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ZEITSCHRIFT
FÜR
ROÜtAlíISCIE PmOLO&IE
HERAUSGEGEBEN
VON
Dr. eUSTAY OBÖBEB,
PROFESSOR AN DRR UNIVERSITÄT STRASSBURQ i. B.
1895.
XTX. BAND.
HALLE
MAX NIEMEYEK.
1895.
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■DWkHO a. j»»K;;C4
•OV. P. 1525
HARVARD
UNIVERSITY
LIBRARY
r^'
INHALT.
Seite
G. COHN, Zum Ursprünge von abo(s)mé (11.7. 94.) 51
P. Marchot, Encore la question de -ari us (24. 4. 94.) 61
A. Horning, Fr. Gesse, Faire (12. 11.94.) 70
E. Gessnrr, Das spanische indefinite Pronomen (21. io. 94.) .... 153
A. Horning, Die Suffixe -fccus, -occus, -Qccus im Französischen
(8. 12. 94.) 170
W. Mkyer-Lübke, Zur Syntax des Substantivums (i. 2. 95.) . . . 305. 477
G. Baist, Arthur und der Graal (4. 2. 95.) 326
Th. BitADRE, Neue Beiträge zur Kenntnis einiger romanischen Wörter
deutscher Herkunft (9. 1 1 • 94.) ,'*. , 348
H- SucHiER, Der musikalische Vortrag der Chanson de geste (7. 3. 95.) 370
C. Feissland, Die Quelle zu Rutebeufs Leben der heiligen Elisabeth
(10-8.94.) 375
TV. Rudow, Neue Beiträge zu türkischen Lehnwörtern im Rumänischen
(15.4.90.) .... ; 383
Carolina Michaelis de Vasconcellos, Zum Liederbuch des Königs
Denis von Portugal (25. 4. 95.) 513
A. XOBLER, Vermischte Beiträge zur französischen Grammatik 3. Reihe,
No. 6—9 (12. 6. 95.) 553
TEXTE.
J. Priebsch, Altspanische Glossen (31. 5. 94.) I
V. Crescini - A. Ríos, ün frammento provenzale a Conegliano (11.6. 94.) 41
F. Liebermann , Eine Angionorm annische Uebersetzung des 12. Jahr-
hunderts von Articuli Willelmi, Leges Eadwardi und Genea-
logia Normannorum (ii. 8. 94.) 77
J. Ulrich, Eine altlothringische Uebersetzung des Dionysius Cato
(20.9.94.) 85
G. £. Fuhrken, De David li prophecie (23. 9. 94.) 189
J. Ulrich, Fiore de Virtù (4. 10. 94.) 235. 431
Ph. Aug. Becker, Nachträge zu Jean Lemaire (2. i. 95 ; 16. 5. 95.) 254. 542
VERMISCHTES.
I. Zur Bibliographie.
Ph. Aug. Becker, Eine unbeachtete Ausgabe von Jean Lemaires Temple
d'Honneur et de Vertu (l. 9. 94) 93
2. Zur Litteraturgeschichte.
A. L. Stiefel, Calderons Lustspiel „La Dama Duende" und seine
Quelle (8. 12. 94.) 262
A. L. Stiefel, Eine deutsche Parallele zum italienischen und eng-
lischen M3rsterium über die Verheerung der Hölle (8. 12. 94.) 264
IV INHALT.
3. Zor Exegese.
F. SsTTSOAST, Eiime (ennia) in der altfranz. Stephanscpistel (26. 2. 95.) 453
4« Zur Grammatik.
F. Settegast, Die Büdong der i. PI. Prs. Ind. im GaUoromanischen,
vorzfiglich im Französischen (29. i. 9$.) 266
J. Ulrich , Die -s- lose Form der I. Piar, im AUoberengadinischen,
bezw. ProvenzaKschen und Normannischen (31. i. 95.) . . 463
5. Znr Wortgeschichte.
W. Metbr-Lübkb, Etymologien (30. 6. 94.) 94
P. Makchot, Etymologies françaises et dialectales (3. 8. 94.) .... 99
A. HOKMINO, Französische Etymologien (4.7.94; 18. 11.94.) • • • . 102
H. SUCHIB&, Bagatelle {20. 9. 94.) 104
C. Wetmann, Qua mente (30. 10. 94.) 105
W. FoKRSTKR, Altfrz. mes (9. 12. 94.) 106
J. Babad, Romanische Etymologien (23. 12. 93.) 270
W. Meyer -LuBKE, Romanische Etymologien (i. 2. 95.) 273
G. COHN, Mauvais (6. 12. 94.) 458
W. Meyer -LÜBKE, Etymologien (5. 5. 95.) . . ' 574
J. Ulrich, Etymologien (1.7. 94; 25. 1. 95.) 576
H. SCHUCHARDT, Mauvais (2. 7. 95.) 577
BESPRECHUNGEN.
Ph. Aug. Becker, G. R o lin, Aliscans (i. 7. 94.) 108
H. Schneegans, Hu guet, Etude sur la synuxe de Rabelais (11. 9. 94.) 118
Th. Gartner, Istoria lirobiî de Alezandru Philippid e. Vol. I.
(31. 12. 94.) 282
R. Renier, Francesco-Flamini, Studi di storia letteraria italiana
e straniera (6. i. 95.) 288
Carolina Michaelis de Vasconcellos, Lang, Liederbuch des Königs
Denis (25. 4. 95.) 578
W. Meyer -LÜBKE, Archivio Glottologico Italiano Xm, 2; (30.6.94.) 131
A.TOBLER, Romania Nr. 9 1 Juillet-September, Nr. 92 Octobre-Décembre
1894. T. XXm. (9. II. 94.) H3
G. Gröber u. W. Meyer-Lübke, Romania Nr. 93 Jan vier 1895. T. XXIV.
(12.4.95) 474
B. WiEse, Giornale storico della Letteratura Italiana. Anno XI,
Voi. XXII (2S. II. 94). Anno XU, Voi. XXHI (10. 2. 95).
Anno XII, Voi. XXIV (18. 3. 95.) 146. 299. 468
B. Wiese, Il Propugnature. Nuova Serie, Voi. VI, Farteli, 1893.
(10.2.95.) «93
E. Levy, Revue des langues romanes. Tome XXXIV. Janvier -Dé-
cembre 1890 (16. 2. 94.) 466
Nachtrag. Ph. Aug. Becker (10. 11. 94.) 151
43. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner, 1895, zu Köln. '5^
Register 616
Blbliograpliie 1894.
ÁltepanÍBohe Glossen.
Mitteilung von dem Vorhandensein solcher in der Handschrift
Add. 30853 des British Museum in London verdanke ich meinem
Vetter Dr. Robert Priebsch. Genannte Handschrift ist ein Klein-
folioband (29cmx 18 cm) von 323 Pergamentblättem in Holzeinband
mit gelbem Lederüberzug, auf dessen Rücken zu lesen ist: Ser-
mones varii et Penitentiae criminum. Dieselbe befindet sich im ganzen
in gutem Zustande, nur das erste und die beiden letzten Blätter
haben durch Feuchtigkeit stark gelitten. Die charakteristischen,
kräftigen Formen der toletanischen (westgotischen) Minuskelschrift,
welche der Kodex aufweist, deuten auf die pyrenäische Halbinsel
als die Heimat des Schreibers hin, wo diese Schreibart besonders
in den berühmten Schreibschulen von Toledo und Silos bis gegen
die Mitte oder 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts ^ hoher Pflege sich
erfreute. Reichverzierte, feingezeichnete, farbige Initialen, häufig
groteske Tiergestalten vorstellend, schmücken das schön geschrie-
bene Werk. Dem erwähnten Kloster Santo Domingo de Silos bei
Burgos in Âltcastilien enstammt auch unsere Handschrift, deren
Abfassungszeit ins i I.Jahrhundert fallt.^ Bekanntlich sind die reichen
Schätze der spanischen Klosterbibliotek, von denen Tail h an in
den Nouveaux mélanges d'Archéologie , . . (Paris 1 877) «S. 3 1 1 spricht,^
fast alle nach dem Auslande verkauft worden. Bei der im Juni
d. J. 1878 hçi Bachelier-Deflorenne^ in Paris stattgefundenen öffent-
lichen Versteigerung erwarb die Nationalbibliotek 37 wertvolle
lateinische Manuskripte (XI. — ^XIII. s.) vorzüglich liturgischen Inhaltes,
'welche Desi ile {Bü>L nat., manuscrits latins et français ajoutés aux
fonds de nouvelles acquisitions pendant les années 1875 — 1891) ein-
gehend beschrieben und aus denen er Schriftproben in seinen
Mélanges de paléographie^ S, 53 — 116 geliefert hat.
* vergi. Grundriss d, roman, Pküol. I, S, 167,
' s, Catatu¿yie of Additions to the manuscripts in the British Museum
in the years 1 876 — 81, London 1 882.
* s, auch Beer^ Handschriftenscfiätze Spaniens in Sitzungsber. d.
kaiserl. Akad. d. W. phiL hist. Kl. Bd. 124, S. 26—27.
* Catalogue de livres rares ... et de manuscrits du IX^ au XVIII*
siècle t rédigé par M, B, D,\ {la vente aura Heu le samedi i^r juin) 1878.
Zeittchr. £ rom. Ph&. XIX. I
Das Briiixh Museum líefs durch den hiesigen Bnchhándier
QuarÜMch 14 kostbare, mit Ausnahme von zwei jängeren sämtlich
aus dem X. — XIIL Jahrhundert stammende Manoskiipte ankaufen,
welche zu dem Fonde der neu erworbenen Handschriften (Add. 30844
— 57) giîàchlagen wurden. Zu ihnen gehört der in Rede stehende
Codex.
Seine Herkunft ist aufser Frage gestellt durch ein Inbaltsver-
zeidinis auf Papier, eingeheftet zwischen dem Custoden und dem
ersten arg beschädigten Pergamentblatt, dessen Ueberschrift lautet:
Indice del Codice Penitentíae Criminum H P Tr G H M P D S D D S.
Dia 2^ de Julio de \TJ2,. Ich entziffere aus den beiden ersten
und den 5 letzten Initialen : Hecho por . , . de Santo Domingo de
Silot, Die 5 mittleren mögen den Namen des Mönches enthalten,
welcher zur Zeit mit der Obhut über die Bibliotek des Klosters
betraut war. Folgende sind die Stöcke , welche den dicken Band
zusammensetzen :
Bl. I — 219 vO enthält lateinische Predigten (Sermones^ homeliae
txortationes admoniiiones) fur kirchliche Feste
und Heiligentage, darunter welche von den
heiligen Augustinus^ Anasiasius und Faustus,
BL 2igv^ — 222 v^: incipü epistola beati Pauli,
BL 222 7J^ — 225 r®: epistula beati dementis episcopi directa soneto
Jacobo episcopo IhrosoUme.
BL 225 t^ — 22Sr^: Incipit exortatio sancii Cipriani episcopi,
BL 22S r^ — 231 r^: Incipit espistula beati Augustini episcopi exor^
tatoria.
BL 251 t^ — 2^2 v^: incipit epistola sancii saluatoris que directa est
ad nos et inventa est super altare sancii ban-
duli (corr. baudelii) m ciuitate nimaso,
BL 2^2 v^ — 308 v^: folgen weitere Predigten.
Auf BL 309 r^ steht ein arbor consanguinitatis, aus welchem ich
folgende Wortformen notiere: adnepus {^epus häufig auf Inschriften,
s. Schuchardt, Vocalismus des Vulgärlatein II \oo tu Ducange s, z^.),
trinepos (altspan. trisnieto trasnieto Fuero Juzgo, neuspaiL tataranieto
port, tataranfto) und trineptos filii {neptus<Cnieto span, n^to port)
Von besonderem Interesse ist für uns das letzte Stück, welches
BL 309 rO — 324 v^ einnimmt Es ¡st dies ein Poenitentiale mit dem
Titel : capitulationes penitentiarum de diuersis criminibus , welches aus
14 Kapiteln besteht Das letzte (15.) Kapitel, welches nach dem
Spezialindex ,,</<? ieiunio annalis (sie!) et heremitarum^^ handelt, fehlt,
das Werk ist also fragmentarisch. ^ Gedruckt ist dasselbe von
^ Die nachfolgenden 12 Capitelûberschriften des Index beziehen sich
auf Bufsgebete und sind nicht als zum Poenitentiale gehörig zu betrachten.
Dahin ist die Angabe des Cataloges : half of the chapters heingmissing richtig
zu stellen.
ALTSPANISCHE GLOSSEN. 3
Berganza im 2. Bande S. 660 — 72 seiner Antigüedades de EspañaA
Charakteristisch für die spanische Latinität ist der häufige Wechsel
von Ò und v (u). Oft im Inlaut z. B. per/ocaoerü^ , abarus, aòù,
abortumy captibuniy sihe^ parhdus. Seltener im Anlaut : z. B. bino, hotiba.
Die Schreibung v («) für b nur in: detieni; uoms.
Unser P, stimmt im wesentlichen überein mit dem von Was-
serschieben (Die Bussordnungen der abendländischen Kirche, Halle
1851, S, 527 — 34) aus dem berühmten Cod. Vigilanus oder Alvei'
densis {Escurial 1 D^, folio max», fol. i — 421, s. x.)^ veröffentlichten
PoeniL Vigil^ welches aus der Grundlage der Kummeanischen, Theo^
dorischen und fränkischen PoeniL beruht.* Der Silenser Text ist um
eine beträchtliche Anzahl von Straf bestimmungen reicher als der
des Escurial, worauf jedoch näher einzugehen hier der Ort nicht
sein kann.
Nur einmal werde ich in der Folge auf den Madrider Text
znrückkonmien.
Am Rande nun und zwischen die Zeilen unseres PoeniL hat
eine Hand derselben Zeit in ziemlich kräftigen und grofsenteils
deutlichen Zügen (ebenfalls westgotische Cursive) etwa 400 Worte
der Volkssprache eingetragen, welche entsprechende lateinische
Worte des Textes interpretiren. Unsere Glossen sind Berganza
nicht entgangen, als er die Handschrift im vorigen Jahrhundert in
Silos benutzte. Von den im Anhange zum 2. Bande seines Werkes
gesammelten „Vocablos del idioma vulgar**^ stammt eine grofse An-
zahl aus diesem Codex. Der gelehrte Benediktinermönch äufsert
sich nämlich auf «9. 106 des 2. Bd. der ^;i/t^f^¿¿z</f j folgendermafsen :
y^n un libro gótico^ del monasterio de Silos, en donde están los cáno-
nes penitenciales, que se ponen en el apéndice, encontré, qué un curioso,
con deseo de que qucdquiera los pudiese entender, traduxo á la margen
algunos vocablos, propiamente latinos, á los términos del idioma vulgar,
que aora usamos, reducidos á la cadencia, y dialecto castellano. Assi
se leei que por amplecteretur traduxo bracarci,'^ que es abrazar: por
* Ant. de Esp,, propugnadas en las noticias de sus reyes, en la coro-
nica del real monasterio de San Pedro de Cárdena ^ en historias, cronicones
y otros instrumentos manuscritos, que heuta aora no han visto la lu» puòìica.
Compuesta por el R. P. M. Fr. Francisco de Berganza, predicador
general de la reUgion de San Benito, Madrid 1 71 9 — 21. 2. Bd.
* per focare (praef.) nachklassisch »■ strangulare. Dig. 25, 3, 4.
' s. Maassen, Bibliotheca Latina juris canonici manuscripta in Sitz-
ber. Bd. 56, S. 159— 60; eine aasíührliche Beschreibung des Cod, giebt noch
P. L. Blanco in einer kleinen Schrift betitelt: Noticia de las antiguas
y genuinas colecciones canónicas inéditas de la iglesia española, Madrid 1798.
*• j. Wasserschl. a. a. O. S. 71.
" Vocablos del id. vulg., que se hallan en las Historias, y Escrituras
antiguas, explicados según la combinación, que he hecho, del Fuero jwtgo
vulgar con el Latino, y expuestos atento d los Diccionarios antiguos de los
Monasterios de Cárdena, y Silos, y del Arábigo, que escrvviò el Padre Alcald,
* escritura gótica nennen die Spanier die toletaníschen Typen.
^ vergi, glosse 122.
I*
4 J. PRIEBSCH,
perturareiy^ trasladó meriterà^ /aderita que es jurar con mentira: por
sit usus . . . leXy^ explicó ay at usuale lege, que es, aya uso legal: por
occiderit, puso mataret, que es matar ; y otras vozes trasladó en esta
conformidad,^*
Ich erlaube mir nun, die gröfsere Anzahl der Glossen in der
Reihenfolge, in welcher sie den Text des Poenitentiale begleiten,
hier zur Mitteilung zu bringen und die interessantesten von ihnen
dann einzeln zu besprechen.
I. Der Text
/. de ebrietate uél euomitum,*
fol.iior^ aut deponatur: aut desse poncat
foL^ioifi occasum^: intrata (unsicher)
//. de sacrificio uel perceptione eins.
relinquens^: elaiscaret
deuorandum^: por manducarci
5 deuenerit^: non afiaret
sordidatum','* nafreg^tu
uetustatum'^ : ohetereiscitu osmatu
prodi tum'^ : aflaiu fuer et
conburatur\ kematu siegat
IG modica', poca
abluantur^: labatu siegat
amplius: si magis tur tier et
stillami : destello
ful. 31 1 r« cum sacramento : con henedictione
15 nocturno^^: de maturi
ignorami qui non sapiendo
in monstruoso tempore^^', sine mundo
intrat ^^ : intretieret
ad osculum', a salutare
20 caste', munda mientre
resurrectionist^: de la lebatione
demunque: depuisca
* vergi. gL 28.
* corr, mentiru,
* vergi. gL 146.
* Die Titel stehen in der Hs. am Rande.
" ante solis 0,
^ r. illut d, feris adnicüumque illut d.
^ sacrificium s. uel u, p,
* corr, abluatur,
' st. obtatùmis,
^0 qui sacrificio poUutus nocturno accepit,
^^ i. m. /. comunicet.
*• si i, ineclesiam. '
'* in die sánete pasche r.
ALTSPÂNISCHE GLOSSEN.
religiös^; ti sonetos mondas
foL 31 1 v<* abitati labat
25 inbalidis^', dehiUs afliios
III, de babiismo et opere dominico,
si ignorons', si non sapet
fiatai Slegai
IV, de periurio et falsario,
/'o/.^i2r^ in periurtunfi'. et fiderei mentiru
ignoraniem', non sapiendo
30 coactus^', apretaret conpulsus uel constrictus
periurotusset^: ke se periuret super so cosa
consenserit^: castigatore fuer et consiliu dederii
damnetur^: desonoratu siegat iudicatu
V, de furtu uel incendio dut uiolato,
furatum fuerit\ fur tus fiderei
foL'^M.ifii^ incenda'^', de lo incentitu (corr, incend,)
uiolaberit^'. denudauerit rapi[naret] pre [darei]
martirial', reliquie^
quae extraxerit^^: quales toiliot
restituai ^^', tornei
40 iransmiserii^^i zetare
corri
post saiisfaciionem^^: pos que peniiieret
VI. de diuersis honUcidiis,
ad homiddium fadendumX^', por fere ke fadai
omiciero
consenserti^^l castigarci ei Consilio
malo dederii
foL^i^r^ sed cerni occident ^^; eno periodo
contendieret
se acertar et
45 in prelio : punga
* infirmis ù
* caòendum ne f,
^ qui ducit aäum in p,
* si innocens e. p, e,
^ qui autem e,
* tali iudicio d.
"* secundum damnum i,
' qui sepulcrum u,
* j< quis m, dispoliat
*• et omnia q, e, r.
>' Siquis christianus catholicum in cabtibitate duxerit aut t.
'* Si quis fairem aut matrem infatnaberit quanto tempore in inpietate
steterit tanto post s. peniteat,
" qui autem a, h, f, e,
^* qui non uolumtarie s, e, 0, homine.
\
6 J. PRlEBSCHy
prehent^l minüírent
sterben
ducaíu\: por ducere
barbaria^ : a los genHUs
paganos monUmos
s träges^', occisiones
makUas
50 r elidisi ', iectatis
per poculum : por la bebetura
foL^xiifi per suspendiumi por pendere
colaHone
inieriiui muerte
inter ficere\ matare
55 neçue^: non sieg am
deducantur: lieben adduitos
Uuaios
uexcUus^ : focato fuer et
ceteris'^', conos altros
perficere^: ke li fican
60 oppressent^: premieret
per poculum'^ : ueuetura de la ierba
qui denati sunf^i elos qui naiserenso
potionem^\ beberé
debuerat^i abierat
fol, 11 ^r^ 65 ess^i sedere
emisor^ : feritore ' tor : zeta
grandi onero
tempestatum^ \ grandine
alioquin\ sinon
deponatur : tolito siegam (corr. siegat)
70 uiolaberit^^ forzaret toret
intulerit^^: leuaret
partus: filiós
quecumque: quantas
negant: occidunt mata[n]
75 adulteria : fornicio
* Ç^^ P' d* b,
' si autem s. fecerint.
* r. arnùs,
* Si autem tnortuus erit nulla Uli in oblatione conmemoratio fiat n.
cum psalmis aut sale ad sepulturam cadabera eorum deducantur,
^ si . , ,u. a demonio uisibiliter est et in kunc interitum incurrerit licet
ut e. fidelibus p, sepultura eius.
* si qua laica aliam laicam suo infante o.
' si mulier p. p, aut per qualibet artem occiderit filium uel qui denaH sunt,
" mulier quoque que p, acceperit quantosquumque concipere uel parere
d. tantorum homicidiorum ream se e. cognoscat,
* si quis e, t, fuerit.
'^ si quis quamlibet mulierem u. obinde illa necem sibi i., uiolator.
ÂLTSPANISCHE GLOSSEN.
absente^ : luenge stando
conceperit', inpreinnarei
eo^: tntanium
poreu ende
quod^: por ke
So gemtnauerù^: duplicaoi
hii: estos
extingunt: matan
curricula^', antamtos
insistant ^\ ke siegam
foL 3 14 w» 85 inter fidat\ matare
lapsi sunt^\ cadutu fueret
tradita', dat et danat
hostili^: de h aduersario gentile
incider it \ codieret
90 aegris"^ : e lo fermo {corr. enfermo)
adgrahans^'. grabe mientre
puniuntur * : muertos fuerent
inicial por iactare
securi^^i Uuercitos
95 cui reus fuerit^^ : quale factu fueret
que gerranza fueret
foL-^x^f^ negat^^: non quisieret dare
reus^^: culpauiles
uel [sine] testibus ^^: 0 sen tiestes testimonio
uänturus est: uibire
VII. de còseruationibus sacriUgii,
100 augur ia^^i agüeros
laneficia^^: sorteros
exercent ^"^l qui facen
exqm'runt^^: qui demandan
^ a marito suo.
* e. q. g. scelus.
' post Septem annorum e.
* ita tamen ut omni tempore uitae suae fletibus humiliati i,
^ qui sponte l. s.
* si quis aitarlo ministrai et sanguinem christi t, ab omni humano
sanguine etiam h. abstineat,
"* si quis ae. custos dormierit.
^ a. et mortuus fuerit aeger sine peruigile.
^ qui pro suis sceleribus p. non sunt cum psalmis et sale i, infra fidelium
sepulcro.
^ si homicidiae adulteri et fur es ad eclesiam confugerint de morte sint
s. e. r. f.
^* si quis morientibus penitentiam n. r. erit animarum.
^^ si quis sacerdos ad egrotum dederit penitentiam sine suo consensu
uel t.
*• si quis christianus observaberit diuinos incantatores sortílegos a.
aruspìcia uel elementa obseruari uel inspetiones scribturarum somnia aut /.
uel maUficia e. adque e.
8 J. PRIEBSCH,
non liceat^'. non conbienei
105 in coUectiones^'. enas coUituras
adtendere^', scuttare
omnia exercere^: manda pro fere iotas cosas
VIIL de cupidüs et aiüs similns (sic),
respuit^: laiscare sakei
detraiti \ cuesta prendet
fol. 3 1 5 V® I IO consentit ^ : sientet scuita placet
IX, de diuersis fornicaHornBus,
numçuam^: alquantre
accédant^ non aplekan
amplias i malus
per semed Ipsum', persiti eleiso
115 turpiloquium^ ', qui fedahisu
uiolenter^i fuertemientre(za)
concupisca ; desiderio auieret
fol, 116 r^ fuderif^: por ad aqua si fiderei
ignorami non sapiento {corr, sapiendo)
120 osculum: salutatione
inleceàrosum : sine mundo
conplexu^i constrinitu òrasaret
se inòicem coinquinantes i uno con altro sese
inquinare
femora\ campas
125 propris \ SOS
in coniugio^', vuntatione
duxerint^'. leuaren
sterelis : infecunda sine fruitu
òenundet^^: uendieret
130 genuerit: parieret
triàuendo: donando
fol. 3 1 6 tro nubserit ^ ^ : iuntaret
ulterius\ malus
prolixius : por luenga
135 demumque'. postea
^ n. l. lunam obseruare neque in e. erbarum incantàtiones a. nisi cum
simbulo et oraHone dominica 0. e,
^ quanto tempore non r, odium.
' qui d. uel e. detraentem..
^ postquam n. a, ad ordinem sacerdotü.
^ qui per t. uel aspectum coinquinatus est.
^ si autem inpugnatione cogitationis u. coinquinatur.
' si quis dormiens in ùeclesia semen f.
^ cum inquinamento etc. ist am Rande hinzugefügt.
^ clerus uel deuota in c. se d.
^^ si quis ad ancillam suam intrat ut b.
" si quis uir n. cum, uxore sua.
ALTSPANISCHE GLOSSEN.
uoia habens ^ : promissione fiderei
nuàuni: adiunci^ (undeutlich)
fol. 31 7 r« quoll qmmlos
sponsatiorum^ i despósalos
140 abducla'^', leuala
r euer Unie \ relornando
excludt'. separare uel laiscare
caple^i presa
in matrimonio^', prima iunclalione
145 probandi sunl^\ lornalo siegan
uli^i ke aial usuale lege
concubina^', quencoba^
/o/. 31790 a liminibus: limnares éntralas
puellis'^'. malatas
1^0 pudoris"^ : de la uergoina
Iradanlur-, donalu siegan
rapueril\ r apiñar el
rapiores^i elos predator es
pellanlur^'. relratu siegan
155 derelinçunl: alaiscanl
excüidanlur: séparalu sieganl
reliçuerunl^ : alaiscanl
se cofnjpulaberinl^ : aiunlaren presierenl
reliqueril^^) , laiscarel
dimiseril \ ' laiscare
160 neducal^^: non prencal
prius^^: anzes
nisi quem reliquid^^i usque quale laiscarel
abslinendos^^ : lolilus
foL 3 1 8 r« promiseril ^^ : promelier el
165 cessalurum^^: ke se aketare
^ si cuis marilus uel qua mulier u. h, mrgifataiis » adiungüur uxori
postea non dimutai,
* parentes qui fidem fregertnt sp.
' cuius uxor fuerit a. in cabtibitcUe,
^ Berg,: privandi s.\ ms.: et non probetur esse ctUpàbilis qui uxoris
capte iu m, uidetur esse sortitus aut si uir uel mulier ad priorem coniugium
(darauf bezieht sich wohl die gl, prima iunctatione) reddire noluerint uelut
impü aecUsiastica comunione probandi sunt,
* nuUatenus sit uti aüquis uxore et c, (sit uti idest utatur merkt
Berganui am Rande an.)
* Der erste Buchstabe von quencoba ist unsicher.
' sponsatis p. et ab aliis corruptis etiam cum damno p. sponsi tradantur ,
^ r. uiduarum uel uirginum ab eclesiae communione p.
" f emine que r, uiros sues et alteri se e.
'® f emina fidelisque adulterum maritum r. ne dtuat alterum in ulta adul-
teri si duxerit non p, accipiat communionem n. q. r. de seculo exierit aut
per inßrmitatem,
" omnes a communione fideUum a,
*' quodsi se p, e, communio ei datur.
IO J. PKIEBSCa,
semel', mia neu
fuerii ìapau'. kaduim fuert
quicumque^i cuales eìos qmi
mconÜMenHae^\ de la sime tenjemea
170 uubipiatíbiis^z a las uúbaüales wiolas
posami^ I rogar eni si pitemi
¡enocinium^'. ena cemaiaóo'^ mereirâe
exerctieril^ : /acei
andai
inmenlo^i Urìsone
l'j^ /orsilan^i al qui eros cierio
legitímame : sireäu
fol,ií%7^ reliquerüi laiscarei
calecuminai ela(s)qtâ et nomxmUa por òaòiaare
absiinere a taro quando œncepia esii mienire
preinnaret mondo sedere
180 ad rectum^', a la tieria
mancipeniur'^ l puesto siegant
usque infinem"^'. ata qtu mueran
uenundari^ : por uendere
ex timet', cogitet speret
185 hit', estos
fragilitatem^i en frangitate
si se ipsum^'. so cn^tU
foLix^T* habeati aiai
preuigna : id est ante naia filia sua mullere
I go porcábitare * •
IX. de incestis coniunctiombus.
nobercei matas tra
consóbrina\ cusina
abunculi: tio.
mater ter e: tia
' q, post habtismufn omni tempore i. u, dediti ultimo penitentiam p.
tribuatur post penitentiam extrema communio.
mutier que /. e% idest qtiae corpus suum alieno uendiderü nec infinem
àccipere debet cammunionem.
o in cemaiadQ unsicher.
si mulier cum 1. forniccUur.
f. penitentiam U habuerit
priusquam ad r. coniugium. ueniat.
clerici qui nubere uolunt in exilio mancipentur u. in. /. et uxores et
filios cor um u,
si subito peccans carnis f. incurrerint.
maritus s. s. in furtum aut in fornicationem serbum fecerit.
*^ steht über der Zeile als Ergänzung zur Capiteliiberschrift (in roter
Tinte): De incestis coniunctionibus ee sunt, uxor fratris germana fr, etc.^
das Capitel fehlt bei Berganza.
ALTSPANISCHE GLOSSEN. II
195 quandiu^i ia muntre
haheantur^\ siegant
Oportet^: non conhienet
fraiemiiaHs^i ad un kaza lermano
cansar ito ^'. gasaillata
200 tn cogiiatiane palktii: ena pulluHone
foL^if^ifi per stngulos^', por Mas
XI. de diuersis causis penitentiufn,
dereliquerit^ \ laucar et
alatli pcuceret gobernar et
in occasione^: algadre
205 cuUus^ : caüitura de dio
b'ie^\ entraîna
quousque reconctUet^i ata ke pactfiket
accédât^', non aplekat
camisera^', misderet
210 fundaberit^ : firmar et fiderei
nee audeat: non siegat osatu
procuratores'^ \ condugieros
militatores ', basalto
fai.yior^ ad nubtias^i alas notas
215 cuntes^: cut ban ido
saltare^: sotare
« . . . . defuer it : menos si fuer et
nec^: non siegan
obuolbantur^ \ copier to s
220 absque benedictione', sine mandatiane
inuersum^^: adabies^is retro
in saltatione^^i ena sota
abitum^^: eia similia
monstruose ** : cui Ungen lures faces ^^
225 fingunt^^ : simulant
' incesti gu, in scelere sunt inter catecuminos h. cum quibus etiam
nee cibum sumere uel christianorum op., tantoque annosioris excomunicationis
tempore et a christi cor per e et f. e, sequestrentur quanto fuerìnt in cogitatione
poUuH.
* p, s. annos
' si quis dereliquerit proprios filios et non eos alat uel ßUi parentes
deseruerint tn occ. e, hoc iustum esse iudicantes anathema sint.
3 si quis christianus cum alio L fuerit excomunicetur q. r. fratri suo.
* qui non comunicatur nec ad osculum aeclesiam a.
^ si cuis in atrio aeclesiae litem e,
' si quis in terram suam haselicam f.
' clerici ne sint p. uel militatores,
* non oportet christianos ad n, e. ballare uel s.
* de palléis uel ministeriis diuinis n. defunctorum corpúsculo 0.
*® si per aliquam incantationem pro qualiuet re i. se balneaberit.
*^ qui in s. femineum a. gestiunt et m. f, et malas et arcum et palam
et hisimilìa exercent.
*• faces undeutlich.
12 J. PKIEBSCH,
malas: magatias
exercuerii^ \ escieret
fol, 320 zr« consulat', mierrogat
or serti \ ardieret
230 augeal^i oset fac
confiUiuri manifestarei uel predùarei
nascer eiuri natsceset
esse I he tei
he son
emersiseli ke cadioi
foLyiir^2l^iempestaies'. bienios malos
sici tales', seketates
deesse \ ke tei menos
obiulerit', offerieret
presenttbus clericisi denantellos
240 qtiamuis^i macare ke siegat
in conbeniu^: conceillo
preterì nisi gesira
maierierami iia
secum retiñere uolaeriii consico kisierei tenere
24$ procurato res ^ I serbiciales
strucius^i sapieret
fuerii^x preso fuer et
agendi^ i dicere preso fuerei
tuxatur a demonio : demomaiico fuerei
foLyiiifi 2^0 Si qiälibei aÒscisus esii monaco iaillaiu
abierei a so membra
consensu I uoluniate consentitu
proibeaiuri beiatu lo aiat ioliiu
cui próximas'^', a los iusianos bicinos
sanguiniiatis'^ I [parejntes de pareniatu
255 suscepiam^i de la pressa
eos^i akelos qui tomaren
praemiumi precio
nullomodo recipiantur^ i non siegan presas
^ si quis episcopus cum canibus uel accipitribus uenationes e.
* corr. audeat: nullus magister discipulutn fugientem aecUsiam traeré
uel flagellare au.
3 si quis dicit diabolum non fuisseft) bonum angelum a domino factum
sed ex cahos e. anatfuma sit.
' muUer q. docta et sancta uiros in c, docere non présumât.
^ ministri eclesie non esse debent conductores uel p.
' nullus gradum aeclesiasticum percipiat (Berg, : per/iciat) qui totum
psalterium uel babtisterium aut ordinem salsparsùmutn uel sepuUurarum per-
fecte St. non f. a. oficio.
^ clerici etiam ad p. s. cum testimonio uadant.
B qui susceptafmj penitentiafmj ad secular em relabuntur placuit eos
a communionefmj fidelium uel a corpore christi suspendi
' oblationes dissidentium fratrum n. r.
ALTSPANISCHS GLOSSEN. 1 3
XII, de ctborum uel carrtium editione,
imolaticto', de off er done idolis
260 suffocaioi moriuano
pemtus', contoto
foL 122 r^ pecodisi uùiia
ita precipiíuri asi mandat
quod nequáquam deberi', kanicuno non deuemus
265 constitutum', mandatu iet
proibuiii betait
stranguilantur^: finiuniur stranglatus fuer et
uiba ocàdantur^i uibalas decolar en
aues: uolatüias
270 cetera: altras
stranguilantur^ : sofocatus foren
fol.y22ifi acctpiter', acetore
lacerantes^', tradecando
cadabera^: elos cuerpos
275 usquedum mazerentur^: ata ke se monden
post circulum anni: por lo anno pieno
expurgentur: labatu siegan
ab eo , , , non inquinetur : non slegai inquinata polu
femus^', sHercore
280 in licore^', en (qua abis) bebetura
purificatumi mondato
cibum sumserii: manducaret
fol. 323 1^ satiabiliter • : por fartare
uiolauerit^'. frangerei
285 ederit: manducaret
ignorami non sapiendo
inedie : de la fame
XIII. de temporibus teiuniorum generalium,
fol.i2izfì cekbratur'. por celebrare uel catare
natalem"^: nascentia
290 peragitur : fere catare
tenditur^: tienet por tener et
error em\ gerrato (undeutlich)
^ ammalia que a lupis et cantòus st. non sunt comedenda ab homtnibus
nisi adhuc u. o.
' aues et ammalia cetera si a retibus str. non sunt comenda ab homtnibus,
' si porci autem l. e. mortuorum manducaberint comedi porci proi-
beaniur u. m.
* si stercus abium in hominis cibo ceciderit auferatur foras f. et mun-
detur cum aqua sacra.
^ si in l. abris moritur ab aqua sancta dedicetur.
' siquis ieiumum quadragesime uel letaniarum sine aliqua necessitate s. u.
* usque n. sancii Ihoannis babtiste.
* quintum deinte biduanum quod t, usque ad tetanias sancii martini.
14 J. PRIEBSCH,
XIV, de ieiumo diet uel quadragenis,
fol. 324 r^ prefacta * : entos anUditos
rüt\ studiosamientre
295 ferre^ : leuare
iurberibus: ramos
meíanias^: nenia peiituras
consenserifì \ qui quisieret
uolutis^\ con aplekatos
300 capite inclinato^ con umiliaiu
certatim^\ staiim ora
kirieleisón^: o domine miserere mici
rurium*: de ¿as /ierras
mercenarius: conductores
XV. de ietunio quarantine.
fol, 12^1/^ 305 lator ^ : leuaior
habundantia: muiio abieret
2. Anmerkungen zu den Glossen.
deponatur: desse poncat i. deponatur: tolito siegat 69.
Ersteres Glossenwort muís wohl se desponcat gelesen werden, nach alt-
span. desponer ^ privar d alguna persona del empleo'^ altport. despor,
Poncat (so deutlich die Handschrift) statt ponga(t) nach tenga, venga
gebildet, ist zweifellos ein Schreibfehler; vergi, prencat in gl, 160.
tolito, s, tolitus gl, 163 u. toUtu 252 von tollitum statt sublatum: alt-
span, tollido, „quitado" port, tolhido,
occasum: intrata 2.
Zu dieser Glosse vergleiche man die Stelle im Alexander c, I151 {Bib-
lioteca de Autores Españoles Bd, 57.) wo es heifst:
El sol era entrado, querie lobrecer.
Compecaron las yentes todas de reboluer,
Los unos por dormir, los otros por comer.
Und Janer im Glossar: entrar el sol, poner el sol.
Auch heute ist im Spanischen, wie ich höre, die metaphorische Aus-
drucksweise: el sol entrò en ocaso üblich.
relinquens: elaiscaret 3, derelinqunt: alaiscant 155, reliquerit: lais-
caret 159. S. gl. 108, 142, 157:
Zu altspan. lexar^ leixar Fuero Juzgo auch altport., aleyxar in einer
Urkunde v.J. 1293 ^^* Guerra y Orbe, Fuero de Aviles {Madrid 1865)
* corr, prefata.
* uerbera f,
8 qui uero m. agere e, terratenus fixis manibus u, genibus e, i, centìes
metanias e. referendo k, satisfaciat.
* operator r,
* 1. uerberum,
^ Zu dem von J. Taliban in Romania IV 262 — 64 aus den alten
ALTSPANISCHB GLOSSEN. 1 5
S. 86, neuspan. dejar y neuport. deixar and span, lascar ein Ausdruck der
Marine.
Die interessante Form ¡aiscar{e) erscheint meines Wissens nur in unseren
Glossen und ist der alten Rechtslitt eratur Spaniens und Portugals unbekannt.
Berganza hat das Wort aus dem Silenser Codex in sein schon erwähntes
Glossar eingetragen. Von da fand es seinen Weg in das Elucidario ^ wo es
Diez (s. E, W, I 1 88 s. v. lasciare) aufgriff, der auch Santa Rosa de
Viterbo als seine Quelle angiebt und es demnach als altport. führt Von
den portugiesischen Lexikographen fuhrt das Wort nur Vieira {Grande
Diccionario Portuguez, Porto 1871 — 74) nicht aber Mor a es {Dice, da Lingua
Portogueza, Lisha 1877 — 78) und Michaelis (Novo Dice, da Lingua Por-
iugueza e Allenta, Leiptig 1887). Von den Spaniern: V. Salva {Nuevo Dice,
de la lengua castellana, Paris 1846) Barcia [Primer dice. gen. etimol.,
Madrid 1880 — 83); auch Cuveiro Pínol verzeichnet es in seinem LHccio-
nario gallego, Barcelona 1876.* In den Ausgaben des Wörterbuches der
Akademie fehlt das Wort.
Vielleicht ist laiscar (wenn isc den Lautwert von ü repräsentirt) nichts
anderes als eine verschiedene Schreibung^ von laixar {laixet ibi su escuto in
einer Urkunde v.J. 1102 bei Mufioz S. 392) aus *laxiare.
Neuspan, lascar läfst nach tascar aus *taxicare auf ein *laxicare
schliefsen.
Gröber im Archiv f» lat, Lexicogr. TU 509 weist den beiden Wörtern
provenzalischen Ursprung zu.
deaenerit : non aflaret 5, proditum : aflatu fueret 8.
und eine einzelne Glosse afflatu auf Bl, 122 v^ derselben Handschrift, welche
invenUur im Texte interpretirt : altport. aflar (Elue.), altspan. cUlar {alar)
Fuero Juzgo, ajar, axar; fallar (/alar) durch Umstellung?* FJ, void /ailar
{/ajelar) Fueros de Medinaceli, Muñoz 5.438, neuspan. hallar, neuport.
ochar.
Daza vergi, noch gall, hachar bableastur. fayar, afayar, hafayar.
S. Ducange s. v. ajlare ; Diez, Et. Wt. IIb 414 u. Körting (Lat. rom.
Wtb,) Art. 302.
sorditatum: na/regalu 6.
So die Handschrift. Ist vielleicht no(n) fregatu „nicht gescheuert, nicht
gereinigt" zu lesen? Man könnte jedoch auch an eine Beziehung zu sard.
nafrar denken , welches geradezu „beflecken" bedeutet ; vergi, nafra Fleck.*
Dokumenten aufgestellten ,^ableau chronologique^'' füge noch: llexen, belegt
in einem Testamente v. J. 1289 in Indice de los documentos del monasterio
de Sahagun, Madrid 1 874. Dazu vergi, altport. Iheixar, Grundriss I S. y^S.
^ Das Verzeichnis veralteter Worte in Merino's Escuela päleographica
{^Madrid 1780), wo die Form sich noch vorfindet, ist nur ein getreuer Aus-
druck von Bergan za's Appendix,
^ Die Schreibung lacsar (lacsavit lacsamus) belegt Taliban a.a.O.
ans den Monumenta PortugaUae.
» S. Diez, Et. Wt. IIb. 457 s. v. hallar.
' S. G. Paris in Romania I 216 und Bai st, in dieser Zeitschrift
Bd. V 556.
1 6 J. PRIEBSCH,
Zu dem germ. Stamme nafr-, navr- (vergi, cat. prov. nafrar franz.
navrer it. naverare) erweitert za nafra- navar- ziehe ich noch altport. ana-
fragar{se) „morrer , impossibiliiarse para servir" und nafragarse^ altspan.
navargarse und naufragar, sämmtliche Formen der alten span, und portug.
Dokumente, welche die Wörterbücher nicht kennen.
anafragarse {anaffr,) nafragarse bedeutet das Dienstuntauglichwerden
(durch Verwundung)' dann verenden des Streitrosses , wie aus folgenden, fast
gleichlautenden Stellen der Portugaliae Monumenta Bd. Leg, et consuet.
{OUsippone 1856) hervorgeht:
F, de Evora v. J. I166: Ethomine qui se nafragaret suo adestrado quam-
uis habeat aUutn sedeat excused usque ad capud
anni.
F, de Abrantes. I179: Et homo cui se anaffr agauerit (Var.anuffr.)
suus dextrarius ....
F. de Coruche, I182: Et homo ad quem se anafr agauerit suus d,,,,
F, de Palmella, 1 185 : Et homine a qui se a nafragaret suo adestrado . . .
Die gleiche Bedeutung wohnt altspan. navargarse (gleichsam *navar'
tcare) inne, für welches ich nur einem Beleg bei Muñoz, {Colección de
Fueros Municipales, Madrid 1847) ^de: Ccbaleros qui fuerint in guarda,
si caballos se navargaren, aud plagas habuerint, emendet illos prius ¿
postea si dent quinta {Fuero de Carcastillo en Navarra 1129/^).
naufragar = beschädigen, brechen, verwunden (Einmischung d. St.
frag.' y tjh, frangere F) begegnet in den Fueros de Medinaceli aus dem Ende
des 13. Jahrh. Die Stelle lautet bei Mufioz S. 437: Qui naufragare
miembro dotro peche XXX et VII mencales et medio al rencuroso, ....
otr osi faga qui d otro crebantare dient, ó caxar , ol metiere estiércol en la
boca etc?
uetustatum: obetereiscüu osmaìu 7.
Neuspan, envejecer (envejecido von Sachen = rancio , gastado), neuport.
envelhecer sind abgeleitet von viejo bezw. velho. Desgl. embejida bei Berceo,
S, Dom. 500.
In osmar, oft im Fuero Jtago und Alex.,^ selten bei Berceo, auch alt-
port. macht das anlaut. 0 Schwierigkeit. Vielleicht liegt Dissim. vor aus
gewöhnlichem asmar, auch altport neben esmar, aesmar im F. y. ist latini-
sirende Schreibweise.
conburatur: kematu siegat 9.
Neuspan, sea quemado, siegat in gl. 9, 27, 69, 21 1, 240, 278; siegant
156, 181, 196, siegan I45, 151, 154, siegam^ 55, 84.
' S. Ducange, Elucidario, Moraes, Michaelis s. v. anafragarse),
' vergi, die Bedeutung von catal, nafrarse', se diu de la cabalcadura
que se li fan nafras per lo fregar del bast, sèlla 6 altre cosdur. Matarse
(span.). Diccionari catald- castella etc. per una societat de Catalans, Barce-
Iona 1839.
' vergi, et qui f regerii oculum aut brachium aut dentem .... F, de
Centocellas aus d. J. 1 194, Port, Mon. S. 487.
* s. Morel Fatio in Romania /F 47.
^ -m fur -n ist ein portugiesisch-gallicischer Zug.
ALTSPANISCHE GLOSSEN. IJ
Gegenüber seiUa(i), seta (seya) ; sia(t) sian(t) arag. sind durch den Diph-
tong und das hiatQstilgende(?)^ höchst aufifallende Formen. Nur ihre häufige
Verwendung in unseren Glossen schliefst den Gedanken an einen Schreib-
fehler aus.
sieg-ait) verlangt ein sidat durch süäa{t) und mag sein £• von dt^at
faga haben. VergL übrigens catal. sigtU {estigui) valenc. sïga.
stillam: desieüo 13.
esteyüar im Fuero de Arguedas v.J. 1092 (?) bei M ufi o z S. 331 : Et
mando par cahnia de cada f erida , sin sangre, que peyte 5 sueldos \ et de
f erida con sangre^ que estieylle en tierra die% sueldos, destellar (destelar)
Cid, Siete Partidas', neuspan. destilar, port destillar distillar.
ignorans: qtä nan sapiendo 16.
Man beachte den echt volkstümlichen Ausdruck non sapere fur das dem
Volke unbekannte ignorare, S. gl, 29 und 119, wo der Glossator wahr-
scheinlich an sapientem (vergi, sabiente P, C) denkend, sapiento niederschrieb.
S. sapet = sabe in gl, 26 u. sapieret in gl. 246 gegen späteres sopiere supiere.
in monstruoso tempore: sine mundo 17.
Neuspan, sin ser mondo =z no siendo mondo, inmundo, Viterbo: sem
o mesmo que nao,
VergL inlecebrosum : sine mundo I2I, incontinentiae: de la sine leni-
enea 169.
f a salutare io.
adosculum:|,^^^,^ 120.
Vergi, rum. sìirut der Kufs.
demunque: depuisca 22^ demumque: postea 135.^
depuisca fehlt in den Wörterbuchern, welche nur altspan. depois auch
port., depos, despos, depues {depoes)y depus neuspan. después port, despois
fahren.
Gegenüber der verlorengegangenen volkstümlichen Form steht die klas-
sischlateinische, welche letztere im Munde des Volkes zu depuisca wurde.
Also de + postjß ^ de poista <C depuista <^ depuisca,^
Vergl. noch franz. depuis, prov. depuys, cat. depuix.
inbalidis: dehtles aflüos 25.
aflito von affRctum wie span, hito, altspan. port. arag. ßto aus ftctum.
Vergl. gl antedäos 293.
Vergl. gali, aflitivo gegen span, aflictivo port, aflictivo; span, aflicto
(übUcher afligido) port, àfflicto sind natürlich gelehrte Formen.
^ Vergl. ^/. demum: postea deinde vel Herum, bei Hildebrand, Gloss.
lat, Goettingae 1854, S. 97 und dazu die Anm.
* Wenn isc den Lautwert von fi hat, wie in laiscar , dann wäre eine
Zwischenform depuistia anzusetzen; doch könnte auch in -ca die Conj. que
enthalten sein, wie im gall -bere, seica neben seique; vergl C. Michaelis,
Stud, z. Span. Wortdeut, in Misceli, S. 132.
ZMtschr. L rom. FhiL XIX. 2
1 8 J. PRIEBSCH, '
in períuríum^: et ficieret mentiru 28. *mentitam.
Die Handschrift zeigt deutlich u im Gegensatze zu fem. neuspan. port.
mentira,
^^«.«^«.«»*:*.i casiigaiore fueret consiliu dederit 32.
consenserit:^ ^? J^ ... 1 -, j ^
l castigarti et constilo malo dederit 43.
castigar neben castigttar in der Bedeutung von aconsejar, enseñar,
amonestar, prevenir ist der Sprache der ältesten spanischen Denkmäler ge-
läufig, wie unzählige Beispiele im F. J,, S. Part., Od,, Berceo, Hita und
Alex, zeigen. Ebenso castigo ^ — amiento sa aviso, consejo, enseñanza, ejemplo.
Vergi, altfranz. c{h)astier c(h)astoier, c(h)astiement c{h)astoiement,
quae extraxerít: guales tolliot 38.
tolUo tolla aus *tolluit durch toUiut^ wie cadiot {s, gl, 234) aus *caduU
durch cadiut\ später cadiô cayó (caio),
post satisfactionem : posqtie penitieret 41 :
läfst auf ein 7l\\.t^ pen(e)dir schliefsen, für welches die heutige Sprache die
Umschreibung hacer penitencia gebraucht. Vergi, rependirse (neben repentirse
neuspan. arrepentirse gel.) z. B. se repienden Hita 1581» se rependió Loores
113, repiendase S. Dom, 731, altport arrependerse. Dazu subst. rependencia
Alex,, repind, S. Laur, ; penedencia (penítentia) penedencial penencial F, y,,
davon abgel. penedenciarse in den Concilsbestimmungen von Coyansa v. J.
1050 bei Muñoz, S, 216. Altport. pendença {peendença pendoença) Elue.
ad homicidiüm faciendum : por fere ke facial omiciero 42.'
homiciero omeciero omicero (fJt)omicio ome%o = homic{id)iurn), omitilUero
{omicillo omicilio omecillo omecello auch omesello geschrieben (K)omecie܀()y
omiciado, komiciano (vergi, altport. homiùUo omiziam neben omiueiro homiseiro
zu (h)omvùo (h)omeuo) mit mecidio Muftoz 248, 355 sind Termini der alten
Rechtssprache. Omecillo (dies die am häufigsten vorkommende Form) bedeutet
in den Rechtsdenkmälern nicht nur, den Todtschlag und jedes schwere Ver-
brechen sondern auch die darauf gesetzte Geldstrafe z. B. pechard o, oft im
F, y, und Fuero Viej'o de Castilla, Im Libro de Cetrería bedeutet es auch
„odio, aborrecimiento de muerte", S. Zeitscàr, / 241.
in prelio : punga 45.
ng = ñ wie in luenge 76, frangitate 284, tingen, Ti\, Die Schreibung
ngn belegt Ducange s. v. pungna. pungno begegnet zweimal im F, yaca
V. J. 1046 bei Muñoz 238 und pingnoratus F, Torres Novas, Port. Mon,
S, 481.
^ Die Uebersetzung ist ungenau; nichts aber berechtigt deshalb, gegen
die Glossen zeich en, welche das interpretirte und das interpretirende Wort
kenntlich machen, mit Ber ganz a (s. S. a¡j periuraverit 9m& dem Texte, welches
freilich besser zu unserer Glosse passen würde, als das zu erklärende Wort
einzusetzen.
* absorbiut steht in einer Urkunde v. J. 969 bei Ma fio z S. 35.
' Man erwartet omicio.
ALTSPÂNISCHB GLOSSEN. IQ
strages: occisiones màiaias 49.
Zu matare in ¿"L 54, 74, 82, 85: neuspan. occisión, port, occisad; neu-
span. OTo/aiisa (vergi, andama und älteres andada) port, matança. arag.
matacía feuerte ó matanza de animales para el consumo" (Boraó),
uccidere auf der iberischen Halbinsel durch mactare ersetzt, hat sich
daselbst nur im altcat. aucire erhalten.
In Rücksicht auf das hier erklärte Wort möge angemerkt werden, dafs
Span. port, estrago {astralo alt) nicht wie Die% (Et, Wtb. IIb, s, v,) vermutet,
▼on strages herstammt, sondern mit älterem estragamiento (astr,) vom Verb.
estragar (astr.), heute veraltet in der Bedeutung causar estrago , perder,
dañar y causar ruina y perjuicio, nach Parodi'^ aus *extrahicare, abzu-
laten ist
relictis: ieciaiis 50, inici: per iactare 98.
Vergi, iectar im Fuero de Aviles , tetar getar F, y, arag. getar gitar
montafi. jitar neuspan. echar port, gettar.
Hierher d&rfte auch zu rechnen sein das befremdliche tetare' = trans-
náttere in gl. 40 (%eta im gl, 66 könnte citcU sein).
per poculum: porla bebetura 51, in licore: en bebetura 280,
per pocainm: ueuetura de la ierba 61 , potionem: beberé 63.
ottura* auch bebienda stehen íur heute übliches bebida; beberé =z bibe-
rem (oft im F. jf.) wenn es nicht den Inf. darstellt: heute span. port, beberes
Trinkgelage. Diese die volkstündichen Ausdrucke fur „Getränk". Span.
podan port, pocâo sind Termini der Medizin , póculo = bebida ist nur der
Dichtersprache eigen.
per snspendium: por pendere [de'\col[l'}alione 52.
So ist wohl zu verbessern nach span, degollación port. degoUacäo, S.
äecolaren in gl, 268. Der Bedeutung des zu erklärenden Wortes entspräche
freOich besser ein colpocjatione zu collocare span, colgar, abgel. colgamiento.
aezatas: focato fuerei 57.
Zu afogar ah, in der Bedeutung oprimir acongojar,
perfìcere: ke U jican 59
3s que le hagan, ficere statt faceré löste der Glossar von dem Comp. los.
oppressent: premieret 60.
Zu premer, welches heute wieder oprimir vertritt; part premido,^
» 5. Romania XVII 67.
* vergi, port, timbro *juniperus, zurzir *jurgire in Grdr. I S. 747.
' vergi. Due, bibituria s. v. biberis.
* Die schwachen Formen erklären sich aus dem Bestreben, das Zusam-
»MDtreffen mit den entsprechenden Formen von prender zu vermeiden.
2*
20 J. FRIEBSCH,
qui denati^ sunt: elos qui naiserenso 62, nasceretor: naisceset 2^2.
Die Fonn naiserenso ist rätselhaft.' naû[c]eren könnte íor naiscûren
(Attraction des i in die Stammsilbe) stehen wie naisceset far nascieset^ wobei
zu bemerken ist, dafs der Glossator mit Vorliebe den ConJ. Fut. verwendet,
oft auch da , wo kein lot, Conj. Per/, zn interpretiren ist. So ^ son als
Synonym ?
debuerat sc. parere: dbierat sc de parir 64.
Späteres hcibiera (hubiera) nach höbe. S. auieret gl, 117, abieret (nen-
span. hubier älter hobiere aviere) gL 250, 306.
emisor^: feritore, tor zeta grandionero 66. tempestatum : grandine 67.
Wegen tetare s. Anm. zn gL 50. Lat grando welche noch in Italien
(grandinerà) and Rumänien (grindina) lebt, wnrde später in Spanien und
Portugal durch *granitium (granito) ersetzt.
absente: luenge stando 76, prolìxius : /¿7r luenga 134.
Die alte Sprache gebraucht noch: longe (auch gall, port.), tonni (vergi,
cat. lluny y ital. lungi) , lueñe alueñe (luenne luenye) am gebräuchlichsten;
luene tuen aluen, lunne (luynne) lune, dazu vergi, die Adj\ longo, luengo lungo.
Das erklärte prolixius bezw. laxus liefert das Grundwort fur den modernen
Ausdruck Ufos, nach Diez, Et. Wtb. IIb. s. v. lexos. Das daselbst aus dem
Cane, de Baena citirte Ungos^ fur luengos ist longe -)- lexos.
conceperit: inpreinnaret 77, quando concepta est: mientre prein-
naret 179.
inpreinnar (von impraegnare) „concebir la hembra", subst. emprennedat
/z. B. Milagros 444) „preñez", preinnar der zweiten Glosse ist heute estar
preñada.
Modem span, empreñar, port, emprenhar werden nur transitiv gebraucht.
eo: intantum^ poreu ende 78.
„Deshalb" ist neuspan./¿>r(¿9) tanto^ por esto^ por eso \ en tanto =^ entre
t. = mientras wird von der Zeit gebraucht. Neben (por)ende besitzt das
Altspanische noch porent und die gekürzten Formen (por)end, (por)en.
* corr. qui enati sunt.
s Berganza, dem die Glosse mit Recht befremdlich erschien, merkt
am Rande auf S. 668 Bd. II seines Werkes an : vel qui denati sût dise ä la
margen ^^elos qui naiserenso**.
* vcrgL prov. naisser^ cat. naixer neixer.
* immissor tempestatum „qui magicis praestigiis grandines , proceüas,
turbinesve inducere fingit." inmissur tempestate steht in einem Poenitentiale
bei P. Meyer, Recueil S. 1 3. Ueber den Aberglauben der Wolkenvertreiber
vergi, die An merk, in der kleinen Schrift von Ca spari: Homüia de sacri'
legiis {Christiania 1886) auf S. 32 — 33.
* vergi. Vulgärport. /tfr/if«^« „demora" für per longa bei Freiré (F. J.)
ReflexoTts sobre a lingua portuguesa S. 1 1 6.
^ s. gl. intantum: adeo, Hildebr. S. 182, dazu vergi, ital. intanto =
pertanto ss perciò und port, emtanto „em tanto modo, a tal ponto".
ALTSPANISCHB GLOSSEN. 21
geminanerit: duplicaot^ 80.
Aus duplicaut, kl. lat. dupHcavit, neuspan. duplicò^ steht im Widerspruch
mit bet-att {vetavü) in ^/. 266. Zu gelehrtem span. port. cat. duplicar vergL
span, doblegar (auch cat.) „doblavy incUnàr à torcer alg* cosa",
carneóla: antamios 33.
So die Handschrift; zu lesen ist antannos nach neuspan. antaño, anta'
ñasc vera. = mucho tiempo hd, neuport. antanho.
lapsi sunt: caáutu fueret 86, fuerit lapsus: kaduiu fuere 167.2
5. codieret 89 = cayere und cadiot 234 ■» ro^d. Für sonst nirgend be-
legtes cadudo nach allgemein altspan. cognozudo, defendudo, vensudo etc. mufs
irahzeitig ca(d)ido (cad-itum) eingetreten sein. In einer sehr alten, reich illu-
minirten lateinischen Handschrift aus Silos finde ich die Glosse casus {subst.) :
caditas, welch letzteres Wort heutiges caída „der Fall" darstellt. Dazu yergl.
recadia S. Dom. 350 nach verb, cader und recaía (Salva) zu caer.
tradit: dai ei donai 87.
S. donando in gl. 131 und donatu in gL 151. Hier sei angemerkt, dais
donar f in der Bedeutung von franz. donner auf spanischem Boden übrigeos
vollständig von dar verdrängt, heute nur mehr ein Ausdruck der Gerichts-
sprache ist. Schon auf spanischen Inschriften stehen dar und donar fur und
neben einander ; z. B. dato pro donato C, jf. L. II 695 , dedù donavit 2098,
dederunt donaverunt 3364 desgl. 1255. Vergi, noch die Reichenauer Glosse
298 da dona.
cui reus faerit : quale factu fueret que gerranza fueret 95.
Za erklären ist gerranza welches fur ierranta steht, wie gerrato (wenn
so zu lesen ist) für ierrato (t =^). Sanchez in seinem Vocab. de voc, antig,
Paris 1842) verzeichnet ierra = neuspan. yerro. Fuero yuzgò hat regel-
mäfsiges erranza (errancia) von errantia (= erratio) nach Ducange belegt
bei Nonius.
span, reo (port, r^o) gegen crio, mio, dios, judio, ist ein juristisches
Wort, also nicht volksüblich. S. noch gl. 97.
nel sine testíbus: o sen Uestes testimonio 98.
Zu sen (port, sem) auch F. J. und gall, vergi, sene (lat ñné) in einer
Glosse Siili Bl. 12 r^ unserer Handschrift: profecto: sene dubio, senes mit
adverbialem s (so auch altprov.) findet sich neben sines (vergi, neuspan. sin)
im Alex, und einmal in einer Urkunde v. J. 1 206 in España Sagrada Bd. 36.
S. 133. Auffallend ist sien, nur im F. y,
tieste {teste selten im F. y. und Alex, z.B. c. 1744)^ konnte sich gegen-
über geroeinromanischem testimonio, welches persönliche Bedeutung annahm,
(vergi, franz. témoin, ital. testimonio) nicht lange behaupten. lieblicher als
dieses ist noch in den alten Rechtsbüchem und Urkunden testimonia „2^uge''
' warum nicht dupUcaretP
' Berganza hat cadutu fuit: cayó,
* Pifiol führt teste fürs Galizische.
22 J. PRIEBSCH»
(so auch ital.), das sich in Portugal bis heute erhalten hat: testemunha.
Neuspanisches testigo (so schon in einer navarresischen Urkunde v. J. 1 102
bei M ufi o z 393)» lautgerechter testiguo (auch testigua) z. B. F, J. ist *testi'
ficus nach Diez, JEt. Wtb. IIb,
lanefidai: sorteros lOi.
sorteyro F, J., sortorero ib, Var. port, sorteiro; neben sorteador von
sortarius statt sortilegus^ Vergi. *sortiarius nach sorcier fiznz, 5. Körting.
Art. 7631 und 32.
in collectiones : enas colliiuräs 105, cultus: colliiura de dio 205.
colHtura^ der ersteren Glosse (gleichsam colUctura) ist neuspan. cogC'
dura (vergi, ital. coglitura) ,^l acto de coger alg, c", und gesellt sich zum
Verbum coller altspan., colher port., üblicher colUgir^ coger neuspan.
Das nun folgende, gleichlautende Glossenwort ist eine Bildung aus colere
(Berg, druckt colitura „culto") wie colitor {vlt cultor , bei Is i dor u. inschrift-
lich belegt: pro salute sacerdotum et kandidatorum et colitorum huius loci\^
vergi, auch colitare (Ducange).
dio hat deutlich die Handschrift fur dios der Kirche, deren mächtiger
Einflufs frühzeitig das alte, volkstümliche Wort, von dem wir hier auiser im
Judenspan, die einzige Spur erblicken, verdrängte.
adtendere: scuitare 106, und scuita iio.
Altport, ascuitar nach Diez, Portug. Kunst und Hof poesie S, 122,
neuport. escuitar neben üblicherem escutar {Assim.), gall, escoitar, neuspan-
escuchar älter ascucharf von vulgärlat. ascultare,
numquam accédant: alquantre non aplekan, iii, 112.
In dem willkommenen alguantre erkennt man deutlich das seltene algU'
andre ,Jamas*'y welches zweimal im Cid und einmal verstärkt durch nunquas
in den Reyes mayos begegnet. Dieses ist nach Cornu, Romania X 75 lat.
aliquando. Die Schwierigkeit, welche das t bereitet, löst sich, wenn man
etwa Einmischung von aliqtuintum annimmt. Das Wort hat das XIL Jahrh.
wohl nicht überlebt, in den Urkunden fehlt es.
Zu aplekan gesellt sich aplekat gl, 208. (Das zu erklärende Wort ver-
langt in beiden Fällen den Conj,), Inf, apUkar {applicare): aplegar, -se
z.B. Berceo, S. Dom. 518, 667. {apleguar: Toda la gent fue apieguada in
der Cronica de Morea, Ausg. MorelFatio S. 73 u. o.), allegar z. B. Alex,
132, Appoll. 267, S, Dom. 302; neuspan. llegar, {pilcare) port, chegar zu
allspan. pUgar{se), z. B. et plegamus nos totos , et fuimus ad illos im Fuero
de Castrojeriz, M ufi o z S. 41, u. o. bei Berceo,
' „Similiter nec Christianas mulleres licet vanitatem in suis lanificiis
observare, sed Deum invocent adjutorem qui eis sapientiam texendi donavit,
ut in omnibus honorificetur Deus*', Capit, Archiep. Bitur, in Labbé, Sacr,
Conc. Coli. Bd. XIV S. 961. Dies zum Verständnis der Glosse.
' Das unromanische Wort erklärt der Glossator einmal mit: qui dat
sortes,
• vergi, refitorio (refectorio) Berceo,
S. Hildebrand, 5. 59. s,v, und die zugehörige Anmerkung.
4
^ so auch bableastur.
ALTSPANISCHE GLOSSEN. 23
In der heutigen Sprache wird allegar nur mehr in der Bedeutung von
»jrecoger, juntar*' gebraucht, welche sich aus der von piteare „zusammen-
âlten*' leicht entwickelt In dieser Anwendung erscheinen plegar aplegar
schon in der älteren Sprache z. B. Berceo, S. Dom, 115: aplegó su conviento
und Loores 30.* El tercero {sc, dia) plegó los mares,
S, noch aplecatos in gl, 299, wo aplecar =^ pUcare biegen.
ampUus: maius 113, ultenus: nunus 133.
maius gegenüber magis (span. port, mais mas ; mages Guerra y Orbe
70, maies MufloziSo, 181, 182, maes mes F, J.)^ folgt der lateinischen
Vorlage.
per semed ipsum: per sibi eleiso ii4aBpor sí mismo.
eleiso von ill{um) -^^ ipsum fuhren S. Rosa u. Salva nach Berganza,
welcher das Glossenwort durch el mismo interpretirt.*
conplezn: amstriniiu brazaret 122.
Ersteres Wort, gleichsam *constring'äu lür kl. constrictum {s,gl, 30)
diückt neuspan. constreñido aus. Inf. costriñer, costriñir {-inir, innir) S,
Part.; vergi, port, constringir; brasar neuspan. abrasar,
femora: campas 124.
So hat deutlich die Handschrift. Berganza liest campo =s muslo ,,la
parte de la pierna del animai desde el cuadril ó desde la juntura de las
caras hasta la rodilla** also „Oberschenkel, Hinterbacken". Man vergi, die
Kasseler Glosse 171 : campai hamma. Das interessante Glossenwort stimmt
zu camba^ des Alexander und cama des Cid, Die späteren span, cat gamba
port gamàia mit tönendem Anlaut, welche heute durch pierna bezw. perna
▼erdrängt worden sind, sind wohl nicht einheimisch, sondern stammen wahr-
scheinlich von Italien her. Im Wörterbuche der Akademie (i. Ausg.) heilst
es voD gamba : Es vos italiana y de poco uso,
lieber das gemeinromanische Wort und seine ganze Sippe, welches ver-
mutlich zu dem kelt Stamme camb-, camm- zu rechnen ist, sehe man Diez,
Et. Wtb, I gamba und Seh él er im Anhang, Gröber, Archiv f. lot. Lex,
// 432 und Körting Art, 1527 *cambay Art, 1553» camus,
sterelis: infecunda sine fruiiu 128.
fruUu {/rüctum) stellt dar die älteste Stufe zu späteren /rucho F,
AviUs 68, Berceo, Sacrif, 181 (f rocho F, J.) über *fruitju *frutju. Es
bewahren it die nordwestlichen Mundarten der pyrenäischen Halbinsel: port.
fruito, vera. gall, fruito , f rotto Abi. frollai frollerà froitiña, friuta (mit
^ Auffallend sind macu und maias im Fuero de Aviles; vielleicht ist
jam im Spiele.
' Körting, Art, 4433 ipsus kennt ein altport. eiso^ wahrscheinlich aus
dem Elucidario; belegt finde ich die Form nirgends in den alten Foralen.
' Wegen Wechsel von mp und mb im lat. vergi, die Beispiele ai^-'
Ducange: cambuta und camp,, cambio und camp,, cambo und campus, cams
àagus und camp., tromba und trompa, trumòa und trumpa.
24 J* PRIEBSCH,
Umstellung) nach Vali. Nnfiez. {Dice. gali. Santiago 1884.)^ Die heute
üblichen span, fructo und fruto (das i Element ist in dem folgenden Con-
sonanten aufgegangen) sind naturlich Latinismen.
Dazu gesellt sich adduitos gl. 56: aducho Cid, (adductum) noch heute
als Âdjectiv gebraucht, während das Partidpium schwach aducido lautet
Vergi, port condotto.
concubina: quencoha 147.
Aus spätlat. f^ncf^da statt concubina IsidorX 229.' S. Ducange und
Gtor gts lat. Wtb.s.v.
a liminibüs: Itmnares mtratas 148.
Umnar {*liminares) „Schwelle" z.B. Bercco, Sacrif. 163, ist nach dem
Elue, auch altport. Neuport besteht limi(n)ar.
puellis: malatas 149.
malata = mota muchacha ist ohne Zweifel identisch mit dem altportu-
giesischen Recbtswort malada (mallada), welches S. Rosa s. v. folgender-
mafsen erklärt : ^^scrava, serva, mancaba, menina, criada, ou moca de servir,
cue por condicäo, ou salario tern obrigraçao de se empregar no (^sequío, e
serviço de seus Senhores, ou Amos", Oefter als malada, wofür S. Rosa
nur eine Belegstelle aus einem Dokument v.J. 1279 erbringt, begegnet in der
alten port. Rechts! itteratur vom XII. bis zum XIV. Jahrh. malado {maüado)
= Vassall und Minderjähriger.' Dazu cavalleiro maladio {mall.) Burgritter,
maladia (mall.) Rittersitz und Territorium, in welchem die Vasallen wohnen.
S. die Beispiele für diese Worte aus den Foralen im Elucidario {s. auch
Moraes und Vieira).
Die portugiesischen Lexikographen bringen die genannten Formen, S.
Uosa folgend, in Zusammenhang mit mittellat mallutn, mallus* (der Lex
salica) (ahd. mahal, got. mapl ags. motíel) „publicus conventus, in quo maiores
causae disceptabantur, judida que majoris momenti exercebantur a Comitibus,
Missis dominicis alUsque Judidbus**, (Ducange), und dem ist wohl bei-
zustimmen. Noch eine Spur dieses Ausdruckes altgermanischen Lehenswesens
läfst sich entdecken in dem spanischen Sprichworte: „dueña culpada mal
castiga mallada'*, welches Moraes (s, v.) richtig so deutet: as mulheres
aneiäs que governam e vigiam as criadas da casa, nao ousam reprekendel
Í Vergi, auch W. Meyer -Lübke, Gr, I 5.389, welcher mit Recht
in der Stufe it den ältesten kastiilanìschen Zustand vermutet.
" PeUx apud Graecos, proprie dicitur a Latinis concuba,
'5. A. Herculano, O Monasticon II. (Ö Monge de Cister) 5. 15
der Coleccäo de Autores Port. Leipzig 1866: „77U) ignorante como alti', to, a
raça burguesa era para elle uma raça vil e reproba: para elle a situaçao
dos äntigos malados ou colonos das terras senhoriaes, de que ouvira mais de
uma vez /alar a velhos fidalgos, que ainda haviam conhecido na infancia
os terriveis bardes do seculo antecedente, era a situaçao naturale de todos
aquelles cujas familias nao podiam ir entroncar se nos vinte e cinco ou trinìc
padrdes, ou troncos, das primitivas linhagens do reino,
* s. Due, s. V. Vergi, altfranz. maHJ) public öffentliche Gerichtsverhand-
lung (Mackel, S. $6, 157) und maier (v. mallare Due.) =■ assigner, faire
régler le sort judiciaire par le mail germain des Roland.
ALTSPANISCHE GLOSSEN. 2$
as ou castígalas sendo ellas mesmas culpadas como as servas. V. Salva,
I welcher das Sprichwort in seinem Wörterbuclie a. d. W. fahrt, übersetzt.
' maUada, wahrscheinlich irregeleitet durch macula, mancha, mit ,J^alta, yerro^\
was keinen Sinn giebt.^
pudoris: de la uergoina 150.
ver g onta vergoña, port, vergonha^ (ital. vergogna, franz. vergogne)
Ton *verecunnia = verecundia^ neben verguenna vergüeña (z. B. Hita 255)
widerstreben vergoma F. y. Alex,, altport. vergonça^ neuspan. vergüenza»
Dazu die Adjective altspan. vergonnoso {Sem, Tob), neuport. vergonkoso und
neuspan. vergonzoso, altport. vergonçoso, desgl. die Verben altspan. avergoñar,
port avergonhar vera, jetzt envergonhar und neuspan. avergonzar „causar
vergüenza", altport. envergonçado,
rapnerìt: rapinar et 152.
Vnlgàrspan. rapiñar ,Jiurtar 6 quitar alg, e, corno arrebatándola** zn
svbst, rapiña (alt rapina und r abina)* viermal in den Conzilsbeschlüssen von
Leon bei M ufi o z 75, 78) port, rapinar, rapinhar, rapilkar^ (Einmischung
▼on pilhar aus pittare) ital. rapinare , franz. rapiner zu rapine, Abl. span.
rapiñador, ,^l qtu rapiña**.
Diu, rapinare, abgeleitet von kl. lat. rapina^ fur rapere,
raptores: elos predator es 153.
Hier möge die Bemerkung Platz finden, dafs die in unserem Werke
erscheinenden, dem ältesten Spanisch wohl allgemein eigenen Artikelformen:
elo 90, eia 223, elos auch 274 (delo 35, 88 = ¿&+^/e»)* am längsten (bis in
das XIII. Jahrh.) in leonesischen Texten sich erhalten haben , wie zahlreiche
Beispiele aus dem Alexander^ den Conzilbeschlüssen von Leon und dieser
Provinz angehorigcn Urkunden bei Mufioz, Guerra y Orbe und Esca-
lona verbürgen. Vergi, auch Gessner, Das Altleonesische y {Berlin 1867)
& 13— 14, und Morel -Fatio in Romania IV, 33.
Neben den vollen Formen begegnen in Verbindung mit Fraep, die
gekürzten lo (westlich) la etc, in eno 44, ena 172, 200, 222, enas 105; conos y
* Vielleicht steckt unser Glossenwort auch noch in folgender Stelle des
Sacrificio de la Messa e, 195.*
„en el otro capitolo el preste ordenado
ruega al Criador btien rey apoderado
dest sacrificio que sea tan pagado
commo con el qtte fizo Abel el btien mallado**
wo btten mallado so viel wie ein guter Diener, Knecht des Herrn bedeuten
könnte. Jan er im Glossar z. 57. Bd. der Bilil, Aut, Esp. erklärt: „Parece
majado o matado, aplicado d Aòel"{ì)
' vorgonha {p wegen des voraufgehenden Lippenlautes) verzeichnet
Cornu in Grdr, I 741.
* Grdr, I 747.
* Vergi, span, rebar (alt auch robir) port, roubar von ahd. roubôn
rauben.
'Lacerda, A New Dictionary of the Portug, and Engl, lang,, Lis-
boa 1871.
' Wenn nicht lo^ s, w. u.
20 J. PKIBBSCH,
polu 278(1) gegenüber Dicht assimìlirtem /or/? 174.* Vergi, elos 62, 168 und
ela(s) 178 als Demonstr,
ne ducat: rum prencat 160.
Deutlich lesbares /rrff¿:a^' {prendat) ist lautlich unmöglich (S,poncat i).
Gemeint ist sicherlich prengaifj angebildet an tenga venga f eine Form, die
nicht so selten neben ^^na in navarro -aragonesischen Texten {Fuero aragonés,^
F. Carcastiilo en Navarra,^ Fueros de Medinaceli)* auftritt.
pnus: anzes 161.
ames, welches auf ein *antie-^s (vergi, ital. ama*) zurück geführt werden
müfste, ist gegen span. port, ante antes (antre Hita) höchst befremdlich.'
Vielleicht liefse sich aus vorliegender, leider nirgend belegten Form auf eine
gleichfalls verloren gegangene Ableitung amano schliefsen, welche ^antù
anum besser entspräche als modernes anciano (anciäo),^
cessaturum: ke se aiutare 165.
aquedar (*adquedare) z. B. in einer Urk. v. J. 1 266 , España Sagr.
Bd. 36 : et se por aventura non aquedar de lo facer. In der Bedeutung
,iSchlafen" begegnet es oiì neben quedar(se) bei Berceo, z. B. Sacrif, 25:
Quando vino Messias todo fue aquedado und einigemale in «San Dom,: la
gente aquedada,
^emeX'.una uece 166.
vice ist gemeinromanisch: port. span, vez (neben vegada vera, von *ví'
cata) prov. vet%, franz. fois» S, die Reichenauer Glosse 205 : semel', una vice
und eine Marginalglosse der erwähnten Hschr. des British Museum Add, 30,
851 fol. 120 v^.' uicissim: aveces (wie neuspan.).
poscunt: rogaren/ si pitent 171.
piden I. pido nach digo, (so auch altport. fur neu p^ço). S, petitura
(pedidura) gl. 279.
iumento: ibizone 174.
Dieses Glossenwort fuhren nach Berganza: ibizon^ (so, ohne ausi,
lalinisirendes e der spanische Gelehrte) ,^umento** in ihren Wörterbüchern
V. Salva, Barcia, Cuveiro Pifiol, Caballero;*^ die Akademie kennt
es nicht. Nur fürs Altportugiesische fìnde ich belegt die verwandten Formen :
^ Die Assimilation von Art, und Praep. ist ein leonesisch - asturisch-
gallizisch - portugiesischer Zug.
' Catal. prenCy wo die Tenuis im Auslaut steht, ist analog. Bildung.
^ oder direkt aus der Provence ? Wegen nd : ng (Assim.) vergi, übrigens
arag. rienga (kastil. rienda) Bo rao, altport. duengo und moenga in Grdr.Ij'jo,
^ in Trophea regni Aragonum , Fueros y observancias de las costum-
bres escripias del Regno de Aragon. Çaragoça 1576.
* Muñoz 471,
* ib. S. 440.
'' westastur. anäntias kennt Munthe, S. 53 seiner Abhandlung.
* Vergi, ähnliche Bildungen : susano, yusano,
' Das Geschlecht ist unentschieden.
>® Vice, gen. de la lengua castell. 5. A. Madrid 1856.
ÂLTSPANISCHB GLOSSEN. 2^
ibicione eimçon (iutcoonem) mit ibiçom, ibictoens pi., eyviçom =^ macko, j'u-
mento, besta da carga des Santa Rosa de Viterbo (j. auch Moraes,
Vieira, Roquette, Lacerda).
Die folgenden Belegstellen for die angeführten Wortformen, von denen
nach dem XII. Jahrh. jede Spur verloren ist^ entnehme ich teils dem Eluci-
dario teils der zu wiederholten Malen benutzten Dokumentensammlung der
nPortugaUae Monumenta (Bd. leg. et cons.):
Forai de Sour e v. J. 1 1 1 1 :
a) lat Text: 5f aliquis laborator haimerä iuicionem non faciat
cum ea aUquod fiscum,
b) port. Text : E se alguum laurador ouuer alguma cousa de sece (!)
nom faca a nenguum seruiço semseu grado,
P. M. 357—58-
F. de Coimbra, dess. J.: Si aliquis laborator habuerit iuicionem non faciat
cum ea aliguod fiscum, et almoqueri faciant unum
seruitium in anno, et inter vos non sit ulla manaria,
P. M 356.
F. de Aturara da Eeira, lil2: Et de ibicione, qui non torna Jugada,
non querant inde ullum servicium sine precio.
Elue, aus L. dos For, Velh,
F. de Seia, 1136: Illos oleiros qui in regalengo sedent quod faciant suos
foros de ollas, et si ibiciones habuerint, non prendant
illas, pro in ulla facienda illos miseros qui illa ligna
adducent non prekendat illa nisi pro suo precio.
P. M. yjT, u. Elue. s. V. eyviçom.
F. de Thomar, I162:
a) lat. Text: St aliquis laborator hàbuerit iuicoonem non faciat
cum. ea aliquod fiscum.
b) port. Text: Se algum laurador ouuer eiuiçon nom faça com
elle foro.
P. M. 389 u. Elue. ib.
Die Bedeutung „Lasttier, Zugtier" ist durch diese 5 Beispiele sicher
gestellt. Die Etymologie? S. R. de Viterbo: „Vem de Iber, ou Imbrus,
o macho; ou de Iberus 0 cavallo de Hespanha" Q). £s ist denkbar, dafs bei
der Bildung dieses dunkelen Wortes ein vorrömischer Stamm ib ^vielleicht
mXlber zusammenhängend) im Spiele gewesen ist. Jedesfalls gehört es nicht
dem lateinischen Sprachschatze an.^
legitimam: sireitu 176.
estreyto F. jf., port, estreito „rigoroso", neuspan. estrecho „rigido,
eustero, exacto", neben gel. estricto, lat. striatum. Man beachte das Fehlen
der Prosthese von e vor s impurum noch in stando 76, speret 184, strange
^ An altfranz. ive (<fqua) ist sicherlich nicht zu denken, iegua {yegua)
begegnet im span, schon in Dok. aus d. XI. Jahrh.
28 J. PRIEBSCH,
latus 267, siiercore 279, studiosamientre 279; darnach scuäare 106, no,
also ein Zug dieses Glossen Werkes.^
fragilitatem : en frangitate 186.
frangitat (Berg, Salva) frangitad {Cabali,^ Barcia) ^=fragüidat^ mit
%ii}\, franjita vera, nach Pifiol zum Werhum frangere {span. frangir /ran-
jir vera. port, franger). Vergi, span, frangible port, frangivel und span.
frangibilidad,
se ìpsum: so caput 187.
Fur si mismo (Teil fur das Ganze). Aehnlich heifst es in einer Urk.
V. J. 1 233 bei Escalona S. 433 : Et si por auentura, lo que no será si Dios-
çuisier, mie madre Maria Fagundiz se dessauiniez de ueuir connosco e
quisiese ueuir en so cabo {~=ípor si) , . .
preuigna^: td est ante naia filia sua muliere 189.
and noch einmal auf derselben Seite : prébigna : antenata wiederholen die
bekannte Isidorsche Glosse: antenatus: privignus (Etym, IX. 6. 21.)
Darnach alt. andenado-a [Signos 46), aniñado annado (Conq, de C/lir.),
neu. alnadOf andado ifam.) durch *andnado* (Dissim.) wie veraltetes adnado*
wo noch Einmischung der Praep. ad (vergi, adnepos für atn.) stattgefunden
haben kann. Entenado, welches «Sa/z/^ und noch die 12. Auflage des Wörter-
buches der Akademie fahren, ist portugiesisches Gut : entenado, (anteado vera.)
por cahitare 190,
auf den Inhalt des Kapitels X bezüglich, ist c{oh)abitare. Vergi, die Con-
traction cormano^ aus congermanum.
noberce: matastra 191,
fur matrastra* (Dissim.) neuspan. madrastra neben madrasta (auch port.)
von matrasta (Isidor).^ Dazu gall, madrasca madrasga nach Vali -Nuftez
(st, ]> sc Assim.^). Vergi, noch franz. marâtre.^ Auch noverca führt das
^ Auch in den alten Urkunden ist dieser Vorgang wahrnehmbar z. B.
sforcionem neben esf.^ Mufloz 273 u. ö. und noch heute im Astur. Mirand.
und anderen portug. Mundarten; vielleicht eine Eigentümlichkeit der Volks-
sprache. Vergi. M. Gramm. I 296.
■ prrvigna statt prîvigna durch Einmischung von prae (pre.); vergi.
prev. antenatus. id est filiàster bei Hildebr. S. 247 und die Anm. zu dieser
Glosse.
8 Grdr. I 706.
^ nicht adnatus wie die Akademie will.
* Laudiert y La estoria del rey Anemur e ele Josaphat e de Barlaam
in Rom. Forsch, VII 398. gall, corman côrmd und curman curmá.
* Vergi, gl. noverca matrastra in dem zweiten biblischen Glossenwerk
aus Reichenau (Cod. IC jetzt Karlsruhe 86) in Germania VIII 398.
^ s. Ducange s. v. ; man beachte die echt hispanische Erscheinung des
Platzwechsels von r nach der Muta.
^ Beispiele des Wechsels von st und sc im Vulgärlat. sehe man bei
Schuchardt, Vok. I 161 ff. und // 374.
* Duarte Nunes: medraste f,marastre**.
ALTSPANISCHS GLOSSEN. 29
spanische Leukon als veraltet, wahrscheinlich ans den juristischen Texten;
es ist aiif der pyrenäischen Halbinsel ebenso wenig wie auf dem übrigen
romanischen Sprachgebiete heimisch geworden.
consobrina: custna 192.
cusina ist mit altgall. cosino (Fifiol) und arag. cosino (in einer Urk.
V. J. 1436 in Trophaea regni Arag, 21 a) französisches Gut. Das Wort findet
sich auch in der von Frankreich beeinflufsten portugiesischen Hofpoesie
des XV. Jahrh. S. Blue, s. v. Der span. port. Ausdruck für ,3asc" ist
prima. Sobrino, -a span., sobrinho, -a port, bedeuten heute durchwegs
„Neffe, Nichte".
qnandin^: \a\ta mientre 195.
So ist ersteres zu verbessern' nach gl, lorj und 275: ata fata auch alt-
port, hata (arab. hatta nach Die%, E. W, 490 té), adta^ (in einer Urkunde
^> J« 945 hei Bergama JI 389 : trans Buetrone adta lacuna de Vitagan)
fasta auch altport. , neuspan. hasta {haz + ata ?).* mientre fur mientreçue
{s, gl 179) modem mientras cue wie ata fiir ataque (ke),
fiatemitatis: ad un kaza iermano 198:
coniermano Urkunde v. J. 974 bei Escalona 418a, cojermano jermano
y^i) ib., giermanis Urkunde v. J. 997 Esc, ^T^a gegen hermanos aus dem
IX« Jahrh. belegt bei Mufioz 153.'^
consortio: gasaülato 199.^
gasaiado gasaj, agasajo regalo gusto placer contento" oil bei Berceo
z.B. S, Oria 150, .SL Millan 43 und Hita 1290 sowie S, Part,, gassajado
och bei Santillana', port, gasalhado „Herberge, Gastfreundschaft" neben ag,
(asagalhar) „gastfreundschaftlich aufnehmen" von *gasalliare. Diese far das
bispanische Vulgärlatein anzusetzende Form ist abgeleitet von germ, gasalho
Stubengenosse Geselle.
S Diez, E, Wtb, 158 gasalha, Körting, Art, 3615.
* ms. çuandiû (der Schreiber dachte wohl an dum) ; vergi, gl, quandiu :
usque quo (fur quo usque) Hild, S, 254.
' Oder ist vielleicht zusammenzulesen talnynientre P wie tan mientra
Cuervo Dice, LI bus dem Centón und die Zusammensetzung entanamientre
Appoil, 348; vergi, altgall. entanamentes {Pinol) = entretanto neben gall.
entrament{r)es (altport. entremente{s) und entramen Elue.) und tam. ala ve%
iiitpOTi,=^algum tanto.
' a4ta P (wo 4 den Lautwert 2 hat wie in ju4gar) : Die Praep. ad ist
im Spiele, vergi, ad + tenus }> atañes altspan. {atem a//port.) nach £>iez ib.,
dazu altgall. enta »Jidda" (P.) = in -f tenus,
* Ko, Art, 3086.
* S, Meyer -Läbke, Gramm, I S. yz^
* Berg, druckt gasviUado, unido und nach ihm S. Rosa und Salva;
offenbar ein Lesefehler des ersteren, welcher sich aus oft schwer zu unter-
scheidendem a M, u erklart.
30 J. PRIBBSCH,
in occasione: algodre^ 204.
Zu altport. algur algures ,tfor alguma parte", gall, {en) algures ,^n
alf^n sitio lugar ó punto** (alicubifp
S. Diez, Et. Wtb. 472, Körting Art. 388.
lite: eniraina 206.
Die Glosse ist unverständlich, wenn man nicht annimmt, dais letzteres
Wort nicht die Uebersetzuog des ersteren ist, sondern die Erklärung zu der
ganzen Textstelle: Si guis christianus cum alio lite fuerit bildet. Also liie
entraina^ würde dann „Streit innerhalb der Christengemeinschaft" bedeuten.
Das dem Spanier ja geläufige lite (Ude F. y. Alex,, lit Alex.^ Ud, lidat Utatetn
Cid 831,* verh. lidiar^ <^lUigare) bedurfte auch nicht der Uebersetzung.
comiserit (litem): miscieret 209.
Lies misieret,^ starkes FtU. Subj. zu Perf, miso F. Aviles 84. Vergi,
noch presierent 158 gegen prometieret 164.
nec audeat : non sügat osaiu 211; audeat : oset 230.
osar <^ *ausàre abgel. von ausus, Sit ausus fur audeat ist ein stehender
Ausdruck in den alten Rechtsdenkmälem und Dokumenten. In einer Urkunde
V. J. 964 heiist es: nullus homo aus{e)us non sedeat per ibi entrare. (Berg.
II 402) und no sea ossado Urkunde v. J. 1277 (i^. 492).
ad nubtias: a las uotas 214.
bodas span. port. Hochzeit.
saitare: solare 216; in saltatione: ena sola 222,
Für altes sotar ,^ilar, alegrarse" hat die heutige Sprache wieder
saltar (vergi, ^resaltare ^ retozar span, retouçar port'
Vom Verbum abgeleitet ist das Substant. sota (neuspan. saltación; salto
auch port, von sàltus). Im Neuspanischen bedeutet sota „Bube (im Karten-
spiel) Studienaufseher, liederliches Weibsbild", im Portugiesischen „Dame (im
Kartenspiel), Stallknecht; Aufheiterung (vom Wetter)."
si . . . defiierit imenos si fuer et 217/ deesse : ke tei menos.
Zu dieser Uebersetzung des auf dem gesammten romanischen Sprach-
gebiete verschwundenen deesse, welches in Spanien und Portugal *minuare
^ Es könnte algondre zu lesen sein, wenn das Kürzungszeichen "^ fur »
über dem 0 unterlassen wurde; dann ist *alicunde die Basis.
^ Vergi, noch altspan. alidóre allure ajubre aliur (allum) altport. alhus
neu port, alhur, -es von aliubi. S. Munthe Ztschr. XV. 231 — 32.
' intraneus bei Ducange.
* Sanchez: Parece que se debe leer „lid o Ut",
^ lidar, auch altport. nach Duarte Nunes (daneben laidar „por litigar"
gehört zu altfranz. laider^ir von altdeutsch laid) setzt *Utare voraus; hievon
abgel. port, lida Mühe, Arbeit, wie altspan. lidia von lidiar.
' „Qui miserit litem aut trabalio inter nos uel cum senior em- et non pot'
uerimus illum emendare, eiciamus illum fora cum toto suo habere", F, Cer-
nancelhe in Port. Mon. S. 363.
» Grdr. I S. 760.
ALTSPANISCHE GLOSSEN. 3I
{nun^iiar miniar ; mtng^oar) und *f aiutare {faltar) ersetzen, vergleiche die
Verwendiing von nünus in Ausdrucksweisen wie span, ir á menos, venir a m.
port rnrd m. ,,abnehmen", port. acharse(de) menos „vermissen", desgl. port,
menoscabar (altspan. auch mescabar) span, menospreciar port, menospretar,
inaersam: adahiesas retro 221.
aviesas ,,0! revés" Siete P„ port, ds avfssas as Vfssas = avfssamente»^
Dazu adj, aviesc^ „vil humilde" F. y., aviesso „adverso malo" (Sanchez)
z, B. Alex. 2089/ el fierro ya%e fondo en aụsso lugar. Salva: aveso, Berg.:
obeso ^¿malo, de donde provino avieso (Í) welche letztere zu westlichem avesso
gehören.
retro ist erhalten in vera, riedro, famil. redro fur atrás hacia a., abgel.
redrar(se) span, venu port, redrar „zum zweiten Mal einen Weinberg hacken" ;
arriedro* S, F. Alex,, arredro {ad -^ retro), port, arredo ,Jlonge af astado"
(.£2»^.) arreda, dazu span, port arredrar {arredar),
abítum: da stmüia 223.^
Span, semeja wenig üblich, port, semelha neben semejanza bezw. semel-
Manca; galL semellûs bere, semello,
monstruose: qui fingen lures faces 22^.
Lat. tingere, span, tenir, port, tingir,
Lur lures gegenüber allgemein spanischen so (jnt) sos {sus) in gl, 250
and 125 ist beschränkt auf den Osten der Halbinsel, Aragonien und Cata-
lonien und ist provenzalisches Gut
hemujas faces „ S. Par/. 36. 5. i., ^rt, face, neuspan. haz, (fas Ildef^
üblicher cara^
malas: magattas 226.
Die Glosse ist unverständlich. Offenbar ist der Text hier arg entstellt.
Folgender bt der Wortlaut der das zu erklärende Wort enthaltenden Bufs-
bestinunung unseres Foenitentiale , der Handschriil ¿etreu: Qui in saltatione
femineum abitum gestiunt et monstruse fingunt^et malas et a reu m et
palam et hisimüia exercent I annum Pfnüeat,^ Eine von dieser abweichende
Lesart liefert der Cod. Vigil, nach Wassers eh lebe n,^ der das entsprechende
Kapitel, als auf „eigentümlich spanische Sitten und Gebräuche" hinweisend,
auf S. 71 seiner „Bussordnungen" besonders hervorhebt." Die Varianten
^ Vergi, d postremas (d postresm,), d luengas, d firmes etc,
* Vergi, atviesus pro atversus dtr Lex Ursonensis bei Hühner Cjf, L„
II S, 858.
* arriedo (Dissim,) in der von Morel Fatio, Romania IV ^g ange-
zweifelten Stelle im Alex, c, 983 : Aiàs fue arriedo parte ricamente referido,
^ Vergi, im Texte folgendes hi\s'\simila,
'Vali. Nunez (nicht Cuv. Pinol fuhrt in seinem Wörterbuche faciana
= rostro semblante (!)
* S, auch Berg, n 670b.
' Die Abschrift des P, stammt von Knust
* Vergi, noch Smith and Chetham, Diet, of Chrisian autiq, (London
1880) s, V, Femtential Books.
s 2 J. PRIEBSCH,
sind: majas, ^ orcum, pelam. Die Erklärung der Stelle nntemimrat der ge-
lehrte Kirchenrechtslehrer, auf einer Mitteilung von Blanc fufsend, mit
folgenden Worten: ,,OfFenbar ist hier von Verkleidungen und wunderlichen
Darstellungen die Rede: orcum bedeutet zuverlässig den orco der älteren
spanischen Romane, den o^re der Franzosen; er ist der wilde Mann unserer
Kindermärchen y ein meist einäugiges, cyklopenartiges Ungehäuer ; maja hängt
wahrscheinlich mit dem spanischen maj'o und maj'a zusammen, womit junge
Leute auf dem Lande bezeichnet werden, welche durch eine affektirte und
übertriebene Eleganz der Kleidung und durch eine gegewisse Frechheit und
Rücksichtslosigkeit des Betragens sich auszeichnen und den Ton bei allen
Festlichkeiten angelen; pela endlich bedeutet im Spanischen einen reich ge-
kleideten Knaben, welcher am Frohnleichnamsfeste auf den Schultern eines
Mannes tanzend getragen wird, vielleicht ein Christkind und ein Christophorus".
Mit mata kann jedoch span, maj'o „Stutzer" nichts zu thun haben.'
Dieses ist ein modernes Wort, wahrscheinlich abgeleitet vom Verb, majar
(malieare) wörtlich „mit einem Hammer zerstampfen", dann „molestar con
pesadez imprudente, insistiendo con obstinación y necedad en alguna especie"
also „beschwerlich fallen"; vergi, port malhar. Dazu span, majadero, maja-
granzas Klotz, Flegel, Tölpel" und port, malkeiro, -oiro derselben Bedeutung.
Pela pella nun sind galizisch - portugiesisch. Die Akademie erklärt: Nombre
que dan en Galicia à unos muchachos , que van ricamente adornados sobre
los hombros de un hombre, y van bailando. Lo común es sacarlos en las
precesiones del dia de Corpus^ In Portugal bedeutete pella „rapariga que
bailava nos hombros de uma mulher, que tambem andava bailando", (Maraes).
Diese Worte sind sicherlich nicht zu trennen von port, pflla in der Bedeu-
tung „Kugel, Ball", welches Diez, Et. TVtb. ^7S aus lat p^la herleitet.«
Span, pella fur übliches pelota ist portug. Lehnwort.^
Die grofsen Sammlungen der Concilbeschlüsse von Lab be und Gon-
zalez^ fuhren keine auf unsere Stelle bezägliche Bestimmung. Ebenso dunkel
wie mala ist magatia, bei Berg, magacia, daselbst mit magia übersetzt.
Aehnlich interpretirt das Wort S. Rosa de Viterbo: ,/irte magica, feüi-
caria, magio" und ihm nach Moraes, Vieira, Lacerda. Barcia, Ca-
ballero, Dominguez'(6!í7m/. del Dice. Nac. Madrid 1852 und 65) fuhren
ein magacia = octavo mes del año etiope. Woher diese wunderlich Deutung,
wenn es überhaupt das Glossenwort ist?
^ Langgestrecktes f und / der tolet. Schrift schwer zu unterscheiden.
' Eher könnte an altspan. maya gedacht werden, eigentlich „Maien-
königin" und dann nach Sanchez, allgemein ^^mota, doncella joven**. Du arte
Nu ne s erklärt: maia „de Maiumis feste de gentios".
B Das Frohnleichnahmsfest wurde bekanntlich erst um d. J. 1264 von
Pabst Urban IV. eingesetzt.
« Schon Duarte Nunes bemerkt S, ^S: pella que baila, de puella
ou de pila, porque salta e daa pulos corno pela.
B Pella erwähnt S. Rosa Suppl. s. v. cornu als Synon. von concubina
„amiga torpe"', vergi, lat. pelex (paelex).
* Franc. Ant. G., Colección de Cañones de la iglesia española^ Madrid
1849-55' 5Bd-
ALTSPANISCH£ OL06SBN. 33
consolât:^ inkf rogai 228.
Der übliche Ansdruck far „fragen« ist heute span, preguntar gall. port.
ferguntar {percuftctare odtr percunt.) ; span. port, interrogar ist nicht volks-
tômlich. Im BabUastur. besteht entrugar ; z. B. Olla asturiana S. 100;
y entuavia 'ntrugues si *toy contintu,^
esse: ke tel ke son 223/ tel 237/ 265 u. qut\t\el 178.
Die schon in den ältesten asturischen Texten fast regelmafsig auftretende
Diphthongierong von lat est ist noch heute ein spezifischer Charakterzug
dieses Dialektes: westastur. yié yia (F, J. ia ya je einmal) bableastur. ye
yes ; yes in der asturische Elemente enthalteaden mirandesischen Mundart.
Man sehe näheres über diese interessante Form bei Gessner 5.27,
Morel Fatio, Romania IV, S. 30 und 35, lüunthe, Antechningar om
folkmèUt i en trait af Vestra Asturien (Upsala 1887.) 5. 51.
tempestates : bienios malos 235.
Die Glosse erinnert an eine Stelle bei Berceo, S. Dom, 69, welche lautet :
Porque facie mal tiempo, cay e /ria elada,
O facie viento malo^ oriella destemplada.
Dazu vergi, die veralteten Redensarten ferir el mal viento en alg, = llegarle
alguna mala nueva und viento malo = desgracia, mal hado.
Sollte dem Spanier der damaligen Zeit tempestas (tempestad span, tem^
festade port.)* unbekannt gewesen sein?
obtolerit: offerierei 238; ab imolaticio^: de offercione idolis 259.
offerieret Subf, Fut, s. Inf, offerir: ofrir offrir Sacrif 73, neuspan.
ofrecer port, offerecer (gespr. ofrecer).
Oferdon „ofrenda"^ (Berg. Salva u.a.), oforcione* Urk. v.J. lOOO
bei Escalona 5.4383, altgall. ofersion (Pinol) y altport. ofreçom offerçom,
▼on lat offertio (= ablatio) belegt bei Duc, aus dem Vili. Jahrh. Diese
Formen^ begegnen häufig in den alten Dokumenten und bedeuten daselbst
„Geschenk (der Vasallen an ihren Lehnsherrn) als Entgelt far erwiesene
Dienste und als Mittel zur Bestechung (der Beamten)".
quamois: macare ke siegai 240.
Altgall. macar „aunque, d pesar de** kennt Pinol (woher?).* Unser
' eorr. consulit (= sonsiUum petit),
* Zahlreiche Beispiele liefern Bonaparte's El Evangelio según San
Mateo, traducido al dialecto asturiano .... (Londres 1 861) u. José Ca veda.
Poesías selectas en dial, astur, {Oviedo 1887).
* tempesta (galloital.) finde ich einmal im Appoll, 456 : priso los la tem-
pesta e el mal temporal,
* immolaiicium Opferfleisch bei Augustinus; s, Georges s, v,; Berg,
druckt immalato,
* oferda in einem Gedichte aus dem XIII. Jahrh., Zeitschrift I 61,
* 0 für ^ wegen des voraufgehenden Labial, oder durch Assimil. an das
erste 0.
' Aus der Urknndensammlung der „Portugaliae Monumente sind noch
anzumerken die Schreibungen offretione offrec, of ret,, offreçom ofreçon\ offe-
renone P, M, 495 ist offenbar verschrieben.
* Guerra y Orbe bemerkt im Glossar z. F, de AviUs: macar y
macari que dijeron gallegos y malteses,
Zdtschr. C ron. PbO. XDL 3
34 J* PRIBBSCH,
Glossenwort ist identisch mit der bekannten altspan. Concessîvpartikel maguer
{piagner) y welche noch bei Marian, Hist, de Bsp, anzutreffen ist und auf
deren häufigen Gebrauch, die mannigfache Gestaltung, die dieselbe znläfst,
hindeutet. Die ältesten spanischen Texte weisen auf die Formen: magar
maguar maguyar maguier viayer maguey maguera^ mahuera mit und ohne
nachfolgendes cue, welches die auf a auslautenden Formen stets entbehren.
Für's Altportugiesische bezeugen magar f^osto que*' S. Rosa und Du art e
Nunes de LeSo, doch scheint seine Verbreitung auf jenem Gebiete nur eine
beschränkte gewesen zu sein. Merkwürdig ist, dafs weder die spanischen
noch die portugiesischen Urkundensammlungen eine Spur von den angetuhrten
Formen aufzeigen.
Im Sinne von desde{çue) cuando begegnen femer magar und de magar
nicht selten in der Bablelitteratur. Ich notiere aus dem Matkaeusevangeüum
die folgenden Beispiele : ma¿ar doce anos (== hace d, a.) IX, 20, magar tres
dis XV, 32/ de magar f o isto IV, 17, XXVI, 16, de m, vieno Xuan Bau-
tista XI, 12, de m. hai mundu XIII, 35, de m, so nenu {desde niño) XIX, i,
de m, acaeció isto XXII, 46. Aus Caveda's Sammlung asturischer Gedichte:
magar Dios crió el mundu P. S, S. 79,
Verds lo que nunca Vieste
Magar que vienes á Uviedu S. 122,
magar sali de casa S. 1 27»
m. m ^echò à *quisti mundu
lia madre de la mió alma, S. 172,
m, Uvieda é Uviedo S. 173, magar estai naciu S. 178,
ya yo Ilo barruntaba
magar que se sonó, S. 250.'
Ob mit Diez {Et, Wtb.IIa 381') in den hispanischen Formen Zu-
sammenhang mit den italienischen Interjectionen micdri, magdri, magara
{gr. fiaxaç und fjtaxaçioç selig) zu vermuten ist, vermag ich nicht zu ent-
scheiden. Jedesfalls ist, da altspan. macare ke und altgall. macar bestehen,
die Behauptung von Sanchez, dafs hier altfranz. maugré^ vorliegt, zurück-
zuweisen.
in conbentu: conceiUo 241.
cancello {concelo) conceio conceyó F. y., neuspan. concefo, port, concelho,
lat. concilium,
prêter: misi gestra 242.
gestra steht fur iestra (vulgärlat. estra) wie gerranwa 95 f. ierr,^ gerrato
292 f. ierr.^ gectar f. iectar,^
^ In adverbialer Verwendung erscheint maguera einmal im AppoUonio
380.* fue maguera con el ruego hun poco embargado,
* maguer in der altspan. Bedeutung begegnet einmal auf S. 272.
' Daselbst wird auch das Vorhandensein von macara im Altitalienischen
als einräumende Conj. aus einer Stelle bei Giulia (4- 1194) nachgewiesen;
desgL rum. macar ce, serb. makar, alban. mdcar,
* Diesem entspricht span, mal . . . grado , port, mao , . grado „apezar, a
despeito",
^ Hierher ist wohl auch condugteros 211 (lat. conductores gl, 304) für con-
duit, zu rechnen: condutero [Assim,), so altport. conduteiro neben conduct.
ALTSPANISCHE GLOSSEN. 35
Vergi, noch prov. estra, Ecbt spanisches sinon far lat. nisi ist nach
za sehen in ^/. 68.
procnratores : serìnciaks 245.
SÊTvieial ,t£l cue sirve con cuidado , diligencia , y obsequio ; ayuda à
cHster" íiodet seh hänfig in den Urkunden z.B. M a fio z 317.' serviciales de
ìa cocina u. ö. M Berceo, S. Dom. 553, Prov, 341, AppoU. 195/ sseruiçal
Port. Man, 487 u. ö. neben seruiciarius (Var,) und servicialius Port, M, ^61,
nenport. sennça/. Spatial, servitialis zum Dienste gehörig, dienend, clerici
serv. Laienbruder bei Jsid. S. Georges s.v. Vergi, ital. servigiale, servi'
naie, altfiranz. servicial „officier au service d^un seigneur; lavement cly stère**
(in letzterer Bedeutung belegt bei Godefroy aus dem XVII. Jahrb.). Vergi,
noch Synon. conductores gl, 304 Der „Steuereinnehmer" ist heute span, ser-
viciador „el que cobra el servicio y montazgo".
Si qailibet abscis[s]us est: monaco taillaiu abierei a so menbra 250.
Eine Form monago^ kann auf der pyrenäischen Halbinsel volksûblich
gewesen sein, bevor noch monje (manye monche F, y.) bezw. monge aus
Frankreich herüber kamen.
taiüar {tayllar tallar tayar) neuspan. tajar, üblicher cortar, port talhar
von taSare.
proibeatnr: betatu lo atat toliiu 2^2.
Erstere Glosse (vetatu illu abeat) wurde von Ber ganta misverstanden,
indem er vetatulo zusammenfafste, als ob es sich um eine Diminutivform v.
SiAst. vetatum (vergi, span, vedado , el campo ó sitio acotado 6 cerrado por
ley ú ordenanza, port, vera.) statt veíUum handelte.
Dies erklärt auch die wunderliche Rubrik bei Vincente Salva: veta-
tulo m, 6 adj. m, ant. Prohibición ó Prohibido,
ad próximas^: a ¡os tusíanos bicinos 253.
yustano aus iusta (iuxta) gebildet wie yusano ' aus yuso {tuso) und
susano ans suso,^
sangnìnitatis': parentes de parentaiu 254.
parentado (so auch port. itaL) vera., heute parentela, parentesco S.
parentatus z= a/¡finitas cognatio bei Ducange s,v. parens.
pecodis: uistià 262.
Uistia^ (so deutlich die Hschr.) könnte, wenn nicht ein Schreibfehler
vorliegt, mit seinem i (durch i der folgenden Silbe unter Mitwirkung von
conductereiro wie span, conductero vera., heute conductor wie lat. Conductarium
F. CovHhan, Port. Mfn. S. 457. Zur Glosse mercenarius conductor{es) vergi.
Elue. s. V. conducteiro und Duc. s. v. conducterius.
* monago Stümper, monagon (vera, fur muchacho) Alex. 1792 gehören
mit monigote zu mono.
* corr. ad próximos sanguinitate.
* yusero C. Baena.
^ Urk. V. J. 1092, M ufi o z ^.331: ,»de la mas susana casa ata la mas
yusana casa".
^ Vergi, die Schreibungen vestya im Poema de Ferrum Gonzale% und
vesta im Elucidario.
36 J. PRIBfiSCH,
wahlverwandtem j)' an bicho bicha^ <^*bestius erinnero. Vergi, gall. port.
besta mit geschlossenem e zu lat béstia* Altspan, besta weist der Fuero
Jutgo anf.
„ ) finiuntur sirûnglahis fuer et 267.
stranguilantur: j \,f,,^t^ j-„^^ 271.
Span. port, estrangular ist gelehrt. Vergi, franz. ¿trangier,
uiba occidantur: uiba\s^ las decoiaren 268.
Las bezieht sich auf ammalia* im Texte.
Span. port, degollar (port, auch degolar geschrieben), lat. decollare,
S. gl, 52.
aues: uokUiltas 269.
volatilia volatilla F. J, Span. port, volátil gel. ist AdjecHvum, Vergi.
adimalìas,
acdpíter: acetare 2^2 (ce =2.).
Zu aMtor"* {a4tor), Abi. aztorera*/ von acceptorem*; ator, auch port.
{ascor Hita) Abi. azorera* ,yel parage en que se guardaban los atores
enseñados para la caza",
S, die Litteratur über dieses Wort und seine übrigen romanischen Ver-
wandten bei Körting Art, 77 und 866 sowie die Nachträge hiezu.
lacerantes: iradecancb 273.
Das Glossenwort tradecar {= despedaxar , estriàar, destripar ^* fuhren
nach Berganza, Merino, Salva, Caballero und Pinol. Barcia
macht tradegar. Es hätte in der modernen Sprache trangar durch tra4{c)gar
ergeben, so ynt judicare juzgar ergab. Ich vermute, dafs hier trucidare^
welches allerdings den romanischen Sprachen abhanden gekommen ist, vor-
liegt. ^^ Dieses konnte durch Umstellung, hervorgerufen durch das echt roma-
nische, weit verbreitete Verbalsuffix -Icare ein trudicare entwickeln, welches
dann unter der Einwirkung von Irans- vielleicht auch wegen der Verwandt-
schaft von r und a zu tradecar wurde. Das zu erklärende Ulcerare hat in
* Vergi, egrisia (port, igrçja) in einer Urk. bei Escalona,
* Vergi, ital. biscia biscia,
* oder *b?staP
* Die Form stranguHat fur strangulat bezeugt auch Hildebrand
S, 279 in der Anm. zu gl. suffocat strangulat sugilat aus einer alten Glossen-
sammlung. Desgl. stranguilant im Cod, Vigü,
* Oder Abfall des s durch Dissim,?
* Altspan, el ammalia; adimalias (Dissim.) in den Concilbeschlussen
von Coyanza,
' uno azttor hat schon eine Urkunde v. J, 940 bei Escalona 389b
(Esc, XVIII): artor (quia a, mudado que cate dañare ,,,) Muñoz 439 ist
ein Fehler (vergi, j u. r in der tolet. Schrift).
* Belegt nach Meyer-Lübke Gr, I 448 in zwei Urk. d. J. 812 und
976 {Esp, sagr,^ und dazu kommt noch eine Urk. v. J. 857 (Mufioz 22 und
23) wo als Vanante aztoreta angefahrt ist.
* s. Ta il h an in Romania Vili 609.
w astur. gall.^j/riÌBar „hacer trizas" < extritiare von tritus abgel. S.
Diez, E, W, II, c, trissar. Vielleicht gehört hierher auch arag. estricallar
„hacer pedaaos",
*^ trucidar verzeichnet Salva als veraltet fur despedazar.
ALTSPANISCHE GLOSSEN. 37
altspao. Uurar Icudrar (aucli lazar darch Disstm.), häufig in der geistlichen
Litterator des XIII. und XIV. Jahrh., die Bedeutung von „dulden, leiden,
buTsen, abmühen*' angenommen. Abltg. : Uurado latroso,
femus: sHercore 279.
estiércol neuspan. , estercure altport. im F. de Cintra v.J. I154, Port,
Mon, 5. 384, lat. stércore ; neuport. gall, esterco (abgel. estercar , so auch
altspan. for mod. estercolar -^ster corare) von stercus,
Vulgärlat. y^fmMj 1 (Gallien, Spanien) lebt in 9itzg. ßemo. Daneben ist
fimo wohl gelehrt ,* hienda verlangt *f^mita oder fimita. Vergi, dazu die
Reichenaner Glosse: stercora: femus.
prefata (sc. ieiunia): enios aniediios 293.
So hat das Bableastur. entós fur span, entonces wohl nach pos, während
das Volksidiom nur die Formen enestóncias nest, nestóncianas neben estoncias
e fit. kennt.' Dazu altspan. noch entonee est. entonces est, entornas est, entonza
estancia estant^ lat. in (ex) + tuncce und enton von in 4* tum.
3. Lautzustand.
Es erübrigt noch zürn Schlüsse die im Commentar verstreuten
Bemerkungen über den Lautzustand dieser Proben ältesten Spanisch
knrz zusammenzufassen.
Vocale. Die Diphthongierung von lat ì und d erscheint
regelmäfsig in betonter Silbe: abiesas, bienios , copier tos ^ ierhay liehen^
sierben, stürcore, tienei^ ienienca^ tierras^ tiesíes, gestra ; cuerpos^ luenga,
muerte^ quencoba. Auffallend ist der Diphthong vor angelehntem y
in siegai (sideal).
ì,ì>i: dio\ constco; nüuno; uistia wegen verwandtem s, welches
wohl auch das i in obtiereiscitu hervorgerufen hat.
a -{- lt> oi', sotüy solare.
Schwierig ist das o in osmaiu,
Prosthese von e vor gedecktem s ist nicht beobachtet : stando,
siiercore, stranglatus, streitu.
Consonante n. Für r, qu hat die Hschr. häufig k: aplekal,
kadutu, iosa; áltelos, aketare, ke, kematu, kisterei, sakei, sekeiaies und
setzt c im g in ponçai, prencai,
h und V (») wechseln : abiesas , ban , basalio , beiaiu (gegenüber
uetaü), bienios, bicinos, conbienei, grabemienire, labaiu, lieben^ serbiciaUs,
sierben, uibtre, idba; ueiuiura^ uistia, amerei.
Dem Bestreben des Glossators, die von ihm notierten Wörter
nicht in allzu volkstümlichen Gewände erscheinen zu lassen, ent-
spiingt wohl die mit Ausnahme von ido überall beobachtete Er-
haltung der tonlosen Verschlufslaute, welche zur Zeit der Abfassung
dieses Werkes längst tönend geworden waren.
* 5L fema, femare, femoracium bei D u c a n g e.
* Das Wörterbuch der Akad. bemerkt zu diesem Worte: Es vos muy
usada de los medicos y se toma del latino fimus.
' Nach Munthe, S. 52.
38 J. PRIEBSCH,
Auslautendes / der 3. sing, und plur. der Verben ist abgefallen
im fuer e^'^ son; scutia^ zeta, apiekan, demandan, matan; facen, sterben.
Ungen; lieben; mueran, siegan-, decolar en, leuaren, tornaren, forenfPJ.
g hat den Lautwert von y (i*) in : gerranza, gerrato (?), gestra,
lege und wohl auch condugteros und siegat.
Heutiges ñ stellt die Hschr. dar: durch nn in autannos, durch
in in eniraina, durch inn in inpreinnaret, preinnarei und ng in fran^
gitale, hienge, punga. Ungen,
ct^ it\ adduitos, fruitu, streitu; condugteros.
Das palatale Element ist in dem voraufgehenden 1 aufgegangen :
aflitos, anteditos coüituras.
Statt retralu erwartet man retraitu oder retrato (vergi, moderne
retrechero, trecho).
cy, tj^z: br azar et, ibizone; anzes, forzarci, gerranza', teniença
{$, cierto und zierta). om'iciero, serbiaaks und offercione sind Rechts-
wörter.
ly'> ill: conceillo, gasaillatOy taillatu.
It >* 1/ : muilo scuita.
ps !> is : eleiso.
pt'> t: catare ; acetare.
r hat sich an s assimiliert in abiesas, ist ausgefallen durch
Dissimilation in matastra^ hin2Ugetreten in cUquantre, 'mientre.
Vereinzelt stehen z fur y in zelare wenn = jactare und z für s
in kaza.
Formen.
Subst Uebergang aus dem lai, neulr. plur, zum fem. bekundet
sich in uolatilias und menbra sing. S. noch gl. 268 im
Commentar.
Art. Mase, elo, lo, de lo ; elos, a los,
Fem. ela^ delà, ala ; las, de los a las.
Neutr. lu.
In Verbindung mit dem Praep. in und con entstehen durch
Assim. : eno, ena, enas ; conos ; polu gegen porlo,
Pron. Pers. li, las.
Poss. so, sos; lures.
Dem. eia elos {qui), ellos, àkelos.
Verb. Wegen ausi. -/ siehe oben. Inñn. -^ erscheint noch durch-
wegs, fere i^facre) häufig im cup.
Praes, sientet, sierven (^rveri) ; pitent (pideri), tingen {Uñen).
Per f. cadiot, tolliot, j. «Sl 18; duplicaot gegen uetait, s. S. 21.
fiderei, penitieret {Inf. *penedir), kisieret wie neuspan.,
stark. mis{c)ieret, presierenl gegenüber schwach premieret,
Part, schwach -utu: cadulu, 'itu: constriniiu, obetereiscitu,
toü'tu und die substantivisch verwendeten consentitu, in"
cenditu, stark, anteditos, adduitos, preso, retratu wie im lat.
* gl* 167.
ALTSPANISCHB GLOSSEN.
39
Hîlfsztw. sedere {^eer)^ iet bemerkenswert darch den Diph-
thong, s, S, ^^; sugai s. S. i6, siegam ist westlich.
aiai alnerai] abier et {amere/).
4. Alphabetisches Verzeichnis
der in den Anmerkungen besprochenen Wörter.
abierat abieret aoieret S. 20.
abiesas (ad) 31.
acetore 36.
aflaret aflata 15.
aflitos 17.
aketare(se) 26.
alaiscant» s. laiscaret
algodre 30.
alqnaotre 22.
antannos 22.
anteditos 37.
antenata 28.
anzes 26.
aplekan aplekat 22.
au 29.
beberé, bebetura aeaetura 19.
beutQ (lo aiat) 35. betait 21.
bientos malos 33.
brazaret 23.
cabitare 28.
cadiot 18.
cadntn kadatu 21.
campas 23.
capnt(so) 23.
castigaret, castigatore 18.
coUitura, collituras 22.
conceillo 34.
CODOS 25.
constrinita 23.
cuaiiia 29.
dat et donat, donando donatu 21.
debUes 17.
decolaren 19, 36.
[de]co l[]]atione 19.
depoisca 17.
desponcat(8e) 14.
dc^lo 17.
dio 22.
donat s. dat
dupBcaot 21.
eia, elo, dos 25.
elaiscaret s. laiscaret
dciso 23.
ena, enas, eno 25.
ende 20.
entos 37.
entraîna 30.
entrau 24.
en(por) 20.
Äccf 31.
lere 18.
feritore 20.
fìcan 19.
focato 19.
fniitu(sine) 23.
gasailiato 29.
gerranza, gerrato(?) 21.
gestra, sinon 34.
grandine, grandionero 20. '
iactare, iectatis 19.
ibizone 26.
ierba 19.
iermano 29.
ict 33.
inpreinnaret, preinnaret 20.
interrogai 33.
intrata 14.
Ínstanos 35.
kematu 16.
laiscaret 14.
li 19.
limoares 24.
luenga (por), luenge 20.
lures, sos, so 31.
macare(ke) 33.
magatias 31.
mains 23.
malatas 24.
matare, matatas 19.
matastra 28.
metaos iet. m. fueret 30.
mentira 18.
mientre 20, 29.
miscieret 30.
monaco 35.
nairegatu 15.
naisceset, naiseren 20.
obetereiscitu 16.
occisiones 19.
offercione, offerieret 33.
omiciero 18.
osatu (siegat), oset 30.
osmatu 16.
parentatu 35.
penitieret 18.
pitent 26.
polu, porlo 26.
posque 18.
postea s. depuisca.
preinnaret s. inpr.
premieret 19.
prencat 26.
40
J. PRIEBSCH, ALTSPAMISCHE GLOSSEN.
presierent 30.
prometíeret 30.
punga 13.
quencoba 24.
rapinaret 25.
retro 31.
salntare(a), salatatione 17.
sapet, sapiendo (non), sapieret 17.
scnitare 22.
sen 21.
serbicdales 35.
aegam, -n, -nt, àegat 16.
similia 31.
sorteros 22.
sotare, sota 30.
stiercore 37.
stranglatns 36.
streitu 27.
taUlatu 35.
tenienca (sine) 17.
testimonio, tiestes 21.
tingen 31.
tolUot 18, tolitu, -o, -US 14.
tradecando 36.
uece 26.
uergoina 25.
utstia 35.
uolatilias 36.
uotas 30.
zetare s. iactare
Josef Pkiebsch.
t
Un frammento provemsale a Oonegliano.
Il frammento provenzale, che vogliamo far conoscere, si trova
neir Archivio della Congregazione di Carità di Conegliano, in quel
di Treviso. Non porta alcuna segnatura, perchè le più vecchie
carte di queir Archivio non furono ancora ordinate e catalogate.
È un foglio membranaceo, che misura 208x140, ma dovette
essere alquanto scemato nella larghezza per un ritaglio marginale,
come prova nella facda anteriore, all' orlo destro, lo. stroncamento
della parola mayson, cui fu recisa la », secondo ci assicura anche
la rima. Fu scrìtto, in minuscola gotica, verso il mezzo del tre-
cento, a doppia colonna^ di 34 linee ciascuna, con due rubriche
e le due iniziali a' seguenti capiversi respettivi, in rosso. Il foglio
provenne, per quanto pare, dall'Archivio della vecchia Scuola di
Santa María de' Battuti di Conegliano, sorta forse, come tante con-
fraternite congeneri, già nel dugento, e continuatasi fino ai primi
anni del secolo presente. Le carte de' Battuti, insieme al governo
della loro fortuna, pervennero nella Congregazione di Canta, dopo
intennedi trapassi, che per brevità vogliamo omettere. Le povere
carte non ebbero per buona pezza troppa ventura: accumulate alla
rinfusa in una cassa, esposte a guasti ed a smarrimenti, giacevano,
ancora pochi anni sono, sempre a Conegliano, in certi granai del
Monte di Pietà. Ora chi presiede alla Congregazione ebbe cura
di ripararle in più fido asilo , nella stanza , dove è raccolto l' Ar-
diivio della Congregazione stessa. Quanto al nostro foglio, piegato
in due, serviva a ricoprire, come guardia, un manoscritto cartaceo
del seicento, nel quale erano le note di conti saldati dai gastaldi
de' Battuti ad artefici che avevano lavorato per la Scuola. La
pergamena era assicurata al manoscritto per mezzo di una sottil
coreggiola, di che rimane il segno in tre forellinif per cui la coreg-
giola passava.
La contenenza rende piuttosto interessante il nostro fram-
mento. Non tardammo infatti ad accorgerci che esso ci con-
sens il maggior brano, che oggi si possieda, di quella redazione
provenzale del Vangelo dell' Infanzia , ond' ebbe già a valersi il
Rajnouard per gli esempi da recare nel Lexique Roman ^ secondo
on codice, che, dopo la morte di lui, non fu più rinvenuto. Quella
redazione aveva una singolare importanza per il miglior pregio
42 V. CRESCINI - A. RÍOS,
poetico in confronto al gruppo delle altre, e risaltava su queste
anche per esservì il racconto più esteso e compiuto, compren-
dendo non solamente la fanciullezza di Gesù, ma quanto ancora si
riferisce agli avi ed alla madre del Salvatore. Tutto ciò fu già
messo in chiaro da Edmondo Suchier, il quale nel suo studio sulle
redazioni provenzali del Vangelo dell' Infanzia dedicò alla versione
conosciuta dal Raynouard, e poi smarrita, un capìtolo apposito,
dove riunì ed ordinò i brevissimi luoghi di quella, che sono disse-
minati per entro il Lexique^ ne determinò le fonti e ne raffermò i
rapporti con il corrispondente testo in antico francese, che è con-
tenuto in un manoscritto della Biblioteca Nazionale di Torino.^
Ora, oltre a quelle disiecta membra^ abbiamo nel frammento, che da
noi si pubblica , un saggio un po' più lungo e seguito della reda-
zione medesima.
La materia religiosa, che è dunque nel frammento, può farci
intravvedere per qual ragione esso d sia pervenuto frammezzo alle
carte di una antica fìraternita di Battuti^ Avremmo così un nuovo
esempio, da aggiungere a' moltissimi altri, della inñuenza letteraria
della Francia medievale sullo spirito de' nostri avi, i quali possono
assai bene avere conosciuta cotesta redazione provenzale del Van-
gelo deir Infanzia , di cui ci son rimaste così brevi reliquie , ed
essersene compiaciuti come di graditissima opera.
Il nostro frammento conta solo 134 versi. Siamo a quel
punto del racconto, dove Maria innanzi il popolo, che, per la ìn-
esplicata pregnezza di lei, anche dopo il felice esito di una specie
di prova giudiziaria, cui ella avea dovuto acconciarsi, seguita ad
aver sospetto della sua innocenza, giura che non è maculata. Le
sue proteste e le sue ragioni convincono la gente: tutti, pentiti
della oltraggiosa diffidenza, le chiedon perdono, la baciano, la
rimenano a casa festanti ed acclamanti. Vien subito dopo il capi-
tolo, nel quale si narra dell' andata di Giuseppe e di Maria a Bet-
lemme per il censo bandito neir impero, e della nascita dì Gesù
in uno speco, nel quale si erano ricoverati i due viandanti. Al-
l' entrar di Maria, l' oscura cava si illumina miracolosamente. Nel
capitolo che tosto segue, Giuseppe, tornando allo speco, da cui
s'era allontanato per procurare a Maria partoriente la assistenza
di una ostetrice, trova già nato il bambino. La ostetrice non osa
entrare, abbarbagliata dalla luce prodigiosa, che rischiarava la
spelonca: come Giuseppe le manifesta la ragione perchè la donna
non s' appressa a visitarla , Maria sorride e non fa motto. £ qui
s' arresta, in fondo al frammento, il racconto.
Il testo, che diamo più innanzi, non è affatto identico a quello
che adoperò il Raynouard.
» Zeüschrift, Vili 522 sgg.
' Antica fraternità, che da documenti del suo Archivio , per quanto sia
questo ancora disordinato, si vede come essa rimonti almeno al principio
del sec. XIV. Sarà cura del secondo degli studiosi sottosegnati a questo
articolo , ricomporre dall' attuale scompiglio V Archivio suddetto de' Battuti
coneglianeai.
UN FRAMMENTO PROVENZALE A CONBGLIANO.
43
Adulteri, qu^ es gran forfach
Lex. Rom. m 275 a.
Car tan ben a manifestât
de àÌiria ¡a sanctetat
Lex. Rom. IV 146 a.
Profes eran en aquel luec
Lex. Rom. VI 24 a.
La balma era tant escura
Tatas vett e am tal sornura.
Que tum de jam non hy avia^
Si non un pauc entorn miey dia
Lex. Rom. Hi 42 b.
Es en la sornura intruda
Lex. Rom. V 270 b.
Tant ciar fon inz e tot entorn.
Com es lo soleül a miey jorn
Lex. Rom. m 588 a.
Can nasquet, non fon pas sorn.
Quels angels i son lot entorn
Lex. Rom. V 270 b.
Adulter; t tan greu forfag
Framm. R. a. v. 10.
E car es so manifestât
De Maria sa sanctitat
Framm. R. b. vv. 41 — 42.
Professavan en aquel luec
Framm. R. b. v. 60.
El balma era tan escura
Tota vetz et ab tal sornura.
Que lums de Dieu non iüuúa
Nuylla vetz neys entorn miey dia
Framm. V.a-b. w. 99 — 102.
Intret la balma tenebrosa
Framm. V. b. v. 104.
Tal clardat fom jntz et entorn.
Col soleltz fay entorn miey jorn
Framm. V. b. vv. 105 — 106.
Cant naysiay non fom jes som,
E li angel esteron entorn
Framm. V. b. w. 1 15 — 1 16.*
Il nostro frammento è dunque saggio e reliquia di un altro
codice perduto, indipendente da quello del Raynouard, della stessa
partícohre versione provenzale del Vangelo dell'Infanzia.
Rispetto alle fonti di codesta versione, il Suchier ha già mo-
strato come essa si conformi, sia pure non servilmente, al racconto
svolto noli' Evangelio del pseudo - Matteo. Quella parte del testo,
che è capitata nelle nostre mani, ribadisce la conclusione dello
studioso tedesco.^ Il luogo dell' Evangelio, che risponde al nostro
frammento, va dal cap. XII 4 al XIU 3.^
Più avanti, insieme a' versi provenzali, faremo seguire il brano
corrispondente del poema nanease e la prosa della fonte latina.
Dove occorra, interpoleremo a questa, fra parentesi quadre , quelle
varianti del testo, cui meglio si accosti, ne' punti relativi, la lezione
provenzale, indicandole con le sigle usate dal Tischendorf.
n poema francese è nel cod. della Naz. di Torino LVI 36
(sec. XIV). Primo ad avvedersi che esso è una rielaborazione del
Vangelo provenzale, conosciuto dal Raynouard, fu Ermanno Suchier;^
lo riconfermava il nipote di lui, Edmondo.^ Per mezzo nostro, il
* Cfr. E. Suchier, op. cit., Zeitschrift ^ Vili 548 — 50. Tralasciammo
il rafironto di qualche luogo, ov' erano più lievi assai le differenze.
« Zeitschrift, VHI 535~36.
' Evangelia Apocrypha ^ nel testo Tischendorf, 2 ed., Lipsiae,
MDCCCLXXVI, pp. 75—77.
* Zeüschrift, VOI 429.
» Zeitschrift, VIH 536, n. I.
44 V. CRBSCINI - A. Ríos,
rapporto delle due redazioni è sottoposto ad un giudizio tanto
meglio sicuro.^ Il rifadtore francese non si comporta come l'autore
provenzale rispetto al testo latino: s'attiene al modello, non lo
svolge e infronda. Talora altera e guasta : si paragonino, per es.,
i w. 40 prov. e 40 fr., 1 15 — 16 prov. e 113 — 14 fr. Curiosa è poi
la disinvoltura con la quale il traduttore , al v. 98, costretto dalla
rima, muta somura del testo provenzale in un neologico somure^
e, peggio ancora , del sostantivo fa un aggettivo. Errore è parla
del V. 73, dove il provenzale ha esattamente paree, E al v. 35 chi
s'aspetterebbe oy di fronte ad adueys dell'originale? E al v. 51,
in cambio di aportoti , non si attenderebbe porfitoü (vedi v. 64), in
risposta al provenzale professava? Mancano inoltre nel testo fran-
cese due versi dell'originale (61 — 62), che hanno riscontro nel
vangelo latino. Altrove invece par migliore la lezione del rìma-
neggiatore : v. 7 ne fis conviene più che non vi.
É da credere perciò, se male non ci si appone, tenuto conto
pur d'altre differenze, che il rifacitore non abbia avuto innanzi un
testo proprio identico a quello che ci si offre nel frammento.
Qualche appunto linguistico. Fonetica, i: innanzi 2' del gruppo
is (ys)j svoltosi da e s (x) in dixi, dixit, producesi il trittongo
iei'.dieys 8 dixi, dieys 14 dixit; il qual esempio riscontra con
quelli , che reca il Mushacke nella esposizione delP antico dialetto
di Montpellier, da scripsì, scripsit (escrieis ecc.).^ U: consimile
fenomeno in adueys 35 adduxit.^ CS (X): diys 18 dixi; drys 17, 71,
78, 93, 125 dixit; con che ci è fatta rammentare la forma dits del
frammento dell' Evangelo di S. Giovanni.* Fuor d' accento quindi:
diyseron 38, 119; diysses 79. CI fìnale: /<?/ 17, per/ÌrA, fecit;
msi fetz 25, 27 ecc. L + í, Ñ + j: soleltz 106; prentz 11, 28.*
LL -{- s, N + J' iovenceliz 75; beliz 76; antz 2 annos. T'S: molto
esteso nella grafìa del nostro testo iz per s ; ma murmuras 1 1 ; cre^
zes 9; e fei 17, come si vide. L fìnale: eu lò {el). N fìnale ana-
logica : /bw , per /on, 76, 78 ecc fuit, dove agì certo 1' esempio
di com, con. M -^ s: ensemps ^2, rimante con pes; ma 45 — 46 temps\
ensemps, Enseps 29, ma forse fu omessa, per negligenza, la lineetta
abbreviativa (enseps) , che il ms. dà invece a v. 46. Accidenti :
bezennei 39 (metatesi). Morfologia. Articolo definito: masch. le
nom. sg. 31, 35; lo obi. sg. 24, 43, 52 ecc.; // nom. pi. 40, Ii6;
los obi. pi. 27 — femm. //nom. sg. 103, 131 ; la obi. sg. 4, 55 ecc.;
IcK obi. pi. 120. Nome. Ci sono qua e là negligenze e oscillazioni:
nom. sg. angel 14; pobol 31 (ma pobols 35); un %l\ cui facciam
^ Dobbiamo la copia del laogo del poema fr., che ci tornava necessario,
alla cortesia del prof. R. Renier.
' Mushacke, Geschichtliche Entwicklung der Mundart von Montpellier^
Heilbronn, 1884, § 24, 3, p. 38; § 140, i, p. 156.
^ Mashacke, op. cit., § 27, p. 44, ove l'esempio conclueyre,
* K. Fr. Th. Meyer, Die Provenz. Gestaltung der mit dem Perfect^
stamm gebildeten Tempora des Lat., Marburg, 1884, p. 10.
* Schuchardt, nella Romania^ III 285 — 86,
UN FRAMMENTO PROVENZALE A CONEGLIANO.
45
seguire: beumtet (in accordo con noms) 39 ; avtnent (in accordo con
beiti) 76; tot vestit 77 ; clardat 105, 107, 131 ; nat iij; encegat 132 :
ne' quali esempi tuttavìa può fors' anche sospettarsi la scrittura -/
per -/s. Altrove abbiamo la forma sigmática per V obliquo sg. :
prmiz 28 (rimante con elementz); voluntatz {: paiz) 122. Notiamo
r obi. Davis y in rima con pays, 58 ; mentre Daoity indeclinabile, nel
nom., 59. Per contro: ginoyll 32, obi. pi. (sarà errore grafico). Neutri:
avengut {so .. . aveng.) 18; manifestai {es so mani/estai) 41 ; fag {fag
aysso) 45. Pronome. Eu 18 = ^/. Verbo. Notammo già le forme
d^s, di^s dixi, dixit (vedi Fonetica, appunti su 1, cs); adueys
adduxit (ivi, u). Nella 3 pi, in risposta a -unt, anche -«»: annerun
\^\ ferun 49; forun 55; ma prevale -wi: pregwron 33; diyseron
38, 119; lamerón 44; y ey ser on 47 ecc. Aggiungeremo due forme
verbali in rima, che più meritano essere poste accanto agli esempi
che già se ne hanno: ves vides 67I; tays'^. Invariabili. Tostemps
mays 6, ,9Sempre mai". Non . . . pas 2, non frequente nel provenz.^
Abbiamo dato il testo del frammento con la maggiore fedeltà :
fnron sciolti i nessi, compiute le abbreviatm-e, ma sono in corsivo
le lettere integranti ; s' introdusse la interpunzione ; si distìnse u da
v\ i e J si lasciarono invece intatte a' lor luoghi. Dove fu modi-
ficata e corretta, la lezione manoscritta ricorre in nota.
jBiòl. Nat, di Torino, ms. L VI 36.
*> 2lr. „
Q«<ant vins au temple et avans»
Que ie n' avole que iiij ans,
Et set que ie li ai gardée
A 1' ayde qu' il m' a donnée,
5 Si com lui est apartenant,
Et garderai d'or en avant,
Que pechie ne fis ne souffiri,
Ne le dis ne y consenti.
Comment crois dont qt^ i' aie fait
IO Adultere, tant grant forfait?
R.a.Cant vino al tempie et enantz,
Que non avia pas tres antz,
Et ay la li mot ben gardada
Àm l' aiuda q»' e\ m' a donada,
S Sj con a luy nj a mj tays,
£ la gardaraj tostemps mays.
Ane peccat no» vj nil suíri,
Ni non lo dieys nil consenti.
Doncx con crezes qu' ieu aja fag
IO Adulter], tan gréa foriag?
PseudO'Matthaei Evangelium (Tischendorí, Evangelia Apocrypha, 2 ed.).
XII 4. „Vivit dominus Adonay exercituum, in cuius conspectu sto,
qooniam vimm numquam cognovi ; sed nee cognoscere habeo, quia ab infantia
aetatis meae in hoc meutern definivi. Et hoc deo meo votum feci ab infantia
nwa, nt ipsi qui me creavit in integrítate permaneam, in qua me confìdo ipsi
soli vivere et ipsi soli sine aliqua poUutione quamdiu vixero permanere [et
io ipso quamdiu vixero sine pollutione permanebo AB]."
* A. Harnisch, Die attprovem. Praesens- und Imperfect Bildung,
Marburg, 1886, p. 252, rime in -es,
' Meyer, op. cit., p. 38, rime in -ais,
' Diezy Gramm,, testo fr., n 444; III 397.
46
V. CRESaNI - A. Ríos,
£ murmuras car prentz sui ieu!
£ faitz ma], c' ayso es de Dieu.
Mays parlaray en descubert:
U angel de Dieu mj dieys per cert
15 Que sant esperit trametria
Diens en mj, de que c^ffcebria;
£ fet o, et ay conceuput:
Tot so qu'eu diys, es avengut.
£ qui no» ere qu'enayci sia,
20 Ja per fe no» si salvaría.
Qui no» ere so que Dieus far sol,
De gran gang pot venir a dol.
Car creziey 1' angel Gabrihel,
Aurai enfant lo rei de eel.
25 Gel que fetz eel e terra e mar
De nient, poc ben aysso far.
Gel que fetz los quatre elementz.
Non poc ben far de verge prentz ?
Ab Iny enseps matin e ser
30 Vueyll tostemps verges remanen"
£ le pobol levet en pes,
£ baysan Ij ginoylls ensemps,
£ pregueron Ij que perdón
Allur mala suspicion;
R.b.£t adueys la le pobols totz,
Dieu lauzant ab son et ab motz.
Ab mot gran gang dintz sa mayson.
£ diyseron ayso ab son:
„Bezennet sial noms de Dieu,
40 G' aysi son demostrat Ij sieu,
£ car es so manifestât
De María sa sanctitat
A tot lo pobol d' Israbel".
£ tut lauzeron Dieu de cel.
15. Ais, sperít.
25. Ms, eel e terra mar.
32. Ij] Ms. lor. Ms, ginoyll.
36. Ms, lauzat.
37. Ms, mayso, per il ritaglio
del margine y come s* è av-
vertito.
£t quar ie sui prains murmures!
\os fetes mal, quar de Dien es.
Mais parlerai en descouvert:
L' angles de Dieu me dit por cert
15 Que son esprit me trametroit
Dieus, et en moy s' en ombreroit ;
£t le fìt, et ay conceu:
Ge que me dit, est avenu.
£t qui ne croit que ainssi soit,
20 la nul temps ne se salveroit.
Qui ne croit ce que Dieus fer veut.
De ioie pot venir a dueL
2 IV. Quar crei l'angle Gabriel,
£nfant avrai le roy del ciel.
25 Giez qui fit ciel et mer et terre.
Pot bien de nient tout ice fere.
Gis qui fit les quatre elemens,
Pot bien fere de vierge prains.
O lui ios iors matin e soir
30 Veuill ios tamps vierge remanoir".
£t li pueples se lieve en pies,
Baisant li et genor et pies,
£t li príerent que pardon
A lor maie suspection;
35 £t oy la le pueple tous,
Dieu loant a mos et a sons,
A molt grant ioie en sa maison.
£t dirent tout une chanson:
„Beneis soit le nous de Dieu,
40 Quar se soit demonstre li sieu,
£ quar il a manifeste
De Marie la castite
A tout le pueple d' Israel".
£t loerent le roy del ciel.
XII 5. Tune omnes osculabantur eam [coeperunt osculari pedes eius
et genua eius amplecti AB] eam rogantes ut malis suspicionibus eorum daret
indulgentiam. £t deduxerunt eam omnes populi et sacerdotes et omnes vir-
gines cum ezultatione et gaudio [gaudio magno AB] usque ad domum suam,
clamantes et dicentes: „Sit nomen domini benedictum, qui [quia AB] mani-
festavit sanctitatem tuam universae plebi Israel."
UN FRAMMENTO PROVENZALE A CX>N BOLLANO.
47
Qm Josep s* en annet en Bethléem,
45 Fag aysso, passet pauc de temps :
Maria e Josep ensemps
Yeyseron de Vaetusaiem,
Et annenin en Bethléem,
E fermi lar profession,
50 Car cascuns hom en sa mayson
Et en sa terra professava
Lo tribut c' a Cezar donava :
Per qne, car Josep e Maria
Eran de la part ves Debia,
55 E fonm de la trip de Inda,
Qn'es plos aut'e plus mentanguda,
E de 1' alberc e del pays
E del lignage de Davis,
E Davit fetz aqni son fuec,
60 Profeasavan en aq»^! luec.
Et aqnist premiera fetz sj
Desotz lo presidi Ciij.
Pero can Josep e Maria
Ánnavan per aquella via,
65 Per on hom va en Bethléem,
Per professar, com dig avem,
Maria diys a Josep: „ves
V.a. So que leu ? No» m' o celes jes :
Jeu vey dos pobols davant mj,
70 Que V uns plora, e 1* autres ri".
E Josep li diys manteDent:
„Cavalca e tien bon jument:
Non mi vneyllas dire paraulas
Que semblon mensonjas nj faulas".
49. Ms, procession.
50. hom] Ms, manca.
54. Ms. Queran. part] Ms. manca.
60. Ms. Professççsauan.
61. sj] Ms, Ij.
71. Ms. mantenentz.
45 l'ait tout ce, passa peu de tans
Que Marie et loseph ensans
Issirent de Iherusalem,
Et alerent en Bethleen,
Et firent lor profession,
50 Quar chascuns hons en sa maison
22 r. Et en sa terre aportoit
Le treu q»' a Cesar faisoit:
Por ce que loseph et Marie
Estoient de la part Dabie,
55 Et sont del lignage de lude,
Qui est pl»j haute et miels tenue,
Et del hostel et del pays
Et del lignage de Davis;
Et David fist iluec son fu,
60 S' en alerent en icel lieu.
Mais puis <\uani loseph et Marie
S' en aloient par cele vie,
Par ont en Bethléem va on.
Por porfiter, com dit avon,
65 Marie dit a loseph: „vois
Ce que ie? Foy que tu me dois,
le voi ij pueples devant mi.
De quoi 1' un pleure et l' autre ri".
Et loseph dit encontinent:
70 „Chevauche et tien ta iument:
Ne me voelles dire paroles
Qui samblent mensonges ne foies'*.
49. Ms. procession.
Xm I. Factum est autem post aliquantum tèmpus ut fieret professio
ex edicto Caesaris Augusti, ut profiteretur unusquisque in patria sua. Haec pro-
fessio [pro£ prima C] facta est a [sub BE] praeside Syriae Cyrino. Necesse
autem fuerat ut loseph cum Maria proficisceretur in Bethléem, quia exinde
erat loseph, et Maria de tribu luda et de domo ac patria \aggiungi'. et
Êunilia AB] David [quia de tribu luda erant, de domo et patria Da. E].
Cam ergo loseph et Maria irent per viam quae ducit Bethléem, dixit Maria
ad loseph:
„Dno8 populos video ante me, unum flentem et alium gaudentem". Cui
respondit loseph : „Sede et tene te in iumento tuo et noli superflua verba loqui".
48
V. CRESCINI - A. Ríos,
75 Adoncx paree .j. iovenceltz,
£ fom mot avinent e beltz,
Devant els tot vestit de blanc,
E diys a Josep: „no» fom anc
Que Maiia diyses bauzia:
80 Antz a dig vertat totavia.
Un dels pobols, qu' era marritz,
£s dels Juzieus, car s'es partitz
De Dieu, e 1' autr' es de las gentz,
Qu'es ab Dieu, per q»'era gauzentz,
85 Segon so que Dieus promes ac
Habraam, Jacob et Jsac.
£1 temps es ja qu' esperavam,
Qu' en la semensa d' Abraam
Er benediccions donada
90 A tota gent et autrejada".
Ab tant foron approbenquat
De Bethléem, la lur ciptat;
£ diys a Josep qu' estanques
Son jument, e que deysendes:
95 £ non agron on deysendes
Maria, ni si repauses,
Mas solamentz una balmeta,
On a cor que Maria meta.
£1 balma era tan escura
100 Tota vetz et ab tal somura.
Que lums de Dieu non illuzia
V.b. Nuylla vetz neys entorn miey dia.
£ cant li verges sancii toza
Intret la balma tenebrosa,
105 Tal clardat fom jntz et entom
Col soleltz fay entorn miey jorn ;
83. Ms. la.
86. J1&. Adhabraamjacobetjsaac.
Adont parla un iovenceaus,
Qui fu mt/lt avenans et beaus,
75 Devant els tos vestus de blanc,
Et dit a loseph: „ne fu anc
Que Marie disit bausie:
Ains dit vérité toute vie.
22V. Uns des pueples, qui est marris,
80 Est des luis, qui sont partis
De Dieu, et 1' autre est de les gens
De Dieu, por quoi erent ioiens,
Selonc ce que Dieus promis ot
Abraham Isac et lacob.
85 Le tamps avons de 1* esperance,
Quar Abraham en la semence
Est benedictions donnée
A toute gent et otroiee".
Atant se furent aprocie
90 De Bethléem, la lor cite,
Et puis loseph tantost li dit
Que de la iument descendit.
Et non trova ont se mesist
Marie, ne ont s* aseist ;
95 Mais a trouve une balmete,
On se sont mis o lor saumete:
Et la balme fu tant obscure.
Tant noire et tant sornure
Soleils ne donoit resplendor
100 Matin ne soir ne au mi ior.
St quant la vierge sainte espose
Entra la balme tenebrose,
Tes dartes li fu tout entor
Con fait soleils vers li mi ior;
86. la] Ais. ta.
Tune apparuit puer speciosus ante eos, îndutus veste splendida [candida AB],
et dixit ad loseph: „Quare dixisti verba superflua esse de duobus populis, de
quibus loeuta est Maria? Populum enim ludaeorum flentem vidit, quia recessit
a deo suo , et populum gentium gaudentem , quia accessit et prope faetus est
ad dominum, secundum quod promisit patrîbus nostris Abraham, Isaac et lacob ;
tempus enim advenlt ut in semine Abrahae benedictio omnibus gentibus tri-
buatur".
XIII 2. Et cum haec dixisset, iussit angelus stare iumentum, quia tem-
pus advenerat pariendi; et praeeepit descendere de animali^Mariam et ingredi
in speluncam subterraneam, in qua lux non fuit unquam, sed semper tenebrae,
quia lumen diei penitus non habebat.
Ad ingressum vero Mariae coepit tota spelunca splendorem habere, et
quasi sol ibi esset, ita tota fulgorem lucis ostendere; et quasi esset ibi hora
UN FRAMMENTO PROVENZALE A CONE6LIANO.
49
Et aquìU clardat fom de Dieu,
C alumenava lo fili siea.
Aquell lums laintz non faylli
no Tant com María fom aqui.
María remas, e fom près
Del terminj que enfantes,
Et enfantet laintz son fill
Ses dolor e ses tot peril!.
115 Cant naysia no» fom jes som,
E H angel esteron entorn.
Can tost fom nat H soplegueron,
Con a lur Dieu, e l'azoreron,
£ pneys diyseron: „gloría sia
T20 En las autezas tota via
A Dieu, et en la terra patz
A cels de bona voluntatz".
Om Josep trobet nat l ' enfant,
E Josep atrobet María
Am 1* enfant qu' enfantât avia,
125 £ diys li: „ieu t'aduc Zabel,
Bona maystra e fizel,
Qu' es fora de la balma aneara
Per la gran clardat que es ara:
Per la sobríera resplandor
130 Non ausa jntrar de paor:
Tant es sobríera Ij clardat.
Que sos vezers n' es encegat".
E cant María V entendet
Cays somrís, e non respondet.
112. Ms. que.
118. e] Ms. a.
119. pueys] Ms. manca.
128. Ms. ques.
105 Et celle ciarte fu de Dieu
Qui enluminoit le fili sieu.
23 r. La ciarte laiens non falli
Tant que Maríe fu ici.
Marie remaînt et fu près
110 Du termine qu'ele enfantes,
Et enfanta laiens son fill
Sans dolor et sans tout penll.
Gant il naissoit ne fu pas sort,
Quar li angle estoient entort,
115 Que q»ant fu nés li supplièrent,
Et con lor seignor le aorerent,
Et puis disoient: „gloire soit
En la hautesse toute foys
A Dieu, et a la t^rre pes
120 A cels de bone volentes".
Et loseph Maríe trouva
O V enfant, qu' ele enfanta.
Et dit : „ie t' anmaine Zabel,
Bone maitresse et fiel.
125 Hors de la balme est encore
Por la grande clarté qu' est ore.
Et por la grande resplendor
Non osent entrer de paor,
Quar tant grande est la clartés
130 Que ses veirs en est gastes".
Et quant Marie 1' entendi
Si soursrit, et non respondí.
1 23. t* anmaine] Nel ms, si legge'
rebbe tamâme.
dieì sexta, ita speluncam lux divina illustravit; nec in die nee in nocte lux ibi
divina défait quamdiu ibi Maria fuit. Et ibi peperit masculum, quem circum-
dederunt angeli nascentem et natum adoraverunt dicentes: „Gloria in excelsis
dec et in terra pax hominibus bonae voluntatis".
XIII 3. lam enim dudum loseph perrexerat ad quaerendas obstetrices.
Qni cum reversus esset ad speluncam, Maria iam infantem genuerat. Et dixit
loseph ad Manam: ,,Ego tibi 2^1omi [Zaelem D] et Salomen obstelríct-s [Za-
helem tibi obstetrícem E] adduxi, quae foris ante speluncam stant [stat E] et
prae splendore nimio hue introire non audent [non potest introire E]". Au-
diens autem haec Maria subrisit.
Zckscbr. I rom. Phil. XVIII.
50 V. CRESCINI-A. Ríos, UN FRAMMENTO PROV. A CONB6LIANO.
Note.
I. Del discorso di María non abbiamo il principio: diamolo secondo il
poema francese (21 r.).
Dieas vis, en quel esgardement
le sui ore de maintenant,
Set que onqi^s baron ne connu,
Ni voeil ne séus que onqt^s fu,
Et set qu' en ma petite ete
le li promis ma castite
Quant vins au temple ecc.
25. Il ms. dà terramare Torna in mente la lez. del ms. del Boesioy v. 98 :
de sòl e luna cél e terra mar.
49. Per la correzione di procession in profession^ cfr. testo latino.
5^ Débia sarà la città di Devir (Debir) nella Giudea. Cfr. A. Neu-
bauer, SéÑt^raphie du Talmud^ París, 1868, I 127.
83. Lo Ckabaneau suggerirebbe di leggere qui gent^ e v. 84 eran
gauzent (plur. in rdañuie a un nome collettivo). Ma cfr. testo latino.
V. Crescini - A. Ríos.
Zorn ïïrspnmge von abo(8)mé.
Das von Diez £. W. Ile für abo s me als £t3anon aufgestellte
Partidpium ahominatus „einer der Abscheu hat" ist zwar durch
Körting sub 40 noch unbeanstandet hingeuommen worden, war
jedoch bereits Foerster, Glossar zumAiol und Schwan, Altfr. Gramm.*
§223 (auch in der 2. Aufl. §243) fraglich erschienen; auch hatte
bereits Joret, Mém. de la Soc. de Ling. V, 66 gemeint abo[s)mé sei
eigentlich nicht ein Adjektivum, sondern das Participium des von
Godefr. belegten Verbums abo{s)ni€r^ das er freilich ungedeutet
gelassen. In der That ist abo{s)mé weder eine volkstümliche noch
eine gelehrte Wiedergabe von abominaius] gelehrt ist sie nicht wegen
der Vertretung der latein. Lautfolge 'mm- und der Bedeutungsumprä-
gUDg, die mit Diez vorauszusetzen wäre, und volkstümlich wäre sie
nur dann, wenn man beweisen könnte, dafs das b den Uebergang
in V habe vermeiden dürfen, d. h. dafs ein mit b beginnendes form-
nnd begriffverwandtes Nomen oder Verbum das Volk habe verleiten
können abominatus als eine Ableitung von demselben mit Hilfe des
Praefixes ad- aufzufassen ; auch sollte man das betreffende, Einflufs
entfaltende, Wort, der bereits von Diez erwähnten Form embo(s)mé
nach, noch im Altfranz, anzutreffen erwarten, es wäre denn dafs
diese schon in der Vulgärsprache entstanden, die später jenes
Nomen oder Verbum wieder eingebüfst hätte. Wenn man zwar
nicht das Bestehen des transit. Vb. abo(s)mer, vgl. auch embo{s)mer
(s.Tobler, Jahrb. XII, 204), für einen weiteren Grund hielte die Diezsche
Herleitung zu verwerfen, weil man vielleicht bereit sein würde
abominare auch faktitive Bedeutung („zum Verabscheuen bringen")
beizulegen, so wird man doch sicher nicht verkennen, dafs die
altfr. und mundartlich noch heute vorhandene Form abo(s)mtr, die
Diez zwar nicht anführt, auch Scheler in dem von der Handschrift
B gebotenen Texte zu Berte 1339: Lors conmence a phrer^ le euer
li a bosmit (Glossar zu B. Comm.: bosmir ^ forme suspecte) nicht
erkannt hat, auf die aber schon Du C. und Du Méríl, Glossar zu
Floire Blanchefl. hingewiesen hatten, des weiteren gegen abominatus
oder abominare für abo(s)mé u. s. w. spreche; denn dieselbe erklärt
sich ans abominare oder aus abo(s)mer ebensowenig wie etwa espas-
wir, neben pasmer, (z.B. Troie 15838, 20914, 22165 ^^^ öfter;
Eneas 8243) aus *spasimare oder {es)pasmer (vielmehr selbständige
4*
52 GEORG COHN,
Bildung aus dem Subst), und wenn andrerseits aòo{s)mt'r, wie indessen
auch aoo{s)m¿rf zuweilen eine Bedeutung trägt, die es mit ww^r^ (Yonne
bomt'r^ Morvan òomt\ Saint domi, Langued. bäumt) zu verknüpfen
reizen könnte (vgl. etwa Moui est en enférmete grandi Horn ki abosme
se viande^ Rend. Mis. 5,2, Var. Q: abomist; der Herausgeber: abosmer
(abommart) v. tr. avoir un dégoût de), eine Lockung, der sich
Chambure, Glossaire du Morvan S. 95 nicht entzogen hat, so ver-
bieten diese Herleitung doch leicht erkennbare Gründe und zwar
noch weitere, als Joret a. a. O. gegen die auch von ihm, Mém. Soc
Ling. Ill, 373 einst angenommene Herkunft des norm, abomt (v. a.
afifadir, faire mal au cœur) von ad + ^vomire geltend macht, der
nun an der Zusammengehörigkeit von abomi mit altfr. abo{s)mer und
abo{s)mir, deren Grundbedeutung abattre, consterner, faire défaillir
sich zu affadir (le cœur) weiterentwickelt habe, nicht mehr zweifelt.
Wer in abo{s)mer an der oben aus Rencl. Mol. mitgeteilten Stelle
das lat. abominarti verabscheuen, erkennt, scheint, was vielleicht
fehlerhaft ist, ki für das Subjekt des Relativsatzes zu halten; sieht
man jedoch in se viande das letztere, so kommt man mit der ur-
sprünglichen Bedeutung von abo(s)mer „zu Boden schmettern, aus
der Fassung bringen", die durch die Art des Subjektes nur eine
andere Färbung (zu „anwidern") erhalten hätte, vollkommen aus. In-
dessen soll die Möglichkeit nicht grade bestritten werden, dafs
abo{s)mer auch dort in derselben irrigen Weise mit abominari (vgl.
auch tute viande abominad Imáneme (Teìs^ Oxf. Ps. VI, 18, = omnem cibum
abominata est anima eorum) für eins gehalten worden sei, wie imCambr.
Ps. V, 5, wo der lat. Wortlaut Virum sanguinum et dolosum abomina-
bitur Dominus als Hume de sanes et tricheur abomerat nostre Sire
(im Oxf. Ps. : Hume de sans e tricheur nostre Sire /erat abominable)
wiederkehrt; während jedoch an der letzteren Stelle die Art des
Objektes von abominabitur dessen Uebertragung in abo(s)mer er-
leichtert hat, hätte die Verwechselung von abo(s)mer mit abominari
am ersteren Orte sogar zum Ersätze des jenem ursprünglich zu-
kommenden persönlichen Objektes durch ein sächliches geführt
und so wird man denn, umsomehr als jene Verwechselung nicht
wieder belegbar scheint, die andere Auffassung, nach welcher se
viande das Subjekt ist, vorziehen und somit auch darauf verzichten
die scheinbare Ausdrucksweise *abomir la viande (Ms. Q) etwa aus
einem von vomir ausgehenden Einflüsse zu deuten. Es kommt
hinzu, dafs an der Psalterstelle nicht abo{s)mer, sondern abominari
das umgedeutete Wort sein wird, geradeso wie im Pariser Glossar
7692, 31, wo Tobler a. a. O. die Wiedergabe von escomovoir durch
abhominari nur dann erklärlich findet, wenn letzteres in der Be-
deutung des altfranz. abo{s)mer oder embo{s)mer genommen werde;
übrigens ist der andere Gedanke Toblers, es möge in escomovoir
dasVb. escommonier (excommunicare) stecken, dort nicht minder wahr-
scheinlich (vgl. auch die beiden Glossen abhominatus execraius de-
testatus. Gloss. Abavus, Goetz IV, 301, 19 und (vgl. auch Du C.-H.
s. V. anathema 2, col. 239^) abhominatus abiectus demissus (Var. dimissus)
ZUM URSPRNGE VON ABO(s)MÉ, 53
anaiimaiusj ibid. 20, in welchletzterer abiecius und demissus nicht im
psychischen noch im moralischen Sinne zu verstehen sind).
Von abo{s)mer scheinen nicht nur das bereits erwähnte norm.
abom (Bessin) oder, wie Du Méril, Pat norm, (nach Joret ohne
zwingende Notwendigkeit) schreibt, ahaumir (Caen), s. ferner Godefr.
zu abosmi, sondern auch das wallonische abaumé (s. Grandgagnage,
Diet Wall. I, 49 : propr. qui est creusé en terrier u. I, 3 : i. creux,
en parlant de la voix; 2. enterré, sombre, obscur; verb, creusé;
vgl. auch Remade, Diet. Wall. -Fr. I, 14: abomaie adj., se dit de
la voix, creuse, sourde etc.; par ext (voix) cadavreuse, trop guttu-
rale. Le mot w. est très vieux et peu connu) und das Vb. j'a/'-
h<mrmat\ Vili. - s. - Montbéliard im Dép. Doubs (se terrer, se cacher),
s. Dartois, untrennbar. Hat Du Méril mit dem Subst. baume, das
er als Stammwort von abaumir bezeichnet, das „Balsam" bedeutende
Wort gemeint, so wird man in Uebereinstimmung mit Joret seine
Etymologie singulière fìnden; anders jedoch, wenn er an jenes
(weibliche) baume gedacht hat, dem Grandgagnage die Bedeutung
terrier; en t de min.: galerie horizontale et venant au jour par
laquelle on exploite les mines situées dans Vintérieur d'une mon-
tagne; anc. wall, bome^ cave voûtée zuerteilt und unter das er das
erwähnte abaumé und das fernere wall. Vb. baumer intr., creuser un
terrier, stellt. Denn angesichts dieses Subst darf man die Frage
aufwerfec, ob nicht abo{s)mer, ganz wie abaire oder das Grundwort
von aflire, im Grunde einen Vollzug im Räume bezeichnet habe
und zu der Bedeutung, die es im Altfr. habe, erst durch Ueber-
tniguiig gelangt sei, demnach die gleiche Wurzel wie das Fem.
baume besitze, das auch anderen französ. Dialekten, ja auch anderen
roman. Sprachen aufser dem Französ. angehört und in der Form
Balma bereits aus dem J. 721 (s. Du C.) als geograph. Name zu
belegen ist Das altfr. balme kennt Diez , K. W. II c s. h. v. wohl
aus den beiden Beispielen Apres s*en ala en Bethléem , et en la balme
dou sauveour entra , Vitae SS. u. tant est alé Qu^il est en la basme
aoalé Ou Catus avoit ses bue/s trait^ Boet de Cons. lib. 4 bei Du C,
wo auch die aus Roquefort entnehmbaren Formen baume, basme,
harne, baxme, balme, barme (hinzuzufügen wäre bome; auch bosme ist
bekannt) und das Deminutivum balmette oder baumelte (vgl. bei Rayn.
baimela, petite grotte) mitgeteilt werden; auch bei Cotgr. begegnen
die Lautungen balme und baume, a cave, den, hole, grot Das
gleiche Wort ist ohne Zweifel im Centre baume , banc de roche (se
dit principalement des bancs qui existent dans le lit d'une rivière),
s. Jaubert (der mit Unrecht die Ansicht des Diet, de Trévoux be-
kämpft, dafs baume, Provence und Dauphiné, dasselbe wie caverne
sei), femer das von Hécart, Diet Ronchi -Fr. aufgeführte baume,
bome en pierre ou en bois (in Valenciennes sei jouer à sauter les
boum esún Spiel qui consiste à sauter au-dessus des bornes qui en-
tourent le marché au poisson, en se suivant à la file Tun de l'autre).
Die Mundarten der Franche - Comte besitzen nach Dartois balme,
èarme, baume, baurme, bauma, grotte, caverne (Doubs, Haute-Saône,
54 GEORG COHN,
Jura); Bridel - Favrat macht aus der iranzös. Schweiz die Formen
barmüj bauma, boma^ caverne, grotte naturelle dans les rochers, und
die Eigennamen Baulmes^ Vaud, Balm^ Bern, und la Grand* - basirne,
la plus grande des cavernes de la vallée du Lac de Joux, nam-
haft; das Lyonische hat bor ma barma „coteau escarpé" [bar ma
belegt, s. Puitspelu, Essai de phonét. lyonn. S. XCVI, Anm. i., Phi-
lippon, Rom. XUI, 571 aus d. J. 1341 ; Puitspelu glaubt, dafs die
Bedeutungsentwickelung von grotte zu l'escarpement, dans lequel la
grotte est creusée, durch die Definition von baulma als crypta montis,
die man bei Du C. aus einem prov. - lat. Glossar angeführt finde,
erläutert werde) ; man betrachte bei P. auch bormat, petit relief
de terrain, barmat, i. haie entre deux fonds de niveaux différents,
2. haie formée de gros arbres (von barma + -¿7/; Tidée de pente,
déclivité s'est étendue à celle de clôture) , bormo barmo v. n., pro-
fiter d'un relief de terrain, en jouant aux boules, pour arriver au
but par un chemin détourné, bormayi barmayi v. n., en jouant aux
boules diriger sa boule sur un relief du terrain de manière à
revenir sur le but (von bormat (?) mittelst des suff. fréq. -ayf = frz.
-w>r) , dibarmo v. a. , élaguer , tondre une haie (vorauszusetzen sei
confusion de sens entre la haie qui couvre la barma et celle-ci).
Zu den Belegen, die Rayn. I, 174 und Carp. s.v. balma fur das
altprov. balma bringen, darf man noch die Stelle Versus occasum se-
guendo ter ram gasiam usque ad baussium de balma de Mazel \, J. 1197
(Mars.), Du C. s. v. baussium, heranziehen; die Angabe des schon
erwähnten prov. - lat. Glossars liest man jetzt auch bei A. Blanc,
Rev. d. lang. rom. 4e ser., V, 55 [balma \ caverna j cuntaäi; antra,
sanctorum; fovea, hominis mortui est; spelunca^ leonis; sc robs, serpentis)
und bei Mistral findet man unter bauma part., baumello und Bäumte
auch balmai^ balmelflja und balmier (qui habite une grotte) als alt-
prov. Wörter angezeigt [baimela wurde schon berührt). Neuprov.
ist baumo, s. Mistral, der femer die Lautungen balmo (langued. u.
gase), barmo (dial, des Alp.), bòumo (dauph.) bekannt giebt (Bdtgn.:
grotte, antre, caverne; conduit souterrain, réservoir d'eau; paroi
verticale de rocher, Alpes; rocher, Querci; creux d'arbre) und auf
das Vorkommen des Wortes als Orts- und Familienname hinweist;
vgl. ferner bei Mistral baumu (en forme de grotte, caverneux), bauma
(v. a., creuser) etc., baumasso (grande caverne, grotte profonde),
baumassié (habitant des antres), baumello (charmante grotte), baumelu
(caverneux), baumeto (petite grotte) u. a., debarme (s. m., vallon, ravin,
Forez), embauma (enfermer ou cacher dans une grotte) u. s'' embauma
(entrer dans une grotte etc.), sfojubauma v. a. u. n. miner, creuser
la tene de manière que le fond de fosse soit plus large que le
sommet; surplomber), su[s)bauma (v. n. surplomber, n'être pas
d'aplomb; miner, creuser la terre), subaumaduro (s. f. surplomb, ex-
cavation; terre de nature schisteuse). Auf italien. Boden kennt
man balma bereits aus den gallo-ital. Predigten (ed. Foerster, Rom.
Stud. IV, 25) XIV, 25 : la mia maisun si est maisun d^oraciun, mas uos
en auez fait balma de lairuns (domus mea domus orationis est vos
ZUM URSPRUNGS VON ABO(s)mÉ. 55
aiitem fecistis illam speluncam latronum); auch gegenwärtige Mund-
arten Oberitaliens zeigen das Wort noch, so das Piémont (Valle
Anzasca) balnuty grotta leggermente scavata nel masso, e che sopra
gli forma cappello alquanto sporgente in fuora (vgl. auch den
Namen einer tiefen Höhle des piem. Po-Thales Balma del Rio Mar*
im) und das Lombard. (Val Maggia) òa/m , sasso che ruina da
un'erta ; sasso sporgente sotto cui si ricovrano i montanari da subita
pioggia, s. Monti, Vocab. Comasco. Mit dem frz. òalme baume in
Verbindung zu bringen hat man gewifs auch das in Morvan übliche
Vb. ¿bäum (v. n. épanouir. Se dit de la végétation lorsqu'elle
se développe au printemps. Les bois, les haies ébaumissent ou
¿ibaumissent au moment où les bourgeons s'ouvrent et s'épanouissent),
das Œambure mit ¿paumir^ welches in Burgund bedeute s'ouvrir
en forme de palme, comme la paume de la main, zusammenwirft;
denn die Bäume treiben, indem sie ausschlagen, die Knospen aus
ihren Höhlen, ihren Schlupfwinkeln hervor und in der That giebt
Chambure S. 17* für den Uebergang von / in ^ kein weiteres Bei-
spiel. Vielleicht hat Liebrecht, Jahrb. N. F. I, 233 Recht, wenn er
auch das nfr. berme s. f., Rand am Festungsgraben, das Diez E. W.
lie s. h. V. aus ndl. brème u. s. w. deutet, von baume nicht trennen
will, vgl. bei Cotgr. barme^ the banke of a river (das God. in berge
überträgt) ; zum Wandel von / in r vor Kons. s. z. B. Scheler,
Watr. S. 470 zu V. 457, und zu berme wäre barme etwa unter An-
lehnung an terme (vgl. weiter derme^ ferme , germe , sperme^ thermes)
geworden, da kein latein. Wort, mit dem es etymologisch zu ver-
knüpfen war, für die Erhaltung des a hat sorgen können (zu dem
Schwanken zwischen ör + kons, und er ■+- kons, vgl. Metzke , Herr.
Arch. 64, 3Q3; Pohlisch, ibid. 72, 189; Meyer -Lûbke, Gramm. I,
S. 221 u. a.).
Die bisher für baume m. %, w. vorgeschlagenen Etyma sind
sämtlich wenig ansprechend, so nicht nur das graub. palva (Steub,
s. Diez, E. W., der Gramm. I, 35 balma bündig ungewisser Herkunft
nennt) und das kelt vamha (caverna. Monti), sondern auch das
(zudem männliche) goth. barms, anord. barmr (Liebrecht a. a. O. ;
vgl. bei Du C. barmus^ ventrale, gall, tablier) und das bedenkliche
Gebilde bau" -f- pLa (Körting s. 10 18). Sie alle sind anderen Sprachen
als dem Lateinischen entnommen, das nach Körtings Meinung in
Wirklichkeit so wenig wie die Germanischen und Keltischen Sprachen
einen geeigneten Stanmi gewährt; und doch werde im folgenden
der Versuch untemonomen jene roman. Wörter auf eine latein.
Wurzel zurückzuführen, indessen, um ihn im voraus gerechtfertigt
erscheinen zu lassen, erst nachdem dem franz. Worte fantôme
einige Aufmerksamkeit geschenkt worden sei.
Wer auf der einen Seite die Vertretung des griech. a oder
des lat a der zweiten Silbe von g>apTaöfia oder von Phantasma
durch 0 im Franz. nicht für ein Kennzeichen lehnwortlicher Be-
handlung hält, mufs andrerseits angesichts des echt volkstümlichen
Geschlechtswechsels, den das Wort in allen übrigen roman. Sprachen
56 GEORG COHN,
bis auf das Port. (vgl. Meyer-Lübke, Neutr. S. 96), also wahrschein-
lich schon auf der gemeinsamen Vorstufe erlitten hat, zugeben,
dafs das altfr. faniosme mit seinem manïilichen Genus schwerlich
den Erbwörtern beizuzählen ist Jedoch ist keineswegs ausgemacht,
dafs faniosme (das in Genf , /an/ome , noch heute weiblich« ist) von
jeher Mase, gewesen sei, vgl. die Stellen (deren zwei erste Tobler,
Zeitschr. VIII, 297 zu Giges 4750 anführt, die vierte stammt aus
Sachs, Geschlechtswechsel im Franz. S. 25) unes fantasmes de panses^
Greg. Ezech. 67,35; aperte fantôme ^ Vie Greg. 1433 (Rom. XII);
mais je croi a vo premier sonme trovastes aucune fantonme qui vous a
vo senz òes torné, Escanor 22548; que ce soit toute fantosme^ Froiss.
Chron. XV, 146; Et finahlement Us doubter ent que ce ne fuist aucune
phantosme, Prosa-Manek. Cap. XLVIII, S. 335, zu denen man, ohne
fehlzugehen, auch solche wie die folgenden hinzufügen darf: Ce fu
fantosnUy se devient. Qui antre nos a conversé, Clig 4750; Si cuide
que ce soit fantosme {losme, 3. Sing.), Ren. XVI, 983; Por ce que tu
ne cuides mie. Ce soit fantosme que je die, G. Coincy, nach Tobler,
Z. III, 574; S* ele est dyables par dedenz. Ou gurvre ou fantosme ou
serpenz, Meraug. S. 23, wie auch zu beachten ist, dafs zu Ivain 1226:
Ha l fantosmes , coarde chose! vier Handschriften ya»/(?j/wí bieten,
während Foerster allerdings zu Iv. 1220: Ou fantosmes ou anemis
eine Variante nicht anmerkt (doch würde das Alter sämtlicher Hand-
schriften des Ivain , zu deren Entstehungszeit fantosme sicher auch
schon männlich gebraucht wurde, die Annahme erlauben, dafs das
s am Schlüsse Eigentum der Schreiber sei, und dann vergliche sich
der Hiatus jenes Verses etwa mit dem der Zeile 5167: an quel leu
Je trovasse ostel huimés)-, unzweideutige Belege für das männliche
Genus giebt es keineswegs in gröfserer Anzahl als gleichartige fur
das weibliche. Die Einführung des ersteren , das dann auch fan-
tosmes als Nom. Sing, hat nach sich ziehen können, wird erst das
Werk von Lateinkennern (vielleicht schon um den Beginn des 13.
Jahrh.) gewesen sein (will man sie dem Volke zuschreiben', worin
man weniger sicher, gehen wird, so mufs man etwa Anpassung an
Wörter wie somme m., songe, monstre, die doppelgeschlechtigen
miracle, image u. a. in Erwägung ziehen). Auch spricht das, wie
Tobler, Zeitschr. IV, 183 u. III, 574 dargetan, aus dem Franz. ent-
lehnte ital. fandonia daiur , dafs fantosme ursprünglich Femin. ge-
wesen. Bezeichnet nun Suchier , Altfr. Gramm. I , § 1 3 b fantasme
als die altfr. Entsprechung des griech. g)ávtaúfia, so mufs er sich
das s vor m als ein ursprünglich gesprochenes gedacht haben, da
er, hätte er ihm nur Schriftwert zuerkannt, das 0 schwerlich (s. § 37 a)
offen angesetzt hätte (desgleichen Foerster, Glossar z. Cliges; die
Vorstufe fantausme, mit der Scheler, Trouv. Belg. I, S. 279 rechnet,
hätte eines Nachweises bedurft). Jedoch ist weder das s ursprüng-
lich, noch das 0 jemals offen gewesen; jenes ergiebt sich, da
nichts mehr hindert fantôme als Erbwort zu betrachten , aus der
prov. Entsprechung fantauma (auch der kat. fantarma), dieses (und
zugleich jenes) aus Reimen wie spnme (Schlaf): Jantonme^ Escanor
ZUM URSPRÜNGE VON ABO(s)mÉ. 57
22^¿[S; /aníome: some (summa), Angier Vie Greg, i^^^y^ fantôme \
ome^ ibid. 1347, auch psme (von osmer, óúfiáofiait dessen 0 als ge-
schlossenes zu gelten hat, vgl. Meyer -Lübke, Gramm. I, 31) : /añ-
iosme, FaitOTi, già; /an/osme: psme, Ren. XVI, gS^', /endosme: Veu"
dçsme (zu dessen Herkunft man Chaban, Uorig. du nom des com-
munes dans la Touraine, S. 228 vergleiche). Tres. Ven. 411 (aus
Tobler, Z. lu, 575) ; die Schreibung mit s ist erst durch die Er-
innerung Lateinknndiger an das lat Phantasma (daher auch zuweilen
phantasme^ fantasme^ so noch im 16. und 17. Jahrb., s. Thurot I, 32)
aufgekommen. Die Form fantpme aber (neben welcher man im
Hinblick darauf, dafs allein spme das lat. sagma, vulgäre *sauma,
vertritt, s. Suchier , Afr. Gr. I § 37 a i und § 56, ein fantaume nicht
vermissen wird) setzt eine vulgäre Zwischenstufe ^fantauma{m) vor-
aus, die auch der vorprovenzai. Vulgärsprache angehört haben wird.
An dem Wandel von -asm- in -aum- dürfte nicht zu zweifeln sein;
vielleicht wurde das (tönend gewordene) s zunächst zu ft. Aus-
geschlossen scheint jedenfalls, dafs fantasma erst in ^fantagma^ wie
Mejer-Lûbke, Gramm. I, S. 231 annimmt, übergegangen sei (da die
Volkssprache die Lautfolge -agm- selber schon früh aufgegeben,
zudem sei auf den Charakter der nachher zu besprechenden Wörter
verwiesen) oder dafs zwischen -asm- und -aum- die Stufe -aim- (die
sich zu denken, um von dem span, lg Im neben zg zm, s. Bäist,
Gnmdr. I, 707, 52, durchaus abzusehen, etwa der Uebergang von
s -\- kons, in / 4- ^^^^ns. im Sassaresischen auf Sardinien , s. Ascoli,
Arch, glott II, 135, 20, in Livorno, s. Ascoli ibid., und, wenigstens
in Bezug auf st, in Pisa, s. Pieri, Arch, glott XU, 149, Anm. 2,
anr^en könnte) gelegen habe. Es ist möglich, dafs der Ueber-
gang von -asm- in -aum- schon vor dem 7. Jahrb. abgeschlossen
gewesen; sicher ist, dafs pasmer erst nach seiner Vollendung Ein-
gang in die Volkssprache Frankreichs gefunden hat {paumer für
pa[s)mer ist mundartliche, vor allem anglonorm. Eigentümlichkeit).
Auf die Entwicklung , die fantasma durchgemacht hat , stutzt
sich nun die folgende Deutung von baume und abo mer. Man
darf, ohne zu weit zu gehen, vermuten, dafs die Begriffe Höhle
und Grotte die letzten Glieder einer Bedeutungsfolge bilden, die
gewesen sei : Niederung oder Senkung (daher : Abhang und hieraus
einerseits: steil abfallender Fels, Felsenriff, steiles Ufer, andrerseits:
was den Abhang bedeckt), Vertiefung, Aushöhlung, Höhle und Grotte;
so können denn die Bedeutungen von baume u. s. w. auf das lat.
bassus als seine Quelle weisen, für dessen Bedeutung „niedrige* man
die Glosse basum (dreimalige Var. bassum) non altum. Cod. SangalL
912 (8. Jahrb.), Goetz IV, 210, 17 (s. auch Diez E. W. I) vergleichen
möge ; die Form aber von baume drängt zu der Annahme , dafs
bassus während der Zeit, wo die Superlativbildungen pessimus^ maxi-
mus TL s. w. noch elative Bedeutung hatten , in der Sprache des
Volkes, der in diesem Falle sein Begriff in seiner absoluten Form,
rein als das Gegenteil von altus, vorschwebte, sich nebenher zu
*bassimus und weiter *basmus (zur S)nikope vgl. Schuchardt, Vokal.
58 GEORG COHN,
II, 409) erweitert habe (vgl. auch aÒismus), ein Vorgang, den der
Stammauslaut ss noch begünstigt haben wird. Das zum Subst.
erhobene Femin. *basma (eigentlich wohl terra oder pars *òasma),
das alsdann in *bauma überging, bildet dann die Grundlage der
roman. Wörter baume ^ balma etc., für welche die griech. Wörter
ßad-fioc (auch ßaCfioq), gradus etc., oder ßaXfioCf pectus, (s. für
beide Henr. Steph. , Th. L. -Gr.) als Quelle nicht in Betracht
kommen; die aus früher Zeit bekannte Form balma (vgl. zu ihr
spater) ist erst eine jüngere Entwicklung aus *bauma. Das Adjek-
tivum *bassimus: *basmus aber hat, wie das einfache bassus ein
*adbassare (¡tal.), das Zeitwort *adbasmare und weiter *adbaumare
hervorgebracht, dessen eigentliche Bedeutung „niedrig machen**
leicht in demselben übertragenen Sinne wie unser „niederbeugen,
niederdrücken , niederschlagen" hat Verwendung finden können ;
dafs auch in abomer^ dem im Altfr. eben sowenig wie dem Subst
faniome eine Form mit au zur Seite gestanden zu haben scheint,
das 0 geschlossen ist (an Reimen sind nur zu Händen s^abosme:
fantosme , Blanc. 383; fantosme: abosme ^ Ferg. 72, 29) und das s
erst ein nachträgliches (und zwar in Analogie zu faniosme erfolgtes)
Einschiebsel bildet, ist unzweifelhaft. Neben *adbasmare kann ein
*adbasmire hergegangen sein, wie es das afrz. abomir fordert In-
sofern abomer u. s. w., was nur mundartlich der Fall zu sein scheint,
die Bedeutungen einerseits „hohlmachen , aushöhlen", andrerseits
„herab"- und daher auch „versenken" (somit denn auch „verbergen,
ia Dunkel hüllen, dunkel machen") tragen, lehnen sie sich vielleicht
an das Subst *basma *báuma (so auch das von God. aufgeführte
abosmer 2., fixer und die praefixlosen Ableitungen baumer bei Grandg.
und bauma bei Mistral) ; nicht aber zwingt das Praefix von embomer^
das mit abomer gleichbedeutend ist, dessen Grundlage *imbasmare
*imbaumare an das letztere zu heften.
Mit faniome^ baume und abomer gehört vielleicht auch jenes
weibl. Subst. chaume der altfranz. Sprache zusammen, das aufser
der von A. Thomas, Rom. XXI, 9 Anm. herangezogenen Stelle
En yvery par la grant Jroidure^ Se gisoit sor ¿a chaume dure^ Ruteb«
(ed. Jub. N. E.) U, 372, 17 14 auch die Worte Brochent et poigneni
par la chaume , Bien i reluisent cent mile eaume . . . Mais al de la
vile les virent.,., Thebes 4323 (Varianten chalme S, celme^ selue)^ ¡n
denen es der Herausgeber nicht richtig als chaleur versteht, ent-
halten, das ferner Godefr., der aus chaume i. und chaume 2. ein
Wort hätte machen sollen , aus Bast Bouill. 2484 (= montagne)
darbietet , auch noch Cotgr. (chaumes : desart , or untitled grounds ;
lay lands; or, as terres chaumières, d. i. stubble grounds) auffuhrt
und das die ehemaligen Substantiva chaumoUs), s. Thomas, chaumoie
(s. God.) , chaumart (von God. belegt) , auch chaumel (s. God.) als
Primitivum voraussetzen; Mundarten besitzen es aufserdem noch
heute, vgl. die Angaben von God. s. v. chaume i : chaume , chaulme
s. m., haute montagne à pâturages dans le Jura, von Littré, Suppl.-
Band (Suppl. I) s. v. chaume 2. s. „m.": i. Name von terres calcaires
ZUM URSPRUNGE VON ABO{s)mÉ. 59
pierreuses, presque infécondes, Charente und Saintonge, 2. Bezeich-
nung des sommet dénudé et pierreux des collines, Basse-Bourgogne
(hier Femin.) und von Sachs s. vs. chôme s. f. , Brachfeld , -acker
(bei Sand) und chaumes s. ,,m." pi., hohe abgeholzte Berge, Vogesen.
Wahrscheinlich ist auch dasVerbum chômer, dessen ursprünglichste
Bedeutung vielleicht „brach liegen" gewesen ist, mit chaume zu ver-
binden ; vgl. auch noch bei Littré , Suppl. I das im dép. du Cher
gebräuchliche Adj. chaumat, prés chaumats = prés situés sur les col-
lines. Dafs chaume und sein prov. Schwesterwort ccdm f., das Levy,
Prov. S.-W. 189 mit „öde Ebene, Haide" übersetzt (auch merkt er
Dprov. caumo^ plateau désert, Mistral, an), nicht aus calamus abzu-
leiten seien, sondern auf den Stamm der bei Du C. bereits vom
7. Jahrb. ab nachgewiesenen Substantiva calma und calmis (vgl.
auch calmus und calmen) zurückgehen, hat Thomas a.a.O., der
indes den Ursprung der letzteren als unbekannt bezeichnet, her-
vorgehoben ; und in der That haben calma u. s. w. die angemessene
Bedeutung ager exilis et ab omni cultu destitutus, vastus et desertus
atque adeo idem quod bruarium, s. Du C. s. v. calma i (auch sagt
die besondere Erläuterung von calmis und calmus mit dumetum,
ager etiam ipse vepribus et dumetis horridus, s. sub calmus, nichts
verschiedenes). Von den angegebenen vier Lautungen wird nun
die älteste diejenige sein, welche dem afranz. chaume entspricht,
nämlich calma (in ihrer urspr. Form *cauma) ; aus calma entstand der
Typus für das prov. calm erst dadurch, dafs es offenbar den Aus-
gang von collts annahm, das im Provenz. (wohl nach vallis) auch
weiblichen Geschlechtes ist (vgl. Diez , Gramm. II , 20 ; daher bei
Du C. : colla i , auch vgl. s. v. calmis das Beispiel ¿7/ cuncia pecora
gregum suorum per cúnelas colles et calmes, sive pascuaria^ absque ullo
homine hlandiente pascant aus dem J. 871); in dem Ausgange von
calmen verrät sich andrerseits Einflufs von culmen und in demjenigen
von calmus, das aber erst Rückbildung sein wird, solcher von cui-
mus. Es handelt sich also darum die Quelle von calma (*cauma)
zu finden. Weder die Laute noch das Geschlecht, das in der
Vulgärsprache des Femin. geworden wäre, könnten verbieten die-
selbe in dem griech. ro XcaSfia (vgl. übrigens auch r¡ x¿<ff^v) ^^
sehen, das auch ins Lateinische gedrungen war, vgl. abgesehen von
den Glossen chasma hiatus terrae dum rumpitur, Glossae Abavus,
Goetz IV, 318, 1 2 ; charma (var. chasma) hiatus terre dum rumpitur
terra. Gloss. Vergil., ibid. 434, 6 (s. femer Du C. s. vs. casma und
chasmatio) die glossographischen Nachweise für casmare, oscilare
{X<iOfiáoftai oder x^^l^^^ * hiato, s. Henr. Steph.) und casmatio bei
Löwe, Prodrom. S. 412. Hindernd ist indessen die Bedeutung
von j(ctOiia, selbst wenn dieses auch zur Bezeichnung eines gäh-
nenden, also weiten Raumes verwendet worden sein sollte; denn
in diesem Falle hätte es die Begriffe „gepflegtes Ackerland** und
„verödetes Gelände" immer noch gemeinschaftlich umschlossen.
Gröfseres Vertrauen verdient dagegen das lat. Adj. cassus, leer, das
man in latein. Glossensammlungen noch oft antrifft (z. B. cassum inane
6o GEORG COHN, ZUM URSPRUNGE VON ABO(s)mÉ.
peruacuum. Gloss. Cod. Vatic. 3321, Goetz IV, 27, 39; femer GL
Cod. Sang. 912, ibid. 214, 10; Gl. Abavus, ibid. 316, 51; GL Aífatím,
ibid. 490, 42 f.; cassus XBVOÇ, GL lat-gr. des 9. Jahrb., ibid. II, 98, 21);
ganz wie bassus dürfte auch dieses, unter gleichzeitiger, echt volks-
tümlicher Intensitätsverschärfung seines Begriffes, die Superlativform
*cassi?nus angenommen haben, deren Femininum *casstma allmählich
selbständig für terra *cassma „leerer, unfruchtbarer, öder Erdboden"
angewendet wurde. Aus *casstma aber entstand über *casma die
¥oxxn*cauma, die Basis des afr. Wortes; dafs diese, wozu die Laut-
verknüpfung in dem Worte obendrein neigte (vgl. *calma aus xavfia)^
sich alsdann zu ca/ma entwickelte, ist, da unfruchtbarer, öder Boden
besonders das Kennzeichen von Höhen, Berggipfeln ist (daher
auch „kahle Bergspitze" als gelegentliche Bedeutung von chaume^
s. vorher) möglichenfalls als eine Anpassung an das Aeufsere von
Clamen^ Gipfel, auszulegen. Gewifs hat der Uebergang von *cauma
in ca/ma denjenigen von *bauma, das ja in einem gewissen begriff-
lichen Gegensatze zu *cauma stand, in balma nach sich gezogen;
die Lautung der entsprechenden roman. Substantiva setzt aber
balma und calma als Zwischenstufe voraus, während fantôme und
abomer unmittelbar auf */aniauma und *adbaumare zurückgehen.
Georg Cohn.
Encore la question de -arioB.
Je me propose de reprendre en détail Fétude de ce problème
lÎDgoistique. Je traiterai d'abord du français et du provençal, puis
de l'espagnol et du portugais. Dans un prochain article, je compte
pouvoir étudier l'italien -uro ^iere avec ses correspondants immé-
diats dans les dialectes, ainsi que les représentants de -arius en
réto-roman.
L Français et provençal.
Je vais exposer à nouveau mes opinions qui se fondent sur
la théorie de -erius de M. Groeber et essayer de montrer, par
nn court aperçu historique de la question, comment cette théorie
me parait avoir acquis de jour en jour plus d'autorité et de force.
Auparavant, j'ouvre une parenthèse pour réfuter succinctement
une théorie spécieuse et assez séduisante à première vue qui pour-
rait conserver quelques partisans. C'est celle qui dériverait le suffixe
français et provençal "ier des mots à palatale et qui admettrait
qu'étymologique dans ceux-ci, il a passé ensuite, par un phénomène
d'extension analogique, aux mots à non palatale. Berbecarius
ou plus exactement berhecarus (si Ton veut bien admettre un sin-
gulier refait sur le pluriel ou bien un phénomène de dissimilation
à l'étape berhel^arius) devenant phonétiquement bergier^ "ter se serait
ensuite introduit dans des mots comme premier^ grenier^ etc. Les
faits en provençal s'opposent absolument à l'admission d'une sem-
blable explication. Si la théorie est admissible pour le français,
elle ne l'est pas pour le provençal, puisque dans cette langue,
palat -f- -flr reste -^r, cf. le traitement des verbes. Et le pro-
vençal dit cependant bergier-s, leugter^s', archter'S, etc. Du reste,
les Gloses de Reichenau qui nous transmettent les formes sorcerus
et paner nous démontrent irréfutablement que notre 'ter dérive
d'une étape précédente -?r et non pas de pal. -|- or, car autrement
nous aurions au Ville siècle sorçarus (pron, sorisarus)^ pas encore
sorcierus^^ en tout cas pas sorcerus. On pourrait encore employer
contre cette théorie bien d'autres arguments, mais j'estime que
ceox-ci sont concluants.
Je reprends l'exposé de la théorie -erius.
Au lU e siècle, le neutre commença à disparaître dans les
noms de la 2e déclinaison latine „qui, au temps où le latin avait
' Les Serments ont encore christian, VEulalie seulement a chrestiien.
62 p. MARCHOT,
encore tous les cas, étaient identiques aux masculins partout, sauf
au nominatif et au vocatif (ce dernier, dans les neutres, ne pouvait
naturellement pas être d'un usage fréquent). Tec tus pour tectum
était une formation proportionnelle et devait favoriser l'emploi de
l'accord masculin (tec tus al tu s). Le grammairien Curius Fortu-
natianus dit au III e siècle: Romani vernactda plurima et neutra multa
masculino genere potius enuntiant^. Enfin, au Vie siècle, le neutre a
complètement disparu dans tous les autres mots: on a, à cette
époque, médius tempus à côté de folias.^
Par conséquent, à partir du Ule siècle, des mots en -eriu tels
que ministeriu, monasteriu, magisteriu, imperiu, repro-
beriu, vituperiu, adultérin ^ se déclinaient de la manière sui-
vante: -eriu s -erii
-eriu -erius
Le nominatif pluriel ne devait pas tarder à se contracter en
-eri à Pinstar de celui de -arius. Il est prouvé, en effet, par les
langues qui ont conservé intact -arius, l'italien et le roumain, que
la déclinaison de celui-ci en latin vulgaire était -arius -ari. L'an-
cienne déclinaison était dans la première de ces langues -a/b -arti
notaio notarié denaio denari, calzolaio calzolari^ et dans la deuxième
-ariu ^ari.^
J'ai dû reprendre les faits d'aussi loin pour montrer que la
critique qui consiste à dire que -erius n'existe pas en latin, ^ est
sans fondement II faut du reste s'entendre: si Ton veut parler du
latin classique, je concède la chose bien volontiers, bien qu'on
puisse peut-être arguer d'un certain vomerius, a, um. Personne n'a
jamais compris cet -erius autrement que comme une formation
secondaire. L'objection ne s'adressait pas à moi, mais au linguiste
eminent qui dirige cette revue et qui est l'auteur de la théorie. Je
ne pense pas qu'il se soit décidé pour cette explication sans avoir
des raisons et sans que ce soit à bon escient.
L'objection à laquelle se heurtait ce maître de la science
romane et qu'on ne se fit du reste pas faute de lui opposer, c'est
que le français et le provençal ne présentent pas (en général) le
traitement de -erius, de ? -|- ^ en un mot: -erius aurait dû
donner -/r," trouve -t- on dans différentes grammaires françaises.
* Suchier, Le français et le provençal, p. i8l.
* n y avait encore en 'eriu des mots grecs tels que cœmeteriu,
psalteriu, baptisteriu.
* Meyer-Liibke, Gramm, des langues romanes, II, § 38.
* id., ib., I, § 520.
^ id., lÀteraturhlatt de janvier 94, col. ii: „Der Verf. betrachtet es als
selbstverständlich , dais es ein lat. -erius giebt , während eine derartige Form
gar nicht existiert!" [Arch. f. lat. Lex. I, 226 heifst es ausdrücklich, dafs
„-criuSf . . die beliebtere Bildung, . . vulgär war, und nirgends ist bei mir von
einem schriftlatein. -erius in Appellativen die Rede; vgl. aber Tiberius, Va-
lerius, LabUrius, Haterius, Galerius, De sid'irius - Didier u. a. Hrsg.]
^ [Im Arch. f. lat. Lex. u. Gr. war nicht der Ort die Frage nach allen
Seiten zu erörtern; dafs ie + i^i giebt, war mir geläuftg, Zts. III, 306. Hrg.]
£NCX)RE LA QUESTION DE ARIUS. 63
Cest ici le point délicat de la question. Cette objection, je ne la
crois nullement fondée et je pense pouvoir le démontrer. On me
pemiettra de m'étendre quelque peu sur cette partie du sujet
A mon sens, M. Groeber a découvert la solution de la ques-
tion du suffixe -arius. Seulement il est rare que, quand on trouve
la solution d'un problème linguistique, on puisse du coup l'éclairer
sous toutes ses faces et qu'on explique d'emblée toutes les menues
difficultés. Cest ainsi que la non influence du y dans la trans-
foimation -erius^-zipr continuait à être inexpliquée. M. Groeber
pouvait seulement se réclamer de la seconde forme provençale^
•«> (Auvergne et Quercy), qui est bien le dérivé direct de -erius.
M, Homing découvrait ensuite (Zâtschriftf, rom, PhiL^ XIV, p. 386)
que toute une partie de la France du Nord (Lorraine et Bourgogne)
possède également une forme {jeir) qui peut s'expliquer comme le
représentant phonétique de -erius.^
Mais pourquoi , dans -/¿r, la chute du ^^ ? Pourquoi sa dis-
paratíon totale sans qu'il laissât de trace aucune, contrairement à
toutes les règles et à toutes les analogies, cf. le traitement de
-ariu, -aria dans les mots où cette finale n'est pas suffixe, celui
de -oriu, etc. Cest cette difficulté relative à l'alternance de la
diute et du maintien du y que je pense avoir résolue. La chose
était en somme assez simple: c'était, comme l'a dit un critique
ñranvais qui a accepté mon explication (M. Bourciez, Reime critique ^
n« du 23 oct. 93, p. 265) „l'œuf de Colomb". Il fallait se reporter
au roumain et à l'italien, réfléchir que ces langues nous font re-
monter à une déclinaison du latin vulgaire -arius -ari, constater
que le latin vulgaire avait dû dire naturellement d'une façon ana-
logue -erius -eri et que sur cet -eri, il devait s'être refait un
-er us, ccMonie sur -ari il s'est refait en italien un -aro et en rou-
main un -ara.
La théorie de M. Groeber s'appuye sur une preuve historique
relevée par M. Rousselot dans les écrits de saint Grégoire : c'est un
exemple du Vie siècle de la Pannonie: „Quidam vir nohilis in Fa-
leria provincia nomine Chrysaorius fuù, quem lingua rustica populus
Chryserium zwcaòat^*. Comme le dit M. Rousselot, la finale grecque
•aorius avait été ramenée vraisemblablement par le peuple à
-arius,^ ce qui lui permit ainsi de passer à -erius.
' [Keineswegs; ich verweise auf Ortsnamen Nordfrankreichs wie Maceriae:
Jânueres Metieres Aube, Aisne, Ard., ferner Cerserio: Cerisiers (Yonne),
Catmerium : Chepniers (Ch. Inf.), Plomberiae : Plombières (C. d'Or), Pomeriae :
Pommier (P. de Cal.; oft Pommiers z. B. Aisne, Loire etc.) u. dgl. ; Relege
fax diese lat Form seit dem 8. Jahrb.; auch 'R.tátverus: Reviers (Bessin) in
einer vita S. Yigoris (6. Jahrb.), s. Bouquet III, 422, wird hierhergehören;
in Südfrankreicti sind sie ebenfalls vorbanden, und so gut wie Nordfrankreich
kat der Süden seine mestier aus ministerium. Hrsg.]
* M. Homing l'expliquait par -i ariu.
' Revue des pat. ¿^alto-romans, V, p. 318. M. Rousselot avait placé la
province Valeria aux environs de Rome. M. Meyer -Lübke a rectiñé dans le
Uteraturblatt f n^ de janv. 94, col. 12. Il objecte que l'exemple n'a de force
04 P. MARCHOT,
Quant à mon explication des formes sans y^ ce n'est pas non
plus une simple hypothèse. Elle trouve sa confirmation dans les
Gloses de Reichenau. Si j'avais pu reconstituer d'après ces Gloses
la déclinaison suivante:
^erus 'tri
'âru ^eros
la démonstration eût été complète. Malheureusement, je n'ai réussi
à retrouver que les deux formes du singulier, sorcerus et paner {ïn
paner de utrgù). Les autres formes ne s'y trouvent pas. Sorcerus
a échappé au scribe, qui latinise à outrance les terminaisons, parce
que probablement il ne connaissait pas l'équivalent latin (s orti -
ari us). Quant à paner (c'est *paneru qui a déjà perdu son atone),
c'était un mot familier et d'usage courant qui a été écrit tel quel.
Cartallum est uas quod nos uocamus paner^ trouve-t-on encore. Une
autre fois, le scribe du paner de uirgis a hésité et après avoir
commencé son mot en latin , il l'a fini en roman : fiscellam : ponaer
(l. panaer) in modum nam's, Reich. II 28.
Le féminin de -erius était -eria qui existait dans des mots
comme materia,^ maceria, feria (car on a aussi fëria en latin
vulgaire), vomeria (ital. gomeja, gomea^). Au reste, un masculin
-er i us devait nécessairement donner naissance à un féminin -eria.
Dans le gallo-roman du VIII ^ siècle (Gloses de Cassel) , j'ai aussi
trouvé une forme qui vient confirmer la théorie de -er i us: man-
neiras.
Ai -je besoin de dire maintenant que dans ces formes du
gallo-roman du Ville siècle (sorcerus, paner, manneiras), on ne peut
absolument pas voir des produits réguliers des suffixes -arius (ou
*-ör«j), -aria [-aira par métathèse)? A cette époque, a libre toni-
que n'est pas encore devenu e et ai n'est pas encore «', puisqu'il
assonne encore en a trois siècles plus tard, dans VAlexis.
Pour que mon explication fût tout à fait inattaquable, il fau-
drait que j'eusse trouvé deux formes plur. respectivement en ^eri,
'cros; je les ai cherchées vainement. C'est une objection sur la-
quelle ne manqueront pas de tabler des critiques pour repousser
l'explication, je le prévois. Je ferai toutefois remarquer anticipalive-
ment que pour réfuter une théorie, il ne suffit pas d'y opposer
telle ou telle objection toujours facile à trouver, mais qu'il faut
détruire un à un les arguments produits. Je demanderai donc
qu'on explique les formes sorcerus et paner du gallo - roman du
Ville siècle.
démonstrative que pour la province Valeria. C'est juste. Mais enfin, c'est
une preuve indirecte: si la chose s'est passée en Pannonie, elle a pu se passer
en Gaule. De ce Chryserium, je rapprocherai, pour' ce qui concerne la Gaule,
le féminin manneiras des Gloses de Cassel, qui au Ville siècle, ne peut cer-
tainement pas dériver d'un latin *mannairas, cf. plus loin.
* Materia donne des représentants populaires en espagnol et en por-
tugais.
^ Cf. Flechia^ Archivio glottologicOf II, p. 347.
ENCORE LA QUESTION DE -ARIÜS. 65
Et non seulement qu'on veuille expliquer sorcerus et paner^
mais également les trois formes caldaruy sestar et Paioari des Gloses
de Cassel, qui n'ont pas été expliquées jusqu'ici et qui le sont
d'une façon tout à fait satisfaisante par mon système: Une décli-
naison refaite sur le nominatif pluriel -ari donnait
^arus -art
-aru -aros
et caldaru et sestar sont des accusatifs sing.
Maintenant, une recomposition de toute une déclinaison sur
un seul cas est -elle possible? J'estime que oui dans certains cas et
comme exemple , je citerai des neutres tels que tempus, corpus
qui, dans l'hispano - roman , ont refait comme suit sur le seul no-
minatif leurs deux accusatifs :
tempu tempos.
Comment le phénomène s'opère - t - il ? La chose me paraît
assez simple: le nominatif pluriel peut avoir une influence directe
à la fois sur le nominatif singulier et sur l'accusatif pluriel , selon
que, en partant du nominatif pluriel, on crée une nouvelle forme
en changeant de nombre et une nouvelle en changeant de cas.
La fìgnre suivante rendra ma pensée:
nom. sg. nom. pi.
< <
ï
ace. pi.
Une fois le nominatif singulier et l'accusatif pluriel créés,
Taccusatif singulier doit se reformer directement ou du nominatif
singulier ou de l'accusatif pluriel, des deux à la fois pour mieux dire:
noQL sg.
V
ace. sg. ace. pi.
Telle est l'explication qui, à mon avis, rend raison du fran-
çais et du provençal -^r, -iVr avec la diphtongaison.
Il faut en venir maintenant au féminin provençal et français
-tra (-iVríj), 'tere,
-eri a latin ne pouvait pas être refait, lui, sur un nominatif
pluriel et il ne pouvait donner régulièrement que -eira (cf. tnan-
neiras). Il était donc bien plus résistant que -eri us. Aussi, il
saute aux yeux que si mon explication de -ler est exacte, on doit
trouver des langues, des dialectes qui, à côté d'un masculin -ür,
ont conservé la forme féminine phonétiquement régulière, 'etra.
Cest ce qui arrive et je pense que c'est là un argument impor-
tant venant à l'appui de la théorie. Nous ont conservé ainsi Tal-
temance de -ter et de 'etra une bonne partie du domaine provençal
(car -«><j n'est nullement, comme -«>, limité à l'Auvergne et au
Zdtschr. L rom. Pbü. XIX. e
66 p. MARCHOTy
Quercy), la langue de la Passion {-er à côté de usetre 190), les
parlers de la Charente.*
Mais comment expliquer le provençal et le français -era (-/>ra),
'ierel Oest surtout dans des mots tout faits, dans des substrata
comme matstère^ où ils ne peuvent être des dérivations du masculin,
qu'on est étonné de les rencontrer. J'explique la chose en disant
que dans les mots primitifs, mais qui pouvaient aussi être dérivés
du masculin correspondant, comme primeria, il yaeuà l'époque
préhistorique deux formes simultanées, une étymologique et une autre
dérivée f primeira et primera , cf. le manneiras des Gloses. Peu à
peu, la seconde aurait évincé la première et c^est elle seule qui
subsiste dans la période historique. Par analogie, on aurait créé pour
des thèmes comme maceria, feria, à côté de maiseira^ f^ira^
des secondes formes maisera^ fera : a. fr. maisiere^ prov. -ßera (à côté
de /eira),
La même dualité de formes doit avoir existé primitivement au
masculin : premier^ premieir. C'est la seconde forme qui survivrait
en lorrain-bourguignon. Puis-je m'appuyer sur un argument pour
cette hypothèse? Parfaitement. Si le gallo-roman préhistorique *entieir
(entieyr en provençal), qui est l'aboutissant phonétique de in te gru,
passe à entier y c'est, me semble-t-il, parce qu'il a été pris à cette
époque des doubles formes pour un mot de la classe, qu'on a
formé par analogie un doublet entier et qu*entieir a été ensuite peu
à peu éliminé comme premieir, etc. 11 y a des régions où le mot
a subsisté sous sa forme régulière: entir. De cette manière s'ex-
pliquent aussi des formes telles que janvier januarius, février
februarius qui ne sont pas refaites évidemment sur des nominatifs
pluriel.
Il me reste à présenter un argument qui n'est pas décisif
sans doute, mais pourtant ne manque pas d'une certaine valeur.
C'est l'analogie qu'il y a entre le traitement de -eri us et celui de
-orius (-orius est à -oriu ce que -erius est à -eriu) Une
partie du monde roman a perdu l'élément palatal de -orius; en
Gaule notamment, la région du provençal et celle du franco -pro-
vençal (j'ai d'émontré le fait pour cette dernière dans la Revue des
langues romanes ^ 1894, p. 182). Pourtant, dans ces deux régions,
l'influence du y est sensible ; il n'y disparaît pas par un phénomène
régulièrement phonétique. Il faut donc expliquer sa chute par un
phénomène d'un autre ordre, tel qu'une recomposition. Or, si
après le III e siècle, la déclinaison d' -orius était
-orius -ori
-oriu -orios
on est frappé de l'analogie qu'il y a entre les traitements d'-erius
et d'-orius en Gaule. Tantôt ce sont les formes sans y qui pré-
dominent, tantôt celles avec y. Il me paraît donc que c'est tantôt
' Rousselot, Revue des pat, gallo-romans, V, p. 331. Le féminin dérivé
'iera y existe aussi à côté de -eira.
BNCORB LA QUESTION DE -ARIUS. 67
les formes du nominatif pluriel qui ont été prépondérantes, tantôt
œlles des autres cas.
 la suite de M. Groeber, j'ai admis la substitution de -erius
i -arius en latin vulgaire de la Gaule. Ai -je besoin de rappeler
qae la transposition de suffixes est un fait banal? -abilis>-ebilis
en italien, -er>-iîpr en a. fr. {boucler y etc.), -élis > -a lis {cruel) ^
-ïciu>îciu {pelice^ jaunisse) ^ -illu>-ellu, -ece>-ice (òreòù),
-enu^-inu {venm)^ etc., etc
Je récapitulerai, en manière de conclusion, les différents argu-
ments sur lesquels je me suis appuyé.
ic Une finale -erius a une existence assurée à partir du
nie siècle en latin.
2^ LsL substitution de suffixe est un fait banal dans les langues.
3<^ Un exemple du Vie siècle de la Pannonie nous montre
-erius pour -arius (plus exactement pour le grec -aorius) et un
exemple du Ville siècle de la Gaule -eiras pour -airas.
4<) L'italien et le roumain, le Pcdoari des Gloses de Cassel
assurent l'existence d'un pluriel -ari de -arius et Pitalien et le
roumain, la reformation d'un singulier sur ce pluriel. En Gaule,
le caldaru et le sesiar des Gloses de Cassel semblent attester une
déclinaison ainsi refaite:
(-arus) -ari
-aru (-aros)
Ce pluriel -ari rend donc très vraisemblable l'existence d'un plu-
riel -erL
50 La recomposition d'une déclinaison sur -eri en Gaule au
Ville siècle est presque mise hors de doute par les Gloses de
Reichenau qui nous permettent de la reconstituer en partie:
sorcerus -eri
paner (manque)
6® Dans le lorrain - bourguignon -;«>, dans le provençal -«r,
survivent du reste les formes régulières avec y,
7^ Les faits, comme on devait s'y attendre, montrent que le
féminin -eri a est plus résistant que le masculin -erius, ce qui
semble bien dénoter l'influence perturbatrice d'une forme existant
seulement au masculin.
8^ Le passage en français de eniietr, eniieire à entier y entier e^
les formes -ieir du lorrain - bourguignon , le manneiras même des
Gloses de Cassel semblent assurer que la langue d'oïl, à l'époque
préhistorique, a connu une forme -iWr, ieire, correspondante du
provençal -^r, -ara^ forme dont il ne reste actuellement aucune
trace en français, même dans les substrata. Ainsi s'expliqueraient
les apparentes irrégularités de matsière , janvier, février , etc. , qui
seraient des formations secondaires.
9<^ On retrouve la chute sporadique du y dans un autre suffixe
-or lus, où elle s'expliquera également bien par l'inñuence d'un
nominatif pluriel *-orL
5*
68 P. MARCHOT,
Post-sriptum ajouté pendant Timpression.
Trois mois après avoir écrit cet article, c'est à dire en juillet
1894, j'ai reconnu pour la première fois que les Gloses de Cassel
ne sont nullen\ent un texte français, comme on croyait générale-
ment, mais sont, à n'en point douter, un texte reto -roman. Cette
assertion avait déjà été ¿mise du reste par M. Monaci, il y a deux
ans. Dans un travail qui paraîtra incessament, j'en démontrerai,
à toute évidence, le bien fondé. Cest dire que le présent article
demande un petit remaniement.
L'argument que j'ai tiré du manneiras des Gloses de Cassel
tombe évidemment: c'est une forme absolument régulière qui égale
^annairas, le reto -roman connaissant la série ai, ^'1 t. Comp,
du reste setat m = saga. L'argument tiré de la déclinaison
— Paioari
sesiar, calda ru —
subsiste, mais doit être présenté autrement.
Le reto -roman primitif a les deux cas et par conséquent, à
répoque des Gloses, une déclinaison des noms en -ari us comme
suit ^arus -^ri
'aru ^aros^
car sestar au moins est un masculin et ne peut absolument pas
représenter le nom. sextarius. Or, Tital. ^aro^ le roumain ^aru
s'expliquent comme des reformations proportionnelles tirées de -ari.
Expliquera-t-on autrement un ace reto -roman en -ar? Pour moi,
je n'en vois pas le moyen: ce serait abandonner la solution la
plus simple pour en chercher une plus compliquée. Du reste, cela
n'est guère permis étant donné les affinités étroites du reto -roman
avec l'ital. et le roumain. En outre, le féminin manneiras plaide
éloquemment aussi pour une influence du nom. pi un Je regarde
donc le reto -roman comme fournissant la preuve que toute la
déclinaison des noms en -arius peut se refaire sur le seul nomi-
natif pluriel et comme servant en quelque sorte de transition entre
le phénomène simple du roman oriental ~aru^ -art et le phénomène
complexe du roman occidental ou gallo -roman
'ers 'er
^er 'ers.
IL Espagnol et portugais.
Considérer l'espagnol -^r<?, -era comme l'équivalent adéquat du
français 'ler^ tère^ du provençal 'ier^ iera^ c'est à dire admettre
que ce sont des formes qui ont perdu Vy serait une erreur mani-
feste. S'il en était ainsi, on aurait comme le fait très bien remar-
quer M. Bourciez {Revue critique^ octobre 93, p. 265), 'iero^ -iera,
l'espagnol ayant la diphtongaison. L'espagnol -ero est au contraire
l'équivalent immédiat du portugais -«><?, Vi dans ces conditions
tombant en espagnol par voie régulièrement phonétique. Mais cet
-ero espagnol, cet -eiro portugais sont-ils les représentants de -arius
ou bien de -erius?
ENCORE LA QUESTION DE -ARIUS. 69
-aro portugais, -ero espagnol peut être le produit normal de
-arius, puisque a+j/ donne très régulièrement en portugais et
(cf. Cornu, Gnmdriss der rom, PhiloL I, p. 718), en espagnol e (cf.
Baist, Grundrissj I, p. 695) : c'est ainsi que l'on a esp. era^ port, eira
= area, esp. /ira = glarea.
Mais pourtant. Ton a port. w¿>í/«rí? = ministeriu, port inteiro
esp. iniero = lat. vulg. inteyru, esp. madera port madeira = ma-
teria, port, /eira = feria. Il faut bien admettre que dans ces
mots les finales portugaise -eirot espagnole -ero ne peuvent être
dérivées de -arius, mais remontent directement à -eriu. Phoné-
tiquement, -erius, aussi bien que -arius, doit donner en port.
-«>ö, en esp. -ero (cf. Cornu, GrundrisSy I, p. 719 et Baist, ib.^ p. 696).
De ces faits, je tire donc cette conclusion qu'il est impossible
de dire si en portugais et en espagnol -erius a pris le place de
"arius et que M, Suchier fait une erreur évidente, lorsqu'il dit
(Grundriss, I, p. 574) que l'espagnol reporte sûrement à -erius.
Pour area et g lar e a, les formes esp. et port, remontent certaine-
ment à -arya et pour ministeriu, materia, feria, à -eryu, -erya,
mais pour le reste des mots, on peut également bien partir de
-erius et de -arius. Je pense donc que la question ne peut être
résolue, à moins qu'on ne découvre -erius pour -arius dans des
textes bas -latins d'Espagne. £n formulant la présente conclusion,
c'est encore la voie qu'a frayée le savant directeur de cette revue,
que je suis. Déjà , il avait dit Archiv fur latin. Lexicographie^ I,
p. 225, que l'esp. -eroj le port ^eiro peuvent aussi bien être dérivés
de -erius que de -arius.i
* Il ne faudrait pas croire qa'on pourrait tabler sur la non assibilation
du f dans des mots comme esp. /ar^tt^r^ = porcariu, port. nogueira-==^
nu caria (arbor), pour prétendre qu'on n'a pas affaire à -erius. Car -erius
peut s'être introduit après l'assibüation de ^ -(- ^ en latin vulgaire (fin du
VI« siècle). C'est notamment le cas en français, car autrement arcerius y
donnerait arder (cf. la discussion que j'ai faite de ce point dans ma Solution
di qqs difficultés de la phonét, française, p. 21 ss.). Alors dans porceriu^
etc., l'assibilation ne se serait pas faite une seconde fois en hispano-roman.
Paul Marchot.
Frz. Gesse, Faire.
Behufs Feststellung der lautgesetzlichen Entwicklung der Laut-
gruppe are in faceré, di cere, u. s. w., empfiehlt es sich zunächst
die lautliche Gestaltung jenes Nexus in solchen Wörtern zu ver-
folgen, die nicht Verbalformen sind, und die deshalb den zahl-
reichen Umbildungen, denen die Verbalformen ganz besonders
unterliegen, nicht ausgesetzt sind. Dies soll im Folgenden versucht
werden.
Yxz, gesse Î, „Platterbse", das Littré und Scheler von vicia
ableiten möchten, kommt sicher von lat. cicera. Das französische
Lexikon von Quicherat übersetzt cicera mit gesse, Afr. gesse be-
legt Godefroy; die Form geüse giebt Littré v. pois aus Olivier de
Serres. Gessetti findet sich bei Jaubert, Gloss, du Centre, gisse bei
Eveillé, Gloss, de la Saintonge, mit einem Belege aus dem 17. Jahr-
hund. Raynouard verzeichnet altprov. geysha^ geicha^ Mistral weit-
verbreitetes neuprovenç. yöWJö,^«>Jö, gteüso^ jeùsierOy jetssoun. Von
cicera kommen m. £. auch frz. jerzais „vesce multiñore", geargea^
zarzta, gerdrìau (Laianne, Gloss. Poitevin, Jaubert, Gloss, du Centre),
gerztau (Orain, Glossaire dille et Vilaine), jarraudey jar riau^ jar rousse^
jarrosse^ „espèce de gesse" (Jaubert), jargerie (Labourasse, Glossaire
de la Meuse), jairgillerie „gesse sans feuilles" (Morvan). Man ver-
gleiche noch bei \Á\Xxh jarosse und gerzeau^ bei Godefroy jarroce
undjarzea, bei Du Cange jarrossia. Nicht gegen das vorge-
schlagene Etymon spricht mehrfach bei Godefroy belegtes gargarte^
garderie y da sämtliche neuprovenç. Formen anlautendes y¿i- , nicht
ga- zeigen: jarjaio, jargilho^ jarjalido^ gergll^ gercil (Mistral).^ —
Im Italienischen ist cicera durch venet. cesara (bei Boerio) und
sicil. cicira (bei Pitre) vertreten.
Zur lautlichen Gestaltung des firanzösisch - provençalischen
Wortes ist folgendes zu bemerken : das anlautende c ist durchweg,
also schon in früher 2^t, durch Dissimilation zu g geworden.
1 CataL guixe RDLR 4, 252 giebt wohl ebenfalls cicera wieder; gu
steht catal. zuweilen für /.
* Garoube ist nicht» wie Littré thut, mit jarrousse gleichzusetzen: beide
Wörter haben gleiche Bedeutung, aber nicht gleichen Ursprung: s. garobe
„vesce cultivée" (Laianne), garaúbo (Mistral), garoufo (Boucoiran): wohl aber
konnte der Anlaut ga- von garoube tmf jarousse übergehen.
FRZ. 6BSSB, FAIRE. 7 1
Das zweite e wurde assibiliert. Da indessen der Nexus (5)zr nicht
geduldet wird , so wurde izr zu üs. In jerzais wurde zr zu rz
umgestellt und daraus durch Assimilation gerzia^ geargea gewonnen ;
in jarrousse wurde s dem r angeglichen. Im Französischen wurde
ei nicht zu oi^ weil das Wort dem Westen angehört, vielleicht auch
weil unter der Einwirkung der beiden t das e sich dem z- Laute
näherte (vgl. gisse),
£s mag auffallen, dass in der Gruppe s^r- kein d eingeschoben
wurde (gerdriau steht vereinzelt da): es scheint indessen, dass die
landläufige Regel über die Behandlung von ss^r, s'r zunächst nur
bei den Infinitiven behufs Festhaltung des Infinitivcharakters r, zur
Anwendung kam. Wenigstens zeigt das im Westen weit verbreitete
passerem den </-£inschub nicht: in Poitou prasse, parse^ in Beny
paisitj ¿prasse, épasse^ in Haut-Maine passe, paisse^ in Ille- et -Vilaine
peste pêcheA Unter den zahlreichen Formen des Wortes, die Gode-
froy aus dem Altfiranzösischen und neufranzösischen Mundarten
nachweist, begegnet ein einziges mal paisire. Dagegen sagt das
Poitevinische aqueneutre, coudre, naître.
Die altfranz. Vertreter von lat. cicer sind nach Godefroy cetre,
eiere, cMcherre, euer r es ^ cesser, cezes, cicer es, cerre. Mag man von
cicerum oder vom Neutrum cicer ausgehen, so mufs man Assi-
bilierung des zweiten c zugeben. Obige Formen sind lautliche,
nicht orthographische Varianten, mannigfaltige Versuche der Sprache,
sich mit dem Nexus xV abzufinden, jedoch ohne Einschub eines d.
Wie gesse (gisse) ist auch cMcÂe „Kichererbse" (noch bei Thurot
eice) zu^ erklären. Die von Meyer -Lûbke Neutrum S. 62 gegen die
Herleitung des Wortes von cicer erhobenen Bedenken sind nicht
gerechtfertigt: der Auslaut ^ce ist in der Ordnung; i=f wird
sich wie in gisse aus der Einwirkung der beiden c erklären; was
das ch betrifft, so entstand zuerst durch Dissimilation acke (s. Littré),
darauf durch Assimilation chiche (ähnlich sp. port chicharo, chinche).
Beruht nun chic?u auf dem lat Neutrum cicer oder auf cicerum?
TosL cece weist auf cicer, die übrigen ital. Mundarten (sie tèHèiru,
abr. neap, ièeièere, u. s. w. vgl. Meyer-Lûbke, Granmiat. II 19), rumän.
tseatsere, sp. chicharo verlangen dagegen cicerum, das demnach
auch die wahrscheinliche Grundlage des französisch-provencalischen
Wortes ist. — Noch ein paar Worte über den Grund der eigen-
artigen lautlichen Entwicklung des prov. sezer „Kichererbse'* im
Gegensatz zu prov. geissa. Das Synkopierungsgesetz für Proparoxy-
tona (und Parozytona) mit männlicher Endung lautet im Proven-
çalischen dahin, dafs synkopiert wird, wenn die durch die Paen-
ultima (resp. Ultima) getrennten Konsonanten eine silbenanlautende
Gruppe bilden {lehre, meire), — wo nicht, so unterbleibt die Syn-
^ Oise möchte ich trotz der Bedenken Gröbers Arch. f. lat Lexlc. 3, 271
vonlsSra ableiten, das bei Venant. Fortunatus aberliefert ist und neben I séra
sekr wohl bestanden haben kann. Mittelalterliches Esta, Aesia, bei St.
Fargean anch O e sìa ist m. E. die Latinisierong von Oise, [Vgl. aber zu
Esia Forcdlini, Onomast s. v. und dazu Desgardins Créogr. I 1^0. Hrsg.]
72 A. HORNING,
kope und der letzte Vokal schwindet (vencer, Jove, ase, crexer, esser,
Lazer Lazar um und unser sezer). In ci cera konnte dagegen
gleich wie in allen Proparoxytona mit weiblicher Endung das a
nicht fallen, und dieser Umstand erklärt die besondere Gestalt des
Wortes.*
Ein anderes Wort mit der Lautfolge 'cer ist acer(em) arbo-
rem, frz. ¿rabie, Dafs dasselbe nicht auf akrarborem, sondern
auf aisrarbre beruht, beweisen die Formen der Mundarten. Zu den
Belegen, die Littré giebt, fuge ich hinzu: den Ortsnamen Astratile
in der Meurthe (bei Haillant, Noms de Lieu des Vosges), in luju-
rieux und Vionnaz tzerable, in Lyon isseroblo. Dafür, dafs nicht
das Neutrum acer, sondern acerum zu Grunde liegt, spricht ital.
àcero, sic. azza ru: das Feminin, acer em giebt Servius zur Aeneis
(s. Georges).
Das Adjekt. arse (Laianne, Gloss. Poitevin) „piquant au goût,
acre" von Wein und Früchten, giebt acerum (statt acrum) wieder
{sr wurde zu rs umgestellt, wie oben in gerzais), während neuprov.
atsse, aisso wohl eher auf a ci du s weist.
Cidre vo,n s i cera zeigt überall den Einschub des ^und nimmt
gerade deshalb eine singulare Stellung ein; zu beachten ist auch
das / in citre (bei Jaubert, auch in Puybarraud Rd Pat. GR 2, 1 88),
Verb, acitrer (Haut - Maine). Meyer - Lûbke R. Gram. 1 446 meint,
cidre sei aus ci sera für si cera entstanden. Allein ein normann.
èid ist unbezeugt ; Üd neben sid in St. Pol (Pikardie) erklärt sich
aus den Lautverhältnissen jener Mundart und beweist neben son-
stigem pik. cid nichts.
Erwähnung verdient noch das afr. mairier , marrier , merrer
(Godefroy); rr ist wohl aus sr assimiliert. Die Tobler'sche Ab-
leitung des Wortes aus macerare (Götting. Gelehrt Anz. 1867,
S. g 18) wird durch neuprov. masera, amènera, meira (Mistral) be-
stätigt.
Frz. ladre (afr. auch Lazre und Lazere, s. Neumann , Zur Laut-
tínd Flexionsl. 105),^ das aus dem Deutschen stammende madre
und ancêtre bieten den Nexus <^r nicht^
Unsere Untersuchung führt zu dem Ergebnis, dafs wenn man
von den Verbalformen absieht, im Französisch-Provencalischen und
Italienischen alle Wörter mit 'cer das c assibilierten. Man ist daher
zu der Annahme berechtigt, dafs, bei lautgesetzlicher Behandlung
das c von faceré, dicere, ducere, sich ebenfalls assibilieren
mufste. Welche Gestalt indessen ein derartiges faé^re, faizre im
1 Bemerkenswert ist die Entwicklung eines secundaren yod in dieser
Stellung auch im Provençalischen : man vergleiche noch {dezm(¿\, deysma,
deima, deuma bei Luchaire, Ancien Dial. Gascon, Gloss. : iss wird in gewissen
Mundarten zu ñ, daher die Schreibungen geysha, geicha, cat. guixe,
* Vgl. auch Inerou „malpropre" (Laianne, Gloss. Poitev).
^ Vgl. noch bei L. Gautier , La Chanson de Roland S. 62 Anm. , die
zahlreichen Formen, in denen das Wort Sixer überliefert ist: StMer, Sitié,
heute Cize, lat. Sitará, Cirsia, Cisia, Cisera, Ciza,
FRZ. GESSE, FAIRE. 73
ältesten Französisch annehmen muíste, ist bei der eigenartigen Be-
schaffenheit des Nexus izre nicht so leicht zu sagen. ^ Einerseits
konnte das s früh aufgegeben werden, wie iranzös. provenç. cousin
cos (b) rinn m zeigt (vgl. rät. cozdrin^ cozrm), dessen r schon in
vorlitterarischer Zeit schwand. Anderseits konnte der Wandel von c*r
zu ùSf von faceré zu /ause durch das Bestreben gehemmt werden,
das r als Kennzeichen des Infinitivs festzuhalten. Wenn ich dessen
ungeachtet meine frühere Annahme , frz. prov. /atre beruhe auf
faizre, nunmehr aufgebe, so bestimmen mich zwei Gründe dazu:
einmal die feste, constante Ueberlieferung der ältesten Denkmäler,
die nur /atre kennt (hierauf hat besonders Koschwitz, Kommentar
lu d. Aelt Denk. S. 71 hingewiesen), und zweitens die Thatsache,
dafs /aéere prov. zu /ázer, nicht zu faire geworden wäre.*
Was die beiden andern schon von Diez^ in Betracht gezogenen
Entwicklungsreihen betiifil , so wurde die Erklärung von /aire aus
faiCre (das e wäre vor der Assibilierung synkopiert worden), neuer-
dings von Rydberg, Le développement de Faceré dans les Lan-
gues Romanes S. 33 und G. Paris Romania 22, 573 verteidigt.
Dieselbe scheitert daran, dafs prov. /aire weder auf /akre noch auf
fagre zurückgehen kann, wie prov. lacrema^ sogre, negre, entegra
(letzteres Zeitschr. 14, 504» Z. 22) beweisen; hierzu vergleiche man
auch Meyer-Lûbke Zeitschr. 18, 435.
Ascoli und Meyer-Lûbke erklären ii, /are aus fagere; das c sei in
faceré und in allen ähnlichen Proparoxytona schon im Vulgärlat.
zu ¿ geworden. Dagegen spricht aufser àcero, suocero,^ ven. cesara,
sic. cicira, ciciru noch der Umstand, dais, selbst wenn man eine
Grundform /a¿ere zugiebt, das \\3Í\. /are sich keineswegs ohne
weiteres aus derselben ableiten läfst. Der Versuch Meyer -Lûbke's
Zeitschr. 18, 436 die Schwierigkeiten, welche die Deutung von /are
aus fasere hervorruft , zu heben , ist gekünstelt und gezwungen.
Wie fugere, regere, legere sie. zu /uiri, /ujiri^ <^rrèggiri, leggiri^
/fy/n wurden , so hätten auch fasere, digère vol /ajiri^ dijiri
werden müssen. Das Sicilianische kennt aber nur /ari und diri.
Ita!, durre ist schwierig; dafs das Wort indessen der Ausgangs-
punkt der ganzen Untersuchung sein müsse, wie Meyer-Lûbke
' Um die Haltlosigkeit der Entwicklung von faire aus faisre darzuthun,
begDögt sich Koschwitz , Commentar S. 72 , mit der Frage , warum r vor s
hier mindestens zwei Jahrhunderte früher als anderwärts verstummt sein sollte.
So einfach liegt die Sache denn doch nicht
* Zu erwägen bleibt , ob nicht fdzer + ai zu fa(i)rai werden und da-
durch die Form des Infinitivs beeinflusst werden konnte.
* Es ist neuerdings üblich geworden , die Lehre faire sei aus fahre
entstanden, Diez zuzuschreiben. Dies ist ein Irrtum. Diez schwankte
zwischen drei Erklärungen. Gr. I' 256 sagt er: Soll man die Stufenreihe
fakere^ faere, faire oáex fakere, fakrgf fcUre (k in 1 aufgelösst), oátr fakere,
filiere, fazrej faire aufstellen ? — M. W. ist die Lehre, dafs faire auf fakre
beruhe, zuerst von Joret als die allein richtige verteidigt worden.
* Meyer - Lübke Zeitßchr. 18, 436 meint ital. suocero beruhe auf einem
soceru, das erst aus socru gewonnen wurde. Gegen diese Annahme
spricht« wie Andersson Litera turbi. 1894, 3^3 ^^ bemerkt, it. logora =^1x1 qt 9k t
74 A. HORNING,
will, ist nicht erwiesen; auch altprov. adurre neben aduire und
adúzer (s. Mahn, Grammat des Altprov. S. 212) mufs berücksichtigt
werden. Mit vollem Rechte hat Rydberg aspan, /ar^ kat prov,
féL/ar aus einem Substrate fare, nicht faceré, erklärt. Nachdem es
sich herausgestellt hat, dafs im Gebiete des Nordfranzösischen auch alt-
und neuwallonisch yjrr, ff dieses fare voraussetzen, ^ so ist Rydberg's
Erklärung des i\3X,fare aus demselben Substrate fare meines ^achtens
evident. Dabei ist es für unsere Untersuchung gleichgültig, ob dieses
fare bereits vulgärlateinisch war oder einzelsprachliche Neubildung ist
Was das franzosisch-provencalische/a/r^ betrifft, so muís, da keiner
von den drei aufgestellten Erklärungsversuchen zum Ziele fuhrt,
dasselbe eine — Neubildung sein. Den Anstofs zu der Neubildung
können die 2. und 3. sing, fais , fait, vielleicht auch der Imperativ
gegeben haben. Nach faire wurden dire^ cuire ^ u. s. w. gebildet
Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangt H. Andersson, der Literatur-
blatt 15, 307 annimmt, dafs von dem in den meisten romanischen
Sprachen vorhandenen Imperat. di ein Infìn. dire nach der Analogie
da dare gebildet worden sei.
Es seien noch ein paar Einzelheiten erwähnt: eine Spur einstiger
Assibilation des c sehe ich in dem didrai, diirai des Leodegar (S. 7
und 9), das heutzutage mit Stillschweigen übergangen zu werden
pflegt, von Rydberg in seinem Buche über Faceré nicht einmal
erwähnt wird. Didrai findet eine Stütze an fedre fecerat, medre
misera t, Passion 188. 420, die sich nicht als analogische Bil-
dungen auffassen lassen. In dem Nexus zr wurde d in fedre ein-
geschoben, weil die Mundart das r als Kennzeichen des Perfects
oder Plusquamperfects nicht aufgeben wollte. Es entstand so die
Lautfolge {f)zdr oder dzr (vgl. mezre mi ser um im Alexius 89 a),
wo das z so schwach klang, dafs es in diesem Nexus früh
schwinden konnte. Der Einwand, dafs das s gleichzeitig auch in
andern Konsonantenverbindungen hätte schwinden müssen, ist un-
berechtigt Zu vergleichen ist altsp. lazrado^ lazdrado neben ladrado^
von lacerare (P. Förster, Spanische Sprachlehre S. 139). Früher
Schwund des z vor r liegt vor in feira Passion 372 und fir et
Alexius 25 e. — In fistrent im Leodegar ist nach unserer Auffassung
X lautgerecht aus c entwickelt ; berechtigt ist dabei aber die Frage,
ob die Umwandlung von zr zu str (sdr) nicht dem Bestreben ent-
sprang, das r als Charakter der Perfectendung zu wahren. — End-
lich sei noch darauf hingewiesen, dafs in aprov. dizer (aus dem
13. Jahrhundert, s. Luchaire, Anc. Dial. Gascon S. m), in neuprov.
dise, fase (in Gascogne und Languedoc, s. Mistral), auch in neuprov.
couese^ cose kochen (in Mentone und in Gascogne, s. Mistral v. couire)
nach unserer Auf^sung lautgeredit entwickeltes s aus c vorliegt
Da die Gelehrten, die annehmen, faceré sei schon vulgär-
lateinisch zu falere geworden, sich auch auf eine Reihe von Wörtern
* Man vergleiche meine Recension des Rydberg'schen Buches, Zeitschr.
f. Franz. Sprache u. Liter. XVI», S. 143.
FRZ. GESSE, FAIRE. 75
auf -'ci du S und -'ci tus berufen, so soll auch diese Seite der Frage
noch einer kurzen Prüfung unterzogen werden : Àfr. soUoii^ f. soUoite
(s. Godefroy) = sollicitus, friaul. piti plicitum, friaul. pleta^
venet triest. pitta pli cita (vgl. Meyer-Lübke Gramm. II, 370. 526),
port empreita implicita Grundrifs I, 759, afr. txploüier fügen sich
jener Regel des Wandels von ^ zu ^ nicht Eher sprächen diese
Bildungen für frühe Synkope des nachtonigen 1', also für sol lik' tum,
Q. s. w. Dabei befremdet einigermafsen, dafs Rydberg, der frühe
Synkope von faceré zu fak're annimmt, von einer ähnlichen Syn-
kope von placitum zu pia k' tum nichts wissen will, vielmehr 1. 1.
S. 105 frz. plaü aus einem nach factum, jactum, doctum, u. s.w.
analogisch gebildeten ^lactum erklärt. — In andern Fällen liegt
Assibilierung des c yoi, so im afr. gu¿¿ j acita, cat lezda RdLR
4, 252, leuda^^ span, lezda licita. Dahin gehören auch ital. soéáo,
ìaiioy fraüoy von su cid us, acidus, u. s. w., die, man mag sie
erklären, wie man will, auf Grundformen mit assibiliertem c zurück-
gehen. Áehnlich verhält es sich mit cat sotza su ci da {fz bezeichnet
den sanften Laut), während frz. suie (su die a aus früh umgestellten
sukida) fur vulgärl. sugida keinen sichern Anhalt bietet.^ — Um
seine Theorie von dem Wandel von r zu ^ zu stützen, beruft sich
Meyer-Lübke Zeitschr. 18, 435 auf rum. /rö^^^/ fracidu, rum. agiduy
sard, aidu a ci du und auf die romanischen Vertreter von voci tu.
In den drei ersten Formen, die übrigens geographisch eng begrenzt
sind, kann unter dem Einñufs von d ursprüngliches c (ß) zu ^ (dï)
geworden sein: man vergi, bei Miklosisch, Beiträge zur Lauti, der
Rumänischen Dialekte, Konsonant II 14 mrum. lângetu ^langidus
mit drum. Itndzedj linñed, Miklosisch verweist auch auf neap.
mu€€io mucidus, dessen c sich jener Regel ebenfalls nicht fügt.
Wichtiger sind die Vertreter von voci tus und frz. plaidier^ von
placitum. In einer eingehenden Untersuchung kommt Gröber
Arch. f. 1. Lexic. 4, 439 ffg. zu dem Ergebnis, dafs das der Rechts-
spracbe angehörende placitum ursprünglich in Frankreich zu
Hanse war und dafs es aus dem Französischen in die übrigen
Sprachen eingedrungen ist; es beruhe auf pia c tu m (das ich mit
Rydberg als Neubildung, nicht als früh synkopiertes placitum
auflasse); plaidier verhalte sich zu plait wie afr. souhaidier zu sou-
hau. Was voci tus, frz. vide betrifft, das nach Gröber 1. c. nur in
Frankreich und im keltischen Gebiete Italiens heimisch ist, so läfst
sich, woran Ândersson zuerst dachte, Beeinflussung durch rogitus
annehmen, da voci tus und rogitus die einzigen Participien auf
-itus von Verba der i. Conjug. waren. Oder aber vocitus wurde
unter dem Einflüsse von vacuus zu vocuitus, voguidus u.s.w.;
ich denke hierbei an portug. vagado^ váguido (sp. vaguido)^ das G} mu
^ Lade steht aoch bei Luchaire, Anden Dialecte Gascon, Gloss.
' Zu den Proparozytona mit assibiliertem c gehört das von Meyer-Labke
Zeitschr. 18, 435 nicht erwähnte sicilis „Sichel", rumän. siatsere, rät. saiiia\
wm Ratischen vgl. jetzt Tb. Gartner, Zeitschr. x6, 343.
76 A, HORNING,
Gnindrifs» I 777 aus va cu i tus erklärt Aber auch wer diese Er-
klärungsversuche ablehnt, wird zugeben müssen, dafs fr acid us,
acidus, vocitus zu vereinzelt dastehen, als dafs sie in einer so
wichtigen Frage wie der des vulgarlat Wandels von c zu g in Pro-
paroxitona ausschlaggebend sein könnten.
In diesem Artikel sollte der Beweis erbracht werden, dafs,
bei dem Nachweis der lautgesetzlichen Entwicklung des c in faceré,
die Lehre der Assibilation mindestens dieselbe Berücksichtigung
verdient wie die anderen bis jetzt vorgebrachten Deutungsversuche.
Es gereicht jener Lehre aufserdem zur Empfehlung, dafs sie allein
in der Frage der Behandlung des c vor e und i die Einheit des
Lautgesetzes wahrt.
A. Horning.
Eine Ánglonormaimische ïïebersetzung des 12. Jahrhunderts
von Artìcoli Willelmi,
Leges Eadwardi und Genealogia Normannorum.
1. Drei Lateinische Privatarbeiten über Recht und Staat der
ÂDglonormannen wurden in England unter König Stephan vereinigt
Diese Sammlung, deren früheste Handschrift von 1170 datiert,
nenn ich Tripartita,
2. Ihr erstes Stück, die Hie intimatur beginnenden zehn Artikel
Oheims I^ kommt auch selbständig vor; sein frühester Codex scheint
um 1140 geschrieben. Es enthält der Sache nach nur das Recht
des Eroberers. Dieses von der Verfassung Heinrichs I. zu sondern,
war schwerlich irgend ein Jurist der nach 1 130 arbeitete im Stande:
denn damalige Rechtsbücher pflegen mit und ohne Absicht den
Zustand oder die Strebungen ihrer eigenen Zeit in das angebliche
Werk eines früheren Gesetzgebers zu verflechten. Andererseits
geben sich die Articuli der Form nach als Wilhelms G^dex nicht
einmal aus, sind also nach 1087 zusammengestellt und sogar nach
Ilio, wenn sie, wie mir scheint, aus den Instituta Cnuti schöpfen.^
3. Das zweite und dritte Stück, Leges Eadwardi Confessoris
retractatae und Genealogia ducum Normannorum et regum Anglo-
mm, kommen nur in der Tripartita vor. Zwar die Urform der
Leges Confessoris bildet ein besonderes Werk, aber nicht diese
Ueberarbeitung. Der Ueberarbeiter ist nicht identisch mit dem
ursprünglichen Verfasser, welcher um 1 130^ schrieb, da er in dessen
Werk Fehler und Mifsverständnisse einschwärzt.^ Die Genealogia
' Beweise ffir Obiges gab ich in Consiliatio Cnuti p. XVI; Ueber die
Leges Anglorum p. 28; Transactions Histor, Soc, N, S, VII (1893), 82.
* Nach dem Tode Ralfs von Limésy, der kurz vor II 30 starb [der
Name entstammt wohl dem Schlosse bei Pavilly], aber vor dem Erlöschen
der Erinnerung an Christine, die Vorbesitzerin seiner Güter HuUerley, Arley,
Itchington, Bradwell, die 1096/9 starb, und bevor Albani, das in Leges EC f.
Briten heiCst, vom Retractator aber gestrichen worden ist, 1 1 38 zum Schlacht-
nif der Schotten wurde. Beweise hierfür in meiner Einl, in Diät, de Scac-
cario 75 ; Dugdale Warwicks, 342. 939 ; Madox Baronia Angl, 47 f. ; Eadmer
Nov. 122. Vielleicht citlert Huntingdon, p. 12. schon 1129, die Leges Ed. Cf.
Dagegen Malmesbury Reg, II 138 und der Mönch von Lewes im Über de
Hyda 290 meinen wohl die ungeschriebene Laga Eadwardi.
■ ECf. 17, I (aus Hugo Ror.); 30, i ; 32; 35, 2; fur ncòis setzt der
Ueberarbeiter quibusdam 32, i.
78 F. LIKBBRMANN,
ist 1 140 — 54 ursprünglich abgeschlossen, vielleicht von jenem Ueber-
arbeiter, der möglicher Weise auch der Sammler der Tripartita
war. — Unter Heinrich II. wurde hinter das erste Stück der Tripartita
eine Rubrikenliste für Stück 2 und 3 eingeschoben.
In dieser Form fand das Werk bald darauf in England einen
Französischen Uebersetzer. Als er * schrieb, war Richard I. von der
Kreuzfahrt „noch nicht zurück". Diese Rückkehr, die im März 1 194
erfolgte, konnte frühestens Ende 1192 erwartet werden. Damals
oder Anfang 1193 wird er gearbeitet haben: er hätte wohl sonst
Richards Gefangenschaft, von der im März 1 193 jeder Engländer
wufste, er^'ähnt
5. Er benutzte einen uns verlorenen Codex der mit Rubriken
vermehrten 2 Tripartita. Denn deren früheste Abschriften stehen
in der (bis 1201 reichenden, nach 1192 begonnenen) Chronik Rogers
von Howden, deren Text er oftmals an Genauigkeit übertrifft, und
in der um 1200 geschriebenen Nummer 118 zu Lambeth.' Dieser
steht sein Text am nächsten. Ihre Worte iureüirando coram regt
übersetzt er jurèrent devant le rey, während andere Handschriften^
der Tripartita diese durch den ursprünglichen Edward Confessor
verbürgten Worte* überspringen. Mit dem Anfange der Rubriken-
liste in Lambeth 118 stimmt unser Uebersetzer, während die Hs.
in Gray's Inn zu London n. 9 darin abweicht und auch die Capitel-
zahlen fortläfst<^ Er hält sich frei von umfangreichen Fälschungen,
die ein Londoner um 12 10 in die Tripartita einschmuggelte,'' und
von der formalen Umwandlung^ der Artikel Wilhelms in die seit
Richard I. gebräuchliche Kanzleisprache.
6. Zum Beweise, dafs der Uebersetzer nicht den ursprüng-
lichen Edward Cf., sondern dessen Retractado benutzt hat, genügen
folgende Stellen, die erst diese jenem hinzugefugt hat:
£Cf. retr. 8, 2 qui novem partes simul cum decima largitur = qui
nos donet totes les no f parties od la dime,
£Cf. reír. 11, 2 qui Ruifus vocabatar = he hœm apelat le Rus rei;
ebd. Curtehose = Curtehuse.
11, 3 redemptioDis suae = sa rançon»
12, 8 obliviscatur = oblie.
18 mortem promeritam = mort deservi.
> Ich sehe keinen Grund, etwa den folgenden Satz einem Continuator
oder Copisten des Uebersetzers beizulegen.
' Der einzige Codex der Tripartita ohne Rubriken, welcher alter als
der Uebersetzer ist, der Colbertinus der Pariser Bibl. Nat. Latin 4771 um
II 70 y läfst ECf. 22, 4 einen Satz aus, den unsere Ueberselzung Französisch
wiedergiebt.
* Lambeth 179 und Brit. Mus. Regius 13 C. 2 scheinen aus Nr. 118
copiert.
' Phillipps zu Cheltenham 8079 (die auch Art. Wil. 4 holte verderbt)
und Vatican Christina 587 (die ebd. regis ausläfst). Coram rege fehlt aach
Ho veden ed. Stubbs II 219.
* EC£ ProL I.
* Ebenso Hoveden, der die Rubriken durch den Text hin verteilt.
* Ueber Leges Angl, p. 30.
* In Hss. Regius 13 A 18 und Cotton Vitellius A 13.
ANGLOXORMANN. ÜBERSETZUNG V. ART. WILLELMI ETC. 79
23 cnp otS [andere Hss.: oÖer] uncu}» >» cup ope uncup,
27 Moltìplicatis 8 per 18 faciunt 144 = 8 multiplie par 18 ser-
reient 144.
29 centuriones »■ centurions.
31, 2 a In quibusdam provinciis vocabatur . . . )7rihing = En alquante
autre cuntrees furent preinges apele.
7. Der Uebersetzer hält sich im ganzen wörtlich an die Tri-
partita. Nur versucht er etwas zu kürzen, durch stilistische Zu-
sammenziehung t oder öfter durch inhaltliche Auslassungen.^ Um
den Stil ebenmäfsig zu gestalten, läfst er König Wilhelm stets in
dritter Person reden, auch wo die Artikel jhn in erster Person
sprechend einführten. Durch kleine Zusätze und Aenderungen will
er den Inhalt deutlicher ausdrucken; Wil. 6b. Aus Flüchtigkeit
mifsversteht er sein Original mehrfach : so verquickt er Wil. 8 und
8 a zu völliger Verderbnis des Sinnes.
8. Inhaltliche Zusätze knüpft er an die historischen Abschnitte,
ohne doch als Geschichtsquelle Wert zu erlangen ; ECf. 34 f. In
Wilhelms Artikeln läfst er vom Eroberer nicht blofs den christlichen
Glauben, sondern das Gewohnheitsrecht und die Freiheit der Kirche
bestätigen, offenbar in hierarchischer Absicht. Den Verkauf von
Menschen in Sklaverei aufser Landes kennt er als eine Unsitte der
Angelsachsen.'
9. £s spricht für das hohe Ansehen, welches die Artikel und die
Leges Confessoris unter den ersten Plantagenets genossen, dafs man
sich die Mühe nahm sie zu übersetzen. Nicht blofs gedankenlose
Abschreiber, sondern Schriftsteller wie unser Uebersetzer und Roger
v. Howden , meinten , in der Tripartita echte Gesetze des Er-
oberers und die richtige Laga Eadwardi vor sich zu haben. Damals
schon war also vergessen, was die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts
noch gewufst hatte, dafs Cnuts Codex die späte Angelsächsische
Voiassung am getreuesten spiegelt, und dafs der Bekenner kein
Gesetz hinterlassen hat Ein Machwerk mit deutlichsten Spuren
der Normannenzeit galt schon damals als Eadgar's Recht, das der
Bekenner nach langem Schlummer erweckt habe. Diese arge Ver-
^rmng der Rechtsgeschichte seitens der Normannen entsprang
jedoch blofs aus naiver Unwissenheit, nicht etwa aus bewufster
Ignorierung des Englischen Altertums. Vielmehr zeigt unsere
Uebersetzung, die doch berechnet war für Laien, welche nicht
Lateinisch aber Französisch verstanden, dafs diese Urenkel der
Normannischen Einwanderer die Verfassung des Eroberers für die
rechtmäfsige Fortsetzung der Angelsächsischen hielten. Indem diese
Klasse der Barone und Patricier eine Französische Uebertragung
der Tripartita forderte oder doch aufzunehmen versprach, bethätigte
sie nun fast zuerst jenen Sinn für geschriebenes Recht der Vor-
fahren, welcher ein Menschenalter später auch die Freibriefe Hein-
» Wil. 3a. 3b.
* WiL 6c; ECf 8,3. 17, 1. 19. 32.
• WiL I. 9.
8o F. LIEBERMANN,
richs I , Stephans und Heinrichs 11 ins Französische zu übertragen*
den Ânlafs geben und sich aufs Privileg Heinrichs I berufen wird,
um die Magna Charta zu erlangen. Die Litteraturgeschichte des
Englischen Rechts muís fortan dieses Denkmal (hinter den Leis
Willelme und Garnier's Uebertragung^ der Konstitutionen von
Clarendon und anderer Staatsakten in Nordfranzösische Verse) als
Vorzeichen des Sieges aufführen, den die Französische Sprache über
das Latein ein Jahrhundert nachher bei Gesetzgebern, Richtern und
Juristen erringen wird.*
10. Die einzige Handschrift gehörte ursprünglich der Bene-
diktiner Priorei Luffìeld, dann den grofsen Handschriftensammlem
Sir Robert Cotton, Francis Tate* und Bischof Johann Moore von
Norwich. In des letzteren Besitz wurde sie 1697^ katalogisiert
Nach Moore's Tode 1714 schenkte 17 15 Georg L sie mit anderen,
z. T. Altfranzösischen,® Codices der Universität Cambridge. In
deren Bibliothek tiägt sie die Nummer £e 1,1. Die Pergamentblätter
3 — 39,"^ von Einer Hand um 1300 geschrieben, bildeten einst einen
besonderen Band, der mit den) Folgenden nicht ursprünglich zu-
sammenhing. Auf Fol. 3 stehen die Articuli Willelmi ; f. 3, col. 2
beginnt die Rubrikenliste, f. 3 V., c. 2 Edward reträctatus.^ Dessen
Capitel sind hier von 33 ab verschoben; und die Königsreihe von
Eadgar bis Eadmund II in c. 34, 2b, hier ans Ende gestellt, ist
bis zu Richard I. fortgeführt. Sodann wird f. 8 v. die Geschichte
seit Eadmund U. nochmals aufgenommen und als c XLUI die
Genealogia Normannorum bis zum Tode Balduins I von Jerusalem^
übersetzt. Ohne Absatz folgt 9b, c i die Englische Geschichte
frühester Zeit bis zu Heinrichs III. Beerdigung [1272]: ein Stück das
nicht zur Tripartita gehört.
11. Nach Freilassung einiger Zeilen folgt f. 12 Glanvilla halb
Französisch halb Lateinisch. Dieses Rechtsbuch steht auch hinter
* Vgl. Transactions Hist, Soc, 1894, P- 37* 46«
* Dies Stück der Vie de S. Thomas steht gesondert in der um 1180
geschriebenen Sammlung Englischen Rechts: Hs. Bodley Rawlinson C. 641.
' Vgl. Giry, Manuel de diplom, 471 über Französische Sprache im
Englischen Recht.
' Vorderes Schmutzblatt und Fol. 3: Tate 1609 von Cotton geschenkt
* [Bernard's] Catalogi librorum mss. Angliae II n. 9476.
® Vgl. P. Meyer in Romania 15*239; Luard Lives of Edward p. IX.
' Den übrigen Inhalt beschreibt Catal, of mss, of Univ, of Canàfridge
(1857) ^^> '• Finen anderen Teil der Hs. druckte Maitland Court baron
p. II. 68; vgl. Engl, histor. rev. 1894, 363«
B Fol. 4 c. I beginnt mit Edw. Cf. I , i ; 4 c 2 mit 4 ; 4 V.: 6, 2 ; 4 V.
c. 2 : 9, 2; 5 : 1 1, 2; 5 c. 2: 12, 4; 5 V. : 15 ; 5 V. c. 2: 16; 6: 20; 6 c. 2 : 21 ;
6v. 23; 6v. c. 2: 24,1; 7: 27; 7 c. 2: 30 bis 31,2; dann ein Satz aus 33;
dann 36; 7 V.: 36,2; 7 V. c. 2: 38,3—39. Dem Ende des Edw. Cf. retract.
cognitione vendentium entspricht hier sussent ke serreient eil ke lur vendirent.
Es folgt nun erst c. 34; f. 8: 34,1; 8 c. 2: 34, 2c.
* Seine Regierungsdauer beträgt hier XXXVIII anz, statt 18: ein Fehler
schon der Quelle des Uebersetzers , da er auch in c. 14 der Geneal. Norman,
mehrerer Tripartita-IIss., auch der oben p. 78, Z. 16, 18. erwähnten steht.
ÄNGLONORMANN. ÜBERSETZUNG V. ART. WILLEUH ETC. 8l
mindestens zwei Lateinischen Handschriften der Tripartita, nämlich
bei Howden und dem Gildhall - Sammler.^ Vermutlich stand also
Glanvilla hinter der Tripartita auch in der hier übersetzten Vorlage.
Dann wäre diese 1180/93 geschrieben. Für die Neuausgabe des
Glanvilla würde somit diese Handschrift Berücksichtigung verdienen,
weil sie die Spur einer frühen Copie bergen und das Ansehen des
Buches beweisen würde schon bei den unmittelbaren Zeitgenossen
des Grofsjustitiars, der Ende 11 90 vor Accon starb.
12. Der Schreiber unseres Codex hat viele Flüchtigkeiten be-
gangen. Vermutlich ihm, und nicht einem Schreibfehler des Ueber-
setzers, fallen Auslassungen (72;£Cf. Rub. XLII) und Irrtümer zur
Last wie tneins für meis (f. 8) , vekeus für venkeus (6 b). Wenigstens
aient für aiet (8) scheint erst er einzusetzen, verfährt durch ein -x
des Nom. sing., das er, gemäfs späterer Flexion, für pluralisch
hielt In £Cf Rub. XL scheint engettes verderbt, vielleicht aus
suge/ies, das möglicher Weise subjecias zu buchstäblich übersetzte.
13. Demnach findet man die Sprache des 12. Jhs. in dieser
Copie nicht etwa rein erhalten. Spuren älterer Formen als man
um 1300 erwarten würde verraten jedoch schon die Angel-
sächsischen Wörter an hloU^ cup ope uncup: andere Codices des
späteren Mittelalters lesen da on lot, cuth oper. Freilich in den
meisten Fällen ist das Englisch arg verderbt, doch nicht schlimmer
als in den Lateinischen Abschriften.
14. Von Französischen älteren Formen sind manche stehen
geblieben. Par ölet (parabolet) erhält das o\ 8 a. Den Labial im
Inlaut vor n bewabt joefne\ f. 8 b. Das a mit gedecktem / ist
nicht immer zu au gewandelt: alquanz; £Cf. Rub. 40 f. Für den
Monodiphthong ue steht 0 in nof\ ECf. 8,2.^ Die Dentalis besteht^
auslautend in 3. Sing. Ind. Präs. ,* Perf.* und Futuri' sowie Conj.
Präs.« und im Part. Perf.« [Das e für ie in ren (8; ECf Prol. i)
bezeichnet nicht das Zeitalter vor der Diphthongierung des Latei-
nischen rem^ sondern die Anglonormannische Mundart^^^].
Das Nominativ -j des Sing, besteht in nuls 3.10; fehles 6a;
pUges 8; queus 6 b und ist nicht in den Nom. Plur. aus obliquer
^ S. o. p. 78 Z. 14. 24.
< Einfache Zahl bedeutet Art, Wtl.
' Vgl. Suchier, Gramm, p. 41.
^ fethg £Cf Rb. 39 für lat. vice (neben fes, feis 8 b) zeigt, nach Suchier,
tk for auslautendes s.
* donat 6b.
* ccmandat i. 3. 7. 8. lO; confermat ECf. Rb. i; Prol. i; tessat ECf.
Rb. 39; a^lat ECC 11, 2; demurat ECf 34, 2b; alat f. 8b.
^ fttudrat 3b; défendrai 6; vodrat 6. 8.
« eschapet 8; paroiet 8a; donst ECf. 8,2.
* eschapet 8 ; demandez 8.
^ Suchier p. 47. [Zu eoi fur ai^ 3 a vgl. seat fur set (^ septem) im
Lambsprínger Alex. Str. 115 b: ea steht fär offenes e wie im Mittelenglischen.
Freondliche Mitteilung des Herrn Prof. SUCHIER brieflich].
&2 F. LIBBERMANN,
Form eingedrungen : It franc hume 2 ; /i 9 ; cil (ecce illi) ECf. 39.
Das Neutrum des Demonstrativs heifst (neben bekanntem ceo und
cesi) ceol 3 b.* — Perdurare wird mit atendré übersetzt , das Gode-
froy als synonym mit endurer kennt ; 3 a. Für purgare steht alajer
(6 c) und eslajent für purgent 8 ; Godefroy hat alegier ^ esligier mit der
Bedeutung décharger^ justifier. Für frères (testiculi) steht in 10 ein
Beleg früher als einer in den Wörterbüchern. Vielleicht vom Ueber-
setzer gebildet v^parrendre im persohere {^), im Sinne von aefter-
gyld^ (d. h. den Wert noch einmal) zahlen.
15. Ich drucke hier die Artikel vollständig, von den Leges
Edwardi aber nur eine Probe, und zwar in kleiner Antiqua das
wörtlich aus dem Latein übertragene, in grofser stilistisch Ab-
weichendes, in grofser Cursive das inhaltliche Eigentum des Üeber-
setzers. Cursive Buchstaben in Antiqua - Wörtern (und umgekehrt)
bezeichnen eine von mir aufgelöste Sigle der Hs.
Ici» sunt escrites les leys e les custumes ke li reys WiUame
establit en Engletere, pus ke il aueit la Xerrt conquise.
[i] Tut al comeDcement comandat il, ke la Chmrìente e les custumes
de seint église e ses dreiz e ses franchises fussent mainteneues; Apres ke
la pes entre les Engleis e les Normans fust garde ; [2] e ke tut li franc hume
de la tere jurassent al rei Willame, lur seignior, ke il fideil lui sereint
par tut e fidelment lui servireint en Englet^rre e hors de Englet^rre a
garder e défendre la tere en sa honur od luy encontre ses enemis.
[3] Il comandat ensement^ tuz ses humes, ke il amena od sei e ke
apres luy vindrent, fuissent en sa peis. [3 a] E si nuls de ceals fust ocis, li
sires al homicide eat celui, si il put, dedenz les cinc jors. E si il ne pot,
si come»crat a rendre al rey quarante e cinc mars de argent, si tant pot
atendré sun chatel. [3 b] ^ u ceol faudrat, tut le hundret, u le ocise fu
fete, ensemble reside le surplus. [4] E chescun Franceis, ke al tens le rey
Edward Sun cosîn fu parcener de costumes as Engleis, ke il apelent 'an hlote
e an scote', rende^ le murde solum la ley des Engleis. Tut cest fa agarde
a Glouecestre.
[5] Li reys ensurquetut establit, ke nul vif aver ne fust vendu
ne achate, si dedenz les citez nun, e devant treis leaus testimoines; ne nule
chose de ailurs aportee* ne fust receue ne vendue ne achatee sanz
plegage e sanz garant; e ke autrement fet: rendre e parrendre, après la for-
feture e apres la lei,
[6] Ensement fii establi, ke, si Franceis apelast aucun Engleis de fel
menti u de murdre u de larcin u de hume ocis, de^ k'il apelent aperte roberie
u ravine^, u ke li hume ne pot nent nier, li Engleis sei défendrai par que ke
* Vgl. iceol, Suchier p. 82, Z. 9 v. u., aber auch § 19 b; p. 76 Z. 7 v. u.
* Consti. Cnuti II 24, i übersetzt prosoluta : es ist aber mehr als por-
solare i bei Godefroy: payer entièrement, ^ Ici — conq. rot Hs.
* etiam statt autem Usen Ra, Vu ; s. o. p. 78 Anm. 8.
* Irrige Lesart persolvat statt -vatur auch Hss, Va. Ct. Ra. Lond.
* Irrige Lesart vectam stcUt vetustam Hss. Va, Ct, Ra. Vi.
V zu streichen. SUCHIER,
^ ran Original. Das folg, u %u streichen.
ANGLONORMÂNN. ÜBERSETZUNG V. ART. WILLELMI ETC. 83
il menz vodrat, u par chaut fer a par bataille. [6 a] £ si 11 Engleis seit
febles, met autre en sun liu, ke il conbate pur lui. [6b] li queus d'eus
ke fast venkeus,^ donat' al reis quarante sols. [6 c] £ si li Engleis apelast
le Franceys, le Franceis se poet alajer par serement.
[7] Li reis Willame comandat, ke tute gent» ... le leis li reis Edward
par tut, od ceo ke il i ajosta pur amendement des Engleis.
[8] II comandai, ke cbecuns, ke vodrat ke il seit tenu a franc hume,
seit en plevine, ke san pièges le aiet* a dreit, si il ren mesfait. E si il
eschapet, gardent ses pièges, ke il rende^ co ke ert chalenge, e SÌ® se eslajent
par serement, ke il ne seurent nule tricherie en luy ki est eschapet,^ [8a]
seit demandez al hundred e al cun/e cu vers ki ¡un paroUt ^ si cum nos
ancestres esgarderent. [8 b] £ ki par dreit i deivent venir e ne volent,
seient une fes sumuns e autre; e si il ne venent al autre sum unse, seit pris
un de lur bos ; e si il ne venent a la t^rce sumunse , seit pris un autre bof ;
e si il a la quarte feis ne venent, seit rendu de lur chatel ce ke fut chalenge,
ke li Engleis apelent chapgield; e ensurketut la forfeture.
[9] Li reis Willame defendi, ke nul ne vendist hume hors del pais
ne de la t^rre, corne ^ li Engleis feseint jadis,
[10] Il defendi ensemënt, ke nuls hume ne fust ocis ne pendu pi^r nul
forfet; mes les oilz p^dissent e les frères. £ cele defense comandat il,
ke fust estreitemefít garde sur la forfeture le rey.
'Id sunt les chapitres del livre.
Ki fu primer: Des leis ke seint Edward le reis tint en Engletere, e li
reis Willame, sun eer e sun cosin, les confermat.
n. Des clers e de lur possessiuns.
m. Des tens e de la peis le rey
XXXIX. De ce ke li reis Willame vot acune fethe mettre en Engletere
les leis as>» Denais, mes par mut grant requeste des Engleis lessat.
XL. Qui establit primes les lais engettes;ii e de alqi^anz de
rey Engleis, ke furent ancestre le rey Edward.
XLL De Edmund Ireneside e de alq»a»z ke de li furent nez.
XLII. Des ancestres le rei Willame e de luy meismes e de
sans. . . ,*' ke après luy régnèrent en Engletere.
Ici finent les chapitres.
* vekeus Hs. ' dorrat em. SU.
^ fehlt ein Wort für habeunt et teneant; oder mit SU. tut gardent zu
emendieren,
* aient Hs.
* solvant Ori^.
* Irrige Zufügung des Uebersetzers , als „wenn" zu verstellen, da er
8 a als Nachsatz auffasst.
* Das Original beginnt hier einen neuen Satz: Requiratur hundred et
camita tus.
® Vgl. Cnuts Gesetze II 3.
* Rubriken zu £dw. Conf. retract,
w ac ffs.
«« S. D. p. 81. Z. 16.
^ fehlt ein Wort iOa Jiüis oder successoribus,
6*
84 F. LIEBSRMANN.
liei comencé le livre des leis de Engletere, ke li reis Edward tînt
e ke Willame le reis pus confermaL
Pas le conqueste de Englet^rre fist le rey Willame par le conseil de
ses baruns sumnndre les nobles Engleis par les cuutez de Engletere, ki esteient
sages e ben saveiot les ancieDes costumes e les lais de la tere, kar il les
volcit saver par eusmaimes. Cest fut le quart an ke il out la tere con-
quise. ^Dunc furent eslu duze jures de tuz les cuntez de Englet^re, ke
jurèrent devant le rey, ke il, si veraiement cum il unkes saveraient, diraient
totes lur costumes, si ke il ren ne amenusereint ne ajostereient.
[i] Dune comencerent' primes les costumes de seint église, ke furent
ancienement tenues en sa tere
Ne demurat puis* gueres plus de un meis,« ke Edmund Ireneside
fu ocis par la iraysun de ses Engleis,^
[Heinrich II]» fist tote la gent de sa tetre devenir les humes Henrik
sun fiz^ e jurer feelte\ e fist le curuner^ a rei a sun vivant, E fu apele
le joefne rei; e murut^ mut avant sun pere, Aprest^^ Henri le secund
vint Richard J sun fiz, rey, ki sen alat^^ a Jerusalem, E ne estât mie
uncore venu, çuant nus cest escreymes.
* Edw. Conf. retr. Prolog.
■ Prolog, I.
* comecerent Hs.
* Nach Vertrag mit Cnut: Ed. Cf. 34,2 b.
^ meins Hs.
' Folgt kurze Englische Königsgeschichte vom Normannischen Standpunkte.
' f. 8 c. 2. » 1170. » 1183. w so Hs, " 1190.
F. LlEBBRMANN.
Eine altlothrÌBgische üebersetznng des Dionysins Oato.
a.
[f. 206 ra,] Cesi li ancòmancemens dou Catón. (Am Rande
Caihon rot). Por ceu cue nous avons pairleit de la mort a si vaiU
5 lani philosophe^ corne fut Calons, boins nos samble que nous vos
dixons acun de ces anseignemans. Car il fist un livre por ceu ke
toute maniere de gent i peûxent panre example qui cómanse ansi:
b.
Come je parsûxe lou plus des gens ereir gnemant an la
10 voie des mom-s, je me pa^nsai a metre consoil et de secoure a
lour cuidier, meismemant per coi il vesquixent cortoisemant et
venizent a honour. Or donques, biaus filz, je vos ansignerai,
comant vos peûxiés ruileir et anformeir les mours de vos coraiges,
mais que vous lixiés mes comandemans et ke vous les antandeis.
15 Car lires et niant antandre ne vat riens.
c.
i Soies soplians a deu. ^Ameis vos peires et vos meires.
^Hanteis vos coxins. ^ Avant que vous ailliés a jugemant, vos
aparilliés, se vous poeis. "^ Compaigniés les boins. ^Gardeis a
20 cui vos donéis. "^ Ne vos anbateis jai an consoil , se Ton ne
vous i apele. ^ Uséis poc grans covine. ^Soieis nés. ^^Salueis
volantiers. ^'Faites leus as plus grans de vous. ^^ Tenéis vos
sairemans. ^^Defandeis vos pays. ^^Ne creéis mies folemant.
[2o6rb] i&Soieis soignons. **Fueis foies faimes. ^'Aieis cure de
25 vostre maisnie. ^^ Lixiés les livres et les aies an remanbranse
siaus que vous aureis leûs. ^^ Dotrineis vos anfans. ^^ Faites bien
as boins. '^ Donéis seûr consoil. ^'^i^e vous coreciés sans
raisons. ^Jugiés selon droit. ^^Soieis de douce maniere. ^&Ne
gabeis nelui. 2* Ne covoitiés pais Tatrui. ^''Soieis presans a vos
30 quereles. *** Meteis vertus an usaige. ^^Fueis jeu de boule. ^^^Ne
soieis mesdixans. '^Retenéis vous porpos. ^^Ne manteis jaL
^^Pairleis petit a maingier. ^^Vankeis vos parolles par sofrance.
'^N^aieis an despit menour de vous. ^^Ne faites nule chose sor
la fiance de vostre force. ^"^ Sofreis la loi que vous aveis donee.
35 ^^Se acons vos ait bien fait, si vos an soveignet ^^Ne ^beis
86 J. ULRICH,
pals loa cbatif. *<^Ne jngiés de riens sor aílliement ^^ Meteis
vostre astade an faire droiture. ^'Portéis volantiers amour.
^'Soleis plus adonneis a vaillìer que a dormir, car Ions repos
est norísons de vises. ^Tenéis que la soverainne vertus est de
5 contretenir sa langue. ^^Cil est promes a deu qui a raixon se
seit traire. ^*Ne soieis contraire a vous meismes, car mavaixe-
mant s'aicordereit a atrui, qui a soi meismes est contraires.
4'' Quant vous voreis blameir atrui, regardeis la vie et les moors
des gens, car nuns ne vit sans pechier. ^^ Combien que vous
10 amies la chose, aloigniés lai, s' elle vos nust, car on doit miaus
ameir profit k'avoir. ^^ Soieis roides et soueis selonc lou tans.
50 Ce vous chastoieis vostre amin, ancor ne li plaixe il pais,
por ceu ne lou laiziés mies, se vos veeis que chastois i peûxe
aidier. ^'N'astriveis jai per parolles a home an bourdes. ^^Ameis
15 bien vous promes et vos plus. ^'Ne rapo[r]teis pais trop de novelles,
c*on ne vous tigne por controveour de abordes, car plus sovant
nust pairleir que taires. [206 ▼&] ^ Ne prometéis pais sartainne-
mant ceu ke Ton vous aurait promis, car on mant tant que
l'on ne seit cu croire. ^^ Quant on vous loe, soieis vos juges
20 ne de vous ne croieis plus atrui que vous meïsmes. ^^Lou
bienfait que Tons vos fait, raconteis a moût de gent et lou
vostre bienfait celéis. ^''Faites tant an vos joneses que ceu
vous pust valoir an vos viellece. ^^ Quant vos racontereis les
dis et les fais des proudomes, ne vous chaille, se acuns parolle(s)
25 de vous an recoi, car cil qui se sant mesfais, cude c'om paroust
adés de lui. ^^Se acuns boins eûrs vous vient, n'an soieis pais
trop aseûreis, car fortune tome an poi d'oure. *<>Ne meteis
pais vostre espoir an mort d*atrui, car on dist an reproche, que
asi tost muert vias con vaiche. ^^Se vous povres amin vos
30 donne acun petit don, preñéis lou lieemant et Tan loieis. ^'Se
acuns de vos amins ne respont per bienfait a vos mérites, jai
por ceu ne vos trobleis, mais raistrangniés vos de ceu ke vos
aveis useit an aspairgnant, quant vous Paveis aquis, par coi riens
ne vos faille adés; et por miaus gardeir ceu que vos aveis,
35 tenéis que acune riens vos faille adés. *'Ce que vos poieis
erant donneir, ne lou prometéis ja ü. fois c'en ne vos tigne
por veut *^Se vos aveis poc d'avoir et aseis anfans, faites lour
aprand[r]e acun mestier, par coi il se peüxent desfandre de
povreteit ^Qui veut osteir de son euer covoitixe et eschueir
40 lou non d' avarise , si teigne les vis choses por chieres et les
chieres por vis. ^ Gardeis vos de faire seu ke vos blameis atrui.
*''Ne queréis fors choses droiturie[re] ou onneste, car folie est
de demandeir ceu c*on doit escondire. ^ Ne tenéis pais plus de
siaus que vos ne conexiés que de siaus que vos oonexiés,
45 [206 vb] car chose coneue vait per raixon de jugemant, et la
niant coneue vait per coidier. ^^Quiconques est laborant,
ait lou jor por gaiaingnier, car chacuns vit an dotanse et
48 an sautains peril, "^o Deporteis a la foyie vos conpaignons.
ALTLOTHR. USBERS. DES DIONTSIUS CATO. 87
ancores les peûxiés vos bien vaincre, car per cortoixie retient
on ces amins, c'il sont boin. '^^Ne douteis a faire une petite
chose por atrui qui grant chose demande, car per teil chose
joint graise amins ansamble. "'S Ne movéis jai tanson contre
5 selui qui per amours est joins a vous, car ire anjandre haine et
concorde norist amour. ''SSe vos maltalans vos anbait an ire
por lou mesfait de vos sergens, soieis atanpreis de vous meïsmes,
per coi vos soieis debonaires as vostre. ''^ Doneis a la foiie leu
an sonant selui, sor cui vos auriés boin pooir, car an toutes
10 bones mours pasianse est la plus grans vertus. ''^ Donéis a la
foiie cortoisemant a maingier et reconoxiés et tenéis chiers vos
amins. ''^ Combien que vos soieis bienaûreis, soieis tous jors pro-
chiens a vous meïsmes. ''''Nuns roiames n'est si profitables com
aquere par mérite amins. ''^Se vous iestes ireis, n'astriveis pais
15 de chose dotable, car ire anpesche si lou coraige qu*il ne puet
veoir la veiitei de la besoigne. ''^ N'espairgniés pais lou de-
spandre, quant tans et leus lou demande, ^opueis outraige.
^^ Soieis liés an petit bien, car quant plus petite est la riviere,
plus seûremant vait lai neif. ^^ Soieis saiges de celeir se dont
20 vostre conpaignon puet avoir hontaige, per coi pluxour ne blai-
ment ceu qui a vous soul desplaist. ^^Ne cuidiés pais que les
gens gaaignent lours mesfais an ceu qu'il ne sont descovers, car
an acun tans sont il covert et an acun tans apeirent.
[207 ra] ** N'aies an despit vertus de petit cors, car maintes
25 fois avient que cil sormonte de consoil a eu nature n'ait pais
force donnée. ^^Ne contresteis pais an tans et an leu a selui,
qui n' est pais igas a vous, car on voit sovant vaincut selui qui
atrefois ait vaincut. ^^N'astriveir jai sans raixons ancontre vostre
conitable, car par petite parolle voit on sovant croistre grant
30 noixe. *"' Soieis de fort coraige , se vous perdéis a tort vostre
querele, car sovant aivient que cil n'ait pais longue joie qui per
fas jugemant gaiaigne. ^^ De coréis paseis (sic) ne raconteis jai
mesdit, car ramantevoir blaime après tanson est euvre de mavais.
^Ne vous loeis jai ne blameis, car c'est costume de fol que
35 vainne glore demoinet ^^Se vous aveis aseis a despandre, useis
an atanpreemant, car petit et petit est tost despandus ceu que
l'on ait aquis par Ione tans. ^^Fueis luxure et avarise, car se
sont choses contraires a bone renomee. ^^Ne creéis pais sovant
lou raporteour de parolles, car par ceu est il si poc de foi, que
40 les gens parolent plus qu'il ne doveroient. ^^Se vos beveis
trop, n' an demandéis les corpe se vous non, car li vins n'i ait
riens mesfait, mais eis qui lou boit. ^^ Vostre secreit consoil
creéis a vostre seiant amin et la cure de vostre cors a mire
loial. ^^Ne porteis pas grief acunes aversiteis, se elle vos vien-
45 nent , car fortune fut sovant les mas por plus blesier. ^ Soieis
tous jors aparilliés de sofrir quanque avenir veut^ car la chose
grieve mains, quant on an est garnis aivant. ®^Ne brixiés jai
|8 vostre coraige par aversitei , mais retenéis tous jors esperanse.
88 J. ULRICH,
car nés a la mort ne lait elle pas l'orne. ®^Car la chose que
vos saveis porfìtable a vous» ne garpixiés ja. ^^ Espairgniés
[207 rb] vous a la (ms. lo) foije por plus fort estre, car on dort
plus a santeit qu'a délit de cors. ^^ Ne desdites par vous soul
5 lou jugemant de tous, car qui tout despit, il ne plaist a neluL
ioi£nstrueis vos coraiges d'aucuns biens tous tans et apreneis
adés, car vie umainne sans doctrine n'est fors ymage de mort
102 Se vous vivéis, si com vous doveis, legieremant poieis sofììr
les dis des mavais. ^^^^Vous n' aveis pais a dire droit de quanqae
10 chascuns dist. ^^* Eschueis plaisquerie et blanches paroUes,
kanque vos poieis, car Ton dist que simplese anxeut veriteit et
fase paroUe boisdie. i<>*Fueis perese que Ton apelle molese de
vie, car quant li coraiges languist, oixouse gaiste lou cors.
iM Entremeleis vos besongne acune fois d'acun dedut, car ansi
15 porait vos coraiges andureir queilque traval que vos poreis et
voreis. 107 Ne vous travilliés jai d' eschamir atru fait ne atru
dit que vos meïsmes ne soieis eschamis, ensi con vous eschar-
nixiés atrui. i^^Se vos iestes signour, n'aieis jai an despit lou
profitable consoil de vostre sergent ne atrui conseil, mais qu'il
20 vos vaillet. *®* Apreneis par moût d'esxamples ceu que vos
deveis suir et fuir , car vie d' atrui doit estre vostre mastrese.
iioGardeis queil chose vous antrepreneis, par coi vous ne chaiéis
desous lou faix et vous coveignet tout laixier (m&. laixiet). ii*Ceu
que vos saveis, ne seleis jai contre droit, c'on ne dies que vos soieis
25 conpains as mavais par fasetei. ^^^ Vivéis de ceu que vos aveis,
ansi c'on ne vos tigne por outrajous, car qui lou sien gaiste,
il se poinne d' avoir Tatrui. ^^^Despiziés richesce, se vos voléis
estre bieneûreis, car dl qui les amasent sont ansi com aveir
mendiant tous jours. ^^^Li bien de nature ne vos faront a nul
30 [207 va] tans, se vous vos tenéis a ceu que li tans aporte.
i**Se vos iestes poc seneis et ne govemeis mies vostre chose,
par raixons ne dites mies por ceu que fortune soit (durch-
gestrichen) aveuglée, car vos mantiriés. ^^^Ameis lou denier,
mais n'ameis pais la forme, car onques proudons ne honestes
35 ne l'amait (sic). ^^''Se vous iestes riches, soigniés de vo cors,
car lî riche malaide ont bien deniers, mais il n'ont pais as meïs-
mes. lis Faites tous tans euvres porûtables et n'i antremeleis
chose d'arour, k'il n'ait point de certain profit de poinne c'on
n'i rande. n^Ceu que vous poieis doneir de graise, otroieis
40 lou debonairement a priant, car qui a droit fait bien as boîns,
il gaaigne an partie.
i^^Enquereis arant la veriteit de ce dont vous vous dotéis,
car maintes fois ait greveit ceu c'on ait premier m(a)is (a aus-
radiert) an nonchaloir. l'^Ce vos iestes tanteis de luxure, ne
45 vous meteis jai ai (urspr. an) glotenie, car atre chose ne demande
li vautres, i^^ Ancor faisent les bestes a doteir, plus doveis
doteir l'ome. 12* Quant vous aveis anut, si requereis aide a vos
48 coneûs, car il n'i ait si boin mire com lou boin feable amin
ALTLOTHR. UEBERS. DBS DIONTSIUS CÂTO. 89
avoir et boin conpaignon. 1^ Ne quereis pais la voie de fortane,
mais la voie qu'il moinne. '^^Se vos voléis tous jors gardeir
vostre fame honeste, osteis de vos euer vie de fole joie. ^^^ Âpre-
neis acune chose, car quant fortune faut, si remaint a chacun
5 li airs qu'il seit ^^^Esgardeis toutes choses an taixant et ceu
que chascuns dist, car chacuns par sa paroUe anseigne ces
mours. ^2^ Combien que vos saichiés de Tairt, useis vostre
angien, car atresi com la cure et li soins aide a l'angien et
Testnde, asi fait la mains Tusaige. ^'^N'aconteis riens as avantures
10 dou tans c'on apele destinées, car cil ne doute mort qui la vie
presante seivent despire. ^^^Apreneis [207^0] des saiges, et les
poi saiges dotrineis, cair on doit monteplieii les boins ansigne-
mans. i^iApoinnes est nuns delis qu'il ne soit ochoixons de
malaidie. ^^^ Ce que vous aveis loeit an apert, gardeis que vous
15 ne l'acuseis legieremant d'acun blaime. ^^De tant com vos
choses vos vienent [pis], mues vous peneis d' aversiteit eschueir,
et an aversiteit esperéis mues tous tans. ^^Loeis poi de gent,
car selui^ eu vous avereis longemant loeit, uns sous jors espro-
verait queis amins il est. ^^^N'aieis pas honte d'apanre ceu que
20 vous ne saveis. ^^^ Ce est grans honours d'acune chose savoir
et grans blaimes de niant voloir apanre. ^^''Âmeis de euer ceu
que fait a loeir et fueis les tanses. i38£schueis siaus que vous
veeis taixans et d'e batu coraige, car li augue coie est a la foije
la plus parfonde. i^^Se vostre fortune vos desplaist, si regardeis
25 l'atrui et an coi la vostre est pire. i^<>Ne vous asaieis jai lai,
ou vous n'aveis poioir. *** Moût est plus seûre chose de paure
port que de tandre(s) voiles. i^^N'estriveis jai contre home
droiturier por lui faire tort, car deus vanges tous tans les
felonies faites a tort ^^^Se l'on vous ait vostre avoir tolut,
30 n'an ploréis jai, mais soieis liés de ceu qu'il vous remaint acune
chose, car ceu est grief chose, quant on conte atre damaiges
ceu qui est demoreis, et si sont acune chose que amins doit
sofrir d'atre debonairemant i^^Ne vous prometéis pais longe
vie an keilconques leu que vous soieis, car la mors xut vostre
35 onbre. ^^^ Se vous vous santeis an acune chose forfait, chastoieis
vous meîsmes, car acune fois avient (que an) (tran, fur ausge-
kratzte Buchstaben) que l'on garist ces plaies, que dolors garist
dolours. ^^^Ne condanneis jai selui qui longemant ait esteit
vostre amins, et c'il ait ces mours muées, si vos soveigne des
40 premieres alianses. ^^'' Quant vous se-[2o8i'si]-reis an plus grans
servixes, plus vos faites ameir, par coi on ne vous mete sornon,
c'on dist ofise perdut i*® Gardeis que vous ne soieis chacune
cure dou jour chaitis par vos sopesons, car an sopesonneus et as
coairs n*est nule chose si aferans come la mors. ^^^Se vous
45 aveis moût de choses aprises par estude , apreneis ancor plus.
^^^ Gardeis que vous soieis mie (e ausgekratzt) de siaus qui ne
seivent apanre. ^^^Pues que nature vous ait ereeit nut anfant,
48 bien deveis panre an pasianse lou fais de povreteit ^^^ Se l'on
90 J. ULRICH,
VOUS amoinne por tamoignier contre acnn de vous amins, seleis
li sa corpe a vostre poioir, mais que ce soit save vostre honour.
i&SMout d'autres bone paroles dist Gâtons por lou puple
anseignier que nous n'avons pais nûses an cest livre, por cea
5 qu'il nous samble que cil qui bien retanroit ceu que nous i
avons mis, doveroit bien sa vie meneir onestemant
Explixit Caihons. (rot)
Die Handschrift 98
der Berner Stadtbibliothek enthält unter andern Stücken, welche der Hagensche
Katalog aufzählt, auch eine römische Geschichte, deren Anfang fehlt ,^ in
welche der grofste Teil der Sprüche des Dionysins in französischer Ueber-
setznng eingeschoben ist. Die Schrift ist recht deutlich und der Text correkt;
in unserem Abschnitt befindet sich blofs eine kleine Auslassung (Nr. 133).
Es läfst sich eine bessernde Hand mit blasserer Tinte unterscheiden, die
Nr. 123 über dem u von anut ein i hineinkorrigiert hat und auch Nr. 137
das ursprüngliche tanses in tansös abänderte. Abkürzungen finden sich
wenige. Ich habe i und j, u und v geschieden, und von mir stammt anch
die Interpunktion.
Der Uebersetzer.
Wer den ersten Satz von b liest, in dem der Conj. bei comme und der
Akkus, mit dem Inf. bei percevoir vorkommt, möchte leicht den Einflufs des
lateinischen Textes überschätzen. Viele Stellen sind sehr frei wiedergegeben
(^ßl- 34 Vankeis vos parolles par sof ranee = Iracundiam tempera vel rege) ;
an einer Stelle ist gar ein Sprichwort angeführt, das im Original fehlt: 60
car on dist an reproche^ que asi tost tnuert vias con vaiche. Mangelhaftes
Verständnis des zu übersetzenden Materials ist nicht selten; 71 soll Ne dcu-
teis a faire une petite chose por atrui qui grant chose demande. Ne dubites,
cum magna petas inpendere parva übersetzen; mit 75 Doneis a la f otee cor-
toissemant a maingier e reconoxies et tenéis chiers vos amins wird I 40, das
allerdings verschieden interpretiert worden ist, kaum richtig wiedergegeben
sein; die Möglichkeit ist aber nicht ausgeschlossen, dafs der Uebersetzer einen
uns unbekannten Codex vor sich hatte.
Ich lasse hier eine vollständige Concordanz folgen:
b = Prologus (p. i).*
c. 1 = 1. 2 = 2. 3 = 3. 4 = 5. 5 = 6. 6=17. 7 = 7- 8=18.
9 = 8. 10 = 9. 11=10. 12 = 21. 13 = 23. 14 = 24. 15 = 14.34?
16 = 25. 17 ='5- 18 = 26.27. 19 = 28. 20 = 39. 21=40. 22 = 30.
23 = 43. 24 = 29. 25 = 31. 26 = 54. 27 = 31.33? 28 = 35. 29 = 37.
30 = 41. 31 = 42. 32 = 44. 33 = 51. 34 = 45. 35 = 47- 36 = 48.
37 = 49- 38 = 50- 39 = 52. 40 = 53. 41=55. 42 = 56.
43 = 1 2. 44. 45 = 1 3. 46 = 1 4. 47 = I 5. 58 = 1 6. 49 = 1 7 W-
50 = 19. 51=1 10(a). 52 = 111. 53 = 1 12. 54 = 113. 55 = 114.
56 = I 15. 57 =a I 15. 58 = I 17. 59 = I 18. 60 — 1 19. 61 = I 20.
62 = I 23. 24. 63 = I 25. 64 = I 28. 65 = I 29. 66 = I 30. 67 = I 31.
* Ich gedenke sie zum Gegenstande einer Quellenuntersuchung zu machen.
' Ich eitlere nach der Ausgabe von F. Hauthal (1870).
ALTLOTUR. UEBERS. DES DIONTSIÜS CATO. QI
68 = 133. 69 = 133. 70 = 134. 71=135. 72 = 136. 73 = 137. 74 = 138.
75.76 = 140. 77 = ni(b). 78 = 114. 79 = 115.80.81=116.82 = 117.
83 = 118. 84 = 119. 85 = 1110. 86 = 11 II. 87 = 1114. 88 = 1115.
89 = 1116. 90 = 1117. 91 = 1119. 92=1120. 93 = 11 21. 94 = 11 22.
95 = n 23. 96 = II 24. 97 = n 25. 98 = n 26. 99 = n 30. 100 = 19 29.
ICI = m pracf. 102. 103 = in 2. 104 = in 4. 105 = m 5. 106 =111 6.
107 = 1117. 108 = m IO. 109 = 11113. no s m 14. 111 = 11115.
112 = 11121.
ii3 = IV I. 114 = IV 2. 115 = rv 3. 116 = IV 4. ii7 = IV5.
ii8 = IV7. 119 = IV 8. I20=:IV9. i2i = IVio. i22 = tVii. 123 = IV 13.
124 = IV 15(b). I25 = IVI7. I26 = IVI9. I27 = IV20. 128 = IV 21.
i29=iv 22. 130 = IV 23. 131 = IV 24 (b). 132 = IV 25. 133 = rv 26.
134 = IV28. 135. i36 = IV29. i37 = IV30. i38 = IV3i. i39 = IV32.
140. 141= IV 33. 142 = IV 34. 143 — IV 35. 36. 144 = IV 37. 145 = IV 40.
146 = IV 41. 147 = IV 42. 148 = IV 43. 149. 150 = IV 48. 151=121.
152 = 03.
Znr Schreibung.
1. ä wird fast immer dnrch an ausgedrückt wenn nicht ein g voraus
geht. I ^ ancomancêmans , 3 samóle , 4 anseigttémans ^ 7 patire, example,
cómanse, ^ griemant, an, IQ pansai II metsmemant, cortoisemant 12 ansig'
nerai, 13 cornant, an/ormeir 14 comandemans, antandois 15 niant, antandre,
2. s steht häufig, wo das centralfranzösische noch c (vor e, i) schreibt:
comanu a dotanse 69 tanson 71 esperanse 97 sartainnemant 54 seu 66
Staus 68 seltd Jl se ^2, 91 selant 94 avarüe 55 graise 71 pasianse 74;
umgekehrt ces 70. s ist verstummt und steht häufig falsch: grans covine 8
hoins ^ paroües, parous $S chose ôj les ill dies 93 tandres 141 vdnges
142 heilconques 144.
J steht sowohl für die tonlose als für die tönende Spirans:
hlesier 95 nmple 104 vises 43 mastrese 109 fase 104 norisons 43
chêse II) presante 129 uséis 128.
lotervocalisches (auch anlautendes) x steht für tonloses und tönendes s:
XM/ 144 servixes 147, peûxenta, parseüxe b« peûxiés b. vesçuixent b ; eoxins 3
iixiis 18 mesdixans 30 raixon 45 plaixe 50. taixant 127.
Zur Lautlehre.
1. Centralfranz. i<a>«; erei b, ruüeir b, anformeir b. ameis 2
^es 2, metres 2 Hanteis 3 dagegen aiüiés 4 compaigniés 7 covoüiés 26
/K^j 4a
2. Centralfiranz. a'^ai {e): lai 48. 81. ^j 93. /at 108. aicordereit ^6^
ameni 87 aivant 96. ^da/» 138. espairgnUs 79 OfVj 126 atr/ 128 fatr 130
«tfirj 148 pairUis 33; maingier 75 conpaignon 82 gaaignent 83; ôZox-
Mra/ 82 ¿¿iÑfff lyi f aimes 16; ^fl¿r/í 105 /aw 39. 50. 53. 54 graise 119.
/oûm^ 122; coraige 78 vaiche 60; anbait 73 at/ 85 malaide 117.
3. Geschütztes é: ¿r,r/rj 78. 108. 121.
* Die Zi£Fem bezeichnen die ZeUen der ersten Textseite.
' Die folgenden Tintm bezeichnen die den Sprüchen vorgesetzten Ziffern.
' Vielleicht steht auch Je parseüxe b für j*aiparseûxe.
92
J. ULRICH, ALTLOTBR. UEBERS. DES DIONYSHTS CATO.
4. ti -\- n, / ^ m: consoil 84 poinne 112 moinne 1 24.
5. Ô: mours b, honour b, menour 35 oure 59.
6. ái reduciert zn a.* chatif 39 traval 1 06.
7. áa reduciert zu ¿t.* oítm» a. va/ b. airtù 26. a maingier 33. zr¿ix 60
2^aj 85 atre fois 85 ybj 87 mavais 88. y^J^ 1 04. a priant 119.
8. ui reduciert zu u: nust 48. 53. 57. cude 58 f» 84. ^»/ 95 dedut 106.
an»/ 123 xut 144.
9. Reduction von ai, ei vor mouilliertem n, 1: ansignerai b ansigne-
mans 130 traTnlliés 1 07.
10. Reduction von oi (uç) zu ç* mains 96 amati 116.
11. Vokal des Anlauts: aj/fM^4l aloigmis ^» asloignés astriveis ^^. jS.
aspairgnant 33 tamoignier 152 raisrangniés 62 arant T20.
12. Einwirkung des ausi. î auf die vorhergehende Silbe (und Ueber-
tragung) boni- boin, dann ¿¿»inj 5. 20. 70. 123.
13. t im franz. Auslaut: soveignet 7fi useü 62 povreteit 6^. vaincut S^
coveignet HO. anut 123 (falsch) loeit 132 tolut 143 esteit 146. »u/ 151.
Glossar.
ailUemant 40 foi, confiance
ancore que 70 quoique
anformeir a. 13 rechercher
anxuir 104 suivre, produire
apanre 135 apprendre
augue 138 eau
¿/anf 104 flatteur
chastoi 50 instruction
dovoir 102 devoir
enstruire 103 instruire
eschueir 65. 104. 133 éviter
panre 151 prendre
plaisquerie 104 (nicht bei Godefiroy)
flatterie
/^ 8. 64 /M* 134 peu
prome 45. 52 proche
ruüeir a régler
sautain 69 soudain
secreit 94 secret
jtfir 109 suivre
J. Ulrich.
VERMISCHTES.
L Zur Bibliograplile.
Eine unbeachtete Ausgabe von Jean Lemaires Temple
d'Honneur et de Vertu.
Die Stadtbibliothek in Bern besitzt von Jean Lemaires erstem
Werke eine Ausgabe, die bisher unerwähnt geblieben ist (Inc. m
112). Der Titel lautet: Le iempU dhime\ \ ei de vertus. Compose
par iehan le mat \ re discole de Moünei \ A ¡honneur de \ feu mon"
seigneur de bourbon. Am Schlufs: De peu assez. Çy fine le temple
dkonneur. Les cay ers doyuent estre assêblez â. i»'t â. û. £s ist ein
elegantes Quartbändchen ohne Angabe des Ortes und Druckjahres.
In der Widmung an Anna von Frankreich heifst es (p. 6.) : Apres
lavoir cômstnicçue a Anthoine Verard libraire de paris \ lequel la bien
voulu mettre sur ses formes impressoires et le publier partout |. Das
Exemplar der Berner Bibliothek trägt die Notiz: A Jacques Leg ros Q)
Espoir loyal 1520. £s wurde also vor 1520 gedruckt
Die Drucke von Michel le noir in Paris ebenso wie der ano-
nyme Nachdruck, den Stecher benutzte, tragen die falsche Namens-
form: Jehan le maistre disciple de Molinet. Sie sind auch sonst
fehlerhaft und verunstalten namentlich die metrischen Partien. Die
Ausgabe von Anthoine Verard zeichnet sich hingegen durch ihre
Korrektheit aus, soweit ich es beim Lesen feststellen konnte. Da
nun Lemaire äufserst sorgfaltig dichtet, so wird diese Ausgabe
seinem Autograph näher stehen als die andern ; ich halte sie defs-
halb fur die Originalausgabe oder wenigstens für eine sorgfältige
Wiedergabe derselben, während ich die übrigen nur für schlechte
und wahrscheinlich unerlaubte Nachdrucke ansehen kann. Als
1548 Jean Longis und Jean Real dieses Werkchen zum ersten
Mal der Gesamtausgabe einverleibten, benutzten sie auch einen
Druck von Anthoine Verard, vielleicht eben unseren (cf. Stecher,
Oeuvres de Jean Lemaire IV, 186 AnncL 2); die spärlichen von
Stecher daraus mitgeteilten Varianten zeugen eben&lls für die Vor-
züge ihrer Vorlage. Jedenfalls, wenn einmal eine brauchbare Aus-
gabe von Lemaires Werken unternommen werden wird, mufs der
Bemer Druck in erster Linie in Betracht gezogen werden.
So lange aber eine gute Ausgabe fehlt, ist eine Untersuchung
von Lemaires Sprache ohne den Besitz der Originaldrucke ein
Ding der Unmöglichkeit p^^ ^^^^ ^^^^^^^
94 VERMISCHTES, n. ZUR WORTGBSCHICHTE.
n. Zur Wortgeschlehte.
I. Etymologien.
Ital. guà/file, frz. gabteu.
ItaL gua/fiU „Haspel'^ ist von A. Mussafia in der interessanten
Zusammenstellung romanischer Bezeichnungen des Haspels, Bei-
trag 26 Anm., und von N. Caix, Studi di etimologia Nr. 70, zu dem
von Diez Ha unter aggueffare herangezogenen ahd. wï/an „weben*'
gestellt worden. Frz. gtdneu »»gestutzter Holzkegel zum Drehen der
dreiduchtigen Taue*' hat bis jetzt meines Wissens keine Deutung
erfahren. Dafs die beiden Wörter identisch sind» unterliegt kaum
einem Zweifel, da ihre Bedeutungen sich sehr eng berühren (es
handelt sich beide Male um ein Werkzeug, auf welchem ein Faden
durch drehen aufgewunden wird) und da auch formell kaum ein
Unterschied besteht, vgl. zum Ausgang frz. essieu neben ital. ossile
oder, da gabteu als Schifierausdruck nicht von jeher der Ile de
France angehören wird, norm, fio aus filiusj marseill. barilo (daraus
frz. barcuüu) neben mlat. barqutle. Weisen nun ital. gua~ und frz.
gû' und nicht weniger der Wechsel zwischen / und b sicher auf
germanischen Ursprung, so ist doch an Zusammenhang mit wifan
nicht zu denken, da das a der romanischen Wörter nicht zu er-
klären ist und auch die Bedeutung nicht recht pafst Gehen wir
von der gesicherten Thatsache aus, dafs germ, ai (ahd., mhd.,
anord. ei geschrieben) im Romanischen zu a wird, so bietet sich
eine befriedigende* Grundlage. Mhd. weife „Haspel*', weifen „has-
peln** gehört zu einem Verbum, das im Neuhochdeutschen als
„weifen** vorkommt, ahd. wifan „winden, windend, schwingen**;
weife ist also, was wir auch heute noch als „Gewinde** bezeichnen.
Das got. veipan „bekränzen** entfernt sich allerdings etwas von der
ursprünglichen Bedeutung, aber faurvaipjan „verbinden** setzt ein
vaipjan „binden, winden** voraus. Wie nun von got maitan hauen
ein Subst *tnaitils, ahd. meizil^ anord. meitell „Meifsel**, von ahd.
ariscan „dreschen** ein driscil „Dreschflegel", von ahd. siozan ein
siozil „Stöfsel** gebildet ist (vgl. mehr Beispiele bei Kluge, Nomi-
nale Stammbildung § 56 und bei Brugmann, Grundrifs der vergi.
Gramm. 11 197) , so ist zu *vaipjan ein *vaipils „Winde** möglich,
woraus nun in Südfrankreich mit Wandel von p z\x b gabieu,
während das itaX. guaffile zunächst ein nach germanischer Lautver-
schiebung entstandenes longob. waifil voraussetzt, ganz wie afr. heul
auf unverschobenes hilt, ital. elza auf verschobenes hiiz zurückweist.
£s darf nun aber nicht verschwiegen werden, dafs ein zweiter
germanischer Stamm dem eben angeführten eine gewisse Kon-
kurrenz macht. Es giebt nämlich auch ein urgerm. weit^^ „hin- und
herbewegen**, ags. wâfian^ anord. veifa , ahd. weibon , woher nhd.
weibel^ in der Schriftsprache mit Niederdeutschem Vokalismus „Feld-
webel**. Dieses Wort, das begrifflich ja auch pafst, würde viel-
leicht dem franz. b noch besser genügen, sofern ja allerdings ahd. b
in jüngeren Wörtern als b erscheint, s. Mackel S. 179 f., allein es
W. MSYER-LÜBKB, IT. GUAFFILE, FR. GABIEU; FR. HALBIU 95
lâfst das ital. f unerklärt und wäre fur das französische Wort nur
dann nötig, wenn für dieses die Herkunft aus dem Süden aus-
geschlossen wäre. Das ist sie nun aber nicht, sie ist im Gegen-
teil im höchsten Grade wahrscheinlich, ob auch Mistral ein ent-
sprechendes Wort nicht verzeichnet.
Was schiiefslich das Akzentverhältnis betrifft: genn. wáipils zu
rom, guapti^ so ist es dasselbe wie in germ. /ä/üa zu 2LÍr./a¡oüe.
Frz. käler.
Diez leitet das frz. h¿ilar aus einem germ, häl »»dûrr^' ab und hat
darin die Zustimmung Littrés gefunden, während Mackel das Wort nicht
behandelt, also wohl an der Richtigkeit der Deutung zweifelt. In der
That ist sie unhaltbar aus einem schon von Körting Wb. Nr. 384 7
hervorgehobenen Grunde: im Altfranzösischen finden sich Formen
mit r: harler, Körting schlägt deshalb aridulare vor und es läfst
sich nicht leugnen, dais aus diesem Verbum im Altfranzösischen
arUr entstehen konnte; zweifelhafter ist aber, ob daraus im Neu-
franz. hâUr und nicht vielmehr haüer (vgl. chambellain) geworden
resp. harUr geblieben wäre. Vergleichen wir valet und variéis so
Verden wir vielmehr al und ari unter asl vereinigen und thatsäch-
lich steht Osler in der von Rolin herausgegebenen Aliscans-Hand-
schrift V. 4014: Dou feu U trait, nen ot coste enarsée Forsque ces-
cum fu un petit aslée. Geht man aber von asler aus, so bietet sich
ohne Weiteres lat *assiûare zu assare (sp. asar) y vgl. wegen der
Bildung auf 'ulare bei Verben des Brennens amòr^ustulare (frz. arü er),
usiulare (afr. usier), Schwierigkeit macht nur die Aspiration des
neufranzösischen Wortes und zwar um so mehr, als sie alt zu sein
scheint Dem zwar in den meisten Handschriften stehenden aber
vielleicht der provenzalischen Vorlage entstammenden also wenig
beweiskräftigen aslée in Aliscans steht gegenüber por le hoste Free
3981, wo A, H, B halle, haller bieten, die anderen Handschriften
chaut schreiben, ke hartes mal ne li fesist Chev. II esp. 2674, die von
Littré und Godefroy angeführten und zweifellos noch andere alte
Stellen, dann die modernen Mundarten : pik. hgrle, horli^ wallon, harté,
horte. Ich glaube aber nicht, dais dies allein genügt, um eine sonst
lautlich und begrifflich untadelhafte Ftymologie als unhaltbar zu
erweisen, möchte vielmehr an die von Tobler anläfslich seiner glück-
lichen Deutung von haleter beigebrachten ähnlichen Fälle erinnern,
(s. Sitzber. der Beri. Akad. 1893, S. 18), die mir allerdings nicht
alle gleichgeartet zu sein scheinen. Was speziell hasler betritt, so
darf man darin vielleicht eine Beeinñussung von *assulare durch
jenes germanische hol- sehen, wie nach der richtigen AufEsissung
von Diez haut sein h dem germanischen liauk- verdankt.^
1 Die von Scheler zu Diez Wb. He haut angefahrte Erklärung
P. Meyers von haut wird ihr Urheber wohl schon längst selber aufgegeben
haben.
ç6 VERMISCHTES. II. ZUR WORTOESCHICHTB.
]Ptz, cailhu.
Wenn Diez in dem Suffixe von frz. caillou das iat "uclu glaubte
sehen zu können, so hat die weitere Forschung gelehrt, dafs prov.
-auy afir, -au, -Ot -eu sich nur unter -avu, -^tu vereinigen lassen. Dem
entsprechend heifst es denn auch im Diet général unter cailloux
„dérivé de chati a Paide d'un suffixe qui paraît correspondre au
type latin -avum^^ Allein damit ist nichts gesagt, denn weder im
Romanischen noch im Lateinischen giebt es ein produktives Suffix
-atm zur Bildung von Substantiven. Was sodann jenes chail oder
chaüU betrifft, so scheint es mir mehr als zweifelhsift , dafs es von
calculu stamme. Man könnte allerdings zu dem AusMl des / in
ccüclu auf mécredi^ able hinweisen, allein die Verhältnisse liegen in
den drei Wörtern nicht gleich, sofern in den zwei letzten Bei-
spielen die Dissimilation erst romanisch ist, in caclu aber schon
lateinisch sein muíste. Allerdings hat auch die römische Volks-
sprache Ici nicht gesprochen, sich aber in der Art geholfen, dafs
sie das erste / durch u ersetzt, daher das cauculus^ das mehrmals
im Edict des Diocletian vorkommt. Aus cauculus aber hätte chaä
nicht entstehen können.
Ich glaube nun, es läfst sich eine Deutung finden, die sowohl
chaü wie caillou gerecht wird. Kymr. caill^ Plur. ceilliau bedeutet
„Hodens in gallischer Form calljo^ calljov'. Nimmt man nun mit
Stokes und Bezzenberger (Fick, vgl. Wörterb. der idg. Sprachen
II 4 72 f.) an, dafs diese Wörter urverwandt seien mit goth. hallus
„Fels^, anord. hella „platter Stein", so steht nichts im Wege, dieses
gall. calljOf calljov' in frz. chail ^ caillou wiederzufinden, wobei man
nicht vergessen darf, dafs auch afr. g roue ^ nfr. grève ^ prov. grava
„Sand" auf einem gallischen grava beruhen. Bedenken erregt viel-
leicht bei dem Einen und Andern, dafs die Bedeutung „Stein" fär
ein dem kymr. caill entsprechendes gallisches Wort nur voraus-
gesetzt ist, aber wiederum kann man sagen, dafs diese Bedeutung
gerade darum um so wahrscheinlicher ist, weil sie von zwei ganz
verschiedenen Standpunkten aus, vom französischen und vom ger-
manischen, gleicherweise gewonnen ist Noch dazu handelt es sich
hier ja lediglich um eine ältere Bedeutung, nicht um die Existenz
eines Wortes, das etwa in dem überlieferten keltischen Sprachgute
ganz fehlte und nur durch die Vergleichung mit den Schwester-
sprachen gewonnen würde, wie dies in dem folgenden, wenn mich
nicht alles täuscht, ganz sicheren Beispiele der Fall ist.
Gegen die Gleichstellung von caillou und calljov könnte man
freilich einwenden, das Altgallische habe calljov^ betont Allein
wer unbefangen die Thatsachen beobachtet und eine möglichst
grofse Anzahl von Namen überblickt, wird leicht inne, dafs die
Stellung des Accentes im AltgaUischen zwar wohl an andere Be-
dingungen geknüpft war als im Lateinischen, aber keineswegs immer
die erste Silbe traf. Tricasses^ eines der beliebtesten Beispiele,
betont sein i nicht weil es der Vokal der ersten Silbe sondern
W. MXTER-LÜBKB, FR. CAILLOU, OBW. KAKMUN, FR. MBXJLB. 97
weil es der dem zweiten Gliede unmittelbar vorangehende war,
wie Bayeux aus Bodiöcasses^ Vieux aus Vidúcasses^ Dreux aus Duró-
casses deutlich zeigen. Wie die Accentlage bei nicht zusammen-
gesetzten Wörtern war, wissen wir vorläufig noch nicht, jeder ein-
zelne Fall mufs für sich betrachtet werden und speziell unser Bei-
spiel lehrt uns, dafs in calljov die vorletzte Silbe den Accent trug.
Obw. karmuñ>
Carisch verzeichnet in seinem Taschenwörterbuch der räto-
romanischen Sprache in Graubûnden ein Wort karmun, „Wiesel,
Heraielin". Weiter Verbreitung scheint sich der Ausdruck nicht
za erfreuen, da schon das Nidwaldische mièteiiÇy das £ngadinische
müsiailc dafür eintreten läfst Was ist nun dieses karmwàì In
lateinischer Gestalt würde es carmöne oder cramötUy cremdne lauten,
aber umsonst sieht man sich nach etwas auch nur entfernt ähn-
lichem im lateinischen Wörterbuche um. Nun vereinigen sich ahd.
harmo^ lit szermii „Wiesel" unter einem karnwy dessen lateinische
und gallische Entsprechung wieder carmö, Stamm carmön wäre, also
gerade das, was wir als Grundlage des obwaldischen karmwh erwarten.
1st dieses *carmo aber Gallisch oder Lateinisch ? Im letzteren Falle
wäre es zufallig in der Litteratur nicht überliefert wie caronea u. dgl.
und hätte sich nur im äufsersten Winkel der rätischen Alpen gehalten,
wie so manches andere lateinische Wort, das nur dort weiterlebt (Ascoli
Arch. Glott. VII, 409 £). Aber natürlich kann auch ein gallisches
carmo in obw. karmuñ stecken. Für letztere Annahme köimte man sich
auf piem. vinvera „Wiesel" (Flechia, Arch. Glott 11 56) berufen, das
wohl direkt aus dem Gallischen stammt, da lat viverra gallisches oder
slavisches Lehnwort ist (Zs. for vergleichende Sprachforsch. XXVIII,
169), doch enthält, so viel ich sehe, der piemontesische Wortschatz
der gallischen Elemente bedeutend mehr als der obwaldische. So
mag denn vorläufig die Frage, ob jenes carmo, „Wiesel", von dem
obw. karmuñ stammt und das sich genau deckt mit ahd. harmo^
lit szermSL, gallisch oder lateinisch sei, ungelöst bleiben. Fände es
sich in einem der neukeltischen Dialekte, so wäre die Entscheidung
gegeben: meine allerdings bescheidenen litter arischen Hûlfsmittel
haben es mir nicht gewährt.
Frz. meule.
Wenn Diez Wb. II c frz. meule „Heuschober" von melula her-
leiten zu dürfen glaubt und mit Bezug auf die Laute afr. seule aus
saeaäum^ retäe aus regula vergleicht, worin ihm Körting lat -rom.
Wörterbuch Nr. 5273 folgt, so könnte man auf Littré sich berufend
dagegen einwenden, dafs die älteste Form des Wortes moule sei,
das unmöglich aus meitäa, sehr wohl aber aus moles entstanden sein
könne. In der That zitiert nämlich der französische Lexikograph
moules de /rumeni aus dem Oxforder Psalter ed. Michel S. 244, allein
ein Vergleich mit dem lateinischen Original wie mit den andern
französischen Uebersetzungen zeigt sofort, dafs es sich nicht um
Zcitscfar. L rom. PhiL XIX. n
98 VERMISCHTES. II. ZUR WORTGESCHICHTE
unser neuiranzösisches meule sondern um ein Postverbale von moudre
handelt, das zwar streng lautlich mueles lauten sollte wie es that-
sächlich nach F. Michels Variantenverzeichnis im Cott lautet, das
aber in Anlehnung an moulons ^ moudre ebenso gut ou im Stamme
haben konnte. Trotzdem ist die Diezsche Erklärung nicht haltbar,
da der Vergleich mit seule, teule nicht stimmt, vielmer mehda ent-
weder wie veiula oder wie spatula sich entwickelt hätte. Dazu
kommen nun weiter lothr. miöl bei Haillant, Essai sur un patois
Vosgien 384, nprov. molo, span, muela, die gleichbedeutend mit
nfir. meule von diesem nicht getrennt werden und noch weniger als
aus diesem entlehnt angesehen werden können, aber nur mit einer
Grundlage mola vereinbar sind. Weiter sind noch zu nennen frz.
mulon, pik. mold, prov. mulo, katal. mor, das letztere mit einem
/', das vielleicht auf volksetymologischer Anlehnung mcr (molas)
beruht, das erstere möglicherweise ebenfalls volksetymologisch an
mule angelehnt, sicher nicht davon abgeleitet, wie Homing anzu-
nehmen nicht abgeneigt scheint, vgl. Zs. IX, 500, vielleicht aber
auch nur zufällig mit mule im Vokale zusammenfallend. Was nun
die Etymologie betrifft, so ist môles abzuweisen, da dessen ö mit
dem g der romanischen Wörter zu vereinen nicht möglich ist.
Laulich pafst mala Mühlstein denkbar gut, nur bleibt die Frage,
wie die Bedeutungen sich vermitteln lassen. Ich denke mir fol-
genden Weg. Im Lateinischen bezeichnet mola zunächst „den
oberen Mühlstein, dessen unterer wie ein abgestumpfter Kegel
zulaufender Teil das Mahlen besorgte'', der abgestumpfte Kegel
trug speziell den Namen mela. Bekanntlich ist mela im Lateinischen
und Romanischen auch die Bezeichnung des Heuschobers, was
aus des letzteren Form leicht begreiflich ist. Da nun aber mo/a
nicht einen Gegensatz zu mela bildete, vielmehr als Ganzes gerade
jene Form hat, die me/a zur Bedeutung des Heuschobers als passend
erscheinen liefs, so kann es nicht Wunder nehmen, dafs auch
mola die zweite Bedeutung entwickelt. So viel ich sehe, gehört
mgla „Heuschober'' nur Frankreich und Spanien, nicht aber Italien
an; ist es nun ein Zufall, dafs die neue Bedeutung sich gerade
in den Ländern entwickelt hat, in welchen das lateinische impor-
tiert ist?
Span, mojon.
Wenn nach dem oben Ausgeführten lat. me/ula aus dem latei-
nisch-romanischen Wörterbuche verschwinden mûfste, so glaube
ich doch, es von anderer Seite wieder hineinbringen zu können.
Bei Diez EtWb. IIb findet sich span, mojón, aport. moiom, sard.
mullone Grenzstein, Haufe. Zunächst ist hier ein kleines Versehen
zu verbessern, das G. Meyer veranlafst hat, die romanischen Wörter
zur Stütze der Herleitung von alb. mular „Haufen" aus lat. molaris
„Steinblock" heranzuziehen. Et. Wb. d. alb. Spr. S. 289. Diez hat
nämlich Spano mifsverstanden. Wenn dieser schreibt „mullone:
limite, confine, Propr. mucchio di pietre", so meint er offenbar nur.
W. MEYER- L&BKB, FRZ. MEULE, SPAN. MOJÓN. 99
die ursprüngliche Bedeutung von mtälone „Grenzstein'' sei „Stein-
haufen'' gewesen, weil er es für verwandt mit ital. mucchio hält;
dafs es diese Bedeutung wirklich habe, sagt er nicht Natürlich
kann aber mtälone mit mucchio nichts zu thun haben, gehört vielmehr,
wie Diez ganz richtig gesehen hat, zu span, mojon^ nur ist es nicht
mit diesem „urverwandt" sondern aus katal. mul'ö Grenzstein ent-
lehnt Diez möchte nun mojon aus mutilus herleiten „als etwas
abgestumpftes, abgerundetes", womit sich die Laute wohl vertragen.
Aber die Bedeutung pafst wenig. Die ältesten Belege für mojon
finden sich im Poema del Cid, wo das Wort 3588, 3604 — 3607,
3609, 3696 vorkommt als Bezeichnung der Grenzpfahle des Turnier-
platzes, vgl. namentlich y a sedier on al campo do eran los mojones
3, 588, los jUUs e el rrey enseñaron los mojones 3604. Erscheint hier
der Plural, so ist auch der Singular gebräuchlich in der Bedeutung
„verabredeter Platz", so Cid i9iofif. Decid a Rruy Diaz el que en
buen ora nasco, Quel y re a vistas do fuere aguisado; Do el dixiere, y
sea el mojon. Also „Grenzpfahl, Grenzsâule'* wäre schon die beste
Uebersetzung, wenn man das Wort Grenze unbedingt haben will.
Dann ist aber nicht das Abgestumpfte sondern das Hervorragende
das wesentliche Merkmal des Gegenstandes, den man durch mojon
bezeichnet Sieht man also von mutilus ab, so bietet sich muUdus
„Kragstein, SparrenkopP', sofern (was wir nicht wissen) dessen
erstes u kurz ist, aber auch hier pafst die Bedeutung schlecht
Vortrefiflich dagegen fügte sich die römische meta oder die metula
und auch die Laute machen keine Schwierigkeiten, da mellone über
rn^on (vgl. viejo aus veliti) ebenso zu mojon werden konnte wie
erone zu oron geworden ist Auch katal. muVô ist durchaus korrekt,
vgl vieV aus vetla,
W. Meyek - LÜBKE.
2. Etsnnologies françaises et dialectales.
I. a. fr. hacouU^ „belette".
Godefroy connaît le mot: Bacoule, „belette", „fouine":
Mustela, bacoule (GL lai, -fr. Richel. 1. 4120 f» 124 r^).
n existe en normand sous forme du diminutif bcuotäette d'après Diez
(Ile hele) qui n'explique pas le mot On le retrouve en lorrain:
à Landroff bakay\ à Woippy bifkqP au sens de „belette",* en messin
bqiùP^ à Amanweiler bpki^r m. s.,* à Tannois près Bar-le-Buc bak^l\
m. s.' , à Bouillonville bakul\ à Landremont bakal\ m. s.^ Je l'ai
relevé en wallon, à St Hubert, sous la forme baskqlçt\ m. s.^
^ Rolland, Romania, V, 197.
' Zéliqzon, Lothring. Mundarten, p. 81.
• Horning. Zeus. f. rom, PhüoL, XVI, 473.
^ Adam, Les Patois lorrains, p. 310.
' Voy. ma Phonologie d*un patois wallon, § 21.
loo VERMISCHTES. II. ZUR WORTGESCHICHTB.
Bacoide manque dans le dictionnaire de Koerting.
C'est une forme féminine dérivée de *aí-í?«/, *AT¿:í>tí/=Beculf,>
comme le dialectal mar golette m. s., est dérivé de -^rfö«/ = M ar-
cui f. On dit margolat\ par exemple, à Nebing,* morkiflot* à Re-
hérey,3 mçrkçtçt* et wçrkçlçt' à Uriménil près Ëpinal.^
2. fr. bancroche,
Littré conjecture que bancroche est formé du kymri bân, corne
ou de l'ail. Betn et de l'adj. français croche. Le mot manque aux
dictionnaires de Diez et de Koerting. Scheler (édition de 1873)
déclare bancal et bancroche d'origine inconnue. Le Dictionnaire
Général d'Hatzfeld et Darmesteter déclare aussi bancroche d'origine
inconnue.
Or, bancal^ comme le montrent Hatzfeld et Darmesteter, signifie
littéralement „à pieds de banc" et n'apparaît pour la première fois
que dans le dictionnaire de Trévoux (1752). Bancroche est de
la même date.
A mon avis, bancroche s'expliquera de la façon la plus naturelle
par une contamination de bancal et de l'adj. croche, „recourbé".
Je n'ai pas besoin de rappeler ici que des contaminations de
ce genre sont un fait .banal dans l'histoire de la langue: par exemple,
meugler = mugir + beugler, a. fr. Oreste ^ orage + tempeste, oison =
osson (encore dialectal) -|- oiseau, etc.
3. lorr. kgkilizç, „coquelicot".
On dit kçkilizç à Augny,î> koklizç à Woippy, kaklizç à Landroff.®
On sait que l'onomatopée coquelicot (de coquerico, cocorico)^
avant de s'appliquer au pavot, a d'abord désigné le coq.''
Le lorrain kqkilizç est une contamination de coquelicot et de l'a. fr.
jau qui s'est opérée lorsque le mot de coquelicot était appliqué au coq.
4. a. fr. frion, friomel, froncel^ „linot**.
Godefroy donne du premier mot six exemples qui appartiennent
tous à des textes picards: il y en a deux notanunent d'anciens
trouvères belges et deux de Froissart. 11 l'interprète d'une façon
comique par: „oiseau de la grosseur d'une alouette". Du premier
exemple cité
Li uns fu li chardenereus,
Et uns f rions, ki linereus
£Ist en moult de lieus appelleis.
(J. de Condé, la Messe des oistaus, 173, Scheler.)
^ Beculf est relevé par Foerstemann» Altdeutsches Namenbuch, I. Teil,
Personennamen, s. v. Big,
* ZélìqzoD, op, cit„ p. 94.
' Adam, op, cit,, p. 310.
^ Haillant, Dictionn. phonét, et étymol,,, p. 617.
^ Zéliqzon, Lothring, Mundarten, p. 92.
* Rolland, Romania, V, 200.
* Hatzfeld et Darmesteter, Dictionnaire, s. v. coquelicot.
p. MARCHOT, ETTMOL. FRANC. BT DIALECTALES. lOI
il n'est pas difficile de conclure que le mot signifie „linot". Quant
à frioncel ou froncel^ Godefiroy en donne trois exemples tirés
d'£ust. Deschamps et l'interprète par: „diminutif de firion'S ce qui
n'est pas compromettant Godefroy fait observer, d'après Sigart,
qu'aujourd'hui encore on dit à Mons gris frion pour „linotte" et vert
frion pour „verdière**.
Frion manque dans les dictionnaires de Diez et de Koerting.
Quoi qu'il en soit du sens à donner à ce mot, qui paraît être
picard et a signifié en tout cas „linot", mais a pu aussi par extension
être appliqué à des oiseaux de genre voisin, il ne me paraît pas
douteux qu' il représente le rad. de frigilla (variante de fringilla,
pinson) -)-• -onem. -illa pris pour le suff. -ella aura été remplacé
par le suffixe de noms d'animaux -onem. Frioncel^ froncel (de
freoncel) = *frigonicellum. Cf. tabanum qui devient tabo-
nem, taon,
5. fr. dial, barrote „tombereau".
Le mot est enregistré par Littré au Supplément: Barrot,
„nom du tombereau dans les montagnes du Puy de Dôme.^^ L'éty-
mologie manque. Le mot fait défaut dans les dictionnaires de Gode-
froy, Diez, Scheler, Koerting, Hatzfeld et Darmesteter.
Barrot^ écrit aussi barot^ est très répandu. Quelques diction-
naires enregistrent aussi òaroter, „voiturer**, barotier, „voiturier". Je
Tai relevé dans les patois wallons, à Namur, à Couvin (province de
Namur). £n Lorraine, il existe: par exemple, à Sablón, on dit
harç."^ En Savoie, je relève ^jbarrô^^ à Albertville.^
Je ne crois pas qu' il faille penser pour son étymologie à l'a.
h. ail. bara, tous les représentants de ce thème dans les langues
romanes gardant le sens de „civière" et ne passant pas à celui de
„véhicule à roues". Je regarde barrot comme un véhicule dont la
manœuvre, de nature particulière, est commandée par une barre:
c'est un véhicule à barre. Cette particularité du tombereau, qui
est un véhicule qu'on fait tomber en soulevant une barre, lui aurait
valu, dans certaines régions, le nom de barrot.
6. fir. dial, fricheti^ „bon morceau", „fin repas".
I^ mot manque dans les dictionnaires de Littré, Diez, Scheler,
Koerting. Cependant, il ne laisse pas d'être usité dans le français
populaire. Je l'ai entendu en Belgique et Haillant le constate pour
Uniménil près Epinal : frichti^ régal.^ Par une citation de Jossier,
qui cite lui-même Corblet, Haillant montre que le mot est connu
dans l'Yonne et en Picardie. Je le relève encore à £ssarts-]ez-Sézanne
(Marne) au sens de „festin" et à Athis (Orne) signifiant „toute viande
en ragoût« (Reo, pat, gaUo^rom.^ I, 205).
* Zéliqzon, Lothring, Mundarten, p. 80.
' Brächet, Dictìonn. du patois savoyard, 2« éd., p. 201,
' Dictùmn. fhonit, et ¿tym., p. 277.
I02 VERMISCHTES. II. ZUR WORTGESCHICHTB.
Haillant donne la bonne étymologie: „J'incline platôt vers l'éty-
mologîe allem. Frühstück, déjeûner. On sait que les « ail. = / . . . ."
Une forme de Savigny qu'il mentionne , frichtik, a même conservé
la gutturale finale.
7. wall, awf, „oui" = a. fr. oeL
awf veut dire „oui" en dialecte liégeois.
On sait qu'en français oïl représente hoc il le et non hoc
illud ou hoc illum, illud ou illum ne pouvant donner phonéti-
quement en français que el^ puis par des transformations successives
a/, ol. Cest ce qu' il a donné en effet , cf. G. Paris , Romania^
XXIU, 163—166.
Mais en français, dit M. G. Paris, il a dû exister aussi une
forme de réponse composée avec el, qu'on exprimait lorsqu'il s'agissait
d'un sujet neutre: oel. „Cest cette forme qu'il faut reconnaître
dans l'affirmation aol, aoul qui se trouve dans un certain nombre
de textes." Dans certains textes, cet oel se rencontre sous la forme
oaU oual (RoTnania, l. c.)
„Les exemples de aol et de oal'% continue M. Paris, „prouvent
qu' oel ne se restreignait pas à la réponse à une question dont le
verbe était un verbe impersonnel, mais que peu à peu, et précisé-
ment par son caractère impersonnel qui lui permettait de s'adapter à
toutes les questions, il était devenu une réponse affirmative générale^.
On ne saurait mieux décrire ce phénomène, qui de point en
point s'est passé en liégeois : oel (forme moderne awf) y est devenu
général et a triomphé a^oïL £n français, au contraire, c'est l'inverse
qui s'est produit
8. lat. ^quadrubrachia = lézard.
Dans cette Revue, XVIII, 226, M. Homing a mis hors de
doute un latin quadrupëdia, analogique de animalia, rep tilia,
volati lia, qui a produit des représentants principalement en wallon
et en lorrain au sens de „lézard", „salamandre".
Le lorrain, à côté de quadrupedia, a -dû connaître aussi
une forme ^quadrubrachia, probablement calquée sur la première
et lui faisant pendant : c'est ainsi qu'on dit à Landremont kptfbraè^
à Custines kuptçbruè = salamiLndre,^ à Manoncourt kupiçhraè =
lézard.^ Je remarque que le Glossaire de Reichenau donne la
curieuse glose suivante:
Brachia: lacertas 858.
Paul Marchot.
3. Französische Etymologien.
französ. Farouche.
Farouche ist noch unerklärt : Diez II e, Littré und Scheler leiten
es von fer o e em ab, was unmöglich ist. Der Vorschlag Meyer-
^ Adam, Les patois lorrains, p. 344.
* id., ib,, p. 369.
A. HORNING, FRANZÖSISCHE BT7MOLOOIBN. IO3
Lûbke's Rom. Gramm. I §336, Il §360, fer ox (das heifst doch
wohl ein afrz. übrigens unhezeugtes /eroz, /ercn'z) sei nach sil-
va ti cu s zu *feroticus umgebildet worden, ist bei einem volks-
tümlichen Worte wie dem schon im 1 3. Jahrb. bezeugten farouche
unannehmbar. Da das Altfranzösische ^r^ , fere aus fera kennt,
so lag feraticus viel näher als feroticus. Selbst als gelehrte
Bildung wäre feroticus keineswegs unbedenklich.
Die Lösung geben die Mundarten des Westens, dfe ein Ad-
jektiv fourâchey four<iche^ fouraiche kennen mit der Bedeutung „non
apprivoisé, en parlant des animaux, peu sociable, en parlant des
personnes, ombrageux, timide'*, s. Lalanne, Glossaire Poitevin
(32. Band der Mémoires de la Société des Antiquaires de l'Ouest) ;
Jauberty Glossaire du Centre; Eveillé, Glossaire Saintongeais ;
Rousseau, Glossaire Poitevin. Auch ein Verbum effmracher wird
erwähnt, das dieselbe Bedeutung hat wie das franz. effaroucher^
Zweifellos ist fourache das von Diez I v. foresta besprochene , bei
Placidus überlieferte forasticus (= exterior), ital. forastico. Das
Wort bezeichnet zunächst das „draufsen lebende'', scheue Tier im
Gegensatz zu dem zahmen, dem Haustiere. Aus dem Altfranzö-
sischen weist Godefroy ferage^ ferasche (Rosenroman 1467), forasche^
farasche nach. Das durch seine ungewöhnliche Endung anfällige
Adjektiv wurde früh mit fern s in Verbindung gebracht (s. bei
Godefroy fere^ fiere^ ferain^ faratn): so gewann die Sprache /í?r¿MfAí
und mit bekanntem Wandel des e vor r farasche (vgl. im Morvan
farasche „brusque, turbulent, sauvage" farachou „braque , fantasque,
brutal'') , endlich ferage mit dem üblichen Sufïix an Stelle des
dunkeln 'tische. Nachdem in dieser Weise nehesa fourache Bildungen
entstanden waren, in denen der Laut ou aus der ersten Silbe ver-
drängt worden war, kann es nicht Wunder nehmen, zumal ^asche
kein französches Suffix ist, dafs ou sich in die zweite Silbe ein-
schlich : farasche neben fourache zog ein farouche nach sich (nach
/trage auch farouge, s. Godefroy s. v., dazu ferouchement j farouge^
ment). Zuletzt spricht auch für die Identität von fourache und
farouche das dem frz. effaroucher entsprechende dialectische effou'
racher sowie die Bedeutung „scheu", die dem französischen Worte
eigen ist; die Bedeutung „wild", „grausam" ist eine spätere, ab-
geleitete.
Mehr als farouche könnte altprov. ferotje^ f^^ogge zu Gunsten
einer Ableitung von ferocem, resp. für feroticus zu sprechen
scheinen. Doch ist es unstatthaft, altprov. foresgue (Raynouard),
lasQL^XQN. fourlge^ fourhhe (s. Mistral v. ferouge\ das augenscheinlich
foresticus ist (vgl. domegge domestica im Prov. Lucidarius Zeit-
schrift 13, 244 Z. 2), von neuprov. ferouge^ farouge, furouge^ faruch
ZQ trennen (man beachte auch herasito forasticus bei Mistral,
V. f erando , u. forastetr bei Raynouard). M. E. hat sich das prov.
ferotge unter der Einwirkung der im Provençalischen noch zahl-
reicher als im Altft'anzösischen vorkommenden Vertreter von fera,
I04 VERMISCHTES. II. ZUR WORTGBSCHICHTB.
ferus, (s. bei Ra3mouard fera^ fer^ feramms , u. s. w.) in ähnlidier
Weise entwickelt wie îsz. farouche. Auf foresticus statt forlstic as
von forls mag domesticus von Einflufs gewesen sein.
afr. mestwe,
Godefroy verzeichnet das f. mestwe ,,Enite" mit zahlreichen
Ableitungen, tnestwer^ mestwage, mestwür. Das Wort ist heute noch
im Westen, in Poitou, Berry, Maine weit verbreitet Als Etymon
bietet sich messem aestivam: aus mesestive ist durch Verein-
fachung des doppelten es nach bekanntem Lautgesetze mestwe
geworden. Zur Verbreitung von aestivus im Romanischen ver-
gleiche man Meyer-Lûbke Gramm. II 438.
resse f.
Jaubert, Glossaire du Centre, giebt resse f. „corbeille, corbeillée".
Im Vocabular von Haut - Maine von Montesson steht resse und
reisse f. „grand panier en forme de coque de noix, muni à chaque
bout d'un trou pour tenir lieu des anses'*. Montesson fugt hinzu,
dafs die resse besonders aus „arbrisseaux aquatiques'* und „ronces*'
geflochten werde. Ein passendes Etymon scheint mir das auch im
Italienischen erhaltene retia zu sein: Ein Korb aus Flechtwerk
konnte mit einem Netze verglichen werden. Die Behandlung des ty
entspricht den Ausführungen Ztschr. 18, 239. Bei Littré und Sachs
findet sich eine Nebenform rosse ^ deren a in lothringisch - burgun-
discher Weise aus e abgeändert sein mag. In Berry und Maine
kann das e nicht wohl aus a entstanden sein.
nprov. cougousso f.
Bei Mistral steht cougousso f. als ein Wort, das in Nizza in
der Bedeutung „caboche, tête" üblich sei. Dasselbe ist die genaue
lautliche Wiedergabe der bei Georges verzeichneten i) cucutia
(aus Plinius), eine unbekannte Frucht, i) cucutium, Neutr., eine
Art Kappe, Hülle des Kopfes. Das Wort, das die Hülle des
Kopfes bezeichnete, konnte leicht die Bedeutung Kopf annehmen.
Die Behandlung des ty entspricht den Ausführungen Ztschr. 18, 239.
lat vêpres.
(Zu Ztschr. 18, 239.)
Lat. vêpres verlangen auch die mundartlichen Formen, die
Jaubert, Gloss, du Centre giebt, vâvre^ vouáore^ vivre,
A. Horning.
4. Bagatelle.
Eine sichere Etymologie des franz. bagatelle ist noch nicht
gefunden. In den üblichen Nachschlagebüchern wird nur die Ver-
mutung ausgesprochen, dafs das Wort mit bagage zusammenhängt.
Schuchardt (vgl. Diez, Et. Wort., 5. Aufl., S. 710) dachte an lat baca^
Muratori, Dissertazioni II S. 103, an Arabische Worte.
H. SUCmSR, BAGATELLE. IO5
Ich möchte bagaielle vielmehr zu bagàscia stellen (um mit
diesem Stichwort gleich auf den Artikel in Diezens Etymologischem
Wörterbuch I zu verweisen) , und es für ein Femininum zu dem
Altprovenzalischen bagasUl ^fizm^imzjm^ halten. Hiemach muíste
es ursprünglich soviel wie „Gliederpuppe^* bedeutet haben. Ueber
bagasUl hat kürzlich Oskar Schultz gehandelt (Herrigs Archiv
Bd. xeni S. 1 29 Anm.)y doch ohne auf die Etymologie einzugehen.
Ofienbar ist bagastel ein Deminutivum zu dem prov. bagas Bube.
Die Benennung Baguas legte sich der Troubadour Cadenet bei,
als er Spielmann wurde. Uc Faidit erklärt batas mit »^i^sipidus*'
(ed. Stengel 45, 25), und läfst uns durch die Schreibung batas an
das it bajazzo denken. Das prov. Femininum zu bagas ist bagassa^
in. bagasse bei Cotgrave und im Glossar des Ancien théâtre français.
Auch das Altfranzösische kennt das Deminutivum in der Form
haasiel (dreisilbig, vgl. Godefroy Diet, unter bastel), Léon Gautier
bespricht das Wort in seinem Épopées françaises Bd. U^ S. 11. 67.
Das Prinitivum kann ich als Masculinum nicht nachweisen, wohl
aber als Femininum {baiasse oder baatsse).
Eine Ableitung von baastel ist das nfz. bateleur, das Littré zu-
erst in einem um 1300 verfafsten, bei Jubinal Nouveau recueil ü
S. 100 abgedruckten Gedichte nachweist
£s ist durchaus wahrscheinlich, dafs das it bagattella aus dem
Französischen und das französische Wort aus dem Provenzalischen
entlehnt ist Dafs das Italiänische bagattella ursprünglich etwas
Aehnliches als prov. bagastel bedeutet haben muís, lehren die bei
Tommaseo -Bellini, Dizionario unter bagattella und bagatteüiere ver-
zeichneten Stellen (vgl. giocatore di b,, giucar dz ¿., giuochi di
oder da ¿.). Von Muratori wird das Wort aus Jacopone da Todi
belegt Auch wird da ein Mann erwähnt (um 1400), der den Bei-
namen el Bagatella hatte „propter ejus cavillationes umbrátiles et
pueriles vel quod illam artem noverit bagcUtandi,*^
Endlich sei noch zweier Nebenformen des Wortes gedacht:
der prov. bavastel, der altirz. balesteL Beide dürften als Umdeutungen
zu betrachten sein, das heifst : Als Umbildungen zur Verdeutlichung
undurchsichtigen Sprachstoffs. In prov. bavastel ist wohl Einñufs
von „Seiber, Geifer" (vgl. bavas in Mistrals Trésor), in afz. balestel
Einflufs von bal „Tanz" zu sehen, sodafs jenes als „Seibermännchen",
dieses als „Tanzmännchen" aufzufassen wäre.
Von den Kulturworten, die sich eines internationalen Ge-
brauches erfreuen, sind nicht viele provenzalischer Herkunft Wenn
die hier vorgeschlagene Ableitung richtig ist, wird bagaieüe zu ihnen
gezählt werden dürfen.
Hermann Suchier.
5. qua mente — comment
Während Diez das französische „comment" auf „quomodo +
mente", Littré auf „quomodo inde" zurückführten, stellte J. Cornu
I06 VERMISCHTES. II. ZUR WORTGESCHICHTE.
in einer Miszelle der Romania (X [1881] 216) die Gleichnng „com-
ment = qua mente" auf. Gaston Paris sprach sich in einer Redak-
tionsnote aus lautgeschichtlichen Erwägungen gegen diese fil-
mologie aus, Körting, Lat.-rom. Wörterb. Sp. 486 neigte sich ihr
zu. Mir hat sich, bevor ich mich über den Stand der romanistischen
Forschung orientiert hatte, die von Comu vorgetragene Erklärung
bei der Lektüre von Gregors des Grofsen regula pastoralis anf-
gedrängt. Wenn dieser gewaltige Papst, dessen sprachgeschicht-
liche ßedeutung ein ebenso würdiges Forschungsobjekt bildet, wie
seine kirchen- und wirtschaftsgeschichtliche, HI 30 schreibt ,^ua
ergo mente securus est, qui perpetratis iniquitatibus ipse sibi testis
est, quia innocens non est?" (vgl. am Schlüsse dieses Kapitels „^110
igitur «»i/Sf . . . vivunt securi;" I 5; hom.38, 9), so will er damit,
auch wenn er „mente" noch als Substantiv empfindet,^ nichts
anderes sagen , als : „Wie kann der ruhig sein , welcher u. s. w/*,
und wenn er I 10 die Frage stellt, y^qua mente apud deum inter-
cessionis locum pro populo arripit, qui familiärem se eins gratiae
esse per vitae meritimi nescit? aut quomodo aliis veniam postulat,
qui utrum sibi sit placatus ignorât?," so verrät er, dafs ihm (an
dieser Stelle wenigstens) „qua mente" und „quomodo", die ruhig
ihe Plätze tauschen könnten, völlig gleichwertige Grofsen sind. Ich
lege es denjenigen, welche sich mit Gregors Werken beschäftigen,
ans Herz, auf die besprochene Erscheinung zu achten. [Vgl.
W. Foerster zu car und cor in Ille und Galerón zu v. 457. Hrsg.]
Carl Wbyman.
6. Altfrz. mes^ nfrz. mets = lat. nOssum.
S. 514 des XVIII. Bandes d. Zsch. behandelt Herr Th. Braune
(Berlin) das altfrz. mes^ welches im Neufrz. in mp^ irrigerweise mets
geschrieben, fortlebt, und will es auf niederdeutsches met (das bei
uns in Mettwurst erhalten ist) zurückführen. Denn „wenigstens
bieten die Handschriften in Crestien, li contes del Graal met als
casus obliquus an einer Stelle [und hier schiebt er ganz nebenbei
ein:], wo Förster erst dafür mit Unrecht mes gesetzt hat"
Herr Th. Braune meint damit Bartsch, Altf. Chrest. 4. Aun. Sp. 1 86,
1 7, wo die V. L. anmerkt : „«i« Förster] met A C."^ Als ich Bartschen
unter einer Reihe anderer Besserungen auch diese einschickte,
stützte ich mich auf keine Hs. , da ich irgend welche Kollazionen
der Grals weder besitze noch besessen habe, sondern blofs auf
die allen Fachleuten bekannte Thatsache, dafs im Altfrz. sich einzig
mes (in späterer Zeit in Mundarten, wo -j und -z zusammenfallen,
ebenso wie bei mes „Haus", vereinzelt auch mez geschrieben) findet, ein
^ VgL Bonnet, Le Latin de Greg, de T. p. 467.
* [Herr Dr. Br, bedauert nach brieflicher Mittcdlung seinen Intam. Hrsg.].
e. WEYMANN, QUA MENTE. W. FOERSTER, ALTER. MES. IO?
mei aber überhaupt nicht existiert hat, mithin in modernen Drucken
oder Abschriften verlesen sein mufs, während die falsch etymologi-
sierende Schreibung mets vor dem XV. Jahrb., in dem bekanntlich
derlei orthographische Unarten zu wuchern beginnen, nie zu
finden ist.
Zum Ueberflufs erhalte ich von meinem lieben Freund Prof.
Baist aus freien Stücken die lakonische Mitteilung: ,,Natûrlich
haben alle Handschriften mes'*.
Aber auch ohne dieses ist der ganze Exkurs Herrn Th. Braune's
hinfällig.
W. FOBRSTBR.
BESPRECHUNGEN.
Aliscan 8 mit Berucksichtígung von Wolframs von Eschenbach Willehalm
kritisch herausgegeben von Gustav Rolin. Gedruckt mit Unterstützung
der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Litteratur
in Böhmen. Leipzig, Reisland, 1894. (Einleitung, Text, Varianten). LXIX
+ 163 + 132 S. — 10 M.
Unerwartet wurden wir mit dieser neuen Ausgabe des interessanten
Heldenromans überrascht, und sicherlich war der Gedanke eines Neudrucks
nur zu loben; denn wie grofs auch Jonckbloets Verdienst als erster Vermittler
und wie dankenswert der Abdruck der Arsenals an sich ist, so genügte das
bisher veröffentlichte Material keineswegs zur Lösung der vielen Fragen, die
sich an dieses Gedicht, eines der wichtigsten im Wilhelm - Sagenkreis, knüpfen.
Dabei war das Rezensionsexemplar, das ich fur die Zeitschrift erhielt, über-
haupt das erste Exemplar von Aliscans, das hier nach dem Osten gelangte.
Um so betrübender war fur mich die Entdeckung, dafs die Varianten,
deren reichhaltige Beigabe mich so sehr erfreute, nur mit Hilfe der beiden
älteren Ausgaben zu entziffern sind; für Jeden, der Guessard und Jonckbloet
nicht zur Hand hat, sind sie unlesbare Hieroglyphen. Aber auch for den,
der den ganzen Apparat auftreiben kann, ist ihre Benützung nicht bequem.
Steht z. B. in den Varianten:^
100 Mmdl = B io^\ LC (en f.) boulir; Mm (P. son e) d (desor)
C (£t par son i. la e. issir) T s, B 110 —
so heifst das: Man suche Guessard v. loo (oben an der Seite stehen die Vers-
zahlen 86 — 117): Parmi rauhere li font le sane issir; dieser Vers lautet in
MmdT wie v. 109 der Jonckbloetschen Ausgabe (man schlage nach): Parmi
V aubère H font le sane saillir; in LC: U font {C en font) le sane boulir;
aufserdem schieben ÄfmdCTjiSLch diesem Vers den v. iio der Jonckbloet-
schen Ausgabe ein : JSt parmi l^elme la eervele bolir , nur dafs Jfm Parmi
son elme, d Et desor Pelme und C Et par son iaume la eervele issir lesen.
Man denke sich die Arbeit um 5000 Verse auf diese Weise zu studieren»
wobei stets auch die Varianten bei Guessard und Jonckbloet im Auge zu
behalten sind. Suchen wir nun die entsprechende Stelle in Rolins Ausgabe^
^ Das Verständnis der Buchstaben ist für die folgende Auseinander-
setzung nicht nötig; sie bedeuten indefs: a Arsenal, d Bibl. Nat. 2494., Ài
Venedig, m Boulogne, C Bern, L Brit. Mus., T Trivulziana, A Bibl. nat. 774,
B ib. 368. Genaues Verzeichnis bei L. Gautier, Ep. IV.
ROUN, ÀLISCÀNS. 109
so finden wir v. 112 (eine neue Numeríemng!): Parmi I* aubère li font le
sane salir. Warum zieht R. das saillir von Mm d T dem issir von a C vor ?
wanun nimmt er den zweiten Vers nicht auf» den abgesehen von der Arsenalhs.
alle Hss. teils direkt, teils durch Verquickung (wie L) bezeugen?
Das fährt nns zur Frage: Nach welchen Prinzipien ist der Text der
neuen Ausgabe hergestellt? — Einige Beispiele werden es uns zeigen. Die
ersten Verse lauten bei Guessard und Jonckbloet wörtlich gleich:
A icel jor que la dolor fu grans
Et la bataille orible en Aliscans, —
Die Varianten zu v. 2 besagen: Et fehlt in d, Af liest: fu faite en
AHscans. Auf Grund dieser Indizien konstruiert R. :
A icel jour que la dolors fu grans
U la bataille fu faite en Aliscans! —
So sollen wohl die Verse ursprunglich gelautet haben. Wie erklärt sich
aber dann die Thatsache, dafs alle übrigen Hss., obwohl sie nicht eine Familie
bQden, auf die gemeinsame Lesart: Et la bataille orible en Aliscans verfallen
sind? Indessen begünstigt R. nicht etwa d und M yox den übrigen Hss.;
▼.8 schreibt er et Foueiers de Melans mit a^ g le fist mi us Vivians
mit m, 13 par ambe 'II' les flans mit d^ 16 le monte d'un besant mit L,
19 tant fust trivans nach einer Variante von d zu v. 1869 (Guessardscher
Zahlung), u. s. w. und immer gegen die übrigen Hss. zusammen. Diese Bei-
spiele und zahlreiche verstreute Bemerkungen lassen keinen Zweifel darüber,
dais R. der Ansicht ist, daís bald diese, bald jene Hs. die altertümliche
Lesart bewahrt hat, und dafs er auf die gewöhnliche textkritische Methode,
welche ans dem Handschriftenverhältnis und der Uebereinstimmung entfernterer
Yerwanten Schlüsse über die ursprüngliche Lesart zieht, wenig giebt.
Einen „nach abstrakten Prinzipien hergestellten, idealen Text" vorzu-
legen, hat sich R. nicht vorgenommen; sondern er folgte, was die Sprache
betrifi^, der Berner Hs. Wegen ihrer verbältnismäfsig reinen Sprachform und
namentlich wegen ihrer orthogrophischen Konsequenz verdient diese allerdings
eine besondere Beachtung; doch darf man sich nicht verhehlen, dafs die
Sprache in ihr manigfache Verjüngung erfahren hat; und dafs ihre Schreibung
nicht immer zur ursprünglichen Mundart des Textes stimmt. Jedenfalls halte
ich es fur verkehrt dieser Hs. so sklavisch zu folgen, dafs man an einer
Siti\t a priest statt apres oder apries schreibt, oder / 9 in pus siAit puis
(ebenso pusans) oder q^t in. quert statt quiert auflöst. Die bestimmte Er-
Uinmg, dafs man der Berner Hs. folgt, konnte sehr leicht den Leser zum
Glauben verfuhren, dafs ihr Formen zuzuschreiben sind wie Vove (v. 69),
das durch keine Hs. belegt ist, oder il s* arestut (v. 97), was den jüngeren
franeisierten Hss. entnommen ist, u. dgl. m. Im allgemeinen hat R. die
sprachlichen Varianten nicht verzeichnet, so dafs es nicht möglich ist, auf
Gnmd dessen, was er bietet, die sprachliche Seite zu erörtern, und im übrigen
ist auch die genaue Befolgung der Berner Hs. durch die anderweitige Ge-
staltong des Textes illusorisch geworden.
R hat nämlich den Versuch gemacht zur Herstellung seiner kritischen
Ausgabe über die handschriftliche Ueberlieferung hinauszugehen, indem er
die gereimten Verse unseres Gedichtes in ausgedehntem Mafse durch asso-
merende ersetzte. Oeflers wurde im Mittelalter ein assonierendes Gedicht zu
no BESPRECHUNGEN. PH. AUG. BECKER,
einem reingereimten verarbeitet; man weiTs welche Entstellung dabei die alten
Werke erfahren. Sollte es nun möglich sein durch die einfache Umkehning
des Verfahrens ein durchweg gereimtes Epos, bei dem wir vermuten, dafs es
in Assonanzen gedichtet wurde, in seine ursprüngliche Form umzusetzen?
Wie willkürlich das Verfahren ist, springt in die Augen; denn wir verlassen
auf diesem Wege das Gebiet jeder möglichen Erfahrung, Zunächst wählt
R. ohne nähere Begründung diejenige Lesart sich aus, von welcher aus die
Assonanz am leichtesten zu erreichen ist. Z. B. v. 30 (G 25) a par force et
par vigor, MmdCT B à force et à vigor« Z à f. et à baudor, B. à f. et à
bandon. — 34. (G 29) a ki cort par grant vigor , d de grant v(igor), Mm C
de grant roidor, B qui H cort de vigor, L de randor, R qui li ceurt de randon.
— Oder er verfährt ganz frei, z. B. G $6. J. 65. Les cris puet on de .V.
lieues oir, dazu L Qui dont veist Sarrasins aunir.
R De does^ lieues en oist on le cri.
Qui dont veist auner Sarrasins —
Man kann nicht sagen, daCs der Hrsg. ohne Geschick und Geschmack
verfahren sei: man beurteile es nach einer Probe, v. 119 ff. (vgl. G 130, J 190):
Viviens a un boin destrier saisi,
Dont le paien ot abatu souvin,
Bertrán le tent, par grant amor li dist:
Garìsies vous, sire, biaus dous cousins!
Vees les tertres covers de Sarrasins;
Se a .1. coup en ociions dis,
Ancois seroit .1. mois tous acomplis
Que fuscent mort li cuvert de put lin
Las! que ne voi mon cier oncle venir,
La fìere brace cui Dex puist beneir.
Se il est mors n'en escaperons vif.
Wer sollte es glauben, dafs in dem ganzen Stücke keine zehn Worte
authentisch sind? Da bleibt es mir wirklich ein Rätsel, warum R. nicht gleich
das ganze Lied in Alexandriner umgesetzt oder noch besser ins Provenzalische
übertragen hat, wie es nach seiner Ansicht ursprünglich war. — In den An-
merkungen hat der Hrsg. noch weitere Winke zum Entreimen des Gedichtes
gegeben. Nachträglich hat er seinen Irrtum für die Bindung von an mit
reinem a eingesehen (LXVI Anm.) ; bei reiferer Ueberlegung würde sich wohl
diese Einsicht auf die übrigen Fälle ausgedehnt haben.
Es thut mir leid, dafs ich nach dem Gesagten die Herstellung des kri-
tischen Textes als vollständig mifsglückt bezeichnen mufs. Es ist schade,
dafs sich der Herausgeber nicht durch sachkundigen Rat von einem so un-
methodischen Verfahren warnen liefs. Denn der Fleifs, die Ausdauer, die
Kenntnis der alten Sprache, alle schätzbaren Eigenschaften, die Herr Rolin
bewiesen hat, und die bei gröfserer Umsicht einen tüchtigen Mitarbeiter auf
^ Eine Anmerkung (p. 6, i.) belehrt uns, dafs die Form does^ nachdem
sie einsilbig geworden war, bald durch quatre oder quinze ersetzt oder durch
Lückenbüfser wie granz, Ions ergänzt wurde. D. h., wo es angeht, wird das
quatre^ quinse der Hss. vom Hrsg. durch does verdrängt.
ROLIN, ÀLISCÂNS. Ill
dem Felde der romanischen Philologie versprechen, dürften an diesem Werke
▼ergeblich aufgewendet worden sein.
Der Roman von Ali scans liegt uns in einer bestimmten Gestalt vor, die
wir anf Grnnd der zahlreich erhaltenen Hss. geläutert herstellen können; sie
ist aber die einzige, die wir erreichen können; über die thatsächliche Ueber-
tiefenmg kann der Herausgeber nur in sehr beschränktem Mafse hinausgehen,
wo sichere Kriterien ihn in seinen Konjekturen leiten. Die kritische Erörte-
Tong hingegen ist nicht an die vorliegende Fassung gebunden; ihr steht es
frei das Vorhandensein einer älteren zu erweisen, indem sie entweder den
veijüngten Charakter der erhaltenen Version überhaupt darthut, oder im ein-
zehien jüngere Zuthaten ausscheidet und spätere Umgestaltungen der alten
Dichtung kenntlich macht. Dies hat R. in der Einleitung seiner Ausgabe
versucht, und ich will ihm auch auf diesem Pfade folgen, weil es sich dabei
um prinzipielle Grundanschauungen handelt.
Unter den Episoden, die R. als jüngere Zuthaten betrachtet, steht zuerst
die Orléansepisode (Einl. V). Nach seiner Niederlage eilt Wilhelm um Hilfe
an den französischen Hof, unterwegs rauft er sich mit den Bürgern von Orléans;
wirft Emaut, seinen Bruder, und läfst seinen Schild in Etampes, um schneller
nach Laon zu kommen (Guessard p. 64 — 69). Diese knapp erzählten Vorfälle
sollen eingeschoben sein, weil Ernaut in Orléans i#chts zu suchen hatte, und
weü Wilhelm die Handelsstrafse Rhône und Saone aufwärts und das Seine-
thal hinab — also über Lyon und Dijon — fahren mufste. Einen Anhalt
findet R. in der Erwähnung eines Saint Seine en Brie , wo Ernaut als er
umkehrte, Aimeri getroffen haben soll. Seines Erachtens kann nur Saint-
Seine in Burgund zwischen Dijon und Seinequelle gemeint sein, und nicht
Ernaut, sondern Wilhelm sei hier vorbeigekommen und habe seinen Schild
da gelassen: ,3ei der Einschiebung der Orléansepisode brauchte der Graf
seinen Schild wieder, Saint -Seine wurde der Naimeri - Episode überlassen, die
Abtd selbst des ie- Reimes wegen nach Brie versetzt, wo ein Ort dieses
Nameos nie vorhanden gewesen ist." — Um streng vorzugehen, konstatieren wir
zuerst, dais die drei auf Emauts Begegnung mit Aimeri bezüglichen Verse
der Arsenalhs. fremd sind und nur in der jüngeren Version stehen.* Sie sind
also der Jugend verdächtig und lassen sich auch ohne Schwierigkeit — als
Einschiebsel — aus der Sachlage erklären: Wilhelm eilt nach Norden; un-
mittelbar nach ihm trifft Aimeri in Laon ein; er mufs also dicht hinter ihm
hergereist sein, ohne dafs Wilhelm es ahnte; wenn nun Ernaut sich nach
Säden wendet, um seine Schaaren zum Entscheidungskampf aufzubieten, so
muíste er Aimeri in die Arme laufen. Unter keinen Umstanden liegt dem-
nach irgend ein Zwang vor, Saint - Seine als eine dem Original oder gar einer
hypothesischen älteren Version zugehörende Ortsbezeichnung zu betrachten.
Zudem ist der Wortlaut der Stelle unsicher: BN 2^^ liest: Ainz qu* Emaus
^ Die jüngere Version im Gegensatz zur Arsenalhs. ist die durch sämt-
liche übrigen las. vertretene und in denselben mehr minder veränderte Fassung,
hn vorliegenden Falle sind die in Frage stehenden Verse jedenfalls der ge-
samten jüngeren Version zuzuschreiben, weil in jeder Gruppe dieser Familie
mndestens eine Hs. dieselben bietet.
112 BESPRECHUNGEN. PH. AUG. BECKER,
viegne à ses herbergeries,^ Bru. Mus, Ains qu'Ernaas fust à sa herbergerie.
Dieser Lesart stehen entgegen: Venez, Ains que E. viegne à Saint Saine en
Brie, und Boul, Ains que Guillaume viegne à Saint Avignon en Brie, ein
unmögliches Versmonstrum, das immerhin Brie sichert. Zwei Möglichkeiten
sind da: Entweder gehören Venen, und Boul, zusammen, dann ist à sa her-
bergerie die ursprüngliche Lesart, und ein Verbesserer hat diese herbergerie
näher bezeichnen wollen. Oder diese zwei Hss. sind nicht näher verwant,
dann hat der Nachdichter der drei Verse Saint Saine en Brie geschrieben,
und der nächste Ueberarbeiter diesen Ort als aufserhalb der Route liegend
getügt. Ucbrigens ist der Name in dieser Lautung nur durch Vene%, bezeugt
Am nächsten läge es wohl an Sezanne en Brie zu denken, das im Mon. GuilL
Saint Sane genannt wird.' Freilich liegt dieser Ort abseits; indessen ging der
Weg von Etampes nach Laon durch die Brie, und ein Bearbeiter, der es
nicht zu genau nahm, konnte sehr leicht, wenn er Brie im Reime brauchte,
den Vers mit irgend einem ihm bekannten Ortsnamen aus jener Landschaft
ausfallen.' Und nun die letzte Frage: War wirklich die Handelsstrasse über
Dijon die nächstliegende? Es kommt dabei nicht auf die Verhältnisse des
9. Jahrhunderts, sondern auf die Kenntnisse des Dichters an, und da will mir
scheinen, dafs die Dichter unseres Zyklus nur eine Verbindungsader zwischen
Norden und Süden kenngn , die Filgerstrafse nämlich, die über Etampes,
Orléans, Brioude nach Montpellier und Saint -Gilles führt, d.h. durch
Loire- und AUiertbal; Dijon hegt an der Strafse nach der Lombardei. —
An einer zweiten Stelle hat R. Saint -Seine finden wollen. Rainoart droht
nämlich (Guessard p. 227) im Aerger, dafs Wilhelm ihn vor Orenge vergessen
hat, er werde ihm die Stadt wegnehmen, Gloriete zerstören, sich in Saint-
Denis krönen lassen, Ludwig das Haupt abschlagen, bis Sachsen vordringen
und alles verwüsten. So nach der Berner Hs. Qusqu'à Saisogne me vorai
aprester). Nur BN 2494 hat diesen Vers noch, liest aber: Tresqu'à Saint
Seigne n'i vodra arester. Mir ist ganz unerfindlich, was Saint-Seine in Bur-
gund nach Saint -Denis sollte.
Auf ebenso schwachen Füssen steht der Nachweis, dafs Wilhelms Kampf-
genossen nicht gefangen genommen wurden, sondern in der Schlacht fielen
(Einl. VI). Weil der Markgraf nicht Augenzeuge davon war , sondern nur
beiläufig von Aerofle ein Wort davon hört und in dem Augenblick nicht
daran glauben will, weil er auf Guiborcs Fragen zuerst antwortet, alle seine
Getreuen seien auf der Wahlstatt geblieben, alle tot, und nur zuletzt andeutet
die Verwandten lebten noch bis auf Vivien, den er sterbend getröstet, und
> Die Verse sind nach Rolins Varianten rekonstruiert, die Schreibung
hat also keinen Anspruch auf Authentizität, was auch nicht von Belang ist.
' In der Synagon-Episode, Tir. LIII.
Et prenderons Orliens, Blois et Estampes,
Paris et Troies et Loon et Saint Sane
• Eine dritte Lesart fügt BN 774 hinzu (Jonckbloet Var. zu v. 2525):
Ains que Hernaus viegne à Orliens la vile. So weit es aus Rolins Varianten
ersichtlich ist (zu v. 2273), fand der Urheber dieser Lesart aller Wahrschein-
lichkeit nach à sa herbergerie in der Vorlage; auch er suchte eine genauere
Bezeichnung und verfiel auf Orléans, da der Kampf zwischen Etampes und
Orléans stattgefunden hatte. Nur führte er eine in dem Gedicht unzulässige
Assonanz ein.
ROLIN, ALISCANS. II3
weil Wolfram diese Andeutungfen nicht hat, sondern nachdem er die Ge-
fangtnnahme an gehöriger Stelle erzählt hat, Guiborc erst viel später durch
einen Sarrazenen Kunde davon erhalten läfst, defshalb sollen die Jünglinge,
iwölf an der Zahl , wie im Rolandsliede gefallen sein und Wilhelm wie Karl
über ihren Leichen geklagt haben. „Das dramatische Interesse verlangt es",
memt R. Ebenso gut könnte ich schliefsen, dafs die Wahrscheinlichkeit der
Enahlung verlangt, dafs die sechs Grafen — mehr sind es nicht — mit
Wnbelm entkamen, um das ohne sie wehrlose Orenge zu verteidigen, während
er in Laon Hilfe suchte, und dafs ihnen die Hauptrolle im Eptscheidungs-
kampf zufiel, als Rainoart noch nicht erfunden war. — Aber warum sollen
wir das Gedicht nicht nehmen, wie es ist? Warum soll es dem Dichter nicht
bdiebt haben den fluchtigen Markgrafen über das Schicksal der Seinen im
Zweifel zu lassen. Der Hörer weifs ja, dafs sie gefangen sind, und ahnt ihre
Erlösung; das dramatische Interesse ist gewahrt
Ueberhaupt möchte R. gern sämtliche Helden, die neben Wilhelm eine
Hauptrolle spielen, ausscheiden. Was Vivien und Rainoart in unserem
Gedicht verrichten, das hätte ursprünglich Wilhelm allein vollbracht (Einl.
p. XXXIV). Indefs müsssen wenigstens Vivien und Bertrán früh in das Epos
eingeführt worden sein, da jener das Vorbild Rolands, dieser das Oliviers
wurde (p. XLIX). Vor allem war R. bemüht, den Anteil Rainoarts zu be-
schränken (Einl. p. IX SS. cap. VII). Von allen Episoden, in denen er auftritt,
bleibt nur der Kampf mit Aucebier übrig. Hier werden die Pfade für mich
zn steil.
Die Frage, deren Beantwortung nach meiner Ansicht jeder kritischen
Untersuchung unseres Epos vorausgehen müCste, ist die, ob das unter dem
Namen Aliscans gehende Gedicht ein selbständiges, für sich bestehendes Werk
ist, oder nur eine willkürlich losgelöste Episode einer gröfseren Dichtung.
In erster Linie müfste der Beweis erbracht werden, dafs Aliscans ohne die
Chevalerie Vivien denkbar ist Und wenn dies nicht der Fall ist, so müfste
man fragen, welche von den beiden Branchen, die kaum das einheitliche
Werk eines Dichters sein können, die ursprüngliche ist; denn Aliscans dürfte
leicht die Erweiterung eines älteren, selbständigen Gedichtes sein, das zu dem
Behuf um seinen Schlufs gekürzt und auch innerlich umgestaltet wurde. So
lange diese Frage nicht erledigt ist, schwebt die ganze Untersuchung über
den historisclien Hintergrund des Epos in der Luft. Die Lösung wäre aller-
dings gegeben, wenn wir mit R. annehmen, dafs das ursprüngliche Gedicht
mit Tirade XV (v. 418) begann, und alsdann selbstverständlich die Tiraden
XXI — XXX (Viviens Tod) sowie sämtliche zufällige Erwähnungen des
jogendlichen Märtyrers fehlten. Für diese Voraussetzung ist aber der Beweis
noch zn erbringen. — Die zweite Vorfrage ist die, ob Aliscans sich von den
übrigen Rainoartepen trennen läfst. Was frommt es diese oder jene kleine
Episode als jüngeren Einschub auszuscheiden, so lange man der begründeten
Meinung gegenüber steht, dafs Aliscans, Loquifer und Moniage Rainoart nur
drei Abschnitte einer und derselben Dichtung sind, das Werk eines Dichters,
also in Wirklichkeit von einander nicht zu trennen!'
* G. Paris , la litt. fr. au m. a. § 40. — Gegen diese Auffassung der
3 Epen als ein einheitliches Ganzes hat neuerdings W, Cloetta (Arch, f. n. Spr.
Zdtschr. L rom. PbU. XIX. 8
114 BESPRECHUNGEN. PH. AUG. BECKER,
Kurzum» ich glaube nicht » dafs es R. gelungen ist, nachzuweisen oder
auch nur wahrscheinlich zu machen, dafs es je eine ältere Fassung des Helden-
romans von Aliscans gab, als die uns vorliegende. Selbstverständlich sind
die erhaltenen Abschriften mehr oder weniger verjüngt und überarbeitet ; doch
geben sie uns ein so getreues Bild vom verlorenen Original, als es bei mittel-
alterlichen Denkmälern möglich ist. Ich glaube also nicht, dafs es je ein
Gedicht über jene sagenhafte Schlacht gegeben hat, in dem andere Helden
vorkamen, in dem die Ereignisse anders erzählt wurden, in dem die Form
und die Sprache eine wesentlich andere war.^
Das gewichtigste Argument, das man gegen diese Ansicht zu Felde fahren
könnte, wäre Wolframs Willehalm, und R. hat ihn auch zum Ausgangspunkt
seiner Untersuchung genommen; aber die vorgefafste Meinung hat ihm den
Blick verschleiert. „Der Anfang des Epos bei Wolfram entspricht der ältesten
Redaktion des Gedichtes*', so heifst es wörtlich p. XIII mit Bezugnahme auf
p. 15, Anm. 6, wo Tirade XV als Anfang des Gedichts bezeichnet wird.
Es ist ein leichtes, nachzuweisen, dafs keine der 14 ersten Tiraden in Wolf-
rams Vorlage fehlte. Ich hebe blos die wichtigsten Anklänge hervor. Nach
einer längeren Einleitung zählt Wolfram (13 — 15) Wilhelms Kampfgenossen
auf; es sind: Witschart und Gerart von Biavi, der pfalnzgrave
Bertram, Vivians, der Burgunjoys Gwigrimanz, des marcgraven
swesterkint Myle, Joseranz, Huwes von Meilanz, Gaudins der
brune, Kyblins, von Tolus Gaudiers, Hunas von Sanctes
Bien i feri li palasins Bertrans,
Gaudins li bruns et Guichars li aidans,
Kt Guielins et li preus Guinemans,
Girars de Blaives, Gantiers li Tolosans,
Hunaus de Saintes et Hues de Melans.
Sor tos les autres s*i aida Vivians,
En trente leus fu rous ses jaserans. (v. 4 ss.)'
Die Schlacht beginnt, den Heiden voran streitet Pynel fiz Kator;
der marcgrave einen amazzurouch sluog; Terramerkom gevarn
uf einem orse, hiez Brahane (21).
XCIII 437 SS.) beachtenswerte Einwände erhoben , die er noch bestimmter
auszufuhren verspricht.
^ Nach dem Gesagten habe ich keine Veranlassung mich hier mit dem
historischen Hintergrund des Epos zu befassen. R. schliefst sich im allgemeinen
an seine Vorgänger an. Die Arbeit von Révillout über die Vita Guillelmi
scheint ihm unbekannt geblieben zu sein. Beachtung verdienen in cap. Ill
und IV. die Erörterung der Topographie.
* Ich zitiere nach Guessard, füge aber die nötigen Varianten der jüngeren
Version , z. B. oben den dritten Vers , ohne weiteres ein. Ebenso wähle ich
unter den Varianten zu Willehalm diejenigen, die den französischen Namens-
formen entsprechen. Es geschieht dies nur zur Vereinfachung. Ich benutze
Lachmanns Ausgabe. — Wolfram fügt manches frei hinzu, ohne dafs man
erkennen kann, woher er den Stoff nimmt. San Marte, Ueber Wolfram's von
Eschenbach Wilhelm von Orange p. 43 , vermutet , dafs Wolfram durch das
ihm unverständliche Wort jaserans verleitet an dieser Stelle Joserans aufführt ;
es ist nicht unwahrscheinlich. San Marte irrt aber, wenn er sagt, dais diese
Person bei dem Franzosen vorkommt, cf. z.B. 1845. Offenbar hat Wolfram
das Personenverzeichnis mit Hilfe von Konrads Rolandslied erweitert.
ROLIN ALISCANS. 1 1 5
Li quens Guillaumes vait poignant par I'estor . . .
Enmi la voie encontre un aumachour . . .
Apres ocist Pinel le fil Cadoar . . .
Atant es vos Desramé leur signour
Sor la brahagne ki cort par grant vigor. (§ II)
Vivien ist verwundet, so daz imz geweide uz der tjost übern
satel hienc. Der helt die banier do gevienc und gurtz geweide
wider in; so stürzt er sich abermals in den Kampf (25).
Vivien est en l'alve de l'Archant
Et sa boele li vait del cors issant;
A ses .n. mains les vait ens rebotant.
n prist l'ensegne de son espiel trencant,
Parmi les flans le vait fort estraignant. etc. (§ IV).
Da Wolfram an dieser Stelle keine genauere Andeutung fand, so entnahm
er sie der XI. Tirade , nach welcher er ausführlich schildert , wie Noupatris
den jungen Helden verwundet, wie dieser sich rächt und wie ihm Witschart
imd Sanson zu Hilfe kommen (22 — 24).
Devant les autres a ocis l'aupatri
Ki le jor l'ot navré et mal bailli
Parmi le cors de son espiel forbi;
Ce fu la plaie ke plus li a nuisi. (222 ss.)
Guichart fend Wolfram in § X und, da er einmal in dieser Gegend war,
entnahm er den nächsten Tiraden den Stoff zur Aufzählung der Heiden
(26—28): von Seres Eskelabon (cf. v. 359?), Galafre, Glorion, Faus-
sabre, Tampaste (des Reimes wegen), Morant, Rubiun (= v. 350 — 52),
und Sina gun Halzebiers swester sun (cf. Jonkbloet Var. zu v. 362);
ferner Tybalt König von Todierne und Ehmereiz sin sun, Turpiun
von Falturmie, Poufameiz, von Amatiste Josweiz, Arficlant,
Torkant von Turkanye (=450,471 var., 488—91). Es folgen noch
andere Fürsten, deren Namen anderswoher gesammelt sind (30—34), dann
aber kdiit Wolfram zur Erzählung zurück. G or haut greift ein, des voie
was vor und binden horn, es stritt mit stählinen kolben (35).
D'un val li sort la maisnie Gorhant . . .
Tot sont cornu derire et devant
Chascuns portoit une mache pesant.
Tote de pione et de fer el tenant. (§ IV).
Der Kampf wird von Wolfram frei erzählt, auch Wilhelm nimmt daran
Ted, seine Klage (39) ist §XV entlehnt. Vivians hört Gorhants Schaaren
oaben, er will nicht fliehen, auf sein Munschoy kommt ihm Bertram zu Hilfe
nod dann die fünf Grafen ; Bertram verliert sein Pferd , Vivians bringt ihm
ein neues, die Heiden sprechen sich Mut zu (40 — 43): alle diese Züge sind
mehr oder weniger getreu § IV — IX des französischen Gedichts entlehnt. Hier
greift Wilhelm wieder ein; es folgen dann (46) Viviens letzte Heldenthaten;^
* Aniser Galafre, Rubiun, Glorion und Morhant, die eben dieser Stelle
J XUE entnommen sind, und Eskalabon und Tampaste, die Wolfram eigen sind,
wird hier Libilun, Arofels swester sun, erwähnt und R. hat ganz
8*
Il6 BESPRECHUNGEN. PH. AUG. BECKER,
Halzebier bringt ihn zu Fall cf. ^XIII; seine Gefährten geraten in Ge-
fangenschaft = § XII. A.ls der todwunde Held wieder zu sich kommt, da
sah er ein wnndez ors da sten: al kreftelos begunder gen, mit
unstaten druf er saz ... Der junge helt . . reit gein dem wazzer
Larkant . . gein einer funtane . . . und eine linde er da sach.
(47- 49)
Li ber se drece quant vient de pamison,
Devant lui garde, 8*a ven un gascon;
A molt grant paine li monta en l'archon,
Vient en PArchant sous un arbre roont.
Sous un estañe, . .
A la fontaine dont li rui sont corant (387 ss. 396.)
Es erscheint ihm ein Kerubim und tröstet ihn: er werde nicht sterben,
bevor ihn Wilhelm gefunden habe (49), das Gleiche, was die jüngere französische
Version in § XIV erzählt Qonkbloet II, 244). Wilhelm, dem nur noch vier-
zehn von den Seinen bleiben, flieht nach Oransche, Pouiameiz tritt ihm ent-
gegen, Wilhelm schlagt sich mit Verlust seiner letzten Getreuen durch, um
auf eine neue Schaar zu stoisen , er versucht ein frisches Pferd zu gewinnen
und flieht nach dem Gebirge (50—57 = XV— XX).
So schliefst sich das erste Lied des Willehalm in freier Benätzung den
ersten zwanzig Tiraden von Aliscans an; man sieht wie Wolfram, dem die
Chevalerie Vivien unbekannt war, sich bemüht, nach den oft kaum verständ-
lichen Andeutungen ein einheitliches SchlachtgemSlde zu entwerfen. Zweifellos
war das französische Buch, dafs ihm Herman von Thüringen verschaffte, keine
zyklische Hs., sondern eine Sonderabschrift unseres Gedichtes, das ex abrupto
mit A icfl jor begann. Allem Anscheine nach gehörte Wolframs Vorlage
der jüngeren Version an; mit welcher Gruppe von Hss. sie am nächsten ver-
wandt war, bleibt zu untersuchen. Desgleichen steht die Frage offen, wie
weit diese Abschrift reichte. Vielleicht brach sie plötzlich ab, vielleicht
beendigte Wolfram seine Arbeit wo er gerade einen Ruhepunkt zu finden
glaubte, vielleicht blieb sein Werk aus fremden Ghründen unvollendet: lauter
Möglichkeiten, die einen Rückschlufs von dieser Dichtung auf die ursprüng-
liche Ausdehnung des französischen Romans unstatthaft erscheinen lassen.
Damit fällt die letzte Stütze von R's System und, wie mich dünkt,
bleibt nicht der Schein der Berechtigung eine ältere Gestalt des Gredichts
herzustellen als die, welche uns die Hss. bieten, es sei denn, dafs man den
Text kritisch läutert und sprachlich unifiziert. Für die sprachliche Unter-
suchung bietet gerade unser Gredicht ein günstiges Feld, weil die Arsenalhs.
einen Anhaltspunkt giebt, der uns für die übrigen Wilhelmsepen fehlt. Diese
sind insgesamt nur in den zyklischen Hss. erhalten, in denen die sprachliche
Eigenart der einzelnen Bestandteile gar zu sehr verwischt ist.
Auch in Bezug auf die Handschriftenfrage ist das Gedicht geeignet
zur Lösung der schwierigen Punkte zu verhelfen. Aliscans ist nämlich in
richtig erkannt, dafs diese Angabe einem mifsverstandenen Verse entnommen
ist: Fiert un neveu Aerofle le blon. Mufs da nicht der Vers in Wolframs
Vorlage gestanden haben?
ROLIN ALISCANS. 1 1 7
13 Abschriften erhalten, neunmal in Zyklus, viermal gesondert Die Genealogie
der zyklischen Handschriften habe ich im Bd. XVIII dieser Zeitschrift be-
sprochen (p. 1 14 s.), und ich bleibe dabei, dafs man dieselben in ihrer Einheit
nehmen und betrachten mufs, so lange nicht bestimmte Indizien eine Amal-
gamiemng verraten, wie dies bei der Boulogner Handschrift der Fall ist.
Es ist ganz undenkbar, da(s 9 Kompilatoren jeder für sich, die einzelnen
Branchen gesammelt hatten: wie wären sie denn auf dieselben Stucke ver-
fellen, und wie hätten sich die einzelnen Teile so anstandslos aneinander-
fSgoi lassen, dafs keine Unterschiede im GefEige zu merken wären? Fliefsen
aber samtliche zyklische Hss. aus einem Archetypus, so ist es doch durchaus
wahrscheinlich, dafs in der Regel die Schreiber unserer Prachtbände nur eine
Vorlage benutzen. Nur besondere Umstände konnten ein anderes Verfahren
veranlassen, wenn z. B. ein Codex defekt geworden war und die beschädigten
Stellen aus einer anderen Abschrift ergänzt werden mufsten und konnten.
Halten wir nun fest, dafs Aliscans ein einheitliches Gedicht ist, so spricht
Alles gegen die Aufstellung eines doppelten Stammbaums fur Anfang und
SchlnGs. Das Vorhandensein oder Fehlen gewisser Episoden scheint mir ein
unzuverlässiges Kriterium, weil ihr Ausscheiden an und für sich leicht war und
durch den Umfang der Kompilazion erklärlich wird. Der Schreiber der Berner
Hs. scheint z. B. auf diese Weise gekürzt zu haben. Ein erfahrener Epen-
vorleser wufste eben, was zieht und was langweilt, und kürzte, wie noch heute
die Schauspieler thun.^
Für die zyklischen Hss. halte ich also bis auf weiteres an meinem Stamm-
baum fest' Das Verhältnis der Separatabschriften ist nach R. folgendes:
> In seinem ersten Stammbaum, dem einzigen, dem ich Wert beimesse,
stimmt R. im allgemeinen mit meiner Aufstellung überein. Nur weist er
der Berner Hs. eine andere Stelle zu. — R. \izt B N 1448 nicht berücksichtigt.
Den Versuch die Hss. ^^^1449, BN^J^^ B N 16% und Triv. unter sich zu
gliedem halte ich für verfehlt
' Inzwischen hat auch W. Cloetta (Arch. f. n. Spr. XCIII 399) die von
mir vertretene Auffassung zu der seinigen gemacht und den Stammbaum in
den Hanptlinien endgültig festgestellt. Ich halte es für abgemacht, dafs eine
nihere Verwandtschaft der Gruppe C und D gegenüber der Vorlage der
Berner Hs. besteht , während sie vereint gegen die Boulogner Hs. stehen. Im
Schlnis der Abhandlung (1. c. XCIV i) zeigt Cloetta, dafs für das Mm. Guäl.
die Boulogner Hs. aus zwei Vorlagen zusammengeschweifst ist, und zu dieser
Emsicht bin ich inzwischen gleichfalls gelangt. Die Widersprüche, die zwischen
dem ersten, mit Ars. übereinstimmenden Teil und dem zweiten, mit den
ôbrigen Hss. verwandten Teil bestehen, und die der Redaktor sich gar nicht
bemüht hat za tilgen, beweisen deutlich, dafs eine äufserliche Verschmelzung
zweier Texte stattgefunden hat. Wahrscheinlich liegt nun auch in den vor-
hergehenden Epen eine ähnliche Verschmelzung vor, da von Aliscans bis
Mitte Loquifer die Kurzzeile fehlt; der Rest von Loquifer und das Mon.
Rainoart, die Kurzzeilen haben, schliefsen sich unmittelbar an die dem Moniage
Gmll.I entlehnten Tiraden an. Es scheint also hier ein grofses, zusammen-
hangendes Stück aus einer anderen Vorlage ergänzt zu sein, vermutlich weil
die Hauptvorlage an dieser Stelle sehr defekt geworden war. Die Hs. , aus
welcher die Ergänzung geschah, denke ich mir als eine der Arsenalh. sehr
nahe verwandte und ähnliche kleine Hs., die wie diese die Aliscans-Rainoart-
Epen und Mon. Guill. enthielt. Die Lesarten dieser Hs. , wie sie sich in der
Boulogner widerspiegelt, sind meist besser als die der Arsenalh., obwohl die
qyradiHche Verjüngung beträchtlicher ist Meines Erachtens kann die Ver-
schmelzung sehr wohl erst ^ der Herstellung der Boulogner Hs. erfolgt sein.
Il8 BESPRECHUNGEN. H. SCüNEEGANS,
Die Fassung der Arsenalhs. steht fîir sich allen übrigen gegenüber. Innerhalb
dieser Familie nimmt wieder i9 iV 2494 einenn unabhängigen Platz ein. Wahr-
scheinlich ist die Venezianer Hs. mit der von Boulogne verwandt. Ueber
die von Cheltenham fehlt genauere Nachricht, und Wolframs Vorlage bleibt
zu klassifizieren. ,
Das Interesse der Handschriflenfrage dreht sich haupt^chlich nm Ars.,
^ AT 2494, Boul, und Venez., B N i^^Z^ und Bern,, deren gegenseitiges Ver-
hältnis am schwersten zu bestimmen ist. Und noch schwieriger als die Fest-
setzung des Stammbaums scheint mir die Lösung der zweiten Frage : Welches
Vertrauen verdient der Text, den die einzelnen Hss. bieten? mit wie grofser
Treue spiegelt er das Original wieder? — Der ganze Stammbaum verläuft
nämlich in den oberen Aesten in ständigen Dichotomien ; es steht also immer
Familie gegen Familie, Sippe gegen Sippe, Gruppe gegen Gruppe, und dabei
sind unter den Hss., die den hervorragendsten Platz einnehmen, ^A^2494
und ^A/^ 1448 so beschaffen, dafs sie nur mit besonderer Vorsicht zu benutzen
sind. Die allerwichtigste Frage betrifft natürlich das Verhältnis der Arsenalh.
zu der anderen Version. Wie die Antwort fällt, entscheidet sie zugleich
über die tiradenschliefsenden Kurzzeilen. Die Ueberzeugung, dafs die Arsenal-
version den Vorzug verdient, ist in mir noch nicht wankend geworden.^
Die Fragen, die sich an das altfranzösische Heldengedicht von Aliscans
knüpfen, sind also bei weitem nicht endgültig gelöst, das einschlägige Material
noch nicht erschöpfend verwertet. Herr Rolin, der über mehrere wertvolle
Abschriften verfügt, könnte der Forschung einen grofsen Dienst erweisen,
Wenn er sein Material vervollständigte und die schwebenden Fragen neuerdings,
aber nach strengerer Methode ergründete.
Ph. Aug. Becker.
Huguet, Etude sur la syntaxe de Rabelais, comparée à celle des
autres prosateurs de 1450 à 1550. Paris. Hachette 1894.
In Deutschland hat die Syntax Rabelais^ schon mehrûiche Behandlung
erfahren. Bereits im Jahre 1852 erschien in Herrigs Archiv (Bd. XI p. 41)
eine „Grammatische Abhandlung über Rabelais" von Seh äffer, welche neben
der Formenlehre auch die Syntax, freilich nur kurz und unvollständig, in Be-
tracht zog. Einen Abrifs der Syntax Rabelais' entwarf dann 1861 im Pro-
' In Betreff der Kurzzeile scheint R.'s Ansicht die zu sein, dafs das
urspr. assonierende Epos sie nicht besaCs; sie wurden also später eingeführt,
Ars, hat sie behalten, N B 2494 wieder getilgt, während die übrigen Hss. dem
urspr. Text getreuer folgten. Dafs das den ganzen Stammbaum ändert, hat R.
nicht bedacht. Sehr amüsant ist die Schlufsbemerkung : „Im Rennewartepos
ist ein Jammer um den vers tronqué." — Was die übrigen Hss. betriffst, so
hebt R. mit Recht den feineren Geschmack des Redaktors der Berner Hs.
hervor. Den Varianten der Hs. des Brit. Mus. hat er zu viel Wert beigelegt ;
ein genauer Vergleich mit BN 24369 hätte ihn belehrt, dafs diese Varianten
ganz jung sind. Brit. Mus, hat manche altertümliche Züge und Formen, aber
ganz willkürliche Lesarten , namentlich im Tiradenschlufs sind gern Verse
zugefügt. Ebenso mufs für Venez, durch genaueren Vergleich mit den nächsten
Verwandten festgestellt werden, was nur dem italienisierenden Abschreiber
zukommt) soweit es nicht auf den ersten Blick schon ersichtlich ist.
HUGUET, ETUDE SUR LA SYNTAXE DE RABELAIS. I IQ
^Tamm des städtischen Gymnasiums zu Marienburg Eckerdt in französischer
Sprache unter dem Titel „Sur le style de Rabelais et sur les particularités
de sa syntaxe". Viel ausführlicher verbreitet sich dann Schönemark über
die Syntax in seinen „Beiträgen zur Geschichte der französischen Sprache ausv
Rabelais' Werken" (Progamm Breslau« l86i, 1864), die man eine schätzens-
verte Grundlage späterer Arbeiten nennen kann. In neuerer Zeit sind dann
in kunen Zwischenräumen mehrere Dissertationen (meist Leipziger) erschienen,
velche diesen oder jenen Teil der Syntax behandelten. Nachdem Radisch
ach 1878 einer sehr sorgfältigen Untersuchung der Pronomina bei Rabelais
unterzogen hatte, ^ promovierten im Jahre 1888 nicht weniger als vier Docto-
randen auf Grund syntaktischer Untersuchungen über Rabelais. In Leipzig
Toepel,' welcher die Präpositionen, die Kasuslebre und das Verbum be-
handelt, und Hornig,^ der den Gebrauch des Conjunktivs und der Tem-
pora und Modi in hypothesischen Sätzen einer eingehenden Betrachtung
unterzieht. Unabhängig von Toepel schreibt zu gleicher Zeit in Halle Sänger'
aber Verbum, Participium und Präpositionen, und in Jena verbreitet sich in
mnstergíltíger Weise Orlopp^ über die Wortstellung bei Rabelais. Das
Jahr 1S90 liefert uns wiederum zwei Untersuchungen über Rabelais' Syntax;
dne sehr eingehende Greifswalder Dissertation von Ernst^ über die Con-
gmenz des Parücipii praeteriti und den Gebrauch der Hilfsverba, und eine
sebr sorgfältige Leipziger Dissertation von Platen' über Artikel, Substantiv,
Adjektiv und Zahlwort. Somit war die Syntax Rabelais' bis auf Adverb
und Konjunktion schon vollständig — einige Teile sogar doppelt — in Einzel-
darstellnngen untersucht worden.* Nichtsdestoweniger wäre eine die Er-
gebnisse dieser Einzelarbeiten sorgfältig zusammenfassende, vervollständigende
und kritisch verarbeitende Gesammtdarstellung der Rabelais'schen Syntax sehr
enrfinscht. Nicht Jedem sind diese Einzelarbeiten zugänglich. Auch ist es
nicht leicht aus der naturgemäfs bei Jedem verschiedenartigen Behandlung sich
ein einheitliches Bild der Rabelais'schen Syntax zu entwerfen. Dem Titel,
dem 'Umfang und dem Inhaltsverzeichnis nach scheint nun Hu guet 's Buch,
welches auf 458 Seiten (grofs-oktav) die bereits untersuchten Teile der Syntax
mit Hinzufügung von Adverb, Konjunktion und drei Kapiteln über Ellipse
und Pleonasmus, Uebereinstimmung und Syllepse und Satzkonstruktion be-
handelt, das erwünschte Werk zu sein. Ja, es scheint sogar mehr zu bieten,
denn der Verfasser vergleicht auch noch die Eigentümlichkeiten der Rabelais'-
schen Syntax mit denjenigen einiger Autoren des 15. Jahrhunderts und den
wichtigsten Prosaikern der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.^ Leider hält
das Buch aber bei Weitem nicht, was es in Aussicht steUt.
* Radi seh: Die Pronomina bei Rabelais. Leipziger Dissert. 1878.
* Toepel, Hörnig, Sänger, alle 3 unter dem Titel „Syntaktische
Untersuchungen zu Rabelais*'.
* Orlopp: Ueber die Wortstellung bei Rabelais 1888.
* Ernst: Syntaktische Studie zu Rabelais.
* Platen: Syntaktische Untersuchungen zu Rabelais.
* Daíís diese Einzeldarstellungen den wissenschaftlichen Anforderungen
genngten, erkannte die Kritik derselben von Haase in Zs. f. neufr. Spr. und
litt II p. 176 ff. und 13 p. 226 an.
* Aus dem 15. Jahrb.: les Cent nouvelles nouvelles; l'histoire et plai-
sante Croniquc du petit Jehan de Saintré et de la jeune dame des belles
1 20 BESPRECHUNGEN. H. SCHNEEGANS,
Von einer Gesammtdarstellung der Rabelais'schen Syntax war vor
AUem zu verlangen, dais sie auf die Vorarbeiten zurückging. Nun zeigt aller»
dings Huguet's Einleitung, dafs er die oben angeführten Einzeldarstellungen,
abgesehn von Píatenos Arbeit, kennt. Er spricht sich im ganzen anerkennend
über sie aus und hat eigentlich nur an ihnen zu rügen, dafs sie sich zu lange
beiXhatsachen aufhalten, welche die Syntax Rabelais' mit der modernen Syntax
gemein hat Umsomehr war es seine Pflicht, im Buche selbst, diese Arbeiten zu
Rate zu ziehen. Dies thut er aber nicht genügend. Dafs er sie nur ober-
flachlich kannte, zeigt schon der Umstand, dafs er p. 13, wo er den Inhalt
der einzelnen Arbeiten angiebt und kritisiert, von Sängers Arbeit sagt : ,• Af. S,
étudie l'emploi de Vinfinitìf, participe et des prépositions*'^ wäbrend S. aufser
dem Infinitif vom Verbum noch behandelt a) Arten des Verbums, b) Um-
schreibung des Verbums und seine Stellvertretung durch faire, c) Person und
Numerus , d) Gebrauch der Tempora, e) Modi. Diese Unkenntnis der Sanger-
schen Arbeit hat sich, wie wir sehen werden, sehr an ihm gerächt Aufser-
dem wird im ganzen Buch nirgends eine der früheren Arbeiten zitiert. Und
doch hätten sie es wenigstens an einigen Stellen verdient. So z. B. Ernst's
Arbeit beim Kapitel über die Uebereinstimmung der Participe passé mit avoir
und être^ die Huguet auf vier Seiten abmacht, während Ernst 63 Seiten der-
selben widmet, oder Orlopps Untersuchung im Kapitel der Wortstellung, die
unendlich mehr und Besseres bietet als Huguet (cf. u.). Wenn Huguet nicht
mit ihnen einverstanden war, so hätte er sich gegen sie aussprechen sollen.
Für den Wert seines Buches ist es weiter ein grofser Nachteil zu nennen,
dafs er Platens Arbeit ignoriert; gerade die von Platen behandelten Kapitel
der Syntax, vornehmlich Artikel, Adjektiv, und Zahlwort, (weniger Substantiv)
sind bei ihm die schwächsten.
Wie sehr die Unkenntnis der einzelnen Arbeiten dem Werte seines
Buches Abbruch thun, wollen wir zur Begründung unseres Urteib im Einzelnen
nachweisen. Beginnen wir mit der Lehre des Substantivs. In der Unter-
suchung über Verschiedenheiten des Genus bei Rabelais, hat Huguet nicht
weniger denn 37 Substantiva nicht beachtet, die bei Platen Erwähnung finden.
Die zehn Substantiva die er mehr als Platen anführt, können gegen jene 37^
nicht aufkonmien.* Aber selbst für die Wörter, die er gemeinsam mit Platen
anführt, sind seine das Genus betrefifenden Darlegungen nicht immer stich-
haltig. So ist z.B. office nicht blofs fem., wie er sagt, sondern auch mase,
cf. Buch I Kapitel 15 gegen Ende: à cest office \ I Prolog: inepte à tous
offices de la republique ; orage ist nicht blofs Femininum, sondern auch mase,
IV 20 serions nous en seureté de cestuy orage F, aigle nicht blofs fem. son-
Cousines; Philippe de Commynes, mémoires; le Romant de Jehan de Paris,
sowie J. Lemaire de Belges. — Aus dem 16. Jahrh. Calvin, l'Heptaméron
des Nouvelles de la Reine de Navarre, Bona venture Des Périers, Noël du
Fail, Blaise de Monluc: Commentaires.
^ Die Substantiva sind: ais, ambages ^ ancre, bible, boussole, calcédoine,
planète , comté, cornucopie, doute, duchéy ébène, erre, estolle^ exèques, faveur,
gens; ivoire ^ minuit, négoce, palme, paroi, peau, personne, peur ^ platane,
pontife, preste, primevère, rhombe, saie, saumon, scolopendre, seigle, trompette,
unicorne, usance.
^ Diese Substantive sind: cotyU, guide, cabal, bacchanale, infortune,
vele, sourcils, oultraige, cuaresme, antistrophe.
HÜGUET, ETUDE SUR LA SYNTAXE DE RABELAIS. 1 2 1
dem aach mase. V. 42 un càgU d*or ; comete nicht blofs mase, sondera auch
üem. 180 1 23, les cometes si aucunes estaient. Beim Zahlwort ¡st es befrem-
dend, dafs Hngnet, welcher die von Rabelais gebrauchten Formen septante
ond mmante anführt, nicht auch das eine merkwürdigere von Platen erwähnte
octanU anfuhrt; V 39 p.484 bei Rathéry; V 38 bei Marty Laveaux (Bd. m
p. 148) Le nombre estait octante eins mille six vingts et treiu\ II 29: mais
il ne sceut si bien faire que le coup ne tombast sur la barque laquelle rom-
pu en quatre mille octante et six pièces,
Huguet hätte, auch wie Platen, erwähnen müssen, dafs bei Rabelais
geradewie im Altfrz., wenn un einem Zehner oder Hunderten folgt, das Subst.
nicht im Pluralis steht: I 53 „Gargantua ßt Uvrer de content vingt et sept
cens mille huit cent trente et un mouton à la grand laine. Warum unter-
Uist es feraer Huguet, bei der Aufzählung der Ordinalzahlen ^^tiers, quart,
quinte, sextet*, die Form pròne zu erwähnen, die auch bei Rabelais vorkommt
XSL \%\ la pròne félicité de mariaigei Schlielslich hätte Huguet auch wie
PUten (p. 86) berücksichtigen sollen , dafe bei Rab. (wie bei anderen Schrift-
stdlem des 16. Jahrh.) nach der Ordinalzahl das Substantiv /ivr« häufig unter-
drückt wird : So IV Anc. Prol. : sur un passage du sixiesme des épidémies
duda pere Hippocrate, Darmesteter hält diese Eigentümlichkeit fur wichtig
genug, um sie in seiner Gramm, d. Sprache d. 16. Jahrh. (I § 183) anzuführen.
Umsomehr hätte es Huguet thun sollen in einem speciell der Syntax eines
einzigen SchriAstellers sich zuwendenden Buch. Es hätte auch gesagt werden
dürfen, dafs es die Zitierweise geläufiger Autoren im Kreise der zünftigen
Gelehrten ist« die hier zur Anwendung kommt.
Für Huguets Lehre des Artikels ist die Unkenntnis der Arbeit Platens
noch verhängnisvoller geworden. Beim Gebrauch des Artikels vor Länderaamen,
begnügt sich Huguet p. 331 mit der vagen Behauptung: „Rabelais omet asset
souvent aussi l'article devant les noms propres de pays** und belegt diese
Regd (?) mit 2 Beispielen, von denen das eine nicht einmal stichhaltig ist, da
neben Luxembourg, Lorraine, Savoy e, auch la Champaigne vorkommt
Platen kommt nach sorgfältiger Untersuchung p. 19 zu dem Ergebnis, dafs
bei Rabelais ganz entschieden das Fehlen des Artikels überwiegt, und führt
12 Beispiele an. Beide hätten nicht versäumen sollen, das Verhältnis des
Franzosen zu jenen Ländern (und Provinzen) in Betracht zu ziehen; denn
auch altfrz. wird den fremden Ländernamen der Artikel gegeben, den all-
gemeingekannten versagt, (wie den Individualnamen). Auch beim Gebrauch
des Artikels vor Flufsnamen ist Platen genauer. Während Huguet sich
wieder sehr allgemein ausdrückt, à une même page , les uns ont l'article, les
autres sont sans article, kommt Platen zum Resultate, dafs während Rabelais
im Allgemeinen vor Flufsnamen den Artikel gebraucht, er nur bei den
Namen der Flüsse entferater Länder den Artikel ausläfst, in dem er sie
ak Gelehrter behandelt, wie die Sprache jener Länder. Sehr wichtige Eigen-
tSmlichkeiten hat Huguet überhaupt nicht erwähnt. So den Gebrauch des
Artikels vor Berg- und Völkeraamen, und vor einigen Eigennamen. Und
anch hier kann Huguet nicht als Entschuldigung den von ihm p. 7 auf-
gestellten Grundsatz vorbringen: y*ai relevé chez Rabelais seulement les
faits de syntaxe qui ne se présentent plus aujourd'hui ou qu'on ne trouve
piui qtiexceptianellement. Denn dem heutigen Gebrauche zuwider sind Fälle
122 BESPRECHUNGEN. H. SCHNEBGANS,
wie : sus Osse, en Ide, près mons Jordans — III Prol. : désormais . . . seront
François en repos asseurés; \ '^^^ gardes militaires du havre, à hauts
bonnets, comme Aïbanois oder Grand Thibault IV Prol. , Maugis hermite
I27; I 10 saint Jean evangeliste, Scipion africain ^ wo Rabelais den Ge-
brauch der betreffenden Fremdsprache befolgt. Auch der Artikel vor aulcun
und das Fehlen desselben vor mesme war zu erwähnen: mais les auìcunes
d* entre elles disoient ; II 2, II 2 ; II 26. — je gage que, par mesme doubte à
son enterrement ... III 23 / un aulire livre de mesme billon II Prol. —
Wie wir unten sehen werden, ist die Anordnung bei Platen derjenigen bei
Huguet entschieden vorzuziehen, sodafs wir kein Bedenken tragen, die Arbeit
Platens viel höher zu stellen, als die entsprechenden Teile bei Huguet.
Aber auch die ihm bekannten Arbeiten hätte Huguet sorgfaltiger stu-
dieren sollen. In der bei ihm sehr ausführlichen Lehre des Pronomens hätte
manches von Radisch Erwähnte Beachtung verdient. So erwähnt Huguet die
vereinzelten Fälle absoluten Gebrauchs nicht ,^ wo das Pronomen wie das
heutige betonte steht, obgleich Radisch sie hat; so z.B.: Je, dist Panurge^
vostre humble et petit entonnoir V 44 : il de son costé, pauvre plus que ne
fust Irus m 25. ; ce fut il (IV Prol.) Diese Fälle hätten andern ähnlichen,
die gerade entgegengesetzte Erscheinung bietenden Fällen, gegenübergestellt
werden sollen , wo das Pron. absol. statt des Pron. conj. steht : le roy me da
en moy touchant la main. An anderer Stelle ist Huguet gegen seine sonstige
Grewohnheit viel zu ausführlich, — und diese unnütze Ausführlichkeit beein-
trächtigt die Klarheit. So zergliedert Huguet beim Gebrauch von ce und
cela viel zu sehr. Er trennt die Fälle : ce als direktes Objekt vor dem Verb,
besonders vor dire und faire (5 Beispiele), ce als indirektes Objekt oder
complément circonstanciel (5 Beispiele), ce als regime d*un substantif ou d'un
adjectif (3 Beispiele). Und diesem Gebrauch von ce wird dann als ganz
homogen an die Seite gestellt: ce bei Konjunktionen : ce nonobstant, ce néan-
moins, ce bei que u. s. w. Warum hier diese durch soviele Beispiele unter-
stützte Umständlichkeit? Warum nicht einfach wie Radisch sagen, p. 36 ,/:¿
kommt vor in Fällen, wo wir heute die zusammengesetzte Form cela anwenden
würden; es ist femer vorhanden in Konjunktionen, welche heute z.T. nicht
mehr gebräuchlich sind, z.T. ce ausgestofsen haben; drittens findet es sich
auch in Verbindung mit dem Verbum, wo heute ü geläufig ist, endlich dient
es auch dazu, auf einen folgenden Kasussatz hinzuweisen, was heute nur in
eingeschränkterem Mafs statthat*'. Das wäre einfach, übersichtlich und klar
gewesen. In der Lehre vom Verbum hätte Huguet sich von Sänger mehr
leiten lassen sollen. Warum erwähnt er nicht den von Sänger besonders
hervorgehobenen ausgedehnten Gebrauch des substantivierten Participiums?
Wichtig genug waren Fälle, wie die „<!» donnant, du recepvant*\ zu denen
ganz dem modernen Sprachgebrauch zuwider, — was ja für Huguet besonders
wichtig ist — Objekte oder Negationen oder adverbielle Ergänzungen hinzu-
treten können: Rendez moy de non beuvant beuvant; ajferment plus heureux
estre les trépassez que les vivans en cette vallee de misere, Ceulx qui ont
femme soient comme non ayans femme. Auch die häufige Verbindung des
> Er erwähnt sie nur, in sofern sie ihm für die Stellung des Pron. merk-
l^ürdig erscheinen.
HÜ6ÜET, KTUDE SUR LA SYNTAXE DE RABELAIS. 123
Part. Präs. resp. Genmd. mit einem Verb der sinnlichen Wahrnehmung hätte
Erwähnung finden sollen: Quantes fùU vous ai-ye out disant que; ebenso
bei persévérer f continuer : plus persévérions escoutans, plus discernons les voix,
— Hervorheben muíste Huguet den Gebrauch des Part. Präs. als Part. Absol.
Statt dessen bemerkt er nur p. 225, dafs das Part, häufig vor dem Wort steht,
auf das es sich richtet. Auch dais Adverbia vor das Part, gestellt werden
konnten , muíste erwähnt werden : incontinent les lettres vues .... ; soubdain
ce propos entendu u. s. w. Den Uebergang vom Participium zur Präposition,
den Sänger p. 47 mit Recht verzeichnete , hätte Huguet nicht aufser Acht
lassen sollen, zumal bei Rabelais der Uebergang besonders interessant ist,
da bei ihm der alte Brauch erschüttert zu werden und dem neuen Platz zu
machen beginnt, so bei moyennant, durant, excepté.
Die Lehre der Präpositionen war schon von Toepel und Sänger
behandelt worden. Auf den ersten Blick scheint Huguet reichhaltiger zu sein.
Das Kapitel zählt bei ihm dreiXsig Seiten, während es bei Sänger nur neun-
zehn beträgt (bei Toepel allerdings 43.) Nichtsdestoweniger sind nicht einmal
alle Präpositionen von Huguet berücksichtigt worden. So ist aveques nicht
bdiandelt, und doch bot es einiges vom Nenfranzösischen Verschiedene. So
finden wir : Ceste année sera bien /ertile avecq (statt en) piente de tous biens
rV 4. — Prise Ifalie, voila Naples, Calabre toiaes à sac et MaUhe avecq,
I33. Huguet, der nur a tout fur „mit" anführt, erweckt den Schein, als ob
diese Präposition überhaupt die Stelle von avecq verträte. — Warum ist
femer die Präposition entre übergangen worden , die sowohl Toepel p. 34 als
auch Sänger p. 62 behandeln? Sie wird häufig in ganz anderem Sinne ge-
braucht als heutzutage. So zeigt sich bei Rabelais der altfranzösische Brauch,
das plnralische Subjekt durch präpositionale Wendung mit entre auszudrücken,
wenn die Handlung sich zwischen diesen und jenen Personen wechselseitig
abspielt, so V20: Que des Clergaux naissent les Prestregaux et monagaux
sans compagnie charnelle, comme /aict entre les abeilles d'un jeune taureau
accoustré selon l'art .... d'Aristaeus. Auch im Sinne von au miUeu de
kommt entre vor. H 154: ü ^amusoit à tirer sa dicte masse qui tenoit en
terre entre le roc. Vom Neufranzosischen abweichend ist der Gebrauch an
Stellen wie : le différent d'entre les seigneurs de Baisecnl et Humevesne ;
oder la relation d'entre eulx^ mîmes. Ebenso compter entre statt compter
parmi y z. B. Entre lesqueh compte% vous ceulx qui naviguent sur mer ? —
Auch die Präposition pour übergeht Huguet. Doch war die temporale Be-
deutung von pour auf die Frage wann wichtig genug. IV 9: . . , . I^une
famille Rommaine pour ung jour par une porte sortirent 306 hommes de
guerre I7: elle pouvait traire de ses mammelles 1402 pipes neuf potées de
laict pour chascune fois. Auch die kausale Bedeutung war hervorzuheben.
n 22 Tous les chiens accoururent à cesie dame pour l'odeur des dragues
fiiil avoU espandu sus elle. — Neben rasibus de hätte Huguet auch an-
fuhren müssen: l'orée de (à l'orée de, par l'orée de) in der Bedeutung le
long de ... . I 27 avoient mis leurs enseignes l'orée des murs.
Bei den Regeln des Participa war auf Ernst zu verweisen, der die
Fälle ganz im Einzelnen untersucht hat. H. hätte sich nicht auf die ober-
fiächliche Bemerkung beschränken dürfen, dafs Rabelais nicht dieselben
Regdn befolgt wie wir. Es ist doch zwischen den einzelnen Fällen zu unter*
124 BBSFRECHUNGSN. H. SCHNEBGANS,
scheiden. So zeigt Ernst, am nur einen Fall zu erwähnen, dais im Relativ-
satz nur Incongruenzen vorkommen, wenn das Subjekt vorangeht Ueberhaupt
wäre die Stellung von Verb, Objekt und Particip näher ins Auge zu fassen
gewesen« Auch sonst wurde die Behandlung des Verbs besser geraten sein,
wenn Huguet sich um seine Vorgänger gekümmert hätte. Warum unterläist
er es z. B. auf die bei Rabelais bemerkenswerte , nur einmal vorkommende
(cf. Sänger) altfranzösische Fügung im Konditionalsatz hinzuweisen, wo der
Konjunktiv im Haupt- und Nebensatz vorkommt, n 26 si je montasse aussi
bien comme je avalle, je fusse desj'a audessus de la sphère de la ìune^
Auch der andere vereinzelte Fall im Conditionalsatz, (Conditional im Neben-
satz) hätte nicht übergangen werden sollen: lu 66 le diable me mange, si je
ne la mangerais tonte vive. Bei Rabelais ist aufserdem die altfranz. Fügung,
Conj. Impf, im Sinne des PI q. p fe t. in beiden Gliedern einmal gebraucht.
V33 Ha y fussent encores, ne fust la bergere quites adver tist\ sonst finden
wir stets die mittelfranz. Konstruktion : Plusq. perf. Conj. in beiden Gliedern,
während die peufranz. Fügung si j^ avais eü , j"* aurais donné sich noch nicht
findet. Noch verschiedene andere von Sänger sorgfältig verzeichnete hypo-
thetische Constructionen waren der Beachtung wert Dasselbe gilt von der
Lehre des Konjunktivs. Vom Neufì-anz. verschieden war der Konjunktiv ohne
que zur Bezeichnung der Einräumung: \\Q et deust ores son heur et repos
prendre fin , fallait il que ce feust, en incommodant à mon Roy F Auch der
Konjunktiv der Annahme ohne que: et si , . .y a rarità ou penurie de pecune
en nos marcupies, et soyent exhantes de metal ferrugini. Nicht minder der
Konjunktiv der Aufforderung im Relativsatz : Or allez de par Dieu qui vous
conduie ... ! u. s. w. Das einzige, was uns Huguet vom Konjunktiv überhaupt
sagt, ist seine Verwendung nach den Verben des Glaubens und Denkens:
Philostrate tient que soient dents, non cornes und im indirekten Fragesatz:
Je ne scay quoy premier en luy doibve admirer I 37. Das ist aber gewifs
etwas dürftig.'
In der Wortstellungslehre hätte sich Huguet die vorzügliche Vor-
arbeit Orlopps auch besser zu Nutzen machen sollen. Ganz mit Recht hatte
Orlopp (durch Gröbers Abschnitt im Grundriís I p. 21 3 ff. über die empirische
Syntax angeregt) in seiner Arbeit die Verschiedenheit der Stellung der ein-
^ Huguet hätte dieses Beispiel umsomehr zitieren sollen, als er aus den
„Cent nouvelles nouvelles" zwei ganz ähnliche anführt, wo Konjunktiv in
Haupt- und Nebensatz vorkommt Uebrigens begreife ich nicht, wie Huguet
gerade von diesen zwei Beispielen sagen kann: Mais nous trouvons aussi
comme chez Rabelais (aber Beispiel fehlt) le subjonctif employé, soit dans la
proposition subordonnée soit dans la proposition principale. Folgen die zwei
Beispiele 1 258: Si je le s ce us se, je ne le demandasse pas, I 274 Si je
feus se aussi bien à V avantage, que j*ay esté puis ne scay quants ans, il
ne fust pas encore à marier. Nur ein 3. Beispiel entspricht der Regel und
zeigt einmal Conj. (im Nebensatz) und einmal Condit. im Nebensatz.
' Dafür ergänzt Huguet Sängers Arbeit in der Behandlung einiger Fälle,
in denen R. den Indicati v gebraucht, statt wie heute den Konjunktiv. So
erfahren wir, dafs bei ihm manchmal der Indicati v nach jusqu'à ce que, bien
que sich findet, und nach einigen Verbis senti endi: Je regrette de tout mon
coeur que n*est ici Picrochole; il me déplaist grandement qu* encores est nton
estomach jeun, Aufserdem hat Huguet ein besonderes Kapitel (V) des
changements de constructions, der den Uebergang der Modi behandelt.
HUGUET, BTUDB SUR LA SYNTAXE DB RABELAIS. 12$
xelnai Satzglieder vom Zustand, in dem sich das Gemüt des Redenden be-
findet, abhängig gemacht. Er unterscheidet zwischen der verstandesmäfsigen
Rede, wenn sich das Gemüt des Redenden in seiner normalen Beschaffenheit
befindet und der pathetischen, in welcher die Rede von starkem Afifect be-
herrscht ist Die Stellung der Wörter im Satze hängt zum grofsen Teil von
diesen Ursachen ab ; und demgemäfs teilt Orlopp z. B. die Erörterung über
die Stellung des Subjekts ein in diejenige im asserierenden Hauptsatz, im
Heischesatz, im Fragesatz, im Nebensatz. Von einem solchen Prinzip hat
Hnguet keine Ahnung. Ea lag aber doch manchmal nahe genug die syntak-
tische Erscheinung auf ein solches zurückzuführen. Warum ist die Stellung
des Objekts z. B. verschieden in einem Satze wie: „Cinq douzaines en prindrent
not getta,** oder im andern: Ainsi conqttesta Bacchtís Plttdeì Weil im ersten
SatK mit Befriedigung und Bewunderung, also im Affekte, die aus dem Ge-
iröhnlichen hervorstehende That hervorgehoben wird, während im zweiten
das an die Spitze gestellte Adverb ainsi dasVerbum an sich gezogen hat. Statt
auf die Gründe der Wortstellung einzugehen, trennt Huguet nur äufserlich
1) Regime,' — verbe — sujet 2) Verbe — regime — sujet 3) Verbe — sujet
— regime, und konstatiert die mehr oder weniger grofse Frequenz der einen
oder andern Konstruktion. Schade, denn bei einigem weitern Nachdenken
hätte Huguet auf die wahren Ursachen der Wortstellungen kommen können;
wenigstens sehen wir aus den Worten, in denen er das Resultat seiner Zu-
sammenstellung wiedergiebt, dafs er eine dunkle Ahnung vom Sachverhalt hat
„Rabelais", sagt er p. 420 ff., „unterwirft sich keiner bestimmten Ordnung. Die
Stimmung des Gemütszustandes spielt jedenfalls eine grofse Rolle dabei. Eine
bizarre oder auch nur weniger oft gebräuchliche Konstruction amüsiert ihn
ebensosehr als jene burlesken (? sagen wir lieber grotesken cf. Rez. Gesch. d.
grot. Satire, Einleitung) Aufzählungen, jene bizarren Anhäufungen von Wörtern,
die nur der Endung nach französisch sind . . ." Das sind alles nur Merkmale der
affectischen Rede, die „wiederholt sagt, was zur deutlichen Auffassung einmal
zu sagen genügt (Pleonasmus) oder an einer Stelle sagt, die die verstandes-
mäfsige jenen andern Satzgliedern einräumt (Inversion)" cf. Gröber 1. c. p. 214/15.
Und Jeder, der Rabelais nur oberflächlich kennt, wird einräumen, dafs bei
ihm der Affect eine hervorragende Rolle spielt.
Die Unbekanntschaft mit der früheren Litteratur ist aber nicht der ein-
zige Fehler, an dem Huguets Arbeit krankt. Soll eine syntaktische Arbeit
Ton Nutzen sein, so mufs sie zunächst übersichtlich und logisch geordnet sein.
Dies ist bei Huguet nicht der Fall. Auch in dieser Beziehung sind ihm seine
Vorgänger überlegen. Schon auf den ersten Blick fällt einem die Ungldch-
artigkeit der Behandlung der einzelnen Teile auf. Während die Lehre vom
Pronomen 106 Seiten einnimmt, ist die Lehre vom Adjektiv auf 7 Seiten, die
des Artikels sogar auf kaum 2^) Seiten abgemacht. Bei der Wichtigkeit des
Artikels ist dies gänzlich unzulänglich, und dies um so mehr, als das Einzige,
was Huguet im Abschnitt über den Artikel sagt, zur Formenlehre gehört:
Les attciennes fotrmes ist der Abschnitt betitelt ; er betrifft die kontrahierten
Formen ou, on fur den Singular und es im Plural. Vom Gebrauch des
Artikeb erfahren wir im Kapitel selbst nichts; eine Anmerkung zum Schlufs
verweist uns noch auf das Kapitel der Ellipse, wo unter B. Ellipse et emploi
explétif de Particle die ganze Syntax des Artikels behandelt ist, die für
126 BESPRECHUNGEN. H. SCHNEBGANS,
Huguet im Fehlen des Artikels besteht, denn dies sieht er für Ellipse an; in
dieser Auffassung dürfte er kaum Zostimmung finden (vgl. unten). Vom Stand-
punkt Rabelais' — und auf diesen Standpunkt mufs sich die historische Syn-
tax stellen — ist es z. B. keine Ellipse, wenn Rab. nature statt la nature,
fortune statt la fortune u. s. w. sagt. Nur von unserm Standpunkt scheint
es so. In Wirklichkeit ist es eine Personifikation, bei der das abstrakte Wort
als Eigenname gebraucht wird. Uebrigens teilt Rabelais, wie Huguet sd.b8t
zeigt, diesen Gebrauch mit den meisten Autoren der zweiten Hälfte des
15. Jahrhunderts und seineu Zeitgenossen. Im Kapitel von der Ellipse selbst
ist Huguet aber nicht einmal stets folgerichtig. So finden wir p. 338 ElUpse
de V article indéfini a) Au singulier b) Au pluriel. Unter b) findet man sehr
merkwürdigerweise den Gebrauch von un im Plural, was doch wahrhaftig
keine Ellipse ist, z. B. Receut d*une dame de Paris unes lettres I 331. Auch
beim bestimmten Artikel dürfte sich im Kapitel der Ellipse nicht ein Ab-
schnitt finden : Article défini employé contrairement à notre usage, in dem
lauter Fälle wie die folgenden erwähnt werden : De son corps I* une part estait
noire. Vautre blanche oder Ainsi ne trouve l'on plus de lièvres au giste —
A la minuit, PEsclot entroit,^ — Auch die Lehre des Pronomens hat keine
sachgemäfse Einteilung. Man lese nur l) Le pronom sujet séparé du verbe,
2) Emploi de il comme pronom neutre, 3) Datif analytique des pronoms
personnels, 4) Génitif du pronom personnel remplaçant un adjectif possessif
5) Indécision dans remploi du pronom personnel et du pronom r^échi,
6) Indécision dans Pemploi des formes toniques, moi, toi, soi, et des formes
atones, me, te, se, 7) Emploi de en et de y, 8) Place des pronoms per-
sonneis.
Der letzte Abschnitt gehört überhaupt gar nicht hierher, sondern in
das Kapitel der Wortstellung. Nicht minder der erste, wenigstens seinem
Titel nach, dem Inhalt nach freilich nicht. Denn die Trennung des Pro-
nomens vom Verb ist überhaupt nicht die Hauptsache bei Erscheinungen wie
die folgenden : jfe , qui vous fais ces tant véritables comtes, m'estais, Tu,
dist frère Jean, te damnes. Die Hauptsache ist vielmehr der absolute Ge-
brauch der Formen je, tu, il u. s. w. statt mtn, toi, eux.
In dem Abschnitt über das Pronom, person, vermissen wir auch den
sehr wichtigen Hinweis auf das Fehlen des Pronomens vor dem Verb. Wie
drückt sich Rab. aus, wenn er sagen will: „ich liebe, ich gehe"? Der Leser
erfahrt von Huguet nur, dafs er ^>, il vom Verb trennen kann; ob er aber
moi, je oder nichts vor dem Verb gebraucht, wie im Altfrz., wenn kein be-
sonderer Nachdruck darauf liegt, erfährt er nicht Und doch hätte Radiscbs
Bemerkung p. 20, gerade in der Auslassung des Personalpron. bestände einer
der hervorragendsten Unterschiede zwischen der Diktion Rabelais' und dem
heutigen Frz., Huguet bedeuten können, dafs hier Wichtiges zu beobachten
^ Eigentümlich ist es, dafs Huguet in dem Abschnitt c, den er betitelt
Article avec les mots tout, seul, premier etc, das im Titel erwähnte seul gar
nicht weiter erwähnt, während er Beispiele für un^ autre anführt. £ls wäre
viel besser gewesen, den Gebrauch des Artikels vor dem Pronomen im Zu-
sammenhang zu behandeln; jedenfalls unterbricht dieser zwischen dem Ge-
brauch des Artikels vor Substantiven eingeschaltete Abschnitt sehr störend
die Darstellung.
HUGUBT, ETUDE SUR LA SYNTAXE DE RABELAIS. llj
sei. Erst wer hinten im Buche blättert, findet, dafs der Gregenstand p. 344 in
Kap.X dt PEüipse et du pléonasme unter U. des mots auxiliaires du verbe
behandelt ist. Jedenfalls ware aber ein Hinweis darauf beim Pron. not-
vendig gewesen.
Auch die Einteilung des Pron. indefinitum ist nicht logisch. Huguet
trennt in i) lû^ts qui ont changé de nature 2) Mots qui ont varié dans leur
signification ou dans leur emploi. Unter die erste Rubrik fallen Wörter wie
ckasatn, quelqt^un, quiconque, die statt substantivisch adjektivisch gebraucht
werden, auch das substantivbch gebrauchte un (statt un homme) rechnet er
dazo. Daneben wird aber in demselben Abschnitt quiconque in der Bedeu-
timg quelconque angeführt : Quiconque il soit en ce a esté prudent .... Es
gehört also in den Abschnitt, in dem die Wörter behandelt werden, die ihre
Bedeutung und ihren Gebrauch verändert haben. In diesem Abschnitt wird
äbrigens auch der adjektivische Gebrauch von aucun behandelt, sowohl bei
Rabelais als bei andern Schriftstellem, was eigentlich in den vorigen Abschnitt
gehört Beim Verbum sind die Einteilungen auch nicht glücklich. So läfst
der Titel von A. Du sens et de Vempioi des temps dans les propositions in*
dépendantes sehr viel mehr vermuten, als was der Inhalt bietet. Das Einzige,
was uns Huguet sagt, ist, dafs das Passé défini meist nach oncques yxxì.à jamais
statt des heute eher verwandten Passé indéfini steht, also ein sehr spezieller
Fan. Die Einteilung der Modi ist auch recht seltsam. Der Hauptabschnitt
heilst des Modes-, Unterabteilung A. Vindicatif, le Subjonctif et le Con-
dttionnel. Ein B., das diesem A. entspräche, sucht man vergebens. Dafür
zerfällt A. in zwei Rubriken: l) Ze subjonctif dans les phrases conditionnelles,
2) Le sub/onetif et Findicatif dans les propositions complétives. Der Kon-
junktiv im Konditionalsatz ist aber nur eine ganz vereinzelte Erscheinung der
sonst sehr interessanten Erscheinungen im Konditionalsatz. Viel besser wäre
es gewesen, wie Sänger thut, die Modi im Konditionalsatz zusammenzufassen. —
Auch mit der Einteilung des Participa kann ich mich nicht einverstanden
erklären. Huguet unterscheidet drei Hauptteile: A. Construction irrégulière
du participe, B. Participe précédant le nom, l) Participe présent, 2) Parti-
el passé, C. Des expressions telles que „venu que fuf*. Erstens ut in
Ufitorischer wie überhaupt in wissenschaftlicher Syntax der Ausdruck „un-
TcgelmaÎiâg** ein Unding. Er läfst sich nur vom Standpunkt des gegenwär-
tigen Grammatikers verstehen, der alles mit dem heutigen Sprachgebrauch
nicht Uebereinstimmende für „unregelmäfsig" ansieht, gleich als ob fui^ die
historische Syntax die heutige Sprache eine Norm wäre. Hat man aber einen
solchen Standpunkt eingenommen, so mufs man konsequent sein. Nun sind
aber die unter B. und C. behandelten Konstruktionen des Participiums ebenso
nuaregelmäfsig*' als die unter A. behandelten, d.h. heutzutage kommen sie
nicht vor: A. Huchant en paulme j'e me rendrai à vous, B. l) N^en-
tendant le bon Pantagnul ce mystère, le interrogea, 2) Passée la mer
Ficroeholine, voicy Barberousse qui se rend votre esclave, C. Venu que fut,
raconta Pestât onquel avait trotofé les ennemis. Der Titel des Abschnittes C.
besonders ist ganz ungenügend. Er läfst vermuten, dafs dem Wort venu eine
besondere Bedeutung beizumessen sei, während es im Grunde genommen
nebensächlich ist, da ebenso descendu que fut, arrivé qu^il fut, beu qu'il eut
▼orfcommt. Das Hauptsächliche daran ist die Konstruktion mit que als Tem-
128 BESPRECHUNGEN. H. SCHNEEGANS,
poralkoDJanktion, wobei das Participium sich infolge einer Inversion vor der
Konjunktion befindet (vgL bäuerisch -deutsch „angekommen wo er war**).
Huguet läfst es aber nicht blofs an unlogischen Einteilungen fehlen.
Während er» wie wir oben sagten, soviel nicht berücksichtigt, was in die
Syntax gehört, bringt er anderseits viel hinein, was Sache der Formenlehre
oder der Lexikographie ist. So gehören z. B. die Bemerkungen über die Bil-
dung des Superlativs beim Adjektiv nicht in die Syntax, ebenso die Aufzählung
der alten Formen on, ou, es beim Artikel, auch Abschnitt HI a über die nun
verschwundenen Formen des Demonstrativpronomens. Es sind dies Dinge,
die man im Vorbeigehen erwähnen kann, die aber nicht in extenso behandelt
werden, hauptsächlich nicht die Einteilung bestimmen sollen. Dasselbe läfst
sich von den Indefinitis sagen, bei denen auch ein Abschnitt begegnet: Mots
qui ont disparu de la langue. Die Form nully hätte als Anmerkung zum
später behandelten Gebrauch von nul Platz finden können. Im Anschlufs
daran ulle. Auch in die Lexicographie gehört die dreizehn Seiten lange
Liste der Rabelais geläufigen, aber jetzt nicht mehr gebräuchlichen Adverbia.
Bei den Präpositionen verleitet dieses falsche Prinzip den Verfasser häufig zu
unnötiger Breite und Wiederholungen. So behandelt er fors getrennt von
hors, weil die Form jetzt nicht mehr besteht. Für die Syntax ist aber dies
nicht das Wesentliche, vielmehr der Gebrauch von hors (resp. fors), Hugnet
hätte viel Raum gespart, wenn er unter hors (resp. fors) die ganz dieselben
syntaktischen Eigentümlichkeiten aufweisenden Fälle behandelt hätte. So
la chose est tant hör s les metes de raison neben Car je ne crains rien fors
Us dangiers. Aus demselben Grrunde hätte er nicht devers von vers, envers
trennen sollen, oder devant von davant, sus von dessus. Bei der Konjunktion
läfst sich dasselbe rügen. Die Einteilung ist lexicographisch : i) Conjonctions
et locutions conjonctives qui ont cessé d*être employées, 2) Locutions et con-
jonctions dont le sens s'est modifié depuis Rabelais, Eine rechte Syntax
unterscheidet zwischen temporalen , hypothetischen , concessivischen , finalen
Konjunktionen. Ebenso hätten Präpositionen und Adverbien nach inneren
Gründen, Ort, Zeit, Art und Weise eingeteilt werden müssen. — Beim 2Uüil-
wort endlich hätte die Erwähnung der Schreibart mä statt mille wegbleiben
sollen, da dies kein syntaktischer, sondern ein orthographischer Vorgang ist.
Endlich sind viele Erklärungen, die Huguet giebt, nicht annehmbar. So
glaube ich nicht, dafs Rabelais nur zum Scherz den Superlativ -issime ge-
braucht : en la perfectissime partie, en cestuy endroict verissime, (Wir finden
diesen Superlativ auch sonst bei Rabelais : les genres généralissimes, g'ran-
dissimes II 1 8, un grandissime clerc nommé Thoumaste V 34, là nous com-
mande nostre illustrissime lanterne I Prolog u. s. w.) Diese Sitte, den Super-
lativ zu verwenden, findet sich allgemein in der damaligen Zeit und ist, wie
Darmesteter § 96 zeigt, kein Latinismus, sondern ein Italianismus, der sich
infolge der Herrschaft der Medici eingebürgert hatte, von den Grammatikern
aber scharf verurteilt wurde. — In den Erläuterungen zu den Artikelregeln
ist nach meiner Ansicht manches nicht richtig. So giebt fur das Fehlen des
Artikels Huguet die Regel : Le plus souvent, chez lui, si Particle manque
devant les substantifs concrets, c'est dans une définition ou dans ^expression
d'un fait habituel. Ich glaube nicht, dafs in Fällen wie die folgenden etwa
die Definition das Mafsgebende ist: Sang est le siège de Tame 11^2; vent
HUGUET, BTUDE SUR LA SYNTAXE DE RABELAIS. 1 29
n*est quê air flottant et ondoyant V 48 ; ebenso wenig dafs ein fait habituel
in folgendem Beispiel das Fehlen des Artikels veranlafst : Tabourins d nopces
sont ordinairement battu» TL 324. Vielmehr wird in allen diesen Beispielen
der Begriff oder die Gattung gegenüber dem Individuum hervorgehoben. Es
ist dies ganz derselbe Fall wie im Beispiele : testamens ne sont valables ne
autorisés si non par mort des testateurs. Die bei Rabelais so überaus
hiafige Verwendung des Infinitivs -)- de in der Erzählung hätte erwähnt werden
sollen. Ihr Gebrauch ist viel häufiger als in der Gegenwart: II 124 et flacons
d^aüer et eulx de corner. Darmesteter meint sogar, dafs de vor dem Infinitiv
manchmal fehlt, und zitiert IV 4. An dieser Stelle finde ich kein ent-
sprechendes Beispiel, wohl aber IV 78 : Lors Oudart se revestir, Loyse ei sa
femme prendre leurs beaulx accoutremens, Trudon sonner de sa flute u. s. w.
— Ich glaube femer auch nicht, wie schon oben bemerkt, dais Huguet in
seiner Auflassung der Ellipse im Rechte ist Für eine solche sieht er alle
die Fälle an, in denen bei Rabelais ein Wort fehlt, welches im Neofranzö-
sischen vorhanden sein sollte, so z. B. beim Genitiv : la botte saint Benoist,
la venue du corps sainct Martin ; oder im Dativ si Dieu piaist, der Artikel ;
oder in der Konstruktion il avait orge à foison statt de Vorge, de -f Artikel
oder das Fehlen des Pronomen personale vor dem Verb, oder das Fehlen
von que beim Konj. adhort.: Vous soubvienne de hoyre. Das sind alles
Reste der altfranzösisqfien Konstruktion. — Im Vergleich zur Ellipse, die
wegen dieser falschen Auffassung sehr viel Raum einnimmt (ca. 48 S.), scheint
mir der Pleonasmus bei Huguet sehr stiefmütterlich behandelt zu sein (ca.
48.). Und doch ist der Pleonasmus ein ganz besonderes Merkmal des
Rabelais'schen Stils. Biian denke nur an die fortwährende Häufung und Wieder-
holung synonymer Ausdrücke bei ihm.
Auf solche stilistischen Eigentümlichkeiten kommt Huguet in seinem
letzten Kapitel de la construction de la phrase zu sprechen. Die ungeheuere
Worthäufung, die Aufzählungen und Listen erklärt er nur aus dem Ver-
gnügen des Schriftstellers, seine unermefslichen Schätze zum Fenster hinaus-
zuwerfen. Er sieht in ihm einen prodigue, jetant à pleines mains ses trésors,
mec Sautant plus d'insouciance qtâil les sait inépuisables. Daran ist etwas
Richtiges. Doch liegt der Grund tiefer. Wie Rez. (1- c. II 3 der Stil Ra-
belais') dargethan hat, ist die übertriebene Wortfülle, in der sich Rabelais
berauscht, Prinzip, eine Folge seiner mit vollem Bewuistsein übertreibenden
grotesken Satire. Kraft ihrer Unmäfsigkeit überfluten die Uebertreibungen
auch das eigentlich nicht satirische Element bei Rabelais und teilen sich dem
Stile mit. Diese Worthäufungen sind ein besonderes Merkmal des grotesken
Stils und finden sich schon bei den italienischen Vorgängern Rabelais' (Pulci,
den Makaronikem) und bei allen von ihm abhängigen Satirikern des In- und
Auslandes. — Im übrigen ist Huguets Kapitel über die Satzkonstruktion
Rabelais' das Beste in seinem Buche. Sehr interessant sind die Bemerkungen
über die verschiedenen Stilarten des Schriftstellers. Je nach der Person, die
zu sprechen hat, ist die Satzkonstruktion eine verschiedene. Panurge und Frère
Jean sprechen in lebhaften, kurzen, familiären Sätzen, während Pantagruel und
Gargantua in langen, ihrer Grofse entsprechenden Perioden sich bewegen. Auch
die Gelehrten und Honoratioren gebrauchen einen ihrem Stand entsprechenden
Stil, so Epistemon, Pantagruels Lehrer ; Hippotadée, der Theolog; Rondibilis,
ZciiKbr. i: roa. PhiL XIX. 9
130 BESPRECHUNGBN. W. METER -LÛBKE,
der Arzt; Ulric Gallet, der Gesandte Grandgousiers, der vor Picrochole die
Würde seines Königs zu vertreten hat.
Auch sonst ist noch im Buche Hoguets Manches zu loben: Wenn er
im allgemeinen» wie wir sahen, in der Anordnung nicht glücklich ist, so hat
er doch im Vergleich zu Platen die Substantiva, deren Genuswechsel er
untersucht, besser gruppiert. Während Platen sie nur alphabetisch aufzählt
und dann die Thatsache des Genuswechsels konstatiert, ordnet sie Huguet
unter syntakdsche Gesichtspunkte und versucht die Ghünde anzugeben, wes-
halb das Genus verändert worden ist. Meistens treibt die Sucht zu etymo-
logisieren den Schriftsteller dazu, dasselbe Genus anzunehmen wie im Latei-
nischen. So gebraucht er mascul. die aus dem lat. Mascul. stammenden Sub-
stantiva auf -or {error, fervor, odor u. s. w.) oder andere auf "um, wie Stu-
dium — estude; umgekehrt gebraucht er als Feminina Wörter, die später
Masculina geworden sind, weil sie im Lateinischen Feminina waren, so art,
sort, aig'le, arbre. Bei Wörtern, die aus dem Griechischen stammen, hat
Rabelais auch häufig die alte Fonn behalten. Als Masculina haben wir:
antistrophe, comete, efdgme, epistaphe, epigramme u. s. w. Uebrigens deckt
sich in den meisten Fällen Rabelais' Gebrauch mit dem seiner Zeitgenossen. —
Beim Zahlwort bemerkt Huguet, dafs Rabelais statt nach Millionen nach Hun-
derten von Tausenden zablt: car il avoit trente cens mille combattans,^ Viel-
leicht thut er es nur, um durch die Fülle von Zahlwörtern gröfseren Eindruck
zu machen. So sagt er an anderer Stelle, um die Zahl 4 möglichst oft su
wiederholen, statt 524 „Gargantua en son eage de quatre cens quatre rñngti
quarante et quatre ans." — In der Lehre vom Pronomen weist Huguet zum
ersten Mal nach, dafs bei Rabelais celui qui im Sinne von quippe qui nicht
vorkommt, während es im 15. Jhdt. sehr häufig in Jehan de Saintré, Commjrnes,
besonders Lemaire des Beiges vorkommt. Dagegen kehrt bei Rabelais häufig
eine andere Wendung wieder: il n*est oder il v^y a celui qui. Interessant
ist auch der Gebrauch von ceux de. Schon vor Rabelais wurde dieses Pro-
nomen für die Wendung les gens, les habitants de tel ou tel endroit ge-
braucht. In den Cent nouvelles, bei Commynes bedeutete es hauptsächlich
die Soldaten, im Jehan de Paris die Bewohner; auch sonst findet es sich im
16. Jhdt häufig; im Heptameron haben wir: ceulx de la justice =■ les juges;
bei Despérìers celles des champs; bei Noel du Fail ceux de Peglise,
Neu und interessant, wenn auch streng genommen nicht zur Syntax ge-
hörig ist die Erwähnung der Verwechslung von qui und qu^il bei Rabelais
(sowie auch bei Despérìers und im Heptameron) in Fällen wie die folgenden:
I. Bd. (Marty Laveaux) p. 242 Je croys qui nous forge icy quelque ìanguaige
diabolique et qu*ü nous cherche comme enchanteur; ebenso wird y mit il ver-
wechselt : I p. 369 Mais de ce travail et de malheurté y ne leur souvient»
Interesse bietet auch der Vergleich, den Huguet für die Behandlung von d^oü
statt eines Relativs zwischen Rabelais und den Autoren des 15. und 16. Jhdts.
anstellt. Mit Recht wird der bei Rabelais so häufigen relativischen An-
knüpfung zweier Sätze ein besonderes Kapitel gewidmet und interessant ist
das Resultat, zu dem Huguet kommt, nämlich dafs unter allen Autoren des
^ Uebrigens gebraucht er auch manchmal million, so 113 18: Car Hans
Carvel les estimoit à la valeur de 69 millions huit cent nonante u. s. w.
ARCHIVIO GLOTT. IT AL. XHI, 2. I3I
16. Jhdts. Rabelais und Calvin diejenigen sind, welche diese lateinische Kon-
strnktìon am häufigsten anwenden. Auch beim Verbum konstatiert H., dais
die Latinismen am häufigsten bei Calvin und bei Rabelais vorkommen. Ueber-
baapt liegt das Hauptinteresse der Arbeit Huguets im Vergleich der syntak-
tischen Eigentümlichkeiten Rabelais' mit denjenigen der Autorren des 15. und
16. Jhdts. Mit Recht hat sich Huguet auf die dem Schrìfìsteller zeitlich
nächsten Autoren beschränkt und nur die Prosaschriftsteller von 1450 bis 1550
in Betracht gezogen. Das Resultat des Vergleiches ist für die Originalität
Rabelais' nicht günstig. In der Syntax, sagt Huguet in seinem Schlufskapitel,
hat Rabelais nichts Neues geschaffen , er hat den Lauf derselben weder be-
schleunigt noch verlangsamt. Was die Latinismen betrifift, müsse man unter-
scheiden. Manchmal mache es Rabelais Spafs zu latinisieren, so in den
Reden Gargantuas, Ulric Grallets u. a. Aber der Latinismus befinde sich
weniger in der syntaktischen Konstruktion als in dem balancement de la
période, la savante disposition de Vantithèse, la symétrie parfaite des épi-
thètes et des compliments. Sonst, im einzelnen, habe man Latinismen bei
Calvin, Margarethe von Navarra, den Conteurs, Commynes und den Cent Nou-
velles ebenso zu konstatieren wie bei Rabelais. Häufiger seien die Archaismen,
bewufst oder unbewufst habe er selbst die sm wenigsten heilsamen Einflüsse
eriisibren, so den Lemaires (?). — Das Charakteristischste seiner Syntax sei aber,
wenn man alles in allem betrachte, die Regellosigkeit. Die damalige Unent-
schiedenheit der Sprache käme ihm sehr zu statten; so lasse er denn auch
hier gerne — wenn auch mit weiser Beschränkung — seinen Grundsatz
walten, der sich im Wahlspruch der Abtei Thélème Fais ce que vouldras
ausspricht.
Wenn wir zum Schlüsse unser Urteil über Huguets Buch zusammen-
£usen, so müssen wir gestehen, dafs wir nicht den Eindruck gewonnen haben,
dais es die erwünschte „Syntax Rabelais'" sei. Dazu ist der Stoff zu
schlecht angeordnet und die Vorarbeiten sind zu ungenügend berücksichtigt.
Dagegen dürfte es als Vergleichung einiger Eigentümlichkeiten von Rabe-
lais' Syntax mit den ihm zeitlich am nächsten stehenden Autoren des 15. und
16. Jhdts. einiges Neue bieten und in dieser Hinsicht nicht unbrauchbar sein.
Heinrich Schnbsgans.
Archivio Glottologie ItaUaiio XHI, 2; L. 9. Turin, Löscher. 1893.
141 — 260. B. Bianchi, Storia deW i mediano, dello j e deWì seguiti
da vocale nella pronuncia italiana. Ein sehr wichtiger Artikel, reich au
Material, an Gedanken, an trefflichen Bemerkungen über Sprachrichtigkeit;
ansere Kenntnis der italienischen Sprachgeschichte bedeutend fordernd, wenn
schon, um dies gleich zum voraus zu sagen, die Hauptsätze des Verf. in den
bisher gebotenen Teilen der Arbeit nicht bewiesen sind. Auch kaum mehr
in den noch ausstehenden bewiesen werden können, daher ich, um die Reihen-
folge der Berichte nicht zu stören, die drei bisher veröffentlichten Kapitel
schon jetzt bespreche. Nach einer beherzigenswerten Einleitung über die
Sprachverderbnng durch halbgebildete Sprachmeister handelt das erste Kapitel
ober die Orthographie und die Aussprache der von ille abstammenden Formen.
Wahrend vorvokalisches gli, quegli u. s. w. der Erklärung keine Schwierigkeit
9*
134 BESPRECHUNGEN. W. BiEYBR-LÜBKE,
Ich wende mich nun zu ein paar Punkten, die aus dem einen oder
andern Grunde mich besonders interessieren. S. loi wird als Vertreter von
'OS wieder -e angesetzt. Ich habe bei verschiedenen Gelegenheiten unter
anderm auch bei der Besprechung eines frühem Artikels von Bianchi Zs.
XI, 283 Grunde dafür angeführt, dafs -au zu -i werde, dann nochmals alles
kurz zusammengefafst Rom. Gramm. I, 243 und Ital. Gramm. S. 60. Bianchi
scheint nur die Darstellung in der Rom. Gramm, zu kennen, die ihm zu kurz
ist, und verweist mich dafür, dafs amave gesagt worden sei, auf Nannucci,
Analisi crìtica dei verbi S. 140. Ich will daher die Gelegenheit benutzen,
nochmals alles zusammenzustellen, was fur meine Annahme spricht. Aus-
lautend tonloses -as liegt vor in rosas, cantas, vendas, sentías, cantadas, ven-
debas, sentiebas, foras : damit sind, so viel ich sehe, die Beispiele erschöpft.
Wenn wir nun wissen wollen, was daraus im Italienischen werde, so dürfen
wir nicht uns zuerst in lautphysiologischen Spekulationen ergehen und sagen,
weil das a lang ist, so widersteht es einer allzu starken t-Infektion, sondern
wir müssen sehen, was uns die Beispiele lehren und dann erst eine laut-
physiologische Erklärung suchen. Foras wird zu fuori. Man mag mit Rück-
sicht auf frz. hors einwenden, fuori sei vielmehr lat. foris. Allein näher als
frz. hors steht dem tosk. fuori das kalabr. fore (Scerbo S. 23), das nicht auf
foris beruhen kann, da sentis zu sienti, sentitis zu sentiti wird. Im Imper-
fektum wird -bas zu -in. Will man das -x mit Bianchi aus dem Präsens über-
tragen sein lassen, so ist zweierlei nötig, nämlich der Nachweis der älteren
Form 've und die Begründung für die Uebertragung. Wenn man einst, wie
Bianchi annimmt, flektierte
canto cantava sento sentiva
cante cantave senti sentive
canta cantava sente sentiva,
wie konnte, auch wenn wir schon noch analogisches t in canti zugeben, dieses
I in das Imperfektum dringen? Vom Imperfektum Konjunktivi her? Aber
weshalb denn nicht auch i. Sing, -vx? Vom Präsens her, wie i.Sing. -90?
Aber wie, wenn wir 2. Sing, -s auf viel weiterem Gebiete treffen als i. Sing,
-o? Und das ist in der That der Fall, vgl. amail. -ava -avi bei Bouvesin,
aven, bei Calmo u. s. w., römisch noch jetzt -ava -avi u. s. w., so dafs also
vielmehr die Gleichheit von 2. und 3. Sing, der zwei Tempora auf einem Teile
des Gebietes auch i.Sing. auf -o hervorgerufen hat. Besteht bei der 2. Sing,
zwischen Präs. und Imperf. ein engerer Zusammenhang als bei der i.? Soll
man nicht sagen: Nachdem lautgesetzlich die 2. Sing, in den beiden Zeiten
gleich geworden war, folgte auch die i. Imperf. dem Präs.? Ich konstatiere
weiter, dafs Nannucci nur ein einziges Beispiel für -ve bringt, aufserdem giebt
er ein dev^, was zu devee statt devei zu ergänzen reine Willkür ist, zwei
dovee. Das ist sehr wenig, wenn man bedenkt, dafs im Präsens cante und
canti allerdings schwankt. Wie nun? Im Präsens, wo nach Bianchi cante
senti vendi neben einander standen, hat cante vor den andern weichen müssen,
ist aber nicht ohne Kampf gewichen, im Imperf., wo -ave -ive -eve bestanden,
hat sich -t mit grofser Schnelligkeit eingeführt und -e verdrängt fast ohne
jede Spur. Soll man das einzige Beispiel aus dem Tesoretto, das allerdings
in fast allen Handschriften, s. Wieses Ausgabe Vers 2571, und im Versinnern
ARCHIVIO GLOTT. ITAL. XHI, 2. I35
steht, also nicht durch den Reim bedingt ist, nicht eher als Schreibfehler
betrachten?
Ich komme nun zum Präsens. Nach Bianchi wären die lautgesetzlichen
Formen cante, senti, vendi, die I. Konj. also nach den beiden andern umge-
staltet, was ja allerdings möglich ist, vgl. kalabr. kanti nach stenti, vendi
neben kantave, wo also kanti zweifellos analogisch ist. Allein es fragt sich,
ob diese Annahme nötig sei und ob wirklich senti, vendi als lautgesetzliche
Vertreter von sentis, vendis betrachtet werden können. Dafs sentis zu senti
wird, ist wohl zweifellos und von niemandem in Zweifel gestellt. Dagegen
hilte ich es für nicht erwiesen, dafs -is zu -t werde. Sichere Fälle von -¿r
sind mortis, j'ovis, vemris und die 2. Plur. 'tis. Ortsnamen und Zusammen-
setzungen, deren zweites Glied einen Genitiv enthält, lasse ich absichtlich
beiseite, da ihr Ausgang -e ohne weiteres als attrahiert gelten kann, doch
mafs ich sagen, dafs, wo das Italienische so viele Ortsnamen auf -i hat, es
mir anfiiUig wäre, wenn *Porto Veneri aus Partus Veneris sich nicht ge-
balten hätte. Doch wie gesagt, damit lafst sich nichts beweisen. Aber die
Wochentage. Bianchi nimmt an, man hätte lunedì, martidì, mercolidì, gio-
vidi gesagt, dann nach lunedì alle andern umgestaltet. Es ist nun ja zweifel-
los, dafs wir oft genug die Wochentage in ihrer zeitlichen Folge aufzählen,
dais also von den dreien der ^-Tag der erste ist, aber das scheint doch für
die Sprache oder richtiger für die Assoziation nicht mafsgebend gewesen zu
sein, denn überall da, wo -j- bleibt, wird auch lunae, mercuri mit -s ver-
sehen, martis, j'ovis, veneris des -j beraubt: span, lunes, miércoles; íriaul.
btnis, mierkus, eng. lündcidi, prov. düuns, dimercres ; im Rumänischen, wo
laatgesetzUch lune, marft, miercurï, joì, vinerï bestanden, wird nicht marfi
zn mar¡e sondern lune zu lufß. So mufste man auch im Italienischen, wenn
Blanchis Grundformen richtig wären, lunidi erwarten oder doch wenigstens
einen Grund haben für die Ausnahmsbehandlung. Setzt man aber an lune^,
marte; mercoli; giove; so ist es ganz verständlich, dafs mercóle- für mercoU-
eintritt. Auch hier ist das Kalabresische interessant. Abweichend vom Tos-
kanischen wandelt es thatsächlich -is zu 4, vgl. aviti, marti, yuovi, behält
aber -ae als -€, müfste also lune sagen, so dats wir somit hier die von Bianchi
geforderten Formen hätten. Was geschieht nun? Nicht marti sondern lune
wird umgeändert, man sagt luni. Ich meine, wer ohne Voreingenommenheit
die Thatsachen auf sich einwirken läCst, kann zu gar keinem andern Resultat
kommen, als dafs marte-, giove- lautgesetzlich sind. — Die 2. Plur. aller
Zeiten geht auf -te aus. Will man darin nicht den lautlichen Vertreter von
'tis sehen, so mufs man zu der Annahme einer Uebertragung vom Imperativ
greifen. Nun scheint es allerdings nicht ganz unerhört, dafs cantate für can-
tatis eintritt, ich habe selber Rom. Gramm. II S. 165 und 177 für rätische und
provenzalische Formen dies angenommen, allein die Verhältnisse liegen da
ganz anders als im Italienischen. Von Interesse ist wiederum das Kalabresische.
Lantgesesetzlich müfste man hier Ind. -ti, Impt. -te haben, also die von Bianchi
fñr das Toskanische geforderten Formen. Statt dessen erscheint nur eine
Form und zwar Ind. -ti und diese wird auf den Impt. übertragen, was ja auch
das durchaus Natnrgemäfse ist. Hätten einst auch im Tosk. -ti und -te neben
anander gestanden, so wäre also der Impt. nicht nur an Stelle des Ind. und
Konj. Praes, sondern auch des Imperf. und Perf. getreten, noch dazu ohne
1
136 BESPRECHUNGEN. W. METER -LÜBKfi,
dafs das alte 'U auch nur die mindeste Spar hinterlassen hätte. So ver-
wickelt man sich wieder in Schwierigkeiten und weshalb ? Ist denn irgendwo
auch nur der Schatten eines Beweises gegeben, dafs 'is nicht -e werden könne?
Ich finde ihn nirgends, wenn nicht in in irgend einer ohne Rücksicht auf
das Material gemachten Spekulation, der natürlich keine Beweiskraft beige-
messen werden kann. Objektive Betrachtung wird uns also zu der Annahme
fuhren, dafs vendis su vende wird. Halten wir nun Blanchis Voraussetzung,
dais cantas zu cante werde, fest, so werden wir zu der wenig wahrschein-
lichen Annahme gezwungen, dafs cante, vende nach senti umgestaltet worden
sei, wogegen bei meiner Auffassung sich vendi statt vende nach senti und
canti ohne weiteres begreift. Sehen wir uns nun die Thatsachen an. Die alte
Dichtersprache schwankt bei den Verben I und III zwischen -^ und -4, so
zwar, dafs die -^-Form nur im Reime steht. Bezeichnend ist in dieser Hin-
sicht Dante Inf. V 19: ¿guarda conC entri e di cui tu ti fide. In Brunettes
Tesoretto und Favolello findet sich folgendes Verhältnis. Von den Verben
der ^-Konj. zeigt vedi ausnahmslos -i 627, 633, 679, 1137, 2240, 2458, 2493,
2624, 2861, 2863; femer finden sich vuoU 537, 1367; tieni 1392; siedi
1552; poni 626, 723, 1 1 50; despendi 1402; aprendi 1649; chonosci 2624;
credi 2239 neben intende 406, 2862, perde 1792. Das sind alles Beispiele,
in denen wohl kein Zweifel über den Modus bestehen kann; andere, bei denen
es zweifelhaft ist, ob sie Ind. oder Konj. darstellen, sind beiseite gelassen.
Man sieht also, die alte Regel, dafs 'is zu -e, aber -es zu -t wird, ist noch
ziemlich treu bewahrt, doch erschdnt nicht nur bei crecU, das mit vedi reimt,
sondern auch bei einigen andern schon die neue Form. Von Verben I sind
Indikativformen guardi 646, pensi 763, 2646, giudichi 1947, truovi 2081, 2083,
2457, muti 2555, incholpi 2639, mostri 2644, also im ganzen IO Belege, von
denen nur zwei im Reime stehen; dann: chure 492, ose 500, mute 1148, sgho-
mente 1400, truove 1809, vante 2467, parle 2643, mit Ausnahme des letzteren,
nicht ganz sicheren, alle im Reime.' Nun der Konjunktiv. Aus -ihn, -^s, -?/
mufste -e, -i, -e, aus -am, -as, 'at dagegen -a, -i, -a entstehen. Wenn in
I., 3. n, in lautgesetzliches -a von jeher und zu allen Zeiten erscheint und
analogisch in 2. -a eingeführt wird, so zeigt doch die älteste Sprache in 2.
neben -1 auch -e und zwar in folgendem Verhältnisse. Ausschliefslich ist -^
in abie 1485, jx> 410, sapie oder sa^cie 398, 403,493, 1388, /oc^ 404, 1679,
1829, 1956, intende 426, rende 151 1, vade 1802, move 1810, mente 1874,
promette 1903, dimette 1904, crede 1957. Dagegen bei I giuochi 1435, torni
1135, ckassi 1161, amendi 1650, affretti 2558, guardi 2Syì neben apare (wohl
impare zu leseo) 426, porte 2147, dimostre 2148 und prove Fav. 2. Auch
hieraus scheint mir nur der Schlufs möglich, dais -1 lautgesetzlich aus -as
entstanden sei. Dafs im Konj. II dieses lautgesetzliche -i durch -^ verdrängt
ist, erklärt sich ohne weiteres einmal daraus, dafs auch in I canti für beide
Modi vorlag, und dann aus dem Einflufs der starken abbie-, faccie-, sappie-
Klasse, wo zu i. abbia, 3. abbia eine 2. Sing, abbi (die ja als Impt. fungiert)
darum aus der Rolle fiel, weil Modus- und Personalzeichen verschmolzen
waren. Was die wenigen ^-Formen in I betrifft, so kann man sie nicht fur
1 Ich erwähne torne 2492 nicht, da ich es for eine dritte Person halte,
aufserdem den handschriftlich gut beglaubigten Indikativ vorziehe.
ARCHIVIO GLOTT. ITAL. XIII, 2. 137
•as zu -â im Indik. anfuhren, da zwei der Belege im Reime stehen, die beiden
andern aber als Anlehnung an m gefafst werden können. Was nun die
^-Formen in I Ind. betrifiit, so durften sie sich am besten daraus erklären,
dafs das Schwanken zwischen -i und -^ in III die Dichter veranlafste, wo es
der Reim erforderte, auch in I -^ einzuführen. Wie es sich mit den Belegen
für -« in Prosastucken verhält, die Nannucci anfuhrt, vermag ich nicht zu
sagen, da ich den betreffenden Text hier in Wien nicht bekommen, also auch
seine mundartliche Färbung nicht beurteilen kann. So bleibt noch der Fall
rosas. Da es keinem Zweifel unterliegt, dafs ital. rose den lat. Nom. wieder-
geben kann, so wird man sich fragen: giebt es syntaktische Verbindungen,
in denen das Substantivum im Acc. Plur. erstarrt ist und wie lautet in diesen
Verbindungen der Schlufsvokal ? Ich habe Zs. XI, 283 aus Blanchis Samm-
lung Piantraig-ni hervorgehoben, das planum intra rnneas wiedergiebt. Bianchi
meint nun, in 'iaU hätten die zwei i das a erdrückt. Das setzt wieder voraus,
dais -as ober -ais zu -e oder -i geworden sei, was nicht bewiesen ist; es setzt
aber anch Einflnis eines Palatals auf einen folgenden Vokal voraus, der sonst
im Toskanischen nirgends begegnet. Als weiteres Beispiel habe ich far
bocchi genannt, das Bianchi keiner Silbe würdigt, als drittes möchte ich
IntraccoU anfuhren, das auf InUraquas zurückgeht, vgl. zur Schluissilbe
futtoia ans noctua und pascolo aus pascuum. Den Schlufs des betreffenden
Abschnittes (S. 191), der darin gipfelt, dafs le Porcigliê 'risponde in tutto
e per mtto ad uno spgn. las DorcHlas\ habe ich mich vergebens bemüht
ta verstehen; nur soviel scheint mir daraus hervorzugehen, daCs Bianchi der
nicht durch theoretische Erwägimgen sondern durch zahlreiche Thatsachen
gewonnenen Erkenntnis von der Sonderstellung der Ortsnamen mit Bezug auf
die Kasusfrage nicht genügend Rechnung trägt. — Wenn ich schlieCslich noch
sagen soll, wie ich mir den Wandel von -äs zu -i denke, so kann ich dafür
ganz einfach auf Rom. Gramm. I § 309 verweisen. Wir s^en da, dafs auf
vielen Gebieten, auf denen -s bleibt, also kein i entwickelt, -as zu -es wird,
sei es nun, dafs es sich wirklich um einen Einflufs des -s handelt, sei es dafs
überhaupt ein schliefsender Konsonant die Entwickelung des -a auf andere
Wege leitet als direkter Auslaut. Das so entstanden» sekundäre *ês aber
gebt dieselben Wege wie primäres, d.h. es wird zu -t.
Ich will nun noch einen Punkt berühren, der zeigt, wie wenig fest die
Stützen sind, auf denen das kühne und auf den ersten Blick blendende Ge-
bäode aufgeführt ist. In § 9 werden 'fatti introduttivi alla dottrina dell'attra-
zione e della propagginazione' angeführt. ARla ist aus mUfâ in der Art ent-
standen, dafs das i in die Stammsilbe trat und mit dem betonten i verschmolz:
i^la. Wenn daneben nun miglia als Wegmafs vorkommt, so erklärt sich
das daraus, dafs hier miliare zur Seite stand, das heifst, eine Lautverbindung,
in der das zweite t zwischen zwei langen Silben stand, deren zweite noch
dazu betont war, wodurch die attrahierende Kraft des ersten i paralysiert
wurde. Dies die Theorie des Verf. Ich gestehe, dafs sich das meinem Ver-
ständnis vollkommen entzieht. Ich kenne zunächst kein miliare sondern nur
id). wiiliarius in der Bedeutung *ein tausend in sich begreifend \ Ntr. miUa-
rvim 'ein tausend' und 'Meilenstein*. Wenn nun miliarium zu migUajo
wird, soll es denn in der letzteren Bedeutung, die nicht italienisch und nicht
romanisch, also wohl auch kaum spätlateinisch ist, müia 'Meile' beeinflufst
138 BESPRECHUNGEN. W. MEYER -LÜBKE,
haben, in der zweiten, die im Italienischen wie im Französischen weiterlebt,
also zu allen Zeiten bekannt war, nicht auf nuaa gewirkt haben? Man er-
wartet doch gerade das Umgekehrte. Ist es denn so ganz unerhört, dafs
mig^Ua als Plural zu mille sich insoweit dem Singular angepaist habe, áaJs
es an Stelle eines palatalen ein dentales / annahm? Wenn ich nicht sehr
irre, ist mila eine junge Form; die Alten sagten noch miglia oder latinisie-
rend milia, vgl. Nannucci Analisi critica 375 Anm. und Dante Inf. XXVI, 112.
Oder soll durch irgend eine geheimnisvolle Kraft das -a bis ins XIIL Jh.
hinein das zweite i gehalten haben? Wir haben folgende Alternative vor
uns. Neben einander stehen due mila * zweitausend ' und miglia 'Meile' aus
lat. milia. Nur das eine kann lantgesetzlich sein. Wir haben femer mille
'tausend' und migliajo 'eine Zahl von tausend*. Entweder ist nun mäa
lautgesetzlich und migha nach migliajo umgestaltet oder miglia ist lantgesetz-
lich und mila hat sich nach mille gerichtet. Da ein begrifflicher Zusammen-
hang zwischen mila und mille besteht, zwischen miglia und migliajo nicht,
da aufserdem müa eine junge Form ist, so ergiebt sich die Antwort von
selbst. Das nächste Beispiel wird durch giglio, gioglio geboten. Man flek-
tierte Nom. lili(s), Acc. lüi. Dat., Abi. Uäd. Aus litt entstand /r^/t, lyili, durch
Dissimilation yili und daraus gigli-o durch Einflufs, wenn ich recht verstehe,
des Dat., Abi. ligUo, der seinerseits den Wandel von / zu /* u. s. w. nicht
gestattete. Ein komplizierter Vorgang, der wenig Ueberzeugendes hat. Wenn
wir von logUo absehen, das sich zu gioglio verhalten kann wie luglio zu
giugUo» so weisen die romanischen Sprachen auf yolyum oder yoyum (span.
joyo, portg. joio). Die Zwischenstufe ist wohl lyolyum, das sich zu lolyum
verhalt wie beispielsweise ital. temo zu setius, tarent. Ôeééa zu *secca (sepia),
indem mit anderen Worten der Anlaut dem Inlaut angeglichen ist. Sodann
lisciva, das über lixiiva aus lixivia entstanden sein soll. Allein es ist zu be-
merken, dafs im Lateinischen Uxiva mit lixivia gleichbedeutend ist und dafs
also nichts nötigt, ital. lisciva von üxiva (frz. lessive) zu trennen und es ge-
rade zu liscivia zu stellen. Aus lixiva aber entstand lisciva ganz korrekt.
Weiter soll stnu aus simiu zu scimi und nun mit dem 'O des Abi. oder der
0-Stamme zu scimmia geworden sein und scimmia nach sich gezogen haben,
also ursprünglich scimi, simmio, simmia, dann schwindet scimi, giebt aber sein
SC' den beiden andern Formen ab. Ich habe Rom. Gramm. I S. 344 einem î
ohne weiteres die Fähigkeit, s zu palatalisieren, zugeschrieben. Die Zahl der
zweifellosen Beispiele ist ja freilich gering, da scirocco, wie Bianchi in der
Anm. sagt, arabisches s haben kann, aber scima aus sima bei Vegetius läfst
keine andere Erklärung zu und wiegt wohl sì auf, dessen abweichende Be-
handlung verschiedener Deutung fähig ist. Hervorheben will ich, dafs bei
diesem Anlafs cinghiale mit cinghia zusammengebracht wird, was wohl zweifel-
los richtig ist.^ Wozu aber, wenn si stets zu sei wird, die Erklärung so zu
komplizieren, statt sich mit einem einfachen physiologischen Vorgang zufrieden
zu geben? Und dasselbe gilt, wenn der Unterschied zwischen 9xtX, cegüo
und flor. cigHo u. s. w. dahin gedeutet wird , dafs aus ctR^m. zunächst átlUm,
cUim entstanden sei, dann cili auf *ceglio eingewirkt habe. Ich sehe nicht,
was mit dieser Erklärung gewonnen wird. Die Verschiedenheit zwischen
* Frz. sanglier f das im Afr. stets mit j- geschrieben wird, ist singularisa
ARCHIVIO GLOTT. ITAL. XIII, 2. I39
Florentinbcfa und Aretinìsch bleibt bei ihr so gut dunkel wie bei deijeni^en,
die f statt ç dem palatalen t zuschreibt; letztere hat aber den grofsen Vor-
teil, dais sie auch Corniglia aus Corneita in sich begreift und vor allem
mùchia u. s. w., tigita u. s. w., die in demselben Gegensatz zu aret. meschia.
Ugna stehen, unter denen ischio aus aesculum wiederum zeigt, dafs tatsach-
lich palatale Konsonanten e zu 1 wandeln. Die Sache liegt also so. Vor
den drei dentopalatalen Lauten /', n\ st' (denn mistio ist bekanntlich die
eigentlich florentinische Form) erscheint im Florent, i fur lat. / und e. Nun
kann man annehmen, dafs diese Uebereinstimmung Zufall ist, man kann für
jeden einzelnen Fall eine besondere Erklärung suchen , mufs freilich dann zu
jenen Kreuzungen verschiedener Formen seine Zuflucht nehmen, mit der
Bianchi operirt, ohne dafs man die zu Grunde liegenden lautlichen Vorgänge
an einer Reihe zweifelloser Beispiele dargethan hätte, oder aber man sieht in
der Uebereinstimmung das wahre Wesen der Erscheinung und findet dann
also ihre Erklärung in der physiologischen Natur der Konsonanten.^ — End-
lich soll cerasium über céràsi zu cercLeñ werden, dann wieder ceraesio, ital.
ääegio. Gegen Cornus Erklärung wird, nur eingewendet, es sei historisch
imwahrscheinlich, dafs sen., aret saragia und flor, ciliegia auf verschiedenem
Wege entstanden seien. Es ist dem Verf. also wahrscheinlicher, dafs in
Siena em anderer Kasus bewahrt sei als in Florenz, denn dafs das südlichere
Siena eine dem ganzen Süden eigene Form nocJi mitbekommen habe. Ich
erlaube mir nur eine ganz kleine Frage : ist auch das j- in sen., aret. saragia
echt senesisch-aretinisch? Zeigt es uns nicht, dafs das Wort thatsächlich
'è venuto per via diversa'? Oder wie soll man es mit der südosttoskanbchen
Lautentwickelung vermitteln? Wenn dann gegen vulglat. *céresus aus cérasus
\^ sèdano aus selmon verwiesen wird, so übersieht der Verf., dafs sedano
nicht 'latino volgare' sondern italienisch ist — das ist aber etwas ganz anderes.
So bleibt von der ganzen Reihe nur Cagüari, das über Caraleis entstanden
wäre. Da mir die Lautgeschichte der Mundart von Cagliari nicht genügend
bekannt ist, habe ich über das Wort kein Urteil.
Ich wiederhole, der Artikel enthält unendlich viel Anregendes, im ein-
zelnen manche glückliche Deutung; ich gebe zu, dafs die Erklärung von sedia,
alia aus sedi (sedes), au versehen mit dem fem. a viel für sich hat, obschon
ich mir allerdings den psychologischen Vorgang nicht recht klar machen
kamt, da doch sonst bei solchem Deklinationswechsel der alte Auslaut
schwindet ; aber die ganze Theorie, auf der er sich aufbaut, vermag ich nicht
anzunehmen.
261 — 279, C. A voli o , Le rime nei canti popolari e nei proverb j sici-
Hani e le loro dissonanze. Zeigt an mehreren Beispielen, dafs in Sprüch-
wdrtem und im Reime noch oft alte Wörter und Wortformen geblieben sind,
die heute sich ganz verloren haben, und dafs manche unvollkommenen oder
schlechten Reime durchaus korrekt sind, sobald die alten oder auch dia-
lektische Formen eingesetzt werden, die die Sammler verwischt haben.
280 — 2S9. G. J. Ascoli, Figure nominativali proposte o discusse ed
altro insieme. Ein in Briefform geschriebener sehr gehaltvoller Artikel, in
' Eine dritte Möglichkeit, dafs cigüo u. s. w. durch ßgüo u. s. w. attra«
hicrt sei, weist auch Bianchi ab, daher ich darüber hinweggehe.
140 BESPRECHUNGEN. W. MEYER -LÜBKE,
welchem neben allerlei morphologischen Fragen auch trefflich über die Be-
nützung der Appendix Probi bei der Bestimmung vulgärlateinischer Formen,
dann über das Alter von ü aus (, über das Verhältnis von sobu> zu sucidus u. a.
gehandelt wird. Hauptsächlich besprochen werden scheinbare oder wirkliche
Nominative auf -ex, namentlich Vertreter von forfex, heres, nares "^^ ver-
tragus u. a., sodann das Verhältnis zwischen got. asilus, akeä und lat. asinus,
acetu, wo nach der von mir Rom. Gramm. I § 643 und von Kluge, Pauls
Grundriss I 609 und Zs. XVII 559 ff. vertretenen Auffassung die Verteilung
der lateinischen Wörter auf zwei verschiedene germanische Deklinationsklassen
auf verschiedene Aussprache des », je nachdem es im direkten Auslaute
{acetu) oder vor -s {asinus) stand, zurückgeht. Ascoli dagegen sagt: ein lat.
Nom. auf -us oder 'Os mufste im Gotischen notwendigerweise in die »-Klasse
übergehen, da es keine Nom. auf -os oder -as besafs, und ebenso konnte acetu
nur zu akeit werden, weil das Gotische keine andern Neutralstämme hat,
denen sich ein acetu besser ansc)ilösse. Für Ascoli ist also die gotische
a-Deklination für lat. Neutr., die «-Deklination für lat. Mask, der Näherungs-
wert, wenn ich mich so ausdrücken darf. Diese Deutung hat infolge ihrer
Einfachheit etwas Bestechendes und dafs -arius zu -areis wird, könnte ihr
zur Bestätigung dienen, wie denn auch Ascoli *aurki oder *aurkeis aus
urceus oder urceum anführt. Man könnte nämlich sagen, da das Gotische
keine Substantiva auf -jus hatte, sei -eis der nächste Vertreter von lat -rius,
und assarjus würde dagegen kaum ins Gewicht fallen. Kluges Argumentation
gipfelt aber darin, dafs zur Zeit, da die Germanen sich mit den Römern be-
rührten, das auslautende -a aus -o noch bestanden habe, und dafs dieses -a
auch das lat. -0 wiedergebe scheint mir trotz des von Ascoli angeführten
got. súlja aus sqlea sehr wohl möglich. Wenn ich mich schlielslich, ent-
gegen meiner früheren Auffassung, jetzt Ascoli anscUiefse, so bewegt mich
dazu der Umstand, dafs sie über eine Schwierigkeit hinweghilft, für die
sich bei Kluges Darstellung schwer ein Grund findet und die auch Gröber
Zs. XVII 560 Anm. I hervorhebt, nämlich dafs die germ. Wörter vom lat.
Nominativ ausgehen. In der Flexion von asinus fiel der Nom. Sing, mit
dem got. Nom. Sing, auf -»j zusammen, alle andern Kasus hatten, wenn das
-um anders gesprochen wurde, hier keine Entsprechung; in dçr Flexion von
acetu aber hatte kein Kasus eine entsprechende Form im €rOt., so mufste man
^ [Zu dem von A. S* 285 besprochenen und als Nom. plur. gefafsten
ita!, narice, span. port, nariz u. s. w. := *ndr-tcae zu *ndr-ica, bemerke ich,
dafs es in meinem Artikel über *narix (Wölfflin, Arch. 4, 129) statt mail, naris
piemont naris heifsen mufs; zu der von A. angenommenen Accentversetzung
narice aus narice will auf französischem Boden das beames. narita Nasen-
löcher wenig passen ; es wäre zu erklären, wie es komme, dafs man sich hier
des obliquen Kasus "^náricas zu Gunsten des Nominativs *naricae entledigt
hätte; und wie soll die Accentversetzung hier erklärt werden? Auch durdi
Nasica und soritz statt sorTce ? Damit -tee ]>> -tee wird , bedarf es eines asso-
ziativ wirkenden Wortes auf -tee, das sorex ja doch nicht ist. — Mit Recht
beanstandet A. S. 2S6 das von mir WöUfiin Arch. 4, 124 angesetzte *muscea
aus musca; der Ansatz ist durch Alton, Ladinische Idiome, hervorgerufen, der
nicht nur moscia S. 266 schreibt, sondern auch ck und ci{'Voc.) neben einander
(vgl. S. 170: ciaccé und chaceé) gebraucht, und ch und ci(V oc), S. 79 C, keines-
wegs völlig identifizierte, so daXs moscia und mosái mir verschieden zu sein
scheinen mnfsten. Hrsg.]
ARCHIVIO GLOTT. iTilL. XÏII, %, I4I
sich mit einem Näherungswert begnügen. Dabei wird vorausgesetzt, dafs die
neutralen »-Stamme nicht genügend zahlreich waren, um Einflufs zu üben.
In der That fuhrt Kluge Pauls Grundrifs I 389 nur ein halbes Dutzend an,
von denen aber nicht einmal alle denjenigen Germanen, die mit Römern in
Berührung gekommen sind, bekannt gewesen sein werden. Was sodann den
Gegensatz zwischen kuiü^ Mask, und IteU^ Neutr. in suditalienischen Mund-
arten betrifft, der mich ebenfalls veranlafst hatte, dem -us eine andere Qua-
lität zuzuschreiben als dem -u und -ud^ so löst Ascoli die Schwierigkeit
damit, dais er iU-koc für das Neutrum ansetzt. Ueber astur, kavo kommt
freilich auch er nicht hinweg, denn das *capor, das er als 'mera interroga-
zione, cioè meno d' un'ipotesi' aufstellt, würde doch wohl im Astur, sein -r
nicht aufgegeben haben. Wenn er dann aber log. domo, das 'O statt 'U zeige,
ohne Neutrum zu sein, als gegen meine frühere Auffassung sprechend anführt,
so glaube ich, verdankt dieses Wort seinen Auslaut dem Inlaut, vgl. koro
*Herz', oro 'Gold', tesoro 'Schatz', wenn auch freilich noch zu untersuchen
bleibt, wann betontes 6 ein nachtoniges -o statt -e, -» nach sich ziehe. Zum
SchlnCs wird das Verhältnis von -adro und -ator in ähnlicher Weise besprochen
wie ich es ItaL Gramm. S. 176 und 296 gethan habe. Unter den verschiedenen
Sinzelbemerkungen will ich nur noch hervorheben, dafs das lombardische läes,
lèves, lares ansprechend auf latice zurückgeführt wird.
293 — 308. E.G. Parodi, Il dialetto di Arpiño. Vokalismus der Mund-
art von Arpiño, Prov. Caserto, die erste Darstellung der Sprache einer mehr
noch als Campobasso zur neapolitanischen Gruppe gehörigen Ortschaft und
daher sehr willkommen. Vom Neapolitanischen abweichend ist der Umlaut
von d'i zu ie oder t, der aus den Abruzzen bekannt ist, übrigens in Arpiño
nor mehr in der Konjugation, nicht in der Deklination erscheint. Wie soll
man sich das zurecht legen? Auch in Lanciano zeigen bei weitem nicht alle
Maskulina mit wurzelhaftem a im Plural ¿f, wogegen im Verbum stets ie aus
a-i anflritt, so dafs also der arpinatische Zustand nur eine Weiterentwickelung
dessen ist, was sich auf den entgegengestzten Ausläufern des Abruzzengebietes
anbahnt. Stimmt nun aber Arpiño mit umgelautetem a zu den Abruzzen, so
stellt es sich dagegen in der Bewahrung von e^ 0 zum Neapolitanischen, so
dafs sich also fragen würde, ob vom Süden her die Diphthonge ei, ou ver-
diängt worden oder vom Norden her e aus a-i eingeführt sei. Auffällig auf
den ersten Blick ist die i.Plur. auf -emc, während doch im Nomen e-u zu
t-^ wird. Es gilt dies, so viel ich sehe, für das ganze Gebiet, auf welchem
das auslautende u die Entwickelung des betonten f bestimmt, aber nur für das
Ptäsens, wogegen das Imperf. Konj. in Campobasso (Arch. Glott. IV 184), in
Alatri (Arch. Glott. X 169) und wohl auch in den übrigen Gebenden mit -zmf
(üe reguläre Entwicklung aufweist. Es ist daher wohl möglich, dafs, wie
Parodi will, die 2. Plur. mafsgebend gewesen ist, doch ist noch zu unter-
suchen, ob diese nicht wie in norditalienischen Mundarten umlauten mufs.
Es findet sich nämlich nicht nur -itç im Imperf. Konj., wo man ja nun Ein-
flafs der i.Plur. annehmen könnte, sondern auch in Arpiño "itçvç in der
2. Flur. Imperf. Ind., nicht aber in andern Mundarten, wohl weil in den
Abruzzen und in der Molise fast überall oder überall im Plur. des Imperf. Ind.
•«M^, -atç durchgeführt ist. Die Frage kann hier nur gestellt werden, da zu
ihrer Lösung eine vollständigere Uebersicht über die Konjugation nötig wäre.
142 BESPRECHUNGEN. A. TOBLER,
309 — 328. S. Pieri, // dialetto gaUo^romano di Gombitelli nella pro-
vincia di Lucca. Interessante Mitteilungen über eine aus 700 Seelen be-
stehende Sprachinsel unbekannten Alters, die nach einer Anmerkung Sal-
vionis etwa dem Ostabhange des tosko-emilianischen Appennins angehört
329 — 348. S.Pieri, // dialetto Gallo-Romano di Sillano, Ebenfalls
ein emilianischer Dialekt auf dem Sudabhang des Appennins im obersten
Serchio-Thale, nur durch einen Reitweg mit der Provinz Reggio verbunden,
aber trotzdem noch jetzt mehr dahin als nach dem Toskanischen neigend.
Merkwürdige Erscheinungen zeigt der Konsonantismus. In dd! aus / möchte
man fast an das Florentinische denken; aber gerade in Lucca ist gg aus /
unbekannt; gg, dd, bb für intervokalisches c, t, p ist aus dem Nordsardischeu
bekannt und sieht fast aus wie eine Art Kompromiis zwischen der toska-
nischen und der emilianischen Lautung, doch ist eine genauere Darstellung
der Mundarten der Provinz Reggio noch abzuwarten, bevor ein sicheres Ur-
teil gefallt werden kann. Die tönenden Verschluislaute werden hier ganz zu
Spiranten, also Pyaya (plaga), kretiçr {credere), bewçr. Dabei ist besonders
bemerkenswert, dafs die Verteilung von gg, dd, bb und y, Ò, w nicht dem
Lateinischen sondern dem Toskanischen entspricht, also layç wie tosk. lago
neben amtggç = tosk. amico, gri9a = grida neben diddç = dito, ariwa =
arriva neben pebbe = pepi}, dafs also die toskanische Evolution vorausgesetzt
wird, mit einzelnen nicht immer verständlichen Abweichungen. Den Reflex
von tosk. </, g zeigen nämlich nicht nur itada = state, das regelrechter ist
als die tosk. Form (vgl. tosk, cittoiie u. s. w.), sondern auch pratfç= prato
und bujfç, poyç = buco, poco. — In der Formenlehre ist betontes me u. s. w.
tosk., nicht emil., ebenso zeigt die Konjugation eine ganze Reihe unemilia-
nischer Züge, namentlich i. Plur. Praes. -j^an, 2. Plur. Imperf. Ind. auf -fç,
2. Sing, und 2. Plur. Perf. Auf -àtç, 2. Plur. Imperf. Konj. auf -i^ç. Die Formen
des Imperf. wie des Perf. machen übrigens Schwierigkeit. Im Imperf. lautet
der Plur. -fwçm, -^çtç für alle drei Konjugationen und ähnlich im Perf. I — III
1. Plur. 'fwçm, 2. Plur. -fi/f, im Imperf. Konj. -fssçm, -fitç. Pieri meint,
das auslautende -1 der 2. Plur. hätte in I a zu ^ umgelautet, danach sei die
2. Plur. II, in umgestaltet und nun überall die i. Plur. der 2. gleichgemacht
worden. Das halte ich nicht für richtig. Zunächst ist es überhaupt zweifel-
haft, ob im Auslaut der 2. Plur. wirklich -t bestanden habe, da doch das
Toskanische -e zeigt, und wenn dies der Fall wäre, so müfste man doch er-
warten, dafs auch im Präsens -ftç aus -atis erscheine und dafs in der 2. Sing,
sich der Umlaut finde. Ich möchte mich daher nach einer andern Erklärung
umsehen. Das Perfektum von habere lautet in der i. Plur. awçtiçm. Das ist
natürlich eine ganz unursprüngliche Form, bei der zunächst das aw- erst über-
tragen ist. Aber auch ^tt^m aus noch nicht ganz verlorenem fttçmç ist erst
umgestaltet aus einem nach Ausweis des -ç von jeher proparoxytonierten
^çmç, das genau dem lucch. éhbimo und dem monferr. fvmu entspricht, das
Rom. Gramm. U S. 299 erschlossen ist. Da nun in Sillano wie in allen den
Mundarten, die mm vereinfochen, die alte 1 . Plur. Perf. notgedrungen mit der
I.Präs, zusammenfiel, so läge es nahe, sich von aw^çmç, wozu fwçm^ er-
weitert worden war (vgl. aviemu in S. Fratello), -^^mç als Endung zu abs-
trahieren. Nach '^wçmç richtete sich -fite statt -aàtç u. s. w., da -astç nach dem
Zusammenfall von -t und -e mit der 2. Sing, gleichlautend war, und dem Perf.
ROMANIA NO. 91. 92. I43
folgte das Imperi. Konj., diesem das Imperi. Ind. Der Weg ist also viel
weiter als der von Pieri angenommene, nnd die Stütze, die die Entwicklung
von S. Fratello gewährt, ist vielleiclit manchem zu schwach ; die Erklärung
hat aber den Vorteil, dafs sie nicht auf einer unerwiesenen und unwahrschein-
lichen lautlichen Voraussetzung beruht und dafs sie sagt, weshalb f gerade
ia den sechs Formen und nicht auch in andern erscheint. Vielleicht verbreiten
veitere Mitteilungen aus diesen Gegenden mehr Licht. Zum Schlufs will ich
erwähnen , dafs S. 333 Anm. i als Grundlage von qualche nicht qualisquam
sondern eccu aüquid bezeichnet wird.
W. Meyer - Lübke.
B0maniaNr.9i Juillet-Septembre, Nr. 92 Octobre-Décembre 1 894.T. XXIII.
Nr. 91.
G. P a r i s. Les accusatifs en -ain. Der Verfasser gicbt zunächst eine
wohl vollständige Geschichte der zahlreichen Versuche zur Erklärung der
merkwürdigen Formen, eingeleitet durch eine reiche Sammlung der in der
alten Sprache und in heutigen Ortsnamen zu findenden Beispiele und bereits
begleitet von scharfsinnigen kritischen Bemerkungen (beiläufig auch etymolo-
gischen Beiträgen). Die Auseinandersetzung seiner eigenen zuletzt gewonnenen
Ansicht ist einem zweiten Artikel vorbehalten.
P. Meyer. Notice sur un manuscrit de Fréjus contenant des traités
de médecine vétérinaire (in provenzalischer Sprache). Darunter eine Über-
setzung der auch in italienischen Fassungen bekannten Schrift des Jordanus
Raffus. In den kurzen mitgeteilten Stellen stöfst man auf manches lexikalisch
Interessante {travat S. 352 A. 2 wird mit dem travar im Donatus provine.
S. 34 zusammenzufassen sein ; die der Verderbnis verdächtigte Stelle S. 353
A. 2 verstehe ich „aber sie werden dort kaum verkauft, konunen kaum auf
den Markt* S verton katalanisch = vendon)» Schliefslich giebt Meyer Nachricht
von zwei altiranzösischen Fassungen des Jordanus. —
S. Berg er. La bible italienne au moyen-äge. Umfangreiche und nütz-
liche Arbeit nach den Handschriften und den Inkunabeln, die sich der Analyse
entzieht.
MÉLANGES. A propos de Nennius, César Böser sucht gegenüber
Zimmer, dessen Ansicht er im allgemeinen zustimmt, wahrscheinlich zu machen,
diis die wichtigen Worte sie mihi Renchidus . . et Elbodus . . tnuUderunt
keineswegs von jenem Schüler des Priesters Beulanus herrühren, auf den eine
Groppe von Handschriften der Historia Brittonum zurückgeht, sondern von
* Nennius selbst. — La Vie de saint Far on et la guerre de Saxe de Clotaire II.
F. Lot und anmerkungsweise G. Paris erheben Einspruch gegen verschiedene
Ânfstellnngen Suchiers in Zts. XVIU 175 ff. Dafs Hildegars für die Geschichte
des Epos so wichtige Notiz nicht auf der vita Chilleni beruhe, bleibt unter
allen Umständen be&tehen. — Un manuscrit de la Chanson du Chevalier au
cygne et des Enfances Godefroi. A. - G. Krüger giebt nähere Auskunft über
die von Hagen verzeichnete, aber noch nicht näher gekennzeichnete Berner Hs.,
die eine altertümlichere Fassung des Textes giebt und von der wir in Bälde
eine Ausgabe erwarten dürfen. — Notice sur le ms, Bibl. wa/./r, 13304 ren*
144 BESRECHUNGBN. A. TOBLER,
«
fermant Us trois premières parties de la Somme le roi* Die Hs. , welche
P. Meyer am 1280 geschrieben glaubt, die sicher eine Kopne ist und nur die
drei ersten von den sechs Bachern enthält, die in dem von Laurent 1279 anun
Abschlufs gebrachten Werke vereinigt sind, bestärkt Meyer in der Ansicht,
Laurent habe getrennt vorgefundene Traktate (wie denn der vierte und der
fünlte Teil auch gesondert in Handschriften begegnen) blofs zusammengestellt,
worauf auch die Lesart parfist statt fist im explicit des Gesamtwerkes hinweist.
— Franc, fourgon ; anc. franc, furgier, Thomas leitet diese Wörter von
■*füricone Tana füricare ab, mit denen aber ^fdriconem^ *firicare teilweise
zusammengeflossen seien, woraus sich die Ungleichheit des Stammvokals in
diesen beiden Wörtern und entsprechenden Schwestersprachen erklären. —
Touiller (afz. töeiUier) erklärt derselbe aus tüdiculare^ das seinerseits von
tUdtcula^ dem Deminutiv von tudes abgeleitet ist. Hier hätte der Anbahnung
der richtigen Erkenntnis durch Försters Anmerkung zu Ch. lyon 1179 gedacht
werden können. Man darf auch nicht übersehen, dafs tooil bei Benoit öfter
mit genoü reimt, was wohl stutzig zu machen geeignet ist. ^- Für bécharu
weist der nämliche Gelehrte die schon von Cl. Perrault gegebene Herleitung
von bec und charrue zurück und zeigt, dafs es einfach das prov. Adjektiv
hecarut, becharut „grofsschnablig" ist, zu dem er eine groíse Zahl Parallel-
bildungen beibringt. — Félibre, über dessen erste Verwendung im heutigen
Sinne Mistrals Trésor die nötigen Aufschlüsse gewährt, erklärt A. Jeanroy
als eins mit dem spzn.féligrás, in dem er (abweichend von Diez) filü eccUsiae
sieht. In dem aus Spanien stammenden Gedichte, das, aller Wahrscheinlich-
keit nach, dem von Mistral 1854 bei der Namengebung zu Hilfe genommenen
provenzalischen zu Grunde lag, wäre feligrés und im provenzalischen félibre^
wenn hier wirklich die Form überliefert war, im Sinne von doctores „Schrift-
gelehrte" verwendet. Ist dem so, dann ist der Name vielleicht etwas sonder-
bar gewählt, und seine heutige provenzalische Form zeigt, dafs mit dem span.
Worte irgend einmal recht sorglos umgegangen worden ist.
COMPTES - RENDUS. Zwei altdeutsche Rittermären herausg. von
£dw. Schröder. G. P. tritt der Ansicht entgegen, dafs der deutsche Dichter
der ersten Märe, der schon um 121 5 geschrieben hat, eine französische Er-
zählung wiedergebe, deren Held der ganz kurz zuvor erst verstorbene oder
gar noch lebende Ritter und Sänger Maurice de Craon gewesen wäre; er
nimmt lieber an, die ältere Geschichte von dem Erscheinen des vermeintlichen
Gespenstes am Ehebette der geliebten Dame sei in einer lateinischen Fassung,
aufserhalb Frankreichs auf jenen berühmten Ritter übertragen, dem Deutschen
zur Kenntnis gekommen. (Ist es glaublich, dafs die Einführung des histo-
rischen Ritters und der Vizgräfin von Beaumont in die schon früher vor-
handene Geschichte aufserhalb Frankreichs erfolgt ist? und, hat sie in
Frankreich stattgehabt, ist sie dann in einer lateinischen Redaktton weniger
befremdlich als in einer französischen?) — Poesiî populare din Transilvania
culese . . de J. G. Bibicescu. Diese und einige andere Publikationen zur
rumänischen Volkskunde sowie Dame's Nouveau Dictionnaire roumain-français,
I vol. bespricht E. Picot mit der oft bewährten Sachkunde.
CHRONIQUE. Eine grofse Anzahl kurzer Notizen über neuere Fach-
litteratur.
ROBiANIÂ NO. QI. 92. 1 45
Nr. 92.
P.Meyer. Notice sur un manuscrit de la Bibliothèque sainte Geneviève
renfermant des extraits de Maurice de Sully. Die Handschrift, mit deren
älteren, dem 13. Jahrhundert angehörenden Teilen jüngere vereinigt sind, wird
eingehend analysiert, von den sehr verschiedenartigen Bestandteilen das Er-
forderliche nachgewiesen. —
G. Paris. La composition du livre de Joinville sur saint Louis. Ein
Teil des iur den 32. Band der Histoire littéraire bestimmten Artikels über
Joinville. Der Verfasser zeigt, wie das um Ende März 1 305 für die Königin
Jeanne in seine jetzige Form gebrachte, hernach blofs noch um die Widmung
an ihren Sohn erweiterte Buch seinem Hauptbestande nach eins ist mit Join-
viUes ungefähr 1272 (nicht nach sofort gemachten Aufzeichnungen sondern
aus späterer Erinnerung) zum Abschlüsse gebrachten „Denkwürdigkeiten**
ans dem Kreuzzng von 1248, zu denen nachmals blofs noch ein einleitender,
äbiigens dort Gesagtes teilweise wiederholender Abschnitt über den König
und ein der Hauptsache nach der Übersetzung des Geoifroi de Beaulieu und
des Guillaume de Nangis entnommener Schlufsteil hinzukamen. Das Wesen
und der Wert des kostbaren Buches sind auf das beste gekennzeichnet.
Einige Einzelheiten, welche gegen eine Abfassung der Denkwürdigkeiten um
1272 zu sprechen scheinen, sind keineswegs übersehen, werden aber in ein-
leuchtender Weise erklärt. —
A. Jeanroy. Observations sur le théâtre méridional du XV ^ siècle.
Der Verfasser weist an den bekannt gewordenen Arbeiten des 15. Jahrhunderts
für die provenzalische Bühne, unter denen die von ihm und Teulié heraus-
gegebenen zeitlich voranstehen, der Ludus s. Jacobi die Reihe schliefst, die
zonehmende Starke des nordfranzösischen Einflusses nach, der in der Ein-
schaltung von Predigten, Verwendung strophischer Form, in der Verbindung
von Ende der Rede und Anfang der Gegenrede durch den Reim, in dem
Anschwellen des Grotesken spürbar werde. Er verweilt länger bei den
begegnenden Strophenformen und bei Namen und Verrichtungen der teuflischen
Persönlichkeiten. Bemerkenswert sind seine Vermutungen über die zeitliche
Folge und das Mais der litterarischen Selbständigkeit der delphinatischen
Mysterien, bezüglich deren Ursprunges er auf eigenem Wege zu den gleichen
Eigebnissen gelangt wie Iserloh in der Bonner Dissertation von 1891. —
A.Morel-Fatio. Llsopo castillan. Der Aufsatz zeigt, dafs die
Sammlung, über welche seit Nicolas Antonio bis auf Amador de los Rios
allerlei Unzutreffendes gesagt worden ist, von dem Infanten Heinrich, dem
Bruder Alfons V von Aragon, nicht verfafst, dafs sie ihm auch nicht gewidmet
sein kann, da dieser schon 1445 gestorben ist, das in Rede stehende Buch
aber, eine nur in ihrem letzten Abschnitte unbedeutend abweichende Über-
tragung des 1474 zum erstenmal gedruckten lateinischen Äsop von Stein-
bowel, das Leben Âsops und die Fabeln von Rinuccio von Arezzo, die
frühestens 1448 vollendet sind, und Stücke aus Poggios Facetien (nach 145 1)
in sich faist. Der Infant Heinrich , dem es gewidmet ist , mufs vielmehr der
Sohn des Genannten sein: dieser Sohn war Vizekönig von Catalonien, wie
flm die Widmung nennt, seit 1480; und zwischen diesem Jahre und 1489,
dan Zeitpunkte des ersten Erscheinens des Buches im Drucke, mufs dieses
geschrieben sein.
Zatschr. t roBL PhiL XIX. jO
146 BESPRECHUNGEN. B. WIESE,
MÉLANGES. Une nouvelle Plainte de la Vierge au pied de la croix.
A. Jeanroy teilt aus der Handschrift Bib!, nat. frç. 1 2483 eine ungedmckte,
von Wechisler, die romanischen Marienklagen , übergangene Dichtung mit.
Sie ist von einer durchgehenden Singweise begleitet und ist ein Lai, der sich
genau dem dou chüvrefueä in der metrischen Form anschliefst. — Le
»Jttgement du roy de Behaigne" de Guillaume de Machaut et le „Dit de
Poissy" de Christine de Pisan. Annie Reese Pugh zeigt, daiis nach StoiF,
Behandlungsweise , Ausdruck und metrischer Form das zweite der genannten
Gedichte von dem ersten (un gedruckten) in hohem Mafse abhangig ist. (Die
Art, wie Machaut die Buchstaben seines Namens am Schlüsse des Gedichtes
will finden lassen, ist deutlich angegeben ; doch wie und wo ist die Vorschrift
in Ausfahrung zu bringen?). — Yr.fraisil bezeichnet A. Thomas als eine
sekundäre Form zu aiz./aisil und sieht darin ein von /ax abgeleitetes */äcilu,
das ursprunglich wohl pulvis begleitet hätte und nachmals selbständig geworden
wäre. Ich bemerke dazu , daEs /aisü „Krätze" (beim Goldschmied) zwar bei
Littré und bei Thomas sich nicht findet, wohl aber bei Sachs, und dafs das
augenscheinlich zugehörige fedseleux (für -eur) auch von Littré angefahrt ist,
der es sicher unrichtig von faisceau ableitet. Liegt es nicht näher an * facile
zu denken? — lt. frisone leitet derselbe mit Forcellini - De Vit von dem
gleichbedeutenden, aus dem vierten Jahrhundert nachgewiesenen frisionem ab
und weist Diez' Ansicht über das Wort zurück.
COMPTES - RENDUS. Das Doctrinale des Alexander de Villa - Dd
bearbeitet von Reichling. G. P. macht gegen die in der sonst lehrreichen
Einleitung geäufserte Ansicht von der Natur des mittelalterlichen Lateins
wohlbegründete Einwendungen, berichtigt auch sonst Einzelheiten. — £. Gorra,
Dell'epentesi di iato nelle lingue romanze. Eingehende Prüfung durch G. P.
mit häufigem Einspruch gegen Behauptungen und Deutungen von Thatsachen,
aber dennoch lebhafter Anerkenntmg des Geleisteten. — Un drame religieux
au moyen - âge. Le Miracle de Théophile, par M. Sépet und L. Biadene, Un
miracolo della Madonna. La leggenda dello sciavo Dalmasina. H. Strofameyer
giebt beachtenswerte Beiträge zur Geschichte der Entstehung und Weiterbildung
der Theophilus - Legende (der Herausgeber des S. 603 Z. 6 v. u. erwähnten
Gedichtes ist A. Weber).
PÉRIODIQUES. Revue des langues rom. Jan. 1892— Juni 1894 (P- ^)-
Zeitschrift f. rom. Philologie XVin i, 2. Romanische Forschungen VII (G. P.).
Studi di filologia romanzavi (P.M.). Le Moyen Age 1889— 1894. Giornale
storico della letter, ital. 61 — 66 (P. M.). Bulletin histor. et philol. du Comité
des travaux histor. et scientif. 1892 — 1893 (P.M.).
CHRONIQUE.
Adolf Toblbe.
Qiomale Storico della Letteratura Italiana. Anno XI, Vol. XXII
fase. I — 2, 3.
Fase. I — 2.
G. Volpi, Luigi Pulci y Studio biografico. Zu dieser anziehenden
Lebensskizze ist das von Milanesi in der Ausgabe der Briefe Pulcis gesammelte
Material und das Ergebnis sorgfältiger eigner Nachforschungen im florentiner
GIORNALE STORICO VOL. XXII. 1 47
Archive benutzt. Der Darstellung der traurigen äufseren Lebensverhältnisse
des Dichters folgen eine beachtenswerte Auseinandersetzung über seinen reli-
giösen Standpunkt und einige Bemerkungen über seine Beziehungen zu der
Gesellschaft, in welcher er lebte. Zum Schlufs wird die Confessione Pulcis
nach einem cod. magL in lesbarerer Gestalt als die Drucke sie bieten, ab-
gedruckt.
Lazio-Renier, Niccolò da Carreggio {FortseHung von Bd, XXI
S. 205. Vgl. Ztschr, XVIII S, 302). Mit diesem AufsaU findet die interessante,
an Mitteilungen reiche Arbeit ihren Abschlufs. Wir erfahren noch Näheres
ober zwei Bedienstete Niccolòs, Antonio da Valtellina, seinen Sekretair (f 1 508)
und den Prete da Correggio (f 1504), welche beide dichteten, und von denen
letzterer auch zu Isabella d'Este in sehr freundschaftlicher Beziehung stand und
sich oft in Mantua zu ihrer Kurzweil aufhielt. Aus einem seiner Briefe an Isabella
erfahren wir auch, dafs Niccolò sich 1501 mit einer Uebersetzung des Tirante
el blanco beschäftigte. Dies giebt den Verfassern Anlafs, sich über die erste
italienische Uebersetzung dieses Romans durch Lelio Manfredi zu verbreiten.
Nach dem Tode Niccolòs, zu dem zwei Briefe Prosperis an Isabella mitgeteilt
werden, forderte letztere sofort von seinem Sohne Giangaleazzo eine Hand-
schrift mit seinen gesammelten Dichtungen, welche er ihr hatte widmen und
schenken wollen. Giangaleazzo weigerte sich, die Handschrift herauszugeben,
and gab sie vermutlich nie heraus, denn 1512 besafs er sie noch. Der sehr
interessante Briefwechsel zwischen ihm und Isabella bei dieser Gelegenheit ist
abgedruckt Die Handschrift ist uns verloren gegangen, und damit eine ganze
Anzahl der Dichtungen Niccolös, z. B. sämtliche Canzonen. Was uns von
ihm geblieben ist, zeigt ihn als Petrarkisten , der oft schon in Secentismus
▼erfällt. Die Gedichte sind meist gehaltlose Künsteleien, in einigen jedoch,
welche eine wahre Liebe, seine Schicksale, seine Freude an der Natur zum
G^enstand haben, ist ein innigerer und kraftvollerer Ton angeschlagen. Niccolös
grölste Werke, die Komödie Kephalos und das Gedicht Psyche werden ein-
gehend besprochen und richtig beurteilt. Warum sind die aus letzterem ab-
gedruckten Stellen nicht dem turiner cod. entnommen, da die Drucke so
Khlecht sind? Drei Anhänge bringen das Inhaltsverzeichnis des cod. tur. N.
VI. 9, 22 Sonette und eine Probe aus der Uebersetzung der Menaechmen.
G. Rua, U epopea savoina alla corte di Carlo Emanuele I. Partei,
L„Amedeide** di Gabrielle Chiabrera nella sua genesi. An der Hand der
Briefe Cbiabreras an den Maler Bernardo Castello erzählt Rua die Entwick-
lungsgeschichte der Amedeide. Bereits 1582 spielt der Dichter auf sie an;
1590 hat er sie begonnen und 1607 ist die erste, nicht mehr vorhandene
Redaktion nebst den Zeichnungen Castellos dazu fertig. Da das Werk nicht
den Bci£dl des Herzogs fand, mufste Chiabrera sich zu einer Umarbeitung
entscUiefsen. 161 2 war er mit derselben fertig, worin das Gedicht 12 Gesänge
mnCilste. Diese Redaktion ist in einer turiner Hs. erhalten, und Rna zer-
gliedert ihren Inhalt. Auch sie befriedigte nicht 161 7 beendete der Dichter
die dritte Umarbeitung in 20 Gesängen , welche ebenfalls in einer turiner Hs.
vorliegt Rna führt in sehr geschickter Weise die Unterschiede zwischen den
beiden Redaktionen vor. Der Dichter macht Zusätze, trifft verschiedene
Anordnung und feilt Form und Ausdruck, aber die Grundznge des Gedichtes
bleiben unangetastet Bei den E)rweiterungen dienen auch hier namentlich
IQ*
^
148 BESPRECHUNGEN. B. WIESE,
Tassos Gerusalemme liberata und die Ilias in Dolces Bearbeitung als Quelle.
Der Herzog machte auch zu dieser Fassung Ausstellungen und liefs sich von
D'Urfé ein Jugement darüber schreiben, welches am 14. Dezember 1618 voll-
endet wurde. Endlich 1620 wurde das Gedicht in Genua gedruckt in 23 Ge-
sangen. Diese vierte Fassung zeigt keine zahlreichen und einschneidenden
Abweichungen von der dritten. Rua fuhrt sie uns vor : sie bestehen in wenig
Auslassungen und dem Hinzufügen einiger Episoden. 1654 erschien endlich
eine verkürzte Ausgabe der Amedeide. Dies ist nicht, wie man denken
könnte, die erste, unbekannte Redaktion, sondern, sicher nach der Ausgabe
1620 verfafst, ist sie eine Verkürzung derselben, wobei die meisten im Laufe
der Zeit hinzugefügten Erweiterungen wieder gestrichen sind. Auch hierüber
giebt Rua im einzelnen Auskunft. In dem Briefe Chiabreras vom 12. Ok-
tober 161 6 (S. 129) glaube ich, hat Spotorno die Zahl 16 nur statt 18 verlesen.
VARIETÀ.
A. Bertoldi, Lettere inedite di Pietro Giordani, 15 sehr interessante
Briefe Giordanis, einer an Monti, 7 an Arici, 6 an Ugoni und einer an die
Gräfin Paolina Bergonzi Tosio mit guter Einleitung, worin auch die den
meisten Briefen fehlende Jahreszahl richtig festgestellt wird.
G. A. Cesareo, Bricciche Rosiane, Vier nicht gerade wichtige Briefe,
von denen Minati zwei schon per nozze gedruckt hatte und mit kurzer Ein-
leitung ein sehr merkwürdiges Gedicht, Memoriale alla Sacra Congregazione »
welches in der Zeit entstanden ist, wo dem Dichter wegen seines Bildes der
Fortuna der Prozefs gemacht wurde.
R. Truffi, Di una probabile fonte del t^Afargutte** weist auf die
Aehnlichkeit des Sosia in Luca Pulcis Driadeo d'Amore und des Margutte
hin. Sie wird kaum zufällig sein. Luigi gestaltete die Figur freilich ganz
eigenartig aus. Ob die Entwicklung des plautinischen Sosia ganz Lucas
Eigentum ist , bleibt übrigens noch zu untersuchen. S. 205 Anm. 2 ist über-
sehen, dafs der Margutte allein bereits 1480 und der ganze Morgante 1471
und 1482 gedruckt wurde (vgl. Gsli. XXI S. 56; S. 61N. 59; XX S. 365).
E. S leardi. Nuovi fonti delT ,tAdone** zeigt im Einzelnen, dafs Manno
den Goldenen Esel des Apulejus noch an viel mehr Stellen benutzt hat, als
bis jetzt durch Mango, Torraca und Rossi nachgewiesen war.
J. Pizzi, Riscontri orientali. Zunächst arabische und persische Quellen
und Psuralleltexte zu zwei Novellen G. Gozzis, welche dieser selbst als aus
dem arabischen übersetzt bezeichnet — ihm lag eine französische Uebersetzong
vor, wie P. überzeugend nachweist — und zu der Greschichte von den drei
Strafsenräubern , welche sich zwei mal im Novellino findet. Die darauf ver-
suchte Zusammenstellung einer von Firdusi erzählten Geschichte mit der No-
velle von Rosmunda und Elmichi in Ravenna scheint mir aber unstatthaft zu
sein. Dort läfst der Fürst die Schale fallen, welche seine junge Frau ihm
bietet, die sich durch Zittern verrät. Durch Hennen, welche von dem In-
halt fressen, wird festgestellt, das derselbe vergiñet war. Die junge Frau soll
sterben, der mit der Vollstreckung des Todesurteiles beauftragte Priester läfst
sie aber aus Mitleid am Leben. Hier trinkt Elmichi und zwingt sein Weib,
als er das Gift spürt, gleichfalls zu trinken, und beide sterben. Gleich ist
eigentlich nur, dafs beide Männer durstig von der Jagd heimkehren. Zum Schlnfs
GIORNALE STORICO VOL. XXII. 1 49
zeigt PUzi noch, dafs die von Casti im Poema Tartaro für Katharina von
Rojsland gebrauchten Namen Cattnna und Turrachina nicht selbst erfundene
Umformungen von Katharina sind, sondern Namen zweier in der Geschichte
der Mongolen berähmten orientalischen Princessinnen.
RASSEGNA BIBLIOGRAFICA:
Pèrcopo, Le rime di Benedetto Gareth detto Chariteo secondo le due
stampe originali con introduzione e note (Rossi). — Canonica, Merope
nella storia del teatro tragico greco, latino e italiano; Hartmann^ Aurore
m italienischen und französischen Drama \ Bru sa, La Merope di Scipione
àhffei (Cotroneì).
BOLLETTINO BIBLIOGRAFICO:
D'Ancona e Bacci, Manuale della letteratura italiana. Voi. I — III.
Carraroli, La leggenda di Alessandro Magno. G ab otto, La epopea
del buffone. Pasolini, Caterina Sforza. Capone e Marano, Un poeta
satirico del XVII secolo. Maffei, Giovanni Villif ranchi. Bellorini,
Canti popolari amorosi raccolti a Nuoro.
COMUNICAZIONI ED APPUNTI ;
Gnoli, Ancora delle t,Pasquinate di Pietro Aretino*' pubblicate ed
illustrate da Viti. Rossi, bringt zu Rossis vorzüglicher Ausgabe dankenswerte
Zusätze, Erklärungen und Besserungen. L. Frati, Sonetti di Andrea Zane
giebt die Anfangsverse der Gedichte, welche Zane 1538 Francesco d'Este bei
sdner Vermählung mit Maria di Cardona überreichte nebst ihrer Widmung
nach dem in Bologna befindlichen Widmungsexemplare. Ein Teil der Sonette
findet sich in dem bekannten vicentiner cod. G. 3. 8. 20 wieder. So wird
Flaminis Ansicht, dafs letzterer eine Sammlung von Gedichten verschiedener
Dichter enthält, bestätigt. Bellucci, Un cancelliere poeta nel cinquecento,
dn ganz unbedeutendes vom Stadtsekretair Amelias verfafstes Capitolo zum
Lobe der Stadt vom Jahre 15 18.
CRONACA (Kurze Notizen , Pubblicazioni recenti , kurze Anzeigen,
PnbbUcazioni nuziali, kurzer Nachruf für John Addington Symonds und Vit-
torio Caravelli).
Fase. 3.
L. Frati, Niccolò Malpigli e le sue rime. Die Familie Malpigli stammt
aus der Romagna, aber schon früh wanderte ein Zweig in die Toscana ein,
wo seine Mitglieder bereits von Beginn des 1 3. Jahrb. an hohe Stellen be-
kleideten. Unser Dichter gehört dem ersteren Zweige an, wurde 1394 in Bo-
logna als Notar zugelassen, bekleidete verschiedene Aemter in seiner Vater-
stadt und wurde 141 2 Sekretair Johann XXIII. 1424 befand er sich noch
am päpstlichen Hofe. Fr war mit Panormita befreundet, von dem ein 1426
ans Bologna an ihn gerichteter Brief erhalten ist, den Frati abdruckt. Auf eine
gerechte Charakterisierung der Gedichte Malpiglis, eines Nachahmers Petrarcas,
der jedoch auch Dante und Boccaccio kennt, die sich von dem übertriebenen
Lobe Cresdmbenis und anderer fernhält, folgt eine Probe derselben (ein
Capitolo und 12 Sonette) und das vollständige Verzeichnis der Malpigli zu-
geschriebenen Dichtungen.
VARIETÀ.
F. Nevati, H Lombardo e la lumaca. M professor Nino Tamassia
ileUa i?. Università di Fisa, Novati weist die Redensart schon im Anfang
150 BESPRECHUNGEN. B.WIESE,
des 12. Jahrh. im Policraticus ,des Johann von Salisbury nach und zeigt über-
zeugend, dars auch die bekannten, nur in Handschriften des 15. Jahrh. er-
haltenen Distichen de Lombardo et lumaca, welche er nach 5 bisher un-
bekannten Handschriften und den beiden vorhandenen Drucken neu abdruckt,
in das 12. Jahrh. zurückreichen, da sie schon in einem Briefmuster aus dem
13. Jahrh. : „Quidam Ytalus amico suo ut subueniat ei armata manu contra
testudinem" benutzt sind. Zu Beginn des 13. Jahrh. erwähnt der berühmte
bologneser Rechtsgelehrte Odofredo in seinen Erklärungen der Pandekten,
dafs die Franzosen zur Verspottung der Italiener (nicht mehr blofs der Lom-
barden) eine Schnecke malen. Im Laufe des 14. Jahrh. verliert die Redensart
ihren persönlichen Charakter. Entstanden denkt sich Novati dieselbe aus
im Mittelalter ofl sich findenden Miniaturen in Handschriften und sonstigen
Darstellungen, wo man einen Bewaffneten gegen eine Schnecke kämpfen sieht.
Als die Franzosen die Meinung von der Feigheit der Lombarden bekamen,
wurde der Bewaffnete von irgend einem Studenten als Lombarde gedeutet,
und diese Deutung verbreitete sich schnell unter Studenten, Spielleuten und
Rittern.
A. Belloni, Sopra un passo deW écloga responsiva di Giovanni del
Virgilio a Dante, Eine Vorstudie zu einer dringend erwünschten Neuausgabe
der bekannten Eklogenkorrespondenz, welche Gutes erwarten läfst. I^Iit Hilfe
der Handschriften werden die Verse in Giovannis zweiter Ekloge
Ne contemne; sitim phrygio Musone levabo,
Scilicet hoc nescis, fluvio potator avito.
dahin richtig gestellt, dafs im ersten Vers Me^ im zweittn potador zu lesen
ist. Die Uebersetzong ist dann : Verachte mich nur ; ich werde meinen Durst
aus dem phrygischen (== paduanischen) Musone stillen , und da werde ich,
das weifst Du noch nicht, aus dem Flusse meiner Ahnen trinken. Zugleich
beweist die Stelle also, dafs Giovanni ans Padua stammt Die frühere Er-
klärung der Stelle ist überdies schon dadurch hinfällig, dafs Giovanni del
Virgilio, wie Belloni beweist, mit Mussato erst 1324 in Beziehungen trat, ihn
also im September 1320, wo die Ekloge nach Bezeugung des Kommentators
des cod. iaur. verfafst ist, nicht mit diesem hätte bekannt machen können.
Die zweite Ekloge Dantes wurde nach dem cod. Iaur. Giovanni erst nach
dessen Tode von seinem Sohne geschickt. Daran knüpft Belloni die an-
sprechende Vermutung, dafs die letzten drei Verse derselben, welche von
Dante verfafst keinen Sinn geben würden , erst von dem Uebersender als Ge-
leit hinzugedichtet sind.
F. Ceretti, Giovanni Pico della Mirandola. Spigolature raccolte ila
dispacci degU oratori estensi. Einige Notizen aus dem modenesischen Archive.
Neu darin nur die Nachricht, dais Pico zu Anfang 1488 (der Bericht ist vom
27. Januar) in Piémont auf Veranlassung des Papstes gefangen genommen
wurde.
RASSEGNA BIBLIOGRAFICA:
Vogel, Bibliothek der gedruckten weltlichen Vocalmusik Italiens aus
den Jahren 1500 — 1700; Vecchi, VAntiparnasso , comedia armonica, con
prefazione e nota del dott, Antonio Paglicci Brozzi (Renier, interes-
santer Artikel, reich an Bemerkungen, der unter anderem ein Capitolo
NACHTRAG. 15 1
G. B. Croces an Vecchi und das erste Buch der Villotte alla padoana von
1566 mit Nachwelsen zum Abdruck bringt und Materialien far eine Biblio-
graphie der Notenhandschriften mit Text zusammenstellt). — Pini, Studio
òUamo al serventese italiano (Pellegrini, mit manchen guten Zusätzen, doch
das ober das provenzalische Sirventes Gesagte ist unzureichend).
BOLLETTINO BIBUOGRAFICO :
Vandelli, Andrea da Barberino ^ I Reali di Francia. Testo critico,
VoLIIf parte I. Rua, Antiche novelle in versi di tradinone popolare ripro*
dotte sulle stampe migliori con introduzione. Sanesi, // cinquecentista
Ortensio Lando.
COBÍUNIC AZIONI ED APPUNTI:
F. Flamini, Ancora dell* „Hiempsal" e del Dati weist zwei weitere
Handschriften des Hiempsal nach, deren eine die Entstehungszeit auf 1440
angiebt, und ein unbekanntes Gedicht an Giovanni Tortelli in einem berner
cod., wo man auch eine bisher unbekannte Kopie des Briefes an Nicolaus V.
liest Dati starb wahrscheinlich Ende 1472 (nicht 147 1). A. Gregorini,
Dl una rassomiglianza fra i „RivaH" del Cecchi e la „Casina" di Plauto
macht auf eine Aehnlichkeit der Fabel in beiden Stucken aufmerksam, die
woU nicht zufällig ist. B. Croce, // „Georgia" di Giambattista Della Porta
beschreibt einen Druck der Tragödie von 1611, von dem man bisher kein
Exemplar kannte, und dessen Vorhandensein selbst angezweifelt wurde. G. Rn a,
La intercessione del card. Aìdobrandini presso Carlo Emanuele I per la
scareerauone del cav. dáarino(itn\ belegt durch Dokumente, wie eifrig sich
der Kardinal Aldobrandini, freilich ohne Erfolg, um Marinos Befreiung aus
dem Gefängnis bemühte.
CRONACA (Periodici, kurze Mitteilungen und Anzeigen, Pubblicazioni
Diuiali, kurze Todesnachrichten von Giovanni Papanti und Adolfo Borgognoni).
Berthold Wiese.
Nachtrag zu Zts.XVIII, S. II2.
Sechssilber im Tiradenschlufs hat der in Alexandrinern geschriebene
DooH ele Nanteuüy eine Ueberarbeitun^ aus dem 13. Jahrb.; cf. P.Meyer
in Romania 13,1.
Beachtenswert ist, was ich zu bemerken unterlassen habe (Zts. 18, 112),
dais der Siège de Sarbastre ebenfalls in Alexandrinertiraden mit schliefsenden
Sechssilbem geschrieben ist, was bei der eigenartigen Stellung dieses Gedichtes
imter den Aimeri-Epen von Bedeutung ist. Adenet le roi hat in seinem
SevoM de Commarcis diese Form gewahrt Ueber die Prise de Cordres sind
L. Gantiers Angaben nicht deutlich. Nach dem gedruckten Handschriften-
katalog der Nazionalbibliothek beginnt in der Hs. 1448 f® 164 die Conqueste
i*Espaigne mit Zehnsilbem. Es ist fraglich ob der Schlufs in Alexandriner-
tiraden dazu gehört oder zum Siège de Barbastre.
152 PHILOLOGBNVERSAMMLUNG.
Nachzutragen ist endlich, daíis das sog. Département des enfants d* Ài-
meri in der Fassung, die ich für die älteste halten muís (Brit Mus. 20 B XIX
und Harl. 1321) dieXiradenform mit Kurzzeile besitzt, L. Grautier £p. IV, 309. 3^.
Ph. Aug. Becker.
43. Versammlung
deutscher Philologen und Schulmänner, 1895 ^ zu Köln.
Anmeldungen von Vorträgen fur die neuspraobliohe Abteilung bitte
ich vor Mitte Juni 1895 an mich einzusenden.
Bonn» im Dezember 1894.
Prof. Dr. W. Foerster.
Das spanische indefinite Pronomen.
In dem Bereiche des unbestimmten Pron. sind einige nun
erloschene oder veraltete Formen zu verzeichnen; wichtige syn-
taktische Veränderungen haben sich kaum vollzogen.
I. Alguno f aigm'en , algo. Nur das erste dieser Wörter giebt
zu einigen Bemerkungen Anlafs.
a. Alguno wirft vor Substantiven das o ab (algun tiempo). Für
diese verkürzte Form kommt in der alten Sprache sehr gewöhnlich
andi algund, algunt vor (ebenso wie ningund^ m'ngunt von ninguno).
Algundome, FJuzgo 1 9 a. Algund logar , Cr Juan I, p. 1 37b u.
Algunt año. Cid 1754. Algunt malt Calila 15a u.
Selten dagegen ist die Apokope, wenn alguno (ninguno) ohne
Suhst steht
St . . . algun dellos non quisiere al phyto venir ^ FJuzgo 20 b.
Si algun quisiere acusar algun omne de nuestra corte, ib. loi a.
Algun de sus ricos omnes, ib. i6oa.
Leonesische Form ist dalguno.
Por dalguna arte ^ FJuzgo XIII a. Entre dalgunos omnes
ib. 170a. Vgl. Munthe in dieser Zeitschrift XV, 228 f.
b. Syntaktisch ist hinzuweisen auf den nicht seltenen Gebrauch
von alguno im Sing., mit oder ohne Subst., wo eine Mehrheit von
Dingen gedacht ist ; es entspricht dann dem deutschen »^mancher".
Daher das übliche alguna vez = manchmal, zuweilen.
Alguno piensa en el principio ser bien andante, que á la fin
se arrepiente, Conq. 97b m. Alguno que está aquí, que tal vez
pensó tomar aquesta santa bulla, . . lo dejará de hacer. Lazar M.
89 a ob. Alguno habrá que lo sea y no lo piense, Quij. II, 18
p. 409. — Mientre el mundo sea, será él retraido, Algun
malo por ello f o a bien convertido^ BMlg. 328 cd. Dios li
de paraíso, ca bien lo mereció'. Alguna missa disso que tanto
noi valió, ib. 587 cd. Algun dia (an manchem Tage) doy
palos por dejar holgar mi espada, Celest 67 b m.
Ueber ya cuanto, unos caantos vgl. bei cuanto.
Ueber uno = alguno vgl. bei uno.
Ueber qualque vgl. unten 5.
Zciiscfar. ¿ rom. Phfl. XIX. H
134 ^' GESSNER,
2. AlguantoSf alguandre, sivelque^ swetqtuü,
a. AlguantoSy einige.
Tenían alguanios dellos que era enloquecido j BDom. 509 ¿.
Unas tierras dan vino ^ en otras dan dineros. En algunas
çevera^ en alguantas cameros^ BMii. 466ab. Vgl. BMil. loia;
BDV.85d.
b. Alguandre ist nur aus wenigen Stellen bekannt. Diez leitet
das Wort von aHquanium, aliquantulum ab; es hätte dann die Be-
deutung „etwas (irgend wie)*' und fände hier seine Stelle. Besser
scheint es jedoch das Wort mit Cornu (Romania X, 75 f) auf ali-
quando zurückzufahren und darin eine temporale Partikel zu er-
kennen : no, nunquaSf alg. = niemals.
Longinos era ciego qtu nunquas vio alguandre. Cid. 352.
Una desUatança ca non la fizo alguandre, ib. 1081. Atal
façindafu nunquas alguandre /alada, Reyes Magos bei Rios III.
c. Sioelque und sioelqual kommen bisweilen in Berceo vor,
ersteres in der Bedeutung „irgend einer, jeder beliebige" {cualquiera),
letzteres »s mittelmäfsig, gering (tal cual).
Non entrarien las gentes en sibelque corral BDom. 27 2d.
Podridos bien leer sivuelque escolano, BSacr. 235d. Vgl.
Loor de Berceo 35 b. — - Non est esti tesoro de precio siouel-
qual BMil. 84 c. Vgl. BMIg. I79d.
Anmerkung. Eine ähnliche Bildung ist sivuélquando in BLoor 35 d
(maguer que se denueden regnare sivuelquando) mit der Bedeutung „einst" ;
Sanchez deutet es als cuando quiera, para siempre.
3. Otro, al.
a. Für substantivisches otro tritt altspan. auch häufig otri auf
(BSacr. 209 d; Calila 1 2 b ob. ; Patr. 429a u. ^/ a/ri), weniger oft
otrie (Appol. 299 c; CSancho 143 b u.) und otre (FJuzgo loia u. ;
BDom. 52 ab).
Selten begegnet otri alleinstehend mit Ergänzung eines früheren
Subst oder in Verbindung mit einem solchen.
Grand departimiento ha de un home á otri, CSancho 114b
ob. Mesura non puede facer un home pequeño contra otri
pequeño , ib. 1 1 7 b m. Levando un farahon en la delantera
et otri en la medianera con el señor, et otro en la zagcL,
Juan Manuel 320 b ob.
Die Form altro zeigt sich in BSacr. 13 d (tenien un contra altro
los rostros retomcuios).
b. Otro dient auch als Neutrum.
Juntó con él tan presto, que otro hacer no pudo sino es
echarle los brazos, Amadis424au. Hurtar no es otro que
tener la cosa contra la voluntad ajena de su dueño, Alfar.
308 b m. A unos decia uno, y á otros otro, ib. 280 b n. Uno
pensaba D. Quijote, y otro el de los Espejos, Quij. II, 15/. 393.
DAS SPANISCHE INDEFINITE PRONOMEN. I55
c. Otro weist heute den unbestimmten Artikel von sich, in
frohere Zeit trifit man diesen bisweilen an.
Queremosvos un otro libro comenzar , BDom. 289 a. De
un otro mirado vos guerria contar, BMlg. 46 1 a. Vgl. BDom.
335 a; BMlg. 500 d. En medio de tan espantosa confusion
amaneció . . una otra muger^ Criticón 38 a m. Un otro famoso
varón, ib. 189 a ob. — Nicht auffallend ist natürlich der
Artikel bei vorantretendem Subst., wie un miraglo otro
(BDom. 3 1 5 d).
d. Der pleonastische Gebrauch von otro bei einem Subst.,
welches nicht dazu dient einen vorhergehenden BegrifF zu erweitem
(Gold und anderes Metall), sondern einen neuen, dem voran-
stehenden koordinierten Begriff einzuführen (gleichsam: Gold und
anderes Silber) ist von Diez III, 84 besprochen und mit Beispielen
belegt
Cayeron le en quinta al Cid seyx cientos cavallos, iE* otras
azemillas e Icamelos largos. Cid. 2489 f.
Dieser Pleonasmus erscheint leichter verständlich, wenn es sich
um Begriffe handelt, die zwar verschieden sind, aber eine verhält-
nismäfsige Gleichartigkeit darin zeigen, dafs sie unter einem all-
gemeinen Gesichtspunkt zusammengefafst werden können, wie z.B.
Gold und Silber unter den allgemeinen Begriff „Metall" fallen. So
verhält es sich auch bei Vergleichen ; die beiden mit einander ver-
glichenen Dinge, so verschieden sie auch an sich sein mögen,
gelten far den Gedanken nach einer gewissen Seite hin als gleichartig.
Tomó Maria a las yeroas del campo, Commo otra bestia
las mascava, M£gipc. 769. Ninguno la escuchara que no tu-
viera á su señora por otra nueva y perseguida Penelope,
Quij. 1, 34 p. 209.
Indes fehlt es doch auch nicht an Fällen, wo Subsumption
unter einen allgemeinen Begriff nicht möglich ist, da die Gegen-
stände als in einem oft sehr entschiedenen Gegensatz zu einander
stehend gedacht werden.
McLS debes amar a este {conde) que no otro emperador,
FGon. 620 c , wo der simple Graf dem Kaiser gegenüber
gestellt wird. Quando entró en Tiro falló hi grandes lian"
tos., , Lágrimas e sospiros non otros dulces cantos^ h.'p^dí, 42 ac.
Creed que los falsos amigos mas guardan el amigo por
barata ó por recelo, que por otra buena voluntad, Patr. 413a
u. Esto que él quiere, antes lo tengo á grandeza de esfuerzo
que á otra enemistad ni malquerencia, Amadis3i6a u.
Bisweilen begegnet otro auch da, wo ein Begriff, zu dem das
mit otro verbundene Subst. in Beziehung zu treten hätte, von dem
Sinne überhaupt gar nicht verlangt wird, und wo er aus dem Ge-
danken erst künstlich gewonnen werden mufs.
In BDom. 577 d heifst es von einer Blinden, die durch
ein Wunder das Augenlicht wieder erhält und nun allein
II*
156 E. GSSSNBR,
nach Hause gehen kann : tornó a Comeiana sin otro guiador^
sie kehrte ohne Führer (gis. ohne einen andern Führer
als sich selbst) nach C. zurück. — Die Worte: reictse de la
otra ¡mena vieja de ¡a Pipota in Cervantes, Novelas, Bibl. I
p. 137a ob. kann man nur übersetzen: er lachte über die
P.; otra erklärt sich dadurch, dafs bei dem Gedanken an
die P. die anderen gleichgearteten Mitglieder der Bande
vor den Geist des Redenden treten. — Andando im poco
delante del meson, tomaron los dineros del otro mi compañero
y lo dejaron ir, sie nahmen das Geld meines Begleiters,
Clareo 450 a m. Der Erzählende hat überhaupt nur einen
Gefährten; er stellt diesen gewissermafsen sich selber
gegenüber. — Conmene que sin otra tardanza alguna (ohne
Zaudern) vayáis à aquella gran corte del emperador de Con'
stantinopla, Âmadis5o8bm. {yg\, en lur terres alerent sans
altre demurier. Roti),
Auch vor Kardinalzahlen stellt sich otro ein, wenn eine Zahl-
angabe einer vorangehenden Zahlbestimmung hinzugefügt wird. In
diesem Falle entspricht es oft dem deutschen „noch, dazu'*.
Con cuatro muy hermosos caballos y cuatro lanzas con los
hierros y cuentos de oro, y otrcLS cuatro adargas las envió al
cdcatde de Atora ^ Abencer. 512b ob. Eran seis . . con otros
cuatro criados á caballo, Quij. I, 4 p. 15. Si has de vestir
seis pages, viste tres y otros tres pobres, kleide drei (Diener)
und drei Arme, ib. II, 43 p. 527.
e. Das Neutrum cd ist heute veraltet und höchstens noch
mundartlich vorhanden; es hat sich ziemlich lange erhalten und
kommt noch in Cervantes und Mariana vor.
El mio (talante) no es de al que de serviros, Quij. I, 2
p. 6. No se podia hacer al, Mariana, Hist, de Esp, Cumplido
todo lo al del cisiento^ ib. Sobre todo lo al^ ib.
£s erscheint auch in der Zusammensetzung allanto = otro
tanto, und sogar im Plur. altantos = otros tantos.
Llegaron allanto alli Don Gonzalo Mejia y Don Pedro
Muñiz , , , Mariana bei Lemcke I , p. 338. — A la tornada
mataron bien ál tantos, CrCid. p. 105. Fartaron á cinco
mili personas sin mujeres è mozos que serian bien ál tantos,
CSancho 181 a m.
4. Cada, cascuno, quisque, quiscadauno.
a. Adjektivisch steht cada heute vor Substantiven [cada dia)
und vor Kardinalzahlen (cada tres dios, alle drei Tage). Die ältere
Sprache gestattete auch uno vor dem Subst
Cada una onza doro, F Juzgo 20 b. Cada un año, Patr.
420 a m. Ceuta un año. Alfar. 251b m. Ceuta un año. Cart.
Mar. 35, 127. Vgl. Alex. 2354b; Partili, 554; Calila 12b
u. ; Cr Juan I p. 130a u.
Auch cada cual findet sich zuweilen adjektivisch.
DAS SPANISCHE INDEFINIFE PRONOMEN. I57
Vivo de mi oficio como cada cual oficial del suyo, Celest.
55 a n. Trastrocó los hijos y dio á cada cual padre el que
no era su hijoy Patran. 130 b ob.
Für die alte Sprache ist das nicht seltene cadaldia (aus cada al
¿û?) neben cada dia anzuführen.
Para que a vos sirva cadal dia lo avivo ^ Roiz 1319^.
Vgl. Áppol. 522c; Caza 51,8; AOnc. 8ia; Patran. 130a u.»
159b ob., i6ob m.
Vor Zahlwörtern ist der Gebrauch von cada dem Span, inuner
geläufig gewesen (por cada X millas^ für jede zehn Meilen, FJuzgo
26 b). Ganz besonders tritt der dem Worte überhaupt inne-
wohnende distributive Charakter dann hervor, wenn das dem Zahl-
worte vorangehende cada auf einen früheren Begriff hindeutet.
Mandó el Cid tomar dos arcas muy grandes e muy bien
ferreteadas con barras de fierro^ con cada tres cerraduras
(mit je drei Schlössern = cada una con tres cer.), CrCid. 96.
Ordenó que á la mauo derecha de su batalla fuessen otros dos
tropeles de cada ochenta ó cient ornes darmaSy CrLuna 1470b.
Dando á cada uno su parte^ que á b que se me acuerda^
fueron cada tres mil ducados en dineros ^ Quij. I, 39 p. 237.
Vgl. CrEnr. III , 265b ob.; Cr Juan II , 317a u.; 347b u.;
Amadis538b u.
b. Alleinstehend sind cada cual und cada uno^ letzteres auch
im Piar.
Cada quai buscarla armas para se armar ^ Roiz 1555 c.
Destas tres cada una era demoniada^ BDom. 637d. — Los
estrannos se tomaron Cada unos para sus tierras , AOnc.
2290 ab. Después que el Conde fué preso, derramó toda la
hueste, é fuéranse cada unos pora sus tierras, Conq. 599 b u.
Vgl. Alex. 7i9d; Part. I, 474 m. Cr Juan II, 428b u.
Selten ist cada quien.
Bien deve entender cada quien que non quiere recebir el
don é la merced tod aquel que s non llega á ella con voluntad
ardiente, FJuzgo 189 a.
Ist auch blofses cada alleinstehend verwendet worden?
La diferencia et departimiento que ha entre cada destcu
cosas Juan Manuel in Bibl. 51 p. 332 au.; 333 a u. Man-
dólos yr todos cada á su logar, FGon. 711c.
Ueber cada sendos vgl. unten bei sendos.
c. Cascuno ist einigemal in Berceo vertreten.
En cascun de los oios echó una punmida , BDom. 394 d.
Todos fablaban della, cascuno su sentencia, BMlg. 27c Vgl.
BDom. 503 d.
d. Ebenfalls vielleicht nur in Berceo ist quisque vertreten, ganz
in dem einteilenden Sinne des lateinischen Wortes.
Vinieron estos ambos quisque de su partida^ BDom. 604 a.
Siete bracos avie, quisque con su vasero, BSacr. 8 e. Vgl. BMil.
78c; Bl^ur. 84 c; BSJ. 22 d; BMlg. 82 c; BDV.42C.
158 E. 6ESSNER»
e. Quis cada uno liest man in Cid. 1136 {^uis cada uno dellos
bien sabe Io que ha de far), £s findet sich auch altportag. {den a
elles por soldadas aquis cada üu sete maravedís. Foros de Gravàà),
5. Verallgemeinernde Indefinita. Die auf Relativen beruhenden
Indeíkiita verallgemeinernder Natur sind heute cualquiera und quien-
quiera. Sie treten entweder als blofse Satzglieder auf {dígalo á
quienquiera)^ oder dienen zur Bildung konzessiver Nebensätze (quien-
quiera qne lo diga). Der alten Sprache stand ein gröfserer Vorrat
von Wörtern zur Verfügung.
Anmerkung. Die mittels querer gebildeten Pronominalien haben im
Altspan, das Besondere, dafs sie häufig ein (auf quererse beruhendes) Reflexiv
se aufweisen, und dafs in dem adjektivisch gebrauchten cualquiera das Snbst
zwischen cual und quiera treten kann; auch ein abundierendes que (vgl.
Relativpron. 9) stellt sich leicht dabei ein. Beispiele dieser Erscheinungen in
den unten folgenden Belegstellen.
a. Quienquiera, irgend ein beliebiger, jeder beliebige. Nur
substantivisch, die Person bezeichnend. Die. Form gilt für den
Sing, und den Plur. ; ein zu erwartendes quienesquiera hat sich nicht
entwickelt, doch wird diese Bildung von gewissen Grammatikern
{Salvd) nicht abgewiesen.
Satzglied. Quienquier querria las luvas mas que grant
herédate Alex. 8 1 e. Entendrie quien se quiere que non era
villano, Appol. 146 d.
Konzessiver Satz. Quiensequier que esto pódiesse acabar.
Galardón le daria que non sabrie asmar, Alex. 2279 cd.
Quien se quiere que sia echadlo en la mar, Appol. 274 a.
b. Cualquiera, Plur. cualesquiera, wird substantivisch und adjek-
tivisch gebraucht; in letzterem Falle steht es vor oder hinter dem
Subst
Venga quàlsequier conmigo a departir, Roiz824a. — .Si'
quisieres amar duennas o otra qucàquier muger, ib. 420a. —
Por otro omne quai que quiere, FJuzgo 54 b. ün movimienio
cualquier, Patr. 376 b m. — En qual comarca quiere y prende
veçindat, BSJ. 57d. En qual manera quier ö en qual parte
que quier, FJuzgo IX b. En qual manera se quier, ib. 161b.
Qualquier que embargase á otro en alguna destas maneras^
Part III, 373. La muier libre qual que quier que sea, FJuzgo
45 b. — Qual cosa quier que pidades servos ha otorgada,
Alex. 1 7 20 c. De qual guisa se quiere que pudiesse seyer,
Appol. 424a. De qual manera que quier que sea, FJuzgo
132 b.
Un cualquiera ist familiär und bedeutet „irgend einer, der
erste beste".
E stame muy mejor ^ antes que diga un cualquiera que soy
med nacido é hijo de ninguno. Alfar. 194 b u.
c. Veraltete mit querer gebildete Formen sind:
Quiquiera, Los varones libres que casan con las siervos
del rey ó dotri quiquier , FJuzgo 50 b u. Curielos qui quier,
ca dellos poco min cal^ Cid 2357. Vgl. Alex. 31c; 908 d.
DAS SPANISCHE INDEFINITE PRONOMEN. 159
Los romeros, qui quür que sean, Part. I, 499. Quisqm'er
cue le cavalgasse fuesse rey aventurado , Alex. 98 d. Vgl.
BDom. 88 e; BLaur. 14 e; BMIg. 627 d; Appo!. 50 b;
Alex 89 c.
Queqmera, neutral. Non te puedo que quiera, Paris, con'
tradecir, Alex. 366b. Parecile un Juan de buena alma, y
cue para mi bastara que quiera. Alfar. 196 b m.
Que quier que les abenga an lo de endurar, Appol. I35d.
Cumplirlo quiero todo que quier que me digades, BMlg. 191b.
Vgl. Cid 504; BLoor i6od; Appol. 600 d; Roiz 540 d.
Cuantoquiera. Qualquiere que sea la cosa é de quanto que
quier precio, FJuzgo 123 a u.
Quanto que quier quel marido dier á la muier, FJuzgo 6 ib u.
J'acen grant yerro por quanto quier que demás tomaren.
Part. Ill, 592. Vgl. FJuzgo 50 b.
d. Wenn das Altspan, für die Herstellung verallgemeinernder
Indefinita auch mit Vorliebe zu querer griff, so ist ihm dieses doch
dazu nicht durchaus notwendig. Wie es verallgemeinernde Ad-
verbien ohne dieses Zeitwort bildete {avrds cuerno que sea la dueña
a veer, Alex. 369 e ; sennor, onde que sea, embianos pastor, BDom. 194 a),
so verzichtete es darauf auch bisweilen bei den unbestimmten
Fronominalien.
Comieron queque era cena ó almorzar, BDom. 300 b.
Hierher ist auch cualque zu nehmen. Das Wort hat mit einem
Sahst verbunden den Sinn von alguno und ist heute veraltet oder
nur der vertraulichen Rede angehörig.
Es por qualque (so ist ohne Zweifel statt quäl zu lesen)
manera de su tierra exido, BDom. 206 r. Non serán tantos
Que non den qualque logar A his mis contemplaciones, San-
tillana p. 1 94. Cualque insula, Quij. U, 13 p. 382.
ÁQÍserdem aber hat cual que, wie cualquiera que, seinen Platz
audi in verallgemeinernden Konzessivsätzen.
A quai parte que fueron perfidia manUmoron, Alex. 716c.
De qual guisa que avino, BMil. 332 a. Tenie gómito i lanzaba
cual manjar que le daban, Enxpl. 467 a m. Vgl. BDom. 295 c;
360a; Alex. 496d; 52od; 985 d.
6. Cuanto. Wie das Subst. un cuanto eine unbestimmte Zahl
oder Menge bezeichnet, so tritt auch das Adjektiv cuanto in die
Klasse der Indefinita über. Bekannt ist das heute übliche unos
cucados ^= algunos. Vielleicht aus unos {no sé) cuantos zu erklären
(vgl.^(? llevo aquí unas, no sé cuantas, barajas que me encomendaron
en mi pueblo, ich habe hier einige Spiele Karten, Espinel),
Fui á buscar unos cuantos amigos mios, Cart Mar. 57, 30.
Unas cuantas sonoras bofetadas habián cimentado sólidamente
su respetabilidad en los campamentos, Clemencia p. 10.
Jedoch auch anderweitig nimmt altspan. cuanto die Bedeutung
eines unbestimmten Pron. an, aber es ist dann, wie' ich glaube,
1 6o E. GESSNER,
immer an ein vorangehendes ya gebunden.* Dieser Gebrauch ist
in der alten Sprache durchaus nicht selten und erstreckt sich bis
in das 1 6. Jahrh. Das in dieser Weise mit y a verbundene cuanto
dient als Adjektiv und als Adverb = alguno, algunos, algo,
Ahenalfange estovóse en Xativa ya cuantos días, CrCid 141
u. Ovo ya quantieüo espacio de folgar, Alex. 207 5 d. Tomó
ya quanto esfuerzo e tendió su pendón, Roiz 1093 a. Girat de
Sandron los levó á su monesterio è tovolos ahí ya quantos
dios muy viciosamente, Conq. nía u. Vgl. BDom. iQOab
(wo ohne Zweifel ya quantos statt des sinnlosen y a quantos
zu lesen ist); Alex. 169a; Conq. 536 bob*
Dezir quer rie ya quanto de lo my o. Cid 3433. Tornó con
Achilles esforçiado ya quanto , Alex. 633 d. Subióse en un
árbol que estaba ya cuanto alongado de los otros, Patr. 381a
m. Las flores secas comenzaron ya cuanto á reverdecer^ Ama-
dis 145 b m. Estaba ya cuanto que alegre y de buena ventura,
LazarM. 82 b m. Vgl. Appol. 187b; Roiz 1409 a; Conq.
411 b u.
Anmerkung. Dieselbe Bildung ist auch altport.: quamdo o vio,
cobrou ja quamto desforço e ousança. Aja eu por grado veer vos se quer
ja quanto.
Allerdings läfst sich cuanto hin und wieder allein betreffen;
indes sind die Stellen dem höchst überwiegenden Gebrauch von
ya cuanto gegenüber so spärlich , dafs sie . den Gedanken an Kor-
rektur in hohem Grade nahe legen.
Un home que da à entender que es cuanto mi amigo^ Patr.
375 a u. (um so auffallender, als in Patr.^a cuanto recht
häufig ist). Estidieron hi cuantos dùu, Conq. 626a ob.
7. Cierto, fulano,
a. Cierto, ein gewisser, steht vor dem Subst und weist heute
den Artikel ab; die frühere Sprache verhielt sich gegen diesen
weniger ablehnend.
Un cierto juego, Patran. 157a u. Un cierto poeta, Cerv.
Nov. in Bibl. I, 107b u. Un cierto espíritu satírico, Cerv.
Pers. y Sigism. in Bibl. I, 504 a u. Un cierto Moro, Mariana.
b. Fulano deutet, wie cierto, etwas an, das man nicht näher
bezeichnen kann oder will (ein gewisser, der und der). Es steht
substantivisch und adjektivisch.
Yo fulan, fijo de fulan, niego todas las leyes de los judíos^
FJuzgoi95a. Non eres tú fulanoi Patr. 424 b m. Vgl.
BMlg. 638 b ; Roiz 1599c ; Calila 50 b ob. — Fulan cabcUUro
* Auch in anderen Fällen verleiht ein vorangestelltes ya interrogativen
Wörtern zuweilen den Charakter der Unbestimmtheit: David . . . apartado Fue
siempre de Saul, e non lo enojando. Maguer sea que rey avia de ser ya
quando, obgleich er einst König sein sollte, RPal. I356d. Vgl. ib. 1432 d.
Und ähnlich hat wohl in Roiz 1293 a (con la mi vejesuela envíele ya qué)
das mit ya kombinierte qué die Bedeutung „etwas".
DAS SPANISCHE INDEFINITE TRONOMEN. l6l
que está aquí ante vos, fizo tal iraycion 6 ial ahve. Part. Ill,
545. Un monge de fulana mongia , BMlg. 1 70 d. Vgl.
Calila 75 a u. ; £nxpl. 45 1 b m.
Zar Fortsetzung der Reihe dienen zutano {citano) und mengano.
Cuál es mejor lejía la que hace Fulano ó la de Zutano,
Alfar. 271 bu. Todo esto lo hacia mejor fulano ó ataño,
FGerd. I, 85. Por mano de fulana^ zutano ó mengano,
CartMar. 64, 162.
8. Mismo. Neben mismo existierte die lange erhaltene Schrei-
bung mesmo. Bemerkenswerter ist die sehr häufige Form misme
fur alle drei Geschlechter in Berceo.
Guiólo él misme , BDom. 344 b. El que , . . ßzo a vos
mismes darvos a tizonadas^ BMil. 269ab. En essa misme
cihdat avie un buen cristiano, BMlg. 306 a. Otro por aventura
esso misfne farie, BLaur. I4d. Tu eres mi fianza, esso misme
te digo, BMlg. 659 c.
a. Mismo, wenn es dem lat. ídem entspricht, steht vor dem
Subst, selten hinter demselben.
Esta pena misma sufra todo maestro que fuere osado de
ensennar á los mozos tales libros corruptos^ F Juzgo 192 ¿.
Vieron venir un caballero armado de todas armas blancas,
que subiera por el camino mismo que ellos , Amadis 386 a u.
Del modo mismo venian señaladas las {ninfas) que al ínteres
seguían, Quij. II, 20 p. 421.
b. Dient mismo, wie latein. ipse, zur nachdrücklichen Hervor-
hebung (el rey mismo, yo mismo, ahora mismo), so geht es dem
Subst voran oder folgt ihm.
Piensa en su padre que es noble y es forzado , su madre
celosa y brava, tú la misma sospecha, Celest. 19b m. Cbn el
tizne de las sartenes me pusieron la cara y todo el cuerpo de
modo que parecia el mismo demonio, LazarL. 128b ob. Las
cuales cosas son bastantes á infundir miedo, temor y espanto
en el pecho del mismo Marte, Quij. I, 20 p. 89. — El hosta^
1er o mismo 6 otro qualquier. Partili, 611. No otra sino
mi persona misma, Amadis 342 a m. Pues llegúese á mi y
hará cuenta que se llega á la mesma tristeza y á la affliccion
mesma, Quij. II, 12 p. 381. Vgl. ib. II, 14 p. 391,
c. Mismo besitzt auch steigernde Kraft (sogar, selbst).
Temió el primo, acobardóse el page, y hasta el mismo Sancho
Pmzu tuvo pavor grandísimo, Quij. U, 26 p. 454.
d. Veraltet ist eso mesmo, ebenfalls, ebenso.
.Sf' pequeño es, sufrámoslo, porque es pequeña la pasciencía',
si grande, sufrámoslo eso mesmo, CSancho 172 a. Eso mesmo
acordó de se ir para el Andalucía, Cr Juan I p. 143 b ob.
e. Mismo läfst sich durch propio, propio (eigen) durch mismo
vertreten.
102 E. GESSNBR,
Aquel propio dia se mató con un cuchillo^ Selva 49 2 ^u.
Determiné en venir y satisfacerme yo propio con la espertencia^
Patran. 136 a u. Por lo propio (= por lo mismo, aus dem-
selben Grande), Cart,Mar. 50, 33. — El que en él sse cata
veye su mismo çeio^ Appol. 521c. O hijo de mis entrañas^ nacido
en mi mesma casa, Quij. I, 23 p. 112. Suele por su misma
mano distribuir un premio cada sábado, CartMar. 69, 1 34.
9. Mucho. Bemerkenswert ist hier nur sein Auftreten neben
Substantiven im Sing., wo eine unbestimmte Anzahl von Einzel-
dingen gedacht ist; es entspricht in dieser Verwendung dem
deutschen „mancher, so mancher^'. Das Lateinische, namentlich
in seinem dichterischen Gebrauch, liefert hierzu den Vorgang
(quamvis multa meis exiret victima saeptis. Non umquam gravis eure
domum mihi dextra redibat^ Virg. Ecl. I, 33).
Fablaba de la lengua mucha palabra loca , BDom. 293 b.
(Asic^ a en si misma grant bondat estranna, A mucho bon
rioy mucha buena montanna, Alex. 260 ab. Legasse hi mucho
buen omne e mucha riqua potestcU, Appol. 643 b. Vino a
mi mucha duenna de mucho ayuno magra, Roiz. 1280 b. Vgl.
BDom. 463 d; BMil. 374a; Alex. i866bc; FGon. 322 cd.
Auí&llend dafür zuweilen muy.
Sanó muy contrecho e mucho demoniado^ BMil. 237 d. Ame
muy enfermo^ deque moriÓ , guarido, ib. 32 2d. Deniegue a
Cristo que nos faz muy despecho, BMIg. 739 c.
10. Sendos, Neben sendos besteht in der alten Sprache die
Form sennos, senos (F Juzgo 139b; 141b; Alex. 449 a; 1702 b;
BDom. 482 c; Cid 724; 2655). Die Schreibung ist selten in Berceo,
dagegen stehend in Cid. Leonesisch ist senlos (FJuzgo 141, Var. 16
und 17.
Sendos hat wie singuli, dem es entstammt, distributiven Sinn
(jeder eins).
Si fuere omne de gran guisa, por buey ó por caballo peche
senos sueldos {si maior persona est, pro caballis aut bobus
per singula capita singúbs solvat solidos) FJuzgo 139 b. Estas
tres lanças traen senos pendones. Cid 3586. Cinco hombres
de armas con sendas hachas en las manos, Cr Juan II p. 303 b
u. Si su edad los excusa, metan por si sendos de sus fijos,
Amadis i8ob u.
Die distributive Bedeutung tritt auch zu tage, wenn die zu
verteilenden Dinge als unter sich verschieden gedacht werden
(jeder ein anderes).
Departiéronse luego tristes e dessarrados, Fueron a sendas
partes de sus armas cargados {alius in aliam partem discessù),
BMlg. 401 cd. Ambos a sendas partes fueronse asconder,
Alex. 576 d. Maguer que nos seamos de sendos linajes. Ca-
lila 77 a m. Vgl. Alex. 646b; 807 a; Amadis 7am,
DAS SPANISCHE INDEFINITE PRONOMEN. 163
Selten ninunt sendos die Bedeutung einer unbestimmten Zahl
{^algunos) an.
Sobre la cornisa algunos balaustres terminados con ciertas
ménsulas y y á los lados se remataba todo con sendas pirámides
pequeñas y Alfar. 424 a ob.
Sendos kann auch den bestimmten Artikel und das Possessiv-
pron. zu sich nehmen.
Hablando aparte en gran secreto con la doncella à quien
Amadis é Galaor é Agrájes los sendos dones prometieron^
Amadis 94 b ob. Mui luego adoptará por brújula los sendos
números que mirará estampados sobre cada una de aquellas,
Chrestom. 134 m. — Valerio e Sant Sixto ficaron avenidos
Con sus sendos diachonos de caridat compilaos y BLaur. lòab.
Zuweilen verbindet sich sendos mit cada. Vgl. oben cada.
Ordeno é mando que estos dichos dos Alguaciles nombren
los cada sendos Alguaciles que cada uno dellos hubieren de
poner, Cr Juan 11 p. 530 b ob. Llamó á Fernando de Sese é
al mismo Gonzalo Chacon, é diales cada sendos talegones de
doblas, CrLuna 349 u. En entrando en los lugares do hablan
de presentar la bulla, primero presentaba á los clérigos ó curas
cdgunas cosillas ...un melocotón , un par de duraznos , cada
sendas peras verdinales, LazarM. 88 b ob.
II. Tal. Alt auch atal (Calila iib m; Roiz ii8a; A0nc.ii20b;
RPal. 279 d).
a. Tal dient auch als Neutrum.
Quai ellos fiçieron, tal prendan ó peor, BDom. 740 b. No
lo mande Dios, señora, que tal piense ni haga, Patran. 133 b
ob. .Sir' por ventura lo tal acaesciese, Amadis 454 b u. Si
desto tal te quejares, ib. 275 a u.
b. Vor dem Subst. stehend weist tal heute den unbestimmten
Artikel ab, die ältere Sprache gestattete ihn in diesem Falle.
Un tal anno agora seria bien empleado, BLoor 149 d.
Cuydo fer hun tal son Que entendredes todos que es mas con
razón, Appol. i82cd. Viô un tal tesoro cual home nunca
viera. Calila 1 1 b m. Quién fué el ignorante que firmó man^
damiento de prisión contra un tal caballero como yo soy?
Quij. 1, 45 p. 284. Vgl. CSancho93bm; Roiz 5 3 ab;
AOnc. 1361a; Amadis 174a m; Quij. I, 49 p. 303; 11, i
P- ÒÒ2'
Un tal bedeutet ,,ein gewisser*'.
Tiene por señora de su voluntad á una tal Dulcinea del
Toboso, Quij. n, 14 p. 387. Este buen hombre que viene
consigo es un tal Sancho Panza su escudero, ib. II, 58 p. 603.
c. Tai dient, wie sonst im Romanischen, zur allgemeinen Be-
Kichnung unbestimmt gelassener Einzeldinge (so mancher ; der und
der; for letzteres auch tal y tal, tal ó tal).
104 E. GESSNER,
Tal cuida labrar para si en la vida deste mundo que labra
para otro ^ CSancho 156 a m. Tales debieron de arder que
merecian guardarse en perpetuos archivos ^ Quij. 1,7 p. 25.
Vgl. Roiz 732 c; LazarL. 113a u. ; Quij. II, 6 p. 353.
Tal caballero fizo tal yerro que pertenesce á mi de lo
caloñar^ der und der Ritter beging die und die That, Part
III, 545. Haced esto, haréis estotro^ coged tai yerba^ tomad tal
raiz, LazarM. 79a m. Manden rezar tal y tal oración^ como
suelen decir , ib. 79a u. La casa donde vive tiene tales y tales
señas, Cerv. Nov. in Bibl. I, 103 a u. El que introdujo tal ó
tal innovación en la parte principal de nuestras cabezas mo^
dernas^ Cart. Mar. 64, 172.
d. Mit dem bestimmten Artikel oder dem Demonstrativ deutet
tal auf einen genannten Begriff zurück (dieser, besagter).
Iais demandas átales , Part. Ill, 589. Guardar vos hedes
de los tales homes, Patr. 376a m. Vino por él esta tal cosa,
BMil. 223 c. Aquel logar do aquellas tales mujeres moraban,
Patr. 4 1 6 b u. Tornarás en tu fuerça con estas cosas atoles,
Appol. I95d.
e. Tal cual hat aufserhalb der Vergleichung [un libro tal cual
yo buscaba) die Bedeutung „hier und da einer** und „mittelmäfsig,
so so, gering**.
La poesia es una cosa inexplicable y que solo se aprende
y se conoce leyendo los poetas griegos y latinos y tal cual
moderno, Cart. Mar. 78, 14. — Urta verdadera historia uni-'
versal, digna de todo aquel tal cual crédito que merecen las
obras de los hombres, ib. 57, 90. Lo restante me lo entendí
tal cual^ den Rest verstand ich so einigermafsen (mit ad-
verbial gebrauchtem tal cucd), ib. 35, 109.
Ueber tat — cual, dieser — jener vgl. Interrogativpron. 8.
f. In Verbindung mit einer Kardinalzahl drückt tcä entweder
seiner eigentlichen Bedeutung gemäfs die Beschaffenheit aus, oder
es bezweckt eine ungefähre Zahlangabe.
Do tales ciento tovier bien sere sin pavor, hundert solche
Männer, Cid 3081. — Dotra gent menuda de pueblos aldeanos
Non vos podrien dar cuenta tales diez escrivanos, wohl zehn
Schriftsteller, Alex. 825 cd. Salieron luego con ellos tales
sieteçientos cavalleros , Rios V p. 402 m. Vgl. ib. p. 409 a. ;
41OU.; 413 u.
g. Erwähnt sei endlich als auch im Altspan, vorhanden die
aus dem Altfranz, bekannte Eigentümlichkeit dem Pron. tcU ein
abundierendes, mit ihm zu einem Begriff verschmelzendes hqy bei-
zugesellen (les halz homes fist escorchier toz viz, et tels i ot ardoir,
Joinville).
Tovieron tales hy ovo que era mal agüero, manche meinten
dafs es eine böse Vorbedeutung sei , Alex. 542 d. Vy),
DAS SPANISCHE INDEFINITE PRONOMEN. l6s
ib. 882 b. Hohieron costumbre m tales ht hoho de ellas de
dar los beneficios los perlados^ Part. I, 411. Las o/rendas de
tales y a dellos^ ib. I, 451.
Anmerkung. Ich bespreche hier diesen Punkt , weil ich nicht weifs,
ob er schon von anderen behandelt worden ist. Sonst gehört die Sache
wenig in die Syntax von tal; denn die Abundanz von hay ist nicht an dieses
Pron. gebunden, sondern läfst sich auch bei anderen Wörtern beobachten.
Ensandecen á las vegadas homes hi ha et pierden el seso.
Part Ul , 677. Esfuêrzanse homes hi lia de facer tuerto ó
deshonra á otros en muchas maneras, ib. III, 591. Vgl. Part.
m, 567 ; m, 645 ; m, 658.
12. Tanto, Alte Form ist atanto Roiz 378 a; 1402 d;, AOnc.
941c; FGon. 547 a).
a. Tanto drückt Zahl und Gröfse aus, bisweilen jedoch tritt
es unter Verzicht auf diese Begriffe fast völlig in die Sphäre des
Demonstrativs über.
Madre, de ti con tanto me quiero despedir^ BDV. 108 a.
De tanto non le acaesció bien que non supo ante que casase
con ella las maneras que habia , Patr. 396 b ob. De tanto
le avino bien que era verano , ib. 403 b ob. Non /aliamos
ninguna cosa que de contar sea : si non tanto que en el dozeno
año moria el Rey don Pedro de Aragon, CrCid 119 u. Vgl.
ib. 121 u.
b. £s dient zu unbestimmter, allgemeiner Zahlangabe.
El perlado que tal cosa ficiese ó non pagare tantos dineros
fasta tal dia^ so und so viel Geld bis zu dem und dem
Tage, Part. 1 , 344. Hoy dia á tantos de tal mes y de tal
año tomó la posesión desta insula el señor D, Sancho Panza,
Quij. n, 45 p. 537.
c Tanto geht zahlreiche Verbindungen mit unbestimmten
Pronominalien und mit Zahlwörtern ein. C/n tanto heifst „ein ge-
wisses Quantum*', algun tanto „ein weniges". Mit Kardinalzahlen
drückt es das Mehrfache einer Einheit aus. Otro tanto bedeutet
^ebenso viel", tanto cuanto „etwas, ein wenig**.
Toman en arrendamiento los estados de los señores y les
dan un tanto cada año, Quij. I, 50 p. 309. Vgl. ib. I, 47
p. 292. — Con esto el Maestre quedó algun tanto mas sose^
gado, Cr Juan II p. 310 am. — Mas envergoñado es el
mal fecho ó el mal pecado diez atanto en el rey que en otro
home , CSancho 93 a ob. — El iuez por que iudgó contra
verdad, peche otro tanto de lo suyo, FJuzgo 18 a. — Quisiera
que el dolor que tengo en esta costilla se aplacara tanto cuanto,
Quij. I, 15 p. 63. Vgl. ib. 1, 43 p. 274.
dL Wie mucho erscheint auch tanto im Sing, um eine un-
bestimmte Zahl von Gegenständen zu bezeichnen (so viele, so
mancher).
1 66 E. GESSNEK,
Verüdes tantas lanças premer e alçar, Tanta adagar a
foradar e passar^ Tanta loriga falssa desmanchar. Cid 726 f.
Non sufrirte atan fiera ielada , Nin tantos dias malos , nin
tanta espantada, BMil. 66 cd. Llovía tanta piedra sobre los
de Maleh que era cosa de maravillar, Guer. Civ. 604 b m.
Aquella turbamulta de tanto fam4>so caballero, tanto emperador
de Trapisonda, tanto Félixmarte de Hircania^ tanto palafrén,
tanta doncella andante , tantas sierpes , tantos endriagos . - .
Quij. I, 49 p. 304. Que es possible que no le podamos hallar
entre tantos brutos como vemos, entre tanta bestia como topamos?
Criticón 127 b ob. El gustoso espectáculo de tanta rodilla
hincada ante mi, no ha de volver á deleitar mi vista? Cart.
Mar. 27, 34. Lcís contribuciones tan crecidas que pagamos,
en lugar de ser para hacer carreteras^ son para tanta muda,
á cual mas inútil, Clemencia 223. Vgl. Cid 1141; 2114;
2404; BDom. 586 b; BMlg. 566 b; Alex. 281b; Guer. Civ.
604a u.; 641a u.; Quij. I, 41 p. 261 ; Cart Mar. 9, 241 ;
16, 51.
Anmerkung. Dasselbe geschieht mit cuanto: Ves al salir de la
aurora Cuanta avecilla cantó? Ves la nieve derretida Cuanto arroyuelo
formó P Cadalso bei Lemcke II, 679.
13. Todo.
a. Wenn todo ein Ganzes oder eine Gesamtzahl von Dingen
ausdruckt (ganz, alle), so erfordert es den Artikel, der seinen Platz
hinter todo hat {todo el dia, todos los dias).
Wie in den anderen romanischen Idiomen fällt dabei der er-
wartete Artikel bisweilen fort; besonders gern geschieht dies in
formelhaften Ausdrücken und bei Abstrakten.
A todas partes^ Cid 356. En todas guisas, ib. 3369. De
todo coraçon, ib. 2201. De toda voluntad, ib. 362. En todas
maneras^ FJuzgo 37 ¿. A todas horas ^ Qareo 444a ob. A
todo correr de su caballo^ Guer. Civ. 540 b u. En todas oca-
siones, ib. 682a u. Ante todas cosas, ib. 647b u.; FGerd.
I, ICO. Por todas partes, Quij. II, 61 p. 619.
b. Werden dagegen die Einzelwesen einer Gesamtzahl gedacht
(jeder), so kommt der Artikel in Fortfall. Angemerkt zu werden
verdient hier für das Altspan, der, übrigens seltene, substantivische
Gebrauch von todo.
Todo que sea cerca de la frontera fasta cieni millas daquel
logar o se faz la lid, jeder der, FJuzgo i6ib m. Con ellos
en el campo eras mannana seremos. Todo en su logar <tsy
commo mandamos^ FGon. 482 cd.
Daher das bekannte todo el {aquel) que,
Tod aquel que desecha su hermano merece pena, FJuzgo
1 88 b u. Todo aquel que no sabe, aunque sea señor y principe,
puede y debe entrar en número de vulgo, Quij. II, 16 p. 399.
Todo el que no lleva librea se llama D, Fulano , Cart. Mar.
80, 2^^.
DAS SPANISCHE INDEFINITE PRONOMEN. 167
14. Uüo. Das Wort begegnet im Cid 8q8 i^sin ulla dubda)*
Da Itilo schwerlich noch anderweitig vorkommt und da an jener
Stelle die Handschrift st nulla bietet, so ist wohl (vgl. die Be-
merkung von Janer zu dem Verse) sin nulla dubda zu schreiben,
wie s. B. jm nulla deprtsura^ BDom. 5 d , und somit die Existenz
von nüu im Âltspan. zu bezweifeln.
15. Uno,
a. Uno ist auch Neutrum.
De lo uno y de lo otro pende el fin de mis dias. Selva
472 a ob. A unos decia uno y ä oíros olro. Alfar. 280 b u. Uno
pensaba D. Quijote^ y otro el de los Espejos^ Quij. II, 15 p. 393
b. Vor Eigennamen bedeutet es „ein gewisser".
Hallé à Florisea por esclava de un Ámete ^ mayordomo de
Tesiandro^ Clareo 450 b m.
c. Mit einem Subst im Plur. verbunden (Diez III , 83) nimmt
tarn den Sinn eines unbestimmten Personales an (algunos),
Oria sacó gran partido de unas piezas de campaña que
estaban en la fortaleza^ Guer. Civ. 605 a m. Hagamos^ señor ^
el ensayo con (Cariarlos unos dias ^ en que veremos lo que
resulta^ Alfar. 210 b ob.
d. Vor Kardinalzahlen vermittelt unos eine ungefähre, un-
sichere Angabe.
Con unos XV a tierras firió^ Cid 2019, Lope de Borras
vino corriendo f i con él unos cinco ó seis ^ pensando socorrer
á su hermano, Cr Juan II p. 29 7 bu. Los cristianos, que
serian unos sesenta, quisieron tomar las armas para defenderse^
Guer. Civ. 606 b u. Daher unos pocos , einige wenige (Cart
Mar. 42, 19).
e. In substantivischer Anwendung bezeichnet uno eine un-
bestimmte Person (man, einer). Vgl. Diez III, 83.
A uno que dizien my o Cid Rruy Diaz de Bioar, Ayrolo
el rrey Alfonsso, Cid 628. Jsea habia dado cien ducados á
uno porque matase á Fiorisca^ Clareo 45 1 a m. Si uno apa^
renta talento ó instrucción, se adquiere el odio de Ictí gentes.
Cart. Mar. 81, 2. Auch im Plural: encontraron con unos que
estovan durmiendo, Criticón 204 a u. Vgl. auch Personalpron.
p. 15, 6.
£ Wenn durch uno in prädikativer Stellung der Begriff der
Einheit oder Gleichartigkeit ausgedrückt wird, so wird es in
Zahl und Geschlecht durch das Subjekt bestimmt.
Asi cuemo las voluntades non son unas en mal facer, assi
les deve la ley poner pena mayor è menor segund el pecado,
FJuzgoi88b. La naturaleza los f cue seer unos por luengo
uso de leal amor, Part. Ill, 130. Mis cuidados y los de voso-
tros no son todos unos, Celest 59 a u. Los unos y los otros
estaban juntos, que no parecia sino que todos eran unos^
Amadis 538 b m.
1 68 E. GESSNER,
g. Die Verbindungen von uno mit oír o {el uno y el otro : beide,
oder im Sinne der Gegenüberstellung: unos se atienen à la aventura
de los molinos de viento , otros á la de los batanes , oder zum Aus-
druck der Wechselbeziehung : fueron el uno contra el otro cd mas
ir de sus caballos) geben zu wichtigeren Bemerkungen keinen Anlafs ;
nur die ziemlich willkürliche Behandlung des Artikels dabei ver-
dient eine kurze Erwähnung.
Der Artikel erscheint am meisten an seinem Platze, wenn nur
zwei Gegenstände oder zwei Mehrheiten in Rede stehen (a) ; doch
wird er in diesem Falle auch leicht unterdrückt {ß). Handelt es
sich dagegen um eine mehrfache oder unbestimmte Zahl von Dingen,
so ist der Fortfall des Artikels leicht erklärlich, aber auch hier ist
er nicht ausgeschlossen (/).
a. Los unos y los otros (nämlich los de fuera und los de
dentro) hacian moravillas , Amadis 553 a ob. — Hubo una
riña tan grande , que parecia estábamos en el homo , tiraban
de mi (nämlich la sobrina del capellán und la corchetd)^ la
una por un cabo, la otra por otro ^ Lazar L. 123b u. Vimos
venir dos muy hermosas doncellas t la una vestida de terciopelo . .,
y la otra venia vestida de blanco . . . Clareo 462 au. — Fueron
el uno contra el otro al mas ir de sus caballos^ y ninguno
dellos faltó el golpe^ Amadis 431b u.
ß. Entre unos y otros (nämlich la gente de la ciudad und
los del Albaicin) hubo una cruel batalla^ Guer. Civ. 579 au.
Unos y otros (los moros und los cristianos) no curaban ya
de las armas de fuego , sino de las espadas , ib. 607 bu. —
Agora sufro dos penas y una por el ánima y otra por el cuerpo.
Clareo 450 a u. — f untáronse los caballos uno con otro (die
Pferde Èsplandian's und seines Gegners), y los escudos tan
bravamente que Esplandian fué algo sin sentido^ Amadis
431b u.
y. Comenzó á probar el angélico calderero una y otra de
un gran sartal que de ellas {llaves) traia , Lazar M. 82 a m.
Comenzó á ir por él {el monte) á unas partes y á otras.
Selva 475 a ob. Unos tañian, otros cantaban, otros esgremtan^
otros jugaban al ajedrez . . . Clareo 443 au. — Por ende se
iuran unos con otros en la muerte del principe , FJuzgo 44 a.
Muchos cristianos se llegaron al lugar á toda priesa^ y unos
con otros principiaron á batallar bravamente. Como era de
noche^ se mataban uuos á otros, Guer. Civ. 608 a ob. — Aber
auch mit dem Artikel : ellos tañian y ellas cantaban ; los unos
bailaban y los otros tocaban, Lazar L. 125 b u. Era tanta la
humareda de la pólvora, que no se veian los unos á los otros^
Guer. Civ. 645 a u.
So kommt es denn auch, dafs der Artikel mitunter nur in
dem einen Gliede erscheint, bei dem andern aber fehlt
DAS SPANISCHE INDEFINITB PRONOBíEN. 169
Por ìa una parte su memoria muy gran dulzura le daba,
por otra parie le poma en mt^ grandes desmayos, Amadis
423 a m. Los unos decían que ... ; e otros decían que . . .
Cr Juan II, 431a ob. Los unos decían: buen siglo le di
Dios\,,\ otrosí bendito sea ¿I! Lazar L. 126b ob. — Hay
dos caminos^ uno que va á Màlaga^ y el otro á Coche, Cr Juan
11,320 a m. Acordaron de hacer de si una muela, volviendo
unos contra los otros las espaldas, Amadis 549 b u. Huyeron
los unos por aquí, los otros por allí; unos dejaban los lierre^
ruelos^ los otros las espadas, LazarL. 1 24 b ob.
Ober unos cuantos vgl. oben 6.
£. Gbssner.
ZàBcfar.Crom. PhiL XIX. 12
Die Suffixe -îccus, -occusi -accus im Französischen.
Diez hat ein Suffix -iccus und -üccus im Romanischen nicht
anerkannt: auch - o ecu s trägt er Bedenken, fur das Italienische in
balocco^ barocco u. s. w. anzusetzen, da diese Sprache der Gemination
ergeben sei: das spanisch -portugiesisch -rumänische Deminutivsuffix
wird auf ein Substrat -leu s zurückgeführt Die französischen Bil-
dungen ganache^ caniche^ sacoche, peluche werden aus den Suffixen
-aceus, -iceus, -oceus, -uceus erklärt (vgl. RGr II* 366. 312.
315 if.), was lautlich unmöglich ist Meyer -Lûbke nimmt fur das
Spanisch -Portugiesische und das Rumänische ein Deminutivsuffix
-ÎCCUS, -îcca an; -accu, -eccu, -occu, -uccu hält er in den
übrigen romanischen Sprachen für zweifelhaft, mit Ausnahme des
Französischen, dem sie entschieden abgesprochen werden: moustache,
babiche, sacoche, taloche, peluche, guenuche stammen aus dem Italie-
nischen und Spanischen oder sind etymologisch dunkel; nur zu
pik. epinok wird angemerkt, dafs dasselbe, wenn es nicht erst aus
frz. ¿pinoche umgebildet ist, -occa als Suffix zu verlangen scheine
(vgl. Gramm. II 464. 542).
Dieser Auffassung gegenüber läfst sich unschwer der Nach-
weis führen, dafs -îccus, -occus, -üccus echt französische,
volkstümliche Suffixe sind. Dies wurde von Diez und Meyer -Lûbke
nur deshalb verkannt, weil diesen Forschem das einschlägige Ma-
terial nicht zur Hand war. Ich werde daher das mir zugängliche
Material zunächst ausführlich vorführen; ^eine Reihe von erläutern-
den Bemerkungen verweise ich an den Schlufs dieses Artikels.
Häufig ciüerte Werke sind : Chambare, Dictionn. du Morvan. — Chro-
nique du Mont Saint Michel, Gloss., ed. S. Luce. — Corblet, Patois Picard.
— Decorde, Patois de Bray. — DelbouUe, Gloss, de la Vallée d'Yères. —
Favre, Patois Poitevin. — Fleury, Patois de la Hague. — Jaubert, Glossaire
du Centre de la France. — Joret, Patois du Bessin. — Lalanne, Gloss, du
Patois Poitevin. — Montesson, Vocabulaire du Haut-Maine. — L. Rigaud,
Dictionnaire d'Argot Moderne. — Romdahl, Patois du Val de Saire. —
Rousseau, Glossaire Poitevin. — ViUatte, Parisismen.
Suffix 'iccus^ 'teca.
Ich beginne mit den Eigennamen von Personen. Bei
Jaubert finden sich: Cotiche \ Demin. zu Catherine, s. v. Cataot;
^ Cotiche giebt auch Littré, s. v. Catín.
DI£ SUFFIXS -ICCüS, -ÒCCUS, -ÜCCUS IM FRZ. 17I
Natmiche (zu Anne), s. v. Nanne; Mariche^ Marichon (zu Marie);
Babxche (Demin. zu Elisabeth), s. v. Babet; Landriche (André); CÜ^
miche (Qément); JRobtcke, Roh'chon (zu Robert)/ Rohiche ist nur
Mädchenname; Nwemichon^ Bourbannühon, Berrichon^ Berrichonne^
,£inwohner von Nivernais, Bourbonnais, Berry'. Das Dictionnaire
de Trévoux bemerkt, man solle ,Berruyer, Berruyère' sagen: les
honnêtes gens n'usent de Berrichon que comme d'un terme populaire
oa d'un diminutif en badinant — Gaudichau giebt Rousseau s. v.
Godeau als Personennamen. Littré bezeichnet godiche als altération
populaire de Claude (volkstümlich Glande). — Nichan (vgL oben
Nanmche^ an = on) hat Favre S.XLVllI. — Im Morvan: Couche
(Nicolas) und s. v. Pierrot Pierrichòt (Deminut. zu Pierre). — Loriche
(zu Laurent) Roman. 6, 245 in Montiers-sur-Saulx (Meuse). — Bei
Labourasse Gloss, de la Meuse ist s. v. Diaudiche (zu Claude) auch
Coliche erwähnt — In Metz (nach Rolland, Patois de Rémilly.
Romania II und V; L. Zéliqzon, Lothiingische Mundarten, Gloss.;
Le Lorrain peint par lui-même, Almanach, 1854): Kçtiè (Cathe-
rine), Coivi (auch LiliS)\ Dodiè (Claude), Bphiè^ Bihièy Bièon (zu
Barbe)», iVg<w (Annette), iWöÄ/af (Madelaine), T'A«? (Etienne), Tontiè
(Anna?), Touéniche (Antoine). — In den Vogesen : Coliti (alte Form
von ColiS) bei Oberlin, Essai sur le Patois du Ban de la Roche
und in Labaroche, nach Lahm, Roman. Studien 2, 89. In St Blaise-
la-Roche, in der Nähe des Ban de la Roche sagt man (nach einer
Mitteflung von Frau Mathilde Masson) Colie (sehr häufig), Kptìè^
Nänis, Dodi§ (für Joseph). Coliëf Calie auch bei Haillant, Patois
dlJriménil, L^que. — Bicheli (Elisabeth) bei Contejean, Glossaire
dn Pays de Montbéliard. — Kçliè in Bourberain Revue des Pat
Gallo-Rom. 3, 265. — BabicJiou und Mad^tichou in Dauphiné (siehe
Mistral s. v. Babelet und Madeloun). — Die ältesten mir bekannten
Belege sind: Rchichonnet^ Bartsch, Chrestomath. de l'Anc. Franc.
388, 9 (aus Jean de Meung), Rohichon (bei Froissart, ed. Kervin de
Lettenhove, Table Analytique des noms, Bd. 23) und Perrichony
Demin. zu Pierre (Chansons du XV^ s., ed. G. Paris, S. 81).'
Hierher gehören auch die im Norden und Nordosten häufig
begegnenden Deminutiva auf ^^on^ -choni Robeçon, Rohechon (zu
Robert). Marguechon (Marguerite), im Reime mit Rohechon bei Phi-
lipe de Beaumanoir, ed. Suchier (im Verzeichnis der Eigennamen):
man vergleiche damit Mégeuchon Roman. 10, 175 in Montiers-sur-
1 Damit identisch ist vielleicht pik. lîlîk in St Pol, RdPGR I 65, Z. 13.
Der Spitzname kaiik ib. S. 302 kann Catiche sein.
s Damit, vielleicht auch mit Babiche (von Elisabeth), hängen möglicher-
veise die französischen Kosewörter biche, ìrìchon, hichette, bichonner zu-
sammen.
> Im Index bibliographique des Dictionnaire Béarnais von Lespy und
Raymond finden sich S. XXI und XXn die Familiennamen Andichon und
Darrickon, der Familienname Mérichon bei Ph. de Commines, ed. Chante-
lanze, Gloss. Im Dictionnaire des Contemporains von Vapereau kann Badiche
Dcminat zu ,Badon, Badin S Robiquet Deminut zu , Robert < sein.
X2*
172 A. HORNING,
Saulx (Maasdepart). Berneçon (zn Bernier), z. B. im Raoul de Cambrai,
ed. P. Meyer und Longnon, im Verzeichnis der Eigennamen, s. v.
Bernier; ^xaùa Berneyson und V. 7796 Bernesons. In den wallonischen,
von Wilmotte in der Romania herausgegebenen Urkunden aus dem
13. Jahrhundert fínden sich folgende Formen: Bodechon^ Badechon
(zu Bandes, Baudon, Baudouin, Baduins) Roman. 17, 574, Z. 10 v. u.;
583, Z. 4; 578, Z.3 v.u.; Renechon (zu Renier) ib. S.577, Z. ig; Cune-
chon (zu Kunigunde) 574, Z. 11 v.u.; Htlecon (zu Helene) in einer
Urkunde aus Douai, Ztschrift 14, 304, Z. 5 v. u. Ich erwähne noch
aus der Chronique du Mt. St Michel Alstm (wohl aus ÂUsson^ von
Alain), Jaquesson und Jackson, Jeûnson (aus Jeanesson^ vgl. Jonessone
und Johnson).
£s reihen sich die Bildungen auf '^ktn an. Von einigen
Namen giebt es Doppelformen auf ^echon und '^kin : Boidekin (s. oben
Bodechon) bei Scheler, Trouvères Belges 1879, S. 353. Renekien
(s. Rennechon) Roman. 17, 578, Z. 5 v. u. Hanektns (zu Hanon, Hanot)
Roman. 18, 227, Z. 24; 228, Z. 21, und mit Suffixwechsel Hanekeas
ib. 226, Z. 20 und Hannekars ib. 17, 586, Z. 14 v.u. Ernektns (zu
Ernus, Amous) Rom. 18, 223, Z. 14; Nanequins und Rascekms Rom.
17, 570. 575.* Aus der Chronique du Mt. St Michel seien noch
erwähnt: Jossequinson (zu Josse, Josset, Josquin Rom. 7, 322), Wiüe^
quinson, Passequin, Jennequtn s. v. Daweson und Franchin.'
Auch den Bildungen auf 'tcoi {-tcaut), -iquet liegt -ice us zu
Grunde: Janicot (Name eines Farceur aus der zweiten Hälfte des
16. Jahrhunderts, s. Petit de Julleville, Les Comédiens en France,
S. 336); Janicot, Nicoi auch bei Mistral; in der Chronique du MSM
Jenicoi s. V. Le Bougre; Allecot und Akot (zu Alain, aus Alicofì).
Pericaut (zu Pierre) aus dem Mystère de St André, Théâtre Méri-
dional au 15*^ siècle, Rom. 2^^ 544, A. i; Pérüaud ist bei Larrousse
der Name eines Gelehrten und in der Zeitung Le Temps vom
12. November 1894 (in der Chronique von Sarcey) der Name eines
Schauspielers. Pénüaud bei Vapereau der Name eines französischen
Senators (dazu Penaud, Pène); Héricault (zu Héron) Rom. 7, 321;
Géricault (zu Gérôme); Bornicaut (zu borgne?, vgl. homioand im
Gloss. Genevois) Bartsch, Langue et Litt franc. 616, 17. Periquiei
(zu Pierre) bei Favre S. XXXVI, Z. 1 8. Mariquet^ Demin. zu Marie,
in Languedoc, s. Mistral, v. Maneto.
Hierher gehören endlich auch noch gewisse Bildungen auf
'issou in Poitou und Limousin: Bei Laianne finden sich: Marissou
(zu Marie), s.v. clidon und guié; Catissou (Catherine), v. coarde. Bei
Mistral: Catissou, Catissouno, Catissoto, v. Catinelle; Margiässau (Mar-
^ Guitechin (neben Guidequin) steht bei Bartsch, Langne et Litt franc.
330,25; 611,24.
^ Ich erwähne noch die Namen Manekin aus einer Urkunde aus Douai
(aus dem Jahre 1255) Zeitschrift 14, 313 und Simekin (wohl von Simon) bei
Froissart, ed. K. de Lettenhove Bd. XXI s. v. Dodale.
' Alicot heifst ein Abgeordneter der französischen Kammer (im Jahre 1894).
DIB SUFFIXE -ICCÜS, -ÖCCüS, -ÛCCUS IM FRZ. 173
guérite), v. Margoutoun; Andrissùu (André), v. Andrivet^ Caiissou
(Catherine) steht auch im Supplément zu Sachs -Villatte.
Ich gehe zu den Appellativa über, in denen das Suffix -iche
vorliegt Bei Jaubert findet man : ccutiche^ cadichonm (zu cadet) s. f.
, Fille puînée' und s.v. cadet cadichùn\ cadichonneau^ cadichonet ^gsx"
çoD puîné et les suivants' {cadkhe ist Adjekt zweier Endungen im
Morvan; findet sich auch bei Jonain). Rondiche s. f. , fille ronde-
lette*. Dindiche^ Demin. zu ,dinde'. Bodiche junge Kuh, zu ,bodaut'
Kalb und ,bodoune' Kuh (Laianne giebt houdtche und ,boudeS Jonain
beade, beudiche und htudicher »vêler').^ Baliche f. zu ,babine, lèvre,
dans le langage burlesque'. Anicheur schlechter Leser, Verb, ani^
chonner {= firz. ânonner) ; amchorit Demin. zu âne, auch Rev. de Philol.
Franc, et Provenç, 4, 3 1 (in der Mundart Verduno-Chalonnais) und
bei Puitspelu, Dictionn. Etymolog. Lyonn. v. mélachon. Fob'chonner
{m folichon), goutiiche »Tröpfchen* v. goutte. Bei Laianne: Adjekt.
sotilche fCin^ltig*; poirichon kleine Birne (auch bei Favre). Moüichou^^
f. -ouit^ weich. Bei Jonain : hounichon (Dimin. un peu ironique de
,boD', also pejorat).^ Gaudiche^ godichon (niais, benêt). Gouliche
Mäolchen (Demin. v. goule). Meniche Händchen. Moiniche weiblicher
Sperling. Paitiche^ Demin. v. patte. Potiche grofser Topf und Topf-
eben. Im Morvan: maigrichon (mager), womit maigrechigne bei Orain
zu vergleichen ist. Im Haut-Maine: s. v. cropet cropichon, f. 'onne
Jdein, gedrungen' (von croupe). Parlicher ,faire le beau parleur*. In
Lyon (nach Puitspelu): patìchim^ 'ichonne , lambin, lent, minutieux'
(s.v. patet, Verb, pateter »lambiner*). Im Lothringischen: metz. mßmis
Grofsmutter (sonst »mamT') Roman. 5, 2 13 ; metz. gueniche (= guenille)
Rom. 2, 444 ; ganiche ,schielend' zu guigner (Adam, Pat. Lorr. S. 342
V. lonche, vgl. normann. guignoche^ Val de Saire) ; gaudichie (s') ,avoir
soin de soi' (Adam). In Ille- et -Vilaine (s. Orain) galichon (auch
bei Fleuij und Joret), zu galette, der letzte und kleinste Kuchen
,cmte sur la tuile'.
' Dasselbe Doppelsaffiz scheint vorzuliegen im lim. fauressou „petit,
mavvais forgeron", s. Mistral v. fabnhoun (ein Beleg zu dem Worte steht
Ztschrift 6, 5S2, No. 37).
* Cadichan ou les Bohémiens lautet der Titel eines Theaterstückes, das
1792 in Paris erschien; s. Ch. Nisard, Etude sur le Langage Populaire de
Buis, S. 442.
' Wahrscheinlich sind noch folgende Wörter bei Jaubert mit dem Suf-
fixe -Sc cus zusammengesetzt: buriche f. »fauvette d'hiver* (nach J. von ,bure'
dnnkelfarbig). Gariche „buntfarbig", s. v. gare, gareau. Gouliche» s. v. goulu,
Lockruf far die Enten. Rouiche f. Rotkehlchen. Gotidiche f. petit pain pour
les vachers. Lambriches f. pi. Fransen (franges). Capiche, capichon {= capu-
chon). Gravieher gravir péniblement. Gravichon ,Kind, das gern herum-
Uettert'; gravichot steile Anhöhe (im Morvan). Bei Jonain: abourichonner
, mettre en pelote ébouriffée' (von bourriche); s^apounicher ,se baisser' (von
poaere). Bei Laianne: Adj. pouUchou, f. -ouse , peureux, chatouilleux, facile
à ¿mouvoir* (von poule).
* Daneben auch moUigeou, sowie neben dem Anm. I erwähnten gra^
vicker anch graviger vorkommt.
^ Bei Favre S. T.XXTX kommen MolUchon und Baunichon als Personen-
namen eines Lustspiels vor.
1 74 A. HORNING,
Aus L. Rigauds Dictionn. d'Argot Moderne, Villattes Parisismen
und dem Lexikon von Sachs (auch aus dem Supplement) führe
ich an: Raiickon Kamm mit der Form eines Rechens (zu râteau);
se ramicher^ se ramamicher ,sich nach Kinderart versöhnen*; mouniche
verliebtes Mädchen, in Lyon mounichi weibliche Scham (zu mouna
,Frau*, mounin , kleiner Junge*, mounin(e) , kleines Mäddien*); orni'
chon Küchlein (zu omie ,Huhn*, ornière , Hühnerstall*, omion , Ka-
paun*); havardichonner\ bonnichon (Demin. zu bonnet); honichon Zug-
loch; gobichonner, gohichonnade (zu gober , kräftig essen*). droUchon
(drôle), négrichon^ pâlichon (pâle), maigrichoL Es sind dies zum Teil
Neologismen, die beweisen, dafs das Suffìx noch heute zu Neu-
bildungen verwandt wird. Bei Larousse: botdiche f. ,grorses irdenes
Gefafs*, in welchem auf den Schiffen das Wasser aufbewahrt wurde.
Aus der französischen Schriftsprache sind noch zu erwähnen:
cornichon »Hörnchen**, bourriche^ pleurnicher^ pleurnicheur^ pkurnt'
chérie^ barbiche^ babiche\ caniche^ lévriche, pouliche.
An Bildungen mit -ique, 'iquet, -iquer führe ich an: aus Jonain:
effeniquer^ feniquer (von foin »disperser comme du foin qu'on fane').
In Haut-Maine: paniquete peniquei m. kleiner Rahmkäse (so genannt
nach den Körbchen, in denen er geformt wird). Bourri der männ-
liche Esel; das weitverbreitete bourriqtu bezeichnet eigentlich das
weibliche Tier. Im Pikardischen ist burik RdPGR 4, 266 das mann- ,
liehe und weibliche Tier; bourriquet giebt Corblet mit der Bedeu-
tung »fagot de branches ou épines*; bourri und bourriquet auch bei
Jaubert; bei Joret boudrique f. und bouorico; bourri, bourriquol, hour-
riquoite in Verdun, RdPh. franc, et prov. 4, 128. Bei Joret: ma-
nique^ f. tour, manière (zu main). Canique (s. v. cañete) Kugel (bille)
(nach Joret zu cane, fem. de canard, auch canette). Verb, cantqm'é
,viser ou toucher avec une bille*. Pik. bdnikle , schlechte kleine
Haube* RdPGR 4, 49. Foutriquet (zu foutre, , petit homme chétif
et merdeux*, Spitzname von Thiers, s. Rigaud, Delboulle). Bei Cor-
blet: Flamike (auch flamiche) ,espèce de galette cuite au moment
où le bois s'enñamme*. Taniquer , frapper à coups précipités*, zu
tanner = chagriner. Tomiker^ tourniquer »tourner autour* (auch bei
Jonain)» daher tourniquet. Bei Delboulle: Déberniquer (s. v. déber-
naquer) »dépêtrer*» emberniquer ,salir* (von bren, wie D. richtig ver-
mutet, mit bekannter Umstellung des r). Doliquer ,tailler de petits
morceaux de bois avec un couteau, faire des dolettes, dolures*,
zu lat. dolare, pik. safre tique f. (zu safre), bei Godefr.
* Godefroy hat cornichet , petit cor' (Musikinstrument), comiche, cor-
nichon.
' Nach Meyer -Lübke RG II 464 käme das Wort vom span, babicha.
Dasselbe findet sich nicht im Wörterbuche der Spanischen Akademie; es steht
im Lexicon von Tolhausen in der Bedeutung zottiges Schoishündchen. Wahr-
scheinlicher ist, dafs das spanische Wort aus dem Französischen stammt
^ Dazu manicle bei Godefroy und Lìttré : das, wie es den Anschein hat,
echt volkstümliche Wort ist manicc-ula. Godeir. giebt auch panicle 3i'öd-
chen', das Gloss. Genevois ¿bornicler (= éborgner).
DIE SUFFIXE -ÏCCuS, -ÖCCüS, -ÜCCÜS IM FRZ. I75
Das Doppelsuffix -icot liegt vor: bei Lalanne in: baursicot
,kleine Börse*, Verb, boursicotai^ , ramasser de l'argent*; boursicota
"kotte (im Haut-Maine) Kastanie. Bassicot, Demin. zu basse f. ,cuve
en bois de forme ovale' (vgl. französ. bassicoi »machine pour sortir
les morceaux d^ardoise de la carrière*). Chicot, Demin. zu chi
,chien* (aus chienicot). Verb, achicotai Junge Hunde werfen'; chicot
auch Rev. d. Phil, franc, et provenç. 2, iio, Verb, chicoter. Bei Jau-
bert: Racicot »racine d'arbre déchaussée*, vieil, zu racine. Im Mor-
van: chatelicot »Büschel Haselnüsse oder Eicheln* (Demin. zu châtelot
3âschel Nüsse*). Baricot (zu barrique) Rev. d. Phil, franc, et provenç.
2,99. Bei Fleury und Joret: Sauiico »crevette qui saute*; sofliko
tCriquet, grillon*; sauHcotaïr sautiller (bei Métivier, Dictionn. Franco-
Nomiand).^ Bei Puitspelu: bichzcot »très peu de chose*» nach P.
von bichee (= becquée). Inf. Borgnico »regarder avec difficulté» en
clignant les yeux' (nach P. von »borgne* mit einem Suffix »firéq. et
comique*). Das Französische bietet moricaud (von maure)» auch bei
Corblet und Decorde. Bei Villatte: nazicot »Naschen*. Se remou'
chkoter (zu remoucher). Arbico »kleiner Araber*, zu arbi »Araber*.'^
Die Wörter auf ^equin wie verquin »Gläschen* haben schon bei
Diez, Gr. II ^ 309 s. v. ic eine Besprechung gefìinden: Es seien hier
noch erwähnt: boulquin »kleine Kugel' (Godefroy, aus Lille). Noir^
quin »von dunkler Gesichtsfarbe^ (Decorde). Molequin (Godefroy)
(étoffe précieuse de lin*» moleqmnier^ molequinerie\ le moelekinier (in
einer Urkunde aus Douai aus dem 13. Jahrh.» s. Ztschrift 14» 310;
molequin »étoffe fine et molle' auch bei Scheler» Trouvères Belges,
1879» S. 354» der das Wort von mollis ableitet. Mandekinier
»vannier» faiseur de mandes* (Corblet). Petit musequin, Demin. zu
moseau» in Chansons du XV^ s. S. 8» in einem Liede mit baskischem
Refrain, das demnach dem Süden entstammt; zu musequin giebt
Godefir. zahlreiche Belege. Bibaudequin (Godefr.). Pannequet »sorte
de pâtisserie* (Littré). Manniquin^ mit 1 (= mannequin »Korb*) bei
Jaubert
Aus dem Neuprovenzalischen lassen sich an der Hand von
Mistrals Tresor dou Felibrige folgende Bildungen auf -îccus nach-
* Bei Littré ist boursicoter aus dem 12.» hoursicauU ans dem 16. Jahr-
bnndert belegt.
' Bei Corblet auch testicoter (discuter, contester), von testis — eine
lialbgelelirte Bildung, die indessen beweist, dafs im Sprachbewufstsein ein
Suffix 'koter lebendig ist.
' In den Mélanges de Phonétique Normande (Mém. de la Société de
Liog. V $7) bespricht Joret die Suffixe -icot, -iquet, erwähnt soflicot, vachicot,
vackicoter (,agiter l'eau*, von einem alten Verb. ,vachier waschen'), auch fou^
triqtuí, tourniquet und giebt eine Erklärung, die in Meyer-Lübkes Gramm,
n 400 übergegangen ist: in ast-ü'Ot, bourr-tq^uet, wo ic {iq) zum Stamm ge-
bore, habe man infolge von Stammverkennung -icot und -iquet als Suffixe auf-
geSàSst und dieselben auch auf andere Wörter übertragen. Um diese Erklä-
nmg wahrscheinlich zu machen und die Uebertragung von -icot auch auf
Personennamen (s. oben) zu rechtfertigen, mufste zunächst eine gröfsere Zahl
allgemein üblicher Wörter mit stammhaftem -ic nachgewiesen werden: in
bourrique ist -ique wahrscheinlich Suffix.
176 A. HORNING,
weisen: s. v. boumtcUt, oourniçuèu, baumiquelet »un peu myope, presque
avengle'. v. Boursicota boussicoiy boursicoun^ boursicou, boursiqiut »kleine
BörseS dazu v. boursicau, boussicau und der Familienname Bouácaut,
V. Palüo ,palis, échalasS zu lat. palus, Verb. paUca jéchalassef, v.
palicotf paligoi ,échalas de vigne*, v. FouliqwU fouUguet ,un peu
folâtre*, Verb, /oiäigat fùtdigadoy foulüaire. v. Âsenoun, lim. osteon
,£selchen*. v. Pmdiqtuty pouriquet, paurtcou ,Hûhnchen', auch v. pouh"
quetoy pourtqueio und v. pouletoun, poulichoun, paulicou^ pouricou.
V. Bourricot ,E8elchen*, bourricoun, bourricou^ bourriquet. v. Pauricaus
»furchtsam*, v. Boulico^ boulique^ Deminut. zu boule, Verb. bouUca
,rouler comme une boule, v. faveto, hatucoy hatäque ,kleine Bohnen
V. Bousigouriy bousigouy bousicou^ bousigot^ zu franz. bouse, v. Boimiy
'iCy 'iqucy "icoy bouniquety bouniguet, bounicotf zu bonus, womit bou-
niquet, bouniqueto bei Montier, Grammaire Dauphinoise S. 52 zu ver-
gleichen ist hèom.paycot ,Brödchen*, bei Lespy, Gram. Beam. S. 246.
Hinzu kommen noch die Arch. Glott. Ital. 11, 358 erwähnten wal-
densischen Bildungen auf "ikk, -ikko: bunikk, bunikko >= it. bonino,
-ina, pulikk ,Hûhnchen*, murikk, murikko = it. moretto.
Suffix 'öccusy "¡fcca.
Zunächst die Personennamen auf -occus: Jonain sagt S. 22:
Les noms propres sont sujets à être diminués en 0 (Jonain schreibt
ot), oche; zu ,Arrivé* bilde man Bivo, Rivockon (Jonain schreibt rtDoty
rivochon). Bei Favre S. XLIX in der zehnten Strophe eines Ge-
dichtes in der Mundart der Saintonge finden sich Catochan (an =
Ofiy zu Catherine) und Margochete (zu Margot). Guillochet^y Demin.
zu Guillaume, Chron. du Mt. St. Mich. Nanbchi (zu Nannette) in der
Dauphiné, s. Mistral v. Nanoun. Puitspelu giebt lyon. Mariochi (zu
Marie) nach Cochard, er selbst hat das Wort nie gehört. Baudochcy
der Name einer alten, wohlbekannten Familie in Metz (s. Philippe
de VigneuUes Tagebuch, Gloss.)', erklärt sich aus Baude (s. oben)
-|- occus; es ist eine Parallelbildung zu Bodechon. Baudelocque^
aus Bodel ■\' occus, ist nachVapereau der Name eines berühmten
Chirurgen aus der Picardie.'
Ich komme zu den Appellativen: Jaubert, v. cadet, und Cham-
bure, V. cadiche^ geben cadoche, der letzte mit der Bemerkung, dafs
es mit ,ui!i peu de dénigrement* gesagt werde; die pejorative Be-
deutung von -occus ist neben der deminutiven mehrfach bezeugt
Bei Jaubert finden sich: mailloche^ y malloche f. ,petit maillet* (auch
^ Wexm frz. guiüocher (s. Littré s. v.) thatsächlich » wie Ménage meint,
von dem Namen des Arbeiters kommt, der jenes Verfahren erfunden hat, so
mufs der Arbeiter GuiUoche, nicht ,Gaillot' geheifsen haben.
' In Baudouche ist, wie im Osten überhaupt, gedecktes ^ früh zu o (0»)
geworden.
> Andocke, der Name eines Heiligen, ist vielleicht Parallelbildung za
dem oben erwähnten Andichon: lat. An di us ist nach D'Arbois de Jubain-
viUe, Propr. Fonc. et Noms de Lieux S. 193 in Gallien inschriftlich bezeugt.
^ Nach Meyer-Lübke wäre mailloche vielleicht neuprov. be%oè angebildet,
allein • o c c a ist durch neuprov. malhoco gesichert. In Yionnaz madetse.
DIB SUFFIXE -ICCÜS, -ÖCCüS, -ÛCCUS IM FRZ, l^^
bei Jonain und Lalanne). Adj. Ntoche ,niais' (auch bei Jonain und
Chambure). Pendiüoche f. Joque, chi£fon', bxaz, pendeloque \ {pendre^'
hckt in der Vendée, R. d. Ph. franc, et prov. 3, 109; pendilloque f.
»Fetzen, LappenS bei Jonain; pendloquü f. ,6ûndel Zwiebeln', bei
Métivier, Dictionn. Franco -Normand). Proche f. ,wilde Birne' (aus
firoche^ vgl. oben poirühoti), Muhche^ muhchon , meule de foin'.
Binoche f., s. v. bine, ,dinde femelle'. Binoche f., ìnnochon ,outil de
jardin' (zu biner). Chevilloche f.. Dem. zu cheville. Bouloche^ Dem.
za boule. Bodoche »junge Kuh', s. v. Iodiche (vgl. das oben zu ho'
diche Bemerkte). Bei Laianne: mioche ,tas de ñagots' (von meta 4-
occa). Marochon^ Demin. zu mare ,houe, Hacke^ (,mara' auch in
Lyon). AiUoches f. ,avoine perlée' (auch bei Jonain «= ail sauvage).
Chaiüochou ,qui a des chails', vom Steinobst. Damioche ,bûrgerliche
Frau, welche die grofse Dame spielt' (auch bei Puitspelu, v. Mariocht).
Im Hant-Maine: ¿piochons »mauvais épis, fruits mal venus' (also pe-
jorat). Miochée ,pain émié dans un liquide quelconque'. Verdt"
¡ochei, s. V. verdelet, ,état du bétail qui commence à engraisser'.
Vùioche f. (auch bei Orain, Jonain und Sachs Suppl.) »piquette'
sdüechter Wein (also pejorat). Bei Jonain : /oiroche. Dem. zu foire.
Menoche, Dem. zu main. Minoche ,Kâtzchen' (zu minon). Mirochon,
Dem. zu miroir. lòloche, paiochon, Dem. zu pâle. Päochon (zu pile) ,tas
de sei sur les marais'. Pouloche ,petite poule'. Bei Orain, s. v. poulot,
pouloche^ poulochon ,poupon'. Petoche (auch bei Fleury) »chandelle de
résines von péter. Französisches ¿pinoche lautet pik. ^inok (bei Corblet
und RdPGR i, 61 Z. 15 v.u.), espinoche bei Â. Greban, Mystère de la
Passion (mit der Bedeutung »morceau» aiguillette'); metzisch pinache
(= épinards» a^=t q) Rom. 5, 216; lothr. (s. Adam» Pat. Lorr. S. 321
?. ¿pinoche) auch ¿pineuche^ pinouche, ^o eu, ou s=ss g ist Bei Puits-
pehi: Filáchi f. »Börse, Netz zum Fischfang» zum Schmetterlings-
^g* (Jonain hat filochon »bout de fìl', Littré effiloche und effihque).^
s. V. taloches^ Adj. finoche »fin en mauvaise parf . Bei Romdahl» Pat
da Val de Saire: guignoche »schielend' (zu guigner'» vgl. lothr. ga^
fttche),^ Bei Littré: patoche »coup de férule dans la main' (bei Joret
' Es liegt durchaus kein Grand vor, mit Meyer -Lfibke in filoche eine
Entlehnung ans dem Italienischen ,;£¿mum? zu sehen.
* Wahrscheinlich liegt Suffix -occus auch in folgenden Wörtern vor:
Bei Jaubert: müoche, milochot, mulochot »petite meule de foin', dazu das
'^tih, amilocher. Mioche, miochan , kleiner Knabe' (nach Scheler von mica).
Fioche, piochon, zü pica, vgl. Zeitschrift 18, 226. Picocher (= picoter).
Bvurroche »Bienenkorb' (bei Laianne hoir oche i. ^^ bourriche), Chenoche f.
, cheville qu'on met dans le montant de la porte pour empêcher le battant
d^ s'ouTrif, déchenocher disloquer (v. chaîne, weil die cheville wohl mit einem
Kettchen versehen war). ]3ei Laianne : vioche f. eine Schlingpflanze (bb viorne).
Adj. vioche (auch viouge) »réjoui, bien portant', von vi vu s (mit Ausfall
des V wie in altfrz. viaS^, Cracoches f. pl. , coquilles' (zu cracot, -otte, creux),
la der Vendée, Rey. de Phil, franc, et provenç. 3, 109. 126 piroche , Ganschen'
(▼gL pirrèns Gänschen). Adj. vrioche , flink, hurtig' (wohl aus vir oche von
ivirer' sich drehen). Bei Puitspelu: Bredochi f. ,fétu dans l'oeil', von , borda'
oit derselben Bedeutung ; guignóchi f. ,déteiite de fusil (bei Godefroy gui'
greche ^onde'), von guigner» das, wie P. richtig bemerkt, von der Bedeu-
178 A. HORNING,
»grosse patte'). Barhoche ,Art Feile* (im Supplément). Bei Larousse:
haloche »groseille à maquereau* (zu balle). Bei Godefroy: caUloche f.
(zu caillou); panocha f. »Brötchen*. Im Glossaire Genevois: paperoches
(ss paperasses) und s. v. patache patochon »langsam*, paUnochây pcUe^
nocher ,lambiner* (vgl. oben \yon. patichon). Bei Sachs (Sappi.): yb-
noché (fané); se hlindocher »sich ansäuseln*» zu »blindé betrunken*;
usioches f. pi. »Schere*» zu »ustensiles* ; flibocheuse »Dirne, die viel ver-
dienen will*» zu flibuste »Raubgesindel*.
Besondere Beachtung verdient das Verbalsuffix -^cher; Jonain,
8. V. limocher und pavocher sagt ausdrücklich» man könne von jedem
Verbum ein Deminutivum auf -ocher bilden: er erwähnt:
limocher (zu limer)» magnocher (manier petit et souvent)» pavocher
(paver), ptgocher (zu pigher, piquer menu, becqueter), épeloquer (com-
mencer à épelî = éclore)» vivocher (= vivoter» auch bei Orain),
tapocher (zu taper), trepignocher »marcher à tout petits pas* (zu tré-
pigner)» matllôcher mit der mailloche schlagen. Bei Laianne: S'ami"
nochai »prendre de la mine» se montrer bien ou mal*. Breoochai
(vgl. franz. breuvage) »boire souvent*» davon brevochard^ àrevochu; bre^
vochai auch in der Vendée» Rev. de Philol. franc, et provenç. 2» 105.
In Verdun R. d. Phil. fr. et prov. 4, 134 buvocher »passer son temps
à boire*» buvochon ,Trinker*. In der Vendée (Gloss, de l'Ile d'Elle)
R. de Phil. fr. et prov. 3» 114. 115 riocher »rire à tout propos*, noche
S. f. »Frau, die ohne Grund lacht*. Im Morvan: Bavoicher »geifern*»
zu »bave*, franz. ybavocher*^ von einer Sudelarbeit. Bei Orain:
Pignocher »klagen*, zu pigner ^pleurnicher^, Tricocher »Stockschläge
geben*» zu trique. Bei Puitspelu: Minochi Verb, »eine besondere
Art des Pflûgens'» dazu das Subst la minochi ,sorte de labour*.
Bei Rigaut: Flanocher »ñaner un peu*, dazu flanocheur. Bei Sachs»
Suppl. aus dem Kûnstlerjargon: patocher (la couleur); finocher ,mìt
peinlicher Genauigkeit zu Ende arbeiten*.
Im Pikardisch-Normannischen wird -^cher zu -oçuer: Bei Joret
und Fleury: busoçuié ,passer son temps à des riens*» zu »bQsae* mit
derselben Bedeutung, Baloçuié, balloquer , pendiller» être agité'
(Fleury, Delboulle, Joret v. balé), zu afr. baler; s. Godefroy, v. balo-
chier ,balancer» flotter* und balochere f. »balançoire*; bei Larousse:
balocher »muser, flâner^» balocheur, balochard. Bavoquüi (J^Xexxry) »filer
un fil inégal'» frz. bavocher, Tisoquiei (Fleury) »remuer les tisons*,
¿tisoquer^ tisoquer (Métivier» Dictionn. Franco-Normand). PignoguiH
(Fleury s. v. pignocard) »manger miette à miette en épluchant*; Littré
hat pignocher »manger négligemment et par petits morceaux*, Puits-
pelu pignochi^ »faire une chose avec lenteur» en tatillon, manger
tang ,cligner de l'œil* zu der von ,remaer< übergegangen ist. Zu bidoche
»Fleisch* bei Rigaud und Sachs ist pikard. ,bid^l* , chair de vieille vache*
RdPGR 4, 40 zu vergleichen. Bei Villatte: viocque ,alt* (zu vieux) und
viocque f. »Leben*. Hier schliefst sich der Pariser Ausdruck gavroche an. —
Zu dem dunkeln galoche f. , masse de neige adhérant aux pieds* (Jaubert) sei
angemerkt, dafs ratXz^galii »vieux soulier*, Roman. 5, 208 vorkommt und bei
Contejean, Gloss, de Montbéliard, golutsche f. , guêtre*.
* Dazu das Subst pignöchi f. * lambin, minutieux, tatillon*.
DIE SX7FFIXB -ICCÜS, -ÖCCÜS, -ÜCCüS IM FRZ. 179
dn bout des dents, en dégoûté', "Riganá pignochâr ^e battre'; Rigaud
sagt mit Recht, dafs es une variante von »peigner* sei. Die ur-
spTûnglidie Bedentang vdrd sein ,in vorsichtiger Weise verworrenes
Haar auskämmen', dann ,vorsichtig essen'. Sachs, Supplément hat
pignochtur »sorgfältig malender Künstler*. Zur Bedeutungsentwick-
Inng vergleiche man pegnoier »mâcher avec peine, manger avec dé-
dain* (Rousseau, Gloss. Poitevin). Defiloguùt (Fleury), efßocher^
ßyoquU (Joret) »pendiller' vom Faden, der sich hin- und herbewegt;
défiioqué ,qui s'effile, se détisse' (Delboulle und Decorde); ^enfiloquer
(Decorde) vom Getreidehalm ,qui pousse trop menu', gleichsam
,en forme de fil', womit bei Laianne s'a/ßochai zu vergleichen ist,
von den Pflanzen ,qui lèvent avec des feuilles minces comme des
brins de fil'; Littré hat effilocher und e/filcquer. Deplyôquer ,détor-
tîller, désenlacei^ und empfyôquer »enlacer, entortiller* bei Métivier
scheint identisch mit lyones. ptUochi ,enlever avec précaution et
minutie la peau, Técorce, faire qque chose avec minutie, en éplu-
chant* und eine Ableitung von pilare mittels -o ecu s zu sein, wie
denn auch das Romanische ein piluccare besitzt; s. Diez 1.
In den Pikardisch- Normannischen Patoiswörterbüchem finden
sich auch Formen auf ^ochery in denen man wohl francische Ein-
dringlinge zu suchen hat: Petocher (Decorde), von Eandem ,qui
font du bruit en marchant'. Pignochié (Joret) »enlever par petits
morceaux', pignoche f. , pointe» morceau faisant saillie'. Balochier
(Métivier). ^Riochié (Joret, Decorde) ,rire sous cape'. Parlochier
,parier avec affectation' (Fleury, Decorde). Emiocker (Corblet)
lémietter*.
Ans dem Neuprovenzalischen finden sich bei Mistral folgende
Belege for -o ecu s: Busaróco f. ,sot» sotte, buse'. PaiôcOy paühóco
,balle de mais' (zu palea). Mañoco f. , poignée de 25 feuilles de
tabac* (zu m anus). S. v. McdkucOy malhue — malhôcoy malhoque f.,
nudhoc m, ,Waschbläuel' (= frz. mailloche). S. v. Pelofo — pelocoy
peJhoco, peroco f. ,épluchures'. v. Mihauco — milhaucoy milhoco »panic
verf . v. Mthùco — milhoco ,farîne de mais* f. (zu mi, mil = maïs).
In dem ,gergo', der Geheimsprache von Val Soana, begegnet
ein Suffix -(fea (= -ócca): aus den 25 Belegen Arch. gl. it 3, 56
nenne ich: pjaniöca (pianta), viñoca (vigna)» montañoca (montagna).
Suffix 'ûccusy -üccá,
Personennamen auf -uccus» -ucea sind bezeugt bei Favre
S.LVIII: der Sohn Jloulands' heifse Roulu, die Tochter Rouhuhey
der jüngste Sohn Rouluchety — bei Jonain S. 22: die Eigennamen
hatten Deminutiva auf 'üchon, 'iichouney Rtviichcy Rivüchöune (zu
^nrivé*); im Wörterbuche sind Morü (J. schreibt Morul), Moriiche
als Demintitiva zu ,Moreau, Moreaude' angegeben. Eine Reihe von
Belegen findet sich bei Laianne: Charlu (Charles)» s. v. paugregnai
md dévettai. McUeluche (zu afr. Mathelin, Mathurin)» s. v. effiunai
mid mabi. Glauduche (Claude), v. bravé. Caihuche (Catherine), y.
1 8o A. HORNING»
brayeuse. Madeluche und Mad^lu (Madeleine), v. sottisieux, cabossi,
précour.i Perruchot giebt Godefr^ prov. Peiruc,
Belege fur Appellativa mit dem Suffix -uccus: Bei Jaubert:
malluche L, s. v. malloche ,gros maillet'. Merluche f. »Weibchen der
Amsel' (bei Villatte »des cris de fnerluché\ merlu(t) »junge Amsel' bei
Jonain» der auch merlu und merluche »Fisch' giebt). Panuche £.
»petite panade'. Comuchon »petite come d'un bois de chevreuil' 2;
se comucher »vom Vieh» das mit den Hörnern kämpft'. Crapuche,
Dem. zu crapaud. Eberluches neben »éberluettes' («= éblouissements).
Bei Favre: Ter ruchante zu terrier. Antuher »schlecht lesen' (ânonner).
Bei Jonain: Canuche^ Demin. zu chien. Manuche »Händchen' (vgL
oben menühe, menoche), Palluche, Dem. zu patte. Pelucher »babüler
vite et bas, se fâcher tout seul' (zu péter). Piarruche »chaple» sciure
de pierres'. Pmcher (auch ptoucher) = piauler. Pôintuchony Dem.
zu pointe. Téiucher »den Kopf bewegen'. Bei Laianne: grenuches
f. pl. »schlechtes Korn» das man den Hühnern giebt' (also pejorat.) ;
Verb, grenuchi »donner des grenuches aux volailles' (bei Jaubert
grenucher »manger du grain'» bei Villatte grenuche »Hafer'). E^isselbe
Wort ist wohl grenuche f. »Art Scharlach' bei Lalanne und Rousseau.
Im Morvan: Ebarbucher^ »ébarber» émonder'. Ecalucher^ ¿caluchonner
»écaler les noix'. Baluchon »paquet' (auch bei Orain» Larousse und
Sachs als Dem. zu »ballof ; in den Mémoires de la Soc. de Ling.
7, 55 A. 4 wird dazu bemerkt: »»on doit supposer *baluche et re-
monter à la balle des merciers; embaluchonner signifie empaqueter'').
Im Haut-Maine (auch bei Orain) faduchet »qui a le teint pâle ou
fade'. Bei Orain: maigruchei »maigrelet'. Platuche »galette de Noël',
zu plat Bei Puitspelu: Itúchi f. »petites brindilles d'osier qui ser-
vent à attacher la vigne'» von lier •{• -Qcca. Bei Corblet: Èaveluke
»rave sauvage, objet de mince valeur' (bei Sachs Suppl. raveluche),
Verb, raveluker »déraisonner» ruminer des drôleries'. Bei Decorde:
Pelluche »pelle en fer'. Bei Romdahl: Galucho »mauvais bonnef
(zu cale» calotte).' — In frz. guenuche, perruche ist "uche sicher De-
^ In der bei Labourasse, Gloss. Meusien, S. loo erwähnten Wetterregel:
Greorgin Gtorgu Marquin Marcu
Phlépin PhUpu c'a fait trois bons têtus
ist in Georgu, Marcu u wohl das DeminutivsufBx -uccus. VergU bei Zé-
liqzon» Lothr. Mundarten S. 49» »Jûrza, Maerka* (wo a=-ittu8 ist). RdPGR
I 239 ist Marcu{t) der Name des Verfassers eines Werkes fiber das Patois
Sainton geais. — Capucket, Dem. zu »Capet'» begegnet als Personenname in
der Chron. Mt. St. Michel. — Sainte Bauducßu (auch Baudiche) ist bei La-
lanne der Name einer Heiligen» die man um gutes Wetter bei der Wäsche
anfleht; (tourtiau) bauduche ist auch der Name eines Weihnachtskuchens.
^ Godefroy hat s. v. cornichet und cornichon auch comuchet und
comuchon, auch barbuehon.
^ Wahrscheinlich liegt SuíHx -uccus noch vor: bei Jaubert: in ter'
nuche, trenuche »espèce de chiendent' (zu tratnasse); bobluche »très petit
fétu'; carnuche, carnuchet »EselchenS Verb, camucher (zu camin, camon» car-
nonner); g-ogueluchon »fond» cul de l'artichaut'. Bei Jonain: penu(t), penuche,
penuchon »Fufschen'. Im Morvan: greluchon , galant de bas étage* (zu grêle);
bei Sachs» Suppl. greluchard »schmächtig'. Bei Rigaud: galuche »Tresse*
DIB SUFFDCE -ÎCCUS, -ÖCCUS, -ÜCCUS IM FRZ. l8l
minntivsaffix (vgl. merluche zu merle). Nach Schder kommt auch
guemche vor, sowie neben perruche perriche (s. Littré). Baudruche
ist nach Littré eine Weiterbildung von ,baudrée' und gehört
SU ,baudroier, baudroirie'. Barbuquet , petite enñure à la lèvre*
(s. Puitspeln, V. bocherla) ist vielleicht eine Weiterbildung von
barbe; barbouquet (bei Littré) mag davon eine volksetymologische
Abänderung sein. Zu merluche »Stockfisch* s. Joret Roman. 9, 125
(„semble avoir dans les patois du nord-ouest un sens péjorat, on
avait le besoin de distinguer le merlus frais du merlus salé").
Paitspelu giebt merMchi f. »personne maigre et sèche' (nach P. de
Tanalogie avec merluche ,poisson salé et séché*). Der Personen-
name La Merluche in Molieres Avare kann als merluche ,Fisch* oder
»Arnsel* aufgefafst werden.
Einige Wörter verdienen eine besondere Betrachtung: Weit
verbreitet ist ¿pliuher^ plucher, von Diez mit Recht als Weiterbildung
von pilare aufgefafst Im Altfranzösischen: peluquür^ espeluquier
(a. Rendus de Moiliens) ; pluc (: duc) A. Greban, Gloss., éphuhure^
ib. vulg. »grattage, phuquaiüe^ menu butin*. In den Mundarten:
In Haut-Maine: pelucher ,peler*: bei DelbouUe: pluque f. »aubaine,
héritage inattendu*, faire sa pluque', plucoter »se dit des volailles qui
épluchent les épis et ramassent les grains perdus*; perluquer »manger
pea et délicatement*» perluqueux^ épluquer, éplukures. Bei Fleury und
Joret: ¿plyuques »épluchures*» éplyuqtU\ plyuque (bei Joret), peluche »ce
qu'on peut éplucher*, in St Pol arpluke RdPGR i, 219. Das Wal-
densische» Archiv. Glott Ital. XI 371» hat WblÛkk plur. »la parte più
grossolana che si estrae dalla canapa*. — Neben dem französischen
»belue, berlue* von bis + luc(em)» s. Diez U^ v. bellugue, giebt es
auch Formen des Wortes, in welchen die Endung -ug» mit dem
Suffix -uccus vertauscht wurde: bei Jaubert: eberluches (v. éber-
hiettes), auberluches, berluquin »schielend*; in St. Pol, RdPGR 3, 305
herbik ,minime quantité*, bfrlau, berlauk , schielend*; bei Delboulle
»n'être pas emberluquá dans ses affaires* (= y voir clair). Bei Mistral
(Mireio, éd. Charpentier, S. 182. 324) educar, esperUtcar', waldens. «
^fdukk ,bagliore*, Arch. Glott. It. 11, 368, v. blûo. Fin Seitenstûck
zu dem Worte bildet das dem ital. »fanfaluca* entsprechende afir.
,fanfelue* (s. Littré, s. "^^ fanfreluche)^ neuft. fanfreluche^ bei Laianne
ferluches »leichte Späne', wo -vche = -ucea ist.i
Aus dem Neuprovenzalischen seien noch nach Mistral erwähnt:
laberu, "uc^ -uco , gelehrt*. Cavaluco »petit maquerau*. Malhu m.»
maOmco £ (frz. maälochi). Pauru, pauruc, f. 'uco, 'Ugo, Verb.pauruca
und 'iiga. Braiuca und "Uga »tisonner*» brasuqueja, brasuqueU Aus
I«^7S Dictionn. Béarnais: Peluca, espeluca »éplucher*. Altprovenz.
(m gakm). Bei Vülatte: arguche (argot); Pantruche (Pantin » Paris); za
»dab* yGott, Vater, Motter ', dábuche , Meisterin* (neben dabesse); dabuchetU
»jim^ Mntter«.
^ Li^ deutsches -och zn Grunde» wie Settegast Ztschrift 16, 394 will,
90 erklärt sich -uche wiedemm nur durch Suffizwechsel. In freloque bei
Godefroy» y>r/0i^ bei Corblet kann übrigens ^oque auch -occus sein.
1 82 A. HORNING,
(ans Appel, Provençalische Inedita, Gloss.) chaniezuc ,unbedeutendes,
schlechtes Liedchen'; fr évolue »gebrechlich, untauglich'. — Dazu
kommen die waldensischen Formen auf -ükk^ Archiv. Glott Ital.
11,358.
Die Suffixe '^accus und -eccus.
Während das Vorhandensein der Suffixe -îccus, -Öccus,
-accus im Französischen als gesichert gelten darf, ist der Nadi-
weis der Suffixe -accus und - e ecu s schwieriger. ^
Auf -accus fähren: se déhernaquer ydépêtrer*, {s)embemaquer
jSalir* (Delboulle, von bren, s. oben debemiquer). Bei Corblet: i^tm'
aaernaker; paussaker ,pousser' (vgl. poussaiüer) ; s^enfournaker ,s'en-
velopper, se fourrer dans son lit*; foumaker ,fouiller, remuer, mettre
en désordre'; braussaker ,mal ranger, brouiller'; un brisake ,tm brise -
tout'; veulaheux «vaurien, bandit' (zu ,veule', léger, étourdi). Pik.
buläk , petit amas de filasse qui se rencontre parfois dans le fil'
(zu boule); dazu Adj. bulakœ\ fçr bulak sagt man von einem
Kreisel ,qui roule sur le côté'. Ronfiaquette ,Schmachtlocken' (bei
Villatte). Bei Joret: bouoraque m. ,filet à prendre la crevette' (vgL
ibid. bouôriche = bourriche und bouörac/ie). Bei Puitspelu: nurlachi
(s. V. merlassi) ,femelle du merle'; melachon ,testicule du porc' (zu
melette »testicule du mouton'); plomôche hl , panache' (bei Contejean
pieumaitche m. , plumet' neben pieumaidge m. , plumage'). Bei Jau-
bert: bemâche^ s. unter -eccus; panache (mit ähnlicher Bedeutung
auch panuche) ,fragment de peau dont on fourre l'intérieur des
sabots', von p annus. Im Glossaire Genevois: s. v. patet pcU€u:he
,langsam', patachertes^ patacher ,lambiner' (vgl. oben patichon und
pato€hon)\ ¿pinacher »peigner le chanvre', dazu les êpinacheurs (bäu-
rischer Ausdruck) ; épousiacher ,chasser avec humeur', zu »épousseter*.
In Vionnaz: /*^ma/r9 (= fr. fumachon) »Knabe, der ungeschickt raucht^.
In Freiburg (s. Haefelin) epenace (Spinat, = sp. espinaca). Bei Sachs
(Suppl.): bavacher , klatschend besprechen'; grognacher ,beständig
brummen'; bìaguacheur »Aufschneider'; fournache f. , Haufen von
Quecken, die auf dem Felde verbrannt werden'; santache ,santé';
der Personenname Toumachon, Dazu franz. amouracher (bei La-
ianne enmouracher) und mor deiche, — Bei Mistral: Verb. peUaca^
paiacado zu pata ^schlagen', Subst. /a/(zr. Fuiaraco, fulharaco , Laub-
werk', zu folium. Bargnaquin (zu borgne), s. v. bourmcleL Mou"
nacoy mounaraco, mounaque , Puppe' (vgl. oben frz. motmiche), — Das
^ Einige Belege für -accus, -eccus in italienischen Mondarteli (<29njut-
coro, donneccoro = aoTLnino) s. Ärch. Glott. ItaL Xu 170. — -acca liegt auch
vor in la Lusignacca, Spottgedicht auf die Novelle der Nachtigall, Decam. V
(s. Gaspary, Gesch. d. It Lit. H, 86) und vielleicht in biacca (aus bianca), das
kaum mit Diez aus dtschem bUich zu erklären ist — Im Spanischen sei noch
auf huraco, huracar von forare und machacar von macho (Diez II) hin-
gewiesen , auf libraco, hominicaco, ranacuajo und portug. fartavelhaco ,an-
schmackhaftS zu fartar. In Asturien (vgl. Rato y Hévia, Vocabol. de Pa-
labras y frases bables, Madrid 1891, S. 131) ist -acu, -aca ein sehr übliches
demin. und pejor. Suffix, ombracu (hombre), muyeraca (muger).
DIB SUFFIXE -ICCUS, -ÖCCUS, -ÜCCUS IM FRZ. 183
tgergo' von Val Soana, Archiv, glott ital. 3, 56 kennt ein Suffix -aco
in: hrenaco (crusca), ûssaco (uscio), orsaco (orso), püñaco (pugno). ^
Auf -accus fuhren: Bei Jaubert: chevêche^ chuéche f. ,orfraie et
chouette' (auch chavochty bei Jonain chavèche)^ von capu + eccus«
DaTs nicht mit Littré, v. chevêche, an eine Identifìcierung mit afi:.
cheoece gedacht werden darf, zeigt nprov. cabeco^ caveco (Mistral) und
port, caveca Diez Gramm. Ü 307. Frz. hrenèche f. ,noch nicht abge-
Uarter Bimenmost', bei Jaubert bemâche^ brenâche f. ,vin doux, point
encore éclairciS von bran, bren ,brenettx, souillé', nach der trüben
Farbe so genannt Lothr. bosègue, bozèk (nach Adam und Le Lorrain
Peint par lui-même, Almanach, 1854) Schimpfwort »enfant stupide
et sale', zu bouse (vgl. lothr. bozatte, bozet) : dieses lothr. -èque könnte
übrigens auch auf -accus beruhen. Bobèche^ nach Littré und
Scfaeler Demin. zu ,bobine'. Badkhe f. ,brèche, trouée, ouverture'
(Favre); bei Mistral: badè^ badèco »personne qui baille' (auch badò^
haàoc, badoco); Verb, baducüj dazu baducaire\ bei Bartsch, Chrestom.
Prov. badoc^ baveC'S — von badare ,offen stehen'. Bei Joret: ¿a-
Uque ,femme bavarde', zu balé (balai, langue). Neuprov. Mounéco f.
,Puppe', s. oben mounaco. Mehrere Wörter auf -¿r, fem. ^èque giebt
Lespy, Gramm. Beam. S. 219: luèc ,mondsûchtig'; dourèc ,précoce'
(von hora); esbirrèc ,schlûpfrig'; rebouchièc ,qui fait à rebours'. Dazu
kommt in Lespys Dictìoim. Beam. s. v. bourle bourllque ,eifilureS
Frz. 'uhi in Cauche mufs auf -i cea bemhen: der letzte Zweifel
wird durch lothring. -ite (in CoiüS) gehoben. Die weibliche Endung
ist auf die Masculina übertragen worden. Caliche, Robich^on, Es
soll zunächst nachgewiesen werden, dafs bei den Deminutiven der
Personennamen überhaupt das männliche Suffix auch far das Fe-
mininum und umgekehrt das weibliche für das Masculinum eintreten
laiuL^ Bei Mistral finden sich folgende Belege für die Endung -^/
in weiblichen Eigennamen, neben welcher selbstverständlich auch
-^/9 vorkommt: Martounet{y, Martoun, Martha); iVa;i^^/(v.Nanoun);
Jaiutounel (v. Janetoun); Caiarinet, Catoutut (v. Catoun); Finet (v.
JoQsefino); Madelotmet (v. Madeloun); Marioneta Mianet (v. Maria-
neto); Mariet (v. Marieto); Margalidet (v. Margarideto). Margalidet
ond Margalideto giebt Lespy, Gr. Beam. S. 247. Nach Montier,
Gr. Dauphin. S. 52 ,la flexion masculine -et peut servir aux noms
féminins*. Jaubert giebt Gotet (v. Gote, Marguerite). Umgekehrt
wird von Mistral Peireto^ Perreto ausdrücklich auch als Männemame
bezeichnet
1 Im Albanesischen giebt es ein Soifix -^k, das nach G. Meyer Gmnd-
lils I 819 lat. -acns (wohl eher -accus) ist
' Das Kleine, vielleicht auch das Schlechte, scheint oft als ein mit
keinem bestimmten (reschlechte behaftetes Wesen vorgestellt zu werden (vgl.
die deutschen Deminutive ,Knäbchen, KnäbleinS griech. naiSlov), Ich ver-
weise noch auf frz. ma bichette^ womit nach Littré im Lustspiel Greise ange-
ndet werden, und auf portug. bäboca mase »Tölpel, gutmutiger Dummkopf*
(dazu ital. babbo, babbione, baböaccio, babboccio).
184 A. HORNING,
Häufig sind Personennamen mit dem Deminutivsuifix -x/, -tlU
-îculus, -Icula^, z. B. bei Laianne Gandilie (Radégonde, s. v. en-
derce). Die weibliche Endung findet sich auch bei Männemamen:
bei Laianne: JouzilU (Joseph, v. changeoteux), Jacquiüe (Jacques,
V. decomportai), PierilU (Pierre, v. drilé). Bei Mistral: Peiriho^
Peirüho ,petit Pierre*; Janil, Janilho (v. Janet, petit Jean); Jaqmho^
Jaquilho , petit Jacques'). Labourasse v. DaucÛche sagt, dais fur
Daudiche auch Didüle üblich sei.
Die Deminutivendung "in wird auch zur Bildung weiblicher
Personennamen verwandt: bekannt ist Caltn (Catherine) und bei
Fleury S. 54 Boumyn (Fem. zu Bon), Chounyn (zu François), Neteoyn
(zu Geneviève). Bemerkenswerter sind die lothringischen Kosewörter
tan ,Tante', mämi (Grofsmutter^ (s. Zéliqzon, Lothring. Mundarten,
Glossar, und Adam, Pat. Lorrains, S. 332. 374), die wie liklî und
papi mit dem mase. Suffix -in us gebildet sind. Jaubert hat tontine,
— Dafs endlich 'On und ;¿?/ auch als weibliche Suffixe vorkonomen,
Lauüan^ Marot (neben bereits früh belegten Marote, Perrote), ist
bekannt Nach Mistral ist Peiroto als Männer- und als Frauen-
name üblich.
Es konnte demnach die weibliche Endung -khe auf Masculina
übertragen werden und das Masculinum -/(¿:) verdrängen.' Dagegen
kommen -«(r) und ^uche neben einander vor, doch findet auch hier
ein Austausch zwischen Masculinum und Feminium statt (neben
Charlu Glauduche und neben Madeluche MadUu). Im Waldensischen
ist die männliche Form "ikk^ -ükk mafsgebend geworden; die Fe-
minina àum'kko, Murikko sind nach dem Masculinum neugebildet:
dies ergiebt sich aus der Vergleichung von rikk, òukk »caprone*
mit vâào vacca, säao sacca, Arch. Glott Ital. 11, 351 und 350.'
Beachtenswert ist, dafs das Deminutivsuffix ûbeihaupt nicht an
die betonte Silbe der Personennamen angefügt wird, sondern dafs
das Suffix an die Stelle der betonten Silbe tritt (Coliche, Colin,
Marotte, chambriUon, aus chambrière, chaudillon bei Sachs, aus
chaudière), ja öfters wird die Grundform um mehrere Silben ver-
kürzt (Catiche). — Auch treten die Deminutivsuffixe in einer be-
stimmten Reihenfolge auf, an die sie gebunden scheinen: Rob^tch-
On-et: iche folgt nie auf -01», -m, -^/; nur -^/ kann, wie es scheint,
ihm vorangehen {soi-ei^ü-^tf Baud^el^oçtie). Ist es gestattet, daraus
einen Schlufs auf das relative Alter der Suffixe in der Sprache
zu ziehen?
' Alte Belege sind in den wallonischen Urkunden Adähe (zu Adain)
nnd LanUnllon (Demin. zu Lambert) Roman. 17, 577, Z. 10 v. u. und Roman.
18, 97, Z. I.
* Möglicherweise war das Suffix ursprüngifth ausschlieÜBlich femin.; siehe
Meyer-Lfibke n 542.
' Durch obige Ausführungen durften die Bedenken Meyer-Lübkes ge-
hoben sein, der den Zusammeiüiang zwischen dem spanischen ^o, "uco und
dem waldensischen -^A, '•ükk fur fraglich halt. Wären beide nicht identisch,
so muíste man im Romanischen zwei Suffixe -ice us annehmen — was aniser-
ordentlich unwahrscheinlich ist
DIE SUFFIXE -ICCUS, -ÖCCÜS, -ÛCCUS IM FRZ. 185
Endlich sei noch darauf hingewiesen, dafs wie im Französischen,
so auch im Rumänischen nur die weibliche Form des Suffixes 'tcä
gebräuchlich ist, iatica ,VäterchenS zu tata (dasselbe gilt von dem
ramän. weiblichen Deminutivsuffix "{(a^ s. Meyer-Lûbke II 461), ein
Umstand, der sehr zu Gunsten der Annahme ins Gewicht fallt,
dafs das französische 'iche und das rumänische "tea ein und das-
selbe Suffix sind.
Lautlich nicht ganz klar sind die Bildungen auf 'echan wie
Robechon. Sofern dieselben wallonisch sind, kann das ch auf dem
Fem. "icJu -ice a beruhen. Sind sie indessen auch pikardisch, so
laust sich 'ccfum nur aus altem -icc-ionem erklären. Auf -icc-
ionem oder allenfalls -icc-eolus mufs auch das poitevinisch-
limousinische CaiissoUj Andrissou beruhen. — Das e in Rohechon
ist wohl als frühe Verdumpfung des vortonigen i aufzufassen (vgl.
Aütady Âkoi = Alicot).
Nach Diez RGr.^ U 309 ist ^equin in Pierreqmn, mannequin
U.S.W. deutschen Ursprungs, es sei altes niederländisches 'kîn^ das
zunächst nur an Fremdlingen vorkam, sich dann aber im Pikai-
dischen auch an lat Wörter, zumal an Eigennamen gehängt habe.
Diese Erklärung ist keineswegs gesichert, wenn ich auch den di-
rekten Nachweis nicht führen kann, dafs sie unrichtig ist^: Un-
möglich aber ist es, dafs die grofse Verbreitung des Suffixes im
Nomiannisch-Pikardisch-Wallonischen, namentlich in Personennamen,
und zwar beieits im 13. Jahrh. auf den Einflufs jener geringen Zahl
von deutschen Fremdwörtern wie botiquiny mannequin ,Puppe' zurück-
gehe, die übrigens, wie es scheint, zum Teil erst später in die
Spiache Eingang gefunden ' haben (Littré belegt mannequin erst aus
dem 15. Jahrb.). Zu Gunsten der Annahme, dafs ^equin auf -îccus
-|-înus beruhe, sprechen Parallelbildungen wie Bodechon, Bo{i)dekin
und Suffixvertäuschungen wie Hannekars^ Hanekeas neben Hanekins.
In den heutigen pikardisch-normannischen Mundarten begegnen
bäofig Bildungen auf "iche, ^oche (normann. pouliche^ peioche^ pelluche)
statt der erwarteten auf 'ikke^ -okke. Anderseits ist die Existenz
der Suffixe -iccus, -occus auch in jenen Mundarten durch das
VerbalsufBx -iquer^ -oquer gesichert. Man wird also wohl in jenen
Wörtern francische Eindringlinge zu sehen haben; neben ¿pinochc
(Joret) konmit épinoke voi^ neben bavocher bevoquié. Wollte man
dieselben auf lat Substrata -ice US, -oceus zurückführen, so müfste
man, um bouloche^ petoche^ guignoche^ parlocher^ calucho^ pelluche zu
erklären, im Französischen sonst kaum nachgewiesene Suffixe -oceus,
-üceus annehmen (s. weiter unten).
Im Provenzalischen stehen öfters neben den Bildungen mit c
soldie mit gl paligot^ fauliguet^ bousigot neben palicoU fouliquei, bou-
tient, paurugo neben pauruco^ brasuga neben brasuca. Eine sichere
Erklärung der Erscheinung vermag ich nicht zu geben: In einigen
* waäeqmn , pièce d'étoffe destinée au foulage' (von deutschem ,walkenS
s* A. Greban , Lez«) scheint fur die Diezsche Auffassung zu sprechen , doch
lift zu beichten, dais 'UM hier stammhaft ist
Zdtichr. 1 rom. Phfl. XIX. 13
1 86 A. HORNING,
Fallen liegt wohl -ucus neben -Qccas vor (vgl. das oben über
fanfelue und fanfreluche Bemerkte), und dieses -ücus mag audi
ein 'tcus nach sich gezogen haben; in anderen mag eine Neigung
der neueren Sprache vorliegen, c zxi g abzuschwächen; so z. B.
giebt Lespy, Dictionn. Beam. S. 134 als Femininum von , blanc'
hlangue und hlanqtu an.^
Mit dem Beweise, dafs -öccus und -accus französische Suffixe
sind, ist zugleich der Beweis erbracht, dafs diese Suffixe auch in den
Bildungen der anderen romanischen Sprachen vorliegen, in denen man
bis jetzt Bedenken trug, dieselben anzuerkennen. Das itaL "occo in
fratocco ist sicher identisch mit dem franz. '^che^ wie die pejorative
Bedeutung und die Qualität des betonten Vokals lehren. Damit
hängt m. £. auch das ital. Adjektiv- und Substantivsuffix ^occio,
'^ccia zusammen (s. Meyer- Lübke 11 463), das ich als Adjektiv-
bildung zu -^cco fasse (zu den Adjektiven auf -eus, -ius vergleiche
man Meyer-Lübke Gr. II 403) ; solche Bildungen mögen durch die
altlateinischen auf -ac e us, -Iceus, -Iceus gefordert worden sein;^
-oceus hat denselben betonten Vokal wie -occus und drückt wie
dieses die Derbheit aus (fratoccio). Irgend welche Gründe von
diesem -occus das rumänische -oc in amoc^ caloc fgrofses Pferd ^
zu trennen, liegen m. W. nicht vor. Auf dieselbe Weise erklärt
sich das ital. und rumän. Adjektiv- und Substantivsuffix 'tucio^ "^if^
'Ufa^i es ist ohne weiteres wahrscheinlich, dafs ein etymologischer
Zusammenhang zwischen den franz. Personennamen wie Giauduche^
Cathuchty Madeluche und den italienischen wie Baiduccio^ Bertuccio^
Carduccio besteht (s. Diez RGr. II 320). Der Sieg der Endung
'•uccio über --uceo konnte durch Deminutiva wie Rmucc^ino und Plu-
ralia wie Carducci^ Nannucci herbeigeföhrt werden. Dieselbe Deu-
tung möchte ich endlich auch für das rumän. Deminutivsuffix -f/la
(guri^ ,kleiner Mund*) in Vorschlag bringen und für das ital. -icao
(Meyer-Lübke II 461), dessen eigentlichste Aufgabe ist, Deminutiva
von Adjektiven zu bilden: alticcio^ hianchücio^ u. s. w. Fafst man die-
^ Vgl. auch oben polt. moUgeou neben moUchoup graviger neben g^a*
vidier, und bei Laianne viouge neben vioche,
s Man vergleiche calabr. ciucciu, ciuccia ,£sel, Eselin* (Fr. Scerbo, Sol
Dialetto Calabro) mit tose, ciuco, duca (ital. sciocco). |
> Spuren der Suffixe -uc(c)eu8, -oc (e) on s finden sich ancb auf <¿ni
Boden Frankreichs: weit verbreitet ist plr-iîc(c)ius Birne: lyon. pérü (wo
ü nicht -osus ist, wie Puitspelu meint, da ¿ in den Orten bleibt, wo -osus
z=iOu); wald. prOss Arch. Glott. It II, 371 ; prov. (Mistral) fterus, perusst
Birnbaum; Vai Soana pelüf» Arch. g. 3, 22, vgl. ital. perucda (Petrocchi).
Bei Laianne nabüce, navüce f. , semis de navets'; bei Janbert trapusse f.
iMäusefalle* (zu trappe). Erwähnung verdienen noch wald. cantücfd cantic-
chiare Arch. g. II, 362, n^Toy, grandusso und die spanischen Bildungen wie
carnuta ^ekelerregende Fleischmasse*, paj'ut, '•uao, die Meyer-Lnbke Ghr. 11 462
als Entlehnungen aus dem Italienischen betrachten möchte. — -oc(c)eus liegt
vor in lyon. panaussi f. ,torchonS von p annus, bei Sachs panosse ,Wasch-
läppen', bei Godefroy panosse ,Hexe'. Endlich giebt es im gergo von Val-
Soana Arch. g. 3, 53 ein Verbalsufiiz 'op (port-o/»-j¿r, ten-^^jér), das auf
-occiare zurückgeht.
^ Das Spanische besitzt die Deminut. ealÜMO, canaUto, campito (letzteres
in Galicien, s. de Mugica, Dialect. Castillanos, S. 26).
DIE SUFFIXE -ICCUS, -ÖCCUS, -ÜCCüS IM FRZ. 187
sdben als Adjektívbfldungen zu 'icco^ "ûcco^ so ist, und darauf
konunt es vor allem an» die deminutive Bedeutung, die denselben
eignet, erklärt; 'ìceus^ -ûceus würden demnach als selbständige De-
minutivsufi&xe aus der romanischen Grammatik verschwinden, ebenso
-Öceus, und an deren Stelle würden -îccus, -Öccus, ^üccus
anzunehmen sein. — In beiden Sprachen haben die Suffixe -Iccus
und -üccus mehrfache Spuren zurückgelassen: In dem Lustspiel
Aretinos II Marescalco tritt ein Diener mit dem Namen Giannicco
auf (vgl. den Namen Gutdicctoni, Gaspary, Gesch. d. It. Lit. II 488) ;
Ubriccino und ähnliche Bildungen sind die lautgerechte Wiedergabe
von -iccus + ii^us; bactuccare (span, besucar) hat sich neben bactuc'
chmre erhalten; das ital. Verbalsuffix 'nicchiare (s. Meyer-Lûbke II 609)
scheint ein -ücc-ulus vorauszusetzen. Serbo, Dial. Calabro, ver-
zeichnet als voce bassa piliccu ,Hare am Kinn'.
lieber das Rumänische entnehme ich einer freundlichen Mit-
teflung H. Tiktins folgende Angaben: „-im: ist nicht häufig. Ich
nenne: säiuc^t töfucä, mämucä, Räduca, SUfänuca^ Märiuca^ Deminu-
tive zu sat Dorf, taUl Vater, maniä Mutter, Radu^ SU/an^ Maria;
femer uciuc vergefslich, zu uci vergesse (obi ito). Das von Diez
II 313 angeführte bunuc ist mir nicht bekannt und dürfte wohl
irgendwo in Siebenbürgen zu Hause sein ; dafür bunü ^ und fiunel\
zu bun Grofsvater. "Oc ist ebenfalls selten: motoc^ cotoc, mifoc (neben
motan, cotoiû, mî^oiû) Kater, fem. mìfà; gînsoc (neben gînsac, gîn-
scan) Gänserich, fem. gîsca^ auch gînsca; mînzoc einjähriges Füllen,
ZQ nänz Füllen. Ein Femin. zu ^oc fehlt. — Zu erwähnen wäre
noch das dunkle bunduc und boudoc^ untersetzter Mensch, Knirps."
Sind die Belege auch wenig zahlreich, so liefern sie doch den
Beweis, dafs -üccus auch im Rumänischen heimisch ist.
Zum Schlufs seien noch die span.-portug. Bildungen auf »achoj
•ocho, ^ucho (s. Meyer-Lûbke II 464) besprochen. Meyer bemerkt,
dais ein lautliches Substrat -asclu, -üsclu, -Ûsclu (nicht vielmehr
-Ösclu?) passen würde, dafs es aber an einem lateinischen Vor-
bilde fehlt Ich glaube, dafs sich nudocha ,kleiner Schober^ aus
met-occ-ula, animalucho ,häfsliches Tier^ aus animal + ucc +
nías erklärt: Kons. + rV wird span.-portug. zu ch^, und anderseits
^ Es liegt also mindestens ein Beleg for -îccus neben gewöhnlichem
•icca vor. Vgl. damit bei Sachs, Suppl., bonique m. »Greis*.
* Das Metzische hat bodic , bonhomme* (en terre, etc.), Roman. 2, 440.
' Vgl. port. ¿r<7cAa = blu e eia, buccula Grundriis I 759. — -üccus
ist fir du Spanische gesichert durch carruco, casuca, hermanuco, beatuco,
Pamtco (zu Francisco), frailuco (dazu noch einige Belege bei Diez) ^batucar
(port auch batocar, batoca ,derber Schlag'), machucar (port, auch machocar,
machuca) — besonders aber durch die Thatsache, dafs in Asturien (s. Voca-
bolario de Palabras bables, von de Rato y Hévia, Madrid 1 891, S. 131) -uc
on sehr gebräuchliches pejorat Deminutivsufñx ist: ombrucu (hombre), muye-
Titea, rapatucu, Xuanucu (Juan), ferruca (perro), granduca (grandecita), far-
ttcar (lu hartar). Auch in Santander (de Mugica, Dialectos Castillanos, S. 40)
ist -uco ,usual en los diminutivos', z. B. campuco. Zu den span. Wörtern auf
•luho gehören noch : clarucho (Akad.), clarocho (Tolhausen) ,mit Wasser ver-
dount* (verächtlich); perucho »kleiner Apfel* (bei Tolh.), casucha (neben ca-
13»
1 88 A. HORNING, DIE SUFFIXE -ICCÜS, -ÖCCÜS, -ÜCCÜS IM FRZ.
weist der deminutive und pejorative Sinn auf -occus, -uccns;
'ücho dient im Portugiesischen zur Bezeichnung junger Tiere, und
auch hier scheint -acc-ulus zu passen, von -accus, das ebenso
gut wie -Iccus, -üccus deminutive Bedeutung gehabt haben kann.
Hierher gehört vielleicht auch ital. GtovacchinOy orsacchio »junger
Bär* (in Val-Soana orsaco, s. oben), cornacchia^ dafs in orsacchio u. ä.
das klassisch-lateinische -acutum in gubernaculum vorliege, ist
unmöglich: Meyer -Lûbke denkt II 466 an Einwirkung der sabel-
lischen Mundarten, an umbr. cumac^o. Es schliefsen sich noch
poitev. levrache , Häsin* (Laianne) und neuprov. houoachoun , junger
Ochse' und houcachoun ,junger Bock' (s. Mistral) an. Verbindung
der Suffixe 'icc u. s. w. mit -ulus liegt auch vor in n^iow. boumülti
(zu borgne), pikard. oöm'kle (zu bonnet), frz. mámele.
Die Untersuchung fuhrt zu dem Ergebnis, dafs die Suffixe
-Iccus, -öccus, -üccus gemeinromanisch sind; sie waren also
bereits in der Vulgärsprache vorhanden und müssen lateinischen
Ursprungs sein. Meyer-Lûbke meint freilich, dafs der Ursprung
von -îccus ausserhalb des Lateinischen liege; fremden Ursprungs
ist ihm auch rumän. -oc (Gramm. II 567). Der Umstand indessen,
dafs -iccus inschriftlich erst spät bezeugt ist und dafs ftlr die
Existenz eines -öccus und -üccus in der gesamten lateinischen
Litteratur kein Zeugnis beigebracht werden kann, — ist nicht ent-
scheidend. Diese Suffixe gehören sicher den untersten Schichten
der Volkssprache an: sie sind in dem gergo von Val-Soana, in
dem Pariser Künstlerjargon und Verbrecherargot heimisch; in die
Schriftsprachen Frankreichs haben sie mit verschwindenden Aus-
nahmen keinen Eingang gefunden; das Dictionnaire de Trévoux
bezeichnet Berrichon als eine plebejische Form; Meyer-Lübke be-
merkt II 542, dafs in der portugiesischen Mundart von Rio Frío
'ico ganz an die Stelle von 'inho getreten sei, während umge-
kehrt die portugiesische Schriftsprache sehr zurückhaltend sei: ja
die nicht geriûge Verbreitung jener Suffixe in den Mundarten
Frankreichs konnte bis auf den heutigen Tag von der Sprach-
forschung beinahe unbeachtet bleiben. Es ist daher wohl möglich,
dafs ihr Dasein in der Vulgärsprache auf Inschriften und sonstigen
litterarischen Denkmälern keine Spuren hinterlassen hat: ein ge-
meinromanisches, auch rumänisches, aber nicht lateinisches Suffix
wäre jedenfalls eine sehr merkwürdige Erscheinung.
suca wie läfracho neben Hbraco), papelucho, calducho, blancucho, serrucho,
santucho. Wichtig ist der Personenname Perucho, Dem. zu Pedro, dessen
Endung offenbar identisch ist mit derjenigen des astur. Xuanucu, des frz.
Glauduche, des rum. Stefanuca. Unter dem Einflufs der Wörter auf -acuì um,
-Tculum u. s. w. scheint eine Vereinfachung von -ucculus zu -uculus statt-
gefunden zu haben; vgl. span. Maruja, Catuja, blandujo, magrujo, ital. Gia-
nucolo (in der letzten Novelle des Decamerone), finestrucolo, Uggierucolo u. s. w.
A. Horning.
y,De David lì propheoie*'
ein altfranzösisches Gedicht aus dem Xn. Jahrhundert.
Einleitung.
Das vorliegende Gedicht findet sich in einer Hs. des Britischen
Museums (Additional Mss. 15606, fol. 6 — 17), welche im 14. Jahr-
haudert in Burgund geschrieben worden ist. Bis jetzt ist von
unserem Gedicht nur ein Bruchstück von Paul Meyer in der Ro-
mania (VI Seite i) veröffentlicht worden. Dieser Gelehrte rechnet
es zu den ,J)ébats", da es ein Kampf der Tugenden und Laster
und zwar in der Form einer Allegorie, schildert; Jerusalem ist die
Seele des Christen, Babylon stellt die Hölle vor und mit der Be-
lagerang Jerusalems durch Nabuzardan (Könige IV. XXV.) vergleicht
der Dichter die Belagerung der Seele durch den Teufel.
Der Inhalt ist kurz folgender : die Belagerung Jerusalems, erst
historisch und dann symbolisch, durch die sieben Hauptlaster
(v. I — 140); über Grausamkeit und Feigheit ( — 214); über Ver-
schwendung und Geiz ( — 264); über Stolz und eitle Ruhmsucht
(—328); über helfende Liebe zum Nachbar ( — 416); über Unzucht
und Wollust ( — 5 1 2) ; über die Aufgabe der Priester und der streb-
samen Menschen ( — 976); über die falschen Priester ( — 11 88);
über den Reichtum und seine Verführung ( — 1240); Ermahnung
nom guten Leben ( — 13 12); über die Cardinaltugenden ( — 1328);
über die zwölf Eingänge, die Strafsen und die Klarheit der heiligen
Stadt ( — 1484); Schlufsrede ( — 1492).
Zuerst erwähnt der Dichter die Schönheiten und Wunder der
heiligen Stadt und erklärt dann ausdrücklich, dafs er sein Thema
allegorisch behandeln wolle. Von Babylon werde er nicht erzählen,
denn das sei die Wohnung des Teufels und seiner Knechte. Da-
rauf wird die Belagerung , Eroberung und Zerstörung Jerusalems
durch den König von Babylon und seinen Hauptmann Nabuzardan,
welcher „princes queurs de la coisine" genannt wird, erzählt; dies
alles wird allegorisch gedeutet. Dann führt der Dichter dieWerk-
leuge des Teufels, die Laster (vaine glore, envie, ire ou forsenerie,
duel ou tristece, avarice, glotenie, luxure) an, und zwar erklärt er
die fur die gefahrlichtten , welche den Tugenden am ähnlichsten
sind (i — 140). Die Richter sollen nicht aus Grausamkeit dem
I go G. E. FUHRKEN,
Laster verfallen. Falsches Mitleid haben die mit dem Laster, die
Gerechtigkeit nicht üben wollen. Wenn der Richter sich selbst
nicht verurteile, wie könne er Gerechtigkeit üben? Er solle den
Angeklagten nur bestrafen, damit er zu sündigen aufhöre, denn
die unbestrafte Sünde entwickele sich immer weiter (141 — 214).
Zwei Laster seien von den Tugenden schwer zu unterscheiden, die
Habsucht und Verschwendungssucht von der Sparsamkeit und Frei-
gebigkeit, die immer von Umsicht begleitet sein mûfsten. Der
Stolz und die Eitelkeit bildeten gleichsam die Nachhut des Heeres,
welches uns angreife. Die Erinnerung unserer menschlichen Schwache
solle uns vor beiden schützen. Wenn die Stadt diese Fehler ofien
zeige, so greife sie der Hauptmann der Laster ohne Schutzwehr an ;
ebenso leicht würden ihm die Thore geöffnet, wenn Ueppigkeit
und Wollust darin herrschten (215 — 328). Wenn er jedoch durch
offenen Angriff nicht sein Ziel erreichen könne, so schicke er die
Schaar der Bedürftigen voraus und verursache eine neue Ver-
suchung : „man solle den Armen helfen und seinen Nachbar liebea'S
aber der Teufel fügt hinzu: „man lasse den Armen sich an Gott
wenden, denn wenn man allen seinen armen Verwandten helfen
solle, komme man selbst in Verlegenheit; man könne den Armen
geben so viel man wolle, sie kämen immer wieder, um zu betteln,
und gehe es einem später selbst schlecht, so werde man von den
anderen verspottet und gerate in ihre Macht" (329 — 416). Mit
solchen Listen zerstöre der Teufel die Stadt Nabuzardan sei der
Tafelmeister des Königs, und als solcher ein Vorbild der Gefrâfsîg-
keit Dieses Laster sei das Verderben Vieler, es wende sie von
Gott ab und erzeuge die Wollust Dadurch sei auch Jerusalem,
wie früher Sodom und Gomorrha vernichtet worden. Wie die
Stadt, so werde unsere Seele angegriffen; halten wir sie rein, so
gelinge es uns in den Himmel zu kommen (417 — 512). Gott liebe
nicht die falschen Priester, sondern diejenigen, welche die Thürme
und Mauern der heiligen Kirche seien. Die heiligen Männer seien
die Steinniesen des Tempels Salomonis, so hergerichtet, dafs sie
zuletzt ohne weiteres ihren Platz in dem Gebäude des Herrn ein-
nehmen könnten; solche würden vom Teufel nur geglättet und
geprüft; die Schlechten würden vom Hammer Gottes, d. h. vom
Teufel , mit Zustimmung des Herren , zerbrochen. Dann werden
alle ermahnt, ihr kurzes Leben dem Dienste Gottes zu widmen.
Wir seien alle Pilger und sollten uns nicht durch die Schönheiten
des Lebens zurückhalten lassen, sondern immer unseren Weg fort-
setzen. Der Weg wäre kurz, und wir sollten uns nicht zu schwer
beladen, sonst gelänge es uns nicht den Rosenkranz der hinun-
lischen Pracht zu erwerben. Der Teufel suche uns zurückzuhalten,
und stelle uns das Gegenwärtige vor, damit wir es geniefsen und
uns um die Zukunft nicht bekümmern sollten. Die Bürde, die wir
mit uns tragen und uns in Versuchung führe, bestehe aus den
Reichtümern; „lafst sie uns den Armen geben, denn was helfen sie
uns wenn wfr todt sind", ruft der Dichter aus. Doch die Haupt-
DE DAVm LI PROPHECIE. IQ I
sache sei, dais wir Gott lieben; er gebe uns genug zum Leben
and verspreche uns mehr für die Zukunft. So sollten wir sein
Geschenk in seinem Dienste verwenden. Man müsse den Geber
mehr als das Gegebene lieben, aber nicht nur so lange, als er
gebe. Die Menschheit sollten wir lieben, die Mildthätigkeit und
nächst Gott unsern Nachbar. Je gröfser unser Reichtum, desto
grôfser unsere Verantwortlichkeit. Die Gefahr des reichen Mannes
sei, dafs er das Geschenk mehr liebe als den Spender. In der
Not kehre mancher zu Gott zurück; daher sei das Unglück häufig
nnser Heil. Die Bekehrung bestehe nicht nur in dem Anlegen
vx)n reinen Gewändern; doch könne sowohl in weifsen Kleidern
eine reine Seele leben als auch in armen Lumpen sich ein gutes
Herz finden. Wozu diene kostbare Kleidung, welche meistens eine
verdorbene Seele bedecke. (513 — 976). Es folgt nun eine lange
Tirade gegen die Priester. Aber, trotz ihrer Verderbtheit, sollten
die Laien sie nicht verurteilen, sondern verehren. Wir sollten auf
ihr Wort achten und nicht auf ihr Aeufseres. Denn in dem Aeufseren
könne man sich leicht irren, wie ein Weib uns gefallen könne
durch Schönheiten, die ihr nicht gehören. Jetzt spricht wieder
der Teufel: der, welcher das Feuer der Liebe fühlt, soll seinen
Willen haben; ein Mädchen ist nicht schön geschaifen worden,
nm keusch zu bleiben, die Keuschheit ist nie fruchtbar gewesen
u. s. w., Behauptungen, die im Folgenden widerlegt werden (977 —
1188). Darauf wird von der Eitelkeit gehandelt, und wie man
den Reichtum gebrauchen solle; durch das aufhäufen von Reich-
tümern werde viel Böses verursacht (11 89 — 1240). Dann spricht
der Dichter wieder von kostbaren Gewändern, und vom symbo-
lischen Hochzeitsfeste, worauf man sich vorbereiten müsse. Andere
Wiederholungen folgen (1241 — 131 2). Der Rest des Gedichts ist
vieliach aus der Offenbarung Johannis entnommen. Es wird zuerst
von den vier Tugenden (Glaube, Hoffnung, Liebe und Werke in
unserem Herren), dann von den zwölf Aposteln und den zwölf
Eingangen in die heilige Stadt, femer von der Bedeutung dieser
Zahl gesprochen, und endlich wie man durch das Hauptthor konunen
müsse. Dann von dem Pflaster der heiligen Stadt und von der
Klarheit, die sie erleuchtet (13 13 — 1484.) Das Gedicht schliefst
mit einer Angabe der Abfassungszeit (11 80), wodurch es, nach
P. Mejer , vor allem wichtig ist Eigentlich ist nur der erste Teil
des Gedichts allegorisch, denn die Allegorie wird allmählig auf-
g^eben und scheint dem Dichter am Ende lästig geworden zu
sein. Der übrige Teü ist blofs eine Predigt, in welchem sich der
Dichter der Quelle (Bibel) mehr anschliefst; dieser Abschnitt des
Werkes ist infolgedessen weniger selbständig und wem'ger inter-
essant. Der Titel rührt wohl vom Schreiber her; denn er steht
mit dem Inhalt nicht in einer deutlichen Verbindung ; Sankt David
wird nur einmal im ganzen Gedicht erwähnt Seinen Stoff hat
der Verfasser zum Teil nicht ohne Originalität behandelt Der
Sdireiber ist daran Schuld, wenn der Sinn in zielen Fällen nicht
192 G. E. FUHRKEN,
klar ist, denn er hat augenscheinlich mehrere Stellen misverstanden
und das Gedicht lange nach der Entstehungszeit abgeschrieben.
P. Meyer kennt keine andere Hs. des Gedichts, noch kann er
eine andere Quelle angeben, aufser der Bibel und den Gemein-
plätzen der Theologie. Es ist auch mir nicht gelungen eine direkte
Quelle festzustellen. Meyer erinnert femer an die später verfafsten
Gedichte von Giacomo da Verona „De Jerusalem celesti" und
„De Babilonia infernales von welchen das erste mit unserem Ge-
dicht viele Aehnlichkeiten besitzt und wahrscheinlich von ihm be-
einflufst worden ist
Die Sprache des Dichters.
1. Das Metrum des Gedichts ist der Achtsilbner mit männ-
lichen und weiblichen Reimen. Wenn wir die Versausgänge unter-
suchen ergiebt sich zunächst, dafs die Verse paarweis und mit
einigen Ausnahmen ursprünglich rein gereimt sind. Lücken kommen
nach V. 40, 322, 491, 1044 und 11 14 vor.
Das Gedicht ist nicht ursprünglich in der burgundischen Mund-
art verfafst worden; ein Blick auf die Reime läfst dies sofort
erkennen. So haben wir boivr e i glore (11 t¡) im Reim, wo ofienbar
boire : gloire stehen mûfste. Was die ursprüngliche Mundart ge-
wesen ist, ist jedoch schwer zu bestimmen.
2. Der Schreiber hat in vielen Fällen, wo er die Reimsilbe
geändert hat, den dazugehörigen Reim unverändert gelassen. So
stehen zusammen richace : autece (5) letre : moire (25) glore : memoire
(279) mane \ plaine (1433) deluive \pheve (477) chancelent : apalmt (155)
faire : saintuare (1059) arrière : mener e (123). Andere Fälle liegen
vor in V. 201, 357, 685, 875, 1029, 1065, 1069, 1089, 1427
und 1445.
Der Schreiber setzt justise : vice (142) und : piaUce (168) statt
justice. Er setzt suens : biens (348) statt siens.
Einige Schreibfehler und grammatische Nachlässigkeiten konmien
in folgenden Versen vor:
122 desert fehlt das / .
818 hons sollte hon heifsen.
857 riens sollte rien heifsen.
841 loint i besoint sollten loing : besoing geschrieben werden;
vergi, richtig seing : besoing (747).
1 309 esliz : deliz sollten eslit : délit heifsen.
775 prochain : loitain ist in prochien : loitien zu ändern, dies
beweist der Reim suen (Dichter sien) : loitien (785).
875 mansarde : esloigne haben mansoigne : eshigne gelautet,
nicht mansonge : eslonge. Der Beweis ist in v. 151, wo
ezhigne : tesmoigne zusammenstehen, denn tesmonge aus
lat testimonium wäre unmöglich.
3. Augenscheinlich falsche Reime sind femer:
dire : matière (2 1). Der Verfasser hat matire gesprochen.
DB DAVID U PROPHEOE. I93
repaires : contratre (259). Lesen wir sont ,ij. repaire statt
hont .ij\ repaires so ist der Reim hergestellt
dimoine : regne (93). Regne wird verschiedenartig im Mittel-
alter gereimt; diese Stelle zeigt uns die Aussprache
raine.
4. Ungenaue Reime sind folgende:
bons : nos (1163).
nos : servons {1263).
nos : haions^ wenn nicht die in den Anmerkungen vor-
geschlagene Verbesserung angenommen wird.
foihle : voide (313), deutet auf östliches Gebiet (vgl. Meyer-
Lûbke, Gramm, des Lang rom. I S. 191).
viaige : charge (649).
charge : saige (687).
charge : coratge (691).
semble : tempie (557).
crestón : veraiement (1337) Jherusalem : sen(f) (55).
conter : cité (3).
5. Zu bemerken ist femer der Reim conuist : nuist (973). Man
erwartet conoist [lat. cognöscit]. Vergi. Suchier, Alt-
französische Grammatik, Seite 34.
Derartig ist auch der Reim desduz : cruiz (1029).
6. Vor dem Consonant t scheint s öfters unbeachtet zu sein.
celeste '.prophète (3) prophète : amoneste (12 19).
fait : laist (195) Jhesucrist : despit (1453). Vergleiche
fit : ßusucrü (1491).
7. Nasale a und e stehen im Reim gebunden
despent : quant (257) gent : devant (337).
aoant : espent (777) ^«w : mescreans (1381).
Zu beachten ist auch vaine \ plaine [plênus] (1325).
8. Aus der Silbenzahl ergiebt sich, dais in der Sprache des
Verfassers manche Wörter in zwei Formen existierten.
cSdier und aidier (341» 378) ahie und ahue (vergi. § 26).
deOssaint^ daüssaint (980, 982) und dussaint^ daòssamt (1047,
1028).
meisme^ meime (793» 185) und nuTne (493).
««2/(422) und nul {^12) vérité {20) und vertè {$2j).
veës als Ind. Präs. 2 Plur (683) und vehs als Interjection (825).
somes [sumus] zweisilbig (627, 1088) und sons (869, 281).
comme (50) und con (35) arriere (123) und arrier (151).
decivre (1225) und decevor (686).
besoigne (397) und besoing (748).
enférmete (278) und anferté (280).
jovente (505) und yiwwi/ (l 140).
covoüié (361) und covoitise (727).
inclement (1^0^) und isnelmant (i^ij).
puisse (169) statt ^¿r/, /2^j/ (1182, 381) kann so gut vom
Sdureiber als vom Verfasser herstammen.
194 G. E.FUHRKBN,
9. Der Hiatus ist häufig vorhanden; aufser der zahlreichen
Stellen» wo que^ se und ce vor' Vocalen als eine volle Silbe gelten,
finden sich nur
por ce qu'el doné a mesure (256).
qui plus ainmë autre que soi (394).
Ion leu ou naist chaufë avant (777).
Also nur in der 3. Sg. Verbi auf ë. Sonst gilt das e der 3. Sg.
nicht als eine Silbe, wo es vor vocalischem Anlaut vorkommt Vgl.
V. 57, 119, 137, 163, 169 u. s. w.
IG. Nomina auf -e (welche später ein -s annahmen) gehen
meistens auf -e aus.
sire : dire (i 178) sire : despire (121 1).
Aber // baires (839), daneben im Reim li chastoier (839).
Vergi. ö«/ri (901) zbest povres (399, 761); hon (818 Hs.
kons und 1254) mit sarmon und nun gereimt
pechierres ijugerres (1065 und 1445) sollten wohl
pechierre ijugierre heifsen. Vgl. 357 preecherre : arriere.
1 1 . Der Voc. Plur. hat kein -s angenommen
signor (i : menieör) segnor (175 ijugeör).
12. Accusativ als Nom. wird v. 761 und v. 1150 gesetzt.
mendi (Hs. mendiz : //'), (j>reecheôrs :) Ucheörs,
In beiden diesen Fällen könnte jedoch, da der Dichter in nicht
weniger als neun Fällen Assonanz anwendet, die Flexion rein
und der Reim unrein gewesen sein.
13. Adjectiva der lat Dritten haben im Fem. nicht -e an-
genommen, tel gent (402) de tel nature (467).
la fort roiche (538) grant menere (1089).
Aufifallend ist die weibliche oxytone Adjectivform
celestiaus (84 : ceaus).
14. Mien, tien sind durch die Reime gesichert, (vergi, v. 1488.)
Nof vo statt nostre^ vostre kommen nicht vor.
15. Im Futurum kommt nur rendra {S^^), perdra (ÒJ^)^ nicht
die längere Form vor.
16. Formen des Imperfectums und Condicionales in der i.
und 2. Pluralis sind nicht vorhanden.
Der einzige Fall wo ein Imperf. Ind. 3. Plur. im Reim vor-
kommt ist sovient : pensiëni (io¿^^). Doch könnte auch pensaient mit
dem folgenden amanderoieni (1046) zusammengehören.
17. Sonstige I. Plur. Jujomes {2^t¡) ^ somes, somez {62^, 1088,
287) sind die längeren Formen, welche neben gewöhnlich.
'ans (nie ^on) vorkommen. Vergi, sons (281, 869).
poons '.paissions (851), mondons : bons (1257).
Sonstige 2. Plur. Im Reim kommen vor :
pidiez : aidiez (363) velontez : sentez (11 21).
veez : avez (683) veez : savez (1083) seroiz ijugeroiz (177).
Also kein Fall wo das Fut mit dem Präs. gereimt wäre.
DB DAVID LI PROPHBCIB. I95
18. A^i?» vor Vocal kommt in v. 340, 521, 623, 747, 785, 812
mid 1 104 vor, vor Consonant nor in v. 1267. Ne vor Conson. und
tí ror Vocal sind zahlreich.
19. ai mit e im Reim kommt nicht vor. Reime in ai sind
faire : traire (530, 112) faire : contraire (574 u. a.).
faire : retraire (660, 714) faire : vicaire (896).
faire : Jiaire (1047) faire : saintuare (1057).
fait : laist (195) fait \ plait (448) plait : entresait (19).
plais{s)e : laisse (251) repaire{s) : contraire (259).
trait : a^ax'/ (319) pais : malvais (568) ^¿r : /tn'j (1481).
«M¿ : choie (598) a/rai/ : bienfait (796) forfait : /aiV (1235).
20. Inlautendes e vor Vocal kann verstummen.
daossaint und dussaint neben deüssaint (§ 8).
alie (431 Hs. (73(7x>) aus ahne,
21. e aas lat f oder / kommt nur vor in den Reimen
par f ce (Hs. paraci) \jpigritid\ : redrpce (Hs. redrace) (1005)
ond Iftre : mftre (Hs, motre) (25).
Von den Fremdworten prophfte (32) ng^»^ (94) sehe ich ab.
22. e und Ç werden gebunden in
nässfl ', Israel [isräelem] (539), doch hat Isrcul, wie die
Namen auf -^/, ein ç,
23. e-f-i wird immer L
sire : empire (85) /ô'rtf : mati{e)re (21).
/n> : /i> (289, 953) beweist nichts.
24. 9Î und oi (= ei) stehen im Reim gebunden
(fite : covoiie (315) aoite : covoite (385) voie ijqie (1303) foire
: glqire (911, 955) estifire : wiW (71) ¿wW : gli^ire (113)
primevoire : glqire (671). Zu vergi, ist ezloigne {=eslueint)
: tesmçigne (tesmçint) (151).
25. 9 findet sich mit o gebunden (vgl. Romania XIX, 332).
elùse \preciçse (7, 1404).
hingegen qse : clqse (331) chqse (von chqser") : r/jw (517).
9 : 9 findet sich im Yzopet de Lyon (Franche-Comté) und
Foerster führt sqte : toute repose : delose bçte : plqte découpe
: desvelqpe hçre : restore rióte : dçte und ;i^/; : dote an.
Auf^Eillend sind die Reime in der Image du Monde
von Gautier de Metz (vergi. G. Haase, Untersuchung
über die Reime in der Image du Monde, Hallesche
Dissertation 1879) wo fors [foris] : cours (4249) und
encore : sis eures (3893) vorkommen. Demnach könnte
man vermuten, dafs unser Dichter in Ostfrankreich zu
Hanse war.
26. Einzelne Erscheinungen.
Lat. defdris erscheint in zwei Formen; v. 916 steht
defuer : euer \côr\ 942 steht defers : cors [ciírpus],
Leuíldeus] reimt mit preu [prod] (179).
IQÓ G. E. FUHRKENy
Deus \duo¿\ reimt mit fus\füo¿\ (217).
JDeIu{i)ve \dilüvmm\ reimt mit pltcoe [pheoiam] (477).
Plaisir erscheint (137 : repentir) als Infinitiv und der Subj.
lautet place (191 : hace).
Parcreüe reimt mit esckue (46) für gewöhnl. eschive.
Boire (Hs. boivre) reimt mit gloire (113).
Trovai reimt mit can/reUtl {^11). Also nicht travail.
Nobile reimt mit vile (15). Nicht noble.
Von adjutat haben wir aÂi> (365 : vie) und oAtí^ (1127 :
pordue). Das Subst lautet ^¿í¿ (843 : argue).
27. Die Endung -ion ist stets zweisilbig, sowie -iên in ancien^
terrien^ crestien, lien*
De David li prophecie.
(6a) Or m'antandez un pou, signor!
Ne me tenez por menteor
de ce que je vos veul conter:
de Jherusalem la cité,
5 de la beauté, de la nchace,
de la bonté, de la autece
des murs de pierre precióse
dont la cité est tote close,
de la mervoilouse clarté
10 qui anlumine la cité,
et des portes et des antrees
de chieres pierres aomees
et dou precios pravement
qui tote la cité porprent,
15 des tors de la cité nobile,
et des ci tiens de la vile,
qui a deu chantent los et graces
por les rues et por les places.
Que vos far oie je Ione plait?
20 C'est la vérité entresait.
De la cité nus ne pet dire
ne Pestoire ne la matière.
Meas vaut assez que je ne di,
et de certain lou vos afi,
25 car an tot ce selonc la letre
ne devez pas vostre sen motre,
car c'est dit por allegorie;
et autre chose senefie
ceste Jherusalem terrestre.
30 Ne sai commant poïst cel estre
3 conte 12 des 24 et fehlt
DE DAVID U PROPHEQE. I97
(6 b) de la Jherusalem cdeste
dont prophecié li prophète
hont; neporquant non di de Pane,
prophedé ont de chascnne,
35 si con tesmoigne Pescriture.
Ceste dté, ceste figure,
signor, qnan que ce senefie
je n'ai pas Ion sans que vos die,
mas neporquant tant vos an di:
40 selonc ce que deu servons ci
chascun di des bonsheurez,
ne di pas chascun des danpnez;
45 la n'avront ja li felon part.
Car Babüoinne iert d'autre part,
la dté de confusion,
ou il avront lor mansion
avec Sathan, qu'il hont servi
50 comme si home et si ami:
c'est leus de pdne et de martire
de plaint, de plor, de duel et d'ire.
De cestu lais la mención,
car il n'i a se tormant non;
55 et dira de Jherusalem
ce que j'en croi et que j'en sen.
Hon trove an l'estore anciëne
la Jherusalem terriëne
li rois de Babiloinne assist,
60 et tant sit devant qu'il la prist;
arst et destruit la deu maison
lou cecie temple Salemon.
Tot an porta l'argent et l'or:
(6 c) ce fut Nabugordonosor.
65 Grant mal fit an Jherusalem
a icest tens Nabuzardan:
les oz conduist des chevaliers,
et fut maîtres confanoërs;
princes queurs fut de la coisine;
70 au roi fit la dté encline.
De fi savons selonc l'estoire:
ceste destrucion fut voire.
Li pueples ot deu corrocié;
si lor avint de lor pechié.
32 do h5t p. 33 hoDt] tuit nou] nos di] dit 43 bonesheurez
abradanz
66 Nabradanz
198 6. E. FUHRKBN,
75 La prise de ceste cité
vos veal traire a moralité;
hoez, selonc l'allegorie
que ceste priese senefie.
Ce devez vos tait savor bien
80 que l'arme a chascun crestiën
ou est de pais la vision
est citez dea et mansion
de ceaus sera, laissuz es ceaus,
Jhenxsalem celestiaus.
85 De Babiloine est rois et sire
deables, lai tient son anpire:
c'est an anfer, ou li felon
seront a grant confusion.
Idi nos essaut nuit et jor;
90 il n'ot onques pais ne sejor.
Chascun de nos essaut et tante
de ce mal ou plus met s'entente,
de la cité de deu demaine
vot avor li felons lou regne.
(6d) 95 Antor ai ses engins dreciez;
se prendre la pet mont ert liez.
De ses angins, de sa boidie
vos contera une partie;
et por ce les vos vevà conter
100 que vos les puissez eschiver.
De toz mal est orguel reïne
commancemens et racine.
Ele ai .vij. vices principauz
qui conduënt les autres raauz.
105 Ses premiers duz est vaine glore
a tesmoin an trai sain Gregore.
Et li segons si est envie;
li tiers ire ou forsenerie.
Duel ou tristece li quars vice;
iio apelons lou quint avarice.
Li seztez ai non glotenie,
s'a grant pooir et grant baillie;
qu'en son maingier et an son boivre
est toz ses desduit et sa glore
115 et fait mont pute angendreure.
Li sesme mal genre luxure;
ceste destrait tot bien et art
et fait des vertuz grant essart
Chascun de cest .vij. moine ou soi
120 maint autre vice an l'ost lou roi.
93 de deu demaine] deu deiuaine 104 autre 120 mains autres vices
DE DAVm LI PROPHSaB. IQQ
Cant ne pet por ces an apert
la cité den metre a deser,
si fait un petit traire arrière
adone l'essaut d'autre menere.
125 Car li vices, qui vertus samblent,
(7 a) por la cité prendre s'asemblent
De tant Tasaillent plus grîemant
con il hont des vertus samblant.
De ces ne se pet Ton garder
130 s'on nés set des vertus sevrer.
An conoistre covient grant cure
por ce qu'ont semblent armeure.
Assez sont mal qui senblent bien.
Mont est liez de grief lien
135 qui est et pris et retenus
des vices qui semblent vertus.
Qui son mal cuide a deu plaisir
a poine s'en puet repentir.
S'il n'ai de son mal conoissance
140 cornant en fera penitance?
De crualté cheent en vice
maint qui cuident tenir justices-
car ire et force les demeine
et droiz nés conduit ne nés meine.
145 Et justise desmesuree
si est crualtez apelee.
Comment puet on justise dire
ce que haîne fait en ire?
Ne puet estre justise fine
150 faite por ire ou por haine.
Ire arrier de justise ezloigne
si con l'autoritez tesmoigne.
Et mains sont laische justisier
cant doivent les péchiez vaingier;
155 et cant en justise chancelent
la lascheté pidié apalent,
(7 b) s'abandenent faire pechié
por ce qu'il ont fause pitié.
Fause pitié ont cil don vice
160 qui ne valent tenir justice.
Ensi justise cruautez
et pitié semblent laschetez.
Avient que, c'il qui juge est sires
et mains mais li sers, que li sires
165 doit les mais an autrui jugier,
130 BÔ nest des v. 151 sezloigne 159 cel
200 G. E. FCJHRKEN,
en soi norrir et espander.
Cil est conpains de la malice,
por quoi ne fait de soi justise?
Con paisse estre juste, non vol,
170 s'il ne vainge Ion mal en soi;
on son pniisme doit espamier
ou soi corne celui jugier.
Car plus doit il air en lui
lou mal qu'i ne fait en autrui.
175 Une chose saicheiz, segnor,
qui dou siegle estes jugeor:
dex dit que vos jugiez seroiz
issi con autrui jugeroiz.
Selonc tens et persone et leu
180 si soiez droiturier et preu,
que por pitié ne soiez lasche
ne droiture crualtez lasche.
Droite justbe, crualté
pas nen an suit, ne lascheté,
185 mas drois tient la meïme voie,
trop ne se lasche ne desroie;
et si set les péchiez vaingier
(7 c) qui son pruisme set esparnier,
si set dou mal l'ome sevrer
190 lou mal haïr et Pome amer,
que por lou mal l'ome ne hace
ne por l'ome li mais 11 place.
Qu'autre chose est hon de failure
a s'imaige e a sa figure,
195 autre lì mais que li hous fait
por qu'il ert danpuez si non laist,
quar il forligne de nature
cant mal fait de la deu figure.
L'ome que dex fait doiz amer,
200 lou mal que li hons fait, danpuer.
Adone doiz ton pruisme esparner
cant il vet son pechié laissier.
Mas tant ne l'esparner tu mie
que tu ne venges la folie.
205 Car mont set péchiez provignier
cant hon puet sem peine pechier.
Cant voiz, aucun ne so chastie
de sa criminel folenie
et que la voie de celui
210 domaige fait soi e autrui:
169 justise 172 come] con « 185 même 191 ne hace] lace
195 atre 196 p ql il 205 puignier 208 folie
DE DAVID U PKOPHECLE. 201
ainceis an dois un sol danpner
por toz les autres amender
qne la malice provignier
por lou pecheor espamier.
215 Ohi avez de ces .ij. mans
comment chascón senblent bien faus.
Ancor vos dirai d'antre .ij.
vertn resenblent chascuns d'ens;
{7 à) car vauflerie largete»
220 avarice espamableté
sovent resenblent, et deceivent
ces qui an vertu les receivent.
Car por largece se vet vendre
vauflerie por trop despendre.
225 Large estre cuident li plusor
mas ne sont, ains sont vafleor,
car n'ont point de discreción
dou lor despendre por raison.
Sanblant est, lor sustance hacent
250 cant il n'ont cure qu'il en facent.
Ceu qu'on despent an malvais hus
por vertu ne doit jugier nus,
ainceis lou jugomes a vice.
Contraires est a avarice;
235 car avers vet tot retenir;
vauflerres vet tot fors ferir
et fait a plusors entendent
que largece est, mas il se ment.
Espamier ai de vertu non
240 cant l'on fait por discreción.
Pres de lu hai un senblent vice
que nos apelons avarice.
Maint s'entremetent d'espamîer
qu'on puet por avoir entercier
245 qu'il descendent an mal de bien,
ne sevent tenir lou moien;
senz vertu d'espamableté
en avarice sont tomé.
Largece droit lou moien tient
(8 a) 250 car por raison done et retient.
Ceste vertuz .ij. vices plaise,
cant a mesure tient, et laisse;
por ce que retient por raison,
de vauflerie pert lou non,
255 et de avarice nen ai cure
254 a fehlt 236 fort 247 sez 251 vice 255 nen ai] nai
ZâiaehT. C rom. Phil. XIX. I4
202 G. E. FUHRKEN,
por ce qa'el done à mesure;
car cant don snen done et despent
bien set a cui et quoi et quant.
Celes vertuz hont .ij. repaires.
260 Des mais, ou senblant hont contraire,
dèssenblent. L'arriergarde tait
H malvais reis et met en gait;
et eist nos vienent a travers,
sovent nos getent toz anvers.
265 Cant les premers vaincu avrons,
de Tarriergarde nos gardons,
et que orguelz ne vaine gloire
ne destrue nostre victoire,
de haut an hont mains abatuz
270 por l'abondance des vertuz.
Une chascune folenie
de faire lou mal nos anvie,
mas l'orguel nos suit por aïr,
neis lou bien fait an nos perir,
275 adez suit les vertuz por trace
se humilitez ne l'en chace.
Qui vet avoir humilité
remembrer doit s'enfermeté;
d'orguel nos gart, de vaine glore
280 de nostre anferté la memoire;
(8 b) ne sons paz de nature estable,
mas de mont foible et mont muable.
Cant si foible recet avons
asseurer ne nos devons;
285 de totes riens fait a garder
et si devons toz tens doter.
Que se somez hui vainqueor
demain an avrons la peor.
Plusor hont hui dou chanp lou pris
290 qui demain en avront lou pis.
S'avons des vices la victoire,
deu an soit li loz et la gloire.
Car cil qu'en soi se glorefie
dou bien qu'il ai, si fait folie.
295 Les vices ou nos combatons
an nos meïsmez les portons.
Tant sont plus aigre et plus angrez
con plus nos essaillent de prez.
A tels chevaliers, a tel gent
300 Nabugodonosor s'atent.
261 Larrieregarde 262 malvais] fel 266 Larrieregarde 273 por]
de — hair 281 sons] somez 287 se] se nos 290 qui fehlt. 299 et a tel gent
DE DAVID LI PROPHECIE. 2O3
Si ami sont si consoilUer,
por ceaus cuide snz nos regnier.
CU maintenent adez son ost
on an apert ou an repost.
305 Cant voit an aucune partie
la cité foible et desgamie,
nés vet reponre ne covrir,
an apert les fait essaillir;
n'a soig de ses angins drecier
310 puis qu'entrer i pet de legier;
prant la sans poine et sans traval
(8 c) puis qu'il n'i a nul contretal.
Cant voit que por luxure est foible
et de chasteté la sent voide,
315 devant li met en soi et oite
la beauté don cors qu'il covoite;
et cant a cest vice consent
sanz contredit, la dté prent.
Cant le refuse, arrier se trait,
320 donc aparoille son agait,
et d'orguel qui naist de vertu
li tresperce tot son escu
car por la chasteté dou cors
325 aucuns sovent se glorefie;
l'estos sen dote den oblie.
Si est pensee corronpue
qu'orguel ai conquise et vaincue.
Quant voit la cité si garnie
330 que por aperte félonie
dedans ne pet antrer ne ose
(car des vertuz est si bien close
que ne crient essaut de por vice
et dedans ne pet avarice
335 acoveter por son agait):
petit a petit se retrait,
de ses pruismes et de sa gent
lou besoignos li met devant
et dit: mont es crual et dure
340 se de tes pruismes nen as cure;
qui pet, et ses doit aïdier;
chascuns doit es suenz profetier.
Espame por aus et retien!
(8d) Ne cuide tu que ce soit bien?
304 ou Spert 314 chaste 326 Leslos 327 la pensee 338 be-
soigttor 340 de fehlt proissimes 341 et fehlt
14*
204 G. S. FUHRKEN,
345 Ta os chascan jor sermoner
que son proisme doit on amer,
et sains Pou dit que c'est mont biens
que on ait cusanson des suens.
D'amor sen proisme amer est vain
350 se tu les lais morir de fium;
se nés abides et secors
por foi ce n'est gaires d'amors.
Mont feront mal por povreté
se il ne sont por toi tomé.
355 Bien lou te doit dex demander
sez lais maie voie tomer.
Or est deables preecherre,
por meauz ferir se trait arrière;
car por tel amonucion
360 se l'arme n'ai discreción,
an avarice et covoitié
la rabat por fause pidié.
Gommant est donc fause pidiez,
vos proismes se vos les aidiez?
365 NenU, qui ansi les abie
que soi n'ecbat a maie vie,
n'est voire pidiez ne raisnable,
don l'on pert vie parmainnable;
de rien don l'arme pet perir
370 ne doit l'on lou cors sostenier;
qui lou sostient de trecberie
Parme tot parmenauble vie;
meauz vaut qu'on a deu s'en atande
qui doit a cbascun sa provande.
(9 a) 375 ^<^ <1^ lo^ f^^^ conseillier croit
et obeist plus qu'il ne doit,
cant trop commance a covoiter
por ses povres parens aîdier,
ce qu'avoir ne pet vet tolir,
380 car mesure ne set tenir,
n'a cure comment puest aquerre
por bien ou por pais ou por guerre,
et con plus croist*, plus li est beanz
de sa pecune li monceauz.
385 Du croist s'ezjoit et de l'aoite
et con plus ai, et plus covoite;
sa covoité por ce qu'esprent
fause pidié don se deffent,
348 quon 349 proisme] prou 361 covoitise 362 le 37a a
larme 378 se
i
DE DAVID U PkOPHEaE. 20$
ne pet avoir longue durée
390 la fause pidié parosee.
Une antre chose li consolile
sez &nx consoilliers an l'oroille:
l'on dit c'a bon droit mnert de soi
qni plus ainmê autre que soi;
395 l'on set ce dire an reprovier
,4ou pain al fol avant maingier**.
La povreté et la besoigne,
que vois d'autrui, de toi resoigne;
se tu es povres et chaitiz
400 tu troveras mont pou amis;
lou tien despan mont folement
cant tu lou denes a del gent
cliastie toi, ne faire mie!
tu vois c'est une gent faillie;
405 toz tens les pues issi aidier,
(9 b) ne fineront de mandiër;
ansi les feras tu truanz,
malvais ovriers et pain queranz;
di lor c'a toi mais ne s'atandent,
410 gaaignenti aient et despendent;
se tes avors t'estoit ialis
tu seroies d'auz eschamis.
Tant dois bien dou tien retenir
ne tant ne dois pas departir
415 que soies an autrui dongier
et toi convainne autrui priier.
Tant l'ai deables ansoignié
que bien ai lou consoli changé.
Celui vient li consoli a gré
420 que deables li ai doné.
Des or creira son consoilier;
or ne vet mais neul aidier;
ainsoiz lairot morir de fain
son frère et son cosin germain
425 qu'il U donast une mâaiUe,
car crient que tot bien ne li faille.
De tel ars» de tel malvais ars,
de tel an|;in de totes pars
U malvais rois la cité ceaint,
430 de tel menere la destraint.
Nabuzadonz est en s'abaie
ou 11 malvais rois mont se fie,
390 posee 39B voi reseigne 400 mont fehlt 417 l'ai] ai
426 croit que tuit 427 malvais] maus
206 G. E. FUUKKEN»
princez des qaeurs et des maingiers,
et si conduit ses chivaliers.
435 Si chivalier ce sont li vice
qu'il anvie sas nos et hice.
(9 a) Nabnzadon, que senefie
qui des avers ai soignene?
C'est li ventrez don li vice issent
440 a cui tuit li qneur obéissent.
Cant l'ont onpli a desmesure,
don esprent et art por luxure.
La cité deu et sa maison
ai tot trait a confusion.
445 Des nos menbres est ordenaires
puis lou ventre l'engeneraires.
Issi sont ordené li vice.
De plain ventre saut et delice
la luxure por quoi sont fait
450 an cest siegle maint malvaiz plait;
de mains mais est commancemenz,
perdecions de maintes gens.
Maint s'en metent an grant peril
e aux e lor terre a essil ;
455 et saîchiez bien c'a hicest vice
vosdie si est sa norrice.
Pais et repos ainme et desduit,
traval et peine la destruit,
plus nos anchauce por sejor,
460 por pais nos fait gerre et grevor.
Cant ele est grans et parcreûe,
gote ne voit, honte n'eschue,
ne deu ne honme ne resoigne
mas que faire puist la besoigne.
465 Tote honor ai geté arrier
por aonplir son desiër.
S'est es auquanz de tel nature
(9d) qu'ele forline et desnature,
s'ont laissié la regle et guerpie
470 que damedex hai estaublie.
Qui c'onques a son per s'aploie
fausse la naturel monoie,
an dous pars hont les coins changiez;
ce est gran duel et gran péchiez.
475 Si con lisons en Genesin,
por luxure mist dex a fin
438 ai la s. 446 lesgeneraires 462 gete 464 peust 465 arrière
466 desierre 473 doues 474 cest 475 lisons] si sont
DE DAVID U PROPHEaB. ZOJ
tot Ion inonde por Ion deloive,
.z]. jors dura la pluve.
Tote rien vivant an cest monde
480 destruit dex et oscist por onde
* fors ceaus qui furent dedanz l'arche
avec Nohé lou patriarche
que damedex vot estuier
por lou siegle raparoillier,
485 si con tesmoigne Tescripture.
Nostre sires heit mont luxure;
nos ne trovons gaires pechié
que dex ahit si griement vaingié.
Maintez citez, maintes contraes
490 en ai destrutes et gatees,
Gomore et Sodome fondue;
neïs même Jherusalan
ensi destruit Nabuzardan.
495 De nos garder reprenons bile
cant il destruit si bone vile.
Ne soiens trop a lui enclin;
que mont hi a glote voisin;
luxure en est s'ainnee fille
(10 a) 500 qui toz biens destruit et essille.
Chascun de vos i soit por soi,
gart que ne serve malvais roi!
si vet oster de lui cest vice,
vosdie fuie sa norrice!
505 Por traval donte en sa jovente
• son cors, son euer por bone eniente,
por astenance se restroigne,
feus de luxure ne l'esproigne.
Nostre citez est si assise;
510 mas se destruite n'est, ne prise,
se deffendue est, si gardée,
de ci ert ou ciel tresposee.
Les gardes de cretienté
tors sont et murs de la cité,
515 qui meauz pavent soffrir ici
les essauz d'orne et d'anemi.
Lez faux pastors dex blasme et chose,
car d'ex n'est pas la cité close;
car qui sa gent destruit et fiere
520 ne soi gruist se traihent arrière;
493 melme 516 datiemi 520 soig mist
208 G. E. FUHRKEN,
nen ont ou de tor ou de mur
qui ci sont ardi et senr.
Qui deffendent les feibles gens
por droit encontre les puissens
525 por prière ne por menace
por aux ne movent de lor place,
qui ainment verte et droiture
et de malvais loier n'ont cure
et ne laissent por avarice
530 que ne tenaint droite justice
(10 b) por riens que neiils puisse faire
(tant hi saiche lancier et traire
puis que il nés quasse ne brise)
tors sont et mur de sainte église.
535 Si sont saëlé li quarrel
por maul, por pic ne por martel
que nuls ne s'en muet ne ne loiche,
car fondé sont sus la fort roiche
don traist Mojases lou missel
540 don but li puples Israel.
Ce dit sain Pos en ses escriz
que cele roiche est Jhesucriz.
Sor U est la cité fondee
et pierre angler est apalee,
545 car an soi joint doble maniere
dues gens de diverse maniere
car de Juif et de paiens
ai fait un pueple crestiëns.
Cornent la pierre soit polie
550 que des an son mur edefie.'
Ja n'i avrà quarreaul assis
qui soit antechiez ne ne malmis.
Tot lou mal délit de pechié
covient qu'il ait enceis laissié.
555 De vive pierre et vif carreal
he fait dex son temple novel;
ceste maison den ele semble
de cui Salemons fit le temple;
de cesti dit la prophecie
560 con n4 orroit mail ne coignie.
L'oevre hiert devant si aprestee
(10 c) et si polie et si limée
qu'il n'i avrà que denier
fors solemant de l'asigier.
565 La n'orra l'on mal ne martel
531 nuls 537 nule 544 anglee 558 le fehlt
DE DAVID U PKOPHECIE. 20g
por asseoir iust ne quarrel;
si est li granz marteleïz
sor les sains et sor les esliz
que li felon et li malvais
570 ne lor doînent trêves ne pais.
Toz céans qoi mènent sainte vie,
li enemis les contralle,
assez lor fait poine et tonnent
tant con damedez li consent.
575 n est toz tens près de mal faire
honte e anni, poine et contraire;
ce qn'il vet, ne pet acnnplir
fort tant con des li vet sofirir;
car s'i avoit la poesté,
58o selonc la maie velonté
trestot Ion siegle destruroit,
ja nn tot sou n'i demorroit
n est 11 mais et li marteauz
de quoi des polist sez quarreauz.
585 Ne que li mais ne pet por soi,
ne lait cil sen lou den, ce croi.
Dex lou lieve et tient an sa main
et se ne fiert nulni en vain.
Les bons polist, les malvaiz brise
590 si con lui plait et il devise.
Qui plus sostient poine et torment
et por martel ne se dament
(10 d) et soufre persecución
por l'amor den et por son non,
595 tant uns chascuns est plus poliz
et tant est plus sains et esliz.
Et si est de droite esquarrie,
fors est en chascune partie;
car cant dex lou bat et essaie,
600 ibrment siet, quel part que il chaie,
ne se muet por aversité,
ne se muet por prospérité;
se dex l'essauce il s'umilie,
des or ne lou despare il mie.
605 Por richece, ne por avoir
ne s'ergnillit, qu'il puisse avoir;
bien set la povreté sofirir
et sa ricbace departir,
et ja n'avrà si grant grevance
610 que il de den ost s'esperance.
575 tor 595 est fehlt 600 ^ pt qui chaie 602. 603 sind um-
gestellt
2 IO G. E. FUHRKEN,
Cil qui tot mal muet e atise
nel pet mover dou deu servise.
Cest siegles que avons si chier,
veullons ou non, covient laissier.
615 Por qu'amons ce qu'estuet guerpir?
Amons se que ne pet faillir.
Bien savons tuit certainnemant :
si ne demorrons longuemant;
eist siegles nos gäbe et decoit,
620 et n'est pas saiges qui s'i croit.
Cant hons lou cuide meuz tenir,
si s'en covient a departir.
Nen est pas saiges pèlerins
(lia) qui va por les floru chemins
625 se por les béas chemins qu'i voit
lou leu oblie ou il aloit.
Nos somes ci tuit pèlerin,
s'alons au siegle qui n'a fìn.
Certes que nis hui en nos jors
630 en poons veoir de plusors,
et qui la voie tant delite
que la cité hout clamé quite;
tant hont ci de lor velonté,
' tant hont dou bien deu a planté,
635 tant hont assemblé por porter
qu'il n*ont cure d'avant aler,
et s'il hi pooit avenir
ne querroient de ci partir;
mas mont est fos qui quiert et vet,
640 ce que ja n'iert n'estre ne pet;
car nuls ne veons demorer
por premotre ne por doner.
Ne taint pas por drot pèlerin
qui remenoir veaut en chemin;
646 n'a soint de son pahis aler
qui en l'essil vet demorer.
Signor, ne vos desconforter!
corte est la voie por porter.
Certes en si petit viaige
650 n'est pas saiges qui trop se charge.
De pou poons avoir assez;
qui moins porte, moins est lassez,
qui plus porte, plus est chargiez,
plus est por corre enpeegiez.
612 nel] ne 615 pquoi 623 nest pas saiges ne p. 629 nis] pis
647 desconfortez 654 enpegiez
DE DAVID U PROPHEaS. 211
(lib) 655 et nn chascims qui corre vet
alegier se doit plus qu'i pet
Sain Poa conte des correors
qni por la corone des flors
tot qnan qnez poet enpeegier,
660 les cors soient geter arrier,
et dit c'antresi devons faire
que riens ne nos puisse retraire
de cest cors qu'avons arami,
si devons tot avoir ¿uerpi.
665 Cant il aligent si lors cors
por avoir lou chapel de flors,
donc nos devons meus aligier
qui tandons a meillor loier,
cant de nostre part n'est requise
670 corone que ja soit maumise;
n'est de flors ne de primevoire,
ains est de celestiau gloire.
Onques ne mue sa color
ne ja mais ne perdra s'odor,
675 n'est marcie ne corronpue,
tant soit portee ne tenue.
De corre ne soains lenier,
nos qui atandons tel loier.
Deâble por mainte meniere
6S0 de corre a deu nos trait arriere;
il nos semonte e amoneste
et dit: plus estes foz que beste
se vos por ce que ne veez
guerpissez ib que vos avez.
685 Mas bien poons apercivoir
(lie) que ceu dit por nos decevor.
Tote riens que li cors nos charge
jus metons, si ferons que saige.
Nuls de nos n'est si alegiez
690 ne soit, de quen quez soit, chargiez.
Diverz fais et diverse charge
ai un chascuns an son coraige,
ne si grans fais con de pechié,
plus ne poons estre chargié.
695 Nule chose tant n'anpeege
icest cors con ce cant bons peche.
S'ancuns est trop chargié d'avoir
deschar soi, si fera savoir.
657 reconte 658 corons 659 poent enpegier 660 soloêt
663 arani 674 mais fehlt 695 anpege 696 cest
212 G. E. FUHRKEN,
Se dou povre fait son somier
700 devant soi Ion pnet envoier.
De ce qu'il ai face li bien,
senpres ert autrui ce qu'ert suen;
car puis qu'il fenira la vie,
ne sera pas en sa baillie.
705 Haa! porquoi vet l'autrui tolir
cil cui lou sien covient guerpir?
Can qu'a dou suen et de l'autrui,
s'i nou laist, son laira autrui.
Qui c'onques vet corre a droiture
710 aint den sus tote creature.
Qui ainme den si con il doit
et son proisme, cil cors a droit;
ne por anfant, ne por moillier
ne doit l'amor deu metre arrier,
715 ne por aux ne se doit retraire
de deu servir et de bien faire,
(iid) Ne nuls ne doit a tort aquerre
a ses anfans avoir ne terre;
qu'il s'aquiert parmenable mort
720 de ce qu'n lor aquiert a tort«
Dex nos dene assez en passant,
mas plus nos premot en avant.
Por son don deu qu'il nos premot
en grant esperance nos mot.
725 An son servise usons son don,
si avrons la promission;
ne laissons pas por covoitise
que ne partons an son servise;
car il nos pet assez plus randre
730 que por lui ne poons despendre.
An servise a malvais seignor
usent lez biens deu li plusor
qui despandent por lou malfé
les biens que des lor ai doné.
735 An sorfait, an orguel son prest
despendre plus que mestier n'est;
despendre en deu commendemant
de ce sont aver et tenant.
Assez fîist li plus grans raisons
740 por deu despandessains ses dons.
Qui lou don plus que lou douant
ainme, n'ainme pas lëaumant;
700 soi fehlt 702 quere 707 a fehlt 720 qui lor 723 dea]
de ce 727 ne la laissons
DS DAVID U PROPHECIE. 2 1 3
nos devons amer por raison
pins lou denerre que lou don.
745 Qni lou don tíent et non despant
cant mestiers est por Ion donant,
de son deneor nen ai soing,
(12 a) ne por lui ne rent al besoing.
N'est leans amis ne ande
750 se por son don l'un l'antre oblie.
Por son don doit on menz amer
lou doneor, non obliër.
Saichiez, nul n'ainme entieremant
qui n'ainme mas que lou douant.
755 Je ^^ droite condición:
n'aime pas l'ome, mas lou don!
Si li uns cesse de douer
li autres laisse a amer.
Mais al tans d'oire li plusor
760 n'ont gaires antr'auz autre amor,
car qui povres est et mendiz,
cant plus lou quiert, meins trove en li.
Plusor sont au riche home ami
qui an povre sont enemi.
765 Tant l'aiment con li avors dure
et puis que faut, si n'en hont cure.
De ces di je bien tot por voir:
n'ainment pas Tome, mas l'avoir.
Mas s'aucuns vet amer a droit
770 por den un chascun amer doit
Selonc l'ordre de charité
aint chascuns bons Tumanité.
Charitez ai de feu semblant
qui antor soi art et esprent;
775 ainceis esprent lou feu prochain
et puis si s'estent ftu loitain;
lou leu ou naist chaufe avant
et cou plus croit, et plus s'espent
(12 b) Tel doit estre amors ordenee
780 en (ait, en dit et en pensee,
et qui s'amour issi espant
icil ainme ordeneëmant.
An suens por den doit ains aidier
se d'ahie on greignor mestier;
785 car qui nen ai pidié don suen
conmiant l'avra il don loitien?
Et sains Pou dit, bien lou saichiez:
cil est pires que renoiez
745 non] Ion 762 meis 766 hont] nont 785 nen ai] nai
214 <^* E* FUHRKBN,
qui nen ai cusanson des saens
790 et de foi et de char prochiens.
Por ce TOS trai ceste semblence
que tos l'aiez an remambrance:
por soi meïsme doint ou non,
amons deu plus que por son don.
795 Je di icest don trespassant,
car soi nos promet en avant;
dex nos semont si nos atrait
a lui servir por son bienfait.
Ver lui d'amours nos soit liens
800 li dons damedex de tant biens.
Qui plus ai des biens deu foison
plus doit a deu randre raison,
itant lou doit meux servir bien
cou dex li done plus don sien.
805 De la cruauté qu'a aiue
convient que raison soit randue;
tant avrà plus grief jugement
s*il en bien ne l'use et despent.
Mas voir de ceauz i ai foison
(I2c) 810 qui deu obliënt por son don;
car tant aiment la creature
que dou creatour nen hont cure,
ainceis hont deu tot oblie
por ce que dex lor hai doné;
815 ansorquetot plus s'en desroient
et de son bienfait lou guerroient.
Por ce dit dex en son sarmon
c'a poines ert sauz riche hons.
Si apela dex home riche
820 sor l'avoir angoissors et chiche
qui met an l'avoir sa fiance
et de deu oste s'esperance.
Signor, nou fassons pas ensil
Por deu aiains de nos merci!
825 Véèz quel amour ai dex an nos:
il nos aime, nos lou haions;
ses fiz qu'il aime dex chastie,
despiiseors ne despit mie.
n atant chascun que bien face,
830 dou repentir nos dene espace.
Ceauz qui issi sont contre lui
ou por contraire ou por anui
789 nen ai] nai 795 cest 803 tant 808 ne fehlt 813 ain-
ceis] ains 828 despriseors] Aes desprisors
DE DAVID LI PROPHl£CIB. 215
OU por povreté ou por poine,
maintez foiz a soi loa ramoine.
835 A s'amor e a son servise
nos atrait dex an mainte guise;
sez bras tant por nos recevoir,
retornons, si ferons savoir.
Li batres et li chastoier
840 est es plusors mont grant mestier.
(12 d) Li plusor cant de deu son loint
a lui repairent au besoint;
cant li besoinne les argue
repairent a la deu baue;
845 con plus lou dotent et plus l'aiment
et de meillor euer lou redainment.
Por ce ne nos doit estre grief
se ci sofirons aucun meschief
ne nos veillons de deu partir
850 por mal que ci puissons soffrir.
Les poines et les paissions
c'an ces siegle soffrir poons,
li tormant et li enconbrier
ne sont pas digne don loier
855 que dex rendra a sez esliz;
ce dit sains Pouz an ses escriz.
Por ce ne nos doit nule riens
de deu partir, ne mal ne bien.
N'oblions deu ne la cité
860 por la presant prospérité.
Chascuns de corre ne se fainne
desc'a tant qu'a la dté vainne,
car iqui ert des cors la boine,
la dex les correors guerdone.
865 Nostre cors soit de sainte vie
sanz pechié et sans folenie,
car cil qui vit plus saintement
icU cort plus inelement
Se desqu'a hui sons forsvoié,
870 s'avonz lou droit chemin laissié
ne nos covient pas loint aler
(13 a) s'a deu nos volons acorder.
Pres est d'ex a toz tens qui l'ainment
et de vera euer lou reclainment,
875 car qui lou requiert por mansonge,
cant cuide aproichier, si s'esloigne.
Guerpissons pechié et folie,
amandons lou euer et la viel
Ne nos convertissons a gas
880 de soulement muer nos dras;
2l6 G. E. FUHRKEN,
car meaz vaut son pechié laissier
que son dras muer ne changier
S'aucuns ai por male raison
tenu autrui possession
885 et laist son hort, sa tenehure,
de laissier son pechié n'a cure.
Ainceis peche plus durement
cant fait dou repantir sanblant
et ne vet son pechié laissier,
890 ains an fait son hor parcenier.
Car s'il se repentist por voir
il l'adrecest a son pooir.
Mont est foz cant lui ne soffist
que il en son pechié fentst,
895 ains vet an sa danpnacion
son hor avoir a conpaignon
de son pechié et de mal faire
si vet por lui laissier vicaire.
Cant ne pet sa forsenerie
900 plus maintenir en ceste vie
si vet c'nns autre an son liu vainne
qui son mal et son tort maintaine.
(13 b) Ce m'est a vis, cil ne lait mie
son pechié ne sa folenie,
905 s'il prent des dras conversion
et an son euer n'ai se mal non
et soi et lou siegle déçoit
ne mie cel qui lou euer voit
Nul dras ne porte garantie
910 a ceos qui mènent maie vie;
ses dras ne vent on mie a foire
qui douent celestiaul gloire.
An chape blainche, an cote grise
n'est pas religions acise.
915 .Se dez ne la pro vigne ou euer
an vain la mostrons por defuer.
Mas neporcant an cest assil
plus sont ordené li drap vil;
car signe sont d'umilité,
920 mas pou vaut signe sans verte.
Quant dex lou bien ou euer provigne,
idonc est Ions defors s'ensigne,
car lou soing en ont ypocrite,
mont plus en hont que ne prophite;
884 tenu] tenuhez 901 autres 908 cel fehlt 922 donc
924 mont fehlt
DE DAVID LI PKOPHECIE. 2 1 7
925 sépulcre sont defors daubé
de samblance de sainteté,
mas, si con dit sainte escnptnre,
dedans sont plain de porretnre;
car aucuns est, je n'en dot pas,
930 qui quiert et aime les vis dras,
de fin orguel d'epocrisie
an povres dras se glorefie.
Cist ne yet pas estre prodon,
(13 c) il n'en quiert fors mais que lou non,
935 mas por ce prodon nés refuse
s'aucuns malvaisemant les use;
por ce nés doit hon refuser
tot puet bon bien et mal user.
Car d'autre part mainte gent sont
940 qui preciors vestemant bout
et hont la haire an près lor cors,
les riches robes por defors;
ne por orguel ne portent mie,
mas por celer lor sainte vie.
945 Cil vêlent lor bonté celer,
li autre ce qu'il n'ont mostrer.
Cascuns selonc s'entencion
avrà de s'oevre guerredon.
Nature soulement demande
950 robe qui don froit nos defifende.
Con mate les dras en tainture,
ce ne demande pas nature;
por orguel sont de grignor pris,
mas por user an valent pis.
955 Malemant se vist an la foire
qui se reveist de vainne gloire.
Qui voudroit dez viz dras vestir
es nuz en porroit departir,
adone porroit miez anploier
960 an povres vestir son donier,
s'il lor donist por charité
ce qu'il despent en vanité;
adone faroit de son mal bien
s'il despendoit issi lou sien.
(13 d) 965 Li riche home de cest pechié
tuit a bien près sont entaichié;
peinent soi dou bien essilier
que dex done por auz aîdier.
De ce que quoste un sebelins
970 porriënt vestir maint frairins.
925 danbefl 926 sainteteil 930 Q^ert 934 mais fehlt 943 porte
Zcttschr. t rom. Phü. XIX. |.
2l8 6. s. FUHRKEN,
Grant cure hont d'aomer lor cors
de riches robes por defors,
dedenz bien près ne se conuist
que ne covient ne que 11 nuist.
975 ^^ l'arme est nule mandón
ainceis la laissent a bandon.
Li clerc, li maistre dou deu temple,
douent es lais malvais exemple,
car maistre sont de foliër
980 qui les deüssaint ensoingnier;
an ceos trovent grinor otraige
qui plus daûssaint estre saige.
Les biensfaiz que por deu reçoivent,
ne despendent si con il doivent,
985 ainceis en usent malemant
issi con il est apparant.
Tant en daûssaint retenir
qu'il s'en poïssaint sostenir,
lor remenant por deu doner,
990 mais il s'en valent bien garder.
Desvie sont, a bien contraire
qu'il ensoignent les gens a faire;
en sainte église n'a mestier
qu'il ne vendent cou regratier;
995 mal achètent et pis revandent
(14a) et en malvais hus les despendent;
et des berbis nostre signour,
dont il sont apelé pastour,
il n'en hont autre cusanson
1000 mas qu'il an aient la toison.
Vers deu rigibent por rivel.
Por defors ont luisant la pel,
si hont la char den si versee
c'a poines ert mais relevée.
1005 Riens ne lor chaut por lor paroce
se damedex ne les redrace.
Des armones de cherité
hont Jhesucrist déshérité.
Cant font ou bien ou mal son cors,
loio li chiés ne s'en giete pas fors;
assoi trait l'ennor et la honte,
issi con l'avangile conte.
Au chief ne poent nul mal faire,
tant issaichent lancier ne traire.
973 bien] viet 1013 poenl] pet
DE DAVID LI PROPHEUB. 2 IQ
I Ol 5 Dou mal que font son cors ça jus
li chief s'en plaint es ciez laissus.
C'A n'ai por lor hois mendiant
de lor armones demandant,
cil toment d'autre part l'ohie,
I020 senblent font qu'il nen oient mie;
assez li font huichier en vain
cil ne pet mais qui muert de fain.
Dou suen hont mainte vesteure,
l'une au chaut, l'autre a la froidure,
1025 et dst est nuz, si muert de froit,
don suen ne li font pas a droit,
(14 b) ains font sales et froins dorer
de ce quHl li daossaint doner;
an vars, an gris e an desduz
1030 vivent sont jus rués a cruiz.
n trament chapes forrees^
pelices de sable engolees.
Por orguel les hont li plusor,
li un suit l'autre de s'esror,
1035 °^^ ^ ^'^ saivent, lì dolant,
c'est dou pechié c'a col lor pant;
ne sont gaires bien aomé
qui d'autrui pechié sont paré.
Car ce n'est pas de lor labor,
1040 ains lor douent li pecheör
por espeneïr lor péchiez,
de quoi chascuns est antechiez.
De pecheors por lor sovient,
quar c'il sovent hi pensiënt
1045
je croi qu'il s'en amanderoient.
Meauz dussaint garder les dotrines
que les fomes ne les mechines;
eis sent on penitance faire
1050 por duremant vivre et en haire.
L'en eust auques d'espérance
que il feïssaint por penitance
des suens et des autrui péchiez,
s'on nés veut si aaisiez.
1055 Certes mont sont li chié chargié
dou lor et de l'autrui pechié,
et por ce trovons nos lisant
que dex fit por droit jngemant.
1027 dorez 1031 tranent 1041 espenir 1049 ci 1054 se Ion
1055 chié] chrc 1058 jugemat
220 G. E. FÜHRKEN,
(14 c) cant vot des Geus vaingence faire,
1060 commander a son saintuare.
Or pet si vet recommencier,
qu'asez ai soz nos a vaingier;
parmi toz ce des clerz aiez
merci, vos lai ne les jugiez;
1065 car estre doit chascuns pechierres
ains de soi que d'autroi jugerres.
N'est pas vostre li jngemanz
de la gent deu, de ses sergenz.
Sovant faut qu'on juge des cuers
1070 selonc ce qu'i voit por defors,
car sovent sanblent li aignei
lou lof ou de poil ou de pel,
et li lof en pel de borbis
se repont, ce dit Jbesucriz.
1075 Dex qui toz nos conoist et voit
vos jugera trestoz a droit.
Portez reverance e onour
es clers por deu nostre signor,
laissiez les mais qu'i nos deffendent
1080 faites les biens qu'i nos commendent.
Ce nos dit dex: nés suitez mie
de lor pechié, de lor foUe;
se hui lenz de corre les veez
con demain corrent ne savez;
1085 se hui getoient jus lor faisel
demain corroient plus isnel
en Jherusalcm la cité,
ou nos somes tuit anvoé.
Donc convoitent de grant menere
(14 d) 1090 plus c'om ne fome robe chiere;
aucuns por quoi font, c'est la some
que means puissaint plaisir a home,
et qu'eles soient plus amees,
se de chiers dras sont aomees,
1095 P^^ covoities et requises
de ceos don eles sont esprises;
car traveauz sont tot de luxure
lor rebes et lor vesteüre.
Sovent plus atrait home et lace
II 00 fome por robe que por face;
cant de ses dras est desvetie
s'est de soi la maure partie.
Meauz valent plaisir por beate
1069 qu'on] q 1074 se reprent 1084 corre 1090 come
1097 tot fehlt
DE DAVID LI PROPUECIB. 221
es gens qu'a den por leaaté.
1105 Lor beate neu est pas plus lor
ains les atisent por color,
et garnissent de voirmoilon
lor fonc, lor face, lor mantón.
En ces ne conoist dez s'imaige
Ilio car la defforment por oatndge.
La beante don cors ai sovant
Tarme ennercie dnremant;
tost chiet, quant bien est assaillie.
Mainte arme en ai beautez perle
"15
et de paradis essilié,
parmi tot ce qnierent beauté
greignor por grant desloiauté.
Li deaubles les aguillone,
II 20 de s'ezcole sont, sez sermone
et dit: faitez vos velontez
(15a) vos qui lou feu d'amor sentez;
s'avient que cest feuz vos esproigne
tant l'arosé que il estoigne.
II 25 Ctddez dez vos ait fait si beles
por estre chaites et puceles?
Mont ert vostre beauté pordue
s'aucuns prodons ne s'en ahue
N'avez vcu en vostre ahé
II 30 nul fruit venir de chateté.
Hon voit fomez ligieres maintez
maires et de sains et de saintes
et trovons en la loi divine
c'a dit la virge et la brahine.
II 35 Vostre tens perdez, qui vos fuit
se ci n'avez joie et desduit;
faitez au cors tot son délit
car qui non fait, por noiant vit.
Fox est qui a nului défient
II 40 joie et desduit en son jovent.
A luxure prenez soistié
donc avrez vos bien esploitié.
Ne cuidez vos pas que luxure
soit péchiez, que requiert nature;
1145 car ce devez vos bien savoir
s'en cen deust pechié avoir,
les manbres a ce covenables
dex ahust fait en toi muables.
1105 nest pas plusors 11 14 en fehlt 11 16 mont essuie 11 31 maintez
ibiDez ligieres 133 en] q 1146 s'en] se
222 G. B. FUHKKEN,
De legier ces preecheors
II 50 croient putains et lecheörs.
Bien hont retenu cest salmon,
car ensi font tuit a bandon;
(15 b) diënt: n'est péchiez de luxure
de tot est humainne nature;
1155 toz menbrez nos ai dex donez,
faire en devons nos velontez,
por ce s'aucuns de nos perist
la corpe en est deu qui nos fist.
N'en ferons ci bien lou covigne,
II 60 toz nos ai fait, toz nos provigne.
Issi deu et non soi acusent
qui les dons deu malement usent
Car dex nos ai fait beauz et bons!
Mas la malvaîtié muet de nos,
II 65 et toz li biens que nos savons,
et li menbres que nos avons
nos ai dex doné por bien faire,
mas nos an façons lou contraire.
Cil et celes qui lor folie
II 70 maintienent en hiceste vie,
a Jherusalem mal s'aproichent,
ne droit ne corrent, mas i cloichent.
Cil qui remuent lor maisons
et de lor mens font tainons
II 75 mal sont por corpe enpeechié,
car ne sont bien escorcié
que porrent respondre, et quoi dire
cant lor requerra nostre sire.
Ja en la cort nostre signor
1 1 80 ne troveront nul plaidior,
qui ci soient lor langues vendre,
de cest forfait les puist de£fendre.
For tant tenront tot a perdu
(15 c) quan qu'en orguel hont despendu.
1185 Por ce lor deffent escriture
la precióse vesteure,
quar les aiment por vanité
d'orguel, de superfluité.
Qui pet orguel de soi partir
II 90 toz dras pet user et vestir
mas que n'en face desmesure
en ces huis que requiert nature.
1149 precheors 1154 de tot est] de cest tote 1158 en fehlt
1160 et toz nos pine il 63 car] cant 1172 i fehlt li 75 enpechie
1184 quanqz
DB DAVID LI PROPHEŒB. 223
C'il ai onques orguel donté
et de son euer arrié boté,
1 195 qui la vil robe n'a despite
nOn la riche ne se delite
por son vestir, por son user
ne quiert les vilz dras refuser;
solemant ainme Ion profit
1200 de toz ses dras, ne loa délit;
n'eime Ion chier ne que lou vil,
l'escarlate ne que Fargli;
meas aime une pel de montón
qu'i ne feroit un ciglaton.
1205 Car plus ai bien en povreté
qui la soffre a bien e a gré
et d'oneste et de vertu,
et plus est prochene a salu
que ne sont richeces mondaines,
12 10 car eles sont fausez et vaines.
Ce nos commande nostre sire
quant nos les aimons, a despire.
Issi les aions en despit
c'aucuns an ceos ne se délit.
(15 d) 121 5 Avor les poons por user,
nés devons contre deu amer.
Qui les aime contre raison
donc est lor huz fors de saison;
de ce saint David li prophète
1220 en son sautier nos amoneste:
se nos ces richaces avons,
que nos nostre euer n'i metons.
Ceauz apale dex deveables,
de ceauz fait ses laz li deables
1225 por ceauz deci vre et enlacier
qui trop les soient covoitier.
N'en puis pas toz maiiz reconter
c'on fait por eles aquiter.
Si les aies, que n'aient toi
1230 les richaces, mas fui lou broL
Garde que cil ne t'aient pris
que tu soies lor sers chaitis.
Cui eles hont nés puet gnerpir,
tant les vet garder et servir.
1235 Qui bien les ai, ses set user,
estuier et laissier aler,
nés use en orguel n'en forfait,
cant mestier est aler les lait
1210 usines 1216 ne 1223 devables 1233 nés] ne 1327 use
en] use nen
224 ^* ^* FUHRKEN,
gelone loa tens tot ai mestíer
1240 laissier aler et estniier.
Quant voiz un home bien vesta
tenir te pnés por decea
se tu cuides que dl tex soit;
la vesteure te déçoit.
1245 En ce sont deceû plusor
(16 a) cant il portent greignor honour
es riches por lor vesteure,
et de la povre gent nont cure.
Sovent puet on les dras loer
1250 et ceos qui les portent blasmer.
S'aivient que li dras malváis sont,
et cil prodome qui les hont;
que qu'il soient malvais ou non
ne s'en doit orguillir nul hon.
1255 ^® P^'^ orguel vestu les as
la corpe est toie, non es dras.
Neteons les cuera et mondons
car dex jugera mal et bons
selonc l'entencion des cuers
1260 non selonc les dras por deniers;
qu'il n'a pas grant euer ne grant cure
en quel dras n'en quel vesteure
a lui serve chascuns de nos,
mas que de bon euer lou servons.
1265 Car li hons en cui dex habite
n'en chier n'en vil ne se delite.
Nen soulement en vesteure,
mas en toz ses fais soit mesure.
Qui de charité hert vestuz
1270 ne sera pas es noces nuz
dont avons 01 la semonte
don dex en l'avangile conte.
De ces noces ne sai a dire
car espous seront nostre sire,
1275 et tuît dl seront esposee
qui sainte vie aront menee.
(16 a) Or vos semon, saintes puceles,
deu ames, soiez deu danceles.
Qui ja aves deu esposé
1280 et promise virginité,
gardez que ne soiez sorprises;
lou jor aiez blalnches chemises.
1255 se] ses 1258 bons] hons 1264 mas que] masqz 1271 donc
1278 dancelesj puceles
DB DAVID LI PROPHEaE. 225
nete char, et pensee pure
on il n'ait taiche de luxure,
1285 ^ V^^ soiez si atomees
que ja ne soiez refusées.
Qui la iront sanz charité
fors seront mis de la cité
senz chasteté a l'assemblee
1290 de l'espouz et de l'esposee,
c'est vesteüre nupcias
qui desseyre les bons de mais.
Se la voie volons tenir
por quoi nos puissains parvenir
1292 a la citéi la voie droite,
saichiez qu'ele est roiste et estroite.
Se la voie vos desconforte
li grans loier vos reconforte,
car por recovrer grant loier
1300 doit on bien assez trevaillier.
For l'amor den qui plus trevaille
mont grant loier avrà sanz faille;
car la roiste et l'estrcnte voie,
por quoi l'on parvient a grant joie,
1305 vaut meuz que la large et la plainne
qui les felons a mort ameine;
por quoi il vont mont liemant
(16 c) au grant martire et au tormant.
Guidez que la seront esliz
1310 por ci avoir nostre deliz?
Ne set corone deservir
qui fait a la char son plaisir.
La citez est en esquarrie
de totes pars, ce senefie
13 15 que foi esperance e amor
et oevres en nostre seignor
isnehnant ai chascunz eslit,
si con tesmoigne li escrit
Ces .iiij. vertuz sont ansamble
1320 droit esquarrie, ce me semble;
car tant c'on chascuns ai de l'une
tant ai sanz faille de chascune;
tant c'on espire e en deu croit
autant ovrer e amer droit;
1325 car foiz et esperance est vaine
se n'est d'amor et d'ovre plaine.
1283 de nete char de pensee pure 1289 ou senz chaste assemblées
1291 ceste 1302 mont fehlt 1320 est qrie
220 G. E. FÜHRKSN,
ne niilz ne seni sauz, ce croi,
qui ovre £ûce ja sanz ibi.
La dtex est et giaiis et lee,
1330 mains buis hi a et mainte entree;
ancnns hi a de ceos qui dient:
li .xìj. apostre senefient
jdj. entrees de la dté
qne trovons en divinité,
1335 ^^ ^* mostrent raison por qaoi,
qui nos hont ansoignié la foi:
por quoi sont sanz maint crestiën
qui croient den veraiement
(i6d) portes ou haiz sont, ce m'est vis,
1340 qui nos meinent en paradis.
Les .iij. oevrent vers oriant,
les antres .iij. vers occidant,
et 11 .iij. contre miëdi,
vers miënuit .iij. antresi.
1345 Por la partie d'oriant
antrent anfant et innocent;
car ajomer en eos commance
li guerdenenrez de innocence,
Jhesucris qui tot enlumine,
1350 qui ne commance, ne ne fine.
Devers miëdi, cant li chauz
est grans et li solos plus auz,
soient venir cil baichiler
qui poient lor chalor douter,
1355 et les fomes qui sont ensi
entrent por devers miëdi.
Por occidant a la vespree
cant la chalors est trespassee
viënent aucuns plus encien
1360 qui lor sont converti a bien.
Cil venent devers miënuit
qui croient de viloce tuit,
qui en folie et en outraige
hont près qucTusé tot lor aaige.
1365 Qui se repent, se en bien use,
lou ramené, dez nou refuse;
car nuls ains quii a fin soit pris
de venir a deu n'est tardis.
Tant doivent cil meauz deu amer
(17 a) 1370 quant plus lor ai a pardoner.
1328 faite — ja fehlt 1330 entree] curée 1337 mainte 1343 .üj.
autres 1352 et fehlt
DB DAVID U PROPHEOE. 227
De sains apostre la doctrine
si est senblanz a la same
qu'en mer metent li pecheör,
ce sont li saint preecbeör
1375 qui poissons de tote maniere
prent et retient, mas qu'enz se fiere.
Li apostre dea aussimant
hont fait por lor priëcKemant ;
des qnatre pars de la cité
1380 a foi de sainte trinité,
hont convertì de totez gens
et fait feels des mescreans.
Encor hont autre allegorie:
.xij., eist nonbres senefie
1385 quatre fois .iij., ou .iij. fois .iîij.;
.xij. sont, nuls nés pet abatre.
En icez ai .iiij. démens
si ai iiij. principauz vens;
s*est descrit por quatemité
1390 por tot lez foiz de trinité.
Quant ceste foiz est receue
et por lou monde est conçue,
li .iiij. sont por trinité
et li .iij. por quatemité.
1595 Senefiance ai en c'est nonbre:
ceste figure nos aonbre
qu'il demostre perfection
de ce dont il fait mancion,
et mostre les portes maiors;
1400 ce sont li saint preecheörs'
(17b) qui hont lou monde enluminé,
preeché foi et vérité.
Une porte hi a preciouse
don dez vint a nos a main close;
1405 c'est la mere nostre signour
qui enfanta son sauveor.
Virge fut avant e après,
por ce Pápele close adés;
a toz ceos est porte de vie
141 o qu'ele a son fil reconcelie.
Vers son fil la soie priëre
de paradis nos soit portiere.
Autres portes hi a mont cherez
de vertuz de maintes mènerez;
14 15 de saphi sont et d'esmaraude.
A la gens orguUlose et baude
1374 precheor 1387 cez 1402 et preeche
228 G. E. FUHRKBN,
forment est roíste ceste antree
mas es humiles est assez lee.
Orguez abatit Ion deable
1420 de ceste cité parmenable.
Por les portes de humilité
et de foi et de charité
poons antrer, ce m'est a vis,
en la cité de paradis.
1425 Totes ses portes, ces entrees
que vos ai dites et contees,
totes a un sol huis partinent
de totes pars a un revienent.
Ces mestres huis ai Jhesu non;
1430 nul n'i entre se por lui non.
Li sains espris en est huissiers,
{17c) l'uis oevre et clot, c'est ses mestiers;
a ceos que il conduit et meine
l'uis oevre, la voie en est ploîne
1435 et a toz ceos cui il clot l'uis
nuls bons ne le pet ovrir puis.
Dez toz souz set bien la raison
por quoi an l'oevre et por quoi non;
tot dot, huis, portes et postiz
1440 a toz ceoz qu'i nen ai esliz.
Saichiez, ne fait a nului tort
de ceauz qu'il ai danpné a mort;
vers lui nuls desputer ne doit,
car tot can qu'il fait, fait por droit
1445 A bien près nuls n'est si pechierres
qu'ost dire dex est faux jngerres.
Se nos la volons abiter
por lui nos hi covient entrer.
Prions donc l'uissier que li place
1450 que dedans nos laist por sa grace.
Pavemant sont de la cité
cil qui por voir humilité
et qui por l'amour Jhesucrist
sont bici fole et despit.
1455 Con plus est ci li pavemant
marchiez, tant est il plus luisant.
Qui est despiz en ceste vie,
et penez por sa fournie,
n'apartient pas au pavement,
1460 s'il n'en reçoit chastiëment.
14 17 cest mont roiste ceste antre 1425 ses] sen 1432 clot et
oevre 1434 en fehlt 1435 cui il] 9 1436 le] la 1438 loevre]
oevre luis 1442 de] se
DE DAVID LI PROPHECIE.
229
(lyd)
Poine ne fait ci noi danpné
corpable, ne bienheuré;
mas la canse por qn'est sofferte
fait bone ou male la desserte.
1465 Maint sont por tenperau torment
venu a bon repantement.
Por ce donra dex l'erité
de Jherasalem la dté
non ceos qui bien commenceront,
1470 mas ceos qui en bien fineront.
Et la clarté qui enlumine,
nos dit l'escriture divine,
n'est de lune ne de soloii,
ains nuls bons se vit son paroil.
1475 Trotes autres clartez sormonte,
a sa beauté nule ne monte;
de lui veoir est li loiers
que dex donra ses chivaliers.
Iqui au parmenauble jor
1480 la clarté de nostre soignor
onques ne cesse ne ne fine,
toz tens la cité enlumine.
Ele ai non vision de pais,
dex nos hi moint, et clers et lais!
1485 Signor, ver moi ne vos poist mie
se je ai blasmé lor folie,
si s'amandaint, si feront bien
plus feront lor prou que lou mien.
Mil ans ot et .c. et hoittante
1490 cant a travaillier mit smentente
icil qui ceste estoire fit,
de la naissance Jhesucrit
1471] et] est 1475 chartez
la darté 1489 das zweite et fehlt«
1476 nulu 1480 la clarté de] de
Anmerkungen.
22. Estûire. Vergi. Diez, Et Wb. unter flotta, stuolo und estorer (II. c).
40. Hier sind wohl zwei Verse weggefallen.
46. VergL Rabanus Maurus (Migue CXI. 337). „Babylonia, quae inter-
pretitar confnsio, , significat civüatem diabolic in qua sempiterna con-
fmo est, et ubi daemoniorum ferocitas in subversione hominum apparet. In
^ ngnavit Nabnchodbnosor, qui interpretatur prophetia lagunculae angustae,
et flgnificat diabolum Venit Nabuzardan, qui interpretatur ventilabrum,
give prophetia alieni judicii et significat Antichristum, justo Dei judicio super
peccatores, princeps utique exercitus regis Babylonis Hierusalem intelligibilem".
230 6. E. FUHRKBN,
51. Vergi. R. Mauras (Migoe CXII. 872). „B&^ylon» infetJtus^ ut in
Propheta: 'Reducam vos de Babylone in terram vestram', id est, de inferno
ad patrìam coelestem".
58, 59. Von Godefroy angeführt unter dem Worte assist,
62. Cecléì Paul Meyer (Romania VI) setzt ein Fragezeichen hinter
diesem Worte, aber schlägt keine Erklärung dafür vor.
66. Die Hs. hat Nabradanz; schon in der Romania berichtigt.
67, 68. Von Godefroy angeführt unter dem Worte confanoier,
70. Von Godefroy angeführt unter dem Worte enclin,
'j'jf 78. Von Godefroy angeführt.
79. Vergi. R. Maurus (Migne CXI. 379). , Jebus vero quatuor modis
significationem habere in Scripturis reperitur. Ipsa est, quae et Jérusalem.
Jerusalem, hoc est, juxta historiam, in qua sancta ecclesia ipse terrena dvìUte
notatur et juzta allegoriam exprìmitur: et juxta tropologiam, in qua anma
fidelis designatur: et juzta anagogen, in qua coelestis patria praefiguratur,
sicut supra ostendimus*^
85. Vergi. Rupert abb. (Migne CLXVII. 1501). „Utrobique, ut jam
dictum est, typum diaboli tenet iste rez Babylonis". (Migne CLXVIL 15 io).
„Babylon civitas diaboli, civìtas confusiones "
93. Die Verbesserung in dieser Zeile ist schon in der Romania vor-
geschlagen.
116. Von Godefroy angeführt unter dem Worte ^«ir^r = „erzeugen".
129. Godefroy, welcher diese Stelle anführt, hat folgendes:
„de ces (vices) ne se pet Ton garder
■ s'on n'est des vertus seüre(r)."
Seûré soll also mis en sûreté bedeuten.
I$6. Lascheté. Scheler (Diet. d'Etym.) bemerkt: „Ane. lascheti iappU-
quait plutôt à la lassitude, faiblesse, défaillance daus l* accomplissement du
devoir**
150, 160. „Falsches Mitleid haben die mit dem Laster, die Gerechtigkeit
nicht halten wollen'*.
164. Der Sinn ist nicht leicht herauszufinden; „und manchen Uebeh
der Diener".
165. Doit = „pflegt".
197, 198. Von Godefroy angeführt unter dem Worte forUgner = „dé-
générer de la vertu de ses ancêtres".
208. Für die Verbesserung foUe zu folenie vergi. 903.
219 — 222. Von Godefroy angeführt unter dem Worte espamableté •=.
„habitude d'économie".
223. Largece, Vergi. 219 largete. An dieser Stelle, sowie in v. 249 ist
dieses die augenscheinliche Lesart. In Mignon's Vocabulaire Bourguignon
(1870) unter dem Worte chastece bemerkt er: „se trouve dans saint Bernard
pour chasteté comme chetitesse pour indiquer ce qui est chéüP*.
219. Vauflerie ist ein seltenes Wort. Die Bedeutung ist klar. Könnte
es mit afz. guever, ags. vaßan zusammenhangen? Siehe Diez, Et. Wb. II. c
unter gaif.
DE DAVID LI PKOPHECIE. 23 1
226. Vafleor, sowie vauflerres (236), vergi. 219 Anmerkung. Godefroy
übersetzt ve^ar mit „avare" and führt v. 225, 226 und 234 — 236 an. Nicht
avare, sondern prodigue mufs das Wort bedeuten.
262. U malvais reis. Vergi. 429 für die Lesart.
277 — 279. Von Godefroy angeführt unter dem Worte enférmete, welches,
sowie auch anferti (280), Gebrechlichkeit bedeutet.
283. Recet = „Zuflucht, Zufluchtsort«*.
303, 304. Von Godefroy angeführt unter refondre. En repost s= „en
cachette".
307, Reponre s=s „verbergen**.
314. Chasteté ^ „Keuschheit**.
315. Otte ist wohl das latein. auetat, „vermehrt**. Das Wort ist nicht
bei Godefroy zu finden, aber die längere Form kommt auch (v. 385) in unserem
Tezte vor. Siehe Anmerkung, v. 385.
326. EstoSf „der Uebermütige**, lat stultus.
336 — 338. Von Godefroy angeführt unter dem Worte besoignor =
„Arbeiter". Jedoch besoignos, „die Bedürftigen**, pafst dem Sinne noch besser.
341. Das Wort et steht nicht in der Hs. und die ältere Wendung ist
dem Schreiber wohl unbekannt gewesen.
368, 372. Parmenable s= fortdauernd, ewig, ohne Ende.
385. Vergi. V. 315. Das Wort aoitier findet sich in Godefroy mit der
Bedeutung „augmenter**.
387. Covoité = convoitise.
396. Le Rouz de Llncy, Le Livre des Proverbes français, (S. 242) hat
folgendes aus den „Proverbes communs** entnommen: Le pain al fol est le
premier mengé,
431. Das vom Reim und Vers verlangte ábie findet sich z. B. Dialoge
Grégoire S. 9. io.
436. Hice, Findet sich in Godefroy , = „exciter^*, und v. 435 , 436
werden dort angeführt. Vergi. Diez, Et. Wb. n a, izza.
438. Soignerie = soin, direction (Godef.)
446. Vengeneraires. Provenzalisch heifst das Wort engenraire, lat.
ingenerator.
4^. DeUcier = se réjouir.
456. Vosdie = perversité, vergi, boidie, v. 97. Siehe Diez, Et Wb. vizio.
468. For Une. Vergi. 197, Anmerkung.
483. Estuüer = aufheben, aufbewahren. Auch in v. 1240.
491. Ein Vers ist hier wohl weggefallen.
495. Der Sinn ist unklar. BUe [lat. bilis] hat wohl die Bedeutung
„Eifer" hier.
517. Von Godefroy angeführt unter dem Worte ¿rA^j^r == schelten.
519. Aufiallend ist hier der Indik. mit dem Subj. zusammengestellt
520. Gndst, Subj. von grocier,
535. Quarrel = Quadersteine.
535 — 537. Von Godefroy angeführt unter dem Worte lochier = branler,
se remuer, €tre près de tomber. In v. 537 hat er nul.
543 — 544. Von Godefroy angeführt unter dem Worte angle = angulaire.
Er liest anglee.
2^2 G. E. FUHRKfiN,
552. Antechiez = entechié; attaqué, affecté. Vergi 1042.
586. Lau statt ¿os => consentement, approbation. Godefroy hat loos als
Nebenform von los.
597. Esquarrü, Godefroy hat escarrie = quadrature.
602. Dament = desment.
604. Desparer = enlever les ornements.
611 — 612. Von Godefroy angeführt unter dem Worte m<?tvr = mouvoir,
ressortir. Mister = exciter.
653 — 654. Von Godefroy angeführt unter dem Worte empeechier.
663. Aramir == festsetzen, übernehmen. Vergi. Diez, Et W. II. c aramir.
668. Tendre = zielen.
673 — 675. Von Godefroy angeführt unter dem Worte marcir. Mará
:= „passé, fané, flétri".
677. Das Adj. lanier bedeutet träge.
708. S*i nou laist. ffWeim er es nicht von sich läfst", d. h. ausgiebt
733. Lou ma¿/¿= der Teufel.
742. Leaumant = loiaumant. VergL leaus, v. 749.
759. Oire = ore Qat. hora].
773 — 774* Von Godefroy angeführt unter dem Worte esprendre = allu-
mer. Esprent kommt auch in v. 442 vor.
785 — 786. Von Godefroy angeführt unter dem Worte lointain = éloigné.
Er liest hier lointin.
788 — 789. Von Godefroy angeführt unter dem Worte cusançon = soin,
souci, sollicitude, peine. Es kommt auch in v. 348 vor.
824. Aiains s= nfrz. ayons.
825. Wahrscheinlich stand hier ursprünglich: Veez quel amour a deu
avons \
828. Despriseâr ■» „qui méprise". Unter desprisor führt Godefiroy
diese Zeile bailen desprisor s ne despü mie.
843. Arguer s= presser. Vergi. Diez, Et. Wb. Anhang IL c
844. Haue = aiue („aide").
862. Desc'a tant que »s dusqu'a tant que = jusqu'à ce que.
863. Za ¿<7f>t^ == „la borne". Boine ist für bone, welche Form von
Burguy (Grammaire de la langue d'oïl) mit bodne, bonne, borne er^i^Umt
wird. Boinne kommt im Ysopet de Lyon (v. 2657) vor.
869. Godefroy übersetzt forvoier mit s'écarter du bon chemin.
885. Hort, sowie hör (890) = hoir; „héritier".
901. Vainne = Subj. Präs. 3. Sg. von venir. Vergi, v. 862.
911. Ses statt ces.
917. Assü = exil.
922. „Das äufsere Zeichen ist dann weit entfernt (ist gleichgültig): denn
diese Sorge haben die Heuchler ..."
925. Dieser Vers ist von Godefroy unter dem Worte auàel = peuplier
blanc („Weifspappel") angeführt, lat. albatum. Es sollte daubé ^ „wòis
angestrichen" heifsen, lat. dealbare, und so ist der Reim wieder hergestellt
Vergl. Matth. XXIII, 27.
969. 970. Von Godefroy angeführt unter dem Worte Sobelin ■« zibeline.
994. Con regratier s= wie Kleinkrämer.
DE DAVID LI PROPHBCIE. ¿33
looi. Rigibent por nW/ = sträuben sie sich durch Uebermut.
1003. Den in Gegensatz zu por defors.
1005. Paroce, Für die Endung vergi, z^'/oc^ (1362).
10 10. Li chiés, das Haupt = Gott.
1014. Iss€tichent ^ y saichent.
1016. Es den ^= aux cieux.
1017. N*ai mufs hier stehen im Sinne des Prov. n'a =3 „en a*'.
1019. Okie = nfrz. ouïe.
102 1. Ifuichier = „CTÌtT*'. Unter diesem Worte werden v. 1020 — 1021
Ton Godefiroy angeführt
1027. Sales =3 selles.
1029. Vars = espèce de fourrure.
1030. Cruâ =s: Geknirsch (der 2^hne).
1031. Chapes »s manteaux.
1032. Mcinteau engoulé = mit einer Oeffnung fur den Kopf versehener
Hantel.
1034. Esror = error.
1040 — 1041. Von Godefroy angefülut unter dem Worte espenir =
expier.
1042. Antechüz. Vergi, v. 551, Anmerkung.
1048. Fomes, Vergi. 1090. = femme.
Mechine = „jeune fiUe".
1059. Gens = judaeos.
1073. Matth, VII. 15.
1074. Se reponre = se cacher. Vergi, v. 304.
1 08 1. Sutr („suivre") kommt auch in einem anderen Teil dieser Hs. vor,
und diese Stelle wird von Godefroy angeführt.
1102. Maîtres meindre. Der Sinn ist: Wenn sie ihrer Kleider beraubt
wird, so ist von ihr der geringere Teil übrig.
1108. Frone = front. Frone kommt im Ysopet (2247, 2748) vor.
IUI — II 12. Von Godefroy angeführt unter dem Worte ennoircir =
rendre noir.
1 1 14. Perir = détruire.
11 1 5. Hier íehlt ein Vers.
1 1 24. Estoi¿yte = éi&gñe» „Bis es (das Feuer) erlösche.'*
11 27. Por due = perdue.
1 128. Ahue, Von aidier, Ind. Präs. 3. Sg. Vergi, v. 365,
} 1 1 32. Maires = mères.
I 1 134. Xa Brahine = die Unfruchtbare. Die Hs. auf f.<* 44 d hat folgendes :
1 Samuel qui mout sains hons fu
f Et Samson a la grant vertu
De does fomes braenes furent.
1 141. Soistié ss soïsté [lat. societatem].
1 142. EspUntier = agir.
1160. Protfignier, Vergi, v. 205, 213 und 915.
1 1 74. Diese Zeile ist unklar. Ruens mit roions (= région, pays) und
tamons mit tansons (= tençon) zu erklären scheint weitläuflig. An nfz. tenon
ist nicht zu denken. Die einfachste Erklärung wäre rties statt mens zu setzen
Zdtschr.£roiii. PhiLXIX. I6
I
234 ^- B- ^UHRKËN,
und tainons als eine Ableitung von tana, „Hohle wilder Tiere", anzusehen.
Vergi. Diez, Et. Wb. tana IIa und tanière II. c.
II 75 — II 76. Von Godefroy angeführt unter dem Worte escorcier =
préparer.
1229 — 1230. Von Grodefroy angeführt unter dem Worte ¿roi^ fange.
1235 — 1236. Von Godefroy angeführt unter dem Worte estuier. Vergi
V. 483.
1257. Neteons = nfz. nettoyons.
1260. In der Hs. steht mal et kons. In v. 1292 haben wir „quidessevre
les bons de mais" und mais et bons ist wohl hier zu setzen.
1270 — 1271. Von Godefroy angeführt unter dem Worte semonte =
invitation.
1293 — 1296. Sind von Godefroy angeführt unter dem Worte rotste^
welches er mit escarpé, rude, raide übersetzt.
1362. Cr oler ^ wanken. Vüoce = vilesce (nfz. vieillesse). Vergi,
paroce, 1005.
1382. Feels = feoils [lat. fidèles].
1416. Baut = hautain, fier.
1465 — 1466. Von Godefroy angeführt unter dem Worte repentement,
1467 — 1470. Von Godefroy angeführt unter dem Worte eil,
1485. Hier hat die Romania seignoTy in v. 1487 s'amandent , in v. 1489
[et] hoitante. Unter dem letzten Worte führt Godefroy v. 1489 — 1492 an.
1492. Nach dieser Zeile steht noch in roter Tinte:
Sancti spi adsit nobis grä.
G. K Fuhrken.
Fiore di Virtù
nach der Hs. Rediano 149.
L
Die Miscellanhandschrift Laurenzìano - Rediano 149, nach der
ich hier den Fiore di Virtù in südlicher Fassung veröffentliche,
ist schon von T. Casini in der Rivista crìtica della letteratura it.
lu 158 b kurz beschrieben worden. Sie besteht aus drei durchaus
unabhängigen Teilen, von denen die ersten zwei: Lo libre de
genesi en lo quai se conte lot lo comensament del mon und ein Tractât
religiöser Natur ordonat per lo molt reverend senyor hjishe per la
gracia de deu ella Ciudat de Jähen de Castella uns hier nichts an-
gehen. Der dritte Teil, der den Fiore enthält, ist am Anfang
verstummelt, zählt 2^ Seiten (numeriert 183 — 210) zu zwei Colonnen,
von denen jede 30 bis 35 Linien aufweist und 300 X 210 Millimeter
grofs ist Die Papierhds. weist regelmäfsige Schrift auf und stammt
nach Morpurgo aus der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts. Auf
der ersten Seite liefst man von der Hand Redi's: Questo libro è
di Francesco Redi Aretino. Comprato a di 20 di agosto 1648.
Aufser der Setzung von Interpunktionszeichen, der Auflösung
der (wenigen) Abbreviaturen und der Verwandlung von i in j,
Q in v und umgekehrt , habe ich an dem Texte nichts geändert.
Besserungen habe ich mit Hilfe anderer Codices versucht; wer
das Handschriftenverhältnis des „Fiore" kennt, wird leicht verstehen,
dais möglichst genauer Andruck der wichtigsten Handschriften vor
allem not thut Grammatik und Glossar werden dem Texte bei-
g^eben werden.
Hier eine Probe aus der Hs.
dífíÁ jJUmcz ÒC òco ."^irc ff^Lim^^tvc
XtœtA Rei rry fhxti *Vc ojnc mdrixcxA.
16*
236 J. 17LRICH,
I.
[183 a] [D]e queste duj vertute se crìa nell'animo una rasone, per
la quale se inclina all'amor de deo.
Dice Salamom: yo hedificay case et piantay vingie et arbori, fid
5 inserti de omne manera de fructi, ficura et persica, et fici grande armenia,
et habi grande, multitudine de auro et d'argento, et per danne ayro et
dilecto habi sonaturì et cantaturì de omne manera de gente in mia corte,
habi scientia et ricchezza più che tucti li altri, che erano stati anti de me
in Jerusalem. Et corno io volsi pensare a dire zo che ave facto, le mee
IO manuale fatie, le quali avete audite yo ce era sodato, vidi in tucte vanitate,
afflectione de spiritu, et niente durare sopto allo sole se no solamente
l'amore de deo. Sanato Paulo disse: Lo sapere de questo mundo e
macteza apresso a deo, et inperzo chi più sa, mino sa. yób disse: Yo
vindi nudo in quisto mundo et so visto come macto et aio conescuto (sic) et
15 conosco, ca quisto mundo e nulla. A^stino disse: O tu, che ademandi pace,
voy che yo te insengie de aver la? Fa che puni tucto lo amore toa in deo.
Ciascheuno poy vedere, che [183b] se uno e honorato in quisto
mundo, put che uno auro e vetoperato. Pote uno deventare rìcho, se
altri non deventa povero? Certe no. Si che lo mundo e facto a modo de
20 uno grande discho, che sia coperto de una piczola toallia. Quando se
vole coperire l'uno lato con quella piczola toallia, lo altro lato se scoperse.
Et inpe[r]zo, chi pone tucto lo amore in quisto mundo, non e altro che
tristitia, vanitate et penseri sensa fine, ma chi ama deo perfectamente,
sempre may ene alegro.
25 Lo secundo amore, lu quale e che se chiama parentato che nasce
de uno naturale monimento de animo che induce la persona ad amare li
soy parenti, cosi corno dice lo propheta: E abisongio che chi non ama
li soy, amara li alorugi*
Salamone disse: L'acque esceno de mare et tucte retornano puro
30 in mare, zo e tucti semo facti de terra et puro in terra retornamo, et in-
pero, congnoscendo le tribulatiuni dello mundo, je laudo più lo morta che
lo vivo. De (ms. Per) duj cose sempre s'è l'una contraria all'altra, zo ene
lo male dallo bene, la vita della morte, le rìcheze de la povertate. Le
vertute alegrano multo lo core, ma sopre tucte e lo amore de deo.
35 Lo terzo amore, lu quale si dice a-[l83c]-mistanza o vero conpangia,
si e de volontate insemmora una cosa lialemente. Et questo e fondato
sopra uno congiungimento de vita, che delecta le persone de stare insemora,
et lo aiFecto de quillo amore vene in tre modi de le accàsuni. La prima
e per bene che lu homo spera de avere dallo amico et non per altro,
40 et quisto amore e de falsetate et no propriamente se deve appellare
co-lluy amore. Lo secundo afifecto e per bene l'omo vollia partecipare
et quisti due modi de amistanza sono virtuosi in opera, como prova frate
Tomasso, Si e in tre modi, zo e de amare lu su amico con puro core et
fare cosa che-Ili piacza, che no li tome in dapno. Li amici se acquistano
45 et manteono per tre rasuni, zo e honorarili in sua presentìa et laudarili
i-Uoro absentia et servirili in loro abisongi.
Salamone dice: Nella tua prosperitate trovaray multi amici et nelle
48 toe adversitate te troveray sulo.
FIORE DI VIRTU. 237
Qnatro cose sonno miUinri et pia duci, zo e lu amico, lu vino et
lo pesce et lo gire a sella. Aristolo disse: Quanto maiure e lo arbore,
tancto malore sustentamento (ms. sustantamento) li abisongia. Et cosi,
quanto maiure e la persona, più li abison^iia et e-lli mistero de avere amici.
5 [i^Sd] Neuna persona pote esser bono et ne star alegro stanno sulo.
Tuìio disse: Se una persona annasse in celo et vedesse tucte le
alegncze de paradiso et poy tornasse allo mundo et queste alegrìczi no
avesse ad chi le recontari si como a - sse medesmo , niente forria queste
alegrecze. Plato disse: Nanti che ami la persona, prova la et poy tu
IO Fama de bono core. Lu dicreto dixe : L'amistanza che se lega con vile
persona, non pò essere se non male e vile. Ancora dixe: L'omo essendo
bono se guasta per la mala conpagnia che pilliasse collo reu. Ma la ria
persona deventa bona et tollise la ria (in) fama acconpangiando-se con
melliore de se.
15 Lu quarto amore ch'e vagamento (ms. vogamente) o vero intendansa
(ms. inteniansa), si e in tre modi. Lu primo amore e de concupiscentia, ch'e,
quando l'omo ama la dopna sulo per avere dilecto et non (ms. noz) per altro,
como fanno la maiure parte de li homeni, et questo amore e carnale. Dixe
frate Tomaso : Nullo ama cosa altruya, se non ave speransa de avere quale-
20 che bene, abenga che sia per lu loro male, ma ad ipsi pare puro bene,
si che in daschuno amore convene che sia qualeche delecto corporale
(ms. temporale) o intellectuale. Lu corporale se disceme per cinque modi
et corposingni, li quali aio diete desopra. Lu intellectuale vene dalla
inmaginatione de- [i S4 a] -Ilo intellecto et si e troppo maiure delecto lu
25 intellectuale que lu corporale. Delectatiuni corporali quelle dectationi
d'amore como -cxgsz, frate ^Tomasso ^ unde tucto lo delecto de concupis-
centia si e la delectatione corporale e no intellectuale, lassando la maiure
per la minore, et non cura dello delecto carnale (sic) et non ave respecto
ad honore della dopna che ilio ama, puro che satisfaza allo animo suo,
30 como che fando le bestie, et imperzo non se pote appellare amore. Ristotolo
dixe che non e altro, che lu homo ama, aya bene. Et amare altrugi per
bene che vollia recepire da-lluì, et per altro pero che ilio vole proprio lo
sno bene. La regula disse : Lu amante nulla cosa pote negar a lu amatu
de soy dilecti ; non se pò satiare, sta sollicito et in pagura della sua amata ;
3S poco manduca, pocu dorme, sempre sta in pensieri et in malanconia. Só-
crates dixe : Nulla Servitute e maiure che de esser servo de l'amore. Plato
dise: Amore non ave occhi, et perzo questi namorati rasonebelemente se
chiamano et potu se chiamare odracti (sic) servi ciechi matti. La rasone
ene, perzo che quisto cotale amore e de concupiscentia et non de virtute,
40 ancho e de vitio de luxuria. Frate Tomasso dixe : L'animo de ciaschuna
persona se conmove et ene abisongio (ms. abiso) che se [184 b] mova per
forza de rasone de devere amare solamente cose bone et belle che la
persona non faza ben de namorarese de altra persona allo mundo, se non
in acto in palese a cui non piacza, et v'eneno alcuni, a cui non piaczano
45 et che non aya alcuno dilecto quando vede le cose bone et belle, puro
maginandole ene nîlli grato senza alcuna vellania. JBoetius dixe: Amore
non e altro che transformatiuni de amare la cosa amata per modi, per
4^ acti et per volere.
238 J. ULRICH,
Lu terzo amore si e amore notabele lu quale non [e] in potestate
delle persone lu induce l'animo de amare zaschuno suo simele o per corporale
forma voy natura voy per usanza voy per costumi. Et quisto se trova nelli
aucelli et nelle bestie, che non anno nullu intellecto intellectuale, et tutti
5 se acconpangiano insemora et delectase de stare insemmora ciaschuno con
suo simile senza alcuno delecto carnale et omne cosa se retra et raticba
alla sua natura. Aristotolo dixe che tucte le cose vel tucte le persone
nascono sob certe (ms. certi) (costi) costellationi , et tucti quilli che so nati
socto una costellatione, naturalmente deve essere de una conplexione et
IO sempre se amano et piaceno volenteri insemmora per zo che [a] ciaschuno
pare bello et piace de amare tucte le cose che a-Uoro se affaono, puro
che no-lli venga [184 c] alcuno dapno, abenga che tucti li artifici pare che
ameno insemmora per la similitudine de l'arte, la maiore parte dessama et
ave odio l'uno co-U'altro per la invidia dello guadangio, et per questa rasone
15 lo superbo ave in odio l'altro, et cosi e per tucte le cose, che pote a
dapno, et la rasone e, per che omne cosa ama più la sua utilitate che
l'altruya, si che lu homo ama lu dampno delle dompne per lacere co-lloro
carnalmente; dico ca se ingandano, cosi come se pote vedere per chello
che ayo dicto desopra. Tulio dixe: Amore perfecto e de amare altrui non
20 per forza ne per paura ne per utilitati che ipso aya spene d'avere da luy.
Plato dixe: Voy tu cognoscere quello che ti ama dirictamente , guarda a
quello che te ama senza accasone. Et questo amore descese da-lle dopne,
zo e questa vertute d'amore, et perzo io voUio essere suo defenditore
contra ciaschuno che male ne dicesse de loro. Et per ordine contarayo
25 certe actoritati de savii che auno dicto male delle femine, e certi altri
che anno dicto bene de loro, ma in fine accordarimo le scripture insemmora
et darrayo verace soletione. Li aucturì che anno dicto male delle femine
so [184 d] quisti: Salomone dixe: Chi trova la bona femina, trova bene
et alegrecza, et chi descacza da se la bona femina, parte da se omne bene.
30 Anchora dixe: La femina ch'e bona et ama lo marito suo, e corona dello
suo marito. Le case et l'altre richiczi so date da li parenti, la bona mol-
liere e data da sulo deo. La bona et la savia femina mantene, governa,
honora la sua casa, la femina ria et pacza la desfa et destrugila et veto-
pera se e li soy. Cosi corno lu mundo non porra durare senza li quactro
35 olimenti, zo e terra, acqua, airo et focho, cosi non porra durare senza le
femine. Et inperzo le femine se pone per lo quinto olimento, ca se le
femine non fussero, li homini non si trovarano, et cosi lu mundo manchara.
Se le femine inparassero le scientie, tucto lo mundo alluminara per la
soctelitate dello loro ingengio. No e asperecza sopra nuy maiure che lu
40 capu (ms. coiru) de la serpe et non yra maiure che la yra de la femina.
Uno che sapesse stare et participare colla ria femina, sarria più da preczare
et laudare che uno che sapesse participare coUu lione. Item dixe: Per le
femine fo facto lo primo peccato, per lo quale peccato tucto lu mundo ne
fo dampnato. Puro Salamon dixe: De mille homini ne trovo puro alcuno
45 bono, ma delle femine non ne trovo nulla bona.
Non participare [185a] co-le femine, per che delle vestimenta che
portano ne nascono le iniquitati et li ladruni, zo e grandi periculi, et del
48 le femine nascono le iniquitati. Ancora dixe: Più (ca) melilo e la iniqui-
FIORE DI VIRTU. 239
tate deUo homo che la boutade (ms. pentade) della femina. Se la femina
habesse alcuna sengiorìa sopra allo homo, sempre mai starna contraria dello
son marito (della sapientia). Tre cose deve trare Tomo della casa: Lu
fumo, la piovia et la femina che multo grida. Ypocras dixe de una che
5 portava lo focu per cucinare (dixe): Più arde quella che lo porta che
quello che e portato. Humero dixe de una femina che era inferma e
giadea nello lecto: Lo male sta collo male.
Salustio (ms. Sulustio) dixe ad una che inparava legere: Lo venino
dello serpente se giongie con quello dello scorpione. Plato dixe a certe
IO femine che piangeano una femina che era morta: Lo male se actrista et
dolese, perzo che lo male e perduto e mortu. Poy dixe ad una femina
che inparava scrivere: Non multiplicare lo male collo male. Ad accor-
dare le scripture che sono contra alle femine se pote dicere cosi : Eva fo
quella per la quale tucti ne fommo dapnati, la vergene Maria fo quella
15 per la quale tucti fommo salvati. Agìistino dixe: Nulla cosa fo may
[185 b] peyore et ne melliore che la femina. Inperzo l'autori ta te che ne
dicono bene delle femine, se deve intendere delle bone, et l'altre auctoritate
che ne dicono male, se deve intendere delle ree. Et questo pote vedere
zaschnno che considera bene alle diete autoritate, et non e contraria l'una
20 all'altra. Et ad quello che dixe Salamone che se legge nello vechio tes-
tamento, che quando Salomone fo dapnato dallo tempio, era amato da una
dopna pagana, et quella lu fece renegare den et adorare l'idoli, et conduxelo
a tanto, che In facea vestire et annare a modu de femina, et poy lo facea
ñlare, et mena vaio como li piacea et como se fosse stato uno infanzuUo,
25 si che a quello tenpo lo dixe p[er] ira, quando dixe che non trovava nulla
bona femina. Da-11'altra parte, che vole penzare a tucti li mali che se
fanno nello mundo, pocho ne faono le femine a vero quello che fauno li
homini. Ancho la carnale conditione se vede troppo avere più sofferenza
nelle femine che nelli homini. Non e frate ne romito che sofferisse e
30 staese firmo quanto sta la femina. Unde quilli che dicono male delle
femine se perdono un (ms. in) bello parlare (sic).
[D]ella vertute de l'amore se lege nelle storie di Roma che lo re
Dionisio vo[i85c]lendo far talliar la testa ad una che ave nome Fisola essa
li ademandoe termene octo jumi per andare a casa sua per ordenare soe
3S cose, e lo re dixe per beffe: Yo so contento de darete lo termene, se tu
me dai una persona per pregio et per ostayo (ms. pro stayo), che se tu
non turni allo termene, che ad quella persona sia tallìata la testa. Allora
essa mandoe cercando uno che avea nome Amon, lo quale avea amato
sopre tucte le cose dello mundo et dixeli omne cosa. Incontinente Amon
40 gione allo re et oblicaose per Fisola a volere recipire morte, se ella non
tornava allo termene, et per questa cosa ebe lo termine Fisola. Omne
persona, che audia questo, se 'nde facea beffe de Amon per la simplice
oblicatione, che avea facta, ma ipso non avea paura niente, fidandose de
lo intimo amore et della fede, che ipso avea avpta in Fisola sua carissima
45 amica. Ma allo fine dello termene la dieta Fisola revende alla perzona
(sic) sub quella fede de liberar Amon della morte. Lu re Dionisio vedendo
la perfecto amore che questi se portavano insemora, dixe: Non volila dio
48 che yo parta si perfecto amore.
240 J. ULRICH,
n.
Invidia la quale e vitio contrario alla vertute de amore et e de dai
manere. L'una e de [non] delectarse la persona dello ben de altruj, l'altra
si e de alegrarese dello male de altrui. Ma ciasch-[i85d]-nno de questi
5 vitii se pote alcuna fiata tornare ad ben per zo che alcuna fiata e bene
de alegrarese dello male de altrui, azo che se ciaschuno li rei, et alcuna
volta dolese dello ben de altruy, azo che non soperbischano. AnstoteU
dixe: Vertute e bona qualitate de mente, per la quale vive bene, et e
despositione de mente ben composta, bellecza de animo, rasone de vita
IO adornata de belli custumi. Amore de deu honore de homo.
Et pótese assemeliare la invidia allo mbio, lo quale e si forte invi-
diuso, che se vede li soy fillioli troppo ingrassare nillo nido, ipso li da
tanto collo piczo nelle costata, per che la carne se macerìscha [sic], azo
che non ingrasse tanto.
15 Seneca dixe: Più legera e de sparangiare la povertate che la invidia
delle rechicze. Ancora dixe che la invidia trahe de lo male bene. De lu
vitio della invidia se conta nel]^ summa de U vitii che cosi corno lo
verme consuma lo leno e le tinglóle le vestimenta, cosi la invidia consuma
lo corpo invidiuso de la persona. Salamon disse: Quando lo ton vicino
20 cade, non ti'nde alegrare dello suo dapno, ca-nne desplace forte a deo.
Anchora dixe : Chi se alegra de lo male de altruy, non remanera inpunito.
Agustino dixe: Allo mundo non e tormento che la invidia, ca lo corpo
dove rengna non ce pote essere amore. La maiure vendecta che poca
fare dello [186 a] invidiosu, e de fare bene li toy facti. Seneca d[isse]:
25 Non fare injuria ad altri et non troveray inimici, ma la invidia ne trova
molti. Plato dixe: Lo invidiosu non e may senza dolore ne lo ypocrito
senza tremore. Agustinus dixe : Chi ave in se la invidia, non pote amare
altruy, si che nella persona non pote essere maiure vitio che la invidia.
Homero dixe : Più e da guardarese dalla invidia delli parenti che da la
30 invidia de li inimici. ToUmeo disse: Lu invidiosa se contenpta de inpo-
verire per fare dapno ad altruy.
[De] la invidia se lege nello vechio testamento che vedenno Chaim
che tucte le cose andavano bene e prospere ad Abel, sou fratello, per zo
che ilio reconoscea lo benedicto deo, si -Ilo accise per invidia. Et quelli
35 foru li primi dui fratelli che foni a lo mundo. Allora si se sparse lo
primo sangue che se sparsesse nelo mundo.
m.
Alegrecze ch'e facta de amore secundo che diu Prisiano e uno
reposamento de animo de alegrarese la persona de alcuna delectatione de
40 animo quando se convene. Jhesu Sidrach dixe: La vita de Tomo e
alegrecza de [186 b] (de) core, ma alegrarese troppo nelle chose che non
sono convenibili, non e virtù te, anche e vitio. Agustinus dixe: A la
mundana alegrecze sequita tristitia subitamente.
Et pótese assimilìare l'alegrecze allo gaXlOy lo quale se alegra et canta
45 secando lo curso de Pore de lo jumo et de la nocte, despanendo [sic] la
sua alegrecza per forma de rasone.
FIORE DI VIRTU. 24 1
Anchara : Sacci che non e alegrecza ne rìcbecza maiure et ne melliore
de la sanitate de lo corpo. Et non e delecto sopre alegrecza allo dilecto
de Io core, perzo che lu animo alegro presta(mente) la etate fiorita et lo
spirito tristo deseccha l'ossa. Salamon dixe: Non te alegrare de lo male
5 d'altri (delo), ca tu non say, como te recercha lo tempo contrario. Senecha
djze: Non te exaltare troppo per le cose prospere et non te turbare troppo
per lo contrario.
[D]e l'alegrecze se lege nella vita de H sancii patri che nno che abe
nome Sanchiro, per lu grande amore et desiderio et volunptate che abe
IO de visitare lo sancto sepulcro de Christo, poy che fu andato ad ipso,
▼edendolo, tochandolo, basandolo cade morto, et quilli che erano con ipso
credendo che fosse trangosciato o tramorto, sabito fìciro venire li medici,
et tocchandolo trovano che quìllo era morto. [186 e]. Li soy conpangi
volendo sapere como quello era morto, ficirelo fendere et partire per mezo
15 lo corpo et trovarose scripto (ms. scripte) nello sou core: Yo amo uno
dio, nostro Jhesu Christo, si che li medici vedendo questo, che non aveano
trovata mala lesione dentro per le interiore [parti], spiando, audendo,
intendendo la conditione, la vita et costumi de questo che era morto,
dixero che era morto de la grande alegrecza che abe, quando vede lo sancto
30 sepolcro de Christo. Et inperzo devemo sapere che lu homo pote morire
più tostò (ms. toste) de la superchia alegrecza che de la superchia tristita.
IV.
Tristitia la quale e vitio contrario de l'alegrecza dixé Macrobio
[e] de tre modi. Lo primo quando lu homo se adira de alcuna cosa che ipso
25 recepa contra rasone o vero contra alla sua volenptate, et questa e pro-
piamente tristitia. L'altra e quando lu homo non fa et ne dice niente,
ma sta como uno corpo morto, et questa se chiama pegritia o vero otio-
sitate, la quale e grande vitio. Lo terzo e, quando per alcuna maginatione
l'omo se da troppo penseri, e questa se chiama malanconia, et questa e
30 in multe manere. Ipocras dixe: Questa e ramo de paczia. De la tristitia
[186 e] descende lo vitio de la desperatione la quale e maiure peccato de
lo mondo.
Et pótese assemilliare la tristitia allo corvo , lo quale vedendo nanti
soy fillioli de le soe ova, et li fili sono bianchi , che se actrista tanto che
35 se parte et laxali stare, non credendo che siano soy fillioli, et per fine
che non comensano ad mectere le penne nere, noUi pasce may, et in
questo mezo viveno de la rosata che vene da lu celo; poy se actrista più
che li altri animali, se li fili perdesse, [o]che li fussero tolti.
Jhesu dice: Melilo e la morte che la amara vita. Non dare tristitia
40 a la anima toa , ma caczala via da te. Multi ne moro per la tristitia.
Molte malatie sequita de lo odio. Ancora dice: Cosi corno lo auro et
l'argento se prova nello foco, cosi se prova la persona nelle tribulationi.
Boetio d[ixe]: Neuna persona pote avere maiure tristitia et ne maiure
malanconia come essere stato singiore et in grande beatitudine et essere
4S caduto nelle diversitate et in povertate. Anchora dixe: Le beatitudine
SODO piene de amaritudine. Plato dixe: Chi non se actrista troppo de
47 quello che ave perduto et non se alegra troppo delle alegriczi mundane,
242 J. ULRICH,
e grande vìrtute. Pictagora dize: Dolente e chi non ave, ma più dolente
e chi solea avere et non ave. De la malaconia ne ve povertate,
[187 a] aíHictione et desperatione. Bo\è\tius dìxe: Nanti fosse provato
della vita per fine alla morte ch'io me lassaxe venceré alla malancoma.
5 O tu, che cadi nella sepultura della otiositate o pegritia, audi che alla
fine (ms. fane) ella agrava lo corpo, dapna l'anima, fa errare la mente, par-
turisce luxuria , notrica la gota et per li mali penseri che ella face fare,
induce questiuni et mena descordie. Salomon dixe: No amare lo dor-
mire , azo che la povertate [non te] assalia. Seneca dize: La malanconia
IO e morte et sepultura de la vita de Tomo. La lege d[isse] che nulla cosa
e più certa che la morte ne più incerta che Tora. Biato e quillo che ave
uso de avere de le beatitudine et che nolli mancha, ca Io dolore nasce,
quando le ricchicze se'nde vao. Tucte le cose se cognosco per lo sou
contrario, che lo ben fa cognoscere lo male, lu dolce fa cognoscere lo
1 5 amaro. Chi de dolore troppo se actrìsta, radoppia sou male o de alegrecze
o de la richicze. Senecha dize: Non ti lazare prendere alla tristitia, et
se puro non te puy defendere, noUa mostrare ad omne homo. Lu savio
homo non sta may otiuso. Chi se commecte a la ventura, nega dio et
cade in desperatione.
20 [1^7 a] ^c 1a tristitia se lege nellu Ubro de lu Alexandra ^<ò quando
lu re Alizandro [187 b] fo morto, li soy baruni lu misero in una cassa de
oro et portavanulo a socterrare. Multi philosaphi li andaro diretro se-
quetando, et accompangiato lo corpo inconmensaro ad piangere de lui
Sillictu dixe : Questo e quillui, che singoriava la terra da lovante (sic) perfine
25 allo ponente, et mo se contene in uno passo. BarbaUsco dize: Alezandro
potea dicere zo che volea et nullo assayava de dicere et ne favellare contra
de ipso et mo zaschuno e ardito dello contrario, per che ipso non ode.
Dalfino dize : Chi non vedea lo re Alezandro, avea pagura de ipso, et mo
vedendolu nullo ne ave pagura. Alomano dize: Alizandro singioriava li
30 homini et mo ipso e singioriato dallo auro (sic). Plato dize: Nulla cosa durava
contra allu re Alizandro et ipso non a potuto durare contra alla morte.
Argudero dize: O potentizimo, como si caduto! O morte scura, o morte
dolorosa, o morte spiatata, o morte ardita, dopne te vende tanto ardimento
de accidere et de contrastare a quellu, lu quale tuctu lu mundo non averia
35 potuto contrastare? Benedicto dìxt: O desiderio scurato, o justitia abassata,
o prudentia infugata e decaduta, o largecza dessepata, o nobilitate destmcta,
[187c] o che farra la provincia de BaboUonia et Macedonia, poy che si
mortu, tu o re Alezandro! O chi non piangesse de tanto dolore! Comen-
sarò allora si forte ad piangere ipsi et tucti li altri genti, che ficiro lo
40 malore corructo che may fosse facto allo mundo.
V.
Prudentia, zo e discritione, secundo dice Tulio e de tre parti.
La prima si e memoria a recordarese delle cose passate. La secunda si
e intelligentia , che e a descemere nelle cose che vole fare lo vero de lo
45 falso, lo bene da lo male per forma de rasone. La terza si e Providentia,
[zo e] provedere nanti li soy facti. Et queste tre virtute se fermao per
47 <luy altri modi de vertute, como e consillio e sollicitudine. Beda dize:
FIORE DI VIRTU. 243
ConsUlio e certa inchisitione , che precede da una cosa ad una altra, et
soQidtudme si e ad essere sollicìto a fare zo che ay a fare.
Et pose assemiliare la vertute de la pradentia a la formica^ ala quale
e sollicita la state a trovare chillo donne dega vivere lo verno, et recor-
5 darese de lu tenpo passato, ordinando de lo presente, zo e la state, trovando
chillo [187 d] che -Ili fa mistero, et provedendo lo tempo futuro, ca fende
per meso o castra omne fiata (1. irata) che repone, a zo che ne anguille
0 nasca lo tenpo de lo verno che deve venire, et questo fa quasi per uno
natorale consillio.
IO Tulio dixe: Chi non e sapio (dixe) questo non pensava che potesse inter-
venire, ca lu sapio non dubita, may aspecta; non sospira, ma se guarda.
Salomon dixe: MelUo e la sapientia che tucte richicze de lu mundo, et
cosa che se trova a lo mundo ad essa non se pote assimilliare. Sidrach
due: Lo vino e lo pane alegra li homini, ma la sopema de tucti e sapi-
15 entia. Anchorax Lo servo sapio serve liberalemente. Anchor a\ Nella tua
jnvenetute inpara sapientia et doctrina fine a-Ui capilli bianchi. Anchara
dixe: Sapientia vene da deo. David propheta dixe: Lo comensamento
de la sapientia si e lu timore de deo. Senecha dixe: Se yo tenesse l'uno
I pede nella fossa , vorria puro inparare. Tulomeo dixe : Chi e sapio , non
I '0 ponia male morire et non pò sostenere povertate. Assaron dixe : Quisto
I mondo se perde chi non [188 a] ave sapientia. Et chi bene se cognosce,
1 e sapio. Persio dixe: Lo core de lo sapio et dello grande homo e corno
I la nave la quale somergendo multi ne affoca con essa. Socrates dixe : La
[ sdentia se deve scrivere nello core e no nelle carti. Beda dixe: (E) Lo
I 25 s^pio pensando porta l'arme incontra de omne homo. Anchara dixe : Stulto
e chi crede che la ventura dia male et bene, ma la sapientia dane tucto
(ms. tncte). Biasio dixe: La chiave della certanza si e lo penserò. Et
per zo lo breve pensamento fa lo homo errare. Alixandro dixe : La nocte
fo facta per pensare quello che se deve fare lu di et lu di [per] operare
30 quello che se pensa la nocte. Beda dixe: Li facti innanti pensare da
toste amagestramento delle parti della intelligentia. Seneca disse: Più
kgeia cosa e de strengere allo incommensamento che alla fine. Im dicreto
dixe: Chi ave corruczamento , ave mala fine. Marciale dixe: L'erba
quando e fresca se cava legeramente, ma poy che e ferma la radice, non
35 se pote scavar senza fatica. Caio dixe: Guarda che pò avenire, ca più
legeramente lede qualuncha cosa innnantì providi. Salamon dixe: Fa
tacte le cose con consillio, che poy ch'e facto, non te pe'[i88b]-neteray.
Pictagora dixe: Nullo Consilio e più valevele et melliore che quillo che
se da nelle navi che stando in pericolo. Socrates dixe: Aspectare poy
40 niyna chi se rege per consillio delli juveni. Ancora dixe : Tre cose so
contrarie allo Consilio : Ruyna o pressa, ira, volumptate. Ancora disse : Lo
effecto consillio e penetemento. Ancora: Lo tardare e cosa otiosa, ma
bene lo fa l'omo savio. Juvetiale dixe : No mostrare la toa volumptate a chy
(non) ay a cerchare consillio, c'agualemente omne uno dice volenterì quello
45 che vede ca piace ad altri. Et per zo non durano li tirandi, ca altri no
U consiUiano si no per nullo modo che credendo che li piacza. Sodechi
dixe: Quando tu vay a cercare consillio ad altri, guarda ad ipso como se
48 rege per ipso. Li penserì se distrugeno, dove no e consillio, ma dove so
244 J« ULRICH,
multi conselliere, se confermano lo core delle persone. AUxandro dixe:
Tucte le cose se confermano per consiUio. Beda dixe: Lu studio m'a
facto ingengìuso et la scientia m'a facto casto. Ancora : Nelle . cose
consìlliate deve l'omo essere soUicito et nellu Consilio tardo. Dobastro
5 dixe: Nulla cosa dura alla sollicitudine. Sancto Xisto dixe: L'acqua
corrente non porta tossico. Plato dixe: La sapientìa senza sollicitudine et
sensa [i88c] experientia non vale.
De la vertute de la prudentia se lege nelle istorie de Roma, che calva-
cando uno di lo imperatore per un boscho trovao uno propheta et fecelo
IO chiamare, et quillo non respose, si che lu re ipso stisso lo chiamao, et
quillo non dixe niente, et vedendo questo andoe ad ipso et ademandao
quÜlo che iacea. Allora dixe lo propheta: Yo inparo scientia. Et dixe
lo inperatore : Insengiami qualeche cosa. Et lo propheta pilliao una penna et
scrisse: Questo que tu ay a fare pensa che te pote intervenire. Allora lo
15 inperatore tolse quella scripta ettomao se'nde a Roma et fecela poneré a lu
palaczo en a la porta. Si che, stando imo di li soy barunj propossero
de occidere lu inperatore et promisero ad uno sou barbieri grande quan-
titate de denarj che li talliasse la gola, quando lo venia a radere. Et
quìsti, che aveano et ordenato et facto lu tradimento promisero a lo bar-
20 beri de scamparelu, et uno di, quando questo barbero già per radere et
fare quillo che avea ordenato, sguarda a la porta de lu palaczo et vede
quilla scripta che dice: Quillo che tu ay a fare, pensa quillo che te pò
intervenire. Inmantinente lo barbero is-[i88d]marrio et pensao quello che
avea ordenato de fare. Incontinente andao et gectaosilli alli piedi dello
25 inperatore et ipso no'nde sapea niente de questo facto. Audendo questo
mandao per tucti li barberi (sic) che erano stati nello tractato de la soa
morte, ed tucti li fece occidere, et mandao per lo propheta che gli avea
facta la scripta, et nollu laxao may partire da se.
VI.
30 Macteczeoy stultitia (ms. stuititia) che e contrario vitio de la pru-
dentia. Plato dixe ch'e de multe mauere la mactecza. £ mactecza con-
tinua como so quilli che so palisi macti voy stulti Una altra mactecza
e a certe lune simillia[n]te de li palisi macti. Certo tenpo sono bene savii
et quisti se chiamano macti. Et e materia de avere poco sinno, lo quale
35 e in quactro mauere. La prima si e a no pensare niente nilli soy facti,
ma fare puro come li vene da lu core, et no guarda alcuna rasone. La
secunda si e a provedere a quillo che fa, si alcuna cosa li poy incontrare.
La terza si e all'omo schifare quillo che deve fare per negligentia et pe-
gritia. La quarta si e a fare cose malitiando, quando va altramente la persona.
40 E pose assimilliare la mactecza allo bove salvatico, che naturalemente
ave in odio omne cosa rossa, si che, quando li caczaturi lo voluno pillìare,
[189 a], si-sse vestono de ruscio et vando dove sta lo bove. Et lu bove
per la grande voluptate non ce pensa niente, correndoli adossa, et lu
caczatore fuge et appogiase ad uno arbore che ave appostato, et lo bove
45 credendo dare allo caczatore fere colle coma si fortemente nillo arbore,
che sen ce ficcano le corna, si che non se pò partire, et li caczaturi siilo
47 vando ad occidere.
FIORE DI VIRTU. 245
Saloman dixe: Non favellare con nullo macto, ca noUi piacerando
may li toy parole, forza che li dichi cosa che H piacza nello sou animo.
Ancorai Con quillo che dorme non con quillo che rasona collo macto de
sdentìa (sic). Ancora : Anando lo macto per la via, ilio crede che tucti li
5 altri siano macti, per zo che ipso e macto. Ancorai Lo macto nello sou
siano exalta la soa voce, lo sapio a pena ridera piano. Ancorai Melliore
cosa e a contrastare all'orsa, alla quale siano tolti li fili che collo macto,
quando non considera la soa yra che ave a non commensare et ne sequire
et ne fornire li soy facti.
IO Nelle y storie de Roma se rasonia (sic) della mactecza, che calvacando
lo re Alizandro uno di et Aristotolo gendo con ipso, li fanti che andavano
a-ppedi an-[i89b]-davano gridando alli homini: Date largo la via a lo re.
Et uno macto sedea su in una petra in mezzo de una via et non se movea,
si che uno de li fonti lo volse spengere iuso de la prêta. Allora Aristotolo
15 dize a quiUo fante, che noUo movesse, ca era macto, ca non fo dicto ad
ipso che se movesse, ca ipso non era homo.
VII.
Justitia secondo .^n^ronico si e a disponere equalemente chias-
chuna cosa secundo (ms. sua) rasone. Santo Tomasso dixe: Tre cose
20 abisongia allo homo che vole fare justitia. La prima e che aya juradic-
tione in quella cosa. La secunda si e che facza bene quillo sopra quillo
che deve judicare. La terza si e che judiche secundo rasone.
Et pose appropìare la justitia ^^Xw. re de le api^ lu quale ordena et
distribuisce per rasone ciascheuna cosa, ca certe api sono ordénate a gire
25 per li fiuri per fare mele, et certe altre a fare le frabeche nello cupo, et
certe sono ordénate a purgare et ad acompangiare lo re, et certe api sono
ordénate a commactere coUe altre api, ca naturalemente esse aveno grande
guerra insemora, per che l'una vole tolliere lo mele all'altra, et non escera
may nulla apa dallo cupo denanti allo re, omne una li fa reverentia, et
30 se lo re fosse si vechio, che-Ili cascassero Pale, grande multitudine de api
lo portano et may nollo abandonano. Et tucte le api auno lo anguillo,
accepto lo re. Et certi de questi ri so nigri et certi rusd, et sonu maiuri
che l'altre api.
Salamone dixe : Non desiderare de essere judice, se tu non poy fare
35 justitia. Ancora dixe : Amate la justitia vuy che judicate la terra. Heremes
dixe: Non ponire nullo, se tu nulli day termene a soa defesa, et nollo
tardare troppo, azo che non pocza venire accasone che la justitia non
peresse. Sedechia propheta dixe: Quillo che sua familia non sape regere,
non porra(y) ma bene regere altri, ca se l'uno cochomena l'altro, ilio cad^
40 diretro a l'altro. Aristotole dixe: La troppu famili[ari]tati la despreczare
altri. Tulio dixe: La justitia e matre e dopna de tucte le vertuti et sensa
essa nulla cosa pote durare. Lu dicreto dixe: [Cinque] cose corrompuno
la justitia: Amore, odio, oppressione, timore et pregherà. Socrates dixe:
li tirandi de le terre se devono guardare de avere conpangia delle ree
4S persone, che lo male che fanno e deputato ad ipsi. Lu libro de Fanwìo
246 J. ULRICH,
dixe: La justítia pere (ms. pare) nelli tírandi et rengna nelli ri per cinque
ac[i89d]casom, et per zo dorano li ri et non li tirandL La prima accasone
e per zo che lu tirando ama lo son proprio bene, ma lo re ama Io com-
mane bene. La secunda [e] per zo che li tìrandi amano lo son dilecto et
5 lo re ama lo sou honore. La terza e che lo tirando ama lo straynero et
lo re ama lo ciptadino, et lo re ama lo contrario de questo. Plato dixe:
Non desiderare de dare consillio ad homo che aya potestate sopra di te,
ca se vene a male, fa lo tornare sobre lo capa teu (sic). Beda dixe: Non
stare nella terra, la quale ave multi sìngiuri, dove aveno locho pin li rey
IO che li boni et li macti che li savij. Tolomeo dixe: Riprindi lo savio sin-
giore, quando falle, se tu voy avere gratia appresso de ipso. Jnchora
dixe: Quando lo homo se exalta denanti allo sou singìore, pia perde b
sou honore.
[D]e la justitia se le¿e nella väa de U sancii patri che fo uno romito
15 che avea facta penetentia uno grande tenpo. Avendo una infirmitate mnlto
grave, de la quale non potea guarire, donne commenso a lamentarese de
deu. Et uno angilo li vende in forma de homo et dissili: Veni conmico,
ca dio vole che yo te mostre de le soe justitie, et menaolo ad una casa,
dove era grande quantìtate de denari in [190 a] uno scringio, et In
20 angelu si -Ilo furao, et poyólo menao ad un'altra casa et lassao questi
denari denanti a la porta de quella casa. Et poy lo menao ad un'altra
casa et uccise uno garzone, che jacea in una condula. Vedendo lo romito
chisto, vobese partire, credendose che quisto angilo fusse uno demonio.
Allora disse lo angilo: Sta quito, yo te renderayo rasone de zo che ayo
25 facto. L'acasone, per che yo furay li denari, si fo questa: Quillo de chi
foru li denari se avea venduto tucto lo seu (sic) per dareli ad uno nudvaso
homo per fare vendecta dello sou patre, che li era stato mortu, et se
questo fosse stato, tucta la terra ne furria (sic) stata turbata, si che per
stornare chesto male et per tornare quisto ad far bene, yo li tolsi li
30 denari, et questo, vedendose tolti li denari et vedendose cosi poviro, intrao
in uno monasterio et salvao l'anima soa. L'accasone, per che laxay li
denari alla porta denanti all'altra casa si fo quista che quillo che stava
in quella casa avea perduto zo che avea allo mundo in una nave che era
rocta in mare, et quello per desperatione de chesto si-sse volea gire ad
35 inpiccare per la gola, et volea ya'scire fori de la casa per farelo, quando
yo li laxay li denari, [190 b] et per questa rasone non se desperao. La
rasone, per che yo uccìsi lo citulo garzone fo questo, che nanti che lo
patre lo avesse, facea tucto lo bene de lo mundo. Ma da poy che Io abe,
non ave facto se non male et usura, si che yo si-llo uccisi per tomarelo
40 a fare bene, et per zo non te fare maravellia dello male che tu ay, che
se quisto non fosse, tu non fori allo servitio de dio. Et singi certo, ca
niente manda deo senza accasone. Ma le persone nò potu conoscere,
como deo promecte (sic). Et incontinente, dicto questo, lu angilo des-
parse denanti a lo romito. Audendo questo, per volere probare, se era
45 chesto (se era) vero, retornao, (ms. retrovao) ad ilio et trovao zo che avea
dicto lo angelo che era vero. Et incontinente tomao allo romitorio, repe-
netendosse de che avea facto, et poy fece maiure penetenza che non avea
48 facta innanti.
FIORE DI VIRTU. 247
vm.
Injnstitia, che e vitío [contrario] della vertute della justitia secundo
Macrobio dìxe, e a judicare altri injustamente , et questa e propriamente
ìojustì[ti]a che se appella injuria, la quale e de multe manere. L'una si e
5 ad uccidere alcuna persona per alcuno injusto modo, et questo se chiama
omicidio. L'altra si e de fare (fare) per forza alcuna cosa ad altri, et questa
se chiama vyolentia« La terza e de fare vellania alla persona, et questa
se chiama injuria. La quarta si e per dare piacere nelle cose de altri;
questo se chiama dapno. La quinta si e a tollire ad altri occultamente
IO et questo se chiama furto. La sesta sì e ad tollire ad altri per forza et
questo se chiama rapina.
Et pose assimilliare lo vitio de la ìnjustitia allo diabolo^ lo quale
non ave may nulla justitia et ne rasone in se, ca tacto lo sou intendimento
et delecto e sempre da fare male alli soy amici, et a quilli che lu serveno,
15 da pena et dolore.
Jhesu Christu dize de la injustia: Quello che tu mesuri ad altri,
quello sera mesurato a te. Salamon dixe: Non judicare altri senza acca-
sone et non serai judìcato tu. Ancora dixe : Per tre cose se turba lo stato
de la terra, la quale non poe sostenere,- zo e quando lo servo singioria, et
20 quando lo' macto e satuUo per lo matrimonio de la femina odiata, et per
la serva, quando e rede de la dopna. Seneca dixe: Dolente la terra a
chi dalongha bene singioria per zo che alli homini non ce et perdona alli
rei. Ancora dixe: Chi non ponisce lo male, conmanda de fare male.
Ancora dixe: Quactro peccati chiamano de altri dennati a deo: Lo male
25 ch'e £u:to allo innocente, lu peccato sudomi[i90d]tico, [lu peccato] de
lo mercatante mercendaro et lo peccato de mectere foco. Lo terzo (sic)
dixe: Le parole de li rey so assay. Ysopo dixe: Ad accidere alcuna
persona non te induca alcuno tesauro. Arùtotole dixe: Guarda non spar-
gere lo sangue humano contra rasone, ca quando l'omo occide l'uno
30 l'altro, tacte le clementie chiamano a dio: Singiore, lo servo tou vole
essere semillante a te. Et dio respuse: Láxate stare, ca chi occide, sera
ocdso. Salomone dixe de la injuria: Sparge[re] lo sangue et tenere la
mercede de lu mercennaro so fratelli. Ancora dixe: Chi cava la fossa ad
altri, cadera ipso in quella, et chi volta la prêta, quilla li toma in dossu,
35 et chi tallia la sepe, la serpe li moczecha, et chi fende la lengia, serra
innavaiato da quella. Della vyolentia, dapno et rapino (sic) et fur[t]o
parlaray (sic). Sedechia propheta dixe : Allo re, che sforzavase de adunare
tesauro contra rasone et nascondere socterra, si ave vetuperato lo sou regno,
non durara. Sancto Augustino dixe: Quello (e) duno che se da contra la
40 volentate non e duno, nanti e (e) violentia. Lu dicreto dixe: Non ave may
bene de quillo ch'e acquistato de male. Longino dixe: Chi fa male ad
altri, lo recepera in se et non vedera, donne li venga.
Della Ìnjustitia se lege nella vita de U sancii patri che lo diavolo
penzo de avere [191a] molliere per avere filliole femine, onde potesse
45 menare U soy generi allo inferno, et pilliao per molliere la ìnjustitia et
fecene septe filliole femine. La secunda fo la avaritia, la quale maritao
alli grandi homini. La secunda fo la avaritia, la quale maritao alli homini
4^ populaii. La terza fo falzitate, la quale maritao alli artifici. La quarta
248 J. ULRICH,
fo ypocrìsia, la qnale maritao alli religinsi La qiiì[n]ta fo ▼anagloiia, li
quale se tolsero le dopne et no laxaro maritare. La sesta si fo la invidia,
la quale maritao alli cortesani. La séptima fo la luxuria et quilla non
volse maritare, ma la lassao puctana, a zo che onrne honoo la potesse
5 operare.
rx.
Lialitate secondo Terentio si e ad avere pagnra et perfecta fede
et non mostrare may una per una altra.
£ pose apropiare la lialitate alle gloy, che aveno sulo uno re, et
IO tncte le (1. lo) serveno più lialmente ca sia, ca la nocte, quando donneno,
lo re in mezo de esse stao li lucte intomo et mecteno duj o tre ad fare
la guardia, et perche non se adormano, sempre se teneno uno pede in
terra , et lo altro in alto , et quillo che tene in alto , ce tene una prêta,
azo che se lu sonno li venesse, la prêta li cade dallo pede et revelliasse.
15 Et questo ene tncto per la grande lialitate, che anno insemmora, et che
non putessero fallire Pune all'altre, che stao in sua guardia.
Seneca dixe: Niente pò più perdire. Sdiamone [191b] dixe: Molte
genti so chiamate piatose, ma poche se'nde trovano. Aristotele dixe: Non
ronpere la fede a nullo, ca non se convene se non a garzuni et ad puctane.
20 Socrate dixe: Singi liale a chi se fida de te et serray securo de non fare
male fine. Juvenale dixe: Tucte le cose dello mundo chi le lauda et chi
le blasema accepto la lialitate et la veritate, che ciaschuno homo la landa.
Longino dixe: Per tre cose pote l'omo vivere et venire in grande stato:
Usando la lialitate et la veritate et non pensando inneUe cose inutile.
25 De la lialitate se lege nelle istorie de Roma^ che essendo lo re Marcho
a Cartagine per fare schangiare li presuni che aveano li Romani, et facendose
lo consillio de questo nello sonatore de Roma, [volse] lo re Marco lu consillio
che lu schammio non se devesse fare, ca li presuni de Roma che erano
in Cartagine, erano de vile conditione, et quelli de Cartagine che erano
30 in Roma erano delU melliuri homini de Cartagine et erano juveni, valemsi
et canoscenti de guerra, si che facto lo consillio et fermo li savi de Roma
lo sou dictu, et lo re Marco secimdo avea jurato , toma presone in Car-
ta(n)¿ine per non rompere la fede.
X.
35 Falsetate pone la similitudine alla volpe et pone la istoria de Z^M,
corno 'li abbe a-ffare carnalmente con duj soe fiUiole et fecene duj fillioli
masculi.
Falsetate che e contrario vitio de la lialitate secundo che conta
nella (sic) si e a dicere vero et faceré 'n'altra, et mostrare una cosa per
40 una altra con animo de ingandare altri de alcuna cosa. Tradimento
si e propriamente de tradire alcuno che si fida. Malitia [191c] o
malvastate si e a pensare male facti et bructi penseri nello animo sou per
fare qualche malitia. Et della malitia descende sospectione. Soneto
Tomasso dixe: La sospectione si e a pensare male de altrui per qualche
45 judicamento legero, e nasce la sospectione per quactro cose: Inprimo che
l'omo reo crede che omne homo sia come ipso. La secunda per so che
47 quillo che l'omo ave sospecto si e uso de fare male. La terza si e per
FIORE DI VIRTU. ^49
zo che Pomo vole male ad altri et per zo crede male de ipso. La quarta
si e ad avere provati multi. Et per zo dixe Aristolole: Tuctì li vechi so
naturalmente sospecti per zo cbe anno provate multe cose. Et dixe: Dif-
ferentia e inter sospectione et gelosia, ca sospectione si e a credere male
5 de altri per qualche legero judicio, secundo che ayo dicto desopre, la
gelosia si e da temere che ne per opera che lo homo facza cosa che
potesse tornare in dapno a se o ed altri et strenge le vertute de amore,
ca nullo non pote essere geluso se non per dui rasuni. La prima e che
la persona che Tomo ama non Ìacza cosa che non s'a da fare. La secunda
IO si e che l*omo non potesse nocere allo sou bene o avere, si che la gelosia
e effecto de amore, si como prova Sancto Tomasso.
Et pose apropriare la falsetate alla volpe che, quando non pote trovare
bene da manicare, si-sse getta nelli campi et jace come fosse morta, et
tene la lengua defore, et li aucelli li vando intomo, credendo che sia
15 morta, et quando quella vede, che siano assicurati, alsa lo capo et pillia
quello che pote, et altre multe falsetate che le lasso gire per brevitate.
Salamone dixe: Lo falso alla fìne non trovera may guadangio.
iín[i9i Ó^hora dae : Non usare colli falsi, ca non potu amare may se non
chi li piace. Lo propheta dixe: Dio distrua la falsi tate et le losenghe
20 malvase. Seneca dixe: Se infengia de non cognoscere la injuria per poterese
mellio devendecare. Ysopu dixe: Chillo che e plino de ingando non poy
laxare le soe iniurìe che ave inparato de ingandare. Sempre desidera de
fare chesto. Vario dixe : Socto la pelle dello ayno se nasconde lo lupo.
Plato dixe : De tre cose me so più contristato che delle altre : De lu richo,
25 quando viene in povertate, de honorato, quando e despregiato et de lo
savio, quando lo stulto lo inganda. Casiodoro dixe : Nulla cosa pote essere
peiore nello mundo come e lo traditore. Salamone dixe: Non menare
omne homo in casa toa, ca so multi li tradimenti de le persone. Longino
dixe: Allo traditore la morte li e vita, ca se usa lianza, nolli e creduta,
30 et se nullo lo sape, omne homo lu scacza da fore de se. Salamone dixe:
Li malvasi penzeri fa partire le persone da dio. Plato dixe : Lo primo
movimento dello penserò non e in potestati propria, ma la perseverantia
la qoale convene multo refrenare, si lo penserò no e bono. Lo dicreto
dixe : Lo corpo non se corrompe may, se lo animo non fosse may corructo.
35 Saneto Ysadacha dixe: Nullo male pote fare Tomo che non aya sos-
pectione. Senecha dixe: Scbifa la sospectione, se tu non voy vivere n
pagnra. Salamone dixe: Non usare colli invidiusi, che so a [192a] modo
de li indivinaturì che sempre sospicano male. Beda dixe: Chi de duj
inimici e amico, sempre li teimera in sospectione. Sedechia dixe: La
40 sospectione e correct[i]ione de tucte le vertute. Senecha dixe : Le sospec-
tieni non trovano may fine. AUxandro dixe: In chi tu te fidi, non avere
sospectione may de ipso, o tu non te fidare, ca la sospectione da occasione
de &re male. Juvenale dixe: La gelosia e sciimo de amore. Ovidio et
Coto dixe: La gelosia de la femina e tancta, che sempre ave in odio quello
4S che lo marito ama. Plato dixe: Lu perfecto mariato e in tre cose, zo e
neUo amore et in timore; lo terzo non saczo, ca non c'era scripto.
4^ Socrate dixe: Chi ama, teme, ma tucti quilli chi amano non timono.
ZòtKhr. Crom. PUÒ. XIX.
17
2$0 J. ULRICH,
Damisceno dixe: Chi perfectamente ama, sempre starra in paura de quilla
cosa che ama.
[D]ella falsetate se lege nello vechio testamento che tre angeli foro
mandati da dio ad una citate che avea nomo Sogdoma per lu peccato
5 sogdomiticho che sen ce facea. Et uno che avea nomo Loth si -Ili
albergao in casa, et Loth era amato da deo. Dizero quelli angeli che se
devessero partire, ca volea somergere la citate con tucti quilH che erano
dentro, si che ilio se partió et la cita fo arsa. Et stando Loth con duj
fìUiole in uno monte che era sopre la terra, pensando chelle de ingas-
IO darelo, azo che se jacesse con esse, et si -Ho imbriacaro la sera, et poy
an[i92b]dao la maiure allo lecto, et ilio non canoscendola per la inbria-
checza jacque con essa, et simelemente fece l'altra fillia, et amendai jac-
quero collo patre et ingandarolo per questa falsetate, et omne una se
inprenao et fece onme una [uno] fillio masculo.
15 XL
Verdate secundo sancto Agustino [e] a sapere lo vero senza alcun'
asertamento de menzonia (ms. monzonia).
Et pose apropriare la vertute de la veritate alli fili della perderice
che fura le ova all'altra et covale, et essendo nati li fillioli, la natura li
20 induce ad cognoscere (la sua naturale) le mamme, et sequitando la veritate,
zo e vera mamma, et cosi devennera veritate, che copera l'omo quanto
vole le busie, che alla fine remanera in sou locu.
yhesu Sidrach dixe: Non contradicere alla persona de la ventate
per alcuno modo. Aristotele dixe: Chi ama la veritate, l'aiuta in tutti li
25 soy facti. Ancora : Chi dice lo vero, non se ìnfangha, et chi vole colurare
una buscia, ce ave grande bria. Cato dixe: Qello che -et' -e inpromisso,
nolle promectere certo ad altri. Santo Angustino dixe: Multe volte la
voce dello populo e voce divina della veritate.
[192 b] [D]ella veritate se conta nella storta delti sancii patri, che uno
30 grande homo, che avea láxate multe grandi richicze allo mundo per gire
allo servitio de deo in uno monasterio de monachi, credendo lo abbate
che ilio fosse più inmezato de le cose de lo mundo che li altri monad,
mandaolo uno di allo mercato per vendere certi asini de lo monastero che
erano vechi per comparare li juvini. Quisto monacho non volse dicere de
35 non per fare la hobedientia, ma puro male volenterì ce gio, et stando nillo
mercato [192c], la gente lo ademandava: So boni questi asini? Et quillo
respondea: Credete vui, che lo monastero nostro sia venuto ad tanta
povertate, che, se fussero boni, che li vendesse? Odendo questo si lo
adomandaro: Como a così pelata la coda? Disse lo monacho: Per zo
40 ca so vechi cascano multo spisso socto alla salma, et per zo se convene
de pilliare la coda per ergerelo suso, et per zo l'andò cosi pelata. Et
non potendoli vendere tornao se'nde allo monastero colli asini. Et uno
converso lo accusao allo abbate, lo quale era gito con ipso, de zo che
avea dicto. Et lo abbate mandao per ilio et cominsao lo forte a repren-
45 dere de le parole, che avea diete nello mercato. Dixe lo monacho: Cre-
dete vui che yo sia venuto qua per ingandare altri con busie? Certe yo
47 lassay multi asini et possexioni per venire a quello che e de verdate, et
FIORE DI VIRTÙ. 25 1
per essere oscito delle busie de lo mundo. Et singhi certo che yo no'lle
usarayo may, per che, quando era allo mundo, si-me dispiaceano. Audendo
questo lo abbate non dixe niente.
xn.
5 Busi a che e contrario vitìo de la vertute de verìtate secundo che
Aristútolo dixe si e a celare la meritate con alcuno colore de parole con
animo de ingandare. Et le busie so de multi modi. So busie le
quali se dicono per delecto como su fabule e-Ue novelle. Et su busie che
se dicono per schifare alcuno dapno senza dapno d'altri et queste non
IO sono vétate per lo dicreto, ma puro e male a dicerelo, chi lo pò schifare.
Et so le busie de falsetate che diceno per ingandare altri. Et so le
bosie de fare non quello che l'omo inpromecte. Et so busie che se dicono
per [192 d] usanza. Et quisti tre modi de busie so vétate per lo dicreto.
Et so busie che se dicono per sacramento, zo e ad spreiorare, et questo
15 non e altro se non a negare la fede de dio.
Et pose assimilliare la busia allo talpinQy che non ave ochi, e va
sempre socto terra, et se ilio appare allo ayro, incontinente more. Cosi
fa la fabula e la busia, ca se convene de coperirese de qualche colore de
parole, ca como vede lo lume de la veritate, incontinente more, como fa
20 lo talpino.
Salomone conta nelle storie de la busia: Tre cose ... de la quarta
e temerato lo core meo et in pagura la mìa facze: De lo muvìmento (ms.
mnnimento) de la citate, rasionamento de lo populo, et la busia accusa
sopre tucte l'altre cose de la morte. La'boccha che mente occide l'anima.
2S Ancora'. Nanti e de amare lo latro che lo continuo busardo. Sancto
Gregorio dixe : Per le busie de lo busardo a pena la veritate li e creduta.
Plato dixe : Chi dice quello che non sape, quello che sapera ya nolli serra
creduto [et] serra tenuto sospecto. Socrate dixe: Allo continuo busardo
la veritate nolli e creduta.
30 Della busia se lege nelle istorie de Roma che una che avea nome
Girìna fillia de lu imperatore Anestasio se namorao de uno sou donzello
che avea nomo Ameno. Et lo donzello non volendo jacere con essa per
pagara dello imperatore, quella penzao de farelo occidere, si che, passando
quisto denanti alla porta della cammora, quella incomenso a gridare : Accurri
35 acerca, quisto me a voluta sforsare. Et incontinente fo priso lo donzello et
menato allo imperatore , et fo dicto, se era vero de quello che era acca-
sonato, et quillo respuse ... Et lo imperatore mandao per la fillia et
domandaolo, como era stato lo facto, et quella non respose. Dixe uno
harone per beffa: Essa ave perduta forcia la parola et la lengua. Et lo
40 imperatore vedendo quisto miraculo fece lassare lo donzello. Allora subito
li tomao la lengua o la parola et quella manifestao allora in presentía de
omne homo la veritate. Et poy intrao in uno monasterio et loco finao la
rita sua per questo che-Ili era adevenuto.
xm.
4S Fortitudine secimdo Macrcbio si e de tre mòdi. Lo primo sì e
ad essere forte aiutante de la persona per natura et questa non e vertute.
IT*
252 J, ULRICH,
Lo secondo si e prodecza che e de una securitate de animo che e a non
temere gravi cose. Lo terzo modu si e patientia che e a sostinere egual-
mente omne assilimento de aversitate et qoisti dui modi de fortitudine so
virtuusi.
5 Et pose appropriare la fortitudine allo Hüne, che dorme sempre colli
occhi aperti. Et se lo caczatore lo va cercando, siilo sente, et perche
nollo trove, copere tncte le pedate che fa, colla coda, quando anda. Et
se alla fine puro advenesse, che lo caczatore lo trovasse, non fuge may,
ancora va contra ipso senza nulla pagura [193 b] et sostene sempre bactallia.
IO [De la] fortitudine che se chiama fortecza TuUo dize: L'omo deve
essere forte nelle bactallie et sofferente nelle aversitate. Senecha dize:
Chi e forte, e libero. Aczo dize: Per dui cose, per la prodecza et per la
lialitate e amato Pomo più che per altro. Socrate dize: Malore prodecza
e de fugire, quando fa mesteri, che de morire. Lo libro de Faruolo dize:
15 La prodecza e de VI modi. Lo primo e de essere prudente azo che non
pocza fare altro chelli convenga morire, et questa e prodecza sforzata. La
secunda e ad essere prodente per usanza che ipso aia provato della guerra.
La terza e per victorie che aya avute. La quarta e ad essere prodente,
quando trova altro vile. La quinta e ad essere tanto ardito che non tema,
20 et questa e prodecza bestiale. Et queste cinque prodiczi non so perfecte.
La sesta e perfecta et virtuosa, zo e quando le persone voleno essere
prodenti per non recipere nullo dessonore nella soa persona e nelle soe
cose o nella patria sua. De vertute della fortitudine che se chiama pati-
entia dize Socrates: La patientia e porto della misericordia. Prodentm
25 dize: Omne vertute e vacua chi non firma nella patientia. Le persone se
canoscono per la patientia. Tolomeo dize: Chi vole contrastare alle aver-
sitate, acconpangisi colla patientia. Unterò dize: Chi e patiente, de omne
homo serra preczato.
[D]ella fortitudine se lege nello vecchio testamento che fo uno che
30 habe nome Sanson lo quale era più forte homo che fosse allo mundo, et
molti forticzi fece, le quale se contano nella blibia, et la sotf forza abe
neUi capilli. Et li Filistri con quilli li [193 c] quali avea guerra si -Ilo
ficero tradire ad una sua amica , la quale dormendo Sanson si - Ili taUiao
li capilli. Et poy vindero li Filistri et priserolo et caczaroli li occhi. Et
35 uno jomo, che faceano una loro festa si -Ilo faceano andare actomo, et
omne home se'nde iacea beffe de ipso. Allora se fece menare ad una
colopna, che era in mezo de la casa et che sostenea tucta la casa, et
pillao la colopna si per forza, che la casa cade, et dize: Mora Sanson
con tùcti li soy [nimici]. Cosi fo morto.
40 XIV.
Timore o vero pagura che e contrario vitio de la fortitudine se-
cundo che disse Calamaca si e de tre rasuni. La prima si e de essere
paguroso nello animo sensa nullo judicio de fare, ma sulo ymaginando, et
quisto e propriamente timore. La secunda e a temere alcuna cosa che lo
45 homo ne aya più che no-sse convene. Et questa se chiama valitate. La
terza si e a non potere sostenere per frebelecza de animo (de animo) alcuna
47 aversitate, et questa e chiamata propria firebelecza.
FIORE DI VIRTÙ. 253
Et pose assimilliare lo vitio de lo timore allo lepore, caelo più
pauroso animale che-sse trove, ca essendo in una selva, se aude sonare
solamente le firundi, quando se menano per lo vento, incontinente fu¿e.
Salomon disse dello vitio dello timore: Neuna cosa fa l'omo timido
5 se no la ria conscientia che ave ad essere repliso de le soe male opere.
Tuüo dixe: Più crudele cosa e da temere troppo la morte che morire.
Terreniio dixe: Voy tu senza paura, £& bene et favella poco.
Nelle ystorie de Roma se conta dello vitio de lo timore che lo re
Dionisio era lo più vile pauroso homo dello mundo et per che-[l94d]-sta
IO accasone non potea avere bene. Et uno sou amico tucto di laudava sua
vita dicendo che ipso devea rengra[tia]re dio chelli avea dacto (ms.
dicto) tanto bene. E lo re lo chiamao un di et. fecelo mectere nelle seda
soa et fedii accendere de socto ad uno grande focho e desopre allo capo
li fece appendere una spada legata con uno pilo de cavallo, et intomo li
15 posse tucte gioye soe che avea. Sguardando quisto dove stava, inconti-
nente se levao su e pregao lo re che per dio lo lassaxe partire da quillo
locho. Allora Io re Dionisio respuse: Tu laudavi multo la mia vita.
Aduncha noUa laudare più, ca yo sto continuamente in maiure tipaore che
19 qmllo, dove tu stay, e non ce hay potuto durare una sola hora.
(Fortsetzung folgt.)
J. Ulrich.
Nachträge zu Jean Lemaire«
X. Zwei Episteln für den Grafen von Ligny (1503)«
In der Widmung des Temple d'Honneur et de Vertus sagt
Jean Lemaire : jay veu feu monseigneur mon bon maistre monseigneur
le conte de Hgny vosiredii cousin {que Dieu par sa grcue absoille) en
son vivant faire regreiz compassihles . . pour les deux pertes non recou-
vrables que vous et luy avez faictez (durch den Tod Karls des VIII.
und Peters von Bourbon). Et tnesmes se douloit plus aigrement de
la derreniere playe comme de la plus fresche et plus recente. Laquelle
voyant je^ fehan le maire natif de haynault^ son tres adonné serviteur
et congnoissant que celle passion mentalle causoit aggravacion a sa
maladie corporelle^ pour mitiguer sa douleur me mys a bastir ung petit
ediffice quant a la structure^ mais grand quant au subget dont il est
fondé. Lequel je luy presentay peu de iours avant son trespas a lyon.
Si le receut dautant en gré comme il oyoit votdentiers les louenges de
celluy qui luy souloit tenir lieu de pere et de progeniteur tellement que
a ceste occasion selon la nature de sa tres recommandée humanité^ non-
obstant que jen fusse indigne il me retint entre ses plus privez et secretz
domestiques,^
Was Lemaire hier nicht sagt, und was bisher unbekannt war,
ist, dafs er bereits im September die Feder für den Grafen von
Ligny geführt und in seinem Auftrag zwei oder drei Episteln an
den Bailli d'Estellan verfafst hat Eine davon wurde vom Empfanger
in Verlust gebracht, Abschriften der zwei ersten befinden sich in
der Hs. fr. 1701 der Pariser Nationalbibliothek, welche ich durch
die Liberalität ihrer Leitung zur Benutzung hieher erhielt, wofür
ich hier meinen gebührenden Dank ausspreche.^
Die angeführte Handschrift enthält Gelegenheitsgedichte aus
dem ersten Viertel des 16. Jahrhanderts, Rondeaux, Episteln, Bal-
laden, im Geschmack der Zeit Verfasser der Sammlung scheint
der Bailli d'Estellan zu sein; soweit es nämlich die Ueberschriften
angeben und der Inhalt erraten läfst, sind die in der Hs. vereinigten
* Oeuvres de y, Lemaire p. p. J. Stecher IV, 185. Ich korrigiere dem
fehlerhaften Text nach dem Druck von Michel le noir.
' Auch der Leitung des Nazionalmuseums in Budapest, welche die Ver-
mittelung übernahm, gebührt mein verbindlichster Dank.
NACHTRÄGE ZU J£AN LEMAIRE. 255
Gedichte von ihm verfafst oder an ihn gerichtet Ueber den Bailli
d'Estellan fehlt mir nähere Auskunft ; er spricht einmal von seinem
Brader (germain) Bonneval» redet eine demoiselle de la Tour als
seine Frau an, und nennt Lautrec seinen Herrn (seigneur). Er
wechselt poetische Briefe mit den Herrn von Ligny, Guise, Chastillon,
Calabre, Foix, u. s. w. Der Austausch von Versepisteln scheint
demnach schon unter Ludwig dem XII. eine beliebte Unterhaltung
der vomehmen Gesellschaft gewesen zu sein.^
Der poetische Briefwechsel zwischen dem Bailli d'Estellan und
dem Grafen von Ligny begann im Jahre 1503, etwa im August,
und dauerte bis Anfang Oktober. Der Bailly hatte den Hof ver-
lassen, um nach Nîmes in Garnison zu rücken ; im September nahm
er teil an der erfolglosen Belagerung von Salces , der Grenzfeste
von Roussillon.^ Die erste Antwort schrieb Ligñy mit eigener
Hand, von der zweiten nur die vier ersten Zeilen ; den Rest schrieb
Jean Lemaire, der gleichfalls die dritte und vermutlich auch die
verlorene vierte abfafste. Der Graf war schwer erkrankt und dem
Tode nahe gewesen, er erholte sich nicht vollständig und starb
nach langem Siechtum am 31. Dezember 1503.
Der Briefwechsel umfafst im ganzen acht erhaltene Briefe, deren
Inhalt kurz folgender ist: I. f.^ 69. Espistre du bailly destellan
adressante a mons' de ligny. Der B. bittet um Neuigkeiten
vom Hof und klagt über die Grillen und das Ungeziefer in Nimes,
aber die säuern und warmen Weine und die häfslichen Frauen.
Quant au regard des dames de la ville,
celliiy seroit bien subtil et habille
qui congnoistroyt laquelle est la moìngs laide.
Cest sur ma foy contre peché remede.
n. f.o 70. Response de mons' de ligny an bailly des-
tellan. L. bedauert den B. wegen seiner Entfernung vom Hof
und berichtet ihm von grofsen Hirschjagden bei Toumus. —
IIL L^ 71. Anitre responce du bailly destellan aud' s*
conte de ligny. Der B. beneidet L. um die Vergnügen bei Hof,
die Damengesellschaft und die Jagd.
* Meine Vermutung Qean Lemaire p. 296), dafs die Epistel zuerst als
Heroide Aufnahme und Verbreitung gefunden hat und erst durch Clement
Karot ihre weiteste Bedeutung als poetisches Sendschreiben zurückerhielt, ist
also unbegründet. Nichts destoweniger schliefst sich, soweit ich Einsicht
gewonnen habe, die Gattung an O. de Saint-Gelais' Uebersetzung der Hero'iden
Orids an. Mit Recht nimmt sich daher einer der Korrespondenten des Bailli
nun Muster ie beau langage du hon Octauyen (f.^ 135).
* Anfang A.ugust schickte Ludwig, der damals in Toumus und Macon
▼eilte, seine Ordonanzkompagnien und Schweizer nach der Grenze von Rous-
sillon; am 6. August erhielt Erzherzog Philipp Nachricht davon in Dole
(A. de Lalaing éd Gachard, Voyages des souverains des Pays - Bas I, 299.
Lemaire , Ms. Dupuy 503 f.® 31 b). Gegen Ende August erkrankte Ligny,
et Epist. IV. Am 10. September begann die Belagerung von Salces (H. Martin,
Hist de France VII, 347). Danach läfst sich die Abfassungszeit der Briefe
256 PH. AUG. BECKER,
n n'est plus bniyt maintenant que de guerre.
Demain debuons de ce lieu desloger
pour droit aller vers saulses la sieger . . .
Hier si passa le seigneur de la marche
Acompaigne de souysses grant montjoye,
Jendends au moings allemans de scauoye.
IV. f.o 72. Espitre dud' s' conte de ligny aud' bailly
destellan dont il ny a que quatre lignes de sa main et le
surplus de m^ jehan le mere. L. giebt Nachricht über seine
Krankheit und Besserung. — V. f.^ 74. Autre responce du dit
bailly destelan aud' seigneur de ligny. Der B. freut sich
über die Besserung, warnt aber L. vor den drei mit f anlautenden
Sachen: fruit, froit, et femmes qui ne pensent fors seulement a
leurs plaisirs venir, sans craindre rien qui en puisse aduenir; er
beruft sich auf den Rosenroman. £r lobt den Verfasser des letzten
Briefes und sendet Grüfse vom grant Seneschal de Normendie
(Brezé). — VI. f.^ 75b. Autre espitre dud' s' conte de ligny
adressante aud' destellan faicte par led' mere. L. muíste
sich die Haare scheeren lassen, und scherzend lobt er die Vorzüge
kurzer Haare. — VII. L^ 78. Espitre dud' destellan aud' s'
conte de ligny. Der B. geht seinerseits auf den Scherz mit den
geschorenen Haaren ein.
Faict en nostre ost ce vendredy matin
Jour sainct nûchel au siege dun chasteau
Saulces nomme qui est tresfort et beau.^
VIII. f.0 79b Anitre responce du bailly destellan a vne
espitre perdue que led' s* conte luy auoit enuoyee. Der
B. hat nicht geantwortet, weil er den Brief verloren hat, Et seroys
(= saurais) dire autant ou je lay misse que se cestoit ma premiere
chemise. Er ist zum Besuch des erkrankten Seneschal nach Mont-
pellier gekommen, wird aber am folgenden Tage in das Lager
bei Narbonne zurückkehren, da der König die Truppe nicht aus-
einander gehen lassen will. Geschrieben zu Montpellier, Sonntag
um Mittemacht
D'Estellan mufs erst später erfahren haben, dafs Jean Lemaire
in Lignys Auftrag die Feder führte; denn er bemerkt auf Ep. IV:
mais bien vous dy qui que soit le facteur
quii est sauant et parfaict orateur.
ungefähr bestimmen, da die beiden ersten nach der Abreise d'Estellans und
vor Lignys Erkrankung geschrieben sind, der dritte kurz vor dem Aufbruch
nach Salces. Die folgenden fallen in die zweite Hälfte des September, und
zwar Ep. VII auf den 29., Ep. V sechs Tage früher, also den 23. September.
Demgemäfs ist Ep. VIII. Anfangs Oktober anzusetzen.
' Michaelis, 29. September, fiel 1503 auf einen Freitag. — In derselben
Epistel sagt der B. veu que mauez, monseigneur, ja trois foys escnpt depuis
la moitié de ce moys (v. 3. 4). Das würde nur stimmen, wenn der B. bereits
den 'Cerlorenen Brief erhalten hatte; denn sonst ist keine Lücke vorhanden
zwischen Schreiben und Antwort.
NACHTRAGS Zu JEAN LEMAIRE. 257
Ebenso auf die verlorene:
Je ne scay pas de quel main est yssae
ne qui en fut le facteuA.et le maistre,
mais bien vouldroys son' aprentif me mectre.
Die Episteln zeigen ganz Lemaires erste Manier ; litterarischen
Wert haben sie nur, insofern sie nach den zwei Jugendgedichten
die ersten bekannten Werke von ihm sind. Da eine neue Aus-
gabe von Lemaires Werken in weiter Feme nicht zu erwarten ist,
teile ich die beiden Episteln hier mit:
Epistre du conte de Ligny au bailly d'Estellan
dont il n'y que quatre lignes de sa main et le surplus
de M« Jehan le mere.
Si vous pensées que feisses du malade.
Et encor moings fisse point de ballade,
certes nennyn\ mais pour vous satisfaire
en ay prys vng qui myeulx le scaura faire,
5 Bien feust il dit jadis es bons prouerbes
que grant force ont bons motz» pierres et herbes,
maismement motz et parolles d'effaict.
Car je congnoys que moult grand bien m'ont faict
vos motz dorez si gayement escriptz,
10 en reveillant vng petit mes espritz
qui puis vingt jours asoupis ont esté
par vng assault de grant pris et durté
que liuré m'ont en leurs cours cicellaires (sic)^
15 mais, dieu mercy, vierge par son doulx signe
m'a enuoyé salubre médecine,'
Dont je rends grace(s) au faiteur des pianettes
qui tont congnoyst a ses claires lunettes.
Quant a l'esbat a plaisir prétendu,^
20 puis ledit temps je n'y ay entendu,
obstant le mal qui ailleurs me tyroit,
Et tout mon corps durement martiroit,
par tel party, que, sain, bien voulsise estre
si près de vous que fassions destre a destre,
^ Der Abschreiber hat einen Vers übersprungen, in dem Lern, jedenfalls
die wiederwärtigen Gestirne nannte.
* Die Sonne tritt im August in das Sternbild der Jungfrau. Es ist
durchaus Lemaires Art in seinen ersten Werken, Erkrankung und Besserung
mch dem Lauf der Gestirne zu bestimmen.
' Anspielung auf d'Estellans Worte im letzten Brief:
\ Et d'autre part pour joyeulx vous tenir,
í Quant il vous plaist dames entretenir,
[ A beau loysir devyssez a chacune.
Car maintenant nul ne les importune.
258 PH. AUG. BECKER,
25 En ce quartier la ou le roy seruez,
et en semant grand guerdon deseruez:
car vous souffrez du chault oultre mesure,
qui est a l'homme vne forte brisure,
s'il n'a secours d'un extreme bon vin,
30 voire et s'entent du plus fretz et plus fin:
dont de ma part vous en soubsheteroye
Mille foys plus qu'aux [souysses] de sauoye^
Plus je n'en dy, sinon que je vous prye
que m'escripuez de vos faictz en partie
35 ou bien au long, pour me faire plaisir;
Et vous aurez,' mais que j'âye loisir
Avec santé, de mon estât a plain.
Disant a dieu qu'il vous tienne aussi saing
Et moy aussi que a present le desire,
40 Seigneur bailly et plus ne vous veulx dire.
Autre epistre dudit seigneur conte de Ligny
adressante audit d'Estellan, faicte par ledit Mere.
Jadis coustume estoyt aux nobles hommes —
après auoir acheué les grans sommes
d'aulcun hault faict, feust vengence ou emprinse, —
de desdyer leur come blonde ou grisse
5 en aulcun temple, et mectre en boite d'or.
Par quoy appert que ce n'est d'uy ne d'or
que les cheueulx'* pour cause solenpnelle
sont abatuz en memoire éternelle.
Ainsi le fist Achilles, ennemy
IO d'Ector, apres la mort de son amy
Myrmidonnoys, le gentil Patroclus,
qu'autant que luy il aymoit, voire plus.
D'autres assez aussi le pareil fisrent
comme en escript les pouetes le mysrent.
15 Or scay je bien que vous esbayrez
qui me esmeut or des tonduz et des rez
tenir propos: dont respondre vous puis,
que c'est pour ce que a present je U^ suis';
voirre et s'entant et moy et ma maignye:
20 non pour la cause ou tel serymonye;
car je ne veulx en riens paganisser.
Mais quant on entre en aucun deuisser,
> Ein Wort ist übersprungen und ist wohl nach der oben angeführten
Stelle von Ep. III zu ergänzen. Indessen schreibt Lemaire sonst souysseres,
■ = orrez.
B Ms. cheuaulx.
^ Ms. om.
NACHTRÄGE ZU JEAN LBMAIKE. 259
Istoires sont par fonne exsitatíue
ponr aux oyans donner grace ententifue.
25 Combien qu'ainsi je ne mentisse pas
en* me vantant d'auoir tenu le pas
que les hardis redoubtent et eschevent,
car s'il y sont, de cent deux n'en releuent
si bien apoint que j'ai fait' jusques cy:
30 mais ce n'est fors synon la dieu mercy
et au support de la vierge begnigne,
sur tontes saincte(s) et sur toutes tresdigne,
et des bons saintz qui de moy ont eu cure;
Anitre vanter je n'y veucil ou procure.
35 Dont et combien que (je) me soye toussé,
si n'ay je pas cest erreur propossé
de les paier du don de mes cheueulx,
mais de bon cutxa, tel que desire et veulx
et des labeurs et des pelerinaiges
40 on je promys mes veufz et mes voiaiges.
Ainsi l'ai faict* pour autre vouUonté,
c'est pour plustost recouurer ma santé.
Et non obstant persuader vous veueil,
selon mon cas, mon atente et mon veueil,
45 et a ses fins que nous soyons tous vngs,
de chef semblable et de santé cômungs,
que ainsi que moy vous vous veuUez tousser.
Car qui vouldroit tout comprendre et glosser,
jl gist du bien, trop plus qu'on n'en mesure,
50 en ce cas si qu'on appelle tousure.
Premyerement on peult tel bien gaigner
qu'il n'est besoing plus ses cheueulx* pigner,
ne les trousser en coiffe ou cueurechef,^
Et s'en a on plus a leger le chef;
55 humeurs, seueurs^ et superâuytés
par ce moyen n'ont lieu de nulz costez,
si obuye on a caterres et ryemes
dont je hay fort les terribles coustumes;
Et outre plus se cheueulx^ blancs y a
60 Hz sont mussez et tous mys a quia;
Et qui plus est et dont ne m^" puis taire,
point n'est propice' au labeur millitaire
grant fais de grins, ains myeulx a l'aise meet
l'homme toussé la teste en son armect.
* Ms. Et. * = sueurs.
' Ms. je faict "* Ms. cheuaulx.
' Ms. le faict. ^ Ms. om, me
* Ms. cheuaulx. * Ms. proprice.
' Ms, creuechef.
26o PH. AUG. BECKER,
65 Aux femmes dnyst d'avoir leurs blondes tresses.
mosleSy luyssans et longues et espesses;
mais vng gendarme ayant face enpoudree,
le corps hallé, la permcque toussee
se monstre beau, vertaenlx ou robuste;
70 Et tel estoit Cesar pere d'Auguste
quant il hantoit nostre Gaulle peuplée
Et faissoit luyre en mains lieux son espee;
Ainsi l'est jl qu'a present vous facez,
A celle fin que le bruyt n'efifacez
75 des fors francoys et de leur noble arroy.
Adieu bailly et faites comme moy.
Im AnschluTs an diese Mitteilung möchte ich die Gelegenheit
wahrnehmen und die gewonnenen biographischen Daten für diesen
Abschnitt von Lemaires Leben übersichtlich zusammenstellen.
Seit 1498 stand Lemaire als clerc de finances im Dienst des
Herzogs von Bourbon; aus der Zeit wissen wir nur, dais Cretin
ihn 1498 besuchte, und dafs er 1500 den Plan zu seinen Illu-
strations de Gaule fafste; erst mit 1503 ist uns sein Leben genauer
bekannt Im Mans dieses Jahres folgte er wahrscheinlich dem
Herzog nach Lyon und war am 22. Zuschauer des Einzugs des
Erzherzogs Philipp von Oesterreich.^ In der zweiten September-
hälfte verfafste er die Episteln für Ligny, wahrscheinlich aus dem
Stegreif. Es ist zu vermuten, dafs der Graf in Toumus oder Macon
erkrankte; ganz in der Nähe, in Cluny, schwebte auch Bourbon
seit dem 10. August zwischen Leben und Tod. Er starb am
IG. Oktober. Sofort verfafste Lemaire den Temple d'Honneur et
de Vertus, den er Ligny in Lyon vorlegte, worauf ihn der Graf,
gewifs auch in dankbarer Erinnerung an die Mitarbeiterschaft des
Septembers, in seinen Hausstand aufnahm und ihm die erste frei-
werdende Pfründe in Ligny versprach.^ Am 31. Dezember starb
der Graf und Lemaire versuchte nun sein Glück bei der verwitt-
weten Herzogin von Bourbon, indem er ihr dasselbe Werkchen
widmete, als er es in Druck erscheinen liefs.^ Dieser Schritt blieb
ohne Erfolg. Inzwischen hatte Lemaire seine Regretz du Désiré
auf Lignys Tod gedichtet und widmete sie der Königin Anna,
die gerade mit dem Hof in Lyon weilte.^ Auch hier klopfte
^ Es läfst sich dieser Schlufs aus Lemaires historischen Aufseiclmungen
ziehen; denn während erst sonst für die Jahre 1501 — 3 einfitch die Relation
von A. de Lalaing ezcerpiert, fugt er hier ausnahmswebe einiges hinzu , z. B.
vom Wappenkönig, der vor Philipp herritt, von seinem Absteigequartier beim
Dekan von Saint- Jean u. s. w. Ms. Bibl. nat. Dupuy503. V^^S-
' Vom Temple d'Honneur et de Vertus besitzen wir keine Reinschrift,
das Ligny vorgelegte Widmungsexemplar ist anscheinend verloren gegangen.
B Bei Anthoine Verard in Paris, wie ich in dieser Zeitschrift ^DC, 93
nachgewiesen habe. Vermutlich verschaffte ihm G. Cretin den Pariser Verleger.
* Dieses Widmungsexemplar ist erhalten, Paris Bibl. nat ms. fr. i$3.
Cf. mein Jean Lemaire p. 383 s.
NACHTRÄGE ZU JEAN LEMAIRE. 201
Lemaire vergebens an. Mehr Glück hatte er bei der jungen Her-
zogin von Savoyen, Margareta von Oesterreich, in deren Dienst er
jetzt trat. £r folgte ihr nach Italien , wo seine Anwesenheit in
Tnrin am 12. Juni bestätigt ist, und kehrte wahrscheinlich auch
mit dem Hof nach Pont - d'Ain zurück. Hier starb Philibert am
9. September 1504 und Lemaire muíste die inzwischen begonnenen
litterarischen Arbeiten bei Seite legen, um ein neues Trauergedicht
za verfassen, die Couronne Margarttique j die Gegenstand der
nächsten Nachtragsbemerkung sein soll.
Ph. Aug. Becker.
VERMISCHTES.
I. Zur Litteratnrgeschiclite.
I. Calderons Lustspiel „La Dama Duende'^ und seine
Quelle.
Zu den reizendsten Lustspielen des Calderón und des spa-
nischen Theaters überhaupt, gehört nach dem übereinstimmenden
Urteile der Kritiker „La Dama Duende*^ Entstanden in der ersten
Schafiungsperiode des Dichters zeigt es ihn in der ganzen spru-
delnden Frische und Liebenswürdigkeit der Jugend und zugleich
als den reifen vollendeten Meister in der Führung der Intrigue
und im dramatischen Aufbau. Um so gröfseres Interesse darf
daher die Frage erregen, wie weit in „La Dama Duende" die
Originalität Calderons reiche. Diese Frage ist berechtigt, weil wir
zur Genüge wissen, dafs der grofse Dichter es nicht verschmähte,
Dramen seiner Zeitgenossen zu überarbeiten oder ausgiebig zu
benutzen. In diesen Dingen hegte man eben in jener Zeit, zumal
in Spanien, andere Ansichten als heutzutage.
Bereits 1822 hatte sich der vortreffliche Calderonforscher
F. W. V. Schmidt in seiner „Krit. Übersicht und Anord.der Dramen
des Calderón d. 1. B." (Anzeige - Blatt für Wissenschaft und Kunst**
XVII. Band S. 3) über die Frage geäufsert. Ausgehend von dem
einige Monate vor „La Dama Duende** geschriebenen Lustspiel
„Casa con dos puertas** sagt er:
„Das Lustspiel „La Dama Duende** ist bald nach dem
4. November 1629 ausgeführt. Das unsrige (Casa con dos
puertas) — im Sommer 1629 — enthält eine Ankùndigmig
desselben 185» i :
La Dama Duende avrà sido
que bolver a vivir quiere.
Hieraus geht hervor, dafs es ein bekanntes früheres Stück
dieses Namens gab, das von Calderón erneut auf die Bühne
gebracht ward ; sey das^ Frühere von ihm selbst , sey es von
einem andern verfafst**
A. L. STIEFEL, LA DAMA DUENDE UND SEINE QUELLE. 263
Die Daten Schmidts sind durchaus zuverlässig. „La Dama
Duende** erschien in der That nach „Casa con dos puertas** und
die obigen Verse bezweckten offenbar, das jüngere Lustspiel an-
zukündigen. So hat denn Schmidts Vermutung, die auch Graf
Schack (Geschichte der dr. Litt u. Kunst in Spanien HI, 286) adop-
tierte, voue Berechtigung.
Eine Bestätigung und zugleich eine nähere Präzisierung der
Entstehungzeit dieser älteren „Dama Duende** giebt eine Stelle in
Tirso de Molinas (Gabriel Tellez) „Quien calla otorga**. In diesem
köstlichen Lustspiel lesen wir in der vorletzten Scene des L Aktes
(nach Hartzenbusch's Einteilung, S. Qöb seiner Ausgabe in der Bibl.
de AuL £sp.) :
Que muger ilustre ha sido
Esta nuestra dama Duende.
Schmidt dtiert ebenfalls diese Stelle (o. c. S. 5) ; aber er glaubte,
die Anspielung beziehe sich auf Calderons Lustspiel und beweise
dessen Popularität. Er irrt sich jedoch; dem Tirsos „Quien callo
otorgo*' erschien bereits im L Bande seiner Comedias, dessen Suma
del privilegio vom 12. März 1626 datiert ist, also mehr als 3 Jahre
vor Calderons „Dama Duende**. Die Anspielung kann deshalb
nur auf jenes ältere Lustspiel gemünzt sein. Da nun „Quien calla
otorga** als Fortsetzung von Tirsos „El Castigo del Penseque**
gedichtet worden, und somit bald nach diesem Stück erschienen
sein mnfs — anders wären ja auch die fortwährenden Anspielungen
in dem jüngeren Stücke auf das ältere unverständlich — so ergiebt
sich mit Notwendigkeit, dafs die ältere „Dama Duende** so alt wie
,,£1 Castigo del Penseque**, wenn nicht gar noch älter ist Für
letzteres Stück habe ich aber bereits an einer anderen Stelle (Rom.
Forschungen V S. 196 A. 3) die Entstehungszeit 161 5 nachgewiesen.
Um diese Zeit oder noch früher mufs die ältere „Dama Duende**
entstanden sein. Dann kann sie aber schwerlich von Calderón sein,
der damals erst 14 — 15 Jahre zählte. Allerdings soll dieser schon
im 13. Jahre ein jetzt verlorenes Drama geschrieben haben, aber
gewifs haben wir an diesem nicht viel verloren. Dafs er aber im
Alter von 14 — 15 Jahren ein so originelles und, nach Maestro
Tirsos Worten, so ungemein beifallig aufgenommenes Lustspiel wie
die ältere „Dama Duende** verfafst habe, ist ganz undenkbar.
Wenn das ältere Stück, wie nicht zu bezweifeln steht, in der
Fabel und Führung der Handlung mit demjenigen Calderons über-
einstioomte, so kann es nur das Werk Tirsos selbst gewesen sein.
Calderons Lustspiel ist ganz in der Manier des Fray Gabriel Tellez
gehalten: Es zeigt uns nicht nur, wie in so vielen Stücken Tirsos,
den ausgelassensten Humor, sondern auch den für ihn charakte-
ristischen Zug, dafs eine junge Dame im Mittelpunkte der Hand-
lung steht, gegen welche die Männer ganz zurücktreten und von
ihr mit Koboldlaune genarrt werden. Dafs es eine junge lebens-
lustige Wittwe ist, die nach einem schmucken Cavalier angelt und
204 VERMISCHTES. ZUR LITTERATÜRGESCHICBTE.
dafs dieser von den Brüdern ihr verborgen wird und sie ihn gleichwohl
mit kühnem Intnguenspiel bekommt, erinnert nicht minder an Tirso.
Völlig im Geiste des genialen Dichters ist endlich auch das Ver-
steckspielen und das Kunststûckchen mit dem verschiebbaren Glas-
schrank, welcher die ganze Maschinerie des Stückes in Bewegung
setzt Ich erinnere nur an ähnliche Mittelchen in Tirsos „Los
Balcones de Madrid" und „Por el Sótano y el Tomo''. Und so
dürfen wir wohl den Vers unseres Meisters „Esta nuestra Dama
Duende" wörtlich nehmen, und behaupten, dafs Calderón ein Stück
des älteren Kunstgenossen in seiner „Dama Kobold" überarbeitete.
Hat er doch auch noch später die Dramen des Maestro in aus-
gedehntem Mafse ausgebeutet oder gar geplündert, so z.B. ,^1
Celoso prudente", „La Venganza de Tamar", „Amar por señas"
„La vida de Heredes", „Amar por arte mayor" u. s. w.
Bedenkt man, dafs wir noch nicht einmal den fünften Teil
der Stücke des Gabriel Tellez besitzen, und dafs von den ver-
lorenen — mehreren Hunderten — uns nicht einmal die Namen
erhalten sind, so ist es nicht auffallend, dafs unser Lustspiel, das
dazu noch durch die Bearbeitung, des jüngeren Dichters ofifenbar
verdrängt wurde, spurlos verschwand.
Und nun noch eins : Das Lustspiel „Casa con dos puertas" ist
ganz in der gleichen Manier wie „La Dama Duende" gehalten.
Die Heldinnen zeigen geradezu Zwillingsähnlichkeit. £s wäre nun
zwar möglich, dafs der Dichter sich darin auf eine Nachahmung
der Tirso'schen Manier beschränkte und die Fabel selbständig ersann,
aber seltsam bliebe es dann, dafs Calderón zuerst Tirso frei nach-
ahmte und dann später ein Lustspiel desselben mehr oder minder
getreu umarbeitete, £s liegt vielmehr die Vermutung nahe genug,
dafs er auch in „Casa con dos puertas" eine verlorene Dichtung
des Tirso de Molina benutzte.
Da die genannten Stücke Calderons zu seinen ältesten gehören
— es geht ihnen, abgesehen von verlorenen Jugendversuchen höch-
stens das historische Stück „El Sitio de Breda" voraus — so läfst
sich gewissermafsen sagen, dafs er seine dramatische Laufbahn
unter dem unmittelbarsten Einflufs des Tirso de Molina begann.
A. L. Stiefel.
2. Eine deutsche Parallele zum italienischen und englischen
Mysterium über die Verheerung der Hölle.
In meiner Besprechung von D'Ancona's Origini del Teatro
Italiano (Band XVII S. 571 ff. dieser Ztschr.) habe ich (S. 581 A. i)
auf eine Aehnlichkeit zwischen dem englischen Mysterium The
Harrowing of Hell und dem Contrasto di Belzahit e Satanasso hin-
gewiesen. £s ist gewifs von Interesse zu erfahren, dafs das Thema
sich auch in der deutschen Litteratur, wenn auch nicht gerade in
der dramatischen nachweisen läfst
A. L. STIEFEL, PARALLELE ZUR VERHEERUNG DER HÖLLE. 265
In den y^Altdeutschm Blättern^ I, 297 fF. hat Hofibaan von Fallers-
leben 1836 aus einer Handschrift des Oberlandesgerichts zu Breslau
ein prosaisches Stück veröfifentlicht, mit folgender Aufschrift: „Wye
Christas vnd der Tewfil mit e3mander rechten". Euer macht der
Böse vier Versuche, seinen Gegner juristisch entgegenzutreten und
wird immer siegreich mit Gegengrûnden abgewiesen. Ort und Zeit
des Rechtsstreits ist zwar nicht näher bezeichnet, er kann aber,
nach dem Inhalt zu schliefsen, nicht wohl anders als gelegentlich
Christi Höllenfahrt gedacht werden. Ich habe in der eben citierten
Anmerkung erwähnt, dafs sowohl das italienische wie das englische
Mysterium einen ähnlichen Rechtsstreit enthalten. Die Ueberein-
stimmnng mit der von D'Ancona angeführten Stelle findet sich in
dem dritten Versuch des Bösen; man vergleiche:
Altd. Blätter I, 298. Orìgini I S. 530.
. . sage mir, Cryste, noch recbtte, Deh! tu sai ben che la legge conciede
Che chi possiede in pacie par trent'
anni,
Che sia suo ciò ch'egli possiede,
£ questo nella legge tu'l comandi;
Posseduto ò Adamo mio seguacie,
Cinque migliaja d'anni in pacie.
wenne eynyr gut besiczet jore vnd
tag vnd mannich jar vnd tag bessessen
hot ane anspröche, ap derselbe icht
noch rechte das selbe gut jnne ge-
were vnd besyczunge behaldin sulle
adir was do recht ist nw habe
ich jo den menschen nicht eyn jor
noch czwey jar besessen, sunder wol
ímnffthawsent jore ane anspröche ; etc.
Was die Uebereinstimmung mit The Harrowing of HelV be-
trifit, so kann ich nur nach dem urteilen, was B. ten Brink in
seiner Geschichte der englischen Litteratur (Band 11 S. 252) mit-
teilt; mir liegt im Augenblicke keine Ausgabe des Mysteriums vor.
Allein das, was der tren liehe Kenner der englichen Litteratur da-
rüber bemerkt, genügt vollkommen für meinen Zweck. Ich stelle
daher seine Angaben mit dem Anfang der alten Handschrift hier
zusammen:
ten Brink II, 252.
Den Kern des Dramas . .
bildet . . ein Rechtsstreit
xwischen Christus und Satan
. . . Satan beruft sich auf
den Satz, daüs was man
kaufe. Einem zu eigen werde :
nHungrig kam Adam zu mir,
ich lieis ihn mir als Lehns-
kenn huldigen; fur einen
Apfel, den ich ihm gab, ist
er mein und sein ganzes
Geschlecht". Doch der Herr
erwidert: „Satanas, mein
var der Apfel, den Du ihm
Zdiscfar. £ rom. PhiL XIX.
Deutsche Handschrift.
Criste, ich froge dich in eynem rechten
orteyle ap eyn man das gut ... in behaldin mag
. . . das her mit rechte gekawifet hat adir was
do recht ist. Do antwortet Crystus und sprach :
jo, her mag is wol behalden . . . Do sprach der
tewfil: jo, also habe ich geton; ich habe den
menschin vnd das menschliche gesiechte ge-
kawift vmme eynen appil jn dem paradiso:
worumme berobist du mich vnd nymmest mir
myn gut vnd besiczunge ... ? Da antworte Cry-
stus vnd sprach: sage mir tewfil, wenne eyner
gut gekawfft vmme fremd gelt, ap icht mit rechte
das gut angehöret den des das gelt adir gut
gewest ist ... ? Da sprach der tewfyl wedir : jo,
18
266
VERMISCHTES. ZUR GRAMMATIK.
gabst; der Apfel und der
Apfelbanm waren beide mein
Werk. Wie konntest Du
irgend eines Anderen Eigen-
tum als Waare verhandeln ?
Da er mit dem Meinigen
erkauft wurde, will ich ihn
mit Recht haben".
nach rechte mag is wol den angehören des das
gelt gewest ist. Do antworte Cristus und sprach:
so gehöret mich jo das menschliche gesiechte
an das du vmme fremde gut vnd gelt gekofit
host vmb eynen appil in dem paradyso, der do
meyn was vnd meyn ist vnd den ich gehabit
habe von anegenge vnd meyn bleibit ewidicbin
vnd mit rechte behalden wil.
Ob die Aehnlichkeit des deutschen Schriftstückes mit dem
Contrasto oder mit dem Mysterium noch weiter geht, weifs ich
nicht. Jedenfalls ist aber die Uebereinstimmung zwischen den
oben angeführten Stellen auffallend. Vielleicht entstand jene Hand-
schrift, die wohl dem 1 5. Jahrhundert angehört, aus den Aufzeich-
nungen eines Juristen — ich sage das natürlich mit allem Vor-
behalt — der ein Mysterium angehört, worin ähnlich dem englischen
und italienischen Stück, Christus vor dem Höllenthor sich in einen
Rechtshandel in aller Form einläfst.
A. L. Stiefeu
II. Zur Orammatik.
Die Bildung der i. PL Prs. Ind. im Galloromanischen,
vorzüglich im Französischen.
Dieser wichtige Punkt der romanischen Grammatik erscheint
trotz der Bemühungen zahlreicher Forscher immer noch nicht völlig
geklärt Namentlich die französischen Endungen bieten grofse
Schwierigkeiten dar. Gemeinsam ist denselben der Vokal o^ gegen-
über dem lat. 0, e, i der Endungen amtis, emus^ i'mus. In der Regel
wird gegenwärtig dieser Vokal auf Beeinflussung von Seiten der
aus sumus entwickelten französischen Form zurückgeführt. Eine
genauere Vergleichung dieser Form mit den betreffenden Verbal-
endungen ist indessen geeignet, Bedenken wachzurufen.
Wir haben im Altfranzösischen folgende Hauptendungen der
i.PU:
1. Dem Westen eigentümlich ist -om (anglonorm. um),
2. Im Centralfranzösischen herrscht -ons ^ die in der jetzigen
Schriftsprache allein erhaltene Endung.
3. Dem Osten und Norden eigentümlich ist 'Omes, Dabei ist
zu bemerken, dafs die centralfranzösische Endung ons schon im
Laufe der altfranzösischen Periode auch nach dem Westen und
Nordosten vordrang, sodafs wir -ons neben -om bezw. -^mes finden.
^ Das Thatsächliche ist sehr sorgfältig zusammengestellt von Lorents in
seiner Schrift: Die T. P. PI. des Verbams im Altfranz., Heidelberg 1886
(Strafsburger Dissert.)
F. SETTEGAST, BILDUNG DES I. PL. PRS. IND. 20?
Diesen Verbalendungen gegenüber bietet das Altfranzösische
folgende aus sumus hervorgegangene Formen:
1. sans {somSf suns), selten, zerstreut in Denkmälern, die den
versdiiedensten Dialektgebieten entstammen, dem centralen, dem
nonnannischen (anglonormannischen) und dem nordöstlichen bezw.
wallonischen.
2. sonies {sumes) ist in allen altfranzösischen Dialekten die
herrschende Form.
Man sieht also, dafs die genannten Endungen der i . PL und
die Formen von esire keineswegs mit einander in derjenigen Ueber-
einstimmung stehen, die man bei der Annahme einer von es/re
ausgegangenen Analogiewirkung doch eigentlich erwarten sollte, denn
1. ist -om die herrschende Endung des Westens, während eine
entsprechende Form j^^xTi hier wie auf dem ganzen altfranzösischen Ge-
biet fehlt oder doch wenigstens bisher nicht nachgewiesen worden ist;*
2. ist 'ons die herrschende Endung des Centrums, und auch
in den meisten übrigen Dialekten sehr häufig, während die Form
sms überall nur vereinzelt auftritt ;2
3. die Endung -omes gehört nur dem Osten und Norden an,
während die Form somes überall verbreitet und überall die herr-
schende Foim ist.
Dies auf den Mangel an Kongruenz der betre£fenden Endungen
und Formen gegründete Bedenken gegen die bisher geltende Er-
klärung des 0 der frz. i. PL -Endung ist z.T. schon von Vising
{Zeitschr. für frz. Spr. u. Lit XII, 22) hervorgehoben worden, und
auch Körting ist es bei seiner Polemik gegen jenen Forscher
(Formenlehre der franz. Spr. I, 121 — 124) m. E. nicht gelungen,
jenen Einwand völlig zu entkräften. Das Verbum substantwum
^ Burguy, Gramm, de la langue d'oïl I, 261 führt zwar die Formen
jiriR, som als den Landschaften Normandie, Touraine und Poitou angehörig
anf, bringt aber keine Belege bei. Das einzige m. W. bisher aufgeführte Bei-
spiel (Lorentz S. 17) war som aus den früher irrigerweise zu dem Adamsspiel
gerechneten „Quinze Signes", V. 34 (ed. Grass, Roman. Bvbl, VI, Halle 1891);
aber auch dies ist in Fortfall gekommen durch die von Grafs eingeführte
ricbtíge Lesung : nicht corisea som (: devriom), sondern als Ein Wort coriscesom
(I. PI. Impf. Conj. von corocier); nur sind hierbei die Vokale 1 und e zu be-
anstanden; es wird zu lesen sein: corocissom,
* Verhaltniismäfsig am häufigsten allerdings, wie e» scheint, bei einem
ccntralfranzôsischen, also der eigentlichen Heimat von 'ons angehörigen Dichter,
Rutelyuf, der aber einer so späten Zeit (2. Hälfte des 13. Jahrh.) angehört, dafs
ans jenem Umstände unmöglich die Beeinflussung der Verbalendung durch die
Form sans, sondern eher die umgekehrte Beeinflussung gefolgert werden kann.
Aach die übrigen Denkmäler bezw. Dichter, aus denen Lorentz S. 17 die Form
sons aufführt {Äiousket, Gautier de Coincy, Richart le Bel) gehören, was
wohl zu beachten ist, erst dem 13. Jahrh. an; eine Ausnahme macht vielleicht
aar der Münchener Brut, aber die Abfassungszeit dieses Denkmals ist un-
acher; dieselbe wird von Vollmöller (S. XVIII seiner Ausg.) ungefähr in die
Zeit des Wace'sehen Brut (vollendet 1155), noch vor das allgemeinere Bekannt-
werden dieses Werkes gesetzt, aber diese Zeitbestimmung entbehrt der sicheren
Beendung, und die Möglichkeit ist keineswegs ausgeschlossen, dafs das
I>enkmal den letzten Jahren des 12. Jahrhunderts angehört; vgl. Jenrich: Die
Handart des Munchener Brut, Hallenser Dissert 1881.
18*
268 VERMISCHTES. II. ZUR GRAMMATIK.
reicht allein zur Erklärung nicht aus, und meine Ansicht geht da-
hin, dafs abgesehen von dem Anteil der von sumus stammenden
französischen Form (der nicht geleugnet werden soll) auch noch
andere Einflüsse bei Entstehung des o jener frz. Verbalendung im
Spiele waren, und zwar sowohl deutscher als keltischer.
Was zunächst den ersteren betrifft, so habe ich schon früher
(mündlich) die Ansicht ausgesprochen, dafs nicht nur, wie schon
Suchierj Grundrifs I, 6 1 1 vermutet hatte, das e der frz. Verbalendung
omes, die ja in den an das deutsche Sprachgebiet grenzenden
Landschaften heimisch ist, sondern auch der betonte Vokal dieser
Endung und überhaupt das o der franz. i. PI. -Endung mit auf
deutschem Einflufs beruht, nähmlich auf der ahd. Endung umis^
die nach Braune, Ahd. Gramm.^ S. 223 wahrscheinlich die älteste
der im Ahd. belegten Endungen der i. PL Prs. der starken sowie
eines Teils der schwachen Verba ist {wer/umis, frummjumês)', bei
den schwachen Verben auf on femer lautet die ursprüngliche En-
dung omis {salbômês)j und auch diese kann zur Erklärung der franz.
Endung mit herangezogen werden.
Während also deutscher Einflufs einmal im allgemeinen an
der Entstehung des 0 der franz. Endung, dann besonders stark an
der Bildung der nordöstl. Endung omes beteiligt erscheint, war
nach meiner Ansicht keltischer Einflufs beteiligt einmal im allge-
meinen an der Entstehung des 0 der franz. Endung, dann im be-
sondern bei der Bildung der westl. Endung om. Diese verkürzte
Endung des Westens kann ebensowenig lautlich erklärt werden
wie jene erweiterte Endung des Ostens und Nordens. Auch
G, Paris f der früher {Rom. VII, 622) den Versuch gemacht hatte,
beide Erscheinungen lautlich zu erklären, hat diesen Standpunkt
jetzt mit Recht als einen unhaltbaren aufgegeben, in seinem Artikel
über die i. PI, im Französ., Rom, XXI, 359. Beide den Lautgesetzen
widerstrebende Erscheinungen sucht er jetzt, im Anschlufs an andere
Forscher, durch die Analogie zu erklären: i. -omes erklärt sich
nach ihm durch die (selbst durch Analogie zu erklärende) Form
somes. Aber, so kann man fragen, wie kommt es, dafs -omes nur
im Nordosten heimisch ist, während doch somes überall die herr-
schende Form ist? 2. Die westl. Endung om erklärt er im Anschlufs
an W. Meyer (Grundrifs 1 , 366) so , dafs -s als charakteristisches
Zeichen der 2. Sg. und PI. gefühlt und daher in der i.PL, im
Einklang mit der s- losen i. Sg., fallen gelassen wurde. Aber auch
hier kann man ähnlich fragen: wie kommt es, dafs nur das West-
französ. diese Analogiewirkung zeigt und nicht auch die übrigen
franz. Dialekte ? W. Meyer hat diese Schwierigkeit wohl erkannt und
daher später (Gramm. II, 174) jene Erklärung durch eine andere
ersetzt, die aber noch weniger befriedigend erscheint^
1 Letzthin (Zeitschr. XVIII, 276) ist von Thurneysen und Batst wieder
der Versuch gemacht worden, die Formen somes und som (welche letztere
übrigens als thatsächlich vorkommend auch hier nicht nachgewiesen wird)
F. SETTBGAST, BILDUNG DES I. PL. PRS. IND. 269
Um nun meine eigene Auffassung darzulegen» führe ich zu-
nächst folgende Thatsachen aus der keltischen Formenlehre an.
In der i. PI. Prs. Ind. und Conj. der I. und U. Conjugation bietet
das Altirische als Endung der sog. conjunkten (mit Vorsilben ver-
bundenen) Form -am (gegenüber -em der IIL Conjug.), z. B. I. Con-
jug. 'ber am = laL ferimuSj /eramus; II. Conjug. 'Caram (ckaram) =
lat amamus, amemus (Zeufs-Ebel, Gramm. Celt. S. 427 — 28; Win-
discb, Kurzgefafste irische Gramm., Leipzig, 1879, S. 60).
Im britannischen Zweige der keltischen Sprachfamilie ist nun
aber das ursprüngliche a der genannten Endung in 0 übergegangen,
sodafs die Endung om entstand. Dieselbe ist im Kymrischen er-
halten im Conj. oder Optatif (carom == lat. amemus) y während sie
im Ind. hier in eigentümlicher Weise zu -wn (spr. un) umgestaltet
wiirde.1 Im Bretonischen hat sich aus dem als gemeinsame Grund-
lage für das Britannische anzusetzenden -om weiterhin, mit Anfügimg
eines/, 'Omp entwickelt, das in den alten Denkmälern und noch
gegenwärtig die herrschende Form ist, woneben aber noch in den
gegenwärtigen Dialekten auch das ursprüngliche ^om vorkommt,^
das in den ersten auf die Einwanderung der Britannier nach Ar-
morica folgenden Jahrhunderten gewifs die herrschende Form ge-
wesen ist
Meine Meinung geht also dahin, dafs diese britannische und
im besondem auch bretonische Endung om auf die Gestaltung der
I. PL im Fraazös. von Einñufs gewesen ist, einmal insofern als
dadurch der (auch durch andere Einflüsse hervorgerufene) Vokal
0 der in Rede stehenden französ. Endung gestützt und befestigt
wurde; andrerseits insofern als dadurch in den westfranzösischen
Dialekten an Stelle des lautlich geforderten Ausganges -ms {-ns)
der Ausgang -m eintrat
Diese letztere Erscheinung ist, wie bekannt, den westi. Dia-
lekten des Französischen mit dem Provenz. (nebst dem Katal.)
gemein, und auch hier, wo sie wie im Französischen den Laut-
gesetzen widerspricht, dürfte sie auf keltischen Einñufs zurückzu-
führen sein. Daneben kommt hier allerdings noch ein anderer
Einflufs in Betracht: der gotische, dessen Wirksamkeit ja gerade
auf diesem Gebiet der romanischen Sprachfamilie nicht befremden
kann. Ich meine die Endung am^ die bekanntlich der weit über-
lantUch zu erklären, und zwar durch Satzphonetik. Ihre Ausführungen haben
mich nicht überzeugt, und was im besondern die Entstehung der Form somes
betrifft, so scheint mir die von G. Paris (Rom. XXI, 353 — 54) gegebene Dar-
stdlong entschieden den Vorzug zu verdienen.
* S. hierüber Zeufs-Ebel, 1. c, S. 505, 508; ferner Brugmann, Grundrifs
der Tergi. Gramm. II, 1355, wo -wn erklärt wird als entstanden aus *-wfn
(/, d. h. der weiche labiale Reibelaut, hervorgegangen aus ursprünglichem m ;
n sttfiEgiertes Personalpronomen, = lat. nos).
' S. R. Schmidt, Zur keltischen Grammatik, Strafsburg 1891 (Leipziger
Dissertation) S. 11 — 12,
270 VERMISCHTES. lU. ZUR WORTGESCHICHTE.
wiegenden Mehrzahl der gotischen Verba in der i . PL Prs. Ind
eigen ist. £s konnten si'ch also hier zwei zeitlich getrennte Ein-
flüsse (altkeltisches und got. ^am) zu Einer Wirkung vereinigen.
F. Settegast.
III. Zur Wortgeschichte.
I. Romanische Etymologien.
I. Italien, ¿uglto.
Die auffallende Bezeichnung des siebenten Monats des Jahres
im Italienischen durch ¡ugh'Ot das doch zweifellos das lat. Julius ist,
will Körting, Lat. - roman. Wörterbuch, Paderborn 1891 (unter
Nr. 4488) „aus Tiulio (vgl. rum. tu/ü) also nach Anwachsen des
Artikels und Wegfall des anlautenden /, welches die, anlautend
nur im proklitischen gli sich findende Palatalisierung des / hätte
bewirken müssen, entstanden" wissen. Es ist aber merkwürdig,
warum gerade dieser Monat im Italienischen mit dem Artikel ver-
bunden gewesen sein soll, was z. B. bei giugno aus lat. Junius nicht
der Fall war und ebensowenig bei anderen vokalisch anlautenden
Monatsnamen, wie aprile^ agosto ^ ottobre zeigen. Mir scheint daher
viel plausibler die Ansicht Gröberes im Archiv f. lat. Le^ikogr. III 269,
dafs in luglio ein Uebergang des j in / stattgefunden habe , wie
auch sicil. lugltu zeige. Dafs dies der Fall gewesen sein mufs, ist
auch aus der Form des Wortes zu ersehen, wie es in den semi-
tischen Sprachen erscheint. So wird der römische Name Julianus
im Aramäischen z. B. im Talmud, nur in der Form Lultani wieder-
gegeben. Vgl. J. Levy, Neuhebräisches und chaldäisches Wörter-
buch über die Talmudim und Midraschim. II. Leipzig 1879 (S. 487
s. V. D^a'^JÎîA : Lulianus und '^i'^JÎ;^^ ' Luliani\ Es heifst nämlich im
Midrasch (Homilie) zum hohen Liede: „Die Israeliten in Egypten
wechselten nicht ihren Namen, Ruben und Simon kamen dorthin
und als Ruben und Simon zogen sie fort von da; den Ruben
nannte man nicht Rufus, den Juda nicht '^aì'^b'ìb, den Josef nicht
D'^taob (d. h. Lustus st. Justus) und den Benjamin nicht Alexander**.
Wie im Aramäischen erscheint der Name des Kaisers Julianus auch
im Syrischen und Arabischen in der Form: Luliäna, wie man aus
Nöldeke in der Zeitschr. der deutsch -morgenländ. Gesellsch. Bd. 28
S. 292 ersehen kann. (Vgl. auch Payne Smith : thesaurus Syriacus s. v.
Lultant). Höchst wahrscheinlich wird das / in Lulianus wie in
dem erwähnten Lustus mouilliert ausgesprochen worden sein, dem
j sich nähernd.
2. Italien, marcone Ehemann.
Das Wort soll nach Körting (a. a. O. s. n. 5110 Sp. 476 vgl.
Diez, Et Wtb,^ 465) „vielleicht" vom lat marcus „grofser Hammei**
J. B ABAD, ROMANISCHE ETYMOLOGIEN. 27 1
abstammen, „wenn man annehmen darf, dafs das Wort zunächst
obscön das männliche Glied bezeichnet habe'*, was, wie es in der
voraufgehenden Nummer (5109) heifst, bei span, macho, das sowohl
Mann als Hammer bedeutet, ebenfalls hätte der Fall sein müssen.
Dieser Bedeutungsûbergang aber findet sich auch in anderen
Sprachen und zwar im Semitischen sowohl, wie im Germanischen.
Im Hebräischen nämlich heiist der Mann ^si , dem aramäisch ^yi
TT ' - »
entspricht, die wie man längst gesehen, mit dem Verb, ^p^ pupugit,
confodit verwandt sind. Vgl. Fleischer in den Ergänzungsblättem
zur allgemeinen Litteraturzeitung 1838 (S. 155). „Wir stimmen
demnach'^, heifst es da, „Böttchern bei, der in seinen Proben alt-
testamentlicher Schrifterkläning (S. 207) nsi und n^^a (Mann und
Wdb) auch als sprachliche Correlate betrachtet, jenes gleichsam
0 TQVXfp:TJÇf dieses jy xQvxtftri oder to rpv^ìyrór, sinnlich
physische Ausdrucke, hergenommen vom Bau und Geschäft der
männlichen und weiblichen Gesctilechtsteile'^ Ja, im Arabischen
heifst dakar geradezu membrum virile. (Vgl. Gesenius Thesaurus
lingaae hebr. et chald. V. Testamenti 1. 1 Lips. 1835 S. 415. s. v. "laj.i
Denselben Begriffsübergang finden wir aber auch im Ger-
manischen. Bekanntlich spielt im Mythus und Cultus des germa-
nischen Gottes Thor der Hammer eine grofse Rolle, der, ursprüng-
lich das Symbol des Gewitters, des Donners und Blitzes, mehr und
mehr zu dem des Segens uud Heils wurde. (S. E. H. Meyer: Ger-
man. Mytholog. Berlin, 1891. (S. 208.) Thor ¡st aber auch Gott
der Hochzeit „Bei Pryms Hochzeit wurde Thors Hammer der
Braut auf die Knie gelegt . . . Hier bewirkt der Hammer wohl
nicht, wie gewöhnlich, Dämonenabwehr oder die rechtliche Besitz-
ergreifung , sondern hat phallische Bedeutung (S. Meyer a. a. O.
S.212). Uebrigens findet man die Begriffe „Mann" und „Hammer**
anch in einem anderen romanischen Nominalstamme vereinigt, so ist,
wenigstens nach Diez £t Wtb.^ p. 467 sp. ptg. marrone „Hammer**
vom lat mas, maris abzuleiten.
3. span, marrano.
Bei Diez (a. a. O. p. 467) heifst es über dieses Wort: „sp.
marrano : verflucht, verbannt, urspr. getaufter Jude von verdächtiger
' Die Ableitung von Friedr. Schwally (Zeitsch. f. die alttestamentl. Wissen-
schaft 189 1 S. 178) des Wortes "^3} von dem gleichlautenden Verbum, das
Dicht blofs „gedenken", sondern auch „anrufen" der Gottheit im Kulte be-
deuten und jenes die sexuelle Bedeutung bekommen haben soll, „weil im ganzen
semitischen Altertum nur der Mann die Fähigkeit besáis, selbständig Kult
auszuüben", scheint mir höchst zweifelhaft zu sein. Aus den Begriffen „denken",
ngedenken" ergeben sich leicht die von: „anrufen", „erwähnen", wie es im
Sanskrit z. B. der Fall ist , wo die Wurzel mnâ dieselbe Bedeutung hat wie
Wurzel man (gedenken), und mit dem Präfix à: „erwähnen", „anfuhren"
bedeutet, (s. Sanskrit -Wörterburch von Böhtlingk - Roth. T. V Sp. 930 s.v.
mnâ,) davon ganz abgesehen, dafs die nach Schwally auf den Kult sich
beziehende Bedeutung von "^SY (sakar) in der Bibel äufserst selten ist.
172 VERMISCHTES, m. ZUR WORTGESCHICHTE.
Bekehrung. . . . Nach einigen vom hebr. malah sich auflehnen,
nach Covarurvias vom sp. verb, marrar fehlschlagen, doch pflegt
sich das sufL -ano nicht mit verbis zu verbinden". Ein hebr. malah
in der Bedeutung sich auflehnen giebt es aber nicht (Sollte Diez
vielleicht maal : ^919 „sich einen Trug zu Schulden konmien lassen^
einen „Treubruch begehen" gemeint haben?). Körting (a. a. 0.
Nr. 5138: germ, marrjan) will jenes Wort von marra ableiten, „das
ja wohl nicht blofs „Hacke", sondern auch ein „gekrümmtes, zum
Verschneiden geeignetes Messer** bedeutet haben kann also von
marra in der Bedeutung einerseits ^marrare andererseits ^^marranus^.
Aber sowohl nach der Etymologie von Diez als nach der von
Körting sieht man nicht recht ein, wie marrano zu der Bedeutung
von „verflucht, urspr. getaufter aber des Glaubens verdächtiger Jude"
gekommen sein soll. Ich glaube daher, dafs die ältere Ableitung
des Wortes marrano^ die sich schon bei portugiesischen Historikern
findet, viel richtiger sei, und dafs seine ursprüngliche Bedeutung
nicht „getaufter Jude", sondern „gebannt", verflucht" gewesen seL
So heifst es schon bei Llórente (Histoire critique de l'inquisition
en Espagne I p. 142): „Les juifs se servaient entre eux (corne signe
de malediction) de l'expression hébraïque „Marranos" dérivée par
corruption des mots Maran atha „le Seigneur vient" Cet usage
fut cause, que les anciens Chretiens appelèrent par mépris, cette
classe de nouveaux fidèles la génération des Marranos ou la race
maudite. (S. Graetz, Gesch. der Juden VII 2 Leipzig 1875 S. 73
Anm. 3). Nun wird man einwenden, wie soll von einem Ausdrucke:
„der Herr kommt" ein Wort abgeleitet worden sein mit der Be-
deutung : „gebannt, verflucht" ? Allein das Wort fiacavad-a ist, wie
längst vermutet wurde, ganz falsch übersetzt worden.
Dieses viel umstrittene Wort kommt einmal im i. Korinther-
briefe (16, 23) vor; es heifst da nämlich: el xiq ov q>iXBÏ xòv
xvçior, rftm ápá^efia. Maçàv ád-á, (nach Lagarde, Ges. Ab-
handlungen. S. 39. Anm. I „mufs man ficcçccp ad-ä schreiben, oder
auf den Ruhm ein verständiger Mann zu sein verzichten"). Diese
oflenbar aramäischen Worte giebt die syrische Uebersetzung des
Neuen Testaments, die sogenannte Peschito, fälschlich wieder, mit
KnK pta d. h. „der Herr kommt", einer Redewendung, die gar nicht
in den Zusammenhang pafst; denn, wenn uns gesagt wird, dafs
sie sich decke mit der Phil. IV, 5 stehenden : b xvçioç èyyvq (vgl
Wetzer und Weite Kirchenlexikon ^ I. S. 295), so ist doch der Zu-
sammenhang des letzteren Satzes mit dem voraufgehenden hier,
an dieser Stelle, ein ganz anderer als I. Cor. 16, 2^. Es heifst
dort nämlich : xalçeta èv xvçlœ ncanore ' jtáXiv èçœ ^a/per« . to
èjiieixhç vfiœv yvœç&Tjtœ jtacíiv ¿vd-çœjtoiç 6 xvç. èyy.
Dafs übrigens das ¡laçavaQ-a schon in frühchristlicher Zeit
nicht verstanden wurde, zeigt seine Verwendung in der, aus dem
zweiten Jahrhundet stammenden, Aioaxr¡ tcSv óoíóexa axoçzoXœv
(ed. Bryennios c. 26). Wenn nun Bickell hier (laç. mit „Domine
noster veni" übersetzt (Ztschr. f. kath. Theologie 1884 S.403 Anm. 3),
J. BABAD, ROMANISCHB ETTMOLOGIBN. 273
SO dafs also fiaccai àd-à = fiaçav^a wäre und bedeutete : „o unser
Hen komme", wie Siegfried (Zeitschr. f. wiss. Theologie 1885 S. 128)
sagt, aramäisch als: Kn ps (vgl. auch Kautzsch, Grammat. des BibL-
Aiamaischen Leipzig 1884 S. 17412)» so bleibt die Frage immer
noch bestehen, wie pafst diese Uebersetzung zu den I. Cor. 16,26
vorhergehenden Worten : „wer nicht den Herrn liebt, sei verflucht"?
£s ist daher, wie gesagt, längst vermutet worden, dafs fiaça'
vad'á aus dem aramäischen Knc^nn^a, einer Nebenform des ara-
mäischen D^n („Bann, Fluch") abzuleiten sei, oder nach Graetz
(a. a. 0.) aus dem neuhebräischen : nK Dins oder in chaldäischer
db. aramäischer Form: n^ann^a: „du bist gebannt", entsprechend
dem Worte : ¿vá&Sfia, zu dem ersteres also ein erklärender Zusatz
wäre und in den Zusammenhang wohl passen würde. Doch sei
dem, wie ihm wolle; dafs aber fiaç, zur Zeit wenigstens als das
Wort Marranos in Spanien und Portugal geprägt wurde aus n»*nn«,
oder tnn abgeleitet wurde, läfst sich aus folgendem erweisen.
Luther nämlich läfst jenes aus hebr. macharam motha d. h. „zum
Tode verbannt" entstanden sein, eine Etymologie die nach Melanch-
thon im Commentar zur neutestamentlichen Stelle (Corpus Reform.
XV, p. 1192) von dem Converti ten Paulus Burgensis (ursprûngl.
Salomon Levi, Rabbiner in Burgos, 1352 — 1435) herstammen soll;
eine Ansicht, der seh auch ein Zeitgenosse Luthers, der schwei-
zerische Reformartor Bullinger in seinem : In priorem D. Pauli ad
Corinthios epsitolam commentarius Tiguri, 1534 (p. 224) sich an-
schliefst.
Aus diesem ¡lagavad-á nun, im Sinne von machramath „gebannt,
verflucht" bildete man in Spanien und Portugal das Wort Marranos
d.h. „der verfluchte". „In der Voraussetzung**, wie Graetz (a.a.O.)
sagt, „dafs die Neuchristen Jesus nicht liebten, wandte man auf
dieselben das Maranatha an". Ueber dieses vgl. auch Schmiedel
im Hand -Commentar zum N. T. II. Bd.'^ Freiburg i.B. und Leipzig,
1893. S. 208 Anm.
J. Bäbad.
2. Romanische Etymologien.
Prov. ban.
Diez hat die Frage, ob prov. ban^ bana, katal.¿aña „Horn, Hirsch-
geweih" zu ahd. barn „Knochen" oder zu kymr. ban (er schreibt
onricfatig bân) „Horn" gehöre, unentschieden gelassen, s. Wb. Ile
anter ban, R. Thumeysen , Keltoromanisches S. 90, „giebt zur Ent-
scheidung zwischen den beiden vorgeschlagenen Etymologien zu
beachten, dafs die keltischen Wörter auf einen Stamm benn- oder
bend- weisen", £• Mackel verzeichnet ban aus batn unter den zweifel-
haften Fällen, Frz. Stud. IV, S. 115, endlich Körting spricht sich
274 VERMISCHTES. HI. ZUR WORTGESCHICHTE.
mit Entschiedenheit fur germanischen Ursprung aus, Lat-Rom.
Wb. Nr. 994. Allein die Verknüpfung von prov. bona mit gCTm.
hain ist von Seite der Bedeutung wie der Laute abzuweisen. Das
provenzalische Wort bedeutet durchaus „Horn", das germanische
dagegen „Knochen", und „Horn" und „Knochen", sind zwei so
verschiedene Dinge, dafs sie im sprachlichen Bewufstsein nicht mit
einander wechseln, am allerwenigsten bei einer ländlichen Be-
völkerung, wie die Galloromanen gewesen sind. Sodann zeigen
prov. han nicht ha und katal. bari/i , dafs die Basis des romanischen
Wortes nicht han(<i) sondern hann(a) ist, da nur nn^ nicht aber n im
Prov. fest ist, im Katal. zu 9Í wird. Bedeutung und Konsonantismus
passen somit vortrefflich zu ir. henn, kjonr. han^ so dafs man sich
fragen wird, ob es nicht möglich sei, auch die Schwierigkeit, die
in der Wiedergabe von kelt e durch prov. a liegt, zu heben. In
der That ist es möglich. H. Zimmer hat nachgewiesen , dafs dem
4fischen en unter bestimmten Bedingungen im Kymrischen und im
Altgallischen an entspricht, nämlich in all den Fällen, wo das irische
m Vertreter von griech. a, germ, un ist, vgl. ir. cet aus cent, kymr.
cant, altgall. candetum [spatium centum pedum), griech. exazóv^ goth.
hund\ dafs dagegen dasjenige irische en, dem griech. ev , germ. 2»
zur Seite steht, im Kymrischen in lautet : ir. set aus sent, kymr. hini^
goth. sinps „Weg**, s. Zs. vgl. Sprachf. XXVII, 250, Anm. i. Daraus
folgt nun deutlich, dafs air. benn, kymr. ban im Gallischen bann'
lauten mnfste, folglich gerade den Vokal hatte, den prov. bana,
katal. bana voraussetzen. Wir haben also
urkelt. b^no- (oder bT^do").
gall, banno' kymr. ban ir. benn
I
prov. ban, bana.
Noch ist einem Einwände vorzubeugen. Man pñegt den alten
Namen des Gardasees, Benacus mit „versehen mit vielen Vor-
gebirgen" zu übersetzen , vgl. Revue celtique VIII ,111, A. Holder,
altkeltischer Sprachschatz unter Bênâcos^ A. Fick, Vgl. Wb.II* 168
unter benna. Allein die einzige Schreibung ist, wie man sidi aus
Holder leicht überzeugen kann, Benacus, griech. J?9yraxoç, also mit
en nicht mit enn, so dafs es sich als reine Willkür erweist, wenn
man, um eine Bedeutung zu gewinnen, von einer gut überlieferten
Form abweicht Aber selbst wenn Bennacus gesichert wäre, so
darf man doch nicht sagen, weil Bennacus „mit Vorgebirgen ver-
sehen" ein passender (?) Name für den Gardasee ist, so bedeutet
benno- „Vorgebirge, Horn", da wir ja keinen Anhaltspunkt dafür
haben, dafs diese Deutung des Namens die richtige sei. Und das-
selbe gilt von CantO'bennum, dafs Holder mit atbum (?) comu wieder-
giebt Selbst wenn benno' „Horn" heifsen würde, so wäre es doch
W. MEYER -LÜBKB, ROMANISCHE ETYMOLOGIEN. 275
merkwürdig, wenn ein Ort als caniobetmum ^ der daneben liegende
Berg aber als caniobennicus mons bezeichnet würde. Aus dem
überlieferten Verhältnis von Orts- und Bergname folgt doch offen-
bar, dafs der erstere der ältere ist, „Weifsenhom" ist aber für eine
am Fasse eines noch namenlosen Berges liegende Ortschaft ein
wenig geeigneter Name. Auch die Toponomastik hat ihre Regeln
und diese sprechen entschieden gegen die von Holder und andern
gegebene Deutung von Caniobennum (und nebenbei bemerkt, auch
von Benacus)^ daher sie nicht angeführt werden kann, um uns
über die Bedenken, die wir vom rein sprachlichen Standpunkte
aus gegen galL bmno- „Horn" haben müfsten, hinwegzuhelfen.
Combrus,
Es ist das Verdienst von Gaston Paris, als erster von den
Romanisten das mittel lateinische combrus „Verhau, Schutthaufen"
als Basis von ital. ingombrare^ frz. encombrer und dessen Sippe
aufgedeckt zu haben, s. Rom. XXIII, 263. Die Germanisten sind
uns darin merkwürdigerweise voraus, wie man aus Schade und aus
Klages fünfter Auflage imter „Kummer" entnehmen kann. Woher
stammt aber dieses combrusì
Das Lateinische bietet drei lautlich anklingende Wörter: com--
morariy das schon G. Paris mit Recht abgelehnt hat, combreium und
cttmercL, Was combreium „eine Binsenart" betrifft, so wird man wohl
annehmen können, dafs es ein älteres comber oder combra „Binse"
voraussetzt zu dem es sich begrifflich und formell verhält wie lomb.
ravea Brombeere zu lat rubus, s. Rom. Gramm. II, §479. Dieses
Primitivmn konnte in combrus stecken. Die Annahme ist aber wenig
wahrscheinlich, schon weil die Bedeutungen der zwei Wörter zu-
sehr auseinander gehen. Eher noch könnte combreium als „Binsicht"
zur Bezeichnung eines Sumpfes, eines Dickichts, eines Verhaues
verwendet worden und von da ein neues combrus gewonnen sein.
Aber auch das empfiehlt sich bei der grofsen Seltenheit von com"
breium und der engen Bedeutung, die das Wort angenonomen hat,
nicht
Ebenso wenig ist mit cumera anzufangen. Der Römer ver-
stand unter cumera oder -um einen Kasten für die Utensilien der
Brant oder für Getreide und zwar soll er aus Weidenflechtwerk
bestanden haben. Um von hier aus zu combrus zu gelangen, müfste
man in diesem letzteren eine Art „Schanzkörbe" sehen, was wiederum
kaum annehmbar ist
Versagt so das Lateinische, so scheint das Germanische eher
Auskunft zu bieten. Kluge hält „Kummer", das erst mittelhoch-
deutsch ist, und engl, cumber^ das ebenfalls erst im Mittelenglischen
auftritt, für germanisch , frz. encombrer u. s. w. für daraus entlehnt.
,J)enn zu der jüngeren Form mit r finden wir im Angls. und
Nord- eine Nebenform mit /: anord. kumbl „Grabhügel". Allein
die Verbindung von kumhl und „Kummer" leidet an derselben
I
276 VERMISCHTES. IIL ZUR WORTGESCHICHTE.
Schwierigkeit wie die von cumtüus und encombrer: die Bedeutung
pafst nicht recht und der Wandel von / zu r ist unerklärt Die
historischen Verhältnisse scheinen mir vielmehr darauf zu weisen,
dafs das mhd. , mengl. Wort romanischen Ursprungs ist und dafs
das anord. kumbl fern zu bleiben hat.
So bleibt das Gallische. »»Les langues celtiques ne nous four-
nissent aucune ét3inologie assurée'* schreibt G. Paris. Der Aus-
spruch ist bei der gegenwärtigen Beschaffenheit der lexikalischen
Hilfsmittel für die Kenntnis der neukeltischen Idiome wohl etwas
verfrüht, aber selbst wenn er seine Richtigkeit hätte, wäre daraus
kein Moment gegen galKschen Ursprung von combrus zu gewinnen.
In der That glaube ich ihn wahrscheinlich machen zu können.
Dem lateinischen con/ero entspräche gall, kombero, ein zugehöriges
Nomen würde komboro- oder kombero' (vgl. griech. úvfig>OQá neben
CVfiçéçœ) lauten. Komhero hätte „zusammentragen, zusammen-
bringen", conferre^ congé rere bedeutet, komb - ro also congeries ^ eine
Bedeutung, die für combros ganz gut pafst Wir haben also aus
Elementen, con und bero^ die in allen keltischen Sprachen sich
grofser Verbreitung erfreuen nach einem in allen keltischen Sprachen
wirksamen Bildungsgesetze ein gallisches Wort gewonnen, das der
Grundlage des französischen in Form und Bedeutung entspricht, das
also sehr wohl bestanden haben kann. Nun fmdet sich thatsäch-
lich ein irisches commar 'Zusammentreffen von Thälern, Strömen,
Wegen', kymr. kymmer Uonfltwium\ die auf ein kombero „Vereini-
gung** weisen, vgl. Fick, Vergi. Wb. 11* 87, sodafs also ein urkel-
tisches komberO' „das Zusammentragen** bestanden haben wird, das
im Gallischen seine Bedeutung in anderer Richtung spezialisieit
hat als im Irischen und Britannischen.
Was das Verbreitungsgebiet des romanischen Wortes betrifft,
so möchte ich in Ergänzung des von G. Paris Zusammengestellten
noch folgendes bemerken. Ich halte es nicht für ausgeschlossen,
dafs ingombrare und sgomberare Gallizismen sind, namentlich das
letztere, da sich so das g am ungezwungensten erklärt Die ab-
solute Tonlosigkeit, die in gonfiare^ sgoménto den Wandel von c zu
g ermöglichte (Ascoli, Arch. Glott XIV, 454) liegt in sgamberò,
sgomberare nicht vor, französisches c in italienischem Munde durch
^wiedergegeben findet sich auch sonst, vgl. Ital. Gramm. S. 96.
Auch aspan, descombrar Berceo S. Mill. 30 stammt wohl wie so vieles
andere im altspanischen Wortschatze aus Frankreich. Das portu-
giesische combro, comoro^ „Hügel** liegt in der Bedeutung zu sehr
von den anderen romanischen Wörtern ab, deckt sich andrerseits
so genau mit cumulus (die portugiesischen Lexikographen bezeichnen
es gradezu als synonym mit cumulo) , dafs man an Zusammenhang
glauben möchte, sei es nun, dafs das Wort gelehrt ist, sei es, dafs
wie mammula im Span, zu mambla wurde, so cumulu im Portug.
zu comblOy woraus notwendigerweise combro^ vgl. Rom. XIV, 12.
G. Paris nennt noch ein portug. cômbona , das jedoch in dieser
W. METER -LÜBKB, ROMANISCHE ETYMOLOGIEN. 277
Fonn, wie «'•«''. zeigt, nicht portug. sein kann. Coelho, Vieira und
H. Michaelis schreiben comòóna, comhoa^ camòàa, womit auch nur
der Schatten eines Zusammenhanges mit gall, comhro- oder portug.
comhro dahinfallt
Von den andern von G. Paris besprochenen Wörtern scheint
mir span, combos „Fafslager^* identisch mit dem ebenfalls aus dem
Gallischen stammenden Adj. combo „gekrümmt", da die Hölzer auf
welchen die Fässer liegen notwendigerweise auf der einen Seite
gebogen sind, und auch das afrz. Adj. combre wird nichts anderes
sein als prov. comb y span, combo. Vgl. zu dem Adj. combo Thum-
eysen, Keltoromanisches 255.
Aspan, engtudai,
Berceo gebraucht dreimal ein Wort engtudai, über dessen
Bedeutung ein Zweifel kaum bestehen kann, das denn auch Sanchez
schon richtig mit libertad , soltura übersetzt hat Man lese die
betreffenden Verse:
a los encaptivados que diese enguedat S. Dom. 76 b.
saliemos de prisión^ enguedat recobramos Loor. 1 1 8 b.
Uüö muchos cativos por dar lis enguedat Loor. 134 a.
Gründlichere Kenner der alten Sprache können vielleicht noch
andere Belege geben, die uns über die Häufigkeit des Wortes
belehren, doch zeigt schon die Lautform, dafs es durchaus volks-
tümlich ist. Nun aber die Etymologie? Ich finde nirgends einen
Versuch, glaube aber denen, die das Wort überhaupt kennen, nichts
Neues zu sagen, wenn ich es auf aequitas zurückführe, woraus *eguedat
und weiter enguedat mit jenem Wechsel von e^ und «2-, den Ascoli
Zuerst (Arch. Glott III, 442 ff.) in das richtige Licht gesetzt hat.
Was die Bedeutung betrifft, so ist offenbar auszugehen von aequitas
in juristischem Sinne „das billige Verfahren im Gegensatz zum
streng positiven Rechte (zum /w), die Billigkeit", [eguedat steht
Appollonio 373 d.]
Franz. /ade.
Wenn jeder Verständige in der Frage, ob bei Etymologien
die Lautgesetze oder die Bedeutung der mafsgebende Faktor sei,
sofort sich zu Gunsten der ersteren entscheiden wird, so läfst sich
doch nicht leugnen, dafs nicht nur die Bedeutung mehr Berück-
sichtigung verdient als sie mitunter erfährt, sondern vor allem, dafs
ofl ein lateinisches und ein romanisches Wort (um auf diesem
Gebiete zu bleiben) in ihrer Bedeutung und im Allgemeinen in
ihrer Lantgestalt sich so decken, dafs man allen anderen lautlich
rielldcht tadelloseren Ableitungen ein Kopfschütteln entgegen bringt
und trotz lautlicher Schwierigkeiten an einem ich möchte sagen
sidi gewaltsam aufdrängenden Zusammenhang festhält Hieher
gehört íraiíz./ade in seinem Verhältnis zu fatuus.
278 VERMISCHTES. III. ZUR WORTGESCHICHTE.
Lautliche Bedenken sind es gewesen, die G. Paris vor langen
Jahren veranlafsten, fade mit vapidus zu verknüpfen, wodurch aller-
dings ein berechtiger Einwand, der gegen die Herleitung SLUs/atuus
mit Bezug auf den Stammauslaut sich erheben mufste, beseitigt,
zugleich aber ein anderer mit Bezug auf den Anlaut geschaffen
und die semasiologische Seite vernachlässigt war. Das hat G. Paris
später selber gefühlt und Rom. XVII, 288 Anm. sich dahin geäufsert,
dafs *vade aus vapidus unter Einflufs von fatuus entstanden seL
Dagegen liefse sich vom formalen Standpunkte aus nichts sagen,
da derartige Beeinflussungen vorkommen, aber die Bedeutung erregt
immer noch Bedenken.
G. Körting, Lat.-rom. Wb. Nr. 3169 hält 2Jí fatuus fest, da
„der Uebergang von v^ zu/- durchaus unannehmbar*' sei, hat also
einmal die spätere Âeufserung von G. Paris übersehen, hebt sodann,
was er doch hätte thun müssen, die Schwierigkeiten nicht, die sich
der unmittelbaren Vergleichung von fatuus und fade entgegen-
stellen.
Im Dictionnaire générale wird vapidus angegeben, ohne dafs
der Bedeutungsübergang von „éventé" zu „insipide" erklärt würde.
Endlich Th. Braune , der mit Recht Anstofs nimmt eben an .
der Verschiedenheit der Bedeutung, denkt an germanischen Ursprung,
s. Zeitschr. XVIII, 515, doch dürften die germanischen Wörter, die
sich soviel ich sehe nicht weit hinauf verfolgen lassen, französische
Lehnwörter sein, was auch Kluge für das Deutsche annimmt Mit
Bezug auf das Holländische lehnt Franck, Etymologisch woorden-
boek unter vadsig die Annahme der Entlehnung nur darum ab,
weil die Herkunft von írz. fade ungewifs sei, fügt aber ausdrücklich
hinzu, ein germ. Stamm fad werde durch keine altgermanische
Sprache gesichert Der Einwand Braunes , dafs fade noch nicht
altfranzösisch sei, wird durch die im Diet, général beigebrachte
Stelle aus dem Tristan direkt wiederlegt.
Gerade diese Tristanstelle zeigt uns auf das Deutlichste, dafs
fade in der Bedeutung nur fatuus entspricht, nicht vapidus^ das im
Lateinischen kahnigen Wein bezeichnet und einmal von Persius
übertragen mit pectus verbunden wird, wieder im Sinne von „ver-
dorben". Im Tristan aber heifst es
hocieZy meseauXy desfait et fades I, 3679,
was zu lateinisch fatuus „einfalltig, blödsinnig, narrenhaft" sehr gut
pafst Nun die lautliche Frage. Das Lateinische besafs nur wenige
Wörter auf -uus : mortuus^ innocuusr vacuus, continuus, Carduus, noctua,
pascuum und einige andere. Der Ausgang war nun wegen seiner
Seltenheit, wegen seiner Tonlosigkeit und weil ihm keine bestimmte
Funktion innewohnte, der Umprägung ausgesetzt, es konnten häu-
figere, mit bestinmiterer Bedeutung versehene Suffixe an seine Stelle
treten. So haben wir pasculun\ ita\. pascolo, noctuta: ital. nottola u. s.w.,
wo lautliche Vorgänge im Spiele sind; wir haben portug. cardeo,
W. MB7RR-LÛBKE, ROMANISCHE ETYMOLOGIEN. 279
das ein cardinu statt carduu voraussetzt, wir haben sard, innokidu^
das ein tnnocidus darstellt. So meine ich ist auch ein fatidus aus
faluus sehr wohl denkbar, das nun zu dem französischen fade vor-
trefiflich pafst, wenn wir nur annehmen (und ich wûfste nicht, was
dieser Annahme entgegenstände), dafs es erst gebildet wurde, als
fátiáití schon niüus lautete. Dafs die Synkope des Nachtonvokals
in nitidus sehr viel älter ist als in sapidus , rapidus^ muccidus, ist
bekannt und bedarf keiner langen Erörterung ; so lange aber neben
miiu die genannten andern auf 'idus (man beachte zwei mit a im
Stamme) bestanden, war auch eine Umgestaltung von fatuus zu
*faiidus möglich.
Als Stütze für die Herleitung von fade aus vapidus hat N. du
Puitspelu ein dialectisches vadu beigebracht, das den Sinn von frz.
fade habe und ^vapidosiis wiedergäbe, s. Diet. Lyonnais S. 42 1 und
Rom, XVn, 287. Allein während sonst die Adj. auf -k (lat -osus)
in Lyon und den angrenzenden Mundarten von Forez, denen vadu
angehört, das Fem. auf "uza bilden, lautet dasjenige von vadu viel-
mehr vadusi. So lange also diese Unregelmäfsigkeit nicht erklärt
ist, mufs der Ursprung von vadu als unbekannt bezeichnet, dem
Worte also jede Beweiskraft für die Entstehung von frz. fade ab-
gesprochen werden.
Ostfranz, guy.
Im Lyoner Yzopet, 124, findet sich das Wort gotUe „Pfütze",
das Förster in einer Anmerkung zu dem Verse aus alter Zeit nicht
weiter belegen kann, das auch Godefroy nicht verzeichnet, das aber
Förster heute im Jura und im Dauphiné nachweist. Die Grenzen
sind wohl noch zu enge, ich finde nördlich vom welschen Beleben
gt^ó in Le Tholy (Adam Les Patois Lorrains S. 255), nach dem
Zentrum hin ist gueyç „boue, vase, eau bourbeuse" im Morvan nach
De Chambure, der auch Ortsnamen wie Les Gouilles in Burgund,
Les Gouiüons im Département Eure - et - Loire nachweist, wohl der
westlichste Ausläufer, im Süden zeigen gd6ç *mare d'eau' in Vionnaz,
guyç 'flaque d'eau, petite mare où la boue séjourne' in Albertville
(Savoyen) und guy^ g^y<i 'pozzanghera' in Piémont nach St Albino
die weite Verbreitung. Weiter östlich und nördlich finde ich das
Wort nicht mehr. Unterliegt somit Bedeutung und Verbreitung
keinem Zweifel, so finde ich dagegen bei Foerster und bei Körting
über die Etymologie nichts und die Verknüpfung mit ital. gola
oder engl, io gully (De Chambure) oder mit kelt. go „Wasser**
(Bridel) oder mit einem onomatopoetischen »/, oV (Nizier du Puits-
pelu) sind ohne Weiteres abzulehnen. Die zunächst erreichbare
Grundlage aller französischen Formen ist golya^ g¥^y^ und gülia
wäre nun auch die fränkische Entsprechung des mhd. gülle „Lache,
Pfütze*', so dafs also in diesem fränkischen Worte ein zu der Form,
der Bedeutung und der geographischen Verbreitung des fran-
zösischen Wortes trefflich passendes Etjrmon gefunden ist Das
haben übrigens schon die Verfasser des schweizerischen Idiotikons
28o VERMISCHTES. IH. ZUR WORTGESCHICHTB.
gewufst, wenn sie II, 223 zu dem noch heute in der Schweiz durch-
aus lebenskräftigen »,Gülle" bemerken: „Ein echt alem. W., das in
der Schweiz seine eigentliche Heimat und reichste Ent<ung hat,
wie sein Eindringen zu den romanischen Nachbarn (frz. la golha^
gollie^ gouilles^ rätorom. la gilla) beweist". Was übrigens das zuletzt
angeführte gilla betrifft, so ist es natürlich bedeutend später ent-
lehnt als seine ostfranzösischen Vettern, da es ein schon um-
gelautetes gülle voraussetzt
afr. isnele pas.
Dais das afr. isnele pas „sofort" eigentlich „schnellen Schritts"
bedeute hat Diez Gr. 11,472 ausgesprochen und damit wie es
scheint allgemeine Zustimmung gefunden: Körting erwähnt nichts
und Zeitlin , Zeitschr. VII , 2 1 wiederholt die Diezsche Auffassung.
Und doch begegnet sie schweren Bedenken, die dem Meister
selber nicht unbekannt waren, die zu heben er aber, wie mir
scheint, keine glückliche Hand hatte. In der Anmerkung zu der
betreffenden Stelle nämlich heifst es, nachdem im Texte isnel
pas gegeben ist, „auch mit Einmischung des Artikels venir ignei le
pas wie venir les sauiz menulz (mit schnellen Sprüngen) G. Ross.;
hieraus entstellt die häufige Schreibung ignele pas für ignei le pas.^
Dagegen ist nun aber mancherlei zu sagen. Die gewöhnliche und
älteste Form des Wortes ist isnele pas, vgl. als eines der frühesten
Beispiele IV Livre 82 und Burguy II , 298 , Godefroy s.v. Jsnel
pas ist viel jünger, es findet sich nicht, wie Diez irrtümlich sagt,
bei Benoit sondern in dem Thomasleben, das F. Michel im 3. Bd.
seiner Ausgabe von Benoits Chronique abgedruckt hat, einem Texte,
der als spät anglonormannisch nichts beweist, vgl. Suchier, S. Auban
S. 39, und dasselbe gilt von dem zweiten Beispiele für igîul pas,
das Godefroy bringt, so dafs sich ignei pas als aus ignele pas ent-
standen erweist. So bleibt also isnele pas oder isnel le pas übrig.
Wiederum aber ist von diesen zwei Formen die zweite die später
und seltner belegte, also wohl eine jüngere Zerlegung von Schreibern,
die sich die scheinbar weibliche Form des Adjektivums nicht zu-
recht legen konnten, und selbst weim sie öfter vorkäme, so würde
doch isnel le pas eine Wortstellung aufweisen, die ganz ungewöhn-
lich wäre. Zu dem , wenn man isnel le pas sagte , weshalb denn
nicht auch chaut le pas sondern chaut pas^ was meines wissens
allein vorkommt?
Die altfranzösische Grammatik oder das Lexikon wird also
unter die zeitbestinmienden Adverbien nur isnele pas aufnehmen,
der Etymologe aber wird sofort erklären, dafs das nicht eine Bil-
dung aus isnel und peu sei , die sich clumt pas vergleichen lasse,
sondern wird nach einer anderen Deutung sich umsehen müssen.
Gleichbedeutend mit isnele pas ist bekanntlich en es le pas^ dessen
Zurückführung auf in ipso ilio passu nach keiner Seite hin Bedenken
entgegen stehen. Dieses en es le pas scheint nun in seinen zwei
ersten Silben frühzeitig unverständlich geworden zu sein imd eine
W. MEYER-LÜBKB, ROMANISCHB ET7MOLOGIBN. 28 1
volksetjmologische Anlehnung an isrul erlitten zu haben, bei der
das vortonige e ruhig stehen bleiben konnte, da eine völlige, syn-
taktisch korrekte Umgestaltung zu ünel pas einen von m es U pas
verschiedenen Ry thmus gegeben und eine Lautverbindung (/ -{• Kons.)
hervorgerufen hätte, die zur Zeit, da die Umdeutung stattfand,
nicht mehr existierte, also unsprechbar war. Zur letzten Bestätigung
mag noch angeführt werden, dafs bei Texten, die in mehreren Hand-
schriften überliefert sind, oft ein älteres m es le pas durch isneU
pas ersetzt wird, so im Aeneas 145.
W. Meyer -LüBKE.
Zcitscfar. £ rom. Phfl. XIX.
19
BESPRECHUNGEN.
Istoria limbiï romîne de Alexandra Philippide. Vol.1.: PrinàpH de
istoria limbit Jassy 1894, V4-346 S. 8®.
Der erste Band dieser Geschichte der rumänischen Sprache fährt den-
selben Titel wie das allen Sprachforschern bekannte Buch von Paul „Principien
der Sprachgeschichte'* und behandelt, so wie dieses, die Ursachen des Sprach-
wandels.
Der Gedankengang des Buches ist folgender. (§ i) Veränderlichkeit der
Sprache in der Zeit, ihre Verschiedenheit von Ort zu Ort und von Person zn
Person. (2) Grenzen und Uebergänge zwischen Mundarten. (3) Die Sprache
ist nichts angebomes, sondern etwas erworbenes. (4) Die Vorstellungen stehen,
wie die Dinge selbst, in mannigfachen Beziehungen zu einander; den Vor-
stellungen entsprechen BegriiFswörter , den Beziehungen Formworter und
grammatische Formen. Sprachgebrauch und gelegentliche Rede. (5) Der
Sprachgebrauch ist verhältnismäfsig beständig, aber doch nach Zeit und Ort
verschieden. Zufolge des Dranges nach einem festen Sprachgebrauche sucht
man sich eine Normalsprache anzueignen, die Gemeinsprache; das ist aber
nur ein Ideal, dem man sich mehr oder weniger nähert, und sie ist gleich-
falls, wenn auch langsamer , veränderlich , und zwar verändert sie sich (6) zu-
folge der Aenderungen in der gelegentlichen Rede. (7) Der Sprachwandel
geht gewöhnlich unbewufst vor sich, kann aber auch ins Bewufstsein treten;
seine Ursache kann im Körperlichen und im Seelischen liegen. (8) Weil die
Ursachen des Sprachwandels oft Lautkörper und Bedeutung zugleich treffen,
so lassen sie sich nicht etwa von diesem Gesichtspunkte aus einteilen.
(9) Die Ursachen des Sprachwandels in der gelegentlichen Rede sind:
Bequemlichkeit, Verdeutlichung und Gesetzgebung.
(10) Die Lautbildung ist ein so vielfach zusammengesetzter Vorgang,
dafs nie ein Laut einem andern völlig gleich ist. Kommt eine Lautverände-
rung nach derselben Richtung oft und bei vielen Personen einer Sprachge-
meinschaft vor, so kann sie zu einem Merkmale einer Mundart oder der
Sprache eines ganzen Volkes werden, (ii) Ein Lautwandel kann mehr oder
weniger allgemein sein, gesetzmäfsig ist er immer; Ausnahmen giebt es nur
scheinbar, und sie beweisen nur, dafs das Lautgesetz zu allgemein gefafst war.
(12) Die Lautgesetze haben nur eine zeitliche Geltung. (13) Der Lautwandel
kann von der Lautumgebung unabhängig oder (14) durch sie bedingt sein
(Assimilation, Dissimilation und deren Abarten). (15) Ein Laut kann allmäh-
PHILIPPIDEy ISTORIA LDIBlI ROMÎNE. 283
Hch verschwinden (Apokope, Synkope) oder (16) sich allmählich aus einem
unmerklichen Ansätze (ans Gleitlauten und Beilauten) entwickeln (Prothese,
Epenthese, Epithese) oder (17) sich in zwei Laute spalten (Diphthongierung)
oder (18) sich auf Kosten eines verschwindenden Nachbarlautes verlängern
(Ersatsdehnung). (19) Nach diesen Kategorien wird in sprachgeschichtlichen
Untersuchungen der Sto£f eingeteilt
(20) Die Bedeutung eines Wortes ändert sich allmählich mit dem Wechsel
der durch die Erfahrung gebotenen Vorstellungen, sie wird auch durch die
figürliche Verwendung des Wortes verändert; (21) es giebt also einen histo-
rischen und einen poetischen Bedeutungswandel. (22) Der Bedeutungswandel
trifft sowohl Begriffsworter als Formwörter und grammatische Formen, und
zwar wird dabei die Wortkategorie entweder gewahrt oder nicht. Die Ver-
änderung besteht in der Erweiterung oder der Verengerung des Inhaltes.
(23) Seltenere Wörter folgen oft der Analogie häufigerer, (24) und zwar
nm so leichter, je gröfser die Aehnlichkeit mit diesen ist.
(25) Zwei Wörter oder Constructionen, die sich dem Sprechenden gleich-
zeitig darbieten, können zu einer Einheit verschmolzen werden.
(26) Unwillkürlich, blofs unter dem Eindrucke von Empfindungen her-
vorgebrachte Laute finden wir bei dem Ertrinkenden, dem Kinde, dem Ur-
menschen, dem Tiere. (27) Diese Laute sind entweder blofse Reflezlaute oder
Nachahmungen. (28) Solche gelegentliche Laute, bei ähnlichem Anlasse in
ähnlicher Weise oft hervorgebracht, werden zu Wörtern (Urschöpfimg) und
(29) unterliegen dann sofort den Gesetzen des Sprachwandels. Je mehr Wörter
einer Sprache zu Gebote stehen, desto seltener wird die Urschöpfung, sie hört
aber nie ganz auf.
(30) Wörter, die im Sprachbewufstsein ohne Verwandtschaft dastehen,
sind der ganzen Wucht des Laut- und Bedeutungswandels ausgesetzt, während
die anderen durch die Analogie ihrer Verwandten vor gröfseren Entstellungen
geschützt werden. (31) Auch Wortgruppen können isoliert werden. (32) Das
isolierte Wort kann leicht in eine falsche Beziehung gebracht, umgedeutet
werden, (33) so besonders Fremdwörter. (34) Die Phasen der Isolierung.
(35) Welcherlei Formwörter und grammatische Formen (im Rumänischen)
ans Wörtern durch Isolierung entstanden sind. (36) In allen indogermanischen
Sprachen entstehen so Formen aus Wörtern, und es sind vielleicht alle Formen
ebstens auf diesem Wege entstanden, nur die ältesten, (37) nämlich die fur
das Geschlecht und fur die Concordanz sind, wie die Attraction und Assi-
milation in Tempus und Modus, nur aus der Anologie hervorgegangen.
(38) Wurzelperiode der Sprache ; agglutinierende Sprachen. Ein Ueberbleibsel
der Wnrzelperiode in unsem Sprachen ist die Interjection.
(39) ^^s Gesprochene entspricht nicht immer genau dem Gedachten,
(40) manchmal nur scheinbar nicht. ElUpse. (41) Der Widerstreit zwischen
Rede und Gedanken zeigt sich dann deutlich, wenn das der sprachlichen
Form nach Bestimmte (z.B. das Subject) den Satzton hat, also augenschein-
lich vielmehr die Bestimmung (Prädicat) ist. Die Wortstellung ist da kein
sicheres Kennzeichen.
(42) Ebemnais herrscht in der ganzen Natur, in allem Geistigen, selbst
m der freien Poesie. (43) Nach Ebenmafs strebt auch das Volk in seiner
19*
284 BESPJEŒCHUNGEN. TH. 6ÀRUNER,
Sprache. (44) Daher mancher Sprachwandel; doch ist in solchen Dingen der
Nachweis meist schwer zu erbringen.
(45) Zuweilen ist es für die Sprechwerkzeuge bequemer, die Aufeiii*
anderfolge von Lauten umzukehren. (46) Arten der Metathese nach Miklosich.
(47) Die Sprache jedes' Menschen ist durch die seiner Umgebung be-
einflufst: (48) Sprachmischung. (49) Der Einflufs zwischen den einzelnen
Menschen entzieht sich meist der Beobachtung; der zwischen verwandten
Mundarten ist oft schwer nachweisbar, (50) leichter der zwischen verschiedenen
Sprachen, wiewohl auch da nicht ohne Schwierigkeiten. (51) Die Entlehnung
erfafst am häufigsten Begriffswörter, dann Suffixe, auch Laute, selten andere
grammatische Formen und Fürwörter; sie bezieht sich auf den Lautkörper
sammt seiner Bedeutung, seltener blofs auf die Bedeutung. (52) Das Lehngnt
wird der Sprache völlig einverleibt; anderes fremdes Sprachgut bleibt fremd
und mehr oder weniger unverändert. Zweisprachigkeit. (53) Eigentliche
Mischsprachen.
(54) Je mehr ein Volk Begriffe scheiden lernt, desto feiner mufs sich
dann auch seine Sprache ausbilden. (55) Die Sprache verändert sich immer
mit dem Vorrate an Vorstellungen. (56 — 57) Daher der beständige Zuwachs
und Abgang von Wörtern und der spärlichere, aber für die Charakteristik
der Sprachen wichtigere Umsatz an Formen und Formwörtem.
(5 g) Der Entwicklung des Denkens hinkt die Sprache nach, sie begünstigt
die Differenzierung der Wörter und Formen, um der viel weiter fortgeschrit-
tenen Differenzierung im Denken nachzukommen. (59) Das Bewufstsein ist
übrigens dabei wenig beteiligt. Die Mittel dazu sind: Verhütung eines der
Verständlichkeit schädlichen Sprachwandels, Ausnutzung des schon durch-
geführten Sprachwandels und Herbeiführung neuer Veränderungen.
(60 — 63) Der Einflufs des Willens auf den Sprachwandel ist sehr ge-
ring, meistens tritt er gesetzgebend auf und mit geringem Erfolg.
(64) Die Schriftsprache weicht immer mehr oder weniger von der ge-
sprochenen Sprache ab. (65 — 66) Daher die Unsicherheit der Schlüsse aus
den alten Schriften auf die Sprache jener Zeit. (67) Wortschrift, Silbenschrift,
Lautschrift. (68) Die Lautschrift kann, wenn sie für die Einheimischen be-
stimmt ist, viele Lautunterschiede vernachlässigen. (69) Eine schlechte Schrei-
bung schadet nur dem künftigen Sprachforscher, der aus der Schreibung anf
die Aussprache schliefst. (70 — 77) In der Schreibung strebt man nach Be-
ständigkeit, Ordnung und Ebenmafs, aber der Sprachwandel läfst sich nicht
aufhalten. (72) Die drei Bestrebungen werden zuweilen sehr übertrieben. Eine
Schreibung ist nur dann gut, wenn sie einigermafsen der Aussprache ent-
spricht (73) Es giebt eine phonetische, eine etymologische, eine pseudo-
phonetische und eine pseudoetymologische Schreibung; die zweite und die
vierte kann einen Sprachwandel zur Folge haben.
Es ist dies meines Wissens die erste systematische Behandlung dieses
Gegenstandes in Rumänien und daher ohne Zweifel eine für die Sprach-
forschung in jenem Lande sehr wertvolle Leistung. Aber auch aufserhalb
Rumäniens wird schon der vorliegende erste Band ein nicht geringes Interesse
ansprechen dürfen, und zwar weniger wegen der Vergleichung der darin
vorgetragenen Lehren mit denen Pauls und der Vergleichung des darin ein-
gehaltenen Lehrganges mit dem bei Paul, als durch die Einzelheiten, die der
PHILIPPIDE» ISTORIA LIMBI! ROMÎNE. 285
Vf. den 73 Paragraphen zamteil sehr reichlich angefügt hat. So findet
man S. 16 — 42 einige Punkte aus der rumänischen Lautlehre behandelt^
S. 43— 52 Beispiele für den Bedeutungswandel im Rumänischen, S. 54 — 81
Analogisches im Rum., vorwiegend in der Flexion und der Wortbildung,
S. 91 — 109 rum. Wörter, Präfixe und Redensarten, bei denen der Vf. die
Isolierung wirken sieht, S. 149— 167 entlehnte rum. Suffixe, mundartliche Aus-
sprache unter fremdem Einflüsse , Wiedergabe fremder Laute in rum. Lehn-
wörtern, Einilufs fremder Sprachen auf die Bedeutung rumänischer Wörter,
S. 174 — 209 eine Zusammenstellung zahlreicher Eigentümlichkeiten des Rum.
in den Mitteln der Wortbildung und der Syntax gegenüber dem Latein,
S. 210 — 217 Fälle von Differenzierung, Synonyme, Zwillingswörter u.a.
Der Vf. läfst sich nicht durch die Schranken der Lehrbuchform beengen,
sondern bietet dem Leser Erholung durch mitunter ausführliche Betrachtungen
ober Volkscharaktere, die menschliche Gesellschaft und andere über den
Rahmen seiner Aufgabe hinausreichende Gegenstände. Auch der Polemik
bt mehr Raum gegönnt, als man in einer Schrift erwarten würde, die (in dem
etwas pessimistischen Vorworte) der noch nicht in Parteien und Secten ein-
gesponnenen Jugend gewidmet wird.
Ein alphabetisches Verzeichnis erleichtert die Auffindung der mehr als
4000 rum. Wörter, Suffixe und Präfixe, die als Beispiele angeführt oder näher
besprochen sind.
Zur Beleuchtung der Lehrsätze sind hie und da kleine Abhandlungen
aus der rum. Grammatik gebracht, die man vielmehr im 2. Bande suchen
wurde; es sind nicht nur mehr Beispiele als nötig, sondern ab und zu auch
recht unsichere Fälle angeführt, z.B. unter den Beispielen für â (S nach der
gewöhnlichen Schreibung) aus unbetontem a (S. 17) pdsâre von einem lat.
passar em (vgl. S. 59). Ich meine, dafs man derlei Besonderheiten aus einem
allgemeinen Teile soviel als möglich ausschliefsen sollte, und fürchte, dais
durch die vorweggenommenen Kapitel aus der Geschichte der mm. Sprache
der 2. Band zu Schaden komme ; oder wird der 2. Bd. wiederholen , was
schon im i.Bd. gesagt ist? Wiederholungen kommen, wie das kaum zu ver-
meiden ist, auch innerhalb des i. Bandes vor (selten Widersprüche wie S. 18
pditin ist vi^X. platanus, fdrmec nicht çdçfiaxov, S. 67 „páltin-platanus P",
S. 44 „fármec - ^ácfiaxov").
Der Nutzen, den, wie oben gesagt, die Nichtrumänen schon aus dem
I.Bande ziehen können, wird dadurch etwas geschmälert, dafs auch den
seltensten und unauffindbaren Wörtern keine Uebersetzung in eine Weltsprache
beigegeben ist; dafs der V£ selbst auch auf ausländische Leser rechnet, darf
man wohl daraus schliefsen, dafs er regelmäfsig, nicht nur bei den wenigen
rum. Wörtern mit schwankender Betonung, die Tonstelle bezeichnet. Was
seiner Lautschrift sonst an Genauigkeit fehlt, kann im 2. Bande in der Laut-
lehre ergänzt werden. Seine Zeichen sind leicht zu behalten ; nur das Zeichen
c für den Laut i verführt den Leser leicht zu falscher Aussprache, zumal in
shvìschen Wörtern. (Für das Mexicanische, S. 231 , ist die Schreibung
Fr. Müllers mit ¡t beibehalten.)
Dafs der Vf. (S. 7) ausdrücklich darauf verzichtet, bei den Ursachen des
Sprachwandels das Bewufste vom Unbewufsten und das Psychische vom Phy-
sischen KU unterscheiden, wundert mich; noch mehr; dafs er das überhaupt
286 BBSPRECHUNGSN. TH. GARTNER,
als eine vergebliche Bemühung hinstellt. Uebrigens ist er selbst nicht im
Stande, diesen Verzicht immer einzuhalten. — (S. Sff., 251 u. ö.) Zwischen
der wissenschaftlichen (historischen) und der praktischen (gesetzgebenden)
Grammatik mufs man genau unterscheiden, und man darf den Wert und den
Einâttfs dieser nicht unterschätzen; dann wird man auch nicht in den Wider-
spruch geraten, der darin liegt, dafs auf einer Seite die Ohnmacht der Gram-
matiker verlacht, auf einer anderen (271 f) eine Reihe von Verändernngen
aufgezahlt wird, denen man sogar schon im Rum. zufolge der etymologischen
Schreibung begegnet — (S. 31 und 140) Der Vf. wundert sich, dafs die
Dissimilation und die Metathese den Sprachforschern eine Schwierigkeit
mache; ihm ist die Dissimilation so klar wie die Assimilation, weil es eben
so leicht sei, um einen kleinen Schritt gegen die Articulation eines Nachbar-
lautes hin zu rücken als von ihr weg. Im allgemeinen ist die Richtung einer
Bewegung freilich ohne Belang für die Gröfse der anzuwendenden Kraft; es
handelt sich aber um die Auffindung einer in der gegebenen Richtung wir-
kendenden Kraft, und diese bietet sich nur fur die Assimilation so leicht
und ohne weiteres dar. — (S. 31) Dafs jede Diphthongierung eine Assimi-
lation sei, ist möglich; aber warum sollte oa „bequemer auszusprechen" sein
als 0¿)? — (S. no) Als Beispiel für ein rät. Futurum von der Form Inf. -^
?iabeo sollte man nicht die gekünstelten Gebilde graubündnerischer Schrift-
steller vorfahren. — (S. 230) Ich begreife nicht, wie man die Wortstellung
der romanischen Sprachen, also auch der französischen, freier nennen kann als
die der deutschen (der Vf. sagt zwar limba germana^ aber aus dem folgenden
ergiebt sich, dafs speziell Umba nemfeascä gemeint ist), und ich finde daher
auch die auf diesen Vergleich aufgebaute ethnologische Betrachtung (S. 276)
nicht gut angebracht.
(S. 18) Barbât statt des gemeinrumänischen bârbdt {bärbat) ist keine
Anlehnung an barbS, sondern ebenso rein phonetisch zu erklären, wie der
Vf. selbst gleich darauf scapdt erklärt. — (S. 22) Der regellose Wechsel
zwischen e und i in unbetonten Silben dürfte sich einigermafsen aufhellen
lassen, wenn man darauf Rücksicht nimmt, dafs in vielen Fällen ein Laut
zwischen e und i (offenes t) vorliegt und dafs die Schreibung vieler Schrift-
steller nicht verläfslich ist (was anderswo vom Vf. selbst nachdrücklich her-
vorgehoben wird). — (S. 32) Aus tatito werde tdtto^ wobei tt den Wert von
ttt habe (Ersatzdehnung) ; wie ist dieser Wert bestimmt worden ? — (S. 34)
Tiktin irre, indem er die Form iiia (Schnee) statt nêduà aufstelle; das ist
doch nicht einfach als ein Irrtum Tiktins zu bezeichnen , da ja z. B. auch
das Ofher Wörterbuch dieselbe Form (und nur diese) ganz deutlich' in lat.
und in cyrill. Buchstaben bringt. — (S. 36) Das ,,?*' in Wörtern wie batm
caü, mortsi habe ich noch nicht gehört, auch nicht aus walachischem Munde;
wo wird es denn — ohne Schulmeisterei — wirklich ausgesprochen? und
wie ? In Istrien habe ich an solcher Stelle einfach t notiert.^ — (S. 38) Rom.
>
^ Meine Aufzeichnungen über das istrische Rumänisch 1880 sind freilich
aus verschiedenen Ursachen sehr unvollkommen, so dafs ich sehr erstaunt war,
die Abschrift davon, die ich Miklosich verehrt hatte, in den Denkschriften
1881 wörtlich abgedruckt zu finden; sie sind nur mit Vorsicht und Mifstrauen
zu benutzen.
PHILIPPIDE» ISTORIA UMBlI ROMÌNE. 287
hirúb kommt nicht von nhd. „Schraube", vermutlich auch nicht unmittelbar
von der mhd. oder einer mundartlichen Form, sondern, wie schon Cihac
vermutet hat, von einer slavischen Sprache. — (S. 39) Das -t in apcS, ddî, tréí,
stài, mñy voi möchte ich nicht schlechtweg epithetisch nennen, zumal nicht
in den Pluralformen. — (S. 41 ) Unter die Fälle eines epenthetischen Ì zwischen
Vokalen {crüer, dUr, ddte) ist auch die Diphthongierung des t vor -na (cîùt^,
mtäu) geraten, die doch wesentlich anderer Art ist. — (S. 44) Die mm. Be-
deutung (gehen) von mergere erklärt der Vf. so: im Wasser untertauchen,
in der Luft untertauchen, sich aus dem Gesichtskreise entfernen. Aber um
in der Luft auiser Sicht zu kommen, braucht man zuviel Weg und Zeit, um
mit einem untertauchenden Schwimmer verglichen werden zu können. Ich
wñrde mit dem Wasser, in welchem man durchs Untertauchen unsichtbar wird,
eher die Menschenmenge, das Aehrenfeld, den Wald o. dgl., worin man
durchs Weggehen verschwindet , fur vergleichbar halten. — (S. 62 f.) Männ-
liche Wörter auf -cd, wie Petricâ^ Stefanúcá, frâtsicâ, tatuca können doch
wohl nicht ohne die Annahme slav. Einflusses erklärt werden. — (S. 67)
Warum sollte ulm von ornus kommen? — (S. 92 £F.) Mit der etymologischen
Deutung einiger Partikeln bin ich nicht einverstanden; so befriedigt mich,
um etwas allgemeineres herauszugreifen, nicht die Erklärung des a- imd -a
an den vielen, meist hinweisenden Adverbien (und Pronomen). Dafs acoló
von eccum iüuc kommt (wie abist von ecce istum u. s. w.) , das meine ich
auch; aber dann kann ich auch nicht zweifeln, dafs ebenso acúm, acmû aus
eccum modo entstanden ist, und nicht aus ac modo; und dasselbe a-, das
durch diese verschiedenen Demonstrativa einen deiktischen Wert bekommen
hat, vermute ich auch in aèd, atît, aíBi (nach dem Vf. = ad hie ce) u. s.w.
Da dieses a- bei einigen dieser Wörter (wenigstens in Zusammensetzungen)
wieder wegbleiben kann, so konnte man es schliefslich , vne ein freies Wort,
wohl auch hinten statt vorne oder an beiden Enden anhängen : acúma, aèésta,
atea. Schon Miklosich hatte ungefähr so gelehrt. — (S. 97) Die Wörter
rasmarin und saramúrd sind fremd, können also nicht als Beispiele einer
Isolierung innerhalb des Rumänischen dienen. — (S. 99) Depdnd ist nicht
depäare^ sondern, wie schon Cihac gesehen hat, zu it. dipanare zu stellen.
— (S. 147) Ob läcul aus dem lat. loc- oder dem magy. lak- gebildet ist,
kann vom phonetischen Standpunkt aus zweifelhaft erscheinen; aber des Vfs.
Gründe fur die lat. Abstammung überzeugen mich nicht Dafs „Abkönunlinge
der gebildeten Römer erst von den nomadischen Ungarn*' ein Wort für den
Begriff „wohnen" entlehnen mufsten, finde ich gar nicht sonderbar; denn fürs
erste waren die Ungarn zu der Zeit der Aufnahme des fraglichen Wortes wahr-
schdnlich kein Nomadenvolk mehr, und dann giebt es ja noch andere mngy.
Lehnwörter im Rum., für welche die Römer schon ein Aequivalent besessen
hatten. Ferner beweist von den Wörtern lâcustd, râtund und sàlddt keines für
das ¿in Idcuii das letzte nicht, weil es ein junges Fremdwort ist (überdies sonst,
auch vom Vf. selbst, gewöhnlich solddt geschrieben wird), die beiden anderen
nicht, weil ihr loc- rot' (sowie ihr -usta, 'undus) vom Volke offenbar nicht
▼erstanden wurde, während loc- in *locui stets auf das Etymon loc wäre be-
zogen worden — wenn überhaupt loc-ui „wohnen" bedeuten könnte; man
wurde aber wohl eher von cdsâ ein cas^ui (hausen) gemacht haben, um diesen
Begriff durch ein neu gebildetes Wort zu decken. — (S. 154) „Ä^ß-a^aoe"
288 BESPRECHUNGEN. R. RENIER»
scheint nur aus Versehen unter die Wörter mit dem Suffix -aä geraten zu
sein. — (S. 156) Der Einflufs des Magy. auf die palatale Aussprache von
t, d, n, c, g vor e^ i bei einigen Rumänen in Ungarn muíste doch ein wenig
erklärt werden. Mir bt er nicht klar; denn ich kenne im Magy. allerdings
ty, gy, ny, d. i. palatalisiertes /, d, n, aber auch gewöhnliches t, d, n, und
zwar auch vor e, i. — (S. 166) Sollte a sari în ochU nicht vielmehr der deat*
sehen Redensart „in die Augen springen** nachgemacht sein? — (S. 180)
Man darf nicht Fremdwörter wie fàsttrnac, matèrie, natura als Beispiele ßr
die Erhaltung lateinischer sufHxierter Substantive im Rum. vorfahren. '—
(S. 214) Unter den Synonymen, von denen das eine Wort einheimisch (¿3f/i>iaf),
das andere fremd sein soU, stehen einige Paare, von denen kein Wort ans
dem Lat. ererbt ist, wie mUitdr-solddt, feUcip, ornamént-podôdbâ, argument'
dovddây diferéntsâ'deosébire, pUdâ-exémplu, victimâ-iértfâ, nutriment -hrânâ,
râtâ'trandafir, ôstrov-insulâ, viac-sécul u. s. w.
Der Druck ist gut. Die wenigen nicht angegebenen Druckfehler bereiten
dem Leser keine Schwierigkeit. Die Schreibung des Textes schwankt in wenigen
Stücken, z.B. zwischen ea und id (Pron.), adecä und adicä; interessant sind
die Fälle, in denen die moldauische Aussprache mit der walachischen im
Streite liegt, wie bei barbat, bagare, tadarnic und bärbat, bagare, iädamict
bei {ese und fase, rale und relè, înftrare und tnfirare.
Die Belesenheit und die Selbständigkeit des Urteiles, die Philippide jin
diesem i. Bande an den Tag legt, berechtigen zu der Ho£fhung, dafs der
2. Band seines Werkes die Erforschung der rum. Sprache um einen betrâcht>
lichen Schritt vorwärtsbringen wird.
Th. Ga&tner.
FranoeBOO-FlaininL Studi di storia letteraria italiana e stra-
niera. Livorno, Giusti, 1895 (XII u. 453 S., S%
Francesco Flamini ist einer der hoffnungsvollsten jungen Kritiker der
italienischen Litteratur. Noch jung machte er sich vor einigen Jahren mit
einem sehr bedeutenden Werke „La Lirica toscana del Rinascimento anteriore
ai tempi del Magnifico**,^ bemerkbar, welches, das Resultat ernster, auf Hand-
schriften gründender Forschungen, als ein 2>ugnis für seine reichen und aus-
gedehnten Kenntnisse zunächst genannt zu werden verdient Dieser ersten
Jugendarbeit liefs er eine mit erläuternden Anmerkungen ausgestattete Aus-
gabe der Egloge und der Dichtungen (poemetti) des Luigi Tansillo folgen,
in Begleitung einer eingehenden historisch-litterarischen Einleitung, in welcher
der südliche Poet mit der gröfsten Sorgfalt behandelt ist.' Aufser durch
diese zwei Bände, hat Flamini seine kritische Befähigung noch durch eine
Reihe von Schriften mannigfaltigen Inhalts bewiesen. Sämtliche Aufsätze von
^ Pisa 1891. In den Annali della R, Scuola Normale superiore di
Pisa, Einige Bände davon wurden durch die Verlagsbuchhandlung £. Loe-
scher in den Handel gebracht.
* Diese Studie bildet den HI. Band der Biblioteca napoletana di storia
e di letteratura, von B. Croce herausgegeben, Napoli, 1893. Dieselbe wurde
von Gian im Giornale storico della letteratura italiana sorgfältig rezensiert
fKXIV, 405, flf.).
J
FRANCESCO -FLAMINI» STUDI. 289
¿röiiserer oder geringerer AusdehnuDg, in verschiedenen Zeitschriften erschienen,
sengen ebenfalls von guter Metode und grö Ester Kompetenz. Aufserdem wirkt
der junge Forseber noch als Redakteur der lobenswerten Rassegna bib/to-
grafica delia letteratura italiana, an der Seite seines Meisters Alessandro
D'Ancona, ihrem Herausgeber.
Der neuerschienene Band Flamini's, die Studio befestigen uns immer mehr
in der guten Meinung, die wir schon ehedem von ihm hatten, indem der Ver-
fasser sich neuerdings als gewissenhafter Forscher, scharfsinniger Kritiker
sowie tüchtig auf dem Gebiete der vergleichenden Litteraturgeschichte erweist,
ond obendrein seinen gründlichen und ausgedehnten Studien den Reiz ge-
fälliger Form mitzuteilen versteht. Ganz besonders aber dürften uns diese
Studi ihrer Neuheit halber interessieren, da dieselben mit Ausnahme einer im
21. Bde. des Giornale storico della letteratura italiana erschienenen Studie und
einigen da und dort herausgegebenen Bruchstücken, nur unveröffentlichtes bieten.
Grofsen Lobes würdig ist es, dafs Flamini, mutig die Alpen über-
schreitend, die italienische Litteratur fem von ihrer Wiege, in ihrer Berührung
mit der Litteratur anderer Völker und in ihrer Benutzung durch fremde
Gebter in Betracht gezogen hat. Mit Ausnahme des eigentlich mittelalter-
lichen Zeitraums, wurden derartige Studien bisher einigermafsen vernachlässigt,
gegenwartig jedoch bemerkt man mit Freuden, dafs aufser Flamini, sich den-
selben mancher andere tüchtige junge Forscher, wie Croce, Farinelli und
Gian zugewendet hat. Zwei bedeutende Abhandlungen Flamini's führen uns
nmachst nach Frankreich in denen er „Le lettere alla corte di Francesco P*
and „Uiialianismo a tempo di Enrico IIP*' erörtert ; eine andere versetzt uns
nach Spanien und nimmt für die ^Historia de Leandro y Hero*-* und für die
nOctaita rima** von Giovanni Boscan unsere Aufmerksamkeit in Anspruch.
Der schöne Gegenstand, den uns die Prüfung des Einflusses der italie-
nischen Litteratur auf Frankreich zur Zeit der Wiederbelebung der Wissen-
schaften vorführt, wurde in dem wenig bedeutenden Bändchen von Rathery^ kaum
berührt. Uebrigens ist es nicht leicht möglich den ganzen grofsen Stoff auf
einmal zu bewältigen, es ist darum ratsam ihn zu zergliedern um jeden ein-
xelnen Teil mit der nötigen Kenntnis recht gründlich bearbeiten zu können.
Die zwei Beiträge, welche uns Flamini in seinem Bande bringt, sind eben
danun von grofsem Werte. Der erste handelt über die Litteraten, welche an
dem von ihnen so sehr gepriesenen Hofe des „re cavaliere" Franz L und
sdner Schwester Margarethe gehegt wurden, an dem Kunst und Wissen-
schaft im Verein den Preis errangen. Als Leitfaden für seine Darstellung
benutzt Flamini ein Verzeichnis in Versen, Selva betitelt, eines unbekannten
Franzosen, Amomo, Verfassers italienischer Gedichte. In demselben werden
ntnächst, gleichsam als Zierden des französischen Hofes der damaligen Zeit,
zwei französische Italianisten , Jacob Colin, Uebersetzer des Cortegiano, und
Heiin de S. Gelais genannt; ihnen folgen die Italiener selbst, yorunter der
hervorragendste Luigi Alamanni. Bei diesem echten Poeten hält sich Flamini
lange auf^ indem er den Einfluis hervorhebt, den Frankreich auf sein poetisches
Schaffen ausübte, und geht dann auf seinen Günstling Nicolò Martelli über,
* Influence de Vitale sur les lettres françaises, Paris, 1853.
290 BESPRECHUNGEN. R. RENIER,
eine sehr eigentümliche Persönlichkeit, ein poetischer Kaufmann, wenn maa
so sagen könnte. Dann kommen an die Reihe: der Polygraph GabrieQo
Simeoni, über welchen Flamini uns viele unbekannte Nachrichten liefert, der
Rechtsgelehrte Emilio Ferretti, Francesco Bellini, Giulio Camillo (Delminio)
und Benedetto Tagliacarne, Lehrer der Söhne des Königs Franz. Eigen-
tümlich ist es, dafs die genannten Litteraten, mit Ausnahme des Alamanni
und weniger anderer, fast alle Schwindler und Abenteuerer waren, welche
durch ihre Gauklerkünste sich Geld zu verschaffen suchten. Dies erklärt sich
übrigens wenn man bedenkt, dafs in der damaligen Zeit gar wenige Italiener
ihr Vaterland verliefsen, wenn sie nicht politischer Gründe halber daza ge-
zwungen (wie dies bei Alamanni eben der Fall war) oder vom Wonsche
getrieben waren, sich mit Hilfe der ehrenwerten Kunst des Schwindlers, im
Auslande eine glänzende Stellung zu verschaffen, was ihnen eben in Italien
versagt gewesen wäre. Dies geschah übrigens schon in der ersten italienischen
Auswanderungsperiode nach Frankreich, sagen wir in der humanistischen Periode,
welche auch Flamini berührt. Es genüge den grofsen Scharlatan Fausto
Andreiini zu nennen, und Pater Benedetto Moncetti, den Fälscher der pseado-
dantesken Abhandlung De aqua et terra. In späteren Jahren änderten sich
die Dinge bedeutend, als unter Heinrich dem HL, dem enthusiatischen Be-
wunderer alles dessen was italienischen Greschmackes war, dem Freunde des
Corbinelli und des Bartolomeo del Bene, die ganze Lebensweise und Kultur,
und sogar die Sprache und die Sitten Frankreichs unserer Sprache und unseren
Sitten anzugleichen versucht wurde. Diese ausgesprochene Erscheinung des
französischen Italianismus würde einer längeren Erörterung bedürfen. Sie
bot dem Verfasser den Stoff dar zu einem sehr anziehenden Kapitel, worin
er die Nachahmung italienischer Dichter in den Poesien Ronsards und
Desportes, behandelt Besonders letzterer liefs sich vielfach die Sünde litte-
rarischen Diebstahls zu Schulden kommen. Flamini giebt sich alle Mühe D*s
Sünden so recht an's Licht zu stellen und nennt als bestohlene unsere wunder-
lichsten und gekünsteltsten Poeten, wie Tebaldeo und Angelo di Costanzo.
In der Folge macht uns Flamini mit einer gegen Ende der Regierung Hein-
richs des III. von einem Franzosen gefertigten noch unveröffentlichten italie-
nischen Liedersammlung bekannt, welche in der Nationalbibliotek zu Paris,
in der italienischen Handschrift 1640, zu lesen ist. Darin giebt uns Odetto
de Noue eine eigentümliche Probe des Petrarchismus im Auslande.
Die obengenaimte Studie über die zwei Dichtungen des Boscan ist mehr
eine Art ästhetischer Vergleichung; dennoch aber ermangelt dieselbe nicht
bedeutender historischer Gesichtspunkte, sei es bezüglich Boscans selbst, sei
es im allgemeinen für den Italianismus in der kastilianischen Lyrik. Um das
einschläfernde Geschwänune Leandro y Hero von Boscan deutlicher za ver-
gegenwärtigen , bietet uns Flamini am Ende seines Buches (S. 443 u. ff.) die
metrische wörtliche Uebersetzung des Gedichtes des Museos. Er beweist môner
Meinung nach, in sehr überzeugender Weise, dafs Boscan die italienische durch
Bernardo Tasso gefertigte Uebersetzung jenes Gedichtes gekannt und benützt
habe. Besser steht es um die Octava Rima. Flamini vergleicht sie mit ihrem
Vorbild, den Stanze des Bembo. Recht gelungen scheint mir der Vergleich
welchen Flamini zwischen Boscan und Trissino anstellt, welche beide ebenso
mutige Neuerer waren, als sie selbst es wenig verstanden die eigenen Neue-
FRANCESCO -FLAMINI, STUDI. 29 1
Tungen auszunützen, was später erst durch andere mit weit mehr Geist und
Erfolg geschah.
Ein ganz neues Gebiet der Betrachtung, wenn auch zum Felde der ver-
gleichenden Studien gehörig, eröffnet sich vor unsern Augen mit der gelehr-
testen und jedenfalls mühsamsten Studie, welche wir unter dem Titel: Per la
storia d* alcune antiche forme poetiche italiane e romanze, in diesem Buche
antreffen. Diese Seiten werden dem Verfasser gewifs grofse Mühe gekostet
haben, da sie einen der schwierigsten Gegenstände der romanischen Metrik,
die Schicksale einiger Versmafse und einiger volkstumlicher poetischer Formen
behandeln, welche im frühesten Mittelalter durch Zathun der fahrenden Sänger
{goiüarx) in verschiedenster Weise vermischt, entwickelt und ergänzt wurden.
Es ist eine sehr verwickelte Geschichte, eine wahre selva selvaggia^ aus der
es mir kaum möglich sein wird, in Kürze das Resultat herauszuheben.
Uebrigens scheint mir, ist es auch Flamini nicht so ganz gelungen alles
klar zu legen ; in vielen Fällen stützt er sich auf Vermutungen, welche manch-
mal sogar sehr gewagt erscheinen, was aber wohl kaum anders sein koimte.
Man mufs jedoch erkennen, dafs sich Flamini an die so schwierige Arbeit
auch mit der nötigen Vorbereitung begeben hat, und dafs er es gar wohl
verstanden hat, sich auf so schlüpfrigem Boden mit Sicherheit zu bewegen.
Er untersucht hauptsächlich die Frottola^ welche er als litterarische und volks-
tmnliche unterscheidet. Den Ursprung der populären Frottola sucht er in
den hos der Jongleurs und in den französischen ya/raj¿íj,^ die er mit den
spanischen ensaladas in Verbindung bringt.^ Der Gang der Untersuchung
zwingt ihn dabei die Natur anderer populärer poetischer Formen zu behan-
deln, wie die lauda, die ottava und den serventese. Eine neue metrische
Studie also, welche Gegenstand ernster Erörterungen sein wird, über Fragen,
die bei uns noch wenig erörtert wurden.
Von den zwei noch übrigen Studien wurde die über den Luogo di
nascita di md. Laura e la topografia del canzoniere petrarchesco schon früher
bekannt gemacht. Sie beruht auf feinsinniger mit gründlicher Metode durch-
geführter Forschung. Flamini schliefst unter Berücksichtigung der Andeu-
tungen des Dichters und der von D'Ovidio entworfenen Geographie des
Petrarca, dafs Laura's Landaufenthalt, wo sie der Dichter öfter gesehen, auf
einem Hügel zwischen der Sorgue und der Durance den Hauptzuflüssen der
Rhône und noch genauer mehr auf dem rechten Ufer der Durance gelegen
habe. Eine andere Reihe dem Canzoniere entnommener Beweggründe be-
stimmen den Verfasser zu der Ansicht, dafs auf dem genannten Hügel auch
das bescheidene Dörfchen lag, wo Laura geboren wurde, woraus sich schliefsen
lälst^ daüs Landaufenthalts- und Geburtsort ein und der nämliche Ort gewesen
seien. Welches eigentlich der Geburtsort Laura's war, wufste man bisifer
^ Hier sei mir erlaubt, des unvergefslichen leider zu früh verschiedenen
Freundes A. G aspar y zu gedenken, welcher mir beiläufig ein Jahr vor seinem
Tode, von einer Arbeit sprach, die er über den Zusammenhang zwischen der
Frottola und der fatrasie schon im Geiste sich zurechtgelegt hatte. Die Schrift
sollte in unserm Giornale storico herausgegeben werden, doch unglücklicher
Weise war unser armer Freund nicht mehr im Stande, die Arbeit auszuführen.
' Eine Ergänzung dieser Schrift Flamini's ist eine im Giornale storico
XXIVy 238 ff. von ihm veröffentlichte Rezension.
292 BESPRECHUNGEN. R. RENIER»
noch nicht genau, wenngleich gar viele Ortsnamen vorgeschlagen wurden,
deren Unannehmbarkeit uns aber Flamini beweist. Es blieb uns jedoch von
einem neapolitanischen Dichter des XVI. Jahrhunderts, Francesco Galeota,
über welchen Flamini im XX. Bande des Giornale storico della letteratura
italiana schon eine Monographie geschrieben, ein Sonett erhalten, mit der
Bezeichnung: Passando per Commonto dove naque madonna Laura, Galeota,
ein grofser Bewunderer und Nachahmer des Petrarca, besuchte Ort um Ort
wo P. gesungen hatte; darum ist es wohl möglich, dafs in damaliger Zeit
noch eine sichere Ueberlieferung betreffs Laura's Vaterstadt bestehen konnte,
was um so wahrscheinlicher ist, als die Lage von Commont vollkonmien niit
der topographischen Annahme, zu der Flamini ehedem gekommen war, über-
einstimmt.
Die andere Untersuchung, welche in der Sammlung den ersten Platz
einnimmt, handelt über Gli imitatori della Urica ài Dante e del dolce sta
nuovo» Unter diesen Nachahmern vernachlässigt der Verfasser absichtlich
Petrarca, da erst vor kurzem von andrer Seite nachgeforscht wurde was
Petrarca aus Alighieris ^^opere minori^* schöpfte.^ Hingegen beschäftigt sich
Fl. mit einer groCsen Anzahl anderer Poeten des 13. u. 14. Jahrhunderts, in
deren Dichtungen er Spuren der dantesken Lyrik erkennt. Es ist eine Studie
über Gedanken, Bilder, Vergleiche, Motive und Stimmungen, welche auf aus-
gedehnter Durchforschung meist unveröffentlichten Materials beruht. Fl. gelangt
bis zu Lorenzo il Magnifico, welcher seinerseits sich so manches aus den antiken
Dichtern aneignete, und der ja deren berühmte Liedersammlung für Friedrich
von Aragona ausführen liefs. Es ist sonderbar, wie neben dem aulsergewöhn-
liehen Cultus für Petrarca, der auf unsere Lyrik so grofsen Einflufs hatte,
auch jener minder ausgeprägte der Lyrik Dante's, welche im 14. Jahrhundert
in Cino Rinuccini ihren hervorragendsten Fortsetzer hat, allerdings inuner
mehr verblassend, fortdauerte.
Ich hoffe, dafs diese flüchtigen Andeutungen genügen die Reichhaltig-
keit und Vielseitigkeit dieses Bandes erkennen zu lassen. Sie bezwecken
übrigens nur eine Anzeige des Buches, denn eine kritische Auseinander-
setzung würde weit mehr Zeit und Raum erfordern, als mir gegenwärtig zar
Verfügung stehen. Fl.'s Studien zeigen Scharfsinn und kritische Reife, sowie
auch eine so gründliche und ausgedehnte Kenntnis, wie man sie selten bei
dem jugendlichen Alter, in dem Flamini steht, antrifft. Auch zeigt er vom
Standpunkte der Kunst aus angesehen, einen ebenso feinen Geschmack in
Bezug auf das Verständnis der Dichter, wie in der Darstellungsweise. Aof
Letztere wird, meiner Ansicht nach, fast zu viel Sorgfalt gelegt, und ich
kann nicht umhin, sie manchmal etwas gesucht zu finden, was ein Kritiker
in seiner Schreibweise entschieden vermeiden sollte. Wer übrigens den Zu-
stand der Kritik der italienischen Literatur in den letzten Decennien kennt,
wird ihm das nicht verargen, und wer je was von dem hafslichen und schäd-
lichen unter der Larve von Prinzipien und Metode geführten Wettstreit
zwischen den verschiedenen Schulen und Personen, gehört hat, wird sich
^ A. Moschetti, DeWispiratione dantesca neue rime di Francesco
Petrarca^ Urbino, 1894; G. A. Cesareo, Dante e il Petrarca, im Giornale
Dantesco, I, li — 12.
PROPUGNATORE VI, 2. 293
auch die allzugrofse Spärlichkeit der Citate in Flamini's Band erklären, als
eine Reaktion gegen diejenigen , welche im Drange ihrer Gelehrsamkeit ihre
Schriften mit Citaten überhäuften.
Rudolf Renier.
D Propugnatore. Nuova Serie, VoL VI, Parte IL 1893.
Â. Serena, ü autore del „Pietoso Lamento" teilt dies Gedicht m. £.
einzig richtig dem Fra' Enselmino da Montebelluna, Eremitanermönch von
Sant'Agostino in Treviso za, der ein Zeitgenosse des Petrarca gewesen sein
mois. Ihm allein wird das ganze Gedicht in den ältesten Drucken und
Handschriften zugeschrieben, und es ist von vorne herein viel wahrschein-
licher, daiis ein bekannter Name wie Petrarca, Antonio da Ferrara und Giu-
itiniam an Stelle seines Namens gesetzt wurde, als dafs das Umgekehrte ge-
schah. In unglaublich leichtfertiger Weise will Finzi, Zeitschrift XVlil
S. 334 ff. dies Ergebnis zu Gunsten des Antonio da Ferrara umstofsen. Dabei
schaut er sich nicht einmal nach weiterem Material um. Seine ganze Beweis-
ßhiung gipfelt eigentlich darin, dafs das Gedicht Enselmino nicht gehören
könne, weil dessen Name erst in Hss. des 15. Jahrhunderts steht, während die
älteren Hss. keinen Verfassemamen führen, und — weil wir bisher von ihm
nichts wissen. Die „guten Grrunde'* welche er für Antonio da Ferrara bei-
bringt, zu würdigen, enthalte ich mich. Den Zweck eines diplomatischen
Abdruckes einer einzigen Handschrift ohne Untersuchung ihres Wertes,
während wir einige 30 Hss. haben, verstehe ich zudem nicht. Wenn Finzi
ans nicht einen kritischen Text des Pianto geben wollte , so hätte er sich
damit begnügen können, die Varianten zu Bini's Text zu verzeichnen. Serenas
Au&ählung der bis jetzt bekannten Handschriften des Pianto S. 23 ff. ist ganz
nsTollständig, und daraus bt ihm ein grofser Vorwurf zu machen. Ich kenne
17 weitere Handschriften, die ich hier für einen künftigen Herausgeber auf-
zahlen will, und dabei machen meine Notizen durchaus nicht auf Voll-
ständigkeit Anspruch, i. In erster Linie erwähne ich, weil er für die Ur-
heberschaft Enselminos entscheidend ist, den cod. membr. 378 der Universitäts-
bibliothek zu Pavia, der aus dem 14. Jahrb. stammt. Das erste Kapitel fehlt
bis v. 21. Am Schlufs heifst es aber vor dem letzten Kapitel: Explicit
lamentatio beate uirginis || marie utUgariter compilata et in rit | mis prolata
•re FRATRIS H EN SELMI or || dinU sancH Augustini. IncipU oratio ||
sme gratìarum actio» also ganz ähnlich als im cod. trev. 22 (Vgl. Marchi e
Bertolani S. 213); 2. und 3. zwei bologneser Hss., die Zambrini Prop. I
S. 257 und 513 beschreibt; 4. cod. magi. Il, III, 291, wo das letzte Kapitel
fehlt (Bartoli in S. 109 ff.); 5. cod. magi, n, IV, 3, wo das erste Kapitel und
der Anfang vom zweiten fehlt (Bartoli m S. 289); 6. cod. rice. 2760; 7. cod.
der Colombina zu Sevilla; 8. cod. trivulz. 545 (Porro S. 190); 9. — il. cod.
ashb. 783, 1177, 1402 (zti Nr. 6 — ii vgl. Biadene, Studi di fil. rom. I S. ^4/5
nad 451/2); 12. cod. oxfd. 208 (Mortara Sp. 206); 13. cod. oxíd. 263, beachtens-
wert, weil er die Kapitel 2 — ii Petrarca zuschreibt, dem ein cod. Albizzi und
eb cod. Ongaro, den Tiraboschi sah, bekanntlich das ganze Gedicht zu-
schreibea : Lamento di la nostra dona fato p man di mip Framtescho petrarcha
t tenpo suo (Mortara Sp. 238). Dieser cod. kann weder der cod. Albizzi
294 BESPRECHUNGEN. B. WIESE,
noch der cod. Ongaro sein; 14. cod casanat. D. VI. 36, den Serena nur S. 9
Anm. I erwähnt, und der das ganze Gedicht enthält. Nur das letzte Kapitel
enthalten anonym 15. cod. oxfd. 180 (Mortara Sp. 184); 16. cod. pav. 355
(Marchi e Bertolani S. 195) und 17. cod. bol. univ. 2618 (Prop. N. S. VoL VI
P. II S. 248 n. 160). Molteni erwähnt im Anhang zu Zambrini noch einen
weiteren Druck des Pianto s. 1. und s.a. aus dem 15. Jahrh. S. 8 Z. 12 a.
1. 1852 ; S. 16 Anm. i gehört auf S. 15 ; S. 17 Anm. i auf S. 16; S. 24 Z. i 0.
1. Pianto.
G. Biadego, Leonardo dt Agostino Montagna letterato veronese ¿el
secolo XV {Continuazione e fine da pag, 295). Appendice IL Der ver-
sprochene Abdruck der Gedichte Montagnas. I Rime d'amore, i. Ist ein
Serventese in Giustinianis Weise, nur viel ungeschickter. S. 39 Z. 3 1. vedere*
'Ea folgt ein Triumph in drei Kapiteln im Namen Carlo Abbatís , worin ei
schildert, wie dieser von Amor verwundet und an seinen Wagen gefesselt
wird, wie er sich ganz der Geliebten zu eigen giebt, und wie sie ihn quält,
eine lange , sehr hölzerne Nachahmung Petrarcas mit manchen anderen Remi-
niscenzen. S. 42 Z. 6 u. wohl Così statt Costei; S. 43 Z. 3 o. L hör àio in
forza {infuorza als vb. S. 64 Z. 13 o.) S. 49 Z. 5 u. \, e ,^hiedoui perdona"
Io dico a me medesmo, (Vgl. S. 48 Z. 16 o.); Z. 3 u. fehlt eine Silbe, 1. aggio.
3. ein Capitolo in Terzinen an die Geliebte. S. 54 Z. 1 7 o. L ha ggià ; S. 55
Z. 160. \. aggio; Z. 12 u. 1. ragione, 4. ein Sonett an die in Verona wei-
lende Greliebte. U Poemetti morali. I. Ein Capitolo an Alessandro
Gonzaga, worin er sich über seinen Aufenthalt in Rom äulsert und den Mark-
grafen als seinen getreuen Führer im Leben feiert. S. 58 Z. iio. l. De;
S. 59 Z. 5 o. 1. quando; Z. 8 o. 1. Di che; Z. 12 o. 1. Di religione; S. 61
Z. 18 o. 1. che nCò statt des unverständlichen che huomo; S. 62 Z. 12 o. sua
wohl nur Druckfehler für tua; Z. 170. liegt nota e dice näher; Z. 2 u. tilge
Komma; Z. I u. 1. Col corpo, e neValtra uita elgoldrai; S. 63 Z. 6 o. schangna
ist veronesisch, ebenso S. 91 Z. 17 o., S. 99 Z. 20 O.; Z. 9 u. 1. ciò che; S. 64
Z. 100. tilge dir; S. 67 Z. 17 o. 1. Così; Z. 7 u. 1. Carmina que, 2. Ein
Gedicht in drei Capitoli „pro defensione muHeH^s]" an Barbara Gonzaga.
S. 68 Z. II u. ist wohl tutti statt quelli zu lesen; S. 71 Z. 60. 1. ch^ella; Z. 8a
1. E le — lo; Z. 13 o. i. ciò che; Z. 21 o. 1. che il cielo e la; S. 72 Z. 20 0.
1. Ne fa; S. 73 Z. 19 o. 1. queW altra; S. 75 Punkt nach Z. 14 o., nicht 15;
Z. 24 o. 1. im presa (presia z. B. Brendan 22 r.); S. 76 Z. i o. L £ gli tai;
nach Z. 15 o. Punkt; Z. 21 o. Komma nach occhio statt nach maggior; S. 77
Z. 6 u. 1. comprenda ; S. 82 Z. 5 o. 1. diues, 3. Ein Capitolo an Ermolao
Barbaro, thatsächlich eine Verherrlichung des Borso d'Este, der von den vier
Tugenden begleitet geschildert wird. S. 87 Z. 23 o. 1. poiché; Z. 32 o. L
mette in mano; S. 94 Z. 3 o. 1. Quale; Z. io o. 1. Ogni ora più mi; S. 95
Z. 190. wohl iniustitia statt nequitia, das schon Z. 17 steht; Z. 2 u. 1. costei;
S. 96 Z. 5 o. ebenso; Z. 18 o. 1. £ che; Z. 25 o. 1. comprende; S. 97 Z. 18 o.
1. aUguno; Z. 26 o. 1. lo segue; S. 98 Z. 22 o. 1. già mai; S. 99 Z. 2 o. L
Siccome; S. 100 Z. 8 o. ist unverständlich und zu kurz, etwa: Di fantasia
occupata a dir, ch'io (oder auch a parlar); S. loi Z. 2 o. L chiunque la;
Z. 23 o. sende ^ se ne muís bleiben; Z. 4 u. wohl è statt ò; S. 102 Z. 6 o.
\. che 7; Z. 15 o. L incarigo; S. 105 Z. 4 o. \. si mi, 4. Ein Capitolo an
eine Jüdin, welche er auffordert, zum Christentum überzutreten. S. 406
PROPUGNATORE, VI, 2. 295
Z.90. ]. megliore\ Z. 28 o. \, figliolo \ Z. 2 u. ist die Lesart der Hs. ohne
Grand geändert {je = ei)\ S. 109 Z. 2 o. Komma nach perla; Z. 6 o. Aende-
rang unnötig; Z. 17 o. 1. Abram; S. Ill z. 21 o. tilge die beiden Kommata.
Mit Interpunktion ist Biadego im allgemeinen sehr sparsam gewesen.
G. Rossi, Tavola del codice 1739 della R. Biblioteca Universitaria
di Bologna. Eine Beschreibung dieser Handschrifl hat Lamma bereits im
Bd. XX P. n des Prop, veröffentlicht , aber so liederlich , wie R. zeigt und
ein Vergleich bestätigt, dafs es sich der Mühe verlohnte, die Arbeit nochmal
IQ machen. Dafür, dafs R. sich derselben unterzogen hat, sind wir ihm zu
Dank verpflichtet.
V. Fin zi. Il pianto della B. Vergine attribuito a Frate Enselmino da
Treviso, una lauda di Leonardo Giustiniani, alcune orazioni di S. Gregorio
Mugno, ed altri componimenti tratti dal codice lucchese 1302. Der Inhalt
der Handschrift wird bis auf den Pianto Enselminos, von dem nur das erste
Kapitel abgedruckt ist, und der mittlerweile in der Zeitschrift XVIII ganz
gegeben ist (siehe oben S. 292) rein diplomatisch gedruckt: i. Ein Kontrast
zwischen Mensch und Tod ; 2. die Paternoster der Charwoche ; 3. Giustinianis
Landa Anima peregrina mit einigen Nachträgen zu Percopos Bibliographie
(Prop. XVn P. n S. 127 ff.); 4. einige lateinische Gebete Grregors des Grofsen
und 5. ein kurzes Gedicht, welches die für Eheschliefsungen verbotenen Tage
anfzahlt Ein Anhang bringt noch die Lauda nach einem florentiner Druck
vom Ende des 15. Jahrh. und die Gebete Gregors nach zwei Drucken. Viel
Zweck hat dieser diplomatische Abdruck nicht. Den Kontrast hätte Finzi
wenigstens in seiner ursprünglichen Gestalt herzustellen versuchen sollen.
Wanim beanstandet er echt veronesische Formen wie speso, nidi S. 173, tenpo
^•i74f g^oso S. 177, posa S. 180? Zur Bibliographie von Giustinianis Lauda
üge ich hinzu einen Druck und 5 weitere Hss. bei Feist, Zeitschr. Xm
S.124 Nr. loi , darunter der cod. marc. cl. it. IX 182 mit der Bezeichnung
mesp, lonardo\ den Druck Venezia 1474 mit Namen; anonym den Druck
Venedig 1483. Ein Stück findet sich im cod. pav. 361 (Marchi e Bertolani
S. 201), und der Schlufs im cod. cors. col. 44 G. 27 fol. 114 v. Für wen sind
die Bemerkungen S. 189 Nota 5, solange der Prop, eine wissenschaftliche
Zeitschrift sein will ? Finzi setzt mit Bini , Lucchesini und dem Verfasser des
Kataloges der Bibliothek zu Lucca die beschriebene Handschrift in das 14. Jh.
(S. 168, Serena S. 23 ebenso). Sobald er aber zugiebt (S. 180 und 181), dafs
die Lauda Anima peregrina von Giustiniani ist , was ich auch für erwiesen
halte, kann der cod. erst aus dem 15. Jahrh. sein! Ebenso mufs es sich
natürlich mit dem cod. pal. 170 (S. 180 nach Gentile citiert) und mit dem cod.
vìe. G. 2, 8, 17 (S. 181 nach Moschetti citiert) verhalten. In ersterem könnte
die Lauda, da sie die letzte der Hs. ist, später nachgetragen sein; im cod.
oxfd. 51 (sec. XV) ist sie aber auch die letzte. S. 175 Z. 7 1. daie,
L. Frati, Gano di Lapo da Colle e le sue rime. Eine sorgfälUige Zu-
sammenstellung des Wenigen, was wir von diesem Freunde Petrarcas wfteen,
nnd Ausgabe der von ihm erhaltenen Dichtungen, bestehend aus vier Can-
zonen, einem Capitolo und zwei Sonetten. Das Sonett an Petrarca aufzu-
finden ist Frati leider nicht gelungen. Die Ausgabe hätte sorgfältiger sein
können; sie benutzt auch nicht alle Handschriften. I, 81 tilge a; Anm. i
S. 207 fehlt in der Aufzählung der Hss. der cod. barb. XLV 29, bei Flamini
296 BESPRECHUNGEN. B. WIESE.
S. 508, der übrigens nur 14 Hss. aufzählt, nicht 15 wie S. 201 gesagt ist
Bei ihm fehlt der cod. chig. II 53 ist Sa auszurücken; 64/5 ist mir unklar;
etwa ch'a sé tul (oder e*l oder e al) suo regno Ammetta: Strophe 66—78
ist in Unordnung: 71 und 72 sollten den Reim -ente^ 73 und 74 '^ra haben;
69 ist einzunicken und ein Fragezeichen ans Ende zu setzen ; 73 1. Di dipar'
tirsi; 92 ist auszurücken, 105 desgl.; III 48 — 52 verstehe ich nicht Jeden-
falls liegt eine Verderbnis vor, denn 49 und 50 müfsten die Reime •ere oder
-ace lauten. Ich schlage vor:
Ma vostre menti avariaa ha sì stretta
Ch^ogni mal far vi par Vuso verace.
Mostrandovi che pace
Sia in fermeua degli ben mondani
Che gli trasmuto il dì per cento mani
(während ich sie den Tag durch hundert Hände gehen lasse); 85 hat eine
Silbe zuviel, wenn uomini nicht zweisilbig sein kann; man könnte lesen
Agli uomini adusi; IV 42 fehlt doch wohl eine Silbe. Nach 47 fehlt ein
Settenario, nach 53 ein Endecasillabo. In dem Capitolo, welches Frati unter
V ohne ein Wort abdruckt, ist mir vieles unklar. Ich lasse einige Besse-
rungen folgen. 28 che gli (gli als dat. f.); 33 sara^\ 36 che da gran und
streiche Komma nach guai; 42 wohl passao; nach 54 Fragezeichen; 57 <;AV
und tilge Punkt nach giudei; 60 Per che; 61 ad ir, nach regno Punkt;
64 quelle che sì; 66 streiche Ch*; 67 Elleno a mme: „Si*empiuto il tuo voto^*;
76 ebber; 91 che sse* a mme; 97 /essi; 10^ vo*; 115 nella statt in quella;
125 ^ tuo'; 138 tilge Komma; VI 11 con tene; Vili il dimon — la squartL
Zum Schluís bemerke ich noch, dafs viele Verse nur das richtige Mafs haben,
wenn man eine sehr weitgehende Verwendung des Hiatus annimmt Ob diese
Annahme richtig ist, bleibt mir sehr zweifelhaft. Eine Untersuchung der
Handschriften auf ihre Abhängigkeit von einander wäre dringend nötig ge-
wesen. Es scheint z.B., daCs in allen drei Hss. 48—52 dieselbe Konfusion
herrscht, dafs in IV allen 3 Hss. die beiden Verse fehlen u. s. w.
E. Lamma, / codici Trombelli della R. Biblioteca C/niversitaria diBo'
logna, Beschreibung und Inhaltsangabe von 6 Hss. der Universitätsbibliotek
zu Bologna, welche ehemals dem Kanonikus Trombelli gehörten. Daran
schliefsen sich Bemerkungen über den Wert derselben und der Abdruck
einiger Stücke, so einer Sammlung von Gedichten auf den Tod des in Deutsch-
land aus Lenaus Dichtung Savonarola auch weiteren Kreisen bekannten Fra
Mariano aus Genazzano. Lamma hat darin herumgebessert, ohne uns aber
seine Besserungen Rechenschaft zu geben. Er hätte auch die paar lateinischen
Gedichte mit abdrucken sollen. S. 269 Nr. 4, 8 1. nostra affannata mente;
S. 272 Nr. 9, 8 vanno; S. 273 Nr. 12, 8 Non lo; S. 276 Nr. 18, 4 nach piede
Komma; S. 280 Nr. 26, 14 verstehe ich nicht und ist so unmöglich. Etwa:
Voltila ch^opri a udirlo a V altra corte (vgl. Nr. 28, 7 — 8); S. 282 Nr. 41,6
erwartet man oriente statt occidente, Lamma ist mit Quadrio der Ansicht
(S. 231, 284), dafs die Geschichte vom heiligen Justus von Leonardo de
Montebelo verfafst sei. Ich weifs nicht recht , ob man aus dem S. 252 ab-
gedruckten Akrostichon, welches sich am Ende der Handschrift findet, etwas
Weiteres entnehmen kann, als das dieser Leonardo die bologneser Handschrift
geschrieben und mit Bildern versehen hat. Die Originalhandschrift haben
PROPU6NATORB VI, 2. 297
wir hier jedenfalls nicht vor uns , dazu sind die beiden angeführten Oktaven
(S. 284) zn verderbt. Lammá scheint sich nicht nach weiteren Hss. umgesehen
m haben. VgL meine Programmschriñ „Handschriftliches*' S. 5 Anm. 4. In
der pariser Handschrift 1069 findet sich das Akrostichon nicht, ebensowenig
in der casanat, der der Çchlufs fehlt. Ueber die anderen mir bekannten vier
Handschriften habe ich keine genaueren Notizen. Der bologner Hs. fehlen
za Anüauig 6, nicht 4 Oktaven (so Lamma S. 283). Die bibliographischen
Bemerkungen zu den Gedichten des Saviozzo im Cod. 2721 (S. 285 f.) finden
sich samtlich bei Volpi (Gsli XV S. ifiF.), auf die zu verweisen genügte.
Lamma zieht es jedoch vor, sie nicht ohne Fehler auszuschreiben und sich
dabei den Anschein der Selbständigkeit zu geben. Dort hatte er sehen können,
dafs 21 von Miola gedruckt und nicht unediert ist (S. 286, wo es Z. 7 wohl 14 —
25 heifsen soU). Z. ii L 29—31 statt 26 — 28; Z. 12 1. 32 statt 29 und tren-
tesima tena statt trentesima, Ueber 35 hätte Lamma sich auch bei Volpi
Rats erholen können. Von den (jedichten des Malatesta, welche 286 ff. be-
sprochen werden, kennt Lamina den wichtigen cod. ham. 500 nicht. Aus der
▼on Appel (Die berliner Handschriften der Rime Pe^arcas, Berlin 1886) ge-
gebenen Tafel (S. 105 ff.) hätte er die nahe Verwandtschaft des cod. bol. mit
dieser Handschrift erkennen können, zumal wenn er auch noch die Gedichte
Petrarcas und Saviozzos verglichen hätte. Der cod. ham. giebt von den (je-
dichten nur plurima dem Malatesta de Malatestis. S. 257 f. bezeichnet L. die
Gedichte 42—106, S. 288 f. 39—103. Bei Zugrundelegung ersterer Tafel stehen
die Gedichte im cod. ham. in der Reihenfolge 42 — 48; 52; 50; ein Ged., das
dem cod. bol. fehlt; 51; 53 — 104; 49; 105 — 106. Der cod. ham. hat also
dn Gedicht mehr. Die Gedichte Saviozzos (Lamma 2 — 41) folgen im cod.
harn.: erst 3 Gedichte, die dem cod. bol. fehlen; dann fehlt dem cod. ham. 2,
welches aber auch Volpi, der den cod. bol. gleichfalls benutzt, nicht kennt.
Hier liegt sicher ein Irrtum Lammas vor; 3 — 9; 10 richtig als von Pandolfo
Malatesta; 11 richtig als von S. Malatesta; 12 — 24, letzteres ganz, bei Lamma
nur drei Verse; dann fehlt 25, was aber sicher nichts als der Schlufs 24 ist,
den Lamma für eine Stanze hielt Volpi kennt auch nur das Madrigal mit
dem Beginn 24; 26 — 34; ein Gedicht, das im cod. bol. fehlt; 35 — 41. Auch
hier ist also der cod. ham. reichhaltiger. Er ist augenscheinlich auch viel
korrekter und wegen der Rubriken zu Saviozzos Gedichten wichtiger als der
cod. bol. Daher wäre er bei einer kritischen Ausgabe der Gedichte Malatestas
zu Rate zu ziehen, wenn nicht gar zu Grunde zu legen. Ob Lamma dies in
seiner mittlerweile erschienenen Ausgabe gethan hat, weifs ich nicht, da ich sie
noch nicht sah. Zu der Bibliographie der Gedichte Malatestas S.288ff. bemerke ich
noch folgendes: S. 288, 40 steht S*alla, S. 257, 43 Dala; das Gedicht auch cod.
oifd. 50 mit Namen ; 45 ist im cod. rice, richtig Malatesta, nicht Pietro Gualdi
zugeschrieben; 48 steht mit Namen in cod. oxfd. ; 49 dt rime pieno ^ S. 257,
52 to rime pregne-, 51 stile, S. 257, 54 clima-, 52 dal, S. 257, 55 del-, 53 im
cod. oxfd. anonym; S. 289, 54 lucido e, $. 257, 57 fehlt e; 55 inditio, S. 257,
58 tuditio, das Ged. im cod. oxfd. anonym; 58 O vaga dolce luce anima altera
S. 257,61 O vagha et dolce anima aitera luce, das Ged. cod. oxfd. anonym;
S. 290, 59 auch im cod. rice. 1 154 mit Namen, cod. oxfd. anonym; 63 fehlt
Angabe wo gedruckt; speravo, S. 257, 66 sperava-, 65 anonym cod. oxfd.;
67 Ori, S. 257, 70 privi; das Ged. im cod. rice. 11 54 mit der Proposta des
Zétaàir. L remi. PhiL XIX. 20
298 BESPRBCHUN6BN. a WIESE,
Petras de Gualdis; 70 a/, S. 258, 73 «/; 73 im cod. oxfd. mit Namen;
74 desgl. ; 7S vittorioso , S. 258 , 78 valeroso ; 79 ^r ^' davea, S. 258, 82 /in
si divena; S. 291, 88 im cod. rice. X154 mit Namen und Antwort des Domiao
Brocardo; 91 cod. oxfd. anonym; 92 desgl., cod. ncc. 1154 mit Namen;
95 sia^ S. 258, 98 ^; 96 alta y S. 258, 99 alma; cod. oxfd. mit Namen; loi
desgl., fehlt Drackangabe; 102 cod. oxfd. mit Namen, desgL cod. rice. 11 54;
103 ist nach dem cod. magi. 11,11,40 von „Antimo baffone della signorìi
di firenze" (Bartoli I, 366). Ich habe in diesen Bemerknngen absichtlich eine
ganze Anzahl Ungenauigkeiten hervorgehoben, — wenn Lamma an einigen Stellen,
wie mir klar scheint, aus den Dracken statt ans der Handschrift citiert, hätte
er es bemerken müssen, da das S. 282 Gresagte das Gegenteil vermuten läfst
— um zu zeigen, dafs wir uns auch auf diese Arbeit Lammas wieder durch-
aus nicht ohne weiteres verlassen können. Eine Anzahl Drackfehler erwähne
ich gar nicht weiter. Ein biographischer Index, der in den beschriebenen
Handschriften vorkommenden Dichter beschliefst die Arbeit Er macht und
hat auf Vollständigkeit keinen Ansprach. Es mufs übrigens entschieden ge-
mifsbilligt werden, dafs die lateinischen Texte der Handschriften nicht genauer
beschrieben sind, dafs S. 248 einfach auf eine Arbeit Reniers verwiesen wird,
wo man sich den Inhalt von f. 108 a — 121b des Cod. 2618 suchen kann, und
daCs S. 254 und 2^6 nicht die Reihenfolge der Gedichte Petrarcas in den
Codd. 2457 und 2574 angegeben ist, von andera Ausstellungen, die man machen
könnte, ganz zu schweigen. Vielleicht erbarmt sich Herr Rossi auch dieser
Handschriften einmal!
MISCELLANEA.
E. Koeppel, Le traduzioni inglesi del Tasso nel secolo decimosesto.
I Aminta, Uebersetzung des bekannten Aufsatzes Koeppels in der Anglia
durch Solerti.
L. Biadene, Un miracolo della madonna, la leggenda dello sciavo
DaXmasina, Es ist die bekannte Erzählung von dem Ritter, der seine Frau
dem Teufel verspricht, wenn er ihm wieder zu Reichtum verhiUfe. Die älteste
italienische Fassung der Legende in lombardischem Dialekt in einer Hand-
schrift des 15. Jhd. erhalten, unzweifelhaft aber ins 14. Jhd. zurückgehend,
war bisher ungedruckt, und Biadene macht sie uns hier zugänglich. In der
Einleitung vergleicht er sie mit der lateinischen Fassung der Legenda aurea
und 6 romanischen (darunter 3 weiteren italienischen) Bearbeitungen und macht
kurze Bemerkungen über die Metrik (24 Strophen aus je 5 reimenden oder
assonierenden Alexandrinera) und zu bemerkenswerten Vokabeln und Redens*
arten. S. 362 ist wohl servisiale vor devota als Stichwort zu setzen, um ersteres
in letzterer Bedeutung zu erklären. Zum Text schlage ich zu den von Meyer-
Lübke im Lbl. gemachten Besserangen (die Anzeigen in der Romania und
in der Rassegna bibliografica habe ich nicht eingesehen) folgende weitere vor:
32 Sl desse; 50 steckt in cortexie sicher form (Gastmähler), vgl. Seifert S. 20;
59 caritade dare; 82 e molto gran; 90b besser tu may; 105 quel eke; 114
per mort wie schon 89 möglich ist, vgl. Seifert S. 56. S. 349 vorletzte Zeile
1. siciliana statt napoletana,
A. Gaudenzi, Epistole Magistri Guidoms (ex cod. ms. vat. S^OTf,
2ld, et seqq.y f. 39a. et seqq) {ContinuoMione da pag, 359, Vol, VI, Parte /),
GIORNALE STORICO VOL. XXUL 299
Schlafs dieser Sammlang, No. 70 — 105. Im Abdruck des ersten Teiles ist
der Cod. als 5707 bezeichnet
MISCELLANEA.
G. Brognoligo, Il poemetto di ClvUa Veronese, Dies Gedicht in Ok-
taven, welches die Geschichte von Romeo und Julie, von der Erzählung der
Liebe Clizias zu Ardeo umrahmt, behandelt, ist ein Werk des 16. Jhd. und
nach da Portos Novelle, welche als Vorlage dient, geschrieben. Sein Ver-
fasser, von dem einige Lebensnachrichten zusammengestellt werden, ist Gherardo
Boldieri (1497 — 1571)» ein Freund Bembos und Aretinos. Eine kurze Würdi-
gung des Gedichtes am Schluss des Aufsatzes schlägt seinen Wert doch wol
za hoch an.
£. Koeppel, Le traduùoni inglesi del Tasso nel secolo decimosesto
{Contímuuione da pag, 297, Voi, VI, Parte II.) II La Gerusalemme liberata.
Schluls der Uebersetznng.
L. Nu ma Costantini, Di un ^apparente contradiaione tra alcune date
nella vita di Giovanni Fontano, Gaspary machte im zweiten Bande seiner
Literaturgeschichte S. 677 in der Anmerkung zu S. 314 darauf aufmerksam,
dais Pontan vor dem dritten Buche der Schrift De Prudentia sagt, es seien
neon Jahre seit seiner Frau Adriana Tode (i. März 1491) verflossen, während
tj sich gleichzeitig siebzigjährig nennt, was auf das Jahr 1496 fuhrt. Diesen
Widerspruch sucht Verf. ohne Gluck zu lösen. Er kombiniert die Angabe
auf dem Grabdenkmal Adrianas, welche besagt, dafs dasselbe fünf Jahre nach
ihrem Tode errichtet ist, mit der Stelle vor dem dritten Buche, wo unter an-
derem steht, dafs die Freunde Pontans mit ihm wieder in der aedicula am
Todestage Adrianas zusammengekommen sind, nachdem dreimal bereits eine
solche Totenfeier stattgefunden habe. Diese beiden Stellen zusammen sollen
bedeuten, dafs die Feier bereits dreimal stattgefunden habe, seitdem das Denk-
mal errichtet wurde. Dies geschah nach S. 417 im Jahre 1497, in welchem
Jahre bei der Enthüllung die erste Feier stattgefunden hätte. Die nunmehrige
rieite Feier fuhrt also auf 1500. Abgesehen davon, dafs in der Stelle in De
Prudentia nur von einer Feier in der aedicula die Rede ist, besagt die Grab-
inschrift deutlich, dafs das Monument 1496 gesetzt ist: quinquennio postquam,
uxor, autisti, dicata prius aedicula. Da die aedicula 1492 gebaut wurde, so
fand die erste Jahresfeier darin 1493 statt, die vierte also 1496. Gerade diese
Stelle fuhrt uns also auch auf das Jahr 1496. Was Verf. zur Beseitigung der
äbrigen Argumente, welche fur 1496 sprechen, sagt, ist gleichfalls belanglos.
Sollte wirklich, wie er am Schlufs meint, Pontan das vor 1496 begonnene
Werk 1500 wiederaufgenommen und vollendet haben, so hätte er einen Ana-
chronismus begangen, indem er 1500 nono verbesserte, wo er des ganzen Zu-
sammenhanges wegen quinto stehen lassen musste.
Berthold Wiese.
Giornale Storico della Iiotteratura Italiana. Anno XII, Vol. XXm,
fase. I — 2, 3. Fase, i — 2.
B. Feliciangeli, Nottua sulla vita e sugli scritti di Costanza Varano-
Sfona (1426 — 1447). Auf sehr breitem historischen Hintergrunde, der vor
unseren Augen ein Stück der Geschichte der Varano, Malatesta und Monte-
20*
300 BESPRSCHUNGEN. B. WIESE,
feltro im 15. Jahrhundert entrollt, ist das sympathische Bild der Costanza Va>
rano gezeichnet Die von ihr erhaltei^en lateinischen Schriften werden in chro-
nologischer Reihenfolge in die historische Darstellung eingestreut betrachtet
Wir können sie kaum noch schätzen. Doch ist nicht zu vergessen, dais nor
Schriften aus der frühesten Jugendzeit erhalten sind, und die verloren ge-
gangenen uns vielleicht die Lobspruche der Zeitgenossen berechtigter erschemen
lassen wurden, wenn wir sie besäfsen. Der Anhang bringt als Belegstücke
die Rede, welche Costanza bei einem Banket im Mai 1442 vor Bianca Maxia
Visconti, der Gemahlin des Francesco Sforza, hielt, eine Rede und ein Ge-
dicht an die Bewohner von Camerino von Ende 1443, einen Brief GuariDos
an Costanza, einen Brief Costanzas an Guiniforte Barzizza (1442), zwei Briefe
derselben an Filippo Maria Visconti und die Antworten darauf (1444)» eine
Canzone Angelo Gallis an sie im Namen Alessandro Sforzas und die Canzone
eines Anonymus auf ihren Tod, welcher leider der Schluis fehlt. S. 20 wird
des Erzbischofs Pandolfo Malatesta Tod auf den 21. April 1441 angesetzt,
S. 48 Anm. „unzweifelhaft" auf den 17. April desselben Jahres. Nach S. 45
im Texte stirbt Costanza um ii Uhr (so der Anonymus); in der Anm. dazu
ist aber ein Dokument angeführt, welches 10 Uhr angiebt.
E. Bevilacqua, Giambattista Andreini e la compagnia dei „FedeU^*,
Der erste Teil einer Lebensbeschreibung dieses seinerzeit hochgefeierten Schau-
spielers und Dichters, der im Dienste des Herzogs von Mantua stand und
Haupt der berühmten Truppe der „Fedeli" war. Einiges neue Material lieferte
das reichhaltige Archiv zu Mantua. Nach einem kurzen Kapitel über die
Eltern und Geschwister Giambattistas wird sein Leben bis zum Jahre 1613
geführt, wo er seinen Adamo veröffentlichte. Dieser giebt Anlafs in Kapitel VIII
die Frage zu erörtern, ob Milton die Tragödie gekannt habe und dadurch an-
geregt sei. Sie wird bejaht, zugleich wird aber anerkannt, dafs von einer
„Nachahmung" nicht die Rede sein könne. Die Analysen sind sehr knapp
gehalten. Es würde sich wol empfehlen, die Frage in einer besonderen Arbeit
eingehender zu prüfen. Dabei sollte dann Milton in einer englischen Ausgabe
citiert werden, da die Verszahl der Uebersetzung nicht im entferntesten mit
der des Originals stimmt, und es in einem solchen Falle überhaupt angebracht
sein dürfte, nur die Originale zu vergleichen. Man hätte gerne Aufklärung
bekommen, wie es kam, dafs Andreini im August 161 2 Leiter der Fedeli war
(S. 130), im November desselben Jahres aber Martinelli (S. 132). Ist Kleins
Geschichte des Dramas wirklich eine „autorevole opera"} (so S. 94).
VARIETÀ :
F. Pellegrini, V antica latida veronese edäa dal prof , Carlo Cipolla,
Neuer Versuch einer Herstellung der Lauda, deren Form als Serventese Gas-
pary zuerst erkannte. Pellegrini führt sie auf die Form AAAAb, BBBBc
u. s. w. zurück, wo die grofsen Buchstaben Ottonari, die kleinen Quinari be-
deuten. Ich halte diese Herstellung für richtig, wenn auch im einzelnen vieles
zweifelhaft bleibt und kaum zu bessern sein wird, so lange nur die eine Hand-
schrift vorliegt. In V. 2 sollte, um einen Ottonario zu erhalten, pulgela weg-
bleiben. Das kann geschehen, auch ohne dafs man eine Verstümmelung des
Gedichtes zu Anfang annimmt. Wer eüa ist, ist selbverständlich und wird
überdies durch V. 3 naher bestimmt. Wie V. 8 das erste e des Verses
durch den letzten Vokal von V. 7 gebunden wird, ist dies auch V. 11 der
GIORNALE STORICO VOL. XXHI. 3OI
Fall, celo also zu belassen. V. 12 statt Do^no{?) amo 1.: Doñea ogno omo, V. 21
etwa cha de tornaro, auf dem er zurückkehren mufs ? Dann verstände man die
Enrdtemng durch miisverstândliches Auffassen des de als deo, V. 23 braucht vui
mcht getilgt zu werden, che vui el ist eine Silbe. Vgl. meine Margarethenlegende
S. LXXXVb) und CXVII, i. V. 25 ist aotissimo zu belassen und dreisilbig zu
rechnen, gerade wie V. 43 santiximo, vgl. ebenda an zweiter Stelle. V. 35 1.
che du \ ich glaube zunächst nicht an ein che als Auftakt, das keine Silbe
lâhlt, and würde daher auch V. 49 che ne porta tan amor lesen. V. 36 tilge
ich nnbedenklich quando el diso ; es ist eine unschöne Wiederholung. V. 43
¡st nach dem oben Gesagten die Ergänzung von lo überflüssig. V. 66 ist çiio
schwerlich einsilbig, also mondo auch noch zu streichen. V. 71 tilge de und
1. V. 72 de d^à fat rocha e palaxio. V. 78 ist vui zu belassen , da or durch
den vorhergehenden Vers gebunden ist. Im selben Verse lies ú und verbinde
or A mit auì V. 80 „nun habt Ihr", so dafs nach 78 keine Interpunktion oder
Komma zn setzen ist. V. 81 1. clara und bewahre xpo, V. 82 — 83 erweckt
mir so Bedenken. Vielleicht : per vu* è fato pax e treovua delà (einsilbig,
vgl. Margarethenlegende S. CXVII, i) vaerà eh* era sì greura\ è statt era
V. 83 scheint mir ganz unstatthaft. V. 89 ist eniernal zu bewahren , wenn
vui me und de la nur je eine Silbe zählt. V. 96 bewahre wie V. 81 cristo \
ver gene ist zweisilbig. V. 102 bewahre e, V. 106 halte ich die Form stemana
für möglich; dann kann e^l dì bleiben. V. 109 mufs molt bleiben. V. 116
hat eine Silbe zu viel; tilge per mi. Der Schlufs der Lauda von V. I20 an
ist ganz in Unordnung. Zur Herstellung des richtigen Versmafses mufs V. 120
hdde Male la getilgt werden. V. 125 muís lauten e reçeuo soa beneçiono {e
gebunden). V. 126 etwa che la reçeua con loro, V. 127 amen domine.
A. Me din. Frammento di un antico manuale di dicerie. Das Frag-
ment ist auf zwei Schmutzblättern des cod. padov. 1496 erhalten und stammt
ans dem 14. Jhd., wenn es der Originalhandschrift angehörte, aus dem An-
fang desselben. Die darauf erhaltenen 6 ^»dicerie** sind wohl älter als die des
Filippo Ceffi (ca. 1330), und die vier ersten stimmen genau mit vier des letz-
teren überein. Ob Ceifi den Anonymus benutzte, oder beide eine gleiche Vor-
lage hatten, wagt Medin bei dem mangelnden Material vorsichtig nicht zu
entscheiden. Zu älteren bekannten lateinischen und italienischen Sammlungen
von Reden steht das Fragment in keiner Beziehung. Die Sprache ist unge-
fähr die des Guido Fava, wie die von Crescini herrührenden kurzen glotto-
logischen Bemerkungen zu dem Texte zeigen.
D. Bassi, // primo hbro della „Vita Civile** di Matteo Palmieri e
lulnstitutio Oratoria** di Quintiliano. Nach einigen Bemerkungen über die
pädagogischen Studien in Italien bis zum 15. Jhd., besonders über die Nach-
ahmung der ersten beiden Bücher des Institutio Oratoria Quintilians, geht
Bassi zu dem Beweise über, dafs Palmieri in dem ersten Buche der Vita Ci-
vile hauptsächlich Quintilian benutzt und ihn vielfach wörtlich übersetzt hat.
Ihm lag bereits ein vollständiges Exemplar vor.
G. A. Martinetti, Sul testo delle tragedie di Ugo Foscolo zeigt, dafs
àa Test der Tragödien Foseólos auch in den neuesten Ausgaben noch weit
von der Korrektheit, die man verlangen kann, entfernt ist und giebt die rich-
tigen Wege an, um zu einem guten Texte zu gelangen. Am schlinunsten steht
CS om den Ajax, den Orlandini oft geradezu verballhornt hat, trotzdem ihm
302 BESPRECHUNGEN. B. WIESE»
eine von Foscolo selbst durchgesehene Abschrift, die sich jetzt auf der LaW
nica befindet, zur Verfügung stand. In einem Anhange giebt M. die haupt-
sächlichsten Abweichungen des Lemonnierschen Druckes von dieser Hand-
schrift, welche über drei Seiten füllen. Beim Thyestes betont M. unzweifd-
haft richtig wieder mit Nachdruck, dafs die in der ersten Ausgabe desselben
zu lesenden Notizie storico-critiche sul Tieste nicht von Foscolo sein können.
G. Giannini, Tasso e Manzoni, Es ist bekannt, dafs Manzoni eine
starke Abneigung gegen Tasso hatte. Trotzdem, sucht Giannini durch eine
Reihe von Vergleichen zu beweisen, hat er sich manche Gredanken und Bilder
von ihm angeeignet. Mir scheinen die meisten der Zusammenstellungen nichts
zu entscheiden, und einige sind sogar sehr mit den Haaren herbeigezogen.
Selbst die nach G. mehr als unbewufiste Nachahmung der Beschreibung der
Schlacht im XX Gesänge der Gerusalemme liberata durch Manzoni im Chor
des Carmagnola (Act 11) leuchtet mir nicht ein.
RASSEGNA BIBUOGRAFICA :
Graf, Jl£ti leggende e superstisàoni del Medio Evo (Rua, gebührendes
Lob). — Maccari, Istoria del Re Giannino di Francia (Mazzi, gerechter
Tadel der gänzlich unbrauchbaren Arbeit). — Salvo Cozzo, // codice vati-
cano 3195 ^ P edizione aldina del 1501; Mestica,// „Cannoniere** del Petrarca
nel codice originale a riscontro col ms. del Bembo e con l* edizione aldina del
1501; Ferrari, Questioni e notizie petrarchesche (Sensi). — Cian, Baldesar
Castiglione, il Cortegiano annotato e illustrato (Renier, warm empfohlen). —
Costetti, La compagnia reale sarda e il teatro italiano dal 1821 al 1856,
con prefazione di Leone Fortis (Roberti, weist die Unzulänglichkeit der Ar-
beit nach). — Guarne ri o, Manuale di versificazione italiana (Pellegrini).
BOLLETTINO BIBLIOGRAFICO:
Varnhagen, Ueber die „Fiori e vita di filosofi ed altri savii ed im-
peradori" nebst dem italienischen Texte. Antonio Rossi, / viaggi dan-
teschi oltr*alpe, Sabachnikoff und Piumati, Leonardo da Vìnci, Codice
sul volo degU uccelli e varie altre materie. Falco, Paolo Paruta moralista.
B e 11 o n i , Gli epigoni della Gerusalemme liberata , Z u m b i n i , Studi di lette-
rature straniere, Lumbroso, Saggio di una bibliografía ragionata per ser-
vire alla storia dell* epoca napoleonica,
COMUNICAZIONI ED APPUNTI:
Toldo, A proposito d*una fonte italiana del „Tartuffe" ninunt vor
Vollhart (Herrigs Archiv XCI) die Priorität in Anspruch auf den Pedante Scalas
als Molieres Quelle zum Tartuffe hingewiesen zu haben und vergleicht ihn
mit Molieres Komödie. S. 474 macht die Schriftleitung selbst darauf auüaaerk-
sam, dafs Neri bereits im ersten Bande des Giornale storico della letteratura
italiana auf den Zusammenhang beider Stücke hingewiesen hat.
CRONACA (Periodici, kleine Mitteilungen, Publicazioni recenti, kurze
Anzeigen, Publicazioni nuziali).
Fase. 3.
F. Cipolla, Che cosa è dannazione secondo il concetto dantesco. Die
eigentliche, gröfste Strafe, zu der die Höllenbewohner verdammt sind, ist ihr
unbegrenzter Hals, den sie gegen alles hegen. Die übrigen Strafen haben im
Vergleiche damit nur sekundäre Bedeutung. Dies sucht Cipolla nachzuweisen
GIORNALE STORICO VOL. XXIII. 303
and analysiert zu dem Zwecke die Holle Gesaog für Gesang. Mit Citaten ist
er dabei verschwendensch verfahren. Beim dritten Gesang zeigt er mit Recht
gegen Zingarelli, dais die Insassen des Vorhofes der Hölle Sünder sind. Ein
Anhang beschäftigt sich mit den Seelen des Limbus, welche den übrigen
HoUesbewohnem gegenüber eine Sonderstellung einnehmen, da sie nicht ge-
sandigt haben. Sie sind nur zu einem unbefriedigten, hoffnungslosen Wunsche
verdammt.
VARIETÀ:
B. Croce, // trattato ^De Educatione" di Antonio Galateo, Dieser
Brief an Crisostomo Colonna, der den jungen Herzog von Kalabrien, des ver-
triebenen Friedrich von Aragonien Sohn, in Spanien erzog, ist Ende 1504
oder Anfang 1505 geschrieben. Durch eine geschickte Zergliederung macht
Croce uns mit seinem Inhalt und seiner Tendenz bekannt. Er ist von kultur-
historischer Bedeutung, da er uns den Hafs der Italiener gegen die ein-
dringenden Sitten und die Erziehungsweise der Spanier unter reichlicher Er-
wähnung« von Einzelheiten lebhaft schildert. Ueber den Bruder Gauberte,
dessen Angriffe auf Italien in der Schrift besonders heftig zurückgewiesen
werden, sind einige Notizen beigefugt S. 412 Anm. 1. C. IX.
C Cipolla, Sulla descriuom dantesca delle tombe di Arles, Al prof,
Rodolfo Renier, In diesem selben Bande S. 281 — 84 war von Z[ingarelli]
nachgewiesen, da(s Antonio Rossis Schrift ,,/ viaggi danteschi olir ^alpe" zum
groísen Teil aus einem Aufsatze CipoUas und einem anderen Mesticas entlehnt
sei Dasselbe hatte Vittorio Rossi für erstere Schrift im BuUettino della Società
dantesca N. S. I. S. 105 ff. gezeigt. Cipolla nimmt nun auch noch das in der
Abhandlung über die Graber von Arles Gesagte als seinen Vorlesungen von
18S6 entlehnt für sich in Anspruch.
G. Roberti, Lettere inedite di Carlo Botta, Ugo Foscolo e Vincenu>
Cuoco, Vier Briefe Bottas, zwei Briefe Foseólos und ein Brief Cuocos, alle
an den Urgrofsvater des Herausgebers gerichtet, und dazu eine Petition Bottas,
die zum Teil für die Zeitgeschichte interessant sind, mit sachlicher Einleitung,
welche auch über den Briefempfänger genauer unterrichtet
RASSEGNA BIBLIOGRAFICA:
L o r c k , Altbergamaskische Sprachdenkmäler { Guarnerio), — Morsolin,
Giangiorgio Trissino (Renier, mit Abdruck eines Briefes des Benedetto Agnello
an den Sekretär des Herzogs Friedrich von Mantua). — Pizzio, La poesia
didascalica e la „Caccia*' di Erasmo di Valvasone (Cian).
BOLLETTINO BIBLIOGRAFICO:
Pi tré, Bibliografia delle tradvàoni popolari d^ ItaUa, Tasso, Dialogo
dei casi d'amore, Luzzatto, Pro e contro Firenze, Saggio storico sulla
polemica della lingua, D'Ancona e Bacci, Manuale della letteratura ita-
Homi, Voi. IV. Radiciotti, Teatro musica e musicisti in Sinigaglia,
COMUNICAZIONI ED APPUNTI:
F. Patetta, Una lettera inedita di Niccolò Lelio Cosmico, Ein Schreiben
IBS Rom vom 8. Juni 1476 an Alessandro Strozzi, beachtenswert, weil es an
nrei SteUen ketzerische Ansichten verrät. G. Rossi, Un plagio {La versione
ktina delle »Jstorie fiorentine" di N, MachiaveUC) zeigt, dafs die lateinische
Uebcrsetzung der Istorie fiorentine von einem gewissen Bindi, Neapel 1881,
304 BESPRECHUNGEN. B. WIESE.
nichts als der wörtliche Nachdruck einer Strafsburger Ausgabe von 1610 ist
C. Cimcgotto, Lettere di cinquecentisti giebt Nachricht von der Auffindung
dreier Briefe an die Dichterin Laura Battiferri. Der eine von Annibale Caro
ist in dessen Epistolario gedruckt; die andern beiden von Bernardo Tasso sind
bisher unbekannt.
CRONACA (Periodici, kleine Mitteilungen, Pubblicazioni nuziali, Nekro-
log für den Fürsten Baldassare Buoncompagni).
Berthold Wiese.
Zur Syntax des Sabstantívoms.
Alle romanischen Sprachen kennen gleich den keltischen, ger
manischen, dem Griechischen und einigen slavischen zwei ver-
schiedene Formen des Substantívums, die absolute: rum. om^ ital.
uomo, frz. homme, span, hombre, portg. hörnern^ und die bestimmte:
rum. omul, ital. Vuomo, frz. Vhomme, span, el hombre, portg. o hörnern,
während das Lateinische ohne Unterschied homo sagt, darin zwar
gleich dem Littauischen, den meisten slavischen und den arischen
Sprachen eine Âltertûmlichkeit bewahrt, aber thatsächlich was Deut-
lichkeit des Ausdruckes anlangt hinter den jüngeren Idiomen zu-
rücksteht. Diese Zweiteilung 1 ist eine der merkwürdigsten Neuer-
ungen, die wie wenig andere Licht wirft auf das gegenseitige
Verhältnis von Syntax und Formenlehre und in ihrer allmähligen
Ausbildung uns einen der interessantesten Prozesse des sprach-
üchen Lebens vor Augen fuhrt, so dafs es sich wohl lohnt, ihr
einmal näher nachzugehen.
Zur richtigen Würdigung dessen, was die Scheidung in abso-
lute und bestimmte Form für das Sprachgefühl bedeutet, müssen
wir uns zunächst von unserem historischen Wissen und von der
Mifsleitüng, die unser sprachliches Empfìnden durch eine unglück-
liche Schreibung erleidet, frei machen und uns möglichst auf den
Standpunkt des sprachlich Ungebildeten oder nicht Verbildeten
stellen. Für diesen besteht der Unterschied zwischen dm und l-iim,
zwischen u^^o und l-uomo , zwischen om und omul'^ u. s. w. darin,
dafs die bestimmte Form um ein vorgeschlagenes oder nach-
gesetztes Element vermehrt wird, das für sich allein keinen Wert
hat Sehen wir vom Rumänischen zunächst ab, so verhält sich l-qm
ra om wie plü-ld zu Id, wie trp-bç zu bç u. s. w., d.h. die die Be-
deutung modifizierenden oder die Beziehung des Wortes zu andern
^ Eigentlich müfste man von einer Dreiteilung sprechen, da zu der ab-
soluten und bestimmten noch die unbestimmte Form kommt: rum. un om,
ita], un uomo, frz. un homme, span, un hombre ^ port, um honum. Diese dritte
Form ist bedeutend junger als die beiden andern, den ältesten Denkmälern
aÜer romanischen Sprachen noch ganz oder fast ganz unbekannt. Ich ziehe
äe in der folgenden Untersuchung nicht weiter in Betracht.
* Wenn das ramänische omul in einem Worte schreibt, so ist es ver-
ständiger als die Schwestersprachen mit ihrer Trennung, noch richtiger aber
^ü% omu, da das -/ nirgends mehr gesprochen wird.
Zâtscfar. £ rom. PhiL XDC 21
3o6 W. Meter -LüBKB,
ausdrückendeD, wir können geradezu sagen die ñexivischen Elemente
treten vor die Grundform. Genau dasselbe läfst sich auch anders-
wo wahrnehmen: in zc^iä/, Jü-eä/, t-eäi ¡st die Person, in z-Ç'éâté
die Zeitform durch ein Präfix bezw. ein Infix, nicht durch ein
Suffix ausgedruckt, und wenn viiït mehr und mehr durch esk-i-vie
verdrängt wird, wenn man pcHi-fäm statt fçml/t sagt, so begegnet
uns wieder dieselbe Tendenz. Damit treten die neueren Sprachen
in den denkbar gröfsten Gegensatz zum Lateinischen, das in hom-ú
honi'ineSy long-ior, cani'-o^ cani-as^ cani-<tt^ cant^avi, venihne, fem-eUa^
vielmehr den Ausgang des Wortes umgestaltet Wenn wir also
die neueren Sprachen, vor allem die fortgeschrittenste unter ihnen,
die französische mit der alten vergleichen, so ergiebt sich, dafs
diese die Flexion dem Stamme anhängt, jene sie ihm vorsetzen.
Ein solcher Umschwung kann sich nun natürlich nicht von heute
auf morgen vollziehen, er wird vielmehr von langer Hand vor-
bereitet; der alte Zustand läfst mancherlei Reste zurück, ja es ist
sogar möglich, dafs eine der Präfigierung direkt entgegengesetzte
Strömung ebenfalls sich geltend macht. Ueberbleibsel der Snfli-
gierung hat selbst das Französische noch manche bewahrt: eäid
bleibt nicht nur, sondern erweist sich dadurch, dafs es zu zç-sâ/d^
umgestaltet wird, gegen jeden Angriff gewappnet; vgl. femer zç-
eäi^f zÇ'èài/f zç-sâ/çr/, dann mçzon^eixi, dgl. Handelt es sich hier
um die Beibehaltung überlieferten Gutes, so erscheinen in sç-iit-st
sei'dm-la^ in dem lothringischen Imperfekte auf -dr (Adam, patois
lorrains, S. 115 — 118, G. Paris, Rom. X, 605, Rom. Gramm. II S. 140
— 141.) Neubildungen, die durchaus die alte Folge der Bestandteile
zeigen. Andrerseits ist aber auch schon im Lateinischen der nene
Zustand angebahnt, wenn neben älteren mecum, quocum sich schon in
vorhistorischer Zeit jüngeres cum ilio eingefunden hat; wenn über-
haupt die die Beziehung der Substantiva anzeigenden Partikeln vor
den Substantiven stehen, also Präpositionen sind, während in älterer
Zeit wie noch heute in nicht indogermanischen Sprachen' diese
Partikeln nachstehen u. s. w.
Man könnte nun freilich sagen, diese veränderte Stellung sei
durchaus natürlich und erkläre sich aus der Entstehung der be-
treifenden Lautkomplexe: ego^ Ule müfsten vor amo^ homo stehen,
wenn sie zu der Bedeutung herabsinken wollen, in welcher sie jetzt
erscheinen, oder besser gesagt, nur in dieser Stellung hätten sie
zu rein flexivischen Exponenten werden können. Dafs dem nicht
so sei läfst sich aber leicht nachweisen. Man braucht nicht gar
^ Ich wähle diese Form als die wirklich volkstümliche, neben welcher
die Bewahrung von nous chantons in der Schriftsprache wohl zum nicht
geringen Teile auf Rechnung der Grammatiker kommt, die trotz der von
H. Stephanus erfundenen Rechtfertigung der Verbindung eines Singulars mit
einem Plural in je chantons durch den Hinweis auf den Singular des Verbums
nach einem Neutrum Pluralis im Griechischen an der Ausdrucksweise Anstoís
nehmen mufsten.
■ Vgl. z.B. magy. Beerben *in Wien' zu Becz *Wien'.
ZUR SYNTAX DES SÜBSTANTIVUMS. 307
viele Sprachen zu übersehen um sich zu überzeugen, wie wenig
das, was uns natürlich und selbstverständlich dünkt, es wirklich
ist; um zu lernen, dafs was für das eine Volk durchaus regel-
mäfsig ist, dem andern als ganz ungehörig erscheint. Wenn
Bergaigne darin Recht hat, dafs sich das indogerm. ésmi 'ich bin'
in ^j als Verbalstamm und mi als Subjektspronomen der ersten
PersoD zerlegt (vgl. Mém. soc. lingu. IV 14), so würde dieses es-mz
sich ganz genau mit frz. zç-sui decken, zeigte aber die konstitutiven
Elemente in umgekehrter Reihenfolge. Aber diese Erklärung von
tsmi ist nur eine unsichere Vermutung, der man keine Beweiskraft
zuschreiben kaniL Sehen wir uns nach sicheren Thatsachen um,
so bieten sich uns, um bei der Unterscheidung von bestimmter und
absoluter Nominalform zu bleiben. Beweise in Hülle und Fülle da-
für, dafs die Reihenfolge der Glieder, wie sie im Italienischen,
Französischen, Spanischen, Portugiesischen, im Griechischen, im
Deutschen, Holländischen, Englischen, in den keltischen und aufser-
halb des indo - germanischen Sprachstammes in den semitischen
Sprachen vorliegt, nicht das allein mögliche ist. Man hat seit
Kopitar (Wiener Jahrbücher 1829,) schon unendlich oft darauf
hingewiesen, dafs die Albanesen, Rumänen und Bulgaren den Ar-
tikel nachstellen; man weifs, dafs Schweden und Dänen dasselbe
thun. Ich will hier noch auf ein weiteres hinweisen. Im slavo-
lettischen zeigen die Adjektiva eine bestimmte und eine unbestimmte
Form: ^i, geras 'gut* — gerasis * der Gute'; aslav. vino novo 'neuer
Wein' aber vino novoje 'der neue Wein'. Dafs dieses -w, -je nichts
anderes ist als ein Pronomen, hat man längst erkannt und war
namentlich im Littauischen nicht zu verkennen, ob ein demonstra-
tives (Schleicher, lit. Gramm. S. 208, Miklosich, vgl. Gramm, der
slav. Sprachen IV, 128) pder ein relatives, Scherer, Zur Geschichte
der deutschen Sprache ^ 403 und neuerdings Delbrück, Vgl. Syntax
der indogerm. Sprachen I, 433), mag dahin gestellt bleiben, wichtig
ist uns nur, dafs es dem Adj. folgt, nicht ihm voraufgeht Also
iigend ein im Denkprozesse liegender Zwang, l^dm oder U'bd zu
sagen, liegt nicht vor, an sich ist das Umgekehrte eben so gut
möglidi, und in der That gehen so eng verwandte Sprachen wie
das Rumänische und das Italienische , das Schwedisch - Dänische
und das Englische verschiedene Wege.
Aber noch ein anderes scheint mir in der Geschichte des
Artikels, um einmal den landläufigen Ausdruck zu gebrauchen,
merkwürdig, nämlich seine Entstehung. Zwar die Etymologie macht
keine Schwierigkeit und hat nie welche gemacht : dafs frz. Vhomme
dn Hk homo (oder genauer illu homine) darstelle, weifs man seit
ein paar hundert Jahren. Wie kommt aber die Sprache dazu, das
einheitliche homo in homo und ille homo zu zerlegen? Man kann
natürlich nicht ego canto für oder neben canto vergleichen: hier
besagt die neue Ausdrucksweise genau dasselbe wie die alte nur
nachdrücklicher, verständlicher. Eher darf man daran erinnern, dafs
an Stelle von cantam mit der Zeit cantavi und haheo cantcUum ge-
21»
3 1 o W. MEYER - LÜBKE,
gestattet, besteht. Wenn wir von einzelnen thatsächlichen Ver-
stöfsen, wie sie sich minder gewandte Verskûnstler zu allen Zeiten
und in allen Sprachen zu Schulden kommen lassen, absehen, so
werden wir im ganzen sagen können, dafs die Abweichungen des
poetischen Ausdruckes vom prosaischen sich zumeist als Archaismen
erklären; dafs die gebundene Rede, eben weil sie gebunden ist,
dem fortwährenden Wechsel der lebenden Sprache festeren Wider-
stand leistet; dafs jeder spätere Dichter, da er doch (von verein-
zelten Ausnahmen abgesehen) sich an seinen Vorgängern bildet, in
die Lage gesetzt ist, mit der gegenwärtigen die vergangene Aas-
drucksweise zu verbinden, diese vorzuziehen, wenn er damit be-
sondere Wirkung zu erzielen glaubt oder auch wenn ihm die Auf-
gabe, die das Metrum an ihn stellt, dadurch erleichtert wird. Ich
kann also R. David nicht beistimmen, wenn er sagt 'Der Artikel
dient zur Bestimmung des Begriffsumfanges. In eindrucksvoller
Rede würde durch zu grofse Hervorhebung desselben der Begri£fs-
inhalt ihm gegenüber zu wenig hervortreten. Daher kommt es,
dafs die Setzung des Artikels in der Poesie häufiger unterbleibt
als in der Prosa* (Die Syntax des Ital. im Trecento S. 76).
Damit genug der allgemeinen Erörterungen, gehen wir zu dem
konkreten Falle über.
Das Bedürfnis nach einer Unterscheidung der bestimmten von
der absoluten Form hat sich weder bei allen Wortarten zu gleicher
Zeit eingestellt noch auch bei ein- und demselben Wort in seinen
drei Funktionen als Subjekt, Objekt und adverbiale Bestimmung
gleichzeitig ; daraus dafs man zwischen ilU pater und pater scheidet,
folgt noch nicht, dafs man neben ira auch illa ira sage, und ein
nie pater bedingt nicht auch ein illu patre und noch viel weniger
ein de illu patre. £s wird also zunächst zu untersuchen sein, wie
sich die verschiedenen Wörter und Wortarten in ihren verschiedenen
Verwendungen verhalten.
I. £ine Unterscheidung zwischen bestimmter und
absoluter Form tritt zunächst nur bei Sachbezeichnungen
ein, während Abstrakte und die mit ihnen auf das Engste
verwandten Stoffnamen bei der absoluten bleiben, es sei
denn, dafs sie durch Adjektiva, ein mit de angeknüpftes
Nomen oder einen Relativsatz näher bestimmt werden.
Dieser erste Satz bedarf um so mehr eines Beweises durch
Beispiele als er im direkten Widerspruche steht zu Diez lU 30, wo
es heifst 'Abstrakta, welche geistige oder leibliche Eigenschaften
oder Zustände bezeichnen, lieben den bestimmten Artikel. Frei-
lich wird diese Aeufserung am Schlüsse des betreifenden Abschnittes
sofort wieder eingeschränkt durch die Bemerkung * sprichwörtliche
Kürze aber unterdrückt freilich den Artikel auch vor solchen
Abstrakten'. Sehen wir uns nach dem Verhalten der älteren
romanischen Sprachdenkmäler um, so finden wir da folgende Sätze:
rum. frica fi cutr emuri vererä spre mere fi cuperi^me întunearecu^
Cod. Schei. 54, 6; 'Furcht und Zittern sind über mich gekonmiea
ZUR SYNTAX DES SUBSTANTIVUMS. 3I I
ond Dunkel bedeckte mich'» nedereptate nu scäzu de calea M
asupra p hiclen^tgu 54, 12 'Unrecht ist nicht von seiner Strasse
gewichen und Bosheit', vine blänzie spre noi 89, 10 'es kam Milde
über uns'; toamä reu vräjma^ilor miei 53, 7 *das Unrecht kehrt
zu meinen Feinden zurück', derepce iubifi de^ertu p socotifi min-
ciuni Coresi 4, 5 'weshalb liebt ihr Eitelkeit und trachtet nach
Lügen', y«^/*/-öz reul mai vräios decäiu dulcafa, nedereptate decätu
se gice dereptate Cod. Schei. 51, 5 'du hast das Böse mehr geliebt
als die Sûfsigkeit, Unrecht mehr als die Wahrheit zu sagen',
üne da din SionÛ späsenie lu Israilû 52, 7 'wer giebt Israel das
Heil aus Zion' veselea^te-se dereptul cändu veade vrajbä piatire 57, 1 1
'der Gerechte freut sich wenn er die Rache sieht'; copere rufire
/afa me 'die Schande bedeckt mein Haupt' 68,8 u. s.w., aber
frica mor fiel $^^ 5 'die Furcht des Todes' u. a.
Daneben erscheinen schon vereinzelt Beispiele der bestimmten
Forai, vgl. bogofia se cure 61,11 'der Reichtum verschwindet', wo man
denken kann, dafs bogofia konkret als 'Schatz' gedacht ist, oder
pärä va treace ßlraleagea 56, 2 'bis das Verderben vorbei ist*. Unter
den oben angeführten Sätzen ist noch jubit^ai reul besonders be-
merkenswert, da hier retd nicht reu gesagt ist, wohl um die Sub-
stantivierung des Adjektivums deutlicher zum Ausdruck zu bringen.
Dafs das freilich nicht Regel ist, zeigt das Beispiel aus 53, 7, das
aber bei Dosofteiu lautet (Âne mis scräbä^ Le va veni râul, ohne
dais man sagen dürfte, râul sei durch den Reimzwang gefordert
Auch sonst zeigt der moldauische Dichter ein gewisses Umsich-
greifen der bestimmten Form , vgl. zwar jubift desiarle aber sä vä
päräsäfl minciuira 4, 4.
hn Italienischen fehlt es ebenso wenig an Beispielen. Wenn
Dante sagt Giustizia mosse il mio cato fattore , so wäre es wohl
irrig, in giustizia eine Personification zu sehen und damit den
Mangel des Artikels entschuldigen zu wollen. Andere Beispiele
ans der Divina Commedia sind
Ombre Che amor di nostra vita dipartilU Inf. 5i 69 , Amor che al
cor gentil ratto Rapprende 5, lOO, vgl. 103, 106, cosi corre ad amore
conu a lucido corpo raggio viene Purg. 15, 68, di questa {vita) mi
s accese amore 19, m ; pietà mi giunse Inf. 5, 72, perchè in altrui
pietà tosto si ponga Purg. 1 3, 46, con quelV aspetto che pietà disserra
15, 114, u. s. w. und so im Sprichwort, das ein treuer Hüter
alter Redeweise ist:^ Consuetudine è una seconda natura Giusti
Prov. 17, affezione accieca ragione 19, allegrezza fa bel viso 34,
malinconia non paga debito 35 amore fa amore e crudeltà fa tirannia
41, crudeltà consuma amore 43, carità unge e peccato punge 55 und
* Natñdicb muís man hier unterscheiden. Sprichwörter wie cosa rara,
C9sa cara Giusti Prov. 18, gola degli adulatori, sepolcro aperto 19, scrofa
flagra, ghianda s^ insogna 19, grasso ventre grosso ingegno 51 u. s. w. können
daram nicht angeführt werden, weil sie nicht wirklich ausgesprochene, in
Satzfonn gebrachte, sondern nur angedeutete Gedenk eu enthalten.
312 W. MEYER -LÜBKE,
viele andere, neben welchem La necessità non ha legge 17, Vonort
è di chi sel fa , V onore porta Poro ma non l'oro Ponore 59 u. a.
wohl jünger sind.
Im Französischen ist ein Vergleich zwischen den verschie-
denen Psalterübersetzungen von grofsem Interesse, namentlich zeigt
sich eine wesentliche Verschiedenheit zwischen den mittelalterlichen
Redaktionen und der modernen,^ vgl.
survint suatume O.P. 89, 12, crieme de mort chäit sur »í«54,.4
{li paour de la mort L), pur quei amez vus vanitet et querez menceunge ^
O. P., C. P., L. P. 4, 3, heute aber la vanité^ le mensonge^ tu amas
malice sur benignitela felunie plus que parler oeltet ^\y 3 {/« aimes
plus le mal que le bien et le mensonge plus que de dire des choses
justes) y cesse de ire e déguerpis de fuirur 36, 8 [reprime la colère
et laisse là V emportement)^ li tuen oeil veient oeltez 1 6, 2 {que tes yeux
regardent à la justice de ma cause) , ne voilez espérer en iniquité t
ravines ne vus ehielt a cuveiter; richeises si vus abundent^ ne voilez
le euer aposer 61, 10 {ne mettez point votre confiance dans l'oppres-
sion y ni dans la rapine) quand les richesses abonderont y rCy mettez
point votre coeur) , merveillus en oeltet 64 , 5 , chi forsmeinet les liez
en fortece 67, 7, en ampletet 17, 22 {au large) u. s.w. Aber la
miséricorde del segnur 32, 5, la miséricorde e la vérité de lui 60, 7
u. s. w.
Auch für das Altspanische fehlt es namentlich bei Berceo
nicht an Beispielen, vgl.
moviólos piadad Sil. 593c, non le prendie talento Sil. 9d, a al'
gunos envidia lis tomaba 25 d , oraba por los enfermos que diese
sanidaty A los encaptivados que diese enguedaty Et a layent pagana
tolUese podestat De fer a los christianos premia e crueldat 76, de
embidia tocado 167 b, foir amargura i8oc, mas en los clérigos ovo
envidia a nacer S. Mili. looc, dando me Dios poder Sil. 222 c,
pusieron en su lengua vir tut de propheda 260c, vos digo ver dai
261a, vgl. de bondat amador 266 b u. s. w. Aus späterer Zeit
gehört wohl hieher En este es cabcdleria bien empleada Amadis 2 ib,
caballería será en el mejor empleada que en ninguno 26 b.
Zu diesen Beispielen, die zur Genüge beweisen, dafs der
ältere romanische Sprachgebrauch sich von dem von Diez ge-
schilderten heutigen wesentlich unterscheidet, ist nun noch eine
erklärende Bemerkung nötig, da man sich natürlich fragen muís,
wie der Unterschied, der sich am Deutlichsten zwischen Altfran-
zösisch und Neufranzösisch zeigt, aufzufassen sei. Man könnte
sich leicht zu der Annahme neigen, der alte Uebersetzer, der sagt
purquei amez vous vanitet hätte etwas anderes ausdrücken wollen als
der moderne mit seinem pourquoi aimez-vous la vanité ; jenem hätte
der BegriíF in seinem ganzen Umfange vorgeschwebt, daher habe
^ Ich benutze die von J. F. Ostervald revidierte, von der waatländischen
'église libre' anerkannte Uebersetzung, Cambridge 1875.
ZUR SYNTAX DES SUBSTANTIVÜMS. 3 1 3
er die absolute Form gewählt, dieser dagegen habe mehr individuali-
siert, einen bestimmten Fall vor Augen gehabt, daher sich der be-
stimmten Form bedient Oder giustizia mosse il mio alio fattore heifse
'Gerechtigkeit bewegte meinen hohen Schöpfer', nicht *die Ge-
rechtigkeit u. s. w.', weil gerade in diesem Zusammenhange der
Begriff der Gerechtigkeit möglichst unbegrenzt ausgesprochen
werden sollte, wogegen la giustizia eine Verengerung enthielte, die
nicht am Platze wäre. Mit anderen Worten : die oben beigebrachten
Beispiele seien nicht aus einem Zustande zu erklären, wo nur bei
Sachbezeichnungen nicht aber bei Abstrakten eine Scheidung zwi-
schen absoluter und bestimmter Form gemacht wird, sondern es
sei mit voller Absicht von dem Schriftsteller in den genannten
Fällen die absolute Form vorgezogen worden, da die bestimmte,
die er ebenso gut hätte brauchen können, dem Gedanken eine
andere Färbung gegeben hätte als die, die er anstrebte.
Ich glaube nicht, dafs dieser Gedankengang richtig ist, bin
vielmehr der Ansicht, dafs man damit den alten Autoren Fein-
heiten unterschiebt, an die sie selber gar nicht gedacht haben.
Wir dürfen uns von unserm deutschen Sprachgefühl oder besser
von dem Bedürfnis, dafs wir Grammatiker ja ex professo haben,
verschiedenem formalem Ausdruck auch verschiedenen Sinn unter-
zalegen, nicht mifsleiten lassen. Wenn im Deutschen sowohl
'Gerechtigkeit leitete ihn' als *Die Gerechtigkeit leitete ihn* zu
sagen möglich ist, so scheint mir der Unterschied lediglich ein
stilistischer zu sein; beide Ausdrucksweisen besagen ganz dasselbe,
der Begriff * Gerechtigkeit' erscheint in der einen ebenso bestimmt
oder ebenso allgemein wie in der andern, aber die erstere gehört
mehr einer gehobenen Sprache, die letztere mehr der des alltäg-
lichen Lebens an ; jene ist mehr poetisch, diese mehr prosaisch, das
will sagen, jene entspricht der Art wie man sich früher ausgedrückt
hat, diese ist dagegen modern, vgl. S. 240. Was mich namentlich
die oben angedeutete Erklärungsweise verwerfen läfst, ist der Um-
stand, dafs heute im Ganzen die bestimmte Form vorwiegt. Dafs
die Abstrakta einer Scheidung in absolute und bestimmte Form
nidit so leicht bedürfen wie die Konkreta, oder, um mich deutsch
auszudrücken, die Begriffsbezeichnungen nicht so leicht wie die
Sachbezeichnungen, liegt auf der Hand. Diese benennen Gegen-
stände, die trotz mancherlei gemeinsamer Merkmale doch wieder
individuell verschieden sind, die in zahllosen Exemplaren vorkom-
men, daher es fur die Deutlichkeit von Wichtigkeit ist, auch formell
anzudeuten, welcher unter den vielen gleichen oder ähnlichen der
von dem Sprechenden gemeinte ist. Die Begriffsbezeichnungen
aber sind, da sie eben das Begriffsmäfsige verschiedener Gegen-
stände von diesen Gegenständen abgelöst darstellen, ihrer Natur
nadi zunächst nur als Singulare, nur als etwas einziges, sich stets
gleiches denkbar; da sie also nicht in mehreren Exemplaren vor-
kcnmnen, so ist eine bestimmte Form neben einer absoluten zu-
nächst nicht denkbar, es sei denn, dafs durch einen folgenden
314 ^* MEYBR - LÜBKE,
Relativsatz, durch ein mit de verbundenes Substantivum oder durch
ein Adjektivum gesagt wird, dafs man sich den Begriff als eiuer
bestimmten Person angehörig denke, also amore aber l* amore di dto^
or puoi la quantitade Comprender dell' amor che a te mi scalda Purg.
21, 134, }/ divino amore i doch würde man das Wesen des il nicht
richtig treffen, wenn man darin einfach den bestimmten zu amon
gehörigen Artikel sehen wollte, vielmehr gehört il eigentlich zu di
dioy che a te mi scalda^ divino, es ist ein demonstratives oder deter-
minatives Pronomen, das auf etwas folgendes hinweist. Nachdem
dann aber bei den Sachbezeichnungen die Scheidung zwischen ab-
soluter und bestimmter Form so um sich gegriffen hatte, dafs die
bestimmte mehr und mehr die normale, die unbestimmte die selte-
nere ist, hat man allmählig angefangen, auch den Abstrakten aufser-
halb der eben angeführten Fälle den Artikel beizugesellen, ofiien-
bar in einem ja auch anderswo im sprachlichen Leben zum Aus-
drucke kommenden Bestreben nach formaler Gleichstellung aller
Substantive. Dieser Wandel ist im Romanischen etwas rascher voll-
zogen worden als im Deutschen, daher die von Diez beobachtete
Verschiedenheit des Ausdruckes. Spezialuntersuchungen auf den
verschiedenen Sprachgebieten mufs es überlassen bleiben, den all-
mähligen Uebergriff der /-Formen im Einzelnen nachzuweisen.
2. Wenn sich toius mit einem Singular verbindet um
die Gesamtheit des Begriffes, nicht den gesamten Umfang
eines Gegenstandes anzugeben, so erscheint, da wieder
das Begriffsmafsige in den Vordergrund tritt, das Nomen
in der absoluten Form. ^
Diez hat die Sache für die heutigen Sprachen schon ganz
richtig dargestellt: 'sofern to tus den Begriff von quisque oder omnis
(im Sing.) erfüllt, leidet es keinen nachfolgenden Artikel: it. tui-
t^uomo, tutto tempo (jederzeit omni tempore) ; sp. toda muger, todo Es-
pañol; pg. aber todo 0 hörnern sowol für omnis homo wie für homo
toius, veraltet in ersterem Sinne todo hofnem; todo 0 illustre (omnis
homo illustris) Lus. 3, 83; prov. tot pros cavayer; frz. tout homme, tout
progrès, tout avantage; wal. tot omni, tot natul (mit Artikel)'.
Also das Neuportugiesische und das Rumänische weichen von
der Regel ab und zwar, was Diez noch nicht wissen konnte, das
Rumänische von Anfang an, vgl. totu amulu Cod. Vor. 113. 13, toatä
darea butnrä ^ totu darulu desfrä^itu Cod. Vor. 113, 3 'jede
gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk' u. s. w. Sogar nach
Präpositionen, wo doch sonst der Artikel fehlt (§ 16), erscheint er
bei einem von tot begleiteten Substantivum, vgl. färä de totu räspun*
sulu Cod. Vor. 12, 4 *ohne jede Widerrede', înn totu chipulu 70, 2
*in jeder Art' u. s. w. Die Sonderstellung der östlichsten und der
westlichsten unter den romanischen Sprachen verdient eine kurze
Bemerkung. Was zunächst das Rumänische betrifft, so mag vor-
^ Was A. Tobler über totus mit einem Singular sagt (Zs. XI 4S8 :=
Beitr. n 42 f.), entgeht mir nicht, kommt aber for die hier zu behandelnde
Frage nicht in Betracht.
ZUR SYNTAX DES SUBSTANTIVUMS. 315
läufig die Bemerkung genügen, dais das Albanesische dieselbe
Eigentümlichkeit zeigt, gl. ¿ipç kaiundi 'jedes Dorf und 'das ganze
Dorf, wogegen die Antwort auf die Frage nach dem Verhältnis
der beiden Sprachen zu einander erst später gegeben werden
kann. Was aber das Portugiesische betri£^, so mag sich fragen,
ob nicht der geringe lautliche Unterschied, der zwischen todTa
casa und ioda casa oder zwischen todol) povo und lodo povo be-
steht und namentlich bestand, als die auslautenden Vokale noch
voller klangen, eine Abstumpfung des Sprachgefühls bewirkt habe.
Für den älteren Gebrauch vgl. aufser dem von Diez beige-
brachten Beispiele etwa mstnava a filha a leer e a ioda sahedorya
Eufr. 358.
Wenn aber toitis den Sinn von ^ganz' hat oder mit einem
Plural 'alle' bedeutet, so ist die Regel, dafs es das Substantivum
in bestimmter Form verlange, nicht so ausnahmlos, wie man nach
Diez meinen könnte. Zwar weifs ich nicht, ob auf mm. fi' iaiä
ioaiä cetaU eprä Math. 8, 34 Gewicht zu legen ist, da der Fall zu
vereinzelt steht, vgl. ioatä gloata Cod. Vor. 32, 9, cetatiea ioaiä Cod.
Vor. 9, 14; 33, 8. Geht ja doch sonst das Rumänische soweit, dafs
es sogar tot JersUmtU Math. 2, 3 'ganz Jerusalem' sagt, wo die
Schwestersprachen sich mit tutta Gerusalemme ^ lout Jérusalem be-
gnügen. Aber im älteren Italienischen finden sich Beispiele in
Hülle und Fülle, vgl.
tutta brigata Sere. 296, in tutte cose ¿[O 2 ^ tutta notte Sacch. 31, tutta
quaresima 32, in tutta notte Lasca 147, 19, di tutta Italia 147, 31
und vieles andere bei David S. 7 8 ff., vgl. auch Vockeradt § 429, 4.
'Hinter tutto fallt der Artikel gewöhnlich aus, wenn der Begriff
des Hauptwortes kollektiven Charakters ist oder statt Neutralia steht'
äussert sich David zutreffend und giebt damit zugleich die Erklä-
rung. Totus giebt den ganzen Umfang eines Begriffes oder eines
Dinges an, im ersteren Falle erscheint das Nomen in absoluter, in
letzterem in bestimmter Form. In tutta città giebt also città ab-
strakt den Begriff an, in tutta la città dagegen konkret eine Stadt,
jenes wäre somit zu übersetzen 'alles was dem Begriff Stadt ent-
spricht', 'alles was als Stadt bezeichnet werden kann', dieses da-
gegen 'die Stadt als Ganzes'. Das Begriffsmäfsige drücken wir
aber in diesem Falle im Deutschen ganz anders, distributiv, in der
Weise aus, dafs wir angeben, jedes einzelne Individuum der Gattung
komme in Betracht Daraus und aus dem S. 402 über die Ab-
strakta Bemerkten erklären sich nun auch sofort Fälle wie span.
Servie a los parientes de toda volúntate Mostraba contra elles toda hu"
mildat Berceo Sil. 10. Wenn es aber heifst Toda sánela eglesia
fui con el enxalzadaj Et fué toda la tierra por elli aventurada Sil. 45,
so wird man Sánela eglesia ais eine Art Eigennamen zu fassen haben,
daher la wegbleiben mufste. De todas partes Cid 134 bedarf keiner
weiteren Erläuterung mehr.
3. Werden zwei Substantiva zu einem Paare verbunden
oder werden mehrere unmittelbar aneinandergereiht, so
3l6 W. MEYER -LÜBKE,
zwar, dais sie sich zusammen zu einer Gesamtvorstellung
vereinigen, so entbehren sie des Artikels, da in dem
Paarbegriffe bezw. in der Gesamtvorstellung das Indivi-
duelle, Bestimmte zurücktritt.
Diez handelt hievon III 35, 14 und bemerkt 'Belege sind bei
der Häufigkeit des Falles ûbernûssig'. Für das Italienische hat
Vockeradt mancherlei ziisammengestellt, § 346. Einige Bemerkungen
und Zusätze sind aber auch hier am Platze. Nur eine scheinbare,
von Diez selber wol richtig beurteilte Ausnahme ist der von ihm
beigebrachte rumänische Satz sor ele ^ luna, stelele sînt impuri ceretti
'die Sonne, der Mond und die Sterne sind Himmelskörper', da es
sich ja hier um eine Aufzählung einer Reihe bestimmter Gegen-
stände handelt, die nicht zu einem Ganzen zusammengefafst werden.
Sehr instruktiv sind in dieser Hinsicht Sätze wie 7/ letter aio ^ ü
mercante^ V artigiano trovano nelle loro fatiche i giorni brevi j wo nicht
etwas ausgesagt wird, was von allen zusammengenommen gilt, son-
dern etwas, was auf jeden Einzelnen Bezug hat, oder le chiese, i pa-
lazzi, le piazze publiche j le piramidi, .... tutto le dirà che ella è in
Roma, wo die Zusammenfassung erst nachträglich mittelst itäio ge-
schieht. Übrigens sind die Beispiele bei Vockeradt, dem auch die
eben angeführten entnommen sind, nicht ganz glücklich gewählt,
sofern nicht geschieden ist zwischen den Fällen, wo die Substan-
tiva, wenn einzeln genannt, in bestimmter Form und denen, wo sie
in absoluter Form auftreten würden. Wenn z. B. angeführt wird
sanguisughe, fontanelle, pietre caustiche, fomenti ora asciutti, or umidi,
tutto fu tentato dal medico, so ist das darum unpassend gewählt, weil
man ja auch sagen könnte il medico tentava sanguisughe 'der Aizt
versuchte Blutegel', man nicht sagen muíste le sanguisughe, —
Wichtiger ist, dafs sich auch hier ein langsames Umsichgreifen der
/-Formen beobachten läfst. Schon Diez hat darauf hingewiesen,
dafs das Neufranzösische sich von dem alten Brauche mehr ent-
fernt hat als die Schwesteridiome, noch deutlicher geht das hervor
aus einem Vergleiche der alten und der neuen Sprache, vgl.
chi fist ciel e terre O.P. 120, 2; 123, 7; 133, 4; chi fisi ciel e terre,
mer e tutes les choses 145, 4; loeni lui ciel e terre ^ mer e tutes choses
rampantes en els 68, 38 (li ciels e la terre C, et ciel et terre^ li meir
et toute beste qui en eulz vivent L), sur del e terre 148, 13; crieme et
tremblur vindrent sur mei 54, 5, il aimet miséricorde e jugement 32, 5;
falserent jusiise e dreiiure IV. Livr. 26, 9, wogegen die heutige
Uebersetzung an allen Stellen les deux et la terre, la mer, la crainte
et le tremblement u. s. w. sagt.
4. Stoffbezeichnungen erscheinen bei Vergleichen
teils in der bestimmten, teils in der absoluten, Sachnamen
im Ganzen in der absoluten oder im Neuromanischen in
der unbestimmten Form, nur im Rumänischen stets in der
bestimmten.
Die verschiedene Entwickelung in den einzelnen Sprachen ver-
langt ein etwas längeres Verweilen und reichere Beispiele. Eine
ZUR SYNTAX DES SUBSTANTIVUMS. 317
grofse Ausbeute und einen sichern Grund zu Vergleichen gewahrt
wieder der Psalter. Das älteste Rumänische steht so ziemlich auf
demselben Standpunkte wie die heutige Sprache, vgl.
se nu cândva räpascä^ ca leu! sufleiul mieu Cod. Schei 7, 3 *dafs
er nicht etwa wie der Löwe meine Seele zerreifse*, prämändea^te
prün codri ca pasärea 10, 2 'flieh auf die Berge wie der Vogel*,
primera -me ca Imi gata spre väratu 16, 12 *sie nahmen mich wie
den Löwen , der zur Jagd bereit ist', paréate ¡oru ca pulberea in^
rainiea feafeei vântului 17, 43; 34, 5 'ihre Wände wie der Staub
vor dem Angesicht des Windes' bucurä^se ca uriapil 18, 6 *er
freut sich wie der Held', mai desiderate de aurul |i de pieiri curate
multe, fi' mai dula de miarea ^i stredea 18, 11 'erwünschter als das
Gold und als viele Edelsteine und sûfser als der Honig und die
Honigwabe' ca apa värsaiu me 21, 15 'wie das Wasser wurde
ich vergossen', fu înrema mea ca cara topinduse 21, 15 'meine
Seele zerschmolz wie das Wachs', fuiu ca vasul pier dut 30, 13
'ich war wie das verlorene Geschirr', ca iarba curundu usucâ-
se, ca vearzele de zlac curundu cadu 36, 2 'rasch wie das Gras
vertrocknete er, rasch wie das grüne Kraut fiel er', scoate ca lumea dere-
platea ta, ^gïudeful tau ca amiazä'Zi de zi 36, 6 'zeige dein Recht gleich
dem Lichte und dein Urteil gleich dem Mittag', per indu ca fumul
piare 36, 20 'vergehend wie der Rauch vergeht', topit ai ca painjina
sufietul lui 38, 12 'zerrissen hast du wie das Spinngewebe seinen
Zom', in ce kipu delira cerimi isvoarele apeloru 41, i 'wie der Hirsch
nach den Wasserbächen dürstet', ca oile fntru iadu pu^i säniu 48, 15
'wie die Schafe sind sie in die Hölle gebracht', ca aspida surdä
57, 5 'wie die Schlange', ca apa ce cure 57, 8 'wie das Wasser
welches läuft*, ßämänzescu ca cärii ^S, 7 'sie hungern wie die Hunde*,
codriica cara topirä^se 96, 5 'die Wälder zerflossen wie das Wachs',
cä perirà ca fumul zilele mele p oasele mele ca uscarea uscarä-se
vätämat fuiu ca iarba lOi, 4 'es vergingen wie der Rauch meine
Tage und meine Gebeine trockneten aus wie die Dürre, hinge-
worfen wurde ich wie das Gras' u. s. w. Andere alte Beispiele
sind noch lesne ai purees ca ^i apa Gaster I 35, 22 'du bist leise
gekommen wie das Wasser', odihnindu te culca^ ca leul ^i ca fi
leoctt'a 36, I 'ruhend hast du dich hingelegt wie der Löwe und
wie die Löwin', mai /rumo fi 'i säntü ochii tai de câtû binulû ^i
dinfii lui mai albi vor fi de câtû laptele 36, 8 'schöner sind deine
Augen als W^ein und seine Zähne werden weifser sein als Milch'
0. s. w. Nicht minder zahlreiche Beispiele bieten die modernen
Märchen: pere galbene ca ceara Gaster II 351, 33, galben ca Iurta
de cearä Basme 102, 36; limpede ca lacrima 245, 8, 0 fântdnà de
marmurä alba ca lapteU p apa curgea pe de 0 sutä de partì limpedä
ca voiara ^i rece ca ghiafa 'weifs wie die Milch', 'klar wie das
' Beiläufig mag anf diese interessante Form aufmerksam gemacht werden,
an deren Stelle Coresi das analogische rapeascä hat. Rapasca ist lautgesetz-
Ü^f ^Sl« parìa aus penna, pasH aus pesat.
3l8 W. METER -LÜBKE,
Veilchen', 'frisch wie das Eis', iremurau ca varga 277, 33 *er
zitterte wie die Rute', pénele ei slräluceau ca og linda la soare 297, 19
* sein Gefieder glänzte wie der Spiegel in der Sonne' u. s. w.;
ebenso im Volkslied: Fa fa luí ca trandafirtd Trupul ha ca roS'
marinul. Cum e bradul aräioSy A^a ì badea de frumos\ Cum e bradul
nalt din munie A^a-i badea meu de frunte Doine 85, 7 ff.
Daneben fehlt es freilich in alter wie in neuer Zeit nicht an
Beispielen, in denen die absolute oder die unbestimmte Form er-
scheint, vgl.
ca lui de cale netezi [ei] Cod. Schei 17, 43 'wie Koth der Strasse
scheuerte er sie weg*, fz elu ca märitu ep din celarìul säu (Cor.
ca uln giner e) 18, 6 'und wie ein Bräutigam trat er aus seinem
Gemache', cä puri ei ca cuptoriu aprinsu 20, IG 'du machst sie
wie einen brennenden Ofen', ca leu ce rape p ricäia^te (Cor. leulu
räpea^ie) 21, 14 'wie ein Löwe der raubt und brüllt' ^ uscäse ca ur-
coru värtutea mea (Cor. cä uîn f/.) 21, 16 'meine Kraft ist trocken
wie ein Krug', nu fir e fi ca calu fi mujdeìu cei ce ri au mente 31, 9
'werdet nicht wie das Pferd und das Maultier, die keinen Ver-
stand haben', ca iaru greu pasara spre mere 37i 5 'wie ein schweres
Gewicht lagen sie auf mir', eu ca surdu nu ausiiu f/ ca mui nu
de^kif rosiul mieu fuiu ca omu ce nu aude (Cor. ca surdul) 37» 14
'wie ein Tauber hörte ich nicht und wie ein Stummer machte
ich meinen Mund nicht auf, ich war wie ein Mensch, der nicht
■ hört', dureare ca näscatoare 47, 7 'Schmerzen wie einer Ge-
bärenden', ca madin roditoriu in casa Zeului 51, IG 'wie ein
fruchttragender Oelbaum im Hause Gottes', med bire e miserearía
ta de viafä 62, 4 'besser ist dein Erbarmen als Leben', fiäu ca
de nopte corbu în iurnu, ca pasare ce tnsingurä'Se in zidu 10 1, 8
'ich war wie ein Rabe des Nachts im Turme, wie ein Vogel,
der in dem Hause allein ist', ca camene ce intr-änsä^ invef/i-se p
ca brau ce cun usu^ purure incingesse 108, 19 'wie ein Kleid, wo-
mit er sich bekleidet und wie ein Gürtel, womit er sich stets
gürtet', cäfuiu ca foale in bruma 118, 83 'denn ich war wie ein
Schlauch im Winter', räiäciiu ca 0 oae pierdutä 118, 176 'ich irrte
^ Das Beispiel ist nicht ganz sicher. In der Handschrift steht leuU, was
vielleicht richtiger in Uulu oder in leul ce korrigirt würde.
' Wir haben hier und im Folgenden ein Beispiel eines durch das rela-
tive Adverbium eingeleiteten Relativsatzes, in welchem das Verhältnis des
Beziehungswortes zu dem Verbum des Relativsatzes nicht durch das relative,
sondern durch ein Demonstrativpronomen ausgedrückt ist, vgl. Diez m, S. 380.
' Trotz der gegenteiligen Praxis der modernen Herausgeber altrumänischer
Texte teile ich solange cun-usu, nicht cu-nusu, bis Beispiele eines selbständigen
nusu nachgewiesen sind. Soviel ich sehe, ñndet in den Denkmälern, die die
Verbindung kennen, eine Worttrennung nicht statt Wenn wir sie nun ein-
fuhren, was ich völlig billige, dann soll man doch, meine ich, etymologisch
zerlegen. Würde ein durch jahrzehntelange Anwendung sanktionierter Ge-
brauch vorliegen, der jedem des Schreibens und Lesens Kundigen geläufig
ist, wie etwa port^. eil'O u. dgl., so wäre es pedantisch, dagegen anzukämpfen;
da es sich aber um etwas auf die wenig zahlreichen Kreise der Romanisten
beschränktes handelt, ist die Forderung wol eine begründete.
ZUR SYNTAX DES SUBSTANTIVÜMS. 3 IQ
wie ein verlorenes Lainm\ Jerusalimü zidim ca cetate ce era meste-
carea lui depreunä I2i, 3 'Jerusalem bauen wir wie eine Stadt',
CO sägeaie in mänule tarelui 126, 4 'wie Pfeile in den Händen des
Starken'. Und so nun auch heute siatornic ca 0 peaträ Basme 3, 3
'fest wie ein Felsen', ro^u ca nu trandafir Doine 85, 4 *rot wie
eine Rose', cänd cre^team ca / un brädufi .,, ca fo nuia 445, 3, 5,
neben ca iarha '» camp 7 *als ich wuchs wie ein Tännchen, wie
ein Scbofs, wie das Gras im Felde'.
Wenn man aus Einzelnen der Beispiele schliefsen wollte, bei
folgendem Relativsatze bleibe die absolute Form, so könnte das
dodi nur da gelten , wo dem Relativsatze ein determinatives cel
vorangeht, wie dies einmal der Fall ist. Dafs aber ein Relativsatz
mit der bestimmten Form vereinbar ist, zeigt ca focal ce arde dum'-
braväe, ca väpala ce aprinde pädurile Schei. 82, 15 'wie das Feuer, das
die£ichen verbrennt, wie die Flanmie, die die Sümpfe ergreift'. Viel-
mehr wird man zu sagen haben, dafs das Rumänische bei Ver-
gleichen die bestimmte Form zwar zu allen Zeiten bevorzugt, dafs
aber doch auch die, wie wir sehen werden, in den anderen Sprachen
nbliche Ausdrucksweise nicht nur einst vorhanden war, sondern sich
immer noch und immer wieder geltend macht.
Im Italienischen zeigte sich namentlich in älterer Zeit ein
gewisses Schwanken. Wenn man liest
hianco come f avorio, nero a guisa deW ebano Lasca 127, 23, bianchi
come la neve 126, 21,
so entspricht das dem, was wir eben im Rumänischen gesehen
haben, ist aber so wenig strenge Regel, dafs derselbe Lasca auch
sagt bianca come neve 127, 25. Vergleichen wir ferner aus Dante
comi la navicella esce del loco Indietro indietro^ sì quindi si tolse
Inf. XVII, 100; Come quando dalV acqua 0 dallo specchio Salta lo raggio
air opposita parte Purg. XV, 1 6
mit
La. quoi (la viltà) molte fiate Vuomo ingombra Sì che d^onrata impresa
lo rioolve Come falso veder bestia quand ^ ombra Inf. II, 46 ; mugghia
cmiu fa mar per tempesta Inf. V, 29
so sieht man leicht, dafs ein Unterschied besteht je nachdem der
Vergleich mehr oder weniger ausgeführt ist, je nachdem nur ein
Vergleich oder aber ein ganzes Bild vorliegt und zwar steht im
ersteren Falle die absolute, im letzteren die bestimmte Form. Auf
ähnliche Weise wird sich der Unterschied zwischen come folgore
indietro ritomaio Pulci Morg. .28, 80 und come fa il bruco su per le
ginestre 8, 27 erklären. Das Italienische geht also in diesem Punkte
von dem gemeinromanischen Brauche ab, wie er sich aus der Ueber-
einstimmnng zwischen Rumänisch und Französisch ergiebt.
Das Alt französische zeigt zumeist die absolute Form bei
Sto&amen wie bei Sachnamen, vgl.
que alcune fiede ne ravisset sicume leuns la meie anemeO.F. 7, 2, trépasse
d muni sicume passer 10, i receurent mei sicume kons aprestet a preie
€ sicum chael de lean habitanz en repostadles 16, 13, guárdenme sicume
320 W. METBR-LÜBKE,
puntele de oil i6, 9, jes amunuiserai sicume piddre deuani la faa
del vent^ cume palud des places eslaverai els 17, 46, ensement cum
espus eisanz de sa chambre 18, 5, sicum gaianz 18, 6, desirables sor
or e pierre mull precióse el plus dulz sur miel et ree 18, il, poseras
icéis cume furn de fu 20, 9, sicum leons ravissanz e ruianz 21, 13,
sicum eve espandut sui 21, 14, ensement cume cire remetanz 21, 15,
ensement cume fain ignelement secherunt 36, 2, e forsmerrai sicume
lumiere la tue justise 36, 6, defisanz sicum fums defirunt 36, 2\^ jt
sicume olive fruit portant en la maison deu 51,8, sicume défait fums
défaillent \ sicume decurt cire de la face de fu, eissi périssent li pec*
chedur 67, 2 und zahlreiche andere.
Daneben erscheint aber auch die bestimmte Form in folgenden
Fällen :
sicum le vedel Ldbani 28, 6, sicum les foilles des herbes tost secherunt
36, 2, sicum les cèdres Libani 36, 37, enssement cume desirret li cers
as fontaines des ewes, eissi desirret la meie aneme a tei ^l, I, fm'rur
est a els sulunc la semblance de serpent; sicum del surd serpent e
esiupant ses oreilles 57, 4, ensement cume li pere dels sunt tresturned
en torcenus arc 77, 63, et le throne de lui sicum soleil el mien «-
guardement e sicume la lune parfite en parmanableted 88, 36, huem
sicume fain li jurz de lui^ ensement cum la flur del camp, issi flu-
rira 102, 14, //* mont s^esledecerent sicume mullun et li tertre sicume
li aignei des oeilles 1 1 3, 4 ; 6 ; astetu sicume li oil de sers es mains
de lur segno rSt sicume li oil d*ancele es mains de sa dame, eissi faite-
ment li nostre oil al se gnor 122, 2, li tuen fil sicume li plançun des
olives 127, 4; sicume li ugnemenz en chiefs lequel descendit en barbe
132, 2, sicume la rosede de Herman 132, 3, guarda sicume la purnele
de son oil^ sicume H aigles purvocanz a voler ses pulcins Ç, 12.
Vergleicht man die zwei Reihen von Beispielen, so sieht man
sofort den Unterschied. In der zweiten ist das verglichene Sub-
stantivum durch ein zweites mit de eingeleitetes oder durch einen
Relativsatz, selten blos durch ein Adjektivum näher bestimmt, so-
dafs also wiederum wie in den S. 244 besprochenen Fällen le durch
diese folgende Bestimmung hervorgerufen ist. Ohne dafs jedoch
bei einer solchen Bestimmung le eintreten muíste, vgl. aufser einigen
schon angeführten Stellen sicome craisse de terre 120, 8. Eine Stelle
für sich nimmt 41, i ein, sofern es sich hier nicht um einen Ver-
gleich, sondern um ein ausgeführtes Bild handelt, worin die be-
stimmte Form des Substantivum ganz natürlich ist.
Ganz andere Verhältnisse zeigt der Lothringer Psalter. Fast
ebenso streng nämlich wie die alte Uebersetzung in der Ablehnung
des Artikels ist, zeigt sich die jüngere in dessen Anwendung, vgl.
que ... li lyous d"^ enfer ne ravisse mon anrme 7, 2, si com li papieire
et li prunelle de V oil est de ti wardeie 16, 8, ainsi com li lyon appa*
rillieit a sa proie et ensi com li jones lioncel qui habite en lieu reponu
16, 12, comme un fort arc d*arein 17, 34, si com la poucieire au
vent et com la boe et lou lymon des plaices 17, 22, est comme uns
espouseiz; ... comme uns géant 18, 5, que font plus a desirrieir et
ZUR SYNTAX DES SÜBSTANTIVUMS. 32 1
a amar que nul or ne pierre preciouse et sont moult plus doulz que
nul miel 18, 10, comme un four de feu ardent 20, 9, comme y awe
... com eyre qui est fondue 21, 14, tout ainsi com H mors est laissiez
dou euer, et suis ainsis comme un vaisselz perdus 30, 12; ne soieiz
corn U chevaulz et H mules qui ri ont raison 31, 9; ü soient faiz corn
la poucieire au vent 34, 5, einsi com foin 36, 2, comme lumieire et
ausi com li meidis 36, 6, comme un poc de fumieire 36, 20, sicomme
un grevain et pesan faix 37, 4, ensi come Òerbis en enfer sont mis
48, 14, comme olive fructifiant en la maison de dieu 51» 8 ensi corn
y awe qui decourt 57, 7, ainsi com cire qui se font 57, 8, einsi com
fumieire fault 67, 2, et fit y awe saillir sicome flueve 77, 16, a tel
planteit comniest li poucieire de la terre et com la grevelle et Varenne
de la meir 77, 26, comme un iroptl de bergerie 77, 52, promoinnes
foseph comme une brebis 79, i, ensicom un estroni de terre ou ii
ordure de terre 82, 10, ensicom une roe tournant et comme estoulle
U paille au vent et ensicom li feux qui art lou boyx et la forest et
ensicom flemme que brûle 82, 13 enflammez comme feux 88, 46, ren-
verdi comme H foins 91, 7, abatus comme li foins loi, 4, ensicom H
chawesuris ou H hurans volant de nuit lOi, 6» ensicom li passeres
ou li moixons lOi, 7, ensicom H aigle se renovelle 102, 5, tu extens
lou ciel ensi comme une pel 103, 2, elle soit a H comme une robe et
vestement pour U vestir et comme corroie de que en se cinet 108, 18,
sui escouz comme est H saterelle 108, 22, ensicom font U moutons
113, 4, pris comme est H laicel a fromagieir 118, 70, je suts faiz
ensi comme une bouteille ou un ber roui a la bruyne 118, 83, ensi^
comme berbis qui est perie 118, 176, ensi comme uns passerez 123, 6,
ensicom H saiette 126, 5, ensicom vigne bien habundant izy, 3, etisi
comme li encens et li elevation de mains est comme U sacrifice dou
vespre 140, 2 , qui donne la naif ensicom lenne et esponi les nues
comme cendre 147, 5 u. s. w.
Man sieht, dafs der Uebersetzer nur bei Stoff bezeichnungen
die absolute Form beibehält, bei Sachnamen aber die bestinmite
vorzieht Im Uebrigen ist es nicht notíg auf weitere Einzelheiten
einzugehen.
Die altspanischen Texte bieten bei weitem weniger Beispiele,
diese aber stets in absoluter Form, vgl. etwa
Tal era comma plata ^ mozo casto graderò Berceo Sii. 44, qual-
quiere de los brazos tal como verga tuerta 294, sennor sánelo Do-
mingo leal escapulado Andaba en la orden commo bien ordenado,
Los ojos aprimidos, el capullo tirado. La color amariello commo omne
lazrado 86, alguna degaña que sea bien tan pobre commo pobre ca~
banna 96, commo faz buen pastor 20, lude commo estrellas semeiant
de lucero Mil. 321 u. a., aber amarguear plus que la fuert ca-
bemne Mili. 113 * bitterer sein als RufsV o^<^ tornaba verde, oras
lai comme cera Sil. 297.
^ Sanchez übersetzt calumne fragend mit bebida amarga. Was mich ver-
anlaíst, dafür *Russ' anzunehmen, ist einmal der Umstand, dafs sich dann eine
leichte Anknnpnmg an andere romanische Wörter and an das Lateinische giebt,
ZdtKhr. £ rom. PhiL XIX. 22
322 W. MEYER -LÜBKE,
Was ergiebt sich hieraus für das Urromanische und wie ist
die verschiedene Entwickelung zu erklären? Am sichersten zeigt
das Französische den Weg, den die Sprachentwickelung einschlägt:
das Aeltere ist die absolute Form, das Jüngere die bestimmte und
zwar ohne Rücksicht darauf, ob das Vergleichssubstantivum eine
Stoifbezeichnung oder ein Sachname sei. Erst in einer späteren
Epoche tritt bei Sachnamen oft oder vorwiegend die bestimmte
Form ein , es wird also ein einzelnes Individuum unter den vielen
gleichen zum Vergleiche herangezogen. Dafs das auch bei Stoff*
namen zuweilen der Fall ist, hat schon Diez bemerkt III, 31, doch
kann, da das erst eine sekundäre Entwickelung ist, hier davon Ab-
stand genommen werden. Eigentümlich ist die Stellung des Rumä-
nischen. Spuren des alten Gebrauches fehlen nicht, aber das bei
weitem Vorherrschende ist doch in völliger Abweichung der unoma-
nischen Gewohnheit die Anwendung der bestimmten Form. Wes-
halb das ? Ich möchte folgende Vermutung wagen : Dadurch, dafs
nach Präpositionen fast stets die absolute Form angewendet wird
(§ 16), hat im Nominativ -Accusativ die bestimmte ein gewisses
Uebergewicht erlangt, sodafs ihre Anwendung in Vergleichen eben
andeutet, dafs das Verhältnis, in welchem die Vergleichspartikel zu
dem als Vergleich dienenden Substantivum tritt, nicht dasjenige
ist, das zwischen den meisten Präpositionen und dem von ihnen
regierten Substantivum besteht Mit anderen Worten, da das Ver-
gleichssubstantivum mit dem verglichenen auf einer Stufe steht, nicht
abhängig ist, so kleidet es sich auch in die Form der unabhängigen
Substantiva.
5. Eigennamen, ob sie nun Ruf- oder Geschlechts-
namen seien, kennen ursprünglich nur die absolute Forno.
Dafür Beispiele zu geben ist überflüssig, wichtiger dagegen, die
Ausnahmen näher ins Auge zu fassen. Was zunächst die Ruñíamen
betrifft, so erscheinen sie namentlich im Portugiesischen sehr
häufig mit dem Artikel versehen, ohne dafs man dem Artikel dann
demonstrative Kraft zuzuschreiben hätte, wie Diez HI, 24 meint
Man vergleiche folgende Stellen bei Diniz, Pup. 78 :
Fedro aproximou'Se (Telia, * Nunca maù\ murmurou'lhe a raparla
ao ouvido, ^tornes a fazer una destas^ Pedro. Tamhem nao sei corno
a Guida vos deixou entrar assim. Eu IKo direi*, ^Ora vamos Clara\
disse Pedro, auxiliando a na iarefa da réga^ *n¿lo vas agora ralhar
com a Margarida que mais embar acada ficou ella ainda do qu€ tu,
^Sim? l . . , A Margarida è ouira cosa, O snr. Daniel ndo faUou
ainda com a Margarida?* Continuou Clara, ,,. ^O Pedro que diga\
Pedro fez um signal de assentimento 78. Está-nu a lembrar , ,, que
0 Joäo Semana costuma dizer 103, ''que idade tem 0 Daniel? . . . Que
idade tem a Chica ? . , , E quanto vira a her dar 0 Daniel por morie
do pae? 113.
s. Rom. Gramm. II, § 403, sodaDn die Tatsache, dafs derselbe Vergleich in
der mittelalterlichen Litteratur auch sonst vorkommt, vgl. die altíranzosischen
Stellen, die W. Förster Zs. V. 575 dafür gebracht hat
ZUR SYNTAX DES SUBSTANTIVX7MS. 323
Es ergìebt sich namentlich aus der ersten längeren Periode
sofort, dais Diniz Eigennamen nur im Dialog, nicht in der Erzäh-
lung mit dem Artikel versieht, offenbar, weil er dort die volkstüm-
liche Redeweise möglichst genau wiedergeben will. Von den an-
dern romanischen Sprachen zeigt bekanntlich das Italienische bei
weiblichen Namen in der Umgangssprache und in der Litteratur
gerne die bestimmte Form, vgl. Diez III, 24, dessen Ausdrucksweise
•vor dem Vornamen bekannter Weiber' leicht mifsverständlich sein
kann, da das 'bekannt' nicht die Bedeutung 'allgemein bekannt'
'berühmt' hat. In seiner Novelle Nedda nennt Verga die Heldin
bald Nedda ^ bald la Nedda ^ vgl. quando Nedda Vudi 26 neben lo
m Giovanni vide a iarda ora della sera la Nedda che correva sulla
strada di Umia 27. La Nedda si fece rossa ^^, addio, vado a messa,
disse bruscamente la Nedda 37, vengo! grido Janu alla Nedda 21 u. s. w.,
im ganzen das letztere in lebhafterer Schilderung, das erstere mehr
bei mhiger Erzählung. Die Beschränkung auf weibliche Namen ist
eigentümlich und mir nicht ganz verständlich, es sei denn, man
erkläre sie daraus, dafs die Frauen unter sich und die Männer gegen
die Frauen einen familiäreren Ton anschlagen als es umgekehrt der
Fall ist, oder, und das ist vielleicht das wahrscheinlichere, dafs bei
Männern der Geschlechtsname die Rolle spielt, die bei den Weibern
der Rufname übernimmt. Ob auch in der vulgären Rede der
anderen Sprachen ähnliches vorkommt, vermag ich nicht zu sagen,
doch möchte man es ^t glauben, namentlich gegenüber Aeusse-
rangen wie *sueU agregarse el articulo definido á nombres propios de hom-
bres y mujeres , y la demonstr ación que entonces lleva es del estilo fa--
miliar y festivo * bei Bello § 868. In der Litteratur^ z. B. bei Feman
Caballero habe ich nichts entsprechendes gefunden. Was nun
schliefslich die Frage betrifft, wie Eigennamen dazu kommen, eine
bestimmte und eine absolute Form zu unterscheiden, so möchte ich
sie dahin beantworten, dafs bei den Eigennamen mehr als bei allen
anderen Wörtern ein Unterschied zwischen Anrede und Aussage
besteht und dafs dementsprechend einem Pedro der Anrede ein
0 Pedro der Aussage gegenüber tritt, wobei 0 Pedro nicht mehr
und nicht weniger ist, also 0 joven hörnern oder etwas ähnliches. Vgl.
dazu § 6.
Bei den Geschlechtsnamen zeigte das Italienische die
bekannte Ausnahme, dafs es diejenigen bekannter Persönlichkeiten
mit dem Artikel versieht: VAllighieri, il Tasso, l'Ascoli u. s. w. 1st
aber der Geschlechtsname durch den Rufhamen näher bestimmt
oder wird nur ¿er letztere ausgesprochen, so bleibt der Artikel weg:
DanU Aüighieri oder Dank, Torquato Tasso, Graziadio Ascoli u. s. w.
Der Geschlechtsname ist also im Italienischen seiner Individualität
entkleidet, er bezeichnet ebenso gut eine ganze Reihe von mehr
oder weniger gleichartigen Individuen, wie cctsa eine ganze Reihe
von mehr oder weniger gleichartigen Gegenständen bezeichnet. Gilt
es nun, unter diesen gleichartigen einen als bekannten, als bestimmten
harvorzuheben, so tritt der Name in die bestimmte Form, fügt man
22*
324 W. MBTER-LÜBKE,
aber den Rufnamen bei, so ist es wiederum selbstverständlich, dafs
dann die absolute Form bleibt, da ja die nähere Bestimmung durch
den Rufnamen gegeben ist Dafs man femer Omero, Cesare u. s. w.
sagt, ist wiederum aus dem doppelten Grunde durchaus natürlich,
weil es nur einen Homer, einen Cäsar giebt, und weil die be-
treifenden Namen ja Rufnamen sind. Was mir nun aber mehr auf-
fallt als die Redeweise; VAllighieri an sich, das ist ihre Beschränkung
auf Italien : ein le Molière , el Calderón , o Camdes ist unerhört Ich
vermute, dafs diese Verschiedenheit mit der verschiedenen Art
der Geschlechtsnamensbildung zusammenhängt Dafs zwar nicht
alle, aber doch ein grofser Teil der italienischen (reschlechtsnamen
ursprüngliche Plurale sind, erhellt aus Cosimo dei Medici^ Francesco
de Sanctis und zahlreichen andern namentlich in älterer Zeit, and
daraus folgt weiter die Möglichkeit oder fast Notwendigkeit, den
Einzelnen aus dem Geschlechte durch den Rufhamen oder eben
durch die bestimmte Form des Namens als Einzelnen zu kenn-
zeichnen.
Ganz anders verhält es sich mit dem nach Diez IQ, 24 bei
neuem spanischen Schriftstellern vorkonunenden Artikel 'vor Namen
von Weibem geringen Standes : la Montiela, la Camacho^ la Cañixares\
Dafs zur Bezeichnung einer verheirateten Frau der Name des Mannes
mit dem Artikel versehen wird, erklärt sich daraus, dafs nur auf
diese Weise das Geschlecht angedeutet war, die Bezeichnung des
Geschlechts aber in diesem Falle unerläfslich ist Vgl. dazu Bello
§867: ^Siguen la regla de las nombres propios los apellidos,,,, bien
que , como en castellano, el apellido ó patronímico no varía de iermtna-
don para el sexo femenil, es preciso suplir á esta falta por medio del
articulo: le González, la Pérez, La Osorio\
An die Eigennamen schliefsen sich einige 'Appellativa, die auf
den Begriff eines einzigen Wesens beschränkt sind', an , wie sich
Diez III, 25 ausdruckt Zu seiner Liste will ich noch hinzufugen,
dafs im Altfranzösischen auch *Tod' und 'Feuer' ohne Artikel er-
scheinen, vgl.
feu: fus de sa face arsi O. P. 17, io (li fous C, feu de sa foia
est issuz touz enflammez L, also eine ganz andere Wendung), sis
devurerat fus 20, g [li f C, L.), et arsi fus en la synagaga d*els,
flamme brulla peccheurs 105, 18 (C. und L. li f, la fi.), fus
est espris en la mete fuirur 7] 33 (C. fuus , L. feux , aber heute
le feu),
mort: vienget mort sur eis 5^, 16; mort ne loerad tei ß 13, aber
doch auch devant sa face irad la mort 8 7 , ferner schon la mori
des pecckeurs 33, 21, la mort des sm'nz 115, 5. Nach Präpositionen
en mort 6, 5, umbre de mort 22, 4, délivrer de mort 55, 13, a mort
ne livra mei 117, 18 u. s. w., aber a la mort dricéis 72, 2, ««1
esparnad de la mort des anemes dricéis 77, 55.
Das auch roi als Genitiv: de roi cort und die Bezeichnungen
von Zeitabschnitten in weitem Umfange hieher gehören, bat
A. Tobler gezeigt, Beitr. I 58 f., II 108. — Ein altspaniacher Beleg
ZUR SYNTAX DBS SUBSTANTIVÜMS. 325
für paraíso ist Enx. 86, 70: que trie mas limpio a parayso^ das frei-
b'ch auch anderer Auffassung fähig wäre, s. § 16. Das an Stelle
voD natura tretende naturaleza und amor können noch jetzt meist
artikellos erscheinen, wie Bello 872 ausdrücklich sagt.
Sodann ist aus dem Spanischen noch zweierlei und zwar etwas
aus der alten und etwas aus der neuen Sprache hier einschlägiges
anzuführen. Den Provinznamen wird im Altspanischen gewöhnlich
tierra oder tierras vorgesetzt, das dann artikellos ist:
Tierras de Valencia remanidas en paz Cid 1308, Amaneció a
myo Cid en tierras de Montreal 11 86, en tierras de Castiella embio
sus mensaies 1188, a tierras de Carrion 2526, en tierras de Val"
encia 1299 u. s.w., a tierra de moros entro 195, en tierra de Moros
1346, en tierra de Carazo Berceo Sil. 187, en tierras de Maya
S. Mill. 137; auch en comarca di Silos Sil. 336, as vegas de
Corion Cid 3481.
Könnte man geneigt sein, den ersten Satz nach § 15 die
übrigen nach § 16 zu beurteilen, so wird doch, da gerade weg;en
des folgenden Namens en la tierra de zu erwarten wäre (S. 314),
eine andere Auffassung vorzuziehen sein: Tierras de Valencia gilt
als Titel, der ganze Ausdruck, nicht nur Valencia wird als Name
gefaTst. Ist so ein Appellativum in bestinmiter Verbingung in die
Reihe der Eigennamen gerückt, so zeigen in der heutigen Sprache
zwei bestimmte Appellativa eigennamenartige Verwendung, weil sie
in der engsten Sprachgenossenschaft , in der Familie ein nur in
einem einzelnen ï^emplare vorkommendes Individuum bezeichnen,
nämlich padre und madre y vgl. pero padre dice que el contrabando
es como el juego Caballero Nov. 68 , voy á veder á madre 260 und
so ganz gewöhnlich. Padre^ madre ersdieinen ais Individualbezeich-
nungen und zwar, da das Individuum eine Person ist, geradezu
als einem Eigennamen gleich. Man braucht nicht gerade anzu-
nehmen, dafs der Mangel des Artikels etwa in der Anrede ange-
fangen habe und da padre ^ madre ganz besonders häufig in der
Anrede gebraucht worden seien, die Anredeform auch auf die Aus-
sage und auf das Objekt übertragen worden sei, so dafs sich á
padre zu al padre verhielte wie afr. a la suer zu a la seror^ vielmehr
wird man sagen, fur das Kind sei padre genau so die Bezeichnung
eines einzelnen, allein bestehenden Individuums wie etwa Carlo
oder Anita oder wie es nur seine Geschwister nennen hört und
nennt, daher es jenes wie dieses in der /-losen Form gebraucht.
W. Meyer -LüBKE
(Schlafs folgt)
Arthur and der Oraal.
Meine Untersuchungen über die Anfange der matière de Bre-
tagne, die ursprünglich der Einleitung zum Perceval dienen sollten,
sind längst über diesen Rahmen hinausgewachsen und müssen ge-
sondert hervortreten. Der Streit der letzten Jahre dürfte gezeigt
haben, dafs man ohne umfassenderes und eindringenderes Studium
der Quellen nicht weiter kommen wird. Manche kymrische und
selbst englische Hilfsmittel sind bisher vernachlässig^ worden, Laya-
mons Bericht über Arthur's Tisch z. B. wird zu Gunsten des Tisch-
lein deck dich und ähnlicher Allotrien übersehen. Bei den latei-
nischen steht es noch schlimmer» hervorragend Wichtiges, wie Jo-
hannes Glastoniensis blieb ganz unbeachtet, nicht einmal Galfrid
wurde genau angesehen. Hauptaufgabe der folgenden Artikel^ ist
es, 'hier eine solide Basis zu schafien; wenn auch nicht Alles ein-
dringend genug behandelt werden kann, sollen wenigstens die
Lücken deutlich werden. Endziel bleibt natürlich die Entwicke-
lungsgeschichte der französischen Dichtung. Dafs die Ergebnisse
mit Zimmers Aufstellungen nicht übereinstimmen, mag von vorne
herein gesagt sein. Mit der von Gaston Paris angekündigten Ab-
handlung über den gleichen Gegenstand werde ich wohl vielfach
zusammentreffen, glaube aber nichts überflüssiges zu thun, wenn
ich trotz dieser Voraussicht das Wort ergreife.
I.
Wilelmi de antiquitate Glastoniensis ecclesiae.
Als Holtzmann in der Germania 1867, S. 257 ff. die Ansicht
Nash's, dafs Arthur den Kymren vor Galfrid unbekannt gewesen sei,
weiter zu begründen suchte, stand ihm auch das Zeugnis Wilhelms
von Malmesbuiy entgegen. Die Aechtheit der Stelle über Walwans
Grab in den Gesta regum zweifelt er an, oder will sie erst nach
Galfrids Buch geschrieben sein lassen, über das Buch de antiqui-
tate Gl. eccl. sagt er (S. 276) „Jene Schrift ist allerdings von Wil-
helm geschrieben und sogar noch vor den Gesta regum; aber m
* Wilhelm von Malmesbury. — Geffrey Gaimar. — Arthur in Wales. —
Die runde Tafel. — Galfredus. — Vita Gildae. — Arthur in der Bretagne.
— Die Lais. — Johannes Glastoniensis, — Perlesvaus und Robert. — Wolfram.
— Tristan,
ARTHUR UND DER GRÂAL. 327
der Hs. des Werkes, welche bei Gale abgedruckt ist, werden die
Namen der Aebte bis zum Jahr 1234 gegeben. Es ist darin von
mehreren Schenkungen Arthurs die Rede und von seinem Grab,
von welchem man vor 1193 nichts wusste. £s ist also deutlich, dafs
die Schrift Wilhehns im 13. Jahrh. überarbeitet wurde, und es ver-
steht sich von selbst, dafs man im 13. Jahrh. den Galirid und die
spateren Romane lesen konnte*'.
Von Holtzmanns Aufstellungen sind mehrere sehr unvorsichtige,
wie die über die Abfassung der Annales Cambriae im 13. Jahrh.,
inzwischen vom Schauplatz verschwunden, andere spielen in etwas
modifizierter Fassung noch ihre Rolle in dem Kampf um Kaerleon.
Seine Beurteilung der Klostergeschichte wurde dagegen allgemein
rezipiert, halb und halb auch von dem namhaftesten oder einzigen
namhaften Vertreter der wälschen Tradition, Gaston Paris. ^ Aller-
dings ist es unzweifelhaft, dafs in De ant. eine Hand des 1 3. Jahrh.
sich deutlich erkennen läfst, es hätte selbst die Frage aufgeworfen
werden dürfen, ob Wilhelm von Malmesbury wirklich ihr Verfasser
ist, ob die Stellen der Gesta, welche auf jene hinweisen und deutlich
den Charakter zum Teil widerspruchsvoller Zusätze tragen, nicht
selbst interpoliert seien. Die Neuausgabe der Gesta von Stubbs
(London 1889) läfst indessen über die Authenticität keinen Zweifel.
Für den Literarhistoriker ist damit die Aufforderung gegeben zu
nntersachen, welche Teile der Klosterchronik jüngeren Datums sind
und welche nicht, wie das bei jedem interpolierten historischen
Denkmal zu geschehen hat, ehe man eine oder die andere Nach-
richt als Interpolation bezeichnet. £s wird sich dabei herausstellen,
dafs wir auch ohne die Hilfe der Gesta längst dazu im Stande
gewesen wären: aber Schwierigkeiten, wie die genannten, sind ge-
eignet, den prüfenden von vorne herein abzuschrecken, und mögen
die Ursache gewesen sein, dafs eine der wichtigsten Urkunden zur
Geschichte der Arthursage bisher fast ganz vernachlässigt wurde.
Wilhelm stand bis 11 25 in keinerlei näheren Beziehungen zu
Glastonbury; in den Gesta pontìfìcum wie in der ersten Redaktion
der Gesta regum spricht er wenig freundlich von der Abtey ; später
redet er von ihren Mönchen in Ausdrücken, die mindestens eine
Gebetsbruderschaft bezeichnen, steht in näherer Beziehung zum
Abte Heinrich von Blois (11 26 — 71), ändert sein historisches Urteil
über die dortigen Traditionen, aus welchen er die Neuausgaben
der Gesta ergänzt, verfafst mehrere Vitae der Ortsheiligen, und die
Schrift De Antiquitate, welche unmittelbare Benutzung des Kloster-
archivs voraussetzt. Er hat ohne Zweifel (cf. Stubbs 1. c. XXIX)
längere Zeit an Ort und Stelle geweilt. De Ant. ist Heinrich von
Blois nach dessen Ernennung zum Bischof von Winton gewidmet,
also nach 1129 geschrieben, vor 1139, da er diesen weder zu Ein-
» Entschieden Rom. X, 491, zweifelhaft Hist. lit. XXX, 199. Rom. X VIH,
589 ist gegenüber Zarnckes Angriff auf die Tradition von Joseph von Arimathia
neue Untersachong der Frage gefordert.
328 G. BAIST,
gang noch am Schlüsse legatus nennt, wie er von diesem Datum
ab in der Fortsetzung der Gesta regelmäfsig that, und vor 1135,
weil er bei Angabe der Verwandtschaftsbeziehungen des Abts
Heinrich I., Thibaut v. Blois und Adele nennt, aber nicht Stephan.
In Widerspruch mit dieser Zeitbestimmung stellen úch nun
a) Eine Abtliste (Migne 1725, Hearne 103),* welche bis
1234 geführt ist, in drei Columnen Jahrzahl, Namen und Re-
gierungszeit angiebt, sehr ungeordnet, mehrfach in Widersprüchen
mit sich selbst sowohl als mit Wilhelm. Die Stelle an der wir
sie finden, ist eine ganz ungehörige; Wilhelm hat sich in der
Klostergeschichte beim letzten ags. Abt unterbrochen, um in Auf-
zählung der aus dem Convent hervorgegangenen Bischöfe, der
Donationen und einem Besitzverzeichnis einen Rückblick auf
den alten Glanz des Hauses zu werfen. Zwischen hinein ist das
Abtverzeichnis unvermittelt eingeschoben : es stand am Rand der
Vorlage, ein Leser hatte es, angeregt durch das noch auf der-
selben Rückseite folgende Kap. De Tursiino primo abbate de Nor-
mannis dorthin geschrieben, und der Kopist mechanisch einbe-
zogen.
b) Die Translatio und revelatio Dunstani Hearne 31 — 38,
Migne 1694 — 97. Die letztere schliefst sich an den grofsen
Klosterbrand von 11 84, und die Erzählung kann noch beliebig
jünger sein: der Schlufssatz ,^btdem non cessai sua operari mag-
nalía^* wird nicht unmittelbar nach der Auffindung geschrieben
sein. Die Fabel der translatio hängt enge mit der revelatio zu-
sammen, ist für sie erfunden : Wilhelm in seiner mit De antiqui-
tate gleichzeitigen Vita S. Dunstani (in Stubbs, Memorials of St
Dunstan) kennt nur die Beisetzung des Heiligen in Canterbury,
deutet mit keinem Wort Ansprüche von Glastonbury auf die Re-
liquien an. Der Interpolator schrieb bei dem unmittelbar voraus-
gehenden Kapitel De diversis reliquüs Glastoniae repositis sein
Sanctus Dunstanus^ cujus translationem a Cantuaria ad Glastomam
subjungemus^ und der folgende Zusatz verrät sich schon durch die
ungeeignete Stelle : er würde nach dem Aufbau des Buches dem
Restsummarium der Reliquien vorausgehen müssen. Die weiteren
Erwähnungen Dunstans, Hearne S. 71 u. 92, sind dagegen unver-
ändert in der Fassung Wilhelms belassen.
c) Im erwähnten Reliquienverzeichnis sind auch die Namen
der Ursula und Daria zugesetzt, welche nach Johannes Glastoniensis
S. 167 erst von Heinrich v. Blois gegeben waren. Wilhelm würde
diesen Umstand erwähnen. Die beifügende Hand ist sicher die
gleiche.
^ Abgedruckt ist De ant. bei Gale, Quindecim Scriptores, S. 289 und
von Hearne im ersten Bd. seiner Ausgabe des Adam v. Domerham, reprodu-
eiert nach Gale von Migne, Patr. lat. n, 179, Sp. 1689. Ich citíere nach Hearne,
der die bessere Hs. benutzt hat, füge aber, so weit das nützlich ist, die Migne*
sehen Spaltenzahlen bei.
ARTHUR UND DER GRAAL. 329
d) H. S. 26, M. 1691, De rdiquiis s. David wird von diesen
gesagt, dafs quidam affirmant^ sie seien nach Glastonbury gebracht
worden; die Angaben der Wallenses über vergebliche Nach-
forschungen in Rosnaeum bestätigen das. Was als Schlufs des
Kapitels folgt mit dem anschliefsenden kleinen Abschnitt De re-
Kguiis a Guallia Glasioniam translatis giebt sich schon durch die
einleitenden Worte als Zusatz zu erkennen „Sed qualiter de Ro-
sina valle usque ad Glasioniam dictât reliquiae iranslatae fuerint
subjungemus^^ variirt dabei das Zeugnis der Wallenses (cf. Joh.
Glast S. 130). In den Auszügen aus De Antiquitate, welche
Wilhelm der dritten Redaktion der Gesta regum einfügt, findet
sich denn auch I, 25 die unerweiterte ursprüngliche Angabe.
e) König Heinrich wird S. 116 u. 120 (1731 u. ^t^) d\& primus
bezeichnet Die Stellen sind im Uebrigen alt, die unterscheidende
Zahl zu irgend einer Zeit nach 11 50 beigesetzt
Í) S. 40 (1698) beginnt das Kapitel De altari Sancii David,
quod diciiur vulgo Saphirus mit den Worten: legiiur in vita Sancii
David, Menevensis archiepiscopi , schliefst damit wie „piae recorda-
tionis Henricus Wintoniensis episcopus^* den Altarstein wiederfand
und ihn schmückte sicut adhuc apparet. Der Abschnitt ist also
nach dem Tode Heinrichs (1171) geschrieben, die Ausdrucksweise
deutet auf eine nicht unerheblich spätere Zeit, kann selbst aus
der Vita stammen, aus der auch die Erweiterung d herrührt.
Diese Interpolationen haben den ursprünglichen Text nicht
alteriert, wie besonders bei d hervortritt ; wenn die Abtsliste (a) mehr
zufallig vom Rande hereinkommt, die revelatio (b) gewollter Zusatz
ist, so giebt diese sich doch zugleich unverhohlen als solchen zu
erkennen. Nach absichtlichen Fälschungen, etwa im Zusanunenhang
mit den späteren Besitzstreitigkeiten der Kirche, habe ich vergeb-
lich gespürt Die Ausdrucksweise pafst durchweg zu der Zeit, in
welche die an erster Stelle besprochene datirbare fallt, beziehungs-
weise zu jener der zweiten, die als Anhaltspunkt vielleicht vorzuziehen
ist, da sich die Abtsliste allzu leicht verlängern mochte. Eine gewisse
Gleichartigkeit tritt auch darin hervor, dafs a gleich b, d und f mit
Ueberschriñ versehen ist Wahrscheinlich sind also alle gleichzeitig.
Nach ihrer Entfernung erscheint die Schrift in Aufbau und Rück-
weisen — mit einer unten zu besprechenden Ausnahme — klar
und einheitlich : Die wesentliche Authenticität wird aufserdem durch
den Vergleich mit den Gesta regum und der Vita Dunstani be-
stätigt Trotzdem müssen wir, da nun einmal Einschiebungen statt-
gefunden haben, jede fur die Arthurfrage wichtige Mitteilung auf
ihre Ursprûnglichkeit untersuchen.
A) Erste Kirchengründung durch die Apostelschûler
unter Joseph. S. 4 (1683). Wilhelm schrieb in den Gesta Pont
11,91 nach den Anglo -Sax. Chron. die Gründung Glastonbury's
Ini zu; was über die ältere Anwesenhenheit des h. Patricius ver-
lautete teilt er mit, nicht ohne ein j^ credere dignum^^ vorauszuschicken.
An Ort und Stelle lernte er durch eine (gefälschte) Carta Patricii (19)
33^ G. BAIST,
die von mündlichen Zeugnissen unterstützt wurde (22) ^ eine viel
weiter zurückgehende Vorgeschichte des Klosters kennen: schon
12 Schüler der Apostel Philippus und Jacobus hatten dort auf
Gottes Befehl eine Marienkirche gebaut Man brachte sie in Ver-
bindung (6; vgl. S. 20) mit den 12 Hyden, die das Kloster in
Glastonbury selbst besafs. Eine Erleuchtung für unsern Autor war
es, dafs er zugleich in dem ihm früher ebenfalls unbekannten
Freculf* die Notiz über die Predigt Philipps in Gallien fand {5):
von ihm also waren offenbar die Sendboten nach Britannien ge-
schickt. Dafs Joseph sie hinübergefahrt habe bezeugte anscheinend
nur mündliche, jedenfalls eine nicht genügend gesicherte Tradition:
çm'Ous ut fer uni ^ cartssimum amicum suutn Joseph ab Arimatkia, gm
et dominum sepelwity praefecit. Das Bedenken wurde nicht entfernt
durch illae,,,, litter ae apud St. Edmundun repertae (S. 11), nach
welchen ecclesiam Glastoniae .... ipsi düdpuli Christi .... aedificaae-
runt; die Stelle wird vielmehr ausdrücklich auf die Aposteljünger
bezogen, und in demselben Sinn mufs daher die ungenaue Bezeich-
nung der „Christusschüler*' S. 9 und Gesta Rg. I, 19 verstanden
werden. Die S. 30 ausgesprochene Ueberzeugung, dafs die Zwölfe
im Kloster begraben seien, konnte sich also nicht auf Joseph er-
strecken, ^ noch weniger durfte dieser in den kurzen Excerpten der
G. R. Platz finden.
Wir köimen in den Hauptpunkten ziemlich genau verfolgen,
wie die Fabelbildung das Alter des Klosters immer weiter zurück-
geschraubt hat Am nächsten lag es den h. Patricius, als einen
Wälschen, zu annektieren; man liefs ihn in das Vaterland zurüdc-
kehren. Beda's Angabe über eine Missionierung Britanniens durch
Papst Eleutherius hatte Anlafs gegeben, die Namen der Sendboten
Phaganus und Deruvianus^ irgendwie beizubringen, sie finden sich
unabhängig von Wilhelm bei Galfr. Monumet IV, 19 (Faganus et
Duvianus, mit Verlust des Abkürzungszeichens) und in veränderter
Form im Liber Landavensis S. 65 (Eluanus und Meduuinus, war«i
wie gemacht, um annektiert zu werden. Aber die älteste Kirche
sollte göttlichen Ursprungs sein (wie Monte Gargano von St Midiael
gegründet war) oder doch wenigstens auf die Schüler Christi zu-
^ Vielleicht auch noch durch einige nicht benannte Schriftstücke. Der
unter dem Abt Johann de Tantonia (vor 1290) gefertigte Index cartarum des
Klosterarchivs (s. in Hearnes Ausg. des Joh. Glastoniensis S. 370 ff.) führt als
Indulgencia in carta sine sigillo an: Eleutherius papa dedit X annos indul-
genciaey impetrantibus Phagano et Deruviano (Vgl. S. 20 der Charta Patricü)
Caelestinus p. dedit XII annos, s. Patricio impetrante. Item Sti, Phaganus
et Deruv. adquirebant XXX annos. Mehrere Einzelheiten in D. A. , insbe-
sondere die Jahrzahlen, könnten hier entnommen sein.
^ Im Bûcherkatalog des Klosters von 1247 sind zwei Exemplare ver-
zeichnet.
s Selbstverständlich ist übrigens, wenn Joseph die Jünger nach Britannien
fahrt, damit keineswegs gesagt, dafs er bei ihnen geblieben und bestattet sei.
Wir werden davon noch weiter zu sprechen haben.
* Der eine klingt an den schottischen HeUigen Fagnanus an.
ARTHUR UND DER GRAAL. 331
ràckgehen. ^ Den Anspruch zu fixieren diente Freculf II, 2, 4, nach
welchem Jacobus Zebedaei Spanien und den Westländem, Philpp
Gallien das Evangelium gebracht hätte; man liefs also ihre Schüler
in der beliebten Zwölfzahl herüberkommen.^ Der lokale Ehrgeiz
tiifit hier mit der vielgestaltigen Tendenz wörtlichster Erklärung
des èxeU omnes génies zusammen. In dieser sehr bedenklichen Ge-
sellschaft, die Wilhelm schon hier zu einigen verlegenen Wendungen
veranlafst^ und an die er etwas später in G. R. I, 19 selbst nicht
mehr recht glaubt — war Joseph jedenfalls der unsicherste Canto-
nist Ich glaube, dafs er ganz willkürlich herbeigezogen wurde,
nur weil er populär war und verfügbar schien : wie die späteren 1 2
von Phaganus und Deruvianus eingesetzt waren, ihre Nachfolger
von Patricius reguliert wurden, sollten auch die ersten einen Leiter
haben: es giebt genug derartige Fälle. Abgesehen von der späteren
Weiterbildung der Glastoniensischen Tradition bieten die A. SS.
Martü n« 507 fC nur zwei jüngere Stellen , die ihn mit dem Occi-
dent in Zusammenhang bringen. Richer von Senones ( — 1264)
erzählt, dafs man in Moienmoutier seinen Leichnam besessen und
verioren habe; die Angabe dürfte altüberliefert sein, aber es wäre
seltsam, wenn sich im entlegenen Glastonbury ein Nachklang der-
selben (Kombination mit Philippus) fände. Auf ihr oder gar auf
Wilhelm dürfte es beruhen, wenn Julianus im 14. Jahrb. Joseph
mit Jacob nach Spanien und von da nach Gallien kommen läfst.
So naturgemäfs die Art des Vortrags der Fabel in D. A. nach
alledem erscheint hat gerade aus inneren Gründen Zamcke in Paul
und Braunes Beiträgen III, 330 ff. die Aechtheit der Stelle in Ab-
rede gezogen. Er legt sich die Entstehung des Buches dahin zu-
recht (S. 326 £), dafs es im Dienst der Politik der normannischen
Herrscher, um die englische Kirche von Rom unabhängig zu stellen,
deren apostolischen Ursprung habe nachweisen sollen, dafs Wilhelm
ad hoc die Zwölf erfunden habe u. s. w. Wie aber wäre es denk-
bar, dafs der Verfafser, der seine Darstellung mit Ueberlegung und
Berechnung entwarf, gerade das willkommenste Mittelglied, den ein-
zigen den er mit Namen nannte, nur an jener einen Stelle ein-
führte, um ihn dann so ganz fallen zu lassen ?4
* Nach den oben erwähnten litterae apud St. Edmundum repertae S. 1 1
mais auch S. 6 : unus Britonum historiographus, prout apud St. Edmundum
üemque apud St, Augi^stinum Anglorum apostolum vidimus als Ortsbezeich-
onng gefafst werden Er hätte sich sonst an das Buch St. Augustins bei
Layamon ed. Madden 2, 23 bezw. 3, i erinnern lassen.
' Wilhelm ist es nicht zu verübeln, wenn er die Quelle der Fälschung
als Beleg für ihre Wahrheit benützt. Er stellt Philipp voran, unter dem Ein-
fluís von Freculis „Gallis praedicat Christum, barbarasque gentes vicinasque
tenebris et tumenti Oceano conjunct as ad scientiae lucem deducit" läfst aber
S. 53 auch wieder Jacob gelten, entsprechend der Charta Patncii. Die Kapitel-
tbenchrift S. 4 ist also nicht interpoHert, wie Heinzel, Gralromane, S. 42 meint.
' Die Ilaupturkunde , die Charta Sti» Patricü, war trotz der scriptura
vetustissima (S. 22) nach dem citìerten Index des Archivs nicht signiert.
* Heinzel, der sich Ueber die fr. Graalromane S. 44 ebenfalls gegen
Zamcke ausspricht, hat diesen nicht richtig verstanden; übersieht aufserdem
dais, was er selbst als Möglichkeit construiert, in dem fertur enthalten ist.
332 G. BAIST,
Diese ganze Deduktion ist einer der vielen Belege dafär, ^e
heute noch die hervorragendsten Gelehrten, sobald es sich um
kirchliche Dinge handelt, mit der Aufklärungs- Kritik des vorigen
Jahrhunderts ins Blaue hinein operieren. . Dafs König Stephan, der
Schützling Innocents V., der Ursächer sein soll, mochte noch als
ein schwerer lapsus calami hingehen. Heinrich I., der zu nennen
war, hat allerdings mit Rom in Streitigkeiten um das königliche
Investiturrecht gelebt, wenn man dafür aber ohne Weiteres einsetzt
„den Wunsch, zur Erhöhung des königlichen Ansehens die eng-
lische Kirche von Rom unabhängig zu stellen ^S so heifst das mo-
derne Auffassungen den realen Thatsachen substituiren. Wilhelm
selbst stand, wie bei dem Klostergeistlichen zu erwarten ist, nidit
auf Seite des Königs: vgl. z.B. Gesta Regum V, 417. Für den
ganzen Streit war aber ein Buch wie De Ant. vollstänaig gleich-
giltig, auch wenn es den Apostel Philipp selbst einen Ausflug nach
England machen und es bekehren liefs. ^
Die Frage „konnte Joseph eigentlich ein Schüler des Apostel
Philippus genannt werden?^' erledigt sich einfach dadurch, dais
Joseph hier wie zum Teil auch in der späteren Glastoniensiscfaen
Tradition als 13 ter, nicht als einer der Zwölfe gedacht ist Dais die
„Glastonburger Chronik v. J. 1529" nur die 12 Schüler des Phi-
lippus, nicht aber den Joseph erwähne, wäre bedenklich, wenn es
sich nur wirklich so verhielte. Das Citat bei Usher Britt EccL Ant
(S. IG der Ausg. v. 1687) spricht nicht von zwölfen, sondern von
den Apostelschülem schlechthin. Gemeint ist die bei Hardy, Desa.
Catal. in, 150 näher beschriebene Hs., welche übrigens bis 1264
geht. Ihre ersten Blätter fehlen jetzt, der erhaltene Text des An-
fangs beginnt mit Ad adventum Anglorum CCLXXX : ist keine Er-
zählung, sondern eine sehr knapp gehaltene chronologische Berech-
nung, entsprechend den Charakter von Ushers Citat Dafür sind
am Ende mehrere Kapitel aus De Ant. ausführlich wiedergegeben,
darunter gerade die oben unter b und f besprochenen Interpola-
tionen. Da die Chronik also eben unsem interpolierten Codex be-
nutzte, ist sie für die Textkritik vollständig wertlos.
£s ist fast unnötig noch darauf hinzuweisen, dafs bei Aus-
merzung des bestrittenen Passus, die den vorausgehenden und fol-
genden Satz einleitenden igitur zu nahe auf einander folgen, und
dafs die erwiesenen Interpolationen weit entfernt sind von der echt
Wilhelmischen Vorsicht, die sich in dem fer tur ausspricht
B. Ineswytrin, Glasinsel, eine Benennung die als scheinbare
Uebersetzung des englischen Glaston Bedenken erweckt hat Sie
ist sicher viel älter als Wilhelm, findet sich 5, 17, 19, 48, 63, 97.
(1683 87, 88, 1702, 23) und Gesta reg. I, 27, 28. An den (¿ei
* Ich will doch nicht unberührt lassen, dafs eine Bekehrung ubeihaupt
nicht stattfindet, der Barbarenkönig mit seinem Volk Heiden bleiben; das
Leben der Jünger in Ineswitrin dient nur der Verherrlichung Glastonburys.
Die Kirche in England wird auch hier erst durch einen Papst, Eleutherios,
ins Leben gerufen.
ARTHUR UND DER 6RAAL. 333
ersten und der letzten Stelle ist sie als das wälsche Wort für Glaston-
boiy betrachtet, aas den drei anderen erhellt, dafs ein nicht mehr
recbt gebräuchlicher Flurname der nächsten. Umgebung des Klosters
vorliegt, der fönf Casaten oder Hiden umfafste. Insel heifst ein
dnrcfa Gewässer und Sümpfe abgeschlossenes Gelände, wie die be-
kannte IsU of Ely y in dèr Nähe von Glastonbury Aihelney^ Michelney
n. a.; so erscheint insula bei einer Reihe von Besitzungen des
Klosters und bei diesem selbst gebraucht, die keltische Form er-
hält sich in dem Flurnamen Ineswurth 98 (1724). Die Deutung
des Adjektivs auf das Wasser quasi vitrei coloris circumfluentem bei
Giraldus Cambr. Spec. £ccl. II, 9 (cf. Rom. XII, 510) ist nur dann
zulässig, wenn glaisem = grûn gesetzt werden darf, andere Orts-
namen, wie Glashury (cf. Itin. ICambriae I, 2, kaum nach der dort
erwähnten grünen Färbung des Flusses, da diese nur gelegentlich
eintritt), Glasgow (cf. Loth, Mabin, n, 256, sehr zweifelhaft), Kaer
Wydyr (Taliessin XXX, 4, Eroberung Arthurs, kaum die Turris vitrea
des Nennius, auch nicht = Glaston, trotz Vita Gildae 10), wären
heranzuziehen. Doch auch ein leuchtendes Fenster (vgl. Beda,
Opera min., 139; Wilelmi Gest Pont. HI, 100) oder Schmuck aus
Glasmosaik konnte die Benennung bestimmen. Jedenfalls ist sicher,
dafs der Name mit Mythologie und Poesie nichts zu thun hatte.
Aber er klang geheimnisvoll, barg eine poetische Anregung, die bei
Chrétien wirksam geworden ist.
C Avalloniae insula. 7, 9, 17, 22^ 23, 46 (1685. 87, 90,
A.B., 1701). Die dritte der Stellen ist für sich zu betrachten, an
den übrigen ist der Name unlöslich mit der nächsten Umgebung
verbunden und diese mit dem Ganzen. Ein Interpolator hätte vier
mal Glastonia tilgen müssen, um Aoallonia einzusetzen, und sich
dabei vorsichtig an die ältesten Zeiten gehalten. So raffiniert aber
fìlschte man in jenen Tagen überhaupt nicht. „ The Isle of Avalan**
(rising with Glastonbury Tor at its highest point) , so heifst noch
heute der isoliert aus dem Alluvialland aufsteigende Landrücken:
auch in Tor ist die ags. Form bewahrt.
D. Weltliche Siedlung in Glastonbury und Erklärung
des Namens Avalion 16 — 17 (1687). Das Kapitel Quomodo
muititudo popularis primitus Glastoniam inhabitaverit kommt hier am
besten vollständig zum Abdruck ; mit Benutzung der nur ganz un-
erheblich von Heame abweichenden Cambridger Hs. R. 5, 33 und
von Add. 22934.
Descriptis fundacione, dedicacione ac postea invencione hujus oratorii,
restât apponere qnaliter haec insula a multitadine fuerit inhabitata. Legitur
in antiquis Britonam gestis, quod a boreali BritaDniae parte véné-
rant in occidentem duodecim fratres et tenuerunt plurimas regiones, Vene-
dociam, Demeciam, Guther (Guthir C), Kedweli, quas proavus eorum Cuneda
tenneiat. Nomina eorum fratum infenus annotantur: Ludnerth (Ludnerch,
Add.), Morgen, Catgur, Cathmor, Merguid, Morvined, Morehel (Mored, Add.),
Morcant, Boten, Morgent, Mortineil, Glasteing. Hie est ille Glasteing, qui
per me^terraneos Anglos, secus villam quae dicitur „Escebtiorne'S scrofam
soam nsque ad Wellis, et a Wellis per inviam et aquosam viam, quae
334 ö- BAISI,
„Sugewege", idest scrofae via^ dicitur, sequens, porcellos suos juxta eccle-
siam, de qua nobis sermo est, lactentem, sub malo inveniti unde usque ad
nos emanavit quod mala mali illius ,,£aldecyrcenas epple" id est veteris
ecclesiae poma vocantur: sus quoque „ealdecyrce suge" idcirco nomina-
batur, quae cum ceterae sues quatuor pedes habeant, minim dictu, ista
habuit octo. Hie igitur Glasteing, postquam insulam illam ingressus, earn
multimodis bonis vidit aíHuentem, cum omni familia sua in ea venit habitare,
cursumque vitae suae ibidem peregit. Ex cujus progenie et famUia ei succe-
dente locus ille primitus dicitur populatus. Haec de antiquis Britonnm
Hb ris sunt.
Die Erzählung von der achtbeinigen Sau hat den ächten Erd-
geschmack der inselkeltischen Schweinehirtensagen, und aus Nennius
§ 62 ist bekannt genug, wie Cunedag mit seinen Söhnen, aus dem
Norden von Manau Guotodin kommend, gegen 4CX> n. Cb. die
Schotten aus Venedotien vertrieben haben soll. Auf den ersten
Blick also erkennt man, dafs hier kymrische Ueberlieferungen wenig-
stens verwertet sind. Die „Bûcher der Britonen** geben aber noch
mehr. In den von Loth, Mabinogion, veröffentlichten Genealogien
aus dem Ende des 10. Jh. ist II, 323 gesagt, dafs der älteste Sohn
Cunedas in Manau Guotodin zurückgeblieben war, und daran ist
hier offenbar angeknüpft. Ebenda (319) finden wir die Namen
der zwölf in einem Stammbaum vereinigt: \Lr\tidnerihy^ map Morgen^
map Catgur^ map Mergmd^ map Moriuined^ map Morhen^ map Mor-
cante map BoiaUf map Morgen, map Mormayl, map Glaste unum sunt
Glastenic qui venerunt que vocatur Loytcoyt (sie.) . Die Identität ist
vollständig, nur die Formen besser. Unser Autor sagt, dafs er die
Namen an einer anderen Stelle fand, als seine übrigen Angaben
{in/ertus annoianiur) , er hat also wahrscheinlich selbst die Nach-
kommen in Brüder verwandelt Ob jene Genealogien gerade in
der erhaltenen weiteren Gestalt benutzt sind, läfst sich nicht sagen,
trotz der zweifachen Uebereinstimmung, von einem Zusammenhang
Glasts mit Cunedda war jedenfalls in ihnen Nichts zu finden, auch
nicht ausdrücklich gesagt, dafs dieser von Norden kam.
In den Schlufsworten des Stammbaums wird Glastenic wohl
nach Glasteing als Glasteinc zu lesen sein. Sehr nahe liegt es auch,
das unverständliche Unum sunt in U?ide sunt zu ändern, obwohl damit
das Loytcoyt ^ nicht klarer wird ; vielleicht steht un in der Hs. Dann
aber wäre Glasteinc als Glasteinhiry zu fassen (lieber als in Glastenie
o. Glasteniam zu ändern) und ergäbe sich, dafs der seltsame Eigen-
name Glast (anklingend in einer späten irischen Dichtung der Helden-
name Eoho Glass) erst aus dem als Patronymicon gefafsten Glasting
^ Cf. terrapi quae sic appellatur Souuig, XII manantium, Donation Inis
s. a. 725 in Kemble Cod. Dipl. LXXIV.
« Nicht „ [J]udnerth".
' Caer luit coyt in dem Nennius in einigen Hss. angehängten Verzeichnis
der 28 britannischen Städte, nach Heinr. v. Huntingdon = Lincoln, ebenso
{Caer Liud Cotí) Galfr. IX , 3. Lincoln pafst schlecht in den Gesichtskreis
der Kymren. Thumeisen macht mich darauf aufmerksam, dafs Dradley in der
Academy 1889 » 305 Lichfield als die wirkliche Correspondenz nachgewiesen
hat Vgl. auch Loth, Des mots latins dans les langues brittoniques S. 18.
ARTHUR UND DER GRAAL. 335
erschlossen ward, wie bei Nennius 49, Giovi mit seinen Nachkommen
ans Cair Giovi (Kaer LoyWf Gloucester^ von lat Glevum).
Der Name des Ortes erscheint bei Wilhelm mid in den von
ihm vorgefundenen älteren, gefälschten und ächten, Dokumenten
noch in anderer Gestalt als das später ausschliefsliche Glasionia
und Glastonbury. So 1 7 Glastonbiryy 67 u. 83 Glastingehiry^ 62, 85 u.
87 Glastingabiry^ 82 u. 86 Glastingebury^ 70U. 72 dasÂdj. Glasiingensis.
Das erste Privileg Inis bietet Glastingai (52, bei Kemble dafür
Glastingaea in No. 5 1 , aber GlasÜngei in 93) , das magnum Privi-
legium {56 — 58) Glasiingeie (Kemble: Glasiingie)^ daneben Glasieie
einmal als Nom. des Substantivs, zweimal als Genitiv des Feminin-
adjektivs.
Glastinginsel ¡st also zweimal, Glastinsel dreimal belegt. ^ Was
das letztere bedeutet weifs D. A. gar nicht mehr, wir erfahren es
erst durch die kymrischen Genealogien. Die Doppelform zeigt, dais
vor Wilhelm und vor dem unbestimmbar älteren Privileg die Grün-
dungsfabel vorhanden war, im selben engen Zusammenhang mit
Wales. Den Anschlufs an Cunedag hat diese wohl erst in einem
zweiten Studium gewonnen, im letzten sind die sehr überflüssigen
Brüder hinzugetreten.
Nur ist es nicht Wilhelm selbst, der die Bûcher der Bretonen
benutzt hat Das vorausgehende Kapitel Quomodo monackus quidam
ai Sondo Dionisio de Glasionia rtferehai besagt, dafs es selbst und
das folgende {^t hoc ei quod subjungemus capitulum) aus der Epistola
Gottfrieds, eines normannischen Mönchs von Glastonbury, entnommen
seL Die Zeitangabe fur das von diesem erzählte Erlebnis, tempore
H\pirict\ BUsensis abbaiis ist auffällig, scheint zu besagen, dafs die
beiden Kapitel erst nach dem Tode des Abts zugesetzt seien. Dem
widerstreitet die redaktionelle Einrahmung des ersten sowohl ^ als
die Anfangworte des zweiten nicht unbedingt; auch der Zusatz b
ist ähnlich angeschlossen. Denken wir uns indessen, dafs Wilhelm,
als er im 7. oder 8. Jahr Heinrichs nach G. kam, den quidam mo^
nachus nicht mehr lebend fand, aus der epistola aber entnahm, dafs
sie unter Heinrich und nicht unter dessen Vorgänger geschrieben
war, so hat er sich von seinem Standpunkt aus ganz richtig aus-
gedruckt
An den Abschnitt über die Besiedlung schliefst sich der ety-
mologische De diversibus nommibus ejusdem itmäae, Glastinbiry ist
^ Bei Kemble, Anglo-Saxon Charters, ist vor dem 11. Jh. Glasionia be-
legt nur in dem sicher gefälschten grofsen Privileg Inis No. 73, in No. 400 s. a.
944 M»d 567 s. a. 971. Vor cL J. 944 steht Glasting- in 49, 51, 74, 76, 92, 93,
«78. 338, 1017, 1050. Spater im 10. Jh. noch in 406, 438, 525, 545, 569, 577,
$90, 593, 659, 685. Ohne daraufhin jene beiden Urkunden geradezu süs un-
ächt zu betrachten, dürfen wir jedenfalls Glasting' als die ältere Form be-
zeichnen; sie erscheint auch allein mit dem altertümlichen -biry =»hury ver-
banden. Glaston' entsteht daraus durch Labialisierung des unbetonten Vokals,
•imo zn ombt mit schríñsprachlicher Umdeutung auf das häufige 'ton = town,
' Ai eomprobandam antiquitatem ecclesiae, de qua praefati sumus, pau'
bilum digrediamur — Sed haec hactenus.
33^ F. BAIST,
entweder englische teilweise Uebersetzung von brittisch Inswyirin
(Vgl. Vita Gildae lO u. 14) oder vom besagten Glastdng genommen.
Den Namen insula Avalloniae hat entweder Glasteing gegeben, weil
er die in jener Gegend seltenen Aepfel dort vorfand, und Aepfel
brittisch avalla heifst: vel cognominatur de quodam Avaüoc, qui ibidem
cum suis fiUahus propter loci secreium fertur inhabüasse.
Nun ist A/aloc eine der ersten Erklärung entsprechende gut
kymrische Ableitung von afaL Die Latinisierung Avallonia- Avallo
aber würde der von ihr getrennten Deutung auf einen Mannes-
namen entsprechen. Gerade die Konfusion zeigt das höhere Älter
der Ueberlieferung. Afaloc war der alte wälsche Name. Die lati-
nisierte Form ist schlecht, aber nicht schlechter als hundert ähn-
liche, Anlehnung etwa an den Namen der burgundischen Burg^
und Grafschaft.
In dieser Form ist Isle of Avalon bis heute als Name der
Bodenerhöhung hinter der Stadt geblieben; das ursprüngliche Ver-
hältnis der drei Benennungen läfst sich kaum mehr ganz entwinen,
weil Sümpfe und Wasserläufe, die das ganze Territorium umgaben
und wohl auch coupierten, nach und nach trocken gelegt worden
sind, und sich damit auch die Flurnamen verschoben. Auf das
Vorkommen von ynis Afallach und Af allen für Glastonbury in der
späteren wälschen Literatur lege ich kein besonderes Gewicht, sie
können, wie Zimmer Zts. f. fr. Spr. XII, 247 will , gelehrt sein , eine
Nachwirkung der Deutung in D. A., die auch Girai dus Cambrensis
und Johannes Glastoniensis wiederholen, sie können eben so gut
den dauernden Sprachgebrauch bezeichnen.
Die Aechtheit des Kapitels wird durch seine Kongruenz mit
dem vorausgehenden und durch die Altertümlichkeit seines Inhalts
gestützt, doch nicht völlig gesichert.
E. Arthurs Grab 43 (1700). Das Kapitel De nobüihus Glasto-
niae sepultis dient als Einleitung zu dem folgenden De duabus pyra-
midihus'y der Vergleich mit den nachträglichen Ergänzungen W.'s
zu den Gesta regum läfst keinen Zweifel über seine Ursprünglichkeit :
Quantum autem Glastoniae ecclesia fuerit eciam G. R. I, 21 : ... Quanmm
primatlbus patriae venerabilis et ad sepulturam vero is locus fuerit etiam
desiderabilis , ut ibi potissîmum sub protectione primatlbus patriae venerabi-
Dei genitricis, operirentur diem resurrectionis, lis, ut ibi potissimum sub
multa sunt indicio quibus pro cautela fastidii protectione dei genitrids
abstineo. Praetermitto de Arturo inclyto rege opperirentur diem resurrec-
Britonum, in coemeterío monachorum inter duas tionis, plura sunt documenta,
pyramides cum sua conjuge tumulato ; de multis quibus pro cautela íasüdii
etiam Britonum principibus. Praetermitto etiam abstineo.
de Kenwino in una pyramide locato. Jnsuper ib. II, 144 Communi ergo
túmulos regis Edmundi senioris in turri ad dex- decretum Consilio, et fanas
teram, Edmundi minoris ante magnum altare, [Edmundi senioris] Glasto-
^ St. Ladre d' Avalon im Fabliau du prestre et du chevalier, Raynand
II, 47, ist Wallfahrtstätte, die Kirche noch vorhanden. Das bretonische
Oertchen, mit welchem sich Zimmer Zts. f. fr. Spr. XII, 248 beschäftigt, ist
doch wol zu unbedeutend, der Name auch nicht specifisch bretonisch, sondern
einfach das alte Aballo.
ARTHUR UND DER 6RAAL. 337
Edgari prias in capitulo ante introitum ecclesiae, niam delatus, ibique in aqui-
modo in scnnio, quod etiam de martyre superbit lonali parte tunis magnifìce
Vincentio; de quibus si se locus dederit, non humatum.
me ita frustra suscepisse causabitur posteritas.
Taceo et episcoporum sepulcra Brìthuvii et Bri-
thnvoldi, quae porticum aquilonarem ad St. Jo-
hannem. Bapt. uberem insigniunt, Livingi eüam
et Seiiridi episcoporum , Alfari , Aedthelstani,
Aethelwini, Aelnotì dncum; quorum videlicet
dacum quUibet centum libratas terrae cum multis
aliis bonis contuHt Glastonìae.
In unserer Schrift selbst verweist überdies Wilhelm auf dieses
Kapitel S. 75 (17 14) bei dem Grabe Edmunds mit den Worten
skuiplus quam semel in hoc opúsculo dixi d. h. 73 u. 43 (17 13 u. 1700);
87 (17 19) Sepultus est [Eägarus"], ul praeätxtmus, in capitulo ad hostium
ecclesiae etc., ebenso wie er dort die Absicht ausspricht, weiter von
ihnen zu reden. Wollten wir nur die Stelle von de Arturo^iumulato
als interpoliert betrachten, so muíste auch das nächste etùtm elimi-
niert werden, und dann, da das Prcutermitto de muUis Britonum prin-
cipûms zu kurz wäre, um die Wiederaufname mit Prcutermitto etiam
zu gestatten, auch die Britonen und das zweite etiam^ zugleich mit
der S. 43 (1701) wiederholten Erwähnung der bretonischen Fürsten-
gräber. Nun würde Kenwin cf. 49 (1702) fallen, weil das folgende
Luuper eine längere Aufzählung voraussetzt, dann auch insuper.
Der Fortgang von der ältesten zur späteren Zeit, welcher Wilhelms
Kompositionsweise genau entspricht, wäre erst von dem Interpolator
hergestellt: die Spur seiner Thätigkeit mit beispielloser Kunst verwischt.
Ein Grund zum Verdacht war allerdings gegeben. Wilhelm
selbst sagte in der bekannten Notiz über die Auffindung von Walwens
Grab, Gesta Regum III, 287 : Sed Arturis sepulcrum nusquam visitur^
unde anticuitas naeniarum adhuc eum venturum fabulatur. Warum hat
er hier nicht geändert, wenn er später wirklich die Grabmäler in
Glastonb. sah? Hier ist zu beachten, dafs die Revision der G. R.
vorzugsweise die beiden ersten Bücher betraf, und in diese die Zu-
sätze aus De antiguitate hereingenonomen sind. Auch die Gesta
pontificum sind noch in den letzten Jahren des Verfassers von ihm
dnrdigesehen worden (ed. Hamilton S. XIV), die sachlichen und
stilistischen Aenderungen zahlreicher als in den späteren Büchern
der G.R. Trotzdem ist hier gerade das Kapitel De Glastonia II, 91
unberührt gelassen , obwohl die Tonart {nee situ nee amenitate delec-
iabilis — semper post adventum Normannorum pessimis infracta recto^
rtòus), der Zweifel an der Echtheit der Patriciusreliquien {si credi
füs est) und anderes mit D. A. im Gegensatz steht, und obwohl W.
in der Vita Dunstani den Osbern scharf tadelt weil jener, gerade
so wie hier noch er selber, König Ini die erste Klostergründung
heimifst
Ergab sich bisher kein Grund an der Aechtheit unserer Stelle
za zweifefai, so findet sie eine indirekte Bestätigung in den Be-
richten gerade über jenes Ereignis, das nach einer meljrfach aus-
gesprochenen Meinung ihre Einschiebung veranlafst hätte, die Ueber-
Zeittchr. l ton. PhiL XIX 23
330 G. BAIST,
tragung der Gebeine Arthurs unter dem Abt Heinrich von Sully.
Wir besitzen darüber drei unabhängige Berichte: bei Adam von
Domerham ed. Heame 8.341 (geschr. um 1300, nach älterer Kloster-
tradition), in den Annalen von Margan s. a. 1 191 (Annales monastici
I, 21) und in Giraldus Cambrensis Specul. £ccl. II, 9: der letztere
der ausführlichste und im wesentlichen genaueste. Die Zeit war
nach den Ann. 1191, nach Adam unwesentlich verschieden 648 Jahre
nach Arturs Tod, d. h. 1 190. Wie wir gesehen haben, deuteten die
chronologischen Merkmale in den erweisbaren Zusätzen auf erheblich
spätere Jahre, es lag zu ihrer Zeit Arthur nicht mehr zwischen den
beiden Pyramiden, sondern in der Kirche begraben, und wir haben sie
tendenzlos aufrichtig gefunden. £iner absichtlichen Fälschung, welche
die Auffindung hätte vorbereiten sollen, entspricht die unzweckmäfsige
Kürze der Angabe nicht, entspricht es auch nicht, dafs die Berichte eine
Berufung auf Wilhelm vermissen lassen. Adam verweifst nicht anf
die versteckte Notiz in D. A., obwohl er gerade die erhaltene Hs.
fortsetzte, und der Abt hat sie wahrscheinlich nicht gekannt.^ Dieser
selbst zeigte Giraldus die — vorsorglich — im Grab gefundene
Bleiinschrift, von ihm stammt also auch in der Hauptsache was unser
Gewährsmann Näheres weifs. Die Inschriften auf den Pyramiden
waren unleserlich (ebenso die Annalen und quondam nohäiter tnsadfh
ias bei Adam), der Abt konnte zwar noch ein weniges entziffern, aber
wesentlich kam seine Kenntnis vom König Heinrich II , ^ der ihm,
seinem Verwandten, zu öfteren Malen von dem Grab in Glaston-
bury gesprochen hatte, anscheinend mit dem Hinweis auf die eines
so grofsen Herrschers unwerte Ausstattung. Das Bleidokument mufste
der Abt erfinden, um den entgegenstehenden Volksglauben der
Walliser zu widerlegen, sonst fand man nur, was auf einem Kirch-
hof immer zu haben ist, einen tiefliegenden Holzsarg, Knochen,
einen Zopf, den man der Königin zuschrieb und der bei Berührung
zerfiel. Abt Heinrich fabricierte nicht mehr, als die Durchschnitts-
ehrlichkeit eines überzeugten, aber vorsichtigen Klosterhäuptlings
erforderte, und wenn er sich lieber auf die Angaben König Hein-
richs berief, als auf seine zweifelhafte Lesung der Inschriften oder
die Ortstradition erscheint er ganz verlässig: die konnten dritten
gegenüber gar nichts nützen. Und es existiert noch ein direkter
Beleg dafür, dafs Heinrich IL die Verbindung Arthurs mit dem
Kloster gekannt hat: er nennt Arthur unter den Wohlthätem des
Klosters in dem von ihm ausgestellten Privilegium, das Adam v.
Domerham (S. 175) einreiht und das aufserdem innerhalb der Kon-
firmation und Erweiterung Heinrichs IIL (ib. S. 419) erhalten ist
Nun enthält freilich der Abdruck Heames und die Londoner
^ Neben der Verstecktheit der Notiz ist die Unordnung und zeitweilige
Vernachlässigung zu berücksichtigen, die ein Ereignis wie der Klosterbrand
für die Bibliothek notwendig nach sich ziehen muíste.
' Giraldus folgerte irrtumlich, dafs die Translatio noch zu Zdten Hetn»
richs n. erfolgt sei , der ein bis zwei Jahre vorher gestorben war. Dais der
König zugegen gewesen sei, wie ihm mehrfach unterstellt wird, hat er nicht
gesagt.
ARTHUR UND DER GRAAL. 339
Hs. zwischen Britonum principibus und Praetermiiio einen evident
interpolierten Passus der bei Gale und in der Cambridger Hs. fehlt :
Idem Arturus^ anno incarnationis dominicae DXLIl in Cornuhia juxta
flmum Cambam a Modredo letaliter vulneratus est, qui inde^ ad sananda
vulnera sua, in insulam AvaUonis est evecius, et ibidem de/unctus in
adiate circa Peniecosten^ fere centenarius aut circiter. Das ist fast
wörtlich > aus Galfr. XI, 2 entnommen. Zweifel an der Aechtheit
des Kapitels könnte die Stelle nicht erwecken, sie unterbricht in
oDgehöriger Weise dessen Gefuge, kennzeichnet sich stilistisch un-
zweideutig als eine mechanisch einbezogene Randbemerkung: und
da von ihr aus das Alter der Gräber nicht angefochten werden
darf, bedeutet sie Nichts für die Differenzen zwischen D. A. und
der Historia regum. Ich habe vorgezogen, sie oben ganz wegzu-
lassen. Soweit die mir sonst noch vorliegenden Varianten ein Urteil
gestatten, stehen unabhängig zwei gegen zwei Zeugnisse, ist dieser
Zusatz eine jüngere Randglosse der gemeinsamen Vorlage. In der
von Hearne benutzten Canterbury-Hs. sind in gleicher Weise noch
eine Anzahl Galiridiana beigeschneben.
Dafs nun aber Galfrid selbst rein zufallig den Namen Arthurs
mit der insula Avalloniae verknüpft haben sollte, ist mehr als un-
wahrscheinlich; auch er kannte jene Tradition, mehr oder minder
genau, und hat sie nach seinen Bedürfnissen verwertet
F. Arthur und Ider 47, 96 (1701. 23). In den Gesten Ar-
thurs ist zu lesen, dafs der König Ider dem Sohne Nuts am Weih-
nachtstag in Kaerliun zum Ritter machte und ihn mit sich gegen
drei bösartige Riesen auf dem Mons Ranarum, jetzt Brentecnol,^
führte. Der Jüngling eilte den Begleitern heimlich voraus, über-
wand die Unholde, fiel aber vor Ermattung in Ohnmacht. So fand
ihn Arthur, glaubte ihn todt, und mafs sich die Schuld bei. In
Glastonbury, wohin er darauf kam, setzte er 24 Mönche für dessen
Seele ein, mit reichen Stiftungen an Land und Schätzen. So die
erste der beiden Stellen, die sich in der Geschichte der Donatoren
genau da befindet, wo sie hingehört: Die drei Heidenkönige Lucius,
die Aebte Patricius u. Benignus sind besprochen, von weiteren bre-
tonischen Achten weifs man nur bei Worgret und zwei Nachfol-
gern die Namen : sed de his postea. Und nun folgt De illustri Ar-
turo, Darauf die Schenkungsurkunde über Ineswitnn, welche den
Namen Worgrets enthält, v. J. 601, und welche G, R. I, 27 wieder-
holt ist £s würde bei dem Interpolator ungewöhnliches Geschick
voraussetzen, dafs er sich so gemein zu geben wüfste, und wir
mofsten ihm überdies wenig gemeine chronologische Kenntnisse zu-
sprechen.
Nicht weniger fest eingefügt ist die zweite Stelle, zu Anfang
des Besitzregisters: In primis rex Artunts tempore Britonum dedit
Brentemaris, Boweldon, cum multis alüs terris in conßnio sitis pro
^ Mit Hinzuifigung des Alters Arthurs und des Pfingstfestes.
* Bei Gale unrichtig Brentenol.
23«
1
340 o. BAIST,
anima Ider^ ut ^upra iacium est, quas terras per Anglos tunc paganos
supervenientes Matas iterum post eorum conversionem ad fidem resiüu'
erunt, cum phirimis alus, unde rex Domnoniae dedit terram Ineswühcrui
V, indas. Auch hier sind Ausdnicksweíse und Reihenfolge ganz
so wie wir sie bei Wilhelm erwarten dürfen. Zweimal bringt das
ein mittelalterlicher Fälscher gewifs nicht zu Stande; er kann uns
gerade durch seine Naivität täuschen, nicht aber durch eine Kunst,
die seiner Zeit gegenüber vollkommen zwecklos war. Zweimal wird
ihn auch der Zufall nicht so begünstigen. Zu bemerken ist, dafs
das Anrecht auf die beiden Besitzungen ein unbestrittenes war.
Pultone und Brentemerse stehen im Domesdaybook als schon unter
Edward registriertes Eigentum der Abtei.
Stünde die erste Stelle allein, so würde sie mir immerhin be-
denklich gewesen sein. Nicht wegen des sagenhaften Inhalts. W.
pflegt sich wol bei den Fabeln die er aufnimmt, wie der Geschichte
von der Hirschkuh, die ELaiser Heinrich über den Fluís trug, durch
ein f erunt o. ähnlich den Rücken zu decken, aber hier war ja der
Riesenkampf durch eine Donation bestätigt, und dafs es Riesen
in entfernter Zeit gegeben habe, liefs sich füglich nicht in Abrede
stellen, und schlimmsten Falls entschuldigte ja auch das ,Jl.egitur".
Sehr auffällig sind dagegen die gesta ill, regis Arturi^ die nicht
etwa eine Randglosse sein können, da der abhängige Satz das vor-
ausgehende „Arturi^* fordert Was sind sie? Anscheinend doch
eine schriftliche Quelle; wenn W. sich auf sein Lesen beruft, hat
er nicht blos eine Sage erzählen, oder ein Gedicht vortragen hören;
er meint ein Buch, nicht den Vortrag oder das Büchlein eines
Fahrenden, und seine Ausdrucksweise mifst dem Buch eine gewisse
Bedeutung bei. Zunächst wäre an einen der beiden Romane zu
denken, welchen wir später in Glastonbury begegnen werden, das
liber di gestis incliti regis Arturi. Daim allerdings wäre an der
Interpolation nicht zu zweifeln, da der Inhalt dieses Buches (Ver-
bindung einer eigenartigenartigen Lancelotsuche mit Gralqueste) ein^
erheblich jüngeren Zeit angehörte, auf den französ. Prosaromanen
beruhte. Die erste Notiz über seine Existenz findet sich indessen
erst Jahre nachdem unsere Kopie von De ant geschrieben war,
Die Identität der Namen hat wenig zu bedeuten, die altertümliche
Form unserer Iderfabel pafst schlecht zu jenen späten Erfindungen,
und es läfst sich nicht recht absehen, wo sie innerhalb derselben
ihre Stellung gefunden haben sollte : endlich scheint im franz. Ider
nicht eiimial der Name Lancelots zu stehen. Nehmen wir die oben
entwickelten inneren Gründe für die Ursprünglichkeit unserer Epi-
sode hinzu, so mufs jeder Zusammenhang in Abrede gestellt werden.
In der Hist lit XXX, 199 ffl, wo allerdings der Gedanke an eine
Interpolation überwiegt, ist ein anglonorm. Rittergedicht als Quelle
angenommen. Eher als an ein episodisches Gedicht dürfte nach
Zeit, Ort und Titel an eine Reimchronik gedacht werden, etwa an
das später zu besprechende Buch Roberts von Gloucester. Vor
jeder rein hypothetischen Quelle aber ist eine sicher benannte in
ARTHUR UND DER GRAAL. 34 1
Erwägnng zu ziehen, um so mehr als Wilhelm sie benutzt hat, die
oben besprochene Epistola des Mönchs Gottfnd. Dort wie hier ist
eine kymrisch-glastonsiensische Tradition erzahlt, der Berufung auf
die antiqua Briionum gesta^ antiqui Britonum libri entspricht die auf
die gesta regis Arturi, Beide Citate dürfen in anderem Munde
weniger bestimmt gedacht werden, als in dem Wilhelms selbst
Kymrisch-glastioniensisch ist die Idersage nach der Ortsan-
gabe: in mantem Rannarum, nunc dictum Brentecnol wie weiter her-
vorgeht aus 45 Bregden a quo Brentacnolle ^ quae nunc Brentamerse
diciiur, vergi, mit 96 Ariurus . . ., dedii Brentemareys, P&weldone, Die
Sage war also bei einer Besitzung des Klosters lokalisiert und
früher oder später muíste das dazu führen, auch Arthur mit ihm
in Beziehung zu setzen« Die Angabe S. 45 ist nicht ganz genau,
cñol Berg bezeichnet notwendig eine andere Lage als mer sc ^ fran-
zösisiert marais^ mareis^ und der letztere mufs an und nicht auf
dem Mons Ranarum gelegen sein. Ein Äcker der Besitzung lag
am Axeflufs (S. 307), ein Teil scheint das Meer berührt zu haben, ^
eine Randbemerkung zu S. 47 setzt das umfassendere Brent dafür,
und das Gleiche geschieht schon bei Wilhelm, wenn Ini S. 51 u. 56
Brente x hidas, S. 97 Brentmareis xx hidas ^ schenkt Vgl. darüber
die Ena brit., Artikel Somerset : This plain^ intersected by ditches . . .
is broken by isolated hills and lower ridges, of which the most conspi'
cuous are Brent Knoll near Bumham . . . Fur den wälschen Pilger,
der über den Bristolkanal nach Glastonbury kam, war der verein-
lelte Berg die natürliche Landmarke. — Der kleine Widerspruch
zwischen den nunc dicitur S. 45 u. 47 ist gerade bei einem Orts-
fremden nicht auffallend, der zweierlei Quellen benutzt, wäre es
übrigens nicht einmal bei einem einheimischen Mönch. Nur schein-
bar widerstreitend ist es, wenn nach 96 Arthur, nach 97 Ini Brente-
mareis schenkt: nach dem Urkundenauszug S. 51 hatte der erste
angelsächsische Abt den Rechtstitel aufgegeben quam terram Berth-
wald abbas spunte propria deseruit. So dient der letzte Zweifel nur
dazu, den engen Zusanmienhang der einzelnen Angaben zu doku-
mentieren.
Während Förster gerade die Iderfabel als kymrisch gelten
lieds, dient Zimmer Zts. f. f. Sp. XIH, 22 auch sie als Zeugnis für
die Armoricanertheorie. Edem kommt einmal als Ortsname in der
Bretagne vor (cf. Loth, Mabin. I, 203), und aus dieser Form ward
im Munde der romanisierten Bretonen Ider ; warum, wird nicht ge-
fragt ^ Dafs der Held in dem so viel umfangreicher als das alt-
1 Wiederholt bei Johannes Glastoniensis , S. 32. In Gesta regnm I, 21
sdineb W. zutreffender : Bregden a quo Brentacnol et Brentemeirs,
* S. 507 : Maris acessum ibidem , quantum ad sortem suam pertinuit,
mttltù sumptiàus potenter obstruxü.
* Die kleinere Zahl ist die der Urkunde Inis, die grofsere im Donationen-
register giebt den Umfang der Besitzung gleichlautend m. d. Domesdaybook.
* Für Zimmer ist durchweg die unkeltische Form eines keltischen Namens
ein unwiderlegbarer Beweis für den Durchgang durch die französische Bre-
tagne. Er übersieht, ^afs bei den Anglonormannen die Umgestaltungen wesent-
lidi dieselben sein muisten als dort
342 G. BAIST,
kymrische überlieferten altbretonìschen Namenmaterial nicht fortlebt,
ein Kriterium das sonst bei Z. eine so grofse und so ungerechtfertigte
Rolle für die Bretagne spielt, bringt er hier nicht in Rechnung, weil es
sich auch gegen die Bretagne kehren würde. In Wales scheint der
Name als solcher nicht fortgelebt zu haben, gleich vielen anderen
altberûhmten ; als Ortsbenennung findet er sich, wie in der Bretagne
(Loth 1. c, vgl. übrigens Edyrniofl als Personen- und Ortsnamen im
Ree. of Caernarvon), wir begegnen ihm aber alt noch bei einer zweiten
Persönlichkeit der einheimischen Tradition, £tem dem Sohn Cunedas
in den Genealogien der ältesten Hs. der Annales Cambrenses. Wir
kennen die Idersage nur durch De ant. und die französische Dich-
tung. Galfrid X, 4, 5 hat den Namen in Verbindung mit Arthur,
und die wallisischen Trümmer bieten auch nichts weiter von £dem
ap Nudd, nur etwa, dafs ihn der späte Traum Rhonabwys zum
Führer der Dänen macht. Der einfache und ursprüngliche Cha-
rakter der Erzählung Wilhelms wird Hist litt. XXX, 200 mit Recht
hervorgehoben. Dem thut nur wenig Eintrag, wenn sie von Ver-
leihung der Ritterschaft spricht, einer Sitte, die den Kymren jener
Zeit gewifs noch nicht geläufig war, obwohl sie sich später in dem
Mabinogi von Math dem Sohn Mathonwys findet. In genauer
Parallele mit ihr aber fand sich der alte Gebrauch des Ebarscheerens,
wie ihn Arthur in Kulhwch und Ol wen (Loth, Mabinogion I, 201)
übt, und es ist ganz natürlich, wenn in dem Latein des Anglonor-
mannen Gottfried dafür tnsignüs milttarihus decorare eintritt Merk-
würdig ist der Unterschied zwischen der literarischen Gruppe and
dem Kymrischen in der Form des Namens: Edem, auch Edym
auf der einen, Ider, bei Galfr. Hider auf der anderen Seite. Die
Differenz im Anlaut dürfte auf kymrische Aussprache zurückgehen*
(vgl. etwa Nettlau , Beiträge § 68) , nicht die im Auslaut Als die
in D. A. benutzte Autorität haben wir den Anglonormannen wahr-
scheinlich gemacht, für Galfrid deutet schon sein dem Ags. fremder
Name ^ auf dieselbe Nationalität, ebenso einige andere Indicien, wie
Merlin f. Myrddin wegen merde. Die willkürliche Verwendung von
jom neben y(t7r u. s. w. in den ältesten anglonorm. Denkmälern zeigt,
dafs hier der Auslaut auch in Pausa und vorvokalisch gefallen war,
jom nur antiquarisierende Licenz ist Wenn Gottfried und Galfrid
den Namen schreiben wie ihn die Anglonormannen sprechen, deutet
das auf mündliche Ueberlieferung, allgemeiner darauf hin, dafs ein-
zelne kymrische Erzählungen unter den Eroberem in den Grenz-
distrikten gehört wurden. Die Uebereinstimmung mag indes den
Anlafs geben, hier die Frage zu erörtern, ob nicht in De Ant die
Historia regum Britanniae benutzt ist, oder umgekehrt. Gemeinsam
sind ihnen ja noch die Namen der Sendboten des Papstes Eleu-
therius und die Verbindung Arthurs mit Avalon. Für die Geschichte
der Bekehrung des Lucius beruft sich Wilhelm (S. 9) neben der
^ Möglich ist auch Einwirkung des sehr üblichen Ithel (Juddhail).
' Pessen Fälschung in „ Gottfried'* endlich einmal verschwinden sollte.
ARTHUR UND DER GRAAL. 343
Charta S. Patrien auf die Gesta Britonum^ in welchen man Galfrid
vennnten könnte. Da er aber so in den Gesta regum den Nennins
bezeichnet, der % 22 das Ereignis erzählt, muss dieser gemeint sein.
Schon paläographisch ist ja der Name Duuianus bei Galfr. wahr-
scheinlich jünger als Denivianus bei Wilhelm. Die Iderfabel er-
zählt G. überhaupt nicht, die Annahme der Beisetzung Arthurs in
GlastODbury knüpft sich bei W. an die beiden Pyramiden und seine
Einbeziehung der Königin pafst schlecht zu ihrer Flucht nach
Caerleon bei G. Wir haben übrigens S. 328 Anlafs gefunden, De
Ant. vor den Tod Heinrichs I. (i. J. 1135) zu setzen, während die
Schlufsworte in Galfrids Widmung entschieden auf die Zeit nach
demselben hindeuten. Bei der Art, wie dieser mit seinen Quellen
verfahrt, könnte seine Angabe über Arthurs Fahrt nach Avalon
immerhin durch W. beinflufst sein, trotz der Differenz bezüglich
der Königin. Auch dafs er die Geschichte des Hider nicht er-
zählt, ist nicht zwingend. Stärker klingt die Geschichte der ersten
Bekehrung an, wenn auch an Stelle der Besetzung Glastonburys
die Einrichtung der Bistümer berichtet ist. Die fast wörtliche Ueber-
einstimmnng zwischen
verhideiincarnatioTumpraedicantes^ verhutn vttae evangelizantes regem . .
ijftfww baptismate sacro aòluenmt sacro fonte abluerunt
verdient einige Beachtung, der Gedanke, die zweie nach Rom zu-
rückkehren imd mit weiteren Gefährten wiederkommen zu lassen,
kömite gerade durch die duodecim sodi veranlafst sein. Nur auf
diese beiden Texte gestellt, würde die Frage als offen bezeichnet
werden müssen. Die dritte, erheblich abweichende Variante im
Liber Landavensis ist entscheidend. Dort entspricht dem Ver-
zeichnis der Archiñamines bei Galfrid ein ecclesiasticum ordinem con-
stiiuti, episcopos ordinavit [sc. Lucius]; mit der wenig motivierten
Rückkehr der Missionare nach Rom berührt sich, dafs sie hier ur-
sprünglich die Boten sind, die Lucius dorthin schickt So gewinnt
die Angabe Galfrids an Glaubwürdigkeit, dafs er einen ausführ-
licheren Bericht in dem Buch gefunden habe quem Gildas de vic-
toria ÂureUi Amhrosii inscripsit. Da die sonst noch verwertbaren
Nachrichten aus De Ant., wie die von den Apostelschülern, St. Pa-
tricius, St. David, vollständig fehlen, mufs seine Benutzung im höchsten
Grade unwahrscheinlich genannt werden.
Ich komme zum Schlufs. Es hat sich gegen keine der unter-
suchten Angaben ein ernstlicher Verdacht ergeben, bei der Mehr-
zahl läfst sich geradezu nachweisen, dafs sie von Wilhelm selbst
herrühren oder wenigstens, dafs sie älter sind als die datirbaren
mterpolierten Stellen. Die Tradition von Glastonbury stand in
Sagen, Legenden, Gräbern, Reliquien in vielfacher Beziehung ^ zum
wälschen Nachbarland. Auf einer der ältesten Besitzungen des Klosters
var die Iderfabel lokalisiert, Arthur ward daher als Donator betrachtet,
* Mit Zimmers apnoristischer Läugntmg des angelsachsisch - wallisischen
Yerkehis werde ich mich späterhin auseiandersetzen.
344 ^' BAIST,
«
sein Grab unter die Gräber anderer wirklicher oder vermeinter Kelten-
fûrsten auf dem alten Kirchhof verlegt. All das ist altertümlich,
einfach, natürlich. Der vierte Artikel dieser Reihe wird zeigen, wie
im letzten Viertel des 12. Jh. in Glastonbury eine fromme Arthur-
geschichte erfabelt ist, welche die Romane, insbesondere den Per-
ceval verwertete, Joseph und die klostergrûndenden Eremiten in
höchst phantastische Beziehung zum Arturkreis brachte.^ Nichts
von diesen Beziehungen, keine der dort in die Mttte gestellten
Romanfiguren kennt De Ant Noch etwas älter als jene Geschichte
ist eine in ihrem Anfang verarbeitete Legende, deren Mittelpunkt
ein von Arthur gestiftetes wunderbares Kristallkreuz bildet 2: bei
der Ithersage ist dieses Kreuz unter den Schenkungen nicht ge-
nannt. Endlich haben wir gesehen, dafs sich nicht einmal Be-
ziehungen zu Galfrid wahrscheinlich machen lassen. Von all dem
würde sich doch irgend etwas Greifbares bei einem späten Aithur-
Interpolator finden.
Immerhin bleibt an einigen Punkten ein Zweifel an der Ur-
sprûnglichkeit möglich. Sicher dem Text Wilhelms gehören Joseph
von Arimathia an, die Namen Ineswitrin und Avallonia.
Die gegen die Tradition von den Königsgräbem vorgebrachten
Beweise haben sich haltlos gezeigt; sie ist sicher erheblich älter
als die revelatio von 1191, und läfst sich aus dem Zusammenhang
nicht auslösen. Um aber den Brief des Mönches Gottfried zu den
Quellen Wilhelms rechnen zu können, wurde eine Hypothese not-
wendig, welche sich auf die g^s^ Arthuri erstreckt; sie wird noch
weiter gestützt werden, bleibt aber darum Hypothese. Sicher ist
bei Glast und der mit ihm verbundenen Namendeutung nur das
Vorhandensein alter Ortssage kymrischer Herkunft, späteres Ein-
dringen in D. A. nicht wahrscheinlich, aber immerhin möglich, und
es muís bemerkt werden, dafs die drei unter D besprochenen, mit
„digrediamur** eingeleiteten Kapitel sich ohne Schaden fur den
Zusammenhang streichen lassen. Die Idersage aus dem Text aus-
zulösen scheint mir nicht erlaubt, obwohl es bequem wäre, das
Kapitel De illustri Arturo mit der Gruppe D aus einer alten, aber
Wilhelm fremden Quelle herzuleiten.
Ich hatte die vorliegende Untersuchung mehrere Jahre abge-
schlossen liegen lassen, um sie auf die Handschriften zu prüfen:
obwohl die Uebereinstimmung zwischen der Hs. Gales, Adam von
Domerham und den unter A erwähnten Excerpten von vornherein
wahrscheinlich machte, dafs im 13. Jh. im Kloster in Folge des
Brandes nur eine Kopie existierte, eben die weiterhin mit den Rand-
noten versehene. Die erreichbare Sicherheit darüber verdanke ich
nunmehr der bereitwilligen Hilfe der Herren Neubauer in Oxford,
Birch in London, Rogers in Cambridge und besonders Rennert in
Philadelphia.
» Vgl. Ltbl. 1892. S. 160.
' Bei Johannes Glastooiensis I, 77; sie kommt im Folgenden zum Neu
abdruck.
ARTHUR UND DER 6RAAL. 345
Von den bei Duffus Hardi II, 157 aufgeführten Mss. fallen
hinweg Cott Tiber A. (Adam v. Domerham) ; Ashmole 790 und Cam-
bridge R. 5. 16 (Johannes Glastoniensis) ; C. C. C Cambridge loi und
Bodley, Wood (die Excerpte). Add, 22934 enthält den unter E
besprochenen Zusatz Heames aus Galfrid nebst den sonstigen Er-
weiterungen, nur läfst es die von Gale, Heame, den Excerpten und
Cambridge gegebene Abstliste weg. Cambridge R. 5, 33 enthält
sämtliche Erweiterungen, abgesehen von dem Zusatz Heame: in
beiden stehen alle angezweifelten Stellen. Die Abtsliste konnte
beim Kopieren der Glastonbuiyhandschrift leicht in Wegfall kommen,
selbst absichtlich, da sie offenbar etwas unbequem geschrieben war ;
auch fur Add. lag sie schon vor, wie die Aufnahme einer jüngeren
Beithat zeigt. Im Uebrigen sind die mir mitgeteilten Varianten
wenig erheblich, sprechen gegen ein Filiationsverhältnis mit den
Vorlagen der Drucke. Diesen selbst weiter nachzugehen lag kein
Anlaiis vor.
EL
Das Buch Roberts von Glocester.
Am Schlufs der Estorte des Engles spricht Geffrei Gaimar
von seinen Quellen. Er hat sich manches Buch verschafft:
6443 Uveres engleis^ e par gramaire
Et en romans et en latin.
Die „manchen'* sind dann freilich nur vier. Die estorie de
Wincestre (6468) hat er schon vorher mehrfach angeführt, an Stellen
(2234, 2334) die mit voller Sicherheit in ihr die Anglo-Saxon Chro-
nicles bezw. eine ihrer Formen erkennen lassen.
6470 De Wassingburc un liver e engleis
U il trovad escrit des reis
E de tus les empereours
Ke de Rome furent seignurs
E d^Engleterre ourent treu
ist nach dieser Inhaltsangabe der Orosius Alfreds. ^ Die lateinische
Quelle war Galfredus Monumetensis:
6465 Le bon livere de Oxe\n¿\ford
Ki fust Walter Parcediaen.
Gewifs hätte Geoffirei etwas genauer das Buch bezeichnen
komien, welches Galfrid von dem Archidiakonus Walter von Oxford
erhielt, begeht er denselben Fehler, den die kymrische Uebersetzung
zeigt and die mittelenglische des maister Gnaor, den auch noch
andere Dilettanten gemacht haben: Aber darum ist die Sachlage
doch nicht weniger klar. Ten Brink hatte verzeihlicher Weise Jhb.
K, 270 an eine vorgebliche Fortsetzung Galfrids durch Walter ge-
dacht Aber eine solche existiert nicht, Geoffrey hat nichts Der-
' Kaum, wie Liebermann, D. Zts. f. Gesch. 7, E, 12 annimmt, noch ein-
mal dasselbe mit der estorie de Wincestre, Was weiter folgt, beziehe ich auf
den hihalt der beiden Bûchçr.
34^ 6. BAISTy
artiges benutzt, und sagt qui fu^ nicht que fisL Daran ändert Nidits,
dafs Heeger, Trojanersage 83 diese Interpretation annimmt, ohne
Rom. I, 451 Widerspruch zu finden.
Französisch (en romans) muís also die vierte gewesen sein,
welche die Auftraggeberin Dame Custance durch ihren Gemahl
Raoul, den Sohn Gileberts, von Walter Espec entlieh, dem sie Graf
Robert von Glocester gegeben hatte ; Robert der Gönner Wilhelms
von Malmesbury und Galfirids
6451 Fisi iranslaier icelle geste
Solum les liveres as Waleis
Qiiil aveieni des bretons reis.
Die ganz besondere Hervorhebung dieses Buches, die wahr-
scheinlich unberechtigte Bevorzugung gegenüber dem des £rzdiakoDS
ist Folge seiner Beschaffung durch die Patronin. Weil Galfrid sein
Buch demselben Robert widmet, geste und des bretons reis anklingt,
zufällig auch noch der Walter Espec, hat man sich verfuhren lassen,
hier Galfrid zu suchen, im klaren Gegensatz zu Wort und Inhalt
Das Buch Roberts (gest 1146) dürfte im Rahmen der gallo-
englischen Literaturentwicklung als ein natürlicher Vorgänger von
Davids Reimchronik Heinrichs L erscheinen , die wir ebenfalls nnr
durch Gaimar^ kennen: Uebersetzungen vor der selbständigen Er-
zählung. Zu viel Gewicht dürfen wir auf dieses theoretische Ver-
hältnis freilich nicht legen, müssen uns begnügen zu sagen, dafs
Galfrid, David, und der unbekannte Kleriker ungefähr gleichzeitig
sind, lieber den Inhalt verrät Gaimar leider sehr wenig. Die ein-
leitenden Verse seines allein erhaltenen letzten Buches greifen nnr
auf den Schlufs des vorausgehenden zurück, den Untergang des
Brittenreichs , der, wie zu erwarten, auf Galfrid beruht: weiter er-
fahren wir nur noch {6530), dafs er mit dem Argonautenzug be-
gonnen hat. Dafs Modret den Sachsen das Land Des Humbrc
irakien Cateneis gegeben habe (V. 11, cf. 4322), wovon Galfrid nichts
weifs, wird persönlicher Rückschlufs sein : etwas auffalliger ist, wenn
V. 6 Iwain König von Murray (Muref) und Lothian (Loeneis) genannt
wird, statt von Albanien, aber auch dabei dürfte lediglich an das
£rbe seines Vaters und Oheims gedacht sein. Einen Fingerzeig
könnte die Berufung auf Gildas bieten, der zu Eingang der Have-
lokepisode^ dafür angeführt wird, dafs zur Zeit Constantins, des
Neffen Arthurs, zwei Könige in Britannien gewesen seien. Gaimar
war den ags. Chroniken gegenüber in grofser Verlegenheit, wie er
Haveloc unterbringen sollte, die Autorität ist offenbar bei den Haaren
herangezogen. Bei Nennius, der oft Güdas genannt wird, und an
* Diese fortzusetzen hat er nicht beabsichtigt V. 6485 ff. ist nach 6520ff.
zu beurteilen, eine scherzhafte Form für die Aufforderung an den lebenden
David zur Vervollständigung des Buchs.
' 'E& liegt keinerlei Grund vor, sie Waimar abzusprechen, ebensowenig
als bei der Einleitung. Ich lasse die Vermutung bei Seite, dafs sich die Ein-
leitung nicht auf das erste Buch Waimars beziehen möchte, sondern auf Wace,
der dieses in den vier Hs. verdrängt hat.
ARTHUR UND DBR ORÂAL. 347
den man bei dem Buch Roberts denken dürfte, finden sich in den
ags. Genealogien (§57 u. 61) die beiden Königsnamen, aber ohne
jeden Zusammenhang unter sich und mit Constantin, und weitere
Vergleichung mit der Estorie zeigt zur Evidenz, dafs Gaimar diese
Listen nicht benutzt hat. Einige Citate bei Galfrid machen wahr-
scheinlich, dafs eine verlorene Schrift über Siege britischer Könige
anter dem Namen des Gildas lief. Wenn aber der Name hier ge-
nannt ¡st, warum nicht auch 6449 — 92? Der Art gegenüber, in
der sich Gaimar sonst mehrfach behilft, läfst sich überhaupt auf
die Stelle nicht zu viel Gewicht legen, wir können aus ihr nur etwa
die Möglichkeit entnehmen, dafs in der Kompilation aus den liveres
OS Wakis Gildas dtiert war. — Wörtlich genommen sprechen 6452 — 53
und 6462 von wälschen Quellen, und so unbestimmt, so nur an-
nähernd genau die Angabe sein mag, dürfen wir nicht ganz ver-
achten was geschrieben steht In Gloucester ^ konnte man walli-
sische Ueberlieferungen auch unmittelbar beschaffen, mit den kam-
brischen Annalen oder der Historia Britonum verschmelzen. Es
könnten die Geschichten des Geschichtsschreibers Istas darin stecken,
die nach Brut y Tywysogion 1197 berühmt waren.
Auf alle Fälle, und selbst wenn nur eine Nenniusredaktion im
Hintergrund stünde, bleibt die Thatsache, dafs der französische
Grofse im Grenzland für sich die Historien der britischen Könige,
der Altvordern seiner Nachbarn, bearbeiten liefs. Eben in den
Landstrichen, wo dieses Interesse am natürlichsten war, tritt es in
der neu auflebenden Geschichtsschreibung Englands zu Anfang des
zweiten Drittels des 12. Jh. zu Tage: in den Gesta regum mit der
Erwähnung von Gauvains Grab, dem Buch de antiquitate Glast
eccl., Galfrids Machwerk, und hier in Gloucester. Nicht die poetische,
sondern die geschichtliche Anteilnahme überwog zunächst der Ge-
stalt Arthurs gegenüber : erst spater verfiel, was als Geschichte galt
oder gelten sollte, der freieren bewufsten Fiction. In den Rahmen
der ältesten franco-englischen gereimten Uebersetzungsliteratur pafst
das Buch Roberts sehr gut herein ; es veraltete schon durch Waimars
Compilation, und verschwand mit dieser vor der Autorität des
Wace'schen Brut
' In Wales heilst die Stadt Kaer Loyw, z. B. Brut y Tywys. s. a. 1240;
Cair Giovi bei Nennius 49; mit Deutung auf Claudius (f. Gleva) bei Galir.
IV, 15 und Wilh. Gest Pont IV, 153. Schon hierin lag ein Anreiz, der Ver-
gangenheit weiter nachzufragen. Aufserdem aber war die Grafschaft von Wales
nur durch den Use getrennt, Caerleon gehörte zu ihr, und im Über Landa-
veosis S. 27 finden wir Robert in Besitzstreitigkeiten mit der -wälschen Abtei.
£s ist nicht ausgeschlossen, dais Robert selbst der Sohn einer Wälschen war,
venu auch nicht der der Nest. Freeman in seiner Polemik gegen die frühere
Meinung, Norman Conquest V^ 853 schliefst zu Unrecht aus G. R. V, 446 auf
französbche Abkunft. Wie a Flandrensibus auf Matilda, die Gemahlin Wil-
behns, bezieht sich a Francis auf Gisla, die Gemahlin Rollos, entspr. Gesta
Regum n, 112,
G. Baist,
Neae Beiträge zur Kenntnis einiger romanisohen Wörter
deutscher Herkunft.
Die romanischen Wörter, die ich im Folgenden zu behandeln
gedenke, sind zum gröfsten Teile solche, die schon von Diez und
anderen als Enüehnungen aus dem Deutschen erkannt worden
sind, die aber hinsichtlich der lautlichen Gestalt mancherlei Schwierig-
keiten bieten, insofern sie zu dem angeführten Etymon nach den
beobachteten Sprachgesetzen nicht genau stimmen, oder insofern
sich oft eigentümliche romanische Nebenformen zeigen, zu denen
man bisher keine entsprechende deutsche Bildung anzuführen ver-
mochte. Wer aber in den während der letzten Jahrzehnte inuner
weiter erschlossenen Wortschatz der deutschen Sprache und ihrer
Dialekte Einsicht genommen hat, der wird sich dem Gedanken nicht
verschliefsen köimen, dafs überall, wo zwischen einem romanischen
Worte und seinem bisher erreichbaren deutschen Etymon eine laut-
liche Diskrepanz besteht, zunächst nicht an Entstellung der lautlichen
Form auf romanischem Gebiet oder an regelwidrige Lautvertretong
zu denken ist; man wird vielmehr der Vermutung Raum geben
müssen, dafs der abweichenden romanischen Bildung auch ein
entsprechendes deutsches Wort, wie es sich bei dem Reichtom
deutscher Wortbildung wie von selbst bieten mufste, zu Grunde
liegt Zwar wird man bei unserer dürftigen Kenntnis des Wort-
bestandes einer älteren Zeit^ nicht oft in der Lage sein, die ger-
manische Bildung in einem der zur Zeit der Eroberung des roma-
nischen Gebietes gesprochenen Idiome nachzuweisen; oft wird es
genügen müssen und dankenswert sein, auf ein nur noch in späterer
Zeit dialektisch bezeugtes Wort in Ermangelung besseren Wissens
sub specie inventare verwiesen zu haben, wie es ja auch bei Diez
geschieht^
Vergegenwärtigt man sich aber, dafs die wurzelreiche älteste
german. Sprache sich lebendiger Namen und Wörter erfreute, fur
deren notwendige und geheime Beziehungen ihr eine Fülle von
* Ich erinnere daran, dafs selbst Worter wie das altgerm. - lat. /ra««
und camisia auf germ. Boden unbestätigt sind.
* Vgl. bei Diez piem. biga^ zu dem er nid. big higge^ engl, pig anführt,
femer it. chiatMi, fiappo, lavagna, ruzzare^ schic^Ot trampolo, Jp. bote^uin,
fofio, tnufOf stuzzicare etc.
BEITRÄGE ZUR KENNTNIS ROM. WÖRTER. 349
Ablauten mid Flexionen zu Gebote stand (s. Grimm, D. Gr. II, p. 4),
und erwägt man femer, dafs mit der Entwicklung einer reicheren
litteratur jede Sprache, wenn sie auch in syntaktischer Beziehung
gewinnt, an Reichtum der Wortbildungen Einbufse erleidet, so wird
man auch annehmen dürfen, dafs selbst in den uns durch umfang-
reichere Schriftwerke bekannten älteren deutschen Sprachen, wie
im Gotischen und Althochdeutschen, neben den uns überkommenen
Wörtern noch eine grofse Menge anderer im Gebrauch gewesen
sein werden, die uns, weil sie nur noch im Munde des Volkes
weiter lebten und von der Schriftsprache verschmäht wurden, un-
belegt geblieben sind. Spuren und Reste davon finden wir in den
Glossen. Nächstdem werden wir sie aber noch in den verwandten
Idiomen, die erst später litterarisch Verwendung fanden und natur-
gemäfs eine andere Auswahl im Wortschatze trafen, zu suchen
baben; und man wird der Vermutung, dafs ein nur in einzelnen
Dialekten noch ein latentes Dasein führendes Wort auch in einem
älteren Idiom bestanden hat, ihre Berechtigung nicht versagen
dürfen, wofern es gelingt, den Stamm desselben auch für andere
Dialekte oder in älterer Zeit als germanisch zu erweisen, und zu-
mal da, wo eine romanische Bildung lautlich und begrifflich dazu
stimmt.
Ich habe deshalb in den folgenden Erörterungen öfter Ver-
anlassung genommen, auf einen deutschen Stamm und seine Sippe
näher einzugehen. Scheint eine solche Untersuchung zunächst auch
oft nur dem Gebiet der germanischen Philologie anzugehören, so
kommt sie doch hier in allererster Linie der Romanistik zu Gute.
Denn nur bei dieser Methode finden auch die oft so heterogen
erscheinenden Bedeutungen einer und derselben romanischen Bil-
dimg ihre logische Verbindung und volle Erklärung, und nur
so, wenn man an der Hand der reichen zu einem Stamme oder
ZQ nahe verwandten Stämmen gehörigen Ableitungen die einge-
tretene und mögliche Bedeutungswandlung klar legt, gewinnt man
für die Bedeutung romanischer Wörter, denen man ein zwar laut-
lich, aber auf den ersten Blick nicht auch begrifflich entsprechendes
deutsches Wort zur Seite stellen kann, den richtigen Mafsstab und
volle Gewähr ihrer Herkunft. Ja dieser Weg erscheint oft als der
dlizige, wie man das Dunkel romanischer Bildungen, die deutsches
Gepräge verraten, deren Etymon aber nicht mehr zu belegen ist,
bis zu einem gewissen Grade lichten kann.
Berme fr. Rand am Festungsgraben, daher sp. berma ^ [port
herma\.
Diez bemerkt dazu: 'vom nid. bremey engl, brim, ags. brymme
Rand , Saum (nhd. brame) , vgl. nid. berm Damm (Kilian)'. Diese
Worte bedürfen einiger Aufklärung. Läfst sich eine dem fr. Wort
genau entsprechende deutsche Bildung nachweisen, dann verdient
diese den Vorzug vor breme. Neben dem schon von Diez ange-
führten nid. berm, das aber auch die Bedeutung 'Rand, Fufs des
350 W. BRAUNE,
Festungswalls, der an beiden Seiten eines Deiches hinlaufende
breite Rand, die eigentliche Sohle des Deiches* hat, findet sich
auch noch ein ostfries. barm herm berme bärtne in dem letzteren Sinne
sowie mnd. berme barm Fufs, Sohle des Deiches (aufgehäufte Erde).
Kilian bietet in dem von Diez angeführten Sinne auch mnld. baerm
= agger, Damm, Wall etc., dem wieder das nid. baarm barm barmte
Haufe, Aufgehäuftes, entspricht Da somit die Existenz eines
deutschen berjne audi auf anderen Sprachgebieten erhärtet ist, so
werden wir das fr. berme wohl auf diese neben breme etc. her-
laufende Bildung zurückführen dürfen und das deutsche berme nicht
erst, wie Scheler meint, als Entlehnung aus dem Französ. ansehen;
auch liegt die Uebertragung der Benennung eines Kûstensicher-
ungsbaus auf eine Form der Landbefestigung modemer Zeit —
berme fehlt altfr. — näher als umgekehrt.
Blinder fr. verdecken , unsichtbar machen , sbst. blindes (PI.)
Deckwerk, daher it. Öitnde [vb. blindare bombenfest machen, panzern].
Diez verweist dazu auf das got bithdjan, ahd. hiendan. Nur
die got Form könnte zunächst das Ursprungswort abgeben; denn
das ahd. blenden plenden pletiijan blind machen, verdunkeln, blenden,
verblenden, stimmt lautlich nicht zu blinder^ Aber auch das got
vb., welches übrigens nur in dem Kompositum gahlindjan^ ver-
blenden, bezeugt ist, scheint noch nicht das Etymon abgeben zu
können ; denn dies würde im Franz. wohl eher blindir ergeben
haben.
Blindjan und ahd. blinden sind augenscheinlich mit got
blinds konnex; auffallend ist aber, dafs eine alte Bildung blandjauy
wie sie Got lauten würde, aus einem Adjektivum blinds mit Ablant
gebildet wäre. Das ist wohl der Grund, warum Grimm und Wei-
gand ein verlorenes starkes Wurzelverb ahd. plintan^ got blindan
(nach Weigand: 'mischen, trüben, der Reinheit und Klarheit be-
nehmen' nach Grimm 'turbidum, nubilum esse') aufstellen, aus dessen
Ablauten sich alle die zu got blindjañy ahd. hiendan^ an. blunàa
dormire, gehörigen Bildungen erklären würden. Und auf ein solches
blindan^ resp. das dem got blindjan zur Seite stehende schwache
ags. blindan , an. blinda (s. unten) . deutet auch das altfr. unbelegte,
also erst nfr. blinder seiner Endung und seiner Bedeutung nach.
Ein dem sbst fr. blindes^ it. blinde^ genau entsprechendes Wort
läfst sich noch nachweisen im ostfries. blinde Blende, Fensterlade,
lose oder feste Vorrichtungen von Holz, um die Fenster zu ver-
decken und das Licht abzuhalten, nid. blinde
^ Vgl. an. blinda y sfAíYr, förblinda, dan, /orbände , ags. bUndan, engl
blind, nid. blinden etc.i nhd. blinden (bei Gr.) occaecare.
^ Vgl. bei Grimm blinde Nische ? = blende (impedimentum , Deckwerk,
blindes Fenster, Nische, Verschlag), ostfries. blind{eydùk Blendetuch, Blende-
kappe von Tuch, Leder etc.
BEITRÄGE ZUR KENNTNIS ROM. WÖRTER. 35 1
Das sp. botequin kleines Boot, bemerkt Diez, stamme 'vom
nid booije^ das früher bötktn geheifsen haben mag, heimegauisch
boiequin^ bodequin\ £s scheint nicht anwichtig, darauf aufmerksam
zu madien, dais sich wirklich noch in einem deutschen Dialekt
diese Diminutivform nachweisen läfst, nämlich im ostfries. als bôtken,
wofür jetzt bôtje gebräuchlicher ist, das von den aus den Nieder-
landen nach der Heimat zurückgekehrten Spaniern eingeführt
worden sein kann, ebenso wie span, bote^ port, boie, Boot, Schaluppe,
und Ableitungen daraus.
Unter dem it. buttare (in diboitare durcheinanderschlagen)
hütart ausschlagen (von Bäumen), sp. pg. pr. boiar (pr. btUar botar
stofsen, stecken, anlegen), fr. bouter stofsen, erinnert Diez nur an
das mhd. bùien stofsen, klopfen, obwohl jene lautlich sich eher
zu einem got-frL aus ahd. \bôzaii\ pozan paozen vorauszusetzenden
*bí2utan, und zu dem an. bauta^ mnid. booten stofsen, schlagen,^
stellen wurden. Hinsichtlich des sbst mail, butt Knospe, it. botto
bottüy sp. bote^ fr. botte Stofs, bout Ende, Spitze, zu welchem letzteren
er oberd. bütz Brustwarze, vergleicht, und hinsichtlich des it. bottone,
sp.^T. boAm, fr. bouton Knospe, Knopf, die er als 'etwas hervor-
stofsendes, ausschlagendes' erklärt, bemerkt er, sie seien vielleicht
bachstäblich das ahd. bozo Bündel (Knollen?).
Die erweiterte Kenntnis der deutschen Mundarten setzt uns
aber in die Lage, die einzelnen roman. Bildungen ihrem Ursprung
nach sicherer zu stellen und inbezug auf den Zusammenhang der-
selben unter einander weiter zu schauen.
£s wird sich aus einer neuen Untersuchung eine Erklärung
für die Doppelkonsonanz im it. bottare und für die Formen mit u
and schliefslich fur den scheinbaren Bedeutungswandel in 'aus-
sdüagen' und 'Knospe' dabei ergeben.
Das ahd. Yerbnm pâzan, mhd. bâzen tritt als st. redupL, da-
neben aber auch als schw. Verbum auf. Soll man nun das schwache
Verbum direkt als gleichen Ursprungs mit dem starken ansehen, oder
weist es auf eine andere Âblautreihe hin? Grimm sah in den redu-
pliderten Verben Ableitungen aus anderen starken* nicht reduplizie-
renden. Das ahd. schw. pâzan würde nach ihm somit auf ein starkes
gotbüita: baut: butum: butans, ahd. bruzu: bouz {bôz): biuzumês:
bozttnêr, also auf die Ablautreihe iu{io): au(ô): u: u{o) schliefsen
lassen.^ Und in der That deuten verschiedene der im Deutschen uns
erhaltenen Bildungen auf diese Ablautreihe, so das mhd. btuz, buz,
pùz Schlag, Schmifs, Stofs, gebiuze Schmifs, nebst mhd. bûzen bauzen
[vgl. walL (Mdart. v. Malmedy Z. XVIII, 250) büte stofsen, ausschlagen
(v. Bäumen)], sowie das mhd. boz^ welches sich neben bôz Schlag, Stofs,
findet, und dem im Mnld. bot und botte (ictus, impulsus, resultus etc.)
' Vgl. ags. beätan stofsen, schlagen, engl, beat, ostfries. böten,
> Moller, Mhd. Wörterb., fuhrt sogar direkt ein mhd. bütu, bdz etc.
stolsen, schlagen, an. Vgl. Grimm anter bosten S. 269, 6.
352 W. BRAUME,
genan entspricht Solcher Bfldüngen sind aber noch eine ganze
Menge erhalten. So steht dem mnld. booUn^ stofsen, schlagen
(= ahd. pôzofi), ausschlagen, stechen (vgl. boothämtr) ein mnld. buüm
(tnidere, resaltare, repellere, imponere, dann aber auch gemmare,
caput facer e)2 zur Seite, sowie mfiäm. boUen^ nid. bolten knospen
(auch boisen schlagen, stofsen, nd. butsai)? und mit älterem u ein
ostfries. btättn ausschlagen, austreiben, sprofsen, knospen, eig. schlagen,
treiben (vgl. de bamm butíen ÜJ).^ Wir finden somit die Bedeutung
'ausschlagen' schon auf deutschem Gebiet vertreten und werden das
it. buttare direkt auf ein got. *btäian oder *buiian (ostfries. buüen)
mit Recht zurückfahren dürfen. Und was das it buttare anbelangt,
so wird es gleichfalls wegen seiner Doppelkonsonanz entweder aus
dem gleichen *buttôn buttati^ aber in urspriinglicherer Bedeutung, oder
direkt aus einem hotten (mit jüngerem, aus älterem u entstandenen o
(vgl. mnld. botten in der Bedeutung trudere) stammen. Ja selbst das
pr. botar und fr. bouter stofsen, werden wir wegen ihrer Nebenform n
pr. buiary resp. fr. huter ^ stofsen, hotter^ etc. nicht, wie Diez will,
aus dem ahd. pozan y got *bautan, sondern ebenfalls aus den ge-
nannten deutschen Bildungen herleiten.
Aber auch subst hierher gehörige Wörter, aus denen die oben
genannten Verben erst selbst entstanden sein könnten, lassen sich
noch vielfach im Deutschen nachweisen. So bedeutet das oben
genannte mnld. bot botte auch 'gemma, germen, papula, Beinknocben',
das nid. bot *Sprofs, Auge, dicker Knollen, Beinknochen = Klum-
piges', das ostfries. but (PI. butten) * Knospe, Blatt- oder Biütenauge',
das mhd. butze^ verkrüppelter Baumstamm, hhd. butz^ butze Propf,
scirrhus, tumor in Geschwüren (auch bützelj vgl. ostfries. botet ein
wie ein Stutz, bz. köpf- oder knopfartig 'vorstehendes etwas), Klumpen,
fasciculus'^, umbilicus pomorum, Griebs, Fruchtknoten,^ iulus, amen-
tum, 'Kätzchen, Lämmchen, Knospen der Sträucher und Bäume,'
femer nhd. bätzlein ocellus an Obst, Blume und Korn,® caput
^ V^l. lat. fodio graben , stechen , stofsen , (skr. bddha graben, drängen
etc.), lit. bedu ich grabe, badaû ich steche, ksl. boda, bostl stechen etc.
* Vgl. butten turgere (bei Grimm H, 594, ii).
' Vgl. bei Grimm: butschen pulsare, ferire, stofsen, butsch ictus, pul-
sus, StoCs.
* Auf diese Wörter verweist schon ten Doomkaat - Koolmann, Wörterb.
der ostfries. Sprache.
* Betreffs der Bedeutung stopfen vgl. butten, bützen (bei Grimm II, 594i i^J
in der Bedeutung suere, sarcire, nähen, flicken.
* Vgl. bair. bùssen in gleichem Sinne.
' Vgl. mit andrer vokal. Ausgestaltung ostfries. bot Bund, Bändel, (da-
neben bot Band, Schnur, Strick), mnd. böte, nördlich in Hessen böte, baute^
nd. boot, mhd. boza fasciculus, ahd. boto, pazo Bündel, Gebund von Flachs,
Stroh, die Grimm vom ahd. bôzan ableitet, weil der rohe Flachs geklopft nnd
gestofsen wird, sowie nhd. hess. der und du bosze, Demin. boszei, mná.bctí,
nrh. bote vlasses coUigatura Uni.
■ Vgl. hagenbutz, hagenbutte, hainbutte = afr. bouton Hagenbutte.
^ Vgl. mit anderer vokal. Ausgestaltung afries. böte, baute (neben bot),
ostfries. bot Korn, Getreide, sämtliche halmreife Halmfrüchte.
BEITRÄGE ZUR KENNTNIS ROM. WÖRTER. 353
ulcens, punctulum, meta,^ Zielpunkt, Pûnktlein oder Visier, Korn
zum Absehen, nhd. bözletn ^globulus' und das von Diez schon an-
geführte oberd. büis^ nhd. butzchen papula, Brustwarze (vgl. fr. bout
du sein , bout de mamelle im gleichen Sinne) und schliefslich mit noch
andrer Lautstufe an. bûtr^ * Klotz, Klumpen, unbehauenes plumpes
Stuck'.
Aus einer oder der anderen der eben genannten Bildungen
werden sich nun das mail, butt Knospe, fr. bout Ende, Spitze
(afr. boty bout, agnorm. but, d. i. b^t), wallon. (Mdart von Malmedy)
bgton Knopf, it. bottone^ sp. pr. boton, fr, bouton Knospe , Knopf etc.
erklären, und auch das it botto, botta, sp. bote und ir. botte in der
Bedeutung 'Stofs' wird weniger auf das Tc^a.bôz Schlag, Stofs, als
auf eine Nebenform mit kurzem 0, wie mnld. botte, bot, mhd. boz,
zurückzufahren sein.
Verwandt damit erscheinen aber auch das it boccia, Knospe,
Kugel,^ daher sp. boclia Kugel, it bozza, pr. bossa, fr. bosse, pik. boche
Beule, nebst fr. bossu buckelig, bosseler bucklig machen, getriebene
Arbeit machen, it. bozzo, bozza ein grob bearbeiteter noch unförm-
licher Stein, bei denen schon Diez an das oben genannte hochd.
butze, buizen, nid. butse* Beule erinnert hat, sowie die ebenfalls von
Diez schon zitierten it. buzzo Bauch, Nadelkissen, sp. buche Busen,
Kropf, Magen, Bausch eines Kleides, buchete aufgeblasene Backen,
port bochecha dass., sowie h, butte aufgeworfener Erdhaufe, botte
Klumpen, chw. bott Hügel, but erhabene Mitte eines Dinges, Ziel
des Schützen, Zweck.
Hinsichtlich des letzteren Wortes verweist Diez schon auf nid.
butse, welches ursprünglich den Nagelkopf im Mittelpunkt der Ziel-
scheibe bedeute.^ Man vergleiche aber dazu das ostfries. bot Grenze,
^ Vgl. ostfries. bot Grenze, Schranke, Ziel; hum bot wtsen in Schranken
weisen , zurückweisen , heimleuchten , engl, but Grenze , Ende , Spitze , Kopf,
lo but begrenzen, anstofsen, eigentlich stoCsen und rühren an etwas.
' Daneben besteht ein an. Vb. buta obtruncare.
' Vgl. nhd. bossel Kugel, wozu Grimm bemerkt: * offenbar weil sie ge-
stofsen wird, entweder von bochseln pulsare oder bosteln tundere'. Weiterhin
entscheidet er sich wegen des mhd. schîben und bôzen für Ableitung aus
boszetn. Vgl. femer nhd. bosselbahn Kegelbahn, bosselhaus Kegelhaus, bossel'
Hcht kegelrund, bosselUich^ bosUich Kegelspiel, bosseler der Flachs bosselt
{bosselbank Band, worauf der Flachs gebosselt wird), Kegler, bosseln vile
opus faceré, pfuschen, sudeln, flicken, schmieden, kegeln (mhd. böten), tundere
trahere ; linum in fascículos colligare, und ferner nhd. boszen tundere percutere,
anstoCsen, angrenzen, die Kugel stofsen, kugeln, boszklotz globus, Kugel,
bostkugel, bôs%lein globulus, Klötzlein.
^ Vgl. mhd. butit Klumpen, Masse, angeschnittenes Stuck, auch Polter-
geist, nhd. butse terriculamentum, larva, manducus = ostfries. buts, butse Kobold,
Poltergeist im Kinderlied rt! râ ! ruts dt de buts, wo ein auf einer gewissen
Stelle stehendes Kind von anderen möglichst unvermerkt angerannt und an
den Kleidern gezerrt wird, um es durch den Stofs zu erschrecken oder zu
Fall zu bringen.
^ Nach der Fassung der Stelle bei Diez ist aber nicht klar, ob er wirk-
lich das nid. butse meint.
Zeitschr. L rom. Phfl. XIX. 24
354 W. BRAUNS,
Schrank, Ziel (S. 3 Anni. 4), sowie nhd. büizlem im Sînne von hneta,
Zielpunkt, Visier, Korn' S. 6).
Der Begriff des Klumpigen^ etc., der in den deutschen und
romanischen Wörtern vorliegt, scheint auch noch in anderen Bil-
dungen mafsgebend. So in dem mail, buzzecca, piem. buseca^ it
busechio Gedärm, zu dem Diez das ahd. gebuzze exta bei Graf
ni, 233 vergleicht, das mir auch im cimbr. botzen^ PL Gedärme,
und mnd. butte Eingeweide der Fische, das Innere (Knochen? s.
Schiller und Lûbben), und dem zugehörigen Vb. biäten vorzuliegen
scheint.
£s bleibt noch übrig, einer adjektivischen Bildung zu gedenken,
die ebenfalls in das Romanische übergegangen ist und die gleich-
falls der von uns aufgestellten Âblautreihe sich fügt, nämlich
des mnd. but stumpf, plump, grob, nd. ostfries. biW^ dick, stampf,
grob, plump, unverschämt^ nhd. (bei Grimm) butt^ bott^ mnld. nid
mñam. bot^ (boeotus, stolidus, stupidus, hebes, obtusus, rudis), zn
denen sich das sp. boto stumpf, fr. bot in püd bot Klumpfufs, wal.
butadu stumpf, blöde, stellen.^
Wie sich die adjektivischen Bildungen zu den sbst. verhalten,
und ob die sbst zum Teil erst aus den adj. abgeleitet sind, ist
nicht mehr klar zu erkennen. Beide scheinen in einander über-
zugreifen. So wenn es im Brem. Wörterbuch heifst een but vom
jungen^ een but van der deem ein kurzer, dicker Junge, ein Stumpf
vQ{i Junge etc.,<^ wozu Grimm mit Recht fr. un bout d^homnu ver-
gleicht.
1 Vgl. über diese Bedeutungswandlung das unter ciocco, dentsch schock
(vb. schokken stofsen) Seit 10 fg. Gesagte.
> Das Cimbnsche kennt auch ein botta in der Bedeutung 'Mal', welches
dem ostfries. bot in gleichem Sinne, engl, baut Mal, Gang, Tour, Schlag,
Streich , mnld. botte (ictus impulsus resultus , vgl. fr. coup) verwandt erscheint.
• Vgl. auch im Brem. Wörterbuch 1,173: een butten kart grober Gesell,
een butten snak dumme Rede, dän. but stumpf und plump, und das partie
buttet abgestumpft, kurz und dick , das jedenfalls zu den oben genannten Vb.
wie ostfries. butten gehört und die Erklärung abzugeben scheint, wie but, bot
zu der Bedeutung *stumpf und plump* kam. Die Grundbedeutung scheint dar-
nach * abgestofsen, abgeschlagen, verstümmelt und so stumpf ' (vgl. nd. j/mh«*^/
stumpelf ahd. stumbal, stumpal, nd, stump Stumpf, gestutzt, abgestumpft, ab-
gehauen, ostfries. Stummeln, hin- und herstofsen etc., ahd. stampMn, nd.
stampen stofsen, stampfen).
• Grimm vermifst dieses bot in den mnld. Denkmälern!
s Diez fuhrt dazu nur das nhd. butz, butzen, nd. buttQ) an.
• Vgl. bei Schmeller, Bayr. Wörterb. bott, butt Person, Tier, Pflanze
von kleiner, dicker Gestalt, = nhd. büttel, nanus, pumilio, Wichte!, Zwerglein,
Dimin. zu bütze, sowie nhd. bosz ein persönliches Wesen, dicker, verwachsener
Kerl, boszer oder vmerg und mit anderer vokal. Ausgestaltung mhd. knode-
bdze Spottname fur einen kleinen dicken Kerl. Auf eine ähnliche Bildung
scheint auch das von Diez mit sp. boto zusammen erwähnte it. botta, altfir.
botte boz Kröte, champ, dauphin, bote Kröte, zurückzugehen, obwohl das Wort
im Deutschen in diesem Sinne nicht bezeugt ist Man denke daran, wie wir
umgekehrt die Wörter, die krote bedeuten, oft verächtlich fax Menschen
brauchen.
BEITRÄGE ZUR KENNTNIS ROM. WÖRTER. 355
Bourgeon fr., altfr. bourion burjon Knospe, Sprosse, occit. boure
Auge des Zweiges, wird aus einem zum ahd. burjan burren erheben,
in die Höhe heben, vorausgesetzten ahd. burjo abgeleitet Läfst
sich dieses Wort auch nicht im ahd. Sprachschatz nachweisen, so
sdieint es sich doch in den Dialekten erhalten zu haben. So findet
sich ostfries. bur(f)e Baumstumpf, Knorren, Baumwurzel, nfiries. burre
horre Klette, Distelkopf, Karde, engl, bur Klette, Kâlberdrûse etc.,
bur-dock Klette, burr Ohrläppchen, Kolbenansatz, knotige Wurzel
am Hirschgeweih, Rose, Brustdrüse eines Kalbes (vgl. das lomb.
borin Brustwarze) etc., dän. borre^ burre Klette, schwed. borre See-
apfel, Seeigel, Distel. Aus der Bedeutung *das sich Erhebende'
hat sich die des 'Zusammengeballten' entwickelt. Der gleiche
Stamm scheint auch vorzuliegen in dem abgeleiteten Intensivum
mnld mfläm. borrelen borlen {bor telen) Bläschen werfen, schäumen,
hervorbrechen, nd. burrein purrein sprudeln, engl, purl (s. bei Grimm
burlen).
Nach bourgeon und surgeon scheint das fr. drageon gebildet,
das Diez auf ein aus dem ahd. treibjan^ got. draibjan^ neben dem
nhd. trieb zu erschliefsendes treib zurückfuhrt. Auch hier läfst sich
eine entsprechende Bildung im afries. drêva {i == ahd. «', got. ai
oder ahd. ä) , ostfries. drife drêoe , allerdings nur noch im bildlichen
Sinne 'Trieb, Neigung' nachweisen.
Bramare it , chw. brammar hastig verlangen , sp. pr. bramar^
fr. bramer schreien, npr. brama in beiden Bed. (vgl. mit Diez al teat.
glatir bellen, neucat. begehren, lat. latrare bei Ènnius nach Festus
^ poseeré) f entspricht nicht dem ahd. st vb. brëman brummen,
brüllen (= XòX^ fremere^ gr. ßcB/isiv), nid. bremmen, sondern verlangt
eine Bildung mit a, wie sie in dem mnd. brammen^ neben brimmetC^
und brummen^ brüllen, laut schreien, sowie in der mnd. Ablaut-
bildong brim-bram-brummen dss., bezeugt ist.
Zu derselben Wurzel brim^ geschwächt aus bram, gehört auch
das an. brim Brandung, Meeresbraus, (das sich übrigens auch im
Ags. in der Bedeutung *Meer, Woge' wiederfindet), von dem Diez
das afr. brin Gebrause, Lärm, ableitet. Bemerkenswert ist aber,
dafs Schmeller i, 261 für brimmen auch ein brinnen und brennen
bezeugt, welches auch durch den Reim in einer Stelle des Ambraser
Liederbuchs S. 40 gesichert erscheint, so dafs das afr. brin direkt
auf eine Nebenbildung brin (neben brim) zurückgeführt werden
könnte.
* Stammhaftes a zeigt auch ahm. - plattd. bramsen seinen Unwillen zu
erkennen geben , as. bremmja Bremse (e «» umgel. d) und bei Grimm brame
= breme, ahd. bremo Bremse.
* Vgl. mhd. mengl. brimmen st. vb. brummen, brüllen.
' Vgl. mhd. ostfries. brummen, nid. brommen brummen, summen, mnd.
brummen murren, knurren.
24*
356 W. BRAUNE,
Unter it. sp. pg. bruno, pr. fr. brun fuscus, vom ahd. ¿run,
führt Diez auch it. brunire ^ sp. bruñir ^ broñir^ pg. brunir, bomir^
pr. fr. brunir polieren, an, zu dem er mhd. brumm glänzend machen,
zitiert. Es läfst sich aber direkt auch schon im Ahd. bruñen (d i.
brünjan^ prûnjan) braun, glänzend machen, polieren, lustig madien,
schmücken, nachweisen, femer ostfries. bruñen braun machen, beizen
und nid. brm'nen [ui = ú) , was Diez unbekannt geblieben zn sein
scheint
Chaupir, caupir pr. sich eines Dinges bemächtigen, es er-
greifen. Diez bemerkt dazu kurzweg: „vom got. kaupôn^ ahd. chaufon^
nhd. kaufen.^^ Chaupir weist aber wegen seiner Endung ir eher auf
ein kaupjan zurück. Schon Weigand, Schade und Hildebrand (bei
Grimm V p. 324) führen das neben dem ahd. koufôn coufân chùufân
(s= got kaupôn) auftretende couffan kaufen chou/en chau/an auf ein
schwaches Verbum der ersten Klasse (auf -jan) zurück, und auf
diese Konjugation deuten auch das as. côpjen {copan ? neben côpôn\
nd. köpen (n. kopen)^ md. kaufen ^ keufen (noch bei Luther etc) und
wohl auch das ags. cedpjan (ed = got. au) und aines, kâpja {â=au).
Zu dem it ciocco KJumpen, Klotz, Stück Holz, altfr. chaquet
chauquet Stamm, nfr. chac^ sp. choque Stofs, und chocar choquer an-
stofsen, führt Diez das deutsche schock und schocken ^ aber ohne
die mannigfaltige Bedeutungswandlung dieser Worte im Deutschen
zu erörtern, an ; zu dem it ciocca Büschel vergleicht er schock Hanfe,
Anzahl. Aufserdem bemerkt er, wie sich 'Klotz' und 'Stofs' be-
rühre, zeige auch toppo.
Diese kurzen Angaben erscheinen der weiteren Ausfahrang
bedürftig, und dies um so mehr, weil in dem XVIII. Bande dieser
Zeitschrift Homing das fr. choquer als eine schallnachahmende
Bildung aus der ostfranz. Interjektion choc^ selbst ansieht und
Zweifel an der Erklärung von choc aus dem 'deutschen scJiockYidxdei,
(so dafs choc 'Klotz' und 'Stofs' bedeuten würde)* äufsert.
Meiner Ansicht nach gehen alle die oben genannten roman.
Wörter auf deutsche Bildungen aus einem auch im Ablaut weiter
wuchernden Stamm zurück, und dafs dies der Fall, wird der Um-
stand beweisen, dafs einem jeden roman. Worte deutsche ihm ent-
sprechende, zum Teil alte Bildungen noch nachweisbar zur Seite
stehen.
So entspricht zunächst das nfr. choc, sp. choque Stofs, dem ahd.
scoc, mhd. schock st M. oscillum, schaukelnde Bewegung ; Windstofs,
^ Homing vergleicht dazu nur das alem. schock, schocheli, vom Ausdruck
heftiger Kälte beim Schauern, desgl. elsäss. sckükere, vom Gefühl der Kälte.
Ihm scheint das mhd. schlich (bei Weigand), schock (Interjektion des Frie-
renden, im Wundfieber Schaudernden s. Grimm Gr. III, 298), welches Schade
zu scacan stellt, entgangen zu sein. Vgl. auch nhd. der schucker überlaufende
Frostempfindung, und es schuckert mich (wetterauisch etc.) bei Weigand, der
schucker vom md. schocken ableitet.
* Weigand leitet mit Unrecht das mhd. schoc (s. unter schockel bei ihm)
erst vom fr. choc ab, da ihm die Existenz des ahd. scoc unbekannt war.
BSITRlGE ZOR KENNTNIS ROM. WÖRTER. 357
mnld. schock (concussus ; concussio, succussatíoi jactatio), nld. schock
Stofs, Ruck, Erschütterung, Schreck etc., ostfríes. schock Stofs, Ruck,
Prall, Erschütterung, Schreck, Furcht, engl, shock Stofs, Prall, Anprall,
Ziisammenstofs, Erschütterung, Verdrufs, Kampf, Anfall, Ansturz,
Angriff (= fr. choc im Sinne von Anfall, Angriff, Kampf), an. skykkr
Erschütterung. Und ebenso stimmt chocar und choqiter anstofsen
zum nd. schokkm, schukken, nmd. schocken sich hin- und herbewegen,
zittern, oscillare, mnld. mfläm. nld. schokken, ags. scyccan^ verfuhren,
ins Wanken bringen {scucca, sceucca Verführer), aengl. schokkenX
(schoggin), engl, shock stofsen, anstofsen, angreifen, Anstofs geben,
beleidigen («= fr. choqtur beleidigen, mifsfallen, se choqtur böse
werden), in Schrecken setzen etc., engl, schok auf einander stofsen,
engl, skuck stofsen, schütteln, erschüttert werden, beben, md. schucken
stofsen, stopfen, ostfries. schokken stofsen, zucken, zusammenstofsen,
erschüttert werden, beben, zusammenfahren, schrecken, mhd. schocken
in schwingender Bewegung sein, sich im Tanze wiegen und drehen.^
Zu dem hier vorliegenden Stamm skuk, der durch Schwächung
ans dem älteren skak^ entstanden scheint (s. Schade zu scacan),
gehören aber noch eine Reihe anderer zum Teil alter Bildungen,
das mhd. schoche schw. M. aufgeschichteter Haufe Heu, Heuschober
(davon abgeleitet ndid. schocken aufhäufen, mnd. schocken), anld.
mnld. schocke (acervus, congeries, meta, strues, im Mnld. auch cespes
stercoraiius), aengl. schokke (engl, shok) acervus, Haufe, Garbenhaufe,
Scfaaub, nebst mhd. schoc ^ schock^ schogk etc. st M. N., mnd. schok
^ Dafs dieser deutsche Stamm anch im Engl, vorhanden war und nicht
erst ans dem Franz. aufgenommen ist, scheint die dem nd. md. sckukken und
uhuckeln paraUel laufende engl. Bildung shuck zu beweisen.
* Vgl. auch ostfries. schokkern, schukkern wiederholt einen Stofs machen,
bampfhaft zucken, sowie sckuk{k)eln, schûkeln schaukelnd , schwingend und
stofsend bewegen, im schaukelnden Trabe gehen oder reiten, schaukeln,
Khwingen, hin- und herbewegen, schütteln, rütteln, nd. schokkeln, schokkern
vai der Schaukel oder im Reife sich eine Bewegung machen, brem. schokken,
sckukken, schukkeln schütteln, schaukeln, ostüies. schuktl, schükel Schaukel,
auf und niedergehende, stofsende Bewegung beim Gehen oder Reiten, Galopp,
Trab, and. (im 9 — 10 Jsihrh.) scocga, nd. schokke, schokker, schukkel Schaukel,
hd. schuckel, schockel, schaukel (mhd. schoc, schocke Schaukel bei Lexer).
* Vgl. aengl. schaken, shaken schütteln, engl, shake schütteln, erschüttern,
ersdiüttert werden, beben, wanken, an. skdka schwingen, schütteln, quatere,
agitare (hieher gehört wohl auch an. skakkr hinkend, nach der hin und her-
sdiwingenden Bewegung, das zum gr. axá^ío ■- axáyiuf cu stimmen scheint),
as. skakan, skuck, skdk sich bewegen, schwingen, sich hinwegbewegen, fliehen,
ags. sceacan scacan (quatere, concutere, tremeré, ire, abire, evadere), ahd. sca-
ciÔH (vagari in untscachondes fluctivagi; Schade vergleicht skr. kha^ commovere;
ag^e, khägds Schlachtgewühl, Kampf, kha^akas Rührstock zum Buttern),
ostfries. Schaken stofsen, fortstofsen, rücken, verrücken, sowie mit anderem
Ablaut ostfries. schikkeln schickein, rückein, sich bewegend weiter schieben,
sich hin- und herbewegen, sich hin- und herbewegend zwischen etwas nieder-
lassen und einfügen, das auch für ostfries. schikken schicken, ordnen, wohin
schicken, Richtung und Bewegimg geben, etwas oder sich weiter bewegen,
nkken, mnld. mnd. nld. nd. schilpen, mhd. schicken Verwandtschaft mit
onserer Wurzel vermuten läfst, wie dies schon Kuhn (s. Schade) thut.
358 W. BRAUNE,
Haufen, Hocke, 60 Stück (bei Rinteln ein Fruchthaufe von 1 2 Garben),
as. skok 60 Stück , mnld. nid. schoc ^ schock, schok, nhd. schock Haufe,
Zahl von 60 Stück, Schock, ursprûngl. eine gewisse Menge, Klumpen,
Haufen, nhd. schoch Haufe, Heuschober, schock, schocke Haufe. Das
md. schoc^ schock, schog zeigt sogar nachweislich neben der Bedeu-
tung * 60 Stuck*, * Menge, Haufe' auch die im it ciocca vorliegende,
nämlich (Haar-) Büschel (so im Jüngling 80, wobei zu vergleichen
ist nach Weigand Schweiz, tschogg bei Stalder I, 320). Und da
hier immer kürzere und längere Formen neben einander laufen,
so werden wir auch für ein längeres "^skokka, auf das eben ciocca
zurückzuführen wäre, die Bedeutung in Anspruch nehmen dürfen.
Hinsichtlich des Bedeutungswandels, der sich von 'stofsen,
zusammenstofsen' zu dem sbst. 'Haufe, Klotz' etc. vollzogen, ver-
gleiche man ahd. scoub scoup , mhd. schoup, mnd. nd. schôf Schaub,
Bündel , Strohbund (vgl. ein schôf enten in der Jägersprache), nid.
schoof, schôf, ostfries. schôf, nhd. schaub etc. Schaub, Garbe, Bund,
ahd. scopar, scoher zur Höhe geschichteter (geschobener) Haufe,
mhd. Schober hoch aufgerichteter Haufen Garben, Stroh, Heu,
60 Bund, Bündel, Büschel, bair. schober Zahl von 60 Büscheln,
die mit dem ahd. sciuban, nmd. nd. schuven, nid. schuiven, ostfries.
schufen schieben, treiben, verwandt sind, sowie nhd. klump{en), nd.
osteies. klumpie), mnld. klotnpe etc. Klumpen, Stück, Haufe etc.,
Holzschuh, die auf ein Verb mit der Bedeutimg 'schlagen, hauen,
stofsen' (vgl. mhd. klimpfen zusammenziehen, festzusammendrücken)
zurückgehen.!
Clamp (m.) fr., Klammer, stammt nach Diez vom an. khmpi
(m.) fibula subscus, mhd. klampfe Klammer. Das fr. Wort verlangt
aber nach einer kürzeren Bildung klamp, die sich auch mehrfach
noch, so im nid. klamp (f.), engl, clamp, norw. klamp, nrh. clamp (im
Teuthon.), ostfries. klamp (m.) neben dem längeren mnld. mnd. md.
ostfries. klampe nachweisen läfst. Ein Teil dieser kürzeren Bil-
dungen hat auch wie das fr. Wort männliches Geschlecht, z. B.
das ostfr. klamp. Dasselbe Wort findet sich auch als Masculinum
im Md. Oberi. Schles. und Sachs., wenn auch in der übertragenen
Bedeutung 'ELrampf.
Neben clamp fuhrt Diez noch ein wall, clamm an. Dieses ist
aber nicht, wie es nach Diez scheinen könnte, aus dem deutschen
klamp selbst entsprossen, sondern verdankt seine Herkunft augen-
scheinlich einer im Auslaut anderweitig behandelten deutschen
Bildung klam{m). Man vgl. ags. clam {cloni), gen. clammes (noasc),
dam (fem.) Krampe, Klammer, Fesselung, packender Griff, Klane,
Band, Beengung, Druck, schott. clams (PL) starke Greif- oder Kneip-
> Vgl. auch zur Bedeutung einer bestimmten Menge wie 60 Stück mnd.
nd. stige, nid. stijg- , mnld. steghe stijgk, oberd. hess. steige etc. Zahlmafs
von 20 Stück, mnd. nd. stigen Korngarben machen, kleinere Kornhaufen auf-
stellen, das sum ahd. stigan, ^otsteigan, etc. sich erheben, steigen, gehört.
BEITRÄGE ZUR KENNTNIS ROM. WÖRTER. 359
2ange, Schraubstock, schwed. klamm Klammer, ostiries. klam^ klamm^
(mase.) Pressung, Druck, etwas, was einen Drang, Zwang, Druck
ausübt, (neben mnld. klamme uncus unguis harpago retinaculum,
compago fibula). Auch im Mhd. ist die Bildung klam bezeugt
(nhd. klamm) hat aber, wie das oben angeführte md. klamp, die
Bedeutung 'Beklemmung, Krampf, Zwang'. Daneben aber tritt sie
aach (z.B. bei Diefenbach aus einigen Vokabularien des 15. Jahrh.)
als clam^ clamm 'Klammer' auf.
Der deutsche Stamm klam, den wir in den genannten Wörtern
meist zu klamm und khmp erweitert sahen, hat aber noch eine
andere Erweiterung im Auslaut durch ò erfahren. So zeigt sich
neben klampe und klamme (bei Grimm V, p. 934) auch klaî/iàe Klaue,
Klammer, Zange, und neben klammen u. Uampfen auch chlamhen ver-
klammem, femer mhd. klemberen neben ahd. chlampheren klammern.
Und far die Existenz dieses Nebenstammes klamh spricht besonders
anorw. klömbr (gen. klambrar) Schraubstock, norw. klämbr, klomher
Klammer , Klemme , Schraubstock , auch kUmbar, an. klömbr [ö =
Umlaut des a) Klenun-, Kneipwerkzeug, klömbrur (PI.) Schraubstock.
Da wir auch diesen Bildungen wie klam und klamp die Bedeutung
'Krampf vindizieren können , so dürfte auch das sp. calambre pg.
cambra Krampf, zu dem Diez das ahd. chlampheren klammern, zu-
sammenhalten, verglich, direkt auf ein deutsches klambar zurück-
zuführen sein, das Hildebrand auch für das Mhd. nach dem mhd.
klemberen ansetzt
Inbezug auf das norm, acclamper anheften, das nach der kurzen
Angabe von Diez erst aus dem fr. sbst. clamp abgeleitet scheinen
könnte, verweise ich auf mnld. klampen (harpagare, unco detinere,
fibulare, figere, affigere etc.) nid. ostfiies. klampen^ bair. klampfen,
engl clamp klammem.
Unter fr. clinche, altfr. clenque, fr. clenche^ die Diez von dem
deutschen klinke (mhd. mnd. nd. dan. klinke, an. isl. schwed. norw.
hlinha, ostfries. klmk{e)y engl, clmk) ableitet, führt er auch ein norm.
cianche und pic. cliquet an, aber ohne hinsichtlich dieser anders
gestalteten Formen eine Erklärung zu geben. Das genannte klinke
gehört unzweifelhaft zu dem Vb. nid. klinken^ klonk (urspr. klank),
geklonken schallend schlagen, und dem nid. klink Schlag, Klaps,
sowie engl. dial, clink starker Schlag, und schott. ¿0 clink to beat
smartly, schwed. klinka klopfen, schlagen, auf die Klinke drücken,
dân. klmke, md. nd. klinken. £s bezeichnet ursprünglich den ein-
fallenden Thürriegel (s. Grimm zu klinke). Im Ablaut dazu steht
engl, dial clank (neben clink) starker Schlag, sowie schott lo clank
(neben lo clink), wie sich im Deutschen auch noch mit dem dritten
Ablaut klunke in der Bedeutung von klinke findet Wir werden
* Siehe auch nd. klamm, klam, mnd. klam enge, dicht, fest, gedrängt,
mnld. Uam (neben klamp) tenax, hnmidus, nhd. und hess. klamm (artus an-
gostos) etc.
360 W. BRAUNS,
darnach das norm, cianche auf eine ablautende Form wie klanhe oder
nordisches klanki zurückführen müssen, worauf schon Hfldebrand bei
Grimm hinweist. Auf eine Bildung wie klanki^ resp. idenki mit ein-
getretenem Umlaut (vgl. auch rh. (15. Jahrh.) klmk pessulum, sowie
im ungr. Berglande khng (f.) Klinke) geht eher auch wohl das
altfr. clenque^ fr. clenche zurück.
Was nun aber das champ, wall, cliche^ Klinke, pic. cliqua Fall-
riegel, anbelangt, so ist es gleichfalls anderer Herkunft. £s entspricht,
wie schon Hildebrand bemerkt, dem engl. dial, click Sperrhaken, der
in das Zahnrad einfallt (vgl. nhd. klinke Sperrkegel, bei Grimm
S. 1195 4), Schlag und Klinke, sowie engl, clicket a latch-key.^ Es
ist derselben Herkunft wie pic cliqtu Klaps, ELlatsch, cliquer klat-
schen, nfr. cliquet cliquette (mit Ablaut wallon, clakett^) Klapper, cliqueter
klappern, die Diez auf unser klicky nid. klikken klatschen, schwatzen,
zurückführt Speziell zu der Bedeutung 'klappern', die hier auf-
tritt, möchte ich noch auf das dem nid. klikken entsprechende engl.
klick rasseln, klappern (neben picken und ticken) und clack sbst
das Klappern, vb. rasseln, klappern, auftnerksam machen. Das fr.
clique hat bekanntlich auch die Bedeutung 'Sippschaft, Sippe mid
Rotte' entwickelt, die Scheler im Anhang zu Diez wohl mit Recht
aus der Bedeutung 'Beifall klatschen', hervorgehen läfst.
Im Ablaut zu clique steht clcique Klatsch, Schlag, gemietete
Klatschbande, nebst claquer^ zu denen Diez das mhd. klac Krach
(auch Bersten, Brechen, der damit verbundene Schall, Rifs, Knack,
Fleck, Klecks) und nid. klakken^ klatschen (mnld. klacken impingere
cum fragore, findi cum fr., verberare resono ictu, quatere; maculare,
foedare, inepte pingere etc) anführt Dazu ist zu bemerken, dais
schon das mnld klack neben fissura, fragor, sonus verberis, ictus
resonans, tax die Bedeutung plausus zeigt Daneben findet sich
ein mnld. klacke (scutica; macula luti, crepitaculum etc), das auch
im mnäm. und aengl. clacke (neben klac und ciak) wiederkehrt
Und auf diese Bildung wird speziell wohl das fr. feminine claque
zurückzuführen sein.
Zu dem von Diez unter claque angeführten cat. claca Geschwätz,
norm, claquard^ plauderhaft, erscheint es angebracht, daran zu er-
innern, dafs sich diese Bedeutung schon in den deutschen Dialekten
bei den zu klac und klakken gehörigen Bildungen zum Teil findet
* Vgl. auch mnld. mfläm. kUck (verber, ictus etc.), norw. klikk schwacher
Knall, ostfries. kUkker Sperrhaken , Sperrkegel, sowie kUgise Klinke bei DieL
431b, böhm. klika Schnalle, Klinge an der Thur.
' Zu clakett Tgl. engl, clack Geklapper, Gerassel, auch Klapper, to dock
klappern, sowie gael. glagan Klapper, Thürklopfer.
8 Dem nid. nd. klakken steht das ahd. klakjan, klecken^ das auch sonst
z. B. im mnld. klecken wiederkehrt , nahe , von dem Diez das it. schiacciare
quetschen, knacken, schiaccia Falle, ableitet.
* Dahin gehört wohl auch das it. chiacchiera Geschwätz, Geklätsch,
chiacchierare klatschen, sardin. ciacciara^ bresc. ciacera^ parm. daccer (s. bei
Grimm V p. 890).
BEITRÄGE ZUR KENNTNIS ROM. WÖRTER. 36 1
So bedeutet im engl, clack neben 'Klappern, Rasseln 'auch 'Plappern,
Plaudern, Geklatsche*, im Isl. An. kiàk 'Vogelgeschrei oder -Gekrähe,
-Gekrächze', im Ostfries, klakken* 'alles an die grofse Glocke hängen
oder anschwärzen und schlecht machen' {hi muí V ali anklakkm),
im Aengl. ciacken 'garrire', im Engl, clack neben 'rasseln, klappern'
auch ,plappem, plaudern, klatschen' ebenso wie das im Ablaut dazu
stehende nid. ostfries. klikken^ norw. klikka auch 'klatschen, schwatzen
bedeutet^
Zum fr. cliver spalten , bemerkt Dietz , es stamme vom deut-
schen kiieben spalten, oder engl, h cleave, £s scheint mir aber
nicht unwesentlich festzustellen, dafs neben dem st. Vb. ahd. chltoòon,
mbd. klüben , md. clieven , as. cliohhan , ags. cleöfan , engl, cleave , an.
kÜufa^ nd. klffven, nid. klieven spalten, noch ein zweites starkes Verb
klîban und zwar schon in alter Zeit bestanden hat (s. Grimm V, 11 62
und Kluge zu kla'àen), welches uns erhalten ist im mhd. klîôen, an
einer Stelle im Renner 5281 spalten, as. biklîbhan^ alem. klîben
knaupeln und spalten , mnd. klwen (Nebenform zu kloven) spalten,
knaupeln (vgl. auch das schwache nd. götting. kltwen spalten, westerw.
itüwwertif hess. kHòòern splittern, zersplittern, engl. dial, clrve spalten,
aengl. cliven bei Grimm ib.), und welches eher darauf Anspruch erheben
könnte, Stammwort zu cliver zu sein.
Cobalt fr., sp. pg. cobalto y ein Mineral. Die Nebenform fr.
aholt stammt wohl aus der deutschen Nebenform kobolt, kobolet bei
Paracelsus (f 1541)1 die sich neben kobali, kobell, kobel im 16. Jahr-
hundert findet
Crique fr. kleine von der Natur gebildete Bucht, Graben,
Grabe, führt man auf das nid. kreek kleiner sich schlängelnder
Bach oder Fluís, Bucht, Meerbusen, gröfseres Binnenwasser, (welches
sich von firûheren Sturmfluten etc. herschreibt), mnld. kreke (vorago
incurva, fossa verticosa ; crepido), engl, creek, älteres creke Bucht, Bai,
kleine Landzunge, kleine krumme Gasse, kleiner Flufs, ags. crecca, zurück,
aber damit würde das i der französ. Bildung keine rechte Erklärung
finden. Diese geht vielmehr auf eine Nebenbildung zu kreke mit
stammhaftem 1 zurück, wie sie sich noch im ostfries. krîke, krtk
(neben dem jenen Wörtern entsprechenden kreke , krike) in der
Bedeutung 'kleiner sich schlängelnder Flufs oder Bach, Gewässer,
welches sich in Krümmungen durch die Wiese windet' erhalten hat.
Es möge mir verstattet sein, auf den in krîk{e) kreke vor-
liegenden deutschen Stamm näher einzugehen, weil dadurch eine
Reihe roman. Bildungen mit einander in Beziehung gesetzt wird
und ihre Bedeutung im einzelnen in ein helleres Licht tritt
Als nächste Bedeutung scheint in krîke, kreke, 'Krûnmiung,
Biegung, Bucht' oder 'krunmies, gebogenes, bz. sich krümmendes,
luvendes etwas '^ anzusetzen, wie sie in andern mit dem ostfries.
' Vgl. auch gael. glagais Geschwätz, neben glagan Klapper, und glag
Sdiall eines Falls.
* VgL auch aengL creke (sporta oder Korb).
362 W. BRATJNE,
krîk{e) verwandten Bildungen auftritt, so in dem nfries. dithm. krik
Winkel, Ecke, norw. krtk{je) Haken, Gekrümmtes, Winkel, Ecke,
krike Haken, Krümmung, Beugung, Winkel etc., dän. krig Winkel,
Ecke, Weiche, Leiste, Schambug, mnd. krtkel Zirkel, cirdnus, nhd.
krickel^ (bei Grimm V, 2204) Purzel, Leier, der Schwanz der Wild-
sau, gamsknckel^ kräckletn (ib.) Horn des Gemsbocks. Man vergi
auch engl, crickle sich bücken, krümmen, sich krumm halten, krumm
und gebückt gehen.
Dieselbe Bedeutung liegt in einer Reihe vokalisch anders aus-
gestalteter Bildungen vor, die aber unzweifelhaft mit jenen auCs
engste verwandt sind. So im ahd. ckraciJi)o chracco nncinus, fusdna,
d. i. ein hakenförmiges oder zackiges Werkzeug, an. kraki dne Art
Anker, Stange mit einem Haken vom, auch schwächlicherMensch,
an. isl. krykt (angulus secessus inguina) , an. isl. krôkr Krümmung,
Knick, Biegung, Winkel, Ecke, aengl. crôk (uncus pedum, faix,
fraus), engl, crook, norw. schwed. krok, dän. krog Haken, Angel,
Krümmung, Biegung, auchKrücke, mnld. kroke krooke (flexus, flexura,
curvatura, plicatura, ruga^ und cincinnus wie im aengl. kroke krâke
und dem aus diesen Bildungen stammenden fr. croches kleine Locken),
nid. kreuk Knick, Falte, Runzel, Fehler, Gebrechen, ostfries.
krök Bruch, Knick, Zusammenbruch, Nachteil, Schaden, Mangel,
Kummer etc., mnd. kroke/, krakel Falte, auch kroke(Ie), krakefje), nd.
krökel, krükei Falte, Bruch, Runzel, altmärk - platt kräokU Falle,
Bruch.
Zu den letztgenannten Bildungen mit stammhaftem 0, von denen
Diez nur die an. engl, und nid. Formen anführt, stellen sich, wie
bekannt, das fr. croc Haken, Bootshaken (vgl. zu der letzteren Be-
deutung das vokalisch anders gestaltete an. krakt), it. crocco Haken,
fr. pr. chw. crochet^ Haken, fr. croche krumm, crochu krunun, ge-
bogen, hakenförmig, crocher umbiegen. Hinsichtlich des letzteren
möchte ich speziell noch an Vb. erinnern wie mnld. kroken (quassare,
rump ere, frangere, plicare, curvare, flectere, rugare, striare),
mnd. kroke{le)n Runzeln, Falten machen, aengl. crôkin, croken, engl
crook krünmaen, beugen, schweifen, sich krünmien, krumm sein, an.
isl. kroka, krôka krünmien, beugen etc., krôkna, krokna sich krümmen
und zusammenziehen , an. kroekja umkrümmen , einhaken , umhaken
' Vgl. ferner rhein. krickel plectrum lyrae (bei Dief 442 a), mnd. kreke^
kr ekel an einer karpen dass., Wirbel, mnd. krek Griff? (eisernes Gerät zum
Festhalten? s. Lûbben), nd. krikel, krekel Wirbel, altertümlicher Griff an
Thüren, Fenstern, Griff, Haken, u. a. = krack (bei Grimm) Riegel, nd. kracke
Wirbel, mnd. krokel junctura.
* Vgl. zur Bedeutung * Runzel' auch mnd, krickelmore kleine runzlichte
Rübe.
B Zu crochet in der Bedeutung *Haken des Bachziegels' vergi, das im
Ablaut dazu stehende ostfries. krakke Hohlziegel. — Crochet stammt nach
Förster (Zschr. II, 85) aus dem fem. croche = *crocca (Adj. und SbsL), aber
die Erklärung der Form ist einfacher, wenn wir auf eine deutsche Nebenform
krokke älteres krokka^ (vgl. ahd. chracco, sowie aengl. mnld. kroke, krooke, mnd.
kroke) zurückgehen.
BEITRÄGE ZUR KENNTNIS ROM. WÖRTER. 363
etc^ norw. krocka einen Haken setzen auf etc., sowie bair. krucken
mühsam geheú, sich krucken sich beugen, krümmen.^
Wenn wir die reiche Fülle der oben angeführten im Ablaut
zu einander stehenden sbst. Bildungen betrachten, in denen die
Bedeutung 'Krümmung, Beugung, Haken' etc. zum Teil neben
^Krücke' (vgl. dän. krog)^ wiederkehrt, dann wird man kein Be-
denken tragen, auch das ahd. chruckjüy kruckäy chrucha, mhd. kracke,
krucke Krücke, Krückstock, Stab zum Stützen mit Querholz, Ofen-
krücke, mnd. krucke, krocke (gekrümmtes Stück) Werkzeug, um
etwas zusammenzuscharren oder umzuwenden, Krücke, Krückstock,
nd. krucke, krükke, nid. kruk, krucke, aengl. crucche croche Krücke, ags.
crycc (cricc) lituus, baculum curvum, oberrh. krocke, md. krogke Krücke
(Stab mit Krümmung als Griff!) etc. für gleicher Herkunft zu er-
achten, wie dies Kluge und Hildebrand thun. Zwar hat man unser
krucke aus dem it. croccia, gruccia Krücke, cruccia Grabscheit, afr.
croce, fr. crosse Krummstab, pr. crossa, asp. croza erklären wollen,
die man auf ein lat adj. crucca (von crux, das doch im pr. schon
als croiz, eros, afr. als croiz, crois, croix ^ crox, cruiz, cruz, creus^
croix vertreten ist) zurückführt Dazu bemerkt aber Hildebrand
(bei Grimm V, 2425) mit Recht: „dafs das it Wort die Mutter
des unsrigen sei (Weigand) oder ein nur angenommenes lat. adj.
eructa (DC hat crucia und croceus), — das ist für das Hd. schon
lautlich unmöglich; wie sollte ein crucca, geschweige croccia, ins
Hd. als chruckia mit auslautendem Guttural übergehen, während
in crux der Stammauslaut in palataler Gestalt zu uns kam in
chriici^i\ Auch sachlich genügt crux nicht zur Erklärung von
krückel^. Und „dafs das fr. Wort so gut wie das it (vgl. bei
Grinun V, 2428 krikke im Sinne von Stelze, Stelzfufs, wie it
gruccia) von unserm nicht zu trennen ist, zeigt fr. crosse als
Krücke des Lahmen (wie bei Kilian nl. krucke scipio, furcula alaris,
falcimentum subalare . . . * crosse de boiieux\ als Krücke des Feuer-
arbeiters* (vgl. unter krucke Grimm V, S. 2428 3^); wie deutsches
'ka zu fr. 'che ward (z.B. in clinche Klinke, cloche Glocke), so mufs
wohl hier deutsches -kia zu fr. -ce, -se geworden sein.***
Aus allen Anwendungen des deutschen krucke scheint hervor-
zugehen, dafs es ursprünglich nichts mit einem Ejreuze (lat crux)
zu thun hat, sondern nur ein *krummes, gebogenes etwas' bezeichnet
Ja selbst der Bischofsstab ist nur nach dem krummen Endstück
^ Gehört hierher auch das mnd. kroken Vieh weiden, dem das fr. croquer
entspricht, und ist dies etwa eine Ableitung von mnd. kroch ein Stück Weide-
oder Saatland, das eingehegt ist (mit Zaun, Wall oder Graben)?
' Kluge meint ebenso, ml. crucca Kreuzstock hätte im Deutschen ckruzza
ergeben müssen, und vergleicht kreuz, isl. kross = lat. crux,
• Vgl. auch crosse in der Bedeutung 'Griff am Steuerruder' (Gr. V,
2428 »)e)).
* VgL zur Lautgestaltung fr. hérisson , pr. erisson , it. riccio = ericius,
it. arricciare f sp. erizar, pr. erissar t fr. hérisser , ferner afr. bras, Malz, ml.
hroáum, vb. brasser vom gall, brace bei Plinius (gael. braich, kymr. brag
etc) etc. it chiocciare, fr. glousser*
364 W. BRAÜNB,
(s. Grimm V, 2426, U '**)) benannt. Für deutsche Herkunft des
krücke spricht auch der Umstand, dafs vokalisch anders gestaltete
Formen wie das osterl. krecke Krücke der Bäcker, nordengl. creche
ags. cricc^ nmld. krick^ kreecke neben krucke^ mfläm. krick{e) die
gleiche Bedeutung zeigen, sowie dafs krücke im Sinne des oben
genannten krükel, krack Wirbel gebraucht wird.
Hiemach scheint es, als ob „die romanischen Wörter umgekdiit
ihre Quelle bei unserem deutschen Worte zu suchen haben^, wo-
rauf auch die Formen des Mlat. crucia^ crocea, croccia (= chruckia),
crucca croca (== chruchd), cructciäa cruchigìia («= krûckel bei Grimm)
deuten. Möglich allerdings wäre fur die romanischen Bildungen
eine Einmischung des lat crux, auf das man die ml. Formen in-
tûmlich zurückgeführt hätte.
Doch kehren wir nach dieser Abschweifung zu den oben ge-
nannten germanischen Wortformen zurück. Ueberschauen wir die
mannigfachen Bedeutungen derselben, so fallt es auf, dafs neben
der Bedeutung 'Krümmung' öfter die damit aufs engste ver-
wandte 'Bruch' auftritt, wie denn auch das ahd. chrac, mhd
krac{X)f welches dem angeführten chraco zur Seite steht, 'Rifs, Sprang,
Scharte' neben 'Geräusch' und 'Krach' bedeutet ^ Diese Bedeutimg
findet sich wiederum im fr. craquelure Rifs im Gemälde, craguelage
Verfahren, wodurch dem Porzellan ein rissiger Schmelz gegeben
wird, und dem zug. Vb. craqueler, die Ableitungen aus der ge-
nannten deutschen Bildung darstellen, und wohl auch im fr. craque
Krystall im Gestein, das dem Österreich, krak (im Bergbau) be-
sonders grofse Druse, natürliche Höhlung im Gestein, eig. wohl 'Rifs'
nach Hildebrand, (s. GrinunV, 1926), bair. krcuk Höhle, Schweiz.
krache Thal, Grund, der wie ein Erdrifs aussieht, entspricht Die
gleiche Bedeutung werden wir aber auch für ablautende Bildungen
wie krik in irgend einem Dialekt für frühere Zeiten ansetzen dürfen,
und damit fände das fr. crique in dem Sinne von 'Bruch' und
'Rifs' seine Erklärung. Das fr. criquer reifsen (vom Stahl) ent-
spricht lautlich dem nid. kricken (bei Kilian) crepitare, ahd. krêkin,
chrëgên , chrëken , älteres krikên , mhd. krecken resonare , crepitare,
mit Schall zerplatzen etc. Mit dem fr. crique verwandt ist das it cricco,
cricchio, welches aber die Bedeutung strepitus zeigt (s. darüber
später).
Daneben taucht noch eine weitere neue Bedeutung auf, näm-
lich 'Gebrechen, Fehler, Mangel', die sich aus jener ergiebt* und
auch sonst wiederkehrt, so im ostfries. kraken im Sinne von 'kränkeln,
schwach werden', nd. mnd. nid. kraken^ einen Knacks bekommen,
^ Man vgl. auch das bair. krack (bei Schmeller) Bus, Sprung, Höhle,
Krach.
' Vgl. ahd. brësio, hresta Mangel, an. hrëstr Riís, Spalte, Krach, und
ags her st Nachteil, die zum ahd. brëstan brechen, bersten, mangeln etc.,
gehören.
^ Vgl. auch krachen kränkeln (s. Grimm V, 1922 , 8) , alem. schwSb.
krächeler alter Mann, krächeüg gebrechlich (ib. 1916), kracher decrepitus
BEITRAGS ZUR KBNNTmS ROM. WÖRTER. 365
schwach werden', bair. der krach Gebrechen (bei Schmeller I, 1 360),
und namentlich im nd. krake schlechtes, abgetriebenes Pferd, krakke
dass. nnd wie im nid. krak altes baufälliges Hans, nmld. kraecke
(domns ruinosa, jumentum coriaginosum) , mnäm. krake ^ kraecke
(maison preste à tomber, un cheval qui a le dos rompu de coups),
ostines. krakke altes abgetriebenes Pferd, altes baufälliges Haus;
alter, elender, schwacher, abgelebter ^ Mensch, etc.
Auf das eben genannte kracke führt Diez mit Frisch das fr.
criquet kleines Pferd, zurück. Dieses stanunt aber jedenfalls, wie
schon Hildebrand (bei Grimm V, 1928) bemerkt,^ von einer im Ab-
laut dazu stehenden Nebenform wie schles. kricke ^ (auch von Kühen
und als Scheltwort von ungezogenen Kindern), dän. kriJ^k)e
(neben krak{ke)). Man vgl. auch schwed. krik neben krake kraft-
loser Greis, Pferdekracke, kräk schwaches verwahrlostes Wesen,
ganz kleines Kind oder Tier, auch Vieh überhaupt, mit den Neben-
fomien krak und krtk. Wie kracke und kricke öfter als Schelt-
wort^ und von kleinen unansehnlichen Wesen und Dingen (s. bei
Grimm) gebraucht wird, so hat auch das fr. criquet die Bedeutung
'Knirps' und 'sehr leichter Wein*.
Neben dieser Bedeutung 'Gebrechen, Fehler' etc. zeigt sich
aber noch eine andere im fr. criquet, nämlich * Wanderheuschrecke,
Heimchen'. Um diese zu erklären, mufs ich weiter ausholen.
Wir glaubten bei den Wörtern, von denen wir ausgingen,
för den Stamm krak : krik : kruk zunächst die Bedeutung * krümmen,
sosammenbiegen' etc. festsetzen zu müssen, und dann weiter
'brechen'. Da das Biegen und Brechen aber mit einem Geräusch
verbunden ist, so erhalten wir weiter den Begriflf des Krachens,*
der wohl der ursprünglichere ist und sich in vielfachen deutschen
Bfldungen zeigt £s verlohnt, diese weiter zu verfolgen, da eine
ganze Reihe von ihnen in das Romanische übergegangen sind.
So finden wir das ahd. chrac^ mnld. crac, krack, kraeck, (fragor,
strepitus), T¡iá.kraak, osih.krak, engl, ^r^^^ wieder im fr, crac, gaeLm^r,
fib. 1923). — Von einer hierher gehörigen Substantivbildang wird auch das
fr. crac Falkensucht, stammen.
1 Es wäre nicht undenkbar, dafs auch das nid. kraecke, kraak Art
schweiiaUiger Handelsschiffe, mnd. krake grofses KanfTabrteischiff von alter
Bauart, it sp. pg. carraca, fr. carraca, carraque hierher gehörte und als
schwächende Bezeichnung (vgl. ostiries. krakstdl) eines ausrangierten Kriegs-
schiffes anzusehen wäre, und dafür spräche auch fr. craquean (s. später),
welches auch ein schwaches Fahrzeug bezeichnet
* S. auch Scheler, der deutsches kracke, kricke (luxemb. kricke) anführt.
* S. Weinhold, Schles. Wörterbuch 46, Vilmar, Kurhess. Idiot. 222,
Sduneller, Bair. Wort. I, 1362.
* Vgl. krucken (bei Schmeller I, 1362) verächtlich von Menschen oder
Vieh, bei uns in der Mark *eine puiùge krucke*, ostfries. krük(ke) Krüppel,
Stümper, nd. krûkke, krukke Krüppel, bair. krücklein unansehnliches, fehler-
haft kleines , verkrümmtes , verunstaltetes Ding , Tier oder Mensch , schott.
erokZwtrg, auf dem Harz kröckeln, verkröckeln, was bei uns {;ver)krüppeln ist
* Vgl. lat. fragor und frangere.
366 W. BRAUNE,
femer nd. mnd« nid. kraken krachen, aufknacken, sprengen, knistern,
krakken einen Knacks bekommen, schwach werden, mnid. kracken^
kraeckeUf ags. creacian, cractan, cearcian^ aengl. crakien^ charktrij cherkin^^
engl, crack krachen, brechen, dial, char k y ahd. chrachôn^ krachen
etc. im fr. craquer^ krachen, knacken, knarren, knirschen, mifs-
raten, auch lügen und prahlen,^ wie auch im Deutschen grofsen
Lügen eigener Weise ein krachen zugeschrieben wird (s. Grimm
V, 1922 oben.)
Das fr. crac bezeichnet neben 'krachM auch plötzlich, flngs,
husch (crac\ h voilà par terre) ^ wie auch das it. cràch (far crack
plötzlich brechen, in Parma auch crtcch), in welcher Bedeutung es
auch im Deutschen sich vielfach zeigt ^ (s. bei Grimm V, 19 15. 1926«
engl t'n a crack plötzlich, crack I klatsch I schwapp !). Das Fr. kennt
auch wie die Mundart von Parma noch ein cricc ! krach {on entendu
un léger cric) und sogar ablautendes cric'cracl krack! krach! ritz!
ratz! so¥de cric^crocl kling! kling ^1, Ausdrücke, die ohne Zweifel
aus der germanischen Zeit stanmien (s. Hildebrand). Man vgl. daza
ostfries. {ge)krik'krak Gekrache («ss» it. cricco cricchio strepitus), nhd,
krick krack !, um höhere und tiefere Töne zu bezeichnen (z. B. bei
Goethe 14, 281 : das (schlosz) musz auf! {er bricht) krickl krackl).
Das genaimte deutsche Vb. kracken, schwed. kraka^ hat nmi
noch eine weitere Bedeutung 'sich räuspern, um auszuwerfen,
rülpsen'' (s. Grimm V, 1930), wie das Schweiz. ^raf>&^, gräggeln^
sowie krachsen^ (bei Grimm) räuspernd husten (bair. krächsen zäher
Speichel, Schmeller I, 1361). Und àieses kracken ist sicherlich das
Stammwort zu dem nfr. cracher {^rachat Auswurf, Speichel, daneben
Fehler im Spiegelglase , s. oben fr. crique) pr. escracar (sbsL crai\
sie. scraccariy chw. scrocchiar ^ die Diez als Verstärkungen des afr.
racher^ pic. raquer etc. ansehen möchte.
' Durch diesen Nebenstamm kark: kurk findet vielleicht das sp. corchete
neben fr. crochet seine Erklärung.
' Vgl. skr. grg garj rauschen, prasseln, ga,r^ strepere, crepare, clamare,
increpare.
B Eine Weiterbildung ist craquetant klappernd, -¿rra^M^/o^ Koderkrabbe
(^ craquelin in diesem Sinne !) und wohl auch craquet Art Seegras, (das beim
Darauftreten knackt!) und craquette Knopflochschraube.
* Vgl. auch fr. craque JLüge, Uebertreibung, craquerie Prahlerei, cr'aqttevr
Prahler.
B Vgl. auch mnd. kreck just, gerade, unmittelbar,
^ Sollte nicht das fr. cric Hebewinde, wegen des eigentümlichen Ge-
räusches, welches bei der Handhabung dieses Werkzeuges durch das Einfallen
des Sperrhakens ertönt, so benannt sein? Es entspricht dem mnd. krich Zog«
winde, Flaschenzug, Schraube (vgl. ahd. kriec krieg eine Art Flaschenzug).
^ Vgl. auch ahd. chrakên kratzen, kratzend klauben, und nd. kröchen
keichen, schwindsüchtig husten, kroch solcher Husten, nnl. krugchen, kruchen
stöhnen, fläm. krochen^ kr öc fien etc.
* Schweiz, auch graggen» gracken^ bair. krägezen. Vgl. auch bÖhm.
chrkaii rächsen, poln. chrachaé, russ. charkat, asl. chrakati screare.
^ Vgl. nhd. krächzen, ags. cracettan, sowie mhd. krochten, ahd. krok'
kezzenf chrocchesan krächzen, welche im Ablautverhältnis zum Stamme von
krachen stehen (s. Kluge).
BEITRÄGE ZUR KENNTNIS ROM. WÖRTER. 367
Auf den Stamm krak gehen aber noch andere franz. Wörter
zurück wie das fr. craquelin Bretzel, Kringel, das man direkt auf
das mnld. crakeling^ nid. kraakelingy mnd. krackelinge kleines Ge-
bäck (Kringel), westfäl. kräkeling Art knackerig gebackener Kuchen,
Bretzel, engl, er tickling (crisp cake) zurückführt ^ In der Bedeutung
'Schwächling' stellt es sich zu den oben ^S. 364. 365. angeführten
Wörtern wie krakke^ an. kraki^ engl, crack Knirps, und in der
weiteren 'schwaches Fahrzeug* speziell zum ostfries. krakke, welches
auch von Schiffen gebraucht wird (s. Grimm unter kracke I, 3 a).
Das fr. croquet harter Honigkuchen , croquant krachend , croque-
ment Knacken, mit croquer knabbern, knarpeln, skizzieren, unter
den Zähnen krachen, steht dagegen deutschen Bildungen wie
uLkroken knacken, quassare, rumpere, nahe. Zu croquant Lumpen-
kerl (croque' soi schlechter aber fingerfertiger Musiker) vergleiche
man das zu kracke oben Gesagte und das dort in der Anmerkung
genannte bair. krucken, mark, kruke, schott croky (s. Grimm 1929b ß)
sowie engl. dial, croke Abfall aller Art, aengl. crok,'^ nhd. kráchler
alter gebrechlicher Mann.
Croquant bezeichnet aber auch 'Knorpel, Ringknorpel', ähnlich
den im Ablaut dazu stehenden Wörtern wie r^á^krachheiny krachet"
han, bei Grimm), nl. kraakbeen Knorpel, (so benannt, weil er beim
Beifsen kracht), denen gewifs Bildungen mit u und 0 zur Seite
standen.
Auch das it croccare knarren,^ gehört sicher hierher, welches dem
fr. croquer^ ni. kroken knacken, quassare, rumpere, nhd. krocken knacken
krächzen, entspricht, und ebenso das it crocciare glucksen , welches
Diez dem it chiocciare glucken, kränkeln, sp. cloquear , neupr. doucha^
fr. glousser^ wal. ciocci («» mhd. khicken glucken^ lat glocire) gleichstellt
Sollte es aber nicht vielmehr auf eine Bildung wie *krukjan^ zu-
cûckgehen, wie sie uns noch in kröchen (bei Grimm), ein wenig
zerbrechen oder zerstofsen, sowie im nl. kreuken^ krooken knicken,
wenn auch in anderer Bedeutung, vorliegt?
Aehnlicher Herkunft ist wohl auch it. crocchiare j obwohl dessen
Ursprung allerdings weniger sicher nachzuweisen ist, da das Wort nur
Italian is ch ist, klappern (vgl. zur Bedeutung fr. craquetant klappernd),^
das man gewöhnlich aus crotalum {xçoxaXov) ableitet. Der Form
nach könnte es von einer Weiterbildung aus krocken ^ krocken y wie
* Vgl. kracheichen (bei Grimm), altköln. hrehelen Bretzeln, mnd. krekelinc
Kringel, Bretzel, engl, cracknel. — Man könnte bei diesen Wörtern auch an
die gekrämmte Form des Gebäcks anknüpfen.
* Vgl. auch krock Rifs , Spalt (bei Grimm nnter kröchen V, 2348 und
2349).
* Die Bedeutung 'knarren' zeigt auch das fr. craquer neben *krachen' etc.
* Bemerkt sei hier, dafs bei dem vorgeschichtlichen Verhältnisse von
ib'- und kl- y die oft in demselben Stamme wechseln, (s. Hildebrand bei
Grimm V, 191 7 0.), krachen etc. mit klacken etc. aus der Vorzeit her ver-
wandt scheint Man beachte auch die Bedeutung 'kränkeln' des it. chiocciare
neben 'glucken', die sich bei dem deutschen kraken gleichfalls fand, sowie
oben krocheln,
' Desgl. das zu cUque Oben Gresagte.
368 W. BRAUNE,
mnd. krokelen runzeln, Falten machen , nd. holst, krochein , in der
Altmark krochein, pomm. krücheln husten mit Röcheln, livl. kröchän^
obd. kröchein von kränkelnden , ächzenden Menschen (mit einer
kluckenden Henne verglichen s. Grimm), oberd. krugein girreD,
stammen, für die wir ähnliche Bedeutungsänderungen voraussetzen
dürfen, wie bei andern hierher gehörigen Bildimgen. Neben
dem Begriff 'krachen' besteht weiter, wie wir schon in vielen
der angeführten Bildungen sahen, der des Lärmens, Schreiens,
Seufzens, Stöhnens, Aechzens^ etc., der denn auch in einer ganzen
Reihe von Bildungen mit stammhaftem i auftritt. So, wie wir sahen,
im ahd. chrëgin, chreken, krëkên, crepitare, resonare, nid. kricktn
crepitare, nhd. krichel ein Vogel, cristula (s. Grimm) schon in den
altrh. Gl. zu Heinr. summ. *gra [cuius] kricheV^ Häher.
Diese Bedeutung liegt nun auch augenscheinlich vor im
mnd. crikel {frekel) nmd. krikel, (kr ekel) Heimchen, Grille, pfalz.
kríchseUy denen eine Reihe Bildungen mit e zur Seite stehen, wie
kreckel in nachtkrekel, (s. Grimm) die Totenuhr, termes pulsatorius,
kreckelin (bei Apherdian tiroc. 1581) cicada, nrh. krechel Heimchen,
Grille, nl. kr ekel, graskrekel (kriek).'^ Zu den letztgenannten Bil-
dungen stellte man bisher das norm, criquet^ neupr. cricol, engl.
cricket^ pic. créqueillon^ crinchon, k)mar. cricell Heimchen, und hielt alle
für schallnachahmende Bildungen, wie fr. crtçuer , n\á. krüken, gr.
xqIxblv xçlCfSiv^ schrillen und dgl. £s kann aber wohl keinem
Zweifel unterliegen , dafs das norm, criquet wie die anderen rom.
Wörter einer deutschen Bildung mit t zuzuweisen ist, während das
pic. créqueillon mehr zu krekel stimmt.
Und was das pic. crinchon anbelangt, so wird es von einem
Nebenstamm zu krak : krtkt nämlich krank : krink stammen , der
* Vgl. auch knalUn, das im Sinne von 'seufzen' gebraucht wird.
' Vgl. daneben mit anderem Vokal bei Grimm krack Krähe, Rabe, an.
krâkr Rabe, krâka Krähe, aengl. crake a crow, nordfries. krêky kriak Krähe,
krucke Dohle (bei Grimm), aengl. (noch jetzt dialektisch) crake schreien, rauh
singen, mnd. kraken murren, jammern, klagen, hd. kraken (tirol. krücken) vom
Quaken der Frosche (Grimm V, 1930), mnd. krakeUn lautes Geschrei erheben,
gackern, garrire, ahd. croccizan, nhd. krockzen krächzen, crocitare, mnd. kreke
Geschrei, rictus, mnd. krokele (Raben) -Gekrächz, krochen grunzen, krächzen,
nhd. krüchel-elster, nid. krieken crepitare, zirpen, schrillen etc. etc.
' Dafs die genannten deutschen Wörter nicht vom gr. xqLxelv stammen,
dafür spricht die Verwandtschaft mit skr. gar^ strepere, crepare, clamare,
gar^ana strepitus, fragor, böhm. hrkati, krachen, hrk Krach (nach bomischer
Art mit Ä für ^ (vgl. poln. gruchotaé schmettern, krachen, böhm. hrochaüy
dazu kroch Krach ^ asl. grochot âovnoç.) Der in xqLxeiv XQÍ^eiv kreischen,
knarren, vorliegende Stamm, der nur scheinbar lautlich mit dem deutschen
kriken zusammenfällt, ist übrigens auch im Deutschen nachweisbar, vgL an.
hrikta kreische , ahd. hreigir, nhd. reiher, und ksl. kriku Geschrei, lit. krik-
seti quaken, kryksztanti kreischen. Wir haben es hier eben mit verschiedenen
neben einander stehenden schallnachahmenden Stämmen zu thun, gerade so
wie im Deutschen dem Stamme kräng oder krank (s. d. f. S. A. i ) auch ein
anderer wie hrang, krank (vgl. ahd. kring, krtnc, as. ags. kring, an. hringr,
nhd. ring» ahd. rinck, mhd. rinke fibula (neben ahd. kringa neben an.
kringr, nhd. kring(e) Ring, Kreis) zur Seite steht.
BEITRAGS ZUR KENNTNIS ROM. WÖRTER. 369
fast die gleichen Bedeutungen wie jener entwickelt hat. Man vgl.
engl, crank Krümmung, mengl. cranke crankle sich schlängeln, mhd.
krank schwach, dünn, leidend, krank, ags. crank gebrechlich, hin-
falb'g, schwach etc., mhd. krank Schwachheit, Fehler, Gebrechen,
Abbruch; engl, crinkle Falte, Windung, bogenförmige Krümmung,
ostfries. krinkel Krümmung, Ringel (neben kringel),'^ nl. krinkel
Krümmung, Bucht, vokia, krinc^g) Kreis, Ring, Be^rk (md. Neben-
form kranc(^\ vana, krunkâ Falte, Runzel, Krause, ostfries. nd.
krunkel Knick, Einbiegung, Falte, Runzel, nid. kronkel Falte, Runzel,
TÎiâu kronkel Falte, Runzel etc., mnld.mfläm.^r0;7r^^/ (crispus, intortus),
Vb. nd. ostfries. krunkeln, nid. kronkelen knittern, falten, sich falten,
sich krümmen und biegen, schlängeln, mnld. kronckelen dass.^ engl.
cronk to croak, crunckie to creak, crunk y crunkle wie ein Kranich
schreien, nhd. nd. kranken stöhnen, ächzen, krunksen desgl.
* Kringel stammt von kring^ an. isl. kringr etc., (vgl. schwed. kr angla
Kiümmnngen machen, norw. krangla eine Sache unnötig verwickeln, an. isl.
krúngr kmmm, pucklig, nhd. kränge etc.) die auf einen Nebenstamm kräng
hing zurückgehen, und beiden Stamme scheint ein kürzerer kran zur Seite
zu stehen. Vgl. ags. cran(e)f aengl. crane ^ anld. crane, craette, mnd. krân,
krön, ahd. cranuh Kranich, gr. yécccvog, cornw. garan Kranich, lit. garnys
Storch, Reiher. Auch Fick stellt ein Thema grengho winden, flechten,
schlingen (gr. ßco/xog, md. kranc, nhd. kring{el), an. kringr rund, Kring,
lit grcsiù gTfszH drehen, winden), neben gregho winden , flechten, schlingen
(gr. ßQOxoc Schlinge), auf.
(Fortsetzung folgt.)
Th. Braune.
. £ rom. PhiL XIX. 2$
Der musikalische Vortrag der GhaDsons de geste.
£s ist eine bekannte Thatsache, dafs uns von einer eigent-
lichen Chanson de geste keine Melodie erhalten ist. Doch werden
bei verschiedenen Gelegenheiten Melodien von Chansons de geste
erwähnt. Zwei solcher Zeugnisse hat Gaston Paris (La littérature
française au moyen âge, 2. éd., § 21, p. 39) angeführt: das eine
aus Jean Bodels Chanson des Saisnes V. 5 , das andre aus dem
Gedicht Arras est escoU de tous biens entendre (zuletzt bei Bartsch,
La langue et la littérature françaises 522). Es lassen sidi zwei
weitere Zeugnisse aus Provenzalischen Dichtungen und eins ans
einer Katalanischen hinzufugen.
Der Provenzale Guiraut de Luc dichtete sein Sirventes Ga si
tot tnai ma voluntat felona (Zehnsilbler aus 4+6 Silben) nach seiner
eignen Angabe: el son Boves d^Antona^ also wohl auf die Melodie
des Französischen Bueves de Hanstone, der in der That in solchen
Zehnsilblem gedichtet ist. Man könnte zwar vermuten, es sei hier
eine verlorene Provenzalische Chanson de geste gemeint; indessen
zwingt das Vorhandensein der in einer Mischmundart gedichteten
Chanson 'Daurel et Beton' keineswegs dazu, auch einen Provenza-
lisch abgefafsten Bueves de Hanstone vorauszusetzen. Die erwähnte
Stelle des Trobadors, der ein Zeitgenosse Alfons des II. von Ara-
gonien war, darf bei dem Fehlen einer Provenzalischen Chanson
unbedenklich auf die Französische bezogen werden, fur die sie eins
der ältesten Zeugnisse abgiebt
Die andre, minder klare Anspielung findet sich bei Ralmbant
von Vaqueiras im Anfang seines Lo Garlamhey ûberschriebenen Ge-
dichtes (herausgegeben von Karl Appel, Provenzalische Inedita
S. 268). Dieses beginnt
El so que pus nCagensa de Monrabey
vos diray com comensa un rie torney.
£s ist also in archaischen Zehnsilblem (aus 6 -{-4 Silben) mit
Cäsurreimen gedichtet. Da nun der Name Monrabey im £pos Girart
de Rossillon vorkommt, so vermutet Bartsch (vergi. Diez, Poesie des
Troubadours, 2. Auflage von Bartsch, S. 76 Anm. 5), mit der von
Ra'imbaut erwähnten Melodie sei die Melodie des Girart de Rossillon
gemeint. ^
1 Appel hat freilich in seiner Ausgabe des Crarlambey die alte'Raynoii-
nardische Lesart de mon rdbey (was 'Leier' bedeuten soll) beibehalten and
yon Bartschens Vermutung keine Notiz genommen, was dieselbe gleichvohi
verdient hätte.
*
* ■-•^' • : / . .
DER MUSIKALISCHE VORTRAG DER CHANSONS DE GESTE. 37 1
Meine Hoffiiung, dafs eine dieser Melodien etwa noch in einer
Trobadorhandschrift erhalten sei, hat sich bei näherm Zusehen leider
als trügerisch herausgestellt: die beiden erwähnten Provenzalischen
Gedichte sind uns ohne Noten überliefert Eben so wenig ist die
Melodie zu einem dritten Gedicht erhalten, dem Sermo des Kata-
lanen RamonMuntaner aus dem Jahre 1323, der das 272. Kapitel seiner
Chronik bildet und beginnt (Revue des langues romanes XVI. 223):
En nom d'' ay cell ver deus qui fe el eel el thro
en so de Gtä Naniull faray un hell sermo.
In der That ist die Französische Chanson Gui de Nantueil in
Alezandrinerlaissen gedichtet ^
Wollen wir uns nun von dem musikalischen Vortrag der Chan-
sons de geste eine Vorstellung machen, so sind wir auf Analogie-
schlüsse angewiesen: wir müssen von den Melodien solcher Dich-
tungen ausgehen, welche, ohne eigentliche Chansons de geste zu
sein, doch in der Form und im Vortrag ihnen nahe standen. Und
hier dürfen wir in der That mehrere handschriftlich überlieferte
Melodien heranziehen. Dahin gehören die folgenden.
1. Die Melodie zu einem Vers der Parodie Audigier. Sie ist
erhalten in dem Singspiel Robin et Marion von Adam de le Hale
(ed. Coussemaker S. 409). £s ist ein Zehnsilbler 64-4.
AuMgüry disi Raimhergey house vous di,
2. Die Melodie zu Aucassin, und zwar zu den ersten beiden
Versen der Laisse und zu dem fünfsilbigen Schlufsvers. Der Laissen-
vers des Aucassin ist der Siebensilbler. Die Noten sind nach der
Handschrift widergegeben von Moland et d'Héricault, Nouvelles
françoises en prose du XIII ^ siècle S. 231 — 309.
£in Mal sind die Noten zu dem letzten Vers, mehrere Male
za dem zweiten Verse ausgelassen. Wichtiger ist dafs in der letzten
Laisse aufser dem ersten und zweiten auch noch der dritte Vers
mit Noten versehen ist.
3 — 7. Die Melodien zu fünf Chansons d'histoire stehen in dem
Liederbuch von St -Germain -des -Prés (fr. 20050), von welchem die
Société des anciens textes français 1892 ein die ganze Handschrift
umfassendes Facsinüle veröffentlicht hat Die Texte der Lieder sind
von Bartsch (in den Altfranzösischen Romanzen und Pastourellen)
heiausg^eben, nämlich
3. BeU Doeite as fenesires se siel
Handschr. Bl. 66'. Bartsch N. 3.
4. BeU Folanz en ses chambres seoü.
Handschr. Bl. 64^. Bartsch N. 7.
5. En un vergier Uz une fontenele
Handschr. Bl. 65 ". Bartsch N. 9.
6. Oriolanz en haut solier
Handschr. Bl. 65'. Bartsch N. 10.
^ Die Stellen aus Gniraut de Luc und Ramon Muntaner fuhrt schon
Chabanean an (Biographies des troubadours, Toulouse 1885, S. 188, auch in
der Histoire générale de Languedoc erschienen). Zu vergleichen ist auch Rö-
nama X 440.
1
1 1
372 H. SUCHIER,
7. Au novel tens pascor quant florist Vauhespine
Handschr. Bl. 66^. Bartsch N. 59.
Somit ist der Hauptvers dreier Lieder der Zehnsilbler 4-f-6,
eines Liedes der Âchtsilbler, eines IJedes der Alexandriner.
8. Ich erwähne noch die Melodie eines Volksliedes, der Chan-
son namuroise, die im XV. Jahrhundert, wahrscheinlich von dem
greffier namurois Taillefer, mit den Musiknoten aufgezeichnet worden
ist. Die Chanson besteht aus zehn Alexandrinern, die auf ou asso-
nieren. Die Verse sind zum Teil entstellt, so gleich der erste:
La belle se stet au piet de la tour.
Vgl. Potvin in Patria Belgica ÚI 825. Annales de la Société
archéologique de Namur VU (1861 — 2). Messager des sciences
historiques, année 1851 (mit Facsimile).
Wäre sie uns erhalten, so würde wohl auch die Chanson hier
zu nennen sein, in welcher ein Dichter David die Geschichte König
Heinrichs des I. von England behandelt hatte. Heinrichs Witwe
liefs, nach Gaimars Zeugnis, in ihrer Handschrift von Davids Chan-
son le premier vers noter par chanty was deshalb Hervorhebung ver-
dient, weil man bei den Chansons de geste die Melodien nicht auf-
zuschreiben pflegte.
Sind die uns erhaltenen Melodien auch nicht zahlreich, so sind
sie doch ziemlich mannigfaltig, und wenn sie auch nicht geradezu
als Chansondegestemelodien betrachtet werden dürfen, wird sich
doch mit Wahrscheinlichkeit auch für den Vortrag der epischen
Lieder Einiges von ihnen abnehmen lassen. Ja eine der erhaltenen
Melodien dürfte sogar die wirkliche Melodie eines Volksepos ge-
wesen sein, nämlich die des Audigier. Dann war die zu Grunde
liegende Chanson jedenfalls eine sehr altertümliche; denn der ar-
chaische Zehnsilber ist bekanntlich frühe aufser Gebrauch gekommen
und nur noch in wenigen Beispielen vertreten (Lohiers Sachsenkrieg,
Girart de Rossillon, Aiol).
Ich werfe zunächst die Frage auf: War die Melodie der
Chanson de geste für jeden vollen Vers die selbe, oder
umfafste die Melodie mehrere Verse?
Euer ist vor Allem die Notierung zu der letzten Laisse des Au-
cassin zu beachten. Die Melodie des Aucassin umfafst zwei Verse;
für den drittten Vers wird die Melodie des ersten Verses wider-
holt ; also für den vierten die des zweiten u. s. w.
Dasselbe beobachten wir in der Chanson d'histoire Oriolanz,
Also in den beiden Dichtungen, deren Laissen aus siebensilbigen
oder achtsilbigen Versen aufgebaut sind, erstreckt sich die Melodie
über je zwei Verse.
Unter den drei Gedichten im Zehnsilbler 4+6 ist eines, in
welchem sich gleichfalls die Melodie über zwei Verse erstreckt:
Bele Doette, Die Strophe ist vierzeilig (vom Refrain abgesehen).
Auch in der Chanson namuroise umfafst die Melodie zwei
Alexandriner (nämlich Vers i — 2, widerholt zu V.3 — 4, 7 — 8, 9 — 10).
Das erste Glied von Vers 5 hat eine besondere Melodie, die für
DER MUSIKALISCHE VORTRAG DER CEEANSONS DE GESTE. 373
das zweite Glied des selben Verses und für das erste des folgenden
Verses widerholt wird. Das zweite Glied von Vers 6 steht allein.
Die dreimalige Widerholung drückt in der Antwort des Mädchens
energisch ihre Weigerung aus, einen andern als den von ihr er-
wählten Liebhaber zum Gatten zu nehmen.
Die drei übrigen Chansons d^histoire, von denen zwei in Zehn-
silblem, eine in Zwölfsilblem abgefafst ist, haben das gemein, dafs
die Melodie des ersten Verses sofort für den zweiten widerholt
wird. Und zwar wird in En un vergier die Melodie von V. i zu
den drei folgenden Versen widerholt (nur dafs V. 4 durch eine
leichte Modifikation am Schlufs zum Refrain überleitet). In BeU
Volanz ist die Strophe zwar auch vierzeilig (immer vom Refrain ab-
gesehen), doch haben Zeile 3 und 4 eine neue Melodie ohne Wider-
holung. Die fônfzeilige Strophe von Au novel tens pascor^ das von
Âadefroi le Bastart herrührt, zeigt in der dritten Zeile eine neue
Melodie ; ebenso in der vierten, doch wird die Melodie der vierten
Zeile mit geringer Modifikation in der fünften widerholt, t
£s ergiebt sich also dafs in den Laissen aus Siebensilblem und
ans Achtsilblem die Melodie nach je zwei Versen widerholt wird.
Zulässig ist dies auch für den Zehnsilbler und den Alexandriner;
doch dürfen diese zweigliedrigen Verse sich auch mit einer kur-
zem, für jeden Vers widerholten Melodie begnügen.
Den Zehnsilbler 6-f-4 habe ich von dieser Betrachtung ausge-
schlossen. Da uns aus Audigier nur ein Vers mit Melodie erhalten
ist, so ist ein sicherer Schlufs unmöglich. Für wahrscheinlich halte
ich allerdings, eben weil in Adams Singspiel nur dieser eine Vers
gesungen wird, dafs die Melodie damit abgeschlossen war, dafs
sich also die Melodie des Audigier von Vers zu Vers widerholte.
Nachdem wir so auf die erste Frage wenigstens eine einiger-
malsen befriedigende Antwort geben konnten, wollen wir versuchen,
noch eine zweite zu beantworten. Sie lautet: Wenn die selbe
Melodie für männliche und weibliche Cäsur, für männ-
lichen und weiblichen Versschlufs diente, wie wurde der
Unterschied der Silbenzahl im Gesang ausgeglichen?
Die Antwort ist eine sehr einfache. Bei weiblichem Ausgang
wurde die Note der letzten betonten Silbe auf der unbetonten
Schlafssilbe widerholt So ist es in den weiblichen Laissen des
Aucassin, so in der weiblichen Cäsur des Audigierverses. So zeigt
das Lied En un vergür auf diesen vier Silben und auf dem Anfang
des zweiten Verses Doni der e est Ponde die selben Noten, nur dafs
die auf gier stehende Note auf Fon und de zwei Mal gesetzt wird.
So beginnt auch Bele Doette mit einer Melodie, welche auf der
letzten Silbe des Wortes Doette die Note der vorletzten Silbe wider-
bolt Da hier das zweite Versglied mit Vokal beginnt (¿w fenestres
' Der musikalische Bau der ganzen Strophe erinnert hier also an die
Chanson namuroise, wo auch in der Mitte eine abweichende Melodie einge-
sdialtet ist (Schema ABA, bezw. AABAA).
374 ^ SUCHIER.
se sieí), so ist dieses Beispiel noch in andrer Weise lehrreich: vni
entnehmen darans dafs ein auslautendes e in der Cäsur voll aus-
gesprochen und auch vor vokalischem Anlaut nicht elidiert wnrde.
Die Widerholung der Note auf der weiblichen Schlufssilbe
gilt nur für Melodien, die männlichen und weiblichen Versen (oder
Versgliedem) gemeinsam sind. Audefroi hat sein Gedicht Au novd
tens pcLscor aus lauter weiblichen Alexandrinern bestehn lassen, und
daher auch die Freiheit gehabt, den beiden letzten Silben des
Verses verschiedene Noten zu geben. Ahnlich zeigt der weiblidie
Viersilbler, der im Aucassin die Laisse abschliefst, auf den beiden
letzten Silben verschiedene Noten; denn für ihn ist der weibliche
Ausgang festes Gesetz.
Wo aber die gleiche Melodie fur männliche und weibliche
Laissen galt, da ist offenbar der männliche Vers, wie auch die
männliche Cäsur, für das eigentlich Normale angesehen worden,
woraus Folgerungen für den Ursprung der Romanischen Verse ab-
zuleiten mir jedoch gewagt scheinen würde.
Die Melodien des Refrains habe ich aufser Acht gelassen, da
sie uns über den Vortrag der Volksepen nichts lehren können.
In vielen Volksepen war das Ende der Laisse metrisch, also auch
musikalisch, differenziert Wo die Laisse bis zum Schluis aus lauter
gleichmäfsigen Versen bestand, wird wenigstens die Melodie des
letzten Verses den bevorstehenden Ruhepunkt durch eine besondere
E^denz markiert haben. Doch ist uns ein Beispiel dieser Art nicht
erhalten.
Hermann Suchier.
Die Quelle za RatebeQ& Leben der U. Elisabeth.
Es soll der Zweck dieser Arbeit sein, nachzuweisen, dafs die
bisherige Ansicht über die Quelle der Vie Sainte Elysabel nicht
mehr haltbar ist
Ratebeuf selbst spricht von seiner Quelle in den Versen
28. (Kreisner) de li (Elysabel) list on en sainte yglise.
2142. tote trere
de latin en rime francoise.
22. me vneil je entremetre
de ceste estoire en rime metre.
Diese Angaben zeigen also, dafs Rutebeuf einen lateinischen
Prosatext versifìziert hat, der bald nach Elisabeths Tode veröffent-
licht sein muís, sodafs Rutebeuf ihn in der zweiten Hälfte des
13. Jahrhunderts bereits benutzen konnte.
Elisabeth, eine böhmische Prinzessin, wurde 1207 geboren und
kam im Alter von vier Jahren an den Hof des Landgrafen von
Thüringen, mit dessen Sohn Ludwig sie nach damaliger Sitte bald
nach ihrer Geburt schon verlobt worden war. Die beiden Fûrsten-
kinder heirateten sich im Jahre 1220. Einige Jahre später er-
hielt Elisabeth Konrad von Marburg als Beichtvater, dessen Einñufs
seine Höhe erreichte, als Ludwig 1225 wegen der politischen Er-
eignisse jener Zeit ein Jahr in Oberitalien weilen muíste. Während
seiner Abwesenheit zeigte Elisabeth ihre Mildthätigkeit und Gute
bei einer Hungersnot, die in Thüringen ausgebrochen war. Ludwig
kehrte im Sonomer 1226 in sein Land zurück, aber schon 1227
nahm er von seiner Frau Abschied, um sich in Unteritalien als Kreuz-
fahrer einzuschifien. Bevor er diese Absicht ausführen konnte, raffte
Arn ein starkes Fieber hinweg. Sein Leichnam wurde der Wittwe über-
bracht, die gelobte, sich nicht wieder zu verheiraten. Sie entsagte
der Regierung des Landes und ihren Besitztümern zu Gunsten
ihrer Kinder und siedelte nach Marburg über, wo sie in den Fran-
ziskanerorden eintrat. Auch hier zeigte sie sich als eine wahre
Matter der Kranken und Armen, bis sie im Jahre 1231 starb.
Meister Konrad überlebte sie nur kurze Zeit, indem er 1233 von
einigen Rittern ermordet wurde, die er der Ketzerei beschuldigt
hatte. Während der beiden Jahre nach Elisabeths Tode hatte sich
Konrad eifrig damit beschäftigt, ihre Heiligsprechung durch Papst
Gr^or DC. zu erwirken. Mit Unterstützung des Erzbischofs Sigfried
376
e. FRIBSLAND,
von Mainz sammelte er alles, was er über Leben und Wunder Eli-
sabeths in Erfahrung bringen konnte, und richtete dann an den
Papst ein Schreiben, worin er 37 wohl bezeugte Wunder Elisabeths
auâuhrte, nachdem er einen kurzen Lebensabrifs seines Beichtkindes
vorausgeschickt hatte. Nur der Tod Konrads verhinderte, dafs
diese „Epistola Magistri Conradi de Marburch ad Papam de vita
Beatae Elisabethae'* in die Hände Gregors kam. Aber Meister
Konrad blieb nicht ohne Nachfolger in seinen Bemühungen. Der
Herzog Konrad, Schwager Elisabeths und Vormund ihrer Kinder,
der kurz zuvor Mitglied des Deutschordens geworden war, richtete
an den Papst die Bitte, er möge Elisabeth kanonisieren lassen.
Gregor beauftragte eine Kommission von drei Geisdichen, von neuem
die der Elisabeth zugeschriebenen Wunder zu prüfen. Dies ge-
schah, und Konrad selbst überbrachte das Resultat der Nachfor-
schungen dem Papste, der Elisabeth Pfingsten 1235 heilig sprach.
Die beiden Dokumente, die dem Papste die Würdigkeit Elisa-
beths, heilig gesprochen zu werden, beweisen sollten, sind uns er-
halten. Das eine, der Brief Meister Konrads ^, hat seine ursprüng-
liche Form nicht geändert, während das zweite, der Bericht Herzog
Konrads, benutzt ist in dem „Libellus de Dictis quattuor andlla-
rum Sanctae Elisabethae sive fjcamen miraculorum eius".^ Dieser
Libellus wurde bisher als Quelle von Rutebeufs Gedicht angesehen.
Man verliefs sich dabei auf P. Paris, der dies Quellenverhältnis in
der Histoire littéraire XX, p. 780 durch seine Autorität sanctioniert
hatte. In der That zeigen der Libellus und Rutebeufs Gedicht,
das ich fortan kurz als ,Vie' bezeichnen will, eine frapi>ante Aehn-
lichkeit, sodafs man leicht zu dem Glauben verleitet wird, dafs
Rutebeuf den Libellus wirklich benutzt hat Ich citiere zunächst
einige Stellen, deren Uebereinstimmung dem Zufall jedenfalls nicht
zugeschrieben werden kann.
Libellus.
p. 2007 A. (Gregorias), quem patrem
urbi et orbi^ divina pro-
vidit ordinatio.
201 1 A. actum Perusü anno gra-
tiae 1234.
V. 47.
121.
Vie.
droiz pares en vérité
et au ptuple et a la cité.
2012 A. (miracola) per testes ido-
neos soUemniter et suffi-
cienter probata, quae in
Curia Romana examinata
sunt et insuper diligen-
tissime approbata.
ce fu doné a la Parrousse
en Pan de Pincarnacion
mil et deus cent et quatre et
trente
si com l'escriptore le chante.
231. miracles....
que cil de sa voisinité
que furent creable et prendóme
proverent a la cort de Rome,
* Hrsg. von Kuchenbecker, Analecta Hassiaca m, p. 107 — 147.
' Hrsg. von Mencken, Scriptores Rerum Grermanicarum II, p. 2007 — 2034.
' Die übereinstimmenden Worte sind cursiv gedruckt.
DIB QUELLE Zn RÜTEBEDVS LEBEN DER HL. ELISABETH.
377
Libellus.
p. 201 2 B. haec requisita,
jurata dixit,
2012 C. ore pavimento adhaerens.
201 2 D. de lucro suo dabat decimam
pauperibus puellulis
obligans ad dicendum ali-
quot Pater Noster cum
Ave Maria.
2014 Â. Isentmdis vidua religiosa
de Hursilgove, quae fuit
in familia beatae Elisa-
beth circi ter quinqué an-
nos vivente marito eius
Ludovico landgravio,
humilem et valde caritati'
vam.
V. 267.
Vie.
267. a cele vierge fìi requis.
273. cele jura et dist après.
291. au pavement joignoit sa boche,
317. aus povres puceles meisme
de trestot son gaaing la disme,
320. dire devoìt
la patre nostre et le salu
la Dame qui tant a valu.
491. Ysentruz qui fu veve fame
relegieuse et bone dame,
fu avoec li cinq ans, ce croi,
de son conseil, de son secroi
au vivant Loys landegrave,
506. humble, pleine de charité.
2015 B. de suis grangiis speda-
Kbus,
201 9 A. in his omnibus praedicta
Guda et Ysenstrudis ju-
ratae concordant.
7Q11, duo milia marcarum,
2026 B. duodecim denarios Coloni-
ensis monetae.
848. de ses granges especiaus,
1003. ces deus dames qui juré orent
qui la vie a la dame sorent
s'accordèrent si bien ensarnóle , ,
1283. deus mille mars,
1545. tot doute colognois.
Wie steht es nun mit der Disposition in beiden Texten? Fol-
gende Tabelle wird darüber Auskunft geben.
Libellns.
p. 2007— 201 1 A : Erzählung der Ka-
nonisation,
201 1 A— 201 iB : Entschuldigung des
Verfassers wegen
der Komposition
seiner Erzählung.
Vie.
V. I — 40: Einleitimg: Veranlassung
des Gedichts.
41—126: Erzählung der Kanoni-
sation.
201 1 C — 201 2A : Entschuldigung des
Verfassers wegen
seines Stils.
2012 A : Inhaltsübersicht,
127 — 208: Prolog zu den Zeugenaus-
sagen.
209 — 234: InhatísObersicht,
235 — 254: Uebergang zum ersten
Teüe.
378
e FRIESLAND,
Libellus.
P.2012B— 2014À: Erster Teä:
Leben Elisabeths bis
zu ihrer Heirat.
2014 B — 2019Â: Zweiter Teüi
Elisabeths Ehe.
2019B — 2024 A : Dritter TeU'.
Wittwenschaft Elisa-
beths bis zum Ein-
tritt in den Fran-
ziskanerorden.
Vie.
V. 255— 436: Erster Teil.
437 — 480: Uebergang zum zweiten
Tcüc.
481-— 999: Zweiter Teil.
1000— 1032: Uebergang zum dritten
Teile.
1033— 1392: dritter TeiL
2024 A— 2032 Bi Vierter Teil:
Die letzten Jahre
Elisabeths.
2032 C— 2034; Einige Wunder EU-
sabeths.
1393— 1402: Uebergang zum vierten
Teile.
1403— 2016: Vierter TeiL
2017— 2 119: Einige Wunder Eüsa-
beths.
2 1 20—2 1 62 : Persönliche Bemerkungen
des Dichters.
Wenn wir absehen von den Stellen, welche Rutebeuf selbst
eingefügt hat (Einleitung, Uebergânge, Schlafs), so erkennen wir, dafs
die Disposition beider Texte dieselbe ist. Nur die Seiten 20 n
bis 2012 A des Libellus stimmen nicht mit den Versen 127 — 208
der Vie. Hierin liegt nun das punctum saliens. Im Libellus heilst
es in der Mitte der beiden Entschuldigungen, die der Verfass»
dem Leser gegenüber für nötig hält (201 iB):
,,In prologo continentur inanes laudum tituli et taediosae
virtutum Elisabethae repetitiones, quas pace lectoris omit-
timos".
Wir erfahren also, dafs der Verfasser des Libellus in seiner Quelle
einen Prolog fand, der den Zeugenaussagen der vier Dienerinnen
voranging. Da wir nun gesehen haben, dafs die beiden Texte so-
wohl in der Disposition als auch in vielen Ausdrücken gleich sind,
so scheint es mir sicher zu sein, dafs der Prolog der Vie (v. 127
bis 208) uns die Uebersetzung der Stelle giebt, die der Verfasser
des Libellus zurückgewiesen hat Wirklich finden sich in der Vie
viele Ausdrücke, die in anderen Teilen derselben wiederkehren, so
z. B. in den Versen
167. desqu'ele n'avoit que cinq anz (Prolog). |
200. des les cinq anz et puis en ca (Erster Teil)./
DIE QUELLE ZU RUTEBEUFS LEBEN DER HL. ELISABETH. 379
147. au roi de Hongrie fu ñlle (Prolog). ì
258. la fille le roi de Hongrie (Erster Teil)./
157. toz vices de sa vìe osta (Prolog).
173. n'osta pas bien vices de li
cele .... ? (Prolog).
189. osta si et tkiist a senestre (Prolog).
Interessantes lehren uns ferner die Verse 191 — 193:
por ce que sermoner me grieve,
le prologue brieíment achieve,
que ma matire ne destruie.
Wir sehen also, dafs selbst der naive französische Dichter die
Schwachen des von ihm benutzten Prologs erkennt. Aber er hat
nicht den Mut gehabt, diese Stelle aus der Vie herauszulassen, wie
es der Verfasser des Libellus seinerseits gethan hat Letzterer hat
seine Kritik noch weiter ausgedehnt Er ist mit der Komposition
und der Diction seiner Quelle, deren Prolog er bereits verschmäht
hat, nicht zufrieden und glaubt dem Leser gegenüber einer Entschuldi-
gung dafür zu bedürfen. Jedenfalls ist er ein gebildeter Mönch {201 2 A
Tulliana eloquentia), dessen Stilgefühl die den Legenden eigene Ein-
fachheit des Inhalts und des Ausdrucks nicht liebt — Aus dem
bisher gesagten ergiebt sich, dafs der Libellus nicht die Quelle der
Vie sein kann, weil ihm der in der Vie erhaltene Prolog fehlt, dafs
aber andererseits Libellus und Vie auf eine gemeinsame Quelle
zurückgehen. Die ursprüngliche Komposition findet sich in der
Vìe, aber die Aehnlichkeit vieler Ausdrücke im Libellus und in der
Vie beweist, dafs, ausgenommen Prolog und Entschuldigungen, der
Libellus im allgemeinen die Gestalt und den Text der lateinischen
Quelle darbietet, die Rutebeuf zu seiner Verfügung hatte.
Wir können daher mit ziemlicher Sicherheit sagen, wie Rute-
beuf seine Quelle benutzt hat Im allgemeinen versucht er seiner
Erzählung den Charakter eines historischen Dokuments zu nehmen
und bedient sich der naiven und volkstümlichen Sprache der Le-
genden. Einige Veränderungen, die sich in der Vie finden, leiten
sich aus dieser Tendenz her. Zunächst ändert er Eigennamen:
aufser Elysabel findet sich auch Ysabiaus (v. 37; 200; 1437; 1555);
Gada (2024 A) wird Gronde (1309); Hildegundis (2025 B) Herluiz
(^453; 1500); Panian (20286) Pavien (1688); Gerardus (2029 B)
Gautier (1755); auch im ersten Teil von Elisabeths Leben (2012
bis 2014 = V. 255 bis 436) ist der Name der Zeugin verschieden:
der Verfasser des Libellus nennt sie Guda, der Dichter der Vie:
Elisabeth. — Einige Male übersetzt Rutebeuf den Text seiner Quelle
durch volkstümliche Wendungen:
Libellas. Vie.
p. 2015 B. equitabant eodem die octo v. 652. puis les covint il errer tels
miliaria teutonica, quae large huit lieues que par droit conte
iaciunt triginta italica. l'une de la, deus de ci monte.
38o e FRIESLAND,
Libellus. Vie.
p. 2026 B. daodecim denaríos Coloni- v. 1545. avoec tot douze coloignois
ensis monetae. dont li uns vaat quatre tor-
nois.
2033 B. haec fámula tredecimo ca- 2070. trespassa tot droit Tende-
lendas decembris decessit. main
des octaves la Saint Martin.
Oft schiebt der Dichter in die ihm vorliegende Quelle Wort-
spiele moralisierenden Inhalts ein, daneben auch persönliche Be-
merkungen bezüglich seiner Quelle, um seine Erzählung mehr authen-
tisch zu machen. Wir kennen den Wert solcher Versichenmgen
bei altfranzösischen Dichtem zur Genüge, und auch in der Vie sind
diese Citate oft nichts als Phrasen, so in den Versen 26, 40, 148,
154, 1032, 1409, 1586, 1685, 2148. Uebrigens finden sich auch
eine Menge richtiger Citate, die man im Libellus wiedererkennt, so
V. I26 = p. 2011 A; 210= 2012 A ; 255 = 20123; 547 = 20148;
g46 = 20i8C; 1309 = 20226; 1662 = 2028 A ; 2078 = 20330.
Der Bibelvers {2. Thess. 3, 10), der sich in Vers 2 der Vie findet,
ist auch wohl von Rutebeuf seiner Quelle entlehnt, da er auch im
Libellus steht (2018B).
Die übrigen Aenderungen sind nicht von grofser Wichtigkeit
Einige Stellen sind etwas abgekürzt, so 2013 — 20133 = 337 — 356
(der hl. Johannes wird Schutzpatron der Elisabeth); 2015 A =
623 — 626 (wie Elisabeth ihren Dienerinnen Brot verschaff). Im
ersten Teil der Erzählung (V. 255 — 436) hat Rutebeuf die Reihen-
folge zweier Erzählungen geändert (p. 201 2 C = V. 323 — 336;
p. 2012D = V. 315 — 322); es scheint, dafs der Dichter durch ihre
gleichen Anfange dazu veranlafst ist; die eine Erzählung beginnt
(2012 C): „item in ludo annulorum et quolibet alio ludo*', die an-
dere : „item in ludo annulorum et de quoh'bet alio lucro^. — Das
Verzeichnis der zu Ehren Elisabeths gelesenen Messen ist ausge-
lassen, da Rutebeufs Erzählung einen anderen Zweck als die ein-
fache Legende verfolgt. Mehrere Male hat auch der Dichter seine
Quelle falsch übersetzt. So heifst es im Libellus (2015 B):
„item tempore generalis famis et caristiae, landgravio profecto ad
curiam Cremonensem, omnem annonam (Elisabeth) de suis gran-
giis specialibus collectam in pauperum elemosinis expendio'.
Rutebeuf übersetzt (V. 843 — 851):
Or fu jadis en un termine
Que il estoit molt grant famine;
Landegrave, qui preudom iere
Et qui l'amor Dieu avoit chiere,
Envoia com preudom loiaus
De ses granges especiaus
Tot le gaaignage a Stremone,
Sanz ce que uns ne l'en sermone,
Por departir aus povres genz.
DIS QUELLE ZU RUTEBBUFS LEBEN DER HL. ELISABETH. 38 1
EbeDSO falsch übersetzt ist die Stelle (2017 C):
ytSub castro Wartberch altissimo erat magna domus, in qua plu-
limos reponebat infìrmos , qui generalem elemosynam non pote-
rant exspectare, quos singulis diebus visitabat'^
Bei Rutebeuf heifst es (V. 855—865):
A Watebort demoroit lors
Un chastel de la vile íors;
Leenz a une grant meson,
Qui lors estoit en la seson
Plaine d'enfermés et d'enfers;
Assez estoit griez eis enfers.
Cil ne pooit pas tant atendré
Cele ore a quoi l'en soloit rendre
Aus povres l'aumosne comune,
Mes ja n'i eust un ne une
Qu'il ne veist chascun par soi.
Diese Angaben werden genügen, um die Beziehungen der Vie zu
ihrer Quelle zu charakterisieren; wir wissen bereits, dafs letztere
anch dem Verfasser des Libellus vorgelegen hat, und wollen ver-
suchen, dieselbe, soweit es möglich, wieder zu reconstruieren.
Man möge sich des bereits erwähnten Berichts erinnern, der
dem Papst durch die Kommission der drei Geistlichen gesandt
wurde. £s ist klar, dafs die Zeugenaussagen der Dienerinnen
{201 2 B — 203 2 A) mit diesem Bericht identisch sind. Er bildet
also die Grundlage des Libellus, aber er war ursprünglich länger:
hinter den Zeugenaussagen fanden sich etwa 150 Wunder der Eli-
sabeth > aufgezählt, dazu die Namen aller derer, die die Kommission
unterstützt hatten, die Wahrheit der Wunder zu prüfen. Da weder
der Libellus noch die Vie Namen und Wunder enthalten, so können
wir annehmen, dafs die gemeinsame Quelle beider Texte sie auch
nicht hatte. Rutebeuf behauptet allerdings (V. 77 — 84), in seiner
Quelle die Namen jener Geistlichen selbst gelesen zu haben, aber
diese Versicherung scheint mir ziemlich unwesentlich zu sein. —
Von diesem Berichte gilt es nun eine Brücke zu finden hinüber
zu dem Libellus und der Vie.
Bald nach der Heiligsprechung Elisabeths benachrichtigte der
Papst alle Gläubigen davon durch ein Breve, welches uns erhalten
¡st> Dieses Dokument wird auch im Libellus erwähnt (201 lA):
„Multa vero litterarum paria beatissimus Papa non tantum per
sacrum Imperium , verum et per omnia mundi climata, regna et
métropoles dirigebat , gestorum sollemnia praetaxatorum publicans
et edicens, quae diligenter inspecta ipsius circa praesens nego-
' 2012 A (Inhaltsverzeichnis): ultimo annexa sunt miracula, quae post
mortem Dominus ad tumbam eins pro ipsa operatus est manifeste. Et sunt
a infinitís quaedam electa circiter CL per testes idóneos soUemniter et suffi-
äenter probata.
' Uebersetzt bei Montalembert, Histoire de Sainte Elisabeth p. 602 — 610.
382 e FRIESLAND.
tíum fervidam sincerítatem et sincerum favorem copiosius ac
plenius declarabunt Actum Perasii anno gratiae MCCXXXIV''.
Dieses Datum, das sich auch am Schlufs des Breve findet, zeigt,
dais der Verfasser dieser Stelle jenes Dokument vor sich hatte.
Aber abgesehen von diesem offiziellen Breve beeilte man sich na-
türlich, die Wunder der neuen Heiligen in legendarischer Form
den Gläubigen mitzuteilen. Man kann nicht zweifeln, dafs die
Quelle des Libellus und der Vìe diese Legende ist Vielleicht war
der Verfasser ein Geistlicher aus der päpstlichen Kanzlei, jedenfalls
aber ein Mann, der die offiziellen Schriftstücke, das Breve und
den Bericht der drei Geistlichen, zu seiner Verfugung hatte. Eine
Stelle des Libellus scheint darauf hinzuweisen, dafs er Italiener warJ
Auch wird die Autorität des heiligen Stuhles mehrfach hervorge-
hoben. Der Verfasser dieser Legende fügte dem Bericht der drei
Geistlichen hinzu: einen kurzen Abrifs der Klanonisation, den Prolog,
die Inhaltsübersicht und ein Verzeichnis der vom Papst befohlenen
Messen. 3 Von 150 Wundern suchte er die hauptsächlichsten aus'
und strich die Namen der Geistlichen, die die Wahrheit der Wunder
geprüft hatten. Dieser legendarische Bericht wurde einige 2^it
nach der Kanonisation in alle Länder vertrieben, sodafs er auch
nach Deutschland und Frankreich gelangte. — Das Affiliationsver-
hältnis der besprochenen Schriften ist mithin folgendes:
Offizieller Bericht der drei Geistlichen.
Legendarischer Bericht.
Libellus. Vie.
^ p. 2015B: equitabant eodem die octo miliaria teutonica, quae large fa-
ciunt tríginta italica.
* p. 2010 B: officium missarum, quod in fine huius legendae abbreriatum
reperitur.
' Der Verfasser beabsichtigt eine vollständige Ausgabe der Wunder
(p. 2033 A cuius rei processum et seriem alias credimus persequendum).
Carl Fkibsland.
Neue Belege zu türkischen Lehnwörtern im Bmnänischen.
(Fortsetzung zu Bd. XVm, S. 74).
Nabab Nabob, indischer Grofser, ar. nowâb, Mehrzal von nâib,
als Einzahl gebraucht. Scheint westeurop.
ALJRr. 141: un principe Indian, nababul £cbal-od-Daula Dod.
nacafa Spielregel, S. nafaca.
Farn, 23, 38 : cel mai pu^n petrunzätor ci çtiutor nacafalelor
dominolui.
nacanfa = nafaca.
Cron. 3, 256 : föcendu-le Imperä(iea ci nacanfa.
nacra Perle, Kostbarkeit, pars, noqrah Silber oder franz. naae.
Gm. Neg. 2, 132: Ci pagoda ce de nacrucu rozacoremënt
nafea Pelz vom Bauche.
Ghica Scr, 498: o giubea soioasä imblänita cu nafe.
naht bar.
i4¿ Z 1251 : n'ai priimit in naht nici pe jiumätate. £bd. 433
bani înaht
naïbâ Teufel.
Biblpop. 7,6: e gluma naibei. Isp. B, 259: sä laçl la naiba!
AL UT. 147 ; se fi|ë dar al naibel. Rev. ». 3, 428 abgeschiedene
Seele eines Bösewichts. Mangiuca, Studii limbistice, Nr. 77,
erklärt diese Herleitung (vom ar. Unglück) als eine „absurdi-
tate*S denn sie ist nicht zulässig nach der Bedeutung des
Wortes, weil die Bedeutung Unglück im Osmanischen nur
übertragen ist, aber der Begriff „was nacheinander kommt'*,
ist Unsinn und hat nichts mit der Bedeutung des rumän.
Wortes gemein. Also das arab. nâb darf nicht heifsen „ab-
wechseln" (s. nabab); denn dieser Begrüf ist Unsinn, nach
M., der vom Arabischen offenbar viel zu wenig versteht.
Und was bietet er ? Das oskische analba, „Unglück, das heifst
der Teufel, welcher der Inbegriff des Bösen ist**. — Im Os-
manischen ist das natürlich nicht der Fall — nach M. Nach
ihm fallt auch das erste a ab und aus 1 wird i wie in fast
allen roman. Sprachen, also ist wieder ein rumän. Wort als
kemecht lateinisch erwiesen. — Dafs Ib etwas ganz andres
ist als bl (bianco u. a.) , davon wollen wir nicht reden ; die
Hauptsache ist, dafs die dakischen Ansiedler alles gesprochen
haben, nur nicht oskisch, also ist es mit dem Kemlatein wieder
einmal nichts.
384 W. RUDOW,
naiû Rohr, Flöte.
Al. T, 80: chiama dol scripcarl ci un läutar cu naiul.
nakib Bannerträger ar. naqib das. Nicht üblich.
AI. P. 3, 18: Abdul Aga nakibul.
nal car an Hufeisenbrecher, tûrk. na^qyrân dass.
Mag. ist. 5, 1 64 : Duca de la Saxonia. Turciî il zicea Nalcáran,
Românesce va sä zicä, Feramä-potcovä. Fehlt bei Seh. Vgl.
Cr. I, 230: Potcovä, pentrucä aü fost rumpend potzóvele.
namaz Gebet Vgl. griech. va/iœ, eig. verehren.
Boi. P. If 255: al facut namazul?
nani wohl Naturlaut.
Ai. P. /. 38 1 : nani-nani copila^,
naramza Apfelsine.
Gaster f iù, pep. 541 :'Näramzä sä tal. Con. Neg. i, 263.
n aran gi goldgelb.
Aíar. Desc, 44: beçica narangie.
narghele das folg. Archiva la^i ^^ 70.
narghilea Wasserpfeife.
BoL jP. I, 241 narghele, Cono. lit. 10, 78: narghiulelor.
AL Pr. 35 1 : o serie neintreruptä de cafele ci de narghilele.
nart noch nicht vrlt., s. schele,
nas = naz.
Slav. Pad. 126: Nasuri muieresd !
nas trapa Becher, Gefafs zum Sprengen. Das t findet sich übrigens
schon im Osman. Handschriftlich maétrâb.
AL P. pop. 108: cu nästrapä mi'l stropia. Fam. 23, 524.
Nastratin Eulenspiegel, ar. naçir-eddîn, S. Gaster , lit. pop.
AL T. 1627: In sanëtatea lui Nastratin Hogea! Sprichwörtlich
z.B. Al. T. 144: D'apol de cine? De N. H.?
naut = nohot
Rev. n. 2, 136: Frunza verde bob naut.
naut = nohot.
Arh. Ja^i 4, 62 : pilaf cu orez §i naut.
navlu Schiifsteuer , Fahrgeld, ar. nawl, osm. nawlun. von griech.
vavXov Fahrgeld.
C. Ut. 26, 1004 : navlul ce se va percepe de corabille. Als
„Frachtgeld" in jeder Zeitung bei den Kompreisen.
naz Laune, Schäkerei.
Jac. Neg. Cop. 59 : care antëi face nazuri.
nazar Gunst, Gnade.
Cr on. 3, 256: au începutû a striga: „Nazaru!"
AL T. 143: Ministrul me are la nazar.
nazîr Aufseher.
AL Pr. 578: îngenun<::hlat:l sub biciul plumbuit al Nazîrulal.
necazlîc Stickerei, Wandschmuck, o. naqaélyq dass.
Cron. 3, 439 : necazlîcurl ci zugravele minunate în tòte odàûe
^i poleite eu aurû. Fehlt bei Seh.
NEUE RELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 385
neder? Was (giebt es)? Osman, neh dir dass. Selten.
Rev. ». 3> 7 1 : II intrebä ca sä se lämureascä : Neder bre ?
negoç Negus ar. nâgôé, scheint westenrop.
Gkica Scr. 306: unul dintr'acele cadavre era al Negoçultti.
Nei Ëigenn. A. B. 127, = nain? S. d. folg. Besser wohl von ung.
Nagy Grofs, woher (urkundlich) Nay, deutscher Name, auch
Ney französ.?
Neisan Flötenbläser, pers, nâjzen dass. S. cobzar.
nesange-basa = nisangiu (baca).
Cron. 3, 249: au fôcutû Vizirü in locul lui pe unû Nesange-
Baça. Fehlt bei Seh.
nesfea, Farn. 28, 361. = nisfea.
nisfea osman. Mûnza
C IÙ, 26, 100: cäte o nisfea pentru fiecare vatuiu. 1004: nisfiele
de aur.
ni^an Auszeichnung, ein Orden.
Rev. n, I, 379: delà care are ci Ordinul Niçan.
nizan Ordnung, jetzt die osman. Linie (im Heere).
Odob, M, C! 96 : osta^ul turc , fìa Nizam ori Ba^ahuzuc. Auch
Sakristan (an der Moschee). Rev, ». 3, 2 3 f.: cásele imamului
(hoge) ci a nizamului (paradisier). C lit 14, 91 : tunurì ... cu
scrisuri de nizam (heilige) Schrift
Dohot Kichererbse.
Ai.Pr, 365: prânzul compus de clorbä de gäinä cu orez, de
gäina cu nohot
nohntiu erbsenfarben.
GMca Scr, 1 50 : pantaloni nohutil largì , de se vedea numai
botinel.
nnfär Wasserlinie.
Emiiu jP. 87 : nuferi galbeni il incarcä.
AI. T. 1088: Çerbet de nufär.
nu ne Sommersprosse, ar. nûneh dass. nicht mûneh noch mu-
nemmié, wie Cihac
nur Reiz.
AI. Z 942 : nuil, tacliturX, fesfesele.
ntirliu reizend.
Fund. 78: §i cum era de nurliu.
oca Mais, auch Gewicht
AL P, p, 295 ; vinul bun, ocaoa mare,
odae Gemach.
S. iedecliu.
odaea de bei lie Hauptquartier.
An. ac. 2, 10. 2, 438.
oda gin Zimmerdiener, Aufwärter.
Rev. n. 2, 309 : odagiul de la cancelärie.
odagaciu Aloe = udagaciu.
AI. T. 341: ce miros de odagaciu!
r. l rom. PhO. XDL 26
386 W. RUDOW,
odalisca BoL P. i^ 2^1 ist dagegen westeurop.
odo baca EUiuptmann.
AL T. 585 Wortspiel mit Odenbascha. Air. «. i, 306,
An, ac. 2, IO, 2, 380.
ogeac Herd.
Ghica Scr, 298 : au därämat cuhnea cu ogeac.
ogeac -aga ein Offizier.
Cogalnicean. Arhhä 2, 16: gebegi-baça ^\ al^ ogeacagalar.
Fehlt b. Sch.
ogeac -bazarg(h)ean, osm. Titel, s. bazarghean.
Cron. 3, 210 ajungêndû la ogiak-Bazargeanû.
ogiag ^ ogeac.
Crom, 3, 243: însê pe ogiagnrl. Al. ÍT. 103: ogeagn.
o glu (lar) Sohn.
Mag, ist. ^ J 27: dobêndtnd mizlocitorï pre aceçtî ÇaltanicI
Qglulari, adecâ pre Cantacuzini fedoni draculul.
ogur Vorzeichen, augurium.
Cron,^, 519: rëû ogurû. Noch AI. 711258: dne samënâ
galbinl, are mâna eu ogur. Ai. Postele 191.
o gu r 1 i u glûckverheifsend.
AL T, 1333: se vë fíe sféntul Vasili ogurliu.
olac £il wagen, gewöhnlich in der Redensart; de oder cu olac
eilends, sehr oft z. B.
Cron. 3, 202 ; doch auch : au räpe^itü olacü, Cr. 3, 208.
AJ. 7^. 601: ce primblare de olacl
olacar Eilbote. Cron, i, 22. Isp, b. 197: venirä oläcarii.
oläcarie Eilfahrt.
Cron, 3, 42 : oläcäriile CraiuluL
Olanescu A, B. 27 s. Ollänescu.
Olangiu eh, 169. Wie d. vor.
olat I, Bezirk, jetzt Grundstück, Gebäude. 2: = halat Gerät
Ersteres ist aber nicht ar. ejâlet, sondern ar. vilâat, osm. vêlât,
bei Bianchi^ Guide de la conversation u. s. w. 163 vulat gesprochen.
1. Mag, ist, I, 229; Cron. 1, 17. Dagegen Tribuna 9, 622:
Focul a fost localisât ^\ celelalte olate scapate.
2. Gaster y lit. pop. 419: dobitocul meû ci a tot olatul casal mele.
Ollänescu Eigenn. A. B, 22, Von oglan.
Olmazu eb. 128. Osm. olmaz unmöglich?
ordi Humaine (lies -un) Hauptmacht An, oc, 2, io, 2, 423.
ordiiu-agasä An, ac. 2, 10, 2, 391. Aga des Heeres (Titel)
ordu-cadesî Heeresrichter, An. ac. 2, 10, 2,448.
Orman Wald? Eigenn. A. B, 40.
or m an Kasten, Schachtel.
Farn, 17, 524, turk. armagân Geschenk, eremgân Trinkgeld.
ortac Genosse. Jamik - Bârseanu, Doine 387.
Bibl, pop, 4, 5 : D-4ea cu ortacul seu ti mul^umirä.
i
NSÜE BELBGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 387
orta - ceauç Janitscharenföhrer.
Cron, 3, 208: au trämisü bumbaçirû unû Orta-Ceau^ü. £b. 217.
Fehlt bei Seh.
ortoman von Otoman? (vgl. eartagan) reich, mächtig, vielleicht
an ort angebildet, s. Cihac, ort
AI. P.p. i: cä *i mal ortoman.
osmanliu Osmane.
Mag. ut. 4, 15 : se amcarä cu furie asupra Osmanliilor.
otac Haas.
Mag. ist. 2, 167 : ci viind la otac. Eb. 5,140.
Otmanedec Eigenn. Ja reu hihliogr. rom. 103.
Otoman Osmane.
Cron. I, 407: Al^i t^i zie Otomani sau Osmani. dupre numele
hnperatului lor . . Osman,
oto rae Halteplatz, Halt «s oturae.
Cron. 3, 332 : într'aceste treï (Jile ce au fäcutü Paca otoractt.
Ovanez Eigenn. A. B. 147. Vgl. avan. Dasselbe scheint Ohanes,
eb. 148, das freilich auf andern Ursprung weist Soll arme-
nisch sein. Qohannes?)
pacegerie Stand, Geschäft des paciagiu.
An. 0». 2, 10, 2, 372 : s'au apucat de franzelarie ci de pacegerie.
pacia Pelz von den Fûfsen des Zobels u. dgl.
GhUa Scr. 4 : o seurtelcä lunga de pambriu verde tmblänitä
ca pacia de samur.
pacia gi Reo. n. 3 , 302 Verkäufer eines Gerichtes aus Hanmiel-
fäfsen.
paclavura Lump(en).
AI. 7^1593: paçeavura! Me duco la subprefeeto. £b. 1171^.
Uebrígens von neugr. öJtaöovca {öia rijv Jtaúrcsipiv rœv
TovfËTuœv) Wischer zum Reinigen der Schufswafifen.
Als Eigenname Bolint. Calit. 30: doctorul Paclura din Bueu-
re^ü. A.B. 16: Padurea.
paclava := baciava.
Paclâvasoglu vom vor. Eigenn. s. mandil
padiçah Herrscher, wenig üblich.
AI.P. 3, 17: se dea pradä mor^î vizirl ci Padiçah.
pafta feine Leinwand, paftale Binde.
Ai. P.p.wj'. ^-oiû cumpära rechila eu zale . . ci paftele.
PfD. n. 2, 275. C. lit. 16, 196: prinse la gät cu paftale de aur,
also Kragen«
paiantä Querholz zwischen den Baiken des Hauses, Faehwerk.
C./i/. 25, 521 : odäi joase, zidite in päientä. Ghica convorb,
economice 572.
paie. Carra 23: Prikis(!) ou Garde du Corps. Auch Eigenn.
A. B. 169. Mag. ist. 39, 45: Paiciî slujea Itngä Domnü.
Bol, Stef. 152 : Aprozil de Divan, Paid.
26*
388 W. RUDOW,
Pai coli Eigenna, A. B. 170, Söhne des vorigen,
pai dos Ruhe.
Vulturul (Grofswardein) i, Nr. 15.
pa(i)ea (Bojar) ohne Stellung.
Cron, 3, 409. Ghica Scr. ^22: Vodä adunase pe bœriï balea
ci paea.
pal an g a Bollwerk. Das g läfst auf osman. palângah schliefsen.
Mag, ist. 2 y 225: împëratul au ars palängile. Gewöhnlich
-palanca,
pal avrà Geschwätz. AL T,(^T2i Palavre françusescL
palavragiu Schwätzer.
AL T. 129: I^icë 'mí lumea Gurä-Cascä, Macoveî-cap-de-post,
palavragiu.
palavrament statt Parlament A. T. 113.
palavratic. Isp. b. 22j.
palmac Spanne.
AI, 71 4: m'o îngustat de-un palmac. Con, Neg, i, 206.
pam bri u Leinen, Zeug.
AL T.^w un cai verde de pambriu. Ghica Scr. 502.
papad i e Kamille.
Mar. Desc. 47 : leagä beçica cu päpädie (s. Kind, Neugr. Volks-
lieder, 2. Ausg. S. 28).
Pap aso glu, d. folgende. A. B. 29.
Papazoglu Popensohn, Eigenn. A, B, 10. Griech. Papadopnl.
Papazol eb. 58. Papazolo eb. 129. Dasselbe,
papuc Schuh.
Mag, ut 5, 366. Al, P,p, 351 : cu'n condur §i cu'n papae.
C, Ut, 9, 456 : o lua la papuc, tüchtig ausschreiten,
papú giù Schuhmacher oder -Händler, Schlauberger. iS^. if. 2,74.
C, HL 17, 68: ia un papugiu din Bucuresci care vine ci el la
rësboiu, când suntem pe la isprävite.
Auch Schimpfwort Carag, T. 7: papugiul cat colea dupa noL
papuçerie Puppenspielerei. Tr^, 6, 42.
papular Sockenhändler. Al, T, 55 ff. Ion papu^arul.
para kleine Münze.
AI, P,p, 105: curaua ci paraua. Isp, B, 207.
parcea Stück.
^ain, 126: fota carabura, de 2 téstele, o parcea.
parmac Pfahl, Stab.
C. lit, 25, 856 : parmadi i se aplecaserä în jos.
parmaclîc Geländer, Zaun.
Con, Neg. i, 303: sä strie gardul, sä fae parmaclicurll
Fam, 25, 182.
pastrama Geräuchertes.
Isp, Juc, 73 : cele scoase din pastrama se numesc capre.
pastramagiu Händler mit Geräuchertem.
Carag. Z 14: scapa më de pastramagiul. Rtv, n, 1, 8.
NKUE BBLEOE ZU TÜRKISCHBN LEHNWORT. IM RX7MÂNISCHBN. 389
Fasvantoglu (Nachtwächtersohn) £igeim. Führer der Cärjalii.
Daher Schimpfwort AL T. 834 : (fbríos : Eacä ascultä. Pas-
vantogln ce eçtï. Ebd. 275. Die erste Silbe ist paçu, lat
pecus, die zweite ban, pers. Hüter,
paca Pascha.
Jliag. ÙÌ. $9 i^S; 1,96: mergSnd Mehmed paca sé ia Bosna.
paca capisi Wohnung des Pascha.
Cron. 3, 386 : Pa^a-Kapisi, facü carte.
£b. 256 : au mersü la Paca Capsi.
paçalic Bezirk eines Pascha.
Cron. 3» 202: Pa^alicO a Hotinulul. Oäoo. i» 441.
pace Liva Paschaoberst
Bohnt. CatiL 75: la Monastir este un pace Liva.
paco a e Gattin des Pascha.
Cron, 2, 407 : pre Paçoea lui Colcégû Pa^ au slobozit'o.
patalama Empfehlungsschreiben, Bestätigung = batalama.
THÒ. 9. Nr 274 : cu patalamoa delà Episcop.
Trtò. 9. 1 16, 3 : El aretä pretutindini patalamaua ce - i a dat
parintele mitropolit
Patiçah Uebersetzung des russischen „Selbstherrscher^.
An. oc. 2, IO, 2, 427.
patlagea roçie Liebes-, Paradiesapfel.
Al, 7. 47 : X se föcuse nasu pipéruç ci obrazu patlagea vtnetä.
patlageniu veilcheníarbe, S. fìstichiu.
pa trim schlecht, nicht von pers. bedter, schlechter, sondern von
bedrev, eigentlich schechtgehend.
pazarghidean Kunde, Makler.
Ghica Scr. 3 1 : în care se adäpostia cate un servitor pus acolo
pazarghidean. Conv, econ. 571.
Pazarnic Marktpolizist
Ghùa Scr.XVUÏ'. imitatomi Pazamiculuì. C /i/. 17, 41: sub
pedeapsa pazamicului.
Pazavan (Nachtwächter) Eigenn.
Dumiir. 146: Unde läcuia Gruian, Graia Pazavan Codrean.
pechei sehr gut, tûrk- pek eji dass. S. bacalum.
pede Gebäck. Arh. Ja^ 4, 65.
pehlivan Faustkämpfer, Gaukler.
AL T. 1279: te despre^uese ca pe eel de pe urma pehlwan.
Ebd. 1775.
pehlivanesc närrisch. Conv. HL 22, 593 : crailic pehlivanesc.
pehlivanie Possen. AL T. 1344: föcend pehlivanîl.
paie = paie. I^£v, n, 3, 20.
peilivan = pehlivan.
C^an, 2, 215: giocuri, ci peilivanî.
pekii Einwillignng(sschreiben) = pechei.
Rev. n. I, 397: Un pekii turcesc a fost deajuns«
390 W. RUDOW,
pel i van = pehlivan.
Mag. isL I, 352: adusease ^\ un pelivan HindicI harap.
Peltechi (Stotterer) Eigenn. A. B. 67. Jaren a. O. 3.
pel tic stotternd.
Qmv, lit. 22, 653 : in limba lui pel tica,
p ehi cari e Kauderwelsch.
Dens. IG: se numai auzï decât pelticaria grecéscâ.
pel ti eie das Stottern.
Manìiu Crestotn. 23 : Peltida nu çtiu de era fìreasca.
pe m be rosenrot
Al. iV. 391 : väpsite in galbén, vênët, pembe ci verde.
perciunat mit (jüdischen) Schläfenlöckchen.
Oft in> den Blättern, z. B. Tribttna 10. Nr. 240.
p e r cl u n e Schläfenlöckchen.
AI. T. 22: Perdnil mi se föcuse meciuchi.
perdaf Glanz.
AL T. 20: brice lungi de dat perdaf. OhicaScr.i^: ras..ca
perdaf. Eigenn. Gasier, Ut. pop. 483.
per dea Vorhang.
Cr on. 3,278. hp. 251: la ferestre eraû nisce perdele.
perghel Umnaìng.
Odoh. I, 128: uçi cu tocuri de piaträ nalte ci ìnguste, aduse
sus tn tnduoit perghel.
perosele = piruzele. C. Ut, 16, 196.
per per eine Münze. C. lit. 18, 109. Vgl. pirpiriu.
per va z Rahmen.
Conv. lit. 22, 583: pervazul ogiinzel.
peschirgiu, wohl nur verdruckt für peçchirgîu Tuchhalter des
Fürsten.
An. ac. 2, IG, 2, 369: nimeri pe Peskirgi.
pes m et Zwieback. An, ac. 2, ig, 2, 380.
Mag. ist. 5, 1 39. Ghica Scr. 2G : un fei de pesmet negru.
pesref = pestref.
Ghica conv. ¿r. 32 1 : Argyra desmierdä cu mânele ci pesrefurí pe
Gavanazoglu.
p esteman s= peçtimal, Sbiera pov. 211.
pecche^ Geschenk.
Cron. 3, 2G2. AL P.p. 125.
Auch noch A, T. 1356: era s'aducä pecche^ 40 de capajim
de zahar. Rev. n. 3, 2G.
pece h ir Hand-, Mundtuch.
Cron. 3, 309 : vel Cafìgiu pune pe d'in aintea Domnuluî peçldiul.
£b. 439: peçkire. Odob. i, 422: peschire alese.
Peçicu Eigenn. Ai?. 11, scheint osmanisch, vielleicht verkmzt
aus piçicher, pe^icher.
peçin sofort, irrtümlich in 2 Wörter zerlegt.
Kon. P, 2jS: pe ^in le pomeçte. Farn. 23, 40 = genau.
NEUE BELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 39 1
pe^timan «» pe^mal Laken, Rock.
Can, Neg. i, 300: in loc de rochil cn falbalale, va avea un
peçtiman curat; peçteman Rev. n. i, 348.
pezevenchiu Kuppler. Kanakt B?. ^$^ ; jetzt Elender überhaupt,
CaUcul. 6, 5 : un pezevenchiu sloboade revolverul asupra lui.
Sbiera pcv. 280. Odob. I, 276.
pilaf Reis. AI. T. 1332.
Con. Neg, i, 151 : apoi pilafiil turcesc. Daher AI. T. 63 Pilafaga.
pingicä von pingea.
Bogdan pcfü. 244: tot bate din pingicä.
pirpiriu schwächlich. Ghüa Scr. 676: täbärise pe un bäiat slab
ci pirpiriu. Osm. pirpiri dass.
piruzea Türkis. Dorulizo: blonda cu ochl de piruzele.
pi^icher Ränkeschmied, eig. Vor-, Hauptarbeiter.
Carag. TT 1 7 1 : Mare piçicher I Strajnic prefect ar fi esta ! Auch
pencher.
piçicherltc Streich, Possen. Farn. 23, 28. Carag. T. 3: trag
lumea pe sfoarä cu piçicherlicuri. Fehlt bei Seh.
pitä ist indogermanisch, es gehört hierher also höchstens die Form
bedea.
podrum Keller.
Calendar, diecesan 1893. Arad. 14: podrumul 11 astupäm.
pogacea Kuchen.
Bibl. pop. 4, 9 : së-'mi faci o pogace cu laptele d-tale.
porto cala Apfelsine, Goldapfel.
AI. 7! 1 687 : numal camelia ci ñor! de portocall. Ispir. Juc. 56, 58.
portocaliu goldfarben.
AL T.%i: cu . . beniç portocaliu.
pruzgiuc Zeug aus Prussa oder Brussa.
pnsulä Kompafs.
Kon. P, 279 : se face pusulä cärmä in furtuni de ispitire.
pu^chiu Teufelskerl = puçt
Al, T. 37 niçte puçchï apelpisip. C. lit. 17, 256: Puçchea pe
limbä-^.
rachieri^ä Branntweinhândlerin.
Cron. 2, 225 : o fata a uneï rachierife. Fehlt bei Seh.
rachia Schnaps.
Cron^ 3, 414: rachiul a lorû mal totû. Isp. B. 373 : un butoiû de
rachiii.
raft stummer Diener kann auch = raft Geschirr sein, da pers.
railt auch Gestell bedeutet ; Markus 4, 2 1 = xXívr¡.
raftä Anteil, Teilzahlung wohl pers. raftah dass.
rahtivan Geschirraufseher, auch Figenn. A. B. 14. £b. 51 : Radivan.
Cron. 3, 124: pre Jordaki Rahtivanü, ci pre Vinsija, ci i -au
inchisû în cetate. Eb. 130. Uebersetzt Mag. ist. 5, 54: cäme-
rasin de rafturl.
392 W. RUDOW,
rah agi u Verkäufer des rahat. C. lü, 20, 557.
Rev. n. 4, 22% \ povestean minuni . . despre repedea înaintare a
rahagiilor, brutarilor, chingiilor. Fehlt b. Seh.
rahat Ruhe, jetzt = Zuckerwerk.
AI, T, 1774: mastakino =: rahat. Farn. 19, 295 limonada
rece . . . rsdiat bun.
rahatlicum Zuckerwerk.
ÂL Pr, 298 : cu o cutie de rahatlicum çî cu o tabla de pahere
de apa.
raía Schutzuntertan.
Mag. ist. 3, 8 ; 4, 358. Cron. 3, 48. Bol. P. 2 , 144 : pe bunele
raíale imposite voiu pune.
Ramadan Eigenname, vgl. d. folg.
Cron. 3, 5 1 : Ramadanû Postelnicul ti sfótuia.
ramazan Fastenmonat der Mohammedaner.
Mag. ist. 5, 281 : cä se appropiä Ramazanulü.
Auch noch '^. i'. 3, 155 : postul Ramazanulul.
ras tic Gallapfel, Spiefsglanz, auch ristic.
Ghica Scr. 66 : gogoçîle de ristic ci plasturi negri cu care §1
imbina sprincenile.
ray Schutzbezirk, Rayon (der Festung), ar. ra*^, was beschützt wird,
Weideland.
Ghica Scr, IV: Mal tot malul stâng al Dunarel, pe o depâr-
tare de mal multe kilometri de rîu era Ray al fortarefelor.
razachie grofse weifse Trauben.
Ghica conv, ec. 593 : struguri tämäioci ci razachie. Zu razachie
noch QoCpxri 9 Kind , a. O. Lieder a. d. häuslichen . . . Leben
13» I2flf.
Razaki Eigenn.
Cron. 3,268: il 4îcea Abdu -Razaki. Zu Razachie?
Eher wohl Mache Razachescu, Eigenn. Carag. T, 266.
rebiul e val vierter Monat der Araber. C. lit. 21, 580.
rechiptar eig. Steigbügelhalter, pers. rekiâbdâr dass.
Cron. 2, 132: Musaipil Impëratulul, Silihtar Aga, Ciohdar Aga,
ci Rekiptar Aga. Fehlt b. Seh. Hierher vieil, auch regept,
das Seh. zu regeal zieht
refenea Beisteuer, bes. zur Zeche.
Mag. ist. 1 , 36 1 : vin il da impufit , d trimitea cu urcloarele
in tergû Antonie vodä ... eu banl refenea , de cumpera vin.
Gaster y lit. pop. 162: cä m'aû pus la refenea.
regea Bitte.
Cron. 3, 247 : face rägea = bitten.
regeal hoher Würdenträger.
Ghica Scr. VIII pe la tóate regélele.
Con. Neg. 2. i^i: nu va da Vizirulul ^i celorlal^l râgiale
marele sume.
NKÜB BELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 393
regea-paça wohl = regeal-paça.
Mag, ist. 4, 100: vrënd un Regea-paça se intre tn Ardevi.
Fehlt bei Seh.
reht = raft Geschirr.
Kon. 29 1 : rehturi.
rehagiu. Farn. 22, 240 = rahagiu.
reis -efendi Minister des Auswärtigen.
Ghica Scr. XI : eraû tractate mal tot dea - una la f^i^grad de
reis-efendile Porjiï.
reis afendi. Mag, ist. 5, 168: raíz efendi Cron, 3, 268.
reiz efende. Mag. ist. 2, 228.
rekiab caimacam. s. richlab und caimacam.
Cron, 3, 100; 152: la Care -Mustafa Pa^ Räkiabu caimacamul.
Fehlt bei Seh.
renghiu Streich, Possen.
Ghica Scr. IX. n'a apucat sä af le de renghiul jucat amiculul seü.
revac = ravac Timpul 1 5, «r. 65 : lasä me sä beau revac.
rêvent Rabarber.
Cr. I, 406: mätasä se face, imbir, scórra dulce, piper, revent,
rezalet Schandthat, ar. reiâlet Niedertracht
An. ac. 2, 10, 2, 444: fäcurä mari rezaleturi, eb. 448.
riala-beg Admirai. Osman, ebenso, von ital. reale und beg.
Ghica Scr. 381 : Tahiri-Bahri va^l, comandat de Riala-Beg.
rigen (g hart gesprochen), eine Steuer.
Cron. 3 , 466 : cea legiuita ^VD^gem Rigen ci Rochearígen.
Letzteres ist offenbar = recheapighen Uricariul 6, 131, indem
mss. und lat p verwechselt wurde. Das erste rigen könnte ar.
raâjah, sein, das Brauch bedeutet, daher Steuer, s. adet u.a.
Die Entstellung ist nicht ärger als ^n^ig(h)en aus geaizea.
rinde a Hobel.
Clit. 17, 149: rindeaoa nu fu de loc tntrebuin^tä; a da la
rindea (Verse) feilen, Farn, 21, 556. Ghica conv, ec. 106.
ríndese hobeln, Ghica c. econ. 64.
Rabas Eigenn. A.B.ijo: Pers. rû Gesicht und bâz Spieler =
Schauspieler ?
rnbiea Rupie.
Cron, 3, 367 : De nu le dal rubiaoa.
rufe Wäsche osm. ruba dass.? Doch ist dies selbst roman, robe,
wenigstens Fremdwort,
rnfetaç Zunftglied, Arhrva /ap 2, 592.
Rnmele Rumelien, osm. rum - ìli Land der Griechen.
Mag. ist, I, 230: de la Rumele sä vie.
Rum el i sarascher Statthalter in Rumelien
Cron, 3, 36 1 : vine Mehmetû - Paca, Rumeli Saraskerü.
Rnmeli- Valesi gleich dem vor.
Cron. 3, 362 : cate au pa^tü Rumeli - Valesi. Eb. 265.
Ramele ff fehlen bei Seh.
riefet Bestechung. Cron. 3, 206.
394 w. RUDOW,
saburä Ballast
Moniiortul universal Iti, i, 6: decerta mereu sacii cu savura.
saca Wassergefafs, Wasserwagen. Nicht von ar. saqqâ, das Wasser-
träger heifst, (daher sacaba^) sondern von siqâ Schlauch,
Gefafs.
Cron. 3, 264. 2, 326 : se le care apa cu sacalale. Isp, B, 140:
gâlgâia sângele ca dintr'o saca. Fam, 21, 429: särind unii
pe caí, al^ü pe sácale.
saca Wasserträger, vieil. Eigenname.
An, ac, 2, IO, 2,438: tntre care era ci un Saca, om betrân.
sac abac Haupt der Wasserträger.
Cr on, 3, 323 : sacaba^, apoî v. Ârmaçu.
sa e agi u Wasserträger.
Fund. 70: argatul se iacu sacagil cur(il. Rev, n. i, 350: cai
sacagiu (wassertragend). Fontana Bland, 1889, 30,7: sacajin.
sacâluç Böller.
Gaz, Tr, 1893 Nr. 6: bubuituri de säcäluce.
Sachirof Eigenn. A, B, 133. Vieil, arab. sikkir Trunkenbold (vgl
Becri) mit slaw. Endung,
sachiz Mastix. Odob, i, 84. AI, T. 90, 30: dramuri sachîz.
sacsie Blumentopf.
Foata ilustr, i, 279 : Sacsia din care vrem se depärtam ilmele.
salcol (soll wohl heifsen sälcol) = solcul.
Cron, 3, 134: Colcégû-Beï, care era Salcol AgasL Fehlt b. ScL
Sa da cat Gerechtigkeit
Cron, 3, 431. Ebd. 355 : sadîcat
sadea echt, einfach.
Al, 7". 614: Çi'ml Stan sadea.
Saegiu Stallmeister. Eigenn. A, B, 45.
safa Heil, mit ghioldum: Willkommen!
AL Pr, 105 : In vremea Turdlor ei purta cealmale ci fâcea
temenale dîcênd hojghloldum, safaghloldum.
säftea Geschenk. AI, T, 1379 : îmi dai voie se fac sëftea? Car, T, 16.
Al, T, 393 : n'am urechî de saftian.
säftian Safñan.
sagnasie ^ sahniç.
Ghica Scr, 494 : tin^i ci paratinzi, sagnasie.
Sahaidac Eigenn. vgl. Cr. i, 277 Sahaida^ki, Kosakenhatman«
Cron, 3, 161: s'aû împreunatû eu Jamanû Sâhaidacû. Gehört
hierzu etwa saîdacar Sattel ? S. Gliac U sadelcä , mit dem es
sich nicht gut vereinigen läfst
s ah an Kupferbecken zum Backen«
AI. T. 432 : tingirï, castroane ci sahane. Odob, i, 79, Stâncesca
basme 86.
Zu sahniç = Hof, vgl. lighean und taler. Bolmt, Calet 47: pe
talerulû unu! magari.
NEUB BELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 395
sähat mr. [Stunde, Zeit,] Weigand 8, s. sate,
s ai g iti = saegiu. Pers. sâjeh ist indisch schaya.
Mag, ist. 4, 151: la casa anuí Saigiû, anume Fotaki.
saingi-baça Oberer der saegii.
Cran. 3, 233: 1-aü surgunitû, ^ pe Saingi-baça. Fehlt bei Seh.
saip Freund.
Mag. ist. 5, 140: trimis' au Imperatultt pre un Hadäm-Saip.
Nicht gleich musaip, sondern ar. sâhib. dass.
sal ah or jetzt Tagelöhner überhaupt.
Cron. 3, 122 : Alees. Pr. 302.
sal ah o r-e fendi Aufseher der vor.
Cron. 3, 440: au venitü un Salahor - Efendi. Fehlt bei Seh.
salak Figenn. A. B. 147, osm. männliches Glied, sulac, das Schaine-
anu anfahrt, kennt keiner von allen Rumänen, die ich danach
gefragt
salamaic = selamltc. Vieil, verschrieben. Russ. a ist dem X sehr
ähnlich. Cr. 3, 225.
Salamandec Eigenn. A. B. 37» gleich salâm 'alek (eig. s. indek).
sal amura Salzlake. Wohl unmittelbar aus dem Griech.
Ispir. Juc. 73: sunt intärite de saramura. AI. Pr. 302. Mar.
Desc. 94.
sale am Akazie.
Can. Neg. i> 71 : gradina englezeascä cu vre- o çése salcäml
stabL
Salmandicol Sohn des Salamandec. Eigenn. A. B. 133.
saltea Decke.
Cran. 3, 286. Al. T. 500: purtând geamandanurl, cutil ci caltele.
Odob. M. C, 18. a pune sub saltea beiseite legen, unbefolgt
lassen.
samaniu strohgelb.
RtV' »• i> 339- o broca samanie. Fam. 29, 364.
s am at Sattel, osm. semer aus uayfiaQi.
hp. P. 41: samar avea, magar nu era.
sambe chiù Art Schiff, pers. sûmbûk Kahn.
An oc. 2, IO, 2, 385: Armada turceascä era de 5 Gallone i
5 sambekia 8 caravele.
Sampson Stadt in Kleinasien, daher die SacsongiL
Cron. 3, 236: ca sé 1 surgunescä la Sampsonkalisi.
samsar Wechsler.
Conv. Ut. 22y 585: in chiliu^ lui de samsar.
samun Wûstensturm, ar. samùm dass.
Jac, Neg. Poes. 131: Pämentul cum incinge selbatecul Samun.
samur Zobel (Pelz).
Cron. 3, 207. Ghica Scr. 282: Ji-oiû face o malotea cu sa-
murai cat palma.
Samur caç Eigenn. A. B, 102.
I
396 W. RUDOW,
Samurianu Eigenii. A, B. 22.
sanche als ob.
AI. 71 118 se încercaû a face sanche ... o revolu(ie.
sangeac Banner (des Fürsten).
Mag. 2, 47. Insbesondere das heilige Banner des Profeten.
Col. luì Traían 7, 497: sa scoa^ niimai decit sangeac -çerif
Cron. 3, 260: sco^endü ci Singlacul Impérâtesc. Al. P.p. 139.
Daher Bezirk:
Mag. ist. 4, 76. Bulini. Cälit. 122: ce ^n de sangiacnlu Tri-
calil.
sapä Hüfte (des Pferdes).
AI. P. p. 106: de ci '1 face lat pe sapä.
sapunese einseifen.
Bihl. pop. 1 5» 3 : Scoate vinal c'o troacä de sapunit.
saraiu Schlofs, Harem.
Cron. 3, 1 1 : hi saraiele Imperätesci se *\ turcescä.
s arma Klofs.
Ghica Scr. 76: bucatami, care nimerìa forte bine sannalde.
Bogdan prov. 197: 7 oale cu sarmale.
särmälu^ Klöfschen.
Farn. 19, 594: särmälu^e cu iaurt
satara-belea Rev. n. 4, 237. S. satara, Scheineanü.
sate mr. = Stunde, ar. sâ'at, osm. sahat Uhr, Stunde.
Nädejdty Istoria limbi f/ lit. rom. no: dupa jumitate di sate,
sa tir Läufer.
Cron, 3, 307: ci din-apoïa acestora, stau Satiri!.
satirbaç, Haupt der vor.
Cron. 3, 306: dupe acestiea stau Paidl cu satîrbaçu. Ebd. 302.
s a tir Hackmesser.
Isp. B, 202: el se arunca cu satîrul.
s at ur giù Messerträger, eine Truppe.
Mag. ist. 4, 15: Patru Paci, Saturgi-Muhamed, Haider, Husein
ci Mustafa.
sbenghiu = benghiu, auch Spielausdruck.
Ispir. Juc. 84: Jocul in Sbenghiu. Ghica Scr. 66.
scarlat Eigenn. Scharlach (Farbe).
Mag. ist. I, 193: ^\ pe Scarlat Cämpineanu Aga. 2 Zeilen
weiter mufs es übrigens hotarul statt hotul heissen.
scarlatoglu (Sohn Scharlachs) Eigenn.
Cron. 3» 9 1 : era dragomanû Alecsandru Scarlatoglu.
s chela Hafen.
GMca Scr. 512: capanlüi au täiat nartul grâului la schelele
Dunäril.
schimniag *» schemni-aga.
Mag. ist. I, 288: era ^ì schimniag cu dënsul.
Ebd. 297 : au trimisu schimni-Aga. Cron. 3, 92.
NSUB BELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 397
schimni-agasi = d. vor.
Cran, 3, 205: dupe ce au venitû Skimni-Âgasi.
schingîuesc quälen, schinden, schingiu schingîuirea. Con. Neg, i.
XIV. Mag, ist 2, 313. AL P.p, 259: ci më ïe la schingiuit.
scrum Asche, von Krume, zerkrümeln?
Gosier^ liL pop. 536: Postav roç sâ-1 arzi, sä-1 fad scrum.
Isp, B. 355: friptura se föcuse scrum.
seebec ein Tanz (in Kleinasien), osm. sebek Ordnung.
Arh. Ja^ 4» 67 : mul^imea a jucat hora, sirto, ciobana, bul-
garca ci seebek.
sefa = safa. An. ac. 2, 10, 2, 421: pentru sefaoa mea zu meinem
Besten,
safa et Plänkelei, Neckerei, ar. sefâhet Mutwille.
An. ac. 2, IG, 2, 367 : Crive^ul îçi deschise sefaeturile.
safer, osman. ebenso, der 2. Monat, daher auch Krieg.
Cr on. 3, 176: S'aû scrisû acestü hogetû la mijlocul lu[mi]niï
loi Sefer la anul 1142. MarturI Sefer-Cazi Mtrza.
safer- caz i Kriegsrichter, s. cadiu und das vor.
seftealic = säftea, dem líe angehängt ist. Fehlt bei Seh.
AI. T. 26: nu vroip se 'mi faceti seftenlichi (jüdisch),
sefterea Erdrauch (Gewächs).
Odob. 3, 173: apoi lobodä ... ci sefterea.
saher liu Stadtbewohner, osm. çeherlî.
Columna lui Traian 7, 497: vëzênd seherliii ci comercian^i.
seimen eine Truppe.
Mog^ ist. 5, 5 1 : Seimenil sunt Stipendiarl pedestrL
4, II 7 : silmenl, wofür siimer bei Seh. verdruckt, ebenso unter
langävie iilan qavi, nach Cihac.
Mag. ist. 2,41: Seimenñ saü segbanil.
seimen esc den vor. gehörig.
Mag. ist. 4, 337 : vom da acele lefï seimensci. Fehlt bei Seh.
seiz Reitknecht
AI. Pr. 417: Aahy seizul ce-ï îngrijesce. Con. Neg. i, 277.
selam Heil, Seligkeit
AI. TV. 365: a bea cafe pe ceea lume In sala de selam.
selamet Heil.
Cron. 3, 432: la selametû n'a eçi. S. silemet.
salami! c Männergemach.
A2. Pr. 281: producea o atmosfera de fum vrednicä de sala
selamlîculnl a unul pa^
seleaf Waffengurt
AI. P.p. 258. Bol. P. I, 355 : siléf, Ghica Scr. 415 sileac u.s. w.
saleahtar Waffenträger.
Cron. 3, 240: 4ieû se fi fostû sâlihtarul impêrâtesc.
seleam-agasi «= seleam-aga.
Cron. 3» 331 : au trämisü pe alû sëû Seleam- Agasi (nicht Aga)
Cron. 2, 148.
398 w. RUDOW,
seleam-ahsesâ. An ac. 2, 10, 2, 462 (dafür sabam 474 verdruckt)
der von den Osmanen festgesetzte Preis der Lebensmittel.
selemie kostbarer Stoff =: selimie.
BoL P. I, 234: cu dalga de selemie.
s endue An. ac. 2, 10, 2, 448 = sunduc.
Serali Geamisl Kirche des Seraj.
BoUnt, Calti. 161 : Serali Geamisi, ce formeazä o cruce latina.
serascher Heerführer, Höchstbefehligender.
Mag. ist 2, 173. Cron. 3, 436: Saraschierlul.
serascherlie Würde des vor.
Cron. 3, 162 : Imperafiea au schimbatü Saraskerltcul. Cran. 2, 272.
Fehlt bei Seh.
serascher-paça wie serascher.
Mag. 4, 161 : Serascher-Paça gräbind mal nainte. Fehlt bei Seh.
S er dar Heerführer, bes. der Reiterei, Bojarentitel.
Mag. ist I, 361. Con. Neg. i, 72: cere pe fiicä-sa un Postelnic,
pe dînsa fata de serdar. Ghica Scr. 121, 37 u. s. w.
serdar-aga osm. Titel.
Cron. 3, 438 : la casa unni Särdariü-Aga turcû. Fehlt bei Seh.
Seideighecìti Name des Sultans. Wohl wie Serdenghefti ge-
bildet, wenn nicht gar daraus verschrieben. Kyrill. iV^ (i) fast
wie H (n). Auch serdencenti An. ac. 2, 10, 2, 381 scheint nur
verschrieben für serdenghensti, 380.
Mag. 5, 134: au zisü eä elu nu se numesee împeratu, d Sei-
deighecìti. Fehlt bei Seh.
s er hat Gebiet.
Cron. 3, 186. Ghica Scr. Vf auch 512: le -au murit vitele tot
cärand la zaherele pe la serhaturl.
s erbati i Grenztruppen.
Mg. 2, 167: Paca Slaerhatlïilor scheint dafür verdruckt oder
versehrieben.
sërmaclu Treiber, von sîrmâ Peitsche.
Cron. 3, 323: dupS dênsiï, trômbifaçiï Domnescì ci sërmadul
povodnieilorû (nicht novod. wieder slaw, p als n gelesen). Fehlt
bei Seh.
serta- ferta durcheinander. Nicht von pers. sert stark, sondern von
pers. ser ta ser hin und her. Das zweite ta ist dazu gereimt
Ungar, szerteszét von einem Ende zum andern.
sevda ar. Sehnsucht, Neigung.
Odoò. I, 278: luând sevda ea se vaza.
sevghiliu Geliebter, osm. sewgülí.
An. ac. 2, IG, 2, 375: sevghiliu lui Abaza Paca,
sicret An. ac. 2, 10, 2, 441 = sielet. 448: tun sieret
si e tir Sehimpfwort, jetzt: Nasenrümpfen. Nicht das blofse sik (männ-
liches Glied), sondern sikdir = es ist das m. Glied, oder besser:
lafs (dich von mir) beschlafen.
NEUE BELEGS ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 399
Qmv. üL 22, 594: la care contesele mele se uitau cu un fel
de sictir foarte pu^in onorabil.
sidef Perle.
Ispir. /uc. 28: copiìi se jucau cu nasturì de sidef. Fam. 22, 469.
Sidirescu Eigenn. A. B. 133. Vieil, von sicdir, s. sictir.
sil ah dar- a ga OberhofmarschalL
Carra 23: On nomme pour cette fonction (d'installer le Prince
sur le trône) le Sylhadar Âga. Fehlt bei Seh. (doch S. agasi),
silictar Waffenträger s» seleahtar.
BolinU CàtiL 47: silictarulû pa§il, trase cu pistolul.
Silistra-valesi ^=^ Rumeli-valesi.
Croru 3, 435: Arzul s'aû datù la Silistra-valesi.
simcir = cimcir Buchsbaum.
Archiva rom. 2, 248: linguii de simcir.
simigiu Semmelhändler.
Ghi'ca Scr. 676 : simìgil ci bragagil cu tablalele §i panerete lor.
simit Semmel.
Gas/er^ liU pop, 153: covrigi, simili încarcând. AL T. 135.
sinet Schuldschein.
Cran. 3, 210. i4/. 71 1018: a trecut de mult vadeava sinetuluï.
singeap Eichhörnchen (fell).
Ghíca Ser, : o scurteica imblanitä cu pacea de samür singeap
saü cacom. S. tulum.
sinie groíse Schüssel, Becken.
C. Iti, 16, 193: cei cu siniile de lemn le insoteçte. Truba-
dur 26. Davon vielleicht Sinescu, Eigenn. A. B. 1 3.
sipet Koffer.
Con, Neg, 2, 209: de sunt la locul lor ladina, portofoliui §i si-
petde.
Sipetar Koffeimacher, s. tinichegiu.
sirma Golddraht
Cr on, 3, 320. Al. P.p. 107: biciû de sirmä el scotea.
sîrmaciu = sermaciu.
Cron, 3, 316: eu sîrmaclul povodnicilorû, trecû pe d' inaintea
DomnuluL
strmali mit Golddraht gestickt
Bol. P. I, 235: si 'ntr'o mie cocjï se lasa p'al eï sîrmali elea
sivda mr. = sevda.
C. la. 17, 37: Sivdaile nu le trecuçL
soba Ofen.
Fund. 27 : ci '1 puse pe soba. Ghtca Ser. XXIV la gura sobei.
socac mr. noch üblich. (Gasse).
Botínt, Cìitit, 185: cum si chiama aista socac?
sofa Ruhebett, Sofa.
Mag. ist. I, 136. Con. Neg. i, 78: läsata pe o sofa, cu capul
rezëmat pe umerul unui (rumos tënër.
1
400 W. RUDOW,
So fi al iu (der aus Sofìa), Ëigenn.
Mag, I, 132: Necula Soñaliu ce a fostû ducer,
so fra Efstísch.
Cron. 3, 439: sofra turcésca poleita cu aurù.
sofragi Tischdecker Kellner.
AL T, 482: nu's sofragiu.
ofragìrie Speisesaal.
AI. T. 1006: cine chiue in sofragirie? Ghüa Scr. 494.
soft a BoL Stef, 91: tmbrâcându-i în vestminte de matase, Sof^ de
unde 'ci ea numirea Sofia,
Das Wort hat selbstverständlich mit sof (s. zof) nichts zu thun,
sondern ist pers. sô^itah, türk. sôftah Gelehrter. Bol. verwech-
selt es mit sofì.
Rev. n. 3, 29: Bâe(ii se iau adesea cu deasila pârin^ilor de
soflale.
soiu Art
BibL pop. 28, 2 : nu era nici soiul vre-un soiu deosebit
Con. Neg. 2, 207: sa-ï dea alt soiu de vin.
solac Trabant, vrlt. Doch noch
M. P. p, 148: mal era însâ ci alte cuce mai mìci pentru So-
lakL Rev. n. 3, 20.
Solac o glu Sohn des vor. Eigenn. A. B. 10.
Solacoplu eb. 181 verdruckt.
Solacu £iqenn. A. B. 134.
soltar = cîoltar, bei Neculcea, der öfter s statt ç schreibt
Cron. 2, 190: cu soltare, totû strma, la cal. Fehlt bei Sek
sopä Knüttel, übrigens nicht echt türkisch.
AI. T. 1332: ce te-a§I mesura eu cu sopa.
sor gui Lieferant, osman. surgi.
Carra m : un Grec très riche Sorgui de la Cour, c'est-à-dire,
pourvoyeur de boeufs et de moutons. 119: Sorgui Scarlatos.
sovariu ELavafs, mr. Trih. 9, 862. Pers. sûwâr Reiter. Dazu
sifar bei Hasdeu, Et. m. 10 10, als Betrüger erklärt, schwerlich
richtig.
spahi líe Stand, Besitz des Spahi, Ghica cono, econ 202.
spahiu Reiter, (spahia Grundbesitzer, Grozescu, Poesii 90, Pov*
ard. 2, 48; Farn. 25, 577: spahie, Gazeta poporului 5» 3» 6:
spaiu).
Cron. 3, 137: arätau Spahil cä ie suntü de trebä (nicht traba)
lorû. Mag. ist. i, 231.
Spahiiî-oglani Leibwache des Sultans.
Cron. I, 410: Den Eniceri se alegû mal de frunte Spazili-
oglanl (wieder slawisches h = X). Fehlt bei Seh.
spahilar-agasi Führer der spahii.
Cron. 3, 304, 305: Spahilarü Ágasi îndatâ au imbracata pe
Domnul.
NSUS BELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 4OI
Stambuliu Eigenn. A, B. 20,
stabe( Spanischweifs.
Ghtca conv. econ, 262: vin o^e^t dres cu stube^
subaça Schultheifs, mr. noch üblich.
BoHnt. CàtìèL 1 34 : Locuitoril au un subaçû turc numaî cu nu-
mele. Mag. ist. 4, 108 subaçil.
sácala = cucada, C. ht. io, 377.
su (e) m an Rock, slaw.
Al. P. p. 330: Ungurean cu suman scurt
sufra = sofra, mr. Weigand 17.
sufragiu.
Carag. T. 22: vom ave un sufragiu universal (Wortspiel zwischen
Stimmrecht und Koch, s. sofragiu). I'am. 26, 397.
suhariu Art Zwieback.
Cht. ly, 73: Dupä ceapä ci suhariul cel uscat, imi veni o
sete grozavä.
SDÌtar Possenreisser, Gefolgsmann. S. chiocec.
solac wohl von sulä und so ins Osm. übergegangen.
SU lim an Schminke, eig. Quecksilbersalbe.
Qm. lit. 22 ^ 263: cu sulimanul era mai damicâ decät fiicä-sa.
sali men ese schminken.
Fund. 176: sunt alba sulemenitä.
Bñl. pop. 15, 4: pivni^ aça frumos sulemenitä. 32, 3: sule-
menite. Uebertragen Cr on. 2, 270: numal pace suliminatä.
Tríb. 6, Nr. 77.
sultan Herrsche.
Cm. Neg. 2, 140: slujbe ... ci meritul seu hotarirë pre sulta-
nul Ahmet
Sultan(ic)ä Eigenn.
AI. P.p. 344: Sultánico fa.
sultan-chehaesi der Hofmeister des Sultans, s. chehaea.
Cron. 3, 239: au alesû Sultan-Kehaesi. Fehlt bei Seh.
sun duc Koffer.
M. T. 658: din Sandu me face Sänduc.
suret Abschrift
Crm. 3, 288 çuret, verdruckt für suret?
surghium das folg. Odo\i. i, 276.
surghlun verbannt, (moldauisch).
Ghka Scr. V: sä-'l trimita surghiun la £ski Zagra.
surguciu Federbusch.
Mag. ist. I, 234. AI. P. 3, 45: Sultanul cu surguclul luì Soli-
man In frunte. Surgiucuri, C. lit. 16, 196.
surgun sas surghlun« ' /
Crm. 3, 53; sê'lfi faca surgunû.
surgunese verbannen.
Cron. 3, 236: ca sei surguneseä, 29: l'aû surgunitü Imperä«
)iea. AI, T. 1339: teama de-a fi surguni^i pe la monästirl.
Zdtschr. L rom. Phil. XIX. 27
I
i
402 W. RUDOW,
sur gn ni e Verbannung.
Cran. 3, 21 1: au çedutû çépte ani mazilû ci în sorgunie.
surgunlîc = <L vor.
Cron, 3, 203: la care surgunlîcû aO ^ec^utû duoi anL £bd. 212.
surla Flöte. C. lit. 16, 193.
Cron. 3, 323. Mag. ist. i, 359. Fund. 72: oçtile datera în
tempene ci în surle.
s urlar Flötenbläser.
Mag. ist. 4, 316: Si-Ï déde pasia surlarì.
surlaç dass.
Fam. 22y 428: surlaçii resunau.
surugiu Postkutscher.
Cm. Neg. I, 307 : surugiii s'au uitat lung la mine,
surugiesc kutscherhaft Fäntäna Bland, i, 24, 8.
susam Sesam.
Caragiak note p sch. 122: covrig eu susam.
Susan dass.? Eigenn. A. B. 202.
sutlaci Milchspeise, osm. sûtligeh. S. muhalebL
çaaban ar. sa'abân, der achte Monat Vrlt
Cron. 3, 170: 1141, tn 26 de zile a lunel ^banO. An. oc.
2, IO, 2, 419: în luna lui Caban,
cacai Schakal. Vgl. ceacal.
Al. Fr. 371: lätratul unul facaL
çah König.
Mag. ist. 4, 113: lar împeratul, adecä ^hul. S. ulema.
Cron. 3, 69.
çaiag = çaiac.
Fam. 23, 25: Preo^, maice în çaiag.
caica Donauschiíf.
Mag. ist. 2, 206. Ghica Ser. 302 : s'a pus într'o caica sa treaca
la Nicopoli. Das Wort ist schwerlich aus caie entstanden, eher
= poln. czajka Wachtschiff auf der Donau, Kiebiz, czaiam
lauem, aufpassen, mit der Endung ka.
cai car Schifier. C. lit. 26, 1007.
Con. Neg. i, 27. Auch Eigenn« A. B. 3. Çiaicariu ebd 44.
Cairn £igenn. A. B. 199 jüdisch oder: zaim?
çair Dichter, ar. Sâ'ir. Ungebr.
Bol. F. I, 290. Frmnuse(e fiigetoare ce incanta pe ^.
ç aita Art Zeug, Rev.n. i, 29 für caia?
cal Tuch, Schal.
Cron. 3, 345: Unuïa îï lúa çalul. Ghica Ser. 34: încarcate
cu tot felul de darurl: ^luri
calvari weite Beinkleider.
Al. P. p. 105: cu calvari de cìorca lata.
çalvaragiu Verfertiger der vor. Danach eine Strafse in Biiku-
rescht benannt, A. B. 221.
NEUS BELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 4Û3
carnata Lärm. Ist natürlich portugiesisch chamada, dass., franz.,
engl, chamade Trommelschlag vor der Uebergabe.
çandrama Vorhalle, Hütte, Bude.
Ghica Scr. 3 1 : la fíe-care poartä era cate o çandrama. Rev» n,
2, II 6 : cändrämälele.
çandra-mandra (beim) Teufel. AL T. 506: când o câu^î . . . unde-
ogaseçtl? la çandra mandra . . . cea care vinde rochil. Âus d.
vor. mit Einmischung vo fiavôçai
çapca Schapka, Kopfbedeckung.
Ghtca Scr. 678: çî a seos ^pcâ. Vom poln. czapka, s. çaica.
farampâu Schranke, über ungar. sorompó von Schranke.
cart Ordnung. Gewöhnlich: cu ^rt «= in Ordnung.
Fund. 64: tote sunt cu ^rtul lor.
9a (r) vana kostbares Gewand
Ma. ut. 244: cu „^vanale si chibinice". Odoò. i» 73: Imbra-
cati în çavanale.
çatrange, în — gewürfelt (schachbrettartig).
Odoò. 1, 133: matostaturi în çatrange.
çatra 2^1t, altpers. Sôithra, altindisch Kâetra, Wohnort
Alecs. Fr. 36: Fiesce care figan are ^tra lui.
çalrar Bojarenrang.
Ghtca Scr. XIV : între care se prenumeraû . . . ^trari.
Çançi wohl von ceauç, Eigenn.
Mag. ùt. 5, 27: altû Viziriû, anume Siausiû.
çiau^-paça = ceauç paca, s. ceauç, oder Eigenn.
McLg. isL 4, 341: împreunându-se si eu Siiausï-pasia. Fehlt
bei Seh.
Çecheroglan (Zuckersohn) Eigenn.
Mag, isí. ^, g^: fiindû si Patriarchulii Dionisie Siecheroglanulfi.
çef ■= çeh.
BoL F. I, 169: un BeiÛ saû un Paca, un ^f, un Spahiû.
?eh Sdieich.
Boi. F. I, 344: un çeh mare le vorbi. Çeik AI. F. p. i, 39.
§eic Mag. ùt. 4, 90, Bolint. Fo. i, 169, auch çeic-islam ebd. 335 ist
westeuropäisch.
Çeica mare Ortsname (= ^ca? Scheint nicht so).
Mag. ist. 2, 172: de acolo la Selea mare.
çeih = çeh. Kan. E. 29.
Emin F. 254: Ea Çeihului copila, frumoasâ Malcatun.
Çeitânesc teuflisch, Eigenn.
^^i' 5 ) 94 - ^^^ primesdie Seitânescilorû ce stapâneseû {èra
£bd. 174: Toma Spâtariulû Seitânesculû.
faitanie dasselbe.
?eitan-Ogla Teufelssohn, s. oglu. Odob. i, 124, Col. Traían 7, 489.
Mag. ist I, 380: Acestû om poreclitu de Turcì Seitan-Oglu
(fiai draculul) se numia Mihaiû Cantacuzino.
27*
i
404 w. Rudow,
çemblic An. ac. 2, lo, 2, 378, d. folg.
çënîc = fenile.
Cron, 3, 262: au facutû mare çânecO în J'arigradû. £bd 304:
facêndu-se ci çanlîcu de bucurie.
ç erb et Erfrischung, Getränk.
Cron. 3, 242. DoruI 2^y. cerênd la campanil, çerbet ci dulœata.
çeretlîc = çiretlîc, Cron. 3, 209.
Çerif (ar. edel, Fürst).
Ghùa Ser. 263, An, oc. 2, io, 2, 417: çeric.
Çerim (aus çerif) auch Eigenn. Cron. i, 344.
çerin = çerim Druckfehler?
Cron. 2, 159: Mîrzacil, ce se chiama Cerini.
Çeval ein Monat, ar. éewâl, der io. Monat. Cron. 2, 96: in luna
lui Çeval.
Carra 151: au mois de Scheval de l'an 1 122 ou Novembre 171a
Odoh. I, 311.
çic Stockdegen, sonst çiç, so Farn. 30, 236.
Carag. T. 30: mitocanul scosese çicul delà bastón,
çieac = sâiac
Bogdan pov. 247 : de çieac cafeniu.
Çifota?
Cron. 3, 309 : peschimi celû rônduitu, ce se chiama çifota.
Wahrscheinlich zu lesen ci fotä, wie Cron. 2, 102 ci faieç for
çifaeç.
çiret Schnur. Co?w. 1. 25, 674.
Cron. 3, 288: cu çiretû ci ^tuitû. Con. Neg. i, 298. o jiletca
roçie eu çireturi de fir. Al. T. 282.
çireac (si ist wohl nur verdruckt) = çiret 2.
Carag. 7*. 2 1 : de ce serie el, çireacul 1
çiret schlau.
AL P. p. 134: de nu sunte^I vol çirete.
çiretenia =^ çiritenia.
BtbL pop. 7: descopere tâtâne-seu toata çiretenia.
çiretltc List
Emin. P. 263: un isvor de çîretlicuri. C lit. 9, 55: çiridic
Isp. B. 22y. o întoarse Snsâ la çiretlia
çiç s. çic.
çischebab Spiefsbraten in Kleinasien, s. o. chebab u. çiç.
Arh. Ja^i 4, 62: fripturele çiç chebab ci taç chebab.
çishanea = çiçanea (A. Beldiman).
O-«?». 3, 349: Âmêndol eu çishanele, grec!, dar bine îmbraca(î.
£bd. 400. An. ac. 2, 10, 2, 394.
§iû Tatarenfurst oder -fährer. Nicht çerim, vieil. Schiit, €\%. An-
hänger, arab. schi'L
Mag. istj 2, 206: eu vizinul s'aû împreunat, ci fiind ci Caiga
Sultanul, ci tofi Beil tätärecti, ci (otl Çiii.
NET7B BELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 405
^ofran Safran.
i4/. iV. 494: Scie {iganul ce*! çofranul! Dass. ist wohl Çofron,
£igenn. Slav. Pad. q.
çterpelesc = terfelesc.
Bogdan pov. 243 : cum s'o çterpeleasca, a^a ca sä nu i prindä
de veste. Eine weitere Entstellung scheint perpelesc ebd. 242.
çalnar diese, eigentûml. Aussprache für colar oder çunlar. Cron,
2, 49. Ungebräuchl.
tabac Gerber. Ghtca conv. econ, 247 f.
Ghùa Ser, 197: tabacil, cavafiï ci croitoriï vor crede,
ta bacar dass. Eine Strafse in Bukurescht heifst täbäcarilor, ^.^.221.
täbärcesc nehme (in die Arme). Vgl. tärbäcesc hänge auf. (?)
Reo. n, 4, 98: Mihai täbärcia pe Sinzieana 'n bra^e.
tabäcäreasä ein Spiel, C. Hi. 15, 457.
tabacarie Gerberei.
GhtcaScr. 2^^: au putut vedea lucrar! de dulgherie, de cure-
lärie, de cismärie, de tabacarie etc.
tabacese gerbe.
AI. T. 488: La tabaci eine slujeste, pelea i se täbäcesce.
Carag. P. 278: Mi-am täbädt gingíile.
Tabacu Eigenn. Timpul 15 Anfang.
Taban auch Eigenn. A. B. 29.
Akcs. Po. I, 148: N'aç vrea nici sabii de Taban. Er scheint
es also für einen Eigennamen zu halten.
tabi e Schanze, moldauisch erklärt: ba^cä de pamënt, Cron. 2, 408;
vorher umgehrt, steht es als Erklärung.
Cnm. 3, 372. Odob. M. C. t^j'. cätänd a se retrage în susui
rîulni, catre tabia.
tabi et Gewohnheit
Cron. 3, 434. Odoh. M. C. 67: sä le strice tabietul. Al. T.
1248. Ar. tab' gehört aber nicht hierher,
tabin nicht pers., sondern ar. 'ottabi, s. Dozy, Diet détaillé des
noms des vêtements chez les Arabes. Amsi. 1845. S. 438 u.
Engelmann -Dozy, tabi,
tabla Tragbrett
Al. 7. 1338: aduc tablale cu dulce^l.
tabla Stall von osman. tawlah, das aber mit stabulum u. s.w. nichts
zu thun hat Es ist vielmehr verkürzt aus tavllah, eig. etwas
langes, Strick, an dem die Pferde zusammengekoppelt wurden;
weiter im Norden wurde daraus ein Stall.
tabla-baç(a) Rofs.
Ghica Scr. 29: el ci- a fácut intrarea in Buciiresci cu alaiû
domnesc, calare pe Tabla -ba^
tabulhana Musikbande.
Crm. 3, 172. Carra 20 tublecane. Al, P. 3, 45: Vin îm-
preuna avénd tabulhanale.
406 W. RUDOW,
tacâm Gefolge, Ausrüstung, Gedeck, Gesellschaft
Fund. 104: dar pentru mine nu pul un tacâm la masa? Ghica
Scr, 170: tacâm de lâutarl. Art. C. Ut. 17, 68, ce tacâm de
om sunt
ta cl it Art Stoff. Noch bei
Ghica Scr. 504: elegant la haine, incins eu taclit. Rev.n. i, 186,
Conv. lit. 20, 625.
tact Thron, Regierungssitz, Unterpräfektur.
Al. 7*. 45 : £ gräbit s' ajungä la tact
tacrir Verhör, Protokoll, Angabe.
Cr on. 3t 415: cu tacrirul lorû înscrisû. An. ac. 2, 10, 2,401.
taftä auch in Redensarten wie: vindecat taftä ganz geheilt Cre-
angä am.
taftä curat Sevasios^ pov. 210.
tägär^ä. Dasselbe wie tagär(ä ^am. 4, 227 tar^ä) scheint traista,
zunächst aus dem Polnischen (woher unser Tornister).
Btbl. pop. 5, 9 : îçi puse Pipêrus Petru pogacea în traista.
Weitere Entstellung: straija Bibl. p. 9, 5.
t agirci oi grofser Beutel, Ranzen.
Revista crit. lit. i, 78. taghîrcioi de galbini.
tahmen = tahmin.
Cron. 3, 243: facîndû §i tahmenü. Dasselbe soll nach C. liL
21, 592 tacsil sein, das aber aus taxiren verderbt oder ver-
druckt scheint
tahalgiu — talhîçgiu.
Mag. ist. 4, 335: Terzi -Mustafa Aga Tahalgiulü.
tahregiu. Unmöglich = deftergiu, vielmehr osman. tahiirgi =
pers. tahrîrgeé. tahrir (arab.) ist der gebräuchlichste Ausdnick
für Schreiben,
taht Sitz (der Regierung), Rev. n. i, 385. Odob. 1, 282.
taht = tact Vgl. griech. XBxrmv.
Rev. n. I, 385: tahtul suprefecturei.
taifä mr. noch Gesellschan.
C. lit. 17, 40: taifa, frati -tu aduna,
tain Vorrat
Cron. 3, 216. Ghica Scr. 56: avea ci de la bisericâ tain de
malaiû.
Talambaç (Trommler) Pferdename.
Mag. ist. I, 190: imbraca caftan pe calulu sëû de parada
numit Talamba^i, declarändul boer.
talhâçciu Berichterstatter.
Mag. ist. 1,306: trimitendü pre Terzi Mustafa Aga Talhaçciul
Cron. 2, 117: Talhâciu.
talhîç = talhîs, Odob. i, 283.
talica Kutsche, osman. |âlyqah dass.
Bol. P. I, 308: Voiû sä am... talice d'aur.
Wie teleagä, s, Cihac.
NBUE BELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 407
tälpizie Betrag. Von tälpiz, Cron. i, 123.
Mag. ist, 2, 335 : începe se se poarte in meçteçugurî §i in tal-
pizii. Fehlt bei Seh.
laman grade, genau.
Fund. 131: Dar mergênd cu oile, ajunse tarnen acolo,
tamburä Laute. C. ¡ti. 16, 193.
Boi. T. I, 297: tamburä resunä sub mäna noroasä.
tamburagiu Lautenschlâger.
Rtv. n. I, 350: s'a dus... la un tamburagiu.
tandur ist nicht pers. sondern ar. tannûr, dieses aus dem Hebräisch-
Chaldäischen.
tanzimat Verbesserungen (im Staate).
C. lü. IT y 332. Nicht volkstûml. Vgl. nizam.
ta PC an Hochebene (?)
AI. P. p. 168: trage brazda pe tapçan.
taraba (Laden) tisch. Ganz einfach ar. d^abah dass. Vgl. tara-
pana.
Emin P. 236: altu' mparte lumea de pe scändura târâbii.
Fam. 22, 45, Odod. i, 463, Pen. n. 2, 116 und oft Ghica. c.
econ. 594.
tarabagiu Ladner. Fam. 15, 56: mergênd a constata greutatea
pânei la un tarabagiu.
täräbutä Verkleinerungswort des vor.
Ispir. Basme 174: Umblaû eu täräbujele. Fehlt bei Seh.
tara bol us Fes (aus Tripolis). Noch
Ghica Scr. 91: se lega cu un brâû roçu sau cu un tarabolos.
tarabulus dass. Ghica conv. econ. 598.
taraf Gesellschaft, Musikbande.
Cron. 3, 391. Al. TI 79: un taraf de läutäri incepe a suna.
tarapana Mûnz(statt)e.
Ghica Scr, 506: ca sa-ì batä la tarapana.
tarapangiu Mûnzmeister, Pev. n. i, 219: numit tarapangiu.
taraphana-eminisi Mûnzverwalter, Pev, n, i, 317.
tärbacä Gerben, Prügel.
Monitoria unvoersal Hi. i, 75: dete cainii la tärbacä.
tarbäcealä Gerben. S. tabaeese.
Isp. B. 108: Il luarä din noû la tarbäcealä.
tarf Schale.
Fam. 22,415: tarfurile din China. Fehlt b. Scb., doch s. zarf.
tärfälog i) Entwurf, Verzeichnis, 2) Wisch.
i) Con. Neg. 2, 185: dinto' un smoc de tärföloage de moçie
. . . scoase o härtie.
2) C. lit. II, 296: ce i seris in terfelog.
tarhon Kaisersalat.
C. lit, 17, 258: or fì buni cu tarhon ci cu ardei.
tarifa Preisliste ar. ta'rîf. Oder westeurop. A. T. 766: tarifa e
mal scumpä dupa mecjul nop^il.
408 W. RUDOW,
tar sana Zeughaus.
Cron. 3, 274: unde çedea legatû la Tarsana.
Ebd. 444, 446.
tärzäman = terziman. Cr. i, 22.
tas Gefafs.
Bolint. Cälit, 88: se aduce un tas cu vin. Mag, ¿sí. 5, 368;
ta^a ist dagegen ital. tazza,
tasma Band. Sbiera pov. 264.
Con. Neg. i, 324: legat cu o cochetä tasma neagrâ.
taç-chebab (in Kleinasien) Braten zwischen Steinen geröstet, osm.
t⧠Stein. S. çiç chebab.
Taçlic (Steinthal), Ortsname. C. lit. 17, 2^^.
tatar Eilbote.
Cron. 3, 225: sosindû Tätarul la Jaçï.
Tätäranu Eigenn. A. B. 5.
Tätärescu ebd. 43.
Tatarbunar Tatarenquelle, Kogilnik in Bugiag: Tätarii ci ai nostri
li (Jîc Tatarbunar. Cron. i, 24. Dagegen ebd. 70: Cogälnic,
in Bugéc, acésta cetate care se chiama la Tatari, Tatar Bunar.
ta va Piatte.
Ghica Scr. 34: ducea pe tava de argint fiorile,
tavan Zimmerdecke.
Fund. ICI : se inal(â pana când ajunse la tavan.
tavi^a kleine Platte, Tischchen.
Ghica Scr. 5: pecetluesce-1 eu pecetea de pe tâvi^.
t(e)azieh religiöses Schauspiel der Schiiten. Ar. te*az!jeh dass.,
eig. Tröstung, Ungebräuchlich.
C. lit. 16, 192: nimeni nu traente... decät pentru aceste ta-
zyehuri.
teanc Ballen.
AI. P. p. 176: sarä el teancurile.
tearfä Hodizeitsgesellschaft. Rev. n. 3, 467: Terfele nu le ducea
vambätä sarà,
teas = tas.
A/. P. 3, 156: care ciocneau teasurl de alamä.
tecnefes herzschlächtig. In der ersten Silbe pers. teng (s. teanc)
zu erblicken ist allerdings sehr verlockend. Das ar. teng-nefes
aber, das Seh. nebst Vorgängern und Nachfolgern hierauf
baut, giebt es nicht Das Wort ist rein arabisch, aber nicht
teneffus, das Liebesseufzer bedeutet (looi Nacht, 2, 27 u. oft)
sondern <Jejq-ünnefes engbrüstig; im Osm.: die Erde wurde
beklemmt von der Menge der Truppen. Wickershauser 231
und sonst.
te far i c leitet Seh. von ar. teferrüg Vergnügen her. Aber das Wort
bedeutet ja Kostbarkeit, ist also das gleichbedeutende ar. tefâiyq.
teftedar = defterdar.
Mag.isi.2y20'j'. au çëzut între Enicer Aga ci între Teftedarul.
NEUE BELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 4O9
tefterdar s= d. v.
Ebd. 212; carele oare când fiisese Tefterdariü.
tehpergiu scheint (wie tahregiu) von ar. tekebbûrgfî = tekebbûrlt
anmaísend. £s steht neben gierig, muís also eine ähnliche
tadelnswerte Eigenschaft bezeichnen.
tehuealä Betäubung, eine Krankheit.
Mar. Desc. 148: lungoare cu tehuealä. Fehlt bei Seh.
tejghea. Rev, n, 4, 296, Werkstatt, auch teçghea.
Ghüa Scr, 41: croitoril se serviaü 'de forfecile cele mari de
teçghea.
tejghetar Laden- oder Werkfuhrer.
Carag. T. 2: Chiriac, tejghetar, om de incredere al lui Du-
mitrache.
tel i) Draht 2) Schleier.
i) Dumiir, 105: Âçi vrea ca se fìu telulû ce trece lînga casa.
2) Arhiva Ja^i 4, 80: pun pe cap peteala ce se numeçte tel.
telai Makler, Ausrufer.
Al. Pr, 42: telalul însfîr§it eçi.
teläläu Strolch, a îmbla t herumstrolchen.
Con. Neg. 3, 47: apoï ambla teleleu.
telali e Geschäft, Stand des Ausrufers, Maklers. C. HL 11, 84.
teleloaica Âusruferin.
C. lit. 18, 204: guralivä, de n'o intrece... nici o teleloaica.
Teleor, Tel or, Èigenn. A. B. 99. Verkürzt aus d. folg.? Vgl.
Marghiloman.
Teleorman = Deleorman.
Mag. 4, 288, 5, 145. Dumitr. 31: Blestemû caz' asuprä-^I, ah
Teleormane. Ghica Ser. 302.
telpijic Betrug von tälpiz s= tälplzie.
Cr<m. 2, 256: telpijicurile nu le iubia. Fehlt b. Seh.
teltea Woilach, Satteldecke. Osman, téjeltî.
C. HL 17, 108; scosei çeaua de pe cal, träsei calabalicul meu
de sub teltea. Fehlt b. Seh.
tembel dumm.
Isp. B. 22: cel mai mulp eraû nazuroçl ^\ tembeli.
Rev. n. 4, 236.
temen a Verbeugung, Grafs.
Cron. 3, 444. AL T. 142 ca sä face temenele.
terbie Erziehung, An. ac. 2, 10 2, 417.
ter ehe a Triumf. Ar. terebbi, eig. Gröfse, Glanz.
Cnm. 2, 156: amü vecjiutû unû triumñi (terebile). Fehlt b. Seh.
terdjnmanodae Uebersetzeramt in Stambul. C. lit. 17, 333. Selten.
tërëm = tärim.
Bibl. pop, 4, 14: era pe celalalt tërém.
tererem Trällern, Quasseln.
i4/. 7*. 139: ce au tererem de patrioß mari. Xenopol^ Brazi ^():
4 IO W. RUDOW,
ia'l cu tererem, nimm ihn bei der schwachen Seite, fasse ihn
sanft an.
teresescu mr. gefallen, passen. Weigand 12, von terezie.
te re zie Wag(schal)e.
Odoò, 3, 355: Tereziele !çi începdan^ul eel destrâmat
ter far Brautführer.
Bt'Òl. pop, 8, 46: pun la masa pe to^ tër&rii.
têrfarie Hochzeitsbranch. S. teariä. Sevastosy nunia la Ram. 322.
BibLpùp. 8, 4 : ca së-^i invite pe ceea <}i pe „têriarie*^ S. dxL 44.
Ebd. 35.
têrfari^a Brautjungfer.
Ebd. chiama pe socrii, pe têrfari^ în numele. Fehlt b. SdL
terfelesc beschmutzen.
Isp. B. 40: halnele lor sunt murdare ci terfelite.
ter fi chiù Bengel, Gesell. Zum vor.? Besser wie telpiz von refìq,
ar. Genosse.
Fam. 23, 429: neru^ina^i terfìchi limbu^.
t erg iman Uebersetzer.
Crm, I, 68: Panaitachi, Tergimanul cel mare ci vestit
tergiman odasi s. terdjuman odae.
Rev. n. 2, 153: era impiegat la Tergiman OdasL
terhana wohl 1= tarhana.
Rev.n, I1314; eu terhanele de iarbâ ci de ghiulele. VgLblaae
Bohnen.
Teriachiu Trunkenbold, Eigenn. A. B, 2^.
tertel Litze.
Con. Neg, i, 16: broderia carela eu fìr ^\ eu tertel îî acopeii
tot peptul.
tertip Kunstgriff, Finte.
Cr on, 3, 394. Al. T, 114: tertip constitutional.
terziman = tergiman.
Cran. 3, 256: chiamândû pe Terzimannl Por^I de iaû fócutü
terzimanlîcû.
terzimanie Amt das vor.
Cron. 3, 305: vechi prietenl încS din terzimanie.
terzimanlîc dass. s. terziman.
tes lim Uebergabe, a face t übergeben.
Conv. ///. 22t 907: mi au fäcut teslim.
testea i) Bündel, 2) Dutzend.
Conv. Iti, 22^ 321: Genele tale, téstele de boldnrî imï par cä
sunt Seo, nunta la Rom, 2g2, 2) Ebd. 18, 202: jumëtate de
testea de fiin^e omeneçti.
te stem el Kopftuch.
Al. T. 947 : Ean se 'mi mai dreg fîongu de la testemeL Amie
/am. 8, 250.
testemelar Verkäufer oder Verfertiger des vor. Rev.n. 2, 422.
NEUE BELEGE Zu TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 4 II
leccherà Zeugnis, Urkunde.
Cron, 3, 253. Ebd. 413 teskere vieil, nur verdruckt
AI, Pr, 37 1 : ce serie teçkerele pe genunchl.
te^ghea = tejghea, s. d.
te^ghetar Geschäftsführer.
^'^' ^* 3) 34^* împreunâ cü . . . teçghetarul säu. Farn. 21, 230.
tetbir, ar. tedbîr Anordnung.
An. ac, 2, IO, 2, 367: povë^tori le strica tot tetbirul.
tevarih Jahrbuch, Mehrzahl des ar. taarî^.
Nur Odob, i, 3 12 f.: scriitoril tevarihurilor sau analelor turcesci.
tibiçir Kreide. Nicht ar., was £. Dozy hätte wissen oder bemerken
können^ sondern pers. tebaéîr Bambuszucker, eig. Rindenmilch.
Carag. T, zjz: le insemnam ci cu tibiçir pe pervazul u^i.
Ispt'r. Juc. 28: tibiçir (creta). Fam. 28, 35.
ti chi e ELaube, auch (gemein) chitie. Alecs. T. 23.
Mag. ist. 5, 365: cäclula care o punû de asupra unei tichii
rosñ.
tighel Naht, Streich, Possen.
Carag, 88: i- a tras un tighel.
timariot Inhaber eines Lehens. S. curugiu. Rev. n. 4, 45.
timin Münze (6 Kreuzer). Osmanisch ebenso.
Odoò, I, 421: bani de cap timin.
tingile Pfanne, urspr. wohl rrjyavov.
AI. Pr. 393: care locuesc la soare ca nisce tinjir! spoite.
Ebd. 918: duläu cu tingirea'n coadä.
tinichea i) Blech. 2) Büchse daraus. 3) Fimis(bildung) Lackiertes
Wesen. 4) nackt, mit leeren Händen.
i) Btbl. pop. 6, 8 : Se ia o bucata de tinichea (blech). Slav.
Nov. 296: invelit cu tinichea.
2) Jac. Neg. Cop. 256: tinicheaoa cu tutun.
3) AI. T. 485: bontonuri si tenechele.
4) Fam. 1 7, 483 : se'ntoarce . . . tinichea.
tinichegiu Klempner.
Farn. 22^ 300: se gäsesc . . . tinichejii ci sipetari.
A. B. 207 : tinichigii.
tipsie Teller.
Cron. 3, 309. AI. P. p. 125: se'l duca pe tipsie.
Boimt. CähL 89: foc, ce se aduce în adinsû în tipsie.
tip til, auch teptil.
Cron. 3, 156: teptil. Auch = heimlich. Btbl. pop. 32, 16.
Bibl. pop. 3, 5: se scoala una tiptil-tiptil. Ebd. 19, 16.
Tîriplic Eigenname. Conv. lit. 25, 340: tir ist schwerlich qûr,
eher ter, pers. eingeweicht, zart, vgl. Moirée, gewässerter Stoif.
tiümbelechiu «= tumbelechiu.
Rev.n. 3, 188: tiumbelechiurile, piulinele ci giamparaua, adicä
musica donmeasca, nu începusé încâ.
412 W. RUDOW,
tiatiun = tutun.
Cron. 3, 397, 215. ALT.iiii eram m stare së'mï vend sufle-
tul pentr'o o lïule de tïutïun.
tivlìchie Leibchen ist wohl pers. terlik dass. r und v wechseln
öfter wie in gherghir.
tizie Mist.
Conv, lit, 22y 661: fumul sub^iratic de tizie, se strecura.
toiû i) Schwann, 2) Gipfel, Aeufserstes.
i) Con, Neg, i, 25: intre toiul neînsemna^lor tinerl.
2) Von etwas Schlimmem. Slav, Pad, 108: ca sä nu'l apuce
toiul holerei. — Mag, ist, 5, 1 52: langa curtea împeratuluï (langa
toiurï) = tuiû? s. d.
toman Geldrolle (eig. loooo). Pers. ebenso, wenig gebr.
cut, 16, 195: poate castiga in cele 10 zile ale Moharemnlni
pana la 300 tomani (3480 fr.).
top Ballen.
Ghica conv, econ. 297: pe un galben topul de Madapolán.
topcibaça Oberfeuerwerker.
Mag, ist, 2, 339: cu topcibaça, iar cu tot oçteanul lor, Remeli
Beglerbeiû.
tophana Zeughaus (für Geschütze).
Cron, 3, 446. Bol. P, i, 260: la giamia mare de la Top-hane.
optan in Bausch u. Bogen, im grofsen. Nicht vom einfachen top,
sondern (ôpdan = vom Stück.
AI, Pr, 489: cu toptanul ci banii la anuí. Rev, n, 3, 426.
topuz Keule, ar. Ursprunges.
Cron, 3, 302: se porte topuzû, adicä buzduganû. Auch ein
Ausdruck im Kinderspiel. Ispir, Juc, 34: Una din pétri ...
numesc topuz.
torba Jagdtasche.
Al, Pr, 29: aducîndu-çï aminte ca are torba. Clit. 11, 294.
trampa auch Art, Schlag. Ist aber französisch trempe.
Rev, n, I, 118: de ori ce trampa ar fi.]
treampä Tausch.
C, lit, 9, 454: se facem treampä.
trufanda Frühirucht.
Conv, lit, 20, 137: el eel d 'intâi manca trufandale.
tuciü Bronze.
Dumitr, 119. Conv, lit, 22^ 651: soba de tuei.
tu fee Gewehr. Unüblich, nur im Munde eines Griechen.
AI, T, 368: mi a traso cu tufechi = Tovq)6xif Kind, a. 0.
Geschichtliche Lieder, 4, 7.
tufecei-baça Hauptmann der Schützen.
Ghica Scr, 4: am intoväräcit pe nenea Negru tufeed baca.
Cron, 3, 278: Tufecci-Baca 'lü tntrebä.
NEUE BELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 413
tühäesc etwa: verwirren, zu tehui? Wohl ungar. duhaj(kodni).
C liL 17, 115: de- i horopseçte ci -i tuhaeçte mai rëu decât
vite,
tniû Rofsschweif.
Al, T, I, 417: un Paca eu treî tuîurï.
talpan = turban.
Carag, T. 85: legata la cap eu tulpan alb.
tul am Bund Felle. 40 Stück.
Bo), ». 3, 24: SÎDgeapul îl vîndeau ... cu 2 lei tulumul. In
Kleinasien auch: Dudelsack, Arfdva Ja^i 4, 80.
tulumba Spritze.
Upir. Juc. 13: apa (tçnesce pe gäuricea delà nodül vérfului
ca dintr'o tulumbä.
Ai, T, 1058: de vre! se fîï pentru mine o tulumbä (Pumpe).
tulumbagiu Spritzenmann.
AL 71 1139: chiama un tulumbagiu, së'î tóame o coafa de apa
din cap.
ti!mbe(le)chiu Zimbel.
Ghica Ser, XV: batea in curte meterhaneaoa cu... túmbele-
chiuri. Ebd. 322: meterhaneaoa ci tumbechiuríle.
tnmurug Knorren.
C, lU, 9, 456: e bun copacul cela de tumurugi.
tura Unterschrift.
Omo. lit. 22, 179: pun numaì turaoa mea. Ghka Ser, 506.
tura vura so oder so, tùrk. c}ûrah vûrah stehe oder schlage (er)?
Carag, T. 88: de colea pina colea, tura vura, c'o fì tunsä, c'o
fi rasa,
turban Turban, Kopfbinde.
•^¿'* '^L 5, 364: cu care este adomatu felul acesta de turban.
BoL P. I, 350.
Turcule^ (Tùrklein) Eigenn.
Cr on, 3, 116: ci cu Turcule^u Rotmistru.
turlac angetrunken.
RtD, n, I, 339: 2 mitocani imbracati fercheç turlaci.
tur la ce s e sich betrinken.
Ispt'r. basme snoave 121: bea de se turlacea.
turnagiu Janitscharenfûhrer.
Mag, isL 4, 94: numaï ce au oprit Joan Vodä un Turnagiu.
tuslama ein Gericht, eig. Salzen, Gesalzenes, osm. tûzlamah.
CaL bucur. 1893, 75 O fi poate vr'o tuslama.
tuflama Fleischspeise, p. tûscheh Essen, Speise pafst nicht zur
Form.
Farn. 19, 594: tuslama de burtä. Fehlt b. Seh. = tuslama.
tu slue »= tuzluc, Ghica e, eeon, 109.
totea Zinkoxyd, Çeineanu, autori mod. 216.
tatun Tabak. S. lulea.
414 W. RUDOW,
tu tune mr. = dass.
Weigand 40: tradzets tu tune?
tutungerie Tabaksladen.
Carag, 7^. 3 1 : m'am dus la tutungerie.
tutungereasä Tabakshändlerin.
C. lit, 17, 182: s'a însurat la 78 de ani cu tutungereasä.
Tu zi u e Soole. Eigen- und Ortsn. Ghica Scr, 65, vgl. Halle.
(acaluç BS sacaluç.
Mag, ist, 4, 324: pedestri Seimenl si Cäcälusl.
Ja i e mr. Weigand 38. Osm. éajeh.
faireche ein Viertel, mr. Weig. 38. pers. éejrek dass.
teleb Clit. 21, 499 = geleb.
^elebeltc Vorrecht. S. celebi.
Cönv, lit, 22, 455: un ^elebelic particular ta aceastâ familie.
\oì grobe Decke. Der Einwand, ¿ würde nicht \, ist grundlos.
Cron. 3, 383. AI. Pr, 276: caträ de ^olurï.
politura Pferdedecke.
Cron, 3, 324: cu cele obicinuite a lorû (oliturî.
'J'ugulea Eigenn. ar. i^gil lahm?
Isp, B, 313: era olog de amêndoue picïorele, El se numea
Jugulea. S. Ciogole.
ucingiu zum Dritten gehörig, osman. ûéingî dass, s.ichingiu. Fehlt
bei Seh.
Uda(g) aciû Aloe.
Al, T, 1067: se fie udaaciu la obraz a d-tale.
uf Uff, auch arabisch, aber wohl Naturlaut.
AI, T, II 62: dezeaba! Uf! che nu mal poto,
ugiret Reise (kosten), ar. higret Abreise.
An, ac, 2, 10, 2, 462: piati ugiret.
Ulaholu Sohn des Wallachen, Eigenn. A, B, 29.
Ulan, wohl Eigenname = o(g)lan, wovon natürlich unser Ulan,
zunächst aus dem Polnischen.
Cron, 2, 145: pentru Ulanü Polcovniculü.
ule(a)ma Gelehrter.
Cron, 3, 233: alesü pe Veli Efeudi Uleama.
Bol, P, I, 171: îar voi ulemale, rugaci pentru shahul.
U liman be 7 gelehrter Fürst, wohl zum vor. Vieil. Eigenn.
Mag, ist, 5, 280: lassa spre paza lui pre Ulimanbey.
untuiulî steht An, ac, 2, 10, 2, 377, 380, 392 und sonst, wohl ver-
schrieben für udtuiulî, vgl. uciutäiläu 438.
uluc Dachrinne, Röhre, auch Verschlag, so:
Carag, T. 1 1 : i -am eçit inainte peste uluci. Isp, Juc, 60. Ghka
Scr, 265.
urdie Horde.
M, P.p, 172: te cale hanil tâtâreçtï ci urdide turcesd.
NEUB RELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 415
nrdina wimmeln. Zum vorigen?
Cron, 3, 77: Turcl ce urdinaû in susü ci în glosû. Fehlt b. Seh.
ardue hurdu e, Ispir, Pilde 36 3= urduz burduz.
arm uz, huimuz, falsche Perle.
Rev. n. 2, 175: coadele eu panglice ci urmuz impanate.
Urmuzache Eigenn. A.B. 173, vom vor.
nrsuz trotzig, unwirsch.
Carag. T. 12: ca muerea . . . mal ursuzä; betrübt, Rev.n, 2, 135;
düster ebd. 139.
arsuzluc Verdriefslichkeit, Widerwärtigkeit, osman. ebenso.
C, UU 18, 194: me açteptam la cine çtie ce ursuzlucurí. Fehlt
bei Seh.
vaala bei Gott! ar. ebenso.
Farn, 5, 593: pe urmä trebue se zicä: vaala! ci se se piece,
vacanuis Hofgeschiehtschreiber , als osm. Titel aueh in Rumänien
bekannt, ar. waq'ah Ereignis, pers. nuis Schreiber.
Odob, I, 313: Vacanuis, adecä scriitor de cele întêmplatoare.
▼acuì fromme Stiftung.
Bolmi. CäleL 131: era atîmatû de Vacuful Chitabhane. GMca
Scr, 600.
vadea Verfalltag.
Cron, 3, 208. AL T, 1550: Serie: în vade de o luna.
val e si s. Silistra v.
vali Statthalter.
GkUa Scr. 388: am f^cut visita valiuluì aceluí vilaïet
validea Mutter (des Sultans).
BolinL CätiL 125. P, I, 260: ce tî daruesce pe tot anuí încâ
vechia valide,
vamä Zoll.
Mag. I, 284: vamä se nu dea. AL P. p. 99: da-mî giuncami
tel drept vamä.
vamuesc Ghica Scr, 245.
vataf Aufseher, Vorgesetzter.
Mag.isi^ I, 147: Vataful de Vënëtorï.
vatav dass.
Cron, 3, 146: vatav. Cm. Neg. 2, 177 cît fura intr'un an vata-
ful ^ ehelarul.
va taci e Amt des vataf.
Ghica Scr. WTH: dor To împaca cu un zapcilie, o vätä^ie de
plain.
vechil Verwalter, Bevollmächtigter.
Qron. 3, 174. Con. Neg. i, 280: §ï au toemit un vechil.
vechilaç kleiner Verwalter. C. ItL 11, 89.
vechilet Amt des vor.» nicht unmittelbar davon, sondern ar. vekâlet^
osman, vèkjâlet
4l6 W. RUDOW,
vechîl-hargï heifst nicht Verwalter der Aasgabe, sondern umge-
kehrt Ausgabe für den Haushalt(er). (S. Scheineanu).
vel-conacciu Generalquartiermeister, s. conacciu.
Cron. 2, 62 : unu cfartir - maistru (adecä vel - conacciu) Fehlt
bei Seh.
velinjä grober Teppich, aus d. Osmanischen oder umgekehrt?
BolinL Cal. 112. Qmv, lit 22, 569: fabrica^unelor de velinje.
V eresie Borg.
Carag. T, ^: bea pe veresie. Dona. 2^^: band mereu pe
veresie.
v.ezaret Stand, Amt des folg. oder des Pascha.
An, ac. 2, IG, 2, 365, vizaret 463.
vez ir Grofswurdenträger.
Mag. ist 4, 3 1 : se dea cardile la Imperatul , la Veziriul. £b.
I, 149: Viziriï.
vezir- agasi Aga des Wesiers.
Mag, ist. 4, 144: au rânduit ci pre un Vezir -Agasi.
Vizirazem Grofswesier.
Mag. ist. 4, 1 7 1 : au adus Marie! sale de o cam data cSr^l de
la Maria sa Vezirazemul.
vezir chehaesi Hausmeister des Wesiers.
Cron. 3 , 208 : Vezirû - Kehaesi íncá chiamândû pe Capi-
Kehalele. Mag. ist. 4, 156: vezir-Kehaìasi.
veziresc Wesier sein.
Cron. 2, 155: n'aû veziritu multû. Fehlt bei Sch.
vezir lì e Stellung des Wesiers.
Mag. ist. ^, i^ò'. la caderea luì Glorio vezirul din vezirlic.
Cron. 3, 228, 249: vizirlîcû.
vezirtatar Eilbote des Wesiers.
An. ac. 2, IO, 2, 404.
vieaz = bieaz.
Cron. 3, 260: péne ci vieazurl avea in mâna.
vi lai et Bezirk, ar. vilâjet. S. vali.
viran wüst
Carag. note 103: luase cu chirie locul viran,
visenap = viç; neap.
Cron. 3, 142: 4icêndû câ este visänapü.
viçineap eig. Kirschwasser, daher Schnaps (dasselbe Wort über
poln. wiéniak).
Al. T.Ò2: boeriu bea viçinap.
viziria Stand des Wesiers.
Cron. I, 284: calaraçi de viziria acelui Vizir.
volic Feluke, osm. wolyq.
C///. 9, 328: Gorabii cu trei catarge ... gulioane (gal.?) ci
volice . . . borozane ci dulalmale . . . çeici ci geamuri dui Bedu.
Yarca Eigenn. A. B. 34. Vieil, von osm. jar Freund, Freundchen?
NEUE BELEGE ZU Tl^RKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 417
za EettenríDg, Panzer.
Cron. 3, 154: panini, cariï suntû cu zèle. Ispir. Pilde ^y
zelar Panzer.
Al P.p»ioS: se - arata cu zelar.
zabetlic Amt des Zabet (Verwalters).
Cron. 3y 386 : Zabetlicul lui cel straçnicû, acesta îî înlesne.
zábun Art Jacket I^, n. i, loò: z. de matase.
zäbunel vom vor. J^. n, i, 109.
z ah ara. Mag, ist 2, 38 «« zaherea.
zähere a Mundvorrat. Kommt aufser Gebrauch.
Ghica Scr, 23, 38: redactor confunda zaherea^ cuvînt turcesc.
dar adoptât tn limba nòstra de când cu Turdì.
zeif schwach.
M. T, 808 : care te-a cauta când ti fi zaif.
zaiflic Krankheit.
Al, T. 92 : sint ferit de asemine zeiflic
zaìm Inhaber eines Kriegerlehens.
Mag, üi. 4, 144 : Ahmet Aga Zaimut; ebd. 145 : Ahmet Agazaimul.
Bol. P. I, 169: zaimul cel june.
zaim-bumba^ir, Der vor. als bumbaçir.
Cron, ^, 20g: orônduindû ci pe unfì Zaim-Bumbaçirû. Fehlt
bei Seh.
zäitin Baumöl. Ar. zeitun (s. d.)
Fam. 23, 88 : dovleci . . . firip^i in zäitin.
Zalic A, B. 4, 138. Eigenn. (?)
za (I) h an a Schlachthaus.
Fund, 33 : Dute la zahana = Zalhana Isp, B. 343.
zamanca mr. = zaman.
BolinU CätiL 185: Cum trecl zamanca?
zambilä Hyazinte.
Con. Neg. i, 97.* eatä zambile.
zamene = zaman Zeitvertreib.
Bol, Cälei, 188: ci gni procura mucatä zamene.
zamfirolu Safirsohn, Eigenn. A, B, 45.
zamparagiu Wüstling.
Carag, T, 376 : Ce caufl sä te amesteci cu vagabon^ii , cu
zamparagii.
zap ein c Amt eines Unterpräfekten.
CoL lux Trcnan 7, 57 : zapdlîc se cumpera cu 500 galbini.
zaphana = gephana, Geschütz.
Cron, 3» II 2 : ómenl, zaphanele, pusce §i áltele.
2apt - fe riman = zapt - ferman.
Cron, 3, 448: aÜ adusü zaptü feriman; ebd. 191 : zapt ferman
Imperateseli.
zaptie osm. Polizeisoldat Arh, 4, 70. Osm. ebenso.
Zciischr. £ rom. PhO. XIX 28
4l8 W. RUDOW,
zar Würfel.
Zamfirescu nav, 93: mustruluia zanil tn maná. Odob. i, 188.
zaraf Wechsler.
AL Pr. 373 : ultase de a trece prìn bizuina zarafìilul.
zaraflîc Wucherei, Odob. 3, io, Ghica^ e, ec, 107.
zarar îoc schadet nichts, einerlei, osman. 4arar jôq dass.
Cran, 3, 376, 412: De facél vr^o arëtare, respunsû era: „zarar
ïocù".
zarf Untertasse. S. tari.
Al, T, 1337 : aduc cafele in felegene cn zarfiirì.
zar if fein.
Con, Neg, i, 87: avea sä se sfir^eascä cu un banc de cele
zarife. Cron, 3, 404.
zariflic Kostbarkeit Fam, 28, 14.
Zarifopol Eigenn. A, B, 6.
Vom vor. mit griech. xovXoq (vgl. lat pullus) Sohn.
zar zar Aprikose.
Conv. Hi, 20, 188: doì pul inbi^i ca dol zarzarï inflorip.
Trubadur, 134.
zarzavat Gemüse.
Isp, ^.14: de ve4i de coada mâture! ^ì de zarzavaturfle.
zävzäc = zevzec.
Bogdan. pov, 165: au mai starostito eu un aça zävzäc.
zebec, s. oben beg. zeibeg in der Moldau Soldat, Diener, osman.
zejbek Strolch, unregelmäfsige Truppe.
Arh, Ja^ \^ Burada, Ende: Zebeci sunt oameni voinid tndräs-
ne^ ci fioroni, umblä mai mult goi ci au numai niçte pantaloni
scur^ eu mult mai sus de genunchi, un brîu foarte lat, în
care ^in iataganul ci pistoalele, pe cap un fes.
zeefet = ziafet Unterhaltung, Spafs.
Cron, 2, 229: zeefetû frumostt i-aû Êicutu.
zefc Vergnügen, auch zäfchiu.
Cron, 3, 227: Domnul fäcea zäfchiurl.
Zefcar Eigenn. A, B. 138. Vom vor.
Zefchide Eigenn. A, B. 68. Endung griech. zefkide eb. 105.
zeflemea (erdichteter) Ortsn. Conv, ¡ü, 22^ ggj ff.
zeitum Ortsname, tûrk. zeitûn.
Boh'nt, Caie/. IS?: Romamì Bovienï din Nea- Petra, Petragic,
Cärpeni^ si Zeitum.
zevzec faul, Taugenichts. Carag, NoU ft Seh. gS, Carag.T.lòy.
vezica e^ vevzec C, lit. 17, 190. Fam, 21, 260.
zilcadea Monat, ar. ifûlqad^a.
Cron. 2, 94 : in luna lui Zilcadea.
ztmbìl Korb, bes. aus Binsen.
Al. T. 1356: cafe Martinica tn zêmbiluxl
NEUE BELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 419
zilezan ScheUenschläger. f. borazen. Fehlt bei Seh.
zimbiric Sprungfeder.
KoTu 316: patimile, a cârora tntárítore gräbind . . zimberechiul
vìe^
zindan Haft pers. zindân.
Ghica Scr. V : a fost detinut mal mulp an! la zindan.
zor. Gewalt.
Carag. T. 221: dä-izor.
zorba Aufstand.
Cron, 3, ^2: de multe orï se facü zorbale de ceï pronti,
zore mr. «= zor.
BolinL Cälei. 79 : Cu cama [mai mare] zore, dado, nu se fafe.
zor es e drangen.
Isp. B, 227: zorind se se fiEicä mai curend nimta.
zornazen, s. borazen , osman. sumàzen dass. Trompeter. Fehlt
bei Sch.
Zuluf Locke.
AL T. 22: daca eçtî cu zulufï. Aber nicht ar. sondern pers.
zur = zor?
AJ. T, 1245: Vuäs? bencher? .. din colj a vulip cu zur zur în
palma.
zurba Empörung. Cr. 3, 29. Cron. Neg. i, 154.
zurbagia Empörer.
Cron. 3, 154: cel mal zurbagil ca 80 de omenï i -au bagatû
în butucl.
zurbalic = zorbalîc Empörung.
Mag. ¿r/. 4, 155 : s'aû tnçtiin^t de la Hanul pentru zurbalîcul
Tätarilor Bugeœnl.
Zurbavâiesc, werde wütend. Vläh. Nov. = zurbäluesc.
Nachtrag.
Um die Arbeit wenigstens vorläufig abzuschliefsen , will ich aus dem
frSlier erwähnten Anhange noch das aufnehmen, was bisher hauptsächlich
(von Scheineanu am Ende) irrtümlich als türkisch ausgegeben ist.
abdal von Sinnen, verrückt, ar. ebenso, eig. (bigotter) Mönch.
An. ac, 2, 10, 2, 370.
abitir (bei Hasdeu). Dafs dies Wort nicht echt latein. ist, sieht
man leicht; es wird phönikisch sein, jedenfalls ist es semitisch,
vgl. arab. bedr Vollmond , Bedr-ûl-bûdûr, häufiger Name, auch
in looi Nacht (Mond der Monde). Also ba(d)dîr, (h)abbadîr
der glänzende,
ade a pan Vorratshaus, eig. wohl für Pferde, s. at u. capan.
Convorb. Iti. 21, 499: reizii coräbiilor adcapanului. Fehlt,
adet noch: Gewohnheit, so
Sevasios^ nunia la Romanic 27.
28*
I
I
I
420 W. RUDOW,
aghiani An. ac, 2, lo, 2, 462 u. aleani eb. 287 wohl gleich aianL
a ñas on auch noch ein Getränk: Anisschnaps.
Ghica cormorhiri economice^ 251.
a vanita im Banat Eindringling.
Foaia de Dumineca Temesvar i, Nr. 15: avani^ä streinä.
bah ci moldauisch eine Binde, osm. beéeh?
An. an, 2, 10, 2, 380.
baciu ist ungarisch, Hasdeus baqéi giebt es gar nicht Näheres
im rumänischen ^JEcoul^*^ Bucur, 1895, Nr. 3.
bacliu Gefolgsmann, vielleicht osm. bâgl^^ pflichtig, verbunden,
attaché.
bail dì imam ist mir als „mancare de Domade*' (Paradiesapfel)
erklärt: wörtlich: der Imam ist ohnmächtig geworden.
bara bar parallel, gleichgerichtet, bäräbäresc gleichgerichtet legen,
(im Banat). Ueber serbisch barabar gleicher Bedeutung vom
pers. beraber, osmanisch barabar gleich, mit einander. Lemnele
trebue puse barabar oder trebue bäräbärite, /am. 20,103.
Also nicht von parabola, s. ebenda.
baç im Banat eben, grade.
Dreptatea Temesvar i, Nr. 81,4: samänä baç cu Dumnezëu.
baç Agio, Gkica conv. econ, 93.
baç-batâuç Hauptraufbold.
Nie. Xenopol, Brazt ft putregai 63 : bâç - bâtâuç la alegen.
baç-beçliaga:^ baç-beçleaga. Ghica cono. ec. 599.
beratlîu patentiert. An, an, 2, 10, 2, 455.
berleanturi Brillanten Odob. i, 281.
bimba; = bimbaça. An. ac. 2, 10, 2, 422.
bindisesc kümmere mich, von bendeh Kummer.
Conv. lit. II, 189: nu bindisiau de asta.
bitaat Stuck, ar. betât Kleidungsstück, Gepäck?
An, ac. 2, 10, 2, 462 : sco^ind bitaaturi.
boclucaç C. lit. 1 1, 190 = buclucaç.
boi esc auch betrügen „anschmieren**.
C*. lit. 9, 454 : l'am boit
bolozale. Alees. poes. pop. lit ^ Dagegen bolozane C.lit.2t, 1005,
borozane, s. volic, buräzane, £tym. magn. 2, VI. Letztere Form
scheint die ursprünglichere, wenn man das Wort als Ramm-
schiff, eig. Schnabelstöfser erklären will: osm. burun, Schnabel,
Spitze , und pers. zen (das auch in borazan , zilezan u. a. wie
zan gesprochen wird) schlagend, stofsend. Serb, bolozan.
bozma An. ac. 2, 10, 2, 396 = bosma.
buclir scheint osm. bûkûlû gesponnen, gedreht.
caid, a face c. eintragen, übertragen (schriftlich) An.ac. 2, 10,
2, 468.
i
N£UE BBLE6B ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 42 I
capasuz ^ capSsîz An, ac. 2, lo, 2, 409.
capiolan» eig. Kind der Thûr, Art Edelknappe.
An, ac. 2y 10 2, 463.
capod = caput Mantel. Rev, ». 314: blane capoade.
carabura ein Stoff, wohl osm. para bûija schwarze Decke.
caracati^ä (s. o.) war mir als urspr. türkisch bezeichnet, doch
habe ich nichts Verwandtes gefunden, kann es also vorläufig
nur auf das gleichlautende russ. zurückführen. Cara (s. d.)
macht allerdings türk. Ursprung wahrscheinlich.
Caragea auch Gemse. Daher wohl der Eigenname.
Cärjaliu hat in den 20er Jahren eine Rolle gespielt, s. Ghica
conv. econ. 529. Also Eigenname,
cäsabacaltc Verproviantierung der Festung. An, ac. 2, 10, 2, 463.
Das Wort ist dunkel, der erste Teil ist doch wohl casaba
Burg, nicht casap(b) ; ça ist gi?
cáemete mr. Nome, ar. qysmet Schicksal.
Farn. 28, 98.
cataragi eine Truppe. Etwa griech. xaxaQ{fi)a^ , vgl. Katarakt,
die Durch- oder Niederbrechenden,
cäväfie Schuhmachergewerbe.
Ghica conv. ec. 304 : cäväfie, croitorie, tabäcärie.
caza(n)giu heifst nicht nur Kesselschmied, sondern auch Führer
einer Schar (cazan) Janitscharen.
C, lit. 9, 327: cäträ alicazagiu (offenbar: Ali cazagiu) ci la
Mehmet ciorbagiu.
ceabul An. ac. 2, 10, 2, 420 = ceambur.
ceanac Topf, Col, Traían 7, 536.
ce a pu clue List? osm. éâpukluk Schnelligkeit, Gewandtheit.
An. ac. 2 fio, 2, 443 : i a silit cu un ceapucluc.
celeb C. lit. 21, 507 ■=» geleb.
celenchiu Rev. n, i, 314 = celenghiu.
cheje bune gutes Befinden, Laune, wohl wie caza, das auch Um-
stand heifst, eig. also in guten Umständen, Befinden.
C lit. 10, 375.
chibrit dem Sinn nach Ansehen, ar. Kibrijâ Gröfse, Majestät, viel-
leicht ist eine Nebenform Kibrijet vorhanden,
i^. iZf. 2, IG, 2, 375: dobindirä deosebit kibrit. Diese Be-
deutung hat vieil, der oben angeführte Eigenname.
ciacal Schakal, Ghica cono. ec. 46.
ein ghinea Zigeuner. Fam. 29, 374.
Ci orba Eingenname. An, ac. 2, 10, 2, 441.
ci (n) tac auch eine unregelmäfsige Truppe. An. ac. 2, 10, 2,446.
cobecciu vom Gefolge, Begleiter, scheint osm. kopekéî Hunde-
wärter.
An. ac. 2, 10, 2, 448.
coha = cofa Krug.
Odaò. I9 134: cohale de dentar de munte.
422 W. RUDOW,
colceac = colceag.
Odob, If 132: colcead ci cepchen de fìlendrec stacojiu.
cor ban Opfer.
C./i7. 9, 331: s'a facut acest corban (fur Brâncoveanus Hin-
richtung) in vreme (de) ramazan.
covtä rumänische Bildung von osm. qova, s. o.coafai wie surata
von soarä. Auch putuna konunt von rum. putina.
cuciuc - defterdar Unterschatzmeister. Col, Traían J, 489.
culbec Schnecke, vgl. tûrk. qürbiga Frosch.
cui tue delà Babic hat sich was! Prost Mahlzeit!
Ght'ca canv, ec, 344.
curb am "B corban.
An ac. 2,10, 2,416; in chip de curbam (sind zum Einzüge
der Osmanen zwei Hammel geschlachtet),
curdisesc ordia, das Heer aufstellen, osm. qûrmaq.
An. ac. 2, 10, 2, 449.
curui. Odob. i, 133 = corui, auch Ortsname in Ungarn: CoroL
dalcäläci erklärt: saii iniceri desnädäzdui^ , An. ac. 2, 10, 2, 377,
vielleicht nur verschrieben für dalcäuci, 447.
dalga, vgl. tûrk. talgâk Kleidungsstück; pers. dalq Mönchskutte
pafst weniger gut
darai (Scheineanu), osm. derâjî. Art Taft
decule «B Jedicule Siebentûrme.
C. lüg, 328: Toate Turciile a cärat Çi'n decule lea bägat
dem e tun scheint verschrieben für (un) démet
derea Thal, osm. dereh, auch serbisch, z. B. Toptschidere bei
Belgrad.
An. ac. 2, 10, 2,444: derea cu strimtoare.
derebeghi wird bei Ghka cowd. ec. "^"^b ^ Pascha, Willkürherr
erklärt Das Wort kann nur das vorige u. Bei sein, also Thal-
fûrsten, vgl. Dalekarl. In keinem tûrk. Wörterbuche.
diantiu, nicht diant, griech. ôuxvxaLoq,.
dindar An. ac. 2, 10, 2, 383 wird dizdar sein.
domuij Schweine eb. 410.
dondänesc summe, C. lit. 9, 460, 11, 190, von dandana.
drahiu etwa = dahin?
du lai mea wohl = donanma, s. volic. *
durai vurai mit Mühe und Noth, mit Ach und Krach, osm. dura
wura stehe (und) schlage! S. o. tura-vura.
Cono. lit. II, 193: Insfír^it, durai vurai, sarà vine.
e fen di ni n iazigisi Geheimschreiber (des Efendi). An. ac. 2^ 10,
2, 398.
enicer efendisi Janitscharenfûhrer eb. 449.
eschiele eb. 403 == schele,
etpai eb. 392 und stets so statt ecpaea.
MEUS BELEGE ZU TÖRKISCMEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 423
farmazoanä Zauberin» C, lit ii, 184.
fil dec Elefant CoL Tratan 7, 84 ff.
façlama Gassendime Farn. 2^, 506. In den Wörterbüchern findet
sich nur fôa in gleicher Bedeutung, doch mufs es auch fôé-
lamah geben.
gazi Sieger An. ac. 2, 10, 2, 368.
geabul = ceambur eb. 395.
geam, s. volic, = ciam.
gebelai eb. 365 vielleicht osm. gebehlì Gepanzerter, Kürassier?
wenn nicht verdruckt
geremea Geldstrafe, Ghica corvo, ec. 258.
nn Gheced eine Furt eb. 555; eigennamenartig Ghecet Zamfirescu
nao. 43.
ghephanea = gephanea. An. ac. 2, 10, 2, 399, 403 verdruckt?
ghidigiu SS ghiduç, Lupaçcu, Medicina babelor 26: Ca en ^e ti-oi
därui Doi ghidigii negri
ghierdap Strudel.
Farn. 10, 422: cu inten^une se treacä ghierdapuri.
ghimber, Sevastos, Nunta la Romàni 290 = gimbir.
ghioldurä = doldurä, wie es scheint
Farn. 27, 606: urcau bani ghioldurä.
giordap C. lit. 23, 81 = ghierdap.
ghiurluc An. jr. 2, 10, 2, 396 Schatten, nach dem Sinne. Osm.
görluk Stütze muíste demnach eine ähnliche Bedeutung haben
wie die geforderte, da es zum Buchstaben so genau wie nur
möglich pafst Oder kiorluk Blindheit? Pafst nicht
gi amala als Schimpfworte, Farn. 19, 74.
giuben, andere Schreibart für Jobin, Hutmacher in Bukurescht
häläläiturä ÂllageschreL An. ac. 2, 10, 2, 398.
has eb. 371 als Grenze erklärt; vieknehr „eigen" (Land) wie ge-
wöhnlich, s. eb. 394.
haz elea Stuck Land, Länderei, also vieil, ar. ^dlet Garten, Wiese,
besser ^dleh. Ebd. 461 : hazelelile vecine.
hogegar wohl verdruckt für hogegan = hogeghean.
C. Hi. II, 188 f.: Papuc Hogea HogegaruL
humagiun An. ac. 2, 10, 2, 464 = humaiun. Sprich: humaghiun.
iabangiu eb. 403.
iacac ebd. 386 verdruckt, iamac?
iagmaladisc plündern eb. 369, 403.
iasba (s. o.) ist wohl ar. jeSeb Achat (laspis).
ibri^in pe nas (s. o.) Anspielung (spöttische), s. C. lit, 15, 453.
ici -agalele An. ac. 2, 10, 2, 441 = id-agalar.
împoivani anpflöcken, s. poivan.
Daul^ Colindi: cu cai mândri 'mpoivana^L
424 W. RUDOW,
inductar vielleicht Grenzwallhûter, vgl. Deichhauptmann, von hin-
die (s. d.) und pers. dar, wie in teñerdar, hasnatar o. a.
in ti sap An. ac, 2, lo, 2, 463, ar. intisâb Zugehörigkeit, Herkonft.
io va eine Steuer, ar. gebâ? Zunächst aus dem Griech.
Col. Tratan 7, 552 : iova (griech. yioßac) neben elia, efsat, etna.
itlac-ferman Erlafs über Freigabe, s. itlac u. ferman. £b, 7, 554.
iurudisesc An. ac. 2, 10, 2, 422, 446 = iuruçesc.
Lahana (Kohl) Eigenn. G Atea conv. ^c. 557.
li m i e Besatz, erinnert an limes.
lob ut Futtersack, den die Pferde am Hals tragen, osm. lûbûd.
An. ac. 2, 10, 2, 365.
mäcar scheint das ital. magari, auch nur; z. B.: Se gli duole magari
un dente,
mai a Teig.
I^am. 28, 504: au plämädit maiaua inaintea nun^
mahchemea Gericht, ar. mahkemeh dass. Stadthaus. An. ac. 2, io,
2, 468.
mehmandar Lieferant von Lebensmitteln.
Ghica conv. ec. 332.
mucaet besorgt, sorgsam, pflichtgetreu, ar. muqajjed.
An. ac. 2, 10, 2, 442 : porunci se fie mucaet se . . .
mucaiorea eb. 463 wohl ^ mucarer.
muhaserea wird ebenda 442 aufibllend gebraucht: cel föcnt
muhaserea der Belagerte,
mu^chea = muçtea Schusterhammer, C. lü. 15, 449.
tropoar, ofifenbar aus drap d*or verschrieben oder verdruckt Die
übrigen Zeugnamen bei Scheineanu scheinen zum Teil hoff-
nungslos entstellt
velinjä von vello? wie credinjä von credo.
Im letzten Augenblick finde ich noch in Conv. lit. 26, Heft g:
ciasma und mechelie, Fischergeräte, die wahrscheinlich, und fol-
gende Volksarzeneien, die gewifs osmanischen Ursprungs sind,
Heft 6 : bäcan, calai, cärmiz, ciamfistîc, ciamsacîz, chibabea, chimen,
haçiç, inibahar, magiun (de curäjenie), mezevenchi, miambal (niam-
bal), sabur, salip, sandarac, santal, saparinä, siminechie, sumac, neft
Darstellung der osmanischen Laute im Rumänischen.
b.
Anlautend: b: bacal u. folg. s. oben. — p: paclava pa%arghidean pairim.
— v: vieaz neben b.
Inlautend: b: aba u. folg. s. oben, ibric, — v: baccevan, pOffvan, saivan,
rahtivan, ^arvana cinciver, neben f: zirmßl (wie turk.) rufe. — p: nurtt'
pea nastrapä sapun ; besonders neben anderem Mitlaut : ipca tiptil gephar^
giu ^apca mutpac tàlpiz. — r: zanavat (über w). — ^: rutea baceta^
^ Der starke Strich bedeutet das Ausfallen des Buchstabens,
NEUE BELEGE Zu TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 425
 aslant end: p: arap calup casap dulap ghUrdap, — b; richlab ùrdiceab.
— f .• singef nebea singeap,
P-
Anlautend: p: s. oben. — b: heïtea (neben p) ifnel bektemà.
Inlautend: p: capigiu capama capladisese calpac, — b: cobuz cobecciu, —
f: taftur. — — : ciutac.
Aaslantend: p: ceUp ceap,
f.
Anlautend: f: s. o. — v: vírfí.
Inlautend: f: aferim afion caftan if tir a. — v: vuvà muhaifizea, — b: dóbìi.
— h: muhtiUf neben mufti.
Auslautend: f: áfif cavaf cheneaf — v: vuvlí, — m: ^érim (yg\. patrim),
— e: cerici?
m.
Anlautend: m: s. o. — b: bukasébea busurman bumbapr babeingiu, — n;
naframa nastrapä. — — : sotara.
Inlautend: m: ama u. folg. caimea dunanma/ — b: buturug", — n: danga
mungiu munger durch Angleichung; inma, — c: sacsongi. — — : dubas.
Auslautend: m: agent aUm bairam calent cherem tatînt, — n: bacan cai-
macan^-am) ibri^n(-im) perâtum sadrazan sahan 2 samun susan toman,
r: mucadir,
t.
Anlautend: t: tacUt tWii^ tentbel tedaruc. — d: dtrmtr neben tirmtr, —
g: gärimar. — — : ar sanai
Inlautend: t: betermea ctuturä ceatniä betestan, — d: bodtrltu? — c: di-
vietar tescherea mu^chea ecpaea neben h: ehpaea, — — : be^actea htis-
mechiùr.
Auslautend: t: at acaret amanet barut. — c: pu^ckïu neben pu^t. —
^reac (tic). — : <ibdes me^L iade^ sanchiui
Z,
Anlautend: s; siclet, — t: tuU,
Inlautend: s: osmangiu ntascal, — t: aliotman o{r)toman.
Auslautend: s: miras neben z: miraz und g: mirag (s. ceaprag unter z).
— ç: havadi^. — t: tuU,
r
g-
Anlautend: g(e): geaba geatn ff. s. o. — y, jumet, — c(e): eïanfes (gea-)
cephane i^ge-) cizighen(geatzea), — \: finfigken, — ghï: ghiozdan.
Inlautend: g: agem bageacä binigiu bugeac. — c: zrpacica asmaciuc bun-
chic canee edecciu. — Ç: asmafuchi ganfi mucabelefe tägSrfä, — z\ fran-
tela isra naramtâ ûnzifil, — ç: tu^ar casaba^altci gephar^ltc — î: ïamog-
lata (oder ausgefallen): hahnana, — g: capangä. — t oder — : ghimetlic.
Auslautend: c(e): karaciu checiu ghiveciu, — z: naramzä, — \: harf,
6.
Anlautend: ce: ceacal u. folg. s. o. — ge: gturgiuvea neben du- cercevea
giumag neben ciom, geampara geama^rgin neben dam. — \: (ampara
fevit neben citnt fol feUbelic felep (acaluf, — z : zampara. — s : sacaluf,
samasirgi soltar, — 9: ^auf.
420 W. RUDOW,
Inlautend: ce: áccea cicUUc. — (: veUnfií vtrfä. — s: pasaura neben /oda.
— ç : serden^ke^ñ beachte. — — : florinify.
Auslautend: ci: beau cäiäciu marpiciu,
d.
Anlautend: d: dahiu daïerea dêrbend, — t: tulbent tanea tejghea tekU
testenul testea teléorman tescherea teftet neben défier. — ghi: ghiol-
dura. — — : vuvümu^cßUu,
Inlautend: d: adet bidivùt abdes andrea, — t: cafitan catargu sotara
buHiruUäu patrìm cíoüar, — z: sarsar, — g: ter ghie» : betel.
Auslautend: t: avaìet but bent {bind) dert canat gealat getbeget ghecet ond
girit neben d : gerid dud murtad, — — : nälban poivan Ugiver,
d.
Anlautend: z: zaherea zevc.
Inlautend: z: ezan ischhaar risUic huzmet gemati, — s: husmeckiar. —
g: muegin. — ç: tescherea.
Auslautend: tUmiz \simitl\
z.
Anlautend: z: zagan zaim taman tevzec, — gl: gfuvanea. — cT: dncàfer
neben tinufiL — ç: ^cfran.
Inlautend: z: aüu bazar bazea cÜUälba^ buzdugan mazgal duadisese htduc.
— j: tejghea. — s: hasna neben hazna, tisic neben tùie. — \i ^^4^
neben ghizea, finfighen neben geaizea.
Auslautend: z: baHemez sabaz cärmfz merchez, — s: namas neben az, dubas
neben tombaz has. — ç : gearnba^ sacaluf. — j : harbuj neben -ms ceap»
rag{¿i) s. mirag unter i.
S.
Anlautend: s: sadea sàftea ff. s. o. — z: zandrilà zalhana neben saL zar'
zavat, — ç: ^andrama {iric.
Inlautend: s: anason rusumat astar cherestea. — zi /armazón bezel ream
neben resm. — ç: cííft mischet ^ftubecfu ^codraUu mit i zu \\ iaÇL
— : mecet.
Auslautend: z: seiz atlaz talpîz mogarzea reiz aber s: reis-efendi. —
ç: (vgl. 2a^|) vata^ neben j: vataj farij. — gl: martalogl. — f vfa: vataf-
aV'Oh (s. tufec unter á). — — : caraconcea.
á.
Anlautend: ç: ^adarvan ff. s. o. — s: safìerea sahan 2 saltea samdangi.
ce: ceatîr (fa-) cerbet {{er") cichirgiu.
Inlautend: ç: ali^erif ar^a ba^ca be^lic ca^la ceac^r. — s: isckSuzar schin-
giui bastarda cheschet cablava nastrapa másala nisangiu neben ni^an.
— ce : cearceaf neben cear^af. — f : tufec neben defeeltc (s. o. vatqf unter
s). — — : pe^chegiu.
Auslautend: ç: abra^ be^ binif caiu^ caragro^. — s: Hawibes. — z: torpea.
— cl: dvoiciu neben 4^, cara. — h: baibuh gace neben (• gf^^f^go^fSi.
Anlautend: s: sabor sadacat salavat sarà/ neben z: zara/ zof (so/\, —
{: ^gulea. — cï: cïulama. — ç: foÄ 2.
NEUB BELEGE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RX7MÂNISCHEN. 427
Inlautend: s: casaba cusur hasur asmaciuc casma, — \i kafmafuc^. —
z: matita.
Aaslautend: s: ca/as cavas neben z: cavas, — 9: talhtf.
<}.
Anlautend: z: taif tobet üaf et zerphana neben t: tarapana taraba tecnef es.
Inlautend: z: husur muhtur ntahzar nthen magtar. — d: cadiu fuduL -
gi: argimagzar, : armahzar.
Auslautend: z: arz bieaz havuz maraz l und 2.
t
Anlautend: d: datnuese daiac darac dttduca oder t: tabie tacâm tali tarpuz.
Inlautend: d: adaüu anadol cabadatu dandana. — t : cattr catife cataif(cad-)
cantar, botai atlaz neben c: aclaz. — z: bezmtn, — — : zapciu.
Auslautend: t: capot.
f.
Anlautend: z: tarif {ftc).
Inlautend: z: naùr nataret notar nitatn.
Auslautend: z: hat,
n.
Anlautend: n: s. oben. — 1: haaret.
Inlautend: n: abanos cänesc ceanac horangi, c vor b u. p &= m: geawba^
miambal zampara. Auch sonst m : naramtä hamger neben hanger. —
r: tererem. — 1: surlä, — — : igUgea (eglengea) me {n) til catarama.
Auslautend: n: afion aman arman bostan caftan. — m : forma madem pm,
lichSum giOordum. -— r: timbar buhurdar (buhurdangiü). — 1: ghïul-
ghtuliu, — — : alämaiu cecmea (-en) mabei (maibent) bitestie (betestan)
armeagä.
h.
Anlautend: h: harar hat hagiu halva hareciu neben — : areciu arbia arar
rufet cabat.
Inlautend: h: lahamu rahat nahiea mahtar neben g: magtariu. — c: acmac
rocmaiñ seUctar neben silihdar. — f: naframa neben mtihrama. — v:
artoval. — r(?): mortäsipie. — — : musaip saip meeng neben meheng.
Auslautend: h: fellah gerah. — f : sulf seleaf neben süeah und c : siUac.
h-
Anlautend: h: habar hadfm hain halvet baraci hurmal neben c: curmal
Curasan, — — : avan: afif arman agïansara neben hagiangie, argel neben
hergeUet (h)agialtc (h)ogea.
Inlaute nd: h: iftihar bohordar camha chtulhan har halte mahmur. — c : bcu^
mascara tah'tacmin be^actea vitercan cearcliu tarcon neben 'hon. tact
= teUU und^ taft rafti «■ — : näut neben nohot miane.
Auslautend: c: roca mutpac neben h: matbah feh neben f: ^ef neben feh
tensuf neben tensuh. — t : nart neben narc.
Anlautend: — : acadea acaret araba artmben. — h: (h)art (h)aveUt (h)araba,
Abgestolsen: leaf a tabin.
428 W. RUDOW,
Inlautend: — : musadea aìan dova ilam,
Auslantend: — : mucama tau, — h: metah,
¿.
Anlautend: g: ^yä^^omena garafà neben c: carafì curama, — ghl: gìM
neben gul, — : (A)ar|<l,
Inlautend: g: aga haga lagum bogdan surgucíu a{n)gärltc, — vor hartem
Laut : c : boccea neben bogce. — h : bofiaciu neben bogace. — r : farfurii,
— ci : saölcol, — i : sahaSdac, — — : uda{g)aciu bo{g)az coroiu idurt tama
tura.
Auslautend: c: cirac larltc, — T: tum, — : arU neben arac,
q.
Anlautend: c: cabadaiu cabul cacam cdlpac carbaciu u. — g : gärbaciu gance
u. canee garagay u. caraconcea gùbara gaitan galion gavanos gugus^uc.
— ghî: gßßulcr ghìumbrea, — h: hula neben cula, hasa^ casap s, cur-
mal unter h*. — t: tusluc clutac, — b: bumbara und cumbara.
Inlautend: c: acadea bacal musaca arca buclue locma. — g: nagara, —
h: naht mashalagiu neben mascal museal cîohodar, — t: taftur tarai-
liu, — b: baibuh, — — : su(c)man cicricîniu tefiiu bofardina ceap{e)Sn,
Auslautend: c: bairac bardac beleuc bondoc caimac otac, — g: briceag
cîomag tumurug baltag, — m: uruC'bairami — — : tügärfL
k.
Anlautend: c(h) vor e u. i: chcder cfurem chervan chibrit, — chi vor a o a:
chiabur chSafir chi[a]rhana chior ckSostec chlulhan chüundéltc, — c: nor
camha cava/ cucunar cuciuc neben chSuciuc cufcä neben chiose ; weich
gesprochen vor e i = gh : gherdap gherdan ghimU ghtgeaäe, — vor
a o u = ghî: ghìaur ghìotura ghiol ghXuden ghmlea, — chi: ckùtndclic
chiuntruc, — g nur: gui gun neben ghiun.
Inlautend: vor e i = eh: berechet cueher pe^chir ichüic, — c nur: atrcum
ciocan, — vor a o u chi: bechïarrichidb, — Weich gespr. vor e i = gh:
dgher beghir gherghir, — vor a o u = ghi : dugheanä caraghios sur-
gfüun, — g nur: hogegan sur gun dogana cergìi, — ge: bcuageamba^
busäugu, — Ganz weich: (=j) Ï: eïo[i]ean beute. : andrea irmäic
ghïum. — Neben anderen Mitlauten: Nach: wie oben, nur desghin neben
b : desbin, — vor : c : buemea cicudtu mectup neben h : mehtup tehpergiu,
— : iusucea pesmet ilbahar timbelegiu.
Auslautend: c: ber lie bellte buluc teanc eiurechi renchiu. — g(hia):
renghiu bengkXu ehepeng meeng ehepeneag, — t: chesehet, — I(u): ha»
beglerbeiu und beclergea vom selben Wort. — — : seligea cime,
fi.
Inlautend: n: dena enibahar ïemeer ieniciemä banabak, — m: domuM bà
bofa.
Auslautend: m: giüoldum, — n: siundir,
h.
Anlautend: h: haide havaiu havan hicl hedtea, — *: Me,
F
NBUB BBLEQE ZU TÜRKISCHEN LEHNWORT. IM RUMÄNISCHEN. 429
Inlautend: h: bahadtrcS müiimat cehrea ^ahmara. — g: ma^^muaä, —
f.* cafea safterea. — — : me{K)ter mäSmendar und mehm. keam^erä.
Ansian tend: h: (podi) {ah, — f: perda/, — — : basma are cawma bucmea,
r.
Anlautend: t: rachiu ff. s. o.
Inlautend: r: acaret aferim arman abra{ arditi arbiu und 1: alänu doU
dora n. dord, palmac u. parm. f arfóla u. -ra, tolba u. torba el-aga, —
v: thfUchie ghevghir u. gherghir (S. b zarsavat), — — : tahregiu herbe'
ttc hagiangie atirdisese,
Anslantend: r: beghir bahadìrcà saiìr, — 1: harhalae caral cimbel mu-
carel n. n: mucareihä u. m: mucareame. — — : derbedeu (-der) pangea
{ucada tehui,
1.
Anlautend: I: laf S, s.o.
Inlautend: 1: alem alîm aUfverif calabaltc, — î: /tameng (? scheint ita-
lienisch). — r : cortorosesc zarsar busurman ghiurghmUu neben ghiulgh,
n'. /ermenea, — m: geampara, — d: ghnsdimea, — — : picada cara-
concea bünl za(l)hana.
Auslautend: 1: asatál boWol cavai fil bacal u. n: bacán pe^timan u. pe^ti-
moL — r: ceambur, — — : cetalmene.
Der erste Buchstabe.
Anlautend: — : alîm abanos abrof alah u. h: halaQ¿)elbet.
Abgestofsen: laie (alaiu) spenge schingiuese stambul {codraliu chindia.
Inlautend: — : halatca melaic catai/.
Auslautend: — : aba aga ama bina,
W.
Anlautend: v: vadea £f. s. o. — b: \baros'\ balL
Inlautend: v: avdUt evel avgiu avite tavlä, — f: bota/er moU/eleu und
muteveü /et/a ru{/et ze/c u. levc ta/gihat. — b: casabert gitdban bidibiu
{•viu) gebrea u. gevrea iabofa u. iavofa telbiä u. telvea, — m: bulamac,
p: carapi(ii — n: caua. — — : mauuL mahut earaul cäläu» (neben u).
Auslautend: f: mana/ pila/ pesire/, — m: patrîm, — — : rubar,
•
J-
Anlautend: i(e): iabangiu ff, s. o. evmea iolda^ und ghi: ghiolcla^ ghevma,
— : alcovan (elc') asaul (i}asagiu urucbairam imenei,
Abgestofsen: langavie.
Inlautend: i: bàia buíurdiu màïa sàia, — neben i — : cai/et tia/et caie tain
(geht in i ani). — ghT: aghian idighe u. hediea humdghiun marghiol
darai, — — : barbun baros iuru{,
Anslantend: i: alaìu boiu sarahi, — ea: mahmudea, — — : berlant cais(i)
carvasdra.
Wir haben dieser Darstellung nur wenige Worte hinzuzufügen. Leicht
sieht naan, daCs der dem Osman, entsprechendste mm. Buchstabe voransteht,
die übrigen nach dem Maafse ihrer Verwandtschaft folgen. Umstellungen
430 W. RUDOW.
(mahal buturug^ ckitie) y Abstofsungen von Silben (cabta leaf a langavie tabin
safara mufchiu) und sonstige Entstellungen {micfum fìnfighen a. a.) finden
sich hier wie überall; ebenso bewahren sich auch m n 1 r als die flässigen
Buchstaben, indem sie vor andern wechseln, ausfallen oder hinzutreten {fwrim
cu(m)bea indri^atm; bozan sanchiu calangiu mefieng tabin; b<i^oldina curmal
burltuu; ar^a cearsit ruifert eartagan casaòert). Ihnen reiht sich das un-
organische t an: dorobanf mahut raft sait; angetretenes c dagegen ist woU
auf die im Turk, so häufige Bindung zurückzufahren : bulamac mtrtac cafaükt
vgl. cdînac. Doch wechselt beides oft, wie im Turk, und Semitischen, so auch
im Latein, und Romanischen; s. Seelmann, die Aussprache des Lateinischen
S. 312 f. Der Wechsel von b u. g (s. k) dagegen scheint auf dem Einflafs
des Slavischen zu beruhen, wo er häufig ist. Unzweifelhaft ist dies der Fall
beim Vortreten des i nicht nur vor e, sondern auch vor a, mit denen bekannt-
lich kein slavisches Wort anfangt, daher Jadam = Adam. Doch auch osman.
{j)uMum, H vor a findet sich dagegen auch sonst, z. B. französ. habraham
XL dgl. in Berner Liederhandschrift 389 und im mittelalterlichen Latein überall
Auf den Wechsel der türkischen T- laute und der K- laute q u. g, anderer-
seits mit h h', wie auf das vierfach gesprochene k können wir uns hier nicht
weiter einlassen, noch weniger auf die Darstellung der turk. Selbstlaute, wotñr
es ja bekantlich gar keine Zeichen giebt als die sehr ungenügenden arabischen.
Dafs die Rumänen die ihnen fehlenden Laute ö und ü gewohnlich durch io
oder iu wiedergeben (chiose, chiundelîc)^ sieht man leicht
W, Rudow.
Fiore di Virtù
secondo la lezione del Rediano 149.
(Forts, s. Zs. XIX, 235.)
XV.
Mangnianimitate secundo Tulio si e ad intendere in bello par-
lare a Pacte et valerose cose.
Et pose appropriare la vertute de la mangnianimitate allo girofalcho,
5 lo quale se lassarla nanti morire de fame che mangiasse de carne fraceda.
Et no-sse delecta de prendere se non aucelli grossi.
Sancto Augustino dixe: Mangiante lu lione non fa guerra alle for-
miclie, et l'aquila non prende may mosche. Tulio dixe: La malyasa per-
sona se canosce per le grande opere. Leopaston dixe: Nulla cosa e si
IO dura a sapere che lo animo de l'omo che invechia. AUsandro dixe:
MeUio e la bella morte che la vile singioria.
Nelle ystorie de Roma se conta che fo uno medico de uno re che
avea nomo Pirro che era medico delli Romani mando alli sonaturi de
Koma et dixe, se volissero dare certa quantitate de moneta, ipso intosse-
15 ca^a Pirro. Et li seneschalchi et li sonaturi respusero de no, ca ipsi
no-sse delectavano de si vile cosa, ca volcano venceré lo sou nemico per
anne, non per tradimento. Et poy inmantinente fecero soy ammasciaturi
et ficero dicere a Pirro che se guardasse dello sou nemico medico.
XVI.
20 Vanagloria che e contrario vitio de la magnanimitate si e de tre
modi. La prima si e propriamente chiamata vanagloria, che e, quando
l'omo vole mostrare tucte le prodiczi soe per farese laudare più che non
se convene. Ma volere essere laudato convenebelemente no e vitio,
secundo che prova Santo Tomasso, Salamone dixe et scripse: Melilo e
25 la bona fama che la pretiosa moneta. La secunda si e a laudarese de
alcuna cosa. La terza si e a volere mostrare chillo che no e et più che
non e in se. Et questa e appellata ypocresia.
Et pose asdmilliare lo vitio de la vanagloria a lo paone che e tanto
pino de vanagloria che tucto lo sou dilecto non e in altro che sguardarese
30 le penné et fare una rota delle penne de la coda , azo che Onme homo
lo lande.
De la vanagilorìa se conta nella summa delU vitij; Quando le per-
33 sone auno venznto tucti li vitii, si -Ili remane (ms. remano) lo vitìo
432 J. ULRICH^
de la vanagloria. [194b] Sdiamone dize: Chi ama la vanagloria e servo
delli boffuni Cato dixe: No amare la vanagloria, se voy apparere bono.
Salatnon dixe: Lo vitìo de la vanagloria e dirisione. Soneto Ysidaro
dize: La gallina per uno ovu fa grande (de) remore et fa se sentire alla
5 volpe. Seneca dize dello vitio de la ypocrisia: Nullo pocho (sic) tempo
mostrare in se che non e. Tulio dize: La falsa moneta pocho tempo
durare pò. Sancto AugusHno dize: Dicere bene et fare male no e altro
che se stipso ingandare. Nela summa delli vitü se dice che la 3rpocrìsia
e como la moneta falsa. Varo dize : Yrocrìsia non e altro che tradimento.
IO Sedechia propheta dize: Non judicare altri per lo sou dicto, ma lo, facto
che la majore parte de li homini so vani. Per le opere se seqnita la
prode et lo dapno.
[D]ella vanagloria se lege nella väa delìi santi padri che una volta
se acconpangiao uno angilo con uno romito, et gendo per la via trovao
15 uno cavallo morto, che fìtia multo forte, et lo romito se comensao ad
strengere lo naso, et lo angelo non parea che se'nde curasse. Andando
più 'nanti trovao una dopna bella et juvene in uno jardino con molte
grandi robe et con grandi actí de vanagloria. Et allora lo angelo se con-
menso a strengere lo naso et lo romito lu resguardava, fecesenne cxY)ce
20 et beffe et molto grande maravellia, et habene male penzamento in ipso et
dize: Dimme, perche tu te stringisti lo naso per cosi bella dopna corno
era quella et non te-Ilo stringisti per la carne fracida che trovemmo (sic)
nanti? Et lu angelo li dize: Per zo che puta a deo più la vanagloria che
tucte le carni fracide de lu mando. Et dicto questo incontinente se partió
25 lo angelo [194 c] donanti. Allora conobe lo romito che quello era lo
angelo de deo et bono misso.
xvn.
Costantia zo e fermeza o stabilitate secondo che dice sancto Ysa-
darò si e fiza de fermecza nello sou proponimento che cacza nello vitio
30 che se chiama durecza. ^ncto A^stino disse: Durecza si e a non volere
mutare lo sou proponimento per alcuna eiudice (sic) rasone.
Et pose appropriare la vertute della costantia ad uii'[o]cello, che-sse
chiama fenice , che viu (sic) XV anni , et como se vede invechiato tanto,
che la natura li manca, aduna certe lengia odorifere et siche et fa uno
35 li de et entrasende dentro et stando voltato inveri lo sole, bacte tanto l'ale,
che le lena se allumano nello nido per lo calore de lo sole, et si e quist'o-
cello tanto constante, che non se parte, ancho se lassa ardere, per zo che
sa naturalmente, ca se deve retornare et in capo de IX di nasce de lo umore
de lo corpo uno verme, et cresce a pocho a pocho, et poy mecte le penne
40 et convertese in aucello, et cosi non se trova più che uno a lo mundo.
Tulio disse della costantia: Nulla cosa e più bella et che tanto se
convengha alle persone quant' e de avere in se fermecza. Cato dize:
Serray costante et piano secondo che la cosa recercha. Sancto Ysidaro
dize : No e da laudare chi cominfa ma chi persevera. Sancto Agustino dize :
45 Multi ne curreno allo palio, ma alla sua perseverantia uno lo vence.
Della vertute della costantia se conta nelle y storie de Roma , che lo
re de Grecia fece certi (corr. certe) ligi, le quali pareano troppo dure allo
48 popolo. Et lo re pensao puro de volerele fare observare, per zo che erano
FIORE DB VIRTCJ. 433
jaste. Et [i94d] disse allo populo: Yo voUio che vuy ne jurite de obser-
▼arele fine alla mia tornata, et in questo meso yo favellarayo collo
yostro deo, che -Ile mende, et lo (core le) mutarayo secondo lo vostro
▼olere. Audendo questo lo populo juraolo. £t lo re se partió, azo che le
5 Ugi non se polissero più rompere. Et quando vende a morte, commanda[o]
che lo corpo sou fosse arso et jectata la polve allo vento, azo che
lo populo non se credesse absoluto dello sacramento, che l'ossa fossero
portate allo vento, et cosi fo facto.
xvm.
IO Inconstantia che e contrario vitio della costantia secondo che dixe
Perso si e a non avere alcuna stabilitate in se.
Et pose appropriare lo vitio de la inconstantia alla renena, che se
pasce volando mola in bocha.
De la incostantia dice Salustioi La inconstantia e singio de mac-
15 tecza. Plato dixe : Chi e inconstante , tucte le cose conmecte alla ventura.
Salanumé dixe : Lo reo homo crede omne cosa et lo bono guarda la anima
soa. Bemico dixe: Chi male sequita, spisso consellia.
[D]ello vitio de la inconstantia se lege nello Hbro dellj santi patria
che uno latro che avea facti multi mali gendosene a confessare ad uno
20 romito, et quando quillo li vende a dare penetenza, lo latro dicea de
omne cosa. Questo non póczo fare, per zo che non sapea orare ne deiunare
ne alcuna penetenza fare. AUora dixe lo romito : Fa al mino che a omne
croce che trovaray, in-[i95a]-genochiaray innanti et fa -Ili reverentia. Et
lu latro inpromese bene de fare quisto, et lo romito lo absolse de tucti li
2S soy peccati. Pariéndose quisto latro dallo romito, certi soy inimici
lo babero scont[r]ato et lo latro vedendo ipsi conmensao a fugìre, et
/agendo trovao una croce et recordándose (mj. recordendose) de la pene-
tenza che li era posta, ingenochiao nanti alla croce. Et in chesto meso
li nemici lo ingionsero et accissorolo. Essendo morto lo latro, lo
30 romito vede duj angeli, che portavano la anima sua in celo, donde lo
romito se conminsao multo a sdingiare, pensando che quillo avea facti
tucti i mali de lo mundo, e mo era portato in celo per cosi poca cosa
de penetentia, pensando ipso medesimo a volere dellj diletti de lo mundo,
perzo che parea ad ipso, ca se acquistava la anima legeramente. Et laxao
3S Io romitorio per gire a lo mundo. Allora lo diabolo prese potestate de
ipso et mise uno stroppa per la via che lo prese per lo pede et fecelo
cadire, per zo che non perseverao nello bono conmensamento.
XIX.
Temperantia secundo che dixe TuUo si e ferma et moderata
40 singioria a costrengere la cupiditate ch^e bene secundo cerca lo animo nostro^
et questa e propriamente temperantia. La secunda si e naturale a constren-
gcre la volenptate che e per alcuno naturale movimento como e chillo che
a per naturale de essere luxuriosu, superbo et yrato, che per naturale
slieto se move in questo. Et questa se chiama sofferentia, la [195 b] quale
45 e troppo grande vertute che la tenperantia, secondo corno prova /ra/^
Tomasso. Insensibilitate e non volere mai delectatione de alcuno delecto
rasonebele.
4^ Et pose apropriare la vertute de la temperantia allo carnaio, che
Zdttcfar. L rom. Fhfl. XIX. 29
434 J- ULRICH,
naturalmente e [lu] più loxoríuso animale che sia. Sezza bene lo camOlo
direto ad una camilla solamente per vederela, et poy ave tancta sofferentía
et tenperantia in se (et tenperantia) , che essendo colle sorelle o colla
madre, nolle toccara may.
5 Tulio dixe: Se tu ami la temperantia, tu mandi vìa tucte le cose
soperchie da te et tucte le toe volenptati. Seneca dixe : Non se poe avere
maiore et ne menore singioria che quella de se stisso. Ovidio dixe: Le
cose' vétate et negate durano maiore volemptati d'a verde che Taltre.
Tolomeo dixe: Contraregia alle toe volenptati in (ms. et) joventuti, ca in
IO hellena non te porray partire da esse. Socrate dixe: Maiore cosa e a
venceré la persona le soe cupiditati che uno sou grandissimo nemico.
Plato dixe: Chi non pò vencer se, non vencerá altri. Anchara dixe: Septe
temperantie me piacho più che l'altre: lo casto in joventute, alegro in
ve(n)chiecza, largo in povertate, mesurato in habundantia, humde in gran-
15 decza, patiente in adversitate et sofferente.
Della temperantia se lege nelle ystorie de Roma che lo re Prìano
audendo da uno philosopho che avea nome Guarda luquale dicea: chi le
soe volunptati non refrena, non e homo, ma colle bestie se deve accom-
pangiare, audendo questo lo re Priano volse sapere, se lo potesse fare
20 conturbare per alcuno modo et si mandao per chisto Guarda et poy
mandao per alcuni che aveano le peyorì lengue da dicere male che se
trova[i95c]ssero. Et ordenao che zaschuno li dicesse lo peyo che
potesse. Et l'uno li dixe: De che lingiayo si tu, Guarda? Et quUlo
respose: Lo mio lingiayo si a ya conmensamento in me, ma la toa
25 si a fine in te, si che la nobilitate vale più per me et la tua vale
melilo (corr, meno) per te. Dixe l'altro: De! che tu ay beUe vesti-
menta in dosso! Et quillo respose: Li homini non se conoscono (ms,
canoscano) alle vestementa, ma per le opere. Dixe l'altro : Chi te arretondao
cosi belli li capilli ? Et ilio respose : La vertute non e nilli capiUi, ma nello
30 core. Dixe l'altro: O missere lo re, guardate de Guarda, ca Dio e
spia, ca yo lo vidi hogi nelle hoste de Grecia. Et ilio respose: Se questo
fosse, tu noUo dissìri. Dixe l'altro : Bestia qudlo giczo. Et quello respoae:
Longo lempo e che tu inparasti de male dicere. Dixe l'altro: Audi corno
dice questo traditore. Et quillo dixe: Yo dicerayo ormay a chi dirra ca
35 non ay lingua, ca ipso se inganda. Dixe l'altro: Che vile non ti ver-
gongi ? Et quillo respose : Se tu la temissi , non dissiri questo. Dixe
l'altro: Láxate stare quisto macto; vidi como favella soperchio et
soperbo. Et quillo non respose. Anchara lo re dixe: Como e questo
che tu non respundi. Guarda? Et quillo dixe: Lo tacere e bella resposta
40 a cotali parole, ca chi vole dicere le bructe parole, più ce adoppia la
vertute de la rechia che quella de la lengua. Et ilio non se pona veto
perare più per altri como se vetopera se stipso. Et cosi corno ipso e
singiore dda sua lengua, cosi so singiore yo delle mee rechie. Et vedendo
lo re la sua tenperantia, chiamaolo et fecelo sedere a pedi ad ipso
45 et adomandaola come ilio [195 d] avea potuto avere et sofferire de andire
tanta villania et non esaere niente conturbato. Respose lo filosofo et
dixe: ca yo so singiore delli soy singiurì et ipso e servo delli servi mey,
48 zo e delj vitii, ca a zaschuno e decta vellania, ma deve pensare allora [sei
FIORE DI -VIRTU. 435
qneDo che li e dicto e vero si o no. Et s'è vero, no-sse deve curare
et ilare, ca chilUo ch'e male deve sofferìre che li sia dicto et non se-nne
de?e curare. Et s'è mensongia quello che li e dicto non se'nde deve
curare niente, ca maiore ira non poy fare a chi dice la vellania corno a
5 mostrare che non se'nde cura. Et chi se-nne adira, ipso stipso li da acca-
sione che pocza dicere de ipso.
XX.
Intemperantia secondo che dixe DamUceno si e a sequire tucte
le soe volemptatì, si como li vene dallo core.
IO Et pose assimiliare la intemperantia allo unicorno^ che e una bestia,
che ave tancta delectatìone de stare con una donzella vergene, che corno
qoillo ne vede alcuna, incontinente va ad ipsa et si si-Ili adorme nelle
bracza, et incontinente veneno li caczaturi et pillianolo, ca altramente
nollo porriano pilliare, se non per la sua intemperatia. Plato dixe : Nullo
15 vitio e allo mundo peiore che la intemperatia, ca de quilla descende tucti
li mali Vero dixe: Chi e volenteruso, non pò essere may senza rey vitij.
Senecha dixe: Alla persona volenterosa nulla cosa pò durare. Socrate
dixe: Qii [196a] vole sequitare tucte le vole[m3ptati , alla fine remanera
perdente et toste (corr. tosto) vetoperato.
20 [D]ella intemperantia si lege nella vita dell* sancti padri, che una
pulzella, che avea nome Jaczina, la quale era stata la più onesta persona
de lo mando, et audendo contare nelle dopne multo dilecto carnale, pensao
niUo animo sou de provare, se fosse cosi grande dilecto como diceano le
dopne. Et mandao uno di per uno donzello de la terra, lo quale lo avea
25 amato da piczolo sopra tucte le cose dello mundo, et quisto gendo ad
ipsa et standoci alla soa volunptate partióse. Et quilla, ymaginando nillo
animo sou lo vituperio et la broctura della luxuria et de la verginitate
nrandissima che no potea recuperare, intancto se contristao, che se appiccao
per la gola, ^ello libro dell; vitti et de le vertute se dicea, ca se volea
30 ardere,
XXI.
Umilitate secundo Origine si e a reirenare la tenza de la volem-
ptate dello animo, ma non se deve perzo tancto reprehenderé che l'omo
casche nello vìtio della subrectione, ca Sanato Antonico dixe: Lo vitio de
35 la subrectione enne a remecterese più che nosse convene. Et enne humi-
litate de multe mauere. La prima si e a demostrarese sempre menore de
altri. La secunda si e a soptomecterese con pontade (corr. boutade) a
daschuno che ilio deve. La terza si e a credere de fare melilo che non
pote. La quarta si e la gratificatione a meretare li servitij che [196 b] li
40 so facti.
Et pose appropriare la vertute de la humilitate a lo ayno, che e lo
più húmele animale che sia allo mundo, ca ipso conporta zo che si-Ili fa,
sommectendose a ciaschuna persona. Et per zo e chiamato [Christo] nella
sancta scriptura ayno.
45 Sai amone scripse de la vertute de la humilitate: Se alcuno te fa
sou rectore, non te exaltare troppo, ma mostrate inveri de ipso, che ipso
para singiore delle toe cose. Jhesu Sidrach dixe: Non cerare che cose
pio alte de te et non sguardare le cose pui forti de te« Anchora
29*
43^ J- ULRICH,
dìxe : Quanto tu si maiore , cotanto te humilia in tucte le cose. Et cosi
facendo, denanti et diretro a te trovaray maiore gratia, ykesu Christo
(ms, Xposto) dixe : Chi se humilia , serra exaitato et chi se exalta , serra
humiliato. Sancto Petro dixe: -Dio contrasta alli superbi et alli humili da
5 la gratia. Sancto Jer ottimo dixe: Alla sumitate della vertute non per
grandecza, ma per humilitate l'omo pervene. Aristotele dixe: voy tn
conoscere l'omo, da -Ili singioria, inperzo che lo cactivo insuperbisca
et lo bono devente húmele. Longino dixe: Cosi corno li aucelli stringeno
bene Pale, quando volano, per sallire ad alto, eosi ce convene de hunùliare,
IO chi vole venire in grande stato. Aristotoìe dixe: Fa honore ad altri, ca
lo honore e de chi lo fa. Senecha dixe: Non laudare nullo in sua pre-
sentía. Socrate dixe: Nullo honore non se perde may, ca se chillo, a chi
lo fay, non te-Ilo refa, altri ti-Uo refara per ipso. Salamone dixe et paiUo
della vertute della reverentia: Humilia la anima toa a deo et alli
15 grandi singiuri la testa et allo gridare dello povero inclina le oredue.
Cato dixe: Da locho allo tou maiore. Jhesu Sidrach dixe: Per la
a reverentia se acquistano bone gratile. Sancto Ysidaro dixe: Non pre-
sumere de parlare con tou ma-[i96c]-iore, ne piczolo ne grande non
despreczare. De la vertute de la hobe[die]ntia rasonao ¿o savio et dixe:
20 La molliere hobidiente singioria lo sou marito. Sancto Ysidaro dixe:
La hobedentia e scala de giongere a tucte le vertute. Socrate dixe: Chi
vole piacere a tucti li homini, toUa lo mantello de la hobedientía. Cato
dixe de la vertute de la gratificatione : Quando uno tou povero amico te
darra uno piczolo presente, recipilo piacevelemente et recordite de laudari-
25 lo plenariamente. Galieno dixe: Chi sollecitamente serve, e dingio de
grande remunerati one. Alixandro dixe: Da nobele core vene de recor-
darese delli servitii et scordarese delle injurie.
Della virtute della humilitate se lege nelle y storie de Roma , che
quando alcuno fosse stato mandato per li sonaturì et per li inperaturì in
30 alcuna parte a conmactere et venia a victoria, li Romani li faceano tre
honuri et tre dessonuri. Lo primo honore era, che tucto lo populo de
Roma l'iscia nanti da fore de la terra. Lo Ilo honore era che qnillo era
misso su in uno carro, che era menato da quactro cavalli bianchi. Et
tucto Io populo giva intomo a quisto carro per fine a Campotolio in Roma
35 et locho se mectea. Lo 111° honore si era che tucti li presuni che ipso
avea acquistati veniano alla coda de questo carro. Et lo primo dessonore
chi li Romani li faceano si era che li mecteano uno de la più vile condi-
tione cheli poteano avere. Et questo era per dare exemplo che onme omo
porria venire in simele stato, facendo bene. Lo II^ dessonore era, che
40 quillo vile homo li dava grande guanciate, dicendo : Non insuperbire, perzo
che t'e facto questo hono-[i96d]-re, ca yo so homo corno che tu, et cosi
yo porria venire in símele caso. Lo m^ et lu ultimo dessonore era, che
omne homo li potesse dicere onme dessonore che volea per tucto quello dL
xxn.
45 Superbia che e contrario vitio de la humilitate secundo che dixe
Aristotolo si e a volere essere et ad apparere senpre sopra tucti li altri.
Et e la superbia de multi modi. La prima e superbia de alterecza, ciò e
48 a volerese mectere sopra tucti li altri. La secunda e superbia de lingioria,
FIORE DI VIRTU. 437
do e a volere singìorìare altri pia che a ipso non se convene. Et e
sap>eTbia de mactecza, ciò e a presumere de fare più che non pò, et questa
e la terza. La quarta si e superbia de* sconoscenza , ciò e a volere stato
che non siili convene, credendo che siili convenga. La quinta si e su-
5 perbia de grande paczia, ciò e a non fare honore ad altri dispiacendo a
ciaschuno. Et descendono de la superbia tre cose. La prima e a no fare
reverentia a sou malore. La secunda si e inhobidientia , ciò e a no höbe-
dire quilli che ando alcuna potestate sopra de ipsi. La terza si e ingrati-
tudine, ciò e a no sentire o congnoscere lo vitio de la superbia.
IO Et pótese assimilliare lo vitio della superbia allo falcone ^ che vole
sempre mostrare de singioriare li altri aucelli. Et foro ya trovati de fai-
cum, che ao avuto presumptione de occidere la aquila, eh e dopna de
tucti li altri. Et dove la falcone fa lo nido, vac te tucta la rivera di in-
torno, dopne may ce lassa usare altro aucello che viva de ra[i97a]pina per
15 volere essere singiore de la rivera.
Salamon dize: Tre generatiuni de genti sono che dio nolli ama:
Lo poviro superbo, lo riccho busardo et lo vecchio loxurioso. Anchara:
Inter li soperbi e sempre questione. Sancto Bernardo dixe: Ill'e grande
meravellia de li soperbi, como potuno habitare in terra et non potuno
20 volare in celo. Aduncha remanerao alla fiamma de lo focho infernale,
che li devorara. Plato dize : Lo vitio de la superbia fa corrompere li homini,
et quanta più ne aveno, mino la vedeno. Jhesu Sirdch dixe .* La superbia e
conmsamenta (sic) de tucti li mali et peccati. Sidrach dixe : Li pia(n)ti et le
guerre manchano (corr. mangiano) [le ricchecze] et la superbia desfa la casa
25 riccha et enne de tre rasuni. La prima, per che fo lo primo peccato. La sec
anda, per che non e cosa che sia despiacimento a Dio che la superbia non
creacha. La terza e che de essa nasce et e radice de tucti li altri peccati Inter
la superbia et la vanagloria e grande diffirentia. Superbia e a credere potere
più che altri nello animo dentro, vanagloria e a mostrare li facti defore
30 a volere essere laudato si che la superbia ene dentro, vana gloria e de fore.
Job dize: Se la superbia annasse fine alle nube et caczasse lo celo, alla
fine tomara a niente. Sancto Sidoro dixe : Como la superbia e conm[en]sa-
mento de tucti lì mali, cosi e mina de tucte le vertute. JovenàU dice:
Colli amici se deve accompa[i97b]ngiare, chi non ave reverentia in se.
35 Santo Agostino dixe : Più e da temere la hobedientia che la morte. Sancto
Bernardo dixe: De tucte le crìature de lo mundo tre ne so inhobedienti
a Dio: Lu homo, la femina et lo diabolo. Salamon dixe: Chi non e
hobedente allo patie et alla matre, e infamato et saurato serra. Senccha
dixe: Tolliere lo servitio de altri e a volere libértate. Anchor a \ Inter li
40 vitii nullo e maiore cbe la ingratitudine. Socrate dixe : Chi no congnosce
li beneficii che li so facti, lo sou bene, non porra avere acrescemento.
Salamon dixe: Nulla cosa invechia più appresso de Pomo che lo benefìcio.
Ancora: Rendere male per bene lo male non se partera dalla casa sua.
Plato dixe: Quactro cose so per perdere li servitii che l'omo fa, zo e a
45 iarese l'omo troppo pregare de lo servitio et tardarelo troppo a fare, et
facendolo con tristo vulto, murmurando et usando crudele parole, et quando
l'omo serve, repenitirese et rembruczare lo servitio.
48 [D]el1a superbia se lege nello vechio testamento che deo avea for-
43^ J. ULRICH,
mato Lociferro lo piu bello et lo malore angilo de paradiso, et ilio
insuperbio et volse contrastare a deo et tollireli la singioria, et deo vedendo
questo commandao allo Michaele archangUo, che lo trabaccbasse da celo
con tucti li soy sequaci, si che per la superbia fo lo primo male.
5 xxm.
Correctione secondo Aprivio ú e uno effecto de amore in casti-
gare altruy temperatamente de facti et de parole secondo corno convene.
Quillo che no avera temperamento in castigare , legeramente cadera allo vitio
de la crudelitate. Salamon dixe : La stultitia si e ligata nillo core delli in-
IO fanzuUi, ma la vergeneta fa [197 c] fugire la mactecza dello core de li infanti.
Et se tu li vacti con una verga, illi non fallerayno, ma nanti se conegono.
Et pose appropriare la vertute della correctione allo lupo^ che quando
ilio vay in alcuno locu per furare alcuna cosa, et se ilio introppecasse,
che facesse romore, ilio se moczeca lo pede colli denti, volendolo castigare
15 per un'altra fiata.
Salamon dixe della vertute delà correctione: Allo tou maiore gntìa
trova appresso de ipso l'omo sapio: per lo vitio de altrui corregese et
castiga altruy temperatamente. Sa/amone dixe : Non reprehenderé lo scrin-
giatore , ca non te aude ; reprindi lo sapio et ipso te amera. Chi ama-
20 gestra lo scringiatore , ad sene stisso ene in jura. Herenus dixe: La
correctione palese e verace reprehensione. Diogenos {stc) dixe: Chi vole
essere amato dallo amico sou, castighelo ocoltamente, ca Io dolce castiga-
mento et privato aduce amore, et lo palese et aspero aduce disdingio.
Cassiodoro dixe: De legero chi non serra vitìoso ca avera lo castigatore
25 continuo. Et se ilio non vole lo tou castigamento, se-Ilo ami, non lassare
de castigarelò per zo. Plato dixe: Guardate de castigare lo amico toa in
altruy presentía o quando ipso e irato.
[D]ella correctione se lege nelle ystorie della bUbia che essendo imo
ammonito multe volte per Moysen, che lassasse lo populo, lo quale tcnea
30 in sua Servitute, ad ipso indurao lo sou core, che per cosa deUo mundo
non se volse movere a farelo. Et deo volendolo castigare mandaoli pare-
chie piaghe. La prima fo acqua convertita in sangue. La Ila fo molte-
tudine de granini che lo coperiano. La ma [i97d] foro mosche de omne
generatione. La mia foro grilli de omne manera. La Va foro infirmitatì
35 de tucti loro animali. La Via fo tempestate che consumao l'erbe et li
arbori. La VU a fo fame. La Vma io scontate che lo di tomao
in tenebre. Non perzo ilio non se volse castigare et convertirese a
deo, si che in fine deo li mandao la Xa pestelentia, che dio dixe a
Moyses, che conmandasse a tùcto lo populo son, che zaschuno ademan-
40 dasse in prestito da -Ilo sou vicino, che era de quello Faraone, auro,
argento, vestimenta, et poy li menasse dove deo dicera, et cosi fo facto
per conmandamento de Moyses, et andao se'nde. Et lo populo de Fara-
hone se-Ili messe deretro, et como lo populo de dio fo aUo mare, Moysen
ferio colla verga nillo mare et quiUo se aperse in. Xn. vie et Moysen con
45 tucto lo populo comensao a passare, et Faraone con tucto lo exerdto son
se-Ui mese deretro, et ipso essendo in meso de -Ilo mare et lo popnlo
de dio defore, dio congiungere fece l'acqua et affocao Faraone con tocto
48 lo exerdto sou et Moysen con tucto lo populo de dio fo liberato«
FIORB DI VIRTU. 439
XXIV.
[L]e losenghe che ao contrarie vitij della vertute de la correctíone,
secondo dise Antrontco, si e delectanza de parole con falsetate de core
per tradire lo animo de altri alla sua propria volenptate et utilitate, ca
5 usando l'omo le duld parole sulo per piache senza altra utilitate non e
vitio, ancho ene virtute [198 a] che e chiamata piacebelecza.
Et pótese assimilliare Io vitio della losenga alla serena dello mare
(et alla losengha), che e uno animale, che dalla mitade in su ave la forma
de una bella donzella, et desocto e a modo de uno pesce con duy cosde
IO zo code levate in sio, et sempre stao ad locho pericoluso dello mare, et
cantano dolcemente, tancto che fanno dormire omne persona, che -Ilo ode,
et como sono adormiti, senza lo mare, si-Ili occide.
Tulio dixe: Ad omne homo singhe beningio, et a nullo losenghero
agi familiaritate. Ornato dixe: Subito lo dolce mele se approsima lo mal-
15 vaso tossico dello homo. Ysopo dixe: Subito le dulci parole si appila
le malvase opere. Seneca dixe: Omne losenga porta sopto lo venino et
no-sse vole Tomo appropriare alli rei ca li ene grande biasimo. Virgilio
dixe: Mellio e ad conversare l'omo colli nemici che colli losengheij. Seneca
dixe: Più e da temere le losenghe che le minaczi. Caio dixe: Quando
20 alcuna persona te lauda, recordate de essere tou judice et non credere ad
altri più [de te] che ad te stipso. Senecha dixe: Lo (lu) malvaso homo
losengha lo sou amico et menalo per la via non bona. Plato dixe: Non
te fidare a chillo che te lauda de quillo che non e vero denanti ad te.
Lo scorpione losenga colla facza et colla coda invinina. Heremes dixe:
25 Lo cane ama l'osso fine chi-Uo ave ad spolpare et li occhi amano lo fiore,
mentre e [198 b] bello. Et Papa porta lo mele in boccha et lo anguyllo
nella coda. Ysopo dixe: Lo stulto desplace a chello che se deve piacere.
Socrate dixe: Le erbe dello prato coperono la terra et la piacebelecze
copere lo defecto de le persone.
30 nio Ubro de Ysopo se lege delli vitii delle losenghe che fo una fiata
uno corvu che portava una pecza de caso in boccha et la volpe la vedendo
pensao de averela, si che lo conmensao ad laudare et a-llosengare, et dixe
che multo se delectava de lo sou cantare, et era similliante allo cingnio
nello sblandore, lo quale e bianco como neve; onde se lo canto fosse como
35 e la persona, non era cosa che -Ili mancasse. Lo corvo audendose cosi
bello laudare conmensao allora ad cantare, et lo caso li cade de boccha
et la volpe lo recolse et dixe: Tu ay a mente lo canto et yo me ayo lo
caso, et giosende via et lassao lo corbo cosi befiato et sgringiato.
XXV.
40 Pace secundo Boetio e puritate de animo, semplecitate de core,
repuso de mente, legame de amore, compangia de caritate.
Et pótese assimilliare la pace ad una bestia, che se chiama lo castoro,
lo quale e persequitato dalli caczaturi per avere li soy coUuni, et caczati
ch'ellì ao lì colluni, lo laxano gire, ca li dictì coUuni so bunì per fare
45 medicina. Et se lo dicto castoro, allo quale sono caczati li colluni, fosse
retrovato una altra volta da quilli o da altri caczaturi, essendo persequitato
47 ipso castoro, congnosce per naturale, ca e persequitato per li soy colluni,
440 J. X7LRICH,
et ergese rielo in pedi et volvese verso li caczaturi et apere le cosse et
le gamme per ademostrare, ca - Hi so traCti li colluni, ca no li ave. Et quisto
fa, aczo che li caczatnri lo laxeno andare [i98c]-et laxenolo vivere in pace.
Ysaya dixe: Le malvasie persone non poteno may avere pace.
5 Ysidoro dixe : L'omo che sta in pace non pò may avere poco et vive secnro.
Barbarùco dixe : La pace e sopre tucte le cose delio mundo, passa licdìecxe
et grandecze. Salamene dixe: Voy tu dicere, voy tu nominare tucte le
cose in una parola, di pace. Plato dixe: Agi guerra colli toy nemici et
agi pace colle toe vertute. Julio Cesaro dixe: Quando duj ninûd sonó
IO da quasi (ms, quale) equale possanza et de equale injuria facta et recepata,
alora e bono rasonare de pace, ac quando l'uno pote singioríare l'altro,
may non se accordano insemora. Aristotolo dixe: Chi congnoscera la pace,
non avera may guerra et volgila a mente.
Della vertute pace se conta nelle ystorie de Roma che uno grande
15 barone che avea nomo Ypolìto che ave guerra con uno conte che avea
nomo Ligisto lo quale avea morto lo patre allo dycto Ypolito, et omne
jumo guerriavano in semmora, Ypolito vedendo la brigha et la travailla de
la guerra et ca li convenia stare et essere sugecto alli menuri et servi et suditi
levaose una nocte sulo senza arme et giosende allo castello de quillo sou
20 nimico et chiama alla porta et dixe: Apritemi, ca yo so Ypolito. Allora
le guardie maravelliandose cursero et disserolo a Listigìo sou singiore. Et
Listigio vedendolo, ca era sulo et senza arme, feceli aperire la porta. Et
corno fo dentro, Ypolito se inclina et abracza Listigio sou inimico et dixe:
Singiore mio et fratello, yo te domando perdonanza, so yo te so òffiso et
25 yo perdono ad te de omne oifenza, che m'ay facta, ca yo vollio nanti la tua
singioria che quella delli infanti mey [198 d]. Allora Listigio se messe la
corea in candazo e acollo et gectaose alli pedi de Ypolìto piangendo et pe-
tendoli perdonanza, et cosi ficero pace insemmora et stecterose como fratelli.
XXVI.
30 Ira, dixe Aristotolo, e uno turbamento de animo per discurso de
sangue che trae allo core per volenptate de fare vendecta. Et della ira
nasce indingnationi , che quando lo sangue turba lo core, remane in-
dingnato et poy se converte in odio, la indingnatione remane nello core.
Della ira nasce discordia, rissa et guerra, che sono vitíj contrarli alla pace,
35 et e diffìrentia intre discordia et guerra et rissa, cosi como dixe frate
To masi, che discordia e a no volere l'uno quello che vole l'altro, guena
e, quando la persona per discordia che ave avuta conmactendo insemora.
Et pótese assimilliare lo vitio della ira allo ursoy lo quale mangia
volenteri lo mele. Et volendolo trare delle arcelle, le api si li pungioo
40 li occhi. Et lo urso laxa stare lo mele et intende per aiutarese ad aco-
dere l'api. Et quando va alli ochi, dove pungeno l'api, et l'altre api vando
allo altro occhio, Allora lo urso lassa lo primo et vole prendere l'altro.
Et cosi fa simili, vedendose a dosso a pongerelo, ca de tucte vorria £ue
vendecta et non de fa de nullo, ca l'uno laxa per l'altro, et per questo
45 prende grande ira.
Della ira et della indingnatione voy de lo odio dice lo sapioi Chi
e legero ad irarese, tosto serra corrente a male. Anchora dixe: Lo pacxo
48 [199a] subito scopere la sua ira et l'omo ch'e sapio, quando besongiaza
FIORB DI VIRTU. 44 1
s«nde copere et celala. Ancho dixe: Grande cosa e lo sasso et la rena,
sopre tucte e la via de lo paczo. Jhesu dixe: La gelosia et la ira se
amano insemmora et li multi penseri le persone che li aveno nanti tempo
li fando invechiare. Anchara dixe: La persona irata apprende lo focho.
5 Cassiodoro dixe : La via si e materia de tucti li mali. Et poy dixe : Zo
che se fa per turbamento de animo non pote essere justo et ne honesto.
Petri Alf onto dixe: Lo irato non a ochi. Senecha dixe: Lo irato non fa
se non cose irate et desmesúrate. Beda dixe : Quanto malore e l'omo, tancto
più se deve guardare de la ira, per zo che la persona irata e multo peri-
io colosa. Prisciano dixe: Lo maiore inimico che Tomo pocza venceré, si e
a venceré primo la sua ira. Ystdaro dixe: Humana cosa e ad irarese, ma
perseverare nella ira si e opera diabolica. La persona che e vinto dalla
ira pótese dicere, ca e venzuto da tucti li vitii. Heremo dixe : Ira de paczi
e semplice in parole, ma la ira de li sapij e sempre in facti. Sedeche
15 dixe: Chi restrenge la ira et la lengua, monda la sua anima et deventa
perfecto (mj. perfecta). Sancto Jacobo dixe : L'omo deve essere tardo alla
ira et deve essere prunto et veloce alla misericordia, firmo et costante,
patiente nelle aversitati et nelle tribulationi , schatrito et no insoperbire
nelle prosperitati. Senecha dixe: La [199b] ira more toste nell'omo sapio.
20 Sancto Jacobo dixe: Le persone divo essere promete ad audire, tarde a
responderé et pigre (ms. pigro) alla ira. Gregorio dixe: Tre remedy se
trovano contra la ira: dolce responderé, tacere o partirese denanti alla per-
sona irata. Salamone dixe: De tre cose se adtrista lo meo core, ma puro
la maiore a me induce la grande ira: Et l'omo poviro che vole fare la
25 grande guerra, la secunda, quando lo sapio e desperato de la gratia de
dìo, la terza e, quando la persona se parte da bene fare per fare male.
Ancora dixe : Non te fidare nello tou nemico anticho, ca se la manj te se-
quila, ipso la cremara, ma se ilio se vede tenpo, non se porra sallare
de bevere lo tou sangue. Baro dixe : Nulla rìchecza pò durare alla guerra.
30 Agustinus dixe: Per cinque cose Pomo pò fare guerra rasonebelmente:
Per la fede, per la justitia, per avere pace, per dare illibertate et per
eschiiare forza. Tulio dixe: Lo mele se tollie colle mani cosi como lo
ferro se lima collo ferro.
[199 b] [Djella ira se lege nello vechio testamento che David pro-
35 feta essendo namorato de Bersabee moUiere de Uria jacque con essa et
ingravìdaola. Allora lo re David mandao per Uria, lo quale stava inn-
assenzo ad una citate et conmandaoli che subito revenesse, ca avea certe
immasciate necessarie ad espedire. Tornato Uria allo re David dice:
Questa sera [199 c] te va reposa[Te], cray matino gerray ad expediré li nostri
40 affandi. Chesto dicea, ca volea che Uria dormisse con sua molliere, azo
che ipso et l'altra gente non potesse dicere, che Bersabe era piena de
David, ma de sou marito. Ma Uria como bono et fedele servitore et
amando lo honore dello re non volse dormire con sua molliere, ma jacque
tacta quella nocte a pedi dello castello coll'arme in dosso. La mattina,
45 quando lo re seppe questo, adomandao Uria, corno et perche era jacuto
bcho, et facto quello acto. Respose Uria et dixe: Sacra magistate, tucto
{ms. tucte) lo fiore de le genti vostre stao in campo colle arme in dosso
48 per vostro honore , et yo volete che jaeza ad inpotronireme nillo lecto , si
44^ J* ULRICH,
che ipsi jaceno a governare lo stato vostro, et yo vollio guardare lo locho,
dove sta la persona vostra. Vedendo lo re che no -Ilo potea iDgaodare,
non guardao alla pagura de deo et nelle fedelitate dello fidèle serritore
tanta fo la ira soa, che scrisse allo capitanio dell' oste che facesse dare la
5 bactallia ad uno assalto alla terra, et fecesse stare Uria dallo più pericoloso
locho azo che ce morisse, et cosi fo facto.
xxvn.
Miseri cordia secundo sancto Agustino si e de avere coopassione
nello sou animo et de altruy misericordia. Et la soa opera, secimdo
IO sancto Tomasso^ &i e ad operare le cose bone, ad perdonare le ollese che
li so [i99d] facte, ad castigare altri, ad consilliare chi dubita, ad insen-
giare chi non sape, ad consolare li tributati, ad pregare dio per altri.
Ovidio dise : Se le persone no peccassero, la vertute della misericordia non
se porrla operare.
I ^ Et pótese assimilliare et appropriare la vertute della misericordia ad
uno aucello che a nome lopia, che quando li fili de quisto aucello vidono
invechiare lo patre o la matre tancto, che perdano lo potere che non poc-
zano volare, si-Ili fao uno nido et pascenolo dentro. Et poy 'li li tragono
li occhi et poy tucte le pende vechie si-Ili cava {sic) dentro allo nido per
20 fine A tancto, che renascano le penne. Et cosi per natura se renovano et
acquistano lo vedere.
Della misericordia rasonimo (sic) Plato dixe : Nulla vertute pò esacR
pip che de visitare lo infirmo, pascere li affamati , dare ad bevere ad dn
ave sete et recaptare li presuni , vestire U nudi , allebergare li pelegrini et
25 sepellire li morti. Longino dixe : Chi avera misericordia ad altri, ne avera
ad ipso. AUxandro dixe: Lo potere de le persone nasce in tre modi:
Per acquistare amici, per misericordia et perdonare ad altri, ca vendecta
senza dapno non pote essere. Sdiamone dixe: Chi non darra allo poriro
ipso non'de manicara. Et chi desprecza la soa prehera {sic) venera in
30 povertate. Anchora dixe: Chi serra [200a] la rechia allo poviro, quando
grida, ipso non serra audito. Cassiodoro dixe: Non essere avaro nella
misericordia, se tu la voli trovare per te. yuvenale dixe : Singi misericoT'
dioso, ca la misericordia e scringio et archa de tucte le vertute. Pictagon
dixe : Se la mano offende alli occhi et lo dente alla lengua, li cade vendecta,
35 et chi la facesse, la facera ad se stìpso. Beda dixe: Perdona ad altri, se
voy che sia perdonato ad te. PlcUo dixe: Grande vendecta fa chi perdona
allo sou nemicho, potendose vendicare de ipso. Ovidio dixe: Se onme
fiata che le persone peccassero fussero ponite , in pocho de tempo ne for-
riano poche. Senécha dixe: Penza de avere facta la toa vendecta, se to
40 ay potuto vendicare, et ayli perdonato.
Della misericordia e scripta nelle ystorie de Roma che essendro
menato uno larrone denanti allo re AUxandro et ipso lo domandao per che
già robando per mare. Et lo larrone respose: Per chello che tu fiiy in
terra. Ma per zo che yo vao sulo, so chiamato larrone. Ma tu che vay
45 con grande gente si chiamato singiore. Ma se tu stissi cosi sulo corno sto
yo, larrone fori chiamato. Quilli che fngeno, tu li persequeti et quillode
47 che ay possa tu dislegi, ca la necessetate et la povertate me fa essere lar-
FIORE DI VIRTÙ. 443
rone, ma tu che si arrobatore, che e (ro- [200 b] ppo maiore vitio per la
capiditate de animo. Como te va più la ventura dericta, peiore e, ma se
quella me sguardasse uno poco prospera, yo forria melliore de te et non
fiiraria mai più. Si che audendo questo lo re Alixandro lo facto de quisto,
5 mossese a misericordia vedendo quillo che non era larrone, ca-Uo facea
per povertate. Et per la conpaxione ch'elj habe delà sua misericordia si-Ili
perdonao la morte et fecelo cavalero et fo delli melliori cavaleri che avesse.
xxvm.
Crudelitate che e contrario vitio della misericordia si e secundo
IO Antronico loquale dixe che la crudelitate e de cinque manere. La prima
e de non avere may conpaxione de altri. La secunda e de non actristarese
dello male de altruy. La terza si e a non volere perdonare le soe offese.
La quarta e a poniare altri de alcuna cosa pui che non e. La quinta e
a-ffare collo animo per offendere ad alcuna (sic) senza nulla accasone.
1$ Et pótese assemilliare la crudelitate allo basilisco ^ lo quale ene uno
serpente che occide le persone sulo per lo resguardo et may non ave in
se nulla misericordia, et se ilio non trova altro de potere intossicare, sulo
con uno sufflo che ilio fa, che -Ili escendo dello corpo, cosi e intossicato.
De la crudelitate dixe ykesu Sidrackei Non essere corno lione in sua
20 casa che non ave misericordia [zooc] alli soy subditi. Maximiàno dixe : Più
vile cosa non e allo mundo che una vile persona saliendo in stato. Heremes
dixe : Non dare afflictione allo afflicto, azo che non casche in desperatione.
Cassiodaro dixe: Sopre tucte le crudelitate dello mundo si e volere arri-
chire dello sudore dello vulto altruyo.
25 Della crudelitate se lege nello Uvidio et dice : Esendo namorata Medea
de Yason essa s'ende gio deretro et menao s'ende lo fratello con essa et
stilo legao et miselo in locho che lu trovasse [lu patre] , siili gisse dere-
tro, azo che se fissesse tanto, vedendo quisto dolore, che essa avesse avuto
maiore spatio de andares'ende. Et poy essendo stata con Yason uno grande
30 tempo, et fecene duj fillioli, et poy la habandonao, et avendola laxata per
una altra dopna, questa medemma {ms, medemme) occise li soy fillioli et
bebene lo sangue in suo dispecto et gio s'ende per lo mimdo et may non se
sappe più de essa.
XXIX.
35 Liberalitate zo e larghecze secundo Beda si e de dare le cose
con mesura alle persone dingne et besongiose, ca chille che se da alli non
dingni, se perde, et dare ad chi non besongìa si e corno spergere l'acqua
in mare. Et chi da più che non pò se parte della vertute della rìchecza
et haballa {sic) nello vitio de [200 d] Ha prodegalitate , la laquale, como se
40 conta neUa summa delìi viiij ene ad spergere quello che non deve, non
avendo alcuno modo nelle soe spese. Et perzo lu prodigo e appellato
stnlto per la Uge ^ ma puro maiore vitio e la avaritia che la prodegalitate
secundo che prova sancto Tomasso per tre modi. Lo primo e che lo vitio
de la prodegalitate accorda melilo colla vertute mezana, zo e una libera-
4S lítate che se dice lo dare, la quale non fa avaritia et e puro da retenere.
Et per questa accasone quasi tucti li vitij che-Ili vao innanti so menuri che
quilH che la sequeta, ca tucte le vertute so confinate denanti et deretro
4^ alli soi contrari vitij. Lo secundo modo si e, quando lo prodigo e più utile
444 J- uiÄiCH,
ad a]trí che lo avaro. Lo terzo si e che In prodigo se ammenda pia ale*
gramente dello sou vitio de la prodegalitate che lo avaro de avarìtia. Et
de la prodegalitate descende povertate secando che scrisse Beda che dice:
Chi spende la sua richecze ultra modo, toste vene in povertate che pro-
5 priamente e a dare quello che non fa la avaritia si corno parlao Jtb-.
Tristitia de core, vergongia de facza et deslaczamento de altry so radid
de tucti li mali.
Et pótese assimilliare la vertute de la liberalitate alla aquila ^ che e
lo più liberale aucello che sia, ca non porria avere may tanta fame, che
IO non lassasse sempre may [201 a] lo mezo de zo che prende a qmlli aucelli che
li so intomo. Et ad rade (ms. rado) volte se vede volare, che li aucelli non
se poto pascere per si nolli vando deretro per avere quella preda che -Ili hssa.
De la liberalitate parlao Salamone et dixe : Se tu fay saczi a chi lo Êiy,
et nilli toy beni serrao multe gratie. Anchara dixe : Nascundi la elimosina
15 toa insino dello povero et quella orara per te a deo et liberaratate de
omne male. Anchor a dixe : Como l'acqua ramore lo foco , cosi la eli-
mosina amorta lo peccato. Anchara: Non dire allo tou amico: Va et mo
reveni, quando in queUa hora nollo pote dare. Anchara dixe: Perdi li
denari per lo tou frate et per lo amico, quando besongia, et nolli nascon-
20 dere socto terra. Aìixandro dixe: Dona ad altruy, se tu voi che'nde sia
donato a te. Ovidio dixe: Voy tu dare, da toste. Chi non sa dare, tardo
e ad domandare. Faceto dixe: Despendi largamente quando se convene
senza alcuno nomeramento. Jhesu Sirach dixe: In omne dono che fay
fa che la facza toa sia alegra et non te dare trìstecza de ria parola, ca pin
25 vale una dolce parola che uno duno. Cato dixe: Guarda ad chi tu day.
Anchor a dixe: Adomanda quello che sia justo, se voi che te sia dato, ca
stulta cosa e a petire quello che per rasone se pote negare. Tuao
dixe : Nulla cosa e più dol [201 b] ce et ne melliore et ne più dengnk
de malore honore che e la libértate. Seneca dixe: Più e da guardare
30 lu vulto de quillo che da chi -Ilo duno. Anchara dixe: Nulla cosa
e più rara che quella che se conpera per prehera (sic). Persio dixe:
Non si a in duno quello che se compera per pregherà. Sentcha dixe:
Chillo che da deve tacere, ca lo duno prova tacendo. Anchara dixe:
Più honesta cosa e a negare lo servitio che longo termene a demandate.
35 Anchora dixe : Chi adomanda temerosamente, da accasone che-Uj sia negato
lo servitio. Socrate dixe: Chi non serve allj soy amici, quando pò, aban-
dónalo serra da ipsi, quando li besongia. Terrentia dixe : Nulla cosa pote
fare l'omo più vile che rembruczare lo servitio a chi lo ave facto, ca selo
fa perdere. Sancto Paulo dixe: Più biata cosa e a dare che recepire.
40 Christo dixe: Lo duno cecano (sic) li sapii et mondano le parole deli justi.
Lo decreto dixe: Dove e lo singiore de la casa largo, lo spensatore non
deve essere scarso, ca per lo senescaleo de la masone se deve congnosccit
lo singiore. Seneca dixe: Quando tu voy donare, destrìngi lo animo too
ben cose si che tu day, ca a chi day, da alegramente con chiaro vulto et
45 con belle parole. Multe persone peccano per povertate. O morte, corno
'e dolce all'omo. Cato dixe: Ama cosi- [201 e] l'altri che tu singi caro
amico ad te. Et singi bono alli boni, si che non te-nde sequetono li mah
48 dapni. Et usa le cose aquístate a chi divi temperamente, ca quando habun-
FIORE DI VIRTÙ. 445
dano le spese et le cose consuma in breve tempo che longamente e partu-
litD per acquistare. Cassiodoro dixe: Chi lo son consuma, carastia avera
dello altiuy. Sedechia propheta dixe : Melilo e una volta arrosciare lo vulto
non donando che donando multe volte conturbarese nello animo. Plato
5 dixe: Maiure trìstecza non e allo mundo che a chi se convene vìvere dello
altruy. Omne cosa va et vene. Inpara qualeche arte et non se parta da
te. Anckora dixe : La terra devura li homini et lo prodigo devura la terra.
Della povertate conta Seneca et dixe: Quillo che se contempta de
quello che ave non e povero ma quillo che desidera molte cose e
IO molte povero. Ysopo dixe: Se-Ila povertate vene alegra, rechissima
cosa ene. Socrate dixe: Li amici se conuscono nelle aversertati, ca nella
prosperetate onme homo se mostra amico. Jhesu Sirache dixe: Recordate
de la povertate nella habundantia et della habundantia nello tempo della
povertate, ca da domane a véspero se muta lo tempo. Plato dixe: Mala
15 cosa e la povertate, ma chi fa male per essa, fa pegio. Cassiodoro dixe:
Se la nuunma de lo peccatore, zo ene povertate, se tollera, deUo peccare
si tolle la via [201 d]. Papa Innocentio dixe: In quanta miseria et crude-
Utate e la conditione dello poviro, ca se ademanda, de vergongia se con-
fonde, ma puro a mancare (sic) la povertate lo costrenge. Salamene dixe:
20 Li frati de lo povero lu orriscono, et li amici li fugino da longa da ipso.
Anchorai Se lo povero sera ingandato, omne homo lo reprendera, et se
favella, nullo homo lo intenderà et la soa parola da omne homo serra
represa. Anchara dixe : Melilo e una crosta de pane seccha con alegrecza
che lo vitello bene grasso colla rissa. Anchara dixe: Pregate dio de: dui
25 cose non melle negare, nanü che yo mora: non me dare ne rechecze ne
povertate, che per la ventura satiatota (sic) et dica: Che e lo singiore? Et
constxìcto per la povertate inpaczisca et vechio Tomo {sic) de lo meo singiore
dio. Anchara dixe: Se la avaritia che e contrario vitio de la povertate se
lo rìccho sera ingandato, multi avera recordaturi, et se ilio favellerà, omne
30 homo Io intenderà et la soa parola slulta sera tenuta sapia. Anchara dixe :
Le ricchicze che in breve tenpo se acquistano, toste si mancano. Et quelle
che a pocho a poco se adunano multo tempo durarao. Bario dixe: Lo
riccho non aquista ricchecza senza fatiga et nolle tene senza pagura et
nolle lassa senza dolore. Tulio dixe: Lo animo dellj homini se pò chia-
35 mare ricchecza et non piena de denarj. Celsio dixe: Quando la [202a]
na^e ave bono tempo, allora e paura de periculo. Et cosi e dello homo,
quando le cose li vando prospere. Plato dixe: Mellio e nella soa morte
laxare richecze alli nemici che nella soa vita per povertate adomandare
altro alli soy amici. Ancora dixe : Non despreczare cosa piczola, ca poterà
40 avere argomento.
Della liberalitate se lege nillo Alixandro che uno li ademandao uno
denaro et lu re li donao una citate. Et chillo dixe, ca si grande duno
non si-lU convenía. Lu re dixe : Yo guardo a chello che-sse convene a me
de dare. Ma lo re fece tucto lo contrario altra volta, volendo trovare acca-
45 sone de negare ad uno povero la petetione, che essendoli adomandata una
piczola cosa, respose, che nosse convene ad ipso de dare cosi cosa picola.
Et adomandaoli largamente. Dixe, non se convenia allo poviro de recepì -
48 rela, et quisto poviro se chiamao Cinagho.
n
44Ö J. ULRICH,
XXX.
Avaritia che ene vitio contrarìo della lìberalitate secondo che due
Tulio che ene la snperchia cnpidìtate de averese in aquistare injuste cose
et retiñere quillo che fa mistero de spendere et laxare le cose nanti che
5 le dia. Nella summa delU vitj se trova: Quillo e propriamente avaro che
tene quillo ch*e da spendere. Sancto Gregorio dixe : In tucte le cose deDo
mundo se trova qualche fine, excep [202 b] to nella avaritia, che non se
satìa may.
Et pótese apropriare la avaritia allo vocio, c'a lo sollaczo che vive
IO sempre de terra. Et per pagura, che -Ili non manche, may e ausante de
toUierese de fame. Et pero tucti so crispi.
Della avaritia se rasona nella summa dellj vitij che nullo vitio e allo
mundo che continuo se adopere, se non la avaritia. Anchora dixe: Tncti
li vitii . invechiano nelli homini , ma la avaritia sempre deventa pin joveiie.
15 Sancto Paulo dixe: La avaritia si e radice de omne male. Salomone dàe:
Chi sequita la avaritia, turba la soa casa. Anchora dixe : Lo ajn^o non se
rompe de moneta et chi amera la ricchecze, non avara fructo de essa.
Alicho dixe: Lo avaro non invechia may et lo invidioso non se
reposa may per nullo tempo. Pictagora dixe: Si corno li pisi, zo e pisi
20 delli sum ari torna ad utilitute de altruy cosi lo piso della avaritia
toma ad utUitate de altrui et morte per lo avaro. Seneca dixe: Ali
denari si vole conmandare et non hobedire. Anchora dixe: Da chi li
denari foro in pregio, lo amore si fo perduto. Anchora dixe: Si corno la
infirmitate sequeta lo infirmo trasendo in lecto, cosi la avaritia lu avaro
25 essendo nelle ricchiczy et lu infirmo in povertate. Ancora dice: De dnj
generatiuni de genti so che non poteno fare may bene se no danpnayo, zo
e li avari [202c] et li macti. Anchora dice: Più e da spregiare Pomo
sensa denari che li denari senza Tomo. Plato disse: Quanto pia pyove
nella arena, più se indura. Quante più ave lu avaro, più indura lo core
30 nella avaritia. Cassiodoro disse: Si como la spongia no rende l'acqoa, se
l'omo no la preme, cosi non se pote tolgllere allo avaro se non per fona.
Ancora disse : Lu avaro non consente gectare la semente in terra per in-
dopplarela alle persone chi cotancto più degna cosa tene. SenapoUano
disse: Lu avaro se pote appellare propriamente pagano, li quali adorano
35 li ydoli de auro et de argento; cosi adorano li avari li denari che non
cridono che sia altro dio. Senecha disse : Nulla cosa se pote dicere se non
de pregare dio che avesse voluto che fosse stato socterra et ilio no lì avesse
lassati trovare.
Insioria,
40 De la avaritia se lege de uno che avea nome Semjano, lu quale tacto
lu tempo de la vita sua no avea facto altro che de acquistare et may non
se poteo satiare. Essendo riccho sopra tucti li altri homini de soa terra
et pensando questo chiamao tre filglioli soy et dice : Jo ve pregho, filgUoIi
mei, che questo che aio acquistato, ve lu espendate largamente in quello
45 che se con vene, ca jo per me non porrla sofferire de espenderelo. Poi
schifate la avaritia, como la morte, ca lu con^nosco [202 d] uno de li più
mayori vitio de lu mundo, perche li homeni non se poteno partire da la
48 cupiditate de la avaritia congnoscendo bene la malitìa de lu dicto vitío.
FIORE DI VIRTÙ. 447
Deo ce mostrao uno bello miraculo che se trovao la suo core tucto insan-
guinato in uno scringio dove tenea li denaij.
XXXI.
De abstinentia.
Abstinentìa e una virtnte, per la quale se constrenge la cupiditate de
5 Io animo.
Et pótese appropiare la abstinentia allo asino salvatico, che no bevera
de acqua, se no e chiara. Et se ìlio va allo fiume o rio, che sia túrbido,
ilio ce starra duj et tre di ad aspectare fine che sia ben chiara.
Nella stimma de Ij vitij se conta de la abstinentia : Perche li homini
IO fossero abstinenti nella gola, deo li fece la più piccyola bocca secundo la
quantitate de lu corpo che a nullo altro animale che sia. Salomone dice,
che abstinentia e accrescimento de vita. ÈasiUo dice: Cosi corno allo
cavallo se mecte lu freno per tenerese, cosy covene de strengerese la vo-
lomptate de la gola.
15 De la abstinentia se lege nelle instorie de Roma che cavalcando una
fiata la re Alixandro per lu diserto de Babillonia mancaoli lu cibo et non
trovao niente da mangiare. Et multi jacerano morti de fame. Et tucte le
sœ [203 a] genti aveano devurati li loro cavalli et l'altre bestie che
aveano portate con ipsi. Et uno cavalero avendo trovate certe tra-
20 beche de mele , nanti che ipso lo volesse mangiare, ipso lo portao allu re
Alixandro. Et poy che lu re le abbe denanti, tucte le gectao in uno
grande fiume et dixe: No volglia dio che viva ne mora se no como cias-
chuno che e con me. Et vedendo questo le genti, multi se ne gectaro
nell'acqua per averese quelle frabeche, si che multi se ne anegaro, che no
2S poterono durare per la fiebelecza de la fame. Et aunando pocho più nanti
trovaro habitatione che ce era zo che abisongiava ad ipso et alla gente sua.
xxxn.
De gula.
Gula che e vitio contrario de la abstinentia secundo che dixe lìdio,
30 e inmoderata volumptate de mangiare et de bevere.
Et pótese assimilgliare lu vitio de la gula allo auctore, che e uno
aucello de tancta cupiditate de mangiare, che gerra cento milglia a rasso
per trovare una carne fracida. Et per ciò sequita l'oste. Et si e signo de
hactalglia, quando ce appare.
35 De In vitio de la gula si lege nella summa de li vitíi che tucti li
maU veneno da la gola, ca epsa tolglie la memoria, strenge lu sinno, con-
suma lu intellecto, corrompe lu sangue, ceca li occhi, debilita lu spiritu,
inganda et gua [203b] sta lu corpo, tucte infirmitate veneno da quella,
induce luxuria et manca la vita. Sancto Ysidoro dice: Se la gula non
40 é mprimamente refrenata, in vano delj altri vìtìi se fatiga. La dov'è lu
vitío de la gola, la luxuria ce singioria. Baiamone dice: Chi ama le vi-
vande, sempre serri mendico et in povertate. Anchara: Lu vino et le fe-
mine fiie actristare et gire arreto li savij. Anchor a \ Non guardare nello
vino, ca chi lo beve, va fieblemente, et poy salile più che lu serpente.
45 Aristotele dixe,: No usare lu vitio de le bestie, ca tucte sequitano la vo-
lumptate de la gola. *
l
44^ J- ULRICH,
Contase nello vecchio testamento che quando deo formao Addam et
Eva li mese nello paradiso de le letitie et de le rìccheszi et dedeli libér-
tate de zo che voleano salvo che non mangiassero de lu pumo de la sd*
entia de lo bene et male. Et partito deo da ipsi in continente vende k)
5 diabulo ad Eva et ingandaola per tale modo che li fece mangiare de la
pumo. Et quella vedendo ca avea facto male rompere la conmandanxsto
de deo pensao avere conpangia et fece tanto che ne mangiao Addam,
et per quillo peccato morimo tucti, dond'é a credere che lu primo con-
mandamento che dio fece fo quello de la gula che e de |203c] li majori
IO vitij che siano.
xxxin.
* De castitate.
Castitate seeundo Tulio e una vertute, per la quale rasionebelemente
si refrena lu vitio de la carne et de la luxuria.
15 Et pótese appropiare la virtute de la castitate alla turtula^ che dob
fay may fallo allo suo conpangione. Et se more l'uno de loro, l'altra serva
castitate et may trovara altro conpangio. Et vay sempre sola nella vita
sua. Et may no beve acqua chiara et ne se posa in verdi ramo de ar-
bore.
20 Sancto Jerónimo disse: La vertute de la castitate e summa et la
castitate la quale legi[er]amente se guasta, chi nolla refrena colgli occhi,
colgla lengua et collo core. Nella summa de li vitü se conta : Chi perfec-
tamente vole avere castitate , convenili guardare de VI principali cose. La
prima si e a non mangiare né bevere soperchio. Nella vita de li sancii padri
2$ se lege che e impossibile a refrenare l'ardente volumptate de la luxuria,
essendo lu corpo multo satulo. La secunda si é ad schifare la otiositate.
Ovidio dice : Schifa la otiositate et la luxuria conpurita. La terza si e a
guardarese l'omo et la femina de praticare insemora et guardarese de pec-
care ene maiore cosa che mo [203 d] rire et poy resuscitare. La quarta
30 cosa é de guardarese dalle ruflìane et de le persone chello confere de luxu-
ria. Sancto Gregorio dixe: No é nullo vitio che si vilemente corrompa
la carne corno la luxuria, perche é vitio carnale, et inpercio se convene
averese guardia maiore che de li altri viiii. La quinta si é a no stare,
dove se rasionia de luxuria, laquale vole fare zo che vede fare ad altri.
35 La sesta si é a guardarese de audire cantare, ballare et sonare. Pictagora
disse: L'erba verde nascie a pedi de l'acqua, e cosi lu vitio de la lazaría
nasci a pedi de lo sonare et de lu cantare.
In storia.
[D]e la vertute de la castitate se conta nella vita de li sancii padri
40 che una fo monacha de la quale era inamorato lu singiore de la terra
et gio la dove era questo monasterio. Et avendola facta multe fiate recer-
care de amore et quella sempre negandolo, quillo se levao uno die in fu-
rore et annao a quisto monasterio et trassela per forsa et cacciaola defora
per menarola in casa sua. Vedendo quella dopna, ca noil valea tdente
45 lo pregare et lo gridare misericordia, ademandao lu singiore, per che la
fecea questo ad epsa più che [204 a] alle altre , stendoce più belle de
FIORE DI VIRTU. 449
epsa. Et In sennyore respuse : Jo lo faczo per li occhii toy che su multo
belli. Allora d[ìsse] la monacha: Poy che questo ve e in piacere, io lo
£urayo tucto lo vostro volere ; lassateme tornare alla mia cella per tolgliere
certe mee cose; poy venerayo la dove vuy vorrite. Lu sennyore la fece
j lassare et quella andao alla sua cella et cacciaose li occhj, et poy fece chia-
mare quisto singiore et dixe : Poy che vuy sete cosi vano delli occhij miei,
tolgliateveli et fatene zo che volete. Allora se partió lu singiore multo
smarrito et tribulato et la monacha salvao la sua vriginitate, volendo nanti
perdere li occhi secundo che dice lu sancto evangelio.
IO XXXIV.
De luxuria.
Luxuria pone la similitudine de la noetnla et pone la instorìa de
uno filglio de re che diceano lì medici che fine a XIIII anni non potea
vedere ne focho ne ayro, altramente morìa.
15 Luxuria che e contrario vitìo de la castitate si como se lege nella
summa de H vitìi che e de quactro modi. Lu primo si e in vestimenti et
in jongerese con basare et con toccare. Et quisto se dice fomicatione,
ciò e, quando l'omo colla femina absoluta se jungeno insemi. Lu secundo
se dice adulterio, et e, quando l'omo ave [204 b] molgliere et usa con altra
20 femina o maritata o no maritata. Lu terzo si e incesto, ciò e quando alcuno
usa con alcuna sua parente. Lu quarto si e strupo, do e quando alcuno
usasse per forza con alcuna virgine. L'altro de luxuria e usare conqua-
Inncha persona contra natura, lu quale no e da nominare, tancto e abho-
minabele et dispiacebele a deo. Sancto Jerónimo dixe, che maleaievole
25 cosa e che nelli ricchicze se serve castitate. San Gregorio dixe : La luxu-
ria consuma lu corpo et occide l'anima, tolglie la virginitate, fa mala in-
famia, offende alle persone et turba dio. Et de lu vitio de la luxuria des-
cende la Servitute, si como dixe TiaUo\ Quillo non vede, ca e soctomisso
alla luxuria. Anchara*. La fede me demanda et pone la lege et più non
30 se favella. Anchara : li appellano più servi che quilli che se comperano.
Et pótese appropiare lu vitio de la luxuria allo nodulo , che e lu
pin luxurioso animale che sia per la superchia volumptate che ave de
questo. Non serva may alcuno naturale ordine, secundo fanno li altri
animali, ca lu másenlo co lu másenlo et la femina colla femina, como
35 se trovano, se jungeno insemi.
San Bernardo dice: De nullo se alegra più lu diabulo che de la
lnxu[204c]ria. La rasìone e questa che ipso pote fare tucti li altri peccati
salvo quisto. Et perdo rade volte pò essere che più persone non ce
pecchino. Sancto Ysydoro dice: Se li luxuriosi fussero lapidati como
40 solia essere nein tempo antico, le prete mancarano. Oratio disse : Le cose
superchie aduce luxuria et le contrarie la consuma. La gola, lu jocho,
la luxuria et le guerre et le femene consumano le riccheczy. Ovidio
disse: Non te movere per pianto de femina {ms. furia), ca[con]zo chella
ia pensa de ingandare altri, et pero amagestra li soy occhij a pian-
45 gere. Senecha disse: Se pensassi alla fine de la luxuria, lu conmensa-
mento te despiacerìa. Salamone disse: Nullo se poterà mectere lo focho
47 inaino che le vestimenta non se ardano, ne andare sopra la brasia, che
Zàtaàa. t rom. PhiL XIX« }0
450 J- ULRICH,
le piante de H pedi non si cocano. Et cosi non se pote stare coHe femine
che non se ce pecche. La luxuria de li homini se congnosce nella open
et nelli occhij et nelle cilglia. Anchara : La femina luxurìosa mietili la
guardia, pocho valera. Anchara disse; Quactro su le cose che dod se
5 satiano may. La prima e lu inferno, la secunda e lu vascello de la fendna,
la terza e la terra che non se satia may de acqua la quarta e lu fòche che
may dice : basta. Et anche lu avaro se pone per la quinta. Anchara dice
[204d] : Tre cose so gravi a congnoscere et la quarta allo pestucto non sacco.
La prima e la via de la aquila in celo, la secunda e la via de la nave per
IO meso lu mare, la terza e de lu serpente che passa per una petra, la quarta
si é la via de li juveni nella lora adulescentia. Et cosi e la via de la fe-
mina luxurìosa. San Patela dice: Tucti li dilecti de lo mundo posse deo
nella luxuria. Aristotele disse i Gridi fermamente, ca la luxuria e stray-
mento de lu corpo, abreviamento de vita, corruptione de vertute, rompi-
15 mento de vita et de lege et genera falsi costermi. Ovidio disse: Lu jovaie
luxnrioso pecca et lu vecchio passa. De la Servitute rasionao solamente et
dixe: Non te piace tancto lu populo voy singiore de la terra ne a filgfio
ne a molgliere ne a frate ne ad amico non dare singiorìa sopra de te
nella vita tua, ca e melglio che altri venga a te che vadi ad altri. Ancora
20 disse: A chi tolle in prestito, servo e de lu prestatore. La lege dice: La
Servitute e assimilgliata alla morte. Ysopo dice: Chi ave quello che se U
convene se deve contemptare. Et chi pò essere suo, non sia de altri Àn-
cora: Non bene se vende la libértate per tucto lo auro che se trova. Sa-
crate dixe: Nella altruy forsa convene sequitare l'ai [205 a] truy volere,
25 abenga che sia contra sua volumptate.
Instoria.
De la luxuria se lege nelle instorie de Roma che lu imperatore Dio-
dosio abbe uno filglio masculo dello quale dicendo li medici et fi savi,
ca ilio era de tale conplessione , che se vedea sole o focho fine a Xlili
30 anni, ilio perdea lo vedere, si che lu imperatore lu fece inserrare in mia
torre et con certe balie che lu devbsiro nutricare. Et loco stecte fine
a XIV anni che may vedeo ne sole ne foco. Dapoy, essendo de fore,
lu imperadore li fece insengniare la lege de deo, dicendo como era lu in-
ferno et lu paradiso et dove lu diabulo menava le persone che fanno male
2 e in questo mundo. Et poy lì fece mostrare tucte le cose per ordine, zo e
li homeni et le femine, li cavalli, li cani, li aucelli et omne altra cosa de
lu mundo a zo che avesse convinsamento de tucto. Et quillo jovene ve-
dendo tucto questo conmensao ad ademandare de tucte queste cose et fo li
dicto de tucte. Quando volse ademandare de l'omo et de la femina, uno
respuse per beffe de le femine, ca erano li diabuli che menavano li homini
^O t^l^o inferno. Et facto questo lu imperadore dixe que li avea piaciuto pin
de zo ceh avea veduto. Et quello respuse : Quilli diabuli che menano li
homini allo inferno me anno piaciuto più [205 b] che cosa che aya veduta.
Et bene avea intiso que era lu inferno et ca lu diabulo era ria cosa.
XXXV.
^^ Moderantia.
Moderantia pone la similitudine allo armiUino et pone la instoria
47 corno deo fece lu mundo.
FIORE DI VIRTU. 45 1
Moderantía e mesura secundo dice Antrontco si e ad ayere modo in
tncte le cose, schifando sempre lo troppo et lo pocho, la quale sequita per
dui altre vertute, corno e vergongia che e a temere alcuna socza cosa fatta
0 che Tomo facesse. Honestate secundo Macrobio si e a fare bene et hono-
5 rebile cosa, si che la virtute de la moderantia e facta como lo nochiero
che guida la nave, ca la ordena et conduce. Et cosi la moderantiae e guida
et magestra de tucte vertute convenibeli, belle et rasionabili. Et perciò
b ayo posta drento alle vertute, como sta lu nocchiero dren to alla nave. Et
la vergongia e corno lu temone che guarda la nave che no vada allocho peri-
io coloso. Cosi no lassa la vergongia alla moderantia ledere alcuna zocza cosa,
sempre salvandola da omne bnicticzia. La honéstate e simile allo rimo de
la nave; per bona et derìcta via la consequita la hone[205 c]state. La
moderantia e in tucte le cose honeste, belle et honorìbUe, et de la vertute
de la moderantia descende cortisia. Prùdano disse: Cortesia si e sola-
mente in tre cose. La prima si e essere l'omo liberale della persona. La
15 secunda si e ad avere boni costumi. La terza si e ad esaere cortese nello
favellare. De la cortisia ave commensamento la gentilitia. Et secundo che
dice Alixandro: La gentilecze si e belli costumi et virtuose et antiche
liccheczi.
20 Instoria.
Pótese appropiare la vertute de la moderantia allo armiüino, che e
uno animale, lu quale e più moderato, gentile e cortese che animale che
sia allo mundo, ca ilio mangia may nulla zoza cosa et non manduca may
se no una volta lu dine. Et mentre che piove, non esde may fore de la
25 tana per no bructarese li piedi de Iota, et non sta may se no a locho
asciucto. Et quando li caczaturi lu voleno pilguare, intorniano la tana de
Iota, et poy aspectano tancto che escya dafore de la tana et si la in
serrano, azo che non pocza intrare più dentro. Et lu armeUino conmensa
a fugire. Et como jonge alla Iota, nanti se lassa pilgliare, che se volgila
30 in bructare li pedi, tancta e sua gentilecza et nectecza.
Vario dixe : Cosi como in tucte [205 d] le cose abisongia mesura, cosi
senza moderantia alcuna cosa non pote durare. Lu philosopho Guarda
diie : Tucte le cose che non anno moderantia in se, perdeno la sua virtute.
Socrate dixe: Como lu cavallo se refrena per lu freno, cosi se refrenano
35 tucti li viti] et le virtute per la moderantia. JovenaU dixe : De tucte le
cose lo mezo e lu melglio. Gaìieno dixe : Per lu superchio et per lu pocho
se rompeno l'arti et le virtute. Senecha dixe: Chi troppo corre, spisso
introppica. Aristotile dixe : Onme troppo toma in fastidio et onme superchio
rompe lu coperchio.
40 Un filosofo Alfedro dixe: Pocho feie intossica assay mele et uno
piczolo vitio ne guasta multi. Plato dixe: Alcuna cosa non e ria a chi
l'osa con modo, ma con peccato fa vergongia nova. Avicenda dixe: Chi
vole che tucte le cose li parano belle et bone, usale rade volte. Alcuna
cosa non pote essere ne bona ne bella ne derìcta ne honesta senza ver-
45 gongia. Salamone dixe : La dov'è vergongia, c'è fete (sic), Anchora : Chi
teme vergongia in juvenctute ave bono sinno. Sancto Ysidoro dixe: Porta
47 sempre vergongia denanti allo tuo viso. Cassiodoro dixe : Chi non teme ver-
30*
L
1
452 J. XTLRICHy FIORE DI VIRTU.
gongia, vivo sera sepellito. PkUo dixe: [206 a] Melgtio e la morte che
non temere vergongìa. Assaron dixe : Lu vergongioso et lu humile non e
odiato ne pote male vìvere.
De la vertute de la honéstate dice Plato: Chi no ave in se hone-
5 state, de alcuna altra vertute non se deve intermectere. Socrate due: La
honéstate e guida de l'altre vertute. Sancto Agìistino dixe: La honéstate
delle persone sta multo nello sguardare colgli occhij. Plato dixe: La vir-
tute de la cortisia remove li difecti delle persone. Omero dixe: Chi vole
scampare de li pericnli de quisto mundo, accompangiase colla cotte«.
IO Salustio disse; La erba copre la terra et la cortisia copre li defecti de H
homini. Similgliantementé rasiona Plato et dice: Gentelecze non e litro
se non vertute de anima. Anckora dixe: La gentilecze che e prestiti e
como lu spechio che mostra defore quello che no e dentro. Aristotät
dixe : Lu sole fere nella Iota, ma non se appiccica. Cosi la gentilitìa non
15 sede in se, se l'omo noUa tene. Quisti sungo li singni de nobilitate:
essere liberale, recanoscere li servita, essere prudente, temere dìssonore
et avere valeruso animo.
Instoria.
20 [^]® ^ vertute de la moderantia se lege nella Blibia^ che In eterno
dio fé primo lo celo et la terra, poy disposse et ordenao tucte l'altre cose.
Et partió lu [206 b] di da la nocte, et questo, la demane allo vespere[e] nno
di. Lu n® di partió lu celo da l'acqua et spartiole per la tem. Ln
terczo si disponesse et ordenao lu dove tucte le acque discorrono et che
25 la terra producesse arbori et erbe con semente de omne generatione. Ln
llll^ di fece lu sole et la luna, zo e lu sole che lucesse lu di et la inna
et le stelle lucissoro la nocte. Lu V® di fece le bestie et li aucelli et
tucti animali de lu mundo, lu VX^ di formao Addam de terra alla sni
similitudine. Et poy formao Eva de costa, la quale cacciao de la corpo
30 de Addam, quando dormia. Et dixe lu etemo Dio: Benedicove, crescete
et multiplícate et inpiate la terra, singiorizate li aucelli de lu ayro, li peso
de mare et tucti li altri animali che sungo sopra terra. Lu Vu' di se
reposao de omne cosa che avea facto. ^
^ Grammatik und Glossar werden in einem der n&chsten Hefte der Ztscfar.
folgen.
J, Ulrich.
VERMISCHTES.
I. Zur Exegese.
Enme (enma) in der altfranz. Stephansepistel.
Dies Wort, das an zwei Stellen der aus dem Anfang des
12. Jahrh. stammenden, zuerst von G. Paris (Jahrb. IV, 31 iff.) heraus-
gegebenen Stephansepistel vorkommt, ist m. £. bisher noch nicht
befriedigend erklärt worden. Die erste Stelle (2. Strophe des Ge-
dichtes) lautet nach der Ausgabe Försters, Revue des Langues
Rom. 16, 5 E (vgl. auch Förster u. Koschwitz, Altfranz. Uebungs-
buch, Heilbronn 1884, S. 93):
iJSetnl EsUvres fui plains de grani banié^
Enma (Hs. ëma) toi eels qui creeietU (Hs. creinent) en Dé,
Feseii miracles 0 nom de Demnedé.
Forster erklärt hier das in Rede stehende Wort in folgender Weise:
„Je Vexplique par ama = amaviiy forme qui correspond parfaiiemmi
cm français moderne \ aima. Par analogie on a dit enma = einma,
amma^ comme on disait sous V accent \ ain, atnmesy ainme =» amo, as,
at.** Dieser Auffassung hat sich Stengel in seinem Wörterbuch zu
den ältesten Denkmälern (Ausg. u. Abh. I, Marburg 1882) s. v. Amer
angeschlossen, nur dafs er mit dem ersten Hg. emma liest. Ich
balte jedoch mit G. Paris (Rom. K, 154) Förster's enma = amami
in einem so alten Denkmal fur unmöglich: dem lat. amami kaim
in der i. Hälfte des 12. Jahrhunderts nur antat (ama) entsprechen.
Aas eben diesem Grunde halte ich aber auch für ausgeschlossen
die a. a. O. von G. Paris angedeutete Möglichkeit, emma = amami
ZQ setzen und ihm die Aussprache anma (wie in femme = fanme)
zuzuerteilen. Stengel a. a. O. weist zwar in dieser Beziehung auf
die im „Stephan" vorkonunende Form Demnedé für Damnedé hin,
aber dieselbe beweist hier nichts : das e von Demnedé braucht nicht
fur a zu stehen, sondern kann auch direkt aus lat o entstanden
sein, wie in der ebenfalls im „Stephan" vorkommenden Form berme
fur honncj wo die Erklärung Förster's (e aus *ue) doch auch ledig-
lidi eine Annahme ist Ebenda führt Stengel zwei weitere Formen
454 VERMISCHTES. I. ZUR EXEGESE.
an, die, wenn sie festständen, allerdings die Auffassung Förstei's
zu stützen geeignet wären: i) Leodegar 207 (Str. 35c) atma ramami,
aber hier ist at?na sicher = lat. ämai, wie auch G. Paris in seiner
Leodegarausgabe (Rom. I, 315) es aufgefafst hat; 2) Hohes Lied
35 atma/f aber auch hier ist die Form, wie der Zusammenhang
zeigt, nicht, wie St meint, = lat. amaina, sondern =» lat amai
zu setzen.
Wenn also enma (emTna) = amami schon der Form wegen ent-
schieden abzuweisen ist, so zeigt die Betrachtung des Sinnes und
Zusammenhanges, dafs auch in dieser Beziehung die Aufi^ung
Försters unhaltbar ist Denn von einem christlichen Märtyrer als
etwas rühmenswertes (das muíste es doch hier sein) hervorzuheben,
dafs er alle, die an Gott glaubten, liebte, erscheint, in dieser Be-
schränkung, geradezu unpassend; einem christlichen Märtyrer ge-
reicht es vielmehr zum Ruhme, wenn er seine und des Glaubens
Widersacher liebt tmd für sie betet, wie ja auch von Stephan selbst
in unserm Denkmal (Str. 11) berichtet wird.
£s bleibt noch übrig, den von G. Paris (Rom. DC, 154} ge-
machten Vorschlag: wie an der zweiten Stelle, so auch hier ami
zu lesen und = in medio zu setzen, einer kurzen Prüfung zu unter-
ziehen, und zwar will ich mich hier auf die Betrachtung des Sinnes
beschränken. Hiemach würde der Gedanke also sein: ^i, war
voll grofser Güte (Tugend) inmitten aller derjenigen, die an Gott
glaubten'^ Hier drängt sich sehr bald das Gefühl auf, dafs der
mit „iimiitten'* beginnende Zusatz so unpassend, weil nichtssagend,
ist, dafs man eine solche Ausdrucksweise dem Dichter dieser Epistel,
dessen Stil sonst stets, wenn auch einfach, so doch völlig ange-
messen ist, nicht zutrauen darf. Es wurde damit in der That nor
gesagt sein, dafs St. unter denjenigen lebte, die an Gott glaubten.
Und dieser matte und gänzlich ûberflûfsige Gedanke wäre noch
dazu in völlig schiefer Weise ausgedrückt , denn statt „¿nmi' /os
{mme iói) " war das einfache „entre** zu erwarten : ^^enmi^ ist hier
zu stark, und „A?ä** völlig unberechtigt. Wollte man aber etwa den
mit f^mi^* beginnenden Vers zu dem Folgenden ziehen, sodals
der Sinn entstände „St war voll grofser Tugend; inmitten aller
derjenigen, die an Gott glaubten (d. h. der Christen), that er Wunder
im Namen Gottes'S so würde sich ein mindestens ebenso anstöisiger
Sinn ergeben, denn die Wunder thut er natürlich nicht unter den
Christen, sondern unter den Juden und Heiden, zu deren Bekeh-
rung sie doch dienen sollen.
Die zweite Stelle, die das in Rede stehende Wort bietet, be-
findet sich in der 4. Strophe und lautet nach der schon ange-
führten Ausgabe Förster's, in der Rev. des L. R.:
fyAu députer furunt eil de Ubie^
E cil de Sire e cil d* Alesandrie,
E de la terre qu'est enme Çelicie**,
Nach Förster ist hier enme (enmé) als eine dialektische Form» ent-
F. SETTEGASTy BNME IN DER STEPHAN -EPISTEL. 455
standen aas dem regelrechten westfranzös. enmei (lat. in medió) auf-
zufassen. Dieser Auifassung hat sich Stengel, in dem genannten
Wörterbuch, s. v. Enmej und G. Paris, in der erwähnten Besprechung
der Ausgabe Förster's, Rom. IX, angeschlossen, ebenso auch Gode-
froy, in seinem Altfranzös. Wörterb. v. v. Enmi. Gleichwohl ist
sie m. £. unhaltbar. Was zunächst die Form betriñt, so erscheint
dieselbe allerdings, vergleicht man die neben pri s=z prece hier vor-
kommende Form prit für prei oder prei/ = prece/ (Prs. Conj. 3. Sg.),
nicht als unmöglich; sie ist aber m. W. sonst nicht nachgewiesen:
Förster, G. Paris und Godefroy fuhren kein anderes Beispiel der
Fomi an; Stengel zieht zwar zur Vergleichung und zur Stütze fur
diese Auffassung die in der Passion (V. 432 = Str. io8d) vor-
kommende Form enmei heran {Jesus esiet enmet tresioz)^ aber mit
Recht hat schon Lucking (Die ältesten französ. Mundarten S. 88)
die Ansicht ausgesprochen, dafs enmet hier lediglich Schreibfehler
fär enmei ist. Was aber an unserer Stelle entscheidend ins Gewicht
fällt, ist nicht sowohl die Form als vielmehr der Sinn und Zu-
sammenhang, der m. £. das von in medio stammende französische
Wort vollkommen ausschliefst Man erwäge nur einen Augenblick
den Sinn, der bei der angeführten Aufbssung herauskommt, wo-
nach „[Ci/| de la terre gii est enme Celicie^^ wiederzugeben sein würde
mit „[Diejenigen, die stammten] aus dem Lande, das inmitten von
Qliden liegt'S und man wird sofort das Ungehörige, ja Unmög-
liche einer solchen Ausdrucksweise erkennen. Also während in
den beiden vorangehenden Versen die Länder bezw. Städte, aus
denen die gegen Stephan auftretenden Juden stammten, mit Namen
genannt werden (Libie, Sire, Alesandrie), würde hier das betreffende
Land nicht genannt, sondern nur durch den Umstand bezeichnet
sein, dafs es mitten in Cilicien liegt? Trotzdem, wie gesagt, das
völlig Ungehörige einer solchen Ausdrucksweise sofort einleuchtet,
will ich doch noch zum Ueberñufs folgende Gründe anführen, die
gegen diese Auii^ssimg sprechen: i. Die Angabe, dafs ein Land
inmitten eines andern liegt, ist im höchsten Grade aufifallig und
wird sonst im Altfranzösischen wohl nirgends vorkommen; 2. da
das betrefifende Land in keiner Weise als dem Hörer schon be-
kannt oder im Sinne liegend vom Verfasser angenommen werden
kann und auch sein Name nicht genannt wird, so durfte hier nicht
der bestimmte Artikel angewendet werden, vielmehr konnte es dann
nur heifsen: E d^une terre qtíest enme Gelide \ 3. Vergleicht man
den lateinischen Text der Vulgata, so erscheint es völlig unbegreif-
lich, wie der Verfasser zu einer so seltsamen Ausdrucksweise hätte
gelangen können. Der lat. Text ist hier so völlig klar, dafs in
keiner Weise abzusehen ist, wie der Verf. dazu hätte konunen
können, ihn in so seltsamer Weise zu verdrehen. Die betreifende
Stelle lautet: Surrexerunt autem quidam de synagoga, quae appeüatur
UbertinoruM i et Cyrenenstum^ et Akxandrinorum ^ et eorum qui er ant
a GUciä^, Nun ist es zwar sehr leicht zu begreifen, warum der
Verf. die Namen ,^iòertini** und „Q^renenses" , die ihm nicht be-
456 VERMISCHTES. L ZUR EXEGESE.
kannt waren, mit den ihm bekannten Ländernamen Läne und Sn
vertauschte; völlig unbegreiflich aber wäre es, wie er den klaren
Ausdruck ^^orum qui er ant a Cilicia^^ so mifsverstehen konnte, dais
er anstatt Ciliciens selbst ein ungenanntes Land erscheinen läist,
das inmitten von Cilicien liegt Die Annahme einer so kläglichen
Stûmperhaftigkeit, wie sie sich in einer solchen Ausdrucksweise
ofifenbaren würde, wird in der That durch Haltung und Stil des
ganzen Gedichtes durchaus nicht gerechtfertigt.
Indem ich nun dazu übergehe, meine eigene Au&ssung dar-
zulegen, beginne ich mit der zweiten Stelle, und zwar deswegoi,
weil hier die Bedeutung des in Rede stehenden Wortes am sichersten
festzustellen ist In der That sieht man sofort, dafs in dem Verse
,fE de la terre qtiest enme Celicie^^ enme nichts anderes bedeuten
kann als entweder „genannt*' oder „Name'^ Im ersteren Falle
haben wir es mit einem Adj. einer Endung {enme) zu thun; im
zweiten würde anzunehmen sein, dafs que [qu*) anstatt a que^ mit
Auslassung der Dativpartikel , oder auch , dafs qi^est für qui (Dat.,
= cui) est steht ; übrigens wäre es leicht, die Lesung qui (= ad)
enme^est CeL einzuführen. Im ersteren Falle ist zu übersetzen: „das
Land, das Cil. genaimt ist" ; im zweiten : „das Land, dem der Name
Cil. eignet, das den Namen CiL <hat'^
Aus dieser Feststellung der Bedeutung unseres Wortes ergiebt
sich nunmehr, dafs dasselbe nicht eigentlich französisch sein kann,
dafs es vielmehr aus einer fremden Sprache eingedrungen sein
mufs. Nun ist mir im Keltischen ein Wort aufgestofsen , das viel-
leicht mit unserm ,^m¿^ identifìciert werden könnte. Im Altiriscbai
findet sich das Substantivum ainm^ d. h. Name, urverwandt mit gr.
o-vo/ittf lat nomen, deutsch name. Es hat im Kymrischen die Form
enw (spr. enu) angenommen, mit Verwandlung des m in w. Diese
Erscheinung ist hier nicht selten, doch datiert sie erst aus dem
11. Jahrb., wie u. a. daraus hervorgeht, dafs der zu Anfang des
12. Jahrh. aus älteren Manuscripten abgeschriebene ^ber Landa-
vensty* in einer Reihe von Eigennamen beide Schreibungen, mit m
und mit v oder », aufweist, sodafs also eine altkymrische Form
enm anzusetzen ist. Dieselbe Form wird nun aber auch im Breto-
nischen, wo die Verwandlung des m in f^ (v) ebenso wie im Kym-
rischen und auch ungefähr in derselben 2^t erfolgt ist, als die ur-
sprüngliche anzunehmen sein. Die spateren, litterarisch belegten
Formen lauten hier, mit parasitischem Vorschub eines (gegenwärtig
wieder verstummten) h: henu\ femer, mit Eintreten von ¿z, }umu\
endlich, mit -o für -u, hano. Indessen wird die Annahme, dafs
bis zum IG. oder ii. Jahrh. auch die bretonische Form emn ge-
lautet habe, keineswegs als eine zu kühne erscheinen. Man ver-
gleiche hier Zeufs: Gramm. Celt- S. 114 — 116.
Weiter beachte man nun das Folgende. Unser Denkmal stammt
sicher aus dem französischen Westen, und zwar wird nach dem
Vorgange von G. Paris zumeist angenommen, dafs es der Tooiaine
F. SBTTEGÂST, ENMB IN DER ST£PHAN-EPIST£L. 457
angehört Schon bei dieser Annahme wäre das Eindringen eines
bretonischen Wortes in unser Gedicht nichts undenkbares, zumal
ja das bretonische Sprachgebiet im ersten halben Jahrtausend
nach der Einwanderung der Britannier beträchtlich weiter nach
Osten reichte als heute (vgl. Loth: Vénñgration bretonne en Arm<h
rique Rennes 1883, wo S. 192 die Thatsache hervorgehoben wird,
dais zwischen dem 10. und 12. Jahrh. das bretonische Sprachgebiet
sich um 15 bis 20 Meilen {„lieues*^) nach Westen zurückgezogen
hat). Aber es steht nichts entgegen, unser Denkmal bedeutend
weiter als bisher geschehen nach Westen, ja sogar ganz in die
Nähe der französisch-bretonischen Sprachgrenze zu setzen, etwa in
die Gegend von Nantes. Die Imperfektform avot, die als eine
eigentlich den östlichen Dialekten zukommende G. Paris haupt-
sächlich, wie es scheint (s. Jahrb. IV, 316), dazu bewogen hat, das
Denkmal in eine Landschaft zu setzen, die, wie die Touraine, nicht
weit von den östlichen Gebieten entfernt ist, in der daher west-
liche und östliche Spracheigentümlichkeiten zusammentreffen konnten
— diese Form ist beseitigt, indem in der 9. Strophe nicht „Saul
avot nam** i sondern mit Förster y^Saulus ot nom** zu lesen ist Diese
Herkunft aus einem an das bretonische Sprachgebiet anstofsenden
Grenzdialekt läfst es als möglich erscheinen, dafs hier neben dem
franz. „nom**t und in gleicher Bedeutung, das dem Bretonischen
entnonomene „enme** erscheint, dessen Aufnahme in das Gedicht
als eine gewisse Concession des Verfassers an die Sprache des
niederen Volkes seiner Landschaft aufzufassen sein dûrne. — Dafs
von einem französ. Grenzdialekt ein Wort so abstrakter Bedeutung
wie eftm aus dem Bretonischen aufgenommen wurde, ist nicht auf-
fallender als die Thatsache, dafs z. B. die beiden folgenden Wörter
des Gallot, d. h. des französischen Patois der Haute-Bretagne, aus
dem Bretonischen aufgenommen worden sind : áigaré = prétexte ;
hoari = jeu (s. Emault : Mots et expressions celtiques dans le Gallote
Revue Celt V, 2i8fF.). — Zu bemerken ist endlich noch, dafs in
dem ersten der oben unterschiedenen Fälle {enme == genannt)
Uebergang aus der bretonischen Bedeutung „Name'' in die französ.
Bedeutung „genannt anzunehmen wäre, wie denn Wandel von
sahst zu adjektivischer Bedeutung auch bei ächtromanischem Sprach-
gut vorkommt, s. Diez, Gramm. ^ n, 288.
Ist nun unser Wort an der zweiten Stelle (Str. 4 des Gedichtes)
in der angegebenen Weise aufzufassen, so wird diese Auffassung
anch für die erste Stelle (Str. 2) mafsgebend sein. Und zwar
schlage ich vor, statt ^^enma tot cels** zu lesen: ^^enme^a tot tels**.
Wie ich an der ersten Stelle zwei mögliche Fälle unterschieden
habe, indem ^enme** entweder als Adj. oder als Subst aufgefafst
werden kann, so auch hier. Jedoch ist die Bedeutung hier nicht
ganz die gleiche wie an jener Stelle: während dort die Bedeutungen
„genannt' oder ,J*Iame'' vorliegen, mufs die Bedeutung hier sein:
einerseits „hochangesehen, berühmt", andererseits „Ehre, Ruhm,
Zi^de". Ein solcher Uebergang der Bedeutung (von „genannt'^ zu
45 s VERMISCHTES. U. ZUR WORTGBSCHICHTE.
„berühmtes bezw. von ,^aine" zu ,,Ehre, Ruhm'' etc.) ist ja in viëen
Sprachen anzutrefien und hat nichts auilalUges. Ich übersetze also
im ersten Falle: „der hl. Stephan war voll grofser Gute (Tugend),
hochangesehen bei allen denjenigen, die an Gott glaubten'^ im
zweiten Falle : „ , eine Zierde aller derj. etc. (ein Ruhm fär
alle diej.)*' Endlich erwähne ich noch folgende Möglichkeit: die
ursprüngliche Lesart wäre „Enme tot ceh^^ d. h. „eine Zierde aller
derjenigen" (mit Auslassung der Partikel di). Für „enme** hätte
nun ein Schreiber f^ma^ gesetzt, verleitet durch eine falsche £^-
mologie, indem er dabei an das lat gamma dachte, das ja unge-
fähr dasselbe („Perle'S dann auch „Zierde") bedeutet Das ausi
a wäre hiemach gewissermafsen ein Latinismus.
Diese Auffassung der Stelle steht im Einklang mit dem, vas
Apostelgesch. VI, 3 — 5 berichtet wird, dafs nämlich Stephan als ein
wegen seines Glaubens und seiner Tugenden in der ersten Christen-
gemeinde angesehener Mann mit sechs anderen zu dem Amt der
kirchlichen Liebesthätigkeit (Diakonie) erwählt wurde.
F. Settbgast.
n, Znr Wortgeschiclite.
Mauvais.
Obwohl Gröber durch seine Ausfuhrung, dafs das ital. mal'
vag io als Lehnwort aus dem Französischen zu gelten habe, in der
Bestimmung der gemeinsamen Basis von prov. malvaiz und altfr.
malvais grössere Freiheit als es vordem gab geschaffen hat, so
befriedigt doch der von ihm aufgestellte Typus mede -|- vatíus nicht
nach allen Seiten hin. Von den verschiedenen Bedenken, die
gegen denselben Körting sub 5014, vgl. auch s. 1026, zur Sprache
gebracht hat, dürften indessen nicht alle gleich gewiditig sein; so
hat dasjenige unter ihnen, dafs dem ital. Worte die ihm von Qôber
angewiesene Stellung schwerlich zukomme, dafs also eine vulgare
Bildung anzusetzen sei, die allen drei erwähnten romanischen Wör-
tern gleichzeitig gerecht werde, keine Begründung erfahren und
kaum wird es damit zu rechtfertigen sein, dafs die ital. Sprache
über Ausdrucke für die Bedeutungen, die malvagio gemeinschaftlich
umschliesst, noch nicht verfügt habe. Zwar denkbar, aber unerheb-
lich ist vielleicht auch der Einwurf, dafs im Gegensatze zu droits
auf dessen begriffliche Entwickelung Gröber die fur *maÜDatíiiSt
ursprûngl. „krumm'S angenommene stützt, keine der romanischen
Fortsetzungen des letzteren nebenher die ursprüngliche Bedeatong
bewahrt habe. Stärker fällt jedoch gegen *malevatíus ins Gewicht,
dafs die dem altfr. malváis^ um nur von diesem zu sprechen, inne-
wohnenden Bedeutungen einerseits (pers.) „zu bösem, nichtswürdigem
Handeln geneigt oder fähig, böswillig, tückisch" und als Kehrseite iaxx-
G. COHN, MAUVAIS. 459
von »feig", andrerseits (sachl.) ,, verhängnisvoll, Gefahr oder Beschwer
mit sich bringend, nachteilig'' (als Beispiel diene nur die folgende
Stelle SeignoTy ma dame> est desheiitecy Si viaut que iuit vos an voisüz,
Que trop parlez et trop rtoisiez^ Et la noise li est mauvaise, Clig. 5479»
welche in dem Dativ li hier die Person zeigt, für welche etwas
von derartiger Beschaffenheit ist) oder auch passivisch „Gewinn
versagend'* (z. B. malveise terre et vaine. Bes. Dieu 2887), dais diese
Bedeutungen — die Entwickelung moralischer Bedeutung an dem
Grundworte ist an sich keineswegs zu bestreiten — aus dem Be-
griffe „unrecht, böse, verwerflich", dessen Träger nach Gröbers
Meinung mauvais geworden ist und bei seiner Herleitung hat
werden müssen, sich ebensowenig haben entwickeln können, wie
droit die Bedeutungen einerseits „wohlwollend, gütig, edel", andrer-
seits „günstig, heilsam, nützlich" angenommen hat und wie im
allgemeinen dasjenige, was eines der Merkmale eines Begriffes sein
kann, mit dem Namen, den der Begriff selbst trägt, belegt werden
wird.1 Vielmehr kommen schon der vulgären Grundlage von
mahms die erwähnten Bedeutungen desselben, und zwar als eigent-
liche, zu; die beiden Gruppen aber, die dieselben ausmachten,
fanden sich in dem Begriffe „von böser Art'' zusammen, und indem
maloaisj das hierdurch weniger in einen Gegensatz zu directus als
zu bonus geraten sein möchte, Träger desselben wurde, was schon
in der Vulgärsprache geschah, griff es auf das Gebiet von mal
hinüber, dessen sämtliche Arten der Verwendung es sich allmählich
aneignete, ein Vorgang, der zum fast völligen Untergange des
Adjektivums mal um das Ende der altfranzösischen Sprachzeit
führte.
Da man keinen Grund hat den von Gröber vertretenen Ur-
sprung des italienischen Wortes zu bezweifeln, so ist man trotz der
Doppelgeschlechtigkeit von prov. malvatz und altfr. malvais nicht
auf die Notwendigkeit angewiesen sich einen vulgären Typus auf
-wn -am als deren Grundlage zu denken, wenn man sich des Schick-
sals von dulcem und ^cortensem^ um diese zwei Wörter herauszuheben,
in beiden Sprachen erinnert. Da man also prov. malvaza für
malvatz -| — a, desgleichen altfr. malvaise, auch wenn es schon im
Gönn. V. 593, im Alexius Str. 79 ^ und im Roland zu lesen ist, für
die Masculinform + -e halten darf, so liegt weder für *7nalevatius
noch für das von Körting geforderte, aber noch unerklärt gelassene
*maivasius oder das im Anhang zu Körting s. 5014 durch Schuchardt
empfohlene inschriñliche maUf alius, dessen f aufserdem eine schwer
^ [Bei diesem mir unverständlichen Einwände gegen '^malevatius, das
von seinem concreten Sinne ,,krumm'' ans nicht zu dem von „böse" habe ge-
langen „können", glaubte der Verf. stehen bleiben zu sollen auch gegen-
über meiner Bemerkung, daís die Notwendigkeit der Entwickelung einer
Bedeutung sich niemals erweisen lasse, z.B. nicht die zu „boshaft" aus
minus cadentem. Damit soll nichts zu Gunsten des von mir empfohlenen
malevatius gesagt sein, sondern nur gegen die Brauchbarkeit jenes Ar^i
mentes Einspruch erhoben werden. Hrsg.]
460 VERMISCHTES. II. ZUR WORTGESCHICHTE.
ZU verteidigende Entwickelung erfahren hätte, ein zwingendes Be-
dürfnis vor. Vielmehr kann sowohl prov. malvatz als auch aitfr.
malváis auf einen vulgären Typus *malvacem zurückweisen, und zwar
auch das altfranzösische Wort, da es unbedenklich für eine jüngere,
zur Zeit der Abfassung des Rolandliedes bereits übliche Ent-
wickelung aus *malvaiz gelten darf, dessen einstmaliges Dasein za
bestreiten es keine Ursache giebt Nachdem nämlich *maJvaä die
Femininform malvaise (vgl. croisier im Rol. aus croiz^ apaisier ans
paiz) erzeugt hatte, wird der Ausgleichungstrieb der Sprache, za
dessen Wirken an diesem Worte die Ausgangsgestalt der Mascalma
zu den Femininis auf "ose^ sowie des Masculinums zu dem Femi-
ninum corieise den Anlafs geliefert haben dürfte, die Verwandlang
von *malvaiz in die dem Fem. äufserlich näher rückende Fom
malvaisy die offenbar um die Mitte des 1 1 . Jahrh. schon allgemeine
Verwendung fand, verursacht haben, wenn man nicht maìvaùt was
jedoch imnötig ist, geradezu als eine Neuschöpfung aus dem Femi-
ninum bezeichnen will. In derselben Weise hat die Lautung des
Fem. pu{d)nats€i das sich gleichfalls als *pu{d)naiz •\- ^e darstellt
und dessen Masculinum ganz wie malvais einen Tj^us auf -ocm
voraussetzt, zum Ersätze von *pu{d)naiz durch pu{d)nais geführt, und
*niaiz, für dessen Femininum ein Beleg nicht zu Gebote steht, ist
ihnen dann gefolgt, während irais auch in dem zum Adjektivum
erhobenen Participium irascens (vgl. enrievre aus inreverens) wurzeln
könnte.^ Zum Ursprung des prov. Obliquus mahat etc. ist aof
Gröber zu verweisen.
£s handelt sich nunmehr darum der Herkunft des vulgären
T3rpus *malvacem nachzugehen. Sowenig wie bei der Ableitung
aus malvaj die Konr. Hofmann für ^malvacem vorgeschlagen hatte,
wird man sich auch bei der nicht wahrscheinlich gemachten Auf-
fassung M. Breáis, Mém. Soc. Ling. VI, 124 beruhigen, dafs *malvacm
auf ein ehemaliges lateinisches Adjectivum '^mabms = griech.
(loXvßoc Blei, aus dem vielleicht auch das Adj. malus zu erklären
sei, zurückgehen möge. Die Bedeutung „ tückisch'* etc., die mal-
váis besitzt, deutet für das Thema mah- vielmehr auf das lateinische
Adjekt malevolus hin, das alsdann in vorromanischer Zeit nach
Form und nach Bedeutung derart, dafs immer die eine Seite des
Wortes die Wandlung der anderen bedingte, eine Entwickelung durch-
1 Von meiner ursprünglichen Meinung, dafs irais, als Fortsetzer von
irascenSf das Vermögen besessen haben könne den Ausgang von *malvacem
auf dem Grebiete der französ. Vulgärsprache durch -asce(ns) zu verdrängen,
hat mich Einsprache von Seiten Herrn Prof. Gröbers zurückgebracht; denn in
Wahrheit ist erstens nicht sicher, sondern nur zu vermuten, dafs irais auf
irascens beruhe, sodann aber scheint allein die äussere Aehnlichkeit beider
Ausgangsformen zur Annahme der Vertauschung nicht zu berechügen, da,
abgesehen von der Unmöglichkeit fur die Sprache (lebte doch damals der
Stamm von *malvacem weder selbständig noch in einer anderen Ableitung
daneben) eine Gleichartigkeit von malv' mit ir- zu empfinden, die Bedeu-
tungen der beiden Wörter nichts charakteristisch Gemeinsames besaüsen; ich
gelangte demzufolge zu der oben wiedergegebenen Deutung von mctlvaU,
o. CX>HN, MAURAIS. 46 1
gemacht hat, die zwar durch kein Zeugnis erhärtet wird, die man aber
im Volkslatein für nicht unnatürlich, also für möglich wird halten
dürfen. Die Gelegenheit zu derselben war mit der Entfremdung jenes
Ädjektivums von seinem, wenn auch neben ihm fortlebenden und
darum — wie mir Herr Professor Gröber zu bedenken gab — zum Ver-
hüten derselben befähigten, Stammwort velle^ demgemäfs auch von
vohmiarius u. s. w. gegeben, die sich leicht hat einstellen können,
nachdem benevolus und maieficus^ deren begrifflicher Gegensatz zu
malevolus das Gefühl von dessen Zusammengehörigkeit mit velU
vielleicht rege erhalten haben würde, sich aus der Volkssprache
verloren hatten (benevolus offenbar infolge derselben sprachlichen
Neigung, welche dem vulgären Wortschatze allein malehabii%is zu-
fahite). Mit dieser allmählich eingetretenen Vereinzelung von maU"
vohis stand aber in natürlichem Zusammenhange, dafs in der Be-
deutung dieses Wortes der Begriff des Wollens mehr und mehr
zurücktrat, vielmehr tnalevolus, was mir zugleich als wichtige Voraus-
setzung bei der Zurückführung von *malvax auf dieses gilt, die
Bezeichnung einer (bleibenden) Charaktereigenschaft (von böser
Denkungsart, also tückisch, böswillig u. dgl.) wurde, welche nicht
mehr mit Hülfe des Dativs oder der Präposition in mit dem Ac-
Cttsativ die Angabe einer Person, welcher jemand übel will, erfor-
derlich machen oder anheimgeben konnte sich diese Person aus
dem Zusammenhange vorzustellen, eine Bedeutungsentfaltung, die
(mit ihrer Konsequenz) den Wörtern velle^ voluntarius u. s. w. das
letzte etwaige Vermögen über die Gestalt von maUvolus zu wachen
raubte, welch letzteres dank der durch seine Bezeichnung einer
üblen Charaktereigenschaft herbeigeführten inhaltlichen Beziehung
zu malm^ zu dem es sich nunmehr verhielt wie Merkmal zu Begriff,
in dem Bestandteil mal{e)- sein charakteristisches Element gewonnen
hatte. Dieser innere Vorgang hat zur Folge gehabt, dafs wie in
den von Seelmann, Ausspr. des Latein. SS. 47 u. 52 (vgl. auch S. 34),
Meyer -Lübke, Gramm. I, §§ 601 u. 605 besprochenen Wörtern die
Volkssprache auch in diesem Worte den Accent von seiner ur-
sprünglichen Silbe auf diejenige, die dem Wortbegriffe (hier deut-
licher als die drittletzte) seine charakteristische Wendung gab, also
auf die viertletzte zurückzog und somit malevolus durch die Be-
tonung malevolus ersetzte, während sie den Trieb zu einer der
sogenannten Recomposition (^rectpti ^iaXX réciptt\i,á^) entsprechenden
Verlegung des Tones nach vorwärts, wie sie Herr Professor Gröber
hier fur gegeben halten würde, schwerlich empfinden konnte;
machtlos waren in dieser EUnsicht darum auch Wörter wie male-
dùhis : maleeüj henedictus : beneeit^ denen, trotzdem sie anders betont
gewesen seien, Herr Professor Gröber eine gewisse typische Be-
deutung fur die Behandlung von malevolus zuzusprechen geneigt
sein würde, die vielmehr an ihrer äufseren Entwickelung zu er-
kennen geben, dafs der Wortsinn auch hier das Gefahl davon, dafs
sie eigentlich Komposita von dicere seien, habe zurücktreten lassen.
An die neue Betonung *mälevolus knüpfte sich nun unmittelbar die
n
462 VERMISCHTES, m. ZUR GRAMMATIK.
Synkope des tonlos gewordenen e zwischen den es umgebenden
Lauten / und v^ das nunmehrige *máíüolus aber, dessen Beadiimg
zu velie u. s. w. ja völlig gelöst war, konnte jetzt dem Bewofstsetn
des gern deminuierenden Volkes als eine Deminutivbildung anf
'ulus (vgl. über das stets üblich gebliebene •olus nach v Corssen«
Ueber Âusspr. etc ^11, S. 147) erscheinen, was zur Wirkung hatte,
dafs die Sprache das Bestehen von servus neben servulus^ parvus
neben parvuluSf bellus neben belluhis etc. als Muster empfand nm
zu dem vermeintlichen Deminutivum *malvulus ein Simplex *mahms
ins Leben zu rufen. Brachte die oben gerechtfertigte Bedeutongs-
entwickelung von mälevolus zu „böswillige' zunächst mit sich, dafs
sich der ehedem vorhandene Unterschied zwischen diesem und,
sofern es ,,misgûnstige* u. dgl. hiefs, malignus verwischte und somit
das eine Wort je nach Belieben an Stelle des anderen Verwendimg
fand, so erleichterte nun die Formveränderung an mälevolus der
Sprache den ferneren natürlichen Schritt diesem Âdjektivum auch
weitere Gerechtsame von malignus zu übertragen, *malv{uí)us also
auch in den Bedeutungen „schädlich, schlimm*', sowie auch „karg"
zu gebrauchen, nach Vollzug dieser inhaltlichen Bereicherung von
*malv{ui)us aber sich des Adjektivums malignus zu entwöhnen.
Während aber *malvulus das Schicksal von servulus, bellulus nnd
vielen anderen Deminutiven auf -ulus^ deren Stammwörter der Sprache
verblieben, teilte, hat sich an *malvus mit Hülfe der Neigung mid
Befähigung andeutenden Form -oa: die Bildung *malvax (auch vgl
verax neben verus) gelehnt, und diese lebt im prov. mahaiz und
im franz. mauvais fort Auch die Schöpfung von *maivax gehört
noch der vorromanischen Zeit an,i in die auch das gleichfalls auf
so beschränktem Gebiete fortgepflanzte pudnais zurückreichen mufs,
während ^nidax nach Meyer -Lübke, Gramm. II, § 413 auch für den
italienischen Boden in Betracht kommt; die Vulgärsprachen Frank-
reichs würden, wenn sie ^malvax nicht schon überkommen und
mälevolus überhaupt noch aufgenommen hätten, dieses schwerlich
anders als mit seiner lateinischen Accentlage und gemäfs den durch
diese erheischten Lautgesetzen oder, wenn die Bedeutung sie hätte
veranlassen köimen den Zusammenhang mit volere auch äufserh'ch
zu wahren, höchstens in einer erweiterten Form wie etwa ^mak-vol'
4- '-onem fortgepflanzt haben, in welch letzterem Falle jedoch zu der
Neubildung malum + Part, Praes, von volere schwerlich Anlafs vor-
handen gewesen sein würde. Dafs aber ^mahms, nachdem es *»tf/-
vax erzeugt hatte, der Volkssprache nicht erhalten blieb, wird an
seiner Unfähigkeit gelegen haben neben malus zu bestehen, mit
1 [Auch davon liefs sich der Verf, nicht durch den Einwand ñberzengen,
dafs» weil ohne Analogie und unlateinisch, die Entwickelangsreihe mäle-
volus : málevolus : málvus (Primitiv aus Deminutiv): malvax, ebenso-
wenig fur romanische, wie vorromanische Zeit annehmbar ist, wonadi Jemand
wohl an seinen hübschen Gedanken glauben, aber ihn ebenso als unbewiesen
ablehnen könne. Hrsg.]
J. ULRICH, DIE -S -LOSS FORM DER I. PLUR. 463
dem es äufserlich schon leicht verwechselt werden konnte und in
dem es auch inhaltlich (,,von böser Art'S vgl. oben) aufging.
Georg Cohn.
in. Znr Grammatik.
Die -s- lose Form der I. plur. im Altoberengadinischen
(bezw. Provenzalischen und Normannischen).
Im Altobereng. (d. h. im XVI. Jahrhundert) heifst:
a) habes L tu hês (hœsy.
II. in der Inversion: Ä/j-/* = habes tu neheti hês tu.
später da -st als Endung der II. sg. empfunden
wurde:
m. tu hêst;^ hist tü.^
b) h abêtis L zms havaits^
IL in der Inversion : havaits^ <^ havaüs-vs '=^\ík\í^W%
vos. später da -s bezw. -is als Zeichen der II. pl.
empfunden wurde:
IIL vus havaz; havai vus,"^ (unterengad. Formen).
c) h ab emu s I. nus havam.^
II. in der Inversion : havains^ < havain-m* später da
"S als Endung der I. pl. empfunden wurde:
in. nus hazktt'ns; '^ havains nus,^^
Hat man nun in a) III die Verwendung eines Lautes (/), der
ursprünglich nur in der Inversion berechtigt war, in der gewöhn-
lichen Konstruktion iü êsty in b) III umgekehrt den Schwund eines
Lautes (j, is), den man für ein suffigiertes Pronomen ansah {pus
havai), so liegt es nahe, ein ähnliches Vorgehen, auch für das vor-
litterarische Engadinisch bezw. Rätoromanisch anzunehmen; die
Sprache hätte sich in ihrer Evolution einfach wiederholt, wie fol-
gendes Schema veranschaulicht:
' Bifran, Z'^ Nuof Saine Testatnaint Matth. XIX, 21 : Schi tu vous
esser perfet, vó et venda tuot aqué che tu hœs, et dò â Ts pouvers, et
vainit ad havair un thesor in schil.
'Joseph in Ulrich Engad. Chrest. 2, v. 24: La quaela nun hêst
aonchia adida.
' ib. 2, V. 2 : Tu hêst cumplieu in nus tieu talaint
^ ib. 2, ▼. 215: Da mia parsuna hêst tu granda foraza chiatô.
* ib. 2, V. 188: Vus havais un grand tüert.
* ib. 2, V. 137: Dapœia chia cun Joseph havais dit, havais fat.
^ Vus havai erwähnt Gartner Rät. Gramm, p. 153 unter habetis aus
Tousch 1613 (unterengad.), havat (ib.) aus dem Münsterthal.
' ib. 2, 175: Nus Vg havain a duos marchiadaunts vandieu.
* ib. 2, V. 184: Gniand per la via havains quaist achiatô.
^ ib. 2, V. 152: Nus havains un famalg.
" ib. 2, T. 158: Schi vulains nus par el trenta daners deft
464 VERMISCHTES. III. ZUR GRAMMATIK.
I. h ab emus > nus havains,
II. in der Inversion: havams •< havams^ns,
III. nus havain = I. des altobereng. Schemas,
IV. havains ■>■ IL ,, „ „
V. nus havains = III. „ „ „
Auf die gleiche Weise hatten wir nun im Provenzalischen, um
den Vorgang blofs an dieser Sprache zu verfolgen:
L nos avems.
U. Inversion : avems < avems^ns^ und
da 'S als suffigiertes Pronomen angesehen wird:
III. nos avem.
In dieser Ansicht werde ich bestärkt durch das Vorkommen
des Typus avei = avetz in den Sermons limousins ; weiterhin darf
zur Begründung dieser Hypothese angeführt werden, dafs das
Rätische und das Prov. (bezw. Franz.) die stärksten Spuren der
Inversion aufweisen.
Die Form auf -/ bei gewöhnlichen Verben wird von Harnisch
Präsensbilduung im Altprov., Marburg 1885, p. 20 belegt aas den
Poésies relig. ed. P. Meyer, aus dem Sermons limousins und dem
Johannesevangelium, also hauptsächlich limousinischen Texten; dodi
fuhrt H, eine Stelle aus der Revue d. 1. r. XII, 197 an, wo Cha-
baneau sagt: Cest un phénomène qu^on retrouve, plus on moins
fréquent, de divers côtés, et dont les exemples ne sont par raies
dans nos anciens mss. Fur est bemerkt H., dais Folco mid
Guiraut de Bomeil diese Form einmal im Reime hätten; „aafser-
halb des Reimes ist diese Form indessen häufiger anzutreffen, mid
zwar scheint sie in der Provence besonders beliebt gewesen zu sein.
Der Honorât verwendet sie . . . ausschliefslich und ebenso kennt
Agnes nur diese eine Form. . . . Auch die Razos de Trobar
schreiben die Form est vor**.
ich gehe nun noch einen Schritt weiter. Das Altengad. kennt
tu hœs und tu hœst^ &= habes, aber nur: tä ist ^= es, mit andern
Worten, bei esse ist blofs die aus der Inversion erwachsene Fonn
gebräuchlich. £s ist nun doch wohl nicht Zufall, dafs von der
2. sg. der gewöhnlichen Verba blofs Fonnen auf -j, von esse da-
gegen ebenfalls ies't vorkommt, wie Harnisch a. a. O. dies zahbeidi
aus Agnes und Honorât nachweist 1.
Was nun die Inversion anbetrifft, so hat schon Diez Gramm, m'
464 u. f. bemerkt, dafs das Provenzalische die invertierte Stellang
sehr liebe, und Beispiele scheinen deswegen unnütz; dagegen
dürfte es sich verlohnen, auch einige altengad. herzusetzen:
Bifrun Nuo/ Saine Testamaint:
Job. XIII, 3 — 5. (3) Saviand lesus . . . ch'el iva tiers dien,
^ Wie man aus Bartsch Chrest. prov. ersieht, steht die Form andi im
Girart de RossilloQ.
' Vgl bei Bartsch Chrest. 349, 25: Per qui test aid torbada?
J. ULRICH, DIE -S-LOSB FORM DER I. PLUR. 465
(4) schi alvo el SÛ de la schaina, et mettet giu la vesckimainta, et
havìand prais un sthquasael, seht x' schintó el^ (5) Alhura dsieva
mattet el ouva in un baschilg et cumenzó à laver Ts pes dais
disdpuls.
¡b. V, 1 1 : Per ague dis el: Vus nun isches tuots nets.*
* Zwei Beispiele der Inversion im Nachsatz.
* Zwei Beispiele der Inversion bei vorangestelltem Adverbiale.
J. Ulrich.
Zdtachr. L rom. PhiL XIX.
31
l
BESPRECHUNGEN.
Bévue dea langues romanee. Tome XXXIV. Janvier-décembre 1890.
S. 5 — 35. Carl Appel, Poésies provençales inédites tirées des manu-
scrits d'Italie. I. Azemar (Aimar) Jordan „Si tot m'ai estât lonjamens",
Bartsch Gr. 2, 2. S. 6 Z. 7 y. u. ist Atentar statt Raimand zu setzen. —
2. Aimeric de Pegnlhan „Chantar volh", B. G. 10, 6. V. 21 ist m^ amaría za
corrigieren. — 3. Lo vesques de Basaz „Cor, poder, saber e sen", B. Gr. 94, i.
In der Ueberschríñ ist V, 145 statt 55, 14 zu lesen. — V. 4 schreibe qt^e
statt que, — V. 12. Setze Kolon nach pren, — V. 21. Cor. er statt es. —
V. 23. Ich würde Kolon statt Punkt setzen, im folgenden Verse die bdden
Kommata tilgen und deuten: und ich nehme an Stelle des Genusses, wenn
es ihr gefällt , dafs sie mich hören lasse : „eine solche Dame grüfst Euch"
d. h. ich verzichte auf höchste Liebesgunst und bin statt dessen damit za-
frieden, wenn sie mich gruisen läfst — 4. Gaucelm Faidit „A jutjamen de
SOS vesis'S ^^^ B* ^f* ^s ist Antwortstrophe zu Elias d'Uisel „Minens
forai francs pelegris", B. Gr. 136, 3. V. 2. Aunar a gran kenne ich sonst nicht;
von se metre en gran {grans) giebt Stimmung , B. de Born (erste Ausgabe)
20, 34 Anm. Belege. — 5. Die Gedichte von Garin d'Apchier und von Tor-
cafol, B. Gr. 162 und 443 mit Ausnahme von 443, 2, das schon bei Appel,
Prov. Inedita S. 305 gedruckt ist. Mehrere der hier mitgeteilten Gedichte
waren schon von Raynouard bekannt gemacht; mit Recht aber hält Appel
es nicht für überflüssig, sie nochmals zu publizieren, denn einmal hat man
nun sämmtliche Gedichte der beiden Troubadours beisammen, und ferner hat
Raynouard für diese schwierigen Stücke nicht alle Handschriften benutzt. Vod
den Gedichten, die in den Hss. unter Garins Namen überliefert sind, kommt
ihm nach Appels Untersuchung nur eins mit Sicherheit zu , nämlich B. Gr.
162, 8; dagegen sind B. Gr. 162, 2,4 und 5 sicher Torcafol zuzuschrdbeo
und wahrscheinlich auch B. Gr. 162, 7; zweifelhaft bleiben 162, i und 3 uid
443» 3' ^^ zweimal in Hs. D steht, das eine Mal unter Garins, das andere
Mal unter Torcafols Namen. — S. 15 V. 4 wird eü statt ül zu ändern sein;
V. 19 ist durch Druckfehler aus dem Apostroph hinter vim ein Konuna ge-
worden. — S. 19 V. 57. Kor. Que goteta losfici — S. 23 V. i ^^» = „Heu"
scheint mir nicht unmöglich. — 6. Gaucelm Faidit „D'un'amor on s'es asis",
fehlt B. Gr. — 7. Guilhelm Rainol „Laissatz m'era de chantar", B. Grr. 231, 3.
S. 36 — 100 und 515 — 564. Ch. Barbier, Le Ubre de Bùmorias di
Jacme Mascar o. In dieser Chronik verzeichnet Jacme Mascaro, der 1348
REVUE DBS LANGUES ROMANES XXXIV. 467
von den Consuln yon Béziers zu ihrem escudier erwählt wurde, die inneren
Angelegenheiten dieser Stadt in den Jahren 1336— 1390, doch führt er aach
mancherlei an, was ans diesem engen Rahmen heraustritt Die Handschrift
befindet sich in der Munizipalbibliothek von Béziers. Das Denkmal ist 1836
im Bulletin de la Société archéologique zum ersten Male herausgegeben
worden; da die frühere Ausgabe mancherlei Irrtümer enthält und nicht jedem,
der sich für diese Dinge interessiert, leicht zugänglich ist, ist die Neuausgabe
recht willkommen. An den Text schliefsen sich zahlreiche Anmerkungen und
ein Verzeichnis der Eigennamen. S. 57 Z. 27 ist comenset schwerlich richtig.
Cor. vay Tfeniri — S. 63 Z. 26 Cor. ont statt danti — S. 64 Z. i. Cor. Motas
statt Totas. — S. 65 Z. 16 Oxt, feres lo sXzVi f eresiai, — S. 79 Z. 7. Schreibe j'i.
— S. 79 Z. 21 Cor. las f abres, — S. 79 Z. 24 ist am zu streichen. — S. 80
Z. II Cor. absens, — S. 84 Z. 22 Cor. el statt e, — S. 85 Z. 21 Cor. pel sUtt
fer, — S. 95 Z. 20 Cor. doas,
S. 100 — 109 J> P. Durand {fU Gros), Notes de philologie rouergate. —
S. 125 — 185 E. -Daniel Grand, Congrès de philologie romane, (26 — 27 mai
1890). Bericht über die Sitzungen des von der Société pour l'étude des lan-
gues romanes in Montpellier organisierten Romanistencongresses. Enthält
aosiûhrliche Wiedergabe eines Vortrags von de Tourtoulon über die Classi-
fication der Dialekte und einer Mitteilung von Trojel über die Liebeshöfe.
S. 186 — 89. Périodiques, Zeitschrift fiir romanische Philologie XIII, Heft i
und 2 (L. Constans).
S. 189 — 209. Chronique,
S. 209 — ^426. C. Chabaneau et G. Reynaud, Légendes pieuses en
provençal. Die hier publizierten Legenden befinden sich teils in der Hs. der
Bibl. nat. Nouvelles acquisitions françaises 4505, teils in der Hs. 461 der
Bibliothek von Carpentras. Beide Hss. gehörten, wie Chabaneau darthut,
ursprünglich zusammen; die 44 Blätter der Pariser Hs. sind aus dem Anfang
der Hs. von Carpentras herausgerissen worden. Der prov. Text ist aus dem
Lateinischen übersetzt, wie in den noch nicht erschienenen Anmerkungen
näher nachgewiesen werden soll. S. 310 Z. 204. Enpelevat verstehe ich nicht.
— S.314 Z.338. Entroduis. Cor. estruis? Vgl. S. 407 Z. 171. — S.319 Z.557.
Cor. Lo sUtt So? — S. 321 Z. 622. — Cor. ill statt eil, — S. 329 Z. 123. Das
erste dona ist wohl besser zu tilgen. — S. 345 Z. 363. Cor. paralitics, —
S. 351 Z. 167. Cor. nil preciam, am lo mesprezam? — S. 364 Z. 305. Cor. co
statt soi — S. 3B5 Z. 330. Cor. ancessor. — S. 366 Z. 366. Apostat verstehe
ich nicht; ist es zu tilgen oder l* apostáis zu ändern? Vgl. S. 365 Z. 336. —
S. 369 Z. II. Cor. malt statt lo? — S. 369 Z. 23 ist wohl das vor diagues zu
ergänzen; vgl. S. 372 Z. ill. — S. 390 Z. 466. Cor. nan sas (= saps) reni —
S. 394 Z. 77 Cor. tribunal ; vgl. Z. 79. — S. 400 Z. 287. Cor. als statt a. —
S. 401 Z. 346. Cor sacrât. — S. 405 Z. 83. Cor. ser. — S. 407 Z. 159. Cor.
iüs vostras, — S. 418 Z. 601. Per mostrar scheint mir nicht fehlen zu dürfen.
S. 426 — 430. Paul Marchot, Etymologies liégeoises. — S. 431 — 437.
L. G. Pélissier, Variantes au texte des Remontrances de Monter de Cha-
teoMdeuil.
S. 438— 9. Variétés. Alphonse Blanc, Canapé, Lat. conopeum
(=gTch. x(ûVi»mBlov) ist unter dem Einflufs Isidors von Sevilla, der das
Wort von dem egyptischen Städtenamen Canope ableitete, canopeum, dann
31*
^
468 BESPRECHUNGEN, a WIESE,
canapeum geworden. Dieses sei die direkte Grundlage des fz. canapé^ das
nicht, wie Brächet meint, dem Ital. entlehnt sei.
S* 439 — 444* Bibliographie, Max Bonnet, Le latin de Grégoirt de
Tours (J. Brenous).
S. 449 — 502 Ch. Re villo ut, La légende de Boileau. — S. 503— 515.
Raimbaud, Ourdounanço de pouUço de Sant-Martin de Crau, Der aber-
lieferte Text stammt wahrscheinlich aus dem Jahre 1526, doch ist dasOrigisal
sicher älter. Die Einleitung, die Uebersetzung und die Anmerkimgen sind in
mod. Prov. geschrieben. Die Anmerkung 14 scheint mir schwerlich das
Richtige zu treffen; in buou ou vaca, chival ou rossa, mullet o mula mn&
rossa doch wohl „Stute" bedeuten.
S. 565 — 590. J. Brissaud, Contes populaires de VAgenais, S.600—
607. Variétés. L. Con s tan s, Atalanle et Uippomène. — Vicomte de Colle-
ville, Usage du Comté de Nice, Zwei Volkslieder im Dialekt von Nizza.—
Paul Marchot, Corrections apportées au Dictionnaire de Godefroy à Voue
du dialecte wallon i) argaise 2) essaupir 3) esblaré. — C.Chabanean, Une
bévue amusante,
S. 608 — 621. Bibliographie. A. Delboulle, Les fables de La Fontaitu
(Gaston Rabaud).
S. 621 — 622. Chronique.
EiOL Levt.
Qiomale Storico della Letteratura Italiana. Anno xn, Voi. XXIV,
fase. I — 2, 3.
Fase. 1 — 2.
J. Sanesi, Tre epistolarii del cinquecento, Verfasser unterzieht die
vielumstrittenen Lettere di molte valorose donne (erster Druck 1549) und
Lettere di Lucretia Gonzaga (erster Druck 1551) und dazu die Lettere di
M. Pietro Lauro (erstes Buch 1553 zweites 1560) einer eingehenden Prñfong,
deren Ergebnis, dem ich rückhaltlos zustimme, ist, dais die beiden ersten
Sammlungen Ortensio Lando zum alleinigen Verfasser haben, und dais die
dritte eine bewufste Nachahmung der Schriften des Lando von Lauro ist
Alle drei Sammlungen sind also für kultur- und sittengeschichtliche Unter*
suchungen mit grofser Vorsicht zu benutzen, da sich in ihnai nicht die An-
sichten vieler Persönlichkeiten in natürlicher, ungeschminkter Weise wieder-
spiegeln, sondern dieselben von einem einzigen Verfasser und dazu in ganz
bestimmter Absicht (als Paradoxe) verfafst sind.
U. Renda, Nuove indagini sul Folengo, Der Aufsatz beschäftigt sich
im wesentlichen mit den drei Fragen: wann wurde Folengo Mönch, wann
verliefs er das Kloster, und wann kehrte er dorthin zurück?, die Luzio in
seinem bekannten Aufsatze (Gsli. XIII und XIV) zu beantworten versacht
hatte. Gasparys Recension dazu und zu Portiolis Ausgabe scheint ihm kein
genügender Beitrag zur Aufhellung der dunkel gebliebenen Fragen zu sein.
Auf Gasparys Darstellung in der italienischen Uebersetzung aeiner Littentnr-
geschichte (II, P. 11 S. 170 ff.) geht er nicht ein, wenngleich er die Stelle
S. 33 Anm. I falsch anfuhrt, und dessen Recension des dritten Bandes von
•GIORNALE STORICO VOL. XZIV. 469
Portiolis Angabe im LbL XI (1890) Sp. 186 — 190 kennt er nicht. Daher
seiht er ihn S. 37 Anm. 2 einer Unwissenheit. Die Frage i beantwortet
Renda wie Graspary LbL XI Sp. 188 und Storia 11,2 S. 170: Folengo trat
am 24. Juni 1509 ins Kloster und wurde demgemäfs am 8. Nov. 1492 geboren.
Nach S. 40 wird Luzio die Ansicht unterstellt, Folengo habe Pomponazzi
151 Í gehört, während dieser ausdrücklich betont, das könne nicht vor 15 12
geschehen sein. Auch Gaspary setzt die Zanitomlla nach dem Eintritt ins
Kloster (Storia S. 170). Der Beweis, dafs die autobiographische Stelle in der
Ausgabe der Macaroruae von 1530 gar keinen Wert habe (S. 45 ff.) über-
zeugt durchaus nicht, und die Erklärung des Zusatzes (S. 50) ist erkünstelt.
(Vgl. LbL a. a. O. Sp. 188). Ich vermisse in diesem Teile der Abhandlung
vor allem den strikten Beweis, dafs Folengo nicht von 15 15 — 17, ohne aus
dem Kloster zu treten, sich in Bologna aufhalten konnte, wie Gaspary
es annimmt (Storia S. 170, und dazu vgl LbL a.a.O. Sp. 188). Dies ist
gamicht so absurd, wie S. 41 behauptet wird. Die angeführten Verbote,
das Kloster zu verlassen, beweisen doch nur, dafs thatsächlich eine solche
Praxis bestand! Dafs auch Folengo sie übte, halte ich einstweilen noch
für das Wahrscheinlichste, In dieser 2^it verfafste er die Maschaea^ die
ZanäoneUa und den BcUdus^ welch letzterer im Kloster vollendet ist, vâe er
in der Ausgabe von 1521 vorliegt. S. 49 wird wieder gesagt, dafs das Chaos
eine Vorbereitung für den Wiedereintritt in den Orden sei. Der dafür an-
gdLÜndigte Beweis findet sich in der Abhandlung nicht. Er war um so
dringender nötig, als Luzio gerade glänzend nachgewiesen hat, dafs das Chaos
noch ganz wie der Orlandino von protestantischem Geiste getragen ist. In
der Anm. 2 S. 54 wird sicher mit Unrecht Gasparys Lesart Boezio di treni* anni
verworfen (Ztschr. XIII S. 591). Das Kapitel m über den Austritt Folengos
aas dem Kloster beschäftigt sich besonders mit der Chronologie von Squar-
cialupis verschiedenen Aemtem. Weil das Hauptattentat desselben gegen den
Orden 15 21 fallt, will Renda den Austritt FolengQS aus dem Orden auch in dies
Jahr oder Anfang 1522 setzen. Weitere Gründe hat er nicht. Gaspary setzt
die Ordensstreitigkeiten, von denen zu Anfang der Selva n die Rede ist,
unzweifelhaft richtig vor 1520 an, als Squarciulupi noch Abt von S. Giustina
war, nicht 1520. Damit fallt ein Argument zu Gunsten des Jahres 15 21.
Jedenfalls hat Renda nicht bewiesen, dafs der Austritt 152 1 oder 1522 und
nicht erst 1524 oder 1525 geschah. Nach ihm hätte Folengo sich nun zu-
nächst nach Bologna gewendet und Ponponazzi gehört. Dafs dieser damals
noch las, wird festgestellt. Der bekannte Bericht in der Lebensbeschreibung
Lelio Capilupis wird auf diese Zeit bezogen — er könnte natürlich
ebensogut auf die Jahre 1515 — 1517 bezogen werden, da er gar keine Anhalts-
punkte bietet. Die auffallende Thatsache, dafs der Druck des Orlandino
von 1527 eine ältere Fassung als der Druck von 1526 bietet, wird dahin zu
erklären gesucht, dafs noch ein älterer, jetzt unbekannter Druck von 1523 oder
1524 vorhanden gewesen sei. Die Anspielung auf die Schlacht von Pavia
wäre in der Ausgabe 1526 interpoliert wie die Episode von Griffarosto und
andere Zusätze. Die Möglichkeit dieser Chronologie kann nicht ganz ge-
leugnet werden, wenngleich ein unumstöfslicher Beweis einstweilen nicht
erbracht ist — vor allem widerstrebt es mir, so viele Interpolationen anzu-
nehmen, wie es nötig ist» um Rendas Ansicht festzuhalten. Das Chaos nimmt
470 BESPKBCUDNGEN. B. WISSE, ,
Renda mit Recht als ganz im Hanse Orsini geschrieben an nnd setzt o
1525 — 26. Auch dieser Beitrag zu Folengos Biographie löfst also die vielen
schwierigen Fragen nicht endgiltig. Die deutschen Citate in der Arbeit sind
entsetzlich verunstaltet.
£. Bevilacqua, Giambattista Andreini e la compagnia dei „FeéMt\
(Continuauone, vedi voi. XXIII, p, 205). Mit diesem Aufsätze wird die
Lebensbeschreibung Andreinis, die zum Teil auch mit die der Truppe der
Fedeli wird, in der begonnenen Weise zu Ende gefuhrt Manches Dokument
aus dem Archive zu Mantua kommt ganz oder teilweise als Beleg zum Ab-
druck. Harte, aber wohl gerechte Urteile werden in Kap. X und an andern
Stellen über die Komödien, in Kap. XI über die Maddalena und in Kap. Xm
über den Olivastro und andere Werke Andreinis gefällt. Ueber dessen drei-
maligen Aufenthalt in Frankreich hat uns schon Baschet eingehend berichtet,
in dessen Darstellung einige Irrtümer gebessert werden. Ueber den Â.nfent-
halt in Deutschland (von 1827 an) hat B. nur sehr wenig ermitteln können.
Nach deutschen Quellen scheint er sich nicht umgesehen zu haben. Ebenso
sind die Nachrichten über Andreinis letzte Lebensjahre recht lückenhaft Wir
wissen nicht einmal genau, wann und wo er gestorben ist. So übertiieben
sein Ruhm bei den Zeitgenossen war, wofür viele Beispiele angeführt werden,
so bald geriet er in völlige Vergessenheit. In einem Anhange macht Cocfain
darauf aufmerksam , dafs das Verhältnis von Andreinis Adamo und Vondels
Lucifer, welch letzterer auf Milton gewirkt hat, zu untersuchen wäre. Feiner
werden darin vierzehn Gedichte zum Preise von Andreinis Fran Virginia ver-
öffentlicht.
VARIETÀ.
G. Z i p p e 1 , V invettiva di Lorenzo di Marco Benvenuti contro Niccolò
Niccoli, Diese Invektive, auf welche zuletzt wieder Mancini in seinem Leben
Lorenzo Vallas hinwies, ist uns im cod. rice. 1200 erhalten, den ein Angelo
Marchi aus Volterra um die Mitte des 15. Jahrh. schrieb. Zippel bringt sie
umrahmt von sachgemäfsen Erklärungen, unter denen ich die sorgfältigen
Nachrichten über die Familie Niccolis hervorhebe, zum Abdruck und berichtet
in Abschnitt II über den Verfasser und seine Familie. Sie nahm eine her-
vorragende Stellung in politischer Hinsicht ein, und auch Lorenzo bekleidete
die verschiedensten und wichtigsten Aemter, bis ihn im Oktober 1533 die
Pest noch im besten Mannesalter hinraffte. Sein Geburtsjahr läfst sich nickt
feststellen, es verso la fine del trecento zu setzen, geht aber kaum an, da er
bereits 1401 heiratete, man müfste den den Ausdruck sehr weit fassen. Z.
zeigt, dafs der Brief Traversaris, Ep. VI,2I, den Sabbadlni als 1420 ge-
schrieben festgestellt hat, sich um diese Invektive dreht, nicht um den Streit
Niccolis mit Filelfo, und dafs desselben Brief VII, 17 nicht an Lorenzo
de' Medici , sondern an Lorenzo Benvenuti gerichtet ist. Die Invektive ist
sehr gewandt geschrieben und handelt von Niccolis anstöfsigem Privatleben,
besonders sarkastisch von seinem Verhältnis zu seiner Haushälterin, von seiner
Unwissenheit, von seinem Verkehr mit Gelehrten und von seinen politischen
Anschauungen.
R. Truffi , Ancora delle „Stanze per la giostra di Lorenzo d^ Medici^*,
Seit Volpis Aufsatz im Giornale storico della letteratura italiana Bd. XVI
GIORNALE STORICO VOL. XXIV. 47 1
S. 361 C nimmt man allgemein an (auch Gaspary, Ztschr. XV S. 578, den
Truffi S. 188 noch bei seiner in der Litteraturgeschichte geäufserten Ansicht
beharren läfst), dafs die Stanze ganz von Luigi Pulci sind. Volpis Haupt-
gründe waren: i. In einem Briefe an Lorenzo vom 14. Februar 1474 schreibt
Luigi, dafs er die g-iostra beenden wolle; 2. die Drucke des 15. und 16. Jahr-
hunderts haben seinen Namen; 3. sein Humor findet sich in dem Gedicht;
4. er benutzte einen Bericht über das Turnier von 1469. Nachdem Truffi
daraufhingewiesen hat, dafs das Gedicht von einem Verfasser herrührt, da
sich darin keine Spuren von Ueberarbeitung entdecken lassen, prüft er die
Gründe, welche für Luigi sprechen sollen. Zu i. zeigt er, dafs mit giostra
gamicht das Gedicht gemeint sei, sondern dafs es nur „Zank" bedeutet und
auf Luigis Streit mit Franco hinweist. Zu 2. kann er allerdings nicht, wie
Flamini für das Driadeo, die Handschriften für Luca ins Feld führen, weil
die wenigen erhaltenen namenlos sind; er meint jedoch mit diesem Gelehrten,
dafs die Veröffentlichung der Stanze unter Luigis Namen , wie beim Driadeo,
Buchhändlerspekulation gewesen sei. Humor findet Truffi wenig in den
Stanze und gleiche Beispiele im Ciriffo. Hier mufs man ihm entgegenhalten,
dais man nicht wissen kann, ob dieselben wirklich von Luca herrühren.
Der Tumierbericht, der in den Stanze benutzt ist, stinmit nicht immer zu
denselben, und viele im Gedicht enthaltene Einzelheiten finden sich dort nicht.
Woher sollte Luigi diese 1474 bekommen? fragt Truffi. Ihm ist es sogar
wahrscheinlich, dafs Luca auch den Bericht verfafste, worin er nur schnell
niederschrieb, was er vergessen konnte. Das dort Fehlende ergänzte er bei
der Verarbeitung aus dem Gedächtnis. Wie lösen sich dann aber die Wider-
sprüche in den beiden Aufzeichnungen ? Die letzten Verse des Gedichtes,
welche man immer auf das nahe bevorstehende Turnier Giulianos deutete,
werden geschickt mit der zehnten Strophe in Verbindung gebracht, so dafs
sie diesen Hinweis nicht enthalten. Zum Schlufs wird eine lange Reihe, zum
Teü bemerkenswerter innerer Gründe ins Feld geführt, die für Lucas Ver-
fasserschaft sprechen (S. 196 ff.). Von diesen möchte ich wieder den Ver-
gleichen zwischen Stellen der Stanzen und des Ciriffo Calvaneo aus dem
bereits angefahrten Grunde keinen Wert beilegen. Fassen wir das Ergebnis
der Untersuchung zusammen, so ist zwar die Urheberschaft Lucas nicht
positiv erwiesen, aber gewifs wieder wahrscheinlich gemacht. S. 192 Anm. i
sollte wohl Giornale storico della letteratura italiana XII citiert werden.
RASSEGNA BIBLIOGRAFICA:
Croce, Primi contatti fra Spagna e Italia (Farinelli, keine Recension,
sondern ein langer, gelehrter Aufsatz über die Beziehungen Spaniens und
Italiens bis zur Renaissance. S. 206 Z. 20 und S. 210 Z. 25 soll es wohl XIII
statt Xn heifsen. Die Bemerkung fris regis hispanie in dem cod. vat. 3793
(zn S. 216) ist nicht gleichzeitig, sondern stammt vpn Bembo oder Colocci).
— Mestica, La psicologia nella Divina Commedia ; Leynardì, Za psicologia
dell* arte nelia Divina Commedia (Renier). — Ledos, Frottola del Re de
Franta , chanson populaire contre Louis XI I (Flamini , viele Berichtigungen
and Zusätze; den sventurato pelegrina {^, 2"^^!) liest man auch am Schluis der
Strambotti Giustinianis in den Ausgaben s. a. und s. 1., doch 15. Jahrh.
(Marciana A. T. 7. 5761), Trevigi 1662 (ibid. misc. 2677) und Trevigi und
472 BESPECHUNGBN. B. WIBSB,
Vicenza s. a. (17 Jhd. ibid. misc. 1945) und vielleicht in noch anderen Aus-
gaben derselben). — Voigt, Die Wiederbelebung^ des klassischen Altertums
oder das erste Jahrkundert des Humanismus, Dritte Auflage, beiorgt vm
Max Lehnerdt (Rossi, mit Zusätzen). — Vivaldi, Sulle fonti della Gerusalemme
liberata (Solerti, giebt eine dankenswerte historische Darstellung der Qaellen-
Studien zu Tasso und zeigt, dafs vorliegendes Werk als Studie zu den QoeHen
Tassos nicht fordert). — Bortolan, Vocabolario del dialetto antico vicentino
(Salvioni, mit einer Anzahl Berichtigungen und Zusätzen). — Bulle, Die
italienische Einheitsidee in ihrer litterarischen Entwicklung von Parim int
Minufni (Concari). —
BOLLETTINO BIBLIOGRAFICO :
Frati, Vespasiano da Bisticci, Vite di uomini illustri del secolo XV
Voi, II e III, Holtzinger, Giovanni Santi, Federigo di Montefeltro duca
di Urbino, Jorga, Thomas III de Saluces, Lattes, Metro e ritmo nel-
l'iscrittone etrusca della mummia e in altre etnische epigrafi. Cipolla,
La medusa dell* inferno dantesco ; Vindicativo „alcuno** nella Divina Com^
media, Mazzoleni, La Sicilia nella Divina Commedia, Hubert, Ver-
gerios pubUùstische Thàtigkeit^ nebst einer bibliographischen Ueòersicht,
Fiorini, Niccolò Machiavelli, Istorie fiorentine (Libri I — ///). De Marchi
e Bertolani, Inventario dei manoscritti della R. biblioteca universitaria
di Pavia Voi. I, Nurra, La poesia popolare in Sardegna, Valla, Della
poesia popolare sarda,
COMUNICAZIONI ED APPUNTI:
L. Frati, Un frammento del codice di rime antiche di G, G, Amadeu
Lamma hatte im XX. Bande des Giornale (vgl. Zeitschr. XVn S. 601) in
Stücken von drei Handschriften der bologneser Universitätsbibliothek Frag-
mente des von Quadrio mehrfach zitierten cod. Amadei wiedererkannt Es
blieb zwischen Fol. 237 und 250 eine Lücke von 12 Blättern, von denen er
annahm, dafs sie unbeschrieben waren. Thatsächlich aber enthielten sie
gleichfalls Gedichte. Frati fand sie im cod. 1072 derselben Bibliothek anf
und veröffentlicht hier die Anfangsverse der darauf stehenden Dichtungen.
Ist 6, Felice chi misura ogni so passo wirklich eine Ballata ? Sollte es nicht viel-
mehr ein Bruchstück der Canzone Jacopo Sanguinaccis sein ? Bellezza, IlTassû
e il Manzoni weist an Gianninis oben S. 301 besprochenen Aufsatz (Vol. XXlil
S. 232 ff.) anknüpfend viel vorsichtiger als letzterer einige wenige wirkliche
Entlehnungen aus Tasso in Manzonis Triunfo della Libertà nach. Schon bei
den Stellen der Urania ist mir die Nachahmung aber schon wieder nicht
einleuchtend. No vati, Maäa spricht über die verschiedenen Bedeutongen
des Wortes i. Schmutz, 2. Mörtel, 3. unterirdisches Gefängnis. Maruffi,
Per un errore di stampai möchte in Foseólos A Luigia Pallatncini S\io^h.t ^
um das ihm auffällige fu zu beseitigen , einen Druckfehler fur fea annehmen,
den sämtliche Ausgaben hätten, auch die bei Lebzeiten Foseólos heraus-
gekommenen. Das halte ich für ausgeschlossen. Warum soll nicht der
Dichter wirklich, wie Vecoli und Martire annehmen, auf einen bestimmten
Vorfall anspielen, wo sich der Gräfin im Tanze die Haare lösten? Daräber
braucht man sich doch jedenfalls nicht zu wundern, dafs keiner der Biographen
dies „Ereignis" erwähnt! Rossi, Rett^atione , berichtigt, dais die als von
GIORNALE STORICO VOL. XXIV. 473
Tito Vespasiano Strozzi von ihm per nozze Cian-Flandinet abgedruckte Ekloge,
die er für unediert hielt, Boiardo gehört und schon 1812 von Lamberti im
mailänder Poligrafo und darauf von Venturi in den Poesie di M. M. Boiardo
scelte ed illustrate, Modena 1820 veröffentlicht wurde.
CRONACA :
Kurze Mitteilungen, neue Bücher, analytische Anzeigen, Pubblicazioni
nuziali, warmer Nachruf fur Adolfo Bartoli von der Schriftleitung.
Fase. 3.
E. Bertana, Intorno al Frugoni. Eine interessante, frisch geschriebene
Studie über die Denkweise Frugonis und über seine Stellung als Theater-
dichter dem Minister Du Tillot gegenüber. Die Ausführungen stützen sich
auf Stellen aus Frugonis Dichtungen und auf Briefe , welch letztere zum Teil
unveröffentlicht sind.
VARIETÀ:
L. Ottolenghi, Da cht e quando sia stata composta la „Leandreide",
Verfasser stellt unumstöislich fest, dafs die Leandreide zwischen 1420 und
1429 geschrieben, und dafs ihr Verfasser ein Venezianer ist. Von den gleich-
zeitigen venezianischen Dichtem, meint er, könne nur, wie bereits Cicogna
und andere glaubten, Giustiniani das Gedicht verfafst haben. Die Möglich-
keit mufs sicher zugegeben werden, ein abschliefsender Beweis ist aber noch
nicht erbracht. Ein genaueres Eingehen auf das Argument der Stilähnlichkeit
wäre am Platze gewesen. Mir liegt leider der Text der Leandreide augen-
blicklich nicht vor, um hier das Versäumte nachholen zu können. Grions An-
sicht, dafs der Verfasser des Gedichtes ein Trevisaner war, ist übrigens von
vorne herein hinfällig, da ihre einzige Stütze das scriptus in Tarvixio in der
von Quadrio gesehenen Handschrift ist. Dies beweist natürlich nur für den
Aufenthaltsort des Schreibers. Warum verwirft aber Ottolenghi stillschweigend
die Jahreszahl der Handschrift 1425, die doch wahrscheinlich das Jahr der
Niederschrift angiebt? Nehmen wir dies an, so fiele das Gedicht zwischen
1421 und 1425.
C. Cimegotto, Laura Battiferri e due lettere inedite di Bernardo
Tasso, Abdruck der beiden Briefe, von deren Auffindung Cimegotto bereits
im XXIII. Bande berichtete, xmd einige Nachrichten über das Leben der
Adressatin, ihre Beziehungen zu Gelehrten und Schriftstellern und ihre Werke.
E. Sicardi, Vanno della nascita di Nicolò Franco zeigt, dafs Franco
thatsächlich 161 5 geboren wurde, wie schon Apostolo Zeno annahm, Tiraboschi
tmd neuerdings Albertazzi aber bezweifelten.
RASSEGNA BIBLIOGRAFICA:
Flamini, Lui¿^ TansUlo, P egloga e i poemetti (Cian, mit manchen
interessanten Ausführungen). — Rodel, Johann Jacob Wilhem Heinse, Sein
Leifen und seine Werke (Farinelli, mit genauster Sachkenntnis geschrieben). ~
BOLLETTINO BIBLIOGRAFICO:
Merlin!, Saggio di ricerche sulla satira contro il villano. Crei ze-
li ach, Geschichte des neueren Dramas I. Band. Flechsig, Die Dekora-
tion der modernen Bühne in Italien von den Anfängen bis zum Schluss des
XVI. Jahrhunderts. Volpi, Note critiche sul „Morgante". Ungarelli,
474 BESPRECHUNGEN. G. GRÖBER, W. METER-LÜBKE,
Le vecchie danze italiane ancora in uso nella provincia bolognese. Rodo*
e a n a e h i , Courtisanes et bouffons. Étude de moeurs romaines au XVI e sikU.
Gorra, Lingue neolatine,
COMUNICAZIONI ED APPUNTI:
Renier, Vergeriana^ zwei unedierte Briefe des Kardinals Ercole Gon-
zaga an Vergerio nach einer Abschrift, welche Affò aus einem cod. barb,
nehmen liefs. Namentlich der zweite ist wichtig, weil er die Antwort Ver-
gerios darauf, welche Ferrai bereits veröffentlichte, in die richtige Beleuchtong
rückt. Cipolla, Nuove notizie intorno a Pietro di Dante AJUighieri, Weitere
Nachrichten über Dantes Sohn. S. 459 Z. 5 ist 1332 und 1333 verwechselt
CRONACA:
Periodici, kurze Mitteilungen, neue Veröffentlichungen, analystische An-
zeigen, Pubblicazioni nuziali.
Berthold Wiese.
Bomanìa Nr. 93 Janvier, 1895. T. XXIV.
Nr. 93.
V. Friedel, Deux fragments du Fierabrás', das hier 9, 136 abgedruckte
Strafsburger Bruchstück von 48 V. und ein G. Paris seit 1870 zugänglich ge-
wesenes von 172 Versen aus Metz (13. Jahrb.), das von Buchdeckeln abgelöst,
sich stellenweis in schlechtem Zustand befindet (s. die photolit. Nachbildimg).
Zu der mit peinlicher Sorgfalt ausgefuhrten Beschreibung des Metzer Stackes,
die zu zeigen geeignet ist, wie stark das Bedürfnis nach philologischer Klein-
arbeit in den 35 Jahren seit der Ausgabe des F. in den Anciens poètes de
la France (i860) geworden, tritt ein Versuch die Tendenz der AmplificatioDeD
und Veränderungen in M(etz) zu bestimmen, die der Verfasser fur individuell
zu halten scheint, obgleich sie typisch, auch in Menge schon in meiner Schiift
über F. belegt und den Lesern der chansons de geste geläufig sind. Die beiden
sich nicht deckenden Textstellen von S^ und M sind von der varia lectio
und von den Stellen aus dem Prosaroman nach der Paris. Hs. B. nat. 2172 be-
gleitet. Die auf diesen Apparat gestützte Erörterung über das Hss. • Verbältids
will nicht definitiv sein; sie war erheblich erschwert dadurch, dafs der Verf. noch
nicht über alle Hss. genügend unterrichtet ist, und das Bruchstück S mit M nicht
zusammenfällt. Trotzdem wird aus dem redaktionellen Charakter beider gegen-
über der „Vulgata*' geschlossen, dafs S und M aus gleicher Vorlage stammen.
Ebenso unbewiesen ist die der proven zalischen Version P angewiesene Stellung
und die Zwischenstufe F. Obwohl die Beweisführung auf individueller Ab-
schätzung des Ueberlieferten, beschränktem Material und einem ganz verwickelten
^ Das Verso von S hat bei der Loslösung durch den Leim stark gelitten,
sodafs viele Wörter nur mit Hilfe anderer Hss. gelesen werden konnten;
auiserdem sind die Anfangsbuchstaben der Verse des Verso (V. 25 — 48) und
gewöhnlich die zwei folgenden Buchstaben weggeschnitten, sodais der Buch-
stabe der Ergänzungen bei List bezweifelt werden kann. Indessen ist 26
trachans richtig; hinter paien 41 wurde ein deutlicher Punkt als Rest eines s
angesehen ; bei 44 ist zwischen pier , . es beschädigter Raum ; v. 48^ ist hinter
Signor ein s nicht erkennbar.
ROSiANIÂ NO. 93. 475
Calcul beruht, bei dem der Verf. selbst den Eindruck hat, sich in einem Labyrinth
ZQ befinden, meint er doch (S. 48. 52), S die richtige Stellung an der Seite
des Metzer Bruchstücks angeweisen zu haben, mit dem es gleichwohl weniger
gemein hat als z.B. mit L; von dem, was er als für M charakteristisch
bezeichnet, findet sich nichts in P wieder. Das fur eine definitive Arbeit über
das Hss. -Verhältnis des F. nötige Material sollte sich doch in Paris leicht
zu vereinigen lassen; die Filiation der Hss. wird sich in Wirklichkeit auf
weniger ausgetüftelte Berechnungen gründen lassen.
C Böser, Le remaniement provençal de la Somme Le Roi et ses dérivés y
steUt bel Untersuchung des Verhältnisses der 5 bis jetzt bekannten Hss. der
provenz. Bearbeitung der Somme le Roi des Frère Lorens (1279) aus dem
14. bis 15. Jahrh. fest, dafs sie drei Gruppen (A: Bibl. nat. 1049, 1745, 2427,
B: Hs. Laurenz. Ashb. 105a, b, C: Douce 162) darstellen, die auf eine freie
provenz. Redaktion des franz. Werkes (nicht blofs Uebersetzung) zurückgehen,
aus der auch, wie G. Paris dem Verfasser bemerklich gemacht hat, der mit
Provenzalismen versetzte franz. Text der Hs. Bibl. nat. 959, 15. Jahrb., geflossen
ist. B. enthält nur einen Teil desWertíes, die Compilation der Bibl. nat. 1747
enthält aufser Stücken der provenz. Somme le Roi auch Entlehnungen aus
der Hugo v. S. Victor beigelegten Schrift de quinqué septenis, Auszüge aus
den Hss. unterstützen die Ausführungen des Verfassers.
J. Bédier, Fragment d^un ancien mystère, gefimden in der Kirche
des alten Castells Valeria in Sitten in der Schweiz unter einem Wust ver-
staubter, zerknitterter und zerfallender Pergamente und Papierblätter aus dem
14. — 15. Jahrb., meist lat. Privaturkunden aus Sitten und Umgebung, wie ich
im Sommer 1891 beim Besuch der Kirche gleichfalls feststellte, worin sie in
einem Winkel ausgeschüttet daliegen. Das Bruchstück, i. Hälfte des 14. Jahrb.,
von 87 8 silb. Versen gehört einer kurzen Auferstehungfeier an und führt
Christus und Adam in der Hölle, sowie die Wächter des Grabes im Gespräch
vor und schliefst mit der Aufforderung an die Zuschauer des Festes nach Hause
zu gehen. Versbildung und Reim deuten auf ein ephemeres Gelegenheitswerk
eines ungeübten Verfassers hin, V. 53 ist que richtig, v. 50 / V donéì Mund-
artliche Formen weist der Text mehrere auf, doch scheinen sie der West-
scbweiz fremd zu sein.
R,-J. Cuervo, Los casos encliticos y procUticos del pronombre de
tercera persona en castellano. Erster Teil einer Untersuchung über den accu-
sativischen Gebrauch von lo le als conjunctives Pron. pers. 3. Sgl. msc, los
les im PI., und über Vertauschungen von le und lo, les und los^ le und la, les
und las zur Bezeichnung des Datiwerhältnisses. Begegnen letztere Fälle im
Ganzen vereinzelt (aber in der Litteratur auch noch in diesem Jahrb.), so
ergiebt sich doch, dafs lo als Acc. für le bei manchen Schriftstellern von heute,
je nach Heimath und Wahl, noch überwiegt. Castilien ist das Zentrum dieses
ie, es herrscht vor in Aragon, Andalusien und Estremadura. Aufserhalb
Spaniens und in den spanischen Volksmundarten gilt dagegen nur die ety-
mologisch richtige Form lo lu (ilium). G. Gröbbr.
MÉLANGES. J. Cornu, Combre et dérivés. Denkt an cumerus, wo-
gegen sidi G. Paris in einer Anmerkung ausspricht, vgl. auch Z. XIX, 275 ff.
A. Thomas. Cormoran, Ueberzeugende Deutung aus corvus und
einem Adj. amarene, bei welchem Anlafs andere französische Bildungen mit
476 BESPR. G. GRÖBER, W. MBTBR-LÜBKE, ROMANIA NO. 93.
-ing nachgewiesen werden. — Cfirouette dtminiitiv von *^òu, das ans
gyrovagus entstanden wäre , wohl ebenfalls sicher , wenn man auch aber das
Verhältnis von gyrovagus zu girouette vielleicht etwas anders denken kann.
— ¥xz, hampe f prov. mod. ^am^, gamoun aus deutschem ^^zm^*^. Die
einzige auch von Thomas hervorgehobene Schwierigkeit, die Wiedergabe von
germ, w durch h^ vermag ich ebensowenig zu beseitigen (an Dissimilation v-m
zu k-m zu denken liegt nahe, ist aber wegen guimple auch nicht dnwands-
frei), zögere aber trotzdem nicht, auch dieser Etymologie beizupflichten.
W. Meyer -LÜSKE.
J. J. Jfusserand, Les contes à rire et la vie des recluses au XII e
s» d*après Aelred, abbé de Rievaux, Auszüge aus der dem englischen Abt A.
V. R. (f 1146) beigelegten institutio inclusarum (s. Grundriís d. r. Ph. 111,207),
die vor den Gefahren des verbotenen Verkehrs am Fenster der Nonnen mit
Leuten jeder Art und besonders mit geschwätzigen Weibern, die ihnen Liebes*
geschichten unter ihren Neuigkeiten zutragen, ihre Phantasie verderben nnd
sie verführen, warnen, — von J. mit Recht als Belege dafür angeführt, daCs die
Schwankdichter des Ma. ihre Stoffe auch aus dem täglichen Leben zu schöpfen
vermochten und schöpften.
P. Meyer, GuUlem d^ Autpol et Daspol, erkennt jetzt als Ver&sser
der beiden von ihm Dern. Troub. de la Provence S. 36 ff. aus dem Chansomer
Giraud veröffentlichten Gedichte unter dem Namen Daspol, wovon eins 1270
oder wenig später entstand, Guillem d' Autpol, von dem eine geistliche Alba
und eine Pastourelle bekannt sind, indem er aufmerksam wurde darauf, dafs
jedesmal, wo in dem einen Gedicht der Name Daspol steht, der Vers am
zwei Silben zu kurz ist. Die Einsetzung des Namens G. d'A. bringt den
Vers in Ordnung und empfiehlt sich um so mehr, als die Strophe in diesem
Gedicht und in der Alba identisch ist und nach P. M. sonst nicht an^-
troffen wird. Aufiälliger Weise steht die Alba, wie ich bemerken will, schon
in der venezianer Hs. vom Jahre 1268, die auch in ihrem jüngeren Teile
keinen der spätem Dichter des Chansonier Giraud, Teil I, enthält
G. P. , La Dance Macabre de Jean le Fèvre, G. P. entnimmt ans
einer Stelle des Respit de la mort des Jean le Fèvre (1376), dafs, entgegen
der Deutung der Stelle durch Wackemagel, le F. sich darin als Ver&sser
eines ¿lance Macabre (nach G. P. = Machabaeus , und vielleicht Name eines
Malers, der zuerst den Tanz des Todes bildlich dargestellt hätte) betitelten
Werkes bezeichne; die mitgeteilte Stelle dürfte dazu noch nicht zureichen;
man möchte gern aus dem weiteren Zusammenhange ersehen, dafs dort in der
That von einem litterarischen Werke die Rede ist ; s*i sui obligiés vtrbaUmtnt
mufs auch nicht notweiidig auf ein litterarisches Werk bezogen werden.
COMPTES RENDUS. Crescini, Manualetto provengale (P. M.). —
Bédier, Les Fabliaux (Des Granges). — Merlini, Ricerche sulla satira
contro il villano (G. P.).
CHRONIQUE. Todesfälle (A. L. Sardón, Sundby), Ernennungen. —
Pnblicationen per no2ze Cian ; Vollmöllers Jahresbericht ; Weigand Institut f.
romanische Sprache, Jahresbericht und Aromunen Bd. I (s. S. 159); Pabli-
kationen zum 400jährigen Gedenktag des Todes Boiardos; Camus über eine
modeneser Hs. des Mandeville ; Diezschriflen ; Nachrichten ; kürzere Besprech-
ungen neuer Schriften. G. Gköbsr.
Ì
Zur Syntax des Substantìvams.
(Forts., s. Ztschr. XIX, 305).
6. In der Anrede erscheint im allgemeinen die absolute
Form. Wird die angeredete Person nicht, was das Ursprüngliche ist,
mit dem Namen oder dem Pronomen bezeichnet sondern nach ihrem
Wesen benannt, so ist doch in dieser speziellen Verwendung das Nenn-
wort so individuell, dafs der Gedanke an so und so viele andere
gleichgeartete Individuen, unter denen gerade das eine hervor-
gehoben werden soll, nicht aufkommt, folglich grammatikalisch
auch nicht die bestimmte Form gewählt werden kann. Po'éte prends
Um luth ruft die Muse dem Dichter zu und hat dabei nur das
Individuum im Auge, das gerade vor ihr steht, bedenkt nicht,
dafs es hunderte von Dichtem giebt, von denen sie einen be-
stimmten wählt Sie konnte statt po'éte ebenso gut Alfred sagen,
das eine wie das andere ist in dem Zusanunenhange , in welchem
sie es ausspricht, Individualname. Wenn nun trotzdem bisweilen
anch in der Anrede die bestimmte Form auftritt, so hat das seine
besonderen Gründe. Im Oxforder Psalter heifst es Li fil des hunus,
desque a quant serez vus de grief euer 4, 3, wogegen im Lothringer
Psalter: Fil et enfans des homes und in der heutigen Uebersetzung:
Füs des hommes die gewöhnliche Ausdrucksweise erscheint Ich
möchte fast bezweifehi, dafs jenes li fil des humes wirklicher Vokativ
sei, glaube vielmehr eher an eine Anakoluthie. Was sodann die
zahlreichen Beispiele betrifft, die Diez III 23 anführt, so sind ver-
schiexlene Fälle zu unterscheiden. In einem Satze wie amad la
justicia todos los que juzgáis la tierra ist los nicht Artikel sondern
Determinativûm zu que, in dios te bendiga^ la muchacha oder in rey y el
mejor de toda España^ in ai belh cors y la genser quel mon remanh u. s. w.
bilden die von la, el begleiteten Substantiva nicht eigentlich die
Anrede sondern sind erklärende Zusätze zu dem, die angeredete
Person bezeichnenden Worte. ^ Auch in ay ojos^ los mis ojos ist nur
das erste, nicht das zweite ojos Vokativ. £s bleiben nur übrig die
Fälle mit dem Possessivpronomen, die allerdings ziemlich häufig
' In gewissem Sinne haben wir also hier das Gegenstack zu jenem
*apposìtìoneUen Ausruf, wie er in mentent feüon losengetour u. dgl. von
A. Tobler nachgewiesen ist, s. Zs. Xm 203 = Beitr. II 109 f.
r. £ rOBi. Phil. XIX. 32
47^ W. MEYER-LÜBKE,
sind,^ bei denen aber der Artikel eben mit der Anwendung des
Possessivpronomens zusammenhängt, und eine Anzahl anderer, wo
das Substantivum dem Verbum folgt wie qtie hazeis , la bianca ntña
oder veneíz manjar, ¡i pro home del mon^ in denen man wohl wie
in den früher genannten nähere Bestimmungen zu dem im Verbum
ausgedruckten Subjekte zu sehen hat Nur scheinbar widerspricht
los romeros bien vengáis , da das vollere vosotros los romeros bien
vengáis unspanisch wäre, vgl. Diez III 22 f. Die Auffassung, dafs
in allen diesen Fällen das vom Artikel begleitete Substantivum im
Nominativ, nicht im Vokativ stehe, erhält nun eine merkwürdige
Bestätigung durch eine Thatsache , die ich Delbrücks Vergi. Syn-
tax I 436 f. entnehme. Es heifst da: *die Adjektiva neben Vokativen
haben im Altindischen immer und im Griechischen gewöhnlich eben-
falls die vokativische Form. Im Griechischen können - sie jedoch
auch nominativische Form haben, und zwar entweder so, dais das
unbestimmte Adjektivum voransteht, z. B. q>iXoq ó MevijLae, oder
so , dafs das durch den Artikel bestimmte folgt , z. B. âvôçeç 01
jtaçovTSç. Diese drei Typen sind auch im Baltisch-slavischen vor-
handen, doch ist der erste nur noch im Slavischen erhalten'. Also:
wenn zu einem Vokative eine nähere Bestimmung tritt, so erscheint
diese in der bestimmten Form, Won welcher es natürlich keinen
Vokativ giebt', wie Delbrück weiter bemerkt Die indische und
die erste griechische Ausdrucksweise ist danach durch grammati-
kalische Attraktion entstanden, wogegen die zweite griechiscbe,
die baltisch - slavische imd wieder die romanische das Ursprüng-
liche zeigt
Eine Stelle für sich nimmt das Rumänische ein. Neben den
gewöhnlichen Vokativen auf -^ finden sich nämlich audi solche
auf 'ule, vgl.
0 iicäloase trupule Gaster II 47, 19 *o elender Körper', 0 nemufä'
mitoriule ^i pängäriiule 24 *o Undankbarer und Elender*, luptäioriule
34 *o Kämpfer', ce vreï íurcule ^òà , ^2 neben ce vreì romàne i^
und ce vreì figane 36, ce vînt te a adus pe aic^, omule Basme 86, i,
vino ìncea, omule viteaz 89, 20, fitäe 112, 18, voìnicule 257, 16 neben
voìnice 27, vericule 259,20, mo^icule 262 , 33 u. s. w. Daneben
dragul tatéì 2gj, 5, ßul mieu 114, 15 und endlich o sufleU al
mieu Gaster II 49, 9.
Ein Unterschied zwischen voìnice und voìnicule besteht nicht
oder nicht mehr, wie kommt aber voìnicule dazu, Vokativfunktion
zu versehen und wie ist das e zu erklären, ist es das e von w/Zr
oder ist es nach voìnice gebildet? Die Frage wird noch wesentlich
verwickelt durch den Umstand, dafs im Plural der Vokativ eben-
falls in absoluter oder bestimmter Form, in letzterer aber mit -&r
erscheint, also vöinicilor u. s. w. Ich möchte folgendes annehmen.
1 Doch wird man U mieus Deus O. P. 3, 6 ; 5,2 nicht als ganz sicher
beweisend anfuhren können, da der Uebersetzer den lat. Vok. Deus meus
leicht als Nom. fassen konnte.
ZUR SYNTAX DES SÜBSTANTIVUMS. 479
Das 'le hat ursprünglich mit dem Artikel gar nichts zu thun, ist
vielmehr ein Kosesuffix. Cankov berichtet, dafs in den bulgarischen
Liedern 'einige besondere Endungen des Vokativs' anzutreffen sind :
lAe 'Liebhaber', libele, bok *Gott* bozle, májka 'Mutter*, maleUy
mâU'y Bulg. Gramm. S. 27, und das Serbische kennt Kosenamen
auf 'üo : Bozilo neben Boi u. dgl. , vgl. Miklosich, Vergi. Gramm.
II 145 und Brugmann, Grundrifs II 200. Ich vermute nun in dem
rumänischen -«/<? dieses slavische kosend-rufende Suffix, das nur
zufallig im Konsonanten mit dem Artikel übereinstimmte, auch
das -«- statt -i- angenommen, im Auslaut aber den Vokal des
Vokativs empfangen hat Der Plural zu diesem -le ist -/ör, weil
'lor die einzige Form war, die das charakteristische / besafs.*
7. Mehrfach erscheint auf romanischem Gebiete homo
zur Bezeichnung eines allgemeinen, unbestimmten Sub-
jekts: frz. on chante oder Pon chante. Gehen wir zunächst im
Französischen den Ursprüngen dieser Ausdrucksweise nach, so hat
Diez 111 305 Beispiele aus Gregor von Tours beigebracht. In Betreff
der Verteilung der beiden Formen im Altfranzösischen bemerkt
er. Pon stehe fast willkürlich. Das ist jedoch nicht ganz richtig,
vielmehr lassen sich bei den verschiedenen Texten gewisse Unter-
schiede nicht verkennen. Die Bücher der Könige z. B. brauchen
stets /'«OT,2 vgl.
se Phum Pápele mais 12,2, Pum fait un festival sacrefise en la
cité %o y 20 y si cume Pum dit en Panden respit g^, ¡^ chantad Pun
al loenge cestui ^^^ 16 Pum H cuntad yj^ 2 tut issi f rad Pum des
^^ 37» 6, Pum lifeist venir 43, 3, Pum i poust de f reiz vint truver
47,4, que Pum seit obéissant ^ò, 6, Pum nel volt sievre 56, 10, çue
Pum li menasi Agag 57, 11, que durreit Pum 64, 12, Pum li respundi
65, 7, qtu Pum enqueist 68, 16, Pum U dist 76, 6 u. s. w.
Wenn es aber 59, 2 heifst: huem veit ço que defors pert, mais
Deu veit le quer, so ist huem hier, wie auch der Vokalismus zeigt,
als betontes homo zufassen und der Satz mit den von A. Tobler,
Zs-XUI 198 = Beitr. II 102 f. beigebrachten zusammenzuhalten.
Von Texten in gebundener Rede zeigt Alexis Pom aber
om ne^ vgl.
La le paist Vum del relef de la table 50 ¿, S, Boneface que Pum
mártir apelet 114 a neben par nule guise ne Pern puet hom blasmer
47 e, hom fCi poet habiter 115^,
wogegen die Karlsepen auch in affirmativen Sätzen in alter Zeit
nur om kennen, vgl.
* Dais gerade in der RufTorm das Rumänische starken slavischen £in-
fluis eriitten hat , ist bekannt , man braucht nur an den Vok. fem. auf 'O zu
erinnem.
* Zu dem Schwund des i in diesem Worte vgl. H. Suchier, Reimpredigt
XXV. Ich wiU bei diesem Anlasse bemerken, dafs auch in Karls Reise
stets Li emperere geschrieben steht, so dafs es kaum richtig ist, wenn der
Heiaasgeber dies immer in Pemperere ändert Dasselbe gilt wie schon
Sadiier hervorgehoben hat für den Oxforder Roland.
32*
480 W. METER -LÜBKB,
CO set hum him que jo sui iis parasires Rol. 308 , co sei hum Hen
n'ai cure de manace 314, noble vassal vus i soit hum clamer i^i,
cunseilz n'est pruz dunt hum fiance n'ait 604, ne muí ne mule qu'htm
deiet chevakhier T ^T i de XV. liues en ot hum la rimur 817, pur tm
seignur deit hum sufrir destreiz 10 10, grant demi pied mesurer i
pout humilla u. s.w., oem nel pout asulter Karls Reise 408,
bien i poet hoem veir 442 , envers humilitet se deit hœm bien en-
fr oindre 789,
der Aeneasroman in de Graves Ausgabe Promiscuegebraach auf-
weist, vgl.
la vendeit on le vair, le gris 450, marcheandise riche et bêle ipeusl
on toz tens trover; ne se peust on porpenser de richece 454 neben
iluec prent Ven peissonez 472 , Ven les taille 475 , de ce teint Ven la
porpre 477, Ven les nome conchilions 479, Ven apele cocadrille 485
u. s. w.i
In der Reimpredigt findet sich nur zweimal nachgestelltes
l'em 52a, 123c, in dem Vers de juise ke om n'i puet veir 258 (A,
Ven B), la baniet hom tres foiz coscón jor les chaitiSj En apres ¡a
met hom ez caldieres bolir Et puis les remet hom sor les rosteaz rostir
2T^íLj in Gregors Dialogen dagegen stehen neben einander om lo
voit 9, 17 und ke Vom por soi fesist orisons 23, ^, ke Vom appareOhasl
les jumera Z'^^ 7, de la quelle chose doit Vom penseir 27, 18, ke Vom
lo portasi a soi 30, 2ij ke Vom la gardast 34, nu. s.w.
Der eigentümliche Unterschied zwischen^ den Prosatexten imd
dem Volksepos ist schwer zu erklären. Haben wir einen Fall vor
uns, wo die Dichtung einen älteren Sprachzustand festhält (S. 309)?
Bekanntlich ist homo als Pronomen nicht auf Frankreich beschränkt
sondern findet sich namentlich in älterer Zeit auch in Spanien
und Italien, vgl Diez III 305, und ital. Gramm. S. 222^ auch Bello
§ 860. £s ist hier nicht der Ort, die Erscheinung in ihrem ganien
räumlichen und zeitlichen Umfange zu verfolgen, für unsere Zwecke
genügt, dafs, wie aus dem an den angeführten Orten beigebrachten
Beispielen hervorgeht, homo das ältere und allgemeinere ist Frei-
lich fehlt heute ille homo nicht, vgl. lomç dicç *man sagt', /-tf lomç
caccatç 'man hat ihn fortgejagt' bei Finamore Voc. dell'uso abruzz.^
23. Ist aber homo cantai die ursprüngliche Ausdrucksweise, so muís
doch in Frankreich ille homo schon in sehr früher Zeit erstarrt
sein, so dafs es als Vom^ nicht als /{' om erscheinen konnte. Das
Altromanische geht hier mit dem Althochdeutschen, dem Altsädi-
sischen. Altenglischen, wogegen das Gothische einen derartigen
Gebrauch von man nicht kennt und auch das Altnordische
noch keine sichern Belege zu bieten scheint, aber darin unter-
^ Bemerkenswert ist der lautliche Unterschied zwischen on und Ven,
auffällig auch, dafs von 472 l*en sehr viel häufiger, wenn nicht allein ge-
bräuchlich ist. Artikelloses en steht 1450 in dem Verse quant en UiswUj
doch besagt die Stelle nichts, da leisome zweifeUos verderbt ist Die andern
Hss. zeigen denn auch l*en oder on. Danach wird man den Vers por ce tu
doü oems desperer 677 übersetzen 'deshalb soU der Mensch nicht verzweifebi'.
ZUR SYNTAX DES SUBSTANTIVÜMS. 48 1
scheiden sich die gennanischen Sprachen sehr wesentlich von den
romanischen, dafs ein 'man' mit Artikel fast gar nicht vorkommt,
wenigstens giebt Grimm Gramm. HI 7 nur je ein Beispiel aus
Notker und aus dem Beowulf. Ob an eine Beeinflussung der
Romanen durch die Germanen oder umgekehrt der Germanen
dm'ch die Romanen zu denken sei, ist eine Frage, die ich nicht
ohne weiteres verneinen oder bejahen möchte, bis örtliche und
zeitliche Umgrenzung der Ausdrucksweise auf beiden Sprachgebieten
bekannt ist Eine zweite Frage aber mufs hier aufgeworfen werden,
nämlich die, ob Jiomo noch aus der artikellosen Zeit stamme, dann
also seinem begrifflichen Umfange nach mit tlU homo identisch wäre,
oder ob es die absolute Form im Gegensatz zu der bestimmten
sei Dafs das letztere möglich ist, lehrt uns das Germanische, wo
pronominales 'man' jünger ist als die Scheidung zwischen bestimmtem
und absolutem Substantivum ; für die erstere Annahme könnte der
Umstand sprechen, dafs homo älter zu sein scheint als tUe homo.
Vergegenwärtigt man sich altfranzösische Redeweisen wie li vilains
dit m son respit so scheint die bestinmite Form gerade bei so all-
gemeiner Ausdrucksweise die bevorzugte, es wäre also ein einzelnes
Individuum herausgehoben als Vertreter der ganzen Gattung. Ist
dies der Fall, so unterscheidet sich die romanische Formel von
der germanischen sehr wesentlich. Denkbar ist auch, dafs die
'Normalform' des Nomens gewählt wurde und diese ist in älterer
Zeit homOt in späterer, wie sich auch S. 485 zeigt, ille homo. Damit
kommen wir wieder dahin, dafs homo und ille homo gleichwertig
sind und dies scheint mir für das Romanische das wahrschein-
lichere, wogegen ich nicht mit Sicherheit entscheiden möchte, ob
dieses i^le) homo als bestimmt oder als normal zu fassen sei.
8. Ein prädikatives Substantivum, gleichviel ob es
sich auf ein Subjekt oder ein Objekt beziehe und ob
die Beziehung unausgedrûckt oder durch eine Präpo-
sition (a</, prd) genauer bestimmt sei, steht in der abso-
luten Form.
Es handelt sich um Fälle wie egli è capitano^ morì cristiano^
lo fecero re, lo elessero in papa , lo reputo per santo, avere per moglie
n. s. w., worüber Diez III 33 handelt und aufser den angeführten
zahlreiche andere Beispiele giebt. Das prädizierende Substantivum
giebt eine Eigenschaft an, die das Subjekt besitzt, bekonmit, zu
besitzen scheint, ist also allgemein gehalten. Im Unterschied vom
Deutschen ändert es wie schon bemerkt nichts, wenn das Sub-
stantivum von einer Präposition begleitet ist: deutschem 'sie wählten
ihn zum Papste' entspricht ital. in papa, deutschem 'zur Frau haben'
ital. aver per moglie, frz. avoir pour femme ^ vgl. rum. lud muieri
Gaster II 60, 16, de sofie Basme 64, 14; Berceo sagt subió à preste
Sil 44 U.S.W. Auch die Ausdrücke 'es ¡st Tag' u.dgl. gehören
hierher und zwar ohne Rücksicht auf die Wortstellung, vgl. searäfu
Matth. 20, 8; 26, 20; demäneafä fu 27, i. Dafs trotz der Stellung
482 W. MEYER -LÜBKE,
vor dem Verbum searä prädikativ zu fassen ist, geht daraus hervoTi
dafs bei einer entsprechenden Wendung, in der die Tagesbezeid)-
nung Subjekt ist, die bestimmte Form erscheint: seara vine 'der
Abend kommt'. Vgl. noch S. 487. Im übrigen ist es nicht nötig,
zahlreiche Beispiele zu bringen, doch mag noch an einem be-
stimmten Falle gezeigt werden, wie sehr im älteren Romanisdien
ein prädikatives Substantivum den Artikel verschmähte, nämlich an
der Uebersetzung des Anfangs vom Johannesevangelium. Coresi
druckt sich folgendermafsen aus : de tncepuiä era ctwâni fi' cuüdtniul era
cäträ dumnezeu ft dumnezeu era cuvant Gaster I 20 , 9 ; întru acesia
vtafä era fi' vìafa era lumina oamenilor^ fi lumina^ ìntru uniunecnc
lumina I 20, 12. Vergleichen wir damit die waidensei Bibel, so
zeigt sie im ersten Satze völlig geänderte Konstruktion : lo ßh era
al comenczament e lo filh era enapres de dio e dio era lo filh Arch.
Glott. XIII 103, im zweiten aber Czo que fo fait en /«v ^o, vita e la
vita era lucz de H homme e la lucz luczic en las tenebras. Nodi
mehr weicht die moderne Uebersetzung ab: La Parole ¿taii au
commencement, la Parole ¿tait avec Dieu et cette Parole ¿tait Dieu und
c^est en elle qu'¿tait la vie et la vie ¿tait la lumière des hommes ^ wo
also die prädikative Stellung fast ganz vermieden ist Wenn á&a
gegenüber der Bûndner Bifrun sagt Ilg principi era gl vier/ e lg
vier/ era tiers Dieu et Dieu era aque vierf und in el era la vitta
et la vitta era la liüsth della lieud et la liiisth liiischa in la schiûresa^
so erinnert das so sehr an Zwingli *Im Anfang war das Wort und
das Wort war bei Gott und das Wort war Gott' und 'in ihm war
das Leben und das Leben war das Licht der Menschen und das
Licht leuchtet in der Finsternis' und ist so unromanisch, dafs man
darin wohl einen Germanismus zu sehen hat.
Als Prädikativ ist wohl auch das Substantivum zu fassen in
der Verbindung mi venne voglia Cellini 52 'die Lust kam mich an\
Es läfst sich ja nicht in Abrede stellen, dafs voglia thatsächlich
Subjekt des Satzes ist, allein seiner grammatikalischen Stellung nach
kann es nur Prädikat sein und venne ist unpersönliches Verbum. Viel-
leicht ist übrigens venne voglia unter dem Drucke von ebbe voglia
u. s. w. (S. 485) entstanden, aver ^ voglia wäre als feste Verbindung
gefafst, in der das voglia seinen Platz beibehielt, auch wenn das
aktivische avere durch das passivische venire ersetzt wurde. Wenn
derselbe Cellini femer schreibt crebbe collora al vescovo 47 (aber wenige
Zeilen vorher al quale mostrava die crescere piîl la stizza), so wird
auch hier die artikellose Form des Nomens durch seine Stellung
bedingt Und derartige Fälle dürften sich auch in den andern
Sprachen finden. Wenn es bei Diniz Pup. 39, 22 heifst Qara
possuia um coraçâo excellente mas faltava^lhe cabeça para superintendtr
nos negocios da casa, so wird man den Mangel des Artikels bei
cabeça kaum aus der fast abstrakten Bedeutung von cabeça, wohl
^ Ist schon lumina oamenilor aufTällig (vgl. S. 490) , so überrascht das
zweite lumina noch mehr, da es doch Subjekt ist. Liegt ein Druckfehler vor
ZUR SYNTAX DES SÜBSTANTIVÜMS. 483
aber daraus zu erklären haben, ásSs faltar ein subjektloses Verbum
ist Genau entsprechend heifst es span, para que no os falte como'
dídad de poderlo hacer Cerv. Quij. I 170.
9. Die Apposition bleibt ebenfalls bei der absoluten
Form. Die Grenze zwischen Apposition und Prädikat ist eine sehr
unbestimmte, besteht in manchen Sprachen überhaupt nicht: Ver^
giiius poeta kann sowohl heifsen 'Virgil , der Dichter' als *Virgil ist
ein Dichter*. Die Apposition modifiziert den Begriff eines Substan-
tivums ganz in derselben Weise wie das Prädikat, nur tritt das
einemal diese Modifikation als ein wesentlicher, das andere Mal
als ein nebensächlicher Bestandteil des Satzes auf.
Zu dem was Diez S. 34 vorbringt ist nur wenig zu bemerken.
Dem gemeinromanischen Brauche schliefst sich auch das Rumä-
nische ursprünglich an. In dem Satze religiuneay fita ceriuluì^ den
Diez als Beispiel für die Setzung des Artikels bringt, ist der Artikel
durch das folgende ceriului bedingt, vgl. S. 490 f. Beispiele, die
die ursprüngliche Ausdrucksweise bewahren, sind
Ir od zmpäratu Mat 2, i, kazimir craiu Gaster I, 71, 7, dafin împarat
Basme 118, 35.
Aber natürlich kazimir craiul leyese Gaster I 69 , 34 ; 70 , 2 ;
Stefan f ratete cel mai mare Gaster I 69, 33 Sultan Mehmet^
tmpäratul turcesc 71, 3 Mätiia^ craiul unguresc 71, 8 u. s. w. Streng
sdieint allerdings die Regel nicht zu sein , vgl. m politic luì Eraclie
tmpäratul Gaster U 178, 3, wo doch imparai genügen würde, doch
darf daran erinnert werden, dafs auch sonst tmpäratul erscheint,
wo die allgemeinen Regeln împarat verlangen würden, s. S. 491.
— Auch im Italienischen sind Beispiele des Artikels nicht unerhört,
vgl. Vockeradt § 342, 2 und David s. 78. Sie erklären sich jedoch
meist ohne Schwierigkeit. In einem Satze wie Bice la figlia del
conte del Balzo entrava nella sala wird nicht sowohl von dem Sub-
jekte Bice ausgesagt, wodurch es sich von vielen andern gleich-
genannten oder gleichartigen unterscheide, als vielmehr ein Seiendes
auf doppelte Weise benannt Für den Leser, der die Bice noch
nicht kennt, ist es von Wichtigkeit zu wissen, dafs die Tochter
des Grafen eintrat, wogegen es zunächst gleichgültig ist, ob sie
Bice oder sonst wie heifse. Dem Erzähler aber, der mit den Ver-
hältnissen vertraut ist, liegt der Name näher, er beginnt also Bice^
fahrt dann aber sich verbessernd fort, als ob er jetzt erst das Sub-
jekt nenne, la figlia u. s.w. Auffalliger ist Padova y la % grande citià^
was David aus Villani 1, 1 7 anführt Der ganze Satz lautet ove è
oggi Padova la grande città ^ wenige Zeilen vorher aber liest man
in dem nämlichen Kapitel ove è oggi Vinegia gran città. Es ist
natürlich kein Zufall, dafs das Adjektivum das eine mal in der
volleren, das andere mal in der kürzeren Form erscheint, vielmehr
steht Anwendung oder Vermeidung des Artikels damit im engsten
Zusammenhang: gran città ist ein einheitlicher Ausdruck, der als
solcher Apposition zu Vinezia ist, in la grande città wird città erst
484 W. MEYER -LÜBKE,
wieder durch grande näher bestimmt, das grande trägt den Ton,
wodurch nach Padova eine Pause entsteht, grande città ist ein
selbständiges Glied in bestimmter Aussage, daher es den Artikel
verlangt. Auch hier kann man sagen, dafs das Adjektivum gam
eigentlich schuld ist an der Aussetzung des la. Es liefsen sich
mit Leichtigkeit noch mehr Beispiele geben, so liest man bei Verga
La prima volta che risvegliò . . . , mentre Grazia , la cameriera della
prima moglie del barone^ le recava il cioccolatie , . . ^ domandò ì^ov.it^
doch erklären sie sich nach dem vorhergehenden von selbst, so
dafs weiter dabei zu verweilen und sie alle anzuführen überflüssig
ist Selbstverständlich ist das in den Schwestersprachen ebenso,
vgl. z. B. span. Valencia^ la capital del reino así llamado.
10. Das Objekt steht in der bestimmten Form, wenn
es einen Gegenstand bezeichnet, von dem ausgesagt
werden soll, dafs er durch die Handlung des Verbums
irgend wie betroffen werde. Dient aber das Objekt dazu,
einem allgemeinen Verbatbegriffe eine bestimmte Rich-
tung zu geben, die Art und Weise eines Thuns zu be-
stimmen, so bleibt die absolute Form. Im ersten Falle
liegt je nach dem Zusammenhange der Nachdruck ent-
weder auf dem Sachbegriffe oder aber auf dem Verbal-
begriffe, im letzteren dagegen verschmelzen beide Be-
griffe zu einem einzigen, doch so, dafs das Objekt als
das bestimmende den stärksten Ton trägt Der Unter-
schied geht auch daraus hervor, dafs im ersten Falle die
Stellung eine freie, im letzteren im ganzen eine gebun-
dene, Verbum Objekt, ist und dafs an Stelle der zusam-
mengesetzten Typen der zweiten Klasse auch von dem
Nomen abgeleitete Verba treten können.
Hieher gehören die von Diez lU 3 1 beigebrachten Redensarten,
die aus allen Sprachen zu vermehren natürlich ein leichtes wäre.
Es soll aber der Hinweis auf Diez und auf Vockeradt § 343 hier
genügen und nur auf eine Anzahl von Besonderheiten hingewiesen
werden. Dafs die einzelnen Sprachen von einander abweichen ist
selbstverständlich, so sagt das Rumänische detéfû pinterü calultä
'ich gab dem Pferde die Sporen' Basme 302, 16, fratnge paînre *das
Brot brechen' Cod. Vor. 15, 10 u. s. w., umgekehrt fäcu focul *er
machte Feuer' Basme 296, 9. Wie eng oft die zwei Glieder ver-
schmolzen sind, zeigt dând semn de räsöoiu Gaster I 71, 18 'das
Zeichen zwo^ Kriege gebend', wo semn trotz des folgenden Genitivs
in der absoluten Form verharrt.
Im Italienischen stehen oft Verbindungen mit und ohne
Artikel neben einander. So sagt man zwar gewöhnlich aver iorio^
aber bei Sacchetti heifst es chi lia il torto di noi due 9 , was sich
ohne Schwierigkeit aus der Frage erklärt. Neben metter mano
all'opera 'Hand ans Werk legen' sagt Cellini vi avevano misso It
mani 5 'sie hatten sich in die Sache gemischt', wo durch den
Plural dem Substantivum eine gröfsere Selbständigkeit gegeben wird.
ZUR SYNTAX DES SÜBSTANTIVUMS. 485
Nicht weniger verständlich ist der Gegensatz zwischen facesse cetmo
cm batiere ire volte le mani insieme Lasca 196, 21 und fece il cenno
197, 2, wo il cenno das eben verabredete Zeichen ist, und auch
wenn einem darei risposta a questa letteraLASca, 194» 9 ein Paîtra mattina
U fece la risposta 194^ 24 folgt, so ist la risposta an der zweiten
Stelle eben wegen des voraufgegangenen ersten risposta erklärlich.
Allein es giebt noch manche andere Fälle, die scheinbar oder
wirklich den oben gegebenen Bedingungen entsprechen und trotz-
dem den Artikel aufiveisen. So sagt man far le scuse, le cortesie j
le maraviglie, dire le bugie, ferner aver la febbre, chiedere Velemosina^
portare il lutto, dar la posta *stelldichein geben' far la guardia
Lasca i88, 17 u. a. Wie soll man sich das erklären? Liegt zwischen
diesen Redensarten und den erst angeführten ein zeitlicher Unter-
schied in der Art, dafs diese jünger jene älter sind , sie also einer
Zeit angehören, wo die Normalform schon die bestimmte, nicht
mehr die absolute ist? Das scheint mir in der That das Wahr-
scheinlichere.
Was das Französische betrifit, so hat A. Tobler eine Reihe
hier einschlägiger Fragen in dieser Zeitschrift XIII 194 — 205«=Beitr.
ü 103 if. besprochen , denen irgend etwas von Belang beizufügen
natürlich nicht in meinen Kräften steht. Noch weniger liegt es im
Rahmen meiner Untersuchung, auszuführen, was A. Tobler nur an-
gedeutet hat oder die treffende Bemerkung S. 200 Anm. i in ihrer
ganzen Tragweite zu verwerten. Wesentlich für unsere Fälle ist,
was S. 201 gesagt wird: 'Besonders leicht wird so der Artikel bei
substantivischen Satzobjekten wegbleiben können, weil, wenn erst
das Subjekt und das Verbum gegeben sind, weniger leicht Un-
sicherheit bezüglich der einzelnen möglich ist, die als Objekt gemeint
sind'. £s ergiebt sich aus den Beispielen , dafs das Objekt z. T.
in noch weiterem Umfange artikellos gebraucht wird als S. 484
angegeben ist und dadurch bestätigt sich, dafs, wo der Artikel
sich einfindet, eine jüngere Entwicklung vorliegt Zu den Beispielen
wo cheval auf ein bestimmtes Pferd bezogen steht, fuge ich noch
hinzu cavai e le muntedur degeta en la mer OP, CP d i, wofür LP
ü ait et cheval et chevauchour geteit dedens la meir sagt , was unter
die S. 315 behandelte Kategorie fallt. Der rumänische Uebersetzer
hat leider den Satz ähnlich verändert, so dafs man nicht weifs,
ob er sich so hätte ausdrucken können, wie es der Westfranzose
gethan hat: cai {i fncälecätori aruncarä^se întru maire Gxi. Schei.
152» I.
II. Wird die Beschaffenheit von menschlichen oder
tierischenKörperteilen oder vonBestandteilen vonSachen
näher bezeichnet, so geschieht das in der Art, dafs das
betreffende Adjektiv in prädikativer Stellung zu der in
bestimmter Form auftretenden, mit habere oder mit cum
dem regierenden Substantivum beigefügten Benennung
des betreffenden Körperteiles tritt. Die bestimmte Form
486 W. MEYER -LÜBKE,
ist also gewissermafsen durch das Adjektivnm hervor-
gerufen.
£s handelt sich um jene Ausdrucksweise, die illustriert wiid
durch einen Fall wie il a les cheveux noirs. Dafs das Adjektivam
thatsächlich prädikativ ist, erhellt daiaus, dais es entweder nach
dem Substantivum oder vor dem Artikel, nie aber zwischen Artikel
und Substantivum steht. Beispiele giebt Diez UI 34. Auch das
Rumänische folgt, vgl. avea cäpastrul aurit Basme 76 , 32 *sie hatte
die Halfter golden'. Dafs die Verhältnisse dieselben bleiben, wenn
der Besitz statt durch das Besitzverbum durch die Besitzpräposition
ausgedruckt wird, hat Diez ebenfalls schon bemerkt, doch mögen
auch hiefür noch einige rumänische Belege folgen:
0 pasare de aur cu cìocul de diamant Basme 114, i 'ein goldener
Vogel mit dem Federbusch aus Diamant*, un palai de zamfir piairìi
fi cu porcile de kiparos li ^^ 17 *ein Palast aus Saphirstein mit
den Thoren aus Cipressenholz.
£s ist nun aber in weiterer Ergänzung zu dem von Diez
gesagten zu erwähnen, dafs eine der deutschen genauer ent-
sprechende Ausdrucksweise dem Romanischen nicht völlig unbekannt
ist. Zwar würde ich nicht hieher ziehen einen Satz wie Guasparn
ricevei/ero con lido viso Lasca 182, 11, da hier viso nicht *Gesicht'
sondern ^Gesichtsausdruck' bedeutet. £her könnte man avea più
ardito cuore e la fronte più allegra Nov. 19 anfuhren, doch mag
sich auch hier fragen, ob die Lesart richtig und nicht vieknehr
più ardito lo cuore zu lesen sei, auf alle Fälle steht der Satz durch
seinen stilistischen Bau für sich. Aber Vockeradt bringt § 324, 6,
II — 14 einige Sätze, die nun thatsächlich Substantivum und Ad-
jektivum in der uns beschänigendenden Ausdrucksweise in attri-
butivem Verhältnis und in folgedessen das Substantivum in der
unbestimmten Form zeigen. Am deutlichsten ist sein letzter Sati:
JOAnna a rigore non è bella ma aggraziata e piacente y ha bella
persona , aria gentile , unUncamato pieno di freschezza , la fronte
spaziosa, i capelli neri, le ciglia grandi e bene inarcate^ occhi vivi e
parlanti, il naso piuttosto aquilino, solo il labbro inferiore troppo
sporgente.
Will man einen bestimmten Unterschied erkennen, so möchte
man sagen, dafs die absolute Form bei Substantiven erscheint, die
mehr kollektiv [persona^ incarnato) oder abstrakt {aria) sind oder
die im Plural stehen, also die nicht einen einzelnen, bestimmten
Körperteil bezeichnen. ^
^ Natürlich gehört nicht hierher oggi mettemmo insu cuesto letU ìe
lenzuola Manche Lasca 197, 14, obschon wie in den oben angeführten Sätzen
im Italienischen ein Objekt in bestimmter Form mit nachgestelltem Adjek-
tivum einem deutschen Objekt in unbestimmter Form entspricht. Man sagt
auch ohne Adjeküvum mettere le lenzuola^ so dais also der Artikel nichts za
thun hat mit dem Adjektiv. Da mir lenzuola in die Feder kommt, so will
ich gleich bemerken, dafs der Unterschied, den ich zwischen dita und àM,
letta und letti, demonia und demoni konstatiert habe (Ital. Gramm. § 343),
auch bei lenzuola wiederkehrt, neben dem ebengenannten lenzuola steht due
lenzuoli Lasca 184, 15.
ZUR SYNTAX DES SUBSTANTIVÜMS. 487
12. Ist in den Ausdrucken des Tag- und Nachtwerdens
das Wort *Tag, Nacht' Subjekt, so steht es in der be-
stimmten Form, ist es Objekt, in der absoluten.
Âm deutlichsten ist das Altfranzösische mit dem Gegensatz
von li jurz esclairet Rol. 667 und [ü) fait jour, Dafs in neufr. il fait
jour das Nomen ursprünglich Objekt sei, kann hinsichtlich der alten
Forai trotz Littrés anderer Ansicht heute Niemand mehr verkennen,
vgl. A. Tobler, Verm. Beiträge IS. 179. Auch das Italienische zeigt
den Gegensatz zwischen il giorno spunta und si fa giorno , unter-
scheidet sich aber dadurch vom Französischen, dafs es das Verbum
im zweiten Falle nicht unpersönlich sondern reflexiv braucht, wo-
durch giorno eigentlich Subjekt wird. Mit dem Italienischen geht
das Rumänische se face zioä, noapleA Die einfachste Annahme ist
wohl die, dafs si fa giorno an Stelle eines älteren, noch nicht ganz
verschwundenen fa giorno getreten sei, doch kann auch die prädi-
kative Stellung allein die absolute Form erklären, vgl. S. 482. Wie
aber ist *faci/ diurnum zu verstehen? Erklärt sich der Mangel des
Artikels lediglich daraus, dafs das Substantivum Objekt ist oder ist
jour u. s. w. thatsächlich absolut oder unbestimmt gemeint? Wenn
man andere Redensarten , wie die von A. Tobler angefahrten ci li
fei hoen sejorner *es ist hier ein schönes Bleiben für sie*, devant lui
fait mauvais plaidier * vor ihm ist's ein böses Prozessieren' vergleicht,
so könnte man wohl zu der letzteren Ansicht hin neigen, aber es ist
doch fraglich, ob die gegebene Uebersetzung wirklich den Sinn der
altfranzösischen Ausdrucksweise wiedergiebt Mit Bezug auf den
Umfang des Begriffes hoen sejorner besagt jener Satz nicht mehr
und nicht weniger als das Deutsche *der Aufenthalt daselbst ist
für sie angenehm', mauvais plaidier 'das Processieren vor ihm ¡st
schlimm', nicht ein einmaliger, zu irgend einer Zeit gewählter Auf-
enthalt oder Prozefs, sondern der Aufenthalt, der Prozefs, um den
es sich gerade handelt. Auch il fait jour wird in hundert Fällen
nicht vom Hellwerden im allgemeinen, sondern vom Anbrechen
gerade des bestimmten Tages gesagt, an welchem eine bestimmte
Handlung vor sich geht. Später mag allerdings das Sprachgefühl
sich etwas verschoben haben und wer heute il fait jour sagt wie
il fait froid, für den dürfte jour , froid kaum mehr den Eindruck
eines Objekts machen, aber damit ist für die Anfänge der Sprach-
entwicklung nichts zu beweisen.
13. Zeitangaben ohne Präpositionen verlangen die
bestimmte Form; mit Präpositionen schwankt der Ge-
brauch.
In Betracht kommen namentlich die Entsprechungen von 'bei
Tage, Nachts, Morgens, Abends' und ähnlidie. Ganz streng ist
' Dem air. crieve , îtal. spunta entspricht rum. se er apa de licia Basme
3171 13» ^ànd se lumina de lioU 274, 35, wo die absolute Form des Substan-
tÍTums durch die Präposition bedingt ist, s. S. 492.
488 W. BffEYER-LÜBKB,
die Regel im Rumänischen, vgl. namentlich zuoa fi' noapHa Cod.
Schei. I, 2, wogegen genau dieselbe Stelle von Dosofteiu mit de sd^
de noapte , von den alten französischen Uebersetzem mit par jom^
par nuity von den neuen mit jour et nuit (hier ohne Artikel wegen
der Paarung, vgl. S. 316) wiedergegeben ist. Andere rumanisdie
Beispiele sind detnäneafa Gaster I,* 13, 27, Cod. Vor. 1 5, 1 1 *den
folgenden Tag*, seara 'Abends' Basme 61, 21, noaptea •Nachts'
Matth. 2, 14 (fíe nuit\ sdmbäta 'Samstags' Matth.12, i ; 2. Wenn man
nun daneben sdmbäiä sdmbätä 'jeden Samstag' oder duminecä 'an
einem bestimmten Sonntag* neben duminecä 'am Sonntag überhaupt'
(Diez III 27) sagt, so sind jene artikellosen sambätä, duminecä wohl
als Eigenname zu fassen, Samstag oder Sonntag ist der Name
eines Tages, ohne Rücksicht darauf, dafs dieser Tag jährUch zwd
und fünfzig mal wiederkehrt, wogegen duminecä gerade wie seara
die Bezeichnung eines Zeitabschnittes ist, der beliebig oft wieder-
kehrt.
Aehnliches zeigen die andern Sprachen. Vockeradt § 186
bringt das italienische Sprichwort Chi cavalca la notte ^ comnen
che posi il giorno^ wo man la notte, il giorno nicht als Objektsakka-
sative fassen wird, vgl. femer la notte lo vedeva in sogno Verga 163
und so nun la mattina^ la sera u. s. w. Aehnlich im Altfranzösischen,
wo namentlich auch Vendemain und das ebenfalls frühzeitig erstarrte
VatUrier zu nennen sind, beide 'fast nur im absoluten Kasus ge-
braucht', H. Nehry, lieber den Gebrauch des absoluten Kasus
oblikus des afr. Subst. S. 9, zu dessen Beispielen ich als ein älteres
hinzufüge Vendemain matin cil de Azote troverent Dagon IV Liv. 47,
III zur Uebersetzung von in die neben al jur ^o^ 84, 119 = 1«
die illa^ la nuit 74 und stets par matin \ li impereres est par matm
levez Rol. 163, 669 u. dergl. Im Spanischen sind die Ausnahmen
etwas zahlreicher. Neben der temporellen Verwendung des ein-
fachen Nomens* in seiner bestimmten Form wie sie vorliegt in
SU f rie fiero laçerio las noches e los dios Sil 70, el dia de la fiesta
del Arcángel Mil. 436 und artikellosem Substantivum in der Ver-
bindung de noche 'Nachts' steht andrerseits hugo a la mañana
Sil. 22, a la tarde 2^.
> Als einen Akkusativ der Zeit kann man das im Altfranzosischen, nidit
aber im Neufranzösischen oder Italienischen oder Spanischen bezeichnen. Da
die betreffenden altfranzösischen Konstruktionen eigentlich Fortsetzer des Ab-
lativs oder noch genauer des Lokativs sind, so könnte man in einer Sprache,
die keine Kasus hat , mit demselben , vielleicht sogar mit mehr Redit vom
Abi. oder Lok. sprechen. Mit Rücksicht auf die Pronomina hat man ja wohl
eine gewisse Berechtigung von einem Nom., Dat. und Akk. zu reden, aber
auf alle Fälle wird selbst aus einer historischen romanischen Syntax der Genitiv
zu verschwinden haben. Da wir gewohnt sind, mit den Ausdrücken Nomi-
nativ, Akkusativ in erster Linie den Begriff formaler, nicht syntaktischer
Verschiedenheit zu verbinden, so wird es sich wohl empfehlen, in der Syntax
nur von Subjekt und Objekt zu sprechen, wozu ja bemerkt werden kann, dafs
einzelne Sprachen beim Nomen, mehrere beim Pronomen noch formale Unter-
schiede kennen.
ZUR SYNTAX DES SÜBSTANTIVUMS. 489
Zur Deutung der ursprünglichen Verschiedenheit zwischen le
jour und de jour genügt ein Hinweis auf §16, und dafs man beim
absoluten E^sus die bestimmte Form wählt , erklärt sich daraus,
dafs ursprünglich nur von dem bestimmten Zeitabschnitte die Rede
war, den der Sprechende gerade im Sinne hatte. Wie dann daraus
die weitere Bedeutung 'jeden Tag' und dann die absolute 'Tags'
entstehen konnte, hat Â. Tobler in seiner meisteihaften Weise ge-
zeigt, so dafs ich nicht weiter darauf einzugehen brauche, vgl.
Zs.Xl46o=Beitr.II 45, wenn auch dort, da A. Tobler etwas andere
Aasdrucksweisen im Auge hatte, die letzte Entwicklung zur abso-
laten Zeitangabe noch nicht besprochen ist Zur Bestätigung
mag noch dienen, dafs, wo der Zeitabschnitt anderweitig näher
bestimmt ist, Ule wegbleibt: rum. miazä vara 'Mitte Sommer', ital.
sàbato sera^ frz. samedi sotr, span, sábado sera. Weshalb die Wochen-
tage des Artikels unter allen Umständen entbehren, sagt Diez m 32
und ist eben aus Anlafs des Rumänischen angedeutet worden.
14. Zeit- und Mengeangaben im absoluten Kasus
oder nach Präposition erscheinen auch dann in absoluter
Form, wenn die Menge der in Betracht kommenden Zeit-
einheiten oder Gegenstände durch ein Ordinalzahlwort
angegeben wird.
£s bandet sich um Ausdrücke wie afr. iürz jur devant co que
David revenist, jusqtûa tierz jors desgl., die für das Altfranzösische
A. Tobler Beitr. 11 103 nachgewiesen hat Auch in den Schwester-
sprachen drückte man sich wohl ähnlich aus, vgl. ante de tercero dia
Amadìs 13 b, fasta tercero dia Cid 1030, Amadìs 13 b, a tercer dia
dados fueron sin falla Cid 523. — Diese Regel ergiebt sich un-
mittelbar aus der vorhergehenden: tierz jur ^ samedi soir , le jour
stehen alle auf gleicher Stufe. Wenn spater der Artikel Regel
wird, so erklärt sich das daraus, dafs bei den zahlreichen übrigen
Verbindungen, in denen das Ordinalzahlwort mit dem Artikel er-
scheint, sich das Gefühl herausbildete, der Artikel sei der ständige
Begleiter der Ordinalia.
15. Absolute Ausdrucksweisen, die aus einem Sub-
stantivum und einem Adjektivum oder Partizipium be-
stehen und etwas bezeichnen, womit das Subjekt oder
Objekt versehen, begabt ist, können das Substantivum in
absoluter Form aufweisen.
£s handelt sich um jene namentlich in der alten epischen
Poesie unendlich häufigen Ausdrucksweisen, wie sie repräsentiert
werden durch Paien chevaJchent . . . Halberes vestuz e lur brunies dúblées,
Healmes laciez e ceintes lur espées Roi. 710, wofür Belege zu finden
sind bel Diez III 1 23 , H. Nehry a. a. O. 49 , vgl, auch A. Tobler
Zs.Xin 195= Verm. Beitr. II 97. Uebersieht man die Beispiele bei
Diez, so fällt sofort auf, dafs nur das Altfranzösische und das
Altprovenzalische und auch diese nicht ausnahmslos die Substantiva
in der absoluten Form bringen, wogegen die andern Sprachen fast
490 W. MEYER- LÜBKE,
Stets und auch die mittelalterlichen Idiome Frankreichs oft genug
die bestimmte Form vorziehen. Sehen wir somit diejenigen Sprachen,
die am frühesten eine Litteratur aufweisen und zwar eine epische,
also zu formelhaftem Ausdruck ohnehin geneigte^ in einer Aus-
drucksweise, die wiederum ihrer ganzen Bedeutung nach leicht
formelhaft werden konnte und gerade im Epos unendlich oft Ver-
wendung finden mufste, eine besondere Stellung einnehmen, so
werden wir sofort schliefsen, dafs die Besonderheit ein Archaismus
ist, werden also in halberes vesinz ein Ueberbleibsel aus einer Zeit
sehen, wo vielleicht ein Artikel überhaupt nicht existierte oder
jedenfalls beim absoluten Kasus noch nicht zur Verwendung kam.
Nicht eine Ausnahme, sondern vielmehr eine Bestätigung zu dem
eben Gesagten ist es , wenn es im Cid heifst hinojos fitos las manos
le beso 2030; agtäjo my o Cid, yuas cabadelanl SÒ2. Die erstere Ver-
bindung scheint sich übrigens besonders fest gehalten zu haben,
wenigstens kehrt sie auch bei Berceo wieder : entró ynoyos fitos enna
ermitannia S. Mill. 187. Auch sonst bietet Berceo noch das eine
oder andere Beispiel : [las gentes"] rendien gracias a Xpo todas manos
alzadas Mil. 443.
16. Nach Präpositionen fehlt der Artikel, es sei denn
dafs dem Substantivum ein Possessivum, totus, ein wii de
eingeleitetes Substantivum bezw. ein Genitiv oder ein
Relativsatz folge.
Am deutlichsten hat sich dieser Zustand im Rumänischen
erhalten, wo er noch heute fast ungestört erscheint und nur in
soweit eine Verschiebung erlitten hat, als auch ein mit cel be-
gleitetes Adjektivum die bestimmte Form des Nomens verlangt, vgl
intra întru gloatä Cod. Vor. 2,2» *er trat in die Versammlung',
diîn gloatä aleaserä Alusandru Cod. Vor. 11, 4 *in der Versamm-
lung', si cäzu diîn cornar nicu 15, 16 'er fiel aus dem Saale*; st
a/undarä tntr^apä Matth. 8, 32 *sie ertranken im Wasser*, mear^
sera în celate 8, 33 'sie gingen in die Stadt', inirdndü in casa
10,12 'in das Haus eintretend', spre räsäritu 2^ 2 'im Osten',
in somnu 2, 12 'im Traum', în foc aruncat ^^ io *in das Feuer
geworfen' u. s. w., pomul längä apä Dosofteiu i, 9 'der Baum längs
des Wassers', ce poronceia^te '« scripturä 2, 32 'was er in der
Schrift befiehlt' u. s. w. ; und so nun noch heute înirâ in ostrov
Basme 279, i 'er betrat die Insel', n^am väzut pdnä acutn pe nimaä
care sä vie la mine în ostrov de atâtea ori una dupa alta 279, 11
'ich habe bis jetzt Niemanden gesehen, der so oft nach ein-
ander zu mir auf die Insel kam, so noch dîn ostrov 279, 22;
280, 35; prin ostrov 282, 14, întra cu plasa în garla 280, 4 'er
ging mit dem Netze in den Flufs', rästurna banii in poalä 280, 18
*er brachte das Geld in die Schürze', alergâ la gasda hä din
ora^ 280, 22 'er ging zu seinem Wirt in der Stadt', pleca în lume
281, 7 'er zog in die Welt', cum sä se intoarcä în celate 281, 20
'wie soll er in die Stadt zurückkehren', îï déte o mulfme de cha
în mana 1 12, 18 'er gab ihm eine Menge Schlüssel in die Hand',
ZUR SYNTAX DES SÜBSTANTIVÜMS. 49 1
ifafi prümi in casali^, 22 'ich würde euch in das Haus auf-
nehmen', Î1 dete un fer ars prîn mima 282 , 6 'ein brennendes
Eisen ging ihm durch das Herz', gast pe fatä in pat 261, 35 *er
fand das Mädchen im Bett', în scroa/ä este un epure , în epure o
prepelifä ^i în prepeltfä sînt irei vermi 262, 8 *in dem Schweine
ist ein Hase, in dem Hasen ein Nufskern, in dem Nufskem
sind drei Würmer*, bäturä în u^äii^, 29 'sie klopften an die
Thüre', plesni dîn palme 11^ y 36 *sie klatschte in die Hände',
sari de pe soabä 114, i 'er sprang vom Ofen' und entsprechend
se sui pe soabä 114,3; se desparfä de cerò 186, 33 'dafs er sich
von dem Hirsche trenne' u. s. w.
I^agegen steht also die bestimmte Form in Fällen wie
din casa acea Cod. Vor. 6, 2 «1 zilele acealea Mat 3, om de pe farà'
mtd nostru Basme 85, 7, când se de^tepiâ din zäpäceala luì 267, 2^
'als er aus seiner Betäubung erwachte', în casa lor 268, 20;
melui ce avea în degeiul eel mie 256, 17 'der Ring, den er am
kleinen Finger hatte'; ce e în sacul ala marele 267, 36* ßicea hiñe
la tot satu/ 26g, 32; sari în cur tea împàratului 76, 36; la cur tea
Smeului 2b¿[^ 3; la sînul mamñ 264, 18; lega pe (igâncà de ,coadele
caiior 71,3 *er band die Zigeunerin an die Schwänze der Pferde',
în odaca unde dor mea 117, io 'in dem Zimmer wo er schlief, în
gradina ce avea Gaster II 178, 22 u. s. w.
Die letztere Regel ist in alter Zeit noch weniger streng durch-
geführt, vgl. înntru comarnicuy iuo era adura (i Cod. Vor. 15, 14 'in
dem Saale, wo sie versammelt waren' ebenso noch 1648 în cerdac,
aber 1688 tn foi^oruL Sodann verdienen einzelne Präpositionen
und einzelne Substantiva besondere Besprechung. Das dem latei-
nischen ad entsprechende la folgt der Regel:
la mar giri Cod. Vor. 94, 5 ; 95, 3 'an das Ufer', la bäsearici 108, 4
fn den Versammlungen', la giudefu 119, 8 'beim Richterspruch',
lacrucei^i^S 'vor dem Kreuze', de la räsarit 'Sonnaufgang*
Mat 2, i; dat la jcoí?/^ Gaster II 78, 10 'in die Schule gegeben',
la unchia^ Basme i, 17 'bei dem Alten', ca sä caute la stele 58 'dafs
er zu den Sternen blicke', de la vinat 261, 35 'von der Jagd*,
la pat 261, 36 'bei dem Bette', de la smeu 2Ô2 , 13 'von dem
Riesen ' u. s. w.
Wenn nun daneben auch Fälle stehen wie el cauta când la
îw^ratul când la fr átele împaratului 2']'] ^ 21 'er blickte bald zu
dem Kaiser bald zu dem Bruder des Kaisers', ceru de la împaratul
283, 6 'er fragte nach dem Kaiser', de la împaratul^ de la împara^
teosa ^ de la osta fi ^^ 7, cere de la ìmparatul voie 116, 24 'bitte den
Kaiser um die Erlaubnis', ceru fz' dobändi de la ìmparatul aceastä
íw¿f 116, 38, so fällt sofort auf, dafs das von la abhängige Sub-
stantivum stets dasselbe, Ìmparatul ^ ist, so dafs es den Anschein
^ Za ala vgl. ce minune facuìu eu cu oui ala posna^ 267, 34 und
tml ala 26S, 12.
492 W. MBYER-LÜBKBy
hat, als ob bei dem Begriff 'Kaiser' als einem nur ein einsges
Wesen bezeichnenden ein Unterschied zwischen bestimmter mid abso-
luter Form nicht gemacht werde und von den zweien imparai und
tmpäraiul diejenige allein bliebe, die von häufigerem Gebrauche ist,
also, da es sich um eine Personalbezeichnung handelt, die des
Nominativ- Akkusativ - Vokativs. Danach würde sich la impärahä
zu ¡a imparai verhalten wie nfr. de prêtre zu afr. de provoirt, Ein
einziges mal habe ich mir noch notiert la mäiastra Basme 283, 21
statt la mäiastra , wie man erwartet Weitere Umschau wird lehren,
ob es damit dieselbe Bewandtnis hat wie mit împàratul oder ob
ein Druckfehler vorliegt wie im pänä searà 11^, ij ; 115» 6 vgl
päTiä searä 116, 34 und oft
Das den persönlichen Akkusativ einleitende pe (Diez HI, 10 1)
steht ganz auf der Stufe der übrigen Präpositionen, vgl.
gäsl pe fatä Basme 261, 35 *er fand das Mädchen', ia pe negu-
(ätor 267, 25 *er bringt den Kaufmann', priimipre negusiori'n^ 15
'er holte den Kaufmann', înirebâ pe gazdä 279, 25 'er fragte
den Wirt', Pa väzut särutand pe impäräteasä 117, 12 *er hat ihn
die Elaiserin küssen sehen' u. s. w.; beachte goni dr acuì pe drac
Mat 12, 26 'den Teufel durch den Beizebub vertreiben', petrecu
pe cerò Basme 116, 29 neben sä petreci cerbul 116, 24.
Dagegen zieht cu die bestimmte Form vor:
cu ostruì Cod. Schei. 125, 4 'mit dem Südwinde', cu cudtM
Gaster I, *9, 24 'mit dem Worte', cu vetejia 71, 10 'mit Mut*, «
me^ier^ugul 71,11 ' mit dem Handwerke', cu numele Cod. Vor. 8, i
'mit dem Namen', cu märuU fapfi 9, 2 'mit Händen gemacht*,
cu matura 11,6 'mit der Hand', cu duhul 19, 12 'mit dem
Geiste', întrâ cu plasa Basme 280, 4 'er trat mit dem Netze
ein', era cu cuiul la inimà 98, IO 'er hatte einen Keil im Herzen'»
fi dat el cu mâna în foc 280, 29 'mit der Hand in das Feuer ge-
griffen', cu gandul finta la dorinfa ce-l chinuia 234, 29 'mit dem
Gedanken bei der Sorge, die ihn quälte' u. s. w.
Daneben fehlt freilich die absolute Form nicht, auch in Ver-
bindungen, die den obigen ganz entsprechen wie cu ochií finia
268, 16; femer fasute cu fir Gaster II 178, 27 'mit Faden gewebt'.
Endlich ist noch zu erwähnen mtíí se înioarse în dreapta mài
la stanga Basme 255, 3 'er wandte sich bald nach rechts, bald
nach links', wo wol der Artikel mit der Substantivierung des Ad-
jektivums zusaiomenhängt
Bevor die analogen Erscheinungen der Schwestersprachen auf-
geführt werden, ist nun die Frage zu beantworten, ob der rumä-
nische Zustand wirklich der altromanische sei und wie sich die
Sonderstellung von cu erkläre. Unter den angrenzenden Spradien
weicht das Bulgarische ganz ab, vgl. osiik-ùt stava mik na slülna-io
'das Wachs wird an der Sonne weich' gradinarin'iä r abati u gror
dinú'tií 'der Gärtner arbeitet im Garten', wo das rumänische k
soarCf în grädin sagen würde, dann aber krallet je na kf *à£X
ZUR SYNTAX DES SÜBSTANTIVÜMS. 493
Eonig ist auf der Jagd^ berdc-et oHde na laze 'der Weinleser ist in
dem Weinberge', kuce-tö lezi zat kù'èii 'der Hund liegt hinter dem
Hanse' (Cankov S. 15 ff.), die mehr zum Rumänischen stimmen. Auf
alle Fälle aber handelt es sich im Bulgarischen um andere Grund-
sätze. Dagegen zeigt das Albanesische eine merkwürdige Ueber-
einstimmung mit dem Rumänischen. Nach den Präp. ndç 'in',
mb§ 'auf, zu', mbi 'auf, über', pçrmbi 'auf, über', ndçnç 'unten',
ndçpçr 'durch', pçr 'über, durch, für', me 'mit' steht der Lokativ
auf -/, aber 'dieser singularische Lokativ auf -/ ist sehr wenig im
Gebrauch und wird meist durch den unbestimmten Akkusativ er-
setzt, z. B. ndç dorç 'in der Hand' statt ndç dorçf (G. Meyer, Alb.
Gramm. 13). Wer ist nun aber hier der Geber, wer der Empfanger?
Dafs dorç auf lautlichem Wege aus dorçt entstanden sei, ist ausge-
schlossen, dagegen ist wol möglich, dafs nach .fremdem Muster
dorç an Stelle von dorçt getreten sei. Für diese Annahme scheint
mir der Plural zu sprechen, der ndç duart oder ndç duartç lautet
Von diesen beiden Formen ist die letztere die des bestinunten
Aca, wogegen der unbestinmite Acc. Plur. diiar lautet Da nun
wiederum an eine lautliche Verkürzung von ndç duartç zu ndç duart
nicht zu denken ist, so kann man wol sagen, dafs zu einer be-
stimmten Zeit im Albanesischen (Blyrischen) der Lokativ durch ein
an den unbestimmten Accusativ angehängtes / gebildet wurde, also
Sing. dorÇ'ty Plur. duar-t. Danach ist àorçt älter als dorç und da
dieses nicht direkt aus jenem entstanden sein kann, vielmehr sich nur
infolge von syntaktisch veränderter Auffassung erklärt, so kann die
Uebereinstimmung mit dem Rumänischen sich nur auf einer Beein-
flussung des illyrisch-albanesischen durch das lateinisch-rumänische
erklären. Weshalb freilich im Plural die alte Form geblieben ist,
vermag ich nicht zu sagen, wie denn überhaupt genauere Angaben
über den albanesischen Lokativ noch abzuwarten sind. Denkbar
ist immerhin ein zäheres Festhalten am alten beim Plural, weil der
Plural etwas seltener ist
Weshalb trennt sich nun aber cu von den anderen Präposi-
tionen? Wenn man in der Verbindung /ratete cu sora 'der Bruder
mit der Schwester' eine Beeinñussung durch ein gleichlautendes
f ratete p sora 'der Bruder und die Schwester' sehen könnte, so
gilt eine solche Erklärung für weitaus die Mehrzahl der Fälle, in
denen cu angewendet wird, nicht ; sie gilt for das sociative cu, nicht
fnr das instrumentale. Hat nun dieses sich jenem angeglichen?
An sich scheint das nicht unmöglich, doch fehlt es bis jetzt an
Momenten, die die Vermutung zur Gewifsheit erheben könnten.
Im Italienischen herrscht eine so strenge Regel wie im
Rmnänischen nicht mehr, doch sind auch hier die Spuren des ur-
sprünglichen Zustandes noch recht zahlreiche. Redensarten, wie
ondar tn chiesa^ entrare in barca, esser m campagna^ levarsi in piedi,
porre in bcmdo , rimanere in sella, venir in luce , star a casa u. s. w.
zählt Vockeradt S. 299 f. auf, freilich zufolge seiner alphabetischen
Anordnung manches hineinziehend, was nicht hergehört; andere
ZrîHchr. L ramu PhD. XIX. 3^
494 ^- MEYER - LÛBKEy
bringt er unter den Präpositionen, so usar a rwa, esser a kUo u.
dgl. § 455, 2 and sonst Hier mögen eine Anzahl Beispiele vor-
nehmlich aus der älteren Litteratur folgen, deren eines und das
andere von besonderem Interesse ist Ich ordne sie nach den
Substantiven.
casa\ a casa della donna se en andò Sere. 314» a casa il medico
Lasca 11, a casa li padroni ^ ^ 23 , a ccua del moro Áríost
^^s. 5, 5, in casa questo religioso Sacch. 75 , in casa di questo
ruffiano Aiiost Cass. i, 2, di casa un ruffiano^ Áríost Cass.
4, 7, tolti di casa Lasca 53 u. s. w., aber giunsero cdla casa à
Socrate, la quale era non di grande vista Nov. 34«
bottega: si rappresentarono a bottega di Gian Simone Lasca
138, 12; in bottega del merdaio 26, 19, infino in bottega di
Ceccherino 26, 29, corresse in bottega di Ceccherin mereiaio 27, 18.
Daneben aber s* era condotto già alla bottega di Ceccherino 27, 2,
vicino alla bottega di Ceccherino 27, 14, se ne andò cala bottega
di Ceccherino 27, 31.
corte: giunse a corte dello imperador e Nov. 6, giunsero a corte 37,
alcuno che avesse luogo in corte 6.
palazzo: se gmnghiamo a palazzo Sacch. 69, la /amplia condustek
brigata in palagio, eb. neben menatogli tutti al palazzo eb.
camera: ritrovandosi in camera del cavalliere Lasca 25 , usa Ü
camera 61, in camera di colui 68, lasciatili in seda se riandò ìm
camera 143, il, su in camera la menò Lasca 54.
chiesa: se ne venne in chiesa Lasca 58.
cammino, via: trovai costui in cammino Nov. 11, misesi in m
Nov. IO, 37, per via di lettere Lasca 76, 2.
città: vive in città grande Leop. 187.
villa: andò in villa colaba Nov. 22,
giardino: era andata a prendere uno bocca diaria in giardina Verga
Nov. 160.
porta: mettessi fuor di porta piedi Ariost Cass. i, 2.
luogo: ebbelo in luogo segreto Nov. 8.
bocca: prender in bocca Lasca 21, col sigaro in bocca Verga Nov. 153,
entrandoli V acqua non solo per bocca ma per gli occhi e per il
naso Lasca 90, 14.
collo: cadde in su collo d*Argistra Nov. 73.
spalla: la prese in spalla Lasca 58.
grembo: in grembo ai nemici Sere. 354.
mano: rinchiusesela in mano Nov. 6, si mise in pregiane in wumc
delle soprastanti Nov. 27, dubitando che ella non gli morisse fra
mano Lasca 76, 17.
^ Za der einfachen Nebeneinanderstellung zweier Substantiva, dota
zweites das erste näher bestimmt, vgl. vorläufig Diez m, 141, Vockeradt
§ 198, I wo freilich wieder Dinge, die weder gemäfs ihrem Ursf^irange noch
gemäfs dem, was sie für das heutige Sprachbewnsstsein sind, zusammenge-
hören, in einen Tiegel geworfen werden.
ZUR SYNTAX DES SüBSTANTiVÜMS. 495
corpoi aver ti diavolo in corpo Verga Vita 6.
piede: a piede, dello palagio Nov. 19.
lato: ero sempre a lato al hio avo Arìost Cass. 5» 2.
capo: in capo di tavola Sacch. 87, a capo al letto Arìost Cass. 4, 2,
in capo deWanno Lasca 31, si fece in capo di scala Lasca 55.
prigione: face traeré di pregione lo greco Nov. 7, tr asseto di
pregione 9, fuggito di pregione 9, und ähnlich uscir di ceppi Arìost
Cass. 5, 2.
Ueberblicken wir die Beispiele, die natürlich noch vermehrt
werden könnten, und halten wir weiter Sätze dazu wie cot sigaro
in òocca, le mani nelle tasche Verga Nov. 153, desinando alP osteria 0
a casa d'amici 0 parenti Lasca 183, 6, in agguato e alla posta Lasca
184, 26 und den unter bocca angeführten Satz aus Lasca sowie
die unter bottega und palazzo beigebrachten Belege für die Anwen-
dung der bestimmten Form, so scheint sich folgendes zu ergeben.
£ine Verschiebung des ursprünglichen Zustandes in der Weise, dafs
die im Nominativ gebräuchliche Gestalt der Nomina sich auch nach
Präpositionen einfindet, hat zunächst statt bei neuen Wörtern, also
bei neuen Verbindungen: daher all* osteria aber a casa^ oder wenn
die Präpositionen neue Gebrauchsweisen zeigen, also wiederum
neue Verbindungen entstehen, daher der Unterschied zwischen dem
älteren lokalen in und dem jüngeren lokalen a in einigen der
obigen Beispiele. Die Frage nach dem hohem oder weniger hohen
Alter der verschiedenen Typen bedürfte einer sehr sorgfaltigen
Untersuchung, die vielleicht einmal unternommen wird, wenn an-
gehende Romanisten ihre Blicke über das Neufranzösische hinaus
zu werfen wieder Erlaubnis und Lust haben werden. Es ist bei-
spielsweise bemerkenswert, dafs derselbe Lasca, der in bottega u. s. w.
sagt, schreibt: Vuna in bottega del merdaio e V altro in su la scuola
del Grechetto 26, 19 und era andato alla scuola della scherma 26, 28.
Welter ist hervorzuheben, übrigens in voller Uebereinstimmung
mit dem eben bemerkten, dafs wo die Präposition di das Abhängig-
keitsverhältnis eines Nomens von einem andern angiebt, die be-
stimmte Form sich einfindet: so steht den^ in corte ^ in bottega ein
m vituperio della corte Sacch. 69, cUla volta della bottega Lasca 26, 14
0. s. w. gegenüber. Ich sehe darin eine Art Attraction oder Ana-
logiebildung, d. h. eine Uebertragung der Form des Nominativs la
bottega n. s. w. auf solche Fälle, in denen trotz einer auch in formaler
Hinsicht (durch die Präposition dt) zum Ausdruck kommenden ver-
änderten Beziehung doch die Funktion des abhängigen Substan-
tivmns der des Nominativs sehr nahe kommt. Deuüidi wird dies,
wenn man nebeneinanderstellt la porta di casa 'die Haustür' und
la porta della casa *die Ture des Hauses' oder la cassa dt farina
'der Mehlkasten' und la cassa della farina 'der zum Mehl bestimmte
Kasten'. Diez, dem das zweite Beispiel entnommen ist, erklärt
(Gr. III 32 f.) : 'bestinmitere Auffiissung des zweiten Substantivums
for den Zweck des ersten fordert den Artikel'. Wenn damit ge-
33*
49^ W. MEYER -LÜBKE,
sagt ist, worin der Unterschied in der Bedeutung der bdden
Ausdrucksweisen bestehe, so ist doch noch nicht erklärt, woher der
verschiedene formale Ausdruck stamme. Nebeneinander stehen ia casa
del cavaliere und di casa del cavaliere^ obschon casa in beiden Fällen
gleichmässig bestimmt ist, obschon es sich das eine wie das andere
Mal um 'das und das Haus', um ein Haus, das der Sprechende als
bekannt voraussetzt handelt Sonach mûfste man auch unter allen Um-
ständen la porta di casa erwarten, ob man nun von einer Haustüre
oder von der Türe eines bestimmten Eiiauses spreche. Wenn nan
aber trotzdem zwischen la porla di casa und la porta della casa unter-
schieden wird, so scheint mir diese Unterscheidung nicht daraas
entstanden zu sein, dafs im zweiten Falle ein bestinuntes Haus ge-
meint ist, sondern sie scheint mir sich so zu erklären, dafs la portar
di-casa eine feste Verbindung war, die nicht mehr auseinander gerissen
werden kann, la porta della casa eine Neuschöpfung, der nun der
neue Nominativ la - casa zugrunde liegt, und bei der darum dieser
Nominativ eine mafsgebende Rolle spielt, weil der ganze Ausdruck
là porta - deUa - casa die Geltung eines Nominativs hat Wenn wir also
die drei Formen la casa , la porta di casa , in casa nebeneinander
stellen, so scheinen mir die zwei ersteren unter einander in dnem
engeren Zusammenhange zu stehen als die erste und dritte und
als die zweite und dritte, daher die zweite, wo sie neugeschaffen
wird, sich nach der ersten richtet Vielfache Bestätigungen des
hier vorgetragenen wird sich beim Französischen zeigen.
Bisher sind nur Beispiele beigebracht von konkreten Substan-
tiven. Dafs bei den abstrakten die Verhältnisse nicht anders li^en,
ist selbstverständlich, ist aber nach dem S. 310 gesagten weniger
beweisend. Es gehörten hieher Fälle wie in onore^ in vituperio della
corte Sacch. 69, in presenzia alle persone Lasca 126, a utilità delle per'
sone Lasca 11 und zahlreiche andere.
Noch ist eines zu bemerken. Mit dem was sich beim Rumä-
nischen (S. 495) und bei Französischen (S. 497) beobachten lälst,
steht in casa del cavaliere im Widerspruch, sodaîfs man sich fragen
mufs, was das ursprünglichere sei, die bestinmite oder die absolute
Form des Substantivums, das von einem zweiten durch di verbun-
denen näher bestimmt wird. Die gröfsere Wahrscheinlichkdt spricht
wol dafür, dafs das Italienische hier von der alten Regel abge-
wichen ist und dafs es ein mehr und mehr zum Beziehungswort
herabsinkendes in casa nun auch da beibehalten hat, wo bd be-
stinmiterem Bewufstsein dessen, was in casa eigentlich ist, nelk casa
nötig wäre.
Wenn das Französische auf den ersten Blick sich ganz von
der alten Regel entfernt zu haben scheint, so zeigt doch eine auf-
merksame Betrachtung älterer Prosadenkmäler, namentlich des Ox-
forder lind des Cambridger Psalter, noch deutliche Spuren des ur-
sprünglichen Gebrauches. So stehen in beiden Texten la ürre, en
terre f sur ferre nebeneinander. Die Belege sind mögliddst voll-
ZUR SYNTAX DBS SUBSTANTIVUMS. 497
zahlig, doch kann mir natürlich beim Sammehi der eine und an-
dere entgangen sein.
tremblai la ierre ijt Çt al segnur esi la ierre 23, i, pleine esi la
ierre 32,5, sera iurbede la ierre 45 , 2 , la ierre dunai sun fruii
66, 5, la ierre esi tnoude 67, 9, defilé esi la ierre 74, 3, la ierre
irembla 75, 8, trembla la terre 76, i8, tue est la terre 88, 12, fusi
formede la terre 89, 2, sài commdude tuie terre 95, 9, esjoied la
terre 95, 11, esjot la terre 96, i, seti moude la terre 98, i, aem--
plide est la terre 103, 25, malvede est la terre 105, 36, forsmisi
la terre d*els raines 104, 2%^ àoverte est la terre 105, 17, moude
est la terre 113, 7, pleine est la terre 118, 64, e 5, devorad els la terre
Í 13, oied la terre les paroles g i; vus chi juguz la terre 2, io,
tuz chi habitent la terre 32, 14, enhabite la terre 36, 3, enterai la
terre 24, 14, il eriterunt la terre 36, 9; li; ly, 31, pr enges la
terre 36, 36, pursistreni la terre 43, 4, apelat la terre 49» i, com'
mms la terre 59, 2, visitas la terre 64, 9, la terre lecherunt 71, 9,
^/vi>a la terre 77, 60, ^m//// la terre 79, io, y«g^^ la terre 81, 8,
la terre formèrent 94, 5, juger la terre 95, 12, 97, 9, fundas la
terre 103, 6, resguarde la terre 103, 33, dunrai la terre 104, io,
posad la terre 106, 35, la terre duna 113, 25, </««fl Az terre 134, 12,
ferma la terre 135, 6, mesured la terre e 8, decalcheras la terre
e 18, devorerad la terre g 34. — f« tuie terre 8, i; 9; 18, 4;
56, 7, décliner en ierre 16, 12, descendit en terre 21, 32, exalcet
en terre 45, lO, ¿Z«« jujanz elz en terre 57, li, en terre 66, 2,
ZfX gem en terre adreces 66, 4, ieri firmament en terre 71, 16, la
langue d'^els trépassa en terre 72, 9, en terre merguillerent le taber^
nach 73, 8, en terre esguarda 10 1, 20, poanz en terre m, 2, el ciel
et en terre 112, 5 (en ciel et en terre C), cultiver e je suis en terre
118, 19, consummereni mei en terre 1 18, 87, en ciel et en terre 134, 6,
coment canterum nus en estrange terre 136, 5, huem genglerre ne
sera adrecé en terre 139, 12, humilia en terre la meie vie 142, 3,
demerra mei en terre 142, 1 1, il truvad lui en terre rj 13. sur terre:
li huem sur terre 9, 42, il posai monstres sur terre 45, 8, gutieres
degulanz sur terre 71, 6, de tei que voil je sur terre 72, 24, tu sire
aliismes sur tuie terre 96, 10, apela faim sur terre 104, 15, croisse
de terre forsmiseest sur terre 140, 8, esiablit lui sur halte terre
iy 18, fuirur des traianz sur terre r¡ 37,
Schwankender ist der Gebrauch bei de, doch ist auch hier de
terre sehr viel häufiger als de la ierre, vgl.
la face de ierre i, 8, les termes de ierre 2, 8, li rei de terre 2, 2,
le cercle de terre 9, 8, le frut d^els de terre perdras 20, io, les
cunirees de terre 21, 29, cue il perdei de terre la memorie dels 33, 16,
li fori deu de terre 46, 9, reis de iute terre est deus 46, 7, par
tsleecement de tuie terre 47, 2, les fins de terre 58, 15, des fins de
terre 60, 2, fins de terre 64, 6, les cunirees de terre 66, 6, abisme
de terre 70, 2^^ sicum fein de terre 71, 16, lignées de terre 71, 18,
ti mütíu de terre 73, 13, as maisuns de terre 73, 21, li peccheur de
terre 74, 8, les suefs de terre 75, 9, les reis de terre 75, 12, h
498 W. METER -LÜBKB,
fundament de terre 8i, 5, ordeure de ierre 82, 9, veriied de tern
nede est 84, 12, reis de terre 88, 27, nostre segnar \d¿\ tute terre
96, 5, 1 fins de terre 94, 4, // terme de terre 97, 5, fedeitz de terre
100, 8, peccheurs de terre 100, IO, rei de terre loi, 16, la face de
terre 103, 31, li peccheur de terre 103, 36, drecanz de terre 112,6,
/ß foraifuted de terre 134, 7, /r* r« <3fe terre 137, 5; 148, i, craisst
de terre 140, 8, le segnar de terre 148, 7, deperisse de terre la memone
d'els 108, 14, peccheurs de terre 118, 119, /i carne de terre 7 13,
Z?j fins de terre 7 16, /(?j fluez de terre g 15. Dazu noch /f^oir
úíf /^rtf C. P. 2, IO, as termes de terre 71, 8.
Daneben aber
es fins del cercle de la terre 18, 4, // eras de la terre 21, 32, ¿'cercles
de la terre 49, 13 und so noch 76, 18; 88, 12; 92, 2; 95, 13;
96, 4, C. P. 89, 2y a la fin de la terre 45, 9, es funs de la terre
47, 9, es hasseces de la terre 62, 9, règnes de la terre 67, 35, Den
de la terre 73, 9, as bestes de la terre 78, 2, sulunc la haltece àt
ciel de la terre 102, 11.
Stets aber a la\ aprested a la terre pluvie 146, 8, enveied stm
parlement a la terre 147, 2.
Weiter in voller Uebereinstimmung mit dem S. 495 aus dem
Rumänischen angeführten
en la terre des vivanz 26, 19; 141, 7; J32, en la terre d^ Egypte
77» I ; 56, f^ en la terre que il funda en siècles 77, 75, en la terre de
Cham 104, 21 ; 25; en la terre d'els 104, 33 ; 34; remembrerre serai .,.
de la terre de fordain 41» 8, esracerat ,,., tue rcuntu de la terre da
vivanz 51» 5i de la terre de li avrunt merci 10 1, 15, les pels de ¡a
terre de Madian ¿ !!•
Im ganzen stimmt die Uebersetzung des Cambridger Psalters
überein, doch sind einige bemerkenswerte Abweichungen in der
Verteilung von de terre und de la terre zu erwähnen. Kann man
vermuten, dafs der jüngere Text eine Ausdehnung der jüngeren
Ausdrucksweise zeige, so tnfil dies zu für 94, 4 U f undement de la
terre (O. li fins de terre) ^ 75» 12 reis de la terre y 60, 2 del deràtu
part de la terre, andrerseits aber fehlt auch das umgekehrte, de terre
in C. P. neben de la terre in O. P. nicht, vgl. les fins de terre 66, 6,
règnes de terre 67, 35, H eras de terre 21, 32, es basseces de terre 62, 9,
cum est plus hait li ciels de terre 102, 11. Weiter stehen nebenein-
ander pur fuient orent terre desirable O. P. und despistrent la terre
desirable C. P. 105, 2^y wo das Fehlen des la in O. sich wol am
besten daraus erklärt, dafs terre desirable als Eigenname gefaCst
wird. Was nun das Verhältnis von de terre txl de la terre betrifit,
so ist eine bestimmte ratio nicht zu finden, vielmehr bestätigen die
Beispiele das, was S. 495 aus Anlafs des Italienischen bemerkt
^ Der lateinische Text lautet d facie donUnatoris omnis terrae, die
Uebersetzung im C. P. de la face del sei^nureur de tute terre, im 0. P. fehlt
das de^ ist aber doch wol nötig.
ZUR SYNTAX DES SUBSTANTIVÜMS. 499
worden ist: die gewöhnliche Nominatívform la terre drangt sich
langsam auch nach Präpositionen ein in Fällen, wo die Präposition
nicht ein lokales Verhältnis ausdrückt, sondern lediglich zur An-
gabe des Abhängigkeitsverhältnisses zweier Substantiva dient. Von
Einzelheiten will ich noch hervorheben, dais 43» 25 in C. aerst
a la terre nostre ventres lautet nicht englutiz en terre^ wie in O. steht.
Gegen die Regel verstöfst O. P. 109, 7 en terre de mulz^ doch zeigt
nach den Varianten F. Michels der Psalt Corb. das richtige en la
terre de mulz, sodafs wol in O. P. wieder ein Fehler vorliegt, der
sich sehr leidit erklärt, da die Verbindung en terre dem Schreiber
besonders geläufig war.
Bei anderen Substantiven als terre sind die Reste der alten
Regel viel spärlicher, doch läfst sich immerhin noch tglise an-
fuhren, vgl.:
tglise: je hat V tglise des malignanz 25, 28, en Piglise des sainz
88, 6; 149» I, en Piglise del fmeple 106, 32 neben en grant iglise
21, 23; 34, 21 ; 39, 12, el milliu de iglise 21, 23, welch letzterem
Beispiele in C. P. bemerkenswerter Weise en mei Veglise ent-
spridit
Vor allem aber begegnet die absolute Form nach Präposition
sehr oft in Fällen, wo man nach späterem Sprachgebrauch die
bestimmte erwartet und wo fur den Nominativ und Akkusativ die
bestimmte wohl nur zufällig nicht belegt ist, vgl.
barbel le quel descendit en barbe, la barbe d* Aaron 132, 2, so
auch C. P. , wogegen der viel jüngere L.V. en la barbe, en la
barbe de Aaron schreibt
/ossei ot les descendanz en fosse 87, 4; 142, 7, posèrent mei en
plus basse fosse 87, 6 (C. en la fòsse, en fosse der eine \ L. an der
zweiten Stelle on lac perfomt), chi descendent en fosse ß 13.
lac: semblet as descendanz en lac 2 J, i; 29, 3 (ebenso C, dagegen
on lac d'^ enfer L, was wegen des folgenden d^ enfer nichts be-
weist, vgl. aber on lac perfont L. 87, 6).
fi en s: de fiens eslevanz le povre 112, 6.
chefi ungr emend mult buns en chief 132, 2 C, {el chief O)
feu : noch nicht im O. P., wo auch der Nominativ ohne Artikel
erscheint, wohl aber im C. P. , wo neben li fous (s. die Belege
S. 324) sich findet par fou esmeré 17, 30, esprise par fu 79, 16,
les chars arderai en fu ^$, c^^ lumiere de fu 75, 14; carbun de fu
139, II la flamme del fu 28, 7, de la face del fu 67, 2.
men je vine en la haltece de mer 68, 3, des ewes de mer 32, 6
neben el euer de la mer 45, 2, les peissuns de la mer chi vont par
les sentes de la mer 8, 8, sogar en la mer ó i.
puldre: la meie glorie en puldre demeint 7, $ (heute dans la
poussière)^ humiliede est en puldre la nostre aneme 43 27 (encurvée
est en puldre C, abatue jusques a lapoucieire de la terre L) esdreçanz
de puldre y 1 1 (ebenso O., fuer de la poucieire L.)
500 W. MEYER -LÜBKE,
sancì les sties mains laverai en sane de pechedur 57, 10 (01 /
sane Q.
jour: en jur de bataille 139, 8 {el jour C).
vete', entendrai en veie neient mahoede 100, 2, /olier fist eh e»
desveiement et nient en veie 106, 40 {e f oleer ferad eis en soltroeU
de veie C, et desvoier ftur de la voie et nonrnie en droite voie L)^
volâmes en veie C. 89, 11.
bataille: tu purceinsis mei de vertut a bataille 17, 43, chi en^
saignet les meies mains a batadle 17, 37; chi enseigne les meies mains
a guerre e mes deis a bataille 143, i.
Von vereinzelten Beispielen führe ich noch an et enclost en
glaive sun pople 77, 68, wofür L. en glaive et a Vespée sagt, also
einen Wechsel der Konstruktion zwischen en und a zeigt, vie er
S. 495 im Italienischen belegt ist.
Dafs spätere Texte ebenso ungetrübte Verhältnisse zeigen,
wird man nicht erwarten wollen, doch wird sich vielleicht, ist die
Aufmerksamkeit einmal darauf gerichtet, immerhin noch manche
Bestätigung des in den Psaltern beobachteten finden. Aus der
Üebersetzung der Bücher der Könige habe ich mir unter anderem
notiert :
pluie enveit en terre 40, 11, si en ocist a terre 49, 10, vers terre
s*abaissad 67, 18, viverad sur terre 81,6, chaid a terre 82, Q; 94, 10
u. s. w., qi^il se esfundre en terre 92, 6 l'avrad a terre 99, 1 2 ; 102, 2,
sa lance fichée en terre 103, II, parmi le cors jesque en terre 103, 14,
si cume Deus venist stis de terre iio, 2 u. s.w.
Aber a la terre d"* Israel 25 , de la terre Supt 29 , par la terre
Salisa 29, en la terre de GaJaat 36, 4, a la terre Saul 44, S^ a la
terre Scd>aa 44, 10, en la terre de Israel ^^^ 12, li reis de la terre
de Israel 84, 16, va en la terre Juda 86, 4, geted nûunt de la terre
et de V héritage nostre seignur 105, 5, s^en fttist en terre de Phäi-
stiiens 106, 8, par tute la terre de Israel 106 ^ g ^ od sis cens cum'
paigntius de la terre de Israel 106, il, mest en terre de Fhüistüens
107, 5 ; 108, 2 ; 109, 4, jesgtde a la terre de Egypte 107, 8 u. s. w.
Merkwürdigerweise findet sich nun aber auch die artikellose
Form trotz eines folgenden Genitivs, vgl. en terre de Jemsalem 14, 2,
en terre de Philistiiens 20, vers terre d* Israel 2 1, vindrent en terre de
Israel 10^^ 15, de terre de Benjamin 30, en terre de Benjamin ^i.
Begreiflicher ist das Umgekehrte, la terre nach Präpositionen, vgl
maistre de la terre 2^, pur co fist ses fiz justises sur la terre 24, 5i
est respit comunals par la terre 34 , 7, lores comad Saul une buisòu
par la terre 42, 5 , curre par la terre 44, 7, nostre sire esracerad he
tes enemis de la terre 79, 3, mes en/ans de la terre n'esraceras gb^ ^t
Saul aveit osted de la terre ces ki ^ entremeteient de enchantement 108, 12.
Von andern Verbindungen hebe ich noch hervor :
pur quei as buted en veie del tcUun mes sacrefises gfl$, giseä a
terre IT j quant a age vendrunt io, io (beachte lat ad virilem
ZUR SYNTAX DES SüBSTANTIVüMS. 5OI
aeiaUm^ heute tous les enfants de la maison mourront dans la fleur
de leur âge)^ fumad a fuie 14, 7, a denz se giseit 17» 1 1, de quer ser^
virent lur creatur 24 , 9 , pur sa gent de quer ura 25 , 4 , vindrent
sur eis a ost 24, 17, iurnereni a avarice 26, 8.
Aber:
detrenchürent quatre milie el champ 14, 8, pur l'anguisse 17, 2, wo
sich / allenfalls aus dem ganzen Zusammenhang erklären könnte :
E cum ele fuá en la fort anguisse el muriant , distrent ki od li
furent: ne te tamer ^ tu avras enfant. Ele pur languisse ne respundi
ne tant ne quant.
Wenden wir uns nach dem Westen, so ist auch im Spa-
nischen das ursprüngliche Verhältnis zwar getrübt, aber doch
nicht ganz zu verkennen.
casal noi e oie nadie en casa Cid 59, avie dentro en casa es ti can
traidor un forno Berceo Mil. 362, quedóse en casa Nov. ej. 47, se
salió de casa 46, yo estaba en casa de un titulo 32, llegó en casa de
un corregidor ^^,
tierra', echados somos de tierra Cid i^, 267, de tierra echado
lo ha 629, 1934, en tierra lo echó 3640, echar en tierra 3685, me
exeo de tierra 156, exiendo va de tierra 396, me vo de tierra 250,
se va de tierra 288, firios a tierra 3025, a tierra I firio 201 9, los
hinojos e las manos en tierra las fincó 2021, por tierra andidiste 343,
traie emcontra tierra los ojos bien premiaos Berceo Sil. 12, vgl.
auch nspan. dar en tierra , aber por la tierra del rrey mucho con-
ducho les dan Cid 1450, jazia la mesquiniella en tierra abuzada
Berceo SMill. 134.
campo-, se nos muriéremos en campo Cid 687, lidiar en campo
2479, mas quanto avedes perdido e yo gané en campo 104I9 venci"
emos moros en campo 2^22 neben aun no-s van del campo arran-
có-los del campo 1851, lidiar en el campo 3488, salid al campo "^^t 2,
si del campo bien salides 3565, do sedien en el campo 3595, librarse
del campo 3605 u. a.
mano', meter en mano Cid 2228, a manos se le cuydó tomar
972 y dar de manos 1040 'aus der Hand lassen', en mano prenden
las cinchas 2j2^f pusieron las en mano del rey 3177, noch heute
tener en manoy la seña tiene en mano 611 , en mano trae desnuda
el espada ^Ti^ espada tiene en mano ^662, aber auch schon en
las manos las tiene Cid 3182 und stets el espada en la mano 746,
75^» 790» während Berceo noch so cayado en mano sagt
SMill. 6.
pie: stets levarse^ levantarse en pie 2027, 2040, 3108, 3145,
auch a pies se le echava 1594 neben a los pies le cayó 2025.
brazo: tener en braco Cid 2333 und so auch später , selbst
wenn das Substantivum im Plural steht und ein zweites be-
stimmendes folgt: en brazos de su madre Berceo Mil. 366, con su
fijo en brazos 369, viéndose llevar en brazos de la corregidora Nov.
ej. 41.
502 W. MEYER -LÜBKE,
cahox quatro mü menos XXX con mio Qd tran a caho Od li 17,
ali precio a Bavieca de la cabega fasta a cobo 1732, nos ha el su ruego
en caho a prestar Berceo Mil. 430 , dann auch fasta cabo dei año
Cid 162, a. cabo de tres semanas 668, 883, 915, fata cabo del alber'
gada 1067, quando en cabo de mi tierra estas dueñas fueron 1358,
en cabo del cosso my o Gd descavalgaha 1592 u. a., vgl. noch heute
a cabo 'neben', de cabo *von Neuem*.
Dazu kommt nun noch eine grofse Zahl vereinzelter Fälle.
Zwar ob auf Dios que esta en cielo Cid 2126, ya señor glorioso
padre que en cielo estas 330 Gewicht zu legen ist, mag zweifelhaft
bleiben, da leicht ein es in coelis des Vaterunsers mit im Spiele
sein könnte. Wohl aber kann man anführen
pusiéronte en cruz Cid 448 , en cruz sobido Berceo SíL 498 , en
cruz está mi fijo Mil. 419 neben estando en la cruz Cid 351; non
acuerdan en consejo Cid 3218, escapar de muerte Cid 2774, estorcer
de muert Berceo Mil. 447, sediert en oración 415, ^ oración estaba
Mil. 175, en carne noi tomó Cid 3627, 3676 (aber Metiol por la
carne a dentro la lanca) ; metióse en carrera Berceo SiL 29 ;
Mili. 93, 188, fuera de camino und ponerse en camino Cervantes
Nov. ej. 30, asi posó my o Cid como si fuese en montaña 61 (aber
posó en la gier a 59), my o Cid se echó en celada 436, toda la noch
yaze en celada 437, pues que a Castejon sacaremos a celada 441 (aber
el campeador salió de la celada 464), entraron sabre mar 1627 {ca^6
en la mar 339) , en escuela lo trovó Berceo S. MilL 83 , prisieronle
en ombros Berceo Sil. 297 , el ángel Gabriel a el vino en sueBo
Cid 406.
Manches andere mehr oder weniger Zweifelhafte wäre wohl
noch anzuführen, doch mag wegbleiben, was verschiedener
Deutung fähig ist Bis heute hat sich entre dia 'untertags' ge-
halten, doch könnte man, da die Redensart bis in die älteste
Zeiten hinaufreicht (el pan que entre dia le daban los parientes Ber-
ceo Sil. 13), und ihr auch portg. entre dia entspricht, darin
ein umgeformtes interdiu (zur Betonung vgl. prov. candiu aus quam-
diu) sehen. Wenn es femer im Cid 2389 heifst dos mató con lança
e V con el espada , so erinnert das an die von A. Tobler Beitr. 11
97 beigebrachten altfranzösischen Beispiele eines artikellosen lance^
namentlich mag man Quant lanche faut, l'espée trait Rich. 2901 mit
dem spanischen Satze vergleichen. Es giebt nun noch eine Reihe
von Fällen, die nur scheinbar hieher gehören, in That und Wahr-
heit aber ganz anders aufzufassen sind. Neben den oben ange-
führten Beispielen von en celada steht nspan. estar de celada. Wenn
wir das mit 'im Hinterhalte sein' übersetzen, so könnte man leicht
geneigt sein, auch darin den Rest eines Zustandes zu erblicken, wo
nach Präpositionen ein und dieselbe Form gewählt wurde, ob das
Substantivum bestimmt oder absolut gedacht sei. Allein dem ist
nicht so, vielmehr ist hier die artikellose Form mit bestimmten
Bewufstsein, nicht in Folge gedächtnismäfsiger Gewohnheit gebraucht,
ZUR SYNTAX DES SUBSTANTIVÜMS. 503
me deutlich aas der Präposition de erhellt Wie immer man sich
auch dieses de zurecht lege, es kann nie und nimmer bei einem
Verbum der Ruhe den Ort des sich Befindens angeben, wohl aber
drückt es nach jedem beliebigem Verbum die Art und Weise der
Thätigkeit, des sich Befindens aus. So wird denn auch in esiar
de celada mit de celada nicht der Ort sondern die Art und Weise
des estar angegeben und dafür ist wie stets bei mehr in das ab-
strakte streifenden Begrifien (S. 310) die absolute Form die allein
passende. Vgl. Diez III 167. So wird beispielsweise hincar de
rodillas zu fassen sein , wofür die alte Sprache fincar los hinojos
Cid 2593 , 2934 sagt Auch manche der Verbindungen mit á ist
'adverbiell'. A dientes la tomó Cid 2027 kann zwar bedeuten 'mit,
mitteis der Zähne (vgl. zu dieser Funktion von á Cuervo Diccio-
nario a Nr. 17) und also zu den oben aufgeführten Beispielen ge-
hören, aber gerade der Mangel des Artikels mufs in einer späteren
Epoche adverbielle Auffassung näher legen. So wird man auch
la dejais a mano derecha Cid 233 nicht auf eine Stufe stellen mit
a ssim'estro dexan a Tineza 2691, ähnlich 2694 a diestro dexan
a Sani Estevan 2696, vielmehr nur in jenem bestimmte , in diesem
aber absolute Funktion erblicken.
Aus dem Portugiesischen mögen nur ein paar wenige Fälle
angeführt werden. Neben 2/^71 pinhal distante de casa Dinîz Pup. 184,
Sahir de casa 73, salamos mais tarde de casa do nosso pobre mestre 168,
voltando assim de noite a casa 168, ficar a casa de tua madrinha 168,
entrou em casa das raparigas iSi, de casa d'um pobre enfermo viu passar
um hörnern 182 u. s. w. steht as proximidades da casa das suas
pupilìas 182, aie certa distancia de casa 185 und schon aportg. say ose
a casa de seu padre Eufr. 360. Der Gegensatz zwischen dem alt-
portngiesischen und den ganz entsprechenden neuen Beispielen
scheint zu beweisen, dafs auch im Portugiesischen einst zwischen
de casa und da casa do padre geschieden wurde, dafs dann aber
casa^ jemehr es die Bedeutung *Haus' mit der Bedeutung *heim'
vertauschte, umsomehr unter allen Umständen in artikelloser Form
auftrat, dafs also nach a casa, de casa 9 em casa analogisch auch
a casa de u. s. w. gesagt wurde. In den oben angeführten schein-
bar gleichartigen Fällen von de ccisa und da ca^a scheint mir also
der eben angedeutete Unterschied vorzuliegen, dafs bei letzterem
die rein materielle Bedeutung von 'Haus', bei ersteren mehr die
abstrakte des 'zu hause' vorliegt Aehnlich verhält es sich übrigens
anch mit span, en casa,
17. Und damit für diesmal genug. Wohl liefse sich aus älterer
und jüngerer Zeit noch allerlei Beachtenswertes aus der Geschichte
des Artikels bringen , doch scheint mir das für die Fragen , die
mich jetzt hauptsächlich beschäftigen, (S. 307) nicht mehr von Be-
lang. Auch das Verhältnis von ille und ipse mag unerörtert bleiben.
Es ist merkwürdig, dafs im Romanischen die bestimmte Form des
Nomens durch dasselbe Element zum Ausdruck kommt, durch
i
504 W. MEYER -LÜBKE,
welches beim Verbum die 3. Person bezeichnet wird: ilU hm»
und nie caniat in allen Schriftsprachen, ipse homo und ipse coniai
im Sardischen, wogegen im Germanischen und im Keltischen ver-
schiedene Pronomina gewählt werden, vgl. goth. sa und ¿r, ir. m
und ?. Freilich ist auch im Romanischen die Uebereinstiimnimg
nicht vollständig, da das Balearische wenigstens heute ^se hom
neben ille cantai sagt Ist das Zufall? Die Grenze zwischen üU
und ipse ist im Spätlateinischen und im Frûhromanischen wenig
bestimmt, wie schon Rajna mit Fug und Recht betont hat, s.
Rom. XX 394 — 396. In einem Satze wie aspan. 7>alie mos esst
pueblo que la avie vecina Berceo Mil. 320d 'das Dorf das sie in
seiner Nähe hatte gewann an Wert' steht essi an einer Stelle, wo
sonst ein oder eine Verstärkung dieses letzteren das übliche ist,
und wie sehr esso im italienischen egli Konkurrenz macht, braudit
nicht besonders betont zu werden. ^ Aber das alles mufs in an-
derem Zusammenhang besprochen werden. Auch die Frage, unter
welchen Umständen der Artikel mit seinem Substantivum verwachse,
ist zum Teil eine syntaktische. Ich glaube, dafs man als all-
gemeinen Grundsatz aufstellen kann, dafs das Herüberziehen eines
ñexivischen Elementes zum Stamme nur dann möglich ist, wenn
die betreifende flexivische Form ein besonderes Uebergewicht über
die andern hat. £in geradezu typisches Beispiel ist rum. împâraiui,
s. S. 492 , ein anderes frz. lendernein , s. S. 488. Von dem Augen-
blicke an, wo Pisca bianca oder Pille zur Bezeichnung einer be-
stimmten, einzigen Insel wird, in das Gebiet der Eigennamen rückt,
stand ihm in keiner syntaktischen Verbindung mehr ein isca bianca^
ein ille zur Seite, zugleich trat es auf eine Stufe mit den der äle-
Form entbehrenden Wörter, daher Lisca bianca (eine der Lipa-
rischen Inseln, isca nach süditalienischem Lautwandel aus ischid)^
Lille, Oder aber, ein Wort, zumeist eine Sachbezeichnung, wird
von einer benachbarten Sprachgenossenschaft übernommen und wird
bei der Uebemahme in der bestimmten Form gehört, der Emp-
fangende aber fafst irrtümlich die bestimmte Form als die normale,
das / als zum Stamme gehörig , vgl. magy. alacor aus nun. alaaä
nach J. Szinnyei (vgl. H. Schuchardt, Littblatt 1893, 177) oder den
Völkernamen der Hotzulen aus rum. hoful *der Dieb'. Es ist zwar
bequem aber kaum richtig in jedem Falle, wo ein /- vorgeschlagen
wird, dieses /- einfach als Artikel zu fassen: wenn in 100 Wörtern
die Sprache richtig trennt, in zweien nicht, so muís för die zwei
doch wohl ein Grund vorhanden sein.^
1 Vgl. Vockeradt § 400, 3. Sein letztes Beispiel , in welchen essi 'pleo-
nastisch' stehen soll, gehört aber nicht hieher. Es lautet: Chi osserverà iene,
vedrà che i nostri difetti e svantaggi non sono ridicoU essi, ma lo studi»
che noi ponghiamo per occultarli. Das essi ist nicht nur nicht pleonastisch
sondern es ist durchaus nötig und zwar hat es seine ursprüngliche Bedeutung
als Identitätspronomen, nur werden wir im Deutschen es mittelst adrerbiellei
Ausdrucksweise wiedergeben: 'an sich'.
^ Ich habe das schon rem. Gramm. IS. 356 angedeutet und deshalb frz.
ZUR SYNTAX DES SüBSTANTIVüMS. 505
18. Ziehen wir nun den Schlufs aus den vorgeführten That-
sachen, so gestaltet sich die vorhistorische Geschichte der bestimmten
Nominalform etwa folgendermafsen. Bezeichnungen von Gegen-
ständen, die in mehrfacher Zahl vorkommen, wurden, falls sie als
Subjekt eines Satzes erscheinen, schon im Lateinischen ilk {ipse)
beigegeben, wenn der Sprechende den Gegenstand als bekannt
darsteilen wollte. Wo dagegen das Begriffsmafsige in denVorder-
gnmd tritt, also bei Abstrakten, bei Stoi&iamen, bei Kollektiven,
bei Zusammenfassung zweier oder mehrerer Substantiva zu einer
ideellen Einheit, da fand sich jenes individualisierende, das Einzelne
heraushebende ille nicht ein, es sei denn, dafs das Substantivum
durch ein Âdjektivum, durch ein zweites Substantivum, durch einen
Relativsatz oder auf ähnliche Weise näher bestimmt war, also ili¿
pater t amor Hie dvmnus ^ timor ille mortis ^ gaudium illud quòd haheo.
Auch bei Sachbezeichnungen fehlt ille ursprünglich, wenn sie
direktes Objekt oder wenn sie von Präpositionen begleitet sind und
zwar aus dem S. 485 angegebenen Grunde, wiederum aber tritt
nie unter denselben Bedingungen auf, unter denen es bei Ab-
strakten erscheint, namentlich ist die Ausdrucksweise * habet illos
capillos nigros sehr alt Da so ille pater in einen gewissen Gegen-
satz trat zu patrem einerseits und timor anderseits, muíste ille mehr
und mehr an selbständigem Werte einbüfsen, muíste es als ge-
wöhnlicher Begleiter des Nominativs erscheinen, der sich nun stets
zeigte, wo nicht das Begrüfsmäfsige in den Vordergrund trat Da
Dun aber die Sprache stets nach Gleichmäisigkeit strebt, so blieb
ein Paradigma Nom. pater — ille pater^ Akk« patrem auf die Länge
nicht bestehen, vielmehr drang illu patre auch in den Akkusativ
und später noch weiter. Ebenso konnte der Gegensatz zwischen
patir und ille pater einerseits und timor andrerseits mit der Zeit ille
timor herbeiziehen, das nun unter denselben Umständen wie ille
pater verwendet wird. Sofern sich diese analogischen Umgestal-
tungen erst vor unsem Augen vollziehen, ist oben bei verschiedenen
Gelegenheiten darauf hingewiesen worden.
19. Jetzt, nachdem die Anfange und die allmählige Verbreitung
der bestimmten Form klargelegt sind, kann auf die oft aufge-
worfene Frage, weshalb das Rumänische den Artikel nachstelle,
eingegangen werden. Bekanntlich teilen die Rumänen diese Eigen-
tümlichkeit mit den Albanesen und Bulgaren, daher es begreiflich
ond wohl auch durchaus berechtigt ist, wenn man längst an einen
innem Zusammenhang gedacht hat in der Art, dafs entweder ein
Herre durch Anlehnung an lier erklärt , worin mir übrigens G. Gröber voran-
gegangen war, Gmndr. I 245. Zur Bestätigung kann die Messung li -erre
dienen, s. A. Tobler Versbau* 80. Wenn jetzt Behrens im Jahresbericht fur
rom. Phil. I 541 nprov. ledre neben edre als damit vielleicht im Widerspruch
stehend anfuhrt, so hat er nicht beachtet, dafs edre^ da es mit den proven-
zaHsdien Lautgesetzen einfach unvereinbar ist, {dr kann ja nicht bleiben) als
Fremdwort gerade meine Theorie bestätigt. Woher es freilich stammt, ver-
mag ich nicht zu sagen. Gask. Uedre neben here ist ganz deutlich span, hiedra^
506 W. MEYSR - LÜRKB,
gemeinsames Substrat oder Entlehnung zweier Sprach^i von der
dritten vorliegt. Miklosich vor allem ist es gewesen, der die These
festhielt, dafs ^die Stellung des bulgarischen Artikels seinen illj-
rischen Ursprung verrät, den wir auch im Albanesischen und Ru-
mänischen wiederfinden'. (Vergi. Gramm. IV 126, ähnlich schon Slav.
Elemente im Rumänischen, S. 5) und Häsdeu folgte ihm daxin,
Arch. Glott in 420 — 440, Cuv. Bat n 611 — 685 in einem längeren
Aufsatz über den Typus homo Ule üU bonus y der jedenfsdls den
Vorteil hat, eine Begründung zu versuchen, während, sovid idi
weifs, Miklosich dies nie gethan hat, im übrigen aber mit Bezug
auf das Rumänische wie das Albanesische die aller sonderbarsten
Dinge enthält, daher denn auch von Philippide Istorie limb. rom.
1 303 — 307 mit Recht abgewiesen ist^ Audi Sayce, La position
de Tarticle défini (Mem. soc. lingu. I V i ff.) geht davon ans, da&
die Nachstellung albanesischem Vorbilde zu verdanken sei, difidit
sich aber allerdings vorsichtig aus: 's'il est vrai que la position de
l'article en roumain et en bulgar a été influencé par l'sdbanais' und erklärt
die albanesische Eigentümlichkeit folgendermafsen : Il a déjà été
observé que l'albanais a abandonné Tordre normal de la proposition
indo - européenne, et qu'il a l'habitude de placer l'adjectif après le
substantif; il y avait là une analogie que l'article suivit facilement
quand il prit naissance, en outre l'altération des terminaisons casnelles
vient naturellement en aide à ce changement Aussi longtemps qne
les terminaisons casuelles résonnent d'une façon pleine, l'artide ne
peut se souder au substantif précédent, et jouera plutôt le rôle
d'un prefix que d'un postfixe. Ce fut l'altération des terminaisons
casuelles en roumain qui sans aucun doute contribua beaucoup dans
cette langue à donner à l'article la place de postfixe', (a. a. O. 8.5).
£s ist leicht, diese von nicht all zu grofser Sachkenntnis zeugenden
Sätze zu wiederlegen. Die Stellung des Adjektivums ist im Alba-
nesischen dieselbe wie in den romanischen Sprachen und die
Verwitterung der Kasusendungen ist im Italienischen ebenso weit
gediehen wie im Rumänischen, trotzdem zeigt das Italienische Vor-
stellung des Artikels und die Frage, weshalb bei scheinbar gleichen
Bedingungen sich verschiedene Resultate zeigen, bleibt nach vie
vor ungelöst.
Ganz anders fafst Gaster die Sache auf. Nachdem er (Grondxifs
I 407 — 410) eine Reihe von Uebereinstinmmngen zwischen Alba-
nesisch, Bulgarisch und Rumänisch angeführt hat, von denen nbrig^is
viele trügerisch oder geradezu unrichtig sind, schreibt er: 'Alle
diese Sprachen müssen daher zu einer bestimmten Zeit einem
mächtigen Einflüsse ausgesetzt worden sein, welcher sie gleich-
mäfsig umgeformt hat. Alle diese Erscheinungen führe idi daher
auf die turanischen Bulgaren zurück, die zwischen 660 und 668
eingewandert sind. Der Einflufs der Bulgaren und ihrer Spradie
1 Einiges Richtige enthält auch Cihac's Kritik Rom. Stud. IV 431 ^
freilich mit sehr viel Falschem untermischt.
ZUR SYNTAX DES SUBSTANTIVÜMS. 507
auf das Rnm. etc. ist bisher ignoriert worden und so ist eine
thrakische Theorie entstanden, die bei einer genauen Unter-
suchung sich nicht halten läfst*. Was Gaster von der Thraken-
hjTpothese sagt, gilt auch von seiner Bulgarentheorie. Wir kennen
die Sprache der Bulgaren nicht, wir wissen nicht einmal bestimmt,
ob sie türkisch oder finnisch gewesen ist, können also auch nicht
damit operieren, jedenfalls aber tragen die Erscheinungen, um die
es sich handelt, keineswegs den Charakter, den die uns bekannten
turanischen Sprachen haben. Auch die 'Gleichmäfsigkeit' schwindet
z.T. bei näherem Zuschauen, doch kann darauf hier nicht ein-
gegangen werden.
£s hat aber auch nicht an Gegnern gefehlt L. Die£fenbach,
der in seiner Jugend den ganz romanischen Artikel fremden Völ-
kern in die Schuhe schieben wollte (S. 510), schreibt im Aus-
land 1880, S. 84: £s fallt allerdings auf, dafs diese drei Sprachen :
die rumänische, albanesische und bulgarische çînige sprachliche
Eigentümlichkeiten gemein haben, wie . . . die mit einiger Beschrän-
kung erfolgende Nachsetzimg (Postposition) des bestimmten Artikels.
Da wir aber verwandten Erscheinungen auf germanischen, roma-
nischen u. a. Sprachgebieten begegnen, so halten wir uns nicht
genötigt, daraus hier auf ein gemeinsames altthrakisches Erbteil zu
schliefsen und kaum mehr auf eine sprachbotanische Provinz, deren
Boden und Klima solcher Bildungen günstig sei, wofür wir lieber
einige pathologische Ansteckung oder Einwirkung der Nachbar-
sprachen auf einander annehmen können'. Auch J. Comu bei
J. Jung, die romanischen Landschaften des römischen Reiches
S. 475 betont, dafs in den ältesten Bibelübersetzungen sowohl wie
in Texten des 6. Jh. z. B. bei Anthimus ipse und ilU im Sinne des
Artikels bald vor bald nach dem Substantivum stehen, so dafs also
eine 'Herausentwicklung aus dem romanischen Sprachgebrauche
selbst nicht unmöglich ist'. Und neuerdings hat Philippide sich
in einer Art über die Nachstellung geäufsert, die jeden illyrischen
Ursprung abweist: 'Zu einer gewissen Zeit, nicht lange vor dem
16. Jh. war der Artikel so beweglich, dafs er dem Substantivum
folgen oder vorausgehen konnte' {Istoria limhiì romîne I S. 60).
Die Sache bedarf also noch genauerer Untersuchung.
In der alten Sprache ist ein vorgestellter Nominativ oder
Akkusativ recht selten. Ich habe mir nur notiert ioatä a fapturä
Gaster I 10, 4 und nu nu mai accosta nevoe preimea^te a noasträ
parte imttru obiicire a veînri ce ^i a mariei dumtiezeae casa, a Artemi*
deci hUru nemica a pomerüea^ie Cod. Vor. 9, 4, wo die spätem Ueber-
Setzungen bäseareca a maréí dumnezeiaiei ^ bezw. aceastä parte a
Moasfrä ...p heseareca cei mari dumnezäoae bieten. Auch in den
modernen Mährchen wagt er sich nicht recht vor, doch vgl. a
»idndrefe de mei Basme 64, 28, ale scânduri a^a de frumoaseò^^^t^
wo ich allerdings nicht ganz sicher bin, ob a, ak nicht demonstrativ
sei Nun hat aber Obédéna/b Rev. lang. rom. m 10, 157 if. und
etwas kürzer Misc. fil. 209 — 215 nachgewiesen, dafs in der ruma«
508 W. METER -LÜBKB,
nischen Volkssprache 'entre Bucarest et le Danube, dans le triangle
formé par Bucarest, Giurgévo et Olteni^' als vorgestellter Artikel
sing, al, äluij plur. ai, ä/or, fem. a älet aie älor gebraucht wird: â/
vier 'der Winzer', a sapa 'die Haue' u. s.w. Zwar hat Häsdeu die
Richtigkeit von Obédénares Behauptung in Zweifel gezogen , er
sagt, den Satz muUrel da 'Mi a sapa dürfe man nicht übersetzen mit
femme^ dontU'tnoi la pioche sondern imi femme, danne' nun utíe pwcht4à
oder la pioche qtu tu sais (Et. magn. rom. 1 15), trotzdem jener aus-
drücklich sagt, dans les exemples cites, al, a .,, sont des articles et
non des démonstratifs, comme Fimaginent certaines personnes qui
n'ont entendu que le langage des villes (Mise. fil. 211). Hier steht
also Behauptung gegen Behauptung und der Ausländer wird nicht
entscheiden können, doch scheint mir sehr gegen Häsdeu die
Uebersetzung la pioche que tu sais zu sprechen. Gerade wenn a
eine sapä vor allen andern als bekannt heraushebt, so ist es eben
Artikel. Für ims stellt sich die Frage aber ganz anders. Ist dieses
¿f/alt? Den mazedonischen und istrischen Texten, die neuerdings
von Obédénare und Weigand veröffentlicht worden sind tmd die
doch sicher die Volkssprache wiedergeben, fehlt es, so viel ich sehe,
ganz, den alten Texten von verschwindenden Ausnahmen abgesehen
ebenfalls, so dafs es also immerhin eine jüngere Entwicklung
sein kann.
Anders verhält es sich mit dem Genitiv-Dativ. Für Meglen giebt
Weigand S. 25 als gewöhnlichen Genitiv lu domnu; fur Vladio-
Livadhion (S. 70) al domnu, bei Eigennamen a lia Janho, ähnlidi
beim Femininum: lu muliarea bezw. ali doamnä, ebenso istnsdi
alu omu, alu case und eben so zeigen die von Philippide beige-
brachten Beispiele nur den Dativ. Bei Eigennamen steht im Alt-
rumänischen stets lu (heute liä) vor den Namen cu morule lu Bt-
velu Cod. Vor. 4, 7 ^mit den Händen des Paulus', tn casa lu Filipfu
26, 9 ; zise lu Pavelu duhulu 7, 4 'der Geist sagte zu Paulus' u. s.w.
Nehmen wir dazu das oben aus Cod. Vor. gebrachte Beispiel für
vorgestellten Artikel und als weiteres a lu Dumnezeu Udngä reàdare
156, 4 'die Langmut Gottes' (1648: räbdarea ba Dumnessâu, 1688
a luì Dumnezau räbdarea cea îndelungatà) und ale lui Hristosu strasH
146, 14 'die Leiden Chrìsti* so erhalten wir ein wesentlich klareres
Bild. £s scheint sich also folgendermafsen zu vedialten. Die
Stellung vor ille war im Lateinischen noch eine freie. Wurde es
mehr determinativ als Stütze eines Adjektivums oder Genetivs u. s. w.
verwendet, so trat es naturgemäfs vor dieses Satzglied, folglich
nach oder vor das Nomen, und zwar eher vor als nach gemäfs
den gewöhnlichen Regeln der Wortfolge. Wo aber ha wesentlich
dazu dient, den Dativ auszudrücken, hatte es seine Stellung im
Ganzen vor dem Nomen gerade wie die Präpositionen. 'Der gute
Mann' heifst also omu l bunu, 'der Mann' al omu oder omu »L Das
ist nicht spezifisch Rumänisch, das ist wohl schon Vorromanisch.
Wenn nun omul schliefslich allein oder fast aliein geblieben ist,
wenn also die Stellung, die im Dativ und z. T. im Nominativ üblich
ZUR SYNTAX DES SüBSTANTIVUMS. 509
war, nicht wie in den Schwerstersprachen den Sieg davon getragen
hat, so wird man hierin allerdings einen fremden und zwar natür-
lich einen illyrischen Einñufs zu sehen haben. Mit dem Ill3TÍschen
oder zunächst mit dem Albanesischen verhält es sich folgender-
mafsen. 'Âufser dem postpositiven Artikel, welcher in der bestimmten
Nominaldeklination dem Nomen suffìxartig angehängt wird, giebt
es selbständige Artikelformen. Dieselben werden i. jedem Adjek-
tívnm, sowohl in unbestimmter als in bestimmter Form vorgesetzt;
and 2. dienen sie zur Anknüpfung eines attributiven Genitivs an
eine vorhergehende Kasusform' (G. Meyer, Alb. Gramm. 16). Da
nnn dieser präponierte Artikel aus lateinisch Ule entstanden, (G.
Meyer, Misa fil. 102 — 106), der postponierte dagegen altes Sprach-
gut ist, so folgt daraus, dais zur Zeit, als die Romanisierung der
Illyrer begann, diese schon einen dem Substantivum angehängten
Artikel besafsen, dessen genauere Funktionen zu erkennen heute
nicht mehr möglich ist, dais sie aber för die Anknüpfung der
Adjektiva und des attributiven Genitivs eines Determinativums oder
des Artikels nicht bedurften, vielmehr diese Ausdrucksweise erst
von den Römern lernten und nun gleich auch das römische Aus-
drucksmittel übernahmen. Für ihren Artikel den römischen auch mit-
zunehmen hatten sie dagegen natürlich keine Veranlassung. Ihre
östlichen Nachbarn dagegen, die reinere Römer waren oder doch
die Sprache der Römer sich viel gründlicher angeeignet hatten,
erhielten und behielten Ule pater, pater ille^ domus illa regis, homo
Ule bonus. Als dann im Laufe der Zeit Ule mehr und mehr zum
ständigen Begleiter der bestimmten Substantiva wurde, also zum
flexivischen Elemente herabsank, da mufste die Doppelheit Ule pater
und pater Ule vereinfacht werden wie in den westlichen Schwester-
sprachen, aber diese Vereinfachung geschah zu Gunsten von pater
ale, weil man bei den Ill3TO-Romanen, den nächsten Verwandten,
nicht nur casa illa regis, homo Ule bonus y sondern auch und zwar
ausschliefslich pater Ule hörte. Ich habe S. 314 auf die Ueber-
einstimmung von ^ipç katundi und tot satul hingewiesen : wir werden
jetzt mit der Bestinmitheit, die in solchen Dingen möglich ist, die
Abweichung des Rumänischen von dem Brauche der Schwester-
sprachen auf albanesische Rechnung setzen.
20. Zwei Fragen bleiben noch zum Schlufs übrig : sind bei der
Entstehung und Ausbreitung des Artikels nichtlateinische Völker
von irgend welchem Einflüsse gewesen und läfst sich, was wir als
vorhistorische Geschichte des Artikels erschlossen haben, auf einem
andern Sprachgebiete, wo die erste Entwicklung in ein weniger
dichtes Dunkel gehüllt ist, nachweisen? Diese beiden Fragen zu
beantworten soll nun noch versucht werden.
Von den Völkern, die auf die römische Sprache eingewirkt
haben könnten, kommen in erster Linie die Griechen, in zweiter
die Juden in Betracht. Allein weder der griechische noch der
hebräische Gebrauch des Artikels zeigt mit dem Urromanischen
eine derartige Aehnlichkeit, dafs an eine Nachbildung von Seite der
Zcitschr. t rom. Phü. XIX. 7d,
5IO W. MEYER -LÜBKB,
Römer gedacht werden könnte. Jener Gegensatz, der zwischen
lila terra und in terra bestand, ist dem Griechischen» der Römerzeit
unbekannt, und wenn im Hebräischen bei Abstrakten häufig der
Artikel steht (Gesenius, hebräische Grammatik ^^ §109, 3 c), oder
wenn er bei 'Substantiven, die durch einen folgenden Genitiv be-
stimmt sind' fehlt, wenn man also sagt niîTj w '[das] Wort
Gottes' so ist das beides direkt unromanisch. Wohl findet sich
der Gegensatz zwischen oHwi-bÄ 'alle Menschen' und ci** "tea
'zu jederzeit' genau so im Romanischen wieder, s. S. 314, aber er
ist so in der Natur der bestimmten und absoluten Foim begründet,
dafs jede Entlehnung ausgeschlossen ist Als drittes Volk wärai
die Gallier zu nennen. Ob das Altgallische einen Artikel besessen
habe wissen wir nicht Wenn uns das gallische tegia 'Hütte' das
ja auch romanisch ist (H. Schuchardt, Zs. IV 126) in römischer Zeit
als attegia überliefert ist, so liegt die Versuchung sehr nahe, in
diesem a- einen Artikel zu sehen, aber es fehlt jeder Anhaltspunkt
um diese Vermutung auch nur annähernd wahrscheinlich madien
zu können. Aus den modernen keltischen Sprachen lassen sidi
natürlich kaum Schlüsse ziehen, immerhin ist bemerkenswert, dafs
das Irische mit dem Brittannischen darin übereinstimmt, dafs ein Sob-
stantivum, von dem ein zweites durch den Artikel bestinmites im
Genitiv abhängt, ohne Artikel zu stehen pflegt (Zeuss-£bel 915,
929): ir. run ind rechte '[das] Geheimnis des Gesetzes*, Vymx, tarlles
y ffynnawn '[die] Fürstin der Quelle'. Läfst sich aus dieser Ueberein-
stimmung ein Schlufs auf das Gallische ziehen, so sehen wir wieder
eine von der romanischen durchaus verschiedene Ausdrucksweise.
Weiter die Germanen. Schon Schlegel hat den Gedanken aus-
gesprochen, dafs die Romanen nur dem Vorbilde der Germanen ge-
folgt seinen, während L. Diefenbach sich allgemeiner und unbestimmter
ausdrückt, wenn er sagt, die Entstehung des Artikels sei 'durch aus
der Nähe wirkende fremde Sprachen veranlafst' (Die rom. Sprachen
S. 26). Neuerdings äufsert sich Sayce ähnlich: La position de Tartide
dans celles des langues romanes qui en font un préfixe peut aussi être
due à une influence étrangère. £n tout cas c'est à l'époque où
les langues germaniques se trouvèrent exercer une influence sor les
langues romanes que l'article roman prit son origine (Mem. soc.
lingu. IV 4). Ich wage die Frage, ob die vulgärlateinisch-romanische
Syntax irgendwo und irgendwann durch die germanische beein-
flufst worden sei, noch nicht zu beantworten. Wenn wir aber sehen,
dafs von den germanischen Wörtern des Romanischen sich kein
einziges im Rumänischen wiederfindet und andrerseits aus den
vorliegenden Blättern erhellt, dafs der rumänische Artikel in seinen
wesentlichen Funktionen sich mit dem der übrigen Sprachen so
sehr deckt , dafs wir (darin hat Sayce recht) seine Entstehung in
römische Zeit zu setzen haben, so werden wir für den Artikel
germanischen Einflufs ablehnen. Wäre ein nach germ, sa gum
gebildetes i//e homo bis nach Rumänien gedrungen, so hätte wohl
auch ein germanisches warden sich soweit verschlagen.
ZUR SYNTAX DES SUBSTANTIVÜMS. 5 1 1
Was die zweite der S. 509 aufgeworfenen Fragen betrifft, so
mufs ich mich bei ihrer Beantwortung völlig auf das verlassen,
was andere über den Gegenstand gesagt haben, wobei ich nicht
unterlassen kann, zu beklagen, dafs gerade bei den Germanisten
der historischen Entwickelung des Artikels fast ebenso wenig Auf-
merksamkeit zugewendet worden ist wie bei den Romanisten.
Speziell seinem Ursprung widmet Delbrück ein paar Worte, Vergi
Syntax I S. 50g : 'Wenn ein in mehreren oder vielen Exemplaren
vorhandenes Ding zum zweiten mal zur Erwähnung kam, so war
man nicht gerade genötigt aber man konnte mit dem Pronomen
anf dasselbe als ein schon dagewesenes, also bestimmtes hinweisen.
Ebenso konnte man gelegentlich das Pionomen zu einem Begriff
setzen, den man als bekannt bezeichnen wollte, und so kam das
Pronomen in häufige Verbindung mit gewissen Substantiven. Wie
nan aber ein einzelnes Ding, z. B. ein Pferd, als ein bestimmtes
bezeichnet werden kann, so kann man auch die Gesammtheit der
Pferde als etwas bestimmtes z. B. der Gesammtheit der Rinder
gegenüber stellen. So kam das Pronomen dazu, auch bei Wörtern,
welche nicht ein konkretes Ding, sondern eine Vorstellung, einen
Begriff bezeichnen, gesetzt zu werden. Dabei dürfte die pluralische
Ausdrucksweise der singularischen vorausgegangen sein. Wenn nun
das Pronomen in dieser Weise gewohnheitsmäfsig gesetzt wird,
nraint man es Artikel'.
Sollen diese Sätze eine allgemeinere Wichtigkeit haben, so wird
man sie kaum billigen können. Zwar ist es durchaus richtig, dafs
I zwischen Sachbezeichnungen und Begriffbezeichnungen unter-
schieden wird, aber das 'wie' des Vorganges ist mehr umschrieben
als wirklich dargestellt und am Schlüsse wird die Terminologie
aber nicht der psychologische Vorgang erklärt £in stufenweises
Umsichgreifen der bestimmten Form nimmt auch Delbrück an,
doch findet seine Voraussetzung, dafs die pluralische Ausdrucks-
weise vorangehe, im Romanischen keine Bestätigung, ist mir auch
sonst nicht recht fafslich und ergiebt sich jedenfalls nicht aus dem
Material, das Delbrück selber vorführt. Vor allem aber vermifst
man einen Hinweis darauf, dafs diejenigen Sprachen, die Ule pater
mid pater unterscheiden, gegenüber denjenigen, die nur pater
kennen, eine Verfeinerung des sprachlichen Ausdrucks zeigen, und
eine Erklärung, wie diese Verfeinerung, die wieder mit der Ab-
schleifung der Bedeutung von Ule zusammenhängt, zu Stande ge-
koDunen sei. £s ist möglich, dafs die Ueberlieferung der Sprachen,
die Delbrück vor Augen hat, also speziell das Griechische, dies
nicht erkennen lassen, wie ja auch die spätlateinischen Texte uns
for das Romanische im Stiche lassen.
Halten wir uns an die historischen Sprachen, so mûfsten die
slavischen von grofser Wichtigkeit sein, da sich in ihnen der Artikel
z.T. vor unsem Augen entwickelt. Wenn es nun auch noch an
genügenden Untersuchungen darüber fehlt, so ist doch schon eine
Bemerkung von Miklosich von grofsem Interesse: 'in der russi-
34*
512
W. MEYER- LÜBKEy
sehen Volkssprache wird tu häufig in einer Weise ange-
wandt, dafs es, wenn es nicht ganz und gar der Artikel
ist, demselben jedenfalls sehr nahe kommt. Dieser Ar-
tikel tritt meist nur im Nominativ und Akkusativ auf (Vgl
Gramm. IV 128). Nicht weniger lehrreich ist das Gothische, wie
folgende Sätze aus Grimms deutscher Grammatik beweisen: Da
der casus rectus subjektiver und lebendiger ist als die
obliquen, so mangelt letzteren oft der Artikel, wo ihn
jener haben würde oder der gr. Text ihn gebraucht (S. 387);
absolute Konstruktionen haben den Artikel gewöhnlich
nicht (S. 393); ferner das Althochdeutsche: nach Präpositionen
pflegt häufig der Artikel auszubleiben, desto lieber je
formelhafter die Redensart ist (S. 398); vor allem das Angel-
sächsische: 'ich finde, dafs der Artikel zuerst und haupt-
sächlich vor Adjektiven auftritt (429), oblique casus, zumal
nach Präpositionen entraten des Artikels meistenteils(43o);
endlich das Altnordische : sä^ su, thai tritt gern vor Substantiva,
denen ein relativer Satz nachfolgt, (432), entsprungen
sein könnte der angehängte Artikel zuerst aus dem nach-
gesetzten artikulierten Adjektivum, z.B. dagr tnn liosi,.,
führt leicht auf dagr tnn. Man hing hernach das Pronomen
an Substantiva denen kein Adjektiv folgte (433), femer
aus den allgemeinen Bemerkungen: Œs kam die Regel, dafs
Gott artikellos bleibe, eines folgenden Relativs halben
Ausnahme erleiden, z.B. wir suln ze dienste sin bereit
dem gote, der uns geschaffen hat Roseng. 585. £in älterer
Dichter hätte wohl blofs gote gesagt'. (438). Alle diese
Sätze haben ihre Parallelen im Romanischen und können bis auf
einen gewissen Grad die Vorgeschichte des romanischen Artikels
bestätigen. Dafs daneben romanische und germanische Spradien
in manchen Dingen wieder ihre eigenen Wege gehen, ist selbst-
verständlich, bedarf aber hier keines weiteren Nachweises mehr.
W. Meyer -LüBKE.
Inhalts tlbersicht
Abstrakta 310
Totus üle homo und totus homo 314
Verbindung von mehreren Substan
tiven in unmittelbarer Anreihung 315
Vergleiche
316
Personennamen
322
Anrede
477
Homo *man'
479
Prädikative Nomina
481
Apposition
483
Objekt
484
habet illos capillos nigros
485
fadt dum 487
Zeitangaben 487
Ordinalzahlen 489
Absoluter Akkusativ 489
Substantiva nach Präpositionen 490
Substantiva in bestimmter Fonn 503
Resultat $0$
Die Stellung des nimänischeit
Artikels 505
Fremde Einflüsse im Lateinischen 509
Parallelen im Slavischen und Ger-
manischen. 511
Zum Idederbach des Königs Denis von Fortogal.'
Der Text umfafst a) 76 Cantigas de amor, genau in der Reihen-
folge wie sie im Cod. Vat als No. 80 — 155 und im CCBr. vorlagen,
(No. 4Q7 — 572), nur dafs ein doppelt vorhandenes Frauenlied
(No. 116 u. 174) aus dem ersten Abschnitt verwiesen und ein Minne-
Ued in denselben hinûbergenommen ward (No. 208); b) 52 Cantigas
d'amigo Nos 77 — 108 = Vat. 156 — 207 oder 573 — 606 des Ge-
samtliederbuches ^ ; c) 10 Cantigas d'escarnho Nos 1 19 — 138 -s CCBr.
406 — 415 (oder 1533 — 1542 des Gesamtliederbuches).
Im Vorwort giebt Lang zu erkennen, dafs er diese herkömm-
b'che Anordnung nunmehr für mangelhaft hält, und z. B. die PastO'
reías No. 2^y 57 u. 70, die er (auf S. LXXV — LXXVI) als Abarten
des Frauenliedes charakterisiert, lieber dem zweiten Teile ange-
reiht, d. h. sie also aus dem ersten ausgelöst hätte. Ob er aber der
ganzen zweiten Gruppe, die er für die ältere hält, den Platz an
der Spitze eingeräumt wissen will, darüber äufsert er sich nicht
Mir scheint, dafs wir gut thun, die in der Vorlage eingehaltene Ord-
nung beizubehalten. Höchstens könnte man wie den Schäfergedichten
so den Zwiegesprächen (als Uebergangsstadien von den höfischen,
em maneira de proençal gedichteten Minneliedern zu den volks-
mäfsigen Frauenliedem) auch äufserlicb diese Mittelstellung an-
weisen.
«
I. Orthographie. Lang fuhrt die phonetischen Tendenzen,
die sich in den alten Liederbüchern kund geben, im Texte syste-
matisch durch. Doch bieten auch mit Bezug auf die Rechtschreibung
die Anmerkungen und das Glossar einzelne Abweichungen und kleine
Nachbesserungen. Lang streicht demgemäfs jedes anlautende h,^
^ Zu Grunde gelegt ist die Ausgabe von Henry R. Lang (Halle 1894,
Niemeyer), um deren Würdigung nach der philologischen Seite es sich hier
liandeln solL Ueber die wertvolle litterarhistorische Einleitung der Ausgabe
siehe unten meine Besprechung derselben.
* Leider hat Monaci seinen Kollationen (S. 107— 112) die alte Numera-
tion nicht beigefügt! Innerhalb der 128 yerglichenen Gedichte des Königs
(497 — 606) müssen 18 Wiederholungen von Nummern vorkommen.
' Nur aus Versehen steht ein oder das andere Mal hi (statt i) z. B.
V. 1556 und Anm. 24. — Auch 9 vor e und i in conhoçi (V. 1386) ist blofser
lapsus calami.
514 CAROUNA MICHAELIS DE VASCONCELLOS,
gleichviel ob es etymologisch berechtigt ist oder nient; vereinfacht jede
Doppelkonsonanz mit Ausnahme von s [und r] ^ und läfst i an Stelle
von y treten. ^ Aufserdem unterscheidet er natürlich zwischen u Vokal
und V ; i und j ; ^ verwendet letzteres vor allen Vokalen zur Be-
zeichnung des Palatals; setzt Accente wo sie ihm zur Vermeidong
von Mifsverständnissen nötig scheinen; und trennt oder verbindet
unter einen Accent fallende und einen Begriff bildende Wort-Kom-
plexe nach Nutzlichkeitsrücksichten. Mouilliertes n und 1 schreibt
er nh und Ih ; die halbmouillierten Verbindungen von tn v b mit
halbkonsonantischem i giebt er dementsprechend durdi mh vh bh
wieder, und wählte m für den wortschliefsenden Nasal.
Dazu berechtigten die unmittelbaren Vorlagen, d. h. die beiden
italienischen Papierhandschriften, in denen allein uns die Lieder des
Königs Denis überliefert sind.
Dennoch kann man mit Bezug auf die letzten drei Ponkte
fragen: ist es in diesen und in allen Fällen, wo ein prinzipieller
Unterschied zwischen jenen relativ späten Kopien (auf die wir nun
einmal für dit? Mehrzahl der altportug. Lieder angewiesen sind}^mid
den alten hispanischen Pergamenten besteht, d. h. zwischen dem
Cod, Vat. und Cod. Col. Brancuti einerseits, und dem Cane, de Âjuda
mitsamt den Cantigas de Maria andrerseits, nicht geboten, die Schreib-
art dieser beiden letzteren als wirklich im 13. Jh. von den Troubadours
gebrauchte anzunehmen? D. h. sind wir nicht gezwungen, for die
mouillierten Laute statt des aus der Provence stammenden nh Ih
das ältere und heimische 11 nn zu wählen, neben denen in den Ori-
ginalen nur vereinzelt das verkürzte (spanische) ñ und das kata-
lanische ly ny vorkommen ?4 oder muís die Rücksicht darauf, dais
nh Ih nun einmal, seit dem 14. Jh. in Portugal allein herrschend
und sogar zum nationalen Schiboleth geworden sind, den Ausscbl^
geben ?^ Sollen wir auch der sich aufs Engste an nh Ih anschmie-
^ Kleine Abweichungen von der Regel kommen vor : z. B. attendisse in
V. 144; attend^ V. 1050; commigo V. 1852, 1864, 2501.
^ Da die alte wie die neue Sprache nun einmal das Zeichen y besáis
und besitzt , könnte man es recht gut verwenden z. B. fur intervokalisches
(halb konsonantisches) i in Worten wie góya sdya soya {<Bsa gaudeam, saüam
und sagiam, soleam) zum Unterschied von gola saia soia (== gatuUbam saiäfom
solebam), was folgerichtig mayo mayor etc. nach sich ziehen würde.
' Das Altportugiesische verwertete i (resp. j) vor a o u, vor e und 1 hin-
gegen g. — Lang's Orthographie trajer quij* sieht daher fremdartig aus« —
Genaueres über diesen Punkt und über einige strittige Worte, sowie ErklS-
rung darüber, weshalb und wann wir Formen wie vei oi durch vej* oj^ wieder-
geben dürfen, fehlt in seinem summarischen Kapitelchen über die Behandlnng
des Textes (CXLV — CXLVIII). — Ich selbst gehe hier nicht darauf ein, weil
ich es in der noch ungedruckten Einleitung zum Cane, da Aj. gethan habe.
* Statt ny kommt auch tu y vor z. B. in esträyar esträyo oder in ^0
(tnanius). Fehlt dann aus Versehen das til, so schauen solche Worte sehr
sonderbar aus und verwirren leicht die Leser. So z.B. poçoy fwc poç8/ =^ po-
çonh[a] C. M. 315 und ledayas = ledäyas C. M. 347.
^ Die Schreibung 11 nn dürfte zu Misdeutungen eigentlich nicht führen,
da unnütze Doppelungen (die keiner Lautnüance entsprechen) in Worten wie
callar fallar anno y der Regel nach, in den alten Monumenten nicht vor-
r
Z(JM LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 515
genden, hübschen Schreibang mho mha vho vha bho bha entsagen,
weil diese, übrigens kurzlebige, Neuerung ^ dem Schreiber des Cane,
da Ajuda und den Amanuenses Aliens' X noch unbekannt war,
oder ihnen unmafsgeblicher schien als das etymologisch und pho-
netisch berechtigte mio bio vio} und ist fur den wortschliefsenden
Nasal die Schreibung n die bessere, die vielleicht im Hinblick auf
die lateinischen Vorbilder und die kastilischen Parallelen sowie
zur Vermeidung gewisser Mifsverständnisse^ bevorzugt ward? oder
ist es m, das die Portugiesen später im Gedanken an quem tarn
quam rem , durchführten , als hätte die Nasalisation von solchen
Foraien mit ursprünglichem lat m ihren Ausgang genommen ? £s
wäre gut, wenn wir uns über diese Frage verständigten. Denn wenn
es auch nicht von Belang ist, ob eine Ausgabe ben^ sennor^ olloy
mia schreibt, wo die andere bem^ senhor, olhOy mha setzt, so ist es
doch für die zu erstrebende Gesamtausgabe notwendig, eine ein-
heitliche, und zwar die bestmögliche Rechtschreibung anzuwenden. ^
Wichtiger noch ist die Entscheidung über die schon in meiner
Analyse der „Einleitung" gestreifte Frage, wie die Worte zu be-
handeln sind, deren lateinische Vorbilder ein intervokalisches n
boten, denn hier handelt es sich nicht ausschliefslich um eine or-
thographische, sondern um eine bedeutsame Sprechfrage. Lang
druckt bald ûa, bald unha, ^ hier boa, dort boa und sogar bona ; ^
abwechselnd poer peer und poner ;^ sowie sao und sano; und
kommen. Aber . . . erstens sind diese Doppelangen in neueren portug. Schrift-
werken so gang und gäbe -^ und das seit Jahrhunderten, — dais trotzdem 11
und nn die meisten Portugiesen irre fuhren würde. Und dann benutzen die
alten Pergamente 11 und nn auch dann und wann, z. B. wo Protraction des
End -Nasals oder Assimilation eines 8 an folgendes 1 eingetreten ist, wie in
quenno = quem lo und maüo »■ mas lo. Abhülfe ist hier jedoch leicht ge-
schafft. Man braucht nur qtteri'no mal -lo zu setzen.
1 In Pavia Nevia sabia dormio chuvia servio acoomiar sprang das ton-
lose i der Endsilbe, scheinbar gegen Ausgang des 13. Jhs., in die betonte
Silbe, sodais Paiva Neiva saiba duirmo durmo; chuiva chuva; seirvo strvo;
acooimar entstanden. An Stelle von mi'O mt-a traten m^o m*a. Nur das
proklitische Possessiv-Pronomen mka existiert noch heute (ungeschrieben)
in Formeln wie oh mha mäe !
' Da Apostrophe nicht geschrieben wurden, wären wesentlich verschiedene
Worte wie com {cum) und com* (s= come neben como ZMsquomodo), oder nom
(= non) und nom* (= nome - nomen), am (:= habent) und am* (= amo ama
ame) einander äufserlich gleich gewesen. Doch hätte derselbe Mifsstand bei
der Wahl von n für den Nasal eintreten können \an = habent und an* = anno."]
Thatsachlich aber kommen nur Beispiele von der ersten und nicht von der
letzten Art vor.
' ' Könnten wir sie so einrichten, dafs sie auch für das moderne Galizische
pafst, so wäre das natürlich das Beste.
Dafs ich heute in gar mancher Einzelheit von der Auffassung abweiche,
die ich 1880 — 5 im Sd de Miranda zur Geltung gebracht habe, sei ausdrück-
lich erwähnt. Ich warte mit Ungeduld auf den Tag, wo ich in einer zweiten
Auflage zeigen darf, was ich inzwischen zugelernt habe.
* Urna in V. 2692 ist unter den Druckfehlem berichtigt.
» Z, B. V. 569. Dabei hält er sich aber keineswegs in jedem einzelnen
Falle genau an die Vorlage. Oft bietet diese bda, wo er boa setzt, und um-
gekehrt.
• Z. B. V. 2208.
5 1 6 CAROLINA MICHAEUS DE VASCONCELLOS ,
setzt immer teer (fedes) und viir veesse statt üblichem lier tied^s\y^
vïir viesse, ^ 1st das erlaubt? ' und was bedeuten solche und andere
ähnliche, doppelte und dreifache Schreibungen ? ^ Sind auch dialek-
tische Aussprache-Schwankungen im Munde des Dom Denis kaum an-
zunehmen, so könnten sie doch von Troubadour zu Troubadour
stattgefunden haben; und, da die Entwickelung von bona (d.i. im
portug. Munde bd-nä) durch bda zu boa thatsachlich 'eingetreten
ist, da aus teedes sowol terides als ¿edes entstanden ist, aus venue
sowol vmde als vt'de,^ aus una anfangs ua, das dann (in Portugal)
zu urna und (in Galizien) zu ua und unha ^ erleichtert ward, so könnten
zur Zeit des Königs verschiedene Altersstufen neben einander
bestanden haben? — Gewifs! Bd-na hat unbedingt einige Zeit
neben 39a, und ebenso bîfa neben boa bestanden — alle drei zu-
sammen aber nicht, und auch keines der zwei Paare in der Trou-
badour-Epoche. "^ Da war die Zeit von bona poner una längst vorüber,
1 Z. B. V. 229, 987 und 1156, 1213 und 1219. In V. 1225 bietet die
Vorlage ein /z7, sodafs t^ede zu drucken ist.
^ Dazu kommt noch doado statt dSado; alg^üa neben algunhcL, nenhua
neben (unannehmbarem) nenhunha; loucäo neben louçano\ vüäo neben vüano]
pino neben pinho\ menina neben meninha, wenn wir uns auf die Lieder des
Königs Denis beschränken.
' Und noch dazu dem Herausgeber, welcher sano louçano etc. für be-
deutungsvolle Archaismen bestimmter Gedicht-Gruppen hält? —
^ Der Galizier bedient sich beider Formen. — Tedes findet man z. B. in
Ballesteros II, 251 ; vide ebd. III, 116, 302, II, 166. Doch überwiegt die Form
tendes in der modernen Sprache so sehr, dafs sie sogar für die ganze 2. Konj.
'endes statt -edes nach sich gezogen hat {querendes habendes sabendes). Selbst
im conj. praes. der i, sagt man cantendes. — Der Gedanke, tede (= habt}) wo-
her dann erst tedes, sei Analogiebildung zu sede (= seidl), scheint mir ebenso
ungerechtfertigt wie der andere, sondes danke pondes sein Dasein. Denn
sondes stammt aus einer Zeit, wo noch puedes die herrschende Form war.
Wahrscheinlicher ist es, dafs die beiden anderen Personen der Mehrzahl, somos
und som es hervorgerufen haben. Das gleiche würde dann von temos tendes
tern gelten, wie ja auch von vandes zu vamos vam, das sonst ganz unerklärt
bleibt. — Lautlich wäre selbstverständlich tedes neben tendes aus tenetis zu ge-
winnen. Vgl. port, ^ado, gall, gando aus altem gä-ado, vaidade aus va-
idade, neben trindade auch trl-idade.
^ An Doppelformen anderer Art fehlt es natürlich auch nicht. Wir
haben mi und mim, a as und la las, 0 os und lo los ; eno und no ; ende und
ém\ come und como\ pera xmá para; coitado und cuitado; orne und omem;
per und par; maipecado und maupecado; conforto und conorto; if ante und
infante u. s. w.
® Ningua und ningunha, algua und algunha wechseln im galizisdien
Volkslied fortwährend mit einander.
^ Bonus ward in proklitischer Stellung zu hom; sonst zu hiio, wie bona
zu bda, (Also bom ome, aber ome bdo). Der Form boo fehlt, wo immer sie
vorkommt, nur durch Schreiber- Versehen ihr til. Boom, das im Cane da Ajuda
nicht auftritt , und nur in den ital. Abschriften sein Unwesen treibt, entstand
gleichfalls durch Schreibertücke: sie fafsten das bisweilen etwas nadi redits
verschobene til als zum zweiten 0 gehörig auf, und transkribierten bo'o mit
boon, boom, —
Das gleiche gilt von sdo (= ich bin) — der hübschen, alten, neben som
(=zsum) bestehenden Analogiebildung, zu den übrigen I.PP. sg. praes., ob-
wohl sie nicht nur in den ital. Papierhandschriften als soom erscheint.
In suum (= sub unu) ist die Sachlage eine ganz verschiedene.
j
ZUM LISDBRBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 517
die von boa potr {por) urna aber noch nicht gekommen ; mid gingen
ihr auch bereits einige Vorläufer voraus, sprach der Mund Einzehier
auch schon boa, so sind die nasalierten Formen doch in allen
Schriftwerken des 13. und 14. Jhs. in so ungeheurer Majorität vor-
handen, dafs wir sie als die herrschenden betrachten müssen, und
in hoa teer viir etc. das Fehlen des til fur blofsen Schreibfehler
halten dürfen, so lange sie nicht durch den Nachweis einer
längeren Reihe unanfechtbarer Reime sicher gestellt sind.^
£ine Ausnahme könnten höchstens im Versausgange der Parallel-
strophen-Gesänge die „archaischen^* Formen in ano ana bilden:
loufä-na irmä-^na etc., von denen in der Besprechung der Einleitung
die Rede ist, gleichwie man heute Jo^äo^ne und malhäo-ne singt, wo
die Melodien eine Dehnung der betreifenden Worte bis zur Drei-
bezw. Viersilbigkeit verlangen. — Die Erleichterung von Xo zu inho
scheint jedoch früher eingetreten zu sein, als die von bda zu boa,
und üa zu uma'.'^ wenigstens spricht dafür die übliche Schreibung
ytmo bei Alfons X. und im Cane, da Ajuda. — Ich stelle fest, dafs
uns im letzteren so gut wie kein ano {ana ane) ino ono uno be-
gegnet, ^ und verhältnismäfsig wenige in den Cantigas de Maria. ^
Die Wahl der zu accentuier enden Worte ¡st nicht immer eine
glückliche gewesen. Scheidung zwischen esia und está, la und là,
^ Zwei Reime dieser Art kann ich nachweisen: noveas, das man als
alte volkstümliche Form des später latinisierten novenas aufzafassen gezwangen
ist, reimt in den C. M. 385 auf candeas («b candelas) und teas (= taedas) ; und
im 357. Liede tritt noch cadeas (== catenas) zum Reime auf candeas hinzu.
' Minha (für mï-a) ging bereits neben dem proklitischen mha her, zuerst
natñrlich nur, wo es selbständig auftrat und emphatisch betont wurde. Ein
gutes Beispiel bietet Alfons X. in C. M. 161 : a mia vinna me ¿"uardade;
e, pero que mynna digo . . . Ein anderes der C. A. No. 237: e estas coitas^
sefihor, min has sao, — D. Denis verwendet einmal a la minha fe (762) und
dn anderes Mal minha senhor (1567).
' Arenas und amenas statt des sonst üblichen ar?as amias stehen als
Reimworte in einem Gedichte des Fedrannes Solaz (Vat. 225 ; C. A. 283), das
eine kunstvolle Verfeinerung der Verkettungsgedichte ist. Penar ^ das in dem-
selben Credichte vorkommt, ist häufiger.
^ In den C. M. zähle ich auf 220 regelrechte Formen mit til [worunter
abalddar alhBo amZa apregdar arZa arial assüada assHar avZença avtir
balea bietçon à^eiser biezia bieita bda bdo borda cadila campäa cäa cäo dar
cercZar certäidade certäo chäo chäa chSío crischäo cíiza cZello colmTIa corda
demSes diostado de-süu dda endüädo engastdado enpoçdado faiçdado fai-
cSeiro fio fJir galarddado gïïesteira gieraZ gierar gZollos gräa infançda ir^
mäa jajüar ÏHa ladrda leda Leirda lÂxhda Lucia mäa mäo macäa manhäa
mäoüo mior miüdo {a miude) mdeda mdesteiro mdymento nda padrda pia per-
äSar pessZa pdede pZya purgamio quartäa quintäa quinsio räa razdador
redia ríes resdar säar säidade säo sio siestro sermdar sdar s do tiudo tievras
trlidade trdo väa väidade väo varda vio viir inrgTidade] nur 19 ohne til [ameaças
111» ö/ötf» 355, asieençai%%, beeital^^ cadea 1^6, endoado 6^ , geollo 1^1,
meaças 377 412, noveas 378, nomear 183, peedença 253, sermoar 88, teendo 377,
feudo 337, virgijdade 20i] und lO mit n, die als versprengte Hispanismen des
Autors oder seiner Schreiber aufzufassen sind \anades 233 352, campana 325
422, denostóos (leonesisch) , maner 345, menor ^ perdonar iy], terrenal 11$,
veno 237], da auch aire (420), col 135, mecer 331, misma 360, pobló 324 (leo-
nesísch), sangre 378, sola 90 vorkommen.
5l3 CAROUNA MICHAELIS DE VASCONCELLOS.
de und di^ e und /, ate und esté war notíg. Aber nicht minder
wäre es die Kennzeichnung von á (= habet') gewesen , sowie die
Unterscheidung von ém {inde) und etn {tn)\ <n (== hodie) und oi
(== audm) ; porém (da Lang ^i?r und ém in ein Wort zusammen-
zieht) und pârem, das freilich in der Sprache des 13. und 14. Jhs.
nicht vorkommt Besonders das Fehlen des Accents auf a ist be-
denklich. Redewendungen wie [h]a gram sazom^ [hyi gram tempo (t B.
1594 2267, 2409, 2414) werden dadurch unnütz verdunkelt Und
es führt zu der Absonderlichkeit, dafs die gewöhnlichen Futura
accentuiert auftreten, den Accent aber verlieren, sobald sie in ihre
Elemente aufgelöst werden (z. B. 64 1 farà und 642 julgar-ni-d). —
Auch em pesar (2521) und em prazer {22^2) erregt Bedenken, und
tant^ averta em coita forte (1701) ist ganz zweideutig. Die Schrei-
bung ¿m würde in allen drei Fällen Klarheit schaffen. — Den
Worten auf i gegenüber wird gleichfalls nicht mit Bedacht ver-
fahren : sowol die Oxytona aqui desi ali (woneben aid) , das schon
zitierte oi und alle übrigen i. P. Perf. 2 u. 3. Konj., als auch die
Paroxytona (d. h. die stammbetonten Perfecta ouvi (habm)^ soubi(sapui),
pudi (potui) , sevi (von sedere) gehen ohne Tonbezeichnung einher.
Hingegen sind sowohl deitdra wie deitard^ podêra und podere und
sogar fezira 629 (wie die übrigen 3 P. des Plusquamperf. und Fut)
bezeichnet Deitaram (2715) aber bleibt, obwohl in gleicher Lage,
wieder ohne Accent (vgl. verrdm 1633.) kni pode und for fora
könnte man denselben missen, da die Klangfarbe des 0 nirgends
sonst charakterisiert ist. t Die Schreibung vos und lyoSy nos und im
billige ich nicht Die Alten setzten phonetisch nos vos [auszusprechœ
nos vôs\ für das pron. abs. ; und nus tjus (auch »9 u^) fur das proa
conj., dessen Dativ jedoch nicht selten nos vos lautet [= nMs
vohis ?]. 2
Auch betreffs der Worttrennung und Bindung kann man an-
derer Ansicht sein als Lang. 3 Wer überhaupt den Bindestrich ver-
wendet (und Lang benutzt ihn), sollte es in allen den Fällen thun,
wo die Vorlagen bald zerreifsen, bald einen. Was soll àai
neben a 1', des que, des quando, des enton^ oi mais und des <d
mais? was Ja quanto neben jamais (das 1252 als ya mais auftritt),
porem por end siquer quemquer entai quei ebenso adur neben de dur.
^ Dabei sei darauf aufmerksam gemacht, dafs in den C. M. nur ein Accent-
zeichen verwertet und daher die Klangfarbe sehr oft falsch angegeben ist
Man findet dort dé statt de; qué statt quê\ cortés medés mercée u.a.m.
' Die Scheidung zwischen beiden Formen ist im C. A. eine ganz strenge.
Schwankungen kommen nur in diesem Dativ vor, da aber häufig. — (Daher
auch nusco neben nosco, vusco neben vosco). — Lang wählt überall scheinbar
willkürlich zwischen vos und vos, ohne sich an die Vorlagen zu halten. Geht
das pron. conj. dem Zeitwort voraus, so verwandelt er es meist in das absolate.
P. z.B. 227, 235, 242, 499, 684, I158, 1389, 1401, 1508, 1526, 1722, 1743»
1749» 194O1 2085, 21 II, 2369, 2488, 2569. Ebenso 2625 nos wo es nus hciísen
mufs. —
' Hier stimmen Text und Glossar nicht recht zu einander, d. h. das
etztere berichtigt stillschweigends die Unzulänglichkeiten des ersteren.
ZUM LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 5 IC
de pram^ de chao, de pranii maldeserto neben mal pecado (2461),
ned manhado (2662), mal lazerado (2597), mal baralo (2229), mal
talamizti^i Ich wúiáe mal-deserlOf mal'pecado setzen;^ desgleichen
mao-pecado 707, per -está 54 (cfr. 1685, 2527, 2701, 2746). — E-no
kann ich erst recht nicht gutheilsen, da es die wahre Sachlage doch
nicht hinreichend kennzeichnet. Die Pergamente, die im Allge-
meinen die Worttrennung bevorzugen, bieten stets eno (na-
türlich neben dem schon verkürzten nd).
Das Apostroph ist nicht überall zur Stelle wo es angebracht
wäre. Dafs im Fürwort mh das h keineswegs das Apostroph ver-
tritt (wie noch auf S. CXXII u. CXLVII gesagt ist) , sondern nur pro-
venzalisierende Schreibweise für tonloses mi ist), hat Lang zuletzt einge-
sehen (S. 172 und 173). Ich schreibe, im Anschlufs an den Cane,
da Ajuda mi- à, zum Unterschied vom Possessivpronomen mia (mha),
und dementsprechend auch mi-o, — Den Konj. Fut pflege ich vom
Infinitiv durch Zusatz des Apostrophs zu sondern und glaube da-
durch dem Verständnis bedeutend nachzuhelfen. ^
Ob man in der 3. P. Perf. 2 u. 3 Konj. ed und 2b, oder eu tu,
setzt und also zn'o oder znu etc. wählt, ist unerheblich; wer beide
Schreibarten neben einander hergehen läfst, müfste sich aber doch
wohl genau an die Vorlagen halten, und nicht vtu setzen, wo die-
selben zn'o bieten, und vlo wo sie w« aufweisen?* Uebrigens über-
wiegt die Schreibweise tu eu, die ich deshalb bevorzuge.
Das seltene Des (das neben der üblichen Form Deus hergeht),
ist ausgemerzt worden. Ohne zureichenden Grund. Südport Aus-
sprache bezeichnet es kaum. Die Formel pardis, in der allein es
echt zu sein scheint, ist wahrscheinlich zu erklären wie span, pardiez
parhlios pardiohre frz. parbleu u. a. m. * — Gegen einige ganz mo-
^ In den mit bem^ gebildeten Formeln ist, wie allerwärts, so auch im
Portug. Züsammenfügang der Brauch. — Niemand zerreifst vielgebrauchte Kom-
posita wie bemfazer malfadado mallogrado malpocado malastrugo malpasso
etc. Die alte Sprache aber kannte ihrer ungleich mehr, und gab dem ersten
Gliede unter gewissen Bedingungen dabei die Form md.
* Dazu berechtigt, dafs das frühzeitig verlorene ursprüngliche e noch bis
Ids 16. Jh. hinein vereinzelt vorkommt. Das Spanische hat es bekanntlich
noch heute nicht abgeworfen. Die Herausgeber der C. M. apostrophieren in
zweideutigen Stellen. —
^ In V. 161 8 z. B. bietet die Vorlage uiUy Lang aber 7no\ 1625 hat, um-
gekehrt, die Vorlage oio. Lang aber oiu\ 1831 die Vorlage mentiu, und Lang
mentìo.
* Was auf S. CXLVI mit Bezug darauf bemerkt wird, ist weder aus-
reichend noch recht klar. Ob in V. 577 das sabe de^ des C. V. (No. 109) die
gute Lesart ist, oder das sabedes des CCB, ist eine offene Frage (s. u.), wie
auch ob das irrtümliche des (statt deus) im C. V. 571, 8, im Reime zu meus,
Druckfehler oder Schreibfehler des ital. Kopisten, oder ein Fehler der Original-
Vorlage ist. Thatsache ist, dafs die Pergamente und die Papier-Handschriften
bald deus de^ de^ bald des, bald wieder ds ds tis bieten und dafs man den
letzten drei Kürzungen gegenüber in Zweifel über die Auflösung sein kann. Ich
▼àrde sic, wie Lang getban hat, stets (wo der Reim es nicht verbietet) durch
deus wiedergeben {und des nur da verwenden, wo es ausgeschrieben vor-
kommt), aus drei Gründen : weil, um eines blofsen ê willen, selten Abreviaturen
520 CAROLINA MICHAELIS DB VASCONCELLOS.
derne vom Standpunkte des 1 3. Jhs. falsche Schreibweisen wie quào
(766 835), quizesies (1682 2175), quizerdes (1723 1733), qmzcssedes
(809), pozesse (789), pozestes (1154), prizom (117 6, 1181, 1186), pffude
(1781) wendet sich Lang selbst am Schlüsse seiner Einleitung. £s
ist also unnütz, darauf einzugehen. ^
Die Interpunktion ist eine durchdachte, und meist sehr gat
gelungen. — In den ^/a/í/V/íaz- Gedichten sollte jedoch der Punkt
nur einmal — am Ende — auftreten ; mitten im Satzverbande darf
nur ein Semikolon gesetzt werden, ^ selbst am Strophenschluís, Êdls
dort, dem Gedankengange entsprechend, eine etwas gröfsere Pause
markiert werden mufs.
Dabei sei noch bemerkt, dafs die Vermutung, die Musik der
Ataftinda - Gedichte sei eine durchkomponierte gewesen, * nicht ni-
triiït. Im Cane, da Aj, wenigstens hat kein einziges Gedicht den
für die Noten aufgespaarten Raum anderswo, also zur ersten
Strophe, und (bisweilen) zu dem das Geleite vertretenden Schlnfs-
satz {ßinda). —
Dafs rechts eine durchgehende Zeilenzählung angebracht ward,
die für die Aimierkungen und das Glossar mafsgebend ist, kann
man nur loben. Wenig praktisch finde ich es hingegen, dafs links
die Drucklinien der einzelnen Seiten gezählt und für die Fufsnoten
verwertet werden, * während bei Angabe der Lesarten des C C. Br.
auf die Verse der einzelnen Gedichte Bezug genonunen werden
muíste. Der Leser hat sie sich daher jedes Mal selbst auszuzählen.
Rechts die durchgehende Zeilenzahl, links die der einzelnen Ge-
dichte scheint mir vorzuziehen.
Was ich sonst noch einzuwenden habe, knüpfe ich an die
durchgehenden Zeilen, unterlasse es aber, jedes mhy a, vos, poer^
botta etc. zu berücksichtigen. — Auch was Lang in den Anmer-
kungen, den Nachträgen und in der Einleitung selbst verbessert
hat, bleibt unberührt — Nur über Unverstandenes oder Misver-
standenes will ich aufklären, und dem Grundsatz, die überlieferte
Lesart müsse beibehalten werden, wo immer sie sich verteidigen
liefse, hie und da, wo er nicht befolgt worden ist, zu seinem Recht
verhelfen. S. besonders Z. 152, 578, 1565, 1601, 1725, 2116,
2529, 2619.
angebracht werden ; zweitens weil die Präposition, das Pränx und die Flektion
des, der Regel nach, d. li. wohl über tausend Mai, unverkürzt vorkommen; und
drittens weil auch im Reim (zu meus teus seus judeus etc.) nicht selten íñr
deus die Schreibungen ^s ds tüs verwendet sind. —
* Man beachte jedoch in V. 2695 den auffälligen Reim quis /is. — Dafe
auch traje trajet paraje (z. B. in V. 1428, 2484, 2585, 2586, 2588, 2602) und
ebenso quiji 1 270 anachronistische Schreibweisen sind, ward schon erwähnt —
* Besonders in No. 9, 10, 36, 39, 54, 76, 83, 105, 108.
8 S. S. CXXXI.
* LXXXIV 18, demgemäis: Lied No. 84, Zeile 18 der Seite, auf welcher
es steht. Doch kommen Ausnahmen vor. Auf S. 65 beziehen sich z. B. die
den Varmnten beigefügten Zahlen auf die Vorlage und ihre Zeilen. —
1
Ì
ZUM LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 52 1
V. I. Korr. morrer (statt mot'rer). Ebenso in V. 189. Dazu 512
morna (statt mot'n'a) und 2772 morrerom (statt moirerom). Umge-
kehrt ist in V. 684 aus morr^ moty herzustellen. Richtig sind 582
morna; 679 und 2122 morrer; 2155 mor rentos und looi motr(p) sowie
2142 moirades.^ — Weil lat. morio regelrechtes moiro ergab (wozu
der conj. pr. moira)^ die beide bis zuro Ende des 16. Jhs. in der
Form mouro moura lebendig und schriftmäfsig blieben, glaubt Lang
(und Braga, der im Cane. Restituido gleichfalls moirer druckt) nicht
nur an einen davon abgeleiteten Infinitiv, ^ sondern an ein davon
gebildetes Imperf. und Perf. Dazu veranlafsten die Schreibfehler der
itaL Kopisten, welche das kurze r, das in Doppelungen an erster
Stelle auftritt, für ein punktloses i hielten. Natürlich nicht allein in
morrer.^ — Dafs es sich jedoch um einen blofsen Schreibfehler
handelt, beweisen der C. A. und die C. M., in denen moiro moira
die einzigen angewandten Formen mit i sind, während morrer morria
morreron etc. stets das Doppel - r aufweisen. —
V. 12. Das hschr. a quem ama war nicht zu ändern. —
V. 14. Setze atal für a tal wie in V. 316. Vgl. aiam V. 425,
1343, 1694 und atanto 817, 905.
V. 29. Korr. Oimais (statt O mais), — Im Index steht das
Richtige.
V. 34. Korr. Ih* é (statt Ih 'e). — Ebenso 644 u. 650 temp* d.
V. 44. Dem est a des Cod. Vat. entsprach vielleicht in der Vor-
lage esta = està a, — Die Fälle, in denen der Altportugiese stare
und sedere und die, in welchen er esse verwendet, müssen unter-
sucht werden.
V. 70. Es ist mindestens zweifelhaft, ob die zur Richtigstellung
des Verses nötige Kürzung um eine Silbe durch Verschleifung von
0 und erj oder von nom und 0 zu bewerkstelligen ist. Letztere, so
äafserst selten sie auch im Altportugiesischen ist (S. V. 2640, 1691
nemo und 1102 nem infante)^ möchte immer noch wahrscheinlicher
sein als die von 0 und er, die Lang auf S. CXXII anninmit.
V. 83. Ich lese receei a veer. Ebenso Vat 47. — Denn ich
zweifle an der Existenz des Zeitwortes aveer (für veer), bis ich es
in einem Satze getroffen habe, wo es nicht als von einem Zeitwort
abhängig aufgefafst werden kann. In der betreffenden Zeile stellen
übrigens Str. 2 u. 4 dadurch, dafs sie am gleichen Platze das Reim-
wort veer wiederholen, die von mir vorgeschlagene Lesart sicher.
V. 86. Die Nachbesserung des zu kurzen Verses ist mislungen.
r
* Inkonsequent ist in V. 1630 morreu^ da die Voriage moireu bietet.
* Vulgarismen gleicher Tonart sind im Galizischen traguer traguerei
Jaguer tanglier (von trago fago tango) und modernes ponher tenher {tenhem)
von ponho tenho. Im Cancioneiro kommt jedoch keine dieser jüngeren Ana-
logie-Bildungen vor! und Lang hat durchaus Recht, wenn er an trager trage
festhält (S. CXLVUI).
' Auch in errar ^ querrei^ querría, querrá, porrà, terria, f arredes, gU'
arreij corredor, terra, garrida etc. — Man werfe einen Blick in Monad's
Fehlerlisten oder auf Lang's Lesarten aus CCBr. (S. 107, 112). — Wer übrigens
an moirer moiria etc. glaubt, muíste auch queirei für querrei stehen lassen
(wegen queiro queira).
522 CAROUNA MICHAELIS DE VASCONCELLOS,
— Der Sinn gestattet nicht, zu lesen vos veja : mat's tal confort^ eL
— Er verlangt {que nom) veja, mats atal confort* ei. Denn nidit
davor will der Dichter sich hüten, die Geliebte (Sie, oder anredend
vos) zu sehen, sondern vor einem ganz anderen bestimmten Un-
gemach: ihrer Vermählung nämlich.
V. 152. Das hschr. cuidava war nicht zu ändern. —
V. 164. Da es sich um ein Atafiinda-Qt^av^X. handelt, müssen
die Zeitwörter posso und sei durch das Bindewörtchen e mit ein-
ander verknüpft werden. Desgleichen V. 171: posso ese. Vgl 178
und aufserdem 699, 704, 710.
V. 168. Komma nach bem,
V. 175. Komma nach servir,
V. 180. c' al que no bem scheint mir keinen Sinn zu geben. Viel-
leicht ial q. n. b, — Der Dichter sagt: Die Geliebte thut mir
Leides an; ich aber bereite ihr gröfseres (Leid), dadurch dafs ich
sie mehr als mich selber liebe: trotzdem dürfte mir diese Art
Unliebe nicht schaden, denn sie ist etwas so Gutes, dafs selbst in
der Gunst {bem), die mir erwiesen werden könnte, kaum Bessere
steckt. — Das Komma vor desamor mufs gestrichen werden, falls
ich Recht habe.
V. 225. Setze Komma statt Punkt nach estará. —
V. 299. Bessere podia statt poderia^ da diese viersilbige Form
gegen das Metrum verstöfst.
V. 321. Das hschr. e quanto bem ei mufs bleiben. Der Dichter
redet seine Herrin an: „Du meine Herrin und mein höchstes
Gut«.
V. 354. Vor Lied XVIII fehlt der Verweis auf Storck i. —
Desgleichen vor Lied LXI der auf Storck 4. —
V. 356. Die Nachbesserung des Liedes XVIII ist gut gelungen,
doch scheint mir in der 3. Zeile aller drei Strophen vedes quem è
e [seed^ém nembrada] dem Geist der Sprache und auch dem Ryhth-
mus besser angepafst. — Vielleicht auch vedei
V. 363. Setze morr*e statt morre.
V. 432. Ich ziehe vor zu lesen : direi -vus por que é (statt direi-
vos eu por que) Und zwar um ein Reimwort mit offenem / zu
gewinnen. Die aus diesem einmaligen und und höchst fraglichem
Reime que fe erschlossene Aussprache y? (S. 120) ist jedenfalls un-
statthaft. — Fé reimt nur auf é. Vgl. 182 299 566 667 818 961
1014 1036 1443 1618 2118 2155 2325 2527 2624 und CM. 103
162 169 231 251 276 311 329. Auf ¿ und sé {= sedet) ib. 35
54 80 106 122 135 142 169 190 242 265 281 292 296 339
403 und II p. 578. Sonst noch auf /^' (CM. 121 122 135 245);
aqué {eccu haec) 135 und pala/ré (121). — Ein einziges Mal auf
de (C. M. 135). — Que und por que reimen hingegen immer nur mit
geschlossenem ê, z. B. auf de 1644 und 2247. —
V. 455. Das hschr. Ihi mufs stehen bleiben.
V. 464. Ob die Buchstaben denö der Vorlage in d^eno^ oder in
ZUM LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 523
dt no aufzulösen sind, bleibt fraglich. Doch ist de no das Wahr-
scheinlichere.
V. 577 — 578. Die Verbesserung sieht mir wie eine Verböse-
rung aus. Läfst man hingegen die beiden Zeilen unangetastet —
oder ändert höchstens das einleitende ca zu e^ und liest also:
e sabe deus bem que d'outra senhor,
que eu nom avia, mi vus chamei
so erhält man den völlig befriedigenden Sinn: »Ihr, Herrin,
wifst es, dafs ich £uch niemals von meiner tödlichen
Leidenschaft gesprochen habe; Gott aber weifs — [oder
wenn man die Lesart: e sabedes vorzieht: und Ihr wifst es] —
dafs ich mich Euch (d.h. nur um Euret willen als (Eigen-
mann) einer anderen Dame aufgespielt habe, die ich in
Wirklichkeit gar nicht hatte. — In V. 583 wird ausdrücklich
wiederholt, er habe aus Liebe zur Angeredeten, um sie nicht blos-
zustellen, vorgegeben que por outra morria. Ja, um diesen, in
den Troubadour-Gedichten durchaus nicht seltenen Gedanken dreht
sich das ganze Lied. Vgl. Vat 810 und 821. — Ob man sabedes
oder sabe deus liest berührt die Hauptsache nicht. —
V. 579. Ich schreibe e tod' aquesto mi fezo fazer (statt e iodo
aquesto mi fez fazer). Vgl. 766 wo Lang selbst quts zu qw'so ver-
bessert hat —
V. 594. Die Aenderung des hschr. cuido no mal zu cm'd^ e -no
mal ist überflüssig und unschön. Ebenso setze man 404 coide no
(und nicht coid^ en^o) coracäo. Lang hat eine grofse Vorliebe für
die Fonn e'^no (die auch von Leite de Vasconcellos kultiviert wird.)
V. 636. Massaluar der Vorlage bedeutet m^assalvar (und* nicht
nCa salvar). Das a kann hier weder Präposition noch Pronomen
sein. In Zeile i nom sei como me sah' a mha senhor = ich weifs
nicht, wie ich mich vor meiner Herrin verantworten soll,
ist a natürlich Präposition.
V. 638, 644, 650. Camanho ist möglich ; doch ist tamanho wahr-
scheinlicher.
V. 699. Siehe die Anm. zu V. 910,
V. 713. Das hschr. nen hunha wäre hier und in Zeile 463 in
Lang's Orthographie nem unha. Nenhunha würde völlig isoliert da-
stehen. —
V. 761. Hier ist unbedingt eno mundo statt no m, nötig.
V. 774. Punkt nach crevesse fort.
V. 776. Amor wird von Lang nie grofs geschrieben, auch wo
die Liebe personifiziert auftritt — Vgl. 1337, 1250, 1256, 2337, wo
die Majuskel den Inhalt verdeutlichen würde. —
V. 864. Die Vorlage hat ein til. Also zweifelsohne pder. —
V. 885 u. 892. Doch eu so/ri, wie in V. 878. —
V. 899. Das tarix der Vorlage gebietet, traix anzusetzen.
V. 910 — II. Lang läfst hier frei im Reime mit amor^ ebenso
wie in V. 699 Branca/rol (auch zu amor) unangetastet, und führt
524 CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCELLOS,
das erste (S. CXXV) als Beispiel für vereinzelte Assonanz im Kunst-
liede an. — Da neben frol jedoch die Formen flor mid fror an-
gewendet wurden (V. 457 11 36), und zwar nicht nur im Plural
[flores frores\y wie die CM. beweisen (N. 50 72 121 251 311), ist
es doch wohl geratener, gerade im Reime frol als Kopisten-Fehler
aufzufassen? — Die echte alte Form ckôr — die noch hente im
Dialekt von Valpaços lebt, laut Rev. Lus. Ill p. 327, und Ablei-
tungen wie chorecer chorudo chorume zeitigte, — mufs von den
Schriftgelehrten frühe aufgegeben worden sein, vermutlich wegen
des Gleichklangs mit chôr\p\ von chorar {= plorare). Im entlehnten
Schriftwort flor darf dann aber der Anlaut/? ebensowenig überraschen,
wie das Bestreben , ihn auf verschiedene Weise mundgerechter zu
gestalten, es sei als frol fror oder als f^lor folor. Ob in
V. i860 die Schreibung ffojlores mehr als ein zufälliges Ver-
schreiben des Kopisten ist, läfst sich freilich nicht entscheiden. —
Im ganzen sind unreine Reime wie blofse Assonanz in der Cantiga
de meestria aufserordentlich selten. — Von den wenigen Fällen,
welche Lang anführt , ist aufser frol noch taftd auszuscheiden , da
tafur viel häufiger gebraucht ward, sowie creades mandar des {s.a.
zu V. 2095). — Es bleiben nur die bemerkenswerten Beispiele be-
stehen, in denen herva auftritt — Auf quis fiz beim portug. Könige,
und de fé sowie novea candea beim kastilischen Monarchen habe idi
schon hingewiesen, — Quejenda quejanda zu enmenda (V. 1098) setzt
uns in dieselbe Lage wie frol. — Vgl. V. 1 568. —
V. 965. Wo nostro senhor = unser Herrgott bedeutet, wären
Majuskeln besser angebracht, da Lang ja, abweichend von den
Quellenwerken, Deus druckt. S. 206 212 217 219 310 485 510
2072 2611 2660 und vgl. 27. —
V. 971. Verbessere grav^ e Deus (statt grave^ Deus).
V. 973. Die in den Anm. vorgeschriebene Aenderung ir pda
veer (an Stelle von pola ir veer) scheint mir überflüssig.
V. 1000. Die Vorlage bietet ein ///. Also ddado.
V. IDI 2. Aguardo ist unannehmbar; aja grado auch nicht ge-
sichert
V. 1015. Man lese a quem á sempr^a desejar. Und das meint
Lang wohl auch? S. S. 126 u. 172.
V. 1036. Der Ausdruck sofrer nCé 0 mal wäre ungewöhnlich.
Ich vermute sofrer rnei,
V. 1059. Solange die Form ma (Analogiebildung zu den üb-
lichen proklitischen Formen sa ta) nicht häufiger nachgewiesen ist,
wird man sie als Verschreiben für mha ansehen dürfen.
V. 1055 — 75. Bei der Bearbeitung des Liedes UV. schlief
Homer. Textverbesserung wie Kommentar sind misraten. Dafs es
sich um ein interessantes Beispiel für gebrochenen Reim handdt,
* Alfons X zerbricht im Reime die Formel veja\mo-la, (CM. 139) und
die Worte conver\tendo (56) ser\vo (ib.) ora\çon (32) san\ta (292). — Anfser-
dem trennt er oft die enklitischen Fürwörter von ihrem Zeitwort: t<n-na (51)
ZUM LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL.
525
ward selbst später, bei den Arbeiten zur Einleitung, von Lang ebenso
wenig erkannt (die Bemerkungen auf S. CXXVI CXXIX u. CXXXIU
bezeugen es) wie früher von Diez (Hof- und Kunstpoesie p. 57.) Denis
zerpflückt hier die Worte in Silben, mit derselben, den Trouba-
dours abgelernten Freiheit, welche Alfons X. in den CM. verwertet. 1
Das Schema ist für alle drei Strophen a^ò^a^à^c^c^ò^; und zwar
sind die Reime 'odo 'ór und 'ór durchgehende. Mor-ie kehrt
zudem in jeder sechsten Zeile wieder.
V. 1060 — 61 lauten: da mor-
t' avere! prazer e sabor.
V. 1066 — 68: se mi nom val a que em for-
te ponto vi, ca ja da mor-
t'ei prazer e nenhum pavor.
V. 1073 — 75: por-ém conor-
t'en nom ei ja se nom da mor-
t'e ende sOo desejador.
Statt e ende kann man sehr gut auch onde setzen. Jedenfalls
ist aber ein enger Satzverband nötig, da das Gedicht eine Cantiga
de ataßnda ist — Conórte bestand neben conôrio, wie unter anderem
die häufig wiederkehrenden Reime mit morie forte beweisen. S. Cantigas
de Maria 75 154 195 301 319 360 und vgl. 260 und 355 (des-
conórte). Conôrto mòrto tòrto ib. 213 280 341; 357 132 {desconorto
zu orto).
V. 1 102. I/ante für in/ante steht keineswegs vereinzelt da. —
Co/onda (2396) far confonda ist in der alten Liederpoesie aufser-
ordentlich häufig. S. z. B. Vat. 197, 337, 813, 930, 995 und CM. 156
237 u. n 599. Ebenso ifemo (Vat 511) iffemo, C. M. 3 26 27. —
Auch cofojon {= confusione) war üblich (CM. 91 239 272). Ebenso
cofortar (C M. 237) und cofort für confort (neben conort'), sowohl in
der archaischen Sprache wie in lebenden Mundarten. Besonders
die schwerfallige Lautverbindung onf scheint demnach unbeliebt ge-
wesen zu sein. —
V. II 49. Obwohl Denis gerade in diesem Gedicht das auf-
fällige senhora, mit ó im Reim zu agora^ benutzt (1144) wie Vat 26
im Reim zu Camóra, und trotz des untadligen, aber formelhaften
Beispiels madree senhora (Vat. 800) würde ich mir doch nicht ge-
statten, diese Form im Innern des Verses herzustellen. — Den
drei Ausnahmen stehen viele Hunderte von Beispielen für a senhor
gegenüber. — Vielleicht senhor mui compridai
V. 1175. Da die dritte Zeile aller 3 Strophen gleich lautet,
tender -se (56) saudar - me {t%) tornou-lt* (Si) val' me (82) seer -vos (Si) tan-
geu- Ile (loi) toll 'He (133) sacoU'W (146) ¿lera- Ile (1^)2) defendendo -ss' (1^2)
convidadnos (192) prometendo-Ue (199) sayu-se (204) referir -IV (206) deron-W
(215) tol-lV (26^) fUlou-se (269) chegou-Ues (271) aspantou-s' (281) acórre-
nos (318) offerecer-Ue (378) defendendo - s* (397) convida -nos (397) roga -II*
(401) averd-me (40) levaria'nos U p. 584). — jesu'Cristo spaltet er z. B. 81
122 216 und n 575. Die Trennung des Adjektivs vom Hauptwort mente in
adverbiellen Formeln kommt 23 Mal vor.
Zeitschr. £ rom. PhiL XIX. 3c
1
526 CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCELLOS»
und mit dem Refrän durch Reim gebunden ist, muTs man sie als
zu demiselben gehörig betrachten und als Schema aaBBA ansetzen;
oder richtiger aaBBa.
V. II 7 7. Bedürfte einer Erklärung. De (statt ^a) zur Be-
zeichnung des Zweckes ist gar selten. Vgl. jedoch V. 11 82 und
1 1 86 \di fazerdes de mim 0 que vos praz],
V. 1190. Eine Ânm. zu LiedLX fehlt Daher weifs ich nicht,
wie Lang sich den Sinn zurecht gelegt hat Die Analogie zu
Strophe 2 u. 3 und der Gegensatz zu dem mit mais anhebendem
Nachsatz verlangt, dafs das Anfangswort Nom durch Bern ersetzt
werde.
V. 1192 u. 1199. Das hschr. mais muís erbalten bleiben, ob
wohl die Konjunktion mas sich schon im 13. Jh. vom Adverb zu
scheiden begann. An dieser Stelle bedeutet mais jedoch viel-
mehr. Vgl. Z. 1206. —
V. 1203. Es mufs unbedingt heifsen: des " cue vus nom vi ^
Vgl. 1196 und 1209. Der Sinn und der Parallelismus mit den
übrigen Strophen verlangt es. Der auf S. 172 gemachte Vorschlag:
des que vos eu vi zu setzen, ist daher abzuweisen.
V. 1206 Semikolon nach senhor.
V. 1207. Komma nach tolher fort, da sein Objekt prazer^ das
zugleich logisches Subjekt des folgenden Satzes ist, erst am Ende
von V. 1208 erscheint: sei que (mi) nom podedes tolher {praser);
e (sei) que em mim nom á prazer — deseque vus nom pudi veer — mais
(sei que em mim á e que me podedes tolher) grave coiV e grande afam.
V. 1449. Diese Zeile muís eingerückt und von den voian-
stehenden getrennt werden, da eine z\ieite fiinda beginnt Sie be-
steht aus drei Zeilen wie die erste. Das gleiche gilt von V. 2717,
woselbst was Lang für einen Vierzeiler hielt (S. S. CXXXVII), in zwei
Pareados zerfällt. Im C. C. Br. wie im C Aj. steht in solchen Fällen
bisweilen eine Numeration vor den einzelnen, mit farbigen Letta:n
anhebenden und mit eigener Melodie versehenen fiindas. 1, n,
doch auch III u. IV kommen vor. C.B. 411 und 263. Cane, da Aj.
87 102 106 133 150 161 176.
V. 1480. Komma nach sazom fort, da das complemenio direäo
(0 dem) erst in der nächsten Zeile folgt.
V. 1482. Warum ist die in den Fufsnoten vorgeschriebene Ver-
besserung nicht im Texte angebracht? So kann man hier und
öfters fragen. — Sie ist genau so sicher oder unsicher wie alle
übrigen.
V. 15 13. Korr. grandie por ém (statt grande \ porem),
V. 15 19. Ein Vorschlag zur Herstellung des fehlenden Reimes
ist von Lang auf S. CXXX in Anm. 4 gemacht
V. 1531. Diese Zeile fehlt im CCBr. und ward auch im CVat
erst nachträglich eingeschoben. Meiner Meinung nach an falscher
i
j
ZUM LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL.
5^7
Stelle. Das lehrt der Vergleich mit Str. i und 3 , und ein Blick
auf ihr Reimschema. Man lese :
Vos sodes tarn poderosa
de mim, que meu mal e meu bem
em vos é todo, e por ém
por deus, mha senhor fremosa,
querede-VQs, de mim doer etc.
V. 1545. Die Ueberlieferung des Liedes No. LXXVI ist in der
That so mangelhaft wie in keinem anderen Gedichte des Königs.
Lang's Kommentar birgt manches Gute. Monad's Meinung (auf
S. 431, nicht 481 des C. Vat) ist jedoch ungenau wiedergegeben;
and mit dem blofsen auf S. 173 empfohlenen Streichen der be-
treffenden Stelle ist es nicht gethan. Was der italienische Gelehrte
behauptet, ist Folgendes: in Strophe III sei die letzte Zeile reimlos
{non pare rimato) ; in Strophe II aber reime das erste Hemistich
der letzten Zeile mit Vers i u. 3 (Reim a) ; das zweite (7) hingegen
mit Vers 2 u. 4 (Reim b). Ueber Strophe I schweigt er. In Wahr-
heit reimt aber in allen dreien die letzte Zeile mit der 2. u. 4.
Das Reimschema ist somit ababccb,
V. 1547. Für muy etö ist vielleicht mtdto bem zu setzen.
V. 1552. Die Vorlage bietet mas,
V. 1553. Die Korrektur veesse ist in der That die gute, so
man veesse [= venisse/] darunter versteht
V. 1554. Die Aenderung scheint mir überflüssig und der Sinn
nicht richtig erfafst. Ich würde eu desejaria stehen lassen und aus-
legen „Was aber nicht ist und sein könnte [nämlich: falls
es möglich wäre, dafs für die Geliebte Gutes aus mir
erwiesener Liebesgunst folgte], davon würde ich wün-
schen möglichst viel zu haben'*.
V. 1556. Unbedingt: i tiinha proveito,
V. 1359. Als Reim zu 1 561 ist zweifelsohne ¿¡fj^ar einzufügen.
V. 1560. Die drei silbige Formel, durch welche der Buchstaben-
komplex der Vorlage {sfrom) ersetzt werden mufs, kann nicht sem-
razom sein. Der Sinn verlangt ein Wort, welches „Frechling** be-
deutet — Ob sich aus sfrom nicht ein provenzalisierendes {um)
semfrotn oder («««) desfrom^ im Sinne von desear ado ^ gewinnen liesse?
V. 1563. Die Silbe »dam^ welche der C. C. Br. an Stelle des
verderbten dahi des C. Vat. bietet, ist die letzte Silbe der 1562 ten
Zeile. — Man hat also zu lesen:
£ quem d'outra guisa tal bem desejar,
nom é namorado, mais é [um desfrom?]
que sempre trabalh' i per cedo cobrar
da que nom serviu o moor galardom;
e de tal amor amo mais de cento,
e nom amo tta de que me contento
de seer servidor de bom coraçom.
35*
528 CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCELLOS,
Der Sinn aber ist, wie Lang nach Kenntnisnahme der Lesarten
des C. C. Br. eingesehen hat : „Wer seine Dame auf andere Weise
liebt, und von ihr Gunstbezeugungen verlangt, die zu ihrem Schaden
gereichen, der Ì3t kein wahrhaft Liebender, sondern ein Schamloser,
der irmner nur darnach trachtet, möglichst schnell von deijenigen,
welcher er nicht recht gedient (d. h. um deren Huld er nicht lang-
dauernd und demütig bescheiden genug geworben) hat, den höch-
sten, letzten Lohn zu erhalten'^
V. 1568. Der unreine Reim dir am zu coragom ist bemerkenswert
So weit ich sehe, steht er einsam da.
V. 1601. Das hschr. si veja prazer (d. h. sie) löst Lang unnützer
Weise in s^i auf, und erkennt darin se i (wie das Glossar s. v. st
und prazer zeigt). — Vgl. 328, 298, 410.
V. 16 13. Der Sinn verlangt das Fed.pâde, nicht das Praes./^.
V. 16 14. £in Punkt mitten in der Zeile ist in der altport Lieder-
poesie zwar nicht unerhört, doch recht selten ; und überall wo ein e
der letzte Laut des voranstehenden Satzes ist, thun wir gut, es als
Bindewort aufzufassen. Hier also rtem veer-m'e faz gram rasom.
Vgl. 1 550, wo Lang selbst die Konjunktion eingefügt hat Ebenso 2 139.
V. 1644. Korrigiere por que aus porque,
V. 1674. Ich weiTs nicht, was Lang unter partirades tncrte ver-
steht Ich verstehe: ihr hättet den Tod von ihm abwenden
können. Das ginge an (vgl. Vat 803); doch ist bem Ihi partira Bis
(= Deus) morie = Gott hatte ihm den Tod zuerteilt vielleicht
vorzuziehen. Die Wendung wurde dann bedeuten: er lag tot-
krank (hoffnungslos) darnieder.
V. 1685. Preda ix¡x perda ist mir unbekaimt In keiner Ab-
leitung von perder ist Metathesis des r eingetreten.
V. 1688. plazer bei Denis ist vermutlich blofser Schreibfehler
tÜT prazer, das gleich darauf, V. 1706, vorkommt — Die Text-
gestalt des ganzen Liedes LXXXIU befriedigt noch nicht, doch
habe ich keine Vorschläge zu machen. Ob der Refrain mit dem
schlecht klingenden ca 0 beginnt, ist trotz der Häufigkeit des ci
und qui" noch fraglich. Beginnt er nom 0 querOy so kann in V. 1690
dem ca ein part, praes. in -ando folgen und in V. 1 702 das por un-
verändert bleiben. — Die Anm. zu V. 13, auf welche in den Fufs-
noten verwiesen wird, habe ich nicht gehinden. Nur die im Text
nicht verbesserte Zeile 1Ò90 wird auf S. 133 besprochen. — Die
Punkte am Schlüsse der 2. und 3. Strophe streiche man, da es sich
abermals um ein AtafiiTtda-G^axc^i handelt
V. 1725 — 28. Der Reim por senhâr scheint mir unannehmbar.
— Ich schlage vor zu lesen:
Ca demo lev* essa rem que eu der*
por enfinta fazerdes mentirai
de mim, ca me nom monta bem nem mal;
e por aquesto vus mand* eu, senher,
que, bem quanto quiserdes des^aqui
fazer^ façades enfinta de mi.
ZUM LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 529
Der Provenzalismus smher^ für senhôr^ findet sich im Altport, nicht
selten (im Reime zu er) wie hier S. Cantigas de Maria 5 25 63 245.
— Vgl. Vat 164 u. 502.
V. 1737. Vielleicht: E esiade conC esiavades de mii
V. 1747. Die Vorlage bietet dqy. Lang druckt doe. Im Glossar
fehlt die Form und der Verweis auf diese Stelle. Als zweisilbiges:
dai wird es in der Einleitung auf S. CXXI angesetzt. In den Berich-
tigungen (S. 173) hernach S. 174 wird verlangt, man möge es ins
Glossar als ind. praes. 3 sg. eintragen. — Das unterlasse man lieber.
Denn doy ist doi d. h. perf. i. sg. Die 3. sg. praes. ind. lautete
im 13. Jh. ausschliesHch dol [wie sol toi sal cal val fal\
V. 1754. Korr. beençom oder bieçom (statt beençom).
V. 1762. Lies ca (für c*a), Mi ¡st an und für sich schon Da-
tiv [mihi\ und wird von der Präpos. a nur in der Formel mi a mim
begleitet —
V. 1797. Ich lese: bom dia vi amigo und V. 1800 bom dia vi
amado statt b. d. viy amigo^ das seit Diez alle Kritiker gedankenlos
wiederholt haben; ganz neuerdings auch Leite de Vasconcellos.
Um Anrede kann es sich nicht handeln. Den von dem Geliebten,
als von einem Femen, wird in der dritten Person geredet, z. B.
V. 2 pois seu mandado ei migo. S. V. 6. — Vgl. 18 10 por aquel
meu amigo und 1813 aquel meu amado,
V. 18 1 2. Ich würde meu namorado setzen, da die Vorlage es
in V. 1818 bietet
V. 1841. Mit euay liero weifs ich nichts anzufangen. Dafs liero
eine Doppelform von ligeiro sein könnte, bestreite ich jedoch ent-
schieden. — Ligeiro (V. 2649) selbst kommt öftefs vor (C. C. Br.
155^)» daneben femer liväo (= lev(i)anus), wozu noch liveldade für
liüaldade neben livialdade (C. M. 239) aus livandade liviandades wegen
lialdade und fialdade = fieldade (C. M. 239). — Uebrigens soll ja der
C C Br. euay lieto bieten. —
V. 1848. Korr. qtu für qui (Err.)
V. 1885. Auch ich bin der Ansicht, dafs in „vai'las lavar alva*^
aha soviel wie á aha ist, und in der Morgenfrühe bedeutet
£benso 1890 1900 u. 19 10 (und vielleicht auch 1842 in Âîva euay
liero). Hingegen kann alva in V. 1882, 1887, 1903 u. 1907, d. h.
in levantou'^ a aha = die Weif se bedeuten, auf das waschende
„Schneeweifschen*' angewendet
V. 192 1. baiosinho (statt des baioninho^ den wir alle bis heute
gedankenlos übemommen hatten, trotz der Bemerkung bei Monaci
p. 431) ist natürlich das richtige.
V. 2045. Bleibt unsicher. O vosso = ^\xtx Teil, wie 2054?
(Vgl. 2053 0 meu = mein Teil, das Meinige?) Oátr por vosso
hem se passare wie in V. 1424 u. 1437. Dann fort mit dem Komma
nach vez. Mui mufs unter allen Umständen wegfallen.
V. 2048. Dunkel, trotz der Verbesserungsversuche auf S. 136.
Jedenfalls Gedankenstrich nach moras (2047). Der Freund hört hier
530 CAROLINA MICHAEUS DE VASCONCBLLOS,
auf zu reden. Die Entgegnung der Freundin beginnt. — Der Sinn
ihrer Worte muís doch wohl sein: „Aber da du nun einmal von
hinnen gehst, werde ich ohne dich sterben**, denn er ent-
gegnet: „vielmehr werde ich es sein, der sterben wird?"
Statt / vos also irdes oá&t fordest Oder mais pois for' voss' üa va
ja ? Oder auch : mais pois sou voss* etc. — Die Antwort hängt von
unserer Meinung über das Stelldichein ab, zu welchem dies Scheide-
lied den Epilog bildet.
V. 2050. Nicht eher : Nom queira Dê[u\s esso^ senhori — S. ob.
V. 1674.
V. 2051. Hier gehören fordes und for nicht zu ir ^ gehen,
sondern zm ser = sein (wie übrigens im Glossar angegeben ist).
V. 2054 — 55. Dafs diese Zeilen keinen Refrán bilden, steht
richtig auf S. 173. Doch figuriert Lied C in der Einleitung auf
S. CXXXVI falschlich unter den Refrän-Liedem nach dem Schema
aòòaCC, während es doch ab bacca ist.
V. 2096. Statt an einen zweiten Fall von Assonanz zu glauben,
würde ich aus mandardes ein auch dem Sinne besser entsprechendes
mandades herstellen.
V. 2 116. Die überlieferten Buchstaben mit Sinn und Versmafs
in Einklang zu bringen, ist nicht ganz leicht Ich bin von der
Richtigkeit der angebrachten Korrektur nicht überzeugt Sie ist
viel zu gewaltsam. Die Vorlage bietet uns zur Herstellung eines
4fûrsigen Jambus mit weibl. Reim, des Sinnes „da Ihr falsch
gegen mich gewesen seid** oder „wegen dessen was zwischen
uns vorgefallen ist, die Buchstaben ^(7r quanto vos possasies comigo.
Genügt es da nicht, die wesenlose Zeitform possasies zu berichtigen?
Passas fes giebt einen annehmbaren Sinn. Desgleichen peccasies,
V. 2 1 39. Korr. mais (statt Mais\ denn No. CV ist ein Aiafindu'
Gedicht — Und ob man statt des bei Denis einzig dastehendeji
al nicht doch besser a setzt? oder die Präposition ganz streicht?
V. 2140. Korr. queira (aus querrá),
V. 2 163. Senhora mâe ist noch heute im Volksmund gebräuchlich.
V. 2175. Setze madre nom al (statt madre^ nom al),
V. 2195. Sicherer ist caesies em tal ocajom (wie V. 347).
V. 2220. Da nur hier perca vorkommt, während sonst bei
Dom Denis ausnahmslos perço perça (selten perzo perza) gebraucht
wird, liegt es nahe, auf das Fehlen der Cedille zu schliefsen. Als
Lang in der Anm. zu V. 1403—4 schrieb „die Formen mitf seien
weitaus zahlreicher als die mit ^ ^*, schwebte ihm wohl nur diese
eine Stelle im Gedächtnis, nebst CVat 470 und CCB. 81 perco^^
— Dem unerklärten perca suche ich auf den Leib zu rücken,
indem ich es mit parca vergleiche. Als Gegenformel zu dem
frommen Wunsche 'se deus me parca = so wahr Gott mich
schonen möge (z.B. CM. 115 u. 145) konnte die unfromme Ver-
wünschung erstehen *se deus te perca, — Ob eine dazu veranlassende
Vorform perga als provenz. Lehngut existiert hat (S. Flamenca
ZUM LEEDBRBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL.
531
1040 und 527), die zum hisp. salga valga venga tenga ponga caiga
(altkatal.), wenn auch nicht zum gah'zisch - portug. salha valha venha
tenha ponha stimmt? — Und ob die altspan. Schreibarten poncat
prencat, welche Priebsch neuerdings nachgewiesen hat, etwas be-
deuten? S. Zschr. XIX, S. 14 u. 26. —
V. 2223 und 2225 (und die entsprechenden in den übrigen
Strophen der Nr. CIX) sind einzurücken, weil Refrän-Zeilen : aaBaB.
V. 2237. Korr. quem (für que),
V. 2253. Man lese: El pos os olhos seus nos meus eniom. Die
auf S. 173 vorgeschlagene Aenderung bietet wohl nur irrtümlich os
mms olhos'i
V. 2281. Diese Zeile endet ohne Zweifel, gleich der 2287 ten,
an{ bem (wie auf S. 138 u. 174 u. CXXDC nachgebessert wird). Die
2282ie aber beginnt (wie 2288) mit se. Ich schlage vor zu lesen:
Valer 'VUS' t'a f amigu'e e meu bem^ Se ornasse, — In V. 2287 niufs
Deus ein Zwischenruf sein: „Helfen werde ich Euch — ach Gott!
— mein Liebster."
V. 2283. Korr. me tolhe für mh 0 tolhe (wie V. 2289).
V. 2322. Komma nach cobrado (statt Punkt).
V- 2337. Direi ist Druckfehler für darei,
V. 2345. Ich bin völlig einverstanden mit madre velida u. 2348
madre loada ^ trotz Diez, Braga, Storck, Leite de V., die alle madre
é velida setzen, als ob hier ein Urteil über die Mutter statt eines
jubelnden Anrufs am Platze wäre.
V. 2396. Das hschr. cofonda mufs bleiben. —
V. 2409 u. 241 1. Einrücken; und als Refrán zu fassen.
V. 2413. Auch far mich ist maldeserio unbelegbar. Muíste man
nicht ein Synonym von gram falsidade und sahedoria darin suchen,
so wäre es geraten mal de perto zu lesen, da perto neben preto vor-
kommt Der Parallelismus zwischen Str. i u. 3 ist übrigens kein so
strenger, dafs nicht das Subst. med allein als Wiederklang von
falsidade und sabedoria gelten könnte.
V. 2430—32. Die Konstruktion, wie sie vorliegt, verstehe ich
nicht. Ich vermute (statt viver) uqer^ und lese: uqtur que sem vos
seja, — Vgl. 2424: u eu sejo und 2437: u vus nom vejo,
V. 2436 — 38. Man lese: Nom è se nom espanto \ {u vus nom
vejo) quanto \ eu desej\ e quebranto = wo ich Euch nicht sehe
ist, was immer ich wünsche, nichts als Schrecken und
Pein.
V, 2495. Korr. / (statt e),
V. 2514. Einrücken. Ebenso wohl auch 2502 2507 u. 2512.
V. 2529. Statt jV lese man sé (für see = sedet) und vergleiche
die schon zu V. 432 zitierten Beispiele, CM. 35 54 80 106 etc.,
in denen die Reim-Trias é fé sé wiederkehrt —
V. 2615. Kon. quant* aquest'é, amigos meus (statt quant* aqüestes
amigos meus),
V. 2618. Nium statt nenhum ist natürlich an und für sich
annehmbar. Doch glaube ich kaum, dafs es in den Liederbüchern
532 CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCELLOS ,
jemals einsilbig ist. Vielmehr trennt Âlfons X. (C M. 94 u. 121)
sogar ni und um so völlig von einander, dais er das erste Glied
an das Ende eines Verses, das zweite aber an den Anfang des
nächstfolgenden setzt. — Man lese /az statt face. —
V. 2627. Die Zeitbestimmung ist eine sehr eigentümliche, und
die Auslegung keineswegs gesichert.
V. 2645 — 46. Die Textgestaltung auf S. 140 ist gut DieFonn
douze für doze ist mir unbekannt und wohl Schreibfehler. — Der
Sinn scheint mir nicht dunkel. Das verheimlichte Maultier, über
welches der König lacht, ist in Händen des Tierarztes Reinel seit
es geboren ward : es ist also eine elende kranke Mähre, die keinen
Pfifferling wert ist —
V. 2650. Nach Lang's Theorie, die Wörter in -ano seien nur
in den Parallelstrophen - Gesängen aufbewahrte Archaismen, durfte
er in diesem Spottgedicht nicht bucano uud vilano schreiben; um
so weniger als die Vorlage viläo mit til bietet —
V. 2654. Vielleicht perfeiV e corredor (statt feito e í.)?
V. 2665. Korr. döado (statt doado).
V. 2672. Besser n*ela (statt d'eia).
V. 2677. Erklärendes ca um rapax pafst besser als gegensätz-
liches mais um rapaz (S. 173). Die rasche Aufeinanderfolge ver-
schiedener cd" und que ist nur allzu häufig in der altport. LynL
V. 2683. Korr. rapax (statt rapaz wie 2677). Auslaute für«
und g ist im C. C. Br. auffallend häufig (trax fax etc). Auch bei
Alfons X. haben wir fix dix prix çuix neben fiz diz prig quig.
V. 2695, 2701 u. 2707. Korr. per que ïhi trobasi e nom çttis
(statt Iroòasse; nom quis).
V. 271 1. Trennen. Eine zvfeite fiinda beginiìt. —
V. 2717 2723 u. 2728. Doch wohl als Refrán auízu&ssen?
Also einrücken.
V. 2720. Das hschr. vaia war beizubehalten. Vgl. andere gleidi-
artige Analogie-Bildungen, wie arda neben arca; praza neben prega.
V. 2721. Das hschr. tosquiauä = iosquiavam war beizubehalten.
S. Rev. Lus. in, p. 139 u. 187.
V. 2723. Die Vorlage bot boa mit til. Also hda. —
V. 2725. Wer in V. 2700 par für per festhält, darf auch das
parfiou der Vorlage unangetastet lassen. Vgl. C.CBr. 1539, sowie
pardon in den Lesarten ans Codex CQBr
V. 2726. Korr. nojo (statt noja aus noie der Vorlage). S.u.
V. 2728. Das hschr. meu = m^eu war beizubehalten.
V. 2731. Auf S. CXXXVI der Einleitung behauptet Lang, es
müsse diesem CXXXVI ten Lied e eine Strophe fehleiL — Das
scheint mir wenig wahrscheinlich. Der Inhalt ist komplet und gar
nicht so dunkel; und 3 strophige Cantigas mit rims singulars sind
doch gerade aufserordentlich zahlreich.
Das doppelsinnige Wort ist praga, und nicht lorbaga. Es be-
zeichnet erstens (wie peste)', jede Plage, d. h. jede sehr unangenehme
Sache oder Person; zweitens: den Fluch, — Ein grofses Laster-
i
ZUM LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL.
533
maul liegt krank, wie aus dem Zusammenhang erhellt, mit ver-
dorbenem Magen, belegter Zunge und Uebelkeit, eines kräftig wir-
kenden Brech- oder Abführmittels bedürftig. Man verordnet ihm
die bittere lorbaga [¡aun -bacca], der das portug. Volk noch heute
jene doppelte Wirkung (vielleicht wegen der Aehnlichkeit der Lor-
beeren mit Ziegen -Perlen) und dazu schweifstreibende Kraft zu-
schreibt. Und in seiner grofsen Not hat X. X. gierig nach dem
befreienden Mittel gegriflfen. Darum spottet der König: „zur Strafe
für so manche fragas ^ Fluche und Lästerungen, die aus
seinem Munde hervorgegangen seien, habe er nun eine andere
pragOf nämlich die unangenehme lorbaga in den Mund aufnehmen
müssen — und habe sie sogar wie ein heifshungriger , gieriger,
grimmer Wolf verschlungen, als sei sie Nektar und Ambrosia. —
An ähnlichen und noch drastischeren Cantigas auf kranke Herren
ist wahrlich in den Liederbüchern kein Mangel. —
V. 2745. Korr. mui dornt* e mut nojoso (statt tmä doente, mut nojoso).
V. 2746. Per ist Adverb (= ûberundûber);« Reflexiv, pron.;
caga Zeitwort, und nicht Subst., wie Lang annimmt
V. 2747. Das hschr. rauhoso = ravhoso (von ravha = *rabia)
war beizuhalten. Es ist stereotypes Beiwort zu lobo, —
V. 2749. Das 137. Lied bietet erheblichere Schwierigkeiten. —
D. Denis verlacht und verhöhnt, dem Anschein nach, einen seiner
Finanzbeamten, der Geld zusammengescharrt hat, welches nun An-
dere (muntere Erben und Söhne?) verprassen, während der ,,Un-
getreue" in der Hölle schmort. — In Zeile i vermute ich den
Namen des besungenen Bösewichts — gerade wie in No. 134
D.Joam; i35D.Joam; 136 um cavaleiro\ i38}oamSimhom; 131, 132
und 133 Joam Bolo. Und zwar glaube ich, dafs dieser Name in
den ersten drei Silben steckt, und möchte (statt mtdmelhor) Melyom
oder Dom Melyom setzen, den selben Namen, der schon in zwei
Spottgedichten des Königs vorgekommen ist (CXXIX und CXXX).
In beiden wird der Geiz und die Geldgier eines Melyom [Garcia]
gegeifselt : einmal wird sogar dem ome infernal das höllische Feuer
prophezeit. Einen leidlichen Sinn würden die folgenden Worte
ergeben :
Melyon que á (= ca) meu governo
e que revolv* o cademo,
no verîo e d'inverno
o vestem de brou.
Ob das Kleid von unbekanntem hrou etwa ein Pech-Kleid von der
Sorte ist, wie Pero Botelho sie in seiner Caldeira für die Ver-
dammten bereitet ? — Die Lesart brou — statt hreu, dem gewöhn-
lichen Namen für „Pech", das in den Vulgär- Versen so gern auf
judrn reimt 1 — ist durch den Reim gesichert Da ich die Ety-
* Beim Absingen áex j'aneiras wird den Hartherzigen, welche nicht in
die Tasche greifen, vorgeworfen:
esta casa cheìra a breu,
aquí mora algum judeu.
534 CAROUNE MICHAEUS DE VASCONCELLOS,
mologie des Wortes nicht kenne, nützt es wenig, wenn idi an das
galizisch-port. dou = deu [dedtt) und an sou = seu erinnere.^ —
Daran, dafs Melyon der bretonische Ritterroman-Name sei (S.CVI),
zweifle ich. Wäre er Modename, so würde man ihm häufiger be-
gegnen. — Ob er für Melhiäo = Aemüiamis steht ? (vgl. Jtàda und
JulhäOy sowie Miltaj Melia = Aemtlia), — Unter den Beamten des
Königs habe ich übrigens ebensowenig einen Melyon \Garäa\ wie
einen Mühäo gefunden. Ein Schreiber Alfons' X. Mülan Pera
d*Âyllon kommt häufig vor, z. B. im Jahre 1267. (S. Mon Los. V.
Escritura XIV). —
V. 2764. Korr. que (statt çuem). Der Sinn ist: und solcher-
weise benimmt er sich, dafs er stets sein Hab und Gat
gerettet hat
V. 2767. Âusrufungszeichen nach Joam Simköm fort, denn das
complemento diretto von perder {tres bestas) folgt erst im nächsten
Vers.
V. 2780. Vielleicht: toda -las tres, — Oder: quando as fao
sangrar,
*
Die Anmerkungen enthalten zahlreiche und kostbare Bei-
träge zur Sprachgeschichte, besonders zur Syntax. Um seine Text-
verbesserungen zu rechtfertigen, hat Lang Belegstellen aus den
Werken der Zeitgenossen des Königs, sowie aus der spätren
portug. Litteratur zusammengetragen und dabei manchen Baustein
zum altport Wörterbuch und zur Grammatik zugerichtet.
Ergänzen, vervollständigen und verfeinem liefse sich natarlidi
auch hier mancherlei.
Besonders wäre Berücksichtigung des modernen Galizischen
(auf Grund der Volksliteratur) von grofsem Werte. Viele, dem
Altportug. eigentümliche Züge haben sich unverändert bis auf den
Tag im Volksmunde erhalten. —
So z. B. der ethische Dativ, mit dem Lang sich in der
Anm. zu Z. 364 beschäftigt. — Auf Schritt und Tritt braucht ihn
der Galizier, besonders che (für cht = ttbi) , aber auch lht\ Ihe nnd
mi me sowie vos nos. XeXt\==sib{] scheinen verloren. Man singt z.B.:
I. A miDha mulher, Farruco 2. Anque ch'estoa en cirolas,
é-ch' unha cumprimenteira. tarnen tenho calzoncillos. —
3. Meu amor é-che pequeño, 4. Son-lhe, son-lhe cigarrera
nunca tan pequeño fora. por si usté o quer saber.
5. Tinha-ch' un burro meu tío Crispin 6. Esta casa é de vidro | as paredes
que cada dia saleu mais ruin. — de cristal;
7. Tenho-che un pano na hucha, a xente que vive nela | é-che de
pano dos catro colores. sangre real.
* Sou ist suus (z. B. C. M. 46) ; seu hingegen, wie teu^ Analogiebildang
zu meu (S. C. C. Br. 10 u. 314). — Dou z. B. in Ballesteros I 190 II 208 o.
250, m 296 ist wohl *davit (fur dédit).
^"^
ZUM LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL.
535
8. Terche pouco non conven,
tampoaco conven ter moito.
9. Non te cases sin mira-Io,
rapaces hai-che ben d'eles;
todinhos valen ben pouco,
son-cbe melbor as mulberes.
10. para ti non che nacin.
11. Os amores da mulher
son-che como os da galinba.
12. Son-che como aquela pedra.
etc. etc.*
Maldia {= Unglück, von dem 1747 die Rede ist) ist sogar
£U einer bestätigenden Interjektion geworden, die ungefähr dem
span, ya lo crió entspricht, und je nach dem hineingelegten Gefühl,
mit: natürlich! wirklich? leider! zu übersetzen ist. — Sie lautet
ma-dial ¡
Das alte doùo^ (aus V. 451) lebt noch heute. Ter d'adoito =
zur Gewohnheit haben ist in ganz Galizien und auch in Bierzo ^
eine vielgebrauchte Wendung; ebenso estar adoito a := an etwas
gewöhnt sein undöi/ö/Air = pflegen; sich gewohnheitsmäfsig
oder dauernd aufhalten.^ — Ob es auf dodus oder ductus zu-
rückzuführen ist, steht übrigens noch nicht fest^
Für die Wiederholung der Konjunktion que nach Verben des
Sagens und Denkens (548, 589, 1585, 2542, 2630, 2639) üefsen sich
gleicherweise Parallelen aus den Volksliedern beibringen; ebenso
für ca mi {ti) und coma mim {ti.)
Verschwunden sind thatsächlich cal {calet V. 113) und sem (Sinn
V. 115). Doch ist damit doch noch nicht der Beweis geliefert, dafs
beide nichts als provenz. Lehnwörter waren ! Ueber cal oder m^ém
cal^ nC incal^ kann nicht verhandelt werden, ohne dafs man das
Schicksal aller 3. sg. des praes. ind. u. imp. aller -/ -« -r u. -f- Verben
der 2. u. 3. Konj. und einige conj. i. Konj. im Zusammenhang in
Betracht zieht Denn neben cal standen Jal^ sal^ val^^ dol^^^ sol,^^
^ Ballesteros wird nicht müde, darauf aufmerksam zu machen, dafs der
Stock-Galizier diese Redeweise auch ins Kastilische überträgt« wo sie verpönt
ist. S. n. p. 170, 256, 307.
• Sprichw. O que rCestá adoito as bragas, as costuras the fan llagas,
• Ensayos poéticos p. 207 : d* a dotto pois aquel dia tein as familias do
ßierto, de salir os campeliños, S. p^ 233, 251, 244, 226, 223, 282.
^ Ballesteros III 232 : Tarde ves e nom me espanta , Que xa adoitas de
tardar. — Cantares gallegos p. 1 25 : Nesta vita donde adoito,
^ Bei Alfons X. reimt es auf coilas (= coctds) und auf moitas (= mul-
tas) ; und erscheint auch in der Form duitas^ im Mailied, wo es heifst : e nos
Tuguemos á (= aa) que sempre duitas á (= ha) sos mercees de fazer én mul-
tas. Doitiar (wahrscheinlich doitear) in CM. 1 82 : e mal o doiteäram ^ u n d
übel richteten sie ihn zu, weist eher zm{ ductus. Das Glossar zu den
C. M. giebt, wie überall so auch hier, ganz ungenügende Aufschlüsse.
• Vat. 65, 80, 925, 948, 1157, II 74 C. C. Br. 424. — Altspan, auch conj.
praes. no me cala.
• Fai'. Vat. 61, 70, 329, 654, 667, 920.
« Sal: Vat. 70, 329, 500, 849, 918, 937. C. M. 135, 325.
• Val'. Vat 33, 70, 329, 654, 663, 667, 827, 910. C. Br. 24, 138.
>» Dot: Vat 917. C. Br. 105, 146. 189. C. M. 5, 265.
" Sol: C. M. 3, 5.
536
CAROLINA MIÒHAEUS DE VASGONCBLLOS,
olf^ pon^^ perdón,^ man^^ /m,^ ven,^ çuer,'^ ampar,^ pa^^ tó,"
faZj^^ jaz,^^ aduZy^^ noz oder nuz,^^ coz,^^ praz.^^ Und auch
Adverbien wie de pran ; a pran ; sol (non sol) ; mal; de dur^ a dur]
Adjektiva wie fiel real leal hei fol und Hauptwörter wie sal col cal
etc. unterstehen den gleichen Lautgesetzen. —
Zur Notiz über âçue (1176), (das ich in einem etymologischen
Artikel behandelt habe) fuge ich hinzu, dafs die alte Spradie för
siehe da neben dçue und açui auch noch açué besafs (neben ^»m
und eccu' hie also noch eccu* haec)A'^ —
Die Liste der Verbalderivate auf ador edor idor ist beträchtlich
lang, und bis um die Mitte des 16. Jhs. lassen sich Reste ihrer
Zwei-Geschlechtigkeit nachweisen. £s gesellten sich also zu pastor
und senhori
acabador C. M. 202.
acorredor C M. 89.
ajudador CM. 27, 121, 202, 135,
279. Eufr. 6.
aguardador C M. 96, 285.
alinhador C. M. 148.
amador C. M. 5.
amblador sp. Alex.
cantador sp. Fita 1589.
confortador Eufr. 6.
cometedor Doc Ebor. 150, 189.
corredor Graal 89.
defendedor C. M. 51, 229, 235.
jazedor Vat 1003.
ladrador Vat. 1140. Graal 60.
mercador Vat 636. Ord. Aft 1 239.
merecedor V. 636.
mordedor sp. Fita . . .
morador Vat 6 1 6, 669. Boav. Il 2 2.
peccador C. M. 59, 98, 201, 287.
Vat 397. C. C. Br 1377.
G. Vie. I 106, 370, III 106.
Boav. II 61.
perddadòr Vat 433, 454, 558.
preteijador Vat ICX)3.
razdador C. M. 80, 350.
» Tol\ CM. 5, 16,21,47.
> Pon : C. Br. 220 ; D. D. 1936 u. 1941.
' Perdón: Vat. 392, 396, 814.
* Mani C.Br. 442. Vat 74t. C. M, 66.
* Ten\ Vat 331 und viele Hunderte von Malen.
* Ven: Vat. 331 und viele Hunderte von Malen.
* Quer: Ungezählte Male.
" Ampar: CM. 8, 52, 108, 159, 190, 219.
* Pesi Vat 4, 14, 15, 20, 22, 390, 960, 818, 884, 727, 775. 399, 656, 670, 67«.
Ueber im que te pes vgl. Zschr. VU 109 u. Rev. Lus. DI 186.
w Dui (imp. di), D.D. 260 1439 etc.
" Fazi D.Denis 73 253 etc.
» yáii CM. 5.
IB Adwi CM. 6.
" Nu%i CM. 5, 238.
" Cozi C M. 265. — Auch die I. u. 3. sg. der sUrken PerfecU pux
und^j ; fix una Ji^ fez; quix quis und quig", dix; près prix sowie vin (=:tviii)
gehören hierher.
*B Diese Form wird sicher gestellt durch den Reim aqua- o vu ceo vec
C. M. 425 und et en pé \ se levou et diss i aqué \ nCestou tod aprestídado
ib. 135. Das hat den Herausgeber dahin gebracht, nach eigenem Gutdünken
auch im Liede 274 u. 287 mitten im Verse dqué zu setzen. Vielleicht mit
Recht. — Beispiele für aque enthalten noch: No. 158, 251, 212, 65, 17,4« —
" Pra% apra% z. B. D. Denis 1,2. — Daneben prax wie trax neben trarre.
ZUM UEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 537
devedor 6. Rib. u. J. Ferreira de
Vasconcellos.
entendedor Vat. 786, 821. Graal
22. C. Br. 33.
fazedor C. M. 9.
follador sp. Maria £g.
galaräoädor C. M. 279.
gritador Fita 1552.
guardador CM. 377.
guiador C. M. 106. £ufr. 20.
soffredor Vat. 433.
soltador C. M. 106.
tecedor Vat 786, 1002.
tomador C. M. 298.
remusgador CBr. 409.
rengedor Vat 955.
revelador C. Br. 409.
rezüador C. M. 279.
säador CM. 279.
sabedor C M. 63. Vat 11 85, 1 1 11 ,
487» 532, 80, 475, 527. C Br.
194, 201, 202, 283, 483.
servidor C M. 298 , 268. Res. I
130-^
traedor C C Br. 48.
valedor Fita 208.
vencedor Ord. Aflf. I 239. ^
Im Glossar fehlen leider die Verweise auf die trefflichen
ergänzenden Stellen des Kommentars» wo ausführlicher von den
betrefienden Wörtern die Rede war. ^ — Bei Doppelformen wie ende
ém; boa bona; mha ma minha; poer pder poner; Ihe Ihi, orne omem,
xe XI sind die Belegstellen nicht gesondert, sondern durcheinander
gemischt — Die Einreibung gewisser Formeln {em quanto unter em^
ja quanto unter jd) ist nicht immer einleuchtend. —
a d. h. <i = habet muíste mit einem Verweise auf aver ge-
bucht sein.
Zu aguisado i^\t fazer ag, 2310.
Atar 2604 bedarf zur Sicherung der Bedeutung weiterer Be-
lege.
Atrever, Es fehlt der Hinweis auf V. 1690. — Vgl Vat 130,
787, 790, 914, 928 ; C M. 2. —
Assahar ist einzufügen. S. ob. 635.
*Aveer S. 83. Mit dem Stern zu versehen, weil unsicher.
Äser, Es fehlen die Formeln a gram temfi 2409, 2414, 2267
und a gram sazom = es ist lange her. — Es fehlt a i = es
giebt; und nom a Ja i al (24).
Bûnçom. S. ob. 1754. —
' Zn Cornu § 304.
* Man schlage also zu adur die Anm. zu V. 2019 nach: aficado 174O;
aiU\Z%\\ antre I136; aque\\lt\ ar 39; aveer 83; bem 804; baiosinho 1921;
hrou 2752; ca 1326; cal 17; catar 1937; chao 75 und 330; color ^22 \ concelho
2ixyi\ cousa 822; coragäo 471; delgada 1888; desi ^^\ destorvar 1429; tUfäo
451 u. S. 173; desasperado 531; desmentido 929; desmesurado 929; enfinger
1732; enquisa 2641; entai 130; era 2627; espedir 2254; fame 2741 ; y/233,
429; femença 1452 ; ^ar 1505 ; gram 1 347 ; lorhagà 2734 ; maestre 2644 ; ma»-
Aoii^ 2662; mesurado 929; negar 2629; »0Mr 178; ocaj'om 347; ousado 929;
>tfr 1028; /arfe 2785 ; pensar 787; perder 1404 ; /^j 531 u. 227; ^o^r «0 ^¿va-
fw» 1153; /ö«i 1671 ; /ram 75; preto 371; quej'endo 1293; sabedoria 2418/
Mtr23 «• 2776; semyj; si 328; treides 1929; revolver 2'JSO u. 975; w/ 1477;
vri 384; jcr 364.
1
530 CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCELLOS,
"^Bistiha, Muíste eingereiht (und widerlegt) werden, da es nun
einmal im Texte steht.
Bda, Die Form hoa fehlt, obwohl Lang sie oftmals dmckt —
Soll das heifsen, dafs der Leser stets hda lesen muís? So ist der
Befehl etwas zu lakonisch.
Brou, Die Zahl 2752 fehlt Die Bedeutung „warmes Kldd**
oder „eine Art Wollenzeug'* (S. 141) ist aus der adverb. Bestimmung
(Tinverno geschlossen. Ich lese aber no veräo e d'òwtrno.
Caga, S. ob. Z. 2746.
Cal = es kümmert mich nicht.
Casa. Hier fehlt die Formel em cas^ die selbständig unter an
auftaucht Ohne de 2643 {em cos sa madre) \ 2693 mit de [em cas
del Ret).
Cavalheiro, Muís fallen. Im Text (2731) muís man cavaleiro
lesen, wie im Druckfehler- Verzeichnis gesagt ist
Cerro = Nacken, Genick, Rückgrat — Vgl. Fita 973: en
cerro soviel wie portug. em osso. — Oder ob hier ein scirrus gemeint ¡st?
Concelho. £s fehlt em concelho = öffentlich, wie S. 139 richtig
auseinandergesetzt wird. — Vgl. C. C. Br. 5 und C. M. 65 115 129
215 315. Oft altsp. z.B. bei Fita.
Confonder. V. 2396 bietet die Vorlage Cofonder. S. ob.
Criado. Lies Criar. —
De. Zum Ausdruck des Zwecks 11 77. S. ob.
Desi mûfste eingereiht sein, da es im Texte durchgehends auf-
tritt — Suche unter des.
Deserto^ das aus dem zweifelhaften maldeserio in Z. 2413 er-
schlossen ist, mûfste durch ein Sternchen als hypothetisch bezeichnet
sein. — Im Text findet der Leser ûbngens maldeserio.
Doado. Die Hauptform ddado^ welche in V. 1000 u. 2665 stehen
sollte, fehlt, wie schon gesagt ward.
Doer. Es fehlt doi (perf.) aus V. 1747. S. ob. — Doa V. 1060
(nicht 1055).
Doiio. Gewohnt ist die genauere Uebersetzung.
Doze. Der Text und die Anm. druckten douze. Ist die Form
hier aufgegeben, weil sie für falsch erkannt wird?
En cas (statt erd). S. ob.
Entalque. Ich würde s o dafs übersetzen. Vgl. C C Br. 461.
Vat 1147.
Est würde ich einreihen und auf ser verweisen.
Expedir. Fälschlich moderne Orthographie für espedir.
Governar. Weder der Form noch dem Sinn nach trifit Langes
Auslegung das Rechte. S. ob. 2749. — Ist meine Besserung brauch-
bar, so haben wir nur in V. 2749 das sbst governo Verwaltung.
Gradò. Auch 1012. S. ob.
Guarir. Es fehlt die Formel GuaricPe cobrado 2^22.
Inchado. Man streiche = aufgebläht
Liero. Mit Stern zu versehen. — Der Refrán mufs mit dem
anderen e doy lelia doura in Vat 415 zusammengestellt werden.
ZUM LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 539
Vgl. laili laili in Hirtenüedem ; tiroliro\ ter olerò \ apiaha\ larilolé\
dingolondofty dongolondon etc. — Frz. doridoreaus dourie\ valuru VO"
iura; doreloi vadi vadote etc. etc. —
Lorhaga, Vor allem ist es doch Lor-beere.
Mais, Es fehlt mos y das» ob auch falschlich, in Lang's Text
(1192 u. II 99) vorkommt
MaL Alle Komposita wie mal -bravo 2229; maUmanhado 2662;
mal'ialam 2613; mal-lazerado 2597 und das fragliche mal' deserio
dürften hier neben mal -pecado stehen.
JMao. £s fehlt mao pmado *joT , Interjektion ■■ leider Gottes!
Mäo* Ter na mäo bedeutet in erster Linie sicher haben.
Der gestenreiche Portugiese schliefst die Faust energisch und sagt:
tenho-o aqui wenn er aussprechen will, dafs eine Sache ihm ganz
sicher ist, oder dafs er einer Person ganz sicher zu sein glaubt.
Motrer. S. ob. — Fort damiti — Es fehlen die Formen morrerd
2129; fno^f^^os 2143; moirades 2142.
Nenkum, — Nenkunha bedarf des Sternes. Oder besser, es
lallt fort —
Naja, Desgleichen. Lang druckt es ein Mal (2726), doch
ohne zureichenden Grund. S. o. — In allen anderen Fällen er-
scheint noy^i 1440 ^' ^ pesar \ 2714 cómecou gräm nof a crecer, —
Vgl. Vat 1 147 nojo. (S. Lang S. XXXDC). — Der Gedanke an namea
bat dazu verleitet.
Ol al bedarf des Sternes. —
Ohridar, Es fehlt die Bedeutung vergessen und der Hinweis
auf V. 364.
Partir. Es fehlt das fragliche partir morte 1674. S. ob.
Per. Dies Adverb == sehr, über und über, ganz und gar,
welches den Sinn des Zeitwortes verstärkt, dem es als trennbares
Suffix vorangeschickt wird, ist gar nicht gebucht, obwohl es fur
das Altportug. gerade so charakteristisch ist wie das gleichfalls
trennbare ir ar= wiederum, noch einmal. — Nur die seltene
Nebenform par (Z. 2700) ist verzeichnet Wir haben bei Denis:
per-estd 54, per-i 605, 21 18, 2527, per-tenh 602 ; per-fazedes 685, per-
caga 2746 {âsizu perjurar 2106, 2 ï ib; perjuras sbst 2102, 2108,
21 14; perjurado 21 12).*
PeriOy mit Verweis auf preto müfste angeführt sein, da es nun
einmal im Texte figuriert S. S. 119 u. 172. —
Perder. Ueber perca ^ das ich mit einem Stern versehen oder
streichen würde, s. ob.
PrcLga ist nicht blofs Fluch, Verwünschung, sondern Plage,
Ungemach (und zwar an erster Stelle). S. ob.
» Per in Vat 2, 59, 82, 183, 204, 525, 537, 568, 577. C. C. Br. 105, 172,
187, 188, 216, 260, 296, 322. — Perlevar Vat 479. — Perpensar Vat. 564.
C. M. 274 per entendeu ; 267 per irado ; 267 per galarddûdo ; 235 per gua-
receu; 221 per estar; 125 per recadar; per dormido 6. — Von afi^. Beispielen
sei nur ans den PastonreUes angefahrt: trop per Je sui Jonete; und moult
fer demenoit grant joie. —
540 CAROLINE MICHAELIS DE VASCONCELLOS.
Preda. Stem! oder forti —
Frízom. Korr. Prtsom. S. ob. —
Quanto. Es fehlt der Verweis auf ya quanto. —
Ranhoso, Durch ravhoso zu ersetzen. S. ob.
Seer, Die von sedere herrührenden Formen seer sejo seede stja
sevi seve serei seria mûTsten von den auf esse zurückgehenden ge-
trennt werden. —
Senhor, Es fehlt Nostro Senhor = unser Herrgott S.ob.
In V. 27 bedeutet es wahrscheinlich = Jesus Christus.
Senhor a. Zu 1149 setze ich den ötem. S. ob. —
Servir. Est fehlt senHu 1552.
Sfrom, Mufs (mit Stern) eingereiht werden.
Sol. V. 2579 dürfte unter den Belegstellen nicht fehlen, da
0 sol wenigstens mifsverstanden werden könnte. (Ich kenne, oh
Freund, Niemand, der ein Leid fühlte, wie ich es fühle,
und doch im Stande wäre, es zu verheimlichen).
Tercer. Oje tercer dia ist doch: heute vor drei Tagen.
Tomar. Es fehlt die Redewendung tornar veer = wieder-
sehen.
Tosquiar. Die Uebersetzung reiben ist ungenau. Es ist
scheeeren, zwicken und mit den Augen vor Müdigkeit
zwinkern. —
Trager. Trailo V. 848 = ausgenommen ist doch wol trat
= trans (jenseits = aufser).
Valer, Dafs vaia (2720) nicht einfach zu verwerfen und durch
das übliche valha zu ersetzen ist, ward schon gesagt
Vassala. Wenn vassal^ in V. 28 fem. ist (wie ich glaube), so
pafst die Anm. dazu (S. 114) nicht recht zur Sache. Erklärt ist
wenigstens durch dieselbe die betreifende Stelle nicht Der Kön^
scheint mir zu sagen: „Du Herrin tötest mich zwar; mein
Tod aber nützt Dir nichts; vielmehr wirst Du mich ent-
behreii. Ich werde Dir mehr fehlen als (Christus) Unser
Herr (uns) gefehlt hat, dadurch dafs ich (== weil ich) eine
(andere) Vasallin zur Herrin genommen habe. —
Viir. Es fehlt veesse (= viesse) Z. 1553.
Vilano. S. ob. V. 2651.
Vos. Auf dem pron. abs. fehlt der im Text angewendete Akut
Nachtrag.
Zum Schlüsse bemerke ich, dafs die zu V. 44 299 363 638
1059 1688 1754 2050 2072 2139 2220 von mir vorgeschlagenen
Aenderungen durch die Lesarten des Cod. C. Br. die ich nicht ge-
nügend beachtet hatte, bestätigt werden. Dieselben gestatten noch
einige weitere Text- Verbesserungen. Zu V. 120 conselK i dar\ 2^2
ZUM LIEDERBUCH DBS KÖNIGS DENIS VON POtlTÜGAL. 54 Í
e cusí çueredes; 328 t^sst; 623 saòe deusQ); 680 e áos meus olhos:
681 tal statt (Talf was uns veranlassen darf, auch in V. 675 tal fur
d*al zu setzen, da outre, . d*ai auÄallig wäre, — In V. 10 12 be-
rechtigt agravado zu der Besserung (die ich gern selbständig ge-
fanden hätte)
E senhor, soi nom pensedes
cue, pero mi morie dedes^
agravado
end* eu seja^ mais pagado.
Der, den Gedanken der voranstehenden 6. Strophe wieder-
holende Sinn ist: „Und Geliebte, glaubt nur nicht dais,
selbst wenn Ihr mir den Tod gebt, ich unwillig darüber
sein würde; vielmehr (bin ich's) zufrieden^'. —
Carolina Michaelis de Vasconcellos.
Zdischr. L rom. PhiL XIX. 36
Nachtrage za Jean Lemaiie.
2. Couronne Margariticque.
(S. Zts. XIX, 254).
Alle von der Forschung bisher beachteten Lemaire - Hand-
schriften sind Denkmale seiner französischen Beziehungen, Wid-
mungsexemplare für die Königin oder ihre Tochter, in Frankreich
angefertigte Abschriften oder aus seinem Nachlafs dort verbliebene
Konzepte. Die Spuren seiner burgundischen Dienstzeit schienen
gänzlich verschwunden, und doch brauchte man blofs den Katalog
der Kaiserlichen Hof- Bibliothek in Wien nachzuschlagen, um sie
aufzufinden, nämlich Cod. ms.
3441. La Couronne Margarttique,
2612. Les epistres de ramant vert
3391, 62. Ein Bruchstück der ersten Epistel.
2579, 10.' Epistre du roy treschestien Loys XII à Hector de Troyt^
in einer aus dem Besitz des Fürsten von Chimay, Charles de Croji
stammenden Pergamenthandschrift.
Litterarisch und künstlerisch ist die Couronne MargarÜwpa
(Cod. palat Vindob. 3441. 40. Papier) die wertvollste von diesen
Handschriften. Der Titel lautet: La Couronne margariticque Cmr
posee par JeH Lemaire Indiciaire et historiographe^ de múdame Mar-
guerite d'^Austriche et de Bourgoigne^ duchesse de Savoie, dame de
Bresse etc. (f » 2). Es folgt fo 3 der Prologue, f» 5 die Narraüen,
Dem Inhalt und dem Umfang nach deckt sich der Text genau
mit dem der Pariser Hs. und abgesehen von den unterdrückten
Stellen, mit dem des ersten Druckes; er bekommt aber einen be-
sonderen Wert dadurch, dafs er von Lemaires eigener Hand ins
Reine gebracht worden ist und aufserdem spätere Verbessenmgen
und Nachträge des Verfassers bietet, welche jenen fehlen.
Die Nachträge betreffen nur Einzelheiten, weitere Eigensdiañen
der Edelsteine, genauere Orts- und Zeitbestimmungen, Tilgung von
Eigennamen, kurz solche Abänderungen , die als Vorbereitung zmn
Druck angesehen werden können. Auf dem ersten leergebliebenen
Blatte hat Lemaire folgende Bemerkung eingetragen: Le sixiesmt
jour de ßäng mil cincq cens et cincq ou chisteau de Cleves en ¡a hasu
Alemaigne Phelippes par la grace de dieu roy de CcutHle^ Arcináut
etc. tenant entre ses mains ce present hvre^ retint pour son indiàairt
et historiographe^ Jehan lemaire. Presens le roi des Rommaxns ÁMr
NACHTRAGE ZU JSAN LEMAIRB. 543
^Uf le duc de Jtdliers et h duc de Cleves, et ce a la recueste eX'
presse de Madame sa seur Madame Marguerite d^Austriche et de
Bmrgoigne^ duchesse de Savoie, dame ¿le Bresse etc» Auf der Rück-
seite des Blattes steht mit roter Tinte : O est le premier livre de la
Couronne Margariticque Commencé en la ville d*Annessy en Savoie
Van mil cincq cens et quatre, ou mois de septembre Et achevé ou
chasteau du pont éCAins ledit an en mars. Lemaire, Die letzten Worte
w chasteau — mars hat der Verfasser später durchstrichen, nach dem
Namen des Werkes ist hier und f^ 2 am Rand der Nebentitel ou
autrement Du{le) triumphe d* Honneur eingefügt worden.
Aus dieser Notiz gewinnen wir mehrere Einzelheiten zur Er-
gänzung von Lemaires Biographie. Zunächst bestätigt es sich,
dafs ihm Annecy als Aufenthaltsort angewiesen wurde, als er in
Margaretens Dienst trat,^ und dais er sich thatsächlich dort nieder-
lieTs und im September 1504 dort weilte, als Philibert starb. Euer
nahm er auch sein Werk in Angriff und vollendete es im März
1505,* aber nicht mehr in Annecy, sondern in Pont-d'Ains; denn
Dach dem Tode des Herzogs blieb er nicht in savoischen Diensten,
sondern folgte Margareten, und zwar im Amte ihres Historiographen,
woraus wir vielleicht schliefsen dürfen, dafs er gleich in dieser
Eigenschaft in ihre Dienste getreten ist
Unsere Handschrift ist nun offenbar das Widmungsexemplar,
das Lemaire für Margarete anfertigte und von Malers Hand aus-
statten liefs. Die verwittwete Herzogin legte dasselbe ihrem Bruder
vor, als sie auf ihrer Reise nach Deutschland mit ihm zusammen-
traf und auf ihre Bitte ernannte Philipp am 6. Juni 1505 Lemaire
ZQ seinem Indiziarius, oder, was vielleicht richtiger ausgedruckt ist,
er verlieh ihm die Anwartschaft auf das von Molinet bekleidete Amt'
Später revidierte Lemaire sein Werk, augenscheinlich zur Zeit
als er am zweiten Buche der Couronne Margariticque arbeitete;
zum Druck hat er es nicht mehr gebracht Die Pariser Hs. (B.
nat fr. 12077) und der von Qaude de Saint- Julien besorgte Druck
bieten nun nicht den revidierten, sondern den ursprünglichen Text,
nnd zwar in einer Gestalt, die annehmen läfst, dafs sie direkt oder
indirekt aus unserer Handschrift geflossen sind oder wenigstens aus
Lemaires fertigem Konzept In jeder Hinsicht verdient gewifs die
Wiener Handschrift den Vorzug, sie allein stellt Lemaires Text
und Lemaires Sprache und Schreibung dar.^
1 In sdnem Bittgesuch an Margarets (1509) sagt Lemaire: „tantost après
que faz vexni en vostre service, pour la premiere supplication que je vous
feiz, ce fut d'avoir mon séjour en quelque lieu solitaire et vous le m'accor-
dastes en la ville d'Annessy en Savoie." Oeuvres éd. Stecher lY, 393.
' Vor Ostern, also noch im Jahre 1504 alten Stils, was auch die Prüfung
des Inhalts ergab. (Vgl. mein Jean Lemaire p. 61 Anm.)
' Oeuvres IV, 522. Jean Lemaire p. 83. In der Ueberschriit der
2.Ep. de l'amant vert in der Wiener Hs. 2612 nennt sich Lemaire indiciáire
et hystoriographe du roy don Phelippe de Castille et de madame Mar-
guerite etc..
*■ Eine genauere Prüfung des Teztverhältnisses konnte ich natürlich nicht
^'«rnehmen. Jedenfalls ist der gedruckte, und auch von Stecher wieder-
36*
544 ^^* ^^^' BECKER,
Die künstlerísche Ausstattung der Handschrift ist ganz hervor-
ragend. Der unbekannte Meister — möglicherweise war es Leooaires
Freund Jean PerreaU — gehört jener realistischen Richtung an,
die vor allem auf Ausdruck, auf beobachtete Details sieht, eher
das Charakteristische als das Schöne sucht und das Häfsliche selbst
nicht meidet ; die Komposition und die landschaftliche Perspektive
verraten einen Künstler auf der Höhe der Zeit Von den adit
eine ganze Seite füllenden Mim*aturen möchte ich die erste (f ^2 v^)
besonders hervorheben: sie stellt den Verfasser dar, vor einem
Tische sitzend und schreibend; er sinnt, und die ausdrucksvolle
Bewegung der linken Hand, die etwas geschlossenen ins Weite
blickenden Augen, der leicht geöffnete Mund sind das sprechende
Bild des in sich lauschenden Dichters, dem das Wort schon auf
der Zunge schwebt; im Hintergrund sieht man die Scfaloisherm
zur Jagd ausziehen.
Auffallend ist es, dafs Lemaire sich hier den Beinamen de Beiges
noch nicht beilegt Ueberhaupt scheint es mir, dafs er ihn erst
seit 1507 fahrt; weim ich nicht^irre, hängt es damit zusammen,
dafs Lemaire erst nach seiner Rückkehr in die Niederlande die
Chronik von Jacques de Guise kennen lernte, in welcher Bavaj
unter dem Namen Belgis eine grofse Rolle spielt
Aus demselben AnlaTs, aus dem Lemaire die Couronne Mar-
gariticque verfafste, richtete auch der Neapolitaner Michele Riccio
ein Trostschreiben an Margareta, das sich gleichfalls in der Wiener
Hofbibliothek (ms. 2625) befindet A ireshaiäie iresnobU et tres-
excellente dame la duchesse de Savoy e. marguerite dausíriche, Mkhd
Riz napolitain docteur es drois Conseiller du roy trescrestien en sa
court de parlement A Paris et en son grant conseil changement de
fortune en toute prospérité. Die Schrift ist in Form eines Gesprächs
zwischen dem Verfasser und einem Ritter, seinem Reisegefährten,
gehalten und wird der Fürstin zur Entscheidung der aufgeworfenen
Streitfrage vorgelegt. Der Verfasser meint, es gäbe zwei Ursachen,
aus denen hochgestellte Frauen unglücklich werden können, die
Laune des Glücks und eigenes Verschulden, das zweite trifit bd
Margareta nicht zu, da ihre Tugenden sie noch mehr auszeichnen
als ihre Abkunft. Der Ritter rühmt ihre hohe Abstammung and
wünscht von ihren Tugenden zu hören. Der Verfasser willfahrt
ihm nach dem Schema der vier Kardinaltugenden mit vielen Be-
legen aus dem Altertum. Der Ritter fuhrt nun alles an, was die
Fürstin an Prüfungen in ihrem Leben bestanden hat, und möchte
wissen warum. Der Verfasser führt sieben Gründe an, um n
gegebene Text ein Monstrum, das weder Sprache von 1505 noch die voa
1550 wiedergiebt. Die Wiener Hs. gestattet uns nunmehr auch fur die Cou-
ronne Margariticque Lemaires eigene Lesart herzustellen.
^ Wenn ich nicht irre, bezog Perreal um diese Zeit ein Jahresgehah
von Margareta. Die Manier, besonders die Darstellung von Infortune und
Átropos in unserer Handschrift, erinnert an die Titelholzschnitte des erstoi
Buches der Üluitration, die auch von Perreal sein könnten.
NACHTRÄGE Zu JBAN LEMAIRB. 545
zeigen f dafs das Glück gerade edlere Menschen prüft, und dafs
man sich dadurch nicht niederschlagen lassen soll. An Beispielen
zeigt er dann, dafs meist, wenn die Prüfungen ihren Höhepunkt
erreicht haben, der Umschlag bevorsteht — Das Schriftchen
empfiehlt sich durch die edle, flüssige Sprache, die besonders im
letzten Teil dem Gedanken eine gewisse eindringliche Weihe ver-
leiht Auch diese im Originaleinband efhaltene Pergamenthand-
scbnft ist ein künstlerisches Meisterwerk. Die Kardinaltugenden
erinnern auftauend an die vier Standbilder am Grabe des Herzogs
Franz des IL zu Nantes.
• 3. Epistres de Tamant vert.
Im Frühjahr 1505 begab sich Margareta bekanntlich nach
Deutschland und traf mit ihrem Vater in Strafsburg zusammen, sie
begleitete ihn nach Köln und nach den Niederlanden, von wo sie
einen Abstecher an die Seine machte, der vielleicht nicht ohne
politische Bedeutung war; im August kehrte sie zurück. Lemaire
verbrachte diese Zeit in Pont d'Ains und verfafste daselbst die
zwei Episteln des grünen Liebhabers, die erste im Mai oder Juni,
die zweite September oder Oktober des gleichen Jahres.
Den Beweis dafür liefert uns die Wiener Hs. Cod. palat 2612
(kl.-foL perg.).^ Sensteull vne lettre dung papegay de ma dame de
sauoye qui ha escripuit au pondain ou elle lauoit laissies apres la mort
de mons^ de sauoye son mari quand elle ella en dueil veoir le Roi des
romains son pere en alemaigne, — f^S. Cest la seconde episire de
hmant vert a sa dame composee par Jefi le maire indiciaire et hy storio-
graphe du roy don ph(elipp)e de castiUe Archiduc etc. Et de madame
marguerite daustrice et de bourgs ducesse de sauoie sa seur.
Die Hs. ist von einem unaufmerksamen Schreiber angefertigt
worden, der gewöhnt war in einer nordostfranzösischen Mundart zu
schreiben; viele übersprungene Verse sind am Fuis der Seite
nachgetragen, eine zweite Hand hat später allzuauffällige Verstöfse
verbessert, nicht ünmer im Sinne des Dichters. Der Titel, den
Lemaire sich in der Ueberschrift des zweiten Briefes beilegt, zeigt
deutlich, dafs die Handschrift oder wenigstens ihre Vorlage zwischen
Herbst 1505 (Abfassung des zweiten Briefes) und Herbst 1506 (Tod
I^Iipps des Schönen) entstanden ist, und in der That haben wir
hier eine ältere Fassung der beiden Episteln vor uns, indem Le-
maire vor der Drucklegung (15 10) einige Streichungen vornahm
and diejenigen Verse einfügte, welche eine Anspielung auf Anna
von Bretagne und den Frieden von Cambrai enthalten. (£p. II 21.
22 und den Schlufs.)
Getilgt wurden in der ersten Epistel vier Verse von der Rede
des Hirtenmädchens und kurz vor Schlufs eine längere Stelle
(28 Verse), in der Lemaire mit einem schwerfälligen Bilde auf die
> Der Katalog der Wiener Hofbibliothek bezeichnet die Hs. ungebahr-
lidier Weise als Triomphe de V amant vert.
546 PH. AUG. BBCKBRy
neuen Heiratsaussichten Margaretens anspielte. In der zweiten
Epistel hat Lemaire den Schlufs geändert; ich teile hier die eiste
Fassung desselben mit, weil er uns einen Einblick in die etwas
preziose Gesellschaft auf Schlofs Pont-d'Ains gewährt
Or ay je este dedans ce paradis
qaattre ou i^q mois,^ princesse de hatdt pris,
sans que Mercure amenast nnlz espritz
par quoy de toy quelque novelle sceusse.
Et comme dont de ce plaisir je n'eusse,
vng jour advint qu'en estant sur la rive
ou la mer bat tranquille clere et vive,
et regardant le daulphin tant privé
par qui jadis Arion fut salvé,
je vis venir, ainsi dieu me conserve,
tout le beau pas vng cerf et vue cerfue,
jeunes, joyeulz, plaisans et esveilliez,
portans ou col beaur colierx esmailliez
de ton blason, dame de hault paraige;
lors tout esmeu de cueur et de couraige
du souvenir qui de toy me venoit,
je saluay celui qui les menoit,
c'estoit Mercure amoureux et prospere,
et si lui dis: „Je te pri(e) qu'il m'apere
qui sont ces deux esp^tz gracieux;
car du scavoir je suis fort soucieux."
Et il respondt: „Amy, tu le scauras,
et de leurs cas pitié certes auras:
Ceste pucelle et jeune cerfuotine
n'eust que trois jours et suschoit la tétine
quant prise fut par lempereur puissant,
pere à ta dame, en ung grant bois chassant
Quant il l'eut donc lui mesmes ainsi prise
incontinent à sa fille qu'on prise
en fit ung don sur le Bin à Couloingue,
et celle dont vertu point ne meslongne
la tint si chiere et l'estima trestant
que bien souuent elle mesmes doubtant*
donnoit du lait en ung vaissiau d'argent
à la bichette et la mettoit gésir.
Puis quant survint du retour le désir,
la biche lors sur char et sur bateau
fut amenée au pont d'Ains le chasteau,
^ Im Drucke: assez longtemps. Da Lemaire solche Zeitangaben immer
genau macht, so ersehen wir, dafs die erste Epistel vier oder fünf Monate vor
der zweiten abgeiafst worden ist, und diese entstand, wie das folgende zeigt,
um die Zeit der Weinreife.
> Ein Vers fehU.
NACHTRÄGE ZU JEAN T.RMATKK. 547
et illec fat nourrie et eslevee
tant en bon point si donlce et si privée
qne sa maistresse en avoit grant sonlas.
qn'on fit venir un beau mary pour elle;
ce fut ce cerf plain d'amour naturelle,
natif de Bresse et tout d'une mesme eaige.
C'estoit plaisir de les veoir si saige. {sic)
Ainsi eulz deux brief sentreacointerent
et en esbas plaisans se déportèrent.
Mais le gallant buvoit tres bien du vin,
et s'enyvroit tout plat et tout sovin;
elle ne beut^ oncques riens fors que lait.
Or y a il ung jardin gentelet
près du chasteau et ung petit vignoble
la ou ce cerf tant gaillart et tant noble
aloit mengier les rosins doulx et meurs;
si ne scay pas se vineuses humeurs
par leurs vapeurs lui troublèrent la teste;
mais tout ainsi come fouldre ou tempeste
chiet sur la terre, ainsi mort et froisié
tomba ce cerf de la vigne ou fossé
tallié en roch, et fu/ ploré et plaint
de la princesse et aussi d'aultre maint.
Mais quel merveille et quel nouveau prodige
advint il plus? Ce mesme jour, te dis je
la sienne espeuse amoureuse presente,
des nobles coeurs sieuvant le train et sente
print tel douleur de la mort et meschief
de son amy, de son seigneur et chief,
quoy quelle fut d'Al/maigne natifve
et lui bressant, que' la povre chetifve
pour non plus vivre ainsi triste et marie,
s'alla gecter d'une grant galerie
hault^ à merveille, et chut mort^ en la place,
toute rompue et froide come glace.
Vela la fin de la biche royalle,
des deux amans unis d'amour loyaÜe,
lesquels la mort meisme n'a separé;
si les amaine en ce beau lieu paré,
car à personne ilz ne mefi&rent oncques
et sont tous chants (?) sans maculiez quelconques."
Ainsi me dit Mercure tresprudent,
princesse haulte, et de tel accident
m'esmerveillay, si les conjoy lors
' Ms. et le ne veult.
* Ms. de
543 PH. AUG. BECKER,
et leur monstray tous les riches trésors
de ce pourpris, et furent bien venus
et festoiez entre les cerfs cornus
qui sont céans; mesmes leur fist grant feste,
soûlas plaisant en joie manifeste,
ton noble singe et ta marmotte aussy^
et anitre cent qui n'ont point de soussy;
car passé ont les infernaux destrois
et l'examen des juges qui sont trois
et font punir toutes bestej griffieres,
mordans, ruans, venimeuses et fieres,
la ou icy nous vivons sans diffame.
Or me samble il que Infortune l'infame
dont le(s) faulx c»eur(s) d'envie s'enprisonne
tes bestes tue(nt) et les laict cy venir;
mais il s'abuse(nt) et nout faict devenir,
tous immortels. Or adieu ma maistresse
et viz tousjours sans ennuy et tristesse.
Der Aufenthalt Margaretens in Köln, den Lemaire hier be-
zeugt, ist sonst nicht bekannt, auch ihre Reise nach den Nieder-
landen und Frankreich nicht, aber Lemaire wird wohl gut unter-
richtet gewesen sein, wenn er seinen zweiten Brief mit den Worten
beginnt :
Fuis que tu es de retour sauve et saine,
Apres avoir veu le Bin, Meuse et Saine,
Princesse illustre.
Die Wiener Hof bibliothek besitzt in der Hs. 3391,62 f^SjSv.
eine zweite Abschrift der ersten Epistel mit der gleichen Aufschrift;
die Wiedergabe ist sorgfältiger, aber es sind nur die 264 ersten
Verse erhalten.^
4. Lemaires letzte Reise.
J. Stecher hat in seiner Ausgabe von Lemaires Werken die
zeitgeschichtlichen Aufzeichnungen des belgischen Indizîarîus nadi
^ Die beiden werden auch im ersten Brief erwähnt: Le Quin et la
Marmotte, dont la tristeur desja la mort denote. Sie starben also wirklich.
Aufserdem wurde der Hofhund, der den Sittich getötet hatte, wie es scheint,
für diese Unthat umgebracht. (£p. II z8i.)
^ Bei dieser Grelegenheit möchte ich zwei störende Irrtümer in meinem
Buch, übei Jean Lemaire berichtigen. Die Darstellung auf S. 129 ist nmichtig,
weil ich, ais ich sie schrieb, nicht wufste, daís Legende des Veniciens, PlainU
du Désiré und Regreti de la dame infortunée zusammen erschienen snd.
Offenbar hat der deutsche Uebersetzer alles nicht zum Hauptgegenstand, die
Polemik gegen Venedig, gehörige weggelassen und zu dem Zweck die Epistel
an Thomassin und das Schlufswort zu einem vereinigt. — Auf S. 172:
„Endlich gab Lemaire noch die Legende der Venezianer seinem Pamphlete
bei". Das ist falsch ; nur der Blason des Veniciens wurde mit der Dif erena
des Schismes et Concilles gedruckt. Erst 15 12 erschien die Legende in gro^
Quart zu Paris, nie mit Difference des Schismes et Concilles in einem Bande
vereint.
NACHTRÄGE Zu JEAN LBliAIRB. 549
der nicht immer fehlerlosen Abschrift veröffentlicht, die Gachard
seinerzeit für die Brüsseler Akademie anfertigen liefs. Auf den
letzten Blättern hat Lemaire verschiedene Notizen aufgezeichnet,
die auf seine Reise nach Westfrankreich Bezug haben und deren
Mitteilung von Interesse sein dürfte.
Ms. Bibl. nat Dttpuy 503.
i^i6iv<> II y a environ cent ans on plns^
Monseigneur Hughes larchevesque sgr. de partenay fut et estoit
prodigue et mauvais maisnagier, si avoit ung nepveu nommé
Jaques de Harcourt qui est en Normandie du parentage de ceulx
de Tancarville.2 Ledit de Harcourt saichant son oncle est prodigue
et que se desnuoit de tous ses biens dont il attendoit la succes-
sion s'en vint à Parthenay pour mieulx se saisir de son oncle et
le mettre en tutelle, se logea à l'enseigne de l'escu de Bretaigne,
laissa quelque IV c hommes de son ban en embusche hors de
parthenay et lui XVUIe de ses gens alla faire semblant de faire
la reverence à son oncle, lequel le recueillit et bienveigna, et lui
se saisit de son oncle et renferma en une chambre, fìt lever le
pont levis à demy seullement et commença à piller la dedans.
Alors Hughes larchevesque, par une fenestre, s'escria à la force et
fut secouru de ceulx Parthenay, qui trouvèrent le pont à demi
levé, et à force crochetz et fagotz Tavalerent et délivrent leur seig-
neur, tuèrent les XVIII honmies qui avoient acompaigné Jacques
de Harcourt, en reservant en vie ledit de Harcourt Le parlement
seoit lors à Poictiers. Lequel fut advertí de tout le cas. £t ende-
mentíers qu'ils deliberoient de Tafifaire ledit Hughes archevesques
fit noyer son nepveu. Le Roy Charles Vile en eut la cognoissance,
et par confiscation donna la seigneurie de Parthenay et ses
appendances à messire Ârthus de Bretaigne pour lors connestable
de France et depuis duc. Lequel vint assiéger Parthenay et se
deñendit tant conmie il peut. Cependant les anglois s'esmeurent
et vindrent en France. £t fut mestier audit connestable par l'or-
donnance du roy leur aler à i'encontre ce qu'il fit vaillamment et
victorieusement. La guerre finee Ledit connestable Artus devenu
duc, par le moyen et plaisir du roy Charles VII e reprint sa querelle,
de la sgrie de Parthenay. £t de faict fut appointé, que ledit
S. Hugues larchevesque en jouyroit sa vie durant, mais après lui
elle demoureroit au duc Ârtus de Bretaigne moyennant la somme
de XXX mille escuz paiee pour une fois. Lesquelz il dispensa
prodigallement Reservé fut que ladite seigneurie ne tomberoit
^ Am Rande: Les armes de Tancarville i^o\wit(portoit F) monsgr. de
Dunoys et est une aygle ... a nn chief en champ d'or.
' Am Rande: Ledit Hughes larchevesque avoit deux enfans de sa femme
legitime, mais il entretenoit une concubine qui les fit noyer en ung puis qui
est a Thoyne sur edesse (?) par ledit Hughes et vouloit que les enfans de
ladite concubine succédassent à la seigneurie.
Autrement il estoit prodigue et mal conditionné et alienoit toutes les
pieces et les donnoit aux ungz et aux autres, sans regard ne discretion.
550 PH. AUG. BBCKER,
jamais en quenolle de la part dudit due Arthns, mais revieodroit
à la maison des archevesques en ligne masculine s'il y en avoit
Am JRand: Le duc Artus se aymoit fort a Partenay et pour
ce aucuns disent que les Bretons Tempoisonnerent
Sur le chasteau de parthenay sont banieres aux armes de
Parthenay crosse et mytre.
fo 162.
Depuis obtinrent (?) dudit sgr. roy par importunnité de priens
et par ce que le duc Àrthus de Bretaigne n'avoit nulz enfans de
de son corps, fet(?) envers ledit duc que il quittoit moyennant
certaines convenances, son droit de la seigneurie de parthenay
et de ses appendences au prouffit de mess^ Jeh. bastart d'Orleans
qui depuis fot érigé en conte de Dunois pere de monsgr le doc
François de Longueville , et de monsgr le marquis à present duc
de Longueville et de monsgr. Jehan archevesque de Thonloose.
Et la dicte donation et convenances forent faictes en faveur
des vertuz dudit sgr. bastart d'Orleans lequel avoit donné grant
diligence à chasser les Ânglois de France. Si en ont jouy lesdits
sgrs de Dunois et jouyssent sous les conditions dessus dites Ces-
tassavoir qu'ilz ne la possèdent S3nion en ligne et succession
masculine. Et si madame de Longueville [accouche] d'un filz ü
n'y a point de querelle.
Ledict sgr. Hugues larchevesque est enteré en l'église colle-
gialle de sainte croix de parthenay rénovée par luL
Et son nepveu de Harcourt qui fit le mal est à l'hotel diea
de Parthenay qui est de l'ordre de saint Augustin chanoines
réguliers.
Am Rand: Parthenay siet sur roch et au bas passe la riviere
de Thouee (h. TJiauet) qui donne le nom à Thouars et de la
va cheoir en Loire auprès de Saumur.
De Parthenay à la Rochelle y a XVin lieues, de la Rochelle
à Soubize V lieues.
De Parthenay à Maillezais evesché on est enterré Geoftroy
à la grant dent DC lieues.
De Parthenay à Poitiers X lieues, de Poitiers àLnsignen V
lieues.
De Parthenay à Chastaignerey Vu lieues, de Chasteignerey an
Parc XI lieues, de Parthenay à Nyort Vu lieues, de Soubize qui
siet sur Charente jusqu'à Nyort X lieues.
Ledit Hugues larchevesque porte en ses armes fasce d'argent
et d'azur à XVII pieces et une bende de gheules par dessos
le tout
Son tymbre par dessus le heaulme est porté d'une ymaige de
st Jeh. bapt. et est la teste d'un archevesque mytré portant barbe.
En ladicte église y a plusieurs riches paintures et ymaiges dn
duc Artus de Bretaigne connestable de France, Et mesmement son
NACHTRÄGE ZU JEAN T.KMATKK 551
visaige apres le vif d'un grand paintre compaignon de Foücqaet
(äoer der Zeik\ maistre Raoul) chanoine et maistre escolle de la
dicte église de ste Croix. Avant que ledit connestable fut duc, il
portoit de Bretaigne à III lambeaux de gheules et en chascun
lambeau trois lyons passans d'or.
Sa femme qu'ilz nomment madame katherine est paree en
paincture des armes de Bourgogne et de Flandres.
Am Rand: Le duc Artus donna à ladite église une riche
croix du vray fust enchase en or et sent comme bausme ... ? par
feu de son maistre de la monnoye. Et morut soubdain ledit
maistre. Le dit duc Artus portoit ladite croix tousjours en
bataille contre les Anglois.^
f« i64r0.
Soubise.
Soubize est de l'evesché de Xainthes assise en la duché de
Guienne sur le fleuve Charente qui passe par Xaintes. Soubise
est à XII lieues de Xainthes, à une lieue de Brouaige, la ou les
Flamengs et Austrelins viennent charger, sel, et à Marennes.
Thony Charente (h. Tonnay " Charente) est un bourg à deux
lieues de Soubize la ou les Bretons venoient charger les bleds de
madame d'Angoulesme que je y passay c'estassavoir le lendemain
du jour st Nycolas en may mil Vc et XIII.^
Am Rondel Madame de Beauregard Vestus (sic) fut mon
hostesse à Soubize.
Ceulx de la Rochelle démolirent le chasteau de Soubize après
qu'ils eurent getté hors les Anglois de la ville, et receu les Fran-
çois, et emportèrent les pieres.
A Soubize y a une église coUegialIe de Saint Pierre la ou
est adorée la sainte croix qui fait grand miracle.
Soubize est bien environnée de beaux vignobles et la auprès
est la faye monjault ou sont les bons vins de Rosette.
Nom I de Tymaige d'un roy estant à cheval qui est au portai
de l'église de Soubize et marche sur ung nain racroupy | et la
representation d'une royne est debout à la teste du cheval et disent
({oe la dame se fourfaisoit avecques le nain.
Et la semblable ymaige de roy est au portai de notre dame
de Parthenay près du chasteau.
^ Lemaire hat daza die eckigen Umrisse eines Doppelkreuzes mit kürzerem
oberen Querbalken gezeichnet
* D. L am lO. Mai 1513. Bereits am 14. Mai 15 12 kündigt Lemaire
liargareten an, daCs Königin Anna Um zu Quellenstudien nach der Bretagne
schidce. Im Dezember 151 2 vollendete er das 3. Buch der Illustrations in
Nantes. Im Mai finden wir ihn an den Ufern der Charente. Im Juli wurde
das 3. Buch, im August dessen Anhang gedruckt, um die Zeit scheint Lemaire
wieder in Tours oder in der Nahe sich aufgehalten zu haben. Am 9. Januar
15 14 starb Anna und Lemaire scheint sie nur um ein Kurzes überlebt zu
haben.
552 PH. AUG. BECKER, NACHTRÄGE ZU JEAN LEBCAIRE.
fo 164 V».
Jehan larchevesque chlr. , seigneur et baron de Sonbize, da
Pare et de Molchamp (h. Mouchamps in der Vendée) portant les
armes de Parthenay tymbrees d'ane mytre.
Il avoit loi vivant trois filles de sa femme Michielle et après
sa mort ung filz posthume nommé Jeh. archevesque.
Molchamp et le Parc sont en Pevesché de Lusson.
La Grenetiere est une abaye des moines noirs auprès da
Parc en laquelle est enterré un de ceux du Parc et est sa sq)al-
ture grande et antique.
Auf dem Gleichen Blatte hat Lemaire Verse entworfen ohne
zu einer endgültigen Fassung zu gelangen. Der Grundgedanke
ist etwa in folgenden Worten ausgedruckt:
Tonte la vie honnenre
Ung bel et bien mourir
Puis qu'il nous fault pourrir,
Nul ne s'en doibt marrir
Et fol est qui en pleure;
Mais d'avoir qu'il labeure
Ung bel et bien mourir.
Vertu ne peut perir,
Ne sécher ne tarir,
Ainçois tousjours demeure.
Ung bel et bien mourir
Toute la vie honneure.
Mit diesen Worten nehme ich abermals Absdiied von Lemaire.
Zu untersuchen wäre noch von den bisher bekannten Handschriften
die von Carpentras. Wie verlautet, soll die Lemaire -Ausgabe der
Brüsseler Akademie bereits vergriffen und eine zweite Ausgabe in
Vorbereitung sein. Hoffen wir, dafs die gelehrte Körperschaft uns
nuimiehr nicht den durch verschiedene Revisionen entstellten Text
von 1549, sondern den reinen Lemaire'schen Text nach den
Originaldrucken, beziehungsweise nach den Handschriften giebt,
und zwar ohne das Zusammengehörige auseinander zu reifsen und
ohne den überflüssigen Ballast.
Ph. Aug. Beckeeu
Yenmsclite Beiträge zur französisclien Orammatik.
Dritte Reihe.
6.
toui{e) „lauter**.
Ein Gebrauch von iout^ dessen Erwähnung ich bei Sachs um
so weniger gern vermisse, als er doch bei Littré, wenngleich et-
was obenhin, berührt ist {iatit 8 und ii), ist der in solchen Fällen,
wo wir das Wort mit „lauter** „alles** zu übersetzen pflegen; er
soll später etwas genauer gekennzeichnet werden. Littré 8 spricht
von „/w/** construii sans article, welches plein, entier y sans réserve heifse,
imd giebt Belegstellen, worin en toute liberté, avoir tout lieu de se
huer, on le livra pour tout supplice à sa conscience begegnen, also auch
schon schwer zu vereinigende Dinge, daneben einen Satz Pascals:
on s'élève par cette passion {Pamour), et on devient toute grandeur, was
hierher gehören mag. Hernach unter 1 1 : „fous^^ au pluriel s'emploie
pour récapituler, résumer (unglaublich oberflächlich) mit zwei Bei-
spielen, die uns hier angehn: il fut obligé de solliciter, d^ avancer de
V argent, de répondre, toutes choses fort désagréables. Keinesfalls ist
hier das Wesen der Erscheinung voll erfafst, doch hätten die Bei-
spiele den späteren Lexikographen aufmerksam machen können.^
Übrigens haben unsere Grammatiker vor und nach Littré die
Sache mehr oder minder eingehend erwähnt. Holder S. 119 etwas
knapp: ^Jtous als Apposition zu dem Vorhergehenden, in der Be-
deutung lauter kongruiert mit dem folgenden Hauptwort und steht
natürlich ohne Artikel**, wobei er hätte bemerken können, dafs in
seinen drei Beispielen das Substantiv, mit dem tout kongruiert ent-
weder prädikative Bestimmung zu être ist: Ces visites, ces bals, ces
conversations Sont du malin esprit toutes inventions. Mol. Tart I i, 152
oder Apposition: On se plaignait surtout .. , toutes objections peu
dignes de mémoire, Thiers. Er nimmt also tout als Apposition zu
dem Vorhergehenden : „Die Besuche, die Bälle, die Zusammenkünfte,
in ihrer Gesamtheit genommen, sind Erfindungen des Bösen**,
nur dais dieses appositive Wort sich in Obereinstimmung befindet,
nicht mit dem, wozu es Apposition ist, hier dem Subjekte, sondern
1 Ich bemerke da|^egen, dats im deatsch-firanzösischen Teile miter „lauter**
Sadis die Erscfaeinimg erwähnt
554 ^* Î^BLBR,
mit dem prâdikativen Substantiv. Ähnlich CsiTst er den zweiten
Satz (von Thiers); auch hier wäre taui Apposition zu den voran-
gegangenen Sätzen und hätte eigentlich nicht zu kongruieren, nor
dafs man einigermafsen ins Gedränge kommt, weil doch das fol-
gende Substantiv selbst Apposition ist und zwar schwerlich zu iaiä^
sondern zu denselben Sätzen ; so sagen wir ja auch im Deutschen :
„er brachte vor, er sei krank, das Wetter sei schlecht gewesen,
alles Gründe, die sich hören lassen", nur dafs die Franzosen zn
sagen scheinen „alle Gründe*^. Er erwähnt dann noch, dafs dieses
taut keinen Artikel bei sich habe, was man besser so ausdrucken
würde: „von einem Artikel bei dem prädikativen Substantiv kann
keine Rede sein, da, auch wenn ein taut gar nicht da wäre, er
nicht würde stehen können, taut an sich aber einen Artikel durdiaus
nicht nach sich verlangt". Die übrigen Granmiatiker nodi lako-
nischer: Seeger I § 97, i und 3, hat je eine Anmerkung bestdiend
aus dem einzigen Worte „Attraktion" und im ganzen drei Bd-
spielen ganz gleicher Art wie die von Holder gegebenen. Plattner'
§343 A. 3 ist gldch kurz: ^^faut prädikativ" und ein Beispid, wo
der mit kongruierendem taut gebildete Ausdruck Apposition zn
vorhergehenden drd Substantiven ist Lucking^ §391 A. 2 sagt:
Ist das Neutrum ce Subjekt, so stimmt dn prädikatives taut „alles,
lauter" stets mit dem Prädikatsnomen überein: à était taute coDoUrie^
c'étaient taus hammes braves (wobei interessant wäre zu erfahren, ob
die Aussprache von taus dieselbe ist, wie in its étaient taus braves
oder aber wie in à taus égards). Er berührt also nur den einen
Fall^ nicht den, wo der gesamte Ausdruck Apposition ist, und
scheint anzunehmen, das Subjekt zu être sei immer ce, — Ich fuge
ein paar selbstgefundene Beispiele hinzu: i. das mit taut ver-
bundene Substantiv ist prädikativ zu étre^ Subjekt ist ce:
vais'tu, mon enfant^ il faut avair pitié des mères; ce tí est pas tout praß
que leur métier^ Feuillet, Péril en la demeure I 3; das Subjekt ist
ce qui', nous serians arrivés à être semblables^ ce qui eût été tout
bénéfice paur mai. Du Camp, Souv. litt II 304 ; das Subjekt ist
ein Substantiv: une de ces femmes,, qui sont à la /ais taute énergie
et taute banté^ Bourget, Cosmop. 293 ; 2. das mit taut verbundene
Substantiv ist Apposition: Us étonnantes fiançailles d^Ârdea^ le
baptênu de Fanny Hafner y le rachat du palais Castagna , tous (Aus-
sprache I) événements par eux-mêmes bien plus impartants^ passaient en
seconde ligne ^ eb. 369; le jaumalisme est une profession; elle a déjà
ses syndicats^ ses assaciatians, ses caisses de retraites , ., elle aura bientôt
ses conseils de discipline^ toutes choses excellentes, Rev. bl. 1894 I 482 b.
Es scheint hienach die Erscheinung in der That nur da einzu-
treten, wo das Substantiv, zu welchem taut tritt, prädikative Be-
stimmung zu être, oder wo es Apposition ist — Ist dem inmier
so gewesen und muís dem so sein, könnte sie nicht auch unter
andern Umständen sich einstellen? Man sollte von vornherein
denken, dafs solche Einschränkung keine innere Rechtfertigong
hätte. Um was handelt es sich denn? Es wird von einer Mehr-
VSRMISCHTB BEITRÄGE ZUR FRANZÖSISCHEN GRAMMATIK. 555
zahl von Dingen (die allenfalls auch in einem ce zusammengefafst
sein kann) unter Verwendung von être ausgesagt, sie gehören einer
Gattung an, sie machen eine Anzahl der Zugehörigen dieser Gattung
ans; es wäre also zimachst der sogenannte Teilungsartikel beim
Substantiv im Plural zu erwarten : gewisse Dinge sind des inoentions
du malm; oder es wird von etwas ausgesagt, es falle in den Be-
reich eines weiteren, eines Oberbegriffes, bei dem Zählung von
Einzelwesen ausgeschlossen ist, in welchem Falle wieder der Tei-
Inngsartikel, aber diesmal im Singular, der angemessene Ausdruck
scheint: c^eUtä de la cavalerü\ (fest de V indulgence. Nicht anders,
wenn das Substantiv statt in der Funktion einer prädikativen Be-
stinunung zu Hre in der einer Apposition auftritt, nur dafs alsdann
der Teilungsartikel fehlen, das Substantivum ohne jeden Artikel
sein wird : <m se plaignait que . . , cue . . et que . ., objections peu dignes
de mimoire. Nun aber soll des weitem gesagt werden, der Gattung,
die dort der Plural, dem Stoffe, der Art des Seins, die hier der
Singular bezeichnet, gehöre etwas mit Ausschlufs jeder anderen
Gattung, jeder anderen Wesensart zu, dasjenige, worüber ausgesagt
wird, sei in seinem vollen Umfang, ohne alle Einschränkung als
das zu bezeichnen, was das Substantivum aussagt; und da tritt
nun das (kongruierende) tout hinzu, von dem nachher noch zu
reden ist. Zweierlei ergiebt sich hieraus sofort: i. Keinesfalls ist
da irgendwie ein bestimmter Artikel zu erwarten : könnte ein Artikel
überhaupt hier zur Anwendung kommen, so wäre es immer nur
der Teüungsartikel, und man spräche daher besser nicht davon,
dafs hinter dem uns hier beschäftigenden totU der bestimmte Artikel
wegfalle; 2. es ist nicht zu erkennen, warum nicht auch unter
andern Umständen als unter den zwei oben angegebenen Be-
dingungen die in Rede stehende Ausdrucksweise zur Anwendung
kommt, warum nicht überall da, wo eine der Zahl nach un-
bestimmte und mit keinen fremdartigen Elementen durchsetzte
Mehrheit gleichartiger Seienden zu bezeichnen ist, oder ein unbe-
stmuntes Mafs durchaus gleichartigen Stoffes. Wir können doch
im Deutschen unter Anwendung von „lauter, alles'' nicht allein
die angeführten Sätze übersetzen, sondern können unbedenklich
auch sagen : seine Bibliothek besteht aus lauter Romanen ; in dieser
Vorstadt wohnen lauter Arbeiter; ich heize alles Torf; Kuchen aus
lauter Weizenmehl. Warum kann man nun nicht französisch
sagen: *sa bibliothèque se compose de tous romans y *dans ce faubourg
il demeure tous ouvriers^ *je me chauffe à toute tourbe^ *de la galette
de toute farine de fr omenti — Dazu ist einmal zu sagen, dafs
in der That in der alten Sprache die Verwendung des tout in
dem angegebenen Sinne so eng begrenzt nicht war, wie sie es
heute ist. Nicht allein konnte man heutigem Brauche entsprechend
sagen : Amis^ tu es toute doucheurs, Dits de l'ame A 25 k (Zts. f. rom.
Phil. XÜI 64) ; Chascune d'eles bien cuida Que ce fust toute vérité Que
de leur aooit conté, Oleom. 3335, sondern auch: Seit qui Vodet, tute
pais puis aorumesy Ch. Rol. 391; l' estrange aime et tient ^ Dont tous
55^ A. TOBLBR,
entuz It vietiti Prov. Vil. 173; Dusques a Mont Oscur ^ ou hd sont ti
manage, Ot set lieuves ou phis, et it sont tout bosquage. Bast 5831
(Subjekt) ; par quel cornant Avez vos fait totes aHUes Et les savon
avez lesstes Que ge vos comandai a faire? fragt ein Graf seinen
Koch, der zu allen Gerichten einer grofsen Mahlzeit nur Knoblaach-
tunken gegeben hat, Barb. u. M. IV 377, 381 = Mont Fabl. IV 107,
353» wo die Lesart tantes in den Text gesetzt, toutes in die Vari-
anten verwiesen ist (Âccusativobjekt) ; Franchise fuhrt zum Kampfe
mit Dangier eine Lanze, deren Spitze aus douce prière besteht, ^í
rot par grant devoción De toute supliccudon Escu^ Rose 16270 (prapo-
sitionale Bestimmung). Ähnliches treffen wir auch auíserhalb Frank-
reichs ; Vockeradt § 429 , 5 giebt zwar Beispiele nur von dem
Falle, wo das Substantiv prädikative Bestimmung zu essere, nnd
dazu tutto mit dem Subjekte in Kongruenz gebracht ist: Varii
era tutta {tutto ist ein ärgerlicher Druckfehler) zanzare, ed ü
letto era tutto cimici^ aber darum ist die Redeweise m'cht minder
populär in Italien : Bella , finacchi viva , la tt¿ corte Son brillantine e
tutte pietre rosse, Tigri, Cant pop. tose. 138; Attorno attorno out
bellezze vostre son tutti triUurini e rose colte, eb. 193 (daneben: [wir
Mädchen] si deventerà tutte preti, Pìtrè, Nov. popol. tose. 36), bei
Dante liest man Perchè non sedi il dilettoso monte Ch^è principio e
cagion di tutta gioia? Inf. I 78, was bedeutet „von lauter Wonne";
oder von den schweren Mänteln {foppe) der Heuchler Di fwsr
dorcUe son . . Ma dentro tutto piombo , Inf. XXIII 65 , wo die meisten
Ausgaben tutte piombo haben, aber einige Hss. tutto ^ was sidier
italienischem Gebrauche ebenfalls ganz angemessen, s. Moore, Tex-
tual Criticism, Cambridge 1889 S. 166. Dieses Verfahren der alten
und das einer anderen romanischen Sprache zeigt wenigstens, dais
die Beschränkung der Redeweise auf die zwei Fälle, in der sie
heute allein zulässig scheint, nicht notwendig war. Sie ist wohl
dadurch herbeigeführt, dafs tout im Singular und im Plural ohne
Artikel vor einem Substantiv stehend auch „jeder'' „alle'* heiiisen
kann : toute cavalerie „jede Reiterei", tous prétextes „alle Vorwände*,
in vielen Fällen also eine gewisse Undeutlichkeit der Rede, Un-
sicherheit des Verständnisses sich ergeben würde, wollte man den
Ausdruck gebrauchen, der auch eine Seinsart, einen Stofif im ganzen
Umfang genommen, die Angehörigen einer Gattung vollzählig ge-
nommen bedeuten kann. Sobald aber das von tout begleitete Sob-
stantivum prädikativ ist, wird ein Mifsverständnis kaum mehr mög-
lich sein, weil durch den Umfang des Subjekts in der Regel
ausgeschlossen sein wird dem Prädikat den Sinn beizulegen, den
es hier nicht haben soll {Jes troupes envoyées à notre secours étaient
toute cavalerie wird man nicht verstehen können „ . . waren jede
Reiterei"). Dazu konmit, dafs gewisse andre Wendungen zurVei^
fugung stehen, die unter den gleichen Umständen gute Dienste
thun, jede Zweideutigkeit ausschliefsen und darum jene erste zurädi-
drängen mufsten: les quinze envoyés montaient autant de chevaux
blancs ; il ti a écrit que des romans, rien que . .
VERMISCHTE BEITRAGE ZUR FRANZÖSISCHEN GRAMMATIK. 557
Der logisch-grammatischen Analyse macht die Ausdrucksweise
einige Schwierigkeit. Wer von Attraktion spricht, ist der Meinung,
an der Stelle des kongruierenden taut hätte eigentlich das unver-
änderliche, substantivische iota zu stehen, und durch eine Art Voran-
eilen des Gedankens vor der Rede werde die Beziehung des tout
auf das Substantiv und damit die Kongruenz herbeigeführt; diese
Auffassung wird namentlich dem Deutschen nahe liegen, der, an
sein „alles'* gewöhnt, leicht das substantivische ioui für das zunächst
Gegebene halten wird. Wobei nicht zu vergessen ist, dafs der
Gebrauch von tout etwas weniger weit geht als der von „alles",
dafs man nicht wörtlich übersetzen darf „alles aussteigen", „alles
rennet, rettet, flüchtet", „alles Spitzbuben" u. dgl. Wer von Appo-
sition redet, wird, wie schon früher gesagt wurde, leicht inç^
Gedränge kommen, wenn er sagen soll, welcher von den zwei
Ausdrucken (Substantiv und tout) Apposition zu einem Gliede des
Hauptsatzes und welcher von ihnen es zu dem andern ist. Mir
scheint, in dem Satze on se plaignait que . . , toutes objections peu dignes
de mémoire ^ kann keine Rede davon sein, dafs eigentlich tout zu
stehn hätte und Apposition zu den (hier weggelassenen) Neben-
sätzen wäre, während objections wieder Apposition zu tout bildete
und dessen Flexion herbeiführte; sicher könnte doch das toutes
ohne wesentliche Lücke ganz fehlen oder nach objections oder gar
nach mémoire stehn. Und vergegenwärtigen wir uns einen Satz
wie pourquoi aves'vous fait toutes aillades? so wird es recht schwer
zu sagen, was da Apposition und wozu es Apposition sein soll.
Es ist wohl hier, wie in so vielen andern Fällen, ratsam auf logisch-
grammatische Analyse zu verzichten, oder zu sagen, die Sprache
ist hier wieder einmal Wege gegangen, die die Logik nicht ge-
wiesen hat, die die Logik nicht gutheifsen kann, aber sie ist sie
gegangen ohne darum unverständlich zu werden. £s handelt sich
um einen Ausdruck der Vollständigkeit, der Sämtlichkeit; da bot
sich tout ganz natürlich dar, und da diese Sämtlichkeit mit Bezug
auf etwas auszusagen war, das durch ein Substantiv bezeichnet
war, so wurde tout in Kongruenz dazu gesetzt. Gerade mit Bezug
auf tout ist Ähnliches noch mehrfach zu bemerken : afz. toute une
voie cder, aler toufe la droite voie, sainte Marie A touz deus anges
a lui vint^ toz li miaudres, j*en sui toute proiee (man braucht
mich nicht erst zu bitten, ich bin bereits gebeten, noch nfz., aber
in den Wörterbüchern wieder nicht zu finden). — Nicht hieher zu
ziehn sind de toute beauté, de toute impossibilité, wo tout wohl „ganz,
vollständig" heifst, de toute justice^ wo es auch „jede" heifsen kann.
Merkwürdig, wenn richtig, ist das bei Sachs angeführte cette étoffe
est tout laine (nach mi'laine, moitié laine),
7-
pourquoi?
Jede Elementarrhetorik berührt die Thatsache, dafs die Rede
sich gern der Form der Frage nach dem Subjekt, dem Objekt,
der Zeitbestimmung u. s. w. bedient keineswegs um als Antwort die
Zdtschr. t rom. Phil. XIX. 37
n
558 A. TOBLER,
Angabe eines Subjekts, eines Objekts, eines Zeitpunktes zu erhalten,
die etwa nur der Sprechende selbst zu machen aufser stände wäre,
während der Angeredete oder sonst wer seinem Verfangen nach
Wissen Genüge thun könnte, sondern in der Meinung, gleich wenig
wie er selbst werden andere seine Frage zu beantworten vermögen,
oder mehr noch, eine andre als eine jedes Subjekt, jedes Objekt,
jede Zeitbestimmung ausschliefsende Antwort könne unmöglich
erfolgen. *Wer kann das wissen?*, fragen wir scheinbar, und meinen
damit 'keiner wird uns eine Person namhaft machen, die das
wissen könnte' oder auch * keiner kann das wissen'. *Wem darf
ich solche Schuld gestehn?' kann besagen 'keinem darf ich sie
gestehn'; 'was hilft dies alles?' sagen wir und meinen 'dies alles
hilft nichts'. Die Frage ist im Vergleich mit der einfachen Ver-
neinung die wirksamere Form des Ausdrucks oder ist sie doch
zuerst, vor ihrer Abnutzung, gewesen darum, weil sie statt dem
Angeredeten eine negative Behauptung einfach zur Aneignung vor-
zulegen, ihn veranlafst zunächst sich selbst nach einer Antwort
umzusehn, zu versuchen, ob eine ihm möglich ist Hat er erst
selbst sich darum bemüht — und wir sind sicher, seine An-
strengung wird ohne Erfolg bleiben — , dann wird seine Über-
zeugung von der Berechtigung unserer Negation weit fester stehn,
als wenn er in dieser blofs den Ausdruck fremder Überzeugung zu
erblicken hätte. Natürlich kann die Frage auch selbst negativ sein ;
in diesem Falle fa!lt sie im wesentlichen mit einer ]>ositiven Be-
hauptung zusammen, die ein Ausgesagtes als fur jedes Subjekt, od^
jedes Objekt, jede Zeit gültig hinstellt. 'Was habe ich nicht ver-
sucht?' ist gleich 'nichts habeich unversucht gelassen', 'ich habe
alles Denkbare versucht'. Nicht anders verhält es sich in yiéeaa.
Fällen mit Fragen, die ein 'warum' einleitet; sie fallen oft mit
behauptenden Aussagen zusammen, welche besagen würden 'es
giebt keinen Grund, der dies oder jenes Thun oder Geschehn
begreiflich, natürlich, möglich erscheinen liefse; ein solches Ge-
schehn würde unvernünftig oder verkehrt sein, mufs oder sollte
doch unterbleiben*. 'Warum willst du andre fragen, die's m'cht
meinen treu mit dir?' (Rückert) ist so viel wie 'frage doch den,
der's treu meint'; ebenso negativ: 'Warum willst Du nicht mit
Gewalt unter die Thoren, die Neulinge schlagen.^' (Goethe) kann
bedeuten 'entschliefse dich doch unter sie zu schlagen'. Und da-
mit sind wir denn auch gleich zum Verständnis derjenigen mit
'warum' eingeleiteten Fragen gekommen, die wir zum Zwecke der
Rechtfertigung an eine Aussage anreihen, deren Inhalt dem An-
geredeten überraschend, unangenehm, unbillig, einer Rechtfertigung
bedürftig erscheinen mag. Der logische Sachverhalt ist dieser: die
aufiallig scheinende Thatsache A besteht; sie hört aber auf auftallig
zu sein, wenn man das Bestehn der Thatsache B in Erwägung
zieht; diese selbst, ohne welche A nicht bestehn würde, oder von
welcher A die begreifliche, notwendige Wirkung ist, bedarf viel-
mehr der Rechtfertigung, und diese Rechtfertigung fehlt; die an*
Ì
VERMISCHTE BEITRÄGE ZUR ERANZÖSISCHEN GRAMMATIK. 559
gerechtfertigte Thatsache B hätte nicht bestehen sollen, dann wäre
A nicht eingetreten; wer fur B die Verantwortung trägt, soll sich
nicht wundem, dais A eingetreten ist So sagen wir denn: 'wir
haben angefangen ohne dein Kommen abzuwarten, warum kommst
du so spät'. Mit der scheinbaren Frage nach dem Grunde der
Verspätung, wollen wir aussprechen, dafs wir keinerlei Grund der-
selben kennen, dafs es für uns eine Rechtfertigung derselben nicht
gebe. Der sehr wesentliche Gedanke, dafs das Anfangen seine
Rechtfertigung in der Verspätung finde, bleibt in unserer Rede
gänzlich ohne Ausdruck; aus dem blofsen Nebeneinander der zwei
Sätze bleibt dem Hörenden zu entnehmen überlassen, welche
logische Beziehung zwischen ihnen bestehe. Ja, so seltsam ist oft
der Wandel der Bedeutung nicht allein von Wörtern sondern auch
von Satzverbindungen, es kann leicht dahin kommen, dafs wir die
in Rede stehende Wendung gebrauchen ohne im geringsten sagen
zu wollen, für die im zweiten Satze ausgesprochene Thatsache
kennen wir keinerlei und gebe es keinen Grund, sondern blofs um
jenen Kausalzusammenhang anzuzeigen, der, wie wir eben sahen,
in Worten gar nicht angedeutet ist. 'Der hat keine Aussicht die
Stelle zu erhalten; warum ist er ein Jude?' (Inmierhin wird auch
hier scherzweise doch wohl noch angedeutet, der Betreffende hätte
es ja gar nicht nötig, es stehe bei ihm die Thatsache zu ändern).
'Nun mufst du nach Hause; warum hast du geheiratet?'
Die entsprechende Redeweise kennt auch das Französische
und verwendet in gleichem Sinne que und que ne (ohne Verstärkung
der Verneinung). £s mag aber, weil das Gegenteil gelehrt worden
ist, ausdrücklich bemerkt sein, dafs auch pourquoi (vielleicht weniger
in negativen, sicher aber in positiven Sätzen) so gebraucht wird.
Barbieux in seinem Antibarbarus der frz. Spr. Frankfurt a. M. 1862
(neue, wohl nur Titel- Ausg.) sagt: pourquoi fragt nach der Ursache
einer Erscheinung und darf daher nicht gebraucht werden, wo nur
eine Mahnung oder ein Vorwurf ausgesprochen werden soll, wo
man que brauche. Votre frire est dons Vindigence\ que ne me Pa-Í^il
dû? Que ne iravaüle ' t ' il ? Ohne Zweifel würde Barbieux in den
Sätzen, die uns he^c^Múg&i pourquoi ebenfalls mifsbilligen, da doch
auch in ihnen nicht ernstlich nach einem Grunde gefragt wird.
Doch ist es nicht anzufechten; das zeigen folgende Beispiele: Ein
Lehrer giebt einem Schüler eine Strafaufgabe: Deux cents vers toi!
Pourquoi dis 'ht des choses commença? Joum. des Goncourt I 257 ;
il admeliaü plus facilement qiiun monsieur abandonné par une maîtresse
se désespérât et fût plaint qtiun mari trompé par sa femme. Celui-là
devait £y attendre^ pourquoi ¿était-il mariée Huysmans, En ménage 26.
Und so schon im Altfranzösischen : Raoul verlangt am Charfreitag,
wo doch der Ruchloseste sich der Pflicht des Fastens nicht ent-
zieht , eine reichliche Mahlzeit von . seinem Seneschall , Pfauen,
Schwäne, Wild. Der entsetzt sich und erinnert seinen Herrn an
den hohen Feiertag und dazu an die Frevel, die er bereits als
Verbreimer von Nonnen in Origni und Kirchenschänder auf sich
37*
56o A. TOBLER,
geladen habe. Raoul antwortet : Fix a putaitiy por q^en as tu parlé?
Porquoi ont il enver moi meserré? Mi esquier soni andui afronli
(durch die Bürger von Origni). N*est pas mer velie se chier Poni
comparé, RCambr. 1579; in dem Ju Adam bringt der Vater does
verrückten jungen Menschen diesen wieder zu dem Mönche, der
ihm Heilung versprochen hatte; er ist aber so toll wie zuvor, und
der Vater klagt darüber, worauf der Mönch sagt : Ctries , c'est traf
bien emploiel. Pour coi le ramenés vous chi? Ju Ad. 1046.
Es sei hier noch daran erinnert, dais wir jedenfalls die Worte
'warum hast du geheiratet' anders betonen, namentlich auch über
das Fragewort leichter hinweggehn, wenn etwa vorhergeht *da hast
du's nun', 'es geschieht dir ganz recht', wenn also die Worte
blofs die eben gekennzeichnete Rechtfertigung enthalten sollen, als
dann, wenn wir uns wirklich nach den Gründen der Verheiratong
erkundigen wollen, oder auch dann, wenn die rhetorische Frage
besagen soll 'ausreichende Grunde dafür giebt es nicht'. Wir
haben denn auch gar nicht nötig im ersten Fall ein Fragezeidien
zu schreiben, so sehr der Satz den gesamten habitus eines Frage-
satzes zeigt. £s wäre willkommen zu erfahren, ob ein ent-
sprechender Unterschied in der Betonung auch bei den Franzosen
gemacht wird, ob auch bei ihnen die Funktion des Satzes, die
doch eben für uns die einer Frage nicht mehr ist, dafür den Aus-
schlag gegeben hat, ihn mit dem Ton einer gewöhnlichen Be-
gründung zu sprechen, oder ob seine ursprüngliche Bedeutung,
der gemafs er seine sprachliche Form erhalten hat, noch so stark
empfunden wird, dafs nach ihr sich auch der Ton der Rede richtet
Für das Altfranzösische wird der Zweifel wohl nie gelöst werden;
für die heutige Zeit würden Aussagen von Eingeborenen willkommen
sein, aber nicht die des ersten besten.
Die Verwendung von que im Sinne von pourquoi^ von der
Littré unter dem ersten que 12 spricht, und die audi in den
Grammatiken nicht übergangen zu werden pflegt, reicht weit hinauf
und bedarf, da ihre Grundlage, der entsprechende Gebrauch von
lat. quid und quidni in den Grammatiken des Lateinisdien, z.B.
bei Kühner, Ausführl. Gramm, d. lat Spr. U 212 A. 3 zutreffend
erklärt ist, weiterer Erörterung nicht Es sei blofs bemerkt, dafs
im Altfranzösischen diese Verwendung nicht allein in der direkten
Frage statthat, positiv: Funi il: ke s'ad U reis si fori J^^emaiier}
S. Thom. 4931 und (wohl öfter) negativ: E, de ta medre qui tiaoeies
mercii? Alex. 88 c, sondern, was heute nicht mehr vorkommt, auch
in der indirekten: Ne sai que deie la novele noncier. Cor. La 15 17;
Ne sai qt¿ alasse demorani Au conier le duel qiiele fisi, Ch. lyon 2918;
Ne sai que je vos en fesisse Lonc plait ^ Ombre 818; Ne sai qtieñ
fer oie lonc conte, Barb. u. M. Ill 420, 349 (Ne sai que feisse lonc
conie^ bei Mont Fabl. VI 79) ; ne sai que vous en mente, de Nic»t>les
in Ruteb. II 440; Sire, cha m* a tramis, ne sai quel vos celasse, Id
quens de Bolonois, God. Bouill. 54. Es ist nicht zu verwundern,
wenn que auch in der besondem Weise, die uns hier beschäftigt
hat, mit pourquoi wechselt
VERMISCHTE BEITRÄGE ZUR FRANZÖSISCHEN GRAMMATIK. 56 1
8.
dont und en in pronominaler Funktion.
Lat. unde ist afz. &ni geworden. Seltsam ist nur, dafs, wahrend
wir letzteres Wort ziemlich häufig im Sinne von 'wo' und von
* wohin' antreffen» es seines lateinischen Vorgängers Sinn 'woher'
gänzlich verloren zu haben scheint. Wir finden fragend : Un ftäez
vos senz vasselage? Gotfr. Monm. 1438, relativ: Je viegn de cesi moster,
hon fai la messe oie, Par. Duch. 5 ; £n cesie /oresi le trouvait Asses
près d'ont nos somes ore, Guil. Pal. 495 (wo d^ont =^ de là oil ist),
andere, noch ziemlich späte Belege bringt Godefroy unter ond bei ;
aber för die Bedeutung 'woher* scheint es keine zu geben. Denn
wenn Nicolas von Verona nach Ankündigung seines Themas gesagt
hat Ond je vous veul proier . . Che vous tous escoutiés (Romania IX
506) wo das Ádverbium zwar auch nicht mehr 'woher' im rein
örtlichen Sinne, aber doch 'weswegen' heifst, so wird hier zu er-
wägen sein, dafs wir das Französisch eines Italieners vor uns haben,
in dessen Muttersprache onde bis zum heutigen Tage die Bedeu-
tung des lat unde bewahrt Auch prov. on heifst nur ' wo ' und
'wohin'. Dafs grade seine erste Bedeutung dem Worte abhanden
gekommen ist, wird sich daraus erklären, dafs man es, wo die
Frage mit 'woher* zu stellen war, wo man also auch eine Antwort
mit de erwartete, zu der Zusammensetzung de unde d. h. dont schritt,
in welcher dann die Vorstellung der Herkunft ihren Ausdruck in
de zu finden, dagegen in unde^ ont die blofse Frage nach dem Orte
oder die Beziehung auf den Ort eines Geschehens zu liegen schien.
So hiefs denn ont 'wo', und konnte die ganz besonders beliebte
Verbindung par ont im Sinne des heutigen par où. 'wodurch, wo-
mit' so üblich werden, wie wir sie thatsächlich finden. Der Frage
nach dem Orte oder der relativen Anknüpfung an den Namen des
Ortes, von wo ans ein Geschehn statthat, dient also von ältester
Zeit an dont wie sp. it donde^ prov. don. In direkter Frage: sire
nOs^ dont venez? Nymes 32; Don es tu nez? Orange 181; Dont estes
vous et ou alez? Barb. u. M. Ill 5, 137; Ki es tu e dunst vens? S.
Aüb. 32; Dont estes vous ne qui? Gir. Ross. 92. In indirekter Frage:
öir devez dunt Normant furent E dunt Normant cesi nun reçurent,
Rou I 95. Ne set ou va, ne set don ment, RCharr. 719; fen veul
savoir la vérité. Dont vous l'avis chi aporté. Barb. u. M. IV 39, 628
(Mont Fabl. IV 22); Di dont tu viens et u tu vas, Eust M. 732. Re-
lativ: la tere . . dont ele fu amenée en cest pais, Auc. 4, 5; lo levèrent
d cheval dont il Vavoient jus mis. Dial. Greg. 1 1 , 2 1 ; s* en revont
Arrière es lier es dont il sont. Pere. 12730; par orgueil monte la dont
il descent a sa honte, Méon U 236, 10; ohne Beziehungswort:
Ne me lôés dont aie honte, Guil. Pal. 5031 ; Atns se lairoit detraire a
keue de sounder Qu^ il feist por paour dont ëust reprocier, RAlix. 177, 38.
Die interrogative Verwendung ist der heutigen Sprache gänzlich
abhanden gekommen; nicht so die lokalrelative. Zwar manche
Grammatiker wollen auch sie als fehlerhaft bezeichnen, und ver-
562 A. TOBLER»
langen, dafs in rein lokalem Sinne d'où dafür eintrete , das natür-
lich ganz tadellos ist. Sie müssen aber zageben, dafs Autoren,
die sonst für mustergültig angesehn werden, Beispiele des zuerst
von Vaugelas getadelten Gebrauches gewähren; wenn Corneille
vom rönmlschen Senate sagt, er habe die aufrührerische Plebs durdi
Versprechungen oder durch Drohungen zurückgerufen Ei du moni
Quirinal et du mont Aventin, Doni il Vauraii vu faire une horribk
descente^ S'il eût traité longtemps sa fureur d* impuissante^ Nicom. V 2,
so konnte man zwar sagen, das Hiatusverbot habe ihn hier zu etwas
Unstatthaftem genötigt, und in gleicher Weise sei Louis Racine
zu entschuldigen, der in seinem Lehrgedichte über die Religion
gesagt hat V esprit retourne au ciel dont il est descendu^ IL Aber
andre Dichter sind, wie man aus Littrés Belegen unter dont Remarq. i
ersehn kann, ebenso verfahren, wo dem Gebrauche von d'où nidits
im Wege stand, und Prosaiker, für die das Hiatusverbot nicht
besteht, desgleichen. So viel aber darf man anerkennen: da ein
fragendes und relatives Adverbium où in rein lokalem Sinne jeder-
zeit bestanden hat, heute in diesem Sinne einzig zur Verfügung
steht und auch in der alten Zeit weit üblicher gewesen ist als oiU^
so ist begreiflich, dafs im rein lokalen Sinne auch die Verbindung
d*où unter allen Umständen jedem richtig erscheinen und verständ-
lich sein wird, während dont^ seitdem ein ont im Sinne von 'wo'
nicht mehr besteht, immer geeigneter geworden ist da einzutreten,
wo nicht vom Ausgangspunkt einer Bewegung im Räume, sondern
in mehr übertragener Weise vom Ausgangspunkte der nicht im
Räume oder doch ohne Bezug auf den Raum sidi vollziehenden
Vorgänge oder Seinsarten die Rede ist Ebendarum hat denn
auch dont schoir in alter Zeit eine grofse Zahl von Verwendungs-
möglichkeiten abgeleiteter Art besessen und bis heute bewahrt und
noch vermehrt, zu denen d^où^ das immer ein rein lokales où neben
sich gehabt hat, nicht hat gelangen können. Wie schon von frü-
hester Zeit an die Präposition de^ die ja zunächst auch in lokalem
Sinne das Verhältnis des Ausgangs, der Trennung anzuzeigen hatte,
nebenher zu der Bezeichnung des Seienden tritt, von welchem die
Thätigkeit in übertragenem Sinne ihren Ausgang nimmt, des Sei-
enden, worin sie ihre Ursache hat (mourir de faim) , ihr Mittel
findet {frapper dun poignard)^ ihren Stoff entninmit {parier divi'
nements), so hat von Anfang an auch dont^ wo relative Verknüpfung
in einem der angeführten Sinne anzudeuten war, Verwendung
gewinnen können: si vous dirons le mes/ait dont li marchis haoii
l'empereur^ RClary 33 ; Ke la belle dire n'oie Dont elle me pmst Hai-
meir, Bern. LHs. 451, 2; — Tant en retint dont son cors pot guarir^
Alex. 20 d; un asne avait Dont son carbon vendre portait ^ Eust M.
1007; — une imagene dont il odii parler ^ Alex. 18 b; tuit et totes
prisoient Celui don vérité disaient, Ch. lyon 3256; moult peta manga
Por Garnie doni il pensa ^ FI. u. Bl. 1452. Und gleichwie durch de
auch das sogenannte partitive Verhältnis angezeigt wird, so l^tet
dont auch den Relativsatz ein, der ein Nomen oder sonst ein
VERMISCHTE BEITRÄGE ZUR FRANZÖSISCHEN GRAMMATIK. 563
Mengewort enthält und an ein Nomen des übergeordneten Satzes
sich anschliefst, welches das Ganze gegenüber jenem einen Teil
bezeichnenden Worte bildet : deus nes . . don Vune avoii nom la Pele-
rine, Vili eh. 242 ; Et de celi re/az la lune , Don il ne puet estre que
tme, Ch. lyon 2410 (wo auch das Ganze, die Gattung durch einen
Singular bezeichnet ist, vgl. Zts. f. rom. Phil. XVIII 416), und ohne
ausgesprochenes Beziehungswort: fail aves pour moy , Dora je la
asme ne puis rendre. Rich. 1633. Es wird kaum Verwendungen
von de geben, denen nicht solche von dont entsprächen : wenn, wie
ich vor Jahren in den Gott. Gel. Anzeigen 1875 S. 1076 im Ge-
gensatze zu Diez III^ 218 gezeigt habe und nachher auch Soltmann,
Französ. Stud.1 320 bestätigt hat, man sagte li veoirs ..del vilain,
Ch. lyon 711 (objektiver 'Genitiv'), so stellte sich daneben: Cau'
leurs, or, argent et acier. Dont Vesgarder est dediäsant, GGui. I 6735;
wenn man sagte Terre de Fratue, mult estes duh pais, Ch. Rol. 1861,
also den Individualnamen durch de mit dem Gattungsnamen ver-
band, Verm. Beitr. I 114, so sagte man folgerichtig auch cuidoit
estre rois de France Dont le pais ot chalengié, GGui. I 6770 S. 298.
Und so bestehen manche andre Arten der Verwendung von de und
von dont', neben la clef de la maison findet man une suie nef Dunt
Gwgemar choisi le tref, MFce G 152, neben filie d*un noble franc,
Alex. 8 e, wo das eigentliche possessive Verhältnis, das auch durch
den blofsen Casus obliquus oder durch a auszudrucken möglich war
und in einigen Handschriften so ausgedruckt ist, seine Andeutung
durch de findet, steht Vempereour Dont il devoit garder Vounour,
Mousk. 20276. In all diesen Dingen finden wir die heutige Sprache
noch in voller Obereinstimmung mit der alten, oder wenn ein
Unterschied wahrnehmbar wird, so liegt er höchstens darin, dafs
ein beziehungsloser Gebrauch von dont^ wie er in der älteren Periode
häufig beobachtet wird, im Laufe der Zeit seltener geworden ist
(s. Littré unter dont i).
Nun aber sind bekanntlich dem Gebrauche von dont, wenn
es, wie man der Kürze wegen gern sagt, als Genitiv des Relativ-
pronomens fungiert, im Neufranzösischen insofern enge Grenzen
gezogen, als es nur da auftreten darf, wo die grammatisch-logische
Analyse diesen 'Genitiv' regiert findet entweder vom Verbum des
Relativsatzes (^ont je me souviens) oder dessen Subjekt [dont la mé^
moire ne périra jamais) oder dessen Accusativobjekt {dont personru
ne connaît Vorigine) oder dessen prädikativer Bestinunung, sei sie
auf das Subjekt oder das Objekt im Accusativ bezogen {dont je
suis l'ami, dont je le crois Pamt). Wo keine dieser Bedingungen
erfüllt ist, wo das Substantiv des Relativsatzes, das zu dem 'Ge-
nitiv' dont in unmittelbarer Beziehung zu stehn scheint, eine Prä-
position vor sich hat, verbietet die Granunatik den Gebrauch von
doni und verlangt an seiner Statt de qui, duquel, de laquelle u. s. w.,
oder vielmehr nicht an seiner Statt, sondern an einer andern Stelle,
nämlich hinter dem regierenden Substantivum, welches an die
Spitze des Relativsatzes zu rücken hat {à la mémoire duquel on a
564 A. TOBLER,
érigé ce monument^ avec le secours desquels nouf avons libéré le sol de
notre pays). Dies darf seltsam und willkürlich erscheinen. Hat
solche Einschränkung immer gegolten? Aus älterer Zeit sind ver-
schiedentlich Beispiele des heute untersagten Verfahrens beigebracht
Corneille hat bekanntlich Rodogune sagen lassen: II est des nœuds
secrets t il est des sympathies ^ Dont par le doux rapport les âmes assor-
ties S^attachent l'une à Pautre et se laissent piquer Par ces je ne sais
quoi jjtion ne peut expliquer , Rodog. I 5 ; aber Voltaire ist damit
durchaus nicht zufrieden, findet die breite Ausführung des Ge-
dankens tragischer Ausdrucksweise nicht angemessen und nennt
dont par les rapports einfach unfranzösisch, wie denn auch Bmne-
tière in der Rev. bl. 189 1 II 679 b unfreundlich genug ist die Stelle
als galimatias zu bezeichnen ; Molière sagt lui dont à la maison Votre
imposture enlève un puissant héritage^ Dép. am. II i, 410, aber Despois
nennt dies eine construction latine^ und, wenn Haase, Franz. Synt d.
XVII. Jahrh. § 37, A. i von Larochefoucaulds Sätzen beaucoup de
personnes , . . ^allèrent voir , dont Coligny était du nombre tmd dans
plusieurs autres rencontres dont vous-même avez été témoin d'une grande
partie meint, dont würde darin selbstverständlich auch heute ganz
korrekt sein, so möchte ich bezweifeln, dafs französische Gramma-
tiker ihm beistimmen würden ; diese Sätze sind tadellos, wenn man
sie vor du nombre und vor d*une grande partie schliefst ; sobald
aber diese Worte hinzukommen, so erhält doni eine neue Stellung
im Satze und zwar eben die untersagte. £s ist jedoch bemerkens-
wert, dafs, was die Grammatiker bei Corneille und Molière bean-
standen, auch heute nicht ganz selten vorkommt; so treffe ich sie
bei Edmond de Concourt: contre ce William Rayne^ doni elle ri est
pas même certaine de l'existence^ que veux-tu qu'on fasse? La Faustin 63;
c^était une de ces fausses (scheinbaren) maigres . . . aux hanches d*une
femme grasse^ et dont tout le reste du corps avait conservé le délicat ei
juvénile modelage d'^un corps de fillette^ eb. 231 ; elle possédait un lact
de femme artiste qui lui faisait découvrir chez ces hommes ,., une
distinction que très souvent eux-mêmes ils ignoraient, et dont Us lui
restaient reconnaissants de la découverte, eb. 238; au milieu de la
mort odorante de fleurs dont la chute molle des feuilles sur le marbre
scandait l'insensible écoulement du temps, eb. 240 ; so bei verschiedenen
Mitarbeitern der sonst wahrlich sorgsam redigierten Revue bleue:
M. Millaud, dont il a acheté la moitié des meubles, 1890 I 347a; un
homme dont nous avons raconté une partie de la vie, 1892 II 837b;
etwas bedenklicher les anarchistes de Chicago, dont leurs frères
d"* Europe se proposent, dit -on, de célébrer prochainemeni l'anniversaire
de l'exécution, 1892 11682a; aus HHoussaye's La France en 18 14
hat EWeber in der Deutschen Litteratur-Zeitung 1888, 1682 beige-
bracht en face de sa maison, dont il dia assister au pillage et au bris,
was jedenfalls so unmittelbar verständlich ist, wie dont il dui voir le
pillage sein würde, der strengen Forderung der Grammatiker jedoch
sicher nicht entspricht.
Wir finden übrigens Beispiele derartigen Verfahrens, wenn-
VERMISCHTE BEITRÄGE ZUR FRANZÖSISCHEN GRAMMATIK. 565
gleich selten, auch schon im Altfranzösischen. Braucht man es da-
hin noch nicht zu stellen, wenn HVal. sagt et por chou veut il (der
Verfasser) dire et iraitìer aucune cose dont il ait garant et tiesmoi"
gnage de vérité^ 501, weil das Fehlen des Artikels vor vérité zeigt,
dais dont nicht zu vérité in engerer Beziehung steht, so ist sicher
dahin zu rechnen on use cha jus de trois lois (Religionen) , Dont es
deus gist moût d*iestrelois ^ Vr. An. 284; vielleicht auch deux grosses
pierres^ dont nostre seigneur avoit acoustumé de seoir sur l'une quant
il preschoit a ses disciples , Sd'Angl. 97 ; trois chappelles dont en la
premiere a main destre est le saint lieu ou nostre seigneur parla au
dît Helie, eb. 203. Doch ist bei der Beurteilung der letzten beiden
Sätze zu erwägen, dafs dont altfranzösisch bisweilen auch *wo' zu
heifsen scheint: Mais je li ai mis sus (dem Gaufroi die Ermordung
des Königs) pour ce don Pen fera Venir par devant moij dont venus
ne fust ja Pour nul autre mesfait , trop de bons amis a, BSeb. XXIV
349; vit un arbre en un destor ^ Dont li erbe estoit drue entor ^ Joh.
Boach. 346 , und dafs man es möglicherweise bei dem Herrn von
Anglure ebenso zu nehmen hat, obschon dann seine Ausdrucks-
weise auch nicht sonderlich korrekt ist; sicher aber dürfen wir mit
der Stelle aus dem Vr. An. zusammenhalten par le service et bien
fait que vous feystes a deux perores femmes , dont vous donnastes a
Pune une cote et a Vautre une chemise^ Latour Landry 78.
Fassen wir zusammen : dont ist interrogativer Verwendung nicht
mehr iahig, sondern blofs noch relativer, auch in dieser kaum mehr
beziehungslos zugelassen (dafür de quoi). Es hat, ausgehend von
dem lokalen Sinn, der sein ursprünglicher, in welchem es aber
jetzt dem deutlicheren d'oii gewichen ist, wohl ziemlich alle die-
jenigen weiteren Bedeutungen durch Übertragung angenommen,
die denen der Präposition de entsprechen ; es ist seiner adverbialen
Natur insofern verlustig gegangen, als es gerade Adverbia zu Be-
ziehungswörtern nicht mehr haben kann, sondern nur Substantiva
(und zwar jeder Art, auch Personen bezeichnende) und Pronomina,
zeigt sie aber noch darin, dafs es jederzeit flexionslos geblieben
ist und dafs es einzig an der Spitze des Relativsatzes stehn
kann, niemals in dessen Innerem, hinter dem Worte, zu dem es die
logische Analyse in die unmittelbarste Beziehung bringen wird.
Gerade deswegen ist Vorsicht bei seinem Gebrauche notwendig,
und es ist da immer zu meiden, wo, beim Vorhandensein mehrerer
Substantiva im Relativsatze, der Hörer auch nur einen Augenblick
im Zweifel sein könnte, zu welchem von ihnen das Relativpronomen,
um es so zu nennen, in dem Verhältnis stehe, das durch de aus-
druckbar ist Nächst dem Verbum sind unzweifelhaft Subjekt und
Accusativobjekt die gewichtigsten Glieder des Relativsatzes; zu
ihnen wird der Hörer zunächst geneigt sein das dont in Be-
ziehung zu setzen; ist das Verbum einer Bestimmung mit de
nicht fähig, so wird vielleicht am stärksten die Neigung sein,
dont zum Subjekte zu beziehen [un pays dont le roi est catholique) ;
ist aufserdem ein Accusativobjekt vorhanden, das Subjekt aber
566 A. TOBLER,
einer Bestimmung durch de nicht fähig» weil es z. B. ein Personal-
pronomen oder ein Nomen proprium oder bereits hinreidiend
auf anderem Wege bestimmt ist, so wird sich die Beziehung auf
den Accusativ ohne Schwierigkeit einstellen [Je territoire dont le roi
de Prusse demanda la cession); es ist nun aber auch gar nicht ab-
zusehn, was für ein Übelstand sich aus einer Beziehung des doni
auf ein Satzglied ergeben könnte, das weder Prädikat nodi Sub-
jekt noch Accusativobjekt ist, wofern keines dieser Satzglieder in
der näheren Beziehung zu dont stehn kann; nicht allein la maison
dont il assistait au pillage scheint völlig unbedenklich, sondern auch
la maison dont je Vai vu assister au pillage , vielleicht sogar ¿s
maison dont les gendarmes ont vu Robert assister au pillage. Wir
haben weder die Aufgabe noch ein Recht französischen Gebraudi
nach unserm Gutfìnden zu regeln; wenn aber die Praxis guter
Schriftsteller mit der Forderung der Grammatiker im Streit liegt,
dann dürfen unbeteiligte Zeugen unter Anführung von Gründen
und in geziemender Bescheidenheit sagen, wo sie mehr Recht zu
finden glauben.
Die Möglichkeit doppelter Beziehung dürfte vielleicht sogar
die Anwendung von dont dann nicht ausschliefsen , wenn solche
doppelte Beziehung geradezu gewollt ist: *une invention dont l'au^
leur s'' est exagéré l'importance; *une doctrine dont certains part i-
sans ne tarderont pas à devenir les adversaires. Dies sind aber
von mir nicht vorgefundene sondern ausgeheckte Beispiele, und es
ist fraglich, ob die Sprachpolizei Frankreichs dergleichen dulden
würde.
Noch eine kleine Bemerkung mag sich hier anschliefsen. Be-
kanntlich tritt en oft an die Stelle des possessiven Adjektivs der
dritten Person oder eines partitiven de mit Pronomen, in ähnlicher
Weise wie dont in gewissem Sinne die Funktionen des lat. (und
span, port.) relativen Possessivums cujus^ a, um oder eines Genitivs
des relativen Pronomens übernimmt (on en voit le toit; ftn connais
une partie). Abermals also sehn wir ein lokales Adverbium , und
zwar diesmal ohne gleichzeitigen Verzicht auf seine erste Bedeutung,
in die Reihe der Pronomina, teilweise sogar der Pronominaladjectiva
treten. Aber auch hier erhebt die Grammatik gewisse Forderungen
oder stellt Bedingungen und zwar ganz ähnlicher Art, wie sie es
dort gethan hat, — und mufs es wieder erleben, dafs der Ge-
brauch sich nicht ohne weiteres fügt Der Regel, die fast völlig
mit der für dont gegebenen zusammenfallt und hier nicht wieder-
holt zu werden braucht (Holder S. iio. Plattner §296), entspricht
Rousseau keineswegs, wenn er sagt croyez que j^ en ai des raisons bien
fortes ; quant à vous, vous tCen avez pas besoin d'autre que ma volonté,
N. Héloïse I, Lettre 15 e, während vous en avez une autre richtig
wäre, auch vous nen avez pas d*autre niemand beanstanden würde,
obschon das regierende autre auch hier eine Präposition vor sich
hat. Auch Brunetière wird vor einem strengen Grammatiker sicher
VERMISCHTB BEITRÄGE ZUR FRANZÖSISCHEN GRAMMATIK. 567
keine Gnade finden , wenn er sich erlaubt que vouleB'Vous qtûil ait
pensée quand il a vu Voltaire même l^ accabler de plus d^ injures qu'il
lien accablait Fréron^ Rev. bl. 1893 I 103 b. Und trifft man der-
gleichen heutzutage bei einem Akademiker, so fehlt es wiederum
auch in der alten Zeit nicht an Beispielen entsprechender Ab-
weichung von dem, was jetzt als Regel gilt und schon in alter
Zeit das Vorherrschende war: es ist von Sarazenen die Rede
gewesen und von ihrer Bekämpfung durch Philipp August und
Ludwig VIII , und darauf folgt la vigors di ces dois (= diux) rois
Qui tcmt sont dolz a remantoivre An fist a mainz santir et boivre
Lamer bevraíge de la mort^ Rom. VI 497, 50; ein Ritter ist von
heftiger Liebe zu einer Frau ergriffen, um derentwillen er seinen
Sinn von jeder andern abwendet: Or li convient cl geter puer Totes
les autres por cesti. De maintes en avoit parti Son cuer^ que nule tCen
amoit. Ombre 134 (wo allerdings en allenfalls auch 'darum' heifsen
könnte); Gauvain, von drei Rittern überfallen, Lun en a la teste
coupée^ Claris 8940; et y en a encor des appar onces des murs,
Sd'Angl. 156. Ich verweile dabei nicht länger; wie die Thatsachen
genau denen entsprechen, die bei dont beobachtet wurden, so würde
auch zu ihrer Würdigung ungefähr dasselbe zu sagen sein, was
über die innere Rechtfertigung der für dont geltenden Regel und
deren nicht unbedingte Verbindlichkeit zu bemerken war.
si mit dem Futurum PraeteritL
Da wir im Deutschen im Nebensatze der unerfüllten Bedingung
ebenso wie im zugehörigen Hauptsatze das Präteritum des Kon-
junktivs zu setzen pflegen, (wenn er käme, so ginge ich), jedoch
nur im letzteren den französischen Condicional is anwenden dürfen
{s'il survenait, je nùen irais, mot), so wird dem Schüler mit gröfstem
Nachdruck eingeschärft, nach si sei unter keinen Umständen der
Condicionalis gestattet, dieser komme nur dem Hauptsatze zu, der
Nebensatz aber habe das Imperfectum des Indikativs zu seinem
Tempus; dazu tritt dann etwa zur Verhütung von Unheil die
Mahnung, dies gelte natürlich nur für das kondicionale Satzgefüge,
und nichts stehe im Wege unter bestimmten Umständen etwa im
indirekten Fragesatze auf si einen Condicionalis folgen zu lassen.
Dagegen ist auch nicht viel zu sagen; man kann höchstens be-
dauern, dafs es nicht etwas leichter und ohne einiges Zurückgreifen
auf den Sprachgebrauch früherer Zeiten und auf die erste Be-
deutung des Futurum praeteriti nicht möglich ist einem zum Nach-
denken geneigten Schüler — und völlig ausgerottet sind die ja
immer noch nicht — verständlich zu machen, wie eine so befremd-
liche Ausdrucksweise sich habe einbürgern können (Verm. Beitr.U 139).
Indessen ist doch nicht unmöglich, dafs der also Unterwiesene
bei der Lektüre auf den Condicionalis im Bedingungssatze stöfst,
und es wäre zu wünschen, dafs^ eingehendere Grammatiken, wie
568 A. TOBLER,
deren die eine oder die andere der gereiftere Schüler kernen
muíste (ohne dafs er darum jede darin zu findende einzehie Be-
merkung schon auf der Schule 'gehabt' zu haben brauchte) das
Erforderliche auch darüber sagten. So würde er sich überzeugen,
dafs auf dem Gebiete der französischen Syntax aufmerksame Be-
obachter sich schon seit langer Zeit umsehn, und dafs die auch
nur einigermafsen wichtigeren Erscheinungen, die dem fleifsigen
Leser aufstofsen können, in den Repertorien der Fachleute in der
That ihre Stelle und die wünschbare Erörterung gefunden haben.
Dieser Condicionalis in dem mit st eingeleiteten Bedingungssatse
ist gar nicht so sehr selten, Beispiele davon sind schon öfter ge-
sammelt, auch die Umstände seines Auftretens sind an mehr als dnem
Orte richtig bestimmt; hie und da jedoch auch nicht erkannt,
und darum ist hier nochmals davon die Rede. Ganz unzulänglich
ist, was Littré unter si 3 über die Sache äufsert Nachdem er
zuvor über das Imperfectum Indicativi des Verbums des Bedingungs-
satzes und das Imperfectum Conjunctivi der Hilfsverba gesprodien
hat, das statt jenes ersteren zugelassen sei, fährt er fort: tl j^ a
quelqties exemples de st avec ¡e conditionnel, giebt deren drei, eines
aus Corneille, eines aus Molière und eines aus D'Aguesseau, woran
er die Bemerkung knüpft: cette tournure a vieilli; cependant eût
serait encore de mise en certains cas; par exemple dans la phrase de
D'Aguesseau, Dies ist nach keiner Seite hin befriedigend: es ist
nicht auf die besondem Umstände hingewiesen, die den Kondi-
cional herbeigeführt haben; es ist nicht gesagt, in welchen Fällen
die in Rede stehende Ausdrucksweise auch heute noch zulässig sei,
und es wird als veraltet bezeichnet, was noch immer durchaus
statthaft ist Wenn zunächst D^Aguesseau bei der Beurteilung eines
Buches sagt si ron y désirerait plus de solidité et de profondeur y on
peut profiter beaucoup en le lisant ^ so ist einmal völlig klar, dais,
ganz abgesehen von den auftretenden Verbalformen, es sich da
nicht um kondicionale Redeweise in ihrer gewohnten Bedenümg
handelt, sondern um diejenige, durch welche blofs zwei Sachverhalte
als gleich thatsächlich, als gleichmäfsig bestehend hingestellt werden,
aber ohne dafs der eine die Bedingung, die Voraussetzung des
andern ist, diejenige Redeweise, die man in die Formel bringen
kann: wenn (oder: gleichwie) der Sachverhalt A besteht, woran
niemand zweifelt, so besteht nicht minder der Sachverhalt B (z.B.
'wenn ich in meiner Jugend gern gereist bin, so ziehe ich jetzt
ein ruhiges Verweilen in meiner Heimat vor*); ferner leuchtet
sofort ein, dafs der Kondicional désirerait gar nicht dadurch ver-
anlafst ist, dafs das Verbum in einem Bedingungssatze steht; der
Kondicional würde vielmehr auch dann stehn müssen, wenn der
Sachverhalt der den Inhalt des Bedingungssatzes bildet, in einem
Hauptsatze seinen Ausdruck fände : on désirerait^ dans ce iwre^ pbu
de profondeur, und zwar deswegen stehn müssen, weil dieser Sach-
verhalt als selbst bedingt hingestellt ist durch eine gar nicht aus-
gesprochene Voraussetzung, die &twa lauten könnte ^wenn es mög-
j
VERMISCHTE BEITKÄGK ZUR FRANZÖSISCHEN GRAMMATIK. 569
lieh wäre durch nachträgliche Wünsche an dem Buche etwas zu
ändern' oder 'wenn man sagen sollte, was an dem Buche mangle'
u. dgL Man könnte auch umschreibend den Bedingungssatz in
die Form bringen ^ü est vrat, ^il est permis de dire que Pon y
désirerait pL de pr. , was wiederum zeigt , dafs der Bedingungssatz
nicht wegen seines Verhältnisses zum Hauptsatze im Kondicional
steht, dafs dieses Verhältnis vielmehr die Anwendung der näm-
lichen Verbalform notwendig macht, die im Hauptsatze auftritt,
hier also eines Präsens Indicativi. Nicht anders verhält es sich
mit dem aus G^meiUe beigebrachten Beispiele Que te sert de percer
les plus secrets abîmes Oil se perd à nos sens Pimmense trinité, Si ton
intérieur t manquant d* humilité ^ Ne lui saurait offrir d^ agréables vieti'
mes? nur dais hier der Kondicionalsatz wirklich kondicionalen Sinn
hat, eine möglicherweise erfüllte Bedingung enthält £s ist dies
eine Stelle, die vielleicht aus stilistischen Gründen nicht jedem
zusagen mag, grammatisch aber sicher nicht den mindesten Anstofs
giebt ; ist doch grade je ne saurais 4ch wäre nicht in der Lage*
ein Kondicional, der ganz besonders oft im Sinne einer einfachen,
bedingungslosen Unfähigkeitserklärung gebraucht wird, zu der man
wohl hinzudenken könnte, aber keineswegs mehr hinzudenkt avec la
meilleure volonté du monde ^ quand mime je ferais tous mes efforts oder
dergleichen. So finde ich denn auch aus neuester Zeit noch: si
la question d^argent ne saurait être traitée au théâtre ni par la comé^
die^ ni y sans doute, par la tragédie y il reste qu*elle soit traitée par le
drame ou par le roman. Rev. bl. 1893 I 221b, wo man wieder um-
schreibend sagen könnte s^il est démontré que la question ne saurait
u. s. w. Dazu sei folgender gleichfalls allerneuester Zeit angehörige
Satz gestellt , ikins Rodogune , si je ne Poserais pas encore , je suis
cependant déjà tenté de me demander avec Beaumarchais', ,yEt que
m^ importe à moi le trône de SyrieÎ** eb. 1891 U 678 b. Auch hier
liegt kein wirkliches Bedingungsverhältnis vor, sondern die Form
des kondicionalen Satzgefüges ist abermals blofs gewählt um
anzudeuten, dafs zwei Sachverhalte gleich thatsächlich sind, neben-
einander bestehen, und zwar hier zwei, die in einem gewissen
Gegensatze zu einander stehn, so dafs der Gedanke leicht auch
durch einen konzessiven Nebensatz nebst Hauptsatz oder durch
zwei Hauptsätze zum Ausdruck gebracht werden könnte: „obgleich
(wenn man mich nach meinen Empfindungen angesichts der
Schicksale Rodogunens fragen sollte) ich den Mut noch nicht
finden würde unumwunden auszusprechen „was geht mich der
Thron Sjrriens an?', so fühle ich doch eine gewisse Neigung so
zu sprechen' oder 'ich hätte freilich den Mut nicht, aber versucht
fühle ich mich allerdings die Frage aufzuwerfen'.
Haben wir in den vorigen Beispielen im Hauptsatze durchweg
das Präsens des Indikativs gefunden, was bereits zeigte, dafs hier
ein si mit dem Kondicional keinesfalls die nicht erfüllte Bedingung
angiebt, deren Erfüllung das Eintreten eines bisher nicht einge-
tretenen Sachverhalts zur Folge gehabt hätte oder haben würde,
570 A. TOBLER,
SO scheint es sich mit dem dritten der von Littré beigebrachten
Belege anders zu verhalten, da wir hier im Hauptsatz ebenfalls
den Kondicional treffen. Géante hat in Gegenwart seines Vaters
der geliebten Mariane erklärt, er wünsche ganz und gar nicht ihr
Stiefsohn zu werden, st les choses dépmdoieni de moi^ cet fymen ne se
ferait point. Sie antwortet , auch ihr würde eine Vermählung mit
Harpagon nichts weniger als erwünscht sein: si vous auriez de la
répugnance à me voir votre belle - nûre , je rien aurois pas mains sans
doute à vous voir mon beau -fils^ Mol. Avare III 7. Auch hier liegt
kein wirklich kondicionales Verhältnis vor, sondern die blofse Hin-
stellung zweier gleichmäfsig bedingten, nebeneinander bestehenden
Thatsachen, von denen aber keineswegs die zweite von der ersten
abhängt, sondern jede auch für sich bestehen würde, wofern nur die
— gar nicht ausgesprochene — Bedingung erfüllt wäre, si ce manage
se faisoity si je devenais la femme de votre père. Es ist schwer zu
begreifen, wie in manchen Ausgaben si vous aviez de ¡a répugnana
sich an Stelle von si vous auriez hat einschleichen können, da jenes
doch nur dann statthaft wäre, wenn Mariane an dem Widerwillen
Oleantes gegen eine solche Stiefmutter, die er selbst zum Weibe
begehrt hat, zweifeln könnte. Si könnte durch de mime que ersetzt,
das Satzgefüge aus scheinbarem Kondidonalsatz und Hauptsatz
könnte mit einer parataktischen Satzverbindung vertauscht werden,
ohne dafs darum die beiden Kondicionale ihre Berechtigung ver-
lören. Ganz ebenso in folgendem Satze eines Zeitgenossen: u
drame - ci rCest pas mime italien ; car fil aurait pu , aeoec autant de
vraisemblance , se dérouler à Venise ou à Florence {au lieu de se dé-
rouler à Rome)^ Nice lui eût convenu également^ et Saint Moritz^ voire
Paris et Londres^ Bourget, Cosmop. S. I.
Überall sehn wir, dafs, wo auf si ein Kondicional folgt, es
sich um eine erfüllte Bedingung oder doch die Möglichkeit, die
Annahme handelt, dafs sie erfüllt sei, nur dafs das als thatsächlich
Hingestellte selbst wieder ein Bedingtes, von der Erfüllung einer
zweiten, nicht ausgesprochenen Bedingung abhängig ist. Diese
zweite Bedingung aber ist nicht erfüllt, und darum wird die erste
ihren Ausdruck durch einen Satz im Kondicional finden. Welches
die Natur dieses ersten Bedingungssatzes ist, wird dadurch völlig
klar, dafs man ihn immer zerlegen kann in einen Bedingungsatz
im Präsens des Indikativs, zu welchem man in Form eines Subjekts-
oder Objektssatzes dasjenige hinzutreten läfst, was in dem gege-
benen Satzgefüge die Form eines Bedingungssatzes angenommen
hat : s'il aurait pu se dérouler = si Pon peut dire {/il est vrai) qu'a
aurait pu se dérouler, Dafs in der Mehrzahl der vorgefundenen
Sätze die Form des kondicionalen Gefüges, wie wir gesehn haben,
nicht in ihrem eigentlichen, sondern in einem abgeleiteten Sinne
verwendet ist, ist ein für die Erscheinung nicht wesentlicher Um-
stand, der aber beachtenswert ist.
Nicht richtig haben manche Grammatiker, die auf die Sache
zu sprechen gekonunen sind, das Wesen der Erscheinung erkannt
VERMISCHTE BEITRÄGE ZUR FRANZÖSISCHEN GRAMMATIK. 57 I
Borei ,!<> der S. 338 ein oft wiederholtes Beispiel aus Racine^ bei-
bringt : Frappe^ ou st tu me (bei Racine /?, näinlich mon cceur) crois
indigne de tes coups. Si ta haine m^envie un supplice trop (bei Racine
si) doux, Ou si d*un sang trop vil ta main serait trempée, Au défaut
de ton bras prête-moi ton épée, nimmt eine Ellipse an und ergänzt ji',
m me frappant, tu croyais que ta main serait trempée . . . Von Ellipse
ist überhaupt nicht zu reden, wohl aber kann, wie oben mehrfach
gezeigt ist, die Natur des Kondidonalsatzes (hier ist es ein echter)
durch eine Umschreibung klarer werden, nur dafs sie nicht lauten
darf si tu croyais^ sondern nur si tu crois que ta main serait trempée
(Tun sang trop vil {si elle me frappait, en me frappant)', denn die
Bedingung erscheint der Sprechenden als wohl erfüllbar, und mit
einem si tu croyais 'wenn es dir schiene' würde sich auch serait
nicht vertragen. Schmitz ^ S. 103 (gleichlautend 4. Aufl. S. 22Í)
wiederholt die Belegstelle (mit den nämlichen Abweichungen vom
ursprünglichen Wortlaut) und meint, der Kondicional sei * im Ge-
folge des Präsens als Ausdruck der unsicheren Behauptung zu
fassen', wobei ich nicht länger verweilen will. Mätzner in seiner
Grammatik^ 330 führt die gleiche Stelle an (noch nicht in der
Syntax I III) und bemerkt völlig zutreffend, der Nebensatz stehe
hier zugleich im Verhältnis eines Hauptsatzes zu einem andern
versteckten Nebensatze. Holder S. 449 giebt das oben aus Molière
angefahrte Beispiel und hat dazu eine Bemerkung, die auf der-
jenigen Mätzners zu beruhen scheint und zwei weitere Beispiele
besonderer Art hinzufügt. Seeger II §121 A. 4 scheint die Äufse-
rungen und die Belege seiner Vorgänger nicht beachtet oder für
nicht wichtig genug gehalten zu haben; denn er begnügt sich zu
bemerken: 'Findet sich bei einzelnen Schriftstellern ja einmal ein
Kondicionalsatz mit dem Imperfectum futuri, so ist ein solcher
Satz als eine grofse Rarität anzusehen'. Dies könnte leicht die
Meinung hervorrufen, es liege in solchem Verfahren eine vom all-
gemeinen Gebrauche sich entfernende, vielleicht tadelnswerte, min-
destens wunderliche Verwendung der Verbalform, und läfst jeden-
&lls die Angabe der besonderen Umstände vermissen, unter denen
sie eintritt und meines Erachten s bei jedem seiner Sprache voll
mächtigen Franzosen eintritt. Ayer 3 S. 568 knüpft an die oft
wiederholten beiden Beispiele aus Molière und aus Racine eine Be-
merkung, die das von Mätzner Gesagte wiedergiebt Bei Plattner^
' Fugen wir hinzu Phèdre II Sc. 5. Man sollte auch neufranzosische
Belege mit der genauen Bezeichnung der Fundstelle versehn. Bei einer grofsen
Zahl deutscher Grammatiker bin ich auf den Beispielsatz gestofsen: Si les
Titans avaient chassé du del Jupiter, les poètes eussent chasse les Titans,
der yon Voltaire herrühren soll; so bei Mätzner Synt. I 105, Schmitz* S. 115,
Mätzner Gramm.' S. 329 , Callin 300, Mager 281, Rom. Studien V 492, und so
mag er noch bei manchem nachgeschrieben stehn. Bei BoreP<> 337 fìnde ich
statt des zweiten, sicher höchst fragwürdigen chassé ein chanté ^ bei dem ich
mich leichter beruhige, freilich auraient statt eussent, womit der Satz aufhört
ein Beispiel dessen zu sein, wovon jene reden. Bei Grüner (1863) S. 356
hdTst es eussent chanté; und so wird Voltaire wohl gesagt haben, aber wo?
572 A. TOBLER,
§ 225 A. I liest man: 'Nach st kann nur in zwei Fällen eine
Futurform stehen, i. wenn es die indirekte Frage einleitet, 2. wenn
es konzessiv steht (== während) : ¡e fils est encore him plus aoœrt
que le pire; car si ce dernier rendrait des points à Harpagon^ Vaidn
ne rendrait rien du tout*. Dabei bleibt erstens ungewiís, ob auch
das Futurum des Präsens, abgesehen von indirekter Frage, unter
Umständen nach si würde stehn können, obgleich bekanntlidi die
Grammatiken auch dies zu verneinen pflegen (ich glaube, dafs dem
nichts im Wege steht, wofern es sich um die oben gekennzeichnete,
un eigentliche Verwendung des kondicionalen Ausdrucks handelt);
zweitens wird zwar erkannt, dafs si kondicionalen Sinn hier nicht
habe, dafür aber von konzessivem Sinne gesprochen, der wenigstens
in dem gegebenen Beispiel gewifs nicht vorliegt, wozu noch kommt,
dafs auch bei eigentlich kondicionalem Sinne, wie uns Racine zeigt,
der Kondicional nicht ausgeschlossen ist; drittens ist unberührt
geblieben, welcher besondere Umstand allein das Auftreten des
Condicionalis rechtfertigt. Lucking berührt, so viel ich sehe, die
Sache überhaupt nicht. Noch mancher andre Granunatiker mag
der Erscheinung einen Blick gegönnt haben; überall nachzasehn
würde kaum verlohnen. Barbieux, der unter si flüchtig und nicht
zutreffend davon spricht, verweist auf Ackermann, Remarques sur
la langue frç, (1844) und auf ein Zwickauer Programm von Rascfaig
(1846); aber da er selbst Befriedigendes nicht giebt, wird es auch
dort nicht zu finden sein.
Nützlicher wird es sein noch ein paar Beispiele hinzuzufügen,
die den uns bereits bekannten Sachverhalt unter etviras ver-
schiedenen Umständen zeigen. Holder hat schon angeführt: Si
nous avions P esprit de nous faire valoir^ Les femmes n* auraient pas la
parole si haute. Ohi qi¿ elles nous sont bien fier es par notre /atae! Jt
veux être pendu ^ si nous ne les verrions Sauter à notre cou plus que
nous ne voudrions , Sans tous ces vus devoirs dont la plupart des
hommes Les gâtent tous les jours dans le siècle oii nous sommtSj
Molière (und zwar Dép. am. IV 2). Der mit si eingeleitete Satz
ist ein echter Bedingungssatz; der Sprechende giebt (scheinbar)
die Möglichkeit zu, dafs er unrecht habe mit seiner Behauptimg,
die Frauen würden sich unter gewissen, leider nicht erfüllten Be-
dingungen den Männern an den Hals werfen; hat er unrecht, so
will er sich hängen lassen. Dazu stelle ich: (^est bien le diable ^ si
au bourg il r^y aurait pas quelqu'un qui claque. Rev. bl. 1890 I 585b,
und das von Mätzner beigebrachte le diable nC étrangle , si je n'aime-
rais pas mieux vous savoir enterrée que moucharde, Mérimée (*wemi
es nicht wahr ist, dafs, wenn ich die Wahl hätte, ich midi for
euern Tod entscheiden würde').
Holder führt weiter an : <^est tout au plus si on emploierait am-
venablement cette expression pour désigner etc., FWey ('man würde
unter gewissen Umständen diesen Ausdruck gebrauchen; wemi
man aber dies einräumt, so ist dies auch das Äufserste, bis zu
dem man gehen kann). Dazu fuge ich: si je Pavais rencontré dans
VERMISCHTE BEITRÄGE ZUR FRANZÖSISCHEN GRAMMATIK. 573
la rue , âest tout au plus , st je me serais donné la peine de traverser
U ruisseau pour aller à lui, Soulié (leider vermag ich die Fund-
stelle nicht mehr anzugeben), bemerkenswert, weil hier die sonst
meist 'versteckte' Bedingung, die den Kondicional herbeiführt, vor
Augen liegt
Endlich reihe ich noch an: quelle affaire j mon Dieu /¿sus I
quelle affaire I Je vous demande un peu ^ comme s^il n^ aurait pas pu^
puisque ça devait arriver^ s'en aller cinq jours plus tôt^ Rev. bl. 1 890
ï 5^3 * î comme si l'on ne devrait pas laisser le peintre qui se forme
aller où il lui semble qtCü y a des aïeux , des pères de son talent
£. u. J. de Concourt, Man. Salomon 6i. Hier ist eine gewisse
Verschiedenheit von dem bisher Beobachteten nicht zu übersehen.
Der (echte) Bedingungssatz ist hier einer der als nicht erfüllbar,
nicht zu verwirklichend gedachten Annahme. Wollen wir hier eine
Umschreibung eintreten lassen, so müssen wir zum Imperfectum
greifen: comme ¿il n^ était pas vrai qtCil aurait pu mourir plus tôt
(s'il avait voulu oder doch si Dieu Pavait voulu) und comme s'il
n'était pas certain qu'on devrait , . (si l'on n'avait en vue que r intérêt
de l'artj. Es würde hier wenig verschlagen, ob man s'il n'aurait
pas pu oder s'il ri avait pas pu , ob man si Von ne devrait pas oder
si Pon ne devait pas sagt; und doch ist es keineswegs völlig einerlei.
Das erste Glied jeder der zwei Möglichkeiten entspricht dem posi-
tiven Gedanken des Sprechenden // aurait pu mourir und on devrait
laisseTy das zweite dem Gedanken il a pu und on doit.
Ungeschickter Leute Ausdrucksweise mag vielleicht gradezu
den Kondicional hinstellen, wo das Imperfectum hingehört ; Richepin
läfst eine Person aus den niedern Ständen sagen: il m'est cher
pour ça le gamin^ comme si qu'il serait mon petit y Glu 228, wo auch
die Hypertrophie der Konjunktion auffallt Gebildete Leute ver-
mengen die zwei Verbalformen nicht Fürs Altfranzösische will
die eine von Mätzner beigebrachte Stelle aus Marie de France:
sire^ jo contereie Si vos congé en avereie Del seint home ço que jo vi
E ço que jo de lui oi (wer lange genug sucht , findet sie im Purg.
Patr. 2120) bei der Beschaffenheit, in der bis jetzt der Text vor-
liegt, (Ausg. V. Jenkins, Philadelphia 1894 mir unzugänglich) wenig
besagen ; und was andere hinzugefügt haben (man sehe die Zu-
sammenstellung von Vogels in den Rom. Studien V 494 Anm.,
Klapperich, Bedingungssätze im Altfranzösischen, in Französ. Stu-
dien III 4, 1882, Burgatzcky, das Imperfekt und Plusquamperfekt
des Futurs im Altfranzösischen, Greifswald 1886 S. 133, Lenander,
L'emploi des temps et des modes dans les phrases hypothétiques,
Lund 1886 S. 76), bedarf gar sehr kritischer Nachprüfung.
A. TOHLEK.
Zotachr. t rom. PhiL XIX. 38
VERMISCHTES.
Zur Wortçeschlchte.
I. Etymologien.
I. Rum. arata 'zeigen'.
Die Herleitung von rum. arata 'zeigen' aus arredare ist sdion
von M. Gaster Zs. II 378 , von F. Miklosich Beitr. zur Lautlehre
der rum. Dial., Konsonanten II 65 und von P. Häsdeu Etymo-
logicum magnum Romaniae II 1555 abgelehnt worden und hätte
von Philippide Istoria limb. rom. I 39 nicht wiederholt werden dürfen,
da ja doch ein arredare weder im Lateinischen besteht noch dardi
eine andere romanische Sprache bestätigt wird und, selbst wenn
dies der Fall wäre, in seiner Bedeutung sich mit aräta nidit so
völlig decken würde, dafs man sich mit der ganz ungehörigen
Behandlung von et abzufinden hätte. Denn so ungewöhnlich ist
der Wandel von et zu /, dafs man wohl, wie das auch Gaster und
Miklosich getan haben, darauf beruhende Etymologien ruhig ab-
weisen kann, auch wenn man keine andere Deutung weifs.^ Frei-
lich fast noch bedenklicher ist Häsdeu's Herleitung aus *areputare.
Ganz abgesehen von der Bedeutungsverschiedenheit ist die Synkope
des u in lateinischer Zeit ganz unerhört und wird durch die Formen
der Schwestersprachen ausgeschlossen und wenn man sie im Sonder-
leben des Rumänischen will entsanden sein lassen, so wäre wiederam
die Ângleichung von // zu / unerhört Häsdeu macht sich einer
merkwürdigen Inkonsequenz des Denkens schuldig, wenn er Cihac
^ Was ridica betrifft, far das Cihac ein arrecticare konstrairt, so hat
Philippide a. a. O. I 19 fragend eradicare als Etymon aufgestellt, dodi
scheitert das daran, dafs d vor ? zu s geworden wäre und dafs die alte Form
râdeca lautet, z.B. Cod. Vor. 123, 13. Radiche *Rettig', auf das er sich beruft,
kann nicht verglichen werden, da das Wort als Kulturausdnick kaum direkt
aus einem lateinischen radicula stammen kann, sondern auf. ita!, radica be-
ruht oder aber sein d ebenso einer Dissimilation gegen k aus cl verdankt
wie bei tUciune aus titione und rndäcinä das Verharren des t, d sich aus
Dissimilation gegen l erklart. Das richtige hat der Altmeister der Etymologie,
A. Pott gesehen, wenn er ridica zu lat. ridica 'Weinpfahl' stellt, s. Etym.
Forsch.« IV 577.
W. MEYER -LÜBKE, ETYMOLOGIEN. 575
tadelt, einiger Etymologien zu liebe Wandel von ci zu / anzunehmen,
selber aber aus demselben Grunde nun / aus pi entstanden sein
läfst, wo doch ^apte aus Septem und mazed, aruptu aus ruptum deut-
lich genug zeigen, dafs pt bleibt. Zwar beruft er sich auf cäuta^
caía aus captare, begeht aber dabei einen Zirkeischlufs : weil // zu
/ wird , ist cätä aus captare entstanden und weil cätd aus captare
entstanden ist, kann pt zu / werden. Nichts hindert, càuta auf lat.
*c<mtare zurückzuführen, wie dies Burla gethan hat, vgl. Mik-
losich Beiträge I 33 , Tiktin Zs. X 253. Wie der Wechsel zwischen
au und a in diesem Worte zu erklären sei, ist allerdings eine
noch ungelöste Frage, die aber für die Beurteilung von arata völlig
gleichgültig ist, da dieses keine a»- Formen hat; ja gerade der
Umstand, dafs wir zwar càuta und càta^ aber nur aràta^ nie aràuta
haben, zeigt, dafs die zwei Wörter nichts für einander beweisen
können. Sehen wir uns also anderweitig um. Da lateinisch an-
lautendes tonloses e im Rumänischen zu a wird (Tiktin Zs. XI 69,
rom. Gramm. I 294, dazu auch aspum aus vulglat. ispumo und altern
aus vulglat istemo) und da ferner intervokalisches / sich stets zu
r wandelt, so kann arata auf elatare zurückgehen, das bei Cassiodor
in der Verbindung elatare verbum domini vorkommt Man mag
zweifeln, ob das lateinische Wort elatare von elätus 'hoch' oder
elatare von latus 'breit' zu schreiben sei, ob es also bedeute 'erhöhen,
hervorheben, zeigen' oder 'verbreiten, ausbreiten, verkünden, be-
kannt machen', doch bleibt das für das Rumänische ganz gleich-
gültig, da die neue Bedeutung sich von beiden Grundlagen aus
gleich ungezwungen entwickelt Aus der Betonung arát ist natür-
lich kein Argument zu gunsten von eläto zu ziehen, da auch elàlo
wohl sicher zu arát geworden wäre. Eher könnte arét, das sich
mitunter findet, einen Einwand gegen die vorgetragene Etymologie
abgeben, allein die älteren Texte zeigen durchweg nur arat^ so
dafs das e ebenso sekundär ist wie z. B. in lepad aus lapido,
2. Aspan, estemado.
Ich kann aspan, estemado nur an den zwei schon von Parodi,
Rom. XVII 63 beigebrachten Stellen belegen, Berceo Sil. 146 d
Nun me temé de vos que so bien vendegado
Fasta que de la lengua vos aya estemado
und Appollonio 460 d
jfurâ que quien le fablasse seria mal soldado
Dell huno de los pies serie estemado.
Die Uebersetzung mit 'beraubt' ('parece ser privado' sagt
Sanchez) ist wohl nicht ganz zutrefiend, da es sich beide Male
nicht um ein Berauben im allgemeinen sondern vielmehr um eine
Strafe handelt, die allerdings darin besteht, dafs der Missethäter
eines Gliedes beraubt wird. Dieser in die Augen springende
Unterschied zwischen estemado und privado weist nun auch den
38*
57^ VERMISCHTKS. ZUR WORTGESCHICHTE.
Weg zur Deutung des ersten Wortes, das mit extremar e zusammen-
zustellen Parodi sehr berechtigte Bedenken von Seite der Form
hat und das mir bcgriiflich ganz und gar nicht zu passen schdot
Formell deckt sich estemado genau mit lat aestimatus ^'^ und was
die Bedeutung betriñl, so hat man offenbar auszugehen von der
Âusdrucksweise litem aestimare 'das Streitobjekt abschätzen, die
Strafsumme ansetzen, zum Strafersatz verurteilen*. Wenn aesttman
ohne litem nicht überliefert ist, so darf man doch aus gewissen
Verwendungen von aestimatio schliefsen, dafs auch das Verbum zar
Bedeutung 'strafen' oder wenigstens das Partizipium zu 'gestraft'
gelangen konnte. Man sagt nämlich nicht nur aestimatio tiüs
'Strafansatz, Geldbufse' sondern auch aestimatio multae 'Ansetzung
einer Strafe in Geld', aestimatio possessionis *die Schätzung eines
Grundstückes, die Bezahlung durch ein abgeschätztes Grundstück'.
Von hier bis zu der Verwendung von aestimatio in dem Sinne,
den estemado in den obigen spanischen Sätzen zeigt, ist ein so
kleiner Schritt, dafs man ihn zu machen wohl nicht zu zögern braudit
W. Meyer- LüBKE.
2. Etymologien.
I. Latein. ilex'>\\a\. elee.
„Unter dem Einflüsse des starken exspiratorischen Accentes
werden lange Vokale gekürzt ; auf den darauf folgenden Verschlufs-
laut wurde ein Teil der dem langen Vokal zustehenden Kraft
übertragen", sagt Stolz Lat Gramm. i68, wo er von Erscheinungen
wie süpus - suppus, glütire - gluttire redet Froehde zählt in Bezxen-
bergers Beiträgen III 286 ff. die Fälle auf, in denen -/- aus -/í*
entstanden sein soll; in manchen derselben wird es gestattet sein,
das umgekehrte Verhältnis anzunehmen wie in ilico> tllüo\ bd
dem Suffìx 'tila sagt Froehde selbst, die alte Form sei ?/a, wie er
auch allium aus älium^ allucinari aus abuinari^ helbta aus hihta^
callidus aus calidusy fellare aus filare u. s. w. entstanden sein läTst
£s liegt nahe, anzunehmen, dafs auf gleiche Weise plce aus ììlex
für llex entstanden sei, von dem Meyer-Lübke sagt (Ital. GramuL 36),
dafs es der Erklärung harre; danach wäre auch der Artikel ittx
bei Körting Lat-Rom. Wörterbuch zu ändern.
2. Engad. chiurlerà it collare foltern, (an einem Seile) aufziehen.
Achiärlir konnte nur ein mit den Lautgesetzen seiner Mutter-
sprache Unvertrauter von equuleum „mit abgefallenem Anlaut und
eingeschobenem r" herleiten. Körting hat mit Recht sowohl ger-
manischen als griechischen Ursprung des ital. collare zurückgewiesen.
Suchen wir ein Etymon, das Laut und Begriff genügt und denken
' Aspan, asmar stammt freilich auck von aestimare, ist aber (xalliiiisuis.
J, ULRICH, ETYMOLOGIEN. SCHUCHARDT, MAUVAIS. 577
wir an it aar la cor da ^ sp. dar la cuerda^ an das cor darum tormenta
Du Ganges, an die Anmerkung zum Malmantile racq. III 33 toccar
la corda, so werden wir auf *cordulare kommen. Das ironische
Deminutiv kann im Munde der Folterknechte nicht befremden;
cordlare konnte wohl zu collare assimiliert werden, wird aber haupt-
sächlich durch die engad. Form gestützt, zu der man corpus : chüerp
vergleiche. Mit cordulare haben wir auch nicht nötig, zu einer
„alterazione terziaria" unsere Zuflucht zu nehmen, wie Ascoli mit
seinem Etymon cxxrrulare (nach Schuchardt) Arch. Glott. I 38. 187
es (ungern) thut.
J. Ulrich.
8. Mauvais.
G. Cohn thut in seinem Aufsatz über mauvais meine Herleitung
dieses Wortes aus mali/atius, die ich Ztschr. XIV, 181 ff. ausführlich
begründet hatte, mit einer einzigen Zeile ab (Ztschr. XIX, 459 f.).
Er sagt : ^^mcilifatius , dessen / aufserdera eine schwer zu verteidi-
gende Entwickelung erfahren hätte". Ich verstehe das „aufserdem"
nicht — in Bezug auf die Bedeutung scheint mir malifatius besser
zu genügen als irgend eines der anderen vorgeschlagenen Grund-
wörter — ; noch weniger aber verstehe ich den auf die Laut-
geschichte bezüglichen Einwand. Cohn wird mir doch nicht chauffer^
orfèvre^ profond und dergleichen entgegenhalten wollen. Weifs er
denn nicht, dafs auf dem ganzen Gebiete, dem mauvais^ malvaiz^
malvagio (eig. oberital.), sowie mauve ^ malvai y malvado angehören,
ìntervokalisches f zvl v wird, welches neben labialen Vokalen aus-
fallen kann? Dann sehe er Meyer-Lübke Gr. I § 447 nach, dessen
Beispiele sowohl was unmittelbar vortoniges f als was unmittelbar
nachtoniges in Proparoxytonis anlangt, sich sehr vermehren lassen:
franz. éiuver i*exiu/arel), friaul. beolc {bi/ulcus), beorçhe {bifurca),
graub. - lad. bavaña (epiphanid) , altspan. orive , orebce , port ourives,
oberit. Mdd. oréves u. s.w. (aurifice), kat grevol {acrifolium), span,
u. s. w. ravano u. s. w. {raphanus) u. a., um von den Entwickelungen
von antiphonia, Stephanus, sarcophagus u. a. ganz abzusehen. Auch
in vorletztonigen Wörtern geht unmittelbar nachtoniges y in v über:
span, toba {tofus).
H. Schuchardt.
BESPRECHUNGEN.
Henry R. Iiang: Das Liederbuch des Königs Denis vonPortngal
— Zum ersten Mal vollständig herausgegeben und mit Ein-
leitung, Anmerkungen und Glossar versehen. — Halle a. S. —
Max Niemeyer 1894. — CXLVIH u. 174 S. in S9.
Dieser Versuch, eine grofsere und innerlich zusammenhängende Reibe
altportugiesischer Lieder des 13. und 14. Jahrh. in kritisch hergestelltem Texte
herauszugeben, ist im Grofsen und Ganzen treflflich gelungen. — Zu dem mit
Sachkenntnis und Bedacht behandelten Wortlaut der sämtlichen 138 uns
erhaltenen Lieder des Königs D. Denis ^ [S* 13—107] nebst Varianten des
Codex Colocci Brancuti [S. 107 — 112], der, begleitet von erläuternden Anmer-
kungen [113— 142] als Dissertation gedruckt worden war, hat Lang später,
nachdem seine Kenntnis Altportugals und der mittelalterlichen Lyrik sich
erheblich vertieft hatte, im J. 1892 ein Glossar und eine wertvolle allgemeine
Einleitung über die Anfänge und die Entwicklung der galiziscb-
portugiesischen Liederpoesie [I — CXLVHI], mit am Schlüsse stehenden
Nachträgen und Berichtigungen für den ganzen Band [171 — 174] hinzugefigt.
Erstrebt und erreicht hat er ein Doppeltes : erstens „späteren Herausgebern
(natürlich des Gesamtliederbuches) den Weg zu ebnen"; und zweitens „die
Frage nach dem Ursprung der galizisch -portugiesischen Lyrik der Lösong
näher zu bringen".
* Die von Lang gewählte populäre Form Denis entspricht der von ihm
durchgeführten phonetischen Schreibart, am vollkommensten, und ist vollauf
berechtigt, da wir ihr auch im Cod. Vat. und Cod. C. Br. wiederholt begegnen:
so im Liede Vat 708; vor Nr. 80, 83, 89; im CCBr. 1533; an der Spitie
der Seiten 41 bis 81, sowie im Indice vor Nr. 497, 553, 575 und 1533. Daxu
noch deny s im ratíf ameni zu Nr. 1043 und Vat. p. 44. Diese dissindlierende
Aussprache mit dumpfem e in der ersten Silbe ist noch heute bei allen Un*
gelehrten die übliche und steht im Einklang mit der Aussprache aller übrigen
Wörter, in denen die erste [Stamm-] und zweite [ Ableitungs-] Silbe 1 hatten
\yevia deua vettnho vestía melitar devino Felipe menino], Cfr. Lang Anm.
zu V. 444. — Cornu bringt nichts darüber in |§ 66 — 78. Die vornehmere oder
schriftgcmäfsere Form Dinist welche die wemgen benutzen, die sich einer
recta pronuncia befleifsigen, überwiegt in den Adelsbüchem und in den Ur*
künden z. B. im Testament und Kodizill des Königs. [P. M. H. : Scriptores
I 356, 361 und Afon, Lus. V.] — Alfons X benutzt bald Denis, bald Dims.
Donis — das im raiöament zu Nr. 1058 vorkommt — scheint im 1$. Jahrb.
die beliebteste Form gewesen zu sein. Wenigstens findet sie sich fortwäirend
in den Ord, Äff, wo ihnen Gesetze des Dichter -Königs einverleibt sind.—
LANG, DAS LIElJEKßUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 579
Die einschlägige Litteratur ist , Dank der liberaliiät der Harvard - Uni-
versity, so gut wie vollständig benutzt worden. Was nicht erworben werden
konnte, macht keine empfindliche Lücke aus, z. B. Braga's Band über die
tjTrovadores GaUciO' Portugueses**, der viel weniger zuverlässig ist als die
weit später geschriebene Einleitung zum Cancioneiro da Vaticana, von welcher
sich Lang bei den Personalnachrichten über die Dichter mehrfach leiten und
irreleiten lassen muíste. Dafs der Verfasser mit der modernen galizischen
Sprache und Volkspoesie nicht noch vertrauter ist, kann man jedoch be-
dauern. Der Cancionero Popular Gallego von D. José Perez Ballesteros
z.B. (3 Bde., Madrid 1885) und das reich von folklorischen Mitteilungen
d urchsetzte Diccionario Gat lego • Castellano von D. Marcial Valladares-
Nufiez (Santiago 1884) ^^"^ ^^^^ unentbehrliche Hülfsmittel. Hervorragende
Dienste hat Jeanroy 's so aufserordentlich anregendes Werk über die Ursprünge
der frz. Lyrik geleistet, und die daran anknüpfende Meister-Studie von G. Pari s.
Mein im „Grundrifs" erschienener Abrifs konnte erst verwertet werden, als der
grofste Teil der Einleitung bereits in der Druckerei war. Nur in den Fufs-
noten von Seite CVH an wird er zitiert, und hat auf die Fassung desSchlufs-
kapitels eingewirkt. Vielfach treffen Lang's Ergebnisse und Urteile mit den
meinen zusammen, was bei methodischer und gründlicher Durchforschung gar
nicht anders sein konnte. In gar manchen Einzelheiten verbessert er mich (s. u.) ;
in anderen habe ich ihn zu berichtigen ; noch häufiger mufs ich Aussagen und
Entscheide, die wir beide übereinstimmend gethan haben, als irrige nachweisen.
Recht vieles bleibt aber noch immer unentschieden, und bedarf erneuter
eingehender Behandlung. Im Allgemeinen war und bin ich mehr darauf
aus, das spezifisch Nationale in den Liedern herauszufinden, während
Lang gerade die konventionelle Seite d. h. die Entlehnungen aus den franz.
Litteraturen zum Ausgangspunkt und eigentlichen Gegenstand seiner Unter-
suchung gewählt hatte, durch Jeanroy dann zur erneuten Beschäftigung mit
den volksmäisigen Weisen geführt wurde, und bei der Abfassung des Schlufs-
kapitels unter dem Eindruck meiner, in manchen Punkten abweichenden,
wie gesagt, die heimischen Elemente hervorhebenden Darstellung stand. —
Ein völlig abgeklärtes, einheitliches und abschliefsendes Werk suche man
daher auch in dieser Einleitung noch nicht. Auch Lang steuert nicht in
gerader Linie auf ein bestimmtes Ziel los, den Leser an sicherer Meister-Hand
führend. Seine Ueberzeugungen bilden sich erst im Laufe der Arbeit und
zwar unter wiederholten Schwankungen. Wichtiges und Unwichtiges wird nicht
von vom herein als solches erkannt, sondern gleichmäfsig stark betont. Inter-
essante Nachweise von Uebereinstímmungen der altport. Poesie mit der heimi-
schen Volksdichtung werden fortwährend von solchen mit nord- und süd-
französischer Kunst poesie durchkreuzt, ganz abgesehen davon, dafs die Einzel-
berichtigungen der eigenen Aussagen sich durch das ganze Werk hinziehen.^
* Nachbesserungen zum Texte bringen Index wie Glossar; zum Text
und Glossar steckt mancher Zusatz in den Anmerkungen; alle drei werden
in Kleinigkeiten in der Einleitung berichtigt; innerhalb dieser bringen die
letzten Kapitel gar manche Vervollständigung imd Vervollkommnung zu den
ersten; die Nachträge schliefslich ändern dies und das an allen Teilen des Werkes.
— Die Art der &richtigung ist dabei oft etwas unbequem, da sie still-
580 BESPRECHUNGEN. CAROLINE MICHAELIS DE VASCONCELLOS.
Kurz die Argumentation bewegt sich in beunruhigenden Wellenlinien, die ofi
zum Zick-zack werden, auf und ab; und am Schiasse klingt manches
erheblich anders als zu Beginn. Dementsprechend ist auch der Too, in
welchem die kritischen Erörterungen fiber die Meinungen seiner Voriger
angebracht werden, selten ein entschiedener, weder wo Läng sich mit der
unumstöfslichen , von Bellermann, Wolf und Diez verfochtenen These
beschäftigt „die altportug. Hof- und Kunstpoesie habe sich unter dem Ein-
flüsse und nach dem Muster der proven zalischen gebildet", noch wo er
Monaci's Gegenansicht „ein wesentlicher Teil der Lieder sei zu Hanse erbläht,
dem peninsularen Volksmunde abgelauscht und blofs in veredelte Fonnea
gegossen worden", als unsachgemäfs anñcht (S. IX — LXXVn und LXXVITI),
den „rein höfischen" Charakter auch der Frauenlieder so stark betonend, diu
man schier meinen mufs, er gehöre zu denen, welche diese Franenlieder
durchaus „fremden Ursprungs" haben wollen, während er schlieCslich doch fast xo
derselben Erkenntnis wie Monaci kommt und die betreffenden Gedichte als mehr
oder weniger frei nachgebildete heimische Volkslieder bezeichnet; noch audi
wo er (S. LXXX) Faul Meyer's Satz fluchtig bespricht, die Aehnlichkeiten
zwischen den portug. und anderen romanischen volksmäfsigen Weisen brauchta
nicht auf Nachahmung zu beruhen, sondern könnten Folge gemeinsamen Ur-
sprungs und Urgrunds sein. Besonders aber wo er zögernd (S. XXVI—
LXXVni) Jeanroy 's verführerische, gewagte, nicht an zwingenden Grûndeo
geankerte Gedanken über die Abstammung aller portug. volksmäfsigen Dich«
tungsarten von der nordfranz. Liederpoesie bekämpft; und die bedeutsame
Frage, ob sich nicht etwa zwei zeitlich verschiedene Infiltrationen nordfianz.
Dichtkunst annehmen lassen, — eine frühe unter den Grafen Raimund und
Heinrich von Burgund (oder noch vorher durch die Sankt- Jakobs- Waller) von
Volksmund zu Volksmund, welche die auffällig archaischen Züge der von
höfischen Anschauungen verhältnifsmäfsig reinen portug. Lieder erklären wurde,
und eine späte bewufste, von Hof zu Hof, unter Alfons UL Denn er betat-
wortet sie erst mit einem ja, das wie nein klingt, hernach gar nicht weiter
in Betracht gezogen, am Ende aber als erwiesen verwertet wird.
Ueber seine eigenste Meinung betreffs der Ursprungsfrage bleibt der
Leser daher bis zum Schlüsse im Ungewissen. Erst da scheint es ihm sicher,
dafs sich für Lang selbst als Facit seiner Untersuchung ungefähr Folgendes
ergiebt : Da einerseits weder in der altfranz. Poesie , welche der Blüte der
galizisch-portug. Lyrik vorausging, noch sonstwo, eine Gattung von Liedern
nachgewiesen sei, aus der sich die charakteristischen Züge der volks-
mäfsigen portug. Lieder — d. h. die durch Parallelismus des Gedankens wie
Ausdrucks und der Assonanz gekennzeichneten Wiederholungen der Frauen-
lieder — herleiten liefsen, während andrerseits die in Galizien und Por-
tugal noch heute lebendige Volkspoesie sachlich wie formell nicht wenig
Uebereinstimmendes und Anklingendes biete, so dürfe man auf traditioneden
Zusammenhang beider schliefsen, und jene Lieder, mitsamt den sonstigen
schweigends vor sich geht. — Man vergleiche z. B. Lied CXII , die Aus-
einandersetzungen auf S. 138 und S. CXVrV Z. 20; oder Lied C, S. 173
und S. CXXXII Z. 26 ; oder Lied 9 und S. CXXXH sowie die Listen der
Reimsysteme auf S. CXXXm und CXXXVI mit den Liedern selbst.
I
LANG, DAS LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 58 1
ihnen naheyerwandten Refrain-Liedern — d.h. zwei Drittel des ganzen
Liederschatzes — trotz der oft genug darin zu Tage tretenden höfischen An-
schauungen konventioneller Lyrik, für heimischen Ursprungs erklären. Von
ihren charakterischen Eigenschaften hätten sie aber den höfischen Minne- und
Meisterliedem d. h. den Cansas , so vieles mitgeteilt , dafs sogar diese , die,
wie nachgewiesen, ganz offenbar auf provenzalischen Anstofs entstanden und
sich nach prov. Vorbild, z. T. aber auch unter nordfrz. Einflüsse entwickelten,
nicht eitel Nachahmung seien. Wirklich Lehngut seien nur einige, durch-
schnittlich selten gepflegte Dichtgattungen wie die Tenzone, das Sirventes,
das Descort, das Lai, die höfischen Pastorelas, die ¿"esta de maldvter, und.
Dank der ersten alten Infiltration franz. Gesänge, die monologistischen Tage-
lieder und einige schlichte Pastonrellen , in welchen eine Hirtin singend auf-
tritt. Selbst in ihnen sei jedoch die Nachahmung eine blofs oberflächliche.
Und die durch Reichhaltigkeit und reizvolle Originalität ausgezeichnete gali-
zisch - portugiesische Lyrik nähme somit eine durchaus selbständige Stellung
in der Kunstpoesie ein". —
Wie und woher es kommt, dafs Lang's Dissertation nicht so deutlich
und geschickt wie man wünscht auf diese Schlufsfolgerung vorbereitet?
Der Grund seiner Urteils - Schwankungen , die sich übrigens in ähnlicher
Weise, nur in umgekehrter Reihenfolge, bei Jeanroy finden, (trotz seiner
entschiedenen Parteinahme für Frankreich als den Mutterboden aller
typischen Formen der romanischen Lyrik) liegt, aufser in der Art wie
Lang sich zuerst seine Aufgabe gewählt und sie hernach abgeändert hat, in
der Natur der Sache. Denn ist es schon an und für sich schwer, so nicht
unmöglich, zweifellos festzustellen was in einer alten Lyrik ursprüngliche und
heimische Volksschöpfung und was spätere und fremde Kunstzuthat ist,
und wie beide auf einander einwirkten, so besonders im dichterisch begabten,
und sentimental veranlagten galizischen Portugal, das allem Anschein nach
thatsächlich , lange vor Beginn der Hofpoesie, eine in einheimischen Ueber-
liefemngen wurzelnde Frauen - Dichtung besafs, fremden (vorzugsweise süd-
nnd nordfranz.) ihm mündlich und schriftlich zukommenden Einflüssen aber
trotzdem frühe offenstand und geneigt entgegenkam; die ausländischen '
Kunst- und Kulturprodukte aber jederzeit mit Herrenwillkür behandelt
hat, sie als materia prima zu Nachahmungen benutzend, höchstens unter
Beibehaltung der konstruktiven Grundform, das Uebrige aber frei wie
sein Eigen, dem Milieu gemäfs umgestaltend, so dafs in allen schönen
Künsten vieles unzweifelhaft aus fremdem Samen Erstandene doch national
aussieht (z. B. Estylo manoelino). Die Gelehrten selbst aber sind noch
keineswegs einig, weder darüber wer eigentlich in der Dichtkunst Eigen-
tumsrecht auf eine Erfindung hat, ob der welcher sie überhaupt zuerst ob
auch unsicher tastend versucht, oder der welcher ihr später eine neue
eigenartige Kunstform giebt; noch auch darüber, ob so primitive Gebilde
wie ein den Tanz ì>egleitendes , reimendes Zeilenpaar mit Kehrreim (das der
Grundstoff zum franz. Refrain-Rondet gewesen zu sein scheint, und zweifelsohne
der Grundstoff nicht nur der Parallelstrophenlieder sondern aller Motes und
der sie erläuternden Voltas und Glosas (Vilancetes und Cantigas) gewesen
ist) nur ein Mal an einer Stelle, oder an verschiedenen Punkten zugleich
entstanden sein kann. — ^
582 BESPRECHUNGEN. CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCELLOS,
Eine genaue Inhaltsangabe und Besprechung der Einleitung wurde sein
viel Raum beanspruchen. Ich hebe deshalb nur die Grundlinien hervor; und
behandle einige Punkte, in denen ich abweichender Ansicht bin.
Nach kurzen Worten über die fiir die Textgestaltung benutzten Vor»
lagen (I — V) beschäftigt Lang sich mit denjenigen Quell-Dokumenten, welche
von Monaci als zur Lösung der Ursprungsfrage geeignet bezeichnet worden
sind (IX — XX) und zeigt, dafs sie für diesen Zweck keinen Wert haben,
a) Die Prosa-Bemerkungen, welche die Troubadour-Gedichte begleiten, geben
keinerlei Auskunft über das Entstehen der Poesie am Hofe, b) Der frag-
mentarische metrische Traktat, dessen Bedeutung von Monaci zu hoch veranschlagt
wird, entstand erst gegen Ende des 14. Jahrhs. Der Verfasser kannte die
Terminologie der katalanischen Metrik [palavras pcrdudas '^bordons perduts\
und die der franz. [talho = taille]. Seine Lehrsätze sind post festum ans den
Gedichten abstrahiert und sehr unzuverlässig, c) Aus der litterarhistorischen
Skizze des Marques de Santillana aber erhellt deutlich, dafs der Veifasser
gerade die erste alte , galizisch - portugiesische Hofdichtong gar nicht anden
als von Hörensagen und aus unbestimmten Kindheits - Erinnerungen gekamt
hat. —
Da auf diesem Wege also nichts zu erreichen ist, wird die portng.
Geschichte zu Rate gezogen, behufs Feststellung der Beziehungen Frankreichs
zum Nordwesten der Halbinsel, seit Karls des GroCsen Schutzherrschaft über
Asturien. D. h. es wird kurz und bündig das Wissenswerteste über die
nord- und südfranz. Krieger, Pilger, Kolonisten und Gelehrten mitgeteilt,
welche franz. Kultur südwärts trugen (XXI — XXIV). Daran schiefst sich
eine Uebersicht über die prov. Troubadours, die auf der Halbinsel gewesen
sind und die peninsularen Ritter zur Nachahmung ihrer Kunst gerebt haben
können (XXIV— XXVIl). Von G av au dan ist nicht die Rede. Dais
Marcabruns sich am Hofe des ersten portug. Königs aufgehalten habe,
wird mit Braga angenommen (XXIV), später jedoch (CXLUE) wieder ge-
leugnet.
Es folgt der Versuch, in B r a g a's Spuren, doch auf Grund eigener nod
mühseliger Benutzung der Adelsbücher ^ und Urkunden* und der daranf
begründeten Geschichtswerke,' sowie durch Ausdeutung der Gedichte, glanb-
würdige Daten für das Leben und Wirken der galizisch - portugiesischen
Dichter zu gewinnen und ihr Alter, ihre Reihenfolge und Nationalität fest-
* P. M. H.: Scriptores /, Livros de Unhagem,
* P. M. H.: Leges et Consuetudine s : Scriptores ; Inquisitùmes.
^ Brands o, Monarchia Lusitana und Herculano, Historia de Portugal
Hier will ich einen Wunsch und eine Klage anbringen. — Im Quellen - Ver-
zeichnis wii^d die erste Ausgabe der Mon. Lus. gebucht, und zwar nur Parte V
(welche 1650 gedruckt ward) obwohl auch Parte IV (erschienen 1632) sehr
ergiebig benutzt worden ist. Sämtliche Stellenangaben L^ngs beziehen sich
aber auf die späteren Ausgaben von 1752 und 1725 und sind somit für den
Besitzer der ersten Drucke wertlos ! Nur in den Nachträgen scheint Lang diese
letzteren vor Augen gehabt zu haben. — Ob wir nicht mit Rücksicht auf die
knappe Zeit unserer Leser von nun an lieber auf Livro und Capitulo ver-
weisen, die sich ja in beiden Ausgaben entsprechen? — Auch das Nach-
schlagen in Herculano ist, bei der Verschiedenheit der Druckeinrichtung der
Ausgaben eine recht beschwerliche.
LANG, DAS LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 583
zustellen. Z. T. ist dieser Versuch gut gelungen. Doch sind gerade hier
begreiflicherweise, noch zahlreiche Lücken geblieben und Irrtümer unter-
gelaufen. Auf einige davon gehe ich hernach ein. —
Das Ergebnis ist, dafs Lang mit de Lollis das älteste daüerbare Gre-
dicht, das Braga (p. XXVIII) schon 1204 entstanden glaubte, kurz nach 121 4
ansetzt,* den Anfang der Kunslpoesie jedoch — „da jegliche Poesie älter ist
als ihre frühesten uns erhaltenen Proben" — ins letzte Viertel des 12. Jahrhs.
Ycrlegt; als ihre Voll-Blüte aber die Mitte des 13. Jahrhs. bezeichnet.
In zwei gesonderten Kapiteln wird dann a) vom Inhalt (S. XLII —
CVn) und b) von den Formen der galizisch - portugiesischen Poesie ge-
handelt (S. CVH — CXLII). Dabei wird die von den Liederbüchern gebotene
und durchaus gerechtfertigte Dreiteilung in höfische Minnelieder (cantigas
dé amor), Frauenlieder {cantigas de amigo) und Spottlieder (cantigas
de escarnh* e maldiur) beibehalten.
I. Wie Denis und andere Troubadours ausdrücklich bezeugen und wie
die Kritik einstimmig anerkannt hat, ist das sich meist in jambischen Zehn-
sQbnem bewegende Minnelied — die cansó oder mit port. Bezeichnung
cantiga de amor [XLII — LXIII] — em maneira de proençal verfafst , und
strotzt, ihrer Herkunft entsprechend, geradezu von konventionellen, formel-
haften, höfischen, den troubadours und trouvères entlehnten Gemeinplätzen.
Das wird an vielen Dutzenden von zum gröfseren Teil selbst gesammelten,
zam kleineren schon von Jeanroy und Diez angeführten Beispielen nach-
gewiesen. An der Aneignung des tieferen Sinnes und Geistes der Minne*
dichtong hinderten jedoch die stark abweichenden sozialen und geistigen
Zustände des Landes, in welchem das feudale Rittertum nicht recht Wurzel
gefafst hatte. Nach den augenfälligsten traditionellen oder typischen Zügen
der sud- und nordfranz. Kunstlyrik hat Lang ebenso vergeblich gesucht wie
Andere vor ihm. Es fehlt der Natureingang; die Verherrlichung des Früh-
lings; das Gefühl stolzer Freude, welches die Liebesleidenschaft zur Minne-
zeit in den prov. Dichtem entfacht; der ritterliche Ehrbegriff; die Verheim-
lichung des Namens der Geliebten ; das Spielen mit Verstecknamen ; die
Gestalt des Spähers und Verleumders, und die des eifersüchtigen, verhafsten
Ehemanns, da in Portugal die gefeierten Damen junge Mädchen, und nicht
verheiratete Frauen, waren. Es fehlt vor allem der Gedankenreichtum und der
nur bei relativ hoher Bildung mögliche Bilderschmuck der provenz. Dichtung.
Ein sehr vaguer und abstrakter Idealismus kennzeichnet die port. Auffassung
höfischer Minne. Stete Wiederholung weniger, einfacher Gedanken in schlichter,
milder und maCsvoller Sprache, unter leisen Variationen, ist ihr eigentliches
äufseres Kennzeichen. —
Wirkliche Uebertragung ganzer Gedichte, oder auch nur wörtliche
Ane^nung von schönen Stellen im Umfang einer Strophe, kommt ebenso
selten vor, wie ganz genaue Nachbildung metrischer Vorlagen. So gewifs
zu fast jeder Idee, jedem Motiv — der Seele jedes höfischen Minne-
liedes — mindestens ein Parallelstück nachzuweisen ist, und auch zu den
meisten Teilstücken des Ausdrucks, so gewiis ist doch im Allgemeinen die
Aehnlichkeit zwischen ganzen port, und franz. Gedichten nicht grofs und nicht
^ Vgl. dagegen: Grundrifs §§ 30 und 31.
584 BESPRECHUNGEN. CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCELLOS,
eigenartig genug nm direkte und bewufste Entlehnung anzunehmen.—
Und so gut Lang gegen Jeanroy polemisiert, weil er die dion}rsische Strophe
,t Madre, moiro d* amores que mi deu meu amigo Quando vep esta cinta pu
por seu amor cingo (Denis Nr. 91) als direkt aus dem von Adam de U Halle
(258) verwerteten Mottet „ChaintureU, mar vos vi! Au d^schamäre
m*ochies!" (p. LXXII) entstanden bezeichnet hat, so gut oder noch besser
könnte man mit ihm rechten, wenn er den Spielmann Mart im, mit dem sdt-
samen Namen Moxa, sein Lied „Amor, de vos bem me posso loar** (Nr. 891
= Vat. 476)* nach Peire Cardinal's „Ar mi puesc ieu lautar damor" (Rayn.
III 438) modeln läfst. Denn mit dem Ende jener Zeile ist auch die Aefan-
lichkeit der beiden fraglichen Gedichte da. Ironisch scherzend dankt nim-
lich der gar nicht verliebte moralisierende Sirventes - Dichter dem Liebesgott
in langer kunstvoller Kanzone dafür, dafs er ihm nicht den Schlaf niabe
noch den Appetit verderbe, während der verliebte Portugiese ernsthaft, in
drei variierenden Wiederholungs- und Refrain - Strophen Amor dafür dankt,
dafs er ihm eine treffliche Herrin gegeben habe, daran aber die übliche Klage
knüpfe, sie sei mafs- und mitleidslos und quäle ihn unbändig. Mit gleichem
Recht könnte man das erste Lai des Liederbuches (CCBr. i) „Amor des-qve
nCa vos cheguei, Bem me posso de vos loar" fur eine Nachahmung nach
jener Schablone erklären. Und mit viel gröfserem Hefse sich — obwohl
Martim Moza (den ich übrigens für einen späten, nachalfonsinischen
Dichter, und zwar fiir einen Aragonesen halte), thatsächlich den Rage-
liedern des Peire Cardinal nachstrebt — ' ein ganz anderes Gedicht, in
welchem ein anderer Troubadour trotzig und schelmisch beteuert, er sterbe
nicht vor Liebe, als durch Cardinal's Widerspruchslied angeregt, klassifizieren.
— Nein, die Gresamtheit der von Lang bis jetzt ausgeführten Vergleichungen,
erschüttert wenig die von mir durch eigene Untersuchung gewonnene Ansicht,
dafs Gleichheit des Ausdrucks meisthin gerade da fehlt, wo die Gedankenfolge
eine ähnliche ist; wo aber einmal ein Passus treue Wort -Wiedergabe be-
kannter franz. Zeilen zu sein scheint, entferne er sich von ihr durch eine
abweichende Weiterfuhrung, die den Sinn gänzlich umgestaltet Die unleug-
baren und sehr zahlreichen Reminiscenzen seien fast immer nur vague
Nachklänge. —
Der auffälligste Gleichklang ist fur m«in Ohr immer noch der zwischen
dem altitaL, im Decamerone (V. 10) aufbewahrten Volks- oder Modeliedchen:
„Landa del mare Mi fa gran male" und dem port, des Klerikers Rui Fer-
^ Beim Zitieren der altport. Gedichte sollten wir uns nicht der modernen
Zahlen bedienen, welche das Gesamtliederbuch in drei Teile zerreifsen, sondern,
im Vorausblick auf die Gesamtausgabe, die wir zu erstreben haben, unter
Benutzung des wertvollen Indice, die alten durchgehenden darin erhaltenen
Zahlen anfuhren, die uns den Zusatz C. Vat. — CCBr. — oder C. Aj. erspairen.
— Ich thue es zwar, fuge aber, so lange die Neuerung nicht anerkannt und
mein Generalindex nicht veröffentlicht ist, die Spezialzahlen in Parenthese hinzu.
' Anklänge an manches moralisierende Sirventes dieses ritterlichen
Kanonikus, der in König Jakob von Aragon einen Gönner fand, sind un-
zweifelhaft. Vat. 481 erinnert z. B. durch seinen Gegenstand und die selten
kunstvolle Strophenform an Falsedatz e desmesura (Rayn. IV 338), Tartarassa
ni voutor (R. 357) und andere (R. IV 343, 337, 350).
LANG, DAS LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 585
nan de s »»Maldito sea 7 mare Que mi fa* tanto male, (Nr. 903. = Vat. 488)
obgleich auch er kein vollkommener ist —
Uebrigens weist auch Lang, in einer Fufsnote die Auslegung als
falsch zurück, er wolle behaupten, den port. Dichtem hätten wirklich alle
zum Vergleich herbeigezogenen Stellen zum Vorbild gedient (p. XL VIII
Anm. i). — Die verheifsene ausfuhrliche Arbeit über den Gegenstand wird
selbstverständlich sehr willkommen sein, da erst die erschöpfende Behandlung
volle Sicherheit bringen, und unter anderem klar stellen wird und mufs, ob die
nord* oder die sûdfranz. Einflüsse überwiegen, und ob die peninsularen Hof-
dichter wirklich — wie mir scheint — bei denjenigen Provenzalen Anleihen
gemacht haben, die persönlich am Hofe der leonesischen, kastilischen und ara-
gonesischen Könige gewesen sind , oder ob sie den gesamten prov. Lieder-
schatz kannten und ausnutzten. —
Auf einige der Züge, welche der galizisch - portug. Erotik eigentüm-
lich sind, wie das wild ketzerische Hadern und Rechten mit Gott (S. LIX),
das häufige Anrufen des Teufels bei Liebespein (LXII), das Närrischwerden
vor Liebe (LVI) wird hier bereits hingewiesen.
n. In helleres Licht werden diese nationalen Elemente später gerückt,
bei Besprechung der Cantigas de amigo (LXm — CHI) d. h. eben jener von
der Kritik von jeher als volksmäCsig oder volkstümlich bezeichneten Freundes-
lieder, welche Frauenszenen vorfuhren, in deren Mittelpunkt das noch unter
der Obhut der Mutter befindliche, heifs und treu liebende Mädchen steht,
das fast immer als Redende, bisweilen aber auch als Angeredete, oder im
Zwiegespräch vorgeführt wird. Hier ist es wo die Entscheidung darüber, ob
diese Gedichte heimischen oder fremden Ursprungs sind, so schwer fällt.
Zuerst wird wiederum auf die in den Gedanken und in der Ausdrucksweise
klar zu Tage tretenden Aehnlichkeiten und Bezüge zu den Cantigas de amor,
d.h. auf die höfischen Anschauungen und Motive, welche sie reichlich
aofiiahmen, hingewiesen und scharf betont, dafs ausnahmslos alle uns er-
haltenen Frauenlieder Kunstgedichte sind: nicht nur die, welche formell
zu den Meisterliedern gehören, sondern auch von den Refrain gedieh ten
sowohl alle aus 3 und 4 Strophen von je 4 — 8 Zeilen bestehenden (die Lang
nach Jeanroy mit dem prov. Namen Ballade oder Ballette belegt), als
auch die ihnen inhaltlich im Wesentlichen gleichen, aus zweizeiligen Parallel-
strophen bestehenden, die er serranas nennt — gleichviel ob es Morgenlieder,
Pilgerlieder, Scheidelieder, Nonnenlieder (?) und Botenlieder sind. Kunstgedichte,
und zwar bei Hofe, von Männern verfafste, die mehr als einmal ihre Namen
selber anfuhren. Kunstgedichte, von denen verschiedene nicht selten eine
zusammenhängende Gruppe bilden. Kunstgedichte, in denen die als Redende
eingeführten Ifödchen hie und da erzählen müssen, ihre Freunde hätten
Lieder auf und inr sie verfafst, und diese wollten sie nun auswendig lernen
und absingen.
Mit Recht also. Und doch geht Lang hier im Sinne Jeanroys —
meinem Gefühl nach — zu weit.
Was bedeutet es, Lieder als Kunstgedichte im vollsten Sinne
des Wortes zu bezeichnen (LXIV, LXV, LXXIV, LXXV) und ihren
„durchaus künstlichen Charakter'* wieder und wieder hervorzuheben
— wenn hernach doch durch Beibringung zahlreicher Parallelen aus dem heu-
586 BESPRECHUNGEN. CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCELLOS,
tígen portug. Volkslieder>Schatze nachgewiesen wird, dafs sie diesen heimischen
Produkten, bald was die Form, bald was den Inhalt und Ausdruck betrifft,
zum Verwechseln ähnlich sind? und wenn Lang sie am Schlüsse seiner Arbdt
selber sogar nicht nur wiederholt als volksmäfsig, sondern als Tolks-
t um lieh, bezeichnet und einer cantiga des Spielmanns Joam Zorro sogar
den Namen Volkslied beilegt? — So schroffe Widerspruche waren doch
leicht zu vermeiden.
Doch weiter! Nachdem Lang die Vergleiche mit prov. Gedichten md
besonders mit nordfranz. Kunst -Liedern und aus den Pastourellen und Ro-
manzen geschöpften Refrains wohl ein Dutzend Mal mit Hinweisen aaf port
Coplas durchsetzt und immer deutlicher gemacht hat — halb ohne es za
wollen — dafs die in den cantigas de amigo auftretenden waschenden, wasser-
schöpfenden, das Haar strählenden, tanzenden, wallfahrenden, Heerden weiden-
den, spinnenden „Damen", wie in den ihnen angedichteten Handlungen so in
den ihnen in den Mund gelegten Worten und Gedanken nicht in Wider-
spruch, sondern in Einklang mit portug. Volksgeist und portug. Volks-
sitte stehen — erklärt er, natürlich immer noch vorsichtig „zur Gewifsheit fieíse
sich trotzdem die Vermutung nicht erheben, das Frauenlied wurzle in dner
einheimischen, vor dem Beginn der Kunstlyrik blühenden Volkspoesie. Dizn
fehlten Proben derselben, und alte Berichte über sie. Auch wären die geseU-
schafilichen und sittlichen Zustände Nordwest-Spaniens vom 9. bis 13. Jahdi.
nicht genügend bekannt". Doch versucht er es immerhin jene Vennutus;
wenigstens wahrscheinlich zu machen.
Zu diesem Zwecke verweist er in erster Linie darauf, dais der von den
Westgoten nach Spanien gebrachte griechisch - syrische Ritus dramatische
Elemente enthielt, welche frühe das Eindringen von weltlichen Gesänge
Tänzen und Mummereien in den Gottesdienst begünstigten. Aus Gesängen in
volksmäfsigem Latein aber roufsten solche in der Vulgairsprache hervorgeben.
Besonderen Glanz entfaltete der Kultus im Königreich Galizien, dessen Mscht
und Bedeutung in den ersten Jahrhunderlen der Rückeroberung natnrgemSfs
hervorragend war und dessen Wallfahrtsort Santiago de Compostella be-
sonders seit 1007 Schaaren von Pilgern anlockte. Sätze aus Concilsbeschlässen
(Braga 563; Lugo 572; Toledo 589) und Berichte aus der Hist. Compostel,
auf welche Lang im Anschlufs an SchackI 74 — 75 hinweist, stellen aoiser
Frage, dais die Gesangs- und Dichtkunst (wie Tanz und Musik) in Alt-Galixien
gepflegt wurde. Vulgairlieder und Chöre singender Frauen {choreas psal-
lentium mulierum) werden i. J. 1116 als galizischer Brauch erwähnt.' —
Und so spärlich diese Nachweise auch sind, hier ruht der Schwerpunkt
von Lang's Arbeit. Als kaum zu bezweifeln nimmt er an, dais zwar nicht
ganz ohne Einflufs der fremdländischen Pilger und der burgnndischen Grafen,
aber doch vorwiegend selbständig sich schon im 12. Jahrh. eine religiöse
Dichtkunst entwickelte, welche die Grundlage und notwendige Voraus^
* Colho's wertvolle Auszüge aus den Constitutiones im BoLda SêC.
Geogr,(iSSi; Ho) sind Lang unbekannt geblieben. — Grober 's reich-
haltige Festgabe „Zur Volkskunde aus Concilsbeschlüssen und Capituiarie^
(1893), welche daran erinnert, dafs auch auf frz. (wie auf itaL) Boden heidnisch
anmutende Frauen- Tänze und Gesänge bei Kirchenfesten wiederholt verboten
wurden [chorus . . cántica pueüarum in ecclesia"], konnte er nicht kennen.
LANG, DAS LIEDERBUCH DBS KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 587
setzong für die Cantigas de Maria Alfons' X bildet, und seine Bevor-
zagaog der galizischen Sprache erklärt, andrerseits aber auch die Ausbildung
weltlicher Gesänge förderte. Der vielleicht fruchtbare Gedanke, die formel-
hafte, die Wirklichkeit verschleiernde Darstellungsweise, welche die altportug.
Dichter dem Liebesleben zu Teil werden lassen, hinge möglicherweise von
rituellen Gebräuchen ab, bedürfte ausfuhrlicherer Behandung. — S. u. virgo
und alba. —
In zweiter Linie beschäftigt sich Lang mit der hochbedeutsamen Ueber-
einstimmung zwischen den alten und späteren Parallelstrophen - Liedern, d. h.
mit der seit Duran und Diez oft besprochenen, in Asturien gesungenen
Daiua 'prima - Romanze, und ^^Ay jfuana cuerpo garrido** ^ den anklingenden
Liedern bei Gil Vicente, den von Leite de Vasconcellos in Rebordainhos aus
dem Volksmunde aufgelesenen archaischen Weisen, sowie den galizischen
mymheiras (nach Mila), und kommt, wie andere vor ihm,^ zu dem Schlüsse,
dafs mündliche Ueberlieferung jene Volkslieder in dem vom Ozean bis zum
Mondego reichenden, also die portug. Provinzen Minho, Tras-os-Montes,
Do uro und Be ir a einbegreifenden Altgalizien, vom 12. bis ins 19. Jahrh.
hinein fortgepflanzt hat'
in. Die dritte altport. Liedergattung, welche die persönlichen Rügelieder
Dmfafst, kommt sehr kurz fort. Was daran Nachahmung ist, wird nicht
untersucht Immerhin geht aus Lang's Bemerkungen hervor, dafs er auch
die satyiische Ader der Minnedichter als nationale Anlage betrachtet, und
damit Bescheid weifs, dafs die descompostura d. h. das Schmähen in ge-
bundener und ungebundener Rede als „nationale Einrichtung" bis zur Stunde
gepflegt wird. —
Der belangreiche selbständige Abschnitt über die Form der portug.
Gedichte führt ungefähr zu den gleichen Resultaten wie der erste. Auch
mit Rücksicht auf Metrum, Reim, Silbenmessung, Strophenbau wird einerseits
auf die nord- und südiranz. Muster (besonders was den jambischen Zehn-
silbner anbelangt) und andrerseits auf die galizisch-portug. Volkspoesie Bezug
genommen. Der 9 und 10 Silbner mit anapäslischem Tonfall sowie der tro-
chäische 10 und 12 Silbner werden (nach Mila) als Lieblingsmafse gewisser
heimischer Verse nachgeMriesen. Die Volkstümlichkeit des leixa-prem wird
anerkannt. Die der weiblichen Vokal - Reime desgleichen. — Den Refrain-
Gedichten mit 3 und 4 Strophen gegenüber wird die Uebereinstinmiung ihres
1 S. Grundrifs §§ 20. Die jüngeren, in spanischen Litteraturwerken vor-
kommenden Proben werden nicht erwähnt: weder der Cossante des Diego
Furtado de Mendoza, noch die im Cane, Musical aufbewahrten Lieder (50,
259* 4^7» 42S» 437 1 4SS); TíQC^ das von Castillejo [Bibl. de Aut. Bsp. 32
p. 115] geformte Tanzlied. — Das galizische, sich im Dreiviertel -Takt der
Miänheiras bewegende zum Tanz von serranos und serranas gesungene Ge-
dicht, welches der in Portugal und Galizien so bewanderte Tiiso de Molina
seiner Mari -Fernandez eingefügt hat [Bibl. Vi 16] und das nruerdings von
Baist in die Discussion hineingezogen ward (Grundrifs IIb S. 390), besteht aus
sechs assonierenden , innerlich und äufserlich zusammenhangslosen Distichen
(ohne Kehrreim).
* Ob das Auseinanderreifsen der Betrachtungen über Form und Inhalt der
Parallelstrophenlieder vorteilhaft ist, wird mancher bezweifeln. S. p. LXXIX,
XCm— cm und CXXXVin— CXLH.
588 BESPRECHUNGEN. CAROLINA MICHAELIS DB VASCONCELLOS,
Baues mit dem der franz. BaUtte festgestellt; blolse Enüeliniiiig jedoch nicht
für wahrscheinlich gehalten , da aach in ihnen die Gedankenwiederholang
ein vom Französischen scheidendes und fur heimische Beeinflussung zeugendes
Moment abgiebt. Erschöpfend ist auch hier die Darstellung nicht, obwoU
manche Einzelheit ihren Platz schon im Kapitel über den Inhalt gefanden
hatte. Auch hier verspricht Lang ein ausführliches Werk, von dem man
sich viel versprechen darf, und liefert es uns hoffentlich recht bald!
Wenn also die Einleitung auch völlig neue, vorher noch nicht aiisge>
sprochene Gedanken kaum enthält, so wird doch durch Beleuchtung von neuen
Standpunkten aus die Klarlegung von drei oder vier Punkten gefördert: Ga-
lizien als Wiege einer geistlichen und weltlichen Volkspoesie; die danos
hervorgehende Bevorzugung des galizischen Dialekts ; der Zusammenhang mit
dem modernen Volkslied und die Begrenzung der Gebiete, auf welche sich
die Nachahmung der franz. Poesie erstreckt oder beschränkt. — Vid Brauch-
bares zur Chronologie und Gutes zur Poetik geht daneben her.
«
Ich wende mich nun zu denjenigen Punkten wo unsere Meinungen ans
einander gehen.
Zuerst einige Bemerkungen zu den chronologisch geordneten Dichter-
listen (XXVII— XLI), die übrigens im Verlauf der Arbeit auf S. LXXIX,
CXVIII, CXXIX, CXXXU und CXUI noch manchen Zusatz erhalten
haben.^
Joam Soares de Pavha. Lang nennt ihn Panha (S. XXVII
und LXXIX) wie vor ihm Andere gethan haben (z. B. de Loi lis nnd
Braga,' im Verlafs auf die Genauigkeit der in Wirklichkeit leider von
groben Fehlern wimmelnden Abdrücke und Abschriften der alten Adek-
bücher. Gegen diese verfälschte Form eines guten, in Portugal und Galiiien
bis auf den Tag erhaltenen Orts- und Familiennamens hatte ich schon froher
protestiert, mit möglichst wenig Worten, wie im „Grundriis" geboten war.
(S. 187 Anm. 4). Ich sagte nämlich „Pavha^ d. i. Pdvia, modern Paiva, and
nie Panha, oder Pauha^^ in der Gewifsheit, wer mit altport. Texten umgehe,
würde richtig verstehen: i. dafs vh eine alte orthographische Variante für r
mit folgendem semikonsonantischen, also tonlosem i ist; 2. dafs Panha, wo
immer es vorkommt. Schreib-, Lese-, oder Druck - Fehler fur das gute
alte Wort Pdvha Pdvia (die Vorform von Paiva) ist, welche selbstver-
ständlich in den Pergamenten des 13. Jahrhs., die noch kein v kennen, aar
als Pauha und Pauta auftreten konnte; 3) dafs man heutzutage diese
älteste Form und Schreibart nicht vei wenden darf, da au mit nachfolgendem
h [im Hinblick auf Schreibarten wie sahia cahta"] zu falscher Lesung führen
* Immerhin fehlen noch viele Namen. Unter den voralfonsinischen
Dichtern z.B. D. Joam Soares de Valladares (P. M. H.: Scriptures
/i66.^; Pero Rodrigues da Palmeira (ib. 355); und Rodrigo Diax
de los Cameros der 1212 bei Navas focht. Unter den alfonsinischen Pero
d' Ambroa.
' Braga schreibt auf p. XXVIII der Einleitung zum Cane, da VaL ge-
trost Panha; XXXII Pavha; p. XXIX und im Liederbuch Payva. Anf
p. LVI ergeheinen sogar zwei verschiedene Joam Soares einer de Payva,
und ein anderer de Panha.
LANG, DAS LIBDSRBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 589
könne, und geführt hat. — Lang aber hat meine lakonische Notiz dennoch
müsverstanden und entgegnet mir (S. 172), es h e if s e thatsächlich oft Pauha
mid Panha und verweist mich auf einige der verdorbenen Stellen der Uvros
de Unhagem^ gegen welche sich gerade mein Satzchen wandte. Ihm also
hat der Leser für die hier angewandte Breite zu zumen oder zu danken.
Dais dieser Sohn einer nach 1 139 wiedervermählten Wittwe — deren Gatte
bei Ourique gefallen war — zu den ältesten d. h. voralfonsinischon Trouba-
dours gehört, ist sicher ; und auch gegen die Datierung des einzigen von ihm
erhaltenen Gedichtes aus den Jahren bald nach 12 14 ist kaum etwas einzu-
wenden» obschon dasselbe von noch ungelösten Schwierigkeiten strotzt (trotz
Loll is 36 und Braga XXVIII). ^ Dennoch ist das Spottgedicht auf Sancho
el Encerrado vielleicht noch nicht das älteste datierbare Gedicht. (S. Grund-
rils § 30 und 31). — Uebrigens kamen dem Dichter Paiva in der Vorlage
zum Indice noch sechs Lieder zu (Nos 23 — 28). —
Alfons IX von Leon wird unter ihnen nicht erwähnt. — Lang
kannte meine Mutmafsung nicht, der König könne der Verfasser der Ge-
dichte 456 — ^465 (C. Br. 348 — 358) sein. Ich erwähne das, um hier mitzu-
teilen, dafs ich nunmehr noch stärkere Zweifel als früher an der Richtig-
keit meiner Mutmafsung hege, und Alfons X für den Verfasser halte. —
Joam Martins steht mit Unrecht unter den voralfonsinischen Dichtern.
(XXIX, XL und 172). Er lebte keineswegs unter Sancho 11, sondern unter
Denis. — Braga, der sich auf datierte Urkunden aus d. JJ. 1228 und 1239
beruft und auf Stellen in der Monarchia Lusitana hinweist, hatte mich, und
hat nun auch Lang irre geführt. Aus d. J. 1228 ist überhaupt kein Joto
Martins nachweislich. Diese Zahl bei Braga (XXIX) ist Fehler für 1288,
wie der Vergleich mit S. XLVIII des Cancioneiro Restituido und besonders mit
den QneDschriften zeigt. Die betreffende Schenkungsurkunde, welche die Wittwe
des Reichsgrafen D. Joam de Aboim (gest. 1284) in Santarem ausstellen liefs,
und die ich früher ebenso wenig ausfindig machen konnte, wie Lang, steht
Ahn, Lus, XVI, 48, mitunterzeichnet von Joanne Martini Trcbadore Joanne
Annes AlvasiUbus, Mit gleichem Titel und in der gleichen Würde als Stadt-
rat tritt der selbe auch 1287 und 1295 (Mon. Lus. XVI 53 und XVII 26)
Seite an Seite mit den Dichtem Rui Martins do Casal und Rodri-
gncannes Redondo auf. Zwar begegnen wir auch 1239 (nicht 1238) und
1251 einem portng. Adligen mit dem Namen JoSo Martins [Bd. IV. Escri-
tura XIX zu XV 12 und 13, sowie Escritura XXVII zu XV 13.], der über-
haupt, vorher wie nachher, nichts Seltenes war, da mancher M arti m einen
seiner Söhne Johannes taufen liefs, doch dürfen wir ihn nicht (und auch
keinen der übrigen) mit dem Dichter identifizieren, da ihm der Zusatz trova-
dore fehlt. — Uebrigens wird der Troubadour Joam Martins in den
Adelsbüchem [Scriptores I 170, 178, 207, 302] nur um seiner Frau willen,
verzeichnet, gehörte also nicht zum höchsten Adel wie der ältere, der wahr-
scheinlich vom Stamme derer de Riba de Vizella war, und sich mit einer
* Die Ausleger verwechseln, wie mir scheint, verschiedene Sancho's mit
einander. Und was bedeutet die Ueberschrift ? mufs man wirklich rouhar
tenca foram lesen? Ist nicht: troub*ost em sa terra besser? Auch in Zeile l
mufs es heifsen /as ost* und nicht fan* est \ vgl. Z. 18. Pico und marra sind
doch wohl Eigennamen ? und bo%o ? sowie dura e darra ? u. s. w.
Zcttacfar. £ rom. PhiL XIX. ^ç
590 BESPRECHUNGEN. CAKOUNA MICHAEUS DB VASCONCBLLOS,
im Cancioneiro besungenen Urenkelin des Königs Affonso Henríqnes Termablte:
Man lese in Scnptores I 162 und 201 das über JoSo Martins „Qtora** =
„Weinerich<< oder „Greiner", den Gatten der Urraca Abril gesagte.
M arti m Mo xa zahle ich gleichfalls zu den spaten dionysischen
(und n a c h dionysischen) Poeten, wie schon angedeutet ¥rard. Seine Lieder
wurden zwischen 1333 und 35 am Tische des Bischofs von Visen, oder vielmdir
für den eingeladenen Bischof, den Aragonesen Miguel Vivas gesungen; wird
also damals, aller Wahrscheinlichkeit nach, Modeheder, d.h. Neuheiteo.
(Nr. 1452 = Vat 1062). Was Braga und Lang veranlafst hat, Moxa ond
den ihn besingenden Spielmann aus dem galiziscben Stadtchen Sarria in die
voralfonsische Zeit, zu versetzen, ist erstens ein Spottlied auf ihn als auf einea
uralten Methusalem [Nr. 886 &= Vat 410] und zweitens seine provenzalisierende
Dichtungsweise mit ihren Anklängen an Peire Cardinal, der übrigens auch
100 jährig gestorben sein soll.
Alvaro (? oder Affonso?) Gomes de Sarria, der eben erwähnte
Spielmann, hat aufser jenem Spottlied nur noch ein unvollständiges Rügelied
auf habgierige Königs-Grünstlinge hinterlassen, das mitsamt einem verwandten
Gedichte von Moxa [Nr. 887 = Vat. 472] auf die Tage Alions' IV viel besser
pafst als auf die Zeit Sancho's II, wie der Vergleich mit Nr. 1429 [Vat. 1038],
einem Liede ähnlichen Inhalts vom Grafen von Barcellos, deutlich zeigt —
Vgl. auch Vat 1036 mit Ueberschrift.
Ob JoSo Garcia der geschichtlich bekannte SousSo ist, der 1239 Ur-
kunden unterzeichnet, ist sehr fraglich. Anderwärts habe ich mich mit Sun
beschäftigt (in „Randglossen zum altportugiesischen Liederbuch'* I).
Martim Soares, von dem die Originalnote zu Nr. 144 (=CCBr. 116)
uns mitteilt, dafs er aus Riba de Limha war, ist, aller Wahrscheinlichkeit
nach, identisch mit dem 1220 in Terra de Aguiar de Ripa de Limia als
Zeuge auftretenden Grofsgrundherren. Vgl. noch P. M, H.\ Leges 558 ▼om
J. 1212 und Scriptures 271. Die Angabe, er und Sueir Kann es muisten bis
1270 gelebt haben, steht in der Luft, da die Ultramar-Lieder sich keineswegs
alle auf den Kreuzzug von 1269 zu beziehen brauchen. (S. Nachtrag za
S. XXIX).
Vaasco Perez d.h. der Dichter dieses Namens, welchen Santillana
erwähnt, wird in der Carta ao Condestable keineswegs in einem Atem mit
Fernam Gonçalvez de Seavra genannt, sondern in einem Satze der mit
Depots de estos eingeleitet ist, als ein der nächstfolgenden, zweiten Periode
der gaUzisch - portug. Kunstdichtung Angehörender. Es ist Vaasco Peres
de CamSes [Grundriis p. 237]; und nicht der Troubadour Vaasco Perez
Pardal.
Ueber Pedrannes Solaz (der nachträglich, auf S. 141, unter den ältesten
Troubadours auitaucht), wissen wir rein gar nichts. Ich habe ihn Iräher, mit
Rucksicht auf Vat 826, für einen Zeitgenossen des bis mindestens 1275 dich-
tenden P e dramigb [und Joam Baveca], d.h. für einen alfonsinischen
Spielmann gehalten und ihn daher (Grundrifs 180 Anm. i) älter als D. Denis
genannt, glaube heute jedoch, dafs die bezügliche Tenzone zwischen P ed ra-
mi go und Joam Baveca diesen beiden Dichtem angehört, und ohne zo-
reichenden Grund unter dem Namen Pedrannes Solaz steht Dem Cha-
racter seiner Gedichte nach war er eher ein Kunstgenoase des Zorro^
LANG, DAS UEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 59 1
Meogo, Codax* und anderer galizischer Kleriker und Spielleute, die uns
Parallelstrophen und Wallfahrtslieder hinterlassen haben, und die von Lang
absichtlich als alfonsinische angesetzt werden (p. XXXVI).
Ob es sachgemäis ist, die alfonsinischen Dichter D. Joam Perez
d'Aboim [gest. 1284], D. Joam Soares Coelho [gest nach 1279], Airas
Perez Vuitorom [nicht Veitorom] und Gonçaleannes do Vinhal,
deren Jugend und Dichterblüte etwa 1250 liegt, noch zu den dionysischen
Troubadours zu rechnen, weil sie bei der Thronbesteigung dieses Königs
noch zu den Lebenden gehorten, bleibe dahin gestellt. Die Gedichte gegen
einen gewissen Est e varo beweisen nichts. Dafs der um seiner Kurz-
sichtigkeit willen verspottete nicht der EscrivSo des Königs Denis, Estevam
da Guarda,' sondern vielleicht der Kanzler Alfons' III Estevam Annes
(de Fermoselhe) gewesen ist, habe ich in dem oben erwähnten Aufsatz
dargelegt. —
Unter den alfonsinischen Dichtem (p. XXXV) fehlen einige der wich-
tigsten, der (auf S. XXXI kurz erwähnte) D. Joam d'Aboim; RuiGomes
de Briteiros; D. Joam Soares Coelho; Airas Perez Vuitorom
und Mem Rodrigues Tenoiro.
Denn der so genannte Dichter ist nicht der jüngere Träger dieses
Namens, welcher 1360 (nicht 1358 wie im „Grundrifs*' steht), das Opfer Peters
des Ghrausamen wurde, sondern sein gleichnamiger Grofsvater oder Grrofsofam.
Wenn er die Tage des D. Denis erlebte, mufste er jedenfalls schon bejahrt
sein. Man streiche ihn also aus der Reihe der nach dionysischen.
Lang nennt zwei verschiedene Dichter Vaasco Martins. Dem einen
giebt er, aus eigener Machtvollkommenheit, den wohl aus Lied Vat. 1058
hergeholten Zusatznamen Pimentel und erkennt darin den 1283 gestorbenen
Meirinho mor; den anderen hält er für einen Maltheser Comthur (1297). Das
Liederbuch bietet aber überhaupt nur ein einziges (nein! ein halbes) Gedicht
von Vaasco Martins: eine Tenzone mit D. Affonso Sanches nämlich,
die zwischen 1300 und 1329 geschrieben sein mufs. — Dafs dieser Vaasco
Martins wahrscheinlich ein Reesende war, der cuarto -avo des grofsen
Humanisten André de Resende sei hier nur vorläufig angedeutet'
«
Auch betreffs der Altersverhältnisse der volksmäfsigen Frauenlieder zu
den höfischen Dichtgattnngen sind unsere Ansichten entgegengesetzte.
* Die Gedichte 81 3 — 823 gehören Pedramigo de Sevilha an; 827 — 839
dem Joam Baveca. Dazwischen schieben sich 824 und 825 von Pedrannes
Solaz, die auch im Cane, da Ajuda, (doch zusammen mit zwei gleicharti{>en
Liedern) eine Serie fur sich bilden. Dafs der Tenzone Nr. 825, welche halb
zar vorausgehenden Gruppe des Pedramigo und halb zur nachfolgenden des
Joam Baveca gehört, nur eine diesbezügliche Ueberschrift fehlt, ist eine
naheliegende Vermutung. Pedrannes mit dem hübschen Zunamen „Trost"
mit Pedro aus Sevilha welcher „Freund*' genannt wird, zu identifizieren,
haben wir kein Recht. — Ob übrigens der Name Pedr'amigo nicht nur
ans eben dieser Tenzone erschlossen ist?
* Die Bezeichnung Kanzler, die auch ich gebraucht habe (Grundrifs
S. 188), ist ungenau.
* Ich berichtige in dieser Besprechung falsche Angaben, die ich im
Grundriis mit Bezug auf JoSo Martins, Tenoiro, JuiSo, Estevam da
Gaarda gemacht habe, und biete Neues aber Tamalancos und Tabeiroos.
39*
592 BESPRECHUNGEN. CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCELLOS,
Wo Jeanroys anrichtige Behauplungen von der späten Entwickdong
der galizisch-portug. Kunst - Lyiik unter Alfons III (Mitle des 13. Jahrh.) und
seine Bemerkungen über die unerklärte Vorliebe der Dichter gerade für
archaische, von höfischen Elementen verhältnifsmäfsig reine, in Frankreich ent-
standene, aber daselbst bereits wieder veraltete Liedergattungen von Lang
bekämpft werden, bringt er als Hauptstütze seiner Gegenthese die Doppel -Be-
hauptung vor: schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhs. seien von den
alte sten uns b ek an n ten Troubadours alle Hauptgattungen (S. XXX), oder
überhaupt alle Gattungen der Kunstlyrik (S. LXXIX), besonders aber die
volksmäfsigen Frauen- oder Freundeslieder, einschliefslich derParallel-
strophen-Lieder gepflegt worden und diese cantigas d^andgo seien
nicht blofs in ihrer Vorstufe als Volkslieder, sondern auch in ihrer Um-
gestaltung zu höfischen Kunstliedern die älteren Schwestern der canügat
d'amigo (S. LXXIV Anm. i.)
Und da ich, in direktem Gegensatz dazu, geschrieben hatte, erstens:
„wirklich hoffähig seien gerade die nationalen Volkstypen erst unter Denis nnd
durch ihn geworden"; und zweitens: „die Meisterlieder seien die früheren
Kunstlieder'* so wendet sich Lang zum Schlufs natürlich gegen mich
(CXLI Anm. i) und verweist den Leser, zur Begründung seiner Ansicht,
auf eine Reihe von Dichtungen ältester Troubadours, die in seinen Augen
Nachahmungen solcher volksmäfsigen Weisen d. h. der Farallelstrophea-
li e der sind.
Wer hat Recht? Oder werden wir einig, sobald wir beide unsere Auf-
fassung schärfer herausarbeiten und dabei ihr Zuviel einschränken ?
Ein völlig befriedigender Entscheid läfst sich freilich auch hier weder
nach der einen noch nach der andern Seite geben, solange ynx mit der Chronologie
der Dichter und ihrer Werke nicht besser Bescheid wissen als heute, und
in Monographien über Inhalt und Form des alten galizisch • portugiesiscba
Liedes nicht in statistischen Tabellen nachgewiesen ist was die voralfon-
sinischen Dichter geleistet haben« was die alfonsinischen , und was die nach-
alfonsinischen ; und auch solange das moderne galizische Volkslied nicht eine
umfassende Darstellung gefunden hat.
Doch erwidere ich zunächst Folgendes, die kurzen Andeutungen, anf
die ich mich im „Grundriis" beschranken mufste, ein wenig ausführend. Kaorn
brauche ich zu wiederholen dafs ich ganz und gar nicht daran zweifle, dafs
eine aus heimischem Wurzelstock emporgewachsene, ob auch von auswärts
durch einwandernde Gesänge beeinflufste Volksljrrik bereits blühte, als die
Grofsen am leonesischen, portugiesischen und kastilianischen Hofe (nach-
weislich um 1200, thatsächlich aber schon etwas früher) sich gedrungen fühlten,
nach dem Muster süd- und nordfranz. troubadours und trouvères höfische
Minnelieder zu verfassen. Ausdrücklich habe ich das im „Grundrifs'^ S. 174 — IS4
betont Und aus meiner ganzen Darstellung geht hervor, dafs ich glaube,
die kleinen, meist nur aus 2 (oder 3) einreimigen Kurz- oder Langzeilen mit
oder ohne Refrain bestehenden cantares velhos oder cantarcillos , die wir im
13. und 14. Jahrh. als Gesangseinlage und Kehrreim, und im 15. und 16. Jahrh.
als Thema für Volten und Glossen (= Motes) im Munde von Hofdichtera
finden, der ersten Periode der portug. Voikspoesie teils wirklich angehören,
teils ihren verschollenen Schöpfungen nachgebildet sind. Aus diesen primi-
LANG, DAS UEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 593
tiven Gebilden wurden längere und kunstvollere Kompositionen zuerst durch
Wiederholungen, die, je nach dem Charakter der begleitenden Tänze und
der musikalischen Behandlung, bald zu Parallelstrophen-, bald zu Leixa-prem-
Gedichten, bald zur Cancäo redonda, bald zu Frage- und Antwortspielen
wurden. Und weiter bin ich der Ueberzeugung, dies um 1200 schon vor-
handene Volkslied hätte von Anfang an die den Provenzalen nach-
strebenden, und ihre Erfindungen nachahmenden Hofdichter mehr oder
minder stark beeinflufst, sowohl was Anschauungen und Empfindungen als
was die metrischen Gebilde und die Ausdrucksweise betrifft. Die Sitte,
auch MinneHeder in Zwei- und Dreizeilern zu bauen, mit Refrain zu versehen,
und diesem Refrain fast immer die Form von Pareados zu geben (wie in drei
Viertel aller Refrains bei AlfonsX), den führenden Gedanken eines Liedes
aber in jeder Strophe leise abgewandelt zu wiederholen, mit dem letzten Wort
oder Wortgefuge eines Abschnitts aber den nächstfolgenden zu beginnen, sowie
der Brauch, Frauen redend einzuführen, rechne ich dahin. Selbst Ansätze zum
hofischen Parallelstrophenlied leugne ich nicht. Nur gegen eine sofortige,
bewufste, systematische Nachahmung und Entwicklung oder sogar Aufnahme
von Volksliedern bei Beginn der Kunstpoesie, besonders was die Motive, aber
auch was die thematische Behandlung in sich antwortenden Doppelchören
betrifft [bez. Solo - Vorsänger und Chor] sowie die vermutlich damit ver-
bundene Verwertung peninsularer Volksinstrumente [pandeiro adufe castanhetas
soalhas^ habe ich Bedenken.
Im Uebrigen ist meine kaum anzuzweifelnde Behauptung, Denis sei der
Hanptbeschñtzer der heimischen Dichtungsart gewesen, er habe Atn jog-raes
und ihren Gesängen Eintritt bei Hofe und freien Spielraum verschafft, ihre
Weisen nachgeahmt, und verfeinert und dadurch auch seine Mannen zur
gleichen Bethätigung angespornt, keineswegs eine kategorische. Dem Satze,
besonders seinem feinen Gefühl für volkstümliche Schönheit verdankten wir die
Erhaltung der Volkstypen, habe ich ein „vielleicht" hinzugefügt, und es
nicht unterlassen, zu zeigen, dafs bereits mehrere ältere d. h. alfonsinische
Troubadours sich in Parallelstrophenliedern versucht, und nicht ganz vergeblich
bemüht hatten, sie hoffähig zu machen. (S. 152 mit Anm. 3 und 180 mit
Anm. I.) Doch gebe ich ohne Ausrede zu, dafs ich diese Einschränkung in
schärferer Fassung hätte vorbringen müssen. — Weil Lang aber in seinen
Erörterungen, das 3 — 4 strophige Refrainlied oder gar alle Refrainlieder
nur allzu häufig auf eine Stufe mit den Parallelstrophen • Liedern stellt und oft
die einen meint wo er von den andern spricht, mufs ich hier noch einmal aus-
drücklich hervorheben, dafs, wo ich von bewufster Nachahmung der Volks-
weisen rede, immer die Lieder in Zweizeilern mit verschränkter Doppel-Asso-
nanz gemeint sind, die wir uns ursprünglich zu Reigen- und Rundtänzen, auf
Wallfahrten, vor den Kapellen, im Kahn oder am Strande, als Morgenlied
d. h. im Freien von den Mädchen des Volkes gesungen denken müssen;
diejenige Abteilung von Frauenliedern also, die formell und inhaltlich
volksmäfsig, und von höfischer Denkungsart unbeeinflufst sind.* Dafs die
sogenannten Balletten, d. h. Liebeslieder voll höfischer Gedanken, doch
* Es sind die in Grundrifs S. 151 Anm. 6 aufgezählten; und dazu einige
wenige aus dem Cane, da Aj. und CCBr. — S. u. 599 Anm. 2.
594 BBSPRECHUNGEN. CAROLINA MICHABUS DB VASCONCELLOS,
mit volkstümlichem Refrain, in Männer und Fiauemnund, in 3 — 4 Stropben
von mindestens 4 Zeilen, lange vor Denis beliebt waren, wird durch den
zweiten meiner von Lang bek&mpften 5>atze „mit dem Meisterliede oboe
Refrain, also em tnaneira de proençcd habe die Kunstpoesie angefiuigen**,
keineswegs geleugnet oder beanstandet.
Mit Rücksicht darauf frage ich noch, welche Ansicht hat theo-
retisch mehr für sich: die meine, halbbarbariscfae Höflinge, welche dea
Fremden ihre Sitten, ihre Kunstdichtung und Musik abzulernen begehrten,
dürften sich zuerst in wenigen, und zwar in den meistgebrauchten, belieb-
testen typischen Arten und Formen bewegt haben, in genauen Nachbildungen
nach der Schablone arbeitend, vielleicht sogar in der nachgeahmten Zunge,
bis sie Herren der technischen Schwierigkeiten geworden waren? oder die
Behauptung Lang's : a 1 1 e Genre, sowohl die h ö fi s c h e n [/¿ii, descort, sirventese
Tenzone , Spottlied, Ballette, Minnelieder de mestria und de refram] als anch
die volksmäfsigen [contrasti, dispetti^ Abschiedslieder, Morgenlieder, WaD-
fahrtslieder, Nonnenlieder, Tanzlieder] seien von vorn herein geübt worden,
und zwar zuvörderst alle heimisch-volksmafsigen ? Und ob es glaubwürdiger
ist, bei einer mehr als 150 jährigen Dauer einer Dichtungsart, seien eine allmih-
liehe Entwickelung derselben und gewisse Wandlungen vorauszusetzen? oder
aber, inhaltlich wie formell und sprachlich völlige Gleichartigkeit anzunehmen?
Und wie verhält sich dazu z. B. die sizilianische Hof- Poesie? hat sie nicht
auch mit Nachahmungen begonnen?
Dafs Lang selbst übrigens mehrfach (im Abschnitt von der Form) auf
Unterschiede zwischen den älteren und jüngeren Dichtem hinweist (CXXVm,
CXXIX, CXXXn, CXXXVn) wie dafs es überhaupt noch festzusteUen
bleibt , ob die frühesten Minnelieder die Eigenart der Wiederholungen bereits
aufweisen, sei nebenher angedeutet Mir scheint es nicht der Fall zu seinP
Praktisch beachte man folgende Thatsachen, die mir z. T. gesichert
scheinen, z. T. jedoch weiterer Nachprüfung bedürfen.
1. Von einigen der nachweislich ältesten, voralfonsinischen , Dichter
besitzen wir nur oder fast nur Meisterlieder, und zwar nach sehr einför-
migem Schema (4X7 jambbche Zehnsilbner). Ich schweige von solchen, die
nur mit einem Gedicht vertreten sind, wie GarciaMendes d'Eixó, Joam
Soares dePavha, Abril Peres u.a.m. und verweise auf Joam Soares
Somesso, von dem wir nichts als 16 Meisterlieder besitzen; auf M art im
Soares, bei dem neben 20 Meisterliedern nur 2 Refrainlieder stehen; und
auf V aase o Praga de Sendim der uns lO von der ersten und nur 2 von
der letzten Art hinterlassen hat
2. Von Alfons X selbst ist uns kein Gedicht erhalten, das wirklich
ein volksmäfsiges Parallelstrophengedicht wäre. (S. u.) Von D. Denis hingegen
haben wir acht völlig reine und sehr viele freier behandelte. Diejeni^
Vasallen und Bediensteten des gelehrten Kastilianers aber, von welchen wirk-
lich einschlägige Lieder vorhanden sind, lebten (mit einer Ausnahme), noch
^ Bei Denis haben wir, der Regel nach, höchstens drei Reime in der
Strophe, bei den älteren Dichtem nicht selten vier ; bei Denis überwiegen rims
singulars \ bei den älteren haben wir häufig coblas unisonans und doblas,
Ueberhaupt wenden sie mehr Kunst an.
LANG, DAS LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 595
anter Denis, der ja übrigens schon bei Lebzeiten des Crrofsvaters , 1277,
selbständig auftritt. Unter seiner Aegide könnten daher sehr wohl auch „ältere"
Dichter die neue Geschmackswandlung mitgemacht haben. ^ Pae Gomes
Charinho z.B. starb erst 1295. Fernam Paes de Tamalancos lebte
1286. D. Affonso Lopes de Baiam, imd D. Joam Soares Coelho
starben jedenfalls erst nach 1279.
3. Die von Lang als volkstümlich bezeichneten Parallelstrophenlieder
ältester Dichter, aus dem voralfonsinischen Zeitabschnit , sind es nur, wenn
man jenen Namen nicht auf das von mir charakterisierte Genre beschränkt,
sondern ihn mit Lang in erweitertem Sinne auf alle Refrain - Balletten an-
wendet, in denen an irgend einer Stelle einmal Parallelismus des Gedankens
stattfindet, unbekümmert darum, ob der Gesamtinhalt, die Sprache, das Metrum,
der Refram, und der Reim auch volksmäfsig gestaltet sind. Schaut man
näher zu, so erfüllt keines unter allen von ihm zitierten Beispielen diese
Bedingimgen, die, meiner Auffassung nach, vorhanden sein müssen, soll ein
hofisches Lied die Bezeichnung, „im Volks st il" verdienen, und als be-
wnfste Nachahmung betrachtet werden. — Keines darunter ist über-
haupt ein Frauenlied; und keines zeigt die regelmäfsige durch-
geführte Verkettung der Strophen durch sozusagen kontra-
punktischen Wechsel zweier Assonanzen, der dem Parallelstrophen-
lied sein Gepräge giebt. Von der musikalischen Behandlung wissen wir,
leider nichts.^
Gehen wir Lang's Beispiele schnell durch."
Am meisten Gewicht legt er offenbar auf ein frühes Gedicht von
D. Gil Sanches (1208 — 1236), von dem ich im Grundrifs S. 176 gesprochen
habe. Es lautet:
Tu que ora vêes de Montemaior,
tu que ora vêes de Montemaior,
digas - me mandado de mha senhor
digas -me mandado de mha senhor,
ca se eu seu mandado
nom vir, triste coitado
serei, e gram pecado
farà se me nom val,
ca em tal ora nado
foi que i mao • pecado !
amo - a endSado
e nunca end'óuvi al.
Tu que ora vistes os olhos seus,
tu que ora vistes os olhos seus,
* Der Unterschied zwischen den Liedern Alfons' X und seiner Um-
gebung nnd denen des Königs Denis mit Gefolge ist meiner Ansicht nach
unverkennbar (trotz der grundlegenden Gleichheit).
* Lang selbst schwankt auch hier in seinem Urteil über die Gattung
der sie zngehören. Bald nennt er sie richtig „Minnegedichte in Bal-
lettenform" (p. CXLV), bald ungenau „Minnelieder mit typischem
Parallelismus (p. LXXIX).
' S. lang CXLI und CXL Anm. 2 und 3.
59^ BESPRECHUNGEN. CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCELLOS,
digas • me mandado d'eia por deus,
digas -me mandado d'eia por deus
ca se eu etc. (Nr.48=CCBr.22).i
Das interessante Gedicht besteht, wie man sieht aus anapastischen Zehn-
silbnem, mit weiblicher Versnaht Jede der zwei Strophen setzt sich ans nur
zwei Zeilen zusammen, die zwei Mal gesimgen werden, und aus einem Refrain.
Und die zweite Strophe wiederholt den Gedanken der ersten, indem sie ihn vaiüeit,
und einen abweichenden Reim bietet. Bis hierhin ist also alles gut, uod
Einwirkung der Volksmanier unverkennbar. Auch dais die wört-
liche Wiederholung beachtenswert ist imd populär klingt, wird man zugeben.
— Der Reim aber ist mannlich, oder höchstens in der zweiten (dann also
abweichenden) Strophe weiblich. Der Unterschied im Gedanken zwischen
Strophe eins und zwei ist, so klein er ims scheint, relativ grors. Und der
Kehrreim, der übrigens nicht mit einer reimlosen Langzeile anhebt und dann
zu Kurzzeilen übergeht, ist durch und durch künstlich, ja vielleicht der künst-
lichste im Liederbuch. Auch spricht das Lied von Liebe. Und der Sprechende,
der sich an einen Boten wendet, ist ein Mann. Wir haben das Gedicht
somit zu denjenigen höfischen Minneliedern zu zählen, die von der hä-
mischen Volkslyrik beeinflufst sind. £in volksmäfsiges Gedicht ist es
aber nicht.
Ungefähr das gleiche gilt von Lied Nr. 140 (CCBr. 112) Par dots dtma
Miria, mha senhor betn-tcUhada des Galiziers Pero Velho de Taveiroos,
dessen Alter ich im Grundrifs S. 177 ungefähr bestimmt habe.* Es ist ein
Minnelied, in Zwölfsilbnem mit weiblichem Ausgang, besieht aber ans 2 drei-
zeiligen einreimigen Strophen mit Refrain, die also die übliche Verkettung gar
nicht zulassen würden, imd entbehrt zudem des tjrpischen Parallelismus im Ge-
danken und Ausdruck.
Um Lied 141 (CCBr. 113) von demselben: Quand ^ora for a mha senJur
veer, steht es noch schlimmer, da es ebenso wie das vorige gebaut ist, doch
in jambischen Zehnsilbnern einhergeht, also im spezifisch provenzaüschen
Rhythmus.
Lied 147 (CCBr. 120)* von seinem Bruder PaaiSoaresistin der Anlage
dem vorigen gleich, doch hebt hier die zweite Strophe thatsächlich mit einem
Parallelstück zur ersten an. Diese beginnt A rem do mundo que meikor
queria, jene A rem do mundo que melhor amava» Unbedingt also dn Ansatz
oder eine Entwicklung zum Parallelstrophenlied hin, doch keine Durchführung!
Noch weiter entfernt sich vom Typus das stofflich und metrisch auíser-
ordentlich bedeutsame, ziemlich einsam dastehende dialogische Gedicht des
Rodrigueannes de Vasconcellos: Preguntei üa dona em. como vus Urei
(Nr. 368 his),« welches schon den Humanisten Colocci an den Contrasto des
Ciullo d'Alcamo erinnerte. Das Gespräch zwischen Troubadour und Nonne
» S. Lang XXXm, LXXIX, CXXXIX, CXLI.
' Wir haben in dem Diminutiv Taveiroos wahrscheinlich eine ältere
Form von Tabeiros zu erkennen. (Vgl. EixóOy das heute Eixo heifst). — Ta-
beiros liegt 6 Meilen von Pontevedra in Galizien.
' Cane, da Aj. 32.
*■ CBr. 314, und nicht 312, wie Lang irrtümlich auf S. CXLI sagt
J
LANG, DAS UBDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 597
bietet in Zwölfsilbnem mit weiblicher Versnaht und männlichem Reime in
jeder der drei (einreimigen) Strophen mit rtms sin^tUars, und sogar im
wechselnden Refrain ein crescendo des Gedankens wie es in den volksmäfsigen
Liedern nicht vorkommt, wohl aber in den provenzalisierenden Gedichten
gerade der frühen Kunstdichter.
Von Nuneannes Cerzeo,^ dem Verfasser des durchaus höfischen
Liebesliedes Nr. 132 (CCBr. 106) Jtiha senhor /remesa, direi'ims Ha rem, in
Refrain-Pareados mit rims singulars und unvollkommenem Leixaprem-
Schmuck, durch welchen Strophe i und 2 so¥ne 3 und 4 verbunden sind,
wissen wir nichts; und nur die Art seiner Lieder und etwa ihre Stelle im
Liederbuch zwischen So mes so und Taveiroos kann veranlassen, ihn zu
den vor alfonsi ni sehen Dichtern zu rechnen.
Das waren also von 4 oder 5 Dichtem ganze sechs Gedichte ! — Neben
wie vielen em ntaneira de prœnçalP
Anders gestaltet sich das Verhältnis, sobald wir zu den alfonsinischen
Dichtem übergehen. Man fing an, der Ballette einen viel weiteren Spielraum
zu gewähren, und Franenlieder zu dichten, kurz den leichteren anmutigen
heimischen Weisen den Vorrang vor den künstlicheren fremdartigen provcn-
zalischen Meisterliedern zu lassen. Wenn die schon oben erwähnten Gedichte,
welche der Indice als Werke eines Äff onso de Leom bucht, von Alfons X
sind, war dieser König der erste, der ein Frauenlied hören liefs (Vat. 456),
ob auch ein recht höfisches.
Den Para/^f/strophenliedem nähern sich jedoch nur fünf unter seinen
430 (resp. 470) Gedichten, d. h. vier in Refrain-Pareados doch mit rims sin"
gulars wie in den oben genannten : Das Sirventes Nr. 496 (3= 79) Quem da
guerra levou cavaleiros ; das Spottlied Nr. 476 Nom quer'' eu dómela fea.
(CCBr. 370) und (wie ich hinzufüge) Nr. 474 Dom Meendo , dom Meendo
(CCBr. 368) sowie aus den Cantigas de Maria Nr. 260 Dized, ai ir chador es
und Nr. 160 Quem bda dona non d.* Dieser Marienhymnus ist sogar ein
vollkommenes Leixaprem-Gedicht mit durchgehender Assonanz
(in à), bei dessen Absingung nach jeder der zweizeiligen Strophen die Vor-
satzstrophe als Refrain wiederholt wird! (S. u.)
Merklich weiter bringt uns auch der Galizier Fernam Paes de Tarn a-
1 a n c o s' nicht mit seinen Zweizeilern : Vedes senhor u m^eu parti und Vedes
senhor pero me malfazedes, d. h. mit den Nummern 76 und 77 (CCBr. 50
und 51); noch Rui Queimado mit den seinen Preguntou jfoam Garcia
und Pois que eu ora morto for Nr. 263 und 264. (CCBr. 249 und 250 =
Ajuda 142 und 143);^ noch Pero Garcia Burgales mit dem stark verderbten
Liede Nr. 649 (= Vat. 250); noch D. Joam Soarcs Coelho mit den
Nummern 679, 688 und 690 (= Vat. 281, 290 und 292); noch D. Fernam
Garcia Esg aravunh a (Trovas 138 = Aj. 124); noch der Anonymus, der
* Circinus? Vielleicht ein Tonsurierter ?
* Vgl. noch Nr. 250 Por nos Vir gem Madre, worin dem Verspaar
eine dritte reimlose Zeile hinzugefugt ist (sowie 320 und 330).
* S. Arg ote de Molina, N(¿leza de Andalucia II cap, CCXVI, wo
Tamalancos (1286) Urkunden unterzeichnet.
* Weil die erste Strophe das Wort amigo enthält, glaubte man darin
ein verderbtes Parallelstrophenlied zu erkennen.
59^ BBSRBCHUNGEN. CAROUNA MICHAELIS DE VASCOHCBLLOS»
das Liedchen Pais m* em tal c&üa tern amor dichtete (Trovas 36 =s Aj. 185);
noch Pedrannes Solas mit seinem schlichten Zweizeiler h56schen Inhalts
(Trovas 125 = Ajada 284), Vau m* eu, f remasa pera V Reû
Viel näher kommt demTypns der eben genannte Spielmann, (Pedrannes
Solaz) über dessen Persönlichkeit ich schon gesprochen habe, mit einem aus
sechs zweizeiligen Strophen bestehenden Liede, von denen je zwei einander ant-
worten: z. B. Eu sei la dona velida Que a torto fai f erida; Eu sei la doma
loada Que a torto foi malhada (Trovas 122 = Ajuda 281);* ferner D. Joam
SoaresCoelho mit einem Liede (689 = Vat. 291), dessen erstes Strophen-
paar streng parallelistisch gebaut ist: Fui eu, madre lavar meus cabellas
\tnhas ¿zarceras] A la fonte, e paguei-m^eu duelos \d^las\ nnd das auch dem
Gegenstand und Refrain nach wirklich volksmäfsig ist; sowie D. Affonso
Lopes de Baiam mit Nr. 740 und 741 (s= Vat. 341 und 342), die zwar formdl
auch nur Abarten sind, als Wallfahrtsliedchen aber populaire Stoffe be-
handeln.*
Vor allem aber zwei Galizier.
Erstens der Flottenadmiral Alfons' X. D. Pae Gomes Charinho, von
dem zwei tadellose Beispiele da sind: Nr. 817 (= Vat. 401): ^ /ro/ifj d!»
meu amigo nebst dem an den Heiligen von Kompostella gerichteten Frasea-
gebet Nr. 843 (s= Vat. 429) Ai Santiago padrón sabido^ Und zweitens der
alte Segrel Bern aldo de Bon a val.' Er führt den reinen Typus des-
inhaltlich volksm&fsigen und formell durchgehends verketteten Genres in den
Nummern II 34, 1136, 1139 vor (Vat. 726, 728 und 731).' Ob er witldich
sogar voralfonsinisch ist, wie Lang (141 Anm. i) am Schlüsse ndttdlt,
1 Wir haben noch zwei Liedchen von ihm: Nom est a de Nogueira
und A cue vi antr*as amenas die in kunstvollerer Weise das Variatioos-
system verwerten. [Vat. 824 und 825 ss. Aj. 280 und 282]. Beide zerfsDen,
dem Gedanken und Bau nach, in zwei Hälften, von je 8 Zeilen (so wir den
Kehrreim bei Seite lassen). Von diesen 8 kehrt die erste Zeile als vierte,
die dritte als sechste wörtlich wieder, während die zweite abgewandelt, d.h.
mit verändertem Reime als fünfte, und die vierte als achte wiederholt wird.
Unterschieden sind die Lieder blofs dadurch , dafs in Nr. 824 die paarigen
Zeilen ungereimt sind, so dafs man jede Strophe als aus zwei Langzeilen be-
stehend ansehen kann, (Vgl. Gil. Vic. II 444 Mòiha senhora me disse) wahrend
in Nr. 825 gekreuzte Reime vorliegen. (Vgl. Nr. 886).
* Hinzu konunen noch manche andere von Lang nicht erwähnte Ge-
dichte, falls man sich, wie er, mit einfachen Pareados oder cinreimigen Drei-
zeilem mit oder ohne Refrain begnügt, so nur überhaupt irgend eine Art von
Wiederholung darin vorkommt. CCBr. 368, 1502, 1546, 1547, IS4S« ^549
(von dem i. J. 1275 dichtenden Joam Vaasques) mit dem Parallelismus È
pera eu sei que me vos malqueredes E pero eu sei que me vos desamades.
Cfr. 1558, 1559, 383, 458, 460, 472 und 474 sowie Cane da Aj. 160, 168, 217
und 290 {Leixaprem'QzsïLOlit),
' Ob die Erwähnung der torres de yeen (= Jaeri^ erlaubt , das Ge-
dicht ins Jahr 1248 zu verlegen? Der Galizier Murgnia hält es für sicher, da&
Charinho hervorragenden Anteil an der Eroberung der Veste nahm.
* Ich kenne in (jalizien zwar keine Ortschaft Bon aval, doch läist
sich nicht wohl an ihrer Existenz zweifeln, da der eben genannte Schrift-
steller mit Bestinmitheit behauptet, Bemaldo sei galizischen Ursprungs. Die
entsprechenden Ortschaften in Portugal heifsen Valbom.
" Die Nummern 657, 659, 660, welche Lang auch zitiert, (ond dam
730» 732, 733 etc.) sind einfache Zweizeiler mit rims singulars*
LANG, DAS LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 599
bleibt uneDtschieden. Doch irre ich vielleicht nicht, wenn ich diesen gali-
zischen Barden für älter als alle bisher alfonsinisch genannten und für den
eigentlichen Vorläufer des D. Denis halte, d.h. für den ersten, der die
galizische Volksweise als solche bei Hofe zu Ehren zu bringen versuchte.
Man beachte dafs seine Cantares de amor, unter denen mehrere in Zwei-
zeilern vorkommen, in der Vorlage an der Spitze eines gröfseren Abschnitts
von Spielmannsdichtungen stehen, und zwar begleitet von einer Anmerkung,
ans welcher, trotz ihrer Verstümmelung, das "Wort primeir o \oácr primeira-
menteï] zu uns spricht.^ Dazu nehme man jene auffällige Bemerkung Alfons' X,
durch welche er seinem bestallten, provenzalisierenden Hof dichter Pero da
Ponte vorwirft: »tVos nom trobades come prœnçal, mais come Bernaldo de
Bonaval** (Vat. 70). Offenbart er uns damit, dafs er selbst die neue populäre
Art und Weise nicht eben liebte noch beschützte, sondern als minderwertig
ansah? oder nur dafs damals ein Gegensatz zwischen zwei Richtungen, der
eigentlich provenzalischen anerkannten Pallastdichtung, und der galizischen,
die von der Strafse aus hereinschallte, fühlbar ward?'
Dais den immer noch seltenen volksmäfsigen Frauenliedem mit paralle-
listischer Gliederung über Wallfahrten und Tanzspiele, aus den Tagen Alfons' X
viel zahlreichere aus dem dritten Zeitabschnitt gegenüberstehen, hätte ich schlieCs-
lieh zur Stütze meiner Auffassung anzuführen, falls ich nur nachzuweisen
vermochte, dafs die Schaar der Spielleute, welche es am ergiebigsten gepflegt
haben — Joam mit 8 Nummern; Torn eoi mit 4; Pero Meo g o (5 — 6);
Martim Codax (8); Martim de Grijó (5); Nuno Porco; Airas
Paes; Lourenço; JuiSo und alle übrigen, welche Wallfahr ts- und Tanz-
lieder dichteten; Fernand' Esquío; Rui Fernandes; PerodeVeer;
Joam Servando, Joam de Cangas, Martim de Grijó u. s. w. — wie
ich für glaubhaft halte, am Hofe des dichtenden Portugiesen - Königs sangen.'
Ohne ihre Werke beläuft sich die Summe der dionysischen Parallelstrophen-
lieder nur auf 8 vom Konige selbst (168—173, 192 und 195);* i von seinem
Sohne D. Affonso Sanches; i von Rui Martins do Casal und i von
Estevam Coelho. Mit ihnen auf fast den ganzen Schatz.
^ Die Buchstaben, welche Monaci bringt, sagen: Eenesta ffolha aderant
sse começam cantigas damar p<hny(a trotador remai de bonaual. Die Lesung
primeiro trabador stammt nicht von Braga, wie Lang meint, sondern von
Colocci, der sie seinem Indice einverleibt hat. S. Vat 653.
* Zu den alfonsinischen Dichtern von Parallelstrophenliedern ist
wahrscheinlich noch Pero Gonçalves de Portocarreiro zu rechnen,
der Verfasser von Vat. 507 und Sohn eines älteren Bruders jenes Rei mom
Veegas, welcher es wagte 1245 die Königin Mecia von Sancho's 11 Seite zu
rauben. — £s sei mir gestattet, noch einmal dadurch hinzuweisen, dafs ich
alle echten volksmäisigen Parallelstrophenlieder schon im Grundrifs S. 151
Anm. 8 aufgezählt, und besonders Charinho, Burgales, Solaz, Bonaval
als Verfasser derselben namhaft gemacht habe.
* Dafs Lang sie, seiner Theorie vom hohen Alter der höfischen Parallel-
strophenlieder zu Liebe, in die Tage Alfons' III und Alfons' X verlegt, ward
schon angeführt — Hier sei nur angemerkt, dafs er trotzdem auf S. 33 Joam
Zorro einen Zeitgenossen des D. Denis nennt, und mehr als einmal auf Aehn-
lichkeiten zwischen den Weisen des Königs und jener Spielleute hinweist.
* Nicht 10, wie es ans Versehen im Grundrifs S. 187 heifst — Das
richtige steht auf S. 152.
600 BESPRECHUNGEN. CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCELLOS,
Da ich es nicht kann, mufs ich das Urteil aber diese Thatsachen dem
Leser überlassen.
*
In engem Zusammenhange mit der eben besprochenen Ansicht Langs
sieht eine andere, welche auf einer älteren guten Bemerkung Monaci' s íiiíst
{Cant. Ant, Fort. p. 8 — lo). Die volksmäfsigen Lieder im Allgemeinen, be-
sonders aber die Parallelstrophenlieder, sollen gewisse altmodische Worte und
Formeln enthalten, die in den höfischen cantigas, nicht oder, wie Lang
sagt, nicht mehr vorkommen.
Genannt werden (S. XCIV, CXXI und XCVI) die Vokabch irei
^ = trahi'] tr eiders'] [==: trahitg trahitis]\ /<^; vir^o\ sir^o\ vé¡iao\ die
Endungen -ana -ano in der Formel vivo e sano und in den Worten math
hana, louçana, irmana, avelana und avelaneira (nebst avelanedo, das ich
hinzufuge), so wie die sich ablösenden Assonanzen -io, -ao in rio aito; riè
vado; dona virgo dona dalgo \ und -», -a in loyr bailar. Es hätten nodi
hinzugefügt werden können : ler^ Synonym und Assonanz-Gegenstück zu mar;
delgada zu camisa ; pino zu ramo ; amigo zu amado ; ver zu mirar ; ver za
/alar; baiiia zu bailada; fossado zm f erido. ^ Auch fontana;^ und viel-
leicht noch venia^ und sedia.^
Der Kemgedanke des mitgeteilten Satzes, die ausschliefsliche Verwendung
einiger archaischer Worte und Wortformen, oder die häufige formelhaíte
Wiederkehr andeier, sei für das altportug. Volkslied und seine Nachklänge
und Nachahmungen typisch und zeuge wie fur den heimischen Charakter so
fur das hohe Alter der Gattung ist unbestreitbar richtig. Doch sehe ich nicht
ein , was damit fär die Frage , ob die Nachahmung der Volkslieder der Ein-
führung der provenz. Meisterlieder vorausgegangen ist, gewonnen sein soll.
Dafs jene Worte und Formeln zum Teil noch im 16. Jahrh. bei Gil
Vicente wiederkehren, zum Teil noch heute im galizischen, portugiesischen
und asturischen Volkslied weiterleben, läfst, wie Lang auch bemerkt, auf
ununterbrochene tradiiionelle Ueberlieferung schliefsen. Doch gehörten sie
im 13. und 14. Jahrh. nicht dem Parallelslrophenlied und seiner Volkssprache
so ausschliefslich an wie Lang und Monaci meinen.
Trei treide^s"] haben wir auch in dem zwischen 1333 und 1335 verfaísten
Refraingedicht Vat. 1062; in den Cantigas de Maria 216, ^; 277,4; 325,9
und 279 ; und, (was wichtiger ist) im Poema del Cid in der Form tred. Doch
veraltete gerade dies Wort thatsächlich frühe und, dem Anschein nach, gänz-
lich, wie übrigens so manche andere allzukurze und undurchschauliche oder
der Verwechselung ausgesetze Verbform [sol /al toi etc.].
Das gleiche geschah mit dem Hauptwort /^r = Meeresstrand, das nur
drei Mal vorkommt [Vat. 246, 754, 755] und das ich mit ndl. laer verglddie.
Vielleicht verschwand es, als leer = legere einsilbig geworden war.
* Aus den einschlägigen span. Liedern im Cane. Musical kann man noch
marido velado (50) ; garrido totano (400) und merino jurado hinzufügen.
* Vat. 793 und 797.
* S. Vat. 415 zwei Mal.
* S. Vat. 321. — Die üblichen Formen haben ihr intervokalisches i
verloren {seia siia).
LANG, DAS U&DSKBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 6oi
Das auffällige z«r^0 = Jungfrau, das vermutlich aus viel gesungenen
lat Maiienliedem und ihnen nachgebildeten weltlichen Reimen stammt, kommt
noch bei Gil Vicente vor, und nicht allein im Parallelstrophenlied [zu I 83
—84 vgl. z, B. II 29]. S. auch Barbieri 245 : niña virgo.
Vellido, das Alfons X in seinen religiösen Giedichten benutzt [z. B. C. M.
423] ist in den altspan. epischen Texten auTserordentlich hauñg.^
Dona d*algo kann ich in den Adelsbüchem als Gegenstück vq. fi\lho\
à* algo nachweisen. S. z. B. P. M. H. : Scriptores I p. 507 und 759. Vgl.
Barbieri 245.
Delgada bezeichnet heute noch in Asturien das gestickte imd gekräuselte,
aus dem Leibchen blusenartig hervorquellende Galahemd.*
Sirgo, das noch bei Gil Vicente und in Kleiderordnungen des 15. Jahrhs.
den Seidenstoff benennt, bezeichnet in Tras-os-Montes den Seidenwurm
und seinen Samen.'
Das oaiai XeyófiBVOv loyr ist möglicherweise verderbt für rijr. Doch
könnte es auch ein Vertreter des lat. ludere sein.*
Die Formel vivo e sano war in Prosa und Vers auf der ganzen Halb-
insel gleich üblich* und ward in Portugal von den Dichtern wohl erst auf-
gegeben, weil unmelodisch, als säo einsilbig geworden war.*
Die Assonanzeoreihen in io und ao [wie die ungefähr ebenso häufigen
in -ia 'da; und -/ -<i] kehren sogar mit dem Schlagwort amigo amado, das
Lang nicht hervorgehoben hat, in den versprengten transmontanischen Resten
der altportug. Volkslyrik wieder.
Ueber die richtige Erklärung und Aussprache der Schreibart -ana
-ano (und »ino in pino etc.) sind wir noch im Unklaren. Die Meinungen
darüber sind geteilt, ob es in Portugal im 13. Jahrh. wirklich Erbworte gab,
in denen das intervokalische n (und /) sich unverändert erhalten hatte? Oder
ob solche nur in Galizien jenseit des Minho vorhanden waren.'' Sprach man
•ä-no, wie ich annehme? Ist 'ano ^ana blofs späte und falsche [ital. oder
Span.?] und darum auszurottende Schreibimg für thatsächlich zweisilbig
gesprochenes, äa So loi Fehlte sie in den Originalvorlagen? Jedenfalls kommt
die Schreibung keineswegs nur in den Worten manhana, louçana, irmana,^
^ BelUdo kommt z. B. im Poema del Cid ; S. Oria 29 ; Alex. 2087 vor.
' S. die Danzaprima - Romanze und Munthe I • Romanze XIV 22;
Jahrb. m 287. Vgl. Lang S. XCXI und Anm. zu Z. 135.
' In den Cantigas de Maria kommt die Ortschaft Villa - Sirga sehr
oft vor z.B. C. 355, 315, 314, 301, 278, 268, 253, 243, 234, 228, 218.
* Konjugationswe^sel wegen der Analogie zu pruir puir (òuir).
' Wie Alfons X braucht auch D. Juan Manuel die Formel oft (Prosas
P-263).
* Die Umstellung zu sSo e vivo (wie in silo e salvo), der man in den
Parallelstrophen und anderwärts (z. B. Denis 2770) begegnet , hat nicht recht
Fuis gefaíst, wohl kaum weil man die Voranstellung des weiteren Begriffes
unlogisch fand. Wenn man heute die Formel in der familiären Umgangs-
sprache benutzt, wird sie meist noch durch ein Bild erweitert: vivinho e säo
como unt pero.
* Ich erinnere an den Namen Bonaval. — Auch wie die heutigen
Galizier ihr intervokalisches n behandeln, ist noch nicht zur Genüge erörtert
worden.
' Wie ist das familiäre mana zu erklären?
602 BESPRECHUNGEN. CAROUNA MICHAELIS DE VASCONCKLLOS,
av^lana^ etc. sano vor, und mit ihnen wiedernm nur im Parallelstropbenliede.
Schlägt doch Lang selbst im Texte und im Glossar seiner Theorie fort*
während ins Gesicht, indem er bona poner vilano u. a. m. in höfische Meister-
lieder setzt und als richtig anerkennt' — Dafs die Pergamentblätter des Cane
da Ajuda, obwohl sie vielleicht von einem Kastilianer geschrieben sind, so
gut wie kein Beispiel fur intervokalisches n bieten und dais es sich auch in
den Cantigas de Maria nur ausnahmsweise findet, ist Thatsache.
Wie ich die sogenannten Hispanismen mamana tenia venia reünehava
u. a. m. in den Romanzen und bei Gil Vicente auffasse, habe ich schon kon
in Gr. Gr. S. 151 und 156 und in der Rev. Lus. II 220 angedeutet' Doch
bedarf die ganze Sache d. h. die Geschichte des intervokalischen n im Portog.
bedarf der Darstellung.*
Lang wundert sich (S. CXXXIX Anm. 2) darüber, dais ich Un yyjXxu
Liede des C. Vat. ein dreizeiliges Parallelstrophen -Thema erkenne (Grundriiis
S. 151); und fragt: ob ich etwa den Refrain zum Thema rechnen woUe?
Keineswegs! Er hat hier etwas flüchtig gelesen, und übersehen, dais ich die
drei Zeilen in -io, aus denen sich das Grundthema in meinen Augen zusammen-
setzt, klar und deutlich ohne den Refrain E chor^eu bela abdruckte. Thema
oder Leit-Motiv nenne ich, wie mein Opponent sehen wird, sobald er die
betreffende Stelle noch einmal liest, die Gesamtheit aller durch die gleiche
Assonanz gebundenen sionlragenden Zeilen eines Liedes, welche stückweise
vom Vorsänger oder vom ersten Chor angestimmt wurden; Variation die
entsprechenden vom Nachsänger, der 2 ten Stimme oder dem 2 ten Chore aach
stückweise hinzugefügten Parallelzeilen mit abweichender Assonanz {-ao). Dazn
habe ich noch ausdrücklich erklärt, bei 2 zeiligem Motive sei das Parallel-
Strophenlied schon mit der zweiten Strophe zu Ende; bei dreizeiligem bestehe
es aus 4 ; bei 4 zeiligen aus 6 ; bei 5 zeiligen aus 8 ; bd 6 zeiligen aus 10, and
so fort. Lang hingegen belegt mit dem selben Namen „Thema" jedes ein-
zelne jeweilig vorgetragene Teilstück des Textes — wie mir scheint weniger
glücklich.* Nach ihm könnte es also nur zweizeilige geben. Ein längeres
Gedicht aber, wie z.B. die Danza -prima- Romanze, bestände aus vielen
Dutzenden einzelner Themata.
* Die Prosadenkmäler des 14. Jahrh. bieten avelaoL S. z. B. Scrip-
tores I p. 381.
' Auch in der Anmerkung zu Lied XXXIV klingt Lang's Meinung
über -ano und -&> anders als in der Einleitung.
' In dem selben Parallel - Liedchen Gil Vicente's, in welchem manuima
vorkommt (II 443), haben wir noch zwei mal n in dem Refrain : E se ponera
la mano em vos. Garrido amor, — Die goldgelben Aepfel des betreffenden
Liedchens — eines der typischen Liebespfänder — kehren natürlich oft wieder.
* Leite de Vasconcellos ist entschieden dafür, ausnahmslos loucäe und
pto zu schreiben und zu sprechen, obwohl gerade er selbst die modernen
Wiederholungsweisen entdeckt hat, in welchen manhaninha gesungen wird.
* Es giebt freilich Verkettungslieder, in denen der an der Spitze stehende,
und hernach von Zeile zu Zeile, oder nach je zwei Zeilen, ganz oder nur
halb wiederholte Refrain der eigentliche Träger des Kemgedankens, also das
Thema ist und auch grammatisch mit den assonierenden 2^ilen aufs engste
verknüpft ist So schon im Leixaprem - Marien - Hymnus Alfons' X Nr. i6a
Und so noch in einigen der modernen Vulgairlieder aus Rebordainhoi; und
anderwärts.
LANG, DAS LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 603
Zur KlarsteUnng zeige ich noch einmal was ich meine. Ein 2 zeiliges
Thema haben wir z.B. in dem Santiago - Gedichtchen des D. Pai Gomes
Charinho (Vat 429)
(I.) Ai Santiago, padrón sabido,
vos mh-adagades o mea amigo!
da es mit der zweiten Pendant -Strophe za Ende ist:
Ai Santiago, padrón provado,
vos mh-adagades o men amado!
Ebenso in den Kammern Vat. 757, 758, 759, 760, 761, 792, 793, 890 and
vielleicht in Gil Vicente's unvollständigem Dous acores que eu havia (II 425),
wozu noch Barbieri Nr. 437 , 50 (und 458 ?) kommt , sowie möglicherweise in
all den cantares velhos oder cantarcülos, von welchen der Cane, de Res. and
die Rimas der Quinhentistas CamSes, Miranda etc uns den Anfang
aufbewahrt haben.^ —
Ein dreizeiliges löse ich z. B. aus dem Liede Nr. 888 aus :
(U.) Quantas sabedes amar amigo
treîdes comig'a lo mar de Vigo
e veeremo-lo meu amigo
und aus den Nummern Vat. 169, 192, 243, 691, 719, 726, 728, 754, 755, 759,
765, 796, 876, 883, 884, 886. — Vgl. die heute noch lebendigen Lieder Na
ribeirinha ribeira und Pela tnanhaninka de Ahrü\ sowie Gil Vicente's Hum
amigo que eu havia (dem nur die letzte Pendant - Strophe fehlt : Manganas
d'ouro me manda A melhor era quebrada),
Vierzeilige liegen vor in Nr. 893:
(in.) Eno sagrado en Vigo
bailava corpo velido
que nunca ouvera amigo
ergas no sagrad' en Vigo*
sowie in Nr. 170, 172, 173, 245, 401, 438, 753, 793, ^85, 887, 902; femer in
Gü Vicente's Por las riberas del rio; und im Cossante des Diego Furtado
de Mendoza.
FfinflEeflige in Nr. 168:
(IV.) Bom dia vi amigo
pois sen mandad' ei migo,
ro^'eu a Deus e digo
por aquel mea amigo
que o veja comigo.
' S. S. 610 Anm. 3.
' Sowohl bei dem dreizeiligen als bei dem vier- und fünfzeiligen Thema,
die ich als Beispiele anführe, beachte man, dafs der Schlufsgedanke und Reim
zum Anfangsgedanken und Reim zurückgreift. So kurzatmig ist die Volks-
mose! Von der cancäo redonda ist weiter unten flüchtig die Rede.
* Die Wiederholung der inneren Zeilen an vielen Stellen unamgäng-
lich nötig (z. B. in IV, 2). Stellt man sie unmittelbar her, so hat man Leixa*
frem -Gedichte in ihrer ursprünglichen Grestalt. — Und Beziehungen zwischen
beiden, sowie beider zu den ^q;&>uj¿- Gedichten, deren Sätze so häung
doppelt, als Nachwort zum Vorausgegangenen and Vorwort zum Nachfolgenden
verstanden werden müssen, sind watocheinlich. —
604 BESPRECHUNGEN. CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCBLLOS,
Vgl. Nr. 171 , 195, 242, 246 und drei der lebendigen Tradition angehönge
Stücke : Ay Juana cuerpo garrido , sowie Pela manhamnAa , manhä imd
Ferrungando se vai a raposa.
Nur wo von der Regel abgewichen und nach Absingung eines Strophen-
paares, bei Eintritt eines neuen Gedankens, eine neue Assonanz, oder eis
neuer Reim eintritt, muTs man von einem neuen Thema sprechen. So in
CAj. 281. VgL Vat. 250, 321, 368, 414, 415, 462, 791, 794, 797, 878, 879.
Ob diese scheinbare Unregelmäüsigkeit anfangs sogar das Ueblichere, weil
Bequemere, gewesen ist?^
«
Nächst den AeuTserungen über Galizien als Wiege, Santiago' als Mittel-
und Ausgangspunkt und das Galizische als Sprache der alten peninstüarea
Vulgair poesie scheinen mir, wie ich schon sagte, die von Lang angestelken»
Inhalt wie Form betreffenden Vergleiche zwischen dem modernen portugiesisches,
galizischen und asturischen Volkslied und den uns volkstümlich klingenden
Weisen der alten Spielleute und Troubadours am belangreichsten, anregendsten
und neuesten. Leider werden jedoch nur lose und zerstreute Kinzelbemerkungen
geboten. Auch wird, wie ich gleichfalls andeutete, Galizien dabei zu wenig
berücksichtigt. — Immerhin erfährt der Leser, auiiser der wichtigen Thatsache,
dafs versprengte Reste des Parallelstrophenliedes mit regelmäfsigem Wechsel
zweier Assonanzen und der Formel amigo amado noch im Volksmund leben
(S. XCm— XC VII und C ; vgl. CXXXVIII) sowie dafs in Galizien Lang-
zeilen anapästischen Wandels vielfach vorkonmien, eine Reihe beachtenswerter
Kleinigkeiten. So dafs z. B. die Volksdichter auch heute selbst im Vierzeiler
den Dialog lieben und üben (S. LXXX VI) ; und zwar besonders den zwischen
Mutter undTochter (LXXXVI— -VII); dafs verliebte Mädchen traulichen Ver-
kehr mit Bäumen pflegen, (LXXI und XCIX) ; Vögel als Liebesboten anreden
(LXXIV); von Schmerz überwältigt ins blumige Gras sinken (LXXVI); an
der Seite ihrer Mutler Wallfahrten unternehmen (XCIX — C) ; die lieblings-
heiligen (d. h. die Sommerheiligen) mit Bitten und Drohungen bestürmen (C);
Liebespfänder austeilen (XCVn, XCIX; doch vgl. LXXU wo diese Sitte
für höfisch erklärt wird);' das lose Haar, das sie als Zeichen ihres Mädcben-
tums tragen, häufig anführen XCVIII);* den Freund, der sich ihrer Liebe
rühmt, schändlichen Verrats (LXVIII — LXIX) beschuldigen ; ihn unendlich oft
mit meu bemunho anreden; sich gern damit bescheiden ihn zu sehen und
zu sprechen, oder wenigstens nur diesen Wunsch aussprechen (XCVII).*
* Vgl. S. 609 Anm. i.
» Ueber Santiago S. XX— XXI und LXXXI.
' Der Gürtel besonders — die cinta de namorar — kommt häufig vor.
* Zu den von Lang gebotenen Beispielen vgl. Muntbe II Nr. 344. Ayer
estaba soltera Con el cabello tendido', Hoy estoy prisionera Ya al lado de mi
marido.
'^ In Dutzenden von coplas gestattet die Geliebte dem Freunde sie sa
sehen und zu ihr zu reden {ver e /a/lar). S. Braga Cane. 54, 58, 87, 203.
Ebenso viele bezeugen den Abscheu vor jeder Berührung: p6r a mäo is^
nOo! So z. B. Ballesteros I 73, 83, 89, II 107, III 1 10. Wirkt da die Erinne-
rung an die in Anm. 45 mitgeteilte Refrainzeile aus Gil Vicente: E se panerei
la mano en vos nicht geradezu überraschend? — Dafs der Geliebte vom
Volke als Einer bezeichnet wird, mit dem man plaudert oder Umgang pflegt,
LANG, DAS UEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 605
£ixie zusammenhängende Darstellung würde natürlich noch überzeugender
wirken. £s lassen sich in Wahrheit nicht nur viel zahlreichere Belege zu den
angeführten Punkten zusammentragen, sondern gar manche neue innere wie
äulsere Bezüge finden, die zum Vergleich herausfordern. Auch hier hat die
Spezialforscbung noch einzusetzen. Zwar stellt Lang selbst eine Sonderarbeit
nicht in Aussicht, doch ist zu hofien und zu wünschen, dafs die Frage von
so unterrichteter und doch ruhig urteilender Seite noch einmal beleuchtet wird,
wie auch , dafs die portug. und spanischen Folkloristen es sich angelegen sein
lassen, alles zusammenzutragen, was sich mit den in den alten Liederbüchern
angedeuteten Sitten und Bräuchen berührt. Die Rolle, welche die Frauen in
Galizien und Nordportugal (Minho) von jeher gespielt haben ; ihr starres Festhalten
an so manchen naiven, von den Urvätern ererbten abergläubischen Grewohnheiten ;
ihr Leben und ihr Treiben von der Wiege bis zum Grabe; besonders die
Eigenheiten des Liebesverkehrs; ihre Feste, Reigentänze und Spiele verdienen
eine Darstellung von kundiger Hand, bei der auch das Hirtenleben in den
Serras von Tras-os Montes und der Beira nicht zu kurz kommen darf. Wie
viele und welche Lieder und Romanzen besonders aus dem Cancioneiro und
Romanceiro popular, aber auch aus den eigentlichen Litter a tur werken für
Frauenmund bestimmt sind und thatsächlich von Frauen gedichtet und ge-
sungen werden ; welche davon der Mutter (Matrone), welche den unverheirateten
Mädchen, und welche den Jungvermählten eignen; ihre G^enstände; die aus-
gesprochenen'Empfindungen und ihre Einkleidung, besonders die heutigen cantos
de romaria sind nebst den alvoradas imd pastorelas der Untersuchung wert.
So manches Thema und so mancher Gedanke, der für jung, entlehnt und höfisch
gilt, hat doch auch in Volksreimen, sogar mit sprichwörtlichem Charakter, Prä-
gung erhalten. Es- giebt Dutzende von Liedchen über den Satz: „Verliebte
schlafen nicht". Wenn Airas Nunes einer Schäferin die Worte in den
Mund 1^ : Quem amores d, como dormirá ? so varüeren noch heute gallizische
wie portugiesische Vierzeiler das gleiche sprichwörtliche Thema „Quem tem
amures nom dorme** ^ das auch im 16. Jahrh. den Lyrikern in der Form
„Quero dormir e nao posso ; O amor me tira o sono** als Vorwurf für gar
viele Vol tas und Glosas gedient hat. Wenn derselbe Airas Nunes (sowie
Joam Zorro) in einem Tanzlied ausspricht: „nur Verliebte sollen tanzen und
singen" so erkennen Jeanroy und Lang (LXXVIII und LXXXTT) auch
darin, direkte Nachahmung franz. Vorbilder (Vat 462 und 761 und Rom. I 405).
Da ist es nicht unnütz, zu zeigen, dafs es noch heute hier zu Lande heifst
{ctynversado) hat Lang schon hervorgehoben. Dafs der erlaubte Verkehr
zwischen Liebenden sich heute noch auf Zwiegespräche am Gitterfenster be-
schränkt, bei denen der Liebende auf der Strafse an die Mauer gelehnt, das
Mädchen aber in den Städten nicht selten vom dritten Stocke herab spricht,
möchte den Nichtportugiesen neu sein. Solche Zwiegespräche oennt man
spottend gargarejos,
Näo me f ales d esquina
Que eu näo sou mulher do mundo;
Vem f alar -me ao postigo :
Bern sabes aonde eu durmo.
Oder £u de fronte, e vas d insta u. a. m.
1 Z. B. Ballesteros I 12, UE 17 und 171. — Brag^ 63, 64, 65.
Zeitschr. £ rom. PhÜ. XIX. 40
6o6 BESPRECHX7NGBN. CAROUNÀ MICHAELIS DE VASCONCELLOS,
„Cante quem tiver [od. tuuer¿\ amores"^ und zu erzählen wie die zu Pfin^ta
oder am Himmelfahrtstage , d. h. im Mai, ihre Tanzspiele b^;inDeoden
erwachsenen Madchen in Tras-os Montes und im Donro gern mit verSchtlidiaii
Scherz und Spott diejenigen »^Schwestern" von sich weisen, die nicht „Ver-
liebte" sind. Auch giebt es hübsche Parallelen zu dem uralten Fraueosang:
,iich bin verliebt und schlafe allein** [Cfr. La niña que amores ha. Soia cmo
dormirà F']', und zu dem Seufzer: „Wie lang sind einsame Nachte** ! Aach das
Verliebte eingeladen werden — wie in Vat. 888 — sich in den Wellen des
Meeres zu baden (um den Liebesbrand zu löschen ?), könnte typisch sein, deon
einer der von Barbieri herausgegebenen Gesänge gilt den baüos de amor (Nr. lOi).
Ebenso der seltsame Gedanke, „Verliebte trübten das Wasser*', der in dea
Hirschliedem des Pero Meogo ausgesprochen ist, imd bei Barbieri (Nr. 50)
wiederkehrt in dem Distichon „^ galan y la galana Ambos vuelven el agua
clara**. Zu den Beispielen für den unleugbaren lyrisch-dramatischen Charakter
der Volkspoesie, welche Lang mitteilt, könnte ich viele andere hinzufügen, die
ich gehört habe. Darunter z. B. 4 Dialoge zwischen Mutter und Toditer:
I „MamSe, eu quero casar*'. 2 „Mînha mSe, quero casar
— Filhinha, diga com quem. — — Filha minha, nSo ha roupa. —
„MamSe com o primo Chiquinho**. „Minha mäe, näo haja medo,
— Filhinha, nSo casas bem. umapematapa(od.quenta}aoatra.
3 O minha mSe, 4 „Como criaste
que cousa é casar? tantos filhinhos?*'
— Chorar, minha filha, — Querendo mais
parir e fiar. aos mais pequeninos.
Dazu folgendes Gespräch zwischen einem Mädchen und einer Jungvermihlten:
Di-me, casadinha nova,
como te vai de casada?
— De solteira ronpa nova,
de casada arremendada.
und eine bekannte galizbche Fabel, zwischen Gevatter und Gevatterin:
Minha comadre formiga,
venho a que me preste un pan!
— Meu compadre escaravelho,
logo que fizo no vran?
zahlreiche Unterredungen zwischen Heiligen, Santo Antonio odo: San JoSo,
und ihren devotas wie z.B.:
Oh meu rico San JoSo,
¿que dais a quem por vos chama?
— As solteiras bom marido,
as casadas boa fama.
Oh meu rico San J080,
¿que dais as vossas romeiras?
— Dou agua firesca da fonte
á sombra das carvalheiras.
1 Ball. I 51.
LANG, DAS LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 607
Und nnn gar erst die hübsche, kleine, galizische Alba, in welcher das Madchen
den Freund weckt, gerade wie in einem Lied des Spielmanns Torn eoi (Vat.
242), dessen Urbild auch ein franz. sein soll (LangLXV und LXXIX).
„Cantam os galos pro dia
ergue - te, meu bem, e vai - te".
— Como m*ei de ir, queridinha,
como m'd de ir e deixar - te ? *
Dabei mag ich es nicht unterlassen auf andere galizisch - portug. Morgenlieder
aufmerksam zu machen, obwohl sie nicht gänzlich unbekannt sind. In dem
portug. Städtchen Pombal werden z. B. die Einwohner bei Tagesanbruch durch
Alboradas geweckt, wenn das Fest der Nossa Senhora do Cardal gefeiert
werden solL Acht (nach andern Berichterstattern 18) Personen singen dabei,
durch die StraTsen ziehend, und später vor dem Muttergottesbilde:
Vindas s3o as alvoradas
que sSo da virgem sagrada'
und wettere 6 Verse ; und wiederholen von Zeile zu Zeile den Kehrreim :
É levadla alba! v=. Auf ging die Morgenröte"
dessen veraltetes levar uns in die Tage des D. Denis versetzt, und an das
schon erwähnte alte Morgenlied erinnert, dafs mit dem Anruf beginnt: „Steh
auf! Geliebter = Levad* antico** \ Ob die Festfeier in Pombal in den Marien-
Monat Mai fällt, weifs ich nicht mit Sicherheit zu bejahen, möchte aber im
Hinblick auf diese Alba und die Cantiga das Maias des Königs Alfons
wenigstens die Frage vorbringen, ob die peninsularen Albas nicht vielleicht
ursprünglich liturgische Maigesänge fur die kirchlichen Marienfeste waren?'
Und noch eine andere Frage : Als Ausgangspunkt für das portug. Frauen-
lied wird das nationale Wallfahrtsfest betrachtet «^^ die romaria. Scheinbar mit
Recht. Ist damit aber wirklich, wie Lang annimmt, ein Gegensatz zum
franz. Frauenlied gegeben, das sich, nach G. Paris, an die Maifeier knüpft?
(S. LXXXn— m). ich glaube es nicht. Wie die Albas, so sind vermutlich
auch die Wallfahrtslieder zu gleicher Zeit ursprünglich Frühlings- oder Mai-
' Ib. 1 10. Vgl. 60 Cantan os galos Ò dia\ Recordade o\K\ namorados,
eine moderne humoristische Umgestaltung.
* S.Almeida, Dice. Geographico III p. 152; Pimentel, Guia do Viajante
p. 109; Die Lesart in Braga's Curso p. 83 und Antologia Nr. 120 ist ungenau.
' Man denkt bei alba thatsächlich an die Morgenröte, wie der haufìg
wiederkehrende Ausdruck albina colorada bezeugt. S. z. B. Ballesteros III 287.
' An ein spanisches Morgenlied im Cane. Musical Nr. 6, worin ab-
weichend vom Hergebrachten, der Geliebte zum Stelldichein am frühen Morgen
bestellt wird, erinnere ich besonders darum weil es sich in richtigen Parallel-
slrophen bewegt , und den 6 verketteten Zweizeilern Amigo el que yo mas
queria [amaba'] Venid al alba del dia \a la luz del alba"] Non tragáis com'
pañia \_Non tragáis gran compaña"] den Refrain vorausschickt Al alba venid
buenamigo! Al alba! — Ein anderes noch höfischeres des selben Liederbuchs
(Nr. 413) beginnt ähnlich wie das galizische: Ya cantan los gallos Buen
amor! y vete. Cata que amanece. Der Hahnenschrei könnte ursprünglicher
sein, als der Lerchensang. Freilich wenn die Alba ein Mailied war, so ist
der Vogelschlag der charakteristischere Zug.
ft Bekanntlich kennen die südlicheren Provinzen die romarias so gut
wie nicht. — Von romarias em GaliMa reden schon die Cantigas de Maria
(z. B. Nr. 317). S. auch Nr. 278.
40*
6o8 BESPRSCHUN6EN. CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCELLOS»
lieder gewesen. Die romartas dauern zwar den ganzen Sommer lang, aber
sie beginnen im Frühjahr, im April, und die beliebtesten und besuchtestes
fallen noch heute in den Mai , auf den ersten Sonntag im Monat, den
Himmelfahrtstag, oder dta da espiga, wo die erste Kornähre im Feld-
blumenstraufs nach Hause gebracht werden mufs, und das Pfingstfest, die
Pdscoa florida (oder Espirito santo), — unter den fünf Hauptfesten des Jahres
im Mittelalter vielleicht das gefeiertste.^ Und kann der Monat, in wdchem
man in Nord - Portugal unter avelaneiras floridas tanzte , der Monat wo auch
der verde pino sunt flor zeigte, d.h. seine länglichen braunen Pfingstkerzea
aufsteckte, ein anderer als der Mai sein ? der mez de Maria — ma da Virgem
— mez das vir gens — met dos bodos — me% dos iouros — jener maio-moço,
wo man nach Einstellimg der Abendarbeit (des seräo) und Kinfñhruiig der
2 ständigen Mittagspause {sesta^ die Spiele und Feste im Freien beginnen liât,
seine Ankunft festlich zu begehen, und seine Blüte in Mailiedem verherrlicht*
Ks gilt auch hier zusammenzutragen was über die Maias in Allgalizien ñberlieíert
ist und was sich an Bräuchen und Gesängen bis auf den Tag erhalten hat
So viel ich weifs, hat noch Niemand es beachtet, dafs die kalendas maias
und der erste Santiago-Tag zusammenfallen, dafs also alle Mai-Feste zu gleicher
Zeit Sanliago-Feste sind.* Das zweite fällt auf den 25. Juli. (S. Flamenca).
^ Kein anderes Fest kommt in den Ritterromanen, Romanzen, Chroniken,
so häung vor und wird mit Tournieren und anderen Ritterspielen so fröhlich
begangen. Der S. Joäo gewinnt erst später auf der Halbinsel die Ueberhand.
— Was die romarias betrifft , so denke ich z. B. an N, S, da Hora und den
Born Jesus de Mattosinhos,
* Die sesta beginnt am 5. April (N. S. dos Prazeres) und dauert bis zum
8. September.
^ Dafs die Maifeier in Portugal bestand und besteht, weifs und betont
natürlich auch Lang (S. XLIII und LXXXII) ; ja selbst die Formel „reli-
giöses Mailied" benutzt er mit Bezug auf die von Mila mitgeteilten galiziscben
Verse (Nr. 131), in welchen der Anfang: ,,Este ¿ o Mayo** und der Aufruf:
„ Velai o Mayo** typisch sind. In Portugal {Fundäo) singen die Kinder
einem in grün gekleideten Knaben zu: LJ vem 0 Maio vestido de verde.
Vgl. Annuario p* 77: La vem 0 Maio vestido de branco (mit Obstbaom-
bluten?) und Romania VI Nr. 131 Este é 0 Mayo Cargado de rosas, — Haus,
Hof und Vieh schmückt man in Porto mit gelbbluhendem Ginster. Wie der
Maibaura, so ist auch die Maikönigin nicht ganz vergessen. Die lange Reihe
von Romanzen, in welchen die typische Maischilderung \Por Mayo era^ por
Mayo Quando haze la calor Quando canta la calandria I responde el ruiseñor.
Quando los enamorados Van a servir al Amor"] mit Varianten wiederkehrt,
in modernen Fassungen aber stets auf den S. JoSo übertragen wird, verdient
Beachtung. (Vgl. Barbieri 6[ und 69). Die Zeremonien, mit welchen in gali-
ziscben Zonen am letzten April, Vespora do mez dos matos, die Feldfracht
gesegnet wird, desgleichen. Am i. Mai sammelten die Hexen ihre Kräuter;
die Feldzüge begannen; aus der Klasse der villäos wurden die tüchtigsten zu
cavaleiros de Maio gemacht; Münzen wurden geschlagen; die touradas fingen
an. Vgl. Ballesteros n 194. S. auch Coelho in Rev. d'Etimologia I p. 63
und Bol. Soc. Geogr. 1881 II, 6.
* In den berühmten, der Bekämpfung abergläubischer Sitten und Bräuche
gewidmeten „Posturas de Lisboa** aus d. J. 1385, in denen das Feiern der
Janeiras und Maias nach heidnischer Art, mit strengen Strafen bedroht wird,
zum Ersatz aber Prozessionen anbefohlen werden » heiist es unter andoem:
„consirando os sohr editos em como os costumes dos gentíos. ..se usavam em
contento de dens e da sua madre principcUmente em estes taes tempos e
dias, convem a saber primeiro dia de Janeiro e primeiro dia de mayo s.
LANG, DAS LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 609
Auch weitere Untersuchungen über die Formen, in welchen die Volks-
lieder aufhreteni werden nicht umsonst sein. Die verschiedenen Arten der
Wiederholung — die unveränderte und unmittelbare, welche Lang bei D. Gil
Sanches so überraschte; die reim verändernde wie sie im durchgebildeten
Parallelstropfaensai^ üblich ist;^ die den gesamten Wortlaut variierende wie
die Ballette und so viele spanisch - lyrische Gedichte des 15. Jahrh. sie auf-
weisen; die Verwertung des Z^üra -/r^m - Kunststücks, ohne welches die soge-
nannten Improvisationen der cantadores und caniadeiras gar nicht denkbar
wären;* das Entstehen der cancäo redonda durch schlichte Wiederholung des
ersten Verses am Schlüsse der Strophe;' der Nachweis, dafs selbst der dobre
dia d€ Santiago e Sam Füipe e dia de Santa Crut .... stabelecem e ordin-
ham que cada ano para sempre por aquelles taes dias e tempos se façam tres
proôssQes solenes devotamente : a primeira por dia de Janeiro ... a segunda
se faca por dia de Santiago e de Sam Felipe eno quai se acustumava de
foMer e onrar a maya, e esta se faga em onra e reverença da virgem
Maria, — Im Jahre 1402 muísten die Straf bestimmungen erhöht werden, so
wenig hatten sie gewirkt. — S. £d. Freiré de Oliveira Elementos para
a Historia do Municipio de Lisboa, Bd. I p. 277 und 307. — Im 17. Jh.
spricht D. Francesco de Portugal von einer Dorischönen {Ines moca de can-
taro) a cuja porta nunca faltou Mayo florido em dia de Santiago, —
Castillejo ikfst sein Parallelstrophenlied a fuer de ViUamayor durch zwei
Gruppen von je sechs hübschen Madchen zu einer am dia de Santiago ge-
feierten Hochzeit absingen und tanzen! —
^ Ob der Wechsel der Assonanz, d. h. das Ineinandergreifen der zwei
wettlaufenden Redaktionen nach je einer Zeile eintritt (wie in der Z>a»2a-
^rxma • Romanze ; Ay Juana cuerpo garrido und den Texten aus Rebor-
daînhos) oder nach je zweien wie in allen in höfischen Cancioneiros erhaltenen;
wie auch ob der Refrain dementsprechend nach jeglicher Zeile oder erst am
Ende des Zeilenpaares angestimmt wird, hängt wohl von den Evolutionen
des Tanzes ab, zu denen die Verse gesungen wurden. — Oder ist die zweite
Art und Weise als die höfische Veredelung der ersten anzusehen? Ist über-
haupt die strenge Durchführung des Parallelismus in Gedanke und Form bis
zur Herstellung voller Symmetrie est bei Hofe vorgenommen worden? während
das Volkslied nur unregelmäfsige Ansätze dazu enthielt? — Darauf könnten
die ersten Spuren davon bei den älteren Hofdichtern hindeuten. — Die Um-
setzung der einzeiligen Teilstücke zu zweizeiligen ist leicht. Doch bleibt es
zunächst zweifelhaft, ob wir berechtigt sind, sie vorzunehmen (wie z. B. Braga
mit den Liedern aus Tras-os Montes in der Einleitung zum galizischen Lieder-
buch von Ballesteros gethan hat). Erst müssen wir Eingehendes über die Art
und Weise erfahren, wie im Distrikt Moncorvo bei der Kornmahd die be-
treffenden Lieder gesungen werden.
* Aeufserungen über den leixaprem thut Lang auf S. XVIII , CXXX
und CXXXI; doch scheidet er keineswegs immer mit genügender Klarheit
zwischen Leixaprem - Gedichten und Parallelstrophen - Gesängen. — Dafs z. B,
die Cantiga de Maria Nr. 160 ein Leixaprem -G^aiàii ist, habe ich bereits
erwähnt; das Gleiche gilt von Gil Vicente's reizenden Liedchen: A serra é
alta, /ria e nevosa (IH 21 5) und For las riberas del rio (I 83); sowie von
dem adtfrz. Verse Ansi la doyt om mener s'amiette in Romania VIII p. 79.
Auch die dort mitgeteilten Nummern IX und VHI weichen nur dadurch ab,
dais sie zwischen die wiederholte und die neue Zeile noch ein Stück des an
die Spitze gestellten Leitmotivs schieben. — Eine bekannte Romanze in leixa^
^«w -Vierzeiler umgesetzt findet man, mit ihrer Melodie, im Cane. Mus.
Nr. 95. — S. auch Ballesteros H 123, 127, 128; IH. 108, no.
' Das noch nicht genügend erklärte Wort redondüha bezeichnete An-
fangs vielleicht solche kleinen Coplas redondas in Acht- und Sechssilbnern.
Man müfste sie sich dann als aus einem Zweizeiler, mit vorausgehendem und
nachgeschicktem Refrain zusammengesetzt denken.
6 IO BESPRECHUNGEN. CAROLINA MICHAELIS DE VASCONCBLLOS|
und mor-dobre im Volkslied nicht fehlen;^ kurz alle Materialien zur Auf-
hellung der Thatsache, dafs auch hier zu Lande die aus der Kinderstabe
stammende Freude am blofsen Klang sich weiten Spielraum schafft,* werden
auch mehr Licht über die in der alten Lyrik zn Tage tretende Gleichgältigkeit
gegen Gedankenreichtum und Vorliebe für Gleichklang und Wiederholungen
verbreiten.
Dazu gehört dann notwendiger Weise eine Sammlung aller in der Lyrik
des 15. und 16. Jahrbs. und in den Dramen als geflügelte Worte von sprich-
wörtlichem Werte benutzten Distichen und Drdzeiler; und die kritische Ans-
íese der volksmäfsigen darunter, unter Vorantritt derer, welche ausdrücklich
als alte Frauen- und Strafsenlieder d. h. als cantar velho cUis mocas ao adufe
oder que cantam polas ruas em dialogo bezeichnet sind.' Oder ist es wirklich
von gar keinem Belang, wenn im 14. Jahrh. z. B. gesungen wird: Vos aveie'
los olhos verdes Matar nCiades (oder m*edes) com eles und wir dann bei
CamOes drei verschiedene Cantares velhos über die grünen Augen mit der
Assonanz e wiederfinden wie: Menina dos olhos verdes ¿Porqué me nie
vedes P — Und Vés, senhora, tudo tendes Senäo que tendes os olhos verdes!
Oder: Sois formosa e tudo tendes Senäo que tendes os olhos verdesì*
^ Als Beispiel diene folgende Copiai N*esta firma que aqui firmo,
Affirmo , firme serei**. Ainda que o tempo desfirme A firma que aquifirmeit
die freilich recht „litterarisch" klingt. Aber auch andere mit volksetymo-
logischen Spielereien angefüllte wie Oh cidra, considera, oh cidra oder N^
me atrevo, disse o trevo oder Tiranna^ tira, tiranna gehören hierher. —
' Woran soll ich erinnern? An die im Mai, wenn der Kuknk mit, ihm
zahllose Male zugesungenen Fragen Oh cuco, cuco da ramalheira, Quantos
annos me das de solteira P Oh cuco, cuco da ramalhada Quantos annos me
das de casada P Oh cuco^ cuco da ramalhuda Quantos annos me das de
viuva ? — oder an die Mitsommernachts-Reime : Orvalheiras, orvalheiras, or-
valheiras, Viva 0 rancho das mocas solteiras! Orvalhadas^ o, 0., V. 0, r.d,
m. casadas, denn sie passen als populaire Frau en reime, und wegen der
charakteristischen Abwandlung des Reimworts durch blofse Suffixverândenmg
zu den Parallelstrophen mit ihren Doppelklängen amigo amado ; àailia bailada.
'An welche Cantares ich denke ? z. B. an Arder, cora^äo , arder Que
näo vos posso valer. — Todos dormem Coraçao ; Todos dormem e vos nao. —
Saudade minha. Quando vos veriaP — Coraçao onde estivestes Que tao má
noite me destes. — Perdigäo perdeu a penna; Näo ha mal que Ihe nSo
venha — Amor louco, amor louco Eu por vos e vos por outro. — Coifa de
beirame Namorou Joanne. — Tende-me mäo nele Que um real me deve, —
Catherina bem promette Oramd comò ella mente. — A dor que a minka
alma sente Näo^na sabe toda a gente, — De dentro tehho meu mal. Que de
fora näo ha sinal u. s. w.
* Im Liederbuch kommen die „grünen Augen" mindestens drei Mal
vor: im Lied Vat 1062; 30 und 344 (vgl. 360 olhos de traedor). Und zwar
spricht das eine Mal die schöne Besitzerin der grünen Augen in solcher
Weise dafs man sieht, das Aufsergewöhnliche, Absonderliche ihrer FSrbnng
ward damals, wie zur Zeit des CamSes, von den Einen als Schönheit, von den
Anderen als „seHao" betrachtet, [nom d no mundo rei , . . que se nom mor-
resse por mim sequer (= obschon) meus olhos verdes som\. — Völlig un-
annehmbar dünkt mir Jeanroy's Vermutung: verde sei nichts als eine ans Un-
verstand hervorgegangene Umbildung des franz. voir (das man in Portugal mit
vert verwechselt hätte). Dafs diesem Worte oder genauer, dem lat varius
entsprechende veiro (aus vairo) war in Portugal noch ein vielgebrauchtes
Wort als man bereits in Lob und Tadel der olhos verdes gedachte. In den
Litteraturwerken spielen sie bis auf den Tag ihre Rolle und werden je nach
LAÑO, DAS LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 6l I
Je mehr ich übrigens in dem aDgedenteten Simie den Vergleich zwischen
der alten Liederpoesie und den noch vorhandenen Volksliedern ausdehne
und vertiefe, um so deutlicher erkenne ich, welche hervorragende Rolle
Gküizien in der alten und neueren Lyrik spielt, und wie eng der Zusammen-
hang zwischen alt und neugalizischer Sprache und Denknngsart ist. Freilich
tritt bei der Beschäftigung mit der modernen Volkspoesie auch immer klarer
zu Tage, dais ihre Erzeugnisse im Grofsen und Ganzen noch erheblich ge-
dankenarmer, kurzer, form-, kunst- und regelloser sind als die Lieder des
Cancioneiro, trotz mancher recht zarter, gefühlvoller, schelmischer und schlag-
fertiger Zwei- Drei- und Vierzeiler oder Gruppen von Vierzeüem.
Um so glaubwürdiger wird es daher, dais die Lieder des Königs Denis
kunstmäfsig verfeinerte Ausgestaltungen volkstümlicher Skizzen sind.
«
Anstols kann es erregen, dafsLang die französischen Namen Ball et t(e)
(S. LXm und LXXVni) und Ballade (CXLI), im Anschlufs an Jean r o y,
auf alle portug., sich nicht in mehr oder weniger parallelistischen Distichen,
sondern meist in 3 oder 4 vierzeiligen Strophen bewegenden Refraingedichte
anwendet, wenn er diese doch für nationale Gebilde ansieht Das entsprechende
portug. Wort bailada kommt als Name einer Liedergattung ^ nur ein Mal in
den alten Texten vor, und zwar nicht für das was Jeanroy und Lang Ballette
nennen, sondern für das eben erwähnte zweizeilige Liedchen mit weib-
lichem assonierendem Ausgang:*
Vos avede-los olhos verdes;
matar m'edes com eles.
Man bleibt daher wohl besser für die ersteren bei der allgemeinen Bezeichnung
cantiga de refram\ verwertet den Spezialnamen bailada für Distichen (mit
oder ohne Refrain), und nennt die verketteten Strophen ,jbaüadas parailelisticas**^
(oder ,Jbailadcu encadeadaj").* Für diese Parallelstrophenlieder benutzt Lang
Aniai^ den zweideutigen Namen serrana^ sich dabei, im Anschlufs an
ihrer Färbung, oder je nach der Sehkraft und Phantasie des Dichtenden, bald
mit dem Meere, bald mit Smaragden, bald mit Limonen verglichen. Im Volks-
lied begegnet man nur dem ersten Bild (olhos verdes, verdes como a agua
do mar). Und was wichtiger ist: stark ins Grüne schimmernde (graue und
blaue) Augen kommen doch thatsächlich vor, ob auch selten; in den meisten
Fallen bei üppigem welligen kastanienrotem Haar (s. D. Francisca de Aragäo)
und sehr weifsem Teint, bisweilen aber auch bei tiefschwarzem Haar.
^ Im Sinne Tanz oder Ball fest kommt es öAer vor. Im Lais (CBr 2)
bedeutet bailada ein Tanzlied. — Die ganze Wortsippe bail auf der Halbinsel
als franz. Lehngut ansehen zu wollen, ist ein ungerechtfertigtes Verfahren. —
* Die Fälle, in welchen in den alten Liedern männliche Reime durch
Zuschlag eines paragogischen e zu weiblichen umgemodelt worden sind {mare
male amare)^ müssen auch gebucht, und mit derselben Erscheinung in Volks-
lied und Romanzen verglichen werden. —
* In der Rev. Lus. Ill habe ich andere Bezeichnungen vorgeschlagen,
wdl ich auf den Namen bailada nicht genug geachtet hatte» —
* Das blofse enceuieados pafst nicht, weil man im 15. und 16. Jahrh.
danmter Vene mit Binnenreim verstand. S. Baena Nr. 145 {por arte de
encadenada in Z. 5).
« s. s. Lxm, Lxvn, Lvin, lxxiv, lxxvh, lxxvih, lxxxiv,
LXXXVm, XCI und so fort bis S. CXXXVIII, wo er meiner kritischen
Ol 2 BESPRSCHUNOBN. CAROLINE MICHAELIS DE VASCOMCELLOS.
Braga, auf Santillana und Gil Vicente stützend. Dodi ist das Zengmls
des ersteren, der die technischen Bezeichnungen seiner Tage yerwertet [z. B.
decir und poeta] nicht mafsgebend.* Er dachte unbedingt bei j^rrona an das
damals gerade, und besonders von ihm selbst und den Häuptern seiner Familie
ergiebig gepflegte Genre der peninsularen „Gebirgshirten- Gedichte",
(Serranillas) ohne Rucksicht auf ihren metrischen Bau. Von Grü Vicente
aber vernehmen wir auch nichts anderes als daís im i6. Jahrh. die Paraüd-
strophen - Gesänge im Gebirge unter den serranos und serranas noch leben-
dig waren.
Was Lang Pilgerlieder nennt (S. LXIX und öfter), wird besser mit
dem Namen Wallfahrtslieder {cantigas de romaria) belegt, da sehr oft
nur von Walliahren die Rede ist. Ueber die apokryphe Formel cariio dt
ledine (S. XCIX und 172) habe ich mich in der Rev. Lus. Ill schon aus-
gesprochen, die im GrundriTs 149 Anm. 4, und 152 Anm. 6 gemachten An-
deutungen erweiternd.
Darüber ob die kleine (verderbte) spottende cantiga de viüto (Vat 104.3):
Ao pi diurna torre baila corpo epioloi^ Vedes 0 cos, ai cavaleiro! wdche
ab Mustervorlage fur einen Hofdichter gedient hat, ein Volkslied geweses
sein kann, oder nicht, läfst sich streiten. Die unvollständige Poetik, deren
Autorität Lang selbst anzweifelt, kann darüber nichts lehren. Das doz^
was der gewiislich von den höfischen Dichtern gemünzte Name uns, meiner
Meinung nach, lehren kann, ist, dais eben diese Hofdichter es versuchten, auch
solche Liedchen anzufertigen wie der viläo], oder die vilSa (CCBr. p. 3 Z. 1}
sie zu dichten und zu singen pflegten. — Ein Tanz führte bis ins 17. Jh. den
Namen viläo, — Worin bailada und cantiga de vHäo sich von einander unter-
schieden, bleibt unklar. Ob durch den Inhalt? Formell haben wir anch
hier ein Distichon mit Refrain (in mehrfacher Variation). Dies Mal jedoch in
Fünfsilbnern. — Hören etwa die Coplas auf Volkslieder zu sein, wenn oder
weil auch Dutzende von Kunstdichtem Vierzeiler geschrieben haben?
Die Angabe, die Gespräche seien nur spärlich vertretene Abarten da
Frauenlieder (S. XIII), wird der Leser sich nicht gut mit der späteren Be-
hauptung (S. LXV) zusammenreimen können, die FrauenUeder seien in der
Regel Gespräche, — um so weniger, wenn er von mir schon gehört haben
sollte, wir besäfsen nur 43 Dialoge neben 571 Frauen -Mo no lo gen. Der
Bemerkung über die Zweideutigkeit des Namens serrana Rechnung trägt, den
ich für die nationalisierte, ins Gebirge verpflanzte Pastorela aufsparen «1
müssen glaubte. — S. Grundrifs p. 151.
1 Die sinnlose Lesart e giolo^ welche in Braga's Werken so oft ange-
führt wird, hat sich auch in meine Arbeit eingeschlichen (S. Grundrifs 153).
Die Vorlage bietet epiolo, Haben wir, statt Assonanz, einen Reim anzn-
nehmen, wie in der Nachbildung, so mufs es heifsen baüa corfi e corre. Bei
der raschen Tanz- und Lauf bewegung würde also der cos (das enganliegende
Unterkleid) des Tanzenden sichtbar. Der Spott würde dem ungehörigen Orte,
der ungehörigen Tracht, und dem ungehörigen Tempo gelten, in welchem ein
zum Ritter erhobener Bauer zum Gelächter seiner Genossen dem Tanze öffent-
lich fröhnte? — Doch erwartet man, im Gedanken an corpo velido, cuerpo
garrido und corpo delgado in den fehlenden Silben ein Adjektiv (mit ton-
tragendem o). Passendes ist mir nicht eingefallen. Premoso schmiegt sich
den vorhandenen Buchstaben zu wenig an, —
LANG, DAS LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. 613
Zwiespalt löst sich, sobald ich ihm verrate, dafs Lang alle nicht wirklich in
die Einsamkeit hinein-geweinten oder -gejubelten Ergüsse, d. h. alle die,
welche eine Anrede an Stamm-Gegenwartige enthalten, unter die Gespräche
rechnet Denn diese (die ich Monologe nannte) bilden in der That die
Mehrzahl.
"Wesentlich ist der Unterschied zwischen diálogos d^amor und diálogos
d^amigo gewifs nicht; doch ist es auch nicht vom Uebel, wenn wir in diesem
einen Falle, an der vom metrischen Lehrbüchlein gegebenen Definition fest-
halten und alle diejenigen Gespräche als Minne -Dialoge bezeichnen, in
welchen der Liebende zuerst spricht; diejenigen, in welchen die Liebende
sich zuerst an den Freund wendet hingegen als diaiogos de amigo.^ Wer ein
Gespräch anhebt, ist, der Regel nach, doch Fahrer darin und somit geistiger
Schopfer desselben — ganz besonders in galizisch - por tug., gedankenknappen
cantigas. Das hindert nicht daran, sämtliche Dialoge als Uebergangsstufen
vom Minnelied zum Frauenlied aufzufassen.
«
Völlig im Recht ist Lang, wo er (S. CIX Anm. i) mir entgegenhält, ich
dürfte das provenzalische Wort descort nicht anwenden, als wäre es den Por-
tugiesen in dieser Form geläufig gewesen, da in der Stelle, auf welche ich
verweise, gerade descord^ (mit d vor Vokal) stehe, was der auch in Italien üb-
lichen Form descordo gleichkäme. In der Ueberschrift zu Vat. 963 haben wir
übrigens schon das verkürzte descor (das in der zweiten Periode auf der Halb-
insel üblich war, und dem Gegenstück cor (= accordo) das Dasein gab (cfr.
lai e desiai). S. Cane, de Baena.
Der mifsratene Satz über D. Denis (Grundrifs 178), der auf S. 171 gerügt
und widerlegt wird, ist in der That (wie ich längst bemerkt habe) ein
Gewebe von Falschheiten. Ich mufs ihn im Schlaf geschrieben haben. Es ist
für den Leser ohne Interesse die Genesis der betreffenden Fehler zu kennen.
Nur das sei angemerkt, dafs die altspanische Chronik über Alfons X, die ich
wahrscheinlich gerade benutzt hatte, uns erzählt, Denis habe im Jahre 1269
als 13 jähriger Jüngling den Grofsvater besucht.
♦
Von Lang's Einzelbehauptungen wäre natürlich noch manche umzustofsen.
So ist es mir unfindlich geblieben wie er zu dem Facit kommt: die zwei
Liederbücher (Cod. Vat. und Cod. Col. Br.) böten uns nahezu 2450 Gedichte
(S. X) , während ich als Gesamtertrag der ganzen Troubadour - Epoche , also
unter Einbegriff der 310 Lieder des Cod. Aj. und der 428 Cantigas de Maria,
nur 21 16 herauszählte (Grundrifs 182 Anm. l).
> Fehlerhafte Einordnung in die Liederbücher beweist und bedeutet
nichts. — Die von Lang S. XIII Anm. 2 angegebenen Lieder sind nicht die
einzigen, in denen der männliche Partner zuerst redet. Zu Trovas 279
(d. i. Aj. 249) Vat 31 und 32 (und nicht 30 und 31) sowie 40; CBr. 7, 314
(das abweicht) und 317 kommen noch Aj. 230, 277 und Vat. 176 hinzu. —
Nicht aber Vat. 728, da die Angeredete nicht den Titel senhor führt, sondern
in volkstümlichem Tone fremosinha betitelt wird.
6 14 BESPRECHUNGEN. CAROUNA MICH ASUS DE VASCONCELIjOS,
Ob man in der Beibehaltung der lat Wochentags - Namen eine but
Entfaltung der Terschiedenen romanischen Volksgeister ; in der Einfühnmg ^a
segunda, terca, quarta, quinta, seista feira in den portug. Kalender hingegen
nichts als servile Unterwürfigkeit unter den päpstlichen Willen zu sehen hat
(S. XXIV), bleibe dahingestellt. Jedenfalls haben weder die BefeUe des
Papstes Sylvester noch die Mahnworte des Martinus von Braga die heidnischen
Namen mit einem Schlage ausgerottet: bis ins 14. Jahrb. hinein sagte man
lues martes mercores Joves vernes sábado domingo.^ Und der Galizier, der
auf halbem Wege stehen blieb , sagt heute noch luns (oder lus) und marUs
neben corta , quinta , und seista - feira. Im Portug. , wo li2es zu bus ¡us
werden muíste, das mit lut ziemlich gleichklang, ersetzte man vermutlich
zuerst diesen, unbrauchbar gewordenen Namen durch segunda feira. Ans
sprachlichen Gründen also.
Doch es sei endlich genug!*
Wie groiis mein Interesse und meine Dankbarkeit fär das Daigehotene
ist, mag Henry Lang an der Ausdehnung dieses Berichtes ermessen.'
Nach Abschlufs des Druckes fuge ich ein paar Worte fiber einen mitt-
lerweile erschienenen, die altportug. Dichtung betreffenden Aufsatz hinzu, in
welchem Henry Lang eines seiner Versprechen einzulösen begonnen hat'
In ausfuhrlicherer Darlegung als in der Einleitung zum Liederbuch an-
gebracht war, behandelt er etwa zwei Dutzend zum gröDseren Teil schon
früher von Diez, Jeanroy und ihm selbst als Nachbildungen bezeichneter
port. Gedichte oder Gedichtstucke, die er den mutmafslichen provenz. und
franz. Vorlagen gegenüberstellt. Wer immer an seiner Hand den Vergleich
vornimmt, wird sagen: „Nachahmung ist unbedingt da", aber er wird hinza-
fugen, dafs sie in den meisten Fällen eine recht unbestimmte ist. Vom alten
Fleck kommen wir noch nicht: unter den Nachgeahmten sind eben so viel
Franzosen wie Provenzalen ; unter letzteren sowohl solche , die auf der Halb-
^ Lues haben wir im C. Vat. Nr. 1 1 32 (und oft in den Urkunden z. B.
Port. Mon. Hist.: Leges S. 855 und 866); martes im Liederbuch; mercores
C. Maria 393, vernes ebenda Nr. 69. — Galizisches luns bei Mila Rom. M
Nr. loo; Ball. I 105, 106; H 136, 138, 299; Ol 60; lus bei V. L. Carvazales.
Formeln wie diem. quintam feriam quae et dicitur yovis sind in Condls-
beschlüssen nicht selten, besonders wo gegen das Feiern des Donnerstags
geeifert wird [De ferüs qu€ie faciunt Jov{\. S. z. B. Aguirre III 274. Martes
Ballesteros II 136.
' Von unverbesserten Druckfehlern, die mir aufgefallen sind, erwähne
ich nur einige wenige, welche Zahlen betreffen, um dem Lesenden Mühe und
Ungelegenheiten zu etsparen : S. XXI A. 3 lies Schack 1 109 ; A. 4 1. Rivad 57
p. 136 — 137; A. 5 ist 858 ein Fehler, den ich nicht zu verbessern weüs. -—
S. XXXVI A. 2 1. 995 (statt 996.) — S. LIX 1. XXXIII (statt XXXII). —
S. LXXIV Z. 5 1. C (statt XCIX). — S. LXXXI A. 2 1. 242 (sUtt 244Ì,
S. CI A. 2 1. 229 (statt 292) und 353 (statt 553); S. CXLI 1. 314 (sUtt 312).
— Im Glossar unter doer 1. 1060 (statt 1055); maravilhado 1989 (statt 1984);
senhor 863 (statt 868); sol nom 98 (statt 74); unter teer zu teedes 987 (statt
986) und zu tünha 1556 (statt 1558). — S. 173 Z. 3 1. 1620 (statt 1260).
• Die zweite Hälfte meiner Besprechung steht auf S. 513 — 54' dieses
Bandes ; eine kurze Würdigimg der Leistung im Literaturblatt XVI 8.
* „The Relations of the earliest Portuguese Lyric School mth the
Troubadours and Trouvères" (Mod. Lang. Notes, Bd. X S. 207—231).
LANG, DAS LIEDERBUCH DES KÖNIGS DENIS VON PORTUGAL. ÒI5
insel gewesen sind als auch andere, von denen wir nichts ähnliches wissen;
und unter den Nachahmern sind altere und jüngere aus Portugal, Gralizien
und Spanien geburtige Trovadores,
Dankbar habe ich die Berichtigung einer Reihe von Fehlem entgegen
genommen, die ich mit Bezug auf Provenzalen an peninsularen Höfen be-
gangen habe (Grundrifs 30), besonders Aimeric de PeguUian und Peire Vidal,
Auch darin hat Lang (gegen Grundrifs S. 195) recht, dafs disedor im
Liede Vat. 523 gleichbedeutend ist mit maützente im Liede Vat. 635 und dafs
beide in den angeführten Stellen soviel wie Verleumder Zankstifter und Störer
eines Ltehesverhältnisses bedeuten müssen, also Vertreter von lausengier ^
trichador sind.* Im Allgemeinen aber benennt dizedor thatsächlich den zungen-
fertigen geistreichen Witzling, der gern und oft ditos und diünhos (= bonmots)
zum Besten giebt, unter welche nicht eben selten auch boshafte düérios unter-
laufen, die ihn in den Augen seiner Gegner zum Uebertreter des 8 ten Gebotes
stempeln. Der Schritt von Mutterwitz zur Schmähsucht, von dvur zum
maldiaer ist klein. Seine lose Zunge verschaffte z. B. dem Possenschreiber
Ghiado den Beinamen Dizedor (S. Obras p. XXI und 28). In welchem Sinne
Santillana dicidor und decir verwendet, ob er an decir ■■ Spruchgedicht (im
Gegensatz zum cantar) denkt, oder an die cantigas de malditer wird schwer
zu entscheiden sein.
Martim deMoxa (Grundrifs 196) war (unberichtigter) Druckfehler.
Dafs ich für diesen Dichter auch heute noch an der Jahreszahl 1330 festhalte,
und warum ich es thue, ist oben schon gesagt. —
Joam Aires de Santiago war in der Einleitung zum Liederbuch
(S.XXin, LXn, CXXXVn Anm. 6) als alfonsinischer Troubadour, und
ein Mal (S. XL) als dionysischer bezeichnet worden. Letzteres, meiner An-
sicht nach, mit Recht. Jetzt aber will Lang diese Datierung umstofsen, und
versetzt den Dichter in die nachdionysische Gruppe. Veranlassung dazu ist
dais er den Ausdruck rei tarn justiceiro gebraucht (Vat 553)» welchen Lang
als Anspielung auf Peter den Grausam-Gerechten von Kastilien deutet.* Dazu
bemerke ich, dafs justiceiro im Altspan, und Portug. auf alle möglichen Herr-
scher angewendet' und überhaupt so häufig verwertet ward (z. B. Cant, de
Maria 45, 175, 193), dafs daneben dereitureiro und besonders das Gegenstück
tcrticeiro aufkam (Cant, de Maria 75).
Der litterarische Nachlafs der portug. Troubadours wird nunmehr auf
2070 Cantigas abgeschätzt: Vamhagen und Moura 437 (V. 319 und Moura
128), und CVat. nebst CCBr. 1623. Das kommt der Wahrheit sehr nahe,
ohne sie völlig zu erreichen.
* In der Wendung ter que dizer =i pôrgrosa, motejar steckt der prä-
gnante Sinn von diter.
* Der Satz Se mi justiça nom val ante rei tarn justiceiro, ir -m -ei ao
de Pordugal würde in diesem Falle eine Anspielung auch auf Pedro o justi-
ceiro von Portugal enthalten, womit wir frühestens ins Jahr 1357 kämen.
' Eine Stelle aus den altspan. Chroniken, welche das Beiwort auf
Alfons XI anwendet, kann ich nicht wieder finden. — D. Juan Manuel be-
nutzt es mit Bezug auf Jakob dem Eroberer (Rom. Forsch. VII S. 444).
Carolina Michaelis de Vasconcbllos.
Sachregister.
Abril Peres, port. Dichter 594.
Aires de Santiago, Joam, port.
Dichter 615.
Alf on s IX. (oder X.?) von Leon,
Verfasser portug. Gedichte 589.
Aliscans 108 ff.
Alt gal li seh, Accent im A. 96.
Andreini, Giambattista 300. 470.
Articuli Willelmi, Eine anglonor-
mannische Uebersetzung des 12. Jh.
von Articuli Willelmi, Leges Ead-
wardi und Genealogia Normannorum
77 ff.
Arpiño, Dialekt von A. 141.
Arthur. A. und der Graal 326 ff.
I. Wilhelmi de antiquitate Glasto-
niensis ecclesiae, Abfassungszeit 328 ;
Interpolationen 329; die iur die
Arthurfrage wichtigen Mitteilungen:
A) Erste Kirchengrundung durch
die Apostelschiiler unter Joseph 329 ;
B) Ineswytrin 332; C) Avalloniae
insula 333; D) Weltliche Siedlung
in Glastonbury und Erklärung des
Namens Avallon 333; E) Arthurs
Grab 336; F) Arthur und Ider 339;
II. Das Buch Roberts von Glocester
345.
Artikel vgl. Substantivum.
Bailli d'Estellan 254.
Baveca, Joam 591 A. i; vgl. Fedra-
migo.
Ber nal do de Bonaval Vertreter
rein volksmäfsiger portug. Dichtung
598 f.
Calderón, C.s Lustspiel „La Dama
Duende" und seine Quelle 262 ; Ein-
fluCs des Tirso de Molina (Gabriel
Tellez) auf C. 263.
Casseler Glossen sind nicht ein
franz., sondern ein rhaeto-roman.
Text 68.
Chansons de geste, Der musika-
lische Vortrag der Ch. d. g. 370 ff.
Contrasto di Belzabù e Sata-
nasso, eine deutsche Parallele dazu
264.
Daspol 476.
David, de D. li prophede, althz.
Ged. aus dem XIL Jh. i89ff.; Hs.
189; Inhaltsangabe 189; Sprache
des Dichters 192; Text 196 c
Denis, Zum Liederbuch des Königs
Denis von Portugal $13 ff.
Dionysius Cato, eine altlothring.
Uebersetzung des D. C. 85 £
Fierabrás, lieber zwei Fragmente
des F. 474.
Fiore di Virtù 235 ff.; Hs. 235;
Text 236 ff. 431 ff.
Folengo 468 f.
Französisch: Der musikalische Vor-
trag der Chansons de geste 370 £
(Zeugnisse für Melodien der Ciumsons
de geste 370 ; für Laissen aus Sieben-
silblem und aus Achtsilblem wird
die Melodie nach je 2 Versen wieder-
holt; für Zehnsilbler und Alexan-
driner kann die Melodie nach jedem
Verse wiederholt werden 373; bd
weiblichem Ausgang des Vers» oder
der Caesur wurde die Note der Icti-
ten betonten Silbe auf der usbe-
tonten Schlufssilbe wiederholt 373).
Hss.'Nachweise: Angionorm, ücbc-
setzung von* Articuli Willelmi 80,
altlothr. Uebers. des Dionysios Cato
90, de David le prophecie 189, Jean
Lemaire 254. 542. 545, FierabTas474.
Sprache: Sprache des Gedichtes de
David le prophecie 192 f.
Lautlehre: Wandel von 1 in r vor
Kons. 55 ; Schwanken zwischoi ar
+ Kons. und er + Kons. 55; Ent-
wickelung des Suff, -arins 61 ff.; Be-
handlung der Gruppe ss'r, s*r 71;
Lautfolge 'cer 72; Schwund des i
vor r 74; ea im Angionorm, for
offenes e 81 A. 10; Ausgang -iea 94.
Formenlehre: Die Bildung der i. PI.
Prs. Ind. im Gallo - Romanischen,
vorzüglich im Fr. 266 f. ; die -s-losc
Form der i. PI. im Normannischen
463. Suffix -arius 61 ff.
i
SACHREGISTER.
617
Wortbildung: Die Suflf. -ïccus, -occus,
-üccQs 170 if.; (es werden aufgeführt
Bildungen auf -iche, -con, -chon,
•ekin, -icot, -iquet, -issou, -ique,
•iquer, '0(ot)» -oche, -ocher, -oquer,
•u, -uche, -ache, -aque, -acher, -eche,
-èc, -èque); bei den Deminutiven
der Personennamen kann das männl.
Sufif. fur das weibliche eintreten und
umgekehrt 183; Personennamen mit
dem Deminuüvsuif. -il, -ille 184;
Deminutivendung -in dient zur Bil-
dung weiblicher Personennamen 1 84;
-on tmd -ot als weibl. Suffixe 184;
die weibl. Endung -iche auf Mascu-
lina übertragen 184; Austausch zwi-
schen -u(c) und -uche 184; das Dé-
minât ivsuffix wird nicht an die be-
tonte Silbe von Personennamen an-
gefügt, sondern tritt an die Stelle
der betonten Silbe 1 84 ; Reihenfolge
mehrerer Deminutivsuffixe 184; Er-
klärung des Suff, -echon 185; Her-
kunft des Suff, -equin 185; pikard.-
norm. Bildungen auf -iche, -oche
statt -ikke, -okke 185; Spuren der
Suffixe -uc(c)eus, -oc(c)eus 186 A. 3.
Syntax: Artikel fehlt bei Abstrakten
im Afz. 312, bei zwei oder mehreren
zu einer Gesamt Vorstellung verbun-
denen Substantiven 316; Artikel
bei Stoff- und Sachnamen im Afz.
319; bei Eigennamen und Appella-
ttveo, die auf den Begriff eines ein-
zigen Wesens beschiänkt sind, bei
feu und mort fehlt der Artikel 324 ;
Unterschied zwischen on und l'on
im Afz. 479; Artikel beim Objekt
485; Artikel nach Präpositionen
496 ff. ; im Oxforder und im Cam-
bridger Psalter stehen la terre, en
terre, sur terre neben einander 496 f ,
de terre neben de la terre 497; Ar-
tikel fehlt bei barbe, fosse, lac, fìens,
chef, feu, mer, puldre, sane, jour,
vele, bataille im Oxf. und Cambr.
Psalter nach Präpositionen 499 f. —
Vermischte Beiträge zur frz.
Grammatik. 3. Reihe. 6. tout(e)
„lauter** 553 ff. (Grebrauch im Nfz.
i) das mit tout verbundene Subst.
ist Prädikat zu être, 2) das mit tout
verbundene Subst. ist Apposition
554; Gebrauch im Afz. 555; Ver-
fahren des Italienischen 556; Grund
der Einschränkung im Nfz., gleich-
bedeutende Wendtmgen 556, Er-
klärung der Funktion von tout, afz.
aler toute la droite voie, nfz. de toute
beante, tout laine 557). — 7. pour-
quoi? 557 (Allgemeines über rhe-
torische Bestimmungsfragen 557,
pourquoi in rhetor. Bestimmungs-
fragen nfz. und afz. 559, afz. que
im Sinne von pourquoi auch in in-
direkter Frage 560). — 8. dont
und en in pronominaler Funk-
tion 561 (afz. ont = „wo*' und
„wohin**; „woher** = dont; par ont
= „wodurch**, „womit**. Dont afz.
in direkter, indirekter Frage und
relativisch gebraucht. Nfz. ist die
lokalrelative Verwendung nicht bei-
spiellos 561 ; dont bezeichnet schon
afz. bei relativer Verknüpfung (wie de)
das Mittel, die Ursache, den Stoff,
das partitive Verhältnis etc. 561 ff.;
dont als Genitiv des Relativpro-
nomens nfz. und afz. zuweilen von
präpositional. Bestimmung abhängig
564 f. ; Stellung von dont an der
Spitze des Relativsatzes 565; regel-
widriger Gebrauch des personalpron.
en im Nfz. und Entsprechendes im
Afz. 5 66 f.). — 9. si mit dem Fu-
turum Praeteriti steht da, woes
sich um eine erfüllt# Bedingung oder
doch die Möglichkeit, dafs sie er-
fallt sei, handelt 567 ff.; comme s'il
TÌaurait pas pu (= il aurait pu)
im Gegensatz zu comme s'il vi^avait
pas pu (== il a pu) 573. — Zur Syn-
tax Rabelais 1 1 ^ ff. — Vgl. Sub-
stantivum.
Metrik: Sechssilbler im Tiradenschlufs
151 ; erstes Auftreten der Epistel
255 A.; ein auslautendes e in der
Caesur wurde voll ausgesprochen
und auch vor vokalischem Anlaut
nicht elidiert 374. — Vgl. Roma-
nisch.
Gallo-Romanisch vgl. Französisch.
Gar eia, Joäo, portug. Dichter 590.
Garcia Mendes d'Eixó voralfonsi-
nischer Dichter 594.
Genealogia Normannorum s. Ar-
ticuli Willelmi.
Gomes Charinho, Pae, port. Dich-
ter des XIII. Jahrh. 595. 598.
GomesSarria, Alvaro (od. Affonso?),
port. Spielmann aus der Zeit Al-
fons' IV. 590.
Gonçaleannes do Vinhal,alfonsin.
Dichter 591.
Gonçalves de Portocarreiro,
Pero, portug. Dichter aus der Zeit
Alfons' X. 599 A. 2.
Guillem d'Autpol 476.
Harrowing of Hell, eine deutsche
Parallele zu H. of H. 264.
6i8
SACHREGISTER.
Jean le Fèvre, Verf. einer Danse
Macabre (?) 476.
Italienisch. Zur ital. Litteratur-
geschichte 288 ff.; eine deutsche
Parallele zum ital. und englischen
Mysterium über die Verheerung der
Hölle 264, leggenda dello sciavo
Dalmasina 298.
Hss, 'Nachweise: Fiore di Virtù 235,
1 7 Handschr. des „Pietoso Lamento"
des Enselmino da Montebelluna 293 ;
Giustinianis Lauda 295; Gano di
Lapo da Colle 295 ; Gedichte auf den
Tod des Fra Mariano aus Genazzano
296; Gedichte des Malatesta 297;
Gedichte des Saviozzo 297.
Laut- und FormenUkre: Sufñx -arius
ergab -aio, plur. -ari 62; -aro 68;
Lautfolge 'cer 72; Erklärung von
vorkonsonantischem gli 132; Schrei-
bung und Aussprache von inlau-
tendem und auslautendem j 132;
i und j mit folgendem Voksü 133;
Wandel des auslautenden tonlosen
-Ss zu i 134; Behandlung der En-
dung -is 135; bei den Verben I u.
III schwankt die alte Sprache in
der 2. Sing. Praes. Ind. zwischen -e
und -i 136. — Endungen des Praes.
Conj. Sing. 136; im Florent, er-
scheint vor den Dentopalatalen \\
n', st* i für lat. i und ç 1 39 ; Aus-
laut schwindet * bei Deklinations-
wechsel 139; Suff, -òca im gergo
von Val Saona 179; Suff -aco ebenda
183; Suff, -occo (= frz. -oche),
•occio, -occia, -uccio neben -uceo
186; -iccio 186; Verbalsuffix -o)'
(= occiare) im gergo von Val Saona
186 A. 3; -iccino (= Iccus + inus),
Verbalsuff, -ucchiare scheint = ücc-
ulus vorauszusetzen 187; französ. c
ital. durch g wiedergegeben 276.
Syntax: Artikel fehlt bei Abstrakten
311, bei tutto 314; Verwendung
des Artikels bei Stoff- und Sach-
namen 319, Artikel bei Geschlechts-
namen 323, bei der Apposition 483 ;
aver torto neben aver il torto und
Aehnl. 484; Artikel nach Präposi-
tionen 493; tutto „lauter" 556. —
Vgl. Substantivum , Romanisch.
Kymrisch. Verwandlung des m in
w 456.
Lapo da Colle, Gano di, Besse-
rungen zu seinen Gedichten 295 f.
Lateinisch. Wechsel von b und v (u)
in span. Latinität 3; Wechsel von
mp und mb 23 A. 3 ; Wandel von
-asm in -aum 57; Entwickelung von
-arius im Romanischen 61 ff.; Snff.
-erius 62; -'cidus und -'citus im Ro-
manischen 75; Entwickelung der
Lautgruppe c're in faceré, dicere etc
70; Wandel von c zu g (?) 75; Soff.
-iccus, -öccus, -uccns sind lateini-
schen Ursprungs 188; der Ausgang
•uus (vacuus, mortuos) ist im Ro-
manischen der Umprägung ausge-
setzt 278 ; ille und ipse im Spätiat.
504. — Vgl. Substantiv, RomanisciL
Leandreide, Ueber den Vert der
L. 473.
Leges Eadwardi s. ArticuH WS-
lelmi.
Le maire, Jean, eine unbeachtete
Ausgabe des Temple d'honneur et
de vertu 93; Nachträge zn J. L
254 ff.: i) zwei Episteln íñr den
Grafen von Ligny 254, biographische
Daten über J. L. 260. 2) Cooroniie
Margariticque 542. 3) Epistres de
l'amant vert 545. 4) Lemaires letzte
Reise 548.
Ligny, Graf v., vgl. Jean Lemaire.
Lopes de Baiam, Affonso, portng.
Dichter des XIII. Jahrh. 59$. 598.
Lorenzo de' Medici, Stanze per la
giostra di L. d. M. 470 L
Malatesta, Zur Bibliographie der
Gedichte M.s 297.
Martins, Joam, port. Dichter 589.
Mem Rodrigues Tenviro, poitog.
Dichter 591.
Montagna, Leonardo di Agostino,
Verbesserungen zu Biadegos Ab-
druck der Gedichte M.s 294.
Moza, Martim, ein nachalfons. Dich-
ter aus Aragon 584. 590.
Musik. Der musikalische Vortng àa
Chansons de geste 370 ff.
Mythologie. Der Hammer des gena.
Gottes Thor 271.
Nuneannes Cerzeo portug. Dichter
597-
Paes deTamalancos, Femam,port
Dichter des XIII. Jahrh. 595,
Pavha, Joam Soares de, voralfonsi-
nischer Troubadour 588. 594.
Pedramigo, Autor der Tenzone zwi-
schen P. und Joam Baveca 59<><
59Î A.i.
Pedrannes Solaz portug. Dichter
590. 591 A. 598.
Perez d'Aboim, Joam, alfonsinisdier
Dichter 591.
Perez Vuitorom, Airas, alfons.
Dichter 591.
Pietoso Lamento, über den Ver-
fasser des P. L. 293.
SACHKEGISTER.
619
Fontano, Giovanni 299.
Portugiesisch. Zum Liederbuch des
Königs Denis 513 ff. 578 ff.; Ur-
sprung der galizisch - portug. Hof-
poesie 580 f.; die typischen Züge
der franz. Kunstlyrik fehlen ihr 583 ;
direkte und bewufste Entlehnung ist
also nicht anzunehmen 584; spezi-
fische Züge der galiz.-port. Erotik
585; alle erhaltenen Frauenlieder
sind Kunstgedichte 585; Galizien
als Wiege einer geistl. und weltl.
Volkspoesie 586; Bevorzugung des
galizischen Dialekts 587; mündliche
Ueberlieferung der Parallelstrophen-
liedcr in Altgalizien vom 12. bis
zum 19. Jahrh. 587; Rügelieder 587;
über die Form der port. Gedichte
587; Elntwickelung der galiz.-port.
Kunstlyrik 592 ff.; Kennzeichen der
volkstümlich. Parallelstrophenlieder
595 ; Proben volkstümlicher Parallel-
strophendichtung bei alfonsinischen
Dichtem 597, aus nachalfons. Zeit
599; Vorkommen archaischer Worte
und Wortformen in der volkstüm-
lichen Dichtung 600; io und ao
assoniert ebenda 601 ; Thema oder
Ldt • Motiv der Parallelstrophen
602 ff. ; Sitten und Bräuche in alter
und in modemer port. Volkslyrik
604 ff.; die Albas vielleicht ursprüng-
lich liturg. Maigesänge für die kirch-
lichen Marienf^ste 607; die Wall-
fahrtslieder ursprünglich Frühlings-
oder Mailieder 607; Maifeier in Por-
tugal 608 A. 3; Formen der Volks-
lieder, leixaprem, cançSo redonda,
dobre, mor-dobre im Volkslied 609 ;
die Bezeichnungen Ballett(e), Bal-
lade, bailada, cantiga de refram, bai-
ladas parallelisticas, serrana 611;
Pilgcrlieder, Wallfahrtslieder 612,
cantiga de viläo 612, diálogos d*amor
und diálogos d' amiga 613; port. u.
galiz. Namen der Wochentage 614.
Lautlehre: -m für -n 16 A. 5; Aus-
sprache der Wörter, die i in der
Stamm- und in der Ableitungssilbe
halten 578 A.; Erklärung und Aus-
sprache der Schreibart -ana, -ano
601; Kons. + cl wird eh 187 A. 3.
Formenlehre: Suffix -eiro 68; Bil-
dungen auf -acho, -ocho, -ucho 187;
-acho SB acc-ulus 188; Verbalden-
▼ate auf -ador, -edor, -idor 536.
Syntax: Artikel bei todo 314, bei
Eigennamen 322, nach Präpositionen
503 ; de zur Bezeichnung des Zwecks
526; ethischer Dativ 534.
Provenzalisch. Hss.: Ein proven-
zalisches Fragment in Conegliano
41 ff.; Légendes pieuses 467; Somme
le Roi 475; Alba des Guillem
d'Autpol 476.
Lautlehre: Synkopierungsgesetz für
Proparoxytona und Paroxytona mit
männlicher Endung 71; Behandlung
der Wörter mit der Lautfolge 'cer
72; Entwickelung eines sekundären
yod bei Proparoxyton. 72 A. i; iss
wird in gewissen Mundarten zu iS
72 A. I ; Abschwächung von c zu g
im Nprov. 186.
Formenlehre: Entwickelung von Suff,
-arius 6 iff.; die -s-Iose Form der
i.Plur. 463; avet = avetz in den
Serm. lim. 464; est, iest (2. Sing.)
464.
Wortbildung: Nprov. Bildungen mit
dem Suff, -iccus 176, -occus 179,
-uccus 181, -accus 182, -eccus 183;
Bildungen auf -icot begegnen neben
solchen auf -igot 185; npr. bouva-
choun,boucachoun 188; Verbindung
von Suff. -ÎCC mit ulus 188; Suff,
-et (neben -eto) in weiblichen Eigen-
namen 183.
Rabelais, zur Syntax R.s 118 ff.
Raeto-romanisch. Deklination der
Subst. auf -arius 68 ; die s-lose Form
der I . Plur. 463 ; tu est, vus havai
463.
Riccio, Michele, Trostschreiben an
Herzogin Margareta v. Savoyen 544.
Romanisch. Roman. Etymologien
270 ff.; Beiträge zur Kenntois einiger
roman. Wörter deutscher Herkunft
348 ff. — Suff, -iceus, -üceus, -öceus
als selbständige Deminutivsuff, nicht
erhalten 187; -îccus, -öccus, -üccus
sind gemeinromanisdi 188; Verhält-
nis von ille und ipse im Roman.
503; Wandel von intervokalischem
f zu V 577.
Rumänisch. Sprache 282 ff. — Suff,
-arius ergab sing, -ariu, plur. -ari
62; -aru 68; nur die weibl. Form
des Suff, -icä gebräuchlich 185 ; mm.
-ica und franz. -iche identisch 185;
Suff, -oc, -u(, -Uta 186; Deminutiv-
suff, -i^ 186; Suff, -uc (= üccus),
-oc, -ic 187. — Wechsel zwischen
e und i in unbetonten Silben 286;
männl. Wörter auf -câ 287. — Neben
gewöhnlichen Vokativen auf -e finden
sich solche auf -ule, im Plur. auf
-lor 478. — Darstellung der osma-
nischen Laute im Rum. 424 ff. —
Türkische Lehnwörter 383 ff. —
620
SACHREGISTER.
Artikel fehlt bei Abstraklen 310,
Artikel bei totus 314, bei Stoff-
bezeichnungen und Sachnamen 316,
nach Präpositionen 490 ff., Stellung
des Artikels 505 ff. — Vgl. Sub-
stantivum.
Rutebeuf, Die Quelle zu R.s Leben
der hl. Elisabeth 375 ff.
Sanches, Gil, Gedicht: Tu que ora
Tees de Montemaior 595.
Sill a no, Dialekt von S. 142.
Soares, Martim, port. Dichter 590.
594-
Soares Coelho, Joam, port. Dichter
des Xni. Jh. 59t. 595. 598.
Soares Somesso, Joam, port.Dich-
ter 594.
Spanisch. Altspan. Glossen iff.
LautUhrâ: Diphthongier, des e in est
im A Sturischen 33 ; Diphthong, von
lat. ë und 5 in betonter Silbe; ë, è
>i; a-|-lt]>-ot; Prosthese von e
vor s impurum nicht beobachtet;
k fur c, qu; Wechsel von b und
V (u); Erhaltung der tonlosen Ver-
schlutslaute 37; Auslaut, t der 3. sg.
u. plur. abgefallen ; g hat den Laut-
wert von y (i); nn = fi; et ^ it;
cy» tj>z; iy>iW; it>it; ps>
is; pt^t; r an s assimiliert; z fur
j und fur s 38; Schwund des z vor
r 74; Kons. + c'l wird ch 187 A.3.
FonnenUhre : Uebergang aus d. lat.
neutr. plur. zum fem.; Artikel elo,
eia, elos; Infinitiv auf -e 38.
Syntax: Das indefinite Pronomen
153 ff.: I) alguno, alguien, algo.
2) alguantos, alguandre, sivelque,
sivelqual. 3) otro, al. 4) cada, cas-
cuno, quisque, quiscadauno. 5) ver-
allgemeinernde Indefinita. 6) cuanto.
7) cierto, fulano. 8) mismo. 9) mucho.
10) sendos, ii) tal. 12) tanto.
13) todo. 14) uUo. 15) uno. — Ar-
tikel fehlt bei Abstrakten 312, bei
Stoff- und Sacbnamen 321, Artikel
vor Namen von Weibern geringen
Standes 324; tierrade Valencia 325,
padre und madre ohne Artikel 325,
Artikel nach Präpositionen bei casa,
tierra, campo, mano, pie, brazo,
cabo etc. 501 f.
Wortbildung : Suffix -ero ; Spuren des
Suff, -uccus 186 A. 3; Suff, -izo
186 A. 4; Zusammenhang zwischen
span, -ico, -uco und wald. -ikk, -ükk
184 A. 3; Bildungen auf -acho, -ocho,
-ucho 1 87; Vorkommen des Suffixes
-üccus im Spanischen 187 A. 3; im
Astur, ist -uc pejorat. Deminutivsuff.
187 A. 3; -uco Deminutivsuff, m
f^antander 187 A. 3.
Sprache. Prinzipien der Sprachge-
schichte 282 ff.
Substantivum. Zur Syntax des S3
305 ff.; absolute und bestimmte Fonn
des S.s 305; das Lateioische hängt
die flexivischen Elemente dem Stamm
an, das Französische setzt sie ihm
vor 306; die urromanische Syntax
muEs wie die Formen- und Wort-
bildungslehre rekonstruiert werden
309; Verhältnis von Poesie u. Prosa
zur Syntax 309; die Abweichnngen
des poetischen Ausdr. sind meist
Archaismen 3 10; i) die Unterschei-
dung zwischen bestimmter und ab-
soluter Form tritt zunächst nnr bei
Sachbezeichnungen ein , während
Abstrakta und Staffnamen bei der
absoluten bleiben 310; 2) wenn ach
totus mit einem Singular verbindet
um die Gesamtheit des Begriffes an-
zugeben, so erscheint das Nomen in
absoluter Form 314; 3) zwei oder
mehrere eine Gesamtvorstellung er-
gebende Substantiva entbehren dei
Artikels 315; 4) Stoff bezeichnuDjpen
erscheinen bei Vergleichen teils mit,
teils ohne Artikel, Sachnamen im
ganzen in der absoluten, im Neu-
romanischen in der unbestimmten
Form, nur im Rumänischen stets
in der bestimmten 316 ff.; 5) Eigen-
namen kennen ursprünglich nnr die
absolute Form 322; 6) in der An-
rede erscheint im allgemeinen die
absolute Form 477; eine nähere Be-
stimmung zu dem Vokativ nimmt
den Artikel zu sich 478; 7) homo
zur Bezeichnung eines allgem. na-
bestimmten Subjekts 479; 8) ein
präpikatives Substantivum steht m
der absoluten Form 481; 9) die Ap-
position bleibt bei der absoluten
Form 483 ; lo) das Objekt steht in
der absoluten Form, wenn es mit
dem Verbum zu einem einzigen
Begriff verschmolzen ist, sonst in
der bestimmten 484 ; 1 1 ) *habet illos
capillos nigros 486; 1 2) in den Aus-
drücken des Tag- und Nachtwerdens
steht ,Tag, Nacht* als Subjekt in
der bestimmten, als Objekt in der
absoluten Form 487; 13) Zeitangaben
ohne Präposition verlangen die be-
stimmte Form; mit Präpos. schwankt
der Gebrauch 487; 14) Zeit- ond
Mengeangaben im absol. Kasus oder
nach Präpos. stehen anch von einem
STELLENkEGISTËR. WORTH EGISTEtt.
621
Ordinalzahlwort begleitet in absol.
Form 489; 15) Pai en chevalchent
. . . halberes vestuz 489; 16) Dach
Präpositionen fehlt der Artikel, es
sei denn dafs dem Subst. ein Possess.,
totus, ein mit de eingeleitetes Subst.
bezw. ein Genitiv oder ein Relativ-
satz folge 490 fr.; 17) ille und ipse
503, Verwachsen des Artikels mit
seinem Subst. 504; 1 8) Resultate 505 ;
19) Stellung des ruman. Artikels
505 ; 20) fremde Einflüsse im Latei-
nischen 509; Parallelen im Slavi-
schen und Germanischen 511.
Tellez, Gabriel, s. Gilderon.
Tirso de Molina s. Calderón.
Türkische Lehnwörter im Rumäni-
schen 383 ff.
Vaasco Martins port. Dichter 591.
Vaasco Praga de Sendim port.
Dichter 594.
Vara no -Sforza, Costanza 299.
Waiden si seh e Bildungen auf -iccus
176. 184; auf -uccus (ukk) 182. 184.
Stellen
FianzIsucH.
Stephansepistel IIb — 453; IVc —
454 ; IX — 457; Leodegar 207 —
454; Hohes Lied 35 — 454.
ProTcuaUscli.
Besserungen zu Appel, Poésies prov.
inéd. tirées des manuscrits (Rev. des
lang. rom. XXXIV S. 5— 35) — 467.
Jacme Mascaro, Libre de memorias
(Rev. d. lang. rom. XXXIV) S.57, 27;
S.63,26; S.64,1; S.65, 16; S. 79, 7;
S. 79, 21; S. 79, 24; S. 80, II;
S. 84, 22; S. 85, 21; S. 95,20 — 467.
Besserungen zu „Légendes pieuses en
provençal" éd. Chabaneau et Ray-
naud (Rev. des lang. rom. XXXIV)
— 467.
Italieniscli.
Antica lauda veronese (ed. Cipolla):
2, II, 12, 21, 23, 25, 35, 36, 43,
66, 71, 72, 78, 8r, 82—83, 89, 96,
102, 106, 109, 116, 120 ff.: 300 f. —
Foscolo, A Luigia Pallavicini Str. 4
— 472; Tesoretto 2571 — 134.
PomiEiesM.
Liederbuch des Königs Denis von Por-
register.
tugal I, 12, 14, 29, 34, 44, 70, 83,
86, 152, 164, 168, 175, 180, 225,
299» 321. 354» 356, 363» 432. 455,
464. 577—578, 579, 594, 636, 638,
644, 650, 699, 713, 76 r, 774, 776,
864, 885, 892, 899, 910— II, 965,
971, 973, 1000, 1012, 1015, 1036,
1059, 1055—75, 1060—61, 1066 —
68, 1073—75, »102, 1149, 1175,
1177, 1190, ÏI92, 1199, 1203, 1206,
1207, 1449, 1480, 1482, 1513, 1519,
1531, 1545, 1547, 1552, 1553, 1554,
1556, 1559, «560, 1563, 1568, 1601,
1613, 1614, 1644, 1674, 1685, 1688,
1725 — 28, 1737, 1747, 1754, 1762,
1797, 1812, 1841, 1848, 1885, 1921,
2045, 2048, 2050, 2051, 2054 —
55, 2096, 21 16, 2139, 2140, 2163,
2175, 2195, 2220, 2223, 2225, 2237,
2253, 2281, 2283, 2322, 2337, 2345,
2396, 2409, 241 1, 2413, 2430—32,
2436—38, 2495, 2514, 2529, 2615,
2618, 2627, 2645, 2646, 2650, 2654,
2665, 2672, 2677, 2683, 2695, 2701,
2707, 271 1, 2717, 2720, 2721, 2723,
2725, 2726, 2728, 2731, 2745, 2746,
2747, 2749, 2764, 2767, 2780: 521 ff.;
120, 328, 623, 675, 680, 681, 1012:
540 f.
Wortregister.
UttíuscH.
adnepus 2.
bassus 57.
calma, calmis, cal-
mns, calmen 59.
♦carmo 97.
cassQs 59.
canculns 96.
*caama 59.
*comber, *com-
bra 275.
2eitBchr. t rom.
combretum 275.
combrus (mlat.)
275.
concuba 24.
crucia , crocea,
croccia, crucca,
croca , CTUci-
cnla, cmchiglia
(mlat.) 364.
cnmera 274.
♦fatidtts 279.
Phfl XX.
''^gasalliare (hisp.)29.
*malevatius 458.
malevolus 460.
malifatius 459.577.
mail um mallus24.
*malvax (vulg.) 460.
*malvus 460. 462.
^Dialvolus, *mal-
vulus (vulg.)
462.
meta 98.
mola 98.
neptus 2.
*nidax(vulg.) 462.
perfocare 3 A. 2.
placitum 75.
^quadrubrachia
102.
trìnepos 2.
trineptus 2.
vêpres 104.
vocitus 75.
41
622
WORTREGtStER.
Italieiilseli.
àcero 72.
aidu (sard.) 75.
alia 139.
azzaru (sic) 72.
baciuccare 187.
bagascia 105.
bagattella 105.
balma (gall. -it) 54.
blinde 350.
bocchi, far 137.
boccia 353.
botto, botta 351.
353.
bottone 353.
bozza, bozzo 353.
bramare 355.
brunire, bruno 356.
buseca (piem.) 354.
busechio 354.
butt (mail.) 351.
buzzecca (mail.)
354.
buzzo 353.
carraca 365 A. i.
cece 71.
cesara (venet.) 70.
chiacchiera 360
A. 4.
chiocciare 367.
ciaccer (parm.)
360 A. 4.
dacera (bresc.)
360 A. 4.
ciacdara (sard.)
360 A. 4.
cicira (sicil.) 70.
ciliegio, ciliegia
(flor.) 139.
ciocca, ciocco 356.
ducciu , duccia
(calabr.) 186
A. 2.
ciuco, cinca(tosc.)
186.
collare 576.
cornacchia 188.
cràch 366.
cricch (parm.)
366.
cricchio, cricco
364.
croccare, crocciare
367.
crocchiare 367.
croccia 363.
cruccia 363.
dibottare 351.
diri (sic.) 73.
domo (log.) 141.
durre 73.
elee 576.
elza 94.
fare 73.
fari (sic.) 73.
forastico 103.
fore (calabr.) 134.
frazzo 75.
fuori 134.
giglio, gioglio 138.
Gio vacchino 188.
gruccia 363.
guaffile 94.
guy, guya (piem.)
279.
ingombrare 276.
innokidu (sard.)
279.
Intraccoli 137.
kellç (sudi t.) 141.
kuillç (sttditj 141.
lazzo 75.
lisciva 138.
luglio 270.
lungi 20.
malvagio 458.
marcone 270.
mila 137.
mùceto (neap.)
75-
mullone (sard.)
99.
nafrar (sard.) 15.
nottola 278.
orévcs (oberit.) 577.
orsacchio 188.
pascolo 278.
perucda 186 A. 3.
Piantraigni 137.
pietà (venet. triest.)
75-
prugno 133.
saragia (sen. aret.)
139.
scima 138.
scimmio, scimmia
138.
scraccarì (sicil.)
366.
sedano 139.
sedia 139.
sgomberare 276.
sozzo 75.
suocero 73.
tempesta (gall.*it.)
33 A. 3.
t&etsere (neap.) 71.
tiitjim (sic.) 71.
vinvera (piemont.)
97.
FraidàKL
Von den in dem Artikel: Die Suffixe
-îccus, -occus, -ûccns im Franzosisches
(p. 170 ff.) aufgeführten Eigennamen
und Appellativen sind nur solche hier
aufgenommen, die in irgend einer Hin-
sicht besondere Beachtung verdienen.
abaumé (wall.) 53.
abaumir (Caen) 53.
abomaie (wall.) 53.
aboQÜ (Bessin) 53.
abomir (afz.) 58.
abo(s)m¿, abosmir
51-
acclamper (norm.)
359.
adtrer (Haut-Maine)
7^.
s'aibourmai (pat)
53-
ailliemant (lothr.)
92.
ancêtre 72.
ancore que (lothr.)
92.
Andichon 176 A. 3.
Andoche 176 A. 3.
Andrissou (poit)
185.
anformeir (lothr.)
92.
anxuir (alothr.) 92.
apanre (lothr.) 92.
arpluke (pat.) 181.
arse (poit.) 72.
asler (afz.) 95.
auberluches (pat.)
181.
angue (lothr.) 92.
awç (wall.) 102.
Azeridlle 72.
baastel (afz.) 105.
babiche 174 A.2.
bacoule (afz.) 99.
bagasse 105.
bagatelle 104.
bakal' (lothr.) 99.
bakay' (lothr.) 99.
baki^r Oothr.) 99.
balestel (afz.) 105.
balme 53.
balochier(pat) 179.
baluchon 180.
bancroche 100.
barb(o)uquet 181.
barme (pat) 55.
barrot lOI.
baskçlçt' (wail.) 99.
bateleur 105.
baume 53.
baumer 53. 58.
bavocher (pik.-
norm.) 185.
bçkol' (lothr.) 99.
benne (afe.) 453.
berluk, berlon,
berlouk (pat.)
181.
berluquin (pat)
181.
berme 55. 349.
bemâche (p¿i)
183.
bevoquié (pik.-
norm.) 185.
biche, bichette,!»-
chon,bichonner
171 A.2.
bidoche 178 A
bile (aft) 231.
blanc (lothr.) 92.
blinder 350.
blindes 350.
boche (pik.) 353.
bodic (metz.) 187
A.2.
boine (afz.) 232.
bçkol' (lothr.) 99.
borne (walL) S3-
bomi, bomir, bon-
mi (pat.) 52.
bSniklç(pik.)l88.
Bomicaut 172.
bosèque, bozèk
(lothr.) 183.
bosse, bossdier,
bossu 353,
bot, bout (afe.)
353.
bot, pied b. 354.
bote (champ.
dauph.) 3S4
A. 6.
botequin 351.
bçton (wall.) 353.
botte 351, 353.
botte, box (afe.)
354 A. 6.
botter 352.
bouloche 185.
bourgeon 355.
,j
WORTRBOISTBR.
623
boat 351.
bouter 351.
bouton 353.
bramer 355.
brenftche (pat.) 183.
brenècbe 183.
brin (afz.) 355.
bran 356.
bmoir 356.
but (agnorm.) 353.
buter 352.
butte 353.
cadicbe (morv.) 1 73.
caillou 96.
calucho (pat.) 185.
carraca, carraque
365 A. I.
Catissou (poit.) 185.
ceire iafz.) 71.
cerre (afz.) 71.
cesses (afz.) 71.
cezes (afz.) 71.
chastier, cbastoier,
chastiement,
cbastoiement
(afz.) 18.
chastoi (lothr.) 92.
cbaumat (pat.) 59.
cbaume 58.
chavèche(pat.) 183.
cbavoche (pat.) 183.
chenocbe (Centre)
177 A. 2.
chevêche 183.
chiche 71.
chicherre (afz.) 71.
choc 356.
chôme, chômer 59.
choque (afz.) 356.
choquer 356.
chooquet (afz.) 356.
chuéche (pat.) 183.
cicer(r)es(afz.)7i.
cid (pik.) 72.
cidre 72.
ciere (alz.) 71.
citre (pat) 72.
damm (wall.) 358.
damp 358.
cianche (norm.) 359.
claquard (norm.)
360.
claque, daqaer 360.
clenche 359.
cknqae (afz.) 359.
cliche (champ. waU.)
360.
clinche 359.
clique (pik.) 360.
cliquet (pik.) 359.
cliquet, cliquette
(nfz.) 360.
cliver 361.
cobalt, cobolt 361.
combre (afz.) 277.
475-
comment 105.
cousin 73.
crac 365. 366.
365 A.
crachat 366.
cracher 366.
cracoches (poit.)
177 A. 2.
craquelin 365 A. i.
367.
craquelure, craque-
läge, craqueler,
craque 364.
craquer 366.
craquerie, craqueur
366 A. 4.
craquelot, craquet,
craquetant, cra-
quette 366 A. 3.
créqueillon (pik.)
368.
cric , cric - crac,
cric-croc 366.
crinchon(pik.) 368.
crique 361.
criquer 364. 368.
criquet 365. (norm.)
368.
croc 362.
croce (afz.) 363.
croche, crochu,
crocher 362.
croches 362.
crochet 362.
croquant, croque-
ment , croquer,
croquet 367.
croque-sol 367.
crosse 363.
débemiquer (pat.)
174.
déchenocher
(Centre) 177 A. 2.
Demnedé (afz.) 453.
deplyôquer (pat.)
17?.
depuis 17.
digaré (Gallot) 457.
dire 74.
dovoir (lothr.) 92.
drageon 355.
ébaumi (Morvan) 55.
eberluches (pat.) 181.
efiburacher 103.
emberluqué (pat.)
181.
eroberniqucr (pat.)
174-
embo(s)mé 51.
embomer 58.
emiocher (pat.) 179.
emplyôquer (pat.)
179.
encombrer 275.
enme (afz.) 453 fif.
enstruire (lotbr.) 92.
entier, entir 66.
épasse (Berry) 71.
épaumir (burg.) 55.
épineuche (lothr.)
177.
¿pinoche, épinok
(pik.) 177. 185.
éplucher 181.
épluchure 181.
épluquer, éplukures
(pat.) 181.
éplyuques, éplyuqué
(pat.) 181.
éprasse (Berry) 71.
érable 72.
eschueir (alothr.) 92.
escôraovoir (afz.) 52.
espasmir (afz.) 5 1 .
espeluquier (afz.)
181.
estos (afz.) 231.
estuiier (aiz.) 231.
étuver 577.
ezploitier (afz.) 75.
fade 277.
faire 70flF.
faiseleux 146.
faisil 146.
faloise (afz.) 95.
fanfelue, fanfreluche
(afz.) 181.
fantôme 55 f.
farasche (Morvan)
103.
farouche 102.
fç (wall.) 74.
fer (wall.) 74.
ferage, ferasche (afz.)
103.
ferloke (pik.) 181
A. I.
ferluches 181.
filoche 177 A. I.
forasche (afz.) 103.
fourache (pat.) 103.
fraisil 146.
freloque (afz.) 181
A. I.
iricheti (pat.) loi.
frion , frioncel,
froncel (afz.)
ICO.
gabieu 94.
galoche 178 A.
garderie, gargarie
(afz.) 70.
garoube 70 A.
geargea (pat.) 70.
geisse 70.
Georgu (Meuse)
180 A. I.
gerdriau (pat.) 70.
gerziau (pat.) 70.
gesse 70.
giste (afz.) 75.
glousser 367.
goille (afz.) 279.
goÔç (Vionnaz)
279.
Les Gouilles, Les
GouilloDs
(burg.) 279.
grève 96.
groue (afz.^ 96.
gu enuche 180.
gueyß (Morvan)
279.
guigner, guignoche
177 A. 2. 185.
guillocher 1 76A. i
guy (ostfz.) 279.
guyô (lothr.) 279.
hàler 95.
haller (afr.) 95.
hampe 476.
Hanekeas, Hane-
kars, Hanekins
172.
harlé (pik. wall.)
harler (afz.) 95.
hasle (afz.) 95.
haut 95.
h^rlé (pik.) 95.
beut (afz.) 94.
boari (Gallot) 457.
horlé (wall.) 95.
irais (afz.) 460.
isnele pas (afz.)
280.
izerable (pat.) 72.
jairgillerie (Mor-
van) 70.
jargerie (Meuse)
70.
jarraude, jarriau,
jarrousse , jar-
rossc (Centre) 70
41*
024
WORTRB6ISTBR.
jeizais 70.
kçtebraâ(1otbr.) 102.
kçkilizo (lothr.)
100. *
kuçtebral^ (lothr.)
102.
kuçtçbrui (lothr.)
102.
ladre 72.
laider, laidir ^afz.)
30 A. 5.
La Merluche 181.
Lazre, Lazere (afz.)
72.
levrache (poit.) 188.
lezerou (poit.) 72
A. 2.
lierre 505 A.
Macabre, dance 476.
madre 72.
mailloche 176.
mairier, marrier
(afz.) 72.
mal(l) (afz.) 24.
maler Tafz.) 24.
mSmf (lothr.) 184.
manicle 188.
manneiras (gallo-
rom.) 65.
Marcu (Meuse)
180 A.I.
margolette (pat.)
100.
mauvais 458. 577.
merrer (afz.) 72.
mes (missum) (afz.)
106.
mestive (afz.) 104.
mets 106.
meule 97.
miol (lothr.) 98.
mois (pik.) 98.
moule 97.
mulon 98.
nabüce, navüce
(poit.) 186 A. 3.
oel (= oui) 102.
Oise 71.
8kl f (lothr.) 184.
paisse (Berry) 71.
paistre (passerem)
71-
paner (gallo-rom.)
64.
panosse 186 A. 3.
panre (alothr.) 92.
papf (lothr.) 184.
parlochier, par-
locher (pat) 79.
185.
parse (poit.) 71.
pasmer (afz.) 51.
passe (pat.) 71.
paumer (anglon.) 57.
pèche (pat.) 71.
pelluche 185.
peluche(r) (pat.)
181.
peluquier (afz.) 181.
perluquer, perlu-
queux(pat.) 181.
perruche 180.
pesse (pat.) 71.
petoche 185.
petocher (pat) 179.
pignoche, pignochié
(Bessin) 179.
pinache (metz.) 177.
pinouche (lothr.)
177.
plaidier 75.
plaisquerie (alothr.)
92.
plait 75.
plue (afz.) i8f.
plucher 181.
plucoter (pat.) 181.
plucquaille (pat.)
181.
pluque (pat.) 181.
plyuque (Bessin)
181.
poc, poi (alothr.) 92.
prasse (poit.) 71.
prome (alothr.) 92.
pu(d)naise (afz.)
460.
rasse 104.
reisse, resse (pat)
104.
riochié (Bray, Bes-
sin) 179.
ruens (afz.) 233.
ruileir (alothr.) 92.
sautain (alothr.) 92.
secreit (alothr.) 92.
sid, &id (pik.) 72.
solloit (afz.) 75.
sorcerus (gallo-rom.)
64.
suie 75.
suir (alothr. = sui-
vre) 92.
tainons (afz.) 234.
tantine (Centre) 184.
tatf (lothr.) 184.
töeillier , tooil,
touiller (afz.) 144.
trapusse (Centre)
186 A. 3.
vannerie, vauflerres,
vafleor (afz.)
230.
vâvre, vévre (Centre)
104.
vide 75.
viocque 178 A,
vouÂvre (pat) 104.
vrioche (pat.) 177
A. 2.
zarzia (pat.) 70.
ProTemliscL
aduire, adurre,
aduzer 74.
aisse, aisso (npr.)
72-
alucar (npr.) 181.
amasera (npr.) 72.
Andrissou (lim.)
185.
bagas 105.
bagastel 105.
Baguas 105.
baias 105.
balraa 54.
balmat, balmel(1)a,
balmier (npr.)
54.
balmo (langued. u.
gase.) 54.
ban, bana 273.
barmo (dial, des
Alpes) 54.
bauma, bauma^^^ié,
baumasso , bau-
mello, baumelu,
baumeto, baumu
(npr.) 54.
ba vaste! 105.
bossa 353.
botar 351.
botón 353.
boucachoun (npr.)
188.
bòumo (npr.) 54.
boure (occit.) 355.
bourniclet (npr.)
188.
bouvachoun (npr.)
188.
brama (npr.) 355.
bramar 355.
brun, brunir 356.
bukk (wald.) 184.
bunikko (fem.)
(wald.) 184.
butar 352.
cabeco (npr.) 183.
calm 59.
cantñcjá (wald.)
186 A.3.
Catisson (lim.)
canmo (npr.) 59,
caupir 3S6.
caveco (npr.) 183.
chaupir 356.
doucha (npr.) 367.
comb 277.
cougousso (npr.)
104.
couese, cose (npr.)
74.
cricot (npr.) 368.
crochet 362.
crossa 363.
debarme (npr.)
54.
depoys 17.
dise (npr.) 74.
dizer 74.
edre (npr.) 50$.
ejbliîldL (wald.)
181.
embauma (opr.)
54.
escracar 366.
esperlacar (npr.)
181.
fantauma 56.
far 74.
farouge, fanicli
(npr.) 103.
fase (npr.) 74.
fauressou (lim.)
173 Al.
fen 466.
ferotje, ferogge
103.
fcrouge(npr.)i03.
foresgue 103.
fourège, fourèche
(npr.) 103.
furouge (npr.) 103.
gamo, gaœoan
476.
geicha 70.
geisso (npr.) 70.
geysha 70.
gieisso (npr.) 7a
gergèl, gercil
(npr.) 70.
grandusso (npr.)
186 A 3.
grava 96.
jaisso (npr.) 70.
jargilho, jaijaio,
jaijalido (npr.)
70.
j
WORTREGISTER.
jeissiero, jeissoun
(npr.) 70.
ledre (npr.) 505.
liedre (gase.) 505 A.
malvatz 459.
mañoco (npr.) 179.
masera (npr.) 72.
meira (npr.) 72.
mihoco , milhoco
(npr.) 179.
mçlo (npr.) 98.
mulo 98.
murikko f. (wald.)
184.
naisser 20 A. 3.
paióco, pailbóco
(npr.) 179.
Palico (npr.) 176.
perns, perussi (npr.)
186 A. 3.
prûss (wald.) í86
A. 3.
'rblûkk (wald.) 181.
ríkk (wald.) 184.
saco (wald.) 184.
sezer 71.
s(o)abanma, sa(s)-
bauma , suban-
maduro (npr.) 54.
travar 143.
Taco (wald.) 184.
Franeo-proTeiuliscb.
bormat (lyon.) 54.
bormayi (lyon.) 54.
bornicand (genev.)
172.
gayç (Savoyen) 279.
bredochi (lyon.)
177 A. 2.
isseroblo (lyon.) 72.
liúchi (lyon.) 180.
panóussi (lyon.)
186 A. 3.
péinp (Val Saona)
186 A. 3.
pérn O yon.) 1 86 A.3
pUlociii (lyon.) 179.
Tada (lyon.) 279.
Spaliteli.
abierat (asp.) 20.
abíesas, ad (asp.)
31.
acelere (asp.) 36.
adimalias (asp.) 36.
adnado (asp.) 28.
aesroar 16.
aflaret (asp.) 15.
aflictivo 17.
aflicto 17.
aflitos (asp.) 17.
ajar (asp.) 15.
aketare (asp.) 26.
alaiscant (asp.) 14.
alar (asp.) 15.
aleyxar (asp.) 14.
algodre (asp.) 30.
aliar (asp.) 15.
allegar 23.
alnado 28.
alquantre (asp.) 22.
aluefie (asp.) 20.
andada (asp.) 19.
andado 28.
andenado, annado
(asp.) 28.
animalucho 187.
antannos (asp.) 21.
ante nata (asp.) 28.
anzes (asp.) 26.
aplecar (asp.) 23.
aplegar, apleguar
(asp.) 22. 23.
aplekan, aplekat
(asp.) 22.
aquedar (asp.) 26.
arriedo (asp.) 31
A.3.
ascuchar (asp.) 22.
asmar (asp.) 16.
576 A.
astrago , astraga-
m i en to, astragar
(asp.) 19.
ata (asp.) 29.
axar (asp.) 15.
azor, aztor (asp.) 36.
babicha 174 A. 2.
bebetura, bebienda,
bebere(s) (asp.)
19.
berma 349.
betait (asp.) 21.
betatn , lo ait
(asp-) 35.
bicho, bicha 36.
bientos malos (asp.)
33.
bocha 353.
botar 351.
bote 351. 353.
boto 354.
botón 353.
bramar 355.
brofiir, bruftlr 356.
bruno 356.
buche, buchete 353.
cabitare (asp.) 28.
cadiot (asp.) 18.
cadntu (asp.) 21.
caída (asp.) 21.
calambre 359.
campas (asp.) 23.
caput, so (asp.) 28.
carnuza 186 A.3.
carraca 365 A. I.
castigaret, castiga-
tore (asp.) 18.
chícharo 71.
choque 356.
cloquear 367.
cobalto 361.
cojermano (asp.) 29.
coUitura (asp.) 22.
combo 277.
combos 277.
conceillo (asp.) 34.
coniermano (asp.)
29.
constrinttu (asp.) 23.
corchete 366 A. I.
cormano 28.
cosino (arag.) 28.
croza (asp.) 363.
cusina (asp.) 28.
dat et donat (asp.)
21.
decolaren (asp.)
19. 36.
[de]col[l]atione
(asp.) 19.
degollación 19.
dejar 15.
depuisca (asp.) 17.
descombrar (asp.)
276.
desse poncat (asp.)
H- 53».
destello (asp.) 1 7.
destilar 17.
dio (asp.) 22.
donando, donatu
(asp.) 21.
duplicaot (asp.) 21.
echar 19.
elaiscaret (asp.) 14.
eleiso (asp.) 23.
emprefiar 20.
embejida 16.
ende (asp.) 20.
enestoncias 37.
enguedat (asp.) 277.
entonelas 37.
entos (asp.) 37.
entraîna (asp.) 30.
entre dia 502.
envejecer 16.
escuchar 22.
estemado (asp.) 575.
625
esteyllar 17.
estoncias 37.
estrago 19.
eu, por (asp.) 20.
fallar 15.
fal(l)ar 15.
far 74.
faylar 15.
feritore (asp.) 20.
fícan (asp.) 19.
fiemo (arag.) 37.
fimo 37.
focato (asp.) 19.
frangitate (asp.)
18. 28.
frucho 23.
fruitu (asp.) 23.
gamba 23.
gasaiUato (asp.)
29.
gerranza, ger-
rato(?)(asp.)2i.
geslra (asp.) 34.
getar, gitar (arag.)
19.
giermanis (asp.)
29.
grandine, gran-
dionero (asp.)
20.
hallar 1 5.
hermano (asp.) 29.
hiedra 505 A.
homicio , home-
ciello , homi-
ciano (asp.) 18.
iactare (asp.) 19.
ibizone (asp.) 26.
iectar (asp.) 19.
iectatis (asp.) 19.
iermano (asp.) 29.
let (asp.) 33.
ietar (asp ) 19.
inpreinnar (asp.)
20.
interrogai (asp.)
33.
intrata (asp.) 14.
Ínstanos (asp.) 35.
jitar (montali.) 19.
kavo (astur.) 141.
kematu (asp.) 16.
lacsar 15.
laidar 30 A. 5.
laiscaret (asp.) 14.
laixar (asp.) 15.
lascar 15.
lazrar, lazdrar 37.
leixar (asp.) 14.
lejos 20,
^
626
WORTREGISTER«
lengos 20.
lexar (asp.) 14.
lezda 75.
lidar 30 A. 5.
lidiar 30.
limnar (asp.) 24.
longe (asp.) 20.
lonni (asp.) 20.
luenge (asp.) 18. 20.
por luenga (asp.) 20.
luefie (asp.) 20.
lur, lures (asp.) 31.
llezen (asp.) 15 A.
maas 23 A. I.
macare ke (asp.) 33.
magar (asp.) 34.
(de) magar
(bableast.) 34.
magatias (asp.) 31.
maguer (asp.) 34.
maes, mes (asp.) 23.
mages (asp.) 23.
maies (asp.) 23.
maja 32.
maias (asp.) 23 A. I.
majo, majar 32.
mains (asp.) 23.
malata (asp.) 24.
marrano 271.
matanza 19.
matare (asp.) 19.
matastra, matrastra
(asp.) 28.
medocha 187.
menos iet, m. fueret
(asp.) 30.
mentira (asp.) 18.
mientre (asp.)
20. 29.
miscieret (asp.) 30.
mojon 98.
monaco (asp.) 35.
monago 35 A. I.
muela 98.
mundo (asp.) 1 7.
nafregalu (asp.) 15.
naiserenso, naisceset
(asp.) 20.
naufragar (asp.) 16.
navargarse (asp.) 16.
nestoncias 37.
nieto 2.
noverca 28.
obetereiscitn (asp.)
16.
offercione, offerieret
(asp.) 33.
omecello, omeciero,
omecillo, ome-
sello, omezo, omi-
cero, omiciado,
omicieroi omi-
cilio, omicillo,
omicio, omizil-
Hero (asp.) 18.
orive, orebce (asp.)
577.
osatu (asp.) 30.
osmar 16.
osmatu (asp.) 16.
pajuz, -uzo 186 A. 3.
parentatu (asp.) 35.
pella 32.
penedencia, pene-
dendal, penencial,
penedenciarse
(asp.) 18.
penitieret (asp.) 18.
pitent (asp.) 26.
plegar (asp.) 22. 23.
poción 19.
póculo 19.
postea (asp.) 17.
preinnar (asp.) 20.
premieret (asp.) 19.
prencat (asp.) 14.
26. 53Ï.
presierent (asp.) 30.
prometieret (asp.)
30.
punga (asp.) 18.
quencoba (asp.) 24.
rapinar (asp.) 25.
ravano 577.
recadia (asp.) 21.
recaia 21.
reo 21.
rependencia, repen-
dirse, repentirse
(asp.) 18.
retro (asp.) 31.
salutare, salutalione
(asp.) 17.
sapet, sapiendo,
sapieret (asp.) 17.
scuitare (asp.) 22.
sen, sene, senes
(asp.) 21.
serbiciales (asp.) 35.
siegat (asp.) 14. 16.
sien (asp.) 21.
similia (asp.) 31.
sin, sines (asp.) 21.
sinon (asp.) 35.
so, sos 31.
sorteador 22.
sorteros (asp.) 22.
sotare, sota (asp.)
30.
stiercore (asp.) 37.
tradecando (asp.)
36.
trasnieto, trìsmeto
2.
vaguido 75.
uece (asp.) 26.
uergoina (asp.)
25.
uistia (isp.) 3S*
uolatilias (asp.)
36.
uotas (asp.) 3a
zetare (asp.) 19-
stranglatus (asp.)
36.
streitu (asp.) 27.
taillatu (asp.) 35.
ta[n]mientre (?)
(asp.) 29 A. 2.
tataranieto 2.
testigo, testiguo 22.
testimonio, tiestes
(asp.) 21.
tingen (asp.) 18. 31.
toba S77-
tolito, tollido, toUiot
(asp.) 14.
PortuteäseL
Ein alphabetisches Verzeichnis Ton
Wörtern im Liederbuch des Königs
Denis von Portugal 537 ff.
achar (npg.) 15. delgada 601.
adoito (galiz.) 535. deixar 15.
afHictivo 17. Denis, Dinis,
afflicto 17. Donis 578 Â.
aflar 15. destillar, distiSar
aflitivo (gal.) 17. 17.
amigo amado 601.
anafragar 16.
áque 536.
arrependerse 18.
ascuitar 22.
asmar 16.
beberes 19.
bellido 601 A. I.
berma 349.
besta (gal.) 36.
bochecha 353.
borair 356.
botar 351.
bote 351.
brocha 187 A. 3.
brou 533.
brunir 356.
brano 356.
cal 535.
cambra 359.
cardeo 278.
carraca 365 A. i.
caveca 183.
chôr 524.
cobalto 361.
oofojon 525.
cofonda 525.
cofort 525.
combona 276.
combro, comoro
276.
cor (Gegenst zu
dizedor 615.
dotto (apg.) S3S-
dona d' algo 601.
eiso 23 A 2.
empreita 7$.
empreoliar aa
enta (agal.) 29
A. 3.
entenado 28.
envélhecer 16.
escoitar (gal)
22.
esmar 16.
escu(i)tar 22.
estercure 37.
estrago 19.
fialdade, fiddade
529.
frôl 524.
fror 524.
gambia 23.
gettar 19.
hachar (gal.) IS*
homiseiro, homi*
ziSo 18.
ifante 525.
iferao 525.
justiceiro 61$.
1er sbst. 600.
Iheixar 15 A.
lialdade S29.
lida, Udar 30
A. 5.
descor(t)) 613.
cosino (altgal.) 28. ligeiro 529
degoUaçSo 19. limnar 24.
j
WORTREGISTER.
627
livSo |>29.
liveldade 529.
Iiv(i)andade,
iivialdade 529.
loyr 601.
na-dia 535.
malada, malad o
24.
maldia 535.
maldizente 615.
mallade (apg.) 24.
matança 19.
o^to 2.
omiziam, omizieiro
18.
osmar 16.
onríves 577.
pela, peUa (gal.)
pendença, peen-
denca, pendoença
18.
perca 530.
perlenga 20 À. 5.
pocSo 19.
raahoso 533.
ledondilha 609.
sem 535.
sirgo 601.
tafal, tafur 524.
tataran^to 2.
Tayeiroos 596.
ter que dizer 615.
trei (= trahi),
treìde[s] (= tra-
hite) 600.
vagado, váguedo
75.
Telüdo 601.
verde(s), olhos
610 A. 4.
▼irgo 601.
▼ivo e sano 601.
ììtrt (gase.)
505 A.
ambro 19.
zorzir 19.
GatíúaiIifilL
andre (acat.) 19.
balia 273.
claca 360.
depuis 17.
far 74.
gamba 23.
gjatir (acat) 355.
grcvol 577.
gttize 70 A.l.
lenda 75.
i«*de 75.
llung 20.
mor 98.
muró 99.
nafrarse 16 A. 2.
naixer, neixer
20 A. 3.
sotza 75.
Rmíiníscli.
Ein alphabetisches
Verzeichnis tûrk.
Lehnwörter
SS. 382 £F.
acúm, acmú 287.
aioï 287.
agida 75.
arSta 'zeigen' 574.
aSá 287.
aspum 575.
açtem 575.
atit 287.
barbát 286.
boudoc 187.
bundnc 187.
bunic 187.
banuc(?) 187.
butaciu (wal.) 354.
cauta 575.
clocei 367.
cun-nsu 318 A. 3.
depâoa 287.
fraged 75.
ho(ul 504.
]âcu{ 287.
langem 75.
lindied, Untied
75.
sSrnt 17.
siatsere 75 A. 2.
8urúb 287.
tatica 185.
tseatsere 71.
Rltoroianiscli.
bavafia 577.
beolc, beorche
(friaul.) 577.
bott, but 353.
brammar 355.
chiürler (engad.)
576.
cozdrin, cozrin 73.
crochet 362.
far 74.
gilla 280.
lÉarmun (obw.) 97.
plet, pietà (ñiaul.)
saizla 75 A. 2.
scracchiar 366.
Oemaniscli.
akeit (goth.) 140.
asilus (goth.) 140.
baut (engl.) 354.
bauta (an.) 351.
baute (hess. afries.)
352 A. 7. 9.
beat (engl.) 351 A.
beátan (ags.) 35 1 A.
Sippe berme 350.
biuz, buz (mhd.)
351.
blindan u. Sippe
350.
bÖtel (ostfries.)
352.
böten (ostfries.)
351 A.
bözlein (nhd.) 353.
boot (nd.) 352.
booten (mnld.) 351,
352.
Stamm bor 355.
bossel (nhd.) und
Derivata 353
A.3.
bôssen (bair.) 352.
bosze m. u. f. (hess.)
352 A. 7.
bot (ostfries.) 352
A.7.9; 353-
bot, botte (mnld.)
351. 352.
bote (mnd.) 352
A.7.
böte (afries.) 352
A.9.
böte (mnd. hess.)
352 A. 7.
bôtken (ostfries.)
351.
botsen (nid.) 352.
bottcn 352.
bôz (mhd.) 351.
boza (mhd.) 352.
bôzen (mhd.) 351.
bozo (Ahd.) 352
A.7.
Wurtel bram, brim
355-
Wurzel brun 356.
butz (obcrd.) 353.
bützlein (nhd.) 352.
Stamm bur 355.
but (ostfries.) 352.
bute 351.
bûtr (an.) 353.
butsen (nd.) 352.
*buttan (goth.)
352.
butte, butten
(mnd.) 354.
♦button, *buttan
(goth.) 352.
butz, butze (hd.)
352.
bûzen(mhd.)35i.
clacke (aengl.
mfläm.) 360.
clam (ags.) 358.
clamp (engl, nrh.)
358.
clams (schott.)
358.
click (engl, dial.)
360.
chrac(h)o, chracco
(ahd.) 362.
cricket (engl.)
368.
dréfe, drêve (ost-
fries.) 355.
drêva (afries.) 355.
gebuzze (ahd.)
354.
glucken (mhd.)
367.
gulle (mhd.) 279.
hallus (goth.) 96.
harmo (ahd.) 97.
hrang, hrank
(ahd.) 368 A. 3.
hreigir (ahd.)
368 A. 3.
hrikta (an.) 368
A.3.
«S/ammkaup 356.
klac, klakken 360.
Stamm klam,
klamm, klamp,
klamb 359.
klanke u. Sippe
360.
kliban u. Sippe
361.
klik u. Sippe 360.
klimpfen (mhd.)
358.
klinke u. Sippe
359.
klompe (mnld.)
358.
klucken (mhd.)
367.
klump(e)(n) 358.
kobolt 361.
kracken 366.
kraecke, kraak
(nid.) 365 A. I.
Sippe krak 364.
628
stamm kran 369 A.
Stamm krank 368.
kreke, krik(e) u.
Sippe 361.
krekel 368.
kreuken (nl.) 367.
krikel (mnd.) 368.
kringel 369.
Stamm krink 368.
kriakel, kronkel
krunkel 369.
kröchen (hd.) 367.
Sippe krôk 362.
kroken (nl.) 367.
kruckà (ahd.) 363.
Stamm kruk etc.
365.
''krukjan 367.
kumbl (anord.) 275.
kummer (mhd.) 275.
pozan (ahd.) 351.
pozo ^ahd.) 352 A. 7.
purl (engl) 355-
WORTREGISTER.
pûz (mhd.) 351.
reiher (nhd.) 368
A.3.
schaub fnhd.) 358.
Schober (mhd.) 358.
schôf 358.
schoup (mhd.) 358.
sciuban (ahd.) u.
Sippe 358.
scoub, scoup (ahd.)
358.
Stamm skak 357.
*skokka 358.
Stamm skuk 357.
steghe (mnld.)
358 A.
steigan (goth.)
358 A.
steige (oberd. hess.)
358 A.
stlgan (ahd.) 358 A.
stige (nd.) 358 A.
stigen (nd.) 358 A.
stijg (nid.) 358 A. *kombero 276.
stijgh (mnld.) kymmer (kyinr.)
358 A. 276.
*vaipjaA (goth.) 94. tricasses(gaU.)96.
îeltiscL
ainm (altir.) 456.
ban (kymr.) 274.
Benacus 274.
benn (irisch) 274.
botta (kymr.) 354
A.2.
botzen (kymr.) 354.
calli (kymr.) 96.
calljo (gall.) 96.
Canto-bennum 274.
♦carmo (gall.) 97.
crac (gall.) 365.
commar (irisch) 276.
cricell (kymr.) 368.
enw (kymr.) 456.
henu, hano (bret.)
456.
Ynsâicactt
smelo.
368.
fiaçavaU 272.
hrkJati (böhm.)
368 A. 3.
szermft (lit) 97.
krikseti, kiyk-
sztanti (lit.)
368 A. 3.
krikn (kslav.)
368 A. 3.
garé, garéana
(sansk.) 368
A. 3.
sakar (hebr.)
271 A.
Druck von Ehrhardt Karras. Halle a. S.
ZEITSCHRIFT
FÜR
EOÏÏMISCÏÏE phholo&ie
HERAUSGEGEBEN
VON
Dr. OUSTAT GRÖBER,
PROFESSOR AN DKR UNIVERSITÄT STRASSBURG i. E.
1895.
SÜPPLEMENTHEFT XIX.
(XIX. BAND 5. HEFT.)
BIBLIOGRAPHIE 1894
VON
Dr. ALPRED SCHULZE.
HALLE
MAX NIEMEYER.
77/78 aR. STEIN8TRA8BS.
1898.
J
VORWORT.
In das alphabetische Verzeichnis sind in diesem Jahrgange zum
ersten Male nor solche Titel aufgenommen worden, von denen an-
zunehmen ist, dafs sie in einer Bibliographie der Romanischen Philo-
logie wirklich gesucht werden, während Titel von Werken, die inner-
halb des vorgeführten Gesamtbildes nur der Ergänzung und Abrun-
dung dienen, Titel also geschichtlicher, kulturgeschichtlicher und volks-
kundlicher Arbeiten, zumeist weggeblieben sind. Auch von den Titeln
modemer Dialektlitteratur habe ich, sofern es sich nur um Schriften
geringen Umfanges handelte, hoffentlich mit Recht angenommen, man
werde sie nur in der Bibliographie selbst suchen und demgemäfs auf
ihre Wiederholung im Register verzichtet Wenn das letztere gleichwohl
nahezu den Umfang der früheren erreicht hat, so werden daran aufser
der wiederum gewachsenen Gesamtzahl der Titel die reichlicheren
Verweisungen (auf Herausgeber, Doppelnamen etc.) die Schuld tragen.
Von Rezensionen werden in späteren Jahrgängen in der Regel nur
die Sache fordernde verzeichnet werden; z. T. wurde schon in dem
vorliegenden dieser Grundsatz befolgt, ganz liefs er sich dieses Mal
aus Gründen, deren Darlegung hier zu weit fuhren würde, noch nicht
durchfuhren.
Alfred Schulze.
X
INHALTS- ÜBERSICHT.
Seit«
A. SpraehwiBsensohaft nnd Kulturgeeohiolite i — 6
I. — 3. Bibliographie, Zeitschriften, Allgemeines S. i. — 4. Sprach-
forschung S. 2. — 5.-6. Allg. Kulturgeschichte und Folk-Lore,
Indogermanische Grammatik S. 3.
B. Mittelalter und Neuzeit 6 — 37
I. — 2. Zeitschriften, Geschichte S. 6. — 3. Kulturgeschichte S. 7.
— 4. Lateinische Litteratur S. 10 — 33; a) Bibliographie u. Hand-
schriftenkunde S. 10; b) Litteraturgeschichte S. 12; c) Samm-
lungen S. 14; d) Werke unbekannter Verfasser S. 17; e) einzelne
Schriftsteller S. 20. — 5. Lateinische Sprache (Allgemeines,
Grammatik, Lexikographie) S. 33.
C. RoxnaiiìBclie Philologie 37 — 52
I. Bibliographie S. 37. — 2. Encyklopädie u. Geschichte S.40. —
3. Zeitschriften und Sammelwerke S. 43. — 4. Litteratur und Litte-
raturgeschichte S. 45. — 5. Folk-Lore S. 49. — 6. Grammatik
und Lexikographie S. 51.
D. Die einzelnen romanischen Sprachen und Litteratoren . 52 — 211
L Italienisch ' 52—108
I. Bibliographie S. 52. — 2. Zeitschriften S. 53. — 3. Geschichte
n. Kulturgeschichte S. 54. — 4. Litteraturgeschichte I. Gesamt-
darstellungen S. 56. II. Monographien S. 62. — 5. Ausgaben u.
Erläuterungsschriften, a) Samnâungen S. 72; b) Werke unbekann-
ter Verfasser S. 75; c) einzelne Autoren S. 77. — 6. Moderne
Dialekte u. Folk-Lore S. 97. — 7. Grammatik S. 106. — 8. Lexi-
kographie S. 107.
n. Rhaetoromanisch 108 — 112
I. — 2. Bibliographie und Zeitschriften, Geschichte und Kultur-
geschichte S. 108. — 3. — 4. Litteraturgeschichte, Rhaetoroman.
Litteratur S. 109. — 5. Folk-Lore S. iio. — 6. Grammatik und
Lexikographie S. iii.
m. Rumänisch 112 — 118
I. — 2. Bibliographie und Zeitschriften, Geschichte und Kultur-
geschichte S. 112. — 3. Litteraturgeschichte S. 113. — 4. Aus-
gaben a) Sammlungen u. Anonyma; b) Einz. Autoren S. 114. —
5. Dialekte und Folk-Lore S. 115. — 6. Grammatik u. Lexiko-
graphie S. 116. — Anhang: Albanesisch S. 117.
IV. Französisch 118— 180
I. Bibliographie S. 118. — 2. — 3. Encyklopädie und Methodik,
Zeitschriften S. 121. — 4. Geschichte S. 122. — 5. Kulturgeschichte
S. 123. — 6. Litteraturgeschichte I. Gesamtdarstellungen S. 126.
n. Monographien S. 134. — 7. Ausgaben u. Erläuterungsschriften,
a) Sammlungen S. 147; b) Werke unbekannter Verfasser S. 148;
c) Einzelne Autoren S. 151. — 8. Moderne Dialekte und Folk-
Lore S. 167; Bibliographie wallonne S. 170. — 9. Granunatik
S. 174. — IO. Lexikographie S. 177.
VI INHALTS - ijBBRSICHT.
y. Provenzalisch i8i— 190
I. BibliograpMe S. 181. — 2. — 3. Zeitschriften, Geschichte imd
Kulturgeschichte S. 182. — 4. Litteraturgeschichte S. 182. —
5. Ausgaben u. Erláutenmgsschríften S. 185. — 6. Moderne Dia-
lekte und Folk-Lore S. 186. — 7. Grammatik und Lexikographie
S. 189.
VI. Catalanisch 190—193
Vn. Spanisch 193—208
I. Bibliographie S. 193. — 2. — 3. Zeitschriften, Geschichte und
Kulturgeschichte S. m^ — 4. Litteraturgeschichte S. 195. —
5. Ausgaben und Erlauterungsschriften S. 198. — 6. Moderne
Dialekte u. Folk-Lore S. 204, — 7. Grammatik u. Lezikogiaphie
S. 205. — Anhang: Baskisch S. 207.
Vm. Portugiesisch 208-211
Nachtrag 213
Anhang. Nachtrage Yon Recensionen . 213—215
Alphabetisches Verzeichnis 218—249
A »
AB =
Ac ss
AdA =
AdB s
Ad£ »
AdM =
AdSR =
Agi ss
AJ «
AiS wm
AIL t=
AnS »
Aptp =
ASJ =
Asl =:
ASlLw »
ASRr
A58
Ath
AUC
AZ
Bah
BB
BbG
Ber
Bdb
BEC
Bfc
Bhp
Verzeichnis der zur Verweisung auf Zeitschriften
verwendeten Abkürzungen.
= Analecu BoUaadiana
SB The Academy
=5 Ajuseigerför deutsches Alter-
tum
Ajmales de Li faculté des
lettres de Bordeaux
Anaales de l'Est
Ajmales du Midi
Archivio della Società Ro-
mana di storia patria
Archivio glottologico ita-
liano
The American Journal of
Philology
Anzeiger for indogermaa.
Sprach- und AJtertumskunde
(BeUage zu IF)
Archiv fur lateinische Lexi-
kographie
Archiv für das Studium der
neueren Sprachen und Litte-
raturen
Archivio per lo studio delle
tradizioni popolari
Archivio storico italiano
Arhiva SocietStiT stiintifice
fi literare din Jasi
Archivio storico lombardo
' Annuaire de la Société lié-
geoise de Littérature wal-
lonne
Annalas della Societad
Rhaeto-romanscha
Archivio storico sictHano
The Athenaeum
Anales de la Universidad
de Chile
Allgemeine Zeitung
Boletín de la real Academia
de la Historia
Bezzenbergers Beiträge
Blfitter iur das Bayer. Gym-
nasialachulwesen
Bulletin critique
Bulletin du bibUophUe
Bibliothèque de l'£cole des
Chartes
Bollettino di filologia classica
Bulletin historique et philo-
logique du Comité des tra-
vaux scientifiques
BlU
= Blatter fur litterarische
Unterhaltung
BpW
= Berliner phflolog. Wochen-
Schrift
BSD
«• Bulletino della Società Dan-
tesca italiana
Bsi
= Biblioteca delle scuole ita-
liane
BSlLw » Bulletin de la Société lié-
geoise de Littérature wal-
lonne
BuL
= Bulletin de l'université de
Lyon
BuRS
= Bibliothé<]ue universelle et
Revue Suisse
c
= Le Correspondant
CB
= Centralblatt fur Bibliotheks-
wesen
a
= Convorbiri literare
CR
= The Classical Review
Cu
s= La Cultura
Dl
= Deutsche Litteraturzeitung
DR
= Deutsche Revue
DRu
=s Deutsche Rundschau
Em
= La Espafia moderna
ES
sss Englische Studien
FG
= Franco-Gallia
G
-■ Die Gegenwart
GD
■B Giornale Dantesco
GgA
= Gottinger gelehrte Anzeigen
Gl
= Gazzetta letteraria
Gli
= Giornale ligustico
Gr
s= Die Grenzboten
Gsli
= Giornale storico della lette-
ratura italiana
H
as Hermes
HJ
ss Historisches Jahrbuch
Idc
s» Intermédiaire des cheicheurs
et des corieux
IF
=s Indogerman. Forschungen
JdS
zss Journal des Savants
JRP
= Jahresbericht ìUmt die Fort-
schritte der Rom. Philologie
JrS
a Jahresbericht des Instituts
fur rumänische Sprache
Le
SS Literarisches Centralblatt
vm
▼BRZEICHNIS DEB
. abkCrzui
LgrP
=A Literaturblattfurgennaniscbe
and romanische Philologie
Rdtp =
RduL -
M
= Melusine
Rf =
MA
= Le Moyen Age
RF =
MfT.A.
— Magazin far die Litteratar
Rh
des In- and Auslandes
RH =
MT.N
= Modem Language Notes
Rhl =
N
= Die Nation
Rhle =
NA
= Nuova Antologia
NAfG
= Neues Archiv der Gesell-
Rhlep s
schaft fur ältere deutsche
Geschichtskunde
NAv
= Nuovo Archivio veneto
RipB =
NC
= Neuphilolog. Centralblatt
NJ
= Neue Jahrbücher für Philo-
RL
logie und Pädagogik
RM =
NPR
= Neue Philolog. Rundschau.
RN =
NR
= La Nouvelle Revue
Ro
NS
= Die Neueren Sprachen
Rpl
Ntf
SS Nordisk tidskrift for filologi.
Rsi =
NuS
= Nord und Sud
Rtpi =
ÖL
= österreichisches Litteratur-
blatt
Sr =
P
= Philologus
SRu =
SuM =
PF
= Pagine Friulane
PMT.A
. = Publications of the Modem
Language Association of
Tapa-
America
PS
= Phonetische Studien
TLB =
Rad
s= Revue d'art dramatique
TLZ =
RB
= Revue Bénédictine
WkP =
RbU
= Rassegna bibliografica della
letteratura italiana
Re
= Revue celtique
ZdA =
Rcr
= Revue critique d'histoire et
de littérature
ZdP .
RdB
= Revue de Bretagne et de
Vendée
ZfG =
Rdcc
= Revue des cours et confer
Rddm
= Revue des deux mondes
ZfS
Rd£
— Revista de España
Rdf
= Rivista di filologia e d'istru-
zione classica
ZfV =
RdT-
=s Revue de Linguistique et
de philologie comparée
ZOG s
Rdlr
■■ Revue des langues romanes
ZrP =
RdP
= Revue de Philologie
Rdp
= Revue de philologie fran-
çaise et provençale
ZvL =
Rdqh
= Revue des questions histo-
riques
ZvSp =
Revue des traditions po-
pulaires
Revue du Lyonnais
Revue félibréenne
Romanische Forschongen
Revue historique
Revue Hispanique
Revue d'histoire litténire
de la France
Revista critica de historia y
literatura espafiolas
Revista crít. de historia y
Kterat espafiolas portiignesis
é hispano-americanas
Revue de l'instruction pa-
blique en Belgique
Revista Lusitana
Rhein. Museum L Philologie
La Rassegna Nazionale
Romania
Revue politique et httéraiie
Rivista storica itaUana
Rivista delle tradìziom po-
polari italiani
The Saturday Review
Schweizerische Rundschau
Stadien u. Mitth. aus dem
Benedikt.-u.CisterdeDserocd.
Transactions of the Ameri-
can Philologie Association
Theolog. Literatur-Blatt
Theolog. Literatur-Zeitung
: Wochenschrift für klassische
Philologie
Zeitschrift für deutsches
Altertum
Zeitschrift fur deutsche
Philologie
Zeitschrift fur das Gymoa-
sialwesen
Zeitschrift fur fnmtôâ«he
Sprache u. Litteratnr
Zeitschrift des Vereins for
Volkskunde
Zeitschrift fur die österreichi-
schen Gymnasien
; Zeitschrift fur romanische
Philologie
Zeitschrift fur vergleichende
Litteraturgeschichte
Zeitschrift fur vergldcheade
Sprachforschung
Bibliographie 1894.
A. BprachwiBBenschaft und Kulturgeschichte im Allgemeinen.
1. Bibliographie.
Bibliotheca philologica od. vierteljährliche systemat. Bibliographie der auf dem
Gebiete der class. Philologie u. Altertumswissenschaft, sowie der Neuphilologie
in Deutschland u. dem Auslände neu erschienenen Schriñen u. Zeitschriften-
Aufsätze. Hrsg. V. Aug. Blau [von Jahrg. 47 an: unter Mitwirkg. von Frdr.
Kuhn]. Jahrg. 46. Neue Folge Jahrg. 8. Heft 4. Oct.-Dez. 1893. Register.
Jahrg. 47. Neue Folge Jahrg. 9. Heft i — 3. GÖttingen, Vandenhoeck & Ru-
precht. 8«. I
Bibliographie des Jahres 1893. In AiS IV 79 — 166. VII. Italisch und Ro-
manisch. A. Robert von Planta, Altitalische Sprachen. B. Georges Dou-
trepont. Romanische Sprachen. VIII. Rieh. Schmidt, Keltisch. IX. W[ü-
helm] Str[eitberg], A. Allgemeines. B. Ostgermanisch. C. D. Andersen,
Nordgermanisch. D. Westgermanisch (Victor Michels). X. Baltisch-Slavisch.
B. Slavisch. C. Baltisch Qosef Zubaty). Rezensionen aus dem Jahre 1893
(W. Str[eitberg]). »2
Ck>llins Victor, Attempt at a catalogue of the library of the late Prince Louis-
Lacieu Bonaparte. [London], Sotheran & Co. 8^ XI, 718 S. One guinea. '''3
S. LfgrP 1894, 200—201 {H. Schuchardt).
Vinson Julien, La bibliothèque du prince L.-L. Bonaparte. In RdL XXVII
287 — 290. *4
2. Zeitschriften.
FhonetiBChe Studien. Beiblatt zu der Zeitschrift Die Neueren Sprachen. Bd. VII.
(N. F. Bandi.) 1893—4. (Marburg, Elwert.) 8«. 51 S. »5
Zeitschrift für Kulturgeschichte. Neue (4.) Folge der Zeitschrift für deutsche
Kulturgeschichte. Herausg. von Georg Steinhausen. Bd. I. Berlin, Emil
Felber. 8«. IV, 476 S. *6
3. Allgemeines über die Sprache.
Bonghi Rugg., Scienza del linguaggio. In des Vf.: Le prime armi: filosofia e
filologia. Bologna, Zanichelli. i6^ XII, 470 S. L. 5. 7
Ijemercier de Jauvelle A., Leçon préliminaire commune à toutes les langues.
Le Mans, imp. Monnoyer. 8®. XV S. 8
Hildebrand Rud., Zur Logik des Sprachgeistes. In d. Ztschr. f. d. deutschen
ünterr. VIH. io. 9
Stooklein Joh., Beobachtungen über den Zusammenhang zwischen Sprache und
Volkscharakter. In BbG XXX 335—357. *io
Mûnoh W., Sprachgefühl und Sprachunterricht. In Lehrprob, und Lehrgang, a.
d. Praxis d. Gymn. u. Realsch. 1894, Heft 41. ii
S^ost Jul., Der gegenwärtige Stand der Weltsprachefrage. Breslau, G. P. Ader-
holz. 8^ 20 S. M. 0,30. 12
Sclixichardt Hugo, „Weltsprache u. Weltsprachen'*. An Gustav Meyer. Strass-
bnrg, K.J. Trübner. 8®. 53 S. M. 1,40. *I3
S. LC 1894, 243—244 (W. Str\eitber¿]); BpW XI V 1079— 10^ (Loschhorn).
Zeitschr. t rom. Phil. XIX. Bibl. I
^
2 BIBLIOGRAPmS 1 894. SPRACHWISSENSCH. U. KULTURGESCH. IM ALLGEMEINE.
Vignoli Tito, Dell'orìgine del linguaggio articolato. In des Vf.: PeregrìnazioDÌ
psicologiche. Milano, Hoepli. 16°. 404 S. L. 5. 14
de La GraBseiie R., De l'importance des langnes sauvages au point de vue
psychologique. In Revue philosophy novembre 1894. ^S
Hullmaxin K., Die Wissenschaft u. ihre Sprache. Eine zeitgemässe Abhandlung.
Leipzig, F. Hirt & Sohn. 8^. 40 S. M. 0,60. 16
£. H., Les incorrections du langage scientifique. In Nature (París), 29 septembre
1894. 17
4. Sprachforschung.
V. d. QabelentB Georg, Hypologie der Sprachen, eine neue Aufgabe der Lin-
guistik. In IF IV 1—7. *\-ìi
Ludwig A., Ueber den Begriff „Lautgesetz". [Aus: Sitzungsber. d. k. bohm.
Gesellsch. d. Wiss.] Prag, F. Rivnác in Comm. 8®. 54 S. M. 0,80. 18
Meillet A., Les lois du langage. I. Les lois phonétiques. II. L'analogie. In
Revue internationale de sociologie 1893, S. 311 — 321. 1894, S. 860 — 870. 19
Karsten £., The psychological basis of phonetic law and analogy. In PML\
IX 312—341. 20
Begnaud Paul, Un faux prìncipe de linguistique insuffisamment amendé. In
RdL XXVII 261 — 265. [Ueb. die ausnahmslose Geltung der Lautgesetze.] ♦:!
Bayleìgh, The theory of sound. Second cd. revised and enlarged. Vol. L Loo-
don, Macmillan. 8®. 490 S. 12 s. 22
Pipping Hugo, Die Lehre von den Vokalklängen. Neue Untersuchungen mit
dem Hensen'schen Sprachzeichner, in d. Ztschr. f. Biologie Bd. XXXI. 23
5. Z/S XVin 89—95 (^Ä- Wagner),
— Ueber die Theorie der Vokale. In Acta Socictatis Scientiarum Fcnnicac
XX II. H
S. z/s XVII^ 89—95 (/%. Wagner).
Auerbach F., Die physikalischen Grundlagen der Phonetik. In ZfS XVI^ 117
— 171. »IS
BieB John, Was ist Syntax? Ein kritischer Versu.ch. Marburg, N. G. Elwcii.
80. IX, 163 S. M. 3. »26
5. FG XI 173 (A:. Wilhelmi)\ ES XX 409—411 {J, EUingery, DL XVI
906 — 909 {^Felix Hartmann); LC 1894, 958—959 (6^. J/. . . r); AlL IX 329
—330 (iy.); Zog XLVI JS^—ISZ <7- Go¿¿wg); Z/S XVI^ 1 74-175 i^-
This) ; AnS XCIII 1 59—1 60 {Adoi/ Ti^Ur) ; WkP XI 743—746 ( O, Kretsck-
mer); BpW XIV 1207— 1209 {Fr, Stoh); A Beiblatt V lOl — 104 (!&*
Förster); B/c I 145— 147 (F. Zambaldi).
Marty A., Ueber subjektlose Sätze und das Verhältnis der Grammatik zur Logik
und Psychologie. In d. Vierteljahrsschrift für wiss. Philosophie XVIII, 3—4.
u. XIX S. 19—87. 27
SCagnusson F. M., Some applications of logical and psychological prìnrìples to
grammar. Diss. University of Minnesota. 2^
Hoffinann-Krayer £., Zum Accent- und Sprachrhythmus. In d. Ztscbr. f. d.
deutschen Unterricht VIII, 11. 29
Ifeumann Ernst, Untersuchungen zur Psychologie und Aesthetik des Rhythmos.
[Aus Wundt, Philos. Studien Bd. X.] Leipziger Habilitationsschrift. Leipzig»
W. Engelnuinn. 8». 113 S. *30
SSckstein Ernst, Eigennamen. In Wcstermanns illustr. deutsch. Monatsheft.
XXXVIII, September. 3«
Feiffer E., Recherches sur Porigine et la signification des noms de lieux. Nice,
imp. Gauthier et C. 8. 323 S. ^ 3^
Smith Benjamin E., The cyclopaedia of names: a pronouncing and etymological
dictionary of names in geography, biography, mythology, history, ethnology,
art, archaeology, fiction, &c London, Unwin. 4^ VII, 1085 S. 7 s. 6 d. *ll
Fauiy Ueber die Aufgaben der wissenschaftlichen Lexikographie mit besonderer
Rücksicht auf das deutsche Wörterbuch. In den Sitzungsberichten d. k^
bainschen Akad. München 1894. 8®. 39 S. 34
Ì
ALLGEMEINE KULTURGESCHICHTE UND FOLK-LORE. 3
5. Allgemeine Kulturgeschichte und Folk-Lore.
Biedermann Karl, Zur Förderung der Kulturgeschichte durch Laien. In der
Ztschr. f. Kulturgesch. N. F. I 312 — 315. *35
d'ArboiB de JubainvUle H., Les premiers habitants de TEurope, d'après les
écrivains de l'antiquité et les travaux des linguistes. 2« édition, corrigée et
considérablement augmentée par l'auteur. T. 2: les Indo-Exuropéens (suite).
(Ligures, Hellènes, Italiotes, Celtes.) Paris, Thorin et fils. 8°. XXVI, 428 S. 36
5. Ber XV 186—194 {Emile ErnauH)\ Polyhiblion Z^JÏT/F 258— 259 (Ä
Gaidoz)'^ Annales de Bretagne Xoco— 000 {J, Loth)\ Rcr N, S. XXXVII
361—373 (Salomon Reinach)\ BpW XIV 1 075— 1 077 (W, Deecke),
Hehn Victor, Kulturpflanzen und Hausthiere in ihrem Uebergang aus Asien nach
Griechenland und Italien sowie in das übrige Europa. Historisch -linguistische
Skizzen. 6. Aufl. neu herausg. von O. Schrader. Mit botanischen Beiträgen
von A. Engler. Berlin, Borntraeger. 8». XXVI, 625 S. ^37
Ä AtS F/ 173— 175 (H.Hirt); DRu LXXVIII ZH^Si^ {L. Früdlanäer);
WkP XII 593—599 (Bartholomae),
Hirt H., Die Verwandtschaftsverhältnisse der Indogermanen. In IF IV 36 — 45. *38
V. Ihering Rudolph, Vorgeschichte der Indoeuropäer. Aus dem Nachlass heraus-
gegeben [von Victor Ehrenberg]. Leipzig, Breitkopf & Härtel und Duncker
& Humblot. 8». XIII, 486 S. »39
Seiler Friedrich, Die Heimath der Indogermanen. Hamburg, Verlagsanstalt. 8^
36 S. Sammlung gem einverst. wissen seh. Vorträge. N. F. Ser. 9. Heft 210. *40
Ä DL XVI 235—236 (O. Schrader); ZfG XLIX 217— 218 (Ö. Weise),
'i^o\X% Hans, Die Anfänge des Ackerbaus, Jäger- und Hirtenlebens. Ein Beitrag
zur indogermanischen Altertumskunde. Erlanger Dissertation. Marburg, Univ.-
Buchdr. 8*>. 2 Bl. 92 S. *4I
Zimmer H., Das Mutterrecht der Pikten und seine Bedeutung für die arische
Altertumswissenschaft. In d. Ztschr. d. Savigny-Sliftung für Rechtsgeschichte.
Roman. Abt. XV 209 — 240. *42
I>atz P., Histoire de la publicité depuis les temps les plus reculés jusqu'à nos
jours. T. ler, orné de 16 illustrations dessinées par F. Courboin, d'après des
documents originaux. Paris, J. Rothschild. 8». 235 S. ^43
Xietoumean Ch., L'évolution littéraire dans les diverses races humaines. Paris,
Battaille et C. 8°. VII, 575 S. Bibliothèque anthropologique (t. 15). 44
S. RdL XXVII 166—168 {Julien Vinson),
Quesnel Léo, L'évolution de la politesse. In RuBS III. Période LXI 73 —
100. *45
Tarducoi Fr., Il saluto: conferenza tenuta in Fossombrone la sera del 18 marzo
1894. Fossombrone, tip. di Frane. Monacelli. i6^ 23. Cent. 50. 46
T. Sye A., Die Geschichte des Sitzens. In d. Ztschr. f. Kulturgesch. N. F. I
396—413. *47
liUkas Franz, Das Ei als kosmogonische Vorstellung. In Zf V IV 227 — 243. *48
Sartori P., Der Schuh im Volksglauben. In ZfV IV 41—50. 148—180. 282—305.
412—427. »49
Giachetti Ces. Giulio, I colombi nei costumi dei popoli: conferenza detta alla
società colombofìla fiorentina in occasione della solenne distribuzione dei prem!.
Firenze, tip. Galletti e Cocci. 8^ 24 S. 50
Qardiner A., Tales and stories from Wonderland: a collection of folk and fairy
tales from all parts of the world. London, Heywood. 8°. 156 S. I s. 6 d. 51
6. Indogermanische Grammatik.
Bmsmann Karl, A comparative grammar of the Indo - Germanic languages. A
concise exposition of the history of Sanscrit, Old Iranian (Avestic and Old
Persian), Old Armenian, Greek, Latin, Umbro-Samnitic, Old Irish, Gothic, Old
High German, Lithuanian and Old Church Slavonic. Vol. IV.: Morphology.
Partili. Verbs: Formation of the stem and inflexion or conjugation. Trans-
lated from the German by R. Seymour Conway and W. H. D. House. Strass-
burg, K.J. Trübner. 8». XX, 613 S. M. 20. 52
I*
4 BIBLIOGRAPHIE 1 894. SPRACHWISSENSCH. U. KULTURGBSCH. Ill ALLGEUEINSN.
de lia Grasserie R., De la parenté eutre l'égyptien, les langues sémitiqnes et
les langues indo-européennes d'après les travaux de Cari Abel. Etudes de
grammaire comparée. In Muséon, janvier 1894. 53
Stolz Fr., Die vergleichende Grammatik und das Sprachstudium an den Univer-
sitäten. In d. Vcrhandl. der 42. Versamml. deutscher Philologen. 54
Fay Edwin W., Agglutination and adaptation. In AJ XV 409 — 442. *5$
5. Rcr N,S. XL 469—471 {V.Henry).
Oering Hugo, Die zeichen > und <;. In ZvSp XXXIII 479— 48a [Verwali-
ï\ing gegen Schuchardt.] *56
Fetz Gedeon, Az indogermán hangtan mai állása. (Der gegenwärtige Stand der
indogermanischen Lautlehre.) Budapest, Franklin -Verein. 37 S. S7
Miohels Victor, Metathesis im Indogermanischen. In IF IV 58—66. ^58
Vietor Wilhelm, Elemente der Phonetik des Deutschen, Englischen und Fran-
zösischen. 3. verb. Aufl. Leipzig, Reisland. 8®. XII, 388 S. M. 7. *59
S. LgrP 1896, 240—244 (Ludwig SütterUn)', Z/S XVIII^ 119— i20(/r«B
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Paoli Ces., Programma scolastico di paleografia latina e diplomatica. II. (Materie
scrittorie e librerie). Firenze, C. Sansoni. 8^. VI, 152 S. L. 4. Inhalt: L Ma-
terie scrittorie. f. Notizie preliminari. 2. Metalli. 3. Pietre, marmi, sassi.
4. Tavolette cerate. 5. Papiro. 6. Pergamena. 7. Carta. — II. Dell'occor-
rente per scrivere. 8. Preparazione della carta per la scrittura e strumenti
relativi. 9. Strumenti da scrivere, io. Inchiostri e colori. — IH. Forma e
composizione del libro, il. Rotoli. 12. Codici. 13. La scrittura. 14. Qr-
uato e miniatura. 15. Legatura e copertura. 16. Libri e documenti riscrìtti —
IV. Arte libraria: tradizione e conservazione dei libri. 17. Arte libraria.
18. Biblioteche. 189
Giry A., Manuel de diplomatique (Diplômes et Chartes; Chronologie technique;
Eléments critiques et Parties constitutives de la teneur des chartes; les Chan-
celleries; les Actes privés). Paris, Hachette et C. 8^. XVI, 944 S. Fr. 20.
S, Rdqh LVI 650-651 {G. de B.)\ MA VII ^-J—IOQ {M. Prou). »190
Demaison L., Une école de copistes à Reims au IX^ siècle. In Trav. de l'ac
nat. de Reims vol. XCIV 221 — 222. ♦191
Horn E., Zur Orthographie von U und V, I und J. Eine historisch-typogra-
phische Erörterung. In CB XI 385— 400. ♦192
Sommervogel C, Introduction de l'imprimerie dans différentes villes an XVII«
et au XVIII« siècles. In Rev. des bibliothèques IV 91—106. ♦193
Bosquet Em., La reliure. Etudes d'un praticien sur l'histoire et la technologie
de Tart du relieur-doreur. Avec une lettre-préface de Léon Gruel. Paris,
Lahure. 40. 2 Bl., II, 188 S., 2 Bl., 16 Taf., 5 Portr. Fr. 10. »194
Brassington W. Sait, A history of the art of bookbinding, with some account
of the books of the ancients. Illustr. with numerous engravings etc. London,
Stock. 80. XVI, 277 S., ro Taf. 42 s. *I95
f) Einzelnes.
Jeanroy, Le théâtre sérieux au moyen âge. Les premiers drames en langue
vulgaire. In Rdcc, 8 février 1894. '9^
Saroey Francisque, Réflexions sur la mise en scène. In La vie contemporaine,
15 janvier 1894. ^97
Steinhausen Georg, Der vollkommene Hofmann. Ein Lebensideal des Rococo.
In d. Ztschr. f. Kulturgeschichte N. F. I 414 — 425. ♦198
Tille Armin, Der Zweikampf im ausgehenden Mittelalter. In d. Wiss. Beilage d.
Leipz. Zeitung 1894 Nr. 112. 199
de Smedt Ch., Les origines du duel judiciaire. In Etudes religieuses, 15 sep-
tembre 1894. 3O0
Witkowski G. J., Les accouchements dans les beaux-arts, dans la littératore
et au théâtre. Paris, Steinheil 8». 594 S. mit 212 Abb. Fr. 15. 301
4. Lateinische Litteratur.
a) Bibliographie und Handschrifìenkjunde.
Bibliotheca philologica classica. Verzeichniss der auf dem Gebiete der claiss.
Alterthumswissenschaft erschienenen Bücher, Zeitschriften, Dissertationen, Pro-
gramm-Abhandlungen, Aufsätze in Zeitschriften und Recensionen. Beiblatt zum
LATEINISCHE LITTERATT7R. II
Jahresbericht über die Fortschritte der class. Àlterthumswissenschaft. Jahrg. 20.
1893. Berlin, Calvary & Co. 8^ 3 Bl., 306 S. »202
Valmaggi Lu., Manuale storico-bibliografico di fìlologia classica. Torino, Carlo
Clausen. 8». XXX, 336 S. L. 8. Inhalt: I. Philologia. I. Introduzione.
2. Glottologia. 3. Paleologia ed epigrafìa. 4. Critica ed ermeneutica. 5. Sto-
ria letteraria. — II. Storia ed antichità. 6. Storia, geografìa, cronologia.
7. Antichita pubbliche e private. 8. Antichità religiose e mitologia. —
III. Numismatica e metrologia. — IV. Archeologia dell' arte. — V. Appendice.
5. LC 1895. 1292— 1293 (W,DÌbgr.)\ BpW XV ^^o—^2^ (Franz Rühl);
Polyhiblion LXXI 330—332 (C Huü)\ WhP XII 15—16 {J, Sitzler), 203
GatalogUB dissertationum philologicarum classicarum. Verzeichnis von etwa
18300 Abhandlungen aus dem Gresamtgebiete der klassischen Philologie und
Altertumskunde zusammengestellt von der Zentralstelle (ur Dissertationen und
Programme von Gustav Fock in Leipzig. Leipzig, Fock. 2fi, 2BI., 224, 148,
72, 124S. M. 2,50. *204
S. Zog XL vi 950 (5. Frankfurter)', Bfc I 41—42 (Z. Valmaggi),
Hahn Wiktor, Bibliografìa fìlologii klasycznej i literatury humanistycznei w
Polsce za lata 1891 — 1893. In Eos I 1—22. ^204 a
SllixiSrer Creorg, Humanisten und Neulateiner 1891, 1892. [Litteraturbericht.]
In d. Jahresber. f. neuere deutsche Litteraturgesch. III Abschnitt II 8. ^205
Van der Haeghen Victor, Note sur la première édition latine de Genève.
[Kalendarium gedruckt 1479 von Henri Wirczburg aus Vach und Adam Stein-
Schaber aus Schweinfurth, im Besitz der Univers.-Bibl. zu Gent.] In Messager
des sciences historiques 1894 S. 244 — 248. ''^206
BeioHhart Gottfiried, Beiträge zur Incunabelnkunde. I. i. Alphabetisch geord-
netes Verzeichniss der Correctoren der Buchdruckereien des 15. Jahrh. 2. Topo-
graphisch-chronologisch geordnetes Verzeichniss der Druckorte des 15. Jahrh.
mit Angabe der in den einzelnen Jahren vorkomm. Buchdrucker, Buchhändler
u. K-Ostenträger der Incunabeln. Leipzig, O. Harrassowitz. 8^. XVIII, 464 S.
M. 1 8. Beihdte zum Centralblatt für Bibliothekswesen XIV. 207
Vonlliéme Ernst, Die Incunabeln der königl. Universitäts- Bibliothek zu Bonn.
Ein Beitrag zur Bücherkunde des XV. Jahrh. Mit einem Vorwort des Biblioth.-
Directors C. Schaarschmidt. Leipzig, Harrassowitz. 8^ VI, 262 S. M. II.
Beihefte zum Centralblatt fur Bibliothekswesen XIII. *2o8
5. DL XVII II 29— II 30 {W, Molsdorf).
de Marsy, Les incunables de la bibliothèque de Besançon, d'après le catalogue
de M. Aug. Cas tan. Caen, impr. Delesques. 8^ 10 S. Extrait du Compte
rendu du cinquante-huitième congrès archéologique de France, tenu en 1891 à
Besançon. 209
Coping^r W. A., Corrections and additions of the Catalogue of Incunabula in
the Mazarine Library. Privately printed at the Priory Press, Manchester. 1893.
8<'. II S. Only 20 copies printed. 210
S. The Library V 230—231.
Aavray L., Note sur un ancien manuscrit de Tabbaye de Saint-Denis. (Vatican.
Regin. 370.) In Bulletin de la Société de l'histoire de Paris 1894, S. 67—73.
[Genaue Beschreibung des schon in der Histoire littéraire XII S. 273 erwähnten
Manuskriptes und Darlegung seiner Geschichte. Am Schluss Abdruck eines
vielleicht dem Bernardus Silvestris angehörigen Gedichtes: De paupere in-
grate.] *2II
Cipolla Carlo, Notizia di alcuni codici dell' antica Biblioteca Novaliciense. I. Un
codice miscellaneo. II. L' inno a 'S. Walerico. EH. Frammento di una omelia
del ven. Beda. IV. Frammento delle „Moralia" di S. Gregorio Magno. V. Un
commento anonimo alla „Regula" di S. Benedetto. VI. Frammento di un libro
„de computo". VIL Libri di Cronache. VII. Libri sacri. In Memorie d.
R, Acc. delle scienze di Torino II. Serie XLIV, Scienze morali, stor. e filol.
S. 193— 242. [Mit I Facs.] *2I2
Gbradcoizi Augusto, A proposito di un nuovo manoscritto del costituto pisano.
[Bibl. Vatic. 6385]. In Rendic della R. Accad. dei Lincei V. Serie III 690
— 701. ♦212a
12 BIBLIOGRAPHIE 1 894. MITTELALTER UND NEUZEIT.
Hauréau B., Notice sur le n® 3143 des manuscrits latins de la Bibliothèque na-
tionale. París, C. Klincksieck. 4®. 14 S. Tiré des Notices et Extraits des
manuscrits de la Biblioth. nationale et autres bibliothèques (t. 34, 2« partie). 213
Mourlot Félix, Les manuscrits latins de Melchisédec Thévenot à la bibliothiqae
de l'université de Leyde. In Rev. des biblioth. IV 107 — 126. *2I4
Omont H., Inventaire des manuscrits grecs et latins donnés à Saint-Marc de
Venise par le Cardinal Bessarion (1468). In Rev. des bibl. IV 129—187. *215
Sohenkl Heinrich, Bibliotheca patrum latinorum Britannica. IV. Die Biblio-
theken der Kathedralen von Salisbury, Exeter, Canterbury, Bangor, Norvich,
Weles, Chichester, Winchester, Westminster Abbey, Rochester, York, lineólo.
(3600 — 4064). In den Sitzungsberichten der kaiserl. Akademie der Wisscnsch.
zu Wien Bd. CXXXI Abhandlung X. ♦216
Schwenkow Ludolf , Die lateinisch geschriebenen Quellen zur Geschichte der
Eroberung Spaniens durch die Araber. Gottingen, Vandenhoeck Sc Ruprecht
8^ 99 S. M. 2. [Erschien auch als Göttinger Dissertation.] ^217
Delisle Leopold, Manuscrits légués à la bibliothèque nationale par Aimaod
Durand. In BEC LV 627 — 660. [Latein, u. franz. Handschriften. Im An-
hang Abdruck des „Chronicon Signiacense" S. 645 — 658.] *2i8
Omont H., Nouvelles acquisitions du département des manuscrits de la biblio-
thèque nationale pendant les années 1892— 1893. In BEC LV 6ï — 114. 241—
370. [Fonds latin et français.] *2I9
Wattenbaoh W., Erwerbungen der Nationalbibliothek in Paris von 1871— 1891.
In NAfG XIX 241—246. *220
Iiejay Paul, Notes latines. V. B. N. Lat. 7530. VI. Paulus ConstantinopoK-
tanus. In RdP N.S. XVIH 42—59, *22l
Buepprecht Chr., Mittheilungen über die Handschriften-Sammlung der kgl. Uni-
versitätsbibliothek in München. In AZ Beil.-Nr. 211. 212. ^22
Gkurbelli Filippo, Le biblioteche in Italia all' epoca romana con un' appendice
sulle antiche biblioteche di Ninive ed Alessandria. Milano, Hoepli. 8*. VI,
232 S. ♦223
5. Rivista deUe bibloteche IV l%l—\%(ì {Bruto Telom); LC 1894, 481—482
Dorez Léon, Recherches sur la bibliothèque de Pier Leoni médedn de Laurent
de Médicis. In Revue des biblioth. IV 73 — 83. [Im Anhang: Lettres de
G.-B. Braccieschi, dominicain de Florence au cardinal G. Sìrleto (nov. 1582
et mars 1583).] *224
Ueber lateinische Handschriften s, auch Abschnitt Romanische Phäohgie,
b) Litteraturgeschichte.
Aly Friedrich, Geschichte der römischen Litteratur. Berlin, R. Gaertner. 8*.
XI, 355 S. »225
S. DL XV 712—717 (M, Hertz); Z/G XLIX 22—26 {H, Schmidt); BlU
1894* 553—555 {Ric^- Opitz); Bfc I 78-81 (Z. Valmaggi),
Ramorino Fei., Letteratura romana. Quarta edizione riveduta e corretta. Mi-
lano. Ulrico Hoepli edit. 8». UH, 340 S. Inhalt: L L'età dei re e deUa re-
pubblica. I. I primi cinque secoli. 2. Il sesto secolo di Roma. 3. H settimo
secolo di Roma. — IL L'età imperiale, i. L' età d'Augusto. 2. Il primo
secolo dell' era volgare. 3. Dal secondo ali* ottavo secolo dell' era volgare. 226
Cruttwell Charles Thomas, A literary history of early Christianity: including the
Fathers and the chief heretical v^riters of the Ante-Nicene period. For the
use of students and general readers. 2 vols. London, Griffin & Co. 1893. 8*.
XVI, 686 S. 227
5. TLZ XIX 37 {A. Harnack),
Shrbard Alb., Die altchristliche Literatur und ihre Erforschung seit 1880. All-
gemeine Uebersicht und i. Literaturbericht (1880 — 1884). Freiburg i. B., Herder.
8«. XIX, 239 S. M. 3,40. Strassburger theol. Studien Bd. I Heft 4/5. *228
Bardenhewer Otto, Patrologie. Freiburg i. B., Herder. 8». X, 635 S. Theo-
logische Bibliothek. *229
5. TIZ XX 155—156 (G. Krüger).
LATEINISCHE LITTERATUR. 13
Gastav, Geschichte der altchnstlichen Litteratur in den ersten drei Jahr-
hunderten. I. u. 2. Aufl. Freiburg i. B. u. Leipzig, J. C. B. Mohr. 8». XXII,
254 S., I Tab. M. 4,80. Grundriss der theologischen Wissenschaften Reihe 2.
Bd. 3. *230
5. Rcr N. S, XXXIX 343—345 (Paul Lefay),
Monceaux Paul, Les Africains. Etude sur la littérature latine d'Afrique. [Vol. I.]
Les Païens. Paris, Lecène, Oudin et C. 8®. V, 505 S. ^231
S. BpW XV 1390- 1395 {B. Kubier),
Robert Pierre, La littérature latine d'Afrique. In Revue de l'enseignement XXII
356 — 360. 375 — 380. [Aus Anlass des Buches von Paul Monceaux, Les
Africains. S. No. 231.] *232
Wotke Karl, Ueber den Einfluss der byzantinischen Litteratur auf die älteren
Humanisten Italiens. In VPS 42. Versammlung S. 290—293. ^233
Carini Isidoro, Notizia antica de' principali Umanisti vìssuti sullo scorcio del
secolo XV. (Cont) In II Muratori III 15—29. *233a
Mirbt Cari, Die Publizistik im Zeitalter Gregors VU. Leipzig, J. C. Hinrich's
Verl 80. XIX, 629 S. M. 16. »234
S. £¿71894,747—748; TLZ XXj^—TJ\ TLB XVI zZ7—3^o {G. Bessert);
DL 1894, "69 — 1 1 70 [K Bernheim)\ GgA 1 894 Ä 964 — 971 (J. Loserth),
Boaoher Edouard, L'éloquence de la chaire. Histoire littéraire de la prédication.
Ouvrage orné de nombreuses citations. Lille, Desclée, de Brouwer et C.
8». 472 S. 235
Ijatin poetry of the decline. In The Quarterly Review Vol. 1 79 S. 1 1 7 — 144. ♦236
Hervieuz L., Les fabulistes latins depuis le siècle d'Auguste jusqu'à la fin du
moyen âge. T. III: Avîanus et ses anciens imitateurs. Paris, Firmin-Didot.
8«. m. 535 S. 237
S. Ac XLV 104—105. 128—129 {Robinson Ellis)\ Cu N. S. 7^284 — 28$
{B\on¿^hi']); LC 1895, 1287— 1288 {Cr,); BpW XIV 1615— 1617 {KelUr);
DL XVII 1258—1259 {Ernst Voigt),
Chevalier Ulysse, Etudes liturgiques. L'Hymnologie dans l'of&ce divin. Paris,
Picard. 8«. 47 S. 238
S. Ber XVII 29—34 {Paul Fournier),
Barbier de Montaiüt X., Hymnologie cécilienne. In Albia Christiana 1894,
II— 14. 144—147. 239
Sepet M., La poésie lyrique et satirique au moyen âge. In Le Monde, 7 mai
1894. 240
Honsel Friedrich, Studenten -Poesie im Mittelalter. Eine litterar-historische Studie.
Bielefeld, A. Helmich. ^8». 67 S. M. i. »241
Brückner Aleksander, Sredniowieczna poezya iaciúska w Polsce. [Mittelalter-
liche lateinische Dichtung in Polen.] III. In Rozprawy akademii umiejctnoád
wydzial filolog. IL Ser. VIII 268 — 319. ♦241a
Bahlmann P., Die lateinischen Dramen der Italiener im 14. und 15. Jahrh. In
CB XI 172—178. [Bibliographie.] *^^^
Jusaerand J. J., The Drama of the middle ages. In The Chantauquan (Mead-
viUe Pa.) XIX 65 flP. 243
Boh'vrartB Rud., Esther im deutschen und neulateinischen Drama des Refor-
mationszeitalters. Eine litterarhistor. Untersuchung. Oldenburg und Leipzig,
Schulze. 8«. VII, 276 S. M. 4. »244
S. ZdP XXVIII 398—399 {P, Bahlmann).
Bioliter Arthur, Zur lÚtik humanistischer Briefschreibung. In ZvL N. F. VII
129 — 142. *245
V. BeBold F., Ueber die Anfange der Selbstbiographie und ihre Entwickelung
im M^telalter. In d. Zeitschr. f. Kulturgesch. N. F. I 145— 171. »246
Petera £., Zur Geschichte der latein. Visionslegenden. In RF VIII 361 — 364.
[Nachträge zu C. Fritsches Arbeit RF II 247—279 u. III 337—369.] »247
KaluSxiiaoki £., Zur Literatur der Visionen in der Art der „Visio Tundali'*.
Im Arch. f. slav. Philologie XVI, 1—2. 248
Dsiatako K., Zu Terentius im Mittelalter. In NJ vol. CXLIX 465—477. «249
Gali Carmelo, Studi su i Priapea e le loro imitazioni in latino e in volgare con la
collazione del cod. Benedettino n. 3a Catania, Giannotta. 8*^. 136 S. L. 5. 250
14 BIBLIOGRAPHIE 1 894. MITTELALTER UND NEUZEIT.
Gebhart £., Des raisons de ]a popularité de Vírgüe au moyen âge. In Rdcc
22 févr., 5 avril 1894. ^5^
lia vengeanoe du sorcier Virgile! In Idc 30 juillet 1894. ^S^
c) Sammlungen.
Acta. Julien Ha vet, Questions mérovingiennes. VII. Les actes des évêqncs du
Mans. Appendice. In BEC LV 306 — 336. [12 Urkunden aus den Jahren
572—713.] »ISS
— ecclesiae mediolanensis ab eins initiis usque ad nostram aetatem, opera et
studio presb. Achillis Ratti. Fase. 39— 42. Mediolani, apud Raphaelem Fer-
raris edit. 4®. col. II 21 — 1360. L. I il fascicolo. 254
— Nerei. Schäfer, Die Akten des hl. Nereus und AchÜleus. In d. Rom.
Quartalschrift VIH 89—119. 255
— sanctorum novembris collecta, digesta, illustrata a Carolo De Smedt, lo-
sepho De Backer, Francisco Van Ortroy, losepho Van den Gheyn,
Hippolyto Delehaye et Alberto Poncelet Tom. II pars prior qua dfcs
tertius partim et quartus continentur. Praemissnm est martyrologium Hierony-
mianum edentibus lohanne Baptista De Rossi et Ludovico Duchesne.
Bruxellis, apud Socios Bollandianos. 2®. 8 Bl., LXXXII, [195] S., 2 BU
623 S. Fr. 75. ♦256
Acta synhodorum habitarum Romae a. CCCCXCVIIII. DI. DIL ed. Th. Momm-
sen — enthalten in Monum. German, histor. Auct. antiquiss. torn. XII. *257
Analecta Bollandiana ediderunt Carolus de Smedt*, Josephus de Backer,
Franciscus van Ortroy, Josephus van den Gheyn, Hippolutus Delehaye
8c Albertus Poncelet. Tom. XIIL Bruxelles, Soc. des Bollandistes. 8^. 258
— hymnica medii aevi. Hrsg. v. Guido Maria Dr eves. Leipzig, Reisland. 8".
XVI. (s. Hymnodia hiberica I). XVU. (s. Hymnodia hiberica II). XVffl.
(s. Historiae rhytmicae). *259
Anthologia Ijatina sive poesis latinae supplementum ediderunt Franciscos
Buecheler et Alexander Riese. Pars prior: Carmina in codicibus scripta
ree. Alex. Riese. Fasciculus I : Libri Salmasiani alionimque carmina. Ed. altera
denuo recognita. Lipsiae, Teubner. 8®. XLVII, 372 S. *î6o
— J. Ziehen, Studien zur lateinischen Anthologie. In d. Ber. des freien Deutsch.
Höchst, zu Frankf. a.M. N. F. XI, i. 261
Carmina burana. Lateinische u. deutsche Lieder u. Gedichte e. Handschrift
des XIII. Jahrh. aus Benedictbeuern auf der k. Bibliothek zu München, hrsg.
V. J. A. S ehm eil er. 3. Aufl. Breslau, W. Koebner. 8®. X, 275 S. m. Abb.
M. 6. *262
— J. Schreiber, Die Vaganten -Strophe der mittellateinischen Dichtung und das
Verhältnis derselben zu mittelhochdeutschen Strophenformen. Ein Beitrag anr
Carmina-Burana-Frage. Strassburg, F. Schlesien 8®. IV, 204 S. M. 5. [S. i
— 104 erschien als Strassburger Dissert.] *^ì
S. LgrP 1895. 263—265 {A. Wailensköldy, AdA XXII 2-j - li {K. Marôid^.
Cartulaire de Tabbaye bénédictine Saint-Martin de Tulle en Limousin publié
par Jean - Baptiste Champe val. (Suite). In Bull, de la soc. scient, histor. et
arch, de la Corrèze XVI 165 — 176. 319 — 343. 503 — 520. 658—671. *2iì\
— général de l'ordre des Hospitaliers de S. Jean de Jérusalem (iioo— 13TO) par
J. Delaville Le Roui x. T. I. Paris, Leroux. 2», *265
— E.Morel, Cartulaire de Pabbaye de Saint-Corneille de Compiègne, ¡«"fase.
Compiègne, Lefebvre. 4®. 80 S. 266
S. MA VIII 88—90 (il/. Prou).
Cartularium prioratus de Gyseburne, Ebor. diœceseos, ordinis S. Augustini,
fundaü A. D. MCXIX. [Hrsg. W. Brown.] Vol. IL Durham, Published for
the Society by Andrews & C. 8^ 2 Bl., LIX, 508 S. Publications of the
Surtees Society Vol. 89. *267
Chartes. Deux chartes communales inédites. Les Lois de Crèvecœnr et de
Clary. Publiées avec une notice historique sur la baronnie de Crèvecœur par
Jules Fi no t. Paris, Larose; Lille, Leleu. 8«. 79 S. Extr. de la Nouv. revue
historique de droit 1894, sept.-oct. 2^
S, MA VIII 46—47 (Ai Prou),
LATEINISCHE LITTER ATUR. 15
Cbronioa minora saec. IV. V. VI. VII edidit Theodonts Mo mm sen. Berlin,
Weidmann. 4®. Vol. II fase. 2: V u. S. 241—506 mit 2 Lichtdr. -Tafeln. M. 9.
Vol. m fase. 1 : 222 S. M. 8. Monumenta Crermaniae historiea. Auetores anti-
quissiroi tom. XI, 2 u. XIII, I. 269
5. DL XVI 399—400 (K. J, Neumann); MA VIII 177—184. IX 1—13.
05—32 {Ferdinand Lot); Rcr N. S. XXXIX 484—485 {Paul Lejay).
Codex epistolaris saeeuli XV. Tom. HI. Collectus eura Anatol. Lewieki.
Krakan, Poln. Verlagsgesellsch. in Komm. 8<^. LXXX, 665 S. M. 10. Monu-
menta medii aevi historiea res gestas Poloniae illustrantia Tom. XIV. 270
ConstitutioneB et aeta publica imperatorum et regum. Tom. I. Inde ab a.
DCCCCXI. usque ad a. MCXCVII. Ed. Ludewieus Weiland. Hannoverae,
Hahn. 1893. 4^. XXI, 736 S. M. 24. Monumenta Germaniae historiea. Legum
Sectio IV. *27i
S, LC 1894, 1243 — 1244.
Ck>TpnB glossariorum latinorum a Gustavo Loewe incohatum, auspiciis societatis
litterarum regiae saxonieae eomposuit recensuit edidit Geo. Goetz. Voi. V.
Lìpsiae, Teubner. 8^. S. PI ae i dus, Liber glossarum. ''^272
— Carl Weymann, Zum Corpus glossariorum. In AlL IX 52. *273
— inscriptionum latinarnm , eonsilio et anctoritate academiae litterarum borussicae
editnm. Vol. VI. pars IV. fase. I. Berlin, G.Reimer. 2°. 3BL u. S.2459— 3001.
M. 58. Inseriptiones urbis Romae lalinae coUegerunt Guil. Henzen et Jobs.
Bapt.de Rossi Eug.Bormann edidit Chrn. Hu eis en. Partis IV. fase. I. ''^274
— Dasselbe. Vol. VIII supplementum. Pars II. ib. 2°. V u. S. 1667 — 1903.
M. 22. U. Inscriptionum provineiae Nuroidiae latinarnm supplementum , edide-
mnt Renatus Ca gnat et Jobs. Schmidt, commentariis instruxerunt Jobs.
Schmidt et Herm. Dessau. 275
— Ettore Pais, Prima relazione intomo ai viaggi fatti per la compilazione dei
Snpplementa Italica al Corpus inscriptionum latinarnm. In Rendic. d. R. Acc.
d. Lincei V.Serie III 911—940. *275a
— reformatorum. Vol.77. S. Calvin. 276
— scriptorum ecclesiasticorum latinorum, editum Consilio et impensis academiae
litterarum caesareae Vindobonensis. Leipzig, G. Freytag. 8". Vol. XXVIII
S.S.Augustinus, De Grenesi. Vol. XXX S.Paulinus Nolanus. Voi. XXXI
5. S. Eucherius. 277
Spistolae. Johann Babi, De epistularum lalinarum formulis. Bamberg, Progr.
des kgl. alten Gymn. 8». 40 S. [Auch Diss, von Eriangen.] 1893. ^278
S. ^^fT -XT 464—466 {Ludwig Gurlüt),
— Epistolae saeeuli XIII e regcstis pontifìcum romanorum selectae per G. H.
Pertz. Edidit Carolus Rodenberg. Tom. III. Berlin, Weidmann. 4'>.
XXVni, 807 S. M. 27. Monumenta Germaniae historiea. *279
— Etne Wiener Briefsammlung zur Geschichte des Deutsehen Reiches und der
österreichischen Länder in der zweiten Hälfte des XIII. Jahrhunderts. Nach
den Abschriften von Albert Starzer hrsg. von Oswald Red lieh. Wien, in
Comm. bei F. Tempsky. 8<». LV, 422 S., 3 Facs. Mittheilungen aus dem Va-
tikanischen Archive Bd. 11. *28o
S, Asi V. Serie XVIII 148-155 {Gius. Ger ola),
— Virorum elarorum saeeuli XVI et XVII epistolae selectae. E codicibus mss.
Getting, edidit et adnotationibus instruxit Ernestus Weber. Lipsiae, Teubner.
8^ XS., I Bl., 195 S. M 2,40. Bibliotheca script, lat. recent, aetatis Teub-
neriana. *28i
Bvangelia. Codex Vereellensis. Quatuor evangelia ante Hieronymum latine
translata ex reliquiis codicis Vereellensis saeeulo ut videtur quarto scripti et ex
editione Iriciana principe denuo edidit J. Belsheim. Christiania, Mailing. 8°.
vn, 133 S. M. 5,70. »282
5. TLZ XIX 534—535 (Caspar René Gregory); Cu N. S, IV 2S0 {£,),
Qloasae. A. Funck, Zu Petronius und lateinischen Glossaren. In P LUI
127 — 131. [lieber acetabulum, tonstrinum, laeticulosus (neben lactieularius),
oricnlarias (neben auriculosus), terduum, maledicere mit dem Aceusativ.] '283
— Hermann Mayer, Die Glossen in der Berliner Sutius- Handschrift. In P
im 194—197. ^284
IO BIBLIOGRAPHIE 1 894. MITTELALTER UND NEUZEIT.
Gloasae. J. v. cL Vlie t, Notulae ad Glossas nominum. In AlL IX 302—305. ^285
Heldenlieder der deutschen Kaiserzeit aus dem Lateinischen ¿hersetzt, an zeit-
genössischen Berichten erläutert und eingeleitet durch Uebersichteii über die
Entwicklung der deutschen Greschichtsscheibung im X., XI. und XII. Jahih.
zur Ergänzung der deutschen Litteraturgeschichte und zur Einführung in die
Geschichtswissenschaft von Wilhelm Gundlach. Bd. L Hrotsvitha's CHto-Iicd.
Innsbruck, Wagner. 8«. XXXIX, 654 S. *286
S. LC 1895, 1038— 1039.
Historiae rhytmicae. Liturgische Reimofficien des Mittelalters, m. Folge. Aas
Handschriften und Wiegendrucken herausgegeben von Guido Maria Dreves.
Leipzig, Reisland. 8<^. 266 S. M. 8. Analecta hymnica medii aevi XVIII. 287
Hymnen. Hymnodia Hiberica. [L] Spanische Hymnen des Mittelalter aas
liturgischen Handschrillen und Druckwerken Römischen Ordos. Gesammelt von
Guido Maria Dreves. Leipzig, Reisland. 8°. 290 S. M. 9. H. Liturgisdie
Reimofficien aus Spanischen Brevieren. Im Anlumg: Carmina Compostdlana,
die Lieder des s. g. Codex Calixtinus. Herausgeg. von Guido Maria Dreves.
ib. 8®. 236 S. M. 7,50. Analecta hymnica medii aevi XVI. XVII. ♦2Ä8
— Ulysse Chevalier, Poésie liturgique traditionnelle de l'Eglise catholique en
Occident, ou recueil d'hymnes et de prose usitées au moyen âge. Toanai,
Desclée et Lefèvre. 8«. LXVIII, 288 S. 289
S. MA VII I S3— 158 KP. B,)\ Ad A XXII 22—27 (/• Werner),
Inscriptiones. Antonino Guerriero, Iscrizioni italiane e latine. Opera post-
uma. Caltagirone, tip. di Giuseppe Sento. 8^. 278 p., con ritratto. 290
— Franz Xaver Kraus, Die christlichen Inschriften der Rheinlande. IL Vos
der Mitte des achten bis zur Mitte des dreizehnten Jahrh. Freiburg i. B.,
Mohr. 1892—94. 4°. XII, 377 S., 15 Taf. *29i
5. TLZ XX 235—237 {Gerhard Ficker),
Jna antiquum. Vegoia — Droit papirien — Leges regise — Lex XII tabularuro —
Ss C^ — Gaii institutionum commentarli. Extraits de Catón, Festus, Vairon,
Servius, Hyginus, Frontinus, Boethius, Isidorus, etc. Avec une introduction sor
les éléments du droit étrusque par C-Charles Casati de Casatis. Paris,
Firmin-Didot et C. 8«. 2 Bl., LXV, i Bl., 324 S., i Bl. Fr. 12. *vfì
Iieges. F. Liebermann, Ueber die Leges Anglorum saeculo Xm inennte
Londiniis collectae. Halle a. S., Niemeyer. 8*». VIII, 105 S. *293
S, ES XX 120—128 {K. Maurer),
— Visigothorum antiquiores, edidit Karolus Z eu m er. Hanovre et Leipzig, Hahn.
8*^. XXII, 395 S. Fontes juris germanici antiqui in usum scholamm ex Mo-
numentis Germaniae historiéis separatim editi. 294
S, MA IX 67—68 (AT. Prou).
Litteratnrdenkmäler, lateinische, des XV. und XVI. Jahrh. Hrsg. von Max
Herrmann. Hft 9. S. Melanchthon, Declamation es. Hft 10. S. Gyral-
dus. De poetis nostr. temp. 29J
Monumenta Germaniae selecta ab a. 768 usque ad a. 1250. Ed. M. Doeberl
Bdch. 5 : Zeit Heinrichs VI., Philipps v. Schwaben, Ottos IV. und Friedrichs II.
München, J. Lindauer. 8«. IV, 160 S. M. 3. 296
5. BbG XXX 306 — 307 [B, Sepp); ZfG XLVIII 406—408 (7A. Sorgen-
frey)\ LC 1894, II4— 115 [W, a}),
— Germaniae histórica. E. Dümmler, Jahresbericht über die Herausgabe der
Monumenta Germaniae histórica. In den Sitzungsber. d. k. Preuss. Akad. der
Wiss. zu Berlin 1894 I 395—400. *297
— Germaniae histórica inde ab a. D usque ad a. MD, edidit societas aperiendis
fontibus rerum germanicarum medii aevi. Auctorum antiquissimorum torn. XII.
S. Cassiodorus. 298
— Dasselbe. (Neue Quart- Ausg.). Berlin, Weidmann. 4®. Auetores antiquissiml
Tom. XI, 2 u. XIII, I. S. Chronica minora ed. Th. Mommscn. — Epistolae
saeculi XIII s. unter Epistolae.— Legum Sectio IV s. Constitutiones et
acto publica. 299
Patres. Patrum apostolicorum opera. Textum ad fidem codicum et graeoonim
et latinorum adhibitis praestantissimis editionibus recensuerunt Ose de Geb-
hardt, Adf. Harnack, Thdr. Zahn. Editio minor repetita. Leipzig, Hin-
richs. 8«. Vn, 219S. M. 3. 3»
LATEINISCHE LITTERATÜR. 17
Bammlaiig. O. Gülither, Die Ueberliefenmg der „Sammlung in Sachen des
Monophysitísmus". In d. Nachrichten von der Gres, der Wiss^ zu Göttingen
1894 S. 116—143. 301
Soriptores eoolesìastioi. Henry Melvill Gwatkin, Selections from early
writers illustrative of church history to the time of Constantine. London, Mac-
millan & Co. 1893. ^°- IX, 167 S. 4 s. 302
S. TLZ XIX 368 {A, Harnack),
SermoneB. Germain Morin, Etude sur une série de discours d'un évêque [de
Naples?] du VI« siècle. In RB XI 385 — 402. [Die Reden fìnden sich unter
dem Namen des h. Augustin in einer Munchener Handschrift (Mscr. lat. 14445)
des XI./XII. Jahrh.] »303
Statuta. Carlo De Stefani, Frammento inedito degli statuti di Lucca del 1224
e del 1232. In Asi V. Serie XIII 249 — 255. *304
— Maurus Wein gart, Statuta vel praecepta scolarium. Schüler - Regeln aus
dem Ende des 15. Jahrhunderts. Herausgeg. u. erläutert. Progr. d. humanist.
Gymnasiums zu Metten. 8^. 31 S. *305
d) Werke unbekannter Verfasser.
AnzialeB IiauriBsenBeB. F.Kurze, Ueber die karolingischen Reichsannalen
von 741—829 und ihre Ueberarbeitung. I. Die handschrifdiche Ueberlieferung.
In NAfG XIX 297—339. *306
Annales VenetL H. V. Sauerland, Annales Veneti saec. XII. In NAv VII
5 — 8. [Abdruck historischer Notizen, die sich in einer der Stadtbibl. in Metz
gehörigen Hs. des XII. Jh. finden]. *307
— G. Monticolo, Gli Annali Veneti del secolo XII nel cod. 8 della raccolta
del Barone von Salis presso la Biblioteca Civica di Metz. In AdSR XVII
237 — 245. Dazu von demselben: Ancora sugli Annales Veneti Breves del
cod. 8 della raccolta del Barone von Salis etc. ib. 526. ''^308
Annales Weissenburgenses s. Nr. 531.
Anonymus CaniaiL A. Heisenberg, Ueber ein Fragment des Anonymus
Canisii de vita Ottonis. In NAíG XIX 460—461. *309
Antiphonar von Bangor. The Antiphonary of Bangor. An early Irish
Manuscript in the Ambrosian Library of Milan. Edited by F. E. Warren.
Part I. A complete facsimile in collotype by W. Griggs with a transcription,
accompanied by an introduction descriptive of the history and the palaeography
oí the manuscript. London, Harrison and Sons. 1893. 2<^. XXX S. 72 Licht-
drucktafeln. *3I0
S. Der Katholik III. Folge IX I— 12 (A. BeUesheim),
Appendix 3E^obi. Wilhelm Schulze, Zur Appendix Probi. In ZvSp XXXin
138— 141. ♦311
Ave, maris stella. J. M. Orti y Lara, Explanación del himno mariai Ave,
maris stella. In Soluciones católicas (Valencia) Juli, August 1894. S'^
Biblia. Pierre Battifol, La Vulgate Hiéronymienne d'après un livre nouveau
[i. e. Berger, Histoire de la Vulgate pendant les premiers siècles du moyen
âge]. In Revue biblique II 544—559. *3i3
— Samuel Berger, La bible italiexme au moyen âge. In Ro XXIII 358 — 431.
Ä Rbli II 253 {A, iyAncona)\ NA III, Serie LUI 181 — 182. «314
— Isidoro Carini, Le versioni della Bibbia in volgare italiano. Sampierdarena,
Tip. Salesiana. 315
S. Rbli II 176—177.
— £mst V. Dobschutz, Studien zur Textkritik der Vulgata. Mit 2 Taf. in
Uchtdr. Leipzig, J. C. Hinrichs. 8». VIII S., 2 Bl., 139 S. [S. i— 32 erschien
als Jenaer Habilitations- Sehr. 1894.] M. 6. ''^316
S. LC 1894, 1282— 1283; GgA 1895, 921 — 929 {Peter Corssen); DL XV
1508— 1509 {H. Holttmann)', TLZ XX 8—12 (W. Bousset).
— O. Douen, La Bible française avant Lefèvre d'Etaples. In Bull. hist, et litt.
du protestant, franc. Juin 1894. 3^7
— Lingens, La Vulgate et le concile de Trente. In Rev. des sciences ec-
clésiastiques, août 1894. 31^
Zdttchr. t rom. PhiL XDL Bibl. 2
1 8 BIBLIOORAPHIS 1 894. MITTELALTER UND NEUZEIT.
Bible. J. T. Marshall, Traces of Syriac influence on the text of the Válgate.
In Ac XLV 105—106. ♦319
— L. Méchineau, Les origines de la Bible latine; textes antérieors à saint
Jérôme. In Etudes religieuses, décembre 1894. 3^
— O. Rottmanner, Zur Geschichte der Vulgata. In d. Histor.-pol. BläUern
CXIV 31—38. loi— 108. 311
— P. Savi, Le lectionnaire de Silos. Contribution à l'étude de rhistoire de la
Vulgate en Espagne. In Revue biblique II 305 — 328. *322
— N. Weiss, Sommaire des livres du vieil et du nouveau testament de Robert
Estienne, 1540. In Bull. hist, et litter, de la Société de l'hist. du protest
franc., 1894, ^5 ^^vr. 323
Bobienala. Paul Hildebrandt, De scholiis Ciceronis Bobiensibus. Berliner
Dissertation. Berlin, Mayer & Müller. 8«. 2 Bl., 63 S., i Bl. M. 1,60. ^324
S. BpW XV 550—557 {Ludwig Guriüt)] DL XV 1513— 1515 (T'A. Stangt^.
— Th. S tan gl, Bobiensia. Neue Beiträge zur Textkritik und Sprache der
Bobienser Ciceroscholien. München, Progr. des k. Luiipold-Gymnasiums. 8*.
35 S. M. 0.75. *325
Capitulare monasticum. O. Seebass, Ueber zwei Tunner Handschriften des
Capitulare monasticum. In NAÍG XIX 217 — 220. *32ó
Capitulaxia. Gerhard Seeliger, Mittheilungen aus einer Münchener Hand-
schrift der Capitularien. In NAÍG XIX 670—679. *327
Chronicon Si^niaoense. Chronique de TAbbaye de Signy [pubi, par] Leopold
De 1 isle s. des Vfs. : Manuscrits légués à la bibl. nation, par Armand Durand. 328
De bono pudioitiae. Adalbert Demmler, Ueber den Verfasser der unter
Cyprians Namen überlieferten Traktate „De bono pudicitiae" und „De specu-
culis". (Aus: Theol. Quartalschr. 1894, Heft II). Münchener Diss. Tübingen,
Druck v. Lauppe jr. 8°. 55 S. ♦329
S. AIL IX 319; BbG XXXII 115— 116 (G. Schepps).
De deditioiis. L. Cantarelli, 11 frammento berlinese „de dediiiciis'*. Estr.
dal Bulletiino dell* Instituto di diritto romano VII, 1—3. 330
Desoriptáo. Gerh. Rauschen, Neue Untersuchungen über die Descripiio und
ihre Bedeutung für die grossen Reliquien zu Aachen und St Denis. Im Histor.
Jahrbuch XV 257 — 278. [Gemeint ist die Beschreibung vom Zuge Karls d.
Grossen nach Jerusalem. Rauschen untersucht i. Ort der Entstehung, 2. Zeit
der Entstehung, 3. Quellen der Descriptio.] *33i
Dialogo. Remigio Sabbadini, Dialogo scenico. Catania, Galati 8^. 14 S.
Per le nozze di Stefano Sechi e Ida Grifi. [Gedicht des 7. Jahrh.] 332
S, NAv VII 462 {G, Bìadego).
Dictamen. C. Douais, Poème latin rythmique du XIV« siècle sur le Missos
est angelus. In Rdlr IV« série VII 394—427. [113 Strophen von je 8 Versen
aus einer Hs. der Bibliothek von Toulouse herausgegeben.] *3S3
Dies irae. Le Dies irae rt son auteur. In Idc 20 mars 1894. 334
Eobaeis captavi. Emil Gr essi er. Die Aussenfabel der Ecbasis captivi, der
ältesten Dichtung der Tiersage im Mittelalter. Im Versmass der Urschrift
übersetzt. In d. Festschrift des Erfurter k. Realgymnasiums S. i — 13. *33S
raroUed. G. Körting, Das „Farolied»*. In ZfS XVI» 235—264. *336
Floree temporum. Fester, Die Fortsetzung der Flores temporum, von
Reinbold Siecht, Cantor von Jung Sankt Peter in Strassburg, 1366— 1444. In
d. Ztschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins. N. F. IX. i. *337
Qesta Austremonii. La plus ancienne vie de S. Austremoine. In AB XIII
33—46. *338
G^ta de nomine Aoacii. O. Günther, Zu den Gesta de nomine Acadi.
In d. Byzantin. Ztschr. III 146 — 149. [Emendation.] *3S9
Gtosta Romanorum. Historye Rzimskve wydal J. By st ron. In BulleL intern,
de Tacad, d. Cracovie 1894, no. 6. 34^
GlOBsariimi. Fr. W ilh. S e r a p h i n , Ein Kronstadter lateinisch-deutsdies Glossar
aus dem 15. Jahrhundert. Im Arch. d. Ver. f. siebenbürg. Landesk. N. F.
XXVI, I. 341
Historia Brittonum. Theodor M o m m s e n , Die Historia Brìttonam und König
Lnciui von Britannien. In NAíG XIX 285—293. *W
LATEINISCHE LITTERATtm. IQ
Historia Brittonum. H. Zimmer, Ein weiteres irisches Zeugnis für Nennius
als Antor der Historia Brittonum. In NAfG XIX 436 — 443. ♦343
— H. Zimmer, Ein weiteres Zeugnis fur die nordwelsche Herkunft der Samuel-
Beulan-Recension der Historia Brittonum. In NAfG XIX 667 — 669. +344
Judaslegende. The Latin Judas Story [printed from Ms. Jesus Coll. (Oxford),
No. 4, fol. 96] by Arthur Napier. In des Herausgebers History of the Holy
Rood-tree S. 68 — 70. S. Nr. 347. ♦345
Koiintherbrief« Paul Vetter, Der apokryphe 3. Korintherbrief. Tübinger
Universitâtsschrift. Wien. 40. icx) S. [Enthält S. 58 flf. einen sorgfaltigen
Abdruck der beiden lateinischen Uebersetzungen des 3. Korintherbriefes aus
dem 5. (?) Jahrb.] 346
S. ML IX 327—328 {Carl Weyman).
Legende vom heiligen Kreuz. History of the Holy Rood -tree a twelfth
century version of the cross -legend ... By Arthur S. Napier. London,
Paul, Trench, Trubner and Co. Early English Text Society, Orig. Series 103.
[Enthält ira Appendix: I. The Cambridge and Harleian Latin versions, and
the Old French prose version of Andrius. U. Extracts from the Old French
Poem (Ms. fr. 763). III. The Latin Judas Story.] *347
Ä Ro XXIII 634.
Xiiber cenBUum. A. G e f f r o y , Le Liber censuum [d'après le livre de M. Fabre :
Etude sur le Liber censuum de PEglise Romaine]. In Séances et trav. de
l'Ac. des scienc. mor. et pol. Comptes rendus CXL 303 — 323. 348
Iiiber pontiñoalis s. Theodoricus de Niem.
lober vitae. Â.dalbert Ebner, Der liber vitae und die Nekrologien von
Remiremont in der Bibliotheca Angelica zu Rom. In NAfG XIX 49 — 83. *349
Martyrologium Adonis. Carlo Cipolla, Appunti dal Codice Novaliciense
del „Martyrologium Adonis". In Memorie della R. Acc delle scienze di
Torino H. Serie XLIV, Scienze morali S. 115 — 150. [Mit 2 Facsimile-Taf.] *350
Martyrologitun Hieronymianum edd. Joh. Baplista De Rossi et Ludovico
Duchesne s. No. 256.
— Hdephons Veith, Das sog. Martyrologium Hieronymianum. In „Der Katholik*'
ni. Folge X 314—324. »351
Ordo ad sponsandum. E. A Hain, Un Ordo ad sponsandum bordelais du
XV« siècle — Siehe Provenzal. Litterat. 352
Papime virginis Philipe s. Vie et miracles de la bienheureuse Philippe de
Chantemilan (Franz. Litteratur. Ausgaben).
Passio sanctorum septuaginta duorum apud civitatem Concordiensem sub anno
Domini 294. Portogruaro, tip. ditta Castion. 8^ 46 S. Seguono alcune
poesie italiane e latine scrìtte per 1' ingresso di altri vescovi nella sede di
Concordia e ora riprodotte. — Pubblicato per il solenne ingresso di mons.
Pietro Zamburlini nella sede vescovile di Concordia. 353
Passio 8. Afrae. Bruno Krusch, Ein Zusatz zu der Passio S. Afrae. In
NAfG XIX 13—17- *354
Passio Sanoti Andreae apostoli edidit Max Bonnet. In AB Xin 373—378.
*355
Passio FelioitatÎB. Jos. Führer, Zur Felicitas - Frage. Leipzig, Fock. 8®.
36 a M. I. 356
S, BpW XV 942—943 (Adolf Hügenfeld)\ TLB XVI 281—282 (Victor
Schultz^); Ber XV 341—343 (L. Duchesne); DL XV 1317— 1319 (Hans
AchelisYi WkP XII 179 (C, W,).
— Karl Künstle, Hagiographische Studien über die Passio Felicitatis cum VII
ñliis. Paderborn, F. Schöningh. 80. 2 Bl., 154 S. M. 4. *357
S. Ber XV 341 — 343 (L. Duchesne); DL XV 1317— 1319 (Hans AcheUs),
Plaxigtos beati QallL Placid Butler, Nochmals der Plangtus beati Galli.
Im Anzeiger f. Schweiz. Gesch. N. F. XXV 84—85. »358
Prammatioa sopra il vestire promulgata dalla Repubblica Fiorentina nel 1384.
Alcune rubriche pubbl. da Pasquale Papa. In Nozze Cian - Sappa - Flandinet
[No. 8]. *359
Prbsolariun ecclesie Aniciensis p. p. U. Chevalier (fìn.). In Bulletin d'lüst
2 o BIBLIOGRAPHIE 1 894. MlTTELALTEJt UND NEUZEIT.
ecclës. et d'archéol. relîg. des diocèses de Valence, Gap, Grenoble el Viviers
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S, Ber XVII 29—34 (^««^ Fournir),
Peeudo-Cnut. F. Liebermann, Ueber Pseudo>Cnuts Constitutiones de foresta.
Halle a. S., Nicraeyer. 8«. IV, 55 S. «jòi
S, ES XXII 57—66 (A: Maurer).
Baoramexitariuin Gelasianum. The Gelasian Sacramentary. Liber sacnuntn-
torum Romanae ecclesiae. Edited with introduction, critical notes and appendix
by H. A. Wilson. Oxford, Clarendon Press. 8«. LXXVIII S., i Bl., 400 S.,
2 Facs. *362
S. Ber ^"^284— 287 {L. Duchesfu); PolybibUon LXXI 141— 142 {A^Bau-
dinAon); Ath 1894, July-Deeeniber 127 — 128.
Saoramentarium Gregorianum. Martin Rule und F. £. Warren, A newly
discovered recension of the Gregorian Sacramentary. In Ac XL VI 280. 306.
331- *l^l
[DlverBorum sententiae patrum.] P. Fournier, Le premier manuel cano-
nique de la réforme du XI« siècle. In Mélanges d'archéol. et d'histoire XIV,
1—2. 364
Sequentia. H. Samson, Eine mittelalterliche Sequenz zu Ehren der hl. Gottes-
mutter. In d. Histor. -pol. Blättern CXIV 317 — 340. [Lat. Worthut und
deutsche Ueberselzung.] ^365
Sibylle. Franz K amp er s , Die tiburtinische Sibylle des Mittelalters. Exkurs I
zu Kaiserprophelieen und Kaisersageu im Mittelalter. Ein Beitrag zur Ge^chidite
der deutschen Kaiseridee. Mûnchener Dissertation. München , H. Lüneburg.
8«. 31 Í5. *366
SUviae pereg^rinatio. Paulus Geyer, Zu Sil viae peregrinatio ad loca sancta.
In AlL IX 298—300. *367
Siraoh. Ph. Thielmann, Die europäischen Bestandteile des lateinischen Sinch.
In AlL IX 247—284. ♦368
Statuta Gabelle Nioie. £. Cais di Pierlas, Gli statuti della gabella di
Nizza sotto i conti di Provenza. In Miscellanea di storia italiana XXXI
389—455- [Aus d. Jahre 1372.] ♦369
«,Te Deum". G. Mor in, Nouvelles recherches sur l'auteur du „Te Deom*'. In
RB XI 49 — 77. Dazu „Noies additionnelles" ib. 337 — 345. ^370
Vita Anskarii. Franz Kampers, Eine Handschrift der viu Anskani. Im
Histor. Jahrbuch XV 373 — 374, [Codex aus dem Kloster Nordhorn.] •371
Vita S. Brigittae. J. Kruse, Vita metrica S. Brigiltae. In Meddelanden Iran
det literaturhistoriska seminaret i Lund I i — 28. 371a
[Vita sanoti Deaiderü.] Edmond Cabié, Rapports de Saint Didier, èvêquede
Cahors, et de Saint Didier, èvêque d'Auxerre, avec TAlbigeois. In AdM VI
401—419. ♦372
Vita EmilianL Une vie inèdite de S. Émilion [pupliée] par Al lain. In AB
XIII 426—439. •373
Vita OenovefiBie. B. Krusch, Das Alter der Vita Genovefae. In NAfG XIX
444—459. *374
Vita Ludovici IV. Georg Lei dinger, Zur Vita Ludovici IV. In NAJG
XIX 686—692. ♦375
Vita Banotae Otiliae. Chrétien Pf i s ter, La vie de sainte Odile. In AB
xm 5—32. 197—287. ♦376
Vita Antonii FeregrinL Vita beati Antonii Peregrini edita ex codice Pauvino
559 Bibliothecae Antonianae. In AB XIII 417—425. *377
Vita 8. 'Rj*.<TnnnHt- Douais, La vie de Saint - Raymond, chanoine, et la con-
struction de Téglise Saint -Semin. In Bull, de la soc. arch, du midi de la
France 1894, S. 151— 165. yfl
e. Einzelne Schriftsteller.
Abaelardiuu Briefwechsel zwischen Abaelard und Heloise mit der Leidens-
geschichte Abaelards. Aus dem Latein, übers, und eingeleitet von P. Baam-
LATEINISCHE LITTERATUR. 21
gärtner. Leipzig, Ph. Reclam jnn. S^. 315 S. M. i. Universal-Bibliothek
No. 3288 — 3290. 379
S. MfL LXIII 1577— 1582 {Johannes Schlaf),
Abalard. Karl Mämpel, Abälard und Lessing. In d. Monatsheften d. Comenius-
Gesellsch. III, 9 u. 10. 380
Aocursio« C. Cali, Spigolature umanistiche. Mariangelo Accursio e le sue
poesie. In BoUett. della Soc. Anton Ludov. Antinori VI, 11. Auch in La
Nuova Rassegna II, 2. 381
Adanmani vita S. Columbae. Ed. from Dr. Reeve's text with an introduction
on early Irish church history, notes and glossary by J[oseph] T[homas] Fowler.
Oxford, Clarendon Press. 8«. XCIV, 2 Bl. 201 S. i Tab. 8 s. 6d. »382
5. AIL IX 480 (P. Geyer)\ LC 1895, 1839— 1840 {Wû)\ TLZ XX 447—448
{Loofs).
AlaTìTiB. C. Baeumker, Handschriftliches zu den Werken des Alanus. S.-A.
Fulda 1894. 80. 42 S. 383
Alexander de Villa DeL L. Del isle, Alexandre de Villedieu et Guillaume
Le Moine, de Villedieu. In BEC LV 488 — 508. [Bibliographie der im Besitz
der Bibliothèque nationale befindlichen Ausgaben des Doctrinale — imd Be-
nierkungen über einige Schriften des Guillaume (Humanist des 16. Jb.), Ver-
fasser eines lat.-franz. Wörterbuches. Im Anhang (S. 505 — 508): Note sur les
éditions du Doctrinal renfermant la glose de Foucard Monier.] ^3^4
— André Gutierrez commentateur du Doctrinal [des Alexander de Villa Dei].
In BEC LV 722 — 724. [Bio - bibliographisches über den Commentator des
»s- Jb.] »385
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et libri typis impressi, quos e potioribus Europae bibliothecis collectos, disposuit,
descripsit, illustravit. [Aus „Monumenta Germaniae paed." XII.] Berlin,
A. Hofmann & Co. 8«. VIII, 189 S. M. 5. 386
Amalar. Germain Morin, Encore la question des deux Amalaire. Réponse
à l'objection de M. Mönchemeier. In RB XI 241 — 243. *387
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da A. Martinazzolì e L. Credaro Voi. I. 389
Andreas Sononis filius. A. Ferger, Erzbischof Sunesöns Hexaemeron. In
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Anaelxni Cantuariensis, Archiepiscopi, libri duo cur Deus homo. Recensuit et
selectam lectionum varietatem addidit O. Fridolinus Fritzsche. Ed. III.
Zürich, F. Schullhess. 8*». IX, 101 S. M. 1,40. 391
Apuleius. Des Apulejus von Mandaura Apologie. Zum i. Male übers, von
Fritz Weiss. Leipzig, Reisland. 8«. XXII, 88 S. M. 2. 392
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Jahn» cap. 6, pag. 52, 18.] ^394
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libri capitula; de Genesi ad litteram inperfectus liber; locutionum in Hepta-
teuchum libri VII. Recensuit Jos, Zycha. Prag u. Wien, F. Tempsky. Leipzig,
Freytag. 8^. XXI, 629 S. M. 16,80. Corpus scriptor. ccclesiast latin.
Vol. xxvm. ♦397
s. ML IX 156—158 (/%. Thiehnann)\ LC 1894, 1145— 1146 [E, P.); ZôG
XLVI (»OT — tM {F, Weihrich); BplV XV /^—/^S {^' iVotke); TLZ XX
364—368 {G.Xrû^^er).
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London, Griffith. 8°. 234 S. i s. 6 d. 399
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Augustae Taurínorum, ex off. Salesiana. l6^ 67 S. Cent. 40. Selecta ex
christianis scriptoribus in usum scholarum, voi. Y. 400
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Marburg, N. G. Elwert. 8». VII, 100 S. M. 1,40. ♦40$
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— F. Jenkinson, The fables of Avianus. In Ac XLV 129. [Anfrage bezüglirli
einer Stelle des A.] '408
de Baîf, J.- A. Léon Dorez, Une lettre latine de J.-A. de Balf. In RÙ I
159— 161. ♦409
de Baïfy L. Pierre de Nolhac, Pietro Bembo et Lazare de Baif. S. Nr. 416.
BarziBza. Remigio S ab bad i ni, Gasparino Barzizza. Artikel im Dizionario di
pedagogia dir. da A. Martinazzoli e L. Credaro Voi. I. 411
— R. Sabbadini, Una lettera di Gasparo Barzizza. In „Luigi Settembrini"
ni, IO. [GsH XXIV 461.] 4"
BeooadellL Max v. Wolff, Leben und Werke des Antonio Beccadelli genannt
Panormita. Leipzig, E. A. Seemann. 8**. Vu, 98 S. M. 2. "^413
S, DL XVI 745—746 {Theodor Kûkelkaus),
Boda Venerabilis. Germain Morin, Notes sur plusieurs écrits attribués i
Bède le Vénérable. In RB XI 289—295. ♦4»4
Bembas. Lando, \J elezione di Pietro Bembo al cardinalato. In Bsi VI, 8. 415
— Pierre De Nolhac, Pietro Bembo et Lazare de Baìf. In Nozze Gian —
Sappa — Flandinet [No. 16]. [Zwei lateinische Briefe.] *4i6
— Fritz Sydow, Die Leonischen Briefe des Petrus Bembus. Rostocker Disser*
tation. Rostock, C. HinstorflFs Buchdr. 1893. ^°' 43 ^« *4í7
Benediotufi. Bernardus I abbas casinensis. In regulam s. Benedicti exposino,
ex tabulano casinensi nunc primum edita cura et studio Anselmi Mariae Capi et.
Montis Casini, ex typ. Montis Casini. 8^. XI, 435, Lin S., i Facs. 418
— Otto Seebass, Ueber das Regelbuch Benedikts von Aniane. In d. Zeitschr.
f. Kirchengesch. XV 244 — 260. *4i9
Benvenuti. Giuseppe Zip pel, L' invettiva di Lorenzo Marco Benvenuti contro
Niccolò Niccoli. In Gsli XXIV 166—186. [Veröffendichung der Laurentii
Marci de Benvenutis in Niccolaum Nicholum Oratio (ca. 1420) ans dem cod
Riccard. 1200 nebst Untersuchung über den Verfasser.] ^420
BemardoB ClaraevallenBÌB. Predigten des h. Bernhard in altfranzösischer
Uebert ragung s. Französische Litteratur. Ausgaben.
^ Rey don, Saint Bernard moine et apôtre, discours prononcé au monastère
de Notre-Dame-des-Neiges, le 20 août 1894. Lyon, impr. Rey. 8«. 16 S. 421
— Storr's Bernard of Clairvaux. In The Church Quarterly (London) XXXVn
300. 422
— P. Tedeschi, Ancora di San Bernardo e delle sue leggende. In Rtpi I
497—499. ,. *423
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LATEINISCHE LITTERATUR. 23
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saec. Xn. £x codice Ambrosiano edidit et adnotavit Marcus Magistretti.
Mediolaui, typ. Boniardi - Pogliani , Josephi Giovanola et soc. 8*>. LIV,
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dir. da A. Martinazzoli e L. Credaro. Vol. I. 426
Boiardo. Annibale Campani, Le ecloghe latine di Matteo Maria Boiardo. In
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Bonoompagno. Carl Sutter, Aus Leben und Schriiten des Magisters Bon-
compagno. Ein Beitrag zur itaUen. Kulturgeschichte im 13. Jahrh. Freiburg i. B.,
J. C. B. Mohr. 8®. 3 Bl., 128 S. M. 2. [Erschien auch als Habilitationsschrift
der Univers. Freiburg i. Br.] *427
5. -ÄWi ///93 — 95 {Nino Tamassia); DL XV 1488— 1489 (Wilh. Bern-
hardt)', NA III. SerU LUI 158— 160.
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Wirken geschildert. In der Ztschr. f. d. Gesch. des Oberrheins N. F. IX
284—320. 428
Biirohard. Hauck, Ueber den liber decretorum Burchard's von Worms. In
d. Bericht, d. Sachs. Gres, der Wiss. philos.-hist. Klasse XXVI 65—86. 429
CaesailiiB von Arélate. Carl Franklin Arnold, Caesarius von Arélate und
die gallische Kirche seiner Zeit. Leipzig, Hinrichs. 8^. XII, 607 S. M. 16. ^430
S. DL XVI 388—389 {Gerhard Ficker)\ TLZ XX 210 — 21 Z {Früdr.
Löo/s); Ber XVI 42—45 {G. Aíortn); GgA 1896 Nr. 8 {JûHcher).
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L. Roux e C. 8«. 3 Bl., 434 S., i Bl. L. 6. ♦431
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— D. Rondini, Caffaro e i suoi tempi [Sul Ubro dell* Imperiale]. In GÌ
XVIII, 26. 432
Calixtas. R. V. Nostitz-Rieneck, Textkritisches zum Investiturprivileg
Calixtns II. Pr. Feldkirch. 8®. 14 S. 433
Calvin. Joa. Calvini «opera quae supersunt omnia. Ediderunt Guil. Baum,
£d. Cunitz, Ed. Reuss. Vol. 50. Brauuschweig, C. A. Schwetschke & Sohn.
4*». VII S., 696 Sp. M. 12. Corpus reformatorum Vol. 77. 434
— G. Lanson, L'institution chrétienne de Calvin. Examen de l'authenticité de
la traduction française. In Rh LIV 60 — 76. *435
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de rhist. du prot. franc., octobre 1894. 43^
— Adolf Zahn, Studien über Johannes Calvin. Die Urteile kathol. u. protest
Historiker im 19. Jahrh. über den Reformator. Gütersloh, C. Bertelsmann.
8«. VI S., I BL, 119 S. M. 1,60. ♦437
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der italienischen Renaissance. In d. Zeitschr. f. Kulturgesch. I 50 — 92. *438
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conti d. R. Acc. d. Lincei V. Serie, IH 485—507- *440
CaaaiodoruB. Cassiodori senatoris Varìae. Ree. Theodorus M o mm s en. Ac-
cedunt I. Epistulae Theodericianae variae. Ed. Th. Mommsen. IL Acta
synhodorum habitarum Romae a. CCCCXCVIHI . DI . DIL Ed. Th. Mommsen.
m. Cassiodori orationum reliquiae. Ed. Lud. Traube. Berlin, Weidmann.
40. CLXXXII S., I Bl., 597 S., 2 Taf. M. 28. Monumenta Grermaniae histórica.
Auctores antiquissimi T. XII. ^44^
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Monasteríi Gruestf., ex typogr. AschendoríHana. 8*^. 42 S., 2 Bl. ^444
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Bononiae, litterarum formis epressit Mareggi anius. 8^. ii S. 448
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berger Diss. Regimonti, ex officio Hartungiana. 8<>. 2 Bl., 64 S. M. i. ^449
ClemexiB. Sancti dementia Romani ad Corinthios epistolae versio latina anti-
quissima. Edidit Germanus Morin. Maredsoli, apud editorem. 4^. 3BI.,
XVn, 75 S., I Facs. M. 3. Anecdota Maredsolana Vol. II. ♦450
5. AlL IX 152 — 154 (yohannes Hausleiter); BbG XXX 396 — 398 {Carl
Weyman)\ TLZ XIX 1 59— 162 {A. Barnaci); LC 1894, 465 — 467(<?.
Kr.)\ DL 1894, 545 — 547 (O. V, Gehhardt)\ GgA 1895, 1—8 {Aâd}
yûLicher)\ WkP XI 425—429 {Adolf Hügenfeld)\ BpW XIV 1289-1293
(fV/.); Bfc I 52 — 54 ((7. CipoUa)\ Revue mizque IV lOl — 103 [G.-M.
Semeria),
— Adolf Harnack, Neue Studien zur jüngst entdeckten lateinischen Ueber-
setzung des 1. Clemensbriefes. In d. Sitzungsber. d. K. Preuss. Akad. <1.
Wiss. 1894 II 601 — 621. [Studie III behandelt eingehend die wichtige Frage
nach dem Alter der Uebersetzung und entscheidet sich fur das 2. Jahrb.] ^451
— Adolf Harnack, Ueber die jüngst entdeckte Uebersetzung des i. Clcmcns-
briefes. In den Sitzungsber. d. K. Preuss. Akad. der Wiss. zu Berlin 1894
I 261 — 273. [Die Sprache der Uebersetzung ist das Vulgärlatein des 2. und
3. Jahrb.] *452
— Kihn, Die lateinische Uebersetzung des Klemensbriefes und seine aogeblich
pseudoisidorische Fälschung. In d. Theol. Quartalschrifl LXXVI 540 — 549. *4S3
— E[mil] S[chürer], Zum altlateinischen Text des Clemens Romanus. In
d. Theol. Literaturzeitung XIX 228. 454
— Ed. Wo Iff lin, Die lateinische Uebersetzung des Briefes des Clemens an die
Korinther. In AlL IX 81—100. ♦45S
Clichtoveus. A. Clcrval, De Judoci Clichtovei Neoportuensis doctoris theo-
logi Parisiensis et Carnotensis canonici vita et operibus (1472 — 1543). Paris,
Picard. 8«. XXXII, 152 S. 45^
S. MA IX Iô6— 109 {P, Caron).
Coelestinup. Cesare Carbone, Gli opuscoli del V Celestino. Saggio critico.
In Celestino V ed il VI centenario della sua incoronazione. Prima pubbli-
cazione straordinaria del Bollettino dell, soc di stor. patria Anton Ludovico
Antinori negli Abruzi S. 321—369. •457
ComutUB. W. H o ehi er, Die Cornutus - Scholien zu Juvcnals VI. Satire. In
P LIII 505 — 534. [Ausgabe, am Schlüsse ein Wörterverzeichnis S. 531 bis
534-] *458
CyyprÌATìUB, Liber de mortalitate et epistola ad Demetrianum, cum adnotationibns
Joaimis Tamiettii. Editio altera. Augustae Taurinorum, ex oif. Salesiana.
i^. 61 S. Cent 40. Selecta ex christianis scriptoribus in usum scholamm,
vol. VL 459
i
LATEINISCHE LITTERATUR. 25
Qyprian. J. Ernst, War der hl. Cyprian excommuniciert? In d. Ztsclir. L
kath. Thcol. XVm, 3. 460
— Carl Goetz, Constüutus -■ xad^saxioç, œv bei Cyprian. In AIL IX 307 —
308. *46i
— Rolandus Herkenrath, Gerundii et gerundivi apud Plautum et Cyprianum
usum comparavit. Vorgelegt von Otto Keller. Prag, Dominicus. 8®. 2 Bl.,
114 S., I Bl. Präger Stadien a. d. Geb. der class. Altertiimswiss. Heft 2. *462
S. BpW XVJ 44--47 {Weinhold).
Damasiis« Michael Amend, Studien zu den Gedichten des Papstes Damasus.
Nebst einem Anhang: Damasi Carmina. Programm d. k. neuen Gymnasiums
zu Würzburg. 8®. 39 S. »463
S. ALL IX 474—475 [Max Ihm),
I>iotyB. Gustav Brunnert, Sprachgebrauch des Dictys Cretensis. I. Syntax.
Programm d. k. Gymnasiums zu Erfurt. 4^. 27 S. ^464
S, All IX 151— 152.
I>oinenioo. Carlo Ridolfi, H diploma di dottorato di Domenico da S. Gimignano.
In Miscellanea stor. della Vadelsa II 33 — 38. [Domenico geb. 1375 in San
Gimignano, Rechtsgelehrter.] ♦465
Sffbert Poenitentiale s. Hal it gar.
"Rinhardl Axmales s. Annales Laurissenses.
Skkehart. Albert Hauck, Znr Erklärung von Ekkeh. cas. s. Galli e. 87. In
d. „Kleineren Beiträgen zur Geschichte" von Dozenten der Leipziger Hoch-
schule (Leipzig, Duncker u. Humblot. 8°) S. 107 — 113.* *465a
Sobanmi HessuB. K. Krause, Eine neu aufgefundene Schrift des Eobanus
Hessus. Im CB XI 163 — 169 [„De vera nobilitate", Gedicht von 344 Vers.] ♦466
Srasmus. E. G. Broun e, Erasmus und Hrotsvitha. S. Nr. 512.
Satiefniie Henri. Louis Clément, Le „Carmen de senatulo fœminarum" d'Henri
Estienne. In Rhl I 441 — 445. *467
SthicUB. Alfred Gutschmid, Uebcr Ursprung und Abfassungszeit der Kosmo-
graphie des Ethicus. In des Verf. Kleinen Schriften V 418 — 425. ♦468
Suoheriiis. Sancti Eucherii Lugdunensis opera omnia. Pars I. Formulae
spiritalis intellegentiae , instructionum libri II, passio Agannensium martyrum,
epistula de laude Heremi. Accedunt epistulae ab Salviano et Hilario et Rustico
ad Eucherium datae. Reccns. et comment, critico instruxit Carolus Wotke.
Wien u. Prag, Tempsky. Leipzig, Freitag. 8°. XXV, 200 S. M. 5,60. Corpus
scriptorum ecclesiasticorum latinorum Vol. XXXI. 469
S. AlL IX Z2^] Ber XVI li^l—2/\/^ (S. Berber); Bp IV XVI 172—17^
{yos. Zycha)\ BhG XXXII 280 — 283 {Carl Weyman)\ Rcr N. 5. XL
184—186 (Paul Lejay); WkP XII 1^7— 7 ¿^9 {M. Petschenig).
FabriciUB. Der lateinische Dichter Johannes Fabricius Montanus (aus Bergheim
im Elsass) 1527 — 1566. Seine Selbstbiographie in Prosa und Versen nebst
einigen Gedichten von ihm verdeutscht von Theodor Vulpinus [d.i. Th. Renaud].
Sirassburg, J. H. E. Heitz. 8°. i Bl., 27 S. M. 0,80. Beiträge zur Landes-
and Volkskunde von Elsass-Lothringen. *470
S, TLZ XX 316-317 {G, Kawerau),
FalcandUB. A. Gabrieli, Ugo Falcan dus. [Indagini sulla nota cronica.] In
Ras8^;na Pugliese XI loi — 105. 471
[Ferreri Zaccaria.] Bernardo Mor so lin, Un latinista del cinquecento imitatore
di Dante. In Atti del r. Istituto Veneto Ser. VII tom. 5, disp. 9. 472
S. GD II 545.
FestUB. Emil Thewrewk von Ponor, Ueber die neue Fes tus - Ausgabe. In
VPS 42. Versamml. S. 250 — 255. ^473
Filelfo Franc. Carme di Franc. Filelfo a Felice Ferretti edito per la prima
volta, da Giovanni Benadduci per nozze Ferretti — Crescini — Malaspina.
Tolentino, tip. Filelfo. 8». (14 S.) [s. Gsli XXV 459.] »474
— Giovanni Benadduci, A Jacopo Antonio Marcello, patrizio veneto, parte
(li orazione consolatoria ed Elegia di Francesco Filelfo e Lettera di Giovan
Maria Filelfo. Tolentino, stab. tip. Francesco Filelfo. 8«. XXVHI, 26 S.
[Nozze Marcello-Grìmani Giustinian.] 475
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III 557—572. 650—671. *476
Firmici Materni lulìi, matheseos libri Vili. Primum recensuit Carolas Sittl.
Pars l. Libri l— IV. Lipsiae, B. G. Teubner. 8«. XVI, 246 S. M. 2,40. 477
S. AlL IX 154-155; WkP XI 600—602 {Cari Weyman)\ BpW XV
908-911 {G, Némethy).
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taufstreit in neuer Beleuchtung. In d. Zeitschr. fur kath. Theologie 1894
S. 210— 259. *479
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1894 Beil. Nr. 97. 98. 99. *48o
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Tertiary. With preface by Cardinal Vaughan. London, Paul. 8**. 542 S.
16 s. 4^3
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„Santi cd artisti". (Bologna, Zanichelli. 8<^. 414 S. L. 3.} 4S4
— Paul Sabatier, Vie de Saint François d'Assise. Paris, Fischbachcr. 8*.
2 Bl., CXXVI, 418 S. *485
S. SR LXXVII 26; MLN IX 231—233 {George Me Lean Harper);
BuRS III. Période LXI 393—395; Ac XLVI 96—97 {Robert SUeU]\
DL XVI 620—622 {Wilhelm Bernhardi)] LC 1894, 429—430; NAv Vil
463 — 466 {G,Biadego)\ MA VII 49—57 {Ch, Guignebert)\ ZfSXVP
234—236 {F. Kattenbusch); ÖL IV 21/^—2^6 {A. Hübl)\ TLZ XX l9o-li6
{Xarl MûlUr)\ NA III. Serie ZF 497— 525 {GiuUo Salvadori).
— G. Valbert, Saint François d'Assise et ses derniers biographes. In Rddm
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In GsU XXIII 394—406. *487
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XIV« s. In Bulletin de la Société des Antiquaires de l'Ouest 1894, 3e trim. 488
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berg. In NAfG XIX 462—467. »489
Gervais de Tilbury. Paul Marié ton, Gervais de Tilbury. In Rf X 57—64,
Im Anschluss daran: Fragments du manuscrit de Harent d'Antioche [Pxobe
der Uebersetzung der Otia Imperialia des Gervais ins Französische dnrch Haient
d'Antioche (15. Jh.)]. Transcrit et annoté par Louis Remacle ib. 65 — 77. *489a
QildaB s. Nennius.
Gotfried von Monmouth. J. Loth, Gaufrei de Monmouth et le livre de
Llandaf. In Rc XV loi — 104. 369 — 370. *490
GregoriuB Magnus. Bruno Krusch, Uebcr die handschriftliche Gestaltung
von Gregors Miracula. In NAfG XIX 25 — 45. ^491
— Germain Mor in, Le Libellus Synodicus attribué par Bède à S. Grégoire le
Grand. In RB XI 193—208. *492
— Germain Morin, Le „Libellus Synodicus" de S. Grégoire. Nouvelle solution.
In RB XI 271—273. *493
GregoriUB Turensis. H. O [m o n t] , Une édition de r„Histoire ecclésiastique
des Francs" de Grégoire de Tours, préparée par Le P. Gilles Bouchier an
XVIIe siècle. In BEC LV 515—518. *494
Guaseo. Ferdinando Gabotto, Il soggiorno di Bartolomeo Guasco a Pinerolo
e V attendibilità cronologica dell' autobiografìa di Antonio Astesano. Pinerolo,
tip. sociale, [s. Gsli XXIV 475.] 495
GuerrieUB. M. Gatt er er. Der sel. Guerricus von Igny und seine Sermones.
Eine homiletische Studie. In d. Ztschr. f. kath. Theol. XIX i. 496
LATEINISCHE LITTERATUR. 2^
[Otdbert de Nogent.] A. Duméril, Les mémoires d'un moine au XII« siècle.
In Mém. de l'ac. des sciences de Toulouse IX« série VI i — 22 [Guibert, De
vita sua]. "^496 a
Quillaïune Le Moine. L. Del isle, Guillaume Le Moine de Villedieu s. des
Vfs. Schiifl: Alexandre de Villedieu et Guillaume Le Moine de Villedieu.
S. Nr. 384. 497
Quillaume de Vottem. Ursmer Ber li ère, Le chroniqueur Guillaume de
Vottem, prieur de Saint- Jacques, à Liège. In Compte rendu d. séances de la
conun. royale d'histoire (Bruxelles) IV 95 — 106. [Auszüge aus d. Chronik De
Urbano papa VI.] *498
GatierreB. André Gutierrez commentateur du Doctrinal s. Nr. 385.
QyraldUB. Lilius Gregorius Gyraldus de poetis nostrorum temporum. Herausg.
von Karl Wotke. Berlin, Weidmann. 8*>. XXV, 104 S. Lateinische
Litteraturdenkmäler des XV. und XVI. Jahrhunderts Heft X. *499
5. RbU III 133—139 {Ferdinando Gabotto); GsH XXVI 248—250 (-Ä. Ä).
Halitgar. M. Bateson, The supposed latin penitential of Egbert and the
missing work of Halitgar of Cambrai. In the English Historical Review 1894,
S. 321—326. 500
Hariul^ Chronique de l'abbaye de Saint-Riquier (V^ siècle — 1 104), publiée par
Ferdinand Lot Paris. 8^. LXXm, 362 S. Collection de textes pour servir
à l'étude et à l'enseignement de l'histoire fase. 17. 501
S, MA 72:41—44 {M, Prou)\ LC 1895, 1357— ISS^-
HenrioTiB de Hassia. F. W. E. Roth, Briefe des Henricus de Hassia. Im
CE XI 125. [2 Briefe aus einer Perg.-Hs. des XIV. Jh.] *502
Hermae Pastor. Hipp. De leh aye, Un manuscrit de l'ancienne version latine
dn Pasteur d'Hermas. In Ber XV 14—16. *503
HieronymiiB. Stanisi, v. Sychowski, Hieronymus als Litterarhistoriker. Eine
quellenkrítísche Untersuchung der Schrift des h. Hieronymus „De viris illustribus'^
Münster, H. Schönigh. 8°. VIII, 198 S. M. 4,60. Kirchengeschichtliche
Stadien 2. [S. i — 44 erschien als Diss, von München.] 504
— [Emil Schür er], Welche griechischen Handschriften benutzte Hieronymus
bei seiner Revision des lateinischen Evangeli en textes ? In Theol. Literatur-
zeitung XIX 123. ' *505
8. Sildegard. Novae editionis operum omnium sanctae Hildegardis experimentum
cura et studio sac. A. Damoiseau I et II. Saint -Pierre d'Arena, Imp. salé-
sienne. 1893. 4*». XV, 134 S. 506
S, Polyhiblion LXXIII 29 {Lamoureux),
[Hildeg^ariUB.] Ferdinand Lot, La Vie de Saint Faron et la guerre de Saxe
de Clotaire IL In Ro XXIII 440 — 445. *507
Hinoxnaras, de ordine palatii. Ed. Victor Krause. Hannover, Hahn. 8<^.
31 S. M. 0,50. Fontes iuris germani antiqui in usum scholarum ex monumentis
Gcrmaniae historiéis separatim editi. 508
— Ambros M. Gietl, Hincmars Collectio de ecclesiis et capellis. Eine Studie
zur Geschichte des Kirchenrechts. Im Histor. Jahrbuch XV 556 — 573. *509
SomeruB Latinus. Jos. Stiglmayer, Eine alte Regensburger Handschrift des
sogen. Homerus Latinus. Prag, Dominicus. 8®. 2 Bl.. 56 S., 2 Facs. Prager
Stud, aus d. Geb. der class. Altertumswiss. Heft 3. *5io
Honorius Aug^ustodunensis. V. Fin zi. Di un inedito volgarizzamento
dell' „ Imago Mundi " di Onorio d' Autun tratto dal codice estense VII. B. 5.
(S. Zeiuchr. XVII 490.) In ZrP XVIII l— 73. [Lat Originai und ital.
Uebersetzung.] *5 n
Srotsvitha. Hrotsvitha's Otto -Lied, übersetzt, erläutert und eingeleitet von
Wilh^hn Gundlach. Innsbruck, Wagner. S«. XXXIX, 654 S. Helden-
lieder der deutschen Kaiserzeit Bd. I. *5I2
— Edward G. Bourne, Erasmus and Hrotsvitha. In MLN IX 381—382. *5I3
SlUBOViani, Nicolai, carmina edidit praefatione instruxit adnotationibus illustravit
Joannes Pele zar. Cracoviae, Sumptibus Academiae litterarum. 8°. LV,
118 S., I Bl. Corpus antiquissimorum poetarum Poloniae latinorum usque ad
Joannem Cochanovium Vol. IV. *5i4
S. LC 1895, 925 (^' W,)) BpW Xy SS6SSS (Wotke),
I
28 BIBLIOGRAPHre 1 894. MITTELALTER UND NEUZEIT.
Jacopo d'Aoqui. Ferdinando Gab otto, Les légendes carolîngîennes dans le
Chronicon Ymaginis Mundi. (Suite.) In Rdlr IV« Série VU 355—373. *5iS
Jean de Candida. C. Couderc, Jean de Candida, historien. In BEC LV
564 — 567 [\^erfasscr einer bandschrifll. erhalt. Chronik von Frankreich]. *$\6
Ignatius V. Iioyola. Alberdingk-Thijm, La date de naissance de saint
Ignace de Loyola. In Préds historiques, août 1894. 5^7
[Johannes von Marienwerder.] Joseph Kolberg, Das Septililium der seË^
Dorothea von Montau. In „Der Katholik" m. Folge IX 132—146. »SiS
Johannes de Parma » Commertium beati Francisci cum domina Paupertate s.
E. A Ivi si, Nota al canto XI del Paradiso di Dante.
Johannes de Rupescissa. Franz Kampers, Ueber die Prophezeiungen des
Johannes de Rupescissa. Im Histor. Jahrb. XV 796 — 802. ^519
[Jordanes.] Wilhelm Streitberg, Ost- und Westgoten . In JF IV 300—309.
[Die von Jordanes im 14. Kap. seiner Schrift De origine actibnsqae Gretanun
gegebene Etymologie des Namens der Ostrogothae und der Wisigothae ist nicht
haltbar.] *$T0
Imerius. Questíones de iuris subtilitatibus des Irnerius zur zweiten Säcnkr-
feier der Univers, zu Halle als Festschrift ihrer juristischen Facultat mit ama
Einleitung hrsg. von Hermann Fitting. Berlin, J. Guttentag. 4®. 98 S. *52i
S. DL XVJ 116--120 {E.Ecii)\ Ast V, Serie XIV 160—167 {Alberto Del
Vecchio); MA VITI 25—28 {A, Esmein); GgA 1 896 Nr,'] \Pescaioré\.
— Summa Codicis des Imerius mit einer Einleitung herausgeg. von Hermann
Fitting. Berlin, J. Gutientag. 8<». XII, CIV, 334 S. *in
S. MA Vili 25—38 {A. Esmein); DL XVI il 6— 120 {E. Ecìi\\ Asi
V. Serie XIV 160— 1 67 {Alberto Del Vecchio).
— Luigi Chiappelli, Nuovi scritti d' Irnerio. In N A HI. Serie LI V 767 — 771. ^523
Isidorus Hispalensis. Richard Grò pi us, Das Verhältnis des Codex Weü-
burgensis No. 3 der Etymologiae des Isidorus Hispalensis zu den Betnenses
loi, 224, 36 u. 291. Progr. des k. Gymnasiums zu Weilburg. 4*. S. i — 9. ^524
Kallist. Ernst Rolffs, Das Indulgenz- Edict des römischen Bischofs Kaliist,
kritisch untersucht und reconstruiert. Leipzig, Hinrichs. 8®. VHI, 138 S.
Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristl. Literatur Bd. XI.
M. 4,50. ' 525
S. TLZ XX 232-234 {Hans AcheUs).
Ijactantius. Samuel Brandt, De Lactantii apud Prudentium vestigüs. In d.
Festschr. z. Einweihung des neuen Gebäudes f. das grossherz. Gymnasium in
Heidelberg S. 5— 14. 526
— S.Brandt, Adnotaliunculac Lactanlianae. In Studi storici (Pisa) III, i. 527
— Con tardo Ferrini, Die juristischen Kenntnisse des Arnobius und des Lac-
tantius. S. Nr. 395. 528
— A. Mancini, Controversia Lactantiana. In Sludi storici HI, 3. 5^9
Lambert von Hersfeld. Oswald Holder-Egger, Stadien zu Lambert von
Hersfeld. I. II. In NAfG XIX 143—213. 371—430. 50Q— 574. [I: Die
Ueberlieferung der Annalen. II: Der Name des Autors. IV: Lambert dei
Dichter. VII: Lambert und Ekkebert von Hersfeld.] . *530
— Lamperti monachi Hersfeldensis opera. Recogn. Oswaldus Holder-Egger.
Acc. Annales Weissenburgenses. Inest tabula. Hannoverae et Lipsxae, Haho.
8^ LXVIII, 490 S., I Facs. Scriptores rerum germanicarum in usum scholarom
ex Monum. Germ. bist, recusi. *53^
5. DL XVI 12—14 (7- Dieffenbach),
Iiamfired. Bruno Krusch, Aufzeichnung des Abtes Lamfred von Monzac ober
König Pippins Beziehungen zu seinem Kloster. In NAfG XIX 17 — 25. •jS-
[Lanfirancus.] H. V. Sauerland, Eine Paderbomer Handschrift des 12. Jahr-
hunderts in der Vatikanischen Bibliothek. Im Hist. Jahrb XV 574—575. [Misch-
band enthält als längstes Stück die Streitschrift Lanfrancs gegen Berengar.] *533
Letus Pomponius, Defensio in carceribus et confessio pubbl. ed illustr. da
Isidoro Carini. In Nozze Cian-Sappa-Flandinet [No. 9]. *S34
Ifartin. F. Miltenberger, Das „Itinerarium" Martins V. von Constanz bb
Rom (16. Mai 1418 — 28. Sept. 1420). In Mitth. des Instit. f. österr. Geschichts-
forsch. XV, 4. 535
LATEINISCHE LITTERATUR. 2g
Matbeoliui. V.-J. Vaillant, Maistre Mahieu [Matheolus], satirique boulonnais
du Xm« siècle. Essai de bio^aphie. Avec photographie. Boulogne-sur-Mer,
imp. Simonnaire et C. 8«. 2 Bl., 48 S., i Facs. [s. MA VII 158—159.] *536
Ma'rJTïiTiB. Germain M or in, La lettre de l'évéque Maxime à Théophile
d'Alexandrie. Episode de l'histoire ecclésiastique des Gaules au commencement
du cinquième siècle. In RB XI 274 — 278. *537
Melanohthon, Philippus, Dcclamationes. Ausgewählt u. hrsg. von Karl Hart -
fei der. Heft 2. Berlin, Weidmann. 8«. XVI, 38 S. M. i. Lat. Littcratur-
denkmäler des XV. u. XVI. Jahrh. Heft 9. »538
S, TLZ XX 240—241 {G. Kawerau),
Merlila« Per le biografìe di Giorgio Merula, di Gabriele Paveri - Fontana e del
Puteolano. In Asl III. Serie I 275—278. ^539
— Ferdinando Gabotto e Angelo Bardini-Confalonieri, Vita di Giorgio
Merula. Parte II : Gli ultimi anni alla corte di Lodovico il Moro. In Rivista
di stona, arte, archeol. della provincia di Alessandria IH, 5 — 7. 540
MurmeUiUB. Des Johannes Murmellius pädagogische Schriften übersetzt, er-
läutert u. mit einer Einleitung versehen von Joseph Freundgen. Paderborn,
F. Schoningh, 8^. 2BI., 313 S. Sammlung der bedeutendsten pädagogischen
Schriften aus alter u. neuer Zeit Bd. 18. *54i
IVaeviUB. Gustav Landgraf, Naevins, Apuleius, Ciceroscholien in Glossaren.
In AlL IX 169 — 176. *542
liexmitLB. César Böser, A propos de Nennius. In Ro XXIII 432 — 440. ^543
— L. Duchesne, Nennius retractatus. In Rc XV 174 — 197. *544
— Ferdinand Lot, Nennius et Gildas. In MA VIII 177—184. IX i — 13.
25 — 32. [Anzeige von Monum. Germ. hist. Auct. antiqu. tom. XI i.] *545
— vgl. Historia Brittonum.
JfepotJanua. Max Ihm, Zu Valerius Maxímus und Januarius Nepotianus. In
RM N. F. XLIX 247— 255. [ 1 extkritisches.] *546
— Th. S tan gl, Zu den Epitomatoren des Valerius Maximus. S. Nr. 553.
NioolailB von Cuea. Moritz Cantor, Cardinal Nicolaus von Cusa. Ein
Geistesbild aus dem fünfzehnten Jahrhundert. In NuS LXIX 188 — 202. *547
Odofredo. N. Tamassia, Odofredo (continuazione). In Atti e memorie d. r.
Dep. di stör. patr. p. 1. prov. di Romagna Terza Serie XII, fase. I — 3. 548
Onulf. W. Wattenbach, Magister Onulf von Spcier. In den Sitzungsber. d.
k. Preuss. Akad. d. Wiss. zu Berlin 1894 I 361—386 [SS. 369—386 Ausgabe
der „colores rhetorici" des Onulf (11. Jh.)]. *549
Orientine. M. Manitius, Zu Orientius. In RM N. F. XLIX 172—174. [Text-
kritisches.] *550
Paoe dal Friuli. Ferdinando Gabotto, Il nuovo poemetto di Pace dal Friuli
e r Historia Vicecomitum di Giorgio Merula. In NAv VII 423 — ^428. *55i
Pagello. Poesie inedile di Baitolomeo Pagello, celebre umanista, con biografia
e note per cura del dott. Fr. Zordan. Tortona, tip. Adriano Rossi. 8^.
292 S. L. 2,50. 552
5. Rbli III 43—47 ( Vittorio Rossi).
[Julius Paris. Januarius Kepotianus.] Th. Stangl, Zu den Epitomatoren
des Valerius Maximus. In P LIII 572 — 574. [nee f^r klassisch ne quidetn,
amans statt amans est (= amai), Konjunktiv nach dum, absoluter Optativ,
Modus in parallelen indir. Fragesätzen bei Spätlateinern, hodieque (auch heute
noch).] *553
Patricius« Confession des péchés attribuée à Saint Patrice [publiée par] Samuel
Berger. In Rc XV 155—159- *554
— The writings of Patrick, the Apostle of Ireland. A revised translation, with
notes, critical and historical. Second edition with the addition of „The Con-
fession of Tours". London, Tract Society. 8°. 2 s. 555
PatrixL Domenico Bassi, L' epitome di Quintiliano di Francesco Patrizi Senese.
In Rdf XXII 385—470. *556
S, Gsli XXIV 320—321.
PaulinUB Nolanus. Sancti Pontii Meropii Paulini Nolani opera. (Recensuit
et commentario critico instruxìt Guil. de H artel). P. L II. Vindobonae,
F. Tempsky. 8«. I: Epistulae. XXVU, 462 S. H: Carmina. Indices volu-
ßO BIBLIOGRAPHIE 1894. MITTELALTER UND NEUZEIT.
minum XXVIIII et XXX. XXXXn S., i Bl., 453 S. Corpus scriptonim
ecclesiast. laünorum Vol. XXIX. XXX. »SS?
S. AIL 7:1:324—325; Zí;i894, 1176— 1177; BpW XV^^Z—ffil{y.Kùck)\
TLB XVI 55—57 (A.); BbG XXXJI 280—283 (Carl ìVryman); Dl XVII
363—365 {<^' Sch^pss).
— Weyman, Salvianas und Paulinus von Nola s. Nr. 567.
Faveri-Fontana s. Nr. 539.
Fhilippe de Grève. B. Hauréau, Philippe de Grève, chancelier de l'Eglise
et de l'Université de Paris. In JdS 1894, 4^7 — 440- *558
Fiooolomini. Birck, Enea Silvia de' Piccolomini als Geschichtsschreiber des
Basler Konzils. In d. Theolog. Quartalschr. LXXVI 577 — 596. ♦ssg
— Giuseppe Lesea, I „Coromentarii rerum memorabilium quae temporibus suis
contigerunt" di Enea Silvio Piccolomini. i. Critica del testo. 2. Parte storica.
3. Parte letteraria. Pisa , Nistri. 8<^. 446 S. Estratto dagli Annah della R.
Scuola normale superiore di Pisa, 1894. 560
S. Rhu II 181 — 188 {Vittorio Rossi); Gsli XXV 138— 140 {F.FL).
— R. S. M affé i. Pio Secondo. In La Nuova Rassegna II, 4. 561
— R. Renier, Il libro di memorie di un papa umanista. [A proposito del
libro del Lesea sui Commentarii di E. S. Piccolomini, papa Pio II]. In GÌ
XVIII, 15. 562
FlacidUB. Liber glossarum. Glossarla reliqua. Edidit Georgius Goetz. Lipdae,
Teubner. 8°. XXXVI, 664 S. M. 22. Corpus glossariomm latinorum
Voi. V. »563
S. AlL /Ari42— Î43; WkPXI(>i7.—(ill{G,Schepss)', Rcr N, S, XXXVII
423 — 428 (Paul Lejay).
Fohlder Chronik. H. Herré, Beiträge zur Kritik der Pöhlder Chronik. In
d. Deutsch. Ztscbr. f. Geschichtswiss. XI 46 — 62. ^564
[Foggio.] Gaetano Amalfi, Eine türkische Erzählung in einem italienischen
Schwanke. In ZfV IV 428 — 430. [Es handelt sich um die Erzählung von
dem treuen Esel, den sein geistlicher Besitzer in der Kirche beisetzen lassen
will.] ♦Si^i
FriBOian. Xheodori Prisciani Euporiston libri III cum physicomm fragmento
et additamentis pseudo - theodoreis editi a Valentino Rose. Accedunt Vìndi-
ciani Afri quae feruntur reliquiae. Lipsiae, Teubner. 8®. XXVII, 553 S. *565
5. BbG XXXI 587—594 {P. Geyer); DL XVII 487 — 489 (Ivan von
Müller).
FrudentiUfl. Merkle, Prudentius und Priscillian. In der Tübinger Tbeol
Quartalschr. LXXVI 77—125. ♦jóó
— Carl Weyman, Analecta. I. Prudentius und Sulpicius Sevems. [Chrono-
logisches]. II. Salvianus und Paulinus von Nola. [Ein sich bei Salrianos
findender Hexameter stammt von Paulinus.] Im Histor. Jahrbuch XV 370
—373. ^567
Futeolano s. Nr. 539.
Regino von Früm. Bernhard v. Si m son, Zur Chronik des Regino von Prâm
und den Annales Metteuses. In d. Ztschr. f. d. Gesch. des Oberrheins N. F.
IX 215—220. 568
Blohard von San Germano. Heinrich Lo e we, Richard von San Germano
und die ältere Redaktion seiner Chronik. Halle , M. Niemeyer. 8*. Vm,
100 S. M. 2. [S. 1—26 erschien als Berliner Dissertation.] *569
— A. Winkelmann, Das Verhältniss der beiden Chroniken des Richard von
San Germano. In Mitth. d Instit. f. österr. Geschichtsforsch. XV 600— 613. 570
Bichental. R. Kautzsch, Die Handschriften von Ulrich Richentals Chronik
des Constan zer Konzils. In d. Ztschr. f. d. Gesch. des Oberrheins N. F. IX
443—496. 57«
Bicoldo. P. Mandonnet, Fra Ricoldo de Monte-Croce pèlerin en terre sainte
et missionnaire en Orient XIII« siècle. In Revue biblique II 44 — 61. 1S2
— 202. 584 — 607. [Rie. geb. gegen 1243 zu Florenz; VcrC ones Itín^arium,
von Laurent 1864 in seinen Peregrinationes medii aevi quatuor herausgegeben.]
•572
I
j
LATEINISCHE LITTERAT OR. 3 1
Rolandello. Angelo Marchesan, Notìzie e versi scelti di Francesco Rolandello
poeta trivigiano del secolo XV. Treviso, Turazza. 8^ 37 S . 573
S. Rbli III 43—45 ( Vätorio Rossi),
Bolandus notarías Cornetanus, La strage Cornetana del 1245 pubbl. da Francesco
Nevati. In Nozze Cian-Sappa-Flandinet [No. i]. *574
Salutati, S. Me rkl e, Acht unbekannte Briefe von Coluccio Salutati. In Revista
Abruzzese di scienze, lettere ed arti (Teramo) IX, 12. 575
Salvianuai Weyman, Salvianus und Paulinus von Nola. S. Nr. 567.
Saxo QramxoaticìiB. The first nine books of the Danish history of Sazo
Grammaticus. Translated by Oliver Elton, with some considerations on Saxo's
sources, histor. methods, and folk-lore by Frederick F. York Powel. London,
Nutt. 8». CXXVII, 435 S. 15 s. Publications of the Folk -Lore Society
33. *S76
S, AdA XXII 343—351 (O. L. Jiriczek),
Soillaoio. Ant. Co dar a, La tradizione di Cristoforo Colombo scolaro in Pavia
e Nicolò Scillacio. Treviglio, stab. tip. Sociale. S®. 117 S. i. Della vita e
delle opere di Nicolò Scillacio. 2. Dell' anno probabile della nascita di
Colombo. 3. Della notizia di Colombo a Pavia. 4. Dei rapporti tra Colombo
e Scillacio. 5. Esame dell' opuscolo del Scillacio De insulis nuper inventis.
6. Ipotesi varie intomo al silenzio del Scillacio sugli studi di Colombo a Pavia,
delle quali questa sembra la più probabile, che Colombo non sia mai stato a
Pavia. 7. Note. 577
Scola. Gaetano Cogo, Di Ognibene Scola umanista padovano. In NAv Vili
115 — 171. [Biographie, im Anhang zahlreiche Briefe des Scola. 15. Jh.] *578
Servatos Lupus. Ernst Marckwald, Beiträge zu Servatus Lupus, Abt von
Ferneres Strassburger Diss. Strassburg, Universitätsdr. v. J. H. E. Heitz. 8®.
2 BL, 98 S., I Bl. *579
Spinelli. G. de Ninno, Nicolò Spinelli da Giovenazzo giureconsulto del sec.
XIV. In Rass. Pugliese di scienze, lett. ed arti XI 133 — 138. 166—169. 580
Stefaneschi. A. De Angeli, Jacopo Stefaneschi e il suo „Opus metricum".
In Boll, della Soc. di stor. patr. Anton Ludovico Antinori negli Abruzzi.
Pubblicazione straordin. I 381—416. [Stef. war ein Zeitgenosse Dantes.] ♦sSi
SulpioiuB Severas s. Nr. 567.
Tertollian. TertuUiani de praescriptione haereticorum — ad Martyres — ad
S€apnlam. Edited, with introduction and notes, by T. H. Bindley. Oxford,
Clarendon Press. 8°. 6 s. 582
— Tertullian's Apology. Transi, and annotated by W. Reeve; and the Medi-
tations'of the Emperor Marcus Aurelias Antoninus, transi, by Jeremy Collier.
London, Griffith. 8». 294 S. i s. 5^3
— Emil Kroyraann, Quaestiones TertuUianeae criticae. Innsbruck, Wagner
1893. 8». 159 S. M. 3,20. [S. 1—31 erschien als Göttinger Diss. S. Bibl.
1893 No, 636.] *584
— E. Noeldechen, TertuUian's Gegen die Juden auf Einheit, Echtheit, Ent-
stehung geprüft. Leipzig, J. C. Hinrichs. 8°. IV, 92 S. Texte und Unter-
suchungen zur Geschichte der altchtistl. Literatur Bd. XII Heft 2, 1. *585
5. TLZ XX 156—159 {,Ad, Jülicher),
— Noeldechen, Tertullian und der Agon. Ein Beitrag zum Verständniss von
Tertullian's de spectaculis. In d. Neuen Jahrb. f. deutsche Theol. III, 2. 586
— Schnitzen, Die Benutzung der Schriften Tertullian's de monogamia und de
ieionio bei Hieronymus adv. lovinianum. In d. Neuen Jahrbb. f. deutsche
Theologie HI, 4. 5^7
Tbeodorious» Boethio patricio [epistola, con versione italiana di Francesco
Tar dacci]. Modena, tip. Bassi e Debri. 1893. 4®* '5 ^" Pubblicata per
le nozze di Alberto Nemes con Carolina Spallettì. 5^8
— Epistulae Theodericianae variae ed. Th. M o mm s en. Enthalten in Monumenta
Germaniae histor. Auct. antiqu. tom. XII. *589
TheodeiioUB Amorbacensis. Dummler, Uebcr Leben und Schriften des
Mönches Theoderich (von Amorbach). In den philos, u. hist. Abhandlungen
der K^l. Akad. der Wiss. zu Berlin 1894, S. i— 38. [Mit Herausgabe der
32 BIBLIOGRAPHIE 1 894. MITTELALTER UND NEUZEIT.
Widmungen Theoderichs an den Abt Richard nebst Cap. 3 u. 4 und Schlnss
der Illatio S. Benedicti.] ♦SQO
TheodoricuB de iESngeísheiin, Liber dissencionum archiepiscopi Colonìensis et
capituli Paderbomiensis. Manuscript des Paderborn er Domscholasters Dietrich
von Engelsheym. Herausgegeben von Bernhard Stolte. Lfg. i. 2. Münster,
Regenslserg. S\ S. i — 144. Ergänzungshefte zur Zeitschrift (ür Geschichte
und Alterthumskunde Westfalens. [Handschrift d. 15. Jahrh.]. *S9i
Theoderious Hersfeldensis. G. Schepss, Würzburger Handsdirift za Theo-
derich von Hersfeld. In NAfG XIX 221. [Th. verfasste einen noch an-
gedruckten Commentar zu den sog. katholischen Briefen des Neuen Testamentes.
Seine Sprache weist manche Seltenheiten auf.] ^59^
TheodorioiiB de Niem. Sägmüller, Dietrich von Niem und der Liber ponti-
ficalis. Im Histor. Jahrb. XV 802—810. ♦SgS
Thomas Aquinas. Summae contra Gentiles libri quatuor, ad lectionem codicis
autographi in biblioteca vaticana adservati probatissimorum codicum meliorisque
notae editionum fìdeliter impressi. Romae, typ. Forzani et socii. 8®. VU,
722 S. L. 3. 594
— Summa theologica. Editio altera romana ad emendatiores editiones impresa
et noviter accuratissime recognita. Romae, ex typ. Forzani et soc. 8^. 6 voli
mi, 886; 1288; 890; 836; 668; 445 S. Mit 2 Portr. L. 15. 595
— Caesar August Bo s one. Der Aufsatz „De regimine principum'* von Thomas
von Aquino. Ein Beitrag zur Kenntnis der Staatsphilosophie im Mittdalter.
Diss. Bonn. 8°. 68 S. ♦596
— J. V. de Groo t, De H. Thomas van Aquino als wijsgeer. Openingsrcdc bij
de aanvaarding van het kerkelijk hoogleeraarsambt in de wijsbegeerte van den
H. Thomas van Aquino, aan de universi teit van Amsterdam, op l October 1894.
2e druk. Amsterdam, C. L. van Langenhuysen. 8*^. 35 S. 597
— Laurent Janssens, Un nouveau commentaire de la Somme théologiqae de
saint Thomas [nämlich der von H. Prosper]. In RB XI 331 — 334. *S^
— Montagne, Saint Thomas d'Aquin ä Toulouse. Paris, imp. Levé. 8*.
27 S. Extrait de la Revue thomiste. 599
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Aquin oder übersichtl. u. zusammenhäng. Abiiss der Summa theologica mit
Anmerkungen u. Erklärungen der termini tecbnid. Luzem , Gebr. Räber n. Co.
8°. 25, XIV, 422 S. M. 4. 600
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In Science sociale, septembre 1894. ^'
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In d. Ztschr. f. wiss. Theol. N. F. II 603—625. ♦602
— H. Tollin, Thomas von Aquino, der Lehrer Michael ServetV Buch 11:
Christologie. In d. Ztschr. f. wiss. Theol. N. F. II 261—303. *6oi
Thomas a Keinpis. The Imitation of Christ : a facsi r.ile reproduction oí the
first edit, printed in Augsburg in 1471 — 2. With an introduction by Canon
W. J. Knox-Little. London, Stock. 4°. 31s. 6d. 604
— Tractat de la imitació de Christ, traduhit de la Uengua Uatina ¿ la primo-
genita la Ilengua catalana, per Terencio Thos y Codina, Dr. en Dret y
Mestre en Gay Saber. Barcelona, impr. de A. López Robert 8*. XXIII,
393 S. Pes. 3. Ó05
— Karl Hirsche, Prolegomena zu einer neuen Ausgabe der Imitatio Chrisu
nach dem Autograph des Thomas v. Kempen. Zugleich eine Einführung in
sämmtl. Schriften des Thomas , sowie ein Versuch zu endgült. Feststellung da
Thatsache, dass Thomas und kein anderer der Verfasser der ImitiiQo ist
3. (Schluss-)Bd. Erweis der Autorschaft des Thomas aus dem Inhalte u. aus
den Handschriften der Imitatio. Berlin, C. Habel. 8». XXHI, 339 S. M.8.
5. Ac XLVI 208—209 (Z. H, Wkeatley), *6o6
— Delvigne, ün monument élevé à ZwoUe, à Thomas a Kempis. In Préds
histor. Août 1894. .^7
— Joseph Pohl, Thomas von Kempen ist der Verfasser der Bücher De imitatione
Christi. Progr. des K, Gymnas. Thomeum zu Kempen. 4**. S. III — ^XXVIII.
•608
J
LATEINISCHE SPRACHE. 33
Thomas a Kempis. L.A.Wheatley, The authorship of the „Imitatio Christi".
In Ac XLVI 208. »609
TyconillB. The book of rules of Tyconius. Newly edited from the mss. with
an introduction and an examination into the text of the biblical quotations by
F. C. Burkitt, M. A. Cambridge, at the University Press. 8». CXXn, 114 S.
5 s. Texts and studies. Contributions to biblic. and patrist. literature. Vol. HI
No. I. *6l0
S. TLZ XX 396—399 (W, Bousset), Ber XVI 241—242 (Ä Bergere
XJdalrioUB. £. Dûmmler, Zu Udalrìch von Babenberg. In NAfG XIX 222
— 227. [Veröffentlichung der beiden metrischen Vorreden zu einer noch un-
gedruckten Anleitung zur Rhetorik des U.] *6ii
VaUa G. J.L. Heiberg, Bidrag til Georg Vallas biographi. In Festskrift til
Vilhelm Thomsen S. 81—89. *6i2
— F. Mugnier, Les élégances de la langue latine de Laurent Valla et les gloses
latino-françaises de Jacques Greptus. In Mém. et doc. pubi. p. la Soc. Savoi-
sienne d'hist. et d'arch. VI. 613
Varini. Aug. Cesari, Severo Vanni (frate umanista): ricerche. Bologna, ditta
Nicola Zanichelli di Cesare e Giacomo Zanichelli« 8®. 53 S. [s. Gsli XXVI
271.] 614
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7 — 8, luglio-agosto, [s. Gsli XXVI 271.] 615
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Cardinals Ercole Gonzaga an V., I. vom 22. Oktober 1545, 2. vom 13. August
1846.] ♦óió
ViotOTÌniifi. A. Oxé, Victorini Versus De lege domini. Ein unedierter Cento
aas dem Carmen aduersus Marcionitas. Progr. des Gymnas. zu Crefeld. 4<^.
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des Vfs. Célébrités italieimes. 617 a
Vives. Friedrick Kay s er, Johannes Ludwig Vives (1492 — 1540). Im Ilistor.
Jahrbuch XV 307 — 353. [Spanischer Humanist] *6i8
VnlteiTiB Johannes. J. P. und M. B., Quel est le véritable nom du poète rémois
„Johannes Vulteius"? [Antwort: Jean Visagier.] In Rhl I 395. 530. *6i9
'Weeseli Groningensis^ Rodolphi Agricolae, Erasmi Roterodami vitae ex codice
Vindobonensi typis descriptae. Adiecta est Erasmi genitura, ante CCCXL
annos ab Hieron. Cardano edita. CoUegit J. B. Kan. Roterodami, Wenk u.
Birkhoff. \^, 16 S. [Overgedrukt uit het programma van het Erasmiaansch
gymnasium 1893 — ^^94'] ^* 0»50- 620
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Nettlateins. Als Vorarbeit zu einem Thesaurus linguae latinae herausgegeben von
Eduard Wölfflin. Jahrg. IX, Heft l. 2. Leipzig, Tcubner. 8®. S. I— 332. »622
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Leipzig, Teubner. 80. XH, 364 S. M. 7. »624
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129— 141 {Mühaü Pokrowsski)\ Z/G XUX iS^—iSs {f^- I>^^cke); DL
XVII 1291 — 1293 [Ludwig Jeep)\ LgrP 1896, 158—162 {Sütl)\ AlL IX
601—602 (O.Hey)', GgA 1895, 546 — 551 (IVühelm Schulde); BpiV XV
3^0 — 345. 367 — 371 (F.Skutsch); Nif III, Raekke 7^65-69 [Holger
Peder sefCi\ Bfc I 193 — 198 [Ettore Stampini); WkP XII 369 — 374 (Ä
Ziemer),
r. t rom. PhiL XIX. BibL X
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616—618 {W, Meyer'Liibké)\ BpW XV \0^^\Q\\ {Gustav Meyer)\ CR
IX 403 — 407 {R. Seymour Conway); WkP XII f)2l — 924 {Paul Kretsckmer).
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Netuaohil J., Orthographische Bemerkungen. In Filologiczesskoje oboxijejuje
Vn 231—235. ♦ó^S
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Havet Louis, U dans culleus. In AlL IX 308. *647
— LI dans corcodillus. In AlL IX 135—136. *648
Baffon £., Notions d'accentuation latine. Paris, Poussièlgue. 8». 36 S. 649
LATEINISCHE SPRACHE. 35
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V. C. Wagener. Lfg. i — 3. Berlin, Calvary u. Co. 8«>. S. i— 64. M. 2. 650
S. AlL IX 310. 467—468; BpW XIV 1397—1398 (A. Funck); WkP XII
412—414 [H, Ziemer),
Slase H., Geschichte des Plusquamperfekts im Lateinischen. Giessen, Ricker.
8». V, 112 S. M. 3. »651
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315 — 316; ZoG XLVI 122—123 (y.GolUng); jÇ/JfT -X7F 1270— 1271
(Fr. Stolz); BhG XXXII 119-121 (Adolf Dyroff); IVkP XII 1032—1035
[yos, Weisweiler),
Klein F., Bemerkungen zur Wortbildungslehre im Lateinischen. Progr. des k.
k. (vereinigten) Staatsgymn. in Teschen. 8^. 19 S. 652
S, Zog XLVI 1030 (Fr. Stolz),
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XX 270 — 303. *653
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218 — 232. ♦656
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3e édition, revue par Paul Le jay. Paris, C. Klincksieck. 8®. XIV, 641 S.
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the use of students. London, Macmillan. Z^, 670 S. 21 s. 658
S, Ac XLVI 356; BpW XVI 212—213 (Gustav Meyer); CR IX 220—223
(E, A, Sonnenschein),
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Filologiczesskoje obozijenije VI 97 — 117. *659
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til Vil. Thomsen S. 159—165. ^660
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S. AlL 7^:468—469 (0,H,); ZöG XLVI 1074— 1075 (J. GoUing); BpW
XVI 793—794 (J, H, Schmalz),
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der Universität Chicago. Bd. I. (Chicago, Universitätsdruckerei. 8^.) 663
S. ZôG XLVI 750 — 752 (y. Goüing); BpW XV 1072— 1073 (G, Meyer);
DL XVII 489 (H, Blase); WkP XII 624—626 (J, Goüing),
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Reisert K., Interest, In BbG XXX 205—208. [Zur Konstruktion.] «671
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3*
36 B0LIOGRAPHIB 1 894* MITTELALTER UND NEUZEIT.
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94 S. ^ 674
Soxxny A., Zu den Sprichwörtern und sprichwörtlichen Redensarten der Römer.
In AlL IX 53—80. *675
Medeltidsordspräk, ostnordiska och latinska. Peder Lâles ordspr&k och en
motsvarande svensk samling utgivna för Samfund til udgivelse af gammel nordisk
litteratur. I. Text med inledning, utg. av Axel Kock och Carl af Petersens.
Kopenhagen, Gyldendal, 1889—94. S**- VIII, 284 S. 676
S, ZdP XXVIII 545 — 550 (O. Jiriaek); Nif III, Raekhe IV 183 — 185
(/>. IC Thorsen),
Mayor John E. B., Announcements and recent contributions to Latin lexico-
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Faooiolati J., Aeg. Porcellini et J. Furlanetti, Lexicon totins latisitatis,
nunc demum juxta opera R. Klotz, G. Freund, L. Döderlein alionimqae
recentiorum auctius, emendatius, melioremque in formam redactum, curante
Francisco Corradini. Tom. IV fase. 7. 8. Patavii, typ. Seminarti. 4^
S. 481—640. 678
Stowasser» Lateinisch - deutsches Schulwörterbuch. Prag, Wien, Ldpzig, F.
Tempsky. 8«. XVI, 697 S. 679
S, WKP X 241—245 {Franz Harder); Cu N. S. IV 37g — 380 {Carlo
GambelU); LC 1894, 216—218 {C. W^eyman"]); Zô G XLV III— \l^ {Eduard
Wolfflm)\ 310—319 {Au¿rust ScAeindier); MG JTJfA' 222— 225 {Jf. M^rad);
Filolog, oboirjenije VII 219—227 {A, Sonny); AIL Vili 600—601 (aÄ).
Vooabulaxiiun iurisprudentiae Romanae iussu Instituti Savigniani composnernnt
Otto Gradenwitz, Bemardus Kuebler, Emestus Theodorus Schnlze.
Fasel: a, ab, abs — accipio. Berlin, G.Reimer. ^, 75S. u. 96Sp. M. 640.
5. AIL IX 309 — 310; DL XV 165 1 — 1653 {Paul Krüger); WkP XU
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Gallus). 7. discedere == mori. 8. indignus (zu Apuleius). 9. praeciarus =
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Havet Louis, Emere af. In AlL IX 167—168. ''^i
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LATEINISCHB SPRACHE. 37
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Hölz-Wölfflin, Actio- onis. In AlL IX 116— 125. 292—297. »694
liOmpereTir« Les droits seigneuriaux dans les terres de l'ancien évéché de Rode^
au XlIIe siède. In Bhp 1894, 341 — 351. [Ueber die Bedeutung von a/2M/t»m
(frz. aio); feudum {fieu)\ intrata, introitus^ intra^ium; acapitum, acapte;
prectum, parra; frz. quart, quint; lod, vente; investitions, albergue, cas, taille
ou tolte.^ ♦695
liOth J., Esox, In Rc XIV 99. *696
— Sequana. Sequani. In Rc XV 98 — 99. Dazu : Encore Sequana ib. 368. ^697
Pokrowaki Michail, Semasiologische Notiz zum lateinischen /»r/Mw. In Filo-
logiczesskoje obozijenije VU 236 — 239. ♦698
Hiooobooi D. , Intorno al vocabolo ,Jucus" e congeneri indo - europei. In Atti
del reale istituto veneto Serie VII tomo V 323 — 327. 699
Stancai Th., Lenities ist aus den Wörterbüchern zu streichen. In NJ CXLIX
35 T— 352. *70o
Vaaooncellos J. Leite, Quid apud Lusitanos verbum aedeoU significaverit paucis
exposuit. Lisbonne, Da Silva. 8*^. 8. (Imprimé pour le jour de naissance
d'A. Epifanio Dias.) 701
S. Ro XXIII 488.
Theaauras linfi^uae latinae. Ed. Wolfflin, Die alten und die neuen Auf-
gaben des Thesaurus linguae latinae I. In AlL IX 3 — 16. *702
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— R. Ca gnat, Epitonium ou epistomiumì In RdP N. S. XVIII 170— 171. »706
— R. Ehwald, Auriga. In AlL IX 307. »707
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— Edmund Hauler, Ala (scuti). In AIL IX 246. *7ii
— W. Heraeus, i. Obsidium = praesidium, subsidium ? 2. Colligere = tollere.
In AlL IX 132—135. * ♦712
— I. C, Opera and operae est. In CR VIH 345 — 347. ♦713
— J. Leite de Vasconcellos, Aedeolum. In AlL IX 192. *7I4
— Samuel Ball Plato er, Notes on elemenium. In CR VITI 344 — 345. ♦715
— Wilh. Schmitz, Supervacuaneus. In AlL IX 139. *7i6
Effulcit, Effulsit. In AlL IX 308. «717
— J. M. Stowasser, Praeco praedicat. In ZöG XLV 14 — 16. *7i8
— Franz Weihrich, Superuacuanea et noxia bei Jesaias 2, 20. In ZöG XLV
721 — 724. ^719
— Carl Weyman, Procedere = proferri. In AIL IX 136—137. *720
Itoria, Vernutn tentpus. In AlL IX 52. »721
— Eduard W öl ff lin, Carduus, cardus, cardo. In AlL IX 297. ^722
Accessa — accessum. In AlL IX 126 — 131. *723
Tresviri, Treviri. In AlL IX 16. *724
— — Der Tele incessens des Polyklet. In AlL IX 109 — 113. [Ueber Bedeutung
Ton „incessere'*.] ♦725
C. Bomanisohe Philologie.
I. Bibliographie.
VerseiohxiiBy Wöchentliches, der erscMenenen und vorbereiteten Neuigkeiten
des deutschen Buchhandels. Nach den Wissenschaften geordnet. 53. Jahrg.
1894. Leipzig, Hinricbs. 8». i Bl., 1336 S. ^726
3 3 BIBUOGRAPHIB 1 894. ROMAMISCRE PHILOLOGIE.
Jahres-VeraelohniBB der an den deutschen Unirersitäten erschienenen Scfaiifteii.
IX. 15. Aug. 1893 bis 15. Aug. 1894. Berlin, Asher u. Co. 2BI, 304 S.
M. 8. «727
— der an den Deutschen Schnlanstalten erschienenen Abhandlungen. V. 1893.
Berlin, A. Asher u. Co. 99, 2 BL, 80 S. *pZ
Bibliographie [der romanischen Philologie] 1889 von Kurt Schmidt Halle,
Niemeyer. 8°. 157 S. Zeitschrift für Romanische Philologie 1889. Supplement-
heft XIV. (Band XIV, Heft 5.) «729
KriÜBoher Jabresberioht über die Fortschritte der Romanischen Philologie.
Unter Mitwirkung von hundertfunfzehn Fachgenossen herausgegeben von K2A
Vollmöller und Richard Otto. Mitredigiert von G. Baist, C. SalvioBi,
W. Scheffler, £. Seelmann. I. Jahrg. 1890. Heft 2 — 4. München und
Leipzig, Oldenbourg. 8<>. S. 148 — 532. *730
S. Ro XXIV 597—602 [G, P\aris\ und A. MoreUFatio).
Jahresberichte der Geschichtswissenschaft im Auftrage der Historischen Gesell*
Schaft zu Berlin herausgegeben von J. Jastrow. XV. Jahrgang 1892. Berlin,
R. Gaertners Verlagsbuchhandlung. 8«. XVII. I 174, 11 348, III 298, IV
246 S. [Darin A. Giorgetti, Lombardei, Emilia, Toscana, in i — 20.—
C. Cipolla, Piémont, Venetien, Kirchenstaat bis 1492. m 21 — 29. — B.
Morsolin, Piémont, Venetien, Kircheo Staat seit 1492. III 29 — 40. — A.
Holm, Neapel und Sizilien. III 41 — 44. — L. Zdekauer, Gesamtitalien.
Rechts- u. Wirtschaftsgeschichte. IH 45 — 53. — K.Haebler, Spanieo. lU
53 — 62. — L. Mancest-Batiffol, Frankreich 987—1515. III 85 — 103.—
Alfir. S pont, Frankreich 15 15 — 1892. Ill 103 — 127.] »731
Heilifi^brodt » Verzeichnis der Programm - Abhandlungen deutsch- und neu-
sprachlichen Inhalts. In NC VIII, 5. 732
WeÍBBy Die in den Programmen der deutschen und italienischen Anstalten
Oesterreichs im Schuljahre 1892/3 veröffentlichten neuphilol. Abhandlungen.
In NC Vin, 10. II. 733
Vicaire Georges, Manuel de Tamateur de livres du XIX« siede 1801 — 1893.
Editions originales; ouvrages et périodiques illustrés; romantiques, etc. Préface
de Maurice Tourneu x. Fascicule i". Paris, Rouquette. 8<* à 2 coL XIX,
177 S. Fr. 10. *734
Catalogue des manuscrits de la bibliothèque de l'Arsenal. T. 9 (2« fasdcole).
Table générale des archives de la Bastille A-K; par Frantz Fu nck -Brentano.
Paris, Pion, Nourrit et C. 8^ S. 277—633. ♦735
— général des manuscrits des bibliothèques publiques de France. Départements
Tome XVI: Aix; par l'abbé Albanès. Paris, Pion, Nourrit et C. 8«. XII,
728 S. ^736
— général des manuscrits des bibliothèques publiques de France. Départements.
Tome XXIII: Bordeaux par Camille Coud ere. Paris, Pion, Nourrit et C.
8». XL VIII, 745 S., I Bl. ♦737
5. JdS 1894, 5. 360—372 (Ä Hauréau).
— général des manuscrits des bibliothèques publiques de France. Départements.
Tome XXIV. Rennes — Lorient — Lannion — Vitré — Montreml-sur-Mer
— Etampes — Clermont - de - l'Oise — Senlis — Gien — Fontainebleau —
Chateau-Thierry — Epemay — Blois — Loches — Neufchateau — Bourboime
— Condom — Bar -le -Duc — Nevers — Compiègne — Mont -de -Marsan.
Paris, Pion, Nourrit et C. 8«. 3 Bl., 760 S., 2 Bl. *738
— général des manuscrits des bibliothèques publiques de France. Departements.
Tome XXV. Poitiers, Valenciennes [par A. F. Lièvre]. Paris, Pion, Noonit
et C. 80. IV, 637 S. *739
S, ydS 1895, S, 191—200 {B. Hauréau).
— général des manuscrits des bibliothèques publiques de France. Départements.
Tome XXVII. Avignon par L.-H. Labande. T. I. Paris, Pion, Nourrit
et C. 8». CXn, 645 S. *740
Iiabande, Les manuscrits de la bibliothèque d'Avignon provenant de la libnôzie
des papes au XlVe siècle. In Bhp 1894, S. 145— 160. ^4»
Catalogue de la bibliothèque municipale de Châions- sur-Marne. Fonds Garinet;
BIBLIOGRAPHIE. 39
Manuscrits ; Histoire de Champagne. Châlons-snr-Marne, imp. Union républicaine.
8«. 260 S. 742
Pélissier Léon -G., Notes et extraits de quelques manuscrits de la bibliothèque
Méjanes [in Aix]. In Rev. des biblioth. IV 241 — 370. *743
C. C. Les manuscrits du comte de LigneroUes. In La Correspondance historique
et archéologique I 33 — 41. 744
S. AdM VI 230.
Cabié Edmond, Les Dupuy, du Rouergue, et leur collection de manuscrits au
dix-septième siècle. In AdM VI 364 — 370. *745
Beer Rudolf, Handschriftenschätze Spaniens. Bericht über eine im Auftrage der
kaiserlichen Akademie in den Jahren 1886 — 1888 durchgeführte Forschungs-
reise. Indices. In den Sitzungsber. d. kaiserl. Akad. der Wissenschaften [zu
Wien] CXXXI, AbhandL VII u. XL »746
Analaiii Nicolò, Cenno storico intomo ai codici Ashburnham mancati al riscontro
di consegna con documenti inediti (5 dicembre 1884 — 24 marzo 1886) M. Coppino
— F. Martini — P. Villari — S. Costantini — N. Anziani. Firenze, tip. M.
Ricci. 8°. 24 S. »747
GhiUi Romeo, I manoscritti e gli incunaboli della Biblioteca comunale d'Imola.
Imola, tip. d'I. Galeati & figlio. 8«. CXXII, 94 S., i Bl. »748
S. Gsli XXV 441—444 KP. N.).
Bibliotlieca casinensis seu codicum manuscriptorum qui in tabularlo casinensi
asservantur series per paginas, singillatim enucleata notis, characterum speci-
minibus ad unguem exemplatis aucta, cura et studio monachorum ordinis s.
Benedicti. Tomus V. Montis Casini, ex typ. Casinensi. 4®. 96, 224 S. Inhalt:
I. Descriptio codd. mss. 64, scilicet a CCXLVII ad CCCXI. 2. Florilegìum
eorundem codicum. 749
I>i Marzo Gioac, I manoscritti della biblioteca comunale di Palermo, indicati
e descritti. Voi. I, parte II. Palermo, stab. tip. Virzì. 8®. 381 S. 750
I>e Marchi L. e G. Bertolani, Inventario dei manoscritti della r. biblioteca
universitaria di Pavia. Voi. I. Milano, Ulrico Hoepli. 8^. XXIII, 408 S.
L. 6,50. 751
S. Gsit XXIV 29^ — 297 (F.N.)\ Rbli II 121 — 12S (V, Rossi); CB XI
565 {Berthold Wüse),
Mi^occhi Rodolfo, I manoscritti della R. Biblioteca universitaria di Pavia. In
La Scuola Cattolica, Aprile 1894 e seg. [AsI]. 752
Restori Antonio, Un codice musicale pavese. In ZrP XVIH 381 — 401. [Papier-
codex aus der Mitte des XV. Jahrb., Nr. 362 der Univers. -Bibl. zu Pavia;
enthält auf fol. 17b — 67b französische und einige italienische Gedichte mit
musikalischer Begleitung. Beschreibung der Handschrift u. diplom. Text.] *753
Montioolo G., Intorno ad alcuni antichi cataloghi della bibl. manoscritta di
Cristina che si conservano nella biblioteca Vaticana. In AdSR XVII 197 —
226. *754
Xiavini F., Inventario delle pergamene esistenti nell' archivio del monastero di
S. Giovanni in Teramo. (Continuazione.) In Boll, della Soc. di stor. patr.
Ant. Lud. Antinori negli Abruzzi VI, 11. 755
Nentwigy Die mittelalterlichen Handschriften und die Wiegendrucke in der
Sudtbibliothek zu Hüdesheim. In CB XI 345—368. *756
Iiamey Ferd., Romanische Handschriften der grossherzoglichen badischen Hof-
u. Landesbibliothek. Karlsruhe, Ch. Th. Groos. 8». VI, 49 S. mit 3 Lichtdr.
M. 1,50. Die Handschriften der grossherz. bad. Hof- und Landesbibliothek in
Karlsruhe. Beilage 11. [Inhalt: i. Die Reichenauer Glossen. 2. Brunetto
Latini, Livre du Trésor. 3. Amis et Amilun. 4. Altfranz. Gebete und Kalender.
5. Alain Chartier, Bruchstücke aus „Le livre des quatre dames" und „Le
Reveille-Matin''. Unbestimmte Fragmente altfranz. Dichtungen. 6. Poésies et
Correspondance de François I, de Louise de Savoie et de Marguerite de Valois.
7. Collectaneen zur Geschichte von Burgund, Frankreich, England und des H.
Rom. Reichs. — Erschien zuerst als Festgabe zur Begrûssung des 6. allgemeinen
deutschen Neuphilologen-Tages zu Karlsruhe 1894.] ^757
40 BIBLIOGRAPHIE 1 894. ROMANISCHE PHILOLOGIE.
2. Encyklopädie und Geschichte.
OrandrisB der romanischen Philologie, unter Mitwirkung v. G. Baist, Th. Braga,
H. Bresslau etc. hrsg. v. Gustav Grober. Bd. II. Abt. 2. Lfg. 2. 5. Stiass-
burg. K. J. Trübner. 8®. S. 129— 384. je M. 2. [Enthält: Carolina Michaelis
de Vasconcellos und Theophilo Braga, Grêschichte der portugiesischen
Litteratur.] »758
S, LC 1894, 680—681. 1377— 1378 (Kn.).
Körting G., Encyklopädie und Methodologie der romanischen Philologie. —
Literaturwissenschaft. In JRP I 147 — 156. [Litteraturbericht über das Jabr
1890.] *7S9
Gorra Egidio, Lingue neolatine. Milano, Ulrico HoeplL 8^. 147 S. i. La
conquista romana e la propagazione del latino. 2. Latino classico e latíno
volgare. 3. Elementi indigeni ed eterogenei. 4. Le lingue neolatine. 5. I primi
monumenti. 6. Il posteriore sviluppo. — Manuali Hoepli. 760
Ä Ro XXIII 319; Gsli XXIV 450 — 451 (J?. G, P.); ZrP XVIII v^
{IV, Meyer 'Lûbké)\ LC 1894, 1259— 1260; -fif/íT JP/F 1365 — 1 366 (/r.
Stolz); Bfc I 36 KV\almagg%^\ NA III, Serie LII 558—559.
Ghtroia Ayuso F. y F.Fernández y González, Estudio comparativo sobre el
origen y formación de las lenguas neosanskritas y neolatinas. Discursos leidoi
ante la Real Academia Espafiola. Madrid, Establ. tipogr. Suces, de Riva-
deneyra. 4°. 88 S. 761
Isola J. G., Storia delle lingue e letterature romanze. Parte in, disp. i— 2.
Genova, tip. dell* ist. Sordomuti. 1891 — 94. 8«. 2 voli. 256 S. L. 6. 762
5. BpW XV 1366 (<?. Mever),
Söderhjelm W., Moderna Sprak (Antrittsvorlesung). Helsingfors. 8^468. 763
Jalla J., Quelques notes historiques sur le français et l'italien, comme langues
parlées chez les Vaudois du Piémont. In Bulletin de la Société d'hisloire
vaudoise. 1894, avril — août, 764
Pogatsoher A., Angelsachsen und Romanen. In ES XIX 329 — 352. [Ud)er
die Schicksale des Lateinischen in Brittannien.] ^765
Rumxnler L., Die Ansiedelungen der Normannen im westlichen und südlichen
Europa. Progr. Rogasen. 4®. 25 S. 766
Brandes Georg, Udenlándske Egne og Personligheder. Kopenhagen 1893. 8^
435 S. [Darin: Reiseschilderungen und Eindrücke von Italien, Frankreich, der
Schweiz. Essais über Maupassant, Xaine und Renan. LgrP.] 767
Friedwag^er M., Bericht über die Verhandlungen der Romanischen Sektion der
XXXXn. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner in Wien. In
ZdP XXVI 548—550. ♦76«
Neuphilologentag, 6. allgemeiner. Im Neuphil. Centralbl. VIII, 5. 769
Michel F. und Banner, Bericht über den sechsten allgemeinen deutschen Neo-
philologentag zu Karlsruhe. In d. Bericht d. freien deutschen Hochstiftes zu
Frankfurt a. M. N. F. XI, i. 770
Boliipper, Nachträgliche Bemerkungen zum Karlsruher Neuphilologentage (15.
— 17. Mai 1894). In NS II 243—252. *77i
Vietor W., Sechster Neuphilologentag zu Karlsruhe. (Eignes Stenogramm der
N. Spr.). In NS II 152—188. *7p
Frooeedinga of the tenth annual meeting of the Modem Language Association
of America. In PMLA Vili, N. S. I, 4 Appendix. 773
SitBUngen der Berliner Gesellschaft für das Studium der neueren Sprachen.
[Vom 9. Mai 1893 — 19. December 1893.] ^^ ^nS XCII 165 — 172. [EnthSlt
an Romanischem Bemerkungen von Buchholtz und G. Michaelis über
spanisch v -=. h auf S. 167.] Sitzungen vom 9. Januar 1894 — 22. Mai 1894
ebda. XCIII 151 — 157. [Enthält an Romanischem: Buchholtz, üeber den
Strophenschluss der Gedichte des Giusti (S. 153); Tobi er, Ueber Friedrich Diei
(S. 154-155)3. *774
Jahresbericht des Württemberg. Vereins fär neuere Sprachen (1892— 1893).
In d. Neuen Corresp.- Blatt f. d. Gelehrteii- upd Realsch, Württembergs I,
\o. 775
i
KNCYKLOPÄDIE UND GESCHICHTE. 4I
WÜTsner A., Der neuphilologische Verein in Wien. In ZöG XLV 953 — 955.
♦776
lia nnova Société ¿P études itaXiennes, In Rbli II 92 — 93. [Abdmck des
Statuts.] *777
FellSBier L.-G., Pour la société des études italiennes. In Rdlr IV. Sène t. 7,
235—238. *778
Sedier Joseph, La société des anciens textes français. In Rddm CXXI 906 — 934.
[Ueber Zweck, Bedeutung und bisherige Thatigkeit der Gesellschaft] *779
Société d'histoire littéraire de la France. Statuts. In Rhl, supplément au rfi 2
(avrü 1894). S. 1—8. *78o
BaztoIL Adolfo Bartoli. In Bullettino delle pubblicazioni italiane ricevute per
diritto di stampa dalla Biblioteca nazionale centrale di Firenze 1894, ^^* 202
(S. XXXEK). #781
— [Nachruf auf Adolfo Bartoli.] In Gsli XXIV 333—336. »782
— A. D'Ancona. Necrologia. In Rbli II 180. »783
— Guido Biagi, Adolfo Bartoli. In NA III. Serie LII 121— 132. »784
— V. Gian, Adolfo Bartoli. In GÌ XVHI, 21. *785
— V. Rossi, Adolfo Bartoli. In AZ Beil.-Nr. 137. »786
— Religione e morale nelle opere letterarie di A. Bartoli. In Civiltà Cattolica,
6 ottobre 1894. 787
Bastero. Joaquin Rubio y Ors, Bastero, provenzalista catalán. Estudio
critico bibliografico que con ocasión de conmemorar el quincuagésimo ani-
versario de su ingreso como socio activo en la R. Acad. de buenas letras de
Barcelona (24. de febrero de 1844) l^y<^ ^^ ^^ sesión pubi. etc. Barcelona,
J. Jepús. 4«. 97 S., I Bl. »788
S, Rf X 147—148 (Albert Saviné); LC 1894. 761—762.
Oantû. £. De Marchi, Cesare Cantil. Artikel im Dizionario di pedagogia
dir. da A. Martinazzoli e L. Credaro Voi. I. 789
IMez. [Le centenaire de la naissance de Frédéric Diez.] In Ro XXm 289—
293. *79ò
— Diez-Feier. In FG XI 95 — 96 [Berichte über die Feiern in Bonn, München,
Cassel, Hannover, Halle, Giessen]. Dazu Nachträge ebenda m — 112. '''791
— D. Behrens, Friedrich Diez. Festrede gehalten zur Feier des 100. Geburts-
tages am 5. Mai 1894 in der grossen Aula der Landesuniversität. Progr. d.
Universität Giessen. 4°. 41 S. u. i Portr. M. i. *792
S. FG XI 161— 162 (A. Kressner),
— Leandro Biadene, Onoranze centenarie a Federico Diez. In Rbli II 93 —
97. *793
Federico Diez. In La Nuova Rassegna H, 32. 794
— Hermann Breymann, Friedrich Diez. Sein Leben und Wirken. Festrede
geh. zur Feier des hundertsten Geburtstages am 3. März 1894. Leipzig, A.
Deichert. 8^ IX, 54 S. *795
S, AnS XCIII 193—196 {Ludwig Fränkel),
— "Wendelin Foerster, Friedrich Diez. Festrede gehalten zur Feier des
hundertsten Geburtstages Friedrich Diez' am 3. März 1894 in der grossen Aula
der Rheinischen Friedrich -Wilhelms -Universität zu Bonn. In AZ Beilage
Nr. 62. ^796
— W. Foerster, Frédéric Diez et la philologie des langues romanes. Discours
prononcé à Bonn à l'occasion du premier centenaire de la naissance de Diez.
Extrait du Félibrige latin. Montpellier, Hamelin. 8^. 19 S. 797
— — Nel primo centenario dalla nascita di Federico Diez: discorso letto nel-
V aula magna dell' università di Bonn il 3, marzo 1894, tradotto dal tedesco
per cura di Leandro Biadene. Roma, tip. Raponi e C. 8^. 15 S. Estratto
dalla Nuova Rassegna. *798
— — Freundesbriefe von Friedrich Diez. Progr. der Universität Bonn zur Feier
des hundertjähr. Geburtstages des Begründers d. roman. Philologie Friedrich
I>iez. 4*. 35 S. *799
S. LC 1894, 361.
— [G. Gröber], Friedrich Diez. In der Strassburger Post 1894 Nr. 169. 800
4 2 BQLIOGRAPHIB 1 894. ROMANISCHE PHILOLOGIE.
Diez. A. Kressner, Friedrich Diez (zum 1 5. März 1 894). In FG XI 49 — 55. *8oi
— Gaston Paris, Frédéric Diez. In Jonmal des Débats, 2 mars 1894. [Wkder-
abgednickt in Rdp Vili 65—66.] ♦802
— Adolf Philippi, Nensprachlicher Unterricht. Scholien zur Diez-Gedenkfeier.
In d. Preuss. Jahrbüchern LXXVII 239—245. n3berflachlicbe, ans vôU^
Unkenntnis der Sache hervorgehende Bemerkongen/] *803
S. NS in 121— 123 {K Sten^rel); Z/S XVI^ 271 (Z>. Behrens),
— Eugène Ritter, Le centenaire de Diez. Discours prononcé ä la séance
annuelle de Pinstitut Genevois, suivi de lettres adressées à Victor Duret par
Roumanille. Genève, Georg. 8«. 117 S. Fr. 2. 804
5. Ro XXIII 495; BuRS III Période LXIII 640—643; LgrP 18^.
398—399 (-S: Koschwitz).
— £. Ritter et H. Dannreuther, Anne - Catherine de Bossy, trisaîeole de
Frédéric Diez. In Bull. hist, et litter, de la soc. de l'hist. du protest franc.,
octobre 1894. 805
— Karl Sachs, Friedrich Diez. In der Vossischen Zeitung (Berlin) 1894
Sonntagsbeilage Nr. io. *8o6
— Oscar Schultz, Friedrich Diez. In der Nationalzeitung, 15. MSrz 1894. ^807
— Diez - Reliquien aus Anlass des hundertsten Geburtstages des Altmetslers
romanischer Philologie zusammengestellt und herausgeg. von Edmund Stengel
Marburg, N. G. Elwert. 8<>. 2 Bl., 48 S. M. 1,20. Ausgaben und Abhud-
lungen aus dem Gebiete der romanischen Philologie. Nr. 91. *8o8
S. AiS VI 'J^—'J'J (Otto Xhauer).
— Werner Söderhjelm, Friedrich Diez. Hänen satavuotisen syntymäpa. S.-A
aus *Valvoja', März 1894. ^809
— £. Stengel, Friedrich Diez (Zum 100. Geburtstag 1894). ^° ^^ Frankfurter
Zeitung 1894 Nr. 74. •810
— — Ueber Friedrich Diez. In d. Ber. d. Fr. dtsch. Hochstifta zu Frank-
furt a. M. N. F. X, 3—4. 811
— Francis H. Stoddard, The founder of Romance phUology. In MLN IX
251 — 254. [Bericht über die Feier in Columbia College, New- York.] *8i2
— Adolf Tob 1er, Diez - Reliquien. In AnS XCII 129 — 144. [Mitteflung und
Commentierung Diezescher Uebertragungen von 2 spanischen, 3 provenzallscheii
und 4 italienischen Liedern.] ^13
— Briefwechsel zwischen Moritz Haupt und Friedrich Diez aus Anlass der
hundertsten Wiederkehr von Diez' Geburtstage (15. März) herausgegeben von
Adolf Tobi er. In den Sitzungsberichten d. KgL Preuss. ALkad. der Vñss.
1894, ^i^> S. 139 — 156. [Der eingehende Kommentar des Herausg. zu den
Briefen enthält u. a. einen Abdruck des Gedichtes „Les trois anneaux*'.] *8i4
— [Tob 1er, Vortrag über Friedrich Diez gehalten in der Berliner Gesellschaft
für das Studiam der neueren Sprachen.] In AnS XCIII 154 — 155. *8i5
Fleury. P. S[ébillot], Jean Fleury. In Rdtp IX 587— 588. [Nécrologie.] *8i 6
Foumel. Joseph De nais, Victor Fournel. Discours prononcé aux obsèques
de M. Victor Foumel, célébrées à Paris, le 13 juillet 1894, c>^ l'église Saint
François Xavier. In La Revue d'art dramatique, 1«^ août 1894. ^^7
Havet. Maurice Prou, Julien Ha vet Nécrologie. Angers, impr. Burdin
et C. 80. 3 S. 818
Hertz. Walter Bormann, Wilhelm Hertz. Fine Ueberschau seines Lebens
und Dichtens. In NuS LXVIII 36—54. *8l9
Imbriani. Gius. Del Giudice, Vittorio Imbriani ed alcune sue lettere inedite:
commemorazione. Napoli, tip. Michele D' Auria. 8°. XXXX^ 32 S. 820
5. Cu N. S. IV 187—188 (^[(7»^Äi]).
Kopitar. J. Bogdan, Bartoloipeiu Kopitar. O pagina din istoria filologie
romàne. In CI XXVII 1062— 1072. *82i
!Nolhao. Pierre de Bouchaud, Pierre de Nolhac et son œuvre. In RdnL
V. Série XVin 358—380. 441—463. *822
OrellL L. Donati, Giovanni Gaspero degli Orelli (1787 — 1849) e le lettere
italiane. (Supplemento alla Cronaca annuale d. Scuola cantonale dì Zurìgo per
il 1894). Zurigo, Zürcher & Furrer. 40. 47 S. %2l
S. BSD N. S. I 215.
J
ZEITSCHRIFTEN UND SAMMELWERKE. 45
Osanam. M. de Lamb e 1, Biographie de Frédéric Ozanam. Paris, TaiHn-Lefort.
8«. 142 S. 824
— M. Sepet, Etudes historiques et littéraires. Ozanam. In Le Monde 17 avril
1894. 825
Palustre. A. Farault, M. Léon Palustre. [Herausg. des Mystère d'Adam.]
In Revue poitevine et saintongeoise 1894. ^^^
De Sanctis. Commemorando Francesco De Sanctis dopo un decennio dalla
morte. Pubblicazione curata da Vincenzo Pennetti. Con una 'lettura' di
Ruggero Bonghi, e lettere di adesione. Napoli, A. Murano. 8^. 2 Bl., 106 S.,
I Portr. ^827
— Francesco de Sanctis. La giovinezza: frammento autobiografico, pubblicato
da Pasquale Villar i , con la commemorazione fatta dallo stesso, per invito
dell' associazione della stampa, il 27 gennaio 1884. Napoli, Ant Morano. 8<>.
XIX, 386 S. L. 4. 828
Schaok. Karl v. Reinhardstottner, Graf v. Schack und die romanische
Literatur. In AZ Beil. Nr. 158. ^829
Settembrini. Fabio Luzzatto, Intermezzi letterari : Luigi Settembrini. Undine,
tip. Domenico Del Bianco. 8^. 16 S. Estr. dalla Patria del Friuli. 830
Talbot. Eugène Talbot. Chartres 1814 -|- ^^^ 1894. Paris, typ. Pion,
Nourrit et C. 8^. i BU, 36 S., i Bl., i Portrait. [Sammlung der Gedächtnis-
reden und Nekrologe auf den Gelehrten. Privatdruck.] ^831
ühland. Ludwig Hirzel, Zwei Briefe von Uhland. In AdA XX, 92—95. [In
dem ersten an die Berner Stadtbibliothek gerichteten Briefe bittet Uhland —
vergeblich, wie sich später herausstellt — um Uebersendung der Handschriften
No. 113 Li Romans de Loherens, de Parcheval le Galois etc. und No. 296 Les
faits de Guillaume d'Orengis. Der zweite Brief ist gleichzeitig an Professor
Wyss in Bern gerichtet, den Uhland um Unterstützung seines Gesuches
bittet.] »832
Witte. L. Geiger, Eine zeitgenössische Stimme über das Wunderkind Witte.
Im Kuphorion I, 2. 833
3. Zeitschriften und Sammelwerke.
Arohiv für das Studium der neueren Sprachen und Litteraturen. Begründet von
Ludwig H erri g. Herausgegeben v. Stephan Waetzoldt u. Julius Zupitza.
XLVni. Jahrgang. Bd. 92 u. 93. Braunschweig, G. Westermann. 8°. VII,
480 S. und VII, 480 S. Je M. 8. »834
Ausgaben u. Abhandlungen aus dem Gebiete der romanischen Philologie. Ver-
öffentlicht von £. Stengel. Heit 91 [s. Diez-Reliquien hrsg. v. £dm. Stengel]
u. 92 [s. Roman du Mont Saint Michel von Guillaume de S. Paier]. Marburg,
N. G. Elwert. 8». »835
Berliner Beiträge zur germanischen imd romanischen Philologie, veröffentlicht
von Emil Ehering. Romanische Abteilung Nr. i: A. Kolsen, Guiraut von
Bornelb. Berlin, C. Vogt. 80. ♦836
Miincbener Beitrage zur romanischen u. englischen Philologie. Hrsg. von H.
Breymann und E. Koeppel. VIII: A. Kubier, Die sufhxhaltigen romanischen
Flurnamen Graubündens, soweit sie jetzt noch dem Volke bekannt sind. I. Teil.
Leipzig» A. Deichert Nachf. 8^ 837
Keupbilologlsobe Blätter, Organ des Cartell -Verbandes neuphilolog. Vereine
deutscher Hochschulen. Schriftleiter: Karl Zeiss u. Arth. By h an. i. Jahrg.
1894. 12 Hefte. Leipzig-Reudnitz, M. Hoffmann. 8*'. Halbjährl. M. 1,50. 838
BoUettáno di filologia moderna. Direttore: Romeo Lovera. Anno I. Salò,
tip. Giovanni Devoti. 8^. Si pubblica il 15 e il 30 d' ogni mese. L. 5
V anno. 839
Bomanisohe Forsohimgen. Organ fur romanische Sprachen und Mittellatein
herausgegeben von Karl Vollmöller. Band VIH. Heft 2. Erlangen, Junge.
8». S. 257—368. #840
Idteraturblatt für germanische und romanische Philologie. Herausgegeben von
Otto Behaghel und Fritz Neumann. XV. Jahrgang. Leipzig, O. R. Reis-
land. 4». XXm S., 416 Spalt. Halbjährlich M. 5. «841
44 BIBLTOORAPHIE 1 894. ROlff ANISCHE PHILOLOGIE.
Modem language noteB. A. Marshall Elliott, managing editor. James W.
Bright, Hans C. G. yon Jagemann, Henry Alfred Todd, associate editon.
Vol. IX. Baltimore, The Editors. 4«. 4 Bl., 256 S. *842
FublicatioxiB of the modem langnage association of America edited by James
Bright. Vol. IX (New Series Vol. H). 843
Revue des langues romanes publiée par la société pour l'étude des langues
romanes. Quatrième Série. Tome VU No. 4 — 12. Montpellier, au bureau des
publications de la société pour l'étude des langues romanes. Paris, Pedone-
Lauriel. 8«. S. 149—580. *844
S. Ro XXIV y 2^y^. 614—616 {F, M\eyer]),
Romania. Recueü trimestriel consacré à l'étude des langues et des littératures
romanes publié par Paul Meyer et Gaston Pari s. 23e année. Paris, KBoouIod.
8«. 640 S. Jahriich Fr. 22, in Paris Fr. 20. *845
S, ZrP XVIII 556 — 561. XIX Î43 — 146 {A, TobUr, W, Meyer -Labitiw
Rdlr IV* Série VII 336—338 (Leopold Constans); VIII 43—47 (id.), 93-
96 (id.)', AdM VI 516—517.
Die neueren Sprachen. Zeitschrift lur den neusprachlichen Unterricht Sfit
dem Beiblatt Phonetische Studien. In Verbindung mit Franz Dorr und Kari
Kuhn (von Bd. II ab: Adolf Rambeau] hrsg. von Wilhelm Vi e tor. Bd. I.
Hefts — IO (Dezember 1893 — März i894)- B^- ^I- Heft 1—6 (April 1894 —
November 1894). Marburg, Elwert. 8». 388 S. *846
Stuäj di filologia romanza pubblicati da Emesto Monaci. Fase 18. Roma,
Loescher & C. 8«. 98 S. »847
Nordiflk tidsskrift for filologi. Tredie Rsekke. Band II. Haefte 3. 4. Kdbea-
havn, Gyldendalske boghandels forlag. 8». S. 97 — 186. *84Ä
ZeitBchriit für romanische Philologie. Herausgegeben von Gustav Grober.
Bd. XVni. Halle, Niemeycr. 8«. IV, 576 S., i Facs. M. 20. »849
S. AdM VI 517—518; Ro XXIV 305—308 (G. P.).
NoBze Cian — Sappa - Flandinet 23 ottobre 1893. Bergamo, Istit. ItaL d'aiti
grafiche. 40. 453 S. [Enthält: i. Rol an du s notarius Cometanus, La strage
Cometana del 1245 pubbl. da Francesco Novati. 2. Pier Enea Gnarnerio,
Del 'Trattato dei sette peccati mortali' in dialetto genovese antico. 3. Egidio
Gorra, Il Dialetto della * Court d'Amours' di Mahius li Poriiers. 4. Guido
Mazzoni, Due parole sul 'Disdegno' di Guido Cavalcanti. 5. Carlo Cipolla,
Un contributo alla storia della controversia in tomo all' autenticità del Commento
di Pietro Alighieri alla 'Divina Commedia'. 6. Ludovico Frati, Costumanze
e pompe nuziali bolognesi nel Medio Evo. 7. E. G. Parodi, Dal Tristano
veneto. 8. Prammatica sopra il vestire promulgata dalla Repubblica
Fiorentina nel 1384. Alcune rubriche pubbl. da Pasquale Papa. 9. Pomponius
Le tus, Dcfensio in carceribus et confessio pubbl. ed ili. da Isidoro Carini.
IO. Tito Vesp. Strozzi, Un egloga volgare pubbL da Vittorio Rossi ti. Dae
barzelette relative alla battaglia deUa Polesella, 22 die 1509 pubbL da
Antonio Medin. 12. Carlo Salvi oni. Ancora del Cavasdco — La cantüeoa
bellunese del 1193. 13. Guido Postumo Silvestri, Conrispondenza. Spigo-
lature da Rodolfo Renier. 14. Giovanni Muzzar^lli, Alcune rime pubbl.
da Giuseppe Prato. 15. Francesco Flamini, Viaggi fantastici e 'Trionfi' di
poeti. 16. Pierre de Nolhac, Pietro Bembo et Lazare de Baìf. 17. Torquato
Tasso, La seconda parte del 'Discorso intomo alla sedizione nata nel regno
di Francia l'anno 1585' per la prima volta data in luce da Angelo Solerti
18. Giuseppe Rua, Il Testi e i Principi di Savoia. Note sparse race, da
docum. degli archivi torinesi. 19. Francesco Ascione, Le lodi e grandezze
della Aguglia e Fontana di Piazza Navona. Canzonetta pubbl. da Mario
Menghini. 20. Quelques lettres des amies de Huet p.p. Léon G. Pélissier.
21. Re Gemshid nel Zabul. Versione dal Pendano da Vittorio Rugarli
22. Ninne-nanne siciliane inedite pubbl. da Giuseppe Pitrè. 23. Ninne-
nanne e cantilene infantili race, a Nuoro da Egidio Bellorini 24. Pietro
Nurra, Usi e costumi nudale di Sardegna. 25. Orazio Bac ci, Preghiere e
giaculatorie di bambini, che si dicono nella Valdelsa. ^851
S. Aptp XIII 460—461 (G. Pare); GsU XXIV 329—332; RbU II 256-
260 (Francesco Foffano)\ LgrP 1895, 54 — 62 (Richard Wendròur).
LITTBRATU& UND LITTERATUK.GESCHICHTK. 45
4. Litteratur und Litteraturgeschichte.
a) Zeitschriften und Allgemeines.
Zeitsohrift for vergleichende Litteraturgeschichte. Herausg. von Max Koch.
Neue Folge Bd. VII. Weimar und Berlin, Fdbcr. 8». 2 Bl., 492 S. M. 14. ♦852
Seocaria Pietro, Dialoghi Ietterai! e scientifici. Casale, tip. Giovanni Panne.
8«. 165 S. 75 Cent. 853
Félai-Marohioimi Vit, Scritti letterari e morali. Fermo, tip. Mechi. 8^.
175 S. 854
Masi £rn.. Nuovi studi e ritratti. Bologna, ditta Zanichelli. 8^. 2 voli. Ili,
291 und 368 S. L. 6. Inhalt: I. Ipocriti e frati godenti nell' Inferno di Dante.
2. La dogaressa di Venezia. 3. Nanne Grozzadini. 4. Il rinascimento. 5. Gli
storici e la storia di Leone X. 6. Chi era Lodovico de Varthema ? 7. Luigia
di Savoia. 8. I cento poeti della vittoria di Lepanto. 9. Luisa De La Vallière.
IO. Maria Adelaide di Savoia, duchessa di Borgogna, il. Ninon De Léñelos.
12. Due diplomatici italiani e gli ultimi giorni del Voltaire. 13. Gian Giacomo
Rousseau. 14. Birri e marchesi nel 1719. 15. Nicola Spedalieri. 16. Il 1799
in Toscana. 17. Paolina Montmorin De Beaumont. 18. Le memorie del prin-
cipe di Talleyrand. 855
Segré Car., Saggi critici di letterature straniere. Firenze, succ. Le Mounier.
8<>. 286 S. L. 3. Inhalt: i. Goethe e V Amleto. 2. La storia di Falstaff.
3. Tasso nel pensiero del Goethe e nella storia. 4. Le memorie del generale
De Marbot. 5. Shakespeare nelP Enrico Vili. 6. Goethe e le Baruffe chiozzotte.
7. Cooper e LotL 856
S. NA III. SerU LII 348—349.
b) Litteraturwissenschaft.
"WetB W., Litteraturwissenschaft. In JRP I 157 — 192. [Litteratur-Bericht über
das Jahr 1890.] *857
Matar Ernst, Die Aufgaben der Litteraturgeschichte. Akademische Antrittsrede.
Halle, M. Niemeyer. 8». n, 22 S. M. 0,80. ♦858
S, LC 1894, 1108 — 1109.
— Geschichte und Litieratur. In d. kleineren Beiträgen zur Geschichte von
Dozenten der Leipziger Hochschule (Leipzig, Duncker & Humblot) S. 241 —
253. *859
Froehde O., Litteratur-, Kunst- und Sprachwissenschaft. In NJ CXUX
i — 13. *86o
Neoker Moritz, Ueber Literaturgeschichte. In BlU 1894, 577~579* 593 — 595>
♦861
c) Aesthetik.
V. Schalk Adolf Friedrich, Aphorismen über Literatur. In des Vfs. Perspektiven
(Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien, Deutsche Verlagsanstalt. 8^. 2 Bde.) II
I — 145. Inhalt: L Literarische Stichwörter. Einige Worte über Kritik.
Klassisch. II. I. Aesthetik. 2. Wahrscheinlichkeit und Unwahrscheinlichkeit.
3. Originalität und Plagiate. 4. Ueber den Reim. 5. Ueber den Hiatus.
6. Produktionsdauer. 7. Anspielungen. 8. Aliquando dormitat et bonus
Homerus. 9. Fruchtlose Vergleiche. 10. Prosaische Wendungen, ii. Litera-
rische Moden. 12. Wandelbarkeit des Urteils. 13. Mittelalterliche Poesie.
14. Poetische Bilder. *862
A. S.9 n sentimento religioso e morale nella letteratura. In Cu N. S. IV 33 —
40. *863
I>el Palacio M. y V. Barrantes, Discursos leídos ante la Real Academia. Es-
pañola, el dia IS de Abril de 1894. Madrid, est. tip. de los Suc. de Riva-
deneyra. 4®. 58 S. [Tema: Sobre la poesía.] 864
Moxioe Charles, Du sens religieux de la poésie, i. Sur le mot poésie. 2. Le
principe social de la beauté. Genève, Eggimann. Paris, Vanier. 8^ Vili,
104 S. 865
S. ÖL IV 719—720 (i?. Kralik),
IteobalaB Georges, Les rapports de la musique et de la poésie. In AnnaL de
phik». chiét. N. S. XXX 566—584. *866
4^ BIBLIOGRAPHIE 1 894. ROMANISCHE PHILOLOGIE.
d'Asambr^a G., Idéalisme et réalismei ou Pidentité des contraires (en littératoie).
In Le Monde, i«r octobre 1894. 867
Robert Pierre, Réalisme et naturalisme (Suite et fin). In Rev. de l'enseignemoit
XXI 4—8. *m
Bomanticism and realism. In SR LXXVm 615 — 616. «869
Strindberg A., Du hasard dans la production artistique. In Rev. des remes
15 novembre 1894. 870
Benard Georges, A quoi reconnaître la supériorité d'une œuvre littéraire. In
NR LXXXVII 72—93. *87i
r—
Veeelovsky A. J., La poétique historique. In Journal minist narodn. prosviécht.,
Mai 1894. ^72
Berger Arnold £., Volksdichtung und Kunstdichtung. In NuS JJKNUI 76-
96. »873
Heilbom Ernst, Wie Volksdichtung entsteht. In MfL LXm 865—868. »874
Chevalier L., Zur Poetik der Ballade. III. Progr. Prag. 8». 39 S. 875
B[onghi] R., Como giudicare un Romanzo? In Cu N. S. IV 144 — 148. ^876
Hirsch L., Die Fabel. Progr. Cothen. 8^. 42 S. 877
V. Sohaok Adolf Friedrich Graf, Aphorismen über das Drama. In des VfL
Perspektiven (Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien, Deutsche Verlags- Anstalt 8")
Bd. I I— 109. *878
Breitinger H., Les unités d'Aristote avant le Cid de Corneille. Etude de
littérature comparée. 2 éd. Basel, Georg & Co. 8®. 79 S. Fr. 1,60. 879
Folti G., Les trente -six situations dramatiques. In Mercure de France, juillet,
septembre, octobre 1894. 880
Bingeis Emilie, Ueber die Einmischung des Uebernatûrlichen im Drama. In d.
historisch-politischen Blättern 114,4. ^^^
Iiemière M., Considérations esthétiques sur Part du comédien. In Rad 15 septembre
1894. 882
Der Dialekt im Drama. Im „Kunstwart*< VII, 9. 883
Allais G., De l'histoire au théâtre, d'après la tragédie classique. In Rdcc 24,
31 mai 1894. 884
Croce Ben., La critica letteraria: questioni teoriche. Roma, Ermanno Loesdier.
8^ 176 S. L. 2. I. Dell' inesattezza della denominazione * critica letteraria'
e della varietà dei lavori che in essa si comprendono. 2. Definizione e clasà-
ficazione dei vari lavori. 3. Della possibilità e dei limiti del giudizio estetica
4. Di alcune questioni particolari concementi la storia letteraria. 5. Di un
giudizio intorno alle opere letterarie del De Sanctis e dello Zumbini. 6. DcDe
presenti condizioni degli studi letterari in Italia e di una loro deficienza. 885
S. Gsli XXV 370—385 (Camillo Trivero).
Kohfeldt G., Zur Aesthetik der Metapher. In d. Ztschr. f. Philosophie und
philos. Kritik CHI 221—286. ♦SSó
Biese Alfred, Was ist übersetzen? In ZvL N. F. Vn 86-89. »887
Keyzlar J., Die Principien der Uebersetzungskunde. Programm Hradisch 8^.
30 S. 888
d) Allgemeine und vergleichende Litteraturgeschichte.
Hart Jul., Geschichte der Weltlitteratur. Bd. I S. 609—847. 11 S. i — 8a Mit
2 Taf. Beriin. W. Pauli's Nachf. 8». Hausschatz des Wissens Heft 74. 7^
78. 80. 82. 84. 99. 107. 890
van Vloten J., Beknopte geschiedenis der nieuwe letteren, van de middeleeuwen
tot op de helft der 19« eeuw. 2e. goedk. uitg. Afl. i. Amsterdam, van Kampes
& Zoon. 8«. S. 1—80. 891
Vog^t Karl, Harmlose Plaudereien über romanische Litteratur. In NuS LXXIV
156—188. ♦892
Calvet C. , Le socialisme dans la littérature. (Suite.) IIL In Rev. de l'en-
seignement XXI 88—92. 175—178. 196—198. *893
Wilbnann Otto, Geschichte des Idealismus. Bd. I. Braunschweig, Vieveg &
§ohn, 80. XIV, 696 S. »894
Ä DL XVI 1581—1583 {Alex, Wernichê).
LITTERATUR UND LITTE&ATURGBSCHICHTE . 47
Ryssel V., Syrische Quellen abendländischer Erzählungsstoffe. I. Die Kreus-
aufimdongslegende. IL Die Siebenschläferlegende. In AnS XCIII i — 22.
241—280. ^ *895
Weddi^en F. H. Otto, Geschichte der Einwirkungen der deutschen Litteratur
auf die Litteraturen der übrigen europäischen Kulturvölker der Neuzeit 2.
(Titel-) Ausg. Leipzig, Wigand. 8«. VHI, 183 S. M. 2. 896
e) Litterarische Gattungen und Perioden.
Sehneegans Heinr., Geschichte der grotesken Satire. Strassburg, Trubner. 8<>.
XV, 523 S. M. 18. »897
S, DL XV J 461—463 (Philipp Strauch); LC \^/[» I173— 1174 (A'Cör/i ]«[^]) ;
Gsli XXV izS — n^ {R')\ ZrF XX I2S— 12$ {Ph, Au^, Becker); AnS
XCVII 443 — 447 (H.Morf); LgrP 1895, 162 — 166 (Ludwig Fränkel);
ZfS XVII* I— 13 (Karl Groos).
Bajna Pio, Contributi alla storia dell' epopea e del romanzo medioevale. Vili.
La Cronaca della Novalesa e V epopea Carolingia. In Ro XXTII 36 — 61. *898
Gersohmann Hans, Studien über den modernen Roman. Progr. des städt. Real-
Gymnas. zu Königsberg i. Pr. 8°. 120 S. M. 2. *899
5. M/L LXIII 1 146— 1 147 (yulius Petri),
Fuster Ch., Les poésies des grands prosateurs. In SRu IV, 2, 539 — 550. 607
— 617. »900
de Maulde R., L'idée du beau en Italie et en France à l'époque de la Re-
naissance. In Le Moniteur universel 4, 5, 6 juin 1894. 9^^
Borinski Karl, Die Hofdichtung des 1 7. Jahrhunderts. Münchener Habil.-Schríft.
München, Druck von A. Haack, Beriin. %\ 36 S. [Aus ZvL N. F. Vn
I — 27.] *902
PugliBi Fico M., Note di letteratura contemporanea. I. Acireale, tip. Donzuso.
8**. iioS. I. Il feticismo dell' arte e la critica moderna. 2. Guy De Mau-
passant novelliere. 903
Ä Polybiblion LXXI 459 (M, F.),
Nordau Max, La maladie dans la littérature actuelle. In Revue des revues,
15 juin 1894. 904
(amener Pompeyo, Literaturas malsanas: estudios de patología literaria con-
temporánea. £1 gramatical ismo. £1 retoricismo. El criticonismo. £1 croni-
conismo. El naturalismo de Medán. La decadencia fìn de siglo. £1 positivismo
germanico. £1 nihilismo ruso. £1 noticierismo. Conclusion. Gerona, F. Fé.
8«. 408 S. Pes. 4. 905
Adams W. D., The comic poets of the nineteenth century. London, Routledge.
8®. I s. 906
Basoonl L., L'anarchie de la pensée moderne. In Rev. du Midi, juillet 1894. 907
f) Einzelne Schriftsteller und Gruppen.
Brandes Georg, Menschen u. Werke. Essays. 2. Aufl. Mit i Gruppenbild in
Lichtdr. Frankfurt a. M., Literar. Anstalt. 8». V, 549 S. M. ii. 908
Bibliothèque de la Compagnie de Jésus. Ire partie : Bibliographie, par Augustin
et Aloys de Back er. II« partie: Histoire, par Augustin Cas ay on. Nouv.
éd. par Carlos So mm er vogel. Tome V [Lorini — Ostrozanski]. Paris, Picard.
40. 909
ICeunier Georges, Les grands historiens du XIX« siècle (études et extraits).
Paris, Delagrave. 8«. XXVIII, 436 S. 910
KaliBoher Alfr. Chr. , Philosophen und Astronomen des XVII. Jahrh. und die
ethische Seite der Musik. In NuS LXX 352 — 382 [Bacon v. Verulam, Kepler,
Petrus Gassendi, Cartesius, Christian Huyghens, Spinoza, Leibniz]. *9ii
JjBXm Ossian H., Great teachers of four centuries: an outline history of the
great movements and masters of the past four hundred years that have shaped
Sic theory and practice of the education of the present. New -York, Kellogg
& Co. 1893. 8». 59 S. [Handelt u. a. über Rabelais u. Rousseau.] 912
Baraud A., Chrétiens et hommes célèbres au XIX« siècle, ire série. Tours,
Marne et fili. 8o. 191 S. 913
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Gatanaaro Car., H progresso feminile: dizionarìo biografico delle scrìttiid ed
artiste viventL Fascicolo i. Firenze, Biblioteca ediL della RivisU Itafianai
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Le GktUieime R., Women poets of the day. In The EngL Illustr. Magaâne
XI 649. 915
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Alexandersage. Heinrich Becker, Zur Alezandersage. Progr. des Friediicbs-
Kollegiums zu Königsberg i. Pr. 4<*. 26 S. 916
— Israel Levi, Le Yosippon et le Roman d'Alexandre. In Rev. d. études JTUves
XXVIII 147 — 148. [Die Alezanderepisode in der jüdischen Chronik Yosippon
ist interpoliert.] *9I7
Arthur. J. Loth, A propos du roi Arthur. In Annales de Bretagne IX
632 — 633. [Durch eine lateinische Stelle (aus dem Cartul. Univ. Paris) und
eine französische (bei Rutebuef) wird gezeigt, dass „die Ankunft Arthuis er-
warten'* mit attendre auz calendes grecques gleichbedeutend war.] ^18
— U. Ortensi, H ciclo d' Arthus e le leggende Bretoni. In La Nuova
Rassegna II, 28. 32. 919
Cenerentola. G. Pi tré. La novella delia Cenerentola. In Aptp XITT 441—
448. *920
Don Juan. F. De Simone Brouwer, Don Giovanni nella poesia e nell' arte
musicale: storia di un dramma. Napoli, tip. della r. Università. 8^. 138 S.
L. 3. Inhalt: i. Tirso De Molina. 2. Lo scenario della Commedia dell' Arte
e il Convitato di Pietra del Cicognini. 3. Dorimond e De Villiers. 4. Molière.
5. Roismond e Tommaso Corneille. 6. Antonio De Zamora. 7. C. Goldoni
e G.B.Lorenzi. 8. Mozart. 9. Grabbe. io. A. Dumas padre, il. Zonula.
12. n Don Giovanni del secolo XIX. 921
S. Rbli III 153—154 {G, MaiMoni); NA III, Serie LVI 372—375.
Drei Könige. Samuel Berger, Les noms des rois mages. In M VII 27 — 33. ''922
ïîingelOBtes Pfand. René Basset, Le prêt miraculeusement remboursé. In
Rdtp IX 14 — 31. [Quelle und Verbreitung eines der Milagros de Nuestra
Señora des Gonzalo (13. Jh.) in Spanien und Frankreich.] ^923
XSlnsiedler und EngeL Otto Roh de. Die Erzählung vom Einsiedler imd dem
Engel in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Ein Beitrag zur Ezempel-Iitteratiir.
Diss. Rostock. 8». 62 S., i Bl. *924
S, ES XX HO— 116 {Ludwig' Fränkei); AnS XCIII l6l— 164 (O. Giade).
Esel. Gabriel Bleton, L'ftne dans les littératures classiques. In RduL V.Serie
XVm 314—327. *925
Eselhera. Georg C. Keidel, Die Eselherz- (Hirschherz-, Eberherz-) Fabel.
In ZvL N. F. VII 264—267. »926
XìillenspiegeL Ch. de Coster, La légende dlJlenspiegel. In Matinées espagnoles,
7 sept, 22 sept., I er octobre 1894. 927
Faust. Karl Biedermann, Die Faustsage nach ihrer cultnrgeschichtlichen Be-
deutung. In d. Ztschr. f. Cultuigesch. Ù, i. 92S
— Charles Merk, The Faust legend. In Ac XLVI 12—13. *929
Frühling. Raoul Rosières, D'Horace à Aubanel. Histoire d'an lieu commun.
In Rhl I 412 — 421. [Das Begrüssen des Frühlings als Einleitung eines Ge-
dichtes wird von den Römern bis auf die neuesten Felibres verfolgL] ^93^
QetäuBObter Blinder. G. Pitre, La leggenda del cieco ingannato. In Aptp
Xni 602—605. *93<
Ghetto. David Phi lip son, The Ghetto in Literature. In des Vis.: Old European
Jewries. Philadelphia, The Jewish Pub. Soc. of America. 8^. IV, 281 S.
$ 1.25- 932
Gk>rmund und laembard. R. Zenker, Ueber die historische Grundlage und
Entwicklung der Sage von Gormund und Isembard. In VPS 42. Vers.
s. 492—493. ♦933
Kindheit. Horace Elisha Send der, Childhood in literature and art; with
some observations on literature for children: a study. Boston, Hoaghton,
Mifflin & Co. 8^ II, 253 S. ^1,2$. [Childhood as a subject ibr poets,
romancers and artists.] 934
LITTERATim UND LITTBRATU&GESCHICHTB. 49
Ijerohe. Felix Brun, L'alouette. Histoire littéraire d'un petit oiseau. In NR
LXXXVn 531 — 547. [Untersucht die poetische Geschichte der Lerche
besonders in der älteren franz. Litteratur.] *93S
Meluslnenaafi^ Ludwig Frank el, Altes und Neues zur Melusinensage. In
ZfV IV 387—392. *936
STapoleon. Antonio Me din, La caduta e la morte di Napoleone nella poesia
contemporanea. In NA DI. Serie L 637 — 657. LI 270—297. *937
Narrensoliiff. Fedor Fraustadt, Ueber das Verhältnis von Barclays „Ship of
Fools" zur lateinischen, französischen und deutschen Quelle. Breslauer Diss.
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it. stamberga \ frz. cahute, cajute; frz. chiffe, chippe\ it. goffo, frz. goffe \ it.
gufo; ven. trient, garbo, neapol. guoffola; it urlare, frz. hurler; pg. huivar;
it. chiurlare; sp. pg. chirlar; it. zirlare; frz. guichet, viçuet, afrz. wiket,
guischet; afrz. guichs, guige; afrz. guiper, it. aggueffare^ *99i
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valsesiana ossia raccolta di opere edite ed inedite e scritture antiche e moderne
di autori valsesiani e riguardanti la Valsesia, pubblicate per cura di Federi^
Tonetti, voi. I, fase. 3. 1002
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(Milano, Assoc, tipogr.-libr. ital. 8») S. LXXVH— XCin. ♦1003
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Torino, Loescher. 8o. S. 349—492 und Vol. VI. CCXHI— CCC VHI : Glos-
sari'um palaeo - hibemicum , di G. J. A[scoli] (Rig-Fer). 1029
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V, 403 S. mit I Tab. M. 6,50. ♦losô
S. DL XV 621—624 (F, Hirsch) \ MA VII 265—269 {Georges Blondel)',
GgA 1895, 229 — 233 [Gerold Meyer von Knonau)\ Asi V.Serie XJII
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II. Avvertenza. 12. Cronica fiorentina compilata nel secolo XIEL 1037
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Cjan — Sappa — Flandinet [No. 6]. S. Nr. 851. *I048
IToBze principesche nel quattrocento: corredi, inventari e descrizioni, con una
canzone di Claudio Trivulzio in lode del duomo di Milano. Milano, tip.
fratelli Rivara. 8^ loi S. Inhalt: i. Convito nuziale di Gian Giacomo
Trivulzio. 2. Festa dal medesimo data a re Luigi XII di Francia. 3. Corredo
nuziale di Paola Gonzaga, sposa di Gian Niccolò Trivulzio. 4. Arazzi e
mobiglio di Gian Francesco Trivulzio. 5. Gioie e vasellami di Bona di Savoia.
6. Nozze di Tristano Sforza e Beatrice d' Este. 7. Corredo nuziale ed entrata
di Ippolita Sforza in Napoli. 8. Canzone di Claudio Trivulzio in . lode del
duomo di Milano. — Pubblicati da Emilio Motta per le nozze di Luigi
Alberico Trivulzio con Maddalena Cavazzi della Somaglia. 1049
Vestdario e gioie di una gentildonna bolognese del secolo XIV. Bologna, tip.
Fava e Garagnani. S^. 14 S. Pubblicato da Carlo Malagola per le nozze
di Giuseppe Manno con Carlotta Laugier. 1050
Isa Vita italiana nel cinquecento. I — III. Milano, fratelli Treves. 8®. 616 S*
L. 7. Enhält: I (Storia): i. Francesco I e Carlo V: conferenza di Luigi Alberto
Ferrai. 2. La riforma in Italia: conferenza di Ernesto Masi. 3. L'assedio
di Firenze: conferenza di Isidoro Del Lungo. 4. Sulle condizioni della
economia politica nel cinquecento e la scoperta d'America: conferenza di
Arturo Jéhan De Johannis. 5. Siena nel secolo XVI: conferenza di Giuseppe
Rondoni. II (Letteratura): i. Gli scritti politici del cinquecento: conferenza
di Cesare Paoli. 2. L' Orlando furioso: conferenza di Giosuè Carducci.
3. Torquato Tasso: conferenza di Enrico Nencioni. 4. La lirica del cinque-
cento: conferenza di Guido Mazzoni. Ili (Arte): i. Raffaello Sanzio da
Urbino (1488 — 1520): conferenza di Enrico Panzacchi. 2. Michelangelo
Buonarroti (1474 — 1564): conferenza di John Addington Symonds. 3. Il
teatro del cinquecento: conferenza di Tommaso S al vini. 4. La musica nel
secolo XVI: conferenza di G. A. Biaggi. 105 1
S. Ast V. Serie X VI 360—369 (Edoardi Coli),
AmUani V. A., Appunti sulle cortigiane nel cinquecento. In Bsi VI, 14. 1052
Ciazi V., Luci ed ombre nel rinascimento italiano. In Gl XVIII, 41. 1053
— Del significato dei colori e dei fìorì nel Rinascimento italiano [nella letteratura
e nell' arte]. In Gl XVIII, 13—14. 1054
S, GsH XXIV 327—328.
Mancini Abele, Cose patrie: ricordi e pensieri: contributo alla storia della vita
italiana nel secolo XVI. Roma, tip. Nazionale di G. Bertero. 8^. 144 S.
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della r. deputazione di storia patria per le provincie di Romagna 3» Serie
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their works. London, Putnam. 8^ 5 s. 1063
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XVI. In Archivio storico dell' arte, anno VII, fase. 4. 1064
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Trecento. Im Repert. f. Kunstwiss. XVII, i. 1065
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des ersten Jahrtausends. In AZ Beilage-Nr. 232. 233. *io66
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beauz-arts 3« série XI, février-mai. XII, 5. 1067
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illustré de 34 planches hors texte et de 131 fig. d'apra les dessins et photogr.
de l'auteur. Paris, Xhorin et f. 8<». Xn, 335 S. Biblioth. des écoles franc.
d'Athènes et de Rome. Fase. 66. *ioá
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265—293. *I070
Fapaleoni G., Maestri di grammatica toscani del sec. XTIT e XTV. In Asi
V. Serie XIV 149 — 152. [3 Urkunden aus dem Staatsarchiv zu Florenz, mit
Schullehrem abgeschlossene Kontrakte betreffend.] '^loyi
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bibliot. V 27—48. *I072
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PoUaci-Nuccio con Teresina Guaetta. 1076
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NA III. Serie UI 259—270. *I077
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Martini F., Le università. In NA HI. Serie L 193 — 209. 385 — 407. *I079
Kruaekopf H., Die Lehrer der fremden Sprachen in Italien. In AZ Beil.-
Nr. 240. ♦1080
4. Litteraturgeschichte.
I. Gesamtdarstellungen.
a) Allgemeines, Essays, Werke über einzelne Perioden.
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bericht über das Jahr 1890]. *io8i
Benier Rodolfo, Italienische Literatur von 1400 — 1540. In JRP I 487—507
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BoBsi Vittorio, Letteratura italiana dal 1540 al 1690. In JRP I 507—526.
[Litteraturbericht über das Jahr 1890.] *io83
J>' Ancona Alessandro e Orazio Bacci, Manuale della letteratura italiana.
Voi. IV parte 2 u. V parte i. Firenze, G. Barbèra. 8^. S. 343 — 628. 1—396.
je L. 3. 1084
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j
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Gantù Ces., Della letteratura italiana : esempi e giudizi. Nuova edizione intiera-
mente riveduta e ampliata. Disp. 20. Torino, Unione tipografico-editrice. 8^.
S. 1225 — 1332. L. I la dispensa. 1085
Pìbbì Italo, Storia della letteratura italiana, ad uso delle scuole. Torino, Carlo
Clausen. 8». Vu, 363 S. L. 4. 1087
S. NA III, Serie LV 181— 182.
Torraoa Fr., Manuale della letteratura italiana, compilato ad uso delle scuole
secondarie. VoL I, parte I (sec. XIII). Firenze, G. C. Sansoni. 8^ S. i — 96.
L. I. 1088
Pippi Averardo e Guida Falorsi, Manuale di lettere italiane, ad uso degli
istituti tecnici e delle scuole secondarie, compilato secondo gli ultimi programmi
governativi. VoL III. IV: G. Falorsi, Storia esemplificata della letteratura
italiana dalle origini della lingua ai di nostri. Torino, G. B. Paravia e C. 8<>.
Vili, 791 und 680 S. Collezione di libri d' btruzione e di educazione. 1089
S. Rbti III 33—35 (^. Moschetti),
De 19'egri Fr., Discorso filosofico sopra la storia della letteratura italiana. Pisa,
tip. di Á. Valenti 8<». Vini, 94 S. L. 1,25. Inhalt: i. Età ideale della
letteratura. 2. Età formale della letteratura. 3. Età reale della letteratura.
4. Pensieri aggiunti. 1090
Ä NA III, Serie LUI 752—753.
Ceotaro F. P., Studi storici e letterari. Torino, L. Roux e C. 8«. Vm, 389 S
L. 4,50. Inhalt : I. Le rivoluzioni napoletane nei secoli XVI e XVII. —
II. Il r. istituto orientale ed il suo fondatore. — III. Le memorie d' un patriota
romagnolo, scritte da sua figlia. — IV. Ruderi polìtici medioevali, i. Il libero
comune di S. Marino. 2. U ingresso della reggenza. 3. Il paese e la sua
storia. 4. La costituzione politica. 5. L' amministrazione. 6. La longevità. —
V. Il cardinale Alberoni e la repubblica di S. Marino. — VI. La storia nei
Promessi sposi. — VII. Il vescovo di Policastro e la reazione borbonica del
Ï799. — VIII. Appendice: Sicignano; Schipani contro Schipani: Castelluccia.
S, Cu N, S, IV 138—139; Rbli II 192—194 {Alessandro D' Ancona)-, NA
III, Serie L 365 — 367. 109 t
Mango Fr., Note letterarie. Palermo, tip. Lo Statuto. 8». 165 S. L. 2,50.
Inhalt: i. Di una poesia politica. 2. La Barbarìcine nella Divina Commedia.
3. Un codice inedito di Dante. 4. Gli amori del Quattromanì. 5. Di un poeta
fidenziano. 6. L' ultimo idillio del Leopardi. 7. Aiurora Sanseverino. 8. Zibal-
doni del secolo XVI. 9. Due visioni predantesche. io. Un epigone del
Machiavelli. 11. Pel testo delle Rime del Boccaccio. 12. I cantori di Lepanto.
13. Rime volgari e latine del secolo XV. 14. Di alcune fonti poetiche. 1092
Mercati G., Miscellanea di note storico-critiche. In Studi e documenti dì storia
e diritto XV 303 — 347. [Un lettera di Cosma Raimondi cremonese sulla ven.
Giovanna d' Arco ; una pasquinata di Antonio Beccadelli detto Panormita contro
frate Antonio da Rho, sotto il nome di Giovanna d'Arco; cenni sulla vita e
sugli scritti dì Cosma Raimondi; alcune note sulla vita e sugli scritti del
Panotmita con tre lettere inedite; dell' anno in cui Scipione Mainenti divenne
vescovo di Modena; V epistolario d' Antonio Beccadelli; due note sulla crono-
logia della vita di Ciriaco d' Ancona; una lettera inedita di Ciriaco; V epitaffio
di Francesco Petrarca.] 1093
5. Asi V. Serü, XV 162—166 (S, Mnocchi),
V. Scliaok Adolf Friedrich, Literarisches aus Spanien und Italien. S. Spanische
Litteraturgeschichte. 1094
Tolomei Antonio, Scritti vari. Padova, A. Draghi 8«. VII, 460 S., i Bl.,
I Port [Litterar., politische, pädagogische Schriften, Gedichte etc. Bemerkens-
wert folgendes: Del volgare illustre in Padova al tempo di Dante S. 3 — 14;
Delle vicende del venuu:olo padovano S. 15 — 38 (beide Artikel aus dem Bande:
,yDante e Padova" (1865) wieder abgedruckt). Zeitungs - Artikel über Dante
(S. 104 — 107), Petrarca (S. 107 — 115).] *I095
S, NA III. Serie LH 347—348.
5 s BIBLIOGRAPHIE 1894. ITALIENISCH.
Torraca Francesco, Nuove rassegne. Livorno» Raffaello Giusti. 8*». VII, 468 S.
L. 5* *i096
S. NA III. Serie LUI 755—756; BSD N, S. II 61—62 {G. Volpi).
Villari P., Scritti varí. Bologna, ditta ZanichellL 8». 531 S. L. 5. Inhalt:
I. La storia è nna scienza? 2. Giovan Battista Vico. 3. Francesco De Sanctis
e la critica in Italia. 4. Edmondo De Amicis e i suoi ciiticL 5. Nnovi
tormenti e nuovi tormentati. 6. La riforma della beneficenza. 7. Luigi La
Vista. 8. Margherita Fuller • Ossoli. 9. La giovinezza del conte di Cavour.
IO. Carlo Tenca. 1097
5. BuRS III. Période LXII 613—615.
Zumbini B., Studi di letteratura italiana. Firenze, succ. Le Mounier edit 8^.
358 S. L. 4. Inhalt: i. Vittoria Colonna. 2. Alfieri, il Saul, il Misogallo.
3. La poesia sepolcrale straniera e italiana e il Carme del Foscolo. 4. H
Folengo precursore del Cervantes. 5. Le lezioni di letteratura di Luigi SettoB-
brini e la critica italiana. 6. Sopra alcuni principi di critica letteraria di G.
B. Vico. 7. I Promessi Sposi e il lago di Lecco. 8. La follia di Orlando.
5. Gsli XXV 129—135 (B. C\roce% 1098
Di Lauro Pietro, Caratteri dei secoli della letteratura, con brevi cenni di
letteratura contemporanea. Lanciano, Rocco Carabba. Z^. 56 S. 1099
liefevre-Deamier Jules, Célébrités italiennes (Vittorio Colonna, Jerome Vii,
Ugo Foscolo, Torquato Tasso). Paris, Firmin-Didot et C. 8». 446 S. lieo
Baod Vit., La poesia nella vita: conversazioni sui poeti Giusti, Guadagnoli,
Porta, Belli, Fusinato, Brofferio, Panni. Milano, Antonio Vallardi. 8«. 218 S.
L. 2. noi
VaocalluBZO Nunzio, L' arte nella similitudine : saggio di studio storico-estetico
nella prosa italiana (Boccaccio, Castiglione, Gralileo, Verri, Leopardi, Manzoni,
De Amicis, D' Annunzio). Catania, tip. M. Galati. 8°. 30 S. II02
Pastori Giac, I nostri poeti: briciole di critica contemporanea. Puntata VI— X.
(F. Zanotto, Enrico Fabi, Agostino Cameroni, Pasquale aw. Conforti, Giuseppe
can. Polli.) Milano, tip. di Serafino Ghezzi. 8«. S. 81 — 160. Estr. dal
periodico di Milano La scuola cattolica e la scienza italiana, serie II, anno
1894. II 03
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LITTERATURGESCHICHTE. 59
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Gk>linelli A., Glorie liguri [biografie]. Voi. I. Genova, stap. tib. C. Colombi.
ifì. 146 S. L. i. Inhalt: i. Accinelli Francesco Maria. 2. Amoretti Pelle-
grina. 3. Assereto Biagio. 4. Brignole Sale Anton Giulio. 5. Canevari Pier
Maria. 6. Carbone Giovanni. 7. Celesia Emanuele. 8. Chiabrera Gabriello.
9. Colombo Cristoforo, io. Durazzo-Grimaldi Clelia. 11. Embriaco Guglielmo.
12. Garaventa Lorenzo. 13. Ruffini Iacopo. 14. Vernazza Battìstina. — Estr.
dal periodico La Scuola italiana. 1125
Percopo £., Nuovi documenti sugli scrittori e gli artisti dei tempi aragonesi.
[Cont.] In Archivio stor. per le province nap ole t. XIX, 2 — 4. [Ucber
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Giuliano da Majano, Rutilio Zenone, Aurelio Bienato.] il 26
Professione A., Alcune notizie inedite di storia letteraria senese. In Atti d.
r. accad. delle scienze di Torino XXVIII, disp. 7 — io. 1127
Ceftareo G. A., La poesìa siciliana sotto gli Svevi. Catania, Niccolò Giannotta.
8^. XI, 412 S. L. 5. I. I poeti. 2. La lingua. 3. La poesia. 1128
S. Rbli II 273 — 278 (Leandro Biadette); LgrP 1895. 93 — 97 (Berthold
Wiese)\ BSD N. 5. // 33—43 (T, Casini); Ro XXIV 465—472 (Anjean-
roy); Gsli XXVII II2- 131 (Cesare de Louis).
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R. Università di Messina. Messina, Tip. d' Amico. 8^. 29 S. 11 30
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Ambrosi Fr., Scrittori ed artisti trentini. Partei. IL Seconda edizione note-
volmente accresciuta e corretta. Trento, Giovanni Zippel. 8^. 553 S. i. Prin-
cipi e risorgimento (600 — 1600). 2. Un periodo di decadimento (1600— 1750).
3. La riscossa (1750 — 1820). 4. Il progresso (1820—1893). 5. Scrittori ed
sirtisti viventi. 6. Aggiunte e correzioni. 1131
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per Ü 1894 (Trento, stabü. Zippel. 4«. 165 S.). [S. Gsli XXIH 303.] 113^
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I. Cause che determinarono questa satira: la condizione economica dei villim
nel medio evo. 2. Poesie satiriche contro il villano. 3. La satira contro il
villano nella novella. 4. La satira contro il villano nella poesia popolareggiante;
1' origine dello Zanni della commedia dell' arte. 5. La satira contro il vilbno
nella commedia. 6. Appendice : La vita degli infedeli, pessimi e rustici villam ;
Capitolo satirico; Contro il villano; La sferza dei villani; Satira contro i
villani; Alfabeto contro i villani. 1138
S. GsU JCAT/F 432— 436 (F: Ä[wji]); Rhli II 256 {A. ly Ancona) i LgrP
1895. 350—351 (Berthold lVüse)\ NA III. Serie Z7/ 559— 560.
Cesareo G. A., Pasquino e la satira sotto Leon X. In La Nuova Rassegna
II, I. 3. 5. 8. 24. 1139
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540. ^1140
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F[aimella] G., Il Pasquino di Teramo. [Si chiama Gnore Paule.] In Rivista
Abruzzese IX, 5—6. 1141
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Belila. Pio, Il romanzo cavalleresco presso gP Italiani. In JRP I 484 — 487
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Gtobhart Emile, Les conteurs italiens. I. Les primitifs. — Le Novellino.
Francesco da Barberino. In Rddm CXXVI 649—678. ^1147
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bagno pubblico. 4. L' istituto sociale d' istruzione. 5. Il collegio Peroni.
6. La risurrezione dell' Arnaldo da Brescia di G. B. Niccolini. 7. Pregiudizi.
8. Brescia artistica. 9. Sugli spalti, io. I Ronchi. 1168
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Baldinotti poeta pistoiese del XV secolo, con due sonetti di lui sopra frate
Grirolamo Savonarola. Pistoia , tip. Costa • Reghini e BiaginL 8^. 29 S. Per
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S, Rbli II 211-212 (F. F/amini); NA III Serie LVI 178—180.
Barettl. Livio Caetani, Baretti e Johnson. Roma, tip. delle Terme Diodezioiie
di G. Balbi. 8<^. 38 S. Seguono tre lettere di Samuele Johnson a Giuseppe
Baretti. 1 184
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Compositori. 8«. 23 S. 1186
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Ä Ro AX/// 491— 492; GsU XXV i^22 — \2^ (F.N.); BSD N. S. II
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Boiardo. Studi su Matteo Maria Boiardo. (Herausg.: N. CampaninL) Bolqpia,
LITTERATURGESCHICHTE.
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Zanichelli. S». 2 Bl., VII, 478 S., i Bl., i Poxtr., i Facs. L. 10. Enthält:
I. G. Ferrari, Notìzie della vita di M. M. Boiardo. 2. N. Campanini, M.
M. Boiardo al Governo di Reggio. 3. P. Rajna, L' Orlando Innamorato. 4. A.
Lazio, Isabella d' Este e V Orlando Innamorato. 5. P. Giorgi, Sonetti e
canzoni. 6. A. Campani, Le edoghe latine. 7. R. Renier, Tarocchi. 8.
C. Tincani, M. M. Boiardo traduttore. 9. C. Antolini, M. M. Boiardo sto-
rico. IO. G.Mazzoni, Le ecloghe volgari e il Timone, il. Lettere edite ed
inedite [di Matteo Maria Boiardo]. 12. Tavola delle lettere. 13. Aggiunta alle
lettere. 14. Documenti particolari alle notizie della vita. il 98
5. Hòii III 183 — 191 {Francesco Flamini); Gsli XXV 394— 411 (Vittorio
Rossi); Fofybiblion LXXIII 438—440 (7%. P,),
Bossi. G.Taormina, Giulio Bossi ed Ugo Foscolo. [Gli ultimi anni del F.]
In La Nuova Rassegna II, 12. li 99
Botero. Car. Gioda, La vita e le opere di Giovanni Botero, con la quinta
parte delle Relazioni universali e altri documenti inediti. Voi. I. II. Milano,
Ulrico Hoepli. 8». 4 Bl., 395 S., i Porlr. und Vili, 397 — 795 S. Enthält:
L La vita. I. Primi anni di Giovanni Botero; regno di Carlo III, duca di Sa-
voia; gioventù sua; regno di Emanuele Filiberto (1540 — 1576). 2. Il Botero a
Milano; s. Carlo Borromeo (1576 — 1584). 3. Commissione del Botero in
Francia; il cardinale Federico Borromeo (1584 — 1586). 4. Ü Botero a Roma
(1586 — 1599). 5. Il Botero a Torino; regno di Carlo Emanuele I (1599— 1603).
6. Il Botero in Spagna (1603 — 1607). 7. Ultimi anni del Botero a Torino
(1607 — 161 7). — IL Opere. 8. La Ragion di Stato. 9. Le aggiunte alla Ragion
di Stato. IO. Delle cause della grandezza delle città. — Biblioteca scientifico-
letteraria 1 200
5. RbU II 317 — 318 (A, £>* Alncona"]); NA III, Ser is LVII ze-j — yjo
(Ernesto Masi),
— Carlo Gioda, San Carlo Borromeo e Giovanni Botero. In NA III. Serie
XLIX 640—662. L 86 — 109. ♦1201
Botta. G. Roberti, Una nota autobiografica di Carlo Botta. In Boll. stor.
della Svizzera ital. XV, 9 — io. 1202
Braooiolìni. F. Flamini, Francesco Bracciolini a Milano. Pisa, Mariotti. 8<*.
12 S. Per nozze Gigliotti-Michelagnoli. 1203
S. Rbli II 288—289 (M, Barbi); NA III. Serie LV 602—603.
Bruno. J. Caro, Aus den Tagen der Königin Elisabeth von England. (John
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Torino, Ermanno Loescher. 8^. 348 S. L. 4. Inhalt: i. Introduzione: l'edu-
cazione letteraria di Melchior Cesarotti. 2. Lo spirito filosofico. 3. Lo spirito
filosofico nella letteratura. 4. I primi passi. 5. H discorso suU' origine e sui
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Cybo. Luigi Staffetti, Il Cardinale Innocenzo Cybo. Contributo alla stona
della politica e dei costumi italiani nella prima metà del sec. XVI. Firenze,
Succ. Le Mounier. 8®. 255 S. 1220
S Rsi XI 21S--2']^ (V, Gian); Cu N, S, IV no (B.).
Dante. BuUettino della Società dantesca italiana. Rassegna critica degli stau
danteschi. Firenze, tip. S. Laudi. 8^. N. S. I fase. 4 — 13. n fase, i — ^3. L. i.
il fascicolo. *I22I
S, GD II 158—162 [F, Ronchetti)', ib. 533—536 (¿i.).
— Collezione di opuscoli danteschi inediti o rari, diretta da G. L. Passerini
Voi. V— XVL Città di Castello, S. Lapi. 8«. V: C. P. Paganini, Chiose
a luoghi filosofici della D. C. — VI: M. G. Ponta, Dante e il Petrarca. —
VII: O. F. Mossotti, Illustrazioni astronomiche a tre luoghi della D. C. —
Vili: C. De Antonellis, Dei principi di diritto penale che si contegono nella
D. C. — IX: G. Galvani, Saggio di alcune postille alla D. C. — X: G.
Bottagisio, Osservazioni sopra la fisica del poema di Dante. — XI: M.
Caetani di Sermoneta, Tre chiose nella D. C. — XII: E. Alvisì, Nota
al canto XI del Paradiso. — XIII: G. Di Cesare, Note a Dante. — XIV:
N. Villani, Le osservazioni alla D. C. — XV: G. Del Noce, H conte
Ugolino della Gherardesca. — XVI: B. S or io, Lettere dantesche. 1222
5. Gsli JOrF4i8— 420 {R.)\ BSD N. S. II 193—194 {M. Barbi : für die
ersten 24 Bände),
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Venezia, Leo S. Olschki. \^, 616 S. u. S. 1—408. [Quaderno I— VII des ersten
Jahrgangs tragen die Jahreszahl 1893; VIH- XII 1894.] *I223
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morte dell'imperatore Arrigo VII di Lussemburgo (1290 — 1313). 4. Terzo
periodo della vita di Dante, dalla morte dell' imperatore Arrigo VII sino alia
morte del poeta (1313 — 1321). — IL Opere di Dante, i. Cenni bibliografici.
2. La vita nelle opere. 3. Le opere minori. 4. La Commedia. — Bianuali
Hoepli. 1265
5. DL XVI 1455— 1456 {Berthold Wiese); Fbü III 176—183 (AUssanàro
D'Ancona)) MA Vili 57 — 61 {Lucien Auvray)\ LgrP 1895, 129 — 130
{F. X. Kraus); BSD N. S. II 2—24 {M, Barbi).
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& N. 80. 100 S. 2s. 6d. 1269
— Azeglio Valgimigli, Dante a Oxford. In GD II 256—258. »1270
— Pasquale Vil lar i, Dante, gli esuli fiorentini e Arrigo VH. In des Vcrfe.: I
primi due secoli della storia di Firenze II, io. 1271
— Claudio Zirardini, Giubileo per la scoperta delle ossa di Dante Alighieri e
sottoscrizione mondiale per erigere a Lui un mausoleo in Ravenna: frammenti
di cronaca. Ravenna, Un. tip. editr. coop. 8'>. 263 S. [s. GD II 407]. 1272
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— G. A. Martinetti, Ugo Foscolo a Mombello. In Gl XVEŒ, 22. 1280
— G. A. Martinetti, Un debito di Ugo Foscolo. In Gl XVHI, 8. [Gsli
XXIII 306: Lettera di Teresa Bulla Nascetti al F., 23 ag. 1809, nella quale
chiede d'esser soddisfatta d'una somma che^da 12 anni gli aveva prestata]. 1281
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Dante. G. Mazzoni, Un altro Commilitone di Ugo Foscolo. S. Antonio
Gasparinetti. Nr. 1296.
— U. Mianeba, Ugo Foscolo positivista. In La Nnova Rassegna II, 20. 1282
— G. Taormina, Giulio Bossi ed Ugo Foscolo. S. unter Bossi.
La fanciullezza di Ugo Foscolo. In GÌ XVIII, 6. 7. 1283
La morte del Foscolo. In FanfuUa della Domenica 1894, Nr. 15 — 16. 1284
— Berthold Wiese, Foscolo s. unter Monti.
Franco. Enrico Sicardi, L'anno della nascita di Nicolò Franco. In Gsli XXIV
399—404. ♦1285
— Carlo Simiani, La vita e le opere di Nicolò Franco. Torino, L. Roux e
C. 8». 173 S., 3 Bl. L. 2,50. Inhalt; I. Prefazione. — II. Le opere, i. Hisa-
bella. 2. Il tempio d'amore. 3. Le pistole volgari. 4. Dialoghi piacevoli. 5. Il
Petrarchista. 6. La Priapea. 7. Dialogo delle bellezze. 8. La Philena. 9. Rime
marittime. — III. Appendice. ♦1286
S. Rbli III 119— 120 {A, D'A[ncona])\ Gsli XXVI 222 — 223 {Enrico
Sicardi),
[Franco Venezia.] E. Rodocanachi, Une courtisane vénitienne à l'époque de
la renaissance d'après ses lettres et ses poésies. In NR LXXXVin 720 —
744. *I2S7
FrugonL Emilio Ber tan a. Intorno al Frugoni. In Gsli XXIV 337 — 379. [Cha-
rakteristik des Dichters.] ^1288
Galilei. A. Fa varo. Per la edizione nazionale delle Opere di Galileo Gralilei
sotto gli auspica di S. M. il Re d'Italia. Materiali per un indice dei mano-
scritti e documenti galileiani non posseduti dalla biblioteca nazionale di Firenze.
In Atti del R. Istituto Veneto VII. Serie, tom. V 331—457. »1289
5. RbH II 90 — 92 (¿7. Marchesini).
Serie nona di scampoli galileiani. In Atti e memorie d. r. acc. di scienze,
lett. ed arti in Padova N. S. X il — 58. LVIIL La cosiddetta „Lampada di
Galileo" nel duomo di Pisa. LIX. Altri documenti del processo Ricasoli-
Baroni. LX. Rotoli della Studio di Pisa al tempo di Galileo. LXI. Spigo-
lature dall' Archivio Mediceo di Palazzo Pitti. LXII. Intorno al carteggio
di Galileo con Michelangelo Buonarroti. LXIII. Paolo Antonio Foscarini.
LXIV. Appunti dì cose galileiane nelle biblioteche pubbliche fiorentine. LXV.
Bibliografìa Galileiana (1889 — 1891). ^1290
S, Rbli II 90—92 {U, Marchesini),
Serie decima di scampoli galileiani. In Atti e memor. d. r. acc. di scienze,
lett. ed arti in Padova N. S. XI II — 43. LXVI. La casa natale di Galileo in
Pisa. LXVII. Chi abbia veramente conservata la memoria della data della pre-
lezione di Galileo nello Studio di Padova. LXVIII. Documenti galileiani
nell' Archivio Notarile di Padova. LXIX. Intorno ad un esemplare del dis-
corso sulle galleggianti, postillato da Galileo. LXX. Documenti inediti sul
soggiorno di Galileo in Siena. LXXI. Di certe obiezioni contro alcune dottrine
contenute nel Dialogo dei Massimi Sistemi. *I29I
Amici e corrispondenti di Galileo Galilei. I (Margherita Sarrocchi). Ve-
nezia^ tip. Ferrari. 8^ 29 S. Estr. dagli Atti del r. istituto veneto di scienze,
lettere ed arti, VII. serie, tomo V 552—580. »1292
Nuovi contributi alla storia del processo di Galileo. In Atti del r. Istituto
Veneto VII. Serie, tom. VI 88—97. *ï293
— Laurenz Mñ liner, Die Bedeutung Galileis fur die Philosophie. In AZ Beil.-
Nr. 263. 264. 265. *I294
S. DL XVI 1462— 1467 ^^»«7 WohlwiU),
— Antonio Pacinotti, Culla perennità della memoria di Galileo in Pisa. Dis-
corso inaugurato 'per la riapertura degli studi, letto il 4 novembre 1893. ^
Annuario della r. università di Pisa per l'anno accad. 1893—94. 1295
Qaaparinetti. G. Mazzoni, Un altro commilitone di Ugo Foscolo. Antonio
Gasparinetti. Appunti. Estr. dagli Atti del R. Istituto Veneto VII. Serie,
Tom. V, 1532— 1567. *I296
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Gaszoletti. Muzio Ma j noni, Antonio Gazzoletti poeta e patriota. Con docu-
menti e scritti inediti. Milano, tip. Bortolotti-Rivara. S^. 146 S. 1297
5. Hblill 127—128 (FI. Pellegrini)', Gsli XArF437— 438 {Em. Ä); NA III.
Serie, LH 344—345-
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In Asi V. Serie, Xm 91—94. ♦1298
Qiordani Pietro. Giovanni Sforza, L' eredita di Pietro Giordani In GÌ
XVin, I. 1299
QiustL Vit. 6 acci, Giusti. In des Verf. La poesia nella vita. 1300
— U. Ceccherini, Bibliografìa giustiana. (cont.) In Rivista abruzzese Vili,
II — 12. 1301
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poli, Morano. 1302
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del r. istituto di studi superiori di Firenze il 29 maggio 1894. Quinta edizione.
Firenze, R. Bemporad e figlio. 8^. 34 S. 1303
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Guidiooioni. Alcibiade Moretti, Giovanni Guidiccioni. In L'Ateneo Veneto
II, 1—3. 1305
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di Messina e i giudici in Sicilia nei sec. XIII e XIV. In Rendic. d. R. Acc
d. Lincei V. Serie, III 171— 182. 1306
La Vista. Umberto Nottola, Luigi La Vista e i suoi scritti letterari!. Lezione
commemorativa letta il 15 maggio '94 agli alunni del liceo di Potenza. Potenza,
tip. Gazzamone. [La Vista starb 1848. s. Gsli XXVI 276.] 1307
Gtiacomo da Lentini. Francesco Torraca, Il notaro Giacomo da Lentini.
In NA m. Serie, LHI 389—423. 1308
5. Gsli XXV no— 115 (Flaminio PelUgrint)\ BSD N. S. II 33 — 43
{T. Casini),
Iieopardi. P. Bilancini, Giacomo Leopardi e Alessandro Guidi. In Rassegna
Pugliese XI, II— 12. [s. Gsli XXVI 275.] 1309
— Raff. Del Vaso, Cenno critico sui tempi e sulle opere di Giacomo Leopardi.
Pescia, tip. E. Cipriani e C. 8®. 71 S. Cent. 70. 1310
— L. Pieretti, Gli amori di Giacomo Leopardi. In GÌ XVIII, 35. 13 11
— C. U. Posocco, Gli amori di G. Leopardi e pensieri cavati daii' Epistolario
e dalle appendici di esso. Vittorio, Zoppelli 8°. Vili, 104 S. 1312
S. Rhu II 174—175.
— M. Puglisi Pico, G. Leopardi, filologo. Acireale, Rosario Donzoso. 8*.
20 S. 1313
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— M. Puglisi Pico, Contributo allo studio di G. Leopardi filologo. In D pen-
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Machiavelli. Hermann Rosemeier, Niccolò Machiavellis erste Legation zum
Kaiser Maximilian und seine drei Schriften über Deutschland. Kieler Diss.
Bückeburg, Grimmesche Hofbuchdr. 8**. 46 S. *I3I7
— Pas. Vil la ri. Niccolò Machiavelli e i suoi tempi, illustrati con nuovi docu-
menti. Seconda edizione riveduta e corretta dall'autore. Volume L Milano,
Ulrico Hoepli. 8». XXIV, 666 S. 1318
Maggi. Ant. Cipollini, Carlo Maria Maggi, Il ritratto. Milano, AUprandL
[s. Rbli n 350.] 1319
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Málavolti. G. Milanesi, Notizie di Orlando Malavolti con tre sue lettere
storiche inedite. In Ball. Senese di stor. patr. I 98 — 107. ^1320
Malespini. Guglielmo Enrico Saltini, Di Celio Malespini ultimo novelliere
italiano in prosa del secolo XVI. In Asi V. Serie, XIII 35 — 80. ''^1321
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ICanaoni. [R.] £ [on g hi], Manzoni e la lingua. In Cu N. S. IV 160 — 165. ^1322
— Helmer Key, Alessandro Manzoni. Litteraturhistorisk studie. Stockholm, P.
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S. Cu N, S, IV 376 {Bfon^hi]); Gsli XXVI 258—260 (E. G,); LgrP 1894,
335—338 {Johan Viñng).
— Ant. Stoppani, I primi anni di Alessandro Manzoni. Spigolature, con ag-
giunta di alcune poesie inedite o poco note dello stesso A. Manzoni. Milano,
L. F. Cogliati. 80. 3 Bl., 253 S., i Bl., i Portr. L. 2.50. [Oltre le notizie biografiche
contiene i seguenti scritti di A. Manzoni: i. L'ira d'Apollo. 2. Sermone a
Giambattista Pagani. 3. Sermone ad ignoto autore di versi per nozze. 4. A
Partenide : frammento. 5. Il coro dell' Adelchi ripristinato nella sua originaria
integrità. 6. Il fiore nascosto: fì'ammento. 7. Frammento di un inno per la
festa del Santo Natale. 8. Dio nella natura.] 1324
Margini. Vine. Re forgiato, Mazzini letterato. Catania, tip. Francesco Galati.
8®. 35 S. 1325
S. Gsli XXV 164.
de* Medici Caterina. Hector de la Ferrière, Catherine de Mèdicis et les po-
litiques. In Rdqh LVI 404 — 439. ^1326
de' Medici Francesco, Poesie a mad. Bianca Cappello, tratte da un codice della
Torre al Gallo dal conte Paolo Galletti. Firenze, stab. tip. Fiorentino, 8^.
140 S., I Facs. L. 2,50. 1327
S, NAv VII 469—474 {A, CenteUi),
de' Medici Lorenzo, La caccia col falcone s. R. Truffi, Di due poemetti di
caccia, Nr. 1437. 1328
Miohelan£^elo. Kleinpaul, Michelangelo als Zeuge der evangelischen Wahr-
heit. Zu seinem Todestage. In der Wissensch. Beilage der Leipziger Zeitung
Nr. 21. 1329
da Molino Girolamo. E. Greggio, Girolamo da Molino. In L'Ateneo Veneto
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Monti. Vincenzo. Tommaso Casini, Il cittadino Vincenzo Monti. In NA ni
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menica 1894 ^^' 3- 1340
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occasione dall'avv. Giuseppe Bocca. Asti, tip. Paglieri e Raspi, 8^ 50 S. 1341
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XII, 209 S. Opere filosofiche di V. dì Giovanni. Voi. 15. ^1361
S. NA IH Serie, LVII 779—782.
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crìtico [pubblicato dal dott. Francesco Mo lin ari]. Mirandola, tip. di Gaetano
Cagarelli. 4°. 67 Seiten, i Portr. Ricordi del quarto centenario, 17 no-
vembre 1894. 13^2
Foliziano Angelo. J. DelLungo, I cugini d' Angelo Poliziano. In Ballettino
Senese di storia patria I, 3 — 4. 1363
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PongeUl. Un PoDgelli di Rivera poeta. In Boll. stor. dells Svizzera iul.
XVI, I — 2. [P. geb. 1755 Autor eines noch unediecten, hacdschrifüich in der
Bibl. von Brera erhaltCDen Gedichtes II Lario.] *'367
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LUI 46—69. *I376
Sarrocld Margherita s. Favaro, Amici e corrispondenti di Galileo Galilei.
Nr. 1292.
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vonarola. Pistoia, tip. Costa Reghini e Bìagini. 8°. 15 S. Segue il testo
dei due docnmeati. — Pubblicati pei le nozze Somma-Foiaboscbi. 1378
8»ttan0 Quinto. R. Battignani, Stadio su Quinto gettano (Lodovico Ser-
gardi). GirgïDli, Stamp. Provinciale- Commerciale di S. Montes. 8°. I86 S. 1379
S. Gsli XXV 140 — 143 {Em. B.); Asi V. Serie. XV 419-416 (Ireneo
SaneH).
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Cinquecento n, 3. 139^
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72 BIBLI06RAPHIB 1 894* ITALIENISCH.
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Carlo Emanuele I. In Asi V. Serie, XIV 329 — 342. [Al. T. poeta didascalico
del Piemonte. Ende des 16. Jh. Bibliographisches nebst Abdruck zweier So-
nette und dreier Briefe.] *I395
TestL Giuseppe Rua, 11 Testi e i Principi di Savoia. In Nozze Cian — Sappa-
Flandinet [No. 18]. »1396
TirabOBohi. Tommaso Sandonnini, Commemorazione dell' abate Girolamo
Tiraboschi. Modena, Vincenzi. Estr. dagli Atti e mem. della R. Dep. di stor.
patr. per le prov. moden. 1397
Trisaino. Bernardo Morsolin, Giangiorgìo Trissino. Monografia d'nn gentil-
uomo letterato nel sec. XVI. Seconda edizione corretta e ampliata. Firenze,
Success. Le Mounier. 8<*. XIV, 492 S. L. 5. *I398
S. Gsli XXIII 435—442 (Rodolfo RenUr)] Histor, Jahrbuch XV 480 ; DL
XVI 264—265 {K, Wothé)', Cu N, S. IV 74—75 (j5[ö»^äO); Röä II 72-
74 (Francesco Flammt),
— A. Centelli, Giangiorgio Trissino. In NAv Vili 221 — 240 [Aus Anlass
der Arbeit Morsolins]. *I399
— F. Gabotto, Un antipatico. [Aus Anlass der Arbeit Morsolins.] In GÌ
XVIII, 24. 1400
ValUB8Ì. Libero Fracassetti, Pacifico Valussi scrittore politico. In Atti
della Accademia di Udine per l'anno 1893 — 94« ^^* Serie, I 129 — 216. ^1401
Vanlni. N. di Cagno Politi, Giulio Cesare Vanini, martire e pensatore del
XVn secolo: saggio bio-bibliografico. Seconda edizione riveduta ed ampliata.
Roma, casa edit. Italiana. S^, VIII, 159 S. L. 2. 1402
— N. Di Cagno Politi, A proposito del Vanini. In Rassegna Pugliese XI,
II — 12. 1403
Varano-Bforza. Bernardino Feliciangeli, Notizie sulla vita e sogli scritti
di Costanza Varano-Sforza [1426 — 1447]. ^ ^sli XXni i — 75. *I404
Veneziano. Ugo. Ant. Amico, Per la solennità centenaria di Antonio Ve-
neziano. Discorso letto alla Regia Accademia di scienze, lettere e belle arti
di Palermo al 20 dì agosto 1893. Firenze, Barbèra. 8^ 47 S. L. i. 1405
S. RbU II 126 (B. M,)
— Giuseppe Pi tré, Antonio Veneziano nella tradizione popolare siciliana. Dis-
corso. Palermo, tip. „Lo Statuto." 1406
S. NA III. Serie, LIV 377.
Vico Giamb. G. Cimbali, Giambattista Vico giudicato in Francia. In La
Nuova Rassegna II, 27. 1407
— P. Villari, Giovan Battista Vico. In des Vf. Scritti vari (Nr. 1097). '4^
— B. Zumbini, Sopra alcuni principi di crìtica letteraria di G. B. Vico. In
des Verf. Studi di letteratura italiana VI (Nr. 1098). 1409
5. Ausgaben und Erläuterungsschriften.
a) Sammlungen.
Collezione di opere inedite o rare dei primi tre secoli della lingua pubblicata
per cura della R. Commissione pe' testi di lingua nelle provincie dell'Emilia.
[Voi. 36]. S. Le poesie volgari e latine di M. M. Boiardo (Nr. 15 19). *I4I0
Scelta di curiosità letterarie inedite o rare dal secolo XIII al XVII in appen-
dice alla Collezione di Opere inedite o rare. Disp. CCXLVU (S. Cavassico,
Rime II). CCXLVin (S. Antichi Testi di letteratura pavana). Bologna,
Romagnoli Dair Acqua. 8<^. *I4II
Biblioteohina Qrassoocia. Caprìcci e curìosità letterarie inedite o rare raccolte
da F. Orlando e G. Baccini. Disp. 28 — 29. S. Novelle di Pietro For-
tini. Firenze, Il „Giornale di erudizione.'* 8^ ^1412
jnaacuuen» jl., ivaccoita ai prose e poesie italiane annotate aa uso dei re-
deschi. Wien und Leipzig, Braumfiller. 8°. XI, 281 S. 141 3
S. AnS XCV 333—334 (Adolf Tabler),
Moüneri G. C, Nuova antologia manuale della letteratura italiana. Voi. ni.
Turin, Roux. 8®. L. 4. 14 14
Prahl und Bingstedt» Italienske Laesestykker til praküsk brug. Kopenhagen,
Gyldendal. 8^. 212 S. 14 15
Baraelette, Due, relative alla battaglia della Polesella, 22 dicembre 1509, pubbl.
da Antonio M e din. In Nozze Gian — Sappa-Flandinet [No. 11]. S. Nr. 851.
♦1416
Cantilene e canzoni popolari antiche, pubblicate per cura di Mano Menghini.
Roma, tip. Sallustiana. 8<>. 16 S. Inhalt: i. Mia mare è andà al merchò.
2. Salta fora il ragno da lo ragnano. 3. In questa strada sta una saporita.
4. Se tu non vuoi eh' io mora disperato. 5. Andai per acqua a lo fìume
Giordano. 6. Non voglio chiù bene none no. 7. Vinti tre giorni amai una
fanciulla, [s. Gsli XXV 459.] 141 7
Oaiteggi. Filippo Orlando, Carteggi italiani inediti o rari, antichi e mo-
derni, raccolti ed annotati. Firenze, Bocca. 8<>. 160 S. 141 8
S.Fbli n SIS (A, D'A\ncona]),
DéUbératìonB. Délibérations du Sénat de Venise en faveur d'Accnrse Maynier
[pubi, par L.-G. Pél i s si er]. Notes italiennes d'histoire de France XI. In
Rdlr IV. Série, VII 221 — 224. [Zwei ital. Urkunden vom Jahre 1502.] *I4I9
Documenti. Quattro documenti anglo-estensi del secolo XV. Modena, A. Rossi.
4^. 22 S. Pubblicati da Hetty ed Alessandro Spinelli per le nozze di
Gaetano Bruni con Ada Fox. 1420
Epigrammi. Raccolta di epigrammi del marchese di Cacca von e, del duca
di Maddaloni, del barone Savarese, di Michele D'Urso, di Filippo
Pananti, di Cesare De Sterlich, di Nicola Sole, di Vincenzo Torelli,
di Luigi Coppola, di Achille de Lauzières, di Martino Cafiero, di
Carlo Coda ed altri. Napoli, Francesco Casella. 8°. 17QS. L. 3,50. 1421
Epistolarii. Ireneo Sa ne si, Tre epistolarii del Cinquecento. In Gsli XXIV
I — 32. [i. Lettere di molte valorose donne. 2. Lettere di Lucrezia Gonzaga.
3. Lettere di M. Pietro Lauro.] ♦1422
LynBChe Gtodiohte. Berthold Wiese, Die lyrischen Gedichte in dem cod.
1069 fonds ital. der Bibliothèque Nationale zu Paris. In des Verf.: Hand-
schriftliches No. II. S. Nr. 1018. ^1423
Inventan. Inventari del settecento. Venezia, stab. tip. fratelli Visentini. 8°.
15 S. Estr. dagli atti dei Giudici del petizion e del proprio nell' archivio di
Stato in Venezia. — Pubblicati da Vittorio Lazzarini per le nozze di Italico
Angeli con Teresa Guidini. 1424
Lamenti storici dei secoli XIV, XV e XVI race, e ordinati a cura di Antonio
Me din e Ludovico FratL Voi. IV. Verona, Frat. Drucker. 8». 2 Bl.,
XXXI, 228 S. ♦1425
S. Asi V. Serie, XV^Oo^^Ol (G, Massoni); NA III, Serie, Z/// 360— 362.
Lettere. Tre lettere amorose. Bologna, tip. della ditta Zanichelli. 8^ 14 S.
[Sono due lettere estratte dallo zibaldone di Cesare Nappi, ed una anonima
tratta dal cod. Palat 271.] Pubblicate da Giorgio Rossi per le nozze Ven-
turi-Sidolì. 1426
— Cinque lettere inedite scritte da Maurizio Cattaneo, Ugo Foscolo, G. B. Nic-
colini, Alessandro Manzoni e Massimo D' Azeglio. Bergamo, stab. tip. Ales-
sandro e fratelli Cattaneo. 4®. 35 S. Pubblicate per le nozze di Giovanni
Falcionelli con Cristina Ravelli. 1427
— Lettere di uomini illustri, per Demetrio Gramantieri. Pesaro, tip. di G.
Federici. S^. 47 S. [Contiene lettere di F. D. Guerrazzi, G. Saredo, A. Conti,
G. Gorresio, Terenzio Mamiani, F. Puccinotti, Tommaseo, Afauro Ricci, C. Cantù,
Luigi Ferri, Alessandro De Giorgi, A. Nova, G. B. Giuliani, Fertile, L. Lan-
dncci, Filippo Serafini, F. Carrara, R. Dal Poggetto, Vincenzo Di Giovanni e
C. F. Gabba.] 1428
74 BIBLIOO&APHIS 1894. ITALIENISCH.
IiOttere. Cesare Cimegotto, Lettere dì cinquecentisti. In Gsli XXIII 467 S.
[Notiz über 3 in der Bibliothek des Palazzo Albani in Urbino befindliche
Briefe, einen von A. Caro, zwei von Bernardo Tasso.] *I429
— Francesco F of fan o , Quattro lettere inedite di illustri Italiani. Venezia, tip.
Cordella, [i. Von Girolamo Gigli an Apostolo Zeno. 2. Von Gasp. Gozzi (22
giugno 1744). 3. von Ippolito Pindemonte (28 agosto 1788). 4. von Pietro
Giordani (29 febbr. 1844).] 1430
— C. E. PoUak, Carteggio di Pier Vettori nel Museo Britannico. In Rbli II
78 — 85. [Mit einem Index der Correspondenten des 20 Bände umfassenden
Briefwechsels.] *H3i
liieder. Johannes Bol te, Zu den von Christoph von Schallenberg ñbersetzten
italienischen Liedern. In AnS XCII 65 — 68. [Weist die italienischen Originale
zu den von Hurch im AnS LXXXVII mitgeteilten deutschen Liedern nach.]
»1432
liOdi di dame napoletane del secolo decimosesto, dall' Amor prigioniero di Mario
Leo, con notizie ed estratti di altri poemetti sincroni di simile argomento a
cura di G. Ceci e B. Croce. In Rassegna Pugliese XI. [S. Gsli XXV 454
—455.] 1433
Novelle. Trentacinque novelle di Paola Mantegazza, Ettore Strinati, Od-
done DeTursen e diversi altri scrittori italiani, premiate nel concorso letterario
Hermann, 1894. Milano, stab. tip. Wild e C. 8<>. 320 S. L. I. 1434
Per nozze: pensieri d' amore, scelti nella poesia italiana [da Eugenia Levi].
Firenze, Loescher. io**. 136 S. 1435
Poemetti. Emilio Picot, La raccolta di poemetti italiani della Biblioteca di
Chantilly. In Rbli II 114 — 123. 154 — 167. [Bibliographie von 50 alten
Drucken.] *I436
— Riccardo Truffi, Di due poemetti di cacce del sec. XV. Perugia, tip. Guerra.
Estr. dalla Favilla. [Es handelt sich i. um ein anonymes Gedicht in 59 Oc-
taven: La caccia di Belfiore, 2. um das Gedicht des Lorenzo de' Medici, La
caccia col falcone. S. Gsli XXV 152.] 1437
BelationB. Trois relations sur la situation de la France en 1498 et 1499 en-
voyées par Ludovic Sforza au Duc de Ferrare publiées par Léon -G. Péli s-
sier. I. Memoriale (30 août 1498). II. Avviso de Franza. IIL Avisi de le
cose de Franza havuti da bon loco (juillet 1499). In Rdlr IV. Série, Vn 457
— 469- 493—505- *I438
Bioette. Due codici di segreti: [ricette galanti]. Bologna, tip. della ditta Ni-
cola Zanichelli. 8°. 12 S. Estr. dai codici Laurenziano-Ashbumhamiano 1312
ed Estense B. 24. — Pubblicati da Angelo Solerti per le nozze di Attilio
Chiaradia con Sofia Picciacci. 1439
S, NA III, Serie, XLIX 778; Gsli XXIII 328.
Bime. Lodovico Frati, Un frammento del codice di rime antiche di G. G.
Amadei. In Gsli XXIV 300 — 301. [L. F. hat in einem Miscellan -Codex der
Univers.-Bibl. zu Bologna das bisher in dem Cod. Amadei noch fehlende Stuck
wiedergefunden und giebt den Inhalt an; zumeist anonyme Gedichte.] 1440
— Gius. Tambara, Rime de realisti e giacobini (un altro manoscritto della fine
del secolo XVHI. Messina, libr. Intemazionale Ant. Trimarchi 8^. 63 S.
L. 2. 1441
S, RhU II 271.
Sonetti. O. Bacci, Due sonetti politici in figura di Colle e Firenze. In Mis-
cellan. storie, della Valdelsa II, i. 1442
— Gustavo Venturi, Tre sonetti burleschi di vecchi poeti tratti da antichi
codici. Trento, Scotoni e Vitti. Per nozze De Varda - Theiss. [Gsli XXIV
481.] 1443
Stanze. Riccardo Truffi, Ancore delle „Stanze per la giostra di Lorenzo de'
Medici." In Gsli XXIV 187 — 201. [Untersuch, über den Verfasser, der nach
T.'s Ansicht Luca (nicht Luigi) Pulci ist.] *I444
Statuti. Lodovico Zdekauer, Sugli antichi statuti del comune di Poggibonsi,
e segnatamente sopra due codici di essi che si conservano nell' archivio coma-
naie. In Miscellanea storica della Valdelsa II 243 — 252. [Der eine Codex ent-
PoggiboDsi, der andere eine ìd lingiu volgare vom Jahre 1535-] *'44S
— Gli Statuti dell' arte degli aurefici in Savona, del 1577, [a cura di] G. B.
Garassini. Savona, tip. F. Ferretti. 8». 38 S. Pubblicati per le non« di
Giuseppe Garrassioi Con Linda Bruno. 1446
TeetL Antichi Testi di letteratura pavaua. pubblicati da Emilio Lovarini.
Bologna, RomangnoU Dall' Acqua edit. S». CXVI, 3S6 S. Scelta di cariositä
letlerarie inedite o rare. Disp. 148. Eathalt: l. Sonetti di Marsilio da Car-
rara e di Francesco VannoEzo. 2. Sonetti anteriori al 1470 (I— IX). 3. Scene
conCadinesche del 1400 (I — XXXII). 4. Poesie politiche del 150g (I — IX).
5. Sonetto a la vilanesca, 1511 di octubrìo. 6. Sulla lega dì Venezia col re
di Pranda del 1513 (l-H). 7- Contrasto; dialogo, sacoman e cavazón (I-IV).
8. Per la pace del IJiâ. 9. L'alfabeto dù villani. 10. Tre „mariaii" da Pa-
dova con un frammento (I — IV). II. „El contrasto del matrimonio del Tuoguo"
ecc. (I — m). 12. Commedia inedita del Ruzzante. 13. Appendice. 14. Car-
tello autografo di Galileo Galilei. 15. Appendice II „Zaune Menato Fraccaote
da Tencamola al segnor dottori da Pava, saonetlo de snpiication; respuosta;
Zanne Menato al mieiimo. '447
5. LgrP 1895, 100—107 {Riikard Windriner); NA HI. Serie, LVII 768—
770; Gsli XXVII 148-151 (KÄ.)
VereL Beoedetto Croce, Di atenni versi italiani di autori spagnnoli dei secoli
XV e XVI. In Rass. NapoL di lelt, ed arti 1, 3—5. 1448
Viaggi. K. Gelcich, Zwei Auszüge aas einer Sammlung von Reisebescbrei-
buQgea aus dem XVI. Jahrhundert. In Mitthlgen der k. k. geogiaph. Gesell-
schaft in Wien XXXVII 364—271. [„Viaggi fatti da Vinetia, alla Tana, in
Persia, in India et in Constan tinopoli . . . Vinegia, Aldus MDXLIII]. ''1449
S. JUr N. S. XU 20—11 {H. Hauser).
b) Werke nnbekaanter Verfasser.
BaU&ta [inediu]. Bologna, tip. della ditta Nicola Zanichelli. 8<'. 9 S. Estr.
dal Ms. n" XX. dei Codices Mss. Lingaarum eiterarum della r. biblioteca
Estense di Modena. Pubblicata da Giorgio Rossi per le nozze di Gitiseppe
Lisio con Enncbetta Bordoni. '450
I tre baxkdltL Emilio Teza, I tee banditi: canzone scozzese del cinquecento.
In Atti e mem. d. r. acc. di scienze, leti, ed arti di Padova. N. S. X, i. *I45I
Baroneaaa di CariikL Adolf Friedrich Gtaf von Schsck, Die Baronessa di
Carini. In des Vfs. Perspektiven (Staltgart, Leipzig, Berlin, Wien, Deutsche
Verlag» -Anstalt. 2 Bände. 8<i. Bd. U 158 — 180. [Volkstämliches Sicilia niscbes
Gedicht des 16, Jh. 1873 von Salomone Marino herausgegeben. Historisches
und Metrische UeberlraguDg.] *'45^
n Barro di Paolo Foglietta. M. Rosi, H Barro di Paolo Foglietta, com-
media del sec. XVI con note ed illustrazioni. In Atti della Società ligare di
stor. patr. XXV, 2. 1453
Banèllatta. A. Neri, Una poesia storica [„barzelletta narrât, sul sacco di
Roma del 1527." s. Gsli XXIV 461.) In Atti della Soc. lig, di stor. patr.
XXV, 2. 1454
S. RbU II 191.
La oaoola di Belfiore s. R. Traffi, Di dae poemetti di caccia.
Canto. A. Professione, Un canto sulla liberazione di Vienna nel 1683. In
Bri VI. II. 12. 13. 1455
Cronaoa. E. Rogadeo, Cronaca della cittì e provincia di Bari negli anni
1647 e 1648. In Archivio storico Pugliese I, l. 1456
Dialogo. Francesco Bonatellì, Cose d'altri tempi. Frammento d'un vecchio
dialogo. In Atti e memorie della Accad. delle scienze, letL ed arti di Pa-
dova N. S. X 59—63. »1457
Docmnento. P. Savignoni, Un documento di cittadinanza romana nel medio
evo. In AdSR XVU 531-536. •1458
Fiore di virtù. Rodolfo Renier, Di uoa ignota tradndone tpagnnola del
„Fiore di virtù. In ZtP XVIU 305—318. *I4S9
S. A> XXIV %a\ (tf.PCaw]).
7 6 BIBLIOGRAPHIE 1894. ITALIENISCH.
Gterosalemme perduta. F. Mango, Un poema adespoto. In Rass. stor.
napol. I, 1 — 2. [Versuch den Verf. zu ermitteln.] 1460
Una GKostra per amore in Vicenza nell' anno 1552: [relazione]. Firenze, up.
di Salvadore Landi. 8°. 16 S. Pubblicata da Antonio Messeri per le oozxe
di Medardo Morici con Amelia Merlini. 1461
Guerra di Venezia. Pier Liberale Rambaldi, La guerra di Venezia col duca
d' Austria nel 1487. Stanze di im contemporaneo. In NAv VU 9 — 50. [S.
29 — 50 Abdruck der 88 Strophen.] • ♦1462
Inscription. Une inscription en patois sarde [publiée par E. -S. Dodgson].
In RdL XXVn 358. »1463
Lamento. Gaetano Capas so, „Lamento" per la morte di Pier Luigi Fanese.
Parma, Battei. Estr. dall' Arch. stor. per le prov. parmensi. [Gedicht in 661
Versen in Terzinen aus d. J. 1547 — 1548 s. Gsli XXIV 477.] 1464
S. NA III, Serie, LI 558—560: Bbli II 1 69— 1 70 {A. Medin).
Iiauda. Flaminio Pellegrini, L'antica lauda veronese edita dal pro! Carlo
Cipolla [Asi IV. Serie, VH 150 ff.]. In Gsli XXHI 156—162. [Versuch die
lauda in ihrer ursprünglichen metrischen Form zu reconstniieren.] ^H^S
— sardo • catalana di Alghero [a cura di] F. Simone-Brouwer. In Aptp Xin
439—440. ♦1466
Iiautrec. Poema italicum de Lautreco marescallo et de bello in Italia soperiori
a. d. 1522 gesto edidit Hermannus Varnhagen. Erlangae, typ. F. Junge [uni-
versitats-Programm]. 4«. i Bl. XII, 38 S. *I467
Ijeandreide. Lelio Ottolenghi, Da chi e quando sia stata composta la ,JLe-
andreide". In GsU XXIV 380—387. *I468
Leggenda di Santa Caterina. Rodolfo Renier, Una redazione tosco— ve-
neto— lombarda della leggenda versificata di Santa Caterina d'Alessandria. In
Studj di fìlol. romanza fase. 18, S. i — 83. [Einleitung, Text, Grammatik,
Glossar.] *I469
S, NA III Serie, UV 588—589.
Lettera de^ casi quando e fiorentini presono Pisa. Firenze, tip. Camesecchi. 8*.
15 S. Pubblicata da G. O. Corazzini per le nozze di Isacco Rosselli Tedesco
con Egle Modena. 1470
Manuale di dicerie. Antonio Medin, Frammento di un antico manuale di
dicerie. Dazu (p. 177 — 181): V. Cr esci ni. Appunti glottologici In Gsli
XXni 163 — 181. [Das Fragment von einer Hand des 13. Jh., im volgare des
Guido Fava, bildet den Deckel des Ms. 1496 der Universitätsbibliothek zu
Padua: Barozzi, In Agiodiarium carmina.] *i47i
Messaletto. E. Rogadeo, II libro dei privilegi della dttä di Bari detto il
, Messaletto '. In Rassegna Pugliese XI, 7. [472
Nuovo Canto» laude pel natale di Jacopone da Todi. Ristampato [a cura di
A. Te nn croni.] In Carità, bollettino dell' Ospizio S. Filippo di Roma.
No. 5. [s. Rbli II 351.] 1473
Dodici parole della verità. Stanislao Prato, Le dodici parole della verità.
Novellina-cantilena popolare considerata nelle vane redazioni italiane e straniere.
Saggio critico. In Aptp XIII 582 — 601 (Continua). *I474
Passione. Un prezioso cimelio o un manoscritto del MCCCC in dialetto comasco
sulla Passione del Signore. In II Bajardo di Como I, 12. 1475
Pianto della B. Vergine. Vittorio Finzi, Il „Pianto della B. Veiginc**
giusta la lezione di due codici lucchesi. In ZrP XV ili 319 — 380. *'^Kfi
S, Rbli III 49—50 (A, Moschetti).
Poemetto. A. Moschetti, Frammento d'un poemetto veneto su „Galasso dalla
scura valle." In Miscellanea d. R. Deputazione veneta di storia patria. II.
Serie, voi. II. 1477
S, RbU II 214—215 (FL Pellegrini),
I Reali di Francia, nei quali si contiene la generazione degli imperatori, re,
duchi, principi, baroni e paladini di Francia, con le grandi imprese e battagfie
da loro fatte cominciando da Costantino imperatore fino ad Orlando conte
d'Anglante. Nuovissima edizione di molti errori purgata e per la prima volta
ridotta ad una lezione intelligibile. Milano, Cesare Cioifi. 8^. 255 S. 147^
j
acre affatto
Btori» dala B&noha « la Bruna. Poema italicum quod Ìascribitar La Storia
dda Bianchi e la Bruna. EdLdit e comme ntaríolum de libría aliquot populañ-
bas italicis in biblíoüieca legia Monacensi et in biblìotheca regia BerolioeDii
assetVBtis subjecìt HermaDous Varnhagen. Progr. d. Universilât Ertangen.
13 S. 4". '1480
S. Olii XXV 150—151; NA III. SerU, LUI 171—172.
Trattato. Pier Enea Guarnerio, Del 'Trattato dei sette peccati mortali' in
dialetto genovese antico. In Nozze Cian — Sappa-Flandinet [No. a}. »nSl
Trinan. E. G. Parodi, Dal TrìsUno veneto. In None Cian — Sappa-Flan-
dinet [No, 7]. [Bruchstück der Übertragung des Tristan in Venezianer Dialekt
Heiausgegeben aus Cod. 3325 der Wiener Horbibliolbek v. Jahre 14S7.] '148z
TaooUo Ideal«, frottola e sonetto del secolo XIV [a cura di A. Morpurgo],
Firenze, None Viani ni-Toloraei, 4", 14 S. 1483
S. Rù XXIII 489; RbU II 58—59 {A. ^din).
e) Einzelne Autoren.
Alfieri. Vita di Vittorio Alñeri da Asti scrìtta da esso. Edizione scolastica
con note e commenti per servire anche alla maggiore intelligenza delle opere
alfieriane. a cura di Aituro Lìnaker. Firenie, F. Barbèra. 8". XX, 396 S.
L. 2. 1484
— Don Garzia: tragedia commentata, ad uso delle scuole, da Mario Menghini.
Firenze, G. C. Sansoni. 8°. XIII. 60 S. Cent. 70. 1485
— Natale De Sanctis, Il „Filippo" di V. Alfieri e il „D. Carlo" di Alessandra
Fepoli. Torino-Palermo, Clausen. i486
S. G¡H XXIV 318—319.
— B. Znmbini, Atñeri, il Saal, U Misogallo. In des Verf. Studi di letteratura
italiana H. S. Nr. IO98. 1487
AlpbonaUB de Liguori, Complete ascettcal wortcs, vol. 20; from the Italian; ed.
by Rev. Engene Grimm. Letters, voL 3. [Centenary ed.] New York, Benziger
Bros. 8°. 1488
Amaltao. Lettere del co. Fr. Amalteo e di mons. Gìov. Jac- Dionisi [pnbbl.
per nozze Fiammaz^ui -Pitlan da A. Fiammazzo.] Udine, tip. Del Bianco.
l". 16 S. 1489
S. BSD N. S. I 199-200.
Antonio da Fermra. Un sonetto politico di maestro Antonio da Ferrara.
[„Se Dante pon che giustizia divina"]. Edito da Guido Mazzoni. Firenze,
Barbira. 8". 4 S. Fer nozze Aogeli-Zanncttopulo. 1490
S. BSD N. S. II 75—76 {Albino Zinalli).
Aroaaio. V. Scali, L'assedio dì Bistagno nell'anno 1615 descritto dal dottor
Alessandro Arcasìo. In Rivista di storia, atte, archeol. della prov. di AJes-
sandria m, 8. I49I
Ariosto. Oliando Furioso, corredalo da note storiche e filologiche e illostrato
da cinquccentodiciassette disegni di Gustavo Doré. Nuova edizione popolare.
■ Milano, frateUi Treves, S". 747 S. L. 10. 149^
— Roland furieui, poime héroïque; par Arioste. Traduit par le comte de
Tressan. T. 3. Paris, Berthier. 8". 159 S. 25 cent. Bibliothèque natio-
nale, n" 191. 1493
— (^osnè Carducci, L'Orlando furioso. Conferenza. In La Vita Italiana nel
Cinquecento II, 2, 1494
— Carlo Fasola, Diederichs von dem Werder Uebetsetzung des Ariosi. In
ZïL N. F. vn 189—205, • *I49S
— Angusto Romizi, L'Ariosto in gara con Vergilio ed Ovidio. In Bfc I 259
— 160. [Vergleich verschiedener Bilder bei den 3 Dichtem.] '1496
— A. Romizi, Le fonti latine dell' „Orlando furioso". In La Nuova Rassen»
n. 29—33- 1497
— E. T[eia], L' „Orlando furioso" tradotto in boemo. In Bsi VI, 16. 149S
— Alma Volta, Storia poetica di Orlando. S. Nr, 94t.
78 BniLIOO&APHIE 1894. ITALIENISCH.
Ariosto. J. A. Worp, Die Fabel der Spanish Tragedy in einer niederländischen
Uebersetzung des Orlando Furioso, 1615. Im Shakespeare- Jahrbuch XXIX.
XXX 183— 191. »1500
— B. Zumbini, La follia di Orlando. In des Verf. Studi di letteralnra iu-
liaua VIII. S. Nr. 1098. 1501
ABOione Francesco, Le lodi e grandezze della Aguglla e Fontana di Piazza Na*
vona. Canzonetta pubbl. da Mario Menghini. In Nozze Cian — Sappa-
Flandinet [No. 19]. S. Nr. 851. »iSîk
d'Azeglio Massimo, Lettere inedita. In: Cinque lettere inedite scritte da M.
Cattaneo etc. Siehe Nr. 1427. 150 j
Bandello. Karl Kies o w, Die verschiedenen Bearbeitungen der Novelle tw
der Herzogin von Amalfì des Bandello in den Literaturen des XVI. end
XVII. Jahrhunderts. (John Websters Duchess of Main.) [Erschien vollstisdig
in A XVII Heft 3.] II. Leipziger Diss. Halle a. S., Druck von E. Kairas.
29 S. 8». »iSq
— H. Varnhagen, Zur Vorgeschichte der Fabel von Shakespeare's Titos An-
dronicus. In ES XIX 163 — 164. [Verwandt mit einer Novelle Bandellos, der
seinerseits auf Fontano verweist.] *IS0S
BarbierL G. De Castro, La morte di Teresa Confalonierì (versi inedite di
Giuseppe Barbieri). Con ritratto. In Natura ed Arte 1894 No. io, 15 aprile
1894. »506
Bartolommeo. G. O. Corazzini, Diario Fiorentino di Bartolommeo di Micbde
Del Corazza. Anni 1405— 1438. In Asi V. Serie, XIV 233—298 [Text]. *\yy]
Beltrami. Alessandro Maironi, Antonio Beltrami e le sue rime. In Atti del-
l'Ateneo di scienze, lettere ed arti in Bergamo XI, i. 1508
Benaglio. Angelo Marchesan, Vita e prose scelte di Francesco Benaglio.
Treviso, tip. Turazza. 8». LX, 248 S. L. 2,50. Inhalt: i. Della vita e
degli scritti di F. Benaglio. 2. Prefazione alla vita del Battoni. 3. Vita del
Battoni. 4. Corrispondenza epistolare col Bettinelli 5. Corrispondenza episto-
lare con altri illustri personaggi. 6. Saggio della corrispondenza amorosa del
Benaglio. — Collezione di scritti inediti o rari di letteratura e storia trivigiana
a cura del prof. Angelo Marchesan, I. 1509
5. Rbli II 126—127 {A. D'Ancona),
Benedetto da Cing^oli. Capitolo. Roma, tip. dell' Unione cooperativa edi-
trice. 8®. 5 S. Estr. dal codice Vaticano, tl^ 2951. — Pubblicato da Gio-
vanni Crocioni per le nozze Morìci-Merlini. 15 io
BenBOne Vittore, Epistola [in versi] all'abate Paolo Bernardi, 18 15 [pnbblìcau
dal dott. Giambattista Crovato]. [Sulmona, s. t.], 8^^. 13 S. 1511
S. GsU XXIII 477.
Benzoni. Marco Allegri, Girolamo Benzoni e la sua Historia del nK>ndo nuovo.
Roma, auspice il Ministero d. pubbl. Istruzione. 4^. In Raccolta dì docum.
e studi pubbl. dalla r. comm. colomb. pel quarto centenario della scoperta
dell'America parte V, voi. HL 1512
[Bertini.] C. Aid erighi. Comunicazioni intorno all' autore della „Giampago-
laggine*'. In Giornale di erudizione V, 5 — 6. [Tocci, nicht Bertini sei der
Vf. s. Gali XXIII 306.] 1513
[Bibbiena Bernardo Dovi zio da]. L. Celli, Un carnevale alla corte d'Urbino
e la prima rappresentazione della „Calandria." In Nuova Rivista Mìscna MI,
1—2. 1514
Biondo. L. Colini-Baldeschi, Studio critico sulle opere di Flavio Biondo.
In La Nuova Rassegna U, 34. 15 IS
Boooaocio. Contes de Boccace. Le Decameron. Traduction nouvelle. Edition
illustrée. Livraisons i — 5. Paris, H. GefFroy. 4®. S. i — 40. 15 16
— The Decameron : Or, Ten Da}^' Entertainment. With introduction by Thomas
Wright, with portrait after RaíFaelle, and ten designs by T. Stothard. Lon-
don, Simpkin. 80. 540 S. IOS. 6d. 1517
— Fr. Mango, Pel testo delle rime del Boccaccio. In des Verf. Note letterarie.
S. Nr. 1092. 1518
Boiardo Matteo Maria, Le poesìe volgari e latine riscontrate sui codici e su le prime
stampe da Angelo Solerti. Bologna, Romagnoli -Dall' Acqua. 8*. XLI S.
1 BL, 4S4 5. L. 12. Enthält: i. Prefazione. 2. Bibliograßa. 3. Amornm libre
primas, secundus, terlius. 4. Pastorali. S- Capitoli d«l giaco dei tarocchi, con
la illastraziooe di Pier Antonio Viti d.-i Urbino. 6. Timone. 7. Pastorali».
g. Carmina de laadibns Esleodum. 9. Epigrammata. — Colteiione di opere
inedite o rare dn primi tre secoli della lingua, pubblicata per cuia della r.
commissione pe' testi di lingua nelle provincie dell'Emilia. *l5t9
S. RbU III 183—191 {Francesco Flamini); ffiA" X^XT 394— 41 1 (VUtorio
Ressi).
— Orlando Innainorato, con commento di G. Stiavelli e illustrazioni artisticbe
di L. Edel. Roma, Perlno. 1J20
S. Gsli XXIV 477—478; NA III. ScrU. LII 174—175.
— Lettere edite ed inediie. In Studi »a Malleo Maria Boiardo. S. Nr. 1 19S.
1521
— Pa. G-iorgi, Sonetti e canzoni di Matteo Maria Boiardo. In Studi sn Matteo
Maria Boiardo. S. Nr. 1 19S. 1512
— A. Luzio, Isabella d' Este e l'Orlando Innamorato. In Studi su Matteo
Maria Boiardo. S. Nr. 119S. 1S23
— Guido Mazzoni, Le eclagbe volgari e il Timone di Matteo Maria Boiardo.
In Studi SD Matteo Maria Boiardo. S. Nr. Iiqg. 1524
— Pio Rajoa, L'Orlando Itinimorato, di Matteo Maria Boiardo. In Studi au
Matteo Maria Boiardo. S. Nr. 119S. 1535
— Rod. Renier, Tarocchi di Matteo Maria Boiardo. In Studi su Matteo Maria
Boiardo. 5. Nr. i[98. 1526
— Anna Volta, Storia poetica di Orlando. S. Nr. 941.
Borghesi Una lettera di m. Niccolò di Bartoloinmeo Borghesi, edita da Orazio
Bacci. Castetfîorentino, tip. Giovanclli e Carpilelli. 8«. lo S. Per noize
Papa-Bertini. [Rblin393: bell'esempio di epistolografia volgare del sec. XV.]
1527
Botta Carlo. Lettere inedile di Carlo Botta. Ugo Foscolo e Vincenzo Cuoco
[a cura di] Giuseppe RoberlL la Gsli XXIII 416 — 427. [Darunter 4 Briefe
Bottas t. „all'amico Gian Giulio Robert", vom 29. November 1799; 2. „au
citoyen Desmarets", vom 2;. Februar iSoo; 3. „all'amico Gtolìo Robert" vom
24. Juni 1S02; 4. an denselben vom 12. Juli [So2; 2 Briere Foseólos I. „al
cittadino Robert" vom io. September iSoi; 2. an denselben vom 22. September
1801. 3. I Brief des Vincenzo Cuoco al cittadino Robetti, s. d.] '1528
[Botta Leonardo]. D., Una inedita crooachttla degli Sforza. [Memoriale di casa
Sforza, dal 1369 al 1447 ^tcritu da Leonardo Botta.] In Archivio storico per
le Provincie Napoletane XIX, 4. 1529
Bovio. Enr. Piccione. Le rappresentazioni sacre ed il Cristo del Bovio: con-
ferenza del IS loglio 1894 in Roma nella sala dell' Eldorado. Roma, E. Perino.
8". 16 S. Cent. 20. 1530
BtsboìahI Ben., Lettere dalla Germania, 1697 — 1699 [al marchese Ferdinando
Bartolommei], Firenze, tip. di Salvador« Landi. V. 21 S. Estr. dal codice
miscellaneo riccardiano, n' 1821. — Pubblicate da A. Virgili per le nozze
di Giovscchino Moggi con Ada Dainelli. 1531
BroDO. Emanuele Nuzzo, Giordano Bruno e la sua commedia „Candelaio."
Maddaloni, tip. La Galazia. 8°. 1533
Oara&. Benedetto Croce, Memoriale a Beatrice d'Aragona regina d'Ungheria
di Diomede Carafa, conte di Maddaloni, con introdnzione. In Rassegna Pug-
liese XI, 9^10. li — 12. [Es handelt sich nm ein Memoriale intorno ai doveri
della moglie, dU liulturbislorisches und sprachliches Interesse (als „saggio di
quella prosa mista di dialetto, di latinismi e di lingua antica che s' usava a
Napoli e nelle altre provincie d' Italia sulla fìne del see. XV") bietet. S. Gsli
XXVI 37Î.] '533
Oaroano Giulio, Opere complete, pubblicate per cura della famiglia dell' autore.
VoL V. VL Milano, tip. L. F. Cogliatì. 8". 52 und S32 Seiten. V: I,
Memorie di grandi. Memorie d'amici. VI: I. Studi di letteratura e d'arte.
3. Scritti vari. IS34
Cüdaod Giosuè, opere. Voi. Vili. IX (Studi letterari; Giambi ed epodi e
rime nuove). Bologna, Zanichelli. 4*. 2 voli. (424 — 449 5.) 1535
8o BIBUOGRAPHIE 1 894. ITALIENISCH.
da Carrara« Sonetti di Marsilio da Carrara. In Antichi testi di letteratan
pavana. S. Nr. 1447. ISS^
CSastì^lione Baldesar, Il Cortegiano, annotato e illustrato da Vittorio Gian. Fi-
renze, G. C. Sansoni. 8<». XXVI, 442 S. L. 2,80. Biblioteca scolastica di clas-
sici italiani diretta da Giosuè Carducci. 1537
S. GsU XXIII 260—266 (Rodolfo Renür); Rcr N. S. XXXVII 175 {P.
N.)\ RbU II 22—23 {A, D" A\ncona\).
[Cataneo Giovan Maria]. G. Bertolotto, Genua [Poemetto ignorato del
quattrocentista Giovan Maria Cataneo]. In La Nuova Rassegna II, 2. 1538
Cattaneo Maurizio. Lettera inedita. In: Cinque lettere inedite. S. Nr. 1427.
1539
CavasBloo. Rime. Voi. n. S. Bibliogr. 1893 ^r- 1672.
— Carlo S al vi o ni, Ancora del Cavassico. La cantilena bellunese del 1193.
In Nozze Gian— Sappa-Flandinet [No. 12]. S. Nr. 851. ♦1540
5. NA III. Serü, LV 155—156.
Corretti Lu., Prose e poesie; e lettere dirette al medesimo conservate nd r.
archivio di stato in Modena: memorie e sunti raccolti e pubblicati per cura di
Cesare Cerretti. Modena, tip. della Società tipografica modenese. 8^ 78 S. 1541
Cesari Ant., Lettera inedita a Giuseppe Furlanetto. Rovigo, stab. tip. Ut. A.
Minelli. 40. 6 S. Pubblicata per le nozze di Giovanni Sgarzi con Emilia
Ranzoli. 1543
Chigi Sigismondo, Sermone poetico. Roma, tip. dell' Unione cooperativa editrice.
4®. 27 S. Pubblicato da Giuseppe Cugnoni per le nozze di Enrico Indsa
Della Rocchetta con Eleonora Chigi Albani. IS43
Ciaooheri. Una canzone di Manetto Ciaccheri, edita ed illustrata da Pier li-
berale Rambaldi. Padova, tip. Gallina. 8<'. 39 S. .1544
S, NA IH, Serie, LUI 362—363.
Ciano. U. Nottola, Le rime di Ciano da Borgo S. Sepolcro. In L'Istruzione
Vm, 3. [Veröffentl. 4 Gedichte, von denen 3 unediert waren.] 154S
[Cino da Pistoia]. U. Nottola, Una notevole variante e un utile raffronto. In
L'Istruzione VII, li, [Vorschlag einer Verbesserung zu der von N. herao^.
Canzone Cinos.] 1546
Coechi. Giuseppe Zippel, Ricordi e sonetti inediti di Jacopo Cocchi Donati
Trento, Zippel. Per nozze Fabris-Zambelli [s. Gsli XXV 169]. 1547
Conti Antonio. C. Antona-Traversi, Il 'Giulio Cesare' di Antonio Conti
In GÌ XVm, 36. 1548
CoBxnioo. Federico Pat et ta, Una lettera inedita di Niccolò Lelio Cbsmioo
[d. d. Roma, 4. Juni 1476, an Alessandro Strozzi. Ueber Cosmico s. Gsli XIH
ICI— 158]. In GsU XXni 4ÒI— 463. *1549
Cuoco Vincenze, Lettera inedita ed. G.Roberti, s. Nr. 1528.
Dante. Tutte le opere di Dante Alighieri. Nuovamente rivedute nel testo da
E. Moore. London, Frowde. New- York, Macmillan & Co. 8^. Xn, 490 S.
S 3,25. ISSO
S. GD II 537; BSD N, S, II 43—44 [M. Barbi); LC 1895, 1330 (S\ette\
— La Divina Commedia, con commenti secondo la scolastica, del p. Gioachino
Berthier. Voi. I, fase, i — 13. Friburgo (Svizzera), libr. dell' Università. 4*.
S. 1—462. 1551
— La divina commedia illustrata da Gustavo Dorè e dichiarata con note tratte
dai migliori commenti per cura di Eugenio Camerini. Milano, Edoardo
Sonzogno. 4<>. 679 S. L. io. Biblioteca class, illustrata. ISS^
— La Divina Commedia. Nuova edizione annotata per uso delle scuole dal
prof. Felice Martini. Torino, ditta G. B. Paravia e C. 8«. VII, 632 S.,
I Tafel. L. i,8o. Biblioteca italiana ordinata per le scuole normali e secon-
darie. 1553
S. NA III. Serie, ZK 601— 602; BSD N, S, II 76 — 77 {Fedele Romam).
— La Divina Commedia con commento del prof, (jiacomo Po let to. Roma-
Toumay, tip. Ut. di san Giovanni, Desclée, Lefebvre e C. 3 voli. 8«. XXV,
748; 777; 708» LXXXVI, 17 S. 1554
S. GD II 350 — 358 (Giovanni A^nelH); RbU III 221—238 (Francese»
j
AUSGABEN UND ERLAUTERUNGSSCHR1FTEN.
8l
Torraca); LgrP 1895, 127—128 (F. X. Kraus) NA IIL Serü, LVl 778—
779; BSD N, S, II 129—157. 168—190. 194— 211 (Francesco Torraca),
— La divina comedia de Dante Alighieri ; traducción en verso ajustada al original,
con nuevos comentarios, par Bartolomé Mitre. Buenos • Aires, Jac. Peuser.
40. XIX, 776 S. 1555
S, LgrP 1895, 128—129 {F, X. Kraus),
— Dante's Divine Commedy. Translated by H. W. Longfellow. London,
Routledge. 8^. I s. Hearth and home library. 1556
— The Hell, the Purgatory and the Paradise; ed. with translations and notes,
by Arthur John Butler. New cheaper edition. New- York, Macmillan & Co.
3 vol. 8°. $ 2,50. 1557
— L'Enfer, poème en trente- quatre chants; par Dante Alighieri. Traduit par
Rivarol. T. ler. Paris, Berthier. 8^ 159 S. 25 cent. Bibliothèque natio-
nale. 1558
— Das Paradies (Göttliche Komödie HI), metrisch übertragen von Carl B er tr and.
Heidelberg, G.Koester. 8». Xm, 316 S. M. 4. 1559
— Dante daily text book. In four languages, viz. Italian, French, German, and
English. Lx>ndon, Low. obi. 8^ 5s. 1560
- Giovanni Agnelli, Di una nuova ricostruzione della valle d' abisso. In
GD n 226—252. *i56i
— Ancora sulla „Malebolge". In GD I 392 — 400. *I562
Il verso 123 del canto XIII del Purgatorio nella favola, nei costumi e
nelle tradizioni lombarde. In GD II 87 — 102. *I563
— Alberto Agresti, Ancora del vero velato da Dante nel canto Vili del Pur-
gatorio. In Atti della Accad. Pontaniana di Napoli Voi. XXIV. 1564
— Edoardo Al vi si, Nota al canto XI (Versi 43 — 75) del 'Paradiso* di Dante
Alighieri. [Enthält: Fratris Johannis de Parma Commertium beati Francisci
cum domina Paupertate.] Città di Castello, S. Lapi. 8®. 54 S., 2 Bl. Col-
lezione di opuscoli Danteschi ined. o rari Voi. XII. *^S^S
— Oreste Antognoni, H dolore di Cavalcante. In NA III. Serie, L 5 — 25.
*I566
S. BSD N. S. I 189—194 (N. Zingarelli).
— C. de Antonellis, De' principi di diritto penale che si contengono nella
Divina Commedia con prefazione e a cura di Valerio Scaetta. Città di Castello,
S. Lapi. 8^ 105 S. Collezione di opuscoli Danteschi inediti o rari Voi. Vili.
♦1567
— C. Arner, La musicalità nel divino poema. In Gazzetta music, di Milano
XLIX 330—332. 376—378. 1568
— Peleo Bac ci. Notizia del "Commento medico-fìsico" di Filippo Civinini „alla
divina Commedia di Dante Alighieri.** In GD II 329 — 338. *^S^9
— A« Bartolini, Il quaresimale Dantesco di Paolo Atta vanti In L' Arcadia
VI 241—252. 321—333. 1570
— Alfred Bassermarin, „Campo Picen." (Inf., XXIV, 148.) In GD II 390—
394. *i57i
„A dolce suono." Purg. IX, 141. In GD II 154—155. *I572
— Giuseppe Bassi, Commenti danteschi (nuovi interpretazioni di alcuni passi
della D. C). Lucca, presso l'autore (Piazza S. Romano, 4). 8^ 27 S. 1573
S. BSD N. S. I 204—207 (Ä. Fornaciari),
— Ildebrando Bencivenni, Dentro dalla muda. Studio dantesco. Catania, N.
GiannotU. 8». 220 S. 1574
S, GD II 259—260 {A, F[iammazzo'\ ).
— L. Bettini, Saggio d'una raccolta -delle perifrasi della Divina Commedia. In
GD n 193—203. »1575
— P. Bilancini, Nel regno dei negligenti, osservazioni suU' Antipurgatorio
Dantesco. In Rassegna Pugliese XI 147 — 153. 1576
S. BSD N. S, II 73—75 {Orano Bacci),
— Emma Boghen-Conigliani, La Divina Commedia, scene e figure: appunti
crìtici, storici ed estetici, con lettera- proemio del prof. Giovanni Fanti. Torino-
Palermo, Carlo Qausen. 8<^. XI 165 S. L. 2. Enthält: i. La Divina Commedia.
2. Dante e Virgilio. 3. L'Inferno. 4. Episodi della prima cantica. 5. Il Pur-
r. L rom. PhiL XIX. Bibl. 6
82 BIBLIOGRAPHIE 1 894. ITALIENISCH.
gartorìo. 6. Episodi della seconda cantica. 7. Il Paradiso. 8. Episodi della
terza cantica. 9. La Divina Commedia nella storia letteraria italiana. 1^77
S. Giornale dantesco /412/ ¿&. /471 — ^472 {A, C) Ä*/i/ 279—280 {A, éP An-
cona)) Roma letteraria I, 28; BSD N. S. I 127—128 (Oratio Bocci); GiU
XXIV 317—318; NA III, Serie, XLIX 571—572.
— A. Bonaventura, La musica nella Div. Commedia. In Gazzetta mnàcale di
Milano XLIX 347—348. 442—443. 1578
— Domenico Bortolan, Geri Del Bello. Veneziai tip. ex-Cordella. 8^ 54 S.
[Geri ist von Dante in d. Inferno zu den »»seminatori di scandalo e di scisma"
versetzt] I579
5. BSD N, S. II 65—70 (M. Barbi),
— G[iovanni] Bottagisio, Osservazioni sopra la fìsica del poema di Dante.
Nuova ed. sulla prima veronese di 1807 ^ <^^^ ^' ^* ^ Passerini. Città di
Castello, S. Lapi. 8<^. 64 S., 3 Bl. Collezione di opuscoli Danteschi ined. 0 rari
Voi. X. »iSAï
— A. Buscaino-Campo, H corto andare del bel monte. In GD II 348—349.
•1581
— Attilio Butti, La chiosa dantesca pubbl. dal prof. Bertana e la obbiezioiK
del prof. Fiammazzo. In Bsi II. Serie, VI, 19. 15S2
S, BSD N, S. I 212.
•— Michelangelo] Caetani Di Sermoneta, Tre chiose nella Divina Commedia
di Dante Alighieri. Terza edizione sulla seconda di Roma del 1876, a cora
di G. L. Passerini. Città di Castello, S. Lapi. 8«. 66 S., i Bl. Cent 80.
Inhalt: i. Della dottrina che si asconde nell'VIII e IX canto dell'Inferno.
2. Matelda nella divina foresta nel paradiso terrestre. 3. Di una più precisa
dichiarazione intomo ad im passo del XVIII canto del Paradiso. CoUezìoDe
di opuscoli Danteschi inediti o rari Voi. XI. ^'S^S
— Annibale Campani, Giuseppe Mazzini e l'edizione foscoliana della divina
Commedia (con nuovi documenti). In Natura ed Arte m 731 — 738. [12 Briefe
Mazzinis an den Buchhändler Rolandi.] 15^
S. GD II 538 (G, Z. Fasserini),
— Costantino Carboni, Il passaggio dell'Acheronte. In GD II 41 — 45. 'iS^S
S, BSD N. S. I 194—196 (A^. Fornaciari).
— Giulio Cardo, Dell' arte della lana in Cologna Veneta ai tempi di Dante:
controversia dantesca [über Inf. XXIII, 63]. Novara, tip. dei fratelli MìgtiOi
8«. 15 S. 1586
S. GD II 538.
— Enea Casorati, Bonifazio Fieschi di Lavagna, arcivescovo di Ravenna e
conte d'Argenta: commento storico ad un passo della divina Conmiedia. Ar-
genta, tip. della società operaia. 8^. 22 S. 1587
— Stanislao De Chiara, Dante e la Calabria. Studio. Poiché ¡a carità del naii»
loco Mi strinse, raunai le fronde sparse. Dante, Inf. XIV. Cosenza, L. Aprea.
80. 216 S. 15M
S. GD II 539—540 (G, L, Passerini); Rbli III 28 — 29 M- ^ Ancona);
Gsli JOrr4i2-4i4(Ä.); An S XCV 470— ^72 (H. Buchholtn); LgrP l^
277—278 {A. Kressner); BSD N, S. II 49—52 {E. G. Parodi).
— Vittorio Cian, Briciole Dantesche. La Cianghella (Parad. IX 127 — 129).
L'Ucellatojo (Parad. XVI, no). In RbH IL 195—198. ♦1589
S, BSD N, S. I 214—215 {A, F[iammauo']).
La „Malta" dantesca. Torino, Clausen. 8». 14 S. Estr. dagli Atti ddla
R. Accad. delle scienze di Torino. VoL XXVm. 1590
5. BSD N, S, I 159 (V- ^iosst]); Gsli XXIV 328.
— Carlo Cipolla, Un contributo alla storia della controversta intorno all' auten-
ticità del commento di Pietro Alighieri alla 'Divina Commedia*. In Nozze
Cian — Sappa-Flandinet [No. 5]. ♦iS?!
Sulla descrizione dantesca delle tombe di Arles. Al prof. Rodolfo Renier
[lettera]. In Gsli XXni 407—415. ♦159^
— Francesco Cipolla, L'indicativo „alcuno" nella Divina Commedia. Torino,
Clausen. 8<*. 9 S. Estr. dagli Atti della R. Accad. delle scienxe di Torino,
voi. XXVni. 1S93
I
J
AUSGABEN UND ERLÂUTERUNGSSCHRIFTEN. 83
S. BSD N.S. I 150—152 (^. Fornaciarí); GsU XXIV 286 — 288 (FL
P\eU€gHni\).
Dante. Francesco Cipolla, Che cosa è dannazione secondo il concetto dantesco.
In Gsli XXin 329—393. *I594
Ä BSD N, S, I 207—209 (FI. P\elUgrim]).
Il merlo nel canto XIII del Purgatorio. Venezia, tip. Ferrari. Estr, dagli
Atti del R. Istituto Veneto. VII. Serie, Tomo VI 55—60. 1595
S. RbU III 51 (£/". Marche5ini)\ BSD N, S. // 60 — 6l (FL P\elUgrim\).
n messo del cielo, del canto IX dell* „Inferno". In Atti dell'Accademia
degli Agiati di Rovereto 1894. 1596
5. GD II 539; BSD N. S. I 213—214 (F¿. P[elUgrini'\),
— A. CippoUoni-Cannella, Quattro ñgure dantesche nell' incoronazione di
Celestino V. In Boll, della Soc. di stor. patr. Ant Lud. Antinori negli
Abruzzi VI, il — 12. 1597
S. BSD N. S. II 88—91 (Eugenio Casanova).
— Filippo Civinini, Brano inedito del commento medico-fisico alla Commedia
di Dante, [a cura del] dott. Peleo Bacci. Pistoia, tip. Costa - Reghini e
Bi(a)gini. 8». 14 S. Pubblicato per le nozze Betti-Dei Panta. 1598
— Nicolò De' Claricini-Dornpacher, A che fatto alluse Dante nei vv. 142
—51 del canto XXTV dell' Inferno. Padova, tip. del Seminario. Per nozze
Arrìgoni- Camerini. 8*^. 21 S. 1599
— n Paradiso Dantesco nei quadri miniati e nei bozzetti di Giulio Clovio, pubbl.
sugli originali della Bibl. Vatic da Giuseppe Cozza-Luzi. Fototipia Danesi.
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Il codice dantesco della biblioteca di Bergamo, illustrato. Udine, tip. di
G. B. Doretti. 80. 67 S. L. 3. *i6lo
n codice dantesco „Grumelli" della Biblioteca di Bergamo. In Atti della
Academia di Udine per l'anno 1893—94. HI. Serie, I 41 — 71. [s. Gsli XXV
450.] ♦161 1
n codice Grumelli. In L' Unione (Bergamo), 5 — 6 luglio 1894. ^^'^
S. BSD N. S. I 200.
— Dante in Friuli? Lettere inedite raccolte e pubblicate dal prof. Antonio Fiam-
mazzo. In PF VII 67 — 69. [i. Brief des Franc. Amalteo al co. Antonio
Bartolini in Udine. (Treviso, 18 Giugno 1823). 2. Brief des Mons. Giov. Ja-
copo Dionisi al co. Girolamo Asquinì in Udine (Verona, 16 Ottobre 1784).
3. von demselben an denselben [Verona], 27 Febbr. 1789. 4. Lo stesso al
comm. Antonio Bartolini (Verona, 26 Luglio 1803)]. *i6i3
6*
84 BDLIOORAPHIE 1 894. ITALIENISCH.
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X 82]. In Bsi VI, 12 e 15. 1614
Il lungo silenzio di Virgilio [Inf. I, 63]. In GD U 36—41. *i6is
— Lorenzo Filomusi-Guelfi, Ancora per il contrappasso in Dante. In Bs
VI, 14. 1616
5. BSD N, S, I 211.
— — Ancora per il verso : „Che quel dinanzi a quel di retro gitta" (Parad. XII,
117). In Bsi VI, 5. 1617
La figlia del sole (Dante, Par., XX Vn, 136—138). In Bsi H. Serie,
V, 14. 1617a
La punteggiatura e l'interpretazione dei vv. 70 — 72 del e. XXXTT dd
„Paradiso" di Dante. In GD U 252—256. *i6i8
Qua e là per la Divina Commedia. [Purg. VI 127 — 129; Parad. XI 133—
139; Purg. VI 88—90; Xm 88—90; Parad. XI 76—78; Purg. XXVHI 67].
In Bsi II. Serie, VI 307—312. 1619
S. BSD N, S. II 25—28 {FL Pellegrini).
La struttura morale dell' Inferno di Dante. In Giornale dantesco I 341—
357. 429—447. *l620
S, BSD N, S. I 171— 178 {R, Fornaciari),
Le tombe degli eretici nell' Inferno di Dante. Il disdegno di Guido Caval-
canti. In Rass. stor. napol. di Ictt. ed arte I, fase 3 — 5. 1621
5. Gsli XX y 450-451; BSD N, S, II 127—128.
— R. Fornaciari, Sulle pene assegnate da Dante alle anime del „Purgatorio".
In Giornale dantesco I 366 — 369. ♦1622
S. BSD N. S. I 132- 134 (AT. Zingarelä).
— G. Fr ace aro li. Il cerchio degli eresiarchi. In Bsi n. Ser., VI, no. 17. 1623
S, BSD N. S. I 178—180 {A. Fiammasso),
— A. Francescatti, Di una similitudine dantesca: dissertazione. In Atti del-
l' i. r. accad. degli agiati di Rovereto XI. 1624
— Giovanni Franciosi, Questioni dantesche. In Roma letteraria II, 2 und 6.
[Ueber Inf. XHI 30.] 1625
Di alcune lezioni del frammentario Useppiano. Al professore A. Fiammazzo.
In GD I 456—459. ♦1626
S, Miscall, stor. d. Valdelsa II 74 — 76 {Oraùo Bocci).
Ancora della variante: „Piange d'amore** (Purg. Vili 5). In Giornale
dantesco I 401 — 403. *i627
S. BSD N. S. I 116— 117 {N. ZingarelU).
Il canto V. dell' „Inferno" di Dante. Saggio di un commento inedito alla
Divina Commedia. In (Giornale dantesco I 357 — 366. 448 — 455. *i628
— G. M. S. J., La Cosmogonia nella Divina Commedia (Paradiso, canto XXIX):
conferenza tenuta all' associazione giovani studenti s. Stanislao la sera del 23
febbraio 1894. Milano, tip. pont. s. Giuseppe. 8^. 32 S. 1629
— Griovanni Galvani, Saggio di alcune postille alla Divina Commedia con usi
lettera di Celestino Cavedoni all'autore sopra un luogo del 'Paradiso* pei
cura di Giovanni Franciosi. Città di (fastello, S. Lapi. 8<>. 118 S., i Bl. Col-
lezione di opuscoli Danteschi ined. o rari Voi. IX. '1630
— Renzo Gatta, Il paradiso dantesco: sue relazioni col pensiero cristiano e
colla vita contemporanea. Torino, ditta G. B. Paravia e C. 8^. 203 S. 1631
— A. Ghignoni, Nuova costruzione d'un passo del „Paradiso**. In Bsi II. Ser.,
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diosi, aggiimtovi la tavola di Mino di Vanni d'Arezzo. Firenze, R.BempoTad
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In Studj di filol. romanza Fase. 18, S. 85—88. *i634
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Milano, Cogliati. 8<». 25 S. Estr. dalla RivisU per le signorine I, 19— 2a
[s. BSD N. S. n no— III.] 163s
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manno Loescher. 8^. 510 S. L. 8. 1643
5. GD II 214—219 {Cosmo); Gsli XXIV 2^2—2^9 (Rodolfo Hunier); Rbli
II 225 — 233 (Pier Enea Guamerio); ib. 233 — 238 (Alessandro D* Ancona)
NA III, Serù, LII 793 — 796 (Oreste Aniognoni)\ BSD N. S. I 161 (M.
Barbi); LgrP 1895, 3^3—316 (Berthold Wiese).
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5. BSD N, S. I 157 (A. FliammatMo']).
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— Leone Luzzatto, Per due luoghi del „Paradiso". [XV 73 — 85 und IV 40 —
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— Augusto Mancini, Chi è „l'avvocato de' tempi cristiani?" (Paradiso, X, 119).
In GD II 338—342. +1648
— Fr. Mango, I^ Barbaricine nella Divina Commedia. In des Verf. Note
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Nuovi studi e ritratti. S. Nr. 855. 1652
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— £. Moore, A variant in the „Vita Nuova". [§ XXX: Io dico che secondo
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BSD N. S. I 134 — 139. [Auch „per le nozze di Enrico Coen con Emma Bi-
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lica il di 7 giugno 1894. Padova, tip. del Seminario. 8^ 47 S. 1674
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I giri danteschi nell'Inferno superiore. In GD II 23 — 36. *i68o
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G. A. Scartazzini alla divina Commedia. In GD II 297 — 304. ^1687
— A proposito de l' accidioso fnmmo, la bestialitate e le nuvole d' agosto. In
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aperta al gentilissimo signor dottore Michele Barbi Segretario della „Società
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Moore. London, Macmillan. 2 vols. 8<^. 1396 S. 30 s. 1722
S, Ac XL V 343—344 {Linda Villari),
— Readings of the Purgatorio of Dante chiefly based on the Conunentar^- of
Benvenuto da Imola. With an introduction by the Very Rev. the Dean of
St. Pauls. 2 vols. 8«. XXXIV, 467 und 474 S. 1723
5. LgrP 1895, 129 i^F, X.Kraus),
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con prefazione e a cura di Umberto Cosmo. Città di Castello, S. Lapi. 8^.
79 S. Cent. 80. Collezione di opuscoli Danteschi inediti o rari Voi. XIV. ^1724
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Udine, tip. G. B. Doretti. 8*'. 35 S. Pubblicate per le nozze Fabris-Zam-
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gleich des Gedächtnisses mit einem Buche, den Dante vielleicht aus einem Brkfe
des Pier della Vigna zuerst kennen lernte, in Dantes Werken.] *'I727
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Roma, tip. Forzani e C. 8^. 15 S. Estr. dal codice 146 della Biblioteca
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Bagli con Irene Zucchetti. 1728
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Della Bura Pietro (L' Aretino), Sonetti due inediti. Arezzo, stab. tip. B. Fichi,
8^. 8 S. Precedono due sonetti di G. Bianchini. — Estratto dal Codice
magliabecchiano 719, classe VII. — Pubblicati <}a Griuseppe Bianchini per
le nozze di Guido Severi con Annetta Severi. 1729
ueue vigne, i,. villani, rer ana canioae m ner acne vigne, ■□ i.3 Nuova
Rassegna U, 9. 1730
Dondi. Vioceiizo Bellemo, Jacopo e Giovanni de' Dondi dall' Orologio. Note
cnticbe con le rime edite ed inedite di Giov. Dondi e altre aggiunte. Chioggia,
tip. Duse [s. Gali XXVI 168—269]. 1731
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De' Dottori Car., La galatea: [episodio tratto da un poemetto ioedito del se-
cento]. Alba, tip. sLisoidi. t«. [6 S. Pubblicato da Gian Battista Stefa-
nen per le none di Giacomo Stefanon con Lavinia Vaona. 1733
Rullili. Giacomo Vanzolini, La briglia d' oro dì Almerico Emitii pesarese.
Forlì. Borlandini. Per none Chisratnorti - Belenioni. [s. Gsli XXIV 479—
„480.] 1734
Fanttun Giov., Sull'amore: orazione accademica. Bologna, tip. Nicola Zani-
chelli. S". 13 5. Pubblicata da Aristide e Vittorio Ravà per le nozze di
Gnido Ravì con Emma Suliam. [F. war Professor in Bologna, f 164S]. I73S
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M. Antonio Fogazzaro, In BnRS UI. Période, LXIV 547—579. *I736
Foglietta Paolo, H bacio, commedia del sfc. XVI pubbl. con note ed illuslra-
lionì, per M. Rosi. In Ani della soc. ligure di stor. patr. Voi. XXV e
_XXVI. 1737
FortegUtirrl Antonio, Líber amatorius: canzoniere ora per la prima voila pub-
blicato, con una notizia sulla vita, sni codici e sulle stampe di lui, [a cuta
del] doti. Peleo Bacci. Pistoia, Tommaso Seggi. 8°. LXXI, 173 S. Edizione
di trentagei esemplari. !.. 15. *I738
S. Rb!i III 116—117 (F. Flamini): ZrP XXI 278 — 296 {Gustav Relin);
NÄ III. Strie, iyr 781— 782.
ForUni. Novelle di Fielio Fortini .Senese. II. Le piacevoli et amorose Notti
dei Novizi. Voi. I. Firenze, H „Giornale di erudizione" 8'. S, 1 — 192. Bibtio-
techina Grassoccia Disp. 28—29. *'739
FoflOOlo Ugo, I sepolcri: carme, con note del prof. A. Fassini. Quinta edi-
zione. Torino, G. B. Paravia e C. 8°. 62 S. Cent. 60. Biblioteca italiana
ordinata per le scuole normali e secondarie, 1740
— Dei sepolcii; carme, Sassuolo, tip. Paolo Paoli. 8°. 15 S. 1741
— Lettera inedita. In: Cinque lettere Inedite. S. Nr. 1427. 1742
— Lettere inedite ed. G. Roberti. S. Nr. 1528, 1743
— Postille inedite di Ugo Foscolo [acnradi] G. Taormina s. unter Torti, 1744
— G. Antonio Martinetti, Sul testo delle tragedie di Ugo Foscolo. In Gsli
XXin 208—231. *"74S
S. Cu N. S. IV 356-357 {P- E. C.)
— Gioacchino Maruffi, Per nn errore di stampa? lu Gsli XXIV 306 — 307.
[Vorschlag zur Änderung einer Stelle ia der Ode a Luigia Pallavicini.] '1746
— C. U. Posocco, Un passo del „Giorno'' di G. Farini e una lettera di U. Fos-
colo. S. Nr. 1849. '747
— F. Zschech, Ugo Foseólos Brief an (Goethe, Mailand, den 15. Januar 1802,
(Mitgeteilt im Goethe -Jahrbuch VIIL 1887.) Progr. des Realgymnasiums am
Eilbeckerw^e zu Hamburg, 4". 26 S. M. 2,50. *1748
S. DL XVI 1454— 1455 \R. M. Mtyer).
— B. Znmbini, La poesía sepolcrale straniera e italiana e il Carme del Foscolo.
In des Vf. Studî di letteratura italiana III. S, Nr. 1098. *I749
FrfUiaeSOO Oonzaga- Lettres de condoléances de François de Gonzague, mar-
quis de Mantoue, pour la mort de Gilbert de Montpensier [pubi, par L,-G.
Pélissier]. L Le marquis de Mantoue à Charles VHI (2 dicembre 1496), —
n. Le marquis de Mantoue à Charles VITI (22 décembre 1496). — III, Le
marquis de Mantoue au duc de Bourbon (22 décembre 1496). IV. Le marquis
de Manóme à Louis de Montpensier (22 décembre 1S96). Notes italiennes
d'histoire de France X. In Rdlr IV. Sèrie, VII 216— 22i. •'750
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con Rosmira Michelagnoli. [S. Gsli XXIV 481]. 1756
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Giovio Paolo, Lettera [a M Girolamo Anghiera]. Ferrara, tip. di A. Taddd e
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per le nozze Rua — Berardi-Ughetto da Vittorio Ci an. [Rbli II 349]. 1763
[GKluieppe da Palermo]. Una supplica in dialetto siciliano diretta al cardinale
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Tommaso Beggi. 8°. 477 S. L. i. ' 1765
Goldoni Car., Un curioso accidente: commedia in tre atti. Milano, Giovanni
Gussoni. 80. 64 S. 1766
— Le baruffe chiozzotte. Commedia in tre atti. Milano, Gussoni. 8<^. 48 S. 1767
— La bottega del caffè: commedia in tre atti. Milano, Giovanni Gussoni 8*.
95 ^- 1768
— II bugiardo: commedia in tre atti: Milano, Giovanni Gussoni. 8<^. 96 S. 1769
— La famiglia dell' antiquario : commedia in tre atti. Milano, Giovanni Gussoni
8°. 96 S. 1770
— Le gelosie di Lin doro: commedia in tre atti. Milano, Giovanni Gussoni. 8^
80 S. 1771
— «La locandiera: commedia in tre atti. Milano, Giovanni Gussoni. 8^. 94 S.
— n poeta fanatico : commedia in tre atti. Milano, Giovanni Gussoni 8^. 80 S.
1773
— La serva amorosa: commedia in tre atti. Milano, Giovanni Gussoni. 8^. 95 S.
'774
— La sposa sagace: commedia in cinque atti. Milano, Giovanni Gnssoni. 8®.
72 S. 1775
— La vedova scaltra: commedia in tre atti. Milano, Giovanni Gussoni 8^ 96 S.
1776
— Il ventaglio: commedia in tre atti. Milano, Giovanni Gussoni. 8^. 94 S: 1777
— A. Neri, Una lettera ignota di Carlo Goldoni. In Natura ed arte IH, 5
[GsU XXm 305]. 1778
J
— Ern. Pietriboni, La Tavola rotonda, e L'Avvocato veneziano di Carlo
Goldoni: [conferenze], Verona-Padova, fratelli Drucker. 8°. 4; S. I779
Oozsl Gasp., Lettera s. Frane. Foffano, Quattro lettere inedite di illuBlri
Italiani (Nr. 1430). 1780
Qortaui G., Filantropie. Comniedia in tre atti. Nelle bene augurate nozze di
Alfonso Gottaoi e di Fidalma Ganza. Udine, tipogr. Dora, del Bianca. S°.
61 S. 1781
OrimanL Lettere di Pietro Grimani. [P. G. ilal. Staalsmana geb. 1677 zu Venedig
gest. ebenda 1752.] Venezia, Visentini. Per noue Marzello — GrÜDaui-
Giustiniani. [S. Rbli H 97.]
CtroBoi. Cesare Cantù, Il giorno d'oggi. Visione e processo di Tommaso Grossi
ed altri poeti vernacoli. In NA m. Serie, LI 1S9— 311. [„El di d'incoeu" (D
Giorno d'oggi) Gedicht in mailand. Dialekt (1S16) von T. Grossi.] *I782
Qnaaoo Car., Cronaca alessandrina, pubblicata da A. Civalieri-Inviziati.
[Parte 1]. Torino, Vincenzo Bona. 4°. S. I — 42. [Die Clironili umfasst die
Zeit von 1348 bis 1764. Dei hier verofFentlichte Absdinitt setzt mît 1660 ein;
früheres ist in der Rivista di storia, arte, archeologia della provincia di Ales-
sandria (1S92) pQbliiiert.] *I78ì
Ouglìelmo da Treviso. G. VanzoI
Rbli n 18—19, [Es handelt sich 1
-1704
Brunetto Latino. Berthold Wiese, Ein neues Tegoretto-Bmchstück. Id des
Vf.: Handschriflliches. L S. Nr. 1018. 1785
di Leo da Barletta Mario. G. Ceci e B. Croce, Il poemetto 'l'Amor
prigioniero' di Mario di Leo da Barletta. In Rassegna Pugliese XI, 2. 3. 4. 6.
1786
Leopardi. Vit. Felsi-Marchionni, Il dolore del Tasso e del Leopardi. In
des Vf. Scritti letterari e morali. S. Nr. 854. ■ 1787
— F. G. Maccone, Un „pensiero" di G. Leopardi. In Bsi U. Ser., VI, 7 1788
— Fr. Mango, L'ultimo idillio del Leopardi In des Verf. Note letterarie. (Ni.
logi.) 1789
-^ Gìov. Negri, Divagazioni leopardine. Voi. I. Pavia, Tip. Corriere Ticinese.
8«. 204 S. 1790
.S. £b/i III 114— US (A.iyA\«ama\. Sono quindici iUustraiiani a luoghi
corUroversi e difficili delle poesie del Leopardi); NA IH. Serie, LVII 383
—384-
— Augusto Romizi, Un' ode greca di Giacomo Leopardi. In Cu N. S. IV
661 — 664. *i79i
Maohiavelli Nie, Istorie ñorencine, con commento di Vittorio Fiorini, Libri
I— III, Firenze, G.C. Sansoni. &•>. XXVIIII,372S. L. a,8o. Biblioteca scolastica
di classici italiani diretta da Giosuè Calducci. 1792
S. Gsli XXIV ïgi — 294 {V. Ciian]); Asi V. Serie, XIII 171 — 172 \A.
Gherardi).
— Istorie fiorentine; saggio di on commento, per cura del prof. Gildo Valeggia.
Libro I. Verona, ftatelli Drucker. 8". 118 S. L 1,50. 179Î
— Discord sopra la prima deca di Tito Livio, con appunti bioginlìci e critici
per cura di Lodovico Corio. Milano, Edoardo Sonzogno. 8°. 301 S. L. t.
Biblioteca classica economica, n" 99. 1794
— Giorgio Rossi, Un plagio (La verdone latina delle „Istorie fiorentine" di
N. MachiavelU). In" Gsli XXln 463— 466. "1795
— Le Prínce, de Nicolas Machiavel. Nouvelle traduction, précédée de quelques
notes sor l'auteur par C. Ferrati. Paris, Berthier, 8», 190 S. 25 Cent.
Bibliothiquc nationale. 179Sa
Malatesta. Emesto Lamma, Rime inedite (1370 — 1429) di Malalesta de Ma-
latesti, signore di Pesaro. In L'Ateneo Veneto, XVIII. Serie, I, ■ — 4, 1796
J. Rbti II 386—288 {mtore Viterbo).
lKm.i\Ti^ Dom. Maria, Lettera al senatore Ferrante Capponi. Firenze, tip. Ciar-
delli. 8". (8) S. Pubbl. da Ulisse Franchi per le nozze Bertini-Papa. [797
ManBOiii. I promessi sposi: stana milanese del secolo XVU scoperta e rifatta.
EdizìoDC per le scuole di Giuseppe Rigutini ed Enrico Mestica, preceduta
g 2 BISLIOGRAPHE 1894. ITALIENISCH.
da un discorso intorno alla vita e alle opere dell' autore, di Giovanni Mestica.
Firenze, G. Barbèra. 8<*. XXXIV, 476 S. L. 3. Collezione scolastica secondo
i programmi governativi. 1798
Manzoni. Il fiore dei Promessi Sposi e della Storia della colonna infame, con
note illustrative di Luigi Venturi. Quarta ediz. ritoccata e accresciuta ad oso
delle scuole. Firenze, Bemporad e figli. 8®. Vili, 296 S. Biblioteca scolastica.
«799
— Die Verlobten. Aus dem Ital. von Ed. v. Bulo w. 2 Bände. Neu heransg.
und eingeleitet von Ludwig Fränkel. Stuttgart, J. G. Cotta Nachf. 8°. 384 u.
354 S. Cotta'sche Bibl. der Weltlitteratur Bd. 232. 234. Je M. i. 1800
— F. P. Ces taro, La storia nei Promessi Spost, In des Vert Studi storia e
letterari. S. Nr. 1091. 1801
— Chiarina Comitti, Agnese: studio manzoniano. Siena, tip. s. Bemardbo
edit. 8». 39 S. 1802
— F. P., I personaggi dei ,, Promessi Sposi". In Le curiosità dell' erudizione
1893, Nr. IO und 25. 1803
— Elena Foà. Il carattere di Lucia nei Promessi Sposi: note. Padova, fratelli
Drucker. 8«. 20 S. 1804
A proposito di don Abbondio: chiacchiere scolastiche. Verona - Padova,
fratelli Drucker. 8°. 38 S. 1805
— Arturo Graf, Perchè si ravvede l'Innominato del Manzoni? In NA m. Serie,
LI 5—20. ♦1806
— F. D'Ovidio, Due parole suU' Innominato. In Illustrazione italiana 1894,
no. 21. 1807
— Fedele Par ri, La grammatica e la lingua nelle due edizioni dei Promessi
Sposi: libro di testo per ogni ordine di scuole medie, in conformiti delle
istruzioni ministeriali più recenti. Pinerolo, tip. Carlo Ferrerò. 8<*. XI, 370 S.
L X 1808
5." Cu N. S. IV 265 {Blpnghq).
— Pietro Pellizzari, Don Abbondio nei Promessi Sposi. In des Verf. Ore
d'ozio (Arezzo, tip. Cristelli e C. 8*». 200 S.). 1809
— Nino Tammassia, Noterelle Manzoniane. [Zu 2 Stellen der Promessi Sposi
werden Parallelen nachgewiesen]. In Rbli II 248 — 249. •iSio
— A. Zanardi, Fra Cristoforo da Pescarenico. In Rivista delle Signorine
1894, Nr. 6 und 7. 1811
— B. Zumbini, I Promessi Sposi e il lago di Lecco. In des Verf. Stadi di
letteratura italiana VII. S. Nr. 1098. 181 2
— Gl'inni sacri e il cinque maggio dichiarati e illustrati da Luigi Venturi
Sesta edizione nuovamente ritoccata ed accresciuta. Firenze, R. Bemporad e
figlio. 8°. ii6S. Cent. 80. 1813
— Felice d'Onufrio, Gl'inni sacri di Alessandro Manzoni e la lirica religiosa
in Italia. Palermo, tip. lit. Bizzarrilli 8^ 384 S. L. 4. Inhalt: i. Condìéiom
d'Europa sul principio del secolo XIX. 2. L'Italia ed Alessandro Manzoni
3. Gl'inni sacri. 1814
S, LC 1894, 1635; Rbli II 11— '11 (Alessandro D* Ancona)\ LgrP 1894,
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Lanciano, tip. R. Carabba. 8^ 32 S. 181 7
— Paolo Belezza, Il Tasso e il Manzoni. In Gsli XXIV 302—303. [Anklänge
an Gerusalemme liberata in den Jugendschriften Manzonis.] *i8i8
— Giovanni Giannini, Tasso e Manzoni. In Gsli XXIII 232 — 242. [Weist
zahlreiche Anklänge an Tasso bei Manzoni nach]. ^1819
Marcello. Un dialogo e un Sonetto satirici di Benedetto Marcello [a cara di
Taddeo Wiel]. Venezia, Fontana. Per nozz eMarcello — Grìmanì - Giustimaal
[s. Rbli n 97.] 1820
MaresoottL Galeazzo. Canzon morale in laude de la magnified madonna Isotu.
■
i
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noue di Medardo Morid con Amelia Merlin!. 1828
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rino, tip. Salesiana edit. 3°. 202 S, Cent. 65. Nuova collezione della biblio-
teca per la gioventìi italiana, n" 15. 1S29
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deUe „Lettere" del Monti.] In GÌ XVUI. 11. 1831
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In Rivista musicale italiana I, 2. 1855
— Idido Ludovisi, Giudizio di Francesco Petrarca sulla rinuncia di Celestino
V. [De vita solitaria II, III, 18]. In Bollettino della Soc di stor. patr. Ânt.
Lud. Antinorí negli Abruzzi VI, il. 1856
5. BSD N. S. II 88 — 91 (Eu^^enio Casanova),
— Guido Mazzoni, Una versione del Petrarca. In des Verf. Il teatro della
rivoluzione e altri brevi scrìtti. 1857
— A. Moschetti, Dell* ispirazione dantesca nelle rime di Francesco Petrarca.
Studio critico. Urbino, Tip. della Cappella. 8«. 45 S. L. i. 1858
5. BSD N, 5. / 182—183 {G. Volpi); GsU XXIV 328—329; RbU II 2S0
— 253 {Flaminio Pellegrini),
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In L'Istruzione VII, 6 — 7. 1859
— - Nino Quarta, Nuova interpretazione della canzone del Petrarca, Chiare fre-
sche e dolci acque. Napoli, tip. edit, di Enrico M. Muca. 8^. 82 S. L. i. i860
S, mii II 347 {D. Z.)
— Adolf Friedrich Graf v. Schack, Ein Kuriosum der Literatur. In des VerC
Perspektiven (Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien, Deutsche Verlags -Anstalt. 8*.
2 Bde.) Bd. I 218 — 238. [ücber Petrarcas angebliche Abhängigkeit von dem
Araber Omar Ibn Faridh]. *l86i
Pico della Mirandola. Introduzione dell' apologia di Giovanni Pico della
Mirandola, tradotta da un notare mirandolese. Mirandola, tip. di Grilli Candido.
8^. 33 S. Ricordi del quarto centenario, 17 novembre 1894. 1862
— Sonetti inediti, messi in luce dal sac. Felice Ceretti, corredati di prefazione,
della biografia del Pico e di commenti: ricordo del quarto centenario dalla
morte di Giovanni Pico, salutato fenice degli ingegni. Mirandola, tip. di Grilli
Candido. %\ 74 S., i Portr. 1863
S, HbU 345—347 {F. Flamini).
— Léon Dorez, I sonetti di Giov. Pico della Mirandola. In NR II, fase, del
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AUSGABEN UND ERLÄUTERUNGSSCHRIFTEN. 95
Pindemonte Giov., Sonetti inediti due. Vincenza, stab. tip. lit. G. Raschi. 4^.
8 S. Pubblicati per le nozze di Antonio Salviati con Emma De-Biasi. 1866
Pindemonte Ippolito, Lettera. S. Francesco Foffano, Quattro lettere ined.
di illustri Italiani. (Nr. 1430) 1867
Podrecoa Vit., Drammi e commedie. Voi. I. Roma, tip. dell* Unione coop.
editr. 8«. 85 S. 1868
Leonardo da Porto Maurizio, Due lettere inedite e notizie delle relazioni
di lui con la città di Recanati. Recanati, tip. R. Simboli. 4^ 24 S.
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conti Leopardi. 1869
Da Porto Luigi, Juliet and Romeo; from the Italian; illustr. by Marold; with
introduction by W. J. Rolfe. Boston, Jos. Knight & Co. 8«. VI, 158 S. (World
classics). 1870
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al suo proposito, [per cura di Albino Zenatti]. Firenze, libr. Dante edit. 8^.
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S. mii II 89—90 (G, Volpi); Ro XXIII 489.
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S. Gsli JITA'/r 440— 444 (FI. P\elle^rtni']). 1872
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di C. Galatola. 8^ 34 S. Pubblicate da Gaetano Im ber t per le nozze di
Pasquale Papa con Lily Bertini. 1873
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Boaelli Rosello, Sonetti amorosi. Prato, tip. Giachetti fìglio e C. 8<>. 14 S.
Pubblicati da Ferdinando Massai per le nozze Rosselli-Tedesco Modena. 1875
BoBeo. L' Assedio di Firenze di Mambrino Roseo da Fabriano, poema in ottava
rima dichiarato con note critiche, storiche e biografiche da Ant Dom. Pier-
rugues. [Darin auch: Sulle opere di M. Roseo da F. Discorso di Romualdo
Canavari.] Firenze, Giuseppe Pellas. 80. XLIX S., 5 Bl., 3^8 S. L. 5. 1876
Boemini Ant, Lettere [undici] giovanili dallo studio di Padova [con proemio
dì Giuseppe Morando]. Milano, tip. Cogliati. 8^. 57 S. Pubbl. da Paolo
Brandolini Rota per le nozze di Ettore Arrigoni Degli Addi con Berta
Camerini. 1877
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de* Bossi. L. Bigoni, Un'altra lettera di Gherardo de Rossi [al Sografì 181 7.]
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Venezia, stab. tip. fratelli Visentini. 8^*. 76 S. Estr. dal codice 125, classe
VII della biblioteca Marciana. — Pubblicato per le nozze di Andrea Marcello
con Maria Ghrimani. 1881
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cospirazione aretina del 143 1. — Poesie musicali de Giulio Rospigliosi. Pistoia,
tip. Gino dei fratelli Bracali. 8®. 52 S. Pubblicate da Tommaso, Giuseppe
ed Ireneo S an es i per le nozze Saladino-Guiducci. 1882
S. HbU II 272.
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fiorentini et Conte d'Urbino quando rìcievè le bandiere in sulla ringhiera 1472.
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moderna 1894 ^^' 9* '^
— La seconda parte del 'Discorso intorno alla sedizione nata nel regno di
Francia Tanno 1585' per la prima volta data in luce da Angelo Solerti. In
Nozze Cian — Sappa - Flandinet [Nr. 17]. 1897
— Lettere scelte e commentate dal prof. Achille Mazzoleni, con prefazione,
bibliografia ed' indice delle materie. Bergamo, F. Caraazzi. 8®. XIX, 213 S.
L. 2. 1898
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G. B. F ran e e si a. Nona edizione attentamente riveduta e corretta. Torino, tip.
Salesiana edit. 8°. 469 S. L. 1,20. 1899
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Du Bartas. Franz. Litteratur. 1907
I
J
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soni: liccTcbe e note. Farnu, Luigi Battei. 8*. 93 S. CoUeaone Battei, d« ;.
5. GsU XXV \il,; NA III. Serie, HI 768—769. 1908
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seines Todes ~ i^craelius — Glapthorne — Fulvio Testi. Fraaenfeld, J.
Habet. %•>. 3 B1., 43 S. M. 2. «iqio
TirabOBOllL Conispondenia fra Girolamo Tírahoschi, I- S. Parenti e A. P. An*
saloni pubblicata a cura della R. Deputazione di storia patria per le provine
Modenesi nel primo centenario dalla morte di Girotiimo Tiraboschi. In. Atti
e memor. della R. DepoL di^tor. patr. per le prov. Modenesi IV. Ser., V, 191 1
5. RH XII 363—364; GsU XXVIII 431—440 {Rodai/a Renier).
— lettere al padre Ireneo Affi), tratte da' codd. della biblioteca Estense di
Modena e della Palatina di Parma, a cura di Carla Frati. Parte I. Modoia,
ditta G. T. Vincenii e nipoti. 4°. 310 S. L. IO. Pubblicazioni della r. Biblio-
teca Estense di Modena, voi. I. 1911
— Lettere inedite al cav. Mario Lupo, edit« nel primo centenario della sua morte
a cura di G. R. Bergamo, stah. tip. lit. Bolis. 4». 86 S., 1 Portr. L, 4.
S. GsU XXVIII 431—440 (Rodai/o Renter). igij
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VaimoBzo. Sonetti di Francesco Vannozzo. In Antichi Testi di letteratura
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Varcuii da Gamertno. La scoperta delle rime della B^.- Battista Varani da
Camerino. In Nuova Rivista Misena VU, 5 — Ë. 1917
VenutL Fr. Ravagli, Un sonetto inedito di Comedio Venali a Francesco Sforza
dnca di Milano. Nozze Roisi-Rcdi ~~ Nardi-Dei. [LgrP] 1918
Zanella Giac, Poesie. Voi. L Nuova edizione. Firenze, lucc. Le Monmer.
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Ragusa-MoleH); MfL LXIII 1465 (ff. S.); LC 1894, 1379—1380 {L. Fr.);
RbS II %\a—l.\\ {A. D'Anrana); LgrP 1895, I30— IJi (Cor/ Vorettsek);
ZfV IV 318—319 {K. Weinkeld); FUlk-Lore V 150-153 [Joseph yact^s).
Biblioteca nazionale delle tradizioni popolari italiane, direit» da Angelo De
Gnbernatis. Voi. I; Alessandro De Gnbernatis, Le tradiuoni popolari
di S. SteTano di Caldnaia. U: S. Gaspare Ungarelli, Le vecchie danze
italiane ancora in nso nella provincia bolognese. Roma, tip. Forzani e C, 8*.
200 u. 78 S. 1933
CariOBlt& popolari tradizionali pubblicate per cura di Ginseppe Pilrt. Voi.
Xm. Tramzioni popolari abruzzesi. Torino - Palermo, Carlo Clausen. 8°.
241 S. *I934
Sigiata delle tradizioni popolari italiane diretta da Angelo De Gnbernatis.
Anno I Fascicoli II— XIL Anno n Fase. L Roma, Forzani e C. %". S. 91
— 9S1 n. S. I — 80. *t935
Oasiiii T., lUcerche ufficiali snile tradizioni e coatmoanie popolari nel regno
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ZttbKht. C rdB. FhO. XIX. BlbL 7
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Rubare e togliere. Gli intercalari [z. B. contacc fur contagio, managgia far
malanno abbia]. In Rtpi I 153 — 156. ^1930
Montanelli Archimede, La canzone popolare e V indirizzo musicale moderno.
Forlì, tip. lit. Democratica. 8^^. 13 S. 1931
Versi e prose in dialetto ed - italiano, redatti tutti e tutte dal cel . . . ebre
Bo . . . no. Acqui, tip. P. Righetti. 8^. 19 S. Cent. 20. 1932
Volkslieder. Italianische Volkslieder übersetzt von F[riedrich] D[iez]. i. Die
schöne Maria. 2. Der Fbcher. . 3. Abschied von der Geliebten. SidUanisck.
4. Der Geliebten Schlummer. Sicilianisch. In A. Toblers Diez. Reliquien
VI (Nr. 813). »1933
Cixnefi^otto Cesare, Le due leggende di S. Leo e di S. Secondo. In Aptp Xlil
213—219. *I934
Ferraro Giuseppe, Capodanno nel Monferrato, nell' Emilia, e in Sardina. In
Aptp Xin 3—10. •193s
— Il corpo umano. Appunti di demopsicologia. Milano, Brida. 8<*. 114 S. 1936
S. Rbli III 31—32 (A, D' Ancona),
Gori Pietro, L'amore per i fiori: loro storia, coltivazione e linguaggio, con
poesie edite ed inedite di vari autori. Firenze, Adriano Salam. 8*^. XXXXI,
333 S. 1937
Bomussi Carlo, Le cinque giornate nella poesia popolare, nelle caricature e
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Pitrò G., n diavolo ed il vento. Leggenda popolare. I. Versione romana.
n. Versione toscana. III. Versione comasca. In Aptp XIII 196—198. ''^1939
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guarire le malattie. In Aptp XIII 120— 121. — F. Valla, La Carità. Costume
del Canavese, ib. 122. — La focaccia di G. Cristo. Leggenda popolare pie-
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Isnello, ib. 290. — Valentino Si mi ani. Credenza sui cicloni in Trapani,
ib. 290. — A. Lumbroso, La Leggenda della Regina Pedoca in Piemonte,
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Valla, Il „Contentino dell' ahi'« ballo deli' Emilia, ib. 293. ~ G. Pitrè,
Del preteso „Jus primae noctis'« in Sicilia, ib. 449 — 450. — Per il Folk -Lore
militare d'Italia, ib. 450 — 451. — J. Bencivenni, L'Eremo di S. Marco in
Umbria, ib. 451. — C. Cimegotto, S. Marino e San Leone. Leggende dei
Montefeltro, ib. 573 — 575. — G. Frosina-Cannella, Impronte meravigliose
e tesori incantati in Sicilia, ib. 607—608. — Ignazio Sanfilippo, La festa
delle quarantore al Montepellegrino in Palermo, ib. 609. — Cesare Musatti,
L'anguilla (el bisatoì nelle tradizioni popolari veneziane, ib. 610. — Andrea
P ir otta, Il Natale m Gallura. In Rtpi I 139 — 145. — Pasquale De Luna,
La notte di Natale in Calabria, ib. 145 — 146. — Flaminio Pellegrini, D capo
d'anno nel Molise, ib. 147 — 148. — Angelo De Gubernatis, Le sommosse
italiane ed il Folk-lore, ib. 171 — 172. — Giov. Maria Cossu, Tradidoni,
superstizioni e credenze sarde, ib. 221 — 223. — Baccocco Ma vena, Il Capo-
danno a Castel Bolognese, ib. 236 — 238. — G. Pedrotti, Credenze e super-
stizioni popolari raccolte a P. Pie di Castello e Villazzano, ib. 286 — 289. —
G. B. Compagnoni Natali, Usi tradizionali negli amori marchigiani, ih. 299
— 301. — F. Casotti, Di un rito sepolcrale Messapico, ib. 310 — 314. — M.
Cossu, Del panizzare alla Sarda e di un pane f!mrftTi^ tradirionale <U alcuni
villaggi del Logudoro, ib. 320 — 322. — C. G. Sarti, Narcisi e Nardsate. Tn-
MODSRNB DIALEKTS UND FOLK-LORE. 9
dizioni carnevalesche, ib. 364 — 369. 537 — 538. — I. C. Falbo, I. Serenata p(
polare di Cassano Jonio. II. Commiato, ib. 444. — A. Pirodda, Gli sponsa
ad Aggina, ib. 559 — 563. — G. Palumbo, Credenze e superstizioni Salentin
ib. 615 — 618. — F. Pellegrini, Giuochi e feste. Rappresentazioni sacri
ib. 725 — 726. — S. Raccnglia, Medicina popolare siciliana, ib. 727 — 728.-
A. Cass, Filastrocca bresciana, ib. 849 — 850. — A. Frontero, Cantileo
della Bresciana, ib. 851 — 852. — L. Cesarini Sforza, Filastrocche trentint
ib. 925. — A. De Biasio, Filastrocca Beneventana. — G. T. D. Canti pope
lari di Tropea, ib. 926—927. — F. Neri, La nìnnaredda di Natale in Sicüis
ib. n 38. — G. Pign atari. Medicina popolare. In La Calabria VI, 7. — C
De Giacomo, Leonella, fiaba cosentina, ib. VI, 8. — F. Seves, Il salt
della Bell' Alda. In La Lanterna (Pinerolo) I, 3. — J. C. Falbo, FoUet
calabresi. In L'Avanguardia (Cosenza) XIX, 16. — A. Julia, Rime fenciu]
lesche calabresi. In La Calabria VI, 9. — Il Falegname, Canti di Cessanit
ib. 9 u. IO. — G. Pi tré, Lu Sferracavaddotu. In Neptunia IX, 15 maggi
1894. — ^* Brinati, Canti sacri e leggende religiose. In La Calabria VI
II. 194
Piémont.
Solferìni Amilcare, Soris e smorfie: rime piemonteise, con prefassion d'Orest
F asolo. Torino, tip. Origlia Festa e C. 8^ 94 S. Cent. 60. 194
Seves Filippo, Proverbi piemontesi. In Aptp XIII 505 — ^518. ^194
— Proverbi piemontesi (Meteorologia, stagioni, tempi deU' anno). In Rtpi I
49—65. »194.
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86—95. *I94J
Bappresentasioni popolari in Piemonte: il Natale in Canavese, pubblicati
e commentato da Costantino Nigra e Delfino Orsi. Torino, L. Roux e C
8^ 162 S. L. 2. I94<
5. RbU III 155—156 (A. D'A\nc(ma]); Gsli JCXT 435— 437 (R.)
Iieg^gende e fiabe della provincia di Cuneo raccolte dalle alunne di quelli
scuola normale femminile. In Rtpi I 331 — 333. 424 — 425. 673—676. Il 2:
—24. ♦194:
TSìgn^ C, In Val Saona Canavese (Ivrea). Preghiere, massime e proverbi. li
Rtpi I 439—441. *I94Ì
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qualche parlata della valle del Ticino. In Agi XIII 355 — 360. *I94Ç
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o Mandare a Sciolü). In Aptp XIII 292. *I95C
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polar dal ver. Torino, tip. Industriale Cesare Locatelli. 8^. 384 S., i Por-
trät 1952
Tonetti Fed., Dizionario del dialetto valsesiano, preceduto da un saggio di
grammatica e contenente oltre seimila vocaboli, frasi, motti, sentenze e pro*
verbi. Fase, i — 5. Varallo, tip. Camaschella e Zanfa. 8^ S. i — 334. L. i
il fascicolo. Biblioteca valsesiana ossia raccolta di opere scelte edite ed
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Angelini Michele, La „Vecchia" dell' Epifania ed i pronostici d'amore di S. Gio-
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Cunte. Ru cunte de Sant Antoneje e de San Pietre. Novellina di Campo-
chiaro (Molise) [a cura di] L. D'Amato. In Rtpi I 274— 275. »2026
Oansonetta popolare di Casacalenda (Molise) [a cura di] F. Mon tu ori. In
Rtpi I 277—278. ♦2027
MODERNE DIALEKTE UND FOLK-LORE. IO3
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Canti Beneventani [a cura di] A. De Biasio. In Rtpi I 543 — 544. *2028
Magnati Raff, e Nie. D'Andrea, O' vuto a s. Giuseppe: bozzetto. Bene-
vento, tip. ditta L. De Martini e fìglio. 8. 14 S. 2029
Gante quaresimale [di Sessa Aurunca (Caserta) a cura di] Avv. G. Fiore.
In Rtpi I 276—277. ♦2030
Cansone. La canzone del giuocatore [a cura di] Avv. G. Fiore. [Dialetto di
Sessa Aurunca (Caserta)]. In Rtpi I 605 — 6o6. ^2031
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Califano Aniello, Prìmma sbrasata: [versi]. Napoli, tip. edit, del Fantasìo.
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Migliaooio Eduardo, Usanze roarinesche in Napoli. In Aptp XIII 35 — 42. ''^2036
Amalfi Gaetano, La leggenda di Adriana [Sorrento]. In Rassegna Pugliese
XI, 6. 2037
— La festa della Madonna della Neve in Torre dell'Annunziata. In Aptp
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— La festa dei quattro altari in Torre del Greco e Torre Annunziata. In
Aptp xm 241—247. *2039
Apulien. Basilicata.
Fiabe, leggende, credenze e proverbi delle Puglie. Raccolti da alunni della
scuola superiore ài commercio di Bari. In Rtpi I 753 — 756. 835 — 837. *2040
Valaooa CI., A ssanta Duminaca: versi in dialetto magüese. Maglie d'Otranto,
O. De Vitís edit. 8«. XXVII S. Biblioteca di Maglie giovane. 2041
Pasquarelli M., Noterelle folk - loriche per la Basilicata. In Rtpi I 635—
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Pulci F., Usi e costumi della Basilicata. In Aptp Xin 60—61. *2043
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Cipriani G., Storia conghietturata da vocaboli e frasi calabresi. In Rtpi I
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De Giacomo G., Formóle di imprecazioni in Calabria. In Aptp XIII 81-82. *2045
Ck>ppola Salvatore, Son frittole che si rendono — [sagt man in Calabrien, wenn
man Rache fur eine Kränkung im Sinne hat]. In Rtpi I 243 — 244« ^2046
Fiori selvatici: [versi in dialetto popolare calabrese]. Siena, tip. s. Benardino.
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nel r. liceo ginnasio e convitto nazionale T. Campanella di Reggio Calabria.
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MODERNE DIALEKTE UND FOLK-LORE. lOS
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Pizza di l'Agro (Villalba). In Aptp XIII 112— 119. »2086
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Lu cuntu di li tri arrigordi lassati pri listamentu. Novellina popolare siciliana
raccolta in Alcamo [da] Francisco M. Mirabella. Dazu: Pitre G., Varianti
e riscontri. In Aptp XIII 188 — 195. ^2088
Folci F., Usi nuziali diCaltanissetta. In Aptp XHI 416—418. «2089
Trombatore J. A., Canzoni popolari Catanes i. [Erörterungen mit Proben].
In Rtpi I 770—775. *2090
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(Nozze Navantari-Crescione). [Aptp] 2091
Qrisanti Cristoforo, Una tradizione popolare di Is nello. Ct^ fa, fa pr*iddu!
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Crixni-IiO Giudice G., La festa di S. Cono in Naso (Prov. di Messina). In
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Pole Raff., Memorande istoria de santu Costantinu Magnu imperadore romanu,
cun sas vittoriosas battaglias, vida e morte sua : componimentu poeticu in ottova
rima serrada. Sassari, tip. Ubaldo Satta. 8^. 47 S. 2104
Farris Zuanne, Sas orrorosas tragedias de Usini e subra su cambiamentu de sa
zente amile in prepotente: poesias sardas. Sassari, tip. Ut. Ubaldo Satta. ^.
II S. 2105
Tidore Gius., Cantone sarda pro sos fattos capitados in Usini dae su 1881 a su
die 29 de su mese de maju de s'annu 1894 ^^ istesini arrestados sos duos
latìtantes Cicciu Derosas e Banzos Pera Zuanne. [Sassari], tip. lit. U. Satta.
8«. (14) S. 2106
Cantone sarda chi raccontai prezisu e interamente cantu est suzzessu dae s'annu
1881 a su mese maju 1894 a i sos famosos banditos Cicciu Derosas, Angius e
Delogn. Sassari, tip. Ubaldo Satta. 8®. 47 S. 2107
VenoB subra Cicciu Derosas, Angius e Delogu: istoria de custos tres banditos
o de sa morte gloriosa de su mariscialli Vittorin Audisio. Sassari, tip. lit
Ubaldo Satta. 8». 27 S. 2108
Preghiere sarde [a cura di] Giuseppe Calvia Secchi. In Rtpi I 208—210. ^2109
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Qrûnwald B. und G. M. Gatti, Wörterbuch der italienischen und deutschen
Sprache. Teil I. Deutsch-Italienisch. Lfg. 2. 3. Teil II. Italienisch-Deutsch.
Lfg. 2 — 4. Berlin, Langenscheidt. 2<^. Die Lieferung M. i. 2146
Michaelis H., Vollständiges Wörterbuch der italienischen u. deutschen Sprache.
2 Teile. 9. Aufl. Leipzig, F. A. Brockhaus. 8». X 640 u. 726 S. M. 14. 2147
Alfieri C, Neues ausführliches Taschenwörterbuch der italienischen u. deutschen
Sprache. Mit besond. Berücksicht. aller modernen und technischen Ausdrücke
und dnrchg. Betonung der Aussprache. 2. Auflage, i. Italienisch -Deutsch.
2. Deutsch-Italienisch. Berlin, Friedberg & Mode. 8^ IV, 671 und 604 S.
Jeder Teil M. 1,80. 2148
Bortolan Domenico, Vocabolario del dialetto antico vicentino (dal secolo XIV
a tutto il secolo XVI). Vicenza, tip. S. Giuseppe. 4^ 311 S. '2149
S, GsU XXIV 266 — 270 (Carlo Salvùmi); PolyhibUon LXX 236 — 238
(E,'G. Ledos).
Fumagalli Gius., Chi l' ha detto ? Repertorio metodico e ragionato di MDLXXV
dtazioni e frasi di origine letteraria e storica italiane, greche, latine, francesi,
ecc., che sono popolari in Italia, ordinate e spiegate con traduzioni, raffronti
ed illustrazioni e con indici copiosi. Milano, Ulrico Hoepli. 8°. XVI, 515 S.
L. 5. *2i50
5. Rbli II 282—284 (Alessandro D^ Ancona); Gsli XXV 144— 145 (L, V,)\
DL XVI 233— 23S (WaUer Robert-tornow); -S>fF-XTi073— 1075 ((^^tav
Meyer).
Lorenso da Volturino, La scienza pratica: dizionario di proverbi e sentenze
che a utile sociale raccolse il padre Lorenzo da Volturino. Quaracchi, tip. del
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Gasetta BomontBcha. XXX Vin Annada. Muster (Disentis). 2^ Nr. 1-52. ^2172
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anthrop. Ges. in Innsbruck. (Innsbruck, Wagner. 8^ III, 277 S.) S.39— 55. ^2175
Tappeiner Franz, Die Abstammung der Tiroler und Rater auf anthropologischer
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Festschr. z. Feier d. 25 jähr. Jub. der deutsch, anthrop. Gesellsch. in Innsbruck
24 — 28. Aug. 1894. (Innsbruck, Wagner. 8«. III, 277 S.) ♦2176
Marchesi V., La condizione del Friuli alla fine del 500. In PF VII 171-172. ^2177
— Il dominio veneto nel Friuli. In Atti della Academia di Udine per V anno
1893— 94» Ili« Serie, I 7—26. *2I78
LITTER ATUROESCHICHTE UND LITTSRATUR. lOQ
di Mánsaao Francesco, Cenni storici sui confini del Friuli e la sua nazionalità.
In PF VII 42—43. *2i79
Bertolla, Note archeologiche friulane. In PF VII 122 — 125. *2i8o
[Valentìnis Gnaltiero]. Opere d*arte in Friuli (Camera di commercio e d'arti
di Udine). Udine, tip. Marco Bardusco. 4<*. 65 SL 21 81
— L' arte in FriuU. In PF VII 115— 116. ♦2182
Joppi Vincenzo, Contributo quarto ed ultimo alla storia dell'arte nel Frinii ed
alla vita de' pittori, intagliatori, scultori ed orefici friulani dal XIV al XV ili
secolo. Venezia, a spese della società Veneta di storia patria. 2183
& PF Nr. 12 copertina (V, OsUrmann),
3. Litteraturgeschichte.
IdrutL Per i letterati ñíulanL Lettere di Gian Giuseppe Limtt ali* ab. Gian-
domenico Fontanini, inedite e communicate da A. Fiamma zzo. (Continuazione
e fine). In PF VII 7—9. (S. Bibl. 1893 Nr. 2236). »2184
Referat sur la litteratura poetica veglia. [Unterzeichnet: X.] In ASRr IX
93—102. *2i85
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DeourtinB C, Rätoromanische Chrestomathie. Bd. I. : Snrselvisch, Subselvisch,
Sursettisch. Lfg. 2.: Das XVIII. Jahrhundert. Erlangen, F. Junge. 8^ XX und
S. 209 — 452. 2186
Litteratura veglia XVII. e XVIII. Secul. On ina coUecziun en possess de
Signur President Nold da Pitasch. (Pubi, da J. C. M.) In ASRr IX 143—159.
[Enthält: Ina Canzun davart l' Eccellenzia e Praeminenzia da las Vartids
christiauneivlas.] ^2187
Litteratura veglia. (Continuatiun délias aunadas Tom II, m, IV, V, VII e
VUL) Recoltada e publicada tras Hartm. Caviezel, Archivar della Societad
rhaeto-romanscha. In ASRr IX 187 — 222. [Enthält: I. Vnn Wamigiament
mess par Rumantsch. Anno 1590. „Dialect della Montognia - Domliasca.*' —
li. Vna chianzun da chianter par Ig dy dannoff. Anno 1637. (Dialect d'En-
giadina-Sura.] — IIL Davart la Persecuciun dais fideils. Anno 1637. (Dialect
d' Engiadina.) — IV. Unna senschia chianzun dauartt Ig alaig. AJmo 1637.
(Dialect d' Engiadina.) — V. Vna chianzun dailg exelentissimo Raig d'Schuevia,
ìq la noutta dallg gref (cont) da Sevia (Sveva-ä^haben). Anno 1637. (I>i^ect
d' Engiadina.) — VI. Una chianzun dauartt noassa libarte.dt spirìtuelia et co
cbia is Bchantamaints da Dieu saian auaunt mann nun amilgdrantt. Anno 1642.
(Dialect d' Engiadina.) — VII. Una chianzun siin la pesqua. Anno 1637. (Dia-
lect d' Engiadina.) — Vm. Continuation della chianzun davart la schrisusa
amina dai vych (vich) da Plur etc. Anno 161 8. (Vide Annalas Tom VOI,
pag. 201 — 202.) — IX. Adia dalla chara. Anno 1776. (Dialect da Trìn.) —
X. Chianzun patriocica dal ann 1847. (Dialect d' Engiadina - Suot.) — XI. Ad-
monadun pententiala supre ils comets, vis in Engadina Anno 1680 fat aura
tres r Reverenda, Ser Peider Saluz da Lavin. (Dialect d' Engiadina suot.) —
Xn. Vers, pnrtau avont sin la nozza da dunschella M. C. C. et Sigr. A. G. à
Ragaz ils 24. April 1890. (Dialect da Giufaulta.) *2i88
Poesie Friulane. In PF VII: D. Del Bianco, Vos che si slntin (S. 15). —
[G. F. Del] T[orre], Dogali (S. 20). — L. C, La Colombe (S. 51). — Don
Luigi Birri, Une chávale di füg (S, 55). — F[ortunato] D[e] S[anta], Al
salût alla çhasa dai susplrs. (S. 56). — L. C, La primavere (S. 56). — id.. Il
pensir (S. 72). — Don Luigi Birri, Il mio ritratt (S. 88). — E[rminio] N[ic-
derkorn], La bandera gurizzana (S. 100). — G. E. Lazzarini, L'ìstàt (S. no).
*2i89
Igl affon della zagrcndra. Feuilleton zu Gasetta Romontscha 1894 ^^' 40—52.
1895. Nr. I — 8. »2190
AHfthantamftiTita d'una hundreda vschinaunchia da Tschlarina fatts ady 17 dalg
maisd'martz 1609. Cupchos tres me Rudolf Antoni Gianzun da Schlarigna«
[Pubi, da R, A. G.] In ASRr IX 161—185. *2I9I
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Avertlment alla giuventuna. In ASRr TX. 349 — 330 [Gedicht von 13 vîer-
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e la vulp. In ASRr IX 343—348. *2I93
— Il Molin solitari. Una historia populara. In ASRr IX 273—342. *2I94
Calender romontsch per ilg onn 1894. Daus ora da Placidas Condrao, sat
cooperazinn d'entgins amitgs dil pieveL Aunada trentatschnnavla. Master,
stamp, de PI. Condrau. 8^ 112 S. *2I9S
n Contadinell, lunari per la zovintut agricule par l'ann comun 1894. Ann
trentèsim nono. Guríze, G. F. Del Torre. 8^ 72 S. ♦2196
Del Torre Giuseppe Ferdinando, Lis Settembrinis. Leggende, per l'Albo di
me' gnezze Betty. In PF VII 179—180. *2I97
Dertglra nauscha ne dertgira tañida sur il Tscheiver e la Cureisma. In ASRr
IX 103 — 142. [Verfasser dieses sursel vischen Dramas aus dem Ende <les 18.
Jahrh. ist angeblich Giachen Balletta.] *2I98
Extract our del diari d'un predichant della Pomerania, intuom sieu viedi tres
il Chantun Grischun, nel 1757 (Tràdut in romauntsch our d'ina veglia cronaca).
In Fogl d'Engiadina 1894 Nr. 14. 16. 17. 18. 19. 20. 22. *3i99
F« D. B., La pest dal miltredenU e coranUuòt In PF VII 47— 48* ^^^
I doi tía de' védue [race, nel pressi di Buja da] A. Lazzarini. In PF \'II
195 — 197. *220I
De Flugi Conr., Rimas. Samedan, Stamp. Tanner. 8«. VII, 103 S. M.3,25. 2202
lia fontane del mago. (Fiabe racolte a San Zorz di Noviftr da M. C.) In PF
VII 166— 168. »2203
lia Jesabela. Tragedia, il argomento ei, che de questa tragedia tut il prop, tot ü
nuf, e sligiament, e tgei che consisti enten qudla u contegni, consisti esten
quests solets plaits: Jeé invitus volente Deo occidit Jezabâem nér Jeé hagi
encunter sia voluntat per voler de Diu mazan Jezabeìa. Publicada da P. A.
Vincenz. In ASRr IX 223—270. ♦2204
Gk>rtani G., Filantropie. Commedia in tre atti. Udine, tip. Del Bianco. 4*.
62 S., I Bl Nozze Gortani-Ganza. ^2205
MathlB Giov. [Gedichte in engadinischer Mundart.] In Fogl d' Engiadina 1894.
I) Crusch del muond e crusch da redemziun (Nr. 11). 2) Pasqua (Nr. 12).
3) S-chüsa legitima per divorzi Nr. 28. 29). 4) Duos versets (Nr. 29). 5) La
glüsch elettrica in Crasta 12 Avuòst 1894. 6) Prama amar e comic (Nr. 35).
7) In memoria da Lur ameda ñglina Anna Lea Klainguli (Nr. 37). 8. On
spech cun castagnas (Nr. 38). 9) Di 30 Settember 1894. Inaogoni zium della
baselgia da Crasta (Nr. 40). 10) Quatter November 1894. Na! (Nr. 44). 11)
Nadel (Nr. 51). 2206
— Louis XVI e Jon Peider Stuppan. In Fogl d' Engiadina 1894, Nr. 39. 4a
42. 43. 44. 4S. 46. 49. 51. 52. *2207
Molière. Il Doctor per forza (Le médecin malgré lin.) Ina cumedia en 3 acts
da Molière. Translatada libramein en romonsch da Alphons Tnor. In ASRr
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In stglr moment, Feuilleton zur Gasetta Romontscha 1894 Nr. 13 — 33. '2209
Podreoea G., Poesis furianis. Cividale, Giovanni Fulvio. [S. PF VII Nr. 7
Copertina S. 4]. 2210
Romanaoh tyrolès. In ASRr IX 271 — 272 [Erzählung vom verlornen Sohn
im Gradenser Dialekt]. *22ii
Trastiit civil da la honorata drattura Sur Val Tasna. Scrit Anno 1806 in Coin
tras Nuott Salutz. Die 18. Febrnaria. In ASRr IX 1—47. ^212
5. Folklore.
Zur rhaetoromanisohen Volkakunde. Caterina Per cot o, Contens e malcon-
tens (Leggenda friulana). In PF VII 6. — L. Gortani, ñ mestri sore doiçh i
mestris. Legende, ib. 24. — G., Zuàn senze paure (Fiabe), ib. 40. — L. Gor-
tani, La bolp e il lov. Fiabe, ib. 69 — 70. — Balanzón, Sagio di rioetari
popoiftr chapad sii dongie Udin. ib. 103 — 104. — Caterina Percoto, Lis strits
di Germanie ib. 117 — 118. — L. Gortani, Il matescul di Çhabie (Tlabe
GRAMMATIK UND LEXIKOGRAPHIE. III
çhargnele). ib. 132 — 134. — L. Gortani, II pulz e la pul za. Istoria çhargnela
(Parlata di Claváis), ib. 148 — 149. — D. D[el] B[ianco], Villette curiose,
ìb. 168. — Zanpantula, Canzonette popolari [in vernacolo goriziano] ib. 180.
— A proposito di canzoni popolari, ib. 192. '"2213
V« Iieitgeb Otto, Unterwegs in Friaul. In AZ Beil.-Nr. 217. 218. 219 [nebst
Mitteilung eines zweistrophigen Liedchens: Saludáilu, salndáila, saludáilu tant
par mé]. *22I4
Musoni F., Gli stadi di folk-lore in Friuli. Udine, tip. Marco Bardusco. 8^
40 S. 2215
Fetaani Luigi, Raffronti folk-lorìstici. In PF VII 22—23. loi— 103. 146—148.
177 — 179. ♦2216
Ostconnaiui V., La vita in Friuli. Usi, costumi, credenze, pregiudizi e super-
stizioni popolari. Udine, Tip. Del Bianco. 8^ XV, 718 S. L. 5. 2217
S. Aptp XIII 455—456 (ir. Purè)\ Rbli III 30—31 (A, D'Ancona),
€torva8i P., Usi e costumi del Friuli. (Valle del Cornappo nel comune di Nimis).
In Rtpi II 45—47. »22 18
Ostermann V., Usi natalizi nel Friuli. In Aptp Xm 123—124. ^2219
Feteani Luigi, Credenze e superstizioni del Friuli orientale e Gorizia. In Rtpi
I 217 — 221. *2220
Tavazd Virgilio, L'impegno. Contributo alla storia delle costumanze friulane.
In PF VII 71—72. *222i
— Altro contributo alla storia delle costumanze friulane. In PF VII Ii8 — 120.
[Tradizione e Favole. Usi e Costumi. — Superstizioni] *2222
Qervasi P., Credenze nel Friuli. In Rtpi I 785—786. »2223
Oflterxnann V., Alcuni bisticci geografici nei proverbi e modi proverbiali friu-
lani. In Rtpi I 798—805. *2224
6. Grammatik und Lexikographie.
Halb&SB, Die deutsche Sprachinsel Zahre-Sauris in Friaul. Im Globus LXVI
Nr. II. 2225
BcaramuzBa Sebastiano, Le vicende e le conclusioni del mio studio giovanile
della parlata grádese. (Ricordi intimi, storici e filosofici.) Udine, Tip. D. Del
Bianco. Ediz. fuori di commercio. 2226
Ä PF VII No, IO Copertina {D, Z>[ì/] JSlianco"]).
— Nella parlata storico Grradese. I. Dopo la lettura di alcune poesie friulane di
Pier Bonini. II. Un nuovo Socio corrispondente dell'Accademia di Udine (Carlo
Venuti), ni. Viva Pirano! IV. A Monfalcone. V. H Conte Francesco Coronini
di Gorizia deputato dei Gradesi al Parlamento di Vienna. VI. Alla Signora
X. Y. In PF VII 173—176. 199 — 200. »2227
Kubier August, Die suffìxhaltigen romanischen Flurnamen Graubündens, soweit
sie jetzt noch dem Volke bekannt sind. Teil I.: Die Liquiden • Suffixe. Er-
langen und Leipzig, Dei chert. S^. XV, 133 S. M. 2,80. Miinchener Beiträge
zur romanisch, u. englischen Philologie VIIL [S. i — 33 erschien als Münchener
Dissertation]. *2228
5. AnS XCVI 433—434 (Adolf Tobler)\ LgrP 1895, 238—240 (W, Meyer-
Läbke),
Pallioppi Zaccaria ed Emil Pall io pi, Dizionari dels idioms Romauntschs
d'Engiadin* ota e bassa, della Val Mûstair, da Bravuogn e Filisur, con particu- •
lera consideraziun del idiom d' Engiadin' ota. fase. 3. Samedan, Stamperia da
Simon Tanner. 8». S. 385 — 576. 2229
Schneller Christian, Beiträge zur Ortsnamenkunde Tirols. Heft 2. Hrsg. vom
Zweigverein der Leo-Gesellschaft f. Tirol u. Vorarlberg. Innsbruck, Vereins-
buchhandlung. %\ m, 112 S. 2230
S, LgrP 1896, 169—172 {4,Kübler)\ Z ¿7 1895, IO90— ÏO91 (W,F\perster'\)
ZfV III 464—465 (Fr, Stolz); ZöG XLVI 430—432 (W, Meyer -Lûbhe).
Cosattlni Achille, Noterelle etimologiche. In PF VII 183 — 184. 194. \Alc^
aniijan, arnàs, asule, bacan, barufâ, biellf bigul, bigui, biUte, bore, bo-
sime, brene, broiH, bruche, brusâ, bruschin, budin, bure, cast, catarigulis, cea,
cèd, cidìn, ceje (cea), ceri (círt), cière (cere), civière, clipp, clod (¿loci), coçc
112 BIBLIOGRAPHIS 1 894. RUMÄNISCH.
{conche, cachete, conciti, cocule), coçhete (= lettiera), corean, coUre, scugiA,
cucij'â, cumierie {cuntiere), çajf, cavate, çhamâ, çhanèbule, çhdrcule, chope,
çhuçhâ, daspò, dismeseddssi, disntoki, doidisJ] *223i
Fontana, .»Chistanna, Chistagna u Sistaina''? [Etymologie des Namens der
Quelle in Valdassa da Ramosch]. In Fögl d'Engiadina 1895 Nr. 40. '2232
IIL RUMÄNISCH.
I. Bibliographie und Zeitschriften.
Gatalo£f mensual al librSriei romSne pubblicat de libraria Socecu & Co. Ba»-
resci» Calea Victonci 21. Anul IV Nr. i — 12. Jannarìe- Décembre 1894. 8^.
30 S. »2233
Arhiva società^ stiin^fìce si Hterare din Ja^ Anul V. Ja^i, editora sode-
Upi çtiintifice ci literare. 8«. Vili, 679 S. ♦2234
ConvorbirL literare. Apare la liu a fiecSrei luni. Director: Jacob Negrnzsi
Anul XXVII No. 9—12. Anul XXVIII No. 1—8. Bucureçti, J. V. SoceciL
8«. S. 721 — 1 108 und 736 S. *2235
Romanisohe Jahrbücher (vormals „Romanische Revue**). Politisch-litterarísche
Zeitschrift. Jahrgang X. Herausgeber: Cornelius Diacono vi eh. Verantw.
Rédacteur: Val. Bran i see. Temesvár, Selbstverlag des Herausgebers. 8^
2 Bl., 520 S . [Damit hat die Zeitschrift zu erscheinen aufgehört.] ^2236
Jahresbericht des Instituts fur rumänische Sprachen (Rumänisches Seminai)
zu Leipzig. Herausgegeben auf Kosten des Kgl. Rumänischen Kultusministe-
riums von dem Leiter des Instituts Gustav We ig and. I. Leipzig, Joh. Ami».
Barth. 8«. VIII S., I Bl., 155 S. M. 3. »2237
S. ZrP XX 100—105 {Johann Urban yarnik); AnS JPC/F 472— 474 {W.
Myer-Lüoke); LgrP 1895, 97—98 (¿f.).
láteratarS ^i Ctiin^ä. Direc^ia C. Dobrogeanu-Gherea. Pnblica^une se-
mestrialS 2. Bukarest, Müller. 8^ 317 S. Lei 5. 2238
S. LC 1895, 1369—1370.
2. Geschichte und Kulturgeschichte.
Documente privitóre la Istoria Romftnilor culese de Endoxiu de Hurmuzaki
Publícate sub auspidile Academiei Romàne ci ale Ministerìului Cultelor ci
Instruct iunii publice. Vol. II part. 4 : Documente privitóre la Istoria RoniAnîlor
1531 — 1552 culese, adnotate ci publícate de Nie. Densuçianu. VoL VIH.
1376— 1650. Bucuresci, sUb. graf. J. V. Socecu. 40. XXXHI,' 756 S., 2 BL,
XLVin, 540 S. ^2239
— Dasselbe Supplement I, VoL V: Documente privitóre la Istoria Romänilor din
ani! 1822 — 1838. Adunate ci coordonate de D. A. Sturdza ^ C. Colescu-
Vartic. ib. 2 BL, XXIV, 964 S. Lei 25. 2239a
UrechiS V. A., Istoria Rom&nilorü. Cursu iäcutQ la facultatea de litere din Bu-
curesci dupe documente inedite. Publicatu sub direcfiunea profesorelni, de
comitetulu de studen^ ai faculta(ei de litere din Bucuresci. Seria 1786— i8oa
Tom. III. Bucuresci, tip. de litere Thoma Basilescu 1893. 40. 565 S., i BL,
6 Taf. *2240
HuniiftlTy Paul, Az Olahok tœrténete. [Histoire des Valaques-ronmains]. 2 voL
Budapest, Académie. XVI, 550 und 557 S. 2241
5. Rcr N. S, XL 137—139 (y. Kant).
Bchwioker» Zur Frage über den Ursprung der Rumänen. In AZ BeiL-Nommer
26. 28. 29. ^242
QaidoB Henri, Les Ronmains de Hongrie (leur origine, leur histoire, leur état
présent). In Revue de Paris, 15 mai 1894. [Eine rumänische Uebersetzung
u. d. T. : Romani! din Ungaria. Originea, istoria ^ starea lor presenta, trada-
cere de G. Moroianu. Bucuresci. 8^ 28 S. Let 0,50]. 2243
Cantilli P. G., Les Roumains de Transylvanie. Quelques mots de réponse à
MM. le général Türr, de Pazmandy, Ovary. Paris, imprim. Pèunard. 8*.
23 S. 2244
LITTSRATURQESCHICHTB. 1 13
FetrioeTou-Haadeu B., Stiat ^i sabstrat Genealogia popórelor balcanice. In
des Verf. Etymologicum Magnum Romani«. T. HI S. V— XXXVII. »2245
— Die Genealogie der Balkanvolker; deutsch von P. Bros te an u. In den Ro-
miniscben Jahrbucbem X 89—96. 469 — 50a ^2246
Weigand Gust, Die Aromunen. Ethnographisch - histor. Untersuchungen über
das Volk der sogenannten Makedo - Romanen od. Zinzaren. Bd. IL Volks-
litteratur der Aromunen. Leipzig, J. A. Barth. 8 «. XVIII, 383 S. 4 Licht-
drucke, I Holzschnitt. M. 8. 2247
S. ZrP XX 88—100 {Johann Urban Jarnik)', AnS -2:^/^472—474 (W.
Mtyer-Lûbké)'^ BpW XVI 150— 152 (Gustav Meyer),
Bibeaco Le Prince Georges, Roumanie 1843 — 1859). Règne de Bibesco. Lois
et Décrets (1843— 1848); Insurrection de 1848; Histoire et Légende. Tom. 2.
Paris, Pion, Nourrit èc C. 8^ 479 S. 2248
Surada T. T., O calatone la Romîniï din Moravia. In ASJ V 267—293 [286
— 287 eine Liste von Wörtern „de orìgini romana, atSt acele derivate din
latineóte, ctt ci acele de alta originS, Intrebui^te tnsS de Romìnì]. ^2249
Ureohie V. A., Istoria culture! na^onale. Istoria ^cólelor de la 1800 pftnS la
1864 cu o scurtä introducere, cuprîndênd note din istoria culture! na^onale
anterióre secolulul al XlX-lea. Tom. III. Bucuresci. 40. 306 S. Lei io. 2250
Die romanisohe UniveirBitat in Bucuresci. In den Roman. Jahrbüchern X
41 — ^53. [Bericht fiber das erste Jahrbuch der Universität]. *225i
3. Litteraturgeschichte.
AdameBOU Gh., No^unT de istoria limbeï ^ literature! romfinesci. S. unter
Grammatik (Nr. 2326).
Biron» Istoria Uteraturii rom&ne de d-1 Rudow. In Cl XXVIII 48—63. ^2252
CogSlnioeanu M., Limba ci literatura romîneascS sali valahicS 1837. In ASJ
V 237—264 [die Seiten 486—524 sind falsch paginiert! S. 237 folgt auf 485,
steht aber auch schon vorher an rechter SteUe. Übersetzung eines Artikels
aus dem Magazin fur die Literatur des Auslandes 1837.] ^253
Sudow W., Nachtrag zur Geschichte des rumänischen Schrifttums. Leipzig. 8^.
[ohne Verlag- und Druckangabe. Zu beziehen durch den Verfasser in ökrös,
Bihar. Ungarn]. M. 0,30. ^2254
TÍ88O Ernest, La littérature roumaine. In Revue encyclopéd., I«r novembre
1894. 2255
Natun A., Academia Romàna. Cnvlntü de primire rostitfi in ^dinfa solemnä
delà 2 (14) Aprilie 1894 sub pre^din^ M. S. Regelui cu respunsulû D-lu! T.
Maiorescu. Bucuresc!, lito-tip. Carol GöbL 4^. 35 S. [Über die rumänische
Dichtung der jüngsten Zeit: Alecsandri, Gh. Sion u. a.] ^2256
Jonnesou-GMon G. J., Portrete istorice. Vornicul Alecu Beldiman, Doctoral
Caracas, C. Nästurel-Herescu, Jon Maiorescu, Doctoral Obedenaru, Dora d'Istria
Julia, B. P. Hasdeu, C. A. Rosetti, Jon Brezoianu, G. Sion. Bucuresd. 8**.
260 S. Le! 3. 2257
Bantu N., Satira literarS la Romàni. In Ateneul Roman, Heft i. 2258
Stan^anu M., Característica poesiei timpului nostra. In Cl XXVin 369—
389- • *2259
— Importan^ morals a poesiei ci misiunea ei in zilele noastre. In Cl XXVJULl
481 — 504, »2260
AlecaandrL Academia romàna. Vasile Alecsandri. DiscursQ de recepfiune,
rostitS in sedin^ solemnä sub-preçedin^a M. S. Regeln! la 25 Martie 1894 de
Dumitru C. Ollanescu, eu respunsulû D-lu! JacobG C. Negruzzi. Bucuresci,
lito-tip. Carol Gobi. 4«. 155 S., I Portr. Le! 1,50. »2261
Baloeaou. B. Florescu, Nicolae Balcescu. Biografi!, Bucuresci. 8°. 32 S.
Le! 0,60. 2262
Co^buo. D. Evolceanu, Baladele si idilele d-lui George Co^buc. In Cl XXVII
817—838. 936—962. [Dazu S. 1086 — IIOI: „Evolceanida" d-lui Grigore N.
I^u von D. Evolceanu.] ^2263
Emineeco. C. V. Vasiliu, M. Eminescu, M. Kogähiiceanu 14 Junie 1892.
(Pentru gimnasiul din Blaf). Bucuresc!. 8<>. 31 S. Le! 0,50. 2264
2«Mchr. £ roBL PhiL XDL BibL 8
114 BIBUOORAPHIB 1 894. RUMÄNISCH.
Gherea. J. Saint-Pierre, Gherea ca critic. Jaçï. 8». 85 S. Lei 1,25. [Ghcrea
pseud, far Casso Dobogreanu, rum. Kritiker, geb. i8S4]* 2265
KogSlniceanu. G. J. Jonnescu-Gion, Michail Kogäluiceanu ci rïpirea Bas-
arabici (Januarie 1878 — Julie 1878). Bucuresci. 8«. 58 S. Leî i. 2266
— C. V. Vasiliu, M. Kogalniceanu s. Nr. 2264.
Melohisedeo. Academia Romàna. Episcopulû Melchisedec. Discursu de re-
cep^une rostitu in ceding solemnl sub preceding M. S. Regelut la 25 Martie
1894 de Joanu Kalinderu eu respunsnlu D-Ial Dimitrie A. Stnrdza. Bucu-
resci, lito-tip. C. Gobi. 4«. 93 S., I Bl., I Portr. Leï i. *2267
Naxilll. T. Maiorescu, Poesiile d-lui Naum (Rëspuns la discursul de recep-
^une al d-lui Anton Naum, cetit in Academia Romàna la 2/14 Aprilie 1894,
sub presidenza Regclui). In Cl XXVIII i— ii. *2268
Olanesou. Jacob Negruzzi, Rëspuns la discursul de intrare in Academia Ro-
mana (inut de d-1 Dim. C. OlSnescu. In Cl XXVIH 97—110. «2269
4. Ausgaben,
a) Sammlungen und Anonyma.
Autori! romàni, vechi ci contimporanî. Publica^une editatS strict în condizionile
prescrise în decisiunea ministerialâ. Nr. 59181 din 9 Décembre 1893. Edxfinne
scolarS, aprobatS de Ministerul Instruc^iunei Publice ci ai Cultelor. Bucuresci,
Socecu & Co. 8^ Siehe Alecsandri V. (Nr. 2276) ; BíÜcescu N. (Nr. 2278) ; Coresi
(Nr. 2280); Costin (Nr. 2281); Milescu N. (Nr. 2292); Neculcea (Nr. 2293);
Negruzzi (Nr. 2294) ; Odobcscu (Nr. 2296) ; Ureche (Nr. 2307). 2270
Doixie. 1000 doine, striglturT ci chiuturî, culese de mal multi fnväfätorl zeloçî.
Braçov, Ciurcu. S^. 404 S. Let 0,80. 2271
— Stefan Munteanu, 100 doine ci strigäturt culese din gura solda|iIor romàni
din (ara Ardéluluï. Braçov, Ciurcu. 8*^. 96 S. Lei 0,25. 2272
Ballade. Kurt Schladcbach, Die aromunische Ballade von der Artabrücke.
In JrS I 79—121. *2273
Die Fredi¿t vom heil. Antonius. Bearbeitet von Paul Dachselt. In JrS I
I — 78. [Einleitung, Text, phonetische Umschrift u. Uebersetzung, Anmerknngen,
Glossar. Aromunisches Manuskript, gefunden 1889 i° Ochrida]. *2274
TroJBSAge. M. G aster. Die rumänische Version der trojanischen Sage. In d.
Byzant. Zeitschr. Ill 528 — 552. [Aus einer rumänischen Weltchronik über-
setzt.] *2275
b) Einzelne Autoren.
Alexandri V., PoesiT poporale (cnlegcre) cu note lexicografice. Edi^nne çoolaiS
din Autori! vechT si contimporanî. Bucuresci, Socecü Sc Co. 8^ 135 S.
Lei 0,55. 2275 a
— Despot- VodS. Legenda istoricS în versuri, 5 acte ci 2 tablourl. EdiL polari
din Autóri! román! vech! ci contimporanî. Bucuresci, Socecu & C. 8^. 153 S.
Le! 0,60. 2276
Alezandresou Grígorie, Poesií ci fatbule. Edi^une ^larä, AutoriT romàni
vech! ci contimporanî. Bucuresc!, Socecü Sc Co. 8^. m S. Leï 0,45. 2277
BSlceeou N., Istoria Romànilor sub MihaiS-VodS Viteazul, Insolita de o precu-
vèntare ^ note de A. J. O do b esc u. Vol. I. Introducere. Cartea I, Libertatea
nationals. Cartea II, CSlugSrenî 1593 — 1595 Decembríe. Vol. II Cartea I.
Robirea ^ranuluí 1595 — 1599 Aprüie. Cartea II, Unitatea na^onalí 1599—
1600 Julie. Bucuresci, Socecu Se Co. 8°. 276 u. 248 S. Autori! romàni vech!
ci contimporanî. Leí 1,10 u. 0,95. 2278
Ck>ii8tantine8CU A. (Alcon), Poezii nouï 1893 — 94, cu portretul aatomlnl.
Bucuresci. 8°. 64 S. Leí I. 2279
CSoresi, Psaltirea cu note lexicografice. Edi^iune scolarS din Autori! romftiû
vechî ci contimporanî. Bucuresci, Socecu & Co. 8*^. 100 S. Leï 045. 2280
CSoBtin Afiron, Letopise^ul ^eî Moldoveî de la Aron- VodS, de unde este piiSsit
de Ureche Vornicul de (ara de jos, isvodit de Miron Costin Vomicul de ^a
de jos, in aniï de la zidirea lumiï 7185, in oraf în Ja^I (1594 — 1662) ca note
AUSGABEN UND FOLK-LORB. 115
lezicografice, editane çcolarS din Autoríí romàni vechî fi contímporanl. Bu-
cnrescì, Socecu & Co. 8^ 176 S. Lei 0,65. 2281
Pemetresou Trajan, Intim. Poema in pro^ nuvele. Bucurescì. 8*'. 207 S.
Lei 2. 2282
— JubitS, nuvelS. Bucurescì. S^. 236 S. Lei 2. 2283
— Sensitivele, poesil. Bucurescì. 8®. 142 S. Lei 2. 2284
Dulfìi P., Isprävile lui PlcalS. Epopee poporalS in 24 de cànturl, cu ilnstratiunl
de Jiquidì ^ Hlavsa. Bucuresci. 8^. 256 S. Lei 3,50. 2285
Floreaou Bonifaciu, Aquarele ^ poezii tn prozS. Regina zìnelor etc. Bucuresci.
8». 120 S. L. I. 2286
Gheorghe din Moldava (speud. liir Chembach), Poesil 1880- 1889. Bucuresci.
8«. 158 S. Lei 3. 2287
Ighel J. E., Yoluntarul, idila Ìn versurl. Bucuresci. 8<>. 23 S. L. i. 2288
Jonesou Elisabeta M. Z., Impresiunl, 1883— 1894 versurl. Galani. 8<^. 147 S.
Lei 3. 2289
Iiiveaca J. J., AngeriI lui Rafael. Fantasie originals in versurl, in 3 acte.
Bucuresci, Carol Müller. 8*^. 39 S. Lei 2. 2290
— Cer^torul. Drama, idilä originals in 2 acte ci in versurl. Bucuresci. 8^
44 S. Lei I. 2291
Milescu N. SpStarul, Cronica pe scurt a Românilor. Bucurescu, Socecu & Co.
8<^. 107 S . Lei 0,45. Autoril romàni vechi si contímporanl. Edi^iune çcolarS
aprobata de Ministerul Instruc|iunei Publice ci al Cultelor. 2292
Necnloea Jon, Letopise(ul ^rel Moldovel cu notice lexicografiee. Edi^iune ^co-
UtS, din autoril romàni vechI ci contímporanl. Bucuresci, Socecu & Co. 8®.
208 S. Lei 0,80. 2293
NegTUBzi C, Fragmente istorice. Aprodul purice. LSpu^neanu. Scrisorl. Poesil.
Edi^une çcolarS. Autoril romàni vechI ci contímporanl. Bucuresci, Socecu Sc
Co. S^. 163 S. Lei 0,65. 2294
Negnuzi Jacob, Scrierl complecte Vol. II. Poesil. Satire. Epistole. Idile.
Balade. Poesil lirice. Idei ^i Maxime. Bucuresci, Socecu Sc Co. 8^. 346 S.
Lei 4. 2295
Odobesou Al. J., Mihnea-VodS eel reS (1508— 1510) ci Dómna Chiajna (1560 —
1568). Scene istorice din cronicele romàneçtl, cu note lexicografiee Ed. Y.
Editíune çcolarS din autoril romàni vechI fi contímporanl. Bucuresci, Socecu
& ¿o. 99, 122 S. Leí 0,50. 2296
Polyobroniade A., Dedicarle Ligel Culturale; Ura! La Turda. Versurl eroice
nazionale pentru comemorarea eroicel miçcSrI romàne din anuí 1894. Bucuresci.
8«. 31 S. Lei 0,25. 2297
— De longtemps. Mugurel, poesil. Bucuresci. 8^. 92 S. Lei 1,50. 2298
Popp Antonescu, Lira Bihorulul. Balade poporale. Gherla. 8^. 48 S. Lei
0,90. 2299
Bäduleson-Niger N., Rustice, nuvele ^ poesil. Voi. IIL Partea i: Nuvele.
Partea 2: Poesil. Partea 3: Mediterane. Bucuresci. 8®. 392 S. Lei 4. 2300
Boman J. N., Poesil. Bucuresci. S^. 229 S. Lei 2,50. 2301
Rosettl Radu D., Epigrame. Bucuresci. 8^ Lei 2. 2302
Sperane Th. D., Mama Sócra. Pe neaçteptate. La M09I. D'ale dteniciel.
Voi. I. Teatru. Bucuresci. 8». 418 S. Lei 3. 2303
SfSnoesou D., Glume ci poveçtl, cu o scrisoare de D. A. VlabufS. Craiova.
8<». 236 S. Lei 2. 2304
— Snoave. Bucuresci. 8». 118 S. Lei 1,50. 2305
Stavri Artur, Poesil 1888— 1894. Bucuresci. 8». 147 S. Lei 3. 2306
XJreohie« Domnil ßrel Moldovel ^ via^a lor de Grigorie Urechie, Vomic mare
in Moldava, cu note lexicografiee, editiunea çcolarS din Autoril romàni vechl
si contímporanl. Bucuresci, Socecu Se Co. 8«. 127 S. Lei 0,50. 2307
Viahu^ A., Dan, roman. Bucuresci. 8^ 336 S. Lei 3,50. 2308
5. Dialekte und Folk-Lore.
ÇesStoarea. RevìsU pentru literaturS ci tradi^iunl populare. Anuí m. FSlticent
8». Lei 5 pe an. 2309
8*
Il6 BIBLIOORAFHIB 1 894. RUMÄNISCH.
Qorovei Arthur, Glossaire des montagnes du département de Succava. In
Sezatoarea HE, 2—3. [Rdtp IX 718]. 2310
Adamesou Gheorghe, Poesia populara romàna. Diserta^iune (inutä cu prUejul
aniversSrel a XXV de la ìntemeierea liceulai din Galani. Galani 1893. 8^
30 S. LeT 0,50. 231 1
Buxada T. T., PluguçoruL In ASJ V 480 — 483. (Auzit de la Neculai Ciu-
botaru din comuna Bistrícioara jude^ul Neamt.) ^231 2
€k)nte8. Sept contes roumains. Traduits par Jules Brun. Avec une intro-
duction générale et un commentaire folkloriste par Léo Bachelin. Paris,
Firmin Didot e C. 80. LXm. 350 S. 2313
Descâiiteoe. Culese de C. M. Mateescu. lu Cl XXVII 862—873. ^2314
Dörfler A. F., Rumänisches zu Bürgers „Kaiser und Abt." In ZvL N. F. VII
221 — 223. [Mitteilung eines rumänischen Märchens aus Naszód und Inhalts-
angabe von Urechias Volkstum. Erzählung: Der gelehrte Herr Pfarrer.] *23I5
Flora Jon S., Supra vie^uiri in locu^uni ^ jocuri di copii. In Cl XXVTI 1009
— 1039. *23i6
Qorovei Arthur, Légendes des oiseaux (Roumanie). In Rdtp IX 620 — 630. ♦2317
MariftTi S. Fl., Satire popolare romàne, Româniî despre Romàni, despre Ciocoî,
Amäu^T, Saçl, Ungurî, Jidovï, Armeni ci f iganï. Bucurescl, Socecu & Co.
8®. 376 S. Leï 4. 2318
Onitiu Virgil, Straturi in poesia noasträ poporanS. In Vatra, Heft 4. 5. 2319
Vacaresoo Helene, The bard of the Dimbovitza: Rounmian folk-songs. Second
series collected from the passants. Translated by Carmen Sylva and Alma
Strettel with introduction by Carmen Sylva. London, Osgood. 8*^. 136 S.
ID s. 6 d. 2320
Weigand Gustav, Istrisches. In JrS I 122—155. [12 istrische Volkserzählungen
nebst Übersetzung.] ^232 1
WüliamB Alfred Mason, Folk-songs of Roumania. In des Verf. Studies in
folk-song and popular poetry. 2322
6. Grammatik und Lexikographie.
Saadíeld-Jensen Kr., Rumsnsk og albanesisk. In Ntf III. Raekke m 105
—137. *^323
Sandfeld J. K., Det rumonske sprogs stilling og vigtigste ejendammeligheder.
Kort Udsigt over det philol.-hist. Samfands Virksonohed. 38. — 40. Jahrgang,
S. 268—282. 2324
Bogdan Jon, Insemnätatea studiilor slave pentru Roman!. BucurescT, Socccu
& C. 8». 41 S. Lei I. 2325
Adameacu Gh., No^unî de istoria limbel ^ literature! romftnesci, confoim pro-
grameì onciale pentru învê^âméntul secundar ci speciaL Aprobate de onor.
Minister al Cultelor ci Instruc^unel publice ca carta didáctica. Bucurescl, So-
cecu & Co. 8«. VI, 299 S. Lei 3,50. 2326
Fhilippide Alex., Istoria limbi! romìne. Voi. I. Prìncipi! de istoria limbi!. Ja^,
Tipogr. na^ionalä. 8«. V, 346 S. Le! io. 2327
S. LC 1895, 1051— 1053 {\,SucK^)\ ZrP -X/JT 282— 288 (rA. Garhur)-,
LgrP 1895, 170—174 {W, Meytr-LûbkeY
Majiliu. J., Gramática istorìcS ^ comparativa a limbii romàne pentru cuisnl
superior. Bucuresc!, lit.-tipogr. Carol Gobi. 8«». XTV, 474 S. Le! 5. *2328
5. ASJ V 463—477 (N. Apastol).
Moller Joh., Vorbi|! romànesce? (Sprechen Sie Romanisch?). Practischer Lehr-
gang der Romanischen Sprache zum Schul- und Selbstunterricht. Dresden,
C. A. Koch 1892. 8». 176 S. Koch's Sprachführer Bd. 14. 2329
Nädejde J., Gramática limbe! romàne, fonetica etimologie, sintaxa ^ istoria
limbe! pentru cíasele liceale, dupS lucrSrìle la! Diez, Ciparìn, Hajdeu, Lam-
brior etc. Jaç!. 80. 240 S. Le! 3. 2330
Oxiitiu Virgü, Limba romàna, manual pentru gimnasii. 8^ 75 S. 2331
ORABIMATIK UND LEXIKOORAPBIE. 1 17
Tiktin H., Gramática romàna pentm tnve^mêntol secundar, teorìe çî practkS.
Partea II. Sintaxa. JaçT. 8®. 190 S. Lei 3. 2332
Vioiu A., IncercSrï în vocalîsmnl limbeï romàne. Blaj 1893. 8^ 47 S. Leï
o»25. 2333
Mnnteanul D., O chestiune de sintaxa (rSspnns d-lnl H. Tiktin). In ASJ V
673—676. »2334
Tiktin H., O chestie de sintaxa [Antwort auf die Anfrage des Herrn J. Con-
stantinescu, ob in dem Satze „Copilul este bine'' bine Adverb oder Adjektiv
sei]. In ASJ V 363—365. 2335
Ortografia limbei romàne, regúlele admise de Academia romànS ^ adóptate
pentm ccólele publice din {arä. Ploescï. 8». 14 S. L. 0,35. 2336
Jonaçou Romulus, Sistémele ortografice cu litere cirilice ci latine tn scrierea
limbet romàne. Edi(ia II. BucurescT, Socecu 8c Co. 8**. 264 S. Leï 3. 2337
Ondul D., Indreptariu pentru ortografía romàna. Viena, editura imperial-regalS
de cärji scolare. [S. Cl XXVII 1104]. 2338
Iiico, Lexicografía la noi. Dicfionarele d-lor B. Florescu ci F. Damé. In Cl
XXVII 800 — 809. [Darauf S. 852 — 861 eine „Licodamosios** unterzeichnete Er-
wiederung überschrieben: Ah, Corydon, Corydon, quae te dementia cepit!) ^2339
Alex! Theochar, Rumanisch-deatsches Wörterbuch f. Schule u. Umgang. Kron-
stadt, H. Zeidner. 8®. V, 337 S. M. 3. 2340
Damé Frédéric, Nouveau dictionnaire roumain-français. Vol. I. II. A.-E. F.-L.
Bucarest, Imprimerie de l'État, gr. 8® à 2 col. 415 u. 229 S. je Leï 8. *234l
S. Ho XXI II 477—481 {E, P^icoty).
Fetrioelcn-Hasdeu B., Etymologicum magnum Romaniae. Dic^onarul limbei
istonce si poporane a Românilor lucrat dupS dorin^ ci cheltuiéla M. S. Regelui
Carol I sub auspicíele Academiei Romàne. Tomul m. Fascioara i. 2. B — Baz.
Bucuresci, Stabilm. ^graf. J. V. Socecu 1893. 1894. XXXVII S., 5 Bl., Sp. 2226
— 2766, 2 Taf. *2342
— Din etymologicum magnum Romaniae, fundat de M. S. Regele Carol I,
bucS{ï alese ci adóptate pentru cíasele secundare. Bucurescï, edi(. I. 8®. 349 S.
Lei 3,50. 2343
Kalntnlacki £., Über ein kirchenslavisch- rumänisches Vocabular. Im Archiv
für slavische Philologie XVI 46—53. *2344
Rudow W., Neue Belege zu türkischen Lehnwörtern im Rumänischen (Fortsetz.
zu Bd. XVII S. 368). In ZrP XVHI 74— m. »2345
Iiöbel Theophil (Lobel Effendi), Elemente tnrceçtï arabeçtï ci persane in limba
romàna. Constantinople, Depos. gen. la Otto Keil; Lipsca, F. Wagner. 8^.
XXIV, 103 S. »2346
Meyer Gustav, Die slavischen, albanischen und rumänischen Lehnworte im Neu-
griechischen. (Neugriechische Studien II.) In den Sitzungsberichten der phil.-
hist. Classe der Akad. der Wiss. zu Wien. Bd. 130 Abhandlung V. ^2347
Mumu G. G., Studïu asupra elementuluï grec, ante-fanariot in Hmba romàna.
Lucrare premiata de Universitatea din Bucurescï. Bucurescï. 8^. 76 S.
Lei 2. 2348
DenaUBianu Ar., Origine a cuvèntnlui Vlach, In Revista critica -literarä (Jaçi)
Nr. I. 2349
^onnesoti-Gion G. J., Manual de poetica romàna. Edi^a Ha. Bucurescï. 8^
286 S. Leï 4. 2350
Anhang.
Albanesisch.
Sandfeld-Jeiuien Kr., Rumaensk og albanesisk. S. Nr. 2323. 2351
Pedemen Holger, Bidrag til den albanesiske sproghistorie. In Festskrift til
Vil. Thomsen S. 246—257. 2352
— Die albanesischen /-laute. In ZvSp XXXIH 535—551. *2353
— Albanesische Etymologien. In BB XX 228—238. ^2354
Il8 BIBLIOGRAPHIE 1 894. FRANZÖSISCH.
Ârgondizsa Antonio, H sig-nore tra gli Albanesi. — H trono fra gli Albanesi
In Rtpi I 212 — 213. [Bedeutung und Verwendung der beiden Wörter.] ^2355
Fiflko, Folk-lore albanese. In Rtpi 11 3—5. *2356
Arg^ndiBsa A., Credenze ed usanze popolari albanesi e calabresi. In Rtpi I
378-380. ♦2357
Cansoni popolari raccolte a Skutari di Albania. Traduzione italiana di Giuseppe
Schirò. Palermo, tip. Spinnato. 8^. (18) S. Pubbl. per le nozze di Edoardo
Bonanno con Giuseppina Salvo di Pietraganzili. 2358
Biggio F. e L. Bruzzano, Fiaba albanese di Falconara. In La Calabria \1,
7. 2359
— Canto albanese di Falconara. In La Calabria VI, 9 — 12. 2360
IV. FRANZÖSISCa
I. Bibliographie,
a) Zeitschriften und Allgemeines.
Journal général de l'imprimerie et de la librairie. Deuxième série. Tome
XXXVIII. Année 1894. I'« Partie Bibliographie. Paris, Au cerde de la
librairie, de Timprimerie etc. 8». 1183 S. Jährlich Fr. 20. *236i
Bulletin mensuel de la librairie française publié par C. Rein w aid et G.
XXXVIe Année. No. I~i2. Paris, 1$, rue des Saints • Pères. 8«. 96 S.
Jährlich Fr. 3. ♦2361a
Catalogue annuel de la librairie française pour 1893. Rédigé par D. Jordell,
donnant la nomenclature de tous les livres français parus en France et à
l'étranger pendant l'année 1893. Paris, Per Lamm (Librairie Nîlsson). 8^ à
2 col. 251 S. *2362
Catalogue et analyse des thèses latines et françaises admises par les facultés
des lettres, avec index et table alphabétique des docteurs; par Ath. Mourîer
et F. Del tour. Année scolaire 1893 — 1894. Paris, Delalain frères. 8«. 48 S.
Fr. 1,50. 2363
Billographie de Belgique. Journal officiel de la librairie. 20« année. Bruxelles,
Weissenbruch. 8«. 529 S. Jährlich Fr. 4. *2364
Cutter C. A., Catalogue for the National Library of France. In The Nation
(New York) LVm 361. 2365
I. Einzelheiten.
[Mllchftack G.], Alphabetisches Verzeichnis der französischen Litteratnr in der
Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbuettel. Wolfenbuettel, J. Zwifsler. kl. 4*.
XV, 593 S., I Bl. M. 20. Buecher -Verzeichnis der Herzogl. Bibliothek zu
Wolfenbuettel. Bd. 2. *2366
Qasoard A., Revue critique d'histoire et de littérature. Table méthodique des
années 1866 — 1890. Paris, Leroux. 8<>. 317 S. [Sehr nutzliches Nach-
schlagewerk]. 2367
5. Rcr N, S. XXXV JI 381 {A, Chuquet),
Bibliographie nationale. Dictionnaire des écrivains belges et catalogue de leurs
publications. 1830— 1880. Tom. IH, i« livr. Paupérisme — Prières. Bruxelles,
Weissenbruch. 8». S. 97 — 192. Fr. 2,50. 2368
Gkby Jules, Bibliographie des ouvrages relatifs à l'amour, aux femmes et an
mariage et des livres facétieux, pantagruéliques, scatologiques, satiriques etc.;
par M. le comte àTL**'^, 4. édition, entièrement refondue, augmentée et mise
à jour par J. Lemonnyer. T. i^r fase. 4, 5. Paris, Lemonnyer. 8<^ à 2 col
S. 578 ^ 927. 2369
Brière Louis, Bibliographie du Maine pour l'année 1893. ^^ Revue histor. et
archéol. du Maine, 1894, 2^ semestre, 2« livr. 2370
Toumeux Maurice, Bibliographie de l'histoire de Paris pendant la Révolutioo
française. Tome II: Organisation et rôle politique de Paris. Paris, Imprimerie
nouvelle. 8«. XLIV, 822 S. 2371
S. Rhl I 499 — 500 (A, C\hiAquef\\ Le chapitre de la presse sera le biett-
BIBLIOGRAPHIE. 1 19
venu et rendra de grands services à tous ceux qui ^intéressent à Phistoire
de la littérature sous la Révolution),
Lanery d'Aro Pierre, Le livre d'or de Jeanne d'Arc. Bibliographie raison-
née et analytique des ouvrages relatifs à Jeanne d'Arc. Catalogue méthodique,
descriptif et critique des principales études histor., litt, et artist., consacrées à
la Pncelle d'Orléans depuis le XV« siècle jusqu'à nos jours. Paris, Techener.
4». XXVm, 1007 S. Fr. 30. *2372
S. LgrP 1895, 199 [R, Makrenholtz),
Silvy A., Essai d'une bibliographie historique de l'enseignement secondaire et
supérieur en France avant la Révolution. Paris, imp. Levé. 8^ 153 S. Ex-
trait du Bulletin de la société générale d'éducation et d'enseignement. 2373
[Kresaner Adolf], Führer durch die französische und englische Schullitteratur.
Zusammengestellt von einem Schulmann. 2. durch e. Nachtrag verm. Ausg. d.
2. Aufl. Wolfenbüttel, J. Zwissler. 80. IV, 208 und Nachtrag 75 S. M. 2,25.
[Nachtrag, enth. die neuen Erscheinungen und Besprechungen aus den Jahren
1892 und 1893, allem M. 0,75.] 2374
de Verdilhao A., Curiosités bibliographiques et littéraires. In BuRS ni. Période,
LXIII 344 — 372. [Über unbewusste und bewusste Entlehnungen der Dichter,
falsche Citate, Missverständnisse etc. in der französischen Litteratur]. ^2375
8[ébillot] P., Les almanachs populaires. In Rdtp IX 210 — 211. 652 — 654. [An-
zeige französischer für die Folk-Lore interessanter Kalender]. ^2376
MoTin Louis, La bibliothèque bleue de Troyes et les contes populaires. In
Rdtp IX 368—373. «2377
c) Bibliotheken.
Gille P., La bibliothèque de Versailles. In Le Figaro, i«r avril 1894. 2378
Vente de la bibliothèque de M. le Comte de Lignero lie s. In Bdb 1894, 308
— 324. [Auswahl der bemerkenswertesten Nummern des Verkaufskataloges nebst
Preisangabe]. *2379
d) Typographie und Buchhandel.
Les pitia anciennes imprimeries de France. In Idc lo septembre, 20 sep-
tembre 1894. 2380
Benouard Ph., Bibliographie des éditions de Simon de Colines 1520 — 1546.
Avec une notice biographique et trente-sept reproductions en fac-similé. Paris,
E. Paul, E. Huard et Guillemin. 80. VII, 520 S. Fr. 40. »2381
S, Polyinblion LXXIII 'J^-'^l {H, Stein); Bdb 1894, 85*97 {Georges Vicaire).
Tamisey de Larroque Ph., Une lettre inédite des Elzevier. In Rhl 1 162 — 163.
[Brief von Louys u. Daniel Elzevier an Henri Justel, d. d. 2Gaie juillet 1662;
herausgeg. aus der Biblioth. Nat., fonds français, no. 15209, f® 52]. ^2382
Monceaux Henri, Les Le Rouge de Chablis (1470 — 1531). In Bullet, de
la soc. des scienc. histor. et nat. de l'Yonne XLVUI 225 — 341. [Enthält: I.
Les Le Ronge de Chablis Calligraphes. — Enlumineurs. — Miniaturistes. —
Graveurs et imprimeurs. IL Jacques Le Rouge 1471 — 1490. — IV.(!) Pièces
justificatives concernant Jacques Le Rouge, i. Testament de Nicolas Jenson,
ami de Jacques Le Rouge. 2. Liste des ouvrages imprimés par Jacques Le
Ronge 1472-^1490. 3. Description des ouvrages imprimés par Jacques Le
Rouge (umfasst S. 283 — 307 und ist bibliographisch sehr wertvoll; mit einem
Facsunile). — IV. Les Le Rouge de Venise. — V. Pierre Le Rouge à Chablis
en 1478. — VI. Jehan Le Rouge à Chablis, à Troyes et à Paris.] *2383
Jadart H., Nicolas Trumeau libraire et imprimeur rémois du XVI« siècle.
[Mit I Facsim.] In Trav. de Vac. nat. de Reims XCm 253—274. *2384
Poreher R., Imprimeurs et libraires blésois du XVIe au XIX« siècle. In
Loir-et-Cher historique, juin, juillet, août, novembre, décembre 1894. 2385
Lhote Amédée, Histoire de l'imprimerie à Châlons-sur-Marne. Notices
biographiques et bibliographiques sur les imprimeurs, libraires, relieurs et litho-
graphes (1488- 1894), avec marques typographiques et illustrations. Chalons-sur-
Mame, Martin frères. 4«. XII, 234 S., 2 Bl., i Portr., i Taf., 12 Facs. 2386
Hauser Henri, Histoire d'une grève au XVI« siècle. Les imprimeurs lyonnais
de 1539 à 1542. In der Revue internat, de sociologie (septembre 1894). 2387
I20 BTVLTOGRAPHTR 1894. FKANZÖSISCH.
Clauâin A., Les début« de l'imprimerie à Poitiers: Les Bulles d'indigences de
Saintes; Jean Bouyer, Saintongeais» proto- typographe poitevin. In Revue de
Saintonge 189A, 429—^445. 2388
de lia Bouxaliere A., Nouveaux documents sur les débuts de l'imprimerie à
Poitiers. In Revue poitevine et saintongeaise, août-décembre 1894. 2389
GloOBOt Henri, Les premiers imprimeurs et libraires de Saint -Jean- D'Angély.
In Bdb 1894, 594—606. ^2390
daudin A., Les origines de l'imprimerie à Saint-Lo en Normandie. In Bdb
1894, 44—56. 262—282. »2391
Déoonverto, par M. Claudin, du premier livre imprimé àSaint-Lo. In Idc
20, 30 août 1894. 2392
Coyeoqae» La librairie de Didier M ah eu en 1520. In Mémoires de la soc de
l'hist. de Paris XXI. 2393
— Cinq librairies parisiennes sous François ler (1521—1529). In Mémoires de
la Soc. de l'hist. de Paris et de l'Ile de France XXI. 2394
Doouments pour servir à l'histoire des libraires de Paris i486 — 1600 publiés
par le baron Jérôme Pichón et Georges Vicaire (Suite et fin). In Bdb 1894,
26—43. 155—176. 213—238. 341—359. 527—547. 553—579- •2395
Maillard Firmin, Scènes de la vie littéraire. I. Quelques figures d'éditeurs sous
le second empire, n. Logements d'hommes de lettres. UT. Séances acadé-
miques. IV. Comment meurent les gens de lettres. In Rpl 1894 ^^ 333 — 337.
366—373. 440—443. 812—818. »2396
e) Bibliophilie.
dlSylao [d. i. A. de Claye], La Bibliophilie en 1893. Paris, Ronquette. T. 2.
4». Vin, 169 S. 2397
lies bibliophiles contemporains. In Répertoire des ventes 27 nov. 1894. 2398
Jadart Henri, Les bibliophiles rémois leurs ez-libria et fers de reliure suivis de
ceux de la bibliothèque de Reims. Ouvrage ill. de 70 gravures. Reims, F.
Michaud. 8^ V S., i BL, 250 S., I Bl. In Travaux de l'ac. nat. de Reims vol.
XCIL ' ♦2399
f) Handschriitenkunde (vgl. auch Nr. 735 — 757).
Sulletin de la société des anciens textes français. 20« année. Paris, Finnin
Didot et C. 8^ 94 S., i Bl. «2400
I>elaorau Pierre, Index et extraits d'un recueil manuscrit du XVme siècle ayant
appartenu à M. Delvincourt In Rdlr IV. Série, VII 225 — 235. 268—
270. »2401
dTELerbomes Armand, Un livre de raison du Xm« siècle. In Messager des
sciences historiques 1894, S. 202 — 212. [Eingehende Beschreibung der Hand-
schriít L 529 n® 55 der Archives nationales de France.] '''2403
Inventaires de Jean, duc de Berry (1401 — 1416), publiés et annotés par Joles
Guiffrey. Tome I. Paris, Leroux. 8**. Fr. 15. [Für franz. Handschrifien-
künde wichtig. S. Ro XXV 344—345]. *2404
Keidel George C, A fabliaux [so!] fable. In MLN IX 200. [Dass ,fabliaax'
in der Überschrift kein Druckfehler ist, ergiebt die Bemerkung: „To this dass
belongs a poem, half fabliaux, half fable*'. Man erföhrt in der Notiz nur, in
welchen Hss. dieses seltsame Machwerk zu finden sei, aber weder giebt der
Verf. den Text, noch verliert er ein Wort über den Inhalt] *240$
lAvergne A., Un recueil iectoumois ms. de noëls de 1596. In Revue de Gas-
cogne, sept.— octobre 1894. 2406
Meyer Paul, Notíce sur le ms. 620 (ancien 261) de la Bibliothèque de Chartres.
In Bulletin de la Société des anciens textes français, 1894, S* 36 — 60. [EnâùUt
I . Le livre de Moralités. 2. Le Roman des Sept Sages, en prose. 3. Roman
des Sept Sages, en vers. 4. Vie de Sainte Marguerite. 5. Herman de Valen-
ciennes, La Bible et l'Assomption de Notre-Dame. 6. La prière de Théophile.
7. Prière à la Vierge en vers équivoques. 8. Prière à la Vierge en veis déca-
syllabiques accouplés. 9. Le Dit de Droit, par le clerc de Vaudoy. 10. La
vieille Auberée. 11. Traduction du Novus ^sopus d'Alexandre Neckam.] ^2407
ENCTKLOPÄDIE UND MTETHODIK. ZEITSCHRIFTKN. I2Í
Meyer Paul, Notice sur le ms. Bibl. nat. fr. 13304 renfermant les trois premières
parties de la Somtne le RoL In ^o XXin 449—455. ^2408
Piaget Arthur, Notice sur le manuscrit 1727 du fonds français de la bibliothèque
nationale. In Ro XXIII 192 — 208. [Enthält hauptsächlich Gedichte von
Alain Chartier]. '^'2409
SteinBOlmeider Moritz, Eme altfranzösische Compilation eines Juden aber die
Fieber in hebräischer Schrift. Im Archiv für pathoL Anat. u. Physiol. 13.
Folge VI 399 — 402. 2410
Vamliagen Herm., Über die Miniaturen in vier französischen Handschriften des
15. und 16. Jahrhimderts auf den Bibliotheken in Erlangen, Maihingen und
Berlin (zwei Horarien — Fleur des Vertus — Petrarca). Erlangen, F. Junge.
4». 40, XXIV S. Mit 24 Lichtdr. »2411
Üher französische Handschriften siehe auch unter „Lateinische Littérature'
die Nummern 218. 219.
2. Encyklopaedie und Methodik.
Körting Gust., Encyklopädie und Methodologie der französischen Philologie.
Sep.- Ausg. aus dem 1886 erschienenen 3. Theils der Encyklopädie und Metho-
dologie der romanischen Philologie. Leipzig, O. R. Reisland. 8®. X, 421 S.
M. 6. 2412
Baobier [Hermann] und [Albrecht] Wagner, Rathschläge für die Studierenden
des Französischen und des Englischen an der Universität Halle. Halle, Nie-
meyer. 8«. 12 S. M. 0,25. ^2413
S, ES XX'448— 450 (E.Kolbing); LC 1894, 1600— 1601 (fF.); ZfSXVI^
270—271 (/?. Behrens); NS III 426—430 (Ä Klinghardt).
Friedwagner Mathias, Über schwierige Fragen bei der Textgestaltung altfran-
zösischer Dichtwerke. In VPS 42. Versammlung S. 494 — 500. *24I4
Ijaager, Über die Klarheit der französischen Sprache. In d. Südd. Blättern f.
höh. Unterrichtsanstalten U, 8. [Auch Progr. Linz. 8''. 36 S. M. 0,80]. 2415
Leooultre J., Du génie de la langue française comparé à celui de la langue
latine. Discours prononcé le 17 oct. 1893. Supplément au progr. de Tannée
1894—95 de l'Académie de Neuchâtel. Neuchâtel, Attinger frères. 4^ 25 S. 2416
French contrasted with English. In Westminster Review CXLII 571 if. 2417
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4«. IV, 184 S. Halbjährlich M. 4. «2424
Revue d'histoire littéraire de la France publiée par la société d'histoire littéraire
de la France. T. I. Paris, Armand Colin et C. 8®. 533 S. [Parait le 15 des
mois de janvier, avril, juillet, octobre. Un numéro Fr. 6, Abonnement annuel
(de janvier) France, Fr. 22 ; Union postale Fr. 25]. *243S
S, ZfS XVI* 139— 141 (li- MahrenhûUz); AZ Beü.-Nr. 264 (Z. G\eiger'\),
122 BaLIOORAPmE 1 894. FRANZÖSISCH.
Zeitsohriít für französische Sprache und Litteratar anter besonderer Kfìtwìrkimg
ihrer Begründer G. Koerting and £. Koschwitz heraosgegeben von D. Beh-
rens. Bd. XVL Berlin, Gronau. 8«. 282 u. 298 S, *2426
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sud-est Paris, Thorin. 8<». VIII, 200 S. 2429
S, Rc XV 133—134 (Ä d'Arboü de yuàainviiU); JdS 1893, 702—703 (Ä
H\auréau]); Mélanges d^ archéologie et d* histoire XIII, 4 — 5 (G. G^yau)\
Rh Zr 387—390 {S. Berger); MA VIII ^ï—^ {A. Jhar^gnan); TLZ XX
177 — 180 (Friedrich Loofs),
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Oagnol, Histoire de l'Europe et de la France de 1270 à 16x0. Paris, Poos-
sielgue. 8». XIV, 630 S. Fr. 4,75. 2433
Armala £., La France d'autrefois. Patriotisme et Trahison. Limoges, Ardant
et C. 80. 144 S. 2434
Millet René, Un portrait de l'ancienne France. In Rddm CXXII 778 — 800.
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8«». IX, 576 S., I Bl.; 2 Bl., 648 S. *2436
S, Rdqh LVI 606— 607 (Ed, Fontal),
Recueil des instructions données aux ambassadeurs et ministres de France
depuis les traités de Westphalie jusqu'à la Révolution française, publié sous
les auspices de la commission des archives diplomatiques au ministère des
affaires étrangères. XI: Espagne, avec une introduction et des notes; par A.
Morel-Fatio, avec la collaboration de H. Léonardon. T. L (1649 — 1700.)
Paris, F. Alean. 8«. XX VU, 529 S. Fr. 20. 2437
V. Holst H. E., The French Revolution: tested by Mirabeau's career: twdve
lectures on the history of the French Revolution, delivered at the Lowell In-
stitute, Boston, Mass. Chicago, Callaghan & C. 8^. 2 vol. VI 258; IV
264 S. S 3,50. 2438
Soierie Gian Pa., La rivoluzione francese (1798 — 1799). Milano, Ubico HoepH.
80. 176 S. Manuali Hoepli. 2439
Bertezòne Alfred, Histoire de cent ans (1792 — 1892), 2« série: le Si^e de Paris;
la Commime; Thiers; Mac-Mahon; Grévy; Carnot Paris, libr. de la Voix de
Paris. 8«. 403 S. Fr. 3,50. 2440
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tive. London, Rivington. 8<^. 7 s. 6 d. 2441
Taine H., Les origines de la France contemporaine; Le r^me moderne. T. 2.
2e édition. Paris, Hachette & C. 8«. XV, 406 S. Fr. 7,50. 2442
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Kart.; Bd. II: 2 Bl., 380 S., 12 Taf., I Karte; Bd. HI: 2 Bl, 437 S., IO Taf.,
2 Karten. Fr. 60. ^2444
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bourg, par Marcel F ou mi er et Charles Engel. Paris, Larose. 4^ à 2 coL,
472 S. 2466
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Iiiard Louis, L'enseignement supérieur en France (1789 — 1893). ^- 2- Pans,
Colin & C. 8«. 526 S. Fr. 7,50. 246«
S. N XI 662 (A, St); Rh LV 382—383 (G. Àfonod); DL XVII 450—455
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Paris, Colin & C. 80. 455 S. Fr. 3,50. 2474
S. Rh UV 362 {LouU Farges)\ Ber XIV 473—476 {Charles Joret^,
Beyer Otto W., Ein Jahrbuch des französischen Volksschulwesens. Blick auf
das französische Volksschulwesen der Gegenwart. Langensalza, H. Beyer fr
Söhne. 8®. 16 S. M. 0,20. Pädagogisches Magazin H. 45. ^7S
Fosada Adolfo, La enseñanza en Paris á vista de pájaro. In Em LXVm
5--32. *247Sa
Chartularium Universitatis Parisiensis, sub auspiciis consilii generáis Facultatnm
Parisiensium ex diversis bibliothecis tabulariisque collegit et cum anthentids
chartis contulit Henrìcus Denifle, O. P., auxiliante umilio Châtelain.
Tomus 3: ab anno 1350 usque ad annum 1394. París, Dèlalain frères. 4^.
XXXVn. 781 S. Fr. 30. 2476
Auotariiun chartularíi Universitatis Parisiensis, ediderunt Henricus Denifle, in
archivo apostolicae Sedis romanae vìcarius, et iEmilius Châtelain, in bìblio-
theca Universitatis Parìsiis conservator adjunctus. Tomus I: Liber procuia-
torum nationis anglicanae (alemmaniae) ab anno MCCCXXXIH usque ad axmum
MCCCCVI. Paris, Dèlalain frères. 40. LXXVII, 994 S. 2477
Feret P., La Faculté de théologie de Paris et ses docteurs les plus célèbres.
Moyen âge. T. i«'. Paris, Picard fr fils. 8*>. LXVHI, 372 S. 2478
S, Rdqh LV 679 — 680 {T\amÌMey\ de IJ{arroque'\)\ MA VIII 171 — 176
{Lé<m Levillain),
C. ]ML-Ij., Publication des procès - verbaux de l'ancienne Académie fi^çaise. In
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de Chennevières Ph., Essais sur l'histoire de la peinture française. Avec por-
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Monnoyer. Paris, 44, quai des Orfèvres. 8*^. 331 S. 2489
Iieroy-Saint-Aubert V., Histoire de la peinture en France. 3« édition. Pans,
hb. Delagrave. 8». 234 S. 2490
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naux ou inédits. [Vol. XIV:] Variétés chirurgicales. [Vol. XV:] Les magasins
de nouveautés. Paris, Pion, Nourrit et C. XI, 301 S. und VII, 319 S.
je Fr. 3,50. »2495
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pantouiFles etc. IV. Coiffure. Les chapeaux. In Rdtp IX 493 — 500. [Aller-
lei fur das franzosische Lexikon Bemerkenswertes.] *'^\91
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des baigneurs et des buveurs; les amusements prescrits; l'amour interdit. —
Les stations à la mode. Forges et la grande Mademoiselle. Vichy et Mme
de Sévigné. — Les eaux de Bourbon. — Stellae minores]. In NR LXXXVII
IIS— 126. LXXXIX 141— 159. »2500
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144 S. 2503
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qu'à nos jours. Bern, Schmid, Francke & C. 8®. IV, 272 S. M. 2. 2509
Bonnefon D., Les écrivains célèbres de la France, ou histoire de la littëratarc
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des établissements d'instruction publique. 7« édition, revue et augmentée. Paris,
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depuis les origines jusqu'à nos jours, en quarante-quatre tableaux, suivis d'une
table alphabétique, à l'usage des candidats aux divers examens de lettres (bre-
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GkkUtier Léon, La littérature catholique et nationale. Collection historique.
Bruges, Desclée, de Brouwer & C. 80. 4 Bl., 376 S., 2 Bl. Fr. 4. *^S^A
Junker Heinr. P., Grundriss der Geschichte der französischen Litteratnr von
ihren Anfangen bis zur Gegenwart. 2. vermehrte u. verbesserte Aufl. Munster,
H. Schöningh. 8^. XX, 498 S. M. 4,50. Sammlung von Kompendien für das
Studium und die Praxis. I. Serie. 2. ^25 15
Iiegn^nd Jules, Histoire de la littérature française depuis ses origines jusqu'à
nos jours. Troisième partie: Littérature contemporaine (depuis 1789 jusqu'à nos
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151 S. 2516
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12. éd. Genève, Basel, Greorg Se C. 8^. VII, 242 S. M. 2,20. 2517
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Brunetière Ferdinand, Etudes critiques sur l'histoire de la littérature française.
3« série. (Descartes, Pascal, Le Sage, Marivaux, Prévost, Voltaire et Rousseau ;
Classiques et Romantiques.) 3« édition. Paris, Hachette Se C. 9^. 331 S.
Fr. 3,50. 2520
— Dasselbe. 4« série. 2« éd. Paris, Hachette Se C. 8«. 391 S. Fr. 3,50. 2521
Dupuy Théodore, Considérations sur la littérature française moderne. Nouvelle
édition. Milan, Dumolard frères. 80. 340 S. L. 3,50. 2522
Merlet Gustave et Eugène Lintilhac, Etudes littéraires sur les classiques fran-
çais des classes supérieures. Revues, continuées et mises au courant des der-
niers programmes et des travaux les plus récents. I : Corneille, Racine, Molière.
II: Chanson de Roland, Villehàrdonin, Joinville, Froissait, Commynes, Mon-
taigne, Pascal, La Fontaine, Boileau, Bossuet, Fénelon, I^ Bruyère, Montes-
quieu, Buffon, Voltaire, J. J. Rousseau; Lettres choisies du XVII« et du
XVm« siècle. Paris, Hachette Se C. 8«. XH, 504 S. u. XXIV, 716 S. 2523
Fontal £., I.es grands écrivains français. In La Vérité, 5 novembre, 3 décembre
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geste à la Légende des siècles. Paris, Gamier. 8^. Fr. 2. 2524 a
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(1648— 1724). In Rdtp IX 582—587. *2525
de Spoelberch de Iiovei^joul Vete, Les lundis d'un chercheur. Paris, Calmann
Levy. 8». 2 Bl., III, 362 S., I Bl. Inhalt: 1. Les projets littéraires de Théo-
phile Gautier. II. Alfred de Vigny. III. A propos de lettres inédites de
George Sand. IV. „Mademoiselle de Maupin" et ses principales éditions. V.
La première édition des œuvres complètes d'Alfred de Musset VI. Une page
inédite de M. Thiers. VII. Alfred de Musset et ses prétendues attaques contre
Victor Hugo, en 1831. VIII. Etude bibliographique sur les œuvres de Charles
Baudelaire. IX. Henri Mounier et ses épaves. X. L'œuvre de Paul Fé val.
S, Bdb 1894, 438—440 {Georges Vicaire), *2526
Taine H., Derniers essais de critique et d'histoire. Paris, Hachette & C. 8^ VIII,
263 S., I Bl. Fr. 3,50. Enthält: (i) M. de Sacy S. I— 26. — (2) Paul de
Saint- Victor S. 27—41. — (3) Les Ardennes S. 43—49. — (4) Sainte-Beuve
S. 51—61. — (5) Emile Boutmy S. 63 — 75. — (6) Fondation de l'école libre
des sciences politiques S. 77—98. — (7) Th. Ribot S. 99—110. — (8) T. Ribot,
Bain, Herbert Spencer S. m — 126. — (9) George Sand S. 127—138. — (10)
M. Louis de Loménie S. 139 — 187. — (il) Mallet-Du-Pan S. 189 — 2II. —
(12) Marcelin S. 213 — 233. — (13) Edouard Bertin S. 235—263. *2527
S. Rh Zr 384— 385 (6?. Monod); N XI 544 (—m.),
b) Einzelne Perioden.
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analyse, une appréciation et des citations de leurs chefs-d'œuvre, ouvrage
destiné à faire suite aux Ecrivains célèbres, à l'usage des établissements dis-
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ditta fratelli Cattaneo succ. Gaffuri e Gatti. 8^ 28 S. 3024
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fur das ihm übersandte Werk „L'arte comica'*]. 3034
Zola. Boissarìe, Zola; le Roman et l'Histoire. Conférence du Luxembourg.
Paris, maison de la bonne Presse, 8, rue Françob I«r. 8<*. XTTT, 79 S. 3035
— Theodor En g wer, Emile Zola als Kunstkritiker. Berlin, Progr. derHL Real-
schule. 4*. 36 S. *3036
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hoit%),
— Ant. Laporte, Le Naturalisme, ou l'Immoralité littéraire. Emile Zola: l'homme
et l'œuvre, suivi de la bibliographie de ses ouvrages et de la liste des
AUSGABEN UND BRLÂUTE&UN6SSCH&IFTBN. 147
qui ont écrit pom on contre lui. Paris, imprim. Gautherin et C; i8, rue
Séguier. 8«. 321 S. Fr. 3,50. 3037
Zola. Wauternianz, Zola. Liège, J. Godenne 1893. 8®. 20 S. Fr. 1,25. 3038
7. Ausgaben und Erläuterungsschriften.
a) Sammlungen.
Brächet Aug., Morceaux choisis des grands écrivains français du XYI« siècle.
Paris, Hachette et C. S». CI, 328 S. Fr. 3,50. 3039
Gaben Albert, Morceaux choisis des auteurs français (programme du 28 janvier
1890), à l'usage de l'enseignement secondaire classique, avec des notices et des
notes. (Classe de quatrième: XVIIe, XVUIe et XIXe siècles). Prose et Poésie.
Paris, Hachette et C 8«. XXXIX, 439 S. Fr. 3. 3040
— Dasselbe. Classe de sixième: XVIIe, XVIII« et XIXe siècles (prose et poésie).
3« édition. Paris, Hachette et C. 8». 260 S. Fr. 2. 3041
ChanflonB à daneer. P. Meyer, Rôle de chansons à danser du XV!« siècle.
In Ro XXm 156—160. *3042
Chants historiques français du XVI« siècle [publiés par] Emile Picot. In Rhl
I 143—158. 290—307. »3043
Chants. Anciens chants populaires du Barrois [recueillis par] Fourier de
B a court. In Mémoires de la société d'archèol. lorraine et du Musée histo-
rique lorrain. Troisième Série, Vol. XXII. 3044
Chroniques. Chroniques de Seint - Martial de Limoges. Supplément préparé
par feu Duplés- Agier, publié et annoté par J. -B. Champeval. In Bail, de
la soc. arch, et histor. du Limousin XUI 304 — 391. 3045
S, AdM VII 122.
Contea et nouvelles en vers. T. I : Contes de Voltaire, Vergier, Sénecé,
Perrault, Moncrif et le P. Ducerceau. Paris, Le Vasseur et C. 8^. 212 S. 3046
Fasnaoht G. £ug., Select specimens of the great French writers in the seven-
teenth, eighteenth and nineteenth centuries; with literary appreciations by the
most eminent French critics and a historical sketch of French literature. Lon-
don, Macmillan & Co. 8^ 656 S. 7 s. 6 d. 3047
5. Cu N, S. IV 327—328 (Ä); Ac XLVI 527—528 (Cam^ü Dodgson),
Inventaires. Bernard Prost, Le trésor de l'abbaye de Saint-Bénigne de Dijon.
Dijon, impr. Darentière. 8^. 352 S. £xtr. des Mémoires de la Société bour-
guignonne de géographie et d'histoire t. X. [2 Inventare von 1395 und 15 19].
S. Ro XXIII 492—493. 3049
Xiltalie dana la poésie française contemporaine: florilegio poetico francese mo-
derno, seguito da scelte prose di autori francesi e provenzali contemporanei.
Milano, Edoardo Sonzogno. 8^. 61 S. Cent. 15. 3050
IiO Gk>ffie Charles, Morceaux choisis des écrivains havrais, avec introduction, *
notices biographiques, notes explicatives et index des noms propres. Préface
de M. Edgar Zévort, recteur de l'académie de Caen. Le Havre, imprim. du
Commerce. XI, 443 S. 3051
Xiettres du XVlll« siècle. Lettres choisies de Voltaire, Mme du Deffemd, Diderot,
M<ne Roland et de divers auteurs. Publiées avec une introduction, des notices
et des notes par Albert Cahen. Paris, Colin et C. 8<». XXII, 536 S. 3052
Ijettrefl inédites de Beaumarchais, Galiani et d'Alembert adressées au Duc de
Villahermosa [publiées par] M&rcelino MenéndezPelayo. In Rhl I 330 —
352. '3053
Iiettres. Quelques lettres des amies de Huet pubi, par Léon G. Pélissier. In
Nozze Cian — Sappa - Flandinet [No. 20]. "^3^54
Iiettres. Trois lettres inédites de Victor Hugo, Alfred de Vigny et Béranger.
[pubi, par] Ch. Farcinet. In Revue du Bas-Poitou, 2e et 3e livr. 3055
Iiettres. Deux lettres de princes français aux échevins de Saint-Omer après la
mort de Louis X dit le Hutin, pendant la vacance du trône (131 6). Communi-
cation de Pagart d'Hermansart. In Bhp 1894, 22 — 24. ^3056
Iiettres oubliées [publiées par] Ch. Urbain. In Bdb 1894, 475 — 4^^* [*3 anedierte
Briefe Heinrichs IV und 7 Briefe der Königin Margarethe von Valois aus
Handschriften der BibL Nat.] ^3057
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14c édition. Paris, Garnier frères. 8^ XII, 708 S. 30$^
— Dasselbe. Poètes. Recueil conforme aux programmes du 28 janvier 1890.
13c édition. Paris, Garnier frères. 8». VII, 629 S. 30S9
MeUé Rosine, The contemporary French writers: selections from the French
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Bassat M., Morceaux choisis de poètes classiques français du moyen âge au
XIX« siècle (programmes du 15 juin 1881). 2« édition. Paris, Delagrave. 8^.
471 S. 3063
Reinaob Joseph, Le „Conciones" français. L'Eloquence française depuis la
Révolution jusqu'à nos jours. Textes de lecture, d'explication et d'analyse pour
la classe de première (lettres), accompagnés de notice et d'une introduction.
Paris, Delagrave. 8». XXXIV, 473 S. 3064
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AliBoanB mit Berücksicht. von Wolframs v. Eschenbach Willehalm kritisch hrsg.
• von Gust. Rolin. Leipzig, O. R. Reisland. 8». LXIX, 163 u. 132 S. »SOòs
5. ZrP XIX 108— 118 {Ph, Aug. Bâcker)\ LgrP 1894, 33»— 335 {Hermann
Suchier); ZfS XIX* 13 {M, Frùdwagner)\ Ro XXIII 490.
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ancien (1542). (Extrait d'un manuscrit no. 1431 de la Bibliothèque de Troyes).
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Chanson. G. P [a ri s]. Une chanson du XII« siècle. In Ro XXm 248—251.
[Es handelt sidi um das mit den Worten Mo%U ttCa demori beginnende Lied
(s. Eberts Jahrbuch XI 162), von dem in Guillaume de Dole eine Strophe
überliefert wird.] *3069
Chanaon de Iiion de Bourges. Heinrich W i Ih el mi, Studien über die Chan-
son de Lion de Bourges. Marburger Dissertation. Marburg, Universitäts-Bnch-
drackerei. 8<>. 64 S. *3070
Chanson de Boland. Texte critique. Traduction et commentaire, grammaire et
glossaire par Léon Gautier. 21« édition, revue avec soin. Edition clasâque
à Tusage des élèves de seconde. Tours, Mame et fils. 8^ LH, 606 S. 3071
— Analyse, extraits, avec notes et glossaire, par L. Petit de Julleville. Paris,
Colin et C. 8». 126 S. 3072
— J. J. Ammann, Das Verhältnis von Strickers Karl zum RolandsUed des
Pfaffen Konrad mit Berücksichtigung der Chanson de Roland (Forts). Progr.
Krumau. 8^. 19 S. 3073
— G. Bai st, Ein falscher Pair. In ZrP XVm 272—274. *3074
— Fritz Kelle ter, Ein Beitrag zur Sprache des venezianischen Roland-Manu-
skriptes V*. Programm des k. Kaiser- Wilhelm-Gynmasiums zn Aachen. 4^
S. in— XXIV. ♦307s
— G. Schmilinsky, Proben einer Übersetzung der Chanson de Roland. In
AnS XCm 144—150. *3076
— F. Settegast, Die letzte Tirade des Rolandsliedes, und die Beriehungen
desselben zum thüringischen Kriege vom J. S3i- ^ ^rP XVm 417-424. ^3077
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une copie de 1744; l'original est de 1331]. In Nouvelle revue histor. de droit
XVm 223—235. *3078
— La charte de Maure [Ardennes] 1273 publiée par R. Dareste. In Nouvelle
revue historique de droit XVni 60 — 67. *3079
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sies, son avoué; charte originale des coutumes de Solesmes (Nord). In Bhp
1894 ^* 134 — 14s [i. «Fragment de la charte originale des coutumes de Soles-
mes. Juin 1233. 2. Traité pour Solesmes en langue vulgaire. Août 1233]. ^'3080
ChevaUer au Qygne. A.-G. Krug er, Un manuscrit de la Chanson du Che-
vaäer au cygne et des Enfances Gode/roi, In Ro XXIII 445 — 449. ♦3081
CThroniqtie des Duos de Nonnandie. Ludwig Fröchtling, L'emploi des
temps dans la Chronique des Ducs de Normandie. (Première partie). Programm
des furstl. Gymnas. zu Sondershausen. 4^ S. 3 — 21. *308ia
IaO Conte de la Hose dans le roman de Perceforest [publié par] Gaston Paris.
In Ro XXIIl 78—140. *3082
IMme de Fenitanoe. Wilhelm Rohrs, Sprachliche Untersuchung der Dime
de Penitance (1288). In RF VIH 283—351. [S. I — 30 erschien auch als
Bonner Dissertation]. '*'3o83
IjO Doctrinal des filles [publié par] George C. Keidel. In MLN IX 158—
159. *3084
BniÜBUioes Godefiroi s. Chevalier au Cygne (Nr. 3081).
XSvangüe aux Femmes. George C. Keidel, A new manuscript of the Evan-
gile aux femmes. In ZrP XVIII 267—268. *3o85
Grant Boutier de la mer. Denys d' A ussy, La première édition du Grant
Routier de la mer. In Revue de Saintonge et d^Aunis 1894, S* 3^ — 3^* 3086
Qriseldis. Richard Hofmeister, Ein noch ungedrucktes altíranzosisches Ge-
dicht über die Griseldis-Sage. In der Festschrift des kgl. Realgymnasiums zu
Erfurt. S. i— 18. *3o87
Histoire. L'histoire de Guillaume Le Maréchal, comte de Striguil et de Pem-
broke, régent d'Angleterre de 1216 à 121 9. Poème français publié pour la
Soc. de Phist de France par Paul Meyer. T. II. Paris, Renouard. 8®. 3 Bl.,
390 S., I Facs. Fr. 9. Soc. de Thist. de France 268. *3o87 a
Katbarinenlegende. Jan Urban Jam ik, Dve verse starofrancouzske legen dy o
SV. KateHne Alexandrinské. [Zwei Versionen der altfranzösischen Legende von
d. hl. Katharina von Alexandria]. Prag, Bursik et Kohut. 4^. 2 Bl., LI, 349 S.
Ceská Akad. Cisare FrantiSka Josefa . . . Trida UL *3o88
S. MA IX III— 112 (5.); FG XI 66^6-] (A. Kressner); AiH del R, Istüuto
Veneto V 869— 871 {E, Teta); Z/S XVI* 267—270 (Ludwig Frânkel); Ro
XXIII 487—488 (G, Paris).
liegende vom heiligen Bjreoa. Extracts from the old French Poem [printed
from Ms. fir. 763 (Bibl. Nat. Paris) fol. 267c] by Arthur Napier. In des
Herausg. History of the Holy Rood-tree S. 63 — 67 (Nr. 347). *3o89
Lettre. F. Chabloz, Vieille affaire. In Musée neuchâtelois XXXI 217—222.
[Veröffentlichung eines Briefes aus den Grandes Archives von Neuchâtel (H
no. 7), gerichtet zwischen 1430 und 1440 „A mon très redoubté et souverain
seigneur, Monseigneur le Duc de Bourgoingne" von „messire Jehan, seigneur
de Vaulxmarcoux, messire Jehan de Colombier u. a."] ^3090
Ijettre missive. J. Chavanon, Une lettre missive du quatorzième siècle. In
Correspondance historique et archéologique 1894, ^- 7^ — 73* 3^'
S, AdM VI 514: Za lettre, écrite en français ¿maillé de gasconismes tCest
pas moins intéressante au point de vue philologique qu*au point de vue
juridique. Einige Besserungen.
Ijettre de remission pour Jean de Gestède [vom Jahre 1461; herausgeg. von]
Henri Courteault. Beigabe zu des Herausgebers Artikel: Un épisode de la
conquête de la Guyenne sous Charles VII. In AdM VI 208 — 214. *3092
Plainte. A. Jeanroy, Une nouvelle plainte de la vierge au pied de la croix.
In Ro XXm 576—581. *3093
Xa belle Miagelone. Die schöne Magelone, aus dem Franzosischen übersetzt
▼on Veit Warbeck 1527. Nach der OriginalhandschrifL herausg. von Johannes
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savantes savois. XII« sess., S. 135 — 158. [Beschreibung der dreibändigen Hs.
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de la Société archéologique du département d'IUe-et- Vilaine XXIII 321 — 339.
[Als No. m ist angef%t: Cantique de Noël sur le Crucifiement de N. S. Jésus-
Christ] ♦3101
Ordonnance du Boy FhiUpes. J. Viard, L'Hôtel de Philippe IV de Valois.
In BEC LV 465 — 487. 598—626. [S. 474—487 und 598 — 626 Abdruck der
auf den königl. Haushalt bezüglichen Ordonnance]. *3103
Ordonnances Ternir Bey. H. Moranvillé, Mémoire sur Tamerlan et sa
cour par un dominicain, en 1403. In BEC LV 433 — ^464. [S. 441 — 464 Ab-
druck der „ordonnances'^] *3I03
Fathelin. A. Jeanroy, Sur un vers du Pathelin. In Rdp VIII 118. [21 ne
fault point couvrir de chaume Icy, ne bailler ces brocards], *3i(H
— Stanislas Prato, La scéne de l'avocat et du berger de la farce: Maître
Pathelin dans les rédactions littéraires et populaires, essai de novellistíque
comparée. In Rdtp IX 537 — 552. *3i05
Benart. Gaston Paris, Les sources du Roman de Renard. In JdS 1894 S. 542
— 559. 595 — 613. 715 — 730; 1895 S. 86 — 107. [Anzeige des Sudre'scheii
Werkes]. *3io6
Bitter Horn. J. Mettlich, Bemerkungen zu dem anglo - normannischen Lied
vom wackern Ritter Horn. Diss. Kiel 1895. 8<>. 46 S. *3i07
Sept safi^es. Le livre des Sept sages. In Rdcc i février 1894. 3108
Somme le Boi. P. Meyer, Notice sur le ms. Bibl. nat. fr. 13304 renfermant
les trois premières parties de la Somme le Rai. S. Nr. 2408. ^3109
Statuts. Les statuts de la Confrérie de Saint- Joseph de Moutiers (il juin 1517).
Communication de M. Borrel. In Bhp 1894, S- ^7 — 34* *3iio
Un samedi par nuit. Adolf Tob 1er, Zu 'Un samedi par nuä; In AnS
XCni 141— 144. [Textkritisches; s. Bibl. 1890 Nr. 1871]. *3iii
Vie et miracles de la bienheureuse Philippe de Chantemilan. Documents du
XV^ siècle publiés d'après le manuscrit de M. Chaper avec une introduction
par Ulysse Chevalier. Paris, Picard. 8^. XUII, 100 S. Documents hiaio-
riques inédits sur le Dauphiné. Livraison 8. [Inhalt: Einleitendes S. I — XLTTT.
— Französische Vita S. i — 34. — Ad laudem beate Philippe sub brevi com-
AUSGABEN UND EB.LÄUTERUNGSSCHRIFTEN. 15 ^
pendìo S. 35 — 36. — Papìnis virgmis Philippe (enth. 56 Mìracala) S. 37 — 91.
Table des noms de personnes et de lieux S. 92 — 100]. *3ii2
5. MA IX 45—47 (L, LeviUain).
c) Einzelne Autoren.
Adam de Saint-Viotor. Œuvres poétiques d'Adam de Saint -Victor. Texte
critique par Léon Gautier. 3e édition. Paris, Picard et fils. 8<>. XXn,
337 S. • 31 13
d'Albret. Mémoires et poésies de Jeanne d'Albret, publiés par le baron A. de
Ruble. Paris, Paul, Huart et Gufllemin. 8«». XX, 240 S. *3ii4
S, Rhl I 207 (P. B\pnnefon])\ Rcr N. S, XXXVII 333 — 334 (T\amiuy\
de L[arroçue]) ; PolyhibUon LXXI 65 — 66 (G, BagtienauU de Puche5se)\
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société de l'hist. du prot firanç., octobre 1894. 31 15
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Amyot. Hermann Keuntje, Der sjmtaktische Gebrauch des Verbums bei
Amyot, dargestellt auf Grund seiner Übersetzung der Vitae des Plutarch. Ein
Beitrag zur Französischen Syntax. Leipziger Dissertation. Bremen, Druck von
C. Schunemann. 8^ 67 S. *3ii6
AndriOB» [The old French prose version of the History of the holy rood - tree
printed from the Ms. 95 (Bibl. Nat. Paris) fol. 386c by Arthur Napier]. In
des Herausgebers History of the Holy Rood-tree S. 41 — 63 (Nr. 347). *3II7
D'Aubigné. £. F a guet, D'Aubigné, ses idées générales. Les Tragiques; Le
baron de Fœneste. In Rdcc 4, il, 18, 25 janvier 1894. 31 18
D'Aubigné, poésies mêlées. In Rdcc i^r février 1894. 31 19
de Balsac Honoré. Lettres de Balzac. In Répertoire des ventes, il décembre
1894. 3121
— Lettres à „l'Etrangère." In Revue de Paris, i«' décembre 1894. 3122
— La vendetta (escenas de la vida privada), por H. de Balzac, ilustraciones de
Klong, traducción de Timoteo de Lima. Madrid, „La España editorial". 8^
167 S. Pes. 2,50. 3123
— J. H. Browne, Heroines of the Human comedy of H. de Balzac. In Lippin-
cott's Magazine (Philadelphia) Uli 562. 3124
— Gabriel Ferry, Etude sur le théâtre de Balzac: Balzac et Adolphe d'Ennery.
In Rad 15 juillet 1894. 3^25
— Paul Fiat, Le style et l'âme littéraire de Balzac. In Rpl IV« serie, I 519
— 525. [Extrait du volume: „Seconds essais sur Balzac" du même auteur]. ^3126
Barante. Souvenirs du baron de Barante, de l'Académie française (1830 —
1832), publiés par son petit-fils, Claude de Barante. IV. Paris, C. Levy. S\
IV, 376 S. Fr. 7,50. 3127
Bayle. £. Gigas, Det forste udkast til et ber/^mt vasrk. In Festskrift tU Vil-
helm Thomsen fra disciple S. 90 — 97 [Bayle, Dictionn. hist et critique]. *3I28
— Une lettre inédite de Bayle [publiée par] Ph. TamizeydeLarroque. In
Rhl I 430^432. [An Thomassin de Mazaugues, d. d. Rotterdam, le 3 d'août
1699]. ♦3129
Beamnanoir. P. Collinet, Deux chartes inédites de Philippe de Beaumanoir
(1290 — 1291). In Nouv. rev. histor. de droit français et étranger XVm 697
— 702. *3<30
— Viktor Zeidler, Die Quellen von Rudolfs von Ems "Wilhelm von Orlens.
Eine kritische Studie. Berlin, Felber. 8<*. 356 S. M. 8. [Rudolf bearbeitete
Philipps von Remi Epos Jehan et Blonde]. 31 31
5. L^rrP 1895, 365—369 (H. Lambel).
Beamnarohais. Théâtre de Beaumarchais. Le Manage de Figaro. Paris, Fayard
et fils. 8«. 160 S. 3132
— Le Mariage de Figaro; par Beaumarchais. Paris, Boulanger. S^. 192 S. Fr. i.
Bibliothèque dorée, n<> 12. 3^33
— Lettres inédites au Duc de Villahermosa s. Nr. 3053.
Beoque. A. Mailcailloz, Le théâtre d'Henri Becque. Etude. In Annal, de
la soc. acad. de Nantes. 7« série, V 266—291. *3'34
152 BIBUOGRAPHIE 1 894. FRANZÖSISCH.
Benoit de Saint More. Leopold Constans, Un nouveau mannscrit fragmen-
taire du Roman de Troie. In Rdlr IV« série, Vu 571—575. [Handschriften-
Verhältnis]. ♦3135
— P. Meyer, Rapport sur des feuillets manuscrits du roman de Troie de Benoit
de Sainte-More communiqués par M. Vidal, correspondant du ministère à Per-
pignan. In Bhp 1894 S. 7—14. *3i36
Beranger. Songs of France finom Napoleon I to Louis Philippe; with intro-
duction and notes, literary aifti historical, by Lambert Sauveur; translated
by Margaret Tatnall Cam by and Virginia Roberts Bowers. Limited edition.
Philadelphia, Fell & Co. 8». $ 1,50. 3137
— Le Béranger des écoles, accompagné d'une étude et de notes, par E. Legouv¿
Paris, Gamier frères. 8«. Fr. 1,50. 3138
— Edmond Cottinet, Un Béranger nouveau. In Rpli894, II 341 — 344. ^3140
— Lettre inédite pubi, par Ch. F a rei ne t. S. Nr. 3055.
Bernhard von Clairvanx. Predigten des h. Bernhard in altfranzosischer Über-
tragung aus einer Handschrift der königl. Bibliothek zu Berlin herausgegeben
von Alfred Schulze. Tübingen, auf Kosten des Litter. Vereins. 8®. XX,
442 S. Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart CCIIL ^3241
S. DL 1897, 296—301 {Alfred Rùop); Ro XXV 343 — 344; ZfS XVin
96—100 {K, Buscherbruck),
Boileau« Œuvres de Boileau-Despreaux. Texte de 1701, avec notices, notes et
variantes par Alphonse Paul y. T. i. 2. Paris, Lemerre. 8^ XXTFI, 462 S.,
I Portr. u. 551 S. Fr. 20. 3142
■^ Œuvres complètes de Boileau. T. i. 2. Paris, Hachette et C. 318 u. 382 S.
Der Band Fr. 1,25. 3143
— Œuvres choisies de Boileau. 5« édition, revue, corrigée et annotée par Tabbé
I. C. Paris, Poussielgue. 80. XXIV, 294 S. 3144
— Œuvres poétiques choisies de Boileau. Edition classique. Tour, Mame et fik
8«. 272 S. 3145
-— Epttres de Boileau. Edition accompagnée de notes par F. Brun e ti ère. Paris,
Hachette et C. 8^ 64 S. Cent. 60. 3146
— Le Lutrin. Edition classique par N. A. Dubois. Paris, Delalain. 8*.
Cent. 40. 3147
— E. Delaplace, Les satires de Boileau avec un commentaire mannscrit de Le
Verrier et des notes autographes de Despréaux. In Bdb 1894, 415— 431. [Bericht
über ein Exemplar der Sa tiren- Ausgabe v. 1701, Paris, Denys Thierry]. *3I48
Bomier. Poésies complètes (1850 — 1893); P'^ ^^ vicomte Henri de Bornicr, de
l'Académie française. Paris, Dentu. 8*. 3;^ S., i Portr. Fr. 3,50. 3149
BoBBuet. Œuvres choisies de Bossuet T. 3. Paris, Hachette et C. 8*. 467 S.
Fr. 1,25. Les principaux écrivains français. 3150
— Oraisons funèbres de Bossuet. Avec une introduction, des notices et des
notes par A. G azi er. Edition illustrée d'après les documents originaux. Paris,
Colin et C. 8». XXXH, 317 S. Bibliothèque illustrée de l'enseignement
secondaire. 315 1
S. Rcr N. S, XXXVII 191— 194 (T, de L,)\ Ber ;rK28— 29 {A, Chauuén).
, — Oraisons funèbres; par Bossuet. Nouvelle édition, revue sur celle de 1689,
avec une introduction, des notes philologiques, historiques et littéraires, et un
choix de documents historiques, par P. Jacquinet. Paris, Belin frères. 8*.
xxn, 559 S. 3152
— Oraison funèbre d'Anne de Gonzague. Publiée avec une notice et des notes
par C. Aubert. Nouv. édition. Paris, Hachette et C. 8^ 61 S. Ct 40. 3153
— Sermons choisis de Bossuet. Texte revu sur les manuscrits de la Bibliothèqne
nationale, publié avec une introduction, des notices, des notes et un choix de
variantes par Alfred Rébelliau. 5« édition, revue et augmentée. Paris,
Hachette et C. 8». XXXIX, 522 S. Fr. 2,50. 3154
— Sermons sur l'honneur du monde et sur l'ambition; par Bossuet. Texte revu
sur les manuscrits de la Bibliothèque nationale, publié avec une introductioo,
des notes et un choix de variantes, par Alfred Rébelliau. 2« édition. Paris,
Hachette et C. 8«. XXII, 63 S. 3155
Bretel Jehan s. Maistre Jehan.
AUSGABEN UND ERLÄUTERUNOSSCHRIFTEN. 153
Briseiix. Une poésie de Brizeuz non publiée dans ses œuvres. In Idc 30 sep-
tembre 1894. 3157
Brunetto lîatino. Paget Toynbee, Brunetto Latino's obligations to Solinus.
In Ro XXm 62—77. »3158
Buffon. Les époques de la nature; par Buffon. Edition accompagnée d'un
commentaire explicatif, suivie d'un lexique des termes scientifiques et précédée
d'une introduction, par Georges Meunier, {^aris, Delalain frères. 8^. XXXII,
196 S. Fr. 2. 3159
— Les époques de la nature; par Buffon. Nouvelle édition, d'après celle de
M. Flourens, avec préface, notes et commentaire par Lucien Picard. Paris,
Gamier frères. 8«. LVI, 251 S. 3160
— Discours sur le style; Lettres; par Buffon. Paris, Gautier. S^. 36 S. Nou-
velle Bibliothèque populaire à 40 Cept., n®4ii. 3161
Camot. Poésies de Lazare Camot. Paris, Boulanger. S^. 128 S., i Portr. 60
Cent. Petite BîbUothèque diamant, n® 71. 3162
Oaaanova. Les aventures de Casanova de Seingalt. Sous les plombs de Venise.
Paris, Boulanger. 8^. 192 S. Fr. i. Bibliothèque dorée, n^ 8. 3163
— Sous les plombs. Préface d'Hector M al o t. Paris, Flammarion. 8°. X,
246 S. 60 Cent. Auteurs célèbres, n^ 253. 3164
— ¿arietta, Figurine Casanovîane. In La Nuova Rassegna II, 93. 3165
— L'authenticité des mémoires de Casanova. In Idc 20 nov. 1894. 3^^^
Cbampfleury. Œuvres posthumes de Champfleury. Salons (1846 — 1851). Intro-
duction par JulesTroubat. Paris, Lemerre. 8<*, XV, 200 S. Ç^r. 3,50. 3167
Chapelain. Lettres inédites de Jean Chapelain à P. D. Huet (1658 — 1673).
(Supplément au recueil Chapelain-Tamizey). Publiées d'après les originaux par
Léon-G. Pélissier. In Mémoires de la Société de l'histoire de Paris et de
nie-de-France XXI. 3168
Charles Vjlu. Lettre de Charles VIII. concernant la victoire de Rapallo (10
septembre 1494). In BEC LV 143 — 147. *3i69
Charron. Lettres de Pierre Charron à Gabriel Michel de la Rochemaillet
[publiées par] L. Auvray. In Rhl I 308—329. *3ï70
Chartier Alain vgl. Arthur Piaget, Notice sur le mscr. 1727 du fonds français
de la bibl. nat.
Chateaubriand. Les aventures du dernier Abencerage. Paris, Boulanger. 8®.
123 S. Cent. 60. Petite Bibliothèque diamant, 39. 3 171
— Robert Bühling, Sur le génie du christianisme de Chateaubriand et son
rôle dans l'histoire de la littérature française. Progr. des k. Domgymnasiums
zu Halberstadt. 4®. S. 3 — 14. *3I72
— Une „première" de Chateaubriand à Versailles. In Le Temps, 26 mai 1894. 3173
Chénier A. J. Delhormet, La poésie d'André Chénier. In L'Univers, 8 mars
1894. 3174
Chrestien von Troles. Parzival. Das Lied vom Parzival u. vom Gral. Nach
den Liedern des Wolfram v. Eschenbach und des Christian v. Troies fur das
deutsche Haus bearb. von Emil Engelmann. Mit 3 Fcsm. der St Galler Hand-
schrift, 6 Lichtdr.-Bildem u. 67 Illustrationen im Text v. Th. Hoflfmann, £. v.
Wörndle u. A. 2. Aufl. Stutt¿u:t, P. Neff. 40. IV, 259 S. M. 6. 3175
— J. Nastasi, Die Lehre der Nebensätze im Cligés von Chrestien von Troyes.
Ein Beitrag zur historischen Syntax des Altiranzösischen. II. Progr. Linz.
8«. 52 S. 3176
— A[ntoine] T [ho m as]. Deux allusions au Roman de Cligès dans la littérature
provençale. In AdM VI 90 — 93. *3I77
Christine de Pisan. H. Stein, Christine de Pisan en Gâtinais. In Annal.
de la soc. histOr. et archéol. du Gâtinais, 2e et 3^ trim. 1893. 3 '7^
Constant. Mémoires de Constant, premier valet de chambre de l'empereur, sur
la vie privée de Napoléon, sa famüle et sa cour. T. i^i*. Paris, Gamier frères.
8*. 515 S. 3179
Constant Benjamin, Lettres à Mm« de Charrière, 1792 — 1795. In La Revue de
Paris, 15 octobre 1894. 3^^
— Hj. Christensen, Benjamin Constant. Adolphe. In Samtiden, popular tids-
krift (Bergen), V 136—145, 266—278, 3181
154 BIBLIOGRAPHIE 1 894. FRANZÖSISCH.
Ck>nBtaat Benjamin. Charles Gl a user, Benjamin Constant's „Adolphe." In ZfS
XVI» 172—234. »3182
Le Wallenstein de Benjamin Constant. Progr. Aussig. 8^. 56 S., i Tab. 3183
— H. Lapauze, Le journal intime et les lettres de Benjamin Constant. In Le
Gaulois, 3 décembre 1894. 3184
Coppée. Œuvres complètes de François Coppée, de l'Académie française. Edi-
tion illustrée par F. Flameng, A. Dawant et Tofani. Edition Lemerre. Prose.
T. 5. Paris, Hossiaux et C. 8«. 394 S. 3185
Corneille P. et T. Œuvres complètes de P. Corneille. Œuvres choisies de
Thomas Corneille. Paris, Hachette et C. 8». 403 S. Fr. 1,25. 3186
Corneille Pierre. Œuvres choisies. CoUationnées sur l'édition des grands écri-
vains de la France par Henri Régnier. 3e édition. Paris, Hachette et C.
8<*. 291 S. Fr. 2,60. Bibliothèque des écoles et des familles. 3187
— Chefs-d'œuvre de Corneille. (Le Cid; Horace; Cinna; Polyeacte). Préiace et
notes par F. Brunetière. Illustrations par J. Dubouchet. Paris, Hachette et
C. 8«. XXXIV, 295 S. Fr. 7. 3188
— Chefs-d'œuvre de Corneille. Rodogune; le Menteur. Paris, Berthier. 8^
160 S. Cent. 25. Bibliothèque nationale. 3189
— Théâtre choisi de Corneille. Avec une notice biographique et littéraire et
des notes par E. Geruzez. Paris, Hachette et C. 8«. LXXXVUI, 527 S.
Fr. 2,50. 3190
— Paul Klemenz, Les petites poésies de Pierre Corneille. I. Programm dies
Stadt. Gymnas. zu Kattowitz. 4^. 16 S. ^3191
S. AnS XCIII 360 {Jos. Sarrasin),
— Le Cid; Horace; par Pierre Corneille. Paris, Berthier. 8®. 191 S. Cent. 25.
Bibliothèque nationale. 3192
— Le Cid, tragédie. Accompagnée de notes par £. Geruzez. Paris, Hachette
et C. 80. 131 S. Cent. 40. 3193
— Cinna, tragédie; par Pierre Corneille. Accompagnée de notes par E. Geruzez.
Paris, Hachette et C. 80. 96 S. Cent. 40. 3194
— Cinna, tragédie (1640); par Corneille. Nouvelle édition, revue sur celle de
1682, avec notes grammaticales, littéraires, historiques, et précédée d'une étude,
par P. Jacquinet. Paris, Belin frères. 8^^. L, 126 S. Fr. i. 3195
— Cinna, tragédie; par Corneille. Publiée conformément au texte de l'édition
des grands écrivains de la France, avec des notices, une analyse et des notes
grammaticales, historiques et littéraires par L. Petit de Julleville. Nouvelle
édition. Paris, Hachette et C. S^, 159 S. Classiques français. 3196
— Horace, tragédie; par Corneille. Edition nouvelle, à l'usage des classes, avec
une étude littéraire et des notes par G. Jacquinet. Paris, Belin frères. 8*.
XXXVI, 115 S. 3197
— A. Gazier, Le ,iQu'il mourût!" [Über den Vers aus Horace: Qu'il mourût
ou qu'un beau désespoir alors le secourût]. In Rhl I 186 — 188. '3198
— Nicomède, tragédie; par Pierre Corneille. Accompagnée de notes par £.
Geruzez. Paris, Hachette et C. 8^ 92 S. Cent. 40. 3199
— G. Chevé, Nicomède. In L'Ecole française, 4 janvier 1884. 3200
— E. Faguet, Nicomède. In Bullet, hebdom. des cours et conf., 27 décembre
1894. 3201
— Richard Te i ehm a nn. Die beiden hervorragendsten Gestaltungen der Oedipus-
Sage im klassischen Drama der Franzosen. Beilage z. Jahresber. d. Friedrich-
Wilhelms-Realgymnasiums zu Grunberg i. Schi. 4<>. 23 S. *3202
— Gustave Lan s on. Le héros cornélien et le „généreux** selon Descartes. Etude
sur les rapports de la psychologie de Corneille et de la psychologie de Des-
cartes. In Rhl I 397—411. *3203
— Adam Rudershausen, Pretiose Charaktere und Wendungen in Cornales
Tragödien. Progr. des grossherzogl. Gynmas. zu Mainz. 4*». 35 S. ^3204
S. ZfS XVII* IS (R. MihrenholH)', NS III 601—604 (O, Giöde),
Cottin. Elisabeth, roman; par M«« Cottin. Paris, Gautier. 8^ 36 S. Now.
Bibl. pop. à IO cent., n<>4i7. 130S
Croy-Bolre. Extraits des mémoires du Prince Enmianuel de Croy-Solre [publiés
AUSGABEN UND EBLÄUTERUNOSSCHRIFTBN. 155
par le] Vicomte de Grouchy. I. Visitc à J. -J. Rousseau. U. Derniers mo-
ments de Voltaire. In Bdb 1894 S. 121 — 133. 3206
Danoonrt. J. Lemaltre, Le théâtre de Dancouit: Le chevalier à la mode.
In Rdcc 20 décembre 1894. 3207
Delavigne. Les enfiBuits d'Edouard, tragédie en trois actes; par Casimir Dela-
vigne. Paris, Boulanger. 8®. 125 S. Petite Bibl. diamant, n« 73. 3208
— Les enfants d'Edouard; par Casimir Delavigne. Paris, Gautier. 8®. 36 S.
Cent. 10. Nouvelle Bibliothèque populaire, n^ 388. 3209
— Louis XI, tragédie. Edited, with introduction and notes by H. W. Eve.
Cambridge, Warehouse. 8<>. 292 S. 2 s. Pitt Press Series. 3210
S, MLN IX 297—299 (Thomas Logie),
[Delille]. Rob. Hassenkamp, Ein Briefwechsel zwischen der Fürstin Elisabeth
Czartoryska und einem französischen Dichter des 18. Jahrhunderts. In d. Zeit-
schrift d. histor. Ges. f. d. Provinz Posen IX 190 — 196. *32ii
Demoustìer. Armand Des prés, Les éditions illustrées des Lettres à Emilie
sur la mythologie par C.-A. Demousüer [Erste Ausgabe 1786]. In Bdb 1894
S. 489—500. »32 1 2
I>e6<»rte6* Discours de la méthode pour bien conduire sa raison et chercher
la vérité dans les sciences; par René Descartes. Paris, Berthier. 8®. 127 S.
Cent 25. 3213
— Discours de la méthode. Nouvelle édition par T. V. Charpentier. London,
Routledge. 8®. 134 S. i s. 6 d. 3214
— £. Boutroux, De l'opportunité d'une édition nouvelle des œuvres de Des-
cartes. In Rev. de métaphys. et de morale, mai 1894. 3215
— Gustave Lan son. Le héros cornélien et le „généreux^* selon Descartes. S.
Corneille (Nr. 3203).
— Gaston Milhaud, Num Cartesii methodus tantum valeat in suo opere illu-
strando, quantum ipse senserìt. Thèse latine. Monspelii 8*^. 72 S. 3216
5. Revue de Venseignement XXI 239—240 (J, PhiUppe),
I>eBporteB. E. F a guet. Desportes. Les poésies amoureuses. Elégies, ber-
geries; poésies satiriques, poésies religieuses. In Rdcc 8, 15, 22 février, i, 8,
15 mars 1894. 3217
DeBtoaehes. F. Sarcey, Le théâtre de Destouches. Le Glorieux. In Rdcc
29 novembre 1894. 3218
IMderot. Maurice T our n eux. Fragments inédits de Diderot. In Rhl I 164
— 174. [Anzeigen, die fur die Correspondance littéraire Grimms bestimmt waren
von folgenden Werken: i. Synonymes français (par Girard). 2. Le Pornographe
(par Restif). 3. Le goût de bien des gens. 4. Essai sur le vrai mérite de
de l'officier. 5. Anecdotes sur l'ouvrage et l'auteur de „l'Origine des principes
religieux". 6. Mémoire à consulter et consultation pour un mari dont la femme
s'est mariée en pays protestant, et qui demande s'il peut se remarier de même
en France; ferner 7. Moyen d'édairdr un passage ancien. 8. L' Antico-
manie.] '''3219
Du Bartae. Pietro Toldo, Due articoli letterari, i. D poema della creazione
del Du Bartas e quello di Torquato Tasso. 2. La democrazia di Molière.
Roma, Loescher e C. %\ 82 S. 3220
S. NA III. Serie, LI 358—360.
Dn Bellay J. Œuvres choisies. Avec introduction et notes par L. Séché.
Paris, Lechevalier. 4*. Fr. 25. 3221
— Ferdinand Brunot, La première édition lyonnaise du „Discours" de Du
Bellay „sur le faict des quatre estats du royaume" (1567). In Rdp Vili 89
— 100. ^3222
— A. Crosnier, Les „Regrets" de Joachim Du Bellay. In Rev. des facult.
cath. de l'ouest, juin 1894. 3^^3
— Alfred Morel -Fati o , Histoire d'un sonnet. In Rhl I 97 — 102. [Es handelt
sich um das Sonett „Sacrez costaux et vous saínetes ruines", das sich als Über-
setzung des Baldassare Castiglione herausstellt.] ^3224
— Pierre de Nolhac, Une lettre inédite de Joachim Du Bellay. In Rhl I
49-5». *3«5
156 BIBLI06RAPHIS 1 894* FRANZÖSISCH.
Dugué. Théâtre complet de Ferdinand Pugné. T. 20 et dernier. (Cocagne; les
Pirates de la Savane; Théroigne de Mériconrt). Paris, C. Levy. 8*. 431 S.
Fr. 3,50. 3226
DtunaB. Thé&tre complet d'Alexandre Dumas fils. Avec préfaces inédites.
Théâtre des autres. L: Un mariage dans un chapeau; le Supplice d'une femme;
Héloïse Paranquet. II. Le filleul de Pompignac; les Danîcheff; la Comtesse
Romani. Paris, C. Levy. 8°. XII, 293 und 363 S. 3227
— C. Chollet, Le théâtre d'Alexandre Dumas fils. [Conférence publique fiüte à
Roanne]. In Rev. de Tenseign. XXI 209^216. 231 — ^237. 251 — 253. ^3228
Spinay. Joumi^l et Correspondance de M»« d'Epinay. Paris, Gautier. 8*. 32 S.
Nouv. Bibl. pop., nO 419. 3229
Faret. Pierre Brun, A propos d'un manuel de civuitè puérile et honnête an
XVII« siècle. Nicolas Faret. In Revue de l'enseignement XXII 468 — 476.
[geb. 1600 verf. L'honneste Homme ou l'art de plaire à la court. Paris. 4®.
1630]. »3230
FénelOD« Œuvres choisies de Fènelon. De l'existence de Dieu; Lettres sur la
religion; Discours pour le sacre de l'électeur de Cologne; Lettres sur l'Eglise,
etc. Précédées d'observations par le cardinal de Hausse t. Nouvelle éditicm,
revue d'après les meilleurs textes. Paris, Garnier frères. 8®. Xn, 402 S. 3231
— Lettre à l'Académie; par Fénelon. Paris, Grautier. 8^. 36 S. 3232
— Fénelon's spiritual letters. 2 d series. New York, Benziger Bros. 8^. 3233
— Principali pensieri suU' educa/ione. Traduâone libera, corredata di opportune
note, di Eugenio Mittino. Novara, tip. Novarese. 8*^. 59 S. Cent. 60. 3234
Ferrand. La Muse normande de David Ferrand. Publiée d'après les livrets
originaux 1625 — 1653 et l'inventaire général de 1655, avec introduction,
notes et glossaire, par A. Héron. Tome 5: Glossaire. Rouen, A. LestringanL
40. 2 Bl., VII, 276 S., 2 Bl. Société rouennaise de bibliophiles. ^3235
Florian. Fables de J.-P.-Claris de Florian. Publiées avec un avant-propos
sur la fable et une table alphabétique. Paris, Flammarion. 8®. 244 S. Fr. 3. 3236
François de Sales. Journal de Saint François de Sales durant son épiscopat
(1602 — 1622); publié par J. F. Gonthier. Annecy, imprimerie Nient. 8*.
340 S. Fr. 2. 3237
— Lettre de Saint François de Sales au Rd Père en N. S. le P. F. Domimque
de Chamberí vice-commissaire en la province de la Mission lue par J.-F. Gon-
thier. In Congr. des soc. savant, savois. XII^ sess. S. 167 — 168. ^3237 a
— J. M. Chevalier, Deux lettres inédites de François de Sales. In Mém. et
doc. pubi, par l'Acad. Salésicnne. T. XVII p. XVH—XX. »3238
— René Do u mie. Une édition nouvelle de l'Introduction â la vie dévote. In
Rddm CXXn 925—936. ^3^39
Froissart. Passages irom Froissart. With an introduction by Frank T. Mar-
zi al s. London, Scott. 8<^. 256 S. 1 s. 6 d. 3240
— René Doumic, Les „Chroniques*' de Froissart et les débuts de rhistoîre de
France. In Rddm CXXV 923—935. *324ï
Oamier. Paul Körner, Der Versbau Robert Gamiers. Berlin, C. Vogt. 8".
119 S. [S. I — 62 erschienen als Leipziger Diss.] ^3^4*
5. AnS XCV 460—461 (FeUx Kalepky)\ LC 1895, 1247—1248 {Kn,)
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de Gaston Phoebus. In Revue de Gascogne, décembre 1894. 3^45
Ghiutier de Coiney. A. Mussafia, Über die von Gautier de Coincy benutzten
Quellen. Aus d. Denkschr. der k. Akademie der Wiss. Wien, Tempsky in
Komm. 4^ 58 S. M. 3,10. 3244
5. ZfS XVin 137—138 {E. Stengel),
— Walter W. Skeat, The sources of Chanceras „Prioresses Tale". In Ac XL VI
153* 195 — 196* [p\^ Quelle ist nach S. Gautiers Mirakel „De clerico sánete
Virgini devoto"]. *3245
Gautier Théophile. Vete Spoelberch de Lo ve nj oui. Mademoiselle de
Maupin et ses principales éditions. In des Verfs.: Les lundis d'un chercheur.
IV. (Nr. 2526). ♦3246
— „L'art" de Théophile Gautier. Texte inédit [publié par] R. M. In RM I
65 -67. »3247
AUSGABEN UND B&LÂUTBRUNOSSCHRIFTSN. 157
Qenlifl. Adela y Teodoro. Cartas sobre la educación; por M^e de Genlis.
Version espafiola de Luis de Su are z. T. i. 2. Paris, Gamier hermanos. 8<^.
405 und 378 S. 3248
— Zuma, ou la Découverte du quinquina. Limoges, Ardant & C. 8<>. 60 S. 3249
Geofñrin M^e. Maurice Tourneux, Madame Geoffrin et les éditions expurgées
des „lettres familières" de Montesquieu. In Rhl I 52 — 64. [Briefe der M<ne
Geoffirin an den Abbé Comte de Guasco]. ^3^5 o
CHrardin. £1 bastón de Balzac, por Mme. Emile Girardin, traducido por J. de
^ ilustraciones de Kiong. Tom. I. II. Madrid, Murillo. 8^ 151 und 145 S.
je Pes. 2. Colección Klong. Tom. m. und IV. 3251
Gtonoonrt. Journal des Gt)ncourt. Mémoire^ de la vie littéraire. 3^ série.
1« volume. T. 7. (1885— 1888.) 2« mille. Paris, Charpentier et Fasquelle. 8«.
341 S. Fr. 3,50. 3252
Gtondinet. Thé&tre complet d'Edmond Gondinet. T. 3. (Le plus heureux des
trois; les révoltées; le club; les convictions de papa.) 4. (Le homard; le chef
de division; les grands enfants; Palouette). 8^ 455 u. 503 S. je Fr. 3,50. 3253
Gk>Tirville. Mémoires de Gourville. Publiés pour la Société de l'biistoire de
France par Léon Le ces tre. T. I. 1646 — 1669. Paris, Renouard. 8^. 2 Bl.,
CXVI, 264 S. Fr. 9. Soc. de l'hist. de France 267. »3255
Qnillaüme de Maohaut. Annie Reese Pugh, Le jugement du Roy de
Behaigne de Guillaume de Machaut et le Dit de Paissy de Christine de Pisan.
In Ro XXm 581—586. •3256
QtdUaume de 8. Faier. Der Roman du Mont Saint-Mchel von Guillaume de
S. Paier. Wiedergabe der beiden Handschriften des Brit. Museums von Paul
Redlich [Vorrede von E. Stengel]. Marburg, N. G. Elwert. 8». VIH, 88 S.
M. 2,80. Ausgaben und Abhandlungen aus dem Gebiete der romanischen Phi-
lologie Nr. 92. *3257
[Iiemierre]. Hallberg, Guillaume Tell au théâtre. In Mém. de Tacad, des
sciences etc. de Toulouse IX« série, VI 124 — 142. [Vergleich zwischen den
Dramen von Schiller und Lemierre (1766) und der Oper Rossinis]. *3258
Senri IV. Lettres s. Lettres oubliées pubi, par Ch. Urbain (Nr. 3057).
Sereno Baudet. Arthur Piaget, Un poème de Baudet Herenc. In Ro XXIII
256 — 257 [Parlement d'amours. 15 Jahrh.]. *3259
Hiifi^o. Œuvres complètes de Victor Hugo. Edition nationale. Illustrations
d'après les dessins originaux de nos grands maîtres. Paris, Testard. 4^. Jeder
Band Fr. 30. Actes et Paroles. I.: Avant Texil. 1841 — 1851. 607 S. II.:
Pendant l'exil (1852— 1870) 554 S. Histoire H: Histoire d'un crime. Tome
n. 658 S. Philosophie I: Littérature et philosophie mêlées. 496 S. H: Wil-
liam Shakespeare. Roman XHI: L'homme qui rit II. 488 S. Der Band
Fr. 30. 3260
— Bug-Jargal. Claude Gueux and The last days of a condemned. Boston,
Little, Brown & Co. 8<>. Vm, 468 S. % 1,50. 3261
— Hans of Iceland. Boston, Little, Brown & Co. 8^ 460 S. % 1,50. 3262
— Hernani: a Drama. Edited, with notes and an essay on Victor Hugo, by
(xcorge Mac Lean Harper. New York, Holt & Co. 8». XLVH, 126 S.
Cent. 70. 3263
— Lettre inédite pubi, par Ch. Far cine t. S. Nr. 3055. 3264
[Jean d'Arraa]. H. Gaidoz, Le cinqcentenaire de Melusine (7 août 1894). In
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Comptes rend, des séanc. de l'Académie des inscr., mai -juin 1894. [S. Rhl I
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scandaleuse 1460— 1483. Publié pour la Société de l'histoire de France par
Bernard de Mandrot. T. L Paris, Renouard. 8<». 3 BL, XXIX, 366 S.
Société de l'histoire de France No. 270. '^3267
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kunde in Lichtdruck. In ZrP XVm 430—431. *3269
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T. I. 2. Paris, Berthier. S^, 192 u. 192 S. Bibliothèque nationale. 3271
— Karl Mullner, Die Charaktere Theophrasts, La Bruyères u. Rabeners. Pro-
gramm der öfifentl. Realsch. im Vili. Bezirke in Wien. 8®. 5 1 S. 3272
— E. Te za, Della voce zombaye nei Caratteri del La Bruyère. Nota. In Atti
del r. istituto veneto di scienze, lettere ed arti, VU. serie, V 40 — 51. *3273
Ija Fontaine. Œuvres di versoi de La Fontaine, publiées par Felix He mon.
Paris, Delagrave. 8®. 337 S. 3274
— Contes et Nouvelles en vers de Jean de La Fontaine. T. i. 2. Paris, Le
Vasseur et C. 8«. IV, 272 und V, 316 S. Les Conteurs galants des XVU« et
XVnie siècles, t. 3 et 4. 3275
— Epttres de la Fontaine; Discours à Mme de la Sablière; Epître à Huet; pnbl.
par Félix Hémon. Paris, Delagrave. 8*^. 72 S. Cent 75. Class, franc. 3276
— Fables de La Fontaine. Edition illustrée. Livraisons i à 40. Paris, Bou-
langer. 4®. S, I — 320. Jede Lieferung 10 cent. 3277
— Fables de La Fontaine. Nouvelle édition, enrichie de notes. Limoges, Ârdant
*et C. 80. 270 S. [ohne Jahr] 3278
— Fables choisies de La Fontaine. Illustrations de Grandville. Tours, Marne
et ñls. 80. 288 S. 3279
— Fables de La Fontaine. Nouvelle édition, avec une introduction et des notes,
une grammaire et un lexique de la langue de La Fontaine par L. Clèmefit.
Paris, Colin et C. 8«. Vlll. 476 S. 3280
— Fables de La Fontaine. Nouvelle édition, avec notes philologiques et littéraires,
précédée de la vie de La Fontaine, d'une étude sur les fables et suivie de Phi-
lémon et Bauds, par F. Colincamp. Paris, Delagrave. 8^. Fr. 1,75. 3281
— Fables de La Fontaine, précédées de la Vie d'Esope. Accompagnées de
notes nouvelles par D. S. Nouvelle édition, dans laquelle on aperçoit d'an coup
d'œil la moralité de la fable. Illustrations par K. Girardet. Tours, Marne
et fils. 8«. 400 S. ' 3282
— Fables de La Fontaine. Nouvelle édition, avec notes historiques, grammati-
cales et littéraires, et précédée d'une notice biographique par A. Legouez.
Livres VII— XH. Paris, Garnier frères. 8». VI, 288 S. 3283
— Fables de La Fontaine. Suivies de quelques morceaux choisis da même
auteur. Edition classique, avec notes, précédée d'une notice biographique,
d'une étude morale et littéraire, par le R. P. Lo n g hay e. Nouvelle édidon
classique, revue et corrigée. Paris et Lille, Taffin-Lefort. 8®. LV, 351 S. 3284
— Fables. Suivies d'un choix de fables tirées des meilleurs fabulistes français.
Edition classique, précédée de notices biographiques et littéraires, et accom-
pagnée de notes et remarques historiques, philologiques, littéraires et morales
par O. Meurisse. 11 « édition. Paris, Poussielgue. 8<^. 360 S. Alliance des
maisons d'éducation chrétienne. 3285
— Fables de La Fontaine. Livres Vu à XII. Avec une introduction biogra-
phique et littéraire et des notes grammaticales et philologiques par A. NoëL
Paris, Delalain frères. 8». XVni, 188 S. Fr. 1,25. 3286
— Explication d'auteurs français. La Fontaine, le savetier et le financier. Dis-
cours à Mad. de la Sablière. In Ecole franc. 24 mai, 13 décembre 1894. 3*287
— A. D., Addition à l'historique de la fable de Lafontaine „Le corbean et le
renard" (i, 2). Dou Corbiau et dou Goupil. In Rhl I 367—368. [Die Fabel
findet sich bereits in Duplessis' schwer zugänglichem Buche: Fables en vers
du XIII« siècle und ist hier mit einigen Besserungen A. Thomas' wieder ab-
gedruckt]. ^3288
— A. D., Additions à l'historique de la fable de La Fontaine „L'äne vêtn de la
peau du lion". In Rhl I 189—190. *32^
— Alfred Jahnow, Beobachtungen über la Fontaine's Fabeln mit besonderer
Berücksichtigung seines Verfahrens bei Verwertung entlehnter Stoffe. I« Piogr.
des k. Gymnas. zu Strehlen. 4^ 15 S. ^3290
AUSGABEN UND ERLÂUTE&UNGSSCHBIFTBN. 159
lia Fontaine. Werner Potthoff, La Fontaines Stil mit besonderer Berück-
sichtignng der syntactischen Archaismen. Marburger Dissertation. Marburg
(Bielefeld, Velhagen & Klasing). 8». 43 S. «3291
— Pierre Robert, Le théâtre de La Fontaine. In Revue de l'enseignement
XXI 47—51. 72—75- *3292
— Pierre Toldo, Le savetier et le financier del La Fontaine. Pavia, Fusi. [S.
Gsli XXIV 325]. 3293
Iiaforgue. Poésies complètes de Jules Laforgue. Paris, Vanier. 8^ IX, 287 S.
Fr. 6. 3294
Iiamartine. Lettera. Forlì, tip. Bordandini. 4^ 6 S. Pubblicata da G. M azza -
tinti per le nozze Manno-De Laugier. 3295
— Le poète mourant; la mort de Socrate; l'immortalité; par Lamartine. Pubi,
avec une introduction, des notices et des notes par L. Mabilleau. Paris,
Hachette et C; Jouvet et C. 8°. 83 S. Fr. i. 3296
— Vit. Felsi-Marchionni, La Graziella del Lamartine: note a lapis. In des
Verf. Scritti letterari e morali. S. Nr. 854. 3297
— Philosophie et littérature. Paris, Lemerre. 8®. Fr. 3,50. 3298
Ijaya. Paul Peltier, Une pièce interdite sous la Révolution (L'Ami des lois,
de Laya). In Rad 15 octobre, 15 novembre, i décembre 1894. 3299
Iiefevre. The Recuyell of the Historyes of Troye, written in French by Raoul
Lefevre, translated and printed by William Caxton (about A. D. 1474), the first
English printed book, now faithfully reproduced, with a pritical introduction,
index and glossary, and eight pages in photographic facsimile, by H. Oskar
Sommer. London, D. Nutt. 2 vol. 4®. CLXm, 855 S. *3300
• S. Ro JOT/r 295—298 (G.P^aris]: Vintroduction de M, Sommer résout
ou aborde plusieurs questions qui intéressent notre histoire littéraire).
Le Sage. Théâtre de Le Sage. Turcaret; Crispin rival de son maître. Paris,
Berthier. 8^*. 191 S. Cent. 25. Bibliothèque nationale. 3301
— G. Larroumet, Le théâtre de Le Sage. Turcaret. In Rdcc 15, 22 no-
vembre 1894. 3302
— Ad. Hatzfeld, La question de ,,Gil Blas" et le mot de l'énigme d'après M.
E. Lintilhac. In Rpl IV« série, I 542—543. *3303
IjOtL Œuvres complètes de Pierre Loti, de l'Académie française. II. (Le roman
d'un spahi. Fleurs d'ennui). IV. (Propos d'exil. Madame Chrysanthème, Japo-
neries d'automne). V. (Au Maroc; le Roman d'un enfant; le Livre de la pitié
et de la mort). Paris, C. Levy. 8«. 679 u. 679 S. Der Band Fr. 7,50. 3304
IjOUìs XlV. Lettres de Louis XIV relatives au Bas- Poitou, extraites du diar-
trier du Chilleau par X. Barbier de Montani t. Vannes, impr. Lafolye.
8«. 12 S. 3305
MaMuB li Foriiers. Egidio Gorra, Il dialetto della «Court d'Amours' di
Mahius li Poriiers. In Nozze Cian — Sappa - Flandinet [No. 3]. *3306
Mahol Alphonse, Souvenirs d'un collégien du temps de l'empire (181 1 — 1813)
[publiés par L.-G. Péli s si er]. In Rdlr IV« série, VII 506-520. 566-570. ^3307
ICaillefer. Pratique des vertus pour tous les mois de l'année par Jean Maillefer,
marchand bourgeois de Reims (161 1 — 1684). Communication de Henri Jadart
In Trav. de l'ac. nat. de Reims XCIV 237—267. *33o8
Maistre Jehan. Jeu parti entre Maistre Jehan et Jehan Bretel [publié par]
G[aston] P[aris]. In Ro XXIII 251—254. *3309
de Maistre Xavier. C, Lettre inédite de Xavier de Maistre. In Rhl I 175 —
177. [Datiert „Castellamare, le 22 8bre 1834"]. *33io
— La Jeune Sibérienne; par Xavier de Maistre. Paris, Taffin-Lefort. 8^'.
144 S. 33"
— La Jeune Sibérienne. Paris, Boulanger. 8<^. 125 S. C^nt. 60. Petite Biblio-
thèque diamant, n^ 44. 3312
— Die junge Sibirierin. Aus dem Französ. übertragen von Max Emil Witt-
mann. Leipzig, Ph. Redam jun. %^, 72 S. M. 0,20. Universal-Bibliothek
Nr. 3286. 3313
— Voyage autour de ma chambre. Paris, Boulanger. 8^ 125 S. Cent. 60. 3314
Malebranche« Friedrich Klattenhoff, Die Gotteslehre des Malebranche in.
1 6o BIBLIOGRAPHIE 1 894. FRANZÖSISCH.
ihrem Verhältnis zur Gotteslehre des Descartes. Leipziger Dissert. Leipzig,
Plötz'sche Bnchdr., Halle a. S. 8^ 126 S. «331s
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tine de Milan. [Alt-Französische Handschrift der Bibliothek Este zu Mailand].
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Marfi^uerite de Vaiola» Lettres publiées par Ch. Urbain. S. Nr. 3057.
Marie de France. L'Espurgatoire Seint Patriz of Marie de France. Pubi.
with an introduction and a study of the language of the author by Thomas
Atkinson Jenkins. Dissert, of John Hopkins Univ. Philadelphia, Press of
Alfred J. Ferris. 8o. VI, 149 S. 3317
5. LgrP 1895. 82 — 87 (-AT. Wamké)\ Ro XXIV 290 — 295 {G, P\ari¿\)\
MLN X 370— Z72 {H, A. Todd),
Marivaux. Œuvres choisies de Marivaux. T. I. H. Paris, Hachette et C 8*.
455 und 449 S. je Fr. 1,25. Les principaux écrivains français. 3318
— Julien BerrdeTurique, La Femme fidèle, comédie inédite de Marivaux
reconstituée d'après les rôles manuscrits. In Revue illustrée, i« déc. 1894. 3319
— Gustave Larroumet, Marivaux à Bemy. In Revue illustrée, i«" décembre
1894. 3320
Théâtre de Marivaux. Les fausses confidences. In Rdcc 25 janv. 1894. 3321
Théâtre de Marivaux. La mère confidente. Les Revenants. In Rdcc 22
mars 1894. 3322
— G. Renard, Lqs romans de Marivaux. In Rdcc 12, 19, 26 avril, 3, 10, 17
mai 1894. 3323
Maaaillon. Ernest Chazel, La prédication de Masillon, étude religieose et
homilétique (thèse). Paris, imprim. Noblet. 8®. 87 S. 3324
Mérimée P., Lettres à la princesse Julie. In Revue de Paris, 15 juillet 1894. 3325
Michelet J., Œuvres complètes. Edition définitive, revue et corrigée. Paris,
Flammarion. 8<*. i. Histoire de France. Moyen âge. T. 3—6. 528; 419; 423;
516 S. 2. L'Oiseau; la Mer. 585 S. 3. Œuvres choisies de Vico, contenant ses
Mémoires écrits par lui-même, la science nouvelle, les opuscules, lettres, etc.
précédées d'une introduction sur sa vie et ses ouvrages. 650 S. 3326
MiUevoye. Henry Trianon, La „Chute des feuilles'« de Millevoye. In Rpl
IV« Série, I 166—167. »3327
Mirabeau. Gui bal. Une lettre inédite de Mirabeau. In Comptes*rend. des
séances de l'Académie des sciences mor. et pol. 1894, mars, [adirée de Paris
à J.-F. LieuUnd, 28 août 1790]. 3328
Molière. Œuvres de Molière. T. 3: Don Juan, ou le Festin de Pierre; le
Misanthrope. T. 4: l'Avare; le Médecin malgré lui. Paris, Boulanger. 8*.
192 und 191 S. je Fr. I. Bibliothèque dorée. 3329
— Œuvres de Molière, accompagnées d'un commentaire et d'un glossaire par
Anatole France. Tome V. Paris, Lemerre. 8^ Fr. io. 3330
— Œuvres de Molière. Illustrations par Maurice Leloir. Notices par A. de
Monta ig Ion. Paris, Testard. 4^'. Nr. 25: Monsieur de Pourceaugnac. 122 S.
Nr. 26: Les Amants magnifiques, comédie mêlée de musique et d'entrées de
ballet. Vin, 124 S. 333»
— Œuvres de Molière, précédées d'une notice sur sa vie et ses ouvrages par
Sainte-Beuve. London, Routledge. 8^ 6 s. 3332
— Théâtre de Molière. Amphitryon; l'Ecole des maris. Paris, Berthier. 8*.
160 S. Cent. 25. 3333
— Théâtre de Molière. Monsieur de Pourceaugnac, les Fâcheux, l'Amour mé-
decin. Paris, Berthier. 8». 160 S. Cent. 25. 3334
— Théâtre de Molière. L'Etourdi; Sganarelle, ou le Cocu imaginaire. Paris,
Berthier. 8». 157 S. Cent 25. 333S
— - Théâtre de MoUère. Le Misanthrope; les Femmes savantes. Paris, Berthier.
8«. 160 S. Cent. 25. 333^
— Théâtre de Molière. Le Bourgeois gentilhonune. La Comtesse d'Escarbagnas.
Paris, Berthier. 8«. 192 S. Cent. 25. 3337
— Dramatic works; translated by Katharine Prescott Wormeley. In 6 voL
V, I: Le misanthrope; Le bourgeois gentilhomme. V, 2: Tartofie; Les pié-
AUSGÄBEN UND SRLAUTE&UNGSSCHEIÏTSN.
i6t
denses ridicules; George Dandiii. Boston, Roberts Bros. 8*. V, 324; III,
331 S. 3338
— Bnchère, La langue du droit et les hommes de justice dans le théâtre de
Molière. In C 25 juin 1894. 3339
— L. G [ei g er], Der letzte Band der grossen Molière -^Ausgabe. In AZ Bdl.-
Nr. 266. " *3340
— Les Amants magnifiques, comédie; par Molière. Mêlée de musique et d'en-
trées de ballet Avec une notice et des notes par Greorges MonvaL Dessin
de L. Leloir, gravé à l'eau -forte par Champollion. Paris, Flammarion. 8*.
Xn, 104 S. Fr. 6. 3341
— L'Avare. Zum Schul- und Privatgebrauch herausg. von J. Bauer und Th.
Link. Mit Wörterverzeichniss. München, J. Lindauer. 8®. VI, 144 S.
M. 1,20. 3342
— L'avare: comédie en cinq actes et en prose; with a biography of the autíior;
grammatical and explanatory notes and a complete vocabulary, by Theodore
Hen eke Is. Boston, Ginn ft Co. 8^ XXII, 134 S. 65 cent. International
modern language series. 3343
5. MLN IX 377—378 (Ä L, Bawfn).
— Emile Roy, „L'avare** de Doni et „l'avare" de Molière s. Doni, Ant.
Frane. (Nr. 1732)
— Le Bourgeois gentilhomme, comédie-ballet de Molière. Edition nouvelle, avec
notices et notes grammaticales et littéraires par G. Vapereau, à l'usage des
classes de lettres et des aspirants au brevet supérieur. 5« édit. Paris, Hachette
<t C. 8«. XXVI, 124 S. Fr. 1,25. 3344
— Les Femmes savantes, comédie en cinq actes; par Molière. Edition nouvelle,
à l'usage des classes, par M. Pe lis son. 6^ édition. Paris, Delagrave. 8<^.
104 S. 3345
— Les Femmes savantes, comédie en cinq actes et en vers, de Molière. Edition
nouvelle, avec notices et notes critiques, grammaticales et littéraires, par G.
Vapereau. 5« édit. Paris, Hachette et C. 8<». XXXm, 100 S. Fr. 1,25. 3346
— Les Femmes savantes. Comédie par Molière. Herausg. von Wilh. Schef f-
1er. Ausg. A. Bielefeld, Velhagen & Klasing. 8^ 172 S. M. 0,75. Théâtre
français XV. 5. 3347
— Le Misanthrope. With introduction and notes by £. G. W. Braunholt z.
Cambridge, University Press. 8». XIX, 199 S. Pitt Press Series IH. French.
S. NtflII, Raekke 7^170 (Kr, Nyrop). ♦3348
— Le Misanthrope. Für den Schulgebrauch erklärt von W. Mangold. Leip-
zig, Renger. 8^. XXXI, 84 S. M. 1,20. Französ. und engl. Schulbibliothek.
Reihe B. Poésie Bd. 4. 3349
— Monsieur de Pourceaugnac, comédie en trois actes; par Molière. Avec une
notice et des notes par Georges Mon val. Dessin de L. Leloir, gravé à l'eau-
forte par Champollion. Paris, Librairie des bibliophiles. 8<>. XIX, 112 S.
Fr. 6. 3350
— G. Bapst, Le théâtre à la cour de Louis XIV, à propos de la représentation
de „Psyché". In Rdcc 13 décembre 1894. 3351
— Le Tartuffe, ou llmposteur, comédie; par Molière. Edition publiée conformé-
ment au texte des Grands Ecrivains de la France, avec une analyse et des
notes philologiques et littéraires, par R. La vigne. Paris, Hachette et C. 8^
176 S. Fr. I. 3352
— Le Tartuffe, ou l'Imposteur, comédie en cinq actes; par Molière. Avec une
notice et des notes par Georges Mon val. Dessin de L. Leloir, gravé à l'eau-
forte par Champollion. Paris, Flammarion. 8«. XX, 144 S. Fr. 7,50. 3353
— Tartuffe, ou l'Imposteur, comédie en cinq actes, de Molière. Edition nouvelle,
à l'usage des classes, par M. Pellisson. 4« édition. Paris, Delagrave. 80.
157 S. 3354
— Pietro Toldo, A proposito d'una fonte italiana del „Tartuffe". In Gsli XXm
297—301. [T. wahrt gegen VoUhardt (Bibliogr. 1893 Nr. 3215) die Priorität
seines Hinweises auf Flaminio Scalas JPedante]. *3355
— Henry Bec que, Tartuffe. In Revue Parisienne, 25 janvier 1894. 335^
— P.Perret, Quelques moU sur „Tartuffe". In La Liberté, 15 juill. 1894. 3357
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Montaigne. Martin-Lacroix, Classiques français. Montaigne : De rinstîtation
des enfants. In L'Univers, 6, 8, 22 janvier, 5, 9 février 1894. 33^
— Über die Erziehung der Kinder, nebst verwandten Stellen aus seinen Essais.
Aus dem französ. Text von 1595 übersetzt und mit einer Einleitung und er-
klärenden Anmerkungen versehen von Ludwig Wattendorf f. Paderborn,
F. SchÖningh. 8®. 2 BL, 143 S. Sammlung der bedeutendsten pädagogischen
Schriften alter und neuer Zeit Band 17. *336i
— A new letter of Montaigne [published by] W. Roberts. In The Bookirorai
1894 S. 81—82. [Gerichtet an den König am 7. Juli 1583.] ^3362
Montohrestien. Sigmund Scholl, Die Vergleiche in Montchrestiens Tragödien.
Ein Beitrag zur inneren Geschichte des franzosischen Dramas im XVI. Jahrh.
Nördlingen, C. H. Beck. 8«. 3 Bl, 68 S. [Auch Münchener Diss.] ^3363
5. ZfS XVI I^ 13—14 {ü. Mihrenfioltz)\ MLN X 97—100 {F, Äf, Warren).
— Edmund Lücken, Zur Syntax Montchrestiens. Giessener Diss. Darmstadt,
Druck von H. Böes in Amberg. 8». 68 S., 2 Bl. «3364
Montesquieu. Th. Fro meni. Œuvres inédites de Montesquieu. In C 10
juillet 1894. 3365
— De la grandeur des Romains et de leur décadence; par Montesquieu. I^uris,
Berthier. 8<^. 186 S. Cent. 25. Bibliothèque nationale. 3366
— Considérations sur les causes de la grandeur des Romains et de leur déca-
dence; par Montesquieu. Nouvelle édition, annotée par Gabriel Compayré.
Paris, Colin et C. 8*». XXXII, 241 S. 3367
— Maurice Tourneux, Madame Geofinn et les éditions expurgées des ,4cttres
familières" de Montesquieu s. G e of fr in Mme. (Nr. 3250) 3368
— Lettres persanes; par Montesquieu. T. i. Paris, Berthier. 8^. 192 S. Biblio-
thèque nationale. 3369
Monlânorenoy. Lettres inédites de Montmorency -Damville, gouverneur de
Languedoc [publiées par J. Roncante]. In Rdlr IV« série, VII 383—393-
[16. Jahrb.] »3370
Mìirat. P. S [é billot]. Préface des histoires sublimes de Madame de Murât.
In Rdtp IX 509 — 510. [Die hist. subi, erschienen 1699 anonym]. *337i
MuBBet. Vct« Spoelberch de Lovenjoul, La première édition des œuvres
complètes d'Alfred de Musset. Notes et documents. In des Vfs.: Les lundis
d'un chercheur V. (Nr. 2526) ^ ♦3372
Nodier Ch., Inès de Las Sierras ; Mademoiselle de Marsan. Illustrations de G.
Picard. Paris, Dentu. S^. 333 S. Fr. 2. 3373
Noël du Fail, Les balivemeries et les contes d'Eutrapel. Texte originili et
Glossaire avec notice par E. Courbet. Tom. I. H. Paris, Lemerre. 8®. 2 Bl.,
VII, LXXIX, 290 S., I Bl. und 2 Bl., 296 S., i Bl. Bibl. d'un curieux. *3373a
PasoaL Œuvres complètes de Biaise Pascal. T. i. Paris, Hachette et C. 8*.
VUI, 424S. Fr. 1,25. 3374
— Provinciales; par Pascal. Lettres i, 4 et 13, publiées avec une introduction,
des notes et un appendice par Ferdinand Brunetière. Paris, Hachette etC
80. XXXI, 168 S. Fr. 1,50. Classiques français. 337S
— Les Provinciales. Lettres I, IV, XflT, suivies de la vie de Pascal. Nouväle
édition, avec introduction et notes par Vialard. Paris, Poussielgue. 8*.
155 S. Fr. 1,50. 3376
— A. Pillet, Essai sur les pensées de Pascal. Progr. Breslau. 4^ 35 S. 3377
— Thoughts on religion and philosophy. By Isaac Taylor. London, Simpkb.
80. 510 S. 6 s. 337*
Pasquier. Histoire de mon temps. Mémoires du chancelier Pasquier. PubHés
par M. le duc d'Audiifret-Pasquier, de l'Académie française. Deuxième
partie: Restauration. I. H. (i 8 15— 1 824). T. 4. 5. Paris, Pion, Nourrit et C.
80. 555 und 587 S. Je Fr. 8. 3379
Fèlicier Guillaume. Léon Dorez, Une lettre de Guillaume Pélider évêqne de
Maguelonne au Cardinal Jean du Bellay [d. d. Rom, 7 August 1536; franz.].
In Revue des biblioth. IV 232—240. *33!^
Ferdoulx. Quelques lettres ûfiliteB de Perdonlz de la Paière à l'abb« Laurent
JoïM Le aere 1721— 1727 publiées par Em«st Jovy, OrMaim, H. Herluison.
8". 63 S. 3381
S. Her N. S. XXXIX 291—293 (T. dé L.)
Fermait. Contes de Ch. Feirault. Illastratioas de Mittis et G. Picard.
Paris, Denta. 8". IV, 199 S. Fr. 2. 3382
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Ripert. des ventes, 10 avril 1S94. 33^3
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«07- "3384
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Prévoat Ant., Manon Lescaut; racconto storico. Firenze, Adriano SalanL 8°.
220 S. 3388
— Storia di Manon Lescaut, con un cenno critico di Guatavo Chiesi. Milano,
Insobria di Carlo Aliprandi. 8". XI, 171 S. L. i. 3389
— Manon Lescaut; by l'abbé Prévost. Illustrations by Conconi, Marold and
Rossi. Paris, impr. Guillaume. 8°. 321 S. Fr, 2. 3390
Babelals, Works faithtully translated from the French, with Vañomm notes
and namerous illustrations by Gustave Doré. London, Sìmpkin. S". 654 S.
■Os. 6 d. 3391
— Œuvres de François Rabelais. T. 4. Paris, Berthier. 8°. 192 S. Cent. 25,
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— A. T. R., Rabelais et la légende de Gargantua. In Rdtp IX 264—266 [Aus-
zug aus Gauthier, Rabelais, Montaigne et Calvin. Paris 1S93]. '3393
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antres prosateurs de 14^0 à 1550. Paris, Hachette et C. S". VIII 458 S.,
I Bl. Thèse prés, à la Fac. des lettres de Paris. *3394
S. ZrP XIX 118— 131 {Heinrich Schnieg-ani); ÂttS XCV20-J—116 {Albert
Sttmming); LgrP 1894, 399—401 [W. Meyer- Lûbke); Rdp IX 6^ — 67(^1».
£u£he); ZfS XVII* 168—173 (Ludwig Frânkil).
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Bacine. Œuvres completes de J. Racine. T. 2. Paris, Hachette et C. 8". 435 S.
Fr. 1,25. Les principaux écrivains français. 3396
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Cent. 25. BibUothèqne nationale. 3397
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— Andromaqne, tragédie; par J.Racine. Nouvelle édition, conforme an dernier
texte revn par Racine, avec toutes les variantes, une notice sur la pièce, une
itnde comparative de ses sources et on commentaire historique, philologique et
littéraire par Gustave Larroumet. Paris, Garnier frères. 8". VIII, 195 S. 3402
— Atbalie. Tragédie tirée de l'écriture sainte 1691. Herausgegeben von Albert
Benecke. Ausg. B. Bielefeld, Velhagen & Kissing. 8». 115 S. M. 0,60.
Thé&tre français XVm. 5. 3*03
— Athalie, tragédie tirée de l'écriture sainte; par J. Racine. Edition nouvelle,
à l'usage des classes, par N. M. Bernardin. 5« édition. Paris, Delagrave.
8". xxm, 156 S. 3404
— Britanniens, tragédie; par Jean Racine. Accompaeoée de notes par E. Ge-
rnzez. Paris, Hachette et C S«. 99 S. Cent. 40. 3405
II»
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des Grands Ecrivains de la France, avec des notices, une analyse, des notes
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des Grands Ecrivains de la France, avec des notices, une analyse, des notes
grammaticales, historiques et littéraires, et un appendice, par G. Lanson.
2« édition. Paris, Hachette et C. 8°. 144 S. Fr. i. 3409
— Les Plaideurs, comédie en trois actes. Edition nouvelle, à l'usage des classes,
par N.M.Bernardin. 6« édition. Paris, Delagrave. 8^ 119 S. 3410
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Conférence sur „Les Ménechmes." In Rad 15 mai 1894. 3418
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XVni, 402 S. 3421
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L. Brunei. 2« édition. Paris, Hachette et C. S^. LX, 407 S. Fr. 2. 3422
— Les Confessions de J. J. Rousseau. T. 4. Paris, Berthier. 8®. 160 S. Cent. 2$.
Bibliothèque nationale. 3423
— Du contrat social, ou Principes du droit politique, par J. J. Rousseau« Paris,
Berthier. 8^ 190 S. Cent. 25. Bibliothèque nationale. 3424
— Discours sur l'origine et les fondements de l'inégalité parmi les honmies; par
J. J. Rousseau. Paris, Berthier. S^, 192 S. Cent. 25. Bibl. nat. 342s
— Emile, ou De l'éducation; par J. J. Rousseau. T. i. Paris, Berthier. 8^.
192 S. Cent. 25. Bibliothèque nationale. 3426
— J. J. Rousseaus Emil oder Über die Erziehung. Übers, mit Einleitungen und
Àjmierkungen versehen von E. v. Sallwiirk. Mit Rousseaus Biographie von
Theodor Vogt. 3. Aufl. (Bd. i). Langensalza, H. Beyer Sc Söhne 1893. 8^.
XXI, CXXIV, 269 S. M. 3. Bibliothek pädagogischer Klassiker Bd. 6. «3427
— Robert Nelson Corwin, Entwicklung und Vergleichung der Erziehungsl^en
von John Locke und Jean- Jacques Rousseau. Heidelberger Dissert Heidd-
berg, Buchdr. von C. Pfeffer. 9\ 2 BL, 115 S. '342^
— Giulio Strarace, Rousseau e i criteri fondamentali delia sua educazione.
Bari, tip. Cannone. 8^ 87 S. 3429
— La Nouvelle Héloïse; par J. J. Rousseau. X. i. 2. 5. Paris, Berthier. 8^. 192.
192. 183 S. Jeder Band 25 Cent Bibliothèque nationale. 3430
— Hermann Schroeder, J.-J. Rousseau's Brief über die Schauspiele. Progr.
der ersten Realschule zu Berlin. 4®. 16 S. *343i
Saint-Gtolais. Paul Durrieu et lean J. Marquet de Vasselot, Les manu-
scrits à miniatures des Héroïdes d'Ovide, traduites par Saint-Gelais, et un grand
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correspondance de Mme de Saintot. In Rhl I 359 — 366. [Proben des Brief-
wechsels zwischen Voiture und M»« de Saintot]. *3433
de Saint-Pierre. Paul and Virginia; by Bernardin de Saint-Pierre. Illustrations
by Gambard and Ma rol d. Paris, imp. Guillaume. 8^ 260 S. 3434
— Paul and Virginia; translated by Melville B. Anderson. Chicago, A. C.
McClurg & Co. 80. $ i. 3435
— Paul and Virginia; with a biographical sketch. New York, Appleton. S^.
XVn. 174 S. $ 1,50. 3436
Sain^Simon. Mémoires complets et authentiques du duc de Saint-Simon sur
le siècle de Louis XIV et la Régence. Collationnés sur le manuscrit original
par Chéruel et précédés d'une notice par Sainte-Beuve. Paris, Hachette
8c C. 8 **. XXXVI, 456 S. Fr. 1,25. Œuvres des principaux écrivains
français. 3437
de BflkleB François s. unter François (Nr. 3237).
Sand. Pages choisies de George Sand. Avec une introduction par S. Roche-
blave. Paris, C. Levy. Fr. 3,50. 3438
— Vete Spoelberch de Lovenjoul, A propos de lettres inédites de George
Sand. In des Vfs: Les lundis d'un chercheur III. (Nr. 2526) *3439
Sorlbe. Le verre d'eau ou les effets et les causes. Herausg. von Chr. Rauch.
Bielefeld, Velhagen Sc Klasing. 8<>. 144 S. M. 0,60. Théâtre franc, n, 2. 3440
Sévigné. Lettres de Biadame de Sévigné. Auswahl herausg. von O. Kabisch.
Bielefeld, Velhagen Se Klasing. S^. X, 97 und Anhang 47 S. M. 0,90. Pro-
sateurs français 100. 3441
— Lettres choisies de M^e de Sévigné. Précédées d'une notice biograpÚque
par André Talmont Limoges, Ardant et C. 8^. 240 S. 3442
Souveetre. R. Meyer, Bemerkungen zu Souvestres Au Coin du Feu. In Zf S
XVI • 277—282. *3443
de Staël Mme, Corinne; or Italy. With introduction by George Saintsbury.
Blustrated by H. S. Greig. London, Dent. 2 vols. 8^ 650 S. 5 s. 3444
Stendhal« Lucien Lenwen. Œuvre posthume de Stendhal (Henri Beyle), recon-
stituée sur les manuscrits originaux et précédée d'un commentaire par Jean de
Mitty. Paris, Dentu. 8«. Fr. 3,50. 3444a
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In Ro XXIII 177— 191. *3445
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des extraits de Maurice de Sully. In Ro XXm 497 — 507. ^344^
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In Bdb 1894, 50' — S^^' [Vanderbourg war der Herausg. der Poésies]. *3447
TaUemant dee Beaux. Une historiette de Tallemant des Réaux, annotée par
un folkloriste, Raoul Rosières. Paris, Laisney. 8°. XVI, 43 S. Fr. 2.
S, Rhl I 498—499 (A, C\huquet'\), 3448
Tbiébault. Mémoires du général baron Thiébault. Publiés sous les auspices
de sa fille, MU« Claire Thiébault, d'après le manuscrit original, par Fernand
Calme t tes. T. 2, 1795— 1799. 3, 1799—1806. Paris, Pion. 8«. 567 und
567 S. Je Fr. 7,50. 3449
Ttaien. V^te Spoelberch de Lovenjoul, Une page inédite de M. Thiers.
In d. Vfs. : Les lundis d'un chercheur VI (Nr. 2526). [Betitelt ist der hier abge-
druckte, 1 82 1 veriasste Aufsatz Thiers': Arrivée d'un méridional à Paris]. ^3450
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22 S. M. I. Bibliothèque française 58. *345i
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(Suite et fin). In Rev. Savoisienne XXXV 60—70. 124—142. 170—206. [Siehe
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Cent 25. Bibliothèque nationale. 3456
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London, Williams & N. 8^. 6 s. Hommes de lettres Series. 3457
— Emile F a guet, Les contes et romans de Voltaire. In Rpl 1894» ^ 620-625. 3458
— Candide; par Voltaire. Paris, Gefiroy. 8*^. 191 S. Cent 30. Collection Roj
(série classique, n^ 54). 3459
— Cándido ó el optimismo, por Voltaire. Traducido por Â. Z. Madrid, Impr.
de José Rodríguez. 80. Pes. 0,50. Biblioteca Filosófica. Tomo 66. 3460
— A. C, Une lettre de Voltaire à Frédéric II. In Rhl I 77—79. [Abgedruckt
aus der Allg. Ztg. vom il. August 1893]. *346i
— Tamizey de Lar roque. Lettres inédites de Voltaire à Louis Rächte.
St-Etienne, Charles Roy. 4«. VITE, 21 S. Zur Hochzeit von Edith RoocUer-
Alquié und Léon G. Pelissier [LgrP]. 3462
— Explication d'auteurs français. Lettres de Voltaire. In Ecole française, 15
mars, 12 avril, 10 mai 1894. 34^3
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— Le Siècle de Louis XIV; par Voltaire. T. 4. Paris, Berthier. 8^ 191 S.
Cent 25. Bibliothèque nationale. 3465
— Siècle de Louis XIV; par Voltaire. Chapitre des beaux -arts, publié avec
une introduction et des notes par Emile Bourgeois. 2« édit. Paris, Hachette
et C. 80. XXXIX, 32 S. Fr. i. 3466
— Le Siècle de Louis XIV; par Voltaire. Suivi du Catalogne des écrivains et
artistes français. Nouvelle édition, annotée par Alfred Rébelliau et Marcel
Marion. Suivie d'un index alphabétique. Paris, Colin et C. 8^. LIV,
864 S., I Plan. 3467
— Conférence sur le théâtre de Voltaire. In Rad i» mai 1894. 34^8
— Zadig, ou la Destinée; par Voltaire. Paris, Boulanger. 8°. 127 S. Cent 60.
Petite Bibliothèque diamant, n^ 51. 3469
— Zadig et Micromegas. London, Roudedge. 8^ 88 S. i s. 6 d. 3470
— C. Bad er, Un curieux autographe de Voltaire. In Le Monde, 24 novembre
1894. 3471
— J. Bas tin. Quelques cas d'ortographe chez Voltaire. In Rdp Vm 154-158.
[(I) Les mots vingt et cent. (2) Plutôt (3) Faire. (4) Participe]. *3472
— Die Briefe der Herzogin Luise Dorothée von Sachsen - Gotha an Voltsire
(Fortsetzung und Schluss) [herausgegeben von] Gustav H aase. In AnS XCn
1—38. 145—164. 367—410. *3473
— J. Noury, Voltaire inédit. Billets à Cideville. — Une contrefaçon de ses
œuvres à Rouen. Correspondance de Mn^e du Châtelet avec Cide^Ule, et de
Cideville avec Voltoire. In Bhp 1894, 35^—366. *3474
— Richard Teichmann, Die beiden hervorragendsten Gestaltungen der Oedipus-
Sage im klassischen Drama der Franzosen s. unter Corneille (Nr. 3202).
Voulté Jean. Joseph Buche, Deux lettres inédites de Jean de Boyssonè à
Voultë et à Guillaume Scève à propos de la première édition des épigrammes
de Jean Voulté 1536. In Rdlr IV« série, VU 323—329. *347S
de Wawrin Jean. L. Kropf, Aus der Chronik des buigundischen Kapitäns
Jean de Wawrin. In Szàzadok XXVIII 881—904. 3476
Zola Emile, Complete Werken. le serie. Afl. i. Amsterdam, Eisendrath Bs & Co.
8**. I — 32. per afl. 0,15. 3477
— Raff. Bai ferini, Lourdes: il miracolo e la critica di Emilio Zola. Roma,
La Civiltà cattolica edit. d9. 48 S. 3478
— Eugène Gaufinez, Etudes syntaxiques sur la langue de Zola dans ,J«e docteur
Pascal". Diss. Bonn. 8«. 76 S. »3479
— Les Lettres d'Henri Lasserre à l'occasion du roman de M. Zola, avec pièces
justificatives, démentis et défi. Paris, Dentu. 8®. 125 S. Fr. i. 3480
— Louis Colin, Ce que pense Henri Lasserre du roman d'Emile Zola. Con>
versa tions et Interviews. 6« mille. Paris, Blond et Barrai. 8^ 69 S. 3481
J
MODERNE DIALEKTE UND FOLK-LORE. 1 67
8. Moderne Dialekte nnd Folk-Lore.
CThansons pour endormir les enfants. V. (Environs da Mans) [ree. par] F. Ma-
qnaire. VI. (Bresse). VII. La fille du coupeur de paille [ree. par] Julien
Ti er s o t. VIII. Berceuse des environs de Saint-Malo [ree. par] H. Harvut.
In Rdtp IK 238—239. *3482
Dreves G. M., Zur Geschichte der fête des fous. In Stimmen aus Maria-Laach
XLvn 571—587. 3483
G[aidoa] H., La fi^ternisation. XV. en France au XIV« siècle. In M VII
134. *3484
— Saint Eloi. i. Le saint Eloi de la légende n'est pas celui de l'histoire. 2.
Saint Eloi est un saint du nord de la France. 3. Les confréries de Saint Eloi.
4. Saint Eloi patron des chevaux. 5. Le miracle du pied coupé. 6. Saint Eloi
et la femme. 7. Saint Eloi et M. Paul Sébillot In M VII 77—94. *3485
'H[a'vard] O., A propos de Porage (traditions et croyances populaires). In Le
Monde, 27 septembre 1894. 3486
I^efèvre G., La France superstitieuse. In Revue des revues, \^ août 1894. 3487
Sorel Alexandre, Le jeu de la choule. Recherches sur son origine, sa signi-
fication et la façon dont il se pratiquait. In Bhp 1894, 381 — 406. ^3488
Tleraot Julien, Les types mélodiques dans la chanson populaire française. In
Rdtp IX I— II. 80—89. 158—164. *3489
Anjou, Poitou, Berry.
Boxmeiniòre Lionel, Les fêtes populaires de l'Anjou au XVI« siècle. In Rdtp
IX 511— 512. *3490
Proverbes poitevins [recueillis par] R.-M. La cuve. In Rdtp IX 647-650. ^3491
T[ier80t] J., C*est une fille de quitae ans (Chanson du Poitou). In Rdtp IX
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Armena de V vaclette, 1' pus comique des armenas, pour 1895. Iule, imprimerie
Béhague. 8^ 64 S. Cent 25. 3513
Carette Odón, In rit d' Dcsdiamps, ou la Revanche du travailleur (vers). Lille,
imp. Delory. 8». 2 S. 3514
Oatiloe Louis, L' Paradis à Wattrelos, on les Miracles de Notre-Dame-de-rUnne,
chanson en patois de Roubaix. Suivie de : les Faux Patriotes (chanson). Lille,
imp. Delory. 8®. 2 S. 2spalt 3SIS
Delmar D., Chanson en patois de Lille, dédiée aux consenti les Sans-Chagrins,
de Fretin, de la classe 1893. ^ Madeleine, imp. Dumoulin - Roosselle. 4^
2 spalt I S. 3516
Dhayer» Un faux mariage reconnu, chanson nouvelle en patois de Lille. LUle,
imp. Delory. 4<>. 2 spalt i S. 3517
DillyB A., Û Mariache à quate sous, chanson. Lille, imp. Delory. In-plano à
2 col. Cent 10. 3518
II' Invai tout, chanson nouvelle en patois local. Lille, imp. Delory. In-pUmo. 3519
Kellé^, Les Priseuses, chanson nouvelle en patois de Lille; par Benjamin F.,
dit Keller. Lille, impr. Delory. 4<* 2 spalt. i S. 3520
Iiabbe Auguste, L'Eldorado, chanson-réclame en patois de Lille. Lille, imprim.
Lchoucq-Baquet In-plano à 2 col. 3521
liOOomte Edouard, Une bataille de femmes, chanson nouvelle en patois de Lille.
Lille, imp. Delory. In-plano à 2 col. 3522
Maresoauz Florent, Chanson nouvelle en patois de Lille. lille, impr. Delory.
4'>. I S. 2 spalt 3523
de Meunynok Auguste, Heures de loisir d'une muse lilloise (poésies). 6« recueil.
Lille, imp. Lefebvre-Ducrocq. 8^. 48 S. 3524
Hillet E. G., Les Cach's-pain, chanson nouvelle en patois local. Lille, imprim.
Delory. 40. 2 spalt i S. 3525
— L' Plus grand' Famille du monde, chanson nouvelle en patois local. LQle,
imp. Delory. 4<>. 2 spalt i S. 3526
Ii'FaradiB à Wattrelos, ou les Miracles de Notre-Dame-de-1'Usine, chanson en
patois de Roubaix. Lille, imp. Delory. 4®. 2 spalt. i S. 3527
Ijee tourminta d'un garchon d'honneur, chanson nouvelle en patob de lille;
par Gustave X . . . . Lille, imp. Delory. 4<>. 2 spalt. i S. 3528
lies tribulationB de Saint Pér' Saint Paul, dit le Camarade à Narcisse, chanson
en patois roubaisien. Lille, imp. Delory. 4^*. 2 spalt i S. 3529
Turbé Louis, La rapacité patronale, chanson nouvelle en patois de Lille. Lille,
imp. Delory. 40. 2 spalt. i S. 353©
Venitraete P., Les Contrariants, chanson nouvelle en patois de Lille. LUle,
imp. Delory. 4«. 2 spalt. i S. 353'
— La Naturalisation, chanson nouvelle en patois de Lille. Lille, imp. Dcîory.
40. 2 spalt I S. 3532
MODERNE DIALEKTE UND FOLK-LORE. 1 69
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der Semaine religieuse de Verdun. Die Entstehung des Liedes fallt in das
Ende des 17. Jahrh.]. »3535
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pays Messin. In Rdtp IX 233 — 237 [Die Namen der Fruchte und Pflanzen
sind im Metzischen Patois angegeben]. *3SS^
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soc. philomath. Vosgienne XIX« année, S. 273 — 292. [Mit Abdruck von meh-
reren am I. Sonntag im Mai gesungenen Liedern im Patois]. *3S39
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nois (canton de Belfort), pubi, par Aug. Vau the r in. In Bull, de la Société
belfortaine d'émulation 1894, 160 — 167. 3540
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Louisiana; English literature. II. Customs and superstitions in Louisiana; Tlie
Creole dialect; The Arcadians of Louisiana and their dialect; The Islenos of
L. and their dialect. III. War-times (186 1 — 1865); A brief history of education
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b) Recueils périodiques.
Almanaoh des Soirées populaires de Verviers. 26« année 1894. Verviers, G.
Nautet-Hans. 12». 118 p. 25 cent. 35S7
Almanaoh Franklin pour 1894, ^^^ année, Liège, Ch. Desoer. 32<>. 96 p.
10 cent. 3558
Almanaoh supputé sur le méridien de liege par maitre Mathieu Laensbergh,
mathématicien, pour Tan 1894. 269e année. Liège, H. Vaillant - Carmanne.
32^ 128 p. 12 cent. 3559
Armanaok dé Spirou po 1894 (poésies, chansons, monologues, rayions, etc.)
édité par A. Tilkin. i6^ 88 p. 15 cent. 3560
Aasooiation des auteurs dramatiques et chansonniers Wallons. IV« annuaire.
Liège, Charles Gothier. 8®. VI, 78 p. Fr. i. 3561
Bulletin de la Société liégeoise de Littérature wallonne. 2« série, tome XXI
(XXXIV des publications). Liège, H. Vaillant- Carmanne, 8«. XXXVI, 318 p.
avec figures. Fr. 6. 3562
Bulletin de la Société liégeoise de Littérature wallonne. 2« série, tome XXÏT
(XXXV des publications). liege, H. Vaillant-Carmanne. 8**. 393 p., avec
figures. Fr. 6. 3563
Bulletin des Soirées populaires, paraissant le samedi. 1894. 23« année. Venàeis,
Nicolct. 8®. Par an Fr. 3, Union postale Fr. 5,50. 3564
Caveau verviétois, société littéraire. XHme annuaire. Treizième et quatorzième
années 1890 — 91, 1891—92. Verviers, G. Nautet-Hans. 1894. 8®. 362 p. 3565
Cerole littéraire et dramatique le Caveau Li^ois. XX« annuaire 1894. Uégt,
impr. de La Meuse. 8^ 96 p. 50 cent 3566
Li Clabot hiltant totes les samaines. 3e année 1894 — 1895. Rédacteur en chef:
Théophile Bovy. 2^. Abonnement Fr. 3. 3567
StrennoB toumaisiennes pour 1894. 17« année. Tournai, Vassem-Deknée. 32^.
50 cent 35^
lie fiiroeur, gazette in patois (dialecte borain) s'amoustrant tous le huit* djoftes.
1ère année. Editeur: lAon Delattre; 28, rue du Dragon, à Wasmes. in-folio.
Un an Fr. 3. 3569
lii Houlo, grand journal wallon boulant tos les meus. I«re année. Liège, a cessé
de paraître le 8 mars 1894. 3570
La marmite. Gazette originale. Paraissant le dimanche. 12« année. 1894.
Godenne, Malines (Dialecte namurois). Par an Fr. 3. 3571
Li Perron, journal wallon (bimensuel). Liège (a cessé de paraître le 16 septbr.
1894). Un an Fr. 3. 3572
Le Pont de PoUeur. Journal humoristique hebdomadaire, i^^e année, 1894- 1895.
Verviers. In-folio, illustré. Par an Fr. 3,2a 3573
Bevne wallonne. 2e année. 1894. Liège, Aug. Bénard. 4<>. illustrée. Par »n
Fr. 6. 3574
Xd Spirou, gazette des tiesses di hoye, vèyant l'joû tos les dimègnes. 8« année,
1894 — 95* Rédacteur en chef: Alphonse Tilkin. Par an Fr. 4,50, Union
postale Fr. 6. 357S
Li trinohet, journal anti-wastate, critique et littéraire, bi-mensaeL Directeur:
Henri Baron. 2« année. Liège, a cesisè de paraître le 27 janvier 1895. ^7^
J
MODERNE DIALEKTE UND FOLKLORE. 17 I
Union des auteurs. Miettes Wallonnes. 2« annuaire. Liege, Arth. Lambotte.
8<». 48 p. 50 cent. 3577
c) Histoire littéraire.
Delaite Julien, Chronique de la Société (liégeoise de Littérature wallonne). In
BSlLw 2« série, tome XXI 302—316. 3578
— Chronique de la Société (liégeoise de littérature wallonne). In BSlLw 2« série,
t. XXn 353—370. . 3579
Gerard Alexandre, Au Pays Wallon. Causerie faite à la société générale des
étudiants de Louvain, le 9 mars 1894. Namur, Paul Godenne. i6^ 53 p.
80 cent. 3580
d) Poésies et proses.
Anthologie des poètes wallons avec courtes notices biographiques et biblio-
graphiques par Charles Defrecheuz, Joseph Defrecheux et Charles Go-
thier. Liège, L. et Ch. Gothier. 8«. (17e et i8c fase. p. 257—288). 3581
Bocoar AJphonse, Li bonne fenmme. Prose. In BSlLw, 2^ série, t. XXII 113
— 119, et à part — Rapport par V. Chauvin, ibid., m — 112. 3582
— Ovrî et rintî. Dialogue en vers. In BSlLw, 2« série, t. XXII 127 — 134, et à
part. — Rapport par Victor Chauvin, ibid., 120 — 121. 3583
Bury Jean, Pitits âbions, eint rondáis. Liege, Wasseige. 24<>. nop. Fr. i. 3584
— Frumihes et coq-d'aouss. Recueil d'œuvres wallonnes. Liege, imprimerie du
journal La Meuse. 8®. 276 p. (Réédition de différentes pièces de l'auteur). 3585
Caveau verviétois, société littéraire. Recueil de poésies wallonnes. Verviers,
Nautet-Hans. 8®. 143 p. (Collaborateurs: Chapelier, Remacle, Raxhon,
Thiriart, Bonhomme, Winandy, Petit, Born, Charlier). 3586
Caveau wallon. — Po chanter, dire et fer rire. Chansons, chansonnettes, duos,
monologues, romances etc., po feummes et po hommes, par £. Bury, Jean
Bury, Emile Jeanne, D.-D. Bury et Léon Pirsoul. Liège, imprimerie de
La Meuse. 8«. 32 p. 30 cent. 3587
Ches l'auteur de Jean d' Nivelle. Souvenirs. L. et A. Godenne, Malines. 8^.
52 p. et 7 photographies (non mis dans le commerce). 3588
Gérard Emile, Œuvres wallonnes. 2« série. Liège, Charles Gothier. 8^^. 242 p.
Fr. 3. 3589
Qobert Théodore, Histoire et souvenirs. Les rues de Liège, anciennes et mo-
dernes. Liège, Louis Demarteau. 4®. (Tome H, p. 433 — 576). 3590
Intermòdes wallons. — Po fer rire, chansonnettes, pasqueyes, monologues po
feumes et po hommes, par Toussaint Bury, Jean Bury, Emile Jeanne et
Donné Bury. Liège, J. Wasseige. 8®. 35 p. 30 cent. 3591
Jeanne Emile, Tote mi jôye. Recueil d'œuvres waUonnes, poésies, contes, mono-
logues etc. Lettre - préface par Maurice Wilmotte. Liège, Demarteau. 24®.
IX et 36 p. 80 cent 3592
IiOBUiBSe Joseph, Ramehnège, pougnèye di rimais di totes les sorts. Liège,
Jos. Wathelet 16°. 68 p. 75 cent. 3593
latwèr di voïèj. L' Notri Damm' de Rôzère es Vau d' Pôpèï. 7« édition
wallonne. Valle di Pompei. Ecole typographique Bartolo Longo. 18®. 60 p.
Avec une chromo vera imagine de la Vierge de Pompei. (Traduction ano-
nyme du R. P. Jean Levaux). 3594
Ili 19'otru-Dame dé Rosaire es Vau d' Pompei. Liège, Jacques Godenne. 3 20.
31 p. (Traduction anonyme du R. P. Jean Levaux). 3595
ittktohBkl Guillaume, Les intermèdes waUons, monologues, chansons, chansonnettes
et romances pour dames et hommes. I^i* fascicule 1894 — '^95- Librairie
liégeoise, Liège. 30 cent. 3596
Müller Clément, Lu bois èmaqu' rallé (Wallon d' Mamdî). In BSlLw 2« série,
t. XXn 191-196 et à part. — Rapport par H. Hubert, ibid., 148-149. 3597
FoésieB diverses de Joseph Schoenmaekers, Edouard Doneux, Louis Son-
veaux et Emile Gérard. In BSlLw 2^ série, t. XXII, passim. — Rapports
sur ces pièces ibid. 3598
FoésieB diverses de Alph. Hanon de Louvet, Jos. Lejeune, Jos. Hannay,
Charles Semertier, Aug. Hock, Jos. Dejardin, Alph. Tilkin, Clément
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Vaillant-Carmanne. 8^ 114 p.» io p. de musiqne notée. Fr. 2. 3600
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Berthalor (Pseudonyme de Albert Robert), Por un parapui, Taud' vìDe ès
troès acqnes. Malines, L. et A. Godenne. ¿9. 104 p. Fr. 1,5a 3601
Bouché Michel, A propos d'ine levrette. Comèdèye d'ine ake mahèye di chants.
Liege, Imprìm. commerciale. 8^. 34 p. 60 cent. 3602
Bourlard Léon, On manège pièrdou ou ine morale so l' jalosrèye. Comèdèye è
in* acke mahèye di chants. Seraing, Martino-PauL 8®. 44 p. 50 cent. 3603
Bovy Théophile, On qwärt d'heure trop timpe. Comèdèie en ine acke. Liège,
Bovy. 160. 4Ó p. 60 cent 3604
— Li flori-bleu, t&vlai populaire en ine acke. Lige, Bovy. 1893. 16^. 44 p.
60 cent. 360$
Brahy Henri, On mariège à côps d' grosse caisse, pièce en ine ake. Liège,
Charles Gothier. 8®. 44 p. 60 cent. 3606
Bury Jean, On sot manège. Comèdèye d'ine ake mahèye di chants. Li^e, impr.
du journal La Meuse. 8^. 42 p. 60 cent. 3607
— Li joyeuse niéye, comèdèye d'ine ake po tos hommes. Liège, Doyen-KincL
8». 26 p. 50 cent 3608
— Nos bons vlx. Scène dialoguèye en vers. Liège, L. Doyen -KirsdL 12*.
15 p. 30 cent. 3609
— Es dièrin baguège. Comèdèye d'ine ake, mahèye di chants. Liège, Imprim.
du journal La Meuse. 8®. 32 p. 60 cent 3610
— Manège sins èfants. Comèdèye d'ine ake. Liège, imprim. de „La Meuse**.
8«. 31 p. 50 cent 361 1
— Les Campinaire. Comèdèie d'ine ake. 2« édition. Liège, L. Doyen-Kirach.
8». 31 p. 3612
— Ine troquette di sottes tièsses, comédie-opérette en un acte. Liège, Wasseige,
160. 22 p. 60 cent. 3613
Bury Toussaint, Les deux foul&rds, comèdèie en ine acte, et Sins censes, tivlal
populaire. Liège, Arthur Lambotte. I2<^. 32 p. 50 cent 3614
Carpentier Victor, Troquette et germalle, tftvlat populaire è deux akes et en
vers. Pièce primée du Gouvernement. Liège, imprim. du journal „La Meuse".
8®. 72 p. Fr. I. 3615
ColBon Oscar, Li rose di Fètenne, comèdèye d'ine ake. Adaptation en dialecte
liégeois de „la rose de Roux -Miroir" par M. Edm. Etienne, de Jodoigne.
Pièce primée par le Gouvernement Liège, H. Vaillant-Carmanne. 8^. 58 p. 3616
Ck>met Louis, Les treus bouquets, comèdèie en in'ake. 2« édition. Liège,
16«. 58 p. 60 cent 3617
Deom Auguste, Li chlf-d'oûve d'à Micht. Comèdèie*bouffe en' in'acke. Musqué
d'à Ch&les Dressen. Liège, Ch. Gothier. I2<>. 39 p. 60 cent. 3618
— Le même. 2« édition. Liège, Doyen-Kirsch 12^. 39 p. 3618 a
Depaquier Théophile, Li creux d'honneur. Pièce es in' acte mahèye di cìants.
Liège, Julien Wasseige. I2<^. 20 p. 20 cent 3619
Devigne et Pottier, Les camarades à Tmostàde! comèdèye- vaud' viUe èn'ia
acte par Auguste Devigne et Arthur Pottier. Traduction liégeoise, de Jean
D'Archambeau. Liège, H. Vaillant-Carmanne. i6^ 36 p. 60 cent. 3620
Etìenne Edmond, Maujonne pièrdoue, comédie è deux ake. Prix: Médaille
d'argent. In BSlLw 2e sèrie, t. XXII 255—305, et à part — Rapport par
J. Delaite, ibid., 188—193. 8«. 53 p. Fr. i. 3621
— Po l' bouse et po l'cœur, comédie- vaud' ville è deux ake. Prix: Médaille de
vermeil. In BSlLw, 2« série, t XXII, 195 — 253, et à part. — Rapport par
J. Delaite, ibid., 188—193. 8*. 61 p. Fr. I. 3622
— Braconnis, drame en on ake. Namur, Lambert-De Roisin. 16®. 46 p. 75 cent
3623
— Comme dins l'ormonak, comédie en one ake. Namur, Lambert-De Rabin,
12«. 39 p. 75 cent 3634
J
MODERNE DIALEKTS UND FOLK-LOES. 175
Stienne Lambert- Joseph, Les ploqu'rèsse, coinèdèye è deux ake. Prix: Médaillé
d'argent. In BSlLw 2« série, t XXn 307 — 352, et à part — Rapport par
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80. 86 p. 50 cent. 3626
Heepel Arthur, L'intíerr'mint d'Crédit, comédie in ein aqne. Tournai, Vasseur-
Delmée. i6®. 44 p. 75 cent. 3627
Jeanne £mile et Jean Bury, Les tourmints dé mayeur. Comèdèye d'ine ake
mahèye di chants. Liège, impr. du joum. „La Meuse". 120. 32 p. 50 cent 3628
Iiestdsse Joseph, Li hasse di cour, comèdèye d'ine ake mèlêye di chants. Liège,
Wathelet 16». 28 p. 50 cent. 3629
Iioieeau Louis, Botique à r'prinde, saynète à deux personnèges, traduction da
Alph. Tilkin. Liège, Wathelet. 16«. 12 p. 25 cent. 3630
— D'one pire troès côps. Comédie d'one acte. Malines, L. et A. Godenne. S^.
43 P- 50 cent 3631
— Dins l'salle d'attinte. Vaud'ville enn'on akte. Musique di Fernand Lhoneux.
Jodoigne, Pesesse - Masson. 8^. 34 p. 60 cent. (Bibliothèque populaire des
auteurs wallons, n^ 6). 3^3^
— Ci qu'c'est quTamour. Opérette enn' on akte. Musique di Fernand Lhoneux.
Jodoigne, Pesesse - Masson. 8<^. 39 p. 60 cent. (Bibliothèque populaire des
auteurs wallons, ïî9 5). 3633
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botte. 80. 68 p. 60 cent. 3634
Meunier Jean-Baptiste et Toussaint Bury, Li fèye de sinct, comèdèye en in
ake, mahèye di chants. Liège, imp. de La Meuse. S^. 40 p. 60 cent 3635
Modave J., Quatuor à cinq, bouiTonnerie wallonne en un acte (Collection Zephir
Demoulin). Mont-sur-Marchienne. 32^. 24 p. 75 cent. 3636
PirBOUl Léon, Li gilet d'à Jâspâr. Comèdèye d'ine ake, mahèye di chants, d'à
Léon Pirsoul, mettowe è wallon d'Ltge par Jean Bury. Musique d'à Jules
Bmmagne. Namur, J. Gérard. 12^. 33 p. 60 cent. 3^37
Simon Henri, Brique et moirti, comèdèye è deux ake. In BSlLw 2« série, t.
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58 p. couverture illustrée. (£xtrait de la Revue wallonne). 3639
Tilkin Alphonse, Li coq dé viège, commèdèye-opèrette di treus akes. Musique
da Léon Dressen. Liège, Wathelet i6<*. 86 p. Fr. 1,25. 3640
— Po'n' cuisinière, comèdèye * vaudeville en ine ake. Musique da L. Dressen.
Pièce po hommes. Liège, Jos. Wathelet. 16*^. 30 p. 25 cent. 3641
Viart Achille, Poiséon d'mènache, comédie in ein acque. Tournai, Vasseur-
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par Jos. Dejardin, ibid., 159—166. 3658
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culinaires. Prix: Médaille d'or. In BSlLw 2« série, t. XXn 5—1 10, et à
part, avec 5 planches. — Rapport par Jos. Dej ardin, ibid., 1 60-- 166. 3659
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Malet, Hector Malot et Auguste Vacquerie, membres du conseil de la Société.
3e édition des Mots réformés. Paris, Impr.-Libr. réunies. 8^ 64 S. Fr. 2,50. 3732
Flammarion C, Dictionnaire encyclopédique universel, contenant tous les mots
de la langue française et résumant l'ensemble des connaissances humaines à la
fin du XIXe siècle. T. 1 (fin). 2. Séries 4 à 36. Illustré de 20,000 figures gra-
vées sur cuivre. Paris, Flammarion. 40 2 spalt. S. 121 — 852 u. i — 584. 3733
Zeitschr. £ rom. Phfl. XVU. BibL 12
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IiarouBSe Pierre, Dictionnaire complet illustré, comprenant : i® langue française,
2^ des développements encyclopédiques, 3° la géographie, l'histoire et la mytho-
logie, 4^ les locutions étrangères, latines, anglaises, etc., 5^ une liste complète,
des académiciens, des sénateurs et des députés actuels. Paris, Larousse. 8^.
I, 468 S. Fr. 3,50. 3738
Rotteok K., Neues deutsch-französisches u. französisch-deutsches Taschenwörter-
buch fur Litteratur, Wissenschaft u. Leben. Neue Aufl. von G. K is ter. Paris,
Gebr. Garnier. 8«. IV, 603 und II, 439 S. 3739
Sachs Karl, Französisch- deutsches Supplement-Lexikon. Eine Ergänzung zu
Sachs- Villatte, encyklopäd. Wörterbach, sowie zu allen bis jetzt erschienenen
französisch-deutschen Wörterbüchern. Unter Mitwirkung von Césaire Villatte
bearb. Franz. Titel : Dictionnaire-supplément français-allemand. Supplément du
dictionn. encycl. de Sachs - Villatte ainsi que de tous les dictionn. franç.-allem.
publiés jusqu'à ce jour. Berlin, Langenscheidt. 8®. XVI, XVI, 329 S. M. 10.
S, Her N, S, XXXVIII 45 (C.)\ BbG XXX 751—752 (Wolperty, FG XI
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des Roullhas, commune d'Aydat (Puy-de-Dôme). In BulL hist et scientit. de
l'Auvergne, 2« série 1894 S. 60 — 93. *3745
Stude sur les etymologies des noms de lieux et des noms de familles dans
l'Avranchin; par un membre titulaire de la Société d'archéologie, littérature»
sciences et arts des arrondissements d'Avranches et de Mortain. Avranches,
impr. J. Durand. 8^ 119 S. 3746
Haedioke H., Über einige Ländernamen im Französischen. Progr. des Gymn.
zu Schulpforta. 4^^. 14 S. 3747
Maitre Léon, Introduction à la géographie historique de la Loire-Infèrienre. In
Annal, de Bretagne IX 360 — 378. 550 — 578. [Enthält: Nomenclature des
paroisses du diocèse primitif de Nantes. Fur jeden Ortsnamen wird die Ety-
mologie gegeben nebst histor. und topogr. Bemerkungen]. *3748
Noms populah-es des fêtes de l'Eglise. In Idc 30 sept., 29 oct. 1894. 3749
Bioouart L., Etudes pour servir à l'histcûre et à l'interprétation des noms de
lieu. Département du Pas-de-Calais. Fascicule l«s' : .Ajrrondissement d'Arras;
fascicule 2 : Arrondissement de Saint-PoL Anân, Ricouart-Diigour. 1893. 4*-
419 S. 3750
LEXIKOGRAPHIE. 1 79
Sohiber Adolf, Die fränkischen und alemannischen Siedlungen in Gallien, be«
sonders in Elsass und Lothringen. Ein Beitrag zur Urgeschichte des deutschen
und des französischen Volksthums. Strassburg, K. J. Trûbner. 8<>. IX, 109 S.
2 Karten. *375i
S. ZrP XVIII 440—448 (G, Gröber)] LgrP 1896, 195—197 (Ed. Heyck)\
Zeüschr. /. d, Gesck, des Oberrheins 48, 2 (H. Wüte).
SebultB O., Zum Übergange von Eigennamen in Appellativa. In ZrP XVm
130 — 137. [afr. arnaut „närrisch, toll"; prov. ¿^irbaut [= altd. Gêrbalt) „Be-
diensteter"; afz. mari^^aut (= altd. Margald) „Buhler" ; prov. mayhbert (= altd.
Maginbert) „Tropf"; afz. /iwô^i (Fulbert) „einfältig"; prov. ro^^rtf (Robert)
„Bauer"; prov. bertau (Bertald)]. *3752
Voillesy» [Les noms de baptême de Volnay de 1700 à 1777 et ceux de Pom-
mard de 1668 à 1880. Note]. In Bhp 1894, S. 79 — 80. *3753
Winkler Johan, Germaansche plaatsnamen in Frankrijk. Gent, A. Siffer. 8<^.
52 S. [Erschienen in „Het Beifort**]. Fr. i. 3754
Origine du nom de CoHgtuu, In Idc 20 août 1894. 3755
Etymolog^ des noms Lavaur, la Vort, la Vaure, In Idc 10 mai 1894. 3756
Qendre Aug., Etude étymologique sur Massevaux, In Bullet, de la Société
belfortaine d'émulation 1894, S« I5i — 15^* 3757
S. Ad£ IX 6ig (C.P.)
SclìultB Oscar, Über den Ortsnamen Orange. In ZrP XVHI 425—429. ^375 8
Thomas A., La rivière de Rune dans l'épopée française. In Ro XXUI 146
—148. *3759
Etymologie de Vaud. In Idc 20 avril 1894. 37^
Henry V., Examen critique de la „Vie des mots étudiée dans leurs significations,
par A. Darmesteter" (Fin). In Rdcc il janvier 1894. 37^'
Elllnger J., Inwiefern weicht die Bedeutung einiger englischer Wörter francos.
Ursprungs von der jetzigen Bedeutung der entsprechenden neufranzosischen
Wörter ab? (Mit ausschliesslicher Berücksichtigung der französischen und eng-
lischen Synonymik). In d. Ztschr. f. d. Realschulw. XIX, 8. 3762
de Vorges Cte D., Les diverses acceptions du mot loi. In Annal, de plòilos.
ehret, septembre 1894. 37^3
Weber L., Sur diverses aceptions'^du mot Loi dans les sciences et en métaphy-
sique. In Revue philosophique, mai, juin 1894. 3764
ClanfirèB J., La signification du mot tnéreau. In Bull, de la soc. de l'hist. du
protest, franc., janvier 1894. 3765
Epithàtee à la mode: suggestif, brave, surnois. In Idc 30 août 1894. 3766
AoeeptLons variées du mot timbre. In Idc 30 juillet 1894. 37^7
Bouohet Emile, Les proverbes dans l'épopée française. In Rdtp IX 384 — 391.
[Sammlung einiger Sentenzen, die keineswegs alle als Sprichwörter gelten
dürfen], *3768
Fertiault F., Quelques locutions de TArdèche. In Rdtp IX 513—516. [Das
Eigenartige der (schriflfranzösischen) Redensarten liegt in den Constructionen
und Gedanken; z. B. tomber als verbe actif, ü ne sera pas le dû statt il ne
sera pas dit; pauvre de moi! etc.]. ^37^9
Gaixal A., Quelques vieux proverbes français sur le droit et la justice. In Uni-
versité catholique, mai, août 1894. 377^
Jeanroy A., Locutions populaires ou proverbiales. [I. Croquer le marmot. H.
Prendre la mouche, m. Se brosser le ventre^ In Ro XXIII 232 — 242
(A suivre). *377i
Lacnve R.-M., Ce que l'en doit entendre par sonnettes de sacre [bei Rabelais,
livr. II chap. XXVI]. In Revue poitevine XI 61—62. ♦3771 a
Lefort Alf., Des citations classiques. In Trav. de l'ftc. nat. de Reims vol. XCn,
341—357- *3772
Iieeer £., Parler français comme une vache espagnole. In MLN IX 448. 3773
V[ietor] W., Pas de Ueu Rhône que nous. In NS II 190— 191. *3774
Tuer le mandarin. In Ail the Year Round LXXV 377. 3775
12*
1 8o BIBLIOGRAPHIB 1 894. FBANZÖSISCH. LEXKOGRAPHIB.
Taoohella Paul, Dictionnaire étymologique français - russe renfermant, dans un
ordre graduel, tous les mots de la langue française, analysés et groupés auprès
de leurs racines. Ouvrage couronné du grand prix Pierre-le-Grand. [Auch mit
russischem Titel.] Livraison l : A-D; 2 : E-M; 3 : N-Z; 4 : Index. St. Peters-
bourg, impr. de l'Académie impériale des sciences. S^. XII, 1140, XL VI,
191 S. [Dass far den preisgekrönten Verfasser die wissenschaftliche Arbeit der
letzten Dezennien nicht existiert, zeigen Ableitungen wie malade = male -|-
aptus, cahier = caudicarius; tante = ma-t-ante; otage = obsidaticum; piètre
= Petrus; oui = hue -J- illud; unter ire heisst es: ire + ad, zu, = Adito,
-are; (ital.) andare; (vi. fr.) anare (durch Wandel von n zu 1 = aler (aller) statt
aner, wie entrailles aus interanea]. *377S>
Fass Chr., Französische Volksetymologie. In JRP I 334 — 335 [Litteraturbeiicbt
über das Jahr 1890]. *3776
Homing A., Zur Wortgeschichte des Ostfranzösischen. In ZrP XVIII 213 —
231. [Es werden behandelt die Wörter: phon. asät, ^ia/ Biene; äpni m. Him-
beerstaade; bräs{e) f. Ast; Cerceneux, Cercené m. (Ortsname); charpaigne f.
Korb; Choque f. Brennessel: Crftnso m, „lampe à crémaillère; Cûgneum. (eine
Art Gebäck); Cüla m. (böser Dämon); Infin. äa^f (etwa „necken"); débraye
„in die Ähren schiessen"; Dfrie) m. Teufel; Dusien Alp; wallon, faûrèkan
Frühling; afr. geneschier Hexenmeister; phon. gfytf m. Nadelbüchscfaen;
girouante f. Haspel; afr. hareter pochen; wall. Heylle {le Jour delle) Epi-
phaniastag; wall, ho „grain de blé détaché de sa balle"; ait- u. neuUz. jauger;
metz. lër Bussard; lohtre f. Mistjauche; loure f. Spinnstube; /wr^iZf „Windel";
mäsd m. Stiel des Dreschflegels; mairUagne f. „Stiel des Dreschflegels", lyoa.
march' f. „maquerelle"; mitä m. ; mœru\ afr. moet Mass; afr. muteme Maul-
wurfshaufe; Inf. nceri, pœri\ phon. osta (= autant); pati^ f. Blase; lyon. /rra
„pioche"; catrepü Eidechse; neuwall, quanse (fere les) ^=i iiitt semblant;
qouarii schwatzen; reciner = recenare; remolair; afr. rouain m. Wagen-
geleise; lothr. sawñd m., wall, siid m. Holunder; sotre Kobold; afr. sou, seu
f. prov. sout, soude Schweinestall; voque = viscum album; air. vanon Dtis;
voivre „broussailles"; vouatnbe f. Wamme; a»^ f. Wespe]. *3777
Marchot Paul, Französische Etymologien, (i) wall., lorr., franco -provenç. beraû(l\^
òerou{l), „bélier". (2) fr. maraud, maroufle. (3) a. fr. mäan. In ZrP XVIII
432-433. ♦377«
Refin:iaud Paul, Quelques etymologies françaises indiquées, confirmées ou expli-
quées par l'anglo-saxon. In Rdp VIII lOl — 117. *3779
Btrehly G., De quelques mots slaves francisés. Additions et corrections étymo-
logiques à Littré. In Rdp VIII 142—143. *378o
Bucbier Hermann, Französische Etymologien. I. garçon, 2. rotraueng-e. In
ZrP XVm 281—284. *378i
Thomas A., bécharu. In Ro XXIU 460 — ^463. *3782
Bchuohardt H., Prov. altfr. blot. In ZrP XVHI 433. •3783
Origine du mot cabotin. In Idc 20 avil 1894. 37^
IiOth J., A propos de calemay. In Rc XV xoo — lOi. *378S
Tannery Paul, Sur Tétymologie du mot „chiffre". In Rev. archéol. III<^ s¿ie,
XXIV 48—53. *37»6
Ck)hn G., Desver, In ZrP XVIH 202—212. *3787
Ohanoe F., Dinner, In Ac XLVI $0—51. 87—88. {^Dinner u. damit afx. dtsner
käme aus dem Italienischen.] *S7^^
Thomas A., Anc. franc, foucel. In Ro XXIII 245 — 248. *3789
— franc, fourgon; anc. ÍTam^. furgier. In Ro XXIII 455 — 459. *3790
— fr. fraisü. In Ro XXHI 586. *379i
lia langue du p&ÌAÌs : grivèlerie. In Idc 20 avril 1894. 379^
Origine du mot houille. In Idc io mai 1894. 3793
Bkeat Walter W., The etymology of „louvre". In Ac XLVI 559. *3794
Ij'origine du mot socialiste. In Idc 20 janvier 1894. 3795
Cameron A. Guyot, Tar aÒin- Tabarin, In MLN ÍX il — 20. *379¿
Thomas A., Touiller. In Ro XXIII 459—460. *3797
Bergerat Emile, „Tripatouillage", histoire et date d'un mot. In Revue ency-
clopédique, 15 décembre 1894. 3798
1 82 BIBUOORAPRIB 1894. PROTSNZALISCH.
2. Zeitschriften.
IjOB AnnaleB da Midi. Revue archéologique, hbtoríque et philologique de U
France méridionale publiée sous les auspices du Conseil général des Facultés de
Toulouse par Antoine Thomas. Sixième année. Toulouse, Edouard Privat
Paris, Picard.^ 8«. 528 S. Fr. 12. *38i7
La Revue Félibréome. Publication littéraire, franco - provençale sons la
direction de Paul Marié ton. Tome X. 1894. ^t^is» Bureaux & admini-
stration, 9 Rue Richepanse. 8<>. 394 S. *38i8
Reoueil de l'Académie des jeux floraux. 1894. Toulouse, împnm. Douladonre-
Privat 80. XVI, 294 S. »3819
3. Geschichte und Culturgeschichte.
Blade Jean-François, Le sud-ouest de la Gaule Francque depuis la création du
royaume d'Aquitaine jusqu'à la mort de Charlemagne. In AdB 1894. S. 138
- 187. 299—337. *3820
Fitting H., Zum Streit um die Gra&chaft Provence im 12. Jahrhundert. In
NAfG XEX 228—231. ♦3821
JoUboiB» Etude sur l'état social de l'Albigeois au treizième siècle. In Revue du
département du Tarn 1894, S. i— 11. 147—155. 3822
de Maroa Pierre, Histoire de Béam. Nouvelle édition, ornée du portrait de
l'auteur et de plusieurs gravures, avec la vie de Marca, une généalogie, la
bibliographie de ses œuvres et des documents inédits sur sa famille, par V. Dn-
barat T. i. Pau, Ribaut; Lafon. 4<». CCCXXXII, 459 S. 3823
Bpont A., Documents sur les Etats de Languedoc (1502 — 1509). In Rdlr IV e
série, yn 542—551 [Franzosisch]. *3824
Berthelè J., Le commerce du Bas-Languedoc au milieu du XVnie siede. In
Rdhr IVc série, VH 341—354. »3825
Brexdls A., L'église au XI« siècle dans la Gascogne. In Rdqh LV 5-49. «3826
Oastelar, La civilisation provençale. (Traduit par Léonce Cazaubon). In Rf
X X2I — 131. [Ersdiien zuerst spanisch in der Revue: Pro Patria]. ^3^27
Coste Numa, Documents inédits sur le mouvement artistique au XV^ siede à
Aix ea Provence. Paris, Pion, Nourrit et C. 8^. 19 S. 3828
Bourdery L., Une maison de quincaillerie à Limoges en 1667. In BalL de la
Soc. arch, et hist, du Limousin XLII 234 — 248. [AdM VII 122: Inventaire du
temps, soigneusement annoté par l'éditeur]. 3829
Du TeiL Le livre de raison de noble Honoré Du Teil (1571— 1586)» publié
avec des documents inédits sur la Provence et précédé d'une notice biogra»
phique par Joseph Du Teil. In Bulletin de la Société scientifique et litténire
des Basses -Alpes. 3831
Nouveau recueil de registres domestiques limousins et marchois (de 1384 à
nos jours) publiés par Louis Guibert avec le concours de Alfred Leroux,
J.-B. Champeval, A. Leder et Léonard Moufle (Suite). XVL Livre de
raison de Pierre Doumail, notaire à Gros-Chastang (25 janvier 1595 — 1632).
XVn. Livre de raison de James Treilhard, de Brive, et de Pierre, son fils. —
22 février, 16, 27 — 28 octobre 1654. — XVni. Journal domestique d'un ma-
gistrat du presidiai de Tulle (mai 1639 — juin 1690). In Bull, de la soc. scient.
histor. et arch, de la Corrèze XVI 113 — 145. 469—494. 641 — 656. *3Î32
Guillaume, Le livre de raison de la famille Bouchon des Préaux (XVn« —
XVme siècles). In Bulletin de la société d'études des Hautes -Alpes, 3« tri-
mestre. 3833
Livre de laison. E.-L. Picca rd, Livre de raison d'un seigneur de Savoie an
XVnme siècle. In Congr. des soc. savantes savois. Xlle Session. S. 191 —
207. »3834
Martinenohe, Le collège de Nîmes au XVI« siècle, discours prononcé à la
distribution des prix du lycée de Nîmes. Nîmes, Chastanier. 8^. 11 S. 3835
4. Litteraturgeschichte.
Btimming A., Altprovenzalische Literatur. In JRP I 294 — 299 [LiUeratur-
bericht über das Jahr 1890]. ^3856
LITTERATURGESCmCHTE. 1 83
Hestorl A«, Histoire de la littérature provençale depuis les temps les plus re-
culés jusqu'à nos jours. Traduction par Martel, revue et augmentée par
l'auteur, avec addition de plusieurs chapitres sur la littérature provençale mo-
derne par Roque- Ferrier. I'« partie. Montpellier, impr. Hamelin frères. 8®.
VI, 178 S. Fr. 5. 3837
Court J. Félicien, Troubadours et Félibres. Conférence, avec préface de S.
Santy. Avignon, Roumanille. 8<>. 32 S. 3838
KoBOhwitz Eduard, Über die provenzalischen Feliber und ihre Vorgänger. Rdc-
torats-Rede. Berlin, W. Gronau. 8^ 38 S., i Bl. *3839
S. Z/S XVI ^ 255—267 (Bernhard Schneider); MLN JiT 175 — 177 (E. C.
Armstrong)»
Schröder Richard, Zur neuprovenzalischen Dichtung. I. Von den Troubadours
zu den Felibern. II. Joseph Roumanille und die Gründung des Felibrige. III.
Frederi Mistral und sein Epos Mirèio. In AZ Beil.-Nr. 278. 279. 280. ^3840
Springer Hermann, Das altprovenzalische Klagelied mit Berücksichtigung der
verwandten Litteraturen. Teil I. [Erschien vollst. 1895 ^'^ ^o- ^ von: Berliner
Beiträge zur germanischen u. roman. Philologie. Roman. Abt.] Berliner Diss.
Berlin, C. Vogts Buchdr. 8<>. 51 S. '3841
Jeanroy A., Observations sur le théâtre méridional du XV^ siècle. In Ro
XXni 525—560. ^3842
liagleize, La comédie bourgeoise à Fleurance. In Revue de Gascogne, avril
1894. 3843
de Martonne A., Le sonnet dans le midi de la France. Aiz, Makaire. 8®.
65 S. Fr. 2. 3844
Dupré A., Les vieux noëls bordelais. In Revue catholique de Bordeaux 1894,
S. 26—30. 3845
Andrieii Jules, Excentriques et grotesques littéraires de VAgenais. I. Darodes
de Ltllebonne [geb. 178 1, gest. 1838, schrieb „La Clovisiade^']. II. Une ode
mise à mal [viz. Méry's: Bonaparte et Murât]. III. Nasse-Lamothe [geb. 1758,
veröiTentl. 1806 einen Boileaux Despréaux corrigé]. IV. Genies de Langle (de
Saint-Maurin). In Revue de l'A gênais XXI 465 — ^490. *3846
Arbellot, Biographies limousines (Suite). In Bull, de la soc. arch, et hist, du Li-
mousin 1894, S-^i — 120. 3847
Oarròre H. et A. Breuils, Notaires, poètes et représentations dramatiques en
Pardiac et Armagnac. In Revue de Gascogne, sept. — octobre 1894. 3848
Chancel J., Pèlerinage de félibres. In Mémorial diplomat., 2 juin 1894. 3^49
Couture L., Les écrivains gascons de l'ordre des Capucins. In Revue de Gas-
cogne, janvier 1894, S. 31 — 42. 3850
Miquet François, Répertoire biographique des Savoyards contemporains (1800 —
1893). Ire série: Les évéques, les officiers généraux, les académiciens, les pro-
fesseurs de renseignement supérieur, les diplomates, les ministres d'Etat. In
Revue savoisienne. 3851
Fallare Maurice, Le Félibrige de Paris et Sextius Michel, à propos de la Petite
Patrie, causerie en langue d'oc, avec traduction littérale. Paris, Flammarion.
Avignon, V« Roumanille. 8«. XXIV S., i Portr. 3852
Formentin C, Les Félibres. In Le Figaro, 14 juillet 1894. 3^53
Hartog C, Poets of Provence. In Contemporary Review LXVI 496 fF. 3854
Jourdanne Gaston, Le Félibrige. Ses débuts, son état actuel, son avenir. In
Revue des Pyrénées VI 389—399. 551—577. •3^55
L« C, Des jeux floraux. Le discours de Don Victor Balaguer à Saragosse (16
October 1894). In Rf X 336—339. ^3856
Iiaurena J. B., Congrès des troubadours provençaux dans la ville d'Arles (29 août
1852). In Rf X II— 14. ♦3857
lantUhao £., Félibre et Félibrige. In Le Temps, 28 sept, 2, 4, 10 oct 3858
Reboul Robert, Poètes provençaux (Suite). [Biographie u. Proben von François-
Toussaint Gros (i7.-i8.Jahrh.), Jean-Josephe-Eusèbe Reymonenq (i8.-l9.Jahrh.).
In Bdb 1894, S. 177—187. *3859
Vanel J.-B., Les savants lyonnais et les Bénédictins de Saint-Germains-des-Près.
(Suite). In RduL V« série, XVU 12—46. 65—86. »3860
184 BIBLIOORAPHIE 1 894. PROYENZALISCH.
Aubanel. Eugène Lintilhac, Aubanel et la poésie provençale. In Rddm
CXXIV 200 — 217 [Ans Anlass des Werkes von Legré], *386i
— Anfos Xa van, A l'oucasioun de Tinauguracioun don monnument a Teodor
Aubanel (12 d'avoust de 1894). Avignon, imprimerie Aubanel frères. 8^
IO S. 3862
[Bertrán de Bom]. R. de Boysson, Siège et prise d'Hautefort par Ridbard
Coenr-de-Lion. 29 juin — 6 juillet 1183. ^^ Búih de la soc. histor. et arcli. dn
Périgord XXI 295—317. •3862a
Bonnet. P. Gîllet, Un nouvel écrivain provençal (Batisto Bonnet). In Le
Figaro, 19 novembre 1894. 3863
ForcadeL J. Fontes, Contribution à la bibliographie méridionale. Etienne
Forcadel, professeur de droit civil à l'université de Toulouse [iSS^— IS?^]- ^^
Revue des Pyrénées VI 217 — 246. [Forcadel hat auch französisdie Gedichte
verfasst; vgl. de Faniez im Bulletin de la Soc. archèoL de Beziers, 2« série,
XIV, 2. 1888]. »3864
Garros. V. Dubarat, Notes sur le poète gascon Pierre de Garros. In Rjeme
de Gascogne, sept. — octobre 1894. 3865
Jasmin. Paul Mariéton, Un précurseur. Jacques Jasmin. In Rf X 89-113. ^3866
[Jaufire Budel]. K. Nyrop, En provençalsk legende. In Nordisk tidskrift
18941 5. S. 388—392. 3867
Miaàral. A Hausrath, Ans der Provence. In der Protest Kirchenztg. XLI
II 98 — 1199. [Über das religiose Moment bei Mistral]. ^3868
— Frédéric Mistral, the felibrëen poet. In Ath 1894, July-December 387. '3869
— Lettres de Frédéric Mistral. In Matinées espagnoles, 15 juin — i octobre
1894. 3870
— G. Paris, Frédéric Mistral; L'homme. L'œuvre. In Revue de Paris, i» oc-
tobre, ler novembre 1894. 3871
— Frederi Mistral, odo de Lucían Duc, mèstre en gai sabé don Felibrige, au-
tour de „Marineto". Paris, l'auteur. 8®. 4 S. 3872
Monret. Henry Oddo, Un fëlibre avant le fèlibrige .... à Sceaux. J. Joseph
Mouret d'Avignon. Paris, Le Sonrier. 8^. 13 S. 3873
Koulet. G. Visner,' J. B. Noulet et son oeuvre de vulgarisation patoîse. Etude
pensée et tout d'abord écrite en langue toulousaine, puis traduite en finançais.
Toulouse, Dupny. 40 2 spalt. 26 S. 3874
Peire Bremen. S. Nr. 3884.
Peire CardinaL Gazier, Le troubadour Pierre Cardinal et la &ble des
hommes et de la pluie. In Rdlr IV« série, VU 281—282. ^3875
— Roque-Ferrier, Le troubadour Pierre Cardinal et la fable des hommes et
de la pluie. In Bhp 1894, ^* 82. [Bericht über einen im Congrès des sociétés
savantes gehaltenen Vortrag]. ^3876
Peireso. Lettres de Peiresc. Publiés par Philippe Tamizey de Larroqae. T. 5.
Lettres de Peiresc à Guillemin, à Holstenius et à Menestrier; lettres de
Menestrier à Peiresc (1610— 1637). Paris, Hachette et C. 40. VIII, 825 S. Col-
lection de documents inédits sur l'histoire de France. 3877
— Ch. Joret, Fabri de Peiresc. Humaniste, archéologue, naturaliste. Confe-
rence. Aix. 8«. 71 S. 3878
— Ph. Tamizey de Larroque, Deux allocutions au sujet de Peiresc. Aix-en-
Provence, Makaire. 8^ 12 S. 3879
Boumanille. Lettres inédites de Roumanille à M. Paul Mariéton. In Rf X
132—146. ♦3880
— Paul Mariéton, L'œuvre et le rôle de Roumanille. InRfX i — 10. *388i
— Jean Monne, J. Roumanille. Paris, librairie de la Province, 35, me K.ons-
selet. 8^ 20 S. Cent. 75. Etudes ièlibréennes. 3882
— Jules deXerris, Roumanille et la littérature provençale 18 18 — 1891. Paris,
Bloud et Barrai. 8®. 78 S., i Portr. *3883
Sordel. Oskar Schultz, Über den Liederstreit zwischen Sorde] und Peire
Bremon. In AnS XCIII 123—140. *3S84
— Angelo Treves, Sordello. Vercelli, tip. Gallardi e Ugo. 1894. [^^] 3^5
S. NA ///. Scrü, LV 182—184.
5. Aaigaben und ErlSuter
Iisvy Emil, AllprovcDwlisch« Texte (tS8g— 18^ i
raturb«nciit].
Blbliothàqae míridicnale, publiíe sods les aus
de Toulouse. Z< série, t. 2; InscHplioDB aol
Sacaie. Avaot-propos par Albert Lebègu<
8". XI, 579 S.
Crwclni Vit., Manualetto provenzale per uso d« :
l86 BIBLIOO&APHIE 1 894. PROVBNZALISCB.
Bemart von Ventadom. [Übertragung des Liedes Acosselhatz mi, stnhor
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Toblers Diez-Reliquicn III. S. Nr. 813. ♦3902
Bertrán de Born. Hugo An fresen, Za Bertrán de Bom. In ZrP XVm
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ZrP XVIII 270—272. [Interpretation der Strophe VHI nach a]. *3907
— Ancora per la satira di P. d'Alvernia. In ZrP XVHI 539— 540 [Strophe
Vm Vers 6]. »3908
Fietoleta. [Übertragung des Liedes Ar agues üu mil marcx de fin argen dnrcfa
Fr. Diezj. In A. Toblers Diez-Reliquien V. S.Nr. 813. *3909
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Vaqueiras. In ZrP XVIII 195—201, *39W
Baimon Vidal, La chasse aux médisants, poème allégorique [publié par] AÎ&ed
Mercier. Dazu A[ntoine] T [bomas]. Appendice. In AdM VI 465 — 494.
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des Jahres 1 890]. *39I2
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dans tous les dialectes de la langue d'oc moderne. T. 2. Montpellier, impr.
centr. du Midi. 8«. 2 Bl., 496 S. ♦3913
S, LgrP 1896, 383—385 (Kosch-ariH),
Quelques strophee de „Mireille" traduites en cinq dialectes méridionaus (so!). In
Rdp VIII 119 — 136. 265 — 278. [Gascon (Lanne-Soubiran, Gers, Arr. Condom,
Cant. Nogaro) par J. Ducamin; Languedocien (Mazères, Ariège, Canton de
Sa Verdun, Arr. de Pamiers) par O. Hérisson; Languedocien (Toulouse) par
G. Clavelier; Quercinois (Lauzerte, Tam-et-Garonne, Arrond. de Moissac par
J. Lamarche; Quercinois (Le Causse, Commune de Bétaille, Arr. deGourdon,
Lot) par H. T eu lié; Languedocien (Carcassonne) par A. Cazelles; Langue-
docien (La Bastide Rouairoux, Arr. de Castres. Tarn) par L. Rouanet;
Rouergat (Millau, Aveyron) par £. Gai tier; Rouergat (Savignac, Aveyroo,
Canton et Arrond. de Villefranche par C. Salingardes; Quercinois (Albas,
Canton de Luzech, Arrond. de Cahora-Lot) par P. Vieussens]. *39K4
Zucearo L., Lucera et les colonies provençales de la Capitanate (Fouilles).
Foggia. 8^ 96 S. 3915
Roque-Ferrier, Les provençaux d'Allemagne et le langage de Pinache - Serres
(Wurtemberg), notes suivies d'une traduction du 'Salut à l'Occitanie' de Pin-
Florian. In Occitania (Montpellier) T. I. 3916
André Marins, La Glori d'Esclarmoundo (la Gloire d'Fsclarmonde), poème pro-
vençal. Avec la traduction française en regard par l'auteur et une préface par
Félix Gras. Avignon, Roumanille. 8^ CCLXXVII S. 3917
5, RJ IX 239-245. 338—345 (Gaston Jourdanne),
i
MODERNE DIALEKTE UND FOLK-tORE. 187
André. La legèndo de Santo Ano (tros) la nativeta de N.-S.-J.-C. In Rf X
307—312. . *39i8
Annans prouvençau per Ion bèi an de Dien 1893, adouba e publica de la man
di Felibre. Joio, soulas e passo-tèms de tout lou pople dóu miejour an trento-
nouven dóu felibrìge. Avignon, Roumanille. Paris, Thorin; Taride; Martin;
Marpon et Flammarion. S^*. 112S. 3919
Berenger-Feraud, Contes provençaux. In La Tradition Vin, i-2. 3920
BoTurelly, Cigan e Cigalo, recuei de cansoun prouvençalo en XII libre. Aix,
Remondet- Anbin. 8<>. 400 S. 3921
S, Hf X 356 — 358 (Froment de Beaurepairé).
Bresson J., Santo Estello, dramo en tres ate e en vers. Tresenco edicioun.
Aiz, imp. Nicot. 8<*. 61 S. 3922
Brunei J., L'âne dans les proverbes provençaux [Continuât.]. In La Tradition
Vin, 1—2. ^ 3923
IjOU Oaoho-fiòy Armana en provençau per lou bel an 1894. ^4^ annado. Car-
pentras. Brun et C. 8^ 112 S. Cent. 50. 3924
Cinq oantioo sur lou caste Jóusè à l'usage di San t- Janen de Marsiho (par
Marins André, F. de Baron celli et E. Jouveau). Avignon, Aubanel.
8«. 29 S. 3925
Challan. Lou (jangui. Contes, anecdotos et facétios en vers prouvençaoux de
Fortuné Chailan. Obros completos, emè avans-prepaus, prefaci et biougrafìo
de Frèderi Mistral, Bouillon-Landais et d'Alfred Goy, tambèn un conte
inedich de i'aontour don Gangui e quanquei peço de soun fiéu, Alfred Chailan.
4e édition. Marseille, Aubertin et C. 8«. XXXVI, 226 S. Fr. 3,50. 3926
Duo Lucien, Marinette, poème provençal en sept chants. Avec traduction en vers
français par Jean Monne et des illustrations de Maurice Vaschalde et P.
Bizot. Paris, librairie de la Province. 8^ 352 S. Fr. 6. 3927
dISzilac Mèri, Lou Riou Ponetsicou (Fragment du IX« chant). In Rdlr IV «
série, VII 271—272. 523—528. *3928
Oirard Marins, La Crau (poésies et légendes provençales) 1879 — 1889, <^vcc la
traduction française en regard du texte. Avignon, lib. V« Roumanille. 8^.
XXIV, 472 S. 3930
Granier A., Mandadis e responso. Forcalquier, Crest. %^. 12 S. 3931
Langlade Alexandre, L'Alerta. [Episches Gedicht]. In Rf X 269—289. ^3932
I«a Marsiheso dei Latin : [poesia dettata in provenzale da F. Vidal, ridotta
in romancio da G. F. Caderas, voltata in francese da Constant Hennion e
tradotta in italiano da L. divari]. Genova, stab. tip. fratelli Pagano. 8<*.
23 S. Per le nozze di Vittorio Costa- Zenoglio con Antonietta Oli vari. 3933
Mistral. Magali, chanson de Frédéric Mistral traduite en vers par Louis Lau-
tre y. In Mémoires de la soc. d'ému!, du Jura. V« série, IV 287—295. *3934
— Eugène Lintilhac, Le „Peiròu" de Mistral. In Rf X 81—83. *3935
N*a proan, cansounié doou councours que la Coumedio prouvençalo dounë lou
3 de jun 1894. Marseille, chez Mlle Carnaud, cours Belzunce; chez M^^e Nancy
Canal, 20, quai du Port. 8«. 23 S. Fr. 1. 3936
Bonmaíadlle J., Li Capelan (étude de mœurs provençales). Nouvelle édition.
Avignon, Roumanille. 8^. 29 S. 3937
Rnffi. Octave Teissier, Poésies provençales de Robert Ruffi. In Bull, de
la soc. d'ét scient, et arch, de la ville de Draguignan XIX 199 — 270. ^3938
XiOU San-Janen, jomalet marsihès, pareissent lou dijoou. l'e année. Marseille,
impr. Sauvjon. 2® à 3 col. Abonnement: six mois Fr. 3, un numéro Ct. 10. 3939
Terrò d'oc, revisto felibrenco e fedéralisto, publicado mesadieiromen per les de
Pescólo moundino. i® annado. Toulouse, imp. Berthoumieu. 8^. Abonnement
annuel : Fr. 5, un numéro Cent. 50. 3940
Xavier de Fourvière» Lou Brès de l'Enfant Jesu, pastorale en trois actes et
en vers. Marseille, imp. marseillaise. 8^'. 136 S. Fr. 1,50. 3941
IiabandOy Autour du mariage: mœurs et coutumes avignonnaises des qua-
torzième et quinzième siècles. In La Correspondance historique et archéologique
I 18 — 23. 100— II O. [Auch im Mém. de l'Académie de Vauclnse XIII 63 —
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escricho per Jan Laurés, manteneire del Felibrige lati. Montpellier, imp. Ha-
melin frères. 8». 39 S. Fr. i. 395S
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de Bordeaux 1894. 39^
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coursos de la luno, etc. Foix, impr. Gadrat aîné. 8®. 64 S. Cent 15. 3967
Almanac patones de la Bigorro. Annado 1893. l'ai'ho, émpr. Lescamela; pirén-
cipaous libérayrès bigourdas. 8®. 48 S. 3968
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182 — 183. *3970
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sienne XXXV 106 — 115. 206—213. 266—275. *397i
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Geschichte N. F. XXV 37 — 42. 129 — 134. *3972
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des Alpes en Italie, depuis la Savoie jusqu'à la vallée de Saint-Etienne au
comté de Nice. Grenoble, Drevet. 8®. 108 S. 3973
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des Hautes- Alpes 1894, S. 315 — 323. *3974
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Besançon, imp. Dodivers. Paris, Lechevalier; Leroux. 8<*. 392 S. mit Noten.
Fr. 6. 3975
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Terrier Louis, Choses et gens d'Annecy (patois annécien). Annecy, Hérisson
et C. 8». 27 S. Cent. 50. 3976
lilliado d'Otunèro revirado en parla dis A up, cant XII, par F. Pascal.
Gap, Richard. 8». 3977
Boiissey Charles, Glossaire du parler de Bournois (canton de l'Isle-sur-le-
Doubs, arrondissement de Beaume-les-Dames). Paris, l'auteur, 67, rue Cardinal-
Lemoine; libr. Welter. 8®. LXIX, 415 S. Fr. 15. Société des parlers de
France. *3978
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Contes populaires recueillis à Bournois (canton de l'Isle-sur-le-Doubs, arron-
dissement de Beaume-les-Dames) par Charles Roussey. Paris, l'auteur, 67,
rue du Cardinal-Lemoine; libr. Welter. 8*. XI, 303 S. Fr. 7,50. Société des
parlers de France. *3979
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Annales de la soc. d'émul. de l'Ain, févr.-mars, oct-déc 1894. 3980
Tiersot Julien, Un couplet d'une chanson en patois bressan. In Rdtp IX
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Daher Philadel phe. Dictionnaire incomplet des locutions grenobloises, à
l'usage des Français. Grenoble, imprim. centrale. 8 ^, 32 S. Petite Biblio-
thèque dauphinoise. 3982
N'osi franc-comtois au patois de Nozeroy (XVII« siècle) annoté et publié pour
la première fois par Em. et P. Brune. In Mém. de la soc. d'émulation du
Jura Vc série, IV 3—31. *3983
Comaz Edouard, Une petite poésie en patois romand. Im Musée Neuchàtelois
XXXI 98—100. »3984
Favxat L., Mélanges va u dois, français et patois. Avec une préface de Ph.
Godet, un portrait de l'auteur et la musique de deux chansons. Lausanne,
Payot. 8«. XXIV, 294 S. M. 2,50. 3985
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per Joan Umbert Any segon. Barcelona, impr. F.Bertrán. V^. 72 S. 4002
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miierte Gedichte: i) Mossen Jaume Co Hell, Scherzo. 2) Guillem A. Teil y
Lafont, La mort de la nina. 3) Jaume Novellas de Möllns, La mort dd
aucel. 4) Joan Maragall, La Sardana. 5) Pere Muntanyola, La pnbilla
catalana. 6) Francesch Ubachy Vinyeta, Lo tambor de Sanpedor. 7) Ra-
món Colom y Virgili, Darrera esperança. 8) M. Llnis Bard, Un episodi
de pasco-flourido. 9) Marián Escriu y Fortuny, Monôlech de soltera]. '4003
Joventut Gatólioa. Certamen catalanista de la Joventut Católica de Barcelona.
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lona, Impr. Ibérica de Francisco Fossas. 8^. 23 S. Pes. 0,50. 4037
— ¡'N Banyeta! juguineta en un acte y en vers. Barcelona, Impr. Ibérica de
Francisco Fossas. 8^. 22 S. Pes. 0,50. 4038
Manual de novells ardits vulgarment apellat Dietari del Antich Conseil Barce-
loni. Vol. III comprenent los volúms originals del XIV al XVL Anys 1478 —
1533- Publicat per acort y á despesas del Exe Ajnntament Constitocional ë
iniciat per los ilustres senyors regidors D. Frederich Schwartz y Luna y D.
Francesch Carreras y Candi en commissió del mateix £xc. Ajnntament
Barcelona, impr. de Henrich y C. 8^ 2 Bl., 488 S. Colecció de documents
histórichs inédits del Arxiu Municipal de la Ciutat de Barcelona. *4039
Marti GUloI £., La acusació privada; monolech en prosa. Barcelona, Impr.
Ibérica de Francisco Fossas. 8°. 15 S. Pes. 1,25. 4040
MasponSy Miguel Grau. Ilustracions de Baixeras etc. Barcelona, EsL de la
Casa Provincial de Caritat. S\ 166 S. Pes. 2. 4041
Mestres Apeles, Epigramas (catalanes). Barcelona, tipolit. Espasa y C. 8^
63 S. Pes. 1,25. 4042
— Odas serenas. Barcelona, tip. Espasa y C. 4043
Montero Joaquín, üXerraireü Extravagancia en un acte, en vers. Barcelona,
impr. de Alsina y Clos. 8». 16 S. 4<H4
Nadal Lluis B., Lo Beneyt y la Porqueyrola. Novélela de costums. Barcelaoa,
Ilustració catalana. 8^ iSO S. 4045
Omar y Barrera, Nupcials. MaUró, Estampa de F. Horla. 8«. XXX S. 4046
Oun TaL Coses y altres (Oune partide da mart; Gat y Rats; Cap a Pontch-
Nouions; Amourt y Cames); por Oun Tal. 3« édition. Perpignan, imp. Latrobe.
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Blera y Bertrán Joaquin, Una orga de Gats. Comedia humorística en dos
actes. Estrenada en lo antich Teatro del Bon Retiro. Barcelona, F. Puig y
Alfonso. 4^ 64 S. Pes. 2. 4Ô28
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reimpresas por primera vez, con una introducción y noticias biográficas de sus
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91 S. 60 Bl. Primer libro impreso en España (en Mil. CCCC. LXXIUI) *405U
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(Nr. 605).
Torell. Recort, obra feta per Gabriel Turell de la ciutat de Barcelona en l'any
1476. Edicio acompanyada d'un Preíaci i d'un Index alfabetic Barcelona,
Biblioteca de „L'Avenç." 8«. XV, 171 S. Les Croniques Catalanes [i]. ♦4052
Ubach y Vinyeta Francesch, Romancer cátala historich, tradicional y de costums.
2. aplech. Barcelona, Estampa „La Cataluña" de Jaume Puigventó. 4®. 336 S.
Pes. 5,50. 40S3
Verdaguer. L'Atlantide, poème catalan de don Jadnto Verdaguer. Traduit
en français par Justin Pépratx. 5« édition. Montpellier, imp. Hamelln frères.
8^ 236 S. 4054
— Dietari el* un pelegri á Terra Santa, ilustrat per Sola. Segunda edidón.
Barcelona, Tip. Católica. 40. 214 S. Pes. 2,25. 40$$
— Rosari de tot Vany. Dietari de pensaments religiosos. Barcelona, Est. ,¿a
Catalana" de J. Puigventós. 8«. 182 S. A'^^
— Veus del Bon Pastor ó Cantichs espirituals dels Rnts. P. P. Missionistas Fills
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1894. Barcelona, Impr. La Renaixensa. 8<>. 48 S. Abdr. aus Jochs Florals de
Barcelona 1894 ^' 43 — S^- [Über catal. Sprache und Litteratur im Allgemeinen.
Im Appendix folgende Kapitel: 1) La llengua valenciana y la catalana. 2)
Brotada que feu la llengua catalana en la primavera de sa vida. 3) Acort près
per la Junta de Comerç de Catalunya sobre la Gramática del Dr. Ballot. 4)
De la llengua com á espressió de la manera de pensar d'un pöble. 5) ¿La
llengua catalana te la sintaxis de la castellana? (S. 75 — 81). 6) La llengua
literaria]. ♦4060
ITebot y Férea José, Apuntes para ima grammàtica vsdenciana popular. Va-
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talane. Perpignan, imp. Latrobe. 8<>. 93 S. 4062
XSsori^^ y Maôrtanez J., Diccionario valenciano castellano y un ensayo de orto-
grafía lemosina valenciana, por una sociedad de literatos, bajo la dirección de
don Constantino Llombart. Cuaderno 29. Madrid, Mnrillo. 4® 3 spalt.
S. 1121 — 1160. Pes. I. 4063
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diritto di stampa dalla Biblioteca nazionale Centrale di Firenze 1894, n^ 216
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öffentlichem Wettbewerb gekrönten und auf Kosten der Regierung gedruckten
bibliographischen Arbeiten]. *4065
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HartBenbUBCh Eugenio, Apuntes para un catálogo de periódicos madrileños,
desde el aflo 1661 al 1870. Obra premiada por la Biblioteca Nacional en el
concurso público de 1873, é impresa á expensas del Estado. Madrid, Est tip.
Sucesores de Rivadeneyra. 4<>. VIII S., 2 Bl., 421 S., i Tab. Pes. 8. ^4072
XSflondero y Feroaeo Francisco, Tipografia hispalense. Anales bibliográficos
de la ciudad de Sevilla, desde el establecimiento de la imprenta hasta fines
del siglo XVm. Obra premiada en concurso público por la Biblioteca Naci-
onal en 1864, é impresa á expensas del Estado. (Con la biografía del autor,
por D. A. María Fabié). Madrid, Est. tip. Sucesores de Rivadeneyra. 40.
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lia SSspafia moderna. Revista de Espafia. Director: J. L¿zaro. Alio VL
Núm. LXI — LXXn. Enero - Diciembre 1894. Madrid, Establecimiento tipo-
gráfico de A. Avrial. 8<>. *4076
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de l'histoire des pays castillans, catalans et portugais publié par R. Foulchè-
Delbosc. Ire année 1894. Paris, Picard et fils. 8^ 358 S. '4077
S, Ro XXIV 613—614 (A. Morel'Fatioy, Em LXIX ill— lit {J£ d^nén-
d€% y Pelayo),
3. Geschichte und Kulturgeschichte.
Ck>leooión de documentos inéditos para la historia de Espafia, por el Marqués
de La Fuensanta Del Valle. Tom. CIX. CX. Madrid, Impr. de José
Perales y Martinez. %\ XII, 497 S., i BL; 4 BL, 512 S. *4078
Spanien in Wort und Bild. Herausgegeben unter Mitwirkung Sr. Kais. n. K¿^.
Hoheit Erzherzog Ludwig Salvator, Mons. Prof. J. Graus etc. Mit 157
Illustrationen und l Karte von Spanien. Wurzburg, L. Woerl. 4*. 606 S.
5. Aptp XI IJ 463—464 (G, Pitre) ; ÖL JII 691—693 {ZsehükJke). 4079
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helmina W. Cad y. Saragossa edit. London, Putnam. 8<^. 430 S. 7 s. 6 d. 4080
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rico-critico. Avila. 4^. 280 S. 4081
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Granada por los Reyes Católicos, según los cronistas árabes. 2> edición. Gra-
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349 S. 40«4
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sitio de Fuenterrabía, esento en latin por el P. José de Moret, de la Com-
pafiia de Jesús, natural de Pamplona y cronista del mismo rdno, y traducido
al castellano, por D. Manuel Silvestre de Arlegui, naturai también de Pam-
plona y maestro de gramática en la de Sangüesa. Tolosa, Eusebio López. 4*.
122 S., II Bl., 229 S. [letztere den Gesamtindex der 12 Bde. enthaltend]. 4086
Oliveira Martina J. P., Historia de la dviiizadón ibérica. Traducdón de D.
Luciano Taxonera (revisada y ampliada por el autor). Madrid, Est. tip. de
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4« Litteraturgeschichte.
I>iooionario enciclopédico hispano-americano de literatura, ciencias y artes etc.
Edición profusamente ilustrada. Cuadernos 322 á 364. Tomos XIII y XIV.
(Páginas 361 á 1208 y pauta para la colocación de las láminas del tomo XTTÏ
1 á 1128 del XIV.) (Mont-Pede.) Barcelona, Montaner y Simón, impresores.
2<». Das Heft Pes. 1,25. 4099
Wolf Femando, La litteratura castellana y portuguesa. [Übersetzung des bekann-
ten 1859 in Berlin erschienenen Werkes mit Anmerkungen von Menéndez y
Pelayo]. In Em LXX 182—203. LXXI 188—204. LXXII 184— 196. »4100
▼• Soliaok Adolf Friedrich, Literarisches aus Spanien und Italien. In des Verf.
Perspektiven. (Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien, Deutsche Verlagsanstalt. 8^
2 Bde.) Bd. I 173 — 217. [Abschnitt I handelt über das spanische Drama und
Carlo Gozzi in Deutschland, IL über Edmund Dorers Spanische Studien und
über die spanische Übertragung von Schacks Geschichte der spanischen Litte-
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de Castro Guillen. E. Mérimée, Notes sur Guillen de Castro. In RH I
84—85. *4i3i
Cervantes. Manuel de Foronda, Cervantes en la Exposición histórìco-eoropea.
Con una carta-prólogo del Excmo Sr. D. Luis Vidart, y dos apéndices conte-
niendo el artículo del „Doctor Postumo*' y el fotograbado de cuatro de las
páginas del libro parroquial de Santa María de Alcázar de San Juan. Madrid,
Est. tip. de Agustín Avrial. 8«. 95 S. Pes. 3. 4132
— Homenaje á Miguel de Cervantes Saavedra, soldado de la infanteria espafiola.
Madrid, Est. tip. de Julián Palacios. In Revista técnica de infantería y cabal-
lería, VII 337—384. 4133
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español. In Em LXIV 24—52. LXV 24—60. *4i34a
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1894]. ♦4135
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Villena. In Em LXVII 48—77. *4I37
Vida literaria de Don Enrique de Villena. I. Don Enrique en su retiro.
— Los „Doce trabajos de Hércules." IL Vuelta á Castilla. — £1 „Arte cisoria'*
y otras obrfts. III. Tratado de la fascinación. IV. La „Eneida" y otras ver-
siones. In Em LXIX 18 — 42. LXX 91 — 113. *4I38
La leyenda y la realidad acerca de Don Enrique de Villena. In Em LXXI
39—67. *4I39
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In des Verf. Etudes sur le moyen âge espagnol S. 289 — 309. 4140
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Pastor ebd. S. 473 — ^485 ab. Darauf folgt: „Partida de defunción de Antonio
de Herrera". (S. 485 — 486) u. „Datos para la biografía de Antonio de Herrera."
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Bildnissen der Dichter. Beriin, Felber. 8» XI, 333 S., i Port.-Tafel. »4145
S. BlU 1894, 628 — 630 (Morit% Necker); AnS XCVII 400 — 401 (Max C.
P. Schmidt); Rcr N, S. XXXIX 413—414 (Alfred Morel-Fatio); Em LXX
167- 181. LXXII 84—102 (M. Menindez y Pelayo),
— Lope de Vega. In The Quarterly Review, n» 358, S. 486— 51 ï. 4146
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Auch in des Verfs. „Perspektiven*« (Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien, Dentscfae
Verlagsanst. S^, 2 Bde.) II 146 — 157. [Bemerkungen im Anschluss an Valcras
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Spanien]. ♦4160
VilleirgaB. V. Barrantes, Villergas y su tiempo. In Em LXVI 53— 69. ^4161
VÍV6B. A. Lange, Luis Vives. In Em LXIV 184—201. LXVI 179—199.
Lxvn 167—200. Lxvm 123—202. ♦4162
5. Ausgaben und ErlSuterungsschriften.
Antologia de poetas hispano-amerícanos, publicada por la Real Academia Espa-
ñola, con un prólogo (299 páginas) de D. Marcelino Menéndez y Pelayo.
Tomo in. Columbia, Ecuador, Penfi y Bolivia. Madrid, Est. tip. de los Suce-
sores de Rivadeneyra. 4<>. CCXCIX, 492 S. Pes. ii. 4163
Antología de poetas líricos castellanos desde la formación del idioma hasta
nuestros dias por Marcelino Menéndez y Pelayo. Tom. V. Madrid, Libr.
de la Viuda de Hernando y C. 8<>. CCCVIH, 136 S. Pes. 3,50. Biblioteca
clásica. Tom. CLXXXVm. 4164
S. RhU I 97 — 99 (Emilio Cotarelo),
Antología de poetas mexicanos, publicada por la Academia mexicana, corres-
pondiente de la Real Espafiola. Segunda edición. Madrid, G. Sánchez. 4<».
VI, 488, III S. Pes. 12. 4165
Biblioteca clásica Tom. 180—187: Cervantes, Don Quijote (Nr. 4198). Tom.
188: Menéndez y Pelayo, Antología de poetas Úricos (Nr. 4164). 4166
Bibliothek spanischer Schriftsteller. Hrsg. von Adolf Kressner. Bdch. 16:
Cervantes, Don Quijote (Nr. 4200). Leipzig, Renger. 8^. 4167
Colección de escritores castellanos. Tom. CIV: José Garcia de León, Me-
morias. Tom. CV: Saavedra, Obras completas. T. I. Madrid, Est tipogr.
„Sucesores de Rivadeneyra". 8^ 4168
Ck>leooión de libros espafioles raros ó curiosos, por el Marqués de la Fuen-
santa del Valle. Tomo XXII: Thebayda. Madrid. 8». 4169
CuentOB escogidos de los mejores autores castellanos contemporáneos (Emilio
Pardo Basan, Juan Valera, José M. Pereda, I. Fernandez Florez, Leopoldo
Alas, Gutierrez Najera, Rubén Dario, Salvador Rueda, Fernandez Bremon etc.),
coleccionados y con prefacio y noticias literarias, por Enrique Gomez Carrillo.
Paris, Gamier hermanos. 8^ VII, 437 S. 4170
Curriola Felipe N., Tesoro epigramático; novísima recopilación de epigramas y
otras composiciones cortas del género festivo, tomadas de nuestros más distin-
guidos poetas. Barcelona, Viuda é Hijos de Felipe N. Curriols. \\ 623 S.
Pes. II. 4171
GMeria dramática de Arregui y Aruej. Madrid, R Velasco impr. 8^. Enthalt
u. a.: Javier de Burgos, Boda, tragedia y guateque, ó d difunto deChuchita.
Sainete lirico de costumbres cubanas en un acto, dividido en tres cuadros, en
verso. 41 S. — José Jackson Veyan, Clases especiales. Juguete còmico-
lirico, en un acto y en verso. 32 S. — id.. La indiana. Zarzuela en un acto y
en verso. Segunda ed. 38 S. — id., Un punto filipino. Juguete cómico-Úrico
en un acto, en prosa y verso. 36 S. 4172
Galería dramática de Fisoowich. Madrid, R. Velasco unpr. 8<*. Enthalt n. a.:
Joaquín Dicenta, El Duque de Gaudia. Drama lirico en tres actos y xol epi-
logo, en verso. 2 ed. 88 S. — id., Luciano. Drama en tres actos y en prosa.
79 S. — Miguel Echegaray, ¡Al santo, al santo! Apropósito cómico -lirioo
en un acto y dos cuadros, original y en verso. 44 S. — id., Las tres de la
tarde: diálogo en un acto y en verso. 15 S. — id., ¡Pobre Maria!; monólogo
AUSGABEN UND BRLÄUTS&UN6SSCH&IFTEN. IQÇ
en on acto y en veno. Segunda edic. 12 S. — José Fernández Bremón,
El espentajo. Comedia en tres actos y en prosa. 55 S. 4^73
Qaleria dramática de Hidalgo. Madrid, R. Velasco impr. 8^ Enthält u. a.:
Rosario de A cufia, La voz de la patria. Cuadro dramático en un acto y en
verso. 1893. 31 S. — Tomas Lucefio, Los lunes del »Jmparcial". Pasillo có-
mico lirico en un acto y en verso. 31 S. — Fernando Manzano, El mismo
demonio. Zarzuela en un acto, en prosa. 55 S. — Mariano Pina y Domín-
guez, El Angel guardián. Zarzuela en tres actos y en prosa. 91 S. — Miguel
Ramos Carrion y Vital Aza, Zaragüeta. Comedia en dos actos y en prosa.
3 ed. 71 S. — Edoardo Villegas, Tragaldabas. Zarzuela en un acto y tres
cuadros, en prosa. 36 S. 4174
Garda y Barbarin Eugenio, Prosa y verso. Trozos escogidos de los niás
notables escritores castellanos, ordinados é ilustrados con una introducción
histórica, biografías y máximas sacadas de sus obras. Madrid, Impr. Viuda
de Hernando y Comp. 8^. 2 tomos en i vol. 199 u. 192 S. Pes. 2,50. 4174a
Teatro clásico moderno. Tomo L Obras dramáticas, de D. Manuel Bretón de
los Herreros, D. Juan Eugenio Hartzenbusch, D. Antonio García Gu-
tiérrez y D. Tomás Rodríguez Rubí. Madrid, Est. tip. de los Sucesores
de Cuesta. 8«. 432 S., i Port Pes. 3,50. 4175
de Aoufia Rosario s. Nr. 4174.
Aloover Juan, Poemas y harmonías. Palma, Impr. de J. Tous. 8**. 139 S. Pes.
2,25. 4176
Altamìra Rafael, Juan O eh o a y Tomás Carretero, Novelas. Fatalidad, por
Rafael Altamira; Su amado discípulo, por Juan Ochoa y Sagrado sacerdocio,
por Tomás Carretero. Madrid, Est. tip. de R. Fé. 8». VII, 287 S. Pes. 3,50. 4177
de Amallo Pablo, Letario. Leyenda autofilosófica del siglo XL Madrid, Libr.
de Fé. 1893. 4°- 443 S. 4178
Aragón Aalor. Obras de D. Marcelino de Aragón Azlor y Fernández de Cór-
doba, Duque de Villahermosa, Conde-Duque de Luna, con un prólogo de D.
M. Menéndez y Pelayo. Madrid, Establecimiento tipogr. Viuda é Hijos de
M. Tello. 8». XVni, 367 S. [Nicht im Handel]. 4179
Arenal Concepción, Obras completas. Tomo I. El visitador del pobre. Tom. II.
La beneficencia, la filantropía y la caridad. Tom. HI. Cartas á los delincu-
entes. Madrid, V. Suárez. 8^. 25 1; 244; 443 S. 4 1 80
I>'Ayot Manuel Lorenzo, La Ibenada; poema en prosa. Tomo I. Canto H.
Catalufia. Madrid, Murillo. 4<>. S. 45—64. Pes. 0,50. 41 81
Asa Vital, Teatro moderno. Vol. TL, San Sebastián, mártir. — Llovido del cielo.
— Aprobados y suspensos, con un prólogo de Antonio Sánchez Pérez.
Madrid, Hernando y C. 8*>. XLIV, 282 S., i Taf. Pes. 4,50. 4182
— Zaragüeta. S. Nr. 4174.
Baiart Federico, Dolores: poesías. Madrid, MuríUo. S. a. (1894). 8^ 200 S.
2 Bl. Pes. 3,50. 4183
SaUesteroB Calixto, Páginas de gloria: poema histórico premiado en el certamen
celebrado en la Comfia el 7 de Septiembre de 1890. Madrid, Est. Tipográfico
„La Catalana." 8^ 31 S. Pes. 2,25. 4184
Semed J. Adán, Mosén Quitolis; novela aragonesa: prólogo de Luís Mazzan-
tini. Madrid, Libr. de Fe. 1893. 8«. 235 S. Pes. 2,50. 4185
de Burgos Javier. S. Nr. 4172.
Oadalso José. R. Foulché-Delbosc, Obras inéditas de Don José Cadalso.
In RH I 258—335. ♦4186
Gale Emilia, Crepusculares con un articulo de Victorino Novo. La Corufia,
Andrés Martínez. 8«. XIV, 243 S. Biblioteca Grallega XXXVI. ♦4187
Calisto y Melibea s. Fernando de Rojas (Nr. 4277).
de Gampoamor Ramón, Colón, poema. Barcelona, Impr. de A. López Robert.
S. a. (1894.) 80. 183 S. Pes. 0,50. Colección diamante. Tomo VII. 4188
— £1 drama universal. Madrid, S. impr. 8^. 271 S. Pes. 0,50. Biblioteca
universal. Tomo CXXXV. ^ 41^9
^ Dasselbe. Poema en ocho jornadas. Barcelona, Impr. de A. López Robert.
200 BIBLIOGRAPHIE 1 894. SPANISCH.
S. 8.(1894.) 2 BSnde. 8<». 209 und 212 S. je Pes. 0,50. Colección diamaite.
Tom. Vm und IX. 4190
— Los pequefios poemas (cuarta serie). Nuevas doloras, nuevas humoradas. Vt-
lencia, Impr. de Juan Giiix. S. a. (1894.; SK 158 S. Pes. 0,50. Biblioteca
selecta. Tomo 71. 4 191
— Poesías y fábulas. 2 Bände. Ternezas y flores. Ayes del alma. Fábulis.
Barcelona, A. López Robert, impresor. S. a. (1894.) ^^- 222 und 217 S. je
Pes. 0,50. Colección diamante. Tomos XI u. XII. 4192
— El licenciado Torralba. (Poema en ocho cantos.) Barcelona, A. López Robert,
impresor. S. a. (1894.) 8^ 160 S. Pes. 0,50. Colección diamante. T. X. 4193
— H. Peseux-Richard, Humoradas, doloras et petits poèmes de Don Ramon
de Campoamor. In RH I 236 — 257. *4I94
Cánovas Luis, El huerco. Poema. Madrid, Impr. de los Hijos de M. Ginés
Hernández. S^. 53 S. Pes. 1,25. 4196
Carretero Tomas, Sagrado sacerdocio. S. Nr. 4177.
de Caatro Gronzalo, Ciencia y fe : poesías. Madrid, Fe. S^, 103 S. Pes. i. 4197
Celestina. S. unter Femando de Rojas. (Nr. 4277).
Cervantes. £1 ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha, compuesto por
Miguel de Cervantes Saavedra, y comentado por D. Di^o Clemencin. Tomo
I — Vni. Madrid, Impr. de la Viuda de Hernando y Comp. 8®. Der Band
Pes. 3,50. Biblioteca clásica. Tom. 180 — 187. V4198
— £1 ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha, por Miguel de Cer antes
Saavedra. Barcelona, Tip. de Luis Tasso. S. a. (1894.) 8^ 495 S. zu 2 Sp.
Pes. 1,25. 4199
— £1 ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha, compuesto por Miguel de
Cervantes Saavedra. Parte I. Bdch. 4. Mit erkl. Anmerk. herausg. von Adolf
Kr e ss n er. Leipzig, Renger. 8^ 135 S. M. 2. Bibliothek span. Schriftsteller.
Bändchen 16. 4200
— Don Quizot de la Manxa. Nova tradució, abreviada á util del jovent per A
B. T., Barcelona, Imprenta de F. Giró. 8^ 8 und 240 S. Pes. 3,50. [50 Expl.
im Handel]. 4201
— Leben und Thaten des scharfsinnigen Edlen Don Quixote von la Mancha,
übersetzt von Ludw. Tieck. 2 Bände. Hamburg, Verlagsanstalt u. DrockereL
7. Aufl. 8». XXVin, 482 und XTV, 545 S. M. 3. 4202
— José María A sen s io, Noticias curiosas particularidades y anécdotas relativas
al „Quijote". In Em LXI 103 — 120. *4203
— S. Sigism. Epstein, Don Quixote in entwicklungsgeschichtlicher Beleuchtung.
In „Die Gesellschaft" X, 11. 4204
— F. H. Graser, Note sur une édition de Don Quichotte. [Barcelona 1839].
In RH I 327—328. ^4205
— Ivan Turguenef, Hamlet y Don Quijote. In Em LXVHI 52 — 68. [In eng-
lischer Übersetzung in The Fortnightly Review LXII 191 ff.] *42oiS
— [Hymne des Cervantes ins Polnische übersetzt von Jack]. In Przeglad Pow-
szechny (Krakau), August 1894. 4207
— F. H. Graser, ün sonnet retrouvé de Cervantes. In RH I 196. ♦4208
— B. Croce, Napoli nelle descrizioni dei poeti [nel capitolo ultimo del „Viaje
del Parnaso" del Cervantes]. In Napoli nobilissima III, 2. 4209
— Adolf Friedrich Graf v. Schack, Die Reise nach dem Parnass. In des V£s.
Perspektiven (Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien, Deutsche Verlagsanst 8^ 2 Bde.)
I 289—312. ♦4210
— Leo B ahi s en, Eine Komödie Fletcher's, ihre spanische Quelle und die
Schicksale jenes Cervantesschen Novellenstoffes in der Weltlitteratur. Berlin,
Progr. der 6. Realschule. 4^^. 27 S. *42ii
— James Fitzmaurice-Kelly, Notes sur la bibliographie française de Cer-
vantes. In RH I 336 — 337. ♦4212
— Thebussem, Lo Verde. A D. Aureliano Fernández Guerra. [Plauderei über
die auffallige Vorliebe C.s für die grüne Farbe]. In Em LXTTT 43—60. ^4213
— Alexander v. Weilen, Ein Zwischenspiel des Cervantes in modemer Bear-
beitung. In AZ Beil.-Nr. 146. [L# cueva de Salamanca u. Emil Crdtt's „Ver-
botene Früchte"]. ♦4214
J
AUSGABEN UND EBLÄUTERUNGSSCHRIFTBN. 20I
Chicote y Caeafla EmiliOi Resignación y heroismo. Poema. Madrid, Est tip.
de Fortanet S^. 40 S. Pes. 1,25. 4215
Cid. Der Cid. Geschichte des Don Ruy Diaz, Grafen v. Bivar. Nach spa-
nischen Romanzen von J. G.Herder, hrsg. u. erläutert von Ernst Naumann.
Stuttgart, Göschen. 8^ 181 S. M. 0,80. Sammlung Göschen Nr. 36. 4216
— P. de Mugica, Supresión de la vocal enclitica de los pronombres en el
Poema del Cid. In ZrP XVm 540—545. *42I7
— E. de la Barra, La hoja perdida del poema del Cid. Rosario de Santa Fe,
Tip. lit. J. Ferrazini y Comp. 4®. li S. 4218
Colombo Cristoforo, Scritti pubblicati ed illustrati da Cesare De Lo 11 is. Roma,
auspice il Ministero della Pubblica Istruzione (tip. Forzani e C.) 2». CCXVII,
570 S. Raccolta di documenti e studi pubbl. dalla r. comm. coL pel quarto
centenario della scoperta dell'America, parte I, voi. II. 4219
Comedia llamada Thebayda, nuevamente compuesta, dirigida al Illustre é muy
magnifico Sefior el Sefior Duque de Gandía. Madrid, Impr. de José Perales
y Martinez. 8®. VIII, 545 S. Pes. 8,50. Colección de libros espafioles raros.
Tom. XXn. 4220
Cota Rodrigo, Une poésie inédite [publiée par] R. Foulché-Delbosc. In
RH I 69—72. 4221
Caellar José, Neurosis; cuentos modernos, prólogo de Salvador Rueda. Madrid,
Suárez. 8«. 4 Bl., loo S. Pes. 1,25. 4222
Delgado Sinesio, ... Y pocas nueces. Madrid, Impr. de la „Revista de Navega-
ción." 8^ 227 S. Pes. 2,25. Biblioteca ilustrada de autores contemporáneos.
Tomo V. 4223
Del Falaoio Manuel, Chispas. Madrid, Murillo. 8^ 274 S. Pes. 4. 4224
[Devolz y Gkiroia José]. Enrique Prúgent, La epopeya de Colón. In RdE
CXUV 346—360. *4225
I>iario del sitio de Charleroy. Charles Piot, Le siège de Charleroi en
1693. In Compte rendu d. séanc. de la Commiss, royale d'histoire (Bruxelles)
IV 198—235 [Spanischer Text], ♦4226
Dioenta Joaquín s. Nr. 4173.
Donoso Cortés« Obras de D. Juan Donoso Cortés, Marqués de Valdegamas.
Nueva edidón aumentada con importantes escritos inéditos y varios documentos
relativos al ilustre autor. Publicada por su hermano D. Manuel, bajo la
dirección de D. Juan Manuel Orti y Lara, y noticia biográfica por D. Ga-
bi no Tejado. Tom. i — 4. Madrid, Soc. edit San Francisco de Sales, 1891
—94. 4». CXV, 372; Xm, 649; XXIII, 959; CV, 221 S. Pes. 50. 4227
Sobegaray José, La rencorosa; comedia en tres actos y en prosa. Madrid,
Impr. de José Rodríguez. 8®. 86 S. Pes. 2,25. 4228
Schegaray Miguel s. Nr. 4173.
Eseobar Baldomcro, Adelfas y siemprevivas. Madrid, Fé. S^. [44. Pes. 2. 4229
Fernández Bremón s. Nr. 4173.
Gamboa Francisco A., Doce poesías. San Salvador, Impr. La Cruz. 8®.
45 S. 4230
Qaroia de Iiéon. Memorias de la vida del Excmo. Sefior D. José García de
León y Pizarro escritas por él mismo. Tom. V. Madrid, est. tip. „Sucesores de
Rivadeneyra". S^. 4 Bl., 442 S. Colección de escritores castellanos. CIV. *4230a
Querrá Ojeda José, Espontáneas; poesías, prólogo de D. José M. Gutiérrez
de Alba. Scvüla, Impr. de E. Rasco. 8«. 95 S. Pes. 1,25. 4231
de Heredia» Conde de Ofalia, Narciso, Escritos publicados por su nieto el
Marqués de Heredia. Madrid, Murillo. 4^ 800 S. Pes. ii. 4232
Hemardes. Ben. Croce, Di un poema spagnuolo sincrono intomo alle im-
prese del gran capitano nel regno di Napoli (La Historia parthenopea di Alonso
Hemardez): notizia. In Archivio storico per le provincie napoletane, anno
XIX fase. 3, 4233
s/nòa III 37—43 (Arturo Farinelli)', Em LXVII 104— HO.
Hidalgo José Manuel, Lelia y Marina. Ilustrada por don Camilo Melnick.
Paris, Garnier hermanos. 8». VIH, 263 S. 4234
Jackson Veyan José s. Nr. 4172.
iBopo. A. Morel- Fatio, L*Isopo castillan. In Ro XXm 561—575. ^4235
202 BDUOa&APHIX 1894. SPANISCH.
Joan de Avila. Luis Jiménez de la Llave, Cartas inéditas del Beato Padre
Maestro Juan de Avila. In BAH XXIV 475 — ^479. [2 Briefe l) vom 9. Aug.
1561 (?), 2) vom 3. October 1561]. *4^í>
8. Juan de la Oras« Martin Domínguez Berraeta, £1 misticismo de San
Juan de la Cruz, en sus poesías. Ensayo de critica literaria con nn prólogo
de D. Juan Manuel OrtíyLara. Madrid, Murillo. 8^ V,57 S. Pes. 1,50. 4237
Juan de Jaso. El Dr. D. Juan de Jaso, padre de San Francisco Javier. Su
Crónica de los Reyes de Navarra [herausg. aus einer Hs. der Bibl. der Aca-
demia de la Historia von] Fidel Fita. In BAH XXIV 129—148. «4238
Jada. R. Foulché-Delbosc, Le tesUment d'un Juif d'Alba de Tonnes en
14 IO. [Überschrift: Testamento den Don Juda, Judio]. In RH 1 197-199. ^4239
Jurado Fem&ndea Eulogio, De antaño y de hogaño; poesias con un prólogo
de D. Francisco Rodríguez Marín. Osuna, Impr. de M. Ledesma VidaL
40. XX, 88 S. Pes. 2,50. 4240
De La Vega Ventura, Obras escogidas. Tomo I. Barcelona, Montaner y Siman.
4«. 344 S. Pes. 5,50. 4241
Leon. Que descansada vida. Ode von Luis de Leon, übersetzt von Frpedii^]
DFiez], gewidmet dem vertrautesten Kenner des spanischen Dichters F. H.
Rfeuscn], als Freundesgruss am Rector- Wahltage i. Aug. 1873. In A. T ob-
ier s Diez-Reliquien I. S. Nr. 813. ^424^
IiOpe de Vega. Obras de Lope de Vega publicadas por la Real Academia
Española. Tom. IV. Comedias de vidas de santos. Madrid, Est tip. ».Siioe-
sores de Rivadeneyra. 2^ CXXVS. (enthaltend Observaciones preliminazvs de
Marcelino Menéndez y Pelayo) u. 591 S. 4243
S, Rhle I 33— 3S (Emüio Cotareh).
— A. R. Marsh, Note on El Tirano Castigado of Lope de Vega. With inter-
pretation of a Spanish altar-frontal with emblems of the Virgin. (With plate).
In Studies and notes in philology and literature (Boston) Vol. IL 4M4
— Lope de Vega's Comedia Sin secreto no ay amor byH. A.Rennert. In
PMLA IX 182— 311. 424s
De Lob Rafael S. J., Poesías. Madrid, Hernández. 8^ 262 S. Pes. 2,25. 4246
Iiuoefio Tomas s. Nr. 4173.
Mangano Fernando s. Nr. 4173.
MartíneB Barrionuevo M., El gran pecado; novela española. Madrid, Impr.
de ForUnet. 8«. 301 S. Pes. 3,50. 4248
[Martinez de la Rosa]. Adolf Friedrich Graf v. Schack, Heman Perez dd
Pulgar, der Thatenreiche [nach dem „Leben des Heman Perez del Polgai*'
von Martinez de la Rosa]. In des Vis. Perspektiven (Stuttgart, Leipzig, Berlin,
Wien, Deutsche Verlagsanst. 8«. 2 Bde.) Bd. I S. 247 — 279. ^249
Meléndea Valdés. Poesias inéditas de Don Juan Meléndez Valdés [pubL por]
R. Foulché-Dol^osc. In RH I 166—195. ^4250
— Los besos de amor, odas inéditas de Don Juan Meléndez Valdés [pubL por]
R. Foulché-Delbosc In RH I 73—83. *4^5i
Mélida José Ramón, D. Juan Decadente; novela. Madrid, Murillo. 8®. 185 S.
Pes. 3. 4252
Mendosa« Diego Hurtado de Mendoza an eine Dame, die ein Sonett von ihm
verlangt hatte. [Übertragung des Gedichtes: Pedis, Reina, un soneto, ya lo
hago durch Fr. Diez]. In A. Toblers Diez-Reliquien IL S. Nr. 813. ^4253
— R. Foulché-Delbosc, Etude sur la Guerra de Granada de Don Diego
Hurtado de Mendoza. In RH I 161 — 165. *42S4
La troisième édition de la Guerra de Granada de Don Diego Hurtado de
Mendoza. In RH I 338. *425S
Falaoio Valdés Armando, Obras completas. Tomo I. El idilio de un enfenno.
Madrid, V. Suarez. 8». XIX, 309 S., I Portr. Pes. 5. 4256
— El origen del pensamiento. Novela. Madrid, Impr. de los Hijos de M. G.
Hernández. 1893—94. 8^ 477 S. Pes. 4,50. 4257
Fallares Arteta Leónidas, Obras poéticas. Tom. L Rimas. Lima, Gril. 8*.
VI, 98 S., I Portr. Pes. 3,50. 4258
Fardo Baaán Emilia, Adán y Eva. In Em LXI 1—54« LXII 5—47. LJUn
95—128. LXIV 73—89. LXV 96—116. »4259
AUSGABEN UND ERLÂUTSRUNGSSCHRIFTEN. 20^
Pardo Basàn Obras completas Tom. X: Cuentos nuevos. Tom. XI: Adán y
Eva (cido). Dofia Milagros. Madrid, Agustín Avrial, impresor, S. a. (1894). 8^.
304 nnd 301 S. Jeder Band Pes. 3,50. 4260
Fefia 7 Qofii Antonio, Gayón de sastre. Madrid, Murillo. 8^ 307 S. Pes. 3. 4261
— Guerrita. Madrid, Impr. de la Viuda de J. Ducazcal. 8^ 424 S. Pes.
4,50. 4262
Pereda José M., Obras completas. Tom. XI Y: Nubes de estío. Madrid, Viuda
é hijos de Manuel Tello. 8<». 586 S., i Bl. ^4263
Peres Qaldós Benito, La de San Quintín; comedia en tres actos y en prosa.
Madrid, Impr. de „La Guirnalda". 8^. 100 S. Pes. 2,50. 4264
— Novelas espaüolas contemporáneas. Torqnemada en la cruz. Madrid, Admi-
nistración de los Episodios nacionales. 8^. 288 S. 4265
5. UJI J 95—96 (Ä. Peseux-Richard).
— Torquemáda en la cruz. Madrid, Impr. „La Guirnalda«. 8®. 288 S. Pes.
3,50. 4266
— Pero Pérez, Torqnemada en la Cruz por Benito Pérez Graldós. In Em
T.XIT 66-87. »4267
— Torqnemada en el purgatorio. Madrid, sin. impr. 8^. 337 S. Pes. 3. 4268
— Torqnemada y San Pedro. Madrid. 8*^. 302 S. 4269
S. RB 11 197—198 (Ä Peseux-Richard),
Picón Pebres Gonzalo, Fidelia (novela de costumbres venezolanas). Curazao,
Impr. de A. Bethencourt é Hijos. 1893. 8p. 479 S. Pes. 5,50. 4270
Pina y Dominerues Mariano s. Nr. 4173.
Question de amor. Ben. Croce, Di un antico romanzo spagnolo relativo
alla storia di Napoli, La question de amor: notizia. In Archivio storico per
le Provincie Napoletane, anno XIX, fase. i. 4271
S. Rbli II 133—142 {Arturo FarineUi); NA III, Serie, L 55Q— 552.
Bamos Carrion Miguel, Teatro moderno. Voi. i. La Marsellesa. — La mamá
política. -^ Doce retratos seis reales. Madrid, Hernando y Comp. 8^. XX VII,
251 S. Pes. 4,50. 4272
— y Vital Aza, ZaragûeU S. Nr. 4173. 4273
Beina Manuel, La vida inquieta; poesías. Madrid, Est. tip. de Rie. Fé. 8^
202 S. Pes. 3,50. * 4274
Bodrig^iies Ck>rrea Ramón, Agua pasada .... (novelas cortas). Madrid, Libr.
de Fé. 8*». XVI, 317 S. Pes. 4,50. 4^75
Bodrignes de IJreta Antonio, El difamador; novela original. Barcelona, tip.
de Frana Altes. 8«. 340 S. Pes. 2. 4276
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La catralilla. — Tentación. — ^El 13. — ^Terceto final. —Traqneotomía. — Milésima. —
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— Yo y yo. — Ex- Juan. — £1 primer tenor. — ¡SoUacabras, un minuto! Baicriona,
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New Spanish DioUonary based upon the latest edition of the dictionary of
the Spanish Academy, containing the scientific, military, commercial, technical
ANHANG: BASKISCH. 20J
and nautical terms, and brought right up to date. London, Hirschfeld. S^,
674 S. 2 s. 6 d. 4353
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scientifico, tecnico, militare, marinaresco, ecc, arricchito d'un gran numero di
locuzioni proprie delle due lingue, d'un gran numero d'esempi; delle voci del-
l' uso toscano, degli americanismi più in uso, della retta pronunzia delle parole,
dei vocaboli antiquati, d'un dizionario di nomi propri, si personali che storici,
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AmadiB. L'épisode de lile ferme d. l'Amadis de Gaule. In Rdcc ler fèv. 1894. 4403
de Aranjo Joaquim, Barbara - escrava. Porto, Typ. de Ant. José da Silva
Teixeira. 8^ 4 S. [8 Exemplare]. 4404
— Luiz de CamSes, poemeto. Com nma carta de Eça de Queiroz. 3^ ediçSo
Lisboa. 8®. 62 S. Reis 300. 4405
— Edwiges. Lisboa, Typ. da Acad. Real das Sciencias. 8^. 4 S. [Nicht im
Handel]. 4406
— Flores da notte. Versos. Porto, Livraria internat de Lello e Irmaa 4407
Braga Alberto, A IrmS. Peca em 4 actos. Lisboa, Livr. edit, de S. Magestades
e Altezas. 8<». 4408
Braga Theophilo, Contos phantasticos. 2^ ediçao, correcta e ampliada. Lisboa,
8». VII, 215 S. R. 200. 4409
— O Mar Tenebroso. Poemeto. Porto. 8<>. 57 S. 4410
Browning E. B., Sonnets. From the Portuguese, with decorative settings by
Frederick Colin Filney and an introduction by Edmund Gosse. London, Dent.
4^ IOS. 6d. 441 1
Bulhao PatOy Paquita. Poema em XVI cantos. Lisboa. 8^ XXXV, 495 S.
Ediç. acomp. de cartas de A. Herculano e Rebello da Silva. 44^2
Oaiel, A Filha do JoSo do Onteiro. Romance. Lisboa. 8«. IV, 318 S.
Reis 700. 4413
Campos Alüredo, O Infante navegador, poemeto, com um prefacio de Jo3o
Penha. Porto. 8». XXII, 18 S. Reis 200. 4414
de Campos Claudia, Ultimo amor. Romance. Lisboa. 8^ VI, 148 S. R. 700. 4415
de Casaro Eugenio, Sylva. Lisboa, Livr. edit de Suas Magest. e Altez. 8<^.
131 S. Reis 800. 4416
de Castro JoSo, Os malditos. Romance. Lisboa. 8®. 504, H S. Reis 800. 4417
Coelho de Carvalho» Os Salmos. Traduccäo em verso. livro I. Lisboa. 8®.
. 148 S. Reis 500. 4418
Costa Femandes, O Poema do Ideal. Intermezzo lyrico. Lisboa. 2 vol. 8^.
IX, 384 und 385—772 S. 44« 9
I>eni8. Das Liederbuch des Königs Denis von Portugal. Zum ersten Mal voll-
ständig hrsg. u. m. Einleitg., Anmerkgn. u. Glossar versehen von Henry D.
Lang. Halle, M. Niemeyer.^«. CXLVIH, 174 S. M. 8. »4420
S. ZrP XIX 578 — 615 (CaroUna Michaelis de Vasconcellos); AnS XCIV
470—472 (Adolf Tobler)', LgrP 1895, 271—276 (Carolina Michaelis de
Vasconcellos),
ZdtMhr. £ rom. PhiL XDL BibL I4
2 IO BDUOQRAPBIB 1894. PORTUGIESISCH.
Du Bocage W*^^, À Cdombiada on a Fé leveda ao Novo Mondo. Epopèa.
Lisboa, Per ordern e na Typ. da Academia. 1893. 4^^^
de Fì^n^eiredo Candido, O Ubro de Job em versos portugnezes. Lisboa. 8*.
192 S. R. 400. 4423
Oil Augusto, Musa cenila. (Versos). Coimbra. 8<^. 104 S. R. 400. 4424
Quilhermino de Barraa. Cantos do firn do seculo. Lisboa. 8«. XXn,
348 s. 442s
GQiomar TorreaaOy EducaçSo moderna. Comedia em tres actos. Antecedida
de urna conversa preambular. Lisboa. 8**. XII, 116 S. Reis 300. 44^6
Joto da Cámara, O Pantano. Drama em 4 actos. 8^ 48 S. R. 300 [Ort?]. 4427
IfOpes de Mendoça Henrique, Os ^>rpbSos de Calecut. Romance histórico-
maritimo. Lisboa. 8*^. 312 S. R. 800. 4428
de Maoedo Joaquim Manoel, O dous amores, romance brazileiro. $> ediçSo.
Tom. I. 2. Paris, V« Mellier. 216 und 252 S. Biblioiheca nniverssìL 4429
Mavquee Pereira Alberto, D. Henrique. Poesia conuncmorativa do 5* cen-
tenario do Infante D. Henrique. Nova-Goa. 8^. 8 S. 4430
Mesqiiita Alfredo, Vid' airada. Lisboa.- 8^ 216 S. Reis 200. Summaño:
Na terra das alfaces — Fulanos e cicranos. — Cartas abertas. 4431
Pereira da Cunha Sebastiao, A cidade vermelha. Poema hispano • arabe.
Vianna. S^. 74 S. R. 400. 4432
de Quental Anthero, 65 Sonnets. Englished by E. Prestage. London, NutL
8<». 5 s. ^ 4433
— Zara. EdiçSo polyglotta. Lisboa, Imp. Nacional. 99, XV, 89 S. [Übersetzung
in 47 Sprachen]. *4434
8á de Miranda. Anthero de Quental & C. Castello Branco, Sa de Mi-
randa. Com uma carta acerca da „Bibliographia Camuliana" de Henriqae
Marques por Joaquim de Araujo. Lisboa, Typ. da Comp. Nacional Editora
8«. 38 S. [So der genaue Titel. In der That enthalt das Hefteben i) (S. i—
15) eine Anzeige der Michaelis'schen Ausgabe des Sa de Miranda von Antk.
d. Quental aus dem Jahre 1886; 2) (S. 16—28) einen Aufsatz (1887) des Vis-
conde de Correla Botelho, Uma satyra de Sa de Miranda; 3) (S. 29 — 38} jenen
im Titel citierten Brief Araujos an Henrique Marques (1894)]. ^4434 a
Teixeira de Queiroa, D. Agostinho. Romance. Lisboa. 8«. 340 S. R. 600. 443$
Teiziera Mucio, Novos ideaes, 1877 -79. Poesias. Segunda ediçSo. Rio de
Janeiro 1891. 8^ 4436
TÎÎBivassoB IiOpes J. Q., Os contos da avósinha. CoUecçao illustrada de histo-
rias, lendas, fabulas e contos. Lisboa. 8®. H, 142 S. 4437
Vaamonde Florencio, Os galaicos; poema en catro cantos. Habana, Impr. ,X*
Universal« de Ruiz y Hermano. 8«. XXXV, XXXVIH, XXIX, XXXU S.
Pes. 1,50. 4438
VíbSo de Túndalo. F. M. Esteves Pereira, Visio de Túndalo. In RL m
97—120. *4439
de 8. Boaventura Visconde, O livro de Luiza. Trovas. Lisboa. 8*. 120 S.
R. 600. 444Û
WilliamB Alfred Mason, Some ancient Portuguese ballads. In des Verf. Stadies
in folk-song and popular poetry (Nr. 963). 4441
6. Moderne Dialekte und Folklore.
Oanoioneiro de músicas populares para canto e piano, par Cesar das Neves
und Gualdino de Camps. Porto 1893 — 94. 4442
S. RL III 190—192 (y, LeiU de VàsconceUos).
Coelho F. A., TradiçCes pop. portuguesas: O Quebranto. In Revista de seien-
cias naturaes e sociaes IH, 3. 4443
Thomaa Pires A., Formulas portuguesas de juramentos, pragas e imprecaçÂes
na provincia do Alemtejo. In Aptp Xm 535—536. *4444
— A noite de Natal, o anno bom e 01 santos reis na cidade de Klvas» em For-
tugal. I. [Sitten und Gebräuche in der Weihnacht]. H. Crenças populares
portuguesas, relativas á noite de Natal. HI. Dictados do Natal, IV. O Firn
do anno. V. As Janeiras, on os Santos Reís (Estréas s= Strenna). VI. Bis os
versos dos Santos Reis]. In Aptp Xm 25—34. ^4445
GRAMMATIK UND LBXIKOGRAPHIX. 211
Thomas Pires A., Paremiologia. In O Elvense XIV, nn. 1332, 1335, 1336,
1361» 1362. 1363» «365» Î366, 1371, 1373, 1374. [Aptp Xm 306: I proverbi
sono portoghesi, con riscontri francesi, spagnaoli, italiani]. 4446
Biblioteca Gallega. XXXV: E. Rodríguez González, Folerpas.— XXXVI:
Emilia Calé, Crepusculares.— XXXVII: R. Alvarez de La Brafia, Galicia,
León y Asturias. La Corufia, Andrés Martínez. 8» 250; XIV, 243; XXV,
300 S., 2 Bl. »4447
Alvares de La Brafia Ramón, Del origen y la formación del dialecto gallego.
In BibUoteca Gallega XXXVII 255—264 [Wiederabdruck eines der „Grama-
tica y Vocabulario del Dialecto Gallego desselben Verfs. (Madrid 1863) beige-
gebenen Artikels.] '4448
liOis Rogelio, Fabas e castafias. Libro de versos en gallego y castellano, dedi-
cado á las sociedades gallegas establecidas en la República de Buenos-Aires.
Pontevedra, Tip. de José Eiras. 4*». 114 S. Pes. 3. 4449
Martelo-Panmán Evaristo, Líricas gallegas. La Corufia, impr. de la Viuda de
Ferrer é Hijo. 8». 144 S., 3 Bl. Pes. 2. 4450
Bodrísraes (9h>nBáleB Eladio, Folerpas (Poesías gallegas). La Corufia, Andrés
Martínez. 8». 250 S. Biblioteca Gallega XXXV. #4451
Salinaa Rodrigues Gralo, ¡Lénda de horrore! (A mitra de ferro ardente): es-
qoirta en verso no idioma regional. A Cmfia, Empr. de Carré. 8<^. 95 S.
Pes. 2,50. 4452
7. Grammatik und Lexikographie.
Iieite de VasoonoellOB J., O gralho depennado. Réplica as „Caturrices" phi-
lologicas do sr. Candido de Figueiredo. 3a ediçSo, com prologo, urna noticia
critica á cérca das Novas liçOes práticas da lìngua portugueza etc. Porto,
Magalhaes 8c MonÌz. 8^ XVI, 112 S. 4453
Foulohé-Delboso R., Abrégé de grammaire portugaise. Paris, Guillard, Ail-
laud et C. 8». 275 S. Fr. 4. 4454
[Zucoaro Lu]. Grammatichetta portoghese. Milano, Edoardo Sonzogno 8<*. 62 S.
Cent. 15. Biblioteca del popolo, n^' 250. 4455
Bnenkel A. et Souza Pinto, Novo Diccionario portuguez-allemSo e allemSo-
portuguez, com a pronuncia figurada em ambas as linguas, composto segundo
os melhores diccionarios. Paris, Gamier irmSos. 8®. VI, 1145 S. 445^
MiohaeUs H., Neues Wörterbuch der portugiesischen und deutschen Sprache.
2 Theile. I. Portugiesisch-Deutsch. U. Deutsch-Portugiesisch. 3. Aufl. Leip-
zig, F. A. Brockhans. 8». IX, 737 u. V, 573 S. Jeder Theil M. 7,50. 4457
BElohaelifl de Vasconoellos Carolina, Fragmentos etymologicos. /. Cajäo.
II. AUijäo. III. Abujäo. IV. Alqueivar, V. Artuña, ortuña. VI. Baj'ojar,
bajùujar. VII. Beiha-filM. VIII. Boeta. IX. Buco. X. Bvfarinheiro. XL
Caramanchäo. XII. Cartapolinho. XIII. Chacina. XIV. Chosco. XV. Chorudo,
chorume. XVI. Cisco. XVI L Cortamäo. XVIII. Çulame, cor omen. XIX.
Destrinca. XX. Eça. XXI Eirá. XXII. Etto. XXIII. Eivigar. XXIV.
Em míogoo. XXV. Amago. XXVI. Pascigo. XXVII. Endoenças. XXVIII.
Engar. XXIX. Enguedat. XXX* Enguiço. XXXI Escaparate. XXXII.
Escarmentar. XXXIII. Espiar. XXXIV. Estatelado. XXXV. BstanHgua.
XXXVI Estra. XXXVII. Faro. XXXVIII Faronejar. XXXIX. Farum.
XL. Fat^onejar. XLL Farum. XLII. Fatfeiro. XLIII. Fiambre. XLIV.
Frango. XLV. Grijó. XLVI. Gronho. XLVIL Ivigom. XLVIIL Laiar.
XLIX. Loyos. L. Maer. LI. Marmar. LU. Meijom. LUI. Minguar.
LIV. Mogo. LV. Moüa. LVI Moleiro. LVII. Navré. LVIII. Navegante.
LIX. Ousfa. LX. Parvo. LXI. Patio. LXII. Palada. LXIII. Peçonha.
LXIV. Pùnpolho. LXV. Pió(%). LXVI. Pragana. LXVII. Priado. LXVIII.
Queirát. LXIX. Rabanada. LXX. Radio. LXXI. Remate. LXXII Res-
mungar. LXXIIL Revulgo. LXXIV. Sarda. LXXV. Sinceiro. LXXVI.
Sossegar. LXXVII Tepe%. LXXVIII. Toiräa. LXXIX. Toscanejar. LXXX.
Trans. LXXXL Trey, TreydeM. LXXXIL Vadio. In RL HI 129—190.
S. Ro XXIII 493—494 (G. Plarü']). ♦4458
14*
NACHTRAG.
[Einzufügen hinter Nr. T025:]
Bruner J.D., Manuscripts in the Pistojese dialect. In LMN VIII 208-214. ^4459
[Einzufügen hinter Nr. 1308:]
liOopardL Cl. Benedettucci, Attinenze della famiglia Leopardi di Recanati
con s. Filippo Neri e coi Filippini. Cenni. Recanati, tip. SÌnibolL 8<*. 21 S. 4460
[Einzufügen hinter Nr. 1334:]
Navagero. Adolf Friedr. Graf v. Schack, Andrea Navagero. In des Veris.
»»Perspektiven" (Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien. 2 Bde. $% II 259 — 330.
[Biographisches und Mitthdluugen aus der Reisechronik Ns., die 1563 unter
dem Titel: „Viaggio fatto in Ispagna et in Francia" erschien]. *446i
[Einzufügen hinter Nr. 1334:]
Navarro. Montes O li ve ri, Vincenzo Navarro poeta lirico. In Rassegna d.
lett. sicil. n, 2. 4462
[Einzufügen hinter Nr. 1548]:
Conti.. Francesco Colagros so, La prima tragedia di Antonio Conti. [Ginlio
Cesare]. In Atti d. reale acc. di archeol. lett. e belle arti [di Napoli] XVI*
49—95. *4463
[Einzufügen hinter Nr. 1878]:
"BXíggerL Salomone Morpurgo, Le arti di Ruggeii Apugliese. Firenze,
Camesecchi. 8^. 15 S. Per nozze Gigliotti-Michelagnoli. [Neuausgabe des Ser-
ventese del maestro di tutte le arti s. Gsli XXV 109. Ro XXIV 490]. 4464
[Einzufügen hinter Nr. 2522:]
Iiarroiimet Gustave, Nouvelles études de littérature et d'art. (L'art avant Louis
XIV, La Vieille Sorbonne, Racine, Lamartine, J. J. Weiss, H. Taine, iL Emue
Zola, M. Jules Lemaitre, A propos des Salons, Napoléon 1^' et l'opuiion,
Meissonier, M. E. Frémiet, En Danemark, Ibsen et l'ibsénisme, M. C. Lombroso,
M. Max Nordau). Paris, Hachette et C. 8^ 2 Bl., 344 S., i Bl. 4465
S, SR LXXVII 565.
[Einzufügen hinter Nr. 3193:]
ComeUle. Documents relatifs à la * Querelle du Cid.< Publiés avec une étude
historique et littéraire par Armand Gasté. Rouen, Société des bibliophiles
normands. 8^. 91 S. *44^
[Einzufügen hinter Nr. 3390 :]
[de Queroi Tomas]. F. Joüon Des Longrais, Jacques Doremet, sa vìe et
ses ouvrages. Avec de nouvelles recherches sur les premières impressions ma-
louines. De l'antiquité d'Aleth, Ensemble de la ville de S. Malo. (Vf.: Tomas
de Qverci [d. i. Jacques Doremet]). Réimpr. sur l'exempl. unique de 1628. La
Cane de Montfort du P. (Vincent) Barleuf précédée dune notice sur la Cane
de Montfort etc. (Histoire d'une galette de bled noir miraculeusement ensang-
lantée pour auoir esté faite durant la procession et la grande messe de la
Feste Dieu, l'an 1629. Par un homme de la Paroisse des Ifs au dioc de S.
Malo (Jac Doremet). Rennes, Plihon & Hervé. 8». 2 Bl„ 109 S.; i Bl., m S.,
2 Bl., XLV S., 2 Bl., 63 S.; i BL, 16 S., i Bl.). Collection des pièces rares
concernant la Bretagne II — IV. ^4467
S. Rcr N, S, XXXIX 289—291 {T\amiuy\ de Llarroçue]).
[Einzufagen hinter Nr. 3431:]
Saint-Blanoard. Journal du siège du Mas-d'Azil en 1625, écrit par J. de Saint»
Blancard, défenseur de la place contre le maréchal de Thémines. Texte pré-
cédé d'un avant-propos, publié par C. Barrière-Flavy. In Bulletin de la
Société ariégeoise des sciences, lettres et arts IV. 44^8
S. AdM VI 248.
ANHANG.
Nachträge von Recensionen aber in Bibliographie l888 — 1894
verzeichnete Werke.
Nr. 1888.
212. S. ZdP XXV 423—430 (/?. Pnfer),
1889.
190. S. ZdP XXV 267—273 (Herman Althof).
1362. 5. NJ CXLVIII 225—232 (a Humbert).
1875. 5. PS VI HO— ui (Gartner),
2211. S. RL III 91—94 (A, R. Conçoives Vianna).
1890.
222. S. MA IX IS— 21 (y, Ptrson).
372. S. BEC LIV 365—367 (H, Stein).
433. S. Ad A XX 35-38 (B. Hoenig).
435. S. AdA XX 251—255 (Edward Schröder).
21 IO. 5. PS VI III— 114 (H Morf).
2378. 5. Z^P 1896, 19—25 (A. L. StUfel).
2437. 5. Zr-P -JCX// 97—101 (A. Restori).
1891.
4. 5. ZdP XXV 113— 120 (iy. Wunderlich).
15. 5. />5 F7 191— (Rudolf Lens),
21. 5. -á Beiblatt III 41—43 (Einenkel).
112. 5. -ái.S W 82—85 (^¿:Ä. Schmidt).
249. 5. -Af^ ^X 405—406 (F. Spengler).
1066. 5. 6^2) / 581—583 (Süvio Scaetta).
1864. S, MLN VIII 111—113 (C. A, Eggert).
1871. S. AnS XCVII 461—464 (Gustav Xrueger).
1936. Ä ZrP XVII 298—300 (A. Homing).
2044. S. LgrP 1895, 401—412 {Ph, Aug. Becker).
2060. S. A Beiblatt III 89— 90; FG XI lOl {Jos. Sarrazin).
2088. S, FG XI 144—146 (Josef Frank).
2409. S. AnS XC 458—459 (Fr. Speyer).
2649. S, ZdP XXV 266—267 (Hermann Suchier).
2900. S, ZrP XX 105 — 109 (Bernardo Acevedo y Huelves),
1892.
36. S, RbH 169 — 171 (A. D^ Ancona).
423. S. DL XV 14 {E. Koschwitz).
426. Ä DL XIV 523—524 (y. Boite); A Beibl. III 243—245 (L. Proescholdf).
427. S. RbH / 161— 162 (B. M.).
572. S, Rbli I 193 — 201 {Bruno Cotronei).
581. S. NA III. Serie, XLIII 152—154.
1
214 BIBLIOORAPHIB 1 894. ANHANG.
618. S. GD I 230 — 232 (<?. Z. Passerifà),
639. S, Archiv, stör. tUlParte, Anno V, fase, ii {C. De FaMcsy); GD I 225
— 226 (G. L. Passerini).
660. S. RbU I 161— 162 (B. M).
748. S. GsU XXIII 443—447 { Vütorio dan).
826. S. DL XV 237—238 {Richard Schröder).
888. S. GD I 229—230 (<7. L. Passerini).
1216. S. Rh LV 140—142 {A.-D. Xénopol).
1407. S. DL XV \\ò (Keussen).
1556. S. DL XV 335—336 {Oscar SehuJt*).
1961. S. DL XV 76—77 (Oscar Schult»).
1966. S. ADA XXIII 75—78 {A. Haufen).
221 1. S. Z/S XIX* 79—82 (CharUs Doutrepont).
2529. 5. ZrP Xy/ 417—422 (Ä í/ir/ií^.
2666. 5. AdA XX 89 (^Ä^/ AZTjitfr).
2686. S. ZrP XXII lOi— 113 (R. Restori).
Ï893.
76. 5. ydS 1895, 274—288. 457—471. 608—620 (Michel Br^al); WkP XI
33—36 (Ä V. d. P/ordten); BpW XVI 1330—37. 1362—68 (Wilh.
Schulte).
84. 5. ^ÄiT-yr 628—630 (/ra«B MUteK).
85. 5^ Ä^JT -XT 727—728 (Bartholomae).
121. 5? Annal, de Bretagne IX 456 — ^459 (y. Z<7/A).
1 22. 5. Annal, de Bretagne IX 460—462 {J. Loth).
221. S. NA III. Serie LI 770—771.
270. S. AdA XXIII 167 — 174 (Max Herrmann).
438. S. Ber XVI 502-503 (Paul Ujay)\ Rer N. S. XXXIX 345—348 (^
Pinhche).
450. S. Ber XVI 244—245 (S. Berger).
462. S. TLB XVI 524—525 (WohUnberg).
568. S. GgA 1895, S. 517—527 (Georg Wissovfa).
594. S.ABeibl. V 129-110 (K.Meyer)) ZdP XXVIII So-liS (R. Thunuysen).
663. S. AiS VI 65—69 (A. Funck).
665. S. AiS VI 69—71 (R. V. Planta).
693. S. WkP XII 465-468 {H. Ziemer).
713. 5. GgA 1895, -5.233—238 (Vilhelm Knös).
799. 5. ^'6^ XLVI 1076— 1091 (C. ^. fKi/Äf«j).
896. S. AiS VI 77—78 (ÍF. Meyer-Läbke).
909. 5. ^¿/^ -YJÏ/y/ 84— Q7 (Oskar F. Wahel).
959. S. MA IX 178-183 (Ai fVilmotte); Rcr N. S. XL 318-321 {A. C[kuquet]).
982. 5. Rdtp IX 714—717 (Girard de Rialle).
983. 5. Z/V III 233—234 {K. W [einhold]).
985. 5. Z^ri> 1896, 371—374 {Karl Wolf skeht).
1038. 5. ZOG XLVI 286—287 (y^Ä. y4//ö«).
I137. •5- -^■^î' ^^/ 487—492 (Z. -4. Ferrai).
I316. Ä 6^j/i jor/ï^ 319—320.
1472. 5. Rass. d. lett. sie. II, 7 — 8.
1602. S. RbU I 202 — 206 (Pier Enea Guarnerio).
1654. S. Rbli III 81—82 (F. Flamini).
1672. S. Rbli II 297 — 307 (Franc. Flamini).
1850. S. BSD N. S. I 209—211 (A. Fiammaao).
1864. S. Rbli II 173—174.
1994. S. DL XV 564—569 (Carl Frey).
2023. S. Rbli II I — 6 (Bernardo Morsoän),
2199. S. Ro XXV 137— 141 (E. G. Parodi).
2454. 5. Rev. d. études juives XXVIII 149— 160 (W. Bacher).
2491. S. BbG XXI 156—158 (Bruno Herlet).
2510. S. AdA XXIII 265—270 (EuUng).
2512. S. Ber XVI 507—509 (L. Sudre).
j
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2810a. Ä Ber XV 168—170 \h. Gaiüard).
2886. S. Asi V. Serie, XVII 193—198 {E. Rostagno).
2959, 5. Rdtp IX 588—593 {René Basset).
2967. S. MA IX 97—99 (/:. Sudre),
3304. 5. ZfS XVIII ^ 94—102 (A, L, SHefel).
3550. S ZfS XVIII^ 52-56 (i^rawB Beyer),
3575. 5. Bull. fac. lettr. Poitiers 1893, 235—241 (Z.-i?. Chevaìdin).
3582. Ä ^rr. AT. Ä XL 425—428 (E.).
3647. 5. Mém. de Pacad. de Vaucluse XIII 249—256 {A. Sagnier).
3719. 5. NA III. Serie, L 754—756.
3742. S. Rev. des Pyrénées VI 195— 197 (?* Brissauä).
4054—5. S. Rhlep /ill — 115 (Ramón Menéndez Pidal).
4099. S. ZrP XXII 113— 123 {A. Restori).
1894.
469. S. DL XVI 1409 — 1 41 2 (Erich Klostermann).
487. S. Ro XXIV 477—478 (A. M[orel]'F[atio]).
578. S. RbU II 3x3—315 (V. Rossi).
921. S. Rhle I 8—12 (Arturo Farinelli).
1448. S. Rhle I 12 — 23 (M. Menéndez y Pelayo).
2514. S. Polybiblion LXXIII 152—155 (Gabrül Audiat).
2611. S. Ber XVI 237 — 239 (Baguenault de Puchesse).
2667. S. Ber 9—12 (Gabriel Audiat).
2778. S. Polybiblion LXXIII 239—242 (Gabriel Audiat).
3065. S. LC 1895, 376—378 (W. F[oerster]).
3087 a. S. LC 1895, 566—567 ([Suchjür).
3088. S. LC 1895* 537—539 (W. Floerster']).
3097. 5. Ro XXIII 601—606 {Henri Strohmayer).
3131. S. ZdP XXVII 421—425 (G. Rosenhagen).
3896a. S. PolybibUon LXXIV 349—350 (E.-G. Ledos).
3967. S. Rev. des Pyrénées VI 420 — 422 (Léonce Couture).
Alphabetisches Verzeichnis.
Ábadard n. Heloise, Briefwechsel 379
Accattatís, Poesia dialettale aprì-
glianese 2058
Acta eccleslae medìolanensis 254
Acta sanctorum 256
Acta synhodonim 257
Adam de Saint- Victor, Œuvres 31 13
Adamescu, NotiunT de istoria limbeT
romftnesci 2326
— Poes. pop. romftnS 231 1
Adamnani vita S. Columbae 382
Addington Symonds s. Symonds
L'Affilcil 3535
Agnelli, Zu Dante 1561 ff.
Agresti, Ancora del vero velato 1564
Ahlstrom, Fomfranska lais-littera-
turen 2541
Albalat, Jean Aicard 2688
— L'amonr honn6te 2622
— José-Maria de Hérèdia 2596
— Roman contemporain 2619
Albanell y Vilas, La roseta de
Valldaura 4008
Alberdingk-Thijm, Ignace de Loyola 517
Albert, Littérature française 2508
Albrecht, Friedrich der Grosse auf
d. Théâtre français 2645
d' Albret, Mémoires 31 14
— Une chanson 31 15
Alcover, Poemas 4176
Alderighi, Giampagolaggine 15 13
Alemanni, Un lîlosofo delle lettere 121 3
Alencar, O Guarany 4400
— A pata da gazeUa, 440
Alexandri, Despot- VodS 2276
— PoesiT 2275 a. 2277
Alexi, Ruman. Worterb. 2340
Alfieri C, Tatchenwönerbuch 2148
Alfieri v., Don Garzia 1485
— Vita 1484
Aliscans 3065
Allain, Ordo ad sponsandum 3898
— Vie inéd. de S. Emilion 373
Allais, L'histoire au théâtre 884
— Théâtre de Racine 3398
Allan, Affin, sintattiche 2139
Allegri, Girolamo Benzoni 15 12
Auen Fay s. Fay
Almeida, O defnncto 4402
Alphonsus de Liguori, Ascetical
works 1488
Altamira, Fatalidad 4177
Alvarez A. A., Dante Alighieri 1229
Alvarez B. F., Curios, bibliogr. 4066
Alvarez de La Brafia, Dialecto
gallego 4448
Alvisi, Parad. XI 43 — 75. 1565
Amador, G. A. Becqner 4127
Amalfi, Türkische Erzählung in
einem italienischen Schwanke 564 a
— Formole dl imprecazioni 2033
Amallo, Letario 4178
Amalteo, Lettere 1489
Ambrosi, Scrittori trentini 1131
Amend, Gedichte des Papstes
Damasus 463
Amico, Antonio Veneziano 1405
Anmiann, Rolandslied 3073
Amunátegui Reyes, Borrones gra-
maticales 4319
Analecta BoUandiana 258
Analecta hymnica medii aevi 259
D'Ancona, Bartoli 783
— Manuale della letterat. italiana 1084
Andersen, Reduplikation«- Vokale 60
Andersson, Schwund d. nachtonigen
Vokale 3690
— Italiensk. IjudUura 2134
Andrae, Sophonisbebearbdtung 945
André, Glori d'Esclarmoundo 3917
Andrée, German. Ortsnamen 3742
Andresen, Zu Bertrán de Born 3903
Andrieu, Excentriques littéraires 3846
Andrius, Hist, of the holy rood-tree 31 1 7
Anecdota Oxoniensia iio/lii
De Angeli, Jacopo Ste&neschî 581
Anis, Rìvault de Fleurance 2944
Annalas della Soc. Rhaeto-rom. 2170
Annales du Midi 3817
Annuaire des traditions populaires 955
ALPHABETISCHBS VEKZSICHNIS.
217
Anadmns Cantnariensis, Cur Deus
homo 391
Anthologìa Latina 260
Anthologie de poètes wallons 3581
Antíphonary of Bangor 310
Antognoniy II dolore di Cavalcante 1566
Antologia de poetas hisp.-ameríc. 4163
— de poetas Úricos castellanos 4164
— de poetas meiicanos 4165
Antona-Traversi, II 'Giulio Cesare'
di Conti 1548
— Stadi danteschi 1230
Antonellis, Principi di diritto penale 1 567
Antonio da Ferrara, Sonetto poi. 1490
Anaari cátala 4002
Anuario de la prensa chilena 4068
Apraiz, Una meaja de prosodia 4348
Apulejus, Apologie 392
Aquenza, Pierre de Ronsard 2945
Aragón Azlor, Obras 4179
Araujo F., Estud. de fonétika kastei. 4337
— Phonétique espagnole 4338
de Araujo J., Barbara-escrava 4404
— Luiz de CamSes 4405
— Edwiges 4406
— Flores da noite 4407
Arbellot, Biographies limousines 3847
d*Arbois de Joubainville, Les Celtes
en Espagne 93
Arcasi, L'assedio di Bistagno 1491
Archiv fur das Studium der neueren
Sprachen 834
Archiv für lateinische Lexikographie 622
Archivio glottologico italiano 1029
Archivio per lo studio delle tra-
dizioni popolari 956
Arenai, Obras 4180
Arens, Quaestìones Claudianeae 444
Argondizza, H signore 2355
Arbiva soc. stiinf. ci lit din Ja^ 2234
D'Arìenzo, Salvator Rosa 1372
Ariosto, Orlando Furioso 149^/3
Arila, Note filologiche 2158
Amer, Musicalità nel divino poema 1568
Arnold, Caesarius von Arélate 430
Aschantamaints d'una hundreda
vschinaunchia * 2 1 9 1
Ascione, Le lodi e grandezze 1502
Asensio, Not. rei. al „Quijote** 4203
Asse, Alfred de Vigny 301 1
Auerbach, Physika!. Grundlagen
der Phonetik 25
Augustinus S. 397 fF.
D'Auria, Teatro del Fondo 11 72
Ausgaben und Abhandlungen aus
der roman. Philologie 835
Ausonius, Mosella 405
d'Aussy, Grant routier 3086
Autóríí rom&nl 2270
Auvray, Lettres de Charron 3170
Auvray, Note s. un mscr. 211
IVAyot, La Iberiada 4181
Aza, Teatro moderno 4182
d'Azambuja, Philologie et science
sociale 4320
— Le provincial 2569
d'Azeglio, Lettera inedita 1503
Babinet, Galfridus le Baker 488
Babl, De epistul. lat. formulis 278
Bacci O., Lettera di Borghesi 1527
— Manuale d. lett. ital 1084
— Un opuscolo dantesco 1231
— Preghiere e giaculatorie 2010
— Due sonetti politici 1442
Bacci P., Commento di Filippo
Civinini alla D. C. 1569
— Documenti sopra Savonarola 1378
— Tommaso Baldinotti 11 83
Bacci V.,Bem 1188
— Poesia nella vita IIOI
Baccini, Teatro in Firenze 11 70
Badala, Note pariniane 1339
Bader, Autographe de Voltaire 3471
Badini-Confalonieri, Vita di Menila 540
Baeumker, Handschriftliches 383
Bahlmann, Lat. Dramen d. Italiener 242
Bahlsen, Eine Komödie Fletchers 421 1
Bailey, Madame de Sévigné 2984
Bainvel, Hymnes de saint Ambroise 388
Baist, Fustagno 2159
— Oliver us daemon 2538
— Ein falscher Pair 3074
— Somes 3699
Balaguer 401 iff.
Balari y Jovany, Diseurs 4060
Balart, Dolores 4183
Bälcescu, Istoria Romftnilor 2278
Baldeschi, F. Biondo 1515
Ballata inedita 1450
Ballerini, Lourdes 3478
Ballesteros, Páginas de gloria 4184
Balletta, Dertgira 2197
Baluffe, Comédie en Province 2628
— Jacques Esprit 2788
~ Molière 2878 ff.
Balzac 31 21 ff.
Balzac et Mme Hanska 2695
Banderet, Littérature franc. 2509
Banner, Neuphilologentag 770
Bapst, Théâtre à la cour deLouisXI V.335 1
— Décoration 2648
Barante, Souvenirs 3127
Barbarismos d. leng. del Ecuador 4317
Barberena, Quicheismos 43^8
Barbi, Dante 1232
— Nell'Inferno di Dante 1691
— Tratt. sull'origine di Firenze 1756
Barbier de Montault, Hymnologie
cécilienne 239
2l8
UBLIOQ&AFHIB 1894.
Barbieri, Versi ined. 1506
Barcelo Massunti, Ramon Llull 4006
Bardenhewer, Patrologie 229
Bardoux, Guizot 2809
Barleuf, La Cane de Montfort 4467
Barrantes, Sobre la poesia 864
— Villergas 41 61. 4298
Barré, Catal. du fonds de Provence 3803
Barrero Amador, G. Becquer 4127
Barrière-Flavy, Journal 4468
Bartolì Adolfo 781/2
Bartolini, Viagg. di Dante a Oxford 1233
— Quaresimale Dantesco 1570
Barzelette, Due 141 6
Bascoul, Louis Veuillot 3007
Bassermann, Campo Picen 1571
— Al dolce suono 1572
Basset, Mille et une nuits 948
— Le prêt mirac. remboursé 923
Bassi Domenico, Vita civile di
Matteo Palmieri 1842
— La questione etrusca 83
— L'epitome di Quintiliano 556
Bassi Gius., Commenti danteschi 1573
Bastin, Casd'orthogr. chez Voltaire 3472
Batcave, Gaston Phoebus 3243
Bateson, Penitential of Egbert 500
Batiffol, Liber Responsalis 148
— Vulgate Hiéronymienne 313
Bátresjáuregui, Vicios del lenguaje 4309
Battignani, Quinto Settano 1379
Baumgärtner, Abaelard u. Heloise 379
Bayle, Lettre inédite 3129
Bazaillas, Eloge de Pascal 2923
Bazzoni, Casanova 1211
Beaujon, Henri-David Chaillet 273s
Beaumanoir, 2 chartes 3 130
Beaumarchais 3^32 f.
Beauquier, Chans, ree. en Franche-
Comté 3975
Beccaria, Dante tomista 1234
— Dialoghi letterali 853
Becker H., Zur Alezandersage 916
Becker Ph. A., 6 silbige Tiraden-
schlussvers 3720
Becque, Tartuffe 3356
Beda Plaine, Litnrg. Ambros. 147
Bédier, La soc. des anc. text, franc. 779
Beer, Handschr.-Schatze Spaniens 746
Behrens, Diez 792
— Patois 986
Beiträge, Berliner, zur german. und
roman. Philologie 836
Beiträge, Munchener, zur roman.
und engl PhUol. 837
Bellatalla, Doppo cena . . . 2003
Bellay s. Du Bellay
Bellemo, J. e G. de*Dondi 1731
Bellezza, Il Tasso e il Manzoni 18 18
Bellorini, Ninne-nanne 2122
Belsheim, Codex Vercellensis 282
Beltrami, Le danze macabre 179
Benaddnd, Carme di Fildfo 474
— A Jacopo Antonio Marcio 475
Benci venni. Dentro dalla muda 1574
Benedetto da Cingoli, Capitolo 15 io
Benedettucd, Leopardi 4460
Benkert, PerraoU 3384
Bennetot, Voltaire commerçant 301S
Benoist, Théfttre romantiqac 2639
Bentzon, Dudevant 2977
Benzone, Epistola 151 1
Béranger 3137^^
Bérenger-Féraud, Contea provenç. 3920
Berger, Bible italienne 314
— Confession des péchés 554
— Noms des rois mages 922
Bergerat, Tripatouillage 3798
BerKére, Guillaume de Vottem 498
Bernac, Drame lyrique 3019
Bemadou, Azpeitia 43^6
Bernard C., Enseignem. élément. 2471
Bernard V., Bagatouni 3943
Bernardin de Saint-Piene 3434 ft
Bemardus I, In regulam s. Bene-
dicii ezpositio 418
Bemart vonVentadom, Acosselh-
atz mi, senhor 3901
— Lo rossinhols s'esbaudeia 3902
Bernhard von Clairvaux, Altfranz.
Predigten 3141
Berned, Mosén Quitolis 4185
Bernstein, Praedpere 687
Beroldus 425
Berr de Turique, La Femme
fidèle, de Marivaux 3319
Bermeta, S. Juan de la Cruz 4237
Bersanetti, Affinità sinUttiche 2139
Bertana A., Vecchi romanzi 1148
Bertana E., Frugoni 1288
Berthelé, Comm. du Bas-Languedoc 382$
Bertolani, Invent, dei manoscritti 751
Bertolotto, Caffaro 431a
— - Gastone di Foix 2797
— Genua 1538
Bettini, Perifrasi della Divina
Commedia IS7S
Betz, Heine in Frankreich 2675
Bevilacqua, Le comparazioni nd
Giorno 1845
— Giambattista Andreini 11 80
Bezold, Anfänge der Seibstbiogr. 246
Biadene, Diez 793/4
Biagi, Bartoli JH
Bianchi, Di un vocaboL italiano 2152
Bibliografia italiana 996
Bibliografia italiana e straaiera 997/8
Bibliografie spagnuole 4065
Bibliographie (indogerm.) 2
Bibliographie de Belgique 2364
ALPHABETISCHES YERZEICHNIS.
219
Bibliographie nationale 2368
Bibliogr. sommaire de langue d'oc 3799
Biblioteca Cicognara 1027
Biblioteca clásica 4166
Biblioteca delle tradiz. pop. ital. 1923
Biblioteca Gallega 4447
Bibliotechina Grassoccia 141 2
Bibliotheca casinensis 749
Bibliotheca philologica i
Bibliotheca philologica classica 202
Bibliothek span. Schriftsteller 4T67
Bibliothèque méridionale 3887
Biedermann, Faustsage 928
Bigoni, Lettera di Gherardo de Bossi 1 878
— Sografi 1381
Bigot, Porquet 2930
Bilancini, Leopardi e Guidi 1309
— Nel regno dei negligenti 1576
— I Sermoni di Settano 1885
Billaz, Voltaire 3020
Binet, Psychol, des auteurs dram. 2626
Bjorkman, Anthero de Quental 4398
Biografìe di Giorgio Merula 539
Biographies du XIX« siècle 2580
Birck, Silvio de' Piccolomini 559
Biré, Balzac et Napoléon 2696
— Historiens 2602
— Victor Hugo 2813
— Leconte de Lisle ^597
— Taine 2995
— Un Voltairien 3021
Biron, Istoria literaturii romane 2252
Blatter, Neuphilologische 838
Blanc, Prorincialis 687 a
Blanchet, Auteurs franc. 2563
Blanco y Sánchez, Lengua cast. 4321
Blase, Konjunktiv des Praesens 661
— Plusquamperfekt 651
Bleicher, Histoire scient et litté-
raire de l'Alsace 2666
Blennerhasset, Talleyrand 3002
Bleton, L'äne 925
Bloch, Reform der franz. Orthogr. 3707
Bloete, Schwanrittersage 944
Bloomfield, Root-determinatives 61
Blumlein, Aussprache des Latein. 642
Blumentritt, Juan Valera 4159
BÒ (Dal), Matelda 1601
Bocage (du) s. unter D
Boccaccio, Contes 15 16
— Decameron 1517
Bogdan, Kopitar 821
— Insemn. studiilor slave 2325
Boghen-Conigliani, Div. commedia 1577
Boiardo 15 19 ff.
Boileau 3142 ff.
Boislisle, Françoise d'Aubigné 2693
Boissarie, Zola 3035
Boissier, Pétrarque 1345
— Mme de Sévìgné 2985
Boissiere, Dictionnaire 3731
Boletín de la librerìa 4064
Bollettino di bibliogr. stor. lomb. 1000
Bollettino di filologia moderna 839
Bollettino delle pubbL ital. 998 a
Boite, Italienische Lieder 1432
— Magelone 3094
Bonardi, Della Vita di Ezzelino 1757
Bonatelli, Cose d'altri tempi 1457
Bonaventura, Canti popol. pisani 2002
— La musica nella Div. Comm. 1578
Bonghi, I casi d'Amore 1894
— Como giudicare un romanzo? 876
— Scienza del linguaggio 7
— Manzoni e la lingua 1322
Bonnard, Altiranzös. Literatur 2556
Bonnefon, Ecrivains célèbres 2510
— Ecrivains modernes 2589
— Marot et Sagon 2865
— Montaigne 2891
Bonnet, Passio S. Andreae 355
— Obuersatio 705
de Bonnières, du Bellay 2780
Bonnotte, Picard dialect 3510
Borei, Ghrammaire française 3671
Borghesi, Lettera 1527
Borinski, Balthasar Gracian 4142
— Hofdichtung 902
Bormann, Wilhelm Hertz 819
Bor nier. Poésies 3149
Borrel, Statuts 31 10
Bortolan, Geri Del Bello 1579
Bortolan, Vocab. del dialetto ant.
vicent. 2149
Bosch de la Trinxeria, Lena 4015
Böser, A propos de Nennius 543
Bosone, De regimine principum 596
Bossuet 3150 ff.
Bossuet en Normandie 2720
Botta C, Lettere inedite 1528
Botta L., Cronachetta 1529
Bottagisio, Fisica del poema dì Dante 1 580
de Bouard, Etudes et portraits 2502
Bouchaud, Pierre de Nolhac 822
*- Claudius Popelin 2928
— Panca paucis par Tisseur 3724
Boucher, Eloquence d. 1. chaier 2680 a
Bouchet, Les proverbes 3768
Bouddé, Syntaxe de la proposition
simple 69
Boudon, Manuel élémentaire de
linguistique 3948
Boue, Les mots lat. d'orig. chrét. 685
Bourciez, Phonétique gasconne 3965
Bourdeille, Pierre de Bourdeille 2728
Bourdery, Maison de quincaillerie 3829
Bourne, Erasmus and Hrotsvitha 513
Bourrelly, Cigan e Cigalo 3921
Boutroux, Edition de Descartes 3215
Bovier-Lapierre, Dictionnaire 3734
220
BIBUOOKAPHIB 1894.
Boyer d'Agen, Une petite -nièce de
J. de Maistre 2S54
Brächet, Morceaux choisis 3039
Braga A.» A IrmS 4408
Braga Th., Contos phantasttcos 4409
— O Mar Tenebroso 4410
— Portug. Litterator 4393
— Mod. ideas na litt. port. 4394
Brancia, Ortodossia di Dante 1235
Brandt, Lactantius 526/7
Braune, Beitr. zur german. u. rom.
Etymologie 990
— Wörter deutscher Abkunft 991
Braunholtz, Misanthrope 3348
Bréal, Quoties, toties, millies 688
Breitinger, Les unités d'Arístote 879
Bresciani, Lettere 1531
Bresson, Santo EsteUo 3922
Bretel Jehan, Jeu parti 3309
Breymann, Diez 795
Briefsammlung, Eine Wiener 280
Brière, Bibliographie du Maine 2370
Brintons, Physiol, correlations 62
Brissaud, Tannhäuser 946
Brisson, Chénier 2745
— Les Moliëristes 2881
Broccoli, Incunabuli loii
Brognoligo, Antonio Conti 12 19
Brouwer, Don Giovanni 921
Browne J. H., Human comedy of
Balzac 3124
Browne W. K., Tasso Centenary 1387
Browning, Sonnets 441 1
Bruder, Augustini confessiones 398
Bruckner, Sredn. poez. taciliska 241a
Brünnert, Sprachgebr. des Dictys
Cretensis 464
Brugmann, Comparative grammar 52
— Umbrisch-samnit. Grammatik 79
— Latina 656
Brun, L'alouette 935
Brun J., Contes roumains 2313
Brun P., Adrien de Montine 2909
— Nicolas Faret 3 230
— Etienne Pavillon 2926
Bruner, The Pistoiese dialect 2004
— Manuscr. in pist. dial. 4459
Brunet, L'âne dans les proverbes
provençaux 3923
Brunetière, L'éloquence deBossuet 2721
— Les époques du théâtre franc. 2634
— Etud^ critiques 2520/1
— Leconte de Lisle 2843
— La loi du théâtre 2649
— Poésie lyrique 2608
Brunner, Dos 689
Brunot, Discours de Du Bellay 3222
— Précis de grammaire hist 3672
— Un projet d'enrichir etc. la
langue française 2419
Bmzzano, Canti di Ceisaniti 2060
— Canti di Montdeone 2066
— Fiaba albanese 2359
— Canto albanese 2360
Buche, Lettres de Jean de Boyssoné 3475
Buchère, Lingue du droit d. Md. 3339
Buchholtz, Zu V u. 6 im Spanischen 4339
Büchner, Diderot 2772
Bfihler, Cinc fablas vaguas 2193
— Il Molin solitari 2194
Bühling, Génie du Christianisme 3172
Butler, Plangtus beati Galli 358
Buffenoir, Thérèse Levasseur 2950
Buffon 3159 ff-
Bulhao Pato, Paquita 4412
Bullet mens. d. la libr. franc. 2361a
Bulletin de la soc. lieg, litt wall. 3562/3
Bulletin de la soc. de réf. ortìiogr. 370S
Bulletin de la soc. des anc. textes
français 2400
Bullettino della società dant-itaL 1221
Burada, Plnguçorul 2312
Burgada, Un imitatore dd Paiìni 1865
Buscaino Campo, Studii danteschi 1 236 £
— D corto andare del bel monte 1581
Butler, Catherine of Siena 1207
Butti, La chiosa dantesca 1582
— Un luogo del Mattino 1846
Bystrón, Histor. Rzimskve 340
C. C, Manuscrits du Comte de
LigneroUes 744
Cabié, Cartulaire 3889
— Rapports de Saint Didier 372
— Les Dupuy 745
Caetani, Baretd 1184
Caetani Di Sermoneta, Tre chiose
nella Div. Comm. 1583
Cagnat, Epitonium ou epistominm? 706
Cagno Politi, G. C. Vanini 1402 f.
Cahen, Lettres 3052
— Morceaux choisis 3040/ 1
Caiel, A Filha do Jo2o do Onteiro 4413
Cais de Pierlas, Statuti della ga-
bella di Nizza 369
Calan, Noms de lieux 3743
Calé, Crepusculares 4187
Cali, Spigolature umanistiche 381
— Studi su i Priapea 250
Calvia, Canto funebre 2120
— Formóle di imprecazioni 2103
— n pane 2115
— Preghiere sarde 2109
Calvini opera 434
Cameron, Tarabin-Tabarin 3796
Campani, Ecloghe di M. Boiardo 426 a
Campani, G. ì£izzini 1584
Campo (Buscaino-) s. Buscaino
de Campoamor Ramón 4188 ff.
Campos A., O Infante navegador 4414
ALPHAfiBTISCHBS VERZBICHNIS.
221
de Campos CL, Ultimo amor 4415
de Campos G., Cancioneiro 444^
Camps y Fabres, Poesías 4017
Camus, Les noms des plantes 3744
— Voyages de Mandeville 33 1 6
Canavari, Opere di M. Roseo 1876
Cancioneiro de mnsicas populares 4442
Cannella (Cipolloni) s. Cipolloni
Cannizzaro, Formole di imprecas. 2094
Cano, literatura española 41 11
Cánovas, £1 huerco 4196
Cantalupo, Giacinto da s. Giacinto
Cantarelli, De dediticiis 330
Canti di Aprigliano 2059
Canti di Cessaniti 2060/1
Canti di Cotrone 2064
Canti popol. di Girgenti 2091
Canti popoL di Monteleone 2066
Canti di Paterno 2070/1
Canti di Rossano 2072
Cantilene e canzoni popolari 141 7
Cantilli, Roumains de Transylv. 2244
Cantiques en dialecte du Quercy 3949
Canto funebre di Ploaghe 2120
Canto nuovo pel nat. di J. da Todi 1473
Cantor, Nicolaus von Cusa 547
Cantil, n giorno d'oggi 1782
— Letteratura italiana 1085
— Montesquieu in Italia 2906
Canzonette fanciullesche lomb. i960
Canzoni raccolte a Skutari 2358
Canzoni popol. comasche 1963
Canzoni . . . umorìstiche calabresi 2048
Capasso, Lamento 1464
Capotti, La pagina familiare 1974
Cappuccini, Quest grammaticali 2132
Capuana, La Sicilia nei canti 2078
Carbonara, Mente polit, di Foscolo 1278
Carbone, Celestino V 457
Carboni, H passaggio dell' Acher. 1585
Carcano, Opere complete 1534
Cardo, Dell'arte della lana 1586
Carducci, Opere 1535
— L'Orlando furioso 1494
— Za Tasso 1902 if.
~ Sonetti di Parini 1847
Carini, Defensio in carcerìbus - 534
— Principali umanisti ^33 a
— Le satire di Quinto Settano 1884
— Versioni della Bibbia 315
Carlandi, Il ,S maggio* di Manzoni 18 16
Carletta, Figurine Casanoviane 3165
Carmina burana 262
Camé Vendrell, Lliris d'aygua 4022
Camot, Poésies 3162
Caro, Giordano Bruno 1204
Carré» Presse clandestine 2662
Carrère, Not., poètes etc. en Pardiac 3848
Carretero, Sa¿r. sacerdocio 4177
Carrillo, Cuentos escogidos 4170
Cartier, Les poètes de Louise Labe 2831
Carton de Wiart, Anc. litt belge 2667 a
Cartulaire des Hospitaliers de S.
Jean de Jérusalem 265
Cartulaire de S.-Martin de Tulle 264
Cartulaire des Templiers 3889
Cartulaire de l'archevêché de Tours 2448
Cartularium prior, de Gysebume 267
Carnei, Histoire littéraire 251 1
Casanova, Aventures 31^3/4
Casati de Casatis, lus antiquum 292
Casini, Memorie giacobine li 17
— Vincenzo Monti 1331
— Ricerche sulle tradizioni 1926
Casorati, B. Fieschi di Lavagna 1587
Cassel, Critique dramatique 2664
Cassiodori Variae 441
Castaigne, Poésie dans l'université 2606
Castello Branco, Sa de Miranda 4434 a
Castiglione, Il Cortegiano 1537
Castro £., Sylva 4416
de Castro G., Balzac 2697
— Ciencia y fe 4197
— La morte di T. Confalonierî 1506
— Romanzi di stato 439
de Castro J., Os malditos 4417
Catalán y Latorre, Juan de Avila 4126
Catalog mensual al librSriei rom. 2233
Catalogo das publicaçSes da Acad.
de Lisboa 4389
Catalogue annuel de la libr. franc. 2362
Catalogue général des manuscrits 736 if.
Cataneo G. M., Genua 1538
Cattaneo, Lettera inedita 1539
Caudéran, Etymologies girondines 3965
Cavaignac, Mém. d'une inconnue 3096
Cavalli, Relìquie ladine 1988
Caviezel, Litteratura veglia 2188
Cazenave, Origine du théâtre 2635
Ceccherini, Bibliogr. giustiana 1301
Ceci G., L'amor prigioniero 1786
— Lettera di G. M. Galanti 1751
— Lodi di dame napolet. 1433
Ceci L., Etymologica 686
— Gutturale media labializzata 637
— Infinitivo latino 666 a
— Questioni di fonol. latina 633
Celli, La pr. rappres. d. Calandria 15 14
CentelU, G. Trissino 1399
Cerf, P.-N. Anot 2691
Cerretti, Prose e poesie 1541
Cerutti, Grrammatica 3673
Cervantes 4198 iF.
Cervesato, Ripano Eupilino 1848
Cesare, Note a Dante 1238
Cesareo, Dante e il Petrarca 1239
— Pasquino 1139/40
— La poesia siciliana 1128
Cesari Ant, Lettera inedita 1542
Cesari Aug., Severo Varini 614
222
mBLIOORAPHIB IS94.
Cestaro, Studt storici e lettemi 1091
Chabaneaa, Livr. d. prìv. de Ma-
nosque 3896
— Trattato proveo z. di Penitenza 3900
Chabloz, Vieille affaire 3090
Chadwick, Latin perfect 653
Chailan, Lou Gangai 3926
Chamberlìan, Dialect of Canada 3551
Champeval, Cartulaire 264
— Chroniques 3045
Champfleury, Œuvres posthumes 3167
Chance, Dianer 3788
Chancel, Pèlerinage de félibres 3849
Chanson de Roland 3071/2
Chansons ree. en Basse Bretagne 3501
— popul. de la Basse-Bretagne 100
— popul. ree. en Franche-Comté 3975
— popul. du Limousin 3960
Chants historiques français 3^43
Chapelain, Lettres inédites 3168
Charaux, La Bretagne contemp. 2670
— Littérature franc, au moyen âge 2528
de Charencey, Parenté du basque 4377
Charlie, Société „filologique** franc. 3709
Charron, Lettres 3170
C hateaubriand 3 1 7 1
Chauvin, Madame du Deffand 2786
Chavanon, Lettre missive 3091
Chazel, MassUlon 3324
Chevaldin, Manuel d'ortografe 371 1
Chevalier J.-M., 2 lettres de Fr.
Sales 3238
— U., Bibliogr. du Dauphiné 3^05
— Etudes liturgiques 238
— Poésie liturgique 289
— Prosol. eccles. Anic. 360
— Rèpert. d. sources historiques 117
— - Vie de Phil, de Chantem. 31 12
Chevé, Nicomède 3200
Chiappelli, Scritti d' Irnerio 523
Chiara, Dante 1240
— Un romanzo di T. Tasso 1896
De Chiara, Dante e la Calabria 1588
Chiarina Comitti, Tasso 1388
Chicco, L' umorismo di Tassoni 1908
Chicote y Casafia, Resignación 4215
Chigi, Sermone poetico 1543
Chócame, Lacordaire 2^33
ChoUet, Décadents 2598
— Théâtre d'Alexandre Dumas fils 3228
Christensen, Benj. Constant 3 181
Chronica minora (Mommsen) 269
Chronique de Tabbaye de Signy 328
Chroniques de Saint -Martial de
Limoges 3045
Chroust, Franz von Assisi 480
Ciaccheri, Canzone 1544
Cian, Bartoli 785
— Briciole Dantesche 1589
-^ La „Malta^* dantesca 1590
Cian, Significato dei colori 1054
Cid (Herder) 4216
Cidno, Chiacchiere bresciane 1168
Cilli, Interpunzione 2143
Cimbali, Spedalierì 1382
— Giamb. Vico 1407
Cimegotto, L. Battiferri 1187
— La Fenice di Claudiano 44$
— Lettere di cinquecentisti 1429
— Indovinelli Molisani 2023
— Legende di S. Leo e di S. Se-
condo 1934
da Cingoli, Capitolo 15 io
Cipolla C, Biblioteca Novaliciense
442 11. 1028
*~ Martyrologium Adonis 3S0
— Notizia di alcuni codici 212
— Pietro di Dante Allighieri 1241
— C. u. F., Zu Dante IS9I^
— F., L' epigramma di Clandiaao 445 a
Cipollini, C. M. Maggi 1319
Cipolloni-Cannella, 4 figure dant. 1597
Cipriani, Vocaboli e fraisi calabresi 2044
Cirot, Synchronismes 2512
Civinini, Brano del commento me-
dico-fisico alla Com. di Dante 1598
Claretie J., Causeries de V. Hugo 2814
— L., Lesage 2845
Clarìcini (De') s. unter D
Clark, Libraries 186
Claudianns, La Fenice 445
Claus, Ital. Grammatik 2130
Claveau, A. de Musset 2914
de Claye, Bibliophilie 2397
Clédat, Conjugaison morte 3^94
— Départements du Rhône, etc 3912
— Grrammaire raisonnée 3^74
— Œuvres narratives 2542
— Prononc. de Ve muet 3688
Clemens Romanus, Ad Corinthîos
epistolae versio lat. antiqa. 450
Clément, Carmen de senatulo foe-
minarum 467
Clément-Simon, Manuscrits d'une
bibliothèque limousine 3807
— Pierre de Chiniac 2750
Clerici, Tre versi del Petrarca 1855
Clerval, Judocus Clichtoveus Neo-
portuensis 456
Cloetta, Französisches Drama 2552
— Moniage Guillanme 3098
Closset, Vocabulaire 3656
Cocchia, Sannazaro 1375
Codara, SciUacio 577
Codex epistolaris saeculi XV 270
— Vercellensis 282
Codici di segreti 1439
Codomia, Langue et litter, espagn. 4322
Coelho, Trad. pop. portng. 4443
Coelho de Carvalho, Os Salmos 44 iff
ALPHABBTISCHSS YSRZBICHNIS.
Z23
CogSIniceanti, Limba ci liter, romtn. 2253
Cogo, Ognibene Scola 578
Cogordan, Joseph de Maistre 2855
Cohn, Desver 3787
Colagrosso, La prima tragedia di
A. Conti 4463
Colecció de documents hìstórichs
inédits 3997
Colección de doc. inéd. para la
hist, de Espalia 4078
— de escritores castellanos 4168
— de libros espafioles raros 4169
Colin, Ce que pense Henri Lasserre 3481
Colincamp, La Fontaine 3281
CoUni-Baldeschi, Opere di Flavio
Biondo 15 1 5
CoUell, Floralia 4024
Collezione di opere inedite o rare 14 io
— di opuscoli danteschi 1222
Collinet, Deux chartes 3130
Colombier, Papiers du P. Desnoyers 2771
Colombo Cristoforo, Scritti 4219
Colomer, La llantia maravellosa 4025
Colson, Wallonia 3653
Comedía llamada Thebayda 4220
Comitti, Agnese 1802
-- Tasso 1388
Conigliani (Boghen), Divina
Commedia 1577
Constans, Roman de Troie 3135
Constant B., Lettres 3180
Contantin, J. Ménenc 2867a
Constantinescu, Poezii 2279
Contamine de Latour, La literatura
siciliana 2074
Conte de la Rose 3082
Contes et Nouvelles en vers 3046
— roumains 2313
— pop. ree. à Bournois 3979
Conti, Capecelatro 1209
Convorbiri literare 2235
Conway, Minutiae Italicae 78
Cooke, Browning's interpretation of
romantic love 1242
Coppée, Œuvres 3185
Coppola, Son frittole etc. 2046
Corazzini, Diario di Bartolommeo 1507
— Lettera de' casi etc. 1470
Corest, Psaltirea 2280
Corneille 3186 if.
Comut, Verdagner 4007
Corpas glossariomm latinorum 272
— inscriptionnm latinarum 274. 275
— reformatorum 276
— scrìptomm ecdesiast. latin. 277
Conradi, Calamita 2160
Correnti, Stndii filosofici 1108
Corsi, Stornelli senesi 2006
Cortèi, Obras 4227
Cortese, Atellanae 690
Corwin, Erziehungslehr. Rousseaus 3428
Cosattini, Noterelle etimologiche 2231
Cosmo, Petrarca 1346
Cosmogonia nella D. C. 1629
Costa, O Poema do Ideal 4419
Coste, Documents inédits 3828
de Coster, Ulenspiegel 927
Costin, Letopise(ul 2281
Cota, Une poésie inédite 4221
Cotarelo, Juan Del Encina 4i34>
Cottin P., C. de Surville 3447
— Mme, Elisabeth 3205
Cotti net, Béranger 3140
Couard, L'auteur de la Marseillaise 2949
Coucke, Tragédie au XVIIe s. 2627
Conderc, Jean de Candida 516
Conraye du Parc, Procédure du
jeûne 2546
Court, Troubadours 3838
Courteault, Michel du Bemis 2873
Courtoy, Les préfixes 63
Couture, Ecrivains gascons 3^5^
— Idiome gascon 3962
Cozza-Luzi, Paradiso dantesco 1600
Crane, Dante Library 1225
Crégut, Etude d'étymologie celtique 91
Crescini, Boccaccio 11 92
— Manualetto provenzale 3888
— Satira di Pietro d' Alvernia 3907/8
Crëgut, Etude d'étymol. celtique 3745
Criado y Domínguez, Un sabio
español 4152
Croce, L'Amor prigioniero 1786
— Diomede Carafa 1533
— La corte deUe tristi regine 4294
— Corte spagn. di Alf. d' Aragona 4 105
— Critica letteraria 885
— „De educatione" di A. Galateo 487
— Letteratura popolare 1929
— Lodi di dame napoletane 1433
— Napoli II 76. 4209
— Di un poema spagn. sincrono 4233
— Di un antico romanzo spagn. 4271
— Soggiorno di (rare, de la Vega 4141
— Tomba del Sannazaro 1374
— Versi ital. di autori spagnuoli 1448
— Versi spagnuoli 4297
Crocioni, Bened. da Cingoli 15 io
CroUalanza, Glossario araldico 2156
Cronachetta, Una inedita 1529
Croniques Catalanes 3998
Crosnier, Lettres de Louis Veuillot 3453
— „Regrets" de Du Bellay 3223
Crouslé, Fénelon et Bossuet 2790
Crovato, Drammatica a Vicenza il 74
Croy-Solre, Extraits des mémoires 3206
de Croze, Chevalier de Bouffiers 2727
Cruttwell, Literary hist of early
Christianity 227
Csicsáky, Dantéról 1826
224
BIIILIOQRAPHIX 1 894.
Cuellar, Neurosis 4222
Cuervo, Diccionario 435^
Cuissard, Troubadour de Buglain 2844
Cultrone, Valore fonetico di eh 2137
Cuntu di li tri arrigordi 2088
Curiosità popolari tradizionali 1924
CurriolSi Tesoro epigramático 41 71
Curzon, Lamennais 2842
Cusinatii Contro le donne 1137
Cyprianus, De mortalitate 459
Dabbs, Dante 1249
Dachselt, Fred. v. hi. Anton 2274
Dal Bò, Matelda 1601
Damé, Diet, roumain- français 2341
Dannreuther, Catherine de Bossy 805
Dansaert, Ecrivains franc. 2579
Dante ISSO^-
Danyell De Tassinari, Francesco
d' Assisi 481
Dardy, Anthologie 3964
Dareste, Charte de Lançon 3078
— Charte de Manre 3079
Darmesteter A., Cours de gramm.
historique 3675
— Dictionnaire général 3735
— Formation des mots composés 3695
— M., Froissart 2793
das Neves, Cancioneiro 4442
Dausset, Gioir, litt. d. 1. Creuse 2670 a
Davis, French journals 2660
Debiévre, MU« Laguerre 2659
De' Claricini-Dompacher, Inf.
XXIV 142 fr. 1599
Decurtins, Ratorom. Chrestomathie 2186
De' Dottori, La galatea 1733
Deecke, Jahresber. üb. lat. Gramm. 623
Defrecheux, Anthologie wall. 3581
— Wallonia 3653
Dejob, Bernardin de Saint-Pierre 2969
Delaborde, Joinville 2824/5
Delacrau, Recueil manuscrit du
XVIII« s. 2401
Delaplace, Satires de Boilean 3148
Delaporte, G. Nadaud 2918
Delavigne 3208 ff.
Del Balzo, Poesie int. a Dante 1263
Delbœuf, Réflexions 36^4
— Réforme de l'orthographe 3710
Delbosc (Foniche-) s. Foniche
DelbouUe, Notes lezicologiques 3729
Deledda, Tradizioni popolari 21 21
t— Leggende sarde 21 10
Delehaye, Pasteur d'Hermas 503
Delgado, Y pocas nueces 4223
Del Giudice, Imbriani 820
Delhormet, André Chénier 3174
Délibérations du Sénat de Venise 141 9
Delisle, Alexandre de Villedieu 384
— Chron. de Tabb. de Signy 328
Delisle, Guillaume Le Moine de
Villedieu 497
— Macr. légués par Armand Durand 218
Della Bura, Sonetti due inediti 1729
Della Giovanna, Postille di G. Ta-
verna al poema di Dante 1603
Dell' Anguillara, Canzone 1728
Della Rocca Adriano, Carme ge-
nuense I9S7
Del Lungo, Angelo Poliziano 1363
— Un umanista 1365
— Parole pronunziate etc. 1244
Del Noce, Zu Dante i604£
Del Palacio, Chispas 4224
— Sobre la poesía 864
— Idiome poético 43^3
Del Pinto, V. Monti 1332
Del Testa poeta 1273
Del Toboso, Theaters and aclors
in Spain 412 1
Del Torre, Il ConUdinell 2195
— Lis Settembrinis 2196
Deltour, Catal. des theses 2363
Del Vaso, G. Leopardi 13 io
Demaison, Ecole de copistes à
Reims 191
De Marchi s. Marchi
Demattío, Gramm. della lingua itaL 2 131
de' Medici s. Medici
Demetrescu AL, Particnl. ale limbeì
francese 2418
— Tr. 2282 ff.
Demmler, ,De bono pudicitiae* 329
Denais, Fournel 817
De Negri, Letteratura italiana 1090
Denis, Liederbuch 4420
Denise, Mm« de Staël 2990
Densusianu, Vlach ^349
Denys d'Aussy, Grant Routier 3086
Dertgira nauscha 2197
Descartes, Discours 3213/4
Deschamps, du Bellay 2781
— Mérimée 2868
— Un Reporter d'autrefois 2794
Descostes, Jos. de Maistre 2856/7
Des Essarta, Romantisme class. 2581
des Granges, Mm« de Sévigné 2986
Despois, Théâtre français 2637
Després, Editions des Lettres à
Emilie 3212
Destesne, P.-L. Courier 2761
Détang, Diderot 2773
Deumier, Tasso 1391
Devaux, Langue vulg. du Danpfainé 39^7
Devinettes populaires 974
Diätetik, Provenzalische 3891
Diario del sitio de Charleroy 4226
Diccionario hisp.-amer. de literat 4099
Dictionaire de la Soc filologique 3732
Dictionary, New Spanish 4353
ALPHABSTISCHES VERZEICHNIS.
225
Dictionnaire des écrìv. belges 2368
Dictionnaires départementaux 2665
Didiot, Dante 1245
Diez-Feier 790 S,
Dilthey, Giordano Bruno 1205
Dobschûtz, Textkritik der Vulgata 316
Doctrinal des fìlles 3084
Documente priv. la 1st Românilor 2239 f.
Documenti anglo-estensi del sec. XV 1420
Documents reL à la quer, du Cid 4466
Dodgson, Bernard d'Ètchepare 4372
— Inscription en patois sarde 1463
— Langue basque 437^
— Capanaga's basque translation 4369
Doeberl, Monum. Germaniae 296
Dörfler, Rumänisches 2315
Doine, 1000 2271
Dollfuss, Et. s. le moyen âge espagn. 4084
— Femmes du Romancero 4^79
— Gard Ferrandes de Jerena 4140
— Légende troyenne 4158
Dom, Lettres de grâce en béarnais 3895
Domínguez Berrueta, San Juan de
la Cruz 4237
Donati F., S. Bernardino il 91
— G., Mo fini '1 tonto 2019
— L., Orelli 823
Doncieux, Blanche biche 3068
— Pénitence de Sainte Madeleine 4036
Donoso Cortés, Obras 4227
Dorez, La Biblioth. de Pier Leoni 224
— Corresp. de Pic de la Mirandole 1360
— Lettre de Baïf 409
— Lettre de G. Pélicier 3380
— Ange Politien 1364
— I sonetti di Pico della Mirandola 1864
Dorison, A. de Vigny 301 2
Dornpacher (De' Claricini-), Inf.
XXIV 142 ff. 1599
Douais, Poème latin rythmique 333
— Saint Augustin 401
— Vie de Saint-Raymond 378
Donen, Bible française 317
Doumic, Chroniques de Froissart 3241
— Comédie de mœurs 2629
— M™e Desbordes -Valmore 2767
— Diderot 2774
— Ecrivains d'aujourd^hui 2590
— Ecrivains maritimes et militaires 2681
— Introd. à la vie dévote 3239
— Mérimée 2869
— Le roman vécu 2624
— Sévigné 2987
Drapeyron, Voltaire 3023
Drees, Napoleon I. 2682
Drescher, Hans Sachs u. Boccaccio 1193
Dreser, It. che/ 21 61
Dreves, Analecta hymn. med. aev. 259
— Fête des fous 3483
— Historiae rhytmicae 287
Zdtschr. t rom. PhíL XVIL BibL
Dreves, Hymn. Hiberica 288
Dubarat, Pierre de Garros 3865
Du Bellay« Œuvres 3221
— Lettre 3225
Du Bled, Comédiens 2658
Du Bocage, A Colombiada 4421
Duc, Marinette 39^7
— Freden Mistral 3872
Duchesne, Fastes épiscopaux 2429
— Martyrol. Hieronymianum 256
— Nennius retractatus 544
Ducros, Diderot ^775/6
Du Deffand, Mm« 2785
Diimmler, Jahresbericht 297
— Theoderich (von Amorbach) 590
— Udalrich von Babenberg 611
Dufourcq, Synchronismes 2512
Du Fresnel, Mouvement littéraire
en Belgique 2668
Dugué, Théâtre 3226
Dulfu, IsprSvile 2285
Dumas, Théâtre 3227
Du Maureix, Femmes célèbres 2503
Duméril, Mémoires d'un moine 496 a
du Pontavice de Heussey, Villiers
de risle Adam 3016
Dupré, Noëls bordelais 3845
Dupuy E., B. Palissy 2920
— Th., Littérature franc, mod. 2522
Durand, Ewiranda 92
Durand-Fardel, Dante Alighieri 1607
Durrieu, Manuscrits à miniatures 3432
Du Teil, Livre de raison 3831
Du Tillet, Théâtre libre 2644
Dziatzko, Terentius im Mittelalter 249
Ebner, Liber vitae 349
Echegaray, Recuerdos 4136
— La rencorosa 4228
Eggert, Age of Louis XIV 2568
Ehrhard, Altchristi. Literatur 228
Ehwald, Auriga 707
— Gallaría 708
EUinger J., Bedeut. engl. Wörter
franz. Ursprungs 3762
— G., Humanisten 205
Ellis, Avianus 407
Elmer, Latin prohibitive 662
Elster, (xeschichte und Litteratur 859
— Aufgaben der Litteraturgesch. 858
Elucidarium in Welsh iii
Encyclopédie, La Grande 114
Enenkel, Diccionario 445 ¿
Engwer, Zola 3036
Enrique de Villena 4^37 ff-
Epinay, Journal 3229
Epistolae saeculi XIII 279
— virorum clarorum 281
Epitaphe de Pascal 2922
Epstein, Don Quixote 4204
»5
226
BIBLIOOKAPHIB 1894«
Errnini, La lirica sacra di Zanella 1920
Eraaulty Etudes bretonnes 99
— Manuel d'ortografe 371 ï
Ernst, HI. Cyprian 460
— Brief Firmilians 479
Erscheinungen d. neufrz. Syntax 3701
Escobar, Adelfas 4229
Escrig y Martinez, Dice, valenc-cast. 4063
Escudero y Perosso, Tipografía his-
palense 4073
Espafia, La 4075
— La, moderna 4076
Esteves Pereira, Vis2o de Túndalo 4439
d'Elstrée, Manuscrits de Conrart 3433
Etude sur les étymolog. des noms
de lieux 3746
Eucherii Lugdunensîa opera omnia 469
Euskal-Erria 4359
Evolceanu, Baladele 2263
Ewert, „Rabe und Fuchs'* 940
d'Exilac, Lou Riou Pouetsicou 3928
d'Eylac, Bibliophilie 2397
F. P., Personaggi dei „Promessi
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F. v., Das junge MSdchen im mod.
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Fabricius Montanus, Selbstbiogr. 470
Facciolati, Lexicon latin. 678
Fagniez, Le Père Joseph 2826
Faguet, D'Aubigtté 3118/9
— Bertaut 2716
— Contes de Voltaire 3458
— Desportes 3217
— Diderot 2777
— Maîtres d'histoire 2601
— Malherbe 2859
— Maynard 2867
— Nicomède 3201
— Le Père Joseph 2827
— Poésie lyrique au XIX« s. 2609
— Poésie de Malherbe à Boileau 2607
— Racan 2935
— Romantisme en 1827 2582
— Saint-Simon 2971
— Seizième siècle 2561
— Dix-septième siècle 2567
— Dix-huitième siècle 2572
^ Dix-neuvième siècle 2578
— Tocqueville 3003
Falco, P. Paruta 1342
Falorsi, Man. di lettere italiane 1089
— Storia della letteratura ital. 1086
Fambri, Paolo Sarpi 1376
Fantuzzi, Sull' amore 1735
Farault, L. Palustre 826
Farcinet, 3 lettres 3055
Fardel (Durand-), Dante 1607
Farinelli, Grillparzer und Lope de
Vega 4145
Fasnacht, Specimens 3047
Fasola, Uebers. des Ariosi 1495
Fafs, Franz. Volksetymologie 3776
Faure, Fèlibrige de Paris 3852
Favaro, Catal. orig. degli aocad.
Lincei 11 15
— Zu Galilei 12895:
Favrat, Mélanges vaudoîs 3985
Favrot, Delavigne 2765
Fay (Allen), Dante-Concordance 1608
— E. W., Agglutination 55
— Latin gerundive 654
Feichtinger, Lehrg. d. 6rz. Sprache 3676
Feliciangeli, C. Varano-Sforza I404
Felsi-Marchionnî, La Graziella del
Lamartine 3297
— n dolore del Tasso 1906
— Rimatori del cinquecento 1384
— Scritti letterari 854
Fénelon 3231 ff.
Feret, Faculté de théologie 2478
Fernández y González, Infi, de las
lenguas orientales 4088
— Lenguas neolatinas 761
Fernández Valiin, Cultura cientif. 4089
Ferrand, La Muse normande 3235
Ferrari, La Torre di Dante 1246
Ferrers Howell s. Howell
Ferrini, Amobius 395
Ferry, Théâtre de Balzac 3"5
— Balzac 1825—1830 2698
Fertiault, Locutions de l'Ardèche 3769
Fester, Forts, d. Flores temporum 337
Feuillet, Quelques années de ma vie 2791
Fialho, Os gatos 4422
Fiammazzo, Amalteo 1489
— Brìcciche dantesche 1247
— Zu Dante 1609 £
— Voltaire 3024
Fick, Vergleichendes Wörterbuch
der indogerm. Sprachen 71
Figueiredo, O livro de Job 4423
Filelfo, Carme a Felice Ferretti 474
Filomusi Guelfi, Zu Dante i6i6ff.
Filon, Mérimée 2870
Finot, 2 chartes 268
Finzi, Pianto della B. Vergine 1476
— Volgarizzamento dell' Imago
Mundi 511
Fiori selvatici 2047
Firmery, Versification française 3719
— Prononciation de l'è muet 3688
Firmici Materni matheseos libri VITI 477
Fiske. CaUlogue of the Rhaeto-
Romanic Collection 2167
Fitting, Bemardus Cremonensìs 424
Fitzmaurice-Kelly, Bibliogr. franc.
de Cervantes 4^9^
Flamini, Fr. Bracciolini 1203
— Viaggi ftntatdd 1150
ALPHABETISCHES VERZEICHNIS.
227
Flamini, Origini delle lande 2142
Flammarion, Dictionnaire 3733
Fiat, Balzac 2699 if. 3126
Flechsig, Dekoration der Bühne 1 154
Fliedner, Deutsches Kirchenlied in
Spanien 4123
Flor de paradis 3892
Florescu, Balcescu 2262
— Aqoarele 2286
Florian, Fables 3236
Flom, Vie^uiri in locu^iuni 2316
Flower, Ideals of Victor Hngo 2815
Fingi, Rimas 2201
Foá, Don Abbondio 1805
— Carattere di Lucia 1804
Fogl d'Engiadina 217 1
Foerster, Diez 796 ff.
Foffano, Quattro lettere inedite 1430
Foglietta, Il barro 1737
Folk-Lore 957
Font, Favart 2789
Fontana, Romanticismo 11 20
— Chistanna 2232
Fontes, Contrìb. àlabibliogr. mérid. 3864
Forcellini, Lexic. tot. latinitatis 678
Formentin, Les Félibres 3853
Fornaciari, Sulle pene del „Pur-
gatorio'* 1622
Foronda, Cervantes 4132
Forschungen, Romanische 840
Forster, Bovo D' Ad tona 1989
Forteguerri, Liber amatorius 1738
Fortier, Littérature française 2513
— Louisiana studies 3555
Fortini, Novelle 1739
Foscolo 1740 ff.
Fouillée, Descartes 2768
Foulché-Delbosc, Grammaire port. 4454
— Guerra de Crranada 4254/5
— Deux lettres inédites 4134
— Obras inéd. de Cadalso 4186
— Testament d'un Juif 4239
— Transcription hisp.-hébraïque 4340
Fourcaud, Voltaire 3025
Fourier de Bacourt, Affileîl 3535
— Chants populaires 3^44
Fournel, Chanteurs révolut. 3005
— Comédiens 2654/6
— Comédiennes 2657
— Contemporains de Racine 2625
— Longepierre 2849
— Nouvellistes 2613
Fowler, Adamnani vita Columbae 382
Fracassetti, P. Valussi 1401
Fraccaroli, Cerchio degli eresiarchi 1623
Fränkel, Melusinensage 936
— Romeo und Julia 942/3
Francescatti, Di una similit. dant. 1624
Francesco Gonzaga, Lettres de con-
doléances 1750
Francesco de' Medid s. Medici
Franchi, Lettera di D. M. Manni 1797
Franciosi, Zu Dante 1625 ff.
Franco-Gallia 2424
François de Sales s. Sales
Franklin, Vie privée 2495
Frascani, 5 maggio di A. Manzoni 1817
Frateili, Fantoni 1274
Frati, Codici Trombelli 1023
— Costumanze nuziali 1048
— Lamenti storici 1425
— Rime ant. di Amadei 1440
Fraustadt, Narrenschiff 938
Fréchencourt, Envers du théâtre 2636
Freer, Marguerite of Navarre 2861
French contrasted with English 2417
Freymond, Altfranz. Literatur 2539
Friedwagner, Verhandl. d. Roman.
Sektion 768
— Textgestaltung altfiranz. Dicht-
werke 2414
Fritzsche, Anseimus Cantuar. 391
Fröchtling, Chronique des Ducs de
Normandie 3081
Froehde, Litteraturwissenschaft 860
Froger, Nie. Coeffeteau 2751
Froissart 324O
Froment, Œuvres inéd. de Montes-
quieu 3365
Fromm, Dante 1248
Frommel, De Calvin à Vinet 2684
Frontero, Canzonette i960
Fuhrer d. d. Schulliteratur 2374
Führer J., Zur Felidtas-Jß'rage 356
Fumagalli, Giornalismo italiano 1014
— Chi 1' ha detto? 2150
Funck, Zu Petronins 283
— Praemiscuus 709
Furlanettì, Lexic. tot. latinitatis 678
Fuster, Poésies des gr. prosateurs 900
Gabardi, Petrarca 1347
V. d. Grabelentz, Hypologie der
Sprachen 17a
— Verwandtschaft des Baskischen 4379
Gabotto, Un antipatico 1400
— Un gesuita libellista 2795
— B. Guasco a Pinerolo 495
— Légendes carolingiennes 515
— Letteratura civile 1114
— Poemetto di Pace dal Friuli 551
— Vita di Giorgio Menila 540
Gabrieli, Ugo F^candus 471
Gachón, Mirabeau 2875
Graidoz, Les „aloubis" 3509
— Cinqcentenaire de Melusine 3265
— Saint Éloi 3485
— Fraternisation 3484
— Mariage en mai 979
— Roumains de Hongrie 2243
15*
228
BIBLIOQRAPHIB 1 894.
Gairal, Quelques vieux proverbes
français 3770
Galería dramática de Arregui 4172
— dramática de Fisco wich 4173
— dramática de Hidalgo 4174
Galland, P.-L. Courier 2761
Galli Rob., Venezia e Roma 1044
— Romeo, Manoscritti della Biblio-
teca d' Imola 748
Galvani, Postille alla Div. Comm. 1630
Gamboa, Doce poesías 4230
Gamin, Strufùgi 1959
Garassini, Statuti 1446
Garda, Literat, reg. de Galicia 4395
— Literatura hisp.-americana 4124
— Poesia bable 4306
Garcia Ayusa, Origen de las lenguas
neolatinas 761
García y Barbarin, Prosa y verso 4174a
García de León, Memorias 4230 a
Garda Verdugo, Dialecto colomb. 4315
Garnett, „La seconda morte" 1 714
Gary, Cantiques 3949
Gascard, Revue cri t. d*hist. et de
littérature 2367
Gasetta Romontscba 2172
Gasté, Doc. rei. à la Quer, du Cid 4466
Gaster, Trojanische Sage 2275
Gatta, Il paradiso dantesco 1631
Gatterer, Guerricus von Igny 496
Gatti, Ital. Wörterbuch 2146
Graudenzi, Un manoscritto del co-
stituto pisano 21 2 a
Gaudot, Victor Hugo 2816
Gaufinez, Etudes synt. sur „Le
docteur Pascal" 3479
Gaufrés, méreau 3765
Gautier L., Epopees françaises 2530
— Littérature catholique 2514
— Chanson de Roland 3071
— Th., L'art 3247
Gazier, La Fontaine 2834
— Pierre Cardinal 3875
— „Qu'il mourût!" 3198
— Sentiment de la nature 2574
Gebhart, Popularité de Virgile 251
— Conteurs italiens 1147
Gebier, Von Regnard 34^3
Geddes, Acadian French dialects 3553
Geffroy, Liber censuum 348
Creiger, Jean Chapelain 2736
— Goethe und Mérimée 2871
— Der erste Journalist 2942
— Frau von Staël 2991
— Witte 833
Gendre, Massevaux 3757
de Genlis, M^« 3248/9
— et la famille d'Orléans 2803
Gérard, Œuvres wallonnes 3589
Gering, ^ und ^ 56
Gennain, Notre art 2488
Gerschmann, Modemer Roman 899
Gessner, Span. Relativpronomen 4345
Geyer, Orum der Rand 710
— Silviae peregrinatio 367
Gheorghe din Moldava, Poesil 2287
Gherardi del Testa, L' oro el' or-
pello 1757a
Ghignoni, Un passo del „Paradiso" 1632
Ghisellì, Estr. dalle cronache 1758
De Giacomo, Canti di AprigUano 2059
— Canti di Paterno 2071
— Formóle di imprecazioni 2045
Gianetti, Tre versi del Petrarca 1854
Giannini Cr., L' orditura della Di-
vina Commedia 1633
— G., Tasso e Manzoni 1819
Gianzun, Aschantamainis 2 191
Gigas, Det fcfrste udkast til et be-
r0mt vaerk 3128
Gigli, Questioncella dantesca 1634
Gigli, Lettera 1759
Gii, Musa cerilla 4424
Gillet, B. Bonnet 3863
Gioberti, Una lettera 1760
Gioda, C. Borromeo 1201
— G. Botero 1200
Giordani, Lettera 1761
Griordano, Orig. della lingua ital. 2126
Giorgi F., Doc. rìsg. il gnoco 1993
— P., Sonetti di Boiardo 1522
Giornale dantesco 1223
— storico della letterat. ita!. 1030
Giostra, Una, per amore 1461
Giovanna (della), Postille 1603
Di Giovanni A., Poesia ined. di
G. MeU 1824
— V., Ciulo d' Alcamo 1214
Pico Della Mirandola 1361
Guido delle Colonne 1306
Giovio, Lettera 1762
Giraldi, Lettere inedite 1763
Girard, La Crau 3929
Girardin, £1 bastón de Balzac 3251
Giudice, Imbriani 820
Giulini, Giudici di Gallura 1635
Giuntini, G. Giusti 1302
Giuseppe da Palermo, Supplica 1764
Giusti, Poesie 1765
Givay, Ronsard 2946
Gizzi, „Penetra e risplende" 1636
Glardon, George Elliot et (xeorge
Sand 2978
Glauser, Le Wallenstein de Constant 3183
— Constant's Adolphe 3182
Gleadell, Realism of Balzac 2703
Godefroy, Diet, de Pane, langue frç. 3741
— Joseph de Moistre 2858
— Rousseau 2952
Godet, Roman de l'amour plat. 2623
1
ALPHABETISCHES VERZEICRNTS.
229
Godo, Lo cor y 1' ánima 4Ö30
Goerlich, Westl. afrz, Dialekte 3680
Görres, Demütige Titulaturen 141
Goetz, Constitutus 461
— Placidus 563
Goific (Le), Morceaux choisis 3051
Goldoni 1 766 ff.
Golinelli, Glorie liguri 11 25
Gonçalves Vianna, Langues litter.
de TEspagne 4324
Goncourt, Journal 3252
Gondinet, Théâtre complet 3253
Gonthier, Fr. de Sales 2975« 3237a
González Agejas, La Celestina 4278
González Serrano, En pro y en
contra 41 15
Gori, Amore per i fiori 1937
Gorovei, Gloss, d.mont de Succava 2310
— Légendes des oiseaux 2317
Gorra, 'Court d'Amours' di Mabius
li Poriiers 3306
— Lingue neolatine 760
Gortani, Filantropie 1781
Gosse, Petrarch and Laura 1348
Grothein, Thomas Campanella 438
Gothier, Anthologie wallonne 3581
Gourville, Mémoires 3255
Gozzi, Lettera 1780
Gradenwitz, Vocab. iurisprud. rom. 680
Graf, L'Innominato del Manzoni 1806
Grajales, Trobes 4051a
Gramantierì, Lettere di uom. illustri 1428
Grammatik, Historische, der lat.
Sprache 624
Grandin, Mirabeau 2876
Grandmaison, Cartulaire 2448
Graser, Un sonnet de Cervantes 4208
— Edition de Don Quichotte 4205
Grassi Badala, Note parìniane 1339
Grave, Bossuet 2722
De Grazia, Reminiscenze class. 1900 a
Gréard, Prévost-Paradol 2931
Greggio, G. da Molino 1330
Gressler, Die Aussenfabel der Ec-
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Grimani, Lettere 1781a
Ghröber, Diez 800
— Grttndrìss d. roman. Philol. 758
de Groot, De H. Thomas van Aquino 597
Gropius, Etymologiae des Isidorus
Hispalensis 524
Ghross, Imitations de „Werther" 2676
Grünwald, Ital. Wörterbuch 2146
Grundriss der roman. Philologie 758
Grupp, Kulturgesch. d. Mittelalters 128
Guameri N[apoletani] , Carmina
Papa 1337
Guamerio, Trattato dei sette pec-
cati mortali 148 1
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popol. 1923
— Linguaggio popol. 1930
— Sardinien 2099
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Gûhtling, Claudianus 446
Günther C, De Claudiani comparât. 447
— O., Cresta de nomine Acacii 339
— Samml. in Sach. d. Monophysi-
tismus 301
— S., Galilei-Ausgabe 1753
Guérin, Dictionnaire 3734
Guerra Ojeda, Espontáneas 4231
Guerriero, Iscrizioni italiane 290
Guesnon, Trouvères artésiens 2549
Grüterbock, Aus irischen Hss. 104
Guevara, Incorrecc. del castellano 4314
Guibal, Lettre de Mirabeau 3328
Guidi, Memorie di T. Tasso 1390
— San Filippo Neri 1389
Guiffrey, Inventaires 2404
Guilhermino de Barras, Cantos 4425
Guillaume, Livre de raison 3833
Guillaume de S. Paier, Roman du
Mont Saint-Michel 3257
Guillois, Salon de M»« Helvétius 2573
Guimerá, Jesús de Nazareth 4032
— Maria Rosa 4033/4
Guiomar Torrezao, Educaç3o mod. 4426
Guiraut von Bomelh 3905
Gundlach, Heldenlieder 286
Gutierrez commentateur du Doctrinal 385
Gutschmid , Kosmographie des
Ethicus 468
— Kleine Schriften 115
Gwatkin, Selections from early writers 302
Gyraldus de poetis nostrorum tern-
porum 499
Haase, Briefe der Herzogin Luise
Dorothée 3473
Habert, Una stanza del Petrarca 1855
Haedicke, Ländernamen 3747
V. d. Haeghen s. unter V
Hagmann, Villehardouin 30 15
Halbfass, Sprachinsel Zahre-^auris 2225
Hàle, Anticip. subjunctive 663
Hallberg, Guillaume Tell au théâtre 3258
— Académies litter, en Italie 1075
van Hamel, Oud-fransche vertelsels 2544
Hammer, Früheste roman. Laut-
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Hancke, Bodin 2717
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Hariulf, Chron. de Saint-Riquier 501
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— Vie de Molière 2883
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— Critiques littéraires 2603
— Question de „Gil Blas" 3303
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— Liber décret Burchard's von
Worms 429
Hauler, Ala (scuti) 711
Haupt, Briefwechsel mit Diez 814
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Hauser, Poésie popnl. en France 2560
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Havard, M. Bruneuère et Bossuet 2723
— Sutue de Mm« de Sévigné 2988
Havet J., Questions méroving. 253
•«- L., Corcodillus 648
— Culleus 647
— - Emere af 691
Hayden, Chansons de geste 2533
Heiberg, Georg Valla 612
Heiligbrodt, Neusprachl. Programm-
Abhandlungen 732
Heisenberg, Fragm. des Anonymus
Canisii 309
Heldenlieder d. deutsch. Katserzeit 286
Heller, Zeitgen. franz. Literatur 2584
Hémon, M»« de Sévigné 2988
Hendrych, Stellung des frz. Adj. 3704
Hennig, Grammat Greschlecht 64
Henry, Adulter 692
— Vie des mots par Darmesteter 3761
Herkenrath, Gerundii et gerundivi
usus 462
Heraeus, Obsidium. Colligere 712
d'Herbomez, Un livre de raison 2403
de Heredia J.-M., La nonne Alférez 4125
— du Bellay 2782
— N., Escritos 4232
Herenc, Poème 3259
Herizo, Elem. de gram, compar. 626
Hermann, Indogerm. nebensätze 70
Hermenjat, Werther 952
Hernandez, Grammaire espagnole 4329
Héros, Chanson de rue 2612
Herre, Pohlder Chronik 564
Herriot, Politique au théâtre 2650
Hervieux, Fabulistes latins 237
Hessel, Mosellieder 406
Hettner, Gesch. d. franz. Literatur 2571
Hey, Semasiologie 72
Hibemica minora HO
Hidalgo, Lelia y Marina 4234
Hildebrand, Logik d. Sprachgeistes 9
HOdebrandt, De schoUis Qceronis
Bobiensibus 3H
S. Hildegard, Editionis oper. omii.
experimentum 5^
Hincmarus, De ordine palatii 508
Hh^he, Imitatio Christi 606
Hirzel, 2 Briefe von Uhland 832
Histoire de Guill. Le Marfichal 3087a
Historiae rhytndcae 287
History of the Holy Rood-tree 347
Hoehler, Comutus-Scholien 458
Hohne, Hofische Minne 2550
Hölzl, actio 693
HoíFmann-Krayer, Zum Accent 29
Hofmann, Tristan L'Hermite 3006
Hofmeister, Griseldissage 3087
Holder, Alt-celtischer Sprachschatz 87
Holder-Egger, Lambert v. Hersfeld 530
Holtzinger, Federigo di Montefeltro 1880
Homenaje á Cervantes 4133
Hommage du château de Bxron 3892 a
Honsei, Studenten- Poesie 241
Horn, U und V, I und J 192
Homing, Neulothringisch 3534
— Behandlung von jTy 3691
— Zur Wortgesch. des Ostfranz. 3777
Horton- Smith, Gerund and gerundive 65
Hosius, Ausonins 405
Houben, Chor in den Tragödien
des Racine 3399
Howel], Dante and Bertrán de Born 1637
— Inf. XXVm 135 1638
Hrotsvitha's Otto-Lied 512
Huemer, VulgSrlat. Wortformen , 628
Hfinerhoff, Vilain-Figuren 253s
Hugo V. 3260 ff.
d'Hugues, Bussy-Rabutin 2732/3
Huguet, Amyot 2690
— Syntaxe de Rabelais 3394
Humbert, Grammatikalia 3665
— Nachträge 3706
— Grammat. Randglossen 3705
Hunfolvy, Az Olahok tœrténete 2241
Hurmuzaki, Docum. priv. la ist.
Românilor 2239
Hussovianus, Carmina 514
Hymnodia Hiberica 288
Jaccard, Herbier de Rousseau 2953
Jachino, P. P. Vergerlo 615
Jadart, Pratique des vertus 3308
Jahnow, I^ Fontaine's Fabeln 3290
Jahrbücher, Romanische 2236
Jahresbericht über Rom. PhfloL 730
— des Inst. f. mm. Sprache 2237
— des wurtt Ver. f. neu. Sprachen 77$
Jalla, Notes histor. sor le fìancais 764
Janet, Roman en France 2617
Jamik, Legend, o sv. Kat Alex. 3088
Jarry, Traité 3080
ALPHABBTISCBE8 VERZEICHNIS.
231
Ideale, Vecchio 1483
Jean Roqnes, Lettre missive 3906
Jean de Roye, Journal 3267
Jeanjaquet, Conjonction „que" 995
Jeanroy, Félibre 3994
— Gloss, prov.-lat. d'On. Drago 3808
— Locutions populaires 3771
— Altfrz. Literatur. Lyrik 2548
— Plainte de la Vierge 3093
— Prière à la Vierge 3892
— Théâtre méridional 3842
— Théâtre sérieux 196
— Un vers du Pathelin 3104
Jenkins, Espurgatoire 3317
Jenkinson, Fables of Avianus 408
Jeu p. e. M. Jehan et Jeh. Bretel 3309
Jezabela 2203
Ighel, Voluntarul 2288
Ihm, Zu Valerius Maximus 546
Imperiale Di Sant'Angelo, Cafifaro 431
Inchauspe, Peuple basque 4363
Indovinelli ined. race, in Noto 2095
— sardi logudoresi 21 19
Inventaires de Jean, due de Berry 2404
Inventait del settecento 1424
Inventàri dóu castèu d'Ièro 3893
Joao da Cámara, O Pantano 4427
Jochs florals de Barcelona 4003
Joergensen» Praesens 660
Joinville, Urkunde 3269
Jollivet, Roman d'aventures 2540
lona^u. Sistémele ortografice ^337
Jones, Elucidarium m
lonescu, ImpresiunT 2289
lonnescu-Gion, Kogähiiceanu 2266
— Poetica romàna 2350
— Portrete istorice 2257
Jordell, Catalogue 2362
Jordon, Spanish verbs 434^
Joret, Peiresc 3878
— Noms de plantes 3992
Joûon Des Longrais, Jacq. Doremet 4467
Jourdain, Symbolism of the Divina
Commedia 1639
Jourdanne, Félibrige 3855
Journal général de l'imprimerie 2361
Joventut Católica 4004
Jovy, Problème d'hist litter, relatif
à Pascal 2924
Joyce, Old Celtic Romances 98
Imerius, Quest, de iur. subtil. 521
— Summa Codicis 522
Iselin, Walliser Ortsnamen 3972
Isnard, Livre d. priv. de Manosque 3896
Isola, Lingue e letterature romanze 762
LltaHe d^ns la poésie franc. 3050
Jt&n de Avila, Cartas 4236
Juan de Jaso, Crónica 4238
Judas Story, The Latin 345
Julia, Contrasti 2057
Jung, de Guibert 2808
Junker, Realist Dichtung Frankr. 2547
— Gesch. der franz. Litt. 2515
Jurades de la ville d'Agen 3894
Jurado Fernández, De antaño 4240
Jusserand, Drama of the middle ages 243
Izoulet, Rousseau 2954
Kalepky F., ToepffersNouv.genev. 3451
— Th., Zur franz. Syntax 3702
Kalinderu, Melchisedec 2267
Kaluiniacki, Visionen 248
— Kirchenslav.-rum. Vocab. 2344
Kampers, Johannes de Rupesdssa 519
— Tiburtinische Sibylle 366
— Vita Anskarii 371
Kan, Wesseli etc. vitae 620
Kamiev, Physiologos 939
Karsten, Phonetic law 20
Kautzsch, Richentals Chronik 571
Kayser, J. L. Vives 618
Kayseriing, Mots espagnols 4354
Kegan Paul, G. Bruno 1206
Keidel, Doctrinal 3084
— Eselherz-Fabel 926
— Evangile aux femmes 3085
— Fabliaux fable 2405
Keller, Vulgär-lat Declination 630
— Span. Formenlehre 4347
Keller- Jordan, G. Nunez de Arce 4149
Kelleter, Sprache d. venez. Roland 3075
Kenworthy Browne, Tasso centenary 1 387
de Kératry, E. Castelar 4129
de Kerbeuzec, Locutions popul. 3502
Kerr, Character of Marc 949
Kerviler, Répertoire de bio-biblio-
graphie bretonne 103
Keuntje, Verbum bei Amyot 3 116
Key, Alessandro Manzoni 1323
Kiesow, Bandello 1504
Kihn, Uebersetz. des Klemensbriefes 453
Klein, Malherbe 2860
— Lat. Wortbildungslebre 652
Kleinpaul, Mittelalter 129
— Michelangelo 1329
Klemenz, Petites poésies de Cor-
neille 3 19 1
Klemperer, Voltaire 3027
Knörich, Französ. Literatur 2562
Kock, Peder Läles ordsprák 676
Koehler H., Kasussyntax im Lat. 667
— R., Aufsätze über Märchen 961
König, Racines „Iphigénie** 3407
Kömer, Versbau Gamiers 3242
Körting, Französ. Encyklopädie 2412
— Roman. Encyklopädie 759
— Das Farolied 336
Kok, Dante's Beatrice 1250
Kolberg, Septililium 518
Kolsen, Guiraut v. Bornelh 3905
2^2
BIBLIOGRAPHIE 1 894.
Koschwitz, Provenz. Felîber 3839
— Neufranz. Grammatik 3661
— Gramm, d. neufrz. Schriftspr. 3677
— Langue des Félibres 3988
— Parlers parisiens 3682
Kraus, Scacchiere di Dante 1251
— Christliche Inschriften 291
Krause, Schrift des Eobanos Hessus 466
Kressner, André Chénier 2747
— Diez 801
— Fährer durch d. Schullitteratur 2374
— Rustebuef 2964 ff.
Kropf, Jean de Wawrin 3476
Krouchevsky, Phonétique romane 983
Kroymann, Quest. TertuUianeae 584
Kruczkiewicz, Conjunctly im Lat. 664
Krüger, Chevalier au cygne 3081
— Gesch. der altchrìstl. Litteratur 230
Krusch, Grregors Miracula 491
— Lamfired von Monzac 532
— Passio S. Afrae 354
— Vita Genovefae 374
Kruse, Vita S. Brigittae 37 ^ &
Krusekopf, Lehrer der fremd. Spr. 1080
Kubler A., Roman. Flurnamen 2228
— B., Vocab. iurispr. rom. 680
Künstle, Passio Felicitatis 357
Kuhlenbeck, L. Tansillo 1386
Kuhns, Dante's Vita Nuova 1640
Kurth, Brief Gerhohs v. Reichers-
berg 489
Kurze, Karo!. Reichsannalen 306
L. L., n Discendente di Dante 1252
Labanca, Francesco d'Assisi 482
Labande, Autour du manage 3942
— Manuscrits d'Avignon 741
La Barra, Cuestión filológica 4325
— Ensayos filológicos 4313
— Hoja perd, del poema del Cid 4218
— Primores de la lira 4104
— Problemas de fonética 4341
Labe, Sonnet inédit 3270
La Briefe, Lowendal 2850
— Montaigne 2892/3
— Gaston Phébus 2798
— T. de Crissé 2763
La Bruyère, Caractères 3271
Lacaze-Duthiers, Réfonne de l'or-
thographie 3712
Lachâtre, Dictionnaire- Journal 3737
Lacombe, Vie de Berryer 2715
Lacoste, Voltaire 3028
Lacroix, Montaigne 2894
Lacuve, Sonnettes de sacre 3771 a
— Proverbes poitevins 3491
Lafargue, Mistere du siège d'Or-
léans 3100
Lafond, Alfred de Vigny 3013
La Fontaine 3^74 ff-
La Fontaine P., I beati pacifici
della Divina Commedia 1641
Laforgue, Poésies 3294
La Fuensanta, Col. de libros esp. rar. 4169
Lagleize, Comédie bourgeoise 3843
Lagran, Conclusión de la guerra 4129 a
La Grasserie, Syntaxe générale 68
de Lahondès, Les œuvres poét. de
Gui du Faur 3387
La Llave, Cartas d. Juan de Avila 4236
Lamartine 3295 ff.
Lambel, Fr. Ozanam 824
Lambert, Note de grammaire fran^ 3689
Lamenti storici 1425
Lamey, Roman. Handschriften 757
Lamma, Rime ined. di Malatesta 1796
Lamperti mon. Hcrsfeld. opera 531
Landau, Boccaccio in Ungarn 11 95
— Chateaubriand 2741
Landgraf, Naevins, Apuleius 542
— Particip. futuri activi 665
Lando, Pietro Bembo 415
Lane, Additions to the Dante Coll. 1226
Lanéry d'Arc, Livre d'or de Jeanne
d'Are 2372
Lang H. D., Liederb. des Königs
Denis 4420
~ W., Gedichte Michelangelo's 1825
Lange, Luis Vives 4162
Langer, Klarheit der frz. Sprache 2415
Langlade, L'Alerta 3932
Langlois Ch.-V., Marguerite Porete 2929
— £., Fableaux 2543
— Amoul Greban 2805
Lanson, Bossuet 2724/5
— Héros cornélien 3203
— Jean de Meung 2823
— Instituton chrétienne de Calvin 435
Lautier, Benjamin Constant 2755
— Mm« de Maintenon 2851
Lanzac de Laborie, Père Joseph 2828
Lapauze, Journal de B. Constant 3184
Laporte, Zola 3037
de Larivière, J. de Lafontaine 2835
Larousse, Dictionnaire 3738
Larroque s. Tamizey
Larroumet, Nouv. études 4465
— Chez Victor Hugo 2817
— Marivaux 3320 £
— Bernard Palissy 2921
— Théâtre de Le Sage 3302
— Théâtre de Racine 3400
La Rue, Langue verte 3545
Lasserre, Lettres 3480
Lasso de la Vega, Poetas luso-hisp. 4107
Latappy, Lhomond 2^7
Lauda sardo-catalana 1406
Laurens, Congrès des troub. proT. 3857
Di Lauro, Caratteri 1099
Lautrec 1467
ALPHABETISCHES VERZEICHNIS.
233
Lavalley, Presse 2661
La Vega, Obras escogidas 4241
de Laveleye, Mouvement litter. 2586
Lavergne, Recueil de noëls 2406
Lazzarini, Inventari 1424.
Le Bidoìs, Iphigénie de Racine 3408
Le Blanc, Chant d. Brivadais 3959
Lecanuet, Montalembert 2902
Lecigne, Brizeuz 2730
Lecoultre, Génie de la langue franc. 2416
Lefébure, Montalembert 2903
Lefebvre, Théâtre de Lille 2646
Lefevre, Recnyell of the Hist, of
Troye 3300
Lefevre-Deumier, Célébrités ital. iioo
Lefort, Des citations class. 3772
Leges Visigothorum 294
Leggende e fiabe dì Cuneo 1947
Le Groific, Morceaux choisis 3051
Legouvé, Corneille et Shakespeare 2757
— Béranger 2713. 3138
Legrand E., Devoirs d. Pellico 1852a
— J., Hist, de la litt, franc. 2516
Leidinger, Vita Ludovici IV 375
Lejay, Notes latines 221
— Prononciation du latin 640
Leite de Vasconcellos, Aedeolum 70 1 . 7 1 4
— O gralho depennado 4453
Leithaeuser, Gallicisroen 3730
Lemaltre, Contemporains 2591
— Impressions de théâtre 2640
— Influence des litter, du Nord 2677
— Madame de Sévigné 2989
— Théâtre de Dancourt 3207
— Louis Veuillot 3008
Lenient, Poésie patriotique 261 1
Lenz, Ensayos filológicos 4312
— Ortografia castellana 4344
— Ortologia de la lengua castell. 4342
Leon, Que descansada vida 4242
De Leonardis, Francesca da Rimini 1642
— Canti di Rossano 2072
— Dante isterico 1253
— Dante matto 1254
Leonardo da Porto Maurizio, 2 lett. 1869
Lépinay, Chansons d. Limous. 3960
Le Roulx, Cartulaire 265
Leroy-Saint- Aubert, Courtilz de
Sandras 2762
Le Sage, Théâtre 3301
Lesea, Comment, reram memorab. 560
Leser, Parler français etc. 3773
Lettera de' casi quando e fior. etc. 1470
Lettere, Cinque inedite 1427
— Tre amorose 1426
— di uomini illustri 1428
Lettres du XVIII« siècle 3052
Letus Pomp., Defensio 534
Levi £ug., Per nozze 1435
Levi Isr., Roman d'Alexandre 917
Levy E., Provenz. Suppl.-Wortcrb. 3991
— Altprov. Texte 3886
Levy L., Beaumarchais 2712
Lewicki, Codex epist. saec. XV 270
Leynardi, La psicologia dell' arte
nella Div. Comm. 1643
Lhomond 2848
Lichtenberger, Nicolas Gueudeville 2807
Lieo, Lexicografía 2339
Lidforss, Baretti li 85
Liebermann, Leges Anglorum 293
— Pseudo-Cnuts Constìt. de foresta 361
Lietkovoï, L'amour de Balzac 2704
Lindsay, Latin language 625
Lingens, La Vulgate 318
de Liniers, Estuo epistolar 41 19
Lintilhac, Aubanel 3861
— Etudes littéraires 2523
— Félibre 3858
— - Mérope 3464
— Le „Peiròu" de Mistral 3935
Linton Mrs. Lynn, Montaigne 2895
Lioy, Enimmi rustici 1987
Lippmann, Affiches de théâtre 2651
Lirati, Per i letterati friulani 2184
Lisio, Una stanza del Petrarca 1855
Lisoni, Imitatori del teatro spagn. 1 1 58
— Sacra rappresene a Bari 11 67
Literatura ci Çtiin^S 2238
Literature, Popular, of Italy 1928
Literature, English and French 2678
Literaturblatt f. germ. u. rom. Phil. 841
Litteratura veglia 2187/8
Litteraturdenkmaler, Lateinische 295
livescu, Angeriï lui Rafael 2290
— Cerçetorul 2291
Livre de comptes des firères Bonis 3896 a
— des privilèges de Manosque 3896
Llewelyn Thomas s. Thomas
Lodi di dame napoletane 1433
Lobel, Elemente turceçtî 2346
Loewe, Richard von San Germano 569
Lois, Fabas e castafias 4449
Looken, Descartes 2769
Lope de Vega 4146
— Obras 4243
— Sin secreto no ay amor 4245
— y A. de Oroczko 4147
Lopes de Mendoça, Os orph?U>s 4428
Lord, Pronunciation of Latin 639
Lorenzo da Volturino, La scienza
pratica 21 51
Loschi, Fonetica latina 634
Los Reyes, Poesías 4246
Lot, Pairs de France 2451
— Nennius et Gildas 545
— Vie de Saint Faron 507
Loth, A propos du roi Arthur 918
— Calemay 3785
— Esox 696
^34
BIBLIOOEAPHIK 1894.
Loth, Etymologies bretonnes
— Gaufrei de Monmouth
— Langues celtiques
— Littérature celtique
— Sequana
102
490
86
96
697
Loti, Œuvres 3304
Lotti, Concorsi drammatici 1161
Louis XIV, Lettres 3305
Lovarini, Testi ant. di lett. pavana 1447
de Lovenjonl s. Spoelberch
Luchaire, Pairs de France 2452
Lucchetti, Pape satan aleppe 1644
Lucìfero, Canti di Cotrone 2064
Ludovisi, Giudizio di Petrarca 1856
Ludwig, Lautgesetz 18
Lücken, Syntax Montchrestiens 3364
Lumbroso, Appunti di folk-lore 962
— Bibliografia dell' epoca napoleon. 123
Lumière, Théfttre-Français 2642
Lumini, Beatrice di Dante 1255
Lungo s. Del Lungo
Luotto, Una parola di Dante 1645
Lupetti, La donna 1646
Luzel, Chansons populaires 3501
Luzi (Cozza), Paradiso dant. 1600
Luzio, Isab. d'Este e l'Orlando Inn. 1523
Luzzatto F., Settembrini 830
— L., Per due luoghi del Parad. 1647
Lyka, Italienische Dichter 11 19
Maccone, Un „pensiero" di Leo-
pardi 1788
Me Cracken, Rousseau, Voltaire
and Mme de Staël 2575
Macé, Saint-Evremond 2967
de Macedo, Os dous amores 4429
Machiavelli 1792 ÌT.
Mac Laughlin, S lud. in mediaeval life 1 30
Maddalena, Raccesila 14 13
Mämpel, Abalard und Lessing 380
Maffei, Pio Secondo 561
Magelone ed. Holte 3094
Magen, Jurades d'Agen 3894
Magistretti, Beroldus 425
Magnusson, Logicai principles 28
Mahrenholtz, Victor Hugo-Legende 28 18
— Französ. Literatur 2562
— Neufranzös. Literatur 2570
— Molière-Krìtik 2884
— Renan 2937
Mahul, Souvenirs d'un collégien 3307
Mailcailloz, Henri Becque 3^34
Maillefer, Pratique des vertus 3308
Majnoni, A. Gazzoletti 1297
Maiorescu, Poesiile 2268
Maironi, A. Beltrami 1508
de Maistre X. 3310 ff.
Maistre Jehan, Jeu parti 3309
Malamani, Per U centén, d. „Bas-
villiana" 1831
Mancini, Sannazaro 1375
— Controversia Lactantiana 529
— Parad. X, 119 1648
Mandalari, Osservazioni critiche 1380
— Codici Mazznchelliani 1021
Mandelli, Cantilene, filastrocche 1964
Mandonnet, Fra Ricoldo 572
Mandrot, Journal de Jean de Roye 3267
Mango, Miscellanea sconosciuta 1012
— Note letterarie 1092
— Un poema adespoto 1460
Manis, V. Alfieri 1178
Manitins, Zu Orientius 550
Manliu, Gramática a limbii rom. 2328
Mann, Altfranz. Literatur 2555
Manni, Lettera 1797
de Manthé, Homm. dn cfa&tean de
Biron 3892a
Manual de novella ardits 4039
Manuscrits du O^ de Lignerolles 744
Manzoni 1798 C
Mapelli, S. Ambrogio 389
Marcello, Un dialogo 1820
Marchesan, Fr. Benaglio 1509
— Notizie di Rolandello 573
Marchesini, Tre pergamene 1298
De Marchi, Cantù 789
— Inventarlo dei manoscritti 751
Marchionni (Felsi-) s. Felsì
Marchot, Accusatif en -am 3696
— -arius en íranoo-prov. 3969
— -orium en franco-prov. 3970
— Französ. Etymologien 3778
Márdllac, Littáature franc. 2517
Marckwald, Servatus Lupus 579
Marcou, Morceaux choisb 3058/9
Mareca, Estudios hisp. en Francia 2679
Marelle, Prononciation franc« 3683
Marescottì, Canzon morale 1821
de Margene, Taine 2996
Marguerite of Navarre 2862
Marian, Satire 2318
Marie de France, Espurgatoire Seint
Patriz 3317
Mariéton, Gervais de Tilbury 489a
— Jacques Jasmin 3866
— RoumanUle 3881
Marini, Tre lettere 1822
Marino, Strage degli innocenti 1823
Mario, Théâtre en Italie 1152
Marivaux, CEuvres 3318
Marlot, Chercher sa tête de loup 3541
Marques Pereira, D. Henrique 4430
Marquet de Vasselot, Manuscrits 3432
Marsh, El Tirano Castigado 4244
Marshall, Syriac influence on the
Vulgate 319
Marteaux, Noms de lieux 3971
Martelo-Paumán, Líricas gallegas 4450
Martin, Œuvres de \tynt 3454
ALPHABETISCHES VERZEICHNIS.
235
Martin-Lacroix, Montaigne 2896. 3360
Martinazzoli, Carlo Cantoni 1208
Martinengo - Cesaresco, Letter of
Galileo 1754
Martinetti, Tragedie, di Foscolo 1745
— Ugo Foscolo 1280/1
Martínez Barrionuevo, El gran pe-
cado 4248
Martinez de Lagrán, Conclusión de
la guerra 4129 a
Martínez Rníz, Anarquistas liter. 41 12
Martini, G. Giusti 1303
— Università 1079
di Martino, Indovinelli 2095
de Martonne, Sonnet 3844
Marty, Subjektlose Sätze 27
Martyrologium Hieronymianum 256
Maruffi, lü morte nelr Inferno 1651
— Senso del primo canto dell' InC 1650
— Per un errore di stampa? 1746
Marzi, Lettere di V. Monachi 1828
Marzials, Froissart 3240
Marzo, Manoscritti della bibl.com.
di Palermo 750
Masettius, De Claudiani Raptu
Proserpinae 448
Masi, Nuovi stud! e ritratti 855
Maspons, Miguel Gran 4041
Masson, Jean Gerson 2804
Mathis Giov., Gedichte 2206
de Maulde, Jean d'Anton 3266
— Idée du beau 901
Maurras, Dante insulté 1258
Mayer, Glossen in der Berliner
Statius-Hs. 284
Mayor, Thesaurus linguae latinae 704
— Latin lexicography 677
Maze, Lamartine 2839
Mazzatintí, Al Fate d' armi 1840
— Inventari di biblioteche 187
Mazzoleni, Epopea moderna 1151
— Lettere di T. Tasso 1898
Mazzoni, Un altro Commilitone di
U. Foscolo 1 296
— Disdegno di G. Cavalcanti 1653
— Ecloghe di Boiardo 1524
— Letteratura petrarchesca 1350
— La lirica del cinquecento 11 36
— Morte di Voltaire 3030
— Società Dante Alighieri 1228
— Sonetto di Ant. da Ferrara 1490
— Stendhal 2992
*- Strofe saifica 2 141
— Tartufo 3358
"— Teatro della rivoluzione 2638
— Una versione del Petrarca 1857
— ViU di MoUère 2885
Méchineau, Origines de la Bible lat. 320
Meda, O. Rinuccini 1371
Medeìtidsordspràk, latinska 676
dei Medici Fr., Poesie
Medin, 2 barzelette
— Lamenti storici
— Manuale di dicerie
— Napoleone nella poesia
— Parodie religiose
Medina, Nota bibliográfica
Meillet, Lois du langage
Mela, Rosi e spini
Melanchtbon, Declamationes
Mele, Apuleio
1327
1416
1425
1471
937
1144
4390
19
2118
538
393
Meléndez Valdés, Poesías inéditas 4250
— Besos de amor 4251
Mélida, D. Juan Decadente 4252
Mellé, Contemp. French writers 3060
Melusine 958
Melzi, Dizionario 4355
Mémoires d'une inconnue 3096
Mémorandum des consuls de Martel 3897
Mendoza, An eine Dame 4^53
Menéndez y Pelayo, Ant de poet.
hisp.-amer. 4163
— Antol. de poet. lir. cast 4164
— Lettres à Villahermosa 3053
— J. M. Quadrado 415 1
— Tirso de Molina 4156
Menghini, Cantilene 141 7
— I^ lodi e grandezze etc. 1502
— La Soc. naz. per lo studio d.
tradizioni popolari 1927
— Villanelle 2032
Mercati, Miscellanea 1093
Mérimée E., Guillen de Castro 41 31
— Littérature espagnole 411 3
— P., Lettres 3325
Merino, Cultura científica 4089
Merk, Faust legend 929
Merkel, Cronache del medio evo 1149
Merkle, Briefe von Salutati 575
— Prudentius 566
Merlet G., Etudes littéraires 2523
— L., Poètes beaucerons 2667
Merlini, Ricerche sulla satira li 38
Mesquita, Vid' airada 4431
Messeri, Una giostra per amore 1461
— Matteo Palmieri 1336
Messire, Nos grands poètes 2565
Mestres, Epigramas 4042
— Odas 4043
Mettlich, Ritter Horn 3107
Meunier, Critiques litt. 2603
— Grands historiens 910
de Mennynck, Muse lilloise 35^4
Meyer G., Slavische Lehnworte 2347
— Rumän. Lehnworte 987
— K., Hibernica minora iio
— P., Couplet de deux vers 3721
— Feuillets ms. du Roman de Troie 3136
— Histoire de Guillaume 3087 a
— : Sur le ms. 620 Bibl. de Chartres 2407
23^
BDLIOORAPHIE 1 894.
Meyer P., Notice sur le ms. Bibl.
nat. fr. 13304 2408. 3109
— Un ms. de Fréjas 3806
— Mss. de Maurice de Sully 3445/6
— Rôle de chansons à danser 3042
— R., Souvestres Au Coin du Feu 3443
Meyer -Lûbke, Erschein, auf dem
Gebiete des Vulgärlat. 627
— Roman. Grammatik 981
— Pilleus 992
Mianeba, Ugo Foscolo 1282
MichaeliSp Ita!. Wörterbuch 2147
— Portug. Wörterbuch 4457
Michaelis de Vasconcellos, Frag-
mentos etymol. 44SS
— Porlug. Litteratur 4393
Michel, Nettphilologentag 770
Michelet, Œuvres 3326
Michels, Metathesis 58
Milanesi, Malavoltî 1320
Milchsack, Verzeichn. d. frz. Litt. 2366
Milescu, Cronica 2292
Miltenberger, Itinerar Martins V. 535
Miquet, Répert biogr. d. Savoyards 385 1
Mirabella, Cuntu 2088
Mirandola (Pico della) s. Pico
Mirbt, Publizistik 234
Mistral 3869
— Lettres 3870
— Magali 3934
— Mireille tmd. 3914
Mixer, French pronunciation 3684
Mocci, Indovinelli 21 19
— Mulos 2102
Mocenigo, Teatri moderni 11 75
van Moerkerken, Gamier 2796
Moguel (Sánchez) s. Sánchez
Moisy, Glossaire anglo-normand 3505
de Molènes, Emilio Castelar 4130
Molière 33^9 if.
Molineri, Nuova antologia 1414
de Molina, Dicción, biogr. 4005
Molmenti, Rappres. teatr. venez. 1173
Momigliano, Lettere di V. Monti 1832
Mommsen, Acta synhodorum 257
— Cassiodori Variae 441
— Chronica minora 269
— Historia Britton um 342
Monachi, Lettere 1828
Monaci, I più ant. monumenti 3061
— Aelteste ital. Prosaliteralur 108 1
Monceaux, Africains 231
Mongis, Récits saintongeois 3494
Monne, J. Roumanille 3882
Monod, Maîtres de l'histoire 2600
— Taine 2997/8
Montagne, Saint Thomas d'Aquin 599
Montaigne, Ueber die Erziehung 3361
— A new letter 33^2
Montecorboli, Littérature contemp. 11 22
Montero, ¡¡Xerraireü
Montes, Parónimos
Montesquieu
— Voyages
Monti L., Pape Satan
— v., Poemetti
— Aristodemo
Monticolo, Annali Veneti
4044
4356
3366 ff.
2905
1654
1829
1830
308
— Cataloghi della bibl. manoscr. dì
Cristina 754
Montmorency, Lettres inédites 3370
Mont-Nougar, Littèr. cOntemp. 2594
— Roman moderne 2614
Monumenta Germaniae histórica 298/9
— Germaniae selecta 296
Monval, Famille Poquelin 2886
Moog, Huysmans 2822
Moore, Variant in the "ViU Nuova" 1655
— Dante 1259
Moral, Escritores agustinos 4106
Moranvillé, Mémoire sur Tamerlan 3103
Morel, Cartulaire 266
Morel-Fatio, L'arte mayor 4349
— Histoire d'un sonnet 3224
— Isopo castillan 4235
— Ree. des instructions 2437
Moretti, Guidiccioni 1305
Morf, Bibliothek Petrarca's 1349
— Franz. Litter, z. Z. Ludw. XII. 2558
— Rabelais 339$
Mori, Un geografo 1190
Morici, Un buffone li 66
Morillot, A. Chénier 2748
Morin G., Les deux Amalaire 387
— S. Clem. Rom. ad Corinth, epist. 450
— Ecrits attrîb. & Bède 414
— Lettre de Maxime 537
— Libellus Synodicus 492/3
— Série de discours du VI« s. 303
— „Te Deum" 370
— L., La bague 3067
— Bibliothèque bleue 2377
Morosi, Stornelli e rispetti 2140
Morpurgo, Le arti di Ruggerì 4464
— Dante Alighieri 1656
— Manoscritti della Rìccardiana 1022
— Vecchio ideale 1483
Morsolin, Giang. Trìssino 1398
— Latinista del cinquecento 472
Moschetti, Bisticci geografici 1972
— Frammento d' un poemetto 1477
— Ispirazione dant di F.Petrarca 1858
Mosellieder, Die ältesten 406
Mossotti, Illustr. astr. alla Div.Com. i6$8
Mostert, Mystère de Saint Genis 3099
Mouchard, Les auteurs français 2563
Mourier, Catalogue des thèses 2363
Mourlot, Les mss. de Thévenot 214
Moyen Age 113
MûUer, Vorbi(î românesce 2329
ALPHABETISCHES VSkZEICHNIS.
237
Mfillner K., La Bruyère 3272
— L., Bedeutung Galfleis 1294
Münch, Sprachgefühl ii
Muntz, Littèratore italienne 1113
de Mugica, Marafia del idioma 4326
— Supresión de la vocal enclítica 42 1 7
Mugnier, Baronne de Krüdener 2829
— Laurent Valla 613
Muhlfeld, Du Bellay 2783
Mullin, Celtic monuments 95
Munteanu, 100 doine 2272
Munteanul, O chestiune de sintaxa 2334
Murari, Note dantesche 1659
Muratori, 3 lettere 1835
Murmellius, Pädagog. Schriften 541
Murnu, Element, grec 2348
Musatti, Motti storici venez. 1975
Mussafia, G. de Coincy's Quellen 3244
Muzzarelli, Alcune rime 1836
Nadal, Lo Beneyt y la Porqueyrola 4045
NSdejde, Gramat. limbeï romàne 2330
Nadiani, Interpret, d. versi di Dante 1660
Napier, Hist, of the holy rood-tree
347. 3089
— The Lat. Judas Story 345
Napoléon, Jugements littéraires 2919
Nastasi, Nebensatze im Cligés 3^7^
Natale, II, in Canavese 1946
Natorp, Condorcet ^754
Nand, Difficultés orthogr. 3713
Naum, CuvintQ 2256
Naville, Mots nouveaux 3727
Nebot y Pérez, Gramática valenc. 4061
Necker, Literaturgeschichte 861
Neculcea, Letopiseful 2293
Negri, Divagazioni leopardine 1790
de Negri, Letterat. ital. 1090
Negruzzi C, Fragm. istorice 2294
— J., ScrierT 2295
— Respuns 2269
Nencini, Canti d. camp, senese 2005
Nencioni, T. Tasso 1392
Nentwig, Hss. zu Hildesheim 756
Neri, Ser. Aquilano 1181
— Una lettera di Goldoni 1778
— Una poesia storica 1454
Nerucci, Intercalari 2135
— Notarelle 2166
Netuschil, Orthogr. Bemerkungen 645
Neue, Lat Formenlehre 650
Neumann, Hist, franz. Gramm. 3662
das Neves, Candoneiro 4442
Nicollet, Champsaur 3974
NielSnder, Factitiver Dativ 668
Nieri, Proverbi toscani 2001
Nigra C, n Natale in Canavese 1946
— In Val Saona Canavese 1948
— P., Severino Boezio 426
Ninne nanne di Cetraro 2062
Ninne-nanne race, a Nuoro 2122
— siciliane 2085
de Ninno, Nicolò Spinelli 580
de Nivelle, Balzac et Maupassant 2706
del Noce, Zu Dante i6o4ff.
Nociti, Orario della Dìv. Comm. 1661
Nodier, Inés de Las Sierras 3373
Noël franc- comtois 39^3
Noël du Fail, Balivemeries 3373 a
Noeldechen, Tertullian 585/6
De Nolhac, Pietro Bembo 416
— Dessin de Pétrarque T351
— Lellre de Du Bellay 3225
Noms popul. des fêtes de l'église 3749
— vulg. d'oiseaux 681
Nordfelt, Les consonnes labiales fin. 3692
Normand, Le plus ancien théâtre 2641
Nostitz-Rieneck, Textkritisches 433
Notes, Modem language 842
Nottola, „Batte col remo etc." 1663
— „Chiare, fresche e dolci acque" 1 859
— Gerusalemme Liberata iqoo
— Luigi La Vista 1307
— Rime di C. da Borgo 1545
— Un antico sonetto 1479
— Una notevole variant^ 1546
— Un verso di Dante 1662
Noury, Voltaire inédit 3474
Novacula, Al Fate d'armi 1840
Novati, Malta 2162
— Manoscritti italiani 1020
— Rolandus 574
Novelle, Trentacinque 1434
Nozze principesche 1049
Nozze Cian — Sappa-Flandinet 851
Nurra, Usi nuziali 21 13
— Una sfida poetica 2123
— Lo studio delle tradiz. popol. 966
Nuzzo, Giordano Bruno 1532
Nyrop, Bribes de phonétique 3693
— Spansk grammatik 433<)
— Lärebog 4331
— En prov. legende 3867
— Ordenes liv 75
Oberdick, Lat. Orthographie 644
Occioni-Bonaffons, Bartolini 2169
Ochoa, Su amado discípulo 4^77
Oddo, Un félibre 3873
Odobescu, Mihnea-VodS 2296
Offner, Diet des locut. grenobl. 3982
Ogle, Marquis d'Argenson 2692
Oliva, Due edizioni messinesi 1007
Oliveira Martins, Civilización ibér. 4087
Oliver, Spanische Grammatik 4332
Oliven, V. Navarro 4462
Ollanescu, Alecsandri 2261
Omar y Barrera, Nupcials 4046
Omont, Une édition de THist.
eodés. des Francs 494
238
BIBUOOKAPHIE 1 894.
Omont, Mss. grecs et latins donnés
à Saint-Marc 215
— Nouv. acquisit. da dép. des mss. 219
Onciul, Ortografia rom&nS 2338
Oncken, François Quesnay 2933
O'Neill, Power of Dante 1260
Onitiu, Limba romàna 2331
— Poesia poporanS 2319
D'Onufrio, Inni sacri di A.Idanzoni 18 14
Opera, Patnim apóstol. 300
Oreglia, Pico della Mirandola 1362
Orlando, Carteggi ital. ined. 14 18
Orsi, Il Natale in Canavese 1946
Orsini, Baruffaldi 11 86
Ortega Rubio, F. Nufiez de Guzman 41 50
Ortensi, Il ciclo d' Arthus 919
Orti y Lara, Ave, maris stella 312
Ortografia limbd romàne 2336
Ortoli, Légende du père Lachaise 971
Ortus, De Laclos 2832
— Montesquioa-Fézensac 2908
— Bl. de Montine 2910
Ossig, Taschenwörterbuch 43S7
Osterroann, Bisticci geografici 2224
Osthoff, Labiovelare Media 89
Otto H. L.W., Francezismo en
Portugal 4394 >i
— R., Rom. Jahresbericht 730
Ottolenghi L., Leandreide 1468
— G., Un poeta pariota 1370
D'Ovidio, Controvers. della Crusca
col Tasso 1393
— Dante e la filos, d. ling. 1261
— L' Innominato 1807
— Postille fonologiche 2153
— Un quesito di pronunzia 2138
— Scoglio, maglia, veglia 2163
— Topografia mor. dell' Inferno 1664
Oxé, Victorini De lege domini 617
Pacinotti, Memoria di Galileo 1295
Pacomio, Prelatura e nobiltà rom. 1841
Padovan, Noterella 1665
Paganini, Chiose a luoghi filos, d.
Div. Comm. 1666
Pagart d'Hermansart, 2 lettres 3056
Pagello, Poesie inedite 552
Paget Toynbee s. Toynbee
Pagine Friulane 2173
Paglicci Brozzi, Regio teatro di
Milano I171
Pailhès, Chateaubriand 2742
de Paillette, Perrault 3385
Palacio (Del) s. unter D
Palacio Valdés, Obras 4256
— El origen del pensamiento 4257
Pallares Arteta, Obras poéticas 4258
Pallioppi, Dizionari 2229
Palmieri, Lettera ined. di Galileo 1755
De Palo» Due novatori del XII s. 124
Palnmbo, Canti pop. di Suso 2012
de Palys, Deux noels 31 01
Pandolfini, Governo della famiglia 1843
Panerai, La donna nella D. C. 1667
Panzacchi, Vicende della lirica 1135
Panzini, Carducci 12 io
Paoli, Paleografia latina 189
Papa, Pranunatica 359
Papaleoni, Maestri di grammatica 1071
Pardo Bazán, Adán y Eva 4259/60
Parini, Il Giorno 1844
Paris G., Aocusatife en -ain 3697
— Une chanson du XII« s. 3069
— Combr- 994
— Compos, du livre de Joinville 3268
— Conte de la rose 3082
— Diez 802
— Enseignement histor. et phîloL 2472
— La grammaire et l'orthographe 3714
— Jeu parti entre M. Jehan et
Jeh. Bretel 3309
— Mistral 3871
— Pronom neutre d. L 3« pen. 3698
— Roman de Renard 3106
— Tristan et Iseut 950
Pariais, Balzac au théfttre 2707
Parodi, Tristano veneto 1482
Parri, La grammatica dei Promessi
Sposi 1808
Pascal B. 3374^
— C, Iscrizioni osche 85 a
— Note etimologiche 2157
— Tavola osca 85
— F., Iliado d'Onmèro 3977
Pasquier, Bossuet 2726
— Histoire de mon temps 3379
Pasquino di Teramo 1141
Passerini, Noterelle 1668. 1695
Passio Sancti Andreae 355
— sanctorum septuaginta duomm 353
Passy J., Psych, d. autemrs dram. 2626
— P., Le parler d'£zy-sur-£nre 3508
Pastore, Psicol. dell' arte nella D.C. 1669
Pastori, I nostri poeti 1103
Patari, Critiche boccaccesche li 96
Patetta, Lettera di Cosmico 1549
Patricius 554/5
PauT, WissenschaftL Lezikographie 34
— G. K., G. Bruno 1206
— Dante 1670
Pauli, Altitalische Forschungen 77
Paulinus Nolanus, Opera 557
Paulucci de Calboli, Maggio 980
Paulus, Geschichte der Predigt 145
— Schriften von Wizel 621
Pavia, Grammatica 4333
Pawlicki, Renan 2938
Pedersen, Alban. Etymologien 2354
— Alban, l-lante 2353
— Alban, sprogfaittorle 2353
ALPHABBTISCHES VERZEICHNIS.
^9
Peiffer, Noms de lieux 32
Peirce, Descartes 2770
Feiresc, Lettres 3877
Pèlissier, Délibérations 1419
— Lettres d. amies de Huet 3054
— Mss. de la bibl. Méjanes 743
— 3 relations 1438
— Poor la soc. des études ital. 778
PeUegrini F., Codici smarriti 1019
— Intercalari 2136
— Antica lauda veronese 1465
— J., Dictionn. niçois-franç.-ital. 3945
Pellico, Le mie prigioni 1850
— Lettere 1851
Pellini, Prelatura 1841
— „Sott Bustocch" 1961
Pellissier, Essais de litter, contemp. 2588
Pelli Mari, Don Abbondio 1809
Peltier, Une pièce interdite 3299
Penco, Petrarca 1352
Pefia y Go&i 4261/2
Pennetti, De Sanctis 827
Pèrcopo, La prima imit. dell' „Ar-
cadia*< 1879
— Poesia religiosa 1133
— Scrittori dei tempi aragonesi 1126
Perdoulx, Lettres inédites 3381
Pereda, Obras 4263
Pereira F. M.E., VisSo d. Túndalo 4439
— S. M. S., Madam de Kruedener 2830
Pereira da Cunha, A cidade vermelha 4432
Pérez, Cartas de la monja portug. 4399 a
— Hijuela d. Pamas. 4109
— Torquemada 4267
Pérez Galdós 4264 ff.
Pérez de Guzman, Academias li ter. 4097
Pérez Pastor, Test, de A. de Herrera 4 1 44
Perger, Sunesons Hexaemeron 390
Pergoli, Saggio di canti popolari
romagnoli 1997
Perina, Angeli nel Purgatorio 1671
Perrault, Contes 3382
Perrero, Vitt. Alfieri 1 1 79
Perret, Tartuffe 3357
Petrin, Questions grammat. 3666
Persico, Petrarca e Dante 1262. 1353
Peseux- Richard, Humoradas etc.
de Campoamor 4194
Peters, Lat. Visionslegenden 247
Petersens, Peder L&les ordsprâk 676
Petit de JuUeville, Chans, de Rol. 3072
Petítot, Peuples de la Gaule 2428
Petricelcu-Haçdeu, Etymologicum
magnum Romani» 2342
— Genealogie der Balkanvölker 2246
— Strat ^ substrat 2245
Pétrie, Aucassin. and Nicolette 3066
Petrosemolo, Pene dei lussuriosi 1672
Petz, Indogermán hangtan 57
Pezay, Noms des vallées 3973
Pfister, Vie de sainte Odile 376
Philippi, Neusprachl. Unterricht 803
Philippide, Istoria limbi! romlne 2327
Fiat, Diet, français-occitanien 3913
— que = et 3996
Piaget, Pierre Chastelain dit Vaillant 2738
— Epitaphe d'Alain Chartier 2737
— Le ms. 1727 fonds fr. 2409
— Poème de Baudet Herenc 3259
Picavet, Taine 2999
Piccard, Livre de raison 3834
Piccione, Le rappresentazioni sacre 15 30
Piccioni, Giomadismo letterario 1015
Pico della Mirandola, Introduzione
dell' apologia 1862/3
Picón Febres, Fidelia 427Ò
Picot, Chants historiques 3043
^- Raccolta di poemetti ital. 1436
Piemonte, J. Stellini 1385
Pierantoni, G. Berchet I189
Pierettì, Poesie di V. Monti 1833
— Amori di G. Leopardi 131 1
Pierrugues, L'assedio di Firenze 1876
Pietriboni, Tavola rotonda 1779
Pietrini, Giusti 1304
Pillet, Pensées de Pascal 3377
Pindemonte G., Sonetti inediti 1866
— I., Lettera 1867
Pineau, D' sur 1' pont du Nord 947
Pingaud, Bridaine 2729
Pinto, V.Monti 1332
Piot, Le siège de Charleroi 4226
Pippi, Manuale di lettere ital. 1089
Pipping A., Carducci 12 io a
— H., Theorie der Vokale 24
— Vokalklânge 23
Piscel, Decadenza letteraria if 32
Pistoleta, Ar agues ieu etc. 3909
Pistorelli, Melodrammi di A. Zeno 1921
Pilrè, Alterazione di proverbi 2082
— Bibliografia delle tradiz. pop. 1922
— Cenerentola 920
— Cieco ingannato 931
— Curios, pop. tradiz. 1924
— Il diavolo ed il vento 1939
— Impronte maravigtiose 1940
— Ninne-nanne sicil. 208s
— Due novelline 2000
— Pasquinate 1142
— A. Veneziano 1406
Pizzi, Letteratura ital. 1087
Placidus, Liber glossanim 563
V. Pianta, Oskische Inschrift 84
Platner, Notes on elementum 715
Plattner, Diet, de la prononc. franc. 3685
Podrecca G., Poesis furlanis 2210
— V., Drammi 1868
Poetry, Latin, of the decline 236
Pogatscher, Angelsachsen und Ro-
manen 765
240
BIBLIOG&APHIB 1894.
Pohl, Thomas von Kempen 608
Pokrowski» Furtum 698
Poletto, Zu Dante 1673 f.
Politi, Vanini 1402 f.
PoUak, Carteggio di Pier Vettori 1 43 1
Polychroniade 2297/8
Pongelli di Rivera 1367
Ponta, Dante 1264
Pontal, Grands écrivains 2524
Pontavice s. Du Pontavice
Poplinaux, Saint-François de-Sales 2976
Popp, Lira Bihorulul 2299
Porlezza, Giornalismo in Como 10 16
Portal, Cartulaire 3889
— Chartes de bourgeoisie 3890
— Lettre miss, de Jean Roques 3906
Da Porto, Juliet and Romeo 1870
Da Porto Maurizio, Lettere 1869
Posocco, Un passo del „Giorno" 1849
— Per lungo silenzio parea fìoco 1675
— Chiose dantesche 167Ö
— Amori di Leopardi 13 12
Postgate, Future infinitive active 666
Potthoff, La Fontaines Stil 3291
Pougin, Décors 2652
— Desbordes -Valmore 2766
Poyen-Bellisle, Sons et formes du
Créole 4310
Pozzi, Canzoni pop. comasche 1963
Prahl, Itaiienske Laesestykker 141 5
Prammatica sopra il vestire 359
Prato, 12 Parole della verità 1474
— Tre passi della div. Comm. 1677
— Pathelin 3105
Predigt vom hl. Antonius 2274
Preghiere sarde 2109
Prévost, Manon Lescaut 3388 ff.
Prisciani Euporislon 565
Proceedings of the Modem Lang.
Association 773
Professione, Canto sulla liberazione
di Vienna 1455
— Polemica contro il Pccci 1343
— Storia letteraria senese 1127
Programme d. fétes d. s. F. de Sales 2974
Prompt, Zu Dante 1678 ff.
Prosolarium ecclesie Aniciensis 360
Prost, Trésor de Saint-Bénigne de
Dijon 3049
Prou, Julien Havet 818
Proverbes poitevins 3491
Prúgent, Epopeya de Colón 4225
Publications of the modern lang.
association 843
Pucd, Poesie dialettali 2065
Pugh, Jugement du Roy de Be-
baigne 3256
Puglisi Pico, Appunti di filoL sicil. 2073
— Leopardi, filologo 1313/4
— Note di letteratura contemp. 903
Puglisi-Pico, Secentismo mi
Pulci F., Leggende platoniche 2086
— Antiche leggende devote 2087
— L., Strambotti 1871
Quarta, Chiare fresche e dolci acque i860
— Viaggio del Petrarca 1354
Quental, Sa de Miranda 4434 >
— 65 Sonnets 4433
— Zara 4434
de Querd 4467
Quesnel, Littérature contemp* 4114
Rabelais at home
— et la lég. de Gargantua
— Œuvres
— Works
Raccolta di epigrammi
2934
3393
3392
3391
1421
Racine 3396 ff.
RSdulescu-Niger, Rnstice 2300
Ragnisco, Da Zabarella a Berigardo 1073
Ragon, Accentuation latine 649
— La grammaire et l'orthographe 3715
— Morceaux choisis 3062
Raimbault, Inventàri 3893
Raimon Vidal, Chasse aux médisants 3991
Raj na, Contrib. alla stör, dell' epop. 898
— L'Orlando Innamorato 1525
— Romanzo cavalleresco 1145
Rambaldi, Canzone di Ciaccheri 1544
— Guerra di Venezia 1462
Ramirez de Arellano, Catál. biogr.*
bibliográfico 4108
Ramón, Del fons d' una caxa 4000
Ramorino, Letteratura romana 226
Ramos Carrion, Teatro moderno 4272
Ramsay, Text-book of mod. Spanish 4334
Randaccio, Idioma genovese 1956
Ransohoff, A. Chénier 2749
Ràntu, Satira literarä 2258
Rapisardi, Opere 1872 a
Rappresentazioni pop. in Piemonte 1946
Rasi, Comici italiani 1165
Rassat, Morceaux choisis 3063
Rassegna bibliogr. della lett. ital. 1031
Raiier, Lou Rigo-rago agenès 3947
Rauschen, Untersuchungen über die
Descriptio 331
Ravagli, Cinque epitaffi inediti 1874
— Tre lettere di Muratori 183S
— Due sonetti di L. Spirito 1888
— Un sonetto di Venuti 1918
Rayleigh, Theory of sound 22
Real, Théâtre d'Orange 2647
Reali di Francia 1478
Reboul, Poètes provençaux 3859
Recueil de registres domestiques 3832
— de l'Acad. des jeux floraux 3819
— des instruct, doiin. aux ambass. 2437
Redi, 5 epiUíB 1874
ALPHABSTISCHIS ▼ERZBICHNIS.
241
Redi, 18 Lettere 1873
Redlich, Wiener Briefsammlnng 280
— Rom. da Mont S.-Micbel 3357
Reese Pn^b, Jugement du Roy
de Behaigne 3256
Referat sur la litter, poet, veglia 2185
Reforgiato, Mazaini 1325
— Romanticismo 1121
Reghis, Fraseologia dantesca 1681
Regnard, Joueur 341 1
— Légataire universel 3412
Regnaud, Etymol. françaises 3779
— Un faux princ. de linguist 21
Régnier, L'entrée de Marie de
Médicis 341^9
Rctchling. Alexandrì de Villa Dei
docüinalis codices 386
Reina, Vida inquieta 4274
Reinach, Les Celtes dans les vallées
du Pô 94
Reinach, Le „Conciones" franc. 3064
— Diderot 2778
Reinhardstottner, Graf v. Schack 829
Reisert, Interest 671
Remer, Freie Buhne 2643
— Litteratuijahr in Frankreich 2585
— Franaosische Lyrik 2610
— Franz. Romanlitteratur 2615
Renard, Marivaux 3323
Renaud, Joh. Fabricius Montanus 470
Renda, Canzoni umor. 2048
— Folengo 1276
Renier, D. corrispond. di Silvestri 1886
— Fiore di virtù 1459
— Leggenda di Santa Caterina 1469
— Italienische Literatur 1082
— Tarocchi di Boiardo 1526
— Verger iana 616
Rennert, The poet Cartagena 4128
— Sin secreto no ay amor 4^45
Renouard, Editions de Simon de
Colines 2381
Renzetti, Stornelli 2014/5
Repertorio Salvadorefio 4069
Report the Dante Society 1224
Restori, Un codice music, pavese 753
— Histoire de la litter, provenç. 3837
Restrepo Mejía. Gramática 4335
Retana, BibUogr. de Mindanao 4069 a
Reuss, Prévost*Paradol 2932
RéviUout, Légende de Boileau 2719
Revista Lusitana 4388
Revue Félibréenne 3818
Revue hispanique 4077
Revue d'hist. litter, de la France 2425
Revue des langues romanes 844
Revue des traditions populaires 959
Revue wallonne 3574
Reydon, Saint Bernard 421
Ribeiro, EatabdfCMiMwitos soient. 4392
TeitKhr. t ron. Phil. XIX. Bìbl.
Ribeiro de VasconcelloSj Suarez
em Coimbra 4153
Ricci, S. Francesco 484. 1682
Riccoboni, Barone 2164
— Lucus 699
Riebet, Th. Gautier 2801
Ricouart, Noms de lieu 3750
Richter, Humanist. Briefschreib. 245
Ridolfi, Domenico da S. Gimignano 465
Riemann, Syntaxe latine 657
Riera y Bertrán, Orga de Gats 4048
Ries, Was ist SynUx? 26
^îggio» Canto albanese 2360
•— Fiaba albanese 2359
Righton, Dante 1249
Ringstedt, Ital. Lsesestykker 141 5
Risi, Ranzaj 1967
Ritter, Béat de Murait 29 1 2/3
— Catherine de Bossy 805
— Diez 804
Rivista delle trad, popol. ital. 1925
Robert C. M., Etudes et glanures 3667
Robert P., Chansons de geste 2534
— Hist, de la littérature fr. 2524 a
— Victor Hugo 2820
— Littérature latine d'Afrique 232
-<- Théâtre de La Fontaine 3292
Roberti, Carlo Botta 1202
— Silvio Pellico geloso 1852
Robertson, Paolo Sarpi 1377
Robinson F. R., La div. commedia 1683
Robinson M., A la cour de
Gaston Phébus 2799
della Rocca s. unter D
Rocheblave, Biblioth. de Pétrarque 1355
— G. Sand 2979.« 2980. 3438
Rod, Constant 2756
Rodenberg, Epistol. ssc. XIII 279
Rodocanacfai, V. Colonna 1217
— Une courtisane vénitienne 1 287
— Courtisanes et bouffons 1041
Rodriguez Correa, Agua pasada 4275
Rodríguez Gronzález, Folerpas 4451
Rodríguez Marin, Cien refranes 4307
Rodriguez de Ureta, El difamador 4276
Robra, Dime de Penitance 3083
Rosemeier, Machiavelli 13 17
Rogadeo, Cronaca di Bari 1456
— Messaletto 1472
Roget, Introduction to Old French 3679
Rohde, Einsiedler und Engel 924
Rojas, Celestina 4277
Rolffs, Indulgenz-Edict des Kaliist 525
Rolandslied 307 1/2
Rolandus, La strage Cornetana 574
Rolin, Aliscans 3065
Rolla, Elementi greci nei dialetti
sardi 21QO
— Toponomia sarda 2 100 a
Roman J., Cyrano de Bergerac 2714
16
242
BIBLI06RAPHIB l894-
Roman J. N., PoesiT 2301
Romanii II secondo cerchio dell'
Inferno di Dante 1684
Romania 84s
Romano, Pallavicino 1335
Romizi, L'Ariosto I49^
— Fonti latine dell* Ori. fur. 1497
— Un'ode greca del Leopardi 1791
Romussi, Cinque giornate 1938
Ronchetti» zn Dante 1685 iF.
Rondini, Caffaro 432
Ronzon, Folklore cadorino 1962
Roqne-Ferrier, Etudes sur la
langue d'oc 3989
— Pierre Cardinal 3876
— Poésies de Jos. Séguier 3953
— Les provençaux d'Allemagne 3916
Roselli, Sonetti amorosi 1875
Roseo, L'assedio di Firenze 1876
Roaetti, Epigrame 2302
Rosi, Il Barro di Paolo Foglietta 1453
Rosières, D'Horace à Aubanel 930
— Tallemant des Réaux 3001
Rosmini, Lettere 1877
Rössel, Poètes fr. du Canada 2674
Rossetti, A shadow of Dante 1689 a
Rossi G., Ballata 1450
— 3 lettere amorose 1426
— Un plagio 1795
De Rossi J. B., Martyr. Hieron. 256
Rossi v., Bartoli 786
— Egloga volgare 1890
— Letteratura italiana 1083
— Rettificazione 1891
Rossi-Case, Il dialetto aquilano 2024
Rossi Russo, La natura nel poema
di Dante 1690
Roth, Briefe des Henricus de Hassia 502
— Otto Brunfels 428
Rolteck, Taschenwörterbuch 3739
Rottmanner, Zur Geschichte der
Vulgata 321
Roumanille, Lettres inédites 3880
— Li Capelan 3937
Rousseau 3421 ff.
Rousseauism revived 2960
Roussel, Louis VeuiUot 3009
Roussey, Contes 3979
— Glossaire du parler de Bournois 3978
Roy, L'avare de Doni 1732
— L'entrée de Marie de Médicis 3419
de Roye, Journal 3267
Rua, Il Testi 1396
Rubio, Ortega s. Ortega
Rubio y Ors, Bastero 788
Rudershausen, Pretiöse Charaktere 3204
Rudow, Gesch. des rum. Schriñt. 2254
— Turk. Lehnwörter im Rumfin. 2345
Rueta, El ritmo 4350
RuesB, Ergänz, des lat. Wörterb. 684
Raffi, Poésies 3938
Ruggerî, Le arti 4464
Ruiz, Anarquistas literar. 41 12
Rule, Gregorian Sacramentary 363
Rammler, Ansiedl. d. Normannen 766
Russo, Nell'Inferno di Dante 1691
Rustego da Torcelo, Esercitazioni
dialettali 1976
Ryssel, Syrische Quellen abendtimd.
Erzählungsstofie 895
Rzewuski, Correspond, de Balzac 2708
Saavedra, Obras 4279 a
Sabalich, Di una nuova lezione
dantesca 1692
Sabatier, S. François d'Assise 485
Sabatini, Il teatro romanesco 1163
Sabbadini, Dialogo scenico 332
— Gasp. Barzizza 411/2
Sacchi, Inferno di Dante 1693
Sachs, Diez 806
— Französische Lexikologie 3726
— Supplement-Lexikon 3740
Sacramentarìum Gelasianum 362
Sägmüller, Dietrich von Niem 593
Saint - Blancard, Joum. du siège
du Mas-d'Azil 4468
Saint-Charles, Mirabeau 2877
Sainte-Eve, Un rendez-vous litt 2866
de Saint-Pierre, Paul and Virginia 3434 ff.
Saint-Pierre, Gherea 2265
Saint-Réal, Poètes ouvriers 2687
Saint-Simon, Mémoires 3437
de Saint- Victor, Œuvres 31 13
Saisset, Grammaire catalane 4063
de Salas Barbadillo, Dos novelas 4280
de Sales, Journal 2975
— Lettre 3237 a
— Deux lettres inédites 3238
Salesse, La Fontaine 2836
Salido, Proporción inversa 4102
Salinas Rodríguez, Lénda de borr. 4452
SallwQrk, Rousseau 2961. 3427
Salomon, Diderot 2779
— Du Bellay 2784
Saltini, Celio Malesptni 1321
Salutz, Trastfit civil etc 2212
Salvioni, Ancora del Cavassico 1540
— L'influenza della tonica 1949
Samson, Mittelalterl. Sequenz 365
S. Boaventura, O livro de Lniza 4440
Sanches de Baena, Gil Vicente 4399
Sánchez Moguel, Una carta del
Doctor Eximio 4284
— El sepulcro del Doctor Eximio 4154
— Espafia y Camoens 4396
Sánchez Perez, Hijuela del Pamas. 4109
Sánchez Somoano, Modismos mej. 43 11
Sancho y Gil, Juegos florales 4122
ALPHABETISCHES VERZEICHNIS.
243
de Sanctis F., La giovinezza 828
de Sanctis N., II Filippo di V.
Alfieri 1 486
Sand, Pages choisies 3438
Sander, Der Kosmos bei Dante 1694
Sandfeld Jensen, Rum. og. alban. 2323
— Det nimonske sprogs stilling 2324
Sandonnini, Tiraboscbi 1397
Sanesi G., A. Tesauro 1395
Sanesi I., Tre epistolarii 1422
San-Janen, Lon 3939
Sant'Ambrogio, Petrarca "'356
Santo Federigo di Montefeltro 1880
Sañudo, Il principato di N. Marcello 1 88 1
Sanuto, I diari 1043
Sarcey, La mise en scène 197
— Théâtre de Destouches 3218
— Théâtre de Regnard 5414 ff*
Sarrazin, Victor Hugo 2821
— Lamartine's Jugend 2840
— Französische Literatur 2577
— Malborough s'en va-t-en-guerre 3095
Sarti, Favole in dial, bolognese 1991
— Il teatro bolognese 1992
Satire politiche in Toscana 11 43
Sauer, John Ruffini 1373
Sauerland, Annales Veneti 307
— Eine Paderbomer Handschrift 533
Savi, Leciionnaire de Silos 322
Savignonì, Un documento di citta-
dinanza romana 1458
Savini, Guida dichiaritiva della
divina Commedia 1696
— Noterelle 1695
— I superbi 1697
Saxo Gramma ticus 576
Scaetta, Cacciaguida 1698
— Le nuvole d'agosto 1699
Scala, Oratione 1883
Scaramuzza, Parlata grádese 2226/7
Scarano, Chi per lungo silenzio etc. 1700
Scartazzini, Dantologia 1265
— Companion to Dante 1266
Scati, L'assedio di Bistagno 1491
Scelta di curiosità letterarie 141 1
Scerbo, Riforma ortogr. latina 646
V. Schack, Aphoris. ñber d. Drama 878
— Aphorismen über Litteratur 862
— Die Baronessa di Carini 1452
— Navagero 4461
— Heman Perez del Pulgar 4249
— Ein Kuriosum der Literatur 1861
— Literarisches aus Spanien 4 ¡Ol
— Die Reise nach dem Pamass 4210
— Juan Valera 4160
Schäfer, Akten des hl. Nereus 255
Schaff, Studies in Christian biogr. 404
Scham-Bion, De Chateaubriand 2743
Schanz, Altitalienische Lyrik 11 34
Schéfer, Montesquieu et de Brosses 2907
Schellwien, De Cledonii comment. 449
Schenkl, Bibl. patr. lat. Britannica 216
Schepss, Theoderinh von Hersfeld 592
ScherflBg, Franz. Antibarbarus 3678
Scherillo, La madre di Dante 1701
Schiber, Fränkische Siedlungen 3751
Schjelderup, Ny-italienska retning I164
Schiepek, Umkehrung der Begriffs-
verbindungen 76
SchiflF, Voltaire 3031
Schilling, Spanische Grammatik 4336
Schipa, Le Italie del Medio Evo 2154
Schipper, Karlsruher Neuphilo-
logentag 771
Schirò, Canz. race, a Skutari 2358
Schmeller, Carmina burana 262
Schmidt Karl, Bedeutungswandel 73
Schmidt Kurt, Rom. Bibliographie 729
Schmilinsky, Uebersetz. d. Chanson
de Roland 3076
Schmitz A., Preziösentum 2566
Schmitz W., Effulcit. EfiFulsit 717
— Supervacuaneus 716
Schneegans, Groteske Satire 897
Schneege, Theoderich der Grosse 125
Schneller, Ortsnamenkunde Tirols 2230
Schnurr, Katechetisches 629
Schladebach, Ball. v. d. Artabrücke 2273
Schoen, Renan 2939
Scholl, Vergi, bei Montchreslien 3363
Schrader, Naturgesch. u. Symbolik 161
Schreiber, Vagan ten- Strophe 263
SchröderH., Rousseau ü. d. Schausp. 3431
— R., Neuprovenç. Dichtung 3840
Schuchardt, Baskisch u. germanisch 4382
— Baskisches Zeitwort 43^3
— Prov. altfr. bloi 3783
— Weltsprache 13
Schurer, Zum Clemens Romanus 454
Schulenburg, Brautraub 2536
Schultz-Gora O., Diez 807
— Nat de Mons 3995
— Orange 3758
— Sordel und Peire Breroon 3884
— Ueberg. von Eigennamen in
Appellativa 3752
— Aelteste Urkunde in sardischer
Sprache 2129
Schulze Alfir., Predigten d. Bernhard
V. Clairvaux 3 141
Schulze E. Th., Vocab. iurispr. 680
Schulze W., Zur Appendix Probi 311
— Orthographica 643
— Posphorus 638
Schwalm, Saint Thomas d' Aquin 601
Schwartz, Esther 244
Schwartz y Luna, Manual d. nov. ard. 4039
Schwenkow, Die lat. Quellen zur
Eroberung Spaniens 217
Schwicker, Ursprung der Rumänen 2242
16*
244
BIBLIOGRAPHIE IS94.
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Scorbiac, Pétrarque 1357
Scott, Echoes of Florence 1038
Scribe, Verre d'eau 3440
Sébillot, Contes de la Bretagne 3497 Îf.
— Les contes de Perrault 3386
— Dufremy 2787
— Fleury 816
— Histoires subLdeMm« de Murât 3371
— Légendes d. la Bretagne SS^o
— Légendes des métiers 976
— Légendes de Paimpol 3503
— Rousseau et Gabrielle d'Estrées 296a
— Traditions pop. et les écrivains 2525
Secchi, Preghiere 2109
Séché, Barante 2710
See, LlJniv. et Mme de Maintenon 2852
Seebass, Capitulare monasticum 326
— Regelbnch Bened. yon Aniane 419
Seeliger, Munch. Hs. d. Capitularien 327
Segré, Saggt critici 856
Séguier, Poésies 3953
Selgas, Dos rivales 4281
Sellers, Renaudot 2943
Semertier, Vocabulaire 3658/9
Sepet, Antiquités liturgiques 150
— Les plus anciens drames 2553
— Miracle, de Théophile 3097
— Origines de la tragédie fr. ^554
— Origines du théfttre it. II 53
— Osanam 825
— Poésie lyrique au moyen Slge 240
Sepúlveda, Cuentos 4282
Seraphin, Latein.-deut8ches Gloss. 341
Serena, Collaltino di Collalto 12 15
Sermoneta (Caetani di) s. Caetani
Serrano, En pro y en contra 41 15
Serrano y Sanz, Tirso de Molina 4157
— S. Teresa de Jesús 4155
Settano, Sermoni 1885
Settegast, Letzte Tirade d.Rolandsl. 3077
Seves, Formóle di imprecazioni 1945
— Proverbi piemontesi 1943/4
Sévigné, Lettres 344^/2
Çezatoarea 3 309
Sforza G., Pietro Giordani 1299
Sforza L. C, Latinismi trentini 1985
Shahan, Andent celtic literature 97
Shakspeare, Klopstock et Mirabeau 2874
Sherard, Alphonse Daudet 2764
Sicard, Clergé de France 2461
Sicardi, Nicolò Franco 1285
Siegfried, Thomas von Aquino 602
SUvela, Mal gusto en nuestra lit. 4103
— Estilo epistolar 4ti9
Silvestri, Corrispondenza 1886
Simiani, Nicolò Franco 1286
Simon, Dictionn. de l'Académie 3728
— Guizot 2810
— Poésie dans la politique 2605
Simon, Renan 2940
— Rôle du roman 2620
De Simone, Canti popol. di Acri 2056
Simone-Brouwer, Tkm €riovanm 921
— Lauda sard.-eat. 1466
Simson, Regino von PrSm 568
Sina, Soprannaturale nelle lettere 1107
Sitzungen der Berliner Geselbdiaft
für neuere Sprachen 774
SksMtt Chaucer's Prioresses Tale 3245
— Louvre 3794
Smith F., Werwolf in Literature 953
Smith R. H., Conditional sentences 658
Smith W. A., George Chastellain 2739
— Philippe de Commynes 2752
Soderhjelm, Diez 809
— Moderna Spr&k 763
Södermann, Alfred de Musset 2916
Sohns, German. Eigentum in der
Sprache Italiens 2155
Soler Arques, P. de Mugica 4327
Soler de las Casas, Fon d'en Bori 4051
Solerti, 2 codid di segreti 1439
— Di un dialogo attribuito a Tasso 1895
— Discorso iat alla sedizione etc. 1897
— Due documenti 1155
— Poesie di Boiardo 15 19
Solferini, I gargagnan 1951
— Soris et smorfie 1942
Solmsen, Latein. Lautgesehichte 632
Sommer E., Dictionnaire des rimes 3725
Sommer H. O., Recuyell of Troye 3300
Sonny, Sprichwörter der Römer 675
Sorel, Taine 3000
Sorio, Lettere dantesche 1702
Soroa Lasa, Azak eta naste 4376
Sorralto, Valbuenismos 429t
Soto y Calvo, Poesias 4283
Souchon des Préaux, Livre de raison 3833
Soulier, Vita b. Joachimi Senensis 443
Souza Pinto, Diccionario 4456
Spalazzi, Sonetti ventitré 2016
Spellanzon, Novellieri 1146
Spera, Osserv. estet. sulla div. Com. 1703
Speranfia, Mama Sócra 2303
Sperati, Canzon morale 1821
Spiers, Hist, and literat. of France 2518
Spinelli, Docmm.. anglo-estensi 1420
Spinola, Due lettere 1887
Spirgatis, Verlobung u. VermihL 2537
Spoelberch de Lovenjoul, Balzac 2709
— Lundis d'un cherdieur 2526
Spont, Documents sor les Etats de
Languedoc 3824
Sporon, Jean Rotrou 2948
Sprachen, Die neueren 846
Springer, Altprovenz. Klagelied 3841
Ssobolewsski, Bedingungssätze 659
Staël, Corinne 3444
Suffetti, Innocenzo Cybo I230
ALPHABETISCHES YERZEICHNIS.
245
StSncescu, Snoave 230$
— Glume 3304
Stangl, Bobicnsia 325
— Epitomatoren des Val. Maximus 553
— Lenities 700
Stapfer, Montaigne 2900
Statuti dell' arte degli aurefici 1446
Stavri, Poesil 3306
De Stefani, Sutnti di Lucca 304
StefanoD, La galatea 1733
Stein, Christine de Pisan 3178
Sleinhausen, Franz. Litteratur- u.
Kultureinfluss in Deutsdìl. 2680
Steinschneider, Eine altfraasösische
Compilation 24 1 o
Stendhal, Lucien Leuwen 3444 <l
Stengel, Pror.-frz. Dansa-Formen 3722
— Diez 80S. 810 f.
— Hochschulnntcrrìcht inFrankr, 2473
— Franz. Literatur 1^00—1629 2559
— Romanische Metrik 982
— Altprovenz. Sprache 3986
Stern, Musenhof d. KöniginChristiae 1 1 1 6
Stiefel, Italienisches Theater 1157
— Rotrou's dramat. Werke 3420
Stiglmayer, Homerus Latinus 510
Stiraming, Histor. franz. Gramm. 3663
— Altprovenz. Litteratur 3836
Stoddard, The founder of Romance
philology 812
Stokes, Old -Irish Glosses 106
Stolz, Linguist.-histor. Beiträge 2175
— Chronologie der lat. Lautges. 635
— Vergleichende Grammatik 54
— Lat. Lautlehre 624
Stoppani, Al. Manzoni 1324
Stör, Victor Bal&guer 4012
Storia delà Biancha e la Bruna 1480
Stowasser, Fracco praedicat 718
— Lat -deutsch. Schulwörterbuch 679
Strachan, Compens. lengthening 108
— Deponent verb in Irish 107
Strajanu, Caratteristica poesiei 2259
— Import, morals a poesiei 2260
Strarace, Rousseau 3429
Strehly, Mots slaves francisés 3780
Streitberg, Ost- und Westgoten 520
Streumer, Prononc. française 3686
Strozzi F., Lettere 1889
Strozzi T. v.. Egloga volgare 1890
Studien, Phonetische 5
Stndt su Boiardo il 98
Studj di filolc^ia romanza 847
Snarez Bravo, Soledad 4285
Suchier, Chlothars Sachsenkrieg 2532
— Prov. Diätetik 3891
— Franzosische Etymologien 3781
— Manuscrits de la Somme prov. 3809
— Rathschlage 2413
-- Urkunde Joinville's 3269
Sumichrast, Shakespeare 2633
Supplica, Una, in dialetto sicil. 1764
Sutter, Boncompagno 427
Sychowski, Hieronymus als Litterar-
historiker 504
Sydow, Leon. Briefe d. Petr. Bembus 4 1 7
S3rmoDd8, M. Buonarroti 1827
Tacchella, IMctionn. étymologique
français-russe 377$ a
Tagliabue, Rime di Trivukio 1915
Taine, Derniers essais 2527
Talbot Eugène 831
Tallemant des Réaux, Historiette 3448
Tamassta, Noterelle Manzoniane 18 10
— Odofredo 548
Tambara, Rime di realisti 1441
Tambellini, Trascorse oltre Ascal. 1901
Tamizey de Larroque, Gaston IV
de Foix 2800
— Lettre de Bayle 3129
— Une lettre inédite des Elzevier 2382
— Lettres de Voltaire 3462
— Peiresc 3879
Tannery, Chiffre 3786
— Pascal et Lalouvère 2925
Tanzarella, Studio dantesco 1267
Taormina, Bossi 1 199
— Foscolo 1283/4
— Una visita a Panni 1340
Tappeiuer, Abstamm. der Tiroler 2176
Tardel, Spielmannspoesie 2551
Tardieu, Dictionnaire de la
Haute-Marche 2447
Tassis, Peccati e pene nell'Inferno 1704
Tasso B., Due lettere 1892
Tasso Torquato 1893 ff*
Tavan, Monument a T. Aubanel 3862
Taylor, Humour of Spain 41 17
Teatro clásico moderno 4175
Tedeschi, Ancora di San Bernardo 423
— Stropiamenti 1971
Teichmann, Oedipus-Sage 3202
Teissier, Poésies de Ruffi 3938
Teizeira de Queiroz, D.Agostinho 4435
Teixiera, Novos ideaes 4436
Tenneroni, Appunti danteschi 1705
— Nuovo Canto 1473
— Manoscritti Manzoni 1024
Terni, Un cronista di Crema 1394
Terrier, Choses et gens d'Annecy 3976
Terris, Roumanille 3883
Terrò d'oc 3940
Tertullian 582/3
Testament, Old, in Basque 4367
Testi, Lettera inedita 1909
Tetzner, Bildungsbestrebungen 2465
Teulié, Mémorandum 3897
Text book. Dante daily 1 560
Texte en patois du Périgord 3899
2^6
BDLIOOBAPHIK 1894.
Texte, Béat de Murait
— Cl. de TaillemoDt
— Origines de la renaissance
Teza, I tre banditi
— L'Orlando furioso
— Vita Nuova
291 1
2974
2S57
145 1
1498
1706
— Vocabol. spagn. di Cuervo 4358
— Della voce zombaye 3273
Thackeray, Dante and Tennyson 1 268
Thayer, Vernon's readings in the
Inferno 1 707
Thebayda 4220
Thebussem, Cartas de Villergas 4299
— Lo Verde 4293
Theodericus, Epistnlae (Mommsen) 589
Theodoricus, Boethio patricio 588
Théodoricus de Engelsheim 591
Thewrewk von Ponor, Ueber die
neue Festus- Ausgabe 473
Thiébault, Mémoires 3449
Thiel mann, Latein. Sirach 368
Thierry, Auteurs français 2564
Thiry, Synchronismes 2512
This, Beitrage zur franz. Syntax 3703
Thomas Aquinas 594/5
Thomas a Kempis, Imitació de
Christ 605
~ Imitation of Christ 604
Thomas A., Deux allusions au Cligès 3 1 77
— Bécharu 3782
— Le celtique broga 90
— Dictionnaire général 3735
— Foucel 3789
— Fourgon; furgier 3790
— Fraisil 3791
— Frisone 2165
— Légende de Marie-Madeleine 3904
— La rivière de Rune 3759
— Le T d. 1. 3« pers. s. parf. prov. 3990
— Touiller 3797
Thomas Llewelyn, Basque grammar 4381
— Old Testament in basque 4367
Thomas R., Bedeutungswandel 74
Thomaz Pires, Formulas portug. 4444
— A noite de Natal 4445
— Paremiologia 4446
Thonnié, Livres et auteurs bourb. 2669
Thoughts on Chateaubriand 2740
Thuasne, Musée Molière 2887
Thumeysen, Comparativbildung 66
— Gaelic language 112
— Somes, soms u. som 3^9
Thym, Wallonische Litteratur 2673
Tidsskrîft, Nordisk, for filologi 848
Tiercelin, Brizeux 2731
Tiersot, Un couplet d'une chanson 3981
— Types mélodiques 3489
Tiktin, Chestie de sintaxa 2335
— Gramática romàna 2332
Tiochet, Beta la ciariifia 1952
Tiochet, I gargagnan 1951
Tiraboschi, Corrispondenza 1911
— Lettere 191 2/3
Tiralaso, Patrocinio 4286
Tissot £., Littérature italienne 1736
— Littérature roumaine 2258
— Marguerìtte 2863
Tissot F., G. Leopardi 1 315
Tobler, Verm. Beiträge zur franz.
Grammatik 3668/3669
— Span, cascabel etc. 988
— Diez 813 ff.
— Un samedi par nuit 31 11
— Zur Syntax des Adjektivums 984
— Franz. Versbau 3718
ToepfFer, Nouvelles genevoises 3451
Toldo, Due articoli letterari 3220
~ Fonte ital. del Tartuffe 3355
— Le savetier del La Fontaine 3293
Tollin, Thomas von Aquino 603
Tolomei, Scritti vari 1095
Tomlinson, Dante 1269
— A Dante Society 1227
Tonetti, Bibliografia valaesiana 1002
— Dizionario del dialetto valses. 1953
Topoloviek, Baskoslav. Sprachcinh. 4384
Torchi, Melodrammi italiani 1160
Tordeus, Manuel de prononciation 3687
Torraca, Man. letteratura ital. 1088
— Giacomo da Lentini 1308
— Nuove rassegne 1096
— Scuola poetica siciliana 1129
Torre, Lis Settembrinis 2196
Tougard, Variétés lexicograph. 3736
Toumeux, Bibliographie de l'hist
de Paris 2371
— Fragments de Did&ot 3219
— Madame Geoffrin 3250
— Procès-verb. de Tane. Acad. ir. 2480
— - Rulhière 2963
Toynbee, Brunetto Latino 3158
— Zu Dante i7o8ff^.
Trastut civildalahonoratadrattñra 2212
Traube, Quaest. Apuleiana 394
Travassos Lopes, Os contos da
avósinha 4437
Traversi, Il Cesare di Conti 1548
— Studi danteschi 1230
TrenU, Gli ignavi dell'Inferno 1715
— L'Inferno 1716
Treves, Sordello 3885
Trevisan, R. Ceroni 1212
Trianon, Chute des feuilles de
Millevoye 3327
Tribolati, Il blasone nella D. C. 17 17
Trivulzio, Canzone 1914
Trobes en labors de la Verge
Maria 405^^
Trolliet, Chateaubriand 2744
— Mouvement poétique 2595
ALPHABETISCHBS VERZEICHNIS.
247
TroUiet, Trois poètes 2576
Trombatore, Ganz. pop. Catanesi 2090
Trotta, Reliquie dei misteri I159
Truchet, Mystère de PAntechrist 3098 a
Truffi, Due poemetti di cacce 1437
— Stanze per la giostra etc. 1444
Taor, Il doctor per forza 2208
Turco, Predecessori del Farini 1275
Turell, Reçoit 4052
Turguenef, Hamlet y Don Quijote 4206
Tyconius, The book of rules 610
Vbach y Vinyeta, Romancer cat. 4053
Ullrich T., Petrarca 1358
Ulrich J., Etymologien 989
UngareUi, Doc. rìsg. il giuoco 1993
— Le vecchie danze italiane 1994
Urbain, Lettres 3057
— Louis de Lesclache 2846
Urdaneta, Eureka 4351
UrechiS, Istoria Româniloru 2240
Urechie, DomniT pireT Moldove! 2307
Urrecha, Siguiendo al muerto 4288
d'Urte, Vocabulaires basques 4385
Yaamonde, Os galaicos 4438
Vacaresco, Bardof theDimbovitza 2320
Vaccalluzzo, Arte nella similitudine 1 102
Vaccheri, Selva oscura 17 18
Vachet, Vieux mots lyonnais 3993
Vaillant, Maistre Mahieu 536
Valbert, Saint François d'Assise 486
de Valbuena, In consecuencia 4289
— Ripios ultramarinos 4290
Valeggia, Batte col remo etc. 17 19
Valentini, Musicisti bresciani il 69
Valera, La buena fama 4292
— El Hechicero 4293
Valeri, Ant. Avèlloni 1182
— Scenart di Locatelli 11 56
Valerio, Il secentismo 11 12
Valgimigli, Dante a Oxford 1270
Valla, Poesia pop. sarda 21 01
— „Ande o Mandé a Siusse" 1950
Valleroux, Voltaire 3032
Vallin, Cultura de Espafia 4098
Valori, Pétrarque et Laure 1359
Vandérem, Droit à l'argot 3547
Vanel, Savants lyonnais 3860
Vannozzo, Sonetti 191 6
Vanzolini, Briglia d'oro di Emilii 1734
— GMiglielmo da Treviso 1784
Vamhagen, Miniaturen in vier franz.
Handschriften 24 1 1
— Poema ital. de Lautreca 1467
— Storia delà Biancha 1480
— Fabel von Shakespeare's Titus
Andronicns 1505
Vasconcellos (Leite) s. Leite
Vaiconcellos (Michaelis) s. Michaelis
— (Ribeiro) s. Ribeirò
Vasiliu, Eminescu 2264
Vautherin, Maître battant s. chien 3540
Vauvenargues, Pensées et portraits 3452
Vázquez, Enriqueta Faber 4^95
Vecchio ideale (Morpurgo) 1483
Vega s. Lope de Vega
Veith, Martyrologium Hieronym. 351
Velde, A. Lecouvreur 2653
Vèlez de Guevara, Algunas cant. 4296
Venturi, Appunti danteschi 1720
— Tre sonetti burleschi 1443
Venuti, Una variante dantesca 1721
Verdaguer 4^54 ff*
Verdilbac, Curiosités bibliogr. 2375
Verdunoy, Auteurs français du
XVIIc siècle 2564
Verlaine, Littérature contempor. 2592
— Shakespeare and Racine 340 1
Vemes, Mm« de Maintenon 2853
Vernier, Question grammaticale 3670
Vemon, Readings on Dante 1722/3
Versi spagn. in Iode di L. Borgia 4297
Veselovski, Boccaccio II 97
Vestiario di una gentildonna 1050
Vetter P., Reform d. franz. Orthogr. 3717
— 3. Korintherbrief 346
Velter Th., Wallenstein 1910
Veuillot, Louis Veuillot 3010
Viator, Pezai 2927
— PouUain de Saintfoix 2968
Viciu, Vocal. limbeT romàne 2333
Vidal y Jumbert, Servius 4058
Vidal Valenciano, A sort y ventura 4059
Vie de Philippe de Chantemilan 31 12
Victor, Elemente der Phonetik 59
— Neuphilologentag 772
— Pas de lieu Rhône que nous 3774
Vigevanasco, Il 1970
Vigo, Bibliografia livornese 999
Villani C, Per una canzone di
Pier delle Vigne 1730
Villani N., Osservaz. alla Di v. Com. 1724
Villanueva, Códices é incunables 4070
Villar i, Dante 1271
— N. Machiavelli 131 8
— Scritti varí 1097
— Storia di Firenze 1037
Villatte, Parisismen 3546
Villegas, Impresiones liter. 41 16
Vinassa, G. Parini 1341
Vincart, Relation de la camp. 4300
Vincenz, La Jezabela 2203
Vinson, Bibliographie basque 4360
— Bibiioth. du prince Bonaparte 4
— Etymologies basques 43^7
— Question ibérienne 43^5
— Sonnets monosyllab. 37^3
— Le verbe basque 43^6
Virmattrei Dictionnaire d'argot 3548
^
248
»fSLICMHUMTW« liti.
Vising» Anglonorinuiiiisch 3681
— Den ital. sprftk frâgsn 2127
— Perfektet i de romaDsk.8priken 985
Visner, J. B. Noulet 3874
Vita beati Antonii Peregrini 377
Vita beati Joachimi Senensis 443
Vita ital. del Cinquecento 1051
Vivaldi, Controversie intomo alla
nostra lingua 2 1 28
Vlahu^S, Dan 2308
Vliet, Notnlae 285
Vloten, Geschiedents der nienwe
letteren 89 1
Vocabolario degli accademici della
Crosca 2144
Vocabnl., Nuovo, della lingua ital. 21 4$
Vocabularium iurispr. Rom. 680
Vogt F., Franz. Roman-Liter. 2616
— Renan 2941
Vogt K., Plaudereien Q. rom. Lit. 892
Vogt Th., Rousseau 3427
Voigt, Pétrarque, Boccace II 10
VoiUezy, Noms de baptême 3753
Voiture 3017
Voizard, Montaigne 290 1
Volkslieder, Italianische 1933
Vollmöller, Seltene span. Bâcher 4067
— Rom. JahresbericDt 730
— Altfranzösische Literatur 2529
Volpi, Note sul Morgante 1872
Volta, Storia poetica di Orlando 941
Voltaire 3450 ff.
Vorctzsch, Franzos. Heldensage 2531
Vorges, Acceptions du mot loi 3763
Waentig, Auguste Comte 2753
Wagner A., Ratschläge 2413
Wagner Ph., Zahlwörter im Osten 3700
Walker Freer, Marguerite of Na v. 2861
Wallonia 3653
Wannenmacher, Griseldissage 4143
Warren, Antiphonary of Bangor 310
— Corneille 2758
— Gregorian Sacramentary 363
Wattenbach, Erwerb, d. Nalionalb. 220
— Geschichtsquellen 118
^- Onulf von Speier 549
Wauterniauz, Zola 3038
Weber £., Epistolae viror. dar. 281
Weber L., Loi 3764
Weber P., Geistl. Schauspiel 171
Webster, Dautè's Young King 172$
— Old testament in Basque 4368
Weigand, Die Aromunen 2247
— - Jahresbericht f. rum. Sprache 2237
— Istrisches 2321
Weihrich, Superuacuanea et nozia 719
Weil, Saint-Simon 2972/3
Weiland, Constit. et acta pubi. 271
Weilen, Zwischenspiel d. Cervantes 42 14
Weinbetg, G. Sand 2982
Weingart, Statuta vd praec sooL 305
Weiss, Neuphil. Pr.-AbhandL 733
Weiss J. J., 3 années de théâtre 2632
Weiss N., Livres du vieil et du
nouv. testament 323
Wenk, Internationale Stdlung des
Franzoiischen 2420
Wetz, Litteraturwissenacbaft 857
Weyman, Addenda lezicis 683
— Analecta ^^
— Krit.-sprachl. Analecten 682
— Zu Amobtns 396
— Zum Corpus glossariomm 273
— Paulus Manutius 478
— Procedere s= proferri 720
— Itoria. Veraum tempos 721
Wheatley, Imitatio Christi 609
White, Heart and songs of the Sierras 4305
Wiel, Un diak)go di MarceUo 1820
Wiese, Handschriftliches 1018
— Monti, Foscolo, Leopardi 1333
Wilhelmi, Chanson de Lion de
Bouiges 3070
Willame, Wallonia 3^55
Williams, Portuguese ballads 4441
— Studies in f<^k-song 963
— Folk-songs of Roumania 2322
Wilmotte, Le Wallon 3SS6
Wilson, The Gelas. SacramcnUry 362
Windakiewicz, luL Theater 11 62
Windisch, Zu den irischen Zahl-
Wörtern 109
Winkelmann, Richard von San
Germano 570
Winkler H., Zur indog. Syntax 67
Winkler J., Germaansclie plaatsn. 37S4
Witte, Deutsches Spracbg. Lothr. 2422
V. Wlûik>cki, Marmontel 2864
WölffUn, Amai and venni 65s
— Betacismus 636
— Ellipse von navis ^»72
-> Genetiv des Wertes 669
— ^ Gen., Accos. und Nom. abs. 670
— Sescenti etc. 673
— Thesaurus Hngnae lattnae 702
— Uebersetzung des Briefes des
Clemens 4S5
^ Zum lat. Lexikon 694. 722 fi
Wogue, Ver- Vert 2806
Wolf, Litteratnra castellana 4100
V. Wol£f, Antonio Beccadelli 413
WolUrstorff, iU>dolphe Tœpffer 3QO4
Worp, Fabel der Spanish Tragedy 1500
Wotke, Einflass der byzant Litt. 233
— Eucherii opera 469
Wûrzncr, Neiiphil. Verein in Wien 776
Wychgram, Bànardin de St. Pierre 2970
— VolUire 3033
de Wysewa« ROU de la critique 2663
r
BIBLIOGRAPHIE 1 894. ALPHABETISCHES VERZEICHNIS.
Xavier de Fourvière, Lou Brès
de l'Enfant 3941
jLxart, Arte escénico en España 4120
Zahn, Job. Calvin
Zambelli, Massime de]Ia Div. Com.
Zambellini, Voltaire
Zanardi, Fra Cristoforo da Pescar.
Zanella, Poesie
Zannoni, Cantalicio
— Martiados di Filelfo
— Oratione di B. Scala
— n Sacco di Volterra
Zdekauer, Sugli antichi statuti di
Poggibonsi
— Lo studio di Siena
Zeidler, Wilhelm von Orlens
Zeitschrift fur Kulturgeschichte
— fur vergi Litteraturgesch.
— fur romanische Philologie
— fur französische Sprache
— d. Vereins fur Volkskunde
Zéliqzon, Mundart von Malmedy
Zemmrich, Deutsche in der franz.
Schweiz
437
1726
3034
1811
1919
440
476
1883
1837
1445
1074
3131
6
852
849
2426
960
3660
2421
Zenatti, Scuola poetica Siciliana
Zenker, Gormund und Isembard
— Zu Raimbaut von Vaqueiras
Zerolo, La lengua
Zeumer, Leges Visigothorum
Ziehen, Zur latein. Anthologie
Zimmer, Herkunft der Hist, ßritt. 344
249
1130
933
3910
4328
294
261
343
88
1316
1727
2936
— Nennius
— Keltische Studien
Zingarelli, II Leopardi
— Il libro della memoria
V. Zingerle, Raoul de Houdenc
Zippel, Invett. di L. M. Benvenuti 420
— Ricordi di Donati 1547
Zirardìni, Scop. d. ossa di Dante 1272
Zorrilla 430 1/2
Zola, Werken 3477
— Drame lyrique 2630
— D. Republik und die Litteratur 2587
Zschech, U. Foseólos Brief an Goethe 1 748
Zuccaro, Gramraatichetta port. 4455
— Lucera 3915
Zumbini, Sulle poesie di V. Monti 1834
— Stud! di letter, ital. 1098
Zycha, Augustini de Genesi 397
Druokfehler.
No. 2255 lies Tissot statt Tisso
2951 „ Bdb „ Rdb
3493 a entferne man das Sternchen.
3896 a lies Ro XXV statt Ro XXIV.
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