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Full text of "Zum arabischen Dialect von Marokko"

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ZUM 



AKABISCIIEN DIALEKT \ ON MAROKKO 



V( )\ 



ALMUT SOCLN, 



MiP.LirK M.i! K'iMi.i.. -\i 11.-. <;;.si.i.i,>( ii.M r i>ki! \vi— i.N.-i u.M U.V. 



Des XIV. Bandes der Abliaiulluii<reii der plnioIogisch-liUtoriscIieu (.'lasse 
der Köiiisrl- Süchsischeu Cesellscliaft der Wi.-isciiscliafti-n 



N" III. 



LEIPZIG 

HEI S. HIIIZEL 
1893. 



\ 



P^674( 



Sfc 



"*N -N.- ^.' „'N •Sfc'S'V.'*. N.-.V"- V*S. -N 



Das ManuBcript eingeliefert am 26. Juni 1893. 
Der Abdruck volleDdet am 20. October 1893. 



ZUM 



ARABISCHEN DIALEKT VON MAROKKO. 



VON 



ALBERT SOCIN, 

MITGLIED DER KCL. SACHS. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN. 



Abliandl. «1. K. S. ÜAsellscli. d. Witisenoch. XXXIV. 44 



JLängst schon ist das Bedürfniss vorhanden gewesen, über die 
Dialekte des Magreb Genaueres zu erfahren, als was man aus den 
landläufigen Grammatiken lernt. So lange wir aber auf die theil- 
weise nach dem Vorbilde der eingeborenen Lehrer verfassten Hand- 
bücher angewiesen sind, wie sie an den Seminarien beliebt sind, 
und so lange man auf schriftliche Documente recurriert, ist es ganz 
unmöglich, einen Einblick in die Verschiedenheiten jener Dialekte zu 
gewinnen ; fast kein Buch über diesen Gegenstand behandelt die 
Volkssprache ohne Beimischung von hocharabischer Schriftsprache. 
Es war mir eine besondere Freude, dass einer meiner Schüler, 
Herr Hans Stumme, auf meine Anregung hin diese Lücke auszufüllen 
unternahm. Als er im Jahre 1892 nach längerer Abwesenheit nach 
Deutschland zurückkehrte, unterhielten wir uns wieder sehr oft über 
derartige Themata. Unterdessen war nun in der That auch eine 
Reihe von Arbeilen erschienen, die das Studium jener Dialekte 
wenigstens förderten. In erster Linie ist Beaussiers Wörterbuch*) 
zu nennen; wie sich die mir vorliegende Auflage dieses Werkes 
von der von Dozy Supplement II, p. XII gerühmten unterscheidet, 
entzieht sich allerdings meiner Kenntniss. Dagegen verdient das 
Werk Beaussiers namentlich in der vorliegenden Ausgabe das Lob 
Dozys in hohem Grade ; denn es enthält ausserordentlich viel neues, 
namentlich auch für die Unterscheidung der Dialekte. Freilich ist 
es auch nicht rein von Beimischung hocharabischen Sprachmaterials 
und vor allem fehlt eine genaue Vocalisation, beziehentlich Trans- 



l] Dictionnaire pratique arabe-frangais contenant tous les mots employös 
daiis Tarabe parle en Algi^rie et cn Tiinisie ainsi que dans le style epistolaire, 
les pii^ces usuelles et les actes judiciaires par Marcelio Beaussier etc. Alger 1887. 

44» 



152 Albrrt Socin, |4 

scriplion. Dennoch muss dieses Buch als die Grundlage zu einem 
zukünftigen Specialwörterbucli der magrebinischen Dialekte betrachtet 
werden. — Was Tunis betrifTt, so liegen nun Stummes Texte^) vor; 
weitere Arbeiten desselben Gelehrten werden binnen kurzer Zeit 
folgen. Durch Stummes genauere Transcription erhalten wir zum 
ersten Mal ein genaues Bild von der Volkssprache der betreffenden 
Distrikte. 

Zu dem Behufe des Verständnisses des uns überlieferten Spanisch- 
Arabischen wäre jedoch vor allem eine genaue Kenntniss des heu- 
tigen Dialektes von Marokko zu erstreben. Dozy stand ausser 
verschiedenen Reisen und sonstigen Beschreibungen des Landes we- 
sentlich nur die für ihre Zeit geradezu musterhafte Grammatik (nebst 
Glossar) Dombays^) zur Verfügung; gelegentlich auch bereits Mit- 
theilungen von Lerchundi (Supplement 11, p. XII). Dieser letztere 
hat sich nun das grosse Verdienst erworben, uns reiche Beiträge zur 
Kenntniss des Dialektes von Marokko zu liefern. Von seiner Gram- 
matik^) kenne ich allerdings ebenfalls blos die zweite Auflage ge- 
nau. Natürlich muss in Anschlag gebracht werden, dass Lerchundi 
wesentlich praktischen Zwecken dienen und keine erschöpfende Dar- 
stellung der Sprachverhältnisse Marokkos liefern wollte. Seine Arbeit 
basiert wesentlich auf der Sprache von Tanger, obwohl er auch 
hie und da dialektische Abweichungen notiert. Die Beimischung 
des Hocharabischen, die auch er hat, ist nicht gerade störend; doch 
sind seine Angaben in Bezug auf Aussprache, besonders auch, was 
Quantität der Vocale und Betonung der Wörter betrifft, nicht hin- 
reichend genau. In dieser Beziehung sind übrigens in seinem 
zweiten Werke, dem Wörterbuch*), entschieden Fortschritte zu 
verspüren. Dieses Glossar ist unter allen Umständen ein höchst 
anerkennenswerther Beitrag zur wissenschaftlichen Kenntniss der 
marokkanischen Sprache; besonders finden sich oft auch Angaben 



\) H. Stumme, Tunisischc Märchen und Gedichte. Leipzig 1893. t R. 

2) Grammatica linguae mauro-arabicae juxta vemaculi idiomatis usuni etc. 
op. et. slud. Francisci de Bombay. Vindobonae 1800. 

3) Rudimentos del Arabe vulgär quo se habla en cl imperio de Marruecos . . . 
por el M. R. P. Fr. Jose Lerchundi. Secunda ediciön. Tanger 4 889. 

4) Vocabulario espanol-aräbigo del dialeclo de Marruecos . . . por cl M. R. 
P. Fr. Jose Lerchundi. Tanger 1892. 



5] Zum ARABISCHEN Dialekt vom Marokko. 153 

über den Gebrauch verschiedener Wörter in den verschiedenen 
Provinzen. Die Werke von Cannes und Pedro de Alcalä sind ausser- 
dem mit grossem Fleisse zur Vergleichung beigezogen. Es steht in 
Lerchundis Wörterbuch in der That sehr viel Neues; auch für die 
Transcription der Wörter sind wir ihm zu grossem Danke verpflichtet. 

Auch das kleine Buch von Meakin^) kann für die wissenschaft- 
liche Kenntniss des marokkanischen Dialektes vervverlhet werden. 
Es ist zwar beinahe noch mehr für den rein praktischen Gebrauch 
zugeschnitten als Lerchundis Werke und steht in Bezug auf gram- 
matikalische Anschauungen, wahrscheinlich, wegen Mangels an Kennt- 
niss des Hocharabischen, viel tiefer; man vergleiche p. 19 die Regeln 
über die Bildung des inneren Plurals: er wird gebildet a) by 
changing the last short vowel into an älif (ä): rajul-rjal, jebel-j'bäl etc. 
b) By inserting a waü (ir, ?/, or oo) after the lirst consonant 
kdghit-kwäghit etc., after the second consonant kalb-kloob etc. Den- 
noch kann das kleine Buch zur Controle der Angaben Lerchundis 
dienen; auch enthSilt es einiges EigenlhUmliche. 

Von Interesse sind die Arbeiten Quedenfeldls^) über die Berber- 
bevölkerung von Marokko, einestheils weil sie manche Angaben über 
das Arabische enthalten, anderntheils weil sie uns auch die Ver- 
breitung des Arabischen nicht nur im Einzelnen — bisweilen e si- 
lentio — sondern auch mittelst eines Kärtchens (zu Band XX, p. 130) 
illustrieren. Darnach ist das Gebiet des Arabischen in Marokko 
immerhin sehr gross. Auch aus einem anderen Buche erfahren wir, 
dass das Arabische bis an das Nordufer des Senegal reicht, nämlich 
aus Faidherbes Langues sönögalaises^). In diesem Buche findet sich 
ein kleines arabisches Glossar (p. 74 — 169) und Gespräche p. 208 — 
247 im Dialekt der Arabes-Hassania, d. h. der Leute am Senegal, 
alles in Transcription und rein für den praktischen Zweck (für die 
Gummihändler!) abgefasst. Obwohl gegen einzelne Angaben Faid- 



\) Ao introduction to the Arabic of Morocco . • . by Jac. Ed. Budgclt 
Meakin. London 1894. 

%) Eintheilung und Verbreitung der Berberbevölkerung in Marokko. Von 
M. Quedenfeldt. Zeilschrift für Ethnologie. Jahrgang 1888, (20) p. 98 — i30; 
U6 — «60; 184— 2i0; 1889, p. 81-108; 157—201. 

3) Langues Senegalaises Wolof, Arabc-IIassania, Soninke, Serere . . . par 
ie General Faidherbe. Paris 1887. 



154 Albert Socin, [6 

herbes Bedenken aufsteigen und Anderes vom wissenschaftlichen 
Standpunkt aus schwer verständHch ist, so kann doch das Buch 
dazu dienen, gewisse sudmarokkanische Sprachformen genauer zu 
unterscheiden. 

Als ein in seiner Art vortrefifliches Buch kann das Buch von 
Delphin*) bezeichnet werden, das Sprachproben des westlichen Be- 
duinendialektes von Algier (Oran) bietet. Natürlich berührt sich 
diese Sprache vielfach mit der von Marokko, besonders auch in 
lexikalischer Beziehung. Aber auch für die Kenntniss des Volks- 
lebens findet sich in Delphins Buch eine Fülle wichtiger Angaben; 
es ist nur zu hoffen, dass ein zweiter Band, den der genannte Ge- 
lehrte zu liefern versprochen hat, uns nicht nur den nölhigen Index, 
sondern auch noch Aufschluss über die richtige Aussprache mancher 
Wörter bringen möge. 

Durch dieses reiche Material könnten nun ältere Sammlungen, 
die ich mir zum Behufe der Erlernung des Marokkanischen anlegte, 
überholt erscheinen. Dies ist jedoch nur in beschränktem Sinne der 
Fall. Zwar sind auch die Texte, die ich vor ungefähr sechszehn 
Jahren in Basel von einem mit einer Kunstreiterbande herumziehenden 
Marokkaner erhielt, durchaus nicht nach den Regeln moderner Laut- 
unterscheidung transcribiert; sie enthalten jedoch manches, was das 
von den obengenannten neueren Autoren Ueberlieferte theils bestä- 
tigt, theils präcisiert. Nachdem ich jene Texte bei der Durchsicht 
der genannten Werke zu meiner eigenen Förderung wieder zur Hand 
genommen und genauer geprüft hatte, beschloss ich sie auch andern 
Mitforschern zugänglich zu machen, denen ebenso an einer Conlrole 
gelegen sein könnte wie mir selbst. Im Herbst 1892 war ausser- 
dem eine grössere Truppe §löb in Leipzig; ein Theil derselben 
sprach auch arabisch. Als Dr. Stumme sich mit denselben einliess, 
um die Silhasprache zu erlernen, kam ich verschiedene Male mit ihnen 
in Berührung und fand, dass der arabische Dialekt, den die Leute 
sprachen, mit meinen früheren Aufzeichnungen wesentlich, überein- 
stimmte. Mein früherer Gewährsmann stammte nämlich aus Mogador 
(e§-§uwera), also von der Grenze des compacteren arabischen Sprach- 



\) Recueil de textes pour l'etude de l'Arabe parle par G. Delphin. Paris- 
Alger 1891. 



7] Zum ARABISCHEN Dialekt von Marokko. 155 

gebietes, woselbst eine grössere Beeinflussung des Dialektes durch 
das sogen. Berberische von vornherein anzunehmen ist. §ilba und 
Arabisch haben sich auf jenem Gebiete gegenseitig in der That stark 
beeinflusst; während einerseits die Herausgabe meiner Notizen den 
Silhia-Studien zu gute kommt, zog ich von Stummes Kenntniss der 
§ilha-Sprache Nutzen, was ich hiermit dankbar anerkenne. Be- 
sonders charakteristisch für die Einwirkung des Silha ist, worauf 
Stumme hinweist, im Marokkanischen der Gebrauch der indirecten 
Rede, d. h. der Gebrauch, dass der Redende yon sich in der dritten 
Person spricht. Bisweilen findet sich sogar ein Uebergang von der 
directen Rede in die indirecte. — Gerade aus der Gegend von 
Mogador besitzen wir übrigens meines Wissens noch sehr wenig 
Sprachproben; im Ganzen stimmen Faidherbes Aufzeichnungen vom 
Senegal am besten zu dieser Schattierung des marokkanischen Dia- 
lekts. Freilich sind diese Schattierungen im Verhältniss zu dem 
Umfang des Sprachgebietes von Marokko, so viel sich bis jetzt er- 
kennen lüsst, nicht gerade sehr bedeutend und hauptsSichlich lexi- 
kalischer Natur. Uebrigens sprach mein Gewährsmann eine aus 
Hadari- und Bedu -Arabisch gemischte Sprache; der Beduinendialekt 
der Marokkanischen Stämme ist uns gerade am allerwenigsten be- 
kannt. 

Was den Inhalt der Texte betrifft, so liegen zunächst zwei 
Märchen vor; das erste derselben ein bekanntes und weit verbrei- 
tetes, das zweite leider blos ein Fragment; es fehlt nicht blos der 
Schluss der Erzählung, sondern es machen sich auch im Verlaufe 
derselben Lücken bemerklich, wie z. B. vergessen ist zu berichten, 
dass der junge Mann das Lebenswasser wirklich findet oder erhält. 
Von Interesse ist der Schlussabschnitt aus der Simsonsgeschichte. 
Wenn übrigens erst einmal wenigstens ein Theil der Märchen, die 
im Orient und besonders auch in Nordafrika im Volksraunde leben, 
gesammelt sein wird, lässt sich erst übersehen, welchen Antheil die 
Araber und Berber an der Verbreitung derartiger Sagenstoßfe haben. 
Uebrigens finden sich besonders in dem zweiten Märchen in ge- 
wissen hocharabischen Redensarten und Wendungen deutliche Spuren, 
dass es auf schriftliche Quellen zurückgeht ; diese Bestandtheile lassen 
sich jedoch leicht ausscheiden. — Grosse Schwierigkeiten bereitet 
ein Gedicht, das derselbe Gewährsmann dictierte, wie sich aber 



156 Albert Socin, [8 

später herausstellte, nur ganz unvollständig. Was Inhalt, Strophen- 
form und das freilich arg verunstaltete Metrum anbetrilll, so schliesst 
sich das Lied eng an die von Stumme herausgegebenen an ; es ver- 
lohnt sich jedenfalls der Mühe, einmal Lieder der Marokkaner zu 
sammeln. Ich habe mich vorläufig nicht entschliessen können, dieses 
corrupte Stück abzudrucken. 

Die Uebersetzung der Texte ist übrigens nicht wörtlich, sondern 
etwas freier gehalten ; einige erläuternde Ergänzungen sind in Klam- 
mern eingeschlossen. Nur wenige Stellen sind mir ganz unklar ge- 
blieben, an andern glaubte ich die von dem Erzähler gelieferte, 
übrigens von mir damals nicht durchgängig niedergeschriebene Ueber- 
setzung in den Noten zum arabischen Text, mit OG. (Original- Glosse) 
bezeichnet abdrucken lassen zu sollen. Sonst enthalten diese An- 
merkungen besonders Andeutungen zum Verständniss der Transcription 
und lexikalische Nachweise. Einige grammatikalische Bemerkungen 
über den hier vorliegenden Dialekt werden später folgen; doch ver- 
sage ich mir zunächst bei diesen Studien weitere Analogien aus andern 
bekannten Dialekten anzuführen. Im Uebrigen kann, was die bei 
der Herausgabe solcher Texte befolgten Grundsätze betrifft, auf die 
Einleitung zu den Büchern »Der neu -aramäische Dialekt des Tilr 
'Abdin« (Göttingen 1881) und »Kurdische Sammlungen« (St. Peters- 
burg 1887 und 1890) verwiesen werden. Darnach bezeichnet 
»Mscr.«, dass im Manuscript eine nach meiner Ansicht zu verbes- 
sernde Lesart steht; »urspr.«, dass ursprünglich im Manuscript eine 
andere ebenfalls mehr oder minder berechtigte Lesart sich findet; 
wo eine Lesart mit »fij>.« (später) eingeführt wird, ist dagegen der 
ursprünglichen der Vorzug gegeben. Ein Stern * bezeichnet, wie 
weit zurück sich eine Anmerkung bezieht; "^ dient zur Abkürzung 
von Wörtern. Das Zeichen - ist mehr Trennungsstrich als Binde- 
strich und ist angewendet, wenn zwei Wörter im Manuscript als 
eines geschrieben sind oder überhaupt eng zusammengehören ; Con- 
sequenz in der Setzung des Zeichens schien weder möglich, noch 
erforderlich. Accente sind blos in dem Falle gesetzt, wo in Betreff 
der Betonung eines Wortes Zweifel obwalten können. Neben der 
wirklichen, durch Doppelsetzung bezeichneten Vertheilung eines Con- 
sonanten auf zwei Silben ist im Manuscript häutig eine schwächer 
empfundene Lautschärfung bezeichnet, meistens, doch nicht immer, 



9] Zun arabischen Dialekt von Marokko. 157 

mit etymologischer Berechtigung ; in diesem Falle wurde, aus Mangel 
an einem anderen Zeichen, einer der doppelt gesetzten Consonanten 
in Klammern eingeschlossen. 

Die Transcription der Consonanten bedarf nur weniger Be- 
merkungen. Dass der Stimmeinsatz im Anlaut eines Wortes im 
Manuscript nicht immer bezeichnet wurde, lässt sich nun nicht mehr 
ändern. An der Bezeichnung des ^ durch ^ (Doppelung des ^ Hamz) 
halte ich gegenüber Stumme fest. ^ wurde durch g bezeichnet; 
in einzelnen Fallen scheint es sich dem i (3) sehr zu nähern. Für 
ü» und ^ haben die Marokkaner blos einen Laut, das d des Ober- 
gaumens (d). In Bezug auf die Aussprache des (J schwankte der 
Erzähler zwischen dem harten Laut {k) und einem weicheren g 
(Beduinenaussprache), das im Manuscript häutig, jedoch nicht immer 
von einem andern, für ^ und selbst für vi) eintretenden unterschieden 
ist; für dieses (J ist y gesetzt worden. 

Nach früherer Gewohnheit (vgl. die oben genannten Werke) 
sind die Umlaute durch untergesetzte Punkte bezeichnet, also «, 
0, u. Die Länge von a kommt im Manuscript selten anders vor, 
als mit Ueberselzung eines ä; in diesem Falle schwankt also die 
Auffassung des Lautes; daher wurde im Druck ä gesetzt. Derartige 
Schwankungen finden sich überhaupt mehrfach, namentlich zwischen 
t und ß, sowie ihren entsprechenden Längen; da dies für die Be- 
handlung der Vocalverhältnisse in Betracht kommt, wurde also auch 
im Druck in diesen Fällen zwar der ursprüngliche Vocal beibehalten, 
die Neigung zu dem andern Laute aber durch untergesetzten Punkt 
(also c, e; t, f) hervorgehoben. Bisweilen ist auch ein ähnliches 
Schwanken zwischen a und 0, a und 0, w und angemerkt; in 
diesem Falle wurde der Grundlaut mit einem Haken versehen, also 
(f, fl, o, 1^, 11 u. s. w. Reducierte Vocale, sowie Vocale von Neben- 
silben sind durch übergesetzte " bezeichnet, also 2, t, ai, qi, ei oi^ 
au, ou sind als Diphthonge aufzufassen. 



A. Texte. 

I. 

Aia') kän'{J)läh fku[l)l-cmkän wamä kallä ard ulautän'^). hitla 
kän Ihhak usüsän'^) fhigir e[n)nabi mle ^) saläli usaldm. hiila kdnel 
u{m)ma'')-'Slüt Slmiilüt^) Iah la jirhamä jömX-thnül^ ila hmjit min mn 
elmibjet elkül ja rabbi min-dijika'^) ^alßha^ wila hirgtt min ^cin eljibrä 

5 tegül ja rabbi mi(n)n''U8ähd^) ^aleha. hij-ällah jedeijikha ml^ha ß 
hädi ufi'dik^ Shnä allah jushä-^-lina fädi ufi-dik. hla^^) kän wähid 
Uhuwäga^ ma ^gndu dirrija^^ ka-jitlub alläh sübäh u-^asija. kabil 
likrlm dwäh u-^alähu^'^) wuld. bojXd Sl millijäm mät Ülhüwäga^ bakd 
ilwxdd-essiger fahdin-mü^^)^ fätü-jäm ushiln^ k^bir Uwuld^ sillei dijäl 

<o-6öA, bäk^^)- alläh kirim. ihas§ü^^) iUällem sqn^ä^ härt-ummü^ mä 

i) Der Text dieser ganzen bis Zeile 6 reichenden Eioleitung ist stark ver- 
derbt, wie dies bei derartigen stereotypen Redensarten häufig vorkommt. 
2) ^^ih^\ bl^ 3) o^>-J»^ 4) ^J^ 

5) neben (m)ma; vgl. zu der folgenden Redensart Slumme^ T. Ged. I, TiS. 

6) unerklärt; sinnlos. Wohl Alliteration, vgl. Grünert, Verhandlungen des 
YII. or. Gongresses. Sem. Seclion p. <83 ff. 

7) l-^Ä-y^t Lo 8) L^*-w«5^ Lo 9) später j^umshä = L^*-^. 

10] vgl. meine Bemerkung in Zeitschrift der D. Morgen!. Ges. 46, 358. 
hiiia^ kata (sie), hta ist wirklich zu einer Partikel geworden, mit der eine Er- 



zählung beginnen kann. Vgl. übrigens Dozy Supplement am Schluss von 

H) In Marokko wird von diesem Worte (vgl. Geiger in ZDMG. 12, 307) 
ein msc. derri, dirri Junge, Lerchundi, Rudim. 68, Yocabulario b^9, Meakin 105 
und dann auch wieder ein fem. derria=muchacha Lerchundi, Rudim. 31, Voc. 529 
gebildet. 

12) sie; man hört t nicht immer. 

13) Ä/oi^^j^Q>^; Lerchundi Yocabulario 485 müi meine Mutter, müc deine 
Mutter. 




B. Uebersetzungeii. 

I. 

Es war einmal*) — Gott ist an jedem Orte und lässt kein 
Land und keine Wohnstätten aus — es war einmal — Basilicum 
und Lilien sind im Schosse des Propheten, über ihm sei Heil und 
Frieden — es war einmal — unter allen Grossmuttern war ein 
Weib, Gott erbarme sich ihrer nicht, wenn sie stirbt; wenn sie 
durch das Oehr einer Packnadel hindurchgeht, klagt sie, wie eng es 
doch für sie sei, und wenn sie durch das Oehr einer Nähnadel hin- 
durchgeht, klagt sie, wie weit es doch für sie sei. Alles möge ihr 
Noth bereiten in dieser und in jener Welt, uns aber möge Allah 
Heil bereiten in dieser und in jener Welt! Es war einmal ein 
Kaufmann, der hatte keine Kinder. Er betete jeden Morgen und 
Abend zu Gott; da erhörte der Allgütige sein Gebet und schenkte 
ihm einen Sohn. Nach einiger Zeit, als der kleine Junge noch auf 
dem Schoss seiner Mutter sass, starb der Kaufmann. Hierauf ver- 
gingen Tage und Jahre; als aber der Junge gross geworden war, 
verthat er das Hab und Gut seines Vaters, so dass ihm nichts blieb 
als Gott, der Allgütige. Er musste nun ein Handwerk erlernen; 
seine Mutter aber war unentschlossen und wusste nicht, welches 



a) Die ganze Einleitung zu der folgenden Erzählung, die erst mit »Es war 
einmal ein Kaufmannt beginnt, hat blos den Zweck, Allah zu danken, den Pro- 
pheten zu preisen und Segen für den Erzähler und die Zuhörer zu erflehen; 
einen tiefen Sinn darf man nicht dahinter suchen. 

14) viell. ist ^^^ Perf. zu lesen. 

15) zu Dozy S. o^^ vgl. Lerchundi, Vocabul. 348 s. faltar, Meakin 191 
makhsoos »in nead«. 



160 Albert Socin, [^2 

Säbel asniin sfimä Uallim'lih ^ tfukrel. käin dimmi Mkcimi^^')^ gältl 
liädi sanihi mllha^ däril hPdijelha mjubdci fijed-üldha um(i§ät 
lilmilläh^^)^ souwuUi mlä där-tlhekaimi ^ wurrauha ,'aWia^ dükt bäh 
eddär^ hirg4iha-lMkaimi^ tilbel lü def-alläh, (jäl-liha marhibä, aHälti 

5 'Ihedija. gall-Uh Ibgail min-alläh uminnek lamllim Itja wuldi scn^ätek. 
gäl'lihä hijär, hilläl Ihvuld umeiät^ ibkä Uwuld mam-lhikäimi 
dihilü'lbtl wu0giV^) ^aleh bhärüt^^) wumSä fliälü. min-elwakl Slwakl 
iglbü-lih ;e§ü ihättu^') lih hMäh wtigiglo-^fileh tlä limni-jäm^ Ügä 
ilhekaimi^ hill ^aleh u-dhal ^gleh^ (imsautä^^) fidu^ gäl-lih gs te^allimli. 

io kefgS nilimllem^ ma ^allmliiii mä-nlÜ^allevi. birk'^-} ^alüh binnebül, 
dehilUh'^) fälakä^^^) ugalek ^aUh qlbäb umSä fhälu. aS idir Uwüld^ 
ka-jislära^*) filbijüt^ gt^bir*^) kf^lüby birk ke-jemrbgP') fihum bif'täntü 
'fikimü^ iamllim gä^^^) hekmil-dimnn^^)^ wqzin^^) likiüb fi möda^hum^ 
tvüllä Icmödeni tigc^gd. unslii eUitnni-jäm ^ tgä lihüdi ebhal-lÜmane 

^5 'llülä^ (jäl lih ü^ ieudlimti. gäl-lih mä ^allimini mä-neiimÜim, de/nl 
-lih fdlakä^ gggil ,*aj^h u-sär, äräk ^alä wähM-libini hedimä ^and 



K(j) bisweilen mit hkäimi wechselnd; von j*jLX> als Plural von iUX> 

Taschcnspielcrsiückchen. Uebrigens sind viele derartige Nisben Analogiebildungen. 

n) Die bessere Schreibung des Wortes ist mellahj vgl. Quedenfeldt, Z. f. 
Elhnol. <888, 154 ff.; Meakin erklärt das Wort als the salled (place), was aber 
nicht annehmbar ist. 

4 8) viell. transponirt aus / «fi^ , das vorkommt, s. p. 116 (16), Z. 3. Nach 
der Or. Notiz eines der Silhaleute wird Dschliessen« im Silha durch irgil J^^' 
ausgedrückt. 

19) neben "rwc/. Dozy S. giebt nach Dombay (p. 92 »clavisa) <^^y^^ 
ebenso Humbert p. 193; dagegen Lerchundi, Rudim. p. 4 4 und Vocab. p. 482 
s. Ilave o^^l"«*«; Meakin p. 81 seroot pl. swärat; Z. f. Elhnol. 1889, 198 särut. 

20) sp. ^(üh. 

21) OG. = ^asä\ das Wort hangt jedoch sicher mit J:^^ zusammen. 

22) Das Wort wurde stets mit Dcommencera erklärt; dies passt an den 
meisten Stellen. Die Form hirka (mit reducirlem Vocal im Auslaut) kommt nicht 
selten vor; einmal öi(r)nÄ. Nach Beaussier und Meakin (p. 4 87) bedeutet ^j^ 
bleiben, was jedoch kaum dazu stimmt. 

23) urspr. dehilli. 

24) sie; «iU. 

25) Lerchundi, Rudim. 229; Vocabul. 586 sub pasear j^y^' estara] Mea- 
kin p. 4 84 tasrä, itsarij msariah he promenaded. Beaussier p. 295 \^)*^*^ 
flaner, se promener ensemble en causant. Wohl denominativ von «jj^, ol^ty*. 



13] Zum ARABISCHEN Dialekt von Marokko. 161 

Handwerk sie ihn sollte erlernen lassen; darüber besann sie sich. 
Es lebte nun dort ein Jude, der ein Zauberer war; da dachte sie: 
das ist ein gutes Handwerk. Sie wählte daher ein Geschenk, fasste 
ihren Knaben an der Hand und begab sich nach dem Judenquartier; 
daselbst erkundigte sie sich nach der Wohnung des Zauberers und 
man zeigte sie ihr. Als sie an die Hausthüre klopfte, kam der Zau- 
berer heraus. Da bat sie ihn: »Ich bin ein von Gott gesandter Gast«; 
er erwiderte: »Willkommen«. Dann überreichte sie ihm das Ge- 
schenk und sagte zu ihm : »Ich bitte dich um Gotteswillen, du mögest 
meinen Sohn dein Handwerk erlernen lassen.« Er antwortete ihr: 
»Gut!« Da liess sie ihren Sohn dort und ging; der Junge blieb 
bei dem Zauberer. Der sperrte ihn in ein Zimmer und schloss mit 
dem Schlüssel zu; dann ging er seines Weges. Von Zeit zu Zeit 
brachte man ihm Nahrung und setzte sie ihm vor, dann schloss man 
wieder ab. Nach Verlauf von acht Tagen kam der Zauberer, öffnete 
und trat zu ihm ins Zimmer, einen Prügel in der Hand. Er fragte 
ihn: »Was hast du gelernt?« »Wie soll ich etwas lernen? du lehrst 
mich nichts, so lerne ich auch nichts.« Da ging er mit dem Stock 
auf ihn los und gab ihm eine Tracht Prügel ; dann verschloss er die 
Thüre wieder und ging seines Weges. Was sollte der Junge machen? 
Er durchwanderte die Zimmer; da fand er Bücher; mit diesen be- 
gann er sich zu beschäftigen, so viel er davon verstehen und be- 
greifen konnte; auf diese Weise lernte er die ganze Zauberkunst 
des Juden. Hierauf ordnete er die Bücher wieder an ihren Platz 
und kehrte auf sein Lager zurück; dort setzte er sich hin. Als die 
acht Tage herum waren, kam der Jude wie das erste Mal und 
fragte ihn: »Was hast du gelernt?« Er antwortete: »Du lehrst mich 
nichts, so lerne ich auch nichts.« Da gab er ihm eine Tracht Prü- 
gel, verschloss die Thüre und ging weg. Es war aber ein Mädchen, 
das bei dem Juden Dienste that; das empfand Mitleid mit jenem 

26) vgl. Dozy S. I, 70; dazu Lerchundi, Vocab. p. 396 sub hallar; Faid- 
herbe, L. sencg. p. 4 63. 

27) vgl. Dozy, S., der blos die 2. Form hat. 

28) vgl. glä »jeder« Z. f. Ethnol. 4 889, 4 94; Beaussier ^ä lout, besonders 
auch negativ. 

29) sp. eddimmi] zur Bedeutung «Jude« vgl. Lerchundi, Vocab. 369 sub 
hebreo. 

^^) O)^ ordnen, vgl. Glossar zu Ibn al-Fakih (Lugduni Bat. 4 885) p. LX ff. 



162 Albbrt Socin, [U 

eddimmi, hannet fi däk-elwuld. öall-lih a§ Mdlr henä mäzäL mlä 
mö^*) lehrübj ilä^^) ^arSf-eddimmi baHnnik tiiallimii §l iküllek^ hiU^^) 
^aleh ugalt-leh str fhalk ulä tihkä fhäd-libläd. gäl liha ikaUer 
b^rik^ eg^bid Ubäb thmiä fhälu, Srga^ /fegfirf-ummu, ^gbarha mä 

5 lirzak^) ^aiä leila. wusil Uleil^ de^il l^beitu'^)^ gäl lumm^ gid 
(issibäh i^gubri hind güg hläg^ eddlhum elltizlr ja^tik tamänhum'^) 
waijäki HfjUli fihum häd-elhait baSien-hüma mimiH^sln. galt-Uh 
Ijijär, sebah 2^täA^'), im Sät Hmöda^ elmo^lüm^ säbel gug-siläg kef 
gälr-Uha wtUdhä. biha-biha^^) IMär-lüzir^ dikket^ f}irgU'lha'lliu[d]däm eii 

<o gäbek^'^) ja ullja. gall-Hhum gibil hädi-lhedija ellüzir lämir^ Söi-u^^) 
^alBha. dibMit gubäla gubäla guddäm Müzir ^ bgudSket^^) wuddäd 
elhiläfa^'^)^ a§-bik ja ullja, galt-lih wahäk fidqllah^^) ^alä sidi^ gibt 
-li-häd-elhedija^ dä/ßlil-släg*^) iäfühum^ md-m&lik-ii m^n-^aklu^ hiVin 
"hüwa maulu^*^), gäl4ih-qS^^) tibgi^'^) fihum ja ulija. galt-lih li*^) ^atä 

31) warum? wird im Marokkanischen mit O^^ «^lach Lerchundi Rudim. 
p. 365, Meakin p. 4 99; nach Lerchundi , Vocab. p. 627 auch mit «j^^ läiach 
ausgedrückt; jedoch bietet Faidberbe, L. seneg. p. 24 6, No. 83 für pourquoi ne 
veux tu pas venir me voir: aia ma tebri (=(^^*^») tji (=l^) tkharrasni 
(= ^^jj^y Der marokk. Erz. gab auch lija für warum? 

32) wahrscheinlich blos tongedehnt für ila. ila statt ti31 ist ausserordenl- 

lieh verbreitet, vgl. Beaussier »sio ; Faidherbe, L. s^neg. p. 4 55 »si (conditionnel)« ; 

> 
es kommt auch im Osten vor, besonders bei Negdiern; auch Wetzsteins LJt, L;^^ 

ZDMG 22, 4 20 und 130 gehört dazu. 

33) sp. killet . 

34) urspr. iirzäk mit Tondehnung, obwohl kein Ton bezeichnet ist. 

35) neben d^hil betu, 

36) == ^ g *4.'i> ; es ist wohl kaum an einen Plural qUj^I zu denken. 

37) = •LaoJI gw*joi; vgl. Faidherbe, L. seneg. p. 244 le jour est lev6: 
sbah essobah. 

38) 1^ L^ vgl. Beaussier, p. 20 am Schluss von V- 

39) neben ei§-§ähek, 

40) später ^auru'^ vgl. Lerchundi, Vocab. p. 442 s. introducir ^^^ ^5^; 

vielleicht auch Delphin p. 4 4 7 yy^ autoriser. 

44) (3«-^ vgl. Beaussier »saluera; Lerchundi, Vocab. p. 426 s. inclinarse, 
p. 696 s. reverencia. 

42) Aus der Parallelstelle unten bondtkü t^bändikt limäläka geht hervor, 
dass ^Ihiläfa = die Chalifenwürde = der Chalife ist; OG. : sie verbeugte sich 
und grüsste wie vor dem Chalifen. Für tvuddädy statt dessen man nach der 
erwähnten Parallelstellc ein absolutes Object erwarten sollte, wussle weder der 
Erzähler, noch andere Marokkaner eine Erklärung. 




15] Zum ARABISCHEN Dialekt von Marokko. 163 

Jungen und fragte ihn: »Was treibst du denn immer noch hier? 
warum fliehst du nichf? Wenn der Jude^) merkt, dass du etwas ge- 
lernt hast, schlägt er dich todt.« Hierauf öffnete sie ihm die ThUre 
und sagte zu ihm: »Geh deines Weges und bleibe nicht in diesem 
Lande!« Er antwortete: »Gott vergelte es dir!« Er ging zur Thüre 
hinaus und begab sich weg. Er kam zu seiner Mutter; da fand er 
sie in einer Lage, dass sie nicht genug hatte, um zu Nacht zu 
speisen. Als es Nacht geworden war, ging er in sein Zimmer; 
seine Mutter aber wies er an: »Morgen früh wirst du hier zwei 
Jagdhunde finden, bringe sie dem Wesir, er wird dir den Preis da- 
für bezahlen; aber nimm dich in Acht, dass du diesen Strick, mit 
welchem sie angekoppelt sind, ja nicht an ihnen lassest.« Sie er- 
widerte: »Schön.« Des anderen Morgens früh ging sie an die be- 
zeichnete Stelle; da fand sie zwei Jagdhunde, wie ihr Sohn es ihr 
gesagt hatte. Sogleich begab sie sich zur Wohnung des Wesirs und 
klopfte an; da liefen die Diener heraus: »Was führt dich her? 
Frau !« Sie antwortete : »Ich bringe dem Wesir, dem Fürsten % hier 
ein Geschenk.« Da geleiteten sie sie hinein, immer vorwärts; sie 
trat vor den Wesir und machte eine Verbeugung wie vor dem 
Chalifen. »Was wünschest du? Frau!« Sie sagte: »0 Herr! so wahr 
Gott dir gnädig sein möge, ich bringe dir hier ein Geschenk.« Hierbei 
holte sie die Jagdhunde hinein, und als jener sie erblickte, kam er 
ganz ausser sich, so sehr war er passionierter Liebhaber. Er fragte: 
»Was willst du dafür haben? Frau!« Sie erwiederte: »0 Herr! was 
du mir geben willst, wird gerade genug sein.« Da langte er in 

b) Eig. überall Schutzgenosse; den marokkanischen Verhältnissen gemäss 
ist aber an einen Christen nicht zu denken. Vgl. Anm. 29. 

c) Auf den Wesir passt vielfach, was in Der neu-aramäische Dialekt des 
Tür 'Abdin von E. Prym und A. Socin II S. 377 zu 20, %% bemerkt ist; der 
Wesir spielt nicht selten in orientalischen Märchen die Rolle eines Fürsten, wie 
übrigens auch in den aus dem Tür gesammelten selbst. 



43) = äUI i^Us (J£>^. 

44) später essläg, 

45) urspr. maulü^j aber das Zeichen der Länge über u ist später ausdrück- 
lich gestrichen. 

46) später liha (ß. 

47) neben tib^e. 

48) später elli. 



164 Albert Socin, [4 6 

sidi bärakä. darb idu ISikwäriiu^'^)^ bf^rig essibtiija-"^) fiha alf mitkäl, 
a?täha leha^ gilH^at elljät min-sHäg u-wülläl eldärha^ lahi-Uktlb^^) fb€t 
wuldhä. gjlkfit ^aleh eddiffa^^'^) thwüllät Umoda^ha. swoija iwoija 
hä-wuldhd-gä, gäl liha ämindrä^^). gälel lih ja uledi dirt kifag^) 
5 -gulli llja u-häda-rrizg glli aHäni lüzlr, 

qa^edu kaisarfü mlä rüsShum hiUa SmSait&kädä ^) . gäl liha iä 
umemti, gM-iniä alläh^) t&gibrt bigal fum-beili^ eddihi Hsi^^')^ ^andik 
t^bin-lgäm-^). iUä-gad^^) hnsät Ufxim beit wuldha^ gibrit bigal^ mä 
^andu nädir^) , Ijirgälu^'^) Usük^ aHäiu-ldillal ^ &rkib ialäh iddüläl^ 

40 illauwell aHä tnlja^ känl-flh zijäda klira. äräk ^ala-lhkaimi hin irgai 
lilbet fain kän galk^^) ^aliddirri jöm eUimni-jäm mä säbu, gäl ßmklu 
häd-elfäläti t^Hllim, birka-jisiärä-li ^ hüwa fsidc uhüwa iiüf elb^ggl. 
mrif wein^'^) hüwa eddirri ^alai ka-ifeUi£. birk-izld ßzijäda filb^al. 
enzil ^gieh^ gäl limra lehallis^**)^ (jülishä; minen lljallSsel b^al tegittg^ 

4 5 ellegäm Mlibgal^ gäl-Uhä-ljehüdi häd-illSgäm hüw-glli Hrxl, hija mät 
mä iirtei billegäm birra min lib^^^ mä gibrel gs tegüL riga>^gl fhälha 



49) vgl. Dozy S. ; Beaussier ä^lXi; , ebenso Lerchundi, Vocab. p. iii s. 
bolsa; nach Dr. Stumme mit u-haltigem Ar-Laut, wie er im Siiha nicht selten ist, 
z. B. sk^'or Zucker; asseg^'es Jahr. 

50) Dozy S. isy^***; Lerchundi, Vocab. p. 577 s. paiiuelo: sebniia; Meakin, 
p. 75 sibneeyah handkerchief. 

54) OG. : sie warf hin den Faden. Vgl. Dozy S. «^; nach einer OG. 
nennt man auch den Schlauch der Nargile (arglle) w^ bi ». Das Wort ist wohl von 

u^aa:q3, das auch mit ( gesprochen wird, zu scheiden; vielleicht ist KJoä 
Heftriemen (der Sandalen) bei Kremer, Beitrüge zur arabischen Lexicographie 
(Sitzungsber. der phil.-hist. Classe der kais. Akademie der Wiss. ClIL B. 1883 

p. 462) zu vergleichen. 

52) vgl. Dozy S. ; Lerchundi, Vocab. p. 407 s. hoja : deffa ; Meakin p. 81 
dulTah; Berggren s. battant: diffet elbäb. 

53) Der Erzähler schrieb lyco^oi ; vgl. Lerchundi Rudim. p. 332; Vocab. 
p. 1 2 s. acasO; p. 84 6 s. Ventura: acaso? por Ventura? Das Wort entspricht 
wohl dem bekannten hantara u.s.w., vgl. Spittas Grammatik p. 4 78. 

54) = klfqs. 

55) j^ü^j^yi^. 

56) sp. imallah vgl. ZDMG. 46, S. 371, Z. 4 (T. 

57) (^5^^^^!. 

58) später tchti ilW^äm, 

59) sie; ähnlich Lerchundi, Vocab. p. 283 s. dia : al dia siguiente ^tXc )i\ 

V 

el-la g^dda. Einer der Silha-Marokkaner transcribierte: »illa gadda e?sbah am 
nächsten Morgen.« Vielleicht ist illä Nebenform zu ila, IIa s. Anm. No. 32. 




n] Zum arabischen Dialekt von Marokko. 165 

seine Tasche und zog ein Tuch heraus, in welchem tausend Gold- 
stucke waren, die gab er ihr. Sie aber löste den Strick von den 
Hunden ab und kehrte in ihre Wohnung zurück; dort warf sie das 
Seil in das Gemach ihres Sohnes, schloss die Thüre und begab sich 
an ihren Platz. Nach kurzer Zeit war plötzlich ihr Sohn wieder 
da und fragte sie: »Ist's gut gegangen?« Sie erwiderte: »Mein Sohn! 
ich habe gethan, was du mir aufgetragen hattest; da ist das Geld, 
das mir der Wesir geschenkt hat.« 

Nun lebten sie eine Weile, indem sie das Geld für sich ver- 
brauchten, bis es nahezu alle wurde. Da sprach er: »0 Mutter, so 
Gott will, wirst du morgen an der Thüre meines Zimmers ein Maul- 
thicr finden ; führe es auf den Markt, aber nimm dich in Acht, den 
Zaum zu verkaufen.« Am folgenden Morgen ging sie zur Thüre des 
Zimmers ihres Sohnes hin; da fand sie daselbst ein Maulthier, das 
seines gleichen nicht hatte. Sie führte es auf den Markt und über- 
gab es dem Mäkler. Der Mukler stieg auf das Thier; der erste 
Mann bot hundert; aber er wurde gewaltig überboten. — Der Zau- 
berer aber hatte, als er nach Verlauf von acht Tagen sich wieder 
in das Gemach begab, in welchem er den Jungen eingeschlossen 
hatte, ihn nicht gefunden. Da hatte er gedacht: dieser Taugenichts 
hat etwas gelernt, und begann nun ihn zu suchen. Eben befand er 
sich auf dem Markte, da erblickte er das Maulthier. Er erkannte 
sofort, dass es der Knabe war, den er suchte, und begann auf das 
Maulthier noch mehr zu bieten; er kriegte es. Da kam die Frau 
heran, um sich bezahlt zu machen; er bezahlte sie; nachdem sie 
aber bezahlt war, wollte sie dem Maulthier den Zaum wegnehmen. 
Da sagte der Jude zu ihr : »Der Zaum ist ja eben das, was ich ge- 
kauft habe.« Sie aber vergass, was sie versprochen hatte, dass der 
Zaum beim Verkauf ausgeschlossen sein sollte, und wusste nicht, 
was antworten. Sie kehrte sofort nach Hause zurück und wartete 



60) urspr. nadlr^ also j-^, jedoch ausdrücklich corrigirt. 

61) später fjirre^ätu, 

62) Mscr. gälk, 

63) qLj; ähnliche Fälle kommen weiter hin vor; vgl. p. 40, Anra. 9<. 

64) wohl (JoL^Uj. 

Abhandl. der K. 8. OeseÜBch. d. WiBsaasch. XXXIV. 42 



166 Albekt Socin, [<* 

Idärha^ ka Isinna^) widdha^ däz^) jöm^ däz jömain^ dazu tläia^ mä 
käin wuld. ärak mlg-bigäl^ huwä4^wuld b^nefsü. g(ihid lihüdi libgal^ 
wullä ka-jikrih^'^) lilmükf^) itg^Sbü wimirretü kulrän lim^räta^*^*). muddA 
millijäm mSnän b^ä rqbbi ifarri§ ^aleh birih'^^) sultän'^^) binzälia'^^^ 
5 elsimt^u jä-mwäliin libläd kifbir usPglr hQ{l)lä wähid la jibkä jih^rig 
Mnizzah. (lirig htä Plihüdi^ Ijilld IPbffgil fi ramit-ivuldu. usil eUasr 
(lirig Ülwuld libgäl jiirab fissikkäja'^^)^ wuslu Ihikkäja mä bigä jiirab. 
men£n iäfu mä bigä jiirab gillQ^-Uh elligäm. äräk ^al-iddimmi tfukk{fr 
mä gälS lüwuldu lä tigülgi allegäm. gä igri IMkkäja^ (?^fear^*) wuldu 

40 gilloj allegäm ellibÜgaL libgal teliffit uhüwa iiüf eljehüdi gä i§rl^ 
libgal nakaz"^^) fissikkäja^ Prgo^ hüla. wusil lihüdi lissikkäja^ Säf 
elbgal ^rgg? hüta^ wullä hüwa-SibÜkä, mintn wuUq Sibka riga^t 
Hhüld müs^ giP^l Hibka uliirgit^ f^g(i>9l hmäma^ wullät ÜSibkä bäz^ 
tib^-qUihnäma bihä bihä Idär Üsiltän, {ijsiltän gä^Pd fisräjetu^ haUhmäma 

45 dihälV^) ^gleh. irga^Pl rummäna, halbäz usäl^ tibhad'^^ es8ul(än^ mein 

-usäl libäz tPSilliftil hädik errummäna kulU hibba kn-imiäf^) . elbäz 

• • • / 

Ürga^ fgrrüg , wulla-igSma^ hadäkelhib-dan^ummän. äräk ^gUilhibba 
ein fiha IJjQkma^ grgP.>at hagrä. räs-ilfarrüg Ümiä iiiküb hibba wulhagra 
-{fjtßr gV^) ialä räsü, qatlätu. mPnein mät arga^ elfarrüg gPnäzt^ahüdi 



65] Lcrchundi, Yocab. z. B. p. 34 s. aguerdar giebt estenna und senna, 

66) = jL> vgl. Lerchundi, Yocab. p. 584 s. pasear. 

67) neben jikreh, 

68) OG. : Maurer. Nach Dr. Stumme, der die Ölöh befragte, ist mükef 
der Adobe-bau. 

69) vgl. ^jA Dozy S. und Beaussier. 

70) wahrscheinlich ^ß vgl. Dozy S. ; Berggren s. crier (les bans) giebt 
zwar auch die 4. Form. 

71) neben essulfän, 

72) vgl. Dozy, S. ; Lerchundi s. distracciön; Meakin p. 4S9 hat nizahah = 
picnic. 

73) vgl. Lerchundi, Vocab. p. 4 23 s. azacaya; OG. s^hri^. 

74) neben ^^6fr. 

75) =^ Dozy S.; Beaussier; Lerchundi, Vocab. p. 74 7. 

76) sie. 

77) {J^ statt vi;^^; später mit ^. 

78) len wurde ausdrücklich als indeßnitivuni erklärt. 

79) = ,^; ebenso p. 32, Z. 9. 




H] Zum arabischen Dialekt von Marokko. 167 

dort auf ihren Sohn; aber es verging ein Tag, es vergingen zwei 
Tage, es vergingen ihrer drei, es erschien kein Sohn. Sprechen 
wir von dem Maulthier, das ihr Sohn in eigener Person war. Der 
Jude nahm das Maulthier, ging hin und vermiethete es an einen 
Maurer; derselbe plagte es und liess es sich abarbeiten, so viel nur 
möglich war, eine ganze lange Zeit hindurcL Als es endlich Gott 
gefiel, es zu befreien, da liess der Sultan ein Freudenfest verkünden: 
vernehmt es, ihr Einwohner des Landes, alt und jung; kein einziger 
darf dahinten bleiben, sondern ein jeder muss kommen, das Fest 
mitzumachen. Da kam sogar der Jude; das Maulthier liess er unter 
Obhut seines Sohnes. Als die Vesperzeit herankam, führte der Junge 
das Maulthier heraus, damit es am Brunnen saufe; wie sie aber zum 
Brunnen kamen, wollte es nicht saufen. Als er sah, dass es nicht 
saufen wollte, nahm er ihm den Zaum ab. Unterdessen fiel es dem 
Juden ein, dass er vergessen hatte, seinem Jungen zu befehlen, den 
Zaum ja nicht wegzunehmen. Er kam daher eilends zum Brunnen 
gelaufen ; da fand er, dass sein Junge dem Maulthier eben den Zaum 
abgenommen hatte. Als das Maulthier sich umschaute, erblickte es 
den Juden, wie er eilig gelaufen kam; da sprang das Maulthier in den 
Brunnen und verwandelte sich in einen Fisch. Als der Jude zum 
Brunnen gelangte und sah, dass das Maulthier sich in einen Fisch 
verwandelt hatte, verwandelte er sich in ein Netz. Sobald er sich 
in ein Netz verwandelt hatte, verwandelte sich der Fisch in ein 
Messer und schnitt das Netz in Stücke, dann verliess er den Brunnen 
und verwandelte sich in eine Taube. Das Netz aber verwandelte 
sich in einen Falken und verfolgte die Taube; diese flog sogleich zum 
Palast des Sultans. Der Sultan aber sass in seinem Paläste; da flog 
die Taube zu ihm ins Zimmer und verwandelte sich in einen Granat- 
apfel. Auch der Falke kam herbei — der Sultan aber gerieth in 
Angst. Als der Falke herankam, platzte jener Granatapfel ausein- 
ander; jeder Kern rollte an einen besondern Ort. Der Falke aber 
verwandelte sich in ein junges Huhn und begann jene Granatkerne 
aufzupicken. Jener Kern, der verzaubert war, verwandelte sich nun 
in einen Stein. Als das Huhn einen Kern aufpickte, flog der Stein 
in die Höhe, traf es an den Kopf und schlug es todt. Sobald das 
Huhn todt war, verwandelte es sich in den Leichnam eines Juden; der 
Junge aber wurde, was er ursprünglich gewesen war. Der Sultan 



168 Albert Socin, [to 

uwülla-ddirrl kif kän ialä asli{. [8)sultän ma tlä^) mä igül tibhqd 
billjaka^^). gäl leddirrl siltik billäh aS i^künu^^) ginün au ins. iäwid 
Aih eddirrl qjstü min uwwülha ila läliha^ birk tsultün istajgib fäd^) 
-Ugariba. gÜbir'{d)dirrt fätin uhkaiml^ a^tähä bentü. 



80) tlä kommt, jedoch nur in Verbindung mit der Negation, hauGg in den 
Gesprächen bei Faidherbe L. seneg. vor, z. B. p. 210 No. 36 je ne mange plus: 
ma tlit nol^oul; p. 213, No. 55 ne recommence plus: latlit touassi; p. 229, 
No. 4 89 je n'ai plus de poudre: ma tia andi el baroud (vgl. p. 245, No. 33i); 
p. 239, No. 267 il ne pleut plus: ma tlat takhbot sahab. Dr. Stumme verweist 
auf das Silha-verbum »ilit sein, dessen Ilabitati v form »tla« ist. 

81) vgl. Beaussier x«l^ epouvante, lerreur etc. 

82) neben tekün; eher hocharabisch, als dass «i^* anzunehmen wäre. 

83) neben fhäd. 




t\] Zum ARABISCHEN DULEKT VON MAROKKO. 169 

wusste nicht, was er sagen sollte; er kam ganz ausser sich vor 
Schrecken. Hierauf sagte er zu dem Jungen: »Sage mir um Gottes- 
willen, ob du ein Dämon oder ein Mensch bist.« Da erzählte ihm 
der Junge seine Erlebnisse von Anfang bis zu Ende. Da gerieth 
der Sultan noch mehr in Erstaunen über diese merkwürdige Ge- 
schichte. Da er nun fand, dass der Junge gescheit und der Zau- 
berei kundig war, gab er ihm seine Tochter zur Frau. 



IL 

htä kän wähid elmalik^ hilif ^amr^yeWint elli zädet ^andu ma 
i/jalliha ßdärü^ gBr^) elli zädet ke-juktühä. güg ilnlä arba^a bämsä; 
Stla^ ezz^äp) fi ras martu ka-ViSüf g^^) elbint elli zädet mä ka-tÜsibbg^ 
halä jubnigha. gab qlläh martu käntÜ-hämilä ^ nifsit bint fihä zBn 

bmdlm^ mä s&bät^) minha bilkutPl^ mPnein zädet kän gndha hühä 
fligrüP)^ kilkimhä^) ßhüwäig^ sirriz"^ mudu^ >(iijif ^cdä slägtf^ ^ammar 
smätu^) bidhab^ dar terbija^) guddämif u-gäl ja li-nsirü ßhmäh. ogbid 
eiterig harUg barra min bäb-limdina^ Pgbur^^*) turkän guddämu^ mä 
mrüf a§min ßrig jugbtid. här^ gäl ßräsü mä nigbud ger tarig eljimni^ 

40 Phmiz ^audif u-kubb^^) ma^-attarig jälläh jälläh, hUtä räht-eiSims^ 
dällam *2) ilhäl^ Pnzil ^alä *^) mudi{^ rodd ^aleh elUgäm^ iagSdtf fi segara^ 



4) OG.: nie; daher = iy»c sein Leben lang. 

%) ger; Z. 3 OG. : nur. In der Bedeutung »nur immert ist das Wort 
bei Delphin nicht selten z. B. p. 307. In den von Dr. Stumme gesammelten 
bilhatexten kommt ^er oder ager in der Bedeutung »nur« vor, bei Faidherbe, 
L. sen^g. geradezu »mais« = ir'er (p. 4 26), auch »neanmoins« = iar'er (p. 4 33). 

3) vgl. Beaussier oLc^ irritation, col^re retenue ; Delphin p. 57 hat \mJ^j 
Zorn. 

4] vgl. p. 40, Z. 4 3. Ist L^^^ etwa = Ixaa in der Bedeutung »nichts von 
etwas hören wollener? 

6) OG.: ein Mensch von t — 4 4 Jahren. 

6] OG.: einwickeln; das Wort ist sonst unbekannt. 

7] OG.: so beduinisch; beim Städter serri§, 

8] vgl. zu Dozy S. JsL^jm (am Ende des Artikels) Beaussier und »smat 
saddlebagsa Meakin p. 34 0; JsUad geben Lerchundi, Vocab. p. 55 s. alforja, 
Delphin p. 328. 

9) Zu Äjo^' vgl. Dozy S. I, 506 und Ausdrücke wie ,^^LftJf Äjoy» Find- 
ling, Kremer, Beiträge p. 242. Lerchundi, Vocab., mit Pedro de Alcalä überein- 
stimmend, giebt terbiia, teräbi p. 236 s. nino reciön nacido. In meinen Texten 
kommt bisweilen fer^ statt ter^ vor. Ganz ausgemacht scheint es noch nicht, 
dass das Wort ursprünglich nomen act. II des arab. ^j ist. Dr. Stumme 




n. 



Es war eiQcnal ein König, der schwur, er wolle niemals ein 
Mädchen, das ihm geboren würde, im Hause behalten, sondern wolle 
ein jedes, das geboren würde, umbringen lassen. (So ging es mit) 
zweien, dreien, vieren, fUnfen; da gerieth seine Frau in grossen 
Zorn, da sie sah, dass kein Mädchen, das geboren wurde, eine 
Woche am Leben blieb, sondern vorher erdrosselt wurde. Nun 
fügte Gott es, dass seine Frau wieder schwanger wurde, und sie 
kam mit einem Mädchen nieder, das ausserordentlich schön war; 
da wollte sie nichts davon hören, dass dasselbe umgebracht werde. 
Als das Mädchen geboren wurde, war sein Bruder, ein junger Mann 
dabei, er wickelte das Kind in Kleider, sattelte sein Ross, rief seinen 
Hunden, füllte seine Satteltasche mit Gold, legte das Mädchen vor 
sich hin und rief: du, unter dessen Obhut wir reisen! So machte 
er sich auf den Weg und ritt zum Stadtthor hinaus; da fand er 
verschiedene Strassen vor sich und wusste nicht, welche derselben 
er einschlagen sollte; rathlos stand er da. Er dachte: ich will 
keinen andern, als den Weg rechts einschlagen; so spornte er sein 
Ross an und verfolgte den Weg immer weiter und weiter bis die 
Sonne unterging. Als es nun finster wurde, stieg er vom Pferde 



0O , >« 



macht auf das berberische ^^y^ arraou pl. k3^^ taroua von ^jS gebären (vgl. 
Dictionoaire fran^ais berb^re s. enfants] aufmerksam, Olivier in seinem Diction- 
naire frangais-lcabyle (Le Puy 4 878) giebt: enfantement^ arraou; tharoua. 
4 0) neben ^^bar. 

W) vgl. u*^ bei Beaussier: aller du Sahara dans le Teil, aller au Nord. 
ift) späler dqlam; Lerchundi, Yocab. s. oscurecerse giebt (^^ adläm. 
4 3) Sic; so Öfter; man erwartet ^^^Afi ^. Dr. Stumme macht darauf auf- 
merksam , dass im Magreb bisweilen eine Verwechslung von ^^^^ und ^^ ein- 

tritt; das cX> ^ u-j1 in seinen T. Märchen p. 54, Z. 9 bu azzid würde ^^> ,^^ 
geschrieben werden. Vgl. ebendaselbst 70, 44. 



172 Albert Socin, [24 

hatt'terbija guddämmü ubirk-ibammim Üzmän tuwil. gäl ja g&rib 
bÜhälu hüwa lein sadd^^). derrü §ü^i^ tfukkjr wgM-gäb ii mä jäkul^ 
ma^äh mä gäb§. fiar^ zirbän^') Hr-mßküs ^^) . dauwuz dlk-ellela limmä, 
wullä qid-essübäh. tikal eiSims mllibtäh^^) erkib ^alä laudü. dar ühlu 

5 guddämü^ gÜbid etßrig usär. birkit ettarbijä ka-tibki biggüh tliffit 
Imlna usmäl^ Säf ran särh^li0lim^^)^ ruddi-^audi^ lÜgihtü^ bihä-bihä 
wifS(ili{^ sillim ^aleh^ Uridd lih läljur esläm^ gäl lih qS gäbek^ ja Iwjih 
ll-ma jistähel limräta wulmUma^ lein sädd^ mä mcgäbil guddämek ger 
elJiUä wulklfär^ llä-nta gibudli häd-etterig elli gnta gädi mÜ^ähä min 

4 -iljöm Jiams ijäm tigbir^^) ^mdlnä uhäd4imdlna kälijä^ t^läha mfrit. 
kän fihä stdtän küwi bignäd u-^asäkir^ wagä idlä tällhum kulhum däk 
eUafrlt. gäl lih glwuld äna drük mä n^liammim fi iafrll^ jehäsni bgs 
cnkamvit üttl- gäl-lih mä Sufl-lik gör helib limÜ^äz. amerij idbih 
gidl igillQi'leh gildü wg^amm^rq lih billiHib. ^amil däk-SiUli gäl-li 

\^ hädir bäP^), aitäha mä iajissära^^) ^ ^orrob ü/jlü helä gäl ikfähä^ 
där-{g)gild müräh^ wudda^ä lähur bissÜläma u-kubb mm tSrikü, karrübit 
esHms tÜrüh^ gäl häda wqkt ennSzül^ indd räsü wüst elgäba ma^ 
wähid elmisrib^). ^bar iain asfä min zäg wahlä min lä^äsgl, enzil 
^ala mudi\^ nizzil Uterbijä^ Sorrobha min Willb liUä gäl jizzäha^ 



4 4) Mscr. ursprünglich sädt, ebenso unten Z. 8. OG. sad sich ab- 
wenden, sich nach etwas richten. Vgl. Lerchundi. Yocab. p. 444 s. ir (entre 

los ärabas) «-V*w sadd; Beaussier vAaö s*en aller, se tourner vers (vgl. auch oLö 
arriver, survenir). 

15) vgl. Dozy S.; dazu Meakin p. 4 59 quick. 

4 6) vgl. Lerchundi, Rudim. p. 265 {j^J^ YII se enfadar; id. Vocabulario 
p. 308. 

4 7) OG. = üfuk Sic; also (J^^. 

4 8) OG. : ^lim Herde von Schafen; vgl. Beaussier f^ pl. i^i^Lc troupeau 
de 4 00 a 300 moutons (Sud). — OG. : iuft käda gämm ich habe viele Schafe 
gesehen. 

4 9) neben ti^bar. 

so) sie; vgl. Beaussier p. 4 25 und oft in Dr. Stumme*s Tunisischen Märchen 
z.B. 4 4, 9. Bereits ytoL> bedeutet volontiers; vgl. zu Dozy S. auch Hum- 
bert, Guide p. 267. Ist uäL türkisch = bäs uzre = LT^y (^^? 

2 4) OG.: »y**ÄJ, was er verdientet (!) ; das Wort stammt wohl aus dem 
Hocharabischen und ist verballhornt. 

22) ^y*^ vgl. Beaussier sentier (Est). 



tb] Zum arabisgben Dulekt von Marokko. 173 

ab, zog ihm den Zügel ab und band es an einen Baum. Das 
Mädchen legte er vor sich hin und sass in Gedanken versunken 
lange Zeit da; er dachte: wohin kann einer, der fremd und allein 
ist, sich wenden? Da ihn der Hunger plagte, tiberlegte er sich, ob 
er etwas zu essen mitgenommen habe; aber er hatte nichts mit- 
genommen ; denn er war in allzu grosser Eile und im Aerger ab- 
gereist. Jene Nacht brachte er dort zu; des andern Morgens früh, 
als die Sonne über dem Horizont erschien, bestieg er sein Pferd 
wieder, legte seine Schwester vor sich hin und machte sich auf den 
Weg. Das Kind aber begann vor Hunger zu weinen. Wie er sich 
nun nach rechts und links umschaute, erblickte er einen Schafhirten ; 
da wandte er sein Boss in der Richtung auf ihn zu ; allmählich ge- 
langte er ' zu ihm und begrüsste ihn. Der andere erwiderte den 
Gruss und fragte dann: »Was führt dich (hierher)? du bist deinem 
Aussehen nach nicht geschaffen für derartige Strapazen und Mühen ; 
wohin willst du? Vor dir liegen blos Wüsten und Einöden. Wenn 
du diesen Weg weiter ziehst, den du verfolgst, so wirst du nach 
fünf Tagen von heute gerechnet eine Stadt antreffen; die Stadt ist 
jedoch ganz unbewohnt; ein Unhold hat sie verwüstet; früher resi- 
dierte ein mächtiger König, der Soldaten und Truppen besass, darin; 
aber dann kam jener Unhold über sie alle.« Der junge Mann ant- 
wortete ihm: »Im jetzigen Augenblick kümmere ich mich nicht um 
einen Unhold, sondern bin in Noth, wie ich meine Schwester er- 
nähren soll.« Jener sprach: »Ich kann dir nichts als Ziegenmilch 
liefern.« Da wies er ihn an, ihm ein Böckchen zu schlachten, dem- 
selben die Haut abzuziehen und sie ihm mit Milch anzufüllen. Jener 
that sofort, was er verlangte. Darauf reichte er ihm, was er ge- 
rade zur Hand hatte ; dann gab er seiner Schwester zu trinken , bis 
er dachte, sie habe genug. Den Schlauch legte er hinter sich, sagte 
dem anderen Lebewohl und zog seines Weges weiter. Als die Sonne 
sich zum Untergange neigte, dachte er, es sei nun Zeit, sich einen 
Lagerplatz zu suchen; er bog daher auf einem kleinen Pfade in das 
Innere des Waldes ab. Dort fand er eine Quelle, die war heller 
als Krystall und süsser als Honig; da stieg er vom Pferde und hob 
auch das Kind hinab. Er gab demselben zu trinken , bis er dachte, 
es habe genug; dann machte er ihm ein Lager zurecht und legte 
es darauf nieder. Er selbst verrichtete seine Waschung und sein 



174 Albert Socin, [ts 

siiwä^) Uhä möda?^ nizzilhd-ßh^ tuwuddä^^) usqUä, hojiiii ikaud^ 
mrSbi^^ hattü lihi guddämij. tefukkor mä ^gndi^ mä jäkul, irfid 
mnkholtü, mjit ^glä slägü^ Übirka idür filgäba Sivoija, w^ itlh fi & 
said^ Sgbur Mgil wuruwänib^') wugünain, (iktil mä lajissära. irgoi 
3 [häl lembdcni^ cznid ^äfilü ubirka iSn4 fssd ujäkul Kilä gäl ikfäk, 
sqllä üklq^ ^äwid Süa Si äljur min essäd^ däru fismätif wurSkib. s^ak 
siibäh urubbenä fläh^ irkib ugbid terlgi^^ hÜkäk h^käk arboi ijärn^ 
unihär ell^ämh mnd edduhir Übän lih wähid limdlne im^eijira tög^ 
hhnämä kurtäsija^ häri^ minhä wähid ligsar. gubäla gubäla Uhä^ 

10 mahadd^^') igarreb Uhä uhüwa iliammim wgi idijül Uhä wtUld lä. 
gäl ßräsü jidijül wulli därh-alläh t^kün. Mhgl^ gubäla gubäla däiz 
min znäkl'^^, lihüwänt mehlüla^ ii gäSi^) mahn käin, mä käin min 
ßhi ruh min gSr Igttijür. ka i/jammim fein jinzil gäl mä ninzil gir 
fi dar essultän^ ^Opd'^^) ligsar eilt kän ka ibän leh. (i§bur Ubäh 

15 mahlül^ dSljal (!lhöS elauweli^ i^gbur bäb^ Mhal fih^ iätvid gbar mSiwar 
zäd hjbur bäb-ähur^ Ügbur elmeSwar eddähil^ odljel dar esstfltän^ ^^flfY 
-iminä uSmäl, Mf irwä^ Mdd ras ^audü Wjihlü, d^ljal lirwdj ilnzil 
^glä mudü^ birknistära firwä^ ifijbur fih biha^^) dijäl tibSn uSiSHr wulmä 
gäri^ gäl-lih wqlläh^ 6 wallfth^ häda räha Igüwädi^ eljöm lih ^aSr ijäm 

20 mä kil §iHr^ mä ikün ger emmirril. Sljtär lih möda^^ nizzil däk-Rl-h 

23) (^y*^^ ist u. Beaussier's Angabe sowohl transitiv als intransitiv. Das 
erstere ist als eine vierradicalige Neubildung aus der YIH. Form zu betrachten. 
Nach Dr. Stumme sagt man in Tunis: istawa gerade sein, Imperf. jistwa] 8iwa 
gerade machen, Imperf. jistioi, 

2 4] l^yi; die Aussprache mit p als Auslaut beruht auf UebertreibuDg der 
Aussprache der hocharabischen Form. 

25) zu v^^'^; statt v^l;' vgl. Lerchundi, Yocab. p. 473 s. liebre. Analog 
ist H^^y^ Finger s. Dozy s. J-*-*^'; Beaussier u. s. w. 

26) OG. : autant que. «-X^- L^ steht augenscheinlich für L* »A^-. 

27) Delphin p. 351 hat dafür den Plural (J^^^) , Lerchundi p. 4 62 s. calle 

28) vgl. Beaussier ^^^ monde. peuple; Lerchundi, Yocab. p. 629 muched- 
umbrc de gente. 

29) cVnC^ r)se diriger contrea ist besonders häufig bei Delphin z. B. p. Ä95. 

30) Nach Lerchundi, Rudim. p. 242, Note vgl. Yocab. p. 741 s. sinaümero 

«■ 
ist jij »viel« besonders in Tetuan gebräuchlich ; die Ableitung von <-Vß ^ ist wahr- 
scheinlich richtig; vgl. bil^ad-liksib p. 42, Z. 10. In meinem Texte kommt 
blos biliady hiUat vor, und zwar so, dass das (/ nicht zum folgenden gehört^ 
niso nicht zur Umschreibung der Genetivverbindung dient. 



tl] Zum ARABISCHEN DULBKT VON MAROKKO. 175 

Gebet; hernach sammelte er Gras für sein Ross und legte es ihm 
vor. Dann überlegte er sich, dass er selbst nichts zu essen habe; 
er griflp daher nach seiner Flinte, rief seinen Jagdhunden und begann 
im Wald herumzustreifen, ob er wohl auf ein Stück Wildpret stossen 
würde. Er traf Rebhühner, Hasen und Kaninchen und schbss davon, 
was er konnte; dann kehrte er sofort zu seinem Lagerplatz zurück, 
machte Feuer und begann von dem Wild zu braten und davon zu 
essen, bis er dachte, es sei genug. Dann verrichtete er das Gebet ; 
hierauf briet er noch etwas von dem Wildpret, that es in seinen 
Ranzen und stieg zu Pferde. Es wurde Morgen — Gott hilft ja*) — 
er stieg zu Pferde und verfolgte seinen Weg. So ging es vier Tage 
hintereinander; am fünften Tage aber zur Mittagszeit zeigte sich ihm 
eine Stadt, mit Kalk beworfen, weiss wie eine Taube, und daraus 
ragte ein Palast hervor. Er ritt direct auf die Stadt los; wie er 
sich ihr nun aber näherte, begann er zu überlegen, ob er dieselbe 
betreten solle oder nicht. Er entschloss sich, sie zu betreten, was 
Allah verfüge, möge geschehen. So betrat er sie und zog immer 
vorwärts durch die Gassen; die Läden waren offen, aber Leute 
waren keine da, nichts Lebendiges ausser Vögeln. Nun überlegte er 
sich, wo er sein Quartier aufschlagen sollte und entschloss sich, 
nirgends anderswo als im Palast des Königs abzusteigen. So ritt er 
direct auf das Schloss zu, das vor ihm lag. Er fand das Thor 
offen und betrat den ersten Hofraum; da fand er ein Thor und trat 
durch dasselbe ein; da fand er wieder einen Empfangsraum. Dann 
fand er noch ein Thor und fand den inneren Empfangsraum; so 
kam er in das Innere des Palastes. Wie er sich nnn nach rechts 
und links umschaute, erblickte er einen Stall ; da schlug er mit dem 
Pferde die Richtung nach jenem Stalle hin ein, gelangte hin und be- 
trat dessen Inneres. Er stieg vom Pferde und begann im Stall 
herumzugehen ; da fand er eine grosse Masse von Häcksel und Gerste, 
sowie fliessendes Wasser. Da rief er: Wahr und wahrhaftig, da 
kann sich nun einmal mein Pferd erholen; nun hat es seit zehn 
Tagen keine Gerste gefressen; es muss ganz ermattet sein. Dann 
wählte er für dasselbe einen guten Platz, nahm alles, was auf dem 
Pferde war, hinunter, tränkte das Pferd und gab ihm zu fressen; 



a) Der Reim im Arabischen ist nicht nachahmbar. 



176 Albbrt Socin, [ts 

fög ekaudj wurrid iandif^ gab lih mä jäkul, rabti^^ umdbal ligsar 
ka-jislärä fih^ kaigbur ßlät^^) th-fräiäl, jßjnl gbur ligsär mä maf^süs 
minSei. itla^ ils(iräjel'[8)$ultän^ ^bur minzih S^ogbü mfarraS^ gäl 
henää ninzil. Pnzil lUaht^ tilla^ tterbija u-gild lihellb^ ^Qrrgbhä^ ^aud 
5 -ehbit^ talla^ sirgü^ töwuddcy usilldj Shbut ifettiS ^ajä mä jäkul, dif^ul 
lilkuSlna^ igbur kül-H ßha, PJ^tär eUi bPgät lih i&hutü, kal, Sergb. tla^ 
Uimd ülilij sitwäha filßräi, bßllä slägi^ me^äha feWeit^ gäl lihum^ iwau 
ja slägi ^) qnlüma Hkünu ^asäsa. bihäl-ila hüma ükülPmü Vigül §ntä 
baHnn^hum fik^mi^. tikalUd bhßfü wuhUbqt jislärä limdina min häd 

40 -izinka Ihädi^ min häd-eddär Uhädi, hitä ^aijä^ wääälu^) min fiha 
ruh. arga^ fhälu l^gnd u^tq. 

särl-tjäm ufätet ubrä^ ^tföräbi ikibru bilUl^ udüt hädäk elumld 
tikbir lel unhär, fttg^^^il^ ta^akkeditf wuUäl ka-tnäwul-btihä ^ tetbäh 
wutesabbq>n (ihlä Sr^Sidt ^ätik, wähid Snhär hlja gä^Ma, wähid 

45 sqmsqm^^) bin kamkam fidü zirwäta^) Mbjl ^aUhä^ Säßu^ Ubahlit 
billjika^ Säfhä simsim, mä-mlik Sei min ^aklü, gäl finßsif hädi fihä 
z€n mdim, mä-hl PmläH ISkülM, bindif: lehä, gal lihä ja lallä äna 
lek üslf mfiksübSk min gBr imbäUfa ämSrtni, mSnßn sim^at minnü 
häd likÜläm PA^'g^mmineL birk samsßm ka itaijibhä, sä^a min zimän 

20 iarfet b^ha gäd-ijl , gälet Ihßmsam sir fhälek , ^ö/a gäd-lgi wllä 



34) vi^Lif. 

3?) OG. : mes chiens. twau ist aus etwa entstanden, das auch p. 52, 
Z. 4 6 im Sinne von »heda la steht; mit Pluralendung, wie man nach Dr. Stumme in 
Tunis barra hinaus l pl. barräu sagt. Stumme verweist ausserdem auf Ren6 
Basset, Llnsurrection Algcrienne en 4 874. Louvain 4899, p. 8 jaou Ijehad en 
Ne^ara, AUons, la guerre sainte contre les Ghretiens 1 Die Brotverk'äufer in Tunis, 
meist berberische Jungen, rufen : iwawäwawäwawawau - w - ^ - ^w - . 

33) zu jJ'^ (die Verlängerung des ä dient blos zur Verstärkung der Ver- 
neinung) vgl. Lerchundi, Rudim. p. 4 82. 4 88 nonada; Vocab. p. 509 menos 
(saltem) ^^ nk\u 6 uälau; Meakin p. 4 99 wMoo. Ist das Wort wirklich aus 

3 und^ entstanden? 

34) neben simsim. OG. : Urform Samsün (Simsonl). Nach dem Erzähler 
hört man die Redensart: samsam bin kamkam [ifir ha§T essam[p\) S. ihn K., 
derjenige, der den grossen Stein wirft. Vgl. auch Beaussier p. 403b. 



,0, 



35) vgl. Dozy S. i^3 j j , wohl in '^^3j) zu verbessern, dies geben Ler- 
chundi, Vocab. p. 628 s. porra ; p. 838 s. cachiporra; Meakin p. 75 (zerwälah) ; 
Delphin p. 362. 




29] Zum arabischen Dialekt von Marokko. 177 

dann band er es an. Hierauf trat er in das Innere des Palastes 
und erging sich darin; da fand er viele schöne Möbel und Polster, 
kurz er fand, dass im Schlosse an nichts Mangel war. Er ging in 
die Privatzimmer des Königs; da fand er einen schön mit Polstern 
belegten Platz, der ihm gefiel; er dachte: hier will ich mich nieder- 
lassen. Wieder ging er hinunter, holte das Mädchen, sowie den 
Schlauch mit Milch herauf und gab ihm zu trinken. Dann begab er 
sich hinab und holte seinen Sattel herauf. Hierauf verrichtete er 
seine Waschung und sein Gebet. Dann ging er hinab, um für sich 
nach Speise zu suchen; er betrat die Küche; da fand er sie mit 
allem wohl versehen. Er wählte aus, was sein Appetit begehrte, ass 
und trank. Dann ging er zu seiner Schwester hinauf und bettete 
sie auf ihr Lager. Seine Hunde Hess er im Zimmer bei ihr und 
sprach zu ihnen: »Heda, Hunde, ihr müsst Wache halten.« Als ob 
sie reden könnten, konnte man glauben, sie hatten es begriffen. 
Hierauf gürtete er seinen Säbel um, stieg hinunter und erging sich 
in der Stadt von einer Strasse zur anderen, von einem Haus zum 
anderen, bis er müde wurde; nirgends fand sich ein lebendes Wesen. 
Da kehrte er sofort zu seiner Schwester zurück. 

So gingen Jahre vorbei und kamen andere, die Kinder wachsen 
über Nacht ^); die Schwester jenes jungen Mannes aber wuchs Tag 
und Nacht ; sie wurde erwachsen, sie wurde stark ; sie begann ihrem 
Bruder die Hausgeschäfte zu besorgen, zu kochen und zu waschen; 
schliesslich wurde sie Jungfrau. Als sie nun eines Tages dasass, 
trat ein Riese mit einer Keule in der Hand zu ihr ins Zimmer ; wie 
sie ihn erblickte, verging sie fast vor Furcht; wie der Riese sie er- 
blickte, kam er ganz ausser sich. Er sagte sich: die ist sehr schön, 
die darf man nicht umbringen. Er verbeugte sich vor ihr und 
redete sie an: »0 Herrin! ich bin dein Sklave und dein Eigenthum 
ohne Widerrede; verfüge über mich!« Als sie ihn so reden hörte, 
fasste sie sich; der Riese seinerseits gab ihr gute Worte. So ging 
es eine Weile; da sie nun wusste, dass ihr Bruder bald kommen 
werde, sagte sie zu dem Riesen: »Geh nun deines Weges; mein 
Bruder kommt bald heim, und wenn er mich mit dir zusammen- 



b) OG. wie die Bäume. Wahrscheinlich liegt eine sprichwörtliche Redens- 
art zu Grunde. 



178 Albert Socin, [30 

igbumi me^äk juktilni au ikutlik au tifkutlu. gäl lihä ja lalla^ ma 
hammüni gügü-m^hälQ) wamsäk iha{m)meni hük, gäl lihä ja Iglla 
ergibti ^glä häd limdina wumdün J^urä min geirhä^ kullahum IßlHhum 
wa^asäk ihammeni Jiük, gäkl lih ma ^alinäS^ sir fhälek, Mrük hülä 
5 ilä-gdä, mPnein iljurig hüja rnnd-^dahä usaijid ifgi la bgili. bindik 
(iUabid u-firig. §woija Swoija ha-fiüha dä(iil, iHiggätAih k^fai dänjä^\ 
gibdet minhü assaid^ eddd güwädu lirruwä^"^)^ wurrMü^ aHäM mä 
jäkul^ Ula^ fhalü (ilmöd^^^ tÜwudda^ usällä^ gäbet lih ufjtü mä jäkul^ 
kauwel nefsü wörkid fhäli\, illa-gad ess^bäh ^gl-ilmo^läd irkib ^alä 

^0 iaudü uhirq lisijädtü. wusil lidhä hä samsam räqoi. bindik u~täh 
-qllard^ gäl lihä ja Iglä ^) ämeri, ta^ef insä hälhum da^tf^ lä tÜgüli /d, 
tSgwäl utäbel UUgbid^ Sshäbhä, ga^Met mPjäh mudda ^alä däk 
ekahd. 

hä tühä bammem ß^akUi\^ Pgbur (itü tibi{d)dlil söfithä^ mä llät 

^5 bhäl ssß-ekätik, umä iUät tPmarhab-bih k^f därija. birk-itammim^ 
gäl wähid Ünhär wulläh htgn^es^ inSüf gi käin^ ZQiPmä hHä min fiha 
ruh mä'hu fhäd limdinä. ig^s mä iäf^-iei^ tvalirik^^) Übgbd kän mss 
^aleh^ äknit PJwuld^ ibässil itmirrih^^). Si-jäm hä-hlü irfidei*% iljisshä 
kif-gi eddlr bgS teglt fiüha^ wulläl kä-tihobb eUgpM klar min (lühä 

20 ein niggäha min-elkatPl u-kabbarhä u-rabbdhä u-Säf ^glßhä lämära^^ 



36) vgl. Beaussier tyo avoir Thabitude. 

37) urspr. erruwäh. 

38) urspr. Iqllä, 

39) OG. : »doch«. Es ist nicht ausgemacht, ob dieses seltsame watirk 
irgendwie mit dem in unseren Texten vielgebrauchten aräk zusammenhängt; es 
ist dies immerhin wahrscheinlicher, als dass es von y^t kommt. Das von Wetz- 

stein in ZDMG. 22, ^23 besprochene oty^ zm^LSiil^ erscheint auch im Magrib 
unter einigen Formen, vgl. Delphin p. 66 «q^^ oulseren övidenta; Beaussier p. 65 

\^^ il parait que (vielleicht auch bei Faidherbe, L. scneg. p. 243 No. 312 
atrou), zur Noth wäre auch hier darnach zu übersetzen. 

40) vgl. ^y« V Beaussier prendre l'air, . . . faire un tour. — Im Mscr. 
sind die folgenden Worte il-jäm zum Vorhergehenden gezogen. 

41) vgl. I concevoir O^j bei Beaussier. 

42) OG.: wail peines. Vielleicht hängt der SUmm -ij mit oy>, siehe 
oben p. 26, Z. 20, vgl. auch I Anm. 69, zusammen; ä^Ui bei Lerchundi, Vocab. 
p. 383, s. gravemente ist wegen der Bedeutungsangaben p. 54 3 s. mesura, 
p. 361 s. formalidad nicht zu vergleichen. 




31] Zum arabischen Dialekt von Marokko. 179 

triflft, so erschlägt er mich, oder er erschlägt dich oder du er- 
schlägst ihn.« Er erwiderte: »0 Herrin! mir haben zwei Regimenter 
Soldaten nichts zu schaffen gemacht; wird mir dein Bruder zu 
schaffen machen?« Nochmals sagte er: »0 Herrin! hast du diese 
Stadt und andere Städte ausser dieser dir angesehen? alle habe 
ich verheert; wird mir dein Bruder zu schaffen machen?« Sie 
erwiderte: »Das ist für utos gleichgiltig; geh nur jetzt deines Weges 
und gedulde dich bis morgen; wenn dann mein Bruder am Vor- 
mittag sich auf die Jagd begiebt, so komm wieder, falls du willst.« 
Da verbeugte sich der Unhold und entfernte sich. Nach kurzer Zeit 
kam ihr Bruder; sie ging ihm wie gewohnt entgegen und nahm ihm 
das Wildpret ab. Er führte sein Pferd in den Stall, tränkte und 
fütterte es; dann kam er sofort hinauf und verrichtete seine Waschung 
und sein Gebet. Hierauf brachte ihm seine Schwester Essen, und 
nachdem er gespeist hatte, legte er sich alsbald schlafen. Am 
folgenden Morgen früh stieg er seiner Gewohnheit gemäss zu Pferde 
und zog aus auf die Jagd. Im Laufe des Vormittags kam der Riese 
wieder, verneigte sich und warf sich zu Boden, indem er sprach: 
»0 Herrin! verfüge!« Man weiss ja nun, dass die Weiber schwach 
sind — sage nicht nein! — sie Hess sich verführen und war dem 
Unhold zu Willen, und er wurde ihr Buhle; so lebte sie nun einige 
Zeit mit ihm. 

Ihr Bruder aber wurde nachdenklich ; es fiel ihm auf, dass eine 
Veränderung mit ihr vorgegangen war und sie nicht mehr wie eine 
Jungfrau aussah, auch dass sie ihn nicht mehr so bewillkommte wie 
gewöhnlich. Er überlegte sich die Sache und eines Tages beschloss 
er: ich will doch aufpassen und sehen, was es giebt; im Grunde 
ist kein lebendes Wesen in der Stadt. Er passte auf, entdeckte 
aber nichts ; denn auch der Unhold hatte ihm aufgepasst. Da verlor 
der junge Mann die Geduld; er hatte nun einmal das Bedürfniss, 
ins Freie zu gehen. Nach einer Weile wurde seine Schwester 
schwanger; sie wusste nicht recht, wie sie es anfangen sollte, um 
ihren Bruder bei Seite zu schaffen ; denn sie liebte den Unhold nun 
mehr als ihren Bruder, der sie doch vom Tode erreitet, sie gross- 
gezogen und ihretwegen Mühen erduldet und seine Angehörigen und 
Freunde verlassen hatte. Daher berathschlagte sie sich mit dem 
Unhold und sie überlegten, wie sie es mit ihm anstellen wollten, 



180 Albert Socin, [32 

wutoml min-iänhä ^alählü wphbäbü. dirbel scdästha ßljmäsihä*^) 
hija u-kahid jilPfukkirü kif-ai idiru4ih^ isaifiüh**) eUi ard elli mä 
-rga^ minhä. gäl lihä samsam dirl bPräsek marida ti-güli lih ja bilja 
äna mPrida^ ibi??^k (ftgib-lija mä särig elbeid*^)^ ufein hüwa häda 

5 särig elbeid, benhum u-b^nü miSjet SahPr, wotrigü memmmSrä bikafärlt 
wulguttä^ uhäd-essdrig mä kä-ilüsal küf tbgä. gälet lih bijär. gä 
Itühä, idjiil^ tiliggäl-Uh köf därija biSi-miSjä ^aijäna ukeläm mjän^ 
ukä-tenln. gäl leha e ja übti mä-lkl, gälit lih ja Ijüji^ äna mrlda 
hiä mPnßn tinzil ugi ISbeiiek wuniawed llk mardi^ wg^-Ühussni, büha 

40 ibglha^^) gubäla^ Pnzil (lüha bilbStar^^)^ mPnein sPmo^ hm-ubttj mPrida 
gubäla gubäla IPbeitu; ^äjit ^ala üblü^ gäl lihä ^äwdi4i a§ blk ubgä 
tPJiossi^ mä-tla daha^^) fi mäkPlä wald fi-SPräb. gäll-Uh ja liüji äna 
mrlda ^ jidarrüni a^dämi kullPhum^^) umä na^rPf gS bija waläkin 
dannSt ibisni mä särig elbeid^ kPlimtü fi-mPnämi bihP nibrä. gäl 

15 lihä ja übti nPgibü ßn-^md-kän^ wälu nPballi ^gUhä ^amri. däk-ii 
libPgät^ bg§ tistäb räseha wuiPsilll nifsPhä md?ä samsam, 

sPbah sebäh t&kallid Pbsßfü irfid mPM^) mä jäkul^ lähif fsmätil^ 
sirri^ §üwädu^ Sed mä it§g[d)^ wur^af ma^^) jittarJiä^ trkib ^alä güwädü, 
wudda^^^) übtif bisPläma u-gäl ja li-nslrif fihmäh. gubid etterlk 

20 jälläh jälläh il-illel, geir gibbil elbPlä wulkifär^ wa^tä räsq^) usqd{d)^ 

43j vgl. Bäsim le forgeron . . . par Carlo de Laodberg (Leide 4 888) p. a{, 

\ 5 und \ 6 ; &^Ic\amI ^^ tk^L^] S-V^ ^' f*^* 

44) zu s£;AÄjyo schicken vgl. Lerclmndi, Rudini. p. 263 saifel; Vocab. p. 276 
s. despachar J^ia^yM , andere s^s^Ju^-^ Meakin p. \S\ saifi(; Beaussier p. 380 c^^^aaj 
(Ouest et Maroc) ; Delphin hat auch J^j z. B. p. 307. Mit sefet hängt TfitD 
Psalm tif 4 6; Jesaia 26, 4 2 wohl kaum zusammen. 

45) OG.: räservoir des oeufs. In Marokko kommt jedoch baid für abjad, 
bjad (wie nach Dr. Stumme auch im Silha) vor, daher bin ich in der lieber- 
Setzung (vgl. übrigens die Bem. zu der Stelle) von der Angabe der Erz. abgewichen. 

46) Nach OG. sagt der Beduine dafür i^biha, vgl. p. 36, Z. 4 4. 
^"7) vgl. ^ULu bei Lerchundi, Vocab. z. B. p. 84 3 s. velocidad. 

48) vgl. Lö>^ s'occuper bei Beaussier; unten p. 48, Z. 4 9 scheint die V. Form 
vorzukommen. 

49) später kulhum, 

50) lies m^^äh, OG.: beduinisch ^amah (sie) vgl. p. 34, Z. 4. 

54) Nach den Parallelsteilen wäre tourba zu lesen; \,J^j kommt jedoch 
in der That daneben vor, vgl. Beaussier desserrer etc.; Delphin p. 60 und 90 
lÄcher doucement, sJij^jA bei Lerchundi, Vocab. p. 358 s. flojo, 

52) Mscr. umdda. 




33] Zum ARABISCHEN DiALEKT VON MAROKKO. 181 

um ihn in ein Land zu schicken, aus dem er nicht zurückkehren 
würde. Der Riese gab ihr den guten Rath: »Stelle dich doch krank 
und sage zu deinem Bruder: »»ich bin krank; du musst mir Wasser 
aus dem weissen Brunnen '^) holen.«« Wo befindet sich aber dieser 
Weissbrunnen? Zwischen ihnen und ihm lag eine Strecke, zu der 
man einen Monat braucht, und der Weg war voll von Unholden und 
Strassenräubern, und den Brunnen erreicht man nicht so ohne Wei- 
teres, wie einer will. Sie erwiderte ihm: »So sei es.« Als ihr 
Bruder kam und ins Haus eintrat, ging sie ihm wie gewohnt ent- 
gegen, aber mit etwas gebrochenem Gang und gebrochener Rede 
und unter Seufzen. Da fragte er sie: »Holiah, Schwester! was hast 
du?« Sie erwiderte: »0 Bruder! ich bin krank; warte bis du abge- 
stiegen und ins Haus gekommen bist, dann will ich dir von meiner 
Krankheit und von dem, was mir fehlt, berichten.« Ihr Bruder hatte 
sie sehr lieb; er stieg daher eilig ab, als er hörte, seine Schwester 
sei krank; sofort trat er ins Zimmer und bat seine Schwester drin- 
gend: »Berichte mir, was du hast und was du spürst;« er dachte 
nicht mehr an Essen noch Trinken. Sie erwiderte ihm: »Bruder! 
ich bin krank, alle meine Knochen thun mir weh; ich weiss nicht, 
was ich habe, jedoch ich dachte, ich könnte Wasser vom Weiss- 
brunnen brauchen, ich träumte davon, ich würde dadurch gesund 
werden.« Er sagte zu ihr: »Schwester! ich will es holen, wo es 
auch sei; müsste ich auch dabei das Leben lassen.« Das war es 
gerade, was sie wünschte, damit sie frei würde und sich mit dem 
Riesen ohne Scheu abgeben könnte. 

Am folgenden Morgen früh gürtete er sein Schwert um ; er 
nahm etwas zu essen mit und that es in seinen Ranzen; dann sattelte 
er sein Ross; er schnürte, was geschnürt wird und lockerte, 
was locker gelassen wird; dann bestieg er sein Pferd und sagte 
seiner Schwester Lebewohl. Mit den Worten: Gott, unter dessen 
Schutz wir reisen, machte er sich auf den Weg. Er ritt immer vor- 
wärts bis zur Nacht, indem er stets nichts als Wüsten und Einöden 



c) Wahrscheinlich hat ursprünglich ein anderer Ausdruck gestanden; man 
hat wohl an die Lebensquelle der M'ärchen zu denken. 



y 

53) Nach Dr. Stumme sagt man im Silha: jefk [ihfens] ilhlä er gab (sein 
Haupt) der Wüste = er ging in die Wüste, mit und ohne »sein Haupt«. 

AbhandU d. K. S. Gesolläch. d. Wissensch. XXXIV. 13 



182 Albert Socin, [34 

enzil ^glä ^audü^ gallig lih ]amarlü'^)^ Ijirrig iomäh svnr eldik ellela^ 
kauwel nifsü ihimddai usillä wurqid htflä sPbah essübäh. irkib jala 
(JHwadü i(,sY/(/((i), hakSdak^ häkcdäk IjamsHaiSer jöm geir elljelä ulklfär. 
inhär eUjamsta^Ser jöm eUast^r gaibü mani-tterik ^ hüica isüf wähid 
5 elfäris läbis kül-^i klipl umganbar'^'") wtujtiwddü kPhol kulhu^ 
mil flh imära beida logfd guräb. Hga^'^yialvh^ gäl-lih ahahahä^ ja 
slar lüdän a§ qäbek Wuld-elbPläd . mä dazu min-hünä lesüs walä 
gcsüs''^)^ gädi'ddüz anla. u'nvid zcgä ^gjdh elwgläd^ gäl lih ahä ^glek 
ja tarbljel elljälä, waljrbijei czzorn^«^), mä hg[m)mnni gküs^ wälä 

io uifäril, wa^asftk thgmmeni-ntä, utiilagau zei glminUr^ sa^atein zamamja 
^l maddä^'^) min §i, kärib isiifrär^'^)^ tefirkü^ eUjettäi em§a Hmöde^ü 
wulwuld ebkä iimmCi ka-iljammim ka jegül jeräsü iodi Ükil faS-täh. 
scbah subäh, hdd^^) mä itMd wurliä ma iilnarhä^^). nnirkib ialä 
güwädü U'birez HmoUad^^) lo.'huik^ halgeta^ gäi azga ^aUh zigja, 

4 5 läljur zcgä ^gjöh zigja u-lelägau zejji-limbärad , ifn{n)här iglä tülü^ 
mäddä-si min-si, gä listifrär^ tcfarkü^ iflgitffi^ i^'rga^ lemoi^adü^^) 
wulwuld ibkä limma. (tammim lüwuld^ gäl wulläh hlä niibo^ häda. 
Ijälla mudü fmödeiu ubirka iliflibbid^^) iäb(fi-al(jittäi ^glä reij-iUain 
min hcna lihenä fi wüst Itgüba helä wusil ligctä^ mödifni^ ^gbir möde^ 

20 algittä] ziriba kt^btra medjüra bi^tab**^) u&ök ufiwust minhä tidhir lih 



54) vgl. 9;Uc »musetle, sac pour Torgc« bei Beaussier ; Delphin p. S84 musetle. 

55) OG. = »mölittim<i {J^). 

56) sie; hocharabisch. 

57) vgl. ^^i\ crier bei Beaussier; Delphin p. 78. 4 00 ff. ; Lerchundi, Vocab. 
p. 481 s. llamar und sonst. 

58) Nach OG. Plural von gussa criniere^ was aber nicht passt; vielleicht 
blos Alliteration zu Isüs. 

59) urspr. wurde dictiert ezzan^>a im Reim zu elhüUä (statt elfiala]. 

60) = ^3f Lc. 

6i) vgl. Dozy S. II, n4 s. ^t^Äxac; bereits von Delphin p. 333 verbessert; 
auch Beaussier giebt j^j^^ »coucher de solcik. 

G2) urspr. tesadd, ygl p. 44, Z. 21. 

63) OG. : so spricht der Hadari; der Beduine ülarha. 

64) moiiad von »-^^3, vgl. p. 26, Anm.29, wechselt mit ^j^. 

65) vgl. cXaJ V s'approcher doucement pour surprendre u. s. w. bei Beaussier. 

66) Sing. si(ba\ vgl. ssAiX:* broussailles bei Beaussier. 




35] Zum ARABISCHEN Dialekt von Marokko. 183 

vor sich hatte, durchwanderte und durchzog. Da stieg er von seinem 
Pferde ab, hing ihm den Fressbeut^l um und holte Gerste heraus, 
die er für diese Nacht bei sich hatte. Dann speiste er selbst, ver- 
richtete die Waschung und das Gebet und schlief bis der Morgen 
graute. Da bestieg er sein Pferd und machte sich auf den Weg; 
so ging es fünfzehn Tage immer fort durch Wüsten und Einöden. 
Als fünfzehn Tage um waren, war er um die Vesperzeit noch unter- 
wegs; da erblickte er einen Ritter, der ganz schwarz angezogen und 
verschleiert war; auch sein Pferd war ganz schwarz wie ein Rabe, 
ohne einen einzigen weissen Fleck. 

Der erhob gegen ihn den Schlachtruf und sprach: »Haha! du 
mit gelben Ohren ^), was hat dich in dieses Land geführt? Hier sind 

weder Tapfere noch je durchgekommen, und du 

willst hier durchkommen!« Da rief der junge Mann ihm als Antwort 
zurück: »Weh dir! du Wüslenbewohner, du Hurenkind! Mir haben 
weder Tapfere noch Unholde zu schaffen gemacht, und du willst 
mir zu schaffen machen!« Hierauf stiessen sie auf einander, wie 
eine Säge; eine lange Weile (kämpften sie mit einander); aber keiner 
gewann einen Vortheil über den andern. Bei Anbruch der Nacht 
trennten sie sich; der Räuber begab sich zu seinem Wohnsitz zu- 
rück, der junge Mann blieb dort, indem er fortwährend darüber 
nachdachte und sich vorhielt, auf was für einen schwierigen Gegner 
er gestossen sei. Am folgenden Morgen früh schnürte er, was ge- 
schnürt wird und lockerte, was gelockert wird ; dann bestieg er sein 
Pferd und ritt auf den Kampfplatz. Da kam auch der Räuber heran; 
er erhob den Schlachtruf gegen ihn, und der andere erhob den 
Schlachtruf; dann stiessen sie auf einander wie zwei Feilen; den 
ganzen Tag, so lang er war (kämpften sie mit einander) ; aber keiner 
gewann einen Vortheil über den andern. Bei Anbruch der Nacht 
trennten sie sich; der Räuber kehrte zu seinem Wohnsitz zurück; 
der junge Mann blieb dort. Da dachte der junge Mann : ich will 
doch dem da nachgehen. Er Hess sein Ross auf dem Platz und be- 
gann verstohlen dem Räuber in Sehweite nachzuschleichen, immer 
weiter ins Innere des Waldes hinein, bis der Räuber zu seiner 
Wohnung gelangte. Der junge Mann fand, dass der Wohnsitz des 



d) 0. Gl. Mensch. 

43' 



184 Albert Socin, [-^6 

Ijeima kSbira wumesäkin üljurin medjürin men'ennuwä{j)iV^) , wohiss 
lihMir kHir qnlai alädami ulbehäim. elhag elgitta? Ümödf^^^ Hzil 
^ala mudü^ luwudda^ usqUä ute.'gJM^ Jjarreß ktläb, gäied inädir fih 
e{m)ma{g)git^^) ^alä f&rä§i\^ kän mjän bilmifmrka'ntaH-^nhär ^ eddäh 
o qnnaum, Ijallq-^mQ^ gädi^^) wulkitäb guddämu. birk tlwuld ilHibbid^ 
edijal min fum tar.'a'^^)^ lÜwuddor'^) wüst libhä{j)im hUa gäl ßnefs\{ 
ikün elgittä^ gör ergid. Aoz^) ligfa qnla^ eldeima idbjl^ igbqr /^eitna 
kbira mgilda bilMrir umefarreia ugetdif wu{z)zerübi. iäf elgittä^ fl 
giha rägid^ ga{r)rib4ih, Säf sefti\^ ^bir fih zin furd-ilwaki^ igbir 

4 elhushi dijälü mä hüwa husin rigäl wannnahü'^^) husPn efinila''*)^ 
Pgla^ fjätim min sabi^ wurikkibhä fid essärik, Pgbid Süwijel elbärüd 
min düwäjelq '^) , mo^hü bBn sibä^^ ebzik ?gWi ugd lisdar essärik 
WQllemü ^gla bezültif ujierig, Prga^ fhälif lemödt^^ ^gnd güwädüy Prgid 
gäi min fiha ruh g&i^ hüwa, mä gibil jiddlh annÜMs, iaklü mliaijer 

4 5 bihusen essärik. tüwäl ^aleh alUL a§ min wakt Psbah sübäh. isbah 



67) vgl. ausser Dozy S. besooders Delphin p. 4 42. 

68) vgl. Jm^ Y s'etirer en öleadant les bras, surtout couche (Beduinen- 
sprache) bei Beaussier. Nach Dr. Stumme gebraucht man in Tunis uX^yJ vom Esel, 
der sich wälzt. Das ^yo der alten Sprache hat sich im Osten dagegen zu %^jA 
erweitert, vgl. für Egypten Journal asiatique 3. s^'rie V, 47; für Syrien Gnclie 
und Belot; für das Zweistromland Cod. India Ofßce 4 049, fol. 43' ^y*^ 

69) vgl. (^v>U qui flambe, aliume, flambant bei Beaussier (s. (^5uXd =z wXi^^. 

y 

70) Mscr. t<^T>a\ vgl. zu Äcy» bei Beaussier besonders Delphin p. 57 p^J 
Zellausgänge, pl. von iicy. Dr. Stumme verweist auf seine Tunis. M. 48, 9. 

74) zu Dozy S. aus Cherbonneau geschöpftem y^j perdre, egarer, vgl. V 
refl. bei Beaussier. 

72) vgl. ^ soulever bei Beaussier. — Nach Dr. Stumme ist ^ in Tunis das 
gewöhnliche Wort für tragen; vgl. seine M. 77, 36. 

73) wahrscheinlich verdorben aus hocharabischen *^^, s. p. 44, Anm. 4 03. 

74) später anta^ enmta; letzteres ist Plural j^lj' (von enta weiblich) mit 

Imale und Abfall von t; nach Stumme sagt man in Tunis anäti, 

75] duwüje bedeutet (neben sibsi) in Marokko sonst Tschibbuk, vgl. zu 
Dozy S. Berggren u. pipe; Humbert p. 23; Seetzen*s Reise III, 235; IV, 460; 
Sabbäg öA^ 8. Hier niuss es jedoch die in der Uebersetzung angegebene Be- 
deutung haben. 



37] Zum arabischen Dialekt von Marokko. 185 

Räubers aus einer mit Zweigen und dornigen Aesten bestehenden 
Umzäunung bestand; in der Mitte derselben zeigte sieb ein grosses 
Zelt und auch andere aus Hütten bestehende Wohnsitze waren er- 
richtet, und es war ein lauter Lärm von Menschen und Thieren. 
Als der Räuber bei seinem Wohnsitz angelangt war, stieg er vom 
Pferde ab; er verrichtete seine Waschung und sein Gebet; dann 
speiste er; hierauf holte er ein Buch hervor und las darin, ausge- 
streckt auf seinem Lager, denn er war müde vom Kampfe des ver- 
gangenen Tages. Der Schlaf übermannte ihn; die Kerze Hess er 
brennen und das Buch vor sich liegen. Nun machte sich der junge 
Mann daran, sich verstohlen durch die Zeltöffnung einzuschleichen; 
eine Zeit lang versteckte er sich noch unter den Viehherden, bis er 
dachte, der Räuber müsse nun eingeschlafen sein. Dann hob er 
die Hinterwand des Zeltes empor und trat hinein. Er fand ein 
grosses Zelt, im Innern mit Seide tapeziert und mit schönen Tep- 
pichen belegt. Auf einer Seite traf er den Räuber schlafend und 
trat näher an ihn heran. Da fand er, dass es das schönste Wesen 
war, das er je gesehen halte; es kam ihm aber vor, dass er nicht 
wie Männer schön war, sondern wie es die Weiber sind. Daher 
zog er sich einen Ring vom Finger ab und steckte ihn dem Räuber 
an; dann nahm er etwas Pulver aus seinem Pulverhorn, zerdrückte 
es zwischen den Fingern und spuckte darauf; das brachte er auf 
die Brust des Räubers und bestrich seine Brustwarze. Dann schlich 
er hinaus und begab sich alsbald wieder an seinen Platz zu seinem 
Pferde; alles was Leben hatte schlief, ausser ihm; ihm wollte der 
Schlaf nicht kommen; denn sein Sinn beschäftigte sich fortwährend 
mit der Schönheit des Räubers. Die Nacht wurde ihm lange (und 
er dachte fortwährend), wann es doch Morgen werden würde. Als 
es Morgen wurde, stieg er zu Pferde und begab sich auf den Kampf- 
platz. Da kam auch der Räuber heran; der Räuber erhob gegen 
ihn den Schlachtruf; aber er seinerseits gab keine Antwort, sondern 
blieb auf seinem Platze stehen, ohne sein Schwert zu ziehen und 
ohne sich, wie gewohnt, von der Stelle zu bewegen. Der Räuber 
kam immer näher an ihn heran; als er bemerkte, dass er sich nicht 
von der Stelle bewegte, fragte ihn der Räuber: »Was ist denn vor- 
gegangen und wias giebts, dass du dich nicht von der Stelle be- 
wegst und nicht wie gewöhnlich zu Kampf und Streit bereit machst?« 



186 Albert Sogin, [38 

subäh^ grkeb j'aUi guwädü ubriz limoiday^ aUoriik^ hä-ssärik gai. izga 
^aleh ess(irik% hädäk eläkur gä^ ma wagSbif'^^), ibkä wägSf fmödfiü 7nä 
sali isseij\ mä l&hanik bhul alrngHäd^ essärik gubäla gubäla gai-leh'^)^ 
iüfu ma-lharrik min mödÜ^^ gäl lih essärik kif-gs garä ulcnV^) hilä 
5 mä ihanukti min mödä^ak walä luwügidtV'^) lilharib ulmidän bhäl 
limoHdd. gäl lih elwuld was limra Hgilib erilgel. Hibhgd jlgiftä,' gäl 
lih min gul-lek äna m^rd^ häd-glhartb ulmidän hartb gUaijäläl wüUä 
harb errigüL gäl lih glwiild süf-idik-liminä'^) gs fiha. iäf idü egbar 
fiha liätem. gäl leh §üf sidrak. Icliffet elgittä^ müräh^ talla^ /fl/tf 

40 sidrü, Säf-ebP.züllü me,'allima bilbärüd^ gnzil läh sefq b(fgiha^^)^ giUo^ 
-allämü ugäi ^ajä rigleh käsid elwtdd. mcnein tvuselif ni[z)zelü min fög 
gbaud^ ä^g{n)ngü ugäl lih hüw-ählif iamer wähid ma ilmillik bih gei^ 
ein käu sefü agtai min intä^^ wiljöm hlja mqrlij ^glissunna ulktläb. 
gauwedif heilhum gdbedln fid ba]dhum uräihln lilbeima^ ghvuld gädi 

4 5 itir bilfarha. djlielü te^aMäu^ bat hädik ellela lüwuld mcm binl bikra 
uzlna mdlm^ aßad m^ähä sgbia ijäm fsab^a-ijäm fagb^a-ijäm tili sibü- 
,'ä<, derük rigiai marlü. 

gäl liha Iwuld i(iissü uld bid{d) minnu jüsil lisärig^'^) elbeid^ hija 
sime^al särig clbid siffiget ger iesfiga^ galt leh ällah ja wuddi^) gs 

20 gädl-bik särig ilbeid^ wuttcrlg mänÜ.'a umljauwefa, muhülki-lirga] ^ fiha 
-Iguttä^^ min henä miSjet sgbia ijäm^ ligbur wähid sqmsqm (läli gäi 
dik eddinja^ wussärig waier mä tcluhgö billäli^^). gäl li/iä ja binll 



76) zu v^l^ ^= V^l^ >'gl« Beaussier; LerchuDdi, Vocab. p, ti\ s. con^ 
tesUir, p. 686 s. replicar. 

77) Mscr. ^äill^. 

78) OG. t^rä = garü\ unrichtig; vgl. übrigens auch Beaussier, s. ^^. 

79) vgl. «A^j V bei Lerchundi, Yocab. p. 635, s. prepararse. 

80) neben leim^na. 

S\) hier und oben p. 36, Z. 9 urspr. ^iha, 

82) urspr. iäri§\ so auch später. 

83) wuddi OG. »o mein Lieberia wahrscheinlich unrichtig, eher = tüu/dt, 
wie in Eg. und vielfach in Nordafrika; vgl. Dr. Stumme, T. M. 83, H. 

84) OG. : »doucement, nach deinem Willent, Beaussier's ^^ aiTaire, 
occupe p. 609 ist kaum zu vergleichen ; dagegen bietet Lerchundi; Rudim. p. 347, 
Vocabulario p. 276 ^^^ despacio ; Meakin p. 202 VUäii slowly; p. 37 bil-läti 
slowly, gently. Das Wort scheint auf einem ganz anderen Sprachgebiet wieder 
aufzutauchen, nämlich in 'Oman, vgl. Journal of the Royal As. Society 24, p. 844 

(mit Ableitung von ^La^^). 




Zum arabischen Dialekt von Marokko. 187 

• junge Mann erwiderte ihm: »Kann denn ein Weib einen Mann 
iegen?« Da wurde der RUuber betroffen', sagte aber: »Wer hat 

gesagt, ich sei ein Weib? Ist denn das ein Kampf und Streit 
i Weibern und Kindern oder ein Kampf von Männern?« Der 
ge Mann erwiderte: »Sieh doch deine rechte Hand an, was daran 
c Da sah er seine Uand an und fand daran den Ring. Jener fuhr 
.: »Sieh deine Brust an!« Da kehrte sich der Räuber um und be- 
aute seine Brust; er fand, dass seine Brustwarze mit Pulver be- 
eben war. Da stieg er ab, warf sein Schwert auf die Seite, 
remte seinen Schleier und ging zu Fuss auf den jungen Mann 

als er an ihn herangelangt war, Hess er ihn vom Pferde steigen, 
airmte ihn und erzählte, er habe geschworen, es solle ihn nie- 
Is jemand besitzen, dessen Schwert nicht schärfer wäre, als sein 
3nes; nun sei sie seine Frau nach Recht und Gesetz. Hierauf 
rten sie, einander die Hand reichend, ihre Pferde und begaben 
1 zum Zelte; der junge Mann war vor Freude ausser sich. Sie 
,en ein und speisten; die folgende Nacht brachte der junge Mann 

dem Mädchen, das noch Jungfrau und ausnehmend schön war. 
Er blieb bei ihr sieben Tage, dann noch sieben Tage, dann 
h sieben Tage, im Ganzen drei Wochen; so war sie nun seine 
u geworden. 

Hierauf erzählte ihr der junge Mann, er müsse unter allen Um- 
iden nach dem Weissbrunnen hinzukommen suchen. Als sie etwas 
i dem Weissbrunnen hörte, schlug sie mehrmals die Hände zu- 
imen und sprach zu ihm : »Ach, mein Sohn ! w as hat der Weiss- 
nnen mit dir zu schaffen? Der Weg dorthin ist schwierig und 
ährlich; du kannst unmöglich wiederkommen; Räuber giebts; 
)en Tagereisen von hier wirst du einen Riesen treffen, der diese 
ize Gegend verheert hat, und der Brunnen ist unzugänglich, du 
nmst nicht so ohne Weiteres hin.« Da berichtete er ihr: »Mein 
»es Kind! bei mir wohnt meine Schwester; die hat gemacht, dass 

meine Angehörigen und meine Freunde verliess und mich in 
Br menschenleeren Einöde in einer Stadt, die. ein Riese verheert 
, niederliess; dort zog ich sie auf, bis sie gross wurde. Sie ist 
rankt und nun muss sie Wasser vom Weissbrunnen haben ; hoffent- 
i wird sie dadurch wieder gesund.« Jene entgegnete: »Das ist 
on gut; das Wasser vom Weissbrunnen hat wundersame Wir- 



188 Albert Sogin, [40 

^andi ühli ufirkelni mäli uMhähi^ wmÜkinlni filh^lä lä min fiha fifh 
fi wähid limdtna liÜläha wähid sqmsqm urqbbeitha htä kibrit umardit, 
iljisshä mä särig elheid wa^asä tibrä. yälet Uli ^mllh^ mä särig elbeid 
fih hokma kul-fnin sorübü wülla luddfi ''^) bih jibrü^ uhäd-särifj mälSkü 

5 hkaimi uhäd-Uhkaiml gäbc-Jjgsm hta ilfug cssärig uhattü bein (ifdä 
uhüwa^ ubgs tilhay elligsar elli huwn bßn efdä uhuwa^ uhädäk ctthkaimi 
li-mälk'is8(lrig jihkim ^alä gimii lüwohS^ jehkim }glä essSbü^d mmnu-- 
mtlra wulfijäl wullef(h\ ma dannelu innik tilliag^ waläkin*^) ilr-gnta 
sHigti ^') min samsam Hdik eggiha^ tigbir güla eUliha sÜba^ ni«, utflg^b 

io me.ulha-lhila hilCi ted/jül-lihä lu{m)meidaha wulcrda^ büzülthä taitik 
elämän uhlja Inrik kcf-gs eddir helä tüsil ligüsar. gäl lihä {lijär, idir 
alläh {i)läwil lilljCr. luwudda^ m^a marlü^ dar ma^äha-ligfd. mä 
sifiät'si bih lefarrvgü, gCilel lih mä kCin ger timsi mdiah. gäl lihä lä 
güMi fmöddj'ak^ ilg-bamir tuwll^ ji^ijäi ilä-Uha insälläh, gfbud 

15 ettarig usad{d). täbhäh bireij-iUain {iHa durrug^""). wullät Umodu^hä 
Mmfühä hattälln, 

clwuld emsä fhülü dnk enhär^ eitäni ullälel^ elffämSs huwa fwähd 
-ligäba uhuwa isüf wähid eddemdüma gid{d) nigra gä^ tMoz-Uh^) ^ 
wgjedü mahadü ikarrib Ivh uhmva t/trzM**') ^arcfü bein'*^) huwa ntUafrli 

20 cUi (jalet leh^ fidu zirwdta millihedid^ kübirha ma ilüsäf, gärib leh, 
isidd luwuld ma ilsidd würfiä ma i{l)lir/jd^ Qrkib mifhämzi^^ sil{t) sBfii. 
gäl häää da nhäribgnnenhär'^^). ridd ras ^audü Icgihl cl-igfrü^ wuUafrlt 

85) später twudda^, vgl. p. 24, Anm. 26. 

8G) Die ganze Stelle ist vom llocliarabischen stark bccinllusst. 

87] vgl. bei Mcakin p. 4 80 silak he passed throiigh; Inf. tasleekahy sulkah; 
II. caus. 

88) vgl. ^ji^0jy^ (I) il disparut a nies yeux bei Beaussier; Delphin p. 96. 

340 vi)^^» ^j<^ Cache ta ligure, lourne-toi et va-l'en (vgl. p. 4 80). Dozy S. 
hat die H. Form nach Daumas, La vie arabe: tourner le dos a. 

89) vgl. bei Beaussier j^ marcher, se Irainer sur Ic cul, se pousser, se 
Tanger, ctant assis par terra. Dr. Stumme verweist auf i^ii gahcz » s^approcher, se 
jeler sur« bei Basset, Zenatia du Mzab p. 223. 

00) neben ißrrezü, 

94) urspr. vcin; vgl. p. 48, Z. 20; nach OG. zu jener Stelle ist ven 

beduinisch für ben (qI-^) dos Hadari. 

92) so im Mscr. mit GG.: »jeden Tag ist so etwas^f, was jedenfalls un- 
richtig ist. Am ehesten ist zu lesen: häda nh'dri bän cnnehär] darnach die ücber- 
selzung; aber gesichert ist das Verständniss der Stelle nicht. 



\ 



^0 Zum ARABISCHEN Dialekt von Marokko. 189 

kuDg; wenn jemand dayon trinkt oder sich damit wuscht, wird er 
gesund. Aber der Besitzer jenes Brunnens ist ein Zauberer; dieser 
Zauberer hat sich ein Schloss gerade über dem Brunnen gebaut, 
und zwar zwischen der Erde und dem Aether; und wie willst du 
in das Schloss gelangen, das zwischen der Erde und dem Aether 
ist? Jener Zauberer, der der Besitzer des Brunnens ist, gebietet 
ausserdem über alle wilden Thiere; er gebietet über die Löwen, die 
Panther, die Elephanten und die Schlangen. Ich glaube nicht, dass 
du hingelangen wirst; wenn du aber bei dem Riesen vorbei ge- 
kommen bist, wirst du eine Hexe^) mit sieben Köpfen antreffen; 
gegen diese musst du eine List brauchen ; wenn du an ihren Wohn- 
ort gelangst, musst du (unversehens) an ihrer Brust saugen; dann 
schenkt sie dir das Leben und gibt dir Anweisung, wie du es an- 
stellen musst, um in das Schloss zu gelangen.« Er antwortete: »So 
sei es; Gott möge diesen guten Plan gelingen lassen!« Dann sagte 
er seiner Frau Lebewohl und versprach ihr baldige Wiederkehr. Sie 
aber konnte sich gar nicht darein finden, sich von ihm zu trennen 
und sagte ihm, es gehe nicht anders, als dass sie mit ihm komme. 
Er erwiderte ihr jedoch: »Nein! bleib hier!« wenn ihm noch 
längeres Leben bestimmt sei, werde er mit Gottes Hilfe zu ihr zu- 
rückkehren. So machte er sich auf den Weg und zog fort. Sie 
aber sah ihm nach, bis er ihren Blicken entschwunden war; dann 
kehrte sie unter strömenden Thränen in ihre Wohnung zurück. 

Der junge Mann aber zog an jenem Tage seines Weges; dann 
einen zweiten und einen dritten Tag; als er sich am fünften Tage 
in einem Wald befand, erblickte er ein Ungeheuer, so gross wie ein 
Baum, das sich immerfort auf ihn zuwälzte. Er ging darauf los; 
je mehr er sich ihm näherte, desto besser unterschied er es und 
erkannte, dass es der Unhold sei, von dem sie ihm gesprochen hatte. 
In der Hand trug er eine eiserne Keule von unbeschreiblicher Grösse. 
Als er ihm nahe kam, schnürte er, was zu schnüren ist und lockerte, 
was gelockert wird : er legte seine Sporen an und zog sein Schwert, 
indem er rief: »Nun ist mein Tag; jetzt ist der Tag erschienen!« 
Damit gab er seinem Boss die Richtung auf den Unhold hin; der 
Unhold aber stiess gegen ihn einen Schlachtruf aus, der die Vögel 

e) Als charakteristisch für dieses Wesen wurde angegeben, dass es sehr ge- 
frässig sei und verschiedene Körperformen annehmen könne. 



190 Albert Socin, [42 

jizyi ialeh zig ja Uk*^) tÜ^^^' ww f^^bd elhätca, gdl liha äi yähek 
jä'Siffar lüdiii elhäd-ilard wäna /iho-mälikhä'**). yäl lih ehculd hahüä 
lalek ja-hafril Wen ghafril tum allah cnmitkik^ ma hi si la-ndüz 
min ardek. atlig lalvh iUcukL seijir*-*-*) ml(^h bezirwäta eUg/rlt, Ijüwä 
5 'lihd'lwuld, sjbcgü liha ieradda'^) liha min füg iaudi{^ erfidha-'^^ Seijir 
biha ^al'iUabid. mcnein iafü orfid lih zerwäta tnUekülha mä-hu mü 
jüs(il\ ivuluobhä fidu behäl-erriia^ tibhad ebgbid^ gäl lih hdä ja sldi 
wnmarni^ mä tohl fsagn behälck^ tväna-ljöm ^gnd amrek wanihailek. 
fjdl lih hijär, gäl lih jii sidi eljöm daifi dijäft-innebi telt-ijäm. gäl 

<o lih hijär. rähü vlwnd eljafrit fwusl elgäba^ oibrü sgndu gsar ubihad 
'liksib xuobld uhdim^ Qdbih iilsldü liddijäfa. gäl lih ja sid^ häd-St 
li-liüf eljöm dijäU;k ^glä iän ehobdu-rnggsib elsidu •*''). gäl lih modüm. 
gäl lih ja sidl wein güdi. gäl lih elsärig elbeid. iäxvid iqleh qlwuld 
kistü^ gäl lih ghabid kef-gs gäll-Uhc-märtü bein mä jüsal särig elbid 

15 billäli, gäl lih gilt däru-lläh ikün. g[n)ni^}iär-tälit amar glwuld 
^'gla f/üwädti ilsgrregü'*') würkob ^glä mudü, gädi igbid ettarlg^ gäl 
Uh-glmfrit ja sidl mü mtuäk^^). gäl lihf l/i giod fmödcmk hla nirgai 
-glvk^ lesefet ^gmäh. gvbud eiterig ü wusad(d), henä mä-hu hena^ 
arba^ ijäm unehär elhämes ^and lislifrär lebän lih dar fög kvdja^ 

20 mirrigeba^^^^) iglä wutjän ugigb, gäl feniMü hädi dar clgüla. ärudd 
ras mudu lOgihlhä hclä garib lihä^ enzil ^gla mudü rabtif tSwudda^ 



93) neben taijih, 

94) Sic; = 1^1^^ l^. 

95) OG. lanccr, vgl. Stumme, Tunische Märchen 33,28; denominativ von 
öjLä cible (Beaussier) = »^Uil Dozy S. 

96) sp. tärgdta; OG.: il s'est courbe (urspr. »il l'a ramasscÄ); wohl J«äj 

Form von <->;. 

97) Mscr. ^rjklha mit d\ aber unrichtig. 

98) Resle einer hocharabischen Redensart; wahrscheinHch wu**^ U sX^m^S 

99) unerklärt; jedenfalls nicht V. Form. Vielleicht hat die bilhaspracbe 
eingewirkt, [it vielleicht vorgesetztes Sufüx d. 3. Pers. nach Dr. Stumme.) 

\ OO) später maUk, 

101) vielleicht V. Form, wenn die Doppelung richtig ist. 



r\ 



43] Zum aradisciibn Dialekt von Marokko. 191 

mitten aus der Luft zu Boden fallen machte und rief: »0 du mit 
gelben Ohren! was führt dich in dieses Land, in welchem ich doch 
als Eigenthümer hause?« Der junge Mann antwortete: »Weh dir! 
du Unhold, Sohn eines Unholds; so Gott will, werde ich dich mir 
unterwerfen; es gibt keine Gegend in deinem Lande, die ich nicht 
durchziehen will.« Der junge Mann legte auf ihn an; der Unhold 
aber schleuderte seine Keule gerade auf ihn los. Der junge Mann 
wich derselben aus und sprengte, ihm zuvorkommend, auf sie los; 
er bückte sich von seinem Rosse hinab, hob sie auf und schleuderte 
sie gegen den Unhold. Als dieser bemerkte, dass er die Keule, 
deren Gewicht doch unsäglich gross war, aufhob und sie wie eine 
Feder schwang, wurde er bestürzt und rief: »Gemach, Herr! schenke 
mir das Leben; ich habe noch nie einen so tapferen Mann getroffen, 
wie du es bist; ich stehe dir von heute an zu Diensten, was du 
auch befehlen oder verbieten magst.a Jener erwiderte: »Nun gut.« 
Da sagte er: »0 Herr! heute sollst du mein Gast sein; nach dem 
Rechte des Propheten sollst du es drei Tage sein.« »Nun gut«, 
sprach jener. Somit begaben sie sich zur Wohnung des Unholds, 
die mitten im Walde lag. Sie trafen dort ein Schloss und viel Vieh, 
Sklaven und Diener. Er Hess seinem Gebieter Thiere schlachten zu 
einem Mahl und sprach: »0 Herr! was du heute hier siehst, gehört 
alles dir; denn was der Sklave besitzt, gehört seinem Herrn.« »Nun 
gut«, erwiderte jener. Hierauf fragte er ihn; »0 Herr! wohin 
reisest du?« Er antwortete: »Zum Weissbrunnen.« Als nun der junge 
Mann ihm seine Erlebnisse erzählt hatte, sagte ihm der Unhold ganz 
dasselbe, was ihm seine Frau gesagt hatte, dass er nämlich nicht 
so ohne Weiteres zum Weissbrunnen hingelangen könne. Jener 
aber erwiderte: »Wie Gott es fügt, soll es geschehen.« Am dritten 
Tage befahl der junge Mann, man solle ihm sein Ross satteln; dann 
bestieg er sein Ross und machte sich bereit abzureisen. Da bot 
ihm der Unhold an: »0 Herr! ich will mit dir gehen.« Er aber 
erwiderte: »Nein, bleibe nur hier und warte, bis ich wieder zu dir 
komme.« So nahmen sie von einander Abschied; er machte sich 
auf den Weg und zog weiter. Immer weiter zog er') fünf Tage 
hindurch ; am fünften Tage aber zur Dämmerungszeit zeigte sich ihm 



f) OG. »ici pas ici«; hier ist nicht dort. 



192 Albert Socin, [4i 

usqtla, dlam^^^'^)-Uhül wäd eddär. ka üsillik uilltbbid hHa Ib^i 
clqänlm wulbfhäim, dehil Ihcust minhum udi^hü eddär. äräk ^al 
-gl^üla mgigüla fOi'Säha^ ellibbid wusjl liha^ mä fäklÜ-bik hHä gibud 
liha bHuühhä, birka jirdai fiha. llifftit §äfli{^ gälH Uli ^gltk elämän 

li ja uledi^ münein sübuk hPllbl Ifummek hihasfhek xdedi wulhäga lilai 
(jHi kidäha-lök qlläh^ wuljöm marhebä-bik. daifälü gnnehär elatiwel^ 
g{n)nhär'{t)läni^ g[n)nhär'lälci. iäwcd lihä garibiq. gält4ih ja ul^di mä 
särig clbeid wa^r^ waldkinnl^^^) mvnvn tüsal hallt ^audek fiUäsije^^) 
ugurtib clsärig fiddÜläm, mSnein jifuggQr Hhäl leiüf guräb fög 

<o räsek /?(«)swd, ufi rigleh stttväret^ süfu gibal ma iiüfek^ däribu 
bi{r)resäs^ il-gnla dertiblu itihu lik derüg usüwärH, teild mä 
dhuibiü ligbd^^^) felard^ elmqrra-lüla tigba hta il-äruk^fba^ mdmqrre 
"Uänija hta H-ilbüt^^)^ widmarrc-itälvla iigbä kuUUik^ mä ÜH Ihurig^ 
timma libkä hta timüt. wila-nta dMbti itihuAlk min bäb elgsar 

45 edrüg wusuwäret. otla^ fuldträg hta iiisql Hbäb^ hiü tvud^ljüt. 
mhiein tid/jul mäm - Ibäb tigbar rijäd wugtfbub misütvägi irw- 
htisas^^'^) vmbarrima bilgsar eilt filwusf. tüsql libäbü lifhiUü 
ütidhul^ mHcin tidhül wulll ^alä imitwk^ tigbfir derüg gniaw^^) 
'OrrÜhäm maktübin kidhum bhnau-dähgb. olla^ Uhurig fSarsam^^) 



102) urspr. cdlam, 

103) =^'^^ vgl. Lcrchundi, Vocabulario p. 608 s. pero ; die Foriii|^^^ 
findet sieb sehr oft bei Delphin; die Endung t ist Imale von a. 

4 04) tüsije] die ursprüngliche 06. lautet »au loinv, was trcfFlich passt; später 
»weiter geräumiger Ort«, wobei das Wort von ^^ abgeleitet wurde, vgl. bei 
Meakin p. 153 »laseeik width«. In den Zusammenhang passt dies nicht so gut; 
die Ableitung scheint daher zweifelhaft. 

105) vgl. j^i etre approfondi, creusc profondement (Bed.) bei Beaussier. 

106) büt = tabra im Silha nach Dr. Stumme. 

107) Sing. §WÄja, OG. Springbrunnen; vgl. iU^Li»- bei Beaussier p. 168. 

108] P^^^^ ist Plural von ^Loi = cUü«; die Form mit n kommt nebea 
der mit m auch bei Delphin vor, 

109) f^y^ OG.: Balustrade, Balcon. Das Wort kommt bei Lerchuodi, 
Vocab. p. 815, s. ventana unter der Form f^y^ säryem vor. Wahrscheinlich 
ist es aus io^^L^ = B^Lxiyi fenelre, croisee bei Fleischer, Kl. Schrillen II, 
57i (zu Dozy S. I, 742**) entstanden. Auch im Silha kommt das Wort für 
«Fensler« vor (Stumme). 



45] Zum ababisghkn Dialekt von Marokko. 193 

ein auf einem Hügel gelegenes Haus, das die Ebenen und Wälder 
hoch überragte. Da dachte er: das ist wohl das Haus der Hexe 
und wandle sein Ross in der Richtung dorthin. Als er näher ge- 
kommen war, stieg er vom Pferde ab, band es an und verrichtete 
seine Waschung und sein Gebet. Wie es finster wurde, gelangte 
er zu dem Hause; da schlich er sich verstohlen unter die Schafe 
und Rinder, mitten unter sie; so gelangte er in das Innere des 
Hauses. Die Hexe aber war mit ihrem Abendessen beschäftigt; 
verstohlen gelangte er bis zu ihr und sie bemerkte ihn nicht, bis er 
sie an der Brust gefasst und daran zu saugen begonnen hatte. Da 
wandte sie sich um und sagte, als sie ihn erblickte: »Das Leben sei 
dir geschenkt, mein Sohn! da nun einmal meine Milch in deinen 
Mund gelangt ist, erachte ich dich als mein Kind, und die An- 
gelegenheit, um deretwillen du hierher gekommen bist, wird Gott 
zu glücklichem Ausgang bringen; für heute sei mir willkommen!« 
Hierauf bewirthete sie ihn einen Tag, zwei Tage; am dritten Tage 
erzählte er ihr seine merkwürdigen Erlebnisse, da sagte sie: »0 mein 
Sohn ! das Wasser des Weissbrunnens ist schwer zugänglich. Wenn 

du aber in die Nähe kommst, so lass dein Pferd und 

nähere dich dem Brunnen im Finstern. Wenn die Morgenröthe an- 
bricht, wirst du über dir am Himmel einen Raben erblicken, der in 
seinen Klauen einige Thürschlüssel trägt. Sorge dafür, dass du ihn 
erblickst, bevor er dich erblickt, und suche ihn mit einer Kugel zu 
trefifen; wenn du ihn triffst, so werden sich plötzUch eine Treppe 
und Schlüssel vor dir herablassen; wenn du ihn aber nicht triffst, 
wirst du in den Boden versinken; das erste Mal wirst du bis zum 
Knie versinken, das zweite Mal bis zum Nabel, und das dritte Mal 
wirst du ganz versinken und nicht mehr herauskommen können; 
dort musst du bleiben, bis du stirbst. Wenn du ihn aber triffst, 
so werden sich eine Treppe und Schlüssel vor dir herablassen; 
steige die Treppe hinauf, so wirst du zum Thore gelangen; öffne es 
und tritt ein. Sobald du zum Thore eingetreten bist, wirst du 
Gärten, Gabinete, Ganäle und Springbrunnen finden, die das Schloss 
von allen Seiten umgeben. Du wirst dann zur Pforte gelangen; 
öffne sie und tritt ein. Sobald du eingetreten bist, wende dich 
nach rechts, so wirst du eine Marmortreppe finden, die überall mit 
Goldschrift verziert ist. Steige dort hinauf, so wirst du eine Glas- 



194 Albert Socin, [46 

uminzih^ d/jlär §i mouad wulbid fih lUeil-Uleil^ jid/jul mül Ijgsär 
wurreha^a antQ^-eUjudJäm däirJn bih^ jug^od fög kurslli jämar gkaiäh 
ujämei' bilmüsika-lUidim wulmPganniin umlief aha, mahgddu ikaiia 
uhuwa ücfarrqg, waijäk iSharrik min mödt^jak hita tekmil elßrä§a 
r> uikfnil ebgia uitirfid kül-si uibkä gör mül elmöda^ wghidü, jUibgü 
lih güij Jjuddäm bilhhäki^^^) fihum ^fwfe, id^i// elkubba fiha piräiü^ 
igilloi hhväigü jirgud, miinein eddän{n) bein huwa Ürgid, dPI^ul ialeh^ 
iiggbri^ rägid fi sBfa ieina, tegobhü bühäl eUglrüs Ügri-Uh, ilg-nlä 91I- 
budlü mÜn-algarn eljiminl räh itSbiddü uitimk, uilg-tUa gbqdtih min 

^0 -elgarn eljesri räh-ilühok ftilt elljäli min'{d)dinja. umHen imSi hitä 
tfgibedü min-elgarn eljimenl jitebiddil uirgai }alek ^alä seifa min sßfet 
elädami uiWak, gäl lihä Ijijär. 

ila-gad-essibäh ihvadda^ ma^-algüla ügbud ettartg wttsad{d) arba^ 
ijäm unShär elbämis bän lih igsar ßbwd bhäl himäme iwuluml 

4 5 filhuwä, gäl eeB häda huwä-lghar. (ibirk-ifjammim gi idlr, Üliffl 
'imina uiSmäl, §af möda^ m^ballig ^^^) , (irudd ^audü IS^ihlü^ tf^^, 
gnzil ^alä ^audü, haSSii leh biUad grrebh\ hättha lehä-guddämmi^^ 
töwudda^ usallä^ ig^id hla rähit sims. dallam lihäl, ägbifd ettarlg 
usad[d) ligiht-ligsär. kinä mä-hu hSnä, wusal lilmöda^ elli gält-tih 

20 elgüla ig^od fih. iakk elfigÜr, rassas mukhol^iq tdPhäkhä^^^), äruddha 
ligiht-glli gält-lih glgüla wudhd ^äs binainih fi{8)semä, iüwoija iüwoija 
eddau ka jikwa, dihar lih higuräb fi{8)sSma, midd ^aleh darbu. bil^amärg 
-lauwela mä käsü^^^), gbälu-lard htamrukÜba, iCiwid bikamära-Uänija 
mä käsü, ^gbä hla ilg-Wüt, kaigül fräsi\ hädi gSrlba, hädi-kamära 

ho) Sing, haska] vgl. zu Dozy S. jetzt auch Lerchuadi, Rudim. p. 197; 

Meakin p. 85 giebt für candlestick: elhaskah, hasäki, 

Mi) m^halli§ OG. : ganz besetzt mit Bäumen , so dass man nichts sehen 
kann. 

{{%) zu (JH=^) p* 48, Z. 2 als II. Form vgl. Dozy S. 11 und dazu Berg- 
gren u. amorcer (als afrikanisch) , sowie Delphin p. 270 ff. 

H 3) = (j*»!^ statt der gewöhnlichen II. Form ; zu u^ vgl. u^ le ressort 

qui ouvre et ferme le bassinet d'un fusil ; bei Berggren s. fusil. 

ihure und ein Belvedere finden; lies dir daselbst einen Platz aus 
und verstecke dich bis Nachts. Dann wird der Besitzer des Schlosses 
kommen, umgeben von einer Schaar Diener, er wird auf seinem 
erhöhten Sitze Platz nehmen und Befehl geben, das Abendessen zu 
bringen; auch wird er verlangen, dass Musik gemacht werde und 



^^] Zum abadisciien Dialekt von iMarokko. 195 

Sänger und Tänzer da seien. So lange er speist und dabei zuschaut, 
darfst du dich nicht von der Stelle rühren, bis das Schauspiel zu 
Ende, das Essen beendigt, alles abgetragen ist und der Herr des 
Hauses allein dasitzt. Dann werden zwei Diener mit Leuchtern, in 
denen Kerzen stecken, ihm vorangehen und er wird sich in den 
Alcoven verfügen, in welchem sich sein Lager befindet; er wird 
seine Kleider ausziehen und sich schlafen legen. Wenn du dann 
denkst, dass er eingeschlafen sei, so begieb dich zu ihm hinein; du 
wirst dann finden, dass er in einer hässlichen Gestalt, nämlich der 
eines Bockes daliegt. Laufe dann rasch auf ihn zu und packe ihn 
am Hörne rechts, dann wird er sich verwandeln und deinen Wunsch 
erfüllen; wenn du ihn aber am Hörne links packst, so wird er dich 
in den dritten Theil der Welt schleudern, der unbewohnt ist. Sobald 
es aber geschieht, dass du ihn am Home rechts packst, wird er sich 
verwandeln und sich für dich wieder in eine menschliche Gestalt 
versetzen; dann wird er deinen Wunsch erfüllen.« »Schon«, er- 
widerte er ihr. 

Am folgenden Morgen früh sagte er der Hexe Lebewohl, machte 
sich auf den Weg und zog weiter. So ging es vier Tage; am 
fünften Tage -zeigte sich ihm in der Ferne ein Schloss, das weiss 
war wie eine Taube und glitzerte. Da dachte er: ja, ja; da ist ja 
das Schloss. Er begann nun nachzudenken, wie er es anstellen 
solle und schaute sich nach lechls und links um; da erblickte er 
einen dicht mit Bäumen besetzten Ort. Dortbin gab er seinem Boss 
die Bichtung und gelangte hin. Er stieg vom Pferde ab, sammelte 
demselben eine Menge Gras und legte es ihm vor. Dann verrichtete 
er seine Waschung und sein Gebet und verhielt sich ruhig, bis die 
Sonne untergegangen war. Als es finster geworden war, machte 
er sich auf den Weg und ging in der Bichtung auf das Schloss zu; 
immer weiter und weiter; so gelangle er an die Stelle, von welcher 
ihm die Hexe gesprochen hatte; daselbst blieb er. Als die Morgen- 
rölhe anbrach, lud er seine Flinte mit einer Kugel und schüttete 
Pulver auf die Zündpfanne; dann richtete er das Gewehr nach der 
Bichtung, von welcher ihm die Hexe gesprochen hatte und begann 
den Himmel scharf zu beobachten. Als es nun allmählich heller 
wurde, zeigte sich ihm der Babe am Himmel, da zielte er und 
schoss nach ihm; aber mit der ersten Ladung traf er ihn nicht; da 



196 Albert Socin, [48 

-lluljrija, lla ma kaslü lä-qiüm baieh^ la-rgü] liddilläl. mmmer 
lahhak\ . midd ^al-guräh^ Ügbud^^^) elkars uhüwa iSüf rii luguräb 
imSiilil. zilgätü lard^^\ tähu lih Mirüg umwärit, Ürfid essuwärilj 
ätlaj ma^-eddÜrüg ^ wusil bäh lig§ar fisma. kill elbäb^ bidÜljiUu mä 

5 bekät&'dirga. irgib^ igbqr räsü filhawa^ hla ilä bSgd Jirgas ma iondu 
kef idirj benü uben-lard hams-äläf drä^\ gäl hädi hij^-lhasla^ häda 
mä'hu zeij^-sqmsqm wald ia/rit walä hareb walä tnidän, ehnä timmit 
lahlla. waläkln li-där allah Ükün. äridd mneh imina uimäL sab 
däk ii-Ui gäll'lih elgüla bUä zijäda walä nuksän. gubäla gubäla 

io elligsar elwtfsti^ wuslü hillü Mhal^ dar kif-gi galt lih glgülüy Ma^ 
elminzqh^ ga^M hUa ilq-llel. fätet limogrib^ hä huwa $imQ^ kis{s) 
wuhidir kywi gai. Swoija Swoija hüwa iiüf güg huddäm däljHln^ 
gibedu kursi min kuräsq-lmulük^^^) j gäbü Ihdar glgubba^ hattöhy 
wg{z)zini{ meida InkeiS ml-ilwän^ swoija hvoija ha wähid iajjs dä/jil, 

45 täbennu gügü benäi zSn vrfi^^ räßdin Smo^ fidlhum läbhät arrtfhif 
uläbennhum binäl Ijiirin gfig bSgüg , kul wghMa wgi fldha min äläl 
glloib, edJial Sghs g^od ^alä kursih^ birk iUgiiä^ ibdäl ligrlha^^'^) 
binnukta wulmizän ^aUisnäf^ Ijüd li[S)i(!>'är Itüd eilt bigül, elumld 
ma tla däha ßahs^ eddäha gör fdlo^iib ulgerlha uzin lib&näl, gäl lih 
rasü^^^)^ jiliisil min^^'-^) sefü whi^gd {S)ialis iküllu. tSfukkgr viti mä 

20 ilizmu^^^) jilharrik min mödeni hÜla tüsql elwakt clli galt lih glgüla. 



\ \ 4) hier und unten Z. \ 3 ist im Manuscript das Vcrbum «-^^ mit d 
geschrieben. 

Wly) (jf^J ; vielleicht ist silgatü zu schreiben; vgl. Anm. 87. Die üeber- 
setzung nach OG. 

\ \ 6) urspr. mülük, 

\ 4 7) '^^.^ »Gesang«; unbekanntes Wort. Vielleicht ist es = Musik und mit 
cJ», was vom Spielen allerhand Instrumente vorkommt, zusammenzubringen. 

\ \ 8) urspr. liherräsü. 

\ \ 9) Die Construction «^ä-*** q^ J-^* l'assl sich vielleicht in Analogie dazu 
erklären, dass die VIH. F'orm J;3jÄi>! missverstanden, mit ^ construiert (vgl. 
p. öS, Z. 5) und als »er entblösste sich von einem Schwerte a gefasst wurde. 

4 20] Mscr. ilizz^mu, 

sank er in die Erde bis zum Knie. Dann lud er zum zweiten mal; 
aber er traf ihn nicht; da versank er bis zum Nabel. Er dachte: 
das ist höchst seltsam; nun kommt der dritte Schuss; wenn ich ihn 



49] Zdm arabischen Dialekt von Marokko. 197 

nicht treffe, so isls mit meiner Sache aus^). Er lud, schüttete das 
Zündpulver auf und zielte auf den Raben; er drückte den Hahn los: 
da sah er auch schon die Federn des Raben umherfliegen; er hatte 
ihn getroffen^). Alsbald warf ihn die Erde aus, und es liess sich Tür 
ihn eine Treppe hinab nebst Schlüsseln. Er hob die Schlüssel auf 
und stieg die Treppe empor; da gelangte er zum Schlosslhor in der 
Luft. Er öffnete das Thor; wie er aber eintrat, verschwand plötz- 
lich die Treppe, und als er zuschaute, befand er sich in der Luft, 
so dass er, wenn er auch hätte umkehren wollen, es nicht mehr 
vermocht hätte; denn zwischen ihm und der Erde war ein Raum 
von fünflausend Ellen. Da dachte er: das ist eine schöne Ge- 
schichte; das ist nicht wie mit dem Riesen und dem Unhold und 
nicht wie in jenem Einzelkampf; hier sind alle Mittel zu Ende, aber 
was Gott will, wird geschehen. Als er nun seine Augen nach rechts 
und links richtete, fand er alles so, wie es ihm die Hexe gesagt 
hatte, weder mehr, noch weniger. Er schritt direct auf das in der 
Mitte befindliche Schloss los; als er dorthin gelangle, öffnete er es 
und trat ein; er that alles so wie ihn die Hexe gehcissen hatte; 
er stieg zum Belvedere empor und verweilte dort bis zur Nacht. 
Als die Sonne untergegangen war, vernahm er viele Stimmen und 
lauten Lärm, der sich näherte. Nach kurzer Zeit sah er, dass zwei 
Diener eintraten, die brachten einen erhöhten Sitz von königlicher 
Pracht herbei, trugen ihn auf den Ehrenplatz des Zimmers und selzten 
ihn dort hin; dann deckten sie den Tisch mit den verschiedensten 
Speisen. Nach kurzer Zeit trat plötzlich eine Person ein, die be- 
gleiteten zwei schöne und zartgebaute Mädchen, Kerzen in der Hand 
haltend und leicht angezogen; dann folgten noch andere Mädchen 
paarweise, eine jede irgend ein Musikinstrument in der Hand tragend. 
Nachdem die Hauptperson ins Zimmer getreten war, setzte sie sich 
auf den erhöhten Sitz und begann zu speisen ; da erschallte auch die 
Musik in feiner und gemessener Weise, theils Gesang, theils alles was 
man sonst wünschen kann. Der junge Mann aber gab nicht mehr 
auf die Hauptperson Acht, sondern nur noch auf das Spiel, die Musik 



g) Sprichwort ; nach der Erklärung von einer unverkäuflichen Waare ; wört- 
lich : es ist kein Bestehen (?) mit Schande und keine Rückkehr zum Mäkler mehr 
möglich. — h) Füge im Text bei: käsü. 

Abbaudl. d. K. S. Geüellsch. d. Wiusoutfch. XXXIV. ^ 4 



198 Albebt Socin, Tso 

ismql ubkä ydnd, eiejaSsa (ß)s(}hs. UhulAi lifjreha, ndd-ls)iqhs, sib^gC 
4ih gtuj libnäl baJJau, edhil ehjubba wwftha nämüslja^ kulha d^ligb 
sämif^^^^)j ia/eha lüg lim^läka^ menibbila^^^j kulha bilhager. Ijälläu 
lih addau mahtüt ialä müräfo^ min-errehäm ^ mahtütin tcä/ud ^atid 
5 ras ennämuslja uwähid ^gnd irgleha, bondeku täbandikl lm(Häka 
uljirgü lialläU'{i)Sabs wahdü. yillo,* hüwäig^^) urgid. &dhal ialeh 
gltculd^ birk Ui^aggib f(isößu. niggiz mlg-gqrn eljemeni^ gqbedü. 
min^n gqbdü fäk [S)iah,% eybur räm magibüd müwaUak min gamif 
uyenwl fid elwuld^ gädi idrub-UhS dibha, gäl lih hcdä hMä ja waläd, 

io äna ger ülija, iSbiddil eSiahs irga^gi binl^ täiha ^ala-rkäibiha 
guddäm elwuld^ litlub minnü-kgfü. Säfha-lwuld ^ mä meUkil men 
-jaklü^ Iah eginwi^ ü'^biul bidha %vu[g)(jufha, gäl lih mlek glämän. 
galt lih ja sidl %vg§ gäbek elhäd-elard^ lökdn uka^ fik Si wäkii 
umäzäl ma ^arefnäk wälä iShakkiknä biSega^iek lö kun alläh jib^lif 

m fik^ wuljöm äna marlk ^alg-sbinna, 

dauwuz hn^ahä sgb^a ijärn fsgb^a ijäm fsgb^a ijdtn^ b&gä Hs^el 
hn^ähä. gälel lih nimil ^gmäk^ gäl liha läwä, gälH-lih aräk mSn^n 
UmSl iüsil iand tihlek. aräk tcqbürha im^äSera m(i]ä sqmsqm elll h&la 
hädik elard^ räh ikullik^ häk hdd eltktib^ mSnen jimSi ekabid hUä 

20 ikullek räh iruddek teräf tSräf, ttlub mhihum igimm kulhum tSräfek 
wimggedühum ß serwälek^ wuhizmühum ^gla dhar ^audek wuhurrigühi 
birrd min bäb limdina üirdrSbühu bihäd liktlb tili marrät uiqtUu lih 
Sir trlkSl-elli yäblek tSriddek. cgbid liktib^ tesefel em^äha^ hirget timäha 
Ibäb liysär^ hubÜtü derüy^ wosal Icmöda^ niudü^ ta^äneg hüwa umqritti^ 

25 irkib mlä quwädü, bokkäha bisläma usar, henä mä-hu hhia^ usäl 
U^and ^abcdü. hleräh. anhär eläkür sqd, hhiä mä-hu hhia Wand 
luhrä. furhat beh^ sleräh^ mä bcgäl-tirljl ^glä iill-ijäm. inhär-rähfß 
orkäb Ulla mttdü usqd{d) meui ßrlgü, i^ammer biläd uihll blöd umä 

122) vgl. vi>NO II garnir de diamants bei Beaussier. 

123) = *^t^; das u ist vor dem folgenden ausgefalleo. 



und die Schönheit der Müdchen. Er dachte daran, sein Schwert zu 
ziehen und sich auf die Hauptperson zu stürzen, um sie zu er- 
schlagen, aber er erinnerte sich, dass es ihm nicht zustehe, sich von 
der Stelle zu rühren, bis die Zeit da wäre, von welcher ihm die 
Hexe gesprochen hatte, daher verhielt er sich still und ruhig. Nach- 



200 Albert Socin, [f>2 

ji^ammer uibll ger qlläh, wusil mud uhiüh^ mä fäkil hih hla dhal 
^aUha^ tSbähSdelj galt ja mgab^^*)^ häda gä^ däz min kul maSka tää 
g&bar min iküUu. hargit^ sillimel ^aleh sUiim ^aijän. a^täha kar^a 
min mä iärig elbeid winzil^ Mhal elbeit uhüwa igebär mndhä wuld 
5 tSgül girii^ lUgül ßs^fi-alädaml^'^) ^ Ügül mä lu minnü^ iohärat min 
sBfu, nizil ialeh^ §ukkü min-anntus[s)^ gäl leha as häd-aUiäSa^'^)^ &lli 
ma^äk. häfl^ nikrei ^aleh gälet leh häd-elhesa ma ^argft meinen täMi. 
limm-elheSa maijibha-lbarra. arya,' ga^ad maihä, därl liM-mä 
jäkul^ kaV^^) u-SSrab. birkAsauwulhä uibsqt mi^äha^ her-alläh mä 

<o süßha^ mühu§ biha. 

iwoija ^'woija galt lih ära nimSat lik guttailck^ mä tikün ger 
her-alläh häda mä l^tniSteL qül lihä hiiär. birket ka ÜmiSt lihä 
-giittaitü^ huwa iandü guttäja tüwila. gäll lilia mindrä ila kütiflek 
behäd luktib wa§ liiguttäj'u. gäl lihä mä nairef. gäll lih ära 

4 5 nigorrab. huwa mä täh fbälu fi bain uhly gädia Wjudeni. midd 
lihaideh. dqrbel Ich leklifa ?ah{h) ma ilemekkin. gäll-lih eiwa 
garrib wg§ ligdar tegittPjü. elwd ideh wusaijirü traf, gälet ß^akilha 
häda mä leh hlla. himmimit gälet lih äna nekilfck beguttaitek. gäl 
liha häki, kitfäli^^ gäll-lth hqll räsek^ mä gbqrmäihill^ mencn ^arfät 

20 bein huwa mzaijar^^^) {fäll Usqmsqm hürig. Ijareg min beil-ä/nir 
hdähum^ bezurwättü jidu wudijil ^alehum, säfü Hwidd^ gäl lüljlü 
häda fiid^'a waläkinnl nitlub minnek ja iihti ilä klilni yimii^üm 
fÜsirwäli ulä linsäu minni tarf^ arbStüni ^alä ^audi uljirreyüh elbarra 
wudirbu ekaud behäd likttb tili marräl quin lih sir tSrik eilt uäbtek 

^5 tSruddek. gäll leh ukän yäk mä tetubti^ mä danncil ila sirtt fSraf 

Mi) iirspr. ^agäh, 

\t^) Mscr. alädämt (aber ohne AccentI). 

4 26) vgl. ÄXiolJ> »animal btUe« bei Beaiissier ; nach OG. PI. haiväi^; dagegen 
Meakin p. 140 ha'i'sluih pl. hooioosh ; in Tunis hü^ vgl. Stumme , Tunis. Märchen 
62, 29. 

4 27) neben kil. 

4 28) j^.j vgl. zu Dozy S. besonders Beaussier, Delphin p. 77. 284; Land- 
berg, Prov. et diclons 38 4; 4 004 N. (Habicht) X, H. 

zerliauen will, so bitte sie^), sie möchten alle Stückchen zusammen- 
lesen, in deine Hosen packen und sie auf den Rücken deines Rosses 
binden; dann sollen sie es zum Stadtthore hinausfuhren, drei mal 

k) d. h. den Riesen und deine Schwester. 



53] Zum ARABisciiKN Dialekt vom Marokko. 201 

mit dieser Ruthe schlagen und zu ihm sagen: geh den Weg, der 
dich hergeführt hat, derselbe soll dich wieder zurückfuhren.« Hier- 
auf nahm er die Ruthe in Empfang und sagte ihr Lebewohl. Sie 
geleitete ihn bis zum Thore des Schlosses; da liess sich plötzlich 
eine Treppe wieder hinab. Nachdem er zu dem Platze gelangt war, 
wo sein Ross sich befand, umarmte er seine Frau; als er zu Pferde 
gestiegen war, sagte er ihr Lebewohl und ritt fort. Immer weiter 
ritt er; da gelangte er zu seinem Sklaven , dort ruhte er etwasaus. 
Am folgenden Tage aber zog er weiter; immer weiter bis zu seiner 
anderen Frau. Diese freute sich über sein Kommen; er ruhte bei 
ihr aus; sie aber wollte ihn, bevor drei Tage abgelaufen waren, 
nicht ziehen lassen. Am vierten Tage stieg er zu Pferde und zog 
seines Weges; * er zog durch das eine Land und liess das andere 
bei Seite — nur Gott ist es ja, der Cultur schafft und Einöde 
schafft') — ; so gelangte er zu seiner Schwester. Sie merkte nichts 
von seinem Kommen, bis er ins Haus kam; da erschrak sie, denn 
sie dachte: das ist wunderbar; der Mann hat also alle die Mühsale 
durchgemacht und hat niemand getrofl'en, der ihn hatte umbringen 
können. Sie kam heraus, indem sie ihn mit kaltem Grusse bewill- 
kommte. Er aber reichte ihr eine Flasche mit Wasser vom Weiss- 
brunnen. Dann stieg er ab und trat ins Zimmer; da fand er bei 
ihr ein junges Wesen, von dem man denken konnte, es sei ein junger 
Hund, oder es habe menschliche Gestalt oder auch nicht. Da zog 
er sein Schwert, ging auf dasselbe los und hieb es mitten durch, 
indem er sie fragte : »Was ist das für ein Wurm, das du da bei dir 
hast?« Sie aber bekam Angst und verleugnete es ihm gegenüber, in- 
dem sie antwortete: »Ich weiss nicht, woher dieser Wurm stammt.» 
Da las er die Stücke des Wurms zusammen und warf sie weg. Her- 
nach setzte er sich wieder zu ihr, und sie bereitete ihm eine Mahl- 
zeit. Er ass und trank und begann sie zu befragen und sich mit 
ihr zu unterhalten, denn er hatte sie lange nicht gesehen und hatte 
sich ohne sie vereinsamt gefühlt. 

Nach einiger Zeit sagte sie zu ihm: »Ich will dir doch deine 
Locke kitmmen, die ist mm seit langer Zeit nicht gekümmt worden. u 



1) Im Arabischen sind dio Verba in den beiden letzten Sätzen (bis *j iden- 
tisch; das Wortspiel ist im Deutschen nicht nachahmbar. 



202 Albert Socin, [^^ 

lerga^ hai. vnzH ^aleh ehahd bHjrwäta^ cruJdü kifla. kul{l)-tarf In 
iniggiz^^^). gim^üh kef-aS gül lihum fserwälü, huzSmü ^alä dihar 
mwdü. sah mä itemekkiiu harrÜqüh harra-lbüb. daribü aUaud balk^tlh 
liÜ viarräl uqülü Uli sir tirlq li-qüblek ieruddek 



4 29) Darnach wäre zu übersetzen: kein Stück sprang weg. Nach Anm. 78, 
p. \S ist jedoch die Lesart lein iniggiZy die secundär auch im Mscr. steht, vor- 
zuziehen; darnach die üebersetzung. 



»Schön,« erwiderte er. Hierauf machte sie sich daran, seine Locke 
zu kSimmen; er hatte aber eine sehr lange Locke. Sie sprach zu 
ihm: »Wie wäre es, wenn ich dich mit dievser Schnur fesselte, würdest 
du sie wohl zerreissen können?« Er antwortete: »Ich weiss nicht.« 
»Ich will es doch einmal versuchen,« sagte sie. Ihm fiel nicht ein, 
dass seine Schwester verrötherisch an ihm handeln könnte, er streckte 
ihr die Hände hin. Da knüpfte sie sie zusammen, so fest als mir 
immer möglich; dann sagte sie: »Wohlan, versuche es, ob du (die 
Stricke) zerreissen kannst.« Er aber drehte nur seine Hände um und 
zerriss (die Stricke) in kleine Stücke. Da dachte sie: gegen den nützt 
alles nichts. Nach einigem Nachdenken sagte sie zu ihm: »Ich will 
dich an deiner Locke festbinden.« Er erwiderte: »Nur zu!« Da band 
sie ihn fest und sprach zu ihm: »Mache nun deinen Kopf los!« Er 
aber konnte ihn nicht von den Banden befreien. Sobald sie merkte, 
dass er fest gefesselt war, rief sie dem Riesen: »Komm heraus!« 
Dieser trat aus einem danebenliegenden Zimmer, die Keule in der 
Hand und kam zu ihnen hinein. Als der junge Mann ihn erblickte, 
sagte er zu seiner Schwester: »Das ist ein schändlicher Verrath, 
aber ich erbitte von dir, o Schwester, ihr möget, wenn er mich um- 
gebracht hat, alle meine Körpertheile zusammenlesen und in meine 
Hosen thun; dann bindet diese meinem Rosse auf den Rücken, führt es 
hinaus und schlagt das Ross dreimal mit dieser Ruthe, indem ihr zu 
ihm sprecht: geh den Weg, der dich hergebracht hat; derselbe soll 
dich wieder zurückführen.« Sie sagte zu ihm: »Wenn mit dir auch 
geschieht, was du verlangst (so hat es nichts auf sich); ich glaube nicht, 
dass du, wenn du in kleine Stücke gehauen bist, wieder lebendig wer- 
den kannst.« Hierauf drang der Unhold mit der Keule auf ihn ein und 



55| Zum AHABISCIIEN DlALI^KT VON IV1ar(»kko. 203 

hieb ihn in kloine Slückclien Fleisch; jedes Stück sprang nach einer 
anderen Richtung. Dann lasen sie, wie er sie gebeten hatte, die Stücke 
zusammen in seine Hose. Sie banden diese dem Ross auf den Rücken, 
so fest als nur immer möglich, führten es zum Thor hinaus und 
schlugen das Ross dreimal mit der Ruthe, indem sie sprachen: »Geh 
den Weg, der dich hergebracht hat; derselbe soll dich wieder zurück- 
führen.« 



Inlialtsvorzeichnis. 



Seite 

Kiiileitiiii{^' f 5 1 

TcM 1 158 

Text II no 



Bemerkung. Eine (^ranunatikalLscIie Skizze des Dialektes von 
Marokko auf Grund der vorliegenden Texte wird später erscheinen. 



ACHTER BAND. Mit 14 Tafeln. Hoch 4. 1S83. Preis 35 Jü, 

FÜIEDBJCU ZARNCKK. l>er Priester Joliann^s. ZtrAite Abhandlnog. IsTO 8 •#. 

ANTON SPRINGER, Dio P»a1ter-IIlastratioDen im frühen Uittelalter. Mit 10 Tafeln in Lichtdruck. is^Ü 8 •#. 

HOKITZ YOIOT. Üb^r das Vadiinoninm. ISSl 3 •# 2ü ^. 

G. VON DER GABELENTZ und A. D. MKYEK, JSoitrfiaro zur Kpuntniss dor ineUn^siachen. mikrone»i8chen und papnanischen Sprachen. 

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TUEÜiDOR SCHREIIIEK, Die Athf^na Parihenos «Us PliiJias und ihro Nachbildungen. Mit 4 Tafclu in Lichtdruck. l^M) 6 .4f. 

MAX HEINZE, Der Eudämoniämud in dor (iriecbiscben Pliüo^opbie. Er$to Abhandlung. l^S'.l 4 Ul. 

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OTTO RIBBECK, Kolax. Eino etholosfi-che Studie. tsS:3 4 Ul. 

WILHELM RDäCHER, Votsui-h ein«r Theorie» der Finanz-Kcgaüpn. 1>S4 3 Jf 60 i^. 

GEORG EBERS, Dt s[e?>i-huitzto IloUn.trtr dns Ilatbniitru im rij|:vpt<^Io^MticbGn Apparat der Vuivvräitut zu Leipzig. Mit 2 lithographirten 
und 3 Lichtdruck Taft?ln. lsS4. ......'. .' Ul. 

AUGUST LESKIEN. Der Ablaut der WurieUilben im Litauischi'u. l*Sl 7 Ul. 

FRIEDRICH ZARNCKE, Chrintian Reuter, der Wrfasser des Schul inutl!,ky. »ein Loben und üeiuo Werke. i>S4 8 Jf. 

ANTON SPRINGER. Die Gciiosisbilder in d«.-r Knnt>t d»*!< frühen Mittt^laltura mit besonderer Rücksicht auf den Ashburnham-Penta^ 
tench. Mit 2 Tafeln. ISM 4 Jf. 

ZEHNTER BAND. Mit 4 Tafeln. Hoch 4. IS^S. Preis 33 uT. 

OTTO RIBBEC'K, Agroikos. Eino etUoI.»gi-vho Studie. IS^.*) 2 Ul. 

AUGUST LESKIEN', Unter.HUchuneen über Quantität und i>oto::!inir in den slavisobt-u S^rachou. I. Die Quantität im Serbischen. A. FoFte 
QuantitSton dor Wurzel- oder ^tiniuttiilben der Noniiii:i bei be^tlminteu t-tauimmbüdcnden Suffixen. 1^S5 5 JH» 

MORITZ VOIGT, Übfr dio .^tuatürechtlicUe Po:«5edäio und den A^'or compascuus der Komischen Republik. 1SS7 2 •#. 

OTTO EDUARD SCHMIDT. \)\m h;ind.=obriftli«-h.' Überlirrfornn.' der Brivfe Ciceros ai» Atticus, Q. Cicero. M. Brutus in Italien. Mit 

4 Tafelu. lsS7 C .^. 

FRIEDRICH UULTSCH, Schoiion zur :^i>hiicrik des Theud>.<.<i.>i. Mit 'IL Ei^mren. IS'»: 3 Jf 60 ^. 

ERNST WINDISCII, Cber die Verbal für iii'^u mit dem Charaktor r im Arischen. Itali.schen uud Celtidchen. l^sT 3 •#. 

MORITZ VOIGT, Über di«^ Baukic-rs, die Buchführung' und diu Litioral .lliiCiitiun der Römer. I>s7 3 Ul. 

GEORG VON DER «^ABELKNTZ, r.-itr;ign rur chine»idth.-n üraiiimatik. Di.« Spracho dod Cuang-Tsl. Isss 4 Ul. 

WILHELM ROSCJIER. Uiuiivse zur NaturKdiri.' d<-s CäsdriMiiu^, l^^^ 5 JH, 

ELFTER BAND. Mit 15 Tnfrln. Hoch 4. 1S90. Preis 35 uT. 

FRIEDRICH ZARNCKE. Kurzgef;i-M- s Verzi!iohni>s der Oricinalunfiuihmon von Goeihe's Üildniss. Mit 15' Tafeln. ISSS 7 Ul. 

GEORG EBERS, Papyrus Kher.<(. l)te Maassn \ind d.is Kiipifl üb^T die Augenkrankiiolten. Er.-^ter Tlieil. Die Gewichte und Hohlmaaasa 
des Papyrus Eber^. ISs'J \ 3 •#. 

Papvrui Lber.^. J»ie Mu.i>j>»' und dos Kapit«.'! ulor liii.' Auu'oukranklieit-.n. Zneiter Theil. Das Kapitvl über die Augen- 
krankheiten. T.LV, 2-LX IV, K;. I^^jU 7 Ul. 

ANTON SPRINGER. Der Bilderschmuck in d.-u Sacramenl:«ri.>n de.s frübeu Mittel iltt-rs. l^yj 2 JT. 

BERTHOLD DELBRÜCK, Die indogermanischen Verwandt >ohaftsu.imen. Ein Beitrag lur vergleichendvn Altorthuradkuude. Ir>>9 . 8 Jt» 

MORITZ VOIGT, IHe tecbnischy I'r'jduktiou und die bezüjjliche« ri.mi>ch-rechtli':hon Erwerbtitel. lS*)n 2 Jlf. 

WILHELM RiJSCHER, Umrisse twx N.iinrl^hre d-r Demokratie. Is'iu Ul. 

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FBIEDBICH ZARNCKE, Causa Nicolai Winter. E:n Bagatellprocess bei der Unirersitat Leipzig. 1>'.«) 4 Ul. 

F. H. WEISSBACH, An/.aniscbo lu-ü-hriflfn und Vorarh.'iten zu ihrer lintzifferung. Mit « Tafeln. I*»UI 3 •#. 

AUGUST LESKIEN, Dio Bildung der N-mina im Litauischen. \<i\ 16 Ul. 

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FRIEDRICH HULT3CH, Die erzählenden Zeitfurmen bi«i Pulybios. Ein Beitrag zur Syntax der gemeingriechischen Sprache. I. ISOI. 7 JT. 

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FRIEDRICH HULTSCH, Die erzählenden Zeilfurmen bei.Pulybios. Ei:i Beitrag zur Syntax' der gemclugriechischen Sprache. IL ISKl 4 JT. 

XORITZ VOIGT, Ueber dio l'-ge3 luli.to indicioruui privatorum und publicurnm 2 «^f 60 i^. 

AUGUST LESKIEN, Uuterüuirhungen über Quantität und Betonuug in den slavischen Spra'.-ben. I. Die Quantität im .Serbischen. B. Das 
Verhältniss vun Bi-tunmiü: und t^i;iniiT.it in il-u zv.i-i.-illiiir'Mi jirimiii'ii Nomina. C. l)a.<» Verlültniss von Betonung und Quauttt&t in 
den btammbildendeu ^^uttix'-u mi.>hrsiibi'.;er Nomina. ISi'^l 3 •#. 

RICHARD MEISTER. Dio Miinianibt.Mi den Uur<>da.-. IIoriJUsgH<rfben \\\\\ rrklürt mit einüui Anhang über den Dichter, dio Überliofcrang 
nod den Dialekt. 1>'.«.5 ^ 10 Ui. 

YIERZEHNTER I5AND. 

FRIEDRICH HULT.SCH. Di- erzählenden Zeitformen bei Pulylio!.-. YAw Beitra;,' zur Syntax der gemoingriech. Sprache. III. 1SÜ3. 3 Jf 60 .9^. 

JOHANNES ILBEh't.i, Da.- Ilipj'.'kr.ni-s-(il'.i>-;ir lie- Kr-dianos und y-oiue ur.-piüu gliche Gestalt. IS'.ül 2.|f. 

ALBERT .SOCIN, Zum aral.i-.bfn l«i:iU-kt ven :M;irokk..'. Ws\ :» U7. 

Leipzig, Olctoher ISO.I. S. lÜrzel. 

SITZLLXGSMRICHTE 

DER KÖNIGL. SÄCHSISCHEN GESELLSCHAFT DER AVISSENSCHAFTEN. 

KLEINEKt: AIHIANDLüNiiKN. 

BERICHTE über die Verhantllmi;^en diT K. Sachs, (u^sollschsift der Wissenschaften zu Leipzig. Erster Band. 

Aus den Jahren IslO u. 1>47. Mit Kupfern, gr. S. J2 Hefte. 
Zweiter Band. Ana dem Jahre 1*»4^. Mit Kupfern, gr. 8. 6 Hefce. 

Vom Jahre l^^!^ an .^ind ilitj i;»>riclile der bilden Cla-j-en „'«■trennt iT6cUi--ui'.u, 

Mathematisch-phvsische Classc. ih4'.» (3i isön ( ;/ ivm vd \swi \'1) isö:j {.u höi cji is,vi ei) wm cd is57 (.!) 1S5S H) i^sa {W 

IMW (3) ISOl (2) l^'ri iTi W\.\ i2i lv;l il) 1m,5 (\\ lvi»i |5i 1mj7 ili Ivi^ i.Ji ivl'» (4) IvO (4, ls71 (7) ls72 (4 mit Beihefl) 1«»7:» [') 1h74 
(5) 1875 (4) 1H7» (2i 1S77 i'>\ HTs ili |sTi» ili isHj i2) Is^l (Ij l^üi (ll ISvJ (li IsSl i2i li^5 13) ISW (4 u. Suppleuu-ntj lsS7 (2) ISSS (2l. 
IBSO (4) 1S»0 (4) Isui (5) t^:>-i (•.) iviii y.w. 

Philologisch-historische ChlSse. isr» i5i l'^SO iD IS51 (ÖI KV2 (4) ISV» (5) ls:il iGj ISöö i4) IsS»; (4) IS57 (2) IsSS i2) 1S59 (4) 

1S60 (4) ISjOI {\\ 1<m;2 ili Im:.! t.)i 1m;4 ci, IS<;:i il) IS'jO i4) lsi;7 (2i \^^\>> [M l^ill \M ls7i) i.li 1'>7L (l) IS72 (1) IS7.! (I ) 1S74 |2) 1S75 (2j 
1S76 (1) 1S77 f2) 1S7^ (o) Is;;) (2) Is^O i'i) issl (2) ls^2 ;1 1 lw{ .2) Is^Kl) lsS5(4j l&Vii2) l>^7(j) l^^bt») 1^S•J(4) lVJi)(:i) iVJl ';^) 1MJ2(3) lVJ3(iiJ. 
Jedes Heft der Beri-.-lito ist «in.'.elii ri di-ui l'rvir»' vi-n 1 Mark zu haben. 



SCHRIFTEN 

DER FÜRSTLICH-JABLONOWSKrSCHEN GESELLSCHAFT ZU LEIPZIG. 

ABHANDLUNGEN bei Begründung- der K. Sachs. Gesellseliaft der Wisseuscha 
am Tage der 200 jährigen Gebnrtsfeicr Leibnizcns herausgegeben von der FUrstl. Jabloudv 
sehen Gesellschaft. Mit dem Bildnisse von Leibniz in Medaillon u. zahlreichen Ilolzscli 
Kupfertaf. hoch 4. lS4ü. broch. Preis li 

PBEISSCHRIFTEN gekrönt und herausgegeben von der Kürstlick Jablonow: 
sehen Gesellschaft. 

1. IL 6RAS.SMANN, (Jeomctr. Aiuilvso geknüpft iin d. von Leibniz erninilLMie ^eouietr. Charakteristik 
einer crlHuternd. Abh. v. A, F. ^löftius. Nr. I i\. msith.-naturw. Sectiou. liocli 4. 1S47. 

2. II. B. GEINITZ, Das Quader^obir^e oder d. Kreidoformation in Saeliseu. mit Bcrücks. der glaukonitrc 
Schichten. Mit 1 col. Tafel. Nr. II d. matli.-naturw. .Seet.' hoch 1. l*>öo. 1 J.- < 

3. J. ZECH. Astronomische Untersuch unjreu über die Momltinsterni.sse des Almajrest. Nr. III d. u 
naturw. Seet.,' hoch 4. ISol. 

4. J. ZKCH, Astron. Unteräuehuniren üb. dii* wichtigeren Finsternisse. Wflehe v. d. Schrifisteller 
class. Alterthums erwülmt werden. «No. IV d. math.-naturw. .Sect.. hoch 4. lS5o. 

5. II. H. CJEINI'I'Z, Darstellung^ der Flora des Ilainichen-Eb(jrs(h>rl'er uml des Flöhacr Kohlenba 
(Nr. V d. niatli.-iiaturw. Sect.) hoch 4. Mit 14 Kupfertafeln in gr. Folio. 1>.)4. 

6. TU. IIIKSIMI, Danzijrs Handels- und Cfewerb.s;:eschiehte unter der Herrschaft des deutschen Ui 
(Nr. I der hi.st.-nat.-ökommi. Section.; hoch 4. Isös. 

7. H. WISKEMANN, Die antiko Landwirthsehaft und das V(m 'l'hünvnsche (lesetz, aus <len alten Sr 
stellern dargelegt. Nr. 11 d. hist.-nat.-ök. .Sect.; hoch 4. 1^"/.». i.r.- 

b. K. WKRNEK, Urkundliche Oeschichte der I'-Hauer Tuchniacher-Znnt't. Nr. 111 «l. hist.-nat.-"»k. 
hoch 4. IH'.l. 

9. V. BÖHMERT, Heiträge zur Gesch. d. Zunftwesens. Nr. IV d. hist.-nat.-ök. Sect." hoeh 4. 1S«;2. 

10. II. WISKEMANN, Darstellung^ der in Deutschland zur Zeit der Reformation lierrschenden nat 
ükonomisehen Ansichten. (Nr. V d. hist.-n.'it.-ük..Seet. hoch 4. l^tit. 

11. E. L. ETIENNE LASPEYRES. Geschichte der volkswirthschaftl. Anschauunjren der Niederläni 
ihrer Litteratur zur Zeit der Republik. Nr. VI d. bist. -nat. ök. .Si^ct.) hoch 4. lMi:>. 

12. J. FIKENSCHER, Untcrsuchunü: der metinnirphischen (Jesteino der Lunzenauer Schieferhalb 

(Nr. VI d. math.-naturw. JSect..; hoch 4. l^i'ü. 

13. JOII. FAJJvE, Die (ieschichte des Kurfürsten AuL'ust von .Sachsen in vtdkswirthschaftlicher Bezie 

(Nr. VII d. hist.-nat.-ök. Sect. hoch 4. l^iis. 

14. B. BÜCHSENSCIIüTZ . Die llauptstätten des Gewerbtieisses im cla.ssischen Alterthume. -Nr 
d. hist.-nat.-ök. Sect., hoch 4. ISüD. 2 .n ' 

15. H. BLÜMNER, Die ;rowcrblichc Thätigkeit dur Völker des classischen Alterthums. iNr. IX d.hist. 
ök. Sect.: hoch 4. Isü:*. 

16. H. ENGELIIAUD T. Flora der Hraunkohlenformation im Königreich Sachsen, Mit 15 Tafeln. N 
d. math.-naturw. Sect/ lioch 4. ISTU. 

17. H. ZE1SS[>ER(t, Die polnische (u!.schichtbc}in'ibung dus Mittelalters. Nr. X d. hist.-nat.-ök. 
hoch 4. Ist:;. 

18. A. WAN(.iERlN, Reduction der Fotentialgleichung für gewis.se Rotationskörper auf eine gewöln 
Differentialgleichung. Nr. VIII d. math.-naturw. Sect. lioch 4. IST.*». 1.// : 

19. A. LESKIEN, Die Declination im Slavi.sch-Litauijschen und (Jcnnanischcn. Nr. XI d. bist. -na 
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20. R. IL\SSEN(.-AMP, Über den Zu.sanimenhang dc.> lettoslavi.schen uml germanischen Sprachstai 

(Nr. XII d. hist.-niit.-ök, Sect.) liodi 4. IbTT». 

21. R. PÜIILMANN, Die Winlischat'tspolitik dir Florentiner Renaissance und das Princip der Verl 
freiheit. Nr. XIII d. hist.-nat.-ök. Sett. hoch 4. 1ST'^. 4 .// : 

22. A. BRÜCKNER, Die slavischen An.Niedelungen in der Altmark und im Magdeburgischen. 'Nr. 
d. hist.-nat.-ök. Sect. lioch 4. lr>7tj. 4.^ 

23. F. O. WEISE. Die (irioch. Wörter im Latein. Nr. XV d. hist.-nat.-ök. Sect. hoch 4. 1SS2. 

24. R. FOHLMANN. l.)io Übervölkerung der antiken Cirossstädtc im Zusammenliange mit der Gesu 

entwicklnng städtischer Civilisation dargestellt. Nr. XVI «1. bist. -nat. ök. Sect. hoch 4. 1*5M. 4 ,// 

25. E. HASSE, (leschichte d. Leipziger Messen. Nr. XVll d. liist.-uat.-ök. Seet.) hoch 4. l>s'>. 

26. K. ROHN, Die Fläclien vierter Ordnung hinsichtlich ihrer Knotenpunkte und ilirer Gesta 
Mit 2 TatVln. Nr. IX d. niath.-naturw. Sect. hoch 4. ISSO. 

27. A. LOosS, Uelh rD.g«n«M;itii)ns-Krscheinungi'n im Thicrreich. besonders über die Reductiim des Fi 
larvenschwanzes un<l «li«.* im Viilnul'«' d«-r.'*«'lben auftretenden histolytischen I'roct^sse. Mit 4 T 

Nr. X d. niatli.-n.Mtnrw. .Sci't.. hoch 4. lb'5'J. 

28. K. E. Ml.'cKE, Histi^riÄche und vcr-b-iehendo Laut- und Formenlehre der Niedersorbischen ;N 
lan>itzi8cli-\venili>chon Spraclie. Mit bi-sonclorer BerÜL-ksiclitigiing der Grenzdialecte und des 
Borbisclien. (Nr. XVllI d. hist.-nat.-ök. Sect.. lioch. 4. 1^91. 

29. R. BRAI'NS. Die optischen Anomalien der Krvstalle. Mit ü Tafeln. iXr. XI d. math.-naturw. 
hoch 4. ISlil. 

Leipzig. S. HirZCl. 

J>rao'K' von linntkopf ic ilartul lu Leipzig.