Google
This is a digital copy of a book that was prcscrvod for gcncrations on library shclvcs bcforc it was carcfully scannod by Google as pari of a projcct
to make the world's books discoverablc online.
It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject
to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books
are our gateways to the past, representing a wealth of history, cultuie and knowledge that's often difficult to discover.
Marks, notations and other maiginalia present in the original volume will appear in this flle - a reminder of this book's long journcy from the
publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to
prcvcnt abuse by commercial parties, including placing lechnical restrictions on automated querying.
We also ask that you:
+ Make non-commercial use ofthefiles We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for
personal, non-commercial purposes.
+ Refrain fivm automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machinc
translation, optical character recognition or other areas where access to a laige amount of text is helpful, please contact us. We encouragc the
use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attributionTht GoogXt "watermark" you see on each flle is essential for informingpcoplcabout this projcct and hclping them lind
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are lesponsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can'l offer guidance on whether any speciflc use of
any speciflc book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search mcans it can bc used in any manner
anywhere in the world. Copyright infringement liabili^ can be quite severe.
Äbout Google Book Search
Google's mission is to organizc the world's Information and to make it univcrsally accessible and uscful. Google Book Search hclps rcadcrs
discover the world's books while hclping authors and publishers rcach ncw audicnccs. You can search through the füll icxi of ihis book on the web
at |http: //books. google .com/l
Google
IJber dieses Buch
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Realen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfugbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Uiheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch,
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin-
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nu tzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in Partnerschaft lieber Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nie htsdesto trotz ist diese
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch
kommerzielle Parteien zu veihindem. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche Tür Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials fürdieseZwecke und können Ihnen
unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google-MarkenelementenDas "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein,
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Über Google Buchsuche
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser We lt zu entdecken, und unterstützt Au toren und Verleger dabei, neue Zielgruppcn zu erreichen.
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter |http: //books . google .coiril durchsuchen.
(Römische Kaiserzeit.)
/
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung der Doktorwürde
der Hohen Philosophischen Fakultät
der Westfälischen Wilhelms-Üniversität zu Münster
vorgelegt
von
Franz HohmaDn
aus Hilders.
• • • '
• • •
Oreifswald.
Druck von Julius Abel.
1911.
Dekan: Professor Dr. Meister.
Referent: Geh. Regieningsrat Professor Dr. Seeck.
• • • •-• ? : *
*
l ^^^
Inhalt.
Seite
!• Staüstisclier Teil 1
A. DatieruDgeD nach Jahren 1
1. römischer Kaiser 1
B. Datiernngen nach Konsulaten 22
C. Datierungen nach Indiktionen 26
D. Datierungen nach der Ära von Oxyrhynchus 29
E. Datierungen nach der Ära von Diocletiani 30
IL Chronologischer Teil Bl
Einleitung 31
1. Kapitel. Grundzüge der ägyptischen Chronologie (Kaiserzeit) 33
2. Kapitel. Der Erfolg der Kalenderreform des Augastus . . 48
3. Kapitel. Die ägyptischen Monate mit Ehrennamen .... 63
4. Kapitel. Tage mit Ehrenbezeichnung 74
Anhänge 78
250956
» , • •
I.
statistischer Teil.
A. Datierungen nach Jahren
1) römischer Kaiser.
Papyrusurkunden ^) aus der Zeit des
Augustus.
Reg.-Jahr. Jul. Jahr.
2. Fay. 43. 29/28
3. BGÜ II 543. 28/27
5. Oxy. IV 805. 26/25
6. BGÜ IV 1142. 25/24
8. BGÜ IV 1118; Oxy. VII 1061. 23/22
10. Oxy. IV 806. 21/20
11. Grenf. I 45; Lond. III 646. 20/19
12. BGÜ IV 1124, 1127, 1133, 1138, 1146; Fay. 233;
Grenf. I 46; Lond. III 647, 1188; Oxy. II 277. 19/18
13. BGÜ IV 1143; Fay. 231; Kairo 10822. 18/17
15. BGÜ.IV 1111, 1156. 16/15
16. BGÜ IV 1111, 1156. 15/14
17. BGÜ IV 1052, 1053, 1054, 1055, 1056, 1057, 1058,
1101, 1102, 1103, 1106, 1107, 1115, 1116, 1117, 1122,
1125, 1128, 1129, 1131, 1144, 1147, 1148, 1149,
1150, 1151. 14/13
18. Teb. II 386. 13/12
19. Kairo 10670; Teb. II 482. 12/11
20. BGÜ III 957, IV 1134, 1135, 1154, 1155. U/IO
21. Oxy. IV 817. 10/9
1) Hochgestelltes «r" bedeutet, daß die betreffende Urkunde auch nach
dem Kaiseijahr, „k" auch nach dem Konsulat, „i" auch nach der Indiktion,
„d" auch nach der aera Diocletiani, „o" auch nach der Aera von Oxyrhynchos
datiert ist.
Hohmann. 1
Beg.-Jahr. Jnl.'jahr.
22. BGU IV 1104, 1126. 9/8
23. Lond. III 1171. 8/7
24. Lond. III 890. __^ 7/6
25. BGU IV 1119, 1137, 1139; Oxy. IV 812, 816, 823. 6/5
26. BGU IV 1108, 1109, 1110, 1112, IIU, 1120, 1121,
1130, 1140, 1145; Oxy. IV 834; Teb. II 459. 5/4
27. Oxy. IV 820. 4/3
28. Fay. 213; Kairo 10816; Oxy. IV 742. 3/2
29. Oxy. rV 743, 744. 2/1
30. Fay. 326; Kairo 10852. 1/1
31. BGU II 580, III 806; Fay. 151; Lond. III 827. 1/2
32. Kairo 10559; Oxy. IV 826; Teb. II 408. 2/3
34. Oxy. rV 818; Teb. II 409. 4/5
35. CPR I 224; Lond. II 256 c. 5/6
36. BGU I 174*, 189; Lond. III 807; Oxy. II 374. 6/7
38. Fay. 89*; Lond. III 826*; Oxy. IV 731. ,8/9
39. Fay. 45; Grenf. II 40*; Lond. III 699*, 823, Teb. 11 384. 9/10
41. BGU III 757; Hermes XXX S. 152*; Lond. II 256, 262;
Teb. II 519. 11/12
43. Teb. II 484 verso. 13/14
44. Oxy. IV 721. 14
Nicht genau datierbar:
BGU IV 1098, 1099, 1100, 1105, 1123, 1136, 1152;
Teb. II 382, 587.
Tiberias.
1. Lond. n 276, 357, III 804; Oxy. II 354; Teb. II 561,
CoL m. 14/15
2. Lond. II 256a; Oxy. IV 787. 15/16
3. Lond. III 795, 892; Oxy. II 278, IV 746; Teb. II 410. 16/17
4. BGU I 197, m 911; Lond. II 263, III 1168. 17/18
5. Oxy. II 253; Teb. II 564. 18/19
6. Oxy. II 252, 305. 19/20
7. BGU II 636; Oxy. II 386; Teb. II 586. 20/21
9. Lond. n 277, HI 791, 798; Oxy. II 24^, 259, 288, 294,
m 311; Teb. II 289. 22/23
10. Oxy. II 287; Teb. H 348. 23/24
*) Nach der sog. xpdTtjm; Augusti datiert.
£eg.-Jahr. Jol. Jahr.
11. Oxy. 11 350, 398. 24/25
12. Fay. 230; Lond. III 800, 812; Oxy. 246, 291, 384. 25/26
13. Oxy. n 353, 356, 383. 26/27
14. Lond. III 805; Oxy. II 293, 351, 367; Teb. II 349, 516. 27/28
16. Lond. III 1273. 29/30
17. Fay. 299; Teb. II 476. 30/31
19. BGÜ m 912. 32/33
20. Oxy. II 354. 33/34
21. BGÜ III 906; P. Boissier (Rev. de philo!. XXII p. 18). 34/35
22. Fay. 25, 46; Oxy. ü 323. 35/36
23. Lond. ffl 789; Oxy. II 240, 322. 36/37
Ificht genaa datierbar:
Lond. II 195, III 811, 891; Oxy. II 235, 282, 309, 382.
Caligula.
1. Fay. 29, 214; Oxy. II 267, 312, 315; Teb. H 577. . 37
2. Gen. I 22; Oxy. II 319. 37/38
3. BGÜ IV 1078; Lond. IH 1218. 38/39
4. Lond. II 177, 278. 39/40
5. BGÜ m 787; CPR I 242; Oxy. II 355. 40/41
Nicht genau datierbar:
Lond. III 894, 1161, 1285.
Claudius.
1. BGÜ IV 1079; Oxy. II 366. 41
2. BGÜ m 713, 802; Lond III 1166, 1171 verso; Oxy. II 235. 41/42
4. BGÜ III 975; Lond. III 1186, 1240; Oxy. II 251, 358;
Stud. PaL IV S. 116. 43/44
5. BGÜ II 584, III 854, 864; Oxy. II 279, 283. 44/45
6. Teb. n 383. 45/46
7. Grenf. U 41; Lond. II 175, c, III 604. 46/47
8. BGÜ rV 1037; Lond. H 139a; Oxyi II 313. 47/48
9. BGÜ m 915; Lond. II 165, III 746; Oxy. I 37, 38,
II 255; Teb. II 464. 48/49
10. BGÜ I 297; Oxy. II 393. 49/50
11. BGÜ I 37; Lond. ü 139b; Oxy. H 316, 324. 50/51
12. CPR I 4; Kairo 10001; Lond. II 279; Oxy. I 39. 51/52
1»
Reg.-Jahr. Jul. Jahr.
13. BGU II 511. ' 52/53
14. Fay. 152; Kairo 10220; Oxy. U 264, 297; Teb. II 567. 53/54
Nicht genau datierbar:
Fay. II 286; Kairo 10835; Lond. III 796; Oxy. II 285, 308.
Nero.
1. Lond. II 280; Oxy. VII 1021. 54/5&
2. BGU III 824; Lond. III 765; Oxy. I 99, II 261, 271,
304, 310. 55/56
3. BGU I 181, II 591, IV 1095; Oxy. II 269. 56/57
4. BGU II 612; Oxy. II 268. 57/58
5. BGU I 112; Kairo 10003; Lond. III 802; Oxy. II 260,
306, 318, 320.
6. Amh. II 68; BGU I 112; Fior I 79. 59/60
7. BGU II 650; Fay. 47; Kairo 10772; Oxy. II 250, 262. 60/61
8. BGU III 748 Col. II. 61/62
9. Amh. II 169; Fay. 321. 62/63
10. Lond. II 181. 63/64
11. Lond. III 1224, 1272. 64/6&
12. Lond. II 281, III 1213, 1214, 1215; Oxy. II 246, 279, 289. 65/66
13. BGU II 379; Lond. III 794; Oxy. II 239, 275, 289;
Teb. II 380. 66/67
14. Lond. II 154; Oxy. II 289. 67/6*
Nicht genau datierbar:
Oxy. IV 808; Teb. II 543.
Oalba.
1. Lond. III 808; Oxy. II 377. 68
2. Oxy. II 289. 68/69-
Otho.
1. Oxy. II 289. 69
Yespasian.
2. BGU II 644, III 910 Col. II; Gen. I 23; Lond. II 282;
Oxy. II 279. 69/70
3. Amh. II 130; Lond. III 1225; Oxy. II 289; Teb. II 350. 70/71
4. BGU I 184; Oxy. II 238, 289; Teb. II 302. 71/72:
5. Lond. II 260, 261; Oxy. II 289; Stud. Pal. IV S. 62,
67, 72; Teb. II 387. 72/73-
Beg.-Jahr. Jul. Jahr
6. Lond. II U6; Oxy. II 289. 73/74
7. Amh. II 110; Oxy. 11 289, 362, 372. 74/75
8. BGÜ II 597; Oxy. II 289. 75/76
9. BGÜ III 981; Lond. III 810; Oxy. II 263, 361, 376, 381. 76/77
10. Amh. II 86; Fay. 191; Oxy. II 242, 276. 77/78
11. Fay. 97; Kairo 10790; Lond. III 790; Oxy. II 243. 78/79
Nicht genan datierbar :
Amh. II 179; BGÜ I 109, III 916; Lond. II 140, 261,
III 896; Oxy. 363.
Titas.
1. Lond. II 436; Oxy. 11 380. 79
2. Fay. 67; Oxy. II 373. 79/80
3. BGÜ I 251, Fay. 191; Lond. I 130; Oxy. I 165, II 248,
249, 289, VI 958. 80/81
Domitian.
1. Lond. II 283, III 797; Oxy. II 286, 289. 81/82
2. Fior I 82; Lond. III 799, 1265 a, b; Oxy. II 289. 82/83
3. BGÜ II 596, III 844; CPR I 1; Fior I 92; Lond. III 897;
Oxy. I 94, II 290, 341. 83/84
4. Fay. 298; Lond. II 260. 84/85
5. Oxy. II 336, IV 794, VII 1028. 85/86
6. BGÜ II 526; Grenf. II 42; Lond. III 700; Oxy. I 48,
II 258. 86/87
7. Fior I 55; Lond. II 141; Oxy. II 385, IV 793. 87/88
8. Lond. II 163, 286; Oxy. I 174, II 280, 333, 337. 88/89
9. Amh. II 103; BGÜ I 260; Lond. II 285, 287, 288; Oxy.
I 72, II 247, 358. • 89/90
10. Lond. II 289; Oxy. IV 722. 90/91
11.. Fior I 85; Grenf. II 43; Lond. III 701; Teb. II 441. 91/92
12. BGÜ I II, III 766. 92/93
13. Amh. II 171; CPR I 12; Lond. II 216, III 793; Oxy.
I 73, II 270; Teb. II 483. 93/94
14. Fay. 110; Lond. II 257; Oxy. I 45, II 257, 273. 94/95
15. Fay. 111; Lond. II 142. 95/96
16. Gen. I 24; Lond. III 1187; Oxy. I 104, II 266; Stud.
ital. d. fil. cL Xin S. 262. 96
6
Reg.- Jahr. JoL J»lir.
Nicht genan datierbar:
BGÜ I 109, 190, II 536; Fay. 259; Fior I 61; Lond.
II 259, 284, III 803, 809, 1198; Oxy. II 265, 274, 334,
339, 378, 379, 395, IV 795.
Nerva.
1. Lond. II 143; Oxy. II 274, 361, IV 713. 96/97
2. Fay. 48; Kairo 10774; Lond. III 1121a. 97/98
Traian.
1. BGÜ IV 1065; Kairo 10774. 98
2. BGÜ I 226, 252, IV 1066; Fay. 48, 100, 112; Oxy,
II 340, III 481, 581; Teb. II 388. 98/99
3. BGÜ II 538, III 988, IV 1063; Fay. 91; Kairo 10787,
10793; Oxy. I 46, 176, II 343, 388; Teb. II 316,
391, 473.
4. BGÜ IV 1068; Grenf. II 104; Fay. 113, 114, 115;
Kairo 10799; Oxy. I 49, II 346; Teb. II 527.
5. BGÜ I 44, Lond. 718; Lond. II 171a; Oxy. III 508,
641; Rein. 43.
6. Fior I 81 ; Lond. II 291.
7. BGÜ II 415, 562, IV 1033; Fay. 254, 262; Kairo
10794; Lond. II 294, III 904, 1197; Oxy. III 511;
Rein. 44; Teb. II 434. 103/04
8. Fay. 116; Lond. II 172; Straßb. I 19; Teb. II 596. 104/05
9. Fay. 56; Kairo 10781; Teb. II 507. 105/06
10. Amh. II 64; BGÜ III 856, 982, IV 1036; Teb. II 298. 106/07
11. BGÜ I 163; Fay. 117; Oxy. III 483, 588, VII 1029;
Teb. II 356. 107/08
12. Amh. II 95; BGÜ I 232, 360, III 894; CPR I 11;
Oxy. III 482. 108/09
13. BGÜ m 829; CPR I 28; Fay. 260; Stud. Pal. IV
S. 116. 109/10
14. BGÜ III 918; Fay. 53, 118; Lond. III 837; Oxy.
III 575; Teb. 11 373, 474. 110/11
15. BGÜ I 213; Fay. 36, 330; Kairo 10770, 10855; Teb.
II 529. 111/12
16. BGÜ III 832, 857, 914; Fay. 296; Lond. III 1177;
Oxy. III 586, 590, 638. 112/13
99/100
100/01
101/02
102/03
Reg.-J»hr. '^ >'«^^•
17. BGÜ I 22, 68, 101; Lond. II 293; Teb. 442, 565. 113/14
18. BGU I 50, 101, II 418; Fay. 47a, 81; Kairo 10773;
Lond. II 361, verso. 114/15
19. Oxy. I 74, 97, III 601; Teb. II 593. 115/16
20. Giss. I 2; Kairo 10005; Oxy. III 489, 601; Teb. II
368, 385. 116/17
Nicht genan datierbar:
BGÜ I 109, 140, 196, 281, 350, II 444, III 908;
CPR I 170; Lond. II 191, 202, 292, III 835 verso,
836, 902, 903, 1117 a, b,; Stud. Pal. IV p. 114; Teb.
II 530.
Hadrian.
1. Oxy. VII 1023. 117
2. Arch. V p. 246; BGÜ III 706, 755; Brem. 34; Fay.
54, 190; GisB. I 4, 5, 6, 10, 11, 13, 16, 42, 43, 44;
Kairo 10780; Lond. II 294, 295; Straßb. I 24; Oxy.
III 503, 577, IV 837. 117/18
3. Fay. 366; Giss. I 8; Lond. II 158, III 905; Oxy. IV
786; Straßb. I 16. 118/19
4. BGÜ I 69; Lond. II 297; Oxy. III 583; Straßb. I 3. 119/20
5. BGÜ I 234; Oxy. III 640; Teb. II 472. 120/21
6. Amh. II 89; BGÜ I 104, III 742 Col. II; Fay. 355;
Lond. in 1174, 1223; Oxy. III 499, IV 714, VI 957;
Straßb. I 44; Teb. II 488. 121/22
7. Fay. 96, 317, 362; Kairo 10006; Lips. I 14; Oxy.
I 107, III 592, VI 898; Teb. II 296. 122/23
8. BGÜ III 985; CPR I 18; Fay. 98; Gen. I 25; Kairo
10791; Lond. II 201a, 298, III 838, 839; Teb. II
312, 381. 123/24
9. Amh. II 66; BGÜ III 759, 834; Fay. 258; Oxy. III
490; Straßb. I 17. 124/25
10. Amh. II 87, 104, Gen. I 26; Lond. III 1173; Oxy.
III 491. 125/26
11. Amh. II 105; Fay. 92; Fior I 20; Lond. II 179; Oxy.
I 34, III 496, 634, 651; Teb. II 323, 359. 126/27
12. Amh. n 128, 129; Lond. III 1122a. 127/28
13. Amh. II 88, 112; BGÜ I 339; Fay. 349; Fior. I 72;
8
Reg.-Jahr. Jul. Jahr.
Lond. II 299, 300, III 840, 906; Oxy. I 75, 95; Teb.
II 379. 128/29
14. Amh. II 73; BGü II 647; Oxy. III 492, 517, VII .
1014; Teb. II 512, 579. 129/30
15. BGÜ I 70, II 420, 459, III 761, IV 1047; Gen. I 27;
Fay. 31, 32; Oxy. I 68, III 500, IV 715, 730; Teb.
II 374. 130/31
16. Amh. II 111, 114; BGÜ I 137; Fay. 307; Kairo
10004; Oxy. III 496, VI 986; Teb. II 361, 521, 566. 131/32
17. BGÜ I 53, II 457; Fay. 356; Oxy. I 100, III 480, 600;
Straßb. I 53; Stud. ital. d. fil. class. XIII S. 368;
Teb. II 531, 562. 132/33
18. BGÜ I 114, II 581; Fay. 21, 62, 107, .365; Kairo
10221, 10766, 10796; Lond. II 254, III 852, 907;
Oxy. III 477, 515; Teb. II 311. 133/34
19. BGÜ I 73, 136; Lond. II 438; Oxy. I 106, III 617,
rV 726, 810; Teb. II 392. 134/35
20. CPß I 24; Fay. 55, 155, 192; Grenf. II 45; Lond.
in 909a, 1230. 135/36
21. BGÜ I 193; CPR I 230; Gen. I 28, 29; Grenf. II
45a, 46; Lond. II 255; Oxy. IV 838; Teb. II 305, 537.
22. Amh. II 115; BGÜ II 394, 465; CPR I 117; Lips.
I 28; Lond. H 208a, HI 1222; Oxy. III 484, IV 729;
Teb. II 305. 137/38
Nicht genau datierbar:
BGÜ I 5, 19, 109, 176, 231, 250, 252, IH 986; Fay.
19, 206, 264, 293; Fior I 8; Giss. I 7, 45, 46, 47;
Oxy. I 105, 188, III 473, 646, 648, IV 723; Straßb.
I 13; Stud. Pal. IV S. 118; Teb. II 286, 295, 498, 499.
Antonius Pins.
1. Lond. I 110; Oxy, I 98; Par. 19. 138
2. Amh. II 77; Arch. III S. 239 Anm.; BGÜ I 110, 111,
257, 272, II 472 Col. I, 635, 645, III 747, IV 1014;
Fay. 49; Grenf. II 46a; Kairo 10775, 10863; Lond.
III 841a, 908; Oxy. IV 729; Stud. ital. d. fil. class.
XIII S. 266. 138/39
Reg.-Jahr. JuL Jahr.
3. Arch. IV S. 144; BGü II 422; Fay. 345, 359; Grenf.
II 47; Lond. III 846; Oxy. I 89; Teb. II 329. 139/40
4. BGÜ II 472, 587, 661; Fior. I 41; Grenf. II 4Ö;
Kairo 10008, 10526; Lond. III 842; Straßb. I 18;
Teb. II 341, 372, 375, 389, 601. 140/41
5. BGÜ I 17, 20, 191, III 969, IV 1088; Fay. 80; Gen. I
8, 30; Giss. I 28; Grenf. II 49, 50 a; Lond. II 302 a,
303, 437, III 703, 764, 1132 b; Oxy. I 98, IV 728;
Teb. II 398. 141/42
6. BGÜ I 51, 113, 191, II 638; Lond. II 466; Oxy. I 101,
III 520, VII 1035; Teb. II 365. 142/43
7. BGÜ I 299, III 741, 852, 891, IV 1038; Class. PhiIoL I
5. 168, 3, S. 169, 4; Grenf. II 51; Kairo 10789, 10861;
Lond. III 909b; 1231; Oxy. II 506. 143/44
8. BGÜ 1 133, III 729; Fay. 82, 306; Fior I 23; Goodsp. 17;
Kairo 10783; Lond. II 174, 178, 304, 305, 306, III 1229. 144/45
9. Ausonia II 2; BGÜ II 545, III 677, 777, 875; Gen. I
6, 31; Grenf. II 50b, 52; Kairo 10621; Lond. II 307,
308, 309, 310, 316c; Oxy. III 623; Teb. III 321. 145/46
10. Amh. II 74: BGÜ I 88, 95, III 710; Fay. 77, 78, 288;
Kairo 10834, 10837; Lond. II 312; Oxy. I 171, IV
733; Teb. II 294, 360, 471, 524. 146/47
11. BGÜ I 265, 300, II 663, III 855, 959, IV 1075; Fior. I
18, Gen. I 19, 32; Grenf. I 47, II 50c, 53a; Kairo
10439; Lond. II 313; Oxy. III 620; Teb. II 369. 147/48
12. BGÜ I 78, 273, 293, 340, II 445, 492, III 717;
CPR I 15; Lond. II 311, III 911, 912a, 1265 c; Oxy. III
624; Teb. 394, 478, 603. 148/49
13. BGÜ II 416, IV 1084; Fay. 26, 60, 212; Giss. I 29;
Grenf. II 54; Kairo 10767, 10815; Lond. II 314, 315,
III 1265 d; Oxy. IV 732; Teb. II 395. 149/50
14. BGÜ I 227, 290, II 468; III 889, 913; Fay. 28, 35;
Kairo 10430, 10769. 150/51
15. BGÜ I 151, III 702, 876, 991; Fay. 27, 76a; Lond. III
1267 e; Straßb. I 52. " 151/52
16. BGÜ I 155, 214, 330; Fay. 287, 315, 364; Fior. I 1;
Kairo 10836; Lond. II 316a, III 1101, 1227; Straßb. I
54; Teb. II 584 verso. 152/53
10
Reg.-Jahr. JuL JiUir.
17. Amh. II 69; BGÜ I 201, II 391, 453, 478, 479, III
881; Lond. III 858a, 1099; Oxy. IV 727; Par. 17;
Teb. II 502. 153/54
18. BGÜ I 86, 202, II 372, 619, IV 619; Fay. 87, 278;
Kairo 10828; Lond. II 316b, 469a, III 824, 914;
Oxy. IV 724; Teb. II 447, 580, 604, 613. 154/55
19. BGÜ I 348, III 869; Fay. 58; Gen. I 33; Oxy. III
494, 595; Teb. II 604. 155/56
20. BGÜ I 171, II 645, III 701; Gen. I 34; Lond. II 317,
318, 319, III 825; Oxy. III 479, 487. 156/57
21. Amh. II 1 13; BGÜ 1 166, 301, II 593, III 800, IV 1046;
Fay. 68; Fior I 44; Gen. I 1; Lond. 320; 321a,
III 824a; Teb. II 352. 157/58
22. BGÜ I 6, 100, 104, 105, 134, 152, 160, 167, 169,
170, 172, 187, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 209,
210, 211, 212, 262, 263, 278, 279, 280, 284, 285,
294, 331, II 427, 438, 439, 440, 441, 442, 443, 446,
517, 626, III 720, 721; Class. Phüol. I S. 172, Nr. 6;
Fay. 24, 99, 284; Goodsp. 16, 19, 20, 21, 22, 23,
24; Kairo 10792, 10869; Lond, II 321a, b, 376,
1268, 1269 a, b, Oxy. III 594, 628. 158/59
23. Amh. 90, 91 ; BGÜ I 16, 142, 143, 239, 254, II 469,
III 723, 877, 888; CPR I 194; Lond. II 321c, III
915, 916; Oxy. III 629, 632. 159/60
24. BGÜ II 629; Fay. 358; Lond. II 296, 323, 324; III
841b, 843; Oxy. III 516; Teb. 481, 602. 160/61
Nicht genau tiatierbar:
BGÜ I 52, 85, 135, 179, 256, 288, 289, 328, 353,
354, 355, 357, 358, II 421, 462, 512, 544, III 709,
732, 780, 890, 983; Fay. 333, 357, 361; Fior 51,
97; Gen. I 5; Giss. I 30; Kairo 10223, 10519, 10549,
10682; Lond. II196, 208d, 301, III 1115, 1159;
Teb. II 450, 460, 515, 528, 533, 582.
Marc Aurel und Veras.
1. BGÜ I 54, 55, 58, 90, 102, 154, 195, 224, 225, II 410,
414, 537; Fay. 34, 139, 221, 238; Grenf. II 55;
11
Reg.-Jahr.
Kairo 10768, 10812, 10819, 10824; Lond. II 325a;
Oxy. VII 1032; Teb. II 602.
2. BGÜ I 219, fl 654, III 704, 722, 904, 980; CPR
I 246; Fay. 93; Gen. 1 35; Goodsp, 25; Grenf. II 50b, c;
Kairo 10850; Lond. II 168, 325b; Oxy. III 622;
Teb. II 291, 523, 536.
3. Amh. 1192; BGU I 198, II 607, III 762, 878,
IV 1077; CPR I 16; Fay. 33, 40, 85, 84, 281; Grenf.
II 56; Kairo 10224, 10784, 10831; Lond. II 152, 328,
III 850; Oxy. III 653; Teb. II 306, 376.
4. BGU I 219, III 879; Fay. 57; Goodsp. 26; Lond.
II 329, 330; Oxy. III 502, 621.
5. BGÜ I 237, II 542, III 708, IV 1085; Kaüro 10225;
Oxy. IV 734.
6. BGÜ I 99; Fay. 199; Kairo 10227; Lond. II 331;
Teb. II 318.
7. BGÜ II 461, 521, III 765, 770, IV 1016; CPR I 14;
Fay. 283, 301; Grenf. II 53d; Kairo 10833, 10842;
Lond. II 332, 333, 334, 336, III 917; Teb. II 505.
8. Arch. IV p. 135; BGÜ I 240, II 393, 603, 604; CPR
I 5; Fior. I 35; Grenf. II 57; Lond. II 337, 470;
Teb. II 304.
9. BGU II 434, 631, III 902, 903; Oxy. VI 973.
Nicht genau datierbar:
Amh. II 75; BGÜ I 57, 233, 283, 324, III 764, 851,
896; Fay. 86 a, 224; Fior. I 40, 67; Kairo 10827;
Teb. II 287, 496, 541.
Jal. Jahr.
161
161/62
162/63
163/64
164/65
165/66
166/67
167/68
168/69
Marc Aurel.
9. BGU I 18; Oxy. III 507. 169
10. Fay. 223, 350; Kairo 10820; Lond. III 847. 169/70
11. BGU I 91; Fay. 30, 346; Gen. I 36; Kairo 10864;
Lond. II 338, III 1234; Teb. II 662. 170/71
12. BGU I 108, II 514, 520, III 769; Fay. 207; Kairo
10229; Lond. II 471, III 919; Teb. II 402. 171/72
13. Fay. 162, 200, 215; Fior. I 68; Kairo 10228, 10817;
Oxy. III 512, 593. 172/73
12
Seg.-Jftfar. Jul. J«hr.
U. BGU I 298, II 431, 598, III 970; Fay. 280; Kairo .
10830; Lond. III 844, 919a, 1265e; Oxy. I 51. 173/74
15. BGU I 55, 59, 119, 127, 302, III 833; Fay. 332;
Grenf. II 58; Kairo 10856; Lond. II 170, III 91 9b;
Oxy. I 173; Teb. II 308, 317. 174/75
16. BGÜ I 79, II 447; Fay. 159; Lond. III 920. 175/76
17. Amh. II 170; Fay. 239; Lond. III ]265f, 1266h;
Rein. 45; Teb. II 332. 176/77
Nicht genau datierbar:
BGÜ I 26, 77, 80, 123, 282, 347, IV 1046; Lond.
II 175d, 182b, 198, 467, III 1172, 1266e; Oxy.
III 603; Stud. Pal. IV S. 115; Teb. II 364, 569.
Marc Aarel und Commodus.
17. BGU I 241, III 970; Lond. II 206c, III 845a. 177
18. BGÜ I 49, 194, II 513, 666; Fay. 59; Fior. I 22;
Grenf. II 53e,f; Lond. II 166c, III 1235. 177/78
19. Amh. II 71, 116; Lond. III 761; Oxy. I 76, 90,
III 485, 518, 614, 615. 178/79
20. Amh. II 99, 102; BGU I 359; Fior. I 28; Grenf.
II 50 c; Lond. ü 339, 340, 368; Oxy. I 88. 179/80
Nicht genaa datierbar:
BGÜ I 126, 128, 138, II 387, 525, III 823; Fay. 245,
282; Gen. I 3; Grenf. II 50 d; Kairo 10832; Lond.
II 160; m 1100.
Commodus.
20. BGU III 731, 817, 920; Fay. 229; Goodsp. 10; Kairo
10429; Stud. Pal. IV S.- 118. 180
21. BGU I 12, 342; Fior. I 74; Gen. I 18; Lond. III 923;
Oxy. I 96, 185; Teb. II 320, 638. 180/81
22. Amh. II 93; BGU II 622; Fay. 50, 279; Kairo 10726,
10829. 181/82
23. BGU III 782; Fay. 39; Fior. I 42; Kairo 10771;
Lond. II 341; Oxy. III 475. 182/83
24. BGÜ I 28, 200, 361; CPR I 29; Fay. 318; Kairo
10849; Oxy. III 513, IV 725. 183/84
13
Reg.-Jahr. Jal. Jahr.
25. Amh. II 78, 107, 118, 173, 174; BGü I 342, II 658;
Fay. 351, 363; Lond. II 342, III 845b. 184/85
26. Amh. II 108, 109, 175; BGÜ I 39, 82, 188, III 807,
IV 1023; Fay. 41; Gen. I 37; Lond. II 166b; Teb.
II 310. 185/86
27. Arch. III S. 252; BGÜ I 243, II 578; Fay. 51; Kairo
10777; Oxy. I 166, III 501, IV 716; Teb. II 354. 186/87
28. BGÜ I 60, 92, 102, 129, II 649, III 842, 880, 926;
Fay. 197; Fior. I 102; Lond. II 343, 472, III 924;
Oxy. I 91; Teb. II 366, 396. 187/88
29. BGÜ I 71, 81, 115, 116, 117, 118, 120, II 430, 506,
578, 662; Grenf. II 59; Kairo 10683; Lond. III 1279;
Rein. 46; Teb. II 322, 504, 518. 188/89
30. BGÜ I 326", II 432; CPR I 27; Grenf. II 50h, 53g;
Oxy. III 514; Teb. II 292. 189/90
31. BGÜ I 72, 264, III 825; CPR I 174; Fay. 196;
Grenf. I 48; Lond. III 649; Oxy. 69; Teb. II 301, 465. 190/91
32. BGÜ II 651; Fay. 52a, 289; Goodsp. 30; Kairo
10779, 10838; Lond. II 344, 460, III 1216; Teb.
II 328, 494. 191/92
33. BGÜ I 270; Grenf. 50i; Teb. II 353. 192
Nicht genau datierbar:
Amh. II 97; BGÜ I 124, 242, II 541, 590, III 730,
820, 907; Class. PhiloL I S. 173, 7; Fior. I 12;
Giss. I 32; Lond. II 439, III 648, 756, 845 c; Oxy.
I 79, III 495, rV 718; Straßb. I 34; Teb. II 638.
Fertinax.
1. BGÜ I 46, II 646, III 784; Lond. II 473.
193
Niger.
1. BGÜ II 454.
2. Grenf. II 60; Lond. III 704; Oxy. IV 719, 801.
193
193/94
Septimius Severas.
1. Lond. II 345. 193
2. BGÜ I 15, 121; Fay. 52; Kairo 10778; Lond. II 346,
1267 b; Teb. II 607. 193/94
u
197/98
198/99
199/200
200/01
Reg.-Jahr. Jul. Jahr.
3. Arch. IV p. 122; BGü I 199; Fay. 290; Kairo 10839. 194/95
4. BGÜ III 778, IV 1022; Compt. R. de l'Acad. 1905.
S. 166; Fay. 42; Lond. II 451. 195/96
5. BGÜ I 218, II 527, III 792, 880; Fay. 79; Kairo
10241; Lond. III 925, 1219; Teb. II 357. 197/97
Nicht genan datierbar:
Amb. II 100; BGÜ II 577; Grenf. II 58; Kairo 10575;
Lips. I 35; Oxy. VII 1045; Teb. II 338.
Septimias Severus und Caracalla.
6. BGÜ I 346, III 758, 789; Lond. III 925; Oxy. VI 910,
916, 976; Teb. II 397.
7. BGÜ I 67, 106, m 756, 790; Lond. II 474; Oxy. VI 908.
8. Amh. II 119; BGÜ I 25, 41, 61, 62, 215, 267, II 473.
9. BGÜ I 156, 221; Teb. II 324.
Nicht genau datierbar:
CPR I 48, 52; Kairo 10205; Oxy. IV 705, VII 1020.
Septimus Severas, Caracalla und Oeta.
9. BGÜ I 63, II 484, III 831; Lond. II 347; Oxy. I 54. 200/01
11. Giss. I 51; Lond. III 853 b; Teb. II 480. 202/03
12. Amh. II 120; BGÜ I 45, 220; Fior. I 62; M6I. Nie.
143; Teb. II 358, 595. 203/04
13. CPR I 228. 204/05
14rBGÜ n 382, III 791; Lond. II 476b; Teb. II 605. 205/06
15. BGÜ I 345; Teb. II 340. 206/07
16. BGÜ I 216, II 392, 639, 652, 653, III 810; Gen. I
16; Teb. H 307, 324, 340. 207/08
17. Anch. II 94; Ausonia II 3; BGÜ I 2; Fior. I 49;
Fay. 360; Gen. I 38; Kairo 10441. 208/09
18. BGÜ I 223; Fior. I 6; Teb. II 367, 606. 209/10
19. BGÜ I 98, III 788, Grenf. II 62; Lond. II 377, III
705; Oxy. VII 1039. 210/11
20. BGÜ m 990; Oxy. I 56. 211/12
Nicht genan datierbar:
BGÜ I 108 verso; CPR I 49; Gen. I 39; Lond. II
348, III 860 a, 1238.
15
Beg.-Jahr.
Caracalla und Geta.
19. BGU III 711; Lond. III 932, 933; Straßb.
Teb. II 313.
20. BGU I 239; Lond. II 349; III 1233.
Jal. Jahr.
I 14;
Caracalla.
20. Amh. II 122; BGÜ II 636; IV 1091; Giss. I 40^
Lond. III 1164; Teb. II 494.
21. Amh. II 96; BGU I 145; CPR I 58; Lond. II 167,
217, 350^ Oxy. VII 1029; Teb. II 371.
22. BGU I 356, II 618; Fay. 202; Kairo 10246.
23. BGU I 222, II 655; CPR. I 45.
24. BGU I 159, 275, 321, 322, 336, II 529, 617; Gen.
I 40; Lond. ÜI 935; Stud. Pal. II S. 27.
25. BGU I 64, II 534, 614; III 835; Lond. II 452, III
936; Rein. 49; Teb. II 333.
Nicht genan datierbar:
BGU I 186, 266; Fior. I 47; Lond. II 461, III 851,
934, 1277; Teb. II 403.
Macrlnus. .
1. Straßb. I 2; Stud. Pal. II S. 29.
2. Lond. III 1267 a.
Macrlnus und Diadumenlan.
2. Lond. II 351.
Elagabal.
2. BGU II 413, 518, IV 1070; CPR I 8, 42; Lond. II
182; Oxy. VII 1046.
3. BGU I 66, 296, II 459; Lond. II 166 a.
4. BGU II 452, Col. I; Grenf. II 49; Lond. II 352, 477.
Nicht genan datierbar:
CPR I 61.
211
211/12
211/12
212/13
213/14
214/15
215/16
216/17
217
217/18
217/18
218/19
219/20
220/21
Elagabal und Alexander Sererus.
4. Lond. II 353. , 221
5. BGU II 452, 633, IV 1015; Fior. I 48; Giss. I 33;
Oxy. I 61. 221/22
16
Reg.-Jahr. JnL Jahr
Alexander Seyerus.
1. BGÜ IV 1084. 222
2. BGU I 35, II 452; Gen. I 41; Oxy. I 77, VI 972. 222/23
3. BGÜ III 716; Fay. 158: Gen. I 42; Teb. II 339. 223/24
4. Class. Philol. I S. 173, 8; Lond. II 176; Oxy. VI 909. 224/25
5. CPR I 36; Lond. III 938, 939; Oxy. VII 1040; Teb.
II 288. 225/26
6. BGU III 989; CPR I 7, 64; Lond. III 940, 942,
943, 1158. 226/27
7. Gen. I 43; Lond. II 180, lü 944, 1243. 227/28
8. BGÜ n 659; Oxy. VII 1031. 228/29
9. CPR I 21. 229/30
10. Lond. in 945, 946, 1398. 230/31
11. Kairo 10264. 231/32
12. Amh. II 80; Fay. 61; Lond. III 944; Kairo 10782;
Par. 69. 232/33
13. Fay. 90; Fior. I 56; Kairo 10786. 233/34
Nicht genau datierbar:
Fay. 94, 208; Fior. I 57; Kairo 10685; Oxy. I 35;
Teb. II 436.
Maximinns.
1. BGÜ III 735; Oxy. VI 912. 235
4. CPR I 6. 237/38
Nicht genau datierbar:
CPR I 84.
Maximinns und Maximns.
3. BGÜ IV 1062 ; Grenf. II 67 ; Lond. II 212b, III 707, 948. 236/37
Balbinns nnd Fupienns.
1. Fior. I 98.
Oordian.
2. Fior. I 16.
3. Fay. 63; Fior. I 21.
4. BGÜ III 942; Lips. I 18, 19.
5. Fior. I 77.
6. BGÜ I 84, 141; Kairo 10698.
Nicht genau datierbar:
Rein. 50; Oxy. I 80.
238
238/39
239/40
240/41
241/42
242/43
17
Reg.- Jahr. Jnl. Jahr.
Phillppus, der Altere.
2. Lond. III 757 1287; Oxy. I 81. 244/45
Die beiden Fhilippi.
2. Dresd. I; Fior. I 4; M61. Nie. 555. 244/45
3. Amh. II 72; Lond. III 1157, 1217. 245/46
4. Amh. II 81; Fay. 85; Kairo 10785. 246/47
5. BGU I 7, 8; Fior. I 7; Grenf. II 68; Lond. III 708;
Teb. III 319. 247/48
6. Fior. I 19, 90. 248/49
7. Lond. III 950, 95J. 249
Nicht genau datierbar:
BGU I 253; CPR 1 85; Lond. III 711, 949 ; Grenf. II 71.
Decius.
1. BGU I 287, III 937; CPR I 20. - 249/50
Decins und Herennins.
? Kairo 10554.
250/51
Decius, Herennins und Hostilianns.
2. CPR I 37.
Gallus und Tolusian.
2. Fior. I 105; Gen. I 9; Lond. III 952, 1212; Oxy. VI
977; Teb. III 608.
Talerian, Oallienus und Cornelius Talerian.
2. CPR I 176.
4. BGU III 945; Lips. I 9; Straßb. I 6.
5. Arch. IV S. 116; Lond. III 953 a.
6. Giss. I 50.
7. Lond. U 211.
Talerian und Gallienus.
2. BGU I 14; Fay. 228; Fior. I 9; Straßb. I 6.
4. Lond. III 948 verso.
5. Lond. III 1284 a.
7. BGU III 746; Gen. I 44.
13. Grenf. II 69; Lond. III 709.
Hohmann.
250/51
251/52
254/55
256/57
257/58
258/59
259/60
254/54
256/57
257/58
259/60
265/66
2
18
Reg.-Jahi. JnL Jahr.
Nicht genau datierbar:
Lond. in 1270, 1284 b.
Macrianus und Qnietus.
1. Grenf. I 50; Lond. III 650, 953, 955; Straßb. I 6. 260/61
Gallienus.
9. Straßb. I 7. 261/62
10. BGÜ II 552, 553, 554, III 743; Lond. III 1275;
Oxy. VII 1054; Straßb. I 5, 7. 262/63
11. CPR I 38; Oxy. VI 964. 263/64
12. BGU IV 1093; Fior. I 2; Lond. III 1210; Teb. II 368. 264/65
13. Giß. I 34; Teb. II 378, 588. 265/66
14. CPHerm. I | I., IIL, IV., V. Cd. 66, 67, 68, 72, 73,
75, 80, 82, 96, 119; CPR I 39; Lond. III 953a verso. 266/67
15. CPHerm. I | II. Col. 58, 59, 60, 62, 63, 69, 70, 77,
78, 93, 94. 267/68
16. Teb. 11.581. 268
Nicht genau datierbar:
BGU I 244, m 745, 860; CPHerm. I 5, 65, 74, 79,
84, 86, 89, 92, 98, 99, 105, 110, 121, 123, 125, 127.
Claadiug.
1. Straßb. I 7, 10. 268/69
2. Fior. I 50. 269/70
Claudias und Yaballathus.
2. bezw. 3. Grenf. II 70. 269/70
Taballathus und Aurelian.
1. bezw. 4. Lond. III 1241; Straßb. I 8. 270/71
2. 5. BGU III 946; CPR I 9; Straßb. I 8. 171/72
4. Fior. I 26; Lond. III 956; Oxy. VII 1036. 273/74
5. BGU IV 1073; Straßb. I 8. 274/75
Nicht genau datierbar:
Lond. II 214.
Taeltus.
1. Oxy. VI 907; Straßb. I 8. 275/76
19
Reg.-Jahr. JuL Jahr.
Frobus.
2. BGU n 419; Straßb. I 30. 276/77
3. BGU IV 1064. 277/78
6. Amh. II 106; BGü IV 1089, 1090. 280/81
Nicht genau datierbar:
Lond. III 1239.
Canis, Carinns und Namerian.
1. Oxy. I 55. 282/83
Dioeletian und Maximian.
2. bezw. 1. BGÜ III 922, IV 1090; Giss. I 35. 285/86
3. 2. Lond. III 710, 1212. 286/87
4. 3. Lond, III 957. 287/88
5. 4. Amh. II 137; BGÜ I 13; Lond. III 752; Oxy. I 58. 288/89
6. 5. BGU I 94; Straßb. I 29. 289/90
8. 7. Lond. III 753; Oxy. I 59. 291/92
Nicht genau datierbar:
Amh. II 182; Kairo 10739, 10747; Oxy. VI 889.
Dioeletian und Maximian als Angusti, Constantins und
Oalerias als Caesares.
12. bezw. IL bezw. 4. BGÜ III 858; Kairo 10591;
Lond. III 748; Oxy. I 43". 295/96
13. 12. 5. Lond. III 958, 959. 296/97
15. 14. 7. BGÜ II 273. 298/99
17. 16. 9. CPR I 40; Fior. I 3''. 300/01
18. 17. 10. Grenf. II 74; Lond. III 714, 1271. 301/02
19. 18. 11. Lond. III 755; Oxy. I 71. 302/03
Nicht genau datierbar:
Lond, III 1260.
Constantins und Oalerins als Angasti, Maximinns Daia und
Sererus als Caesares.
13. bezw. 1. Straßb. I 28. 305
U. 2. BGÜ II 606; Grenf. II 76; Lond. III 716, 974. 305/06
15. 3. Lond. III 766^^; Oxy. I 102^. 306/07
2*
20
Oalerius und Severns als Angusti, Maximiims Daia nod
CoDStantin als Caesares.
Keg.-Jahr. Jol- Jahr.
15. 3. 2. Grenf. II 78; Lond. III 718. 306/07
2) byzantinischer Kaiser^).
Jastinian.
24. Kairo lOOSö''"-», 10057*-'^''; Oxy. I 133''^ HO'-''.
27. BGÜ II 364''"'; Lond. III 1330b''.
32. Lond. III 1007 c''''.
34. Kairo 10062''"'«; Oxy. I 125'-".
35. Lond. III 1008''''.
Nicht genan datierbar:
BGÜ III 836.
Justinus.
1. Straßb. I 46''^ 47''^ 48''^ 49''".
2. Lond. III 775''"; Oxy. I 195''".
3. Lond. III 778''"; Oxy. I 199''", VII 1038''".
4. Fior. I 93''"; Kairo 10053'; Oxy. 1 134''"; Straßb. I 40''".
7. Kairo 10085'''>; Lond. III 1327'; Oxy. I, 126''"'«.
12. Kairo 10070'.
Justinus und Tiberius Constantinus.
13,3 Oxy. VII 1042''".
Tiberius Constantinus.
4. Kairo 10018'; Oxy. I 135'.
6. Kairo 10071'; Oxy. I 144''".
7. Grenf. I 60.
8. Lond. III 774''", 777''"; Oxy. I 193''", 198''", 20.2''".
Mauritius.
1. Kairo 10103''"; Oxy. I 136'-".
3. Kairo 10034', Oxy. I 137''", VI 996''".
4. BGÜ I 303'; Wiener Stud. VIII S. 94.
5. Kairo 10039', 10060', 10098'.
6. Kairo 10017', 10510'; Lond. III 1009'.
550/51
553/54
558/59
560/61
561/62
565/66
566/67
567/68
568/69
571/72
576/77
577/78
578/79
580/81
581/82
582
582/83
584/85
585/86
586/87
587/88
1) Das RegieruDgsjabr wechselt nicht mehr am 1. Thoth, sondern am
jeweiligen Regierungsantrittstag.
21
Beg.-Jahr.
9. Kairo 10089'.
10. BGÜ I 295*; Par. 21 Bis.'.
11. Amh. II 150''''.
12. Lond. III 779''^ Oxy. I 201'-''.
13. Lond. I 113, 4'.
14. Grenf. II 86'; Kairo 10726; Lond. III 725'.
16. BGÜ II 397'.
17. BGÜ I 255''\ II 399'; Par. 21 Ter'.
18. BGÜ II 395'; Lond. I 113, 5''<=; Par. 20'.
^0. BGÜ I 309'; Grenf. II 87'.
21. Grenf. II 88'; Lond. III 726».
Nicht genau datierbar:
BGÜ II 400, 402; Lond. III 1915 a.
Phocas.
1. BGÜ II 365'; Lond. III 871'.
3. BGÜ I 3''".
4. Wiener Stud. VII S. 123.
5. Wiener Stud. VII S. 130, 135;
7. BGÜ III 837'.
Heraclius.
1. Kairo lOlOO''«; Oxy. I 138''»;
3. Kairo 10090''»; Oxy. I 139'.
4. Pap. de Berlin 2'. (Not. et extr. des manuscr. d. 1.
bibl. imp. T. 18).
5. BGÜ II 368'.
6. BGÜ II 398'; Lond. II 483''"; Par. 21»; Wess. Prol.
S. 57, CXIX'.
8. BGÜ II 401', III 725'; Wess. Prol. S. 50, CXX'.
■23. Lond. I 113,6b».
Nicht genau datierbar:
Amh. II 151.
Jnl. Jahr.
590/91
591/92
592/93
593/94
594/95
595/96
597/98
598/99
599/600
6(H/02
602
602/03
605/06
606/07
607/08
609/10
610/11
612/13
613/14
614/15
615/16
617/18
632/33
Heraclias und Heraelias Junior Constantinus.
20. BGÜ I 314». 629/30
21. BGÜ II 370». • 630/31
■23. Lond. III 1012». 632/33
Nicht genau datierbar:
BGÜ I 319; Lond. II 209.
22
B. Datierungen nach Konsulaten.
Jahr.
131. BGÜ II 696*.
134. BGU II 696*.
136. BGU n 696*.
140. BGÜ II 610*.
141. BGÜ II 696*.
148. BGÜ II 696*.
151. BGÜ III 887.
152. BGÜ II 696*.
154. BGÜ II 696*.
156. BGÜ II 696*.
166. Lond. II 229*.
167. Grenf. II 1081; Lond. III 730*.
173. BGÜ IV 1032.
189. BGÜ 1.326'.
194. BGÜ I 326 Col. II; Lond. III 1178.
206. BGU III 705.
212. Giss. I 40 ^
225. Lond. UI 1286.
239. Teb. II 385.
288. BGU III 928.
293. Lond. III 731.
294. Oxy. VI 891.
295. Oxy. I 43'.
301. Fior. I 3'.
303. M61. Nie. 187.
305. Grenf. II 72, 75; Lond. III 712, 715, 1133; Oxy.
VI 895.
306. BGU I 286; Lond. III 766''; Oxy. I 102'.
310. Straßb. I 42.
312. Fior. I 31; Straßb. I 45.
313. BGÜ I 349; II 409.
314. BGÜ II 411; CPR I 232; Fior. I 54; Gen. I 13 p
Kairo 10485; Lond. III 975.
315. BGÜ II 408; Kairo 10520, 10530; Lond. IE 976-
*) lateinische Urkunde.
I
;
I
23
Jahr.
316. Gen. I 10; Kairo 10464; Lond. III 751, 759, 767;
Oxy. I 53, 84, 103, VI 896, 983.
317. Und. III 1290.
318. Kairo 10593.
319. Fior. I 60.
320. Kairo 10567 verso.
322. Arch. III S. 340; CPR I 10; Kairo 10472, 10610,
10622, 10671; Lond. III 747; Oxy. VI 900.
323. Oxy. I 42, 60.
324. Th6ad. Inv. Nr. 39.
325. Oxy. I 52.
326. Amh. II 138.
327. Fior. I 53.
328. Fior. I 14; Stud. Pal. II S. 33.
329. Lond. lü 1291.
330. CPR I 19; Lond. III 977.
331. Lond. IH 978; Oxy. VI 990.
332. Kairo 10515; Straßb. I 43.
336. Oxy. VI 901.
337. Fior. I 96 a, b.
338. Katalogoe of additions: P. Nr. 651; Lond. III 651,
754, 760; Oxy. I 67, 85, 86; VI 892.
339. Lond. III 1257.
340. BGU I 21; Goodsp. 12; Kairo 10267, 10462, 10571.
341. Fior. I 17; Goodsp. 13; Kairo 10259, 10690; Oxy.
VI 991.
342. BGU IV 1049; Fior. I 34; Oxy. I 87.
343. Goodsp. 14; Kairo 10265, 10488; Lond. II 245,
420; Stnd. Pal. H S. 34.
344. Gen. I 45.
345. Gen. I 46; Lond. II 233; III 1246, 1247, 1248, 1249.
346. CPR I 247; Gen. I 47, 48; Lond. II 141, 238, 240,
242, 403, 419, III 979; Oxy. VI 897.
347. Kairo 10476; Stud. Pal. II S. 33.
348. BGU II 405, 456, III 916.
349. Amh. II 140.
350. Amh. II 139, 141; Arch. I. S. 298: Gen. I 11.
351. Lond. II 412.
24
Jahr.
355. Oxy. IV 722 (P. Edmondstone)*.
357. Lond. III 1245; Oxy. I 67.
359. BGU I 313, III 909.
362. Fior. I 30; Gopdsp. 15; Kairo 10269, 10474, 10475.
363. BGÜ III 939.
366. Fior. I 84.
368. Lond. III 1113.
370. Fior. I 43.
372. BGÜ IV 1092.
373. Lips. I 30, 31.
374. Gen. I 66.
375. Fior. I 95 Col. I.
376. BGÜ III 941, Fior. I 52, 95, Col. II, III, Fragm. V,
377. Fior. I 95, Fragm. IV.
378. Grenf. I 54.
380. BGÜ III 974; Fior. I 75.
381. Arch. III S. 173; Oxy. VII 1041.
382. Gen. I 67», 68«; Lond. III 980.
383. Gen. I 12.
384. Lips. I 1.
385. Arch. II S. 260; Lips. I 1 Col. II.
386. Gen. I 69.
388. Arch. II S. 267; Lips. I 16.
389. BGÜ III 943.
390. Arch. II S. 262; Lips. I 20, 21, 37.
391. Arch. II S. 264; Lips. 7, 8, 15.
392. Oxy. VII 1033.
396. Fior. I 39.
397.Giss. I 52'.
398. BGÜ III 940; Fior. I 66'; Lips. I 33.
402. Grenf. II 80; Lond. III 719.
403. Grenf. II 81, 81a; Kairo 10482; Lond. III 720, 721.
426. Arch. I S. 408'; BGÜ III 936'.
441. BGÜ II 609'.
442. Oxy. VI 913.
444. Oxy. VII 1037.
454. Stud. Pal. I S. 7'.
455. Stud. Pal. I S. 8».
25
Jahr.
465. Oxy. VI 902.
486. Oxy. VI 913'.
487. Amh. II 148'.
491. Fior. I 94'.
493. Grenf. I 55'.
498. Lond. I 113, 5 a'.
507. Lond. III 992', 1313'.
509. Lond. III 1307.
514. Lond. III 993'.
517. Lond. III 994'.
525. BGU II 673', IV 1094'; Lond. III 1306'.
531. BGU II 369'.
535. Kairo 10031'.
536. Grenf. I 56', II 85'; Lond. III 724'. •
537. Lond. III 997'.
538. Lond. III 998, 999', 1000'.
539. Lond. III 1001'.
543. Lond. I 113, 5b'.
544. BGU III 736'.
545. BGU III 1319'.
548. Lond. III 1002'.
550. Kairo 10056'''''', 10057''»''; Oxy. I 133''', 140'>';
Straßb. 14'.
553. BGU II 364'''; Lond. III ISSOb'.
554. Lond. III 874'.
555. Lond. III 1006'.
556. BGU I 305'.
558. Lond. III 1007c'''.
560. Kairo 10062''»''; Oxy. I 125'-'.
561. Grenf. I 57'; Lond. III 1008'''.
562. Lond. III 1003'.
563. Fior. I 15'.
566. BGU I 306'; Lond. III 1304'; Straßb. I 46''',
47''', 48''', 49'''.
567. Lond. III 775'-'; Oxy. I 195'''.
568. Lond. III 778'-'; Oxy. I 199''', VII 1038''';
Straßb. I 40'''.
569. Fior. I 93"; Oxy. I 134'''.
26
Jahr.
572. Oxy. I 126»'«''',
578. BGÜ III 838'; Oxy. VH 1042'''.
580. Oxy. I 144'''.
582. Lond. III 774'«', 777'-'; Oxy. 1^193'*, 198''', 202^.
583. Kairo 10103'''; Oxy. I 136'''.
584. Oxy. I 137'''; VI 996'''.
590. Kairo 10016'.
592. Amh. II 150'''.
593. Lond. III 779'''; Oxy. I 201'''.
599. BGü I 255'''.
605. BGU I 3''',
616. Lond. II 483'''.
C. Datierungen nach Indiktionen.
Ind. Zitter.
Jal.-Jahr.
r
13. Oxy. IV 722" (P. Edmondstone).
354/55
11. Gen. I 67 k, 68".
382/83
11. Fior. I 66"; Giss. I 52".
397/98
9. Arch. I S. 408"; BGü III 936".
425/26
11. BGU II 609".
442/43
7. Stud. Pal. I S. 7";
453/54
8. Stud. Pal. I S. 8".
454/55
9. Oxy. VI 913".
485/86
11. Amh. II 148".
487/88
15. Fior. I 94".
491/92
1. Grenf. I 55".
492/93
6. Lond. I 113, 5 a".
497/98
9. Oxy. VI 994».
500/01
12. Oxy. I 141».
503/04
1. Lond. III 992", 1314".
507/08
7. Lond. III 993".
513/14
10. Lond. III 994".
516/17
4. BGU. II 673", IV 1094"; Lond. III 1306".
525/26
9. BGU II 369".
530/31
27
Ind. Ziffer. Jal. Jahr.
13 Kairo 10031"; Lond. III 769», 770», 7800; Oxy. I
142», 143», 205», 206»; Stud.Pal. HI S. 75, Nr. 287»,
287 b». 534/35
14 Grenf. U 85"; Lond. IH 724". 535/36
13 Grenf. I 56". 636/37
1 Lond, m 987". 537/38
2 Lond. m 999", 1000", 1001". 538/39
6 Lond. I 113, 5b". 542/43
8 BGÜ UI 736", 1319". 544/45
11 Lond. ni 1002". 547/48
12 Kairo 10024». 548/49
13 Kairo 10057"'»''; Oxy. I 40"-'. 549/50
14 Kairo 10529», 10030», 10056"'»''; Oxy. I 133"'';
Straßb. I 4". 550/51
15 Kairo 10066»; Oxy. 1 145»; Stnd.Pal. III S. 73 Nr. 279». 551/52
1 Lond. III 776»; Oxy. I 197». 552/53
2 BGÜ n 364". '. 553/54
3 Lond. m 874". 554/55
4 BGU I 305"; Kairo 10074», 10075», 10076», 10077»,
'10078», 10079», 10150»; Lond. HI 1000"; Oxy. I
146», 147», 148»; Stnd.Pal. III S. 73 Nr. 280», 281»,
S. 74 Nr. 282». . 555/56
7 Lond. ni 1007e"' '. 558/59
9 Kairo 10062"'»'', 10128»; Oxy. I 125"''. 560/61
10 Grenf I 57"; Lond. III 1008"''. 561/62
11 Fior. I 15"; Lond. HI 1003". 562/63
14 Straßb. I 46"'', 47"'', 48"'', 49"''. 565/66
15 BGU I 306"; Lond. III 1304". 566/67
1 Lond. III 775"-'; Oxy. I 195"'', VH 1038"''. 567/68
2 Kairo 10053"; Lond. 111778"-'; Oxy.1 134"-', 199"-';
Straßb. I 40"''. 568/69
3 Fior. I 98"''. 569/70
5 Kairo 10085»-'; Lond. III 1327'; Oxy. I 126"'»''. 571/72
6 Kairo 10045»; Oxy. I 149», VI 615»; Stud.Pal. VIII S.
148 Nr. 774». 572/73
10 Kairo 10070. 576/77
11 BGÜ III 838"; Oxy. VII 1042"'', 1043». 577/78
12 Kairo 10018'; Oxy. I 135'. 578/79
28
Ind. Ziffer.
U BGÜ I 317'; Kairo 1007P; Oxy. I 144"^'.
1 Kairo 10103"' '; Lond. III 774i^ ', 777 "^ '; Oxy. 1 136"-',
leS"-', 198'''', 202"^'.
2 Kairo 10034'; Oxy. I 137"^'.
3 Oxy. VI 996''''-.
4 BGU I 303'.
5 Kairo 10039', 10060', 10098'.
6 Kairo 10017', 10510'; Lond. III 1009'.
9 Kairo 10016^ 10047», 10051», 10089'; Lond. III 781»;
Oxy. I 150», 207»; Stud. Pal. III S. 74 Nr. 283».
10 BGU I 295'.
11 Amh. II löO"^'; Par. 21 Bis.'.
12 Lond. III 779"^'; Oxy. I 201'^'.
13 Lond. I 113,4'.
15 Grenf. II 86'; Lond. III 725'.
1 BGU II 397'.
2 BGÜ II 399'.
3 BGÜ I 255'^'; Par. 20', 21 Ter.'.
4 BGÜ II 395'; Lond. I 113,5c';
5 BGU I 309'.
6 BGÜ II 365'; Grenf. II 87', 88'; Lond. III 726', 871'.
8 BGÜ I S"^'.
12 BGÜ III 837'.
14 Kairo 10100»-'; Oxy. I 138»''.
1 Amh. II 157», 158»; Kairo 10090»'', 10135»; Oxy. I
139», 151»; Stud. Pal. III S. 72 Nr. 277», 278»; S. 74
Nr. 284».
2 Pap. de Berlin 2' (Not. et extr. des manuser. de la bibl.
imp. T. 18).
3 BGÜ II 368'.
4 ■ Wess. Prol. S. 57, C. XIX'.
5 BGU II 398'; Lond. II 483"^'; Par. 21'; Oxy. VI 999».
6 BGU II 401'; Kairo 10044», 10048», 10148», 10149»;
Oxy. I 152», 153». Stud. Pal. III S. 74 Nr. 285»,
186». Wess. Prol. S. 50. C. XX'.
7 BGÜ III 725'.
3 BGÜ I 314'.
4 BGU II 370'.
Jul. Jahr.
580/81
582/83
583/83
584/85
585/86
586/87
587/88
590/91
591/92
592/93
593/94
594/95
596/97
597/98
598/99
599/600
600/01
601/82
602/03
604/05
608/09
610/11
612/13
613/14
614/15
615/16
616/17
617/18
618/19
629/30
630/31
29
Ind. Ziffer.
7 Lond 1 113, 6b', III 1012'.
15 BGÜ I 312"*.
11 Grenf. II 100*; Lond. III 728^
8 Stud. Pal. III S. 55 Nr. 190«.
15 Sind. Pal. III S. 87 Nr. 338«.
Jul. Jahr
633/34
656/57
682/83
709/10
716/717
D. Datierungen nach der Aera von Oxyrhynchus.
Oiy. Ä.
37—6
38 -7
Oxy. VII 1056.
Lond. III 761; Oxy. I 93, VII 1057. Stud.
Pal. VIII S. 193 Nr. 1154.
89—58 Oxy. VI 992.
176—145 Oxy. VI 944».
180—149 Kairo 10096; Oxy. I 141'.
211—180 Lond. III 769', 770', 780'; Oxy. I 142', 143',
205', 206'; Stud. Pal. S. 75 Nr. 287', 287b'.
226—195 Kairo 10024', 10057''"^'.
227—196 Kairo 10029', 10030', 10056'''".
228—197 Kairo 10066'; Lond. III 776'; Oxy. I 145';
Stud. Pal. III S. 73 Nr. 289'.
229—198 Oxy. I 197'.
231—200 Kairo 10074'; Oxy. I 147'; Stud. Pal. III
S. 73 Nr. 281'.
232—201 Kairo 10075', 10076', 10077', 10078', 10079',
10150'; Oxy. I 146', 148'; Stud. Pal^ III
S. 73 Nr. 281', S. 74 Nr. 282'.
237—206 Kairo 10062'''^', 10128'.
248—217 Kairo 10085'-'; Oxy. I 126''"^'.
249—218 Kairo 10045'; Oxy. I 149', VI 615'; Stud.
Pal. VIII S. 145 Nr. 774'.
254—223 Oxy. VII 1043'.
267—236 Kairo 10047', 10051'; Lond. III 781'; Oxy.
I 150', 207'; Stud. Pal. III S. 74 Nr. 283'.
287-256 Kairo JOIOO'''; Oxy. I 138'-'.
Jal. Jahr.
360/61
361/62
412/13
499/500
503/04
534/35
549/50
550/51
551/52
552/53
554/55
555/56
560/61
571/72
572/73
577/78
590/91
610/11
80
Oxy. Ä. Jul. Jahr.
289-258 Amh. II 157', 158'; Kairo 10090'»', 10094,
10135'; Oxy. I 151'; Stud. Pal. III S. 72
Nr. 277'. 278', S. 74 Nr. 284'. 612/13
293-262 Oxy. VI 999'. 616/17
294—263 Kairo 10044', 10048', 10148'; Oxy. I 152',
153'; Stud. Pal. m S. 74 Nr. 285', 286'. 617/18
E. Datierungen nach der Aera Diocietiani.
Ä. Diocl. Jul. Jahr.
374 BGU I 312'. 657/58
399 Grenf. H 100'; Lond. III 728'. 682/83
425 Stud. Pal. III S. 108 Nr. 448. 708/09
426 Stud. Pai. III S. 55 Nr. 190'. 709/10
433 Stud. Pal. III S. 87 Nr. 338'. 716/17
IL
Chronologischer Teil.
Einleitung.
Die ägyptische Chronologie in der römischen Kaiserzeit bis zur
arabischen Invasion soll Gegenstand dieser Untersuchung sein. Da
sich diese aber eng an die der Ptolemäerzeit anschließt und sie
fortsetzt, so wiU ich mit einigen Worten deren Entwicklung kurz zu-
sammenfassen.
Bei den Ägyptern war seit alten Zeiten ein Sonnenjahr von
365 Tagen im Gebrauche. Von 4 zu 4 Jahren mußte so gegen
früher ein Unterschied von einem Tage entstehen. Blieb dies
vielleicht auch anfangs unbemerkt, auf die Dauer mußte das auf-
merksame Auge der Ägypter schon in Anbetracht der jährlichen
Nilschwelle, noch mehr deren sternkundige Priester diesen Fehler
bemerken. Doch unterließ man auch jetzt die Einschaltung.
Geminus (Isagoge in Arati phaen. K. 6; bei Ideler, Hb. der math.
u. techn. Chronol. I S. 95) gibt hierfür folgenden Grund an. Sie
hätten nämlich nicht gewollt, daß die Opfer den Göttern immer zur
selben Jahreszeit dargebracht würden, sondern alle Jahreszeiten
durchlaufen sollten. Daß dieses nicht der wahre Grund sein kann,
liegt auf der Hand ; denn die Opfer der Ägypter waren wie die aller
Völker so an die Jahreszeiten geknüpft, daß sich die Zeit ihrer Dar-
bringung nach der Aussaat, Ernte und Ähnlichem richtete, nicht
aber nach einem bestimmten Kalenderdatum. Hätte ferner dieses
Jahr im Kultus seine Stütze gehabt, so wäre nicht später gerade
von den Priestern der Versuch ausgegangen, einen Schalttag in
Gestalt eines 6. Epagomenentages einzuführen.
Als nun durch Alexander den Großen Ägypten unter maze-
donische Herrschaft gekommen war, da brachten die eindringenden
Mazedonier auch ihr eigenes Jahr und ihren eigenen Kalender mit,
der sich völlig vom ägyptischen unterschied. Während das ägypti-
32
sehe Sonnenjahr auf die Mondphasen keine Rücksicht nahm, ge-
brauchten die Mazedonier gerade ein Mondjahr. Eine Einrichtung
aber, die so sehr bis in die untersten Schichten des Volkes hinab-
reicht wie der Kalender, läßt sich nicht plötzlich nach irgend einer
Richtung hin beeinflussen; die Mazedonier versuchten dies nicht
einmal, wie sie überhaupt bemüht waren, sich überall, wohin sie
kamen, dem fremden Lande anzupassen, ohne dabei ihre eigenen
Sitten und Gebräuche völlig aufzugeben. So liefen nun die beiden
Jahre in völliger Unvereinbarkeit neben einander her. Wer das
eine und wer das andere Jahr gebrauchte und der Umfang dieses
Gebrauches läßt sich nicht sicher bestimmen, wohl aber kann man
vermuten, daß in stark mazedonisch beeinflußten Städten, besonders
also in Alexandria, das mazedonische Mondjahr gebraucht wurde,
während in der x^P"* ^^^ überall da, wohin die fremden Elemente
nicht vordrangen, das alte ägyptische Jahr beibehalten wurde. Je
mehr sich aber nun die beiden Nationen vermischten, um so un-
haltbarer mußte ein solcher Zustand werden, besonders bei Rechts-
sachen; nach irgend einer Seite mußte sich der Kalender klären.
Da ist es wohl nun nicht zu verwundern, daß das ägyptische Jahr
sich nicht von seiner heimatlichen Erde verdrängen ließ, daß es
gegenüber dem mangelhaft eingerichteten Mondjahr die Oberhand
gewann durch einen Ausgleich, der sich in der zweiten Hälfte des
zweiten vorchristlichen Jahrhunderts allmählich vollzog, daß man
nämlich die ägyptischen Monate mit den mazedonischen identifizierte
und den 1. Thoth dem 1. Dios gleichsetzte. In dieser Zeit beginnen
die Döppeldatierungen nach beiden Monaten, die sich bis tief ins
3. Jahrhundert hinein verfolgen lassen. In dieser Weise hörte also
die Existenz des mazedonischen Mondjahres in Ägypten auf.
Hiemit war nun wohl wieder Einheitlichkeit des Kalenders
hergestellt, ein richtiges Jahr von 365 V4 Tagen hatte man aber
immer noch nicht. Und was Ptolemacus Euergetes, was die ver-
einigten Priesterschaften Ägyptens durch das Dekret von Kanopos
238 V. Chr. (Wilcken, Griech. Ostraka, I S. 783) nicht vermochten,
nämlich ein solches Jahr einzuführen, das sollte dem großen
Reformer des Römerreichs Augustus vorbehalten sein.
1. Kapitel.
Grundzüge der ägyptischen Chronologie.
(Kaiserzeit.)
Ägypten ist das Land der Königsjahre; seit alter Zeit hatte
man keine andere Jahreszählmethode gekannt als nach Jahren der
Könige. Diese Gewohnheit ging unverändert von der Zeit der Ptole-
mäer in die Herrschaft der Römer über, nur daß die Datierungen
immer ausführlicher wurden. Hatte man sich früher damit begnügt,
in schlichter Weise nur das Regentenjahr zu setzen und den Namen
selbst meist weggelassen, so erscheinen solche Urkunden jetzt sehr
selten. Wohl wird im Text der Urkunden der Herrschername oft
weggelassen, weil er sich aus dem Datum von selbst ergibt. Wäh-
rend Augustus in den Urkunden seiner Zeit niemals anders als
Kalaap genannt wird, erscheint der Name des Tiberius schon als
Ttß^ptoi; Kalaap Seßaoxö^. Ein weiterer Fortschritt macht sich in
der Folgezeit bemerkbar: Caligula wird Fatog KaToap Seßaaxö?
Fspiiavtxös AÖToxpdcTwp genannt, Claudius Ttßipto^ KXai55toc Kataap
Seßaaxd^ Fepixavtxös AöToxpiitöp, Nero NIpwv KXai55to$ Kalaap
Seßaaxdi; Tepiiavtxdg Aöxoxpixtöp^). In derselben Weise sind die
Urkunden des Galba, Otho^, Vespasian und Titus datiert, natürlich
ohne Fepiiavtxö^. Dieser Siegestitel erscheint erst wieder im 3. Jahre
des Domitian. Von jetzt an wird es üblich, dem Kaisernamen selbst
auch noch sämtliche Siegesbeinamen 3)*) anzufügen und zwar in
chronologischer Reihenfolge. Solche weitläufigen Datierungen behielt
1) In der ersten Urkunde aus der Zeit des Nero (Oxy. VII 1021) fehlt
noch AöToxpdxoop. (Datum; a St.. Ndoü Seßaoxoö xa = 17. Nov. 54.)
2) Vitellius kommt in Papyri und Ostraka nie vor, wohl wurden aber
Münzen nach ihm geprägt. (Siehe Sallet: Die Daten der Alexandrinischen
Eaisermünzen S. 22 und Ekhel: Doctrina nummorum IV S. 56!)
3) Siegestitel bilden so ein wichtiges chronologisclies Moment für die
Datierung solcher Urkunden, bei denen die Regierungszahl des betreffenden
Regenten nicht mehr erhalten ist.
4) Während sich zum Beispiel in römischen Inschriften auch meist die
Zahl der Konsulate, der Akklamationen als Imperator, die Zahl der tribunicia
potestes etc. findet, fehlt dies in Papyri stets. Nur in zwei kaiserlichen
Verordnungen (BGÜ I 74 und IV 1074) kommt am Anfang des Dokuments
auch dies vor Dies ist aber nicht weiter auffällig, denn es war bei kaiser-
lichen Edikten oder Reskripten so Brauch.
Hohmann. 3
34
man auch bei, als man mehrere Kaiser hatte, z. B. unter Marc Aurel
und Verus oder Septimius Severus, Caracalla und Geta und anderen.
In der Datierung steht also der eigentliche Name, vorausgehend
AöToxpöcTwp Kataap, dann sämtliche Ehrennamen, wie Fepiiavtxö^,
Aaxtxog oder "Aptaxos (bei Traian), zum Schlüsse noch SsßaoTÖ^.
Von Septimius Severus ab wird ferner jeder Kaiser auch EöoeßiQc,
von Caracalla ab auch EOiuxi^c genannt, entsprechend dem römischen
Pius Felix.
Hatte man zur selben Zeit mehrere Kaiser, so pflegte man nach
allen diesen zu datieren. Trotzdem man so mehrere Kaisemamen
für das Datum brauchte, war dasselbe* doch insofern noch einfach,
als wenigstens die Regierungszahl bei allen übereinstimmte, indem
man bei gemeinschaftlicher Regierung dem Sohn die Jahre des
Vaters beizählte.
In den Fällen, wo der echte Sohn schon Mitregent des Vaters
war (Commodus, Caracalla und GaUienus), zählt er seine eigenen
Regierungsjahre in denen des Vaters weiter. Anders wenn sich die
frühere Mitregentschaft nur auf Adoption gründete, wie bei Alexander
Severus, der nach dem Tode Elagabals seine Regierungsjahre von
neuem zu zählen beginnt, wenn er auch vorher schon in den
Jahren seines Adoptivvaters mitgerechnet hatte.
Wird das Andenken eines Kaisers infamiert, so wird sein Name
in den offiziellen Urkunden ausgestrichen. Ein schönes Beispiel
hierfür ist: Wessely: Führer durch die Ausstellung, Nr. 234, ein
Vertrag aus der gemeinschaftlichen Regierung des Caracalla und
Geta, wo später der Name des Geta ausgestrichen und alles in die
Einzahl umkorrigiert wurde.
Komplizierter wurde das Datum in der Zeit, wo man in Ägypten
nach Claudius Gothicus und Vaballathus, dann nach Vaballathus und
Aurelian rechnete, weil jetzt auch die Regierungszahl nicht mehr
übereinstimmte. Ebenso war es bei Diocletian und Maximian ; noch
schlimmer wurde es, als aus Constantius und Galerius als Cäsaren
in das Datum hineinkamen. Gegenüber der römischen Datierungs-
weise nach Konsulaten hatte ja die ägyptische Jahreszählmethode
immerhin den Vorzug gehabt, daß man sich in der Vergaiigenheit
chronologisch besser auskennen konnte, besonders wenn längere
Regierungszeiten in Betracht kommen, wie im 2. Jahrhundert. Ganz
anders aber wurde es in der Soldatenkaiserzeit von 250 ab, wo bei-
nahe jedes Jahr einen oder mehrere neue Kaiser brachte (von
35
Gallienus abgesehen). Die rechnerische Verbindung zweier Jahre,
besonders wenn sie weit von einander entfernt lagen, mußte auf
große Hindernisse stoßen. Als chronologisches Hilfsmittel hatten
hier die Römer ihre fasti consulares. Etwas Ähnliches auf ägyp-
tische Verhältnisse übertragen scheint mir in Oxy. I 35 verso erhalten
zu sein, dessen Text hier folgen soll:
"Aouoxo^
v-y
'EXefou AvTwvfvou xy
Ttßipto?
xy
'AvTwvfvou Ko|i[iöSou Xß
KXauSto?
5
Seoui^pou x£
Sipuyy
t5
'AvxcDvfvou S
OöoTTaaavdg
t
'AXe§iv5pou 5
Tefxou
Y
Ma§t|i(vou Y
Ao[itxtavoO
le
FopStavoö 5
N£pou
a
OtX(7i7rou 5
TpaetavoO
tö«
Aexfou a
'ASptavoO
xy
In der Kaiserzeit bis Diocletian begegnet uns nur sehr selten
ein Datum, das nach römischen Konsuln gegeben ist (Tag und Monat
dann meist auch römisch in griechicher Übersetzung), und dies nur
in offiziellen Aktenstücken mit stark römischem Charakter. Unter
Diocletian mehren sich die Fälle, wo auch in anderen Aktenstücken
nach Konsuln datiert wird. Der Vorzug einer Datierung nach Kaiser-
jähren gegenüber der nach Konsnln war ja jetzt sehr zusammen-
geschrumpft, Datierungen nach allen 4 Kaisem erforderten viel
1) Diese Liste muß ca. 250 abgefaßt sein. Daß sie chronologischen
Zwecken diente, geht daraus hervor, daß Kaiser wie Galba, Otho, Macrinus,
BalbiDus, Pupienus, deren kurze BegieruDgszeit yoUständig durch die Jahre
eines anderen Regenten repräsentiert wird, fehlen; hauptsächlich aber dar-
aus, daß Marc Aurel fehlt, dessen Jahre in der Ziffer des Gommodus erhalten
sind. Dementsprechend dürfte auch Septimius Severus nicht genannt sein,
an seiner Statt wäre Caracalla zu erwarten. Dieser wäre jedoch zu leicht
mit Elagabal zu verwechseln, mit dem er als M. Aurelius Antoninus gleichen
Namen hat. Dem Claudius sind nur 4 Jahre beigezählt infolge Verwechslung
mit Caligula, der ganz fehlt. Auch sonst stimmt die Liste nicht überall.
Ein Jahr zuviel ist dem Philipp beigelegt, dessen erstes Jahr noch dem
Oordian gehört. Dem Hadrian sind sogar zwei Jahre zuviel zugezählt,
während bei Tiberius eines fehlt. Überhaupt macht es sich bei Anfertigung
der Liste als Übelstand bemerkbar, daß man bei Regierungswechsel ein und
dasselbe Jahr bei beiden Kaisern mitzählte.
3*
36
Mühe und Platz. Wahrscheinlich war es Diocletian selbst, der die
Anregung zu dieser neuen Datierungsweise gab, denn wir wissen ja,
daß er die Verhältnisse des ganzen Reichs neu geordnet hat. Da
sich nun gerade in Ägypten noch eine Reihe alter Gebräuche und
Einrichtungen erhalten hatten, so wird sich Diocletian sicher hier
zu durchgreifenden Änderungen veranlaßt gesehen haben. So wissen
wir ja von dei: Einrichtung einer römischen Münzstätte in Alexandria
durch ihn, in der die Münzen nach römischer Art geprägt wurden.
Ägiptische Münzen nach alter Weise kommen bis zum 12. Jahr des
Diocletian, bis zum 11. des Maximinian, bis zum 4. des Constantins
und Galerius, also bis 296 vor. Man fing also jetzt an, die' auch
in anderen Reichsteilen übliche Datierung nach Konsulaten zu ge-
brauchen, die doch entschieden einfacher war. Doch nicht mit
einem Schlage ging diese Änderung vor sich, es dauerte noch einige
Zeit, bis man sich daran gewöhnt hatte. Vom Jahre 306 ab gibt
es nur noch Daten nach Konsulaten, während sich im Text der Ur-
kunden noch vereinzelt Rechnung nach Kaiserjahren findet, auch
dies zum letzten Mal 316/17. Die folgende Tabelle soll die Art
und Weise veranschaulichen, wie man in dieser interessanten Zeit
die Kaiserjahre*) rechnete.
Straßb. I 28
BGU n 606,
Grenf. 11 76,
Lond.m 716,974,
Straßb. I 28
Grenf. 11 78,
Lond.m 718,766,
Oxy. I 102
Straßb. I 42
ty [Kü)voTavx(ou xal Ma§i|JLiavoO] a
[Seouigpou xat Ma5t|x£vou]
i5 K(ovoxavT£ou xal Ma^iiiiavoO, ß
SeouT^pou xai Ma^t[i(vou
le .
Tü)v SeaTTOTöv -fiiicov FaXeptou Oö
aXepiou Ma^i|jLiavoO xal OöaXepfou
AtxtvvtavoO Atxtvvfou Seßaoröv xal
FaXepCou OöaXep(ou Ma§i{i(vou xal
OXaöutou OöaXepfou Ktövaiavc^vou
ü£(bv SeßaoTöv twv ^Trt^aveaKixwv
Kataipwv
305
305/06
306/07
Mit den
Konsuln des
Jahres 310
datiert.
1) Hiezu vgl. Seeck: Alte und neue Daten zur Geschichte Diocletians.
und Constantins. Rh. M. 62.
37
BGÜ II 411
Gen. I 13
BGÜ II 408
Gen. I 10
Oxy. I 103
1%' [raXYjpfou] xal ^ [Ma^tfifvou]
xal £ [Kwvoxavxfvou] xal y [Atxtvv(ou]
in Stos fi [K(övatavx(vou] xal <; [Atxtv-
vfoi>]
t [Kü)voTavx(voü] xal yj [Atxtvvfou]
iß [Kwvoxavxtvou] xaf %• [Atxtvvfou]
310/11
313/14
315/16
316/17
Es dauerte also doch noch ein Jahrzehnt, bis die Datierungen
nach Kaiserjahren völlig aufhörten, nachdem Rechnung nach Kon-
sulaten in der offiziellen Datierung schon seit 306 ausschließlich im
Gebrauche war.
Die Daten nach Konsulaten bieten für die Chronologie im all-
gemeinen wenig Bemerkenswertes. Eine auf das Einzelne eingehende
Behandlung derselben, würde, weil in das Gebiet der politischen Ge-
schichte gehörend, über den Rahmen dieser Untersuchung hinaus-
gehen. Zudem wäre dies wenig lohnend, da sie sich auf eine Reihe
von Einzelfragen zu zersplittern hätte, die schon größtenteils eine
Bearbeitung erfahren haben.
Durch Constantin wurde 322 das Gesetz erlassen (Cod. Theod.
I, 1, 1), daß in allen Dokumenten, die Anspruch auf Rechtsgültigkeit
haben sollten, das Konsulat genannt werde. Von 395 sollte ein
Konsul im Westen und einer im Osten- ernannt werden, und beide
gehörten zu einer richtigen Datierung, wie sich das auch in den
Papyri stets findet.
Die Angabe des Namens der Konsuln ist verschieden. Bei
vielen, hauptsächlich bei Kaisern, ist nur das cognomen angegeben,
bei anderen, besonders bei den Flaviern, auch das nomen. Wie
allgemein üblich, hatte stets der Kaiser oder kaiserliche Prinz den
ersten Platz, waren beide Konsuln Kaiser oder kaiserliche Prinzen
der ältere, bei Privatleuten hatte der den Vorzug, der zum zweiten
mal Konsul war.
Unmittelbar nach dem 1. Januar, also im Tybi und Mechir
begegnet uns meist postkonsulare Datierung, weil man die Namen
der neuen Konsuln noch nicht kannte. Nach dem letzten Konsul
im Orient Basilius (Kons. 541), der ein Privatmann war, datierte
man in Ägypten postkonsular bis 566, daneben auch schon von 550
ab nach Kaiserjahren. Dies hätte sich also leicht zu einer Ären-
rechnung auswachsen können, hätte nicht Justinus IL wieder das
Konsulat hergestellt, das jetzt aber nur mehr vom Kaiser selbst
38
bekleidet wird. Die Datierungen der Papyri beginnen jetzt meist
mit: BaatXefais xal bnoLzelaq, Von 616 ab ist keine Konsular-
datierung mehr nachweisbar, der Zweck einer solchen war eben
hinfällig geworden, weil schon längst ßaatXefa und bnazeia zu-
sammenfielen.
Nachdem so Datierungen von Diokletian bis Justinian stets durch
die Konsuln gegeben worden waren, bestimmte letzterer Nov. 47
cap. I, dass künftighin Aktenstücke anzufangen hätten: „Imperii illius
sacratissimi Augusti Imperatoris anno'^ So finden sich denn auch
wieder vom 24. Jahre Justinians ^= 550 in unsern Papyri Kaiser-
datierungen*) vor, anfangs nicht selbständig, sondern daneben noch
das Konsulat. Man rechnete aber die Regierungsjahre nicht mehr
wie früher von Thoth zu Thoth, sondern von einem Tag der Thron-
besteigung bis zum nächsten, was auf eine Bestimmung Justinians
selbst (Nov. 47) zurückgeht. Nach der Eroberung Ägyptens durch
die Araber hörte natürlich diese Jahresrechnungsweise auf, zum
letzten Mal findet sich ein Datum nach ihr im Jahre 633.
Die Daten selbst ähneln denen nach römischen Kaisern sehr.
Justinian erscheint als ö-etötaxos xal söaeßloraxos 5ea7rÖTY)(;, als
attovtos AöYouoTOs xal AOxoxpdcKop, ebenso seine Nachfolger; Justin
hieß außerdem noch meist \iiyiazoq eöspy^r/js, Heraklius auch manch-
mal xXetvÖTaxos, Y^^'^^o'^otxoi;, cpiXivS-pcDTro^ und S'eoaxeiyiQs SeaTrÖTiQs-
Siegestitel führten diese Kaiser begreiflicherweise nicht.
Außer nach dem Jahre des Kaisers und öfters auch dem
Konsulate sind diese Urkunden aber auch nach Indiktionen datiert.
1) Straßb. I 1 wird voq Preisigke ins Jahr 510 gesetzt. Vom Datum
dieser Urkunde ist folgendes erhalten: outwv "AptoßCvxfou] xal "Aoitepos xc&v
|JieY(toTa)v)
MsoopT] xC ö tvptxxCovog]
• • • •
[ndem nun Preisigke am Anfang des Datums BaacXeCa^ ergänzt, läßt
er die Urkunde zur Zeit des byzantinischen Gegenkaisers Arioblntus ge-
schrieben sein, von dem im Chronicon des Marcellinus comes die Rede ist.
Nach dieser Annahme sieht sich Preisigke genötigt weiter zu folgern, daß
es auch einen Mit- und Gegenkaiser Asper gegeben habe, der bis jetzt nicht
bezeugt sei. Nun waren aber 510 Datierungen nach byzantinischen Kaisern
gar nicht im Gebrauche, wie eben bemerkt, und die Sache läßt sich auf
eine andere Art und Weise lösen, indem man statt ßaotXsCag ergänzt ixsidt
TYjv öTiaxetav. Ariobintus und sein Sohn Asper, die so ungefähr die Stellung
eines Maiordomus inne hatten, waren nämlich 434 Konsuln. Die Urkunde
ist also im Mesore 435, in der 4. Indiktion geschrieben.
39
Erst durch die wissenschaftlichen Ergebnisse der letzten Jahre
haben wir ein annähernd sicheres Bild über den Ursprung^) und
das Wesen der Indiktionen 2). Seeck verdanken wir wertvolle Auf-
klärungen über die Entstehung der Indiktionen, femer auch den
Beweis, daß der erste Indiktionszyklus nicht 312 begann, wie das
Chronicon paschale angibt, sondern schon 297. Dies wird auch
durch Kairo 10520 bestätigt, wo eine 19.^) Indiktiou im Jahre 315
vorkommt (Vgl. Arch. U 135/36).
Zum ersten Mal überhaupt findet sich Rechnung nach Indiktionen
unter dem Konsulat des Volusian und Annian im Jahre 314 (Kairo
10485). Vorläufig findet sich eine derartige Rechnung aber nur im
Text der Papyrusurkunden, erst später und ganz allmählich wurde
die Indiktion zur Datierung selbst verwendet. (Siehe Statistik!) In
Urkunden des 5. Jahrhunderts fehlt sehr selten die Indiktion und
durch Justinian (Nov. 47) wurde sie notwendiger Bestandteil einer
korrekten ürkundendatierung.
Rühl (Chronologie S. 181) meint, die Indiktionen hätten sich
deshalb in die Datierung eingebürgert, weil die Vielherrschaft, welche
im 4. Jahrhundert nur kurze Unterbrechungen erlitt, die Datierung
nach Kaiser] ahren sehr kompliziert gemacht habe. Nun herrschte
aber zu der Zeit, wo die Indiktionen anfingen, hie und da als wirk-
liches Datum verwendet zu werden, im römischen Reiche gar keine
Vielherrschaft mehr, und Datierungen nach Kaiser] ahren hatten schon
längst denen nach Konsulaten Platz gemacht. Bei den verschiedenen
Mängeln aber, die einer solchen Rechnung anhafteten (Unübersicht-
lichkeit, jährlicher Wechsel), griff man wohl gerne zu einem solchen
Gerippe, wie es die Indiktionen für die ganze Chronologie auf so
lange Zeit geworden sind. Besonders im kaufmännischen Betriebe
1) Grundlegend war hier eine Arbeit von Seeck: Die Entstehung des
Indiktionenzyklus (Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 12,
S. 279ff.). — Literatur über Indiktionen bis 1879 bei Gardthausen: Griech.
Paläogr.; bis 1897 bei Rühl: Chronol. des Mit-telalters u. d. Neuz., wo auch
die wichtigsten bis jetzt aufgetretenen Meinungen kurz besprochen sind.
2) Indiktion = IvötÄittov. Das griechische Wort SulvdiJiYjotg kommt außer
Oxyrhynchos nur selten vor, dazu erst in späterer Zeit (6. Jahrb.). Es wird
nur zur Abwechslung von IvöcxtCcdv gebraucht und bezieht sich meist auf
eine zukünftige Indiktion (xflg ouv 8-8$ . . iTitvsiiTioecöc). In der Datierung
wird S«tvi|XY]ot€ überhaupt nicht gebraucht.
3) über solche Fälle, wo eine höhere als 15. Indiktion vorkommt, siehe
Wessely: Stud. Pal. II S. 33/34 und Wilcken: Arch. II S. 393/94.
40
ergaben sieh hieraus große Vorteile durch die größere Einfachheit
und Eonstantheit.
Lange Zeit war man darüber im Unklaren, ob die Indiktionen
an einem bestimmten Tage wechselten. Zuerst versuchte Wilcken
(Hermes 19 S. 293 ff.) gegen Harteis Ansicht, der an einem festen
Ausgangspunkt festhielt, den Beweis zu führen, daß es einen solchen
nicht gebe und brachte zu diesem Zwecke das ihm bis dahin bekannte
Material herbei, wo hauptsächlich solche Urkunden in Betracht
kamen, wo durch ipx% oder ziXti der Anfang oder das Ende der
Indiktion näher spezifiziert waren. Da sich. inzwischen das Material
zur Lösung dieser Frage wieder ganz bedeutend gemehrt hat, so
sollen auch hier die Belege folgen. In der Anordnung ist chrono-
logische Reihenfolge nach Monat und Tag eingehalten.
TiXti tv8ixx{ovo{.
Lond. m 994
Mexelp
t, ziXti
1
l 1
ivS.
4. Febr. 517
Stud. Pal. Vm 859
nax<5)v
a,
99
i
99
26. April VI. J.
Wien. Stud. V S. 3
»
xß,
99
i
99
17. Mai 487
Stud. Pal. vm 809
«
Xt],
99
z
99
23. Mai VI. J.
Stud. Pal. vm 861
n
xir),
99
c
99
23. Mai VI. J.
Stud. Pal. m 262
üaOvt
T
99
%■
99
28. Mai VI. J.
BGU m 837
»
5
99
tß
99
29. Mai 609
Stud. Pal. VUI 804
n
c
99
a
99
1. Juni V. J.
BGU I 3
»
^Y
99
n
99
7. Juni 605
Stud. Pal. 111 87
n
iS
99
'ß
99
8. Juni VI. J.
Lond. I 113, 5
n
i5
99
T
99
8. Juni 595
Wess. Proleg. S. 50, C XX.
•
n
le
99
i
99
9. Juni 618
BGU 11 367
w
t?
99
T
99
10. Juni arab. Z.
BGÜ I 305
w
1%'
99
iS
99
13. Juni 556
Berl. Fragm.
99
X
99
i
99
14. Juni —
Wien. Stud. Vlll S. 94
n
ocß
99
s
99
16. Juni 586
Grenf. 11 85
n
<
99
tS
99
21. Juni 535
Stud. Pal. Vffl 866
w
<
99
Y
99
21. Juni VI. J.
BGÜ I 303
w
XY)
99
5
99
22. Juni 586
Stud. Pal. m 84
n
XT)
99
8
99
22. Juni VI. J.
Stud. Pal. VIII 1229
n
X
99
(••)
99
24. Juni VI. J.
Stud. Pal. m 410
n
(••)
99
e
99
(. .) Juni VI. J.
BGÜ n 308
ETtelcp
a
99
Y
99
25. Juni 615
Mitt. PR. I S. 27
»
xß
99
(••)
99
16. Juli (..)
Stud. Pal. m 86
Mea. inay. y
99
la
99
26. August VI. J.
41
c
ipxtl EvSixtCovos.
Oxy. I 140
nax<J)V
a» ipXtl
ty Jv5.
26. April 550
Lond. m 1007 c
»1
tY»
99
C 5,
8. Mai 558
Grenf. 11 67
i5
XTJ
99
C 55
23. Mai 602
fitud. 6g. V. 1876
Ilaövi
T
99
Y 55
28. Mai 735
Rev. ^. 1880
»>
c
99
C ,5
4. Juni VII. J.
BGU I 323
51
X
99
' „
14. Juni byz. Zeit
Par. 21"'*
»5
X
99
M55
14. Juni 592
Wess. Proleg. S. 49
'Eitel?
^Y
99
f\ 5,
7. Juli byz. Zeit
Mitt. PR. I S. 27
91
xy
99
^ 55
17. Juli (..)
BGÜ III 725
»1
x^
99
^ 55
21. Juli 618
BGU I 315
15
Xt)
99
a 55
22. Juli byz. Zeit
Stud. Pal. III 123
Meoop'Jj
OL
99
la „
25. Juli VI. J.
Stud. Pal. in 137
1»
ß
99
e 55
26. Juli VI. J.
BGÜ III 960
«
5
99
e ,5
28. Juli byz. Zeit
Lond. III 778
»
S
99
ß ,5
28. Juli 568
Stud. Pal. VIII 1150
»)
<;
99
(••) ,5
30. Juli byz. Zeit
BGÜ II 693
»5
(
99
(..) 5,
30. Juli byz. Zeit
BGU I 29
«
iS
99
€ 55
7. August
VII./VIIl. J.
Amh. II 148
55
xs
99
ta „
20. August 487
BGU I 311
e<bö-
ß
99
ß 55
30. Aug. byz. Zeit
Mitt. PR. I 27
91
la
99
iß „
8. Sept. [..]
Wess. Proleg. S. 50 D 75
91
tS
99
(••) 55
11. Sept. [..]
Stud. Pal. VIII 1320
99
ce
99
(••) 55
12. Sept. V. J.
Mitt. PR. I S. 27
Oa(i)(fc
x^
99
(..) 5,
24. Okt. [..]
Ans diesen beiden Znsammenstellnngen ergibt sich, daß Wilcken
mit seiner Ansicht ganz das Richtige getroffen hatte. Ihm haben
mit der Zeit bei dem stets wachsenden Material auch alle Forscher
zugestimmt, die früher die entgegengesetzte Ansicht vertraten, so
Hartel, Krall, Wessely. Um so mehr ist es zu verwundern, daß
erst vor einigen Jahren 1906 Ginzel (Handb. der math. und techn.
Chronol. I S. 233) noch einmal diese abgetane Ansicht aufgegriffen
hat, wenn er, allerdings ohne eigenen festen Standpunkt, schreibt:
„Nach J. Krall hat man es aber sicher mit einer festen Indiktions-
epoche und zwar in der zweiten Hälfte des Payni zu tun ; allerdings
ist der Anfangstag derselben noch nicht festgelegt/^ Ginzel eignet
sich ja auch die frühere Ansicht Kraus an, daß der Anfangspunkt
42
im Payni gelegen habe; wenn spätere Termine als der Payni aus-
nahmsweise in den Urkunden vorkämen, so erkläre sich dies aus
Steuererleichterungen und Terminverschiebungen,*die infolge schlechter
Ernte notwendig wurden. Das Indiktionsjahr sei in solchen Fällen
über den Erntetag prolongiert worden. Wie aber, wenn es sich um
bedeutend frühere Anfangstermine handelt?
Ferner meint Ginzel auch vielleicht noch das alte Wandeljahr
für diesen wechselnden Epochetag verantwortlich machen zu hönnen,
dem er auch in dieser späten Zeit noch Wirksamkeit zuschreibt:
„Daß inzwischen das feste Jahr in Ägypten aufkam, fällt nicht da-
gegen ins Gewicht, denn wir wissen, mit welch zähen Wurzeln das
Wandeljahr noch lange im Volke haftete.''
Daß damals im V., VI. und VII. Jahrhundert überhaupt niemand
mehr an das Wandeljahr dachte, ergibt sich aus meiner Behandlung
dieses Themas. (S. 48 ff.)
Für das Jahr 568 läßt sich der Wechsel der Indiktion ziemlich
genau bestimmen. Aus diesem Jahr stammt Oxy. VII 1038 mit
der Datierung: Meaop-?) ß, tvSixxfovoi; a, Lond. III 778: Meaop^ S,
dpXtl ß tvStxxfovoi; und Oxy. I 199 Fragm., Meaop-}) S, ß tvStxxfovo?.
568 muß also die neue Indiktion am 3. oder 4. Mesore begonnen
haben.
Bei zwei dieser Datierungen vermissen wir (ipx^ oder xIXet,
Hieraus scheint sich zu ergeben, daß es völlig freier Wille des Aus-
stellers einer Urkunde war, wenn er &pxi ^^^^ '^^^^^ setzte, daß
also keine behördliche Vorschrift forderte, diejenigen Monate und
Tage als an den Anfang oder das Ende der laufenden Indiktion ge-
hörig näher zu spezifizieren, bei denen infolge des wechselnden
Indiktionsepochetags beide Möglichkeiten vorhanden waren. Allzu
gewissenhafte Schreiber wiederum haben dies übertrieben, wie sich
aus obiger Zusammenstellung ergibt.
Aber noch in manchen anderen Fällen fehlt diese genaue
Spezifizierung, wo man sicher &py(^ oder xlXei erwarten sollte.
Lond. in 1008: Im Jahr 561 findet sich am 27. Payni schon
neue Indiktion ohne Zusatz von Ap^Q-
Oxy. I 134: Am 15. Payni 569 noch alte Indiktion ohne xdXet.
Nach BGU I 255 ist am 20. Pachon 599 schon neue Indiktion
ohne äpx?.
Nach Oxy. I 136 am 29. Pachon 583 noch die alte ohne xlXei.
43
Im Jahre 600 herrscht am 20. Epeiph noch die alte (Pai: 20),
am 15. Mesore schon die neue Indiktion (Lond. 113,5 c) ohne (ipx^
und ziXei,
Am 15. Payni 710 noch alte Indiktion ohne xiXei, (Stud.
Pal. III 190).
Aus diesen Beispielen folgt also, daß man dieses äpy^i^ oder
xiXei auch häufig wegließ. Dieses konnte ja auch ohne Gefahr
einer Verwechslung immer dann geschehen, wenn im Datum das
Konsulat oder Kaiserjahr stand. Besonders kleinere Urkunden, wie
solche Wessely: Stud. Pal. III und VIII publiziert hat, sind aber
sehr oft nur mit der Indiktion datiert, hier mußte sich daher eine
nähere Spezifizierung empfehlen.
Bei einigen Urkunden könnte auch der Gedanke nahe liegen,
daß sie nach der sogenannten indictio Graeca datiert seien. In
späterer Zeit und bei anderen Völkern wurde diese ja sehr viel ge-
braucht. Sie begann am 1. September, was nichts anderes bedeutete
als den ägyptischen 1. Thoth. Daß man nicht den wirklich genau
entsprechenden 29. August gewählt hat, sondern den 1. September,
ist wohl nichts Sonderbares. Auch bei verschiedenen Papyrus-
urkunden hat man den Gebrauch dieser Indiktion vermutet, wenn
ihr Anfang in den Thoth zu fallen schien. So hat z. B. Grenfell
bei Grenf. II 100 = Lond. III 728, wo am 12. Mesore noch alte
Indiktion herrscht, die indictio Graeca vermutet.
Gerade aber diese näheren Angaben durch äpxti ^^^ '^^^^^
deuten doch auf eine Indiktion hin, die keinen festen Anfangstag
hatte. War aber einmal die Indiktion festgelegt, dann hatte doch
dies alles keinen Sinn mehr, dann war es klar, daß der Thoth am
Anfang, der Mesore am Ende der Indiktion, wie des Jahres über-
haupt lag, bei dem man ja auch nie derartige Zusätze machte. Da
nun solche näheren Bestimmungen der Indiktion durch äpy^ und
xiXei im ganzen 6. und 7. Jahrhundert andauernd vorkommen, wird
hieraus zu folgern sein, daß die Festlegung der Indiktionsepoche
erst nach dieser Zeit stattgefunden hat, daß wir es also in den
Papyri mit der wechselnden Indiktion zu tun haben.
Was also Wilcken (Hermes XXI, 1886) schrieb: „Eine Datierung
nach der byzantinischen Indiktion ist nicht nachzuweisen", hat dem-
nach noch heute seine Giltigkeit.
44
Ära Dioeletiani.
Der Ausgangspunkt dieser Ära ist der 1. Thoth 284, fällt also
mit der gewöhnlichen Rechnungsweise der Jahre Diokletians zu-
sammen. Sie erscheint in Papyri zum 1. Mal BGU I 312, wo die
Datierung lautet: „Izouq AioxXiQxcavou xoS, Toßi x5, le Ev5txTtovo?"
= jul. Jahr 657.0
Es erhebt sich ntm zuerst die Frage, wie sich die Erinnerung
an die Jahre Diocletians so lange (über 350 Jahre) hat halten können.
Diokletian hatte sich um Ägypten mancherlei Verdienste er-
worben, außerdem aber auch noch durch eine schreckliche Christen-
Verfolgung seinem Namen ein Denkmal gesetzt. Die Erinnerung
an ihn lebte fort und seine Regierung konnte leicht der Ausgangs-
punkt einer Ära werden. Gerade bei der im 4. Jahrhundert all-
gemein üblichen Datierungsweise nach Konsulaten war ja schließlich
eine Ära unabweisbares Bedürfnis, wenn Daten für die Zukunft
auszurechnen waren. Besonders in den Ostertafeln mußte sich dies
bemerkbar machen und so gebrauchte z. B. Kyrillos, Patriarch von
Alexandrien, und andere bei Abfassung der Ostertafeln die Jahre
Diocletians, beginnend mit dem 153. Jahre dieser Ära. Doch schon
vorher war sie im Gebrauche und das erste Beispiel ihrer An-
wendung bieten die Festbriefe des Athanasius,^) wo das Datum von
ep. I lautet: XL Pharmuthi, VIII. Id. April. Ära Dioeletiani 45
=^ 329. In anderen Briefen kommt noch das 46., 47., 49., 50.,
51., 54., 55., 57., 58., 61., 62., 63., 64. Jahr des ära Dioeletiani
vor. Ferner heißt es in einem Briefe des Ambrosius an die Bischöfe
der Provinz ÄmiHa:^) Octogesimo et nono anno ex die imperii Dio-
eletiani . . . Auch die alexandrinischen Astrologen pflegten die
Daten ihrer Beobachtungen nach der Diokletianischen Ära zu geben,
1) Es besteht hier Unvereinbarkeit zwischen Ära und IndiktioD, wie
eine solche auch noch in anderen Papyri vorkommt. Da nun aber die
Indiktion gerade das spezifisch ägyptische Element der Datierung ist und
hier in diesem Falle auch im Texte noch einmal die 15. Indiktion genannt
wird,« so ist wohl hier nicht anzunehmen, daß ts verschrieben sei, wie
Wilcken bei Publikation dieser Urkunde glauht, sondern xoö, es wird Toy
heißen müssen. Auch sonst bei derartigen Unvereinbarkeiten wird man
gut tun, stets der Indiktion den Vorzug zu geben, wenn nicht gewichtige
Gründe dagegen in die Wagschale fallen.
2) Larsow: Die Festbriefe des Heiligen Athauasius, S. 55 und später.
3) Migne: Patrologia; series Latina XVI, S. 1050.
45
so Paulus Alexandrinus (Ginzel: Hdb. d. math. u. techn. Chrono!. I
S. 231). Weitere Belege sind CIG. 4945, (verbessert von Brugsch:
Äg. Z. 1888, S. 68, angeführt von Wilcken: Ärch. I S. 405) eine
Inschrift von Philae, auf der das Jahr 164 und 169 dieser Ära vor-
kommt, ferner eine andere Inschrift von Philae (angeführt von
Wilcken: Arch. I S. 413) mit dem 173. Jahre Diocletians. Wenn
auf solche Weise in Inschriften, Ostertafeln usw. diese Ära nur ein
kümmerliches Dasein fristete, so wurde damit doch erreicht, daß sie
nicht der Vergessenheit anheim fiel. Vorläufig konnte sie in Ägypten
noch nicht viel Boden gewinnen, denn hier rechnete man nach
Konsuln, Indiktionen, später nach byzantinischen Eaiserjahren. Als
aber die Araber Ägypten erobert hatten, blieb nur die Indiktions-
rechnung übrig, und viele Urkunden aus jener Zeit sind wirklich
nur nach ihr datiert. In dieser Verlegenheit griff man wieder auf
die Jahre Diokletians zurück. (Ähnlich Ginzel Hdb. I S. 230).
Wenn nun manche Gelehrte meinen (Mommsen: Hermes XXXII
S. 547, Ginzel: Hdb. S. 230, Rühl: Chronol. d. Mittelalters u. d.
Neuzeit, S. 185, Wessely: Mitt. P.R. V S. 102), man habe diese
Ära eingeführt in Anlehnung daran, daß ja auch schon früher Com-
modus, Garacella, Gallienus in den Jahren ihrer Väter weiter gezählt
hätten, so leuchtet hier doch sofort ein, daß in diesem Falle die
Verschiedenheiten größer sind als die Ähnlichkeiten. Diese drei
Herrscher taten dies doch nur deshalb, weil sie als Mitregenten ihres
Vaters dessen Jahre auch schon für sich gezählt hatten und nach
ihrem Tod trat wieder gewöhnliche Rechnungsweise ein. Damals,
als man diese aera Diocletiani in Papyri gebrauchte, gab es über-
haupt keine römischen Kaiser mehr, der Charakter einer Ära tritt
also deutlich genug hervor, während doch dieses Weiterzählen der
Jahre des Vaters durch den Sohn bei früherer Mitregentschaft nur
den verschwindenden Ansatz zu einer Ärenrechnung bedeutet.
Aus der Darstellung bei Rühl und Ginzel ist auch zu ent-
nehmen, daß man sich bei der Einführung dieser Ära später im
VII. Jahrhundert hat daran erinnern müssen, daß Diocletian die
letzte markante Persönlichkeit des untergehenden Römerreiches war,
daß er ein grausamer Christenverfolger, daß er der letzte war,
dessen Jahre nach der alten Weise gezählt wurden. Diese Annahmen
sind aber gar nicht nötig, die Ära war ja schon da, sie brauchte
nur aus einer Gelehrtenära eine Ära des täglichen Gebrauchs zu
werden.
46
Die Ära von Oxyrhynchos.
Eine Ära von lediglich lokalem Charakter ist die von Oxyrhynchos,
und kein Beispiel ist bis jetzt bekannt, daß sie atfch außerhalb dieser
Stadt gebraucht worden wäre. Da uns jegliches Zeugnis über ihre
Entstehung fehlt, so ist natürlich nicht leicht über Hypothesen hin-
g-uszukommen. Sie besteht aus 2 Zahlen ohne jeglichen Zusatz, von
denen die erste auf den 1. Thoth 323, die andere auf den 1. Thoth 354
als Epochetag hinweist. Bei einer korrekten Datierung muß also
der Unterschied zwischen beiden stets 31 Jahre betragen. Zum
ersten Mal tritt diese Datierung Oxy. VII 1056 auf, wo das Datum
lautet: "Exou^ X^, Ho\jq $ Oaö^t ly- Grenfell-Hunt (Oxy. I
S. 192/93) halten fälschlicherweise 324/25 für das eine Epochejahr
und meinen dieser Ausgangstermin könne deshalb gewählt sein, weil
damals (325) das Konzil von Nicaea stattfand. Dem würde aber
der lokale Charakter dieser Ära widersprechen. Für 354/55 wissen
sie auch kein Ereignis anzugeben. Nun wissen wir aus Inschriften,
daß zur Zeit Constantins Stadtrechte zur Verleihung kamen (C.J.L.
III 7000). Vielleicht hat nun auch Oxyrhynchos 323/24 Stadtrechte
bekommen, allerdings könnte es in diesem Jahre nicht von Constantin
geschehen sein, sondern nur von Licinius, der damals noch die
Herrschaft über Ägypten hatte. Wahrscheinlich wurden dieselben
dann 354/55 von Constans bestätigt. Eine solche Annahme paßt
auch ganz gut zu dem nur in Oxyrhynchos üblichen Gebrauche.
Anfangs wurde diese Ära selbständig gebraucht, dann in Verr
bindung mit Indiktionen, manchmal auch mit dem Konsulat und
später dem byzantinischen Kaiserjahr. (Näheres über ihre Anwendung
ergibt sich aus der Statistik.)
Die Ära nach der Eratesis Augusti.
Hieran schließt sich wohl am besten die Behandlung der Ära
nach der Kratesis Augusti an, wenn sie auch einer früheren Zeit
angehört. Damals war in Ägypten eine Ärenrechnung noch etwas
ganz Fremdes. Wenn uns nun die Rudimente einer solchen in der
Regierung des Augustus begegnen, so können wir sicher sein, daß
dies kein einheimisches Erzeugnis war, zumal sich diese Kratesis
Augusti auch gar nicht einzubürgern vermochte. Datierungen nach
dieser Ära, die uns bis jetzt BGU 174, Fay 89, Grenf. II 40, Hermes
XXX S. 152, Lond. III 699, 826 aus den Ärenjahren 31, 36, 38,
47
39 und 41 vorliegen, tragen einen offiziellen Charakter, indem sie
alle folgendermaßen lauten: *Etous.. x^^ Kaiqapo<; xpaTi^aeü); ö-eou
üEoO; dann folgt stets Gegenüberstellung des mazedonischen mit dem
ägyptischen Monat.
Diese Ära unterscheidet sich von der gewöhnlichen in Ägypten
üblichen Zeitrechnung nur durch ihren offiziellen Anstrich; ihr Aus-
gangspunkt ist der gleiche.
Grenfell-Hunt, Wilcken, Kubitschek, Wilcken, Strack,
Kroll sind sich darüber einig, daß dies die vom römischen Senat
angeordnete Ärenrechnung sein müsse, von der Dio 51, 19, 6 be-
richtet: Ttjv Zh '?)jiipav, äv ^ 'S) 'AXe^ivSpeta §(iXü), dcyaSnfjv xe elvat
xal Ig x& iTZEiza Ixir) äpx'^iv xfj(; iTtapiS-jiT^aecOi; aöxöv vojiCC^aS-ac.
Gegen diese Meinung scheint aber doch verschiedenes zu sprechen.
Nach dem Wortlaut dieses Senatuskonsuls sollte man doch kaum
erwarten, daß das Ergebnis desselben eine Ära xpaxi^aewi; Kafaapo^
werden konnte. Ferner hätte dann doch auch diese Ära viel früher
in unsern Papyri auftreten müssen. Gerade aus' der Zeit des Augustus
haben wir verhältnismäßig viel Papyri durch die letzten Publikationen
in den BGU, und doch begegnet uns erst im 31. Jahre des Augustus
die erste derartige Datierung. Weiterhin sollte man annehmen, daß
sie dann auch viel häufiger gebraucht worden wäre. Sicher hätte
diese Ära auch wirklich Geltung als Datierung haben müssen, sie
hätte also aus allen Dokumenten, wo sie vorkommt, die gewöhnliche
Rechnungsweise verdrängen müssen, aber BGÜ I 174 wie auch
Fay 89 = Lond. III 826 sind neben dem Ärajahr auch nach dem
Regierungsjahr des Augustus datiert.
Der Schlüssel zu einer anderen Erklärung scheint mir die Monats-
datierung zu sein.
Aus der ganzen Regierungszeit des Augustus haben wir keine
einzige ürkundendatierung, in der der ägyptische Monat dem maze-
donischen gegenübergestellt ist. In allen den Fällen aber, wo sich
Rechnung nach dieser Ära findet und nur in diesen, findet dies statt.
Auch in Syrien wurden damals die mazedonischen Monatsnamen
gebraucht und ebenda war damals die sogenannte aktische Ära im
Gebrauch, die ihren Ausgangspunkt von dem ersten der Schlacht
bei Aktium folgenden syrischen Neujahr = ungefähr 1. Oktober 30
hatte und ebenfalls nach Jahren des Augustus rechnete.
Sollte es also nicht hier um einen Einfluß des syrischen Kalenders
handeln können? Allerdings läßt es sich nicht nachweisen, daß die
48
Aussteller dieser Urkunden, die nach der Ära datiert sind, Syrer
gewesen seien oder in irgend einer Weise unter syrischen Einfluß
gestanden haben könnten. Der Aussteller von Fay. 89 Petheus ist
ein Perser von Abstammung.
2. Kapitel.
Der Erfolg der Kalenderreform des Augustus.
Wenn uns auch unsere Autoren ^) nichts Genaues über die Zeit
der Ealenderreform des Augustus mitteilen, so läßt sich dieselbe
doch aus den Doppeldatierungen der uns erhaltenen Horoskope
ziemlich bestimmt fixieren. Man sucht die Differenz zwischen den
beiden Jahren und findet dann bei Zurückrechnung leicht den Aus-
gangspunkt des Unterschieds, welcher in 4 Jahren immer einen Tag
betrug. Derselbe beträgt bei einem Horoskop vom Jahre 1372)
(Par. 19 = Lond. I 110) 40 Tage, Das dem Jahre 137 voraus-
gehende Schaltjahr war 134/135 3), nach unserm Papyrus war also
dies das 40. Schaltjahr seit Einführung des festen Jahres. Bei
Zurückrechnung findet sich demnach als erstes Schaltjahr 23/22
V. Chr. Im julianischen Jahr 27/26 müssen daher beide Jahre zu-
sammengefallen sein. Die Kalenderreform des Augustus wird also
bald nach diesem Zeitpunkte, sicher aber nicht nach 23/22, statt-
gefunden haben.
Die Datierung eines anderen Horoskops vom Mesore des
Jahres 161 (Fay. 139 = Kairo 10812) führt zum selben Resultat.
Hier beträgt der Unterschied der beiden Daten 46 Tage. Da nun
1) Oboe bestimmte chronologische Angaben spricht Saeton nur von
einer Reform des römischen Kalenders (Div. Aug. 31,2): annum a Divo
Julie ordinatam, sed postea neglegentia conturbatum atque confusum rursus
ad pristinam rationem redegit.
2) Zur Datierung vgl. Mitt.PR. II 40 und Wilcken: Griech. Ostr.
S. 792 Anm.
3) Welche Jahre Schaltjahre waren, erhellt aus Oxy. I 45, H 380,
III 581, 628 und IV 722, in denen ein 6. Epagomenentag vorkommt in den
Jahren 79, 91, 95, 99, 159; also dann war ein Schaltjahr, wenn die Zahl des
julianischen Jahres durch 4 dividiert Rest 3 ergibt, demnach vor Christus
in allen geraden, aber nicht durch 4 teilbaren Jahren.
49
das letzte vorhergehende Schaltjahr 158/59 war, so trifft man bei
Zurückrechnung ebenfalls auf 27/26 als den Ausgangspunkt des
Unterschieds.
Bei Lond. I 130, einem Horoskop vom Jahre 81, ist der Tages-
beginn des 6. Pharmuthi im festen Jahr dem Übergang vom 1. auf
den 2. Pachon im Wandeljahre gleichgesetzt. Um zum selben
Resultate zu gelangen, müssen wir den 2. Pachon des Wandeljahres
bei der Rechnung zu Grunde legen. ^)
Dieses Resultat wird bestätigt durch eine Stelle im Commentar
des Theon über die Handtafeln des Ptolemaeus (Ideler Hb. I S. 157,
158), wo es heißt: „Diese Rückkehr (dciioxaxaaTaat^) des beweg-
lichen Thoth zum festen fand im 5. Regierungs jähre des Augustus
statt." Nach gewöhnlicher Rechnung entspricht das 5. Jahr des
Augustus dem julianischen Jahr 26/25, wenn wir aber annehmen,
daß Theon schon die Zeit vor dem 1. Thoth 30 als 1. Regierungs-
jahr Augusts zählt, so paßt diese Stelle vortrefflich zu unserm
Resultat.
Nicht also gleich zu Beginn seiner Regierung suchte Augustus
die ägyptischen Kalenderverhältnisse zu ordnen, sondern er wartete
erst einige Jahre, bis die 1. Thoth der beiden Jahre zusammen-
fielen. Da nun zudem das feste Jahr schon lange bei den Ägyptern
bekannt war, so brachte seine Reform im Grunde gar nichts Neues,
nur etwas Altes, das Wandeljahr sollte abgeschafft werden, das
vielleicht schon der Anlaß von manchem Unheil 2), sicher aber von
vielen Mißverständnissen gewesen war.
Zweifeilos wollte Augustus, dessen Adoptivvater Cäsar kurze
Zeit vorher der Verwirrung des römischen Kalenders ein Ende ge-
macht hatte, auch in Ägypten eine solche Einheit herstellen, er
wollte also für ganz Ägypten das feste Jahr einführen. Vielleicht
gab ihm der Alexandriner Sosigenes diesen Gedanken ein, der ja
1) Hienach läßt sich auch ein Horoskop aus der Zeit des Tiberius
(Oxy. 11 285) genauer datieren. Da hier der Unterschied 11 Tage beträgt,
muß es zwischen Oktober 19 und Oktober 22 ausgestellt sein. Fälschlicher-
weise nehmen Grenfell-Hunt (Oxy. II S. 138) nur einen Unterschied von
10 Tagen an, gelangen aber ungefähr zum selben Resultat.
2) Aus der alten Geschichte sind uns einige Unglücksfalle bekannt,
an denen die Kalender Verwirrung Schuld war, wenn auch in anderen Ländern.
Man denke nur an den mißglückten Einfall der Athener in Böotien während
des peloponnesischen Krieges und an die für sie unglückliche Schlacht bei
Delion !
Hohmann. 4
50
auch schon Cäsar beraten hatte. Die Frage, ob es nicht vielleicht
in der Absicht des Augustus lag, ein analoges Verhältnis wie in
der Ptolemäerzeit zu schaffen, wo die herrschende Bevölkerung den
makedonischen, die beherrschte den ägyptischen Kalender gebrauchte,
hat schon Wilcken (Griech. Ostr. I S. 790/91) endgültig abgetan.
Interessanter ist die Frage, welchen Erfolg Augustus mit seiner
Reform erzielt hat oder wie lange der annus vagus in der Kaiser-
zeit noch nachgewirkt hat. Grenfell, Hunt, Kubitschek,
Bhoden und andere wiesen dem Wandel jähr in den ersten 3 Jahr-
hunderten noch eine große Bedeutung zu. Grenfell geht sogar so
weit, daß er (Grenf. II S. 102/03) meint, der Gebrauch des annus
vagus könne so allgemein gewesen sein, daß es nicht der Mühe
wert war, ihn als solchen noch näher zu spezifizieren. Wilcken
ist genannten Autoren schon gegenüber getreten, die sich haupt-
sächlich auf die Datierungen von 3 Papyrusurkunden stützten:
1. BGU I 46, wo am 24. Pachon 193 noch nach Pertinax
datiert ist, der damals schon 7 Wochen tot war,
2. Grenf. II 60, hier kommt noch der Phamenoth = ungefähr
März des zweiten Jahres des Niger vor,
3. Mitt. aus d. Samml. d. Pap. Erzh. Bainer II S. 23, wo am
8. September 238 nach Balbinus und Pupienus als Augusti, nach
Gordian als Cäsar datiert ist, während doch die beiden Senatskaiser
schon seit Mitte Juni nicht mehr am Leben waren.
Daß die Nachricht vom Tode eines Kaisers in spätestens 25 Tagen
nach Ägypten gelangt sein müsse, wie Bhoden (B. E. I 2622) meint,
hat Wilcken (Griech. Ostr.) auf Grund tatsächlichen Materials aus
Ostraka und Papyri in Abrede gestellt. Wie wir gleich sehen werden,
findet sich sowohl in Ostraka und Papyri dutzenderweise eine solche
verspätete Datierung üer den Tod eines Begenten hinaus, so daß in
manchen Fällen auch die Erklärung nach dem annus vagus nicht
mehr ausreicht. Wir können doch die damaligen Verhältnisse nicht
mit unserm Depeschen dienst vergleichen, wo beim Tode eines
Monarchen sofort Telegramme an alle bedeutenderen Zeitungen ab-
gehen, die dann die Nachricht bis zum seßhaftesten Stubenhocker
im entferntesten Dörfchen bringen. Wir dürfen wohl nicht einmal
annehmen, daß offizielle Kuriere mit einer solchen Nachricht für die
einzelnen Provinzen abgefertigt wurden, falls in ihnen nicht größere
Heeresteile standen. Fand dann vollends der Tod eines Begenten
zur Zeit der herbstüchen Stürme, der Winterskälte oder in Kriegs-
51
wirren, die später ja regelmäßig nach dem Ableben eines Kaisers
entstanden, statt, so war es erst recht ein Spiel des Zufalls, in
welcher Zeit eine solche Nachricht nach Ägypten kommen sollte.
Darüber konnten Wochen und Monate vergehen und bis dann die
Xa)pa davon erfuhr, das dauerte wieder geraume Zeit.
Es sollen nun diejenigen Papyri folgen, in denen sich eine
solche verspätete Datierung findet.
In Oxy. IV 721 kommt das 44. Jahr des Augustus vor. Dieses
hätte am 29. August 14 begonnen, er starb aber schon am 19. August.
Infolgedessen rechnete man das 1. Jahr des Tiberius vom 1. Thoth
des Jahres 14 ab, wo nach gewöhnlicher Rechnung schon sein 2.
hätte beginnen müssen, indem man das 44. Jahr des Augustus dem
1. des Tiberius gleichsetzte.
BGU III 787: Am 20. Juni 41 wird noch nach Caligula datiert,
der bereits am 24. Januar 41 ermordet wurde.
In Oxy. II 289 wird noch am 30. April 69 nach Otho gerechnet,
ungefähr 5 Tage nach seinem Tode.
Bei Domitian findet sich wieder eine größere Differenz. In
Oxy. I 104 wird noch am 26. Dezember 96 nach ihm gerechnet,
trotzdem er schon seit 18. September tot war. Herbstliche Stürme
werden wohl die Todesnachricht so lange verzögert haben.
Nach Oxy. III 489 ist der Tod Traians am 28. August 117
noch unbekannt. Im Gegensatz zu Tiberius zählt aber doch Hadrian,
der am 11. August den Thron bestieg, sein erstes Jahr von seinem
Regierungsantritt bis zum 1. Thoth 117 (Oxy. VII 1023).
In Tebtunis (Teb. II 481) datierte man noch am 30. Pharmuthi
25. April 161 nach Antoninus Pius, der schon seit 7. März tot war.
BGU II 434 zeigt, daß am 20. Pharmuthi = 15. April 161
noch nach Marcus und Verus gerechnet wurde. Auch Oxy. III 507
ist in demselben Monat Pharmuthi des Jahres 169 geschrieben. Der
Monatstag ist leider nicht mehr erhalten. Hier ist nur nach Marc
Aurel allein datiert. Demnach wird die Urkunde nach dem 20. Phar-
muthi geschrieben sein, sie fällt also in die Zeit vom 15.— 25. April 169.
Da nun Verus seit Anfang Februar tot war, so brauchte diesmal
die Nachricht seines Todes ungefähr 2V2 Monate, bis sie in Oxy-
rhynchos bekannt wurde.
BGU I 46: Am 24. Pachon = 19. Mai 193 noch nach Pertinax
gerechnet, der am 28. März 193 ermordet wurde. Bei dieser Ur-
kunde wurde, wie schon oben erwähnt, der Gebrauch des annus vagus
52
y'
,*i vermutet, weiL bei Datierung nach dem fixen Jahr die Nachricht
von dem Tode des Pertinax 52 Tage zu ihrem Wege von Rom nach
dem Fayüm gebraucht hätte. Da könnte man doch mit noch größerem
Rechte behaupten, BGÜ II 515 sei nach dem Wandeljahr datiert,
weil am 8. Payni =: 2. Juni 193 Commodus noch in der Datierung
erscheint, der schon am 31. Dezember 192 ermordet wurde. Zum
Datum bemerkt Wilcken (Griech. Ostr. S. 802): „Sehr spät hat sich
die Nachricht vom Tode des Commodus im Fayüm verbreitet." Daß
nun der Tod des Commodus zu dieser Zeit längst bekannt war, be-
weist außer BGU I 46 noch BGÜ II 646, III 784 und Lond. II 473,
die sämtlich vor diesem Datum schon nach Pertinax datiert waren.
Wir haben also hier den interessanten Fall vor uns, daß, trotzdem
man sichere Nachricht vom Tode des Commodus hatte, man doch
über seinen Tod hinaus nach ihm datierte.
Eine Erklärung hierfür läßt sich unschwer finden. Man wußte
eben nicht, nach welchem lebenden Kaiser man datieren sollte.
Denn nach der Ermordung des Pertinax wurde Julianus nicht einmal
in Rom ohne Widerspruch anerkannt, und vorläufig stritten sich noch
3 Männer um den Kaiserthron Clodius Albinus, Pescennius Niger
und Septimius Severus. In dieser Verlegenheit griff man noch einmal
auf Commodus, den letzten Sprossen einer ruhmreichen Kaiserdynastie,
zurück, obwohl dessen Andenken mit jeder Art von Verwünschungen
überhäuft war und seine Standbilder umgestürzt wurden i). Auch
weil bei Grenf. II 60 noch der Phamenoth des 2. Jahres des Niger
vorkommt, hat man Datierung nach dem Wandeljahr vermuten
wollen.
In einem Testament vom 21. Februar 194 (BGU I 326) ist
vielleicht der Beweis zu erblicken, daß in der damaligen Zeit der
Thronprätendantenkämpfe wirklich Unklarheit herrschte, welchem
Kaiser man in der Datierung den Vorzug geben sollte. Im Text
dieser Urkunde kommt nämlich auch das Jahr 189 vor, welches
sowohl nach Konsuln als auch nach dem Kaiserjahr genau bestimmt
ist. In der Enddatierung ist jedoch nur das Konsulat angegeben,
während man nach Analogie beide Datierungen erwarten sollte.
1) In aller Form wurde die damnatio memoriae nicht über Commodus
ausgesprochen, und Septimius Severus ließ ihn später sogar konsekrieren.
Wäre er wirklich informiert wordeu, so wäre eine solche Datierung nicht
vorgekommen, auch würden wir seinen Namen in unsern Papyri aus-
gestrichen finden, wie sehr oft den Getas.
53
Am 21. Februar 194 konnte man sich also noch nicht für Septimius
Severus entschließen. Findet sich dann einige Wochen später noch
einmal eine Datierung nach Niger, wie eben Grenf. II 60, so ist
das noch kein Grund an den annus vagus zu denken. Warum nun
der Papyrusschreiber gerade auf Niger in der Datierung verfiel, das
läßt sich wohl schwer ergriinden, 50 oder 100 Jahre später würde
er jedenfalls nach allen Kaisern zusammen datiert haben, damals
aber war der Gedanke noch zu tief eingewurzelt, daß die Einheit
des Reichs auch nach außen hin nur durch eine Person verkörpert
werden könne.
Eine ganz einzig dastehende, unerklärliche Datierung über den
Tod eines Regenten hinaus, bietet BGU III 990, ein Schuldschein
der am 8. März 212 noch nach Septimius Severus, Caracalla und
Geta datiert ist. Zu dieser Zeit war Septimius Severus schon über
ein Jahr tot, ja sogar Geta, der am 26. Februar 212 von seinem
Bruder ermordet wurde. Da das 20. Jahr dieser Herrscher (griechisch
durch X gegeben) im Papyrus gut überliefert ist, so bleibt schließlich
nichts anderes übrig als an einen Irrtum des Schreibers zu denken.
Nur dann wäre dieses eigentümliche Datum zu verstehen, wenn der
Aussteller dieses Schuldscheins auf den allerdings naheliegenden
Gedanken gekommen wäre, daß das laufende Jahr ja gar nicht das
20. Regierungsjahr des Caracalla war, wie es damals allgemein
bezeichnet wurde, sondern das 20. seines wenn auch schon ver-
storbenen Vaters, und daß er deshalb, um eine vollkommen richtige
Datierung herzustellen, den Septimius Severus noch einmal in das
Datum hineingezogen hätte. ^)
In der Folgezeit werden die Papyrusurkunden bedeutend spär-
licher und Datierungen über den Tod eines Kaisers hinaus werden
seltener, zudem wird deren Kontrolle bedeutend erschwert, da die
Chronologie dieser Zeit noch nicht genau feststeht und man ja gerade
in den Datierungen von Papyrusurkunden in vielen Fällen den
Schlüssel zur Chronologie dieses sturmbewegten Jahrhunderts hat
finden wollen und auch wirklich gefunden hat.
Aber gerade für diese Zeit ist es wohl nicht uninteressant, wann
man in Ägypten mit der Datierung gewechselt hat. Es soll daher
1) Wenn der Sohn in den Jahren des Vaters weiter datiert, wie es
bei Commodus und Caracalla der Fall war, so haben wir wohl die Ausätze
zu einer Dynastieära vor uns, die aber infolge des raschen Wechsels der
Kaiser aus verschiedenen Häusern immer schnell unterbrochen wurde.
54
eine Tabelle folgen, die von 250 ab immer das erste und das letzte
Datum nach einem Kaiser enthält.
Erstes Datum des
Decius allein;
Letztes Datnm des
Decius allein:
Einziges Dat. des
Decius, Herennius
und Hostilian.
Erstes Datum des
Gallus u. Volusian.
Letztes Datum des
Gallus u.Yolusian.
Erstes Datum des
Valerian, Gallie-
nus und Cornelius.
(Cornelius fehlt
öfter im Datum.)
BGÜ III
937
CPR I 20
CPR 1 37
Lond. III
1212
Lond. III
952
CPR I
176
*Etou$ Tcpt&Tou AöToxpixopo^
Kataapo? Talou Meaafou Kufv-
xo\) TpaiavoO AexefouEöaeßoOg
EöTuxoOis SeßaaxoO (iiQvdc
SavxtxoO Me^elp eJxdtSt
a f AÖTOxpixopoi; Ka(aapog . . .
.... 'Eiielcp xy
ß/Aöxoxpdcxopo^KafaapogFabu
Meaafou KuCvxou TpaiavoO
Aexfou EöaeßoO^ EöxuxoO? xal
KuJvxou 'EpevvCou 'Expoiaxou
MeaaCou Aexiöu xal Talou
OödXevxo? 'OaxtXiavoOMeaafou
Kutvxou xöv aeßaaxoxixcöv
Kataapcov Oafiev&ö" t]
ß ^ riXXou xa( OöoXouatavoO
Xotax X
Description: „Dated in Pauni
of the second year of the
emperors [Gaius Vibius Tre-
bonianus Gallus and Gaius]
Vibius Aphinius [Gallus Veldo-
mianus Volusianus Pii Fe-
lices] Augusti
ß ^ Aöxoxpaxöpwv Kacadepcov
IloußXCou Atxivvfoi) OöaXepc-
avoQ xal llo\}pXio\) Atxtvvfou
OöaXepiavoö PaXXtiQVoO Fep-
jiavixöv jieyfoxwv, Eöaeßöv
Eöxuxöv xal üoußXfou Atxtv-
vtöu KopvtjXfou OuaXeptavoO
xoO Smcpaveaxixou KaCaapo«;
Seßaaxcov.
14. Febr.
250
17. Juli
250
4. März
251
26. Dez.
251
Juni 252
254/55.
55
Letztes Datnm des
Valerian, Gallie-
nus und Cornelius.
Letztes Datnm des
Valerian und Gal-
lienus.
Erstes Datnm des
Macrianns und
Qnietus.
Letztes Datnm des
MacriannSv und
Qnietus.
Erstes Datnm des
Gallienus allein :
Letztes Datnm des
Gallienus allein :
Erstes Datnm des
Claudius allein:
Letztes Datnm des
Claudius allein:
Einziges Datum
des Vaballathns
und Claudius.
Lond. II
211
Gen. 1 44
Straßb.
I 6
Straßb.
I 6
Straßb.
I 7
CPHerm.
I 62
Straßb.
I 10
Straßb.
I 7
Grenf. II
70
C ^ wie CPR I 176
^^xöv Aöxoxpaxdpwv Kacadcpcov
OöaXeptavoO xal FaXXtYjvoO
Seßaaxöv Mey(ßip q
'Exous Tcpt&xou Aöxoxpax(5p(ov
Katadcpwv Tfxou OouXßfou 'lou-
vfou MaxpiavoQ xal TCxou
EÖGcßöv Eöxux^v Seßaaxtöv
'Ad'i)p Y
'Exous ivdcxou xoö xupCou -fifiöv
FaXXtiQVou SeßaaxoO
Oapnoiiö-t 5
te ^ Aöxoxpdcxopo^ . KaCaapo?
IloußXCou Atxtvvfou raXXtYjvoO
FepiiavixoO [ieY(axou,n6patxou
HeyJaxou EöaeßoO^ EöxuxoO?
SeßaoxoO, Ilauvt X
a ^ Aöxoxpdcxopo^ Kafaapo^
MdcpxoD AöpY)X(ou KXauSfou
EöoeßoOs EöxuxoO? Seßaaxoö
'ETtelcp xy
'^TOU{ tpftou AöToxpdcTopoj
Kafaapo? Fafou Adpif)Xfou Oöa-
ßaXXdcS-ou xal itous ß Aöto-
xpdcTopo; Ka{aapo; Mapxou
Aöpv)X((Su KXau8(ou EöoeßoO;
EÖTU^oö? SeßaoxoO,
Meaopi^ xy
4
\
18. Aug.
259
31. Jan.
260
1. Okt.
260
30. Okt.
261
30. März
262
24. Juni
268
16. Okt.
268
17. Juü
270
15. Aug.
270
56
Erstes Dat. des
Aurelian und Va-
ballathus :
Letztes Datum des
Aurelian und Va-
ballathus :
Erstes Datum des
Aurelian allein:
Letztes Datum des
Aurelian.
Erstes Datum des
Tacitus :
Letztes Datum des
Tacitus :
Erstes Datum des
Probus :
Letztes Datum des
Probus :
Straßb.
I 8
Straßb.
I 8
öxy. vn
1036
BGUIV
1073
Oxy. VI
907
Straßb.
18
Straßb.
I 30
Amh. II
106
"EXOUS OL XOÖ XUp{0U 'ij|l(OV
AOpi^XcavoO HsßaaToO %olI
5 f OöaßaXXaö'Ou'AS'iQVoSwpou,
OapfioöS-t e
ß ^ xai e ^ . . .
Oapixotifl-i
8 ^ AöToxpdcxopos Kacaapo?
Aoüxfou Aontxtdu AöprjXtavoO
FouV'ö'txoO iisytaxoD Eöaeßou?
EöxuxoO^ 'AvetxT^xou SeßaaxoO
e ^ xoO xupCoü -fiiitüv AöpTjXtavoü
Seßaaxoö, M-Byelp
a Aöxoxpdcxopo^ KaCaapo^
Mipxou KXauSfeu TaxExou Eö-
acßoOs EöxuxoO^ SeßaaxoO
Ilaövt C
a ^ XOÖ xüpCou -Jjjitöv KXauStou
Taxfxoü SeßaaxoO
Ilaövt tS
'Exous ß XOÖ xupfoü -Jiiicöv M4p-
xoü Aöp>jX(ou Ilpdßoü Seßaaxoö
^^Aöxoxpdcxopo^Kafaapo^Mip-
xou AöprjXCoü Ilpdßou Fepfiavt-
xoö [ieyfaxou, napS-txoö iieyfa-
xou Euaeßoö^ E^xu^oö^ Se-
ßaaxoö
MeaoY) a
31. März
271
April
272
10. Okt.
273
Februar
275
1. Juni
276
8. Juni
276
7. Sept.
276
25. Juli
281
57
Einzige Datierung
desCarus,Carinus
und Nuraerian.
Oxy. II
55
a l Aöxoxpaxopog Kafaapo^
Mapxou AöpYjXioü Kipoü xal
Mdcpxou AOpYjXfoü Kapefvou
rep[iavtxG)v (iSYtaitov xat Map-
xou AöpiQXtoi) Noujieptavoö
xtöv iTUKpavsaxöcxcov Kaiaapwv
Eöaeßwv E^xu^wv Ssßaaxtov
Oapfioiifl-t tß
7. März
283
Ein sicherer Beweis für den annus vagus läßt sich also aus
Datierungen über den Tod eines Kaisers hinaus nicht erbringen, in
den meisten Fällen läßt sich eine solche verspätete Datierung ganz
gut erklären.
Die Reform des Augustus hätte ja auch von vorn herein ihren
Zweck verfehlt, wenn sie nicht von der Vorschrift begleitet gewesen
wäre, daß in Zukunft wenigstens alle offiziellen Dokumente nach
dem fixen Jahr zu datieren seien. Wie aber uns das Gesetz vor-
schreibt, auch unsere Privaturkunden, z. B. Testamente genau zu
datieren, wenn sie gerichtliche Gültigkeit beanspruchen wollen, so
wird es auch in einem so ausgezeichneten Verwaltungsstaate wie
im römischen an derlei Vorschriften nicht gefehlt haben, wie uns
aus späterer Zeit von Justinian (Nov. 47, Kap. I) eine ähnliche
erhalten ist. Schon bei einem oberflächlichen Studium der Papyrus-
daten kann es einem nicht entgehen, daß bei ihnen etwas Gesetz-
mäßiges obwaltet, nicht allein bei öffentlichen Urkunden, sondern
auch bei der allerprivatesten Korrespondenz. Wir lesen da meist
sämtliche Namen des oder der Kaiser mit allen Siegestiteln und
Ehrennahmen in streng chronologischer Reihenfolge. Eine solche
Genauigkeit ist ohne gesetzliche Vorschrift aber wohl kaum denkbar.
War nun so die Datierung nach dem festen Jahr in allen
Schriftstücken von öffentlicher Bedeutung die herrschende geworden,
so mußte die Kenntnis und der Gebrauch dieses Jahres auch bald
bis in die breitesten Schichten des Volkes gelangen.
Demnach haben wir keinen Grund, an den annus vagus zu
denken, wenn dessen Gebrauch nicht eigens in der Datierung ver-
merkt ist, zumal sich Daten nach dem festen Jahr ganz positiv
nachweisen lassen. Hierher gehören vor allem solche, in denen ein
6. Epagomenentag vorkommt; wie z. B.:
58
Oxy. II 380 : Vertrag über den Verkauf einer Sklavin zwischen
zwei Agoranomi, vom Jahre 79;
Oxy. IV 722: Sklavenfreilassung vom Jahre 91;
Oxy. I 45, Landverteilung vom Jahre 95;
Oxy. III 581: Fragment eines Berichts an die Agoranomi von
Oxyrhynchos vom Jahre 99;
Oxy. III 628: Ermächtigung zu einer Zahlung von 32 Artaben
vom Jahre 159..
Diese Urkunden zeigen also, daß in Oxyrhynchos schon im
ersten Jahrhundert sowohl im amtlichen als auch im privaten schrift-
lichen Verkehr das fixe Jahr im Gebrauch war.
Mit gutem Grunde legen wir daher bei Umrechnung der Daten
der in dieser Stadt geschriebenen Urkunden auf unsere Zeitrechnung
das feste Jahr zu Grunde.
Doch auch noch manche andere Urkunden sind nach ihm
datiert^).
Wie wir schon oben sahen, hat man früher bei Urkunden, die
lange Zeit über den Tod eines Kaisers hinaus datiert sind, freilich
mit Unrecht das Wandeljahr vermuten wollen, umgekehrt können
wir aber sicher auf den Gebrauch des festen Jahres schließen, falls
sich wenige Tage nach dem Tode eines Kaisers schon eine Datierung
nach dem neuen Regenten findet.
Bei Oxy. VII 1021 ist am 20. Neos Sebastos 54 schon nach
Claudius datiert. Wollten wir die Urkunde nach dem Wandeljahr um-
rechnen, so entspräche dem 20. Neos Sebastos der 30. Oktober. Da
aber Nero erst am 13. Oktober die Regierung antrat und wir nach
Obigem kaum annehmen können, daß eine Nachricht in 17 Tagen
von Rom nach Oxyrhynchos gelangte, so handelt es sich hier wohl
sicher um eine Datierung nach dem festen Jahr. Die Urkunde ist
also am 17. November 54 geschrieben, 5 Wochen nach dem Re-
gierungsantritt des Nero.
Trotzdem Hadrian erst am 11. August den Thron bestieg, findet
sich noch eine Urkunde (Oxy. VII 1023) aus seinem ersten Regierungs-
jahr. Dieselbe kann also spätestens am 5. Epagomenentage ge-
schrieben sein, welcher 117 nach dem Wandeljahr umgerechnet dem
25. Juli entspricht, wo Traian noch am Leben war. Also hier sicher
Datierung nach dem festen Jahre.
1) Außer den hier angeführten Beweisen vgl. auch Ideler Hdb. I 145 ff.
59
Daß aber überhaupt die Zeit vom 11.— 29. August als das erste
Jahr des Hadrian gerechnet wird, ist schon Beweis für die allge-
meine Verbreitung des fixen Jahres in damaliger Zeit. Denn nach
dem Wandeljahr hätte sein erstes Regierungsjahr vom 11. August 117
bis 25. Juli 118 (= 1. Thoth des Wandeljahres) gedauert; sein
Todesjahr wäre dann sein 21., nicht aber sein 22. Regierungsjahr
gewesen, welches in mehreren Urkunden vorkommt.
Da im Jahre 193 der Unterschied zwischen den beiden Jahren
54 Tage beträgt, so ist eine Urkunde vom 10. Phamenoth aus der
Zeit des Pertinax (BGU II 646) sicher nach dem festen Jahre datiert;
bei Umrechnung nach dem Wandeljahr würde sich nämlich der
11. Januar ergeben, wo Pertinax erst 10 Tage Kaiser war. In
dieser Zeit konnte aber die Nachricht von seinem Regierungsantritt
nicht ins Fayum gelangen.
Im BGU II 454 wird schon am 23. Payni nach Niger datiert,
der im Mai zum Kaiser ausgerufen wurde. Auch hier ist Benutzung
des Wandeljahrs ausgeschlossen, denn in diesem Fall würde die
Urkunde noch in das Ende des April 193 fallen.
Diese beiden zuletzt zum Beweise für den Gebrauch des festen
Jahres angeführten Urkunden stammen also aus der Zeit des Pertinax
und Niger, ebenso wie auch BGU I 46 und Grenf. II 60, bei welchen
Datierung nach dem annus vagus angenommen wurde. Zum mindesten
ist es doch da sehr unwahrscheinlich, daß man in derselben Zeit
und in derselben Gegend (alle 4 Urkunden stammen aus dem Fayüm)
ohne jede nähere Spezifizierung zwei verschiedene Jahresformen ge-
braucht habe, deren Unterschied damals bereits 54 Tage betrug,
also schon ganz bedeutend war.
Sicher handelt es sich auch bei der Datierung von Lond. III
1164 um das feste Jahr. Im Pharmuthi 212 wird schon nach
Caracalla allein datiert, während Geta doch erst am 26. Februar
ermordet wurde. Falls man auch den 30. Pharmuthi als Ausstellungs-
tag dieser Urkunde annimmt, so entspräche dieser im Wandeljahr
bei einem Unterschied von 59 Tagen in dieser Zeit dem 1. Phamenoth
= 25. Februar. Man käme also bei dieser Rechnung noch vor die
Ermordung Getas.
Ebenso ist Lond. II 353 nach dem festen Jahre datiert. Alexander
Severus wurde am 10. Juli 221 von Heliogabalus adoptiert und zum
Mitregenten gemacht. Am 30. Mesore wird schon nach beiden Re-
60
genten datiert; dieser Tag entpricht aber im Wandeljahr bei einer
Differenz von 61 Tagen dem 23. Juni.
Bei dem häufigen Kaiserwechsel im Laufe des 3. Jahrhunderts
und dem immer wachsenden Neu Jahrsunterschied zwischen dem
festen und dem Wandeljahr ließen sich wohl noch manche Beweise
für den Gebrauch des ersteren anführen, wenn wir nur aus jener
Zeit mehr Papyri besäßen und die Chronologie feststünde. Nur
aus der Herrschaft des Probus läßt sich noch ein Beweis für dessen
Anwendung erbringen. In der Datierung von Straßb. I 30 kommt
der 10. Thoth seines 2. Jahres vor. In dieser Zeit beträgt der
Unterschied schon 75 Tage, wir gelangten also bei Zugrundelegung
des Wandeljahres auf den 24. Juni, während doch Probus erst im
Juli 276 die Herrschaft antrat.
Im Gegensatz zu den früher für den annus vagus ins Feld ge-
führten Beweisen und Vermutungen sind die Argumente gegen dessen
Gebrauch absolut zwingend, da sie auf die besten chronologischen
Ergebnisse der Geschichte aufgebaut sind. Obwohl schon Ideler
einen derartigen Beweis aus dem Anfang der Regierung des Nero
lieferte, schreibt doch Wilcken: (Griech. Ost. I S. 797) „Daß sich
aus dem Vergleich der Daten der Urkunden mit den Ereignissen
selbst, so weit ich sehe, direkte Beweise für oder wider dieses Resultat
erbringen lassen, erklärt sich daraus, daß die Ereignisse der Welt-
geschichte sehr spät in der x^P^ bekannt wurden". Jetzt sind wir
also in einer glücklicheren Lage.
Unsere Beweise stammen aus allen 3 Jahrhunderten nach
Christus, für welche Zeit gerade Grenfell und Hunt die Nach-
wirkung des alten Wandeljahres hatten erweisen wollen. (Oxy. II
S. 138; Grenf. H S. 102;'Vgl. auch Idel.er.)
Daß man überhaupt auf den Gedanken kam, dem Wandeljahr
eine so lange und ausgedehnte Wirksamkeit zuzuschreiben, daran
waren wohl einige aufgefundene Horoskope Schuld, deren Datierung
anzuführen sicher auch hier von Interesse ist, wenn auch schon
Wilcken (Griech. Ostr. I S. 792) das 3. 4. und 5. angeführt hat.
1. BGU III 957 vom Jahre 10. v. Chr. 'Exouc, x Kataapo?
^[syefp? xj^t x5 ets x'JjV xs xa[x'Äpxafou$? öjpa^ y vdxxö^.
2. Oxy. n 235 aus der Zeit des Tiberius (19—22 n. Chr.).
x6 . . Sxog Ttßspfou |iY]vl Oaöpt a xaxa 8^ xob^ ipyjxlo\j(; xpovou^
4>a(bpi ta eiq tß, öpa xexapxg xfjs vdxx6;.
3. Lond. I 130 vom Jahre 81.
61
'Ezo\>z TpJxou ö-eoO Tlxox) OapfiouS-t tJ ^Tit^toaxoöa^ SxTig StiI xp£xY)$
xi]$ VUXX65 öpai;, d)s 5fe T(0|iarot äyouatv xaXdcvSat^ 'ÄTiptXfat?, xax*
ÄpXaJoü^ 5^ naxwv veo(iY]vCa e!{ xy)V 5eux£pav.
4. Par. 19 vom Jahre 137.
a f 'Avxwvlvou KaCaapo^ xoO xupfou |iy)v6{ 'A8ptavoö y) xaxi
xtov "EXXi^vwv, xaxi 5^ xoö^ AtYUTCxfou^ Toßt tY), öpa^ a xfji; '^[i£pa^.
5. Lond. I 110 vom Jahre 137.
a ^ ^Avxwvfvou Kafaapog xoO xupfou |iY)vd$ ^A5ptavou rj, xaxi
8^ xou? dpxafous Tußt cy], öpai; a x^s 'fi\iipoL^ ^PX^S» -
6. Fay. 139 = Kairo 10812 verso. vom Jahre 161.
OL f 'Avxtüvfvou xal OiiQpou xöv xupfwv aeßaaxöv, xafl-' TJXXrjva^
MeaopY) e ßpa 5 '^l^i-^pas, xaxck 5i xo6$ dp^afou? ©(bS- t$.
Die Datierungen von 3, 4, 5 hat Wilken (Griech. Ostr. I
S. 792/93) untersucht und hier gestützt auf Lond. I 130 vor allem
darauf hingewiesen, „daß der Tagesanfang im ägyptischen Kalender
ein anderer war als im fixen Jahr: die 3. Nachtstunde fällt in den
Anfang des 6. Pharmuthi des festen Jahres (vgl. dTitcptoaxoiaig),
während sie im ägyptischen Kalender in den Übergang vom l. zum
2. Fachen fällt. Da nui^der 2. Fachen dem 6. Fharmuthi entspricht,
der Anfang des 6. Fharmuthi also noch mit dem Ende des 1. Fachen
zusammenfällt, so scheint sich mir zu ergeben, daß. der Tag des
augustischen Jahres nach römischer Weise um Mitternacht, der Tag
des ägyptischen Wandeljahres aber — wie seit alten Zeiten — mit
Sonnenaufgang begann."
Diese Wahrnehmung bestätigt sich durch Oxy. II 235, vielleicht
auch BGÜ III 957.
Auch andere sich aus den Horoskopen ergebende Fragen hat
Wilcken an obiger Stelle behandelt, so daß kaum etwas hinzu-
zufügen sein dürfte.
Ebenso hat Wilcken richtig erkannt, daß diese Belege für das
Wandeljahr für unsere Frage indifferent sind, da es ja wohl selbst-
verständlich ist, daß sich in astranomischen Kreisen noch lange die
Kenntnis des Wandeljahrs behauptete.
Erschöpfend hat Wilcken auch einige nichtastronomische Zeug-
nisse für den annus vagus behandelt. Zwei solche Stellen, weil
aus Fapyri entnommen, sollen hier angeführt sein.
In Grenf. II 59 vom Jahre 189 n. Chr. wird ein Termin durch
das Datum festgesetzt: inö Tußt Sexdcxij) Aty^Tixfwv (iyjvcj^. Wilcken
hält hier Beziehung zum Wandel jähr für sicher, während Grenfell
62
üDd Hunt bei der Publikation dieser Urkunde (Grenf. II S. 94, Anm.)
vorsichtig bemerkt haben: „perhaps a reference to the annus vagus."
Ob nun hier das Wandeljahr wirklich gemeint ist oder nicht, das
wird sich wohl schwer entscheiden lassen, auf keinen Fall sind wir
genötigt, hier Beziehung zum annus vagus anzunehmen.
Sicher haben wir es aber bei Grenf. II 67 mit dem Wandel-
jahre zu tun, wo im Text des Vertrags die Stelle vorkommt: ätcö
Ausgegeben ist diese Urkunde im Epeiph des 3. Jahres des
Maximinus und Maximus. In dem gut erhaltenen Datum fehlt jede
Beziehung zu den äpxaloi. Zudem hat nun Wilcken aus dem
Texte der Urkunde selbst mit großer Wahrscheinlichkeit nach-
gewiesen (Griech. Ostr. I 796), daß dieses Enddatum nach dem
fixen Jahre gegeben ist. Demnach hätten wir hier in einer und
derselben Urkunde Rechnung nach zwei verschiedenen Jahren. Der
Aussteller dieses Kontrakts Aurelios rechnete privatim vielleicht gerne
nach dem Wandeljahr, mußte aber einen Vertrag, falls dieser Gültig-
keit beanspruchen wollte, nach dem festen Jahre datieren.
Wenn sich nun auch in Anbetracht dieser Zeugnisse nicht
leugnen läßt, daß die Kenntnis des Wandeljahrs noch sehr lange
über die Reform des Augustus anhielt, so kann doch aus so einem
einzigen Privatdokument, in dessen Text vielleicht ein Lokalpatriot
oder Altertumskrämer noch einmal den annus vagus hinein zog,
auf keinen Fall ein Beweis für eine allgemeinere Anwendung dieses
Jahres erbracht werden. Man bedenke, daß dieses eine Datum, das
sich ganz bescheiden im Texte einer Urkunde findet, einer er-
drückenden Anzahl anderer Data gegenüber steht, die weil ohne
nähere Spezifizierung, sicher nach dem festen Jahre umzurechnen sind.
Wenn nun Jdeler, Greufell und Hunt meinen, erst durch
die Verbreitung der christlichen Religion in Ägypten sei das feste
Jahr das allgemein herrschende geworden, so irren sie sicher; ihre
Meinung scheint mir ihren ersten Grund darin zu haben, daß sie
dem Censorinus glauben, der berichtet, das Wandeljahr habe seine
Stütze in dem alten heidnischen Kultus gehabt. (Vgl. Einleitung).
Augustus hat also mit seiner Kalenderreform sehr guten Erfolg
gehabt, wie er überhaupt einer der wenigen ist, die beinahe in
allen Unternehmungen vom Glücke begünstigt waren.
63
3. Kapitel.
Die ägyptischen Monate mit Ehrennamen/).
Wenn uns Plinius nat. bist. 36,7 berichtet, daß die Ägypter
zwei besonders schöne Marmorsorten, die zuerst unter der Regierung
des Augustus und Tiberius aufgefunden wurden, nach diesen Herrschern
benannt haben, und femer nat. bist. 13, 12, daß man in dieser Zeit
auch die feinste Sorte Papyrus, die früher die hieratische geheißen
hatte, zu Ehren des Augustus nach ihm benannt habe, die zweit-
beste nach der Livia, so kann es uns auch nicht Wunder nehmen,
daß uns in so vielen ägyptischen Dokumenten Monate mit Ehren-
namen begegnen. Den Anfang hiezu hatten allerdings schon die
Römer selbst gemacht. Wir lesen nämlich Suet. Aug. 31,2: In
cuius (= anni) ordinatione Sextilem mensem e suo cognomine
nuncupavit, magis quam Septembrem, quo erat natus, quod hoc
sibi et primus cönsulatus et insignes victoriae optigissent.
Außer der Tatsache, daß der . römische Monat Sextilis zu Ehren
Oktavians den Namen Augustus erhielt, ergibt sich hieraus aber
auch noch, daß man vielleicht eher erwartet hatte, der September,
der Geburtsmonat des ersten römischen Monarchen, werde diesen
Namen bekommen. Hiezu paßt auch folgende Stelle Suetons (Aug.
100, 3), wo er von den Vorgängen nach dem Tode des Augustus
berichtet, Fuit et qui suaderet, appellationem mensis Augusti in
Septembrem trans ferendam, quod hoc genitus Augustus, illo de-
functus esset. Daß damals die Verehrung oder besser die Schmeichelei
gegen die Fürsten so weit ging, daß man nicht nur Marmor und
Papyrus, Monate und Tage, sondern sogar einen ganzen Zeitabschnitt
zu Ehren des Augustus benennen wollte, ergibt sich aus den folgenden
Worten Suetons, der nach obiger Stelle fortfährt: alius, ut omne
tempus a primo die natali ad exitum eins saeculum Augusti appellare-
tur et ita in fastos referretur.
1) Bei Wilcken (Griech. Ostr. I S. 810) ist auch der Drusieus den
ägyptischen Monaten mit Ehrennamen beigezählt; derselbe findet sich in
unsern Papyri CPR I 242 (40/41). Er gehört aber einem aus augusteischer
Zeit stammenden römisch -orientalischen Sonnenjahr an, gehört also nicht
in den Bereich unserer Abhandlung. (Alles Nähere über diesen Monat siehe
P.W.R.E. 5», 1738/9 von Dittenb erger).
64
Diesen von den römischen Kaisern selbst angeregten Herrscher-
kultus scheinen die Ägypter mit besonderer Vorliebe getrieben zu
haben; sahen sie ja schon seit alter Zeit in der Person des Herrschers
etwas Göttliches.
1. Der Sebastos = Thoth.
Er findet sich in Papyri: Lond. HI 892 (16 n. Chr.); Grenf . II
41 (46); BGÜ I 37 (51); BGü H 612 (57); Amh. H 169 (62);
Oxy. n 238, 275 (66); Oxy. II 289, Lond. H 282 und BGÜ U 644
(69); Oxy. H 289 (74); Oxy. II 276 (77); Lond. I 131 (78); Oxy. H
343 (99); Teb. II 507 (105); BGü I 68 (113); Fay. 92 (126);
Lond. III 906 (128); Lond. H 308 (145); BGÜ IV 1084 (149);
CPR I 8 (218); BGÜ I 21 (II. Jahrb.); BGÜ I 190 (Z. d. Traian).
Wie sich aus Gegenüberstellungen mit dem entsprechenden
ägyptischen Monate ergibt, kommt dieser Ehrenname, der natürlich
die griechische Übersetzung des römischen Monats Augustus ist,
dem Thoth zu. Ohne Zweifel deshalb, meint Kenyon, Lond. I S. 170,
Anm., weil der Thoth der erste Monat des ägyptischen Jahres und
deshalb angesehener war, als der Mesore, der der letzte war. Daß
dies aber sicher nicht das allein maßgebende Moment war, folgt aus
den oben angeführten Stellen Suetons, bei denen dem September
als dem Geburtsmonat des Augustus besondere Bedeutung beigemessen
wird und dieser und kein anderer kann der leitende Gedanke ge-
wesen sein; vielleicht, sicher aber erst an zweiter Stelle, auch der,
daß so der Sebastos die besondere Ehre hatte, der erste Monat des
Jahres zu sein.
Merkwürdigerweise kommt er in der ganzen Regierungszeit des
Augustus niemals vor. Dieser umstand, und daß in sonstigen Ur-
kunden aus dieser Zeit immer der Thoth genannt ist, führt wohl
zum Schlüsse, daß erst nach dem Ableben des Augustus der Thoth
diesen Ehrennamen erhalten habe. Vielleicht war Kunde dieser
Verhandlungen, von denen uns Sueton erzählt, auch nach Ägypten
gedrungen; und der Antrag, die Benennung Augustus auf den
September zu übertragen, wärre dann zwar nicht in Rom durch-
gegangen, weil man sich schon zu sehr daran gewöhnt hatte, den
alten Sextilis für den Augustus zu halten, wohl aber in Ägypten.
Gar nicht leicht scheint es dem SeiLastos gefallen zu sein,
sich in Ägypten einzubürgern und allgemeine Verbreitung an Stelle
des Thoth hat er nie gefunden. Erst in der zweiten Hälfte des
65
ersten Jahrhunderts wird er häufig gebraucht, von da ab ist schon
seine Verwendung im Sinken, gar nicht mehr erscheint er in der
zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts. Völlig vereinzelt kommt
er noch einmal im Jahre 218 vor, aber nicht selbständig, sondern
in Gegenüberstellung mit dem Thoth.
In zwei Fällen, die schon von Wilcken (Griech. Ostr. I S. 809)
angeführt sind, findet sich falsche Gegenüberstellung, nämlich Oxy. I
99: AöSvafou (iY)v6? SeßaaxoO s und Mitt. PR. II S. 16: |ir]v6s
SsßaaxoO "Afl-Op Tzi\invii. Da nun sowohl Aö5vafou als auch "Afl-öp
vollständig erhalten ist, wird wohl in beiden Fällen eine Verwechs-
lung mit dem Neos Sebastos vorliegen. Die Monate mit Ehren-
namen sind ja auch niemals ganz populär geworden und nichts
konnte da leichter vorkommen, als einmal, besonders in der Ge-
schwindigkeit, den Sebastos mit dem Neos Sebastos zu ver-
wechseln. Eine solche Ungenauigkeit läßt sich nun wohl bei
Gegenüberstellungen erkennen, mag aber auch sonst noch vor-
gekommen sein, natürlich entzieht sich das unserer Kontrolle.
2. Der Neos Sebastos = Hatyr.
Teb. II 561 (14 n. Chr.); Arch. IV 146, ein Ostrakon, (15);
Teb. II 410 (16); BGü II 636 (20); Oxy. II 288 und Lond. III 798
(22); Oxy. II 287 (23); Oxy. II 325 (41); Oxy. II 324 (50); Oxy. VII
(54); Oxy. I 99 (55)*; Oxy. II 261 und Lond. III 792 (55); Fay. 321
(62); Lond. III 1215 (65); Oxy. II 381 (76); Lond. I 131 (78);
Fay. 97 (78), Grenf. II 42 (86); Lond. III 700 (86); Fior I 85 (91);
BGÜ III 766 (92); Oxy. I 49 (100); III 641 (100); BGÜ II 415
(103); BGÜ I 232 (108); Oxy. III 634 (126); BGÜ I 339 (128);
Mitt. PR. II S. 16 (218)*; — BGÜ I 1 (III. Jahrb.); BGÜ II 415
(Z. d. Traian).
Zur selben Zeit, wo dem Divus Augustus zu Ehren der Seßaaxd^,
scheint auch der Nio^ Seßaaxd? eingeführt worden zu sein. Daß
sich dieser Ehrenname auf Tiberius bezieht, beweist Oxy. II 240,
wo es heißt: (Sjavuw Ttßiptov Kabapa Niov Seßaatöv Aöxoxpdttopa
Osoö At65 'EXeuö-epfou SeßaaxoO uJov . . . Trotzdem auch Caligula
so bezeichnet wird, wie aus Oxy. II 267 hervorgeht, einer Urkunde
vom Jahre 37, deren Datierung lautet: "Exou^ a Fatou Kafaapo^
Fepiiavtxoö Niou Seßaaxoö Aöxoxpaxopo;, so kann doch kein Zweifel
*) Siehe oben!
Hohmann.
66
bestehen, daß nur Tiberius der Geehrte sein kann, weil sich schon
in dessen Regierung diese Monatsbezeichnnng oft vorfindet und zwar
zum ersten Mal schon in einer Urkunde vom 29. Oktober 14. Wie
man schon den Thoth durch die Verleihung des Ehrennamens Se-
bastos als den Geburtsmonat des Augustus auszeichnen wollte, so
auch mit diesem, denn Tiberius wurde am 16. November, also Hathyr,
dem späteren Neos Sebastos geboren. Kenyon (Lond. I S. 180, Anm.),
der 1893 bei Publikation der Greek Papyri in the British Museum
nur zwei Fälle einer Anwendung des Neos Sebastos kannte, den einen
vom Jahre 78, den anderen von 218, konnte damals noch meinen^
man habe damit den Vespasian ehren wollen, der auch in diesem
Monat geboren ist. Dies braucht nicht mehr widerlegt zu werden.
Im ersten Jahrhundert häufig gebraucht, verschwindet der Neos
Sebastos schon im Jahre 128 vollständig aus den Datierungen.
3. Der Hadrianos = Choiak.
Lond. III 862 (133); Amh. II 115 (137); Par. 19 (137); Lond. I
110 (137); Lond. III 703 (141); Grenf. II 49 (141); Oxy. III 506
(143); BGÜ I 88 (147); Fay. 60 (149); Lond. III 913 (150);
Straßb. I 52 (151); BGÜ III 702 (151); Lond. II 469a (154); Oxy.
111 487 (156); Lond. II 296 (160); BGÜ II 631 (168); BGÜ II 631
(168); Fior. I 68 (172); Amh. II 99 (179); Grenf. II 50e (179);
BGÜ I 200 (183); CPR I 174 (190); Lond. II 460 (191); BGÜ IH
778 (195); Lond. II 347 (201); BGÜ III 791 (205); Lond. II 476b
(205); Lond. III 1232 (210); Lond. II 349 (211); BGÜ I 222 (215);
Gen. I 43 (226).
Dieser Ehrenname erscheint zum ersten Mal im Jahre 133.
Da bis zum Jahre 125 ständig für diesen Monat der Name Choiak
vorkommt, so wird seine Einführung zwischen 125 und 133 liegen.
Während dieser Zeit fand aber eine Reise des Hadrian nach Ägypten
statt, und so wäre es leicht denkbar, daß die Ägypter in Erinnerung
daran einem Monat diesen Ehrennamen beigelegt haben, zumal wenn
Hadrians Ankunft im Dezember-Choiak stattgefunden hätte.
Er erscheint im 2. Jahrhundert ungefähr gleich regelmäßig
ziemlich oft, zum letzen Mal im Jahre 226.
4. Der Germanikeios = Pachon.
Lond. III 1171 verso (42); Oxy. II 269 (57); Lond. III 1224
(65); Oxy. II 272 (66): Oxy. II 289 (69); Oxy. II 289 (71); Oxy. H
67
286 (82); Lond. III 797 (82); Fior. I 55 (88); Eond. II 216 (94);
BGU II 538 (100); Lond. II 179 (108); CPR I 28 (110); Lond. II
179 (127); Oxy. III 494 (156); BGü II 527 (197); Fay. 90 (234).
Sueton berichtet Cal. 15, 2: At (Caligula) in memoriam patris
Septembrem mensem Germanicnm appellavit. Ans dieser Notiz
ergibt sich für unsere ägyptischen Monate hauptsächlich das, daß
der Germanikeios zu Ehren des Germanikus, des allbeliebten Vaters
des Caligula, diesen Namen erhalten habe. Der dem September
entsprechende ägyptische Thoth hatte aber schon den Ehrennamen
Sebastos. Es blieb also nichts anderes übrig, als einen anderen
Monat zu suchen und zwar wählten die Ägypter den Pachon hierzu
aus, wie sich aus einigen Gegenüberstellungen mit diesem Monat
ergibt, aus einem bei ihnen beliebten Grunde, weil nämlich der
Pachon der Geburtsmonat des Caligula war. (Suet. Cal. 1 erzählt,
daß Germanicus a. d. VIII. Kai. jun. geboren sei.)
In einer Urkunde vom Jahre 38 wird noch der Pachon genannt,
und so wird wohl die Einführung dieses Namens in die Regierung
des Caligula nach Mai 38 fallen.
Im 1. Jahrhundert wurde der Germanikeios häufig gebraucht,
doch läßt seine Anwendung schon im zweiten sehr nach, zum letzten
Mal erscheint er 234 in Gegenüberstellung mit dem Pachon.
5. Der Germanikos = Thoth.
BGÜ n 260 (90); Fay. 110 (94); Fay. 111 (95); Gen. I 24 (96);
Lond. m 1187 (96); Oxy. II 266 (96).
Lange Zeit blieb es unbeachtet, daß zwischen dem Germanikeios
und dem Germanikos ein Unterschied besteht, und doch haben beide
verschiedene Entstehung und bedeuten verschiedene Monate. Auch
Wilcken ist dies bei Abfassung der Griechischen Ostraka noch ent-
gangen, denn bei ihm ist nur von einem Germanikeios die Rede,
er scheint also beide Monate zu identifizieren.
Sueton klärt uns Dom. 13,3 hierüber auf, wenn er schreibt:
Germanici cognomine assumpto Septembrem mensem et Octobrem
^x appellationibus suis Germanicnm Domitianumque transnominavit,
quod altero suscepisset imperium, altero natus esset.
Indem so Domitian den September Germanicus genannt wissen
wollte, ließ er die Verordnung des Caligula neu aufleben, wenn auch
aus anderem Grunde, nur zu seiner Selbstverherrlichung. Wie sich
aus obiger Stelle ergibt, fällt also die Einführung dieses Ehrennamens
68
in die Zeit, wo Domitian den Siegestitel Germanicus angenommen
hatte. Dies setzt Liebenam (fasti cons. imp. Rom. S. 106) in die
Zeit von Ende 83 — Sept. 84. Ein höherer terminus post quem
für die Einführung läßt sich auch aus unseren Papyri nicht er-
mitteln. Jedenfalls fällt dieselbe ia Ägypten vor das Jahr 90, wo
der Germanicos BGü I 260 zum ersten Mal vorkommt. Wie wir
oben sahen, wollte schon Caligula dem September diesen Beinamen
geben, konnte aber in Ägypten den Sebastös nicht verdrängen. Nach
dieser Analogie könnte man wohl annehmen, auch Domitian habe
mit seiner Bestimmung kein Glück gehabt, zumal sich in der Tat
eine Gegenüberstellung mit dem Thoth nirgends findet; eine solche
wäre aber für diese Zeit jedenfalls sehr zweckmäßig gewesen, weil
es jetzt galt, den Germanicos und den Germanikeios auseinander-
zuhalten, welch letzterer auch in dieser Blüteperiode des ersteren
erscheint. (Lond. II 216 vom Jahre 94). Daß nun in dieser
ganzen Zeit in Papyrusurkunden keine einzige Anwendung eines
Thoth oder Sebastös nachweisen läßt, wäre ja nun wohl noch kein
sicheres Indizium dafür, daß der Germanicos wirklich dem Thoth
gleichzusetzen sei. Schlagend wird dies aber bewiesen durch drei
Urkunden Gen. I 24, Lond. III 1187 und Oxy. II 266, die im Ger-
manikos des 16. Jahres des Domitian geschrieben sind. Wollte
man da den Germanikos und den Germanikeios identifizieren, sa
ergäbe sich als Ausstellungsmonat dieser drei Urkunden der Mai 97,
wo Domitian schon 8 Monate tot war, und in welcher Zeit man
schon längst nach Nerva datierte. Es bleibt also nur übrig, den
Germanikos wirklich auf den Thoth zu beziehen; diese Urkunden
stammen also aus dem September 96.
Trotzdem nun Domitians Verordnung bei seinen Lebzeiten all-
gemein befolgt wurde, so geriet sie nach dessen Ermordung doch
bald in Vergessenheit oder man scheute sich davor, den Germanikos
nochmals zu gebrauchen, weil es der Beiname eines berüchtigtem
Kaisers war.
6. Der Domitianos = Phaophi.
Wie sich aus der schon beim Germanikeios angeführten Stelle-
Suetons ergibt, gab Domitian diesen Namen dem Oktober, der dem
ägyptischen Phaophi entspricht, weil er im Oktober geboren war.
Wenn auch dieser Name uns in Papyri nur zwei Mal begegnet,,
nämlich Lond. II 259, wo das Datum vorkommt: x(j) ty f (i>}vL
69
Ao|itxtavq), und in einem unpublizierten Berliner Papyrus P. 8793
(89), der von Wilcken (Griech. Ostr. I S. 810) genannt ist, und
sich aus diesen zwei Belegen noch keine bestimmten Kriterien für
irgend einen Monat ausfindig machen lassen, so haben wir doch
keinen Grund, diesen Ehrennamen einem anderen Monat als dem
Phaophi zuzuschreiben, der bis dahin noch keinen Ehrennamen hatte,
vor allem aber deshalb, weil es sich ja hier um den Geburtsmonat
Domitians handelt.
7. Der Kaisareios = Mesore.
BGÜ IV 1079 (41); Oxy. II 283 (45); Lond. II 139a (48);
Lond. II 165 (49); CPR I 4 (52); Oxy. II 264 (54); Oxy. II 271
(56); Fior. I 79 (60); Lond. II 281 (66); Oxy. II 377 (68); BGÜ III
910 (71); Oxy. IV 793 (88); Oxy. II 333 (89); Amh. II 103 (90);
Oxy. IV 722 (91); Oxy. I 73 (93); Oxy. I 45 (95); Oxy. II 371
(97); BGÜ IV 1065 (97); Oxy. III 481* (99); Oxy. III 581 (99);
Fay. 115 (101); Oxy. III 508 (102); BGÜ III 914 (113); Lond. II
293 (114); Fay. 81 (115); Oxy. III 489 (117); BGÜ III 755 (118);
BGÜ I 234 (121); BGÜ III 985 (124); BGÜ III 759 (125); BGÜ IIL
834 (125); Oxy. III 491 (126); Fior. I 20 (127); Teb. II 323 (127);
Oxy. IV 715 (131); Amh. II 111 (132); Teb. II 311 (134); CPR I
24 (136); Grenf. II 46 (137); BGÜ II 472 (139); Teb. II 398 (142);
Lond. II 306 (145); CPR I 21 (230).
Daß der Kaisareios dem Mesore entspricht, geht aus vielen
.Doppeldatierungen hervor. Bis zum Jahre 39 kommt stets nur
Mesore vor; da der Kaisareios nun zum 1. Mal in einer Urkunde
vom Jahre 41 erscheint, so mag die Einführung dieses Ehrennamens
zwischen August 39 und Augu^ 41 stattgefunden haben. Auf Ok-
tavian wird er sich daher wohl kaum beziehen, wie Wilcken für
möglich hält, ebensowenig auf Tiberius oder Caligula, denn sonst
käme er wohl doch schon eher vor. Wie wir sahen, sollte schon
durch verschiedene Ehrennamen der Geburtsmonat eines Kaisers ge-
ehrt werden. Da liegt es denn nun wohl sehr nahe, diesen Ehren-
namen auf den Geburtsmonat des Claudius zu beziehen, der am
1. August 10 V. Chr., also im Mesore, geboren ist und in dessen
Regierung diese Bezeichnung zum ersten Mal vorkommt. Dieser
Monatsname hat die meiste Verbreitung gefunden, wohl weil man
ihm gerade am wenigsten ansah, auf wen er sich bezog, und man
damit den jeweilig regierenden Kaiser zu ehren glaubte.
70
Der Eaisareios wird im ersten Jahrhundert und in der ersten
Hälfte des zweiten sehr häufig gebraucht, dann gar nicht mehr, bis
er CPR I 21 (230) noch einmal ganz vereinzelt in Gegenüber-
stellung mit dem Mesore erscheint.
8. Der Sebastos Eusebeios = Epeiph.
BGU 111 741 (U4).
Zeugnisse für diesen Monat lassen sich aus unsern Autoren nicht
erbringen. Doch ist es wohl von vorne herein sicher, daß er sich
auf Antoninus Pius bezieht, in dessen Regierung diese einzige bis
jetzt bekannte Anwendung dieses Namens fällt. Antoninus kam am
10. Juli zur Regierung und sogleich danach soll er den Beinamen
Pius angenommen haben, wahrscheinlich also noch im Juli, der
ungefähr dem Epeiph entspricht. Wir werden daher kaum fehl
gehen, wenn wir ihn dem Epeiph gleichsetzen, in dem der dies natalis
imperii Antonini lag und der noch nie eine Ehrenbezeichnung hatte.
9. Der Neronios = Choiak.
BGU 111 713 (41); Fay. 153 (1. Jahrb.); BGU IV 1014 (138)??
Wilcken (Griech. Ostr. I (811) meint, daß Claudius durch diesen
Namen geehrt werden sollte, sicher ist dies wohl nicht, auch anderes
wäre denkbar; doch jedenfalls hat diese Meinung viel Wahrschein-
lichkeit für sich, weil seine erste Anwendung gerade ins Jahr 41
fällt, wo Claudius den Thron bestieg. Auf welchen Monat er zu
beziehen ist, darüber gibt Fay. 153, eine Zahlungsliste aus dem
ersten Jahrhundert, Aufschluß, wo er wiederholt zwischen Neos Se-
bastos = Hathyr und Tybi vorkommt; ohne Zweifel gehört er also
zum Choiak. Er kommt im 1. Jahrhundert nur in zwei Urkunden
vor, sonst überhaupt nicht mehr. Bei dieser Seltenheit ist daher
wohl anzunehmen, daß die Lesung in einem Darlehnsvertrag aus
dem 2. Jahr des Antoninus Pius (BGU IV 1014):
„NJepwv (etou)" nicht richtig ist; in dieser Zeit hatte doch der
Choiak den Ehrennamen Hadrianos, da wäre es doch etwas Eigen-
tümliches, wenn man noch einmal auf den weit abgelegenen Neronios
verfallen wäre, ich glaube, in dieser Zeit war dieser alte Ehrenname
längst vergessen, sonst hätte man ja gar keinen Grund gehabt, den
Choiak später Hadrianos zu nennen.
Jedenfalls ist es der Mühe wert, die Lesung nochmals nach-
zuprüfen.
71
10. Der Neronios Sebastos = Pharmuthi.
Oxy. II 268 (58); Fay. 321 (63); Lond. II 181 (64); Fay. 153
(1. Jahrh.).
Wilcken bezieht auch diesen Monat anf Claudius, weil er in
Ostracon 1555 (Griech. Ostr. II S. 410) dessen Gebrauch annimmt-
Von dem vermuteten Worte „Seßaaxou" ist aber nur das „a" erhalten,
also eine absolut unsichere Lesung, auf die sich seine Meinung stützt.
Claudius hat als Augustus = Sebastos auch ja gar nicht mehr den
Namen Nero geführt. Unter Claudius hätte also ein solcher Ehren-
namen sicher etwas Unverständliches an sich gehabt.
Hiergegen sprechen auch die Zeugnisse Suetons und Tacitus',
die dem Nero die Einführung eines Monats Neroneus zuschreiben;
daß die Ägypter dann noch Seßaaxös hinzusetzten, kann nicht
Wunder nehmen, denn Nero war ja Augustus und dann mußte
dieser neue Name doch auch von dem schon bestehenden Neroneus
unterschieden werden.
Tacitus ann. 15, 74 berichtet: . . . mensisque Aprilis Neronis
cogn Omentum acciperet und ann. 16, 12: Et menses, qui Aprilem
eundemque Neroneum sequebantur, Mains Claudii, Julius Germanici
vocabulis mutantur testificante Julio Orfito, qui id censuerat, ideo
Junium mensem transmissum, quia iam duo Torquati ob scelera
interfecti infaustum mensem Junium fecissent. Ferner berichtet Sueton
Nero 55:
Erat Uli aeternitatis perpetuaeque famae cupido, sed inconsulta.
Ideoque multis rebus ac locis vetere appellatione detracta nomen
indixit ex suo nomine, mensemque quoque Aprilem Neroneum
appellavit.
Wir werden daher den Neronios Sebastos sehr wohl mit der
Verordnung Neros in Verbindung bringen und ihn auf den April =
Pharmuthi beziehen dürfen, was auch Wilcken mit einem Frage-
zeichen zugibt. Bestätigt wird dies durch Fay. 153, die schon ge-
nannte Zahlungsliste, die Stud. Pal. IV S. 119 pupliziert ist. Hier
folgt der Neroneus Sebastos in Zeile 8 unmittelbar auf Phamenoth,
gehört also sicher zum Pharmuthi. Indem hier Preisigke (Arch. IV
S. 106/07) eine nachträgliche Eintragung annimmt, glaubt er auch
diesen Monat auf den Choiak beziehen zu können. Er stützt seine
Meinung durch Fay. 321, wo hinwiederum der Neroneus Sebastos
zwischen Hathyr und Tybj steht, also nur zum Choiak gehören kann.
Trotzdem können wir aber wohl daran festhalten, daß ursprünglich
72
und offiziell mit dem Neroneus Sebastas der Pharmuthi gemeint war.
Da aber sowohl dieser als auch der Neroneus in derselben Zeit ge-
braucht wurden, sich aber doch beide keine allgemeine Anwendung
erringen konnten, so war es bei dem seltenen Gebrauche jedenfalls
leicht denkbar, wenn hier und da ein Irrtum vorkam, wie er mir
bei Fay. 321 unterlaufen zu sein scheint.
11. Der Theogeneios := Phamenoth.
(BGÜ III 713 vom Jahre 42) und
12. der Soter = Payni.
BGU IV 1078 (39); BGU III 787 (41); Oxy. II 289 (67);
Lond. II 141 (88); Lond. III 701 (92); Grenf. II 43 (92); BGÜ I
190 (Z. des Domitian).
Für den Theogeneios ist nur einzige Anwendung nachweisbar
(im Jahre 42), während der Soter einige Male vorkommt, zum ersten
Mal in der Regierungszeit der Caligula. Dieser Kaiser ist es, für
den man zuerst das berechtigte Wort Cäsarenwahnsinn geprägt hat.
da er sich mit Zeus verglich und für sich göttliche Verehrung be-
anspruchte. Ohne Zweifel tragen auch diese beiden Ehrennamen
einen göttlichen Anstrich, denn Stoxigp^) ist ein beliebtes Epitheton
des Zeus und S&oyheioc, bedeutet der Gottentsprossene. Da ist nun
wohl die Vermutung naheliegend, in ihnen Ehrungen oder
Schmeicheleien gegen Caligula zu erblicken, war ja doch den Ägyptern
der Herrscherkultus etwas Altgewohntes. Der Soter erscheint auch
in der Form Sotereios. Daß er zum Payni gehört, beweist Lond. II
141, wo eine Gegenüberstellung mit diesem Monat vorkommt. Es
bleibt also noch die Frage, zu welchem Monat der Theogeneies ge-
hört. Will man ihn nun wirklich auf Caligula beziehen, so bleibt
wohl nichts anderes übrig, als ihn mit dem März, dem ägyptischen
Phamenoth, als dem Geburtsmonat des Caligula, in Verbindung
zu bringen.
Aus eigener Initiative mögen die Ägypter diese beiden Namen
eingeführt haben, denn bei den Römern finden sie sich nicht, und
auch kein Geschichtsschreiber dieser Zeit berichtet etwas von ihnen,
daß vielleicht Caligula den Anstoß hierzu gegeben hätte.
1) Siehe hierzu Hermes 45, S. 448ff., Augustus Soter von Otto, ferner
zu diesem Aufsatz Anhang II!
73
Die ägyptischen Despoten hatten von jeher ihre Untertanen zu
Sklaven gezüchtet, da ist es auch nicht zu verwundern, wenn diese
Ehrennamen bei ihnen eine solche Verbreitung fanden wie in keinem
anderen Lande.
Etwas Merkwürdiges ist es, daß bei den Ägyptern der dies
natalis eine solche Rolle spielte, anscheinend noch mehr als bei
den Römern; denn nicht weniger als sechs Ehrennamen gehen auf
einen Geburtsmonat zurück: Der Sebastos auf den des Augustus,
der Neos Sebastos auf den des Tiberius, der Germanikeios auf den
des Germanicus, der Theogeneios auf den des Caligula, der Kaisa-
reios auf den des Claudius, der Domitianos auf den des Domitian.
Daneben ist auch der dies natalis imperii von Wichtigkeit, wir
sahen, daß sich der Germanicos auf den des Domitian, der Euse-
beios Sebastos auf den des Antoninus Pius beziehen. Da der
Hadrianos wohl zum Andenken an den Besuch Ägyptens durch
Hadrian eingeführt ist, so ist es nur noch bei drei Ehren-Monaten
dunkel, warum sie gerade dem angeführten Monate beigegeben
worden sind, nämlich der Soter dem Payni, der Neronios dem Choiak
und der Neronios Sebastos dem Pharmuthi.
Allen diesen Ehrennamen war es nicht beschieden, irgend einen
alten ägyptischen Monatsnamen vollständig zu verdrängen, wie der
Sextilis dem Augustus Platz machen mußte. Manche hatten nur
zeitliche Bedeutung, wie der Theogeneios, Soter, Neronios, Neronios
Sebastos, Germanicos, Domitianos und Eusebeios Sebastos. Der
Gebrauch der anderen war ausgedehnter und hielt" länger an. Im
ersten Jahrhundert datierte man gerne nach ihnen, auch noch im
Anfang des zweiten Jahrhunderts. In der zweiten Hälfte wurden
sie nur sehr selten angewandt, doch hielt sich die Erinnerung daran
noch lange, wie deren letztes Auftauchen in der Zeit des Elagabal
und Alexander Severus beweist. —
74
4. Kapitel.
Tage mit Ehrenbezeichnung.
Aus der Betrachtung der ägyptischen Monate mit Ehrennamen
ging hervor, daß man vor allem gerne den Geburtsmonat des
Herrschers ehren wollte, ferner auch den Monat, in dem er die
Herrschaft angetreten hatte. Hauptsächlich im 1. Jahrhundert, in
welches auch die Einführung der Ehrennamen fällt, begegnen uns
in Ostraka und Papyri Tage, die in der Datierung mit „aeßaax^"
bezeichnet werden. Die Vermutungen hierüber hat Wilcken (Griech.
Ostr. I S. 812) zusammengestellt. Er selbst ist der Meinung, „daß
besondere Ereignisse im Kaiserhause zu dieser Bezeichnung geführt
haben".
Wahrscheinlich werden es auch hier die beiden dies natales der
Kaiser gewesen sein, die man aijf diese Weise zu ehren suchte.
Bis jetzt läßt sich allerdings erst eine Datierung nachweisen, wo
dies der Fall ist, nämlich die von Oxy. II 325 vom 2. Jahre des
Claudius, welche Urkunde am 20. Neos Sebastos Seßaax^ ausgestellt
ist. Dieser Tag entspricht dem 16. November, an dem Tiberius ge-
boren wurde ^). Man könnte hier einwenden, daß diese Urkunde ja
gar nicht mehr in seine Regierungszeit fällt, also dieser Regent
kaum gemeint sein könne. Doch ist dies so kurze «Zeit nachher,
daß man deshalb noch keinen Grund hat, daran zu zweifeln, denn
ja auch die Ehrenmonate überdauerten meist die Geehrten.
Eine solche Bezeichnung scheint aber nicht offiziell gewesen zu
sein, vielmehr scheint ein jeder nach eigenem Belieben dieses
aeßaax^ gesetzt oder weggelassen zu haben. Bei Lond. II 165 vom
8. Jahre des Claudius lautet die Datierung einfach: Kataapetöu yj,
obwohl dies = 1. August der Geburtstag des Claudius war. — Der
1) Hiernach läßt sich auch wahrscheinlich das Datum eines Ostrakons
(angeführt Arch. IV S. 146) näher bestimmen. Dasselbe ist ausgestellt:
ß f TißspCou Eaiaapo^ üeßaaxoa, Niou DsßaoToO üeßaox^, also auch wohl am
20. Neos Sebastos.
Anfangs scheint dieses Heßaorg völlig die Tageszahl im Monat vertreten
zu haben, wohl deshalb, wie auch Wilcken annimmt, weil damals in den
betreffenden Monaten nur ein Tag diese Bezeichnung hatte. Man wußte
also auch ohne nähere Angaben, welcher Tag gemeint sein sollte. . Später
wird stets auch die Tageszahl gesetzt.
75
6. Epagomenentag wird Oxy. II 380 und IV 722 mit aeßaax^ ge-
ehrt, während dies wieder Oxy. I 45, 111 581 und 628 fehlt.
Folgende nach Jahren geordnete Tabelle wird am besten ver-
anschaulichen, welchen Tagen man zu einer bestimmten Zeit dieses
Attribut beigelegt hat.
Teb. 11 459
Arch. IV S. 146
(Ostr.)
Lond. III 1168
C. II
Oxy. II 288, 5
Oxy. II 288, 19
Oxy. II 288, 32
Oxy. II 267
Oxy. II 325
Oxy. 1 39
Oxy. 11 264
Oxy. II 310
Oxy. II 269
Oxy. II 262
Oxy. II 289, 1, 2
Oxy. 11 289, I, 4
Oxy. II 289, 1, 6
Oxy. II 289, IL 14
Oxy. II 289, II, 16
BGU 111 981
Oxy. II 276
Oxy. II 380
Oxy. IV 722
Oxy. 1 46
Oxy. III 483
Oxy. III 489
Xotax aeßaax^
NloD Seßaaxoö aeßaax^
■Toßt xC (jeßaax^
llaOvt ae^aavQ
llaövt xa aeßaax^
Oaöcpt aeßaax^
na)((bv x^ aeßaax^
Neou Seßaaxoö x aeßaax^
OapjxoQft-t xS« aeßaax^
KaLaape£ou te oeßaax^
llauvt X aeßaax^
Fepfjiavtxefoi) iy] aeßaax^
Mex^lp x^ aeßaax^
OajJLSVtbS' xö« aeßaax^
repjiavtxeCou xQ- aeßaax^
rep|xavtx6(ou xS* aeßaax^
Oapixoö^t x^ aeßaax^
Oaö^t ^ aeßaox^
Oap|xoi)S*t Y] aeßaax^
SeßaaxoO 7) aeßaax^
Kataapefoi) iv:(xr(. <; aeß.
Tuepßspexefoi) luay. ^
Eaiaape(ou inxy, q aeß
Meyslp %• aeßaax^
OajJLev&fl" [•♦] aeßaax^
Kataapeiou äTtay. 5 aeß.
aeß.
Dez. 5 V. Chr.
[16.] Nov. 15 n.
Chr.
22. Jan. 18 n.Chr.
Juni 23
15. Juni 23
Oktober 23
22. Mai 37
16. Nov. 41
24. April 54
8. Aug. 54
15. Juni 56
11. Mai 57
21.Febr, 61
25. März 65
24. Mai 65
24. Mai 66
22. April 72
1. Okt. 73
3. April 77
5. Sept. 77
29. Aug. 79
29. Aug. 91
29. Jan. 100
März 108
27. Aug. 117
Zur Ergänzung vgl. die Zusammenstellung bei Wilcken
(Griech. Ostr. I).
Trotz des großen Materials, das uns in dieser Frage schon zur
Verfügung steht, sind wir ebenso wenig wie Wilcken zu einer
genaueren Beantwortung in der Lage. Sueton und Tacitus be-
76
richten uns nur die wichtigsten Ereignisse aus dem Leben der
römischen Cäsaren mit genauer Zeitbestimmung, andere Geschicht-
schreiber dieser Epoche vernachlässigen die Chronologie beinahe
ganz. So sind uns nur wenig sichere Daten aus dem Leben der
hier in Betracht kommenden römischen Kaiser bekannt, noch
schlimmer ist es bei den kaiserlichen Prinzen und Damen. In ihrer
Gesamtheit aber sind das doch so viele Daten, daß wir uns wundern
müssen, nicht mehr Beziehungen nachweisen zu können.
Es wird wohl auch nicht anzunehmen sein, das besonders
wichtige Ereignisse im Kaiserhause allein der Grund zu dieser
Ehrung der betreffenden Tage gewesen sind. Dazu begegnen uns
zuviele solcher :?)(jLtpat aeßaaxaf, die wir jedenfalls auch bei der ge-
nauesten chronologischen Kenntnis dieser Zeit kaum alle auf diese
Weise würden erklären können. Wäre dies allein der Fall, dann
müßten uns auch außerhalb Oxyrhynchos mehr solche Datierungen
vorkommen. Nur Teb. II 459 und BGÜ III 981 (Herkunft nicht
angegeben) stammen nicht aus Oxyrhychos. Daß nur diese Stadt
so patriotisch sei, andere aber so wenig, läßt sich wohl kaum an-
nehmen. Wir müssen also speziell für Oxyrhynchos noch einen
anderen Grund suchen, der zur Tagesbezeichnung „aeßaax^" ge-
führt hat.
Da ist es nun sehr naheliegend zu glauben, daß in dieser Stadt
auch die Festtage diesen Beinamen hatten.
Nun sind wir zwar durch einige ägyptische Kalender (von
Dendera, Edfu, Esne; der hieratische Leidener Papyrus I 32 klärt
uns über die Feste auf, die zur Zeit des Augustus in Theben ge-
feiert wurden, auch Plutarch berichtet über Festtage) ganz gut über
die ägyptischen Feste im Allgemeinen unterrichtet. Da jedoch diese
Kalender nur zeitliche und örtliche Bedeutung hatten und sie die
Feste von Oxyrhynchos nicht enthalten, so läßt sich für unsere
Frage sehr wenig daraus gewinnen.
Am 27. Mecheir wurde das Fest des Sokar gefeiert, an welchem
Tage auch Oxy. II 262 mit der Tagesbezeichnung aeßaax^ ausgegeben
wurde. Außer diesem, zudem noch zweifelhaften Falle, lassen sich
bislang noch keine weiteren Beziehungen feststellen.
Auf eine Frage muß hier noch eingegangen werden, die nämlich,
was mit der Bezeichnung louXta Seßaatig genannt sein soll. Wilcken
erklärte es (Griech. Ostr. I S. 813) strikt für eine Ortsbezeichnung
77
gegenüber Krebs und Grenfell-Hunt, die es als Tagesbezeichnung
auffaßten.
Allein beides kann der Fall sein. Sicher handelt es sich Oxy. II
274 um eine Tagesbezeichnung, wo in Zeile 11 die Stelle vorkommt:
xal Yßvöjievos h x^ M^jicpet x^ te 'louXicL Seßaax^ xoö Ivsaxöxo^
(jLYjvdg Kataapetou auv^Xaßov xdv SouXov, das Datum lautet e ^ . .
(jLTjv^s Kataaps(ou te 'louXfa Seßaax^. Daß dieser Ausdruck freilich
nicht immer diese Bedeutung haben kann, ergibt sich schon daraus,
weil er sonst doch immer nur bei demselben Tage vorkommen
könnte, wenn er z. B. ein Fest der Livia bedeuten sollte.
So kann es sich bei Oxy. III 496 vom Jahre 127 nur um Orts-
bezeichnung handeln, wo die Datierung lautet: *Exou$ IvSexocxou
Aöxoxpdxopo? Kabapos TpatavoO 'ASptavoQ Seßaaxou, OapjxoOS't x5,
iv 0§i)pövxü)v nöXet x^s OirjßitSo? dyaS^ '^^X'ö? ^^'^ louXti? Seßaax^^,
Zur Entscheidung der Frage, ob x^? oder inl louXfa^ Ssßaax^^
zeitliche oder örtliche Bedeutung hat, ist wohl stets die Stellung
maßgebend. Hat es örtliche Bedeutung, so entsteht wieder die Frage,
was damit gemeint sein soll. Wilcken meint, es könne der Name
des Marktplatzes im Dorfe Euergetis sein, in einem anderen Falle
hält er es für den Namen des Amtslokals Strategen in der Wüste.
Beweise für oder gegen diese Vermutung werden sich wohl schwer
erbringen lassen, jedenfalls hat es auch in Oxyrhynchos etwas
Ähnliches gegeben, wie aus Oxy. III 496 hervorgeht. Hier könnte
es wohl am ehesten das Amtsgebäude bedeuten.
Anhang 1.
Zu nebenstehender Kurve.
Zur Aufstellung der Kurve leitete der Gedanke, daß man aus
der wechselnden Zahl der Papyri auch Rückschlüsse auf das gesamte
wirtschaftliche und geistige Leben zu einer bestimmten Zeit zu
machen berechtigt sei. So sehr wohl auch bei Auffindung der
Papyri der Zufall mitgewirkt haben mag, so liegt uns jetzt doch
eine solche Fülle publizierten ägyptischen Urkundenmaterials vor,
daß wir in dieser Hinsicht bei einiger Vorsicht sicher darauf bauen
können. Obwohl nun schon die Papyri allein uns ein annähernd
sicheres Bild vor Augen geführt hätten, so sind doch noch zum
Vergleich und zur Ergänzung die von Wilcken publizierten Ostraka
herangezogen.
Doch die Kurven selbst sprechen am deutlichsten. Bis beinahe i
in die Mitte des zweiten Jahrhunderts gehen beide in allmähligem
Steigen ungefähr denselben Weg. Die der Papyri steigt fast ganz
regelmäßig, bis sie in den Jahren von 140 — 150 ihren höchsten
Stand erreicht, den sie bis in die Regierung des Marc Aurel und
Veras beinahe beibehält. Der Höhepunkt der Ostrakakurve tritt i
schon ein Jahrzehnt früher ein. Nach der Menge der Papyri
müßten wir also annehmen, daß das wirtschaftliche und überhaupt :
das geistige Leben in Ägypten am Ende der Regierung Hadrians,
der ganzen des Antoninus Pius am Anfang der Herrschaft Marc
Aureis am regsten gewesen sei. Im wesentlichen wird dies auch
durch die Kurve der Ostraka bestätigt, die aber, wie sie auch eher
ihren Höhepunkt erreicht, auch wieder eher zu sinken beginnt.
Nach diesem Zeitpunkt sinken beide Kurven wieder in wunderbarer
Übereinstimmung. Auch hier zeigen sich die Spuren der Pest, die
von 166 an längere Zeit im römischen Reiche wütete, in dem
rapiden Fallen der beiden Kurven. Unter Commodus, der jeder
Anstrengung abgeneigt nicht gern Kriege führte und lieber gelegentlich
einen Frieden erkaufte, zeigt sich wieder etwas Steigung, ebenso
15 >I5 5
S 4S %5 35" Vr SfT (s>J fS iS JT 40S 44 r 41F
Zeichener
' Kurve di
Kurve d(
Die vertikalen Linien bedeuten die Zahl der
nur die von Wilcken publizierten zum Vergleiche
Ostraka sind von 10 zu 10 Jahren genommen und i
der vertikalen Linie von 0,75 cm entspräche also e
Stellung der Kurven sind nahezu 1200 Ostraka und
/3r /vr fff ib^ AjT 4^s 4fr 2ö3r zjT zi^r iJr 2vr zrr 26r ^jr 19T
rkläning :
ler Papyri.
er Ostraka.
: uns erhaltenen Papyri und Ostraka, wobei aber
e mit den Papyri herangezogen sind. Papyri und
eine Urkunde zu % mm gerechnet Eine ev. Hohe
einer Zahl von 20 datierten Dokumenten. Zur Auf-
1 ungefähr 1900 Papyri benutzt.
79
nochmals in der Zeit des Carakalla. Das letzte Steigen der Papyrus-
kurve um 265 erklärt sich durch die Veröffentlichung des Corpus
papyrorum Herumpolitanarum durch Wessely, das nur Dokumente
aus der Zeit des Gallienus enthält.
Aus der Betrachtung der Kurven entspringt aber noch ein
anderer Gedanke. Während sie früher sich oft kreuzten, unter-
scheiden sie sich von 150 ab meist ganz bedeutend. Hieraus wird
wohl zu schließen sein, daß von dieser Zeit an Papyrus der gewöhn-
liche Beschreibstoff auch für kleinere Dokumente wurde.
Anhang 2.
In einem Aufsatze: „Augustus Soter" (Hermes 45 S. 448ff.)
weist Otto nach, daß Augustus und auch manche späteren Kaiser
als Erben der Ptolemäer in Ägypten göttliche Verehrung als SwTfjpes
genossen. Hierbei kommt er auch auf die ägyptischen Monate mit
Ehrennamen zu sprechen, begeht aber hier wohl infolge zu geringen
Materials verschiedene Irrtümer.
Otto teilt z. B. schon dem Augustus die Einführung der Ehren-
monate Sebastos, Kaisareios, Soter und Theogeneios zu, er habe bei
seiner im Jahre 26/25 einsetzenden Kalenderreform gleichzeitig auch
die Monate neu benannt. Nach dieser Meinung meint Otto auch
berechtigt zu sein, „alle Namen, die nicht auf die spätere Zeit
weisende chronologische Indizien in sich tragen, der Zeit der
Kalenderreform zuzuweisen".
Daß dies nicht richtig sein kann, liegt auf der Hand. Sebastos
ist doch offenkundig die Übersetzung von Augustus, wohl kaum aber
des Personennamens, sondern des Monats Augustus, der aber erst
im Jahre 8 v. Chr. eingeführt wurde. Hätte Augustus schon bei
der Neuordnung des ägyptischen Kalenders die Einsetzung dieses
Ehrennamens für den Thoth angeordnet, so wäre die spätere Ein-
führung des raensis Augustus in Anlehnung an ägyptische Verhält-
nisse entstanden. Dies ist doch ganz unwahrscheinlich.
Otto war es auch schon aufgefallen, daß man in der Regierung
des Augustus den Sebastos gar nie gebrauchte, sondern nur den
Thoth, von dessen Verwendung er 4 Beispiele kennt: BGÜ IV 1119,
80
1121, 1132, 1153. Doch auch noch in anderen Fällen wird nur der
Thoth gebiraucht, so Lond. III 1171, Teb. II 519.
Ebenso wenig kann die Einführung des Kaisareios mit der
ägyptischen Kalenderreform durch Augustus in Zusammenhang
gebracht werden. Denn bis zum Jahre 39 erscheint stets nur der
Mesore, in der Zeit des Augustus nicht nur zwei Mal, sondern auch
noch Oxy. IV 834, BGU I 174, 189 und auch nach Augustus
noch einige Male.
Mit dem Soter ist es ebenso. Otto kennt nur eine einzige
Anwendung des Payni, die in die Regierung des Augustus fällt,
nämlich BGÜ IV 1132. Wäre dies aber wirklich die einzige be-
kannte Verwendung, so wäre dies noch kein Beweis, daß nicht da-
neben auch schon der neue Name Soter hätte bestanden haben
können. Der Payni kommt aber auch noch Teb. II 386, 409,
BGU III 757; Oxy. IV 742, 744 vor.
Wir haben also gar keinen Grund, dem Augustus die Einführung
dieser Ehrenmonate zuzuschreiben, zumal sie sich ganz gut ander-
weitig erklären lassen, wie ich es versucht habe. (S. 63 ff.)
Nun meint aber Otto, „man darf bei der großen Zufälligkeit
des uns überkommenen Materials und bei der verhältnismäßig sehr
seltenen Anwendung der Ehrennamen für die Monate — sehr selten
in anbetracht der uns überlieferten unzähligen Datierungen — keine
zwingenden Gegengründe gegenüber dem in den Namen selbst
liegenden Zeugnisse ableiten".
Aus der Zeit des Augustus besitzen wir dank der neuesten
Publikationen der BGU ziemlich viele und gut erhaltene Urkunden,
und ob bei dem überkommenen Material so sehr der Zufall mit-
gewirkt hat, darüber ließe sich streiten, jedenfalls würde die bei-
gegebene Kurve eher das Gegenteil beweisen, und es hieße doch
dem Spiel des Zufalls zu viel zutrauen, wollte man damit die Tat-
sache erklären, daß uns aus der Zeit des Augustus gar kein einziger
Ehrenname erhalten ist, während solche doch später uns massenhaft
begegnen. Übrigens ist dies bei dieser Frage ziemlich gleichgültig.
Dass aber diese Ehrennamen sehr selten gebraucht worden seien,
ist sicher nicht wahr, und wenn Otto in der Anmerkung 5 S. 450/51
sagt: „Aus der Nichtbenutzung der Ehrennamen in diesen Fällen
sind natürlich Schlüsse für ihr Nichtbestehen nicht zu ziehen", so
beruht auch dies auf Irrtum, denn der Sebastos vertrat nach seiner
Einführung lange Zeit den Thoth, noch mehr der Neos Sebastos
• ' • • • a
• » « J^ • . •■ • •
«■ • «
81
den Hathyr und der Kaisareios den Mesore, so daß die ursprüng-
lichen Monatsnamen ganz selten vorkommen. So erscheint z. B.
in der Zeit von 41 — 80 der Mesore überhaupt nicht, der Kaisareios
aber 11 mal; in der Regierung des Tiberius der Hathyr nur Imal,
der Neos Sebastos 6 mal.
Wenn nun auch Augustus in Ägypten als SwxiQp göttlich verehrt
wurde, so liegt trotzdem noch nicht in einem vorkommenden Monats-
namen SwTi^p ein bestimmtes Beweis dafür, dem Augustus die Ein-
führung dieses Namens zuzuschreiben, denn Otto sagt ja selbst, daß
auch verschiedene spätere, römische Kaiser, vielleicht sogar alle, als
S(ox^pe$ verehrt worden seien.
Auch in Kaisareios steckt kein chronologisches Indizium, da er
sich doch wohl auf jeden Kaiser beziehen kann. Wollte man aber
doch dem Augustus bei der Kalenderreform die Einführung des
Kaisareios zuschreiben, so bliebe es doch völlig unerklärlich, daß
sich über 60 Jahre nachher keine einzige Anwendung desselben
findet, dann aber aufeinmal so viele.
Bei der Verteilung der Ehrennamen auf die einzelnen Monate
nimmt Otto als Prinzip an, „daß man bestrebt gewesen ist, die auf
Augustus hinweisenden Ehrennamen ohne Unterbrechung auf ein-
ander folgen zu lassen und so zum mindesten einen Teil des Jahres
geschlossen dem Kaiser zuzuweisen". Ferner der Thoth habe
deshalb den Namen Sebastos bekommen, weil er der erste Monat
des ägyptischen Jahres ist. Daß solche äußerlichen Gründe nicht
mitgewirkt haben, ergibt sich aus meiner Behandlung dieser
Monate.
Nachdem so Otto drei Monate dem Augustus zugeschrieben hat,
die ungefähr aufeinander folgen, Soter = Payni, Kaisareios = Mesore,
Sebastos = Thoth, muß er, um sein Prinzip aufrecht zu erhalten,
auch noch den dazwischen liegenden Monat Epeiph durch Augustus
neu benannt und seiner Verehrung geweiht sein lassen. Etwas
unsicher zwar will nun Otto diesem Monat den Namen loöXios zu-
schreiben, der uns durch überhaupt keine Stelle in Papyri, Ostraka,
Inschriften etc. bezeugt ist, während stets nur der Name Epeiph
vorkommt. Der römische Monat Julius wurde ja auch gar nicht zu
Ehren des Augustus eingeführt, sondern zu Ehren Cäsars, der in
ihm geboren war.
Bei seinen Annahmen ist es ganz selbstverständlich, daß Otto
keine Entscheidung wagt, „auf welche Erwägungen hin man gerade
Hohm«iiii. 6
82
den durch die hier genannten Monate umfaßten Zeitabschnitt zur
Benennung mit einzelnen Ehrennamen gewählt hat*^.
Da ans Obigem hervorgeht, daß die Einführung des Soter nicht
auf Augnstns zurückgehen kann, so kann man auch auf keinen Fall
„in ihr eine wohlberechnete Maßnahme sehen, die neben anderen
dazu beitragen sollte, den neu begründeten Kult des Augustus Soter
in Ägypten allgemein zu verbreiten^.
u
j
■ 1
Lebenslauf.
Ich, Franz Hohmann, bin am 14. Januar 1889 als Sohn des
Gastwirts und Brauereibesitzers Cölestin Hohmann und der Johanna,
geborenen Heumüller, zu Hilders, Provinz Hessen-Nassau, geboren.
Meine Vorbildung erhielt ich am Kgl. bayerischen, humanistischen
Gymnasium zu Männerstadt, das ich im Juli 1907 mit dem Reife-
zeugnis verließ. Nachdem ich mich zwei Seraester in Wurzburg dem
Studium der Geschichte und der klassischen Sprachen gewidmet
hatte, begab ich mich Oktober 1908 nach Münster, wo ich seitdem
immatrikuliert bin.
Herrn Geh. Regierungsrat Professor Dr. Seeck, auf dessen An-
regung meine Arbeit entstand, statte ich auch an dieser Stelle meinen
herzlichsten Dank ab. Das mündliche Examen bestand ich am
26. Mai 1911.