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Full text of "Zur europäischer Politik 1897-1914, unveröffentliche Dokumente"

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Zur  europäischen  Politik 
1897-1914 

Unveröffentlichte  Dokumente 

In  amtlichem  Auftrage  herausgegeben 
unter  Leitung  von 

Bernhard  Schwertfeger 


Band  4  (1912-1914) 


19     19 


Verlag  von  Reimar  Hobbing  in  Berlin 


HMoa 

641  Bit 


1912-1914 


Kriegstreibereien  und 
Kriegsrüstungen 


In   amtlichem  Auftrage 
bearbeitet  von 

Alfred  Doren 

Mit  einem  Faksimile 


19     19 


Verlag  von  Reimar  Mobbing  in  Berlin 


VORWORT 

Bei  der  Durchsicht  der  Aktenhestände  des  belgischen  Mini- 
steriums des  Äußern  zu  Brüssel  wurde  seinerzeit  unter  der 
Bezeichnung  P  6016  eine  große  Anzahl  mechanisch  verviel- 
fältigter Berichte  aus  den  Jahren  1897  bis  1914  aufgefunden, 
deren  sich  die  belgische  Regierung  bedient  hatte,  um  ihre 
diplomatischen  Vertreter  im  Auslande  wechselseitig  über  die 
Berichterstattung  ihrer  Kollegen  auf  den  anderen  Gesandt- 
schaftsposten zu  unterrichten.  Aktenmäßig  bezeichnete  das 
belgische  Ministerium  des  Äußern  diesen  Schriftverkehr  als 
„correspondance  politique".  Er  verdankte  seine  Entstehung 
dem  Generaldirektor  Arendt,  der  1897  die  politische  Abteilung 
des  belgischen  Außenministeriums  leitete.  Einem  Schreiben 
vom  17.  März  1897  an  den  Minister,  dem  gegenüber  er  die 
Notwendigkeit  der  Versendung  eines  Zirkulars  begründen  mußte, 
entnehmen  wir  die  Grundsätze,  nach  denen  die  Auswahl  der 
„circulaires"  oder  „extraits"  erfolgte. 

„Ich  möchte",  heißt  es  dort,  „die  Gelegenheit  benutzen, 
Ihnen,  Herr  Minister,  die  Grundsätze  darzulegen,  nach  denen 
ich  bei  der  Herstellung  der  pohtischen  Korrespondenz  zu  ver- 
fahren mich  bemühe. 

1.  Auszuschließen  sind  tatsächliche  Neuigkeiten  in  eigent- 
lichem Sinne.  Der  Telegraph  unterrichtet  darüber  jedermann. 

2.  Was  uns  unmittelbar  angeht,  sind  die  Absichten  der 
Mächte,  ihre  Haltung,  ihr  Einvernehmen  oder  ihre  Uneinig- 
keit. Der  Friede  Europas  hängt  davon  ab.  Das  studiere  ich 
in  den  Depeschen  ganz  besonders. 

3.  Unsere  Vertreter  auf  Posten  zweiten  Ranges,  Belgrad, 
Bukarest,  Athen,  geben  uns  sonst  nicht  veröffentlichte  und 


wenig  bekannte  Auskünfte,  die  an  Ort  und  Stelle  geschöpft 
sind,  einen  tatsächlichen  Wert  besitzen,  und  die  unsere  Ge- 
sandten mit  großer  Freude  aufnehmen.  Aber  ich  bestrebe 
mich,  nur  Dinge  zu  schreiben,  die  ein  dauerndes  Interesse  im 
Verlauf  der  Ereignisse  behaupten.  Auf  diese  Auswahl  richte 
ich  meine  ganze  Aufmerksamkeit." 

Die  Art  der  Bearbeitung  der  Zirkulare  war  nicht  immer  gleich- 
mäßig. Anfangs  wurden  nur  wenige  Berichte  zu  Zirkularen 
verwendet,  häufig  auch  mehrere  Berichte  verschiedener  Her- 
kunft zu  einem  Gesamtüberblick  über  eine  bestimmte  Frage 
vereinigt.  Bald  darauf  wird  das  Verfahren  bevorzugt,  einen, 
mitunter  auch  mehrere  Berichte  desselben  Gesandten  als  Grund- 
lage für  ein  Zirkular  zu  nehmen.  Während  anfangs  die  ver- 
schiedenen, zu  einer  Mitteilung  zusammengefaßten  Berichte  ge- 
legentlich nicht  unerheblich  umgeändert  wurden,  zeigt  sich  nun 
das  Bestreben,  den  ausgewählten  Bericht  möglichst  unverändert 
zu  lassen.  Kürze  wird  vor  allem  angestrebt,  alles  Entbehrliche 
fortgelassen  und  alles  unterdrückt,  was  durch  seinen  vertrau- 
lichen Charakter  zur  Weitergabe  nicht  geeignet  erscheint.  Wo 
der  Originalbericht  die  Quelle  für  eine  vertrauliche  Mitteilung 
nennt,  wird  ein  allgemeiner,  unverfänglicher  Ausdruck  dafür 
eingesetzt.  Aus  den  Zirkularen  verschwindet  ferner  alles,  was 
man  im  Brüsseler  Ministerium  als  eine  rein  persönliche  Meinungs- 
äußerung des  berichtenden  Gesandten  über  Personen  und  Dinge, 
oder  was  man  als  von  anderer  Seite  nicht  genügend  bestätigt 
ansah.  Die  Zirkulare  wachsen  in  ihrer  Bedeutung  dadurch 
wesentlich  über  den  Wert  der  Originalberichte  hinaus,  zu- 
mal da  das  belgische  Ministerium  häufig  in  Einzelfällen  erwog, 
ob  die  von  seinen  Gesandten  mitgeteilte  Beurteilung  politischer 
Vorgänge  auch  als  objektiv  genug  gelten  konnte,  um  zu  einem 
Zirkular  verwendet  zu  werden.  So  war  beispielsweise  Ende 
November  1908  nach  einem  Gesandtscbaftsbericht  aus  Rom 
vom  20.  November,  der  eine  scharfe  Kritik  der  Ährenthalschen 
Politik  enthielt,  ein  Zirkularentwurf  hergestellt  worden.  Arendt 
verhinderte  am  27.  November  die  Vervielfältigung  dieses  Zirku- 
lars mit  der  an  den  Bearbeiter  gerichteten  Bemerkung:  „Der  Ton 
dieses  Berichts,  der  eine  nicht  objektive  Würdigung  darstellt, 

VI 


scheint  mir  für  eine  Mitteilung  an  unsere  Gesandtschaften  nicht 
geeignet,  obwohl  Sie  die  Stellen  ausgesucht  haben,  die  unter 
diesem  Gesichtspunkt  am  wenigsten  zur  Kritik  herausfordern." 
Die  somit  von  größter  Vorsicht  bestimmten  Grundsätze  der  Be- 
arbeitung verleihen  diesem  amtlichen  poHtischen  Schriftwechsel 
zwischen  dem  belgischen  Ministerium  des  Äußern  und  seinen 
Gesandtschaften   einen   besonderen   Wert.     Natürlich   wurden 
manche   wertvollen   Bemerkungen   der   Originalberichte   durch 
eine  derartige  Überarbeitung  verwischt,  das  Anekdotische  tritt 
in  den  Hintergrund,  temperamentvolle,  subjektive  Urteile  ver- 
sch\Ninden  oder  werden  wesentlich  gemildert.    Der  hierdurch 
entstehende  Verlust  wird  aber  überreichlich  ausgeglichen  durch 
den  Gewinn  an  objektiver  Zuverlässigkeit  imd  vor  allem  da- 
durch, daß  die  Zirkulare  in  der  vorliegenden  Form  von  den 
für    die  AußenpoUtik  verantwortlichen   amtlichen  Stellen  so- 
zusagen dienstlich   abgestempelt  wurden.    Betrachten  wir  die 
Zirkulare  in  ihrer  Gesamtheit,  so  ergeben  sie  ein  deutliches  Bild 
davon,  wie  ein  zu  neutraler  unparteiischer  Stellungnahme  ver- 
pflichtetes Ministerium  die   politischen  Ereignisse  der  letzten 
18  Jahre  vor  dem  Beginn  des  Weltkrieges  aufgefaßt,  und  in 
welchem  Lichte    es   sie   seinen  Vertretern   im  Auslande   dar- 
gestellt hat.  Sie  zeigen,  daß  Deutschland  während  dieses  ganzen 
Zeitraums  von  belgischer  Seite   —  und  die  Diplomaten    des 
kleinen  Landes  waren  im  allgemeinen  gut  unterrichtet  —  niemals 
als  Störenfried  des  europäischen  Friedens  angesehen  worden  ist. 
Vielmehr  erscheint  in  ihnen  der  Weltkrieg  als  ein  unabwendbares 
Verhängnis,  dem  selbst  die  Friedensliebe  des  deutschen  Kaisers 
einen  hinreichend  festen  Damm  nicht  entgegenzusetzen  vermag. 

Die  Veröffentlichung  der  vorliegenden,  nahezu  18  Jahre  um- 
fassenden Zirkulare  bildet  nach  mehreren  Richtungen  hin  eine 
imparteiische  Ergänzung  der  im  Jahre  1915  vom  Auswärtigen 
Amt  in  Beriin  herausgegebenen  „Belgischen  Aktenstücke 
1905— 1914"!).  Diese  beschränkten  sich  auf  im  ganzen  119  nach 
bestimmten  Gesichtspunkten   ausgewählte   und   nur  von   den 

^)  In  französischer  Ausgabe  unter  dem  Titel  „Documents  Diploma- 
ti ques  1905 — 1914"  erschienen. 

VII 


Gesandtschaften  in  Berlin,  London  und  Paris  erstattete  Original- 
berichte. Die  Zirkulare  hingegen  umfassen  sämtliche  Gesandt- 
schaften und  auch  den  Zeitraum  von  1897  bis  1904 ;  sie  schaffen 
dadurch  eine  breitere  Grundlage  für  die  Beurteilung  der  politi- 
schen Vorgänge,  die  zum  Weltkriege  hingeführt  haben. 

Für  die  hier  vorliegende  Herausgabe  der  Zirkulare  sind 
nur  solche  Stücke  ausgewählt  worden,  die  Deutschlands  Stel- 
lung inmitten  der  europäischen  Politik  kennzeichnen.  Die  Aus- 
wahl selbst  ist  ohne  jede  Tendenz  erfolgt.  Als  Hauptgrundsatz 
ist  dabei  festgehalten  worden,  überall  möglichst  nur  die  Sprache 
der  Dokumente  zu  Worte  kommen  zu  lassen.  Die  geschicht- 
lichen Einleitungen  in  deutscher  Sprache,  die  vorausgeschickt 
werden,  stellen  nur  eine  Zusammenfassung  des  wesentlichsten 
Inhalts  der  Zirkulare  dar,  wobei  auf  eine  möglichst  wortgetreue 
Verdeutschung  der  zitierten  Stellen  Wert  gelegt  wurde.  Heraus- 
geber und  Bearbeiter  haben  hierbei  strengste  Objektivität  an- 
gestrebt und  jeder  Versuchung  widerstanden,  den  belgischen 
Dokumenten  etwa  eine  nicht  in  den  Stücken  selbst  enthaltene 
deutsch-freundliche  Auslegung  zu  geben. 

Die  Zirkulare  selbst  sind  nach  den  vorliegenden  Original- 
stücken, die  in  Brüssel  als  Makulatur  aufgefunden  wurden, 
ohne  irgendwelche  Abänderungen  oder  Überarbeitungen  wört- 
lich zum  Abdruck  gebracht.  Nur  gelegentlich,  wo  es  wichtig 
erschien,  sind  seinerzeit  die  Originalberichte,  nach  denen  die 
Zirkulare  hergestellt  waren,  zum  Vergleich  herangezogen  worden. 

Die  Beigabe  einer  deutschen  Übersetzung  schien  entbehrlich, 
da  ohnehin  die  weitere  Auswertung  der  mitgeteilten  inhalts- 
und  bedeutungsreichen  Schriftstücke  dem  Publikum  überlassen 
bleiben  muß. 

Berlin,  den  5.  November  1918. 

Bernhard  Scliwertfeger 


VIII 


Das  kritische  Jahr  1911  war  unter  verhältnismäßig  fried-  Anl.  1. 
liehen  Anzeichen  zu  Ende  gegangen,  wenn  auch  die  Fortdauer 
des  türkisch-italienischen  Krieges  und  die  der  albanischen  und 
mazedonischen  Wirren  eine  gewisse  Spannung  und  Beunruhigung 
in  die  große  europäische  Politik  hineintrugen.  Die  durch  die 
deutsche  Flottenexpedition  nach  Agadir  aufs  äußerste  ge- 
schärfte Spannung  zwischen  Deutschland  und  Frankreich  war 
durch  den  Verzicht  Deutschlands  auf  eine  aktive  Marokko- 
politik und  die  Abtretung  von  Neukamerun  an  Deutschland 
beseitigt  worden;  in  England,  wo  man  nach  der  Ansicht  des 
belgischen  Gesandten  in  London  päpstlicher  als  der  Papst 
gewesen  war  und  einen  dauernden  Druck  auf  Frankreich  im 
Sinne  einer  unnachgiebigen  Haltung  gegenüber  berechtigten 
deutschen  Ausgleichungsforderungen  ausgeübt  hatte,  hatte 
man  sich  mit  dem  Geschehenen  abgefunden;  ein  energischer 
Protest  der  englischen  Arbeiterpartei  gegen  ein  solches  Ein- 
stehen Englands  für  fremde  Interessen,  das  die  Gefahr  eines 
Krieges  mit  Deutschland  in  unmittelbare  Nähe  gerückt  hatte, 
gibt  der  in  radikalen  Kreisen  Englands  gegen  die  Greysche  Anl.  3. 
Politik  gerichteten  Stimmung  noch  nachträglich  deutlichen 
Ausdruck.   — 

Nur  im  Wetterwinkel  im  Südosten,  im  ewig  unruhig  bro- 
delnden Kessel  der  Balkanstaaten,  die  seit  der  Annexion 
Bosniens  und  der  Herzegowina  durch  Österreich  und  der  da- 
maligen Niederlage  der  russischen  Orientpolitik  nicht  mehr 
zur  Ruhe  gekommen  waren,  blitzt  und  grollt  es  dauernd 
weiter. 

Die  belgische  Regierung  widmet  gerade  diesen  Dingen  ständig 
ihre  besondere  Aufmerksamkeit;  die  Mehrzahl  der  während 
des   Jahres   1912    versandten    Zirkulare    ist   mit    Mitteilungen 

1    Europäische  Politik.    Bd.  4.  * 


über  sie  ausgefüllt:  man  ahnt  in  Brüssel,  daß  diese,  scheinbar 
örtlich  begrenzten,  Strömungen  allmählich  breitere  Wellen 
schlagen  und  bis  an  das  eigene  Land  branden  könnten,  das 
im  Sommer  1911  schon  alle  ängstliche»  Ahnungen  einer  kaum 
mehr  abwendbaren  Katastrophe  durchgekostet  hatte;  und 
schärft,  als  die  Lage  sich  zuspitzt,  in  einem  besonderen 
Anl.  22.  Rundschreiben  vom  3.  Oktober  1912  den  Gesandten  deshalb 
erhöhte  Aufmerksamkeit  diesen  Dingen  gegenüber  ein. 

Die  Stellung  der  nächstbeteiligten  Großmächte  zu  den  Balkan- 
fragen war  in  den  albanisch-montenegrinischen  Wirren  des 
Jahres  1911  mit  ziemlicher  Deutlichkeit  zutage  getreten.  Hinter 
Montenegros  Vergrößerungsplänen,  die  von  den  belgischen 
Gesandten  gelegentlich  als  Größenwahn  bezeichnet  werden, 
steht  die  italienische  Politik,  die  während  des  Tripolisunter- 
nehmens mit  Eifer  und  Geschick  auf  die  Schwächung  der  Türkei 
a.uf  allen  gefährdeten  Außenposten  ihres  politischen  Systems 
hinarbeitet;  steht  Rußland,  das  den,  allerdings  vergeblichen, 
Versuch  macht,  sein  Prestige  auf  dem  Balkan  auf  diese  Weise 
zu  festigen  und  nach  dem  Fehlschlagen  dieses  Versuchs  mit  der 
Zusammenfügung  eines  neuen  Balkanblocks  unter  russischer 
Führung  eine  zuerst  deutlich  gegen  Österreich  gerichtete,  bald 
aber  auf  die  Zertrümmerung  der  Türkei  als  nächstes  Ziel  aus- 
gehende Politik  treibt.  Österreich,  mit  der  Befestigung  seiner 
Herrschaft  in  den  neu  gewonnenen  Provinzen  beschäftigt, 
beobachtet  diese  Politik  mit  begreiflichem  Mißtrauen  und 
arbeitet  nach  Kräften  dagegen;  Deutschland  und  die  beiden 
Westmächte  stehen  einstweilen  abseits,  aber  auf  der  Wacht, 
zugleich  ihre  Interessen  zu  wahren  und  ein  Umsichgreifen  einer 
aus  der  ewig  ghmmenden  Asche  emporschlagenden  Flamme 
im  richtigen  Augenblick  zu  verhüten. 


Die  Wurzeln  dieser  den  europäischen  Frieden  bedrohenden 
Gefahr  —  das  lassen  die  belgischen  Berichte  mit  aller  Deut- 
lichkeit erkennen  —  lagen  in  der  Tatsache,  daß  in  allen  Ländern 
mehr  oder  minder  einflußreiche  Gruppen  von  Elementen  be- 
standen, die  aus  den  verschiedensten  Beweggründen  eine 
ungemein  rege,  nach  außen  gerichtete,  aggressive  Politik  ver~ 


folgten  und  im  Dienste  ihrer  hochgeschraubten,  oft  bis  ins 
völlig  Uferlose  sich  verlierenden  Ziele  auch  vor  den  verhängnis- 
vollsten Folgen  ihres  Tuns  nicht  zurückscheuten.  —  Die  Auf- 
merksamkeit der  belgischen  Regierung  gilt  diesen  Kreisen  und 
ihrem  Tun  in  hervorragendem  Maße;  das  wechselnde  Spiel  ihres 
wachsenden  und  sinkenden  Einflusses  auf  die  Träger  der  poli- 
tischen Verantwortung  in  den  einzelnen  Ländern  wird  von 
den  belgischen  Gesandten  eifrig  verfolgt  und  kommt  auch  in 
den  aus  ihren  Berichten  zusammengestellten  Zirkularen  zum 
deutlichen  Ausdruck.  —  Die  Berliner  Berichte  aber  gewinnen 
in  diesen  Jahren  schon  dadurch  eine  besondere  Bedeutung, 
daß  im  Mai  1912  Baron  Greindl  durch  den  Baron  Beyens  auf 
dem  Berliner  Gesandtschaftsposten  abgelöst  wird;  daß  an 
Stelle  eines  Mannes,  der  aus  seiner  in  langj  ährigem  gründlichem 
Einleben  erwachsenen  Kenntnis  deutschen  Wesens  ein  wahr- 
haftes Verständnis  unseres  Strebens  und  eine  tiefe  Liebe  zur 
deutschen  Kultur  sich  gewonnen  hatte,  ein  äußerlich  scheinbar 
kühler  Beobachter  getreten  war,  dessen  in  Wahrheit  deutsch- 
feindliche Gesinnung  durch  seine  Veröffentlichungen  während 
der  Kriegszeit  aller  Welt  bekannt  geworden  ist.  Um  so  wert- 
voller für  die  wahre  Erkenntnis  der  Dinge  mag  es  sein,  wenn 
ein  so  gearteter  Mann  den  Deutschen  und  vor  allem  dem  deut- 
schen Kaiser  ein  Zeugnis  ausstellt,  das,  über  alle  trübe  Wirrnis 
der  Gegenwart  hinaus,  vor  einer  unparteiisch  wertenden  Zu- 
kunft und  dem  Urteil  der  Weltgeschichte  wird  bestehen  können. 


Die  Kriegsparteien  aller  unmittelbar  beteiligten  Länder 
finden  wir  schon  in  der  ersten  Hälfte  des  Jahres  1912,  vor  Aus- 
bruch des  Balkankrieges,  am  Werke,  um  den  immer  noch  unter 
der  Asche  der  niedergedrückten  albanischen  Aufstände  fort- 
glimmenden Brand  im  gegebenen  Augenblick  wiederaufzu- 
schüren  und  daran  die  eigenen  Töpfe  zu  wärmen.  Der  ,, Größen- 
wahn" Montenegros  ist  durch  das  Mißlingen  des  Abenteuers 
von  1911  nicht  gedämpft;  die  serbische  Regierung  steht 
hinter  der  mächtigen  Organisation  der  großserbischen  Pro-  Anl.  8. 
paganda,  die  die  irredentistische  Bewegung  in  den  Nachbar- 
staaten schürt  und  sie  durch  Lieferung  von  Geld  und  Waffen  Anl.  9. 

1*  .  3 


stützt;  sie  baut  auf  den  Panslawismus  in  Rußland^)  und  auf 

Anl.  23,  die  innere  Uneinigkeit  der  Großmächte.  In  Bulgarien  besteht, 
nach  Pariser  Berichten,  eine  stark  zum  Krieg  drängende  Volks- 
strömung, die  die  Gewinnung  der  großbulgarischen  Grenzen 
und  die  Erwerbung  Mazedoniens  zum  Ziel  hat.    Rumänien, 

Anl.  4.  in  seiner  Stellung  als  stärkste  Balkanmacht  bedroht,  rüstet 
ebenfalls,   um   auf   alles   gefaßt  zu  sein.     Ein   langer   Bericht 

Anl.  7.  aus  Bukarest  vom  19.  März  schildert  die  Lage  der  Türkei, 
gegenüber  der  vor  wenigen  Monaten,  als  gebessert,  verzeichnet 
aber  eben  deshalb  auch  hier  ein  Anwachsen  des  ,, kriegerischen 
Geistes  der  Osmanen"  und  prophezeit  als  Folge  einer  Nieder- 
lage Italiens  in  Tripolis  den  Ruin  des  europäischen  Einflusses 
am  Bosporus.  Nach  der  Abberufung  des  russischen  türken- 
freundlichen Gesandten  inKonstantinopel,Tcharykoff,  befürchtet 

Anl.  12.  man  dort  eine  für  die  Türkei  gefährliche  Wendung  der  russischen 
Politik,   die  eine  völlige  Erschöpfung  der  Türkei  infolge  der 

Anl.  14.  Fortdauer  des  tripolitanischen  Krieges  nicht  ungern  sehen  würde; 
die  ewigen  Unruhen  in  Albanien  stellen  die  Türkei  vor  neue 

Anl.  13,  große  Schwierigkeiten. 

*5.  Das  Verhalten  der  beiden  auf  dem  Balkan  rivalisierenden 

und  an  dessen  Zukunftsgestaltung  vor  allem  interessierten 
Großstaaten,  Österreich-Ungarn  und  Rußland,  wird  in  den 
Zirkularen  natürlich  mit  besonderer  Spannung  verfolgt. 

In  Österreich  besteht  wie  in  allen  anderen  Ländern  eine 

Anl.  42,  Militär partei,  die  für  ein  energisches  Eingreifen  im  Südosten 
ist,  vor  allem  als  nach  Ausbruch  des  Balkankrieges  nicht  nur 
die  Errungenschaften  von  1909,  der  Besitz  Bosniens  und  der 
Herzegowina,  sondern  auch  der  Bestand  der  österreichischen 
Monarchie  selbst  bedroht  erscheinen.  In  den  Zeitungen,  vor 
allem  in  der  von  den  belgischen  Gesandten  sehr  scharf  beur- 
teilten „Neuen  Freien  Presse",  kommt  die  Erregung,  mit  der 
man  den  Verlauf  der  Dinge  im  Südosten  begleitet,  oft  in  über- 
triebener, aufreizender  Form  zum  Ausdruck.  —  Das  Urteil 
über   die    Regierungspolitik   der    Doppelmonarchie   ist   in 

Anl.  5.  unseren  Zirkularen  kein  einheitliches.   Ein  Zirkular  vom  6.  März 
1912.   das,   nach  einem  Belgrader  Bericht  vom  25.   Februar, 
1)  S.  u.  S.  9  ff. 


von  einer  nach  dem  Tode  des  Grafen  Aehrenthal  und  der  Über- 
nahme des  Ministeriums  des  Äußeren  durch  den  Grafen  Berch- 
told    sich   vollziehenden   russisch-österreichischen   Annäherung 
zu  berichten  weiß,  wird  durch  die  Ereignisse  bald  Lügen  ge- 
straft.   —    Das   Mißtrauen,   das  gegenüber  der  aktiven   öster- 
reichischen  Politik  im   Südosten   zu   Anfang  unserer   Periode  Anl.  2. 
herrscht   —    damals  wegen   angeblicher   Kulturpropaganda  in 
Albanien    und    Unterstützung    großmontenegrinischer    Bestre- 
bungen  —   macht  sich  auch  im  weiteren  Verlaufe  der  Dinge 
wiederholt  bemerkbar;  es  fehlt  nicht  an  sehr  scharfen  Beurtei- 
lungen   der   österreichischen   Politik,    der   einmal    von    Baron  Anl.  74. 
Beyens   ,, Ungeschicklichkeit    und    Zerfahrenheit"    vorgehalten 
wird;   vor   allem  begegnet  die   einseitige   Unterstützung  Bul- 
gariens im  Balkankriege  durch  die  österreichische  Diplomatie, 
die    in    erster    Linie    gegen   die    serbischen    Expansionsbestre- 
bungen gerichtet  war,  um  deswillen  einer  ziemlich  energischen 
Ablehnung   von   belgischer    Seite,    weil   sie   die   alte    Freund-  Anl.  89. 
Schaft  mit  Rumänien  zu  zerstören  drohte.  —  Auf  der  anderen 
Seite  aber  ward  betont,  daß  die  Regierung  auch  gegenüber  dem  Anl.  19, 
Drängen  der  starken  Militärpartei  im  eigenen  Lande  die  Ruhe  20,28,39. 
nicht  verliere,  daß   Österreich- Ungarn  die  einzige  Großmacht 
sei,  welche  zur  Förderung  einer  Politik  der  Aufrechterhaltung 
des  Status  quo  auf  dem  Balkan  durch  ihre  eigenen  Interessen 
getrieben  werde.     Die  weit  verbreitete  Anschauung,   daß  der 
Thronfolger    Anhänger    des    Kriegsgedankens    und    geheimer 
Förderer   der   Militärpartei   sei,    wird    als   alte,    unbegründete  Anl.  34. 
Legende  charakterisiert.   Des  mäßigenden  Einflusses,  den  Kaiser 
Wilhelms    Freundschaft    imd    seine    „von   Weisheit   und    Er- 
fahrung diktierten  Mahnungen  zur  Vorsicht"  auf  den  Jüngeren 
und  sein  oft  undiszipliniertes  Wesen  ausgeübt  hätten,  wird  in 
einem  erst  nach  der  Ermordung  des  Erzherzogs  geschriebenen 
Überblick  über  seine  politische  Tätigkeit  besonders  gedacht.  Anl.  97. 
Gewiß  beobachtet  man  in  Belgien  besonders  zu  Anfang  mit 
ängstlicher    Spannung    die    militärischen    Vorkehrungen    auf 
österreichischer  Seite;   aber  man  verkennt  nicht  die  Gründe, 
die  Österreich  zu  dieser  Bereitschaft  gezwungen  haben  und  ist  ^  ,*  , ' 
selbst  m  Paris  geneigt,  ihren  rein  defensiven,  gegen  großserbische  45^45,49, 

5 


und  panslawistische  Treibereien  gerichteten  Charakter  an- 
zuerkennen, —  Und  als  die  Balkankrise  nach  dem  zweiten 
Balkankriege  mit  der  Bukarester  Konferenz  ihr  Ende  findet, 

Anl.  72.  da  wird  es  Österreich  ausdrücklich  bezeugt,  daß  es,  obwohl 
sein  Schicksal  am  engsten  von  allen  Großmächten  mit  der 
Gestaltung  der  Dinge  auf  dem  Balkan  verknüpft  sei,  durch  seine 
besonnene  Haltung  den  europäischen  Frieden  gerettet  habe. 
,, Anstatt  böswillig  —  heißt  es  in  einem  Berliner  Bericht 
vom  6.  August  1913  —  die  von  der  österreichischen 
Diplomatie  während  der  Dauer  des  Balkankonfliktes 
gespielte  Rolle  zu  kritisieren,  wo  sie,  ausgenommen 
was  das  zukünftige  Albanien  betrifft,  nichts  als 
Mißerfolge  erlitten  hat,  sollte  man  Österreich-Ungarn 
für  sein  Zögern  und  sein  Zurückweichen  (ses  hesi- 
tations  et  ses  reculs)  dankbar  sein;  hätte  es  als  die- 
jenige unter  den  Großmächten,  die  in  erster  Linie 
an  dem  an  der  Balkangrenze  sich  abwickelnden  Spiel 
interessiert  war,  sich  zu  einer  Intervention  ent- 
schlossen, so  wäre  ein  europäischer  Krieg  daraus 
entstanden.  Dank  der  Unentschiedenheit  des  Grafen 
Berchtold  und  zweifellos  auch  der  friedliebenden 
Gesinnung  seines  ehrwürdigen  Souveräns  sind  wir 
einem  allgemeinen  Brande  entgangen^).*' 

Diese  dem  Frieden  dienende  Zurückhaltung  der  amtlichen 
Politik  Österreichs  aber  wird  nach  dem  belgischen  Zeugnis 
in  erster  Linie  ermöglicht  und  gestützt  durch  den  festen  Rück- 
halt,  den  es  an  seinem  Bündnis  mit   Deutschland  besitzt, 

Anl.  33.  —  obwohl  man  dort  durchaus  nicht  stets  und  in  allen  Krei- 
sen   mit    seinem  Vorgehen    einverstanden    ist  — ,    und    durch 

Anl.  41,  dessen    aufrichtige    Friedensliebe,    die    gegenüber    aggressiven 

',    '  Strömungen    in    Österreich    zurückhaltend    wirkt.     Sie    findet 

allerdings  dort  ihre  Grenze,  wo  österreichische  Interessen  durch 

großserbische    Propaganda    oder    einen    Krieg    mit    Rußland 

Anl.  26,  unmittelbar  bedroht   sind;    aber  auch  da  sind   es,  wie  1909, 
38,  65.   


Anl,  84.  ^)  Später,  im  Februar  1914,  wird  allerdings  der  Wiener  Presse  der  Vor- 
wurf gemacht,  daß  sie  die  angebliche  Erneuerung  des  Balkanbundes 
durch  Rußland  tendenziös  aufbausche. 


einzig  nur  der  Gedanke  an  die  Wahrung  des  allgemeinen  euro- 
päischen Friedens  und  die  Hoffnung,  durch  schnelles  Eingrei- 
fen einen  etwa  ausbrechenden  Brand  zu  lokalisieren  und  bald 
zu  ersticken,  die  Deutschland  zu  energischem  präventivem  Ein- 
greifen an  der  Seite  seines  Verbündeten  veranlassen  könnten. 
Die  traditionelle  Freundschaft  mit  der  Türkei  aber  hindert  es  Anl.  26. 
nicht,  auch  nach  dieser  Seite  im  Interesse  des  Friedens  ener- 
gische Warnungen  zu  erteilen^)  und  seine  Unzufriedenheit  über  Anl.  41. 
eine  allzu  aggressive  Sprache  der  türkischen  Diplomatie  deutlich 
zu  verstehen  zu  geben.  Es  mag  auch  hier  besonders  hervor- 
gehoben werden,  daß  gerade  in  Pariser  Berichten  des  Kaisers  un- 
wandelbare Friedensliebe  mit  besonderer  Emphase  betont  wird : 

„Alle  Mächte  wollen  aufrichtig  den  Frieden,  und  Kai-  ^^^- ^3- 

.  vgl. 

ser  Wilhelm  zeichnet  sich  ganz  besonders  durch  seine  ^^1.  27. 

friedlichen  Absichten  aus."  —  Er  ist  es,  der  immer  wieder  Anl.  36, 
zur  Mäßigung  mahnt,  wenn  die  Dinge  sich  allzusehr  zuzuspitzen      ^^• 
drohen.    Die  Kandidatur  des  Prinzen  von  Wied  für  den  alba-  Anl.  73. 
nischen  Thron  findet  bei  ihm  nur  eine  sehr  laue  Unterstützung. 
Frankreichs  Interessen  gehen  hier  mit  denen  Deutschlands 
insofern  parallel,  als  es,  mit  der  Festigung  und  Ausbreitung  seiner 
Macht  in   Marokko   nach  der   Einigung  mit   Deutschland   be-  Anl.  25, 
schäftigt,    ebenfalls    eine    Störung    des    allgemeinen    Friedens  26,  36. 
durch  die  Balkanunruhen  nach  Kräften  zu  verhindern  sucht ^); 
England  steht  —  nach  dem  Urteil  der  Zirkulare  wenigstens  —  Anl.  25, 
den    Dingen    scheinbar    gleichgültig    gegenüber;    nachdem   ein 
Gerücht,  daß  Lord  Kitchener  als  Gesandter  nach  Konstantinopel 
gehen  und  eine  vorsichtigere  Politik  (un  jeu  plus  serre)  dort  ein-  Anl.  20. 
leiten  sollte,  sich  nicht  bewahrheitet  hat;  während  die  öffent- 
liche Meinung  der  Sache  des  Balkanbundes  den  Sieg  wünscht,  Anl.  25, 
befürchtet    die    Regierung    von    einem    solchen    Ausgang    des      ' 
Kampfes   eine   Störung   des   allgemeinen  Friedens,   in  sicherer 
Erwartung  von  Zwistigkeiten,  die  sich  notwendig  bei  der  Tei- 
lung der  Beute   einstellen  würden.   —  Später  bemüht  es  sich  Anl.  83. 

^)  Nur  im  Anfang  wird  von  dem  belgischen  Gesandten  in  Berlin  bemän- 
gelt ,  daß  es  diese  Mahnungen  nicht  mit  der  nötigen  Energie  erteilt  habe.  Anl.  25. 

^)  Die  französischen  Zeitungen  allerdings  werfen  sich  im  Oktober  1913  Anl.  74. 
zu  warmen  Verteidigern  großserbischer  Wünsche  auf. 

7 


eifrig  um  die  Lösung  des  griechisch-türkischen  Konflikts,  ohne 
für  seine  Vorschläge  bei  dem  Dreibund  Zustimmung  zu  finden. 
Gegen  all  diese  friedlichen  Stimmungen,  gegen  all  die 
mehr  oder  minder  aufrichtigen  und  energischen,  egoistischen 
oder  idealistischen  Bestrebungen,  die  der  Erhaltung  des  euro- 
päischen Friedens  dienen,  steht  nun  die  russische  Politik 
jener  Zeit  in  scharfem  Gegensatz;  in  Rußland  ist  die  Heimat 
aller  jener  Quertreibereien,  Hetzereien  und  Intrigen,  die  den 
Balkan  nicht  zur  Ruhe  kommen  lassen,  und  die  im  Dienste 
einer  nur  durch  einen  allgemeinen  Krieg  und  völligen  Umsturz 
zu  verwirklichenden  Idee  vor  keiner  Konsequenz,  auch  nicht 
vor  der  Schürung  eines  allgemeinen  Weltbrandes  zurückscheuen*). 

Anl.  22,  Gewiß,  dieser  Strömung  gegenüber  wird  besonders  zu  Anfang 
24,  34,  noch  die  Friedensliebe  der  russischen  Regierung,  insbesondere 

43  48  64  Sasonof fs  betont ;  einen  Krieg  mit  Österreich  will  er  verhindern, 
—  bei  welchem  Entschluß  allerdings  die  mangelnde  Bereitschaft 

Anl.  40.  des  russischen  Heeres  eine  ebenso  bedeutsame  Rolle  spielt  wie 
die  Furcht  vor  einem  Eingreifen  Deutschlands,  mit  dem  man 
nach  unzweideutigen  deutschen  Erklärungen  rechnen  muß. 
Aber  man  sieht  auf  der  anderen  Seite  die  starken,  durch  alle 

Anl.  35,  Vorwände  nicht  abzuleugnenden  militärischen  Rüstungen  an 
^^-      den  Grenzen  gegen  Österreich  und  Deutschland  und  weiß,  daß 

Anl.  40.  im  geheimen  noch  weiter  gerüstet  wird;  man  hat  Kenntnis 
von    der   Tatsache,    daß    alle   großserbischen   Tendenzen,   alle 

Anl.  34,  maßlosen  Ansprüche  und  verstiegenen  Vergrößerungswünsche 

36,  68.  Serbiens  bei  dem  offiziellen  Vertreter  der  russischen  Regierung 

in   Belgrad   ihren  Mittelpunkt  haben,  und   daß  von  dort  aus 

immer  aufs  neue  in  die  schwelende   Flamme  geblasen  wird; 

Anl.  12.  man  hegt  schon  im  Mai  1912  in  Konstantinopel,  vor  allem 
wegen  der  Rüstungen  an  der  russischen  Südgrenze,  starkes 
Mißtrauen,  und  wenn  man  auch  nicht  an  der  Aufrichtigkeit 
der  Sasonoffschen  Friedenspolitik  zweifeln  will,  so  wirft  man 

Anl.  35,  ihr  doch  Unklarheit  und  Zweideutigkeit  vor.  Daß  der  Balkan- 
43,  68.  bund,  der  nicht  nur  gegen  die  Türkei,  sondern  auch  gegen  Öster- 

Anl.  10.  ')  Die  Neigung  Rußlands  zum  Zusammengehen  mit  Italien,  die  wir 
schon  in  den  letzten  Jahren  konstatieren  konnten  (vgl.  Europ.  Politik, 
Bd.  3),  besteht  weiter,  ohne  daß  es  zu  einer  eigentlichen  Entente  kommt. 

8 


reich  gerichtet  erscheint,  vne  ein  Erzeugnis  so  auch  ein  Werkzeug 
der  russischen  Politik  war,  daß  er  seinen  Einheitspunkt  jenseits 
der  Grenze  der  Balkanländer  fand,  und  alle  Fäden,  an  denen 
er  gelenkt  wurde,  in  den  Händen  russischer  Diplomaten  lagen,  Anl.  58, 
kommt  in  den  Zirkularen  deutlich  zum  Ausdruck.   Zwar  bemüht      •''• 
sich  die  russische  Diplomatie,  wie  die  Zirkulare'  meinen,  zunächst  Anl.  34, 
ehrlich  um   die   Verhütung  der  Ausbreitung   des   am   Balkan  35,36,43, 
ausgebrochenen  Brandes;  aber  man  zweifelt  auf  der  anderen 
Seite,  wie  ein  Wiener  Bericht  vom  12.  Oktober  1912  meldet,  Anl.  28. 
nicht  daran,  daß  der  russische  Gesandte  Hartwig  der  Urheber 
des  serbisch-bulgarischen  Bündnisses  und  damit  des  Balkankon- 
fliktes sei,  und  daß  er  schwerlich  ohne  Wissen  seiner  Regierung 
gehandelt  haben  könne.    Aber  selbst  wenn  dem  nicht  so  sei, 
so  müsse  man  doch  anerkennen,  daß  die  russische  Politik  „einen 
wenig  klaren  und  widerspruchsvollen  Charakter"  trage.    Auch 
in  Konstantinopel  glaubt  man  Ende  März  1913  nicht  mehr,  wie  Anl.  58. 
wenige  Wochen  zuvor,  an  die  Aufrichtigkeit  der  russischen  Frie- 
densversicherungen. —  Dieses  Urteil  ergab  sich  mit  Notwendig- 
keit aus  dem  fortdauernden  Ringen  zweier  Tendenzen:  der  Furcht 
Rußlands  vor  dem  Ausbruch   eines   allgemeinen   europäischen 
Konfliktes,  den  siegreich  zu  bestehen  man  sich  in  keiner  Weise 
gewachsen  fühlte,  und  jenen  seit  1910  immer  stärker  anschwel- 
lenden   Strömungen    der    panslawistischen    Idee,    die    ihr 
letztes  und  höchstes  Ziel:  Zusammenfassung  aller  slawischen 
Kräfte    unter  Führung   Rußlands    zu    einem   ungeheuren,    die 
Welt  beherrschenden  Weltreiche  nur  auf  dem  Wege  über  die 
Gewinnung  Konstantinopels,  die  Zerstörung  der  europäischen 
Türkei  und  die  Zersprengung  der  österreichisch-ungarischen  Mon- 
archie   erreichen    zu    können    meinte.     Diese    panslawistische 
Strömung  aber  wird  bereits  gelegentlich  als  „öffentliche  Meinung  Anl.  47, 
Rußlands"  bezeichnet;    mit  immer  stärkerer   Gewalt  brandet      59. 
sie  gegen  das  immer  noch  scheinbar  auf  friedlicher  Bahn  dahin- 
ziehende Staatsschiff  Rußlands  und  sucht  es  in  ihre  unergründ-  Anl.  51. 
liehen  Strudel  hinabzuziehen.    Als  eigentliche  Trägerin  dieser 
Idee  und  als  Führerin  der  Nation  auf  diesen  gefährlichen  Wegen 
erscheint    „eine    intransigente    Militärpartei",    die    mit    ihrem  Anl.  45. 
starken  Einfluß  bei  Hofe  den  Bemühungen  der  Regierung  um 


Erhaltung  des  Friedens  unablässig  und  mit  steigenden  Erfolgen 
Anl.  68,  entgegenarbeitet;  erscheinen  einige  Mitglieder  der  kaiserlichen 
Familie,  deren  Namen  dann  der  Weltkrieg  als  die  der  Haupt- 
treiber zum  unheilvollen  Ende  aller  Welt  bekannt  gegeben  hat. 
Von  einzelnen  Persönlichkeiten  aber  begegnen  wir  —  neben  Hart- 
Anl.  34,  wig  und  über  ihm  als  seinem  Auftraggeber  und  Berater  —  vor 
57,  76.  qJIqjj^  Iswolski,  der  für  seine  Niederlage  in  der  bosnischen  Krise 
nicht  nur  an  seinem  siegreichen  Gegenspieler  Aehrenthal,  dessen 
Anl.  76.  „Theatercoup"  von  1909  nach  belgischem  Urteil  bis  zum  Jahre 
1913  weiterwirkt,  sondern  auch  an  dem  Lande  Österreich  eine 
persönliche   Rache   zu  üben  hat.     Für  alle   diese   Kreise   und 
Bestrebungen  sind  die  Balkanstaaten  nur  Steine,  die  sie  nach 
eigener  Willkür  in  ihrem  waghalsigen  Spiele  hin  und  her  schieben, 
um  den  Gegner,  also  vor  allem  Österreich,  mattzusetzen,  dessen 
Anl.  64.  Heer  man   ebenso  verachtet,  wie   man  vor  dem  japanischen 
Kriege  das  japanische  verachtete.  Sie  sind  es,  die  mit  dauernden 
Wühlereien   durch   panslawistische   Ausschüsse   die   slawischen 
Anl.  34.  Völker  Österreich- Ungarns,  nicht  nur  die  der  1909  neu  annek- 
tierten Gebiete  im  Südosten,  sondern  auch  die  polnischen  und 
ruthenischen    Bevölkerungen    Galiziens    gegen    die    Regierung 
aufhetzen;    die    serbischen    Großmachtspläne,    die    von    ihnen 
eifrig  unterstützt  werden,   sind  ihnen  in  letzter  Linie  Mittel 
Anl.  34,  zu   ihren   eigenen   Zwecken:    man   braucht   einen   bestimmten 
68.      Vorwand,  um  den  alten,  in  allen  Kreisen  der  Bevölkerung  ver- 
breiteten Haß  gegen  Österreich,  um  die  Begeisterung  des  Heeres 
Anl.  34.  für  einen  Krieg  gegen  das  militärisch  gering  geschätzte  Nachbar- 
land praktisch  wirksam  werden  zu  lassen;  den  soll  die  serbische 
Frage  bieten.    Und  so  unterstützt  man  auch  die  montenegri- 
nischen  Ansprüche    auf   Skutari;    hetzt    als    ,, öffentliche   Mei- 
Anl.  48.  nung"   zu  Anfang  1913  Bulgarien  gegen    Rumänien    und    zu- 
Anl.  60,  gleich  gegen  Konstantinopel,  um  dort  die  Meerengenfrage  auf- 
Anf  1.   zurollen;  sieht  nach   der   Eroberung  Adrianopels   den  Marsch 
Anl.  59.  auf     Konstantinopel    in     beglückende    Nähe     gerückt.      Jede 
den    Frieden    fördernde    Annäherung    Serbiens    an    Österreich 
ist  in  diesen  Kreisen  verhaßt  und  wird  mit  allen  Mitteln  ver- 
Anl.  28.  hindert.  —  So  ist  man  dauernd  mit  unterirdischen  Treibereien 
Anl.  68.  am  Werke;  das  Vertrauen  der  Balkanstaaten  aber  gehört  diesen 

10 


Männern,  und  vor  allem  baut  Serbien  darauf,  daß  seine  verstie- 
genen Pläne  durch  solche  mächtigen  Einflüsse  allmählich  auch  Anl.  28, 
die  offizielle  russische  Politik  gewinnen  und  auf  die  gefährliche  ^^' 
Bahn  fortreißen  könnten,  —  Ende  November  1912  scheint 
es  nach  der  allgemeinen  Anschauung  der  Diplomaten  so 
weit  gekommen  zu  sein,  daß  Sasonoff  nachgibt;  bald  darauf 
hat  er  aber  noch  einmal  gesiegt,  Hartwig  zur  Ordnung  gerufen  Anl.  37, 

QQ   Art  4^ 

und    Serbien    zu    vorläufigem    Nachgeben    gezwungen.     Unter      '    '    ' 
der  Asche  aber  glimmen  die  gefährlichen  Funken  weiter;  immer 
mehr  gewinnt  Sasonoffs  Politik   einen   zweideutigen,  undurch-  Anl.  68. 
sichtigen  Charakter;  man  sagt,  daß  sie  heimlich  den  Balkan- 
bund unterstütze  und  damit  die  Schwierigkeiten  einer  Lösung  Anl,  45, 
der   Balkanfragen   erhöhe;   sie   billigt   zwar   auch   im   zweiten 
Balkankrieg    Serbiens    rücksichtsloses    Vorgehen    nicht,    wagt  Anl,  70. 
aber  aus   Furcht   vor   den   panslawistischen   Einflüssen  nicht, 
es  energisch  zurückzurufen,   —  So  bleibt  am  Schlüsse  die  Be- 
fürchtung, daß,  wenn  es  diesmal  noch  glücklich  gelungen  ist, 
ein  Umsichgreifen  der  Balkanwirren  und  damit  die  Aufrollung 
der  großen  europäischen  Gegensätze  zu  verhindern,  der  Pan- 
slawismus   doch   weiter   am   Werke   sei   und   des   Augenblicks 
harre,  da  er  endlich  über  die  Ufer  treten  und  den  schwachen 
Widerstand  der   Regierung  gegen  seine  phantastischen  Pläne 
werde  hinwegschwemmen  können.   — 


Das  Verhältnis  der  großen  Mächte  zueinander, 
wie  es  in  den  beiden  gegeneinander  auf  der  Wacht  stehenden 
Bünden  zum  Ausdruck  kam^),  ist  durch  die  Balkan  wirren  der  Jahre 
1912/13  —  wie  schon  aus  dem  Gesagten  hervorgeht  —  an  keinem 
Punkte  wesentlich  berührt  oder  gar  erschüttert  worden.  Ein 
gelegentlicher  heftiger  Ausfall,  einer  russischen  Zeitung  gegen  Anl.  59, 
England;  „das  alle  Meerengen  der  Welt  als  von  Gott  England 
geschenkt  ansieht",  bleibt  ohne  alle  Bedeutung,  Fest  stehen 
auf  der  einen  Seite  die  gemeinsamen  Bemühungen  aller  Mächte, 


^)  Ein  Petersburger  Bericht  vom  28.  Februar  1912  (Zirkular  vom  18.  3. 
1912)  gibt  ein  in  der  Petersburger  Zeitung  Rjetsch  veröffentlichtes  Inter-   Anl.  6, 
view   mit  Graf  Witte   wieder,   das   interessante    Einblicke   in   die   Ent- 
stehungsgeschichte der  engUsch-russischen  Entente  enthält. 

11 


von  denen  nur  diejenigen  Rußlands  der  letzten  Klarheit  und 
Ehrlichkeit  entbehren,  den  auf  dem  Balkan  entstandenen 
Brand  zu  lokalisieren;  fest  steht  auf  der  anderen  Seite  die 
trotzdem  fortdauernde,  durch  den  Verlauf  der  Krise  eher  noch 
vertiefte  Gegnerschaft  zwischen  Rußland  und  Österreich.  — 
Im  übrigen  hat  nach  den  Berichten  der  belgischen  Gesandten, 
die  die  belgische  Regierung  sich  zu  eigen  macht,  die  gemein- 
same Friedensaktion,  ähnlich  wie  im  Jahre  1909,  gelegentlich 
besondere  Brücken  der  Verständigung  zwischen  den  beiden 
großen  Gruppen  der  europäischen  Mächte  geschlagen:  Poincares 
Anl.  26.  Bemühungen  um  Erhaltung  des  Friedens  werden  in  Deutschland 
mit  Freuden  begrüßt.  Englands  Zurückhaltung  während  des 
Balkankrieges  geht  so  weit,  daß  es  sich  selbst  im  Augenblick 
der  höchsten  serbisch-österreichischen  Spannung  und  eines 
im  Dezember  1912  drohenden  allgemeinen  Konflikts  nicht  aus 
Anl.  20,  seineir  kühlen  Reserve  locken  läßt,  wobei  die  Rücksicht  auf 
26,  30.  seine  indischen  Interessen,  die  Furcht  vor  einer  allgemeinen 
muselmanischen  Erhebung  eine  bedeutsame  Rolle  spielt.  Die 
Freiheit  der  Aktion  scheint  ihm  auch  jetzt  gewahrt. 

Dennoch  lassen  die  Zirkulare  keinen  Zweifel,  daß,  auch 
abgesehen  von  den  Balkanwirren,  dem  österreichisch-russi- 
schen Gegensatz  und  dem  aggressiven  Treiben  der  panslawi- 
stischen  Kreise  der  europäische  Friede  keineswegs  gesichert 
ist,  und  daß  die  von  Eduard  VII.  eingeleitete  Einkreisungs- 
politik^)  gegen  das  Deutsche  Reich  weiter  ihre  verhängnis- 
volle Wirkung  übt.  Wir  hören  von  den  immer  wieder  erneuten 
Versuchen  Deutschlands,  den  eisernen  Ring  zu  sprengen,  den 
man  ihm  umgelegt  hat,  um  seine  für  englische  Wirtschafts- 
monopole und  russische  Expansionsbestrebungen  immer  un- 
bequemer und  gefährlicher  sich  entwickelnde  nationale  Kraft 
lahmzulegen.  Allen  diesen  Versuchen  gegenüber  verhalten 
die  in  den  Zirkularen  zur  Sprache  kommenden  belgischen 
Gesandtschaftsberichte  sich  überaus  skeptisch  und  zurück- 
haltend.    So   schon   zu   Beginn   unseres   Zeitraums   gegenüber 

Anl.  21,       ^)  Die    Madrider   Nachricht    von    einer    bevorstehenden    Annäherung 
31.      Spaniens   an   die   Entente   wird   im  September  1912   von   der  Brüsseler 
Regierung  nur  mit  Vorbehalt  weitergegeben. 

12 


jener  Zusammenkunft  der  beiden  Kaiser  in  Baltisch-Port,  die  Anl.  16. 
zunächst  wohl  als  nicht  völlig  aussichtslos  bezeichnet  wird,  von  der 
aber  doch  angesichts  der  in  der  Presse  und  deutlicher  noch  bei 
der  Beratung  der  Flottenvorlage  in  der  Duma  zutage  tretenden 
Ausbrüche  des  Deutschenhasses  in  Rußland  durchgreifende 
Änderungen  in  den  deutsch-russischen  Beziehungen  nicht 
erwartet  werden.  —  Und  dies  um  so  weniger,  als  der  Begegnung 
der  beiden  Monarchen  sehr  bald  das  französisch-russische  Anl.  18. 
Flottenabkommen  folgt,  durch  das  —  nach  englischer  Auf- 
fassung —  ein  beträchtlicher  Teil  der  deutschen  Seestreitkräfte 
von  der  Nordsee  nach  der  Ostsee  abgezogen  und  die  für  Eng- 
land bedrohliche  Entwicklung  der  deutschen  Nordseeflotte 
unterbunden  wird,  und  das  zugleich,  f>olitisch  betrachtet, 
als  „Antwort  auf  tendenziöse  Nachrichten"  gelten  mochte,  die 
in  gewissen  Organen  der  kontinentalen  Presse  ihr  Echo  fanden, 
,,über  eine  Abschwächung  des  Zweibundes  und  eine  Lockerung 
der  Bande,  die  seit  21  Jahren  Frankreich  an  Rußland  knüpfen". 
Völlig  wettgemacht  und  in  ihren  etwaigen  günstigen  Folgen 
für  eine  Besserung  der  deutsch-russischen  Beziehungen  auf- 
gehoben wird  jene  Zusammenkunft  durch  den  in  der  russischen 
wie  in  der  französischen  Öffentlichkeit  mit  gleicher  Begeisterung 
gefeierten  Besuch  des  französischen  Ministerpräsidenten  Poin- 
care  in  Petersburg  zu  Anfang  August  1912,  dessen  eigentliche  Anl.  23. 
Bedeutung,  von  Poincare  nach  seiner  Rückkehr  hartnäckig 
verschwiegen,  der  Welt  und  auch  den  belgischen  Gesandten 
erst  zwei  Jahre  später  bekanntgegeben  wird;  sie  bestand  in  Anl.  96. 
der  schon  im  Sommer  1912  angebahnten,  jetzt  glücklich  er- 
reichten Vertiefung  des  französisch-russischen  Bündnisses,  wie 
sie  in  der  durch  französisches  Geld  erwirkten  Verpflichtung 
Rußlands  zu  einer  gewaltigen  Verstärkung  seiner  Kriegsrüstung 
zum  Ausdruck  kommt.  —  Wenige  Monate  später  aber  finden 
wir  den  Großfürsten  Nikolaus,  begleitet  von  seiner  montenegri-  Anl.  29. 
nischen  Gemahlin,  auf  einer  Inspektionsreise  an  der  französischen 
Ostgrenze,  von  wo  aus  letztere  die  „eroberten  Provinzen"  grüßen 
konnte;  gipfelnd  in  einer  von  der  Presse  reklamehaft  gefeierten 
militärischen  Parade  und  Kundgebung  gegen  die  Annexion 
Elsaß -Lothringens!  — 

13 


« 


Günstiger  als  für  jene  Annäherungsversuche  gegenüber 
Rußland  schien  die  Weltlage  sich  für  die  Besserung  der  eng- 
lisch-deutschen Beziehungen  zu  gestalten,  die  durch 
die  Marokkokrise  von  1911  aufs  äußerste  gespannt  waren. 
In  beiden  Ländern  bestanden  starke  Strömungen,  die  zu- 
einander hindrängten;  man  versuchte  ehrlich,  Brücken  über 
die  tiefe  trennende  Kluft  zu  schlagen;  Friedensbeteuerungen 
und  Versicherungen,  daß  ein  Nebeneinanderarbeiten  überall 
in  der  Welt  möglich  sei,  wurden  ausgetauscht.  In  England  ist 
es  vor  allem  der  linke  Flügel  der  liberalen  Partei,  der  seit  der 
Versetzung  Marschalls  auf  den  Botschafterposten  in  London, 
unterstützt  von  einem  Teil  der  Presse  und  der  Gesellschaft, 
einer  solchen  Politik  die  Wege  zu  bahnen  sucht  und  vor  einer 

Anl.  44.  allzu  engen  Fesselung  an  Frankreich  und  einem  abenteuernden 
Eintreten  Englands  für  fremde  Interessen  warnt.  In  sehr 
scharfen  Ausdrücken  wendet  sich  die  englische  Arbeiterpartei 

Anl.  3.  schon  im  Januar  1912  auf  ihrer  Konferenz  zu  Birmingham 
gegen  die  antideutsche  Politik  Greys,  die  nur  übermäßige 
Rüstungen,  ein  Gefühl  internationaler  Antipathie  und  den  Verrat 
an  den  unterdrückten  Nationen  zur  unmittelbaren  Folge  habe. 
Deutschlands  Regierung,  sagte  damals  Keir  Hardie  in  einer 
Rede,  sei  immer  noch  der  russischen  Autokratie  vorzuziehen; 
Grey,  meinte  ein  anderer,  trete  Englands  Tradition,  den  Unter- 
drückten zu  helfen,  mit  Füßen.  Diese  antideutsche  Politik 
müsse  ein  Ende  haben!  —  Die  Ersetzung  des  Grafen  Metternich 

Anl.  11.  durch  Baron  Marschall  auf  dem  Londoner  Botschafterposten 
(Mai  1912)  aber  wird  dort  zwar  als  Ausdruck  deutscher  An- 
näherungsbestrebungen gedeutet,  aber  doch  nicht  ohne  Miß- 
tra  en  aufgenommen.  Mit  brutaler  Hand  zerreißt,  wie  er  es 
stets   zu   tun   pflegt,   sehr  bald   der  Marineminister   ChurchiU 

Anl.  17,  den  aus  allgemein-humanitärer  Gesinnung  und  unklaren  Gefühlen 

18,  44.  völkischer  Verwandtschaft  gewobenen  dünnen  Schleier  chi- 
märischer Hoffnungen:  die  Gegensätze  sind,  so  sagt  er  in  seiner 
großen  Flottenrede  im  Unterhaus  am  22.  Juli,  in  Wirklichkeit 
unüberbrückbar;  das  neue  englische  Flottenprojekt  ist  die  selbst- 
verständliche Antwort  auf  die  neuen  deutschen  Rüstungen  zur  See. 
Deutschland  wird  als  der  einzige  Feind  Englands  bezeichnet,  damit ^ 

14 


nach  Ansicht  des  belgischen  Gesandten,  die  französische  Revanche- 
Idee  zum  Paroxysmus  gesteigert,  und  der  Brand,  auf  den  man  sich 
auf  beiden  Seiten  vorbereitet,  geschürt.  Nicht  nur  die  Nord- 
see-, sondern  auch  die  Mittelmeerflotte  Englands  soll  verstärkt 
werden.  Das  Zusammenwirken  der  englischen  und  französischen 
Flotte  im  Mittelmeer  ist  gesichert.  —  Weniger  durch  den  Inhalt, 
als  durch  die  schroffe  Form,  die  Churchill  ohne  die  geringste 
Vorsicht  oder  Abschwächung  seinen  Erklärungen  gegeben 
hat,  ist  das  deutsche  Empfinden  tief  verletzt;  alle  Befürchtungen 
sind  übertroffen.  —  Der  belgische  Gesandte  macht  allerdings 
in  dem  gleichen  Bericht  den  Deutschen  zum  Vorwiirf,  daß  sie  Anl.  17. 
nicht  einsehen  wollen,  wie  neben  den  ehrgeizigen  Bestrebungen 
Frankreichs  in  Marokko  es  Deutschlands  dauernde  Flotten- 
vermehrungen gewesen  sind,  die,  indem  sie  England  zu  Ver- 
teidigungsmaßnahmen zwangen,  den  Weltfrieden  bedrohten 
und  einen  Konflikt  unvermeidlich  machten.  Für  jene  vitalen 
Bedürfnisse,  die  Deutschland  zur  Schaffung  einer  starken 
Seerüstung  veranlaßten,  zeigt  der  belgische  Gesandte  Beyens 
in  Berlin  —  wenigstens  an  dieser  Stelle  —  kein  Verständnis. 

Trotz  der  energischen  Absage  Churchills  läßt   Deutschland 
in   seinen   Bemühungen  um  eine  Verständigung  mit   England 
nicht   nach,   und   allmählich   scheinen  ihm  bessere  Erfolge   zu 
winken;   Tirpitz'    Reden  über  die   Beschränkung  der  Flotten-  Ahl.  50. 
rüstungen  bezeugen  nach  belgischem  Urteil  ein  weitgehendes 
Entgegenkommen    gegenüber    England.      Die    englische    Re-  Anl.  53. 
gierung    zeigt,     im    Gegensatz    zu    der    Presse     des    Landes, 
Verständnis    für    die    Gründe    der   großen    deutschen    Militär- 
vorlage von  1913  und  gibt  zugleich  nach  Frankreich  hin  deut-  Anl.  54. 
liehe  Winke,  den  Bogen  nicht  zu  überspannen.    An  die  freund-  Anl.  67. 
liehe  Aufnahme  des  Königs  Georg  in  Berlin  bei  seinem  Besuch 
zur  Hochzeit  der  Prinzessin  Viktoria  Luise  knüpfen  sich  neue 
Hoffnungen,  und  zu  Ende  des  Jahres  1913  scheinen  diese  ihrer 
Verwirklichung    nahe:    indem    die    deutsche    Diplomatie    den 
Engländern  ein  volles  Jahr  lang  „den  Hof  macht",  hat  sie,  so 
scheint  es,  das  englische  Ministerium  und  die  in  erster  Linie 
durch  innerpolitische  Fragen  in  Anspruch  genommene  Presse  Anl.  78. 
endlich  gewonnen  imd  „eingewickelt"  (enguirlande).   — 

15 


Selbstverständlich  aber  war  das  nicht  so  zu  verstehen  und 
wurde  von  der  belgischen  Regierung  nach  den  Berichten  ihrer 
Gesandten  nicht  so  verstanden,  als  ob  es  den  Deutschen  dadurch 
gelungen  sei,  Englands  Stellung  in  der  Entente  zu  lockern  oder 
es  von  dem  Dreiverbande  weg  auf  die  Seite  des  Dreibunds  zu 
ziehen.  England  hatte  —  nach  belgischem  Urteil  —  Frankreichs 
Rücken  während  der  Marokkokrise  von  1911  gestärkt  und  es 
damals  eben  durch  diese  Haltung  beinahe  in  den  Krieg  getrieben^) 
Im  übrigen  aber  ist  England  bemüht,  so  wie  wir  es  schon  bei 
Betrachtung  der  Balkanfragen  feststellen  konnten,  sich,  soweit 
wie  irgend  möglich,  die  Freiheit  der  Handlung  zu  wahren  und 
sich  nicht  stärker  zu  binden,  als  es  seine  eigenen  Interessen 
zulassen.    Das  stets  von  England  befolgte  Prinzip:  Erhaltung 

Anl.  54.  des  europäischen  Gleichgewichts,  d.  h.  des  Gleichgewichts 
auf  dem  Kontinent,  ist  auch  jetzt  maßgebende  Richtschnur 
seines   Handelns.    Daß  es  einem  grundlos  durch  Deutschland 

Anl.  44.  angegriffenen  Frankreich  beispringen,  daß  es  dessen  Vernichtung 
^^-  durch  deutsche  Übermacht  verhindern  muß,  steht  ihm  schon 
um  deswillen  fest,  weil  —  wenigstens  nach  Ansicht  der  Kon- 
servativen —  England  selbst  dann  bald  Frankreichs  Schicksal 
teilen  werde.  Aber  von  weitergehenden  Verpflichtungen  ist 
scheinbar  nicht  die  Rede;  das  Bestehen  einer  Militärkonvention 
wird  im  Mai  1914  von  einem  guten  Kenner  der  Verhältnisse  auf 

Anl.  91.  französischer  Seite  bezweifelt  und  betont,  daß  verständige 
Leute  der  Unterstützung,  die  Frankreich  im  Falle  eines  euro- 
päischen Konflikts  von  England  zu  erwarten  habe,  sehr  skep- 
tisch gegenüberständen,  ja  nicht  einmal  an  eine  ernste  Hilfe 
zur  See  glauben  wollten;  England  kokettiere  unaufhörlich  mit 
Deutschland. 

Das  eine  geht  aus  alledem  mit  völliger  Klarheit  hervor  —  und 
auch  der  im  Vergleich  zu  den  Berichten  aus  anderen  europäischen 
Hauptstädten  dürftige  Inhalt  der  belgischen  Gesandtschafts- 
berichte aus  London  mag  zum  Beweise  dafür  dienen  —  daß 
es  die  englische  Diplomatie  trefflich  verstanden  hatte,  sich  nicht 
in  die  Karten  sehen  zu  lassen  und  die  Trümpfe,  die  sie  im 
Spiele  hatte,  verdeckt  zu  halten. 
1)  Vgl.  darüber  Bd.  3. 

16 


Im  Jahre  1913  und  der  ersten  Hälfte  des  Jahres  1914  gilt 
die  Aufmerksamkeit  der  belgischen  Diplomatie,  wie  zuvor  dem 
russisch-österreichischen  Gegensatz  und  dem  Wirken  der  Mihtär- 
parteien  in  beiden  Ländern,  so  jetzt  den  französisch- 
deutschen  Beziehungen,  nachdem  die  Beilegung  der 
Marokkokrise  von  1911  einen  scheinbaren  Ausgleich  und 
eine  Minderung  der  Spannung  herbeigeführt  hatte.  Sie  hat 
sich  bald  von  neuem  verschärft  und  erhält  in  den  Augen 
der  belgischen  Diplomatie  einen  mehr  und  mehr  gefähr- 
hchen  und  den  europäischen  Frieden  bedrohenden  Charakter, 
Auf  beiden  Seiten  sind  Kräfte  am  Werke,  die  den  heim- 
lich glimmenden  Brand  schüren  und  ihn,  wenn  die  Gelegen- 
heit günstig,  zu  heller,  verzehrender  Flamme  emporflackern 
lassen  wollen.  Die  Frage  ist  nur,  auf  welcher  Seite  diese 
Kräfte  stärker,  die  Leidenschaften  heißer,  die  Hoffnungen 
höherf hegend  und  vor  allem,  wo  die  Gegenkräfte  eifriger 
an  der  Arbeit  sind,  die  das  letzte,  die  kriegerische  Lösung, 
verhindern  woUen.  Die  belgischen  Berichte  lassen  gerade  wegen 
ihrer  gleichmäßigen,  leidenschaftslosen  Verteilung  von  Licht 
und  Schatten  dem  ruhig  Prüfenden  keinen  Zweifel,  daß  sich 
die  Wage  nach  der  französischen  Seite  neigt:  die  Aufschlüsse, 
die  uns  während  des  Weltkrieges  zuteil  wurden,  vor  allem  die 
Enthüllungen  des  Suchomlimow-Prozesses,  sind  nur  geeignet, 
das  aus  jenen  Quellen  zu  gewinnende  Urteil  zu  bekräftigen.  — 


In  Frankreich  war  die  Lösung  der  Marokkokrise  von  1911 
trotz  der  Opfer,  die  man  hatte  bringen  müssen,  im  allgemeinen 
als  ein  Erfolg  gebucht  worden,  imd  man  war  gewillt,  ihn  rück- 
sichtslos, selbst  über  die  vertragsmäßig  gezogenen  Grenzen 
hinaus,  auszunutzen.  —  In  dieser  Atmosphäre  konnten  jene 
chauvinistischen  Revanche- Ideen  gut  gedeihen  und 
sich  schnell  und  üppig  entwickeln,  die  seit  dem  Wiedererscheinen 
Delcasses  auf  der  politischen  Bühne,  der  Potsdamer  Zusammen- 
kunft und  der  vorübergehenden  russisch-deutschen  Annäherung 
sich  wieder  verstärkt  geltend  machten  und  in  letzter  Linie 
darauf  hinausgingen,  das  Land  innerlich  und  äußerlich  zu 
stärken  und  es  zur  Erreichung  des  einen  großen  Ziels,  dem  seit 

2    Euiopäische  PoUtik.    Bd.  4.  17 


1871  die  Gedanken  aller  Patrioten  galten,  reif  zu  machen.  Schon 
im  März  1911  hatten  die  belgischen  Zirkulare  auf  das  Bedenk- 
liche dieser  Wendung  auf  Grund  eines  Greindlschen  Berichtes  hin- 
gewiesen^). Seitdem  hatte  diese  Strömung  beträchtlichen  Boden 
Anl.  32.  gewonnen.     Zwar   haben   die   Balkanwirren   eine   gewisse   An- 
näherung der  beiden   Mächte   durch   die   dortige   gemeinsame 
Friedensaktion  herbeigeführt.    Ein  Zirkular  vom  28.  Oktober 
Anl.  29.  1912  (Pariser  Bericht  vom  1.  Oktober)  weist  auf  die  Ende  1911 
allgemein    herrschende    Friedensstimmung    hin,     auf    die    all- 
gemein bekannte  Friedensliebe  des  Kaisers  Wilhelm,  darauf,  daß 
Deutschland    sich    nicht    vor    Durchführung    seines    Flotten- 
programms   in    einen   großen   Krieg   stürzen  werde,   und  daß 
auf    der    anderen  Seite    die   Regierung   der  Republik   damals 
trotz    aller   lärmenden    Manifestationen    alle    deutschen    For- 
derungen hätte  annehmen  müssen.    „Die  englische  Regierung 
aber"    —    so    heißt    es   dann  —   ,, sprach  ihr  ,quos   ego',  und 
damit   stellte   sich  in   der  französischen  öffentlichen  Meinung 
ein  Umschwung   von   der  Art   ein,   wie   er  nur  bei  einem  so 
leicht    zu   beeinflussenden  Volke   wie   dem  französischen   ein- 
treten kann.    Diese  Wandlung  in  der  Einstellung  der  öffent- 
lichen Meinung  (tendances   de  l'esprit  public)   springt  in  die 
Augen.    Zu  behaupten,  daß  die  französische  Nation  im  ganzen 
kriegslustig  geworden  sei,  hieße  vielleicht  zu  weit  gehen;  der 
Landmann,  der  Bourgeois,  der  Kaufmann,  der  Industrielle  und 
der  Geschäftsmann  wissen,  was  eine  kriegerische  Verwicklung 
sie  kosten  würde;  in  Anbetracht  der  allgemeinen  Wehrpflicht 
muß  jeder  für  die  Seinen  zittern.  Aber  immerhin  ist  es  gelungen, 
dem  Lande  das  Vertrauen  in  den  Erfolg  zu  geben;  man  muß 
ferner  mit  der  stürmischen  Jugend,  den  militärischen  Kreisen 
und  den  Leuten  rechnen,  die  nichts  zu  verlieren  haben."  Die  auf- 
richtige Friedensliebe  der  französischen  Regierung  wird  aner- 
kannt ;  sie  will  Frankreich  nur  den  ihm  gebührenden  Rang  im  euro- 
päischen Konzert,  d.  h.  ,,den  sie  vor  1870  innehatte",  wiederge- 
winnen; auf  der  anderen  Seite  aber  sei  es  gewiß,  daß  ihre  Tätigkeit 
das  Maß  überschreite ;  es  sei  gut,  der  Nation  das  nötige  Selbstge- 
fühl zu  geben,  aber  gefährlich,  ihren  Chauvinismus  aufzustacheln. 
1)  Vgl.  EÜrop.  Politik,  Bd.  3,  Anl.  101. 

18 


Als  Beweis  dafür  wird  auf  die  militärischen  Paraden,  auf  all- 
wöchentliche Umzüge  (retraites)  in  den  Pariser  Straßen,  auf  die 
endlosen  patriotischen  Feste,  auf  das  ungewöhnliche  Zeremoniell 
bei  dem  Besuch  Poincares  in  Petersburg  und  der  Reise  des  Groß- 
fürsten Nikolaus  nach  Frankreich i),  auf  deren  Abschluß  durch 
die  Parade  in  Nancy,  auf  den  Stapellauf  eines  neuen  Panzer- 
schiffs von  gewaltigen  Dimensionen  in  Anwesenheit  Delcasses 
zu  Toulon,  auf  die  Bestellung  zahlreicher  militärischer  Flugzeuge 
hingewiesen.  All  das  diente  dazu,  die  öffentliche  Meinung 
immer  mehr  zu  erregen,  und  wenn  auch,  von  den  Balkanwirren 
abgesehen,  keine  unmittelbare  Gefahr  bestehe,  daß  ein  deutsch- 
französischer Konflikt  entstände,  so  könnten  doch  unerwartete 
Zwischenfälle  eintreten:  „Die  öffentliche  Meinung,  die  Napo- 
leon III.  im  Jahre  1870  das  Steuer  entrissen  hat  und  die  wieder 
nervös  und  reizbar  geworden  ist,  kann  unter  diesem  Gesichtspunkt 
eines  Tages  die  Geschichte  revidieren  (recommencer  l'histoire), 
so  daß  den  beiden  Regierungen  keine  andere  Lösung  bleibt, 
als  der  Appell  an  die  Waffen."  — 

Wir  sehen:  neben  Kräften,  die  aus  der  französischen  Nation 
selbst  heraus  der  lange  Zeit  fast  erstorbenen  Bewegung  neue 
Nahrung  gaben,  sind  es  auch  Einwirkungen  von  außen,  zunächst 
von  England  her,  die  sie  anfachten  und  belebten,  so  die  Hilfe, 
die  Frankreich  bei  England  während  der  Marokkokrise  gefunden 
hatte,  und  vor  allem  jene  große  Flottenrede  Churchills,  die 
nach  dem  Urteil  eines  belgischen  Diplomaten  geeignet  war,  die 
Revanchelust  der  Franzosen  „zum  Kochen  zu  bringen  und 
zum  Paroxysmus  zu  steigern" 2).  Wenn  später  von  englischer 
Seite  gelegentlich  allzu  hoch  getriebenen  Hoffnungen  ein 
Dämpfer  aufgesetzt,  wenn  die  Zusage  englischer  Hilfe  auf  den 
Fall  eines  unprovozierten  Angriffs  von  selten  Deutschlands 
beschränkt  wurde  ^),  so  blieb  das  ohne  tiefere  Wirkung.  Man 
durfte  sich  für  den  Ernstfall  Englands  Hilfe  sicher  glauben 
und  ging,  durch  dieses  Vertrauen  gestärkt,  auf  dem  einmal, 
beschrittenen  gefährlichen  Wege  weiter.  — 

1)  Vgl.  o.  S.  13. 

2)  Vgl.  0.  S.  15.  -  ^ 

3)  Vgl.  u.  S.  33,  Anl.  91. 

2.  19 


Die  weiteren  belgischen  Zirkulare  lassen  dieses  Fortschreiten 
mit  aller  Deutlichkeit  erkennen;  sie  zeigen  zugleich,  wie  als 
Folgeerscheinung  auf  der  anderen  Seite  der  Vogesen  nun  auch 
an  die  Stelle  ruhig-freundlicher  oder  gleichgültiger  Gesinnung 
gegenüber  dem  Nachbarland  allmählich  eine  mehr  und  mehr 
nervöse  Reizbarkeit  tritt  und  gewisse  lange  Zeit  schlummernde 
Antipathien  wieder  lebendig  zu  werden  beginnen.  —  Der  nächste 
Schritt  auf  dem  betretenen  Wege  ist  auf  französischer  Seite, 
nach  der  Wahl  Poincares  zum  Präsidenten  der  französischen 
Republik  (17.  Januar  1913),  die  Ernennung  Delcasses  zum 

Anl.  52.  Botschafter  in  Petersburg.  Schon  die  Mitteilung  der  bevor- 
stehenden Ernennung  hat,  wie  der  belgische  Gesandte  in  Paris 
am  21.  Februar  schreibt,  „wie  eine  Bombe  eingeschlagen"  und 
durch  ihr  wohl  nicht  zufälliges  Zusammentreffen  mit  der  Bot- 
schaft des  neuen  Präsidenten,  unter  dessen  Ministerium  die 
militaristischen   Strömungen   in  Frankreich   eingesetzt   hatten, 

Anl.  23.  und  der  durch  seinen  mit  dem  Schleier  des  Geheimnisses  um- 
hüllten Petersburger  Besuch  bereits  die  Fäden  mit  Rußland 
fester  geknüpft  hatte,  die  Gefahr  einer  scharf  antideutschen 
Wendung   der   französischen   Politik   nahegerückt.     Von   dem 

Anl.  52.  „politischen,  praktischen  und  kühlen  Sinn  Poincares"  wird 
allerdings  erwartet,  daß  er  ihn  vor  einem  ,,Zuweitgehen  auf 
diesem  Wege"  behüte.  Deutschfeindliche  Zwischenfälle  in 
Frankreich,  wie  sie  schon  in  den  letzten  Monaten  des  Jahres 
1912  sich  gehäuft  und  die  Besorgnis  des  französischen  Bot- 
schafters in  Berlin  wachgerufen  hatten,  gewinnen  jetzt  einen 
bedrohlichen  Charakter  und  lösen  auf  der  deutschen  Seite 
Gegenäußerungen  von  einer  früher  nicht  gekannten  Energie 
und  Schärfe  aus;  so  vor  allem  das  Abenteuer  dreier  deutscher 

Anl.  62,  Handlungsreisender  in  Nancy,  das  dank  der  nach  Ansicht 
63.  von  Beyens  allzu  heftigen  Reaktion  auf  deutscher  Seite  und 
der  Aufbauschung  durch  deutsche  Zeitungen  einen  diplo- 
matischen Charakter  angenommen  und  zu  Gegenbeschwerden 
von  französischer  Seite  Anlaß  gegeben  hat.     Die  bulgarischen 

Anl.  56.  Siege  über  die  Türken-  im  ersten  Balkankrieg  werden  in  Frank- 
reich als  ,, französische  Siege"  und  Niederlagen  deutscher 
Rüstungsmethoden,  als  Siege  Creuzots  über  Krupp  gebucht; 

V  20 


eine  Ausdeutung,  die  allerdings  dem  energischen  Widerspruch 
des  belgischen  Gesandten  in  Paris  begegnet.  — 

Weiter  verschärft  wird  die  Lage  durch  die  Vorlage  und  An- 
nahme des  deutschen  Wehrgesetzes.  In  englischen  Regie- 
rungskreisen ist  man  allerdings  geneigt,  die  Gründe,  die  zu  die- 
sem Schritte  geführt  haben,  von  Anfang  an  richtig  zu  würdigen:  Anl.  53. 
nicht  als  eine  Herausforderung,  sondern  als  die  Feststellung 
einer  militärischen  Lage,  die  durch  die  Ereignisse  auf  dem 
Balkan  geschwächt  sei  und  die  man  deshalb  "wieder  verstärken 
müsse.  Man  glaube  in  Berlin,  nicht  mehr  im  gleichen  Maße 
wie  früher  auf  die  Hilfe  aller  österreichischen  Kräfte  zählen  zu 
können,  seitdem  in  Südosteuropa  in  dem  Balkanbunde  eine 
neue  Macht  in  den  Flanken  der  Doppelmonarchie  sich  gebildet 
habe.  Infolgedessen  müsse  von  nun  an  Deutschland,  statt 
auf  die  Hilfe  seines  Bundesgenossen  zählen  zu  können,  ihm 
seinerseits  Hilfe  leisten  und  damit  im  Fall  eines  europäischen 
Konflikts  seine  Kräfte  auf  zwei  Grenzen,  die  östliche  und  die 
südwestliche,  verteilen.  Berlin  habe  freimütig  dem  Pariser 
Kabinett  die  genannten  Gründe  für  seine  Handlungsweise  be- 
kanntgegeben. —  Ganz  anders  war  die  Wirkung  auf  die  englische 
Presse,  die  Deutschland  wegen  des  Einbringens  seiner  Wehr- 
vorlage die  Schuld  an  der  Verschärfung  der  europäischen  Span- 
nungen zuschieben  will.  —  In  Frankreich  aber  antwortete  die 
Regierung  fast  unmittelbar  mit  der  Vorlage  eines  Gesetzes  über 
die  Wiedereinführung  der  dreijährigen  Dienstzeit,  das 
trotz  aller  schweren  Bedenken  mit  einer  Zweidrittelmajorität 
angenommen,  dessen  ungeheure  Gefährlichkeit  für  Frankreich 
und  den  europäischen  Frieden  von  den  belgischen  Beobachtern 
von  Anfang  an  mit  voller  Klarheit  erkannt  und  immer  wieder 
mit  großer  Energie  betont  wird.  Denn  wenn,  nach  einem  Pariser 
Bericht  vom  5.  Mai  1913,  die  Anzeichen  für  ein  Umsichgreifen  Anl.  6^ 
der  chauvinistischen  Tendenzen,  trotz  der  Friedensliebe  des 
französischen  Volkes,  seiner .  Furcht  vor  einem  Kriege  mit 
dem  Deutschen  Reiche  und  der  gemäßigten  Sprache  der 
Minister,  sich  mehren,  wenn  die  Zeitungen  und  die  Theater^ 
die  Revuen  und  die  Chansons  in  den  Kaffeekonzerten 
die  nationalen  Leidenschaften  systematisch  immer  mehr  auf- 

21 


peitschen,  so  bringt  das  neue  Gesetz  die  ungeheure  Gefahr 
Anl.  69.  mit  sich,  daß  die  schweren  Lasten,  die  es  dem  Volke  auferlegt, 
binnen  kurzem  das  Land  vor  die  verhängnisvolle  Wahl  stellen: 
einen  für  das  Volksempfinden  unerträglichen 
Rückzug  anzutreten  oder  binnen  kurzem  einen 
Krieg  wagen  zu  müssen.  Die  unmittelbare  Folge 
des  Gesetzes  in  Frankreich  aber  ist  eine  neue 
Stärkung  der  chauvinistischen  Bewegung  und  der 
Revanche-Idee.  Gewiß  —  so  urteilt  der  belgische  Gesandte  — 
Anl.  75.  habe  es  zur  Überwindung  der  starken  Widerstände  der  Radikalen 
und  der  Sozialisten  gegen  das  Dienstpflichtgesetz  einer  künst- 
lichen Erhitzung  der  nationalen  Leidenschaften,  eines  kräftigen 
Rührens  der  Alarmtrommel  und  eines  Hinweises  auf  die  krie- 
gerischen Absichten  der  linksrheinischen  Nationalisten  bedurft: 
einige  in  Deutschland  viel  gelesene  Organe,  wie  z.  B.  der 
,Temps'  und  das  ,Echo  de  Paris',  hätten  sich  indessen  dieser 
Aufgabe  mit  einer  wahrhaft  außerordentlichen  Meisterschaft 
unterzogen.  Die  Atmosphäre  von  Haß  und  Mißtrauen,  die 
von  beiden  Seiten  auf  den  deutsch-französischen  Beziehungen 
laste,  sei  dadurch  noch  schwerer  und  dicker  geworden;  so  daß 
jetzt  auch  in  versöhnlichem  Geiste  von  beiden  Seiten  geführte 
Verhandlungen  über  einen  besonderen  Gegenstand  nicht  mehr 
genügten,  sie  zu  zerstreuen.  — 

Das  Echo  dieser  Stimmung  von  der  anderen  Seite  des  Rheins 
Anl.  55.  bleibt  nicht  aus.  Schon  im  März  1913  weist  Beyens  darauf  hin, 
daß  man  in  Berlin  an  die  nahe  Möglichkeit  eines  Konflikts  mit 
Frankreich  glaube,  obwohl  es  sich  nur  um  Mißverständnisse 
auf  beiden  Seiten  handle:  in  Deutschland  wolle  z.  B.  Schiemann 
der  französisch-russischen  Allianz  einen  aggressiven  Charakter 
unterschieben,  in  Frankreich  lege  man  zu  wenig  Gewicht  auf 
den  „tief  religiösen  und  friedliebenden  Charakter  des  Kaisers", 
dessen  Mystizismus  aus  seinen  zahlreichen  Reden  des  letzten 
Jahres  zu  sprechen  scheine.  Auch  die  Erinnerungen  an  die 
Freiheitskriege  weckten  in  ihm  nur  den  Gedanken  an  einen 
„Fingerzeig  Gottes",  der  das  deutsche  Volk  für  seinen  religiösen 
Glauben  durch. die  Befreiung  von  fremdem  Joch  belohnt  habe. 
„Das  ist  nicht  die  Sprache  eines  Mannes,  der  über  Pläne  von 

22 


Krieg  und  Eroberung  sinnt/'  Andrerseits  —  fährt  Beyens  fort  — 
ist  der  Geist  der  herrschenden  Klassen  allerdings  lange  nicht  so 
friedlich.  Ihnen  ist  der  Haß  gegen  Frankreich  in  der  Schule  zu- 
gleich mit  dem  Gefühl  für  Deutschlands  Größe,  das  zur  Herrschaft 
über  Europa  bestimmt  sei,  eingepflanzt  worden.  Diese  Feind- 
seligkeit und  dieser  Stolz  läßt  sie  einen  Krieg  mit  dem  west- 
lichen Nachbarn  als  ein  notwendiges,  unvermeidliches  Übel 
ansehen,  um  Deutschlands  Suprematie  zu  sichern  und  alle  Hinder- 
nisse zu  brechen,  mit  Hilfe  deren  die  Diplomatie  der  Republik 
die  Entwicklung  des  deutschen  Reiches  zu  hindern  sucht.  Wird 
das  Land  sich  erst  auf  dies  gewaltigste  jemals  gesehene  Heer 
stützen  können,  wie  es  das  neue  Wehrgesetz  ihm  zur  Verfügung 
stellt,  so  mag  man  sich  fragen,  ob  die  friedliebenden  Ideen  des 
Staatsoberhaupts  nicht  eine  zu  schwache  Wehr  bilden  werden, 
um  die  Erregung  und  den  kriegerischen  Eifer  der  höheren 
Klassen  der  Nation  zurückzirdämmen.  — 

Die  Rechtfertigung  des  neuen  deutschen  Heeresgesetzes,  die  Anl.  61. 
der  Kanzler  in  seiner  großen  Rede  am  7.  April  1913  zu  geben 
suchte,  findet  bei  dem  belgischen  Vertreter  in  Berlin  nur  be- 
dingten Glauben ;  jener  stütze  sich  dabei,  meint  er,  mehr  auf  Hypo- 
thesen als  auf  Tatsachen  und  könne  natürlich  seine  geheimen 
Beweggründe  vor  ganz  Europa  nicht  offen  darlegen.  Auch  ver- 
mißt er  in  der  Rede  des  Kanzlers,  bei  der  Darstellung  der 
deutsch-französischen  Beziehungen  und  den  Anklagen  gegen  die 
chauvinistische  Presse  Frankreichs,  das  Bekenntnis  eigener 
deutscher  Sünden:  einer  unnützen  Brüskierung  Frankreichs  in 
der  Marokkoaffäre,  die  dort  die,  vielleicht  ohnedies  längst  wieder 
beruhigte,  nationale  Leidenschaft  sich  haßerfüllt  habe  gegen 
Deutschland  kehren  lassen,  und  der  Sprache  der  eigenen  all- 
deutschen Presse,  die  ein  —  allerdings  gemäßigtes  —  Echo  jener 
chauvinistischen  Hetzblätter  darstelle.  —  Von  dem  Umsich- 
greifen einer  aggressiven,  eine  kommende  Auseinandersetzung 
mit  Frankreich  als  unvermeidHch  ansehenden  Stimmung,  die, 
von  der  Presse  vielfach  angefacht,  jedenfalls  den  belgischen  Ge- 
sandten und  der  Regierung  in  Brüssel  nur  als  Widerspiel  der 
in  Frankreich  angeschürten  und  immer  aufs  neue  künstlich  ge- 
nährten Erregung  erscheint,  ist  auch  in  den  folgenden  Berichten  Anl.  62, 

63. 
23 


wiederholt  die  Rede,  Daher  jene  schon  erwähnte^)  Aufbauschung 
des  an  und  für  sich  ziemlich  harmlosen  Nancyer  Zwischenfalls, 
die  von  dem  an  sich  zur  Versöhnung  geneigten  französischen 
Botschafter  Gambon  sofort  mit  allerlei  Beschwerden  über  angeb- 
liche Beeinträchtigung  französischer  Untertanen  in  Berlin  usw. 
beantwortet  wird.  Auch  der  Reichstag  wird  jetzt  zum  ersten- 
mal von  dieser  antifranzösischen  Welle  berührt,  und  es  entsteht 
die  große  Gefahr,  daß  er,  auf  die  Verstärkung  des  Heeres  ver- 
trauend, sich  bei  irgendeinem  der  sich  in  letzter  Zeit  bedenklich 
häufenden,  die  deutsche  Empfindlichkeit  verletzenden  Zwischen- 
fälle unzugänglich  (intraitable)  zeigen  werde.  Diese  Gefahr 
scheint   allerdings   einigermaßen   dadurch   gemildert,    daß    die 

Anl.  67.  anläßlich  der  Heirat  der  Prinzessin  Viktoria  Luise  und  der 
Versöhnung  zwischen  Hohenzollern  und  Weifen  erfolgende 
Zusammenkunft  zwischen  den  Herrschern  von  Deutschland, 
Rußland  und  England  als  eine  Bestätigung  der  während  des 
Balkankrieges  vollzogenen  Annäherung  zwischen  Deutschland 
und  England  und  der  trotz  des  Balkankrieges  seit  Potsdam 
und  Baltisch-Port  unverändert  guten  Beziehungen  zu  Rußland 
gedeutet   werden    darf.     Die    allgemeinen    Huldigungen    aber, 

Anl.  71.  die  dem  Kaiser  anläßlich  seines  fünfundzwanzigjährigen  Re- 
gierungsjubiläums aus  allen  Kreisen  des  Volkes  bis  in  die  Reihen 
der  Sozialisten  hinein  dargebracht  werden,  können  zwar  -als 
Beweis  für  einen  gerade  in  letzter  Zeit  erfolgten  Umschlag 
der  öffentlichen  Meinung  zugunsten  des  Kaisers  gelten,  den 
er  —  neben  seinen  häuslichen  Tugenden  —  vor  allem  seiner 
Friedensliebe  und  der  Zurückdrängung  einstiger  kriegerischer 
Neigungen  zu  danken  hat;  trotzdem  tauchen  auch  jetzt  wieder 
bei  dem  belgischen  Gesandten  die  Zweifel  auf,  ob  Kaiser  Wil- 
helm immer  der  ,, Friedenskaiser"  bleiben  wird,  welchen  schönen 
Titel  ihn  Hanotaux  in  einem  ,,  Figaro  "-Artikel  mit  etwas  allzu- 
viel Eindringlichkeit  anzunehmen  gebeten  hatte;  ob  er  sich  nicht 
eines  Tages  genötigt  sehen  würde,  dem  Drängen  nicht  nur  der  All- 
deutschen, sondern  auch  der  Liberalen  auf  „Brechung  der  Wider- 
stände, die  sich  der  kolonialen  und  kommerziellen  Ausbreitung 
ihres  Landes  entgegenstellen,  nachzugeben,  und  damit  den  Wunsch 

1)  Vgl.  o.  S.  20. 
24 


der  öffentlichen  Meinung  ebenso  zu  befriedigen  gezwungen 
ist,  wie  er  es  bisher  als  Wächter  des  Friedens  getan  hat".  — 
Unterdessen  geht  in  Frankreich  die  Hetze  weiter,  deren 
Formen  immer  schärfer,  deren  Mittel  immer  brutaler  werden. 
Die  wunderbar  vorbereitete  und  durchgeführte  Propaganda  Anl.  69. 
für  das  Heeresgesetz,  die  schon  Poincare  auf  den  Stuhl  des 
Präsidenten  der  Republik  verholfen  hat,  führt  ihr  Werk  fort, 
unbekümmert  um  die  Gefahren,  die  sie  entstehen  läßt.  — 
Und  zugleich  wird  es  immer  deutlicher,  daß  das  allein  macht- 
lose Frankreich  bei  seinem  Bundesgenossen  im  Osten  die  Hilfe 
finden  wdrd,  die  es  braucht;,  daß  der  französische  Revancheruf 
bei  den  Panslawisten  ein  freudiges  Echo  findet  und  beide  ge- 
gen den  Dreibund  gerichtete  Tendenzen  zu  gemeinsamer  Arbeit, 
zu  gleichen  hohen  Zielen  bereit  sind.  Gewiß  ist  man  in  Paris 
trotz  der  durch  Poincares  Besuch  und  Delcasses  Mission  ge- 
schlagenen festeren  und  breiteren  Brücke  nach  Petersburg  mit 
der  schwankenden  und  unklaren  Politik  der  russischen  Regierung  Anl.  57, 
nicht  immer  zufrieden;  der  Besuch  des  Zaren  in  Berlin  wird  als 
Zeichen  für  ein  Doppelspiel  dieser  Politik  schmerzlich  empfun- 
den und  heftig  getadelt;  Serbiens  unaufrichtige  und  ausschwei- 
fende Politik  findet  bei  den  französischen  Blättern  die  Unter- 
stützung, die  ihnen  die  offizielle  russische  Regierung  verweigert;  Anl.  74. 
gegen  Österreich  ergeht  man  sich  im  Gegensatz  zur  damaligen 
Haltung  des  offiziellen  Rußlands  in  den  heftigsten  Ausfällen.  All- 
mählich aber  ändert  sich  das  Bild,  und  es  scheint  nach  den  bel- 
gischen Zirkularen,  als  ob  es  vor  allem  die  Aussendung  der 
deutschen  Militärmission  nach  der  Türkei  gewesen  sei, 
die  einen  entscheidenden  Umschwung  in  den  Anschauungen  der 
leitenden  Kreise  Rußlands  und  damit  eine  größere  Einheit- 
lichkeit der  russischen  und  der  französischen  Politik  herbeigeführt 
habe.  Deutsche  Wünsche  auf  Wiedergewinnung  der  Vormacht-  Anl.  78, 
Stellung  am  Bosporus  trafen  sich  dabei  mit  denen  der  Jungtürken 
auf  militärische  Sicherung  ihrer  Stellung.  Den  heftigen  Protest 
Rußlands  schätzt  man  in  Berlin  angesichts  des  dauernden  Schwan- 
kens der  russischen  Politik  auf  dem  Balkan  nicht  allzu  hoch  ein; 
die  französische  Regierung  aber,  deren  vorsichtigem  Vorgehen  in 
Konstantinopel  man  in  Berlin  mit  vollem  Vertrauen  begegnet,  ist 

25 


ebenso  wie  England  entschlossen,  Rußland  als  meist  interessierter 
Macht  freie  Hand  zu  lassen,  seine  Schritte  bedingungslos  zu  unter- 
stützen, aber  sich  vor  gefährlicher  Initiative  zu  hüten.  Bei  aller 
Hoffnung  auf  eine  befriedigende  Lösung  der  Krise  —  so  fährt  der 

Anl.  79.  Pariser  Bericht  vom  20.  Dezember  1913  fort  —  hegt  man  doch  den 
Gedanken,  „daß  die  Schwierigkeiten  des  Tages  für 
Frankreich,  vom  nationalistischen  Standpunkt 
aus,  den  Vorteil  hätten,  zwischen  Rußland  und 
Deutschland  eine  Kluft  sich  auftun  zu  lassen,  die 
auszufüllen  ein  langes  und  schwieriges  Werk  sein 
werde",  und  auch  die  traditionelle  Freundschaft  der 
beiden  Höfe  ernstlich  und  auf  die  Dauer  zu  trüben. 
Vorübergehende  Annäherungen  zwischen  Paris  und   Berlin, 

Anl.  75.  wie  z.  B.  bei  den  Besprechungen  über  die  Bagdadbahn,  flößen 
Baron  Beyens  in  Anbetracht  der  in  Deutschland  gegenüber 
Frankreich  herrschenden  Stimmung  und  der  durch  falsche 
Berichte  der  deutschen  und  den  herausfordernden  Ton  der 
französischen  Zeitungen  genährten  Meinung,  daß  das  franzö- 
sische Heeresgesetz  nicht  defensiven,  sondern  offensiven,  gegen 
Deutschland  gerichteten,  also  provokatorischen  Charakter  habe, 
kein  allzu  großes  Vertrauen  ein;  und  wenn  auch  die  Affäre 
Forstner  in  Zabern  nicht  imstande  ist  ,,den  Krieg  zu  entketten", 
so  ist  auch  sie  doch  ein  bezeichnendes  Symptom  für  die  im 
deutschen  Heere  und  einem  großen  Teil  des  Volkes  herrschende 
Stimmung,  die  man  von  oben  her  nicht  verletzen  möchte. 


So  beginnt  trotz  des  friedlichen  Tons  der  großen  Rede  des 
Anl.  78.  Reichskanzlers  vom  9.  Dezember  - 1913  über  die  auswärtige 
Politik  und  der  guten  Aufnahme,  die  das  neue  französische 
Kabinett  Doumergue  in  der  deutschen  Presse  aller  Richtungen 
gefunden  hat,  für  die  belgischen  Beobachter  an  den  verschie- 
denen Höfen  das  Jahr  1914  unter  wenig  hoffnungsvollen  Zeichen. 
Ihre  Sorge  um  den  Bestand  des  europäischen  Friedens  wird, 
während  die  deutsche  öffentliche  Meinung  sich  allmählich  eher 
wieder  zu  beruhigen  scheint,  durch  die  Entwicklung  auf  fran- 
zösischer wie  auf  russischer  Seite  dauernd  wach  gehalten. 
Deutlicher  als  bisher  entschleiern  sich  die  inneren  Zusammen- 

26 


hänge,  erkennen  wir  aus  den  belgischen  Berichten  die  Ursachen- 
verkettung, die  zu  der  allgemeinen  europäischen  Hochspannung 
geführt  hat,  und  werden  in  den  Stand  gesetzt,  die  Frage  nach 
der  Schuld  aus  neutralem   Quellenmaterial  zu  beantworten. 

Ein  Artikel  des  „Temps"  vom  4.  Januar  1914,  als  dessen  Anl.  80. 
Verfasser  Tardieu,  als  dessen  geistiger  Urheber  Iswolski  an- 
gegeben wird  und  der  sich  gegen  Lloyd  Georges  Abrüstungs- 
theorien und  gegen  die  Angriffe  Miljukoffs  auf  Frankreich 
und  England  wendet,  gibt  dem  belgischen  Gesandten  in  Paris 
VersLolassung,  einen  „im  allgemeinen  gut  unterrichteten  rus- 
sischen Diplomaten"  über  die  Frage  zu  sondieren,  inwieweit 
Iswolski  damit  die  „Absichten  oder  zum  mindesten  die  Dispo- 
sitionen" seiner  Regierung  vertrete.  Die  Antwort  lautet  be- 
ruhigend: Frankreich  und  Deutschland  seien  im  Begriff,  sich 
über  die  kleinasiatischen  Fragen  zu  verständigen;  die  Bezie- 
hungen zwischen  dem  Deutschen  Reich  und  Großbritannien 
besserten  sich  täglich,  und  zwischen  Deutschland  und  Rußland 
herrsche  „über  viele  Punkte  Übereinstimmung".  Wenn  die 
Frage  der  deutschen  Militärmission  in  Konstantinopel  auch 
noch  einige  „leichte  Änderungen  und  Besserungen"  vertragen 
könne,  so  sei  Rußland  doch  entschlossen,  ihr  um  so  weniger 
eine  größere  Bedeutung  beizumessen,  als  am  Bosporus  auch 
ein  engUscher  General  weile,  dessen  Rolle  eines  Tags  weit 
bedeutender  werden  könne  als  die  des  Generals  Sanders.  Ruß- 
land sei  mit  inneren  Reformen  beschäftigt,  erfreue  sich  augen- 
blicklich eines  außerordentlichen  Wohlstandes  und  einer  ge- 
waltigen Volksvermehrung  und  werde  eine  so  günstige  Lage 
nicht  gefährden,  um  Frankreich  gefällig  zu  sein.  Es  halte 
fest  an  seinem  Bündnis  mit  Frankreich,  das  ihm  sichere  ma- 
terielle Vorteile  bringe;  am  Tage  der  Gefahr  aber  werde  seine 
Hilfe  weniger  wirksam  sein,  als  man  in  Paris  vermute.  — 

Die  weiteren  Berichte  lassen  von  dieser  im  allgemeinen 
optimistischen  Auffassung  des  russischen  Diplomaten  wenig 
erkennen.  Die  Aktion  der  „neuen  Föderation  der  Linken"  in 
Paris  wird  von  dem  belgischen  Gesandten  in  Paris  mit  ge-  Anl.  81. 
mischten  Gefühlen  begrüßt;  insofern  sie  geeignet  sei,  die  Wir- 
kungen des  neuen  Heeresgesetzes  zu  erhalten  und  zu  verevvigen, 

-  27 


verfolge  man  sie  in  Paris  mit  Sympathie.  Vom  belgischen 
Standpunkt  allerdings  müsse  man  eher  den  Radikalen  und 
Radikalsozialisten  Erfolg  wünschen.  „Denn  in  der  Tat 
sind  es  die  Herren  Poincare,  Delcasse,  Millerand 
und  ihre  Freunde,  die  die  nationalistische,  mili- 
taristische (cocardiere)  und  chauvinistische  Po- 
litik erfunden  haben,  deren  Wiederaufleben  wir 
festgestellt  haben.  Diese  Politik  stellt  eine  Gefahr 
für  Europa  und  für  Belgien  dar;  ja  man  kann  in  ihr 
die  größte  Gefahr  erblicken,  die  heute  den  euro- 
päischen Frieden  bedroht.  Nicht  als  ob  die  republika- 
nische Regierung  geneigt  wäre,  diesen  in  vorgefaßter 
Absicht  zu  stören  —  das  Gegenteil  scheint  gewiß  — , 
sondern  weil  die  Haltung,  die  das  Kabinett  Barthou 
eingenommen  hat,  die  entscheidende  Ursache  für 
ein  Anschwellen  der  militaristischen  Tendenzen  in 
Deutschland  gewesen  ist."  Frankreich  könne,  so  heißt 
es  weiter,  sowohl  vom  finanziellen  Standpunkt  aus  wie  von 
dem  der  persönlichen  Lasten  die  Bürde  der  dreijährigen  Dienst- 
zeit nicht  lange  aushalten;  eine  Zurücknahme  des  Gesetzes 
sei  nicht  zu  erwarten,  zumal  in  Marokko  General  Liautey  auf 
weitere  ansehnliche  Verstärkung  dränge.  Auf  der  andern  Seite 
sei  allerdings  Gaillaux,  vertrauend  auf  die  große  Mehrzahl  der 
arbeitstätigen  Franzosen,  die  das  Anwachsen  der  Ausgaben 
und  der  persönlichen  Lasten  mit  Ungeduld  ertrügen,  für  eine 
Annäherung  an  Deutschland  und  für  eine  Abänderung  des 
Gesetzes;  aber  er  werde  mit  allen  Mitteln  bekämpft.  Belgien 
könne  seinen  Sturz  nicht  wünschen,  weil  seine  Machtstellung 
in  Frankreich  geeignet  sei,  die  Schärfe  der  internationalen 
Rivalitäten  zu  mildern  und  eine  bessere  Basis  für  die  Beziehungen 
zwischen  Frankreich  und  Deutschland  zu  schaffen.  — 

Erkennt  man  in  diesem  Bericht,  den  sich  die  belgische  Re- 
^erung  durch  wörtliche  Verwendung  zu  einem  Zirkular  zu 
eigen  macht,  deutlich  die  treibenden  Kräfte,  die  in  gefährlicher 
Weise  das  nationale  Empfinden  in  Frankreich  aufpeitschen 
und,  von  der  Regierung  nicht  genügend  zurückgedämmt,  das 
Land  auf  eine  abschüssige  Bahn  zu  drängen  suchen;  wird  die 

28 


in  Deutschland  hochkommende  militaristische  Strömung  mit 
aller  Deutlichkeit  als  Reaktionserscheinung,  hervorgerufen 
durch  die  Vorgänge  in  Frankreich,  gekennzeichnet,  so  lauten 
die  Berichte  über  die  russischen  Verhältnisse  aus  den 
ersten  Monaten  des  Jahres  1914  womöglich  noch  besorgter 
und  alarmierender.  Aus  Stockholm  wdrd  im  Februar  von  der  Anl.  82. 
gewaltigen  Erregung  berichtet,  die  angesichts  der  dauernden 
Enthüllungen  über  russische  Spionage,  über  Landungs-  und 
Besetzungspläne,  über  technische  Arbeiten  in  Finnland  und 
die  dort  betriebene  schrankenlose  Russifizierungspolitik  in 
weiten  Kreisen  Schwedens  herrsche;  die  gesamte  konservative 
Partei,  ein  großer  Teil  der  Liberalen  und  die  ganze  Geschäfts- 
welt sähen  darin  eine*  gefährliche  unmittelbare  Bedrohung 
Schwedens.  Es  sei  im  Prinzip  wahr,  fügt  der  Gesandte  hinzu, 
daß  diese  Gefahr  bestehe;  nur  brauche  man  nicht  an  ihr  un- 
mittelbares Bevorstehen  und^hre  Unabwendbarkeit  zu  glauben; 
denn  Rußlands  Blicke  seien  augenblicklich  auf  die  Balkan- 
fragen gerichtet  und  ebenso  auf  die  Verhältnisse  in  Kleinasien, 
in  Persien  und  im  fernen  Osten.  Auch  sei  es  durch  die  Neu- 
ordnung seiner  inneren  Verhältnisse  zu  sehr  in  Anspruch  ge- 
nommen, um  sich  auf  gefährliche  Abenteuer  im  Norden  ein- 
lassen und  dadurch  den  Widerspruch  anderer  Länder,  vor 
allem  Englands,  herausfordern  zu  können.  Das  Interesse  dieser 
anderen  Mächte  sei  jedenfalls  für  Schweden  ein  besserer  Schutz 
als  die  eigene  innere  Kraft.  —  Dieses  entscheidende  Argument 
aber,  so  fügt  der  Gesandte  hinzu,  flöße  in  Schweden  kein  Ver- 
trauen ein;  vielmehr  baue  es  einzig  auf  die  Kraft  seines  Heeres,  so 
sehr,  daß  man  in  Rußland  auf  den  —  sicher  irrigen  —  Gedanken 
gekommen  sei,  daß  die  schwedischen  Rüstungen  auf  deutsche 
Machenschaften  zurückzuführen  seien,  indem  Deutschland 
Schweden  damit  in  den  Kreis  seiner  Allianzen  ziehen 
wollet). 

Durch  die  Aussprengung  dieser  Gerüchte  versuchte  Rußland 
—  so  dürfen  wir  annehmen  — ,  die  Aufmerksamkeit  der  Welt 
von  den  eigenen  Rüstungen  gegen  Schweden  ab-  und  auf  Deutsch- 

^)  Berichte  ähnlichen  Inhalts  aus  Stockholm  finden  sich  auch  sonst 
in  den  Zirkularen,  z.  B,  in  einem  hier  nicht  gebrachten  vom  25.  März  1912. 

29 


land  als  den  angeblichen  Störer  des  europäischen  Gleichgewichts 
Anl.  85.  hinzulenken.  Wenn  ein  Bericht  aus  Berlin  vom  14.  März  in 
Besprechung  einer  schnell  vorübergegangenen  scharfen  Polemik 
zwischen  deutschen  und  russischen  Zeitungen  und  einer  ebenfalls 
vorübergehenden  Trübung  des  persönlichen  Verhältnisses  zwi- 
schen den  beiden  Monarchen  nicht  nur  von  der  Befürchtung 
zu  erzählen  weiß,  den  damaligen  russischen  Minister  des  Aus- 
wärtigen durch  einen  extremen  Panslawisten,  etwa  Hartwig, 
ersetzt  zu  sehen,  sondern  auch  auf  die  beunruhigende  Kriegs- 
lust der  deutschen  Militärpartei,  des  jungen  Deutschlands  und 
der  Intellektuellen  hinweist,  die  durch  den  allgemein  über- 
raschenden Erfolg  der  Wehrsteuer  neue  Nahrung  bekomme, 
so  zeigen  die  Berichte  der  nächsten  Zeit  mit  erschreckender 
Deutlichkeit,  wo  die  wahre  Gefahr  für  den  europäischen  Frieden 
Anl.  87.  lag.  Aus  Rußland  werden  Anfang  April  Heeresverstärkungen 
gemeldet,  die  noch  über  das  schon  erwartete  hohe  Maß  hinaus- 
gehen. Gegenüber  einer  Sensationsnachricht  der  „Nowoje- 
Wremja"  von  einem  angeblichen  Bunde  zwischen  Rußland, 
Deutschland,  Frankreich  und  England  zum  Zweck  der  Auftei- 
Anl.  88.  lung  Österreich-Ungarns  betont  ein  Berliner  Bericht  vom  4.  April 
die  unveränderliche  Festigkeit  des  Bündnisses  mit  Österreich- 
Ungarn  als  der  Grundlage  der  Verteidigungspolitik  des 
,, Deutschen  Reiches,  das  durch  seine  geographische 
Lage  den  Angriffen  seiner  Nachbarn  im  Osten  und 
Westen  ausgesetzt  sei";  einer  Politik,  die  durch  die  engen 
persönlich-dynastischen  Beziehungen  noch  eine  weitere  Stütze 
bekommen  habe^).  Daneben  widme  sich  Kaiser  Wilhelm  mit 
Erfolg  der  Beseitigung  der  durch  entgegengesetzte  Interessen 
in  Albanien  und  der  Adria  verursachten  Differenzen  zwischen 
seinen  beiden  Verbündeten 2).  —  Wie  wenig  Wahrscheinlichkeit 

Anl.  86.  ^)  In  einem  Petersburger  Bericht  vom  24.  März  1914  (Zirkular  vom 
2.  4. 1914)  begegnet  die  gleiche,  von  einem  anderen  russischen  Blatt  be- 
stätigte Sensationsnachricht  dem  gleichen,  ähnlich  begründeten  Mißtrauen 
des  belgischen  Gesandten  in  Petersburg. 

Anl.  94.  ^)  Der  gefährlich  sich  zuspitzende  italienisch-österreichische  Gegensatz 
in  Albanien  wird  noch  einmal  kurz  vor  Ausbruch  des  Weltkriegs  in 
einem  Bericht  aus  Wien  vom  27.  Mai  1914  (Zirkular  vom  5.  Juni)  her- 
vorgehoben. 

30 


jenem  angeblichen  Bündnisplan  zuzusprechen  sei,  gehe  wohl 
schon  am  besten  aus  den  Mitteilungen  einer  nach  kurzem 
Aufenthalt  in  Petersburg  in  Berlin  eingetroffenen  japanischen 
Militärmission  hervor,  die  von  der  dort  herrschenden  deutsch- 
feindlichen Stimmung  der  russischen  Offiziere  aufs  höchste 
betroffen  war.  Sie  hatten  in  den  Offiziersmessen  offen 
von  einem  nahe  bevorstehenden  Krieg  gegen  Öster- 
reich-Ungarn und  gegen  Deutschland  sprechen  hö- 
ren; dieArmee  sei  bereit,  ins  Feld  zu  ziehen,  und  der 
Augenblick  sei  ebenso  günstig  für  die  Russen  wie 
für  ihre  Verbündeten,  die  Franzosen.  Diese  Gereiztheit 
der  russischen  Offiziere  gegen  ihre  germanischen  Nachbarn,  mit 
denen  sie  seit  150  Jahren  in  Frieden  lebten,  und  diese  Ausbrüche 
kriegslustiger  Stimmungen  haben  bei  den  Japanern  den  Eindruck 
erweckt,  daß  ihre  Gastfreunde  jetzt,  da  sie  sich  stark  und  kampf- 
bereit fühlten,  ihren  wahren  Seelenzustand  enthüllten,  und  daß 
man  darin  den  Haß  gegen  Deutschland  lese.  Zwar  wisse  man, 
daß  die  Regierung  des  Zaren  immer  mit  Deutschland  gute  Be- 
ziehungen unterhalten  habe  und  sich  ihre  Politik  nicht  von 
dem  militärischen  und  nationalistischen  Element  diktieren 
lasse;  man  müsse  sich  aber  des  heute  ja  allgemein  bekannten 
Ursprunges  des  russisch-japanischen  Krieges  erinnern.  Damals 
seien  es  die  Klique  des  Großherzogs  Wladimir  und  die  an  Korea- 
unternehmungen interessierten  Finanzleute  gewesen,  denen  es 
gelungen  sei,  den  Zaren  gegen  seinen  Willen  in  dieses  Abenteuer 
hineinzuziehen.  So  könne  auch  die  jetzt  in  Rußland  sich  zeigende 
Feindseligkeit  gegen  Deutschland  der  Aufrechterhaltung  des 
Friedens  gefährlich  werden,  wenn  sie  einen  Dolmetsch  in  der 
Umgebung  des  Zaren  fände.  — 

Die  letzten  Berichte  über  die  deutsch-russischen  Beziehungen 
im  Frühjahr  1914  zeigen  uns  die  Dinge  dann  allerdings  in 
etwas  verändertem  Lichte:  Sasonoff  gibt  dem  deutschen  Ge-  Anl.  90. 
Schäftsträger  v.  Lucius  —  im  Anschluß  an  den  Z\säschenfall  der 
deutschen  in  Rußland  niedergegangenen  und  festgenommenen 
Luftschiff  er  —  durchaus  beruhigende  Versicherungen;  aber 
der  Eindruck  des  deutschen  Diplomaten  ist,  daß  sie  bestimmt 
seien,    von    der    deutschen    Reichstagstribüne    wiederholt    zu 

31 


werden   und   deshalb   absichtlich   optimistisch   gehalten   seien. 
War  dem  so,  so  hatten  sie  jedenfalls  ihren  Zweck  verfehlt. 

Anl.  93.  Die  große  Rede,  die  der  deutsche  Staatssekretär  v.  Jagow 
am  14.  Mai  1914  über  die  äußere  Politik  im  Reichstag  hielt, 
wendete  sich  im  Gegensatz  zu  der  optimistischen  Beurteilung 
der  Gesamtlage  mit  großer  Schärfe  gegen  die  russische  Presse, 
ebenso  wie  es  kurz  zuvor  in  einem  offenbar  fingierten  Interview 

Anl.  92.  mit  einem  der  Ententediplomaten  der  offiziöse  „Lokalanzeiger" 
getan  hatte;  und  wenn  jene  Rede  auch  der  russischen  Regierung 
—  im  Gegensatz  zu  ihrer  Presse  —  friedliche  Absichten  gegen- 
über Deutschland  zuschreibt,  so  glaubt  man  doch  in  diploma- 
tischen Kreisen  in  diesem  heftigen  Ausfall  eine  Warnung  auch 
an  das  Petersburger  Kabinett  erkennen  zu  müssen.    —    Baron 

Anl.  93.  Beyens,  der  am  16.  Mai  darüber  ausführlich  berichtet,  macht 
dabei  der  deutschen  Regierung  zum  Vorwurf,  daß  sie  von 
der  Heftigkeit  der  Sprache  deutscher  Blätter,  z.  B.  der 
,, Kreuzzeitung",  gegenüber  Rußland  keine  Notiz  nehme; 
daß  sie  dagegen  die  Rüstungen  der  anderen  Nationen, 
bald  Frankreichs,  bald  Rußlands,  nicht  ertragen  könne, 
obwohl  sie  beide  nur  dem  Beispiel  Deutschlands  folgten; 
und  daß  die  deutsche  Politik  Rußland  „bald  schone,  um  es 
zur  früheren  Freundschaft  zurückzuführen,  bald  den  Ton  ver- 
schärfe, wie  um  ihm  das  Rasseln  des  deutschen  Säbels  be- 
merkbar zu  machen".  — 

Ist  dieser  Bericht  des  belgischen  Diplomaten  über  die  deutsch- 
russischen Beziehungen  nicht  nur  mit  manchen  seiner  eigenen 
früheren  Berichte,  sondern  auch  mit  denen  seiner  Kollegen 
an  anderen  Höfen  schwer  in  Einklang  zu  bringen^),  so  gewinnt 
die  deutsche  Politik  aus  den  die  französisch-deutschen 
Verhältnisse  in  dieser  Zeit  behandelnden  Berichten  der 
belgischen  Diplomaten  eine  völlig  andere  Beleuchtung.  — 
Sie  fügen  zwar  den  uns  schon  bekannten  Anschauungen  über 
die  internationale  Lage,  deren  Spannungen  und  gefährliche 
Stimmungen  kaum  ein  neues  Moment  hinzu;  aber  sie  sind 
geeignet,  unsere  Kenntnis  dieser  Lage  noch  weiter  zu  klären 
und  die  Frage  nach  Verursachung  und  Schuld  am  Ausbruch 

1)  Vgl.  0.  S.  27  f. 
32 


des  Weltkrieges  noch  einwandfreier  zu  beantworten.  Ein 
Bericht  aus  Paris  vom  8.  Mai,  der  die  schon  erwähnte  Anl.  91. 
skeptische  Auffassung  über  die  Bereitschaft  Englands  zu  einer 
aktiven  Mitwirkung  im  Fall  eines  europäischen  Konflikts 
betont  und  zugleich  auf  die  geringe  Bedeutung  hinweist,  die 
man  in  Frankreich  einem  Eingreifen  Italiens  in  den  Kampf 
auf  Seiten  Deutschlands  zumißt,  spricht  noch  einmal  von  dem 
Anwachsen  des  Chauvinismus  in  Frankreich  während  der 
letzten  Monate ;  die  frühere  Furcht  vor  einem  möglichen  Kon- 
flikt mit  Deutschland  sei  völlig  gewichen  und  habe  dank  den 
großen  Fortschritten  des  Heeres  einer  festen  Siegeszuversicht 
Platz  gemacht ;  zum  mindesten  könne  man  die  deutsche  Armee 
lange  genug  im  Schach  halten,  um  Rußland  Zeit  zur  Mobili- 
sation und  Konzentration  seiner  Truppen  und  zum  Angriff 
auf  seinen  westlichen  Nachbarn  zu  lassen.  Gewiß  wolle 
keines  der  beiden  Länder  den  Anstoß  zum  Kriege 
geben,  aber  bei  dem  französischen  Charakter  könnte 
ein  kleiner  Zwischenfall  in  schiefer  Darstellung  die 
Bevölkerung,  oder,  besser  gesagt,  die  niedrigsten 
Elemente  darunter  zur  Schaffung  einer  Lage  fort- 
reißen, die  den  Krieg  unvermeidlich  mache.  —  Noch 
einmal  wird  dann  auf  die  —  in  gleicher  Weise  schon  früher 
betonten  —  Gefahren  des  Gesetzes  über  die  dreijährige  Dienst- 
zeit hingewiesen,  das,  wenn  seine  Abmilderung  nicht  gelänge, 
Frankreich  binnen  zweier  Jahre  in  den  Krieg  treibe.  —  Die 
deutschen  Zeitungen  legen,  nach  einem  Berliner  Bericht  vom  Anl.  95. 
12.  Juni,  diesem  Gesetz  eine  große,  fast  übertriebene  Bedeutung 
bei;  deshalb  habe  man  in  den  Organen  aller  politischen  Rich- 
tungen die  französischen  Neuwahlen  und  die  Ministerkrise  mit 
besonderem  Interesse  verfolgt,  sei  nun  durch  die  Bildung  des 

I  Ministeriums  Ribot  enttäuscht  und  sagte  ihm  ein  kurzes  Leben 
voraus.    Die    deutschen  Zeitungen   hätten   insofern  recht,  als 

I  die  überstürzte  Einführung  der  dreijährigen  Dienstzeit  tat- 
sächlich den  französischen  ,, Kräften  und  Empfindungen"  Un- 

I  mögliches  zugemutet  hätte:  überstürzt,  weil  man  den  wahren 
Gründen  für  die  deutsche  Heeresvermehrung,  wie  sie  Bethmann- 
HoUweg  auf  der  Reichstagstribüne  vorgetragen  hätte,  nicht  Rech- 

3    Europäische  Politik.    Bd.  4.  ^ 


nung  getragen  habe.  —  Nachdem  einmal  das  französische  Wehr- 
gesetz und  in  dessen  Folge  eine  erregte  Rede-  und  Pressekampagne 
gegen  Deutschland  erfolgt  sei,  habe  Deutschland,  auch  nach  der 
Zersprengung  des  Balkanbundes,  angesichts  dieser  neuen  Gefahr 
nicht  zurück  gekonnt.  Die  französische  Agitation  habe  zu 
einer  stärkeren  Spannung  der  Beziehungen  zu  Deutsch- 
land geführt  und  zu  der  irrigen,  aber  von  den  besten  Geistern 
Deutschlands  angenommenen  Idee,  daß  der  Krieg  in  abseh- 
barer Zeit  unvermeidlich  sei,  weil  ihn  Frankreich  heftig  wünsche 
und  sich  darauf  vorbereite.  In  Frankreich  hege  man  —  dank 
vor  allem  einiger  unglücklicher  Äußerungen  des  preußischen 
Kriegsministers  —  die  gleiche  Meinung  über  Deutschland. 
Bei  alledem  handle  es  sich  um  Mißverständnisse  von  beiden 
Seiten;  die  Mehrheit  des  französischen  Volkes  wolle  keinen 
Krieg;  Deutschland  brauche  nur  in  Frieden  die 
•  weitere  Entwicklung  seiner  wirtschaftlichen  und 
finanziellen  Macht  und  seines  starken  Geburten- 
überschusses abzuwarten,  um  kampflos  in  Mittel- 
europa zu  herrschen.  Vom  französischen  Standpunkt 
aus  sei  das  Dreijahresgesetz  keinesfalls  das  richtige  Mittel 
gewesen,  den  Frieden  zu  sichern;  dazu  habe  man  in  diese  inner- 
französische Frage  dauernd  Rußland  hineinreden  lassen, 
„dessen  Politik  undurchsichtig  bleibt,  das  den  Zwei- 
bund zu  seinem  ausschließlichen  Nutzen  lenkt  und 
das,  ohne  von  Deutschland  bedroht  zu  sein,  seine 
Rüstungen  in  erschreckendem  Maße  steigert".  — 
Anl.  96.  Und  ein  letzter  Pariser  Bericht,  datiert  am  Tage  des 
Attentates  von  Serajewo  und  von  Brüssel  erst  nach  dessen 
Verübung  weitergegeben,  faßt  noch  einmal,  rück-  und  vor- 
schauend, die  Situation  scharf  ins  Auge,  spricht  in  ernstester 
Besorgnis  von  den  alles  Maß  übersteigenden  russischen  Rü- 
stungen, von  dem  falschen  Vertrauen  Rußlands  auf  seine  an- 
geblich vollständige  Kriegsbereitschaft  —  in  Wahrheit  fehle 
daran  noch  recht  vieles  — ,  von  den  Vorbereitungen  der  fran- 
zösischen Armee,  um  während  einer  eventuellen  russischen 
Mobilisation  den  ersten  Stoß  der  deutschen  Heere  aufzufangen; 
von  der  ängstlichen  Aufmerksamkeit,  mit  der  man  in  Berlin 

34 


die  Entwicklung  der  französisch-russischen  Beziehungen  seit 
dem  ersten  Besuche  Poincares  in  Petersburg  verfolge. 
„Rußland  und  Frankreich",  heißt  es,  „spielen  in 
diesem  Augenblick  ein  gar  gefährliches  Spiel. 
Sie  spornen  sich  wechselseitig  auf  den  Weg 
höchstgesteigerter  Rüstungen  und  geben  sich  — 
vor  allem  Rußland  —  einem  Bluff  hin,  der  die 
verhängnisvollsten  Folgen  haben  könnte."  Noch 
sei  Kaiser  Wilhelm  dem  Frieden  geneigt;  „wie  lange  aber 
wird  man  noch  auf  diese  Geistesverfassung  bauen 
können  angesichts  der  drohenden  Haltung  Frank- 
reichs und  Rußlands  und  deren  Rückwirkung  auf 
die  chauvinistischen  und  militaristischen  Geister 
im  Reich?"  - 

Der  Deutsche  mag  sich  für  seine  Auffassung  von  Verur- 
sachung und  Verschuldung  des  W^eltkrieges  keinen  besseren 
Kronzeugen  wünschen  als  diesen  belgischen  Diplomaten,  der 
sicherlich  deutschfreundlicher  Gesinnung  nicht  verdächtig  ist, 
und  seinen  letzten,  von  der  belgischen  Regierung  weitergegebe- 
nen Bericht,  der  mit  grellen  SchlagUchtern  in  die  dunklen 
Gründe  der  russisch-französischen  Politik  in  den  Jahren  vor 
dem  Weltkrieg  noch  einmal  hineinleuchtet.  Hätte  er  bei  seinen 
Betrachtungen  noch  weiter  zurückgegriffen,  so  hätte  er  wohl 
in  erster  Linie  auf  jene  Einkreisungspolitik  Eduards  VII.  hin- 
weisen müssen,  die,  indem  sie  Deutschlands  aus  eigner  Kraft  ge- 
schaffene ökonomisch-politische  Entwicklung  in  die  Welt  und 
in  der  Welt  zu  unterbinden  sich  zum  Ziel  setzte,  bei  Deutsch- 
lands Nachbarn  alle  schlummernden  Triebe  poHtischer  Rache 
und  Wiedervergeltung  auf  der  einen,  nationalistisch-verstiege- 
ner Expansionsgelüste  auf  der  anderen  Seite  weckte  und  jenen 
Zustand  dauernder  Unruhe,  steigender  Nervosität  und  stetig 
vermehrter  Rüstungen  schuf,  unter  dem  alle  Nationen,  in  der 
Masse  ihrer  Bevölkerung  friedlich  gesinnt,  in  gleicher  Weise 
litten,  ohne  ein  Mittel  zur  Abhilfe  finden  zu  können.  Der  deutsche 
„Militarismus"  ist  nach  den  belgischen  Berichten  nichts  an- 
deres als  eine  Reaktionserscheinung,  eine  mit  innerer  Notwen- 


digkeit  durch  jene  Strömungen  hervorgerufene  Gegenströmung; 
er  gewinnt  allerdings  neuen  Zustrom  aus  gewissen  nationalen, 
nach  einem  der  Berichte  auch  in  der  Schule  genährten  Instink- 
ten und  aus  den  natürlichen  Bedürfnissen  der  in  rastloser  Ar- 
beit des  ganzen  Volkes  zu  weltwirtschaftlicher  Betätigung  ent- 
wickelten deutschen  Wirtschaftskraft,  deren  vollwertiger  Aus- 
wirkung in  der  Welt  vor  allem  die  englische  Politik  dauernd 
entgegenarbeitete.     So   entsteht   eine   Atmosphäre   internatio- 
nalen Mißtrauens,  in  der  die  einzelnen  Mächte  sich  gegenseitig 
zu  immer  schärferen  Spannungen  emporsteigern.   Mehrere  Male, 
vor  allem  während  der  Balkankämpfe  der  Jahre  1912  und  1913, 
droht  der  breit  gelagerte  Zündstoff  in  Flammen  aufzugehen 
und  Europa  in   Brand  zu  setzen:   die  immer  wieder  betonte 
Friedensliebe  des  Deutschen  Kaisers  ist  es  in  erster  Linie  stets 
aufs  neue,   die  nach  der  Ansicht  der  belgischen  Zirkulare  das 
letzte    Unheil    beschworen    hat.     Auch    sie    droht    allmählich 
allerdings  von  den  von  allen  Seiten  auf  sie  einstürmenden,  zum 
Kriege   drängenden   Kräften  übermannt   zu  werden;   aber  im 
Sommer  1914  steht  sie  noch  fest  und  sammelt  um  sich  alle 
friedlich  gesinnten   Elemente.     Die  Situation,  wie  sie  in  den 
letzten  belgischen  Berichten  in  einwandfreier  Klarheit  geschil- 
dert wird,  ist  damals  folgende:    Frankreich  muß  bald  los- 
schlagen, weil  es  die  Lasten  des  Dreijahrgesetzes  auf  die  Dauer 
nicht  zu  ertragen  imstande  ist;  Rußland  will  den  Krieg  gegen 
das   verhaßte    Deutschland    mit    allen   Mitteln   beschleunigen, 
weil  es  sich  ,,archipret"  glaubt;  Deutschland  allein  kann  und 
will  friedlich  und  in  Ruhe  den  weiteren  Gang  der  Ereignisse 
abwarten,  weil  jedes  Jahr  ihm  an  Volks-  und  Wirtschaftskraft 
einen    beträchtlichen    Zuwachs    bringt,   und   weil    es    erst    in 
einigen  Jahren  die  Früchte  seiner  Heeres-  und  Flottenvermehrung 
ernten  wird.  —  So  die  belgischen  Zirkulare.    Und  da  soll  die 
Welt  glauben,  daß  es  Deutschland  war,  das  aus  reiner  Lust  am 
Zerstören  und  Erobern  die  Lunte  ans  Pulverfaß  legte,  die  Welt 
in  Brand  setzte  und  sich  wie  ein  wildes  Tier  beutegierig  auf 
friedliche  Nachbarn  gestürzt  hat  ?  — 


36 


Der  Deutsche  wird  in  Ruhe  der  Antwort  entgegensehen 
können,  die  die  Weltgeschichte  auf  diese  Frage  einst,  wenn 
alle  Archive  sich  öffnen,  geben  wird.  Täuscht  nicht  alles, 
so  wird  sie  lauten:  Deutschland  ist  sicher  nicht  ohne  Schuld 
am  Weltkriege;  im  Deutschen  Reiche  gab  es,  wie  in  den  Nach- 
barländern, Kräfte,  die  zu  kriegerischer  Lösung  des  unerträglich 
gewordenen  Spannungszustandes  drängten;  noch  aber  hielten 
die  Dämme,  die  ihr  vernichtendes  Überfluten  hemmten,  fester 
als  in  den  anderen  Staaten.  Der  Baum  des  Unheils,  der  die 
Weltkultur  überschattete  und  ihr  Wachstum  für  lange  Zeit  zu 
vernichten  drohte,  senkt  seine  ungeheuer  verästelten  Wurzeln 
tief  in  das  Erdreich  der  letzten  Jahrzehnte  der  Weltgeschichte 
hinab;  aber  wenn  es  auch  schwer  oder  gar  unmöglich  sein 
dürfte,  die  einzelnen  Wurzelstränge,  aus  denen  er  Kraft  und 
Nahrung  sog,-  bis  aufs  letzte  freizulegen,  so  wird  man  doch 
einen  auf  Grund  der  belgischen  Berichte  und  Zirkulare  als  die 
Urkraft  alles  Bösen  und  den  Träger  schlechtester  Säfte  erkennen 
dürfen:  es  ist  der  englische  wirtschaftspolitische  Imperialis- 
mus und  die  aus  ihm  geborene  Einkreisungspolitik.  — 


37 


ANLAGEN 


A 


■A 


VORBEMERKUNG 

Alle  Hervorhebungen  durch  fetten  Druck  rühren,  wo  es  nicht 
ausdrücklich  anders  bemerkt  ist,  vom  Bearbeiter  her. 


1. 

BRÜXELLES,  16. 1. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Bucarest  du  4  janvier  1912,   No.  4.) 

Craintes  de  complications  en  Orient. 

Des  hommes  d'Etat  dont  l'autorit^  est  tr^s  grande,  consid^rent 
la  paix  comme  assur6e  pour  plusieurs  aim6es.  D'aprös  eux, 
l'Allemagne  n'est  anim^e  d'aucune  intention  belliqueuse:  eile 
a  besoin  de  paix  pour  eonsolider  ses  finances  et  pour  ex^cuter 
son  propramme  naval;  d'ailleurs  eile  a  assez  de  populations  non 
allemandes  pour  ne  pas  en  d6sirer  d'autres.  Ses  relations  arec 
l'Angleterre  ne  tarderont  pas  ä  s'am61iorer;  et  la  France,  sachant 
qu'elle  ne  peut  compter  sur  la  Russie  dans  une  guerre  offensive, 
ne  hasardera  pas  une  lutte  par  les  armes. 

La  Situation  generale  de  l'Europe  est  donc  envisagee  avec 
optimisme  par  les  personnalites  les  mieux  informees  des  vues 
qui  prevalent  dans  les  hautes  spheres  gouvernementales.  Mal- 
heureusement,  il  est  impossible  de  ne  pas  eprouver  d'inqui^tudes 
au  sujet  du  developpement  possible  des  6venements  dans  la 
peninsule  balkanique. 

En  effet,  la  question  d'Orient  evolue  vers  une  nouvelle  crise. 
Depuis  la  chute  du  regime  hamidien,  la  Turquie  n'a  rien  ou 
presque  rien  fait  pour  ameliorer  son  Organisation  interieure. 
L'homme  malade  ne  guerit  pas.  Repoussee  de  l'Extreme-Orient, 
la  Russie  entend  reprendre  ä  Constantinople  sa  politique  tra- 
ditionelle. Son  tres  actif  ambassadeur  etait  parvenu,  malgre 
la  resistance  de  l'Autriche,  ä  creer  un  courant  sympathique  au 
projet  d'union  balkanique.  Parmi  d'autres  avantages,  la  Turquie 
eüt  obtenu,  ä  la  frontiere  de  l'Iran,  une  bände  de  territoire  de 

41 


300  kilometres  de  long  que  la  Perse  lui  conteste.  En  compen- 
sation,  eile  eüt  accordö  ä  la  Russie  le  libre  passage  pour  las 
navires  de  guerre  dans  les  d^troits.  II  est  k  peine  nöcessaire 
d'ajouter  que  l'Union  balkanique  eüt  etö  plac6e  sous  Th^ge- 
monie  de  la  Russie.  L'Autriche-Hongrie  aurait-elie  Supporte 
cette  atteinte  a  I'accord  de  1910?  Heureusement,  M.  Tchary- 
koff  ayant  6t6  d6savou6,  il  a  du  retirer  ses  projets,  provisoire- 
ment  du  moins. 

Aux  d616gations  austro-hongroises,  le  discours  pacifique  du 
Comte  d'Aehrenthal  a  6t6  entourö  de  tant  de  röticences,  qu'il 
n'a  donn6  aucune  securit6  aux  pays  balkaniques.  La  Serbie 
s'arme  et  eile  est  d6cid6e  ä  s'opposer  le  cas  echeant,  ä  l'annexion 
par  l'Autriche  du  district  de  Novi-Bazar.  La  Bulgarie  soudoie 
les  bandes  en  Mac6doine  et  y  favorise  ouvertement  l'anarcbie 
dans  le  but  de  provoquer  une  Intervention  des  Puissances.  Le 
Mont6n6gro  guette  le  moment  de  susciter  de  nouveaux  troubles 
en  Albanie. 

Dans  ces  circonstances,  la  Roumanie  prend  des  precautions 
en  vue  des  6venements  qu'elle  redoute  pour  le  printemps  pro- 
chain.  Elle  a  affect6  plus  de  50  millions,  pris  sur  la  reserve  du 
tr^sor,  k  l'acliat  de  matöriel  de  guerre,  et  eile  organise  rapide- 
ment  sa  X®  division  d'armöe.  D6s  l'annöe  derniere,  on  a  vu 
s'esquisser  une  entente  turco-roumaine ;  et  tout  ce  qui  affaiblit 
la  Turquie  touche  indirectement  le  Royaume  danubien.  Aussi 
suit-il  avec  une  attention  passionn6e  les  moindres  indices  qui 
r6v61eraient  chez  les  Puissances  des  vis6es  agressives  sur  la 
Turquie.  On  doit  reconnaitre  que  les  perspectives,  sans  etre 
rassurantes,  sont  peut-etre  un  peu  moins  mauvaises  qu'il  y  a 
ßix  semaines.  Les  Puissances  parviennent  k  localiser  les  Opera- 
tions de  la  guerre  italo-turque ;  l'Autriche  a  fait  officiellement 
dömentir  k  Bucarest  le  bruit  d'apres  lequel  eile  favoriserait  une 
campagne  de  la  Bulgarie  en  Mac6doine;  M.  Sazonoff  a  r^pete 
k  plusieurs  diplomates  que  la  Russie  veut  le  maintien  du  «statu 
quo»  en  Orient,  et  ici,  on  a  confiance  dans  sa  loyaut6  et  dans 
ses  promesses. 


42 


2. 
BRUXELLES,  29. 1.  1912. 

Bnlgarie  et  Autriche.    Essai  d'entente  serbo-bulgare. 

J'ai  regu  du  Ministre  de  Belgique  ä  Beigrade  un  rapport 
confidentiel ;  je  crois  utile  de  vous  faire  part,  au  mßme  titre, 
des  interessantes  informations  qu'U  contient. 

«Les  visites  frequentes  que,  depuis  quelques  mois  le  Roi 
Ferdinand  fait  ä  Vienne,  —  oü  chaque  fois  il  est  re^u  par  l'Em- 
pereur  et  a  des  entretiens  avec  des  personnages  politiques,  — 
ont  eveille,  l'attention  des  gouvernants  serbes.  On  appr^hende 
qu'il  n'y  ait  des  echanges  de  vues  ayant  pour  objet  la  distri- 
bution  des  röles  que  la  Bulgarie  et  rAutriche-Hongrie  auraient 
ä  jouer  dans  l'öventualitö,  prövue  pour  le  printemps,  d'un 
bouleversement  de  l'etat  des  choses  dans  la  peninsule  balkanique. 

D'autre  part  on  observe  qu'en  ces  derniers  temps,  la  diplo- 
matie  autrichienne  a  6t6  tr^s  active  au  Mont6n6gro.  Par  l'en- 
tremise  du  Cabinet  de  Vienne,  le  Roi  Nicolas  a  contractu  re- 
cemment,  avec  des  financiers  de  cette  capitale,  un  emprunt 
d'environ  3  millions  de  francs,  dont  l'emploi  n'est  ni  specific 
ni  contr616.  On  en  conclut  ici  que  cet  argent  est  destin6  k  ^tre 
repandu  en  Albanie,  dans  un  but  d'agitation  politique.  D'apr^ 
des  renseignements  transmis  de  Cettignö,  on  croit  egalement 
qu'une  entente  austro-monten6grine  aurait  6t6  concert6e  pour 
l'etablissement  d'une  ligne  de  chemin  de  fer  qui,  partant  d'un 
point  de  la  frontiere  de  l'Herzögovine,  se  dirigerait  sur  Pod- 
goritza,  et  de  lä  vers  l'Albanie.  Une  teile  voie  de  communication 
offrirait  ä  l'Autriche  de  röels  avantages  politiques,  stratögiques 
et  6conomiques,  en  favorisant  ses  vis^es  speciales  sur  l'Albanie 
et  sa  poussee  generale  vers  Salonique.  Le  Roi  Nicolas  ne  ferait 
pas  une  concession  de  cette  espece  sans  se  faire  promettre, 
comme  compensation,  un  arrondissement  territorial,  en  cas  de 
remaniement  de  l'etat  de  possession  actuel;  et  l'accroissement 
qui  lui  echerrait  ne  pourrait  lui  etre  attribue  qu'aux  depens 
des  contrees  sur  lesquelles  portent  les  convoitises  de  la  Serbie. 

Par  cet  enchalnement  de  döductions,  le  cabinet  de  Beigrade 
se  voit  dejä  pris  entre  les  deux  branches  d'un  6tau  forge  par 

43 


la  diplomatie  autrichienne  pour  Tenserrer.  Dans  cette  extr6- 
mite,  il  semble  s'etre  döcidö  ä  tenter  un  grand  effort  pour 
r^aliser  une  alliance  serbo-bulgare,  offensive  et  defensive,  avec 
Convention  militaire. 

II  y  a  longtemps  que  cette  question  est  discutöe.  Dans  ces 
derniöres  annees,  k  travers  des  alternatives  de  brouilles  et  de 
röconciliations,  eile  etait  au  fond  de  la  pensee  des  hommes 
politiques  des  deux  pays;  mais  la  Jalousie  et  la  m^fiance  reci- 
proques  au  sujet  du  partage  eventuel  des  döpouilles  de  l'Empire 
Ottoman,  ont  constamment  fait  echouer  toutes  les  tentatives 
d'accord  dans  ce  sens.  La  Serbie,  plus  exposee  d'un  certain 
cöte  que  la  Bulgarie,  se  montre  aussi  plus  dösireuse  d'aboutir 
ä  une  entente.  M.  Pachitch  est  particuliörement  attache  a 
cette  id^e,  qui  a  egalement  pour  partisan  M.  Milovanovitch, 
ainsi  que  la  plupart  des  hommes  politiques  serbes. 

On  a  beaucoup  remarquö  ces  dernieres  semaines  les  frequentes 
visites  que  M.  Spalaikovitch,  Ministre  de  Serbie  ä  Sofia,  a 
faites  ä  Beigrade.  A  chacune  de  ces  visites,  il  a  ete  reyu  par  le 
Roi  et  a  eu  de  longs  entretiens  avec  le  Ministre  de  Russie, 
M.  de  Hartwig.  En  effet,  la  Russie  travaille  depuis  longtemps  ä 
operer  un  rapprochement  intime  entre  la  Serbie  et  la  Bulgarie. 

II  semble  qu'on  puisse  conclure  de  ces  divers  indices  que  des 
n^gociations  aux  fins  indiquees  sont  actuellement  en  cours. 
Cette  hypothese  est  corroboröe  par  un  artifice  employö,  du 
cöte  Serbe,  pour  d^tourner  l'attention  de  la  diplomatie  ottomane. 

II  y  a  quelque  temps,  le  Ministere  des  affaires  Etrangöres  ä 
Beigrade,  auquel  fit  6cho  la  legation  de  Russie,  röpandit  com- 
plaisamment,  tout  en  affectant  des  airs  de  mystöre,  le  bruit 
qu'il  avait  et6  pressenti  par  des  chefs  albanais  pour  savoir  si 
ceux-ci,  en  cas  de  soulövement,  pourraient  recevoir  des  secours 
de  la  Serbie,  et,  au  besoin,  y  trouver  un  asile.  On  ajoutait  que 
la  röponse  avait  6te  negative. 

Selon  toute  apparence,  ce  racontar  n'a  ete  mis  en  circulation 
que  pour  etre  röpetö  ä  la  lögation  de  Turquie,  donner  ainsi 
un  nouveau  temoignage  des  dispositions  amicales  du  Gouverne- 
ment Serbe  vis-ä-vis  de  la  Porte  et  detourner  l'attention  des 
tractations  actuellement  en  cours  entre  Beigrade  et  Sofia. 

44 


De  toutes  parts  affluent  ici  les  nouvelles  representant  la 
Turquie  d'Europe  comme  tombee  dans  un  etat  d'anarchie  bien 
pire  qua  celui  qui  y  regnait  ä  la  fin  du  regime  hamidien.  Les 
signes  de  desagregation  se  multiplient ;  et  dejä  ceux  qui  se 
disent  les  heritiers  naturels  de  l'Empire  Ottoman  se  preparent 
ä  se  disputer  les  lambeaux  de  ce  grand  corps  en  decomposition, 
en  invoquant  leurs  pretendus  droits  historiques.» 

3. 
BRÜXELLES,  3.  2. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Londres  du  27  janvier  1912,  No.  58.) 

Le  parti  ouvrier  anglais  et  la  politique  ext6rieiire. 

La  Conference  du  parti  ouvrier  anglais,  dans  sa  s6ance  de 
clöture  k  Birmingham,  a  vote  une  resolution  protestant  ener- 
giquement  contre  «la  politique  anti-allemande  de  Sir  Edward 
Grey,  qui  ne  peut  avoir  pour  resultats  immediats  que  des  arme- 
ments  excessifs,  un  sentiment  d'antipathie  internationale  et 
la  trahison  des  nationalites  opprimees».  Cette  politique.  estime 
la  Conference,  a  conduit  le  Gouvernement  actuel  ä  «risquer  une 
guerre  avec  l'AUemagne  au  seul  profit  des  interets  financiers 
de  la  France  au  Maroc,  ä  fermer  les  yeux  sur  les  outrages  de 
r Italic  en  Tripolitaine,  sur  le  vol  de  la  Russie  en  Mongolie,  et, 
par  dessus  tout,  ä  violer,  d'accord  avec  la  Russie,  l'independance 
nationale  de  la  Perse». 

M.  Keir  Hardie,  dans  un  discours  violent,  a  attaque  la  poli- 
tique ext^rieure  du  Gouvernement  et  le  voyage  recent  de  parle- 
mentaires  anglais  ä  St.  Petersbourg:  «sans  aimer  le  Gouverne- 
ment allemand»,  s'est  ecrie  l'orateur,  «je  le  prefere  ä  l'autocratie 
russe,  dont  l'esprit  est  caracterise  par  la  composition  de  la  de- 
putation  anglaise  qui  est  allee  lui  rendre  hommage.»  -fi 

«La  tradition  britannique  de  venir  en  aide  aux  opprimes  est 
foulee  aujourd'hui  aux  pieds,  gräce  ä  la  politique  de  Sir  Edward 
Grey,  a  ajout6  un  membre  de  la  Conference.  Cette  politique  anti- 
allemande  doit  cesser,  et  l'ouvrier  allemand  doit  etre  convaincu 
que  tous  les  efforts  de  son  camerade  anglais  tendent  ä  unir  les 
travaiUeurs  de  tous  les  pays  par  des  liens  d'amiti^  et  de  Sympathie.» 

45 


4. 
BRÜXELLES,  15.  2. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Bucarest  du  3  fevrier  1912,  No.  29.) 

Boumanie  et  Bulgarie. 

Le  Prince  Ferdinand,  heritier  du  Trone,  s'est  rendu  ä  Sofia 
pour  y  repr^senter  la  Roumanie  ä  la  c616bration  de  la  majorite 
du  Prince  Boris. 

II  ne  faut  pas  voir  dans  cette  marque  de  haute  courtoisie,  un 
indice  de  la  cordialit6  des  rapports  qui  uniraient  les  deux  Cours 
ou  les  deux  Gouvernements.  Le  Roi  Carol  s'est  simplement 
conform6  ä  l'exemple  donn6  par  les  autres  Etats  des  Balkans, 
la  Turquie,  la  Serbie,  la  Grece  et  le  Montenegro,  qui  ont  tenu  ä 
rehausser  l'eclat  des  fetes  par  l'envoi  d'un  Prince  du  sang.  Proche 
voisin  de  la  Bulgarie,  et  souverain  d'un  Etat  dans  lequel  vivent 
et  prospörent  des  milliers  de  Bulgares,  le  Roi  Charles  n'aurait  pu 
agir  autrement  sans  froisser  la  susceptibilite  de  la  Cour  de  Sofia. 

On  a  remarque  l'extreme  röserve  de  la  presse  officieuse  du 
Gouvernement  et  de  celle  de  l'opposition  ä  l'egard  d'un  evöne- 
ment  auquel  les  voisins  attachent  une  si  grande  importance. 
G'est  k  peine  si  eile  l'a  mentionne,  en  adressant  quelques  paroles 
d'une  amabilit6  banale  au  Roi  Ferdinand. 

Ici  Pinqui^tude  augmente  ä  mesure  que  le  printemps  approche, 
et  eile  se  traduit  par  des  pr^paratifs  militaires  qui  ne  peuvent 
etre  dirigös  que  contre  la  Bulgarie.  ß6cemment  M.  Gu6ehoff  a 
d6clar6  ä  un  correspondent  de  la  «Novoie  Vremia»  qui  l'a  r6p6t6 
ä  plusieurs  hommes  politiques  roumains,  qu'il  d6missionnerait 
dans  quelques  semaines,  parce  qu'il  6tait  incapable  de  r6sister 
plus  longtemps  ä  la  ponss6e  belliqueuse  de  l'opinion  publique. 
Ces  d6clarations  auraient  impressionne  le  Roi  Carol,  d6jä  alarme 
par  les  mille  indices  qui  r6v61ent  une  effervescence  extraordi- 
naire  dans  les  Balkans.  Puis,  si  Sa  Majestö  a  tous  ses  apaise- 
ments  quant  ä  l'attitude  de  la  Russie  et  aux  conseils  de  mo- 
d6ration  qu'elle  donnera  au  Roi  Ferdinand,  Elle  ne  sait  pas 
encore  quel  langage  le  successeur  du  Comte  d'Aehrenthal  tiendra  ä 
Sofia.  Le  Ghancelier  austro-hongrois  ne  sera  plus  en  6tat,  pense- 
t-on,  de  reprendre  la  direction  des  affaires,  m§me  apres  un  long 

46 


cong6.  Son  successeur  pourrait,  en  effet,  parier  autrement  que 
son  coUögue  de  St.  P6tersbourg,  c'est-ä-dire  laisser  ä  la  Bulgarie 
toute  libertö  de  diriger  des  actes  d'hostilite  contre  le  Sultan. 

Or,  c'est  iine  maxime  prof6r6e  par  tons  les  hommes  d'£tat 
romnams,  qu'une  descente  de  la  Bulgarie  en  Mac^doine  doit 
amener  one  interrention  arm^e  du  Royaume  Danubien.  A  la 
v6rit6,  le  sort  de  la  Mac6doine,  —  on  le  sait  bien  ici,  —  ne  d6pend 
pas  d'une  guerre  entre  Turcs  et  Bulgares:  11  sera  r6gl6  par  les 
Grandes  Fuissances;  mais  la  Roumanle  entend  partieiper  effi- 
eacement  ä  la  prochaine  conf6rence  et  y  r Edamer,  6ventuelle- 
ment,  des  compensations  pour  tout  agrandlssement  de  sa  yoisine. 
Teile  est  la  cause  de  ses  armements  actuels. 


5. 
BRUXELLES,  6.  3. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Beigrade  du  25  f^vrier  1912,  No.  30.) 

Rapproehement  austro-russe. 

La  mort  du  Comte  d'Aehrenthal  a  etö  enregistree  par  la  presse 
Serbe,  sauf  une  ou  deux  exceptions,  d'une  fagon  decente.  Le  Gou- 
vernement avait,  du  reste,  pris  des  mesures  pour  qu'il  en  f üt  ainsi. 

Quant  aux  consequences  que  doit  entralner  cet  övenement, 
suivi  de  la  d^signation  du  Comte  Berchthold  comme  successeur 
du  Ministre  döfunt,  eUes  sont  envisagöes  diversement. 

L'on  s'accorde  gen^ralement  ä  dire  que  nous  sommes  ä  la  veille 
d'une  entente  austro-russe  au  sujet  des  Balkans;  mais  l'on  dif- 
fere  d'avis  sur  les  effets,  qu'il  y  a  Heu  d'en  attendre.  D'un  cöte 
une  partie  de  l'opinion  publique  s'inquißte  dejä  d'une  intimite 
de  vues  qu'elle  soupQonne  ne  pouvoir  etre  obtenue  qu'au  de- 
triment  des  intörets  serbes;  de  l'autre,  —  et  c'est  l'avis  du  monde 
officiel,  —  on  considöre  un  tel  rapproehement  comme  un  gage 
de  tranquillitö  pour  les  Balkans.  Cette  derniöre  maniöre  de  voir 
est  entißrement  partagäe  par  les  diplomates  accr^dit^s  ä  Beigrade. 

Vers  la  fin  de  la  vie  du  Comte  d'Aehrenthal,  on  avait  pu  re- 
cueillir  de  nombreux  indices  des  tentatives  faites  par  le  Ministre 
austro-hongrois  pour  am^Uorer  les  relations  de  la  Monarchie  avec 

47 


TEmpire  moscovite,  notamment  les  voyages  repötes  du  Comte 
Berchthold  en  Russie,  et,  tout  recemment,  l'accueil  si  cordial 
qui  fut  fait  au  Grand-Duc  Andre  Vladimirovitcli,  lorsqu'il 
s'arreta  pendant  deux  jours  ä  Vienne,  en  revenant  de  Sofia, 
oü  il  avait  represente  le  Tzar  aux  fetes  donnees  pour  la  procla- 
mation  de  la  majorite  du  Prince  Boris.  Mais  l'evolution  com- 
plete  ne  pouvait  s'accomplir  qu'apres  qu'aurait  disparu  de  la 
scene  politique  l'homme  qui  avait  opere  l'annexion  de  la  Bosnie 
et  de  THerzegovine;  et  nul  n'est  plus  propre  ä  sceller  la  recon- 
ciliation  que  le  diplomate  qui,  pendant  la  periode  critique  des 
rapports  austro-russes  a  su,  comme  ambassadeur  d'Autriche 
ä  St.  Petersbourg,  ä  force  de  sang-froid  et  de  courtoisie,  eviter 
une  rupture  et  rester  meme  «persona  grata»  aupres  de  la  Cour 
et  de  la  societe  russe. 

II  est  vraisemblable  que  l'accord  ä  intervenir  entre  les  deux 
empires  revetira  une  forme  concrete.  Toutefois,  il  est  trop  tot 
pour  parier  du  retour  ä  un  partage  de  zones  d'influences,  et 
l'on  peut  augurer  que  la  Russie  ne  consentira  pas,  sans  d'amples 
eompensations,  ä  c6der  la  Situation  politique  privil6gi6e  qu'oUe 
occupe  maintenant  en  Serbie.  11  s'agit  de  courir  au  plus  presse 
et  d'empecher  la  propagation  de  l'incendie  que  l'on  s'attend 
ä  voir  6clater  en  Albanie  au  printemps  prochain. 

Le  fait  seul  d'une  entente  austro-russe,  sincere  et  publiquement 
manifestee,  serait  de  nature  ä  ecarter  toute  eventualite  de  com- 
plications  de  la  part  des  petits  Etats  balkaniques,  dont  les 
velleites  agressives  speculent  toujours  sur  la  rivalite  de  l'Au triebe 
et' de  la  Russie.  La  Serbie  est  reellement  animee  du  desir  d'entre- 
tenir  des  rapports  amicaux  avec  la  Turquie.  Ses  interets  econo- 
miques  bien  entendus  l'y  obligent.  Elle  ne  se  departirait  de  son 
attitude  prudente,  que  si  eile  se  sentait  menacöe  dans  les  con- 
ditions  essentielles  de  sa  vie  nationale,  par  les  entreprises  de 
ses  voisins. 

Dans  les  cercles  bien  informes  de  Beigrade,  on  estime  que  la 
Bulgarie  ne  se  laissera  pas  entrainer  ä  des  aventures  belliqueuses. 
Les  dispositions  du  Roi  Ferdinand  sont  pacifiques,  et  l'opinion 
publique  bulgare  commence  ä  rendre  davantage  justice  ä  sa 
politique  prövoyante.    On  sait  que  toute  agression  du  jeune 

48  .  > 


royaume  ä  l'ögard  de  l'Empire  ottoman,  provoquerait  imm^- 
diatement  uiie  intervention  armee  de  la  Roumanie,  ä  moins 
d'arrangements  pris  en  commun  avec  1' Au  triebe.  Si  celle-ci 
s'abstient,  la  Bulgarie  est  forcement  immobilisöe. 

Enfin,  Ton  dit  que  le  Roi  Nicolas  de  Montenegro,  lors  de  sa 
r^cente  visite  ä  St.  Petersbourg,  a  re^u  du  Tzar  des  conseils 
pacifiques. 

En  resume,  si,  comme  tout  porte  ä  le  croire,  l'Autriche  et  la 
Russie  s'entendent  franchement  pour  le  maintien  de  la  paix  dans 
le  Sud-Est  del'Europe,  il  n'y  aurapas  ä  redouter  de  complications 
dans  les  Balkans. 

Que  des  soulevements  se  produisent  en  Albanie  et  en  Mace- 
doine,  Tarmee  turque,  qui  n'a  et6  affaiblie  en  rien  par  la  guerre 
avec  ritalie  est  assez  forte  pour  les  reprimer.  L'Europe  n'aura 
ä  assister  qu'ä  des  desordres  localises  dans  l'Empire  Ottoman. 

6. 
BRUXELLES,  18.  3. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  St.  Petersbourg  du  28  fevrier  1912.) 

Le  CJomte  Witte  et  Pentente  anglo-russe. 

Le  «Rjetsch»  vient  de  publier,  sur  les  origines  de  l'entente 
anglo-russe  relative  ä  la  Perse,  une  interview  dont  il  ne  nomme 
pas  l'auteur.  II  resulte  toutefois  des  declarations  d'un  diplomate 
trös  bien  informe  que  ce  serait  le  Comte  Witte  lui  meme  qui 
aurait  fait  au  reüacteur  du  «Rjetsch»  le  r^cit  dont  voicile 
resume : 

«Revenant  de  Portsmouth,  aprös  la  signature  du  traite  de  paix 
entre  la  Russie  et  le  Japon,  le  Comte  Witte  s'arreta  ä  Paris  pour 
conf^rer  avec  le  Gouvernement  frangais.  M.  Poklewski-Kosel, 
1"  secretaire  russe  ä  Londres,  aujourd'hui  Ministre  ä  Teheran, 
obtint  une  audience  du  Comte  Witte.  II  etait  envoy6,  d'accord 
avec  r Ambassadeur  de  Russie  ä  Londres,  pour  inviter  l'homme 
d'Etat  k  se  rendre  dans  la  capitale  anglaise  pour  faire  la  con- 
naissance  du  Roi.  Le  Comte  Witte  pria  le  diplomate  russe  de 
transmettre  ses  remerciements  au  Roi,  mais  döclina  l'invitation. 

«    Europäische  Politik.    Bd.  4.  49 


ll  partit  pour  Rominten,  oü  il  se  rencontra  avec  PEmpereur 
d'Allemagne.  Mais  M.  Poklewski,  toujours  avec  l'assentiment 
du Gomte  Benckendorff,  transmit  ä M.Witte  le  projet  ecrit  d'une 
entente  anglo-russe  relative  ä  l'Afghanistan,  au  Thibet,  ä  la  Perse 
et  au  golfe  persique.  Le  Comte  declina  encore  cette  proposition, 
declarant  sa  mission  diplomatique  epuisee,  mais  on  lui  r^pondit 
que  comme  il  deviendrait  peut-etre  Ministre  des  Affaires  Etran- 
göres,  il  pourrait  avoir  ä  decider  la  question. 

«Tout^n  refusant  de  nouveau,  le  Comte  Witte  fit  savoir  au  Roi 
Edouard  qu'il  n'avait  jamais  6te  un  ennemi  de  TAngleteiTe  mais 
qu'il  ne  souscrirait  jamais  aux  propositions  qu'on  lui  pr^sentait. 
II  ajouta: 

«Malgr6  sa  defaite  dans  la  guerre  japonaise,  la  Russie  est  encore 
suffisamment  grande  Puissance  pour  garder  les  mains  libres.» 
Et  l'alliance  frangaise?»  demanda  M.  Poklewski. 

«Elle  est  faite  pour  durer  vingt  ans.  II  est  inutile  de  la  critiquer, 
ni  de  la  louer.» 

«Le  Comte  Witte  fut  en  effet  Charge  de  la  direction  de 
la  politique  exterieure.  II  ne  fut  plus  question  d'une 
entente  avec  l'Angleterre.  Ce  ne  fut  qu'aprös  la  chute  du 
Ministre  que  l'Angleterre  et  la  Russie  signerent  l'entente  dont 
on  lui  avait  proposö  le  texte  en  septembre  1905  ä  l'Hötel 
Bristol  ä  Paris. 

«Le  Comte  Witte  döveloppe  ensuite  devant  son  interlocuteur 
tous  les  progrds  faits  par  la  Russie  en  Perse  avant  l'entente 
Anglo-Russe.  Aujourd'hui,  nous  y  avons  perdu  toute  influence, 
ou  du  moins  nous  avons  cede  ä  l'Angleterre  la  moitiö  des  rägions 
oü  s'exer^ait  cette  influence.  Nous  avons  gard6  la  sphöre  dans 
laquelle  les  difficult^s  sont  les  plus  considerables. 

«L'Allemagne,  entrant  en  scöne,  declara  que  les  deux  Pays 
avaient  partage  ce  qui  ne  leur  appartenait  pas,  et  r^clama  comme 
compensation  le  raccordement  de  la  ligne  de  Bagdad  et  l'ögalite 
economique.  Je  suis  convaincu,  dit-il,  que  nous  perdrons  tout 
en  Perse,  y  compris  nos  importations,  qui  seront  supplantöes  par 
les  importations  allemandes. 

«En  Afghanistan,  l'Angleterre  nous  a  enlev6  le  droit  de  mainte- 
nir  un  repr^sentant  dans  ce  pays-tampon,  et  nous  ne  pouvon« 

50 


plus  savoir  ce  qui  s'y  passe.   Pour  le  Thibet  et  le  (jolfe  Persique, 
ils  ne  nous  Interessent  guere. 

*Devant  l'incoh^rence  de  notre  action  en  Perse  on  peut  juger 
de  la  difficultö  qu'ofire  r6x6eution  de  Pentente  anglo-russe.  Le 
but  v6ritable  de  l'Angleterre  a  6t6  de  nous  s6parer  del'Allemagne.» 

7. 
BRÜXELLES,  4.  4. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Bucarest  du  19  mars  1912,  No.  65.) 

Guerre  italo-turque.    Situation  internationale  de  la  Turquie. 

J'ai  eu  avec  des  personnages  occupant  de  hautes  situations 
ä  Constantinople  des  entretiens  dont  je  crois  interessant  de  vous 
faire  connaitre  le  resume. 

Durant  Tautomne  dernier  la  Situation  a  et6  fort  grave;  on 
s'attendait  non  seulement  k  des  complications  balkaniques  mais 
on  croyait  que  la  question  d'Orient  evoluait  vers  une  nouvelle 
Solution.  Les  tribus  arabes  de  Jahia  Paeha  tenaient  en  6chec 
40  bataillons  ottomans;  l'Italie  se  ruait  sur  la  Tripolitaine ;  en 
Albanie,  en  Macedoine  on  aurait  cherch6  en  vain  les  organes 
d'un  Gouvernement  regulier  et  les  populations  excedees  par  les 
mefaits  des  bandes,  par  Timpunite  des  crimes  et  par  le  manque 
de  securite  n'attendaient  qu'une  occasion  favorable  pour  se 
soulever.  Les  dispositions  du  Montenegro  etaient  suspectes. 
A  Constantinople,  le  pouvoir  affaibli  par  les  dissensions  entre 
le  Comite  «Union  et  Progres»  et  l'^Entente  liberale»  6tait  en 
outre  degu  dans  toutes  ses  illusions.  En  fondant  un  regime  con- 
stitutionnel,  copie  sur  le  patron  des  institutions  de  TOccident, 
la  Jeune  Turquie  esperait  creer  en  sa  faveur,  dans  toute  l'Europe, 
un  courant  d'opinion  assez  fort  pour  s'opposer  aux  empi^te- 
ments  des  Gouvernements.  Au  moment  du  danger  eile  s'agitait 
dans  le  vide.  L'Ambassadeur  d'Allemagne,  qui  avait  invitö  son 
Gouvernement  ä  soutenir  au  moins  moralement  la  Sublime  Porte 
contre  l'Italie,  fut  rappele  ä  la  moderation.  L'Empereur  enten- 
dait  rester  fidele  au  Roi  Victor  Emmanuel  et  ä  la  Triple  Alliance. 
M.  Tcharikoff,  turcophile  ideologue,  ^tait  desavouö  dans  l'öla- 

4.  ^  51 


boration  de  ses  pro]  eis  chim^riques.  Les  pröparatifs  militaires 
de  l'Autriche-Hongrie  en  Bosnie  ^veillaient  les  d^fiances.  Le 
Grand  Vizir  aux  abois  offrait  k  l'Italie,  par  rintermödiaire  du 
Baron  Marschall,  la  Tripolitaine  et  la  Cyr6naique  ä  la  seule  con- 
dilion  de  retenir  la  suzerainetö  et  se  heurtait  nöanmoins  ä  un 
refus  pöremptoire. 

Dans  des  circonstances  aussi  adverses,  Mahmoud  Chefket  seul 
ne  perdit  pas  courage.  II  fonda  le  salut  de  l'Empire  sur  la  force 
de  son  armee.  Les  progres  r^alises  en  quelques  mois  en  ce  qui 
concerne  l'accroissement  de  l'armee,  sa  preparation  et  son  6qui- 
pement  sont  enormes  et  frappent  les  observateurs  les  moins 
perspicaces.  D'apres  les  attaches  militaires  on  aurait  rappele 
ßous  les  armes  depuis  le  mois  de  novembre  dernier  250  000  hom- 
mes,  r^difs  et  recrues,  et  en  cas  de  mobilisation,  la  Turquie  pour- 
rait  mettre  sur  pied  de  guerre  600  000  hommes  bien  ^quipös  et 
pourvus  d'un  materiel  moderne.  De  nombreux  rögiments  oc- 
cupent  la  Mac^doine  et  l'Albanie  de  fa^on  ä  pouvoir  r^primer 
imm6diatement  tout  mouvement  insurrectionnel.  Les  corps 
d'arm^e  de  la  Roumelie  ont  6te  renforc^s.  On  ne  croit  pas  ä  Con- 
stantinople  ä  une  coalition  des  armöes  bulgares,  grecques  et 
serbes;  mais  meme  si  cette  hypothese  bien  invraisemblable  se 
r^alisait,  les  troupes  ottomanes  l'emporteraient  facilement  sur 
leurs  adversaires.  En  meme  temps,  la  Sublime  Porte  a  compris 
qu'il  ötait  de  son  intöret  de  rötablir  le  subside  que  le  Sultan  Abdul 
Hamid  accordait  au  Roi  de  Mont6n6gro  et  qui  avait  et6  supprime 
en  1908.  II  sera  moins  dispos6  que  l'annee  dernißre  ä  rompre 
avec  la  Turquie  et  ä  6couter  les  suggestions  de  l'Italie. 

Ainsi  s'evanouit  le  spectre  des  complications  balkaniques  qui 
avait  inspire  de  si  fortes  inquiötudes  au  commencement  de 
l'hiver  dernier.  A  la  vöritö  le  Roi  de  Roumanie  continue  ä 
paraltre  pessimiste;  mais  c'est  moins  par  conviction  que  pai' 
calcul  afin  d 'amener  la  r^conciliation  qui  lui  tient  tant  ä  ccßur 
des  differentes  nuances  du  parti  conservateur  et  de  constituer 
un  Gouvernement  fort. 

La  guerre  avec  l'Italie  cause  peu  de  pr^judices  ä  la  Turquie 
mais  inquiöte,  et  est  destin^e  par  sa  Prolongation  meme,  ä  in- 
quiöter  de  plus  en  plus  les  Puissances.    Les  Behanges  de  vues 

52 


entre  les  differents  cabinets  n'ont  pas  permis  de  trouver  une 
formule  d'accord  susceptible  d'etre  acceptee  par  les  belligerants. 
Le  Baron  Marschall  a  desapprouve  la  proposition  russe  du  mois 
de  janvier  et  n'a  pas  consenti  ä  la  soumettre  ä  la  Sublime  Porte. 
II  y  a  peu  d'apparence  que  l'intervention  des  ambassadeurs 
aupres  du  Quirinal  ait  plus  de  succes.  Les  concessions  dont  les 
agences  tölegraphiques  nous  ont  fait  part  sont  insuffisantes 
(indemnite  pecuniaire,  dispense  pour  la  Turquie  de  reconnaitre 
rannexion,  liberte  religieuse)  et  ne  sauraient,  dans  les  circon- 
stances  actuelles,  constituer  une  base  serieuse  de  negociations. 
M.  de  San  Giuliano  a  bien  dit  ä  Tambassadeur  d'Allemagne  ä  titre 
confidentiel  qu'il  irait  plus  loin  dans  la  voie  de  la  conciliation 
si  les  puissances  le  jugaient  necessaire,  mais  il  s'expose  ä  une 
nouvelle  deception  en  regardant  comme  possible  de  conclure 
la  paix  Sans  admettre  la  suzerainete  du  Sultan. 

Ainsi  ritalie  s'est  jet^e  dans  des  difficultes  pour  ainsi  dire 
inextricables  et  dont,  en  effet,  eile  ne  sortira  pas  aussi  longtemps 
que  les  Operations  seront  limitees.  Sans  parier  des  sacrifices 
d'argent  qui  altereront  bientöt  l'ordre  de  ses  finances  eile  perd 
chaque  jour  quelque  chose  de  son  prestige  militaire:  150  000  Ita- 
liens sont  tenus  en  öchec  et  reduits  ä  Timmobilite  par  5000  regu- 
liers  Ottomans  et  quelques  tribus  arabes  estimees  au  maximum 
ä  30  000  hommes.  D'apres  des  renseignements  de  bonne  source, 
les  Senoussistes  de  Kufra  ne  se  sont  pas  encore  joints  aux  Turco- 
.\rabes  mais  ils  y  sont  fort  incites  par  le  Sultan  et  ils  ne  paraissent 
pas  inaccessibles  ä  la  seduction.  En  outre  l'approche  du  prin- 
temps,  presque  toujours  accompagne  du  «Khamsin»  le  vent 
brülant  du  desert,  rendra  excessivement  penible  la  marche  en 
avant  des  Italiens  vers  l'interieur  et  celle-ci  est  meme  consideree 
comme  une  pure  folie  par  les  Europ^ens  qui  connaissent  ces 
regions  desertiques,  tant  eile  serait  meurtriere.  L'insucces  relatif 
des  Italiens,  les  nouvelles  tendancieuses  lancees  par  les  journaux 
de  Stamboul  sur  de  pretendues  victoires  turques  excitent  ä  un 
■point  extreme  l'esprit  guerrier  des  Ottomans.  Ceux-ci  se  mon- 
tr6nt  de  moins  en  moins  docUes  aux  conseils  de  l'Europe.  La 
r^side  le  danger;  la  Jalousie,  les  competitions  peuvent  aveugler 
momentanement  les  Puissances  sur  leurs  veritables  interets,  mais 

53 


elles  ne  doivenl  pas  s'y  tromper:  la  defaite  de  l'Italie  en  Tripo- 
litaine  entrainera  la  ruine  de  rinfluence  europeenne  sur  le  Bos- 
phore.  L'Angleterre  et  les  Etats-Unis  n'ont  pas  Heu  de  se  föli- 
citer  d'avoir  permis  au  Japon  de  battre  la  Russie  car  du  traite 
de  Washington  date  l'ef facement  de  la  race  blanche  en  Extreme- 
Orient.  , 

Apparemment  ce  danger  commence  ä  pr^occuper  le  Cabinet 
de  St.  P^tersbourg  d'oü  la  disgrace  et  le  rappel  de  M.  Tcharikoff. 
Cet  ambassadeur  intelligent  et  actif  poursuivait  une  politique 
personnelle  dans  la  pensee  que,  puisqu'il  etait  malais^  de  se 
mettre  en  travers  des  progres  de  la  Turquie,  il  convenait  de  l'aider 
ä  renaitre  de  ses  ruines  k  la  condition  qu'elle  gravite,  avec  les 
pays  balkaniques,  dans  l'orbite  de  la  Russie.  II  a  caresse,  cajole, 
la  Jeune  Turquie,  lui  promettant  la  suppression  des  capitulations, 
un  accroissement  de  territoire  au  prejudice  de  la  Perse,  l'hege- 
rnonie  sur  les  pays  voisins.  Ses  projets  grandioses  n'ont  pas 
6t^  goütös  par  son  Gouvernement  qui  ne  croit  pas  que  l'existence 
d'une  Turquie  forte,  meme  subordonnee,  soit  utile  ä  l'Empire. 
Celui-ci  entend  sans  doute  en  revenir  ä  la  politique  traditionnelle 
de  Nelidoff  et  de  Zinokiew  qui  consistait  k  enerver  tous  les 
rouages  de  l'administration  ä  la  seule  exception  de  l'autorite 
du  Sultan.  Dans  les  cercles  politiques  c'est  l'interpretation  que 
l'on  donne  ä  la  nomination  de  M.  de  Giers.  Pondere,  modere 
et  conciliant,  le  nouvel  Ambassadeur  ä  Constantinople  est  en 
meme  temps  tres  souple  et  ex6cutera  fidelement  la  politique  de 
M.  Sasonow.  Sa  mission  ne  sera  pas  hörissee  de  difficultes.  Si, 
depuis  l'instauration  du  nouveau  regime  l'armee  s'est  prodi- 
gieusement  developpee,  les  autres  branches  de  l'administration, 
justice,  intörieur,  travaux  publics  se  trouvent  k  peu  pres  dans 
r^tat  oü  Abdul  Hamid  les  a  laissees.  Le  comite  jeune  turc 
a  des  troupes  sans  etat  major.  Les  ministres  les  plus  en  vue, 
Djavid  Bey  et  Talaat  Bey,  sont  depourvus  ä  ce  point  de  l'esprit 
d'initiative  et  de  d^cision  qu'ils  laissent  au  Conseil  des  Ministres, 
c'est-ä-dire  au  Grand  Vizir,  le  soin  de  trancher  toutes  les  questions 
qui  sont  de  leur  ressort  respectif  meme  lorsqu'elles  n'interessent 
ni  l'ordre  interieur,  ni  les  relations  internationales.  Seulunhomme 
d'Etat  jeune  et  actif  pourrait  affronter  une  täche  aussi  lourde 

54 


et  Said  Pacha  est  octogenaire.  Kiamil  Pacha,  dont  on  parle 
pour  le  remplacer,  a  86  ans.  Tous  les^deux  d'ailleurs  n'inspirent 
aucune  Sympathie  aux  Jeunes-Turcs ;  ceux-ci'maintiennent  Said 
Pacha  au  pouvoir  en  raison  du  prestige  dont  il  jouit  vis- ä- vis 
de  l'ätranger.  Si  l'Europe  refusait  d'accorder  ä  la  Turquie  les 
crödits  qui  sont  nöcessaires  k  l'entretien  de  son  armee,  le  but 
poursuivi  par  la  Russie  ne  tarderait  pas  ä  etre  atteint. 

8. 
BRÜXELLES,  4.  4.  1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Beigrade  du  25  Mars  1912,  No.  36.) 

Turquie  et  Balkans. 

Deux  hauts  fonctionnaires  de  Tempire  ottoman,  Chukri  Bey, 
Secr^taire  General  du  Ministere  de  i'Interieur,  et  Abdul  Kerim 
Bey,  Inspecteur  au  Ministere  de  l'Instruction  publique,  ä 
Constantinople,  ont  accompli,  la  semaine  derniöre,  un  voyage 
en  Bulgarie  et  en  Serbie,  dans  le  but  avoue  de  s'y  aboucher 
avec  des  representants  des  bandes  bulgares  et  serbes  en  Mace- 
doine,  et  de  rechercher  avec  eux  les  moyens  de  mettre  un  terme 
aux  crimes  et  aux  depredations  qui  desolent  cette  malheureuse 
province. 

Aucun  de  ces  deux  fonctionnaires  n'etait  investi  d'un  mandat 
officiel;  et,  ä  Sofia,  pas  plus  qu'ici  ils  n'ont  point  cherche  ä  se 
mettre  en  rapports  avec  les  autorites  gouvernementales.  Dans 
la  capitale  bulgare  ils  ont  voulu  avoir  une  entrevue  avec  l'agent 
principal  de  l'organisation  revolutionnaire  macedonienne ;  mais 
celui-ci  leur  a  fait  savoir  que  l'organisation  ne  desire  pas  entrer 
en  pourparlers  avec  les  Turcs  et  qu'elle  continuera  son  action 
jusqu'ä  ce  qu'elle  ait  provoque  Tintervention  des  Puissances 
en  vue  d'^tablir  l'autonomie  de  la  Macedoine. 

A  Beigrade  ces  emissaires  n'ont  pas  eu  plus  de  succös  que 
de  l'autre  c6t6  du  Timok.  En  prevision  de  leur  visite,  le  Gou- 
vernement Serbe  s'etait  mis  d'accord  avec  le  President  du 
Comite  de  la  defense  nationale  sur  la  reponse  que  celui-ci  aurait 
ä  faire  aux  ouvertures  qu'il  recevrait. 

55 


L'Association  de  la  defense  nationale  est  une  Societe  priv^e, 
creee  dans  un  but  patriotique  pour^favoriser  le  developpement 
du  serbisme  au  dedans  et  au  dehors  du  Royaume.  Elle  se  döfend 
d'entreprendre  rien  contre  la  sürete  des  Etats  voisins  oü  vivent 
des  populations  de  race  serbe;  mais  il  n'est  pas  douteux  qu'elle 
n'y  soutienne  et  m§me  n'y  sollicite  des  menöes  irr^dentistes. 

La  reponse  concertee  etait,  en  substance,  celle-ci:  Le  Gou- 
vernement Serbe  dirige  seul  la  politique  exterieure  du  pays  et 
en  est  responsable;  la  societe  se  conforme  aux  vues  officielles 
que  d'ailleurs  eile  approuve;  eile  reconnait  qu'il  est  de  l'int^rßt 
de  la  Serbie  de  vivre  en  bonne  intelligence  avec  l'Empire  Otto- 
man ;  eile  ne  f ait  donc  rien  et  ne  veut  rien  faire  qui  puisse  exciter 
les  freres  serbes,  sujets  ottomans,  ä  se  revolter  contre  les  au- 
torites  imperiales;  mais,  si  celles-ci  se  livraient  ä  des  mesures 
d'oppression,  aucune  contrainte  ne  pourrait  empecher  les  Serbes 
du  Royaume  de  voler  au  secours  de  leurs  freres  persecutes. 

Les  deux  fonctionnaires  turcs,  apres  avoir  passe  deux  ou  trois 
jours,  ici  comme  ä  Sofia,  sont  partis  pour  Salonique. 

On  se  demande  quel  etait  le  but  v^ritable  d'une  demarche 
aussi  insolite;  les  uns  y  voient  un  aveu  de  faiblesse  de  la  part 
de  la  Porte;  d'autres,  une  manoeuvre  destinee  k  faire  ostenta- 
tion,  vis-ä-vis  de  l'Europe,  des  sentiments  bienveillants  de  la 
Turquie  envers  les  populations  chretiennes  de  l'Empire;  une 
troisieme  opinion,  qui  parait  plus  vraisemblable,  considere  les 
deux  fonctionnaires  comme  des  emissaires  du  Comite  jeune-turc, 
accomplissant  une  tournee  de  brigue  electorale,  dans  l'espoir 
de  gagner  aux  candidats  qui  se  röclament  du  Comite  quelques 
suffrages  aupr^s  des  sujets  ottomans  de  race  serbe  et  bulgare. 

9. 
BRUXELLES,  26.  4. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Beigrade  du  11  avril  1912,  No.  47.) 

Relations  serbo-bulgares. 

On  s'entretient  beaucoup  des  tentatives  faites  par  le  Cabinet 
de  Beigrade  pour  conclure  une  alliance  etroite  avec  la  Bulgarie. 

56 


Les  relations  serbo-bulgares  ont  ete,  dans  ces  dernieres  annees, 
sous  la  d6pendance  d'un  sort  bizarre :  chaque  fois  que  l'une  des 
parties  cherchait  un  rapprochement,  l'autre  avait  des  raisons 
pour  le  rejeter,  Toutefois  il  semble  que  dans  la  presente  occur- 
rence  les  ouvertures  de  la  Serbie  n'ont  pas  rencontre  un  accueil 
decourageant,  ä  Sofia. 

On  parait  en  etre  arrive,  en  effet  ä  envisager  certaines  even- 
tualites  oü  pourrait  se  produire  une  action  commune.  Mais  on 
est  encore  loin  de  cette  union  intime  que  Ton  poursuit,  en 
ce  moment,  du  c6t6  Serbe,  et  11  est  peu  vraisembable  qu'on  y 
att  eigne. 

En  effet,  s'il  y  a  de  nombreux  points  de  contact  entre  les  deux 
pays,  il  y  a  aussi  des  differences  essentielles  dans  les  perspectives 
de  leur  avenir  politique. 

Pour  la  Serbie  toutes  les  combinaisons  diplomatiques  ont  pour 
but  premier  d'augmenter  sa  force  de  resistance  ä  la  poussee 
autrichienne.  II  n'en  va  pas  de  meme,  ä  Sofia,  oü  Ton  a  surtout 
en  vue  de  fortifier  la  Situation  du  Royaume  de  fa^on  ä  le  rendre 
capable  d'accomplir  en  Macedoine  les  destinees  qu'il  s'est  assignees 
ä  titre  de  mission  historique.  Une  alliance  offensive  et  defensive 
avec  la  Serbie  pourrait  au  contraire  dans  certains  cas  qu'il  n'est 
pas  difficile  d'imaginer,  etre  une  cause  de  faiblesse  pour  la  puis- 
sance  d'attaque  de  la  Bulgarie.  II  n'est  pas  probable  que  le  Roi 
Ferdinand,  qui  est  un  esprit  opportuniste,  ne  se  reserve  pas  sa 
liberte  d'action  afin  d'en  pro  fiter  pour  prendre,  le  cas  echeant, 
des  dispositions  lui  permettant  d'agir  simultanement  avec  un 
autre  Etat  int^resse,  pour  le  bien  exclusif  de  son  pays,  comme 
il  le  fit  en  1908. 

D'autre  part,  l'experience  du  passe  demontre,  que  la  rivalite 
serbo-bulgare  en  Macedoine  est  la  pierre  d'achoppement  de  toute 
entente  durable  entre  les  deux  pays.  Precisement,  en  ces  tout 
derniers  temps,  les  bandes  serbes  ont  recommence  leurs  tristes 
exploits  dans  le  vilayet  de  Kossovo,  au  detriment  des  popula- 
tions  bulgares  qui  habitent  cette  province.  Le  Cabinet  de  Beigrade 
a  beau  protester  qu'il  n'est  pour  rien  dans  l'accomplissement  de 
ces  m^faits;  on  sait  ä  Sofia,  que  ce  ne  sont  pas  seulement  les 
soci6t6s  patriotiques  serbes  qui  arment  leurs  freies,  sujets  otto- 

57 


mans,  mais  que  eeiix-ei  trouTent  un  appui  efficace  auprös  des  au- 
toritös  du  Boyaume  qui  leur  distribuent  des  armes  et  des  subsides. 

Tous  les  Sujets  ottomans  de  race  serbe,  dans  le  Sandjak  de 
Novi-Bazar  et  en  vieille-Serbie,  ont  ete  pourvus  de  fusils  Mauser 
du  modöle  le  plus  recent,^indirectement,  par  les  soins  du  Gou- 
vernement du  Roi  Pierre.  Cette  Situation  n'est  sürement  pas 
ignor^e  ä  Sofia  et  eile  n'est  pas  de  nature  ä  favoriser  le  maintien 
de  rapports  cordiaux  entre  les  deux  pays. 

L'ensemble  de  ces  circonstances  incite  ä  admettre  que  Taccord 
soup^onne  doit  etre  d'une  portee  tres  limitee  et  que  Ton  ne  peut 
rien  augurer  de  durable  qui  soit  fonde  sur  une  base  aussi  fragile. 

10. 
BRUXELLES,  7.  5. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  St.  Pötersbourg  du  26  avril  1912, 

No.  208.) 

Bassie  et  Italie. 

Le  24  avril  dernier,  au  cours  de  la  reception  diplomatique,  le 
Ministre  des  Affaires  Etrangöres  a  explique  de  la  maniere  sui- 
vante  l'attitude  du  Gouvernement  Imperial,  en  ce  qui  concerne 
la  protestation  adressee  ä  la  Sublime  Porte  au  sujet  de  la  fer- 
meture  des  Detroits:  «Les  plaintes  du  commerce  ont  ete  si 
vives  et  si  nombreuses,  a  döclare  M.  Sazonow,  que  le  Gouverne- 
ment russe  a  du  protester  contre  la  fermeture  des  Dardanelles. 
II  a  röclamö  l'application  de  l'article  3  du  traite  de  Londres  de 
1871 ;  mais  il  n'a  fait  cette  demande  que  par  acquit  de  conscience, 
car  il  serait  vraiment  difficile  de  contester  ä  la  Turquie  le  droit 
de  se  d6fendre  comme  eile  l'entend  contre  les  attaques  de  son 
adversaire.» 

«La  reponse  de  la  Porte  ä  cette  protestation  ne  donne  pas 
Heu  ä  röplique.  En  effet,  le  Gouvernement  ottoman  a  fourni 
les  assurances  les  plus  formelles  que  les  Detroits  seraient  ouverts 
aussitöt  que  les  circonstances  le  permettraient,  c'est-ä-dire 
des  que  les  navires  Italiens  se  seraient  eloign^s.  C'est  ce  qui 
a  eu  lieu:  et  d6jä  les  autorites   ottomanes   ont  commence  ä 

58 


enlever  les  mines  qui  defendaient  rentr»e  du  detroit,  de  sorte 
que  l'on  peut  s'attendre  ä  ce  que  la  na\'igation  soit  retablie 
dans  quelques  jours.» 

«Comme  il  est  hors  de  doute  que  l'Italie  s'est  rendu  compte 
du  mecontentement  general  provoque  en  Europe  par  sa  de- 
monstration  navale,  il  est  ä  peu  pres  certain  que  le  commerce 
international  sera  ä  l'abri  d'un  nouveau  blocus  de  cette  impor- 
tante  voie  maritime.» 

Depuis  que  M.  Sazonow  a  fait  ces  declarations  optimistes, 
les  Italiens  ont  occupe  l'ile  d'Astropalia,  dans  la  mer  Egee, 
s'assurant  ainsi  un  gage  en  meme  temps  qu'une  base  eventuelle 
pour  les  Operations  futures  de  leur  flotte,  Une  nouvelle  attaque 
contra  les  Dardanelles  n'est  dpnc  pas  aussi  invraisemblable 
que  le  Ministre  semble  le  croire. 

Le  Ministre  des  Affaires  Etrangeres  declara  que  les  bruits 
concernant  la  conclusion  prochaine  d'une  entente  entre  l'Italie 
et  la  Russie,  ou  meme  un  echange  de  promesses  et  une  action 
diplomatique  commune  ayant  pour  but  de  soutenir  le  cabinet 
de  Rome,  sont  denues  de  tout  fondement.  L'attitude  du 
Cabinet  de  St.  Petersbourg  est  uniquement  dictee  par  l'int^rßt 
de  la  Russie  de  voir  se  terminer  rapidement  la  guerre. 

II  n'en  est  pas  moins  e^'ident  que,  depuis  le  commencement 
de  la  guerre,  la  politique  de  la  Russie  s'est  constamment  montree 
favorable  ä  l'Italie:  les  personnes  les  mieux  informees  en  con- 
cluent  avec  raison  qu'un  rapprochement  s'est  produit  recemment 
entre  les  deux  pays;  elles  ne  croient  pas  toutefois  a  une  veri- 
table  entente:  il  ne  s'agirait  que  d'une  politique  commune 
basee  sur  des  interßts  communs.  II  parait  en  effet  peu  vrai- 
semblable  que  l'Italie  conclue  un  accord  avec  une  tierce  puis- 
sance,  sans  consulter  ses  alliees;  d'autre  part,  la  Russie  hesiterait 
Sans  doute  ä  s'engager  avec  l'Italie,  au  moment  pr6cis  oü  eile 
cherche  ä  se  concilier  les  bonnes  gräces  du  Cabinet  de  Vienne. 
Seule,  une  attitude  moins  conciliante  de  la  Turquie  dans  la 
question  d'Ourmia  pourrait  rendre  une  entente  italo-russe 
effective  et  dangereuse. 


59 


11. 

BRÜXELLES,  23.  5. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Londres  du  13  mai  1912,  No.  284.) 

Le  Baron  Marschall  von  Bieberstein,  Ambassadeur  ä  Londres. 

La  nouvelle  de  la  demission  du  Comte  de  Metternich  et  de 
son  remplacement  par  le  Baron  Marschall  de  Bieberstein,  pour 
n'etre  pas  officielle,  n'en  semble  pas  moins  certaine. 

Le  nouveau  representant  de  l'Empereur,  qui  a  etö  Ministre 
des  Affaires  Etrangöres,  Delegue  k  la  Conference  de  la  Haye  et 
Ambassadeur  ä  Constantinople  sera,  sans  doute,  accueilli  avec 
le  respect  que  lui  valent  ses  remarquables  etats  de  Service,  mais 
aussi  avec  une  certaine  mefiance.  II  est  de  style  d'admettre 
qu'il  a  pour  mission  d'ameliorer  les  relations  anglo-allemandes ; 
mais  on  a  l'impression  qu'il  ne  connait  pas  l'Angleterre  et  que 
ses  methodes  seront  nouvelles.  Comme  on  le  sait  intelligent, 
on  estime  dans  certains  milieux  qu'il  y  aura  Heu  de  se  mettre 
en  garde  contre  ses  menöes,  notamment  auprös  des  journalistes 
qu'il  a  la  röputation  de  flatter  beaucoup.  On  parait  preoccupe 
de  savoir  si  cette  nomination  n'est  pas  faite  dans  le  but  d'affaiblir 
la  triple  entente,  en  cröant  dans  ce  pays  un  courant  d'idees 
d^favorable  ä  la  politique  ext^rieure  actuelle  du  Gouverne- 
ment. 

Certains  organes  de  la  presse  ont  pretendu  que  la  retraite  du 
Comte  de  Metternich  avait  ete  amenöe  ä  la  suite  de  plaintes  de 
Sir  E.  Grey,  quant  au  ton  adopte  par  l'Ambassadeur  lors  des 
discussions  sur  le  Maroc  et  sur  l'episode  d'Agadir,  ton  qui  aurait 
depasse  la  mesure.    Cela  est  inexact. 

D 'apres  la  Version  la  plus  accreditöe  ici,  l'on  estimerait  ä  Berlin 
que  le  Comte  de  Metternich  n'avait  pas  bien  diagnostique  la 
mentalite  du  Gouvernement  Britannique  et  que  ses  pr^dictions 
optimistes  ont  6t6  dömenties  par  l'attitude  energique,  inattendue 
en  Allemagne,  du  Cabinet  anglais.  La  tension  des  relations  qui 
est  resultee  de  cette  Situation  l'an  dernier  aurait  ete  attribuee, 
ä  tort  ou  ä  raison  en  Allemagne  aux  rapports  de  l'Ambassade 
ä  Londres.   D 'apres  la  version  officieUe,  le  Comte  de  Metternich 

60 


aurait  voulu  quitter  Londres  il  y  a  un  an;  tu  la  visite  de  TEm- 
pereur  et  les  fetes  du  couronnement  il  aurait  consenti  ä  rester 
ä  son  poste  jusqu'en  1912, 

12. 

BRÜXELLES,  28.  5. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Constantinople  du  15  mai  1912,  No.  178.) 

Rappel  du  Baron  Marschall  —  Rapports  turco-russes  —  R6volte 
albanaise. 

Les  apprehensions  que  cause  chez  certains  hommes  politiques 
Ottomans  le  deplacement  du  Baron  Marschall  n'ont  guere 
trouve  d'echo  dans  la  presse  locale  turque,  qui  s'est  generale- 
ment  bornee  ä  reproduire  les  reflexions  publiees  dans  les  jour- 
naux  d'Europe  au  sujet  du  depart  du  diplomate  allemand. 
Les  regrets  qu'elle  exprime  ne  sont  pas  aussi  vifs  ni  aussi  spon- 
tanes que  lors  du  rappel  de  M.  Tcharykoff. 

Ce  dernier  avait  toujours  ete  considere  comme  un  adepte 
sinc6re  et  convaincu  d'un  rapprochement  entre  l'Empire  Otto- 
man et  la  Russie;  ses  allures  accessibles  et  communicatives  lui 
avaient  acquis  une  certaine  popularite  parmi  les  Turcs. 

Les  sentiments  amicaux  du  Baron  Marschall  envers  la  Turquie 
etaient  bien  connus ;  toutefois,  on  les  a  trouves  trop  platoniques 
en  certaines  circonstances  qu'il  est  inutile  de  rappeler. 

L'attitude  de  la  Russie  commence  ä  inquieter  assez  serieuse- 
raent  la  Sublime-Porte. 

L'initiative  de  la  mediation,  prise  par  le  Gouvernement  russe, 
le  rappel  de  M.  Tcharykoff,  le  discours  de  M.  Sazonoff  k  la 
Douma,  les  termes  dans  lesquels  M.  de  Giers  a  insist6  pour  la 
reouverture  des  Dardanelles  ä  la  navigation  commerciale,  la 
reöeption  de  la  deputation  bulgare  ä  Livadia  ont  produit  ici 
une  fächeuse  Impression  qui  s'est  manifestee  le  11  de  ce  mois 
ä  l'occasion  de  la  reception  des  autoritäs  ottomanes  ä  l'ambas- 
sade  de  Russie. 

La  liste  des  hauts  fonctionnaires,  des  s6nateurs,  d6put6s, 
officiers  de  l'arm^e  et  de  la  marine  in\'it6s  ä  cette  reception 

61 


comprenait  environ  500  personnes:  fort  peu  d'entre  elles  s*y 
sont  rendues. 

Les  preoccupations  sont  devenues  plus  vives  encore  depuis 
qu'est  arrivöe  la  nouvelle  de  la  mobilisation  dans  le  sud  de  la 
Russie. 

En  outre,  il  paralt  que,  le  13  de  ce  mois,  M.  de  Giers  s'est 
plaint  des  lenteurs  apport^es  ä  la  reouverture  des  Dardanelles 
sur  un  ton  presque  mena9ant  de  nature  ä  causer  ici  quelque 
anxi6t6. 

Les  journaux  s'efforcent  d'attenuer  le  caractere  de  la  revolte 
albanaise.  Ce  nouveau  mouvement  insurrectionnel  a  6clate 
sur  deux  points  de  l'Albanie  musulmane.  Les  habitants  r^cla- 
ment  les  avantages  que  les  Malissores  ont  obtenus  l'ann^e 
dernidre. 

Le  voyage  r^cent  du  Ministre  de  1' Interieur,  loin  de  pacifier 
l'Albanie,  a  augmente  son  mecontentement.  La  Situation 
semble  donc  y  etre  plus  serieuse  que  ne  le  disent  les  journaux. 
Des  troupes  ont  dejä  ete  envoyees  contre  les  revolt^s;  mais 
le  gouvernement,  se  rendant  compte,  apres  l'experience  de 
l'annee  derniöre,  de  l'extreme  difficulte  d'une  repression  par 
les  armes  dans  des  regions  aussi  montagneuses,  s'est  enfin 
decid6  k  faire  de  larges  concessions. 

Plusieurs  clans  mirdites  catholiques  prennent  egalement 
part  au  soulevement,  tandis  que  les  Malissores  restent  tran- 
quilles,  gräce,  dit-on,  ä  l'attitude  du  Mont6n6gro  qui,  jusqu'ä 
präsent,  serait  restöe  correcte  ä  l'^gard  de  la  Turquie. 

13. 
BRÜXELLES,  13.  6. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Beigrade  du  24  mai  1912,  No.  63.) 

Troubles  en  Albanie. 

Malgr6  les  d^negations  du  gouvernement  turc,  qui  s'efforce 
de  farder  la  v6rit6  et  a  mßme  reussi,  dit-on,  ä  donner  le  change 
ä  quelques  repr^sentants  des  grandes  puissances  ä  Constan- 
tinople,  sur  la  nature  et  l'^tendue  de  la  r^bellion  qui  a  öclate 

62  . 


en  Albanie,  la  Situation  dans  cette  partie  de  la  peninsule  bal- 
kanique,  est  consideree,  ici,  comme  tres  grave. 

Si  Ton  ne  tenait  compte  que  des  desordres  dont  les  environs 
d'Ipek  et  de  Djakova  sont  le  theätre,  on  serait  porte  k  croire 
que  la  Sublime  Porte  en  ^^end^ait  facilement  ä  bout.  Mais 
ravenir  semble  receler  plus  de  menaces  que  le  präsent.  L'ef- 
fervescence  est  generale  chez  les  musulmans  comme  chez  les 
chretiens.  L'attitude  de  la  jeune  Turquie  qui  n'a  cessö,  depuis 
qu'elle  dirige  les  destinees  de  l'Empire,  de  comprimer  les  po- 
pulations  albanaises  sous  un  rouleau  niveleur,  a  allume  au  ccBur 
de  tous  des  sentiments  de  col^re  et  de  vengeance  qu'il  sera 
difficile  d'apaiser. 

L'attachement  base  sur  la  religion  etait,  naguere  encore, 
envisage  ä  Constantinople,  comme  la  plus  süre  garantie  contre 
toute  defection  possible  des  albanais  musulmans,  ä  l'egard  du 
commandeur  des  croyants.  Ce  lien  tend  tous  les  jours  ä  se 
relacher  et  le  regime  jeune- turc  a  accompli,  en  Albanie,  le 
prodige  de  substituer  au  fanatisme  religieux,  un  sentiment 
vague  de  communaute  nationale.  Ce  qui  manque  encore  ä 
ces  populations  disseminees  dans  des  contröes  montagneuses, 
presque  inaccessibles,  et  qui  ont  ete  longtemps  separees  par 
des  prejuges  ancestraux,  c'est  un  trait  d'union  ä  etablir  entre 
elles  par  une  direction  unique  qui  les  conduirait  vers  le  but 
national  auquel  elles  commencent  ä  aspirer.  Vienne  l'homme 
qui  saura  reunir  en  un  faisceau  toutes  ces  forces  dispersees  qui 
s'ignorent,  et  la  Separation  d'avec  l'Empire  ottoman,  sous  une 
forme  quelconque,  entrera  dans  le  cercle  des  possibilites. 

Le  gouvernement  turc  ne  doit  pas,  d'ailleurs,  ressentir  la 
confiance  qu'il  affecte  de  partager  et  qu'il  cherche  ä  inspirer 
autour  de  lui,  car  il  s'efforce  d'accumuler  des  troupes  dans 
toute  la  haute  Albanie. 

Les  renseignements  parvenus  ä  Beigrade,  indiquent  que  la 
fermentation  des  esprits  dans  la  region  de  Dibra,  quoique  con- 
tenue  jusqu'ä  present,  est  aussi  profonde  qu'aux  environs 
d'Ipek  et  de  Djakova.  Les  malissores  vis-a-vis  desquels  la 
Porte  n'a  pas  tenu  les  promesses  faites  au  mois  d'aoüt  dernier, 
fr6missent  d'impatience  de  secouer  le  joug  que  fait  p^er  sur 

63 


eux  le  comit6  de  Salonique.  On  observe  meme  des  signes  d'agi- 
tation  chez  les  mirdites  qui  jusqu'ici  s'etaient  montres  fid^les. 

Bien  que  l'anarchie  en  Macedoine  soil  toujours  aussi  complele, 
on  estime,  ici,  que  c'est  l'AIbanie  qui,  en  ce  moment,  offre  le 
plus  grand  danger  pour  la  paix  dans  les  Balkans. 

A  juger  les  choses  par  le  dehors,  les  gouvernants  et  l'opinion 
publique,  en  Serbie,  sont  parfaitement  calmes;  il  en  est  de 
meme,  dit-on,  en  Bulgarie,  Mais,  sous  ces  apparences  se  cache 
une  anxiöte  reelle.  S'il  ne  se  passe  rien  d'anormal,  l'atmosphere 
politique  est,  toutefois,  chargee  d'electricite  qui  sous  l'influence 
d'un  choc  peut  dechainer  la  tempete, 

14. 
BRÜXELLES,  29.  6. 1912. 

(Extrait    d'un    rapport   de   Constantinople   du   20  juin   1912, 

No.  235.) 

Guerre  italo-turque. 

Les  echanges  de  vues  qui  ont  eu  lieu  entre  Vienne  et  les 
autres  capitales  europeennes,  pour  arriver  ä  mettre  fin  ä  la 
guerre,  sont  completement  suspendus  pour  le  moment;  il  a 
ete  impossible,  vu  la  divergence  absolue  des  prötentions  des 
belligörants,  de  trouver  une  base  pour  les  preliminaires  de 
paix. 

En  effet,  les  hommes  d'etat  ottomans  se  montrent  de  plus 
en  plus  intransigeants.  Le  genöral  Mahmoud  Chefket  Pacha, 
a  d^clare  ä  un  diplomate  qu'il  ne  voyait  aucune  raison  de  faire 
ä  present,  quand  tant  d'argent  a  6te  depensö  et  tant  de  sang 
versö,  les  concessions  qui  ont  6te  refusöes  il  y  a  huit  mois; 
l'Empire  n'a  subi  depuis  lors  aucun  revers  militaire  qui  puisse 
les  justifier. 

Neanmoins  la  Situation  generale  de  la  Turquie  parait  s6rieuse. 

Les  finances  sont  dans  un  6tat  pröcaire;  le  mouvement  revo- 
lutionnaire  albanais,  bien  qu'il  soit  loin  d'ötre  aussi  dangereux 
qu'on  le  pretend  en  Bulgarie  et  en  Serbie,  persiste  d'une  fa^on 
assez  inquiötante;  les  nouvelles  re^ues  tout  derni^rement  de 

64 


Mac6doine  sont  mauvaises  6galement ;  enfin  des  symplömes 
de  mecontentement  ont  ete  constates  dans  certains  corps 
d'armee. 

Dans  les  cercles  diplomatiques,  on  estime  que  les  belligerants 
ne  sont  arrives  ni  Tun  ni  l'autre  au  degre  d'6puisement  qui  les 
forcera  ä  faire  la  paix.  II  faudra  donc  qu'ils  se  decident  ä  se 
faire  des  concessions  reciproques.  L'Italie  rapportera  le  decret 
d'annexion  pure  et  simple;  la  Turquie,  de  son  c6t6,  devra  re- 
noncer  ä  la  domination  effective  sur  sa  province  d'Afrique,  sur 
laquelle  eile  ne  gardera  qu'une  sorte  de  suzerainete.  On  en 
arrivera  ainsi  ä  un  regime  analogue  ä  celui  de  la  Bosnie  durant 
la  Periode  de  transition  qui  s'est  ecoul^e  de  1878  ä  1908. 

On  prevoit  que  la  question  des  lies  deviendra  plus  dangereuse 
que  Celle  de  la  Tripolitaine.  L'Italie,  n'ayant  pu  faire  aucun 
progres  sur  la  terre^ferme,  a  organise  son  administration  dans 
les  iles  turques  de  la  mer  Egee. 

Elle  ne  pourra  cependant  les  garder  sans  violer  le  principe 
du  Statu  quo  qui  est  la  base  du  Systeme  politique  europeen 
dans  le  proche  Orient. 

D'autre  part,  la  population  en  grande  majorite  chretienne 
de  ces  iles,  ayant  essaye  d'une  administration  reguliere  dont 
ritalie  semble  s'ingenier  ä  lui  faire  apprecier  les  bienfaits, 
mettra  tout  en  ceuvre  pour  6viter  de  retomber  sous  la  domi- 
nation Ottomane. 

Sur  la  question  de  la  Crete  viendra  donc  se  greffer  celle  des 
autres  iles  de  la  mer  Egee.  Le  Memoire  envoye  aux  representants 
des  Puissances  etrangeres  par  le  Comite  d'Ath^nes,  est,  ä  ce 
point  de  vue,  dejä  significatif. 

L'opinion  s'etait  repandue  ici  que,  des  que  l'exode  des  Italiens 
expulses  du  territoire  ottoman  serait  termine,  l'armee  du  Roi 
Victor  Emmanuel  tenterait  un  coup  decisif  sur  un  point  quel- 
conque  de  l'Empire. 

Certains  indices  indiquant  que  cette  action  se  produirait  sur 
Smyrne,  l'administration  militaire  a  procede  ä  la  mobilisation 
de  9  divisions  de  redifs,  et  y  a  reuni  ainsi  au  moins  70000  hommes. 

Les  hommes  competents  prevoient  maintenant  que  l'etat- 
major  italien  renoncera  k  porter  son  effort  sur  ce  point.    Un 

5    Huropiische  Politilc.    Bd.  4.  "^ 


debarquement  necessiterait  des  forces  enormes;  un  bombarde- 
ment  n'offrirait  aucune  difficulte,  mais  ne  produirait  aucun 
resultat  decisif;  c'est  la  population  chretienne  et  6lrangere 
de  la  metropole  commerciale  de  l'Asie  Mineure  qui  en  souffrirait 
le  plus. 

Cerlains  attaches  militaires  pensent,  d'ailleurs,  qua  la  tactique 
de  ritalie  consiste  precisement  ä  faire  une  feinte  sur  un  point 
quelconque,  et  lorsqu'elle  a  ainsi  amene  les  Turcs  ä  y  masser 
ä  grand  frais  une  armee  de  defense,  ä  simuler  des  preparatifs 
d'attaque  d'un  autre  cote. 

Elle  arriverait  ainsi   k  öpuiser  financierement  son  ennemi. 

Les  ambassadeurs  des  grandes  Puissances  sont  unanimes  ä 
dire  qu'une  nouvelle  fermeture  des  Dardanelles  est  hors  de 
question,  vu  le  Conseil  amical  donne  ä  Rome  de  ne  pas  porter 
les  hostilites  assez  pres  du  detroit  pour  obliger  les  Turcs  ä 
prendre  de  nouveau  une  mesure  si  grave  au  point  de  vue  des 
interets  öconomiques  de  l'Europe,  et  de  nature  ä.  entrainer 
les  plus  dangereuses  complications  au  point  de  vue  inter- 
national. 

Pourtant,  et  c'est  \ä  une  preuve  de  l'etat  de  complete  incerti- 
tude  oü  Ton  se  trouve  ici,  un  homme  politique  extremement 
bien  informe  et  dont  les  previsions  se  sont  souvent  realis^es 
depuis  le  commencement  de  la  guerre,  affirmait  tout  recemment 
qu'il  s'attendait  ä  ce  que  les  forces  italiennes  se  portent  de 
nouveau  sur  les  Dardanelles,  non  pas  en  essayant  de  forcer  le 
detroit  au  moyen  de  la  flotte,  mais  en  prenant  celui-ci  ä  revers 
par  un  debarquement  de  troupes  sur  le  versant  oppos6  de  la 
presqu'ile  de  Gallipoli. 

Quoi qu'il  en  soit,  le  Gouvernement  actuel  est  obligö  de  con- 
tinuer  la  lutte  jusqu'ä  la  derniere  extremitö.  La  nation  se 
resignerait  k  sacrifier  la  Tripolitaine ,  mais  les  hommes  du 
Comite  se  rendent  compte  que  c'en  serait  fait  alors  de  leur 
pouvoir.  L'opposition,  bien  que  battue  aux  ^lections,  est  encore 
vivace.  Elle  rendra  le  Comite  responsable  de  la  perte  des  pro- 
vinces  d'Afrique,  venant  s'ajouter  k  celle  de  la  Bosnie  et  de 
l'Herzegovine,  et  du  vestige  de  suzerainete  qui  restait  encore 
sur  la  Bulgarie  ä  l'av^nement  de  la  Constitution. 

66 


D'aprös  une  opinionqui  commence  ä  se  r6pandreici,  laRussie. 
bien  qu'elle  ait  pris  il  y  a  quatre  mois  rinitiative  des  pour- 
parlers  en  vue  de  la  paix,  verrait  maintenant  sans  d^plaisir  les 
hostilit6s  se  prolonger  de  maniöre  ä  6puiser  la  Turquie. 


15. 
BRÜXELLES,  5.  7. 1912. 

(Extraits  de  rapports  de  Gonstantinople  du  13  juin  1912,  No.  228; 
du  25  juin  1912,  No.  242  et  du  26  juin  1912,  No.  246.) 

B^Yolte  militaire  en  Albanie. 

Au  cours  de  son  recent  voyage  en  Albanie,  le  Ministre  de 
rinterieur  Hadji  Adil  Bey  semblait  s'etre  rendu  compte  de  la 
Situation  reelle  de  cette  province  et  des  fautes  qui  y  ont  et6 . 
commises  par  le  Gouvernement  jeune-turc;  et  il  avait  elabore, 
un  certain  nombre  de  projets  de  reformes  destines  ä  remedier 
aux  principaux  griefs  des  revoltes  (imposition  de  taxes,  defense 
de  porter  des  armes,  service  militaire  obligatoire),  et  ä  ramener 
le  calme  et  la  prosperite  en  Albanie. 

Malheureusement,  la  sedition  militaire  qui  vient  d'eclater  k 
Monastir  rend  impossible  l'application  de  ce  programme. 

Un  communique  officiel  du  gouvernement,  public  le  25  juin, 
avait  reduit  ce  mouvement  k  des  proportions  insignifiantes. 

Mais,  le  soir  du  meme  jour,  des  nouvelles  plus  alarmantcs  sont 
parvenues  ici.  A  Monastir,  des  officiers  et  des  soldats  du  sixieme 
Corps  d'armee,  en  nombre  bien  plus  considerable  que  ne  l'avoue  le 
communique  officiel,  ont  deserte  et  ont  gagne  la  montagne, 
emmenant,  parait-il,  avec  eux  plusieurs  mitrailleuses. 

Un  Symptome  assez  grave  est  que,  psirmi  les  officiers  revoltes 
se  trouvent  Tayar  Bey  et  Fehmi  Stassan  Bey,  deux  lieutenants 
bien  connus  du  fameux  Niazi  Bey,  dit  le  Heros  de  la  Liberte,. 
k  l'epoque  oü  celui-ci,  precisement  dans  les  memes  parages, 
menait,  il  y  a  quatre  ans,  la  campagne  qui  aboutit  k  la  chute 
d'Abdul  Hamid  et  ä  l'avenement  de  la  Jeune  Turquie.  Le 
mouvement  militaire  actuel  commence  d'ailleurs  d'une  maniöre 
analogue  ä  celui  de  1908. 

••  67 


On  se  demande  si  les  officiers  insurges  rejoindront  les  Al- 
banais  ou  s'ils  feront  campagne  separement. 

Dans  les  deux  hypotheses  la  Situation  peut  devenir  grave. 

En  effet,  il  n'a  manque  aux  Albanais  qu'un  commandement 
experimente  pour  devenir  des  adversaires  fort  serieux. 

D'autre  part,  si  les  troupes  rebelles  ne  fönt  pas  cause  commune 
avec  les  montagnards  de  l'Albanie  du  Nord,  leur  södition  n'en 
reste  pas  moins  fort  dangereuse  vu  l'etat  general  fort  präcaire 
en  Roumelie. 

Les  mutins  proclament  qu'ils  n'attaquent  pas  l'autorite  du 
Padishah  mais  qu'ils  exigent  la  demission  du  Cabinet.  Ils  en 
veulent  surtout  äTalaat  Bey,  Djavid  Bey  et  Stalil  Bey,  formant 
l'element  ultra-jeune  Türe  de  la  combinaison  ministerielle 
actuelle.  C'est,  en  d'autres  termes,  la  guerre  au  Comite  de 
Salonique  qui  s'etant  rendu  odieux  par  sa  tyrannie  a  fait  deborder 
la  coupe  par  la  pression  inqualifiable  qu'il  a  exercee  sur  les 
derniöres  elections  legislatives. 

Le  Conseil  des  Ministres  s'est  reuni  precipitamment  le  25  juin 
au  soir.  On  annonce  que  le  Grand  Vezir  a  conseille  ä  ses  collegues 
du  Cabinet  de  demissionner;  mais  ceux-ci  n'ont  pu  se  resoudre 
jusqu'ä  present  ä  abandonner  le  pouvoir. 

La  presse  de  Constantinople,  reduite  au  silence  par  l'etat 
de  siege  et  la  crainte  de  la  Cour  martiale,  ne  fait  pas  meme 
mention  de  la  revolte  militaire  ä  Monastir. 

Quant  ä  la  Macedoine,  eile  se  trouve  dans  des  conditions 
d'anarchie  deplorables,  par  suite  de  la  mauvaise  Organisation 
de  la  gendarmerie,  dont  (on)  a  ecarte  les  officiers  de  nationalite 
etrangere. 

Pour  remedier  ä  cette  Situation,  le  Ministre  de  l'Interieur, 
Hadji  Adil  Bey,  vient  de  developper,  sous  forme  d'une  interview 
avec  un  redacteur  du  «Tanine»,  un  projet  de  formation  d'un 
Corps  d'inspection  destine  ä  pacifier  l'Albanie  et  la  Macedoine, 
ä  la  tete  duquel  il  placerait  un  specialiste  etranger.  Le  haut 
fonctionnaire  serait  de  nationalite  anglaise. 

II  est  probable  qu'en  faisant  ce  choix,  le  gouvernement 
Ottoman  veut  parer  aux  attaques  du  Comite  Balkanique  de 
Londres  qui  semble  vouloir  jouer  ä  propos  de  l'Albanie  le  role 

68 


dont  s'etait  charg^  le  Congo  Reform  Association  ä  l'egard  de 
TEtat  Independant  du  Congo. 

II  se  produit  d'ailleurs  ici  une  evolution,  vers  rAngleterre, 
dont  les  symptömes  sont  encore  vagues  et  assez  imperceptibles, 
mais  que  Ton  peut  lire  entre  les  lignes  des  articles  parus  depuis 
quelques  semaines  dans  le  «Tanine». 


16. 
BRÜXELLES,  13.  7. 1912. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  4  juillet  1912,  No.  859.) 

Entrevue  de  Port-Baltique.    Bussie  et  Allemagne. 

Tous  les  cercles  politiques  europeens  ont  les  yeux  fixes  sur 
l'entrevue  qui  a  lieu  aujourd'hui  entre  l'Empereur  d'Allemagne 
et  le  Tzar.  Le  secret  de  leurs  conversations  sera  sans  doute  bien 
garde  et  nous  n'en  connaitrons  que  plus  tard  le  resultat.  La 
presse  allemande,  toujours  circonspecte  dans  ses  appreciations 
quand  eile  ne  peut  pas  percer  le  nuage  dont  s'entourent  ä  dessein 
les  dirigeants  de  la  politique  de  l'Empire,  se  borne  ä  emettre 
l'opinion  ou  ä.  exprimer  l'espoir  que  l'entrevue  aura  des  effets 
bienfaisants  pour  la  tranquillite  de  l'Europe,  en  ajoutant,  comme 
le  fait  la  «Vossische  Zeitung»,  que  cet  espolr  düt-il  etre  de9u, 
TAllemagne  est  assez  forte  pour  contempler  l'avenir  avec  serenitö. 

Qu'il  soit  question  entre  les  deux  Souverains  de  la  guerre 
italo-turque  et  la  possibilite  d'y  mettre  un  terme,  cela  n'est 
guere  douteux.  Mais  tant  qu'une  base  pratique  sur  laquelle  on 
entamerait  des  pourparlers,  tant  qu'un  moyen  concret  d'inter- 
venir  entre  les  belligerants  feront  defaut,  la  bonne  volonte  des 
amis  de  laTurquie  ou  de  l'Italie  ne  pourra  pas  s'exercer  utilement. 
II  y  a  deux  jours,  avant  de  partir  pour  Dantzig  oü  il  a  rejoint 
l'Empereur,  le  Chancelier  disait  ä  l'Ambassadeur  d'Autriche  qu'il 
prierait  instamment  les  Ministres  russes  Sasonoff  et  Kokotsoff 
de  s'abstenir  de  toute  nouveUe  demarche  aupres  des  grandes 
puissances,  en  vue  de  les  pousser  ä  offrir  leur  mediation  et  ä  agir 
simultanement  ä  Constantinople  et  ä  Rome,  si  un  incident  nou- 
veau  ne  rendait  pas  cette  intervention  en  faveur  du  retablisse- 

69 


ment  de  la  paix  tout-ä-fait  efficace.  En  procedant  autrement,  on 
risquerait  d'affaiblir  raclion  des  Grandes  Puissances,  quand  elles 
jugeront  que  le  moment  d'entrer  en  scene  sera  venu. 

A  cote  de  la  question  du  conflit  italo-turc,  il  y  a  celle  des  gou- 
vernements  russe  et  allemand  et  entre  les  deux  nations  qui  pr6- 
occupe  ici  l'opinion  publique.  Elle  a  garde  tout  son  sang-froid 
dans  l'affaire  d'espionnage  oü  est  impliqu^  actuellement  le  Co- 
lonel  Kostewitch;  mais  les  journaux  de  tous  les  partis  ont  soulign6 
Pexplosion  de  germanophobie  qui  s'est  produite  dans  la  presse 
russe  ä  la  nouvelle  de  l'arrestation  de  cet  officier,  et  dont  les 
prineipaux  organes  anglais  et  fran^ais  se  sont  faits  complaisam- 
ment  l'6cho.  Ces  sentiments  ä  P6gard  de  PAllemagne  se  sont 
manifestes  d'une  fa^on  plus  grave  ä  l'occasion  de  l'adoption  par 
la  Douma  du  projet  de  loi  concernant  la  flotte  de  guerre,  vot6 
le  19  juin  dernier  ä  la  grosse  majorit6  de  228  voix  contre  71. 
Comme  le  fait  remarquer  le  Docteur  Schiemann,  dans  sa  revue 
hebdomadaire  de  la  politique  exterieure  que  publie  la  Gazette 
de  la  Croix  (Preussische  Zeitung),  l'amiral  Gregorivich  a  declarö 
que  l'etat  des  relations  entre  la  Russie  et  TAllemagne  etait  la 
raison  fondamentale  de  l'elaboration  du  nouveau  programme 
naval,  et  le  Ministre  des  Affaires  Etrangeres,  M.  Sasonoff  s'est 
exprimö  dans  le  meme  sens  avec  beaucoup  d'önergie;  il  a  parlö 
du  danger  toujours  imminent  d'une  coalition  hostile  ä  la  Russie. 
Aussi  la  creation  d'une  flotte  de  guerre  dans  la  Baltique  ne 
laisse-t-elle  aucun  doute,  aux  yeux  du  «Times»  sur  la  ferme  volonte 
de  la  Russie  d'etre  fidele  ä  ses  alliances  et  ä  ses  engagements. 
Le  «Temps»  de  son  cote,  reproduit  les  declarations  de  M.  Kokot- 
soff,  d'apres  lesquelles  le  tresor  russe  dispose  aujourd'hui  d'une 
reserve  de  400  millions  de  roubles,  ce  qui  permet  de  satisfaire 
facilement  aux  premieres  depenses  necessitees  pour  l'execution  du 
Programme  naval.  Le  Journal  parisien  ajoute  que  le  but  purement 
d6fensif  assign6  ä  la  nouvelle  flotte  doit,  suivant  les  exigenees  de 
la  guerre  moderne,  se  transformer  et  devenir  aussi  offensif. 

II  est  vrai  que  le  depart  de  M.  Iswolski,  envoye  comme  ambas- 
sadeur  ä  Paris,  a  etö  le  signal  d'une  d^tente  dans  la  tension  qui 
existait  entre  les  deux  Empires  depuis  la  campagne  malheureuse 
menöe  par  la  diplomatie  russe  contre  Tannexion  de  la  Bosnie- 

70 


Herz6go\'ine.  L'eloignement  de  M.  Iswolski  a  ete  suivi  de 
l'entrevue  de  Potsdam  en  1910,  premier  indice  d'un  rapproche- 
ment  entre  les  deux  Gouvernements  et  surtout  entre  les  deux 
Cours.  La  Russie  n'a  pas  tarde  ä  recueillir  le  fruit  de  ce  reA-ire- 
ment  dans  sa  politique.  L'Allemagne  s'est  desinteressee  complete- 
ment  de  la  Perse ;  eile  y  a  laisse  les  coudees  franches  ä  sa  voisine, 
en  echange  d'une  liberte  d'action  analogue  pour  l'execution  du 
chemin  de  fer  de  Bagdad.  Mais  il  reste  beaucoup  ä  faire  en  vue 
de  transformer  ce  rapprochement  en  une  entente  future  et  de 
museler  definitivement,  comme  on  dit  ici,  l'ours  mosco^^te. 

II  n'est  pas  defendu  de  supposer  que  c'est  lä  la  veritable  täche 
qu'entreprend  aujourd'hui  personnellement  l'Empereur  Guil- 
laume,  ni  de  penser  que  l'entrevue  dans  la  Baltique,  consequence 
de  la  visite  ä  Potsdam  sera  la  repetition  d'une  scene  qui  sera 
jouee  desormais  periodiquement  par  les  memes  acteurs,  le  Tzar 
et  l'Empereur.  Un  parti  allemänd  s'est  toujours  maintenu  tres 
puissant  ä  la  Cour  de  St.  Petersbourg;  il  y  a  acquis  une  nouvelle 
force  S0U8  le  regne  de  Nicolas  II,  en  s'appliquant  ä  mettre  en 
lumiere  les  fautes  et  les  maladresses  commises  par  les  Ambassa- 
deurs de  la  Republique  et  ä  exciter  l'antipathie  latente,  la  de- 
fiance  bien  naturelle  que  les  tendances  de  plus  en  plus  radicales 
de  la  nation  alliee  devaient  n^cessairement  eveiUer  chez  un 
Souverain  autocrate. 

L'Empereur  Guiilaume  a  cherche  ä  detacher  l'.Ajigleterre  de 
la  France;  il  va  tenter  maintenant  la  meme  chose  du  cöte  de 
la  Russie.  Les  chances  de  succes  de  Guiilaume  II  semblent  plus 
grandes  aupres  du  Tzar;  car  les  relations  les  plus  etroites  et  les 
plus  confiantes  ont  existe  dans  le  passe  entre  les  familles  regnant 
ä  Berlin  et  ä  Saint-Petersbourg.  Elles  n'ont  pris  fin  qu'ä  l'avene- 
ment  d'Alexandre  III;  aujourd'hui  rien  ne  parait  empecher  que 
la  tradition  ne  soit  renouee  et  que  l'intimite  d'Alexandre  II  avec 
GuiUaume  1"  ne  se  renouvelle  entre  leurs  petits  fils. 

Opposer  k  l'animosite  qui  e^oigne  la  race  slave  de  la  race  alle- 
mande  l'union  des  deux  Cours,  annuler  les  effets  de  l'alliance 
franco-russe  par  une  politique  de  rapprochement  des  deux  Sou- 
verains,  tel  pourrait  etre  tres  vraisemblablement  le  reve  de  Guii- 
laume II.   Ce  projet  a  dejä  re9u  un  commencement  d'execution 

71 


I 


et  les  liens  forges  entre  la  Russie  et  la  France  tendent  vißiblement 
k  se  relächer.  Si  rEmpereur  r6ussit  k  obtenir  un  jour  du  Tzar 
la  promesse  de  l'inaction  des  armöes  russes  en  cas  de  conflit 
europeen,  il  n'y  aura  pas  trop  lieu  de  s'en  6tonner. 

17. 
BRÜXELLES,  2.  8. 1912. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  25  juillet  1912,  Nr.  967.) 

Allemagne  et  Angleterre.    Discours  de  M.  Winston  Churchill. 

II  y  a  quelques  semaines,  au  moment  de  l'arriYÖe  du  Baron 
de  Marschall  ä  Londres,  on  pouvait  croire  ä  une  am^lioration  dans 
les  relations  futures  entre  PAllemagne  et  1' Angleterre.  Les  Pre- 
miers pas  vers  un  rapprochement  avaient  6t6  f  aits  du  c6t6  allemand. 
Les  Anglais,  partisans  d'une  entente  s'6taient  aussitöt  remu6s, 
et  la  presse  germanique  avait  reproduit  avec  satisfaction  le  speech 
oü  Lord  Haidane,  au  banquet  de  la  soci6t6  allemande  de  Londres, 
avait  qualifi6  l'Empereur  Guillaume  de  «Grand  homme». 

II  a  suffi  du  discours  prononc6  tout  derniörement  par  M.  Winston 
Churchill  ä  la  Chambre  des  Communes  pour  dissiper  les  r§ves 
pacüiques  que  quelques  esprits  chim6riques  se  plaisaient  ä  former 
sur  les  deux  rives  de  la  mer  du  Nord.  Le  premier  Lord  de  l'Ami- 
raut^  est  coutumier  du  fait.  Ce  n'est  pas  la  premi^re  fois  qu'il 
d6chire  brusquement  en  quelques  phrases  la  toile  de  P6n61ope 
que  la  diplomatie  des  deux  Pays  avait  p^niblement  tiss6e.  Aprds 
son  dernier  discours,  si  net  et  si  brutal,  Pouvrage  sera  plus  diffi- 
cile  encore  h  r6parer.  M.  Churchill,  avec  la  clarte  et  la  franchise 
qui  sont  le  propre  de  son  talent,  sans  la  moindre  precaution  ou 
attenuation  oratoire,  a  pose  la  question  teile  qu'elle  est:  «La 
cause  directe  des  credits  supplementaires  que  je  demande, 
a-t-il  dit  en  commen^ant,  est  le  nouveau  projet  naval  alle- 
mand.» 

On  attendait  ici  avec  grand  int6ret  les  declarations  du  Mi- 
nistre  anglais.  Elles  ont  depass6  tout  ce  qu'on  pouvait  craindre. 
La  forme  qu'il  leur  a  donnee  et  les  considerations  qu'il  a  fait 
valoir  ont  profondement  froissö  le  sentiment  allemand.    Quant 

72 


au  renforcement  mSme  des  escadres  britanniques,  il  n'a  surpris 
personne. 

Tons  les  journaux  politiques  ont  reproduit  in  extenso  et  en 
premiere  page  le  texte  du  discours  tel  qu'il  etait  transmis  par 
les  agences.  Les  commentaires  sont  venus  ensuite.  Ils  dureront 
vraisemblablement  plusieurs  jours  encore.  La  presse  beige  en  a 
cite  dejä  quelques  uns  ^). 

En  d6signant  ainsi  qu'il  Pa  fait  rAllemagne,  comme  le  seul 
adversaire  de  l'Angleterre,  M.  Churchill  ya  mettre  en  ^bullition, 
porter  k  son  paroxysme,  le  d6sir  de  revanche  des  Franfais.  D 
fournit  lui-m§me  la  matiöre  k  l'embrasement  auquel  de  part  et 
d'autre  on  se  pr^pare. 

Un  point  est  acquis  desormais,  d'apres  les  declarations  offi- 
cielles  du  Ministre  anglais,  c'est  la  collaboration  future  des  es- 
cadres anglaises  et  frangaises  dans  la  Mediterrannee ;  reunies 
elles  seront  superieures  ä  n'importe  quelle  combinaison  de  leurs 
adversaires.  Quand  la  question  de  l'abandon  eventuel  de  la  Me- 
diterranee  par  la  flotte  anglaise  s'est  posee  recemment  dans  la 
presse  de  Londres  et  de  Paris,  les  journaux  allemands  avaient 
exprim6  l'opinion  que  cet  abandon  etait  impossible,  car  l'Angle- 
terre ne  devait  pas  laisser  sans  protection  la  route  des  Indes. 
M.  Churchill  leur  repond  aujourd'hui.  L'Angleterre  renforcera 
ä  la  fois  ses  flottes  de  la  mer  du  Nord  et  de  la  Mediterranee  et 
de  plus,  dans  cette  derniere,  eile  compte  sur  le  concours  de  la 
France. 

Les  Allemands  ne  prononcent  pas  de  mea  culpa,  ils  n'avouent 
pas  que  l'augmentation  continue  de  leurs  forces  navales  est  la 
cause  premiere  des  mesures  de  defense  et  des  preparatifs  de 
combat  de  l'Angleterre.  Si  la  France  a  sur  la  conscience  ses  am- 
bitions  marocaines  dont  la  realisation  a  menace  et  menace  encore 
la  paix  de  l'Europe,  l'Allemagne,  en  voulant  rivaliser  sur  mer 
avec  l'Angleterre,  a  egalement  travaille  ä  rendre  un  conflit 
inevitable.  Toute  l'explication  du  discours  de  M.  Churchill  est  lä, 
mais  c'est  precisement  ce  qu'on  ne  veut  pas  reconnaitre  ä  Berlin. 

^)  Hier  ist  aus  dem  Originalbericht  ausgelassen:  «Je  me  permettrai 
seulement  de  vous  signaler  ceux  qui  me  paraissent  le  mieux  refl6ter 
l'opinion  des  hommes  politiques  de  ce  pays.» 

73 


18. 
BRÜXELLES,  21.  8. 1912. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Londres  du  3  aoüt  1912,  No.  460.) 

L*AIlemagne  et  l'Angleterre.     ConTention  navale  franco-russe. 

Le  fait  que  le  discours  de  M.  Winston  Churchill,  relatif  ä 
rarmement  de  la  flotte  anglaise,  ait  pu  froisser  le  sentiment 
allemand  et  surtout  dissiper  les  reves  pacifiques  entretenus  par 
certains  esprits  sur  les  deux  rives  de  la  Mer  du  Nord,  semble 
assez  6tonnant.  Le  V^  Lord  de  1' Amiraute  a  parle  en  Ministre 
anglais,  et  apres  le  discours  qu'il  avait  prononce  ä  la  s6ance 
de  la  Chambre  des  Gommunes  du  18  mars  dernier,  son  expose 
du  22  juillet  n'a  pu  causer  aucune  surprise.  II  avait  declare 
alors  trds  nettement  que  l'extension  du  programme  naval  anglais 
dependrait  entierement  des  projets  de  Tamiraute  allemande 
—  mais  que  l'Angleterre  entendait  maintenir  une  superiorit^ 
de  60%  sur  la  flotte  germanique. 

L'Allemagne  ayant  cru  devoir  creer  une  3®  escadre  de  8  bä- 
timents,  Mr.  Churchill  se  vit  dans  l'obligation,  afin  de  tenir  ses 
engagements,  vis-ä-vis  des  Chambres  et  du  pays,  d'accelerer  les 
constructions  anglaises  et  d'augmenter  le  personnel  de  la  flotte. 
Le  1"  Lord  de  l'Amiraute  a  meme  eu  ä  subir  les  attaques  vio- 
lentes  de  l'opposition,  qui  trouve  que  la  puissance  navale  britan- 
nique  n'a  pas  une  superiorite  assez  marquee  sur  celle  de  sa 
rivale. 

L'Allemagne  peut  6tre  certaine  que  le  jour  oü  les  Conservateurs 
reviendront  au  pouvoir,  la  marine  anglaise  ne  se  contentera 
vraisemblablement  pas  d'une  sup6riorit6  de  60%,  qui  d'ailleurs 
ne  sera  pas  atteinte.  Elle  peut  se  consid6rer  comme  trös  heureu  se 
d'avoir  4  faire  aux  Lib6raux,  qui  dans  ropposition  ont  toujours 
critiqu6  les  d6penses  navales  et  d6plor6  les  Enormes  sacrifices 
impos6s  k  la  nation  —  et  qui  ne  marchent  dans  la  voie  des  augmen- 
tations  de  la  flotte  que  contraints  et  forc6s. 

C'est  pour  l'Angleterre  une  question  vitale  sur  laquelle  aucun 
parti  ne  pourra  jamais  c6der,  car  le  jour  oü  eile  aura  perdu 
sa  Suprematie  navale,  c'en  sera  fait  de  la  puissance  et  du  prestige 
britanniques  —  et  comme  l'a  tres  bien  dit  Lord  Haidane,  dont 

74 


les  sympathies  allemandes  ne  sont  un  secret  pour  personne  «nous 
d^pendons  de  notre  puissance  sur  mer  et  c'est  sur  mer  que  nous 
voulons  conserver  notre  superiorite».  C'est  lä  le  pivot  de  la 
politique  anglaise  —  et  c'est  ce  qu'on  ne  semble  pas  comprendre 
ä  Berlin. 

Cela  n'empeche  pas  l'Angleterre  d'etre  essentiellement  »paci- 
fique  —  et  les  Ministres  ainsi  que  les  membres  de  l'opposition, 
qui  ont  pris  la  parole  au  cours  des  recents  debats,  l'ont  repete 
ä  satiete.  Les  armements  anglais  ne  sont  une  menace  pour  per- 
sonne —  et  ils  ont  pour  but  unique  d'assurer  la  securite  de  l'Empire 
britannique.    C'est  ä  mon  sens  l'expression  exacte  de  la  verite. 

Une  preuve  des  sentiments  qui  animent  le  Gouvernement 
anglais  peut  etre  trouv6e  dans  la  satisfaction  avec  laquelle  la 
nouvelle  Convention  navale  franco-russe  a  ete  accueillie  dans 
les  cercles  politiques  londoniens.  On  espere  ici  qu'elle  obligera 
l'Allemagne,  dans  un  avenir  plus  au  moins  rapproche,  ä  reporter 
une  partie  de  sa  flotte  dans  la  Baltique,  qu'elle  avait  fort  de- 
garnie  au  cours  des  dernieres  annees,oü  tous  ses  efforts  ont 
consiste  ä  reunir  des  forces  imposantes  dans  la  Mer  du  Nord 
—  car  il  ne  faut  pas  perdre  de  vue  que  dans  quatre  ans,  bien 
qu'il  soit  difficile  d'apprecier  la  valeur  de  la  nouvelle  flotte  creee 
par  l'Amiral  Gregorowitch,  la  Russie  disposera  dans  la  Baltique 
de  11  Dreadnoughts. 

L'Angleterre  entrevoit  dejä  une  r6duction  des  escadres  alle- 
mandes qui  constituent  pour  eile  une  menace  permanente,  re- 
duction  qui  lui  permettrait  de  diminuer  les  forces  qu'elle  a  6t6 
obligee  de  concentrer  dans  ses  eaux  metropolitaines. 

On  insiste  sur  l'importance  politique  tout  autant  que  sur  la 
signification  strategique  de  la  Convention  franco-russe.  Elle  est 
consideree  comme  une  reponse  aux  nouvelles  tendancieuses,  dont 
certains  organes  de  la  presse  continentale  s'etaient  fait  l'echo, 
relatives  k  l'affaiblissement  de  la  double  alliance  et  au  reläche- 
ment  des  liens  qui  unissent  depuis  21  ans  la  France  ä  la  Russie. 

On  veut  voir  ici  dans  l'ev^nement  annonce  par  le  Temps 
d'avant  hier  une  reponse  ä  l'entrevue  de  Port-Baltique,  qui 
avait  ete  qualifi^e  d'essai  de  rapprochement  germano-russe.  On 
n'a  pas  manqu6  d'insister  sur  ce  fait  que  la  nouvelle  Convention 

75 


n'a  aucun  caractere  agressif  et  n'est  dirig^e  contre  aucune  Puis- 
sance,  mais  qu'elle  a  seulement  pour  but  de  fortifier  et  de  com- 
pl6ter  la  double  alliance. 

19. 
BRÜXELLES,  6.  9. 1912. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Bucarest  du  24  aoüt  1912,  No.  144.) 

Visite  ä.  Sinai'a  du  Comte  et  de  la  Comtesse  Berchtold.  L'opinion 
roumaine  et  la  proposition  autrichienno. 

Le  Ministre  des  Affaires  Etrangeres  d'Autriche-Hongrie  et 
la  Comtesse  Berchtold  sont  arrives  ce  matin  ä  Sinala  pour  etre 
pendant  deux  jours  les  hotes  de  Sa  Majeste  le  Roi  de  Rou- 
manie. 

Cette  visite  etait  prepar^e  depuis  trois  mois.  Le  Comte 
Berchtold  qui  possede  un  domaine  en  Transylvanie,  avait 
exprime,  lors  d'une  entrevue  qu'il  eüt  ä  Vienne  au  printemps 
dernier,  avec  M,  Maioresco,  le  desir  de  ne  pas  tarder  ä  pre- 
senter  ses  hommages  au  Roi  Carol,  alors  qu'il  etait  amenö  ä 
approcher  frequemment  et  de  si  pres  de  la  frontiere  de  Rou- 
manie. 

La  Comtesse  Berchtold  ayant  manifeste  le  desir  d'accompagner 
son  mari,  le  couple  fut  invite  au  chäteau  royal  de  Sinaia. 

La  demarche  du  Ministre  des  Affaires  Etrangeres  constitue 
le  troisieme  acte  de  courtoisie  dont  le  Roi  de  Roumanie  a  ete 
l'objet,  dans  l'espace  d'un  mois  et  demi,  de  la  part  de  ses  voisins 
du  nord-ouest.  Ce  fut  d'abord  une  delegation  du  corps  des 
officiers  en  garnison  le  long  de  la  frontiere,  puis  le  chef  d'etat- 
major  general,  qui  firent  le  voyage  de  Sinaia.  Aujourd'hui, 
le  chef  supreme  de  la  diplomatie  austro-hongroise  vient  rendre 
ses  hommages  au  Souverain  que  d'etroits  liens  d'amitie  unissent 
ä.  l'Empereur  Fran^ois-Joseph. 

Bien  qu'elle  n'ait  aucune  connexion  avec  la  proposition  qu'il 
a  soumise  aux  grandes  puissances,  la  visite  du  Comte  Berchtold 
emprunte  aux  circonstances  un  intöröt  particulier  pour  la 
Roumanie:  etant  donne  la  Situation  geographique  du  royaume 

76 


danubien  k  cöte  des  peuples  balkaniques  entre  lesquels  le  Comte 
Berchlold  cherche  ä  assurer  des  rapports  meilleurs;  etant 
donne  aussi  la  politique  turcophile  de  la  Roumanie  et  la  politique 
de  decentralisation  que  vise  la  proposition  du  «Ballplatz»,  il 
est  certain  qu'au  cours  de  ces  deux  journees  le  Comte  Berchtold 
ne  manquera  pas  d'exposer  ä  son  böte,  qui  est  un  des  diplomates 
les  plus  avises  et  les  plus  autorises  qui  soient,  son  programme 
considere  jusqu'ici  comme  un  peu  obscur. 

Dans  les  cercles  officiels  roumains  on  explique  de  la  fagon 
suivante  l'initiative  du  Comte  Berchtold.  L'Autriche,  dit-on, 
qui  se  sentait  un  peu  isolöe  apres  l'entrevue  de  Port-Baltique 
et  le  voyage  de  M.  Poincare  ä  Saint-Petersbourg,  a  voulu  ä 
son  tour  appeler  et  retenir  l'attention  de  l'Europe,  Dans  le 
but  de  ramener  au  calme  les  nationalites  et  les  religions  unies 
sous  la  domination  ottomane,  eile  propose  un  echange  de  vues 
entre  grandes  Puissances,  ou,  dans  un  langage  moins  diplo- 
matique, eile  promet,  ä  ces  populations  enervees  qu'on  va  s'occu- 
per  d'elles. 

C'est  lä  un  geste  elegant  et  sympathique,  debut  d'un  homme 
politique  arrive  recemment  aux  affaires. 

On  ne  se  rend  pas  encore  axactement  compte  de  la  portee 
pratique  de  cet  echange  de  vues.  Mais  on  souhaite  que  le 
Premier  de  ses  effets  soit  de  h&ter  la  conclusion  de  la  paix  entre 
la  Turquie  et  l'Italie. 

Cette  appreciation  roumaine  s'accorde  avec  ce  que  l'on  a 
toujours  af firme,  au  cours  de  la  crise  turque,  des  intentions  de 
TAutriche-Hongrie,  —  ä  savoir  qu'elle  desirait  le  «statu  quo», 
—  commande  par  ses  interets :  Mais  pour  que  ce  desir  se  realise, 
il  Importe  que  les  affaires  de  la  Turquie  ne  se  gätent  pas  irr^- 
mediablement ;  il  faut  donc  ecarter  les  causes  de  trouble  en 
ameliorant  la  Situation  des  populations  balkaniques,  qui  con- 
sid^rent  comme  le  pire  despotisme  tout  essai  de  centralisation 
ä  l'occidentale. 

La  Roumanie  suit  avec  int^röt  les  progres  que  l'idee  du 
Comte  Berchtold  fait  ä  travers  les  chancelleries  europeennes. 
Egalement  bien  disposee  vers  l'Autriche-Hongrie  et  la  Turquie, 
eile  verra  favorablement  ce  que  le  succes  de  l'une  apportera 

77 


de  bienfaits  ä  l'autre;  car  eile  aussi  a  tout  interöt  au  maintien 
du  «statu  quo». 

Malheureusement  on  ne  peut  se  dissimuler  qu'un  echange 
de  vues  sur  le  principe  duquel  se  fait  l'accord  des  puissances 
se  transforme  en  source  de  desaccords  dös  qu'il  s'agit  d'etablir 
le  Programme  de  l'enteiite. 


20. 
BRUXELLES,  6.  9. 1912. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Bucarest  du  28  aoüt  1912,  No.  145.) 

Visite  du  Comte  Berchtold  ä  Sinaia. 
La  proposition  du  Comte  Berchtold. 

Au  cours  de  la  visite  du  Comte  Berchtold  k  Sinaia,  —  visite 
dont  on  se  montre  ici  unanimement  flatte  —  la  «Neue  Freie 
Presse»,  parlant  de  l'amitie  qui  lie  la  Roumanie  et  l'Autriche- 
Hongrie,  est  allee  jusqu'ä  employer  ä  diverses  reprises  pour  la 
qualifier  le  terme  d'alliance.  Le  Comte  Berchtold,  sous  les 
yeux  duquel  cet  article  fut  place,  affirma  qu'il  n'etait  point 
inspire  par  le  Ballplatz  et  qu'il  arrivait  souvent  que  la  «Neue 
Freie  Presse»  essay&t  de  l'engager  plus  avant  qu'il  ne  l'enten- 
dait. 

«L'Universul»  du  15/28  aoüt  oppose  au  Journal  viennois  un 
dementi  qui  a  une  allure  officieuse.  Le  Ministre  des  Affaires 
Etrangeres,  en  ef fet,  dans  ses  conversations  avec  le  corps  diplo- 
matique, s'est  exprime  sur  ce  sujet  dans  des  termes  identiques 
ä  ceux  de  l'organe  roumain.  Toutes  les  conjectures  politiques 
faites  sur  la  visite  du  Comte  Berchtold  sont  inexactes.  Le 
Ministre  des  Affaires  Etrangeres  de  la  monarchie  austro-hon- 
groise  n'a  pas  remis  au  Roi  de  Roumanie  de  lettre  de  l'Empereur. 
II  ne  peut  etre  question  entre  les  deux  nations  ni  d'alliance,  ni 
de  Convention  secrete.  La  Roumanie  a  des  rapports  etroits 
avec  l'Autriche-Hongrie;  mais  eile  tient  ä  entretenir  les  mßmes 
relations  avec  la  Russie  et  la  Turquie.  Cet  ^quilibre  d'amities 
lui  est  indispensable. 

Le  Roi  de  Roumanie,  qui  ne  se  deplace  plus  et  qui  ne  connais- 

78 


sait  pas  personnellement  le  Comte  Berchtold,  alors  qu'il  avait 
el6  en  rapports  suivis  avec  ses  predecesseurs,  le  Comte  d'Aehren- 
thal  et  le  Comte  Goluchovsky,  depuis  le  temps  oü,  Tun  aprös 
l'autre,  ils  avaient  dirige  la  Legation  d'Autriche  ä  Bucarest, 
desirait  entrer  en  relations  avec  le  chef  du  Foreign  Office 
viennois.    C'est  dans  ce  but  qu'eut  lieu  la  visite  ä  Sinaia. 

On  dit  que  le  Comte  Berchtold  n'a  apporte  ici  aucune  pre- 
cision  sur  son  programme.  II  attend  d'avoir  trouve  un  terrain 
d'entente  entre  la  France,  l'Angleterre,  l'Allemagne  et  la  Russie 
pour  pousser  plus  avant  ses  propositions.  Comme  on  lui  deman- 
dait  s'il  estimait  qu'une  des  premieres  consequences  de  son 
initiative  devait  etre  de  häter  la  conclusion  de  la  paix  entre 
ritalie  et  la  Turquie,  il  repondit  negativement.  II  se  montre 
meme  assez  pessimiste  ä  ce  sujet. 

II  parut  ^galement  soucieux  de  l'accueil  que  la  Porte  faisait 
ä  son  projet  et  questionna  ä  cet  egard  diverses  hautes  person- 
nalites.  (Les  Turcs  ne  voient  pas  d'un  bon  ceil  la  proposition 
de  l'Autriche  qu'ils  considerent  comme  une  menace  d'inter- 
vention  dans  leurs  affaires  interieures.)  Le  Comte  Berchtold 
fit  ensuite  telegraphier  au  Marquis  Pallavicini  de  rassurer  la 
Porte  sur  ses  intentions.  II  n'aurait  en  vue  que  de  garantir  la 
Turquie  contre  les  velleites  d'independance  des  nationalites 
qui  la  composent  et  d'eloigner  le  retour  du  regime  centralisateur 
qui  fut  l'erreur  du  comite  jeune  Türe. 

Une  nouvelle  d'Athenes,  et  qui  provient  de  la  Legation 
d'Allemagne  en  Grece,  annonce  que  Sir  Gerald  Lowther,  am- 
bassadeur  d'Angleterre  ä  Constantinople,  dont  on  jugeait  depuis 
assez  longtemps  l'action  insuffisante,  allait  etre  remplace  et 
que  son  successeur  designö  etait  Lord  Kitchener, 

Si  ce  bruit  se  v^rifie,  la  reputation  de  Lord  Kitchener  est 
teile  qu'on  ne  peut  s'empecher  d'en  conclure  que  la  Grande 
Bretagne  est  decidee  ä  jouer  desormais  en  Orient  un  jeu  plus 
serre. 


79 


21^).  # 

SAINT-SEBASTIEN,  6.  9. 1912. 

Situation  internationale  de  l'Espagne.    Bruit  d'adh^sion  ä  la 
Ti'iple-Entente. 

Quoiqu'il  soit  encore  impossible  de  determiner  avec  precision 
la  data  de  la  signature  du  traite  franco-espagnol  destine  ä 
regier  la  question  marocaine,  11  est  döjä  queslion  d'un  voyage 
d'Alphonse  XIII  k  Paris.  Cette  nouvelle  n'a  pas  encore  re^u 
de  confirmation  officielle,  on  peut  neanmoins  la  considerer 
aujourd'hui  comme  certaine.  Cette  visite  aura  une  grande  im- 
portance  politique:  eile  aboutira  vraisemblablement  ä  l'adhösion 
de  l'Espagne  ä  la  Triple-Entente.  L'Espagne  est  soucieuse  de  con- 
server  son  rang  parmi  les  nations  riveraines  de  la  Mediterranöe: 
eile  desire  en  outre  garantir  le  sort  des  Baleares  et  des  Canaries. 

II  y  a  un  peu  plus  d'une  annee,  l'etat-major  general  allemand 
desira  connaitre  la  valeur  de  l'armee  espagnole  au  point  de  vue 
d'une  collaboration  eventuelle;  l'enquete  de  Tattache  militaire 
allemand  ä  Madrid  aboutit  ä  la  conclusion  que  TAllemagne 
n'a,  au  point  de  vue  militaire,  aucun  interet  k  une  alliance  avec 
l'Espagne,  alliance  qui  semblait  cependant  devoir  etre  utile 
aux  deux  pays,  gräce  ä  leur  Situation  geographique. 

Le  Soldat  espagnol  est  par  son  endurance,  sa  confiance  dans 
ses  chefs  et  son  courage  un  des  meilleurs  soldats  du  monde; 
les  officiers  sont  animes  du  meilleur  esprit,  seulement  les  ge- 
neraux  ne  sont  pas  ä  la  hauteur  de  leur  mission;  ils  n'ont  pas 
l'habitude  du  maniement  des  masses ;  pour  des  raisons  d'ecomomie 
il  n'y  a  pas  de  grandes  manceuvres  en  Espagne  et  les  manoeuvres 
partielles  se  reduisent  le  plus  souvent  k  des  spectacles  militaires. 
Quant  aux  forteresses  elles  n'assurent  que  tres  imparfaitement 
la  defense  des  cötes;  elles  sont  en  trop  petit  nombre,  leur  ar- 
tillerie  est  insuffisante.  L'Espagne  a  du  renoncer  ä  l'idee  d'une 
alliance  avec  l'Allemagne,  qui  repondait  aux  sympathies  de 
l'armee  et  d'une  grande  partie  de  la  nation. 


^)  Dieser  Bericht  des  belgischen  Gesandten  in  Madrid,  Lejeune,  fand 
sich,  in  der  gewöhnlichen  Art  vervielfältigt,  unter  den  Zirkularen.  Ob 
er  tatsächlich  als  Zirkular  versandt  wurde,  erscheint  fraglich. 

80 


Les  n^gociations  marocaines  lui  ont  fait  comprendre  d'une 
fa^on  cruelle  les  inconvenients  de  son  isolement.  Maintenant 
eile  tourne  les  yeux  du  cöte  de  l'Angleterre;  pour  arriver  ä 
l'Angleterre  dont  les  interets  politiques  sont  actuellement 
d'accord  avec  ceux  de  la  Russie  et  de  la  France,  l'Espagne 
oubliant  ses  rancunes  passera  par  Paris.  De  cette  fagon  eile 
espere  neutraliser  les  ambitions  d'un  pays  d'oü  eile  a  plus  ä 
craindre  qu'ä  esperer. 


BRÜXELLES,  3. 10. 1912. 

(Rundschreiben  an  die  Gesandten.) 

Le  telegraphe  vous  a  appris  que  la  mobilisation  de  l'armee 
decretee  le  30  septembre  par  la  Bulgarie,  le  fut  le  lendemain 
par  la  Serbie,  la  Gr^ce  et  le  Montenegro. 

Si  la  tension  des  rapports  bulgaro-turcs  et  l'effervescence  des 
esprits  ä  Sophia  nous  faisaient  apprehender  le  danger  de  voir 
la  Bulgarie  tirer  parti  des  difficultes  dans  lesquelles  se  debat 
l'Empire  ottoman,  nous  ne  nous  doutions  pourtant  pas  de 
l'existence  d'une  Convention  militaire  qui  unissait  contre  la 
Turquie  les  differents  pays  des  Balkans,  on  inclinait  plutot  ä 
penser  que  les  differences  ethniques,  les  rivalites  des  nationalites 
en  ce  qui  concerne  la  Macedoine,  61evaient  une  barridre  contre 
un  rapprochement  politique  ou  militaire  de  ces  pays. 

II  semble  d'ailleurs  que  le  secret,  au  sujet  de  cette  Convention, 
ait  ete  bien  gardee  et  que  les  evenements  des  derniers  jours 
aient  pris  les  grandes  Puissances  au  depourvu. 

D 'apres  les  renseignements  qui  me  sont  parv^enus,  l'approche 
de  l'hiver  et  les  demarches  pressantes  des  Cabinets  en  faveur 
du  maintien  de  la  paix  permettent  d'esperer  que  la  mobilisation 
n'est  pas  le  prelude  necessaire  de  la  guerre. 

Toutefois,  on  ne  saurait  se  dissimuler  que,  d'une  part,  la 
surexcitation  des  esprits  rend  fort  delicat  la  t&che  de  la  diplo- 
matie  et  que,  de  l'autre,  un  incident  de  minime  importance 
peut  provoquer  un  engagement,  möme  contre  le  grö  des  chefs 
des  troupes  rivales  qui  sont  dejä  en  presence. 

•    EuropÄischo  PoUtlk.    Bd.  4.  oi 


Si  cette  eventualit^  se  produisait,  les  efforts  des  Gouvernements 
tendraient  ä  circonscrire  et  ä  localiser  le  conflit  aux  Balkans, 
mais  nul  ne  saurait  en  prevoir  le  resultat. 

En  raison  de  l'opposition  des  grands  interets  qui  seront  en 
jeu,  il  est  ä  redouter  que  les  grandes  Puissances  ne  cherchent 
k  les  defendre  par  la  force  des  armes.  Ainsi  l'incendie  allumö 
dans  les  Balkans  se  propagerait  au  dehors. 

Ce  danger  ne  saurait  nous  laisser  indifferent  et  on  peut  meme 
envisager  certaines  complications  qui  rapprocheraient  de  notre 
territoire  le  theätre  des  hostilites. 

Aussi  n'ai-je  pas  besoin  de  stimuler  votre  vigilance  et  de 
vous  prier  de  noter  avec  le  plus  grand  soin  tous  les  symptomes 
relatifs  ä  des  complications  susceptibles  d'entrainer  les  grandes 
Puissances  dans  le  conflit. 

23. 

BRÜXELLES,  4. 10. 1912. 

(Extraits  des  rapports  de  Paris  des  28  et  29  acut  1912, 
No.  2637  et  2642.) 

Agitation  bulgare  hostile  ä  la  Turquie.  Voyage  Poincar6.  Le  main- 
tien  du  statu  quo  international  dans  Pintention  des  Puissances. 

Le  Quai  d'Orsay  ne  doute  pas  des  intentions  pacifiques  des 
Gouvernements  balkaniques,  mais  il  craint  une  pouss^e  de 
l'opinion  publique  en  Bulgarie  pouvant  renverser  le  Cabinet 
actuel  qui  ne  veut  pas  la  guerre. 

Mais  serait-il  possible  pour  la  Bulgarie  de  faire  la  guerre  k 
la  Turquie  sans  le  concours  meme  moral  de  la  Russie  et  ayant 
l'armee  roumaine  contre  eile?  II  r^sulte  de  rapports  militaires 
re^us  au  Quai  d'Orsay  que  l'armee  bulgare  est  sup^rieurement 
organisee  et  tres  forte  et  qu'elle  peut  lutter  contre  l'armee 
turque.  Nul  ne  peut  prevoir  le  vainqueur.  II  n'est  pas  d'ailleurs 
certain  que  la  Roumanie  entrerait  en  conflit  par  le  seul  fait 
d'une  guerre  turpo-bulgare  et  il  ne  faut  pas  oublier  le  concours 
que  l'armee  bulgare  pourrait  trouver  dans  celle  de  Serbie. 

En  ce  qui  concerne  les  resultats  du  voyage  du  President  du 
Conseil  k  St.  Petersbourg,  celui-ci  est  decide,  meme  dans  le 

82 


cas  d'une  interpellation  au  Parlement,  ä  ne  jamais  sortir  du 
cadre  de  son  discours  de  Dunkerque  et  du  comrnunique  officiel. 
La  Russie  n'a  nuUement  rintention  de  discuter  la  question 
des  Dardanelles;  ä  St.  Petersbourg  comme  ä  Port-Baltique  on 
s'est  engage  ä  ne  faire  naitre  aucune  question  internationale 
et  ä  s'efforcer  de  mettre  fin  par  un  long  armistice  ä  la  guerre 
italo-turque.  Le  maintien  de  la  paix,  le  statu  quo  international, 
voilä  le  mot  d'ordre.  L'Angleterre  et  la  France  viennent  de  le 
prouver  en  envoyant  chacun  un  navire  de  guerre  dans  les  eaux 
de  Samos  pour  empecher  les  Cretois  et  les  Grecs  d'y  debarquer 
dans  le  dessein  d'y  fomenter  une  revolution  contre  la  domi- 
nation  ottomane. 

24. 
BRÜXELLES,  10. 10. 1912. 

(Extraits  d'un  rapport  de  St.  Petersbourg  du  3  octobre  1912, 

No.  407.) 

La  crise  balkanique  et  la  röpercussion  financi^re 
ä  la  Bourse  de  St.  Petersbourg. 

On  est  persuad6  dans  les  cercles  diplomatiques  de  St.  Peters- 
bourg que  la  guerre  est  inevitable  dans  les  Balkans.  Les  avis 
sont  partages  sur  la  possibilite  ou  la  probabilite  de  complications 
qui  entraineraient  la  Russie  et  des  Puissances  de  l'Est  dans  le  conf  Jit. 

L'effet  de  ce  pessimisme  s'est  immediatement  fait  sentir  sur 
le  marche  financier  de  St.  Petersbourg.  Une  panique  s'est 
emparee  de  la  Bourse  et  a  influence  toutes  les  valeurs.  Depuis 
des  mois,  la  speculation  avait  congestionne  le  marche;  aussi 
n'est-il  point  etonnant  de  voir  tomber  en  3  jours  certains  titres 
de  pres  d'un  tiers  de  leur  cote  recente.  II  n'est  pas  une  valeur 
metallurgique  qui  ne  soit  atteinte. 

Le  Gouvernement  s'est  emu  de  cet  etat  de  choses  et  a  fait 
paraitre  dans  les  journaux  d'hier  et  d'aujourd'hui  des  cora- 
muniques  par  lesquels  il  s'efforce  de  rassurer  le  monde  financier 
et  de  couper  court  aux  entreprises  de  quelques  speculateurs 
hardis,  en  affirmant  que  les  craintes  de  la  Bourse  sont  vaines 
car  aucune  Grande  Puissance  ne  se  laissera  entrainer  ä  la  guerre; 

6«  83 


au  contraire,  on  s'efforcera  d'empecher  les  populations  slaves 
d'attaquer  la  Turquie  et,  en  cas  d'insucces,  de  localiser  le  conflit. 

A  la  Suite  de  cette  declaration  les  representants  des  grandes 
banques  ont  decide  de  lutter  contre  la  baisse  et  de  mettre  en 
garde  le  public  contre  les  manceuvres  de  quelques  speculateurs. 

Une  Information  que  le  «Novoie  Vremia»  pretend  avoir  regue 
du  Ministre  des  Affaires  Etrangeres  est  congue  en  ces  termes: 

«Nous  avons  re^u  aujourd'hui  des  Communications  plus  ras- 
surantes  sur  la  Situation  dans  les  Balkans.  L'information  que 
l'Empereur  d'Allemagne  avait  röpondu  negativement  ä  la  requete 
du  Comte  Berchtold  au  sujet  d'une  intervention  de  l'Autriche- 
Hongrie  dans  la  guerre  possible  des  Balkans,  donne  le  droit 
d'esperer  que  la  double  monarchie  ne  se  jetera  pas  si  facilement 
dans  le  conflit  general  des  Balkans.  Ce  communique,  qui  merite 
d'etre  confirme,  peut  etre  rapproche  des  declarations  des  jour- 
naux  officieux  d'Autriche-Hongrie  affirmant  que  le  Gouverne- 
ment austro-hongrois  s'abstiendrait  d'une  intervention  dans  la 
guerre  balkanique  et  conservera  toutes  ses  forces  pour  une 
prochaine  Conference  internationale. 

Les  cercles  diplomatiques  de  St.  P6tersbourg  sont  beaucoup 
moins  rassur6s.  On  y  redoute  les  effets  de  la  campagne  de  presse 
acharn^e  que  les  gi'ands  quotidiens  panslavistes  mönent  contre 
la  Turquie  et  en  faveur  des  jougo- slaves  opprim6s.  Le  succ^s 
de  la  lev6e  de  boucliers  de  leurs  fröres  des  Balkans  contre  le 
Croissant  ne  fait  pour  eux  l'ombre  d'aucun  doute;  c'est  lä  un 
encouragement  qui  pr6vaudra  peut-etre  contre  les  conseils  de 
prudence  donn6s  imp6rativement  par  le  cabinet  de  St.  P6tersbourg. 

26. 
BRUXELLES,  10. 10. 1912. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  3  octobre  1912,  No.  1266.) 

La  crise  balkanique  et  les  grandes  puissances. 

Le  desir  des  grandes  Puissances  d'empecher  l'explosion  du 
conflit  en  Orient  est  manifeste;  mais  l'action  commune  qu'elles 
ont  entreprise  dans  ce  sens  est  delicate  ä  regier  dans  les 
details.    II  y  a  des  susceptibilites  ä  eviter  et  Ton  ne  sait  avec 

84 


exactitude,  dans  quelle  forme  les  divers  Gouvernements  ont 
exprime  les  conseils  de  calme  qu'ils  se  sont  engages  ä  donner 
aux  Etats  Balkaniques. 

A  Berlin,  les  Ambassadeurs  de  France,  d'Espagne  et  d'Italie 
considerent  que  le  Gouvernement  Imperial  appuie  d'une  force 
insuffisante  l'action  commune.  Ils  critiquent,  entre  autres, 
que  M.  de  Kiderle n-Waechter  se  seit  tout  recemment,  borne 
ä  un  entretien  avec  l'Ambassadeur  de  Turquie  en  Allemagne, 
entretien  qui  est  susceptible  d'etre  rapporte  de  fagon  bien 
diverse,  au  lieu  de  donner  des  Instructions  formelles  au  Baron 
de  Wangenheim,  Ambassadeur  d'Allemagne  en  Turquie.  II 
est,  d'autre  part,  certain  aux  yeux  des  representants  des  Grandes 
Puissances  ä  Berlin,  que  l'attitude  de  l'Allemagne  ä  l'egard  de 
la  Turquie  a  subi,  depuis  le  debut  de  la  guerre  avec  l'Italie, 
une  modification  considerabje.  L'Allemagne  abandonne  peu 
ä  peu  la  Porte;  sans  interet  politique  direct  en  Turquie,  eile 
semble  vouloir  s'effacer  devant  l'Autriche  et  est,  certes,  de- 
sireuse  de  ne  pas  deplaire  ä  l'Italie.  Ses  forces  doivent  rester 
concentrees  dans  l'ouest  de  l'Europe.  Avant  hier  encore  l'Am- 
bassadeur de  Turquie  se  plaignait  avec  amertume  de  ne  pas 
trouver  ici  l'appui  escompte. 

On  se  defie  aussi  de  la  Russie:  celle-ci  n'a-t-elle  pas,  en  re- 
alite,  encourage  longtemps  la  Serbie  qu'elle  doit  maintenant 
retenir,  et  qu'elle  regrette  sans  doute  d'avoir  poussee  en  avant? 

La  France  absorbee  dans  l'Europe  occidentale  et  au  Maroc, 
n'est  pas  disposee  ä  endosser  de  nouvelles  responsabilites  en 
Orient;  l'Angleterre  a  des  raisons  analogues  d'abstention  pru- 
dente  et  n'a  pas  d'interet,  dans  la  Situation  politique  actuelle, 
ä  se  solidariser  avec  une  Puissance  qui  ne  represente  dejä  plus 
une  force  de  l^""  ordre. 

Les  Ambassadeurs  de  Russie,  d'Autriche  et  d'Angleterre  ä 
Berlin  sont  depuis  longtemps  absents  de  leur  poste.  On  peut 
en  conclure  que  le  centre  de  gravite  de  l'action  des  Puissances 
en  Orient  ne  se  trouve  pas  en  Allemagne  et  qu'en  derniere 
analyse,  c'est  la  volonte  de  l'Autriche-Hongrie  et  celle  de  la 
Russie  qui  determinent  l'attitude  des  autres  pays,  faisant 
partie  de  leur  groupement  respectif. 

85 


26. 
BRÜXELLES,  19. 10. 1912. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  14  octobre  1912,  No.  1315.) 

La  crise  balkanique.   Attitüde  de  l'AUemagne. 

La  panique  subie  par  la  bourse  de  Berlin  dans  las  derniers 
jours  de  la  semaine  derniere,  ä  l'imitation  de  Celles  qui  ont 
bouleverse  les  bourses  de  Vienne  et  de  Paris,  a  peniblement 
impressionne  le  public.  Si  les  marches  financiers  de  l'Europe 
centrale  temoignent  une  pareille  inquietude  et  une  si  grande 
nervosite  avant  l'ouverture  des  v6ritables  hostilites,  c'est  evidem- 
ment  qu'au  delä  du  conflit  balkanique  ils  en  voient  poindre  un 
autre,  beaucoup  plus  grave  et  capable  d'embraser  toute  l'Europe 
entre  l'Autriche  et  la  Rnssie. 

Les  d6cIarations  du  Comte  Berchtold  aux  d616gatioDS  d'une 
part,  les  attaques  de  la  presse  panslaviste,  de  1' autre,  contre 
M.  Sassonow,  ä  qui  son ententeavecl'ennemi  natureldelarace 
slave  est  amörement  reprocli6e,  expliquent  les  craintes,  ou  du 
moins  Pextreme  agitation  du  monde  des  affaires,  sans  parier  des 
pertes  inövitables  que  subit  la  spöculation  ä  l'annonce  de  toute 
guerre  capable  de  leser  fortement  les  int^rets  europeens.  Cepen- 
^dant  il  faut  se  d6fendre  aujourd'hui  d'etre  tres  pessimiste  et 
de  voir  l'Europe  dejä  en  feu,  alors  que  les  Grandes  Puissances 
sont  anim^es,  sans  exception,  d'un  sincere  dösir  de  circonscrire 
le  futur  incendie  k  la  Peninsule  des  Balkans. 

Les  hommes  politiques  allemands  ne  manifestent  pas  des 
apprehensions  bien  vives.  La  Situation  est  tres  serieuse,  mais 
il  y  a  encore  ä  esperer  que  l'antagonisme  entre  l'Autriche-Hongrie 
et  la  Russie,  reveille  etsurexcite  parles  evenom<^ntsbalkaniques, 
ne  les  amenera  pas  ä  intervenir  dans  la  lutte,  ou  tout  au  moins 
que  l'intervention  autrichienne,  si  eile  se  produit  pour  empecher 
l'occupation  du  Sandjak  de  Novi  Bazar  par  les  Montenegrins 
et  les  Serbes,  restera  limitee  ä  cette  province  et  ne  provoquera 
pas  l'entree  en  scene  de  la  Russie. 

L'impression  dominante  ä  Berlin  dans  le  monde  diplomatique 
est  franchement  defavorable  ä  la  Turquie  qui  n'a  pas  non  plus 
ici  une  bonne  presse.    On  lui  reproche  les  fautes  qu'elle  n'a  cesse 

86 


de  commettre  depuis  qu'elle  est  menacee  d'une  guerre  europeerme 
et  avant  meme  qu'elle  l'ait  ete,  c'est-ä-dire  son  attitude  intran- 
sigeante  et  presque  arrogante  vis-ä-vis  des  Puissances  dans  la 
question  des  reformes  ä  introduire  en  Macedoine,  ainsi  que  les 
retards  qu'elle  met  ä  conclure  la  paix  avec  l'Italie. 

La  lutte  des  Etats  balkaniques  semble  devoir  revetir  cette 
fois-ci  plus  que  dans  les  campagnes  precedentes  menees  par  la 
Russie,  suspecte  de  grandes  ambitions  aux  yeux  de  TEurope, 
le  caractere  d'une  croisade.  Si  la  guerre  prend  cette  tournure, 
il  sera  difficile  ä  rAutriche-Hongrie,  plus  difficile  encore  ä  la 
Roumanie,  de  sauvegarder  les  apparences  en  venant  au  secours 
de  r Islam  contre  les  nations  chretiennes.  G'est  un  point  qui 
merite  de  n'etre  pas  perdu  de  vue. 

Le  Gouvernement  imperial  continue  ä  se  tenir  sur  une  grande 
r^serve.  La  presse  allemande  enregistre  avee  une  certaine  bien- 
yeillance  les  efforts  lentis  par  M.  Poincar6  pour  empecher  la  rup- 
ture  de  la  paix  europ§enne.  Tout  au  plus  a-t-elle  quelque  plaisir 
ä  constater  le  peu  d'accord  qui  regne  entre  le  Cabinet  de  Paris 
et  celui  de  Londres,  soucieux  de  menager  les  Turcs,  par  crainte 
de  l'effervescence  qui  se  manifeste  chez  les  Musulmans  de  l'lnde, 
Sujets  britanniques. 

n  ne  faudrait  pas  en  conclure  que  le  Gouvernement  allemand 
pers6v6ra  dans  cette  attitude,  si  la  lutte  prend  des  proportions 
inqui^tantes,  et  qu'ä  un  moment  donn6  Une  jouera  pas  le  premier 
röle  dans  le  drame  pr^s  de  commencer.  Rien  ne  permet,  d'ailleurs, 
de  supposer  qu'il  n'agirait  pas  avec  la  ferme  volonte  d'imposer 
une  pacificatlon  g6n6rale.  En  1909,  lorsque  les  difficultes  soule- 
v6es  par  Tannexion  ä  TAutriche  de  la  Bosnie  et  de  THerzegovine 
atteignadent  leur  point  culminant,  c'est  une  demarche  de  l'Am- 
bassadeur  d'Allemagne  aupres  du  Gouvernement  russe  qui  y  a 
mis  fin.  L'effacement  trop  complet  de  la  diplomatie  allemande 
dans  les  circonstances  actuelles  pourrait  n'etre  qu'une  prepara- 
tion  ä  un  prochain  coup  de  theätre. 


87 


27. 
BRÜXELLES,  19. 10. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Paris  du  16  octobre  1912,   No.  3090.) 

Signatare  de  la  paix  entre  l'Italie  et  la  Turquie.   Les  Puissances 
et  la  erise  balkanique. 

Dans  les  spheres  officielles  fran^aises  on  considere  que  la 
signature  de  la  paix  entre  l'Italie  et  la  Turquie  ne  peut  ßtre 
accueillie  qu'avec  satisfaction.  Celle-ci  degage  un  peu  la  Si- 
tuation. II  est  toutefois  difficile  de  presumer  quelles  peuvent 
en  dtre  les  consequences  pour  la  suite  du  conflit  balkanique. 
Ce  qui  est  certain,  c'est  que  le  Cabinet  de  Rome  est  ä  present 
franchement  turcophile;  il  redoute  par  dessus  tout  une  modi- 
fication  dans  le  statu  quo  balkanique  qui  pourrait  amener 
des  avantages  pour  l'Autriche.  La  Porte  n'a,  desormais,  pas 
d'ami  plus  sincere  que  l'Italie. 

L'etat  de  guerre  existe  dejä  entre  la  Turquie  et  les  Etats 
Balkaniques.  II  sera  officiel  ä  bref  delai.  Les  adversaires  ont 
chacun  la  möme  foi  dans  leurs  forces  et  dans  les  succes  qu'ils 
vont  remporter,  mais  ils  ont  aussi  conscience  de  l'importance 
de  la  partie  qu'ils  jouent.  II  n'y  a  cependant  plus  aucun  moyen 
d'arreter  les  evenements,  et  les  Puissances  ne  tentent  plus 
rien  dans  ce  but.  II  faut  maintenant  laisser  parier  les  armes, 
quitte  ä  intervenir,  un  peu  plus  tard,  apres  certains  resultats 
acquis,  pour  arreter  les  bellig^rants  par  voie  de  m6diation. 

En  ce  qui  concerne  les  rapports  des  Puissances  entre  «lies 
en  face  des  evenements  balkaniques,  ils  sont  excellents;  les 
Puissances  montrent  toutes  beaucoup  de  bonne  volonte.  Dans 
la  pensee  de  M.  le  President  du  Conseil  il  faut  en  profiter  pour 
maintenir  le  contact  entre  elles  et  jeter  dejä  les  bases  de  la 
mediation  que  l'on  espere  pouvoir  offrir  plus  tard  ainsi  que 
Celles  des  arrangements  que  l'on  desire  faire  prövaloir.  II  y  a 
certes  plus  de  chances  d'entente  aujourd'hui  qu'il  pourrait 
y  en  avoir  dans  quinze  jours  ou  trois  semaines;  il  faut  saisir 
l'occasion  pour  ^tablir  un  accord  qui  liera  ensuite,  jusqu'ä  un 
certain  point,  les  Pnissances  dans  l'avenir. 

88 


Rien  ne  fait  croire  —  au  moins  jusqu'ici  —  que  M.  Sasonoff 
aurait  perdu  la  confiance  du  Tsar. 

28. 

BRÜXELLES,  21. 10. 1912. 

(Extraits  d'im  rapport  de  Vienne  du  12  octobre  1912,  No.  237.) 

La  Russie  et  PAntriche-Hongrie  dans  la  crise  balkanique. 

A  la  nouvelle  des  mobilisations  dans  las  Etats  Balkaniques  et 
de  la  brusque  declaration  de  guerre  du  Montenegro,  n'attendant 
meme  pas  la  demarche  imminente  des  Puissances,  on  s'est  de- 
mande  comment  pareilles  decisions  auraient  pu  etre  prises  sans 
que  la  Russie  en  ait  eu  connaissance  et  les  ait  plus  ou  moins 
encouragees.  M.  de  Hartwig,  Ministre  du  Tzar  ä  Beigrade 
aurait  6t^  —  assure-t-on  d'assez  bonne  source  —  le  prineipal 
artisan  de  l'allianee  serbo-bulgare;  s'il  en  est  ainsi,  ee  diplomate 
n' aurait  pas  pu  diriger  ses  efforts  dans  ce  sens  sans  y  avoir  6t6 
autoris6  par  son  GouTernement. 

On  peut  ne  pas  partager  cette  Impression  tout  en  reeon- 
naissant  qu'il  semble  y  avoir  dans  la  politique  russe  quelque 
chose  de  peu  clair  et  de  contradictoire.  II  est  possible,  en 
effet,  que  le  Cabinet  de  St.  Petersbourg  n'ait  pas  prevu  qua 
les  petits  Etats  balkaniques  cherchaient  des  maintenant  ä 
s'affranchir  de  la  tutelle  moscovite.  De  plus  il  faut  distin- 
guer  entre  la  Russie  non  officielle  et  c'est  sans  doute  sur  Tappui 
de  cette  derniere  que  les  Etats  Balkaniques  croient  pouvoir 
compter. 

Quoiqu'il  en  soit,  le  recent  rapprochement  entre  TAutriche- 
Hongrie  et  la  Russie  ä  l'occasion  des  demarches  collectives  des 
Puissances  ne  peut  avoir  qu'un  caractere  momentane  et  super- 
ficiel.  Les  vues  et  les  tendances  des  deux  Etats  dans  la  presqu'- 
ile  balkanique  sont  trop  opposees  pour  que  ce  rapprochement 
puisse  reposer  sur  une  base  solide.  C'est  rAutriche-Hongrie  seule 
qui  est  sincere  dans  son  d^sir  de  maintenir  le  statu  quo.  C'est 
eile  qui,  avant  d'adherer  ä  la  demarche  commune  des  Puissances, 
a  mis  comme  condition  que  les  reformes  demandees  ä  la  Turquie 

89 


ne  porteraient  aucune  atteinte  k  l'integritö  de  l'Empire  Ottoman. 
Dans  une  toute  recente  seance  des  delegations  hongroises  M.  le 
Ministre  des  Affaires  Etrangeres  repetait  que  tous  les  efforts 
de  sa  politique  avaient  eu  pour  but  de  maintenir  la  paix.  Le 
Comte  Berchtold  ajoutait:  «Notre  politique  dans  les  Balkans 
n'est  pas  une  politique  de  conquete,  mais  ceci  ne  signifie  pas 
que  nous  ne  soyons  pas  interesses  dans  les  evenements  qui  y  sur- 
viennent.  Nous  avons  dans  les  Balkans  des  interets  vitaux 
et  nous  sommes  r6solus  ä  les  sauvegarder  en  toutes  circon- 
stances.» 

Ces  dernieres  paroles  ont  fait  Sensation;  elles  contiennent  evi- 
demment  un  avis,  presqu'une  menace  d'intervention  eventuelle 
dans  la  lutte  qui  se  prepare  et  devient  de  jour  en  jour  plus  dif- 
ficile  k  empecher.  La  «Neue  Freie  Presse»  s'empresse  d'inter- 
preter  ainsi  le  langage  du  Ministre: 

«Nous  ne  voulons  pas,  dit-elle,  que  la  Serbie  qui  nous  est  si 
hostile  obtienne  une  extension  de  territoire.  Nous  ne  voulons 
pas  que,  s'emparant  du  Sandjak  de  Novi-Bazar,  eile  vienne  nous 
barrer  la  route  commerciale  de  Salonique.» 

En  annexant  la  Bosnie-Herzegovine,  l'Autriche-Hongrie  a 
retire  ses  troupes  du  Sandjak  en  question  et  celui-ci  est  entiöre- 
ment  retourne  k  la  Turquie.  Les  Etats  Balkaniques  6tant  en 
guerre  avec  l'Empire  Ottoman,  il  serait  tout  naturel  que  Serbes 
et  Montenegrins,  desireux  de  se  donner  la  main,  envahissent 
precisement  le  Sandjak  de  Novi-Bazar.  L'Autriche-Hongrie  ne 
voudra  pas  tolerer  qu'on  se  batte  sur  sa  frontiere  et  ä  moins 
que  les  Etats  slaves  prennent  sous  ce  rapport  des  engagements 
positifs  ä  son  egard  (ce  qui  serait  fort  possible,  mais  assez  diffi- 
cilement  executable)  on  s'attend  ä  la  voir  occuper  militairement 
le  Sandjak  en  temps  opportun.  II  ne  parait  pas  douteux  que 
pareille  action  serait  fort  mal  vue  k  Saint-Petersbourg.  D'autre 
part,  h  supposer  que  les  petits  Etats  soient  battus  ou  sortent 
victorieux,  le  Gouvernement  du  Tzar,  subissant  la  pression  de 
l'oplnion  publique  en  Russie,  ne  pourra  pas  abandonner  les  fröres 
slaves.  D  sera  oblig6  dMntervenir  en  leur  faveur  et  de  suivre 
une  ligne  de  conduite  diam^tralement  oppos6e  ä  celle  poursuivie 
par  l'Autriche-Hongrie. 

90 


II  est  donc  ä  craindre  que  loin  d'accentuer  ce  rapprochement 
qui  ^'ient  d'avoir  lieu  entre  la  Russie  et  l'Autriche,  la  future 
guerre  produira  un  effet  tout-ä-fait  contraire. 

29. 
BRÜXELLES,  28. 10. 1912. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Paris  du  1"  octobre  1912,  No.  2954.) 

Begain  du  nationalisme  fran^ais  et  les  rapportsfranco-allemands. 

Durant  la  crise  longue  et  grave  de  1911  qui  a  suivi  l'incident 
d'Agadir,  on  pouvait  garder  une  certaine  confiance  dans  le 
maintien  de  la  paix  franco-allemande,  malgre  les  bruits  alar- 
mants  qui  arrivaient  de  toutes  parts.  En  eflet  les  sentiments 
pacifiques  de  Guillaume  H  6taient  connus  et  le  moment  6tait  peu 
favorable  pour  l'Allemagne  de  se  lancer  dans  une  grande  guerre 
avant  l'accomplissement  de  son  Programme  naval.  D'autre  part 
du  c6t6  du  Gouvernement  de  la  Republique,  on  sentait  bien,  en 
d6pit  de  manilestations  bruyantes  que  celui-ci  aurait  pass6  par 
toutes  les  exigenees  de  l'Allemagne. 

Mais  le  Gouvernement  britannique  pronon^a  son  «quos  ego»  et  il 
survint  dans  l'opinion  frangaise  un  de  ees  revirements  comme  n'en 
peut  ottrlr  qu'un  peuple  aussi  impressionnable  que  le  peuple  de 
France. 

Cette  transformation  des  tendanees  de  l'esprit  public  est  saisis- 
sante.  Dire  que  dans  son  ensemble  la  nation  fran^aise  est  de- 
venue  belliqueuse,  ce  serait  peut-etre  aller  trop  loin.  L'agri- 
cult«ur,  le  bourgeois,  le  commer?ant,  l'industriel  et  l'homme 
d'affaires  savent  ce  que  leur  coüterait  une  conllagration;  le 
Service  militaire  6tant  g^n^ral,  chacun  a  ä  trembler  pour  les 
siens.  Toutefois,  on  est  parvenu  ä  donner  au  pays  la  confiance 
du  succ^s;  il  faut  de  plus  compter  avec  la  jeunesse  turbulente, 
le  monde  militaire  et  les  gens  qui  n'ont  rien  ä  perdre. 

II  y  a  bien  ä  la  tete  de  l'armee  fran^aise  quelques  chefs  qui  se 
rendent  compte  des  difficultes  qu'offrirait  une  campagne  contre 
la  puissante  Allemagne;  malheureusement  ils  se  taisent  comme 
le  fönt  trop  souvent  les  gens  calmes  et  reflechis  tandis  que 

91 


les  autres  parlent  tant  qu'ils  finissent  par  se  faire  entendre  des 
masses. 

Les  hommes  qui  sont  ä  la  tele  du  Gouvernement  de  la  France 
sont  sincerement  pacifiques  et  n'ont  d'autre  but  que  de  rendre 
ä  leur  pays,  dans  le  concert  europeen  la  place  qu'il  avait  avant 
1870;  il  n'en  est  cependant  pas  moins  certain  que  leur  action 
est  excessive;  il  est  bon  de  rendre  ä  la  nation  une  dignite  ne- 
cessaire;  il  est  dangereux  d'exalter  son  chauvinisme.  On  a 
commence  par  des  parades  militaires,  des  retraites  hebdoma- 
daires  se  promenant  dans  les  rues  de  Paris.  Le  champ  s'est 
bientot  elargi;  les  solennites  patriotiques  ne  cessent  plus.  Le 
ceremonial  extraordinaire  dont  on  a  entoure  la  visite  de  M.  Poin- 
care  en  Russie  et  le  recent  voyage  du  Grand  Duc  Nicolas  en 
France  n'avait  d'autre  röle  que  d'exciter  le  nationalisme  du 
pays.  M.  Millerand  qui  avait  inspecte  minutieusement,  il  y  a 
quelques  semaines,  les  troupes  et  les  fortifications  de  la  fron- 
tiere  de  l'Est  vient  de  recommencer  sommairement  cette  in- 
spection  en  compagnie  du  Grand  Duc  Nicolas  tandis  que  la 
Grande  Duchesse  se  faisait  conduire  aux  limites  du  territoire 
fran^ais  pour  saluer  les  provinces  conquises.  Ce  voyage  s'est 
termine  par  une  parade  ä  Nancy,  k  laquelle  la  presse  avait  eu 
soin  de  faire  une  teile  reclame  qu'elle  devint  le  pretexte  d'une 
veritable  manifestation  contre  l'annexion  de  l'Alsace-Lorraine. 
A  Toulon,  apres  un  grand  nombre  de  manifestations  patrio- 
tiques navales,  M.  Delcasse  vient  d'assister  au  lancement  d'un 
nouveau  cuirasse  d'une  puissance  enorme. 

Tout  cela  exalte  Popinion  publique  d'autant  plus  convaincue 
de  la  sup6riorit6  militaire  et  d'une  future  victoire  fran^aise  que  le 
Gouvernement  ne  cesse  de  Commander  des  a6roplanes  militaires. 

En  dehors  des  complications  balkaniques,  il  n'est  certes  aucun 
nuage  qui  puisse  faire  craindre,  pour  un  avenir  prochain,  un 
conflit  franco-allemand,  mais  des  incidents  peuvent  surgir  in- 
opinement;  l'opinion  publique  qui  a  forc6  la  main  en  1870  ä 
Napoleon  in  et  qui  est  redevenue  nerveuse  et  susceptible  pourra 
un  jour  «recommencer  l'histoire»  ä  ce  point  de  vue  et  mettre 
brusquement  les  deux  Gouvernements  devant  une  Situation 
n'ayant  d'autre  issue  que  l'appel  aux  armes. 

92 


30. 
BRUXELLES,  30. 10. 1912. 

(Exlrait  d'un  rapport  de  Londres  du  23  octobre  1912,  No.  613.) 

Inqui^tudes  caus^es  par  la  guerre  dans  les  Balkans. 

Au  point  de  vue  des  complications  europeennes  eventuelles, 
on  continue  k  redouter  ici  l'effet  d'une  poussee  possible  de 
l'opinion  publique  ä  Vienne  et  surtout  ä  Saint-Petersbourg. 
L'entente  entre  les  deux  Gouvernements  ne  suffit  pas,  en  ad- 
mettant  qu'elle  perdure,  pour  calmer  toute  apprehension,  car 
ü  peut  arriver  un  moment  oü  les  deux  Cabinets  soient  debordes 
par  l'emotion  nationale.  Si  les  sujets  de  l'Empereur  Fran^ois- 
Joseph  se  montrent  soup^onneux  des  visees  serbes  dans  le 
Sandjak  et  rebelles  ä  l'idee  independante,  ceux  de  l'Empereur 
de  Russie  s'enflamment  en  songeant  ä  la  cause  slave  et  aux 
freres  de  religion  orthodoxe  luttant  contre  les  forces  de  l'Islam. 

On  peut  distinguer  dans  ce  pays-ci  deux  courants  qui  se 
dessinent  de  plus  en  plus.  Le  Foreign  Office,  le  monde  des 
hauts  fonctionnaires,  les  gens  rassis  et  experimentes  fönt  plu- 
töt  des  voeux  pour  le  succes  des  armees  turques.  Ils  envisagent 
les  choses  ä  un  point  de  vue  egoiste,  personnel  et  ne  souhaitent 
pas  le  demembrement  actuel  de  l'Empire  Ottoman,  dans  la 
crainte  de  voir  sombrer  la  paix  de  l'Europe  dans  un  dechaine- 
ment  de  convoitises.  Ce  n'est  pas  qu'ils  desirent  l'ecrasement 
des  allies.  Des  succes  partiels  de  part  et  d'autre  rendraient 
les  combattants  plus  disposes  ä  ecouter  la  voix  des  Puissances 
et  ä  terminer  la  guerre  sans  trop  de  modifications  ä  la  carte 
des  Balkans. 

En  revanche,  l'opinion  publique  est  generalement  favorable 
ä  la  cause  des  allies,  qui  representent,  pour  la  masse,  les  Cham- 
pions du  progres  moderne,  les  defenseurs  des  populations  chre- 
tiennes  opprimees  par  des  siecles  de  domination  musulmane. 
Certain  Ministre  de  la  Couronne,  connu  pour  son  impetuosite, 
M.  Lloyd  George,  a  meme  devoile  dans  un  meeting  son  penchant 
pour  les  quatre  petits  Etats,  dans  un  speech  qui  a  ete  critique. 

Le  mouvement  anti-turc  eut  ete  bien  plus  accentue  encore 
dans  ce  pays,  si  l'Empire  s'etait  trouve  sans  le  regime  hamidien. 

93 


Bien  que  le  parti  jeune  turc  ait  dö^u  les  esp6rances  dumonde 
liberal  anglais,  on  note  cependant  un  d6sir  latent  de  lui  faire 
credit  encore,  parce  qu'il  represente,  tant  bien  que  mal,  les 
id6es  liberales  en  Orient  et  que  son  premier  programme,  au 
moins  donnait  satisfaction  aux  progressistes  anglais. 

On  n'accepte  qu'avec  scepticisme  l'avertissement  des  grandes 
Puissances  qui  ont  annonce  qu'aucun  agrandissement  territorial, 
aux  depens  de  la  Turquie,  n'etait  ä  esp6rer  par  les  alli6s  aprös 
la  fin  de  cette  guerre  et  on  n'attache  pas  plus  d'importance 
aux  protestations  des  petits  Etats  qui  ne  viseraient  aucun 
accroissement  et  ne  songeraient  qu'  ä  la  delivrance  de  leurs 
freres  opprimes. 

C'est  dire  que  l'inqui^tude  persiste. 

31. 
BRÜXELLES,  31. 10. 1912. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Madrid  du  16  septembre  1912,  No.  154.) 

L'Espagne  et  la  Triple-Entente. 

Le  Comte  de  Romanones,  President  de  la  Chambre  des 
Deputes,  dans  une  reunion  du  parti  liberal,  a  prononce  le  15  sep- 
tembre k  Santander  un  remarquable  discours  dans  lequel  il 
a  fait  allusion  ä  la  politique  internationale:  «L'Espagne  est 
pres,  tres  pr6s  d'entrer  dans  une  periode  complötement  nou- 
velle  de  sa  vie  internationale:  je  ne  possede,  pour  parier,  d'un 
sujet  aussi  delicat,  que  les  donnees  qui  sont  dans  le  domaine 
public;  aussi  puis-je  m'exprimer  avec  une  entiere  liberte.  Au 
parti  liberal  sera  reservee  la  mission  glorieuse  de  fixer  d'une 
faQon  definitive  la  position  de  l'Espagne  dans  les  combinaisons 
futures  de  la  politique  mondiale.  Le  principe  qui  jusqu'ici  a 
dirige  la  politique  internationale  de  l'Espagne  a  definitivement 
fait  faillite;  l'aphorisme:  «Avec  tout  le  monde  et  avec  per- 
sonne» est  desormais  vide  de  sens.» 

Quand  le  Comte  de  Romanones  pretend  ne  pas  etre  initiö 
aux  secrets  de  la  politique  internationale  espagnole,  il  ne  faut 
y  voir    qu'un    artifice   oratoire  lui  permettant   d'appuyer  la 

94  . 


campagne  de  presse  cfui  se  fait  en  faveur  d'une  alliance  avec 
la  triple-entente.  Si,  comme  c'est  probable,  cette  combinaison 
avec  la  France  et  ses  allies  se  fait,  eile  sera  due  ä  la  pression 
des  circonstances. 

ün  journaliste,  collaborateur  de  la  Correspondencia  de 
Espana,  a  ecrit  plusieurs  articies  tres  remarques  ä  cause  de 
leur  ton  autoritaire  et  presque  mena^ant,  d'aucuns  y  ont  vu 
une  Inspiration  etrangere:  cette  opinion  n'est  pas  invraisem- 
blable. 

L'A-B-C  de  Madrid,  qui  depuis  le  commencement  des  6vene- 
ments  marocains  a  ete  un  des  seuls  journaux  de  Madrid  qui 
se  placerent  ä  un  point  de  xue  purement  national,  attaque  avec 
violence  l'idee  d'une  alliance  frangaise.  Parlant  du  traite  de 
1904  ce  Journal  dit  «qu'au  moment  de  tenir  sa  parole  et  de 
faire  honneur  ä  sa  signature,  la  France  ignora  ses  engagements»; 
il  ajoute  «les  Fran^ais  ont  toujours  considere  l'amitie  de  l'Es- 
pagne  comme  un  titre  pour  eile  ä  la  servitude :  nous  ne  voulons 
pas  etre  les  ennemis  de  nos  voisins,  mais  nous  ne  voulons  pas 
etre  les  signataires  d'un  traite  d'alliance  ne  liant  que  nous  seuls.» 

L'A-B-C  exprime  1' opinion  g6n6rale  en  Espagne  ä  savoir 
qu'il  ne  faut  pas  compter  sur  la  bonne  foi  de  la  France  quand 
eile  se  trouve  en  pr^sence  de  moins  forts  qu'elle. 

321). 
BRÜXELLES,  8. 11. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Berlin  du  18  octobre  1912,  No.  1342.) 
Belations  franco-allemandes. 

Les  relations  entre  la  France  et  TAllemagne  ne  s'etaient  pas 
am^liores  durant  l'ete  dernier. 

La  campagne  entreprise  par  une  partie  de  la  presse  ger- 
manique  ä  propos  de  la  concentration  de  la  flotte  frangaise 
dans  la  Mediterranee  et,  d'autre  part,  certains  incidents  sur 
lesquels  il  a  fallu  donner  des  explications  k  la  Wilhelmstrasse, 
tels  qu'un  discours  du  General  d'Amade  et  le  traitement  inflige 
par  la  population  de   Nancy   ä  Tautomobile  de  la  Princesse 

1)  Vgl.  Belgische  Aktenstüclie  1905—1914,  Nr.  93,  S.  110. 

95 


Colloredo  d*oü  un  drapeau  allemand  avait  ete  arrache  et  foulö 
aux  pieds,  avaient  contribue  k  entretenir  et  m§me  augmenter 
l'aigreur  entre  les  deux  peuples  voisins.  M.  de  Kiderlen- Waechter 
ne  semblait  y  attacher  aucune  importance,  mais,  M.  Cambon, 
Charge  d'aplanir  les  difficultes  ä  mesure  qu'elles  se  produi- 
saient  se  preoccupait  de  leur  frequence  et  de  l'etat  de  tension 
qui  en  resultait. 

Le  premier  effet  de  la  crise  balkanique  a  H6  d 'operer  un 
rapprochement  entre  le  Gouvernement  Imperial  et  celui  de  la 
Republique.  Egalement  desireux  de  voir  le  conflit  localis^ 
dans  la  peninsule  et  d'eviter  une  guerre  europeenne,  ils  se  sont 
entendus  pour  agir  dans  le  meme  sens  sur  leurs  allies  respectifs, 
la  Russie  et  l'Autriche,  et  ils  ont  pris  part  en  meme  temps 
aux  demarches  tentees,  un  peu  tardivement,  ä  Gonstantinople 
et  dans  les  capitales  des  Balkans. 

.L'initiative  prise  personnellement  par  M.  Poincare  en  vue 
du  retablissement  de  la  paix  a  reQu  l'approbation  et  meme 
les  eloges  de  la  presse  allemande,  quoiqu'elle  ait  trouve  qu'il 
6tait  trop  tot  pour  parier  d'une  Conference.  Enfin  le  «Matin» 
a  chante  les  louanges  de  M.  de  Kiderlen,  si  Ton  peut  qualifier 
ainsi  l'article  qu'il  lui  a  consacre. 

II  etait  naturel  que  l'attention  et  les  preoccupations  du 
public  des  deux  cotes  des  Vosges  se  detournassent  des  sujets 
habituels  de  discussion  et  de  polemique  pour  se  concentrer 
sur  les  evenements  balkaniques.  Sans  vouloir  exag^rer  la 
portee  de  cette  detente  dans  les  relations  de  ces  deux  Puissances 
rivales,  il  est  permis  toutefois  d'esperer  que  la  eommunaute 
de  vues  existant  entre  elles  servira  puissament  au  retablisse- 
ment de  la  paix. 

33. 
BRUXELLES,  19. 11. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Berlin  du  12  novembre  1912,  No.  1447.) 

Affaires  d' Orient. 

La  nouvelle  des  preparatifs  militaires  faits  par  l'Autriche- 
Hongrie  et  de  la  reunion  d'un  conseil  de  guerre  ä  Budapest 

96 


ä  la  suite  de  la  decision  prise  par  le  Gouvernement  serbe  d'en- 
voyer  une  colonne  de  troupes  se  saisir  de  Durazzo  a  provoque 
hier  une  nouvelle  panique,  facile  ä  prevoir,  dans  les  bourses 
de  Vienne  et  de  Berlin. 

Le  Gouvernement  imperial  est  parfeiitement  resolu  ä  sou- 
tenir  son  alliee  dans  son  Opposition  irreductible  aux  pretentions 
de  la  Serbie.  Mais  il  s'en  faut  qua  cette  fidelite  ä  tenir  les  en- 
gagements  soit  du  goüt  de  tous  les  allemands.  Les  hommes 
d'affaires  notamment  observent  avec  une  certaine  Irritation 
que  les  interets  de  la  Triple-Alliance  paraissent  subordonnes 
aujourd'hui  ä  ceux  de  l'Autriche-Hongrie,  que  c'est  la  diplo- 
matie  de  cette  Puissance  qui  mene  en  realite  la  Triplice  et 
qu'elle  a,  d'ailleurs,  manque  de  prevoyance  dans  la  crise  actuelle, 
car  il  eüt  ete  facile  de  donner  ä  la  Serbie,  des  ses  premiers 
succes,  de  serieux  avertissements  qui  auraient  borne  son 
ambition  ä  la  conquete  de  la  vieille  Serbie,  voire  meme  de  faire 
occuper  par  des  vaisseaux  austro-hongrois  les  ports  de  l'Adria- 
tique,  objet  de  ses  convoitises.  L'entente  psirfaite  avec  l'Italie 
permettait  l'execution  d'une  semblable  mesure  de  precaution. 
Ce  qui  parait  inquietant  ici  c'est  que  le  veritable  meneur  de  la 
politique  de  l'Autriche-Hongrie  n'est  pas  le  Gomte  Berchtold, 
mais  bien  l'Archiduc  heritier,  auquel  on  attribue  des  sentiments 
belliqueux  et  intransigeants. 

La  presse  de  tous  les  pays  est  en  grande  partie  responsable 
du  manque  de  sangfroid  du  public  et  eile  entrave  au  lieu  de  la 
faciliter,  l'action  des  Gouvernements  par  les  nouvelles  sensation- 
nelles  et  par  les  articles  tendancieux  qu'elle  ne  cesse  de  publier. 
Les  Ambassadeurs  s'en  plaignent  amerement. 

Un  autre  danger  pour  la  paix  europeenne  c'est  l'activitö 
des  agents  de  la  Russie,  officiels  ou  secrets,  qui  sont  soupQonnes 
ä  Berlin  de  faire  une  politique  panslaviste  dans  les  Balkans  et 
d'exciter  les  vainqueurs  d'aujourd'hui  contre  l'Autriche  et 
l'Allemagne. 

Neanmoins  l'opinion  personnelle  des  Ambassadeurs  de  la 
Triple-Entente  reste  tr6s  rassurante  quant  aux  complications 
europeennes  que  pourrait  faire  naitre  le  conflit  austro-serbe. 
Le  langage  de  M.  Asquith  au  Guildhall  a  obtenu  l'approbation, 

7    Earopäische  Politik.    Bd.  4.  9' 


non  seulement  de  toute  la  presse  britannique,  mais  aussi  celle 
de  Berlin  et  de  Paris.  Le  premier  Ministre  anglais  a  ete  l'organe 
plein  de  bon  sens  et  de  mesure  de  ropinion  publique  generale. 
Un  autre  Symptome  favorable,  c'est  le  desir  manifeste  de  la 
Bulgarie  d'arriver  ä  une  entente  avec  l'Autriche  pour  la  Solu- 
tion de  toutes  les  questions  soulevees  par  la  guerre.  C'est  dans 
ce  sens  qu'on  interprete  ici  le  voyage  de  M.  Danor  ä  Budapest. 

34. 
BRÜXELLES,  2. 12. 1912. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Vienne  du  22  novembre  1912,  No.  281.) 

BelatioDs  austro-serbes. 

La  presse  austro-hongroise  a  ete  pendant  quelques  jours 
extremement  nerveuse  par  suite  de  l'incident  relatif  au  Consul 
de  Prizrend.  En  supposant  que  M,  Kochaska  ait  commis  les 
fautes  qu'on  lui  reproche,  l'isolement  dans  lequel  il  a  ete  place 
peut  tres  difficilement  se  justifier;  il  semble  que  la  Serbie  ait 
manque  de  prudence  en  provoquant  ce  conflit  et  en  envenimant, 
pour  une  cause  relativement  peu  importante,  une  Situation 
dejä  fort  tendue.  L'affaire  est  reglee  pour  le  moment,  le  Ca- 
binet  de  Beigrade  ayant  consenti  ä  ce  qu'un  fonctionnaire  du 
Ministere  Imperial  et  Royal  des  Affaires  Etrangeres  fasse  une 
enquete  sur  place.  II  reste  ä  connaitre  le  resultat  de  cette 
demarche  et  si  celle-ci  n'amenera  pas  le  Gouvernement  Austro- 
Hongrois  ä  formuler  une  demande  d'excuses  et  de  reparation 
qu'il  serait  peut-etre  difficile  ä  faire  accepter. 

En  ce  qui  concerne  la  question  posee  par  TAutriche  au  sujet 
de  la  pretention  serbe  d'obtenir  un  port  sur  l'Adriatique,  le 
Cabinet  de  Beigrade  ne  parait  vouloir  y  repondre  que  lorsque 
la  conclusion  de  la  paix  necessitera  le  reglement  definitif  de 
toutes  les  questions  soulevees  par  la  presente  guerre.  Toute- 
fois,  il  est  bien  decide  ä  maintenir  cette  pretention.  L'expe- 
rience  de  ces  dernieres  annees  a  demontre  l'insuffisance  d'un 
port  sur  la  mer  Egee.  En  effet,  le  betail  embarque  ä  Salonique 
sur  de  petits  bateaux  ä  marche  fort  lente  arrivait  en  Italic  en 

98  .  ' 


fort  mauvais  etat,  et  une  partie  de  la  cargaison  perissait  en 
route.  II  n'en  serait  pas  de  meme  pendant  une  courte  traversee 
de  FAdriatique.  Quant  ä  un  port  sur  la  cöte  dalmate,  on  craint 
d'y  voir  l'exportation  soumise  aux  memes  difficultes  et  vexa- 
tions  qu'elle  le  fut  ä  la  frontiere  hongroise.  La  question  a  un 
interet  vital  pour  les  Serbes. 

Comme  l'Autriche  a  egalement  besoin  d'obtenir  de  la  Serbie 
des  facilites  et  des  garanties  pour  l'exportation  de  ses  marchan- 
dises  vers  Salonique,  un  esprit  reciproque  de  bienveillance  serait 
tout  indique  et  avec  un  peu  de  bonne  volonte  une  Solution  sa- 
tisfaisante  pourrait  etre  trouvee.  Elle  consisterait  peut-etre  ä 
construire  une  ligne  de  chemin  der  fer  Danube-Adriatique  ä 
travers  la  partie  sud  d'un  Montenegro  agrandi,  de  donner  en 
outre  ä  ce  petit  royaume  le  port  de  San  Giovanni  de  Medua 
et  de  dire  aux  Serbes  qu'ils  aient  ä  s'entendre  avec  leurs  freres 
slaves.  D'apres  une  assez  bonne  source  le  Cabinet  de  Vienne 
serait  dispose  ä  se  rallier  ä  ce  projet.  Si  la  question  du  port 
pouvait  etre  resolue  de  fa^on  satisfaisante,  on  croit  que  la  Serbie 
se  resignerait  ä  l'autonomie  de  l'Albanie. 

Les  critiques  que  les  pretentions  de  la  Serbe  subissent  de 
toutes  parts,  l'isolement  dans  lequel  eile  se  trouve,  doivent  lui 
donner  ä  reflechir  et  la  disposer  ä  la  conciliation.  Malheureuse- 
ment  le  Gouvernement  serbe  parait  etre  quelque  peu  debord6 
par  le  parti  militaire  grise  de  suceös.  On  compte  ä  Beigrade  sur 
le  soutien  de  la  Russie.  On  va  m§me  Jusqu'ä  esperer  que  dans 
la  partie  sud  de  la  Monarchie  im  soul^vement  se  produirait  en 
faveur  des  fröres  slaves.  II  est  certain  qu'il  existe  dans  ces  con- 
tr6es  une  certaine  agitation  fomentee  par  l'influence  des  comites 
pansla\istes  de  la  Russie.  II  est  d'ailleurs  interessant  de  constater 
que  depuis  quelque  temps  la  Galieie  est  6galement  sillonn^e  d'emis- 
saires  et  d'espions  eherchant  ä  exciter  les  Polonais  et  Ruth^nes 
eontre  le  Gouvernement  Autrichien,  faisant  entrevoir  aux  uns 
la  possibilite  du  retablissenent  d'une  Pologne  ind^pendante  et 
promettant  aux  autres  le  retour  a  la  Russie.  Ce  n'est  pas  le 
Gouvernement  du  Czar  qul  provoque,  dit-on,  cette  agitation. 
L'attitude  de  3Ir.  Sazonow,  dont  l'etat  de  sante  est  malheureuse- 
ment  redevenue  tr^s  precaire,  reste  parfaitement  correcte.    Ce 

7.  99 


ne  serait  pas  ä  Saiiit-P6tersbourg,  mais  ä  Paris  qu*il  faudrait 
chercher  I'auteur  de  ces  intrigues.  Mr.  Iswolsky,  ne  pouvant 
oublier  T^chec  que  le  Comte  Aerenthal  lui  a  fait  subir  lors  de 
l'annexion  de  la  Bosnie-Herz6govine,  serait  sans  cesse  pr6- 
occup6  de  prendre  une  revanche. 

On  ne  peut  nier  qu'il  existe  ici  une  certaine  pröoccupation. 
Comme  toujours  ce  sont  les  articles  ä  Sensation  de  la  presse  et 
son  langage  exagere  qui  excitent  les  esprits.  Toutefois  les 
cercles  officiels  se  montrent  tres  calmes;  le  Comte  Berchtold  a 
prononce  devant  les  deux  delegations  des  discours  tres  reserves 
et  tres  prudents.  On  voudrait  ^videmment  pouvoir  eviter  la 
guerre;  quant  aux  dispositions  particuli^rement  belliqueuses  de 
l'Archiduc  h^ritier,  11  y  a  lä  une  vieille  legende  que  rien  ne  yient 
justifier.  II  est  vrai  qu'on  procMe  sous  main  ä  certains  pr6- 
paratifs  militaires  et  qu*on  renforce  les  garnisons  aussi  bien 
dans  les  provinces  du  sud  qu'en  Galicie,  mais  il  n'y  a  pas  lä  de 
mobilisation  proprement  dite:  on  ne  veut  pas  etre  pris  au  d6- 
pourvu. 

35. 
BRUXELLES,  2. 12. 1912. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Vienne  du  24  novembre  1912,  No.  284.) 

Tension  des  relations  austro-serbes. 

L'Archiduc  heritier  vient  de  passer  quarante  huit  heures 
aupres  de  l'Empereur  d'Allemagne.  II  s'agissait  d'une  partie 
de  chasse  prevue  et  le  fait  n'avait  rien  d'anormal.  Mais  la 
rapide  excursion  que  le  chef  de  l'etat  major  de  l'armee  austro- 
hongroise  a  fait  au  meme  moment  ä  Berlin  pour  y  conferer 
avec  son  collegue  de  l'armee  allemande  a  produit  ici  une  veri- 
table  Sensation.  La  demarche  du  Lieutenant-General  Chemna 
devait  rester  ignoree.  Elle  a  ete  connue  par  une  indiscretion. 
On  pretend  maintenant  que  ce  n'etait  que  la  repetition  toute 
naturelle  de  l'entrevue  qui  a  lieu  tous  les  ans  entre  ces  gene- 
raux,  mais  cette  explication  parait  fort  improbable  et  on  attri- 
bue  au  contraire  ä  la  dite  entrevue  une  grande  importance, 
demontrant  la  gravite  de  la  Situation  politique  actuelle.    Dejä 

100 


vers  la  fin  de  l'etö  il  avait  ete  question  d'un  essai  de  mobili- 
sation  en  Russie  auquel  il  fallait,  disait-on,  n'attacher  aucune 
importance.  Depuis  lors  et  notamment  depuis  quelques  jours 
les  journaux  autrichiens  parlaient,  en  termes  d'ailleurs  assez 
Tagues,  de  rassemblements  de  troupes  dans  la  Pologne  russe  et 
constataient  le  ton  liaineux  et  agressif  de  la  presse  moscovite  ä 
l'^gard  de  l'Autriehe-Hongrie.  Depuis  hier  on  est  iei  beaueoup 
plus  pr^cis.  On  alfirme  que  des  forces  russes  tr^s  importantes 
sont  mass6es  le  long  des  fronti^res  allemandes  et  autriehiennes 
et  que  trois  divisions  de  cavalerie,  fortes  chacune  de  six  r6gi- 
ments,  sont  pretes,  4  la  premi^re  alerte,  ä  entrer  en  Galicie. 

Quoique  defense  severe  soit  donnee  ä  la  presse  par  les  deux 
Gouvernements  de  la  Monarchie  de  publier  une  nouvelle  quel- 
conque  relative  ä  des  dispositions  militaires,  on  ne  cache  plus 
ici  qu'on  a  recours  ä  des  mesures  du  meme  genre.  Les  conges 
sont  revoques,  les  officiers  renvoyes  ä  leurs  regiments  et  les 
trois  Corps  d'armee  du  Nord  considerablement  renforces. 

Toutes  ces  dispositions  ne  cadrent  guere  avec  les  affirmations 
pacifiques  du  Ministre  russe  des  Affaires  Etrangeres  et  l'ordre 
donne  tout  recemment  par  rEmpereur  Nicolas  ä  son  Ministre 
de  la  Guerre  de  declarer  faux  tout  bruit  de  mobilisation.  Mais  11 
semble  que  le  Gouvernement  du  Czar  serait  sur  le  point  de  se 
sentir  deborde  par  l'opinion  publique  et  qu'il  se  croirait  oblig6 
de  prendre  certaines  pr6eautions  präventives.  D'aueuns  meme 
6mettent  Tavis  que  la  question  serbe  serait  refoulee  au  second 
plan  et  que  l'agitation  des  Comit^s  panslavistes  aurait  pour  but 
une  attaque  directe  contre  l'Autriche-Hongrie. 

Quelque  malveillantes  que  les  dispositions  regnant  dans  le 
monde  panslaviste  puissent  etre  ä  l'egard  de  rAutriche-Hongrie, 
il  est  cependant  impossible  de  provoquer  une  guerre  devant 
presque  necessairement  mener  ä  une  conflagration  generale, 
sans  une  cause  ou  tout  au  moins  un  pretexte  plausible.  Ce 
serait  evidemment  la  question  serbe  qui  de\Tait  le  fournir. 

Ün  compromis  parait  encore  parfaitement  realisable.  D'apres 
certains  renseignements,  en  effet,  une  nouvelle  proposition 
emanant  de  Mr.  l'Ambassadeur  d'Italie  ä  Paris  et  de  Mr.  le 
President  du  Conseil  des  Ministres  frangais  aurait  re^u  ici  un 

101 


accueil  assez  favorable.  Elle  consisterait  ä  inlernationaliser  une 
bände  de  terrain  et  un  port  sur  l'Adriatique  et  de  mettre  le  tout 
ä  la  disposition  de  la  Serbie. 

Le  Ministere  de  la  Guerre  austro-hongrois,  toutefois,  vient  de 
decreter  la  mobilisation  (rappel  de  trois  classes  de  reservistes) 
de  neuf  corps  d'armees,  soit  les  1"",  2^,  6^  10^  et  11®  pour  la 
Galicie  et  les  T,  10^,  13®  et  16®  pour  le  sud  de  la  Monarchie. 

36. 
BRÜXELLES,  2. 12. 1912. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Paris  du  24  novembre  1912,  No.  3485.) 

Affaires  d'Orient.    Conflit  austro-serbe. 

Le  Gouvernement  frangais  parait  soucieux  de  la  Situation 
internationale,  bien  qu'il  continue  a  croire  qu'aucune  grande 
puissance  ne  desire  la  guerre. 

II  est  difficile  de  prevoir  comment  finira  le  conflit  austro- 
serbe.  Les  deux  parties  paraissent  egalement  decidees  ä  ne  pas 
reculer:  Ton  ne  voit  pourtant  pas  bien  d'oü  vient  l'insistance 
de  l'Autriche,  s'il  ne  s'agit  pas  uniquement  d'une  raison  d'amour- 
propre. 

Ce  qui  inquiete  le  monde  politique  frangais,  c'est  que  la  guerre 
entre  l'Autriche  et  la  Serbie  entrainerait  vraisemblablement  la 
guerre  generale,  attendu  que  l'Allemagne  a  promis  ä  son  alliee 
le  concours  de  ses  armes,  et  que,  dans  ces  conditions,  l'opinion 
publique  russe  pousserait  sans  doute  le  Gouvernement  de 
St.  Petersbourg  ä  entrer  en  ligne,  —  et  cela,  avec  unc  teile  force 
qu'il  lui  serait  difficile  de  resister. 

Le  Cabinet  de  Vienne  explique  ses  mouvements  de  troupes 
par  des  necessites  interieures;  et  il  est  incontestable  que  les 
Slaves  de  l'Empire  se  remuent  beaucoup  et  sont  assez 
mena^ants. 

On  pretend  meme  que  les  Serbes  re<?oiYent  de  ces  congen^res 
des  encouragements  incessants,  et  que  ces  demarches  doivent 
avoir  une  certaine  influence  sur  ropimätret6  du  Cabinet  de 
Beigrade. 

102 


Si  la  guerre  n'eclate  pas,  on  est  convaincu  ä  Paris  que  la 
Situation  balkanique  ne  pourra  se  regier  que  par  un  eongres. 
Des  le  mois  d'octobre  dernier,  le  Gouvernement  frangais  avait 
fait  une  proposition  en  ce  sens;  ä  cette  epoque,  le  Gouverne- 
ment allemand  avait  reserve  sa  reponse:  il  semble  que,  depuis 
lors,  il  ait  reconnu  la  necessite  d'un  eongres,  car  on  croit  savoir 
qu'il  s'est  entretenu  dejä  avec  ses  allies  du  programme  que  l'on 
pourrait  assigner  ä  cette  reunion:  differend  austro-serbe,  li- 
mites  de  l'Albanie,  le  sort  ä  faire  ä  Constantinople  et  ä  Saloni- 
que,  les  iles  de  la  Mer  Egee. 

La  %'isite  que  vient  de  faire  ä  Berlin  l'heritier  de  TEmpire 
d'Autriche  peut  etre  consideree,  jusqu'ä  un  certain  point,  comme 
une  affirmation  de  l'entente  des  deux  Gouvernements;  mais 
eile  etait  inutile,  car  l'Empire  d'Allemagne  a  fait  savoir  ä  Bei- 
grade qu'il  se  tiendrait  ä  cöte  de  son  allie.  D'autre  part,  on 
ne  peut  douter  que  l'EmpereurGuillaume»'aitengag4son  böte  ä 
se  montrer  conciliant  et  aussi  pacifique  que  possible. 

Si  la  question  d'Asie  se  melait  aux  problemes  devant  lesquels 
se  trouve  aujourd'hui  l'Europe,  il  en  resulterait  une  terrible 
complication.  Une  certaine  agitation  se  manifeste  dejä  en  Ar- 
menie  oü  l'on  tourne  les  yeux  vers  St.  Petersbourg:  il  est  ä 
souhaiter  que  ce  mouvement  ne  s'etende  pas. 

37. 
BRÜXELLES,  5. 12. 12. 

{Extraits  d'un  rapport  deBelgrade  du  26novembrel912,  No.l34.) 

Conflit  austro-serbe.   Albanie. 

Le  point  de  vue  autrichien  a  beaucoup  varie  depuis  le  com- 
mencement  de  la  guerre  balkanique.  Le  Cabinet  de  Vienne 
avait  toujours  considere  comme  un  interet  essentiel  de  main- 
tenir  une  Separation  geographique  entre  les  roj^aumes  de  Serbie 
et  de  Montenegro,  en  ne  permettant  ä  aucun  d'eux  la  prise 
de  possession  du  Sandjak  de  Novi-Bazar. 

Les  Serbes  et  les  Montenegrins,  au  debut  des  hostilites, 
en  vue  de  menager  les  susceptibilites  de  la  Monarcbie  voisine, 

103 


se  tinrent  eloignes  de  sa  frontiere,  dont  ils  ne  se  rapprocherent 
que  lorsqu'ils  s'aper^urent  qu'on  les  laissSiit  faire. 

La  premiere  Puissance  qui  reconnut  publiquement  la  faillite 
du  principe  du  statu  quo  balkanique  fut  1' Au  triebe- Hongrie; 
et  eile  abandonna  en  meme  temps  ses  preventions  contre  la 
formation  d'un  bloc  slave  au  sud  de  l'Empire.  Mais,  ä  Vienne, 
on  insistait  sur  les  garanties  que  la  Serbie  aurait  ä  donner 
pour  la  sauvegarde  des  interets  economiques  de  la  Double- 
Monarchie. 

Des  que  le  succes  des  armes  serbes  laissa  entrevoir,  pour 
le  royaume,  la  possibilite  de  s'ouvrir  une  voie  vers  l'Adriatique 
en  annexant  une  partie  de  l'Albanie,  tout  l'effort  de  TAutriche 
tendit  k  faire  ä  ce  projet  une  Opposition  irreductible. 

En  fait,  la  chancellerie  viennoise  a  obtenu,  sous  ce  rapport, 
l'appui  direct  ou  indirect  de  toutes  les  grandes  Puissances. 
La  Russie  elle-meme,  pour  ne  pas  troubler  l'entente  europeenne, 
a  fait  declarer  ä  Beigrade  qu'elle  ne  pourrait  pas  soutenir  jus- 
qu'au  bout  les  pretentions  serbes  en  Albanie. 

On  a  ete  de^u  ici  de  voir  la  Russie  se  joindre  aux  autres 
Puissances  pour  empecher  la  realisation  des  aspirations  natio- 
nales; mais  on  ne  croit  pas,  pour  cela,  que  tout  espoir  soit  perdu. 
On  se  dit  sans  doute  que  le  sentiment  panslaviste  fort  excite 
en  ce  moment,  ne  permettra  pas  aux  Russes  de  laisser  violenter 
la  Serbie.  On  trouve  un  autre  motif  d'encouragement  dans 
l'experience  toute  recente  qui  a  demonte  la  fragilite  de  la 
volonte  de  l'Europe.  Pourquoi,  suggere-t-on,  les  faits  accomplis 
n'auraient-ils  pas  la  meme  eloquence  en  Albanie  qu'en  Ma- 
cödoine? 

On  semble  donc  esperer  que,  sous  l'influence  des  evenements, 
il  se  produira  dans  l'opinion  europeenne  un  revirement  favo- 
rable  aux  revendications  serbes.  On  se  rend  bien  compte  ä 
Beigrade  que  l'union  des  Puissances  est  purenient  formelle  et 
qu'elle  ne  resisterait  pas  ä  l'action  separee  de  l'une  d'entre 
elles.  Si  l'Italie  s'est  associee  ä  TAutriche  dans  la  question 
albanaise,  c'est  surtout  pour  eviter  que  son  alliee  ne  soit  tentee 
d'intervenir  isolement.  On  soup^onne  que  toutes  deux  se 
reservent  l'Albanie  pour  sc  la  partager  entre  elles,  dans  le  cas 

104 


d'une  liquidation  generale  de  TEmpire  Ottoman  qui  procure- 
rait,  en  Asie,  aux  autres  Puissances,  des  avantages  territoriaux 
auxquels  elles  ne  pourraient  pas  pretendre. 

Dans  les  milieux  balkaniques,  on  considere  l'erection  de 
l'Albanie  en  Etat  independant  comme  une  creation  artificielle 
destinee  ä  perpetuer,  dans  la  peninsule,  la  Situation  troublee 
qui  existait  sous  le  regime  turc.  Ce  serait  un  foyer  d'agitation 
oü  les  passions  nationales  seraient  constamment  tenues  en 
eveil  par  les  intrigues  etrangeres  et,  par  consequent,  un  voisinage 
dangereux,  pour  les  autres  Etats  balkaniques.  C'est  pourquoi 
ceux-ci  envisageraient  une  teile  Solution  comme  provisoire,  au 
meme  titre  que  la  Constitution  d'une  Macedoine  autonome. 
L'Europe  aurait  ainsi  travaille  ä  entretenir  un  etat  de  malaise 
dont  eile  a  souffert  depuis  longtemps,  et  qui  ne  serait  appele 
ä  disparaitre  qu'au  moyen  .  d'une  nouvelle  guerre,  laquelle 
pourrait  entrainer  une  conflagration  generale. 

En  resume,  jusqu'ä  present,  la  diplomatie  autrichienne  a 
abandonne,  Tun  apres  l'autre,  les  principes  sur  lesquels  eile 
pretendait  baser  sa  politique  Orientale.  II  ne  serait  donc  pas 
impossible  que  la  Serbie  finit  par  gagner  sa  cause,  si  l'Europe 
trouvait  une  formule  propre  ä  sauvegarder  la  dignite  de  l'Em- 
pire  austro-hongrois. 

381). 
BRÜXELLES,  7. 12. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Berlin  du  30  novembre  1912,  No.  1500.) 

Conflit  austro-serbe. 

Le  voyage  de  l'Archiduc  Heritier  d'Autriche  en  Allemagne, 
bien  qu'il  ait  eu  pour  pretexte  un  deplacement  de  chasse  motive 
par  une  invitation  de  l'Empereur  a  eu  cette  annee  une  impor- 
tance  particuliere,  etant  donnes  la  guerre  balkanique  et  le 
conflit  entre  l'Autriche-Hongrie  et  la  Serbie.  L'Archiduc  a  dit 
ä  Berlin  que  la  monarchie  austro-hongroise  etait  arrivee  ä  la 
limite  des  concessions  qu'elle  pouvait  faire  ä  sa  voisine.   L'Em- 

^)  Vgl.  Belgische  Aktenstücke  1905—1914,  Nr.  96,  S.  112. 

105 


pereur  et  ses  conseillers  ne  lui  ont  pas  moins  prodigue  des 
conseils  de  moderation. 

Peu  de  jours  apres  le  depart  de  Frangois  Ferdinand,  a  paru 
dans  la  Norddeutsche  Allgemeine  Zeitung  un  communique 
officieux,  redige  ä  la  Wilhelmstrasse  et  destine  ä  rassurer  les 
esprits  que  la  nouvelle  des  preparatifs  militaires  de  l'Autriche 
avait  affoles.  II  n'y  a  pas  de  doute  que  l'Empereur,  le  chan- 
celier  et  le  Secretaire  d'Etat  aux  Affaires  Etrangeres  ne  soient 
passionnement  pacifiques.  L'article  de  la  Norddeutsche  a  cause 
un  certain  mecontentement  ä  la  Cour  de  Vienne.  L'Archiduc- 
Heritier  ne  s'attendait  pas,  au  lendemain  de  son  voyage,  ä 
une  declaration  aussi  nette  de  la  part  de  l'Allemagne  et  il  s'en 
est  plaint  ici.  Quels  que  soient  les  projets  de  M.  de  Kiderlen- 
Wächter  destines  ä  concilier  ä  son  pays  les  sympathies  des 
jeunes  Puissances  balkaniques,  un  fait  absolument  certain  c'est 
qu'il  veut  fermement  eviter  une  conflagration  europeenne.  La 
politique  allemande  se  rapproche  sur  ce  point  de  celle  de  l'Angle- 
terre  et  de  la  France,  toutes  deux  resolument  pacifiques  et, 
si  les  sujets  de  polemique  continuent  d'etre  journaliers  entre 
la  presse  de  Paris  et  celle  de  Berlin,  celle-ci  a  adopte  un  ton 
beaucoup  plus  conciliant  ä  l'egard  de  la  Grande  Bretagne  et 
de  Sir  Edward  Grey  en  particulier. 

Les  relations  entre  les  Gouvernements  allemand  et  britannique 
sont  meilleures  qu'elles  n'avaient  ete  depuis  longtemps  et  meme, 
ä  ce  qu'assure  l'Ambassadeur  de  France,  une  detente  tres 
favorable  au  maintien  de  la  paix  se  produit  aussi  entre  les 
Cabinets  de  Berlin  et  de  Paris. 

Amener  l'Autriche  ä  se  montrer  plus  traitable,  comme  on 
croit  ici  que  le  Gouvernement  Imperial  y  a  reussi,  cela  ne 
suffirait  pas  pour  apaiser  le  conflit.  II  faut  encore  faire  flechir 
la  resistance  opiniätre  de  la  Serbie  ä  une  diminution  de  ses 
pretentions.  A  la  fin  de  la  semaine  derniere,  le  bruit  courait 
dans  les  chancelleries  europeennes  que  M.  Sassonow  renongait 
ä  lutter  contre  le  parti  de  la  Cour  qui  veut  entrainer  la 
Russie  dans  une  guerre,  quoique  le  sol  de  l'Empire  russe 
soit  mine  par  la  revolution  et  sa  preparation  militaire  encore 
insuffisante.     Mais   depuis    que   le   Czar   a   regu  en   audience 

106 


particuliere  TAmbassadeur  d'Autriche-Hongrie  une  impression 
de  confiance  a  succede  ä  Tenervement  de  la  semaine  passee. 
M.  Sassonow  s'est,  parait-il,  ressaisi  et  il  joue  activement 
aupres  de  la  Cour  de  Beigrade  le  meme  röle  que  la  diplo- 
matie  allemande  aupres  de  la  Cour  de  Vienne.  Sous  l'influence 
des  conseils  russes  l'intransigeance  serbe  va-t-elle  se  plier  ä 
un  compromis  dans  la  question  du  port  de  l'Adriatique?  Or 
c'est  lä  le  noeud  de  la  question.  On  est  donc  optimiste  dans 
le  monde  diplomatique  de  Berlin.  Mais  on  s'attend  encore  ä 
recevoir  de  temps  en  temps  des  nouvelles,  tres  alarmistes, 
auxquelles  on  devra  d'autant  moins  ajouter  foi  qu'elles  seront 
probablement  l'oeuvre  des  diplomates  turcs.  Le  projet  d'une 
Conference  d'ambassadeurs  qui  aurait  pour  but  de  deblayer 
le  terrain  en  amenant  une  entente  prealable  entre  les  six  grandes 
Puissances  pour  la  Solution  des  questions  importantes,  telles 
que  Celle  des  iles  de  la  Mer  Egee  et  celle  de  l'Albanie,  ä  laquelle 
est  fatalement  liee  la  question  d'un  port  serbe  sur  l'Adriatique, 
a  trouve  un  accueil  favorable  ä  Berlin.  L'idee  de  Sir  Edward 
Grey  repond  ä  une  preoccupation  de  M.  de  Kiderlen-Wächter 
qui  s'est  plaint  ä  diverses  reprises  de  perdre  un  temps  pre- 
cieux  et  de  n'aboutir  ä  aucun  resultat  par  des  echanges  de 
vues  de  Cabinet  ä  Cabinet.  En  les  concentrant  dans  une  seule 
capitale  et  en  les  confiant  ä  diplomates  experimentes,  on  arri- 
verait  sans  doute  ä  un  accord  qui  rendrait  plus  facile  la  täche 
du  Congres  appele  plus  tard  ä  regier  les  questions  soulevees 
par  la  guerre  actuelle. 

39. 
BRÜXELLES,  7. 12. 1912. 

(Extraits    d'un    rapport    de   Bucarest   du   4   novembre   1912, 

No.  194.) 

L'mterview  de  M.  Sazonow  au  sujet'de  la  Roumanie. 

Les  declarations  contenues  dans  Tinterview  que  M.  Sazonow 
a  accordee  ä  un  redacteur  du  «Ruskoie  Slavo»  ont  cause  ici  une 
vive  satisfaction.    L'approbation   donnee    ä,  l'attitude    qu'ob- 

107 


serve  la  Roumanie  depuis  le  debut  de  la  guerre  constitue  un 
succes  pour  eile  non  seulement  en  ce  qui  concerne  l'appui  que 
ce  «satisfacit»  laisse  presager  de  la  part  de  la  Russie,  mais 
encore  en  ce  qu'il  justifie  le  Gouvernement  (et  par  gouverne- 
ment  il  faut  entendre  la  Couronne  qui  l'inspirait  directement 
et  exclusivement)  vis-ä-vis  de  l'opposition  qui  critiquait  sa 
passivite. 

Le  Representant  de  la  Russie  assurait  recemment  le  Gou- 
vernement Roumain  que  Ton  etait  dispose  ä  Saint-Petersbourg 
k  seconder  ses  efforts  pour  obtenir  les  compensations  aux- 
quelles  le  pays  pourrait  eventuellement  pretendre.  Meme  initia- 
tive etait  venue  de  Paris,  en  depit  de  remarques  assez  desobli- 
geantes  du  «Journal  des  Debats»,  auxquelles  M.  Poincare  fit 
d'ailleurs  mettre  fin  immediatement.  De  l'inquietude  oü  Ton 
etait  plonge,  il  y  a  peu  de  temps  encore,  on  a  donc  passe  ä  la 
confiance.  Le  point  noir  que  l'on  apercevait  du  cöte  de  la 
Neva  s'est  ä  tel  point  efface  qu'un  de  mes  coUegues,  re^u  tout 
dernierement  en  audience  par  Sa  Majeste,  m'a  assure  s'etre 
laisse  dire  par  Elle  qu'«il  n'y  a  plus  de  point  noir  que  du  cöte 
de  l'Autriche».  Singulier  et  soudain  revirement  des  choses  oü 
Ton  voit  les  rapports  russo-roumains  empreints  de  mefiance 
evoques  par  le  Ministre  des  Affaires  Etrangeres  de  Russie  pour 
affirmer  qu'ils  sont  de  nouveau  consolides  et  que  la  Roumanie 
ne  peut  qu'y  gagner,  alors  que  TAutriche-Hongrie  dont  on 
assurait  que  la  Roumanie  recevait  tous  ses  conseils,  est  tou- 
jours  restee  muette  depuis  le  debut  de  la  guerre. 

Quoiqu'il  en  soit,  le  contact  entre  les  Puissances  sur  l'objet 
et  les  consequences  de  leur  Intervention  est  ininterrompu ;  et 
de  ce  qu'il  se  prolonge,  M.  Poincare  qui,  parait-il,  n'osait  pas 
trop  l'esperer,  en  tire  un  heureux  augure.  M.  Sazonow  semble 
confirmer  cette  Impression  dans  son  interview. 

Au  pont  des  Chantres  comme  ailleurs,  on  prevoit  que  le 
retour  ä  l'ancien  etat  de  choses  est  impossible.  Mais  sur  le 
«statu  quo»  une  nouvelle  theorie  a  pris  naissance  au  Ballplatz, 
oü  l'on  entendait  plus  desormais  donner  ä  cette  formule  l'accep- 
tation  ministerielle  et  l'initiative  du  maintien  des  frontieres  des 
Etats   balkaniques   telles   qu'elles   existaient   avant   les   hosti- 

108  .  • 


lites,  mais  bien  un  sens  plus  large  qui  serait  le  maintien  de  l'equi- 
libre  politique  tel  qu'il  etait  etabli  avant  la  guerre.  On  pour- 
rait,  de  la  sorte,  conceder  des  agrandissements  territoriaiix 
dans  la  mesure  oü,  par  exemple,  la  Bulgarie  augmentee  d'un 
vilayet  turc  ne  renverserait  pas  ä  son  profit  l'equilibre  tel 
qu'il  existait  jusqu'ici  par  rapport  ä  la  Roumanie. 

Un  Journal  etranger  croit  pouvoir  publier  les  prelentions 
de  la  Roumanie  en  cas  de  remaniements  territoriaux  assurant 
des  avantages  ä  la  Bulgarie  et  ä  la  Serbie;  ce  sont  les  suivantes: 
Garanties  pour  les  Koutzo-Valaques  de  Macedoine  au  cas  oü 
cette  province  serait  partagee  entre  la  Serbie  et  la  Bulgarie; 
renonciation  de  la  Bulgarie  k  ses  anciennes  aspirations  sur  la 
Dobroudja;  cession  du  fort  de  Silistrie  et  rectification  de  la 
fronti^re.  Cette  rectification,  partant  du  fort  de  Silistrie,  sui- 
vrait  la  route,  etablie  sur  une  crete  de  montagnes,  qui  aboutit 
ä  Baleik  au  nord  de  la  mer  Noire.  Elle  augmenterait  le  terri- 
toire  roumain  d'une  fagon  insignifiante ;  mais  en  revanche  eile 
aurait  une  importance  strategique  evidente  par  la  cession  de 
Silistrie,  et  eile  apporterait  une  grande  amelioration  dans  les 
relations  de  voisinage  entre  les  deux  pays. 

Ces  pretentions,  modestes  d'ailleurs,  concordent  absolument 
avec  ce  qu'on  a  dit,  il  y  a  plus  de  quinze  jours  dejä,  des  ambi- 
tions  de  la  Roumanie.  II  y  a  donc  quelque  raison  de  croire 
qu'elles  peuvent  correspondre  ä  peu  pres  ä  la  realite. 

L'interv'iew  de  M.  Sazonow  contient  enfin  une  sorte  d'assu- 
rance  au  profit  de  la  Roumanie  de  la  part  des  Etats  balkaniques. 
Le  Ministre  des  Affaires  Etrangeres,  en  effet,  exprime  la  cer- 
titude  que  *ces  Etats  comptent  avec  eile  comme  un  facteur 
politique  important»  et  que  la  Bulgarie,  notamment,  «ne  creera 
pas  une  Situation  qui  lui  rendrait  difficile  le  maintien  de  son 
attitude  loyale».  De  la  part  de  l'Empire,  protecteur  des  Etats 
balkaniques,  ces'paroles  spontanees  ont  un  prix  dont  on  est 
justifie  de  se  rejouir  ici. 


109 


40. 

BRÜXELLES,  13. 12. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Saint-Petersbourg  du  6  decembre  1912, 

No.  494.) 

Belations  austro-russes. 

Les  mesures  militaires  qui  se  poursuivent  en  Bussie,  avec 
autant  d'activit6  que  de  mystöre,  prouvent  qu'on  peut  se  pre- 
parer  ä  toutes  les  eventualites,  tout  en  souhaitant  ardemment  la 
paix,  et  meme  en  y  croyant.  Ce  desir  et  cette  confiance  sont 
egalement  sinceres  dans  l'esprit  du  Gouvernement  russe  —  et 
cela  pour  differentes  raisons. 

Le  Ministre  de  l'Interieur  a  dit  recemment  qu'il  ne  pouvait 
repondre  des  evenements,  si  la  guerre  eclatait.  M.  de  Bethmann- 
Hollweg  a  declare  d'autre  part  la  resolution  de  TAllemagne 
d'aider  TAutriche  si  eile  et^it  attaquee.  Le  Gouvernement 
russe  qui  pensait  naguere  encore  que  l'Allemagne  ne  se  lancerait 
pas  dans  une  guerre  pour  la  question  des  Balkans  a  du  se  rendre 
ä  l'evidence.  Enfin,  bien  des  officiers  et  parmi  eux  plusieurs 
des  plus  serieux,  estiment  que  le  materiel  de  l'armee  n'est  pas 
ä  la  hauteur  des  circonstances.  D'ailleurs  l'impression  prevaut 
ici  que  la  Serbie  modere  insensiblement  ses  pretentions.  Les 
propos  recents  de  M.  Pachitch  en  temoignent:  les  exhortations 
de  M.  de  Hartwig  devenu  enfin  plus  docile  aux  Instructions  de 
Petersbourg  y  contribuent. 

L'arm6e,  cependant,  souhaite  la  guerre.  Elle  y  voit  l'occasiou 
de  racheter  la  campagne  russo-japonaise.  L'enjeu  de  cette  der- 
niere  laissait  le  peuple  russe  indifferent:  l'animosite  contre 
l'Autriche,  au  contraire,  unit  toutes  les  classes  de  la  nation. 
Cette  rancune  remonte  jusqu'au  commencement  du  XIX® 
siecle,  ä  l'occupation  par  les  troupes  autrichiennes  de  Cattaro, 
evacue  par  l'Empereur  Alexandre;  pour  le  grand  public,  au 
Congres  de  Berlin,  qui  valut  ä  l'Autriche  plus  d'avantages 
territoriaux  qu'ä  la  Russie  et  aux  episodes  de  la  rivalite  austro- 
russe  dans  les  Balkans.  On  exprime  moins  le  d6sir  de  soutenir 
la  Serbie  que  de  «regier  les  eomptes». 

110 


41. 
BRÜXELLES,  24. 12. 1912. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Berlin  du  16  decembre  1912,  No.  1560.) 

N^gociations  de  paix.    Osman  Nizami  Pacha  ä  Berlin. 

Osman  Nizami  Pacha,  Ambassadeur  de  Turquie  ä  Berlin 
s'est  arrete  quelques  heures  en  cette  ville  en  se  rendant  ä  Londres. 
II  a  ete  regu  par  M.  de  Kiderlen-Waechter  qui  a  ete  mecontent 
du  langage  que  lui  a  tenu  le  delegue  ottoman  ä  la  Conference 
de  la  paix. 

Nizami  Pacha,  en  sa  qualite  de  militaire  est  partisan  de  la 
reprise  des  hostilites,  si  les  alliees  persistent  dans  leurs  pre- 
tentions.  II  a  vante  la  reorganisation  de  l'armee  ottomane  qui 
a  soif  d'une  revanche  et  s'est  dit  persuade  qu'elle  l'obtiendra. 
M.  de  Kiderlen  s'est  applique  ä  moderer  ces  sentiments  belli- 
queux.  L'AUemagne  desire  fermement  la  conservatlon  de  la 
paix  europ^enne  et  la  premiöre  condition  de  son  maintien,  c'est 
le  retablissement  de  la  paix  balkanique.  La  Turquie  n'aurait 
rien  ä  gagner  ä  une  conflagration  generale.  Si  eile  s'est  forti- 
fiee  de  faQon  ä  pouvoir  soutenir  une  guerre  defensive,  on  croit 
ä  Berlin  qu'elle  n'est  pas  en  etat  de  prendre  l'offensive  contre 
un  ennemi  qui  occupe  lui  aussi  de  tres  fortes  positions;  la  re- 
prise des  hostilites  n'amenerait  vraisemblablement  que  des 
sacrifices  inutiles  et  coüterait  des  torrents  de  sang  depenses  en 
pure  perte.  C'est  la  le  theme  que  le  Secretaire  d'Etat  a  deve- 
loppe  ä  Nizami  Pacha  avec  une  couAäction  qui  a  du  faire  Im- 
pression sur  l'esprit  de  son  interlocuteur. 

A  la  legation  de  Bulgarie  on  croit  ä  des  negociations  longues 
et  difficiles,  mais  on  a  bon  espoir  dans  leur  resultat.  II  m'a 
semble  que  cette  esperance  etait  faite  surtout  du  desir  que  les 
pourparlers  ne  soient  pas  rompus.  L'armee  bulgare  semble 
etre  epuisee  par  ses  victoires.  Elle  sera  obligee,  si  eile  doit 
lutter  encore,  de  mettre  en  ligne  des  conscrits  de  18  ä  19  ans, 
n'ayant  que  quelques  semaines  de  preparation  militaire. 

En  ce  qui  concerne  l'attitude  de  l'Autriche-Hongrie,  la  meme 
incertitude  continue  de  regner  ici.  A  l'Ambassade  Imperiale 
on  assure  que  le  Gouvernement  austro-hongrois  est  dispose  ä 

111 


faire  ä.  la  Serbie  de  larges  concessions  dans  le  reglement  de  leurs 
rapports  economiques,  mais  qu'il  se  montrera  inflexible  dans 
la  question  du  port  de  l'Adriatique  et  dans  celle  de  l'integritö 
du  territoire  destine  k  composer  la  principaute  d'Albanie  ce 
qui  exclu  toute  idee  d'abandonner  ä  la  Serbie  une  bände  de 
terrain  pour  la  construction  d'un  chemin  de  fer  la  reliant  ä 
TAdriatique.  On  se  demande  si  le  Gabinet  de  Vienne  resistera 
au  desir  de  donner  une  legon  ä  la  Serbie  dont  l'attitude  a  lasse 
sa  patience. 

42. 
BRÜXELLES,  24. 12. 1912. 

(Extraits  d'unrapport  de  Vienne  du  16  decembre  1912,  No.303.) 

La  question  albanaise.    Les  relations  austro-serbes. 

.  Les  Etats  allies  balkaniques  auront  non  seulement  k  vaincre 
les  difficultes  relatives  ä  la  conclusion  de  la  paix  avec  la  Turquie 
et  au  partage  des  contrees  conquises,  mais  ils  devront  aussi  se 
defendre  contre  les  tendances  qui  vont  se  faire  jour  pour  la 
Constitution  d'une  Albanie  autonome.  On  parait  decide  ä 
declarer  ce  nouvel  Etat  neutre  sous  la  garantie  des  Puissances. 
Mais  quelles  en  seront  les  limites  et  comment  pourra-t-on  s'en- 
tendre  pour  les  etablir?  Dejä  une  carte  a  ete  publice  qui  com- 
prendrait  Janina  au  Sud-ouest,  Prizrend  et  meme  Uskub  au 
Nord-est.  En  ce  qui  concerne  cette  derniere  ville  la  pretention 
est  par  trop  exageree,  mais,  sous  cette  reserve,  il  y  a  tout  lieu 
de  croire  que  rAutriche-Hongrie  soutiendra  les  pretentions  des 
Albanais  dans  une  mesure  aussi  large  que  possible  au  grand 
detriment  des  visees  serbes,  montenegrines  et  grecques. 

Quant  au  conflit  austro-serbe  pour  la  question  du  port  sur 
l'Adriatique,  il  devient  de  moins  en  moins  douteux  qu'on  devra 
accepter  k  Beigrade  la  Solution  sur  laquelle  les  Puissances  auront 
ötabli  un  accord,  mais  il  serait  extremement  desirable  que  cette 
Solution  fut  teile  que  la  Serbie  put  s'y  soumettre  de  bonne  gräce. 
II  faudrait  arriver  ä  un  compromis  satisfaisant  plus  ou  moins 
les  deux  Etats  et  dans  ce  but  on  devrait  montrer  k  Vienne  des  dis- 
positions  un  peu  conciliantes.  II  semble  qu'on  aurait  d'autant  plus 

112 


d'interet  ä  le  faire  qu'on  veut  obtenir  de  la  Serbie  des  facilites 
et  des  garanties  pour  «la  libre  route  commerciale  vers  Saloni- 
que». 

Malheureusement  on  ne  voit  jusqu'ä  present  aucun  Symptome 
permettant  de  croire  qu'on  est  dispose  ä  entrer  dans  cette  voie. 
Or,  si  la  Serbie  doit  se  soumettre  dans  la  question  du  port  ä  une 
Solution  par  trop  penible,  non  seulement  eile  n'ira  pas  au  devant 
des  desirs  de  l'Autriche-Hongrie,  mais  eile  se  laissera  peut-etre 
entrainer  ä  des  represailles,  par  exemple  en'  proclamant  un 
«boycott»  de  marchandises  provenant  de  la  Monarchie.  II  en 
resulterait  la  continuation  d'une  Situation  extremement  tendue 
qui  risquerait  fort  de  degenerer  tot  ou  tard  en  un  conflit  arme. 
C'est  ce  dont  on  se  rend  evidemment  compte  ici.  Le  Ministre 
des  Affaires  Etrangeres  austro-hongroises  ne  cache  d'ailleurs 
pas  son  apprehension  ä  ce  sujet.  L'animosite  contre  la  Serbie 
etait  dejä  grande  avant  ces  derniers  evenements.  La  blessure 
d'amour-propre  infligee  par  ses  succes  militaires  a  ete  trop 
brusque  et  trop  \'ive  et  toute  avance  faite  serait  consideree 
comme  trop  humiliante.  C'est  dans  cet  6tat  des  esprits  qua 
reside  le  danger. 

Le  parti  militaire  profite  de  cette  Situation  pour  dire  bien  haut 
qu'il  faut  apporter  une  Solution  definitive  ä  la  question  serbe  et 
le  fait  est  qu'on  s'arme  ici  comme  si  la  guerre  6tait  absolument 
imminente.  On  continue  ä  rappeler  les  reser\4stes  dans  une 
mesure  qui  equivaut  presque  ä  une  mobilisation  generale.  Les 
officiers  en  Service  actif  completent  leur  equipement  au  point 
de  vue  d'une  campagne  d'hiver.  Les  autres  achetent  tout  ce  qui 
leur  est  necessaire  en  prevision  d'un  prochain  appel.  Ceux  qui 
sont  dans  les  garnisons  le  long  des  frontieres  ont  regu  l'ordre 
d'eloigner  leurs  familles.  Tous  sont  ä  peu  pres  convaincus  qu'ils 
vont  se  battre  et  c'est  tout  au  plus  s'ils  admettent  qu'on  cher- 
chera  ä  trainer  les  choses  en  longueur  de  maniere  ä  ne  devoir 
entrer  en  campagne  qu'au  printemps.  Le  changement  de  Mi- 
nistre de  la  Guerre  et  surtout  le  retour  du  General  Conrad  von 
Hötzendorff  au  poste  de  chef  de  l'etat  major  n'ont  pu  qu'ac- 
centuer  cet  etat  des  esprits. 

Etant  donne  les  assurances  pacifiques  de  la    Russie  et  la 

8    Europäische  Politik.    Bd.  4.  ll»^ 


probabilite  que  la  Serbie  devra  cöder  dans  la  question  du  port, 
il  semble  qu'il  y  ail  dans  ces  preparatifs  quelque  chose  d'illo- 
gique  et  d'exagere.  Si  c'est  une  demonstration  de  parade  destinee 
ä  intimider  l'adversaire,  eile  coütera  fort  eher  au  pays  et  aurait 
ete  d'autant  moins  necessaire  qu'une  attaque  de  la  Serbie  est 
dans  tous  les  cas,  fort  improbable. 

II  faudrait  admettre  au  contraire  que,  decide  ä  ne  faire  aucune 
concession  et  prevoyant  l'impossibilite  d'une  complete  entente, 
ce  soit  ici  le  parti  militaire  qui  l'emporte  et  qu'on  ait  contre 
l'Etat  voisin  des  intentions  agressives. 

C'est  entre  ces  deux  suppositions  qu'il  faut,  semble-t-il, 
chercher  l'explication  de  cette  attitude  de  rAutriche-Hongrie, 
attitude  belliqueuse  en  apparence,  mais  qu'elle  serait  sans  doute 
fort  satisfaite  de  pouvoir  modifier. 


43. 
BRÜXELLES,  3. 1. 1913. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Paris  du  29  decembre  1912,  No.  3840.) 

Conflit  austro- Serbe. 

Les  cercles  politiques  parisiens  se  montrent  encore  tres  sou- 
cieux  de  la  Situation  generale.  Ils  esperaient,  ces  derniers  jours, 
un  commencement  de  demobilisation  en  Antriebe;  et  rien  n'est 
survenu. 

Ils  admettent  parfaitement  que  l'Empire  dualiste  est  le 
«grand  vaineu»  de  la  erise  balkanique.  II  doit  renoneer  jusqu'ä 
un  eertain  point  ä  son  programme  de  einquante  ans:  la  pouss6e 
vers  Test;  Salonique  lui  6chappe,  et  le  renforcement  slave  dans 
les  Balkans  eonstituera  une  puissanee  d'attraetion  dangereuse 
pour  ses  provinces  orientales.  L'Autriehe  a  pu  croire  de  bonne 
foi,  au  debut  de  la  erise,  que  la  Russie  esquissait  une  mobili- 
sation;  mais  eile  a  du  revenir  de  eette  erreur;  une  partie  de  ses 
armements  peuvent  avoir  un  but  interieur  et  eile  trouve  plus 
prudent  d'enröler  les  jeunes  gens  des  provinees  slaves  et  polo- 
naises  oü  l'esprit  public  est  assez  exeite;  mais  il  est  extra- 
ordinaire  et  inquietant  qu'elle  n'ait  pas  marque  par  un  affaiblisse- 

114 


ment  de  ses  moyens  militaires,  les  preuves  qu'elle  a  regues 
recemment  des  dispositions  conciliantes  de  la  Serbie. 

On  dit  que  l'Autriche  n'entend  pas  changer  d'attitude  avant  qua 
l'on  ait  procede  ä  la  delimitation  de  l'Albanie;  c'est  precisement 
cette  interpretation  qui  est  alarmante,  car  eile  marque  Tantago- 
nisme  continuel  qui  existe  entre  les  intentions  conciliantes  et 
pacifiques  du  Comte  Berchtold  et  les  visees  du  parti  militaire. 

L'autonomie  de  l'Albanie  et  I'acces  de  la  Serbie  sur  l'Adria- 
tique  par  un  simple  port  de  commerce  constituent  un  succes 
pour  le  Cabinet  de  Vienne  et  sont  acceptes  aujourd'hui  par 
l'Europe;  mais  maintenant  surgit  la  question  de  Scutari:  que 
nous  reserve  demain? 

Ge  qui  peut  donner  confiance  dans  le  maintien  de  la  paix 
generale,  c'est  l'attitude  des  Puissances.  Toutes  veulent  sin- 
c^rement  la  paix,  et  l'Empereur  Guillaume  se  distingue  tout  par- 
ticuliörement  par  ses  intentions  pacifiques.  On  a  la  confiance 
que  si  un  conflit  surgissait  encore  entre  l'Autriche  et  la  Serbie, 
la  Russie  resterait  neutre,  et  par  cons6quent  l'AIlemagne  n'aurait 
pas  ä  intervenir.  Mais  on  se  demande  si  le  Cabinet  de  P^tersbourg, 
pouss6  par  les  panslaristes,  pourra  encore  longtemps  supporter 
les  concentrations  de  troupes  autrichiennes  le  long  de  ses  fron- 
tiöres.  Jusqu'ici  il  s'est  born6  ä  garder  sous  les  armes  une  classe 
de  milice;  1^  bruits  qui  circulent  depuis  deux  jours  au  sujet  de 
nouveaux  armements  de  la  Kussie  sont  faux;  mais  ne  devien- 
draient-ils  pas  >Tais  ? 

44. 
BRUXELLES,  16. 1. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Londres  du  19  decembre  1912,  No.  712.) 

Articles  du  «Daily  News»  sur  l'attitude  ä 

prendre  par  l'Angleterre  en  cas  de  conflit  europ^en. 

Le  «Daily  News»  a  public  dernierement  de  frequents  articles 
priant  le  Gouvernement  de  Londres  de  declarer  hautement  qu'un 
conflit  eventuel  au  sujet  de  la  crise  Orientale  n'interesse  pas  la 
Grande  Bretagne  et  que  si  les  Grandes  Puissances  se  laissent 

8»  115 


entrainer  ä  la  guerre,  l'Angleterre  ne  les  suivrait  pas.  Ce  Jour- 
nal reflete  les  idees  d'un  parti  assez  nombreux  dans  les  rangs 
de  la  gauche  avancee,  dit  «le  parti  de  la  paix  ä  tout  prix».  II 
est  en  principe  favorable  ä  des  arrangements  amicaux  avec 
TAUemagne  et  critique  constamment  la  cordiale  entente  avec  la 
France,  de  nature  ä  pousser  le  Royaume-Uni  dans  des  aventures. 

Le  Gouvernement  n'a  rien  dit  ou  fait  pour  encourager  les 
vues  dont  il  s'agit.  M.  Asquith  et  Sir  E.  Grey  ont,  au  contraire, 
souvent  parle  de  la  fidelitö  de  l'Angleterre  ä  ses  amities  et  ä 
ses  engagements. 

Le  Foreign  Office  desavoue  de  son  cöt6  toute  responsabilite 
pour  les  articles  de  ces  organes  de  la  presse.  Un  diplomate  a 
recemment  fait  une  tentative  directe  aupres  de  Sir  E.  Grey, 
en  vue  de  lui  faire  dire  si  oui  ou  non,  l'Angleterre  se  considere- 
rait  comme  solidaire  de  la  France  et  de  la  Russie  dans  un  con- 
flit  europeen,  suscite  par  le  differend  austro-serbe.  Comme  on 
pouvait  s'y  attendre,  le  Ministre  des  Affaires  Etrangeres  s'est 
contente  de  lui  repondre:  «Cela  dependrait  des  circonstances» 
et  s'est  refuse  ä  entrer  dans  d'autres  explications. 

Dans  les  milieux  politiques  anglais  on  remarque  une  grande 
rßpugnance  ä  voir  l'Angleterre  participer  ä  une  guerre  europ6enne, 
temp6r6e  par  deux  consid6rations:  l'id6e  de  ne  pas  abandonner 
la  R6publique  si  eile  6tait  injustement  attaqu6e  par  l'Allemagne 
et  surtout  la  pens6e  que  si  la  France  devrait  Jamals  gtre  6eras6e 
par  les  forces  imperiales  le  tour  de  ce  pays-ci  ylendrait  ensuite. 

45. 
BRUXELLES,  18. 1. 1913. 

(Extraits  d'unrapport  de  St.Petersbourg  du  7  janvier  1913,  No.l9.) 

Affaires  d' Orient.  _  * 

La  question  du  port  serbe  parait  aujourd'hui  r6gl6e.  D'autre 
part,  les  Puissances  seraient  d'accord  quant  ä  l'agrandissement 
de  territoire  de  la  Grece,  lequel  comprendrait  Janina.  Quant 
aux  limites  nouvelles  de  la  Serbie,  outre  l'acquisition  d'une 
partie  du  Sandjak,  la  majorite  des  Puissances  serait  dispos6e 

116 


ä  fixer  comme  frontiere  ouest  le  cours  de  la  Drina,  tandis  qua 
la  Serbie  reclame  entre  elle-meme  et  l'Albanie,  un  trace  plus 
Occidental,  ä  savoir  la  ligne  de  Separation  des  eaux. 

En  ce  qui  concerne  le  Montenegro,  rAutriche  estime  que 
l'Albanie  doit  s'etendre  au  Nord  jusqu'aux  frontieres  de  la 
Tchernagora.  La  Russie,  au  contraire,  soutient  le  Montenegro 
dans  son  desir  d'annexer  le  Nord  de  l'Albanie,  y  compris  Scutari. 

En  elle-meme  la  question,  n'affectant  pas  directement  les 
int^rets  de  la  Russie,  paraitrait  d' ordre  secondaire,  n'^tait  l'in- 
fluence  en  haut  lieu  du  parti  militaire  intransigeant,  Par  suite, 
tout  le  pacifisme  des  3Iinistres  de  l'Empereur  ne  peut  imposer 
silence  ä  ceux  qui  proclament  rimpossibilit6  de  reculer  une  fois 
de  plus  devant  l'Autriche.  L'affaire  se  compliquera  peut-etre 
de  ce  que  l'Italie  pourrait  difficilement  se  rallier  ä  l'attitude 
antimontenegrine  de  la  monarchie  dualiste. 

Tout  recemment,  le  Gouvernement  de  Petersbourg  a  fait 
une  demarche  courtoise  aupres  de  celui  de  Vienne  et  lui  a  re- 
presente  la  Situation  difficile  que  cree  la  persistance  de  l'Autriche 
ä  rester  sur  un  pied  de  mobilisation.  La  reponse  fut  que  rien 
ne  pouvait  etre  change  avant  le  reglement  de  la  question  d'Al- 
banie.  Le  Gouvernement  russe  est  dono  oblige  de  continuer, 
!ji  auäsi,  ses  preparatifs  militaires. 


46. 
BRUXELLES,  21. 1. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Paris  du  8  janvier  1913,  No.  53.) 

La  question  de  la  paix  dans  les  Balkans.  —  La  Situation  inter- 
nationale. 

On  ne  croit  pas  dans  les  spheres  officielles  que  la  guerre  puisse 
recommencer  dans  les  Balkans;  les  grandes  Puissances  sont 
unanimes  pour  ne  pas  le  vouloir,  et  il  semble  que  le  Gouverne- 
ment Ottoman  demande  seulement  qu'on  lui  force  la  main. 

L'accord  des  Puissances  est  complet  quant  au  sort  d'Andri- 
nople  qui  est  d'ailleurs  ä  la  veille  de  capituler.  L'entente  est 
moins  parfaite  en  ce  qui  concerne  les  iles  de  l'Archipel;  mais 

117 


celles-ci  sont  nombreuses  et  pretent  par  consequent  ä  des  com- 
binaisons  de  nature  ä  satisfaire  chacun. 

Les  armements  de  l'Autriche  ne  sont  plus  un  sujet  d'inqui- 
etude  depuis  les  explications  loyales  que  le  Cabinet  de  Vienne 
a  donnees  sur  ce  point  ä  celui  de  St.  Petersbourg.  La  Russie 
ne  desarme  d'ailleurs  pas. 

De  grosses  difficultes  sont  encore  ä  regier  telles  que  les  fron- 
tieres  de  l'Albanie  et  le  differend  roumano-bulgare  qui  n'a 
pas  fait  un  pas  jusqu'ici;  mais  on  peut  esperer  que  l'Europe 
unanime  et  pacifique  empechera  les  ruptures  dangereuses. 

47. 
BRUXELLES,  22. 1. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Paris  du  13  janvier  1913,  No.  102  et 
du  13  janvier  1913,  No.  103.) 

Guerre  des  Balkans.    Intervention  des  Puissances. 

Les  milieux  officiels  francais  se  montrent  maintenant  aussi 
pessimistes  qu'ils  etaient  optimistes  il  y  a  huit  jours. 

Les  Puissances,  dit-on,  sont  d'accord  pour  faire  une  demarche 
ä  Constantinople,  invitant  la  porte  ä  ceder  Andrinople  aux 
Bulgares;  mais  Ton  sait  dejä  que  le  Gouvernement  ottoman  ne 
cedera  pas.  Qu'arrivera-t-il  ensuite  ?  Pourra-t-on  retrouver  cet 
accord  pour  employer  des  moyens  coercitifs  vis-a-vis  de  la 
Turquie  ? 

•  Les  Turcs  connaissent  toutes  les  divisions  qui  subsistent  entre 
les  grandes  Puissances;  et  la  question  roumaine  les  engage  ä 
la  resistance:  ils  speculent,  comme  ils  Font  toujours  fait,  sur  le 
defaut  d'entente  de  l'Europe. 

Le  desaccord  entre  la  Roumanie  et  les  Bulgares  est  aussi  tres 
grave  et  tres  dangereux:  le  Cabinet  de  Bucarest  se  montre  d'une 
grande  intransigeance  que  l'on  peut  se  demander  ä  quel  mobile 
et  ä  quels  conseils  il  obeit. 

II  semble  que  le  seul  moyen  de  sortir  de  l'impasse  serait  un 
coup  de  force  de  l'armee  roumaine  s'emparant  de  Silistrie.  II  y 
aurait  alors  un  fait  accompli  devant  lequel  il  serait  plus  facile 

118 


aux  Bulgares  de  s'incliner  que  d'accepter  la  necessite  d'une 
cession  benevole, 

Mais  il  est  ä  craindre  que  le  tr^s  paeifique  GouYeruement  russe 
ne  soit  plus  maitre  de  l'opinion  publique  surexcit^e  en  ee  moment, 
et  qu'il  soit  contraint  de  prendre  fait  et  cause  pour  les  Bulgares. 
En  admettant  meme  qu'il  ne  prenne  que  des  mesures  conser- 
vatoires,  de  simples  pr^eautions,  peut-on  esp^rer  que  rAutriche 
n'en  fera  pas  au  moins  autant? 

Si  les  spheres  officielles  frangaises  sont  maintenant  pessimistes, 
les  milieux  turcs  de  Paris  temoignent,  de  leur  cöte,  d'un  profond 
decouragement.  Leur  pays,  disent-ils,  est  abandonne  par 
l'Europe  qui  lui  demande  tous  les  sacrifices,  s'acharnant  sur  les 
vaincus.  La  Porte,  ajoute-t-on  ne  cedera  pas  Andrinople,  meme 
sous  la  pression  des  Puissances:  ceder  serait  pour  eile  un  suicide. 
Elle  ne  desire  certes  pas  la  reprise  des  hostilites,  mais  ne  la  re- 
doute pas  non  plus:  son  armee  est  maintenant  dans  de  bonnes 
conditions,  qu'elle  ne  connaissait  pas  au  commencement  de  la 
guerre.  Les  Turcs  apprecient  l'interet  qu'ont  les  Puissances  de 
voir  les  hostilites  terminees.  «Mais  pourquoi,  disent-ils,  devons- 
nous  faire  tous  les  frais?  Que  l'Europe  s'adresse  aux  allies  et 
leur  recommande  d'etre  plus  moderes.» 


48. 
BRUXELLES,  1.  2. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Saint-Petersbourg,  le  13  janvier  1913, 

No.  32.) 

Roumanie  et  Bulgarie.    3I4diation  russe. 

Les  conversations  entre  M.  Sazonow  et  le  Ministre  de  Bul- 
garie ä  St.  Petersbourg  ont  amene  un  nouveau  resultat.  II 
est  äpeu  pres  decide  qu'outre  la  cession  territoriale  dejä  signalee 
et  la  renonciation  ä  toute  pretention  sur  la  Dobroudja,  le  Gou- 
vernement de  Sophia  reculera  la  frontiere  bulgare  au  sud  de 
Mangalia,  donnant  ainsi  ä  la  Roumanie  toute  l'extension  de 
cöte  necessaire  pour  construire  un  port  tres  vaste.    Ainsi  dis- 

119 


paraitra  le  grief  principal  du  Gouvernement  de  Bucarest,  le- 
quel  se  plaignait  de  n'avoir  pas  de  port  militaire. 

Le  Tzar  Ferdinand  et  son  Cabinet  demanderont  des  engage- 
ments  ä  la  Roumanie,  en  echange  de  ce  qu'ils  considerent  comme 
une  preuve  de  magnanimite.  D'apres  eux,  en  effet,  le  Roi  Carol 
et  son  peuple  n'ont  rien  fait  pour  meriter  le  present  qu'on  leur 
offre.  Loin  de  rester  neutre  pendant  la  guerre,  la  Roumanie 
a  constamment  fait  passer  par  son  territbire  des  armes  et  des 
munitions  pour  l'armee  turque.  La  Bulgarie  exigerait  donc, 
en  cas  de  reprise  des  hostilites,  l'appui  militaire,  si  possible, 
et  en  tout  cas  diplomatique  de  sa  voisine  du  nord. 

La  force  principale  de  M.  Sazonow  reside  dans  sa  loyautö 
et  dans  la  confiance  qu'il  inspire.  II  a  tout  naturellement 
assume  le  role  de  conciliateur  entre  les  Royaumes  bulgare  et 
roumain,  Les  Ministres  de  ces  Etats  ä  Petersbourg  fönt  valoir 
aupres  de  lui,  tour  ä  tour,  leurs  arguments.  L'Envoye  de  Rou- 
manie est  venu  lui  montrer,  par  exemple,  un  vieux  document 
dont  il  ressort  qu'en  1390,  Mircea,  prince  de  Valachie,  prenait, 
dans  un  traite  avec  le  Roi  de  Pologne,  le  titre  de  «despote  de 
Silistrie». 

II  est  prämature  de  dire  que  les  bons  Offices  de  M.  Sazonow 
en  faveur  du  Gouvernement  de  Bucarest  ebranlent  des  ä  pre- 
sent les  relations  etroites  de  rAutriche-Hongrie  avec  le  royaume 
moldo-valaque.  Celui-ci,  neanmoins,  serait  excusable  de  preter 
l'oreille  aux  avances  de  Petersbourg,  et  aux  encouragements 
que  donne  la  Russie  ä  ses  visees,  chimeriques  peut-etre,  mais 
tenaces  sur  la  Bukovine  et  la  Transsylvanie.  Resserree  des- 
ormais  entre  les  deux  adversaires  de  l'Autriche,  l'Empire  mosco- 
vite  et  le  bloc  des  Puissances  balkaniques  agrandies,  la  Rou- 
manie se  trouve  actuellement  ä  ce  qu'on  est  convenu  d'appeler 
«un  tournant  de  route». 


120 


49. 
BRÜXELLES,  3.  2. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Paris  du  27  janvier  1913,  No.  237.) 

La  Situation  internationale  et  la  question  balkanique. 

Le  Quai  d'Orsay  envisage  la  Situation  internationale  d'une 
faQon  plutot  optimiste. 

II  est  evident  que  le  pronunciamento  de  Constantinople  a 
remis  en  question  bien  des  choses  qui  semblaient  reglees ;  l'avenir 
est  incertain  et  des  complications  sont  possibles;  mais  jusqu'ici 
l'accord  des  grandes  Puissances  reste  entier.  Les  conversations 
que  les  Ambassadeurs  de  France  ont  eues,  ces  jours-ci,  ä 
Berlin  et  ä  Vienne  sont,  ä  ce  point  de  vue,  pleinement  satis- 
faisantes. 

On  s'attend  ä  ce  que  la  reponse  du  Gouvernement  ottoman 
constitue  un  refus  de  ceder  Andrinople;  les  Puissances  y  re- 
pondront-elles  par  une  nouvelle  note  ou  laisseront-elles  marcher 
les  allies  ?  Aucune  decision  n'est  encore  prise  ä  cet  egard.  Quant 
ä  une  demonstration  navale,  eile  est  peu  probable;  l'Allemagne 
ne  voudrait  pas  s'y  associer,  et  il  est  meme  douteux  que  l'on 
ait  le  concours  de  l'Autriche-Hongrie. 

Jusqu'ici  aucun  fait  n'indique  des  preparatifs  pour  une  con- 
tre-revolution  ä  Constantinople;  mais  il  est  certain  que  le  parti 
qui  a  pris  le  pouvoir  ne  s'appuie  sur  aucun  element  serieux  et 
n'a  pas  d'hommes.  Le  langage  tenu  recemment  aux  Ambassa- 
deurs par  le  nouveau  Grand  Vizir  a  ete  navrant,  incoherent. 
Le  Sultan  serait  defavorable  ä  l'entreprise  d'Enver  Bey. 

On  ne  croit  pas  au  Quai  d'Orsay  que  ni  l'Allemagne,  ni  l'Au- 
triche  avancent  de  l'argent  ä  la  Turquie.  Avant  la  revolution, 
la  France  avait  propose  de  donner  une  certaine  somme,  relative- 
ment  minime,  ä  la  Porte  pour  payer  les  fonctionnaires ;  mais 
depuis  le  pronunciamento,  eile  est  resolue  ä  ne  plus  faire  aucune 
avance. 

n  reste  vrai  qu' aucune  Puissance  ne  d^sire  la  guerre;  on  ne 
croit  pas  que  rAutriche  fasse  exception,  et  on  semble  toujours 
port6  ä  croire  que  le  renlorcement  de  l'arm6e  de  l'Empire  dualiste 

121 


visc  plus  l'ennemi  du  dedans  que  celui  du  dehors;  on  craint  tou- 
jours  ä  Vienne  des  mouAements  des  populations  slaves. 

Las  journaux  de  Berlin  et  de  Vienne  insinuent  que  la  France 
et  la  Russie  ne  seraient  pas  fäches  de  saisir  roccasion  pour 
proceder  ä  un  partage  de  la  Turquie  d'Asie.  Le  fait  est  absolu- 
ment  dementi  au  Quai  d'Orsay;  on  fait,  au  contraire,  tous  les 
efforts  possibles  pour  empecher  la  question  d'Asie  de  venir  ä 
l'ordre  du  jour;  mais  on  ne  trouve  pas  mauvais  que  cet  epou- 
vantail  seit  presente  par  la  presse  ä  la  Turquie;  cela  complete 
le  sens  de  la  note  remise  ä  la  Porte  par  les  Püissances  qui  lui 
promettaient,  si  eile  cedait  aux  conseils  qui  lui  etaient  donnes, 
de  veiller  ä  la  sauvegarde  des  autres  parties  de  1' Empire  ottoman. 

50. 
BRUXELLES,  20.  2. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  11  fevrier  1913,  No.  166.) 

Limitation  des  armements  navals.   D6clarations  de  l'amiral  von 
Tirpitz.    Bruit  d'une  Conference  af ricaine  ä  Berlin. 

Le  bruit  souleve  dans  la  presse  europeenne  par  les  declarations 
de  l'amiral  von  Tirpitz  ä  la  Commission  du  budget  de  l'Empire, 
l'importance  qu'on  leur  a  attribuee,  les  consequences  qu'on 
en  a  tirees  ont  depasse  sans  doute  l'attente  et  le  desir  du  Gou- 
vernement Imperial.  La  Gazette  de  Cologne,  par  un  communique, 
suivi  d'un  article  plus  etendu  paru  le  10  fevrier  dans  le  No.  156, 
a  ete  chargee  de  preciser  l'interpretation  qu'il  faut  donner  aux 
paroles  du  Secretaire  d'Etat  pour  la  marine. 

II  ne  s'agit  pas  de  conclure  avec  la  Grande-Bretagne  une 
Convention  reglant  la  proportion  ä  etablir  entre  les  navires  de 
guerre  des  deux  nations.  De  trop  grandes  difficultes,  techniques 
et  autres,  s'opposeraient  ä  la  conclusion  d'un  pareil  Instrument 
diplomatique.  En  reconnaissant  que  la  proportion  de  10  ä  16 
ou  de  2  ä  3  etait  acceptable,  l'amiral  von  Tirpitz  ne  visait  que 
les  dreadnoughts  ou  plutöt  les  escadres  qu'ils  composent;  il 
n'apprenait  d'ailleurs  rien  de  nouveau  ä  ses  auditeurs,  car  cette 
proportion  avait  ete  enoncee  et  declaree  admissible  par  son 

122  . 


collegue  anglais,  le  Secretaire  d'Etat  pour  la  Marine  W.  Chur- 
chill dans  un  discours  datant  du  mois  de  mars  de  l'annee  der- 
niere.  Le  retablissement  de  cordiales  relations  entre  l'Alle- 
magne  et  l'Angleterre  ne  depend  pas  d'une  Convention  limitant 
leurs  armements  maritimes.  Le  maintien  d'une  proportion 
raisonnable  dans  la  construction  de  leurs  unites  de  combat 
doit  etre  au  contraire  une  consequence  de  l'amelioration  des 
relations  entre  les  deux  peuples. 

On  peut  repondre  ä  la  Gazette  de  Cologne  qu'il  ne  tenait 
qu'au  Gouvernement  Imperial  de  ne  pas  donner  communication 
ä  la  presse  des  declarations  de  l'amiral  qui  avaient  un  caractere 
confidentiel.  S'il  a  agi  autrement,  c'est  qu'il  voulait  sans  doute 
fournir  une  preuve  de  sa  bonne  volonte  ä  satisfaire  les  Anglais 
dans  une  question  qui  les  Interesse  si  profondement  et  faire 
un  premier  pas  considerable  dans  la  voie  du  rapprochement. 
Le  langage  tenu  vendredi  dernier  par  l'amiral  ä  la  commission 
du  Reichstag  est  nouveau,  quoi  qu'en  dise  la  Gazette  de  Cologne; 
ni  M.  de  Bülow,  ni  M.  de  Schoen,  ni  M.  von  Tirpitz  lui-meme, 
ayant  ä  parier  au  Reichstag  de  la  question  de  la  limitation  des 
constructions  navales,  n'avaient  fait  anterieurement  une  aussi 
grande  concession  au  Gouvernement  britannique.  L'acceptation 
d'une  proportion  dans  le  nombre  des  dreadnoughts  constitue 
donc  une  base  —  comme  la  Gazette  de  Cologne  le  reconnait 
elle-meme  —  sur  laquelle  on  peut  arriver  ä  un  accord  amical 
pour  la  Solution  de  tous  les  problemes  possibles. 

II  fallait  d'ailleurs  s'attendre  ä  voir  cet  evenement,  grossi 
par  les  exagerations  de  la  presse,  etre  la  cause  d'une  volee  de 
fausses  nouvelles,  parmi  lesquelles  celle  de  la  reunion  d'une 
Conference  africaine  ä  Berlin.  Ce  bruit  est  dement!  dans  les 
cercles  bien  informes.  L'Allemagne,  y  dit-on,  a  trop  de  diffi- 
cultes  ä  resoudre  en  ce  moment  en  Europe,  pour  vouloir  s'y 
creer  d'autres  en  Afrique. 


123 


51. 
BRUXELLES,  1.  3. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  St.  Petersbourg  du  17  fevrier  1913, 

No.  108.) 
Bussie  et  Autriche. 

II  y  a  peu  de  jours  encore,  on  pouvait  se  feliciter  de  ce  que 
rantagonisme  austro-russe  ne  fut  pas  fixe  sur  un  point  assez 
defini  pour  creer  un  p6ril  imminent.  Ce  danger  est  aujourd'hui 
plus  proche,  la  quereile  roumano-bulgare  ayant  atteint  la  pe- 
riode  critique.  Une  intervention  decidee  du  Gouvernement 
russe,  k  laquelle  Mr.  Sazonow  craint  d'etre  entraine  en  faveur 
de  la  Bulgarie,  amenerait  logiquement  celle  de  l'Autriche  en 
faveur  de  la  Roumanie. 

Le  ton  des  grands  journaux  est  inquietant,  et  leurs  menaces 
se  precisent.  L'article  du  «Fremdenblatt»  qui  declarait  les 
Etats  balkaniques  capables  de  se  developper  desormais  par 
leurs  moyens  propres,  est  generalement  tres  mal  accueilli.  La 
«Novoie  Vremia»  y  voit  une  insulte  k  la  Russie,  et  une  invi- 
tation  k  se  desinteresser  des  Balkans. 

Le  «Rietsch»  estime  que  l'Autriche  pr^tend  au  patronagp 
exclusif  des  royaumes  slaves  et  que  l'echange  de  lettres  entre 
les  deux  Empereurs  a  plutöt  empire  la  Situation,  D 'apres  ce 
Journal,  les  differends  austro-russes  sont  sur  le  point  de  prendre 
une  forme  concr^te  et  ne  pourront  se  resoudre  que  par  les  armes. 

Ces  gazettes  et  d'autres  encore  commentent  avec  triomphe 
la  reponse  imperiale  au  telegramme  que  les  convives  du  der- 
nier  banquet  slave  ont  envoye  k  Sa  Majeste. 

Le  Ministre  de  l'Interieur,  k  quelques  jours  de  distance, 
a  interdit,  puis  autorise  les  «Banquets  slaves».  Le  telegramme 
envoye  au  Tsar  exprimait  «l'amour  des  Russes  pour  leurs 
fröres  qui  combattent  dans  les  Balkans,  leurs  sentiments  de 
loyalisme  envers  le  Trone,  et  l'espoir  que  la  Russie  place  dans 
son  Auguste  Souverain». 

Le  telegramme  envoye  en  reponse,  par  ordre  de  l'Empereur, 
remerciait  les  convives  pour  leurs  sentiments  de  Sympathie 
exprimes  ä  la  cause  balkanique. 

124 


521). 
BRÜXELLES,  5.  3. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Paris  du  21  fevrier  1913,  No.  482.) 

Mr.  Poincar6  et  la  politique  nationaliste; 
le  nouvel  ambassadeur  ä  St.  P6tersbourg. 

La  nouvelle  de  la  prochaine  nomination  de  M.  Delcasse  au 
poste  d'Ambassadeur  ä  Petersbourg  a  6clate  hier  apres-midi, 
comme  une  bombe.  Les  journaux  en  donnaient  la  mention  en 
meme  temps  que  le  texte  du  message  de  M.  le  President  de  la 
Republique.  II  semble  que  la  coincidence  etait  voulue;  dans 
tous  les  cas,  eile  fut  tres  remarquee  et  exerga  une  action  de- 
primante  sur  la  bourse. 

La  personnalite  de  M.  Delcasse  est  tres  connue  et  assez 
significative.  II  fut  un  des  artisans  de  l'alliance  russo-frangaise 
et,  plus  encorc,  de  Tamitie  franco-anglaise. 

Les  incidents  de  son  depart  force  du  Quai  d'Orsay  sont 
presents  ä  la  memoire  de  tous.  Au  bout  de  quelques  annees, 
lorsque  M.  Delcasse  prit  le  Ministere  de  la  Marine,  on  disait 
de  toute  part,  que  son  retour  au  pouvoir  n'etait  pas  mal  vu  ä 
Berlin,  et  l'Ambassade  d'AUemagne  le  proclamait  tres  haut. 

Le  mois  dernier,  des  amis  de  l'eminent  homme  d'Etat,  aUaient 
le  repetant,  pour  l'hypothese  oü,  au  Congres  de  Versailles, 
apres  d'eventuels  scrutins  inutiles,  on  eut  voulu  faire  elire 
M.  Delcasse  comme  Outsider.  II  n'etait  un  secret  pour  personne 
qu'il  le  desirait;  mais  bien  des  hommes  politiques  eussent  re- 
doute ce  choix  dans  la  crainte  de  l'apparence  d'une  manifesta- 
tion  anti-allemande. 

II  ne  faut  pas  necessairement  donner  cette  Interpretation  au 
choix  du  nouvel  ambassadeur  ä  Petersbourg.  Cependant,  il  n'a 
Sans  doute  pas  deplu  a  M.  Poincar6,  le  Lorrain,  d'affirmer,  des 
le  premier  jour  de  sa  magistrature,  son  souci  de  se  montrer 
ferme  et  de  tenir  haut  le  drapeau  du  pays. 

Dans  les  moments  troubles  oü  se  trouve  l'Europe,  c'est  lä  le 
danger  qu'offre  la  presence  de  M.  Poincare  ä  l'Elysee.    C'est 


^)  Belgische  Aktenstücke,  Nr.  99,  S.  116. 

125 


sous  son  ministere  que  se  sont  reveilles  les  sentiments  militaires 
du  peuple  fran^ais.  On  a  vu  sa  main  dans  cette  modification; 
il  faut  esperer  que  son  esprit  politique,  pratique  et  froid,  le  de- 
fendra  contre  toute  exageration  dans  cette  voie. 

L'accroissement  notable  des  armements  de  TAllemagne,  qui 
survient  au  moment  de  l'entree  ä  l'Elysee  de  M.  Poincare,  va 
augmenter  le  danger  d'une  orientation  trop  nationaliste  de  la 
politique  de  la  France. 


53 1). 
BRUXELLES,  6.  3. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Londres  du  24  fevrier  1913,  No.  113.) 

Les  armements  en  Allemagne  et  en  France. 

Les  milieux  politiques  ont  ete  emus  et  l'imagination  du  public 
fortement  frappee  par  les  vastes  projets  militaires  de  l'Alle- 
magne,  et  plus  encore  peut-etre  par  la  reponse  si  prompte  et 
si  ferme  de  la  France.  Les  deux  gouvernements  sont  prets 
ä  faire  des  sacrifices  financiers  considerables  et  paraissent  sou- 
tenus  par  l'opinion  dans  les  deux  pays  oü  seuls  les  socialistes 
fönt  entendre  une  voix  discordante. 

La  presse  anglaise  veut  naturellement  endosser  ä  l'AUemagne 
la  responsabilit6  de  la  nouvelle  tension  qui  r6sulte  de  ses  projets 
et  qui  peut  apporter  äl'Europe  des  sujets  d'inqui6tude  nouveaux. 

Beaucoup  de  journaux  estiment  que  le  Gouvernement  fran- 
gais,  en  se  declarant  pret  ä  imposer  le  Service  de  trois  ans,  et 
en  nommant  M.  Delcasse  ä  Saint-Petersbourg,  a  adopte  la 
seule  attitude  digne  de  la  Grande  Republique  en  presence  d'une 
provocation  allemande. 

Au  Foreign  Office,  la  position  est  appreciee  d'une  maniere 
plus  equitable  et  plus  calme.  On  voit  dans  le  renforcement  des 
armees  allemandes,  moins  une  provocation  que  la  constatation 
d'une  Situation  militaire  amoindrie  par  les  evenements  et  qu'il 
importe  de  renforcer.  Le  Gouvernement  de  Berlin  se  voit 
oblige  de  reconnaitre  qu'il  ne  peut  plus  compter  comme  au- 

1)  Belgische  Aktenstücke,  Nr.  100,  S.  117. 

126 


paravant,  sur  l'appui  de  toutes  les  forces  de  son  alliee  autri- 
chienne,  depuis  l'apparition  dans  le  sud-est  de  l'Europe  d'une 
puissance  nouvelle,  celle  des  allies  balkaniques,  etablie  sur  les 
flancs  memes  de  rEmpire  dualiste. 

Loin  de  pouvoir  compter  en  cas  de  besoin  sur  tout  l'appui 
du  Gouvernement  de  Vienne,  c'est  ä  celui-ci  %T*aisemblablement 
que  TAllemagne  devra  preter  le  sien.  En  cas  de  guerre  euro- 
peenne,  eile  devrait  tenir  tele  ä  ses  ennemis  sur  deux  frontieres, 
Celle  de  Test  et  celle  du  sud-ouest  et  diminuer  peut-etre  ses 
propres  forces  pour  aider  l'armee  autrichienne.  Dans  ces  con- 
ditions,  on  ne  trouve  rien  d'etonnant  ä  ce  que  T Empire  allemand 
6prouve  le  besoin  d'accroitre  le  nombre  de  ses  corps  d'arm^e.  On  dit 
au  Foreign  Office  que  le  Gouvernement  de  Berlin  avait  tr^s  franche- 
ment  expose  au  Cabinet  de  Paris  les  motifs  pr6cites  de  son  action. 

54. 
BRÜXELLES,  13.  3. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Londres  du  4  mars  1913,  No.  122.) 

Armements  allemands  et  fran^ais. 

Les  projets  militaires  pretes  ä  la  France,  ä  l'Allemagne  et  ä 
la  Russie  causent  ici  beaucoup  d'emotion.  A  mesure  que  les 
bruits  dont  il  s'agit  se  confirment  et  que  les  details  de  ces  plans 
sont  reveles,  on  se  rend  compte  combien  la  Situation  revele 
dans  ses  flancs  de  possibilites  inquietantes  pour  Tavenir. 

Lorsque  les  trois  Puissances  auront  accompli  les  sacrifices 
financiers  qu'elles  ont  resolu  de  s'imposer,  —  chacune  ayant 
augmente  le  nombre  de  ses  troupes,  leur  Situation  respec- 
tive,  au  point  de  vue  des  forces  militaires,  n'aura  guere 
change. 

Seulement  il  est  ä  craindre  qu'apres  avoir  fait  un  effort  pe- 
cuniaire  pareil,  les  peuples,  bien  decides  ä  ne  pas  continuer 
dans  cette  voie,  ne  se  laissent  aller  ä  l'idee  que  la  guerre  est 
devenue  une  necessite,  et  qu'il  n'y  a  rien  ä  gagner  ä  patienter. 
C'est  un  grand  danger.  Ici,  les  deux  partis  politiques  envisagent 
le  Probleme  de  fagon  tres  differente:  l'opposition  se  montre 

127 


plutot  favorable  ä  un  accrolssement  de  l'armee,  malgre  les 
sacrifices  que  cette  reforme  pourrait  enlrainer,  et  meme,  s'il 
le  faut,  ä  une  alliance  avec  la  France.  Si  nous  laissons  ecraser 
la  France,  dit  la  presse  conservatrice,  notre  tour  viendra  en- 
suite.  Le  Gouvernement,  au  contraire,  estime  que  la  marine  est 
assez  forte  pour  toutesles  eventualites  probables  et  pref erel'entente 
ä  l'alliance,  comme  etant  de  nature  ä  lui  laisser  plus  de  latitude. 
Certes  le  cabinet  de  Londres,  dans  certaines  circonstances, 
pourrait  devoir  envoyer  des  troupes  au  secours  de  la  R6publique, 
par  exemple  si  eelle-ci  6tait  injustement  attaqu^e,  ou  sur  le  point 
d'§tre  an^antie  par  rAUemagne.  Mais  d'autre  part,  si  la  France 
6tait  la  provocatrice,  si  le  r6veil  Chauvin  que  l'on  remarque 
avait  pour  effet  k  Paris  quelque  defi  ä  1* Empire  allemand,  le 
Gouvernement  anglais  serait  heureux  de  pouvoir  dire:  «  il  n'y 
a  pas  d' alliance,  l'entente  ne  nous  oblige  pas  ä  tirer  l'6p6e  dans 
tous  les  cas,  et  ici  la  France  est  dans  son  tort.» 

II  est  interessant  de  noter  le  ton  de  l'article  de  fond  du  Times 
d'hier,  sur  l'esprit  nouveau.  H  met  les  amis  fran^ais  en  garde 
contre  le  chauvinisme  provocateur,  rappeile  l'hyst6rie  des  foules 
parisiennes  en  1870  et  dit  clairement  qu*on  parle  trop  en  ce 
moment  de  l'Alsace-Lorraine.  L'Angleterre  n'approuverait  pas 
une  guerre  de  revanche.  La  Triple-Entente  a  pour  but  la  paix 
et  pour  base  T^quilibre  europ6en  etle  statu  quo.  Cet  article  r6fl6te 
Sans  doute  les  vues  du  cabinet  britannique  et  constitue  un  v6ri- 
table  avertissement  au  Gouvernement  de  la  R6publique. 

55. 
BRÜXELLES,  22.  3. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  8  mars  1913,  No.  304.) 

AUemagne  et  France. 

L'Ambassadeur  d'Italie  ä  Berlin,  M.  Pansa,  vient  d'etre  mis 
ä  la  retraite  sur  sa  demande.  Des  divergences  de  vue  avec  son 
Gouvernement  au  sujet  de  la  Guerre  italo-turque,  qu'il  avait 
blämee,  ne  pouvant  pas  prevoir  que  l'entree  en  scene  des  Etats 
balkaniques  transformerait  en  une  Operation  avantageuse  pour 

128 


ritalie  une  campagne  dont  la  duree  menagait  de  ruiner  ä  la 
fois  ses  finances  et  son  prestige  militaire,  l'avaient  determine 
ä  donner  sa  demission  il  y  a  un  an.  Maintenu  ä  son  poste  contre 
son  desir,  il  a  eu  la  satisfaction  de  contribuer  l'automne  dernier 
au  renouvellement  anticipe  de  la  Triple-Alliance,  et,  en  prenant 
un  repos  merite  par  quarante  annees  du  Service  le  plus  actif, 
il  empörte  avec  lui  l'estime  du  Souverain  aupres  duquel  il  avait 
represente  avec  honneur  le  Roi  Victor  Emmanuel  et  les  regrets 
unanimes  de  ses  collögues. 

Son  successeur,  M.  Bollati,  est  aussi  un  diplomate  de  carriere, 
qui  vient  d'occuper  pendant  six  ans  ä  Rome  le  poste  de  Secre- 
taire  General  du  Ministere  des  Affaires  Etrangeres.  II  connait 
done  tous  les  ressorts  et  tous  les  secrets  de  la  politique  exte- 
rieure  italienne  et  il  deviendra  vraisemblablement,  comme  son 
predecesseur,  persona  gratissima  ä  Berlin.  Son  arrivee  a  coin- 
cide  avec  l'envoi  precipite  de  M.  de  Flotow  ä  Rome.  Le  bruit 
court  ici  dans  le  corps  diplomatique  que  ce  n'est  pas  une  pure 
coincidence  et  que  des  negociations  seraient  engagees  avec  la 
Consulta  en  vue  de  donner  ä  Pltalie  un  role  plus  important  dans 
la  Triple-Alliance,  de  meme  que  le  caractöre  dMensif  de  l'Alliance 
franco-russe  est  pr6sum6  devoir  se  modifier  prochainement  pen- 
dant la  mission  de  M.  Delcass6  ä  Saint-P6tersbourg.  Ce  bruit 
ne  doit  pas  etre  accueilli  sans  reserve;  mais  il  ne  parait  pas  de- 
nue  de  vraisemblance.  On  ne  sait  pas  au  juste  si  le  nouveau 
champ  d'action  ouvertäl'Italie  dans  les  Operations  de  la  Triplice 
sera  le  bassin  oriental  de  la  Mediterrannee  (oü  la  possession 
de  Rhodes,  comme  base  navale,  lui  serait  assuree),  ou  bien  les 
colonies  frangaises  de  l'Afrique  du  nord  ou  bien  encore  la  fron- 
tiere  des  Alpes.  En  cherchant  ä  justifier  les  renforcements  de 
l'armee  allemande  par  la  diminution  de  l'appui  que  lui  preterait 
eventuellement  l'Autriche-Hongrie,  obligee  desormais  de  tenir 
en  respect  ses  voisins  balkaniques,  on  a  passe  sous  silence  ou 
completement  oublie  la  Cooperation  militaire  de  l'Italie.  C'est 
la  consequence  de  la  circonspection  excessive  montree  par  les 
troupes  italiennes  dans  leur  campagne  en  Lybie.  Elles  ne 
seraient  cependant  pas  un  facteur  negligeable  sur  un  champ 
de  bataille  europeen  et  le  Gouvernement  Imperial  songe  peut- 

0    Eoropäische  PoUtik.    Bd.  4.  129 


etre  ä  leur  procurer  une  occasion  de  se  rehabiliter,  tout  en  con- 
traignant  l'armee  frangaise'^ä  s'affaiblir  par  l'envoi  d'un  fort 
contingent  sur  la  frontiere  italienne. 

Ces  intentions  pretees  par  plusieurs  diplomates  accredites 
ä  Berlin,  generalement  bien  informes,  aux  dirigeants  de  la  poli- 
tique  allemande  prouvent  qu'on  continue  ä  envisager  ici  Teven- 
tualite  d'un  conflit  avec  la  France  comme  une  chose  possible 
et  meme  prochaine.  Et  cependant,  il  n'y  a  peut-etre  entre  Berlin 
et  Paris  qu'une  deplorable  meprise,  une  erreur  entretenue  par 
la  presse  des  deux  pays.  Mr.  Schiemann,  par  exemple,  dans  la 
Gazette  de  la  Croix,  ecrivait  encore  mercredi  dernier  qu'il  n'y  a 
aucun  doute  que  l'alliance  franco-russe  ne  soit  une  combinaison 
ayant  une  pointe  agressive  dirigee  contre  l'Allemagne.  Quant 
aux  projets  belliqueux  attribues  ä  cette  derniere,  il  suffit  d'ouvrir 
chaque  matin  un  Journal  parisien  pour  s'en  rendre  compte. 
De  pareils  desseins  cadrent  mal  avec  le  caractöre  profond6ment 
religieux  et  pacifique  de  TEmpereur,  dont  le  mystieisme  semble 
s' äff  inner  de  plus  en  plus  dans  les  nombreux  discours  que  Sa 
Majeste  a  roccasion  de  prononcer  cette  ann6e.  Les  glorieux  Sou- 
venirs d'il  y  a  cent  ans,  quand  l'Allemagne  luttait  victorieusement 
pour  recouvrer  son  independance  et  Jetait  sur  les  champs  de 
bataille  les  fondements  de  son  unit6  nationale  y  sont  naturelle- 
ment  6voqu6s.  Mais  PEmpereur  voit  toujours  dans  ces  6v^ne- 
ments  le  doigt  de  Dreu  qui  a  r6compens6  le  peuple  allemand  de 
sa  foi  religieuse,  en  le  d61ivrant  du  joug  6tranger.  Ce  n'est  pas 
14  le  langage  d'un  homme  qui  m^dite  des  projets  de  guerre  et 
de  conquete. 

L'esprit  des  classes  dirigeantes  est  loin,  en  revanche,  d'§tre 
aussi  pacifique.  La  haine  de  la  France  leur  a  6t6  enseign^e  ä 
l'6cole  en  meme  temps  que  le  sentiment  de  la  grandeur  de  l'Alle- 
magne, destin6e  ä  dominer  l'Europe.  Cette  hostilit^  et  cet  orgueil 
national  leur  fönt  consid^rer  une  guerre  avec  leur  voisin  de 
I'ouest  comme  un  mal  n6cessaire,  in^vitable,  en  vue  d'assurer 
la  Suprematie  allemande  et  de  briser  tous  les  obstacles,  au  moyen 
desquels  la  diplomatie  de  la  R6publique  cherche  ä  empecher  le 
d^veloppement  de  leur  pays.  Quand  1' Empire  s'appuiera  sur 
l'arm6e  active  la  plus  colossale  qu'on  ait  jamais  vue,  on  peut 

130 


se  demander  si  les  id^es  pacifiques  du  Chef  de  TEtat  ne  seront 
pas  une  digue  insuffisante  pour  eontenir  l'exaltation  et  l'ardeur 
guerri^re  des  elasses  sup^rieures  de  la  nation. 


66. 
BRÜXELLES,  25.  3. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Sofia  du  14  mars  1913,  No.  54.) 

Pr^paratifs  de  Passant  final  d'Andrinople.   Les  vietoires  biügares 
et  les  m^thodes  et  munitions  fran^^aises. 

Des  telegrammes  parus  dans  les  journaux  frangais  ont  appris 
aux  habitants  de  Sofia  que  le  bombardement  d'Andrinople 
reprenait  avec  une  vigueur  nouvelle  gräce  aux  canons  de  siege 
du  Creusot  qui  recemment  arrives  feraient  merveille.  La  prise 
de  Janina  a  donc  stimule  l'Etat  Major;  quoi  qu'il  en  coüte, 
il  semble  qu'il  va  se  decider  ä  enlever  la  place  d'assaut.  Des 
renseignements  recueillis  dans  les  milieux  militaires  et  jour- 
nalistiques  etrangers  permettent  de  le  supposer.  C'est  ainsi 
qu'ä  Sofia  on  prepare  le  plus  de  lits  possibles  pour  recevoir  les 
blesses.  Mais  selon  sa  coutume  l'Etat  Major  veut  que  le  public 
ignore  ses  plans  jusqu'ä  leur  realisation;  de  cette  fa^on,  s'ils 
echouent,  ü  est  toujours  temps  de  dire  qu'il  ne  s'est  agi  que  de 
täter  le  terrain  et  non  pas  d'une  Operation  k  grande  envergure. 
11  paraitrait  cependant  que  la  belle  resistance  de  Chukry  Pacha 
touche  ä  sa  fin.  Le  ralionnement  se  fait  severe  ä  Andrinople 
et  journellement  100  ä  200  soldats  turcs  se  livrent  volontaire- 
ment  aux  lignes  bulgares  qui,  ä  certains  endroits  ne  sont 
plus  qu'ä  quelques  centaines  de  metres  des  remparts  de  la 
ville. 

On  voit  de  nouveau  reapparaitre  ä  cette  occasion  la  legende 
lancee  en  France  au  debut  de  la  guerre  que  les  succes  bulgares 

ijnt  des  vietoires  frangaises  et  une  defaite  pour  les  methodes 
'  t  l'armement  allemands.  Les  officiers  bulgares  n'ont  pas  fait 
leurs  etudes  en  France  comme  le  pretendent  les  journaux  pa- 
risiens.  La  majorite   s'est    formee  en  Russie,    quelques-uns  en 

9.  "  131 


Italie  et  d'autres,  et  non  des  moindres,  fönt  honneur  ä  l'enseigne- 
ment  qui  leur  a  ete  donnö  en  Belgique  ä  l'ecole  de  guerre  ou  ä 
Tecole  d'application.  L'artillerie,  il  est  vrai,  provient  du  Greusot; 
si  eile  a  ete  adoptee,  cela  tient  aux  sentiments  francophiles  du 
Souverain  qui  l'a  en  quelque  sorte  imposee  ä  l'Etat  Major  qui 
s'en  montrait  peu  enthousiaste,  et  ä  la  pression  diplomatique 
de  la  France  qui  faisait  de  l'acceptation  de  ce  materiel  la  con- 
dition  de  l'emission  d'un  emprunt  bulgare  ä  Paris.  Le  resultat 
des  batailles  ne  permet  pas  de  conclure  ä  l'inferiorite  balistique 
du  canon  Krupp;  il  ne  prouve  qu'une  chose:  la  superiorite 
du  pointeur  bulgare,  et  si  celui-ci  avait  eu  ä  faire  campagne 
avec  des  pieces  allemandes  son  succös  eut  ete  le  meme.  Les 
accusations  d'incurie  lancees  contre  von  der  Goltz  Pacha  ne 
sont  pas  plus  serieuses.  Le  soin  de  reorganiser  l'armee  ottomane 
lui  a  ete  confie  peu  apres  la  revolution  turque.  En  4  ans  il  ne 
pouvait  constituer  une  armee  digne  de  ce  nom.  C'est  k  partir 
de  la  chute  de  l'ancien  Sultan  que  la  politique  a  commence 
ä  s'emparer  du  corps  d'officiers.  Jeunes-turcs,  vieux-turcs  et 
francs-magons  en  ont  detruit  ainsi  la  coh^sion.  Au  meme 
moment  on  a  commis  la  faute  irreparable  d'enroler  les  popu- 
lations  chretiennes.  Ce  sont  ces  soldats  qui  ä  Kirk-Kilisse  ont 
les  Premiers  donne  le  signal  de  la  debandade  et  amene  l'ecroule- 
ment  de  la  puissance  militaire  turque.  En  Bulgarie  l'on  est 
plus  prudent:  les  Musulmans  peuvent  se  racheter  moyennant 
une  taxe  annuelle  de  20  francs.  Pour  ce  qui  concerne  les  vivres, 
l'habillement,  les  medicaments,  tous  de  provenance  allemande, 
l'armee  turque  avait  une  superiorite  evidente  sur  sa  rivale, 
et  celle-ci  a  ete  bien  heureuse  de  trouver  tout  ce  qui  lui  man- 
quait  dans  les  magasins  abandonnes  par  l'ennemi.  L'armee 
turque  a  p4ri  par  la  politique  et,  meme  instruite  par  les  officiers 
fran^ais,  sa  defaite  ötait  ineluctable. 


132 


571). 
BRÜXELLES,  27.  3. 1913. 

(Extraits  d'im  rapport  de  Berlin  du  18  mars  1913,  No.  338.) 

Les  pr61immaires  de  la  paix  balkanique. 

Les  conditions  inacceptables  posees  par  les  Etats  balkaniques 
pour  la  conclusion  de  la  paix  s'expliquent  par  la  certitude 
qu'ils  ont  de  l'impossibilite  oü  se  trouvent  les  grandes  Puis- 
sances  de  leur  imposer  leurs  volontes. 

D'apres  les  informations  du  monde  diplomatique  de  Berlin, 
un  accord  complet  regnerait  ä  Londres  entre  les  Ambassadeurs 
qui  ont  regu  le  mandat  de  preparer  des  Solutions  aux  questions 
soulevees  par  la  continuation  des  hostilites.  Mais  aucun  d'eux 
n'est  autoris6  ä  rediger  un  protocole,  ä  tracer,  meme  une  vir- 
gule,  sur  une  feuille  de  papier,.  sans  l'assentiment  prealable  de 
son  Gouvernement,  et  l'entente  entre  les  differentes  Puis- 
sances,  qu'on  jugeait  trop  longue  et  trop  difficile  ä  etablir 
par  des  negociations  entre  Cabinets,  ne  parait  pas  plus  aisee 
aujourd'hui  ä  obtenir,  depuis  qu'on  a  recours  au  moyen  suggere 
par  Sir  Edward  Grey  et  qu'on  a  constitue  la  reunion  des  Am- 
bassadeurs accredites  ä  Londres  comme  une  sorte  de  conseil 
deliberatif,  destine  ä  concilier  les  divergences  de  vues  et  ä 
preparer  le  terrain  pour  une  action  commune  des  Puissances. 

G'est  preeisement  lä  que  git  la  difficulte  de  l'entente.  Les 
desirs  des  Puissances  ne  peuvent  se  realiser  qu'ä  l'aide  d'une 
pression  exercee  sur  les  Etats  balkaniques.  Jusqu'ä  present 
l'unanimite  fait  defaut,  des  qu'il  s'agit  de  passer  aux  moyens 
d'action.  On  le  sait  ä  Sophia,  ä  Beigrade  et  ä  Athenes,  et  cette 
inertie  des  grands  Etats,  qui  s'est  manifestee  apres  les  pre- 
mieres  victoires  des  allies,  encourage  ceux-ci  ä  se  montrer 
intransigeants. 

Ils  y  sont  pousses  aussi  par  l'attitude  de  la  Russie.  Les  re- 
pr6sentants  des  Etats  balkaniques  ä  Berlin  ne  fönt  plus  myst^re 
aujourd'hui  des  llens  Streits  qui  n'ont  jamais  eess6  d'exister 
entre  leurs  Gouvernements  et  le  Cabinet  de  Saint-P^tersbourg. 


Belgische  Aktenstücke,  Nr.  102,  S.  119. 

133 


Lui  seul  etait  au  courant  de  l'alliance  conclue  entre  eux  et 
ils  ont  marche  de  l'avant  que  nantis  de  son  approbation.  La 
diplomatie  russe  tient  pour  ainsi  dire  en  laisse  celle  des  allies 
qui  regoit  d'elle  ses  instructions  et  va  prendre  son  mot  d'ordre. 
Mais  la  diplomatie  russe  a  beaucoup  varie  elle-meme  depuis 
le  commencement  des  hostilites.  Dans  les  milieux  politiques 
Iran^ais  on  ne  cache  pas  combien  il  est  difficile  de  compter  sur 
l'esprit  brillant  mais  versatile  des  hommes  qui  dirigent  l'empire 
alliö  de  la  France.  On  s'y  plaint  en  particulier,  ä  maintes 
reprises,  de  1' influenae  conserv6e  par  M.  Iswolsky,  lequel  pour- 
suit  une  revanche  personnelle  contre  rAutriche-Hongrie  et 
s'efforce  de  brouiller  les  cartes,  quand  celle- ci  parait  gagner 
la  partie. 

A  Berlin  on  croit  cependant  que  la  guerre  approche  de  son 
terme,  parce  que  les  allies,  malgre  le  «bluff*  dont  ils  abusent, 
sont  tres  d6sireux  de  traiter.  On  croit  que  la  question  de  Scu- 
tari  se  resoudra  conformement  ä  la  volonte  du  Gabinet  de 
Vienne  appuye  par  PAllemagne  et  l'Italie,  d'annexer  cette 
place  ä  l'Albanie  et  en  depit  des  tergiversations  de  la  Russie 
qui  ne  peut  se  decider  ä  abandonner  le  Montenegro.  Quant 
aux  iles  de  la  mer  Egee,  il  parait  impossible  de  mobiliser  une 
escadre  internationale  afin  d'en  chasser  les  Grecs  qui  connais- 
sent  la  valeur  de  l'axiome  «Beati  possidentes».  Enfin,'  en  pre- 
sence  de  l'obstination  de  la  Bulgarie  ä  reclamer  une  indemnit6 
de  guerre  on  se  demande  si  la  resistance  de  la  France  et  de 
FAllemagne  ne  flechira  pas  et  si  dans  les  pourparlers  qui  seront 
engages  ä  Paris  sur  ce  point  special  on  ne  trouvera  pas  moyen 
de  donner  quelques  satisfactions  au  Gabinet  de  Sophia. 

On  est  venu  ici  ä  desirer  la  chute  d'Andrinople  pour  häter 
Tacquiescement  de  la  Turquie  ä  des  exigences  qu'on  juge 
d'ailleurs  excessives  et  le  maintien  du  Gabinet  jeune-turc  contre 
les  essais  de  soulevement  d'une  partie  des  officiers  pour  trouver 
des  Ministres  qui  consentent  ä  signer  l'acte  de  decheance  de 
la  domination  Ottomane  en  Europe. 


134 


58. 
BRUXELLES.  10.  4. 1913. 

(Extrait  d'unrapport  de  Constantinople  du  28  mars  1913,  No.  89.) 

La  chute  d'Andrinople:  La  Situation  präsente. 

La  chute  d'Andrinople  a  cause  ici  beaucoup  d*abattement, 
mais  Ton  s'inquiete  surtout  de  voir  les  Bulgares  continuer  leurs 
Operations  ä  Tchataldja. 

Jusqu'ici  les  combats  dans  cette  region  n'avaient  pas  eu 
une  tres  grande  importance,  les  Bulgares  s'etant  bornes  ä  re- 
fouler  sur  leurs  lignes  de  defense  les  Turcs  qui  avaient  occupe 
plusieurs  positions  avancees.  Mais  ä  present  il  parait  pro- 
bable que  l'ennemi  se  prepare  ä  forcer  ce  dernier  rempart  de 
Constantinople.  L'on  croit  ici  dans  la  plupart  des  cercles  diplo- 
matiques  que  la  Russie  n'est  pas  etrangere  ä  ce  mouvement. 

Le  Cabinet  de  Saint-Petersbourg  paraissait  desirer  sincerement, 
il  y  a  quelques  semaines  encore,voir  la  paix  retablie  dansla  peninsule 
balkanique.  Maintenant  on  le  sonp^onne  d'encourager,  sous  main, 
le  Gouvernement  ä  Sophia  ä  continuer  la  lutte;  son  but  serait 
d'arriver  ä  greffer  la  question  des  d6troits  sur  celle  des  Balkans. 

Plusieurs  des  attaches  militaires  ici  croient  que  l'ennemi  ne 
possede  pas  actuellement  les  moyens  d'attaque  suffisants  ä 
Tchataldja  pour  forcer  cette  ligne  de  defense  et  qu'ü  ne  pour- 
rait  reussir  qu'en  faisant  venir  la  grosse  artillerie  qui  a  servi 
devant  Andrinople.    Cela  prendrait  plusieurs  semaines. 

Si  d'ici  lä  l'action  diplomatique  de  l'Europe  ne  reussit  pas  ä 
retablir  la  paix,  une  grande  bataille  decidera  vers  la  fin  d'avril 
ä  Tchataldja  de  l'existence  de  l'Empire  ottoman. 

Le  ressentiment  s'accentue  parmi  les  partisans  de  l'entente 
liberale  aussi  bien  que  parmi  les  officiers  de  l'armee  contre  les 
Unionistes  que  l'on  rend  responsables  —  et  non  sans  raison  — 
de  la  Situation  lamentable  de  l'Empire.  Les  ennemis  de  Mah- 
mand  Chefket  Pacha  semblent  pourtant  disposes  ä  le  laisser 
au  pouvoir  jusqu'ä  la  conclusion  de  la  paix,  ne  voulant  pas 
renouveller  la  faute  des  jeunes  Turcs  qui,  en  renversant  Kiamil 
Pacha  la  veille  du  jour  oü  il  allait  conclure  la  paix  se  sont  mis 
dans  une  position  intenable. 

135 


59. 
BRÜXELLES,  12.  4. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Saint-Petersbourg  du  31  mars  1913, 

No.  184.) 

Guerre  des  Balkans.  La  chute  d'Andrinople.  Le  contlit  roumano- 
bulgare. 

La  prise  d'Andrinople  et  la  possibilit6  d'une  marche  sur  Con- 
stantinople  donnent  un  nourel  essor  ä  l'enthousiasme  des  pan- 
slavistes  russes.  Le  General  bulgare  Dimitriew  a  ete  acclame 
ä  la  sortie  du  «Te  Deum»,  et  fete  ä  une  reception  du  Grand 
Etat  Major.  La  police  a  craint  un  moment  de  voir  les  etu- 
diants  manifester  aux  abords  de  l'Ambassade  d'Autriche. 
A  l'issue  des  «banquets  slaves»,  on  a  salue  la  prise  prochaine 
de  la  capitale  turque,  et  un  telegramme  a  ete  envoye  au  «Times», 
critiquant  le  discours  de  Sir  Edward  Grey,  proclamant  qua 
l'opinion  russe  n'admettait  pas  qu'on  limität  les  conquetes 
slaves,  et  declarant  qu'une  pareille  attitude  nuisait  aux  sym- 
pathies  russes  envers  la  Grande  Bretagne. 

Quant  ä  la  presse:  la  «Novoie  Vremia»  et  les  journaux  de 
meme  tendance  conseillent  aux  allies  de  continuer  leur  marche 
victorieuse  sur  Constantinople,  —  et  confondent  les  succes  bul- 
gares  avee  le  triomphe  de  l'idee  russe.  Les  uns  voient  dejä 
la  capitale  ottomane  remise  aux  mains  de  la  Russie:  les  autres 
l'abandonnent  aux  Bulgares,  et  se  contentent  des  «clefs  de 
la  Mere  Noire»  assurees  ä  la  flotte  russe.  La  «Novoie  Vremia» 
cependant  pr6dit  que  cette  fois  encore  la  diplomatie  russe  tremb- 
lera  devant  l'Angleterre,  «qui  considöre  que  tous  les  d6troits 
du  monde  ont  6t6  donn6s  par  Dieu  ä  la  Grande  Bretafne». 

Beaucoup  de  journaux  influents,  d'autre  part,  —  le  «Rietsch» 
en  tete,  deconseillent  aux  allies  de  continuer  leur  marche, 
estimant  utopique  l'idee  de  la  possession  definitive  de  Constan- 
tinople par  les  Slaves. 

Aujourd'hui  se  tient  la  premiere  Conference  des  Ambassa- 
deurs ä  Petersbourg,  pour  la  mediation  entre  la  Roumanie  et 
la  Bulgarie.    Les  delegues  de  ces  deux  Etats  restent  dans  la 

136 


coulisse  et  ne  sont  pas  admis  aux  deliberations.  On  examinera 
la  proposition  qui  consiste  ä  couper  Silistrie  en  deux.  La  di- 
vision  ne  pourrait  se  faire  que  parallelement  ä  la  frontiere  et 
non  perpendiculairement,  ä  cause  du  pont  que  les  Roumains 
reclament  sur  le  Danube.  Le  Ministre  de  Roumanie  a  pour 
Instructions  de  demander  Silistrie  comme  condition  «sine  qua 
non*.  M.  Sazonow,  au  contraire,  declare  avoir  appris  de  Buca- 
rest  que  le  Gouvernement  du  Roi  Carol  est  dispose  ä  s'incliner 
devant  la  decision  des  Ambassadeurs. 

L'element  de  conciliation  est  represente  par  M.  Sazonow. 
On  comprend  malaisement  pourquoi  le  Cabinet  roumain  a  de- 
cline  Foffre  bienveillante  que  ce  Ministre  lui  a  faite  ä  deux 
reprises,  ces  derniers  temps,  d'interposer  officiellement  ses  bons 
Offices  entre  les  deux  pays  interesses.  II  est  douteux  que  l'inter- 
vention  collective  des  six  Puissances,  s'exergant  ä  Saint-Peters- 
bourg,  amene  une  Solution  plus  favorable  pour  la  Roumanie. 

601). 
BRUXELLES,  12.  4. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  4  avril  1913,  No.  422.) 

Scutari— Conflit  austro-mont6n6grin. 

L'incident  de  Scutari  est  sans  doute  le  plus  grave  qui  se 
soit  produit  au  point  de  vue  europeen  depuis  l'ouverture  des 
hostilites  balkaniques.  Que  le  Roi  du  Montenegro  s'entete 
dans  sa  resistance  aux  sommations  de  FAutriche-Hongrie  et 
ä  la  pression  des  Puissances,  cela  se  comprend  du  reste.  II 
joue  sa  couronne  par  suite  de  ses  insucces  militaires,  et  il  n'a 
Chance  de  la  conserver  contre  une  revolution  Interieure,  conse- 
quence  probable  de  l'exasperation  de  ses  sujets,  qu'en  devenant 
ä  leurs  yeux  la  victime  de  la  politique  austro-hongroise.  Mais 
il  ne  peut  poursuivre  le  siege  de  Scutari  qu'avec  la  Coope- 
ration des  Serbes.  Or  la  fagon  dont  ses  derniers  regoivent  les 
reclamations  du  Cabinet  de  Vienne  ne  s'explique  que  par 
l'appui  qu'ils  croient  trouver  ä  St.  Petersbourg.  Le  charg6 
^)  Belgische  Aktenstücke,  Nr.  103,  S.  120. 

137 


■d' affaires  de  Serbie  disait  ici  r^cemment  que  son  Gouverne- 
ment  ne  serait  pas  all6  de  l'avant  depuis  six  mois,  sans  tenir 
compte  des  menaces  autrichiennes,  s'il  n'y  avait  pas  6t6  encou- 
Tag6  par  le  Ministre  de  Russie,  M.  de  Hartwig,  un  diplomate 
de  r6cole  de  M.  Iswolsky.  D  faut  avoiier  que  r6v6nement  a 
donn6  jusqu'ä  präsent  raison  ä  Taudace  aventureuse  du  Cabinet 
4e  Beigrade. 

La  politique  russe  t6moigne  une  h6sitation  qui  aggrave  sin- 
^uliörement  la  Situation  europ6enne.  M.  Sazonow  est  de  cceur 
avec  ses  collögues  qui  dirigent  la  politique  des  Grandes  Puis- 
«ances,  mais  il  sent  son  influence  sur  le  Tzar  battue  en  breche 
par  le  parti  de  la  Cour  et  par  les  Panslavistes.  De  lä,  les  contra- 
•dictions  de  sa  conduite.  II  adhere  ä  Londres  par  Torgane  de 
1 'Ambassadeur  de  Russie  au  concert  european  decide  ä  mettre 
a  la  raison  le  Montenegro,  et  il  hesite  ä  donner  officiellement 
■ä  la  France  le  mandat  de  representer  son  alliee  russe  dans  le 
blocus  des  cotes  montenegrines. 

Qu'on  soit  las  ä  Paris  de  ces  tergiversations ,  cela  ne  fait 
pas  de  doute,  mais  on  y  subit  en  maugr6ant  les  cons6quences 
de  l'alliance  et  on  se  laisse  entrainer  dans  une  voie  qui  peut 
condui're  ä  une  guerre  g6n6rale.  A  Berlin  on  n'est  pas  au  fond 
plus  satisfait  de  la  direction  imprim6e  ä  la  Triple-Alliance  dans 
la  question  balkanique  par  le  Cabinet  de  Vienne,  mais  on  fait 
meilleui'e  figure  et  on  envisage  avec  sang-froid  les  compli- 
cations  qui  peuvent  en  r6sulter.  Dans  les  declarations  pleines 
de  reserve  faites  hier  par  le  Secretaire  d'Etat  aux  Affaires 
Etrangeres  ä  la  commission  du  Reichstag,  le  seul  point  sur 
■lequel  M.  de  Jagow  se  soit  exprime  avec  une  nettete  qui  ne 
laisse  aucun  doute  quant  aux  intentions  de  l'Allemagne,  c'est 
l'appui  que  celle-ci  est  resolue  de  preter  jusqu'au  bout  ä  son 
alliee,  l'Autriche-Hongrie. 

On  ne  pense  pas  dans  le  monde  diplomatique  de  Berlin,  ou 
plutöt  on  n'  espere  plus  que  la  demonstratio!!  navale  devant 
Antivari  empechera  la  continuation  du  siege  de  Scutari  et 
i'assaut  final  auquel  les  Montenegrins  et  les  Serbes  se  pre- 
parent  activement.  Si  la  place  tombe  entre  leurs  mains,  il 
faudra   autre   chose   qu'un   simple   blocus   et   des   sommations 

138 


inutilement  repetees  pour  les  en  deloger.  L'entree  des  troupes 
autrichiennes  sur  un  territoire  balkanique,  plutöt  serbe  que 
montenegrin,  parce  qu'en  Serbie  des  Operations  militaires  se- 
raient  plus  faciles  qu'au  Montenegro,  motiverait  une  inter- 
vention  de  la  Russie  et  dechalnerait  peut-etre  une  guerre  ge- 
nerale. G'est  une  eventualite  tellement  grave  qu'elle  ferait 
reculer  —  on  l'espere  du  moins  ici  —  les  deux  Puissances,  de 
la  decision  desquelles  depend  aujourd'hui  la  paix  europeenne. 
En  d'autres  termes,  on  croit  que  la  gravite  du  peril  auquel 
toute  decision  inconsideree  exposerait  l'Europe  entiere  est  la 
meilleure  garantie  que  Ton  ait  qu'il  sera  evite. 

II  faudrait  necessairement  offrir  une  compensation  au  Mon- 
tenegro, TAutriche-Hongrie  ne  pouvant  pas  sans  se  decon- 
siderer,  laisser  en  sa  possession  Scutari,  la  future  capitale  du 
futur  Etat  d'Albanie.  On  parle  ici  de  l'offre  d'une  certaine 
^tendue  de  cote  avec  une  bände  de  territoire  au  sud  de  Dul- 
cigno,  qui  comprendrait  le  port  de  Saint  Jean  de  Medua,  en- 
toure  de  rochers  et  qui  n'est  pas  susceptible  d'un  developpe- 
ment  economique  ou  militaire. 

61. 
BRÜXELLES,  18.  4. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  9  avril  1913,  No.  441.) 

Armements  allemands.    Discours  du  Chancelier. 

Le  discours  que  le  Chancelier  de  TEmpire  a  prononce  lundi 
dernier  au  Reichstag,  ä  l'ouverture  de  la  discussion  en  pre- 
miere  lecture  du  projet  militaire,  n'a  rien  appris  de  nouveau 
sur  les  motifs  qui  ont  decide  le  Gouvernemnt  Imperial  ä  de- 
mander  au  peuple  allemand  cet  enorme  sacrifice.  11  va  de  soi 
que  ce  n'est  pas  dans  une  seance  publique,  en  s'adressant  non 
seulement  ä  la  representation  nationale  mais  ä  l'Europe  entiere 
que  M.  de  Bethmann  Hollweg  aurait  expose  les  mobiles  secrets 
auxquels  le  Gouvernement  Imperied  a  obei,  pour  expliquer  son 
changement  d'attitude,  car  il  n'y  a  pas  trois  mois  que  les  organes 
ministeriels  assuraient  qu'il  n'etait  pas  question  d'une  augmen- 

139 


tation  des  forces  militaires;  tout  au  plus  prevoyaient-ils  une 
extension  ä  donner  aux  Services  de  l'aerostation. 

Le  Chancelier  dans  un  langage  clair,  mesure,  depourvu  de» 
fleurs  de  rhetorique  et  du  tour  spirituel  familiers  au  Prince 
de  Bülow,  a  cherche  ä  justifier  la  necessite  des  armements 
par  les  considerations  suivantes  tirees  de  la  Situation  exterieure 
actuelle:  la  Substitution  sur  la  carte  d'Europe  de  la  Confede- 
ration  balkanique,  Puissance  nouvelle  pleine  d'energie  et  de 
vitalite,  ä  la  Turquie,  Etat  vieilli  et  d'une  passivite  sans  danger; 
l'accroissement  de  la  force  militaire  de  la  Russie,  la  lutte  qui 
se  dessine  entre  le  germanisme  et  slavisme  et  la  violence  gran- 
dissante  des  sentiments  panslavistes  auxquels  correspondent 
de  l'autre  cöte  des  Vosges  les  manifestations  du  chauvinisme 
fran^ais.  Une  guerre  europeenne  ne  pourrait  eclater,  a  dit  le 
Chancelier,  sans  que  TAllemagne  y  prit  part  —  c'est  l'evidence 
meme  —  et  une  part  sans  doute  preponderante.  II  faut  donc 
que  TAllemagne  s'arme  et  fasse  tous  les  preparatifs  commandes 
par  le  patriotisme  et  la  prudence,  afin  de  rester  victorieuse. 
Le  tableau  que  le  chancelier  a  trac6  de  cet  embrasement  g6- 
neral,  aupres  duquel  les  guerres  passees  ne  seraient  que  des 
jeux  d'enfants,  n'a  rien  malheureusement  d'exagere. 

Mais  en  somme  les  raisons  donnees  par  le  premier  ministre 
allemand  sont  plutöt  des  hypotheses  que  des  faits  reels,  car 
de  la  Situation  exterieure  proprement  dite  il  a  tres  sobrement 
parle;  on  attendait  avec  un  vif  interet  ce  qu'il  dirait  de  la 
resistance  du  Montenegro  aux  sommations  des  Puissances,  et 
on  a  ete  de^u.  Hypothese,  le  remplacement  de  la  Turquie 
par  un  Etat  balkanique  jeune  et  fort:  l'alliance  entre  les  vain- 
queurs  cessera  vraisemblablement  avec  le  partage  du  butin, 
et  leur  epuisement  meme  leur  commandera  vis-ä-vis  de  l'Europe 
une  contenance  pacifique;  il  leur  faudra  du  temps  pour  panser 
leurs  blessures  et  reparer  leurs  forces.  Hypothese  aussi,  mise 
en  avant  par  des  ecrivains  et  des  journalistes,  la  lutte  future 
du  slavisme  et  du  germanisme.  Oü  s'arrete  Tun  et  oü  commence 
l'autre?  Hypothese  enfin,  la  predominance  ä  redouter  des 
courants  panslavistes  et  chauvinistes  et  des  sentiments  belli- 
queux  des  minorites  sur  les  sentiments  pacifiques  des  majorites. 

140 


En  Russie  le  Souverain  sait  fort  bien  que  ]e  sol  est  mine  par 
les  societes  secretes  et  qu'en  cas  de  guerre  malheureuse  le 
tröne  des  Romanow  serait  condamne  ä  s'ecrouler.  La  cir- 
conspection  que  cette  pensee  doit  entretenir  chez  le  Czar  est 
une  des  meilleures  garanties  que  nous  ayons  pour  le  maintien 
de  la  paix. 

Le  passage  du  discours  du  Chancelier  relatif  aux  relations 
de  rAllemagne  avec  la  France  est  le  plus  interessant.  Mais 
l'orateur  aurait  pu  prononcer  une  sorte  de  mea  culpa,  en  citant 
l'influence  n^faste  qu'exerce  la  litt6rature  chauvine  fran^aise. 
En  eflet  le  nationalisme  de  nos  voisins  du  sud,  reveill6  et  pouss6 
a  son  paroxysme  par  l'affaireDreyfus,  se  serait  peut-etre  assoupi 
de  nouyeau,  au  lieu  de  tourner  tonte  sa  haine  contre  I'Allemagne, 
Sans  les  brusqueries  inutiles  de  la  poUtique  allemande  dans 
i'affaire  marocaine.  H  a,  d'ailleurs,  sa  contre-partie  dans  l'Em- 
pire  et  la  presse  pangermaniste  lui  renvoie  la  r6plique,  sur  un 
ton,  il  est  vrai,  moins  violent.  Quoiqu'il  en  soit,  on  garde 
rimpression,  en  lisant  entre  les  lignes  du  discours  de  M.  de 
Bethmann-HoUweg,  malgre  la  courtoisie  qu'il  a  temoigne  ä 
l'armee  fran^aise,  que  le  veritable  adversaire  contre  lequel  est 
dirig^  le  projct  militaire.  l'ennemi  eventuel  qu'on  a  toujours 
ici  en  vue,  est  et  reste  la  France. 

Que  dire  des  compliments  adresses  ä  Sir  Edward  Grey  et 
ä  la  politique  pacifiste  de  l'Angleterre,  et  meme  ä  M.  Winston 
Churchill  qui  n'est  pas  suspect  d'une  Sympathie  excessive  ä 
l'egard  de  l'Allemagne  sinon  qu'ils  depassent  un  peu  la  mesure  ? 
Le  Gouvernement  Imperial  veut  que  l'on  sache  urbi  et  orbi 
que  le  temps  de  sa  rivalite  navale  avec  la  Grande  Bretagne 
est  passe,  que  les  relations  entre  les  peuples  allemand  et  anglais, 
les  plus  puissants  et  les  plus  civilises  de  l'Europe,  sont  redevenues 
des  meilleures  et  que,  par  consequent,  il  n'y  a  pas  lieu  de  sup- 
poser  que  l'Angleterre  preterait  son  appui  ä  la  Russie  et  ä  la 
France  en  cas  de  guerre.  II  semble  que  ce  ne  soit  pas  lä  le 
moyen  le  plus  adroit  pour  gagner  le  cceur  des  Anglais. 

La  lecture  du  discours  du  Chancelier  et  des  commentaires 
qu'il  provoque  dans  la  presse  allemande  n'est  pas  faite  pour 
modifier  les  impressions  produites  par  la  publication  du  projet 

141 


militaire.  Tres  discutable  restera,  apres  le  debat  engage  ac- 
tuellement  au  Reichstag,  la  question  de  savoir  si  l'exces  meme 
de  ces  armements,  qui  sont  un  exemple  et  un  avertissement 
pour  les  autres  Etats,  ne  constitue  pas  un  danger  plutöt  qu'une 
garantie  pour  la  conservation  de  la  paix  europeenne. 

Quant  au  moment  choisi  pour  faire  voter  le  projet  militaire^ 
la  Gazette  de  Francfort  en  donne  une  explication  dans  son 
numero  d'hier,  qui  me  parait  plausible.  II  fallait  profiter  de 
I'occasion  Offerte  par  la  celebration  du  centenaire  de  la  guerre 
de  l'independance,  par  l'impression  tonte  fraiche  qu'a  produite 
la  campagne  des  Balkans  et  par  l'ebranlement  nerveux  qui  en 
est  resulte  en  Allemagne  comme  dans  le  reste  de  l'Europe. 

62. 
BRÜXELLES,  24.  4. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  17  avril  1913,  No.  492.) 

L'incident  de  Nancy  i). 

Les  trois  commis  voyageurs  allemands  qui  etaient  alles  se 
divertir  ä  Nancy  en  galante  compagnie  et  ont  ete  houspilles 
dans  un  cafe-concert  et  ensurte  ä  la  gare  meme  par  une  jeunesse 
universitaire  malapprise  ne  semblent  pas  etre  particuliere- 
ment  interessants.  11s  sont  meme  suspects  d'avoir  exagere, 
pour  se  donner  de  Timportance,  les  mauvais  procedes  dont 
ils  avaient  ete  l'objet.  Cela  n'excuse  pas  la  grossierete 
chauvine  des  Nanceens.  Mais  il  y  a  quelque  dix  ans  ce  banal 
incident  nocturne  n'aurait  pas  tire  ä  consequence  ni  risque 
d'envenimer  les  relations  des  deux  pays. 

II  n'en  a  pas  ete  de  meme  aujourd'hui.  La  presse  berlinoise 
de  toutes  couleurs,  sauf  les  organes  socialistes,  a  fulmine  avec 
violence  contre  la  France  et  les  Frangais.  Des  explications  et 
une  enquete  ont  ete  reclamees  au  Quai  d'Orsay  par  l'Ambassa- 
deur  d'Allemagne.  Par  deux  fois  le  Secretaire  d'Etat  aux 
Affaires  Etrangeres  a  du  promettre  au  Reichstag  que  l'affaire 

1)  Über  den  Nancyer  Zwischenfall  vgl.  auch  Belgische  Aktenstücke 
Nr.  104  und  105,  S.  121f.  (Berichte  von  Baron  Guillaume  aus  Paris). 

142 


serait  poursuivie  par  le  Gouvernement  Imp^ria  et  que  des 
representations  seraient  faites  au  Gouvernement  de  la  Re- 
publique  sur  Tinsuffisance  de  la  protection  aecordee  en  France 
aux  Sujets  allemands.  Des  orateurs  liberaux  et  conservateurs 
se  sont  livres  ä  cette  occasion  ä  de  vives  attaques  contre  le 
chauvinisme  frangais,  Signale  dejä  par  le  Chancelier  dans  son 
discours  de  la  semaine  passee  comme  un  danger  europeen, 
theme  sur  lequel  M.  de  Jagow  a  cru  devoir  lui  aussi  revenir. 

L'Ambassadeur  de  France  s'est  plaint  hier  matin  au  Secre- 
taire  d'Etat  du  ton  peu  mesure  dont  il  s'etait  servi  pour  traiter 
cet  incident  que  M.  Cambon  s'est  efforce  de  reduire  ä  des  pro- 
portions  moins  tragiques.  M.  de  Jagow,  qui  est  modere  par 
temperament,  lui  a  repondu  qu'il  avait  du  se  mettre  au  diapason 
auquel  etait  monte  le  Reichstag.  M.  Cambon  est  lui-meme  le 
fervent  partisan  d'une  politique  conciliante.  On  l'accuse  sou- 
vent  ä  Paris  de  manquer  de  fermete.  Cette  fois-ci,  pour  ne 
pas  encourir  ce  reproche,  il  a  du  renforcer  son  langage;  il  a  dit 
notamment  qu'il  ne  s'expliquait  pas  ce  dechainement  de  co- 
leres,  sur  la  foi  d'un  telegramme  lance  par  les  journaux  et 
Sans  attendre  les  resultats  de  l'enquete  officielle,  apres  la  cour- 
toisie  dont  le  Gouvernement  de  la  Republique  avait  fait  preuve 
envers  les  officiers  du  Zeppelin  atterri  ä  Luneville,  qu'il  aurait 
pu  soupgonner  de  se  livrer  ä  l'espionnage;  on  s'est  content^ 
de  leur  demander  leur  parole  d'honneur  qu'ils  n'etaient  pas 
des  espions. 

Ce  qu'il  y  a  d'inquietant  dans  la  surexcitation  patriotique 
provoquee  ici  par  l'aventure  des  trois  Allemands  conspues 
ä  Nancy,  c'est  — l'etat  d'esprit  qu'il  revele  non  pas  tant  dans  la 
presse  que  dans  la  majorite  du  Reichstag.  La  presse  berlinoise 
stigmatise  chaque  jour  avec  quelque  raison  le  chauvinisme 
parisien.  Mais  de  son  cöte,  eile  ne  parle  Jamals  des  Fran^aia 
et  de  toutes  les  helles  qualites  qu'ils  s'attribuent,  que  sur  un 
ton  ironique  des  plus  blessants.  Par  contre  c'est  la  premiere 
fois  que  nous  voyons  le  Reichstag  se  saisir  d'un  incident  pareil, 
comme  s'il  avait  la  gravite  de  ceux  de  Casablanca  et  d'Agadir 
et  dicter  pour  ainsi  dire  au  Gouvernement  une  attitude  intran- 
sigeante.   II  est  a  craindre  que,  lorsqu'il  aura  Tot6  la  loi  du  ren- 

143 


forcement  de  l'arm6e  et  qu'il  sera  certain  de  la  force  militaire 
de  1' Empire,  le  Reichstag  ne  pousse  le  Gouvernement  ä  se  montrer 
intraitable  vis- ä- vis  de  la  France,  chaque  fois  que  surgira  un 
incident  de  nature  ä  blesser  les  susceptibilitös  germaniques.  Et 
ces  petits  6v6nements  se  r6pötent  vraiment  trop  souvent.  C'est 
cette  nervosit6  excessive  de  l'opinion  publique  allemande,  qui 
trouve  aujourd'hui  son  expression  au  sein  m§me  de  la  repr6- 
sentation  nationale,  qu'il  faut  consid6rer  comme  le  Symptome 
le  plus  mena^ant  pour  le  maintien  de  la  paix  europ^enne. 

63. 
BRUXELLES,  28.  4. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  22  avril  1913,  No.  515.) 

Incidents  franco-allemands. 

On  peut  croire  r'incident  de  Nancy  termine  apr^s  la  note 
remise  par  le  Secretaire  d'Etat  ä  l'Ambassadeur  de  France, 
aux  termes  de  laquelle  le  Gouvernement  Imperial  considere 
l'incident  comme  clos.  Mais,  voici  qu'on  essaye  de  reveiller 
celui  de  Luneville.  Un  Journal  de  Leipzig,  tres  repandu  en 
Saxe,  les  «Leipziger  Nachrichten»,  vient  de  publier  une  lettre 
du  commandant  du  Zeppelin,  oü  cet  officier  tout  en  rendant 
hommage  ä  la  courtoisie  des  autorites  militaires  superieures 
frangaises  se  plaint  des  mauvais  procedes  des  officiers  subalternes, 
des  soldats  et  de  la  population.  II  est  reste,  ä  ce  qu'il  raconte, 
ainsi  que  ces  compagnons  plus  de  20  heures  sans  qu'on  leur 
apportät  ä  manger,  pour  ne  pas  quitter  son  dirigeable,  de 
crainte  qu'on  ne  le  deteriorät  en  son  absence  (il  avait  refuse 
pour  cette  raison  une  invitation  ä  diner  du  general)  il  lui  a  ete 
interdit  pendant  ce  temps  de  rentrer  se  reposer  dans  la  cabine 
du  dirigeable;  il  n'a  pas  pu  obtenir  l'aide  des  soldats  frangais 
pour  maintenir  ä  terre  le  Zeppelin  et  il  a  du  payer  ä  cet  effet 
des  ouvriers  civils.  Pendant  les  21  heures  qu'il  a  passees  mon- 
tant  la  garde  aupr^s  du  dirigeable,  il  a  entendu  les  sarcasmes 
des  officiers  et  des  soldats  qui  veillaient  bayonnette  au  canon 
autour  du  Zeppelin  et  les  propos  hostiles  de  la  population,  etc.  etc. 

144  ■  • 


Ce  requisitoire  est  publie  quinze  jours  aprös  que  le  Cabinet 
de  Berlin  a  fait  transmettre  ä  celui  de  Paris  les  remerciements 
du  Gouvernement  Imperial.  A  l'Ambassade  de  France  on  se 
montre  tres  irrite  de  cette  manoeuvre  et  on  accuse  le  Prince 
heritier,  dont  les  sentiments  Chauvins  et  anti-frangais  ne  sont 
pas  douteux,  d'en  etre  l'inspirateur. 

M.  Cambon  a  re9u  de  son  cöte  communication  des  rapports 
des  commandants  des  differentes  places  fortes  de  la  frontiere 
de  Test  au-dessus  desquelles  le  Zeppelin  a  evolue  avant  d'etre 
oblige  d'atterrir  ä  Luneville.  D'apres  ces  rapports,  le  dirigeable 
allemand  a  plane  et  decrit  des  cercles  autour  de  toutes  les 
positions  fortifiees  comme  pour  les  etudier.  II  serait  donc  faux 
que  son  voyage  ait  ete  un  voyage  d'essai  et  que,  pousse  par  le 
vent,  incapable  de  s'orienter,  il  soit  descendu  sans  savoir  oü 
il  etait  sur  le  sol  fran^ais.  II  a  poursuivi  en  France  une  tournee 
d'inspection;  il  a  fait  de  l'espionnage  militaire  en  pleine  paix. 
M.  Cambon  est  decide  ä  faire  usage  de  ces  rapports  si  la  lettre 
publiee  par  les  «Leipziger  Nachrichten»  souleve  ime  nouvelle 
polemique.  II  tient  aussi  en  reserve  les  plaintes  de  plusieurs 
de  ses  compatriotes  qui  ont  ete  molestes  par  la  population 
dans  differentes  villes  de  l'Allemagne,  celle  entre  autres  de  la 
femme  du  correspondant  du  *Matin»,  injuriee  par  des  prome- 
neurs  au  Tiergarten  parce  qu'elle  parlait  frangais. 

A  cöte  de  cette  explosion  de  sentiments  hostiles  ä  la  France, 
il  faut  mentionner  l'emotion  soulevee  au  Reichstag  par  les 
revelations  du  depute  socialiste  Liebknecht,  relative  ä  la  cor- 
ruption  exercee  sur  des  fonctionnaires  de  l'administration 
militaire  par  les  maisons  allemandes  qui  fabriquent  du  materiel 
de  guerre,  notamment  par  la  maison  Krupp,  en  vue  d'obtenir 
communication  de  documents  secrets.  Le  Ministre  de  la  Guerre 
a  repondu  que  les  documents  qui  auraient  ete  livres  ne  pouvaient 
pas  compromettre  la  defense  nationale,  mais  que  le  Gouverne- 
ment voulait  une  lumiere  complete  et  qu'une  Instruction  judi- 
ciaire  etait  en  cours.  Elle  est  commencee  depuis  le  mois  de  no- 
vembre.    Comment  n'a-t-elle  pas  encore  abouti? 

Tous  ces  faits,  si  on  les  rapproche  les  uns  des  autres,  preu- 
vent  l'extreme  nervosite  de  l'opinion  publique  allemande,  entre- 

10    Europäische  Politik.    Bd.  i.  145 


tenue  par  le  depot  et  la  discussion  des  projets  de  loi  militaire 
et  financiere  du  Gouvernement.  II  faut  esperer  que  de  nou- 
veaux  incidents  ne  surgiront  pas  pendant  cette  periode  critique 
du  cöte  de  la  France,  car  il  est  impossible  de  prevoir  comment 
ils  se  termineraient. 


64. 
BRUXELLES,  8.  5. 1918. 

(Extrait  d'un  rapport  de  St.  Petersbourg  du  28  avril  1913,  No.  238.) 

Scutari.    Le  conflit  austro-montenögrin  et  la  Russie.    Bulgarie 
et  Serbie. 

L'obstination  du  Roi  Nicolas  n'a  pu  prendre  les  Puissances 

au  depourvu:    la    chute    de  Scutari    elle-meme  et  ses  suites, 

■  embarrassantes   pour  le   concert   europeen   etaient   necessaire- 

ment  prevues.    Mais  il  s'agissait  de  parer  au  plus  presse,  en 

retardant  l'eventualite  d'une  action  autrichienne  isolee. 

Le  Gouvernement  russe,  qui  raste  pacifique  avant  tout, 
a  fait  en  sorte  de  n'encourir  de  reproches  de  la  part  d'aucune 
grande  Puissance.  Mais  on  ne  peut  lui  demander  de  se  montrer 
plus  severe  envers  le  Montenegro,  que  la  France  et  l'Angle- 
terre,  opposees  ä  toute  mesure  vraiment  coercitive. 

La  nouvelle  demarche  collective  ä  Cettigne  ayant  echoue, 
comme  on  le  prävoyait,  une  action  isolee  de  l'Autriche  n'eton- 
nerait  personne  ä  Petersbourg.  Peut-etre  meme  serait-elle 
toleröe  plus  facilement  ici  qu'on  ne  le  pense  generalement. 
La  politique  russe  a  fait  ses  preuves  de  conciliation :  l'opinion 
publique  seule  reste  ä  redouter.  Les  officiers  parlent  encore 
de  l'armee  autrichienne  comme  ils  parlaient  de  l'armee  japonaise 
avant  la  campagne  de  Mandchourie.  Mais  l'effet  calmant,  sur 
l'agitation  nationaliste,  du  communique  officiel  et  des  mesures 
prises  contre  les  manifestations,  a  surpris  le  gouvernement 
lui-meme.  Le  ton  des  journaux  Chauvins  s'est  attenue:  la 
«Novoie  Vremia«  tient  compte  des  remontrances  qu'elle  a 
regues,  sur  l'ordre  de  l'Empereur.  Dans  cet  ordre  d'idees» 
neanmoins,  on  ne  peut  rien  affirmer  pour  Tavenir. 

146 


Dans  la  question  de  partage  de  territoires  qui  divise  la  Serbie 
et  la  Bulgarie,  le  gouvernement  russe  parait  favorable  a  cette 
derni^re.  II  s'agit,  en  effet,  de  se  garder  contre  un  rapproche- 
ment  futur  —  improbable  encore,  mais  possible  — ,  entre  l'Au- 
triche  et  la  Bulgarie,  au  lendemain  surtout  de  la  decision  con- 
cernant  Silistrie,  —  oü  la  Russie  n'a  pas  cru  pouvoir  appuyer 
Sans  reserve  le  point  de  vue  bulgare.  L'exemple  de  l'Autriche 
peut  la  faire  reflechir.  Le  Gouvernement  de  Vienne  a  täche 
de  concilier,  lui  aussi,  les  desirs  de  Bucarest  et  de  Sophia,  avec 
ce  resultat  que  la  Roumanie  commence  ä  mettre  en  deute  les 
avantages  de  sa  longue  politique  austrophile. 


65. 
BRÜXELLES,  10.  5. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Paris  du  30  avril  1913,  No.  1282.) 

Conllit  anstro-mont^n^grin. 

L'Europe  se  trouve  evidemment  ä  un  tournant  tres  grave 
de  la  crise  balkanique.  La  Situation  resultant  de  l'attitude  du 
Roi  de  Montenegro  est  d'autant  plus  delicate  qu'eUe  met  en 
cause  l'amour-propre  de  l'Autriche.  Personne  ne  peut  au- 
jourd'hui  prövoir  ce  que  l'avenir  reserve.  Pourtant,  les  im- 
pressions  du  Quai  d'Orsay  sont  moins  pessimistes  qu'on  ne 
pourrait  s'y  attendre. 

Jusqu'ici,  l'accord  des  Puissances  n'a  pas  ete  entame;  mais 
on  admet  qu'il  pourrait  ne  plus  en  etre  ainsi  jusqu'ä  la  fin  de 
cette  semaine.  Si  1' Empire  dualiste  veut  absolument  prendre 
une  attitude  plus  energique  ä  l'egard  de  son  petit  voisin,  et 
avoir  recours  aux  armes,  voire  meme  sous  forme  de  simple 
occupation,  on  se  demande  par  qui  il  sera  suivi.  II  ne  semble 
pas  pouvoir  compter  sur  la  Cooperation  de  l'Angleterre  et  on 
a  l'impression  ici  que  l'Italie  qui  est,  dans  le  fond  tres  hostile 
ä  un  acte  de  force  contre  le  Montenegro,  ne  suivrait  l'Autriche 
que  si  une  autre  Puissance  se  mettait  ä  leurs  cotes. 

II  en  serait  autrement  si  le  Cabinet  de  Vienne  se  decidait 
a  s'emparer   d'un  port  de  1' Adriatique ;  l'entree  en  scene  de 

10.  147 


ritalie  ne  serait  alors  pas  douteuse;  mai8  ce  ne  serait  plus 
alors  comme  alliee  de  l'Autriche,  mais  comme  son  adversaire. 

On  connait  ici  la  position  difficile  de  1' Empire  austro-hongrois 
et  les  nombreuses  raisons  qu'il  a  de  desirer  la  paix;  on  espere 
que  ces  considerations  lui  imposeront  la  prudence.  On  ne 
doute  pas  des  intentions  pacifiques  de  TAllemagne  et  m§me 
de  la  Russie;  il  est  permis  meme  de  se  demander  si  une  simple 
action  autrichienne  contre  le  Montenegro  determinerait  le 
Cabinet  de  Saint-Petersbourg  ä  intervenir;  on  ne  le  croit  pas  — 
mais  il  en  serait  sans  doute  autrement  si,  comme  le  disent 
certains  journaux,  le  Gouvernement  de  TEmpereur  Frangois- 
Joseph  avait  la  pretention  de  garder  les  „territoires  serbes 
ou  montenegrins"  qu'il  pourrait  occuper  au  cours  de  son  action 
contre  le  Roi  de  la  Montagne  Noire. 

On  a  la  confiance  que  le  Cabinet  de  Berlin  fait  tous  ses  efforts 
pour  engager  son  alli6e  ä  gtre  prudente,  et  Pen  a  l'impression 
que  les  arm6es  de  l'Empereur  Guillaume  n'interviendraient  que 
dans  le  cas  d'une  guerre  austro-russe. 

Le  coup  d'audace  d'Essad  Pacha  complique  beaucoup  la 
Situation  et  met  l'Autriche  dans  une  position  difficile.  S'il 
a  30  000  hommes  avec  lui  et  que  Djavid  Pacha  en  a  15  ä  20  000, 
ils  representent  ä  eux  deux  une  force  qui  n'est  pas  negligeable. 
On  ne  croit  pas  que  le  dit  Essad  Pacha  agisse  sur  une  instigation 
de  Constantinople,  mais  le  fait  seul  de  sa  nationalite  et  de 
l'appui  qu'il  trouve  dans  une  partie  de  la  population  albanaise 
suffit  pour  creer  une  Situation  qui  rend  tres  difficile  la  position 
de  l'Autriche. 


66. 
BRÜXELLES,  10.  5. 1913. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Paris  du  5  mai  1913,  No.  1310.) 

B^Yoil  du  nationalisme  en  France. 

Qn  a  Signal^  ä  plusieurs  reprises  depuis  im  an  le  r^yell  en 
France  d'un  certain  chauvinisme  qui  pourrait  offrir  de  graves 
dangers.    Quelques  journaux  ont,  a  ce  point  de  yue,  une  ten- 

148 


dance  malsaine;  des  th6ätres  nombreux  donnent  des  piöces  de 
nature  ä  surexciter  les  esprits  et  ä  aggraver  une  Situation  d6jä 
trop  accentu^e.  II  n'est  pas  une  «revue»  ou  une  repr^sentation 
de  Caf6-concert  qui  ne  se  distingue  pas  dans  ce  sens,  et  les  tirades 
les  plus  chauvines  soulövent  des  applaudissements  fr6n6tiqu2s. 

Hier,  on  a  donne  un  eclat  particulier  ä  la  fete  de  Jeanne 
d'Arc;  le  nombre  des  maisons  pavoisees  etait  grand  et  les 
manifestations  patriotiques  furent  nombreuses. 

Cette  tendance  est  dangereuse,  pjirce  qu'elle  peut  cr6er  des 
ineidents  dont  les  effets  seraient  difficilement  conjur6s.  D  ne 
faut  cependant  pas  perdre  de  vue  que,  dans  le  fond,  le  vrai  peuple 
fran^ais  n'approuve  pas  ces  manifestations  et  redoute  —  quoi- 
qu'on  en  dise  —  l'6ventualit6  d'une  guerre  avec  rAUemagne. 
Ce  qui  le  prouve,  c'est  l'attitude  generalement  prudente  et 
raisonnable  de  la  presse  serieuse,  lorsqu'un  incident  surgit  avec 
les  voisins  de  Test.  II  en  fut  quelques-uns  recemment,  et  rares 
ont  ete  les  journaux  qui  ont  cherche  ä  envenimer  la  Situation 
et  ä  blämer  le  Gouvernement  de  son  esprit  de  conciliation. 

Les  Ministres  ont  eu,  plusieurs  fois,  dans  ces  derniers  temps, 
l'occasion  de  prononcer  des  discours  patriotiques.  Tous  re- 
clament  le  vote  de  la  loi  de  trois  ans  avec  insistance,  invoquant 
les  armements  de  l'AUemagne  pour  en  expliquer  la  necessite, 
mais  tous  se  gardent  de  mots  provocateurs,  d'attitudes  qui 
pourraient  (etre)  considerees  comme  belliqueuses.  II  en  fut 
encore  ainsi,  avant-hier  ä  Caen,  oü  M.  le  President  du  Conseil 
prononga  im  grand  discours  poütique. 

671). 
BRÜXELLES,  5.  6. 1913. 

(Extrait   d'un  rapport  de  Berlin  du  26  mal  1913,    No.  644.) 

Mariage  de  la  Princesse  Victoria-Louise.  Rapprochement  anglo- 
allemand  et  Congo -beige. 

Un  mariage  princier  fut  rarement  aussi  populaire  que  celui 
de  la  Princesse  Victoria-Louise  avec  le  Prince  Ernest-Auguste, 
^)  Belgische  Aktenstücke,  Nr.  106,  S.  122. 

149 


Duc  de  Brunswick  et  Lunebourg.  Les  habitants  de  Berlin 
ont  temoigne  leur  satisfaction  par  des  ovations  ä  la  famille 
imperiale,  qui  se  sont  etendues  aux  hotes  royaux  qu'elle  recevait 
ä  cette  occasion.  II  est  aise  de  constater  par  la  lecture  des  jour- 
naux  que  le  möme  sentiment,  fait  d'approbation  et  de  conten- 
tement,  a  ete  eprouve  dans  toute  TAllemagne.  On  etait  content 
de  voir  terminer  d'une  maniere  aussi  heureuse  la  vieille  quereile 
des  Guelfes  et  des  Hohenzollern  qui  pesait,  comme  un  legs 
penible  du  passe,  sur  les  brillantes  destinees  du  nouvel  Empire 
allemand.  On  approuvait  l'Empereur,  non  pas  seulement  d'avoir 
donne  sa  fille  unique  au  fils  de  son  ancien  ennemi,  mais  aussi 
d'avoir  traite  ce  dernier,  pendant  toute  la  duree  des  fiangailles 
de  leurs  enfants,  avec  une  courtoisie  qui  ne  s'est  pas  dementie 
un  seul  instant,  en  evitant  soigneusement  tout  ce  qui  pouvait 
froisser  l'amour  propre  de  l'heritier  du  vaincu  de  Langensalza. 
Dans  le  toast,  plein  de  tact  et  d'elevation  que  Guillaume  II 
a  porte  au  jeune  couple  pendant  le  banquet  nuptial,  il  s'est 
plu  ä  mettre  sur  le  meme  pied  les  maisons  des  Guelfes  et  des 
Hohenzollern  «qui  ont  joue  des  roles  si  marquants  dans  le  de- 
veloppement  historique  de  la  patrie  allemande». 

Le  Duc  de  Cumberland,  oncle  du  Roi  d'Angleterre  et  de 
l'Empereur  de  Russie,  a  toujours  ete  l'objet  de  la  part  de  ces 
deux  Princes  d'une  Sympathie  des  plus  marquees.  La  Cour 
britannique  n'a  jamais  oublie  que  la  maison  de  Hanovre  est 
une  brauche  detachee  du  tronc  royal  de  la  maison  d'Angleterre. 
Aussi  la  Solution  chevaleresque  apportee  ä  la  question  guelfe 
par  Guillaume  II  a-t-elle  ete  accueillie  avec  une  joie  sincöre 
tant  ä  Londres  qu'ä  St.  Petersbourg.  Quoi  d'etonnant  que 
les  Souverains  Anglais  et  le  Tzar  aient  tenu  ä  montrer  leur 
satisfaction  en  assistant  au  mariage  qui  a  scelle  la  reconciliation 
des  Guelfes  et  des  Hohenzollern?  Ce  sentiment,  plus  encore 
que  les  liens  de  famille,  suffirait  ä  justifier  leur  presence  ici 
pendant  les  fetes  qui  viennent  de  se  terminer. 

On  a  cherche,  d'autre  part,  ä  attribuer  ä  la  reunion  des  trois 
principaux  monarques  de  l'Europe  une  certaine  importance  poli- 
tique.  De  politique  proprement  dite  il  n'a  pas  du  etre  beaucoup 
question  dans  les  entretiens  de  Guillaume  II  et  de  Georges  V.  Mais 

150 


TEmpereur  allemand  n'a  sans  doute  pas  laiss6  echapper  l'occasion 
d'engager  des  conversations  interessantes  avec  le  Tzar^). 

On  peut  dire,  tout  au  moins,  sans  risquer  de  se  tromper  que 
la  visite  du  couple  royal  d'Angleterre  ä  Berlin  apparait  comme 
la  confirmation  et  comme  la  consecration  aux  yeux  de  l'Europe 
du  rapprochement  qui  s'est  incontestablement  opere  entre 
l'Allemagne  et  la  Grande  Bretagne  pendant  la  guerre  balkanique, 
oü  les  deux  Etats  ont  agi  de  concert  pour  la  preservation  de  la 
paix  europeenne. 

Quant  au  voyage  du  Tzar,  il  est  une  nouvelle  preuve  des 
bonnes  relations  inaugurees  lors  de  l'entrevue  de  Potsdam  et 
cimentees  par  celle  de  Port  Baltique,  qui  existent  entre  les 
maisons  regnantes  des  deux  Empires  voisins  et  aussi  entre 
leurs  Gouvernements.  La  guerre  balkanique  n'y  a  pas  porte 
atteinte.  Des  diplomates  frangais  clairvoyants  accusent  la 
Russie  de  jouer  un  double  jeu  vis-ä-vis  de  son  alliee  au  profit 
de  TAllemagne.    Cela  n'est  pas  impossible. 

68. 
BRÜXELLES,  20.  6. 1913. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Berlin  du  12  juin  1913,  No.  730.) 

Balkans  —  Diff^rends  entre  al]i6s. 

L'intervention  personnelle  de  l'Empereur  de  Russie  auprds 
des  Cours  de  Sophia  et  de  Beigrade  permet  encore  d'esperer 
l'aplanissement  du  conflit.  Si  cette  intervention  s'etait  produite 
quinze  jours  plus  tot,  le  danger  d'une  nouvelle  guerre  balkanique 
serait  tres  probablement  ecarte. 

Du  cote  Serbe  l'intransigeance  ne  semble  pas  avoir  diminue. 
La  note  que  le  Ministre  de  Serbie  doit  remettre  aujourd'hui  au 
cabinet  bulgare  a  presque  le  caractere  d'un  Ultimatum;  demande 
en  revision  du  traite  d'alliance,  demande  du  retrait  des  troupes 
qui  occupent  les  nouvelles  frontieres  serbes ;  faute  d'une  reponse 

^)  Der  Hinweis  des  Originalberichtes:  «a  voir  le  Souverain  anglais, 
on  a  peine  ä  croire  qu'il  soit  capable,  comme  son  pere,  de  diriger  la 
politique  exterieure  de  son  pays»  ist  im  Zirkular  ausgelassen. 

151 


favorable  au  bout  de  deux  jours,  menace  de  proclamer  l'annexion 
ä  la  Serbie  des  territoires  reclames  par  eile.  A  en  croire  le  Charge 
d'Affaires  de  Serbie  ä  Berlin,  son  Gouvernement  est  sür,  en  cas 
de  guerre,  de  la  victoire.  M.  Boghitchevitch  assure  en  outre 
que  la  note  en  question  a  ete  approuvee  par  le  Ministre  de  Russie, 
M.  de  Hartwig  et  que  les  Serbes  restent  plus  que  jamais  respec- 
tueux  et  reconnaissants  des  conseils  du  Gouvernement  du  Tzar. 
Ce  langage  jette  un  nouveau  jour  sur  la  double  politique  pratiqu6e 
par  M.  Sazonow,  dont  on  ne  saurait  suspecter  la  smc6rit6  et  par 
les  agents  russes  dans  les  Balkans  qui  ob^issent,  seit  k  des 
pr6occupations  personnelles,  seit  aux  suggestions  des  pansla- 
vistes  et  de  certains  membres  de  la  famille  imperiale.  Pour  ces 
derniers,  l'essentiel  est  d'emp§cher  ä  tout  prix  la  Serbie  de  se 
rapprocher  de  l'Autriche-Hongrie  et  de  la  rendre  puissante,  pour 
qu'elle  puisse  un  jour  reprendre  les  provinccs  serbes  d6tenues 
par  la  monarchie  dualiste.  Quant  k  la  Bulgarie,  les  panslavistes 
croient  fermement  qu'elle  ne  trahira  jamais  la  cause  slave.  II 
est  certain,  d'autre  part,  que  la  Serbie  ne  parviendrait  pas  ä  se 
developper  saus  un  debouche  sur  la  mer  Egee,  puisque  Tacces 
de  l'Adriatique  lui  est  interdit;  er  ce  debouche  n'existera  pas 
pour  eile,  tant  que  les  Bulgares  occuperont  la  route  de  Salonique. 
Le  Ministre  de  Bulgarie  ä  Berlin  M.  Guechow  ne  semble  pas 
moins  belliqueux  que  son  coUegue  Serbe,  quand  il  parle  de  l'ine- 
branlable  resolution  du  Gouvernement  bulgare  de  reclamer 
l'execution  du  traite  d'alliance.  II  ajoute  toutefois  qu'ä  Sophia 
on  aura  certainement  egard  autant  que  ce  sera  possible  au  desir 
du  Tzar  d'eviter  un  conflit.  Ce  qu'il  ne  dit  pas,  c'est  que  l'atti- 
tude  de  la  Roumanie  doit  donner  ä  reflechir  aux  Ministres  bul- 
gares qui  seraient  forces  d'acheter  sa  neutralite  par  des  conces- 
sions  autrement  larges  que  l'abandon  de  Silistrie.  II  est  ä  pre- 
sumer  que  le  Gouvernement  russe  se  sert  de  la  Roumanie  comme 
d'un  epouvantail  pour  peser  sur  l'indecision  de  M.  Danew,  dont 
le  cabinet  en  formation  devra  assumer  des  son  debut  les  plus 
lourdes  responsabilites.  Le  Tzar  Ferdinand  continue  ä  se  tenir 
enferme,  comme  s'il  voulait  se  soustraire  aux  consequences  de 
la  d^cision  ä  prendre,  et  ne  communique  plus  que  par  des  notes 
avec  ses  Ministres. 

152 


Si  Ton  parle  ici  de  la  Situation  critique  des  peuples  balkaniques 
aux  representants  de  la  Triple-Alliance,  ils  fönt  tous  la  meme 
reponse:  «Libre  ä  eux  de  s'egorger;  cela  ne  nous  regarde  pas.» 
N'etaient  les  interets  de  la  Russie,  dont  le  prestige  aurait  tant 
ä  perdre  ä  cette  lutte  fratricide  et  celui  des  porteurs  frangais 
de  fonds  serbes  et  bulgares,  il  est  probable  que  le  Gouvernement 
de  la  Republique,  excede  de  la  conduite  des  Gouvernements  bal- 
kaniques, ne  parlerait  pas  autrement  que  la  Triplice  et  ne  secon- 
derait  pas,  comme  il  le  fait,  ßon  allie  pour  arriver  ä  desarmer  les 
Etats  rivaux. 

691). 
BRÜXELLES,  20.  6. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Paris  du  12  juin  1913,  No.  1715.) 

Loi  des  trois  ans. 

Les  journaux  ont  annonce  que  le  Conseil  des  Ministres  avait 
decide  d'inviter  la  Chambre  des  Deputes  ä  consacrer  prochaine- 
ment  des  seances  supplementaires  ä  la  discussion  de  la  loi  mili- 
taire,  dont  il  est  resolu  ä  assurer  le  vote  avant  les  vacances 
parlementaires. 

Le  fait  est  vrai ;  on  le  confirme  au  Ministere  des  Affaires  Etran- 
geres.  Le  Gouvernement  entend  que  la  loi  etablissant  le  service 
de  trois  ans  soit  adoptee  avant  que  la  Chambre  des  Deputes  ne 
se  separe,  düt-elle  sieger  au  delä  du  14  juillet.  Et  il  se  declare 
assure  de  l'adoption  de  son  projet.  II  compte  sur  une  belle  majo- 
rite  pour  voter  le  principe:  les  articles  suivants  reuniront  des 
chiffres  de  voix  divers  et  puis,  pour  l'ensemble  du  projet,  on 
prevoit  im  chiffre  d'adherents  encore  plus  important  que  pour 
le  vote  du  principe. 

On  est  donc  dös  ä  präsent  certain  de  rintroduction  dans  la 
l^gislation  fran^aise  de  dispositions  que  le  pays  ne  pourra  vrai- 
semblablement  supporter  longtemps.  Les  charges  de  la  nouvelle 
loi  seront  tellement  lourdes  pour  la  population,  les  d^penses 
qu'elle  entrainera  seront  tellement  exorbitantes,  que  le  pays 
protestera  bientöt,  et  la  France  se  trouvera  devant  ce  dllemme : 

*)  Vgl.  Belgische  Aktenstücke,  Nr.  107,  S.  124. 

153 


une  abdication  qu'elle  ne  pourra  souffrir  ou  la  guerre  h  bröve 
^chöance.  La  responsabilit6  de  ceux  qui  ont  entrainö  la  nation 
dans  cette  Situation,  sera  lourde.  II  est  aujourd'hui  defendu, 
sous  peine  de  passer  pour  un  traitre,  d'emettre  un  simple  doute 
sur  la  n^cessite  d'adopter  le  Service  de  trois  ans.  Ghacun  se  rend 
compte  que  Tensemble  de  la  nation  est  loin  d'etre  favorable  ä  la 
reforme  que  Ton  prepare  et  comprend  le  danger  qui  menace 
l'avenir;  mais  on  ferme  les  yeux  et  Ton  marche  en  avant." 

La  Propaganda  en  f  aveur  de  la  loi  de  trois  ans,  destin6e  ä  amener 
le  r6veil  du  chauvinisme  a  6t6  admirablement  bien  pr6par6e  et 
men6e;  eile  a  commenc6  par  servir  ä  P61ection  de  M.  Poincarö 
ä  la  Pr6sidence  de  la  R6publique,  eile  poursuit  aujourd'hui  son 
eeuvre  sans  souei  des  dangers  qu'elle  fait  naitre;  le  malaise  est 
grand  dans  le  pays. 

70. 
BRUXELLES,  24.  6. 1913. 

(Extrait   d'un  rapport  de  Berlin  du  16  juin  1913,    No.  739.) 

Conflit  entre  alli6s.   Intervention  russe. 

Le  ton  energique  du  telegramme  du  Tzar  aux  Reis  de  Bul- 
garie  et  de  Serbie  a  produit  une  profonde  impression  dans  le 
monde  diplomatique  de  Berlin.  Le  «quos  ego*  qu'il  a  pro- 
nonce  comme  un  maitre  s'adressant  k  ses  feudataires,  l'evo- 
cation  de  la  cause  slave  dont  il  s'est  declare  ainsi  pour  la  pre- 
miere  fois  le  representant  officiel,  inaugurent  de  la  part  de 
l'Empereur  de  Russie  une  attitude  nouvelle  dont  les  conse- 
quences  sont  difficiles  d6s  aujourd'hui  ä  apprecier,  mais  qui 
donnent  matiere  aux  plus  serieuses  reflexions. 

Le  Ministre  de  Roumanie,  tres  frappe  de  ce  langage  peremp- 
toire,  croit  que  la  Bulgarie  ne  s'y  soumettra  pas.  M.  Beldiman 
est  d'avis  que  le  Tzar  Ferdinand  y  a  repondu  sur  un  ton  tres 
digne  oü  perce  la  volonte  de  ne  pas  reconnaitre  au  Tzar  de 
Russie  le  protectorat  qu'il  veut  s'arroger  sur  les  Balkans. 

Le  Ministre  de  Bulgarie  evite  de  se  prononcer  sur  ce  point 
delicat.    II  pretend  que  le  telegramme  de  Nicolas  II  reconnait 

154 


la  validite  du  traite  d'alliance  entre  la  Bulgarie  et  la  Serbie, 
et  que  le  partage  prevu  dans  le  traite  ne  fera  pas  matiere  ä 
arbitrage.  II  se  pourrait  que  la  Bulgarie  fut  invitee  ä  faire 
quelques  sacrifices,  mais  les  points  essentiels  du  traite  ne  seront 
pas  contestes  par  l'arbitre. 

Suivant  le  Charge  d'Affaires  de  Serbie,  rintervention  du 
Tzar  est  venue  trop  tard.  II  croit  qu'elle  ne  produira  d'autre 
effet  ä  Beigrade  que  d'amener  peut-etre  la  retraite  du  Cabinet 
Patchich,  ce  qui  contribuerait  ä  embrouiller  la  Situation.  Le 
Gouvernement  serbe,  scmble-t-il,  n'a  pas  confiance  dans  le 
resultat  de  l'arbitrage;  cette  Solution,  pour  trancher  le  diffe- 
rend  ne  lui  sourit  pas;  il  s'attendait  peut-etre,  d'apres  les  pro- 
messes  du  representant  du  Tzar  ä  Beigrade,  ä  ce  que  la  Russie 
pesät  sur  la  Bulgarie  pour  l'amener  ä  faire  de  larges  concessions, 
et  il  a  ete  degu.  D'autre  part  une  guerre  serbo-bulgare,  oü  les 
Serbes  seraient  victorieux  amenercdt  une  intervention  autri- 
chienne  en  vue  d'empecher  la  creation  d'une  trop  grande  Serbie. 

L'opinion  generale  des  diplomates  accredites  ä  Berlin,  con- 
forme  ä  celle  de  la  majorite  des  journaux  de  la  capitale,  est 
cependant  qu'on  s'achemine  vers  une  Solution  pacifique  du 
conflit,  mais  qu'elle  laissera  derriere  eUe  des  foyers,  mal  eteints, 
de  rancunes  et  de  haifles.  A  Paris  on  est  tres  monte,  au  dire 
de  l'Ambassadeur  de  France  contre  les  Balkaniques  qu'on 
traite  d'enfants  ruses  et  incorrigibles. 


71. 
BRUXELLES,  3.  7.  1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  24  juin  1913,   No.  767.) 

Jnbil^  de  Guillanme  n. 

Les  fetes  du  jubile  des  25  annees  de  regne  de  l'Empereur  ont 
mis  en  evidence  la  reelle  popularite  dont  jouit  Sa  Majeste  auprds 
de  ses  sujets  apres  ce  long  exercice  du  pouvoir.  La  foule  amassee 
dans  les  rues  de  la  capitale  oü  a  passe  le  Souverain  lui  a  prodigue 
les  ovations  les  plus  spontanees  et  les  plus  sinceres.  Ges  marques 
d'affection  continuent  dans  le  voyage  poursuivi  par  le  Chef  de 

155 


l'Empire  pour  se  rendre  ä  Kiel  en  passant  par  Hanovre  et  par 
Hambourg. 

Pres  de  cinq  annees  se  sont  6coul6es  depuis  la  publication  dans 
une  revue  anglaise  d'une  interview  qui  avait  souleve  contre 
Guillaume  II  ropinion  publique  allemande.  Presque  toute  la 
presse  germanique  oubliant  les  Services  qu'il  avait  rendu» 
ä  l'Etat,  l'accusait  alors  en  termes  amers  de  ne  pouvoir  contenir 
son  intemperance  de  langage  et  de  jouer  un  röle  personnel  con- 
traire  ä  la  Constitution  comme  aux  interets  de  l'Empire.  Com- 
ment  expliquer  le  revirement  qui  s'est  produit  depuis  ce  temp» 
en  faveur  du  Souverain  si  violemment  pris  ä  partie? 

Comme  l'a  fort  bien  dit  le  President  du  Reichstag  dans  le  dis- 
cours  qu'il  a  prononc6  ä  l'occasion  du  jubil6  imperial,  le  peuple 
allemand  est  reconnaissant  ä  Guillaume  II  des  bienfaits  que  lui 
ont  procur^s  vingt  cinq  annees  d'unrögnepacifique.  II  lui  sait  gr6 
d'avoir  maitris6,  en  montant  sur  le  trOne,  les  penchants  belliqueux 
et  les  röves  de  gloire  militaire  qui  devaient  hanter  Pesprit  d'un 
homme  de  son  äge,  devenu  chef  de  la  premiöre  arm6e  du  monde, 
pour  se  vouer  exclusivement  au  d6veloppement  6conomique  de 
PAllemagne.  Le  peuple  allemand  reconnait,  en  presence  du 
magnifique  resultat  obtenu,  la  part  qui  en  revient  ä  l'Empereur, 
partageant  et  encourageant  le  labeur  de  ses  sujets,  les  incitant 
a  la  conquete  de  nouveaux  debouches,  leur  indiquant  la  voie 
ä  suivre  par  des  paroles  prophetiques  comme  celles-ci:  Notre 
avenir  est  sur  mer.    Unsere  Zukunft  ist  auf  der  See! 

La  nation  allemande  admire,  d'autre  part,  les  vertus  domestiques 
dont  l'Empereur  a  donn6  l'exemple,  et  sa  sentimentalite  s'est 
attendrie,  en  le  voyant  encourager  l'inclination  de  sa  fille  et  con- 
sentir  paternellement  ä  ce  qu'elle  fit  un  mariage  d'amour  qui 
s'est  trouv6  etre  en  meme  temps  une  union  politique  des  plus 
heureuses. 

La  presse  de  toutes  nuances  a  rendu  hommage  au  pacifisme 
de  Guillaume  II  et  ä  la  communaut^  de  sentiments  qui  existe 
sur  ce  point  entre  lui  et  son  peuple.  Le  «Vorwärts»  lui-meme,  ä 
l'occasion  de  l'anniversaire  celebre  le  15  juin,  a  parle  en  termes 
moderes  de  l'ennemi  de  la  sociale  democratie.  II  a  semble 
regretter  que,  malgre  ses  aspirations  liberales,  l'Empereur  füt 

156 


reste  le  prisonnier  des  partis  reactionnaires  par  le  fait  de  la 
Situation  qu'il  occupe  et  des  traditions  qu'il  a  heritees.  Le  Jour- 
nal socialiste  n'a  pas  mis  en  deute  qua  GuiEaume  II  veuille 
sincerement  la  paix  et  qu'il  soit  de  bonne  foi  en  croyant  que 
le  meilleur  moyen  d'eviter  la  guerre  est  d'augmenter  la  force 
de  son  armee.  Mais  ces  armements  excessifs  constituent  juste- 
ment,  aux  yeux  du  «Vonsärts»,  le  plus  grand  danger  qui  menace 
la  tranquillite  de  l'Europe. 

Guillaume  II  sera-t-il  toute  sa  vie  «rEmpereur  de  la  paix», 
ce  beau  titre  que  M.  Hanotaux  met  un  peu  trop  d'insistance, 
dans  un  recent  article  du  Figaro,  ä  le  prier  d'accepter?  Sans 
parier  du  cas  de  confJit  oü  l'Allemagne  serait  entrain^e  par  ses 
alli6s  de  la  Triplice,  on  doit  se  demander  si  la  r^pugnance  person- 
nelle  de  l'Empereur  ä  donner  le  signal  d'ime  guerre  qui  boule- 
verserait  l'Europe  serait  une  barriöre  süffisante  pour  arreter  las 
tendances  belliqueuses  de  ses  sujets.  Le  jour  peut  venir  oü  les 
classes  dirigeantes  allcmandes,  non  pas  seulement  les  pangerma- 
nistes  mais  les  lib6raux,  eux-memes,  conscients  de  la  puissanc« 
der^Uemagne,  jaIouxd'6teridre  au  loin  son  h^g^monie,  voudront 
contraindre  le  chef  de  I' Empire  ä  employer  Tarme  formldable 
qu'ils  ont  forg^e  et  mise  entre  ses  mains,  pour  briser  les  r^sistances 
qui  s'opposeraient  ä  l'extension  coloniale  et  eommerciale  de  leur 
pays.  Ce  jour-lä  Guillaume  Et  se  conformerait  probablement  aux 
Tceux  de  l'opinion  publique,  eomme  il  l'a  fait  jusqu'ä  präsent  en 
6tant  le  gardien  de  la  paix. 

72. 
BRÜXELLES,  13.  8. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  6  aoüt  1913,  No.  957.) 

Deuxiöme  conflit  balkanique.    La  Conference  de  Buearest 

La  Conference  de  Bucarest  oü  se  jouent  les  destinees  de  la 
Bulgarie,  n'eveille  qu'un  mediocre  interet  ä  Berlin;  le  monde 
politique  et  le  public  berlinois  trouvent  que  le  conflit  balkanique 
a  trop  dure.  Les  telegrammes  venant  des  Balkans  n'occupent 
plus  la  premiere  place  dans  les  diverses  editions  des  journaux; 

157 


ils  ont  du  la  c6der  au  proces  Krupp  et  sont  generalement  rel^gues 
ä  la  seconde  page.  L'Empereur  ach^ve  sa  croisiere  dans  la  Mer 
du  Nord;  le  Chancelier  se  repose  de  sa  rüde  campagne  parle- 
mentaire  dans  sa  propriete  et  M.  de  Jagow  qui  n'a  pas  autant 
besoin  de  se  refaire,  n'etant  ä  la  täche  que  depuis  cinq  mois, 
n'en  a  pas  moins  pris  un  conge  de  quinze  jours.  L'absence  simul- 
tanee  des  trois  auteurs  responsables  de  la  politique  etrangere 
de  l'Allemagne  prouve  qu'ils  ne  redoutent  pas  que  la  paix 
europeenne  puisse  etre  troubl^e  par  les  ev6nements  balkaniques. 

Ici,  oü  Ton  a  plus  que  partout  ailleurs  le  culte  de  la  force, 
DU  l'on  est  plus  sensible  que  dans  les  autres  capitales  au  prestige 
des  succes  militaires,  on  ne  s'est  pas  apitoye  sur  le  sort  de  la 
Bulgarie,  tombee,  en  moins  d'un  mois,  du  piedestal  que  lui 
avaient  dresse  ses  victoires,  au  dernier  degre  de  l'ini'ortune  et 
de  l'impuissance.  On  estime  qu'elle  doit  subir  les  conditions 
de  ses  vainqueurs,  si  dures  qu'eiles  soient,  et  l'on  oublie  volon- 
tiers  qu'elle  a  Supporte  presque  tout  le  poids  de  la  campagne 
precedente,  dont  le  gain  lui  echappe  aujourd'hui.  La  cession 
ä  la  Grece  de  Kavalla,  qui  menagait,  des  le  d6but,  d'etre  la  pierre 
d'aehoppement  des  negociations  pour  la  paix,  apparait  ici  comme 
une  necessite  ineluctable.  Ce  n'est  pas  un  secret  que  l'Empereur 
Guillaume  est  favorable  aux  pretentions  grecques,  depuis  qu'un 
revirement  s'est  fait  dans  son  esprit  ou  dans  son  coeur  en  faveur 
des  nouveaux  souverains  hellenes,  et  la  diplomatie  allemande, 
sortant  de  la  reserve  qu'elle  s'est  imposee  jusqu'ici,  appuie  ces 
revendications  ä  Bucarest.  Le  Cabinet  de  Berlin  s'est  separe 
dans  la  question  de  Kavalla  de  ses  allies,  mais  il  l'a  fait  avec 
cette  discretion  dont  sont  empreintes  ses  demarches  aussi  bien 
ä  Constantinople  que  dans  les  capitales  balkaniques.  Peut-etre 
un  homme  tel  que  M.  de  Kiderlen  eüt-il  imprime  ä  la  politique 
allemande  une  allure  plus  decidee  et  lui  aurait-il  prete  un  ton 
plus  energique  et  plus  imperatif. 

Sous  le  regne  du  Cabinet  Danew,  la  diplomatie  bulgare  a  com- 
mis  des  fautes  si  lourdes  qu'eiles  ont  acheve,  quand  elles  ont 
ete  mieux  connues,  d'aliener  ä  la  Bulgarie  les  sympathies  des 
cercles  politiques  de  Berlin,  de  meme  que  les  cruautes  commises 
par  les  troupes  bulgares  soulevaient  contra  elles  ici  un  sentiment 

158 


de  reprobation  et  d'aversion  unanime.  On  sait,  par  exemple, 
que  Faccord,  conclu  sous  les  auspices  de  la  Russie,  entre  les 
Cabinets  de  Bucarest  et  de  Sophia,  n'a  pas  6te  ratifie,  ce  qui 
a  permis  äla  Roumanie  d'intervenir  sans  scrupule  dans  le  nouveau 
conflit  balkanique,  ä  cause  de  rentetement  absurde  de  M.  Danew 
et  de  ses  collegues.  Une  zöne  de  trois  kilometres,  conc6dee 
ä  la  Roumanie  autour  de  Silistrie,  devait,  selon  eux,  partir  de  la 
ville  meme  et  non  de  la  douane,  situee  ä  quelques  pas  plus  loin, 
et  ils  ont  perdu  un  temps  precieux  en  discutant  äprement  pour 
la  possessio!!  de  quelques  metres  de  terrain.  Apres  le  traite 
de  Londres,  le  Gouvernement  bulgare  a  maintenu  ses  troupes 
sur  le  territoire  laisse  ä  la  Turquie  en  degä  de  la  ligne  Enos-Midia, 
parce  qu'il  n'avait  pas  abdique  tout  espoir  de  conserver  un  acces 
ä  la  mer  de  Marmara;  il  a  ainsi  fourni  aux  Jeunes  Turcs  un 
pretexte  pour  recommencer  les  hostilites  et  envahir  le  Thrace, 
quand  une  occasion  inesperee  de  revanche  s'est  Offerte  ä  eux. 
On  comprend  ici  que  le  double  jeu  des  politiciens  bulgares 
aient  degoute  le  Cabinet  de  Saint-Petersbourg  de  ses  freres  slaves, 
rebelles  ä  tous  les  conseils.  Malgre  l'optimisme  qui  est  de  com- 
mande  dans  les  bureaux  de  la  Wilhelmstrasse,  quand  on  parle 
de  la  question  d'Andrinople,  et  malgre  les  sages  conseils  pro- 
digues  ä  la  sublime  Porte  par  l'officieuse  Gazette  de  l'Allemagne 
du  Nord,  on  est  devenu  sceptique  dans  le  monde  diplomatique 
de  Berlin  quant  aux  moyens  pratiques  d'expulser  les  Turcs  de 
la  capitale  de  la  Thrace.  Les  demarches  des  representants  des 
grandes  Puissances,  il  est  vraisemblable  qu'ils  n'en  tiendront 
aucun  compte.  Les  avantages  financiers  qu'on  fait  luire  ä  leurs 
yeux,  ils  savent  bien  qu'on  ne  peut  pas  les  leur  refuser  dans 
l'interet  meme  des  creanciers  de  la  Turquie.  Une  action  militaire 
enfin,  il  n'en  est  pas  question.  La  Russie  convoite  sans  doute 
l'Armenie,  mais  eile  n'est  pas  pressee  d'y  faire  penetrer  ses  sol- 
dats,  de  crainte  de  dechainer  des  complications  europeennes. 
Aucun  mouvement  populaire  ne  se  dessine,  d'ailleurs,  dans 
l'Empire  slave  pour  forcer  la  main  ä  M.  Sazonow  et  le  contraindre 
ä  une  intervention  armee  contre  les  Turcs  en  faveur  des  Bulgares. 
D'autre  part,  le  Comite  Union  et  Progres  a  un  interet  vital  ä  con- 
server Andrinople,  il  reprendra  par  lä  son  ancien  ascendant  sur 

159- 


Tarmöe  et  s'assurera  un  plus  long  exercice  du  pouvoir.  Ce  n'est 
pas  en  Allemagne  que  cette  resurrection  du  Croissant  causera 
du  regret  ou  de  la  mauvaise  humeur.  On  y  serait  plutöt  tente 
d'applaudir  au  coup  d'audace  d'Enver  Bey,  apres  l'avoir  traite 
il  y  a  quelques  mois  d'assassin  et  d'homme  nefaste.  Les  impres- 
ßions  se  modifient  rapidement,  suivant  le  succes  ou  Tinsucces 
des  acteurs  en  scene. 

De  ces  contradictions  et  de  ces  changements  dans  la  conduite 
des  grandes  Puissances  un  fait  ressort,  chaque  jour,  avec  plus 
d'evidence,  c'est  que  l'Europe  ne  veut  pas  se  battre.  Aucun 
des  grands  Etats  ne  desirent  une  guerre  generale,  chacun  semble 
en  avoir  peur  en  ce  moment.  C'est  une  constatation  dont  les 
petits  pays  doivent  se  rejouir.  Au  lieu  de  critiquer  malignement 
le  röle  jou6  par  la  diplomatie  autrichienne  pendant  toute  la  dur6e 
du  conflit  balkanique  oü  eile  n'a  connu  que  des  6chees,  sauf  en 
ce  qui  concerne  la  future  Albanie,  on  devrait  6tre  reconnaissant 
ä  l'Autriche-Hongrie  de  ses  h6sitations  et  de  ses  reculs,  car  si 
eile,  la  principale  int6ress6e  des  grandes  Puissances  dans  la  partie 
qui  se  jouait  sur  sa  frontiöre  balkanique,  s'6tait  d6cid6e  ä  y  inter- 
venir,  une  guerre  europ6enne  en  serait  r6sult6e.  C  est  ä  l'indö- 
cision  du  Comte  Berchtold  et  sans  deute  aussi  a  l'esprit  pacifique 
de  son  v6n6r6  Souverain  que  nous  devons  d' avoir  6chapp6  ä  une 
conflagration  g^n^rale. 

73. 
BRÜXELLES,  31. 10. 1913. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Bucarest  du  22  octobre  1913,  No.  281.) 

Conflit  albano- Serbe.   Attitüde  de  la  Roumanie. 

Le  Gouvernement  roumain  est  intervenu  aupres  du  Gou- 
vernement Serbe  en  faveur  de  1' Albanie  dont  il  ne  peut  admettre 
la  diminution  sous  pretexte  pour  la  Serbie  de  necessites  strate- 
giques,  d'autant  plus  que  la  Conference  de  Londres  a  dejä 
attribue  ä  cette  derniere  beaucoup  de  territoires  plus  albanais 
que  serbes.  Quoique  la  Roumanie  reconnaisSe  que  l'Albanie 
est  une  creation  de  l'Europe  ä  laquelle  incombe  exclusivement 

160 


le  soin  d'en  tracer  les  fronti^es,  eile  ne  se  desinteresse  nulle- 
ment  d'un  6tat  dans  lequel  seront  incorpores  plusieurs  milliers 
de  macedo-roumains. 

Cet  avertissement  parvenu  ä  Beigrade  quelques  jours  avant 
rultimatum  de  rAutriche-Hongrie  y  a  fait  Impression.  Aussi 
en\4sage-t-on  ä  Bucarest  la  Situation  generale  dans  les  Balkans 
avec  beaucoup  d'optimisme.  La  Serbie  cedera  ä  la  pression 
de  l'Europe  et  retirera  ses  troupes  du  territoire  albanais.  On 
est  aussi  persuade  ici  que  l'Autriche  ne  nourrit  aucun  senti- 
ment  hostile  contre  la  Serbie  mais  a  simplement  voulu  faire 
respecter  les  decisions  de  l'Europe. 

Le  sejour  ä  Sinaia  oü  ils  sont  les  hotes  du  Roi  Charles  du 
Prince  et  de  la  Princesse  de  Wied  a  fait  courir  le  bruit  que  la 
Roumanie  appuyait  la  candidature  de  ce  prince  au  tröne 
d'Albanie.  Mais  on  affirme  maintenant  de  source  tres  autorisee 
que  les  intentions  du  Roi  Charles  sont  de  garder  ä  cet  egard 
une  neutralite  bienveillante  mais  absolue,  la  question  d^pendant 
de  la  volonte  des  grandes  Puissances.  II  parait  que  Sa  Majest6 
l'Empereur  d'Allemagne  lui-meme  se  montre  tres  reserve  au 
sujet  de  cette  candidature,  ne  voulant  pas  se  trouver  place, 
en  cas  de  conflit  albano-grec,  entre  les  interSts  de  son  beau- 
fr^re  et  ceux  d'un  prince  allemand  qu'il  aurait  soutenu. 

74. 
BRÜXELLES,  3. 11. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  25  octobre  1913,  No.  1267.) 

Albanie.  Conflit  austro-serbe.  Opinion  russe.  Divergenees  de 
vues  entre  TAUemagne  et  rAutriche.   Gr^ce  et  Turquie. 

Une  fois  de  plus,  les  evenements  se  sont  precipites  dans  les 
Balkans.  Le  Cabinet  de  Vienne  a  perdu  patience;  il  a  envoyö 
un  Ultimatum  ä  Beigrade  et  la  Serbie  s'inclinant  encore  une 
fois  devant  les  menaces  de  l'Empire  voisin,  s'est  hätee  d'a\äser 
les  Grandes  Puissances  que  ses  troupes  allaient  övacuer  l'Albanie. 

Les  plus  chauds  defenseurs  du  Cabinet  de  Beigrade  ont  6te 
cette  fois-ci  les  journaux  fran^ais.    Le  «Temps»  s'est  signale 

11    Europäische  PoUtik.    Bd.  4.  161 


en  particulier  par  la  violence  de  son  langage  contre  la  politique 
austro-hongroise.  Le  Gouvernement  russe  est  loin  de  donner 
aussi  completement  raison  aux  Serbes,  quoiqu'ils  soient  ses 
proteges  bien  plus  que  ceux  de  la  France.  On  estime  dans 
les  milieux  diplomatiques  russes  que  le  Cabinet  Pasitch  a 
eu  tort,  des  le  debut  du  conflit  de  frontiere  avec  les  Albanais 
de  ne  pas  jouer  franc  jeu  avec  les  Puissances  en  leur  declarant 
formellement  que  l'occupation  par  les  troupes  serbes  de  quel- 
ques points  strategiques  en  Albanie  ne  serait  que  provisoire 
et  ne  durerait  que  le  temps  necessaire  pour  prevenir  le  retour 
de  pareils  incidents. 

Les  diplomates  russes,  s'ils  n'approuvent  pas  la  politique 
Serbe,  n'en  condamnent  pas  moins  tres  severement  celle  de 
rAutriche-Hongrie.  Ils  la  croient  inspiree  par  le  parti  militaire 
qui  pousse  la  monarchie  dualiste  ä  un  conflit  avec  les  Serbes 
au  mepris  des  ses  veritables  interets.  Le  meilleur  moyen  pour 
eile  de  reparer  les  fautes  commises  pendant  ces  derniers  mois 
serait  de  se  rapprocher  des  Slaves  des  Balkans  et  de  repondre 
ainsi  aux  vceux  de  la  population  slave,  tres  nombreuse  en  Au- 
triche  comme  en  Hongrie. 

II  ne  semble  pas  que  les  initiatives  dangereuses  prises  par  le 
Cabinet  de  Vienne  sans  consulter  celui  de  Berlin  soient  du  goüt 
de  ce  dernier:  il  suit  en  rechignant  son  allie  trop  presse  d'agir, 
mai^  il  ne  lui  epargne  pas  en  chemin  les  conseils  et  les  reproches. 

Ces  dissentiments  entre  les  directeurs  de  la  politique  des 
deux  Empires  allies  donnent  ä  la  presence  de  l'Empereur  Guil- 
laume  chez  l'Archiduc-Heritier  ä  Konopischt,  oü  il  est  arrive 
jeudi  dernier,  un  interet  particulier.  II  n'est  pas  interdit  de 
supposer  que  Guillaume  II  avec  sa  franchise  ordinaire  aura 
exprime  ä  son  böte  son  opinion  et  celle  de  son  Gouvernement 
sur  les  procedes  de  la  diplomatie  autrichienne,  ses  maladresses, 
ses  incoherences  et  les  dangers  qu'elle  fait  courir  ä  la  paix 
europeenne.  L'alliance  et  l'amitie  des  deux  Empires  n'ont  subi 
encore  aucune  atteinte,  mais  il  ne  faudrait  pas  que  l'imperitie 
autrichienne  mit  la  patience  allemande  trop  souvent  ä  l'epreuve. 

Des  nouvelles  plus  favorables  continuent  ä  etre  publiees  au 
sujet  des  n^gociations  greco-turques.    La  question  des  vakoufs 

162 


semble  resolue  et  la  conclusion  d'un  traite  de  paix  entre  la 
Turquie  et  la  Grece  parait  moins  incertaine  qu'il  y  a  quinze 
jours.  Mais  la  paix  ne  sera  probablement  assuree  que  si  les 
Grecs  renoncent  ä  la  possession  des  iles  avoisinant  la  cote  d'Asie, 
telles  que  Ohio  et  Mitylene.  Ces  iles  ont  peu  de  valeur  au  point 
de  vue  de  la  fertilite,  en  comparaison  des  magnifiques  regions 
de  la  Macedoine  qu'une  nouvelle  guerre  risquerait  de  faire 
perdre  ä  la  Grece.  Mais  ces  rochers  ont  pour  les  Turcs  une  im- 
portance  de  premier  ordre  pour  la  defense  de  l'Asie  mineure  et 
ils  ne  veulent  pas  qu'ils  servent  de  depots  d'armes  et  de  postes 
avances  ä  rhellenisme  en  cas  de  nouveaux  conflits.  On  croit 
que  la  question  des  iles  sera  resolue  par  une  entente  directe 
entre  la  Turquie  et  la  Grece  ou  bien  par  une  nouvelle  guerre 
dont  l'Europe  resterait  simple  spectatrice.  Les  Puissances  ont 
des  interets  ä  menager  dans  Tun  comme  dans  l'autre  pays, 
elles  ne  veulent  s'aliener  ni  les  Grecs  ni  les  Turcs  et  n'auront 
d'autre  moyen  d'y  reussir  que  d'observer  une  complete  neu- 
tralite. 

76. 
BRÜXELLES,  6. 12. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  22  novembre  1913,  No.  1386.) 

N6gociations  franco-allemandes  ä  Berlin.   L'mcident  de  Saverne. 

Des  n^gociations  avaient  eu  lieu  Tele  dernier  entre  la  Deutsche 
Bank  et  la  Banque  Ottomane  au  sujet  des  concessions  de  chemin 
de  fer  accordees  respectivement  ä  ces  deux  etablissements  finan- 
ciers  par  le  Gouvernement  Ottoman  en  Asie  Mineure.  Le  Gou- 
vernement Imperial  et  le  Gouvernement  de  la  Republique, 
estimant  que  ces  questions,  outre  leur  interet  economique, 
presentaient  pour  les  deux  pays  un  interet  politique  auquel 
ils  ne  devaient  pas  rester  indifferents,  resolurent  de  soumettre 
de  commun  accord  les  arrangements  conclus  par  les  deux  banques 
ä  l'examen  approfondi  d'une  commission  mixte  et  nommerent, 
chacun,  ä  cet  effet,  deux  delegues  qui  se  sont  reunis  depuis  deux 
semaines  ä  Berlin.  Aux  delegues  allemands  se  sont  adjoints 
M.  M.  von  Gwinner  et  Helfferich,  Directeurs  de  la  Deutsche 

n*  163 


Bank;  les  d6l6gu6s  fran^ais  sont  second6s  par  le  Secr6taire 
g6n6ral  de  la  Banque  ottomane. 

Les  nögociations  marchent  lentement.  La  question  de  la 
garantie  d'interet  est  la  plus  difficile  ä  r6soudre,  les  d616gu68 
frangais  ne  pouvant  pas  consentir  k  ce  que  toutes  les  disponi- 
bilit6s  du  tresor  ottoman  soient  affectöes,  comme  garantie 
d'interet,  k  l'entreprise  allemande  du  chemin  de  fer  de  Bagdad. 
Quand  une  entente  se  sera  stabile  sur  les  concessions  et  les  rac- 
cordements  des  voies  ferrees,  ainsi  que  sur  les  spheres  d'influence 
qui  en  dependent,  les  d61egues  des  deux  Gouvernements  aborde- 
ront  l'etude  de  la  question  de  la  dette  ottomane,  afin  de  preparer 
et  de  deblayer  le  terrain  pour  la  Conference  financiere  qui  doit 
se  tenir  k  Paris  dans  le  courant  de  l'hiver  prochain.  L'Allemagne 
voudrait  avoir,  comme  la  France,  un  second  del6gu6  k  la  com- 
mission  de  la  dette  et  jouir  du  meme  privilege  que  la  France  et 
l'Angleterre  en  ce  qui  regarde  la  pr^sidence  de  cette  commission. 

On  croit  de  part  et  d'autre  qu'un  accord  interviendra  aprös 
de  laborieuses  negociations.  Les  journaux  parisiens,  le  Temps 
tout  le  premier,  ont  depass6  la  v6rit6  en  disant  que  les  pour- 
parlers  suivaient  un  cours  trös  favorable.  Entre  Frangais  et 
Allemands,  quand  leurs  interets  sont  oppos6s,  une  entente  de 
quelque  nature  qu'elle  soit,  ne  sera  jamais  facile  k  röaliser. 

Faut-il  esp6rer,  comme  le  fait  une  partie  de  la  presse  parisienne, 
que  le  succös  de  ces  negociations  aura  une  heureuse  influence 
sur  les  relations  futures  entre  les  deux  pays?  Un  tel  espoir  ne 
semble  guere  permis.  Les  Allemands  accusent  les  Fran^ais  de 
nourrir  obstin^ment  des  projets  de  revanche  et  de  n'attendre  pour 
les  mettre  ä  ex6cution  qu'une  occasion  favorable.  Cette  convic- 
tion  qui  existait  dans  un  grand  nombre  d'esprits  de  ce  pays  s'est 
g6n6ralis6e  dans  les  classes  sup6rieures  de  la  population  apr^s 
le  vote  de  la  loi  fran^aise  r6tablissant  le  Service  militaire  de  trois 
ans.  Mal  renseign6e  par  ses  journaux,  l'oplnion  publique  alle- 
mande a  vu  dans  ce  vote,  non  pas  une  mesure  de  protection  et 
de  defense  Eventuelles  contre  l'Allemagne  qui  venait  d' augmenter 
elle-mgme  dans  des  proportions  consid6rables  son  arm6e  sur  le 
pied  de  paix,  mals  la  pr^paration  ä  une  guerre  offensive,  ä  une 
guerre  de  revanche^  et  m§me  une  sorte  de  provocation.  Elle  a  6t6 

164 


fortif16e  dans  cette  opinion,  on  doit  le  dire,  par  le  ton  agressil 
des  journaux  fran^ais,  partisans  du  ser\ice  de  trois  ans,  pendant 
toute  la  discussion  parlementaire  du  pro j et  de  loi.  II  fallait  bien 
pour  Schaufler  le  sentiment  national  assez  r^fractaire  en  France 
ä  une  Prolongation  du  serviee  militaire  et  pour  triompher  de 
la  r^sistance  soulev6e  par  la  presse  radieale  et  socialiste,  battre 
le  tambour  d'alarme  et  d^noncer  les  intentions  belliqueuses  des 
nationalistes  d'outre-Rhin;  mais  certains  organes  parisiens, 
le  Temps,  le  Matin,  l'Echo  de  Paris,  entre  autres,  tr6s  lus  et  trös 
comment6s  en  Allemagne,  se  sont  aequitt^s  de  cette  täche  avec 
une  maestria  qui  a  vraiment  d6pass6  la  mesure.  L'atmosphere 
de  haine  et  de  defiance  qui  pese  sur  les  relations  franco-alle- 
mandes  en  est  devenue  encore  plus  lourde  et  plus  epaisse.  II 
ne  suffirait  pas  de  quelques  negociations  men^es  de  pari  et 
d'autre  dans  un  esprit  conciliant  sur  un  sujet  particulier  pour 
la  dissiper. 

Le  maintien  de  la  paix  entre  la  France  et  l'Allemagne  reste 
ä  la  merei  d'un  incident.  Ce  n'est  pas  celui  de  Saverne,  si  regret- 
table  qu'il  seit,  qui  pourra  d^chainer  la  guerre,  car  il  ne  blesse 
pas  l'honneur  national  des  Fran^ais.  La  grossiöretö  et  l'incon- 
venance  des  propos  attribu6s  au  lieutenant  von  Forstner  sont 
incontestables ;  cependant  cet  officier  n'a  ete  l'objet  d'aucune 
mesure  disciplinaire.  Cet  incident  est  un  Symptome  des  senti- 
ments  qui  regnent  dans  l'armee  allemande  et  dans  une  grande 
partie  de  la  population  ä  l'egard  de  la  France  et  qu'on  ne  veut 
pas  froisser  en  haut  lieu. 

76. 
BRUXELLES,  9. 12. 1913. 

(Extraits   d'un    rapport  de   Bucarest    du   27   novembre   1913, 

No.  298.) 

M,  Schebeko,  Ambassadeur  ä  Vienne.  Tentatiye  de  rapproche- 
ment  austro-hongrois. 

M.  N,  Schebeko,  qui  representait  la  Russie  ä  Bucarest  depuis 
un  an  ä  peine  et  dont  c'etait  d'ailleurs  le  premier  poste  de 

165 


ministre,  a  presente  hier  au  Roi  ses  lettres  de  rappel.  II  vient, 
en  effet,  d'etre  nomme  ambassadeur  ä  Vienne. 

Ce  n'est  pas  seulement  aux  Services  qu'il  a  rendus  au  cours 
des  evenements  balkaniques  encore  recents  que  M.  Schebeko 
doit  un  avancement  exceptionnel,  avancement  qui  n'est  pas 
d'ailleurs  sans  soulever  quelque  mecontentement  parmi  ses 
collegues  du  Pont  aux  Chantres.  II  doit  une  fortune  si  rapide 
ä  la  faveur  du  Grand  Duo  Nicolas  Michailovitch,  sous  les 
ordres  duquel,  avant  d'entrer  dans  la  carriere  diplomatique, 
il  servait  aux  Chevaliers-Gardes.  Le  Grand  Duo  Nicolas  Mi- 
chailovitch, historien  de  valeur,  qui  prete  beaucoup  d'attention 
ä  la  politique  exterieure  de  l'Empire  et  dont  les  avis  sont  ecoutes 
ä  la  Cour  du  Tzar,  est  un  partisan  convaincu  du  rapprochement 
avec  l'Autriche-Hongrie.  Chargö  au  mois  de  decembre  dernier, 
de  remettre  de  la  part  de  Nicolas  II  le  bäton  de  feldmarechal 
de  Tarmöe  russe  au  Roi  Garol,  le  Grand  Duc  rencontra  ä  Buca- 
rest  M.  Schebeko.  II  retrouva  dans  le  diplomate  intelligent 
et  actif  l'officier  önergique  et  l'homme  de  devoir  qu'il  avait 
apprecie  au  regiment.  On  est  amene  ä  croire  qu'il  le  designa 
t'out  de  suite  dans  sa  pensee  comme  rinstrument  le  plus  apte 
ä  realiser  son  dessein  politique.  Car  des  le  mois  de  mai  on 
annon^ait  ä  Bucarest  que  M.  Schebeko  serait  nomme  am- 
bassadeur et  vers  la  fin  de  juin  on  precisait  que  ce  serait  ä 
Vienne.  M.  Sazonow,  parait-il,  etait  ä  cette  epoque  beaucoup 
moins  assure  de  la  nomination  de  M.  Schebeko;  mais  l'influence 
du  Grand  Duc  Nicolas  l'emporta. 

M.  Schebeko  arrivera  donc  ä  Vienne  avec  plusieurs  rameaux 
d'olivier.  Par  sa  Situation  personnelle,  l'experience  du  poste 
oü  il  passa  plusieurs  annees  en  qualite  de  secretaire,  son  activite, 
son  tact  et  surtout  l'esprit  dont  il  est  anime,  on  peut  etre  cer- 
tain  qu'il  travaillera  de  toutes  ses  forces  ä  ramener  les  deux 
empires  sur  le  pied  des  bons  rapports  qui  existaient  avant  que 
le  Baron  d'Aerenthal  ne  fit  en  Bosnie-Herzegovine  le  coup 
de  theätre  sous  l'emotion  et  la  rancune  duquel  on  est  toujours 
reste  depuis  ä  Saint  Petersbourg,  et  qui  a  porte  ses  effets  ä 
travers.  tous  les  evenements  dont  les  Balkans  ont  ete  jusqu'ä 
hier  le  theätre. 

166 


77. 
BRUXELLES,  9. 12. 1913. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Vienne  du  27  novembre  1913,  No.  306.) 

La  presse  austro-hongroise  et  le  trait6  serbo-bnlgare. 

La  publication  par  le  «Matin»  de  Paris  du  texte  complet 
du  traite  et  de  la  Convention  militaire  serbo-bulgare  produit 
ici  une  tres  grosse  Sensation.  Les  journaux  austro-hongrois 
expriment  leur  etonnement,  leur  stupefaction,  en  constatant 
que  la  Bulgarie  s'etait  obligee  ä  envoyer  200  000  hommes  au 
secours  de  la  Serbie  dans  le  cas  oü  celle-ci  aurait  ete  attaquee 
par  l'Autriche-Hongrie  et  que  cette  meme  Obligation  lui  aurait 
ete  egalement  imposee  si  les  troupes  imperiales  avaient  pe- 
netre,  avec  ou  sans  assentiment  de  la  Turquie,  dans  une  partie 
quelconque  du  territoire  ottoman.  G'est-ä-dire  si  elles  avaient 
essaye  d'occuper  le  Sandjak  de  Novi-Bazar.  Un  de  ces  jour- 
naux exhale  son  indignation  que  ce  traite  eut  ete  conclu  sous 
les  auspices  et  la  tuteile  de  la  Russie,  tandis  que  les  Diplomates 
de  l'Empire  moscovite  avaient  continue  jusqu'ä  la  derniere 
heure  ä  pröner  la  conservation  du  «Statu  quo»  dans  la  pres- 
qu'ile  balkanique. 

La  «Allgemeine  Zeitung»  a  ete  la  premiere  ä  publier  la  tra- 
duction  du  traite.  Son  redacteur  en  chef  qui  remplit  les  memes 
fonctions  au  «Fremdenblatt»,  l'organe  officieux  du  Ministere 
Imperial  et  Royal  des  Affaires  Etrangeres  et  qui  est  en  general 
"^bien  renseigne,  peut  ainsi  dire  dans  cette  petite  feuille  bien  des 
choses  qu'il  serait  oblige  de  passer  sous  silence  dans  le  grand 
Journal.  Dans  son  article  de  fond  accompagnant  la  susdite 
publication,  apres  avoir  fait  remarquer  combien  grave  avait 
ete  la  Situation,  ce  redacteur  ajoute:  «On  voit  maintenant  ä 
quel  point  nous  avons  eu  raison  de  mettre  tout  en  oeuvre  pour 
briser  cette  alliance  de  la  Bulgarie  avec  la  Serbie.»  Ces  paroles 
equivalent  evidemment  ä  dire:  «C'est  nous  qui  avons  empeche 
les  Bulgares  d'aller  ä  Saint-Petersbourg,  c'est  nous  qui  les 
avons  decides  ä  attaquer  les  Serbes.»  En  supposant  que  tel 
eüt  bien  ete  le  röle  joue  par  la  diplomatie  austro-hongroise,  il 

167 


semble  qu'il  6tait  un  peu  naif  et  m6me  maladroit  de  la  pro- 
clamer.  En  tous  cas,  le  Comte  Berchtold,  interpell6  ä  la  D61^- 
gation  autrichienne  a  catögoriquement  ni6  toute  intervenlion 
dans  cet  ordre  d'idees  et  il  serait  bien  difficile  d'61uder  com- 
pletement  cette  question.  L'indiscretion  ayant  eu  pour  conse- 
quence  la  publicit^  du  traite  a  ete  commise,  selon  toute  pro- 
babilitö,  par  quelque  membre  du  parti  russophile  bulgare, 
lequel  s'efforce,  au  cours  de  la  campagne  electorale  actuelle, 
de  rejeter  sur  le  Roi  Ferdinand  la  responsabilite  des  fautes 
commises,  ä  compromettre  Sa  Majeste  vis-ä-vis  de  rAutriche- 
Hongrie  et  ä  regagner  ainsi  les  bonnes  gräces  de  la  Russie. 

II  serait  premature  de  dire  dans  quelle  mesure  ces  previsions 
des  russophiles  bulgares  vont  se  röaliser,  mais  il  semble  que 
cette  publication  du  traitö  aura  pour  consöquence  d'affaiblir 
ici  la  valeur  des  critiques  soulevees  contre  la  politique  du  Comte 
Berchtold  et  de  fortifier  sa  Situation. 


78. 
BRÜXELLES,  20. 12. 1913. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  13  döcembre  1913,  No.  1476.) 

Discours  du  Chancelier  sur  la  politique   ext6rieure.      Mission 
militaire  allemande  h  Constantinople.     Le  Cabinet  Doumergue. 

La  presse  allemande  et  la  presse  etrangere,  en  constatant  avec 
satisfaction  le  ton  optimiste  du  discours  sur  la  politique  exterieure 
tenu  par  le  Chancelier  de  l'Empire  dans  la  seance  du  Reichstag 
du  9  de  ce  mois,  n'ont  pas  pu  s'empecher  de  remarquer  qu'il 
n'avait  traite  en  particulier  aucune  des  questions  litigieuses  que 
la  guerre  balkanique  a  laiss^es  apres  eile,  comme  la  semence  de 
nouveaux  conflits.  M.  de  Bethmann- Hollweg  s'est  garde  de 
parier  des  frontieres  de  l'Albanie  ni  du  sort  des  iles  de  la  mer 
Egee. 

Le  «Temps»  de  Paris  a  eu  tort  de  souligner  la  difference  des 
expressions  dont  s'6tait  servi  l'orateur  pour  caracteriser  les  rela- 
tions  de  l'Empire  allemand  avec  les  grandes  Puissances.  Apr^s 
s'etre  r6joui  avec  insistance  des  bons  rapports  avec  l'Angleterre, 

168 


il  a  qualifie  seulement  de  «corrects»  ceux  que  le  Gouvernement 
Imperial  entretient  avec  la  France.  Le  «Temps»  ne  pouvait  pas 
lui  en  demander  davantage,  car  le  Chancelier  n'a  dit  lä  que  la 
stricte  verite.  Mais  il  aurait  pu  s'etonner  que  le  premier  Ministre 
allemand  condescendit  ä  faire  aussi  ouvertement  la  cour  ä  l'Angle- 
terre.  C'est  cependant  ä  quoi  s'emploie  assidüment  depuis  un 
an  la  diplomatie  allemande,  dans  l'espoir  d'arriver  ä  dissoudre 
la  Triple  Entente.  Le  Ministere,  ainsi  que  la  presse  britannique, 
dont  Tattention  est  surtout  captivee  par  la  Situation  Interieure 
de  l'Angleterre,  semble  se  preter  ä  ce  jeu  et  se  laisser  peu  ä  peu 
enguirlander  par  le  langage  du  Gouvernement  et  des  journaux 
de  ce  pays. 

Cette  semaine  l'Empereur  aregu  en  audience  de  cong§  le  general 
Liman  de  Sanders  et  les  membres  de  la  mission  militaire  qui 
s'en  vont  reorganiser  l'armee  Ottomane.  Le  desir  du  Gouverne- 
ment Imperial  de  reconquerir  ä  Constantinople  la  Situation  que 
l'Allemagne  y  poss6dait  avant  la  guerre  balkanique  s'est  trouve 
d'accord  avec  celui  des  Jeunes  Turcs  de  s'eterniser  au  pouvoir 
gräce  k  l'appui  du  corps  d'ärmee  stationne  dans  la  capitale. 
Le  meilleur  moyen  de  s'assurer  la  fidelite  de  ces  troupes  etait 
de  mettre  ä  leur  tete  des  officiers  etrangers.  Le  general  Liman 
de  Sanders  ma  ntiendra  l'ordre  ä  Constantinople,  comme  il  l'eüt 
fait  dans  sa  garnison  de  Cassel,  et  ce  sera  au  profit  du  parti 
dominant.  Les  Jeunes  Turcs  n'auront  plus  ä  craindre  etre  ren- 
verses  par  une  sedition  militaire. 

Le  souci  de  leur  securite  personnelle  explique  le  peu  d'atten- 
tion  qu'ils  ont  pret6  aux  representations  de  la  Russie.  Le  Gou- 
vernement du  Tzar  reclame  des'compensations,  entre  autres 
l'instruction  par  des  officiers  russes  du  corps  d'armee  d'Erzeroum 
ou  de  celui  de  Trebizonde,  plus  pres  du  Bosphore.  On  ne  croit 
pas  ä  Berlin  qu'il  les  obtienne.  On  est  du  reste  habitu^  ici  depuis 
un  an  ä  de  tels  revirements  de  la  part  de  la  Russie,  ä  des  sautes 
de  vent  qui  ont  cliang6  si  brusquement  rorientation  de  sa  poli- 
tique,  tantöt  favorable,  tantOt  hostile  aux  peuples  balkaniques 
pendant  la  derniöre  guerre,  qu'on  ne  s'inqui^te  pas  outre  mesure 
de  P Irritation  du  C'abinet  et  de  la  presse  de  Saint-P6tersbourg 
caus6e  par  la  question  de  la  mission  militaire.    On  pense  meme 

169 


—  le  discours  de  M.  de  Bethmann  Hollweg  autorise  cette  supposi- 
tion  —  que  les  bonnes  relations  entre  les  deux  Cours  ne  seront 
pas  assombries  par  ce  nuage  passager  que  le  Ghancelier  a  n^glige 
ä  dessein  de  mentionner. 

Le  Gouvernement  fran^ais  qui  a  fait  l'epreuve  des  change- 
ments  d'humeur  de  son  allie,  de  ses  oscillations  et  de  son  incon- 
sistance,  ne  Favait  suivi  qu'avec  circonspection,  ä  ce  que  m'a  dit 
l'Ambassadeur  de  France,  dans  ses  demarches  aupres  de  la 
Sublime  Porte;  il  s'etait  contente  de  demander  ä  cette  derniere 
des  explications  sur  la  Situation  excessive  faite  aux  officiers 
allemands.  On  s'attend  ä  Berlin  ä  ce  que  le  Cabinet  Doumergue 
se  montre  encore  plus  reserve  que  son  devancier  dans  cette 
question.  II  tiendra  sans  doute  ä  justifier  dans  sa  politique 
etrangere  la  confiance  que  lui  temoignent,  en  raison  ou  en  depit 
de  sa  couleur  radicale,  tous  les  partis  bourgeois  allemands  dont 
les  journaux,  sans  exception,  ont  salue  avec  plaisir  son  avene- 
ment,  parce  qu'ils  voient  surtout  en  lui  l'adversaire  de  la  loi 
sur  le  Service  militaire  de  trois  ans. 


79. 
BRUXELLES,  30. 12. 1913. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Paris  du  20  decembre  1913,  No.  3643.) 

La  question  du  commandement  militaire  de  Constantinople. 

La  question  du  commandement  militaire  de  Constantinople 
ne  manque  pas  de  gravite;  eile  n'a  re^u  jusqu'ici  aucune  Solution. 

Le  jour  oü,  il  y  a  peu  de»semaines,  M.  Kokotzow  s'arreta 
ä  Berlin,  en  revenant  de  Paris,  il  etait  assez  emu  des  projets 
que  Ton  pretait  ä  l'Allemagne  ä  cet  egard ;  il  s'en  ouvrit  ä  l'Em- 
pereur  Guillaume  qui  le  rassura  completement.  La  question 
etait  delicate;  eile  demandait  de  la  prudence,  de  la  patience 
et  du  doigte,  mais  l'Empereur  promettait  qu'on  trouverait  une 
Solution  satisfaisante. 

On  attendit  quelques  temps  puis  le  souverain  allemand  fit 
connaitre  ä  Petersbourg  qu"il  n'avait  pas  trouve  la  Solution  qu'il 
cherchait,  que  la  position  etait  difficile  pour  lui  et,  qu'au  surplus, 

170 


il  n'etait  pas  responsable  de  rincident  attendu  qu'il  n'avait  rien 
propose  ä  la  Turquie ;  que  c'etait  la  Porte  qui  lui  avait  demande 
l'envoi  des  officiers  allemands. 

On  en  fut  tres  vexe  en  Russie;  on  offrit,  puisqu'^il  en  etait 
ainsi,  de  faire  une  demande  ä  Consta ntinople  pour  faire  retirer 
les  offres  du  Gouvernement  ottoman.  Mais  on  perdit  du  temps 
en  conversations  entre  Petersbourg  et  Berlin ;  sur  ces  entrefaites 
le  General  allemand  partait  pour  le  Bosphore  avec  son  etat-major. 
Le  Gouvernement  moscovite  se  decida  alors  ä  faire  ä  Constan- 
tinople  une  demarche,  mais  la  Situation  qui  a  ete  mise  en  lumiere 
par  cette  demarche  n'est  pas,  en  somme,  trop  desavantageuse. 

La  Porte  considere  la  question  des  commandements  militaires 
allemands  comme  etant  de  politique  Interieure,  mais  eile  a  d6- 
clare  que  le  General  Sanders  n'aurait  qu'une  mission  d'instruc- 
tion,  ne  touchant  en  rien  la  question  des  Detroits  et  des  forti- 
fications. 

Le  Probleme  n'a  plus  fait  un  pas  depuis  ce  moment.  II  est 
absolument  faux,  dit-on,  au  Quai  d'Orsay,  que  le  Gouvernement 
russe  ait  demande  que  le  cömmandement  de  la  gendarmerie 
envoyee  dans  la  province  d'Armenie  soit  confie  ä  un  officier 
russe;  que  les  forteresses  qui  gardent  les  Detroits  ne  soient  pas 
reconstruites,  devant  rester  dans  l'etat  actuel;  que  les  voies 
ferrees  qui  seront  construites  en  Armenie  doivent  toutes  avoir 
le  meme  ecartement;  il  est  faux  que  le  Cabinet  de  Petersbourg 
ait  demande  des  avantages  pour  des  officiers  russes  ou  des  com- 
pensations. 

On  recherche  ä  Petersbourg  la  Solution  que  comporte  la  crise 
actuelle ;  les  Gouvernements  de  France  et  d'Angleterre  sont  ä  ce 
Sujet,  en  Communications  constantes  avec  celui  de  la  Russie; 
mais  on  reconnait  que  c'est  celle-ci,  la  Puissance  la  plus  interessee 
dans  la  question,  ä  faire  connaitre  ses  vues  et  ses  desirs. 
A  Londres,  comme  ä  Paris,  on  a  promis  un  appui  absolu  a  P6t«rs- 
bourg  mais  on  ne  veut  pas  prendre  d' initiatives  dangereuses. 

Le  Gouvernement  ottoman,  bien  qu'il  vienne  d'obtenir  quel- 
ques avances  qui  lui  permettent  de  vivre  pour  quelque  temps 
et  de  calmer  les  impatiences  tres  exigeantes' de  l'armee,  est  dans 
une  Situation  economique  assez  difficile  pour  que  des  moyens 

171 


de  pression  puissent  6tre  facilement  trouvös;  mais  on  n'est  pas 
arriv6  jusqu'ici  k  ce  point  delicat. 

Od  continue  ä  esp6rer  ici  une  Solution  satisfaisante  de  la  crise, 
dont  on  ne  m6connait  pas  la  graYit6  —  en  se  pla^ant  au  point 
de  vue  purement  nationaliste  —  on  n'est  pas  61oign6  de  penser 
que  les  diffieult6s  du  jour  ont  l'avantage  de  creuser  entre  la  Russie 
et  l'AUemagne  un  !oss6  qui  sera  long  et  dilficile  ä  combler.  On 
eonnaissait  depuis  longtemps  les  relations  particuli^rement  ami- 
cales  qui  existaient  entre  les  Cours  d'Allemagne  et  de  Bussie;  on 
estime  que  la  crise  actuelle  apportera  de  s^rieuses  et  durables 
modlfications  k  cet  6tat  de  choses. 


80. 
BRUXELLES,  10. 1. 1914. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Paris   du  5  janvier  1914,  No.  28.) 

Tiraillements  dans  la  Triple-Entente.  Russie  et  Allemagne. 

Le  «Temps»  publiait  hier  un  article  intitulö:  «Soyons  s6rieux» 
qui  m^rite  d'attirer  rattention.  II  reproche  ä  M.  Lloyd  George 
des  th^ories  sur  le  d^sarmement  et  ä  M.  Milioukof  ses  attaques 
contra  la  France  et  TAngleterre  qui  ne  soutiennent  pas  assez 
franchement  et  efficacement  la  politique  russe  en  Europe. 

On  sait  que  les  articles  politiques  du  grand  Journal  parisien 
sont  göneralement  l'oeuvre  de  M.  Tardieu  et  qu'ils  sont  inspires 
par  M.  Iswolsky. 

II  est  permis  de  se  demander  si  l'attitude  de  l'Ambassadeur 
de  Russie  n'est  pas  faite  pour  donner  le  change  sur  les  intentions, 
ou  tout  au  moins  sur  les  dispositions  du  grand  empire  qu'il 
represente  ä  Paris. 

Un  diplomate  generalement  bien  documente  s'exprimait  re- 
cemment  ä  ce  sujet  dans  les  termes  suivants: 

«II  ne  faut  pas  se  laisser  influencer  par  les  nouvelles  alar- 
mantes  que  colporte  tous  les  jours  une  certaine  presse.  La 
France  et  TAllemagne  sont  bien  pres  de  s'entendre  sur  les 
questions  d'Asie  Mineure ;  les  rapports  entre  l'empire  alle- 
mand  et  la  Grande  Bretagne  s'ameliorent  tous  les  jours  et  il  y 

172 


a  accord   sur  bien  des   points   entre  Berlin   et  Saint-Pöters- 
bourg. 

«La  question  du  g^nöral  allemand  k  Constantinople  pourra 
recevoir  encore  quelques  legeres  modifications  et  ameliorations. 
Mais  la  Russie  est  decidee  k  ne  pas  donner  k  cet  incident  une 
port6e  qu'elle  comporte  d'autant  moins  qu'il  est,  sur  le  Bos- 
phore  un  general  anglais  dont  l'action  pourrait  etre  un  jour 
bien  plus  importante  que  celle  du  general  von  Sanders.  La 
Russie  est  tres  absorbee  par  ses  reformes  interieures;  eile  jouit, 
en  ce  moment,  d'une  prosperite  extraordinaire ;  sa  population 
s'accroit  sans  cesse  dans  des  proportions  impressionnantes;  eile 
ne  songe  pas  k  compromettre  une  Situation  aussi  favorable 
pour  complaire  au  Gouvernement  de  la  Republique.  Elle  n'a 
nullement  l'intention  de  renoncer  aux  bienfaits  de  l'Alliance 
avec  la  France  qui  lui  rapporte  des  avantages  certains  et  ma- 
teriels;  mais  soyez  persuade  qu'au  jour  du  danger  l'action  de 
l'Empire  du  Nord  sera  moins  effective  qu'on  ne  le  suppose 
ä  Paris.» 

SV), 
BRÜXELLES,  23. 1. 1914. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Paris  du  16  janvier  1914,  No.  158.) 

F6d6ratioii  Briand — Dangers  pour  la  paix 
du  mouvement  nationallste. 

L'action  de  la  nouvelle  fed^ration  des  gauches  se  pr6cise: 
M.  Briand  vient  d'etre  proclamö  president  de  l'association  et 
la  propagande  se  poursuit. 

Ce  mouvement  aura  certes  une  influence  sur  les  prochaines 
61ections;  mais  on  peut  se  demander  s'il  sera  aussi  important 
que  le  d6sirent  ses  auteurs,  lorsque  l'on  considere  que  de  Lautes 
personnalites  du  monde  politique  modert  et  relativement  con- 
servateur,  tels  que  M.  M.  Ribot,  Develle,  Meline  et  beaucoup 
d'autres  s'en  sont  tenus  jusqu'ici  eloignes. 

Quoiqu'il  en  soit,  cette  action  est  interessante;  eile  peut  avoir 
pour  effet  de  moderer  l'ardeur  sectaire  des  hommes  politiques, 

^)  Vgl.  Belgische  Aktenstücke,  Nr.  110,  S.  127. 

173 


et  eile  a  pour  but  certain  de  soutenir  et  perpetuer  les  effets  de 
la  loi  de  trois  ans.  On  ne  peut  donc  s'empecher  d'en  suivre  le  de- 
veloppement  avec  Sympathie. 

II  semble  toutefois  qu'au  point  de  vue  beige  nous  aurions 
plus  d'interet  ä  voir  le  succes  de  la  politique  de  M.  Caillaux, 
c'est-ä-dire  des  radiaux  et  radicaux-sociulistes.  Ce  sont,  en  effet, 
M.  M.  Poincar6,  Delcass6,  Millerand  et  leiirs  amis  qui  ont  invent6 
et  poursuivi  la  politique  nationaliste,  cocardiöre  et  chauvine  dont 
ncus  avons  constat6  la  renaissance.  Or,  cette  politique  constitue 
un  danger  pour  l'Europe  et  pour  la  Belgique.  On  peut  m§me  y  voir 
le  plus  grand  p6ril  qui  menaee  aujourd'hui  la  paix  de  l'Europe, 
non  pas  que  le  Gouvernement  de  la  R^publique  soit  dispos6 
ä  troubler  eelle-ci  de  propos  d61ib6r6,  le  contraire  parait  certain, 
mais  parce  que  l'attitude  qu'a  prise  le  CabJnet  Barthou  a  6t6 
la  cause  d6terminante  d'un  surcroit  de  tendances  militaristes 
en  Allemagne. 

Les  folies  belliqueuses  de  la  Turquie  et  la  loi  de  trois  ans 
paraissent  constituer  les  seuls  dangers  ä  redouter  pour  la  paix  de 
l'Europe. 

La  France,  amoindrie  par  les  deficits  de  sa  natalite,  ne  peut 
supporter  longtemps  le  regime  de  loi  de  trois  ans.  L'effort  est 
trop  considerable,  tant  au  point  de  vue  financier  que  relative- 
ment  aux  charges  personnelles.  Elle  ne  pourra  soutenir  un 
pareil  effort;  et  que  fera-t-elle  pour  sortir  de  la  position  difficile 
dans  laquelle  eile  se  sera  placee?  Tout  le  monde  est  d'aecord 
pour  reconnaitre,  que  les  50  000  hoinmes  qui  ont  ete  ajoutes  au 
contingent  par  Famendement  Vincent  sont  superflus  et  inutiles. 
On  cherche  un  moyen  de  s'en  debarrasser  de  fa^on  convenable 
et  elegante;  mais  apres? 

II  n'est  pas  ä  esperer  qu'au  moins  pour  le  moment  les  partis 
et  les  hommes  qui  ont  produit  un  effort  considerable  pour  faire 
voter  la  loi  de  trois  ans,  puissent  se  montrer  favorables  voire 
meme  indulgents  ä  un  retour  en  arriere  de  leur  politique  mili- 
tariste.  II  y  a  en  plus  le  Maroc  oü  le  General  Liautey  demande 
des  renforts  considerables  pour  faire  monter  jusqu'ä  cent  ou  cent 
cinquante  mille  hommes  les  contingents  qui  lui  sont  affectes; 
il  veut  etablir  definitivement  l'union  entre  l'Algerie  et  le  Maroc. 

174 


On  use  aujord'hui  de  moyens  indirects;  on  achete  ä  prix  d'or 
les  chameaux  des  tribus  que  Ton  veut  gagner  et  Ton  supprime 
ainsi  leurs  moyens  d'action.  Mais  le  moyen  coüte  trop  eher  et 
son  application  est  trop  lente.  II  y  a  entre  le  Maroc  et  l'AIgerie 
des  populations  redoutables  contre  lesquelles  des  forces  impor- 
tantes  sont  necessaires.  II  faut  donc  un  accroissement  de  60 
ä  80.000  hommes,  et  ceux  qui  preconisent  l'application  imme- 
diate  de  cette  politique  ne  seront  pas  partisans  de  l'allegement 
de  l'effort  militaire  inaugure  en  France. 

M.  Caillaux  a  vote  contre  la  loi  de  trois  ans;  nombreux  sont 
les  hommes  politiques  qui  le  soutiennent  et  partagent  son  avis 
ä  cet  egard.  Le  President  du  Conseil,  pousse  par  les  hauts  per- 
sonnages  de  la  Republique,  a  promis  le  respect  loyal  de  la  loi 
de  trois  ans;  mais  il  n'est  pas  exagere  de  supposer  que  dans  sa 
pensee  et  dans  celle  de  ses  amis,  on  conserve  le  dessein  d'adoucir 
considerablement  les  rigueurs  du  regime  actuel. 

M.  Caillaux,  qui  est  le  veritable  president  du  Conseil,  est 
connu  pour  ses  sentiments  en  faveur  d'un  rapprochement  avec 
l'Allemagne;  il  connait  admirablement  son  pays  et  sait  qu'en 
dehors  des  etats-majors  politiques,  de  poignees  de  Chauvins  et 
de  gens  qui  n'osent  pas  avouer  leurs  idees  et  leurs  preferences, 
le  plus  grand  nombre  des  Fran^ais,  des  paysans,  des  commergants 
et  des  industriels  subissent  avec  impatience  le  surcroit  de  de- 
penses  et  de  charges  personnelles  qui  leur  est  impos6. 

La  veritable  campagne  electorale  va  commencer;  il  faut  s'at- 
tendre  ä  ce  que  l'effet  de  ces  dispositions  vienne  contrebalancer 
l'action  du  groupement  inaugure  par  M.  Briand.  On  cherche 
par  tous  les  moyens  ä  user  la  politique  de  M.  Caillaux ;  on  veut 
empecher  qu'il  ne  fasse  les  prochaines  elections;  personne  en 
ce  moment  ne  saurait  prevoir  les  resultats  de  cette  lutte;  mais 
nous  n'avons  certes  pas  ä  desirer,  comme  Beiges,  la  chute  de 
M.  Caillaux.  Cet  homme  d'Etat  peut  etre  dangereux  pour  les 
finances  de  son  pays;  il  peut  amener  des  divisions  malsaines  et 
regrettables  pour  la  politique  interieure  de  la  France,  mais  il 
semble  que  sa  presence  au  pouvoir  soit  de  nature  ä  diminuer 
l'acuite  des  rivalites  internationales  et  ä  constituer  une  meil- 
leure  base  pour  les  relations  entre  la  France  et  l'^AHemagne. 

175 


82. 
BRÜXELLES,  9.  2. 1914. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Stockholm  du  29  janvier  1914,  No.  17.) 

Renforcement  de  la  defense  militaire  de  la  Su^de. 
Crainte  d'entreprises  russes. 

La  principale  question  qui  passionne  actuellement  ropinion 
publique  en  Suede,  est  le  probleme  du  renforcement  de  la  defense 
nationale.  Un  debat  a  dejä  eu  lieu  au  sujet  de  la  question  des 
nouvelles  constructions  navales:  on  a  decid6  de  consacrer  un 
capital  de  7  millions  de  couronnes,  aux  petites  unites,  princi- 
palement  des  torpilleurs.  On  estime  que  la  Suöde  ne  pouvant 
se  pourvoir  de  grands  vaissaux,  doit  s'efforcer  d'augmenter  ses 
moyens  de  destruction,  pour  se  d6fendre  contre  l'ennemi.  La 
question  des  armements  en  Suede  est  celle  qui  interesse  et  pre- 
occupe  le  plus  l'opinion  publique  ä  l'etranger.  En  r6alite  le 
Gabinet  Suödois  actuel  est  peu  favorable  ä  l'augmentation  des 
armements. 

II  est  inspir6  dans  cette  tendance  par  des  considörations  eco- 
nomiques  de  premier  ordre  et  par  le  developpement  naturel  de 
son  Programme  liberal,  qui  a  besoin  d'un  certain  appui  du  parti 
socialiste,  oppos6,  par  principe,  ä  toute  augmentation  des  charges 
militaires. 

En  dehors  de  ces  considörations  g6nerales,  il  est  difficile  de 
savoir  dans  quelle  mesure  exacte  chaque  membre  du  Gouverne- 
ment est  personnellement  convaincu,  du  plus  ou  moins  de  n6- 
cessitö  d'augmenter  les  forces  de  la  defense  nationale,  il  semble 
n6anmoins  que  cette  conviction  soit  l'opinion  intime  du  plus 
grand  nombre. 

Le  Roi  est  extremement  anxieux  de  voir  augmenter,  dans  une 
mesure  efficace  les  forces  militaires  de  la  Suöde.  Sa  Majeste 
est  convaincue  que  le  peril  est  grand  et  qu'il  n'y  a  pas  d'autre 
moyen  de  sauver  le  tröne  et  la  dynastie,  aussi  bien  que  l'ind6- 
pendance  de  la  nation. 

Les  nombreuses  tentatives  d'espionnage  f altes  par  des  agents 
russes;   la  d6couverte  de  plans  complets  de  d^barquement  et 

176 


d'iiiTestissement  de  certaines  places  fort«s  sn^doises;  les  trayanx 
techniques  ex6cut6s  r^cemment  en  Finlande,  les  routes  et  les  Yoies 
ferr^es,  sans  objet  6conomique  plausible,  convergeant  vers  la 
Suöde;  la  politique  de  russifieation  ä  outrance,  constituent  aux 
yeux  de  nombreux  Su^dois^),  autant  de  preures  que  la  Russie 
nomrit  des  arri^re-pens^es  ä  l'^gard  de  la  Su^de  et  qne  ses  inten- 
tions  ne  sont  pas  «purement  pacifiques». 

II  y  a  donc  une  menace  qul  p^se  sur  la  Sn^de  de  la  part  de  la 
Bussle.  Teile  est  Topinion  du  parti  conservateur  suedois  tout 
entier.  Un  grand  nombre  de  liberaux  semblent  partager  la  meme 
opinion,  Tous  les  hommes  d'affaires  suedois,  financiers,  indu- 
striels,  commer^ants  sont  du  meme  avis, 

Une  imposante  d^legation  de  paysans  de  toutes  les  parties 
de  la  Suede,  se  prepare  ä  venir  manifester  ä  Stockholm  le  7  f§\Tier 
prochain.  Trente  miile  hommes  viendront  demander  au  Gouver- 
nement d'augmenter  la  defense  nationale,  en  se  soumettant 
d'avance,  ä  toutes  les  charges  qui  leur  incomberont  de  ce  chef. 

Une  teile  demonstration  ne  peut  laisser  aucun  doute  sur 
l'opinion  de  la  masse  du  pays.  Les  socialistes,  dociles  au  prin- 
cipe de  la  fratemit6  internationale,  et  peu  d6sireux  de  voir 
augmenter  les  charges  budgetaires,  demandent  le  statu  quo, 
quelques-uns  veulent  meme  une  reduction  des  depenses,  pour 
la  defense  nationale.  On  annonce  qu'une  demonstration  ouvriere 
aura  lieu  dimanche  prochain,  dans  ce  sens,  pour  faire  contre- 
poids  et  r^pondre  d'avance,  ä  la  manifestation  de  paysans. 

L'opinion  soeialiste  n'est  pas  eeUe  de  toute  la  Suöde;  et  le 
sentiment  de  la  plupart  des  Suedois  est  que  le  p6ril  russe  est 
r6el,  et  qu'il  est  imminent  Cette  conTiction  est  sine^re  et  on  ne 
saurait  mettre  en  doute  qu'elle  repose  sur  une  bonne  foi  absolue 
et  sur  la  crainte  d'un  danger  r6el. 

II  est  cependant  impossible  de  la  partager  d'une  manidre 
absolue.  Sans  doute  un  certain  danger  existe  en  principe  et  on 
ne  peut  nier  qu'il  puisse  devenir  un  jour  effectif ;  mais  11  semble 
qu'on  s'en  exagere  beaucoup  ici  l'imminence  prochaine  et 
rineluctable  fatalit6. 

*)  Im  Originalbericht  steht  statt  der  Worte  constituent  bis  Su6dois 
„sont";  das  Zirkular  hat  hier  also  wesentlich  gemildert. 

12    Europäische  Politik.    Bd.  4.  177 


La  Russie  doit  porter  actuellement  son  attention  ailleurs. 
Ses  regards  sont  tournes  vers  les  questions  balkaniques  et  vers 
d'autres  questions  non  moins  graves  pour  eile,  notamment  les 
questions  d'Asie  Mineure,  de  Perse  et  d'Extreme  Orient. 

Elle  est  ä  peine  sortie  de  la  periode  de  troubles  interieurs; 
et  eile  doit  reparer  encore  les  pertes  resultant  de  sa  guerre  avec 
le  Japon.  II  semble  peu  vraisemblable,  que  dans  ces  conditions, 
la  Russie  songe  ä  tenter  une  nouvelle  aventure  dans  le  Nord. 
Une  teile  entreprise  de  sa  part,  paraitrait  bien  inconsideree ; 
et  eile  ne  manquerait  pas  d'entrainer  de  graves  complications. 

II  est  peu  probable  que  les  pays  les  mieux  disposes  ä  l'6gard 
de  la  Russie,  verraient  avec  indifference  une  prise  de  possession 
qui  bouleverserait  la  configuration  de  l'Europe.  L'Angleterre, 
notamment,  ne  peut  desirer  voir  la  Russie  prendre  pied  en  face 
d'elle  sur  la  mer  du  Nord. 

La  meillenre  sauvegarde  de  la  Suöde  ne  semble  pas  devoir 
reposer  exclusivement  sur  la  force  intrinsöque  de  ses  arm6es, 
mais  plutot  sur  l'int^ret  qu'ont  toutes  les  Puissances  ä  emp§cher 
la  Russie  d'occuper  son  territoire. 

Get  argument,  qui  parait  d^cisif  n'inspire  aucune  confiance 
ici,  et  le  pays  place  toute  sa  foi  dans  la  force  de  son  armee. 
Cette  conviction  ressemble  tellement  ä  une  meprise,  qu'ä  l'etranger 
on  doute  de  sa  sincerite.  On  veut  en  chercher  l'explication  dans 
les  manceuvres  de  la  politique  allemande  qui  cherche  k  entrainer 
la  Suede  dans  le  cercle  de  ses  alliances. 

C'est  une  erreur.  Quelle  que  soit  la  politique  de  I'Allemagne 
ä  ce  sujet,  la  conviction  de  la  Suede  est  sincere  et  eile  est  ante- 
rieure  aux  avances  de  I'Allemagne.  Du  reste,  si  ce  desir  existe 
du  cöte  de  I'Allemagne,  on  croit  qu'il  ne  trouvera  aucun  echo 
ici.  A  l'heure  actuelle,  la  politique  de  la  Suede  est  essentieUement 
scandinave  et  eile  ne  cherche  ä  se  rapprocher  que  de  ses  voisins 
immediats,  les  Norvegiens  et  les  Danois.  En  somme,  la  question 
peut  se  resumer  ainsi: 

La  majorit^  de  l'opinion  su6doise  est  convaineue  de  l'immmence 
du  danger  rnsse.  Elle  ne  voit  de  salut  que  dans  l'augmentation 
de  sa  force  armee. 

En  Russie,  on  affecte  de  croire  que  les  armements  de  la  Suöde 

178  ' 


ne  sont  que  le  resultat  des  machinations  de  l'Allemagne  et  qu'ils 
ne  trouvent  aucune  justification  logique  dans  son  attitude. 

En  Allemagne,  on  desire  une  evolution  des  pays  scandinaves 
vers  la  triple  alliance;  et  toute  mesure  de  defiance  ä  l'egard 
de  la  Russie,  est  accueillie  avec  une  bienveillante  approbation. 

83. 
BRÜXELLES,  16.  2. 1914. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Londres  du  8  fevrier  1914,  No.  86.) 

Epire  et  iles  de  l'Eg^e.    ß^ponse  de  la  Triplice. 

Les  Puissances  de  la  Triple  alliance  ont  repondu  avant  hier  ä 
la  note  que  Sir  Edw.  Grey  leur  avait  adresse  le  21  janvier  dernier. 

Le  Gouvernement  britannique  prenait  acte  dans  cette  note 
de  l'acceptation  par  les  trois  Puissances  de  l'attribution  de- 
finitive ä  la  Grece  des  iles  de  la  mer  Egee  ä  l'exception  d'Imbro's 
et  Tenedos  qui  commandent  l'entree  des  Dardanelles  et  de 
Castellorijo  qui  se  trouve  trop  rapprochee  du  continent  asiatique, 
ä  condition  que  la  Grece  evacue  les  territoires  attribuös  ä 
TAlbanie. 

Sir  Edw.  Grey  proposait  de  remplacer  la  date  du  18  jan^aer 
par  une  nouvelle  date  ou  par  un  terme  vague  tel  que  «le  plus 
tot  possible». 

La  note  anglaise  faisait  ensuite  remarquer: 

1.  que  la  Grece  en  toute  justice  ne  pouvait  pas  6tre  rendue 
responsable  des  troubles  qui  eventuellement  se  produiraient 
parmi  les  Epirotes  annexes  k  l'Albanie.  Le  seul  engagement 
qu'on  puisse  lui  demander  est  de  ne  pas  s'opposer  ä  la  volonte 
des  Puissances  et  de  ne  pas  encourager  la  resistance  de  ces 
populations ; 

2.  qu'une  declaration  contenant  les  propositions  originales 
de  Sir  Edw.  Grey  du  13  decembre,  amendöes  suivant  le  desir 
de  la  Triple  alliance,  devrait  etre  remise  simultanement  ä  Con- 
stantinople  et  ä  Äthanes.  Les  Puissances  s'entendraient  sur 
les  moyens  ä  employer  pour  faire  respecter  leurs  döcisions. 

En  ce  qui  concerne  les  iles  du  Dodecanöse,  le  Secretaire  d'Etat 

12.  179 


pour  les  Affaires  Etrang^res  rappelait  que  toutes  les  puissances 
6taient  interessees  ä  leur  sort  et  que  par  consequent  celui-ci 
ne  pouvait  etre  regle  par  un  arrangement  direct  ä  intervenir 
entre  la  Porte  et  l'Italie. 

Dans  leur  reponse  les  Puissances  de  la  Triple  alliance  donnent 
leur  assentiment  ä  la  declaration  ä  remettre  ä  la  Grece,  mais 
demandent  l'insertion  d'un  paragraphe  ainsi  congu: 

«l'evacuation  des  territoires  albanais  par  la  Grece  commencera 
le  1"  Mars  ä  Larasso  et  ä  Koritza  et  sera  termine  le  31  mars, 
dans  toute  la  zöne  contestee.» 

Elles  ne  parlent  pas  de  la  note  ä  remettre  k  Constantinople, 
ni  des  moyens  ä  employer  pour  faire  respecter  en  cas  de  besoin 
leurs  decisions. 

On  est,  parait-il,  tr6s  m^content  au  Foreign  Office  de  la 
reponse  de  la  Triple  alliance.  On  assure  meme  que  Sir  Edw.  Grey 
aurait  quitt6  Londres  pour  ne  pas  recevoir  les  Communications 
que  les  Ambassadeurs  6taient  charg^s  de  lui  remettre  et  dont 
il  connaissait  la  teneur. 

,  Le  Secr^taire  d'Etat  pour  les  Affaires  Etrangöres  qui  depuis 
des  mois  s'est  efforce  par  tous  les  moyens  d'arriver  k  des  Solu- 
tions acceptables  par  tous  et  de  maintenir  l'accord  parmi  les 
Puissances  est,  dit-on,  tr6s  döcouragö.  On  a  meme  declare 
au  Foreign  Office  k  un  repr^sentant  d'un  Royaume  balkanique 
que  TAngleterre  pourrait  bien  envisager  la  possibilit^  d'entre- 
prendre  une  action  ind^pendante. 

La  Situation  est  donc  peu  satisfaisante  et  il  est  k  craindre  que 
l'attitude  de  la  Triple  alliance  n'amöne  des  complications  graves. 

84. 
BRÜXELLES,  27.  2. 1914. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Vienne  du  16  fävrier  1914,  No.  45.) 

La  crise  balkanique.  L'Epire  et  les  iles.  La  reconstitution  de 
Funion  balkanique  et  l'Autriche-Hongrie. 

La  pröoccupation  qui  r^gnait  dans  les  cercles  diplomatiques 
s'est  k  peu  prös  dissipöe  et  la  Situation  s'est  sensiblement  am^- 

180 


lior6e.  A  la  suite  d'echanges  de  vue  d'une  lenteur  desesperante, 
les  Puissances  des  deux  groupes  ont  fini  par  se  mettre  s'accord. 
Le  voyage  circulaire  de  M.  Venizelos,  les  explications  et  assu- 
rances  donnees  par  cet  eminent  homme  d'Etat  ont  largement 
contribue  ä  atteindre  ce  resultat.  Le  premier  Ministre  du  Roi 
Constantin  a  fait  remarquer  avec  beaucoup  de  raison  qu'il 
serait  dangereux  de  forcer  les  troupes  grecques  ä  evacuer  les 
territoires  devant  etre  remis  ä  l'AIbanie,  avant  que  l'ordre 
soit  suffisamment  retabli  dans  ce  pays  et  que  son  Gouverne- 
ment soit  en  etat  de  faire  occuper  ä  son  tour  ces  contrees  de 
manieres  ä  pouvoir  y  garantir  le  maintien  de  la  tranquillite. 
Par  consequent,  M.  Venizelos  aurait  voulu  qu'on  lui  laissät 
une  assez  large  latitude  qui  lui  aurait  permis  de  choisir  le  moment 
opportun  pour  proceder  graduellement  ä  cette  evacuation.  De 
plus  il  demandait  certaines  modifications  de  frontiere  peu  im- 
portantes.  Enfin,  il  auredt  tout  naturellement  desirö  que  les 
Puissances,  conformöment  ä  la  proposition  anglaise,  se  missent 
des  maintenant  d'accord  sur  les  mesures  coercitives  ä  prendre 
dans  le  cas  oü  la  Turquie  ne  respecterait  pas  leur  decision 
relative  aux  lies  de  la  mer  Egee. 

A  Berlin,  ä  Rome  et  k  Vienne,  on  s'est  refuse  ä  entrer  com- 
plötement  dans  cette  triple  voie  et  l'entente  finale  des  six 
Puissances  constitue  un  compromis.  On  donne  ä  la  Grece  pour 
l'evacuation  de  l'Epire  un  delai  s'etendant  jusqu'au  31  mars.  La 
rectification  de  frontiere  qu'  eile  demande  va  etre  examinee  avec 
esprit  de  bienveillance  ä  son  egard.  La  question  des  dispositions 
eventuelles  ä  prendre  contre  la  Turquie  est  laisse  ouverte. 

Le  Gouvernement  hellene  se  trouve  ainsi  dans  la  fächeuse 
Position  de  devoir  restituer  d'un  cote  des  territoires  que  ses 
armöes  ont  conquis  sur  terre  ferme,  sans  avoir  la  moindre 
garantie  qu'on  ne  cherchera  pas  d'un  autre  cote  ä  lui  enlever 
par  la  force  des  lies  que  le  sort  de  la  guerre  a  egalement  fait 
tomber  entre  ses  mains  d'une  maniere  tout  k  fait  legitime. 

Mais  en  fait  tout  porte  ä  croire  que  les  craintes  qu'on  pour- 
rait  eprouver  k  Athenes  sous  ce  dernier  rapport  ne  sont  pas 
fondees.  Le  langage  tres  decide  et  tr^s  agressif  qu'on  tenait 
au  debut  k  Gonstantinople  est  devenu  beaucoup  plus  calme. 

181 


La  nouvelle  d'une  alliance  offensive  et  defensive  entre  la  Turquie 
et  la  Bulgarie  n'est  nullement  confirmee  et  ce  dernier  pays 
est  d'ailleurs  trop  6puise  pour  se  laisser  entrainer  actuellement 
dans  une  aventure  de  ce  genre.  De  plus  il  y  a  la  Roumanie 
qui  veille  ä  ce  que  le  traite  de  Bucarest  soit  respecte.  Enfin 
Hussein  Hilmi  Pacha,  l'Ambassadeur  turc  ä  Vienne,  affirmait 
tout  recemment  qu'on  se  faisait  une  fausse  idee  d'Enver  Pacha, 
qu'il  etait  beaucoup  trop  raisonnable  pour  chercher  a  s'opposer 
par  la  force  ä  la  decision  unanime  des  Puissances  et  que  la 
guerre  n'aura  pas  Heu. 

On  se  contentera  probablement  ä  Constantinople  de  protester, 
on  appliquera  le  Systeme  qu'on  a  suivi  ä  propos  de  l'Egypte 
et  de  la  Tunisie  en  refusant  de  reconnaitre  officiellement  le 
nouvel  etat  de  choses,  mais  on  ne  se  battra  pas. 

La  presse  de  Vienne  a  f ait  un  bruit  enorme  ä  propos  des 
pourparlers  qui  viennent  d'avoir  lieu  ä  Petersbourg.  Elle  con- 
sidere  que  la  pretendue  tentative  de  reconstituer  l'union  bal- 
kanique  est  un  acte  agressif  contre  l'Autriche-Hongrie  «que  la 
Russie  veut  entourer  d'un  cercle  de  fer».  Comme  d'habitude 
c'est  la  «Neue  Freie  Presse»  qui  se  distingue  par  la  violence  de 
son  langäge.  Avide  de  sensations,  ce  Journal  se  fait  en  outre 
un  malin  plaisir  de  presenter  la  Situation  sous  un  jour  mena^ant 
dans  l'intention  de  creer  des  ennuis  au  Ministere  Imperial  et 
Royal  des  Affaires  Etrangeres  avec  lequel  il  est  en  mauvais  termes. 

II  est  evident  que,  surtout  ä  cause  de  son  ressentiment  contre 
la  Serbie,  l'Autriche-Hongrie  ne  verrait  pas  d'un  oeil  indifferent 
la  reConstitution  de  l'union  balkanique  et  qu'une  participation 
effective  de  la  Roumanie  sous  l'influence  de  la  Russie  devrait 
lui  etre  particulierement  penible.  Mais,  en  premier  lieu,  ce 
projet,  s'il  etait  effectivement  dans  les  intentions  de  la  Russie, 
ne  serait  guere  realisable  puisqu'un  rapprochement  entre  la 
Bulgarie  et  la  Serbie  serait  encore  impossible  et  ne  pourrait 
Selon  toute  probabilite  s'effectuer  de  sitot.  Entre  la  Serbie 
et  la  Gräce  le  traite  subsiste  et  il  n'y  a  sous  ce  rapport  rien  de 
change.  D'autre  part,  la  Roumanie  est  maintenant  dans  une 
trop  bonne  Situation  pour  ne  pas  chercher  ä  rester  independante 
de  toute  influence,  qu'elle  vienne  des  bords  de  la  Neva  ou  du 

182 


Danube.  Tout  en  ayant  avec  la  Serbie  et  la  Grece  des  interßts 
communs  qui  la  poussent  ä  entretenir  avec  ces  deux  pays 
des  relations  plus  intimes,  il  est  douteux  qu'elle  consente  ä  se 
Her  formellement  par  un  traite  general.  Elle  voudra  rester 
Tarbitre  dans  la  presqu'ile  balkaiiique  et  fera  tout  ce  qui  de- 
pendra  d'elle  pour  qu'il  ne  soit  pas  touche  ä  Tetat  de  choses 
consacre  par  le  traite  conclu  sous  ses  auspices.  En  poursuivant 
ce  but  principal,  eile  ne  peut  avoir  aucune  pensee  hostile  ou 
agressive  ä  l'egard  de  l'Autriche-Hongrie. 

Quant  ä  la  Serbie,  quoique  considerablement  agrandie,  sa 
Position  n'est  pas  pour  le  moment  fort  enviable.  D 'apres  les 
affirmations  de  1 'Ambassadeur  de  Turquie  ä  Vienne,  fort  com- 
petent  en  cette  matiere,  les  territoires  conquis  comportent  une 
population  de  1  800  000  ämes  composee  de  Turcs,  Bulgares, 
Grecs  et  Albanais,  qu'il  s'agit  de  s'assimiler  et  le  Gouvernement 
du  Roi  Pierre  devra  consacrer  tous  ses  efforts  ä  raccomplisse- 
ment  de  cette  täche  difficile.  De  plus,  il  faut  s'attendre  ä  voir 
surgir,  des  l'arrivee  du  printemps,  aussi  bien  le  long  de  la  fron- 
tiere  bulgare  que  du  cote  albanais,  de  nombreuses  bandes  de 
«Comitadjis»,  qui  donneront  fort  ä  faire  ä  l'armee  serbe.  Com- 
ment  pourrait-on,  dans  ces  conditions,  ä  Beigrade  songer  ä 
quelqu'entreprise  hostile  envers  la  Monarchie.  Absorbe  pour 
longtemps  par  un  travail  Interieur  des  plus  intense,  on  n'y 
pense  plus  pour  le  moment  ä  la  Bosnie-Herzegovine  et  la  Solution 
eventuelle  de  cette  question  est  renvoyee  aux  Calendes  grecques. 
G'est  par  consequent  ä  tort  que  la  presse  s'alarme  ici  de  soi- 
disants  projets  de  la  Russie  et  les  nouvelles  publiees  ä  ce  sujet 
ont  un  caractere  d'exageration  presque  ridicule. 

86. 
BRÜXELLES,  21.  3. 1914. 

(Extrait  d'un  rapport  de  Berlin  du  14  mars  1914,  No.  293.) 

Rapports  russo-allemands. 

Le  communique,  public  par  la  Gazette  de  l'Allemagne  du 
Nord  en  tete  de  son  numero  d'hier  soir  semble  clore  l'incident 

183 


souleve  par  l'arlicle  de  la  Gazette  de  Cologne  du  2  mars.  Malgre 
le  langage  apaisant  de  l'organe  officieux  du  Gouvernement 
russe,  la  «Rossika»,  auquel  la  Gazette  de  TAllemagne  du  Nord 
n'a  fait  que  röpondre  sur  le  mßme  ton,  on  croit  ici^)  que  les 
autres  journaux  de  Saint- P^tersbourg  continueront  pendant 
quelques  jours  encore  ä  fulminer  contre  l'Allemagne  et  contre 
rAutriche-Hongrie  et  que  les  pol^miques  de  presse  ne  se  cal- 
meront  que  peu  ä  peu. 

Dans  les  milieux  franco-russes  de  Berlin 2),  on  ne  veut,  bien 
entendu,  pas  rendre  la  presse  parisienne  responsable,  par  ses 
imprudences,  de  la  legon  infligee  ä  l'allie  de  la  France;  mais 
on  se  demande  s'il  ne  faut  pas  chercher  l'explication  de  tout 
l'incident  dans  un  nuage  qui  aurait  trouble  dernierement  pen- 
dant 48  heures  les  relations  tres  amicales^)  de  l'Empereur  Guil- 
laume  avec  le  Tzar,  L'Empereur  aurait  ecrit  personnellement 
ä  ce  dernier,  ä  l'occasion  du  renvoi  de  M.  Kokowtzow,  pour  lui 
donner  des  conseils  que  lui  permet  sa  plus  longue  experience 
du  pouvoir,  et  ses  bons  avis  auraient  ete  assez  mal  regus,  II 
est  certain  qu'il  y  a  quinze  jours  environ,  ä  un  de  ces  repas  de 
rögiment,  auxquels  assiste  volontiers  Guillaume  II,  il  s'est 
laiss6  aller  ä  une  explosion  de  colöre  contre  la  Russie  qui  n'est 
pas  restee  ignoree,  malgrö  la  discretion  obligatoire  des  convives. 
Aujourd'hui  ce  nuage  parait  dissipe. 

Un  ambassadeur*)  a  eu,  d'autre  part,  avec  M,  de  Jagow  (lors 
de  la  chute  du  Premier  Ministre  russe),  un  entretien,  dans 
lequel  celui-ci  a  exprime  la  crainte  que  M.  Sasonow  ne  füt 
renvoye,  lui  aussi,  et  remplacö  par  un  panslaviste  ou  un  na- 
tionaliste  qui  inaugurerait  dans  l'Orient  balkanique  une  poli- 
tique  dangereuse  pour  la  paix  de  l'Europe.  Le  nom  de  M.  de 
Hartwig  avait  ete  mis  en  avant  par  quelques  journaux.   Confier 

*)  Im  Originalbericht  stand:  l'ambassadeur  de  France,  que  j'ai  vu  ce 
matin,  croit . . . 

2)  Im  Originalbericht  wird  erwähnt,  offenbar  geschehe  der  Angriff 
der  Kölnischen  Zeitung  gegen  Rußland  mit  Billigung  der  Deutschen 
Regierung.  Gambon  wolle  übrigens  die  Pariser  Presse  nicht  verantwort- 
lich machen. 

^)  Im  Bericht  stand  «aimables», 

*)  Im  Original  «M.  Cambon». 

184 


dans  les  circonstances  actuelles  la  direction  de  la  politique 
etrangere  de  la  Russie  ä  un  pareil  homme,  cela  serait  considere 
ä  Vienne  comme  une  sorte  de  provocation  ou  comme  une  me- 
nace  de  guerre.  Qui  sait,  si  le  Gouvernement  allemand,  agissanl 
tant  pour  son  propre  compte  que  pour  celui  de  son  allie  austro- 
hongrois,  n'a  pas  voulu  prendre  les  devants  et  inciter  ä  la  pni- 
dence  le  Ministre  qui  prendra  demain  la  succession  de  M.  Sa- 
sonow  ? 

Tout  en  etant  persuade  qu'il  ne  s'agit  cette  fois-ci  que  d'une 
fausse  alerte,  les  milieux  diplomatiques  ^)  ne  cachent  pas  les 
inqui^tudes  que  leur  causent  les  sentiments  belliqueux  du 
parti  militaire  allemand,  de  la  jeunesse  allemande  et  des  in- 
tellectuels.  Tout  le  monde  a  le  verbe  plus  haut  ici  depuis  le 
succes  de  la  contribution  extraordinaire  de  guerre  votee  ran 
dernier  par  le  Reichstag;  eile  produira  le  double  de  ce  sur  quoi 
l'on  avait  escompt^,  deux  milliards  de  marks  au  Heu  d'un. 
L'Allemagne  ne  se  savait  pas  si  riche.  EUe  se  montrera  encore 
plus  intraitable  dans  les  incidents  qui  viendraient  k  surgir  entre 
eile  et  la  Triple  Entente. 


86. 
BRÜXELLES,  2.  4. 1914. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Saint-Petersbourg  du  24  mars  1914, 

No.  164.) 

Pr^tendu  projet  d'alliance  franco-russo-aUemande. 

Le  «Novoi6  Vremia»  publiait  il  y  a  quelques  jours  des  de- 
clarations  qu'il  attribuait  ä  un  haut  personnage  russe,  et  qui 
faisaient  prevoir  la  possibilite  d'une  alliance  entre  la  Russie, 
l'Allemagne,  la  France  et  l'Angleterre.  Le  «Temps»  de  Paris 
a  repondu  ä  cet  article  en  disant  qu'il  avait  recueilli  k  Saint 
P^tersbourg  des  informations  lui  permettant  de  dementir  ce 
bruit. 


*)  Auch  hier  wird  im  Original  der  Botschafter  Cambon  persönhch 
genannt. 

185 


II  faul  signaler  aujourd'hui  un  arlicle  du  «Wetchernie  Vre- 
mia»,  dont  voici  le  resume: 

«Le  «Temps»,  emu  par  les  declarations  atlribuees  ä  un  per- 
sonnage haut  plac6  a  envoye  son  correspondant  M.  Rivet  au 
Ministöre  Imperial  des  Affaires  Etrangeres,  pour  se  renseigner. 
Un  jeune  diplomate  qu'il  y  a  interviewe  lui  a  dit  que  les  nou- 
velles  dont  il  s'agit  ne  reposaient  sur  aucune  autorite.  Or,  la 
personnalite  dont  emane  le  bruit  d'un  rapprochement  entre  les 
quatre  Puissances  citees  plus  haut,  est  fort  bien  vu  en  haut 
lieu  et  occupe  Tun  des  postes  principaux  dans  le  Gouvernement. 
Le  jeune  diplomate  au  contraire  n'est  pas  en  mesure  de  con- 
naitre  les  intentions  des  cercles  dirigeants.  Nous  savons,  et 
ceci  calmera  les  nerfs  du  journaliste  parisien  et  lui  sera  en 
meme  temps  extremement  desagreable,  que  la  haute  autorite 
en  question  a  ete  formellement  chargee  par  les  spheres  officielles 
de  causer  avec  des  representants  du  Gouvernement  allemand. 
II  s'est  egalement  entretenu  ä  Paris  avec  des  personnalites 
.responsables  au  sujet  d'une  nouvelle  orientation  des  grandes 
Puissances.  A  Paris  et  ä  Berlin,  l'idee  d'une  alliance  anglo- 
russo-franco-allemande  sur  la  base  du  partage  de  l'Autriche  a 
rencontre  une  approbation  complete.  Rentre  ä  Saint-Peters- 
bourg  le  dignitaire  en  question  a  fait  son  rapport,  lequel  a 
trouve  un  echo  favorable.  Tout  cela  s'est  passe  l'ete  dernier. 
Depuis,  le  meme  personnage  a  eu  l'occasion  de  revenir  sur  la 
question,  de  sorte  que  les  affirmations  du  jeune  diplomate  et 
du  correspondant  du  Temps,  d'apres  lesquelles  on  ne  songerait 
nullement  ä  une  nouvelle  orientation  des  Puissances  montrent 
que  ces  Messieurs  sont  mal  informes.» 

Ce  qui  precede  cadre  mal  avec  ce  qu'on  sait  des  dispositions 
du  Ministre  Imperial  des  Affaires  Etrangeres,  tres  peu  favo- 
rables  ä  l'AUemagne  et  que  les  dernieres  polemiques  russo- 
allemandes  n'ont  pas  contribue  ä  modifier. 


186 


87. 
BRÜXELLES,  4.  4. 1914. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Saint- Petersbourg  du  27  mars  1914, 

No.  171.) 

Accroissement  de  l'arm^e  rnsse. 

Malgre  le  grand  secret  dont  (on)  entoure  de  plus  en  plus  les 
mesures  militaires,  il  se  confirme  qu'on  se  propose  de  creer, 
non  seulement  un  quatrieme  nouveau  corps  d'armee,  mais 
encore  un  cinquieme.  On  se  rappelle  que  la  creation  de  trois 
nouveaux  corps  d'armee  a  ete  decidee  l'annee  derniere. 

De  nouveaux  regiments  de  cavalerie  sont  en  formation:  leur 
nombre  sera  de  20  en  tout  cas  —  peut-etre  de  25. 

Le  pro j et  d 'accroissement  des  forces  russes  comporte  une 
division  de  reserve  pour  chaque  corps  d'armee. 

II  y  a  lieu  de  remarquer  ici  qu'actuellement  dejä  l'artillerie 
russe  possede  le  materiel  necessaire  pour  doubler  immediate- 
ment  le  nombre  de  toutes  les  «brigades»  d'artillerie  en  temps 
de  guerre. 

II  existe  au  surplus  considerablement  de  recrues  depuis 
qu'on  a  decide  d'augmenter  le  chiffre  des  hommes  enroles  et 
aussi  depuis  qu'on  a  pris  l'habitude  de  garder  sous  les  drapeaux, 
jusqu'au  printemps,  la  classe  la  plus  ancienne,  pendant  la  pe- 
riode  d'instruction  de  la  classe  nouvelle. 

Le  nombre  des  recrues  dont  dispose  annuellement  l'Empire 
russe  est  de  1,200,000  hommes.  Mais  jusque  recemment  on  ne 
prenait  sur  ce  nombre  que  450,000  environ:  le  chiffre  des  dis- 
penses  etait  donc  enorme.  Aujourd'hui,  l'on  enröle  environ 
600,000  hommes  par  an. 

Jusqu'ä  present,  la  Russie  possedait,  pour  le  cas  de  guerre, 
5,000,000  d'hommes  instruits.  Ce  chiffre  sera  notablement 
accru  dans  quelques  annees,  vu  l'augmentation  du  nombre 
d'enroles.  II  serait  naturellement  bien  plus  considerable  encore 
si  l'on  enrolait  tous  les  hommes  valides  et  si  la  limite  d'äge 
pour  la  reserve,  au  lieu  d'etre  de  35  ans,  etait  reportee  au  meme 
äge  qu'en  Allemagne. 

187 


881). 
BRUXELLES,  15. 4. 1914. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  4  avril  1914,   No.  369.) 

AUemagne  et  Bussie. 

La  nouvelle,  lancee  par  le  «Novoie  Vremia»,  au  sujet  de  la 
possibilite  d'une  alliance  entre  la  Russie,  TAllemagne,  la  France 
et  l'Angleterre  sur  la  base  d'un  partage  de  l'Autriche-Hongrie, 
n'a  rencontre  aucune  creance  ä  Berlin,  ni  dans  la  presse,  ni 
dans  le  monde  diplomatique.  L'alliance  autrichienne  est  restee 
le  fondement  sür  et  immuable  de  la  politique  allemande,  depuis 
Bismarck.  Aux  motifs  qu'il  avait  de  rester  fidele  ä  la  conception 
bismarckienne  pour  assurer  la  defense  de  l'Empire  expose  par 
sa  Situation  geographique  aux  attaques  de  ses  voisins  de 
l'ouest  et  de  Test,  l'Empereur  Guillaume  a  ajoute  des  raisons 
de  sentiments:  son  amitie  pleine  d'egards,  son  culte  presque 
filial  pour  l'Empereur  Frangois-Joseph  et  sa  camaraderie  avec 
l'Archiduc  heritier.  II  vient  de  donner  une  nouvelle  preuve  de 
cette  amitie  par  la  double  visite  qu'il  a  faite,  ä  la  Cour  Impe- 
riale k  Vienne  et  k  celle  de  l'Archiduc  ä  Miramar,  avant  d'aller 
ä  Corf ou.  II  ne  faut  pas  se  rompre  la  tete  pour  chercher  ä  savoir 
ce  que  les  deux  monarques  et  le  Prince  heritier  ont  pu  se  dire 
dans  ces  entrevues.  Les  bonnes  relations  entre  l'Autriche- 
Hongrie  et  l'Allemagne  sont  si  Evidentes  et  basees  sur  de  telles 
necessites  politiques  que  les  entretiens  entre  leurs  Souverains 
n'ont  besoin  d'aucun  commentaire.  Quant  k  la  rencontre  de 
l'Empereur  avec  le  Roi  d'Italie,  eile  a  ete  la  consequence 
naturelle  de  son  arret  ä  Vienne.  Peut-etre  est-il  permis  de 
supposer  que  Guillaume  II  a  saisi  cette  occasion  pour  aplanir 
les  difficultes,  ou  dissiper  les  nuages,  que  fönt  naitre  les  interets 
opposes  de  l'Autriche-Hongrie  et  de  l'Itahe  dans  l'Adriatique 
et  en  Albanie.  C'est  le  devoir  de  l'Allemagne  d'entretenir 
l'elasticite  du  lien  conventionnel  qui  unit  les  membres  de  la 

^)  Originalbericht  nicht  vorhanden.  Der  Auszug  ging  den  Gesandt- 
schaften in  Paris,  London,  Petersburg,  Haag,  Wien,  Rom,  Bern^  Kon- 
stantinopel, Teheran,  Peking,  Tokio  (11  Stellen)  zu. 

188 


Triple  Alliance.  Guillaume  II  s'y  est  employe  lui-m6me,  et 
toujours  avec  succes,  dans  maintes  circonstances. 

Le  «Temps»  de  Paris  a  donc  raison  de  signaler  ä  ses  lecteurs 
rinvraisemblance  de  la  nouvelle  du  «Novoie  Vremia»  et  ce  qui 
parait  plus  certain  que  ce  projet  d'alliance  fantaisiste,  c'est 
l'evolution  qui  s'est  operee  depuis  quelque  temps  dans  l'esprit 
de  rarmee  russe.  La  mission  militaire  japonaise,  qui,  apr^s 
aToir  pass6  quelque  temps  en  Russie,  vient  d'arriver  en  Alle- 
magne,  a  6t6  frappee  des  sentiments  hostiles  ä  l'Allemagne  dont 
sont  anim6s  aujourd'liui  les  officiers  russes.  Dans  les  mess  des 
r6giments  les  officiers  japonais  ont  entendu  parier  ouvertement 
d'une  guerre  prochaine  contre  l'Autriclie-Hongrie  et  l'AUe- 
magne.  On  y  disait  que  l'arm^e  6tait  pr§te  ä  entrer  en  eampague 
et  que  le  moment  6tait  propice  aussi  Wen  pour  les  Russes  que 
pour  leurs  alli^s,  les  Frangais. 

Cette  animosit6  des  officiers  russes  contre  leurs  voisins  ger- 
maniques  avec  lesquels  ils  vivent  en  paix  depuis  cent  cin- 
quante  ans  et  ces  explosions  de  sentiments  belliqueux  ont 
donn6  aux  Japonais  l'impression  que  leurs  hotes,  maintenant 
qu'ils  se  sentent  forts  et  prets  ä  la  lutte,  laissent  entrevoir  leur 
v^iitable  6tat  d'äme  et  qu'on  y  lit  la  haine  de  l'Allemagne. 

Certes  le  Gouvernement  du  Tzar  a  toujours  montre  un  grand 
souci  de  menager  l'Empire  allemand  et  de  vivres  (sie!)  en  bons 
termes  avec  Jui,  et  il  ne  se  laisse  pas  dicter  sa  politique  par 
r^lement  militaire  ou  nationaliste ;  mais  il  conA-ient  de  se  rap- 
peler les  origines,  bien  connues  aujourd'hui,  de  la  guerre  avec 
le  Japon.  C'est  la  coterie  du  Grand  Duo  Vladimir  et  des  finan- 
ciers  Interesses  dans  les  entreprises  en  Coree  qui  a  r^ussi  ä  en- 
trainer  le  Tzar,  malgre  lui,  dans  cette  aventure.  L'hostilite  qui 
se  manifeste  en  Russie  contre  TAllemagne  pourrait  donc  devenir 
dangereuse  pour  le  maintien  de  la  paix,  si  eile  trouvait  un  inter- 
pröte  influent  dans  l'entourage  du  Tzar. 


189 


89. 
BRÜXELLES,  17.  4. 1914. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  7  avril  1914,   No.  379.) 

Roumanie  et  Allemagne. 

Dans  ces  derniers  temps  la  presse  et  le  monde  politique  de 
Berlin  se  sont  beaucoup  occupes  de  la  Roumanie  et  de  l'orien- 
tation  nouvelle  de  sa  politique  exterieure.  On  a  discute  la 
question  de  savoir  si  eile  abandonnerait  definitivement  le  camp 
de  la  Triple  AUiance,  pour  passer,  avec  armes  et  bagages,  dans 
celui  de  la  Triple  Entente  ou  plutot  de  l'alliance  franco-russe. 
Les  motifs  de  cette  preoccupation  de  deviner  les  secrets  desseins 
du  Cabinet  de  Bucarest  ont  ete  la  visite  des  Princes  de  Rou- 
manie k  la  Cour  de  Russie  et  le  projet  de  mariage  du  jeune 
Prince  Garol  avec  une  des  filles  du  Gzar,  Avec  ce  voyage  ont 
coincide  justement  des  manifestations  bruyantes  de  la  Ligue 
de  culture  roumaine  et  des  etudiants  de  Bucarest  contre  l'Au- 
triche-Hongrie.  On  s'est  un  peu  emu  ici  des  revendications 
exprimees  par  les  manifestants,  ayant  pour  objet  les  provinces 
roumaines  de  la  monarchie  dualiste,  revendications  qui  som- 
meillaient  plus  ou  moins  dans  l'äme  de  tous  les  patriotes  rou- 
mains,  mais  que  les  resultats  inesperes  de  l'intervention  de  la 
Roumanie  dans  la  querelle  balkanique  devaient  inevitabiement 
reveiller. 

La  Gazette  de  la  Croix,  en  deplorant  ces  manifestations 
anti-hongroises  plutöt  qu'anti-autrichiennes,  ainsi  que  ces 
aspirations  ä  la  reconstitution  d'une  plus  grande  Roumanie, 
n'y  voit  pas  forcement  un  desir  de  se  livrer  k  l'influence  de  la 
Russie,  malgre  les  avances  que  cette  derniere  prodigue  aujourd'hui 
au  Royaume  danubien.  Elle  fait  observer  avec  raison  que  la 
Russie  detient  aussi  une  province  roumaine,  la  Bessarabie, 
dont  la  perte  en  1878,  apres  une  guerre  victorieuse  menee  en 
commun  contre  la  Turquie,  a  coüte  tant  de  larmes  de  rage 
aux  Roumains;  eile  remarque  malignement  que  la  presse  russe 
ne  propose  pas  de  rendre  ce  territoire.  D'un  autre  cöte,  le 
Journal  berlinois  ne  peut  pas  nier  le  rapprochement  qui  s'est 

190 


opere  depuis  l'an  dernier  entre  la  Roumanie  et  les  Puissances 
de  la  Triple  Entente;  il  l'attribue  aux  fautes  commises  pendant 
la  guerre  des  Balkans  par  la  diplomatie  austro-hongroise ; 
celle-ci  a  couronne  une  serie  de  fausses  demarches  par  la  pre- 
tention  maladroite  de  soumettre  le  Traite  de  Bucarest  ä  une 
revision  des  grandes  Puissances.  C'etait  une  offense  personnelle 
au  vieux  Roi  Carol,  fier  ä  juste  titre  du  role  d'arbitre  des  Bal- 
kans que  des  circonstances  heureuses  lui  avaient  devolu.  On 
avait  oublie  ä  Vienne  les  menagements  dus  ä  cet  ami  fidele; 
on  avait  oublie  que,  pendant  plus  de  vingt  ans,  il  avait  conduit 
et  maintenu,  malgre  les  orages  et  les  vents  souvent  contraires, 
la  barque  de  la  Roumanie  dans  le  sillage  de  l'Autriche-Hongrie 
et  de  la  Triple  Alliance. 

Le  Roi  Carol,  il  est  vrai,  avait  ete  aide  dans  cette  tache  par 
les  deux  hommes  d'Etat  les  plus  marquantß  des  deux  partis 
politiques,  M,  Sturdza  et  M.  Carp,  aujourd'hui  retires  de  la  vie 
publique.  Adversaires  irreconciliables  sur  le  terrain  de  l'ad- 
ministration  Interieure,  ils  se  rapprochaient  dans  une  admiration 
commune  de  l'Allemagne  et  de  la  culture  allemande,  dont  ils 
s'etaient  nourris  tous  deux,  dans  leur  jeunesse,  et  par  une 
haine  egale  de  la  Russie.  Elle  etait  plus  cachee  chez  M.  Sturdza, 
mais  tout  aussi  vivace.  Sous  les  differents  Ministeres  liberaux 
et  conservateurs,  la  politique  exterieure  de  la  Roumanie  n'avait 
Jamals  varie;  eile  conservait  les  memes  tendances  tripliciennes. 
La  Russie  etait  toujours  consideree  comme  le  grand  ennemi 
du  jeune  Royaume,  qui  lui  barrait  la  route  de  Constantinople. 
Contre  le  danger  d'une  agression,  voire  mßme  d'une  conqußte 
russe,  le  Cabinet  de  Bucarest  s'etait  couvert  par  une  entente 
avec  le  Cabinet  de  Vienne. 

La  guerre  des  Balkans  a  renverse  l'echaffaudage  de  la  poli- 
tique exterieure  roumaine  et  modifie  le  Systeme  de  ses  alliances. 
La  Roumanie  ne  peut  pas  oublier,  son  vieux  Souverain  ne  peut 
pas  meconnaitre  que  le  Cabinet  de  Vienne  favorisait  ä  ses 
depens  l'extension  de  la  Bulgarie,  par  animosite  contre  la  Serbie, 
et  qu'il  voulait  placer  le  Royaume  danubien  dans  un  etat 
d'inferiorite  manifeste  vis-ä-vis  d'un  voisin  redoutable,  plein 
d'ambition  et  dont  les  forces  avaient  double.    La  guerre  des 

191 


Balkans  a  eu  cet  autre  rösultat  de  d^montrer  aux  Roumains 
rinanitö  du  peril  russe. 

Aujourd'hui  le  Cabinet  liberal,  qui  est  au  pouvoir  ä  Bucarest, 
est  dirige  par  les  freres  Bratiano.  Leur  öducation,  les  id6es 
qui  ont  preside  ä  leur  formation  politique  ne  les  rapprochent 
pas  de  TAllemagne.  Leur  liberalisme  avance  confine  plutot 
avec  le  radicalisme  fran^ais.  C'est  en  France  qu'ils  ont  fait 
leurs  etudes  superieures.  Cela  ne  veut  pas  dire  qu'ils  subiraient 
volontiers  l'influence  du  Gouvernement  de  la  Republique.  Ils 
sont,  avant  tout,  des  Roumains  de  l'espece  la  plus  intransigeante, 
la  plus  hostile  ä  une  immixtion  ötrang^re  de  quelque  cote  qu^elle 
vienne.  On  le  sait  parfaitement  ä  Berlin.  On  s'attend  ici,  ä 
la  Wilhelmstraße,  ä  ce  que  la  Roumanie,  sous  la  direction  des 
Bratiano  et  avec  le  consentement  du  Roi  desabuse  de  l'amitie 
autrichienne,  reprenne  completement  sa  liberte  d'action,  sa 
politique  des  mains  libres,  et  devienne  de  plus  en  plus  une 
Puissance  balkanique.  Elle  y  sera  encouragee,  assure-t-on, 
par  l'Allemagne.  Que  le  maintien  du  Traite  de  Bucarest  et 
de  l'equilibre  dans  les  Balkans  seit  desormais  le  principal  ob- 
jeötif  du  Gouvernement  roumain,  c'est  une  politique  que  le 
Cabinet  de  Berlin  ne  peut  qu'approuver,  car  eile  concorderait 
avec  la  sienne.  Tous  ses  efforts  tendent  en  effet  aujourd'hui, 
dans  rOrient  m6diterran6en,  ä  la  conservation  du  statu  quo 
et  de  ce  qui  reste  de  l'Empire  ottoman. 

90. 
BRUXELLES,  1.  5. 1914. 

(Extraits  d'un  rapport  de  St.  Pötersbourg  du  22  avril  1914,  No.218.) 

Allemagne  et  Bussie. 

L'affaire  des  aeronautes  allemands  d^tenus  en  Russie  fait 
toujours  l'objet  de  pourparlers  entre  le  Gouvernement  de 
Saint-P6tersbourg  et  l'Ambassade  d'Allemagne.  Ces  conver- 
sations,  bien  que  longues  et  penibles,  sont  exemptes  d'acrimonie. 

M.  de  Lucius,  Charge  d'Affaires  d'Allemagne,  vient  de  de- 
mander  ä  M.  Sazonow  s'il  est  vrai,  comme  le  röpMent  les  jour- 

192 


naux,  que  le  Gouvernement  nisse  ait  decide  de  ne  plus  faire 
aucune  commande  en  Allemagne,  notamment  pour  la  marine. 
Le  Ministre  Imperial  a  repondu  que  cette  affirmation  est  sans 
aucun  fondement:  qu'il  a  interroge  ä  ce  sujet  le  Chef  d'Etat 
Major  de  la  Marine,  le  quel  nie  absolument  l'existence  d'un 
semblable  «boycott».  II  y  a  en  ce  moment  pour  28  millions  de 
commandes  en  Allemagne,  destinees  ä  la  marine  russe. 

M.  Sazonow  a  tenu  en  outre  ä  M.  de  Lucius  le  propos  suivant: 
«11  existe  entre  nous  des  difficultes  sur  le  terrain  commercial: 
mais  cela  est  d'ordre  secondaire.  Si  je  devais  actuellement  faire 
un  grand  discours  ä  la  Douma  sur  la  politique  exterieure,  je 
declarerais  que  les  rapports  russo-allemands  sont  tout-ä-fait 
amicaux;  les  sentiments  de  cordialite  qui  unissent  nos  deux 
Empereurs  n'ont  pas  change.»  M.  de  Lucius  a  eu  l'impression 
que  ces  paroles  etaient  destinees  ä  suggerer  au  chancelier 
allemand  de  s'exprimer  dans  un  sens  analoque,  lorsqu'il 
aborderait  ä  la  tribune  du  Reichstag  les  relations  des  deux 
Empires. 

A  l'Ambassasde  de  France  ä  Saint-Petersbourg  on  estime 
qu'il  convient  de  ne  pas  se  laisser  egarer  par  les  informations 
des  journaux  frangais  Chauvins,  qui  representent  la  Situation 
comme  tres  tendue  entre  Saint-Petersbourg  et  Berlin. 

91»). 
BRÜXELLES,  16.  5. 1914. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Paris  du  8  mal  1914,  No.  1544.) 

Politique  fran^aise. 

Voici  comment  un  des  hommes  les  mieux  informes  de  Paris 
juge  la  Situation  internationale  et  la  politique  frangaise: 

«La  visite  du  Roi  et  de  la  Reine  d'Angleterre  a  parfaitement 
reussi;  le  soleil  etait  de  la  fete  et  les  Franyais  adorent  de  mani- 
fester et  de  crier  «Vive  le  Roi».  Ils  ont  donc  fait  ä  leurs  hötes 
une  reception  vraiment  chaleureuse;  mais  je  doute  que  ces 
manifestations  entrainent  le  moindre  changement  dans  la  poli- 

1)  Vgl.  Belgische  Aktenstücke,  Nr.  115,  S.  134. 

XS    Europäische  PoUtik.    Bd.  4,  *  193 


tique  des  deux  ötats.  Le  toast  du  Roi  George  etait  d'ailleurs 
manifestement  moins  chaleureux  que  celui  de  M.  Poincare. 

«Quelle  est  la  nature  des  engagements  qui  lient  entre  eux  les 
deux  Etats,  ont-ils  conclu  une  Convention  militaire  ?  Je  l'ignore, 
mais  je  n'oublie  pas  que  des  esprits  reflechis  et  serieux  doutent 
quelque  peu  de  l'assistance  que  la  France  trouverait  chez  les 
Anglais  au  jour  d'une  conflagration  europ^enne.  II  se  trouve 
meme  des  gens  qui  ne  croient  pas  ä  un  concours  britannique 
bien  serieux  sur  mer. 

«Je  sais  que  Ton  parle  couramment  de  l'intention  qu'auraient 
les  Anglais  de  debarquer  des  troupes  dans  le  Nord  des  cotes 
frangaises  et  de  les  envoyer  de  lä  sans  retard  dans  les  regions 
du  Sud-Est,  pour  couper  la  route  aux  troupes  italiennes.  G'est 
possible,  mais  je  crois  savoir  que  les  autorites  franQaises  fönt 
bon  march^  de  l'action  de  l'armee  italienne,  car  celle-ci  aurait 
besoin  d'un  temps  considerable  pour  se  mobiliser. 

*Enfin,  TAngleterre  ne  cesse  de  faire  des  coquetteries  ä 
l'Allemagne. 

«n  est  incontestable  que  la  nation  fran^aise,  durant  ces  derniers 
Inois,  est  devenue  plus  chauvine  et  plus  confiante  en  elle-mSme. 
Les  m@mes  hommes  autoris^s  et  comp^tents  qui,  il  y  a  deux  ans, 
t^moignaient  des  craintes  trös  vives  ä  la  mention  seule  de  diffi- 
cult^s  possibles  entre  la  France  et  l'Allemagne,  ont  cliang6 
aujourd'hui  de  ton;  ils  se  disent  certains  de  la  victoire;  fönt 
grand  6tat  des  progr^s,  d'ailleurs  trös  r^els,  aceomplis  par  l'armee 
de  la  R6publique  et  se  disent  assur^s  de  pouvoir  tout  an  moins, 
tenir  l'armee  allemande  en  6chec  pendant  une  dur^e  de  temps 
assez  longue  pour  permettre  ä  la  Russie  de  mobiliser,  de  con- 
centrer  des  troupes  et  de  se  jeter  sur  son  voisin  de  l'Occident. 

*Je  ne  crois  pas  au  desir  ni  de  Tun  ni  de  l'autre  des  deux 
pays  de  jouer  l'effroyable  coup.  de  des  que  serait  une  guerre; 
mais  il  est  toujours  ä  craindre,  avec  le  caractere  frangais,  qu'un 
incident  mal  presente  n'amene  sa  population,  ou  pour  mieux 
dire,  les  Clements  les  plus  nerveux  voire  meme  les  moins  respec- 
tables  de  la  population,  ä  creer  une  Situation  qui  rendrait  la 
guerre  inevitable. 

«Un  diplomate  d'experience  et  de  haute  position  disait  re- 

194 


cemment:  *S'il  eclate  un  de  ces  jours  un  incident  grave  entre 
la  France  et  TAllemagne,  les  hommes  d'Etat  des  deux  pays 
devront  s'appliquer  ä  lui  donner  une  Solution  pacifique  dans 
les  trois  jours  ou  bien  ce  sera  la  guerre. 

«Un  des  616ments  les  .plus  dangereux  de  la  Situation  actuelle, 
est  le  retour  de  la  France  ä  la  loi  de  trois  ans;  eile  a  6t6  impos6e 
ä  la  16göre  par  le  parti  militaire,  et  le  pays  ne  peut  pas  la  sup- 
porter. Avant  deux  ans  d'ici,  il  faudra  y  renoncer  ou  faire  la  guerre; 
de  boDS  esprits  cherchent  ä  remedier  ä  la  Situation  par  une 
modification  de  la  loi  qui  en  enleverait  les  cötes  excessifs  sans 
constituer  une  blessure  pour  l'amour  propre  du  pays.  On  pense 
ä  une  combinaison,  basee  sur  le  rappel  annuel  des  reserves. 

«La  presse  est  mauvaise  dans  les  deux  pays.  La  campagne 
qui  se  poursuit  en  Allemagne  au  sujet  de  la  Legion  etrangere 
est  excessivement  maladroite,  et  le  ton  des  journaux  fran^ais 
ne  cesse  d'etre  acerbe  et  agressif.  Personne  n'a  assez  d'autorite 
et  d'independance  pom*  essayer  de  modifier  cette  Situation  qui 
est  cependant  blämee  par  beaucoup  de  bons  esprits.» 

92. 
BRÜXELLES,  26.  5. 1914. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin   du   13   mai   1914,   No.  529.) 

Article  du  Berliner  Lokal-Anzeiger  intitul^  «Diplomatie  et  presse». 

Quelques  journaux  parisiens  ont  commente  dans'un  sens 
favorable  un  article  intitule:  «Diplomatie  et  presse»,  paru  le 
9  de  ce  mois  dans  le  numero  du  soir  du  «Berliner  Lokal-Anzeiger», 
Organe  officieux  du  Gouvernement  Imperial.  Cet  article  aurait 
peut-etre  fixe  d'avantage  l'attention  du  public  fran^is,  s'il 
avait  vu  le  jour  en  d'autres  circonstances,  au  lieu  de  paraitre 
la  veille  des  elections  legislatives. 

II  s'agit  d'une  soi-disant  interview  accordee  ä  un  redacteur 

de  ce  Journal  par  un  des  Ambassadeurs  (qui  n'jest  pas  nomme) 

d'une  des  Puissances  composant  la  Triple  Entente.   Le  langage 

I   attribue  ä  ce  diplomate  porte  un  certain  cachet  de  verite.    Ce 

)   qu'il  dit  de  la  division  de  l'Europe  en  deux  groupes  de  puissances 

I  13.  195 


se  faisant  contrepoids  n'est  pas  nouveau;  c'est  une  opinion 
qu'on  a  souvent  rencontree  dans  les  discours  d'hommes  d'etat 
fran^ais,  anglais  ou  russes  et  qui  repond  en  somme  k  la  realitö. 
Plus  caracteristique  est  Tevocatioii  des  grandes  figures  du 
passe,  Louis  XIV  et  Napoleon,  ayant  succombe  dans  leur 
dessein  d'asservir  l'Europe;  ces  Souvenirs  historiques  servent 
de  transition  pour  en  arriver  aux  craintes  qu'inspire  ä  ses  voisins 
la  puissance  colossale  et  toujours  grandissante  de  TAllemagne, 
quoique  cette  puissance  n'ait  jamais  abuse  de  sa  force.  Un 
Ambassadeur  etranger  aurait  fort  bien  pu  s'exprimer  ainsi, 
Sans  risquer  de  blesser  le  Gouvernement  Imperial.  Eüt-il  ose 
denoncer,  comme  le  diplomate  anonyme  du  Lokal-Anzeiger, 
le  peril  que  fait  courir  ä  tous  les  pays  le  pouvoir  incontröle  et 
irresponsable  de  la  presse,  surtout  dans  la  politique  etrang^re, 
cela  est  fort  douteux  et  ne  cadrerait  guere  avec  le  soin  que 
mettent  les  representants  ä  Berlin  de  la  France,  de  la  Russie 
et  de  l'Angleterre,  ä  se  concilier  les  bonnes  gräces  de  la  presse 
berlinoise,  dont  ils  acceptent  chaque  annee  les  invitations. 

Renseignements  pris  aupres  de  ces  Messieurs,  aucune  inter- 
view n'a  ete  accordee  par  eux  ä  un  redacteur  du  Lokal-Anzeiger. 
Quoique  le  pretendu  compte-rendu  refl^te  bien  quelques  unes 
de  leurs  idees  et  merite  leur  approbation,  ils  ne  sont  pour  rien 
dans  sa  publication.  Ils  ont  toutes  raisons  de  croire  qu'il  a  ete 
fabrique  en  entier  au  Ministöre  meme  des  Affaires  Etrangöres; 
c'est  un  habit  d'arlequin  dont  les  pieces  ont  ete  rassemblees  et 
cousues  ä  la  Willielmstraße.  Le  but  poursuivi  semble  avoir 
He  de  produire  un  certain  apaisement  en  France  dans  les  esprits, 
apres  l'indignation  provoquee  par  le  spectacle  du  palais  de 
glace  de  Berlin  oü  l'on  a  vu  un  figurant  portant  l'uniforme  de 
la  Legion  etrangere  fusille  par  de  vrais  soldats  empruntes  ä  la 
garnison  de  la  capitale.  On  a  d'autant  plus  regrette  cette  exhi- 
bition  de  mauvais  goüt  ä  la  Wilhelmstraße  qu'on  y  avait  ete 
averti  par  l'Ambassadeur  de  France  de  ce  qui  allait  se  passer 
.et  de  l'impression  que  la  representation  causerait  ä  Paris.  Mais 
le  moyen  employe  par  le  Ministere  des  Affaires  Etrangeres  est 
assez  piquant.  Au  lieu  d'envoyer  un  commünique  ä  Tun  des 
organes  officieux,  le  Departement  Imperial  des  Affaires  Etran- 

196 


geres  a  imaginö  de  mettre  des  declaralions  rassurantes  pour 
la  paix  de  l'Europe  dans  la  bouche  d'un  des  representanis 
de  la  Triple  Entente  ä  Berlin. 

93. 
BRÜXELLES,  29.  5. 1914. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  16  mai  1914,  No.  539.) 

Disconrs  de  M.  de  Jagow  au  Reichstag.  Boumanie.  Rapports 
franco-allemands — Russo-aUcmands.  Mexique-Amerique  du  Sud. 

C'est  devant  des  banquettes  ä  moitie  vides  que  le  Secr^taire 
d'Etat  aux  affaires  ^trangeres,  rempla^ant  le  Chancelier,  a  lu 
avant  hier  au  Reichstag  l'expose  du  Gouvernement  Imperial 
8ur  la  politique  etrangere,  dont  les  journaux  de  tous  les  pays 
ont  dejä  public  le  texte.  M.  de  Jagow,  qui  n'est  pas  un  orateur, 
ne  voulait  pas  avoir  autour  de  lui  un  public  trop  nombreux 
et  prompt  ä  la  critique.  Son  expose  debite  d'une  voix  monotone 
a  eu  cependant  ä  Berlin,  le  lendemain  surtout,  beaucoup  de 
succes. 

II  y  regne  un  certain  optimisme  nuageux  destine  ä  rassurer 
ropinion  publique  et  le  monde  des  affaires.  Tout  en  partageant 
son  esperance  au  sujet  de  l'apaisement  progressif  de  la  Situation 
dans  les  Balkans,  on  ne  peut  meconnaltre  cependant  qu'un 
coin  orageux  subsiste  toujours  ä  Test  du  ciel  europeen  et  qu'en 
outre  la  consolidation  graduelle  de  l'Etat  albanais,  si  eile  n'est 
pas  une  Utopie,  est  encore  loin  de  devenir  une  realite.  Les 
compliments  et  les  caresses  prodigues  par  M.  de  Jagow  ä  la 
Roumanie  ont  trouve  ici  un  echo  immediat,  tant  il  est  doux 
de  sauver  une  ame  qu'on  croyait  perdue  et  de  ramener  au 
bercail  une  brebis  egaröe.  II  va  de  soi,  d'ailleurs,  sans  qu'il 
füt  necessaire  de  le  dire,  que  la  Roumanie  travaillera  au  maintien 
de  la  paix  etablie  par  les  traites  de  Londres  et  de  Bucarest, 
par  le  dernier  principalement,  dont  eile  n'a  pas  admis  la  revision, 
malgre  les  efforts  de  l'Autriche-Hongrie. 

Le  passage  relatif  ä  la  France  a  fait  bonne  impression  ä  Paris. 
M.  de  Jagow  a  exprim^  le  desir  d'amver  ä  conclure  avec  le 

197 


voisin  de  l'Ouest  des  accords  en  vue  de  supprimer  les  possi- 
bilites  de  conflits.  Ce  langage  vise  surtout  les  negociations 
engagees  au  sujet  des  questions  d'Asie  Mineure,  mais  il  faut 
l'entendre  d'une  fa^on  plus  generale.  II  est  adroit  de  faire 
montre  de  ces  dispositions  conciliantes,  au  lendemain  des 
elections  frangaises,  pour  achever  d'amadouer  la  nouvelle 
majorite  radicale-socialiste  et  la  convaincre  de  l'inutilite  du 
maintien  de  la  loi  sur  le  Service  de  trois  ans,  par  l'espoir  d'un 
rapprochement  franco-allemand. 

Quant  au  Mexique,  le  Secretaire  d'Etat  ne  pouvait  pas  d6- 
peindre  sa  Situation  lamentable  sous  des  couleurs  trop  attenuees. 
Mais  il  a  eu  soin  d'annoncer  ä  son  auditoire  que  l'Allemagne 
reclamerait  pour  ses  ressortissants  des  dommages  economiques, 
des  que  l'ordre  serait  retabli;  c'est  dans  cette  Intention  sans 
doute  qu'il  s'est  felicite  des  excellentes  relations  existant  entre 
FAllemagne  et  les  Etats-Unis,  qu'il  s'agit  de  menager,  malgre 
tout  le  mal  qu'on  pense  et  qu'on  dit  ä  Berlin  de  leur  politique 
ä  l'egard  du  Mexique. 

M.  de  Jagow  n'a  pas  voulu  quitter  l'Amerique,  sans  adresser 
quelques  paroles  gracieuses  aux  jeunes  et  riches  republiques 
de  l'Argentine,  du  Bresil  et  du  Chili,  avec  lesquelles  l'Allemagne 
a  le  desir  de  nouer  des  relations  commerciales  de  plus  en  plus 
fructueuses.  Le  voyage  du  Prince  Henri  de  Prusse,  qui  est  le 
commis  voyageur  du  Gouvernement  Imperial,  n'avait  pas 
d'autre  but.  Le  Secretaire  d'Etat  dont  le  langage  aura  du 
retentissement  dans  l'Amerique  du  Sud,  s'est  efforce  de  de- 
truire  ä  Rio  comme  ä  Buenos- Ayres  la  legende  du  p6ril  allemand, 
inventöe  par  les  coneurrents  de  l'Allemagne. 

Le  principal  interet  de  l'expose  reside  dans  le  long  passage 
consacre  ä  la  Russie.  II  faut  avouer  que  M.  de  Jagow,  sans 
sortir  du  ton  diplomatique,  a  traite  durement  la  presse  russe. 
Les  Ambassadeurs  des  Puissances  de  la  Triple  Entente  n'ont 
pas  manque  de  remarquer  que  ce  langage  coincidait  avec  celui 
que  «le  Lokal-Anzeiger»  pretait  ä  Tun  d'entre  eux,  dans  une 
soi-disant  interview  dont  vous  a  rendu  compte  mon  rapport 
du  13  de  ce  mois.  Le  diplomate  etranger  y  denongait  en  general 
les  excitations  de  la  presse  comme  une  fa^on  dangereuse  de 

198 


jouer  avec  le  feu.  En  accusant  specialement  la  presse  russe 
de  sentiments  haineux  contre  l'Allemagne  et  en  parlant  de  la 
resonnance  que  ces  sentiments  ont  provoques  ici,  M.  de  Jagow 
n'a  pas  entendu  exprimer  un  bläme  contre  ses  compatriotes, 
comme  le  pretendent  certains  journaux  de  Paris.  On  dirait 
qu'il  ne  lit  jamais  la  Gazette  de  la  Croix  oü  la  presse  russe  est 
prise  ä  partie  tous  les  mercredis  avec  une  violente  animosite 
par  le  Dr.  Schiemann,  non  plus  que  les  journaux  liberaux  et 
socialistes  qui  n'epargnent  guere  la  Russie.  Si  un  Gouvernement 
etranger  peut  se  flatter  d'avoir  une  mauvaise  presse  en  Alle- 
magne,  c'est  bien  le  Gouvernement  du  Czar. 

M.  de  Jagow  ajoute,  il  est  vrai,  pour  temperer  ses  critiques, 
qu'il  est  persuade  que  le  Gouvernement  russe,  sans  se  laisser 
egarer  par  cette  agitation,  a  le  desir  de  maintenir  avec  l'Empire 
allemand  ses  anciennes  relations  de  bon  voisinage.  En  est-il 
vraiment  aussi  convaincu  qu'il  se  plait  ä  le  dire?  Dans  le 
monde  diplomatique  de  Berlin,  on  voit  dans  les  dures  paroles 
adressees  ä  la  presse  russe  un  avertissement  donne  au  Cabinet 
de  St.  Petersbourg  lui-meme.  En  realite  l'Allemagne  et  le 
Gouvernement  allemand  ne  peuvent  supporter  l'idee  que 
d'autres  nations  les  imitent  et  augmentent  demesurement  aussi 
leurs  effectifs  de  guerre.  L'an  dernier,  la  grande  Irritation 
contre  la  France  avait  pour  cause  le  vote  de  la  loi  de  trois  ans. 
Aujourd'hui  on  s'inquiete  ici  des  preparatifs  militaires  de  la 
Russie,  on  trouve  ces  renforcements  exageres,  on  n'en  devine 
pas  le  motif  ni  le  but.  De  lä  viennent  ces  alternatives  qui  nous 
etonnent  dans  le  langage  des  hommes  d'etat  de  ce  pays  ä  l'adresse 
de  la  Russie.  Tantot  on  la  menage,  pour  la  ramener  ä  l'amitie 
d'autrefois ;  tantot  on  eleve  le  ton,  comme  pour  lui  faire  entendre 
le  cliquetis  du  sabre  allemand. 

On  aura  ete  frappe  de  l'absence,  dans  l'expose  du  Secretaire 
d'Etat  de  toute  allusion  aux  questions  africaines.  On  est  tente 
de  s'en  feliciter,  si  c'est  la  preuve  que  l'entente  n'a  pas  pu  se 
faire  entre  l'Allemagne  et  l'Angleterre  pour  le  partage  des 
spheres  d'influence. 


199 


94. 
BRUXELLES,  5.  6. 1914. 

(Extraitß  d'un  rapport  de  Vienne  du  27  mai  1914,  No.  118.) 

Biyalit6s  austro-italiennes  en  Albanie. 

Les  evenements  qui  ont  eu  lieu  ces  jours-ci  en  Albanie  ont 
tout  malheureusement  produit  ici  une  tres  vive  Sensation.  Les 
premieres  nouvelles  sont  parvenues  ä  Vienne  au  moment  oü 
Tuckom  Pacha,  le  Ministre  President  de  ce  jeune  Etat,  envoye 
en  mission  par  son  souverain,  arrivait  dans  la  capitale  autri- 
chienne.  Loge  aux  frais  de  l'Etat  ä  l'Hötel  Imperial,  invite  ä 
l'avance  pour  le  meme  soir  par  le  Comte  de  Schönborn  ä  un 
grand  diner  auquel  assistait  l'elite  de  l'aristocratie,  regu  le 
lendemain  ä  dejeuner  par  le  Prince  Edouard  de  Lichtenstein, 
Son  Excellence  a  ete  comblee  de  prevenances  et  d'honneurs. 
Les  Ministres,  les  hauts  dignitaires  du  Palais,  de  nombreuses 
personnalites  en  vue  lui  ont  depose  leurs  cartes  et  Sa  Majeste 
l'Empereur  lui  a  fait  remettre  son  portrait  contenu  dans  un 
magnifique  cadre  orne  de  diamants. 

Cette  reception  6tait  excessive  par  elle-meme  et  dans  les  cir- 
constances  präsentes  eile  a  pr-s  un  caractere  d'exageration 
d'autant  plus  accentu6e,  qui  est  maintenant  regrette. 

Tuckom  Pacha  est  connu  depuis  longtemps  dans  le  monde 
diplomatique.  C'est  un  hemme  honnete,  integre,  anime  des 
meilleures  intentions  mais  qui  a  passe  une  grande  partie  de  sa 
vie  dans  la  carriere  diplomatique  et  n'a,  au  point  de  vue  ad- 
ministratif,  aucune  exp6rience  serieuse. 

Ce  qui  se  passe  actuellement  ä  Durazzo  et  dans  ses  environs, 
le  degre  de  culpabilite  ou  de  trahison  d'Essad  Pacha,  le  ca- 
ractere de  la  revolte  des  paysans  et  la  nature  de  leurs  exigences, 
tout  cela  n'est  pas  encore  suffisamment  eclairci.  D'ailleurs  le 
Ministre  des  Affaires  Etrangeres,  les  principaux  chefs  de  sections 
de  son  Departement  et  plusieurs  Ambassadeurs  se  trouvant  ä 
Budapest;  il  est  difficile  d'obtenir  des  renseignements  de  nature 
officielle.  Mais  parmi  les  personnes  qui  se  faisaient  au  sujet  de 
l'avenir  de  l'Albanie  et  du  röle  que  l'Autriche-Hongrie  pourrait 

200 


y  jouer  de  fortes  illusions,  on  constate  une  deception  notable 
et  un  assez  vif  decouragement.  On  reprcche  au  Prince  d'avoir 
abandonne  son  poste  au  moment  du  danger.  On  est  d'avis  que 
son  embarquement  8ur  un  navire  etranger  doit  avoir  prcduit 
ßur  ses  Sujets  un  effet  deplorable.  On  est  dösagreablement  im- 
pressionne  en  constatant  par  la  teneur  des  telegrammes  que  c'est 
le  Ministre  d'Italie  qui  joue  lä-bas  le  röle  preponderant  tandis 
que  le  nom  de  son  collegue  d' Au  triebe- Hongrie  est  passe  sous 
silence. 

Enfin  on  est  emu  du  langage  violent  de  la  presse  italienne 
prenant  fait  et  cause  pour  Essad  Pacha  considere  comme  vic- 
time des  intrigues  6manees  du  «Ballplatz».  On  commence  ä  se 
rendre  compte  que  la  rivalite  des  deux  Puissances  qui  ont  in- 
siste  pour  la  creation  d'une  Albanie  independante  prend  des 
proportions  fächeuses  et  on  est  quelque  peu  effraye  ä  l'idee  que 
cette  rivalite  pourrait  degenerer  en  un  v6ritable  conflit. 

II  est  probable  que  les  explications  que  le  Marquis  de  San 
Giuliano  doit  donner  aujourd'hui  ä  Rome  ccntribuerant  ä  att6- 
nuer  cette  mauvaise  impression  et  que  les  deux  Gouvernements 
interesses  continueront  pour  le  moment  du  moins,  ä  agir  offi- 
ciellement  d'accord.  Mais  il  serait  difficile  de  contester  que  cet 
etat  de  chcses  recele  pour  l'avenir  un  certain  danger. 
#  Dans  ces  conditions,  il  n'est  pas  ä  presumer  que  l'Autriche- 
Hongrie  et  l'Italie  aient  actuellement  la  moindre  envie  d'inter- 
venir  seules  en  Albanie  dans  le  cas  oü  il  serait  juge  neccssaire 
d'y  envoyer  une  force  armee.  Dejä  certains  organes  de  la  presse 
autrichienne  protestent  contre  cette  eventualite  et  ä  Rome  on 
est  certainement  dans  les  memes  dispositions.  En  effet,  lors 
des  Conferences  de  Londres,  lorsqu'il  s'est  agi  du  blocus  de  la 
cöte  du  Montenegro  et  ensuite  du  detachement  international  ä 
envoyer  ä  Scutari,  c'est  le  Marquis  Imperiali  qui  a  le  plus  vi- 
vement  insiste  aupres  de  ses  ccllegues  pour  qu'on  ne  laissät 
pas  l'Italie  agir  seule  avec  son  alliee. 

Quant  ä  la  Situation  actuelle  en  Albanie,  si  celle-ci  n'est  paß 
encore  suffisamment  eclaircie,  il  est  des  maintenant  evident 
qu'eUe  est  due  en  grande  partie  au  fanatisme  religieux.  De 
meme  qu'en  Turquie,  malgre  l'introduction  d'une  Constitution, 

201 


le  Musulman  ne  considerera  jamais  un  chretien  comme  son  egal, 
de  meme  l'Albanais  mohametan  ne  voudra  jamais  s'incliner  de 
bonne  gräce  devant  une  autorite  etrangere  et  ce  cote  de  la 
question  sera  pour  le  Prince  de  Wied  la  source  de  plus  d'une 
difficulte. 

961). 
BRÜXELLES,  25.  6. 1914. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  12  juin  1914,  No.  645.) 

Le  Ministdre  Bibot. 

Les  journaux  allemands  consacrent  depuis  dix  jours  en  pre- 
miere  page  des  articles  quotidiens  ä  la  crise  ministerielle  fran- 
Qaise.  Elle  accapare  leur  attention  et  celle  de  leurs  lecteurs. 
La  question  albanaise,  l'imbroglio  mexicain,  sont  relegues  au 
second  plan.  Les  elections  legislatives  en  France  avaient  cause 
ici  une  grande  satisfaction  qui  s'etait  fait  jour  dans  le  langage 
de  la  presse,  avec  cette  restriction  cependant  qu'il  ne  fallait 
pas  esperer  de  la  majorite  de  la  nouvelle  chambre  l'abrogation 
immediate  de  la  loi  sur  le  Service  militaire  de  trois  ans.  Cette 
loi  a  acquis  en  effet  une  importance  extraordinaire,  et  suivant 
les  cercles  officiels,  quelque  peu  exageree  aux  yeux  des  Alle- 
mands. C'est  le  leit  motiv,  le  refrain  oblige  de  leurs  appre- 
ciations  sur  la  politique  frangaise  ä  l'egard  de  TAllemagne; 
C'est  pour  eux  la  preuve  manifeste  des  desseins  agressifs  qu'ils 
pretent  ä  ses  dirigeants. 

La  demission  du  Cabinet  Doumergue,  l'echec  de  la  combi- 
naison  Viviani,  le  refus  de  MM.  Deschanel,  Delcasse  et  Jean 
Dupuy  d'assumer  la  responsabilite  de  constituer  un  Ministere, 
avaient  rendu  confiance  ä  la  presse  allemande  dans  la  realisa- 
tion  de  son  desir:  l'abolition  du  Service  militaire  de  trois  ans 
par  une  majorite  de  radicaux  socialistes.  Mais  si  la  pensee 
etait  la  meme  chez  tous  les  organes  de  l'opinion  publique  alle- 
mande, l'expression  en  etait  bien  differente,  suivant  la  couleur 
politique  du  Journal.    La  oü  la  presse  liberale  applaudissait 


1)  Vgl.  Belgische  Aktenstücke,  Nr.  118,  S.  138. 
202 


Sans  mesure  au  triomphe  du  radicalisme  fran^ais,  les  panger- 
manistes  ne  trouvaient  que  matiere  ä  raillerie  et  ä  denigrement ; 
on  peut  meme  dire  que  la  plupart  des  journaux  conservateurs 
n'ont  observe  aucune  mesure  dans  leurs  jugements.  Tous  ce- 
pendant  sont  d'accord  pour  voir  dans  l'obstination  des  radicaux- 
socialistes  ä  ne  pas  faire  partie  d'un  Ministere  qui  ne  promettrait 
pas  de  resoudre  immediatement  la  question  militaire,  un  plan 
de  campagne  ourdi  contre  l'Elysee,  la  crise  ministerielle  en  se 
prolongeant  devant  se  transformer  en  crise  presidentielle. 

La  Constitution  d'un  Cabinet  sous  la  presidence  de  M.  Ribot 
a  degu  les  esperances  des  journaux  aUemands.  Ils  n'admettent 
pas  que  l'honorable  academicien  n'ait  accepte  que  par  patri- 
otisme,  malgre  son  äge  avance  et  son  mauvais  etat  de  sante, 
la  täche  ingrate  de  former  un  Ministere  d'union  republicaine. 
Ils  ne  voient  lä  de  sa  part  qu'un  acte  de  complaisance  envers 
M.  Poincare.  Quant  ä  ses  chances  de  duree,  ils  s'en  referent 
aveuglement  ä  ra\'is  de  M.  Jaurcs  et  des  radicaux  frangais, 
quoique  la  Gazette  de  Voss,  —  qui  connait  mieux  l'histoire  par- 
lementaire  de  la  Republique,  —  ait  pris  soin  de  rappeler,  par 
l'exemple  de  MM.  Meline  et  Barthou,  que  certains  Ministeres 
condamnes  ä  mourir  des  le  premier  jour  avaient  eu  la  \'ie  plus 
dure  qu'on  ne  le  supposait.  En  realite,  surtout  apres  une  crise 
difficile  ä  denouer,  le  Parlement  franQais  a  generalement  accorde 
quelques  mois  de  repit  aux  combinaisons  ministerielles  les  moins 
viables. 

II  semble  aujourd'hui,  d'apres  le  spectacle  que  nous  offre  la 
France,  que  le  Cabinet  Barthou  ait  trop  presume  des  forces  et 
des  sentiments  du  pays,  en  lui  demandant  le  retablissement  du 
Service  militaire  de  trois  ans,  et  que  les  Allemands  aient  raison 
de  le  penser.  Le  peuple  fran^ais  n'a  pas  montre  ä  cette  occasion 
l'abnegation  patriotique  dont  il  avait  donne  des  preuves  dans 
d'autres  circonstances.  Cela  tient  sans  doute  ä  la  propagation 
des  idees  socialistes  dans  les  classes  inferieures  de  la  nation.  Quoi 
qu'il  en  soit,  on  doit  se  demander  si  le  Cabinet  Barthou  et  le 
President  dela  Republique  n'ont  pas  agi  avec  trop  de  precipitation ; 
si,  mal  eclaires  sur  les  veritables  intentions  du  Gouvernement 
Imperial  lorsqu'il  a  depose  Tan  dernier  son  projet  de  loi  pour 

203 


le  renforcement  de  Tarmee,  ils  ont  eu  raison  de  riposter  du  tac 
au  tac  par  la  loi  sur  le  Service  de  trois  ans,  au  lieu  de  s'assurer 
que  l'augmentation  des  effectifs  allemands  etait  reellement  une 
arme  tournee  contre  la  France.  On  peut  croire  en  definitif, 
comme  Ta  dit  M.  de  Bethmann-Hollweg  ä  la  tribune  du  Reichs- 
tag, que  le  danger  d'une  confederation  balkanique,  qui  para- 
lyserait  plus  tard  une  grande  partie  des  forces  autrichiennes,  a 
et6  la  raison  dominante  de  la  loi  allemande  de  1913.  Quelques 
semaines  apres  le  d6p6t  de  cette  loi,  la  confederation  balkanique 
avait  cesse  d'exister.  Mais  le  Gouvernement  Imperial  se  trou- 
vait  en  prösence  d'un  autre  danger  qu'il  n'avait  pas  prevu:  le 
depot  d'une  loi  augmentant  les  effectifs  de  combat  de  l'armee 
franQaise,  suivi  d'une  campagne  violente  de  discours  et  d'ar- 
ticles  de  journaux  dirigee  contre  l'Allemagne.  II  est  r68ult6  de 
cette  agitation  moiitr6e  par  les  Fran^ais  une  plus  grande  tension 
dans  leurs  rapports  avec  1' Empire  voisin  et  l'id6e,  faussement 
r^pandue  ou  accept6e  sans  controle  par  les  meilleurs  esprits  de 
ce  pays-ei,  que  la  guerre  est  m6vitable  dans  un  avenir  rapproeli6 
paree  que  la  France  la  d6sire  violemment  et  s'arme  f6brilement 
pour  s'y  pr6parer.  A  Paris  les  mSmes  intentions  sont  pret6es  au 
Gouvernement  Imperial  dont  plusieurs  membres  ont  eu  parfois, 
il  faut  en  convenir,  des  paroles  malheureuses;  tel  le  Ministre  de 
la  Guerre  parlant  *d'une  offensive  foudroyante»  et  «d'une  attaque 
brusqu6ei»  pour  donner  la  victoire  4  Parm6e  allemande.  II  n'y 
a  peut-6tre  encore  aujourd'hui  qu'une  effroyable  m6prise  chez 
l'un  comme  chez  I'autre  des  deux  peuples.  La  majorit^  de  la 
nation  fran^aise  ne  veut  certainement  pas  d'une  guerre  et  cette 
guerre  ne  serait  pas  n6cessaire  ä  l'Allemagne.  Dans  peu  d'ann6es 
P6quilibre  des  forces  ne  sera  plus  possible  entre  eile  et  sa  voisine. 
L'Allemagne  n'a  qu'ä  prendre  patience,  qu'ä  poursuivre  en  paix 
le  d6veloppement  incessant  de  sa  pulssance  6conomique  et  fi- 
nanciöre,  qu'ä  attendre  les  effets  de  sa  natalit^  pr6pond6rante 
pour  dominer  sans  conteste  et  sans  lutte  toute  l'Europe  centrale. 
M.  Barthou  et  M.  Poincar6  auraient  donc  mieux  fait  peut-etre 
d'examiner  avec  plus  de  sang-froid  s'il  n'existait  pas  de  meilleur 
moyen  d'assurer  la  paix  entre  la  France  et  l'Allemagne  que  cette 
concurrence  dans  les  armements  et  l'augmentation  des  effectifs, 

204 


dont  la  premiöre  n'est  pas  capable  de  supporter  le  poids  aussi 
longtemps  que  la  seeonde. 

Un  autre  reproche  qu'on  peut  adresser  aux  partisans  en  France 
du  Service  de  trois  ans,  c'est  de  faire  intervenir  sans  cesse  dans 
la  diseussion  de  cette  question  interieure  la  Russie,  dont  les 
desseins  politiques  resteut  imp6n6trables,  la  Russie  qui  dirige  la 
Dupliee  ^  son  profit  exclusif,  la  Russie,  qui  aecroit,  eile  aussi, 
dans  une  proportion  elfrayante  ses  armements,  sans  qu'elle  soit 
menae^e  par  rAllemagne  ^). 


96  2). 
BRÜXELLES,  3.  7. 1914. 

(Exlrait  d'un  rapport  de  Paris  du  24  juin  1914,  No.  2156.) 

Armements  fran^ais  et  russes. 

La  France  et  la  Russie  jouent  v6ritablement,  en  ce  moment, 
un  jeu  bien  dangereux.  Elles  s'excitent  mutuellement  dans  la  voie 
des  armements  ä  outrance  et  sc  li^Tcnt  —  la  Russie  surtout  — 
a  un  bluff  qui  pourrait  avoir  les  plus  funestes  cons6quenees. 

II  n'est  pas  conteslable  que  les  preparatifs  militaires  de 
l'Empire  moscovite  sont  enormes;  son  armes  sera  colossale; 
mais  eile  depasse  loules  les  limites  de  la  realile  en  proclamant 
qu'elle  est  aujourd'hui  prete  ä  affronter  une  grande  guerre. 
II  lui  faudrait  au  moins  deux  mois  pour  mobiliser  ses  troupes; 
son  materiel  commence  ä  etre  bon;  mais  ses  moyens  de  commu- 
nication  sont  absolument  insuffisants  et  eile  aurait  besoin  de 
plusieurs  annees  pour  suppleer  ä  cette  penurie  de  voies  ferrees. 
II  ne  lui  sera  pas  seulement  difficile  de  concentrer  ses  armees; 
mais  on  se  demande  comment  eile  les  nourrira. 


^)  Der  wichtige  Schlußabsatz  des  Originalberichtes,  der  den  Wunsch 
enthält,  das  französische  Militärgesetz  möge  im  Interesse  der  Aufrecht- 
erhaltung des  Weltfriedens  zu  Fall  kommen,  fehlt  im  Zirkular.  (VgL 
Belgische  Aktenstücke  1905—1914,  S.  139/140.) 

*)  Originalbericht  nicht  vorhanden.  Dieses  Zirkular  wurde  für  so 
wichtig  gehalten,  daß  es  17  Gesandtschaften,  sogar  denen  von  Tokio, 
Peking  und  Teheran  zuging! 

205 


Quoiqu'il  en  soit,  l'effort  russe  cause  ä  Berlin  un  profond 
malaise  et  on  y  presse  de  plus  en  plus  Tachevement  des  travaux 
entrepris  sur  la  Vistule. 

D'ici  ä  un  an  et  demi  ou  deux  ans,  TAllemagne  sera  arrivöe 
a  un  maximum  de  forces  de  terre  et  de  mer  pr^vu.  Sa  puissance 
militaire  sera  aussi  formidable,  et  on  se  demande  comment  on 
empechera  d'en  faire  usage. 

M.  Poincar6  a  fait  un  voyage  ä  P6tersbourg  lorsqu'il  6tait 
President  du  Conseil;  nul  ne  deute  des  efforts  qu'il  a  faits  pour 
pousser  la  Russie  dans  la  voie  des  armements  h  outrance;  il 
envoya  M.  Delcass^  dans  un  but  identique;  il  va  retourner 
lui-meme  dans  quelques  semaines.  Toutes  ces  manifestations 
sont  naturellement  suivies  de  pres  ä  Berlin,  et  on  a  lu,  lä  comme 
ailleurs  l'article  suggestif  imprime,  il  y  a  quelques  jours  ä 
peine,  dans  la  Gazette  de  la  Bourse,  pour  rappeler  au  Gouverne- 
ment de  la  Republique  leä  devoirs  militaires  qu'il  a  assumes 
et  la  necessite  du  maintien  de  la  loi  de  trois  ans. 

Personne  ne  deute  de  l'esprit  encore  pacifique  de  l'Empereur 
Guillaume;  mais  combien  de  temps  pourra-t-on  compter  sur  cette 
disposition  d'esprit  en  pr6sence  des  proc6d6s  mena^ants  de  la 
France  et  de  la  Russie  et  des  cons^quences  qu'ils  ont  sur  les  esprits 
Chauvins  et  militaristes  de  1' Empire. 

On  s'accorde  ä  reconnaitre  que  l'armee  fran9aise  a  fait  ces 
derniers  temps  des  progres  tres  appreciables ;  la  discipline  y  a 
beaucoup  gagne  et  ses  chefs  sont  generalement  tres  bons.  Elle 
se  rend  parfaitement  compte  qu'ä  raison  des  difficultes  de  la 
mobilisation  russe,  c'est  eile  qui  aura  k  supporter  seule,  durant 
deux  mois,  le  premier  choc  de  l'armee  allemande.  Elle  concentre 
dans  ce  but,  la  plus  notable  partie  de  ses  troupes  actives  dans 
les  regions  de  l'Est  et  compte  y  accumulerd 'immenses  forces 
de  reserve,'  degarnissant  notablement  le  reste  des  regions  du 
pays.  On  peut  admettre  qu'elle  comptera  plus  de  soldats  que 
son  adversaire  sur  les  points  probables  de  la  rencontre  ;  mais 
comment  parviendra-t-elle  ä  mouvoir  ces  enormes  quantites  de 
troupes  et  ä  les  nourrir  ?  Ces  questions  sont  aujourd'hui  ä  l'etude 
et  donnent  lieu  ä  de  nombreux  conciliabules  des  autorites  mili- 
taires. 

206 


97. 
BRÜXELLES,  11.  7. 1914. 

(Extraits  d'un  rapport  de  Berlin  du  2  juillet  1914,  No.  700.) 

Le   role   de   l'Archiduc  Fran^ois-Ferdinand   dans   la   politique 
ext^rieure  de  rAutriche-Hongrie. 

Si  renferme,  si  ennemi  des  manifestations  exterieures  et  des 
epanchements  oratoires  qu'ait  ete  l'Archiduc  Frangois-Ferdinand, 
il  n'en  a  pas  moins  joue  un  role  incontestable  dans  l'histoire 
de  l'Autriche-Hongrie  pendant  ces  dernieres  annees.  C'est  ce 
role  que  discute  aujourd'hui  retrospectivement  la  presse  alle- 
mande,  comme  le  fait,  d'ailleurs  celle  des  autres  pays.  Elle 
s'indigne  que  le  malheureux  Prince  seit  tombe  sous  les  coups 
de  revolver  d'un  Serbe,  alors  que  ses  sentiments  slavophiles 
etaient  bien  connus.  Penetre  des  dangers  que  faisaient  courir 
ä  la  monarchie  la  preponderance  et  les  pretentions  du  magyarisme 
dans  l'equilibre  instable  du  dualisme  de  1867,  il  aurait  voulu, 
assure-t-on,  pour  retablir  une  balance  plus  egale  entre  les 
principales  races  de  l'Empire,  substituer  au  Systeme  dualiste 
un  Systeme  trialiste,  c'est-ä-dire  ajouter  aux  duches  autrichiens 
et  au  royaume  de  Saint  Etienne  un  royaume  slave,  forme  en 
grande  partie  des  provinces  enlevees  k  ce  dernier.  La  Gazette 
de  Voss  s'est  elevee  avec  force  contre  la  conception  pretee  ä 
TArchiduc  ou  pretendüment  encouragee  par  lui.  Elle  demontre 
qu'un  esprit  aussi  reflechi  que  le  sien  aurait  du  se  rendre  compte 
de  la  tendance  qu'aurait  fatalement  ce  royaume  slavo-illyrien 
ä  s'unir  ä  la  Serbie;  celle-ci  serait  pour  lui  un  centre  d'attraction 
irresistible  et  le  meme  phenomene  de  cristallisation  se  pro- 
duirait  dans  les  Balkans  qui  a  ete  constate  il  y  a  quarante  ans 
dans  la  formation  de  l'unite  italienne.  La  Serbie  deviendrait 
le  Piemont  de  la  peninsule  balkanique.  L'Autriche,  vis-ä-vis 
du  magyarisme  et  du  slavisme  illyrien  se  trouverait  en  presence 
de  deux  ennemis  au  Heu  d'un.  —  Non,  d'apres  le  Journal  ber- 
linois,  l'Archiduc  defunt  a  ete  seulement  un  Grand  Autrichien; 
il  a  reve  surtout  de  provoquer  lui-meme  la  regeneration  de 
l'Autriche-Hongrie,  de  lui  rendre  une  des  premieres  places  dans 

207 


le  concert  des  Grandes  Puissances  et  c'etait  dejä  un  beau  rßve, 
digne  d'un  successeur  de  Joseph  IL 

Dans  la  politique  exterieure  suivie  par  le  Cabinet  de  Vienne 
depuis  le  commencement  du  vingti^me  siecle,  Tinfluence  de 
Frangois-Ferdinand  a  6te  moins  considerable  qu'on  ne  le  prö- 
tend.  «C'etait  mal  connaitre  le  Comte  d'Aehrenthal,  d'aprds 
le  Ministre  suisse  qui  a  ete  longtemps  Ministre  ä  Vienne  et  a 
entretenu  des  relations  personnelles  avec  l'Archiduc,  que  de 
croire  qu'il  aurait  obei  aux  suggestions  de  l'heritier  du  trone, 
quand  il  s'est  decide  ä  proclamer  l'annexion  de  la  Bosnie  et  de 
THerzegovine  apres  la  revolution  de  Constantinople.  II  a 
execute  alors,  avec  habilete  des  plus  contestables,  un  plan 
qu'il  avait  personnellement  congu  et  muri.  Apres  sa  mort  et 
pendant  la  guerre  balkanique,  on  peut,  semble-t-il  attribuer 
ä  Tarchiduc  les  mesures  militaires  prises  en  vue  d'intimider, 
Sans  succes,  d'ailleurs,  la  Serbie  et  qui  ont  failli  dechainer  un 
conflit  avec  la  Russie.  Mais  sa  memoire  ne  doit  pas  etre  rendue 
responsable  des  procedes  incoherents  du  Ballplatz.  Son  röle 
militaire  a  suffi  pour  lui  attirer  la  haine  des  Serbes  et  surtout 
Celle  des  societes  secretes  de  Beigrade  qui  poursuivent  en 
Autriche-Hongrie  par  le  terrorisme  et  la  propagande  revolution- 
naire  la  reunion  d'une  grande  Serbie.  L'Archiduc  etait  designe  ä 
leurs  coups:  sans  en  avoir  ete  l'auteur  reel,  il  est  tombe  victime 
de  la  mauvaise  politique  austro-hongroise  dans  les  Balkans.» 

A-t-il  ete  au  moins  Tun  des  principaux  promoteurs  de  l'idee 
d'une  principaute  independante  d'Albanie,  dont  le  lamentable 
6chec  parait  inevitable  aujourd'hui?  D'apres  l'opinion  de 
r Ambassadeur  d'Itahe,  c'est  le  Cabinet  de  Rome  qui  se  serait 
opiniätrement  refuse  ä  ouvrir  aux  Serbes  un  acces  ä  l'Adriatique 
et  ä  leur  abandonner  les  districts  albanais  du  Nord.  «Nous 
n'avons  pas  pense  que  la  Serbie  füt  en  etat  de  creer  de  si  tot 
une  marine  de  guerre  dans  la  Mediterranee,  mais  nous  devons 
envisager  l'avenir  et  escompter  la  dissolution  future  de  la  mo- 
narchie  austro-hongroise.  Les  cotes  occidentales  de  l'Adriatique 
sont  peuplees  de  Slaves  auxquels  s'est  superposee  une  legere 
couche  d'elements  Italiens.  Nous  devons  nous  attendre  ä  la 
naissance  d'un  royaume  slave  en  face  de  1' Italic,  adversaire 

208 


bien  autrement  redoutable  et  entreprenant  que  nos  voisins 
actuels.  L'arrivee  des  Serbes  sur  les  rives  de  TAdriatique  aurait 
Sans  doute  precipite  des  evenements  qu'il  est  pour  nous  d'un 
interet  primordial  de  retarder  le  plus  longtemps  possible.  Une 
Albanie  independante  est  un  obstacle  apporte  ä  Textension  du 
Slavisme,  une  digue  contre  ses  envahissements.»  II  est  curieux 
de  constater  l'opinion  qu'on  s'est  faite  dans  les  cercles  officiels 
de  Rome  de  la  solidite  de  l'edifice  austro-hongrois,  opinion  que 
certains  agents  diplomatiques  Italiens  ne  se  genent  pas  de 
reveler. 

En  resume,  l'impression  generale  recueillie  ä  Berlin  ä  la  suite 
du  drame  de  Serajewo,  quel  que  soit  le  jugement  qu'on  porte 
sur  l'Archiduc,  est  que  sa  disparition  sera  une  cause  d'affaiblis- 
sement  pour  la  Triple  alliance.  Cette  Impression,  on  la  trouve 
exprimee  aussi,  mais  avec  une  satisfaction  ä  peine  deguisee, 
dans  les  extraits  des  journaux  russes.  L'Empereur  Guillaume 
avait  indubitablement  aequis  peu  ä  peu  un  grand  ascendant 
sur  l'esprit  de  Frangois-Ferdinand ;  il  avait  eu  sans  doute  quelque 
peine  k  triompher  de  certaines  resistances  de  son  caractere  entier 
et  volontaire,  et  l'eleve  s'etait  montre  maintes  fois  indiscipline. 
Mais  les  conseils  de  prudence,  dictes  par  la  sagesse  et  Texperience, 
avaient  fini  par  prevaloir.  Outre  l'ami  personnel,  l'Empereur 
doit  profondement  regretter  le  disciple  qu'il  s'etait  conquis. 
Le  prix  qu'il  attachait  ä  cette  conquete  nous  est  prouve  par 
la  frequence,  inusitee  entre  Princes,  de  leurs  rencontres  et  de 
leurs  entretiens. 


14    BuropäiBehe  PoUtlk.    Bd.  4.  209 


VERZEICHNIS  DER  ZIRKULARE 


Lfd.  Nr.    j 

Grundlegender  Ge8andt»ch»ftibericht 

D«tuni 

des  Zirkulars 

Seite 

1 

Bukarest 

4. 

1. 1912 

16. 

1.1912 

41 

2 

Belgrad 

29. 

1. 1912 

43 

3 

London 

27. 

1.  1912 

3. 

2.  1912 

45 

4 

Bukarest 

3. 

2.  1912 

15. 

2.  1912 

46 

5 

Belgrad 

25. 

2.  1912 

6. 

3.  1912 

47 

6 

Petersburg 

28. 

2.  1912 

18. 

3.  1912 

49 

1 

Bukarest 

19. 

3.  1912 

4. 

4.1912 

51 

8 

Belgrad 

25. 

3.  1912 

4. 

4.  1912 

55 

9 

Belgrad 

11. 

4.  1912 

26. 

4.  1912 

56 

10 

Petersburg 

26. 

4.  1912 

7. 

5.  1912 

58 

11 

London 

13. 

5.  1912 

23. 

5.  1912 

60 

12 

Konstantinopel 

15. 

5.  1912 

28. 

5.  1912 

61 

13 

Belgrad 

24. 

5.  1912 

13. 

6.  1912 

62 

14 

Konstantinopel 

20. 

6.  1912 

29. 

6.  1912 

64 

15 

Konstantinopel 

13. 

6.  1912 

u.  25 

,26. 

6.1912 

5. 

7. 1912 

67 

16 

Berlin 

4. 

7.1912 

13. 

7. 1912 

69 

17 

Berlin 

25. 

7.  1912 

2. 

8.  1912 

72 

18 

London 

3. 

8.  1912 

21. 

8.  1912 

74 

19 

Bukarest 

24. 

8.  1912 

6. 

9.  1912 

76 

20 

Bukarest 

28. 

8.  1912 

6. 

9.  1912 

78 

21 

San  Sebastian 

6. 

9.1912 

80 

22 

3. 

10.  1912 

81 

23 

Paris             28. 

29. 

8.  1912 

4. 

10.  1912 

82 

24 

Petersburg 

3. 

10.  1912 

10. 

10.  1912 

83 

25 

Berlin 

3. 

10.  1912 

10. 

10.  1912 

84 

26 

Berlin 

14. 

10.  1912 

19. 

10.  1912 

86 

27 

Paris 

16. 

10.  1912 

19. 

10.  1912 

88 

28 

Wien 

12. 

10.  1912 

21. 

10.  1912 

89 

29 

Paris 

1. 

10.  1912 

28. 

10.  1912 

91 

30 

London 

23. 

10.  1912 

30. 

10.  1912 

93 

31 

Madrid 

16. 

9.  1912 

31. 

10.  1912 

94 

32 

Berlin 

18. 

10.  1912 

8. 

11, 1912 

95 

210 


Lfd.  Kr. 

Grundlegender  Gesandtschaftsbericht 

Datum  des  Zirkulars 

Seite 

33 

Berlin 

12. 

11. 1912 

19. 

11.  1912 

96 

34 

Wien 

22. 

11.  1912 

2. 

12.  1912 

98 

35 

Wien 

24. 

11. 1912 

2. 

12.  1912 

100 

36 

Paris 

24. 

11. 1912 

2. 

12.1912 

102 

37 

Belgrad 

26. 

11.1912 

5. 

12.  1912 

103 

38 

Berlin 

30. 

11.  1912 

7. 

12. 1912 

105 

39 

Bukarest 

4. 

11.1912 

7. 

12.  1912 

107 

40 

Petersburg 

6. 

12.  1912 

13. 

12.1912 

110 

41 

BerUn 

16. 

12.  1912 

24. 

12.  1912 

111 

42 

Wien 

16. 

12.1912 

24. 

12.1912 

112 

43 

Paris 

29. 

12.1912 

3. 

1. 1913 

114 

44 

London 

19. 

12.  1912 

16. 

1.  1913 

115 

45 

Petersburg 

7. 

1.1913 

18. 

1.  1913 

116 

46 

Paris 

8. 

1.  1913 

21. 

1.  1913 

117 

47 

Paris 

13. 

1.1913 

22. 

1. 1913 

118 

48 

Petersburg 

13. 

1.1913 

1. 

2.  1913 

119 

49 

Paris 

27. 

1. 1913 

3. 

2.  1913 

121 

50 

Berlin 

11. 

2.  1913 

20. 

2.1913 

122 

51 

Petersburg 

17. 

2.  1913 

1. 

3.  1913 

124 

52 

Paris 

21. 

2.  1913 

5. 

3.  1913 

125 

53 

London 

24. 

2.  1913 

6. 

3.  1913 

126 

54 

London 

4. 

3.1913 

13. 

3.1913 

127 

55 

Berlin 

8. 

3.  1913 

22. 

3.  1913 

128 

56 

Sofia 

14. 

3.  1913 

25. 

3.  1913 

131 

57 

Berlin 

18. 

3.  1913 

27. 

3.  1913 

133 

58 

Konstantinopel 

28. 

3.  1913 

10. 

4.  1913 

135 

59 

Petersburg 

31. 

3.  1913 

12. 

4.  1913 

136 

60 

Berlin 

4. 

4.  1913 

12. 

4.  1913 

137 

61 

Berlin 

9. 

4.  1913 

18. 

4.  1913 

139 

62 

Berlin 

17. 

4.1913 

24. 

4.  1913 

142 

63 

Berlin 

22. 

4.  1913 

28. 

4.  1913 

144 

64 

Petersbui^ 

28. 

4.  1913 

8. 

5.  1913 

146 

65 

Paris 

30. 

4.  1913 

10. 

5.  1913 

147 

66 

Paris 

5. 

5.  1913 

10. 

5.  1913 

148- 

67 

Berlin 

26. 

5.  1913 

5. 

6.1913 

149 

68 

Berlin 

12. 

6.1913 

20. 

6.  1913 

151 

69 

Paris 

12. 

6.  1913 

20. 

6.  1913 

153 

70 

Berlin 

16. 

6.  1913 

24. 

6.  1913 

154 

71 

Berlin 

24. 

6.  1913 

3. 

7.1913 

155 

72 

Berlin 

6. 

8.  1913 

13. 

8.  1913 

157 

73 

Bukarest 

22. 

10.  1913 

31. 

10.  1913 

160 

74 

Berlin 

25. 

10.  1913 

3. 

11.1913 

161 

u* 


211 


Lfd.  Nr. 

Gnindlegender 

(}«ssndtschaft8bericht 

Datnm  des  Zirkulars 

Seite 

75 

Berlin 

22. 

11.  1913 

6. 

12.  1913 

163 

76 

Bukarest 

27. 

11.1913 

9. 

12.1913 

165 

77 

Wien 

27. 

11. 1913 

9. 

12.  1913 

167 

78 

Berlin 

13. 

12.  1913 

20. 

12.  1913 

168  . 

79 

Paris 

20. 

12.  1913 

30. 

12.  1913 

170 

80 

Paris 

5. 

1.1914 

10. 

1.  1914 

172 

81 

Paris 

16. 

1.1914 

23. 

1.  1914 

173 

82 

Stockholm 

29. 

1.  1914 

9. 

2.  1914 

176 

83 

London 

8. 

2.  1914 

16. 

2.  1914 

179 

84 

Wien 

16. 

2.  1914 

27. 

2.  1914 

180 

85 

Beriin 

14. 

3.  1914 

21. 

3.  1914 

183 

86 

Petersburg 

24. 

3. 1914 

2. 

4.  1914 

185 

87 

Petersburg 

27. 

3.  1914 

4. 

4.  1914 

187 

88 

Berlin 

4. 

4.  1914 

15. 

4.  1914 

188 

89 

Berlin 

7. 

4.  1914 

17. 

4.  1914 

190 

90 

Petersburg 

22. 

4.  1914 

1. 

5.1914 

192 

91 

Paris 

8. 

5.  1914 

16. 

5.  1914 

193 

92 

Berlin 

13. 

5.  1914 

26. 

5.  1914 

195 

93 

Berlin 

16. 

5.  1914 

29. 

5.  1914 

197 

94 

Wien 

27. 

5.  1914 

5. 

6.  1914 

200 

.    95 

Berlin 

12. 

6.  1914 

25. 

6.  1914 

202 

96 

Paris 

24. 

6.  1914 

3. 

7.  1914 

205 

97 

Berlin 

2. 

7.1914 

11. 

7.1914 

207 

212 


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Aul  'm  verkleinerte  Wiedergabe  des  Originals. 


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Zur  europäischen  Politik 

Unveröffentlichte 
Dokumente 

In  amtlichem  Auftrage  herausgegeben 
unter  Leitung  von 

Bernhard  Schwertfeger 


Bands 
1     9     1     9 


Verlag  von  Reimar  Mobbing  in  Berlin 


Revanche-Idee  und 
Panslawismus 

Belgische  Gesandtschaftsberichte 
zur  Entstehungsgeschichte  des  Zweibundes 

In  amtlichem  Auftrage 
bearbeitet  von 

Wilhelm  Köhler 


19     19 


>^ 


Verlag  von  Reimar  Mobbing  in  Berlin 


VORWORT  DES  HERAUSGEBERS. 

Die  Entstehung  der  vorliegenden  Arbeit  geht  bis  an  das 
Ende  des  Jahres  1917  zurück.  Bei  der  Durchsicht  der  belgischen 
Gesandtschaftsberichte  im  Ministerium  des  Äußeren  zu  Brüssel 
fand  sich  eine  solche  Fülle  historisch  und  politisch  wertvollen 
Stoffes,  daß  es  vom  deutschen  Standpunkte  aus  unverant- 
wortlich gewesen  wäre,  an  dieser  Quelle  vorüberzugehen.  Bot 
sie  doch  die  Möglichkeit,  den  Gang  der  geschichtlichen  Ent- 
wicklung in  den  Vorjahren  des  Weltkrieges  an  der  Hand  neu- 
traler Berichte  nachzuprüfen  und  festzustellen,  wie  Deutschlands 
Lage  inmitten  der  politischen  Weltentwicklung  seitens  einer  Reihe 
von  Diplomaten  beurteilt  worden  ist,  die  —  als  Vertreter  eines 
zu  dauernder  Neutralität  verpflichteten  kleinen  Staates  —  von 
manchen  Dingen  gelegentlich  mehr  erfuhren  als  die  Botschafter 
und  Gesandten  der  größeren  Mächte.  Die  Erwägung,  daß  über 
die  Entstehungsgeschichte  des  Zweibundes  in  den  belgischen 
Gesandtschaftsberichten  wertvolle  Aufschlüsse  und  Urteile  ent- 
halten sein  müßten,  erwies  sich  als  zutreffend.  Die  darauf 
bezüglichen  wichtigeren  Berichte  wurden  kopiert,  die  übrigen 
vom  Bearbeiter  für  eine  wissenschaftlich-unparteiische  Dar- 
stellung ausgewertet. 

Der  vorliegende  Band  erweist,  wie  die  belgischen  Staats- 
männer über  die  Entstehung  des  Zweibundes  und  seine  Be- 
deutung für  die  Aufrechterhaltung  des  europäischen  Friedens 
gedacht  haben.  Das  belgische  Material  wird  objektiv  und  ohne 
den  leisesten  Versuch  einer  Färbung  zu  Deutschlands  Gunsten 
vorgelegt;  ebenso  wie  in  den  vorhergehenden  vier  Bänden 
belgischer  Zirkulare  von  1897  —  1914  hat  sachliche  Nüchtern- 


heit  für  Herausgeber  wie  Bearbeiter  das  oberste  Gesetz  ge- 
bildet. 

Einige  Worte  zur  Ergänzung  der  den  belgischen  Gesandt- 
schaftsberichten  vorausgestellten  deutschen  zusammenfassenden 
Darstellung  sind  noch  notwendig.  Der  Herr  Bearbeiter  konnte 
an  französischer  Literatur  wohl  die  vor  dem  Kriege  erschienenen 
Erinnerungen  von  Freycinet,  das  Werk  von  Pierre  Albin  über 
den  bewaffneten  Frieden  und  die  Darstellung  Hansens  von 
der  Botschaftertätigkeit  des  Barons  v.  Mohrenheim  in  Paris  ^), 
nicht  aber  das  französische  Gelbbuch^)  über  die  Entstehung  des 
Zweibundes  verwenden.  Dieses  ist  mir  erst  unmittelbar  vor 
der  Niederschrift  des  Vorwortes  bekannt  geworden.  Der  vor- 
liegenden Arbeit  gereicht  es  zum  Vorteil,  daß  sie  ohne  Kennt- 
nis des  französischen  Gelbbuches  entstanden  und  so  —  an  der 
Hand  der  belgischen  Urkunden  —  ihre  eigenen  Wege  gegangen 
ist.  Sie  bedarf  nur  der  Ergänzung  in  einigen  tatsächlichen 
Einzelheiten,  die  hiermit  nachgeholt  sein  mögen. 

Der  erste  Textentwurf  für  die  russisch-französische  Militär- 
konvention entstand  im  August  1891  durch  einen  Schriftwechsel 
zwischen  dem  russischen  Minister  des  Äußeren  v.  Giers  und 
dem  französischen  Außenminister  Ribot.  Einem  Schreiben  aus 
Petersburg  vom  27.  August  1891  war  eine  Anlage  vom  21.  August 
beigefügt,  die  als  Sinn  der  ,,entente  cordiale"  die  Aufrecht- 
erhaltung des  Friedens  bezeichnete  und  für  den  Fall  einer 
Bedrohung  des  allgemeinen  Friedens,  besonders,  falls  eine  der 
beiden  Parteien  mit  einem  Angriff  bedroht  werde,  eine  so- 
fortige Vereinbarung  der  beiden  Parteien  zu  gemeinsamem 
Handeln  vorsah^). 

Trotz  wiederholten  Drängens  von  französischer  Seite  ver- 
mochte erst  der  zur  Teilnahme  an  den  russischen  Manövern 
am  1.  August  1892  in  Petersburg   eingetroffene    französische 


1)  Vgl.  S.  8,  Anm.  1,  S.  10,  Anm.  2  und  S.  27,  Anm.  2. 

2)  Das  französische  Gelbbuch  verzichtet  auf  jeden  Text.  Unter  dem 
Titel  „Pages  d'histoire  —  1914-1918.  Troisieme  livre  jaune  fran^ais. 
L'alliance  franco-russe"  teilt  es  Schriftstücke  aus  den  Jahren 
1890—1893  (origines  de  l'alUance),  1892—1899  (Convention  militaire),  1912 
(Convention  navale)  mit. 

^)  „L'alliance  franco-russe",  Nr.  17. 

VI 


Divisionsgeneral  Boisdeffre  die  Angelegenheit  weiterzubringen 
und  am  17.  August  zur  schriftJichen  Festlegung  des  „Projektes 
einer  Militärkonvention"  zu  gelangen,  die  er  und  von  russischer 
Seite  der  Generalstabschef  Obroutcheff  vorbehaltlich  späterer 
Ratifikation  durch  die  beiden  Minister  des  Äußeren  ohne 
Datum  unterzeichneten^).  Ein  Schreiben  des  russischen  Außen- 
ministers Giers  vom  27.  Dezember  1893  endlich 2)  beruhigte  die 
ungeduldig  gewordenen  Franzosen  darüber,  daß  der  Zar  die 
Abmachungen  Boisdeffres  mit  Obroutcheff  vom  August  1892 
im  Prinzip  genehmigt  habe,  so  daß  der  Text  der  damaligen 
Abmachung  als  endgültig  angenommen  betrachtet  werden 
könne.  Die  beiden  Generalstäbe  erhielten  damit  das  Recht, 
sich  jederzeit  zu  verständigen,  und  der  französische  Bot- 
schafter zu  Petersburg,  Montebello,  bestätigte  amtlich  am 
4.  Januar  1894,  daß  auch  die  französische  Regierung  die  Ab- 
machungen der  Generalstäbe  vom  August  1892  nunmehr  als 
bindend  ansehe').  Eine  Bestätigung  der  gleichen  Daten  findet 
sich  in  einem  an  den  Präsidenten  Loubet  gerichteten  Schreiben 
Delcasses  vom  12.  August  1899  und  des  französischen  Minister- 
präsidenten Poincare  an  den  russischen  Außenminister  Sasonow 
vom  16.  August  1912  gelegentlich  des  Abschlusses  der  Marine- 
konvention*), deren  Behandlung  außerhalb  des  Rahmens  der 
geplanten  Arbeit  lag.  Die  Ausführungen  auf  den  Seiten  119, 
133  und  134  sind  hiernach  zu  ergänzen. 

Die  vorliegenden  belgischen  Dokumente  enthalten  ein  über- 
aus reiches  Material  zur  Beurteilung  der  Frage  nach  den 
eigentlichen,  inneren  Entstehungsgründen  des  Weltkrieges.  Sie 
zeigen  unwiderleglich,  daß  bis  in  die  Sommertage  des 
Schicksalsjahres  1914  hinein  kaum  ein  belgischer 
Diplomat  in  Deutschland  die  Hauptgefahr  für  den 
europäischen  Frieden  erblickt  hat.  Vielmehr  lassen 
sie  alle  in  klarer,  unbeeinflußter  Berichterstattung 
erkennen,   daß  sie  von  der  französischen  Revanche- 

*)  „L'alliance  franco-russe",  Nr.  71. 

*)  „L'alliance  franco-russe",  Nr.  91. 

')  „L'alliance  franco-russe",  Nr.  92. 

*)  „L'alliance  franco-russe",  Nr.  95,  bzw.  107. 

VII 


politik,  vom  russischen  Panslawismus  und  von  der 
Einkreisungspolitik  König  Eduards  VII.,  allesUnheil 
für  die  Zukunft  erwarten.  Deutschland  brauchte  nur 
in  Ruhe  die  weitere  Entwicklung  seiner  wirtschaft- 
lichen und  finanziellen  Macht  und  seines  starken 
Geburtenüberschusses  abzuwarten^).  Von  einer  krie- 
gerischen Auseinandersetzung  hatte  es  nichts  zu 
erhoffen. 

Möge  die  nun  fertig  vorliegende  Arbeit  dazu  beitragen, 
Deutschland  zu  einer  gerechteren  Würdigung  seiner  Politik  in 
den  vergangenen  Friedensjahrzehnten  zu  verhelfen.  Es  hat 
Anspruch  darauf,  denn  die  Wahrheit  muß  endlich  einmal 
wieder  ihren  Einzug  in  die  urteilslos  gewordene,  haßverwirrte 
Welt  halten. 

—  Noch  einige  Worte  an  die  deutschen  Leser.  Die  von  mir 
herausgegebenen  Veröffentlichungen  ,,Zur  europäischen  Politik" 
enthalten  nichts  über  die  Haltung  Belgiens  uns  gegenüber  und 
stehen  in  keinem  —  wie  immer  gearteten  —  Zusammenhange 
zu  den  1914  erfolgten,  auf  Erweisung  einer  belgischen  Schuld 
abzielenden,  deutschen  Publikationen  aus  belgischen  Archiven. 
Sie  stützen  sich  vielmehr  ausdrücklich  auf  die  neutrale  Gewissen- 
haftigkeit und  Glaubwürdigkeit  der  belgischen  Diplomaten. 

Ich  schließe  mit  dem  Ausdrucke  des  Dankes  an  meine  Herren 
Mitarbeiter,  die  gleich  mir  einzig  den  Wunsch  hegen,  daß  unsere 
Arbeit  dazu  beitragen  möge,  unserem  in  aller  Welt  verkannten 
Vaterlande  in  seiner  schwersten  Heimsuchung  zu  helfen.  Der 
Tag  muß  und  er  wird  kommen,  wo  die  Nebel  des  Irrtums  sich 
zerteilen  und  auch  der  in  einem  Kampfe  ohnegleichen  Unter- 
legene dem  Verständnis  der  Mitlebenden  wieder  begegnet. 

Das  walte  der  Geist  der  Gerechtigkeit,  ohne  den  das  mensch- 
liche Wirken  Sinn  und  Ziel  auf  ewig  verlieren  müßte. 

Bernhard  Scliwertfeger. 


^)  Siehe  Bd.  4,  Anlage  95,  S.  204  (Bericht  des  belgischen  Gesandten  zu 
Berlin,  Baron  Beyens,  vom  12.  Juni  1914). 

VIII 


EINLEITUNG. 
AUFGABE  UND  QUELLEN. 

Als  im  Sommer  1914  der  Weltkrieg  ausbrach,  waren  gerade 
20  Jahre  vergangen,  seit  die  Minister  des  Auswärtigen  von 
Frankreich  und  Rußland,  Casimir  Perier  und  Baron  von  Giers, 
in  Paris  und  Petersburg  den  Allianzvertrag  unterzeichnet 
hatten,  der  die  Grundlage  des  Zweibundes  bildet.  Der  Zwei- 
bund ist  der  Kern  der  Weltkoalition,  der  die  Mittelmächte 
schließlich  erlegen  sind.  Wer  sich  über  die  Vorgeschichte  des 
Krieges  Klarheit  verschaffen  will,  wird  bei  der  Entstehung 
dieses  Bündnisses  einsetzen  müssen.  Man  soll  nicht  glauben 
daß  die  Beschäftigung  mit  diesen  weit  zurückliegenden  Dingen 
lediglich  ein  Tummelplatz  für  Scharfsinn  und  Entdeckerfreude 
weltfremder  Historiker  sei.  Nein  —  man  wird  durch  sie  recht 
eigenthch  auf  die  Wurzeln  des  Weltkrieges  zurückgeführt; 
denn  die  Kräfte  und  Tendenzen,  die  damals  sich  zusammen- 
schlössen, sind  die  gleichen,  die  im  Sommer  1914  den  Welt- 
krieg entfesselt  haben,  und  ein  gerechtes  Urteil  über  Schuld 
und  Mitschuld  an  seinem  Ausbruch,  wie  über  die  deutsche 
Politik  in  den  beiden  Jahrzehnten  vor  dem  unheilvollen  3.  Au- 
gust 1914  ist  nur  dann  möglich,  wenn  diese  Wurzehi  bloßgelegt 
sind.  Dazu  versuchen  die  folgenden  Blätter  einen  Beitrag  zu 
liefern. 

Die  Vorgänge  jener  Zeit  um  1890  sind  aber  durch  leidenschaft- 
liche Kämpfe  in  Öffenthchkeit,  Presse  und  \sissenschaftlicher 
Literatur  so  schwer  erkennbar,  teilweise  entstellt,  andernteils 
mit  Vorurteilen  belastet  worden,  daß  es  nicht  leicht  ist,  sich 
ein  imbefangenes  Urteil  darüber  zu  bilden,  wieweit  diese 
Neubildung  innerhalb  des  europäischen  Staatengefüges  durch 
Fehler  der  deutschen  Politik  begünstigt  worden  ist.  Die  Begriffe 

I    EuropiiBcbe  Politik.    Bd.  6  1 


der  Politik  des  alten  und  des  neuen  Kurses  sind  durch  Bismarck 
mit  ihr  aufs  engste  verknüpft  worden,  indem  er  dem  „neuen 
Kurse"  die  ganze  Last  der  Verantwortung  dafür  aufbürdete, 
daß  der  Zweibund  zwischen  Frankreich  und  Rußland  zustande 
kam.  Bis  in  unsere  Tage  reichen  die  Wirkungen  dieser  Behaup- 
tung. Was  die  hier  mitgeteilten  neuen  Quellen  an  Material  zur 
Beurteilung  der  deutschen  Politik  in  diesen  Jahren  enthalten, 
durfte  deshalb  nicht  übergangen  werden. 


Es  ist  ein  ganz  besonderer  Glücksfall,  daß  von  den  Archiven 
der  politischen  Ämter,  die  sonst  der  Forschung  so  bald  nicht 
zugänglich  zu  werden  pflegen,  durch  den  Krieg  eines,  das  des 
Ministeriums  des  Äußeren  in  Brüssel,  uns  zeitweise  geöffnet  war. 
Wo  könnte  man  besser  als  in  den  Berichten,  die  die  Gesandten 
des  neutralen  Staates  Belgien  in  jenen  Jahren  aus  den  ver- 
schiedenen Hauptstädten  Europas  schrieben,  unparteiischen 
Aufschluß  finden  über  die  treibenden  Kräfte,  die  politischen 
Mittel  und  Ziele,  die  zum  Abschluß  des  Zweibundes  geführt 
haben,  und  ebenso  über  das  Verhalten  der  deutschen  Politik 
zu  dieser  Entwicklung  vor  und  nach  Bismarcks  Entlassung? 

I^eider  sind  die  Berichte  der  verschiedenen  Gesandtschaften 
in  dieser  Zeit  recht  ungleichwertig.  Die  Mitteilungen  aus  Paris, 
von  denen  man  besonders  wichtige  Aufschlüsse  erwarten  könnte, 
sind  überaus  dürftig  an  Mitteilungen  über  alle  Vorgänge  der 
äußeren  Politik.  Erst  vom  Jahre  1887  an  bieten  sie  über- 
haupt für  die  Vorgeschichte  des  Zweibundes  wenigstens  einiges 
Material. 

Wir  sind  heute  nicht  die  ersten,  die  das  beklagen.  Der  greise 
Baron  Beyens,  der  Belgien  von  1864  bis  1895  durch  alle  politischen 
Umwälzungen  hindurch  in  Paris  vertrat,  konnte  sich  offenbar 
Freiheiten  herausnehmen,  die  einem  anderen  nicht  durch- 
gegangen wären.  Als  am  28.  März  1885  die  politische  Abteilung 
des  Außenministeriums  in  Brüssel  dem  Fürsten  de  Chimay, 
dem  belgischen  Minister  des  Auswärtigen,  in  einer  Note  mitteilte, 
daß  ,,im  allgemeinen  die  politische  Korrespondenz  der  Pariser 
Gesandtschaft  so  gut  wie  gleich  Null  sei;  Baron  Beyens  be- 
haupte,   die   Schnelligkeit   der   Verbindungen   zwischen    Paris 


und  Brüssel  und  die  Art  der  Nachrichtenübermittlung  an  die 
öffentHchen  Agenturen  mache  seine  politischen  Depeschen 
absolut  unnütz"^),  da  war  es  fast  ein  Jahr  her,  daß  die  letzte 
schriftliche  Mitteilung  von  der  Gesandtschaft  in  Paris  ein- 
gelaufen war;  und  das  waren  ein  paar  Begleitzeilen  vom  25.  Mai 
1884  zu  einem  gedruckten  Sitzungsprotokoll  der  Kammer. 
Durch  mehr  oder  weniger  deutliche  Mahnungen  suchte  das 
Ministerium  für  regere  Berichterstattung  zu  sorgen;  für  einige 
Zeit  pflegten  sie  eine,  freüich  bescheidene  Wirkung  zu  erzielen. 
Bei  solchen  Gelegenheiten  ließ  man  auch  einfließen,  daß  selbst 
die  eingehenden  Berichte  berechtigten  Erwartungen  keineswegs 
durchaus  entsprachen.  Besonders  vermißt  wurden  eigene  Urteile 
des  Gesandten  und  alles  das,  was  eben  den  diplomatischen  Bericht 
von  der  Berichterstattung  der  Zeitung  unterscheidet;  einmal, 
ebenfalls  im  Jahre  1885,  wird  Beyens  mit  einigem  Nachdruck 
darauf  hingewiesen,  daß  auch  Nachrichten  über  die  auswärtige 
Politik  der  Republik  von  seiner  Seite  ganz  ausblieben:  „Es  ist 
unsere  Pflicht,  uns  um  die  mehr  oder  weniger  freundschaftlichen 
Beziehungen,  die  sie  zu  den  anderen  Großmächten  und  in 
erster  Linie  zu  Deutschland  und  England  unterhält,  zu  kümmern 
und  uns  mit  den  Bündnissen  zu  beschäftigen,  die  sie  vielleicht 
zu  schließen  versuchen  könnte .  . .  Niemand  ist  besser  als 
Sie  in  der  Lage,  über  alle  Wechselfälle  des  politischen  Lebens 
der  europäischen  Mächte  nützliche  Erkundigungen  einzuziehen 
und    wertvolle    persönliche    Ansichten    zu    äußern."")     Nach 


^)  «En  gen^ral,  la  correspondance  politique  de  la  L^gation  de  Paris, 
est  ä  peu  prös  nulle.  M.  le  Baron  Beyens  soutient  que  la  rapidit^  des 
Communications  qui  existent  entre  Paris  et  Bruxelles  et  la  maniöre  dont 
les  agences  de  publicit6  sont  renseignees  rendent  des  depSches  politiques 
absolument  inutiles.»   Note  pour  le  Ministre;   Brüssel,  28.  3.  1885. 

*)  «Les  questions  auxquelles  le  Cabinet  de  Paris  se  trouve  mgl6  ne  peu- 
vent  nous  etre  indifferentes.  Bien  que  l'influence  de  la  France  soit  moins 
pr^ponderante  aujourd'hui  qu'autrefois ,  ce  n'en  est  pas  moins  un  im- 
p^rieux  devoir  pour  nous  de  suivre  d'un  ceil  vigilant  l'attitude  de  cet  6tat 
dans  les  affaires  internationales  et  notamment  dans  celles  de  l'Egypte 
auxquelles  se  rattache  sa  politique  coloniale  sur  les  bords  de  la  Mäditer- 
ran6e;  U  ne  nous  est  pas  permis  de  nous  d^sintöresser  des  rapporta  plus 
ou  moins  amicaux  qu'il  entretient  avec  les  autres  grandes  puissances  et 


dieser  Seite  sind  die  Ermahnungen  aus  Brüssel  ziemlich  fruchtlos 
geblieben.  Wir  sind  genötigt,  für  die  Fragen  der  internationalen 
Politik  in  erster  Linie  die  Berichte  anderer  Gesandtschaften 
heranzuziehen;  aber  das  gleiche  gilt  leider  auch  für  wichtige 
Phasen  der  inneren  Politik  Frankreichs.  Beyens  fehlte  der 
Blick  für  das  politisch  Wesentliche;  Kammergezänk  und  Partei- 
intrigen überwuchern  ihm  politische  Erscheinungen,  deren 
Bedeutung  sich  in  der  Zukunft  gezeigt  hat.  So  kommt  es, 
daß  seine  Berichterstattung,  auch  abgesehen  von  ihrer  Spärlich- 
keit, nur  ein  lückenhaftes  Bild  der  Vorgänge  in  Frankreich 
gibt. 

Aus  Petersburg  gingen  die  Mitteilungen  in  Brüssel  zwar 
regelmäßig  ein.  Aber  von  den  Absendern  überragte  nach  dem, 
was  wir  von  ihnen  an  Schriftstücken  besitzen,  keiner  das  Niveau 
eines  guten  Durchschnittsdiplomaten,  und  vor  allem  machte 
sich  zuweilen  bemerkbar,  daß  die  Gesandten  in  schnellem  Wechsel 
aufeinanderfolgten  und  kaum  Zeit  hatten,  sich  in  die  schwie- 
rigen Petersburger  Verhältnisse  genügend  einzuleben.  Der 
Nachfolger  des  alten  Grafen  Errembault  de  Dudzeele  ist  im 
Januar  1888  Eygermont^),  den  nach  kaum  zehn  Monaten  im 
Oktober  des  gleichen  Jahres  der  Baron  Pitteurs-Hiegaerts 
ablöst.    Aber  schon  im  August  1890  findet  ein  neuer  Wechsel 


principalement  avec  TAllemagne  et  l'Angleterre,  et  ne  pas  nous  preoccuper 
des  alliances  qu'il  chercherait  ä  contracter .  . , 

. . .  Enfin  nul  n'est  mieux  place  que  vous  pour  recueillir  d'utiles  in- 
dications  et  noter  de  pröcieuses  opinions  personnelles  sur  tous  les  in- 
cidents  de  la  vie  pohtique  des  puissances  europöennes.»  Schreiben  des 
belgischen  Ministers  des  Auswärtigen,  Fürsten  von  Chimay,  an  Baron 
Beyens;  Brüssel,  2.  Juli  1885. 

^)  Näheres  über  Eygermont  war  nicht  zu  ermitteln.  Wahrscheinlich 
hat  er  nach  dem  Abgange  des  Grafen  Errembault  de  Dudzeele  die  Ge- 
schäfte der  Gesandtschaft  nur  vorübergehend  geführt. 

Das  „Annuaire  diplomatique  et  consulaire"  (Bruxelles  1914)  führt  unter 
den  nicht  aktiven  Mitgliedern  des  diplomatischen  Korps  (S.  179)  einen 
,,conseiller  de  legation"  Eygermont  auf,  der  vom  6.  Mai  1887  bis  zum 
15.  Januar  1889  —  also  während  der  hier  in  Frage  kommenden  Monate  — 
im  aktiven  diplomatischen  Dienst  gestanden  haben  soll.  Die  Petersburger 
Berichte  (Anlagen  Nr.  38,  40,  42,  43,  46,  48,  49,  50)  sind  deutlich  ,,Eyger- 
mont'S  nicht  ,,Eggermont"  unterzeichnet.    (Anm.  des  Herausgebers.) 


statt ;  der  kurz  vorher  erst  zum  Legationsrat  ernannte  G.  de  Vinck 
übernimmt  die  Gesandtschaft  und  leitet  sie  bis  zum  Frühjahr 
1895.  Immerhin  sind  die  Petersburger  Berichte  doch  wesentlich 
ergiebiger  als  die  des  Baron  Beyens  aus  Paris,  und  einzelne 
von  ihnen  fassen  die  Eindrücke  von  politischen  Vorgängen 
und  von  den  Stimmungen  in  der  russischen  Gesellschaft  und 
im  Volke  zu  Darstellungen  zusammen,  denen  ein  bedeutender 
Quellenwert  nicht  abzusprechen  ist. 

Es  liegt  wohl  nicht  an  der  Verschiedenartigkeit  der  Persön- 
lichkeiten allein,  daß  die  Berichte  der  belgischen  Gesandten 
in  Berlin,  des  Grafen  van  der  Straten- Ponthoz  und  vom 
April  1888  an  des  Barons  Greindl,  des  eifrigsten  Berichterstatters 
von  allen,  weit  regelmäßiger  und  umfassender  über  alle  Vor- 
gänge auf  dem  Gebiete  der  internationalen  Politik  dieser  Jahre 
Auskunft  geben  als  die  aus  den  anderen  Hauptstädten.  GeN\iß 
hatten  diese  beiden  Gesandten,  und  in  besonderem  Maße  wohl 
der  seinem  verdienten  Vorgänger  noch  überlegene  Greindl,  sich 
die  wertvollsten  Beziehungen. zu  Berliner  Regierungskreisen  zu 
verschaffen  verstanden,  genossen  sie  das  weitgehende  Ver- 
trauen der  deutschen  Staatsmänner,  das  ihrem  klaren  und  un- 
befangenen Urteil  die  verschlungenen  Fäden  der  internatio- 
nalen Politik  entwirren  half.  Aber  es  ist  doch  wohl  auch  der 
Ausdruck  für  die  Machtstellung  Bismarcks,  in  dessen  Hand 
alle  die  Fäden  zusammenliefen,  wenn  die  Berliner  Berichte  der 
achtziger  Jahre  die  ergiebigste  Quelle  für  die  Erscheinungen 
des  politischen  Lebens  der  Zeit  sind.  Berlin  war  der  Mittel- 
punkt der  internationalen  Politik,  war  die  Warte,  von  der 
ein  Botschafter,  der  den  Blick  dazu  hatte,  das  politische  Treiben 
überschauen  konnte.  Darum  wurden  auch  wichtige  Nachrichten, 
die  von  einem  anderen  Posten  in  Brüssel  einliefen,  dem  Ber- 
liner Gesandten  zur  Information  oder  zur  Stellungnahme  mit- 
geteilt, in  weit  ausgedehnterem  Maße,  als  das  bei  den  anderen 
Gesandtschaften  geschah. 

Gegen  die  Berichte  dieser  drei  Gesandtschaften  treten  die  aus 
Wien  und  London  zurück;  sie  ergaben  geringere  Ausbeute  für 
die  Vorgeschichte  des  Zweibundes  und  sind  nur  als  Ergänzung 
zum  übrigen  Material  gelegentlich  herangezogen  worden. 


Im  ganzen  genommen  darf  man  eine  Fülle  neuer  Tatsachen, 
überraschender  Aufschlüsse  von  diesen  Quellen  nicht  erwarten 
in  Angelegenheiten,  bei  denen  die  belgische  Politik  nicht  mit- 
handelnd beteiligt  war.  Ihr  Wert  liegt  in  der  zusammenfassenden 
Darstellung  und  Beurteilung  politischer  Zustände;  selten  geben 
sie  mehr.  Aber  nach  dieser  Seite  sind  sie  auch  eine  wertvolle 
Kontrolle  und  Ergänzung  der  spärlichen  sonstigen  Quellen 
zur  neuesten  Geschichte,  über  die  wir  verfügen,  vor  allem  der 
nur  langsam  sich  erschließenden  Memoirenliteratur. 

Diese  neuen  Quellen  der  Öffentlichkeit  und  der  Forschung 
zugänglich  zu  machen,  war  die  Hauptaufgabe  für  den  Bearbeiter. 
Es  galt,  aus  der  Fülle  der  belgischen  Gesandtschaftsberichte 
diejenigen  herauszugreifen,  die  über  das  Wachsen  der  Gegen- 
sätze zwischen  Rußland  und  Deutschland  und  die  Haltung  der 
deutschen  Politik  Aufschluß  geben  und  von  Bedeutung  für  die 
Vorgeschichte  und  Entstehung  des  Zweibundes  sind;  der  Text 
sucht  diese  Stücke  in  einen  Zusammenhang  zu  stellen,  der  sich 
von  jeder  willkürlichen  Interpretation  fernhält  und  sein  Ziel  in 
strengster  Objektivität  sieht.  Da  viele  Berichte  das  Thema, 
das  auf  den  folgenden  Seiten  behandelt  wird,  nur  im  Vorüber- 
gehen streifen,  sonst  aber  sich,  oft  in  seitenlangen  Ausführungen, 
mit  ganz  anderen  politischen  Vorgängen  und  Fragen  beschäf- 
tigen, mußte  häufig  die  Anführung  der  in  diesem  Zusammen- 
hange allein  interessierenden  Stelle  aus  einem  Bericht  als  Fuß- 
note genügen.  Andere  Berichte  sind  in  wörtlichem  Abdruck 
zeitlich  geordnet  dem  Buche  als  Anlagen  beigegeben. 

Es  wäre  von  Interesse  gewesen,  das  belgische  Material  mit 
dem  Inhalte  des  Gelbbuches  über  die  französisch-russische 
Allianz  zu  vergleichen,  das  Ende  1918  von  der  französischen 
Regierung  herausgegeben  worden  ist.  Darauf  mußte  verzichtet 
werden,  weü  das  Gelbbuch  in  Deutschland  noch  nicht  zu  erlangen 
ist*).  So  bilden  denn  die  belgischen  Gesandtschaftsberichte  die 
einzige  Quelle  für  die  Untersuchung.  Nur  hin  und  wieder  sind 
ergänzende  Angaben  der  Literatur  entnommen  worden,  wo 
den  Gesandten  Wichtiges  verborgen  blieb,  was  an  anderer  Stelle 


1)  Vgl.  hierzu  Vorwort,  S.  VI  ff.  und  S.  134,  Anm.  1. 
6 


inzwischen  zutage  getreten  ist.  Solche  Ergänzungen  waren  in 
erster  Linie  bei  den  Pariser  Berichten  notwendig,  \sie  sich 
aus  ihrer  oben  bereits  gekennzeichneten  Eigenart  erklärt.  Es 
trifft  sich  günstig,  daß  unmittelbar  vor  dem  Kriege  der  Band 
von  Freycinets  Erinnerungen  erschienen  ist,  der  diese  Periode 
behandelt  und  wertvolle  Bekenntnisse  und  Beiträge  des  fran- 
zösischen Staatsmannes  zum  Zweibund-Thema  bringt. 

Eine  Auseinandersetzung  mit  den  Anschauungen  und  Urteilen, 
die  von  den  verschiedenen  Darstellern  der  politischen  Vorgänge 
dieser  Zeit  und  in  erster  Linie  von  Bismarck  selbst  in  den 
Jahren  der  Friedrichsruher  Zurückgezogenheit  geäußert  worden 
sind,  ist  durchaus  vermieden  worden.  Es  galt,  wie  zum  Schlüsse 
noch  einmal  betont  sein  möge,  einzig  und  allein,  die  belgischen 
Gesandtschaftsberichte,  die  zur  Verfügung  standen,  so  aus- 
zuschöpfen, daß  möglichst  alles  Wesentliche,  was  sie  zu  den 
entscheidenden  Fragen  an  Material  zu  liefern  vermögen,  dem 
Leser  zu  eigenem  Urteil  vorlag.  Nur  auf  diese  Weise  konnte 
der  besondere  Wert  ihres  Zeugnisses  erhalten  und  eine  persön- 
liche Färbung  durch  den  Bearbeiter  nach  Möglichkeit  vermieden 
werden. 


KAPITEL  I. 

DIE  REVANCHE-IDEE 

(1885-1889). 

Der  Name  Charles  de  Frey  einet,  der  zwischen  den  Jaliren 
1877  und  1899  zwölfmal  Ministerpräsident,  Minister  des  Äußeren 
und  Kriegsminister  war  und  von  1885—1893  bis  auf  eine  kurze 
Zwischenzeit  ohne  Unterbrechung  der  Regierung  angehörte, 
wird  in  den  belgischen  Gesandtschaftsberichten  kaum  je  in 
unmittelbare  Verbindung  mit  der  Vorgeschichte  des  Zwei- 
bundes gebracht.  Er  selbst  hat  sein  Verdienst  um  dieses  Werk 
der  französischen  Diplomatie  anders  gewertet;  er  erzählt  in 
seinen  ,,Erinnerungen"i),  daß  er,  eben  im  Dezember  1879 
Ministerpräsident  und  Minister  des  Auswärtigen  geworden, 
auf  unverbindliche  Annäherungsvorschläge  des  russischen  Bot- 
schafters, Fürsten  Orloff,  von  denen  wir  aus  deutschen  Quellen 
bereits  wußten  2),  schon  im  Jahre  1880  mit  einem  Programm 


1)  C.  de  Freycinet,  Souvenirs,  Bd.  II,  1878—1893,  Paris  1913. 

*)  s.  Hermann  Oncken,  Das  alte  und  das  neue  Mitteleuropa,  Gotha 
1917,  S.  17.  Ein  Bericht  des  damaligen  belgischen  Gesandten  in  Berlin, 
Baron  Nothomb,  an  den  Minister  Frßre-Orban  vom  6.  März  1880  erwähnt 
diese  Annäherung.  Rußlands  an  Frankreich  ebenfalls:  «L'alliance  russo- 
fran^aise  continue  ä  §tre  le  grand  ^pouvantail;  cette  crainte  justifie  l'en- 
tente  austro-allemande  qui  est  un  coup  de  mattre  du  Prince  de  Bismarck, 
d'apres  le  sentiment  g^n^ral.  On  va  jusqu'ä  croire  que  pendant  V6U 
dernier  des  propositions  formelles  ont  ete  faites  par  la  Russie  ä  la  Re- 
publique  frangaise.  Gambetta  s'y  serait  montre  favorable;  Waddington 
s'y  serait  refusö;  ce  serait  le  motif  vöritable  desaretraite.»  Über  Lage  und 
Stimmung  Frankreichs  sagt  derselbe  Bericht:  «L'Allemagne  est  un  parvenu 
et  la  France  est  d^chue ;  eile  a  perdu  la  haute  position  qu'elle  avait  depuis 
Louis  XIV;  eile  est  r^sign^e,  mais  en  apparence  seulement.  Le  sentiment 
de  l'irröparable  n'est  pas  encore  enti'ö  dans  les  esprits.» 

8 


geantwortet  habe,  das  zum  späteren  Zweibund  führen  sollte: 
„Mit  Sorgfalt  alle  Gelegenheiten  wahrnehmen,  die  die  Sym- 
pathien z\Nischen  beiden  Regierungen  fördern  können;  nichts 
davon  laut  werden  lassen,  denn  man  muß  vorsichtig  vorgehen, 
weil  rings  böser  Wille  lauert,  der  unsere  Versuche  zum  Scheitern 
bringen  kann."  Er  erinnert  sich  dabei  eines  Wortes  seines 
Vorgängers  im  Ministerium  des  Auswärtigen,  Waddington,  der 
ihm  bei  Übergabe  des  Amtes  sagte:  ,,Ich  glaube,  daß  Rußland 
einer  Annäherung  geneigt  ist,  aber  Fürst  Bismarck  belauert 
uns.  Wenn  ein  Vertrag  zwischen  Rußland  und  Frankreich 
droht,  könnte  er  sich  zur  Eröffnung  der  Feindseligkeiten  ent- 
schließen^)." Als  eine  vorsichtige,  sehr  langsame,  aber  ganz 
zielbewußte  Verwirklichung  dieses  Programmes,  das  er  nicht 
aus  dem  Auge  gelassen  habe,  ob  er  nun  als  Ministerpräsident 
und  Minister  des  Äußeren  unmittelbar  an  ihr  arbeiten  konnte 
oder  als  Kriegsminister  mehr  mittelbai",  stellt  Freycinet  seine 
auswärtige  Politik  in  der  Hauptsache  dar,  der  danach  füglich  einer 
der  Schöpfer  des  Zweibundes  genannt  werden  kann.  Denn  w^enn 
auch  der  Gedanke  eines  Zusammenschlusses  beider  Mächte  bis  zur 
großen  Niederlage  Frankreichs  zurückreicht  und  seither  hie  und  da 
zum  Ausdruck  gekommen  war*),  so  kommt  doch  mit  Freycinet 
erst  Zusammenhang  und  Methode  in  das  Verhalten  der  fran- 
zösischen Regierung  gegenüber  Rußland,  beginnt  mit  ihm  erst 
planmäßige  Arbeit  an  der  Überwindung  der  Widerstände  und 
geschicktes  Werben  um  die  Gunst  des  anderen  Teiles. 

1)  Freycinet  a.  a.  O.,  S.  109. 

*)  Belege  dafür  fehlen  auch  in  den  älteren  belgischen  Gesandtschafts- 
berichten nicht;  als  Probe  sei  auf  eine  Stelle  eines  Berichtes  des  belgischen 
Gesandten  in  London  Solvyns  vom  15.  Januar  1877  hingewiesen,  in  der 
Frankreichs  Haltung  auf  der  Konstantinopler  Konferenz  gekennzeichnet 
wird :  «La  France  preoecup^e  de  sa  pens^e  de  revanche  et  se  flattant  de 
trouver  plus  tard  un  allie  utile  ä  St.  Petersbourg,  se  promettait  de  ne 
rien  n^gliger  pour  prövenir  un  conflit  oü  se  d^penseraient  inutilement 
pour  eile  des  forces  et  des  ressources  dont  eile  voudrait  se  reserver  le 
concours,  lorsqu'elle  sera  prlte  ä  entrer  en  campagne ...  Le  Plänipoten- 
tiaire  frangais  combattit  aussitöt  l'attitude  prise  par  l'Autriche.  II  avait 
ä  cela  un  double  int6r§t:  celui  de  döserrer  un  peu  plus  l'alliance  des  trois 
Empereurs  et  celui  de  faire  acte  de  bon  vouloir  ä  l'^ard  de  la  Russie.» 

9 


Er  mochte,  feinfühlig  für  die  Stimmung  des  Volkes,  sich 
als  Vertreter  und  Sprecher  starker,  allerdings  noch  wenig 
in  der  breiten  Öffentlichkeit  hervortretender  Kräfte  der  Nation 
fühlen,  als  er  Anfang  1880  jenes  Programm  der  Annäherung 
dem  Fürsten  Orloff  entwickelte.  Seine  Verwirklichung  war 
freilich  zunächst  nicht  möglich.  Die  Ministerien  wechselten  in 
Paris  wie  die  Jahreszeiten.  Die  wenigen  Monate,  die  dem  Mini- 
sterium Freycinet  in  den  Jahren  1880  und  1882  geschenkt 
waren,  konnten  höchstens  zu  vorbereitender  Tätigkeit  genügen. 
Von  1883  bis  1885  führte  Jules  Ferry  die  französische  Politik 
auf  ganz  andere  Bahnen;  die  großen  Kolonialunternehmungen 
machten  die  deutsche  Freundschaft  wichtiger  als  die  russische. 
Dazu  kamen  Zwischenfälle  in  Frankreich,  wie  die  Hartmann- 
Affäre,  und  Widerstände  verschiedener  Art  in  Petersburg,  die 
sich  allen  Plänen  und  Programmen  hindernd  in  den  Weg  legten. 

Aber  Ferrys  Versuch,  der  Nation  neue  Ziele  zu  zeigen,  ihr 
Vergessen  und  Entschädigung  für  die  verlorenen  Provinzen 
in  einem  mächtigen  Kolonialreiche  zu  verheißen,  endet  mit 
seinem  dramatischen  und  fast  tragischen  Sturz  im  März  1885. 
Er  wird  davongefegt  von  der  Welle  der  Reaktion  gegen  die 
Politik  des  Einvernehmens  mit  Deutschland,  und  die  gleiche 
Welle  trägt  Freycinet  wieder  empor.  Ein  neuer  Abschnitt  in  der 
französischen  Geschichte  hatte  begonnen;  denn  Ferrys  Ende 
mußte  auf  lange  hinaus  eine  warnende  Mahnung  für  seine  Nach- 
folger sein.  Die  Nation  hatte  den  als  Verräter  und  „Preußen'' 
gebrandmarkt,  dessen  Politik  als  Anerkennung  des  Frankfurter 
Friedens  aufgefaßt  werden  konnte^). 

*)  Ein  Franzose,  der  sich  bemüht  unparteiisch  zu  urteilen,  sagt  von 
dieser  Bewegung:  „Die  Revanche- Idee  ist  wieder  erstanden,  breitet  sich 
aus.  Es  bildet  sich  eine  Strömung,  die  breiter  und  breiter,  mächtiger 
und  mächtiger  wird.  Niemand  weiß,  welche  Richtung  sie  nehmen  wird; 
aber  sie  ist  deshalb  um  so  gefährlicher,  und  man  wird  mit  ihr  rechnen 
müssen.  Die  Regierungen,  die  während  der  folgenden  fünf  Jahre  einander 
ablösen,  werden  die  natürlichen  Kräfte  dieser  Strömung  einerseits  mit 
den  Forderungen  der  europäischen  Lage  und  andererseits  mit  den  richtig 
eingeschätzten  Eigentümlichkeiten  des  Landes  in  Einklang  zu  bringen 
haben."  S,  Pierre  Albin,  La  paix  arm6e.  L'Allemagne  et  la  France 
en  Europa  (1885—1894),  Paris  1913,  S.  12. 

10 


Die  belgischen  Gesandtschaftsberichte  aus  Paris  schweigen 
über  die  tieferen  Ursachen  von  Ferrys  Sturz,  aber  der  Berliner 
Gesandte  weist  1886  auf  das  Aufsteigen  der  nationalistischen 
Strömung  in  Frankreich  hin,  als  die  Wirkungen  dieses  neuen 
politischen  Elements  auch  dort  so  fühlbar  vsTirden,  daß  er 
Veranlassung  hatte,  sich  mit  ihm  zu  beschäftigen.  Seit  dem 
Frühjahr  1886  spricht  er  in  seinen  Berichten  von  den  Gerüchten 
einer  Abberufung  des  französischen  Botschafters  Baron  de  Cour- 
cel  aus  Berlin;  im  Herbste  des  Jahres  teilt  er  mit,  daß  Herbette 
an  de  Courcels  Stelle  getreten  ist,  und  in  diesem  Personen- 
wechsel sieht  er  einen  Vorgang  von  Bedeutung,  den  nur  die 
Aufmachung  offiziöser  französischer  Auslassungen  mit  Familien- 
rücksichten begründet.  Er  weiß  aus  Äußerungen  de  Courcels 
selber,  daß  sein  Rücktritt  in  Wahrheit  andere  Ursachen  hat: 
„Bei  seinem  Amtsantritt  (1882)  war  es  sein  Ehrgeiz,  die  beiden 
Nationen  miteinander  zu  versöhnen.  Er  mußte  erkennen,  daß 
dieser  Versuch  scheiterte.  Er  sieht  sich  heute  auf  dem  gleichen 
Punkt  \s'ie  im  Anfang .  .  .  Der  Kaiserliche  Hof,  die  Berliner 
Gesellschaft,  Fürst  Bismarck,  die  Regierung  bereiteten  ihm 
die  warmherzigste  Aufnahme,  und  diese  Gesinnung  hat  sich 
immer  als  echt  erxsiesen.  Auch  die  Beziehungen  der  beiden 
Regierungen  sind  immer  zufriedenstellend  gewesen;  aber  die  der 
beiden  Nationen  sind  und  bleiben  gespannt.  Er  sieht  es  voraus, 
daß  das  Anwachsen  der  deutschfeindlichen  Kundgebungen 
in  Frankreich  und  ihre  Rückwirkungen  seine  Stellung  in  Berlin 
unhaltbar  machen  müssen.  Er  nimmt  ohne  Zweifel  die  Ge- 
legenheit wahr,  um  sich  zu  günstiger  Stunde  zurückzuziehen*)." 
Bei  Herbettes  Amtsantritt  spricht  der  Gesandte  die  Befürchtung 
aus,  daß  die  französische  Presse  und  die  Anhänger  der  Revanche 

*)  «II  est  certain  qu'il  y  a  en  France  ä  l'^gard  de  l'Allemagne  une  re- 
crudescence  de  chau\inisme  ä  laquelle  les  Allemands  se  montrent  fort 
sensibles  . . .  Une  confidence  qui  vient  de  m'etre  faite  me  laisse  cependant 
des  doutes  sur  une  longue  duröe  du  s^jour  du  Baron  de  Courcel  ä  Berlin. 
II  y  a  deux  ou  trois  mois  l'Ambassadeur  s'est  ouvert  ä  un  confident  sur 
les  deceptions  qu'il  ^prouvait  apr^s  quatre  ann^es  de  r^idence  ä  la  Cour 
Imperiale.  Son  ambition  en  y  arrivant  etait  de  parvenir  ä  r^conciüer  les 
deux  nations.  II  devait  reconnaitre  qu'il  avait  6chou6.  II  se  retrouvait 
aujourd'hui  ä  son  point  de  döpart.    II  se  fatiguait  d'un  travail  sterile 

11 


ihn  ebenso  in  seiner  Mission  hemmen  würden  wie  seinen  Vor- 
gänger de  Courcel,  den  sie  schheßHch  zum  Rücktritt  veranlaßt 
hätten^).  Was  man  dem  Fürsten  Hohenlohe  im  November  1886 
von  Herbette  in  Paris  erzählte,  spricht  aber  dafür,  daß  nicht 
einfach  die  Personen  gewechselt  hatten,  sondern  die  Mission  selber 
eine  andere  geworden  war:  ,, Herbette  ist  ein  gefährlicher  Mann, 
der  einen  gewissen  diplomatischen  Tatendurst  hat.  Er  soll  nach 
Berlin  gegangen  sein  in  der  Überzeugung,  daß  es  ihm  gelingen 
werde,  das  Rapprochement  zwischen  Rußland  und  Frankreich 
als  etwas  Harmloses,  Annehmbares  erscheinen  zu  lassen 2)." 
Hohenlohe  war  ohne  Frage  gut  unterrichtet  über  Herbettes 
Aufgabe  und  die  Absichten  der  französischen  Regierung.  Im 
September  hatte  sich  trotz  des  Zaren  Widerspruch  auch  in 
Petersburg  ein  Botschafterwechsel  vollzogen,  der  mit  diesen 
Plänen  zusammenhing;  der  General  Appert  war  durch  De  La- 
boulaye  ersetzt  worden.  Es  ist  Freycinet,  der  die  Figuren 
austauschte,  um  die  Partie  fortzusetzen,  die  er  1882  hatte 
abbrechen  müssen.  Das  Programm  von  1880  sollte  verwirklicht 
werden;  darum  mußten  die  Männer  weichen,  die  Ferrys  Politik 
in  Berlin  und  Petersburg  vertreten  hatten.  Freycinet  sagt  in  seinen 


auquel  il  sacrifiait  le  soin  de  ses  affaires,  les  goüts  de  sa  femme  et  souvent 
ses  sentiments  de  pöre  de  famille.  La  Cour  Imperiale,  la  societö  de  Berlin, 
le  Prince  de  Bismarck,  le  Gouvernement  lui  avaient  fait  l'accueil  le  plus 
sympathique  et  ces  dispositions  ne  s'^taient  jamais  dömenties.  Les  rapports 
entre  les  deux  gouvernements  avaient  toujours  6t6  convenables,  mais 
les  deux  nations  ötaient  rest^es  et  restent  en  mauvais  termes.  Le  Baron 
de  Courcel  peut  prövoir  le  moment  oü  des  manifestations  croissantes 
d'antipathies  frangaises  pour  l'Allemagne  et  les  repr^sailles  qui  en  se- 
raient  la  suite  lui  deviendraient  dösagr^ables  ä  Berlin.  II  se  manage  sans 
deute  l'occasion  de  se  retirer  ä  l'heure  opportune.»  Berlin,  5.  März  1886. 

*)  «II  est  donc  tres  possible  que  la  presse  fran^aise  et  les  partisans  de 
la  revanche  entravent  la  mission  de  pacification  de  M.  Herbette  et  la 
politique  conciliante  de  M.  de  Freycinet  en  froissant  chaque  jour  les 
sentiments  allemands.  Le  Baron  de  Courcel  a  rencontrö  de  tels  obstacles 
ä  Berlin.  Ils  ont  6U  la  principale  cause  de  sa  retraite.»  Berlin,  29.  Oktober 
1886.  —  Eine  etwas  abweichende  Darstellung  von  de  Courcels  Rücktritt 
gibt  Alb  in  a.  a.  O.,  S.  32—34. 

■^)"^Hohenlohe,  Denkwürdigkeiten,  Bd.  11,  S.  401  (Journal;  Paris, 
10.  November  18  86). 


Memoiren  selbst,  daß  er  die  Beziehungen  zu  Deutschland  als 
„lästige  Bande"  gelöst  habe,  als  er  1885  das  Ministerium  des 
Äußeren  nach  dem  Sturz  Ferrys  übernahm.  Die  Aufgabe,  die  nun 
dem  Berliner  Botschafter  zufiel,  wurde  von  Hohenlohes  Quelle 
richtig  umschrieben.  Frankreich  wollte  aller  Verpflichtungen  ledig 
sein;  aber  Bismarcks  Mißtrauen  durfte  nicht  vorzeitig  erregt 
werden.  Denn  es  schien  im  Herbst  1886,  als  wenn  die  Stunde 
gekommen  war,  das  Programm  von  1880  wieder  aufzunehmen. 
Im  Osten  waren  inzwischen  Dinge  geschehen,  die  auf  die 
Beziehungen  der  Großmächte  zueinander  die  stärkste  Rück- 
wirkung ausübten. 

Beim  Amtsantritt  Freycinets  im  Frühjahr  1885  konnte  das 
Verhältnis  zwischen  Rußland  und  Deutschland  noch  als  so  eng 
und  fest  gegründet  gelten,  daß  an  eine  Annälierung  zwischen 
Frankreich  und  Rußland  kaum  zu  denken  war.  Während  der 
letzten  Jahre  wären  zwar  einige  besorgniserregende  Erschei- 
nungen in  der  russischen  Öffentlichkeit  hervorgetreten,  von 
denen  noch  zu  sprechen  sein  wird,  weil  auch  die  belgischen 
Gesandten  an  ihnen  nicht  vorübergingen.  Aber  es  war  auch 
bekannt,  wie  sehr  Zar  Alexander  III.  seinen  Großonkel  Kaiser 
Wilhelm  I.  verehrte.  Ein  Jahr  nach  Alexander  III.  Thron- 
besteigung war  außerdem  an  Gortschakoffs  Stelle  Nikolaus  von 
Giers  Minister  des  Auswärtigen  geworden,  der  als  Freund  Deutsch- 
lands galt.  Im  März  1884  hatten  Deutschland,  Österreich-Ungarn 
und  Rußland  ein  Neutralitätsabkommen  geschlossen,  das  erst 
1887  ablaufen  sollte.  Man  durfte  glauben,  daß  auch  die  Er- 
bitterung gegen  Deutschland,  mit  der  Rußland  das  Ergebnis 
des  Berliner  Kongresses  hingenommen  hatte,  vergessen  war. 
W^ie  wollte  unter  diesen  Umständen  Freycinet  Mittel  und  Wege 
finden,  sich  Rußland  zu  nähern? 

Da  zerriß,  sechs  Monate  nachdem  Freycinet  das  Minister- 
präsidium von  neuem  übernommen  hatte,  am  18.  September 
1885  Alexander  von  Battenberg  durch  die  überraschende 
Besetzung  Philippopels  und  die  Angliederung  Ostrumeliens  an 
Bulgarien  das  künstliche  und  mühselige  Werk  der  europäischen 
Diplomatie  auf  dem  Balkan,  und  mit  einem  Schlage  flammte 
der  schlummernde  Widerstreit  russisch-österreichiBcher  Orient- 

13 


Interessen  auf.  Die  Entwicklung  der  bulgarischen  Krise,  die 
sich  als  roter  Faden  durch  die  Vorgeschichte  des  Zweibundes 
hindurchzieht,  hat  die  folgenschwerste  Rückwirkung  auf  Ruß- 
lands Verhältnis  zu  Deutschland  und  Österreich- Ungarn  gehabt; 
mit  ihr  beginnt  eine  neue  Periode  der  politischen  Voraus- 
setzungen im  Osten,  ähnlich  wie  Ferrys  Sturz  im  Frühjahr 
einen  neuen  Zeitabschnitt  der  westlichen  Politik  eingeleitet 
hatte.  Hier  wie  dort  brechen  plötzlich  politische  Instinkte 
hervor,  denen  die  Zentralmächte  als  feindlicher  Widerstand 
erscheinen,  der  gebrochen  werden  muß.  Revanche-Idee  und 
Panslawismus,  nicht  erst  entstehend,  aber  wie  aus  einer  Zwischen- 
zeit tatenloser  Ruhe  erwachend,  wachsen  seit  diesem  unheil- 
vollen Jahre  1885  langsam  zu  zukunftbestimmenden  Mächten 
an.  Und  sofort  äußert  sich,  zuerst  vereinzelt  und  zaghaft,  dann 
deutlicher  und  in  wachsender  Stärke,  auf  beiden  Seiten  die 
Tendenz  zum  Zusammenschluß. 


Die  bulgarische  Krise  in  ihren  einzelnen  Phasen  darzustellen, 
ist  hier  nicht  der  Ort.  In  die  Anlagen  ist  eine  Anzahl  von  bel- 
gischen Berichten  aufgenommen,  in  denen  sich  die  Rückwirkung 
der  Balkanvorgänge  auf  die  internationale  Politik  spiegelt, 
die  Stellungnahme  der  einzelnen  Großmächte  und  besonders 
die  Rolle  Rußlands  gekennzeichnet  ist^). 

„Ich  glaube  darauf  hinweisen  zu  müssen,"  schreibt  im  Sommer 
1886  der  belgische  Gesandte  in  Petersburg,  Graf  Errembault 
de  Dudzeele,  der  schon  mehrfach  auf  Ausfälle  gegen  Österreich 
in  der  russischen  Presse  aufmerksam  gemacht  hatte,  in  einem 
seiner  Berichte,  „daß  in  der  öffentlichen  Meinung  oder,  um 
einen  zutreffenderen  Ausdruck  zu  gebrauchen,  in  dem  kleinen 
Teil  der  Nation,  der  sich  mit  Politik  beschäftigt,  sehr  große 
Erbitterung  herrscht.  Man  sieht  Tag  für  Tag  eines  der  Ergeb- 
nisse des  letzten  Krieges  nach  dem  anderen  zunichte  werden, 
und    da    dieser    Auflösungsprozeß    sich    sozusagen    unter    der 

1)  Anl.  1,  S.  137  (Petersburg,  4.  Juli  1886).  —  Anl.  2,  S.  140  (Sofia, 
6.  Juli  1886).  —  Anl.  3,  S.  142  (Petersburg,  27.  Juli  1886).  —  Anl.  5, 
S.  146  (Wien,  23.  August  1886).  —  Anl.  6,  S.  147  (London,  25.  August 
1886).  --  Anl.  10,  S.  153  (Wien,  25.  Oktober  1886). 

14 


Flagge  des  Dreibundes  vollzieht^),  werden  die  Sympathien  der 
Nation  für  dieses  Bündnis,  die  übrigens  niemals  sehr  groß 
gewesen  sind,  immer  geringer  und  schlagen  in  offenen  Gegen- 
satz um  2)." 

Das  Verhängnisvolle  der  Lage  war,  daß  die  Bulgaren  selber 
von  der  russischen  Vormundschaft  nichts  wissen  wollten'), 
sondern  mit  Festigkeit  und  Geschick  ihre  eigene  nationale 
Politik  zu  treiben  entschlossen  waren.  Mit  dem  Scheitern  aller 
Versuche,  in  die  Geschicke  des  Landes  wirksam  einzugreifen, 
wuchsen  aber  naturgemäß  Erbitterung  und  Enttäuschung  in 
Rußland.  Am  27.  JuH  ist  die  Zuversicht  des  belgischen  Ge- 
sandten in  Petersburg  auf  das  Überwiegen  der  gemeinsamen  Be- 
dürfnisse der  auf  dem  Balkan  interessierten  Mächte,  auf  das  er 
anfangs  gebaut  hatte,  schon  viel  geringer  als  in  dem  erwähnten 
ersten  Bericht:  „Bei  dem  Zustande  von  Nervosität,  in  dem  sich 
die  russische  Nation  befindet,  ist  die  Vermutung  berechtigt,  daß 
sie  weiteren  Ungehorsam  des  Prinzen  Alexander  nicht  ertragen 
würde.  Wenn  er  sich  etwa  zum  König  und  unabhängig  erklären 
ließe,  würde  die  Verdrängung  des  russischen  Einflusses  zu  offen- 
kundig vor  aller  Augen  liegen,  das  Selbstgefühl  Rußlands  und 


^)  Gemeint  ist  der  Dreikaiserbund,  nicht  das  seit  1882  bestehende 
Bündnis  zwischen  Deutschland,  Österreich-Ungarn  und  Italien. 

*)  Anl.  1,  S.  137  (Petersburg,  4.  Juli  1886). 

^)  Das  wird  besonders  im  Bericht  des  belgischen  Generalkonsuls  aus 
Sofia  betont;  s.  Anl.  2,  S.  140  (Sofia,  6.  Juli  1886).  Ähnüch  äußert  sich 
der  Gesandte  in  Wien  am  29.  August  1886:  «La  Russie  a  6t6  tromp6e 
par  ses  Agents  qui,  ainsi  que  cela  lui  est  d^jä  arriv6  souvent,  se  sont  plus 
pour  complaire  au  Czar  ä  repr^senter  la  Bulgarie  comme  6tant  beaucoup 
plus  favorable  ä  ses  desirs  qu'elle  ne  Test  en  r6alit^.  Ils  ont  m^connu 
les  aspirations  de  ce  peuple  plus  p^nätrö  depuis  son  6mancipation,  ainsi 
que  cela  arrive  d'ordinaire,  de  la  satisfaction  de  son  indöpendance  que 
de  sentiments  de  reconnaissance  envers  son  lib^rateur.  Ne  doutant  pas 
du  succes  de  leur  entreprise  ils  ont  compromis  maladroitement  leur  Gou- 
vernement en  conspirant  sous  main  avec  des  m^contents  sans  appui  r6el 
dans  le  pays.»  Nach  den  belgischen  Berichten  aus  Petersburg,  Sofia  und 
Wien  hat  England,  das  1885  in  Persien  mit  Rußland  zusammengestoßen 
war,  der  Aufstandsbewegung  vermutlich  nicht  ferngestanden  und  sich 
auf  jeden  Fall  bemüht,  den  Konflikt  zwischen  Österreich  und  Rußland 
zuzuspitzen;  s.  dazu  Anl.  10,  S.  153  (Wien,  25.  Oktober  1886). 

15 


des  Zaren  zu  grausam  verletzt  sein,  als  daß  nicht  eine  aktive  Ein- 
mischung eintreten  würde i)."  Im  Dezember  1886  hat  er  keine 
Hoffnung  mehr,  daß  die  Gegensätze  zwischen  österreichischen  und 
russischen  Interessen  auf  dem  Balkan  auf  friedlichem  Wege  aus- 
zugleichen wären:  „Nach  meinem  persönlichen  Empfinden  wird 
in  absehbarer  Zeit  der  Krieg  unvermeidlich  sein  .  .  .  Dieser 
Krieg  ist  nicht  gerade  bevorstehend,  aber  nichtsdestoweniger 
ist  zu  befürchten,  daß  er  sich  als  logische  Folge  aus  der  Lage 
notwendig  ergeben  muß.  Deshalb  rüstet  man  sich  auf  ihn  in 
Rußland  ebenso  wie  in  Österreich 2)." 

Auch  die  Berichte  aus  Wien  lauteten  ernst  genug.  ,,Seit 
den  Ereignissen  in  Bulgarien",  heißt  es  in  einem  Schreiben 
vom  7.  August  1886,  ,, sucht  Rußland  wohl  noch  nicht  offen 
seine  Vormachtstellung  in  Sofia  wiederzuerlangen,  aber  es  ist 
der  Ansicht,  daß  der  Dreibund  seine  Politik  auf  der  Balkan- 
halbinsel zunichte  macht,  und  bekundet,  ohne  sich  von  ihm 
loszusagen,  daß  es  nicht  gewillt  ist,  seine  traditionelle  Orient- 
politik ernstlich  einschränken  zu  lassen.  Die  Beziehungen  der 
drei  Kaiserhöfe  bleiben  scheinbar  zufriedenstellend,  aber  die 
russische  Presse  darf  ungehemmt  ihre  panslawistischen  An- 
sprüche und  ihre  Deutschland  und  vor  allem  Österreich  wenig 
sympathischen  Gefühle  aussprechen .  .  .  Sie  hält  mit  ihrer 
Neigung  zu  einem  französisch-russischen  Bündnis  nicht  zurück^)." 

Konnte  sich  Freycinet  günstigere  Gelegenheit  wünschen,  die 
Annäherung  an  Rußland  von  neuem  zu  versuchen?  Die  Ant- 
wort gibt  er  selber:  ,,Wir  beschlossen,  ohne  aus  der  notwendigen 
Zurückhaltung  herauszutreten,  die  sich  bietenden  Gelegenheiten 
zu  benutzen,  um  vms  Rußland  angenehm  zu  erweisen,  dem 
die  französischen  Sympathien  sich  immer  mehr  zuwandten*)." 
Wie  das  geschah,  hat  Albin  nach  dem  französischen  Gelbbuch 
von  1886  erzählt^).  Mit  Methode  und  Geschick  ordnete  Frey- 
cinet seine  Figuren  zu  dem  von  Bismarck  freilich  sofort  durch- 


1)  Anl.  3,  S.  142  (Petersburg,  27.  Juli  1886). 

2)  Anl.  11,  S.  155  (Petersburg,  3.  Dezember  1886). 

3)  Anl.  4,  S.  144  (Wien.  7.  August  1886). 
*)  Freycinet  a.  a.  O.,  S.  305. 

')  Albin  a.  a.  O.,  S.  242. 


16 


schauten  Spiel:  Zusammengehen  von  Frankreich  und  Rußland 
zur  Schachansage  an  Deutschland^). 

Als  Freycinet  im  Dezember  1886  zurücktreten  mußte,  war  «dler- 
dings  sein  politisches  Programm  von  1880  äußerlich  noch  kaum  um 
einen  Schritt  weitergekommen.  Ein  Dankbrief  des  russischen 
Botschafters  in  Paris  an  ihn,  für  seine  Haltung  in  der  bulgarischen 
Frage,  war  das  greifbarste  Ergebnis 2).  Doch  war  unverkennbar 
ein  Fortschritt  gemacht  worden.  Die  politischen  Kräfte,  die  Ruß- 
land aus  dem  Verband  der  drei  Kaiserreiche  loszulösen  bestrebt 
waren,  hatten  einen  mächtigen  Antrieb  bekommen,  der  Gedanke 
einer  Annäherung  Rußlands  an  Frankreich  fand  auch  dort  Boden. 
Freycinet  konnte  mit  dem  Gefühl  gehen,  daß  seine  Zeit  bald 
\sieder  gekommen  sein  werde.  Der  belgische  Gesandte  in  Paris 
erwägt,  als  er  den.  bevorstehenden  Rücktritt  Freycinet s  nach 
Brüssel  meldet,  sofort  die  Rückwirkung  auf  Petersburg  und  er- 
wartet, daß  er  schmerzliches  Echo  in  Petersburg  finden  werde,  wo 
man  wieder  einmal  einsehen  müsse,  daß  eine  allzu  enge  Verbin- 
dung mit  einer  so  unsicheren  Regierung  und  einem  Lande,  dessen 
Politik  nach  den  Einfällen  des  am  wenigsten  gebildeten  Teiles 
der  Bevölkerung  die  Richtung  wechseln  könne,  gefährlich  wäre'). 

^)  Der  Gesandte  in  Berlin  teilt  aus  Äußerungen  des  Kanzlers  über 
innere  und  äußere  Politik  mit:  «L'idöe  de  se  menager  des  sympathies 
russes  ä  l'aide  des  affaires  d'Orient  sert  sans  doute  toujours  de  direction 
ä  la  politique  de  M.  de  Freycinet;  mais  le  caractöre  des  relations  qui 
existent  ä  present  entre  St.  Petersbourg  et  Paris  obligent  d'ajourner  des 
tentatives  d'alliances.»  Berlin,  14.  Mai  1886.  —  In  einem  Bericht  aus 
Berlin  vom  19.  März  1886  wird  von  heftigen  Angriffen  in  der  deutschen 
Presse  auf  Frankreich  gesprochen  und  dazu  vom  Gesandten  bemerkt: 
«L'insistance  des  recriminations  et  des  accusations  dirigees  contre  la 
France  doit  cou\'rir  quelque  dessein.  De  secretes  tendances  de  la  politique 
de  la  France  en  Orient  pour  s'y  menager  des  alliances,  paraissent  avoir 
excite  le  ressentiment  du  ChanceUer.»  Ein  anderer  Bericht  aus  Berlin 
vom  7.  Mai  1886  teilt  einige  Äußerungen  Bismarcks  über  die  Gefahren 
der  Balkankrise  mit;  es  heißt  da:  «Mais  cet  6tat  normal  de  paix  entre 
l'Allemagne  et  la  Russie  exige  que  d'autres  Puissances  ne  recherchent 
pas  ä  St.  Petersbourg  une  alliance  pr^judiciable  ä  l'Allemagne.  Le  Chan- 
ceher ne  dissimule  pas  que  tout  indice  de  cajoleries  etrangdresfaites  ä  la 
Cour  de  Russie  donnera  toujours  de  l'ombrage  k  Berlin.» 

*)  Freycinet  a.  a.  0.,  S.  306. 

»)  Anl.  12,  S.  157  (Paris,  4.  Dezember  1886). 

i    Europäische  Politik.    Bd.  5.  17 


Gewiß  sah  niemand  klarer  als  Freycinet,  daß  diese  innere 
Schwäche  das  vielleicht  wesentlichste  Hindernis  für  die  Ver^^irk- 
lichung  seines  Programmes  war.  Methodische  Arbeit  war  nötig, 
um  Frankreich  bündnisfähig  zu  machen.  Dazu  hatten  zwei  kurze 
Jahre  nicht  ausgereicht,  aber  das  Mögliche  war  geschehen, 
und  schon  damals  hatte  er  durch  den  General  Boulanger  ein 
Werk  beginnen  lassen,  das  er  später  selber  weiterführen  sollte: 
die  Reorganisation  der  Armee. 

Freycinet  hat  selbst  erzählt,  wie  er  dazu  gekommen  ist,  den 
General  Boulanger  zum  Kriegsminister  seines  Kabinetts  zu 
machen^).  Man  spürt,  daß  diese  Seiten  seiner  „Erinnerungen" 
etwas  wie  eine  Verteidigung,  eine  Rechtfertigung  sind.  War 
er  es  doch,  der  diesen  Mann,  der  ihm  ein  brauchbares  Werkzeug 
für  seine  Pläne  zu  sein  schien,  eigentlich  auf  Bahnen  geführt 
hat,  die  für  die  Republik  fast  verhängnisvoll  geworden  sind. 
Freycinet  macht  den  eigentümlichen  Versuch,  die  Verantwortung 
für  das,  was  aus  dem  General  wurde,  Bismarck  zuzuschieben; 
erst  Bismarcks  große  Reichstagsrede  im  Januar  1887  habe 
ihm  Einfluß  und  Geltung  gebracht  und  den  „Boulangismus" 
geschaffen.  Seltsame  Entstellung  der  Tatsachen!  Sogar  die 
dürftigen  Berichte  des  belgischen  Gesandten  in  Paris  sagen 
schon  am  4.  Dezember  1886,  daß  ,,für  das  gesamte  Frankreich 
der  General  Boulanger  die  Personifikation  seiner  Träume  von 
zukünftiger  Größe  geworden  ist"-).  Sein  Auftreten  hat  das 
Gefüge  der  Republik  bis  in  die  Tiefen  erschüttert  und  durch 
die  Agitation,  mit  der  er  für  sich  und  seine  politischen  Ziele 
warb,  die  schon  bei  Ferrys  Sturz  zutage  getretenen  Volksleiden- 
schaften in  eine  Erregung  gebracht,  deren  Nachwirkungen  auf 
die  politischen  Vorgänge  der  folgenden  Jahre  von  bestimmendem 
Einfluß  gewesen  sind.  Die  Revanche-Idee  hat  er  gefördert  wie 
vielleicht  kein  anderer^).    Freycinet  wird  recht  haben,   wenn 


1)  Freycinet  a.  a.  O.,  S.  329. 

2)  Anl.  12,  S.  157  (Paris,  4.  Dezember  1886).  Ganz  damit  überein- 
stimmend ist  das  Urteil,  das  Hohenlohe  am  10.  November  1886  in  Paris 
in  sein  Journal  einträgt  (Denkwürdigkeiten,  Bd.  II,  S.  400). 

*)  Nach  seinem  kläglichen  Ende  schrieb  ein  vertrauter  Anhänger:  „Er 
war  unsere  Hoffnung,  sein  Degen  sollte  uns  Elsaß  und  Lothringen  wieder- 

18 


er  meint,  daß  der  Kabinett swechse]  im  Dezember  1886  dem 
General  zum  Verderben  geworden  ist.  Denn  Boulanger  blieb 
in  dem  neuen  Kabinett  Goblet  Kriegsminister;  aber  des  aus- 
scheidenden Freycinets  kluge  Lenkung  fehlte  ihm  von  nun  ab. 
So  kam  es,  daß  der  General  durch  einen  Husarenstreich  ver- 
suchen konnte,  was  Freycinets  diplomatischer  Feinarbeit  noch 
nicht  gelungen  war:  mit  Hilfe  der  Vorgänge  auf  dem  Balkan 
eine  wirkliche  Annäherung  an  Rußland  zustande  zu  bringen. 

Der  Zwischenfall,  der  aus  diesem  Schritte  des  Kriegsministers 
entstand,  bezeichnet  einen  ersten  Höhepunkt  jener  inter- 
nationalen Spannung,  die  seit  dem  Herbst  1886  bis  tief  in  das 
Jahr  1887  hinein  den  Frieden  bedrohte.  Daß  die  aus  verschie- 
denen Ursachen  in  Bewegung  geratenen  Wogen  des  russischen 
und  des  französischen  Nationalismus  in  gemeinsamem  Anprall 
den  germanischen  Damm  überfluten  könnten,  war  offenbar 
die  Vorstellung,  die  Boulanger  beherrschte,  als  er  auf  ungewöhn- 
liche Art  eine  Verbindung  mit  Rußland  herzustellen  suchte. 
Belgische  Berichte  aus  Paris  und  Berlin  geben  über  diese  Episode 
der  Vorgeschichte  des  Zweibundes  Auskunft. 

An  einem  Sonntag  im  Februar  1887  besucht  die  Frau  des  da- 
maligen französischen  Ministers  des  Auswärtigen,  Flourens,  die 
Gräfin  Münster,  die  Tochter  des  deutschen  Botschafters  in  Paris, 
um  ihr  Herz  auszuschütten.  Der  Kriegsminister  Boulanger  hat 
einen  Brief  an  den  Zaren  geschrieben  und  dem  beurlaubten 
Petersburger  Militärattache  den  Befehl  gegeben,  seinen  Auf- 
enthalt in  Paris  abzubrechen  und  das  Schreiben  dem  Zaren 
oder  wenigstens  dem  russischen  Kriegsminister  —  über  den 
Adressaten  können  die  Berichte  keine  genauen  Angaben  machen 
—  zu  überbringen.  ,,Wenn  diese  Mission  nicht  verhindert  werden 
kann,"  sagt  Madame  Flourens,  „wird  mein  Gatte  seine  De- 
mission geben,  nicht  wegen  der  ünzulässigkeit  des  Vorgehens, 
sondern  weil  er  die  Verantwortung  für  das  Sachliche  unmöglich 
übernehmen  kann;  denn  man  sollte  nicht  glauben,  was  in  dem 

geben,  seine  Vorhut  uns  nach  Berlin  führen,  seine  glorreichen  Truppen 
den  Vertrag  von  Frankfurt  zerreißen  und  Frankreichs  Ruhm  und  Ehre 
wiederherstellen."  (Albert  Verly,  Le  General  Boulanger  et  la  con- 
spiration  monarchique,  Paris  1893,  S.  280.)    S.  auch  Anl.  24,  S.  190. 


i* 


19 


Brief  ßteht!  General  Boulanger  wird  eine  Erklärung  geben, 
auf  die  man  sich  nicht  verlassen  kann;  er  sagt  nie  ein  Wort, 
das  nicht  gelogen  ist,"  Da  der  Attache  dem  Minister  des  Aus- 
wärtigen Meldung  von  dem  Auftrag  des  Kriegsministers  macht 
und  nicht  abreist,  gelangt  der  Brief  nie  nach  Petersburg.  In 
einer  stürmischen  Sitzung  des  Ministerrates  droht  Flourens  mit 
seiner  Demission,  der  Präsident  der  Repubhk  vermittelt,  Bou- 
langer bleibt,  aber  verpflichtet  sich,  in  Zukunft  dergleichen 
gefährliche  Schritte  zu  unterlassen^).  Die  Entscheidung  des 
Ministerrates  genügte  Bismarck,  sein  nächsthegendes  Ziel  war 
erreicht,  die  Gefahr  der  Anknüpfung  von  Beziehungen  zwischen 
den  beiden  Mächten  vorläufig  beschworen. 

Auf  diesen  Punkt  legt  denn  auch,  wie  den  belgischen  Gesandt- 
schaftsberichten zu  entnehmen  ist,  die  amtliche  französische 
Politik  allen  Nachdruck,  als  sie  sich  bemüht,  die  in  der  Brief- 
affäre des  Generals  Boulanger  gipfelnde  Krise  des  Winters 
1886/87  Deutschland  gegenüber  zum  Abschluß  zu  bringen. 
Der  neue  französische  Botschafter  in  Berhn,  Herbette,  ver 
sichert,  daß  das  Pariser  Kabinett  den  freundschaftlichen  Ge- 
fühlen, von  denen  Rußland  es  überzeugen  möchte,  wenig  Ver- 
trauen entgegenbringe,  und  leugnet  jedes  Einvernehmen  zwischen 
Paris  und  Petersburg.  ,,Er  weiß  wohl,"  setzt  der  belgische 
Gesandte  in  seinem  Bericht  hinzu,  ,,daß  das  geringste  Anzeichen 
eines  solchen  Einverständnisses  eine  Quelle  der  Empörung  für 
den  Kanzler  ist.  Schon  Lord  Ampthil  hatte  festgestellt,  daß 
der  Kanzler  jedesmal  eine  Nervenattacke  bekam,  wenn  er  nur 
in  einem  Zeitungsartikel  die  Namen  Frankreich  und  Rußland 
beieinander  sah 2)."    Im  März  1887  erscheint  Ferdinand  von 

_  1)  Anl.  17,  S.  171  (Paris,  8.  Februar  1887);  Anl.  18,  S.  172  (Berlin, 
11.  Februar  1887);  die  Angaben  beider  Berichte  stimmen  in  allen  wesent- 
lichen Punkten  überein.  Andere  amtliche  Quellen  über  diesen  Zwischenfall 
sind  bisher  nicht  bekannt  geworden;  vgl.  auch  Albin  a.  a.  O. ,  S.  109. 
2)  «M.  Herbette  affirmait  avant-hier  ä  un  personnage  Allemand  que 
le  Cabinet  de  Paris  donnait  fort  peu  de  confiance  aux  dispositions  amicales 
que  lui  tömoignait  la  Russie.  II  s'efforce  de  faire  douter  ä  BerUn  d'une 
entente  entre  Paris  et  St.  Petersbourg.  II  doit  savoir  que  le  moindre 
indice  d'un  tel  accord  est  une  source  d'exaspöration  pour  le  Chancelier. 
Lord  Ampthil  avait  dej^  constatö  que  le  chancelier  ressentait  une  attaque 

20 


Lesseps  als  Abgesandter  der  französischen  Regierung  in  Berlin, 
der  im  Gespräch  mit  dem  belgischen  Gesandten  den  Inhalt 
seiner  Erklärungen  vor  Kaiser  und  Kanzler  in  die  Worte  zu- 
sammenfaßt: ,,Es  gab  ein  Mißverständnis  zwischen  uns.  Man 
hat  uns  nachgesagt,  daß  wir  Bündnisse  suchen  wollten;  das 
ist  nicht  wahr.  Wir  wollen  den  Frieden."  Er  habe  dann  dar- 
gelegt, daß  ein  Bündnis  mit  Rußland  nicht  mit  den  Interessen 
Frankreichs  vereinbar  sei^). 

Zwischen  der  amtlichen  Pohtik  Frankreichs  und  Rußlands 
bestand  in  der  Tat  bis  dahin  keine  Verbindung,  wie  Baron 
Beyens  in  einem  ausführlichen  Bericht  vom  25.  Mai  auseinander- 
setzt, als  ihm  das  Brüsseler  Ministerium  Informationen  aus 
Petersburg  zukommen  ließ,  nach  denen  die  russische  Regierung 
das  Neutrahtätsabkommen  mit  Deutschland  und  Österreich 
von  1884  nicht  erneuern  und  nötigenfalls  eine  Zerschmetterung 
Frankreichs  verhindern  wolle.  Beyens  hält  diese  Politik  Ruß- 
lands für  im  Grunde  selbstverständhch ;  doch  sei  sie  bisher 
noch  kaum  klar  und  greifbar  zum  Ausdruck  gekonmien.  Einige 
kleine  Züge,  von  denen  er  berichten  könne,  sprächen  gegen 
jedes  engere  Verhältnis:  Mohrenheim,  der  russische  Botschafter, 
mache  kein  H«hl  daraus,  daß  er  wenig  Sympathien  für  Frank- 
reich habe.  Er  bringe  dem  Pariser  Kabinett  den  tiefgehenden 
Gegensatz  zwischen  beiden  Ländern,  die  Abneigung  des  Zaren 
gegen  die  Repubük,  und  alle  peinlichen  Zwischenfälle  der 
letzten  Jahre  bei  jeder  Gelegenheit  in  Erinnerung.  Bei  den 
Empfängen  in  der  russischen  Botschaft  sehe  man  wenige 
französische  Pohtiker,  um  so  stäi'ker  sei  das  Faubourg  St.  Ger- 
main vertreten.  Den  General  Boulanger  habe  der  Botschafter 
erst  vor  drei  Monaten  zufälhg,  den  Direktor  der  poHtischen 
Abteilung  des  Auswärtigen  Amtes  überhaupt  noch  nicht  kennen- 
gelernt. Beyens  glaubt  nicht  an  eine  Änderung,  solange  Flou- 
lens  Minister  des  Auswärtigen  bleibt,  der  mit  seinem  Übermaß 


de  nerfs  chaque  fois  qu'il  voyait  rapproches  dans  un  articie  de  Journal 
les  noms  de  la  France  et  de  la  Russie.»    Berlin,  25.  Februar  1887. 

^)  Anl.  21,  S.  179  (Berlin,  18.  März  1887).  Die  gleichen  Versicherungen 
gibt  de  Lefebure  dem  Fürsten  Hohenlohe  (Denkwürdigkeiten,  Bd.  II,  S.  408, 
Straßburg,  15.  Februar  1887). 

21 


von  Vorsicht  und  Passivität  jeden  Schritt  vermeiden  werde, 
der  Deutschland  in  den  Harnisch  bringen  könnte  um  der  sehr 
problematischen  Möglichkeit  eines  Erfolges  in  Petersburg 
willen^). 

Freilich  schloß  das  keineswegs  aus,  daß  auch  Flourens,  der 
von  Dezember  1886  bis  April  1888  die  auswärtige  Pohtik  Frank- 
reichs leitete,  nach  Freycinets  Programm  von  1880  ,,alle  Ge- 
legenheiten wahrnahm,  die  die  Sympathien  zwischen  Frankreich 
und  Rußland  fördern  konnten".  Am  8.  Juli  1887  schreibt  van  der 
Straten  aus  Berlin  über  den  gemeinsamen  Protest  Frankreichs 
und  Rußlands  gegen  den  englisch-türkischen  Ägyptenvertrag: 
„Die  wichtige  Seite  des  Konfhktes,  den  der  englisch-türkische 
Vertrag  in  Konstantinopel  hervorgerufen  hat,  ist  der  Beweis 
eines  Einvernehmens  zwischen  Rußland  und  Frankreich.  Dieses 
Einvernehmen  von  heute  ist  die  Ankündigung  eines  Bündnisses 
für  die  Zukunft.  Das  ist  für  Deutschland  eine  Gefahr,  die  der 
Kanzler  voraussah  und  fürchtete;  sie  hat  immer  beherrschenden 
Einfluß  auf  seine  Politik  ausgeübt^)."  Als  der  Sultan  die 
Ratifikation  des  Vertrages,  den  Deutschland  unterstützt  hatte, 
verweigert,  zeigt  Herbette  offen  seine  Befriedigung  und  ,, trägt 
den  Kopf  viel  höher,  seit  das  Einvernehmen  d€s  Pariser  und 
des  Petersburger  Kabinetts  der  Republik  aus  ihrer  Isolierung 
in  Europa  heraushiHt ...  Er  erklärt :  Durch  die  Entente  mit 
Rußland  ist  für  Frankreich  eine  neue  Zeit  angebrochen,  in 
der  es  dem  Bunde  Deutschlands,  Österreichs,  Italiens  und 
Englands  wird  widerstehen  können"  2). 

Auch  an  anderen  Stellen  faßte  man  das  Zusammengehen 
der  beiden  Mächte  in  der  ägyptischen  Frage  als  die  Ankündigung 
einer  Änderung  im  politischen  System  Europas  auf.  Der  Wiener 
Gesandte  sah  in  dem  Vorgang  die  erste  öffentliche  Bekundung 

1)  Anl.  27,  S.  194  (Paris,  25.  Mai  1887). 

2)  «Le  cöte  important  des  conflits  dont  le  traitö  Anglo-Turc  vient  d'etre 
l'objet  k  Constantinople  est  la  preuve  d'un  accord  antra  la  Russia  at  la 
Franca.  Cet  accord  d'aujourd'hui  presaga  une  alliance  dans  l'avanir. 
C'est  pour  rAllamagne  un  danger  dont  la  pröv'sion  et  la  crainte  n'ont 
pas  cess6  d'etre  l'influence  dominante  de  la  politique  du  Chancelier.» 
Berlin,  8.  Juli  1887.^ 

3)  Anl.  31,  S.  201  (Berlin,  22.  Juli  1887). 

22 


einer  bisher  platonisch  gebliebenen  Intimität  zwischen  Frank- 
reich und  Rußland,  die  die  übrigen  Mächte  zu  engerem  Zu- 
sammenschluß zwingen  ^^iirde:  ,, Diese  Teilung  der  Mächte  in 
zwei  feindhche  Lager  muß  die  ernsteste  Besorgnis  für  die 
Erhaltung  des  Friedens  erregen.  Die  fortwährend  anwachsende 
deutsch-feindliche  Stimmung  in  Rußland,  die  Revanche- Idee, 
die  in  Frankreich  lärmender  denn  je  sich  bemerkbar  macht, 
seit'man  dort  in  Petersburg  einen  Verbündeten  gefunden  zu 
haben  glaubt,  beschäftigen  hier  wie  anderwärts  die  politischen 
Kreise  und  die  Geschäftswelt.  Man  beginnt  zu  befürchten, 
daß  die  Bemühungen  der  an  der  Erhaltung  des  Friedens  inter- 
essierten Kabinette  schließlich  ohnmächtig  bleiben  werden^)." 

Eine  andere  Gelegenheit,  mit  Rußland  zusammenzugehen, 
bot  die  bulgarische  Frage,  die  von  neuem  in  ein  kritisches 
Stadium  trat,  als  am  7.  Juli  1887  Ferdinand  von  Koburg  durch 
die  Sobranje  zum  Fürsten  gewählt  wurde.  Wenige  Tage  nach 
der  Wahl  sagt  Herbette  dem  belgischen  Gesandten  in  Berlin: 
„Der  Fürst  von  Koburg  und.  die  Bulgaren  gehen  Frankreich 
direkt  nichts  an;  Frankreich  hat  in  Bulgarien  kein  anderes 
Ziel,  als  dort  im  Einvernehmen  mit  einer  Macht  zu  bleiben, 
deren  Sympathien  für  Frankreich  deutlich  werden*)." 

Nachhaltigere  Wirkung  auf  die  russisch-französischen  Be- 
ziehungen als  dieses  diplomatische  Zusammengehen  in  Fällen, 
in  denen  die  Interessen  beider  Länder  sich  deckten,  haben  in 
dieser  Zeit  vielleicht  Faktoren  ausgeübt,   die  nicht  der  amt- 


^)  Anl.  30,  S.  200  (Wien,  9.  Juli  1887).  Der  belgische  Gesandte  in 
London  bemerkt  bei  Übersendung  der  amtlichen  Dokumentensammlung 
zur  ägyptischen  Frage  am  20.  Juli  188":  «L'entente  entre  les  diplomaties 
russe  et  fran^aise  pour  susciter  des  entraves  aux  arrangements  proposfe 
par  le  Cabinet  de  Londres  apparait  de  plus  en  plus.  Si  mes  informations 
ne  me  trompent  pas,  cet  etat  de  choses  a  profondement  irrite  le  Chef  du 
Foreign-Office.  Aussi  les  partisans  d'un  rapprochement  intime  avec 
l'Allemagne  ne  negligent-ils  pas  cette  occasion  d'en  recommander  l'urgence 
et  d'en  vanter  les  bienfaits.» 

*)  «Le  11  de  ce  mois,  M.  Herbette  m'a  dit  que  directement  le  Prince 
de  Coboiu-g  et  les  Bulgares  n'interessent  en  rien  la  France;  eile  n'a  d'autre 
but  en  Bulgarie  que  d'y  rester  en  accord  avec  une  Puissance  dont  les 
sympathies  pour  la  France  se  manifestent.»    Berlin,  15.  Juli  1887. 

23 


liehen  Politik  angehörten  und  in  den  belgischen  Berichten 
nur  angedeutet  werden.  Die  politische  Strömung,  deren  Pro- 
gramm Freycinet  1880  formuliert  hatte,  suchte  und  fand  in 
der  kurzen  Zwischenzeit,  in  der  Freycinet  nicht  der  Regierung 
angehörte,  eben  noch  andere  Wege,  um  ihrem  Ziele  näherzu- 
kommen. Vor  allem  wurde  die  Presse  in  den  Dienst  der  Zwei- 
bund-Idee gestellt. 

Ein  bezeichnender  Vorstoß  dieser  Art  ist  die  Veröffentlichung 
der  Korrespondenz  zwischen  dem  ehemaligen  französischen 
Botschafter  in  Petersburg,  dem  General  Le  Flo,  und  dem 
französischen  Minister  Duc  Decazes  aus  dem  Jahre  1875  im 
Figaro  vom  21.  Mai  1887.  Sie  sollte  beweisen,  daß  Bismarck 
damals  einen  Überfall  auf  Frankreich  plante  und  nur  durch 
das  Dazwischentreten  des  Zaren  daran  gehindert  wurde.  Die 
Veröffentlichung  erfolgte  in  einem  höchst  kritischen  Moment, 
gleichzeitig  mit  den  von  Boulanger  angeordneten  Maßnahmen 
zur  Mobilmachung;  man  hoffte  wohl  ebenso  auf  die  Stimmung 
in  Frankreich  wie  auf  den  Zaren  zu  wirken,  dem  sein  Vater 
als  mahnendes  Vorbild  hingestellt  wurde i).  Aber  es  bedurfte 
in  diesem  Falle  kaum  der  sehr  glücklich  auf  die  Lage  berech- 
neten Antwort,  die  Bismarck  in  der  Norddeutschen  Allgemeinen 
Zeitung  gab.  Ein  Berliner  Bericht  stellt  fest,  daß  die  Wirkung 
auf  den  Zaren  eine  ganz  andere  war,  als  die  beabsichtigte:  die 
Indiskretionen  des  ehemaligen  Botschafters  mißfallen  ihm  und 
bestärken  ihn  nur  in  seinem  Mißtrauen  gegen  Frankreich  ^1. 

Ein  Agent  des  russischen  Finanzministeriums  Ehe  de  Cyon, 
ein  Mann  aus  der  Umgebung  des  Moskauer  Publizisten  Katkow, 


1)  Anl.  26,  S.  192  (Paris,  21.  Mai  1887). 

^)  «De  recentes  et  süres  informations  regues  de  St.  Pötersbourg  auto- 
risent  ä  croire  que  le  Czar  revient  ä  soutenir  M.  de'  Giers  et  la  politique 
de  rentente  avec  TAllemagne  contre  les  entreprises  de  la  politique  Pan- 
slaviste  de  M.  Katkoff.  Ce  revirement  est  expliquö  par  les  preuves  irre- 
cusables  que  la  Norddeutsche  Allgemeine  Zeitung  a  publikes  de  l'initiative 
du  Prince  Gortschakoff  d'abandonner  la  Bosnie  et  l'Herzögovine  ä  l'Au- 
triche.  La  r^v61ation  fort  irröguliöre  que  le  Gendral  Le  Flo  a  faite  de 
ce  qui  s'est  pass6  ä  St.  Pötersbourg  en  1879,  lorsqu'il  y  6tait  ambassadeur, 
a  d6plu  au  Czar  et  l'a  mis  en  d^fiance  du  c6t6  de  la  France.»  Berlin, 
10.  Juni  1887. 

24 


von  debseu  politischer  Richtung  und  Bedeutung  noch  zu  sprechen 
sein  wird,  hat  später  die  unwidersprochene  Behauptung  auf- 
gestellt, er  hahe  den  größten  Teü  der  Pariser  Presse,  voran 
das  „Journal  des  D6bats",  zur  Stimmungsmache  für  Rußland 
und  den  russischen  Kredit  gekauft^).  Er  war  in  den  achtziger 
Jahren  Herausgeber  der  „Nouvelle  Revue",  die  mit  allen  Mitteln 
daran  arbeitete,  die  deutsche  Diplomatie  zu  verdächtigen  und 
die  französische  Öffenthchkeit  für  einen  Zusammenschluß '^mit 
Rußland  zu  gewinnen;  Cyon  war  aber  gleichzeitig  „in  den  Dienst 
des  russischen  Finanzministeriums  aufgenommen,  um,  wie  es 
scheint,  ein  großes  Geschäft  in  Paris  durchzuführen",  wie  sich 
der  Petersburger  Gesandte  ausdrückt,  der  in  einem  Augenblick 
der  Reaktion  gegen  das  Anwachsen  des  panslawstischen 
Einflusses  auf  die  russische  Politik  seinen  Rücktritt  glaubte 
ankündigen  zu  können 2).  Es  ist  wahrscheinlich,  daß  Cyons 
Tätigkeit  der  Vorbereitung  der  Anleihen  galt,  die  die  russische 
Regierung  in  Frankreich  aufnehmen  wollte.  Ahnliche  dunkle 
Existenzen  müssen  ihre  Hand  bei  einem  anderen  Versuch  im 
Spiel  gehabt  haben,  einen  Keil  zwischen  Rußland  und  Deutsch- 
land zu  treiben,  der  im  Sommer  1887  unternommen  wurde. 
Er  kann  hier  nicht  übergangen  werden,  obgleich  er  in  den 
belgischen  Berichten  nicht  erwähnt  wird,  weil  er  wohl  nicht 
ohne  Folgen  geblieben  ist. 

Das  1884  abgeschlossene  Neutralitätsabkommen  zwischen 
den  drei  Kaiserreichen  lief  im  Jahre  1887  ab.  Von  allen  äußeren 
Hindernissen,  die  einer  Verwirklichung  des  Zweibundprojektes 
entgegenstanden,  war  dieses  Abkonmien  das  größte.  Die  Er- 
neuerung des  Vertrages  galt  es  in  erster  Linie  zu  verhindern, 
wenn  die  Bahn  neuen  politischen  Konstellationen  geöffnet 
werden  sollte.  Die  bulgarische  Frage,  in  der  französische  und 
russische  Politik  sich  schon  wiederholt  zusammengefunden 
hatten  und  in  der  des  Zaren  Eigenhebe,  wie  man  wußte,  aufs 
stärkste  interessiert  war,  gab  die  Veranlassung.    Es  entstanden 

1)  Vgl.  Le  Petit  Sou,  9.  September  1901  (Paul  Lafargue).  Cyons  Buch 
«Histoüe  de  Tentente  franco-russe.  Documents  et  Souvenirs  (1886 — 1894)» 
ist  mir  nicht  zugänglich.  Über  Cyon  s.  La  Nouvelle  Revue  1889,  S.  348 ff. 

2)  Anl.  28,  S.  197  (Petersburg,  2.  Juni  1887). 

25 


die  bekannten  Fälschungen,  deren  Geschichte  der  Figaro  am 
29.  August  1896  erzählt  hat^).  Ein  politischer  Abenteurer, 
Foucault  de  Mondion,  beschafft,  angeblich  aus  dem  Kabinett 
König  Leopolds  von  Belgien,  unter  anderen  diplomatischen 
Akten  einen  Brief  des  deutschen  Botschafters,  Prinzen  Reuß, 
in  Wien  an  den  eben  gewählten  Fürsten  Ferdinand  von  Bul- 
garien, aus  dem  hervorgehen  würde,  daß  Bismarck  dem  russischen 
Kabinett  gegenüber  ein  Doppelspiel  trieb,  dem  Anschein  nach 
Rußland  völlig  freie  Hand  in  Bulgarien  ließ,  in  Wahrheit  Fer- 
dinand gegen  die  russische  Politik  unterstützte.  Der  frühere  fran- 
zösische Minister  Lockroy  und  General  Boulanger  brachten  die 
Mittel  zusammen,  um  diese  „Dokumente"  verfügbar  zu  machen; 
sie  wurden  in  Paris  photographiert,  die  Aufnahmen  durch  den 
General  Appert  in  den  Herbsttagen  dem  Zaren  überbracht, 
der  den  gewohnten  Sommeraufenthalt  in  Kopenhagen  genommen 
hatte  und  auf  der  Rückreise  in  Berlin  erwartet  wurde.  Wir  wissen 
aus  Bismarck s  eigener  Darstellung  in  den  ,, Gedanken  und  Er- 
innerungen", daß  es  ihm  seiner  Meinung  nach  gelang,  den 
Zaren  davon  zu  überzeugen,  daß  er  das  Opfer  einer  „durch 
ihre  unverschämte  Dreistigkeit  eindrucksvollen  Intrige"  sei; 
auch  wurde  im  Anschluß  an  des  Zaren  Aufenthalt  in  Berhn 
der  Rückversicherungsvertrag  erneuert,  der  Deutschland  und 
Rußland  noch  einmal  auf  drei  Jahre  in  ein  Verhältnis  gegen- 
seitiger Garantie  brachte. 

Es  geht  aber,  wie  wir  sehen  werden,  aus  der  Entwicklung 
der  russischen  Verhältnisse  hervor,  daß  dieser  Vorfall  beim 
Zaren  unzweifelhaft  einen  Rest  von  Mißtrauen  gegen  Bismarck 
hinterließ,  der  auch  in  der  Politik  deutlich  zum  Ausdruck 
gekommen  ist.  Man  wird  mit  dieser  Änderung  der  Stimmung 
am  Petersburger  Hofe  auch  in  Verbindung  bringen  dürfen, 
daß  der  russische  Botschafter  in  Paris,  Baron  Mohrenheim, 
im  Februar  1888  einen  Schritt  tat,  der,  weil  er  als  Beginn  einer 


*)  Die  Darstellung  des  Figaro  \vird  in  allen  wesentlichen  Punkten  be- 
stätigt, gleichzeitig  aber  auch  das  abschheßende  Urteil  über  den  Charakter 
der  Fälschungen  gefällt  in  dem  italienischen  Gesandtschaftsbericht  aus 
Wien  vom  18.  Dezember  1887,  der  in  Crispis  Memoiren,  a.  a.  O.,  S.  276 
bis  278,  aufgenommen  ist. 


26 


I 


entschiedenen  Zweibundspolitik  ausgelegt  wurde,  so  großes 
Aufsehen  erregte,  daß  auch  Baron  Beyens  über  ihn  mit  einiger 
Ausführlichkeit  nach  Brüssel  berichtete. 

Der  Präsident  der  Kammer,  Floquet,  hatte  einst  im  Jahre 
1867  dem  Zaren  Alexander  IL  bei  einem  Aufenthalt  in  Paris 
ins  Gesicht  geschrien:  ,,Vive  la  Pologne,  Monsieur!"  Das  war 
einer  jener  ZN\ischenfälle,  mit  denen,  nach  Beyens'  Bericht  aus 
dem  Vorjahre^),  Mohrenheim  die  Unmöglichkeit  begründet  hatte, 
mit  den  maßgebenden  französischen  Politikern,  wie  z.  B.  dem 
Kammerpräsidenten,  in  Verbindung  zu  treten.  Von  Floquet 
hieß  es  nun  Anfang  1888,  daß  er  der  kommende  Mann  sein 
werde,  wenn  der  für  die  nächste  Zeit  erwartete  Kabinettswechsel 
eintrete.  Und  mit  diesem  Floquet,  gegen  dessen  Person  er 
sich  erst  vor  kurzem  einem  Kollegen  des  belgischen  Gesandten 
gegenüber  in  den  stärksten  Worten  geäußert  hatte,  knüpfte  nun 
Mohrenheim  Beziehungen  an,  die  noch  dadurch  in  der  Öffent- 
lichkeit betont  N\-urden,  daß  die  Pariser  Presse  ausführlich  die 
Frage  erörterte,  von  wem  der  erste  Schritt  ausgegangen  sei. 
Beyens  bezweifelt,  daß  darin  eine  Antwort  der  russischen  Re- 
gierung auf  die  Veröffentlichung  des  Dreibundvertrages  zu  sehen 
sei;  aber  er  meint,  ,,wenn  die  Lage  Rußlands  nicht  die  wäre, 
die  sie  schon  seit  einiger  Zeit  ist,  würde  diese  so  alte  Kluft 
heute  nicht  überbrückt  worden  sein,  sondern  schon  in  den 
früheren  Jahren,  wo  die  Versuche  erfolglos  geblieben  sind^)". 

Am  3.  April  1888  bildete  Floquet  in  der  Tat  das  neue  Kabi- 
nett; aber  unter  den  beiden  Ministern  des  Auswärtigen,  die 
nun  während  der  Jahre  1888  und  1889  folgten,  Goblet  und 
Spuller,  ist  eine  weitere  Annäherung  unter  den  berufenen 
Vertretern  der  amtlichen  Pohtik  Frankreichs  und  Rußlands 
nicht     festzustellen.      Einen     Stillstand     dieser    Ent\Nicklung 

1)  Anl.  27,  S.  194  (Paris,  25.  Mai  1887). 

2)  Anl.  35,  S.  212  (Paris,  4.  Februar  1888).  Dazu  ist  die  Darstellung 
Hansens,  „Ambassade  ä  Paris  du  Baron  de  Mohrenheim"  (1884 — 1898), 
S.  74 — 77  zu  vergleichen;  S.  48  berichtet  er,  daß  im  April  1887  ein  Kabinett 
Floquet  noch  am  Widerstände  Mohrenheims  gescheitert  sei,  worauf  auch 
Beyens  hinzuweisen  scheint.  Dadurch  würde  der  Wechsel  in  der  Haltung 
des  Botschafters,  der  im  Herbst  1887  sich  vollzogen  haben  muß,  noch  stärker 
unterstrichen. 

27 


bedeutet  das  freilich  keineswegs.  Die  beiden  Jahre  gehören  im 
Gegenteil  durch  zwei  Gruppen  von  Ereignissen  zu  den  wichtigsten 
aus  der  Vorgeschichte  des  Zweibundes. 

Im  März  1888  war  Freycinet  im  Kabinett  Floquet  Kriegs 
minister  geworden;  fünf  Jahre  hindurch  konnte  er  an  der 
Reorganisation  der  französischen  Armee  und  der  militärischen 
Einrichtungen  arbeiten.  Mit  Stolz  berichtet  er  in  seinen  Lebens- 
erinnerungen von  der  gewaltigen  Leistung,  die  in  der  Haupt- 
sache bis  1890  vollendet  war.  Er  hat  in  dieser  Zeit  nicht  nur 
durch  Stärkung  seiner  Waffenmacht  Frankreich  eigentlich  erst 
bündnisfähig  gemacht,  sondern  auch  selbst  als  Kriegsminister 
einen  entscheidenden  Schritt  für  die  Verwirklichung  seines 
alten  Bündnisprogrammes  tun  können,  wie  es  ihm  nach  seiner 
Darstellung  schon  bei  Übernahme  des  Amtes  vorschwebte^). 
Im  November  1888  übermittelt  er  dem  Großfürsten  Wladimir 
auf  dessen  Bitte  das  neue  französische  Armeegewehr,  zwei 
Monate  später  fragt  der  russische  Militärattache  an,  ob  in 
den  französischen  Werkstätten  ein  ähnliches  Modell  für  Rußland 
hergestellt  werden  könnte;  bei  den  Vorbesprechungen,  die  der 
Erteilung  des  Auftrages  vorhergehen,  erhält  Freycinet  vom 
Militärattache  und  dem  Botschafter  die  Zusicherung,  daß  die 
Gewehre  nie  gegen  Frankreich  gebraucht  werden  würden. 
Russische  Artilleriegeneralo  und  Ingenieure  kommen  nach 
Paris,  um  sich  über  französische  Pulverherstellung  und  andere 
militärische  Dinge  zu  unterrichten.  Die  Waffenbrüderschaft 
wurde  vorbereitet^). 

Diese  Verhandlungen  wurden  selbstverständlich  so  geheim 
geführt,  daß  in  den  Gesandtschaftsberichten  über  sie  nichts 
zu  finden  ist.  Die  Berichte  erlauben  dafür  eine  gewisse  Ergän- 
zung der  Darstellung,  die  Freycinet  von  den  Fortschritten  der 
Zweibund-Idee  gibt.  In  die  Jahre  1888  und  1889  fällt  auch  der 
Höhepunkt  des  Boulangismus.  Am  27.  März  1888  war  der 
General  verabschiedet  worden,  der  nun  als  Volkstribun  die 
Massen  um  sich  und  seine  Fahne  mit  der  vieldeutigen  Devise 
„revision"  scharte.    Die  Geschichte  dieser  in  vielem  noch  recht 


1)  Freycinet  a.  a.  O.,  S.  398. 

2)  Freycinet  a.  a.  O.,  S.  414—418. 


28 


dunklen  Bewegung  und  ihres  Ausganges  gehört  nicht  hierher. 
Aber  zwei  Berichte  von  Beyens'  Vertreter,  dem  Legationsrat 
Maskens,  aus  Paris,  die  sich  mit  ihren  Grundlagen  und  der 
Stimmung  des  Volkes  in  dieser  Zeit  beschäftigen,  sind  wohl 
geeignet,  als  Folie  für  jene  Verhandlungen  zu  dienen,  die  im 
Kabinett  Freycinets  mit  Großfürsten  und  russischen  Militärs 
im  geheimen  geführt  wurden,  weil  sie  einen  Begriff  von  der 
Tiefe  und  Stärke  der  Volkskräfte  geben,  auf  die  Freycinet 
rechnete,  wenn  er  unablässig  an  der  Verwirklichung  seines 
Programmes  von  1880  arbeitete:  ,,Das,  was  die  Presse  sich  laut 
zu  sagen  hütet,  was  aber  in  den  Gesprächen  immer  ■vsdederkehrt, 
ist  folgendes:  Die  große  Mehrheit  der  Wähler  des  Generals 
Boulanger  hat  weder  für  einen  Diktator  noch  für  einen  künftigen 
Cäsar  die  Stimme  abgegeben,  sondern  für  den  Mann,  der  die 
Moral  der  französischen  Armee  gehoben,  der  ihr  zum  Bewoißtsein 
gebracht  hat,  wessen  sie  fähig  ist,  der  gegenwärtig  die  lebendige 
Verkörperung  des  Hasses  gegen  Deutschland  ist.  Nicht  als 
ob  diese  Wähler  mit  ihren  Stimmen  den  Krieg  herbeiführen 
woUten  —  niemand  in  Frankreich  vs-ünscht  ihn;  aber  vor  die 
Wahl  gestellt  zN\ischen  drei  Namen,  deren  einer  Monarchie  oder 
Kaiserreich  bedeutet,  der  andere  Republik  und  der  dritte  Haß 
gegen  die  Deutschen,  haben  sie  es  vorgezogen,  dem  Gefühl 
freien  Lauf  zu.  lassen,  das  ihnen  am  meisten  am  Herzen  liegt. 
Der  Konservative  oder  der  Republikaner  ist  nur  der  Gegner; 
der  Deutsche  ist  der  Feind^)." 

Zwei  Tage  später  äußert  sich  Maskens  in  einem  ausführlichen 
Bericht  über  die  Neigung  des  französischen  Volkes  zu  Rußland 
und  die  Haltung  der  Regierung,  der  durch  die  Gegenüber- 
stellung mit  dem  vorhergehenden  Bericht  in  ein  besonderes 
Licht  gerückt  wird. 

Vorsichtige  und  verständige  Zurückhaltung  gegenüber  Ruß- 
land und  etwas  wie  zunehmende  Einsicht  in  die  ganz  auf 
die  Erhaltung  des  europäischen  Friedens  gerichtete  Politik 
Bismarcks  und  des  Dreibundes  wird  bei  den  Abgeordneten 
und  in  den  Regierungskreisen  festgestellt.    Aber  ganz  anders 


')  Anl.  36,  S.  213  (Paris,  2.  März  1888). 

29 


klingt,  was  über  die  Stimmung  des  Landes  gesagt  wird:  „Die 
Öffentlichkeit  läßt  keine  Gelegenheit  ungenutzt,  um  ihren  Kund- 
gebungen zugunsten  Rußlands  einen  immer  enthusiastischeren 
Charakter  zu  geben.  Das  Reich  des  Zaren  ist  Mode,  wie  Aurelian 
Scholl  in  einer  seiner  Chroniken  sagt.  Im  Theater,  in  der  Presse 
mit  einigen  wenigen  Ausnahmen,  selbst  auf  der  Straße  wird 
jeder  Vorwand  zu  Demonstrationen  benutzt.  In  diesem  Punkt 
gibt  es  keinen  Unterschied  der  Anschauungen  bei  den  Franzosen, 
ob  sie  nun  die  raffinierteste  Erziehung  genossen  oder  ihre 
ganze  Kraft  verschwendet  haben,  um  in  den  Volksversamm- 
lungen gegen  die  leitenden  Klassen  und  gegen  die  Kapitalisten 
zu  wettern.  Für  sie  alle  ohne  Unterschied  ist  der  Zar  selbstlos 
und  großherzig,  die  Mission,  die  Rußland  sich  anmaßt,  ein 
überaus  verdienstvolles  Werk,  und  das  Volk,  das  es  zu  unter- 
jochen bestrebt  ist,  eine  Bande  von  Wilden  und  Briganten. 
Man  darf  die  Franzosen  von  heute  nicht  daran  erinnern,  daß 
sie  einst  in  einer  glorreichen  Epoche,  mächtig  und  gefürchtet 
in  Europa,  sich  für  die  unterdrückten  Völker  begeisterten. 
Es  wäre  verlorene  Mühe,  diese  Erinnerungen  heraufzubeschwören. 
Unsere  Großmut  von  damals  war  eine  Narrheit,  würde  man 
antworten;  unser  Egoismus  von  heute  ist  die  Weisheit  selber  .  .  . 
Im  Grunde  sind  die  slawophilen  Kundgebungen  im  französischen 
Volk  ein  wenig  bestellte  Arbeit,  und  man  kann  mit  Fug  annehmen, 
daß  die  öffentliche  Meinung  in  Frankreich,  wenn  sie  mit  solcher 
Vorliebe  allem  zujubelt,  was  in  Petersburg  geschieht  und  vor- 
bereitet wird,  in  erster  Linie  von  dem  Bedürfnis  geleitet  ist, 
sich  einem  benachbarten  Lande  unangenehm  zu  erweisen. 
Wie  sollte  man  sonst  verstehen,  daß  eine  ultrademokratischen 
Ideen  ergebene  und  unaufhörlich  den  Eroberungsgeist  bei  den 
Siegern  von  1870  verdammende  Presse  nicht  Bedenken  trägt, 
vor  der  autokratischen  Macht  des  Zaren  und  seiner  Politik 
ihre  Verbeugungen  zu  machen,  die  mit  allen  Mitteln  die  christ- 
lichen Völker  der  Balkanhalbinsel  sich  zu  assimiheren  trachtet^)  ?" 

1)  Anl.  37,  S.  214  (Paris,  4.  März  1888). 


30 


KAPITEL  II. 

DER  PANSLAWISMUS 

(1885-1889). 

Die  Geschichte  der  russischen  Politik  seit  1885  ist  nach 
dem  Eindruck,  der  sich  aus  den  Korrespondenzen  der  ver- 
schiedenen belgischen  Gesandtschaften  ergibt,  die  des  Kamp- 
fes zweier  politischer  Strömungen  um  die  Person  des  Zaren. 
Die  eine  schwankt  zwischen  einer  Politik  der  Freundschaft 
mit  Deutschland  und  einer  Politik  der  freien  Hand  nach  allen 
Seiten;  ihr  Vertreter  ist  der  Minister  des  Auswärtigen,  Nikolaus 
von  Giers.  Die  andere  beruht  auf  einer  mächtigen  Organisation, 
deren  Führer  wechseln,  deren  Ziele  unverrückbar  sind,  dem 
Pansla\sismus.  Das  Verhältnis  beider  Parteien  zueinander  und 
ihre  Ziele  werden  vom  Berliner  Gesandten  Greindl  einmal  kurz 
mit  den  Worten  bezeichnet:  „Zwischen  Panslawisten  und  Re- 
gierungsanhängern gibt  es  in  Wahrheit  keine  grundsätzliche 
Meinungsverschiedenheit.  Die  einen  genau  so  gut  vde  die 
anderen  streben  nach  der  Vorherrschaft  im  Orient;  nur  in  ihren 
Anschauungen  über  die  Mittel,  die  anzuwenden  sind,  und  über 
die  Opportunität  weichen  sie  voneinander  ab.  Eine  abwartende 
Haltung  ist  also  der  einzige  Weg,  die  friedfertigen  Absichten 
des  Zaren,  der  keinen  Krieg  mit  Deutschland  will,  und  die 
Hoffnungen,  auf  die  die  Russen  nicht  zu  verzichten  gedenken, 
miteinander   in   Einklang   zu   bringen^)."    Ganz   entsprechend 


^)  «La  Russie  continue  la  politique  de  recueillement  qui  est  la  seule 
possible  en  ce  moment.  Entre  les  Panslavistes  et  les  partisans  du  Gou- 
vernement il  n'y  a  en  r^alit^  pas  de  divergence  fundamentale.  Les  uns 
et  les  antres  aspirent  de  m§me  ä  la  domination  en  Orient;  ils  ne  difförent 
que  sur  les  moyens  ä  employer  et  sur  l'opportunit^.  Une  attitude  expectante 

31 


heißt  es  in  einem  Petersburger  Bericht  von  diesen  zwei 
Strömungen:  „Jedem  unparteiischen  Betrachter  muß  es  klar  sein, 
daß  beide  Parteien  sich  eigentlich  nur  in  der  Frage  der  Oppor- 
tunität voneinander  unterscheiden^)." 

Als  von  der  Idee  des  russischen  Nationalismus  erfüllt  gilt 
den  Gesandten  auch  der  Zar.  Nur  darüber  sind  sie  nicht  recht 
im  klaren,  zu  welcher  der  beiden  Parteien  er  im  Grunde  neigt. 
,, Seine  Gesinnung  und  Absichten  bleiben  immer  etwas  rätsel- 
haft", sagt  der  Petersburger  Gesandte  von  ihm*).  Die  wenigen, 
seine  Persönlichkeit  charakterisierenden  Züge,  die  mitgeteilt 
werden,  machen  diese  Unsicherheit  begreiflich.  „Der  Zar  ist 
wie  immer  gleichzeitig  halsstarrig  und  unentschlossen",  meint 
der  schwedische  Thronfolger^),  und  Greindl:  „Er  macht  per- 
sönlich seine  Außenpolitik  und  gibt  sich  nicht  immer  Rechen- 
schaft über  die  Tragweite  seiner  Handlungen;  er  ist  umgeben 
von  Panslawisten  und  schließt  sich  häufig  der  Meinung  dessen 
an,  der  zuletzt  mit  ihm  spricht*)."  In  einem  Londoner  Bericht 
wird  auf  seine  bekannte  Furchtsamkeit  hingewiesen  und  mit 
ihr  die  Zuversicht  begründet,  die  man  auf  seine  unbedingte 
Friedensliebe  haben  dürfe s).  Aber  auch  in  diesem  Punkt  äußert 
Greindl  einmal  Zweifel:  ,,Der  Zar  betont  seinen  Wunsch,  den 
Frieden  zu  wahren.  Ich  zweifle  nicht,  daß  das  aufrichtig  gemeint 
ist;  seit  ich  kürzlich  in  Rußland  war,  bin  ich  davon  sogar  fest 
überzeugt.    Unglücklicherweise  hat  der  Zar  widerspruchsvolle 

est  donc  l'unique  maniere  de  concilier  les  intentions  pacifiques  de  l'Em- 
pereur  qui  ne  veut  pas  de  guerre  avec  TAIiemagne  et  les  espörances  auxquelles 
les  Russes  n'entendent  pas  renoncer.»  Berlin,  16,  Februar  1889. 

*)  Anl.  46,  S.  234  (Petersburg,  7.  August  1888). 

2)  Anl.  48,  S.  239  (Petersburg,  13,  August  1888). 

')  Anl.  91,  S.  305  (Berlin,  13.  Februar  1892). 

*)  Anl.  45,  S.  232  (Berlin,  30.  Juni  1888).  —  Über  des  Zaren  Art,  Politik 
zu  machen,  s.  auch  Anl.  56,  S.  255  (Berlin,  6.  Juni  1889). 

*)  «On  pense  .  . .  qu'effraye  de  l'audace  des  nihilistes,  l'Empereur  se 
aardera  bien  de  provoquer  de  nouvelles  complications  europ^ennes  qui 
guraient  nöcessairement  pour  resultats  de  passioner  les  esprits,  de  fomenter 
des  möcontentements  de  toute  nature,  de  rendre  la  d^tresse  plus  g^n^rale, 
d'imposer  au  Czar,  dont  la  timidit^  est  notoire,  la  n^cessite  de  payer 
fröquemment  de  sa  personne  et  de  s'exposer  ainsi,  plus  que  jamais,  aux 
coups  des  assassins.»    London,  16.  März  1887. 

32 


1 


Neigungen.  Er  will  den  Frieden,  aber  mit  allen  den  Vorteilen, 
die  er  nach  einem  siegreichen  Feldzuge  fordern  könnte^)."  Es 
ist  erklärlich,  daß  unter  diesen  Umständen  der  Petersburger 
Gesandte  sich  einmal  zu  der  Mitteilung  berechtigt  glaubt,  die 
panslawistische  Partei  habe  triftige  Gründe,  auf  die  Unter- 
stützung des  Zaren  zu  rechnen 2).  Mächtige  Männer  der  Partei 
gehörten  zu  seinen  Beratern;  einer  von  ihnen  ist  der  Prokurator 
des  heiligen  Synod  Pobedonoszew,  „der  ehemalige  Lehrer  des 
Zaren,  jetzt  sein  vertrauter  Ratgeber,  die  vielleicht  mächtigste 
Persönlichkeit  des  Reiches"^),  vor  allem  aber  ihr  publizistischer 
Führer  Katkoff,  der  vom  Zaren  mit  dem  hohen  Wladimirorden 
ausgezeichnet  wird  und  ein  besonders  geehrter  Gast  in  Gatschina 
ißt*).  „Der  Einfluß  Katkoffs  auf  den  Zaren  ist  von  einem 
geheimnisvollen  Schleier  umgeben,"  heißt  es  in  einem  Berliner 
Bericht,  ,, aller  Wahrscheinlichkeit  nach  haben  zynischen  dem 
Zaren  Alexander,  als  er  noch  junger  Großfürst  und  noch  nicht 
voraussichtlicher  Thronerbe  war,  und  Katkoff,  dem  Pan- 
slawisten  und  ausgesprochenen  Feind  Deutschlands,  sehr  enge 
Beziehungen  bestanden.  Aus  dieser  Intimität  haben  sich  wohl 
Verpflichtungen  solcher  Art  ergeben,  daß  es  gefährlich  wäre, 
durch  offenen  Bruch  mit  dem  mitwissenden  Vertrauten  deren 
Enthüllung  herauszufordern^)". 

Es  ist   gut,   sich   dieser  Züge   aus  dem  Chapakterbild   des 
Zaren  zu  erinnern,  wenn  man  Bismarcks  große  Reden  über  die 


^)  Anl.  41,  S.  225  (Berlin,  9.  Juni  1888). 

2)  Anl.  50,  S.  244  (Petersburg,  11.  September  1888). 

^)  «Je  crois  oiseux  de  m'attacher  ä  refuter  un  telegramme  que  je  trouve 
dans  le  Journal  de  Bruxelles  annongant  la  disgräce  de  M.  Pob6donoszew, 
procureur  g^n^ral  du  St.  Synode,  ancien  pröcepteur  de  l'Empereur,  actu- 
ellement  son  confident  intime,  le  personnage  peut-etre  le  plus  puissant 
de  l'Empire.  Autant  vaudrait  dire  que  le  Systeme  autocraticpie  a  6t6 
aboli  et  une  Constitution  proclamöe.»    Petersburg,  22.  Mai  1889. 

*)  Anl.  22,  S.  184  (Petersburg,  28.  März  1887). 

^)  Anl.  23,  S.  186  (Berlin,  1.  April  1887).  —  Man  \v1rd  in  der  Drohung 
mit  sensationellen  Enthüllungen,  durch  die  Katkoff  nach  einem  Peters- 
burger Bericht  im  Mai  1887  auf  den  Zaren  zu  wirken  versucht,  eine  Be- 
stätigung dieses  Erklärungsversuches  sehen  dürfen;  s.  Anl.  28,  S.  197 
(Petersburg,  2.  Juni  1887). 

S    Europäische  Politik.    Bd.  5.  33 


Beziehungen  Deutschlands  zu  Frankreich  und  Rußland  aus  dem 
Februar  1887  und  dem  Januar  1888  liest.  Man  könnte  mit 
vielen  Äußerungen  des  Kanzlers,  die  in  den  Berhner  Berichten 
wiedergegeben  werden,  belegen,  daß  er  im  Kreise  von  Ver- 
trauten eine  ganz  andere  Sprache  führte  als  in  der  Öffentlichkeit 
des  Parlamentes,  und  das  Betonen  seines  Vertrauens  auf  Ge- 
sinnung und  Festigkeit  des  Herrschers,  in  dessen  Hand  das 
Schicksal  der  deutsch-russischen  Beziehungen  lag,  ein  dringender 
und  warnender  Appell  war,  der  eine  Gefahr  beschwören  sollte. 
Die  bulgarische  Krise  war  ja  nicht  die  erste  Gelegenheit, 
bei  der  die  im  Osten  drohende  Gefahr  erkennbar  wurde.  In 
den  belgischen  Berichten  wird  auf  die  Bedeutung  des  Pan- 
sla^\^smus  wohl  zum  erstenmal  im  Frühjahr  1882  hingewiesen, 
als  die  aufreizenden  Ansprachen  des  Generals  Skobeleff  in 
Warschau  und  Paris  vor  der  breiten  Öffentlichkeit  die  Ziele 
dieser  russischen  Partei  enthüllten.  In  diesen  Berichten  wird 
manches  zur  Sprache  gebracht,  was  über  die  Wurzeln  der 
Bewegung  Aufschluß  gibt;  so  gibt  der  belgische  Gesandte  in 
Berhn  am  23.  Februar  1882  wieder,  was  der  General  in  Berlin 
gegenüber  seinem  Freunde,  dem  Maler  Wereschtschagin,  äußert, 
als  dieser  ihn  fragt,  wie  er  sich  zu  seinen  Reden  habe  hinreißen 
lassen  können,  und  fügt  hinzu:  „Unter  den  Umständen,  die 
aus  den  vertraulichen  Äußerungen  des  Generals  Skobeleff  zu 
entnehmen  sind,  sind  solche  Handlungen  mehr  als  Disziplin- 
losigkeit. Es  erhellt  aus  ihnen  der  Versuch,  dem  Panslawismus 
gleichzeitig  die  Kraft  einer  revolutionären  Bewegung  im  Innern 
und  einer  Expansionsbewegung  nach  außen  zu  geben,  unter 
starker  Gefährdung  der  Beziehungen  Rußlands  zu  seinen  Nach- 
barn und  des  Friedens  Europas^)." 

^)  «Le  g6n6ral  lui  confia  que  l'^tat  actuel  de  la  Russie  ne  pouvait  plus 
se  prolonger.  C'^tait,  dit-il,  un  cataclysme  qui  se  pröparait.  Une  guerre 
pouvait  seule  le  prevenir.  Quels  qu'en  puissent  etre  les  malheurs,  il  valait 
mieux  les  affronter  que  de  se  rösigner  k  perir  dans  un  effondrement  an- 
archique.  G'est  avec  cette  conviction  qu'il  est  arriv6  ä  Paris  et  qu'il  a 
röpondu  aux  Serbes  .  .  .  Dans  les  circonstances  que  fönt  connaitre  les 
confidences  du  General  Skobeleff,  de  tels  actes  sont  plus  que  de  l'in- 
discipline.  Ils  revölent  la  tentative  de  donner  ä  la  fois  au  panslavisme 
la  foree  d'un  mouvement  de  r^volution  Interieure  et  d'expansion  exterieure 

34 


In  einem  späteren  Bericht  faßt  er  sein  Urteil  über  den  Pan- 
slawismus  in  folgenden  Bemerkungen  zusammen:  „Aus  der 
Prüfung  der  jüngsten  Vorgänge  und  der  Auskünfte,  die  mir 
gegeben  worden  sind,  geht  hervor,  daß  sich  in  Rußland  eine 
große  Änderung  des  alten  Zustandes  vollzieht.  Neben  der 
traditionellen  absoluten  Oberhoheit  des  Zaren,  dessen  Ansehen 
der  Nihilismus  übrigens  gemindert  hat,  ist  der  Panslawismus 
aufgetaucht,  der  heute  mit  Energie  sich  zu  einer  allmächtigen 
nationalen  Partei  zu  organisieren  strebt.  Um  darin  Erfolg  zu 
haben,  greift  er  zur  Verhetzung  der  Massen,  deren  religiösen 
Fanatismus  und  Rassenvorurteile  gegen  das  Ausland  er  auf- 
rührt. Graf  Ignatieff  hat  sich  zum  Führer  dieser  Partei  auf- 
geworfen, die  bestrebt  ist,  die  Herrschaft  über  die  autokratische 
Macht  des  Kaisers  und  die  Leitung  der  Außenpolitik  Rußlands 
zu  gewinnen^)." 

Nach  den  belgischen  Berichten  hat  der  Panslawismus  schon 
damals,  1882,  versucht,  den  Zaren  für  seine  Pläne  zu  gewinnen 2). 
Daß  das  Deutsche  Reich  seit  dem  Berliner  Kongreß  durch  den 

au  grand  p6ril  des  relations  de  la  Russie  avec  ses  voisins  et  de  la  paix 
de  l'Europe.»    Berlin,  23.  Februar  1882. 

^)  «De  l'observation  des  faits  röcents  et  des  renseignements  qui  me 
sont  donn^s,  il  resulte  qu'en  Russie  il  s'op^re  une  grande  alteration  de 
l'ancien  6tat  de  choses.  A  c6t6  de  l'autorite  traditionelle  absolue  du  Czar 
dont  le  nihilisme  a  d'ailleurs  diminuö  le  prestige,  a  surgi  le  panslavisme 
qui  travaille  aujourd'hui  avec  Energie  ä  s'organiser  en  parti  national 
omnipotent.  Pour  y  röussir  il  recourt  ä  l'agitation  des  masses  dont  il 
excite  le  fanatisme  religieux  et  les  prejuges  de  race  contre  l'etranger. 
Le  Comte  Ignatieff  s'est  pos6  en  Chef  de  ce  parti  qui  tend  ä  s'imposer 
au  Pouvoir  autocratique  de  l'Empereur  et  ä  la  direction  de  la  politique 
exterieure  de  la  Russie.»    Berlin,  10.  März  1882. 

^)  «L'attention  se  porte  ä  present  sur  le  sort  qui  est  r^servö  au  Gän^ral 
(Skobeleff).  II  semble  probable  que  l'Empereur  usera  de  menagements 
ä  son  6gard.  Voici  l'explication  de  cette  indulgence.  Le  Comte  Ignatieff 
serait  arrivö  ä  convaincre  l'Empereur  qu'il  reussit  ä  trouver  dans  le  pan- 
slavisme des  moyens  soit  de  donner  une  diversion  au  Nihilisme  seit  de 
le  desorganiser  ou  d'entraver  son  action.»  Berlin,  3.  März  1882.  —  «II 
rösulte  des  derniers  renseignements  transmis  de  St.  Petersbourg  que  le 
Czar  garde  le  silence  le  plus  absolu  sur  ses  intentions.  II  ecoute  les  con- 
sid6rations  que  lui  exposent  les  adversaires  du  General  Ignatieff,  et  il 
s'abstient  de  r^pondre.»    Berlin,  22.  April  1882. 


Panslawismus  auch  unmittelbar  bedroht  sei,  weil  dessen  Ausgang 
von  ihm  als  nationale  Schmach  hingestellt  und  Deutschland 
dafür  verantwortlich  gemacht  wurde,  wird  in  ihnen  ausdrücklich 
festgestellt^).  Die  Bewegung  hat  schon  in  diesen  Jahren  so 
weite  Kreise  gezogen,  daß  1884  der  russische  Gesandte  in  Berlin 
Saburoff,  wie  von  dort  nach  Brüssel  gemeldet  wird,  es  wagt,  pan- 
slawistische  Politik  auf  eigene  Faust  zu  treiben  2).  Schon  1882 
sah  man  in  Berlin  nach  den  belgischen  Zeugnissen  in  der  Ver- 
ehrung des  Zaren  für  seinen  greisen  Großonkel  die  wesentlichste 
Garantie  für  den  Frieden^);  daß  die  Besorgnisse,  die  in  den  Be- 

^)  «L'AUemagne  ne  peut  plus  se  dissimuler  que  le  panslavisme  subil 
comme  une  d^faite  le  traitö  de  Berlin,  qu'il  travaille  ä  s'assurer  une  re- 
vanche  qu'il  lui  demande.  tout  ä  la  fois  la  reparation  d'une  mortification 
nationale  et  les  moyens  de  comprimer  ä  l'aide  d'une  teile  diversion  les 
propensions  anarchiques  qui  menacent  la  Russie.  Le  Comte  Ignatieff 
est  le  reprösentant  de  cette  politique  hostile  ä  TAllemagne.»  Berlin, 
17.  März  1882. 

^)  «M.  de  Sabouroff  a  cru  pouvoir  se  mettre  en  travers  des  combinaisons 
du  Prince  de  Bismarck  et  de  M.  de  Giers.  Tandis  que  ce  dernier  personnage 
6tait  en  Suisse,  ä  la  veille  de  se  rendre  ä  Vienne,  M.  de  Sabouroff  partait 
pour  St.  P6tersbourg.  II  entreprenait  de  convaincre  le  Czar  de  la  n6- 
cessitö  de  donner  ä  la  politique  de  la  Russie  une  impulsion  toute  pan- 
slaviste  au  lieu  de  la  diriger  dans  les  voies  traditionelles  de  l'alliance  alle- 
mande.  La  chute  de  M.  de  Giers  devait  etre  le  r^sultat  de  cette  d^marche. 
M.  de  Sabouroff  se  faisait  le  champion  du  parti  slave,  appuy6  par  le  Grand- 
Duc  Constantin,  en  lutte  avec  le  parti  allemand  que  repr^sente  le  Grand- 
Duc  Michel.»    Berlin,  16.  März  1884. 

^)  «Je  dois  constater  qu'ä  Berlin  l'opinion  tend  ä  conclure  qu'une  guerre 
avec  la  Russie  peut  encore  se  diff^rer,  mais  qu'elle  reste  presqu'in6vitable. 
Cette  opinion  s'explique  par  les  sentiments  de  v^n^ration  et  d'affection 
du  Czar  pour  son  grand-oncle  ägö  de  85  ans  et  les  d^monstrations  cor- 
diales  de  la  Cour  de  Russie  et  de  son  Gouvernement.  Elle  ne  trouve  aucune 
s6curit6  pour  la  paix  dans  la  Situation  financiere  de  la  Russie  et  dans 
les  embarras  de  sa  politique  Interieure.  C'est  pr^cisöment  pour  soustraire 
la  Russie  ä  tous  les  effets  de  la  d^sorganisation  financiöre  et  de  l'anarchie 
administrative  que  le  panslavisme  excite  le  fanatisme  de  race  et  veut 
provoquer  une  guerre  dont  il  attend  la  räg^n^ration  sociale  et  politique 
de  l'Empire.  Les  discours  du  G^ndral  Skobeleff,  ratifi^s  par  le  Prince 
Gortschakoff,  ont  mis  ce  plan  au  grand  jour.  La  Russie,  ajoute-t-on,  trou- 
vera  toujours  ä  Constantinople,  dans  les  r^gions  du  Bas-Danube  et  des 
Balkans  l'occasion  de  provoquer  un  conflit,  dös  que  le  moment  lui  paraitra 
opportun.»    Berlin,  22.  April  1882. 

36 


richten  aus  Berlin  geäußert  wurden,  die  Entwicklung  der  Dinge 
auf  dem  Balkan  könne  eines  Tages  dem  Panslawismus  den  will- 
kommenen Anlaß  zur  Kriegsansage  an  die  verbündeten  Mächte 
Mitteleuropas  geben,  in  den  Berichten  des  belgischen  Gesandten 
in  Wien  noch  stärker  zum  Ausdruck  kommen,  ist  nach  Lage 
der  Dinge  begreiflich^). 

Man  muß  sich  diese  Vorgeschichte  des  Panslawismus  vergegen- 
wärtigen, wenn  man  verstehen  will,  was  es  für  die  gesamte 
politische  Lage  in  Europa  bedeutete,  als  durch  die  Vorgänge, 
die  sich,  mit  dem  Rumeliotenaufstand  beginnend,  seit  dem  Som- 
mer 1885  in  Bulgarien  abspielten,  das  Balkanproblem  von  neuem 
aufgerollt  wurde  und  der  Riß  zwischen  den  drei  Kaiserreichen 
von  neuem  auseinanderklaffte,  den  Bismarcks  politische  Kunst 
auf  einige  Jahre  zusammenzuschließen  vermocht  hatte.  — 
War  damit  das  Zeichen  zum  Losschlagen  für  den  Panslawismus 
gegeben,  oder  fühlte  er  sich  dazu  noch  nicht  mächtig  genug? 
Das  war  die  große  Frage,  mit  der  sich  auch,  ohne  es  auszusprechen, 
Bismarcks  große  Reichstagsrede  von  1887  beschäftigte. 

„Der  Zar",  sagt  ein  Bericht  aus  Berlin,  „wird  von  der  pan- 
slawistischen  Partei  gestoßen,  die  ihre  Bemühungen  nicht  ruhen 
lassen  wird,  bis  Rußland  notwendig  durch  die  Ereignisse  von 
selbst  fortgerissen  wrd^)."  Die  ausgesprochene  Abneigung  des 
Zaren  gegen  Alexander  von  Battenberg  machte  die  bulgarische 
Krise  noch  ganz  besonders  gefährlich:   „Die   Reizbarkeit  des 

^)  «La  Position  prise  par  rAutriche-Hongrie  dans  la  P^ninsule  des 
Balkans  ne  laisse  prevoir  que  trop  de  conflits  et  de  complications  entre 
cet  Empire  et  les  Etats  slaves  qui  l'avoisinent.  La  domination  autrichienne 
en  Bosnie  ne  peut  se  consolider  que  si  eile  exerce  une  v6ritable  pr^pon- 
d^rance  sur  la  Serble  et  le  Mont^n^gro.  Mais  la  Russie  pourrait-elle  ad- 
mettre  cette  h^gemonie  austro-hongroise  sur  des  populations  slaves  sans 
faillir  ä  sa  mission  traditionelle?  II  semble  bien  difficile  de  concevoir 
qu'un  accord  durable  puisse  s'^tablir  entre  les  deux  Empires  pour  une 
Solution  definitive  du  probleme  oriental,  et  l'opinion  generale,  je  parla 
ici  du  public  viennois  et  de  la  presse,  incline  ä  penser  qu'une  guerre  entre 
TAutriche  et  la  Russie  est  aussi  in^vitable  ä  la  longue  que  l'etait  la  guerre 
franco-allemande.»    Wien,  "2.  März  1882. 

*)  Berlin,  4.  September  1886,  Dieses  Urteil  wird  als  Äußerung  , .einer 
an  den  gegenwärtigen  diplomatischen  Verhandlungen  direkt  beteiligten 
Person"  wiedergegeben. 

37 


Zaren  und  seine  unversöhnliche  Rachsucht  sind  die  Ursachen 
von  Gefahren.  Jeden  Augenblick  können  sich  daraus  extreme 
Entschließungen  ergeben,  die  fast  notwendig  zum  Kriege  führen 
müssen^)." 

Es  konnte  nicht  fehlen,  daß  bei  dieser  Lage  die  Idee  einer  An- 
näherung an  Frankreich  auch  in  Rußland  eben  bei  der  Partei 
ihre  Anhänger  fand,  die  in  der  Zerschmetterung  der  Zentral- 
mächte die  Voraussetzung  für  die  Verwirklichung  ihrer  Balkan- 
pläne sah.  Das  Entgegenkommen  Freycinets  war  deutlich  genug; 
nach  der  Seite  gab  es  keine  Schwierigkeiten.  Aber  eine  andere 
Frage  war,  ob  es  gelingen  würde,  den  Zaren  für  diese  Politik 
zu  gewinnen.  In  den  Berichten  wird  immer  wieder  die  natür- 
liche Abneigung  des  Zaren  gegen  die  republikanische  Staats- 
form und  sein  durch  den  ständigen  Wechsel  der  leitenden 
Männer  in  Frankreich"  hervorgerufenes  Mißtrauen  betont.  Es 
scheint,  daß  es  nach  heißen  Kämpfen,  die  in  den  Berichten 
wenigstens  angedeutet  werden,  Ende  1887  so  weit  war,  daß 
der  Zar  sich  innerlich  von  der  Politik  mit  Deutschland  los- 
sagte und  zu  einer  Politik  der  freien  Hand  überging.  Bis  es 
gelang,  ihn  zu  einer  Politik  mit  Frankreich  zu  bewegen, 
das  hat  freilich  noch  eine  Reihe  von  Jahren  gedauert  und  ist 
kaum  ohne  das  Eingreifen  besonderer  Umstände,  von  denen 
noch  zu  sprechen  sein  wird,  möglich  gewesen. 

Man  erinnere  sich  dessen,  was  der  Petersburger  Gesandte 
über  die  Zunahme  der  deutschfeindlichen  Stimmung  und  das 
Anwachsen  der  Kriegsbefürchtungen  während  des  Herbstes 
1886  berichtet  hatte^).  In  dieser  kritischen  Zeit  bringt  die 
,, Moskauer  Zeitung",  das  Organ  Katkoffs,  eine  Korrespondenz 
aus  Paris,  die  eine  Annäherung  von  Rußland  und  Frankreich 
für  notwendig  erklärt,  um  durch  die  Drohung  einer  franko- 
russischen Allianz  Deutschland  in  Respekt  zu  halten').    Zwei 


1)  Anl.  14,  S.  164  (Berlin,  31,  Dezember  1886). 

8)  S.  0.  S.  14  ff. 

')  «Un  autre  organe  de  la  presse  russe,  la  Gazette  de  Moscou,  vient 
de  publier  une  lettre  de  son  correspondant  de  Paris,  insistant  sur  la  ne- 
cessitö  d'une  entente  entre  la  Russie  et  la  France,  en  vue  de  tenir  l'AUe- 
magne  en  respect  par  la  menace  d'une  alliance  franco-russe.    II  faudrait 

38 


Monate  später  heißt  es  schon:  „Der  bezeichnende  Zug  der 
russischen  Presse  ist  gegenwärtig  eine  außerordentliche  Vor- 
liebe für  Frankreich,  das  als  zukünftiger  Verbündeter  hin- 
gestellt wird,  der  im  Falle  eines  österreichisch -russischen 
Konfliktes  die  Kräfte  Deutschlands  zu  binden  haben 
würdei)." 

Schon  damals  aber  ist  das  nicht  etwa  der  Einfall  eines  ein- 
zelnen Journalisten,  sondern  ein  Gedanke,  der  seinen  Widerhall 
im  Volke  findet.  Eine  Propagandareise  Paul  Derouledes  durch 
Südrußland  hatte  das  schon  im  Sommer  1886  so  deutlich  gezeigt, 
daß  der  belgische  Gesandte  besorgt  von  dieser  neuen  Erscheinung 
nach  Brüssel  berichtete :  „Eine  Partei  von  exaltierten  und  deutsch- 
feindlichen Russen  rüstet  sich,  ihm  die  begeistertsten  Ovationen 
in  Petersburg  darzubringen;  es  ist  zu  befürchten,  daß  es  anti- 
deutsche Kundgebungen  gibt,  zu  deren  Echo  sich  die  franzö- 
sische und  russische  Presse  ohne  Frage  machen  werden.  Das 
wäre  ganz  besonders  bedauerlich  in  einem  Augenblick,  in  dem 
die  Lage  bereits  so  gespannt  ist,  in  dem  eine  so  ausgesprochen 
deutschfeindliche  Strömung  ebenso  in  Rußland  wie  in  Frank- 
reich auftritt«)." 

pour  cela,  dit-il,  qu'a  Paris  se  trouvät  au  plus  vite  un  ambassadeur  de 
Russie  sympathique  ä  celle-ci.  Une  fois  que  les  relations  diplomatiques 
seront  r^tablies,  continue  l'organe  de  M.  Katkoff,  l'action  commune 
des  repr^sentants  de  la  Russie  et  de  la  France  en  Orient  se  trouvera  sen- 
siblement  all^gee.  II  y  a  en  effet  beaucoup  de  points  sur  lesquels  11  est 
possible  de  s'entendre.  L'influence  de  la  France  est  considerable  ä  Athenes 
et  tres  forte  en  ce  moment  ä  Constantinople.  M.  de  Freycinet  serait  tres 
heureux  s'il  pouvait  prendre  sa  revanche  des  affaires  de  Grece  et  com- 
pliquer  en  m§me  temps  la  Situation  de  l'Angleterre  en  Egypte.  Dans  cette 
direction  les  int^rets  de  la  France  se  rencontrent  avec  ceux  de  la  Russie, 
de  la  Turquie  et  de  la  Grece  sans  heurter  les  intörets  allemands.»  Peters- 
burg, 12.  Oktober  1886. 

M  Anl.  11,  S.  155  (Petersburg,  3.  Dezember  1886). 

-)  «Un  incident  ögalement  desagr^able  pour  les  Gouvernements  russe 
et  frangais  est  ä  pr^voir  si  M.  Paul  Döroulede,  le  fameux  patriote,  realise 
son  projet  de  venir  ä  St.  Petersbourg,  car  un  parti  de  Russes  exalt^s  et 
germanophobes  se  preparent  ä  lui  faire  les  plus  chaleuretises  ovations  et 
Ton  peut  craindre  qu'il  n'y  ait  des  demonstrations  anti-allemandes,  dont 
la  presse  fran^aise  et  russe  ne  msmqueront  pas  de  se  faire  l'^cho.  Ce  fait 
serait  particulierement  regrettable  dans  un  moment  oü  la  Situation  est 

39 


Im  Beginn  des  Jahres  1887,  als  der  Ausbruch  eines  deutsch- 
französischen Krieges  bevorzustehen  schien,  gibt  der  Gesandte 
von  der  Stellungnahme  der  russischen  Öffentlichkeit  folgendes 
Bild:  „Die  Stimmung  der  Bevölkerung  ist  nichts  weniger  als 
deutschfreundlich  und  niemals  war  die  Erbitterung  über  den 
Berliner  Vertrag  so  zu  spüren  wie  heute  ...  Im  ganzen  würde 
offenbar  das  russische  Volk  den  Ausbruch  eines  deutsch-fran- 
zösischen Krieges  recht  gerne  sehen,  und  die  hiesigen  Zeitungen 
gießen,  ohne  es  sich  sehr  merken  zu  lassen,  Öl  ins  Feuer.  Ich 
denke  indessen,  daß  die  Öffentlichkeit  mehr  instinktiven 
Empfindungen  folgt  als  klaren  Überlegungen,  und  daß  am  Ende 
niemand  in  Rußland  eine  fest  umschriebene  Vorstellung  davon 
hat,  welchen  Vorteil  man  aus  den  Ereignissen  ziehen  könnte. 
Das  einzige,  was  sich  sehr  deutlich  bemerkbar  macht,  ist  eine 
Abneigung  gegen  Deutschland,  eine  nach  Rache  verlangende 
Erinnerung  an  1878  und  die  Meinung,  daß  man  sich  einer 
schweren  Gefahr  aussetzen  würde,  wenn  man  Deutschland 
noch  einmal  Frankreich  niederschlagen  ließe.  Das  sind,  in 
Kürze,  die  augenblicklich  in  der  russischen  Öffentlichkeit 
herrschenden  Anschauungen  —  ein  noch  unbestimmtes  Ver- 
langen nach  einer  neuen  Politik  und  ein  Schwanken  in  der 
Richtung,  die  ihr  zu  geben  wäre,  aber  der  entschlossene  Wunsch, 
daß  diese  Richtung  Deutschland  nicht  günstig  sein  soll^)." 

Der  Petersburger  Gesandte  hat  seinen  Mitteilungen  viele 
Auszüge  und  Übersetzungen  aus  russischen  Tageszeitungen 
beigegeben,  die  sich  leicht  zu  einem  eindrucksvollen  Bild  von 
dem  Anwachsen  der  Gehässigkeit  gegen  Deutschland  und  seine 
Politik  in  den  russischen  Blättern  seit  1885  zusammenstellen 
ließen.  Man  kann  sich  eine  Vorstellung  von  dieser  Tätigkeit 
der  Presse  machen,  wenn  man  unter  den  Anlagen  den  umfang- 
reichen Bericht  über  die  Nowoje  Wremja  liest,  den  der  belgische 
Gesandte  in  Petersburg  auf  eine  Anfrage  des  Ministeriums 
1886  nach  Brüssel  schickte  2). 

d^jä  si  tendue,  oü  un  courant  si  accentuö  d'animositö  contre  TAllemagne 
se  manifeste  aussi  bien  en  Russie  qu'en  France.»  Petersburg,  27.  Juli  1886. 

»)  Anl.  19,  S.  177  (Petersburg,  18.  Februar  1887). 

2)  Anl.  7,  S.  148  (Petersburg,  5.  September  1886). 

40 


An  die  Erörterung  der  Frage,  ob  es  zweckmäßig  sei,  politisch 
mit  Österreich  und  Deutschland  zusammenzugehen,  an  Angriffe 
gegen  Deutschland  und  Empfehlungen  einer  Politik  der  freien 
Hand  mußte,  wenn  man  diese  Zeugnisse  zusammennimmt,  die 
öffentliche  Meinung  in  Rußland  wohl  gewöhnt  sein,  als  im  März 
1887  Katkoff  in  der  „Moskauer  Zeitung"  auf  den  Gedanken  der 
Notwendigkeit  einer  Annäherung  an  Frankreich  zurückkam,  den  er 
schon  im  Herbst  1886  ausgesprochen  hatte.  Diesmal  aber  verband 
er  damit  einen  Angriff  auf  die  deutschfreundliche  Politik  des 
Ministers  des  Äußeren,  den  der  Gesandte  in  einem  Bericht  über 
diese  Vorgänge  als  ohne  Vorgang  in  Rußland  bezeichnet. 
Katkoff  unterschied  „zwischen  einer  persönlichen  Politik  des 
Zaren,  die  die  russischen  Interessen  wahrnimmt,  und  der  des 
Ministers  des  Auswärtigen,  die  deutschen  Interessen  dient". 
In  einem  zweiten  Artikel  trat  er  noch  einmal  mit  allem  Nach- 
druck für  eine  französisch  gerichtete  Politik  ein.  Man  faßte  in 
Petersburg  nach  dem  Urteil  des  belgischen  Gesandten  diese 
Äußerungen  als  offene  Kriegserklärung  zwischen  den  beiden 
großen  politischen  Parteien  auf,  da  Katkoffs  Organ  als  Spiegel- 
bild der  geheimsten  Gedanken  des  Zaren  und  seines  allmäch- 
tigen Ministers  des  Inneren,  des  Grafen  Tolstoi,  galt,  und  wartete 
nun  mit  Spannung  darauf,  für  welche  Partei  sich  die  Regierung 
entscheiden,  wer  als  Sieger  aus  dem  Kampf  hervorgehen  werde. 
„Man  behauptet,  daß  Graf  Tolstoi  sich  bemüht,  die  beiden 
politischen  Strömungen  miteinander  zu  versöhnen;  aber  man 
fügt  hinzu,  daß  er  vielleicht  mehr  oder  weniger  direkt  den 
großen  Moskauer  Publizisten  unterstützt",  meint  der  Belgier 
und  schließt  seinen  Bericht  mit  den  Worten:  „Alle  Zeitungen 
ohne  Unterschied  der  Partei  unterstützen  diesmal  Katkoff  in 
der  sehr  deutlichen  Absicht,  die  Erneuerung  des  Bundes  der 
drei  Kaiserreiche  zu  verhindern,  der  in  dieser  Zeit  abläuft*)." 

In  Berlin  hat  man  das  Ringen  der  beiden  Parteien  sehr 
empfunden;  van  der  Straten  berichtet  am  29.  April  1887, 
daß  der  russische  Botschafter  Graf  Schuwaloff  vermutlich 
Berlin  verlassen  werde,  und  bemerkt  dazu:   „Der  Widerstreit 


^)  Anl.  22,  S.  184  (Petersburg,  28.  März^l887). 

41 


der  Einflüsse  des  Herrn  von  Giers  und  Katkoffs  hat  oft  zur 
Folge,  daß  die  Versicherungen,  die  der  russische  Botschafter 
dem  Kaiser  und. dem  Kanzler  in  Berlin  gibt,  in  Widerspruch 
stehen  zu  dem,  was  man  in  Rußland  macht.  Das  ist  eine  schiefe 
Stellung,  aus  der  er  herauskommen  möchte^)." 

Am  1.  April  hatte  er  geschrieben,  daß  Schuwaloff  gerade  nach 
Petersburg  gereist  sei:  „Er  ist  überzeugter  Anhänger  einer 
Allianz  zwischen  Rußland  und  Deutschland;  seine  Reise  erklärt 
sich  aus  der  Notwendigkeit,  diese  Allianz  vor  dem  Sturmlauf 
der  Partei,  deren  Haupt  Katkoff  ist,  in  Sicherheit  zu  bringen 2)." 
Von  dem  belgischen  Gesandten  in  Petersburg  wird  später 
bestätigt,  daß  Schuwaloff  in  den  Parteienkampf  in  Petersburg 
entscheidend  eingegriffen  habe;  auch  hier  findet  man  in  den  bel- 
gischen Berichten  nicht  mehr  als  Andeutungen  der  Vorgänge, 
die  sich  in  der  nächsten  Umgebung  des  Zaren  abspielten^). 
Auf  das  Material  hin,  das  Schuwaloff  aus  Berlin  mitbrachte, 
gab  nach  dem  Petersburger  Bericht  der  Zar  den  Befehl,  den 
General  Bogdanowitsch  vom  Dienst  im  Generalstabe  aus- 
zuschließen, weil  er  vor  kurzem  während  einer  Reise  nach  Frank- 
reich für  die  Vorbereitung  einer  franko-russischen  Allianz  tätig 
gewesen  war;  gleichzeitig  wurden  andere  Bestrafungen  hoher 
Persönlichkeiten  in  Aussicht  gestellt,  die  mit  der  deutschfeind- 


^)  4Le  conflit  des  influences  de  M.  de  Giers  et  de  M.  Katkoff  a  souveut 
pour  r^sultat  k  Berlin  de  mettre  les  assurances  que  l'Ambassadeur  donne 
ä  l'Empereur  Guillaume  et  au  Prince  de  Bismarck  en  d^saccord  avec 
ce  qui  se  fait  en  Russie.  C'est  une  position  fausse,  de  laquelle  11  voudrait 
sortir.»    Berlin,  29.  April  1887. 

2)  Anl.  23,  S.  186  (Berlin,  1.  April  1887). 

^)  Eine  der  seltenen  Stellen  in  den  belgischen  Berichten,  die  einen 
wenigstens  flüchtigen  Einblick  in  die  menschlich-persönliche  Seite  dieser 
Kämpfe  gewähren,  findet  sich  in  einem  Bericht  aus  Petersburg,  in  dem 
der  belgische  Gesandte  nach  Mitteilungen  eines  Kollegen  wiedergibt,  was 
Giers  ihm  über  die  Schwierigkeiten  seiner  Stellung  mitteilt:  «D'un  cöte 
la  presse  qui  excite  l'opinion  publique  et  nous  cree  des  embarras  avec 
TAllemagne;  de  l'autre  l'Empereur,  dont  les  influences  sont  difficiles  ä 
combattre.  Peut-etre  suis-je  un  des  seuls  qui  aient  la  possibihtö  de  dire 
ä  S.  M.  des  choses  que  d'autres  n'oseraient  point  Lui  faire  entendre  . .  . 
Mais  le  Prince  de  Bismarck  n'est  pas  commode!  Quel  terrible  hommel» 
Petersburg,  6.  März  1887. 

42 


liehen  Haltung  der  russischen  Presse  zusammenhingen.  In  Peters- 
burg erzählte  man  sich,  daß  Katkoff  eine  Denkschrift  über  diese 
Vorgänge  dem  Zaren  einzureichen  beabsichtige,  wenn  aber  auch 
dieser  Versuch,  seine  Anschauungen  noch  durchzusetzen,  schei- 
tern sollte,  in  der  ,, Moskauer  Zeitung"  einen  großen  Sensations- 
artikel veröffentlichen  und  sie  dann  eingehen  lassen  wolle^). 

Dazu  ist  es  nicht  gekommen;  Katkoff  ist  Anfang  August 
gestorben,  ehe  er  diesen  Plan  ausführen  konnte.  Seine  Nieder- 
lage war  zum  Teil  das  Werk  Bismarcks,  der  durch  die  bekannte 
Veröffentlichung  von  Gortschakoffs  Reichstadter  Geheimver- 
trägen mit  Österreich,  durch  die  er  Bosnien  und  die  Herzegowina 
gegen  Handlungsfreiheit  in  Bulgarien  aufgab,  Giers  im  Kampf 
gegen  Katkoff  zur  Hilfe  kam;  sie  entkräftete  dessen  Behauptung, 
daß  Giers  der  Politik  des  Fürsten  Bismarck  sklavische  Gefolg- 
schaft leiste.  Sie  unterstütze  Giers  „gegen  die  mit  dem  fran- 
zösischen radikalen  Chauvinismus  und  den  Revanchehetzern 
verbündeten  russischen  Panslawisten",  schreibt  am  20.  Mai  1887 
der  belgische  Gesandte  aus  Berlin  und  stellt  am  10.  Juni  fest, 
daß  der  Zar  von  neuem  die  Politik  des  Einvernehmens  mit 
Deutschland  gegen  die  Umtriebe  der  panslawistischen  Politik 
stützt  2). 

In  den  belgischen  Berichten  aus  Petersburg  spiegelt  sich  wohl 
der  starke  Eindruck,  den  Giers'  Sieg  machte,  und  die  wesent- 
liche Besserung  in  den  vorübergehend  sehr  gespannten  Bezie- 
hungen zwischen  Deutschland  und  Rußland.  Trotzdem  erklärt 
der  Gesandte,  daß  die  russische  Regierung  entschlossen  sei, 
das  Bündnis  mit  Deutschland  und  Österreich  nicht  zu  erneuern, 
und  gegebenenfalls  eine  Zerschmetterung  Frankreichs  ver- 
hindern werde^).   Die  Politik  der  freien  Hand  wäre  also  damals, 

1)  Anl.  28,  S.  197  (Petersburg,  2.  Juni  1887).  Am  17.  Juni  berichtet 
der  Berliner  Gesandte,  daß  Graf  Schuwalow  am  Tage  vorher  bei  ihm 
gegessen  habe  und  bestätigt  im  Anschluß  daran  die  Darstellung  des 
Petersburger  Kollegen,  die  ihm  von  Brüssel  übermittelt  war,  mit  den 
Worten:  «Je  ne  doute  pas  que  ses  deux  recentes  apparitions  ä  St.  Pöters- 
bourg  ne  se  soient  rattach^es  aux  circonstances  dont  vous  avez  bien  voulu 
me  donner  connaissance  par  votre  d^pSche  du  11  juin.> 

')  s.  S.  24,  Anm.  2. 

')  Anl.  25,  S.  191  (Petersburg,  13.  Mai  1887). 

43 


1887,  schon  zum  Regierungsprogramm  geworden,  Katkoff 
hätte  wenigstens  das  erreicht,  was  er.  im  Herbst  1886  als  Ziel 
der  neuen ,, nationalen"  Politik  Rußlands  hingestellt  hatte.  Nach 
einer  Unterhaltung  über  diese  Vorgänge  mit  Personen,  ,,die  Be- 
ziehungen zur  Regierung  haben",  glaubt  der  Petersburger  Ge- 
sandte auch  den  Grund  angeben  zu  können,  der  die  russische 
Regierung  von  einer  entschiedenen  Politik  zurückhielt:  ,, Frank- 
reich hat  die  Sympathien  Rußlands  nicht  verloren,  aber  die 
häufigen  politischen  Richtungswechsel  haben  in  letzter  Zeit 
das  Vertrauen  auf  Frankreich  erschüttert.  Solange  Frankreich 
der  Zukunft  nicht  gewiß  ist,  muß  man  den  Sympathien  Schwei- 
gen bieten  und  kluge  Zurückhaltung  üben.  Wohl  oder  übel 
muß  man  sich  der  größten  Höflichkeit  gegenüber  Berlin  be- 
fleißigen, um  sich  nicht  in  eine  gewagte  Situation  zu  verlieren, 
in  der  Rußland  plötzlich  isoliert  wäre.  Zar  Alexander  III. 
wünscht  aufrichtig  die  Erhaltung  des  Friedens,  und  da  jeder 
neue  Schritt  Rußlands  in  der  Richtung  auf  Frankreich  den 
Frieden  durch  Alarmierung  und  Herausforderung  Deutschlands 
gefährden  würde,  sieht  die  russische  Regierung  davon  ab,  den 
neuen  Tendenzen  einer  Annäherung  zwischen  der  russischen 
und  der  französischen  Nation  eine  greifbare  Form  zu  geben. 
Vorsichtig  ausgedrückte  Sympathien,  befriedigendes  Einver- 
nehmen in  den  Anschauungen  über  die  internationale  Politik 
sind  alles,  was  Rußland  ohne  eigne  Gefahr  zugunsten  Frank- 
reichs vermag^)." 

Im  Anschluß  an  den  Besuch  des  Zaren  in  Berlin  meint  der  Ge- 
sandte in  Petersburg  im  November  1887  etwas  wie  eine  Selbst- 
besinnung in  den  höheren  Schichten  der  russischen  Gesellschaft 
feststellen  zu  können;  aber  Sympathie  für  Frankreich,  Feind- 
schaft gegen  Deutschland  —  das  sei  die  Stimmung,  die  „unter 
dem  Einfluß  der  russischen  Preßorgane  —  alle  Parteigänger 
Frankreichs  und  Gegner  Deutschlands  —  sich  weiterhin  in  den 
unteren  Schichten  deutlich  äußert" 2). 

Er  konnte  damals  noch  nichts  von  den  bereits  erwähnten 
Dokumenten  wissen,   die  dem  Zaren  vor  seiner  Abreise  nach 


1)  Anl.  29,  S.  198  (Petersburg,  6.  Juni  1887). 

'')  Anl.  32,  S.  204^(Petersburg,  7.  November  1887). 


44 


Berlin  vom  General  Appert  in  Kopenhagen  überreicht  worden 
waren  und  ein  angebliches  Doppelspiel  Bism'arcks  in  der  bul- 
garischen Frage  beweisen  sollten^).  Es  ist  schon  gelegentlich 
der  Zweifel  ausgesprochen  worden,  ob  Bismarck  sich  nicht 
täuschte,  wenn  er  später  des  Glaubens  war,  es  sei  ihm  gelungen, 
des  Zaren  Zweifel  zu  zerstreuen  und  sein  Vertrauen  wieder- 
zugewinnen. Unter  den  belgischen  Berichten  aus  Berlin  befindet 
sich  ein  Schreiben  Greindls  aus  dem  Jahre  1896,  in  dem  er  den 
Inhalt  einer  Unterredung  mit  Marschall  wiedergibt.  Dieser  gibt 
dem  belgischen  Gesandten  Kenntnis  von  dem  Bericht  über  eine 
Unterredung  des  Grafen  Herbert  Bismarck  mit  dem  Großfürsten 
Wladimir  aus  dem  Jahre  1888,  der  in  den  Archiven  des  Aus- 
wärtigen Amtes  zu  Berlin  aufbewahrt  werde.  Aus  ihm  würde  sich 
ein  ganz  anderes  Bild  vom  Verhältnis  des  Zaren  zu  Bismarck  er- 
geben; es  scheint,  daß  dieses  Aktenstück  sehr  geeignet  wäre,  die 
Wendung  in  der  Haltung  des  Kaiserlichen  Hofes  zu  erklären.  Der 
Großfürst  machte  in  diesem  Gespräche  kein  Hehl  daraus,  daß 
sein  Bruder,  der  Zar,  ein  unheilbares  Mißtrauen  gegen  den  Fürsten 
Bismarck  habe,  und  daß  alle  Versuche,  es  zu  zerstreuen,  vergeblich 
gewesen  seien  ^).  Übrigens  hatte  der  Kanzler  nach  einer  Äuße- 
rung, von  der  ein  Berliner  Bericht  vom  9.  Dezember  1887  erzählt, 
damals  selbst  wenig  Vertrauen,  daß  der  Zar  in  Petersburg  noch 
ebenso  friedfertig  denken  würde  wie  in  Berlin,  wenn  er  wieder 
von  den  Panslawisten  und  anderen  Kriegshetzern  umgarnt  sei. 

»)  S.  o.  S.  34. 

*)  «Le  secretaire  d'etat  m'a  dit  poss^der  dans  ses  archives  le  compte- 
rendu  d'une  conversation  entre  le  Ccmte  Herbert  de  Bismarck  et  le  Grand- 
Duc  Madimir  de  Riissie  qui  a  eu  lieu  en  1888,  c'est-ä-dire  deux  ans  avant 
l'expiration  du  traite  secret  (des  Rückversicherungsvertrages).  Son 
Altesse  Royale  avait  dit  que  son  frere,  l'Empereur  Alexandre  III,  etait 
amm6  d'une  incurable  d^fiance  envers  le  Prince  de  Bismarck  et  que  tous 
ses  efforts  pour  la  dissiper  avaient  eU  inutiles.  II  y  a  loin  de  lä  aux  bons 
rapports  avec  la  Russie  que  le  Prince  de  Bismarck  se  vante  d'avoir  con- 
serv^s  pendant  toute  son  administration  et  qu'il  accuse  son  successeur 
d'avoir  troubl^s.»  Berlin,  5.  November  1896.  —  Dadurch  wird  Reventlow's 
Auffassung  (Deutschlands  Auswärtige  PoHtik,  1914,  S.  24)  vom  Verhältnis 
zwischen  dem  Zaren  und  Bismarck  am  Ende  der  achtziger  Jahre  noch 
schlagender  widerlegt,  als  durch  die  von  Hammann  („Der  neue  Kurs"  S.  40) 
angeführte  Stelle  aus  Hohenlohes  „Denkwürdigkeiten". 

45 


Herbert  Bismarck  sagt  dem  Gesandten  und  ebenso  einem  seiner 
Kollegen,  diese  Äußerung  des  Kanzlers  bestätigend:  „Der  Zar 
sieht,  daß  die  Macht  des  Panslawismus  überhand  nimmt.  Er 
ist  es  müde,  dem  Widerstand  entgegenzusetzen  und  läßt  sich 
von  der  Strömung  fortreißen^)." 

Jedenfalls  kann  es  keinem  Zweifel  unterliegen,  daß  bald  nach 
seiner  Rückkehr  nach  Petersburg  nicht  nur  Bismarcks  Einfluß, 
der  ihn  doch  immerhin  zur  Erneuerung  des  Rückversicherungs- 
vertrages hatte  bewegen  können,  erloschen  ist,  sondern  auch 
die  Erfolge,  die  Giers  im  Kampf  gegen  Katkoff  und  seine  Partei 
im  Sommer  1887  davongetragen  hatte,  zunichte  wurden.  Im 
Beginn  des  Jahres  1888  wird  der  General  Bogdanowitsch,  der 
im  Juni  1887  wegen  seines  Versuches,  ein  Bündnis  mit  Frank- 
reich vorzubereiten,  gemaßregelt  worden  war,  auf  einen  hohen 
Verwaltungsposten  berufen,  und  der  Panslawist  General  Igna- 
tieff,  der  mehrere  Jahre  in  Ungnade  gewesen  war,  zum  Vor- 
sitzenden der  slawischen  Wohltätigkeitsgesellschaft  ernannt. 
Das  gilt  sowohl  dem  Berliner  wie  dem  Petersburger  Gesandten 
als  Anzeichen  für  ein  Wiedererstarken  des  Panslawismus^). 

Mit  welcher  Kühnheit  er  nun  an  die  Öffentlichkeit  trat,  zeigte 
sich  noch  im  gleichen  Sommer.  Das  neunhundertjährige  Ju- 
biläum der  Bekehrung  Rußlands  zum  orthodoxen  Christentum, 
das  man  am  27.  Juli  1888  in  Kiew  mit  allem  Pomp  feierte, 
wurde  zu  einer  Heerschau  des  Panslawismus.  Der  Zar  hatte 
ausdrücklich  gewünscht,  daß  die  Feier  einen  ausschließlich 
religiösen  Charakter  haben  sollte.  Trotzdem  hielt  der  General 
Ignatieff  vor  den  aus  allen  Slawenländern  herbeigeströmten 
Teilnehmern   eine   Rede,   deren  fanatischer  und  kriegerischer 

*)  Anl.  34,  S.  207  (Berlin,  9.  Dezember  1887). 

2)  Anl.  40,  S.  22.^  (Petersburg,  28.  Mai  1888).  —  «En  terminant  mon 
rapport  du  4  mal,  No.  453/278  j'ai  dit  qua  le  Ghancelier  se  montrait  tres 
convaincu  de  la  duröe  de  la  paix.  II  vient  de  m'etre  confi6  qu'aujourd'hui 
meme  dans  un  entretien  intime,  il  a  exprimö  la  meme  certitude.  Les 
positions  faites  au  Gön^ral  Ignatieff  et  au  G6n6ral  Bogdanovitch  sont 
des  indices  de  l'influence  des  panslavistes  et  de  leur  persistance  ä  combattre 
la  politique  allemande  de  M.  de  Giers.  Le  Ghancelier  regrette  ces  mani- 
festations;  elles  lui  sont  däsagr^ables,  mais  il  ne  leur  reconnait  pas  une 
grande  portöe.»    Berlin,  11.  Mai  1888. 

46 


Charakter  den  Baron  Greindl  in  Berlin  zu  sorgenvollen  Bemer- 
kungen über  die  Schwäche  des  Zaren  und  der  russischen  Re- 
gierung gegenüber  dem  Panslawismus  veranlaßte^).  Der  bel- 
gische Gesandte  in  Petersburg  spricht  von  der  großen  Strömung, 
die  die  russische  Nation  unaufhörlich  nach  Konstantinopel  treibe. 
„Im  Grunde  ist  jedermann,"  fährt  er  fort,  „selbst  bis  in  die  Kreise 
hinein,  die  am  meisten  mit  dem  westlichen  Einfluß  sympathi- 
sieren, sich  der  Rolle  bewußt,  die  Rußland  seit  Jahrhunderten 
auf  Grund  einer  als  historisch  betrachteten  Mission  zu  spielen 
sich  berufen  glaubt,  der  sich  die  gegenwärtige  Regierung  keines- 
wegs zu  entziehen  gesonnen  ist .  .  .  Das  Jubiläum  hat  das  alte 
Slawenblut  bis  in  die  fernsten  Winkel  Rußlands  zur  Wallung 
gebracht  .  .  .  Die  Kiewer  Festlichkeiten  haben  Kundgebungen 
und  Reden  zur  Folge  gehabt,  die  das  Trachten  der  panortho- 
doxen Bevölkerung  recht  ins  Licht  gesetzt  haben.  Besonders 
der  Prokurator  des  heiligen  Synod,  Pobedonoszew,  einer  der 
einflußreichsten  Ratgeber  des  Zaren,  hat  Reden  gehalten,  die 
voll  waren  nicht  nur  von  Religion,  sondern  auch  von  Politik, 
ja  mehr  von  dieser  enthielten  als  von  jener.  Außerdem  hat  die 
Anwesenheit  des  Grafen  Ignatieff  und  anderer  slawophiler 
Häupter  den  Festen  einen  ganz  besonders  panslawistischen 
Charakter  gegeben.  Gewiß  werden  die  schrankenlosen  For- 
derungen, die  ich  andeutete,  nicht  allgemein  von  der  Nation  ge- 
teilt, ge\siß  nicht  innerhalb  der  Regierungskreise.  Daran  fehlt  viel. 
Aber  für  jeden  unparteiischen  Beobachter  ist  es  klar,  daß  die 
beiden  Parteien  sich  eigentlich  nur  in  der  Frage  der  Opportunität 
voneinander  scheiden-)."  ,,Es  wäre  sch\sierig,"  sagt  der  gleiche 
Gesandte  wenig  später,  „die  unterirdische  Arbeit,  die  augenblick- 
lich in  Rußland  und  in  den  orthodoxen  Ländern  betrieben  wird, 
in  bestimmter  Form  zu  präzisieren;  aber  so  viel  ist  sicher,  daß 
die  nationale  und  religiöse  Strömung,  die  für  kurze  Zeit  im 
Tempo  ihrer  Ausbreitung  gehemmt  war,  im  Zuge  ist,  von  neuem 
ts  Übergewicht  zu  bekommen^)."  Die  Zeiten  waren  fern,  wo 
unfreundliche  W^orte  des  Gesandten  Durnowo  über  Österreich- 

')  Anl,  47,  S.  238  (Berlin,  11.  August  1888). 

^)  Anl.  46,  S.  234  (Petersburg,  7.  August  1888). 

^)  Anl.  50,  S.  244  (Petersburg,  11.  September  1888). 

47 


Ungarn  bei  viel  geringfügigerem  Anlaß,  bei  einer  einfachen 
Sitzung  derselben  slawischen  Wohltätigkeitsgesellschaft,  die 
auch  in  Kiew  eine  große  Rolle  spielte,  genügt  hatten,  den  Zaren 
zu  einem  strengen  Verweis  für  den  Redner  und  den  Minister 
des  Auswärtigen  zu  einer  offiziellen  Entschuldigung  gegenüber 
dem  österreichischen  Botschafter  zu  veranlassen^).  Der  Ver- 
gleich ist  ganz  geeignet  zu  zeigen,  wie  die  Wasser  des  Na- 
tionalismus seitdem  im  Osten  gestiegen  waren. 

Der  belgische  Gesandte  beklagt  sich  1888  einmal  darüber, 
daß  es  für  die  auswärtigen  Diplomaten  fast  unmöglich  sei,  zu 
Hof  und  Gesellschaft  in  Petersburg  engere  Beziehungen  an- 
zuknüpfen, weil  Tendenz  oder  Mode  dahin  gingen,  Rußland 
von  allen  aus  dem  Ausland  kommenden  politischen,  industriellen 
und  kommerziellen  Einflüssen  freizumachen:  ,,Wie  es  einst 
in  Petersburg  und  in  Rußland  Mode  war,  liberal  und  ganz 
fortschrittlich  zu  sein,  so  gehört  es  heute  zum  guten  Ton,  vor 
allem  national  und  Panslawist  zu  sein  und  nichts  dem  Westen 
entlehnen  zu  wollen."  Männer  wie  der  frühere  Gouverneur  der 
baltischen  Provinzen,  Graf  Peter  Schuwaloff,  die  der  alten 
Generation  angehörten  und  von  einer  Assimilierung  westeuropä- 
ischer Errungenschaften  die  Entwicklung  des  Landes  erwarteten, 
waren  unpopulär  und  vergessen.  Dem  Grafen  Schuwaloff  wurde 
in  den  Nachrufen  der  russischen  Presse  die  milde  Behandlung 

^)  «Les  journaux  ont  parlö,  Mon  Prince,  d'un  incident  qui  s'est  produit 
pendant  la  derniere  söance  de  la  soci6t6  Slave  de  bienfaisance,  peu  de 
jours  avant  mon  retour  ä  St.  Pötersbourg  et  dont  je  crois  devoir  dire 
quelques  mots,  ä  cause  de  la  Sensation  qu'il  a  produite.  Le  gönöral  Dour- 
novo,  ancien  Gouverneur  civil  de  Moscou  et  adjoint  ä  l'administration 
des  apanages,  homme  immensöment  riche,  d6vor6  d'ambition,  et  qui, 
gräce  ä  ses  Iib6ralit6s,  s'est  placö  ä  la  tete  du  comitö  Slave  dans  l'unique 
but  de  qu§ter  un  portefeuille  dans  le  cas  oü  le  g^n^ral  Ignatieff  reviendrait 
au  pouvoir,  a  prononcö  un  discours  dans  lequel  il  s'est  servi  d'expressions 
d'une  extreme  violence  contre  1' Au  triebe- Hongrie.  Dans  les  rögions  offi- 
cielles,  oü  l'on  attache  une  grande  importance  au  maintien  de  l'accord 
entre  les  trois  Empires,  cet  incident  a  caus6  le  plus  vif  möcontentement. 
Non  seulement  M.  de  Giers  en  a  exprim6  tous  ses  regrets  au  Comte 
Wolkenstein,  mais  un  bläme  tr6s  s6v6re  a  6t6  infligö  publiquement 
par  l'Empereur  Lui-meme  au  gönöral  Dournovo.»  Petersburg,  17.  De- 
zember 1885. 

/ 

48 


der  Deutschen  in  den  Ostseeprovinzen  „wie  ein  Flecken  im  Leben 
eines  russischen  Staatsmannes"  vorgeworfen^). 

In  diesem  Punkte  freihch  hatte  sich  die  russische  Verwaltungs- 
methode seither  gründlich  geändert,  und  die  Petersburger 
Berichte  verfehlen  nicht,  auch  die  Anzeichen  des  Anwachsens 
der  deutschfeindlichen  Bewegung  zu  verzeichnen,  die  sich  aus 
der  fortschreitenden  Russifizierung  der  baltischen  Provinzen 
ergaben.  1887  wird  die  vorher  schon  in  Estland  vollzogene 
Einführung  der  russischen  Unterrichtssprache  auch  auf  Livland 
ausgedehnt;  1888  folgt  die  Einführung  der  russischen  Friedens- 
gerichte, 1889  die  der  russischen  Amtssprache  für  die  Stadt- 
und  Provinzialverwaltungen.  Ähnlich  ging  man  in  Polen  und  seit 
1890  auch  in  Finnland  vor.  Das  war  das  System  des  Grafen 
Tolstoi,  dessen  Persönlichkeit  und  Tätigkeit  ein  Bericht  aus 
Petersburg   kennzeichnet 2).    Als  nach    seinem  Tode  1889    der 

*)  «Le  Comte  Schouwaloff  appartenait  ä  cette  catögorie  de  Russes  qui 
de\nennent  de  plus  en  plus  rares  aujourd'hui,  et  qui  ne  pensaient  pas 
que  l'avenir  de  la  Russie  consiste  ä  s'^loigner  de  la  civilisation  occidentale ; 
11  croyait  au  contraire,  comme  Pierre  le  Grand  et  d'autres  grands  hommes 
de  la  Russie,  que  son  pays  n'arriverait  k  son  \Tai  developpement  qu'en 
s'assimilant  les  progres  de  notre  civilisation.  —  Le  defunt  pour  ce  motif 
6tait  devenu  impopulaire  et  oubliö.  Aussi  sauf  le  Journal  offijieux  de 
St.  Petersbourg,  le  journalisme  russe,  tout  en  louant  les  qualit^s  priv^es 
du  defunt,  lui  reproche  d'avoir  suivi  une  politique  antinationale,  le  trait6 
de  Berlin  et  son  gouvernement  tolerant  dans  les  provinces  baltiques  comme 
des  taches  dans  la  vie  d'une  homme  d'etat  russe.  Vous  retrouverez  un 
6cho  de  ces  jugements  dans  les  journaux  de  Paris  qui  s'empresseront  de 
s'atteler  ä  la  remorque  de  la  Presse  panslaviste.»  Petersburg,  28.  März  1889. 

*)  «Le  Comte  Tolstoi  quoiqu'il  fut  d'un  caractöre  severe  et  d'opinions 
tres  conservatrices  pour  ne  pas  dire  reactionnaires,  et  quoiqu'il  se  füt  plutot 
attirö  comme  homme  des  antipathies  que  des  sympathies,  a  eu  la  bonne 
fortune  de  se  voir  plus  ou  moins  unanimement  loue  apres  sa  mort,  m§me 
par  ceux  qui  etaient  des  adversaires  politiques.  Ce  phenomene  s'explique 
par  l'esprit  de  chauvinisme  dominant  actuellement.  Le  Ministre  de  l'In- 
terieur  avait  su  donner  ä  ses  mesures  les  moins  populaires  un  cachet  mosco- 
vite;  il  avait  uni  son  fils  unique  k  la  fille  du  celebre  publiciste  Katkoff;  et 
enfin  il  avait  continu6  en  Pologne  l'oeuvre  de  russification  et  entrepris 
avec  une  grande  energ^e  et  une  grande  vigueur  le  meme  travail  dans  les 
provinces  baltiques.  —  Les  quelques  journaux  panslavistes  revdtus  d'une 
certaine  teinte  de  liberalisme  pouvaient  donc  lui  pardonner  beaucoup.» 
Petersburg,  16.  Mai  1889. 

4    Europäisch«  PoHtik.    Bd.  5.  49 


belgische  Gesandte  von  der  Ernennung  seines  bisherigen  Ge- 
hilfen Durnowo  zu  Tolstois  Nachfolger  als  Minister  des  Innern 
berichtet,  setzt  er  die  Worte  hinzu:  ,,Die  Tragweite  dieser 
Ernennung  kann  nicht  besser  charakterisiert  werden  als  mit 
den  Ausdrücken  des  kaiserlichen  Ernennungsukases  selber: 
,Ich  hoffe,  daß  Sie  das  von  Graf  Tolstoi  begonnene  Werk  mit 
derselben  Festigkeit  fortführen  und  sich  streng  an  die  Grund- 
sätze halten  werden,  von  denen  er  nach  meinen  Angaben  sich 
leiten  ließ'^)." 

Der  Tod  des  alten  Kaisers,  die  Krankheit  Kaiser  Friedrichs 
und  die  Thronbesteigung  Kaiser  Wilhelms  II.  gaben,  wie  aus 
den  Petersburger  Berichten  hervorgeht,  den  deutsch-feindlichen 
Kreisen  die  günstigste  Gelegenheit,  das  Mißtrauen  gegen  Deutsch- 
land zu  nähren.  Aus  Petersburg  wird  wiederholt  nach  Brüssel 
berichtet,  daß  der  junge  Kaiser  bei  den  russischen  Politikern 
als  Anhänger  des  äußersten  Militarismus  gelte^).  Klarheit  über 
diesen  Punkt  erwarte  man  nach  dem  Thronwechsel,  heißt  es 
in  einem  dieser  Berichte;  dann  werde  auch  die  Zurückhaltung 
Rußlands  in  allen  politischen  Fragen  ein  Ende  nehmen,  „wenn 
die  abwartende  Haltung,  die  Rußland  einzunehmen  vorgab, 
nicht  nur  vorgespiegelt  wurde,  um  desto  besser  die  Rüstungen 
und  Truppenbewegungen,  die  allen  gegenteiligen  Versicherungen 
zum  Trotz  an  der  österreichischen  und  deutschen  Grenze  statt- 
finden, geheimhalten  zu  können"^).  Als  die  Presse  den  jungen 
Kaiser   dann   auf   Geheiß    der    Regierung   mit   wohlwollenden 

^)  «La  portöe  de  cette  nomination  ne  peut  §tre  mieux  caractörisöe  que 
par  les  termes  memes  de  l'Ukasse  du  6/18  mai:  ,A  mon  grand  chagrin,' 
a  dit  Sa  Majestö,  ,le  Comte  Tolstoi  est  mort  sans  avoir  pu  terminer  com- 
pletement  Toeuvre  qui  lui  6tait  indiqu^e,  et  sans  avoir  röalisö  toutes  mes 
indications.  Je  vous  ai  choisi  et  nomme  pour  etre  son  successeur,  vous 
qui  avez  6te  son  collaborateur  le  plus  immediat  pendant  les  premiers 
temps.  J'espere  que  vous  continuerez  l'ceuvre  qu'il  a  commence  avec 
la  meme  fermetö  et  en  vous  conformant  strictement  aux  principes  dont 
jl  s'inspirait  sur  mes  indications.'  L'ceuvre  dont  parle  l'Empereur  est  la 
reforme  administrative  de  laquelle  j'ai  d^jä  eu  l'occasion  de  vous  entretenir 
et  la  continuation  de  l'ceuvre  de  russification  de  la  Pologne  et  surtout  des 
provinces  baltiques.»    Petersburg,  22.  Mai  1889. 

2)  Vgl.  Anl.  38,  S.  218  (Petersburg,  6.  April  1888). 

3)  Anl.  42,  S.  227  (Petersburg,  19.  Juni  1888). 

50 


Worten  begrüßt,  berichtet  der  gleiche  Gesandte:  „Ich  habe 
Grund  zur  Annahme,  daß  die  Handlungen  keineswegs  im 
Einklang  mit  den  Worten  stehen;  während  man  direkt  den 
optimistischen  Vorstellungen  Ausdruck  gibt,  rüstet  sich  Ruß- 
land mehr  als  jemals  auf  die  ärgsten  Möglichkeiten^).*' 

Dieses  Mißtrauen  gegen  den  jungen  Kaiser  in  Rußland  würde 
nicht  verständlich  sein,  wenn  man  nicht  aus  anderen  Berichten 
des  Gesandten  erfahren  würde,  daß  bestimmte  Kreise  die  Krisen- 
ßtimmung  planmäßig  wach  zu  halten  suchten:  „Es  gibt  in  Ruß- 
land eine  sehr  starke  Gruppe  von  Leuten,  die  für  eine  europäische 
Konflagration  sind;  sie  träumen  davon,  daß  Frankreich  den 
Funken  in  das  Pulverfaß  schleudern  werde.  Das  ist  das  Er- 
gebnis, das  sie  von  der  Durchführung  des  vom  General  Boulanger 
vertretenen  Regimes  zu  erreichen  hoffen,  das  gezwungen  sein 
würde,  die  chauvinistischen  Ansprüche  derer  zu  befriedigen, 
die  ihn  zur  Macht  gebracht  haben^)."  Ein  andermal  bezeichnet 
der  Gesandte  diese  Kreise  genauer:  „In  den  panslawistischen 
Versammlungen  macht  man  kein  Hehl  daraus,  daß  man  von  dem 
Kampf  gegen  den  Parlamentarismus  (in  Frankreich)  den  Triumph 
der  bonapartistischen  oder  royalistischen  Ideen  oder  aber  eine 
vorübergehende  Diktatur  des  Generals  Boulanger  erhofft.  Zu 
Unrecht  oder  nicht  erwartet  man,  daß  ein  Aufstieg  dieses 
letzteren  unbedingt  Kriegsmöglichkeiten  heraufbeschwören  wird, 
mit  deren  Hilfe  Rußland  gcNNisse  Ansprüche  verwirklichen 
könnte,  mit  denen  es  zurückhalten  muß,  solange  Deutschland 
unbeschäftigt  ist.  Diese  Wünsche  sind  nur  in  der  aktivistischen 
Partei  verbreitet,  die  immer  bereit  ist,  Rußland  auf  der  Bahn 
weiterzutreiben,  die  ihm  seine  sogenannte  historische  Mission 
vorschreibt')." 

So  erklären  sich  die  besonders  in  den  Berichten  aus  Petersburg 
und  Wien  häufig  erwähnten  umfassenden  militärischen  Vor- 
bereitungen, die  Rußland  während  des  Jahres  1888  traf,  die 
allmählichen  Truppenverschiebungen,  die  die  Städte  der  Wolga- 
gegend und  des  Kaukasus  ganz  ihrer  Garnisonen  entblößten  und 

*)  Anl.  43,  S.  229  (Petersburg,  22.  Juni  1888). 
*)  Anl.  38,  S.  218  (Petersburg,  6.  April  1888). 
»)  Anl.  49,  S.  242  (Petersburg,  27.  August  1888),  vgl.  Anl.  52,  S.  248. 

4'  51 


zu  einer  ständig  anwachsenden  Truppenhäufung  an  der  deutsch- 
österreichischen Grenze  führten. 

Man  erinnere  sich,  daß  in  dieser  Zeit  die  russischen  Waffen- 
bestellungen in  Paris  erfolgten  und  Verbindungen  zwischen  den 
Armeen  geknüpft  wurden,  die  als  bedeutungsvolle  Anzeichen 
für  die  Gestaltung  der  politischen  Verhältnisse  bei  Ausbruch 
eines  Krieges  angesehen  werden  mußten.  Der  Petersburger 
Gesandte  meint  im  November  1888,  daß  es  der  Stimmung  in 
der  russischen  Armee  wohl  entsprechen  würde,  wenn  der  General 
Gurko  in  Warschau  in  der  Tat  bei  einem  Essen  zu  Ehren  des 
russischen  Botschafters  in  Berlin  in  einem  Trinkspruch  geäußert 
habe,  es  würde  sich,  wenn  einmal  der  Krieg  ausbreche,  zeigen, 
daß  die  russische  Armee  den  Weg  nach  Berlin  und  Wien  nicht 
vergessen  habe^). 

Wie  sich  ein  „echter  Russe"  dieser  Zeit  diesen  Vormarsch 
denkt,  erfährt  man  aus  einem  Vorschlage,  den  das  gemäßigt 
panslawistische  Blatt  „Graschdanin"  im  Jahre  1889  machte.  Die 
Zeitung  regte  an,  die  mohammedanische  und  heidnische  Bevöl- 
kerung Zentralasiens  als  irreguläre  Truppe  zu  verwenden. 
„Diese  Leute  würden  nach  Überschreitung  der  Grenze  einen 
Guerillakrieg  führen  und  alles  zerstören  und  vernichten.  Durch 
ihre  Massen  würden  sie  die  verbündeten  Armeen  des  Gegners 
erdrücken,  deren  Strategie  und  feinste  Berechnungen  zuschanden 
machen.  Es  ist  wahr,  daß  dieser  Krieg  an  die  Großstaaten 
Dschingis- Khans  und  Tamerlans  erinnern  würde.  Um  so  besser! 
Um  so  schneller  würden  wir  unser  Ziel  erreichen,  aber  unter 
der  Bedingung,  daß  wir  uns  der  Vorurteile  einer  unzeitgemäßen 
Sentimentalität  entschlagen  und  uns  ganz  dessen  bewußt  sind, 
daß  jedes  Volk  im  Kampf  von  allen  Siegesmitteln,  ohne  zu 
wählen,  Gebrauch  machen  muß  .  .  .  Rußland  ist  am  reichsten 
an  Hilfsmitteln  dieser  Art,  die  irregulären  Truppen,  d.  h.  unsere 
Kosaken,  die  Bewohner  des  Kaukasus  ufid  die  Nomadenvölker 


^)  «11  n'est  pas  impossible,  4tant  donn^s  les  sentiments  de  Tarmöe  russe 
qu'ä  la  fin  d'un  repas,  quand  les  t§tes  sont  montees  par  la  mousse  du 
vin  de  Champagne  les  toasts  echanges  au  banquet  donne  par  le  gäneral 
Gourko  n'aient  pas  616  aussi  pacifiques  que  les  conversations  du  Comte 
Schouvaloff  dans  les  salons  de  Berlin.»    Petersburg,  17.  November  1888. 

52 


Asiens,  die  Abkommen  jener  berühmten  Reiter,  die  im  Sattel 
die  halbe  Welt  erobert  haben,  haben  nichts  von  ihrer  Macht 
verloren.  Europa  weiß  es  und  hat  Grund  zu  zittern."  Der 
belgische  Gesandte  in  Petersburg  legte  den  Zeitungsausschnitt 
als  bezeichnende  Probe  für  die  Stimmung  und  Haltung  der 
Presse  in  einer  Übersetzung  dem  Brüsseler  Ministerium  mit 
der  Bemerkung  vor,  daß  solche  Betrachtungen  für  Europa 
wenig  beruhigend  wären,  wenn  ein  französisch-russisches  Bünd- 
nis Wirklichkeit  würde^).  ,,Die  slawophüe  Presse,"  heißt  es 
ein  andermal,  ,,ich  könnte  sagen,  die  russische  Presse  mit 
wenigen  Ausnahmen,  läßt  gegenüber  ihrem  Erbfeind,  d.  h. 
dem  Deutschen,  die  Waffen  niemals  ruhen.  Unaufhörlich  greift 
sie  die  Politik  des  Nachbarn  an  und  trägt  so  ihre  Abneigung 
gegen  die  deutsche  Nation  und  deren  Regierung  zur  Schau^)." 
Der  Gesandte  warnt  davor,  diese  Erscheinung  leicht  zu  nehmen: 
,,In  normalen  Zeiten  ist  der  Einfluß  der  Presse  auf  die  Volks- 
stimmung nicht  groß  und  auf  die  Regierung  gleich  Null.  Unter 
besonderen  Umständen,  wenn  internationale  Verwicklungen 
entstehen  sollten,  würde  diese  Presse  durch  Aufpeitschung 
des  Nationalgefühls  genügend  Macht  haben,  um  die  Regierung 
zu  Entschließungen  zu  treiben,  die  sie  vielleicht  selbständig 
nicht  fassen  würde.  Ganz  gewiß  würde  die  russische  Presse 
ohne  Ausnahme  im  Falle  eines  deutsch-französischen  Konfliktes 
fordern,  daß  die  zum  großen  Teil  nahe  der  galizischen  und 
rumänischen  Grenze  zusammengezogenen  Truppen  auf  Berlin 
und  Wien  marschieren*)." 

1)  Anl.  54,  S.  251  (Petersburg,  8.  Mai  1889). 

^)  «La  presse  slavophile,  je  pourrais  dire  la  presse  russe,  sauf  quelques 
exceptions,  ne  desarme  jamais  devant  son  adversaire  n^,  c'est-ä-dire  devant 
rAUemand.  Elle  ne  cesse  d'attaquer  la  politique  de  ses  voisins  et  de  faire 
montre  de  son  aversion  pour  la  nation  allemande  et  pour  ceux  qui  la 
gouvernent.  —  La  catastrophe  qui  a  si  cruellement  frappe  l'auguste  Maison 
de  Habsbourg  a  ete  pour  eile,  ä  l'instar  de  la  presse  revancharde  de  Paris, 
l'occasion  de  donner  une  nouvelle  preuve  de  ses  sentiments  germano- 
phobes.  La  .plupart  des  journaux  russes  se  sont  refusös  k  admettre  la 
Version  officielle  de  la  mort  de  l'Archiduc  Rodolphe,  et  ont  fait  partir 
DU  diriger  de  Berlin  Tarme  qui  a  mis  fin  ä  ses  jours.»  Petersburg,  9.  Fe- 
bruar 1889. 

')  Anl.  53,  S.  249  (Petersburg,  J.  Mai  1889). 

53 


Unruhe  und  Wechselfälle  des  innerpolitischen  Lebens  in 
Frankreich  haben  nach  Meinung  der  belgischen  Gesandten 
außerhalb  der  Regierungskreise  in  Rußland  wenig  Eindruck 
gemacht:  „Die  stürmische  Lage,  in  der  sich  die  Republik  be- 
findet, ist  weit  davon  entfernt,  die  Stärke  der  Sympathieströ- 
mung zu  mindern,  die  allmählich  Rußland  zur  großen  Nachbar- 
nation hinführt,  in  der  es  —  vielleicht  ist  es  nützlich,  es  festzu- 
stellen —  seit  jeher  immer  nur  den  Verbündeten  gesehen  hat^).*' 

Zu  gleicher  Zeit  wurde  von  Paris  nach  Petersburg  ein  Faden 
gesponnen,  der  sich  in  der  Zukunft  als  ein  noch  viel  zäheres 
und  fesselnderes  Band  zwischen  beiden  Mächten  erweisen 
sollte,  als  es  eine  noch  so  starke  „Sympathieströmung"  sein 
kann.  Die  Veranlassung  dazu  war  der  Wirtschaftskrieg,  der 
seit  1887  zu  allem  politischen  Gegensatz  hinzu  die  russisch- 
deutschen Beziehungen  noch  weiter  verschlechterte. 

Nach  den  belgischen  Berichten  hat  Rußland  diesen  Krieg 
eröffnet,  indem  es  im  Anfang  des  Jahres  die  Zölle  auf  zahlreiche 
Artikel  der  Einfuhr  erhöhte,  deutsche  Kaufleute,  Handwerker 
und  Angestellte  aus  den  westlichen  Provinzen  auswies  und  Aus- 
ländern verbot,  in  diesen  Teilen  des  Reiches  Land  zu  erwer- 
ben und  zu  besitzen.  Die  Berichte  lassen  auch  erkennen,  wie 
stark  Bismarcks  Gegenmaßnahmen  auf  die  Stimmung  in  Ruß- 
land eingewirkt  haben.  In  wechselnder  Stärke  hat  sich  dieser 
Krieg  durch  die  folgenden  Jahre  hingezogen  und  ohne  Frage 
Bein  Teil  dazu  beigetragen,  Rußland  wirtschafthch  in  die  Arme 
Frankreichs  zu  treiben.  Denn  aus  der  Sperrung  des  deutschen 
Marktes  für  die  russischen  Anleihen  ist  die  finanzielle  Ab- 
hängigkeit Rußlands  von  Frankreich  erwachsen,  deren  unheil- 
volle Folgen  schon  die  nächsten  Jahre  zeigten.  Davon  wird 
weiterhin  zu  reden  sein.  Ein  belgischer  Bericht  aus  Berlin  vom 
Februar  1888  teilt  noch  mit,  Bismarck  glaube  nicht,  daß  der 
Zar  das  Angebot  der  französischen  Kapitalisten,  eine  russische 
Anleihe  in  Paris  unterzubringen,  annehmen  werde*).     Im  No- 

1)  Anl.  48,  S.  239  (Petersburg,  13.  August  1888). 

")  «Le  31  janvier  la  Bourse  de  Berlin  a  6te  fort  agiUe  par  la  nouvelle 
de  la  conclusion  d'un  emprunt  russe  ä  Paris.  Les  capitalistes  frangais 
n'avaicnt  pas  r^ussi  ä  contracter  directement  avec  le  Ministre  des  Finances 

54 


vember  des  gleichen  Jahres  tauchen  die  Gerüchte  von  neuem  auf  ^), 
im  Dezember  spricht  der  Gesandte  von  der  Wirkung,  die  das  Ge- 
lingen der  russischen  Anleihe  in  Berlin  ausübt  ^).  Der  Anleihe  von 
1888  folgten  nun  Jahr  für  Jahr  weitere  von  größerem  Umfange. 
Es  ist  nicht  zu  bezweifeln,  daß  diesen  finanziellen  Bezie- 
hungen, so  sehr  die  mächtigen  Triebfedern  des  Zusammen- 
schlusses Frankreichs  und  Rußlands  politischer  Natur  gewesen 
sind,  von  nun  ab  für  die  weitere  Entwicklung  entscheidendes 
Gewicht  zukommt.  Auch  eine  Regierung,  die  mit  mehr  Energie 
sich  gegen  anders  gerichtete  Strömungen  zu  wehren  befähigt 
gewesen  wäre  als  die  russische,  wäre  immer  tiefer  in  dieses 
Netz  der  Verpflichtung  und  Abhängigkeit  hineingeraten.  Ruß- 
land mußte  Geld  haben,  wie  der  belgische  Gesandte  schon  1887 
einmal,  wohl  im  Anschluß  an  Äußerungen  Bismarcks,  sagt: 
„zur  Herstellung  seiner  völlig  verfahrenen  finanziellen  Lage 
und  wegen  der  Kriegspläne  der  Panslawisten')".  In  diesem  Punkte 
also  trafen  sich  die  Forderungen  der  Regierungspartei  mit 
denen  der  panslawistischen.  "  Paris  bot  Geld  und  gab  Geld, 
nachdem  die  Berliner  Quelle  für  Rußland  versiegt  war.  Daß 
die  Franzosen  an  ihr  Entgegenkommen  Hoffnungen  und  Er- 
wartungen knüpften,  die  für  Rußland  zu  einer  schweren  Be- 
lastung werden  konnten,  war  freilich  klar.  Aber  zunächst  galt 
es,  die  günstigen  Umstände  auszunutzen;  und  das  besorgte 
die  russische  Regierung  nach  Kräften.  Bis  1899  war  die  rus- 
sische Schuld  in  Frankreich  bei  vorsichtiger  Schätzung  zu 
einem  Betrage  von  6  Milliarden  Franken  angewachsen*).    Das 


ä  St.  Petersbourg,  Ils  s'6taient  adressös  au  Czar  qui  avait  acceptö  leurs 
offres.  II  a  eii  bientöt  constate  que  la  nouvelle  ötait  au  moins  pr6matur6e. 
Le  Chancelier  ne  croit  pas  que  le  Czar  accueille  les  propositions  des  ca- 
pitalistes  fran^ais.»    Berlin,  3.  Februar  1888. 

^)  Anl.  51,  S.  247  (Berlin,  17.  November  1888). 

*)  «C'est  avec  un  certain  döpit  que  l'on  a  vu  ici  le  succes  de  remprunt 
russe  ä  Paris  et  avec  une  certaine  joie  que  l'on  a  constate  la  froideur 
avec  laquelle  il  a  ete  accueilli  dans  les  bourses  de  Belgique  et  des  Pays- 
Bas.  On  continue  ä  raalmener  les  financiers  allemands  qui  ont  pris  part 
ä  l'operation.»    Berlin,  15.  Dezember  1888. 

')  Anl.  31,  S.  201  (Berlin,  22.  JuU  1887). 

*)  Siehe  Le  Mouvement  Socialiste,  IIP'«  ann^e,   t.  II  (1901),  p.  268. 

55 


war  ein  Ergebnis,  das  man  auch  mit  politischen  Konzessionen 
bezahlen  konnte.  Es  kennzeichnet  die  Lage  sehr  treffend, 
wenn  Greindl  am  27.  September  1890  von  den  sich  mehrenden 
Anzeichen  einer  Annäherung  zwischen  Frankreich  und  Rußland 
sagt:  „Wenn  es  den  Franzosen  gefällt,  sich  selbst  zu  täuschen, 
ist  das  Petersburger  Kabinett  dann  verpflichtet,  sie  von 
einer  Begeisterung  zu  kurieren,  von  der  es  solche  politischen 
und  finanziellen  Vorteile  hat  ?  Das  hieße  viel  Tugend  von  ihm 
verlangen^)."  Daß  gleichzeitig  mit  der  ersten  russischen  Anleihe 
in  Paris  noch  eine  andere  bedeutungsvolle  Verbindung  auf 
militärischem  Gebiet  zwischen  beiden  Ländern  angeknüpft 
wurde,  ist  schon  erwähnt  worden.  Es  ist  schwer  zu  entscheiden, 
wie  weit  bei  diesen  Vorgängen  die  russische  Regierung  aktiv 
beteiligt  gewesen  ist,  wie  weit  sie  sich  in  einer  Zwangslage 
glaubte  und  schieben  ließ. 

In  der  zweiten  Hälfte  des  Jahres  1889  häuften  sich  jedenfalls 
die  beunruhigenden  Anzeichen  im  Osten.  Aus  Petersburg 
kamen  neue  Nachrichten  über  starke  Vermichrungen  und  Um- 
formungen in  der  russischen  Armee,  neue  Truppentransporte 
nach  dem  Westen  und  Verstärkungen  der  Grenzwache  an  der 
galizischen  und  preußischen  Grenze 2).  Wie  eine  Fanfare  wirkte 
des  Zaren  Trinkspruch  auf  den  Fürsten  von  Montenegro  als  den 
,, einzigen  wahren  und  treuen  Freund  Rußlands",  der  „im  Herzen 
jedes  guten  Panslawisten  ein  Echo  findet"^),  und  von  der  pan- 
slawistischen  Presse  als  drohende  Warnung  für  Deutschland 
ausgelegt  wurde,  „ich  denke  nicht  ganz  mit  Unrecht",  sagt  der 
Petersburger  Gesandte*).   Für  den  Balkan  bedeutete  der  Trink- 


*)  «S'il  plait  aux  Frangais  de  se  tromper  eux-m§mes,  le  Cabinet  de 
St.  P6tersbourg  est-il  tenu  de  les  gu^rir  d'un  engouement  dont  il  retire 
tant  d'avantages  politiques  et  financiers?  Ce  serait  exiger  de  sa  part 
beaucoup  de  vertu.»    Berlin,  27.  September  1890. 

-)  Der  Gesandte  gibt  regelmäßig  Nachricht  über  diese  Bewegungen. 

^)  «La  presse  russe  a  enregistre  avec  enthousiasme  les  paroles  du Souverain. 
Ge  ,fara  da  se'  proclame  par  le  Souverain  declarant  que  la  Russie  n'a 
de  sincere  ami  que  le  Chef  d'une  principaute  minuscule  est  alle  droit  au 
coeur  de  tout  bon  panslaviste.»    Petersburg,  4.  Juni  1Ö89. 

*)  «Le  toast  de  l'Empereur  au  Prince  de  Mont^n^gro  d^fraie  encore 
la  polömique  de  la  presse  russe.    Les  journaux  panslavistes,  apr^s  avoir 

56 


Spruch  das  Ende  einer  Periode  verhältnismäßiger  Ruhe:  „Heute*', 
berichtet  der  belgische  Gesandte  aus  Wien,  „wird  die  pansla- 
wistische  Propaganda,  die  durch  den  berüchtigten  Toast  des 
Zaren  zugunsten  des  Fürsten  von  Montenegro  angespornt  ist, 
mit  der  mächtigen  Unterstützung  des  Klerus  und  mehr  oder 
vseniger  im  Einverständnis  mit  der  Regierung  Ristitcs  in  Ser- 
bien wie  auf  der  ganzen  Balkanhalbinsel  ganz  offen  betrie- 
ben. Bei  diesem  Staatsmann,  bei  seiner  Regierung  und  bei 
der  liberalen  Partei  findet  der  russische  Gesandte  in  Belgrad, 
Persiani,  .  .  .  jedes  Entgegenkommen.  Alles  bereitet  sich  also 
auf  ernste  Vorgänge  auf  dem  Balkan  vor."  Der  Gesandte  setzt 
hinzu,  daß  ein  Belgrader  Blatt  als  Serbiens  Neutralitätsbedin- 
gung die  Herausgabe  von  Bosnien  und  der  Herzegowina  und  des 
sla\sischen  Gebiets  Dalmatiens  und  Ungarns  verlange,  und 
glaubt,  in  diesen  Forderungen  die  geheimen  Gedanken  der 
augenblicklichen  Regierung  Serbiens  sehen  zu  dürfen;  Bulgarien 
und  Rumänien  würden  sich  diesen  Ansprüchen  anschließen. 
Noch  sei  Rußland  nicht  fertig  gerüstet;  auch  das  Ende  der 
Pariser  Ausstellung  wolle  es  abwarten.  Aber  das  nächste  Früh- 
jahr könne  schon  die  Entscheidung  bringen^). 

Der  belgische  Gesandte  in  Petersburg  macht  darauf  auf- 
merksam, daß  auch  in  Rußland  die  bosnische  Frage  wieder 
erörtert  werde  und  die  ,, unterjochten  Brüder"  in  Böhmen  in 
der  Presse  eine  große  Rolle  spielen:  „Alle  Sympathien  sind  natür- 
lich auf  Seiten  der  Jungtschechen,  deren  Umtriebe  und  Hetzerei, 
wie  man  hofft,  dazu  beitragen  werden,  im  gegebenen  Zeitpunkt 
in  den  Bestand  des   Dreibundes  Bresche  zu  schlagen*)." 

dit  son  fait  ä  l'Europe  occidentale,  finissent  par  pretendre  que  TAllemagne 
a  6te  specialement  visee  par  le  Czar;  ils  n'ont  pas  je  pense  tout  ä  fait  tort.» 
Berlin,  13.  Juni  1889. 

^)  Anl.  58,  S.  257  (Wien,  19.  Juni  1889).  —  Ein  gutes  Bild  von  dem 
unaufhaltsamen  Vordringen  der  Russen  auf  dem  Balkan  gibt  auch  ein 
Bericht  des  belgischen  Geschäftsträgers  in  Wien,  Grafen  Lichterveide: 
Anl.  55,  S.  253  (Wien,  3.  Juni  1889). 

*)  «Toutes  les  sympathies  sont  naturellement  en  faveur  des  jeunes 
Tscheques  dont  les  menees  et  l'agitation  contribueront,  espere-t-on,  ä 
faire  breche  k  un  moraent  donn6  dans  les  assises  de  la  triple  alliance.» 
Petersburg,  6.  Dezember  1889. 

57 


Daß  der  Wiener  Gesandte  im  Juni  1889  das  Losbrechen  des 
Krieges  im  nächsten  Frühjahr  nicht  für  ausgeschlossen  hielt, 
haben  wir  schon  gesehen. 

Sein  Petersburger  Kollege  äußert  sich  zur  gleichen  Zeit  nicht 
viel  optimistischer:  „Ich  würde  es  für  überflüssig  halten,  Tag 
für  Tag  von  den  beunruhigenden  Gerüchten  zu  berichten,  die 
auftauchen  und  das  Ergebnis  des  unnatürlichen  Zustandes  von 
Nervosität  sind,  in  dem  sich  das  Europa  unserer  Tage  mit  seinen 
fürchterlichen  Rüstungen  befindet.  Es  ist  keine  unmittelbare 
Gefahr,  daß  der  Friede  gestört  wird,  man  kann  ihn  für  mehrere 
Monate  garantieren,  abgesehen  von  Zwischenfällen,  die  mensch- 
licher Verstand  nicht  voraussehen  kann;  was  die  Zukunft  an- 
belangt, so  gibt  es  zu  viel  Wolken  am  Horizont,  als  daß  man 
hoffen  könnte,  das  Unwetter  werde  vorüberziehen^)." 


*)  «Je  croirais  superflu  de  vous  öcrire  au  jour  le  jour  les  rumeurs  irf- 
quietantes  qui  surgissent  et  qui  sont  le  resultat  de  l'etat  anormal  de 
nervositö  dans  lequel  se  trouve  l'Europe  de  nos  jours  avec  ses  formidables 
armements.  II  n'y  a  pas  de  danger  actuel  que  la  paix  soit  troublee,  on 
peut  la  garantir  pour  plusieurs  mois,  ä  moins  d'incidents  que  la  sagesse 
humaine  ne  peut  pr^voir;  quant  ä  l'avenir  il  y  a  trop  de  nuages  ä 
l'horizon  pour  faire  espörer  que  l'orage  n'^clate  pas  un  jour.»  Peters- 
burg, — .  Juni  1889.  (Der  Tag  des  Abganges  ist  auf  dem  Bericht  nicht 
vermerkt;  am  6.  Juli  traf  er  in  Brüssel  ein.) 


58 


KAPITEL  III. 
DER  ALTE  UND  DER  NEUE  KURS. 

Es  ist  die  einmütige  Anschauung  aller  belgischen  Gesandten, 
daß  zwei  Leitgedanken  in  Bismarcks  gesamter  Außenpolitik  seit 
der  Reichsgründung  deutlich  zu  erkennen  seien:  der  erste  sei 
die  Erhaltung  des  Friedens,  der  zweite  die  Verhinderung  des 
drohenden  Zusammenschlusses  von  Frankreich  und  Rußland^). 
Anderthalb  Jahrzehnte  hindurch  \var  es  seiner  glänzenden 
Kunst  gelungen,  diese  Politik  durchzuführen;  ganz  Europa 
paßte  sich,  teils  aus  Furcht,  teils  aus  Vertrauen,  dem  führenden 
Willen  des  Riesen  an,  der  in  Wahrheit  die  Geschicke  des  Erd- 
teils lenkte. 

Aber  etwa  seit  dem  Jahre  1885  mehrten  sich  bedenklich  die 
Anzeichen  dafür,  daß  Bismarck  bei  der  Durchführung  seiner 
Leitgedanken  auf  Widerstände  stieß,  gegen  die  auch  seine  über- 
legene Kunst  machtlos  zu  bleiben  drohte.  Das  Gesicht  Europas 
bekam  innerhalb  weniger  Jahre  neue  Züge,  die  bis  dahin  nicht 
hervorgetreten  waren.  Was  die  Berichte  der  belgischen  Ge- 
sandten darüber  zu  berichten  wissen,  ist  in  den  Kapiteln  über  die 
Revanche-Idee  und  den  Panslawismus  zusammengestellt  worden. 
Sie  zeigten,  daß  in  Frankreich  einem  von  den  Regierenden  nie 
aus  den  Augen  gelassenen  Programm  Stütze  und  Antrieb  aus 
einer  von  Jahr  zu  Jahr  unverhohlener  sich  äußernden  neuen  Ge- 
sinnung des  Volkes  erwuchs,  in  der  sich  das  Wiedererw^achen 
starken  Selbstgefühles  und  das  Bedürfnis,  die  Niederlage  des 
Jahres  1870  wettzumachen,  äußerte ;  sie  zeigten,  daß  in  Rußland 

^)  Es  sei  hier  nur  eine  Stelle  aus  einem  Bericht  des  Gesandten  in  Berlin 
angeführt:  «Sa  politique  est  d'eloigner  la  guerre  en  conservant  l'entente 
des  trois  empires  et  simultan^ment  d'empecher  k  tout  prix  une  alliance 
de  la  Russie  avec  la  France.»    Berlin,  29.  Oktober  1886. 

59 


gegenüber  einer  schwankenden  Regierungspolitik  sich  allmählich 
eine  Nebenpolitik  entwickelte,  die  jene  zu  vergewaltigen  drohte. 
Es  war  nach  Anschauung  der  belgischen  Gesandten  nur  eine 
Frage  der  Zeit,  daß  diese  Entwicklungen  zur  gefährlichsten 
Bedrohung  für  das  zwischen  beiden  Ländern  eingekeilte  Deutsche 
Reich  wurden.  Denn  die  Nebenpolitik  im  Osten  hatte  die  gleiche 
Tendenz  wie  die  Regierungspolitik  im  Westen:  gegen  Deutsch- 
land, und  durch  die  Gemeinsamkeit  des  Ziels  wurden  beide 
Strömungen  notwendig  zueinander  geführt.  Die  auf  der  Er- 
wägung politischer  Vorteile  und  Nachteile  beruhenden  Versuche 
zu  einem  Zusammenschluß,  die  von  den  Regierungen  ausgegangen 
waren,  zu  vereiteln,  hatten  politische  Mittel  ausgereicht.  Aber 
nun  schienen  den  belgischen  Gesandten  die  Unterströmungen 
und  ihre  Tendenzen  an  die  Stelle  der  Regierungen  zu  treten 
und  ein  Bündnis  erzwingen  zu  wollen,  das  nur  als  erster  Schritt 
zu  einer  gewaltsamen  Umwälzung  des  bestehenden  politischen 
Systems  aufgefaßt  werden  konnte.  Das  etwa  ist  das  Bild,  das 
sich  aus  einer  Durchsicht  der  belgischen  Quellen  ergibt.  Konnte 
es  selbst  der  Staatskunst  eines  Bismarck  auf  die  Dauer  gelingen, 
diese  Entwicklung  aufzuhalten? 

Es  ist  schon  darauf  hingewiesen  worden,  daß  zwei  Ereignisse 
des  Jahres  1885,  Ferrys  Sturz  und  der  Rumeliotenaufstand, 
wie  zwei  Marksteine  am  Beginn  einer  neuen  Phase  der  poli- 
tischen Verhältnisse  im  Westen  und  Osten  des  Deutschen 
Reiches  stehen.  Seit  diesen  Ereignissen  mehren  sich  in  den 
Berichten  der  belgischen  Gesandten  die  Stimmen,  die  eine 
Fortsetzung  der  Bismarck  sehen  Politik  mit  den  bisherigen 
Mitteln  für  ausgeschlossen  halten.  Seit  diesem  Jahre  kommt  in 
ihnen  immer  häufiger  und  immer  überzeugter  die  Meinung 
zum  Ausdruck,  daß  ein  Krieg  der  Mittelmächte  mit  Rußland 
und  Frankreich  unvermeidlich  sei. 

Ganz  im  Beginn  der  bulgarischen  Vorgänge,  im  Winter  1885, 
schließt  der  belgische  Gesandte  in  London  eine  Betrachtung 
über  die  Schwierigkeiten,  die  Bismarck  aus  ihnen  erw^achsen 
würden,  noch  mit  den  Worten:  ,,Wird  es  ihm  dadurch,  daß  er 
die  so  entgegengesetzten  Interessen  seiner  beiden  Verbündeten 
in  Einklang  bringt,  gelingen,  einen  Bund,  der  für  den  Frieden 

60 


der  Welt  notwendig  ist,  vor  jeder  Schwächung  zu  bewahren  ? 
Es  ist  ein  großes  Glück,  daß  nichts  über  die  Kraft  dieses  mäch- 
tigen Politikers  zu  gehen  scheint!"^) 

Aber  ein  Jahr  später  klingt  das  Urteil  seines  Kollegen  in 
Berhn  über  Bismarcks  Kampf  mit  den  neuen  politischen 
Mächten  im  Osten  ganz  anders,  als  er  von  den  Rückwirkungen 
der  bulgarischen  Vorgänge  auf  den  Zaren  berichtet:  „Deutsch- 
land hat  sich  an  den  Glauben  gewöhnt,  daß  der  Friede  Europas 
durch  den  Einfluß  des  Fürsten  Bismarck  und  durch  seine 
Geschicklichkeit  in  der  Lösung  aller  Schwierigkeiten  der  Außen- 
politik gesichert  ist.  In  dieser  Überzeugung  wurzelt  das  große 
Ansehen,  das  ihm  die  Macht  gibt,  mit  dex  er  das  Reich  regiert. 
Was  in  Petersburg  vorgeht,  enthüllt  aber  in  Berlin,  daß  es 
für  den  Frieden  Gefahren  gibt,  deren  naturnotwendige  Ur- 
sache sich  unbedingt  der  Einwirkung  des  Kanzlers  entzieht, 
und  daß  es  nicht  mehr  in  seiner  Macht  liegt,  für  die  Ruhe  Eu- 
ropas einzustehen')."  Mit  gespannter  Aufmerksamkeit  mußten 
gerade  die  belgischen  Gesandten  verfolgen,  mit  welchen  Mitteln 
Bismarck  aus  dieser  Zwangslage  sich  zu  befreien  suchen  würde. 

Bismarck  hat  Frankreich  gegenüber  in  den  letzten  Jahren 
seiner  Amtstätigkeit  ein  erstaunliches  Maß  von  Geduld  be- 
kundet. Man  denke  nur  daran,  was  allein  das  Jahr  1887  an 
Herausforderungen  und  Konfliktstoff  brachte!  Aber  die  Schnä- 
bele-Affäre,  die  Boulanger sehen  Mobilisierungspläne,  die  De- 
monstrationen für  Elsaß-Lothringen  in  der  Madeleine,  die  un- 
aufhörlichen Preßfehden  zwischen  deutschen  und  französischen 
Blättern  gehörten  für  ihn  zu  den  ,, Lappalien,  um  derentwillen 
einen  großen  nationalen  Krieg  zu  entzünden  oder  auch  nur 
wahrscheinlich  zu  machen^',  er  in  seiner  Reichstagsrede  ruchlos 
nannte. 

Einen  neuen  Krieg  mit  Frankreich  hielt  er  dabei  selbst  für 
gewiß;  nach  einem  Bericht  aus  Berhn  äußert  er  Anfang  1887 

^)  «Parviendra-t-il  en  menageant  les  interets  si  oppos^s  de  ses  deux 
allies  ä  preserver  de  toute  atteinte  un  accord  necessaire  ä  la  paix  du  monde? 
Fort  heureusement  rien  n«  parait  etre  au-dessus  des  forces  d«  ce  puissant 
politique.»    London,  16.  November  1885. 

*)  Anl.  14,  S.  164  (Berlin,  31.  Dezember  1886). 

61 


im  vertrauten  Kreise:  ,,Ein  Krieg  zwischen  Deutschland  und 
Frankreich  ist  unvermeidlich.  Die  Verträge  von  1815  haben 
eine  Wunde  geschlossen  und  Europa  ein  halbes  Jahrhundert  Ruhe 
gegeben.  Der  Vertrag  von  Frankfurt  hat  nichts  geheilt.  Der 
Verlust  von  Elsaß  und  Lothringen  ist  eine  blutende  Wunde 
gebHeben,  aus  der  seit  16  Jahren  das  Revanchefieber  Nahrung 
zieht.  Frankreich  hat  nie  aufgehört,  sich  für  die  Wieder- 
eroberung dieser  Provinzen  vorzubereiten;  es  wartet  nur  auf 
günstige  Umstände,  um  Deutschland  anzugreifen^)." 

Der  Gesandte  in  London  weist  1886  darauf  hin,  daß  es  ein- 
mal eine  Zeit  gegeben  habe,  in  der  Bismarck  hoffen  konnte,  zu 
einer  dauernden  Verständigung  mit  Frankreich  zu  gelangen ;  da- 
mit sei  es  nun  endgültig  vorbei.  Mit  der  unversöhnlichen  Feind- 
schaft Frankreichs  mußte  er  sich  abfinden.  Um  so  bedeutungs- 
voller wurde  es  für  ihn,  das  Verhältnis  Rußlands  zu  Deutsch- 
land auf  eine  Grundlage  zu  stellen,  die  Garantien  für  die  Zukunft 
gab.  ,,Er  erkannte  bald  seinen  Irrtum,"  fährt  der  Bericht  aus 
London  fort,  „wechselte  den  Kurs  und  dachte  nur  noch  daran, 
die  Verbindung  zwischen  den  drei  Kaiserreichen  fester  zu  ziehen. 
Seither  ist  die  Erhaltung  dieses  Bundes  seine  ständige  Sorge 
gewesen,  und  unaufhörlich  hat  er  daran  gearbeitet,  ihn  durch 
Beilegung,  der  Schwierigkeiten,  die  bei  jedem  Anlaß  die  Orient- 
frage zwischen  seinen  beiden  Verbündeten  hervorruft,  sicher- 
zustellen. Wird  es  ihm  gelingen,  dieses  Gleichgewicht  noch 
lange  aufrechtzuerhalten  ?  Man  tut  in  Petersburg,  in  Rom  und 
Wien  so,  als  ob  man  davon  überzeugt  wäre;  in  London  glaubt 
man  es  nicht  2)." 

Nach  den  belgischen  Gesandtschaftsberichten  hätte  Bismarck 
gleich  im  Beginn  der  neuen  Verwicklungen  auf  dem  Balkan 
versucht,  die  bisherige  Politik  des  Hinhaltens  und  des  Aus- 
gleiches der  Gegensätze  zwischen  Österreich  und  Rußland,  die 
man  nach  dem  zitierten  Bericht  aus  London  auch  dort  für  nicht 
mehr  durchführbar  hielt,  aufzugeben  und  für  einen  der  beiden 
Gegner  zu  ,, optieren".  Der  Gesandte  in  Wien  berichtet  im 
Dezember  1886,  daß  Bismarck  in  Gastein,  als  dort  die  durch 


1)  Anl.  15,  S.  166  (Berlin,  28.  Januar  1887). 
«)  Anl.  9,  S.  152  (London,  20.  Oktober  1886). 


62 


den  Rumeliotenaufstand  geschaffene  Lage  zwischen  den  Ver- 
bündeten besprochen  wurde,  „von  neuem  versucht  habe,  Öster- 
reich-Ungarn miht arisch  wie  wirtschaftHch  durch  unauflösbare 
Bande  an  Deutschland  zu  fesseln",  und  erst  als  dieser  Versuch 
am  Widerstand  Österreichs  gescheitert  sei,  sich  zu  der  An- 
näherung an  Rußland  und  zu  den  Balkanabmachungen  mit 
Giers  in  Franzensbad  entschlossen  habe,  die  die  Grundlage  für 
seine  Balkanpolitik  in  der  Folgezeit  waren^).  Der  Gesandte 
hat  bald  darauf  die  Angaben  dieses  Berichtes  mit  Nachdruck 
bestätigt  und  dabei  hervorgehoben,  daß  Bismarcks  Hauptsorge 
gewesen  sei,  das  drohende  französisch-russische  Bündnis  zu  ver- 
hindern; er  habe  aus  dieser  Befürchtung  heraus  Rußland  freie 
Hand  auf  dem  Balkan  zugesichert 2). 

Die  Anschauungen  der  Gesandten  sind  aber  geteilt  darüber, 
ob  Bismarck  erreicht  habe,  was  er  anstrebte:  die  Neutrali- 
tät Rußlands  in  dem  damals  fast  unvermeidlich  scheinenden 
deutsch-französischen  Kriege.  Der  Gesandte  in  Berlin  glaubte, 
daß  Deutschland  durch  Preisgabe  des  Orients  an  Rußland  volle 
Bewegungsfreiheit  nach  Westen  erkauft  habe').  Aber  aus  Wien 
wurde  berichtet,  daß  man  dort  daran  zweifele*).  Und  sehr  ent- 
schieden klingt,  was  der  Gesandte  in  Petersburg  berichtet:  das 
russische  Regierungsprogramm  sei  wohl,  gute  Beziehungen  zu 
Deutschland  zu  pflegen,  aber  man  denke  nicht  an  eine  Erneue- 
rung der  Allianz  und  werde  eine  Niederwerfung  Frankreichs 
verhindern  5);  Rußland  habe  sich  zu  einer  Politik  der  Selbst- 
ständigkeit entschlossen«). 

Da  der  Inhalt  des  von  Bismarck  1887  auf  drei  Jahre  er- 
neuten Rückversicherungsvertrages  mit  Rußland  von  1884,  auf 
den  sich  diese  Mutmaßungen  beziehen  müssen,  nicht  bekannt 
ist,  lassen  sich  die  Angaben  des  Berliner  Berichts  nicht  nach- 
prüfen.   Alle  Möglichkeiten  für  die  Zukunft  sich  offenzuhalten, 


1)  Anl.  13,  S.  161  (Wien,  27.  Dezember  1886). 
»)  Anl.  16,  S.  169  (Wien,  30.  Januar  1887). 
»)  Anl.  15,  S.  166  (Berlin,  28.  Januar  1887). 
*)  Anl.  20,  S.  178  (Wien,  21.  Februar  1887). 
*)  Anl.  25,  S.  191  (Petersburg,  13.  Mai  1887). 
«)  Anl.  29,  S.  198  (Petersburg,  6.  Juni  1887). 


63 


so  lange  es  irgend  ging,  war  wohl  Bismarcks  Ziel.  Dazu  gehörte, 
daß  er  seine  eigentlichen  Absichten  verschleierte,  und  wie  sehr 
ihm  das  gelang,  geht  aus  den  Gesandtschaftsberichten  der  Folge- 
zeit deutlich  hervor;  denn  die  Mitteilungen  über  Bismarcks  Pläne, 
die  die  Gesandten  glaubten  machen  zu  können,  sind  und  bleiben 
unsicher  und  wadersprechen  einander  häufig  genug.  Wenn  aber 
eine  persönliche  Stellungnahme  mit  diesen  Nachrichten  ver- 
bunden wird,  dann  sind  die  Gesandten  in  dem  Urteil  einig,  daß 
eine  Preisgabe  des  Orients  eine  schwere  Schädigung  der  euro- 
päischen Interessen  sei.  Diese  Möghchkeit  erscheint  ihnen  so 
ungeheuerlich,  daß  sie  dem  Kanzler  einen  solchen  Plan  nicht 
zutrauen  möchten. 

Charakteristisch  dafür  sind  zwei  Berichte  des  Gesandten  in 
Berlin  aus  dem  Jahre  1887.  In  dem  ersten  ist  die  Rede  davon, 
wie  sehr  Bismarck  einen  Zusammenschluß  Frankreichs  und  Ruß- 
lands fürchte;  daran  wird  folgende  Betrachtung  geknüpft: 
,,Das  ist  die  Erklärung  für  die  beiden  politischen  Programme, 
die  dem  Kanzler  zugeschrieben  werden.  Das  erste  würde  auf 
dem  Balkan  und  selbst  am  Bosporus  alle  Konzessionen  machen, 
die  nötig  wären,  um  Rußland  von  einem  Bündnis  abzuhalten. 
Eine  solche  Abkehr  von  den  Traditionen  Westeuropas  scheint 
aber  unerhört  und  macht  ein  anderes  politisches  Projekt  des 
Kanzlers  glaubhafter,  der  daran  arbeiten  würde,  eine  Liga  zu 
bilden,  die  ein  Gegengewicht  zu  einem  Bündnis  Rußlands  und 
Frankreichs  bilden  würde;  in  die  Liga  würden  Österreich,  Eng- 
land, Italien,  Rumänien  und  die  Türkei  mit  den  Balkanstaaten 
eintreten^)." 


^)  «G'est  Texplication  des  deux  politiques  qui  sont  attribuees  au  chan- 
celier. 

La  premiere  ferait  dans  les  Balkans  et  möme  sur  le  Bosphore  toutes 
les  concessions  n6cessaires  pour  detourner  la  Russie  d'une  alliance  avec 
la  France. 

Un  tel  abandon  des  traditions  de  l'Europe  Occidentale  semble  exorbitant 
et  donne  plus  de  vraisemblance  ä  une  autre  politique  du  chancelier  qui 
travaillerait  ä  former  une  ligue  d'opposition  ä  l'alliance  de  la  Russie  avec 
la  France,  ligue  dans  laquelle  entrerait  l'Autriche,  l'Angleterre,  l'Italie, 
la  Roumanie  et  la  Turquie  avec  les  Etats  des  Balkans.»  Berlin,  25.  Fe- 
bruar 1887. 

64 


tm  Juli  1887  glaubt  der  gleiche  Gesandte  in  ähnlichem  Zu- 
sammenhang berichten  zu  können,  daß  die  Gefahr  beschworen 
sei:  „Sehr  sichere  Informationen  gaben  mir  das  Recht,  in  meinen 
Berichten  oft  davon  zu  sprechen,  daß  in  der  Notwendigkeit, 
in  der  sich  der  Kanzler  befand,  ein  Bündnis  zwischen  Rußland 
und  Frankreich  zu  verhüten,  eine  Gefahr  lag,  da  er  dazu  ge- 
zwungen sein  konnte,  sich  Rußlands  zu  versichern,  indem  er 
ihm  in  Konstantinopel  und  auf  dem  Balkan  Opfer  oder  Kon- 
zessionen brachte,  die  mit  den  Traditionen  der^alten  europäi- 
schen Politik  unvereinbar  sind.  Die  w^achsende  Herrschaft  der 
Panslaw'isten  soll  den  Kanzler  davon  überzeugt  haben,  daß  er 
von  Seiten  Petersburgs  keine  Sicherheit  zu  erwarten  habe,  und 
daß  ihm  nichts  übrig  bliebe,  als  abzuwarten  und  zu  lavieren. 
Es  ist  mir  versichert  worden,  daß  er  augenblicklich  mit  England 
im  engsten  Einvernehmen  handelt^)." 

Der  Gesandte  spricht  noch  von  den  freundschaftlichen  Be- 
ziehungen des  Grafen  Herbert  Bismarck  zu  wichtigen  eng- 
lischen Persönlichkeiten  und  yermutet,  daß  der  Kanzler  jetzt 
vielleicht  die  Ernennung  seines  Sohnes  zum  Botschafter  in 
London  plane,  durch  die  die  Solidarität  der  deutschen  und  der 
englischen  Politik  nachdrücklich  betont  werden  würde.  Wir 
wissen  aus  anderen  Quellen,  daß  Bismarck  gegen  Ende  des 
Jahres  1887  in  der  Tat  durch  Heranziehung  Englands  die 
Stellung  des  Dreibundes  zu  festigen  suchte-).  In  den  belgischen 
Berichten  aus  London  ist  eine  Äußerung  Lord  Salisburys  in 

^)  «Des  informations  tres  süres  m'ont  autorise  ä  dire  souvent  dans  mes 
rapports  qu'il  y  avait  un  peril  dans  la  necessit^  oü  etait  le  chancelier  de 
prevenir  une  entente  entre  la  Russie  et  la  France  puisqu'il  pouvait  etre 
entraine  ä  s'assurer  de  la  Russie  en  lui  faisant  ä  Constantinople  et  dans 
les  Balkans  des  abandons  ou  des  concessions  incompatibles  avec  les  tra- 
ditions  de  Tancienne  politique  Europeenne.  La  domination  croissante 
des  panslavistes  aurait  fini  par  demontrer  au  chancelier  que  du  c6t6  de 
Petersbourg  il  ne  pouvait  etre  assure  de  rien,  qu'il  avait  seulement  ä 
attendre  et  ä  louvoyer.  II  m'est  affirme  que  pour  le  moment  c'est  avec 
l'Angleterre  qu'il  agit  en  concert  parfait.»  Berlin,  8.  Juli  1887.  —  Da- 
gegen ist  zu  vergleichen,  was  sich  Crispi  am  2.  Oktober  1887  über  Bis- 
marcks  Beurteilung  der  Orientfrage  notierte  (a.  a.  O.,  Seite  223). 

^)  Der  Brief  Bismarcks  an  Salisbury  vom  22.  November  1887  ist  gedruckt 
bei  Hammann,  Zur  Vorgeschichte  des  Weltkrieges,  1919,  Seite  238—246. 


5    Europäische  Politik.    Bd.  5. 


65 


einer  Unterhaltung  mit  dem  Botschafter  einer  anderen  Macht 
wiedergegeben,  aus  der  zu  erkennen  ist,  daß  diese  Heranziehung 
nur  in  sehr  beschränktem  Maße  gelangt). 

Nach  den  Gesandtschaftsberichten  aus  Berhn  müßte  man  an- 
nehmen, daß  Bismarck  schon  im  Beginn  des  Jahres  1887  den 
Versuch  einer  Annäherung  an  England  gemacht  habe^).  Greindl 
spricht  1888  ausdrückhch  davon,  daß  England  im  Winter  1887/88 
dem  Dreibund  hätte  beitreten  können,  es  aber  vorgezogen  habe, 

^)  «Dans  la  Situation  oü  nous  sommes,  a  dit  Sa  Seigneurie,  le  Gouverne- 
ment de  la  Reine  ne  peut  songer  ä  contracter  une  alliance  quelconque. 
Notre  existence  est  pröcaire,  car  eile  depend  de  l'appui  momentan^  que 
nous  prete  la  fraction  unioniste  de  nos  adversaires  habituels.  II  nous  est 
bien  permis  de  chercher  ä  resoudre  certaines  questions  ext^rieures  qui 
nous  ont  et6  legudes  par  nos  devanciers,  mais  il  nous  est  absolument  inter- 
dit  de  poser  un  acte  aussi  important  que  le  serait  notre  accession  ä  la 
Triple-AUiance  Je  dois  ajouter  toutefois  que,  si  une  guerre  europeenne 
venait  ä  öclater,  il  serait  de  notre  devoir,  attendu  nos  int^rets  dans  la 
M6diterran6e,  d'empecher  que  les  cötes  de  l'Italie  ne  fussent  expos^es  ä 
des  attaques  qui  auraient  pour  effet  de  paralyser  completement  les  res- 
sources  militaires  de  laPöninsule.»  London,  3.  Dezember  1887.  —  In  einem 
anderen  Bericht  wiederholt  der  Gesandte:  «Ni  verbalement,  ni  par  ecrit 
le  Gouvernement  anglais  ne  s'est  engagö  ä  proteger  par  ses  forces  navales 
le  littoral  Italien  au  cas  oü  celui-ci  serait  menacö  par  les  flottes  frangaises. 
Mais  si  cette  6ventualite  venait  ä  se  presenter,  l'Angleterre  —  mes  ren- 
seignements  me  permettent  de  l'affirmer  —  n'hesiterait  pas  ä  intervenir 
en  faveur  de  la  Puissance  qu'elle  considere  aujourd'hui  comme  sa  plus 
süre  alli^e.»  London,  26.  Februar  1888.  —  Lord  Salisburys  Antwort  auf 
Bismareks  Schreiben  ist  soeben  in  der  „Deutschen  Allgemeinen  Zeitung" 
vom  16.  Februar  1919  veröffentlicht  worden. 

*)  «Le  Prince  de  Bismarck  assure  que  les  relations  de  l'Allemagne  avec 
la  Russie  sont  trös  amicales.  Un  des  nombreux  accidents  dont  les  Balkans 
et  Constantinople  ne  cessent  pas  de  menacer  l'Europe,  peut  ä  tout  instant 
rompre  la  bonne  intelligence  de  Berlin  avec  St.  Petersbourg. 

II  m'a  6t6  dit  tres  confidentiellement  qu'en  prevision  d'une  teile  rupture 
dont'  les  consequences  s'aggraveraient  par  la  faiblesse  de  l'organisation 
militaire  de  l'Autriche-Hongrie,  le  Chancelier  s'est  efforcö  d'amener  l'Angle- 
terre ä  conclure  une  alliance  avec  l'Allemagne  pour  la  s6curit6  de  leurs 
int6r§ts  communs. 

Le  Cabinet  de  Londres  reconnaU  cette  solidaritö  d'intör§ts.''  Elle  doit 
diriger  sa  politique.  II  promet  le  concours  ie  plus  efficace,  mais  il  ne  peut 
pas  contracter  d'engagements  que  l'opinion  nationale  desapprouverait. » 
Berlin,  18.  Februar  1887. 

66 


„seine  Handlungsfreiheit  zu  bewahren  und  die  Vorteile  der 
Friedensliga  zu  ernten,  ohne  dafür  Verpflichtungen  zu  über- 
nehmen". England  werde,  meint  er,  diese  seine  traditionelle 
Politik  schwerlich  aufgeben,  und  führt  an,  was  vom  deutschen 
Standpunkt  aus  gegen  eine  enge  Verbindung  mit  England 
spreche^). 

Es  scheint,  als  wenn  England,  das  bei  dem  Beginn  der  bul- 
garischen Wirren  wohl  nicht  ganz  unbeteiligt  gewesen  war, 
wie  bereits  bemerkt  wurde,  die  Reibungen  auf  dem  Balkan 
hat  benutzen  wollen,  um  Bismarcks  politische  Absichten  zu 
durchkreuzen.  Im  Oktober  1886  macht  der  belgische  Minister 
des  Auswärtigen  den  Gesandten  in  London  darauf  aufmerksam, 
daß  England  sich  bemüht  habe,  Verbündete  für  seine  gegen 
Rußland  gerichtete  Politik  zu  gewinnen,  aber  in  Wien  sowohl, 
\N-ie  in  Rom  auf  Ablehnung  gestoßen  sei^).  Das  würde  nicht 
schlecht  zu  der  ,, unverhüllten  Billigung"  passen,  die  das  Vor- 
gehen Alexanders  von  Battenberg  nach  einem  Londoner  Bericht 
in  London  gefunden  hatte ^);  .auch  der  Gesandte  in  Wien  be- 
stätigt, daß  England  vergeblich  versucht  habe,  den  Grafen 
Kalnoky  zu  einer  selbständigen  und  energischen  Politik  gegen- 
über Rußland  zu  bewegen*). 

^)  Anl.  47,  S.  238  (Berlin,  11.  August  1888).  —  In  dem  Bericht  wird  Bis- 
marcks Mißtrauen  gegen  England  auf  seine  Abneigung  gegen  den  Par- 
lamentarismus zurückgeführt.  Ähnlich  heißt  es  in  einem  späteren  Bericht 
aus  Berlin:  «Le  chancelier  n'aime  pas  l'Angleterre  et  n'a  pas  confiance 
en  eile.  Ce  n'est  un  mystere  pour  personne.  II  trouve  qu'il  n'y  a  pas 
raoyen  de  fadre  de  la  politique  suivie  avec  un  pays  dont  le  Gouvernement 
change  au  gre  de  la  majorite  parlementaire.  Le  Princede  Bismarck  ne 
s'est  pas  gene  pour  manifester  ses  sentiments  au  grand  jour  k  propos 
des  affaires  Geffcken  et  Morier.»  Berlin,  1.  Februar  1889.  —  Dem  steht 
eine  andere  Stelle  in  einem  Bericht  Greindls  gegenüber,  in  der  Bismarcks 
Kühle  gegen  England  auf  die  ,,  Kastanientheorie"  zurückgeführt  wird, 
der  später  noch  eine  so  bedeutsame  Rolle  in  der  deutschen  Politik  bevor- 
stand: «II  est  depuis  longtemps  d'opinion  que  l'Angleterre,  incapable 
d'attaquer  la  Russie,  voudrait  faire  la  guerre  ä  cette  puissance  par  per- 
sonne interpos^e.»    Berhn,  30.  Juni  1888. 

»)  Anl.  8,  S.  151  (Brüssel,  18.  Oktober  1886). 

=»)  Anl.  6,  S.  147  (London,  25.  August  1886). 

*)  Anl.  10,  S.  153  (Wien,  25.  Oktober  1886).  Auch  in  den  Berhner  Be- 
richten ist  einmal  von  diesen  Bemühungen  Englands  die  Rede:  «II  m'a 

5.  67 


Sich  von  Deutschland  trennen  und  mit  England  ein  Bündnis 
eingehen,  wollte  man  in  Wien  nicht;  aber  man  hätte  in  dem 
Beitritt  Englands  zum  Dreibund  die  sicherste  Garantie  für  den 
Frieden  gesehen,  mußte  sich  freilich  sagen,  daß  ein  solcher 
Schritt  von  der  englischen  Diplomatie  nicht  zu  erwarten  war. 
Man  traue  Deutschland  nicht  ganz,  seit  Bismarck  Österreich 
in  der  bulgarischen  Frage  seine  Unterstützung  versagt  habe, 
meint  der  Gesandte  in  Wien  in  einem  Bericht  aus  dem  Mai  1888, 
der  die  innerpolitisch  durch  dreibundfeindliche  Umtriebe  der 
panslawistischen  Tschechen,  außenpolitisch  durch  die  unter- 
irdische Arbeit  Rußlands  auf  dem  Balkan  schwer  bedrängte 
Lage  der  Monarchie  darlegt.  Er  betont,  daß  man  in  Wien  bis- 
her am  Bündnis  mit  Deutschland  festhalten  wolle;  aber  be- 
denkliche Rückwirkungen  der  deutschen  Politik  auf  Österreich 
glaubt  er  doch  feststellen  zu  müssen:  „Jedenfalls  haben  die 
Zugeständnisse  des  großen  deutschen  Kanzlers  an  Rußland, 
seine  wiederholte  Erklärung,  daß  Deutschland  auf  dem  Balkan 
völlig  uninteressiert  sei,  in  der  einzigen  Frage,  in  der  das  Bündnis 
wirksam  zur  Verteidigung  von  Lebensinteressen  der  im  Osten 
bedrohten  Österreicher  beitragen  konnte,  der  moralischen  Festig- 
keit dieses  Bündnisses  in  gewissem  Maße  Eintrag  getan^)." 


6t6  dit  confidentiellement  que  Lord  Salisbury  avait  fait  une  Ouvertüre 
au  Cabinet  de  Vienne  sur  l'opportunite  d'une  alliance  entre  l'Autriche  et 
l'Angleterre  pour  arreter  la  Russie  sur  le  chemin  de  Constantinople.  Des 
les  Premiers  mots  le  Ministre  autrichien  se  mit  un  doigt  sur  la  bouche 
en  disant:  «II  n'est  pas  necessaire  de  parier.»  Berlin,  25.  Februar  1887. 
1)  Anl.  39,  S.  221  (Wien,  4.  Mai  1888).  Die  Hoffnung  auf  die  Unterstützung 
Deutschlands  wird  nach  den  Wiener  Berichten  erst  durch  Bismarcks  große 
Reichstagsrede  vom  Januar  1887  zerstört;  über  ihre  Wirkung  berichtet  er: 
«Le  discours  que  vient  de  prononcer  le  Prince  de  Bismarck,  a  produit 
ici  la  plus  vive  emotion.  II  constate  de  la  fagon  la  plus  manifeste  l'isole- 
ment  de  l'Autriche-Hongrie  en  face  de  la  Russie  dans  le  confht  oriental  .  .  . 
On  ne  voulait  pas  se  convaincre  ici  que  cette  alliance  intime  sur  laquelle 
paraissaitse  baser  la  politique  des  deux  grands  Etats  de  l'Europe  Centrale, 
allait  faire  si  completement  defaut  au  seul  moment  oü  eile  pouvait  favo- 
riser  les  interets  essentiels  de  l'Autriche.»  Wien,  13.  Januar  1887.  — 
Im  Herbst  stellt  er  fest,  daß  die  Regierung  die  Notwendigkeit  von  Bis- 
marcks Pohtik  einsehe,  wenn  der  Frieden  erhalten  bleiben  solle;  das  Volk 
denke  anders:    «L'attitude   de  l'Allemagne  poursuivant  vis-ä-vis   de  la 

68 


Darin  lag  ohne  Frage  eine  sehr  ernste  Gefahr,  die  abzuwägen 
war  gegen  die  Vorteile,  die  die  von  Bismarck  bislang  verfolgte 
Politik  eines  gewissermaßen  verlängerten  Provisoriums  zu  bieten 
versprach. 

In  dem  Kapitel  über  den  Panslawismus  ist  bereits  darauf 
hingewiesen  worden,  daß  zu  allen  übrigen  Konfliktstoffen,  die 
sich  angesammelt  hatten,  seit  1887  noch  wirtschaftliche  Gegen- 
sätze kamen  und  ihr  Teil  dazu  beitrugen,  die  beiden  Völker 
gegeneinander  aufzubringen. 

Der  Gesandte  in  Petersburg  sah  Bismarcks  Maßnahmen  gegen 
Rußland  als  die  natürliche  Folge  des  in  Rußland  eingeführten 
Absperrungssystems  aller  ausländischen  Produkte  an^).  ,,Die 
vernichtenden  Maßnahmen  und  die  Erhöhung  der  Einfuhrzölle 
auf  wichtige  und  zahlreiche  deutsche  Erzeugnisse  berechtigten 
ohne  Zweifel  das  Berliner  Kabinett  zu  Vergeltungsmaßnahmen", 
urteilt  ähnüch  der  Berliner  Gesandte,  der  im  gleichen  Bericht 
auf  die  politischen  Absichten  hinweist,  die  Bismarck  mit  den 
Gegenmaßnahmen  verfolge:  ,,Der  Kanzler  will  in  Petersburg  zu 
fühlen  geben,  daß  Rußlands  Kredit  von  Deutschland  abhängig 
ist.  Er  erteilt  dort  diese  derbe  Lehre  zu  einer  Zeit,  wo  Ruß- 
land seine  alten  deutschen  Beziehungen  einem  Bündnis  mit 
Frankreich  zu  opfern  geneigt  ist,  wo  es  in  Paris  eine  Anleihe 
unterzubringen  sucht,  zu  der  eine  völlig  verfahrene  finanzielle 
Lage  und  die  Kriegspläne  der  Panslawisten  es  treiben*)." 

Russie  une  poli'ique  en  apparence  peu  en  harmonie  avec  les  liens  qui 
l'unissent  ä  l'Autriche,  ne  laisse  pas  que  de  froisser  plus  ou  moins  ropinion 
publique  ici.»    Wien,  7.  September  1887. 

M  Anl.  42,  S.  227  (Petersburg,  19.  Juni  1888). 

*)  Anl.  31,  S.  201  (Berlin,  22.  Juli  1887).  —  Ähnlich  heißt  es  in  einem 
anderen  Berliner  Bericht  über  die  Beziehungen  zu  Rußland:  «Les  rapports 
entre  les  deux  Gouvernements  sont  toujours  Ires  amicaux.  Dans  l'opinion 
du  Chancelier  ils  peuvent  et  ils  doivent  conserver  ce  caractere,  indepen- 
damment  des  mesures  economiques  et  de  gouvernement  interieur  que 
chacun  des  deux  6tats  juge  devoir  prendre  pour  la  protection  de  ses 
interets.  Le  chancelier  pense  qu'il  y  a  trop  de  valeurs  russes  en  AUemagne 
et  il  dötourne  l'Allemagne  d'en  recevoir  davantage.  Du  merae  coup  il 
entrave  ia  conclusion  d'un  nouvel  emprunt  russe  qui  fournirait  aux  pan- 
slavistes  les  moyens  de  se  jeter  dans  des  aventures.»  Berlin,  11.  Mai  1888. 
—  «II  y  a  quatre  jours,  le  Chancelier  disait  ä  un  confident  que  l'Allemagne 

69 


Es  war  ein  verzweifeltes  Spiel  aus  diesem  Wirtschaftskampf 
geworden.  Das  nach  Rußland  strömende  Geld  drohte  der  Macht 
zugute  zu  kommen,  die  immer  offener  ihr  deutschfeindliches 
Wesen  zur  Schau  trug,  und  andererseits  konnte  wieder  das  Geld- 
bedürfnis Rußlands  es  zwingen,  zunächst  wirtschaftliche  Bin- 
dungen mit  Frankreich  einzugehen,  wenn  Bismarck  ihm  den 
deutschen  Markt  dauernd  sperrte,  denen  politische  zu  folgen 
drohten.  Daß  gleichzeitig  besondere  Maßnahmen  gegen  die  Ein- 
reise von  Franzosen  in  elsaß-lothringisches  Gebiet  durchgeführt 
wurden,  die  in  Frankreich  sehr  böses  Blut  machten,  erhöhte 
noch  die  Bedenklichkeit  dieser  Vorgänge.  Die  russische  Presse 
hat  gewiß  nicht  unrecht  gehabt,  wenn  sie,  wie  ein  Bericht  aus 
Petersburg  erwähnt,  der  Meinung  war,  auf  diese  Weise  würden 
Franzosen  und  Russen  in  der  gemeinsamen  Empörung  über  den 
mächtigen  Nachbarn  geeint^).  Das  hat  sich  sehr  bald  gezeigt, 
wie  bereits  oben  gesagt  worden  ist").  Schon  im  Jahre  1888  ist 
die  erste  große  russische  Anleihe  in  Paris  aufgelegt  worden. 
Nun  war  das  bei  der  russischen  Finanzlage  sehr  bedeutungs- 
volle Band  der  wirtschaftlichen  Abhängigkeit  Rußlands  von 
Deutschland  zerrissen;  Berlin  hatte  die  Führung  und  Herr- 
schaft über  die  russischen  Finanzen  an  Paris  abgetreten.  Das 
war  die  erste  große  Niederlage  Bismarcks,  deren  folgenschwere 
Bedeutung  erst  die  Zukunft  in  ihrem  ganzen  Umfange  erkennen 
ließ. 

So  blieb  denn  von  den  Fäden,  die  früher  Rußland  und  Deutsch- 
land miteinander  verbunden  hatten,  nichts  übrig  als  die  Beziehun- 
gen der  Herrscher  zueinander.  Aber  wie  wenig  darauf  zu  bauen 
war,  das  zeigen  die  Äußerungen  des  Kanzlers  und  des  Grafen 
Herbert  Bismarck,  die  der  Gesandte  in  Berlin  nach  dem  Besuch 
des  Zaren  am  deutschen  Kaiserhofe  im  November  1887,  bei  dem 


et  la  Russie  s'egratignent  et  s'embrassent  en  m§me  temps.  II  maintient 
le  droit  pour  chacun  des  deux  Etats  de  ne  tenir  compte  que  de  ses  interßts 
dans  son  administration  Interieure,  sans  que  les  relations  exterieures 
doivent  en  6tre  atteintes.»  Berlin,  18.  Mai  1888.  —  Vgl.  auch  Anl.  51,  S.  247. 
(Berlin,  17.  November  1888). 

M  Anl.  40,  S.  223  (Petersburg,  28.  Mai  1888). 

2)  s.  o.  S.  55. 

70 


die  Erneuerung  des  Geheimvertrages  hatte  vollzogen  werden 
können,  wiedergibt^).  „Man  müßte  jeder  Voraussicht  bar  sein, 
wenn  man  nicht  zugeben  wollte,  daß  das  Deutsche  Reich  der 
Gefahr  ausgesetzt  ist,  gleichzeitig  von  Ost  und  West  angegriffen 
zu  werden",  erklärte  Bismarck  damals  im  Vertrauen  seiner 
Umgebung^).  Was  aber  sollte  werden,  wenn  der  greise  Kaiser  die 
Augen  schloß  und  Kaiser  Friedrichs  Schicksal  sich  so  bald  ent- 
schied, wie  die  Eingeweihten  es  erwarteten? 

Mit  welchem  Mißtrauen  man  der  Thronbesteigung  Kaiser 
Wilhelms  II.  in  Rußland  entgegensah,  hat  der  belgische  Gesandte 
wiederholt  von  dort  berichtet').  Er  meint,  daß  die  ausgedehnten 
militärischen  Maßnahmen  auf  russischer  Seite  sich  aus  diesen 
Befürchtungen  erklären;  man  bereite  sich  auf  die  schlimmsten 
Möglichkeiten  vor*),  die  Zwischenzeit  der  scheinbar  abwartenden 
Haltung  habe  diese  Vorkehrungen  nur  maskieren  sollen^). 

Das  war  die  Lage  der  deutsch-russischen  Beziehungen,  als  im 
Juli  1888  der  junge  Kaiser  seinen  ersten  Besuch  in  Peterhof 
machte.  Ließen  sich,  wenn  schon  eine  weitgehende  Entfremdung 
zwischen  den  beiden  Reichen  eingetreten  war,  und  in  Rußland, 
wie  wir  sahen,  der  Panslawismus  anmaßender  denn  je  auftrat, 
durch  die  persönlichen  Beziehungen  der  Höfe  die  auseinander- 
strebenden Elemente  zusammenhalten? 

Von  den  gleichzeitigen  belgischen  Berichten  werden  diese 
Bemühungen  für  aussichtslos  gehalten.  Greindls  Urteil  —  da- 
von wird  noch  zu  sprechen  sein  —  deckt  sich  darin  völlig  mit 
dem  des  Petersburger  Gesandten,  der  die  große  Heerschau  des 
Panslawismus  in  Kiew  dem  Kaiserbesuch  gegenübergestellt  hatte, 
der  kaum  14  Tage  vorher  stattgefunden  hatte,  und  zu  dem  Er- 
gebnis gekommen  war:  ,,Wenn  das  eine  Ereignis  Veranlassung 
zu  gegenseitigen  Versicherungen  von  Frieden  und  Freundschaft 


^)  Anl.  34,  S.  207  (Berlin,  9.  Dezember  1887). 

^)  «II  faudrait  etre  denue  de  toute  prevoyance  pour  ne  pas  reconnaitre 
que  l'Empire  Allemand  est  expose  au  danger  d'etre  attaque  simultanäment 
ä  l'Est  et  ä  l'Ouest.»   Berlin,  16.  Dezember  1887,  vgl.  Anl.  33,  S.  206. 

»)  Anl.  38,  S.  218  (Petersburg,  6.  April  1888). 

*)  Anl.  43,  S.  229  (Petersburg,  22.  Juni  1888). 

»)  Anl.  42,  S.  227  (Petersburg,  19.  Juni  1888). 

71 


von  seilen  der  Herrscher  gab,  so  kann  im  Gegenteil  das  andere 
den  Beweis  dafür  erbringen,  daß  Rußland  wohl  bereit  ist,  die 
wohlwollende  Haltung  Deutschlands  auszunutzen,  aber  auf 
keinen  seiner  jahrhundertealten  Ansprüche  zu  verzichten  ge- 
denkt^)". Der  Gesandte  führt  in  zwei  weiteren  Berichten  aus, 
daß  es  sich  um  ein  Täuschungsmanöver  von  selten  Rußlands 
handle;  in  Wahrheit  rechne  man  auf  die  stille,  von  Petersburg 
ausgehende  Arbeit  der  Revolution  in  Bulgarien,  die  Rußland 
auf  dem  Balkan  wieder  einen  Schritt  weiterführen  solle:  „Bis 
dahin",  heißt  es  in  einem  Bericht  vom  27.  August  1888,  „ver- 
schließt sich  das  moskowitische  Kabinett  wie  immer  in  der 
Reserve,  die  seine  abwartende  Politik  kennzeichnet.  Diese  Hal- 
tung hat  ihm  bisher  viel  zu  glückliche  Erfolge  gebracht,  als  daß 
es  sie  ohne  Ursache  aufgeben  sollte.  Da  seine  Ansprüche  auf 
dem  Balkan  bekannt  sind,  so  überläßt  es,  bis  auf  Widerruf,  den 
fremden  Mächten  die  Sorge,  sie  zu  verwirklichen,  überzeugt, 
daß  auf  die  Dauer  alles  schließhch  sich  nach  seinen  Wünschen 
gestalten  wird  2)." 

Der  Trinkspruch  des  Zaren  auf  den  Fürsten  von  Montenegro 
als  den  „einzigen  wahren  Freund  Rußlands"  im  Sommer  1889 
zeigte,  wie  wenig  dauernd  die  Wirkung  des  Kaiserbesuches  auf 
den  Zaren  gewesen  war.  Greindl  glaubt,  daß  auch  Enttäuschung 
über  Deutschlands  Haltung  im  Spiele  sei:  „Ich  glaube,  daß  man 
sich  in  Rußland  große  Illusionen  über  die  Ergebnisse  des  Be- 
suches des  Deutschen  Kaisers  in  Petersburg  gemacht  hat.  Man 
hat  nicht  nur  auf  Deutschlands  Enthaltung  in  den  Orientfragen 
und  auf  die  Erteilung  von  Ratschlägen  zur  Mäßigung  in  Wien, 
an  denen  es  nicht  gefehlt  hat,  gerechnet,  sondern  auf  einen 
Druck,  auf  den  zu  hoffen  töricht  war^)." 

Genau  so  äußert  sich  ein  Jahr  später  der  Gesandte  in  Peters- 
burg, als  er  in  einem  Bericht  die  politische  Bedeutung  des  Gegen- 


»)  Anl.  46,  S.  234  (Petersburg,  7.  August  1888). 

2)  Anl.  49,  S.  242  (Petersburg,  27.  August  1888).  —Anl.  48,  S.  239  (Peters- 
burg, 13.  August  1888).  —  Ebenso  beurteilt  Greindl  die  russische  Politik, 
wie  aus  der  S.  32  angeführten  Stelle  aus  einem  Bericht  vom  16.  Februar 
1889  hervorgeht. 

3)  Anl.  56,  S.  255  (Berlin,  6.  Juni  1889). 

72 


besuches  in  Berlin  abschätzt,  zu  dem  der  Zar  sich  im  Oktober 
1889  nach  längerem  Schwanken  entschloßt).  Bis  zu  welch 
eisiger  Kälte  die  deutsch-russischen  Beziehungen  gelangt  waren, 
geht  aus  Greindls  Schilderungen  der  Kaiserbegegnung  hervor 2), 
von  der  er  genau  so  wenig  Bleibendes  sich  versprach  wie  sein 
Petersburger  Kollege:  ,, Alles  läuft  auf  eine  persönhche  An- 
näherung der  Herrscher  hinaus.  Das  ist  schon  etwas,  aber  nicht 
genug.  Ich  habe  bereits  im  voraus  Ihnen  geschrieben,  aus 
welchen  Gründen  ich  diesem  Ereignis  die  allergeringste  pohtische 
Bedeutung  beimesse,  und  ich  glaube  nicht,  daß  das  gute  Ein- 
vernehmen fest  und  dauernd  ist^)."  Wie  mühselig  die  Fiktion 
gegenseitigen  Vertrauens  zwischen  Deutschland  und  Rußland 
nur  noch  aufrechtzuerhalten  war,  davon  gibt  einen  Begriff, 
was  Greindl  kurz  nach  dem  Besuch  des  Zaren  nach  Brüssel 
berichtet:  „Der  Zar  ist  mit  der  Überzeugung  hierhergekommen, 
daß  Deutschland  einen  Angriff  gegen  ihn  vorbereite.  Es  ist 
kaum  zu  verstehen,  wie  Seine  Majestät  so  falsch  informiert  sein 
und  sich  so  völlig  über  Zweck  und  Absichten  des  Dreibundes 
täuschen  kann.  Die  Unterredung  des  Zaren  mit  dem  Fürsten 
Bismarck  wird  also  von  großem  Nutzen  gewesen  sein,  weil  sie 
zur  Beseitigung  dieses  seltsamen  Vorurteils  gedient  haben  wird, 
wenigstens  für  eine  gewisse  Zeit  und  bis  Seine  Majestät  wieder 
dem  Einfluß  der  Panslawisten  erlegen  ist*)." 

Immerhin  kann  Greindl  bei  einer  Besprechung  der  inter- 
nationalen Lage  gegen  Ende  des  Jahres  feststellen:  „Die  Pan- 

')  «L'entrevue  des  deux  Empereurs  n'a  pas  fait  disparaftre  la  defiance 
qu'on  öprouve  generalement  vis-ä-vis  de  la  politique  allemande.  Si  le 
prince  de  Bismarck,  dit-on,  veut  sincerement  retablir  les  relations  sur 
l'ancien  pied  d'amitiö,  il  doit  le  prouver  par  des  actes  et-non  par  des  pa- 
roles.  Qu'il  emploie  son  influence  ä  faire  ex^cuter  loyalement  le  traite 
de  Berlin  et  ä  faire  cesser  le  regime  illegal  existant  en  Bulgarie,  nous 
croirons  alors  ä  sa  sincerit^.  Mais  nous  ne  nous  laisserons  plus  leurrer 
par  la  pretendue  non  ingerence  ou  indifference  du  Gouvernement  allemand 
ä  r^gard  de  ce  qui  se  passe  ou  se  fait  dans  la  peninsule  balkanique,  qui 
n'est  autre  chose  que  la  liberte  d'action  garantie  ä  l'Autriche.»  Peters- 
burg, 1.  November  1889. 

*)  Anl.  60,  S.  261  (Berlin,  12.  Oktober  1889). 

»)  Anl.  61,  S.  264  (Berlin,  15.  Oktober  1889). 

*)  Anl.  62,  S.  264  (Berlin,  23.  Oktober  1889). 

73 


slawisten  halten  sich  still  und  scheinen  den  Augenblick  nicht 
für  günstig  zu  halten  zu  einem  Versuch,  den  Einfluß  auf  den 
Zaren  wiederzugewinnen,  den  sie  seit  der  Berliner  Fürsten- 
begegnung eingebüßt  haben^)."  Greindls  Prüfung  der  poli- 
tischen Einzelfragen  in  diesem  Bericht,  der  an  eine  sehr  opti- 
mistische Ansprache  des  Königs  von  Italien  bei  der  Parlaments- 
eröffnung anschließt,  ergibt  ein  sehr  günstiges  Gesamtbild.  Ein 
Bündnis  zwischen  Frankreich  und  Rußland  hält  er  für  unwahr- 
scheinlicher denn  je.  Und  doch  warnt  er  davor,  den  erkenn- 
baren Fortschritt  zu  überschätzen,  wie  auch  der  König  von 
Italien  die  Einschränkung  gemacht  habe,  daß  nicht  alle  Fragen 
gelöst  wären.  Sie  seien  in  der  Tat  nur  vertagt,  meint  Greindl, 
und  weist  auf  die  Truppenanhäufungen  an  der  russischen  West- 
grenze und  die  Heeresausgaben  in  Deutschland  und  Italien  hin: 
„Alles  das  würde  wenigstens  überflüssig  sein,  wenn  man  den 
Frieden  für  endgültig  gesichert  halten  würde.  Er  ist  es  in  Wahr- 
heit nur  durch  die  Stärke  des  Dreibundes,  aber  es  ist  schon  viel, 
daß  dieser  einen  Erfolg  verzeichnen  und  uns  noch  für  einige 
Zeit  die  Fortdauer  der  Ruhe  garantieren  kann,  deren  wir  uns 
erfreuen  2)." 

Das  dornenvollste  von  diesen  nicht  gelösten,  sondern  nur 
vertagten  Problemen  war  das  Balkanproblem.  Unabhängig  von 
allen  Schwankungen  in  den  politischen  Beziehungen  zwischen 
Rußland  und  Deutschland  und  dem  Auf  und  Nieder  der  Sym- 
pathien und  Antipathien  im  Verkehr  ihrer  Herrscher  vollzog 
sich  dort  eine  langsame  Umwälzung  der  Verhältnisse  zu  Un- 
gunsten der  Dreibundmächte.  Im  Juni  1889  berichtet  Greindl, 
daß  auch  im  Berliner  Ministerium  des  Auswärtigen  diese  Vor- 
gänge Besorgnis  erregen:  ,,Man  kann  noch  die  Ränke  der  Pan- 
slawisten  in  Rußland  selbst  im  Zaume  halten,  aber  in  den 
Balkanstaaten  sind  sie  nahezu  die  Herren,  die  sich  nach  ihrem 
Gutdünken  eine  Konfliktursache  schaffen  können.  Wenn  die 
Lage  in  Bulgarien  gut  ist  und  sich  in  Rumänien  gebessert  hat, 

1)  Anl.  63,  S.  265  (Berlin,  30.  November  1889). 

2)  Anl.  63,  S.  265  (Berlin,  30.  November  1889).  —  Greindl  ist  nicht  müde 
geworden,  auf  die  Bedeutung  des  Dreibundes  für  den  Frieden  in  seinen 
Berichten  hinzuweisen;  man  vgl.  z.  B.  Anl.  56,  S.  255.  Berlin,  6.  Juni  1889. 

74 


so  muß  man  doch  erkennen,  daß  sie  in  Serbien  und  Montenegro 
schlechter  und  schlechter  wird^)." 

Wie  Rußland  im  stillen  längst  Minen  gelegt  hatte,  die  zu 
günstiger  Stunde  des  Koburgers  Regierung  in  Bulgarien  in  die 
Luft  sprengen  sollten,  ist  schon  erwähnt  worden 2).  Seit  1888 
aber  werden  in  diese  gärende  politische  Unruhe  auch  Rumänien 
und  Serbien  hineingezogen. 

In  einigen  Berichten  aus  Wien  wird  dargestellt,  wie  diese 
Vorgänge  in  wachsendem  Maße  Österreich  bedrohten  und  dort 
eine  tiefgehende  Beunruhigung  hervorriefen.  „Wenn  König  Milan 
(von  Serbien)  und  König  Karl  von  Rumänien  auch  Österreich- 
Ungarn  treu  ergeben  bleiben,  so  weiß  man  doch,  daß  leider 
diese  Herrscher  schwerhch  auf  Unterstützung  ihrer  Völker 
rechnen  könnten  an  dem  Tage,  wo  sie,  im  Falle  ernster  Ver- 
wicklungen auf  dem  Balkan,  sich  mit  dem  Geschick  der  öster- 
reichisch-ungarischen Monarchie  verbinden  wollten^)."  Der 
Regierungswechsel  in  Serbien  und  des  Zaren  Trinkspruch'  auf 
den  Fürsten  von  Montenegro  mußten  diese  Besorgnisse  in  Wien 
aufs  höchste  steigern.  ,,Seit  der  Abdankung  König  Milans", 
schreibt  der  belgische  Geschäftsträger  in  Wien,  „hat  man  hier 
unablässig  mit  Unruhe  die  Sturmwolken  beobachtet,  die  sich 
allmählich  an  den  Hängen  des  Balkan  ansammeln,  und  die  An- 
sprache dessen,  den  die  Slawen  als  den  Ersten  ihrer  Rasse 
betrachten,  hat  wie  ein  Donnerschlag  inmitten  dieses  wolken- 
verhängten Himmels  gedröhnt*)."  Noch  ernster  ist  das  Stim- 
mungsbild aus  Wien,  das  der  Gesandte  wenige  Tage  später 
entwirft.  Man  faßte  nach  diesem  Bericht  in  Wien  alle  diese 
Vorgänge  als  Vorbereitungen  zu  einem  entscheidenden  Kampfe 
auf,  den  Rußland  für  das  kommende  Frühjahr  plane  und  „dessen 
Ausgang  die  Eroberung  des  Bosporus,  diesen  Traum  aller  Russen, 
sichern  würde^)". 

')  Anl.  57,  S.  256  (Berlin,  14.  Juni  1889). 

*)  s.  0.  S.  72.  Vgl.  Anl.  46,  S.  234  (Petersburg,  7.  August  1888).  Anl.  48, 
S.  239  (Petersburg,  13.  August  1888).  Anl.  49,  S.  242  (Petersburg,  27.  August 
1888).    Anl.  50,  S.  244  (Petersburg,  11.  September  1888). 

3)  Anl.  39,  S.  221  (Wien,  4.  Mai  1888). 

*)  Anl.  55,  S.  253  (Wien,  3.  Juni  1889). 

^)  Anl.  58,  S.  257  (Wien,  19.  Juni  1889). 

75 


Baron  Greindl,  der  im  Frühjahr  1888  den  Posten  des  belgi- 
schen Gesandten  in  Berlin  übernommen  hatte,  verfolgte  die 
Zuspitzung  der  Lage  auf  dem  Balkan  mit  größter  Aufmerk- 
samkeit. Daß  im  Balkanproblem  der  Angelpunkt  der  ganzen 
Bismarckschen  Pohtik  dieser  Jahre  lag,  hat  er  mit  großer  Klar- 
heit erkannt  und  sich  vom  Beginn  seiner  Berliner  Tätigkeit  an 
ein  eigenes  Urteil  über  die  Lage,  in  der  sich  die  deutsche  Politik 
befand,  zu  bilden  gesucht.  Nach  seinen  Informationen  suchte 
Bismarck  1888  den  für  die  Zukunft  drohenden  Konflikt  zwi- 
schen Rußland  und  Österreich  dadurch  aus  der  Welt  zu  schaffen, 
daß  er  den  alten  Plan  einer  Teilung  des  nahen  Orients  in  Inter- 
essensphären zwischen  den  Nächstbeteiligten  wieder  empfahl; 
Serbien  würde  danach  Österreich,  Bulgarien  Rußland  zuge- 
wiesen werden.  Auch  von  den  Bemühungen  des  Kanzlers,  in 
Wien  Glauben  dafür  zu  finden,  daß  eine  russische  Festsetzung 
in  Konstantinopel  die  Interessen  Österreich-Ungarns  nicht  ernst- 
lich schädigen  würde,  spricht  der  Gesandte.  Er  fand  die  Be- 
gründung wenig  stichhaltig,  daß  Deutschland  derartige  Zuge- 
ständnisse an  Rußland  machen  könne,  weil  sie  doch  am  Wider- 
stand Englands  und  Itahens  scheitern  müßten,  glaubte  aber 
diese  Mitteilungen  nicht  anzweifeln  zu  können,  weil  sie  doch 
zu  bestimmter  Natur  seien^). 

Nach  seiner  Ansicht  mußten  die  Versuche  Bismarcks,  der 
„Option"  zwischen  Rußland  und  Österreich  zu  entgehen,  ver- 
geblich bleiben,  konnte  Deutschland  seine  Zurückhaltung  in 
den  Orientfragen  nicht  mehr  lange  durchführen.  ,,Wird  die 
Sicherheit  Deutschlands  selber",  fragt  er  in  einem  Bericht,  „es 
nicht  zwingen,  sich  Bestrebungen  entgegenzustellen,  deren  Ziel 
es  ist,  die  Macht  seines  nördhchen  Nachbarn  durch  Eroberung 
der  Türkei  kolossal  zu  vermehren 2)  ?" 

Greindl  sah  ein  starkes  Deutschland  als  Mittelpunkt  des  Drei- 
bundes, ,,der  Friedensliga",  wie  er  ihn  so  oft  nennt,  als  not- 
wendig für  den  Frieden  und  für  das  Wohl  seines  Vaterlandes 
an.  Deutschland  und  Österreich- Ungarn  erschienen  ihm  als 
unlösliche  Einheit;  die  Stärke  des  einen  betrachtete  er  als  die 

1)  Anl.  45,  S.  232  (Berlin,  30.  Juni  1888). 
3)  Anl.  41,  S.  225  (Berlin,  9.  Juni  1888). 

76 


des  anderen  Teiles.  Was  in  den  Jahren  1888  und  1889  sich  auf 
dem  Balkan  abspielte,  betrachtete  er  deshalb  immer  in  seinen 
Rückwirkungen  auf  den  Dreibund;  nach  einem  kurzen  Bhck 
auf  die  Vorgänge  in  Rumänien  und  Serbien  schreibt  er  schon 
im  Juh  1889:  „Das  alles  vermag  ohne  Zweifel  den  Dreibund, 
der  auf  dem  Einvernehmen  der  Herrscher,  der  Kabinette,  der 
Gesamtheit  der  Deutschen  und  der  Mehrheit  der  Völker  in 
Italien  und  Österreich-Ungarn  beruht,  nicht  zu  sprengen,  nicht 
einmal  zu  erschüttern;  keine  der  angedeuteten  Erscheinungen 
hat  an  und  für  sich  große  Bedeutung;  aber  in  ihrer  Gesamtheit 
betrachtet,  lassen  sie  erkennen,  wieviel  die  Mächte  Mittel- 
europas in  den  letzten  Monaten  eingebüßt  haben^)." 

In  einem  anderen  Bericht  zählt  er  das  ganze  Sündenregister 
des  Panslawismus  gegenüber  Deutschland  auf,  weist  darauf  hin, 
daß  Deutschland  durch  seine  Verträge  gebunden  sei  für  den 
Fall,  daß  Rußland  der  Angreifer  sei,  und  daß  die  panslawi- 
8tische  Partei  eine  Macht  sei,  der  auch  der  Zar  sich  nicht  ent- 
ziehen könne  und  die  Deutschland  viel  zu  sehr  hasse,  als  daß 
eine  enge  Verbindung  mit  Deutschland  möglich  sei ;  zu  alledem 
kämen  noch  andere  Erscheinungen  hinzu.  „Um  abzuschätzen, 
was  der  Dreibund  an  Boden  verloren  hat,"  schließt  er,  ,,muß 
man  auch  den  Widerstand  berücksichtigen,  den  ihm  die  italie- 
nischen und  ungarischen  Radikalen  entgegensetzen,  den  jüngsten 
Wahlerfolg  der  Jungtschechen  in  Böhmen  und  das  immer  deut- 
licher hervortretende  Schmollen  des  Hofes  und  der  Regierung 
in  Rußland.  Also  durch  die  Macht  der  Verhältnisse,  die  viel 
stärker  als  der  Wille  der  Herrscher  und  der  Kabinette,  viel 
wirksamer  als  Verträge  sind,  wird  Deutschland  gezwungen 
werden,  die  zuverlässige  Freundschaft  Österreichs  dem  un- 
sicheren Bündnis  mit  Rußland  vorzuziehen,  trotz  der  Vorteile, 
die  Deutschland  im  Interesse  der  deutschen  Einheit  aus  der  Auf- 
lösung des  österreichischen  Kaiserreiches  erwachsen  würden 2)", 

Endhch  im  Sommer  1889  glaubt  Greindl  Ansätze  zu  einer 
entschiedeneren  Politik  erkennen  zu  können,  die  er  damals 
Bismarck  zuschrieb.    Erst  nach  dem  Ausscheiden  des  Kanzlers 

^)  Anl.  59,  S.  259  (Berlin,  13.  Juli  1889). 
2)  Anl.  44,  S.  230  (Berlin,  23.  Juni  1888). 

77 


aus  dem  Amt  wurde  ihm  klar,  daß  Bismarcks  Pläne  ganz 
andere  gewesen  waren.  Er  verzeichnete  diese  Anzeichen  mit 
dem  Gefühl  der  Befriedigung  und  Befreiung;  denn  sie  entsprachen 
genau  den  Anschauungen,  denen  er  in  seinen  Berichten  nach 
Brüssel  Ausdruck  gegeben  hatte.  Als  ihr  Ziel  sah  Greindl  die 
Festigung  des  mitteleuropäischen  Blockes  an.  Man  habe,  meint 
er,  in  BerHn  eingesehen,  daß  jede  Annäherung  an  Rußland  an 
dessen  Forderungen  scheitern  müsse  und  knüpfe  nun  durch 
den  Kaiserbesuch  in  London  Beziehungen  zu  England  an; 
dadurch  werde  die  Situation  von  Grund  aus  geändert,  da  man, 
solange  Salisbury  am  Ruder  sei,  nicht  gleichzeitig  Rußlands 
und  Englands  Freund  sein  könne^).  Kaiser  Wilhelms  Reise 
nach  Konstantinopel  faßt  er  als  zweiten  Schritt  in  dieser  neuen 
politischen  Richtung  auf,  die  von  der  Einsicht  bestimmt  sei, 
daß  die  Fortschritte  des  Panslawismus  auf  dem  Balkan  Deutsch- 
land vor  die  lange  hinausgeschobene  Entscheidung  gestellt  und 
die  bisher  von  Bismarck  vertretene  Teilung  in  Interessen- 
sphären unmöglich  gemacht  habe.  Bulgarien  sei  wohl  als  Bar- 
riere gegen  den  Panslawismus  auf  dem  Balkan  gedacht;  die 
Türkei  solle  mit  deutscher  Unterstützung  sich  vom  russischen 
Einfluß  freimachen 2). 

Hatte  Greindl  recht,  wenn  er  schon  aus  diesen  Anzeichen  auf 
eine  neue  Politik,  einen  neuen  Kurs,  schloß  ?  Jedenfalls  war  er 
im  Irrtum,  wenn  er  damals  diesen  ,, Neuen  Kurs"  auf  Bismarck 
zurückführte.  Darüber  konnte  es  bald,  nachdem  am  20.  März 
1890  dem  Kanzler  die  Zügel  des  Reiches  aus  der  Hand  genom- 
men waren,  keinen  Zweifel  mehr  geben ;  dafür  sorgte  der  Kampf, 
den  Bismarck  nach  seinem  Rücktritt  gegen  den  neuen  Kurs 

^)  Der  Wortlaut  von  Greindls  Bericht  (Berlin,  23.  August  1889)  kann 
nicht  mitgeteilt  werden,  da  die  Kopie  unbrauchbar  geworden  war. 

^)  Auch  dieser  Bericht  (Berlin,  5.  Oktober  1889)  kann  aus  dem  gleichen 
Grunde  nur  in  Inhaltsangabe  angeführt  werden.  Es  heißt  in  ihm,  die 
Erfahrung  habe  gezeigt,  daß  die  persönlichen  Beziehungen  zwischen 
Kaiser  Wilhelm  I.  und  Alexander  IL  nötig  waren  «pour  maintenir  l'entente 
cordiale  entre  deux  Etats  dont  Tun,  satisfait  du  partage  politique  de  l'Eu- 
rope,  veut  energiquement  la  paix  et  dont  l'autre  a  des  aspirations  dont 
la  röalisation  n'est  possible,  que  le  Czar  s'en  rende  compte  ou  non,  que  par 
la  guerre  et  la  conquöte.» 

78 


eröffnete,  der  sich  in  der  Tat  etwa  in  der  Richtung  zu  bewegen 
schien,  die  Greindl  schon  1889  glaubte  erkennen  zu  können. 

Greindl  hat  sich  anfänghch  dagegen  gewehrt  zu  glauben, 
daß  hinter  den  Angriffen  auf  die  neue  Regierung  in  den  „Ham- 
burger Nachrichten"  und  an  anderen  Stellen  der  Kanzler  selbst 
stände.  Als  es  endhch  einen  Zweifel  nicht  mehr  geben  konnte, 
hat  er  in  überaus  scharfer  Weise  in  seinen  Berichten  gegen 
das  Vorgehen  Bismarcks  Stellung  genommen,  in  dem  er  nichts 
als  Rachsucht  und  Haß  gegen  seinen  Gegner  sah^),  und  immer 
wieder  darauf  aufmerksam  gemacht,  daß  durch  die  Fronde 
die  innere  Einheit  des  Reiches  gefährdet  und  die  Außen- 
politik der  neuen  Regierung  auf  Schritt  und  Tritt  erschwert 
werde.  Er  ist  bei  dieser  Kritik  wiederholt  auf  das  Balkan- 
problem zurückgekommen,  als  den  Kernpunkt  der  Ostfragen, 
deren  völhg  abweichende  Beurteilung  den  wesentüchen  Unter- 
schied zwischen  altem  und  neuem  Kurse  ausmachte.  Besonders 
in  drei  großen  Berichten  aus  den  Jahren  1892  und  1893  hat 
er  sich  über  die  Gesamtlage  im  Osten  geäußert,  mit  der  sich 
die  Politik  des  neuen  Kurses  abzufinden  hatte*),  und  den  Zu- 
sammenhang mit  der  inzwischen  eingetretenen  Annäherung 
von  Rußland  und  Frankreich  erörtert.  Die  Grundzüge  seiner 
Anschauungen  lassen  sich  in  Kürze  etwa  wie  folgt  zusammen- 
fassen : 

Die  Erkaltung  der  Beziehungen  z\sischen  Deutschland  und 
Rußland  geht  auf  den  Berhner  Kongreß  zurück;  Bismarcks 
Pohtik  ist  nicht  ganz  ohne  Verantwortung  dafür,  daß  all- 
mähhch  eine  russische  Gefahr  für  Deutschland  entstand').    Da 


^)  Es  wäre  von  großem,  geschichtlichen  Interesse  gewesen,  das  belgische 
Material  für  die  Bismarckepoche  auszuwerten.  Hier  sei  nur  auf  zwei 
Stellen  hingewiesen:  «L'agitation  provoquee  par  l'ex-chancelier  n'a  donc 
qu'un  caractere  de  mesquine  vengeance.»  Berlin,  25.  Juni  1892.  —  «II  n'est 
pas  scrupuleux,  comme  vous  l'avez  vu,  sur  le  choix  des  moyens.  II  trave- 
stit  ä  sa  faQon  l'histoire  et  va  jusqu'ä  contredire  son  passe  pour  nuire  ä 
ses  adversaires.»    Berhn,  3.  August  1892.   Vgl.  Vorwort. 

*)  Anl.  93,  S.  308  (Berlin,  30.  März  1892.  —  Anl.  94,  S.  310  (Berlin,  27.  Juni 
1892).  —  Anl.  97,  S.  316  (Berlin,  24.  April  1893). 

')  Zur  Ergänzung  für  diesen  Teil  seiner  Darlegungen  sei  auf  eine  Stelle 
aus  einem  anderen  Bericht  Greindls  hingewiesen :  «A  l'epoque  de  la  derniere 

79 


der  Kanzler  sich  der  Option  zwischen  seinen  beiden  Verbündeten 
Österreich  und  Rußland  entziehen  wollte,  suchte  er  Deutschland 
aus  dem  Spiel  zu  halten  bei  dem  Ringen,  das  zwischen  ihnen  auf 
dem  Balkan  anhob.  Durch  die  Fortschritte  des  Panslawismus  in 
den  Balkanstaaten  wird  nicht  nur  Ungarn,  sondern  auch 
Österreich  so  unmittelbar  in  seinem  Bestände  bedroht,  daß  die 
Erhaltung  der  Selbständigkeit  der  Balkanstaaten  für  die  Doppel- 
monarchie eine  Existenzfrage  ist.  An  deren  Großmachtstellung 
ist  wieder  Deutschland  aufs  unmittelbarste  interessiert.  Bismarcks 
Aufschieben  der  Option  wurde  außerdem  aus  zwei  Gründen  mit 
der  Zeit  gefährlich,  erstens,  weil  Österreich  sich  fragen  mußte,  ob 
es  Deutschlands  sicher  war,  und  zweitens,  weil  Rußland  durch  die 
Haltung  Deutschlands  in  seinen  Plänen  ermutigt  wurde.  Darum 
gab  Caprivi  das  Bismarcksche  Doppelspiel  auf  und  stellte  sich 
entschlossen  auf  die  Seite  Österreichs.  Der  Gegensatz  zu  Öster- 
reich, der  auch  durch  eine  Preisgabe  Konstantinopels  nicht  zu 
bannen  gewesen  wäre,  hat  die  seit  1872  von  Frankreich  ge- 
suchte Annäherung  zwischen  Rußland  und  Frankreich  zur  Folge 
gehabt:    „Aber  weder   der   Kaiser   noch   Graf  Caprivi   tragen 

guerre  d'Orient  il  a  retenu  TAngleterre  prete  ä  prendre  part  au  conflit. 
Le  Prince  Gortschakow  ne  lui  en  a  pas  ete  reconnaissant,  et  c'est  alors  que 
le  Prince  de  Bismarck  a  conclu  comme  pis  aller  l'alliance  avec  l'Autriche. 

En  1885,  le  Prince  de  Bismarck  a  de  nouveau  empechö  la  guerre  entre 
l'Angleterre  et  la  Russie,  lorsqu'elle  etait  sur  le  point  d'eclater  ä  propos 
de  l'Afghanistan.  C'est  ä  son  instigation  que  l'Autriche  et  l'Italie  ont 
däclarö  ä  Constantinople  que  le  passage  des  Dardanelles  accorde  ä  la 
flotte  anglaise  serait  considere  par  elles  comme  une  violation  de  la  neu- 
tralite  de  la  Turquie.  Elles  mettaient  ainsi  ä  couvert  la  Mer  Noire,  le  seul 
point  par  oü  la  Russie  seit  vulnerable. 

II  eüt  ete  pourtant  si  simple  de  laisser  saigner  ä  blanc  son  adversaire 
eventuel  de  l'Est  par  des  guerres  qu'il  n'avait  pas  provoqu^es,  qui  ne 
concernaient  pas  l'Allemagne  et  dont  on  n'eüt  pas  meme  pu  lui  garder 
rancune  ä  St.  Petersbourg. 

Le  Prince  de  Bismarck  n'a  pas  recueilli  les  fruits  des  immenses  Services 
rendus  ä  la  Russie,  parce  qu'il  les  entremelait  de  taquineries,  telles  que 
l'interdiction  ä  la  banque  de  l'Empire  de  preter  sur  fonds  russes,  edictee 
la  veille  de  la  visite  de  l'Empereur  de  Russie  ä  Berlin.  II  voulait  faire 
sentir  ä  St.  Petersbourg  qu'il  etait  toujours  le  maitre,  comme  il  s'assurait 
l'obeissance  de  l'Autriche  en  laissant  entrevoir  qu'il  pourrait  changer  de 
Systeme  et  s'entendre  avec  la  Russie.»    Berlin,  2.  Mai  1891. 

80 


dafür  die  Verantwortung.  Sie  haben  nur  das  Erbe  einer  Lage 
übernommen,  die  schon  unter  dem  alten  Regime  geschaffen 
war,  und  sie  haben  nichts  unterlassen,  um  sie  zu  bessern.  Wenn 
ihnen  das  Gelingen  dabei  versagt  blieb,  so  ist  es  deshalb,  weil 
die  Verhältnisse  stärker  sind  als  die  Menschen,  und  weil  der  un- 
vermeidliche Gegensatz  zwischen  Österreich  und  Rußland  im 
Orient  es  unmöglich  macht,  gleichzeitig  Verbündeter  des  einen 
und  Freund  des  anderen  zu  sein^)." 

Als  Greindl  diese  Berichte  schrieb,  ^^^lßte  er  noch  nichts  davon, 
daß  im  Jahre  1890  der  Rückversicherungsvertrag,  der  seit  1887 
zwischen  Deutschland  und  Rußland  bestand,  erloschen  und  ein 
Versuch  von  russischer  Seite,  ihn  zu  erneuern,  an  der  Ablehnung 
der  deutschen  Regierung  gescheitert  war.  Er  hätte  vermutlich 
sich  nur  noch  entschiedener  auf  die  Seite  des  ,, neuen  Kurses" 
gestellt.  Denn  er  hat  den  Rückversicherungsvertrag  mit  schar- 
fen Worten  als  illoyal  und  gefährlich  bezeichnet,  als  er  durch 


1)  Das  Zitat  ist  dem  Bericht  aus  Berlin  vom  27.  Juni  1892  (Anl.  94, 
S.  310)  entnommen.  Greindls  Urteil  deckt  sich  sachlich  völlig  mit  dem  des 
Gesandten  in  Wien,  der  in  einer  Kritik  des  bekannten  Bismarck-Interviews 
in  der  „Neuen  Freien  Presse"  beim  Wiener  Aufenthalt  des  Altreichs- 
kanzlers, nach  Brüssel  schreibt:  »Logiquement  il  est  impossible  ä  un  Etat 
de  pratiquer  officiellement  envers  un  autre  Etat  ä  la  fois  une  pohtique 
de  confiance  et  une  politique  de  d^fiance.  Historiquement  le  lien  amical 
qui  unissait  TAllemagne  et  la  Russie,  a  6i&  rompu  par  le  traitö  de  Berlin, 
ceuvre  de  M.  de  Bismarck  qui  trouvait  n^cessaire,  des  l'annöe  suivante, 
de  conclure  l'alliance  austro-allemande  ä  laquelle  succöda  bientöt  la  ligue 
italo-germano-autrichienne.  C'est  M.  de  Bismarck  qui  interdit  la  cote 
des  fonds  russes  ä  la  Bourse  de  Beriin.  Ges  faits  sont  presents  ä  la  me- 
moire de  tous.  M.  de  Bismarck  ne  fera  croire  ä  personne  un  peu  au  cou- 
rant  des  affaires  que,  malgr6  les  coquetteries  que  la  Russie  lui  prodigue 
aujourd'hui,  si  une  guerre  6clate  entre  ce  pays  et  l'Allemagne,  sa  retraite 
en  est  la  cause.  Je  puis  ajouter  que  les  diplomates  russes,  M.  de  Nelidow 
en  tete  (j'ai  eu  l'occasion  de  le  constater  mainte  fois  dans  ma  correspon- 
dance  de  Constantinople),  ne  cachaient  pas  depuis  des  ann^es  la  d^fiance 
de  l'Empire  moscovite  ä  l'^gard  de  l'Allemagne,  et  ils  accusaient  ouverte- 
ment  M.  de  Bismarck  de  duplicite.  Mais  les  confidences  faites  au  journa- 
liste  de  la  Neue  Freie  Presse  rövölent  que  M.  de  Bismarck  n'a  jamais  eu 
qu'un  but:  la  grandeur  de  l'Allemagne  et  que,  s'il  s'entendait  ä  jouer  de 
ritalie  contre  la  France  et  de  la  Russie  contre  l'Autriche,  c'6tait  pour 
assm-er  sans  conteste  la  prepond^rance  de  sa  patrie.»  Wien,  29.  Juni  1892. 

0    Europäische  Politik     Bd.  5.  81 


Bismarcks   Veröffentlichung   in   den   Hamburger   Nachrichten 
am  24.  Oktober  1896  bekannt  wurde  ^). 

Den  Hinweis  darauf,  daß  das  Abkommen  in  erster  Linie  gegen 
England  gerichtet  gewesen  sei,  mit  dem  die  Hamburger  Nach- 
richten vom  7.  November  1896  Einwendungen  dieser  Art  zu 
entkräften  suchten,  hat  er  nicht  gelten  lassen.  Id.  einem  Be- 
richt vom  11.  November  1896  glaubt  er  versichern  zu  können, 
der  Rückversicherungsvertrag  habe  Rußland  auf  dem  Balkan 
so  weitgehende  Vorrechte  eingeräumt,  daß  Österreich-Ungarn 
unter  allen  Umständen  durch  ihn  benachteiligt  worden  wäre^). 


1)  «On  pourrait  soutenir  ä  la  rigueur,  qu'une  entente  purement  defensive 
comme  la  Triple-Alliance  n'exclut  päs  un  engagement  de  m§me  nature 
avec  une  autre  Puissance.  II  y  a  nöanmoins  quelque  chose  de  d^loyal  ä  le 
contracter  ä  l'insu  d'un  alliö.  Une  teile  politique  pouvait  convenir  au 
Prince  de  Bismarck  peu  scrupuleux  sur  le  choix  des  moyens,  mais  devait 
r^pugner  ä  la  droiture  de  TEmpereur  Guillaume  II  et  de  l'Ex-Chancelier. 
Ces  pr6tendues  finesses  ne  sont  pas  m§me  habiles.  EUes  öveillent  la  d6- 
fiance  de  ceux  dont  on  veut  se  m^nager  l'amitiö  par  de  pareils  compromis. 
La  preuve  en  est  que  les  relations  entre  TAllemagne  et  la  Russie  sont 
beaucoup  meilleures  aujourd'hui  que  pendant  les  derniöres  ann^es  de  l'ad- 
ministration  du  Prince  de  Bismarck.»    Berlin,  28.  Oktober  1896. 

^)  «Je  suis  en  mesure  de  vous  donner  quelques  d6tails  inödits  sur  le  traite 
secret  entre  rAllemagne  et  la  Russie.  Comme  le  Gouvernement  Imperial 
garde  au  sujet  de  cette  affaire  un  mutisme  absolu,  je  n'ai  pas  le  moyen  de 
les  contröler,  aussi  je  ne  vous  les  transmets  que  sous  toute  r^serve,  quoiqu'ils 
m'aient  616  communiqu^s  par  un  coll^gue  toujours  trös  circonspect  et  qui 
dit  les  tenir  d'une  source  absolument  certaine. 

Le  Prince  de  Bismarck  n'a  pas  dit  la  v6rit6,  lorsqu'il  a  prötendu  que  le 
trait6  6tait  uniquement  dirig6  contre  l'Angleterre.  Ce  trait6  contenait 
aussi  des  dispositions  laissant  ä  la  Russie  une  tr^s  grande  libertö  d'action 
dans  les  Etats  des  Balkans ;  ce  qui  6tait  naturellement  un  mauvais  proc6d6 
envers  1' Au  triebe- Hongrie. 

Tout  6tait  pr§t  pour  le  renouvellement  du  traitö  secret,  lorsqu'estsurvenue 
la  crise  qui  a  renversö  le  Prince  de  Bismarck.  Une  des  raisons  all6gu6es  par 
l'Ex-Chancelier  dans  la  lettre  qu'il  a  adress^e  ä  l'Em.pereur  en  mars  1890 
pour  refuser  la  dämission  que  lui  demandait  Sa  Majestö,  6tait  qu'avec  un 
autre  que  lui,  la  Russie  ne  consentirait  pas  ä  prolonger  l'arrangement  qui 
6tait  ä  la  veille  d'§tre  signö. 

Le  Prince  de  Bismarck  se  trompait  sur  ce  point,  puisque,  peu  de  mois 
aprös,  le  Comte  Schouwalow  proposait  de  reprendre  la  n^gociation.  Le 
Comte  de  Caprivi  refusa  aprös  avoir  consult6  le  Baron  de  Marschall.  Tous 

82 


Greindl  hat  sich  nicht  darüber  geäußert,  wie  weit  er  nachträg- 
lich dem  Erlöschen  des  Vertrages  Bedeutung  für  das  Zustande- 
kommen des  Zweibundes  beimaß.  In  dieser  viel  erörterten 
Streitfrage  Partei  zu  nehmen,  soll  hier  nicht  unternommen 
werden^).  Schon  der  bisher  behandelte  Teil  des  Materials  an 
belgischen  Gesandtschaftsberichten  sollte  nicht  unberücksich- 
tigt bleiben,  wenn  man  die  Haltung  der  deutschen  Regierung 
beurteilen  will.  Er  zeigt  doch,  yäe  weit  die  Anfänge  des  Zu- 
sammenschlusses von  Frankreich  und  Rußland  zurückreichen, 
und  wie  stark  die  Strömungen  waren,  die  auf  ihn  hindrängten. 

Jedenfalls  verschob  Bismareks  Enthüllungsartikel  in  den 
Hamburger  Nachrichten  die  Zusammenhänge,  wenn  er  Verzicht 
auf  Erneuerung  des  Rückversicherungsvertrages  und  daneben 
die  Polenpolitik  als  Ausgangspunkt  des  Zweibundes  hinstellte 
und  schloß:  ,,So  entstand  Kronstadt  mit  der  Marseillaise  und  die 
erste  Annäherung  zwischen  dem  absoluten  Zarentum  und  der 
französischen  Republik,  unserer  Ansicht  nach  ausschließlich 
durch  die  Mißgriffe  der  Caprivischen  Politik  herbeigeführt." 
So  einfach  waren  die  Zusammenhänge  nicht.  Das  wird  der  Be- 
richt der  belgischen  Quellen  über  den  französischen  Flotten- 
besuch in  Kronstadt  noch  deutlicher  erweisen. 

Zunächst  wurden  politische  Wirkungen,  die  sich  aus  dem  Ab- 
lauf des  Rückversicherungsvertrages  ergeben  hätten,  nicht  er- 
kennbar. Wohl  aber  hatte  die  einfache  Tatsache  von  Bismareks 
Ausscheiden  aus  der  Reichsregierung  Folgen,  die  in  den  bel- 
gischen Berichten  erwähnt  werden. 

Überragende  Macht  der  Persönlichkeit  des  einen  gewaltigen 
Menschen  und  alles,  was  von  einem  großen  Namen  an  geheimnis- 
vollen Kräften  ausstrahlt,  war  doch  neben  allen  anderen  Fak- 
toren eines  der  Elemente  gewesen,  durch  die  das  Gefüge  des 
Dreibundes  zusammengehalten  wurde  und  seine  Geltung  be- 


deux  furent  d'avis  qu'il  ne  convenait  pas  de  pers6v6rer  dans  cette  poli- 
tique  ä  double  face.»    Berlin,  11.  November  1896. 

^)  Es  sei  vor  allem  auf  die  letzte  eingehende  Darstellung  verwiesen,  die 
Otto  Hammann  in  seinen  beiden  Büchern:  Der  neue  Kurs,  1918,  Seite  41 
biß  62,  und:  Zur  Vorgeschichte  des  Weltkrieges,  1919,  Seite  47 — 67,  ge- 
geben hat. 

83 


kam.  Das  hatte  in  gleichem  Maße  bindend  im  Innern  und  als 
ein  schreckendes  Gorgonenhaupt  auf  die  Feinde  draußen  ge- 
wirkt. Mußte  nicht  das  Ausscheiden  dieses  Mannes  den  Drei- 
bund zu  einer  Krise  führen,  zu  einer  inneren  so  gut  wie  zu  einer 
äußeren  ? 

Am  22.  März  1890  schrieb  Greindl  in  einem  Bericht  über  den 
Rücktritt  des  Kanzlers:  „Der  Rücktritt  des  Fürsten  Bismarck 
wird,  wenigstens  jetzt,  keinen  Wechsel  in  der  Außenpolitik 
Deutschlands  herbeiführen  .  .  .  Weniger  gewiß  ist  es,  ob  die 
Politik  der  fremden  Mächte  gegenüber  Deutschland  unverändert 
bleibt.  Die  Interessen,  die  den  Dreibund  geschaffen  haben, 
bestehen  weiter;  aber  es  wird  jetzt  schwieriger  sein,  die  Pohtik 
der  drei  Großmächte  einer  einheitlichen  Leitung  zu  unterwerfen, 
seit  das  Prestige  des  Fürsten  Bismarck  niemandem  mehr  Ge- 
folgschaft auferlegt.  Auch  werden  wohl  die  Hoffnungen  der 
Feinde  Deutschlands  von  neuem  aufleben,  wenn  sie  den  Gegner, 
dessen  Überlegenheit  unbestreitbar  und  unbestritten  war,  nicht 
mehr  vor  sich  haben^)." 

Äußerlich  zwar  ist  das  Jahr  nach  Bismarcks  Rücktritt,  vom 
Frühjahr  1890  bis  zum  Frühjahr  1891,  von  einer  Ruhe  und 
Gleichförmigkeit,  wie  sie  Europa  in  den  vorhergehenden  Jahren 
nicht  gekannt  hatte.  Nach  Greindls  Auffassung  lag  das  wenig- 
stens zum  Teil  daran,  daß  Caprivi  bei  Beibehaltung  der  Grundzüge 
von  Bismarcks  Außenpolitik  der  letzten  Jahre  in  der  Behand- 
lung der  Mächte  weniger  herrisch  verfuhr  als  sein  Vorgänger^). 

^)  «La  retraite  du  Prince  de  Bismarck  n'amönera  aucun  changement,  au 
moins  pour  le  moment,  dans  la  politique  exterieure  de  TAllemagne 

II  est  moins  certain  que  la  politique  des  puissances  ötrangßres  envers 
l'Allemagne  ne  subisse  aucune  alteration.  Las  int^rets  qui  ont  cr66  la 
Triple-AUiance  subsistent  toujours;  mais  il  ne  sera  plus  aussi  facile  de 
soumettre  la  politique  des  trois  grandes  puissances  ä  une  direction  unique 
maintenant  que  le  prestige  du  Prince  de  Bismarck  n'imposera  plus  Tob^is- 
sance. 

Les  espörances  des  ennemis  de  l'Allemagne  peuvent  aussi  se  r^veiller 
lorsqu'ils  n'auront  plus  devant  eux  un  adversaire  dont  la  supöriorit6 
6tait  incontestable  et  incontestöe.»    Berlin,  22.  März  1890. 

*)  «Quoique  sur  certains  points  la  politique  du  nouveau  Chancelier 
s'6carte  de  celle  de  son  prödöcesseur,  on  peut  dire  qu'elle  y  eßt  conforme 
dans  la  plupart  des  cas,  quant  aux  lignes  gön^rales,  mais  M.  de  Caprivi 

84 


Aber  Greindl  täuschte  sich  darüber  nicht,  daß  diese  Ruhe  eine 
scheinbare  war.  Bezeichnend  dafür  ist  eine  Stelle  aus  einem  Be- 
richt, der  bald  nach  Bismarcks  Rücktritt  geschrieben  wurde: 
„Ich  halte  es  für  beinah  überflüssig,  hinzuzufügen,  daß  trotz 
dieser  Beruhigung  keine  entschiedene  Änderung  eingetreten  ist. 
Die  Sorge  Deutschlands,  der  Vermehrung  der  militärischen 
Kräfte  seiner  Nachbarn  Schritt  für  Schritt  zu  folgen,  ist  ein  Be- 
weis dafür.  Die  Mächte,  die  mit  der  politischen  Aufteilung 
Europas  nicht  zufrieden  sind,  haben  weder  auf  ihre  Rachegelüste, 
noch  auf  ihre  Ansprüche  ausdrücklich  verzichtet.  Die  schweben- 
den Fragen  sind  nicht  gelöst ;  sie  schlummern.  Das  ist  das  Höchst- 
maß dessen,  was  man  für  den  Augenblick  erreichen  kann.  Wir 
leben  also  in  einem  Zustande  unbeständigen  Gleichgewichtes, 
und  die  wiederholten  Bekundungen  des  Weiterbestehens  des 
Dreibundes,  an  denen  man  es  in  Berlin,  Wien  und  Rom  nicht 
fehlen  läßt,  sind  keineswegs  überflüssig^)." 

Er  hatte  selbst,  wie  erwähnt,  unmittelbar  nach  Bismarcks 
Rücktritt  die  Befürchtung  geäußert,  daß  der  Dreibund  dadurch 
gelockert  werden  könnte.  Im  Auslande  legte  man  naturgemäß 
den  zentrifugalen  Kräften  im  Dreibunde,  die  nun  nach  Bis- 
marcks Rücktritt  größeren  Spielraum  zur  Betätigung  gewannen, 
noch  mehr  Bedeutung  bei.  In  der  Pariser  Korrespondenz  findet 
sich  leider  kein  Bericht,  der  unmittelbar  den  Eindruck  von  Bis- 
marcks Abgang  spiegeln  würde.  Daß  man  in  Petersburg  bei  aller 
Verschiedenheit  der  Parteinahme  im  Kanzlerwechsel  den  Beginn 


s'attache  k  en  öcarter  le  cötö  apre.  L'opposition  n'est  plus  trait^e  de  tra- 
hison,  et  dans  les  relations  avec  las  Puissances  ätrangeres  on  ^pargne  les 
vexations  inutiles.»    Berlin,  10.  Januar  1891. 

^)  «Je  crois  presque  superflu  d'ajouter  que  malgr6  cette  accalmie  aucun 
changement  radical  n'est  survenu.  Le  soin  que  prend  TAUemagne  de 
suivre  pas  ä  pas  l'augmentation  des  forces  militaires  de  ses  voisins,  en  est 
une  preuve»  Les  Puissances  qui  ne  sont  pas  satisfailes  du  partage  politique 
de  l'Europe,  n'ont  formellement  renonce  ni  k  leurs  revendications  ni  k 
leurs  pr^tentions.  Les  questions  pendantes  ne  sont  pas  r^solues;  elles  som- 
meillent.  C'est  le  maximum  de  ce  qu'on  peut  obtenir  pour  le  moment. 
Nous  vivons  donc  dans  un  ötat  d'^quilibre  instable,  et  les  demonstrations 
r6p§t6es  du  maintien  de  la  Triple-AUiance  qu'on  nous  prodigue  k  Berlin,  k 
Vienne  et  k  Rome,  sont  loin  d'etre  superflues.»   Berlin,  14.  Juni  1890. 

85 


der  Auflösung  des  Dreibundes  sah,  meldete  der  belgische  Ge- 
sandte in  einem  Bericht  vom  24.  März  1890  nach  Brüssel.  Wie 
im  Frühjahr  1891  in  England  der  Zusammenhalt  im  Dreibund 
beurteilt  wurde,  schildert  ein  belgischer  Bericht  aus  London; 
„Der  Sturz  des  Fürsten  Bismarck  hat  es  Österreich  gestattet, 
sich  den  Banden  zu  entziehen,  die  es  in  seinen  Bewegungen  und 
in  seinen  Versuchen,  die  Beziehungen  zu  Rußland  zu  bessern, 
hemmten.  Andererseits  hat  Italien,  fast  am  Ende  seiner  Hilfs- 
mittel angelangt,  durch  die  Möglichkeit  einer  eventuellen  — 
man  versichert,  schon  vollzogenen  —  Annäherung  zwischen  den 
Kabinetten  von  Wien  und  Petersburg  beunruhigt,  vor  allem 
durch  den  plötzlichen  Richtungswechsel  der  deutschen  Politik 
erschreckt,  mit  der  Entfremdung,  die  es  von  Frankreich  trennte, 
ein  Ende  machen  wollen.  Die  Verbindung  zwischen  beiden  Län- 
dern hat  noch  nicht  stattgefunden;  aber  sie  ist  nicht  mehr  eine 
Unmöglichkeit,  und  manche  Anzeichen  machen  sie  sogar  sehr 
wahrscheinlich  ^). " 

Als  dieser  Bericht  von  Brüssel  aus  der  belgischen  Gesandt- 
schaft in  Berlin  mitgeteilt  wurde,  nahm  in  Abwesenheit  Greindls 
der  Geschäftsträger  Graf  du  Chastel  zu  ihm  mit  den  Worten 
Stellung:  ,,Die  Mitteilungen,  die  er  enthält,  bestätigen  in  jedem 
Punkte  das,  was  die  Gesandtschaft  von  der  allgemeinen  Politik 
weiß.  Obwohl  der  Dreibund  noch  besteht,  ist  es  klar,  daß 
der  Sturz  des  Fürsten  Bismarck  und  Cri-pis  einige  Ringe  der 
Kette  gesprengt  haben,  die  die  drei  Mächte  untereinander  ver- 
band .  .  .  Eine  wichtige  Tatsache  ist  erwiesen.  Es  ist  die,  die 
Sie  feststellen,  d.  h.  daß  der  Dreibund  durch  den  Sturz  Bismarcks 
und  Crispis  von  seiner  Kraft  verloren  hat  und  daß  die  drei 
verbündeten  Mächte,  jede  für  sich,  einige  Unabhängigkeit  wie- 
dergewonnen haben  ^)." 

Das  Fortschreiten  dieses  Auflösungsprozesses  innerhalb  des 
Dreibundes,  dessen  Ausgang  man  für  gewiß  hielt,  wartete  man 
im  Auslande  ab.  Das  Ergebnis  mußte  in  absehbarer  Zeit  die 
Isolierung  Deutschlands  sein.  Daraus  erklärt  sich  diese  kurze 
Periode  der  äußeren  Ruhe. 


»)  Anl.  70,  S.  276  (London,  1.  März  1891). 
«)  Anl.  71.  S.  277  (Berlin,  6.  März  1891). 


86 


Immerhin  fallen  in  diese  Zeit  Versuche,  die  deutsch-französi- 
schen Beziehungen  zu  bessern,  die  anfangs  nicht  ohne  Wirkung 
zu  bleiben  schienen.  Greindl  sah  es  als  ein  Verdienst  des  jungen 
Kaisers  an,  daß  er  die  Gelegenheit  der  Berliner  Sozialistenkon- 
ferenz geschickt  benutzt  habe,  viele  unbegründete  Vorurteile 
bei  den  französischen  Delegierten  zu  zerstören^). 

Freilich  wendet  er  sich  in  einem  Bericht  dagegen,  daß  manche 
Zeitungen  das  Wort  Wiederversöhnung  bei  diesem  Anlaß  ge- 
braucht hätten:  „Die  Basis",  schreibt  er,  ,,für  eine  Wiederver- 
söhnung fehlt.  Sie  könnte  nur  durch  Änderungen  der  Gebiets- 
verhältnisse erreicht  werden,  denen  Deutschland  niemals  zu- 
stimmen würde.  Man  müßte  Elsaß-Lothringen  zurückgeben 
oder  eine  Kompensation  auf  unsere  Kosten  zugestehen  .  .  . 
Man  hat  also  Recht,  wenn  man  von  Entspannung  in  den  Be- 
ziehungen zwischen  Deutschland  und  Frankreich  spricht,  aber 
die  Idee  der  Wiederversöhnung  ist  zum  mindesten  verfrüht. 
Die  Zeit  allein  kann  sie  bewerkstelligen,  indem  sie  die  Franzosen 
an  den  Gedanken  des  Verlustes  Elsaß-Lothringens  gewöhnt^)." 

Aber  er  begrüßt  doch  auch  den  Versuch,  durch  den  Besuch  der 
Kaiserin  Friedrich  in  Paris,  eine  Besserung  der  Beziehungen  zu 
Frankreich  herzustellen;  er  bestreitet  ausdrücklich,  daß  man  in 
Berlin  übermäßige  Hoffnungen  an  ihn,  wie  an  den  Austausch 
anderer  Höflichkeiten  mit  der  französischen  Regierung,  geknüpft 
habe:  „Es  wäre  naiv,  diese  Höflichkeiten  als  Anzeichen  einer 
wirklichen  Änderung  in  der  Lage  zu  nehmen.  Sie  wissen,  Fürst, 
aus  meiner  vertraulichen  Korrespondenz,  daß  das  Mißtrauen 
gegenüber  Frankreich  immer  das  gleiche  ist.    Ich  vermute,  daß 


1)  «L'Empereur  y  a  distinguö  les  D^lögu^s  frangais  d'une  maniere  toute 
particuli^re,  et  ceux-ci  de  retour  dans  leur  pays  ont  rectifiö  beaucoup  de 
fausses  id^es  qui  y  avaient  cours.»    Berlin,  14.  Juni  1890. 

")  «La  base  manque  pour  une  r^conciliation.  Elle  ne  pourrait  Stre  ac- 
quise  que  par  des  reraaniements  territoriaux  auxquels  l'Allemagne  ne  con- 
sentirait  jamais.  II  faudrait  ou  restituer  l'Alsace-Lorraine  ou  donner  une 
compensation  k  nos  döpens  .  .  .  On  est  donc  dans  le  vrai  quand  on  parle  de 
d^tente  dans  les  relations  entre  l'Allemagne  et  la  France,  mais  l'idee  de  la 
r^conciliation  est  au  moins  pr^maturöe.  Le  temps  seul  peut  la  produire  en 
habituant  les  Frangais  ä  l'idee  de  la  perte  de  l'Alsace-Lorraine.»  Berlin, 
15.  April  1890. 

87 


die  Franzosen  ihrerseits  nicht  von  ihrem  Bedauern  und  ihren 
Hoffnungen  abgelassen  haben.  Trotzdem  ist  es  erfreuHch, 
diesen  Höflichkeitsaustausch  verzeichnen  zu  können.  Wenn  er 
nur  in  ganz  geringem  Maße  zur  Erhaltung  des  Friedens  beitragen 
kann,  so  kann  er  ihr  wenigstens  nicht  schaden^)." 

Selbst  dieses  zurückhaltende  Urteil  über  die  politischen  Aus- 
sichten des  kaiserlichen  Besuches  in  Paris  erwies  sich  als  zu 
optimistisch.  Das  lehrte  sein  unglückseliger  Ausgang,  mit  dem 
die  Ruheperiode  nach  Bismarcks  Abgang  ein  jähes  und  die  fran- 
zösische Gesinnung  grell  beleuchtendes  Ende  nahm 2), 

Nicht  viel  glücklicher  waren  nach  den  belgischen  Berichten 
die  Bemühungen,  England  in  ein  näheres  Verhältnis  zum  Drei- 
bund zu  bringen,  die  mit  der  Begegnung  des  deutschen  Kai- 
sers mit  Lord  Salisbury  in  Osborne  im  August  1890  einsetzen, 
nachdem  kurz  vorher  der  Helgolandvertrag  abgeschlossen  wor- 


1)  «II  serait  naif  de  prendre  ces  politesses  pour  l'indice  d'un  vöritable 
changement  dans  la  Situation.  Vous  savez,  mon  Prince,  par  ma  correspon- 
dance  confidentielle  que  la  döfiance  envers  la  France  est  toujours  la  m§me. 
Je  suppose  que,  de  leur  cöU,  les  Frangais  n'ont  rien  rabattu  de  leurs  regrets 
et  de  leurs  esperances.  N6anmoins  il  est  agröable  d'avoir  ä  noter  cet  behänge 
de  courtoisie.  S'il  ne  peut  contribuer  que  dans  une  bien  petite  mesure  au 
maintien  de  la  paix,  au  moins  il  n'y  peut  pas  nuire.»  Berlin,  21.  Februar 
1891.  —  Greindl  hatte  erst  im  Januar  von  Marschall  gehört,  wie  bedenklich 
diesem  manche  Erscheinungen  des  öffentlichen  Lebens  in  Frankreich  er- 
schienen, wenn  der  Staatssekretär  auch  nicht  an  eine  Deutschland  unmittel- 
bar bedrohende  PoUtik  Frankreichs  für  die  nächste  Zeit  glaubt«:  «II 
(M.  de  Marschall)  constate  bien  que  M.  de  Freycinet  seul  parle  de  guerre  et  dit 
que  r^tat  de  l'Europe  n'est  pas  fond6  en  droit,  tandis  que  tous  les  Souverains 
ne  prononcent  que  des  paroles  de  paix.  La  France  gagne  confiance  en  elle- 
meme,  mais  il  y  a  encore  loin  de  lä  ä  l'adoption  d'une  politique  agressive  qui 
menerait  ä  un  confht.»    Berlin,  7.  Januar  1891. 

2)  Greindl  leitet  einen  Bericht,  in  dem  er  es  beklagt,  daß  der  Besuch  der 
Kaiserin  nicht  besser  vorbereitet  worden  sei  und  die  Kaiserin  sich  nicht  ge- 
nau an  das  festgesetzte  Programm  für  ihren  Aufenthalt  gehalten  habe, 
mit  den  Worten  ein: 

«Je  n'avais  que  trop  de  raison  de  vous  6crire  samedi  dernier  qu'il  fallait 
attacher  une  mince  importance  ä  l'accueil  qui  semblait  fait  en  France  aux 
avances  de  l'Empereur  d'Allemagne  et  de  son  gouvernement.  On  a  r^pondu 
ä  des  d^marches  courtoises  par  des  brutalitös.»  Berlin,  28.  Februar  1891.  — 
Die  dürftigen  Berichte  aus  Paris  enthalten  nichts  als  trockene  Tatsachen. 

88 


den  war.^)  Denn  England  war  damals  offenbar  nur  zu  unverbind- 
lichen Versicherungen  des  Wohlwollens  bereit,  wenn  auch  nach 
einem  Bericht  aus  London  von  Salisbury  sogar  mehr  als  pla- 
tonische Freundschaft  für  den  Fall  des  Abschlusses  eines  Bünd- 
nisses zvsischen  Rußland  und  Frankreich  zu  Zwecken,  die  Eng- 
land gefährden  konnten,  in  Aussicht  gestellt  wurde  ^). 

Die  Vorgänge  in  Paris  im  Februar  1891  scheinen  zu  erneuten 
Versuchen  der  deutschen  Politik  geführt  zu  haben,  England  aus 
seiner  kühlen  Reserve  herauszuziehen.  Sie  werden  schon  im  Be- 
ginn dieser  Versuche  in  einem  Bericht  aus  London  für  wenig 
aussichtsreich  erklärt.  Die  Stelle  des  Berichtes,  aus  der  hervor- 
geht, wie  wenig  Vertrauen  die  englischen  Politiker  zur  Dauer 
und  Festigkeit  des  Dreibundes  hatten,  ist  bereits  zitiert  worden. 
Daneben  wird  auf  Rücksichten  auf  Handelsinteressen  und  auf 
das  Mißtrauen  gegen  den  jungen  Kaiser  vervsiesen,  um  die  Hal- 
tung Englands  zu  erklären'). 

Die  Erneuerung  des  Dreibundvertrages  im  Juni  1891  hat  die 
Haltung  Englands  nicht  ändern  können.  Der  Gesandte  in  Lon- 
don stellt  fest,  daß  Regierung  und  Presse  sie  mit  Genugtuung 
aufnehmen,  daß  aber  in  der  öffentHchen  Meinung  in  England 
kein  Bedürfnis  nach  engerem  Anschluß  an  den  Dreibund  zu 
erkennen  sei.  Wieder  wird  auf  das  Mißtrauen  gegen  den  jungen 
Kaiser  hingewiesen*)  und  nach  der  Wiederholung  des  kaiser- 
lichen Besuches  in  England  erneut  betont,  daß  Lord  Salisbury 
bei  seiner  Ablehnung  bleiben  werde ^). 

1)  Anl.  64,  S.  267  (Berlin,  14.  August  1890). 

*)  Anl.  65,  S.  268  (London,  28.  August  1890). 

»)  Anl.  70,  S.  276  (London,  1.  März  1891).  Zu  vergleichen  ist  das  Urteil 
des  belgischen  Geschäftsträgers  in  Berlin:  Anl.  71,  S.  277  (Berlin,  6.  März 
1891). 

♦)  Anl.  75,  S.  282  (London,  8.  Juli  1891). 

^)  «L'Empereur  Guillaume  a  4t6  invit6  ä  passer  la  journöe  de  dimanche 
ä  Halfield  chez  Lord  Salisbury.  Sa  Majeste  profitera  sans  aucun  doute  de 
cette  circonstance  pour  chercher  k  obtenir  du  Chef  du  Cabinet  anglais  si- 
non  l'engagement  formel,  du  moins  une  promesse  tant  soit  peu  precise  que 
dans  certaines  ^ventualit^s  l'Angleterre  se  d^ciderait  ä  seconder  les  vues 
qui  doivent  servir  de  base  ä  la  politique  de  la  Triple-Alliance.  *Je  ne  puis 
que  confirmer  ce  que  j'ai  eu  l'honneur  de  vous  mander  hier.  Lord  Salis- 
bury est  döcide  ä  r^pondre  ä  ces  ouvertiires  en  declarant  nettement  que  le 

89 


Aber  so  wenig  sich  in  Wahrheit  im  Verhältnis  Englands  zu 
Deutschland  und  dem  Dreibund  geändert  hatte,  so  wurde  doch 
in  Petersburg  durch  diese  Bemühungen  der  deutschen  Politik 
offenbar  ein  gewisses  Mißtrauen  rege. 

Gewiß  wurde  das  in  Berlin  auch  erkannt.  Aber  das  Mittel 
persönlicher,  sehr  weitgetriebener,  auch  geschickter  Liebens- 
würdigkeit, mit  dem  der  Kaiser  solche  Bedenken  zerstreuen 
wollte,  sollte  sich  als  ungenügend  erweisen.  Auf  die  politischen 
Beziehungen  der  beiden  Reiche  konnte  es  keinen  dauernden 
Einfluß  ausüben,  wie  schon  ein  Bericht  aus  Petersburg  über  des 
Kaisers  Besuch  in  Narwa  ausführt*). 

Nirgends  antwortet  der  ausgestreckten  deutschen  Hand  ein 
Gegendruck;  Mißtrauen  auf  allen  Seiten  oder  ausgesprochene 
Feindschaft,  wie  in  Paris.  Es  blieb  der  Dreibund ;  aber  auch  er 
war  in  den  Augen  der  Außenstehenden  nicht  mehr  der  alte, 
Vertrauen  und  Respekt  waren  gesunken.  Das  war  die  Lage  des 
Deutschen  Reiches  ein  Jahr  nach  Bismarcks  Rücktritt. 

Inzwischen  aber  war  die  französische  Politik  nicht  untätig 
geblieben.  Im  geheimen  hatte  die  russisch-französische  Verbrü- 
derung weitere  Fortschritte  gemacht.  Es  galt  nur  noch,  den 
günstigen  Moment  abzuwarten,  der  unter  Ausnutzung  der  Situa- 
tion die  noch  widerstrebende  russische  Regierung  für  die  fran- 
zösischen Pläne  einzufangen  gestattete. 


gouvernement  anglais  ne  saurait  ni  prendre  des  engagements  ni  meme 
promettre  d'en  prendre,  quelles  qui  puissent  ötre  les  complications  que 
r^serve  Tavenir.»  London,  9.  Juli  1891.  —  «L'AUemagne  a  du  se  con- 
vaincre  d6jä  que  l'Angleterre  ne  s'adjoindra  sans  aucune  condition  k  la 
Triple-Alliance,  mais  est-elle  fondee  ä  esp^rer  qu'elle  parviendra  ä  obtenir 
la  promesse  que,  si  certaines  öventualites  se  prdsentaient,  l'Angleterre  se 
döpartirait  de  son  attitude  neutre?  Sur  ce  point  j'ai  entendu  exprimer  des 
doutes.  Je  me  permets  d'affirmer  que  je  ne  les  partage  pas  et  de  r^it^rer 
l'assurance  qu'aucun  engagement  quels  qu'en  soient  les  termes  ne  sera  pris.» 
London,  12.  Juli  1891. 

1)  Anl.  67,  S.  271  (Petersburg,  2.  September  1890). 


90 


le^PITEL  IV. 

KRONSTADT 
(1891). 

Es  ist  vielleicht  eine  der  wichtigsten  Tatsachen  aus  der  Vor- 
geschichte des  Zweibundes,  daß  einen  Tag,  bevor  Bismarck 
die  Leitung  der  deutschen  Politik  am  18.  März  1890  nieder- 
legte, Bein*^alter  Gegenspieler  Freycinet  das  Ministerpräsidium 
in  Frankreich  übernahm.  Mit  v>elchem  Geschick  hatte  er  vier 
Jahre  vorher  jede  Gelegenheit  wahrgenommen,  um  das  unver- 
rückbare, damals  noch  so  ferne  Ziel  seiner  Außenpolitik  zu 
erreichen  und  Frankreich  und  Rußland Jeinander  zu  nahem! 
Seine  rastlose  und  erfolgreiche  organisatorische  Arbeit  als 
Kriegsminister,  über  die  er  selbst  in  seinen  Lebenserinnerungen 
ausführlich  berichtet  hat^),  konnte  jetzt  durch  politische  Er- 
folge gekrönt  werden,  die  der  Republik  auch  nach  außen  neuen 
Glanz  zu  geben  versprachen  1  Es  war  natürlich,  daß  er  die 
Verbindungen  weiterpflegte,  in  denen  er  schon  als  Kriegs- 
minister zu  den  Männern  Rußlands  gestanden  hatte,  die  dort 
in  der  Stunde  der  Entscheidung  die  Haltung  des  Zaren  und 
der  Regierung  bestimmen  mußten.  Wie  1888  durch  Bespre- 
chungen z\sischen  ihm  und '  dem  Großfürsten  Wladimir  die 
große  russische  Waffenbestellung  in  französischen  Fabriken 
eingeleitet  worden  war,  so  unterrichtete  er  1890  den  Großfürsten 
Nikolaus,  der  ihn  als  den  „chef  de  ses  freres  d'armes"  zu  sich 
bitten  ließ,  über  die  Geheimnisse  der  letzten  Heeresreformen, 
machte  ihm  genaue  Angaben  über  die  Stärkenverhältnisse, 
die  Zahl  der  Batterien,  das  Oberkommando  und  den  Zustand 
der  französischen  Flotte.   „Wenn  ich  Stimme  im  Kapitel  habe," 


^)  s.  Freycinet,  a.  a.  0.,  S.  396  ff. 

91 


sagt  der  Großfürst  mit  den  üblichen  Friedensversicherungen, 
„werden  die  beiden  Armeen  im  Kriege  nur  eine  einzige  bilden"^). 

Im  Vergleich  zu  früheren  Jahren  waren  die  äußeren  Bedin- 
gungen auch  für  eine  politische  Annäherung  der  beiden  so 
wesensverschiedenen  Staaten  um  vieles  günstiger  geworden. 
Fast  konnte  man  sagen,  daß  der  Zweibund  eine  reife  Frucht 
geworden  war  durch  alles,  was  inzwischen  in  Frankreich  sich 
abgespielt  hatte,  und  den  Zustand  der  Entfremdung  und  Ge- 
reiztheit zwischen  Rußland  und  Deutschland,  der  von  dem  Drei- 
kaiserbunde übriggeblieben  war.  Und  welch  glänzendes  Werk- 
zeug war  dadurch  gegeben,  daß  inzwischen  Frankreich  als  unent- 
behrlicher Geldgeber  dem  Russenreiche  ganz  anders  gegenüber- 
stand als  früher!  Es  fehlte  nur  die  geschickte  Hand,  die  die 
letzten  Widerstände  auf  russischer  Seite  zu  überwinden  und  die 
Frucht  des  Zweibundes  zu  fassen  wußte.  In  Frankreich  aber 
lagen  die  Dinge  so,  daß  jetzt  dem  Regierenden  die  Hand  fast 
gezwungen  wurde,  nach  dieser  Frucht  zu  greifen. 

Beyens  gibt  im  Herbst  1890  eine  Schilderung  der  Stimmung 
in  Frankreich,  die  einen  Begriff  davon  geben  kann,  wie  stark 
diese  treibende  Kraft  war:  ,, Die  Schimäre  der  russischen  Allianz 
spukt  in  allen  Köpfen  in  Paris;  sie  rührt  nicht  einzig  von  dem 
sehr  natürlichen  Verlangen  her,  sich  auf  eine  große  Nation 
zu  stützen,  um  nötigenfalls  den  vereinigten  Staaten  Mittel- 
europas Widerstand  leisten  zu  können,  sie  ist  hier  eine  Gefühls- 
sache geworden  wie  viele  politische  Fragen.  Die  übertriebene 
Vorliebe  für  Rußland  hat  alle  Klassen  ergriffen;  diese  Macht 
ist  heute  unter  der  dritten  Republik  so  volkstümlich,  wie  Polen 
es  einst  unter  der  zweiten  war  .  .  .  Viele  Leute  sind  von  der 
Existenz  einer  Art  von  Entente  überzeugt.  Wenn  Alexander  III. 
vielleicht  keinen  Vertrag  geschlossen  hat,  so  hat  er  nach  ihrer 
Meinung  doch  geheime  Verpflichtungen  übernommen  .  .  .  Der 
Kontrast  zwischen  den  Institutionen  der  beiden  Länder  wird 
nicht  empfunden,  ja  nicht  einmal  bemerkt,  in  Paris;  er  macht 
nur  das  schrankenlose  Verlangen  der  demokratischen  Repu- 
blikaner, die  autokratischeste  Regierung  Europas  zu  umwerben, 


1)  s.  Freycinet,  a.  a.  0.,  S.  441. 
92 


pikanter.  Diese  hat  die  größten  Vorteile  von  dieser  günstigen 
Stimmung:  sie  hat  in  Paris  einen  Markt  ersten  Ranges  für  ihre 
in  Berlin  verschmähten  Werte  gefunden;  sie  hat  durch  Ver- 
mittlung des  Hauses  Rothschild  imter  vorteilhaften  Bedin- 
gungen die  Konvertierung  verschiedener  Anleihen  zu  4%  bis 
zur  Höhe  von  2  Milliarden  Franken  erreicht.  Ohne  sich  zu  bin- 
den einer  Regierung  gegenüber,  deren  Form  ihm  unsympathisch 
ist,  muß  also  der  Zar  wohl  mit  ihr  behutsam  umgehen,  sie 
vielleicht  in  der  Hoffnung  lassen,  daß  der  Tag  einer  wirklichen 
Verbindung  kommen  kann." 

Der  alte  Beyens  hielt  es  für  ganz  ausgeschlossen,  daß  der 
Zar  je  wirklich  ein  Bündnis  mit  Frankreich  eingehen  würde.  In- 
folgedessen kümmerten  ihn  die  Erscheinungen  wenig,  die  für 
ein  planmäßiges  Hinarbeiten  der  französischen  Politik  auf  den 
Zweibund  sprechen  konnten.  Die  stille  Tätigkeit  Freycinets 
blieb  von  ihm  unbemerkt.  Vergeblich  sucht  man  in  seinen  Be- 
richten ein  Urteil  über  ein  Ereignis,  das  überall  das  größte  Auf- 
sehen erregte,  die  Aufdeckung  des  Komplotts  gegen  das  Leben 
des  Zaren,  die  auf  Veranlassung  Freycinets  mit  der  Verhaftung 
und  Verurteilung  der  russischen  Anarchisten  in  Paris  im  Juni 
1890  endete.  Dagegen  spricht  der  belgische  Gesandte  in  Peters- 
burg davon,  daß  dieser  Beweis  eines  energischen  Willens  auf  den 
Zaren  den  von  Freycinet  beabsichtigten  tiefen  Eindruck  mache, 
und  man  allgemein  nunmehr  ein  noch  engeres  Einvernehmen 
zwischen  russischer  und-  französischer  Regierung  erwarte^). 
Ebenso  schweigt  Beyens  über  den  Plan  einer  französischen 
Ausstellung  in  Moskau,  die  mit  Unterstützung  der  russischen 
Regierung  für  das  Jahr  1891  vorbereitet  v^-urde;  auch  von  ihr 
berichtet  allein  der  Petersburger  Gesandte,  der  sie  lediglich  als 
politisches  Propagandamittel  ansieht.  Letzterer  verzeichnet  auf- 
merksam alle  Anzeichen  wachsender  Intimität  zwischen  den 
beiden  Völkern  und  meldet  z.  B.  im  Frühjahr  1890,  daßjdem 


^)  *Les  journaux  reconnaissent,  tout  comme  le  monde  officiel,  les  Services 
rendus  par  le  Gouvernement  frangais,  et  ne  manquent  pas  de  faire  re- 
marquer  qu'il  s'en  suivra  une  entente  et  des  liens  plus  intimes  encore 
entre  les  deux  pays.»  Petersburg,  6.  Juni  1890;  vgl.  dazu  Freycinet, 
a.  a.  O.,  S.  442  und  Hansen,  Ambassade  etc.,  S.  113. 

93 


Kommandanten  von  Paris,  General  Saiissier,  von  einem  Russen, 
der  sich  als  Vertreter  der  slawischen  patriotischen  Vereine 
ausgibt,  ein  Banner  aus  rotem  Samt  verehrt  wurde,  auf  dem 
zwei  verschlungene  Hände  und  die  Worte:  „Sei  gesegnet, 
franko-russische  Allianz!"  eingestickt  waren^),  oder  macht  bei 
Erwähnung  eines  internationalen  Juristenkongresses  in  Peters- 
burg im  Juni  1890  die  Bemerkung:  ,,Die  Franzosen  wurden 
ganz  auffallend  gehätschelt  und  umschmeichelt.  Es  ist  beinahe 
zu  viel,  sagte  mir  gestern  der  Vertreter  Frankreichs  . . .  Bei 
jeder  Gelegenheit  wird  die  französisch-russische  Verbrüderung 
betont"  2).  Es  ist  recht  bezeichnend,  wie  er  die  Gleichgültig- 
keit begründet,  mit  der  die  russische  Regierung  die  deutschen 
Annäherungsversuche  an  Frankreich  im  Beginn  des  Jahrea 
1891  beurteilt:  ,,Die  Entente  de  fait  zwischen  Rußland  und 
Frankreich  ruht  auf  zu  festen  Grundlagen,  als  daß  sie  durch 
solche  Zwischenfälle  beeinträchtigt  werden  könnte"'). 

Immerhin  fiel  die  eigentümhche  Haltung  des  russischen  Bot- 
schafters, des  Barons  von  Mohrenheim,  auch  Beyens  auf.  Er  be- 
richtet 1890,  daß  die  Marktweiber  auf  der  russischen  Botschaft 

^)  «Un  sieur  Nicolas  Notowitch,  se  disant  le  dälöguö  de  soci6t6s  patrio- 
tiques  slaves,  a  eu  l'idöe  d'offrir  au  G6n6ral  commandant  la  place  da 
Paris  une  banniöre  franco-russe  en  velours  rouge  sur  laquelle  sont  brodöes 
deux  mains  entrelac6es  avec  Tinscription :  Sois  b^nie,  AUiance  Franco- 
Russel  Le  G6n6ral  Saussier,  en  militaire  correct,  a  fait  savoir  au  donataire 
que  les  röglements  ne  lui  permettaient  d'accepter  ce  cadeau  que  sur  i'au- 
torisation  du  Ministre  de  la  Guerre.  Monsieur  Notowitch  aurait  immö- 
diatement  sollicit6  une  audience  de  Monsieur  de  Freycinet .  . .  Monsieur 
Notowitch  avait  6t6  d4jä,  il  y  a  trois  ans,  le  porteur  d'une  coupe  d'honneur 
(cette  fois  acceptöe)  pour  le  Gönöral  Saussier  en  reconnaissance  des  paroles 
sympathiques  ä  la  Russie  qu'il  avait  prononc6es  sur  la  tombe  du  G«^n6ral 
Piti6  (,A  Sebastopol  il  n'y  a  eu  ni  vainqueurs  ni  vaincus',  avait-il  dit), 
et,  il  y  a  une  couple  d'annöes,  si  je  ne  me  trompe,  d'un  sabre  d'honneur 
offert  au  G6n6ral  Boulanger  par  les  Slavophiles  de  Moscou.»  Petersburg, 
31.  Januar  1890. 

^)  «Les  Fran^ais  ont  6t6  choyös  et  adul^s  d'une  fagon  marqu^e.  G'est 
presque  trop,  me  disait  hier  le  Repräsentant  de  la  France.»  Petersburg, 
24.  Juni  1890.  —  «La  fraternitö  franco-russe  profite  de  toutes  les  occasions 
pour  s'accentuer.»    Petersburg,  20.  Juni  1890. 

')  «L'entente  de  fait  entre  la  Russie  et  la  France  repose  sur  des  bases 
trop  solides  pour  souffrir  d'incidents  de  ce  genre.;»  Petersburg,  2.  März  1891. 

94 


erscheinen  und  empfangen  werden,  um  Fräulein  von  Mohren- 
heim zur  Verlobung  mit  einem  französischen  Offizier  zu  be- 
glückwünschen, die  von  der  ganzen  Pariser  Gesellschaft  als 
lebendiges  Sinnbild  der  Vereinigung  beider  Nationen  gefeiert 
werde:  „Der  Botschafter  des  Zaren  —  \sie  nun  auch  die  persön- 
lichen Empfindungen  seines  Herrn  sein  mögen  —  scheint  also 
Weisung  bekommen  zu  haben,  auch  recht  lärmend  sich  vor- 
drängende Sympathiebeweise  nicht  durch  laue  Aufnahme 
abzuweisen,  sozusagen  die  Rolle  einer  koketten  Schönen  zu 
spielen,  die  niemanden  entmutigen  will.  Bei  diesem,  der  fran- 
zösischen Nation  eigenen,  unüberlegten  Enthusiasmus  ^^•i^d 
es  ihr  von  nun  an  trotz  des  Fehlens  wirklicher  Verpflichtungen 
recht  schwer  sein,  mit  Gewehr  bei  Fuße  zu  bleiben,  wenn  Ruß- 
land in  einen  europäischen  Krieg  hineingezogen  würde"^). 
Als  dieser  Bericht  dem  Baron  Greindl  zugeschickt  wurde,  ant- 
wortet er  nach  Brüssel:  „Der  Baron  von  Mohrenheim  ist  nicht 
der  einzige  russische  Diplomat,  dessen  Haltung  nicht  in  völligem 
Einklang  mit  den  vom  Zaren  geäußerten  Absichten  steht. 
Andere  Diplomaten,  Generale,  offiziöse  Organe  handeln  und 
sprechen  ständig  in  einer  Weise,  die  nicht  mit  den  An- 
schauungen des  Zaren  übereinstimmt.  Immer  gibt  es  einen 
Mangel  an  Einheit  in  der  russischen  Politik.  Diese  Inkonse- 
quenz rührt  ebenso  vom  Nationalcharakter  wie  von  der  Macht 
der  panslawistischen  Partei  her,  mit  der  man  sehr  rechnen 
muß."«) 

Im  Herbst  1890  hatte  allerdings  der  Deutsche  Kaiser  von 
seinem  Besuch  in  Rußland  den  Eindruck  zurückgebracht, 
daß  der  Zar  von  einem  Bündnis  mit  Frankreich  nichts  wissen 
wolle;  eine  Republik  sei  dem  Zaren  als  Bundesgenosse  zu  wenig 


1)  Anl.  69,  S.  274  (Paris,  17.  September  1890). 

*)  «Le  Baron  de  Mohrenheim  n'est  pas  le  seul  agent  russe  dont  l'attitude 
n'est  pas  en  concordance  parfaite  avec  les  intentions  manifest^es  par  le 
Tsar.  D'autres  Diplomates,  des  G§n6raux,  des  journaux  officieux  sont 
coutumiers  d'actes  et  de  paroles  inconciliables  avec  les  vues  de  S.  M.  II  y 
a  toujours  du  d^cousu  dans  la  politique  de  la  Russie.  Gelte  incons6quence 
tient  au  caract^re  national  et  aussi  ä  la  force  du  parti  panslaviste  dont  U 
faut  bien  tenir  compte.»    Berlin,  27.  September  1890. 

95 


vertrauenerweckend,  und  die  Kriecherei,  mit  der  man  um  seine 
Freundschaft  bettele,  sei  ihm  widerwärtig^). 

Es  ist  bemerkenswert,  daß  Baron  Beyens  sich  dieser  Auf- 
fassung ausdrücklich  anschloß,  als  ihm  Greindls  Schreiben  aus 
Berlin,  das  über  die  Rußlandreise  des  Kaisers  berichtete,  durch 
das  Brüsseler  Ministerium  zugeschickt  wurde.  Er  antwortet: 
,,Das  ist  auch  der  Eindruck,  den  die  aus  Petersburg  zurück- 
kehrenden Franzosen  mitgebracht  haben" ^).  Auch  der  Peters- 
burger Gesandte  ist  nach  der  Abreise  des  Kaisers  der  Meinung, 
daß  der  Zar  durch  des  Kaisers  Persönlichkeit  von  neuem  ge- 
wonnen sei,  und  erwartet,  daß  dadurch  wenigstens  „die  Form 
des  erbitterten  Kampfes,  der  gegen  den  deutschen  Einfluß 
in  Rußland  geführt  werde,  für  den  Augenblick  gemildert  sei 
und  damit  der  allgemeine  Friede  eine  Garantie  mehr  erhalte"^). 

Aber  der  Staatssekretär  von  Marschall  verhehlt  Greindl 
im  September  auch  des  Kaisers  und  seine  eigene  Befürchtung 
nicht,  daß  auf  die  Haltung  des  Zaren  kein  Verlaß  sei;  mit  oder 
ohne  Vertrag  mit  Rußland  werde  Frankreich  im  Falle  eines 
deutsch-russischen  Krieges  angreifen*). 

Noch  Anfang  März  1891  versichert  Herr  von  Holstein  dem 
Baron  Greindl,  daß  die  aus  Petersburg  einlaufenden  Berichte 
die  unüberwindliche  Abneigung  des  Zaren  gegen  ein  Bündnis 
mit  der  Republik  bestätigen  5).  Aber  dem  entsprach  doch  wieder 
wenig,  daß  Ende  März  der  Zar  dem  Präsidenten  der  franzö- 

1)  Anl.  66,  S.  269  (Berlin,  30.  August  1890).  —  Daß  dieser  Bericht 
Eindrücke  des  Kaisers  wiedergibt,  sagt  Greindl  in  einem  Schreiben  vom 
27.  September  des  Jahres:  ,,Les  impressions  relatives  aux  rapports  entre 
la  France  et  la  Russie  contenues  dans  mes  lettres  du  30  aoüt  et  du 
3  septembre  ne  sont  pas  miennes;  ce  sont  Celles  de  l'Empereur  d'Alle- 
magne  dont  M.  le  Baron  de  Marschall  a  bien  voulu  me  faire  part." 

2)  Anl.  69,  S.  274  (Paris,  17.  September  1890). 

«)  Anl.  67,  S.  271  (Petersburg,  2.  September  1890). 

*)  Anl.  68,  S.  273  (Berlin,  3.  September  1890). 

*)  Holstein  erklärt:  «II  est  certain  que  la  majorit^  des  Fran^ais  ne  cherche 
pas  la  guerre.  II  n'en  serait  peut-etre  pas  de  meme,  si  on  6tait  sür  de 
l'alliance  russe;  mais  les  rapports  arrivant  de  Pötersbourg  au  Departement 
des  Affaires  Etrangöres  prouvent  que  le  Tsar  6prouve  une  r^pugnance 
invincible  ä  s'allier  ä  la  R^publique  frangaise.  Cette  pens^e  r6pugne  ä 
ses  id^es  monarchiques.»    Berlin,  6.  März  1891. 

96 


sischen  Republik  den  hohen  Andreasorden  verlieh  und,  xsie  der 
belgische  Gesandte  in  Petersburg  berichtet,  diese  Auszeichnung 
fast  von  der  gesamten  russischen  Presse  „als  glänzendste  Kenn- 
zeichnung der  engen  Beziehungen  zvsischen  beiden  Ländern, 
als  eine  stillschweigende  Quasi- Allianz"  gefeiert  wurde.  Auch 
der  Gesandte  selber  ist  der  Meinung,  daß  die  Ordensauszeich- 
nung durch  eine  Staatsräson  veranlaßt  sei;  sie  werde  zur  Folge 
haben,  daß  der  Götzendienst  für  alles  Moskoviitische  in  Frank- 
reich, wenn  möglich,  noch  zunehmen  werde  ^). 

Trotzdem  war  man  in  Berlin  keineswegs  falsch  unterrichtet, 
wenn  man  dort  noch  immer  an  die  Abneigung  des  Zaren  gegen 
ein  Bündnis  mit  der  Republik  glaubte.  Die  Ordensverleihung 
steht  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  im  Zusammenhang  mit  einer 
neuen  Anleihe,  die  die  russische  Regierung  im  Frühjahr  1891 
unterzubringen  versuchte,  und  war  nichts  anderes  als  eine  der 
Freundlichkeiten,  zu  denen  sich  die  russische  Regierung  bereit 
finden  ließ,  wenn  sie  der  französischen  Unterstützung  be- 
durfte. 

Zum  Erstaunen  Europas  aber  nahm  plötzlich  Anfang  Mai 
das  Haus  Rothschild  die  Judenverfolgungen  in  Rußland  zum 
Vorwand,  um  sich  von  der  Anleihe  zurückzuziehen,  und  brachte 
sie  dadurch  zum  Scheitern.  Die  unmittelbare  Folge  war  zu- 
nächst eine  Reaktion  in  der  entgegenkommenden  Haltung 
der  russischen  Regierung  gegenüber  den  französischen  An- 
näherungsversuchen. 

Man  stand  vor  der  Eröffnung  der  seit  einem  Jahr  vorberei- 
teten und  mit  Pomp  angekündigten  —  der  Petersburger  Ge- 
sandte wiederholt:   ,, ebenso,  wenn  nicht  mehr  politischen  als 

^)  «La  presse  russe  dans  sa  majorite,  je  pomrais  presque  dire  dans  son 
unanimite,  a  salue  la  distinction  accordöe  ä  Monsieur  Cau-not  comme  le 
fait  qui  marque  le  mieux  les  rapports  amicaux  de  la  Russie  et  de  la  France, 
omme  la  signification  la  plus  eclatante  des  relations  ^troit^s  entre  les 
Jeux  pays,  comme  une  quasi-alliance  tacite  ...  II  a  fallu  la  raison  d'Etat 
pour  porter  un  Souverain  autocrat  et  conservateur  ä  donner  le  premier 
de  ses  ordres  au  Chef  temporaire  d'un  pays  repr^sentant  tout  le  contraire 
des  id^es  et  des  principes  dominant  la  Russie.  Le  Saint-Andre  octroy6  ä 
Monsieur  Carnot  augmentera  encore  si  possible  Tidolatrie  qui  est  de  mode 
en  France  pour  tout  ce  qui  est  Moscovite.»    Petersburg,  2.  April  1891. 

7    Earop4i3c!ie  Politik.     Bd.  5.  ^t 


kommerziellen"^)  —  französischen  Ausstellung  in  Moskau. 
Am  12.  Mai  fand  sie  statt.  Nach  einem  Berichte  des  Moskauer 
Konsuls  wurde  im  letzten  Moment  das  geplante  Festbankett 
abgesagt,  um  politische  Tischreden  zu  vermeiden;  der  Zar 
verbot  seinem  Bruder  Sergius,  dem  Gouverneur  von  Moskau, 
der  Eröffnung  beizuwohnen.  Der  Empfang  der  Behörden 
in  Moskau  war  so  kühl,  daß  das  französische  Komitee,  zu  dem 
der  frühere  Minister  des  Äußeren  Flourens  gehörte,  noch  am  Tage 
der  Eröffnung  Moskau  verließ  und  nach  Paris  zurückkehrte 2). 

Was  war  geschehen? 

Den  französischen  Darstellungen  der  Vorgeschichte  des  Zwei- 
bundes ist  die  Tendenz  gemeinsam,  die  Annäherung  beider 
Länder  als  eine  selbstverständliche,  natürliche  und  glatte 
Entwicklung  erscheinen  zu  lassen.  Mit  keinem  Worte,  keiner 
Andeutung  ist  in  ihnen  von  dieser  jähen  Unterbrechung  die 
Rede.  A.uch  der  deutschen  Öffentlichkeit  ist  dieses  Zwischen- 
spiel unbekannt  geblieben.  Den  Vorgang  in  allen  Punkten  klar- 
zustellen, reichen  die  belgischen  Gesandtschaftsberichte  nicht 
aus.  Aber  sie  leuchten  doch  in  Untergründe  des  politischen 
Geschehens  hinein,  deren  Kenntnis  für  die  Beurteilung  der  Ent- 
stehungsgeschichte des  Zweibundes  und  der  Ereignisse,  die  sich 
in  der  Öffentlichkeit  abspielten,  von  großem  Wert  ist. 


^)  «...  exhibition,  vous  le  savez,  aussi,  si  pas  plus  politique  que  com- 
merciale  ...»    Petersburg,  5.  Mai  1891. 

*)  «Le  comitö  de  l'exposition  avait  däcide  d'offrir  un  d^jeuner  aux  auto- 
rites  Sans  autres  invit^s,  mais  ce  repas  n'a  pas  eu  lieu.  Dans  le  but  d'em- 
pecher  de  porter  des  toasts  qui  auraient  pu  donner  lieu  k  des  manifestations 
politiques,  pendant  la  visite  des  autorites,  il  a  6t6  interdit  aux  restaurateurs 
de  debiter  du  vin  de  Champagne.  Les  chefs  de  musique  avaient  regu 
l'ordre  de  ne  pas  jouer  la  Marseillaise.  On  m'assure  que  S.  M.  l'Empereur 
de  Russie  n'a  pas  voulu  autoriser  son  frere,  le  Grandduc  Serge,  le  nouveau 
Gouverneur-General  de  Moscou,  ä  faire  Touverture  de  l'exposition  fran- 
Qaise.  En  presence  de  l'accueil  peu  chaleureux  des  autorites  ä  Moscou 
les  membres  du  comitö  sup^rieur  de  l'exposition,  au  nombre  desquels  se 
trouve  M.  Flourens,  ancien  Ministre  des  Affaires  Etrangeres,  ont  quittö 
la  ville  le  12  mai  pour  retourner  ä  Paris.»  Moskau,  12.  Mai  1891.  —  Die 
Darstellung,  die  Flourens  in  seinem  Buche:  Alexandre  III,  sa  vie,  son 
ceuvre,  Paris  1894,  S.  319  ff.  gegeben  hat,  ist  offenbar  ganz  gefärbt  und 
unzuverlässig. 

98 


Ohne  Zustimmung  der  französischen  Regierung,  schreibt 
Greindl  am  14.  Mai,  hätte  Rothschild  sich  nicht  von  der  russi- 
schen Anleihe  zurückziehen  können;  es  sei  ein  Anzeichen  für 
eine  schwere  Verstimmung  zwischen  dem  Pariser  und  dem  Peters- 
burger Kabinett.  Ihre  Ursache  sieht  Baron  Marschall  nach 
Greindls  Bericht  in  der  Antwort,  die  der  französischen  Regie- 
rung auf  eine  Sondierung  in  Petersburg  über  die  Haltung  Ruß- 
lands im  Falle  eines  deutsch-französischen  Krieges  gegeben 
worden  ist:  wenn  Frankreich  von  Deutschland  angegriffen 
würde,  war  die  Antwort  aus  Petersburg  gewesen,  könne  es 
auf  russische  Unterstützung  rechnen;  wenn  aber  Frankreich 
Deutschland  angreifen  würde,  v,'ürde  es  das  auf  eigene  Ge- 
fahr tun^). 

Am  8.  Mai  hatte  der  belgische  Gesandte  in  Bukarest  von 
Äußerungen  Giers'  gegenüber  dem  Gesandten  Rumäniens  in 
Petersburg  berichtet,  die  Greindls  Mitteilungen  in  den  beiden 
wichtigsten  Punkten  bestätigten :  Frankreich  hatte  in  Petersburg 
den  Abschluß  eines  Bündnisses  vorgeschlagen;  der  Zar  hatte 
aus  Abneigung  gegen  die  repubhkanische  Staatsform  und  aus 
Mißtrauen  gegen  den  ständigen  Wechsel  der  regierenden  Männer 
abgelehnt.  Die  russische  Regierung  verschmähe  französisches 
Entgegenkommen  nicht,  aber  von  da  bis  zu  einer  Entente  sei 
ein  weiter  Weg,  hatte  Giers  hinzugefügt^). 

Beide  Berichte  wurden,  der  Bukarester  am  19.,  der  Berliner 
am  21.  Mai,  Beyens  streng  vertraulich  mitgeteilt;  zum  Berliner 
Bericht  sollte  er  sich  äußern.  Diese  Antwort  fehlt,  wie  jede 
anderweitige  Erörterung  der  Mitteilung,  in  den  Pariser  Ge- 
sandtschaftsberichten. 

Um  dieses  Bündnisangebot  Frankreichs  richtig  zu  bewerten, 
muß  man  wissen,  daß  ihm  ein  ähnHcher  Versuch  nach  anderer 
Seite  unmittelbar  vorhergegangen  war.  Erst  dadurch  werden 
Ziele  und  Mittel  der  damaligen  französischen  Politik  in  das 
rechte  Licht  gerückt. 

Italien  stand  vor  der  Entscheidung,  ob  es  den  1891  ab- 
laufenden Dreibundvertrag  erneuern  oder  französischen  Lockun- 

»)  Anl.  74,  S.  281  (Berlin,  14.  Mai  1891). 
2)  Anl.  73,  S.  280  (Bukarest,  8.  Mai  1891). 

7«  99 


gen  folgen  wollte.  Crispis  Nachfolger  als  Ministerpräsident, 
di  Rudini,  ließ  sich  mit  dem  Pariser  Kabinett  in  Verhandlungen 
ein,  die  im  Februar  stattgefunden  haben  müssen,  da  ein  oben 
schon  angeführter  Londoner  Bericht  vom  1.  März  auf  sie  Bezug 
nimmt  und  sie  als  möglicherweise  bereits  abgeschlossen  be- 
zeichnet; sie  fallen  also  zeitlich  fast  mit  dem  Bündnisantrag 
an  Rußland  zusammen,  der  —  eine  genauere  Datierung  ist  nach 
den  belgischen  Berichten  allein  nicht  möglich  —  in  den  Monaten 
Februar  oder  März,  spätestens  im  April  gemacht  wurde^). 

Vom  10.  April  datiert  der  Bericht  Greindls,  der  das  Mini- 
sterium in  Brüssel  über  diese  Vorgänge  unterrichtete.  Er  gibt 
in  Kürze  folgende  Darstellung:  Im  Verlaufe  des  von  di  Rudini 
begonnenen  Gedankenaustausches  wird  von  ihm  die  Bekannt- 
gabe des  Vertrages  mit  Deutschland  und  Österreich  verlangt, 
sie  wird  abgelehnt;  darauf  wird  er  um  eine  Erklärung  gebeten, 
die  ihm  so  ungeheuerlich  erscheint,  daß  er  nicht  antwortet,  die 
Verhandlungen  abgebrochen  werden  und  im  Juni  der  Dreibund 
auf  6  Jahre  verlängert  wird.  Rudini  sollte  nach  Greindls  Bericht 
„wenigstens  erklären,  ob  Italien  verpflichtet  wäre,  Deutschland 
mit  den  Waffen  zu  unterstützen,  wenn  Frankreich  sich  des 
Elsaß  und  Lothringens  bemächtigen  würde"^). 

Der  Sachverhalt  war  also  folgender:  Frankreich  hielt  die 
Stunde  für  günstig,  einen  Vorstoß  gegen  Deutschland  unmit- 
telbar oder  mittelbar  durch  Sprengung  des  Dreibundes  zu 
machen.  Dieser  galt,  wie  die  belgischen  Gesandtschaftsberichte 
häufig  genug  betonten,  als  so  gelockert  in  seinem  Bestände, 


1)  Anl.  70,  S.  276  (London,  1.  März  1891)  vgl.  oben  S.  86.  Nach 
einem  Berliner  Bericht  vom  14.  Februar  1891  wird  man  annehmen  dürfen, 
daß  die  Verhandlungen  zwischen  Frankreich  und  Italien  schon  in  der 
ersten  Februarhälfte  stattfanden;  es  heißt  in  ihm:  *Je  n'ai  rien  appris  de 
nouveau  (bei  Herrn  von  Holstein),  siijon  qu'outre  la  circulaire  aux  puis- 
sances,  dont  M.  le  Baron  de  Renzio  vous  aura  sans  doute  donnö  connais- 
sance.  M.  le  Marquis  di  Rudini  a  adressö  une  autre  depeche  au  cabinet  de 
Berlin  et  sans  doute  aussi  au  cabinet  de  Vienne,  qui  donne  l'assurance 
la  plus  formelle  de  la  fidelitö  de  l'Italie  äla  triple  alliance.»  Diese  Verhand- 
lungen liegen  also,  wie  nebenbei  bemerkt  sei,  vor  dem  Besuch  der  Kaiserin 
Friedrich  in  Paris  und  seinem  unerfreulichen  Ende. 

*)  Anl.  72,  S.  279  (BerHn,  10.  April  1891). 

100 


daß  die  Illusion  wohl  entstehen  mochte,  es  werde  nicht  zu  einer 
Erneuerung  des  Vertrages  kommen  und  Deutschland  in  Kürze 
verlassen  und  isoliert,  dazu  durch  politische  und  soziale  Gegen- 
sätze innerlich  gespalten,  dastehen. 

Dafür  war  das  französische  Selbstbewußtsein  durch  die 
gelegentliche  Zusammenarbeit  mit  der  russischen  Politik  und 
Freycinets  Armeereform  stark  gestiegen.  Der  Staatssekretär 
von  Marschall  hatte,  obwohl  er  an  Kriegsabsichten  Frankreichs 
nicht  glaubte,  schon  im  Januar  Greindl  darauf  aufmerksam 
gemacht,  „daß  Freycinet  ganz  allein  von  Krieg  spricht  und, 
während  alle  anderen  Herrscher  nur  Worte  des  Friedens  äußern, 
erklärt,  der  Zustand  Europas  beruhe  nicht  auf  dem  Recht; 
Frankreichs  Selbstvertrauen  sei  im  Wachsen  begriffen" i). 
Frankreich  fühlte  sich  fertig  und  bereit,  seit  Freycinets  Re- 
organisation der  Armee  Ende  1890  im  wesentlichen  abgeschlos- 
sen war.  Er  sagt  es  in  seinen  Erinnerungen  selber,  freilich 
mit  der  selbstverständlichen  ausdrücklichen  Ablehnung  kriege- 
rischer Pläne:  ,,In  zwei  Jahren  wurden  unsere  Arsenale  an- 
gefüllt, und  wir  erwarteten  seither  mit  verhältnismäßiger 
Ruhe  die  Verwicklungen,  von  denen  "vvir  uns  bedroht  glauben 
konnten.  Manche  "Leute  waren  sogar  der  Meinung,  daß  für 
uns  der  Augenblick  nicht  schlecht  gewählt  gewesen  wäre. 
Ich  habe  in  den  Jahren  1890  und  1891,  als  unsere  Bewaffnung 
vollendet  war  und  unsere  neuen  Formationen  bei  den  großen 
Manövern  in  der  Champagne  verdientes  Lob  ernteten,  mehr 
als  einmal  flüstern  hören,  da  der  Krieg  unvermeidlich  sei, 
wäre  es  besser,  das  Glück  sofort  zu  versuchen.  Ich  war  damals 
Ministerpräsident  und  meinte  ebenfalls,  daß  unsere  Situation 
gut  war;  aber  eine  ähnliche  Versuchung,  das  wird  man  mir 
glauben,  hat  niemals  mein  Denken  berührt.  Wer  würde  einen 
Präventivkrieg  entfesseln  wollen"*)? 

Wer  möchte  es  wagen,  die  geheimsten  Gedanken  der  franzö- 
sischen Staatsmänner  zu  erraten,  solange  nicht  andere  Quellen 

*)  Der  französische  Wortlaut  der  zitierten  Stelle  aus  einem  Berliner 
Bericht  vom  7.  Januar  1891  ist  oben  Seite  88,  Anmerkung  1,  wieder- 
gegeben, 

')  Freycinet,  a.  a.  O.,  S.  414. 

101 


erschlossen  sind?  Daß  Freycinet  kriegerische  Projekte  nach- 
träglich ableugnet,  ist  wohl  selbstverständlich,  nachdem  die 
Haltung  Rußlands  und  Italiens  ihre  Verwirklichung  unmöglich 
gemacht  hatte. 

Auf  jeden  Fall  plante  Frankreich  einen  diplomatischen  An- 
griff auf  Deutschlands  politische  Stellung,  dessen  erste  Etappe 
die  Sondierung  auf  Italiens  Verpfhchtungen  und  Bündnistreue 
war,  dessen  zweite  in  dem  Versuch  bestand,  durch  Ausnutzung 
der  Lage  das  lange  ersehnte  Bündnis  mit  Rußland  vorzubereiten, 
das  Deutschland  zwischen  französischem  Revanchegeist  und 
panslawistischem  Haß  einzwängen  sollte.  Das  Geldbedürfnis 
Rußlands  gab  die  willkommene  Gelegenheit  zu  der  politischen 
Pression,  über  die  die  belgischen  Berichte  aus  Berlin  und  Buka- 
rest unterrichten.  Nur  schien  es  zunächst,  als  hätten  sich  die 
französischen  Staatsmänner  bei  Rußland  ebenso  verrechnet 
wie  bei  Italien,  als  würden  der  Zar  und  seine  Ratgeber  dem  Druck 
wie  der  Verlockung  gegenüber  fest  in  ihrer  Ablehnung  bleiben. 
Das  zeigte  das  Scheitern  der  Anleiheverhandlungen  und  be- 
stätigten die  Vorgänge  bei  der  Eröffnung  der  französischen 
Ausstellung  in  Moskau, 

Aber  es  zeigte  sich,  daß  Frankreich  nicht  leicht  zu  entmutigen 
war.  Beide  Fälle  sind  für  die  französischen  Staatsmänner 
mit  dem  Fehlschlagen  der  politischen  Verhandlungen  nicht 
erledigt.  Wie  der  Ablehnung  des  Bündnisantrages  in  Peters- 
burg die  Vereitelung  der  russischen  Anleihe  folgte,  so  eröffnete 
die  französische  Regierung  den  Wirtschaftskrieg  gegen  Italien, 
nachdem  di  Rudini  die  Besprechungen  abgebrochen  hatte. 
Da  die  Mittel  der  Verlockung  versagen,  wird  das  Mittel  des 
Zwanges  versucht.  „Das  Hauptziel  des  Wirtschaftskrieges, 
den  Frankreich  gegen  Italien  führt,  ist  das,  Italien  durch 
finanzielle  Bedrängnis  zum  Austritt  aus  der  Friedenshga  zu 
zwingen",  sagt  Greindl  am  27.  Juni  1891 1).  Nur  der  Ausgang 
ist  in  den  beiden  Fällen  verschieden.  Italien  blieb  fest,  und  am 
29.  Juni   erklärt   di    Rudini,   daß   der   Dreibund   erneuert   sei. 


^)  «Le  but  principal  de  la  guerre  economique  que  la  France  fait  ä  l'Italie 
est  de  forcer  celle-ci,  par  la  detresse  financiere,  ä  sortir  de  ia  ligue  de  la 
paix.»    Berlin,  27.  Juni  1891. 

102 


Rußland  aber  lenkt  ein,  und  am  23.  Juli  erscheint  eine  franzö- 
sische Flotte  unter 'dem  Kommando  des  Admirals  Gervais 
auf  der  Reede  von  Kronstadt,  ein  Taumel  der  Verbrüderungs- 
begeisterung packt  das  Volk  in  Paris,  in  Petersburg  und  Moskau; 
es  schien,  als  habe  Freycinet  die  Frucht  geerntet,  die  zu  fassen 
seit  Jahren  das  Ziel  seiner  politischen  Pläne,  seiner  metho- 
dischen Arbeit  gewesen  war,  als  sei  der  Zweibund  Wirkhchkeit 
geworden. 

Wie  kam  der  Zar  dazu,  mit  Pomp,  Glanz  und  schönen  Worten 
die  Verbrüderung  mit  der  Republik  zu  verkünden?  Staunend 
hörte  die  Welt  —  auch  die  belgischen  Gesandtschaftsberichte 
aus  aller  Herren  Ländern  spiegeln  den  Eindruck,  den  dieser 
kleine  Zug  auf  die  Zeitgenossen  machte  — ,  daß  der  Selbst- 
herrscher aller  Reußen  stehend  und  unbedeckten  Hauptes  die 
Marseillaise,  das  verpönte,  verfemte  Lied  der  Revolution,  an- 
gehört hatte! 

Die  Öffentlichkeit,  die  nichts  von  einem  französischen  Bünd- 
nisantrag und  seiner  Ablehnung,  nichts  von  dem  Zusammen- 
hang mit  der  Vereitelung  der  russischen  Anleihe  wußte  und  die 
besondere  Lage,  in  der  sich  die.  russische  Regierung  dadurch 
befand,  nicht  kannte,  mußte  glauben,  daß  der  Zar  seine  An- 
schauungen innerhalb  von  wenigen  Wochen  von  Grund  aus  ge- 
ändert habe.  Aber  auch  die  Politiker  Westeuropas  waren  an- 
fangs ohne  Kenntnis  davon,  daß  Rußland  unter  einem  Zwange 
handelte.  Es  ist  deshalb  erklärlich,  daß  alle  belgischen  Be- 
richte außer  denen  der  Gesandtschaft  in  Petersburg,  die  den 
Hergang  zu  erklären  versuchen,  die  Beweggründe  zunächst 
allein  auf  politischem  Gebiete  suchten.  Wir  werden  noch  sehen, 
wieweit  sie  darin  im  Recht  waren. 

Greindl  erörtert  die  Frage,  wodurch  der  Zar  veranlaßt  worden 
sei,  seiner  Politik  die  überraschende  neue  Richtung  zu  geben, 
schon  in  einem  Bericht  vom^ll.  Juli,  als  der  bevorstehende 
Besuch  der  französischen  Flotte  in  Kronstadt  der  Öffentlich- 
keit bekannt  gegeben  war:  „Die  Erneuerung  des  Dreibundes, 
die  Haltung  Englands,  das  sich  ihm  genähert  hat,'  soweit  es 
ohne'  förmlichen  Eintritt^ in  ihn  möglich  ist,  die  Erklärungen 
Fergussons  über  den  Gedankenaustausch  zwischen  England  und 

103 


L 


Italien  über  die  Aufrechterhaltung  des  Status  quo  im  Mittel- 
meer, der  Empfang  der  englischen  Flotte  bei  ihrer  Fahrt  im 
Adriatischen  Meer,  die  Kundgebungen,  zu  denen  des  Kaisers 
Englandreise  Anlaß  gab,  haben  in  Petersburg  tiefen  Eindruck 
machen  müssen.  Es  ist  leicht,  alles  das  in  beunruhigendem 
Sinne  auszulegen,  dem  Zaren  zu  zeigen,  daß  der  mitteleuro- 
päische Bund  solche  Kraft  erlangt  hat,  daß  er  seinen  Willen 
der  übrigen  Welt  aufzuzwingen  vermag,  und  ihm  die  Furcht 
einzureden,  daß  er  sie  zum  Nachteil  der  außerhalb  des  Bundes 
stehenden  Staaten  nutzt.  Schon  einmal  war  es  den  Panslawisten 
gelungen,  den  Zaren  davon  zu  überzeugen,  daß  der  Deutsche 
Kaiser  den  Krieg  wollte.  Der  Augenblick  war  gut  gewählt, 
um  das  Manöver  noch  einmal  zu  versuchen.  Von  da  bis  zur 
Idee  einer  Annäherung  zwischen  Frankreich  und  Rußland  ist 
nur  ein  Schritt  "i). 

Die  Gesandtschaftsberichte  brachten  in  der  nächsten  Zeit 
aus  den  verschiedensten  Quellen  Nachrichten,  die  Greindls 
Vermutungen  durchaus  zu  bestätigen  schienen.  Immer  wieder 
wird  in  ihnen  die  größte  Bedeutung  der  Erneuerung  des  Drei- 
bundes beigemessen.  Je  sicherer  man  auf  seinen  Zerfall  und 
seine  Nichterneuerung  in  diesem  Jahre  gerechnet  hatte,  um  so 
größer  mußte  die  Enttäuschung  sein,  als  er  nun  im  Juni  allen 
Erwartungen  zum  Trotz  erneuert  wurde.  Mancher  politische  Plan 
mochte  dadurch  über  den  Haufen  geworfen  werden.  Als  der  ita- 
lienische Botschafter  in  Petersburg  Giers'  Vertreter  Schischkin 
Mitteilung  von  der  Erneuerung  des  Dreibundes  machte,  hörte 
ihn  dieser  mit  äußerster  Kälte  an  und  verhehlte  ihm  nicht,  daß 
die  Erneuerung  auf  die  russische  Regierung  einen  peinlichen 
Eindruck  mache;  am  empfindlichsten  berühre  aber  das  Ein- 
vernehmen mit  England'^).  Ebenso  erklärte  Giers  selber  im  Herbst 
des  Jahres  bei  seiner  Zusammenkunft  mit  dem  italienischen 
Ministerpräsidenten  in  Monza,  Rußland  habe  der  Nachdruck, 
den  man  der  Erneuerung  des  Dreibundes  gegeben  habe,  besorgt 
gemacht;  darum  habe  der  Zar  den  Besuch  der  französischen 


1)  Anl.  76,  S.  283  (Berlin,  11.  Juli  1891). 

2)  Anl.  81,  S.  290  (Berlin,  9.  August  1891). 


104 


Flotte  in  Kronstadt  angenommen^).  Beyens  berichtet  am 
5.  August  aus  Paris:  ,,Die  französischen  Politiker  sind  sich 
klar  über  die  Motive,  die  den  Umschwung  in  dem  Ver- 
hältnis Alexanders  III.  zur  Republik  hervorgerufen  haben: 
der  geräuschvolle  Flottenempfang  ist  das  Gegenstück  zum  feier- 
lichen Empfang  Wilhelms  II.  in  London,  und  die  Aufmerk- 
samkeiten, mit  denen  man  den  Admiral  Gervais  und  seine 
Offiziere  überhäuft  hat,  sind  die  Antwort  des  russischen  Selbst- 
herrschers auf  die  Sympathiekundgebungen  Englands  für  den 
Dreibund"  2). 

Etwas  tieferen  Einblick  in  die  Verhältnisse  am  russischen 
Hofe  und  die  Stimmung  in  Petersburg  erhält  man  durch 
einen  Bericht  Greindls  über  die  Eindrücke,  die  der  schwe- 
dische Thronfolger  im  Frühjahr  1892  von  dort  zurückbrachte. 
Dieser  hat  mit  einer  Großfürstin  deutscher  Abstammung  über 
innere  Verhältnisse  des  Reiches  sprechen  können;  sie  erzählt 
ihm,  ,,daß  die  ganze  kaiserliche  Familie  in  ewiger  Unruhe 
lebt,  als  wenn  sie  am  Vorabend  einer  Katastrophe  stände; 
der  Kaiser  ist  wie  immer  gleichzeitig  halsstarrig  und  unent- 
schlossen". „Der  schwedische  Thronfolger",  fährt  Greindl 
fort,  „fand  den  russischen  Kaiser  sehr  aufgebracht  gegen  den 
Deutschen  Kaiser.  Ihn  hat  der  Nachdruck,  den  man  der  Er- 
neuerung des  Dreibundes  gegeben  hat,  sehr  verletzt.  Das  ist 
der  Grund,  der  den  Zaren  zu  den  Kundgebungen  von  Kron- 
stadt geführt  hat.  Jedoch  hat  der  Strom  der  öffenthchen 
Meinung  ihn  weiter  fortgerissen,  als  er  gehen  wollte"'). 

*)  «M.  de  Giers  a  dit  que  le  bruit  fait  autour  du  renouvellement  de  la 
triple  alliance  avait  pr^occupe  la  Russie.  C'est  pourquoi  le  Tsar  a  accepte 
la  Visite  de  la  flotte  frangaise  ä  Cronstadt.»    Berlin,  26.  Oktober  1891. 

2)  Anl.  79,  S.  287  (Paris,  5.  August  1891). 

3)  Anl.  91,  S.  305  (Berlin,  13.  Februar  1892).  —  Ein  Bericht  aus  Pet«i-s- 
burg  bestätigt  die  Angaben  des  schwedischen  Tlironfolgers:  «Les  paroles 
prononcees  par  l'Empereur  d'AUemagne  au  sein  de  la  Diete  provinciale  de 
Brandenbourg  avaient  principalement  trait  ä  la  politique  interieure  et 
auraient  tout  au  plus  pu  avoir  une  signification  belliqueuse  en  interpre- 
tant  dans  ce  sens  la  fin  de  son  speach  oü  il  promet  de  mener  rAllemagne 
vers  un  avenir  brillant.  Neanmoins  des  bruits  absurdes  ont  pendant  plu- 
sieurs  jours  circulö  ä  St.  P^tersbourg,  meme  dans  des  spheres  qu'on 
croirait  devoir  etre  plus  eclairees.    On  racontait  que  le  jeune  Empereur 

105 


Das  ist  ein  wegen  seiner  Quelle  sehr  beachtenswertes  Zeug- 
nis dafür,  wie  die  Kundgebungen  von  Kronstadt  zustande 
gekommen  sind.  Diese  auf  die  unmittelbare  Umgebung  des 
Zaren  zurückgehenden  Mitteilungen  stellen  die  Verbindung 
her  mit  dem,  was  in  den  früheren  Kapiteln  über  die  Persön- 
lichkeit des  Zaren  und  die  Gefahren,  die  aus  dem  wachsenden 
Drucke  des  Panslawismus  auf  die  Regierung  zu  entstehen  drohten, 
aus  den  belgischen  Quellen  zusammengestellt  worden  ist.  Sie 
bestätigen  einen  Anspruch  des  Staatssekretärs  von  Marschall, 
der  schon  am  19.  August  Baron  Greindl  erklärte:  ,,Der  Zar 
hat  erklären  lassen,  daß  er  den  warmen  Empfang  veranlaßt 
habe,  der  den  Franzosen  zuteil  wurde.  Er  irrt  sich  aber;  viel- 
mehr ist  er  der  Masse  erlegen"^).  Marschall  beurteilte  trotzdem 
die  Lage  mit  großer  Ruhe  und  berief  sich  Greindl  gegenüber 
auf  Berichte  aus  Petersburg,  nach  denen  eine  Reaktion  gegen 
die  französische  Strömung  in  Rußland  bereits  unmittelbar 
nach  dem  Flottenbesuch  erkennbar  gewesen  wäre.  Einem 
zweiten  Bericht  vom  25.  August  kann  sich  Greindl  nach  Wieder- 
gabe von  neuen  optimistischen  Äußerungen  Marschalls  nicht  ent- 
halten, chiffriert  die  Bemerkung  hinzuzufügen:  ,, Trotz  meines 
sehr  großen  Vertrauens  auf  das  Urteil  des  Staatssekretärs 
und  die  Informationen,  über  die  er  verfügt,  kann  ich  mich  der 
Befürchtung  nicht  erwehren,  daß  er  zu  rosig  sieht"  2).  Ähnlich 
wie  in  Berlin  glaubte  man  auch  in  Wien  nicht  an  unmittelbar 
bevorstehende  Gefahren,  obwohl  man  die  möglichen  Wirkungen 
der  nationalistischen  Überreizung  bei  Russen"  und  Franzosen 
nicht  unterschätzte^). 


allait  bientot  d^creter  des  mesures  indiquant  son  Intention  de  faire  la 
guerre  le  printemps  prochain  . . .  Ces  racontars  absurdes  sont  cependant 
sympathiques.  Les  esprits  se  fönt  peu  ä  peu  ä  l'idöe  d'une  lutte  avec 
rAllemagne  dont  l'echeance  seule  est  plus  ou  moins  rapprochee.  Je  crois 
superflu  d'aj outer  que  je  suis  loin  de  croire  ä  la  proximite  de  la  dite 
ech^ance  ä  raison  de  la  Situation  öconomique  de  la  Russie  et  surtout  parce 
que  la  transformation  de  l'armement  des  troupes  n'est  pas  assez  avancöe 
pour  pousser  ä  la  guerre.»    Petersburg,  17.  März  1892. 

1)  Anl.  82,  S.  291  (Berlin,  19.  August  1891). 

2)  Anl.  83,  S.  293  (Berlin,  25.  August  1891). 

3)  Anl.  80,  S.  289  (Wien,  6.  August  1891). 

106 


Daß  Greindl  von  den  Kronstadter  Festlichkeiten  ernste  Folgen 
befürchtete,  ist  nach  allem,  was  von  seinen  Anschauungen 
mitgeteilt  worden  ist,  klar:  „Auch  wenn  der  Besuch  in  Kron- 
stadt weder  zu  einem  Bündnis,  noch  zu  einer  einfachen  Entente 
führt,  \Nird  er  nichtsdestoweniger  das  Üble  haben,  die  Hoff- 
nungen der  Exaltierten  in  beiden  Ländern  zu  nähren.  Er 
häuft  Explosivstoffe  an,  an  die  Feuer  zu  legen  gevsisse  Leute 
sich  nichts  Besseres  wünschen  können.  Die  Annäherung  be- 
ruht nur  auf  dem  gemeinsamen  Haß  Frankreichs  und  Ruß- 
lands gegen  Deutschland.  Sie  kann  darum  nur  einen  aggressiven 
Charakter  haben  trotz  der  Bemühungen  der  russischen  und 
französischen  Staatsmänner,  die  die  Welt  glauben  machen 
wollen,  daß  ein  französisch -russisches  Bündnis  nur  eine  zweite 
Friedensliga  wäre^)." 

Am  selben  Tage  schrieb  der  Gesandte  in  London  einen  Be- 
richt, der  fast  die  gleichen  Gedanken  entvsickelt :  „Die  öffent- 
liche Meinung  in  England  gibt  sich  keiner  Täuschung  hin  über 
die  Bedeutung  des  Besuches  der  französischen  Flotte  in  Kron- 
stadt und  der  Kundgebungen  aller  Art,  die  bei  dieser  Gelegen- 
heit stattgefunden  haben.  Sie  begreift,  daß,  wenn  der  dem 
Admiral  Gervais  und  seinen  Offizieren  bereitete  Empfang 
nicht  eine  unmittelbare  Gefahr  für  den  Frieden  Europas  be- 
deutet, er  doch  das  Vorzeichen  einer  Sachlage  ist,  aus  der  die 
schwersten  Verwicklungen  entstehen  können.  Man  urteilt, 
daß  die  Entente,  die  mit  solchem  Nachdruck  z-wischen  Frank- 
reich und  Rußland  abgemacht  wird,  zunächst  jedem  von  ihnen 
mit  größerer  Schnelhgkeit  und  Entschiedenheit  als  bisher  zu 
handeln  und  ihre  Absichten  zu  verfolgen  gestatten  wird,  ohne 
sich  sehr  um  die  Widerstände  zu  kümmern,  die  die  anderen 
Mächte  ihnen  entgegenzusetzen  versuchen  könnten.  Dagegen 
ist  der  Dreibund  von  Natur  eine  untätige  Vereinigung,  in  dem 
Sinne,  daß  er  sich  auf  die  Defensive  beschränkt  und  sich  sorg- 
sam vor  gewagten  Unternehmungen  hütet.  Das  französisch- 
russische  Bündnis  hat  einen  ganz  anderen  Charakter;  es  wird 
sich  nicht  darauf  beschränken,  ein  GegengeT>1cht  gegen  das 


M  Aul.  77,  S.  285  (Berün,  1.  August  1891). 

107 


andere  zu  bilden;  denn  wenn  es  die  Hoffnungen  nicht  ent- 
täuschen will,  die  es  hat  entstehen  lassen,  muß  es  aggressiv  sein. 

Frankreich  und  Rußland  werden  aufhören,  sich  irgendeine 
Reserve  aufzuerlegen.  Jenes  wird  heftiger  denn  je  in  Sachen 
des  Elsaß  und  Ägyptens  Widerspruch  erheben;  dieses  wird 
von  der  Hohen  Pforte  neue  Konzessionen  verlangen"^). 

Selbst  Beyens  wurda  ein  wenig  aus  seiner  Altersruhe  aufge- 
schreckt, obwohl  er  sich  bemühte,  die  Bedeutung  der  Ereignisse 
abzuschwächen,  soweit  die  offiziellen  Kreise  in  Betracht  ka- 
men; die  tiefgehende  Wirkung  auf  die  Öffentlichkeit  muß  er 
zugeben:  ,,In  Frankreich  sind  die  Einbildungen  natürlich  ge- 
stiegen, die  Sprache  der  Presse  hat  unmittelbar  die  frohe  Er- 
regung der  Öffentlichkeit  widergespiegelt,  die  Allianz  mit 
Rußland  ist  vollendete  Tatsache  geworden,  so  sicher  als  wenn 
sie  auf  dem  Papier  stünde  .  ,  .  Die  Strömung,  die  das  franzö- 
sische Vo'k  zu  Rußland  hinreißt,  wird  unwiderstehlich.  Das 
ist  eine  der  Folgen  der  Vorgänge  im  Baltikum;  die  anderen 
werden  ohne  Zweifel  eine  große  Spannung  in  den  Beziehungen 
zwischen  Frankreich  und  Deutschland  und  ein  augenblicklicher 
Zustand  des  Unbehagens  und  der  Unruhe  sein,  obwohl  im 
Grunde  nichts  die  Fortdauer  des  europäischen  Friedens  ge- 
fährdet" 2). 

Alle  diese  Berichte  sind  unter  dem  unmittelbaren  Eindruck  der 
Kronstadter  Feste  geschrieben  worden.  Sie  suchen  die  wahrschein- 
lichen Folgen  für  die  Zukunft  zu  erkennen  und  die  Rückwir- 
kungen auf  die  Politik  der  nächstbeteiligten  Länder  abzuschätzen, 
indem  sie  sich  an  das  halten,  was  die  Öffentlichkeit  erfahren 
hatte.  Von  entscheidender  Bedeutung  aber  für  die  Beurteilung 
der  Tragweite  der  demonstrativen  Freundschaftsbeteuerungen 
von  beiden  Seiten  war  die  Beantwortung  der  Frage,  ob  sie 
von  Abmachungen  begleitet  gewesen  waren  und  welcher  Art 
diese  sein  konnten. 

In  erster  Linie  unter  diesem  Gesichtspunkte  betrachtete  der 
belgische  Gesandte  in  Petersburg  den  Flottenbesuch  und  glaubte 
in  mehreren  Berichten  versichern  zu  können,  daß  von  Allianz, 

1)  Anl.  78,  S.  286  (London,  1.  August  1891). 
')  Anl.  79,  S.  287  (Paris,  5.  August  1891). 

108 


Vertrag,  neuer  Entente  keine  Rede  sein  könne.  Aus  diesem 
Grunde  schien  ihm  der  ganze  Vorgang  nicht  entfernt  die  Be- 
deutung zu  haben,  die  ihm  beigelegt  \Mirde.  Aber  er  stützte 
diese  Auffassung  außerdem  durch  den  Hinweis  auf  die  Vor- 
geschichte der  Kronstadter  Festlichkeiten.  Er  war  der  An- 
sicht, daß  politische  Erwägungen  nur  eine  sekundäre  Rolle 
bei  der  Entschließung  des  Zaren  gespielt  hätten,  dem  Werben 
der  Republik  um  einen  Schritt  entgegenzukommen;  der  Haupt- 
grund sei  das  Scheitern  der  russischen  Finanzoperation  im  Früh- 
jahr, das  den  Russen  zum  Bewußtsein  gebracht  habe,  welch 
glänzende  Geschäfte  sie  durch  das  Entgegenkommen  der  Fran- 
zosen gemacht  hätten,  und  welche  Gefahr  es  bedeuten  würde, 
wenn  ihnen  nach  dem  Berliner  auch  dieser  Markt  gesperrt  würde. 
„Ich  denke,"  schließt  de  Vinck  einen  eingehenden  Bericht  vom 
21.  September,  ,,ich  tue  der  französischen  Nation  nicht  unrecht, 
wenn  ich  sage,  daß  niemand  es  besser  versteht,  Reklame  zu 
organisieren  und  selbst  die  geringfügigsten  Dinge  zum  Vorteil 
der  nationalen  Eitelkeit  auszunützen,  als  die  Franzosen.  Auf 
Grund  von  schönklingenden  Telegrammen  hat  sich  also  die 
ganze  französische  Presse  ans  Werk  gemacht,  die  doch  sehr 
harmlosen  Zeugnisse  kaiserlicher  Liebenswürdigkeit  maßlos  zu 
übertreiben.  Man  hat  in  Rußland  nicht  widersprochen:  und  die 
Legende  ist  fertig  .  .  .  Die  französische  Presse  und  die  Regie- 
rung, das  ist  wahr,  haben  Sprache  und  Haltung  seit  diesen 
Ereignissen  geändert.  Frankreich  ist  offenbar  gegenüber 
Deutschland,  wenn  nicht  aggressiver,  so  doch  selbständiger, 
stolzer  geworden;  in  Rußland  beglückwünscht  man  sich  natür- 
lich dazu,  daß  dadurch  das  Ansehen  des  Dreibundes  gemindert 
ist.  Darum  läßt  man  den  Redereien  ihren  Lauf,  da  man  kein 
Interesse  daran  hat,  Nachrichten  in  Abrede  zu  stellen,  die  ein 
so  glückliches  Resultat  haben.  Man  muß  auch  zugeben,  daß 
die  nationale  Eitelkeit  der  Russen,  mit  der  sehr  zu  rechnen  ist, 
sich  nicht  wenig  dadurch  geschmeichelt  fühlt,  daß  ein  Land  wie 
Frankreich  seine  Wiedererstehung  und  den  Beginn  einer  neuen 
Periode  seiner  Geschichte  von  einem  Lächeln  des  Zaren  und  dem 
Beifall  einiger  Muschiks  datiert.  Aber  wenn  man  in  Paris 
daraus  die  äußersten  Folgerungen  zu  ziehen  versuchen  und  in 

109 


amtlichen  Kreisen  Deutschland  gegenüber  drohend  auftreten 
würde,  würde  Giers  sicherlich  an  das  erinnern,  was  er  noch 
kürzlich  dem  Gesandten  eines  benachbarten  Staates  sagte: 
daß  Rußland  nie  mit  dem  Angreifer  gehen  würde,  und  daß 
man  in  Frankreich  wohl  im  Falle  eines  Angriffes  auf  Rußlands 
Beistand  rechnen  könne,  aber  Rußland  bei  einer  Offensivunter- 
nehmung gegen  sich  haben  würde"^). 

Zu  diesem  Bericht  machte  der  Minister  in  Brüssel  die  Rand- 
bemerkung: ,, Dieser  Bericht  de  Vincks  ist  sehr  anziehend  zu  lesen; 
aber  ich  teile  seinen  Optimismus  nicht"  —  ein  Urteil,  das  recht 
bezeichnend  für  die  Auffassung  unbefangener  und  urteilsfähiger 
Kreise  ist 2).  Auf  Grund  dieser  Bemerkung  wurde  eine  Antwort 
an  den  Gesandten  vorbereitet,  die  ebenfalls  Vorbehalte  wegen 
der  Berechtigung  seiner  Anschauungen  machte.  Sie  wurde 
aber  in  dieser  Form  nicht  abgeschickt,  sondern  so  geändert, 
daß  es  fast  den  Anschein  hat,  als  hätte  sich  das  Ministerium 
inzwischen  dem  Standpunkte  des  Gesandten  genähert^),  der 
in  der  Wiederaufnahme  der  Verhandlungen  wegen  einer  neuen 
russischen  Anleihe  in   Paris,   die   fast  unmittelbar  nach   dem 

1)  Anl.  85,  S.  295  (Petersburg,  21.  September  1891). 

*)  Daß  die  Notiz  von  der  Hand  des  Ministers  selber  herrührt,  ist  eine 
Vermutung;  das  Signum,  das  die  Unterschrift  vertritt,  ist  nicht  zu  ent- 
ziffern. Die  Bemerkung  lautet:  «Ce  rapport  de  de  Vinck  est  d'une  lecture 
tres  attachante,  mais  je  ne  partage  pas  son  optimisme.»  (Gesandtschafts- 
berichte aus  Petersburg,  unter  dem  6.  Oktober  1891.) 

')  Die  erste  Fassung  des  Antwortschreibens  an  de  Vinck  lautet:  «J'ai 
l'honneur  de  vous  accuser  la  r6ception-du  rapport  que  vous  avez  bien 
voulu  m'adresser  le  9/21  septembre  dernier,  no.  203/134.  Ce  rapport  a 
6t6  plac6  sous  les  yeux  du  roi.  J'aurais  quelques  röserves  ä  faire  touchant 
les  considörations  dans  lesquelles  vous  entrez.  Mais  ces  röserves  ne  di- 
minuent  pas  l'intöret  avec  lequel  je  vous  ai  lu.»  Dieser  Entwurf  wurde 
gestrichen  und  von  «j'aurais  quelques  it^serves  ä  faire»  an  ersetzt  durch 
folgende  Fassung:  <J'ai  pris  connaissance  avec  beaucoup  d'intöret  des 
r6flexions  que  vous  suggörent  les  6v6nements  de  Cronstadt;  ces  r^flexions 
sont  pr6sent6es  d'une  maniere  qui,  tout  en  capturant  l'attention,  s'6cartent 
cependant  quelque  peu  du  style  habituel  des  Communications  diploma- 
liques.  Mais,  ä  part  cette  röserve  quant  ä  la  forme,  je  ne  puis  que  vous 
savoir  gr6  de  m'  avoir  fait  connaitre  sans  röticence  votre  opinion  sur  des 
faits  dont  on  semble  avoir  exag6r6  l'importance.»  (Gesandtschaftsberichte 
aus  Petersburg,  unter  dem  6.  Oktober  1891.) 

HO 


Flottenbesuch  begannen  und  im  Oktober  zum  Abschluß  kamen, 
eine  völlige  Bestätigung  seiner  Auffassung  sah^). 

Es  äußert  sich  in  der  Änderung  des  Textes  dieser  Antwort  an 
den  Gesandten  die  gleiche  Wendung  zu  einer  ge^\^ssen  Beruhigung, 
die  sich  in  den  in  Brüssel  einlaufenden  Gesandtschaftsberichten 
aus  dem  September  und  Oktober  spiegelt.  Auch  Greindl  wurde 
zuversichtlicher.  Da  er  die  unmittelbare  Vorgeschichte  des 
Flottenbesuches  kannte,  ist  es  klar,  daß  es  nicht  die  Haltung  der 
französischen  Politik  sein  konnte,  die  ihn  zu  einer  ruhigeren  Auf- 
fassung der  politischen  Lage  bewog.  Nach  der  Seite  blieb  sein 
Mißtrauen  so  wach  wie  im  Anfang.  Es  machte  ihm  wenig  Ein- 
druck, daß  Herbette  ihm  einen  Privatbrief  Freycinets  zeigte, 
in  dem  gesagt  war,  daß  die  Entente  mit  Rußland  nur  defensiv 
sei:  „Ich  messe  diesen  Mitteilungen,  die  den  Charakter  eines 
Zirkulars  tragen,  sehr  mäßige  Bedeutung  bei.  Selbst  wenn  alles 
das  nicht  wahr  ist,  kann  die  französische  Regierung  keine  andere 
Sprache  führen"  2).  Was  ihn  beruhigte,  war  vielmehr  die  Haltung 
der  russischen  Regierung:  „Rußland  will  wohl  seine  Sympathien 
für  Frankreich  äußern  und  ihm  behilflich  sein,  die  ihm  zu- 
kommende Stellung  in  Europa  wiederzugewinnen;  aber  es 
hält  darauf,  die  Leitung  seiner  Politik  in  Händen  zu  behalten 
und  sich  nicht  fortreißen  zu  lassen,  entweder  weil  die  von  ihm 


^)  Nach  einem  Hinweis  auf  das  Scheitern  der  Anleihe  im  Frühjahr  heißt 
es  in  einem  seiner  Berichte :  «De  lä  au  3%  actuel  et  aux  derniers  emprunts 
souscrits  avec  une  sorte  d'enthousiasme  ä  Paris,  le  chemin  ne  laissait  pas  de 
paraitre  devoir  etrelong;  il  äura  suffi  pourtant,  pour  amener  en  grande  par- 
tie  ce  changement  rapide,  de  quelques  toasts  franco-russes  et  de  la  Marseil- 
laise ou  de  r  Hymne  russe  joues  et  applaudis  ä  propos.  Voiläi  qui  suffirait  ä 
donner  la  clef  des  quelques  poUtesses  plus  cordiales  qu'auparavant  dont 
la  France  a  pu  se  trouver  l'objet.»    Petersburg,  9.  Oktober  1891. 

^)  «D'apr^s  ce  que  m'a  dit  M.  le  Baron  de  Marschall,  l'Ambassadeur 
de  France  ä  Berhn  s'efforce  d'expliquer  le  rapprochement  vers  la  Russie 
et  ce  qui  s'est  pass6  depuis,  dans  un  sens  pacifique.  M.  Herbette  m'en  a 
dit  autant,  ainsi  qu'aux  rares  Chefs  de  Mission  qui  se  trouvent  en  cette 
Saison  ä  BerUn.  II  m'a  fait  voir  une  lettre  particuhöre  de  M.  de  Freycinet 
oü  il  est  dit  que  l'entente  avec  la  Russie  est  purement  defensive.  J'attache 
ä  ces  Communications  qui  ont  les  allures  d'une  circulaire,  une  trös  m^diocre 
importance.  Meme  si  tout  cela  n'est  pas  vrai,  il  est  impossible  au  Gou- 
vernement frangais  de  tenir  un  autre  langage.»  Berlin,  9.  September  1891. 


111 


k 


zur  Schau  getragenen  friedfertigen  Absichten  aufrichtig  gemeint 
sind,  oder  weil  es  nicht  bereit  ist"^). 

Vom'  russischen  Standpunkt  aus  wäre  der  Moment  in  der 
Tat  schlecht  gewählt  gewesen,  den  Kampf  mit  den  Mittel- 
mächten aufzunehmen.  Nachrichten,  die  allmählich  aus  dem 
Innern  des  Reiches  ins  Ausland  drangen,  waren  es  in  erster  Linie, 
die  die  unmittelbaren  Folgen  des  Kronstadter  Flottenbesuches 
weniger  bedrohlich  erscheinen  ließen.  In  Brüssel  lief  überein- 
stimmend aus  verschiedenen  Quellen  die  Meldung  ein,  daß 
der  Sommer  Rußland  eine  Mißernte  von  unerhörter  Ausdehnung 
gebracht  hatte.  Im  Spätherbst  lastet  eine  fürchterliche  Hungers- 
not auf  weiten  Distrikten  des  Riesenreiches,  die  mangelnde 
Nahrung  schafft  den  günstigsten  Boden  für  das  Umsichgreifen 
von  Seuchen.  Bis  Anfang  November  ist  schon  mehr  als  die 
Hälfte  der  letzten  Anleihe  für  die  Notleidenden  verwendet 
worden 2),  und  am  16.  Februar  1892  teilt  Marschall  dem  Baron 
Greindl  mit,  daß  ein  hoher  Offizier  dem  Zaren  erklärt  habe,  bei 
dem  trostlosen  Zustande  des  Landes  sei  die  Mobilisation  ganz 
unmöglich^). 

1)  Anl.  S\,  S.  294  (Berlin,  19.  September  1891). 

2)  Anl.  84,  S.  294  (Berlin,  19.  September  1891).  —  «La  Russie  a  d'aillem*s 
de  bonnes  raisons  de  ne  pas  chercher  des  aventures.  Elle  est  en  prösence 
d'une  famine  qui  menace  de  decimer  le  pays.  23  Provinces,  environ  30  mil- 
lions  d'habitants,  sont  ä  la  veille  de  mourir  de  faim.  Nous  savons  aujourd'hui 
au  juste  quelle  etait  pour  les  Russes  la  portee  exacte  de  l'entrevue  de 
Cronstadt.  II  leur  fallait  un  emprunt  ä  tout  prix.  Peu  de  la  moitiö  de 
cet  emprunt  est  dejä  affect^  aux  affam(§s.»  Konstantinopel,  25.  Oktober  1891 
(als  Äußerungen  vonVertretern  der  Dreibundsmächte  nach  Brüssel  berichtet). 
—  *Mais  si  l'on  ajoute  aux  sentiments  pacifiques  qui  dominent  dans  le 
caractere  de  l'Empereur  Alexandre,  l'affreuse  disette  qui  frappe  ses  sujets 
et  menace  la  vie  economique  de  son  Empire,  l'on  se  persuade  ä  Vienne 
que  ...  le  maintien  de  la  paix  restera  cependant  forc6ment  assure,  au 
moins  aussi  longtemps  que  la  Russie  n'aura  pas  r6par6  les  calamit^s  in- 
törieures  qui  paralyseront  les  vell^itös  de  sa  politique  ^trangere.»  Wien, 
6.  November  1891.  — s.  auch  Anl.  86,  S.  301  (Brüssel,  11.  November  1891; 
auf  Grund  eines  Gesandtschaftsberichts  aus  Konstantinopel  vom 
5.  November). 

^)  «Rien  ne  peut  troubler  la  politique  pacifique  des  puissances  de  l'Eu- 
rope  centrale,  aussi  longtemps  que  la  Russie  ne  sera  pas  sortie  da  sa  d^tresse 
actuelle.    Un  officier,  trös  haut  plac^  a  dit  tout  dernierement  au  Tsar 

112 


Die  politische  Welt  freilich  war  der  Anschauung,  daß  die 
Gefahr  dadurch  nur  vertagt,  nicht  beseitigt  war.  Der  Wiener 
Gesandte  berichtet  am  6.  Oktober,  daß  der  ständige  Ausbau 
der  russischen  Heere,  besonders  unaufhörliche  Sendungen  neuer 
Truppen  und  die  Einrichtung  von  Unterkunftsräumen  für  sie 
an  den  Westgrenzen  des  russischen  Reiches  weitergingen^). 
Namentlich  die  Unsicherheit  über  die  zwischen  Frankreich 
und  Rußland  getroffenen  Abmachungen  lastete  wie  ein  Alp- 
druck auf  der  europäischen  Welt.  Am  27.  November  1891 
schrieb  der  Gesandte  aus  London:  „Wenn  man  Informationen, 
die  mir  kürzlich  zugegangen  sind,  Glauben  schenken  soll,  wäre 
die  Zuversicht  auf  die  Erhaltung  des  Friedens  nicht  mehr  so 
fest,  wie  man  vor  kurzer  Zeit  behauptete  oder  sich  den  Anschein 
gab  zu  behaupten.  Sollte  das  Auswärtige  Amt  positive  Angaben 
über  die  zwischen  Frankreich  und  Rußland  vereinbarten  Ab- 
machungen erhalten  haben?  Sollte  Österreich  haben  wissen 
lassen,  daß  die  von  Rußland  längs  der  polnischen  Grenze  ge- 
troffenen militärischen  Maßnahmen  keinen  Zweifel  über  die 
feste  Absicht  einer  Eröffnung  des  Krieges  im  kommenden 
Frühjahr  lassen?  Wird  endlich  der  Beyanchegeist,  der  nicht 
aufgehört  hat,  das  französisclie  Volk  zu  beseelen,  den  aber 
die  Befürchtung  vor  einem  verfrühten  Kriege  bis  jetzt  zurück- 
hielt, am  Ende  einen  unwiderstehlichen  Druck  auf  die  Begie- 
rung  ausüben  und  sie  zum  Entschluß  treiben,  einen  weniger 

qu'il  serait  impossible  de  mobiliser  l'armee  russe.  A  St.  Petersbourg  on 
s'imagine  que  TAUemagne  veut  profiter  des  malheurs  de  la  Rvissie  pour 
provoquer  la  guerre  et  qu'elle  pröpare  une  campagne  pour  le  printemps. 
Gela  prouve  qu'on  a  mauvaise  conscience.  L'AUemagne  ne  fera  jaraais 
une  guerre  prophylactique.  Elle  n'a  du  reste  rien  ä  gagner  ä  des  victoires.» 
Berlin,  17.  Februar  1892. 

^)  «Monsieur  le  Comte  Kalnoky,  avec  lequel  j'avais  Thonneur  de  m'entre- 
tenir  ces  jours-ci  ä  la  secrötairerie  d'Etat  me  r6p6tait  que  rien  ne  faisait 
prövoir  actuellement  les  ev6nements  que  le  public  europ^en  semble  re- 
douter.  Son  Excellence  reconnait  le  caractöre  et  les  dispositions  personnelles 
öminemment  pacifiques  du  Czar;  mais  le  döveloppement  continuel  de  ses 
arm6es  et  surtout  l'envoi  incessant  de  nouvelles  troupes,  ainsi  que  l'^ta- 
blissement  d'abris  pour  les  loger  aux  frontiöres  occidentales  de  son  Empire 
et  surtout  de  1' Au  triebe- Hongrie  leur  causent,  m'a-t-il  dit,  d'assez  sörieuses 
preoccupations.»    Wien,  6.  Oktober  1891. 

8    EuroTrtische  Politik.    Bd.  5.  113 


gefährlich  gewordenen  Feind  anzugreifen?  Wie  dem  auch  sei  — 
der  allgemeine  Eindruck  in  London  soll  der  sein,  daß  der  ge- 
ringste Zwischenfall  plötzlich  als  Vorwand  dienen  kann  für 
einen  Konflikt,  der  diesmal  ganz  Europa  in  Flammen  setzen 
würde"!). 

In  London  sah  man  seit  einiger  Zeit  die  Zukunft  schwärzer 
als  in  den  übrigen  Hauptstädten  Europas.  Schon  am  19.  No- 
vember antwortete  der  Gesandte  von  dort  auf  eine  oben  bereits 
erwähnte  Mitteilung  über  die  inneren  Schwierigkeiten  Rußlands, 
die  ihm  auf  Grund  eines  Berichtes  aus  Konstantinopel  durch 
das  Ministerium  zugestellt  war,  mit  Zweifeln,  die  sich  auf 
Person  und  Charakterfestigkeit  des  Zaren  bezogen;  er  gibt  die 
Äußerungen  eines  Staatsmannes  wieder,  dessen  genaue  Kennt- 
nis der  russischen 2)  Verhältnisse  er  rühmt:  „Kaiser  Alexander 
.—  und  das  ist  allen,  die  ihn  gut  kennen,  klar  —  ist  sich  der 
Lage  seines  Reiches  vollkommen  bewußt.  Demgemäß  wird 
er,  soviel  an  ihm  hegt,  es  vermeiden,  sich  in  Abenteuer  zu  stür- 
zen. Niemand  weiß  besser  als  er,  welche  Gefahren  seiner  Per- 
son und  seiner  Dynastie  beim  geringsten  schlimmen  Zwischen- 
fall drohen  würden.  Aber  der  Zar  ist  nicht  sein  eigener  Herr, 
Er  ist  der  Sklave  der  panslawistischen  Partei.  An  dem  T^ge, 
an  dem  diese  Partei,  deren  Führer  die  beiden  Brüder  Ignatieff 
sind,  entscheidet,  daß  zu  den  Waffen  gegriffen  werden  muß, 
wird  der  Kaiser,  weil  er  sich  zu  schwach  fühlt,  diesem  Druck 
zu  widerstehen,  die  Augen  vor  den  möglichen  Folgen  eines 
neuen  Feldzuges  sehließen  und  den  Leuten  gehorchen,  deren 
Einfluß  im  Lande  er  kennt  und  deren  verbrecherische  Unter- 
nehmungen er  fürchtet"  3).  Dieser  Bericht  wurde  Greindl 
in  Abschrift  mitgeteilt,  der  seinen  Inhalt  in  vollem  Umfange 
mit  den  Worten  bestätigte:  „Die  Lage  ist  in  dem  Gespräch, 
das  Sie  mir  mitzuteilen  die  Güte  hatten,  vollständig  zutreffend 
dargestellt.     Die    Regierungen    sind    nicht   ihrer   selbst    Herr. 


1)  Anl.  89,  S.  304  (London,  27.  November  1891). 
*)  Im  Original  steht:   „türkischen",   die  Abschrift,  die  an  Greindl  ge- 
schickt wurde,  hat  dagegen  die  obenstehende  Lesung  (s.  Anl.  88,  S.  303). 
8)  Anl.  87,  S.  302  (London,  19.  November  1891). 

114 


Die  panslawistische  Partei,  die  stärker  ist  als  der  Zar,  entscheidet 
über  Krieg  oder  Frieden."^) 

Durch  eine  Reise  des  russischen  Ministerpräsidenten  von 
Giers  nach  Paris  im  November  erhielten  Gerüchte  und  Besorg- 
nisse, die  die  französisch-russische  Annäherung  geweckt  hatte, 
neue  Nahrung.  Als  Giers  auf  der  Rückreise  in  Berlin  versichert, 
daß  Rußland  und  Frankreich  ganz  friedfertig  seien,  schreibt 
Greindl  am  6.  Dezember:  „Es  scheint  mir,  daß  man  recht  oft 
wiederholt,  der  Friede  sei  gesichert.  Man  würde  nicht  das  Be- 
dürfnis haben,  alle  acht  Tage  auf  dasselbe  Thema  zurück- 
zukommen, wenn  man  ganz  sicher  wäre,  daß  es  wahr  ist"  2). 
Selbst  der  optimistische  de  Vinck,  der  folgerichtig  in  Giers' 
Reise  nur  einen  Versuch  sieht,  die  russische  Anleihe  in  Paris 
zu  fördern,  gibt  jetzt  doch  Bedenken  Ausdruck:  ,, Immerhin 
könnte  der  Besuch  des  russischen  Ministers  des  Äußeren  eines 
schönen  Tages  einen  dunklen  Punkt  entstehen  lassen.  Wird 
die  große  Masse  des  französischen  Volkes  nicht  glauben,  daß 
Frankreich  diesmal  die  Allianz  in  Händen  hält,  nach  der  es 
verlangt?  Wird  die  öffentliche  Meinung  nicht  infolge  irgend- 
eines Zwischenfalles  dazu  getrieben  werden,  die  Regierung 
auf  den  Weg  von-  Abenteuern  zu  stoßen?"') 

Ein  Belgier,  der  dem  eigentlichen  Leiter  der  belgischen 
Politik,  dem  Baron  Lambermont,  als  Mitarbeiter  sehr  nahe- 
stand, Emil  Banning,  schrieb  damals  (Ende  Oktober  1891) 
ein  Urteil  über  Kronstadt  nieder,  das  mit  den  Gesandtschafts- 
berichten zu  vergleichen  nicht  ohne  Interesse  ist:  „Die  Ver- 
bindung von  Frankreich  und  Rußland,  im  Jubiläumsjahr  der 
Revolution  von  1789,  ist  eines  der  beunruhigendsten  Rätsel 
dieses  Jahrhundertendes.    Ist  das  eine  Allianz?   Wie  soll  man 


1)  Anl.  90,  S.  304  (Berlin,  6.  Dezember  1891). 

«)  Anl.  90,  S.  304  (Berlin,  6.  Dezember  1891). 

')  «11  se  pourrait  toutefois  que  la  visite  du  Ministre  des  Affaires  Etran- 
göres  de  l'Empereur  Alexandre  fasse  surgir  un  jour  ou  l'autre  un  point 
noir.  La  grande  masse  du  peuple  frangais  ne  croira-t-elle  pas  que  cette 
fois  la  France  tient  cette  alliance  ä  laquelle  eile  aspire  ?  L'opinion  publique 
ä  la  suite  d'un  incident  quelconque  ne  sera-t-elle  pas  portee  ä  pousser  ses 
gouvernants  dans  la  voie  des  aventures?»  Petersburg,  18.  November  1891. 

8-  115 


diesen  Widerspruch  unter  der  Form  der  Vereinigung  verstehen  ? 
Hier  eine  Staatsform  parlamentarischer  Demokratie,  die  fast 
zur  demagogischen  Anarchie  und  rehgiösen  Verneinung  wird; 
dort  eine  autokratische,  auf  orthodoxe  Theokratie  gegründete 
Staatsferm  mit  Knute  und  Sibirien  als  Sanktionierung.  Mangel 
an  Autorität  und  Übermaß  von  Autorität,  gesteigertste  Kultur 
und  reinste  Barbarei,  intellektuelle  Verfeinerung  und  schlimmste 
Unwissenheit,  gallische  Skepsis  und  slawische  Gläubigkeit, 
Pariser  Ungestüm  und  bäurische  Schwerfälligkeit,  alle  diese 
Gegensätze  sich  die  Hand  reichend,  sich  hemmungslos  ver- 
einigend, im  Rausch  erhitzend:  welche  Schande  und  welche 
Lehre !  Drei  Leidenschaften  haben  zu  dieser  Verbindung  ge- 
führt: der  Geist  der  Überhebung,  der  Geist  der  Rache,  der  Geist 
der  Eroberung.  Die  Panslawisten  in  Petersburg  und  Moskau 
geben  den  Chauvinisten  Frankreichs  an  krankhafter  Selbst- 
überschätzung, an  törichtem  Eigendünkel,  an  Mißachtung 
anderer  Nationen  nichts  nach.  Der  Berliner  Vertrag  hat  auf 
der  einen  Seite  dieselbe  Wunde  geschlagen  wie  auf  der  anderen 
der  Vertrag  von  Frankfurt.  Frankreich  träumt  nicht  allein 
vom  Wiedererwerb  des  Elsaß  und  Lothringens,  sondern  von  der 
Eroberung  der  Rheingrenze:  erst  vor  wenigen  Tagen  hat  ein 
Mann  von  Wissen  und  Wert,  ein  Greis  von  83  Jahren,  ein 
Gegner  der  russischen  Allianz,  Barthelemy-Saint-Hilaire,  er- 
klärt, daß  Frankreich  ohne  die  Rheingrenze  Europa  nicht  in 
Frieden  lassen  könne  (Times  vom  22.  Oktober  1891).  Und  wo 
sind  die  Grenzen  für  den  moskowdtischen  Ehrgeiz  ?  .  .  .  Ruß- 
land starrt  wie  versessen  auf  Bulgarien,  auf  Konstantinopel, 
Kleinasien,  Persien,  Indien.  Das  sind  die  Begehrlichkeiten 
und  Träume,  die  Europa  in  eine  Rüstung  zwingen,  deren  Ge- 
N\icht  es  erdrückt.  Beide  Nationen  tun  in  dieser  verhängnisvollen 
Verbindung  nur  ihre  Fehler  zusammen.  Die  französisch-russische 
Allianz  kann,  wenn  sie  in  den  internationalen  Beziehungen  feste 
Form  annimmt,  nur  eine  Verschwörung  gegen  die  Kultur  sein, 
ihr  Triumph  würde  Europa  den  Barbaren  preisgeben"^). 

Zuversicht  und  Vertrauen  auf  ruhige  Entwicklung  und  fried- 
liche Zukunft  waren  überall  tief  erschüttert   —   das  war  die 

')  Banning,  Röflexions  morales  et  politiques.    Brüssel  1899.    S.  81. 

116 


nächste  Wirkung  dessen,  was  in  Kronstadt  geschehen  war, 
das  war  das  Ergebnis  der  französischen  Politik.  Diese  Wirkung 
wurde  allgemein  empfunden,  auch  dort,  wo  man  den  beruhi- 
genden Symptomen  eine  größere  Bedeutung  glaubte  beimessen 
zu  können. 

Sucht  man  aus  der  Gesamtheit  der  belgischen  Quellen  sich 
ein  Bild  von  der  Entstehungsgeschichte  der  Kronstadter  Fest- 
lichkeiten und  ihrer  Bedeutung  zu  machen,  so  wird  man  zu 
folgendem  Ergebnis  kommen: 

Nach  allem,  was  von  den  verschiedensten  Gesandtschaften 
über  Anwachsen,  Macht  und  Ziele  des  Panslawismus  berichtet 
wurde,  muß  man  es  als  erwiesen  ansehen,  daß  die  französische 
Regierung  von  dieser  Seite  auf  die  weitgehendste  Unterstützung 
rechnen  konnte,  als  sie  im  Frühjahr  den  Bündnisantrag  machte, 
von  dem  über  Berlin  und  Bukarest  nach  Brüssel  berichtet  wurde. 
Ein  heißer  Kampf  der  Anschauungen  und  Einflüsse  in  der  Um- 
gebung des  Zaren  muß  damals  eingesetzt  haben.  Aber  erst 
die  Zukunft  Nsird  Quellen  zutage  fördern,  die  über  die  Vorgänge 
klares  Licht  verbreiten  werden;  dazu  reichen  die  belgischen  Be- 
richte nicht  aus.  Aus  ihnen  scheint  immerhin  hervorzugehen, 
daß  der  Zar  nicht  leicht  für  den  französischen  Plan  zu  gewinnen 
gewesen  ist  und  auch  dem  panslawistischen  Drängen  mindestens 
anfänglich  Widerstand  entgegengesetzt  hat.  Ob  diese  Festigkeit 
von  Dauer  gewesen  wäre,  ist  nicht  zu  sagen;  nach  dem  Zeugnis 
der  belgischen  Quellen  ist  es  erlaubt,  daran  zu  zweifeln. 

Als  der  Zar  einlenkte,  wich  er  jedenfalls  nicht  nur  diesem 
pohtischen  Druck  des  Panslawismus,  der  in  der  Erneuenmg 
des  Dreibundes  und  Kaiser  Wilhelms  Englandreise  wohl  will- 
kommene neue  Waffen  gegen  Deutschland  begrüßen  mochte, 
vielleicht  auch  durch  das  Erlöschen  des  Rückversicherungs- 
vertrages unterstützt  wurde,  sondern  auch  dem  Zwange  äußerer 
Umstände.  Das  drohende  Gespenst  der  Mißernte  und  der  Hungers- 
not nahmen  dem  Zaren  endgültig  die  Freiheit  des  Entschlusses ; 
sie  trieben  ihn  in  die  Richtung,  die  Revanche-Idee  und  Pansla- 
wismus seit  langem  der  russischen  Politik  vorschreiben  wollten. 
Er  mußte  Abneigung  und  Widerwillen  gegen  die  Republik  über- 
winden, um  französisches  Geld  zu  erhalten,  ^ 

117 


Das  wird  die  Vorgeschichte  der  Kronstadter  Feste  sein,  des 
ersten  Marksteines  im  Werden  des  Zweibundes.  So  wird  es 
verständlich,  daß  es  wie  eine  Welle  des  Schreckens  durch  die 
europäischen  Hauptstädte  ging,  schon  als  der  bevorstehende 
Besuch  der  französischen  Flotte  nur  bekannt  gegeben  wurde, 
und  noch  viel  mehr,  als  die  Festlichkeiten  einen  demonstra- 
tiven Charakter  erhielten,  der  die  schlimmsten  Erwartungen 
übertraf.  Es  schien,  daß  der  Sieg  der  panslawistischen  Partei 
am  russischen  Hofe  durch  sie  die  weithin  sichtbare  und  nach- 
drücklichste Bestätigung  erhielt.  So  erklärt  es  sich  andererseits, 
daß  die  Folgen  ausblieben,  die  jene  von  den  Kronstadter  Er- 
eignissen erwarteten,  die  in  ihnen  allein  das  Werk  von  seit 
Jahren  wirkenden,  den  europäischen  Frieden  bedrohenden  Kräf- 
ten sehen  mußten.  Sie  hatten  nur  zum  Teil  recht,  wie  auch  de 
Vinck  nur  zum  Teil  recht  hatte,  wenn  er  mit  einer  gewissen 
Kurzsichtigkeit  die  äußere  Veranlassung  in  den  Vordergrund 
rückte  und  darauf  seine  optimistische  Geringschätzung  der  Ver- 
brüderungskundgebungen gründete. 

Um  einiges  klarer  als  die  belgischen  Gesandtschaftsberichte 
jener  Jahre  erkennen  wir  heute  die  politische  Bedeutung  des 
Flottenbesuches  für  die  Entstehungsgeschichte  des  Zweibundes. 
Wir  wissen  genau,  daß  de  Vinck  im  Irrtum  war,  wenn  er  ihm 
politische  Bedeutung  nur  in  seiner  Rückwirkung  auf  die  Stim- 
mung in  Frankreich  einräumen  wollte.  Wir  wissen,  daß  jene 
Festlichkeiten  in  der  Tat  von  Abmachungen  begleitet  waren,  und 
wenn  man  lange  auf  die  Angaben  Hansens  angewiesen  war, 
deren  Berechtigung  nicht  nachgeprüft  werden  konnte,  so  haben 
wir  heute  dafür  das  unbedenkliche  Zeugnis  Freycinets  selber. 
Klingt  es  nicht,  wie  wenn  ein  Raubtier  seine  Beute  gepackt  hält, 
wenn  Freycinet  schreibt:  „Als  das  Geschwader  am  4.  August 
die  Anker  lichtete,  war  die  Annäherung  vollzogen.  Es  handelte 
sich  nur  noch  darum,  sie  in  die  Sprache  der  Diplomatie  zu 
übertragen.  Der  Zar  hatte  sich  öffentlich  bloßgestellt,  er  hätte 
nicht  mehr  zurückgekonnt."    Am  24.  Juli  hatte  Ribot^)  nach 

^)  Französisches  Gelbbuch  Nr.  5.  Weitere  Schreiben  aus  Paris  ergingen 
am  29.  Juli,  6.,  7.  und  11.  August.  Vgl.  im  übrigen  S.  134,  Anm.  1. 
(Anmerkung  des  Herausgebers.) 

118 


Beratung  mit  dem  Präsidenten  Carnot  und  mit  Freycinet  dem 
französischen  Botschafter  die  nötigen  Grundlagen  für  die  Ver- 
handlungen nach  Petersburg  geschickt,  die  vom  20.  August  an 
in  Paris  fortgesetzt  wurden  i);  am  27.  August  wurden  die  end- 
gültigen Erklärungen  ausgetauscht.  „Sie  entsprachen,  das  kann 
man  sagen,  einem  Verlangen,  das  sich  seit  langen  Jahren  ge- 
zeigt hatte,  und  dem  allein  die  Gelegenheit  gefehlt  hatte,  um 
seinen  Niederschlag  in  einem  amtlichen  Aktenstück  zu  finden. 
Aus  einem  tiefen  Instinkt  waren  die  Völker  den  Ämtern  voraus- 
gegangen"2). 

Wir  wissen  auch  heute  noch  nicht,  was  im  Sommer  1891 
zwischen  der  französischen  und  der  russischen  Regierung  ab- 
gemacht worden  ist.  Die  knappen  Worte  und  nichtssagenden 
Versicherungen,  die  in  Freycinets  Erinnerungen  zu  finden  sind, 
haben  ebenso  sehr  beschränkten  Wert  wie  die  umständlichen 
Konjekturen  Albins^).  Vermutlich  decken  sich  diese  Abmachun- 
gen nicht  mit  dem  Bündnisaritrag,  den  die  französische  Regie- 
rung im  Frühjahr  gemacht  hatte.  Man  hatte  damals  den 
Zaren  und  die  Stellung  der  russischen  Pohtik  doch  falsch  ein- 
geschätzt; Bescheidung  war  am  Platze,  wenn  man  von  der 
Zeit,  von  geduldiger  Weiterarbeit  die  Verwirklichung  der 
Träume  erwarten  mußte,  die  das  Ziel  von  Freycinets  Politik 
waren.  Es  ist  wohl  ein  nur  wenig  verhülltes  Eingeständnis  dieses 
notgedrungenen  Verzichtes  auf  das  eigentliche  weitgesteckte 
Ziel,  wenn  Freycinet  schreibt:  ,,Wenn  manche  Leute  bedauern, 
daß  man  nicht  weitergegangen  ist,  daß  man  nicht  Ausblicke 
auf  die  ,immanente  Gerechtigkeit'  eröffnet  hat  —  mögen  sie 
sich  trösten  mit  dem  Gedanken,  daß  Rußland  diesen  Weg  nicht 
betreten  hätte,  wenn  wir  ihn  in  Vorschlag  gebracht  hätten. 
Alexander  III.  war  ein  durchaus  friedfertiger  Herrscher.  Er 
hatte   es   1886  beim    Konflikt    mit   England    in   Afghanistan 


*)  Sie  wurden  in  Paris  durch  den  soeben  zurückgekehrten  Mohrenheim 
geführt.  (Anmerkung  des  Herausgebers.) 
*)  Freycinet,  a.  a.  O.,  S.  466— 467. 
=»)  Albin,  a.  a.  O.,  S.  318—323.   Vgl.  S.  134,  Anm.  1. 

119 


bewiesen;    er    würde    seine    Vergangenheit    nicht    verleugnet 
haben"!). 

Das  eigentliche  Ziel  also  war  nicht  erreicht,  trotz  der  Ab- 
machungen vom  27.  August.  „Sie  setzten  gemeinsames  Handeln 
fest,  aber  regelten  nicht  deren  Art  und  Bedingungen.  Sie  ver- 
langten nach  einer  logischen  Ergänzung:  einer  Militärkonvention, 
deren  Notwendigkeit  ich  vom  ersten  Tage  an  betont,  und  deren 
Prinzip  Ribot  zur  Anerkennung  gebracht  hatte.  Aber  bei  den 
Arbeitsgewohnheiten  Alexanders  III.,  seiner  wohlbekannten 
Bedachtsamkeit,  war  es  angebracht,  langsam  vorzugehen. 
Dieser  neue  Vertrag  wurde  also  vertagt  und  fand  die  Zustim- 
mung des  Kaisers  erst  im  folgenden  Jahr"  2). 

1)  Freycinet,  a.  a.  O.,  S.  467— 468. 

2)  Freycinet,  a.  a.  O.,  S.  468— 469. 


120 


KAPITEL  V. 

TOULON  üiVD  DER  ABSGHLüSS 
DES  ZWEIBÜINDES. 

(1892-94). 

Von  dem  Fortschreiten  der  mit  größter  Sorgfalt  geheim- 
gehaltenen Verhandlungen  haben  die  belgischen  Gesandten 
sehr  wenig  erfahren,  und  das  Buch  Hansens  und  die  Erinne- 
rungen Freycinets  geben  natürlicherweise  wenig  mehr  als  die 
äußeren  Hergänge.  Immerhin  geht  aus  ihren  Darstellungen 
hervor,  daß  es  sehr  schwer  gewesen  ist,  den  Zaren  zu  weiteren 
Schritten  auf  der  Bahn  zu  bewegen,  die  er  mit  Kronstadt 
betreten  hatte.  Es  hat  aUer,  Geschicklichkeit  Freycinets  bedurft, 
um  die  Hemmungen  auf  russischer  Seite  und  die  Ungunst 
innerpolitischer  Krisen  —  das  Jahr  1892  brachte  den  Panama- 
skandal, in  den  auch  der  russische  Botschafter  durch  die  Presse 
hineingezogen  wurde  —  zu  überwinden.  Ein  wertvoller  Helfer 
war  Hansen,  der  in  Frankreich  naturalisierte  Däne,  dessen 
Verbindungen  zu  Vertrauten  des  Zaren  von  Freycinet  und 
Mohrenheim  jedesmal  genützt  ^Mirden,  wenn  der  Zar  den 
gewohnten  Aufenthalt  in  Kopenhagen  nahm.  Dort  war  er  in 
der  Umgebung,  die  einer  Beeinflussung  in  französischem  und 
deutschfeindhchem  Sinne  am  günstigsten  war.  Die  Königin 
von  Dänemark,  die  Mutter  der  Zarin,  wird  in  einem  Bericht 
Greindls  einmal  die  imversöhnlichste  Feindin  Deutschlands 
genannt,  die  seit  30  Jahren  keine  Gelegenheit  ungenützt  heße, 
dem  Reiche,  soviel  in  ihrer  Macht  liege,  zu  schaden^),    Persön- 

*)  In  dem  Bericht  wird  von  den  Ehrungen  gesprochen,  die  der  fran- 
zösischen Mission  bei  den  Bestattungsfeierlichkeiten  Alexanders  III.  in 
Petersburg  zuteil  geworden  sind:  »M.  le  Baron  de  Marschall  croit  que 
cette  mise  en  scene  n'est  pas  le  fait  de  l'Empereur  Nicolas.   Elle  provient 

121 


liehe  Einwirkungen  dieser  Art  müssen  eine  große  Rolle  bei 
den  französischen  Versuchen,  den  Zaren  in  der  einmal  ein- 
geschlagenen Richtung  weiter  und  weiter  zu  treiben,  gespielt 
haben.  Nur  treten  diese,  dem  Historiker,  der  hinter  den  Vor- 
gängen die  Menschen  sucht,  wichtigen  Züge  in  den  diploma- 
tischen Berichten  völlig  zurück;  mit  Andeutungen  muß  sich 
begnügen,  wer  über  anderes  zuverlässiges  Quellenmaterial  nicht 
verfügt. 

Währenddem  wuchs  in  der  russischen  Öffentlichkeit  das 
Mißtrauen  gegen  Deutschland,  das  den  günstigsten  Boden  für 
jede  politische  Propaganda  bildete.  Dafür  ist  sehr  bezeichnend, 
was  der  schwedische  Thronfolger  im  Frühjahr  1892  auf  der 
Rückreise  von  Petersburg  erzählt.  Er  fand  „jedermann  in 
Petersburg  davon  überzeugt,  daß  Deutschland  den  Krieg  mit 
Rußland  wolle  und  nach  einem  Anlaß  für  ihn  suche;  die  durch 
die  Sprache  der  Tatsachen  erwiesene  Tollheit  dieser  Idee  hindere 
nicht,  daß  sie  geglaubt  werde"  ^).  Auch  in  einem  Bericht  aus 
Petersburg  wird  diese  Krisenstimmung  in  Rußland  erwähnt;  man 
kann  ihm  entnehmen,  welcher  Art  die  Gerüchte  waren,  die  auf 
diese  Weise  verbreitet  wurden  und  die  Spannung  zwischen 
beiden  Ländern  verstärken  mußten.  Der  Gesandte  schließt  ihn 
mit  den  wenig  hoffnungsvollen  Worten:  „Diese  törichten  Rede- 
reien sind  aber  symptomatisch.  Die  Gemüter  gewöhnen  sich 
allmähhch  an  den  Gedanken  eines  Kampfes  mit  Deutschland, 
bei  dem  es  sich  nur  darum  handelt,  ob  er  früher  oder  später 
kommt"2). 

Als  am  18.  Februar  1892  das  Kabinett  Freycinet  gestürzt 
wurde  und  Loubet  das  Ministerpräsidium  übernahm,  blieben 
Freycinet  Kriegsminister,  Ribot  Minister  des  Äußeren.  „Die 
Bedenken,    die   mich   in   jeder   anderen   Lage   zurückgehalten 


de  rimp6ratrice  douairiere  dont  les  sentiments  sont  conformes  a  ceux 
de  sa  mere  la  Reine  de  Danemark.  Celle-ci  est,  depuis  trente  ans,  l'ennemie 
la  plus  implorable  de  TAUemagne  et  ne  laisse  jamais  passer  une  occasion 
de  nuire  ä  l'Empire,  autant  qu'il  est  en  son  pouvoir.«  Berlin,  27.  No- 
vember 1894. 

1)  Anl.  91,  S.  305  (Berlin,  13.  Februar  1892). 

2)  Anl.  92,  S.  306  (Petersburg,  17.  Märi  1892). 

122 


hätten,"  sagt  Freycinet,  „mußten  vor  der  rsotwendigkeit,  die 
Militärkonvention  zum  Abschluß  zu  bringen,  zurücktreten^)." 
Schon  im  September  1891  hatte  er  durch  Vermittlung  Hansens 
einen  Einvvirkungsversuch  auf  den  Zaren  gemacht  und  ihn 
von  der  Notwendigkeit,  das  Übereinkommen  vom  27.  August 
durch  militärische  Abmachungen  zu  ergänzen,  überzeugen 
wollen.  Der  Zar  hatte  die  Entscheidung  hinausgeschoben. 
Giers'  Aufenthalt  in  Paris  im  November  führte  zu  einer  persön- 
lichen Annäherung,  blieb  aber  ohne  greifbares  Ergebnis.  Zwei 
Tage  vor  dem  Sturz  des  Kabinetts  Freycinet  ging  eine  Note, 
die  die  Grundzüge  der  Konvention  festlegte,  an  den  franzö- 
sischen Botschafter  in  Petersburg  ab,  die  vom  Zaren  dem 
Generalstabe  zur  weiteren  Bearbeitung  übergeben  wurde.  In 
Paris  fürchtete  man  ein  neues  Stocken  der  Verhandlungen. 
Deshalb  überreichte  General  de  Boisdeffre  als  Gast  bei  den  großen 
russischen  Kaisermanövern  im  August  den  ausgearbeiteten  Ent- 
wurf. Er  erhielt  am  17.  August  vom  russischen  Kriegsministcr 
Wannowski  den  Bescheid,  daß  der  Zar  ,,im  Prinzip  die  Gesamt- 
heit des  Projektes  gutgeheißen  habe",  das  bereits  von  den  beiden 
Generalstabschefs  unterzeichnet  war;  der  einzige  Vorbehalt 
war,  daß  Giers  möglicherweise  noch  geringfügige  Änderungen  im 
Wortlaut  vornehmen  würde.  Aber  dieser  Vorbehalt  hatte  einen 
neuen  und  langen  Aufschub  zur  Folge.  Denn  die  Versuche, 
auf  den  greisen  und  schwerkranken  Minister  einzuwirken,  ge- 
langen nicht,  auch  nicht,  als  er  im  Herbst  in  Aix-les-Bains 
Heilung  suchte,  und  Freycinet  und  Ribot  gemeinsam  von  ihm 
bindende  Zusagen  erlangen  wollten.  Im  Januar  1893  legte 
Freycinet  das  Amt  des  Kriegsministers,  im  März  Ribot  das 
des  Ministers  des  Äußeren  nieder;  die  Militärkonvention  bestand 
zwar  als  Abmachung  zwischen  dem  französischen  und  dem 
russischen  Kriegsministerium,  aber  noch  fehlte  die  formelle 
Bindung  durch  die  Unterschrift  des  Zaren,  die  in  Verbindung 
mit  einem  Ausbau  der  politischen  Abmachungen  von  1891 
erfolgen  sollte. 

Ganz    ohne   Widerhall    in    der    ÖffentHchkeit    waren    diese 


*)  Freycinet  a.  a.  O.,  S.  497. 

123 


Vorgänge  nicht  geblieben.  Im  Juli  1892  legte  ein  „Alliance  ou 
flirt"  überschrießener  Artikel  des  Figaro  der  Regierung  des 
Zaren  nahe,  durch  ein  formelles  Bündnis  die  Hoffnungen  zu 
verwirkhchen,  die  sie  durch  Kronstadt  bei  den  Franzosen 
habe  groß  werden  lassen.  Im  November  berichtete  der  Matin, 
daß  die  Präliminarien  eines  Bündnisvertrages  zwischen  Frank- 
reich und  Rußland  in  Petersburg  unterzeichnet  worden  seien, 
im  Januar  1893  das  Wiener  Tagblatt,  daß  im  vergangenen 
November  zwischen  Rußland  und  Frankreich  Verhandlungen 
über  den  Abschluß  einer  Militär konvention  stattgefunden  hätten. 
An  diese  Presseäußerungen  anschließend  erörtern  Berliner  und 
Petersburger  Berichte  die  Wahrscheinhchkeit  einer  weiteren 
Annäherung  der  beiden  Reiche.  In  der  Petersburger  Gesandt- 
schaft war  man  so  ungläubig  wie  früher  und  hielt  die  Behaup- 
tungen der  Zeitungen  für  gänzlich  unbegründet.  Man  berief 
sich  auf  die  Erklärungen  amtlicher  Stellen:  ,,Im  Ministerium 
des  Äußeren  behandelt  man  die  Matinmitteilung  als  Ente, 
deren  Ursprung  man  sehr  wohl  nicht  der  Einbildungskraft 
eines  französischen  Journahsten,  sondern  gewissen,  von  Berlin 
gekommenen  oder  bezahlten  Angaben  zuschreiben  könnte^)." 
In  Berlin  faßte  man  nach  Greindls  Berichten  die  Zeitungs- 
nachrichten anders  auf.  Man  hatte  im  August  1892  im  Aus- 
wärtigen Amt  Kenntnis  von  einem  vergeblichen  Versuch  des 
französischen  Botschafters,  Giers  zur  Unterzeichnung  eines 
Bündnisvertrages  zu  bewegen^).  Im  November  fürchtete  man, 
daß  der  als  Panslawist  bekannte  Stellvertreter  des  kranken 
Giers,  Schischkin,  den  Franzosen  ihren  Willen  tun  könnte,  um 
eine  neue,  sehr  notwendige  Anleihe  vorzubereiten. 

^)  »Le  ballon  d'essai  lance  par  le  Matin  en  publiant  un  soi-disant  traitö 
d'alliance  franco-russe  ne  rencontre  ici  que  du  scepticisrae.  Au  Ministers 
des  Affaires  Etrangöres  on  traite  la  publication  du  Matin  comme  un  canard 
dont  on  pourrait  bien  attribuer  l'origine  non  ä  l'imagination  d'un  jour- 
naliste  frangais,  mais  ä  certaines  indications  venues  ou  payöes  de  Berlin 
dans  le  but  d'exercer  une  pression  sur  le  Reichstag;  celui-ci,  ä  raison 
d'une  soi-disant  alliance  formelle  entre  la  Russie  et  la  France,  serait  peut- 
etre,  plus  disposö  ä  adopter  les  projets  de  loi  renfor^ant  l'arm^e  allemande.« 
Petersburg,  17.  November  1892. 

-)  Anl.  95,  S.  313  (Berlin,  13.  August  1892). 

124 


Erst  die  Ankündigung  eines  Gegenbesuches  der  russischen 
Flotte  in  Toulon  im  August  1893  gibt  den  Vermutungen  und 
Befürchtungen,  die  vor  und  nach  den  Kronstadter  Festhchkeiten 
laut  geworden  waren,  neue  Nahrung.  Nach  Hansens  Darstellung 
war  es  die  französische  Regierung,  die  die  russische  an  ihr 
früheres  Versprechen  eines  Gegenbesuches  erinnerte;  wie  früher 
war  auch  diesmal  Hansen  der  Vermittler.  Nirgends  werden  in 
den  belgischen  Berichten  politische  Gründe  dafür  angeführt, 
daß  der  Zar  nach  zweijährigem  Zögern  endlich  dem  franzö- 
sischen Drängen  nachgab.  Man  sah  den  Gegenbesuch  offenbar 
allgemein  als  selbstverständhche  Pflicht  internationaler  Höflich- 
keit an.  Nur  zwei,  aber  dafür  gewichtige  Stimmen  geben  eine 
greifbarere  Motivierung  für  die  neue  Kundgebung  russisch- 
französischer  Freundschaft.  Greindl  vermutet,  daß  durch  den 
Flottenbesuch  eine  neue  Anleihe  vorbereitet  werden  solle,  und 
Beyens,  der  1891  bei  der  Beurteilung  der  Vorgänge  in  Kronstadt 
vom  vvirtschafthchen  Gesichtspunkte  mit  keinem  Wort,  gespro- 
chen hatte,  ist  diesmal  um  so-  entschiedener  in  der  Betonung 
der  sehr  wesentlichen  Vorteile,  die  Rußland  aus  der  französischen 
Freundschaft  ziehe:  „Seit  1888  hat  die  Kaiserliche  Regierung 
4  Milliarden  800  MiHionen  französisches  Geld  leihen  können, 
fast  den  Betrag  der  an  Deutschland  gezahlten  Kriegsentschä- 
digung, und  wenn  ihre  letzte,  einen  Monat  nach  Kronstadt 
vollzogene  Finanzoperation  durch  Schuld  der  Bankiers,  an  die 
sie  sich  gewendet  hatte,  nicht  gelang,  so  hat  sie  diesmal  ein 
Meisterwerk  zustande  gebracht.  Sie  hat,  was  noch  nicht  da- 
gewesen ist,  auf  Unterhändler  verzichten  können  und  weder 
der  Presse,  noch  den  Maklern,  die  die  Plage  der  Pariser  Börse 
sind,  einen  HeUer  gegeben,  indem  sie  die  Konvertierung  einer 
1883  zu  6%  ausgegebenen  Anleihe  von  200  Milhonen  in  eine 
vierprozentige  mit  dem  Besuch  des  Admirals  Avelane  in  Toulon 
zusammenfallen  heß^).'" 

Man  wird  eine  Bestätigung  dieser  Anschauungen  darin  sehen 
dürfen,  daß  in  Petersburger  und  Berhner  Berichten  schon  vor 
Bekanntgabe  des  Flottenbesuches  von  Toulon  auf  die  Geldnot 


M  Anl.  99,  S.  319  (Paris,  7.  Oktober  1893). 

125 


des  russischen  Reiches  aufmerksam  gemacht  wird.  Es  würde 
sich  daraus  ergeben,  daß  die  unmittelbare  Veranlassung  zu  den 
Festen  von  Toulon  genau  so  wirtschaftlicher  Natur  war,  wie  die 
zu  den  Festen  von   Kronstadt. 

Die  politischen  Umstände  aber  waren  ganz  andere.  Der  ge- 
wissenlosesten Intrige  mußte  es  schwer  fallen,  im  Herbst  1893 
Deutschland  oder  den  Dreibund  als  Bedrohung  für  den  Frieden 
hinzustellen ;  die  schweren  Kämpfe  um  das  neue  deutsche  Wehr- 
gesetz hatten  bewiesen,  wie  wenig  das  deutsche  Volk  an  Krieg 
dachte^).  Die  russische  Politik  hatte  inzwischen  weitreichende 
asiatische  Pläne  aufgenommen  und  die  Lösung  der  Balkanfragen 
vertagt.  Dafür  waren  KonfUkte  zwischen  anderen  Mächten  stärker 
hervorgetreten:  Rußland  und  England  stießen  im  fernen  Osten, 
Frankreich  und  England  in  Afrika  aufeinander.  Es  schien, 
als  wenn  Deutschland  mit  verhältnismäßiger  Ruhe  der  Zu- 
kunft entgegengehen  durfte,  die  unvermeidliche  Konflikte  kaum 
bringen  konnte. 

Die  belgischen  Gesandten  waren  anderer  Anschauung.  Sie 
berichteten  einstimmig  nach  Brüssel,  daß  der  Flottenbesuch  in 
Toulon  zunächst  England  angehe,  und  konnten  sich  darauf 
berufen,  daß  die  Staatsmänner,  mit  denen  sie  zu  sprechen  Ge- 
legenheit hatten,  ebenso  einstimmig  der  gleichen  Ansicht  waren. 
Aber  eine  andere  Seite  des  Ereignisses  schien  ihnen  wesentlicher. 
Die  Befürchtung,  daß  schwere  Erschütterungen  auf  dem  Kon- 
tinent die  Folge  von  Toulon  sein  würden,  spricht  aus  ihren  Be- 
richten noch  deutlicher,  noch  eindringlicher  als  aus  denen,  die 
sich  mit  dem  Flottenbesuch  in  Kronstadt  beschäftigt  hatten. 
Es  ist  Deutschland,  das  sie  von  diesen  Folgen  bedroht  sahen, 
weil  klarer  als  1891  die  Revanche-Idee  als  der  treibende  poli- 
tische Faktor  erschien,  der  die  bestehenden  internationalen  Be- 
ziehungen umzugestalten  bemüht  war. 


^)  Greindl  verfolgte  diese  Vorgänge  mit  großer  Sorge;  er  schrieb  am 
14.  Januar  1893 :  „Die  Annahme  des  Wehrgesetzes  ist  nicht  nur  für  Deutsch- 
land unerläßhch,  sondern  für  ganz  Europa.  Deutschland  muß  nach  innen 
und  nach  außen  stark  sein  im  Interesse  der  Erhaltung  des  Friedens,  dessen 
stärkste,  wenn  nicht  einzige  Stütze  es  ist."  (Anl.  96,  S.  314).  —  Vgl.  Anl.  98, 
S.  317  (Wien,  12.  Juni  1893). 

126 


Das  ist  nicht  so  zu  verstehen,  als  wenn  der  Panslawismiis 
in  dieser  Zeit  aufgehört  hätte,  in  der  poHtischen  Welt  eine  Rolle 
zu  spielen.  Er  hatte  seine  im  Gegensatz  zur  RegierungspoHtik 
noch  immer  nach  Westen  gerichteten  Pläne  keineswegs  auf- 
gegeben; aber  er  machte,  man  möchte  sagen,  kleine  PoMtik, 
nachdem  die  Regierungspolitik  sich  1891  stärker  erwiesen  hatte, 
als  man  wohl  geglaubt  hatte,  und  zwei  Jahre  Mißernte  und 
bittere  Not  zur  Einschränkung  in  Planungen  und  Mitteln  ge- 
zwungen hatten.  Was  davon  in  den  belgischen  Dokumenten 
berichtet  wird,  ist  hier  übergangen  worden,  weil  es  nicht  in 
unmittelbarer  Verbindung  mit  der  Vorgeschichte  des  Zwei- 
bundes steht.  Nur  ein  Bericht  Greindls  vom  14.  Oktober  1893 
mag  als  Beleg  hier  angeführt  werden,  der  die  Feste  von  Toulon 
mit  der  panslawistischen  Agitation  in  Serbien,  Böhmen  und 
Kroatien  in  Verbindung  bringt:  ,,Ich  glaube  sagen  zu  können, 
daß  die  Panslawisten  in  Moskau  ihre  Hand  im  Spiel  haben  bei 
dem,  was  in  Böhmen  vorgeht;  aber  es  ist  w^ahrscheinhch,  ist 
fast  ge\N-iß,  daß  sie  an  den  Ereignissen  in  Serbien  und  Kroatien 
beteihgt  sind.  Ich  sage:  die  Panslawisten  und  nicht  Rußland. 
In  der  Tat  kann  man  die  Verantwortung  für  diese  Umtriebe 
nicht  dem  Zaren  und  seinen  Ratgebern  zuschieben.  Der  Wunsch 
des  Kaisers,  den  Frieden  zu  erhalten,  ist  offenbar.  Er  hat  es 
eben  durch  seine  korrekte  Haltung  in  der  Angelegenheit  des 
Besuches  der  russischen  Flotte  in  Toulon  bewiesen.  Der  loyale 
Charakter  des  Zaren  ist  eine  sichere  Bürgschaft  dafür,  daß  er 
sich  zu  einem  doppelten  Spiel  nicht  hergeben  würde  . .  .  Aber 
diese  Vorgänge  beweisen  >Ä-ieder  einmal,  daß  es  zwei  Regierungen 
in  Rußland  gibt,  die  des  Kaisers  und  die  okkulte  Regierung  der 
Wohltätigkeitsgesellschaft  von  Moskau.  Jene  ist  nicht  immer 
die  stärkere.  Deshalb  können  die  amtüchen  und,  vde  ich  nicht 
zweifle,  aufrichtigen  Friedhchkeitsbeteuerungen  der  Regierung 
des  Zaren  immer  nur  mit  einer  gewissen  Zurückhaltung  auf- 
genommen werden.  Darum  muß  denn  auch  der  Besuch  in  Toulon 
einige  Besorgnis  erregen,  trotz  der  Bemühungen  des  russischen 
Kaisers  und  eines  Teiles  der  französischen  Presse,  ihm  seinen 
gefährlichen  Charakter  zu  nehmen i)." 
1)  Anl.  100,  S.  321  (Berlin,  14.  Oktober  1893). 

127 


Von  den  Bemühungen  der  russischen  Regierung,  Ausschrei- 
tungen nach  Möghchkeit  durch  dringende  Vorstellungen  in  Paris 
vorzubauen,  berichten  sowohl  Beyens  von  dort  wie  de  Vinck 
aus  Petersburg.  Daß  die  amtliche  russische  Politik  jede  Heraus- 
forderung vermeiden  wollte,  ist  die  Überzeugung  aller  Gesand- 
ten. Aber  zweifelhaft  erschien  ihnen,  ob  alle  Vorsichtsmaß- 
nahmen nicht  wirkungslos  bleiben  würden.  Denn  daß  die  Fran- 
zosen mit  dieser  Annäherung  Rußlands  Hoffnungen  und  Pläne 
verbanden,  die  über  kurz  oder  lang  zum  Kriege  führen  mußten, 
wurde  so  erschreckend  deutlich,  daß  auch  Männer  wie  de  Vinck 
und  Beyens,  die  1891  sich  bemüht  hatten,  die  Bedeutung  der 
Kundgebungen  abzuschwächen,  deren  Schauplatz  Kronstadt, 
Petersburg  und  Moskau  gewesen  waren,  diesmal  nicht  weniger 
schwarz  sahen  als  ihre  Kollegen  in  den  anderen  Hauptstäd- 
ten. „Die  leidenschaftliche  Begeisterung,  die  der  Besuch  der 
Flotte  des  Zaren  in  Frankreich  hervorrufen  mußte,"  schreibt 
de  Vinck  am  30.  Oktober  1893,  „wurde  von  aller  Welt  voraus- 
gesehen. Es  ist  deshalb  nicht  leichter,  sie  zu  erklären  oder 
zu  rechtfertigen.  Daß  gewisse  Möglichkeiten  sich  ergeben  könn- 
ten, bei  denen  Rußland  ein  Interesse  daran  haben  würde,  das 
Schwert  zur  Unterstützung  Frankreichs  zu  ziehen,  das  ist  nach 
der  Lage  in  Europa  klar.  Aber  daß  Rußland,  das  eine  neue 
Vergrößerung  Deutschlands  nicht  zulassen  wird,  den  franzö- 
sischen Ansprüchen  auf  Elsaß-Lothringen,  der  Revanche  für 
1870  usw.,  das  geringste  Interesse  entgegenbringt,  ist  eine  Selbst- 
täuschung, über  deren  Fortdauer  in  Paris  man  staunen  muß. 
Wenn  das  deutschfreundliche  Rußland  Alexanders  II.  ver- 
schwunden ist,  so  hat  es  doch  nicht  einem  franzosenfreundlichen 
Reiche  Platz  gemacht.  Das  Rußland  Alexanders  III.  ist  russisch 
ohne  Zusatz;  seine  Politik  ist  ausschließlich  und  radikal, national'; 
es  tut  sogar  so,  als  wenn  es  die  Augen  von  dem  abwendete, 
was  außerhalb  seiner  Grenzen  vor  sich  geht,  und  sich  einzig 
und  allein  der  Erneuerung  seiner  slawischen  Kultur  widme, 
die  in  der  Zeit  von  Peter  dem  Großen  bis  auf  Alexander  II.  fast 
verkümmert  war.  Der  Zar  ist  die  lebendige  Verkörperung  die- 
ser Anschauung,  die  seiner  Regierung  bis  in  die  tiefsten  Schichten 
der  Nation  in  wenigen  Jahren  eine  ungeheure  Volkstümhchkeit 


128 


i 


verschafft  hat.  Das  Entgegenkommen  Frankreichs  ist  also 
verlorene  Mühe.  An  dem  Tage,  an  dem  die  Interessen  des 
Panslawismus  Rußland  zu  einem  bewaffneten  Einschreiten  in 
Europa  treiben  würden,  würden  die  Kundgebungen  von  Kron- 
stadt, von  Toulon  oder  Paris  dabei  nichts  bedeuten.  Wenn 
man  sich  auf  manchen  Punkten  des  Erdballes  und  in  relativ 
nebensächlichen  Fragen,  wie  in  Ägypten  und  Bulgarien,  im 
Mittelmeer,  in  Madagaskar  oder  dem  italienischen  Abessinien, 
gegenseitig  sichert  und  stützt,  so  kommt  eben  jedes  der  beiden 
Länder  dabei  auf  seine  Rechnung:  auf  dem  Gebiete  praktischer 
Interessen  ist  wahrhaftig  kein  Platz  für  brüderliche  Sympathien 
und  ritterliche  Aufopferung,  auf  die  sich  die  französischen 
Heißsporne  wieder  einmal  berufen  haben.  Allianz  vertrage, 
mündliche  Abmachungen,  geheime  Pakte  oder  geheime  Ermu- 
tigungen —  alles  das  hat  immer  nur  in  der  Einbildungskraft 
der  Pariser  bestanden:  das  sind  Luftbilder,  an  denen  sich  der 
französische  Chauvinismus  berauscht.  Es  schien  mir  nicht  un- 
angebracht zu  sein,  diese  Lage  in  Kürze  in  Erinnerung  zu  rufen 
in  einem  Augenblick,  in  dem  die  russophilen  Kundgebungen  in 
Frankreich  eine  ganz  übertriebene  Ausdehnung  und  Stärke 
annehmen^)." 

So  ganz  einseitig,  wie  es  nach  diesem  Bericht  scheinen  könnte,* 
war  freihch  nach  dem  Urteil  eines  Augenzeugen  das  Einver- 
nehmen zwischen  beiden  Nationen  nicht.  Beyens  machte  wäh- 
rend des  russischen  Besuches  Beobachtungen,  die  Greindls 
ständigen  Hinweis  auf  die  Notwendigkeit  einer  Unterscheidung 
zwischen  amtlichen  Kundgebungen  der  russischen  Regierung 
imd  den  Äußerungen  russischer  Volksinstinkte  auch  bei  dieser 
Gelegenheit  bestätigten:  ,,Wenn  das  Nichtbestehen  irgend- 
einer geheimen  Verpflichtung  als  fast  gewiß  gelten  kann, 
darf  man  mit  Recht  darüber  erstaunt  sein,  daß  allen  Befehls- 
habern der  russischen  Armee  nicht  größere  Vorsicht  befohlen 
worden  ist;  manche  von  ihnen  haben  den  französischen  Generalen 
und  Obersten  Drahtungen  geschickt,  die  geeignet  waren,  ein 
falsches  Bild  von  den  Absichten  ihrer  Regierung  zu  geben,  und 


»)  Anl.  102,  S.  326  (Petersburg,  30.  Oktober  1893). 

9      Europäische  Politik.     Bd.  5.  129 


an  eine  nichts  weniger  als  friedliche  Verbrüderung  appelherten. 
Die  jungen  Marineoffiziere  nahmen  sich  vor  den  Augen  ihrer 
Vorgesetzten  in  den  Straßen  von  Paris  allzu  deutlicheÄußerungen 
und  Gebärden  heraus^)." 

Die  ernstere  Gefahr  schien  ihm  aber  doch  von  der  franzö- 
sischen Seite  zu  drohen,  und  in  diesem  Punkte  ist  es  besonders 
interessant,  seine  Berichte  über  Toulon  mit  denen  über  Kron- 
stadt zu  vergleichen.  Man  denke  daran,  mit  welch  gelassener 
Ruhe  1891  Beyens  von  der  Stimmung  der  französischen  Bevöl- 
kerung vor  dem  Flottenbesuch  von  Kronstadt  berichtete,  und 
vergleiche  damit,  was  er  am  7.  Oktober  vor  dem  Eintreffen  der 
russischen  Flotte  in  Toulon  schrieb: 

„Unter  den  dithyrambischen  Artikeln,  die  seit  einem  Monat 
zu  Ehren  der  französisch-russischen  Allianz  erscheinen,  gibt  es 
einige,  in  denen  verständige  oder  weniger  überhitzte  Geister 
versuchen,  einen  angemesseneren  und  gemäßigteren  Ton  an- 
zuschlagen ...  Es  ist  zu  befürchten,  daß  trotz  der  Besonnenheit 
ihrer  Worte  kein  Damm  den  wütenden  Strom  von  Sympathie 
aufhalten  kann,  der  die  Bevölkerung  von  Paris  zu  Ausschrei- 
tungen von  Begeisterung  fortreißen  wird :  die  Mehrheit  gibt  sich 
dabei  nur  einem  achtungswerten,  durch  das  Lesen  einer  toll 
gewordenen  Presse  aufgehetzten  Chauvinismus  hin;  aber  die 
niederen  Schichten  der  großen  Stadt,  in  denen  sich  eine  unge- 
zählte Menge  von  Zuhältern  und  Camelots,  alten  Spießgesellen 
Boulangers  birgt,  das  ständige  Personal  jedes  Aufruhrs,  werden 
den  Kundgebungen  der  Straße  ihre  tobende  Unterstützung 
zuwenden  .  .  .  Mit  der  Möglichkeit  eines  unvorhergesehenen 
Zwischenfalles  während  der  bevorstehenden  Feste  muß  man 
unbedingt  rechnen.  Ein  Zustand  noch  ausgesprocheneren  Un- 
behagens, eine  noch  umwölktere  politische  Gesamtlage  —  das 
ist  die  deutlichste  Folge  des  Einvernehmens  zwischen  Frank- 
reich und  Rußland  2)!" 

Aber  einen  noch  bezeichnenderen  Einbhck  in  die  französische 
Stimmung    jener   Tage    gibt  Beyens   in    einem  Bericht    vom 


1)  Anl.  103,  S.  327  (Paris,  30.  Oktober  1893). 

2)  Anl.  99,  ß.  319  (Paris,  7.  Oktober  1893). 

130 


30.  Oktober,  der  geschrieben  wurde,  als  die  ,, rauschenden 
und  ununterbrochenen  Feste  und  Kundgebungen  einer  über- 
strömenden Freundschaft,  die  herzlich  sein  sollenden,  aber  oft 
lächerHchen  Demonstrationen"  vorüber  waren.  Wie  de  Vinck,  hält 
auch  er  noch  mit  Entschiedenheit  daran  fest,  daß  Abmachungen 
z\\dschen  Rußland  und  Frankreich  nicht  beständen;  hätt«  er  ge- 
wußt, was  im  stillen  seit  Jahren  teils  geschehen,  teils  in  Vorbe- 
reitung war,  so  hätte  er  seinen  Beobachtungen  vielleicht  noch 
mehr  Nachdruck  gegeben,  als  er  es  ohnehin  schon  tat.  Er  stellt 
wohl  fest,  daß  kein  Ruf  des  Hasses  gegen  den  Dreibund  zu  hören 
gewesen  ist  und  die  von  der  Regierung  und  den  großen  Zei- 
tungen auf  Wunsch  des  russischen  Hofes  erteilten  Mahnungen 
befolgt  worden  sind.  Und  trotzdem  ist  er  voll  Sorge  über  die 
Folgen  dieser  Verbrüderungsfeste  für  die  Zukunft:  ,,Die  Gefahr 
des  Schauspiels,  dem  wir  beigewohnt  haben,  kann  in  der  Tat 
späterhin  zum  Ausbruch  kommen;  dieser  unvergeßliche  Empfang 
hat  die  Franzosen  unter  dem  Eindruck  gelassen,  daß  das  Bündnis, 
dessen  erstes  Anzeichen  der  in  Kronstadt  ausgetauschte  Hände- 
druck war,  durch  die  ungestümen  Umarmungen  von  Toulon 
besiegelt  wurde.  Sehr  wenige  von  ihnen  zweifeln  heute  noch 
an  der  Einigung  beider  Völker  und  vor  allem  der  beiden  Armeen 
zum  Zweck  gemeinsamen  Handelns  gegen  Deutschland  und 
seine  Verbündeten.  Es  ist  zu  befürchten,  daß  der  Zar  gegen 
seinen  Willen  nur  das  erreicht  hat,  daß  in  Frankreich  Emp- 
findungen zum  Sieden  gebracht  worden  sind,  die  nicht  über- 
hitzt werden  durften.  In  dem  Nervenzustand,  in  dem  sich  diese 
leicht  erregbare  Nation  augenblicklich  befindet,  würden  die 
Regierenden  mit  viel  mehr  Mühe  als  vor  einigen  Wochen  errei- 
chen, daß  sie  kaltes  Blut  behält,  wenn  irgendein  Z\Nischenfall 
eintreten  sollte.  Das  ist  das  sicherlich  bedauerliche  Ergebnis 
der  glänzenden  Freudenfeste  der  letzten  Tage^)l" 

Nachdrücklicher  als  in  dieser  Form  konnte  kaum  ein  Bericht 
Greindls  bestätigt  werden,  der  wenige  Tage  vorher  in  Brüssel 
eingegangen  war  und  mit  der  Anerkennung  der  korrekten  Hal- 
tung der   Regierungen  Gedankengänge  verband,  die  sich  mit 


1)  Anl.  103,  S.  327  (Paris,  30.  Oktober  1893). 

131 


Beyens'  Äußerungen  nahe  berührten:  „Ich  glaube  nicht,  daß 
das  amthche  Frankreich  den  Hintergedanken  gehabt  hätte, 
den  Festen  von  Toulon  und  Paris  eine  andere  Bedeutung  zu 
geben  als  die,  die  man  in  Petersburg  ihnen  beilegen  wollte. 
Aber  ist  das  nicht  amtliche  Frankreich  der  gleichen  Ansicht? 
Gibt  es  einen  einzigen  Franzosen,  der  nicht  die  Revanche  er- 
sehnt? Die  einen,  die  Besessenen,  wollen  sie  sofort.  Es  sind 
die  weniger  zahlreichen.  Übrigens  gibt  es  dabei  viel  theatralische 
Zurschaustellung  und  Sorge,  sich  durch  Prahlen  mit  Patriotis- 
mus ein  Piedestal  zu  schaffen.  Die  anderen,  die  Verständigen, 
planen  sie  für  später,  wenn  die  Umstände  günstig  sind.  Dieses 
Gefühl  wird  noch  mehr  durch  die  Erniedrigung  der  Niederlage 
als  durch  das  Bedauern  über  die  verlorenen  Provinzen  wachge- 
halten. In  dem  weder  durch  Sympathie  für  russische  Verhält- 
nisse, noch  durch  gemeinsame  Traditionen  erklärbaren  Deli- 
rium der  Aufnahme,  die  die  russischen  Seeleute  fanden,  ist 
dieses  Gefühl  zum  Ausdruck  gekommen.  Es  gibt  nichts  Ge- 
meinsames als  den  Haß  gegen  Deutschland,  dem  man  es  nicht 
verzeihen  kann,  daß  es  die  Vormacht  in  der  Welt  geworden  ist, 
wie  Frankreich  es  war  und  Rußland  es  zu  werden  träumt.  Im 
Munde  des  Pariser  Volkes  hat  der  Ruf:  ,Hoch  Rußland!  <  die 
gleiche  Bedeutung  wie  der  Ruf:  ,Nach  Berlin!*  von  1870.  Das 
französische  Volk  hat  die  Hoffnung,  daß  der  Zar,  freiwillig  oder 
gezwungen,  ihm  eines  Tages  helfen  wird,  die  verlorene  Stellung 
wiedereinzunehmen.  Der  Besuch  von  Toulon  hat  also  die  Sicher- 
heit Europas  vermindert,  indem  er  das  Selbstvertrauen  des 
französischen  Volkes  erhöhte^)." 

Ein  paar  Monate  später,  Ende  Februar  1894,  erfuhr  die  Welt 
durch  einen  Artikel  des  Figaro,  daß  der  französische  Militär- 
attache in  Kopenhagen  ohne  Wissen  des  Ministers  des  Äußeren, 
aber  im  Auftrage  des  Generalsekretärs  des  Präsidenten  Carnot, 
des  Generals  Borius,  als  die  russische  Flotte  in  Toulon  einlief, 
einen  Versuch  gemacht  hatte,  durch  Vermittlung  der  Prin- 
zessin Waldemar  von  Dänemark  vom  Zaren  bindende  Zusagen 

1)  Anl.  101,  S.  322  (Berlin,  25.  Oktober  1893).  —  Man  vergleiche  dazu  die 
pessimistische  Stimme  aus  London:  Anl.  104,  S.  329  (London,  3.  Dezem- 
ber 1893). 

132 


über  die  Unterstützung  zu  erhalten,  die  Frankreich  im  Kriegs- 
falle von  Rußland  erwarten  könnte.  Die  Prinzessin  hatte  Be- 
denken gehabt,  sich  ohne  Wissen  des  amtlichen  Vertreters 
Frankreichs  zu  diesem  Schritt  herzugeben,  und  das  Schriftstück, 
das  dem  Zaren  vorgelegt  werden  sollte,  dem  französischen 
Geschäftsträger  übergeben,  der  die  ganze  Intrige  Casimir-Perier 
aufdeckte.  Einem  heftigen  Auftritt  zwischen  Minister  des 
Äußeren  und  Präsident  wäre  nach  diesem  Figaro-Artikel  die 
Abberufung  des  Mihtärattaches  gefolgt. 

Es  war  in  Paris  bald  bekannt,  daß  die  Veröffentlichung  dieses 
geheimnisvollen  Vorganges  ein  persönlicher  Racheakt  des 
französischen  Gesandten  in  Kopenhagen,  eines  unfähigen  Schütz- 
Hngs  Clemenceaus,  gegen  Carnot  war.  Die  Quelle  war  also  trübe. 
Aber  trotzdem  zweifelt  Beyens  nicht  an  der  Richtigkeit  dieser 
Darstellung,  und  ebenso  glaubt  der  Petersburger  Gesandte,  sie 
nach  Äußerungen  des  Personals  der  dänischen  Gesandtschaft 
bestätigen  zu  können^).  Man  ist  versucht,  an  diese  Erzählung 
—  vorausgesetzt,  daß  sie  in  allen  Punkten  wahr  ist  —  Ver- 
mutungen über  die  Rolle  Carnots  und  seine  Absichten  zu 
knüpfen.  Aber  auch  dies  ist  wieder  einer  jener  Vorgänge  im 
politischen  Geschehen,  die  aufzuhellen  unser  Material  nicht 
ausreicht.  Wenn  der  belgische  Gesandte  an  seine  Bestätigung 
der  Figaro-Enthüllung  von  neuem  die  Versicherung  knüpfte, 
daß  die  Nachricht  anderer  französischer  Blätter,  im  vergan- 
genen Herbst  sei  in  Paris  durch  den  russischen  Generalstabs- 
chef eine  Militärkonvention  unterzeichnet  worden,  jeder  Be- 
gründung entbehre,  und  hinzufügte,  daß  man  von  dem  Abschluß 
einer  Konvention  von  dieser  Bedeutung  noch  weit  entfernt 
sei  —  dann  täuschte  er  sich  sehr.    Die  Mihtärkonvention  war 


-)  «Quant  au  plus  ou  moins  de  fondement  ä  attribuer  aux  racontars 
du  Figaro,  je  ne  suis  pas  ä  meme  de  les  juger.  Si  je  dois  en  croire  ce 
que  j'ai  appris  dans  mes  conversalions  avec  le  personnel  de  la  Legation 
de  Danemark,  il  pourrait  y  avoir  quelque  vraisemblance  dans  le  r6cit 
du  Journal  parisien.»  (Petersburg,  6.  März  1894).  —  Das  Urteil  dieser  bel- 
gischen Quellen  ist  nicht  ohne  Wert  für  die  Beurteilung  der  Rolle,  die  die 
Prinzessin,  eine  Orleans,  bei  der  russisch-französischen  Annäherung  gespielt 
haben  soll;  vgl.  die  zurückhaltenden  Andeutungen  bei  Albin,  S.  367,  Anm. 

133 


zwar  in  der  Tat  nicht  im  Herbst  1893,  aber  sie  war  schon  ein 
Jahr  vorher^  nämhch  1892,  abgeschlossen  worden.  Und  durch 
Hansen  und  Freycinet,  derenAngaben  von  ungenannten  Gewährs- 
männern Albins  bestätigt  werden'),  wissen  wir,  daß  am  6.  März 
1894,  am  gleichen  Tage,  an  dem  der  belgische  Gesandte  in  Peters- 
burg seinen  Bericht  schrieb,  Mohrenheim  eine  Audienz  beim 
Zaren  hatte,  auf  Grund  deren  einige  Tage  später  Giers  in  Peters- 
burg, Casimir  Perier  in  Paris  einen  Vertrag  unterzeichneten,  der 
die  Abmachungen  von  1891  erweiterte  und  ihnen  bestimmtere 
Form  gab,  der  Militärkonvention  von  1892  im  diplomatischen 
Sinne  Rechtsgültigkeit  verlieh  und  als  urkundhche  Festlegung 
des  Zweibundes  anzusehen  ist 2). 

1)  Siehe  Alb  in  a.  a.  O.,  S.  374. 

2)  Albin  fügt  hinzu,  er  habe  nichts  über  die  Form  des  1894  abge- 
schlossenen Vertrages  in  Erfahrung  bringen  können;  aller  Wahrschein- 
lichkeit nach  sei  er  in  der  Form  von  Briefen  (sous  forme  de  lettres)  der 
beiden  Minister  des  Äußeren  zustande  gekommen.  —  Zu  dieser  Dar- 
stellung ist  das  im  Vorwort  Gesagte  zu  vergleichen.  (Anmerkung  des 
Herausgebers). 


134 


ANLAGEN 


VORBEMERKUNG 

Sämtliche  Berichte  sind,  wo  es  nicht  ausdrücklich  anders 
bemerkt  ist,  an  den  Fürsten  von  Chimay,  belgischen  Minister 
des  Äußeren  zu  Brüssel,  vom  31.  Oktober  1892  ab  an  seinen 
Nachfolger,  den  Grafen  H.  de  Merode  Westerloo  gerichtet. 

Der  Raumersparnis  wegen  werden  am  Kopfe  jedes  Berichtes 
nur  Stellung  und  Name  des  Absenders  genannt,  alle  Eingangs- 
und Schlußformeln  fortgelassen. 


1. 

Graf  Errembault  de  Dudzeele,  Gesandter  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  4  juillet  1886. 

Quoique  la  Situation  des  affaires  d 'Orient  ne  puisse  pas  §tre 
consideree  comme  desesperee,  eile  est  au  moins  fort  critique  et 
reclame  de  la  part  des  puissances,  en  faveur  du  maintien  de  la 
paix,  des  mesures  d'une  extreme  energie. 

Pour  ce  qui  concerne  en  particulier  la  Russie,  je  crois  devoir 
signaler  qu'il  existe  dans  l'opinion  publique  ou,  pour  m'exprimer 
plus  justement,  dans  la  partie  restreinte  de  la  nation  qui  se 
preoccupe  de  politique  une  assez  grande  irritation, 

On  voit  8'6vanouir  chaque  jour  Tun  apres  l'autre  les  resultats 
de  la  derniere  guerre  et  comme  cet  aneantissement  a  lieu  pour 
ainsi  dire  sous  le  pavillon  de  la  triple  alliance  les  sympathies 
de  la  nation  pour  cette  alliance,  qui  n'ont  du  reste  jamais  ete 
tres  vives,  s'affaiblissent  de  plus  en  plus  toumant  ä  l'anta- 
gonisme.  On  le  sent  bien  en  Allemagne  et  en  Antriebe;  aussi 
ces  deux  puissances  mettent-elles  actuellement  une  certaine 
complaisance  ä  satisfaire  la  Russie  dans  la  question  bulgare, 
afin  de  ne  pas  tout  compromettre.  Leur  desir  de  paix  n'est 
assurement  pas  moindre  que  celui  du  gouvernement  russe,  car 
chacun  se  rend  compte  des  terribles  proportions  que  prendrait 
une  guerre  entre  de  pareils  geants  et  des  graves  consequences 
qu'elle  aurait  pour  le  vaincu.  Or,  comme  la  Russie  continue 
j  ä  protester  de  ses  sentiments  pacifiques,  en  declarant  toutefois 
I  que  ceux-ci  d^pendent  de  l'attitude  des  autres  puissances  et 
qu'elle  ne  saurait  aller  plus  loin  dans  la  voie  des  sacrifices  ni 
BG  laisser  expulser  definitivement  de  la  peninsule  des  Balkans, 

137 


St.  Petersbourg,  4.  7.  1886. 

qu'en  d'autres  termes  eile  ne  peiit  renoncer  ä  la  mission  historique 
qui  incombe  en  Orient,  il  en  resulte  une  visible  communaute 
d'efforts  de  sa  part  et  de  celle  des  deux  autres  Empires  pour 
Uli  conservcr  au  moins  une  apparence  et  influence  dans  la  sus- 
dite  peninsule.  Les  trois  Empires  s'appliquent  ä  maintenir 
aujourd'hui  le  principe  du  respect  des  traites  et  Conventions 
comme  etant  le  seul  bouclier  dont  ils  disposent  contre  le  danger 
d'un  conflit  et,  par  consequent,  leur  effort  doit  principalement 
peser  sur  la  Turquie,  bien  que  par  suite  de  considerations  respec- 
tivement  differentes,  car  c'est  eile  en  realite  qui  tient  les  clefs 
de  la  Situation.  Ils  sentent,  en  effet,  qu'une  pression  commune 
sur  cette  puissance  est  necessaire  pour  lui  oter  toute  Illusion, 
empecher  qu'elle  ne  risque  quelque  aventure  et  ne  s'expose 
par  lä  ä  un  demembrement,  qui  serait  le  signe  de  la  grande 
guerre  que  l'on  veut  eviter.  La  Separation  def  nitive  de  la  Rou- 
melie  Orientale  de  l'Empire  Ottoman  serait  un  commence- 
ment  d'execution  de  ce  demembrement;  c'est  pourquoi  l'on 
s'efforce  de  retenir  le  Prince  Alexandre  d'une  demarche  qui 
öterait  ä  cette  province  son  apparence  de  vasselage.  Au  fond, 
nul  ne  tient  ä  l'integrite  de  la  Turquie,  mais  chacun  veut  la 
garantir  par  precaution  contre  le  voisin,  et  la  Russie  en  parti- 
culier  parce  qu'elle  s'aper^oit  que  toute  depouille  arrachee  ä 
cet  Empire  n'ayant  jusqu'ä  present  profite  qu'ä  ses  rivales, 
le  plus  sage  est  de  conjurer  le  partage  de  la  Turquie  jusqu'au 
moment  propice  pour  le  faire  tourner  ä  l'avantage  de  la  Russie, 
mais  en  se  gardant  neanmoins  d'une  alliance  turco-russe,  car 
les  peuples  slaves  des  Balkans  en  concevraient  de  l'ombrage, 
se  croiraient  abandonnes  par  eile,  tourneraient  ailleurs  leurs 
esperances  et  lui  feraient  perdre,  avec  leur  Sympathie,  l'appui 
dont  eile  a  besoin  de  leur  part  pour  faire  force  aux  6ven- 
tualitös. 

En  consequence  de  ce  qui  precede,  il  faut  s'attendre  ä  voir 
les  cabinets  de  St.  Petersbourg,  de  Vienne  et  de  Berlin  agir 
avec  assez  d'ensemble  pour  imposer  le  maintien  du  Status  quo 
ä  la  Porte  et  au  Gouvernement  bulgare;  il  faut  aussi  esperer 
que  ces  derniers  reculeront  devant  les  responsabilites  d'une 
r^sistance  ä  leurs  injonctions,  mais  on  ne  saurait  prevoir  en 

138 


St.  Petersbourg,  4.  7.  1886. 

auciine  maniere  un  compromis  definitif,  une  combinaison  qui 
arrange  les  choses  tout  en  pouvant  gräce  ä  un  replätrage  plus 
ou  moins  arüficiel,  rester  quelque  temps  sans  produire  d'ex- 
plosion;  la  poudriere  des  Balkans  doit  fatalement  continuer  ä 
voir  une  meche  allumee,  plusieurs  meme  suspendues  sur  eile. 
Je  puls  certifier  que  la  Russie  est  arrivee  au  bout  de  sa  patience 
et  qu'elle  ne  voudra  pas  tolerer  un  pas  de  plus  dans  la  voie  de 
son  effacement  d'influence  dans  les  Balkans,  car  eile  sent  bien 
que  ce  pas  equivaudrait  ä  son  expulsion  definitive  de  l'Orient 
et  qu'ä  la  premiere  nouvelle  velleite  du  Prince  Alexandre  aucune 
consideration  ne  pourra  plus  empecher  le  gouvernement  russe 
de  ceder  au  sentiment  general  de  la  nation  en  prenant  des  me- 
sures  actives  pour  la  reprimer;  or,  de  cette  repression  peut 
surgir  la  guerre  et  voilä  pourquoi  j'ai  dit  en  commen^ant  cet 
apergu  que  le  danger  n'est  pas  immediat,  mais  qu'il  existe  reelle- 
ment  et  que  la  sincere  unanimite  des  puissances  peut  seule 
parvenir  ä  le  conjurer.  II  laut  qu'elles  obtiennent  avant  tout 
la  soumission  complete  du  Priüce  Alexandre  et  le  desarmeraent 
de  la  Turquie,  qui  sont  les  deux  prineipaux  Clements  actuels 
d'explosion. 

Un  des  avantages  relatifs  de  la  presente  Situation,  une  des 
chances  qui  s'offrent  ä  la  diplomatie  pour  conjurer  l'orage  con- 
siste,  ce  me  semble,  dans  l'abstention  d'une  politique  tres 
active  qu'imposent  ä  l'Angleterre  comme  ä  la  France  leurs 
embarras  interieurs  actuels,  car  cette  circonstance  diminue 
l'ardeur  des  competitions  et  laisse  la  triple  alliance  plus  libre 
d'exercer  son  action  en  Orient. 

La  famille  imperiale  fait  en  ce  moment  un  petit  voyage 
d'agrement  en  Finlande. 

La  reine  de  Grece  doit  arriver  dans  quelques  jours. 

F.  S.  Mr.  Ternaux-Compans,  charge  d'affaires  de  France  ä 
St.  Petersbourg,  et  Mr.  de  Voize,  secretaire  de  cette  ambassade, 
ont  envoye  leur  demission  ä  leur  gouvernement  par  suite  de 
l'expulsion  des  Princes. 


139 


Sophia,  6.  7.  1886. 

2. 
Der  belgische  Generalkonsul  (Name  unleserlich)  in  Sofia. 

Sophia,  le  6  juillet  1886. 

Tout  le  monde  ä  Sophia  dans  les  derniers  jours  s'est  etonnö 
et  a  fini  par  s'inquieter  des  apprehensions  qui  se  manifestent 
en  Europe  au  sujet  de  la  Bulgarie. 

Le  pays  des  deux  c6t.es  des  Balkans  est  absolument  tranquille. 
Le  Parlement  poursuit  dans  le  meme  calme  ses  travaux  et  ses 
resolutions  ont  ete  empreintes  d'un  grand  esprit  de  sagesse.  Si 
le  discours  du  trone  a  mentionne  d'une  fagon  caracteristique 
que  l'Union  bulgare  est  faite,  il  a  omis  de  donner  ä  la  consta- 
tation  de  ce  fait  des  commentaires  de  nature  ä  attirer  l'attention 
de  la  Turquie  et  de  l'Europe,  et  c'est  meme  dans  le  but  d'eviter 
que  le  Parlement  alla  plus  loin  qu'il  a  constat6  l'accomplissement 
de  rUnion.    C'etait  une  tactique. 

La  Chambre,  dans  l'adresse  votee  ä  la  presqu'unanimite  en 
reponse  au  discours  du  trone  est  restee  egalement  dans  des  gene- 
ialites  qui  ne  peuvent  eveiller  aucune  susceptibilite. 

En  ce  moment  donc  le  calme  absolu  r^gne  ä  l'interieur,  dans 
les  esprits  comme  dans  l'attitude  de  tous  et  Ton  se  demande 
quel  danger  latent  en  Bulgarie  peut  bien  menacer  la  paix  de 
l'Europe. 

Evidemment  si  un  danger  menace  la  Bulgarie  il  ne  peut 
venir  que  de  l'etranger,  et  de  la  Russie  seule.  Les  menees  des 
Kusses  tendant  ä  amener  une  revolution  en  Roumelie  ä  l'occasion 
des  elections  ont  totalement  echoue.  La  majorite  de  hasard  ou 
de  coalition  que  la  Russie  attendait  au  Parlement  n'a  ete  qu'une 
deception;  les  motions  anarchiques  ou  panslavistes  qu'elle 
esp6rait  en  voir  sortir  ont  6te  evitees  ou  dejouees  par  le  bon 
sens  pratique  du  peuple  Bulgare,  l'influence  du  Prince  et  du 
Gouvernement,  les  conseils  des  Puissances  amies. 

Les  visees  ambitieuses  du  Prince  et  l'imminence  «d'un  nou- 
veau  coup  de  tete  du  Battenberg»,  comme  s'expriment  les  jour- 
naux  officieux  russes,  n'existent  que  dans  l'imagination  des 
redacteurs  et  de  leurs  inspirateurs.  Le  Prince,  quoique  le  re- 
sultat  de  l'Union  n'ait  pas  completement  repondu  ä  ses  espe- 

140 


Sophia,  6.  7.  1886. 

rances,  a  trop  de  sens  politique  pour  aller  en  ce  moment  ä  l'en- 
contre  des  desirs  de  l'Europe  et  tous  ses  efforts  tendent  au  con- 
traire  ä  maintenir  le  calme  dans  la  Bulgarie,  la  Roumelie,  et, 
comme  j'ai  eu  l'honneur  de  Vous  le  rapporter,  il  a  radicalement 
empeche  le  mouvement  en  Macedoine  que  la  Russie  a  tente 
d'y  fomenter. 

La  Bulgarie  est  tout  entiere  ä  sa  politique  Interieure,  ä  ses 
questions  de  finances  et  de  chemins  de  fer,  aux  difficultes  de 
douanes  et  autres  qu'amene  forcement  le  nouveau  regime 
appliquee  ä  la  Roumelie. 

Le  Prince  continue  ä  jouir  de  la  plus  legitime  popularite  et 
ses  relations  avec  Constantinople  sont  des  plus  satisfaisantes. 

La  Russie  voyant  toutes  ses  intrigues  dejou^es,  ses  menaces 
parees,  sent  que  l'abime  se  creuse  de  plus  en  plus  entre  eile  et 
la  Bulgarie  et  que  son  influenae  perd  de  jour  en  jour  du  terrain. 

Elle  ne  peut  plus  la  reconquerir  que  par  la  force. 

Ira-t-elle  jusque  lä?  Se  decidera-t-elle  ä  occuper  militaire- 
ment  la  Bulgarie  sans  un  pretexte  plausible  qu'elle  ne  parvient 
pas  ä  faire  naitre;  et  l'Europe  assistera-t-elle  impassible,  ä  cette 
intervention  qui  deviendrait  une  occupation  definitive  ? 

La  Russie  qui  se  pose  en  champion  de  la  paix  en  Orient  et 
dans  le  monde  d6chainera-t-elle  impunement  la  guerre  gene- 
rale, inevitable  si  eile  entre  en  Bulgarie?  Voilä  les  questions 
que  l'on  se  pose  ici,  comme  ailleurs,  et  que  Ton  ne  peut  re- 
soudre. 

En  attendant  les  representants  des  Puissances  affirment  ä 
leurs  gouvernements  la  tranquillit^  actuelle  de  la  Bulgarie  et 
l'absence  totale  de  visees  belliqueuses  ou  insurrectionnelles  de 
sa  part.  Cette  constatation  et  cette  affirmation  reiterees  de 
l'inanite  des  reproches  qui  lui  sont  journellement  adresses  par 
la  Russie,  auront  promptement  r^duit  ä  leur  juste  valeur  les 
injustes  attaques  de  celle-ci. 

La  plupart  de  mes  collegues  partagent  entierement  ä  cet 
6gard  les  idees  que  je  viens  de  developper,  et  l'agent  anglais, 
Sir  Frank  Lascelles,  dont  la  position  politique  ici  est  certes  des 
plus  importantes,  n'a  pas  hesite  ä  demander  un  conge  k  ßon 
gouvernement. 

141 


Sophia,  6.  7.  1886. 

La  chambre  bulgare  n'a  plus  ä  tenir  que  quelques  seances, 
mais  eile  ne  se  separera  pas  avant  d'avoir  eu  connaissance  du 
discours  du  trone  et  de  l'adresse  de  la  Skouptchina  serbe  dont 
la  reunion  ä  Nisch  est  imminente.  Le  gouvernement  veut 
pouvoir  repondre,  par  la  voix  d'une  motion  parlementaire,  aux 
affirmations  ou  aux  aspirations  qui  pourraient  se  produire  de 
l'autre  c6t6  de  la  f rentiere. 

II  est  probable  qu'il  n'aura  pas  ä  s'en  preoccuper,  car  les  Puis- 
sances  ont  donne  ä  Beigrade  comme  ä  Sophia  les  mömes  conseils 
de  moderation. 


3. 

Graf  Errembault  de  Dudzeele,   Gesandter  in  Petersburg. 

St.  P6tersbourg,  le  27  juillet  1886. 

J'ai  regu  les  depeches  confidentielles  que  Vous  m'avez  fait 
l'honneur  de  m'adresser  les  15  et  17  de  ce  mois,  N^^  80  et  81. 
•  La  maniere  dont  notre  ageht  consulaire  ä  Sophia  envisage 
les  affaires  de  Bulgarie  n'a  rien  qui  puisse  surprendre,  etant 
donn6  le  talent  que  possede  le  Prince  Alexandre  d'exercer  autour 
de  lui  un  rare  prestige  et  de  convertir  avec  une  extreme  souplesse 
ceux  qu'il  entreprend  de  catechiser.  Si  donc  il  veut  montrer 
sous  un  jour  favorable  la  Situation  de  la  Bulgarie,  il  doit  par- 
venir  facilement  k  representer  comme  venant  de  la  Russie  le 
danger  de  l'opposition  nationale,  d'autant  plus  que  celle-ci,  ne 
sachant  k  quel  Saint  se  vouer,  tourne  les  yeux  vers  la  Russie  en 
lui  demändant  de  se  prononcer,  ce  qui  a  ete  constate  il  y  a 
quelques  jours  par  le  correspondant  ä  Sophia  de  la  Gazette  de 
Moscou. 

Qu'il  n'y  ait  point  imminence  d'un  nouveau  coup  d'Etat, 
c'est  assez  probable,  mais  non  pas  apparemment  ä  cause  d'une 
soudaine  moderation  intervenue  dans  les  visees  du  Prince.  S'il 
s'est  arrete  dans  la  voie  des  empietements  sur  Fordre  de  choses 
otabh  par  les  traites,  c'est  plutöt  parce  que  les  puissances,  voyant 
la  Russie  reclamer  sur  un  ton  passablement  ferme  contre  ce  qui 
se  passe  en  Bulgarie  et  ne  voulant  pas  risquer  des  comphcations 

142 


St.  P^tersbourg,  27.  7.  1886. 

en  la  poussant  ä  bout,  ont  prescrit  au  Prince  Alexandre  de  ne 
pas  aller  plus  loin,  et  cela  precisement,  parait-il,  au  moment 
oü  il  comptait  se  faire  proclamer  Roi  et  independant.  Arrete 
de  la  Sorte,  il  doit  naturellement  desirer  ä  present  la  tranquillite 
pour  affermir  les  resultats  obtenus  et  l'on  suppose  meme  ici 
qu'il  ne  se  refusera  pas  d'une  maniere  definitive  ä  la  revision 
du  Statut  organique  de  la  RoumeUe  Orientale,  mäis  qu'il  ne  la 
laissera  effectuer  que  sous  ses  rapports  financiers  (construction 
de  chemins  de  fer,  capitalisation  du  tribut  bulgare  etc.)  afin  de 
.desinteresser  materiellement  rAngleterre,  la  France,  TAutriche 
et  la  Turquie  et  esperant  arriver  ainsi  ä  ce  que  nul  n'insiste  sur 
la  modification  des  cötes  administratifs,  judiciaires  et  mili- 
taires,  autrement  dit  sur  ce  qui  constitue  precisement  la  fusion 
roumelo-bulgare. 

Que  la  Russie  soit  seule  ä  faire  Opposition  au  Prince,  cela 
8*explique  bien  simplement  par  cette  double  consideration  que 
les  autres  puissances  n'ont  guere  ä  se  plaindre  de  lui,  puisqu'il 
a  agi  d'apres  leurs  inspirations-,  tandis  que  la  Russie  a  essuy^, 
eile,  de  grands  prejudices  par  la  perte  de  son  influence  en  Bul- 
garie.  La  Turquie  a  sans  doute  aussi  perdu  beaucoup  au  re- 
virement  bulgare,  mais  il  faut  convenir  que  l'abandon  de  ses 
droits  a  ete  volontaire  et  que,  par  consequent,  il  n'y  a  eu  de 
partie  veritablement  lesee  dans  ses  interets  que  la  Russie. 

Quant  ä  la  question  de  savoir  si  celle-ci  emploiera  la  force 
pour  reconquerir  le  terrain  perdu,  il  est  au  moins  permis  d'en 
douter,  car  eile  sait  parfaitement  qu'un  coup  de  fusil  tire  par 
eile  dans  les  Balkans  suffirait  peut-etre  ä  pro vo quer  la  guerre; 
mais,  dans  l'etat  de  nervosite  oü  se  trouve  la  nation  russe,  on 
peut  supposer  qu'elle  ne  souffrirait  pas  une  infraction  de  plus 
commise  par  le  Prince  Alexandre,  et  si,  par  exemple,  il  se  faisait 
proclamer  Roi  et  independant,  l'evincement  de  l'influence  russe 
eclaterait  d'une  maniere  trop  palpable  aux  yeux.de  tous,  l'amour 
propre  de  la  Russie  et  du  Tsar  serait  trop  cruellement  bless6 
pour  ne  point  amener  une  Intervention  active. 

C'est  par  suite  de  cette  prevision  que  les  cabinets  de  Vienite 
et  de  Berlin  se  sont  employes  ä  retenir  le  Prince  dans  ses  limites 
de    conduite    actuelle.     N6anmoins,    comme   il   est   homme   k 

143 


St.  P6tersbourg,  27.  7.  188G. 

profiter  des  circonstances  et  qu'il  ne  voudra  pas  etre  pris  au 
d6pourvu,  tout  en  protestant  de  ses  id6es  pacifiques  et  de  l'ac- 
calmie  pretendument  survenue  dans  la  principaute,  il  poursuit 
activement  des  preparatifs  militaires,  dont  on  verra  peut-etre 
l'effet  s'il  se  produit  des  complications  en  Mac6doine. 

Mes  renseignements,  puises  aux  meilleures  sources,  ne  con- 
firment  pas,  Prince,  les  bruits  relatifs  k  un  partage  territorial 
que  m6diteraient  la  Perse  et  la  Russie.  II  parait  meme  que  les 
autorites  russes  de  Tiflis  auraient  refus6  de  laisser  passer  une 
d6putation  qui  voulait  se  rendre  ä  St.  Petersbourg  pour  y 
deposer  aux  pieds  du  Tsar  la  demande  de  sujetion  des  habitants 
du  Khorassan.  Or,  comme  cette  deputation  se  trouvait  pro- 
bablement  envoyöe  par  un  groupe  de  m6contents,  les  autorit6s 
russes  ont  donne  une  preuve  de  leurs  intentions  pacifiques  en 
ne  pas  tolerant  une  d^marche  de  nature  ä.  blesser  et  alarmer 
le  Shah,  avec  lequel  l'Empereur  est  en  trop  bons  rapports  pour 
songer  ä  le  depouiller  d'une  province.  Par  contre  il  est  exact 
que  Nusret  Pacha  a  6choue  dans  sa  mission  de  proposer  une 
alliance  turco-persane. 


4. 

Graf  de  Jonghe  d'Ardoye,  Gesandter  in  Wien. 

Vienne,  le  7  aoüt  1886. 

L'Empereur  Frangois- Joseph  arrivera  d'Ischl  demain  dans 
l'apres-midi  k  Gastein.  II  sera  accompagnö  du  Grand  Maltre 
de  la  Cour,  le  Prince  Constantin  Hohenlohe,  et  de  deux  aides- 
de-camp. 

Le  Comte  Kalnoky  quitte  Vienne  demain  matin  avec  son  secre- 
taire  le  Baron  d'Aehrenthal  pour  l'y  rejoindre  dans  la  soiree.  Le 
Prince  Guillaume  de  Prusse,  petit-fils  de  l'Empereur  Guillaume, 
ainsi  que  l'ambassadeur  d'Allemagne,  le  Prince  de  Reuss,  et 
son  attache  militaire,  le  Comte  Wedel,  se  trouvent  d6jä  ä  Gastein, 
avec  le  Prince  et  la  Princesse  de  Bismarck. 

Les  journaux  ont  annonc^  aussi  l'arrivee  du'  Comte  de  Ro- 
bilant,  mais  k  l'ambassade  d' Italic  on  assure  ignorer  complMe- 

144 


Vienne,  7.  8.  1886. 

ment  qu'il  soit  question  d'un  voyage  du  Ministre  des  Affaires 
Etrangeres  d'Italie  en  Autriche  ou  en  Allemagne. 

C'est  lundi  que  commenceront  les  pourparlers  politiques 
entre  les  deux  Monarques  et  leurs  Ministres  dirigeants. 

On  ne  saurait  meconnaitre  Timportance  de  l'entrevue  de 
Gastein.  Malgre  les  assurances  rassurantes  des  hommes  d'Etat 
qui  dirigent  la  politique  des  Cours  de  Vienne  et  de  Berlin  et 
St.  Petersbourg,  au  sujet  du  maintien  de  l'alliance  des  trois 
Empereurs,  de  nombreux  symptömes  prouvent  que  les  rap- 
pcrts  des  Empires  ne  sont  plus  exactement  les  memes  qu'ä 
l'epoque  des  entrevues  de  Skiernewice  et  de  Kremsier.  Depuis 
les  evenements  de  Bulgarie  la  Russie  tout  en  ne  cherchant  pas 
ä  reprendre  ouvertement  encore  sa  position  preponderante  k 
Sofia,  trouve  que  la  triple  alliance  paralyse  sa  politique  dans  la 
presqu'ile  des  Balkans,  et  sans  s'en  detacher  dejä  tömoigne 
qu'elle  n'est  pas  disposee  ä  laisser  porter  atteinte  serieusement 
ä  sa  politique  traditionnelle  en  Orient. 

Les  rapports  des  trois  Cours-  Imperiales  restent  en  apparence 
satisfaisants,  mais  la  presse  russe  a  libre  carriere  pour  exprimer 
ses  aspirations  panslavistes  et  ses  sentiments  peu  sympathiques 
ä  l'Allemagne  et  surtout  ä  l'Autriche,  malgre  la  presence  de 
l'Archiduc  Charles-Louis  ä  Peterhof.  Elle  ne  cache  pas  son 
inclination  pour  une  alliance  franco-russe. 

Tous  ces  symptömes  reunis  ont  fait  sentir  ä  Berlin  comme 
ä  Vienne  le  besoin  d'af firmer  plus  haut  que  jamais  l'intimite 
austro-allemande.  De  lä  le  grand  apparat  donne  cette  annee 
ä  l'entrevue  de  Gastein.  Les  deux  grandes  Puissances  de  l'Eu- 
rope  centrale  ont  voulu  prouver  qu'en  presence  des  aspirations 
et  des  mecontentements  russes  et  peut-etre  de  certaines  illu- 
sions  frangaises  elles  etaient  plus  unies  que  jamais  pour  main- 
tenir  la  paix  europeenne  et  pour  repousser  au  besoin  les  combi- 
naisons  qui  la  pourraient  troubler. 

L'entrevue  de  Gastein  n'est  dirigee  contre  aucune  Puissance; 
toutes  peuvent  s'associer  ä  la  pohtique  des  Souverains  qui  s'y 
trouvent  reunis,  et  qui  n'a  qu'un  but  essentiellement  pacifique. 


Enxop&isclie  Politik.    Bd.  5. 


145 


Vienne,  23.  8.  1886. 

6. 
Graf  de  Jonghe  d'Ardoye,  Gesandter  in  Wien. 

Vienne,  le  23  aoüt  1886. 

Des  telegrammes  de  Constantinople  et  de  Bucarest  ont 
apporte  ici  comme  dans  toute  l'Europe,  hier  au  soir,  la  nou- 
velle  tout  k  fait  inattendue.  sinon  des  hauts  facteurs  de  la  poli- 
tique,  du  moins  du  monde  qui  s'y  interesse,  et  du  public,  de  la  de- 
position  du  Prince  Alexandre  de  Bulgarie.  Sauf  le  fait  meme 
de  la  deposition  les  nouvelles  de  ce  pays  sont  vagues  et  sujettes 
ä  caution  dans  leurs  details,  les  Communications  telegraphiques 
et  postales  ainsi  que  l'entree  et  la  sortie  des  voyageurs  y  ayant 
ete  empechees  par  le  Gouvernement  provisoire  de  Sophia. 

II  n'est  personne  qui  ne  soit  persuade  que  cette  revolution 
n'ait  ete  organisee  et  subsidiee  par  la  Russie,  assure  que  l'Alle- 
magne  et  l'Autriche  lui  laissaient  sa  hberte  d'action  en  Bulgarie. 
Les  sentiments  personnels  de  l'Empereur  Alexandre  si  contraires 
au  Prince  destitue  etaient  connus  d'ancienne  date  et  se  mani- 
festaient  chaque  jour  davantage.  L'opinion  publique  russe 
etait  surexcitee  de  plus  en  plus  par  la  presse  contre  l'Allemagne, 
l'Autriche  et  la  triple  alliance  qui  ne  presentait,  disait-elle,  que 
des  resultats  negatifs  pour  la  Russie.  L'on  entrevoyait  le  moment 
oü  n'ecoutant  plus  que  les  exigences  de  sa  politi'que  tradition- 
nelle  le  Cabinet  de  St.  Petersbourg  s'en  retirerait  pour  aller  re- 
prendre  son  influence  preponderante  ä  Sophia  et  dans  la  Penin- 
sule  des  Balkans,  C'est  alors  qu'en  pr^sence  des  dangers  que 
prösenterait  la  rupture  de  l'alliance,  ont  eu  lieu  les  entrevues 
de  Kissingen  et  de  Gastein.  Apres  un  mür  examen  de  la  Si- 
tuation l'on  a  reconnu  que  mieux  valait  laisser  reprendre  k  la 
Russie  son  röle  dominant  en  Bulgarie  que  d'exposer  l'Europe 
aux  dangers  d'une  nouvelle  conflagration  en  Orient.  Ce  serait 
ainsi  ä  Gastein  que  le  Prince  Alexandre  aurait  ete  sacrifi6  au 
maintien  de  la  paix.  Les  Cabinets  de  Vienne  et  de  Berlin  pou- 
vaient  donc  s'attendre  des  lors  ä  sa  chute  prochaine  qui  tranche 
pour  le  moment  sans  confhts  europeens  les  difficultes  de  la 
question  bulgare.  Ils  acceptent  donc  cette  Solution ;  l'Angleterre 
qu'elle  atteint  d'une  fagon  si  sensible,  est  trop  occupee  chez 

146 


Vienne,  23.  8.  1886; 

eile  pour  protester  d'une  fagon  efficace,  et  la  Porte  affaiblie, 
comme  eile  Test,  ne  peut  que  s'incliner  devant  les  faits  accomplis. 
On  ne  peut  se  dissimuler  que  les  concessions  faites  aux  exigences 
de  la  Russie  favorables  au  maintien  actuel  de  la  paix  assurent 
d'une  faQon  singuliere  sa  preponderance  dans  les  Balkans  et 
favorisent  ä  son  avantage  la  Solution  du  probleme  oriental. 

L'Empereur  est  arrive  ici  hier  matin  de  Gastein,  ainsi  qu'il 
l'avait  deeide  depuis  longtemps.  Le  Comte  Kalnoky  qui  etait  alle 
dans  ses  terres  en  Moravie,  n'est  rentre  ä  Vienne  que  ce  matin. 


6. 

Baron  Solvyns,  Gesandter  in  London. 

Londres,  le  25  aoüt  1886. 

J'ai  recueilli  sur  les  evenements  dont  la  Bulgarie  vient  d'etre 
le  theätre,  des  appreciations  que  je  vais  avoir  l'honneur  de- 
reproduire  aussi  succinctement  que  possible.  Elles  concordent, 
je  pense,  avec  Celles  qui  vous  sont  adressees  d'autres  parts. 

L'attitude  independante  prise  par  le  Prince  Alexandre  causait 
curiosite  sympathique  ä  Berlin,  des  inquietudes  ä  Vienne,  une 
approbation  non  deguisee  ä  Londres;  ä  Saint-Petersbourg  eile 
soulevait  l'irritation  la  plus  vive.  Tel  etait  le  ressentiment  du 
Czar  contre  son  cousin  qu'il  en  voulait  ä  ceux  qui  ne  le  partageait 
pas.  II  aurait  meme  declare  qu'il  se  detacherait  ouvertement 
des  Empereurs  d'Allemagne  et  d'Autriche,  s'ils  continuaient 
ä  tolerer  par  leur  indifference,  l'etat  de  choses  cree  par  l'arro- 
gance  du  parvenu.  La  Triple  Alliance  etablie  avec  une  si  haute 
sagesse  et  maintenue  avec  tant  d'efforts  par  le  Prince  de  Bismarck 
6tait  serieusement  menacee. 

D'un  autre  cote  le  Prince  ne  reussissant  pas  ä  conclure  un 
arrangement  avec  la  Porte  se  voyait  dans  l'impossibilite  de 
satisfaire  aux  aspirations  de  ses  sujets.  Le  Sultan  sur  l'esprit 
duquel  l'Ambassadeur  russe  semble  avoir  acquis  une  influence 
incontestee,  ne  voulait  ä  aucun  prix  consentir  ä  la  fusion  des 
deux  Bulgaries,  et  les  meneurs  du  parti  national  qui,  eux 
aussi,  obeissaient  au  mot  d'ordre  venu  de  Saint-Petersbourg, 

10*  147 


Londres,  25.  8.  1886. 

mettaient  journellement  le  jeune  Souverain  en  demeure  d'ache- 
ver  l'ceuvre  commencee  au  mois  de  septembre  de  Tannee  der- 
niere.  De  lä  une  alternative  qui  ne  laissait  pas  de  milieu,  et  un 
terrain  bien  prepare  pour  une  intrigue  hostile.  La  mine  etait 
chargee,  il  suffisait  d'un  signe  du  Consul  de  Russie  pour  la  faire 
jouer. 

Cette  Situation,  ignoree  ä  Londres,  ä  Paris  et  k  Rome  6tait 
connue  ä  Vienne  et  ä  Berlin  et  a  fait  l'objet  principal  des  entre- 
tiens  qu'ont  eus  ä  Gastein  le  Prince  de  Bismarck  et  le  Comte 
Kalnoky.  Le  Chancelier  d'Allemagne  avec  la  nettete  de  vues 
et  de  langage  qui  le  caracterise,  aurait  pose  la  question  en  ces 
termes:  «Quelle  est  pour  nous  deux  la  chose  qui  en  ce  moment 
nous  importe  le  plus  ?»  C'est  le  maintien  de  la  Triple  Alliance. 
Le  Czar  veut  un  succes  en  Bulgarie  oü  il  pretend  avoir  ete  in- 
sult6  par  le  Prince  et  jou6  par  l'Angleterre.  N'entravons  pas 
l'evenement  qui  se  prepare.  Satisfait  du  resultat  obtenu  le  Czar 
reprendra  avec  nous  ses  anciennes  relations  et  ne  cherchera  pas 
ä  en  nouer  avec  d'autres.  II  aura  culbute  son  cousin  et  un  peu 
humilie  l'Angleterre  qui  voulait  du  bien  k  ce  jeune  homme. 
C'est  pour  lui  une  question  de  prestige  plus  encore  qu'une 
question  politique.  La  chute  du  Prince  Alexandre  sera  consi- 
döree  comme  un  evenement  capital  ä  St.  Petersbourg  et  k 
Londres.  Nous  n'avons  pas  k  nous  en  inquieter  puisqu'il  nous 
ramene  une  alliance  indispensable. 


7. 
Graf  Errembault  de  Dudzeele,  Gesandter  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  5  septembre  1886. 

Par  votre  lettre  du  28  Aoüt  dernier,  Direction  A  No.  3414, 
No.  d'ordre  101,  Vous  m'avez  fait  l'honneur  de  me  demander 
quelques  renseignements  concernant  la  Nowoje  Wremja  (le 
nouveau  temps).  Je  ne  crois  pas,  Prince,  pouvoir  mieux  satis- 
faire  k  votre  desir  qu'en  Vous  soumettant  un  apergu  historique 
et  caracteristique  de  ce  Journal. 

Avec  plus  d'esprit  et  moins  de  grossierete  dans  son  langage, 

148 


St.  P^tersboui^,  5.  9.  1886. 

le  Nouveau  temps  serait  un  veritable  Figaro  exer^ant  une  influ- 
ence  autrement  serieuse  que  celle  de  la  feuille  parisienne.  Le 
fait  est  qu'en  s'efforgant  de  suivre  constamment  le  courant 
des  idees  generales  au  lieu  de  s'en  tenir  ä  un  programme  invariable 
il  n'abandonne  pas  neanmoins  l'element  fundamental  de 
son  activite,  qui  consiste  ä  flatter  l'amour  propre  national  et 
c'est  par  lä  qu'il  tient  ses  lecteurs  en  laisse,  qu'il  parvient  ä  les 
grouper  en  masse  considerable  et  impose  pour  ainsi  dire  ses 
volontes  et  ses  caprices  meme  ä  la  minorite  plus  raisonnable 
qui  ne  partage  point  son  chauvinisme.  Le  Nouveau  temps  est 
d'ailleurs  redevable  k  ses  origines  du  caractere  qu'il  porte  ac- 
tuellement,  car  ce  Journal  n'etait  il  y  a  quelques  dix  ans  qu'un 
Organe  sans  consequence,  ayant  peu  d'abonnes  et  vegetant 
peniblement  au  jour  le  jour.  Sur  ces  entrefaites  eclaterent  les 
complications  balcaniques,  le  reveil  du  slavophilisme,  un  sou- 
dain  61an  de  la  nation  russe  en  faveur  des  chretiens  d'Orient. 
II  saisit  alors  la  balle  au  bond,  souffla  sur  le  feu,  contribua  beau- 
coup  ä  le  transformer  en  incendie  et  devient  du  jour  au  lende- 
main  une  puissance.  Ceci  se  passait  ä  l'epoque  de  la  guerre 
serbo-turque  et  gräce  ä  de  rapides  informations,  au  lyrisme  de 
son  langage  politique,  ä  la-propagande  des  slavophiles  enchantes 
d'avoir  un  organe  qui  favorisait  leur  agitation,  \e  Nouveau  temps 
ne  tarda  pas  k  prendre  la  tete  de  la  presse  russe.  Voyant  que  le 
procede  mis  en  oeuvre  au  debut  avait  si  bien  reussi,  il  l'adopta 
comme  un  moyen  d'action  permanent  et  il  s'est  toujours  appli- 
que  depuis  lors  ä  caresser  le  sentiment  du  public  russe,  k  sou- 
lever  ses  mauvaises  passions,  k  faire  du  nationalisme  ä  outrance, 
si  bien  qu'en  fin  de  compte  il  a  considerablement  accru  l'anta- 
gonisme  existant  entre  les  divers  Clements  de  population  qui 
s'agitent  dans  les  limites  de  la  Russie.  Ce  sont  ä  chaque  instant 
de  sa  part  les  plus  virulentes,  les  plus  grossieres  attaques  contre 
les  Allemands,  les  Polonais,  les  Israelites,  les  Finlandais,  contre 
tout  enfin  ce  qui  n'est  pas  russe  pur  sang.  II  pousse  si  loin  son 
Opposition  vis-ä-vis  des  elements  etrangers  qu'on  le  voit  tomber 
parfois  ä  coups  redoubles  sur  la  diplomatie  Imperiale  en  faisant 
ressortir  ce  qu'elle  et  son  personnel  ont  de  trop  peu  national, 
en  soulignant  ses  fautes,  en  critiquant  ses  buts.    Or,  il  existe 

149 


St.  Pötersbourg,  5.  9.  1886. 

depuis  le  nouveau  r^gne  un  tel  mouvement  de  nationalisme 
que  loin  de  lui  en  vouloir,  le  clan  gouvernemental  auquel  est 
subordonnee  la  presse  c'est  ä  dire  le  Ministre  de  l'interieur,  la 
censure,  etc.  ne  fönt  que  l'eneourager  par  leur  indulgence  ä 
son  6gard  et,  tandis  que  tous  les  journaux  sont  frappes  de  peines 
disciplinaires,  le  JNoiiveau  temps  n'a  pas  regu  depuis  longues 
ann6es  meme  un  avertissement.  Peut-etre  se  mele-t-il  ä  cette 
indulgence  un  peu  d'interet  car  le  nationalisme  du  dit  Journal 
fait  la  contre  partie  du  cosmopolisme  de  certains  autres  et 
constitue,  —  principal  souci  actuel  du  Gouvernement  —  un 
rempart  contre  les  idees  constitutionnelles,  et  beaucoup  aussi 
de  crainte,  car  le  Nouveau  temps  est  lu  par  trop  de  monde, 
affiche  trop  ses  sentiments  ultra  russes,  pour  que  sa  suppression, 
succedant  ä  celle  du  Goloss  (la  voix)  ne  produisit  une  fächeuse 
Impression.  Les  fonctionnaires  en  ont  du  reste  peur  parcequ'il 
ne  se  gene  nullement  pour  lancer  des  attaques  contre  leurs 
abus.  Le  chauvinisme  du  Nouveau  temps  est  pousse  si  loin  qu'il 
se  manifeste  jusque  dans  les  plus  petites  choses,  dans  une  hostilite 
systematique,  par  exemple,  contre  les  oeuvres  litteraires  et 
artistiques  du  dehors,  contre  les  artistes  etrangers  venant  en 
Russie,  contre  tout  ce  qui  se  passe  en  Europe.  II  ne  menage 
en  somme  rien  ni  personne  et  cherche  parfois  en  parlant  de 
politique  6trangere  k  propager  les  id^es  les  plus  saugrenues, 
comme  le  prouve  son  article  reproduit  le  20  aoüt  par  la  Neue 
freie  Presse.  L'homme  d'Etat  qui  representerait  le  mieux  l'id6al 
du  Nouveau  temps  serait  le  General  Comte  Ignatieff.  Aussi  ne 
lui  a-t-il  pas  menage  l'encens  et  la  r6clame  lors  de  son  dernier 
passage  aux  affaires  et  comme  il  recevait  en  echange  ses  coudees 
franches,  on  l'entendait  chaque  matin  precher  l'ecrasement  des 
AUemands  de  Russie  et  de  l'etranger,  l'extermination  et  le 
pillage  des  Juifs,  la  r6pression  des  idees  separatistes  de  la  Fin- 
lande.  Puis,  quand  le  Comte  Tolstoy  prit  le  pouvoir,  comme 
l'organe  en  question  est  au  fond  opportuniste  et  tient  surtout 
ä  ne  pas  s'attirer  les  rigueurs  administratives,  il  a  mis  aussitöt 
une  sourdine  ä  cette  campagne  perturbatrice  que  n'aurait  point 
tol6ree  le  nouveau  Ministre. 

Le  Nouveau  temps  est  un  Journal  ind^pendant,  mais  merce- 

150 


St.  P6tersbourg,  5.  9.  1886. 

naire,  particularitö  qui  fait  quelquefois  paraitre  dans  ses  colonnes 
des  articles  se  contredisant  reciproquement.  D'ailleurs,  la  pe- 
nurie  de  talents  litteraires  dont  il  souffre  —  car  beaucoup  d'hom- 
mes  de  lettres  repugnent  ä  y  collaborer  —  l'oblige  ä  recevoir 
des  articles  d'amateurs.  La  chronique  locale,  traitee  par  des 
reporters  de  bas  etage,  y  frise  le  langage  ordurier  des  petits 
journaux;  la  critique  n'y  est  jamais  impartiale  et  rarement 
6clairee,  le  ton  du  Journal  manque  absolument  de  noblesse, 
d'harmonie,  d'agrement,  mais  il  abonde,  par  contre,  en  venin 
et  satisfait  par  lä  les  mauvais  instincts.  Malgre  ses  defauts,  le 
Nouveau  temps  jouit  d'une  Situation  prospere,  a  de  nombreux 
abonnes,  enormement  d'annonces  et  fait  rapidement  la  fortune 
de  son  redacteur  en  chef,  M.  Souvorine,  homme  d'instruction 
tres  restreinte  aux  manieres  tres  peu  distinguees,  mais  pratique 
en  affaires.  L'un  de  ses  collaborateurs,  M.  Feodorow,  est  un 
bon  gros  vivant  frequentant  plus  la  mauvaise  societe  que  le 
monde  des  lettres.  Le  Journal  possede  encore  comme  colla- 
borateur  marquant  le  jcorrespondant  Moltekanow,  qu'on  envoit 
partout  oü  eclate  quelque  gros  evenement  et  dont  les  lettres 
fönt  quelquefois  Sensation. 

Je  compte  vous  adresser  prochainement,  Prince,  des  que  j'aurai 
pu  rassembler  les  renseignements  necessaires,  une  esquisse  des 
autres  journaux  russes  les  plus  en  vogue,  de  leurs  tenants  et 
aboutissants. 


8. 

Fürst  von  Chimay,  Minister  des  Äußeren  in  Brüssel,  an 
Baron  Solvyns,  Gesandten  in  London. 

Confidentielle.  Bruxelles,  le  18  octobre  1886. 

On  m'assure  que  toutes  les  demarches  faites  par  l'Angleterre 
pour  trouver  des  allies  dans  sa  politique  anti-russe  ont  echoue. 
Aux  ouvertures  de  Sir  Augustus  Paget  le  Comte  Kalnoky  a 
repondu  que  les  rapports  de  l'Autriche-Hongrie  avec  la  Russie 
etaient  excellents  et  qu'il  ne  voyait  pas  de  raison  pour  compro- 
mettre  les  bonnes  relations  qui  existent  entre  les  deux  Empires. 

151 


Bruxelles,  18.  10.  188G 

Sir  John  Lumley  aurait  aussi  fait  de  vains  efforts  ä  Rome 
pour  prouver  que  la  Situation  faite  aux  Bulgares  est  le  scandale 
des  temps  modernes  et  qu'il  faut  reagir  contre  les  tendances 
de  la  Russie.  Le  Gouv.  italien  se  serait  born^  ä  prendre  acte 
de  la  demarche  de  l'Ambassadeur  de  la  Reine. 

J'ajouterai  cependant  que  l'agent  italien  ä  Sophia  aurait 
re^u  pour  instruction  de  se  confirmer  ä  l'attitude  des  agents 
allemands  et  autrichiens. 

J'attacherais  le  plus  grand  prix,  M.  le  Baron,  k  connaitre 
vos  appreciations  sur  la  Situation  politigue  actuelle  de  VEurope. 
La  Position  particuliere  que  vous  vous  etes  faites  ä  Londres, 
devrait  vous  mettre  en  mesure  de  me  fournir  des  informations 
tres  interessantes  aussi  bien  sur  la  mission  du  General  Kaulbars 
en  Bulgarie  que  sur  la  politique  des  grandes  Puissances  touchant 
les  eventualites  qui,  d'un  moment  ä  l'autre,  peuvent  surgir 
en  Orient. 


Baron  Solvyns,  Gesandter  in  London. 

Londres,  le  20  octobre  1886. 

J'ai  recueilli  d'excellente  source  quelques  informations  sur 
la  Situation  politique  en  Europe,  et  j'ai  l'honneur  de  vous  en 
faire  part  bien  qu'elles  ne  concordent  pas  exactement  avec 
Celles  qui  vous  sont  parvenues  d'autres  Capitales. 

II  y  a  quelques  annees,  k  l'epoque  oü  s'ouvraient  ä  Berlin 
les  Conferences  relatives  au  Congo,  le  Prince  de  Bismarck,  mal 
renseigne  en  cette  circonstance,  se  croyait  fonde  ä  supposer  que 
la  France  acceptant  le  resultat  de  la  guerre  de  1870  comme  un 
fait  irremediablement  accompli  ne  tarderait  pas  ä  renoncer  k 
l'idee  de  revanche  et  pourrait  meme  etre  amenee  ä  s'arranger 
avec  l'Allemagne  sur  des  questions  de  frontieres  et  d'acqui- 
sitions  coloniales.  II  reconnut  bientöt  son  erreur,  vira  de  bord 
et  ne  songea  plus  qu'ä  resserrer  l'entente  entre  les  trois  Empires. 
Depuis  lors,  le  maintien  de  cette  entente  a  ete  son  constant 
objectif,  et  il  n'a  cesse  de  travailler  ä  l'assurer  en  aplanissant  les 

152 


Londres,  20.  10.  1886. 

difficultes  que  suscite  ä  tout  propos,  entre  ses  deux  allies,  la 
question  d'Orient.  Reussira-t-il  ä  maintenir  longtemps  encore 
cet  equilibre  ?  A  Saint  Petersbourg,  ä  Vienne  et  ä  Rome  on 
affecte  d'en  etre  convaincu;  ä  Londres  on  ne  le  croit  pas.  La 
maniere  dont  le  Gouvernement  Kaulbars  s'est  acquitte  de  sa 
mission  en  Bulgarie,  ayant  accni  les  doutes  ä  cet  egard,  on  s'est 
preoccupe  des  complications  qui  eclateraient  tout  ä  coup,  si  les 
liens  qui  gräce  au  Prince  de  Bismarck  ont  entrave  jusqu'ä 
present  la  liberte  d'action  de  la  Russie  et  de  l'Autriche,  venaient 
ä  se  rompre.  Tous  les  Ambassadeurs  anglais  ont  ete  charges 
de  pressentir  les  Gouvernements  aupres  desquels  ils  sont  accre- 
dites.  II  leur  a  ete  enjoint  notamment  d'appeler  l'attention  sur 
les  evenements  qui  peuvent  se  produire,  et  en  usant  de  toutes 
les  precautions  necessaires,  de  chercher  ä  decouvrir  quelle  serait 
dans  teile  ou  teile  eventualite  l'attitude  probable  des  hommes 
d'Etat  dont  ils  avaient  ä  sonder  les  dispositions.  Loin  d'avoir 
ete  inutiles,  ces  demarches  auxquelles  la  mission  Kaulbars 
servait  de  pretexte,  et  qui  ä  St.  Petersbourg  etaient  qualifiees 
d'intrigues  anglaises,  ont  produit  d'excellents  resultats  en  ce 
qu'elles  ont  jete  une  lumiere  inattendue  sur  les  projets  et  les 
esperances  des  differents  Cabinets  de  l'Europe.  Si  le  maintien 
de  l'entente  entre  les  trois  Empires  etait  juge  impossible,  peut- 
etre  verrons-nous  le  Prince  de  Bismarck  proposer  le  partage  de 
l'Empire  ottoman;  et  cette  fois  ce  ne  seraient  pas  seulement  la 
Russie  et  l'Autriche,  ce  seraient  la  France,  1' Italic  et  l'Angleterre 
elle-meme  que  Ton  convierait  ä  cette  oeuvre  de  spoliation. 


10. 

Graf  de  Jonghe  d'Ardoye,  Gesandter  in  Wien. 

Vienne,  le  25  octobre  1886. 

Aucuji  changement  notable  n'est  venu  modifier  sensiblement 
la  Situation  de  la  question  bulgare  qui  preoccupe  ä  un  si  haut 
degre  le  Gouvernement  austro-hongrois.  Entre  la  necessite  de 
maintenir  son  alliance  intime  avec  TAllemagne  qui  doit  plus 
ou  mojns  laisser  la  main  Hbre  ä  la  Russie  pour  eviter  une  aUiance 

153 


Vienne,  25.  10.  1886. 

franco-russe,  TAutriche-Hongrie  voit  avec  inquiötude  l'avenir 
de  ses  interets  les  plus  s6rieux  compromis  en  Orient  sans  pou- 
voir  les  defendre.  Reduite  ä.  louvoyer  entre  les  6cueils  eile  n'ose 
et  ne  peut  agir  seule  avec  cette  decision  et  cette  energie  qui  pour- 
raient  arreter  la  marche  de  la  Russie  et  sa  domination  dans  la 
Peninsule  des  Balkans. 

L'Angleterre  a  bien  cherche  ä  l'entrainer  ä  entrer  dans  cette 
voie,  mais  Ton  savait  trop  bien  ici  ä  quoi  s'en  tenir  sur  la  valeur 
des  conseils  platoniques  du  Gouvernement  britannique  pour  les 
accueillir;  aussi  ä  toutes  les  demarches  de  Sir  Augustus  Paget 
le  Comte  Kalnoky  s'est-il  contente  de  repondre  qu'il  croyait 
pr^ferable  de  laisser  la  Russie  aux  prises  avec  les  difficultös 
qu'elle  rencontre  et  qu'elle  continuerait  ä  rencontrer  en  Bulgarie. 

Cela  a  ete  une  desillusion  pour  beaucoup  et  avant  tout  pour 
la  Hongrie  de  ne  pas  trouver  l'appui  de  Berlin  que  l'on  croyait 
assure  par  l'alliance  austro-allemande  au  moment  oü  la  Russie 
menagait  de  nouveau  les  interets  de  la  Monarchie  en  Orient, 
mais  le  Cabinet  I.  et  R.  a  bien  compris  que  l'Allemagne  ne  s'ex- 
poserait  pas  pour  la  Bulgarie  ä  favoriser  l'alliance  franco-russe 
qu'elle  redoute  par  dessus  tout,  et  il  a  cru  preferable  d'attendre 
pacifiquement  le  cours  des  6v6nements.  II  a  conserve  ses  bons 
rapports  avec  Berlin  et  St.  Petersbourg.  D'accord  avec  l'Alle- 
magne il  a  cherche  avant  tout  ä  amener  la  Russie  ä  ne  pas  se 
laisser  entrainer  ä  intervenir  militairement  en  Bulgarie,  ne  lui 
contestant  pas  du  reste  le  droit  de  chercher  ä  reconqu6rir  paci- 
fiquement son  influence  dans  ce  pays  et  lui  laissant  le  choix 
du  candidat  qu'elle  prefererait  voir  etabli  sur  le  tröne  de  Sofia. 

II  n'y  a  pas  eu  de  Convention  formelle  pour  etablir  cette  Si- 
tuation, mais  seulement  un  echange  de  Communications  qui 
semble  avoir  amene  une  detente  en  permettant  d'esperer  une 
Solution  pacifique  du  conflit  oriental.  On  croirait  möme  pouvoir 
en  etre  entierement  assure,  si  l'on  avait  toujours  ä  compter  avec 
la  politique  personnelle  du  Czar  qui  a  les  nerfs  tres  excit6s,  se 
laisse  guider  par  les  idees  de  M.  Katkow,  le  violent  pubhciste 
de  Moscou,  et  fait  toujours  craindre  qu'il  ne  se  laisse, entrainer 
dans  un  moment  d'irritation  ä  des  mesures  extremes  dont  les  con- 
s6quences  seraient  fatales  pour  le  maintien  de  la  paix  du  monde. 

154 


Vienne,  25.  10.  1886. 

Quoi  qu'il  en  soit,  I'on  s'attend  ä  de  serieux  debats  politiques 
dans  les  prochaines  Delegations  qui  se  reuniront  le  4  novembre. 
Le  Comte  Kalnoky  aura  ä  y  fournir  de  longues  et  minutieuses 
explications  sur  la  politique  qu'il  dirige,  ä  ces  Delegues  qui 
surtout  dans  la  Delegation  hongroise  ne  seront  guere  disposes 
ä  les  accueillir  avec  bienveillance. 


11. 

Graf  Errembault  de  Dudzeele,  Gesandter  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  3  decembre  1886. 

Le  trait  caracteristique  actuel  de  la  presse  nisse  est  une  ex- 
treme amabilite  pour  la  France,  qu'elle  s'efforce  de  representer 
comme  une  alliee  future  destinee  ä  paralyser  les  forces  de  l'Alle- 
magne  en  cas  de  conflit  austro-russe.  Elle  se  felicite  egalement 
de  ce  que  la  Russie  parait  avoir  trouve  dans  la  France  un  utile 
contrepoids  ä  l'Angleterre,  qui  devra  se  comporter  dorenavant 
avec  moins  d'hostilite  dans  la  question  bulgare  en  consideration 
de  l'attitude  que  la  Russie  peut  prendre  par  rapport  aux  affaires 
d'Egypte. 

Le  discours  que  M.  de  Freycinet  a  prononce  samedi  dernier 
ä  la  chambre  des  deputes  pour  exposer  la  politique  de  la  France 
dans  les  questions  internationales  a  donc  6te  tres  favorablement 
commente  par  les  journaux  russes,  qui  se  sont,  au  contraire, 
jetes  avec  un  acharnement  tout  particulier  sur  celui  du  Comte 
Robilant.  Neanmoins,  tout  en  l'attaquant  avec  vigueur  et  en 
qualifiant  la  politique  italienne  de  pusillanimes  ces  journaux 
s'accordent  ä  dire  que  les  declarations  du  Ministre  Italien  n'ont 
rien  de  redoutable,  personne  en  Europe  ne  voulant  faire  la  guerre 
pour  la  Bulgarie  et  tout  le  monde  ayant  compris  que  le  seul 
moyen  d'en  ecarter  definitivement  l'eventualite  consiste  ä  faire 
droit  aux  reclamations  legitimes  de  la  Russie  malgre  le  desir 
secret  qu'on  eprouve  de  differentes  parts  d'empecher  le  retablisse- 
ment  de  l'influence  russe  en  Bulgarie. 

Tel  est  aujourd'hui,  Prince,  le  langage  presque  unanime  de 
la  presse  russe. 

155 


St.  P6tersbourg,  3.  12.  1886. 

On  attend  ici  avec  impatience  et  peut-etre  non  sans  une  cer- 
taine  inquietude  le  discours  que  le  Prince  de  Bismarck  ne  tar- 
dera  pas,  sans  doute,  ä  prononcerau  parlement  allemand.  Comme 
le  Chancelier  n'a  pas  l'habitude  d'exprimer  son  opinion  et  de 
manifester  ses  intentions  en  termes  ambigus,  il  ne  pourra  que 
difficilement  manquer  d'accorder  oii  de  refuser  son  approbation 
ä  la  maniere  dont  le  cabinet  de  Vienne  a,  par  l'organe  du  Comte 
Kalnoky,  caracterise  sa  politique  dans  la  question  bulgare.  On 
comprend  facilement  toute  Timportance  qui  s'y  rattache  pour 
le  maintien  de  ce  qu'il  reste  de  Faccord  entre  les  trois  Empires. 
Quant  ä  l'entente  de  la  Russie  avec  l'Autriche,  eile  ne  saurait 
plus  guere  ötre  consideree  comme  valide.  Au  reste,  ce  n'est 
pas  d'aujourd'hui  qu'elle  ne  Test  plus.  Pour  s'en  convaincre, 
il  suffit  de  se  reporter  ä  l'entrevue  de  Reichstadt  et  de  jeter 
un  regard  retrospectif  sur  les  evenements  survenus  depuis  lors. 
En  effet,  n'avait-il  pas  ete  convenu  en  principe,  ä  Reichstadt 
que  l'on  n'empecherait  pas  le  developpement  des  petits  Etats 
dans  la  presqu'ile  des  Balkans,  que  l'Autriche  pourrait  etendre 
son  influence  et  son  action  dans  la  partie  occidentale  de  ces 
petits  etats,  ä  condition  de  laisser  les  mains  libres  ä  la  Russie 
dans  la  partie  -Orientale?  Comment  ces  engagements  ont-ils 
6t6  tenus  ?  La  Serbie  re^oit  des  ordres  de  Vienne,  la  Bosnie  et 
l'Herzegovine  sont  occupees  par  l'Autriche,  tandis  que  celle-ci 
s'efforce  d'affranchir  la  Bulgarie  de  l'etreinte  et  de  Finfluence 
de  la  Russie;  triste  recompense,  il  faut  le  reconnaitre,  de  millions 
depenses  et  de  cent  mille  hommes  tues  pour  delivrer  la  Bulgarie 
du  joug  Ottoman.  II  est  vrai  que  le  Prince  Nicolas  de  Mon- 
tenegro accepte  avec  le  meme  empressement  les  Instructions  et 
les  roubles  qui,  regulierement  lui  sont  envoyes  par  le  gouverne- 
ment  russe;  c'est  ainsi  qu'on  lui  a  donne  dans  le  courant  de 
cette  annee  l'argent  necessaire  ä  l'acliat  des  canons  Krupp,  que 
le  Gouvernement  serbe  avait  commandes  il  y  a  quelque  temps 
et  qui  ne  lui  ont  pas  ete  livres,  faute  de  paiement,  mais  le  role  du 
Montenegro  est  relativement  insignifiant  et  ne  peut  avoir  d'im- 
portance  reelle  pour  la  Russie  qu'en  cas  de  conflagration  gene- 
rale dans  les  Etats  balkaniques. 

Mon  sentiment  personnel,  Prince,  je  crois  l'avoir  dejä  dit, 

156 


St.  Petersbourg,  3.  12.  1886. 

est  que,  dans  un  temps  donne  la  guerre  sera  devenue  inevitable 
et,  cela  va  saiis  dire,  c'est  la  Turquie  qui,  en  premier  lieu,  aura 
ä  payer  las  pots  casses.  Cette  guerre  n'est  pas  precisement 
imminente,  mais  il  n'en  est  pas  moins  ä  craindre  qu'elle  ne  s'im- 
pose  comme  consequence  logique  de  la  Situation.  Aussi  s'y 
prepare-t-on  tant  en  Russie  qu'en  Autriche.  Je  dois  dire  cepen- 
dant  que  les  informations  que  j'ai  recueillies  de  differents  cötes 
m'ont  laisse  l'impression  que  Ton  ne  met  ici  aucun  empresse- 
ment  extraordinaire  ä  ces  preparatifs. 

D'apres  ce  qui  me  revient,  on  parait  craindre  ici  que,  suivant 
le  conseil  de  l'Angleterre,  la  Sobranie  n'elise  de  nouveau  le  Prince 
Alexandre  de  Battenberg  et  que  la  regence  sur  le  refus  plus  que 
probable  de  ce  Prince  de  revenir  dans  le  pays,  ne  continue  ä 
gouverner  en  son  nom.  II  pourrait  arriver,  en  ce  cas,  que  l'on 
assistät  au  spectacle  etrange  du  detronement  d'un  souverain 
qui  n'est  pas  sur  le  tröne.  On  ne  peut,  en  verite,  que  s'associer 
ä  ce  que  disait  hier  M.  de  Giers:  «Le  gächis  est  complet.» 

P.S.  M.  de  Staal,  Ambassadeur  de  Russie  ä  Londres,  vient 
d'arriver  ä  St.  Petersbourg  en  vertu  d'un  congc,  qui  lui  a  ete 
accorde  il  y  a  dejä  quelque  temps,  mais  dont  les  circonstances 
l'avaient  empeche  jusqu'ä  present  de  profiter. 


12. 

L6on  Maskens,  Geschäftsträger  in  Paris. 

Paris,  le  4  decembre  1886. 

II  n'y  a,  et  il  ne  peut  y  avoir  qu'une  seule  opinion  sur  la  Si- 
tuation creee  par  le  vote  de  la  Chambre  des  Deputes.  Cette 
Situation  est  deplorable;  et  le  sentiment  qui  predomine  dans  la 
presse  presque  entiere  c'est  celui  d'une  tristesse  profonde. 

Le  Ministere  demissionnaire,  etant  donnees  les  circonstances 
dans  lesquelles  il  etait  appele  ä  gouverner,  s'est  acquitte  de  sa 
täche  avec  une  correction,  un  devouement  et  meme  une  habilite 
indiscutables :  Mr.  de  Freycinet  a  developpe  il  y  a  huit  jours 
un  Programme  de  politique  anterieur  auquel  l'opinion  unanime 
a  rendu  hommage,  le  General  Boiilanger  dans  Icquel  la  France 

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Paris,  4.  12.  1886. 

entiere  personnifie  ses  reves  de  grandeur  pour  Vavenir,  a  6t6 
acciame  avant-hier  ä  la  Chambre,  Mr.  Lockroy  a  communiquö 
aux  commergants  et  aux  industriels  une  partie  de  I'ardeur  et 
de  l'esprit  d'initiative  qui  raniment,  Mr.  Goblet  a  röalise  dans 
l'enseignement  des  reformes  peut-etre  funestes,  mais  que  le 
parti  republicain  a  acclamees  avec  enthousiasme,  Mr.  Sadi- 
Carnot  ä  l'honnetete  et  ä  la  sinc6rite  duquel  tout  le  monde  rend 
hommage,  a  cherche  k  apporter  de  l'ordre  dans  les  finances, 
Mr.  Sarrien,  ä  defaut  d'un  grand  prestige,  a  fait  preuve  d'energie 
au  Ministere  de  1' Interieur,  et  il  faut  que  ces  Ministres  Cattus 
en  Creche  par  une  commission  du  budget  qui  s'est  egaree  dans 
ces  utopies,  et  harcelee  par  une  minorite  radicale  depourvue 
de  tout  esprit  pratique  aillent  se  heurter  et  se  criser  contre 
des  obstacles  secondaires  apres  avoir  triomphö  de  diificultes 
beaucoup  plus  graves.  Tout  a  reussi  ä  Mr.  de  Freycinet  contre 
ses  ennemis,  et  il  n'a  6choue  que  vis-ä-vis  de  ceux  qui  etaient 
consideres  comme  ses  amis  politiques. 

S'il  n'y  avait  un  dissentiment  entre  1' Extreme  Gaucbe  et  le 
Ministere  que  sur  le  maintien  des  Sous-Prefectures,  Mr.  de  Frey- 
cinet n'hesiterait  certes  pas  ä  retirer  sa  demission,  car  la  majo- 
rit6  republicaine  toute  entiere  se  feliciterait  vivement  aujourd'hui 
de  pouvoir  affirmer  sa  confiance  dans  la  politique  generale  du 
Ministere,  mais  malheureusement  le  President  du  Conseil  est 
fatigu6,  on  pourrait  dire  ecoeur^,  du  röle  qu'on  lui  fait  jouer 
depuis  2  mois  et  au  Ministere  des  Affaires  Etrangeres,  des  per- 
sonnages  de  son  entourage  immediat  m'ont  assure  qu'il  ne  con- 
sentira  ä  rester  au  pouvoir  que  s'il  lui  est  demontre  que  sa  sante, 
son  repos  et  son  bonheur  doivent  c^der  le  pas  devant  les  interets 
de  la  France  et  de  la  R^publique. 

L'evenement  qui  preoccupe  tous  les  esprits  en  France  depuis 
24  beures,  n'etait  certainement  pas  absolument  inattendu; 
—  on  parlait  ouvertement  il  y  a  2  ou  3  semaines  de  la  chute  du 
Ministere,  mais  on  esperait  ces  jours  derniers  que  la  crise  etait 
surmont6e  par  suite  de  l'autoritö  que  M.  de  Freycinet  avait 
paru  reprendre  sur  la  majorite  republicaine  de  la  Chambre. 

On  estimait  generalement,  quand  les  premiers  symptömes  de 
rhostilitö  systematique  de  l'Extreme  Gauche  se  sont  manifestes, 

158 


Paris,  4.  12.  1886. 

que  le  seul  remede  au  desarroi  ou  au  parlementaire,  pour  em- 
ployer  l'expression  qui  est  repetee  partout,  serait  la  dissolution ; 
mais  la  Situation  etait  aujourd'hui  qu'en  cas  de  renouvelle- 
ment  integrale  de  la  Chambre  des  Deputes,  le  pays  paraitrait 
Stre  appele  ä  choisir  entre  ceux  qui  veulent  des  economies  et 
ceux  qui  n'en  veulent  pas.  Le  Gouvernement  aurait  beau  cher- 
cher  ä  prouver  que  lui  aussi  est  partisan  des  reformes  budgetaires, 
mais  qu'il  entend  les  effectuer  progressivement  de  fagon  ä  ne  pas 
desorganiser  Tadministration,  le  corps  electoral  ignorant  et  inapte 
comme  il  Test  dans  tout  pays  de  suffrage  universel,  ne  se  montre- 
rait  pas  accessible  ä  des  considerations  trop  sensees  pour  produire 
quelque  effet  sur  lui,  et  il  se  prononcerait  tres  probablement  en  fa- 
veur  de  ceux  qui  par  calcul  plutot  que  par  conviction,  inscriraient 
en  tete  de  leur  programme:  «Ni  emprunts,  ni  impöts  nouveaux; 
reduction  immediate  des  appointements  et  des  emplois.» 

II  parait  donc  difficile  dans  les  circonstances  actuelles  que 
le  President  de  la  Republique  et  le  Senat  prennent  la  resolution 
de  consulter  le  corps  electoral-.  L'Extreme  Gauche  seule  serait 
ä  peu  pres  certaine  de  profiter  de  la  dissolution.  Le  parti  con- 
servateur  a  perdu  du  terrain  depuis  un  an.  Pendant  quelque 
temps  on  a  pu  se  faire  Illusion  sur  la  portee  de  ses  succes  lors 
des  dernieres  elections  generales;  mais  l'accalmie  qui  a  suivi 
l'expulsion  des  Princes  a  bien  prouve  que  les  pretendants  n'ont 
de  puissants  appuis  que  dans  les  hautes  classes  de  la  societö 
et  que  l'evolution  qui  s'est  produite  le  4  Octobre  1885  etait  une 
protestation  contre  la  politique  d'aventures  du  parti  oppor- 
tuniste  et  non  contre  la  Republique. 

En  ce  moment  Mr.  Clemenceau  ne  peut  esperer  rallier  une 
majoritö  compacte  et  homogene,  et  si  Mr.  Floquet  n'est  pas 
absolument  forc6  de  recueillir  la  succession  de  Mr.  de  Freycinet, 
il  n'ira  pas  risquer  de  gaiete  de  cceur  de  se  discrediter  ä  la  tete 
du  Ministere  comme  l'ont  fait  ses  predecesseurs  au  fauteuil 
presidentiel,  M.  Gambetta  et  Brisson.  La  Situation  parait 
donc  presque  inextricable  et  la  seule  issue  qui  se  presente  pour 
en  sortir,  serait  un  replätrage  ministeriel  auquel  M.  de  Frey- 
cinet ne  se  refusera  peut-etre  pas,  si  tout  le  monde  s'accorde 
pour  faire  appel  ä  son  patriotisme. 

159 


Paris,  4.  12.  1886. 

Comment  expliquer  les  hesitations  des  uns,  I'impuissance 
des  autres  et  l'instabilite  generale  dans  les  hautes  spheres  du 
pouvoir,  sinon  par  l'effet  dissolvant  du  parlementarisme  ä 
outrance  tel  qu'il  est  compris  et  pratique  en  France;  ce  qu'aujour- 
d'hui  Ton  appelle  le  parlementarisme  dans  ce  pays,  c'est  une 
succession  continue  de  tentatives  d'empietements  des  elus  du 
peuple  sur  les  attributions  du  pouvoir  executif.  En  presence 
de  pareilles  ambitions  et  de  pretentions  aussi  anormales,  il  n'y 
a  plus  de  Gouvernement  possible,  a  dit  avec  raison  Mr.  de  Frey- 
cinet;  on  aboutit  ä  l'anarchie. 

La  «Liberte»  public  ce  soir  les  lignes  suivantes:  «Comme  on 
doit  rire  de  nous  ä  l'etranger!  et  quelle  figure  pouvons-nous 
faire  dans  les  conseils  de  l'Europe  quand  nous  en  faisons  une 
si  piteuse  chez  nous.» 

Cette  reflexion  me  parait  tres  juste:  Mr.  de  Bismarck  ne 
pourra  guere  s'affliger  en  voyant  que  le  Ministere  Freycinet 
qui  avait  releve  le  prestige  de  la  France  depuis  un  an  disparait 
par  suite  d'une  coalition  que  le  hasard  a  formte  hier  et  qu'il 
deferait  demain.  Ce  n'est  pas  Mr.  de  Bismarck  qui  se  laisserait 
ainsi  ecarter  de  la  voie  qu'il  s'est  tracee  mais  la  perfection  est 
rare  en  ce  monde,  et  il  n'est  pas  facile  de  trouver  un  juste  milieu 
entre  le  regime  autoritaire  allemand  et  le  parlementarisme  ä 
outrance  fran^ais. 

Si  la  retraite  de  Mr.  de  Freycinet  n'est  pas  destin6e  ä  assombrir 
les  esprits  ni  ä  Berlin  ni  ä  Londres,  eile  aura  probablement  un 
douloureux  retentissement  ä  St.  Petersbourg  oü  l'on  acquerra 
une  fois  de  plus  la  preuve  qu'il  serait  dangereux  de  conclure 
une  alliance  trop  etroite  avec  un  gouvernement  qui  n'est 
jamais  sür  du  lendemain,  et  avec  un  pays  dont  la  politique  peut 
changer  d'orientation  selon  les  caprices  de  la  partie  la  moins 
6clairee  de  la  population. 

A  un  point  de  vue  pour  ainsi  dire  anecdotique,  l'intervention 
dans  la  seance  d'hier  du  membre,  du  seul,  de  l'unique  membre 
de  la  droite  republicaine,  merite  de  ne  pas  passer  inapergue. 
Pendant  des  semaines  entieres  la  presse  a  court  de  copie  äl'epoque 
des  canicules,  s'est  etendue  sur  les  resultats  probables  de  l'evo- 
lution  de  Mr.  Raoul  Duval;  il  y  a  un  mois  le  depute  de  d'Eurc 

160 


Paris,  4.  12.  1886. 

operant  un  mouvement  de  conversion  vers  la  Republique,  a 
par  le  charme  et  par  la  vigueur  de  sa  parole  eloquente,  produit 
ä  la  Chambre  des  Deputes  une  impression  qualifiee  de  durable; 
et  hier  c'est  lui  qui  a  porte  les  coups  les  plus  sensibles  ä  Mr. 
de  Freycinet,  c'est  lui  qui  d'accord  avec  Mr.  le  O^.  de  Douville 
Maillefeu  le  depute  «renegat»  de  l'Extreme  Gauche,  a  reussi 
ä  battre  en  breche  la  Republique  gouvernementale  et  moderee ! 


13. 

Graf  de  Jonghe  d'Ardoye,  Gesandter  in  Wien. 

Vienne,  le  27  decembre  1886. 

La  Deputation  bulgare  a  echoue  dans  sa  mission,  tant  ä  Vienne 
qu'ä  Berhn.  Elle  n'atteindra  pas  davantage  le  but  reel  qu'elle 
se  propose,  ä  Paris  qu'ä  Londres.  La  Situation  poHtique  est 
teile  en  Europe  qu'aucune  Puissance  ne  veut  ou  ne  peut  en 
pr6sence  de  l'attitude  de  l'Allemagne  vis-ä-vis  de  la  Russie  se 
mettre  en  Opposition  directe  avec  St.  Petersbourg  dans  la 
question  bulgare. 

La  Bulgarie  se  refusant  ä  accepter  le  candidat  de  la  Russie, 
les  Delegues  ont  demande  et  demandent  avec  insistance  aux 
Puissances  de  designer  le  Prince  appele  ä  succeder  au  Prince 
Alexandre.  Mais  aucune  n'a  voulu  assumer  la  responsabihte 
d'opposer  un  candidat  au  candidat  du  Czar.  Aux  conseils  qui 
leur  ont  ete  donnes  de  chercher  ä  s'entendre  avec  la  Russie,  les 
Delegues  r^pondent  qu'ils  ne  demanderaient  pas  mieux,  mais 
que  c'est  ä  St.  Petersbourg  que  l'on  rend  tout  accomodement 
impossible  en  refusant  d'entrer  meme  en  pourparlers  avec  la 
Regence  et  de  reconnaitre  autant  son  existence  legale  que  celle 
de  la  «Sobranje». 

En  presence  de  l'impasse  dans  laquelle  se  trouve  le  Gouverne- 
ment de  Sofia,  il  est  reste  en  rapports  secrets  avec  le  Prince 
Alexandre,  m'assure-t-on  de  tres  bonne  source,  et  voudrait, 
pour  le  decider  ä  reprendre  sa  couronne  dont  il  ne  semble  plus 
guere  se  soucier,  faire  miroiter  ä  ses  yeux  la  possibilite  d'un 
soulevement  en  Macedoine  qui,  unie  ä  la  Bulgarie,  formerait  un 

11     Europäische  Politik.    Bd.  6.  161 


Vienne,  27.  12.  1886. 

Royaume  bulgare.  G'est  dans  ce  sens  que  M.  Grecow  s'est  ex- 
prime  confidentiellement  pendant  son  sejour  ä  Vienne  vis-ä-vis 
d'une  personne  qui  m'a  repete  sa  conversation  oü  les  illusions 
paraissent  faire  negliger  les  complications  que  presenterait 
I'execution  de  semblables  projets. 

De  qiielque  cöte  que  l'on  se  retourne,  on  n'entrevoit  guere 
de  Solution  favorable  de  la  question  bulgare.  La  Regence  ne 
peut  se  retirer  sans  arrangement  prealable  avec  la  Russie  qu'avec 
la  certitude  de  laisser  tout  le  pays  dans  l'anarchie  —  et  le  retour 
du  Prince  Alexandre  serait  une  provocation  directe  au  Czar. 
Dans  l'une  et  l'autre  alternative  l'occupation  russe  redoutee  ä 
Vienne  serait  inevitable. 

Quoi  qu'il  en  soit,  on  est  en  Autriche-Hongrie  extremement 
inquiet  des  evenements  qui  menacent  encore  la  Bulgarie.  On 
voudrait  tant  dans  les  regions  gouvernementales  que  dans 
toutes  les  classes  de  la  population  eviter  un  conflit  avec  la  Russie, 
mais  ä  ceux  qui  se  rapportant  aux  declarations  du  Gomte 
Kalnoky  aux  dernieres  Delegations  croyant  que  1' Autriche- 
Hongrie  ne  supporterait  pas  l'occupation  russe  de  la  Bulgarie, 
on  repond  que,  si  les  Puissances  signataires  du  traite  de  Berlin 
y  donnaient  leur  assentiment  sous  certaines  conditions,  le  Mi- 
nistre  I.  et  R.  des  Affaires  Etrangeres  finirait  par  y  consentir 
6galement,  ne  voulant  pas,  ainsi  qu'il  l'a  laisse  entendre  aux 
Delegues  autrichiens  et  hongrois,  agir  isolement  contre  la 
Russie  en  Bulgarie. 

Ge  serait  un  moyen  d'eviter  une  guerre  dont  on  n'attend  pas 
d'heureux  r^sultats  pour  la  Monarchie  des  ä  präsent.  II  soul6- 
verait  un  profond  sentiment  d'indignation  en  Hongrie,  mais  lä 
aussi  on  finirait  probablement  par  reconnaitre  qu'en  presence 
de  l'attitude  de  l'Allemagne  qui  laisserait  1' Autriche-Hongrie 
seule  avec  un  adversaire  redoutable,  les  conseils  de  la  prudence 
ne  devraient  point  etre  meconnus. 

Le  rapprochement  intime  de  l'Allemagne  avec  la  Russie  ne 
laisse  pas,  en  effet,  que  d'inspirer  d'ameres  reflexions  au  Gabinet 
de  Vienne.  Ge  rapprochement,  opere  dans  la  crainte  d'une 
alliance  franco-russe,  a  pris  son  origine,  semble-t-il,  k  la  suite 
de  l'entrevue  de  Gastein  oü  le  Prince  de  Bismarck  aurait  cherch6 

162 


Vienne,  27.  12.  1886. 
de  nouveau  ä  Her  rAutriche-Hongrie  par  des  liens  indissolubles 
ä  l'Allemagne,  tant  au  point  de  vue  militaire  que  commercial. 

L'armee  Imp.  et  Roy.  aurait  du  recevoir  la  möme  Organisation 
que  Farmee  allemande  et  etre  placee  en  quelque  sorte  sous  une 
seule  direction;  et  une  commission  mixte  aurait  ete  chargee 
d'etudier  la  question  de  l'etablissement  du  Zollverein  entre  les 
deux  Empires. 

Ce  serait,  apres  avoir  vu  rejeter  ces  propositions  qui  auraient 
place  la  Monarchie  I.  et  R.  en  quelque  sorte  sous  le  vasselage 
de  l'Allemagne,  que  le  Prince  de  Bismarck  se  serait  rendu  ä 
Franzensbad  et  aurait  conclu  avec  M.  de  Giers  le  rapprochement 
entre  Berlin  et  Petersbourg.  C'est  alors  aussi  qu'ont  paru  dans 
la  Gazette  de  Cologne  et  dans  les  journaux  officieux  de  Berlin 
les  articles  ä  Sensation  sur  les  rapports  politiques  avec  TAutriclie 
ainsi  que  les  declarations  reiterees  que  l'Allemagne  n'avait 
aucun  interet  ä  defendre  en  Bulgarie  qui  ont  mis  en  doute  ici 
la  validite  de  l'alliance  austro-allemande,  ont  fait  naitre  ici 
tant  d'ameres  reflexions  et  paraissent  avoir  ete  inspirees  par  la 
pensee  de  faire  sentir  k  Vienne  le  poids  de  l'isolement  dans 
lequel  l'Allemagne  laissait  l'Autriche  en  Orient.  La  Situation 
de  ce  pays  est  d'autant  plus  serieuse  que  la  lutte  des  nationalites 
y  est  plus  intense.  Le  Gouvernement  a  cherche  ä  les  apaiser, 
mais  il  n'y  a  pas  reussi.  Sans  parvenir  ä  satisfaire  les  Slaves 
il  a  cherche  ä  obtenir  leur  concours  par  des  concessions  qui  ont 
souleve  les  Allemands  au  point  qu'ils  viennent  de  se  retirer  de 
la  Diete  de  Prague,  et  ä  Agram  les  ultra-Croates  irrites  contre 
la  Hongrie  ont  declare  que  c'est  de  la  Russie  qu'ils  attendent 
leur  delivrance. 

La  Russie  profite  de  ces  divisions  interieures  pour  travailler 
la  presse  slave  austro-hongroise  dans  un  sens  favorable  ä  ses 
vues,  et  le  Consul  russe  ä  Vienne  a  ä  cet  effet  des  fonds  k  sa 
disposition  deposes  ä  la  maison  Rothschild. 

L'armee  elle-meme  n'inspire  pas  une  confiance  absolue  au 
point  de  vue  de  sa  ^^gueur  physique  et  des  ressources  dont 
eile  dispose.  A  l'exception  de  la  cavalerie  on  semble  porte  k 
croire  qu'elle  supporterait  moins  bien  que  les  troupes  russes 
les  fatigues  d'une  campagne  un  peu  prolongee. 

n.  163 


Berlin,  31.  12.  1886. 

14. 
Graf  van  der  Straten  Ponthoz,   Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  31  decembre  1886. 

Le  28  de  ce  mois,  les  six  ambassadeurs  accredites  ä  la  Cour 
Imperiale  ont  dine  au  Palais  avec  leurs  attaches  militaires.  C'est 
un  repas  traditionnel  qui  precede  toujours  la  nouvelle  annee. 

L'Empereur  a  charme  ses  convives  par  Tanimation  et  la  gaite 
de  sa  conversation.  L'un  d'eux  a  dit  en  rentrant  de  cette  soiree 
queSaMajeste  luiavait  semble  n'avoir  pas  plus  de  soixante  ans. 

L'Imperatrice  a  paru  ä  ce  dlner. 

Comme  j'ai  eu  l'honneur  de  vous  en  informer  dans  mon 
rapport  du  24  de  ce  mois  n°  1125,  le  jubile  de  80  ans  de  Service 
militaire  de  l'Empereur  Guillaume,  qui  coincide  avec  le  1er  jour 
de  l'an  sera  celebr6  tres  simplement  au  Palais.  La  ville  sera 
illuminee. 

En  ce  moment  la  principale  preoccupation  de  l'Empereur  et 
du  Prince  de  Bismarck  est  causee  par  l'aversion  toute  person- 
nelle  dont  le  Czar  s'est  pris  pour  le  Comte  Kalnoky. 

II  ne  s'agit  pas,  m'est-il  assure,  du  conflit  des  interets  russes 
et  des  interets  autrichiens  en  Orient,  mais  d'une  antipathie 
individuelle  de  la  nature  de  celle  qui  s'est  attachee  au  Prince 
de  Battenberg  et  dont  l'animosite  est  teile  que  le  Czar  voudrait 
voir  disparaitre  le  Comte  Kalnoky  düt-il  etre  remplacö  par  le 
Comte  Andrassy,  l'adversaire  de  la  Russie. 

Le  grief  du  Czar  est  que  dans  ses  discours  aux  d616gations 
hongroises  le  Comte  Kalnoky  a  jete  par  dessus  bord  les  arrange- 
ments  faits  ä  Skierniewice  du  15  au  17  Septembre  1884,  et  par 
lesquels  la  Russie  abandonnait  la  Serbie  ä  la  politique  autri- 
chienne  en  echange  de  l'abandon  par  l'Autriche  de  la  Bulgarie 
ä  la  politique  russe. 

D'accord  avec  le  Cabinet  de  Vienne,  le  Prince  de  Bismarck 
emploie  ses  bons  offices  ä  St.  Petersbourg. 

II  s'efforce  d'y  faire  comprendre  que  dans  les  Etats  ä  parle- 
ment  les  discours  des  ministres  doivent  repondre  ä  des  exigences 
de  politique  Interieure  et  qu'ils  se  temperent  des  qu'il  s'agit 
d'en  faire  une  application  ä  la  politique  exterieure. 

164 


Berlin,  31.  12.  1886. 

Hier  soir  il  m'a  ete  confie  de  bonne  part  que  rimtation  du 
Czar  ne  se  palmait  pas. 

La  «Post»  de  ce  matin  constate  qu'apres  une  courte  Suspen- 
sion des  hostilites  ä  l'egard  de  TAllemagne  les  journaux  russes 
panslavistes  ont  recommence  leurs  attaques  avec  autant  d'acri- 
monie  qu'avant  la  treve. 

L'irritabilite  du  Czar  et  ses  rancunes  implacables  sont  des 
causes  de  dangers.  II  peut  en  resulter  ä  tout  instant  des  deter- 
minations  extremes  dont  la  guerre  serait  une  consequence 
presque  inevitable. 

L'Allemagne  s'est  habituee  ä  croire  que  la  paix  de  l'Europe 
est  assuree  par  l'ascendant  du  Prince  de  Bismarck  et  par  son 
habilete  ä  resoudre  toutes  les  difficultes  de  la  politique  ext6- 
rieure.  II  trouve  dans  cette  conviction  un  prestige  qui  lui  donne 
la  puissance  avec  laquelle  il  gouverne  l'Empire. 

Ce  qui  se  passe  ä  St.  Petersbourg  revele  ä  Berlin  qu'il  y  a 
pour  la  paix  des  perils  dont  la  cause  phenomenale  echappe 
necessairement  ä  l'aetion  du  Chancelier,  et  qu'il  n'est  plus  en 
son  pouvoir  de  repondre  du  repos  de  l'Europe. 

II  nait  de  ces  circonstances  de  l'inquietude  et  du  malaise  que 
les  partis  politiques  adversaires  du  Chancelier  s'efforceront 
d'exploiter  contre  la  preponderance  de  son  prestige  et  contre 
sa  domination  ä  l'interieur. 

Jusqu'au  depart  de  Berlin  des  deputes  bulgares,  le  21  de  ce 
mois,  leur  voyage  ne  paraissait  ne  pouvoir  ni  avancer  ni  entraver 
l'arrangement  des  affaires  de  leur  pays.  L'opinion  est  qu'ils 
ont  nui  ä  leur  cause  en  s'arretant  ä  Cologne  pour  y  rencontrer 
le  Prince  Alexandre  de  Battenberg. 

Apres  avoir  confere  avec  leur  ancien  souverain,  ils  l'ont  es- 
corte  jusqu'ä  Francfort  et  Tun  d'eux  s'est  rendu  ä  Darm- 
stadt. 

Ces  faits  impliquent  une  espece  de  defi  porte  au  Czar  et  la 
plus  complete  insouciance  pour  les  avis  du  Comte  de  Bismarck 
d'avoir  ä  chercher  les  moyens  de  se  reconcilier  avec  la  Russie. 

Le  Comte  Schouvaloff,  qui  ne  pense  pas  ä  se  rendre  ä 
St.  Petersbourg,  comme  l'annoncent  des  journaux,  disait  avant- 
hier  de  la  Bulgarie  que  la  Russie  n'est  nullement  pressee. 

165 


Berlin,  31.  12.  1886. 

Elle  peut  attendre  que  la  Regence  et  la  Sobranie  disparais- 
sent  par  leur  propre  faiblesse  sans  necessitö  d'y  aider. 

Le  Prince  de  Bismarck  a  rintention  de  venir  de  Friedrichs- 
ruhe entre  le  10  et  le  15  de  janvier.  La  duree  de  son  sejour  ä 
Berlin  dependra  du  sort  du  projet  de  loi  militaire  dans  le  Reichs- 
tag. 

Le  Gouvernement  incline  ä  se  contenter  d'un  budget  quin- 
quennal  pour  le  Departement  de  la  Guerre.  Mais  l'Empereur 
persiste  ä  reclamer  le  budget  septennal. 

Dans  la  discussion  de  son  projet  de  loi,  le  Ministre  de  la 
Guerre,  General  Bronsart  de  Schellendorf  a  donne  ä  la  reorgani- 
sation  de  l'armee  frangaise  et  aux  demandes  de  credit  des 
ministres  de  la  Guerre  et  de  la  Marine  une  importance  qui  lui 
paraissait  un  argument  p6remptoire  pour  convaincre  le  Reichs- 
tag de  la  necessite  de  la  loi  militaire. 

Le  discours  tout  pacifique  adresse  par  le  General  Boulanger 
ä  la  Societe  des  sauvetages,  le  26  Decembre,  et  le  retrait  ou 
l'ajournement  des  demandes  des  credits  d'armement  doivent 
seconder  dans  le  Reichstag  l'opposition  faite  au  projet  de  loi 
militaire. 

La  Norddeutsche  Allgemeine  Zeitung  affirme  que  le  discours 
du  Genöral  Boulanger  n'a  pas  d'autre  signification. 


15. 

Graf  van  der  Straten  Ponthoz,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  28  janvier  1887. 

Je  dois  ä  une  tres  süre  confidence  de  savoir  qu'il  y  a  cinq 
jours,  dans  un  entretien  intime,  le  Prince  de  Bismarck  a  fait 
une  appreciation  de  la  Situation  politique  du  moment.  Suivant 
les  renseignements  qui  m'ont  ete  donnes,  je  crois  que  les  pen- 
sees  exprimees  dans  cette  conversation  par  le  Chancelier  sont 
rapportees  avec  exactitude  dans  ce  resum6: 

Les  conjonctures  presentes  ont  beaucoup  de  gravite.  Le 
ChanceHer  se  defend  d'en  exagerer  les  perils  pour  intimider  les 
electeurs. 

166 


Berlin,  28.  1.  1887. 

Comme  il  l'a  dit  dans  ses  recents  discours  au  Reichstag,  il  pr6- 
voit  qu'une  guerre  entre  PAllemagne  et  la  France  est  inevitable. 

Les  traites  de  1815  ont  ferme  une  plaie  et  ils  ont  doim6  un 
dejni  siecle  de  repos  ä  l'Europe. 

Le  traite  de  Francfort  n'a  rien  gueri.  La  perte  de  l'AIsace 
et  de  la  Lorraine  est  restee  une  plaie  saignante  qui,  depuis  seize 
ans,  entretient  la  fievre  de  la  revanche. 

La  France  n'a  pas  cesse  de  se  preparer  ä  reconquerir  ses 
provinces;  eile  attend  seulement  des  circonstances  propices  pour 
attaquer  TAllemagne. 

Devant  cette  certitude  d'une  nouvelle  guerre  le  parti  mili- 
taire  demande  avec  energie  qu'elle  soit  entreprise  sans  tarder, 
lorsque  la  France  n'a  pas  complete  encore  la  reorganisation  de 
son  armee. 

Du  vivant  de  l'Empereur  Guillaume  la  Russie  i\e  fera  rien 
contre  l'Allemagne.   Plus  tard  ses  dispositions  pourront  changer. 

L'ajournement  de  la  guerre  qui  n'empechera  pas  la  guerre, 
diminue  les  chances  de  succes  de  l'Allemagne. 

II  y  a  pour  le  Chancelier  une  tres  grande  responsabilite  a 
r^sister  aux  generaux  qui  poussent  ä  une  guerre  immediate. 

Quand  la  guerre  ajournee  eclatera,  tout  echec,  toute  defaite  de 
l'armee  allemande  sera  impute  ä  la  temporisation  du  Chancelier. 

Les  dangers  auxquels  1' Empire  pourrait  etre  expose,  lui 
seraient  imputables. 

Apres  avoir  eu  la  gloire  de  fonder  l'unite  allemande  il  aurait  ä 
subir  l'humiliation  d'en  avoir  compromis  la  duree  ou  la  securite. 

Ces  opinions  du  Chancelier  expliquent  comment  il  a  pu  dire 
en  plein  Reichstag  que  la  guerre  contre  la  France  pouvait 
aussi  bien  eclater  dans  dix  jours  que  dans  dix  ans.  S'il  I'ajourne, 
ce  n'est  pas  qu'il  manque  de  raisons  süffisantes  pour  la  com- 
mencer  sans  delai.  Ces  raisons  il  les  a,  et  ä  tout  instant  il  pourra 
les  faire  prevaloir. 

L'insistance  du  parti  militaire  pour  une  guerre  immediate 
revele  aussi  la  signification  des  paroles  du  Marechal  de  Moltke, 
lorsque  dans  le  Reichstag  il  a  declare  aux  adversaires  du  projet 
de  loi  militaire  que  le  rejet  du  budget  septennal  c'etait  la  guerre. 
La  pensee  du  Marechal  et  des  Generaux  est  que  l'Allemagne 

167 


Berlin,  28.  1.  1887. 

devra  se  häter  d'entreprendre  la  guerre  avec  son  arm6e  encore 
fortement  organisee,  plutöt  que  de  s'exposer  ä  dcvoir  faire 
plus  tard  cette  meme  guerre  avec  une  armee  affaiblie  par 
l'abandon  de  son  budget  septennal. 

J'ai  constate  que  depuis  la  consolidation  de  Tentente  de 
l'Allemagne  avec  la  Russie  le  Comte  de  Bismarck  ne  parle 
plus  de  la  täche  des  Puissances  d'assurer  la  duree  de  la  paix 
de  l'Europe  en  reglant  les  affaires  des  Balkans.  C'etait  aupara- 
vant  le  theme  du  Cabinet  de  Berlin. 

Pour  la  premiere  fois,  le  25  de  ce  mois,  jour  de  Conference 
diplomatique,  le  Comte  de  Bismarck  a  laisse  entrevoir  des 
apprehensions  de  guerre. 

II  parait  bien  evident  que  le  Prince  de  Bismarck,  en  aban- 
donnant  l'Orient  ä  la  preponderance  de  la  Russie,  s'est  assure 
l'inaction  du  Czar,  si  l'Allemagne  devait  agir  du  c6t§  du  Rhin. 

II  serait  temeraire  d'affirmer  que  le  Chancelier  est  decide 
k  faire  la  guerre  ä  la  France,  mais  tout  annonce  qu'il  prevoit 
des  circonstances  qui  l'obligeraient  ä  l'entreprendre. 

C'est  une  eventualite  qui  peut  se  realiser  ä  chaque  instant. 
II  y  est  prepare  et  il  y  prepare  aussi  l'opinion  publique. 

C'est  la  tache  dont  se  charge  le  Journal  officieux  la  «Post» 
de  ce  matin  dont  le  No.  est  ci-joint 

L'Ambassadeur  de  France  est  venu  chez  moi,  il  y  a  peu  de 
jours.  II  se  montre  tres  content  de  sa  position.  La  Cour,  le 
monde  des  salons  et  le  monde  officiel  lui  ont  fait  le  meilleur 
accueil.  M.  Herbette  croit  ä  la  duree  de  la  paix.  II  proteste  hau- 
tement  et  avec  conviction  des  intentions  pacifiques  de  la  France. 

Personne  ici  ne  doute  du  desir  du  Gouvernement  frangais 
de  rester  en  bonnes  relations  avec  l'Allemagne.  Mais  il  y  a  en 
France  d'autres  courants  que  celui  de  la  politique  du  President 
et  de  ses  Ministres. 

C'est  la  reponse  que  faisait,  il  y  a  peu  de  jours,  un  personnage 
allemand  aux  affirmations  pacifiques  de  M.  Herbette: 

«Nous  sommes  bien  persuades  que  vous  voulez  rester  en 
bons  termes  avec  nous,  mais  sans  abandonner  l'espoir  de  la 
revanche.  Vous  ne  pouvez  pas  renoncer  ä  l'Alsace  et  ä  la  Lor- 
raine, et  voilä  ce  qui  mettra  toujours  nos  rapports  en  peril.» 

168 


Vienne,  30.  1.  1887. 
16. 
Graf  de  Jonghe  d'Ardoye,  Gesandter  in  Wien. 

Vienne,  le  30  j  an  vier  1887. 

J'ai  eu  l'honneur  de  recevoir  la  lettre  que  vous  m'avez  adressee, 
sous  la  date  du  27  courant  (A  2115,  d'ordre  21). 

Les  renseignements  que  j'ai  regus  ici  sur  l'entente  entre 
TAllemagne  et  la  Russie,  concordent  dans  leur  ensemble  avec 
ceux  que  vous  voulez  bien  me  communiquer,  en  ce  sens  que 
l'on  est  convaincu  ici  que  le  Cabinet  de  Berlin  a  base  sur  eile 
toute  sa  politique  actuelle.  C'est  ä  l'entrevue  de  Franzensbad, 
ainsi  que  j'ai  dejä  eu  l'honneur  de  vous  le  dire,  que  cette  entente 
s'est  etablie. 

Prevoyant  les  complications  europeennes  qu'allait  entrainer 
la  question  bulgare,  et  voulant  ä  tout  prix  assurer  sa  libertö 
d'aetion  vis-ä-vis  de  la  France,  le  Prince  de  Bismarck  a  employe 
tous  ses  efforts  ä  empecher  l'alliance  franco-russe  dont  il  etait 
menace.  C'est  alors  qu'il  a  donne  carte  blanche  au  Cabinet 
de  St.  Petersbourg  en  Orient.  Le  Cabinet  de  Berlin  ne  negli- 
gera  rien  pour  conserver  les  avantages  que  lui  ont  procure  les 
concessions  qu'il  a  faites  et  qu'il  fera  peut-etre  encore  ä  la  Russie. 

Ces  concessions  ont  etrangement  degu  l'Autriche,  mais  si 
elles  paraissent  etre  en  contradiction  avec  l'esprit  de  l'accord 
6tabli  en  1879  entre  l'Allemagne  et  l'Autriche,  elles  ne  violent 
cependant  pas  la  lettre  de  la  Convention  qui  n'a  pas  la  forme 
d'un  traite  d'alliance  veritable,  mais  qui  ne  consiste,  ä  ce  qu'on 
m'assure,  qu'en  un  echange  de  declarations  simplement  para- 
phees.  L'Autriche  et  l'Allemagne  ne  se  sont  engagees  reciproque- 
ment  ä  unir  leurs  forces  que  si  l'une  ou  l'autre  de  ces  Puissances 
avait  ä  repousser  l'attaque  de  deux  adversaires  coalises  pour 
la  combattre.  II  n'en  serait  pas  de  meme  dans  l'eventualite 
d'une  lutte  avec  un  ennemi  isole,  tel  que  serait  le  cas  d'une 
guerre  entre  la  Russie  et  l'Autriche  ou  de  l'Allemagne  avec  la 
France. 

L'Allemagne  peut  donc,  sans  \äoler  la  lettre  de  la  Convention 
dont  il  s'agit,  ne  pas  contrarier  l'action  de  la  Russie  en  Bul- 
garie.    Mais,  ci  cette  fa^on  d'agir  est  peu  conforme  aux  inte- 

169 


Vienne,  30.  1.  1887. 

rßts  de  l'Autriche  et  ne  repond  pas  ä  une  partie  des  avantages 
que  Ton  s'y  promettait  de  Talliance  avec  TAllemagne,  la  Con- 
vention n'en  subsiste  pas  moins  dans  son  ensemble  et  assure 
toujours  ainsi  le  maintien  de  l'engagement  qu'ont  pris  les  deux 
parties  contractantes,  de  se  garantir  reciproquement  l'intö- 
grit6  de  leurs  possessions  territoriales. 

Quelles  que  soient  les  concessions  que  TAllemagne  se  trouve 
oblig6e  de  faire  ä  la  Russie,  eile  a  un  interet  permanent  de  pre- 
mier  ordre  ä  maintenir  les  liens  qui  l'unissent  ä  TAutriche- 
Hongrie,  et  ä  lui  conserver  sa  puissance. 

Aussi  le  Cabinet  de  Berlin,  tout  en  cherchant  ä  satisfaire 
celui  de  St.  Petersbourg,  ne  neglige  rien  pour  obtenir  la  Solution 
pacifique  de  la  question  bulgare  et  ecarter  les  dangers  d'une 
guerre  entre  la  Russie  et  rAutriche  qui,  en  cas  de  defaite,  serait 
en  droit  de  lui  reclamer  l'applieation  de  l'article  de  la  Con- 
vention concernant  la  garantie  de  l'integrite  territoriale  des 
deux  Pays. 

Quant  aux  apprehensions  que  fönt  naitre  les  eventualit^s 
d'une  guerre  entre  l'Allemagne  et  la  France,  elles  donnent 
toujours  lieu  ä  des  appreciations  diverses.  Si  beaueoup  n'attri- 
buent  l'attitude  actuelle  de  FAllemagne  qu'aux  exigences  passa- 
g^res  de  la  question  electorale,  il  ne  manque  pas  non  plus  ce- 
pendant  de  personnages  politiques  qui  considerent  la  guerre 
entre  cette  Puissance  et  la  France  comme  inevitable  dans  un 
prochain  avenir. 

Un  homme  politique  des  plus  hauts  places  et  des  mieux 
ä  meme  d'apprecier  la  Situation  europeenne  avec  lequel  j'avais 
l'honneur  de  m'entretenir  aujourd'hui  de  cette  grosse  question, 
me  disait  qu'ä  son  avis  le  Prince  de  Bismarck  n'hesiterait 
plus  longtemps  ä  chercher  ä  regier  ses  comptes  avec  la  France 
d'une  fa^on  definitive. 

Prevoyant  que  cette  lutte  doit  s'engager  fatalement  ä  un 
moment  donne,  il  ne  voudrait  plus  la  differer  davantage.  Jamais 
probablement  il  ne  se  trouverait  dans  des  circonstances  plus 
avantageuses  pour  l'entamer.  Sür  de  l'abstention  de  la  Russie, 
*de  l'Angleterre  et  de  1' Italic,  confiant  dans  les  liens  qui  l'unissent 
ä  l'Autriche,  TAllemagne  en  avance  sur  la  France  au  point 

170 


Vienne,  30.  1.  1887. 
de  vue  de  rarmement  militaire,  ii  rencontrerait  rarement  des 
circonstances  plus  favorables  ä  l'accomplissement  de  ses  des- 
seins  et  verrait  dans  une  guerre  heureuse  le  seul  moyen  de 
mettre  un  terme  aux  armements  formidables  qui,  en  se  pro- 
longeant,  ruinent  le  pays. 


17. 

Baron  Beyens,  Gesandter  in  Paris. 

Paris,  le  8  fevrier  1887. 

Un  incident,  qui  n'est  peut-etre  pas  completement  clos  a 
failli  amener  une  crise  ministerielle. 

J'en  ai  ete  informe  d'abord  par  l'ambassadeur  d'Allemagne 
dans  les  circonstances  suivantes:  sa  fille  indisposee,  avait  re^u 
dimanche  la  visite  de  Mme.  Flourens  qui  lui  avait  dit  que  le 
General  Boulanger  avait  adresse  une  lettre  ~au  Czar,  et  que 
pareil  fait  entrainait  necessairement  la  retraite  de  sön  mari. 
Le  Comte  de  Münster  fort  intrigue,  mais  tenu  dans  sa  position 
ä  une  extreme  reservc,  s'est  borne  ä  tächer  de  rencontrer  M.  et 
Mme.  Flourens  sans  avoir  l'air  de  les  chercher:  mais  il  ne  les 
avait  pas  encore  vus  hier  pas  plus  que  l'ambassadeur,  je  n'etais 
en  Situation  d'interroger  directement  toutefois,  nous  avons 
appris  que,  comme  nous  l'avions  presume  il  ne  s'agissait  point 
d'une  lettre  au  Czar,  mais  seulement  au  Ministre  de  la  Guerre  de 
Russie,  et,  ä  ce  que  Ton  affirmait  ä  propos  d'un  objet  secondaire. 

Cette  explication  semble  trop  opti miste,  si  I'on  considere 
que  le  Ministre  des  Affaires  Etrangeres  est  alle  soumettre  la 
question  de  sa  demission  au  President  de  la  Republique. 

Mais  quelle  que  soit  la  verite  encore  insuffisamment  connue, 
sur  le  caractere  et  les  details  de  l'incident,  il  est  un  fait  acquis 
c'est  qu'ä  son  occasion  la  question  du  maintien  de  la  person- 
nalite  encombrante  et  compromettante  du  General  Boulanger, 
question  encore  plus  ou  moins  latente  s'est  posee,  cette  fois 
dans  des  conditions  effectives.  —  Le  President  s'est  trouve 
pratiquement  devant  les  deux  faces,  egalement  embarrassantes 
de  la  Situation,  les  inconvenients  du  maintien  du  Ministre  de 

171 


1 


Paris,  8.  2.  1887. 

la  Guerre  et  la  difficultö  de  le  sacrifier  sans  6tre  accus6  d'obeir 
ä  rAllemagne. 

Mais  apres  tout,  comme  on  a  pour  sortir  momentanement 
d'embarras,  la  ressource  de  concilier,  de  replätrer  et  d'etouffer. 
l'affaire,  il  est  probable  que  les  choses  resteront  en  l'etat,  si 
meme  ce  n'est  döcide  dejä. 


18. 

Graf  van  der  Straten  Ponthoz,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  11  fevrier  1887. 

Depuis  six  jours,  les  esperances  de  paix  prevalent  k  Berlin 
sur  les  previsions  de  guerre. 

Le  8  de  ce  mois,  le  Comte  de  Bismarck  a  dit  que  le  Gouverne- 
ment est  assure  d'avoir  dans  le  futur  Reichstag  une  majorite 
favorable  au  projet  de  loi  militaire. 

Le  Prince  de  Bismarck  et  le  Marechal  de  Moltke  ont  af firme 
daös  les  debats  du  Reichstag  dissous,  que  le  rejet  du  budget 
septennal  conduisait  ä  la  guerre.  —  La  certitude  du  vote  de  ce 
budget  doit  donc  faire  croire  ä  la  Prolongation  de  la  paix. 

Dans  mon  rapport  du  4  de  ce  mois  No.  114/80  j'ai  constate 
qu'au  milieu  des  inquietudes  generales,  le  chancelier  avait  la 
confiance  que  l'Europe  resterait  en  repos  «L'Empereur  et  moi, 
avait-il  dit,  nous  sommes  seuls  ä  croire  ä  la  paix.» 

Mais  cette  confidence  n'empechait  pas  le  chancelier  de  d6- 
couvrir  beaucoup  de  dangers  dans  la  Situation  actuelle  des 
affaires. 

Je  sais  que  le  5  et  le  6  de  ce  mois,  dans  des  entretiens  intimes, 
le  chancelier  s'est  montre  beaucoup  plus  rassure.  II  ne  lui 
fallait  plus  la  demission  ou  la  retraite  du  General  Boulanger 
ä  bref  delai.  —  II  suffisait  que  le  Ministere  dont  il  faisait  partie 
fut  porte  ä  la  paix,  comme  il  arrive  avec  M.  M.  Flourens  et 
Goblet.   —  M.  de  Freycinet  donnerait  la  meme  securite. 

Quant  ä  un  General  Boulanger  dictateur  ou  President  de  la 
Repubhque,  et  meme  President  du  Conseil,  le  Chancelier  a  dit 
que  c'est  incompatible  avec  la  securite  de  l'Empire.  Le  General 

172 


Berlin,  11.  2.  188^. 
Boulanger  s'est  montre  circonspect  depuis  le  commencement 
de  Feffervescence  belliqueuse  de  rAllemagne.  II  n'inspire  ce- 
pendant  aucune  confiance. 

Une  information  regue  de  Paris  mande  que  le  General  a  pro- 
voque  un  orage  dans  le  Conseil,  en  chargeant  un  officier  de 
porter  ä  St.  Petersbourg  une  lettre  ecrite  ä  l'Empereur,  ou 
tout  au  moins  au  Ministre  de  la  guerre.  —  L'officier  a  fait  part 
ä  M.  Flourens  de  l'objet  de  son  voyage.  Le  Ministre  s'est  plaint 
ä  ses  collegues  et  ä  M.  Grevy:  il  ne  pouvait  pas  assumer  la 
responsabilite  de  la  direction  des  affaires  si  eile  etait  exposee 
ä  etre  compromise  par  de  semblables  irregularites.  —  Le  Pre- 
sident a  reussi  ä  calmer  M.  Flourens,  en  faisant  prendre  au 
General  l'engagement  de  s'abstenir  de  toute  demarche  aven- 
tureuse. 

L'Ambassade  Britannique  ä  Berlin  n'a  pas  varie  dans  ses 
appreciations  depuis  la  discussion  de  la  loi  militaire  au  Reichs- 
tag, suivie  de  la  dissolution  de  cette  Assemblee.  —  Sir  Edward 
Malet  n'a  pas  cru  ä  la  guerre.'  II  a  pense  que  les  craintes  excitees 
par  les  journaux  officieux  etaient  une  tactique  electorale,  et 
que  les  conversations  tres  alarmantes  des  generaux  et  des 
militaires  s'inspiraient  d'un  mot  d'ordre  qui  avait  le  meme  but. 

L'Ambassade  d'ltalie  a  eu  la  meme  opinion  jusqu'au  3  fe- 
vrier,  jour  de  la  panique  dont  la  Bourse  de  Berlin  gardera  le 
Souvenir.  —  Apres  cette  journee,  le  comte  de  Launay  a  mande 
ä  son  Gouvernement  que  la  guerre  lui  paraissait  tres  ä  craindre. 

C'est  que  la  secousse  de  la  Bourse  n'etait  pas  seulement  le 
resultat  de  puissantes  manoeuvres  d'agiotage,  secondees  par 
les  inquietudes  dont  le  public  etait  trouble  depuis  les  debats 
du  Reichstag,  et  le  commencement  de  la  Campagne  electorale. 

La  Bourse  avait  ete  bouleversee  par  la  sourde  rumeur  de  la 
r6solution  prise  par  le  gouvernement  de  demander  aux  Chambres 
prussiennes  un  emprunt  de  300  Millions  de  marcs. 

II  etait  difficile  de  ne  pas  voir  dans  cette  mesure  la  revelation 
d'une  guerre  imminente. 

Le  gouvernement  s'est  empresse  de  publier  qu'il  n'avait  pas 
l'intention  de  demander  un  tel  emprunt  aux  Chambres  prus- 
siennes. —  La  verite  est  qu'il  y  a  renouee. 

173 


Berlin,  11.  2.  1887. 

II  m'a  ete  assure  tres  confidentiellement  que  le  projet  de 
loi  de  cet  emprunt  a  6te  formule  et  signe.  Le  Chancelier,  l'a 
mis  de  cote,  apres  que  son  attention  eut  ete  appelee  ä  considerer 
l'effet  financier  et  politique  de  cette  mesure.  U  etait  ajoute  que 
la  certitude  du  Gouvernement  d'avoir  la  majorite  dans  le  futur 
Reichstag  permettrait  de  lui  demander  cet  emprunt  quand  le 
public  ne  serait  plus  dans  les  apprehensions  qui  l'agitaient  en 
ce  moment. 

Les  dispositions  pacifiques  du  chanceüer  ne  modifient  pas 
ses  previsions  ä  l'egard  de  la  France.  Dans  sa  recente  visite 
ä  l'Ambassade  d'Angleterre,  il  a  renouvele  ä  Sir  Edward  Malet 
ses  declarations  faites  au  Reichstag,  de  ne  pas  attaquer  la 
France.  II  en  prenait  l'engagement  en  homme  d'honneur,  et 
cependant  il  etait  certain,  a-t-il  dit,  que  le  General  Boulanger 
declarerait  la  guerre  ä  l'Allemagne,  aussitot  que  le  pouvoir 
serait  entre  ses  mains. 

Le  chancelier  se  montre  pacifique,  mais  il  ne  desarme  pas 
completement. 

Des  journaux  ont  public  le  resumö  d'une  conversation  du 
Prince  Imperial  avec  le  Banquier  Mendelsohn,  et  dont  la  con- 
clusion  etait  que  la  Bourse  avait  eu  tort  de  s'alarmer:  «l'Alle- 
magne n'attaquera  pas  la  France,  et  la  France  n'attaquera  pas 
l'Allemagne»  avait  dit  le  Prince. 

Dans  la  «Norddeutsche  Allgemeine  Zeitung»  du  6  fevrier,  le 
chancelier  a  fait  paraitre  ce  dement!: 

«Le  «Berliner  Tageblatt»  a  rapporte  une  affirmation  que 
le  Prince  Imperial  aurait  donnee  ä  M.  le  Conseiller  prive  de 
Commerce  Mendelsohn. 

Nous  savons  de  bonne  source  que,  dans  ces  derniers  mois, 
il  n'y  a  eu  aucun  entretien  entre  le  Prince  Imperial  et  M.  Mendel- 
sohn. L'incident  en  question  ne  peut  donc  se  rapporter  qu'ä 
une  conversation  avec  le  Prince  Imperial  dont  a  ete  honore, 
au  dernier  bal  de  Cour,  un  autre  chef  de  la  Maison  Mendelsohn. 

Dans  cette  conversation,  il  n'y  a  pas  eu  d'assertion,  ni  teile 
qu'elle  a  ete  rapportee,  ni  meme  analogue.» 

La  «Kölnische  Zeitung»  du  5  fevrier  avait  dejä  rec^u  de  Berhn, 
sur  ce  meme  fait,   une  6nergique  refutation   qui   s'appliquait 

174 


Berlin,  11.  2.  1887. 

aussi  ä  jdes  paroles  et  ä  des  opinions  attribuees  ä  TEmpereur 
et  au  Prince  Imperial.  —  Elle  s'exprime  ainsi: 

«Depuis  quelque  temps  les  feuilles  progressistes  se  com- 
plaisent  dans  les  nouvelles  les  plus  extraordinaires,  comme  de 
mettre  en  contradiction  le  Prince  Imperial  avec  l'Empereur, 
et  de  representer  le  Prince  Imperial,  notre  plus  ancien  Feld- 
marechal,  comme  un  adversaire  du  septennal. 

Eugene  Richter  a  donne  le  signal  de  cette  campagne  dans  son 
Journal,  puis  L'independance  et  le  Matin  se  sont  fait  l'echo  de 
ces  nouvelles,  enfin  le  Tagblatt  de  Berlin  les  a  depasses  tous 
en  pubUant  une  nouvelle  de  Bourse  d'apres  laquelle  le  Con- 
seiller  de  Commerce  Mendelsohn  aurait  raconte  que  le  Prince 
Imperial  lui  aurait  dit: 

Je  m'etonne  de  l'agitation  de  la  Bourse:  la  France  ne  nous 
attaquera  pas,  et  nous  n'attaquerons  pas  la  France.»  —  La 
mßme  feuille  ajoute  ä  cette  invention:  aussitot  que  cette  nou- 
velle se  fut  repandue,  un  calme  sensible  s'est  produit  ä  la 
Bourse. 

Nous  sommes  en  mesure  de  declarer  ce  bruit  absolument  sans 
fondement.  Le  Prince  Imperial  n'a  fait  aucune  declaration 
de  ce  genre,  ni  ä  M.  Mendelsohn  qu'il  n'a  pas  vu  depuis  long- 
temps  ni  ä  aucune  autre  personne. 

Nous  sommes  ^galement  en  mesure  de  declarer  que  le  Prince 
Imperial  est  completement  pourle  septennal  et  pour  le  developpe- 
ment  de  l'armee. 

Un  Correspondant  du  Standart  a  mis  egalement  dans  la 
bouche  de  l'Empereur  ces  mots:  «nous  n'aurons  pas  de  guerre.» 
Naturellement  la  presse  progressiste  a  mis  ä  pro  fit  cette  asser- 
tion  en  l'opposant  au  projet  militaire.  —  La  «Post»  s'est  chargee 
de  dire  que  non  seulement  l'Empereur  n'avait  point  dit  ces 
paroles,  mais  qu'elles  etaient  de  la  pure  invention  du  correspon- 
dant susnomme. 

Dans  une  reunion  electorale,  le  Marechal  de  Moltke  a  dit 
que  l'etat  des  choses  etait  toujours  tres  grave,  et  qu'il  autorisait 
les  assistants  ä  faire  connaitre  son  opinion. 

La  «Norddeutsche  Allgemeine  Zeitung»  du  7  f6vrier  a  rap- 
porte  cet  incident. 

175 


Berlin,  H.  2.  1887. 

La  «Post»  de  Berlin  du  8  fevrier  ramene  encore  l'attention 
sur  la  popularite  que  le  general  Boulanger  s'est  acquise  par  ses 
projets  de  revanche. 

Le  meme  Journal  public  le  discours,  que  le  Prince  de  Hohen- 
lohe  a  prononce  le  9  fevrier  dans  un  diner  qu'il  donnait  au 
comite  des  Etats,  ä  Strasbourg.  —  II  a  dit: 

«La  Situation,  sans  que,  pour  cela  la  guerre  soit  imminente 
restera  critique  aussi  longtemps  qu'en  France  l'opinion  publique 
ne  sera  pas  teile  qu'on  acceptera  sans  reserve  l'etat  de  choses 
cr6e  par  les  traites  internationaux.  —  Les  populations  d'Alsace- 
Lorraine  ont,  dans  les  elections,  la  meilleure  occasion  de  se 
prononcer  contre  la  guerre. 

Aussi  longtemps  que  les  gouvernements  confederes  et  le  peuple 
Allemand  n'auront  pas  la  conviction  bien  fondee  que  l'Alsace- 
Lorraine  reconnait  entierement  les  stipulations  du  traite  de 
Francfort,  le  pays  ne  peut  esperer  etre  mis  sur  le  meme  pied 
que  les  autres  Etats  Allemands.» 

Dans  un  recent  numero  de  la  Gazette  de  Moscou,  Journal  du 
Panslaviste  Katkoff  que  l'Empereur  protege,  l'entente  de  l'Au- 
triche  avec  l'Allemagne,  et  la  politique  du  Prince  de  Bismarck 
ont  et6  l'objet  d'attaques  tres  vives. 

L'article  a  ete  transmis  par  le  telegraphe  ä  Vienne,  oü  il  a 
fait  Sensation.  L'agence  Wolf  n'a  pas  ete  autorisee  ä  le  publier 
ä.  Berlin,  oü  il  a  ete  connu  par  les  journaux. 

Cette  attaque  de  la  gazette  de  Moscou  pouvait  faire  croire 
que  les  amicales  relations  de  St.  P6tersbourg  avec  Berlin  s'etaient 
refroidies. 

Dans  l'un  de  ses  entretiens  du  5  et  du  6  de  ce  mois,  dont 
j'ai  dejä  fait  mention  le  chancelier  a  dit  que  l'Allemagne  est 
toujours  dans  les  meilleurs  termes  avec  la  Russie. 

Le  Czar  venait  d'ecrire  une  lettre  tres  affectueuse  k  TEm- 
pereur  Guillaume,  en  le  felicitant  du  succes  de  ses  efforts  pour 
conserver  la  paix. 

II  lui  donnait  l'assurance  qu'il  ne  cesserait  pas  de  seconder 
cette  politique  pacifique. 

Le  rejet  de  la  loi  militaire  par  le  Reichstag,  la  dissolution  de 
cette  assemblee,  l'agitation  dont  eile  a  ete  suivie,  et  les  pre- 

176 


Berlin,  11.  2.  1887. 

occupations  de  la  politique  ext6rieure  ont  6te  une  succession 
d'epreuves  pour  la  sante  de  TEmpereur  Guillaume.  —  Elle 
s'est  affaiblie.  —  Sa  Majeste  a  du  s'epargner  les  fatigues  du  Bai 
de  Cour  du  4  fevrier:  Elle  n'est  pas  rendue,  le  7  de  ce  mois 
au  bal  de  TAmbassade  d'Italie,  et  ce  soir  eile  n'est  pas  venue 
au  second  Bai  du  Schloss. 

Les  menagements  permettent  ä  l'Empereur  de  vaquer  chaque 
jour  ä  ses  travaux  et  de  faire  une  promenade  en  voiture. 

19. 

Graf  Errembault  de  Dudzeele,  Gesandter  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  18  fevrier  1887. 

La  Situation  politique  ne  s'est  pas  sensiblement  modifiee  au 
point  de  vue  russe  depuis  ma  derni^re  communication. 

De  l'avis  unanime  du  public  russe,  si  les  elections  parlemen- 
taires  de  l'Allemagne  sont  favorables  au  Prince  de  Bismarck, 
l'eventualite  d'une  guerre  franco-allemande  n'aura  pas  dis- 
parue  pour  cela  de  l'horizon,  mais  si  le  Chancelier  au  contraire 
eprouve  un  echec,  eile  deviendra  certaine.  Du  reste,  le  public 
croit  ici  tellement  ä  la  proximite  de  cette  guerre,  qu'on  s'y 
preoccupe  tr^s  s6rieusement  de  l'attitude  que  la  Russie  devra 
observer  si  eile  eclata.  Or,  les  dispositions  qui  dominent  dans 
le  public  ne  sont  rien  moins  que  favorables  ä  TAUemagne  et 
Jamals  la  rancune  du  traite  de  Berlin  nc  s'est  autant  fait  sentir 
qu'aujourd'hui. 

Le  Nouveau  temps  a  si  justement  traduit  le  sentiment  public 
dans  son  r^cent  article  ä  Sensation  sur  les  affaires  franco-alle- 
mandes,  que  la  teneur  de  cet  article  est  devenue  comme  un 
mot  d'ordre  pour  les  autres  journaux  russes  et  leurs  lecteurs. 
Surveiller  attentivement  les  evenements  qui  se  preparent  sur 
le  Rhin,  ne  s'en  laisser  distraire  par  quoi  que  ce  soit  et  ne  s'em- 
barquer  dans  aucune  aventure  politique  qui  pourrait  priver 
la  Russie  de  sa  liberte  d'action  quand  viendra  l'heure  du  con- 
flit  franco-allemand,  —  tel  est  le  programme  que  s'est  trace 
l'opinion   publique  russe   et   qui   parait  rencontrer  un  accueil 

12    Europäische  Politik.    Bd.  5.  177 


St.  P6tersbourg,  18.  2.  1887. 

approbateur  jusque  dans  les  plus  haules  sphöres  de  la  societe. 
Les  idöes  sont  poussees  ä  tel  point  dans  cette  direction  qu'on 
juge  devoir  au  besoin,  ajourner  meme  le  reglement  de  la  que- 
stion  bulgare  et  plutöt  laisser  celle-ci  dans  le  statu  quo  que  de 
s'engager  ä  ce  propos  dans  des  complications  avec  rAutriche- 
Hongrie  et  l'Angleterre.  II  sera  toujours  temps,  se  dit-on,  de 
revenir  ä  la  question  bulgare,  qui  ne  saurait  etre  regl6e  d'une 
maniere  definitive  sans  le  concours  de  la  Russie,  tandis  qu'il 
Importe  avant  tout  pour  celle-ci  de  ne  pas  se  trouver  prise  au 
depourvu  par  des  evenements  venant  ä  se  produire  en  Occident. 

En  somme,  le  public  russe  semble  assez  dösireux  de  voir 
eclater  la  guerre  franco-allemande  et  les  journaux  d'ici  jettent, 
sans  en  avoir  trop  Fair,  de  l'huile  sur  le  feu.  Je  crois  cependant 
que  le  public  obeit  k  des  sentiments  instinctifs  plutöt  qu'ä  des 
considerations  raisonnees  et  qu'en  definitive  personne  en  Russie 
n'a  une  idee  bien  arretee  du  parti  que  l'on  pourrait  tirer  des 
evenements.  La  seule  chose  qui  se  dessine  bien  nettement, 
c'est  une  antipathie  pour  l'Allemagne,  un  souvenir  rancunier 
de  1878  et  la  comprehension  de  ce  qu'on  s'exposerait  k  un 
grave  danger  en  permettant  ä  l'Allemagne  d'ecraser  de  nou- 
veau  la  France. 

Teiles  sont,  en  resume,  les  principales  impressions  du  public 
russe  en  ce  moment  des  aspirations,  encore  vagues,  k  une  nou- 
velle  politique  et  des  h^sitations  sur  la  direction  k  lui  imprimer, 
mais  le  ferme  d6sir  que  cette  direction  ne  soit  pas  favorable 
k  l'Allemagne. 


20. 

Graf  de  Jonghe  d'Ardoye,  Gesandter  in  Wien. 

Vienne,  le  21  f^vrier  1887. 

La  Situation  de  la  question  bulgare  ne  s'est  pas  modifiöe 
dans  ces  derniers  temps.  Les  pourparlers  de  la  Porte  avec 
M.  Zankoff  et  les  delegu^s  bulgares  n'ont  produit  aucun  resultat 
appreciable.  La  Russie  attend  avant  de  s'engager  plus  s6rieuse- 
ment  en  Orient  la  tournure  que  vont  prendre  les  6v6nements 

178 


Vienne,  21.  2.  l«87. 

en  Occident.  L'on  avait  gen^ralement  cru  qu'en  lui  laissant 
ia  main  libre  en  Bulgarie  et  dans  la  Peninsule  des  Balkans 
l'AUemagne  avait  regu  en  6change  l'assurance  qu'elle  pouvait 
compter  sur  la  passivite  du  Cabinet  de  St.  Petersbourg  dans  le 
cas  d'une  guerre  franco-allemande.  On  commence  ä  en  douter, 
du  moins  en  ce  sens  que,  si  le  Czar  ne  chercherait  pas  ä  empecher 
positivement  le  conflit,  l'on  croit  qu'il  serait  decide  ä  le  circon- 
scrire  dans  d'etroites  limites  afin  d'empecher  l'ecrasement  de 
la  France  qui  menacerait  aussi  sa  propre  puissance  et  sa  poli- 
tique  Orientale. 

Une  correspondance  de  St.  Petersbourg  adressee  ä  la  corre- 
spondance  politique  et  reproduite  par  toute  la  presse,  les  articles 
du  «Nord»  de  Bruxelles  ainsi  que  le  peu  d'empressement  que  l'on 
temoigne  sur  les  bords  de  la  Neva  ä  resoudre  la  question  bulgare, 
comme  aussi  la  conversation  chiffree  que  j'ai  eu  l'honneur 
de  vous  telegraphier,  le  19  courant,  montrent  qu'en  effet  l'atten- 
tion  de  la  Russie  est  surtout  dirigee  en  ce  moment  vers  l'Occi- 
dent  et  que,  s'il  y  a  des  arrangements  entre  M.  de  Giers  et  le 
Prince  de  Bismarck,  ces  arrangements  n'ont  pas  la  portee  qu'on 
avait  cru  devoir  leur  attribuer  d'abord,  et  ne  seraient  point 
de  nature  ä  accorder  ä  TAllemagne  cette  enti^re  liberte  d'action 
Sans  laquelle  on  hesiterait  peut-etre  ä  Berlin  k  se  laisser  entrainer 
par  le  parti  militaire  dans  une  guerre  in6vitable  ä  ses  yeux  et 
qui  pourrait,  croit-il,  se  faire  dans  des  conditions  favorables  qui 
ne  se  reproduiraient  plus  ä  l'avenir. 


21. 

Graf  van  der  Straten  Ponthoz,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  18  mars  1887. 

Le  sejour  de  M.  de  Lesseps  ä  Berlin  peut  certainement  avoir 
de  bons  r^sultats,  mais  il  ne  faut  pas  en  exagerer  Timpor- 
tance. 

Les  relations  que  divers  journaux  ont  publiees  de  ce  voyage, 
et  les  revelations  qu'ils  attribuent  ä  M.  de  Lesseps  lui-meme  fönt 
croire  que  ce  personnage  est  venu  empecher  la  guerre  d'eclater 

12»  179 


Rerlin,  18.  3.  1887. 

entre  FAlIemagne  et  la  France  eii  trouvant  la  Solution  finale 
des  clifferends  qui  ne  cessaient  pas  de  les  exposer  ä  s'attaquer. 

En  realite  la  Situation  de  la  France  vis-ä-vis  de  l'Allemagne, 
et  de  l'Allemagne  vis-ä-vis  de  la  France  n'a  pas  change. 

La  perte  de.  l'Alsace  et  de  la  Lorraine  est  une  cause  perma- 
nente de  danger  pour  les  rapports  pacifiques  entre  les  deux 
Etats.  Le  chancelier  l'a  döclare  hautement  dans  le  Reichstag. 
II  faudra  peut-etre  un  siecle  pour  que  la  France  se  r6signe  k 
sa  mutilation,  et  pour  que  l'Allemagne  s'assimile  ses  nouvelles 
provinces. 

Getto  agitation  de  la  France  excite  les  partis  et  donne  acc^s 
ä  des  influences  etrangeres. 

L'Allemagne  s'en  est  inquietee  tout  recemment  ä  l'occasion 
de  la  discussion  du  budget  septennal  de  l'armöe,  et,  pendant 
les  61ections  des  membres  du  nouveau  Reichstag  eile  a  donne 
ä  ses  griefs  contre  la  France  un  caractere  dont  toute  l'Europe 
s'est  alarmee. 

Par  un  concours  de  circonstances  qui  ne  sont  pas  encore 
bien  connues,  il  est  entre  dans  les  convenances  des  cabinets 
de  Berlin  et  de  Paris,  d'avoir  une  tröve  ä  la  politique  de  r^crimi- 
nations  et  de  menaces  qui  unisait  aux  deux  Etats. 

Du  c6t6  de  la  France,  M.  de  Lesseps  6tait  la  personne  quahfiee 
tout  specialement  pour  accompter  cette  täche.  Etranger  a 
tous  les  partis,  il  avait  une  notorietö  qui  Fautorisait  k  parier 
au  nom  de  la  France,  sans  mission  speciale  de  son  Gouverne- 
ment. Pour  etre  ecoute  k  Berhn  il  lui  suffisait  des  pleins  pou- 
voirs  dont  il  est  investi  par  les  grands  interets  de  civilisation 
qui  se  rattachent  ä  ses  vastes  entrcprises  et  dont  la  paix  est 
une  condition  de  succes. 

L'Empereur  et  le  chancelier  n'ont  jamais  mis  en  doute  les 
dispositions  pacifiques  de  M.  Gr6vy  et  de  son  Gouvernement, 
dispositions  dont  M.  de  Lesseps  est  venu  se  porter  garant. 
G'est  du  parti  de  la  revanche  qu'on  se  defie  ä  Berlin.  Si  le 
Chauvinisme  vient  ä  dementir  M.  de  Lesseps,  sa  visite  ä  Berlin 
aura  empir6  la  Situation. 

Je  dois  k  une  Information  tres  süre  la  premiere  confidence  que 
M.  de  Lesseps  a  faite  ici  du  resultat  de  ses  demarches:  «Je  ne 

180 


iJerlin,  18.  li.  1887. 

serais  pas  venu  ä  Berlin,»  a-t-il  dit,  «moi,  homme  pacifique,  si 
je  n'avais  pas  ete  certain  d'y  trouver  les  memes  dispositions.  — 
J'ai  dit  ä  l'Empereur  et  au  Prince  de  Bismarck:  il  y  a  eu  un 
malentendu  entre  nous.  On  nous  a  attribue  la  pensee  de  re- 
chercher des  alHances ;  c'est  f aux.  Nous  voulons  la  paix.  M.  Grevy 
a  encore  sept  annees  de  presidence.  C'est  son  septennal  ä  lui. 
II  ne  laissera  pas  devier  le  gouvernement  de  la  direction  suivie 
jusqu'ä  present.» 

«L'Empereur  et  le  Chancelier  ont  parfaiternent  regu  ces 
assurances.  Ils  m'ont  dit  que  FAUemagne  ne  voulait  pas  la 
guerre.  Puisque  la  France  ne  la  voulait  pas  non  plus,  une 
longue  paix  s'assurait  entre  elles.« 

«J'ai  encore  demontre  que  l'alliance  avec  la  Russie  ne  con- 
venait  pas  aux  interets  de  la  France.  J'avais  mon  armee  d'ou- 
vriers  ä  Panama.  Pendant  leurs  travaux  les  arm6es  de  la 
France  resteront  en  repos.» 

Les  affaires  d'Egypte  ont  toujours  passe  pour  etre  la  partie 
la  plus  importante  de  la  täche  de  M.  Herbette  ä  Berlin.  II 
etait  donc  ä  croire  que  M.  de  Lesseps  s'en  occuperait  dans 
ses  entretiens  avec  le  chancelier. 

Je  sais  qu'il  en  a  fait  la  tentative.  II  m'a  ete  confie  qu'elle 
n'a  pas  reussi.  Chaque  fois  que  M.  de  Lesseps  a  touche  ä  la 
question  de  l'occupation,  le  chancelier  a  elude  la  reponse  et 
il  a  rompu  la  conversation  sur  ce  sujet.  II  avait  ete  tres  empresse 
d'echanger  avec  M.  de  Lesseps  des  assurances  pacifiques,  et 
des  appreciations  de  politique  generale.  Quant  a  la  dis- 
cussion  d'affaires  speciales,  telles  que  Toccupation  de  FEgypte, 
c'etait,  a  dit  le  chancelier  ä  Fun  de  ses  confidents,  avec  l'Am- 
bassadeur  de  France  qu'il  avait  ä  les  traiter,  et  non  avec  M.  de 
Lesseps  qui,  apres  tout,  venait  sans  mission  du  Gouvernement 
Fran^ais,  Les  affaires  Egyptiennes  se  hent,  pour  la  France 
ä  ses  rapports  avec  F Italic. 

Dans  ses  cpanchements  intimes  M.  Herbette  se  plaint  du 
Quirinal  qu'il  accuse  de  dispositions  maiveillantes  et  tracas- 
sieres  envers  la  France.  II  lui  fait  un  grief  d'appuyer  ä  Con- 
stantinople  les  negociations  de  Sir  Henry  Drummond  Wolf. 

11   est   propablc   que   Ic  renouvellement   du   traite  d'alliance 

181 


Berlin,  18.  3.  1887. 

entre  l'Italie  et  rAIlemagne  aggrave  les  torts  dont  l'ambassa- 

deur  fait  le  reproche  au  Cabinet  Italien. 

Je  ne  puis  pas  encore  affirmer  la  conclusion  de  ce  traite. 
L'octroi  de  l'Aigle  Noir  au  Comte  de  Robilant  annonce  par  le 
Journal  de  r Empire  du  16  mars  autorise  ä  croire  qu'il  a  ete  signe. 

II  est  vrai  que  le  meme  Journal  du  17  mars  semble  vouloir 
pr6venir  cette  induction  ä  l'egard  du  traite  en  disant  que  le 
Comte  de  Robilant  doit  recevoir  l'Aigle  Noir  le  22  mars,  ä 
l'occasion  de  l'anniversaire  de  la  naissance  de  l'Empereur,  et 
que  la  mention  du  Journal  du  16  mars  est  prematuree. 

II  vient  de  m'etre  confie  que  M.  de  Keuddel,  ambassadeur 
d'Allemagne  au  Quirinal  s'est  blesse  de  n'avoir  pas  ete  Charge 
de  negocier  le  renouvellement  de  l'alliance.  Ce  serait  la  cause 
de  sa  demande  de  demission  annonc^e  depuis  trois  jours.  On 
parle  aussi  d'outrages  que  la  populace  de  Rome  a  faits  ä  l'Am- 
bassadeur  ä  sa  sortie  du  palais  du  Roi. 

Le  nouveau  traite  dont  les  clauses  ne  seront  sans  doute  pas 
publiees,  excitera  des  soupQons  qui  alimenteront  une  polemique 
de  rancune  et  de  menaces  dans  la  presse  Allemande,  Frangaise 
et  Italienne. 

Les  assurances  de  M.  de  Lesseps  n'ont  pas  etouffe  la  dis- 
position  des  journaux  a  f omenter  les  rancunes  internationales. 
Elle  se  manifeste  dans  un  article  de  la  «National-Zeitung»  du 
17  mars  dont  voiei  la  traduction. 

«Cette  partie  de  la  presse  parisienne  qui  excite  systematique- 
ment  l'animosite  contre  l'Allemagne,  n'a  pas  manque  d'ex- 
pliquer  avec  perfidie  l'accueil  si  chaleureux  que  M.  de  Lesseps 
a  reQu  ä  Berlin.  Son  but  6tait  d'affaiblir  la  bonne  impression 
que  cette  visite  a  du  faire,  et  d'empecher  le  rapprochement, 
pourtant  si  desirable  pour  les  deux  pays,  qui  pourrait  en  etre 
la  consequence. 

Cette  attitude  n'aurait  rien  d'etonnant  et  il  ne  vaudrait  pas 
mßme  la  peine  de  s'y  arreter,  s'il  n'ötait  pas  ä  remarquer  que 
les  exaltes  de  Paris  sont  soutenus  dans  cette  circonstance  par 
leurs  dignes  collegues  de  Petersbourg  et  de  Moscou.» 

Au  moment  oü  le  depart  de  M.  de  Lesseps  pour  Berlin  fut 
connu,  le  Figaro  publia  une  «correspondance»  6manant  d'un 

182 


Berlin,  18.  3.  1887. 
haut  personnage  Russe».  L'on  devoilait  les  noirs  projets  de 
TAllemagne  contre  la  France,  et  l'on  mettait  les  Frangais  en  garde 
contre  les  semblants  d'amabilite  qui,  venant  de  TAllemagne 
devaient  etre  consideres  comme  les  avant-coureurs  de  la  guerre. 

Plusieurs  de  journaux  n'ont  pas  manque  de  rappeler  cette 
correspondance  en  publiant  les  details  de  l'accueil  si  aimable 
que  M.  de  Lesseps  a  re§u  dans  la  capitale  de  l'Empire. 

II  est  certain  que  dans  les  spheres  gouvernementales  Fran- 
gaises,  on  ne  s'est  explique  cet  accueil  si  chaleureux  qu'en 
supposant  que  TAUemagne  avait  pour  but  d'enlever  ä  la  Russie 
l'alliance  de  la  France. 

On  a  reproche  doucement  ä  M.  de  Lesseps  de  s'etre  prete 
ä  cette  manoeuvre,  et  M.  Herbette  a  ete  pris  vivement  ä  partie 
comme  organisateur  du  voyage.  En  m§me  temps  les  journaux 
exprimaient  l'espoir  que  le  Czar  ne  retirerait  pas  son  appui 
ä  la  France  ä  cause  de  cet  incident. 

Mais,  ce  qui  est  le  couronnement  de  tout  ceci,  c'est  la  nou- 
velle  publiee  par  l'agence  havas  dans  une  depeche  datee  de 
Moscou,  et  redigee  comme  suit: 

«Nous  apprenons  de  bonne  source  que  le  Prince  de  Bismarck, 
cherche  ä  separer  la  France  de  la  Russie  afin  de  reduire  les  deux 
Puissances  ä  l'isolement.  Dans  ce  but,  le  chancelier  aurait 
adopte  le  plan  suivant:  pendant  que  l'on  soumettrait  ä  Berlin 
ä  M.  de  Lesseps  des  projets  plus  ou  moins  seduisants  rAutriche 
se  chargerait,  sur  un  signe  de  l'Allemagne  de  sonder  le  terrain 
ä  Petersbourg  afin  d'arriver  ä  une  delimitation  des  spheres 
d'action  Russes  et  Autrichiennes  dans  la  presqu'ile  des  Bal- 
kans. —  La  Bulgarie  rentrerait  dans  la  sphere  Russe  et  la 
Serbie  dans  celle  de  l'Autriche. 

On  est  persuade  que  la  Russie  ne  se  pretera  pas  ä  cette  com- 
binaison. 

L'on  est  d'avis  que  la  France  fera  bien  de  montrer  egalement 
la  plus  grande  reserve  si  on  lui  donnait  des  esperances  ä  Berhn 
—  ainsi  qu'on  l'assure  —  au  sujet  d'un  remaniement  de  la  carte 
de  l'Europe  Centrale.* 

Dans  un  entretien  que  j'ai  eu  le  19  de  ce  mois  avec  le  Comte 
de  Bismarck,  je  me  suis  inspire  de  votre  depeche  du  12  mars, 

183 


Berlin,  18.  3.  1887. 

Nr.  77,  d'ordre  A,  3414  poiir  lui  rappeler  comment  le  Gouverne- 
ment du  Roi  comprend  les  obligations  et  les  droits  inh^rents 
ä  la  neutralitö  de  la  Belgique.  Le  Comte  de  Bismarck  a  reconnu 
que  c'6tait  parfaitement  correct. 

Mon  rapport  du  4  mars  Nr.  183/126  vous  a  mande  «que  le 
Prince  de  Bismarck  voyait  avec  satisfaction  les  mesures  prises 
par  le  Gouvernement  Beige  pour  renforcer  son  6tat  militairc 
et  le  projet  de  fortifier  les  passages  de  la  Meuse.?» 

II  vient  de  m'ßtre  affirm6  que  tout  r^cemment  le  Prince  a 
exprimö  de  nouveau  cette  approbation  des  moyens  par  les- 
quels  la  Belgique  entend  assurer  le  respect  de  sa  neutralite. 


22. 

Graf  Errembault  de  Dudzeele,  Gesandter  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  28  mars  1887. 

La  Gazette  de  Moscou  vient  d'attaquer  avec  une  violence 
Sans  precedent  en  Russie  la  politique  germanophile  du  Ministre 
des  Affaires  Etrangeres  et  de  blämer  hautement  la  publication 
du  r6cent  communique  relatif  ä  la  conduite  des  consuls  d'Alle- 
magne  en  Bulgarie.  Non  seulement  M.  Katkow  critique  ce 
document  comme  compromettant  la  dignite  nationale,  mais 
il  declare  encore  qu'il  etait  contraire  ä  la  politique  personnelle 
du  Czar,  qu'il  y  avait  divergence  entre  cette  politique,  ayant 
souci  des  int^röts  russes,  et  celle  du  Ministre  des  Affaires  Etran- 
geres, qui  sert  les  interets  allemands.  Or,  comme  l'organe  de 
M.  Katkow  passe  pour  refl6ter  la  pens6e  intime  de  l'Empereur 
et  du  tout  puissant  Comte  Tolstoi,  Ministre  de  l'Interieur, 
Fopinion  publique  est  dans  une  extreme  perplexite  en  l'enten- 
dant  contredire  ouvertement  le  Messager  Officiel;  eile  est  en 
partie  derout6e  dans  ses  suppositions  sur  la  conduite  politique 
du  Gouvernement  russe  et  ne  sait  plus  k  quoi  conclure.  Va-t-il 
abonder  dans  le  sens  germanophile  ou  francophile?  Renou- 
vellera-t-il  ou  non  la  triple  alliance  qui  est  sur  le  point  d'ex- 
pirer  ?  Se  propose-t-il  d'agir  prochainement  sur  le  terrain  inter- 
national ou  veut-il  conserver  longtcmps  encore  son  impassibilit-e 

184 


St.  Petersbüurg,  28.  3.  1887. 

actuelle  ?  Ce  sont  lä  autant  de  questions  qu'il  restera  impossible 
de  r6soudre  tant  qu'on  ne  saura  pas  lequel  doit  l'emporter  des 
deux  courants  representes  par  M.  M.  de  Giers  et  Katkow.  Gelte 
perplexite  s'augmente  encore  du  fait  que  le  comte  Tolstoi  se 
trouve  actuellement  ä  Moscou  qu'il  y  voit  M.  Katkow,  homme 
de  son  bord,  et  que  la  Gazette  de  Moscou  vient  de  publier,  apres 
son  grand  article  demeure  sans  d6menti,  un  second  article 
r6it6rant  les  mömes  conclusions  et  congu  dans  des  termes  tres 
favorables  ä  la  France,  trds  hostiles  ä  TAllemagne,  article  qui 
persiste  ä  declarer  la  politique  du  Gzar  differente  de  celle  de 
sa  diplomatie.  On  pretend  que  le  Comte  Tolstoi  s'efforcerait 
de  concilier  les  deux  courants,  mais  on  ajoute  qu'il  soutient 
peut-§tre  plus  ou  inoins  directement  l'eminent  publiciste  mosco- 
vite.  On  parle  aussi  beaucoup  ä  St.  Petersbourg  d'un  com- 
raunique  que  M.  de  Giers  aurait  obtenu  la  prornesse  de  voir 
publier  dans  le  Messager  Officiel  pour  condamner  le  langage 
de  M.  Katkow,  mais  les  partisans  de  celui-ci  emploient  tout  leur 
credit  ä  conjurer  l'apparition  de  ce  desaveu.  Peut-etre  se 
bornera-t-on  par  consequent,  ä  un  avertissement  personnel  et 
secret.  On  ne  saurait  se  dissimuler  d'ailleurs  qu'il  serait  assez 
risque,  au  point  de  vue  politique  d'infliger  un  bläme  public 
ä  M.  Katkow  apres  la  campagne  qu'il  vient  de  faire  en  faveur 
de  la  France  contre  l'AUemagne,  car,  en  donnant  satisfaction 
ä  cette  derniere,  on  s'expose  ä  mecontenter  serieusement  la 
premiere  et  cela  sans  etre  bien  sür  de  produire  l'effet  pacifiant 
voulu,  gräce  au  souvenir  encore  present  dans  tous  les  esprits 
de  l'approbation  que  M.  Katkow  a  constamment  rencontree 
en  haut  lieu  et  qui  s'est  tour  ä  tour  traduite  par  une  grande 
tol6rance  ä  l'egard  des  sorties  de  la  Gazette  de  Moscou,  par  des 
receptions  particulierement  flatteuses  ä  Gatchina  et  recemment 
encore  par  l'octroi  de  l'ordre  superieur  de  St.  Wladimir,  que 
M.  Katkow  a  re9u  ä  titre  de  publiciste.  Tous  les  journaux 
russes,  sans  distinction  de  partis  soutiennent  cette  fois  M.  Kat- 
kow dans  l'intention  bien  evidente  d'empecher  le  renouvelle- 
ment  de  l'alliance  des  trois  Empires  qui  est  sur  le  point  d'expirer. 


185 


Berlin,  1.  4.  1887. 

23. 
Graf  van  der  Straten  Ponthoz,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  1*' avril  1887. 

Depuis  deux  jours  l'Empereur  est  convalescent  d'une  assez 
forte  attaque  de  l'affection  n^phretique  dont  il  souffre  perio- 
diquement.  Un  rhume,  Tinflammation  d'un  ceil  et  les  fatigues 
de  la  celebration  de  l'anniversaire  du  22  mars  aggravaient 
r^tat  de  sant6  de  Sa  Majeste.  Hier  dejä,  FEmpereur  a  pu 
travailler  avec  le  chef  de  son  Gabinet  militaire.  II  a  re^u  divers 
rapports  et  il  y  a  eu  un  diner  de  24  Couverts  au  Palais. 

Une  Conference  du  Grand-Duc  Wladimir  de  Russie  avec  le 
Prince  de  Bismarck  est  probablement  le  fait  le  plus  important 
de  ce  qui  s'est  passe  ä  Berlin  pendant  la  röunion  des  Notes 
rcQues  par  l'Empereur  ä  l'occasion  du  90e  anniversaire  de  sa 
naissance. 

Cette  Conference  a  dure  plusieurs  heures.  II  m'a  etö  confi6 
que  le  Grand-Duc  a  donne  au  chancelier  l'assurance  que  la 
politique  du  Czar  est  toute  pacifique  et  qu'elle  restera  dans 
cette  voie.  La  cordialite  des  relations  entre  les  deux  Cours 
ne  doit  pas  etre  atteinte  par  les  attaques  que  certains  journaux 
russes  dirigent  contre  l'Allemagne. 

L'influence  de  M.  Katkoff  sur  le  Czar  est  enveloppee  de 
mystere.  II  semble  probable  que  l'Empereur  Alexandre,  encore 
jeune  Grand-Duc,  ep  avant  d'etre  l'heritier  presomptif  de  la 
Couronne,  s'est  lie  tres  etroitement  avec  M.  Katkoff,  le  pan- 
slaviste  et  l'ennemi  declare  de  l'Allemagne.  Dans  cette  intimite 
il  a  pu  etre  pris  des  engagements  d'une  nature  teile  qu'il  serait 
dangereux  d'en  provoquer  la  revelation  en  rompant  ouverte- 
ment  avec  le  Confident  qui  en  est  le  depositaire. 

Quelle  que  soit  la  valeur  de  cette  explication  de  l'ascendant 
de  M.  Katkoff  sur  le  Czar  et  de  son  arrogance  vis-ä-vis  du 
parti  AUemand  de  l'Allemagne,  il  est  certain  qu'il  se  trouve 
engage  contre  M.  de  Giers  dans  une  lettre  qui  touche  ä  sa  cride. 

Le  Comte  Schouwaloff,  ambassadeur  de  Russie,  est  parti  hier 
soir  de  Berlin  pour  St.  Petersbourg.  —  II  possede  la  confiance 
de  son  Souverain.    II  est  devoue  ä  l'alliance  de  la  Russie  avec 

186 


Berlin,  1.  4.  1887. 

rAlIemagne.  Son  voyage  parait  motive  par  la  necessitö  de 
mettre  cette  alliance  ä  l'abri  des  veineritös  ( ? )  du  parti  dont 
M.  Katkoff  est  le  chef. 

Des  depeches  de  Bulgarie  annoncent  depuis  quelques  jours 
le  projet  de  ramener  le  Prince  de  Battenberg  k  Sofia.  Peu 
d'attention  etait  donnee  ä  cette  idee  de  restauration.  —  U 
m'a  6t6  assurö  que  la  Reine  d'Angleterre  ne  l'a  pas  abandonnee 
et  qu'ä  Berlin,  la  Princesse  Imperiale  a  profite  de  la  presence 
de  l'archiduc  Rudolphe  pour  interesser  le  Cabinet  de  Vienne  au 
rappel  du  Prince. 

II  ne  restera  bientöt  plus  que  le  souvenir  des  bonnes  im- 
pressions  faites  ä  Berlin  par  les  assurances  pacifiques  de  M.  de 
Lesseps. 

L'administration  de  rAIsace-Lorraine  rencontre  des  obstacles 
dont  le  Chauvinisme  frangais  est  responsable.  Les  r^centes 
elections  des  döputes  au  Reichstag  ont  engage  la  presse  de 
Paris  dans  le  conflit  des  autorites  allemandes  en  Alsace  et  en 
Lorraine  avec  le  corps  electoral.  —  Ces  provinces  vont  etre 
soumises  ä  un  plus  rigoureux  Systeme  d'assimilation  germanique. 
Les  mesures  de  ce  regime  ne  manqueront  pas  de  provoquer  ä 
Paris  une  recrudescence  des  attaques  de  la  presse  de  la  Re- 
vanche. 

C'est  dans  ces  circonstances  que  le  Journal  «la  France»  a 
public  vu  l'anniversaire  de  la  naissance  de  l'Empereur  Guil- 
laume  un  article  dont  la  «Norddeutsche  Allgemeine  Zeitung» 
a  fait  la  mention  qui  suit: 

«On  peut  juger  par  l'extrait  suivant  d'un  article  de  «La 
France»  de  l'esprit  qui  regne  dans  les  cercles  frangais  soi-disant 
«patriotiques» : 

«Nous  n'oublierons  jamais  que  c'est  ä  nos  depens  que  l'Alle- 
magne  s'est  elev6e  ä  sa  puissance  actuelle. 

Nous  songeons  ä  la  catastrophe  de  1871,  aux  menaces  per- 
p6tuelles  que  l'Allemagne  adresse  ä  la  France,  aux  persecutions 
honteuses  dont  nosCompatriotes  Alsaciens-Lorrains  sont  l'objet. 

C'est  ce  qui  nous  inspire  les  sentiments  sous  l'empire  des- 
quels  nous  assistons  comme  spectateurs  ä  la  representation  que 
l'Allemagne  donne  au  monde  ä  Toccasion  du  90^  jour  de  nais- 

187 


Horliii,  1.  4.  1887. 

sance  de  son  Empereur.  —  Pour  nous,  le  noin  de  I'Empereur 
Guillaume  est  synonyme  de  sang,  de  vol  et  de  meurtre;  il  ne 
nous  rappeile  d'autres  Souvenirs  que  la  defaite  de  notre  parti, 
l'imAiolation  de  nos  soldats,  le  vol  brutal  de  2  de  nos  provinces.» 
—  «Ces  Souvenirs  suffisent  pour  remplir  notre  coeur;  nous 
n'infligerons  donc  pas  k  nos  lecteurs  les  descriptions  des  festi- 
vit6s  par  lesquelles  FAllemagne  a  celebrö  le  22  mars  1887.« 

«En  signalant  ces  insolences  du  Journal  francais,  nous  n'avons 
point  l'intention  de  les  critiquer,  mais  seulement  de  les  ajouter 
aux  documents  nombreux  qui  porteront  un  jour  t^moignage 
du  calme  et  de  la  patience  avec  lesquels  FAllemagne  a  supporte 
de  longues  annees  de  la  part  de  la  France,  les  outrages  et  les 
provocations  les  plus  ehontes.» 

Le  28  mars,  je  le  sais  confidentiellement  de  tres  bonne  part, 
le  Prince  de  Bismarck  a  expripie  la  repulsion  que  lui  causaient 
de  telles  indignites  publiees  contre  I'Empereur.  «G'etait  into- 
lörable»,  a-t-il  dit;  «il  avait  fallu  y  repondre  pour  empecher 
qu'en  France  on  ne  crut  intimider  FAllemagne  avec  de  semblables 
insolences.» 

De  son  cote,  M.  Herbette  s'est  plaint  ä  des  confidents  Alle- 
mands  de  la  qualit^  de  Fadmonestation  du  Journal  officieux. 
II  juge  qu'au  Heu  de  cette  publicite  il  eut  meme  valu  s'adresser 
ä  lui.  Mais  il  lui  a  ete  repondu  qu'il  reconnaissait  lui-meme 
Fimpuissance  de  son  gouvernement  ä  empecher  de  telles  attaques. 
G'etait  donc  ailleurs  qu'avait  du  aller  Favertissement  de  la  reponse. 

Des  journaux  etrangers,  entre  autres  «L'Etoile»  de  Bruxelles 
et  «La  Meuse»  de  Liege  ont  emprunte  au  «Berliner  Tageblatt» 
des  paroles  que  le  chancelier  devait  avoir  prononcees  ä  son 
diner  diplomatique  du  22  mars,  en  repondant.  au  Comte  de 
Launay,  ambassadeur  d' Italic.  Le  Chancelier  aurait  dit:  «La 
paix  est  completement  assuree.» 

«L'Allemagne  poursuit  une  politique  absolument  pacifique. 
L'annöe  1887  sera  une  annee  de  paix;  il  n'y  a  aucune  cause 
d'inqui6tude,  ni  k  l'Est,  ni  ä  FOuest.» 

Le  «Tageblatt»  a  et6  mal  inform^. 

Comme  le  constate  mon  rapport  du  25  mars  N°^  257/179,  en 
buvant  ä  la  sante  des  Chefs  d'Etats,  Ic  Chancelier  Icur  a  sou- 

188 


Berlin.  1.  4.  1887. 

haitö  la  longevite  de  l'Empereur  Guillaume,  et  il  n'a  fait  aiicune 
allusion  ä  la  politique. 

En  ce  moment,  la  meilleure  garantie  de  la  duree  de  la  paix 
se  trouve  dans  le  renouvellement  de  l'alliance  entre  l'Allemagne, 
1' Italic  et  l'Autriclie. 

L'octroi  de  L'Aigle  Noir  au  Comte  de  Robilant  a  ete  une 
premiere  revelation  de  la  conclusion  de  ce  traite,  destine  comme 
son  predecesseur  ä  rester  secret.  Le  Diic  d'Aoste  semble  avoir 
voulu  en  confirmer  rexistence.  .  .  . 

En  retournant  en  Italie,  S.  A.  R.  s'est  rendue  de  Berlin 
ä  Cassel  pour  diner  dans  cette  garnison  avec  les  officiers  du 
regiment  de  Hussards  dont  l'Empereur  l'a  nomme  Commandant. 
Le  Prince,  en  repondant  ä  la  sante  que  lui  avait  portee  le  Colonel 
a  bu  ä  l'Empereur  Guillaume,  Vami  et  Vallie  de  1' Italie. 

Le  Gouvernement  Italien  avait  demande  que  le  renouvelle- 
ment du  traite  füt  negocie  ä  Berlin.  G'etait  sans  doute  un  desir 
du  Chancelier  et  du  Comte  de  Bismarck.  II  en  resulta  quelque 
froideur  dans  les  rapports  de  M.  de  Keudell,  ambassadeur 
d'Allemagne,  au  Quirinal,  et  le  Departement  Imperial  des 
Affaires  Etrangcres. 

Pendant  les  dernieres  elections,  M.  de  Keudell  fit  une  appa- 
rition  ä  Berlin.  II  avait  pu  s'assurer  que  le  C*®  de  Bismarck 
avait  ä  son  egard  des  dispositions  d'indifference  tres  marqu6es. 
II  crut  que  sa  position  ä  Rome  se  raffermirait  par  une  demande 
de  demission  qui  ne  serait  pas  accept^e. 

II  s'est  trompe  et  ses  amis  regrettent  la  precipitation  de  sa 
d^marche.  Suivant  le  d^sir  qu'il  en  a  exprimö,  il  pourra  rester 
ä  son  ambassade  jusqu'au  mois  de  mai  son  successeur  n'est 
pas  encore  d^signe. 

En  meme  temps  qu'il  traitait  avec  le  Quirinal,  le  Chancelier 
travaillait  ä  conclure  une  pacification  religieuse  avec  le  vatican. 

MG'  Galimberti,  envoye  ä  Berlin  par  le  St.  Pere  pour  l'anni- 
versaire  du  22  mars,  fut  combl6  d'attentions  ä  la  Cour  Imperiale. 

Le  Chancelier,  MG^  Galimberti  et  MG""  Kopp  ont  confere  pour 
arriver  ä  une   entente  sur  les  amendements ^)  subir  au 


^)  Unleserlich. 

189 


Berlin,  1.  4.  1887. 

projet  de  loi  ecclesiastique  soumia  alors  ä  la  Chambre  des 
Seigneurs. 

Quoique  les  votes  de  cette  Chambre  n'aient  pas  realise  tous 
les  desirs  des  Catholiques,  les  deux  prelats  ont  juge  qu'il  fallait 
recevoir  les  Goncessions  du  Gouvernement  et  de  la  Chambre 
comme  preliminaires  d'une  pacification  complete. 

MG""  Galimberti  a  djt  qu'il  retournait  ä  Rome  avec  cette 
confiance. 

Le  projet  de  loi  vot6  dans  la  Chambre  des  Seigneurs  a  et6 
transmis  ä  la  Chambre  des  Deputes.  C'est  apres  les  resultats 
de  la  discussion  de  cette  Chambre  que  la  loi  pourra  etre  juge 
en  meme  temps  que  la  position  faite  au  Centre  et  ä  M.  Windt- 
horst,  son  chef,  par  la  liberte  d'action  qu'ils  se  sont  reservöe 
vis-ä-vis  du ^) 

Lord  Roseberry,  de  retour  des  Indes,  est  arrive  de  Vienne 
k  Berlin.  II  a  6te  regu  en  ami  par  le  Comte  de  Bismarck  et 
chez  le  Chanceher.    11  est  dejä  parti  pour  Londres. 

•  24. 

Baron  Solvyns,  Gesandter  in  London. 

Londres,  le  24  avril  1887. 

J'ai  l'honneur  de  vous  faire  part  des  appröciations  que  j'ai 
entendu  6noncer,  sur  les  consequences  auxquelles  pourrait 
donner  lieu  l'arrestation  du  commissaire  de  police  Schnaebele 
par  les  agents  de  l'Autorite  allemande. 

«Cette  difficultö  ne  tardera  pas  ä  etre  aplanie,  mais  l'ömotion 
qu'elle  a  produite,  montre  combien  les  relations  entre  la  France 
et  l'Allemagne  laissent  encore  k  dösirer.  Tant  que  le  General 
Boulanger  sera  au  pouvoir  ou  plutöt,  tant  que  le  public  frangais 
ne  renoncera  pas  ä  faire  parade  de  sentiments  dont  le  G6n6ral 
est,  en  quelque  sorte,  l'expression,  des  bruits  de  rupture  entre 
les  deux  pays  6clateront  au  moindre  incident.  Les  Fran^ais 
n'ont  aucune  intention  serieuse  d'attaquer,  et,  cela  par  suite 

^)  Unleserlich. 
190 


Londres,  24.  4,  1887. 
de  leur  conviction  intime  que,  s'ils  attaquaient,  ils  seraient 
vaincus,  et  qu'une  nouvelle  defaite  serait  bien  plus  desastreuse 
que  la  catastrophe  de  1870.  D'un  autre  cote  un  amour-propre 
fort  naturel  leur  commande  de  chercher  ä  se  persuader  et  sur- 
tout  de  faire  croire  aux  autres  qu'ils  sont  prets  ä  la  lutte  et 
sürs  de  la  victoire.  Si  le  General  Boulanger  est  l'idole  du  jour, 
c'est  qu'il  encourage  cette  tendance  dont  s'accomode  si  bien 
la  vanit6  nationale.  Ce  jeu  pourrait  ä  la  longue  devenir  dange- 
reux,  n'etait  la  ferme  volonte  du  peuple  fran^ais  d'eviter  la 
guerre  ä  tout  prix,  s'il  etait  serieusement  rais  en  demeure  de 
se  prononcer.* 


25. 

Graf  Errembault  de  Dudzeele,  Gesandter  in  Petersburg. 

St.  P6tersbourg,  le  13  mal  1887. 

Je  crois  savoir  que  le  gouvernement  russe,  quoique  regrettant 
l'incident  soulev6  par  la  pol6mique  de  la  Norddeutsche  Zeitung 
avec  les  organes  officieux  Austro-hongrois  au  sujet  de  la  pre- 
tendue  entente  Austro-russe  concernant  la  Bosnie  et  l'Herze- 
govine,  est  r6solu  ä  laisser  les  partis  se  quereller  entre  elles 
Sans  intervenir  dans  le  debat. 

Les  rapports  avec  TAllemagne,  un  moment  assez  tendus, 
se  sont  aineliores  dans  ces  derniers  temps  aussi  bien  par  suite 
de  l'attitude  observee  par  le  cabinet  de  Berlin  vis-ä-vis  de  la 
Russie  que  par  la  conviction  röciproque  qu'une  bonne  intelli- 
gence  entre  les  deux  pays  est  le  meilleur  moyen  de  garantir  la  paix 
europeenne.  Ces  bonnes  relations  n'empecheront  toutefois  pas  le 
Gouvernement  russe  de  persister  dans  sa  resolution  de  ne  plus 
renouveler  l'alliance  avec  l'Allemagne  et  l'Autriche,  ainsi  que 
de  s'opposer,  le  cas  echeant,  ä  tout  ecrasement  de  la  France, 
considerant  cette  puissance  comme  un  contrepoids  indispen- 
sable en  Europe. 

Les  journaux  russes  avaient  trouve  que  les  declarations 
pacifiques  du  premier  discours  de  M.  Goblet  etaient  pouss6es 
ä  i'extreme  et  manquaient  de  dignite,  mais  ils  se  sont  montres 

191 


St  Pötersbourg,  13.  5.  1887. 

satisfaits  de  rentendre  dire  ensiiite  dans  son  second  discours 
du  Havre  que  les  sentiments  pacifiques  de  la  France  n'ont 
nullement  pour  cause  la  conscience  d'une  faiblesse  militaire 
de  ce  pays.  Les  feuilles  russes  felicitent  d'ailleurs  la  France 
de  sa  prudente  politiquc,  qui  seule  peut  lui  garantir,  disent-elles, 
la  continuation  des  sympathies  de  l'Europe. 


26. 

Baron  Beyens,  belgischer  Gesandter  in  Paris. 

Paris,  le  21  mal  1887. 

II  peut  n'ötre  pas  sans  int6r6t,  ne  füt-ce  qu'ä  titre  de  curiosite 
d'appeler  votre  attention  sur  la  publication  dans  Le  Figaro  de 
depeches  echangees,  en  1875,  entre  le  Duc  Decaze  et  le  General 
Le  Flo. 

II  est  inutile  d'insister  sur  l'inconvenance  de  ces  revelations: 
voilä  un  ancien  Ambassadeur  qui  se  permet  de  divulguer  «des 
pi6ces  que  l'Etat»  comme  le  fait  maladroitement  remarquer 
le  Journal,  «a  Ic  droit  de  reclamer,  apres  sa  mort  et  de  garder 
secretes»  —  et  le  Journal,  qui  ne  cesse  de  precher  une  extreme 
circonspection  choisit  le  moment  actuel  pour  une  publication 
de  nature  ä  encourager  pröcis^ment  les  imprudents,  en  ac- 
centuant  les  dispositions  amicales  de  la  Russie,  d6jä  trop  ex- 
ploitees  et  contre  lesquelles  lui-m*^me  a  souvent  mis  en  garde 
ses  lecteurs:  mais  il  faut,  ä  tout  prix,  servir  de  nouveau  ä  la 
clientöle  et  rendre  le  plus  de  numöros  possible  —  c'est  invariable- 
ment  le  premier  mobile  de  la  presse:  peu  importe  que  les  docu- 
ments  puissent  amener  des  polemiques  fächeuses,  et  en  tout 
cas  montrer  ä  Petersbourg  l'inconvenient  de  la  manifestation 
de  sympathies  pour  la  France. 

Quant  aux  nögociations  en  elles-memes,  leur  importance  et 
leur  resultat  scmblent  assez  exag6r6s  —  le  Duc  Decaze,  le 
Prince  Gortschakow  et  le  General  Le  Flo  se  fönt  valoir  ä  qui 
mieux  dans  les  correspondances;  et,  aujourd'hui  encore 
Tancien  Ambassadeur  consacre  son  propre  eloge  en  terminant 
pu6rilement  ses  confidences  par  la  lettre   d'envoi   de  l'Ordre 

192 


Paris,  21.  5.  1887. 
de  St.  Andre:  en  ce  qui  concerne  le  Ministre  des  Affaires  Etran- 
göres  de  France,  il  a  rempli  un  devoir  en  invoquant  l'appui  de 
la  Russie,  niais  il  ne  lui  serait  jamais  venu  ä  l'idee  d'initier  le 
public  ä  des  pourparlers  qui,  en  fin,  constituent,  legitimement 
au  fond,  mais  trop  explicitement  dans  la  forme,  une  «demande 
de  secours» :  il  s'est  bome  ä  laisser  entrevoir  les  choses  et  ä  s'en 
assurer,  en  termes  generaux,  le  merite  dans  le  monde  politique. 
Je  crois  pouvoir  ajouter  qu'en  realite  le  Duc  Decaze  ne  s'est 
pas  exagere  la  portee  des  demarches  de  la  Russie  et  qu'il  a 
attribue  k  la  seule  volonte  de  l'Empereur  de  TAlleraagne  le 
maintien  de  la  paix  —  l'Angleterre  et  la  Russie  ont  assurement 
fxerce  une  action  morale  contre  les  velleites  —  reelles  ou  pre- 
siimees  —  du  Prince  de  Bismarck:  mais  le  Duo  Decaze  a  tou- 
jours,  ä  part  lui,  paru  croire  que  les  resolutions  pacifiques  du 
Souverain  n'avaient  pas  besoin  d'etre  stimulees:  ce  qui,  plus  que 
toute  Intervention  a  ete  de  nature  ä  faire  Impression,  c'est 
l'attitude  du  Ministre  des  Affaires  Etrangeres  declarant,  dans 
ses  entretiens  avec  les  diplomates,  que,  devant  une  agression 
brutale,  la  France  renoncerait  ä  une  lutte  materiellement  im- 
possible,  que  l'armee  se  retirerait  sur  la  Loire  et  qu'on  laisserait 
l'Europe  juge  d'une  monstrueuse  atteinte  au  droit  des  gens. 
Si  le  Grand  Chancelier  a  reellement  forme,  en  1875  le 
projet  d'une  agression  contre  la  France,  il  a  du  regretter  plus 
d'une  fois,  et  il  doit  surtout  regretter  aujourd'hui,  de  n'avoir 
pas  le  realise.  Aucune  Puissance  n'etait,  sinon  desireuse,  du 
moins  preto  ä  s'y  opposer  par  la  force;  et  pour  la  Russie  en 
particulier,  on  peut  remarquer  une  extreme  reserve  au  fond 
des  sympathies  qu'elle  exprimait.  Quant  au  procede,  sa  bru- 
talite  eüt  ete  coloree  par  la  declaration  qu'il  ne  s'agissait  pas 
d'une  guerre,  mais  de  süretes  ä  prendre  contre  la  revanche, 
ainsi  que  le  constate  le  General  Le  Flo:  assurement,  la  repro- 
bation  eüt  6te  unanime  et  l'hostilite  se  füt  accrue  de  plus  d'un 
c6t6,  mais  il  ne  semble  pas  que  cette  pensee  puisse  contre- 
balancer  chez  le  Prince  de  Bismarck  le  rel^vement  de  la  France 
et  la  gravitö  de  la  Situation  gön^rale  actuelle. 


IS    KtiropftJgche  Politik.    B.1.  5. 


193 


Paris,  25.  5.  1887, 

27. 
Baron  Beyens,  Gesandter  in  Paris. 

Paris,  le  25  mai  1887. 

J'ai  l'honneur  de  vous  accuser  röception  de  votre  d6p6che  du 
21  de  ce  mois  D^'^'^A.  No.  2470  d'ordre  591i). 

Si  comme  vous  le  faites  observer  l'appreciation  des  discours 
de  M.  Goblet  n'a  plus  d'int^röt,  il  n'en  est  pas  de  möme  de 
J'information  d'une  attitude  d^cidee  de  la  Russie  qui  montre- 
rait  la  resolution  de  s'opposer  ä  l'^crasement  de  la  France: 
Non  pas  que  cette  politique  ne  doit  naturellement  indiquer  au 
fond,  mais,  parce  que  jusqu'ici  on  n'a  guere  pu  en  constater 
une  expression  assez  nette  —  vous  signalez  d'ailleurs,  que  la 
presse  russe  n'en  continue  pas  moins  k  recommander  la  prudence : 
et  c'est  de  quoi  il  semble  que  par  moment  on  tende  ä  se  de- 
partir  ici. 

Je  dois  dire  qu'ä  l'Ambassade  de  Russie  rien  n'a  jamais 
justifie  une  süffisante  confiance  dans  une  entente:  non  seule- 
ment  la  reserve  etait  extreme:  mais  le  langage  de  l'Ambassadeur 
etait  meme  emprunt  de  peu  de  Sympathie:  des  son  arriv^e 
il  a  affecte,  en  toute  occasion,  de  rapporter  au  Cabinet  de  Paris 
l'antagonisme  des  principes,  la  repulsion  du  Czar  pour  toutes 
les  faiblesses  envers  les  revolutionnaires  et  ses  griefs  rösultant 
de  tant  d'incidents  depuis  l'insulte  de  M.  Floquet  jusqu'au 
rappel  du  General  Appert  en  passant  par  l'attentat  de  B6re- 
sovski  et  la  gräce  de  Kapotkin  —  il  insistait  toujours  sur  la 
difficulte  d'un  accord  serieux  entre  le  Czar  et  une  republique 
trop  avancee  —  cette  attitude  etait  si  marquee  qu'ä  la  grande 
r^ception  de  l'Ambassade  c'est  ä  peine  si  l'on  voyait  quelques 
rares  hommes  politiques  frangais:  le  Faubourg  St.  Germain 
y  tenait  toute  la  place:  deux  details  sont  d'ailleurs  caract^- 
ristiques:  l'Ambassadeur  n'a  connu  le  General  Boulanger  qu'il 


^)  In  diesem  als  vertraulich  bezeichneten  Schreiben  hatte  der  belgische 
Minister  den  Baron  Beyens  von  dem  Inhalt  des  Berichtes  aus  Petersburg 
vom  13.  Mai  1887  (Anl.  25,  S.  191)  in  Kenntnis  gesetzt  und  hinzugefügt: 
«Je  n'ai  pas  cru  devoir  vous  laisser  ignorer  les  appröciations  bien  qu'elles 
aient  perdu  de  leur  intöret  depuis  la  chute  du  Ministöre  frangais.» 

194 


I 


Paris,  25.  5.  1887. 

y  a  trois  mois  environ  par  hasard,  sans  presentation  officielle, 
et  ä  point  nomme  pour  qu'il  put  etre  convie  au  diner  diplo- 
matique du  Ministere  de  la  Guerre;  d'autre  part  le  Baron  de 
Mohrenheim  n'a  pu  invite  chez  lui  k  la  fin  de  mars,  le  Directeur 
politique  des  Affaires  Etrangeres,  parce  qu'il  ne  s'etait  jamais 
fait  präsenter;  et  il  est  probable  qu'il  ne  le  connait  pas  encore 
ä  l'heure  qu'il  est  il  s'en  plaignait  vivement. 

Sans  doute  ce  sont  lä  des  faits  secondaires:  mais  leur  en- 
semble  impUque  de  part  et  d'autre  l'absence  d'un  etroit  rappro- 
chement:  il  n'est  pas  besoin  d'ajouter  que,  dans  ces  temps, 
pendant  le  passage  aux  affaires  de  M.  Flourens  il  n'a  pu  §tre 
question  de  rien  serieusement :  sa  prudence  excessive,  sa  passi- 
vit6  en  sont  garantes;  il  aurait  redoute  la  moindre  demarche 
de  nature  ä  effaroucher  l'Allemagne  fort  problematiquement 
d'un  succes  ä  Petersbourg. 

C'est  lä  pourtant  qu'est  le  noeud  de  la  Situation  generale; 
et  l'on  comprend  l'importance  que  Ton  attache  au  point  de  vue 
ä  l'avenement  d'un  Cabinet  Floquet:  si  sa  formation  dejä 
douteuse  —  se  realisait,  eile  serait  assez  significative :  il  faudrait, 
en  effet,  de  serieux  motif  pour  que  le  Czar  permit  ä  son  am- 
bassade  de  nouer  avec  cette  personnahte  pohtique  des  rapports 
qui  lui  ont  ete  interdits  jusqu'ici:  il  est  bien  vrai  que  le  Baron 
Je  Mohrenheim  a  laisse  entendre  ä  l'occasion,  qu'un  cabinet, 
dans  lequel  M.*  Floquet  aurait  un  portefeuille  autre  que  celui 
des  affaires  etrangeres,  ne  serait  pas  une  gene:  mais  cette  sorte 
de  pis  aller  ne  saurait  s'appliquer  au  cas  de  M.  Floquet,  Pre- 
sident du  conseil  avec  lequel  les  relations  seraient  formees: 
quoi  qu'il  en  soit,  si  le  President  de  la  Chambre  echoue,  comme 
on  l'annonce,  dans  la  formation  d'un  ministere,  on  ne  saura 
peut-etre  jamais  bien  la  verite  sur  un  point  que  l'ambassadeur 
de  Russie  n'aura  pas  ä  aborder. 

Cette  lettre,  dejä  assez  depourvue  d'interet,  n'en  aura  plus 
aucun,  si  M.  Floquet  ainsi  qu'on  l'assure  renonce  ä  sa  mission 
apr^s  tant  d'autres  depuis  huit  jours. 

De  cette  melee  confuse  et  de  cet  affolement  generale  il  n'y 
a  pas  grand'chose  ä  dire :  sans  se  perdre  dans  les  discussions  de 
groupes   et   de   sous-groupes   dans  la   question   des   ambitions 

1».  195 


Paris,  25.  5.  1887. 

de  plusieiirs,  de  Firresolution  des  chefs  et  de  rincoherence  de 
tous,  il  faut,  je  crois,  s'en  tenir  ä  ce  qne  l'on  est  fondö  ä  croire 
resolu  dans  l'esprit  du  President  de  la  republique:  pas  d'ex- 
periences  avec  M.  Ciemenceau  vaines  devant  la  Chambre  ae- 
tuelle,  et  ne  pouvant  etre  tent^es  qii'en  essayant  d'une  dis- 
solution  dont  M.  Grevy  no  vent  pas  et  le  Senat  non  plus  sans 
doute;  dissolution  qui,  d'ailleurs  tout  en  condamnant  M.  Cie- 
menceau, ne  donnerait  de  majoritö  ä  aucun  parti  —  pas  de 
risque  de  froisser  FAllemagne  par  le  maintien  du  General  Bou- 
langer  donc  ne  courir  aucun  avantage  et  vivoter  a  l'Elysöe, 
avec  le  moins  de  secousses  possibles  —  il  est  donc  permis  d'au- 
gurer  un  cabinet  panache  et  incolore  genro  Duclerc  auquel, 
de  guerre  lasse  on  accorderait  d'avance  une  certaine  dur^e 
—  comme  on  l'a  fait  pour  le  Ministre  Goblet  —  et  qui  s'efforce- 
rait  de  realiser  des  economies  et  des  r^formes,  les  unes  et  les 
autres,  dans  une  mesure  moderee:  on  viserait  —  ä  sa  chute  — 
la  possibilite  d'une  rentree  de  M.  de  Freycinet  qui  reste  tou- 
jours  le  favori  de  la  Presidence. 

'  II  faut  bien  reconnaitre  pourtant  cette  contradiction  du 
President  d'avoir  mis  en  campagne  M.  Floquet  qui  gardait 
le  Ministre  de  la  Guerre:  mais  on  veut  n'y  voir  qu'un  jeu  de 
M.  Grevit  qui  est  infiniment  plus  retors  qu'on  ne  crois  —  si  au 
contraire,  il  a  eu  reellement  la  velleite  de  changer  de  resolution 
sur  le  point  capital  on  ne  saurait  sans  rendre  coiiipte :  vouloir  le 
mardi  un  cabinet  avec  le  General  Boulanger  et  chercher  le  mercredi 
ä  en  former  une  sans  lui,  c'est  chose  qui  defie  toute  explication. 
Le  renvoi  du  Ministre  de  la  Guerre,  personnalite  tres  surfaite 
mais  armee  d'une  popularite  factice  malsaine,  pourra  provoquer 
de  fächeux  incidents  de  second  ordre  determiner  les  attaques 
violentes  des  pires  journaux  et  les  cris  de  quelques  milliers  de 
braillards,  dont  on  aurait  aisement  raison  mais  son  maintien 
sera  un  danger  du  cote  de  I'Allemagne,  une  force  Enorme  pour 
lui,  un  encouragement  a  la  populace  et  la  certitude  d'ovations 
sans  cesse  r6p6t^os  qui,  en  des  occasions  comme  Celles  de  la 
revue  du  14  juillet,  par  exemple,  parvinrent  avoir  de  perilleuses 
cons6quences  pour  l'Interieur  et  l'Ext^rieur:  entre  ces  deux 
alternatives,  on  persiste  k  croire  que  le  President  n'hösitera  pas. 

190 


Paris,  25.  5.  188". 

Mais  ce  sont  toutes  reflexions  en  Tair  —  ce  qiii  sortira  finale- 
ment  de  ce  gächis,  il  est  impossible  de  le  prevoir. 


28. 
Graf  Errembault  de  Dudzeele,  Gesandter  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  2  juin  1887. 

M.  de  Giers  est  parti  hier  avec  sa  famille  pour  aller  passer 
Tete  en  Finlande,  ä  la  campagne,  ä  dix  heures  de  chemin  de 
fer  de  St.  Petersbourg,  S.  E.  viendra  tous  les  mardis  ä  Peter- 
liof,  oü  l'Empereur  etablira  prochainement  sa  residence,  et 
y  restera  jusqu'au  jeudi.  Le  Ministre  des  Affaires  Etrangeres 
de  Russie,  quoique  ne  s'exprimant  qu'avec  circonspection  au 
sujet  de  la  Convention  Anglo-turque,  donne  suffisamment  ä 
entendre  qu'elle  ne  rencontrera  pas  l'adhesion  unanime  des 
puissances  et  que  la  Russie  n'est  pas  disposee  ä  l'ac- 
cepter.  La  presse  russe  ne  se  fait  pas  faute  de  s'en  montrer 
egalement  tres  mecontente  et  la  Gazette  (russe)  de  St.  Peters- 
bourg disait  hier  que  si  la  Porte  n'est  plus  en  etat  de  repousser 
les  exigences  de  l'Angleterre,  il  est  ä  craindre  qu'elle  n'en  arrive 
ä  confier  un  jour  ä  cette  puissance  la  garde  meme  des  Darda- 
rielles  et  que,  par  consequent,  la  Russie  doit  chercher  des  com- 
pensations  ä  semblables  concessions  de  la  Turquie.  Le  meine 
Journal  disait  encore  que  les  victoires  des  Ghilzais  sur  les  troupes 
Afghanes  devraient  inspirer  au  gouvernemcnt  russe  la  pensee 
d'utiliser  la  Sympathie  dont  le  Prince  Dolgorouky  parait  jouir 
aupres  de  la  Cour  Persane  pour  obtenir  que  celle-ci  facilite 
Je  renversement  de  l'Emir  Abdourrahman  par  Egoub-Khan. 

11  parait,  d'apres  ce  qu'on  me  dit,  Prince,  que  le  veritable 
motif  de  l'arrivee  ä  St.  Petersbourg  du  Comte  Paul  Schouvalow 
commence  ä  se  dessiner.  On  m'assure  confidentiellement  qu'ä 
la  suite  de  Communications  qu'il  aurait  faites  et  de  documents 
apportes  par  lui  de  Berlin,  ordre  a  ete  donne  par  l'Empereur 
d'exclure  immediatement  du  Service  le  general  major  Bogdano- 
vitch  et  de  destituer  le  Senateur  Labourow,  ancien  Ambas- 
sadeur de  Russie  pres  la  cour  d'Allemagne.   Le  general  Bogdano- 

197 


St.  P^tersbourg,  2.  6,  1887. 

vitch,  qui  a  appris  sa  destitution  tout  ä  coup  par  la  seule  voie 
du  Journal,  aurait  ete  l'objet  de  cette  mesure  parce  qu'on 
l'accuse  d'avoir  travaille  pendant  son  recent  voyage  ä  Paris 
ä  la  conclusion  d'une  alliance  franco-russe  et  M.  Labourow  se 
trouverait  compromis  pour  avoir,  dit-on,  fourni  ä  M.  Tatistchew 
les  documents  que  celui-ci  a  publies  dans  la  gazette  de  Moscou 
sur  les  affaires  de  Bosnie  et  d'Herzegovine.  Sa  destitution 
neanmoins  n'est  pas  encore  officielle  et  peut-etre  pourra-t-on 
la  conjurer  mais  c'est  tres  douteux. 

On  raconte  que  M.  Katkow,  qui  est  en  ce  moment  ä  St. 
Petersbourg,  veut  adresser  au  sujet  de  ces  evenements  un  me- 
moire ä  l'Empereur  et,  si  sa  d^marche  echoue,  publier  dans  la 
gazette  de  Moscou  un  grand  articie  ä  Sensation  et  fermer  en- 
suite  son  Journal. 

On  parle  aussi  de  la  prochaine  retraite  de  M.  Cyon,  directeur  de  la 
Nouvelle  revue^  qui  venait  d'etre  admis  au  Service  du  minist^re 
des  finances  pour  traiter,  parait-il  une  grosse  affaire  ä  Paris. 

Tout  cela  ne  serait-il  pas  le  prelude  peut-etre  d'un  rapproche- 
ment  plus  intime  entre  la  Russie  et  l'AlIemagne. 

P.  S.  Le  projet  du  ministre  des  Finances,  que  j'ai  mentionne 
dans  un  precedent  rapport,  concernant  les  taxes  enormes  ä 
etablir  sur  les  passeports  a  6te  rejete  par  le  conseil  de  l'Empire. 
Les  Russes  se  rendant  ä  l'etranger  paieront  simplement  un 
passeport  semestriel  dix  roubles  au  Heu  de  cinq. 


29. 

Graf  Errembault  de  Dudzeele,  Gesandter  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  6  juin  1887. 

On  parle  beaucoup  en  ce  moment  du  projet  qu'aurait  forme 
le  g^neral  Boulanger  de  faire  un  prochain  voyage  k  St.  Peters- 
bourg. 

Ce  projet,  s'il  existe  reellement,  est  certainement  de  naturo 
ä  f latter  les  amis  de  la  France,  ä  rejouir  les  ennemis  de  l'AlIe- 
magne et  ä  seduire  en  general  tous  les  gens  ä  l'affüt  de  compli- 
cations   quelconques.    Les  uns  comme  les  autres  voudraient, 

198 


St.  P^tersbourg,  6.  6.  1887. 

Sans  doute,  faire  ä  Tex-Ministre  de  la  guerre  iine  reception 
chaleureuse,  organiser  un  banquet  en  son  honneur  avec  force 
discours,  mais  il  est  plusque  probable  que  cet  elan  rencontre- 
rait  des  entraves  de  la  part  du  gouvernement. 

L'element  militaire  en  tout  cas  ne  prendrait  aucune  part 
ä  ces  demonstrations  eventuelles,  car  Tadministration  com- 
petente  ne  manquerait  pas  de  donner  des  ordres  en  conse- 
quence,  comme  on  l'a  fait  l'annee  derniere  ä  l'egard  de  M.  Paul 
Deroulede  en  interdisant  aux  officiers  d'assister  au  banquet 
que  lui  offrait  la  presse  russe.  Les  journaux  aussi  seraient 
Sans  doute  mis  en  demeure  de  moderer  leur  langage  et  quant 
aux  personnages  officiels,  ils  seraient  apparamment  rendus  pru- 
dents  par  la  mesaventure  que  vient  de  coüter  au  General  Bog- 
danovitch  sa  trop  bruyante  campagne  en  faveur  de  Talliance 
franco-russe. 

J'ai  cause  de  tout  cela,  Prince,  avec  des  personnes  ayant  des 
attaches  avec  le  gouvernement  et  je  les  ai  trouvees  dans  l'idee 
que  si  la  France  n'a  pas  perdu  les  sympathies  de  la  Russie  eile 
a  du  moins  ebranle  dans  ces  derniers  temps  sa  confiance  par 
de  trop  frequents  revirements  politiques.  Ne  se  sentant  pas 
sür  avec  eile  du  lendemain,  on  est  naturellement  oblige  d'im- 
poser  silence  aux  sympathies  et  d'observer  une  prudente  reserve. 
Bon  gre,  malgre,  on  doit  conserverla  plus  grande  courtoisie 
vis-ä-vis  de  Berlin  pour  ne  pas  s'aventurer  dans  quelque  Situation 
risquee  oü  la  Russie  pourrait  se  trouver  inopinement  isolee. 
D'autre  part,  I'Empereur  Alexandre  III  veut  sincerement  le 
maintien  de  la  paix  et  comme  tout  nouveau  pas  de  la  Russie 
vers  la  France,  compromettrait  cette  paix  en  alarmant  et  irri- 
tant  l'Allemagne,  le  gouvernement  russe  s'abstient  de  donner 
une  forme  concreto  aux  tendances  actuelles  de  rapprochement 
des  nations  russes  et  fran^aises.  Des  sympathies  exprimees  avec 
reserve,  une  concordance  satisfaisante  dans  les  vues  de  politique 
internationale  sont  tout  ce  que  la  Russie  peut  sans  danger  pour 
elle-meme  en  faveur  de  la  France.  Aussi  faut-il  prevoir  que 
sj  le  General  Boulanger  mettait  ä  execution  son  projet  de 
voyage  en  Russie,  il  n'y  rencontrerait  qu'un  accueil  de  sym- 
pathique  voyageur  de  la  pari  des  journaux  russes  et  de  quelques 

199 


St.  P^tersbourg,  6.  6.  1887. 

autres  de  ses  partisans,  mais  qu'il  manquerait  absolument  son 
biit  au  point  de  vue  politique  par  suite  des  mesures  qui  seraient 
Sans  doute  prises  pour  eviter  que  son  arriv6e  ne  sc  transformät 
cn  incident  diplomatique. 

A  plus  forte  raison  n'aurait-il  guere  de  chance  de  se  faire 
agreer  ici  comme  Ambassadeur,  si  une  combinaison  de  ce  genre 
venait  ä  surgir,  comme  l'avaient  un  instant  suppose  bien  ä 
tort  ou  du  moins  fait  semblant  de  Ic  supposer  certains  journaux 
parisiens. 


30. 

Graf  de  Jonghe  d'Ardoye,  Gesandter  in  Wien. 

Vienne,  le  9  juillet  1887. 

La  question  de  la  ratification  par  la  Porte  de  la  Convention 
Anglo-Turque  reste  toujours  indecise.  Le  Sultan  hösite  entrer 
les  exigences  opposees  de  la  France  et  de  la  Russie,  d'une  part, 
de  l'Angleterre,  de  l'AUemagne,  de  TAutriche  et  de  l'Italie, 
de  Tautre.  J'entends  cependant  emettre  ä  la  Chancellerie 
d'Etat  la  supposition  qu'il  finira  par  oeder  aux  conseils  de  ces 
dernieres  puissances.  Mais  ce  sont  de  simples  suppositions  indi- 
viduelles. 

Quoiqu'il  en  soit,  le  fait  le  plus  important,  et  le  plus  serieux 
de  la  Convention,  c'est  qu'elle  a  fait  sortir  la  France  de  son 
isolement  et  qu'elle  a  fait  constater  avec  ostentation  l'union 
politique  intime  Franco-russe,  restee  jusqu'ä  ces  derniers  temps 
ä  l'etat  d'aspirations  reciproques,  plus  ou  moins  platoniques, 
et  qu'elle  a  resserre  les  liens  qui  unissent  les  quatre  autres 
Puissances  dont  l'action  est  commune  aujourd'hui  ä  Constanti- 
nople,  comme  eile  le  resterait  probablement  ailleurs  si  la  paix 
devait  etre  troublee  en  Europe. 

Ce  partage  des  Puissances  en  deux  camps  opposes,  ne  laisse 
pas  que  de  faire  naitre  les  plus  serieuses  inquietudes  pour  le 
maintien  de  la  paix.  Les  sentiments  d'hostilite ,  contre  l'Alle- 
magne  en  Russie,  toujours  grandissants,  les  idees  de  revanche 
plus  bruyantes  que  jamais  en  France  depuis  que  l'on  y  croit 

200 


Vienne,  9.  7.  1887. 

avoir  tiouve  un  alJie  ä  St.  Petersbourg,  preoccupent  ici  comme 
ailleure  les  cercles  politiques  et  le  monde  des  affaires.  L'on 
commence  ä  redouter  que  les  efforts  des  cabinets  Interesses 
au  maintien  de  la  paix,  finissent  par  devenir  impuissants. 


31. 

Graf  van  der  Straten  Ponthoz,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  22  juillet  1887. 

Plusieurs  journaux  marquants  de  Berlin  ont  ouvert,  il  y  a 
deux  ou  trois  semaines,  contre  les  fonds  russes,  ime  attaque 
qui  s'est  expliquee  au  d6but  comme  une  affaire  d'agiotage. 
La  persistance  et  l'energie  de  cette  hostilite  lui  ont  donne 
une  portee  politique.  Jusqu'ä  present,  il  est  vrai,  la  Norddeutsche 
Allgemeine  Zeitung  ne  s'est  pas  engage  dans  cette  campagne. 
Son  abstention  prouve  seulement  que  le  Chancelier  se  reserve 
le  moyen  de  desavouer  ä  sa-  convenance  les  autres  journaux. 

II  est  bien  certain  que  leurs  articles  n'auraient  pas  6te  publies, 
ou  qu'ils  auraient  ete  immediatement  censures  ou  refuses  s'ils 
n'avaient  pas  servi  les  projets  du  Chancelier. 

La  Bourse  de  Berlin  s'est  inquietee  de  ces  attaques.  Toutes 
Ips  affaires  ont  ete  troublees.  La  depreciation  des  fonds  Russes 
fj'est  elevee  ä  6%.  —  II  n'est  donc  pas  contestable  qu'un  tres 
grand  prejudice  a  dejä  ete  cause  ä  l'Alleniagne  par  l'abaissemeni 
du  Cours  de  cette  dette  Russe,  pendant  les  19  derniers  jours, 
ft  que  ce  discredit  est  l'oeuvre  de  journaux  Allemands  soumis 
de  fait  ä  une  discipline  qüi  leur  a  laisse  au  moins  toute  la  liberte, 
s'ils  n'en  ont  pas  regu  quelque  mot  d'ordre. 

Cependant  les  rapports  officiels  de  l'Allemagne  avec  la  Russie 
sont  toujours  tres  amicaux. 

Les  Allemands  sont  specialement  atteints  par  TUkase  qui 
enleve  aux  etrangers  le  droit  d'etre  proprietaires  dans  la  pro- 
vince  de  la  frontiere  occidentale,  et  par  l'expulsion  des  indu- 
striels,  des  artisans  et  des  employes  de  nationalite  Allemande 
qui  s'y  trouvent  etablis. 

Les  mesures  d^sastreuses,  et  l'elevation  dos  droits  d'entree 

•201 


Berlin,  22.  7.  1887. 

sur  d'importants  et  nombreux  prodiiits  Allemands  autorisaient 
Sans  doute  des  represailles  de  la  part  du  Cabinet  de  Berlin. 

Les  actes  dont  il  peiit  se  plaindre  ä  St.  Petersbourg  comme  de 
griefs  tres  serieux  datent  de  plusieurs  mois,  et  ils  n'ont  pas  mo- 
difie  la  politique  d'extreme  mönagement  suivie  par  le  Chancelier 
dans  toutes  les  questions  oü  les  interets  Russes  etaient  engages. 

L'agression  dirig^e  contre  les  fonds  russes  est  recente  et 
inopin^e.  II  doit  donc  y  avoir  d'autres  explications  k  joindre 
ä  Celle  d'une  represaille. 

Mes  investigations  m'amönent  ä  ces  conjectures: 

Le  chancelier  veut  faire  sentir  ä  Petersbourg  >  que  le  credit 
de  la  Russie  est  au  pouvoir  de  FAllemagne.  II  y  fait  arriver 
ce  rüde  avertissement  lorsque  la  Russie  tend  k  sacrifier  ses 
anciennes  relations  Allemandes  ä  une  entente  avec  la  France, 
lorsqu'elle  cherche  ä  constater  ä  Paris  l'emprunt  que  lui  im- 
posent  une  Situation  financiere  completoment  oberöe,  et  les 
projets  de  guerre  des  panslavistes. 

Le  Chancelier  ne  peut  pas  se  dissimuler  qu'il  est  atteint  ä 
Constantinople  par  l'echec  que  l'accord  de  la  Russie  avec  la 
France  vient  d'y  infliger  ä  l'Angleterre.  Cet  accord,  en  se 
continuant  et  en  se  consoUdant  peut  avoir  des  resultats  plus 
importants  que  celui  du  refus  par  le  Sultan  de  ratifier  la  Con- 
vention Anglo-Turque. 

G'est  ä  les  prevenir  que  doit  s'attacher  la  pohtique  du  Chan- 
ceher,  et  c'est  d'abord  du  cote  de  la  Russie  qu'il  agit. 

Des  opinions  emises  il  y  a  peu  de  jours  par  l'Ambassadeur 
de  France,  peuvent  servir  k  reveler  quelles  doivent  etre  en  ce 
moment  les  pensees  du  Chancelier. 

M.  Herbette  releve  beaucoup  la  tete  depuis  qu'une  entente 
entre  les  cabinets  de  Paris  et  de  Petersbourg  a  fait  sortir  la 
Repubhque  de  son  isolement  Europeen.  —  II  n'a  pas  cherche 
ä  dissimuler  la  satisfaction  que  lui  donnait  le  refus  de  ratifi- 
cation  du  Sultan. 

Apres  la  retraite  du  General  Boulanger  et  la  chute  des  intran- 
sigeants  radicaux,  il  ne  faut  plus  ä  la  France^  dit-il,  qu'un 
Ministre  capable  d'unir  les  fractions  moderees  du  parti  republi- 
cain.    Alors  eile  se  conciliera  la  confiance  et  la  consideration. 

202 


Berlin,  22.  7.  1887. 

Par  rentente  avec  la  Russie,  il  s'ouvrira  pour  la  France  une 
nouvelle  phase  dans  laquelle  il  lui  sera  possible  de  resister  ä 
la  coalition  de  l'Allemagne,  de  l'Autriche,  de  l'Italie  et  de 
l'Angleterre. 

M.  Herbette  ne  s'occupe  ni  de  l'AIsace  ni  de  la  Lorraine.  La 
France  n'a  pas  ä  penser  en  ce  moment  ä  les  reconquerir,  eile  se 
confie,  pour  leur  sort,  aux  evenements  et  aux  chances  de  l'avenir. 

II  convient  qu'il  reste  ä  la  Republique  assez  d'obstacles  a 
surmonter;  mais  il  ne  s'en  presente  pas  de  moindres  en  Alle- 
magne  pour  l'Oeuvre  du  Prince  de  Bismarck.  L'Empire  touche 
ä  une  ere  d'epreuves.  —  II  constate  que  l'empereur  s'affaiblit 
visiblement  en  avanyant  dans  sa  91e  annee.  Le  Prince  Imperial 
se  guerit  avec  peine  d'une  affection  dangereuse  dont  les  retours 
sont  ä  craindre.  Le  Chanceüer,  aussi  fatigue  que  valetudinaire, 
et  le  marechal  de  Moltke  äge  de  87  ans  ne  seront  pas  remplaces. 

La  confiance  de  M.  Herbette  dans  les  destinees  de  la  France 
se  fonde  donc  sur  des  raisons  qui  doivent  etre  autant  de  causes 
d'excitation  pour  le  Prince  de  Bismarck. 

Le  14  juillet,  M.  Herbette  ne  s'est  pas  borne  comme  ses 
predecesseurs  ä  faire  arborer  le  drapeau  de  l'Ambassade.  II 
a  voulu  recevoir  la  Societe  Fran^aise  de  bienfaisance,  composec 
d'une  trentaine  de  ses  nationaux.  II  les  a  assures  de  son  de- 
vouement  aux  interets  de  leur  societ6  et  de  chacun  de  ses 
membres  individuellement.  —  II  leur  a  affirme  que  la  France 
est  vouee  au  maintien  de  la  paix.  —  Ils  sont  alles  diner  ensuite 
aux  frais  de  l'Ambassadeur  qui  les  avait  engages  ä  boire  sa 
sante  apres  avoir  bu  ä  la  Republique. 

Le  Comte  de  Berchem  qui  remplace  le  Comte  de  Bismarck, 
parti  en  conge,  m'a  dit  le  19  de  ce  mois  que  la  note  Turque 
concernant  I'election  du  Prince  de  Cobourg  par  les  Bulgares 
n'avait  pas  encore  ete  remise  ä  Berlin.  II  ne  croyait  möme 
plus  la  recevoir,  puisque  le  Gouvernement  Allemand  avait 
deconseille  ä  Constantinople  l'envoi  de  cette  note  aux  grandes 
Puissances  en  avertissant  en  meme  temps  qu'il  n'avait  pas 
ä  se  prononcer  sur  I'election  faite  par  la  Sobranje. 

Des  renseignements  regus  de  Sofia  au  Departement  Imperial 
des  Affaires  Etrangeres,  autorisent  ä  croire  que  les  Bulgares 

203 


Berlin,  22.  7.  1887. 

cux-memes  iie  tiennent  pas  ä  voir  airiver  le  Priiice  qu'ils 
ont  61u. 

La  candidature,  relectiori  et  les  demarches  qui  s'ensuiveiit, 
le  conflit  d'influences  qui  en  resulterait,  devaient  prolonger  un 
etat  de  choses  provisoire  tres  profitable  ä  ceux  qui  sont  en 
possessio!!  de  l'exploiter, 

L'Empereur  est  arriv6  le  19  de  ce  mois  ä  Gastein;  son  voyage 
a  ete  tres  heureux.  Le  18  juillet,  Sa  Majeste  est  partie  de  l'ile 
de  Mainau  dans  un  bäteau  ä  vapeur  pour  Bregenz  oü  l'atten- 
dait  le  Prince  Regent  de  Baviere. 

Apr6s  une  entrevue  de  trois  quarts  d'heure  ä  bord  du  bäteau 
qui  avait  a!nene  Sa  Majeste  avec  le  Grand  Duo  et  la  Grande 
Duchesse  de  Bade,  le  Prince  Regent  et  leurs  Altesses  Royales 
prirent  conge  de  FEmpereur  qui  partit  en  chemin  de  fer  pour 
Innsbruck  oü  il  passa  la  nuit. 

Le  lendeniain  Sa  Majeste  arrivait  ä  Gastein.  Elle  prend 
chaque  matin  un  bain  qui  est  suivi  d'une  promenade  de  plu- 
sieurs  heures. 

Le  debut  de  la  crise  autorise  ä  croire  qu'elle  aura  les  meilleurs 
resultats. 


32. 

Graf  Errembault  de  Dudzeele,  Gesandter  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg>  le  7  novembre  1887. 

Le  Grazdanine,  organe  du  Prince  Mestchersky,  public  des 
renseignenaents  tres  pessimistes  —  qu'il  assure  tenir  de  bonne 
source  — ,  sur  l'etat  de  l'Empereur  Guillaume  qui,  parait-iJ, 
offrirait  cette  fois  fort  peu  de  chances  de  retablissement. 

A  propos  de  ce  Journal,  dont  le  but  conservateur  et  les  attaclies 
semi-officielles  ne  sont  un  secret  pour  personne,  je  crois  devoir 
vous  signaler,  Prince,  que  depuis  sa  recente  apparition  sous 
forme  d'organe  quotidien,  il  a  dejä  public  toute  une  serie  d'ar- 
ticles  qui  constituent  dans  leur  ensemble  une  veritable  canl- 
pagne  en  faveur  de  la  politique  de  pleine  liberte  d'action  pour 
la   Russie.     Point  d'alliance  pas  plus  avec  la  France  qu'avec 

204 


st  Paei-sbourg,  7.  11.  1887. 
lAllemagne,  teile  est  sa  devise,  mais  au  contraire  un  certain 
opportunisme  ayant  pour  but  de  laisser  les  autres  regier  leurs 
comptes  entre  eux,  afin  de  mettre  ensuite  ä  profit  la  Situation 
pour  le  mieux  des  interets  russes.  Ces  articles  ont  une  assez 
grande  importance,  car  ils  paraissent  operer  un  commencement 
de  r6actiondans  les  spheres  superieures  de  la  societ6  russe  contre 
les  entrainements  trop  vifs  de  Sympathie  envers  la  France 
et  d'hostilite  trop  marquee  envers  l'Allemagne,  qui,  cependant, 
continuent  ä  se  manifester  dans  les  couches  inferieures  sous 
rinfluence  des  autres  organes  de  la  presse  russe,  tous  favu- 
rables  ä  la  France  et  adversaires  de  l'Allemagne. 

Des  informations  venant  de  Paris  disent,  qu'il  y  a  tout  lieu 
d'esperer  un  denouement  plus  heureux  qu'on  ne  le  suppose 
generalement  de  la  Situation  interieure  actuelle;  que  cependant 
quoi  qu'il  arrive,  les  dispositions  du  Gouvernement  fran^ais 
envers  la  Russie  ne  seront  point  modifiees  et  que  le  maintien 
de  M.  Flourens  dans  un  nouveau  cabinet  eventuel  est  assure. 

De  Turquie,  au  contraire,"  ime  lettre  que  j'ai  lue,  parle  de  la 
Situation  tres  embrouillee  ainsi  que  de  la  resolution  de  la  Porte 
de  ne  rien  faire  dans  la  question  bulgare  et  de  la  comedie  qu'elle 
joue  simplement  \ns-ä-Ais  de  la  Russie  depuis  surtout  que  TAlIe- 
raagne  ne  lui  conseille  plus  Taccord  avec  cette  puissance.  Cette 
lettre  signale  aussi  un  rapprochement  du  Sultan  avec  TAutriche, 
provoque  tout  ä  la  fois  par  son  eloignement  d'avec  la  Russie 
et  par  le  pressentiment  que  l'Allemagne  et  T Italic  songent 
ä  creer  une  grande  Bulgarie,  augmentee  de  la  Macedoine  et  de 
Salonique.  Quant  ä  l'Angleterre,  depuis  Techec  de  la  Conven- 
tion avec  la  Turquie  concernant  l'Egypte,  eile  boude  et  s'abstient 
de  toutes  choses. 

Le  depart  de  la  famille  Imperiale  fusse  de  Copenhague  est 
fixe,  dit-on,  au  12  novembre  (nouveau  style).  Le  retour  de 
M.  de  Laboulaye  ä  St.  Petersbourg  est  ajourne  jusqu'au  13/25 
novembre. 


205 


Vienne,  6.  12.  1887. 

33. 
Graf  de  Jonghe  d'Ardoye,  Gesandter  in  Wien. 

Vienne,  le  6  decembre  1887. 

Les  espörances  pacifiques  qui  se  manifestaient  pendant  la 
r6union  des  dernieres  D616gation8,  semblent  assez  6branlees  en 
ce  moment.  Dejä  le  message  Imperial  adresse  au  Parlament 
allemand  6tait  moins  rassurant  que  l'expose  de  la  Situation 
politique  du  Gomte  Kalnoky  aux  Delegu^s  et,  si  depuis  la 
visite  du  Czar  k  Berlin  la  presse  russe  se  montre  moins  violente 
contra  l'Allemagne,  l'on  ne  voit  pas  que  dans  l'ensemble  des 
choses  l'horizon  politique  se  soit  sensiblement  eclairci.  Au 
contraire,  malgre  les  declarations  pacifiques  du  Monarque  russe, 
la  concentration  de  ses  forces  militaires  aux  frontieres  de  l'ouest 
de  son  Emj)ire  s'accentue  tous  les  jours  davantage,  et  l'on 
serait  tente  de  croire  que  les  manoeuvres  du  parti  de  la  guerre 
dönoncees  par  le  Prince  de  Bismarck  ont  exerce  sur  ce  Sou- 
verain  une  impression  durable  au  point  qu'on  se  demande, 
sUl  ne  se  laissera  pas  entrainer  par  les  passions  surexcitees  et 
toujours  grandissantes  de  son  peuple,  ä  entamer  la  lutte  qu'il 
voudrait  peut-etre  eviter. 

L'opinion  publique  commence  ä  s'y  inquieter  ici  de  cette 
Situation,  et  le  Gouvernement  I.  et  R.  ne  saurait  rester  long- 
temps  encore  entierement  passif  en  presence  de  cette  agglo- 
meration  de  forces  russes  ä  ses  frontieres. 

M.  le  Comte  Kalnoky  que  j'ai  vu  ce  matin,  ne  m'a  pas  cachö 
les  preoccupations  que  faisaient  naitre  la  surexcitation  des 
esprits  en  Russie  contre  l'Allemagne  et  l'Autriche.  II  y  voit 
un  danger  serieux  pour  le  maintien  de  la  paix  et  redoute,  tout  en 
conservant  l'espoir  que  les  causes  de  conflit  pourront  etre  ecar- 
tees,  que  le  moment  n'arrive  oü  le  Czar  qui  n'est  pas  guerrier  de  sa 
nature,  ne  puisse  resister  au  courant  qui  l'entraine  ä  la  guerre. 

M.  le  Ministre  I.  et  R.  des  Affaires  Etrang^res  ne  voit  pas 
avec  indifference  ces  symptomes  peu  rassurants  pour  la  Mo- 
narchie et  il  entrevoit  le  moment  oü  l'Autriche- Hongrie  se  verra 
forcee,  ä  son  grand  regret,  ä  augmenter  6galement  l'effectif  de 

ses  troupes  en  Gahcie  et  en  Bukovine. 

• 

206 


Vienne,  6.  12.  1887. 

L'Archiduc  Albert  est  revenu  d'Arco  oü  il  passe  generale- 
ment  rautomne,  et  Ton  pretend,  mais  je  ne  le  sais  pas  de  source 
officielle,  que  son  retour  ne  serait  pas  etranger  aux  mesures 
militaires  ä  prendre. 

En  appelant  votre  attention  sur  cette  Situation  serieuse  je 
crois  devoir  aj  outer  que  les  dispositions  militaires  de  la  Russie 
ne  sont  pas  interpretees  par  tout  le  monde  d'une  faQon  aussi 
alarmante.  Une  autorite  des  plus  competentes  m'assurait,  il 
y  a  deux  jours  encore,  que  l'agglomeration  des  troupes  russes 
aux  frontieres  de  l'Ouest  parvenait  de  plans  militaires  arretös 
depuis  un  certain  temps  dejä  en  vertu  desquels  le  Gentre  de  la 
Russie,  ä  l'abri  de  toute  attaque  etrangere,  devait  etre  degarnie 
de  troupes  pour  renforcer  d'une  maniere  permanente  l'armee 
russe  sur  les  frontieres  des  deux  Empires  avec  lesquels  eile  est 
en  contact  immediat,  et  afin  d'etre  promptement  prete  en  cas 
de  conflits  avec  eux. 


34. 

(iraf  van  der  Straten  Ponthoz,  Gesandter  in  Berlin. 
Confidentiel.  Berlin,  le  9  decembre  1887. 

Depuis  plusieurs  mois  des  r^giments  Russes  se  rassemblaient 
du  cote  de  la  frontiere  autrichienne.  G'etait,  paraissait-il  des 
mouvements  de  garnisons. 

Aujourd'hui  cette  agglomeration  de  troupes,  qui  n'a  pas  dis- 
continuee,  ne  semble  pas  reguliere.  Elle  excite  une  inquietude 
generale  que  ressent  la  bourse  de  Berlin. 

La  «Post»  de  Berlin  du  7  de  ce  mois,  dont  le  numero  est 
ci-joint,  a  pris  ä  täche  de  justifier  cette  inquietude.  Aprös  avoir 
constate  l'importance  de  l'audience  demandee  par  le  Prince 
de  Bismarck  au  Gzar,  et  le  retour  de  la  Presse  Russe  ä  ses  vlo- 
lentes  attaques  contre  l'Allemagne,  la  «Post»  ajoute: 

«Retabür  les  termes  de  bon  voisinage  plus  que  seculaire 
entre  la  Russie  et  l'Allemagne  est  un  evenement  dont  plus 
que  tous  les  autres  politiciens  de  l'Europe,  le  Ghancelier  mesure 
les  Enormes  consequences. 

207 


Berlin,  9.  12.  1887. 

C'est  la  raison  poiir  laquelle  il  a  juge  qiril  valait  la  peine 
d'exposer  au  Gzar  et  cela  de  vive  voix,  toiites  les  donn6es 
de  la  politiqiie  Allemande.  Que  son  but  ait  ete  atteint, 
c'est  ce  dont  le  langage  actuel  des  journaux  Riisses  permet 
de  douter. 

Si  outre  des  nouvelles  nous  arrivent  de  tonles  parts,  noiis 
aiiüon^ant  des  agglomerations  de  troupes  sur  la  frontiere 
autrichienne  et  nous  disant  que  les  garnjsons  de  la  Galicie  onl 
«^t6  triplees,  il  est  certain  qu'on  doit  craindre  ici  qu'un  coup 
ne  soit  frappe  contre  notre  voisine  et  alliee. 

Si  ce  coup,  qui  n'a  pas  pour  cause  des  evönements  dans  les- 
({uels  FAllemagne  n'a  jamais  contrecarr6  la  Russie,  mais  bien 
des  raisons  qui  visent  beaucoup  plus  loin,  c'est-ä-dire  le  trop 
long  repos  de  FAllemagne,  c'est  une  cliose  sur  laquelle  on  doit 
6tre  depuis  longtemps  fixe  en  Russie,  de  meme  que  l'on  est 
persuade  dans  ce  pays  d'avoir  dans  un  pareil  cas  ä  partager 
et  si  possible  ä  paralyser  les  forces  de  PAllemagne,» 

Selon  des  informations  regues  ici  aux  Ambassades  d'Autriche 
et  d'Angleterre,  il  s'est  opere  dans  le  voisinage  de  la  Galicie 
une  concentration  de  troupes  russes  qui  pourraient  etre  prompte- 
ment  mobilisees. 

Je  sais  que  le  Gomte  Szechenyi  des  son  retour  de  conge  ä  la 
fin  du  mois  de  novembre,  a  parle  de  cet  etat  de  choses  au 
Gomte  de  Bismarck.  II  a  eu  avec  lui  un  nouvel  entretien  avant- 
liier.  Ce  meme  jour  Sir  Edward  Malet  a  conferö  tres  longtemps 
avec  le  Gomte  de  Bismarck. 

La  recente  consolidation  de  la  Triple  Alliance,  les  embarras 
financiers  de  la  Russie  et  la  Situation  de  la  France,  sa  seule 
alliöe,  ne  permettent  pas  de  croire  ä  une  resolution  du  Gabinet 
de  Saint  P^tersbourg  de  provoquer  une  guerre  Europöenne, 

L'impossibilite  d'expliquer  une  entreprise  aussi  hasardee  fail 
rechercher  si  le  mouvement  des  troupes  russes  n'a  pas  d'autres 
causes  qu'un  dessein  d'entrer  prochainement  en  campagne. 

Gomme  j'ai  eu  l'honneur  de  vous  le  mander  dans  mon  rapport 
du  2  decembre,  n°\  1029/660,  la  Russie  est  suppos6e  vouloir 
tenir  l'Autriche  en  continuel  6chec.  Elle  l'affaiblira  par  d'ex- 
cessives  döpenses  militaires  et  eile  l'emp^chera  d'agir  dans  les 

208 


Berlin,  9.  12.  1887. 

Balkans.  La  Russie  se  mettait  en  outre  dans  une  position 
tres  avantageuse  de  temporisation  et  d'observation  en  face 
des  nombreuses  eventualites  de  Gommotions  en  Europe. 

Au  moment  oü  l'effondrement  de  l'Entreprise  du  Prince 
Ferdinand  de  Cobourg  semble  devoir  resulter  des  embarras 
mdme  du  Prince  en  Bulgarie  et  d'une  entente  entre  les  Cabi- 
nets  de  Berlin  et  de  St.  Petersbourg  le  Czar  veut  sans  doute 
que  ce  resultat  paraisse  l'effet  de  ses  armements. 

Les  demonstrations  belliqueuSes  s'expliquent  aussi  comme 
une  satisfaction  accordee  ä  l'effervescence  du  parti  panslaviste. 

II  faut  aussi  faire,  dans  les  alarmes  de  la  presse,  une  grande 
part  aux  manceuvres  de  bourse,  et  aux  demandes  de  credits 
pour  complement  d'armement  eii  Allemagne  et  en  Antriebe. 

Dans  l'audience  qu'il  hii  a  donnee  le  18  novembre  le  Czar 
avait  inspire  au  Prince  de  Bismarck  la  plus  entiere  certitude 
qu'il  voulait  la  paix.  Mais  cette  confiance  qu'il  donnait  ä  Berlin 
aux  assurances  pacifiques  du  Czar,  le  Chancelier  n'etait  pas 
convaincu  que  le  Czar  la  justifierait  encore  lorsque  rentre  ä  Peters- 
bourg, il  se  retrouverait  circonvenu  par  les  panslavistes  et  les 
autres  instigateurs  de  la  guerre.  Cette  prevision  semble  se  verifier. 

«Le  Czar,  a  dit  tout  recemment  le  Comte  de  Bismarck  ä-l'un 
de  mes  collegues,  voit  que  la  preponderance  panslaviste  de- 
borde.  II  est  fatigue  de  lui  opposer  de  la  resistance  et  il  se 
laisse  entrainer  par  le  Courant.» 

Le  6  de  ce  mois,  j'ai  demande  au  Comte  de  Bismarck  si  la 
confiance  qu'il  m'a  souvent  exprimee  dans  la  Prolongation  de 
la  paix  ne  s'etait  pas  affermie  par  la  visite  du  Czar  ä  la  Cour 
Imperiale. 

II  resulte  de  sa  reponse  que  les  dispositions  pacifiques  du 
Czar  ä  Berlin  sont  en  danger  de  se  modifier  ä  Petersbourg.  Le 
Gouvernement  de  son  Empire  parait  devenir  ä  Charge  au  Czar. 
II  ne  jouit  de  quelque  repos  qu'en  Danemark,  oü  il  se  plait 
ä  prolonger  ses  sejours.  II  se  lasse  de  s'opposer  ä  l'agitation 
et  ä  la  puissance  des  panslavistes. 

Apres  avoir  regu  pendant  ces  derniers  jours  les  informations 
dont  le  rösume  precede,  j'en  obtiens  d'autros  en  cot  instant 
mßme  et  de  tres  bonne  part. 

14    Europäische  FoUiik.     iJJ.  5.  209 


Berbn,  9.  12.  1887. 

EUes  m'autorisent  k  dire  que  dans  l'opinion  du  Prince  de 
Bismarck  le  Czar  ne  veut  pas  la  guerre  ot  qu'il  ne  fera  pas  la 
guerre. 

Le  prince  pense  que  le  Cabinet  de  Vienne  ne  doit  pas  inter- 
roger  Monsieur  de  Giers  sur  Pagglomöration  de  troupes  dans  le 
voisinage  de  la  Galicie  puisqu'une  reponse  discourtoise  ferait 
surgir  le  danger  que  la  demande  d'explication  aurait  pour 
but  d'^carter.  Silencieusement  et  sans  manifestations  de  m6- 
fiance,  TAutriche  devait  aussi  envoyer  des  troupes  en  Galicie 
pour  r^pondre  ä  l'intiiTiidation  de  la  Russie  et  pour  se  pr6- 
parer  ä  n'etre  pas  prise  au  döpourvu. 

Le  Prince  de  Bismarck,  suivant  mon  rapport  du  26  novembre 
avait  d6clar6  au  Czar,  qu'aux  termes  du  trait^  de  la  triple 
Alliance  si  l'Autriche  etait  attaqu6e  par  la  Russie,  TAllemagne 
marcherait  ä  son  secours,  tandis  que  si  la  Russie  6tait  attaqu^e 
par  rAutriclie,  celle-ci  agirait  ä  ses  risques  et  perils. 

Je  sais  que  dans  un  entretien  recent  et  confidentiel  le  Chan- 
celier  a  dit  qu'en  aucun  cas  l'Autriche  en  guerre  avec  la  Russie 
ne  serait  abandonn6e  par  l'Allemagne,  puisque  l'affaiblisse- 
ment  de  l'Autriche  affaibhrait  FAllemagne  du  cöte  de  la  Russie. 

La  complicite  des  autorites  frangaises  dans  la  propagande 
d6mocratique  en  Espagne,  m'a  donn6  souvent  l'occasion  de 
eonstater  que  la  Politique  du  Prince  de  Bismarck  ne  cessait 
pas  de  defendre  la  monarchie  au  delä  des  Pyr6n6es.  C'etait  de 
fait  une  alliance  qui  s'assurait  ä  l'Allemagne  contre  la  France 
int6ress6e  k  avoir  des  röpubliques  pour  voisines  dans  la  Pe- 
ninsule. 

L'Empereur  Guillaume  en  temoignage  de  son  devouement, 
s'etait  montrö  dispose  ä  accrediter  un  ambassadeur  ä  la  Cour 
d'Alphonse  XIII.  L'execution  de  ce  projet  est  en  ce  moment 
l'objet  d'une  entente  entre  les  Grandes  Puissances  qui  toutes, 
ainsi  que  l'Allemagne  auraient  des  Ambassadeurs  ä  Madrid, 
avec  röciprocite  du  cöte  de  l'Espagne. 

Je  sais  que  le  Chanceher  seconde  activement  la  r6ahsation 
d'un  d6sir  du  Gouvernement  Espagnol. 

G'est  en  accord  avec  la  pohtique  de  l'Allemagne  et  avec  les 
vives  sympathies  de  la  Cour  Imperiale  pour  la  Reine  Regente. 

210 


Berlin,  9.  12.  1887. 

L'election  de  Monsieur  Carnot  ä  la  pr6sidence  de  la  Republique 
Fran9aise  a  ete  approuv6e  par  l'officieuse  «Norddeutsche  All- 
gemeine Zeitung»  en  ces  termes: 

«Les  Journaux  de  Paris,  de  Vienne,  de  St.  Petersbourg,  mani- 
festent  leur  satisfaction  de  l'issue  qu'a  eue  l'imbroglio  parisien. 
Si  les  suppositions  sur  lesquelles  repose  cette  appreciation  se 
justifient  par  les  faits,  il  n'y  a  pas  de  raison  pour  que  le  reste 
de  l'Europe  n'envisage  pas  6galement  avec  plaisir  l'election 
de  Monsieur  Carnot.» 

II  m'est  affirm6  qu'ä  St.  Petersbourg,  le  Candidat  de  pr6- 
dilection  pour  remplacer  Monsieur  Gr6vy,  qui  avait  fini  par 
d^plaire,  6tait  le  G6n6ral  Saussier. 

Des  d6peches  particuüöres  re^ues  hier  de  Paris,  mandaient 
que  le  G6n6ral  Boulanger  aurait  le  commandement  de  Paris, 
s'il  n'entrait  pas  dans  le  Ministere.  La  Bourse  de  Berlin,  in- 
qui6tee  par  les  nouvelles  d'Autriche,  l'est  donc  aussi  par  celles 
de  Paris. 

L'Ambassadeur  de  Russie,  Comte  Schouwaloff,  a  6te  regu 
hier  par  l'Empereur.  II  6tait  charg6  par  le  Czar  de  feHciter  le 
plus  ancien  ChevaHer  de  l'ordre  de  St.  Georges  dont  le  Chapitre 
c61ebrait  la  f§te,  La  veille  Sa  Majest6  s'est  rendue  ä  l'Opera; 
eile  sort  tous  les  jours  en  voiture. 

L'Imp6ratrice  a  pu  aussi  faire  des  promenades.  Au  th6  du 
soir  Sa  Majest6  parait  ordinairement  et  quelques  personnes  y 
sont  invit6es. 

Le  Grand  Duo  et  la  Grande  Duchesse  de  Bade  viennent 
d'arriver  ä  Berhn  pour  y  passer  les  fßtes  de  Noel  avec  leurs 
Majest^s. 

Les  Bulletins  de  San  Remo  constatent  une  intermittence  dans 
les  souffrances  du  Prince  Imperial.  C'est,  parait-il,  un  des 
ph^nomenes  de  son  affection.  Un  renouvellement  des  accidents 
avec  aggravation  se  iait  craindre  pour  la  fin  du  mois,  terme 
marque  par  les  m6decins  ä  la  p6riode  d 'intermittence. 


211 


Paris,  4.  2.  1888. 

35. 
Baron  Beyens,  Gesandter  in  Paris. 

Paris,  le  4  fevrier  1888. 

La  presse  a  annonce,  en  exag6rant  la  port6e,  la  pre- 
sentation  du  President  de  la  Chambre  ä  l'Ambassadeur  de  Russie ; 
il  laut  reconnaitre,  toutefois,  qu'on  est  en  droit  d'attribuer  ä 
ce  fait  une  certaine  importance  en  raison  des  circonstances 
politiques  actuelles;  non  point  qu'il  y  ait  la  corr61ation  avec 
la  publication  du  traite  Austro-Allemand  —  il  n'y  a  que  coinci- 
dence  de  nouvelles  —  mais  parcequ'il  est  permis,  ä  titre  plus 
general,  de  croire  que  si  la  Situation  de  la  Russie  n'etait  pas 
ce  qu'elle  est  depuis  un  certain  temps  dejä,  cette  rupture  si 
ancienne  n'aurait  pas  cesse  aujourd'hui  plutöt  que  les  ann^es 
precedentes  oü  la  question  a  ete  pos6e  sans  succös.  Cette  r6- 
conciliation  est  significative  surtout  pour  les  collegues  de 
l'Ambassadeur  jusque  dans  les  derniers  temps  il  n'avait  pas 
modifie  Tattitude  hostile  que  j'ai  eu  roccasion  de  vous  signaler; 
au  moment  du  congres  il  me  temoignait  sa  vive  apprehension 
d'une  Pr6sidence  Floquet  avec  laquelle  tous  rapports  lui  seraient 
interdits;  et,  tout  r6cemment,  il  parlait  en  termes  violents  ä 
un  Ambassadeur  de  l'impossibilite  d'un  rapprochement  avec 
le  President  de  la  Chambre;  il  faut  donc  bien  admettre  que  le 
revirement  est  de  fraiche  date,  depuis  l'annonce  d'un  Cabinet 
Floquet,  et  que  l'on  a  consider6  comme  un  s6rieux  circonv^nient 
l'absence  eventuelle  de  relations.  M.  Floquet  a  fait  preuve 
d'habilete  en  profitant  de  la  gravite  des  circonstances  pour 
accentuer  son  desir  de  racommodement  et  reit^rer  des  anciennes 
demarches.  M.  de  Mohrenheim  a  6te  moins  habile  en  ne  pre- 
voyant,  ä  aucun  moment,  cette  possibihtö  de  reconciHation, 
et  surtout  en  en  parlant  sans  cesse  fort  inutilement.  —  II  n'en 
a  que  plus  vivement  tömoigne  sa  mauvaise  humeur,  d'ailleurs 
fort  legitime,  de  certaines  insinuations  qui  attribuaient  l'initia- 
tive  ä  la  Russie;  et  il  les  a  dömenties  par  un  «communiqu^». 
Mais  c'est  bien  en  vue  du  gros  pubhc,  car  personne  dans  les 
spheres  politiques  n'aurait  cru  un  instant  que  le  Czar  avait 
fait  des  avances;  il  n'eiU  manqu6  que  cela   —  c'est  assez  et 

212 


Paris,  4.  2.  1888. 
peut-etre  trop  de  pardonner  l'injure  faite  ä  son  pere  et  qiii  ne 
comportait  pas  de  prescriptions  et  c'cst  precisement  parce  que 
tres  excessif  en  soi  qu'on  est  autorise  ä  chercher  Texplication 
et  l'excuse  dans  la  gravite  de  la  Situation. 


36. 

Leon  Maskens,  Geschäftsträger  in  Paris. 

Paris,  le  2  mars  1888. 

Dans  les  cercles  parlementaires  on  continue  ä  se  preoccuper 
beaucoup  de  la  manifestation  electorale  dont  le  General  Bou- 
langer  a  ete  le  heros. 

L'organisation  de  cette  sorte  de  plebiscite  est  un  Bonapartistc 
avere.  Mais  le  but  qu'il  avait  en  vue  n'a  qu'une  importance 
minime;  ce  qu'il  y  a  de  grade,  c'est  que  sans  comites  electoraux, 
sans  propagande  suivie,  et  presque  sans  distribution  de  bulle- 
tins,  la  candidature  d'un  personnage  ineligible,  candidature  plus 
ou  moins  desavouee  par  ce  dernier,  a  pu  recueillir  dans  quatre 
departements  sur  lui  une  moyenne  de  12  000  voix.  Ce  succes 
relatif  a  beaucoup  etonne  ceux  qui  sont  inities  aux  mille  de- 
marches  que  necessite  un  appel  au  suffrage  universel. 

D'oü  provient  l'engouement  du  corps  electoral  pour  l'ancien 
Ministre  de  la  Guerre?  D'aucun  sentiment  que  la  France  est 
lasse  du  parlementarisme,  des  rivalites  des  politiciens  et  de  cette 
incertitude  du  lendemain,  consequence  de  l'instabilite  ministe- 
rielle. L'histoire  de  la  France  prouverait  que  les  p6riodes  oü 
les  ressorts  de  l'appareil  gouvernemental  ont  ete  trop  detendus, 
ne  £ont  pas  de  longue  duree,  et  qu'un  vent  de  reaction  ne  tarde 
pas  alors  ä  Bouffier  ä  travers  le  pays.  Ce  sont  les  bonapartistes 
qui  s'expriment  de  la  sorte;  ils  ne  paraissent  pas  en  general 
s'affliger  outre  mesure  de  ce  qui  s'est  passe  dimanche  dernier, 
et  il  est  probable  qu'une  certaine  partie  des  buUetins  portant 
-  le  nom  du  General  Boulanger  a  ete  deposee  dans  les  urnes 
electorales  par  les  adherents  du  parti  de  l'appel  au  peuple. 
Hier,  un  des  principaux  chefs  de  ce  parti  ne  m'a  pas  fait  mystere 
de  sa  Sympathie  pour  l'ancien  Ministre  de  la  Guerre.   «Ne  vous  y 

213 


Paris,  2.  3.  1888. 

trompez  pas,»  m'a-t-il  declare ;  «dans  un  pays  de  suffrage  universel, 
on  ne  peut  arriver  que  par  les  gens  de  rien;  mais  une  fois  par- 
venue  au  but,  on  ne  peut  se  maintenir  que  par  les  conservateurs.» 
f^  Le  parti  est  manifestement  inquiet  de  ce  qu'il  appelle  le  reveil 
de  l'esprit  cesarien.  «Les  r6publicains  qui  ont  vote  en  faveur 
du  General,  dit  M.  Ranc,  sont  mürs  pour  la  servitude ;  faire  appel 
au  sabre  pour  toucher  le  noeud  gordien,  c'est  vouloir  se  donner 
un  maitre,  c'est  deserter  la  Republique,  c'est  trahir  la  libert6.» 

En  realite  ce  que  la  presse  se  garde  de  proclamer,  mais  ce 
qui  se  repete  dans  toutes  les  conversations,  c'est  que  la  grande 
majorite  des  cinquante  ou  soixante  mille  electeurs  du  G' 
Boulanger  n'a  pr6tendu  voter  ni  pour  un  dictateur  ni  pour 
un  futur  Cesar,  mais  bien  pour  l'homme  qui  a  relev6  le  moral 
de  l'armöe  frangaise,  qui  lui  a  fait  sentir  ce  dont  eile  est  capable, 
et  qui  est  actuellement  la  personnification  vivante  de  la  haine 
contre  l'AUemagne.  Non  pas  que  ces  electeurs  appellent  de 
leurs  voeux  la  guerre;  personne  ne  la  desire  en  France;  mais 
plac6s  en  pr^sence  de  trois  noms  dont  Tun  signifie  monarchie 
öu  empire,  le  second  republique,  et  le  troisiöme  haine  aux 
Allemands,  ils  ont  pr6f6re  donner  libre  carri^re  au  sentiment 
qui  leur  tient  le  plus  k  cceur.  Le  conservateur  ou  le  republicain 
n'est  que  l'adversaire;  l'Allemand  c'est  l'ennemi. 

Le  Gouvernement  se  trouvera  dans  une  Situation  tres  diffi- 
cile  si  de  nouvelles  candidatures  Boulanger  viennent  ä  se  produire, 
ce  qui  parait  fort  probable.  S'en  prendre  au  G6n6ral  lui-meme, 
s'il  d6savoue  ceux  qui  abusent  de  son  nom,  ce  serait  faire  de 
lui  une  victime,  augmenter  sa  popularite,  et  peut-etre  möme 
le  d6terminer  ä  sortir  bruyamment  de  la  reserve  qu'il  s'est 
impos6e  depuis  quelques  mois. 


87. 

Leon  Maßkens,  Geschäftsträger  in  Paris. 

Paris,  le  4  mars  1888. 

Les  incertitudes  de  la  Situation  exterieure,  les  rivalit^s  des 
chefs  de  parti,  les  tentatives  d'empietement  de  la  Chambre 

214 


Paris,  4.  3.  1888. 

des  Deputes  sur  les  prerogatives  du  Senat  et  du  pouvoir  executif , 
rimpossibilite  de  diminuer  les  depenses  ou  d'augmenter  les 
recettes  du  budget,  en  un  mot  les  difficultes  sans  nombre  contre 
lesquelles  se  debat  le  Gouvernement  impuissant  ä  calmer  les 
impatiences  des  uns  et  ä  desarmer  l'opposition  systematique 
des  autres,  tout  a  determin6  l'opinion  en  France  ä  releguer  au 
second  plan  les  questions  de  politique  exterieure,  depuis  qu'un 
apaisement  relatif  s'est  produit  dans  les  relations  avec  l'Alle- 
magne. 

II  n'en  est  pas  moins  interessant  de  rechercher  quel  röle  la 
Republique  est  appelee  ä  jouer  au  miheu  des  competitions  et 
des  rivalites  qxii  divisent  les  puissances  en  Orient. 

La  question  peut  etre  envisagee  au  double  point  de  vue  des 
sympathies  du  peuple  fran^ais,  et  de  l'attitude  du  Gouvernement. 

Le  public  ne  laisse  echapper  aucune  occasion  de  donner  k  ses 
manifestations  en  faveur  de  la  Russie  un  caractere  de  plus  en 
plus  enthousiaste.  L'Empire  des  Czars  est  ä  la  mode,  comme 
dit  Aurehen  Scholl  dans .  une  de  ses  chroniques.  Au  theatre, 
dans  la  presse  sauf  quelques  rares  exceptions,  dans  la  rue  meme, 
tout  est  pretexte  ä  demonstrations.  Sur  ce  point  il  n'existe 
aucune  divergence  de  vues  entre  les  Fran^ais,  qu'ils  aient  regu 
l'education  la  plus  raffinee  ou  qu'ils  aient  d6pens6  toute  leur 
activite  ä  fulminer  dans  les  meetings  contre  les  classes  diri- 
geantes  et  contre  les  capitalistes.  A  tous  indistinctement  le 
Gzar  paralt  etre  desinteress6  et  magnanime,  la  mission  que  la 
Russie  s'est  assignöe  une  oeuvre  des  plus  meritoires,  et  le  peuple 
qu'elle  pretend  asservir,  un  ramassis  de  sauvages  et  de  brigands. 
Ne  cherchez  pas  ä  rappeler  aux  Fran9ais  d'aujourd'hui  qu'il 
fut  une  epoque  glorieuse  pour  eux  oü,  puissants  et  craints  en 
Europe,  ils  s'enthousiasmaient  en  faveur  des  peuples  opprimes. 
Ce  serait  peine  perdue  que  d'evoquer  ces  Souvenirs.  Notre 
generosite  d'autrefois  etait  une  duperie,  repondrait-on ;  notre 
egoisme  d'aujourd'hui  est  la  sagesse  möme. 

En  ce  qui  concerne  notamment  la  question  bulgare,  aucun 
Journal  frangais  n'a  encore  fait  observer  que  le  traite  de  Berhn 
n'eüt  pas  ete  viole,  si  le  Czar  avait  accepte  naguere  les  excuses 
du  Prince  de  Battenberg,  s'il  avait  adhere  ä  la  candidature  de 

215 


Paris,  4.  3.  1888. 

son  beau-frere  le  Prince  Waldemar  de  Dänemark,  ou  s'il  consen- 
tait  sous  certaines  conditions,  en  ce  moment,  ä  reconnaitre  le 
Prince  de  Cobourg.  La  presse  fran^aise  semble  ignorer  que 
TEurope  est  menacee  d'une  conflagration  generale  parce  que 
l'amour-propre  du  Czar  a  ete  froisse,  et  parce  que  l'on  feint 
ä  Petersbourg  de  vouloir  retablir  l'ordre  dans  un  pays  oü  Ton 
s'efforce  en  vain  depuis  des  mois  ä  provoquer  le  desordre.  On 
parait  s'imaginer  ä  Paris  qu'en  vertu  du  traite  de  Berlin,  les 
panslavistes  ont  le  droit  de  fomenter  des  revoltes  en  Bulgarie, 
et  d'exiger  que  l'Europe  approuve  l'installation  d'un  proconsul 
russe  ä  Sofia. 

Au  fond,  les  demonstrations  slavophiles  du  peuple  fran^ais 
sont  un  peu  de  commande;  et  il  est  permis  de  supposer  qu'en 
affectant  autant  d'applaudir  ä  tout  cc  qui  se  fait  ou  se  prepare 
ä  Petersbourg,  l'opinion  en  France  est  guidee  surtout  par  le 
desir   de   se   montrer  desagreable   ä  l'egard  d'un  pays  voisin. 

Sinon,  comment  comprendre  qu'une  presse  devouee  aux  idees 
ultrademocratiques,  et  stigmatisant.  sans  reläche  l'esprit  de  con- 
quete  chez  les  vainqueurs  de  1870,  n'hesite  pas  ä  se  prosterner 
devant  le  pouvoir  autocratique  du  Czar  et  devant  sa  politique 
tendant  ä  s'assimiler  par  tous  les  moyens  les  populations  chre- 
tiennes  de  la  presqu'ile  des  Balkans. 

Par  contre,  les  quelques  journaux  et  publications  periodiques, 
tels  que  la  Revue  des  Deux  Mondes,  le  Temps,  les  Debats, 
qui  n'entendent  pas  perdre  l'autorite  dont  ils  jouissent  ä  l'etran- 
ger  et  dans  les  cercles  diplomatiques,  s'expriment  sur  la  Situa- 
tion exterieure  en  des  termes  pleins  de  reserve  et  de  mesure. 
C'est  dans  ces  journaux  que  l'on  doit  rechercher  les^opinions 
predominants  dans  les  spheres  gouvernementales. 

Un  Article  pubhe  dans  la  Revue  des  Deux  Mondes,  et  dont 
l'auteur  anonyme  est  M.  Anatole  Leroy-Beauheu,  parent  du 
Ministre  des  Affaires  Etrangeres,  a  demontre  avec  beaucoup 
de  bon  sens  pourquoi  l'alhance  franco-russe  n'existe  pas,  pour- 
quoi  eile  serait  dangereuse  si  eile  existait,  pourquoi  eile  n'a 
nul  besoin  d'exister  un  rapprochement  ou  une  entente  tacite 
s'imposant  aux  deux  pays  par  la  force  meme  des  choses  et  par 
l'equivalence  de  leurs  interets. 

216 


Pans,  4.  3.  1888. 

Dans  un  article  inspire,  lo  Journal  des  Debats,  apres  avoir 
approuve  en  general  la  these  de  M.  Leroy-Beaulieu,  en  ce  qiii 
concerne  la  Russie,  ajoute:  «En  tous  cas,  dans  les  pourparlers 
pacifiques  auxquels  la  question  bulgare  donne  lieu,  notre 
Situation  diplomatique,  nos  preferences  instructives  et  le  souci 
raisonne  de  nos  interets  nous  portent  k  ne  pas  envisager  avec 
indifference  les  efforts  que  tente  la  Russie  pour  retablir  en  Bul- 
garie  son  influence  et  le  respect  du  aux  traites.» 

Dans  un  discours  applaudi  par  la  Chambre  entiere,  le  Marquis 
de  Breteuil  s'est  exprime  recemment  dans  le  meme  sens:  «Non 
pas,*  a  dit  l'orateur,  «que  je  crois  une  alliance  avec  la  Russie 
r^alisable  ä  l'heure  oü  nous  sommes.  Je  vais  meme  plus  loin; 
malgre  des  sympathies  que  je  ne  cache  pas,  je  crois  que  le 
moment  de  la  desirer  n'est  pas  venu.  Elle  pourrait  trop  pre- 
cipiter  les  evenements.  II  me  suffit  d'etre  fermement  convaincu 
que  la  Russie  a  un  interet  capital  ä  notre  existence  . .  .  Nous 
devons  saisir  chaque  occasion  de  temoigner  au  Czar  notre 
veritable  Sympathie,  et  lui  faire  comprendre  que  nous  sommes 
des  amis  solides  mais  discrets.» 

Autant  donc  le  public,  c'est-ä-dire  un  ensemble  d'indivi- 
dualites  sans  mandat,  et  les  journaux  ä  Sensation  qui  sont 
malheureusement  bcaucoup  trop  nombreux  en  France,  se  mon- 
trent  prodigues  de  demonstrations  ardentes  de  Sympathie  envers 
la  Russie  et  l'alliance  russe,  autant  la  Chambre  n'ayant  pas 
marchandc  ses  eloges  ä  M.  de  Breteuil,  et  les  publications 
refletant  l'opinion  du  Gouvernement,  ont  l'air  de  reculer  devant 
l'id^e  d'une  union  plus  etroite  avec  l'Empire  des  Czars. 

En  ce  qui  concerne  les  rapports  avec  l'Allemagne,  un  fait  est 
interessant  ä  signaler:  Pendant  tres  longtemps  tous  les  Fran- 
gais  ont  ete  convaincus  que  M.  de  Bismarck  cherchait  un  pre- 
texte  pour  declarer  la  guerrc  ä  la  Republique.  Cette  opinion 
etait  notamment  tres  accreditee  l'annee  derniere  ä  l'epoque  ou 
divers  incidents  grossis  outre  mesure  par  la  presse  fran^aise, 
ont  provoque  une  polemique  ardente  entre  les  journaux  des 
deux  pays. 

La  faculte  avec  laquelle  ces  incidents  ont  ete  aplanis,  le 
dernier  discours  de  M.   de  Bismarck,  et  les  efforts  qu'il  fait 

217 


Paris,  4.  a.  1888. 

actuellement  pour  procurer  une  satisfaction  ä  la  Russie,  tout 
concourt  ä  modifier  chez  les  Frangais  qui.comprennent  la  Si- 
tuation exterieure,  les  impressions  pessimistes  qui  pr6domi- 
naient  l'annee  derniere  dans  toutes  les  classes  de  la  societe. 

C'est  ainsi  que  M.  de  Breteuil  a  pu  declarer  ä  la  Chambre, 
sans  etre  interrompu,  que  l'Allemagne  n'a  aucun  desir  de  voir 
eclater  la  guerre,  et  que  le  but  de  la  triple  alliance  doit  etre 
pacifique  puisque  le  Prince  de  Bismarck  raffirme.  —  II  y  a 
quelques  mois,  un  orateur  pronongiant  de  pareilles  paroles  ä  la 
tribune  fran^aise  aurait  eu  de  la  difficulte  k  terminer  son  discours. 

C'est  ainsi  egalement  qu'on  a  pu  lire  recemment  la  phrase 
suivante  dans  «le  Temps»,  Journal  faisant  autorite  en  mati^re 
de  politique  etrangere:  «On  se  condamne  ä  ne  rien  comprendre 
ä'la  politique  de  M.  de  Bismarck  lorsqu'on  se  refuse  a  recon- 
naitre  qu'elle  a  pour  objet  le  maintien  de  la  paix  europeenne.» 


38. 

Eygermont,  Gesandter  (?)  in  Petersburg  i). 

St.  Petersbourg,  le  6  avril  1888. 

Depuis  quelque  temps,  l'attention  publique  s'est  d6tournee 
de  lä  Bulgarie,  ä  cause  des  evenements  qui  se  sont  passes  succes- 
sivement  en  Allemagne  et  en  France.  Elle  se  concentre  prin- 
cipalement,  aujourd'hui,  sur  les  affaires  de  France,  ä  l'egard 
desquelles  la  presse  a  pris  une  attitude  assez  inattendue.  A  peu 
d'exceptions  pres,  les  journaux  russes  prennent  la  defense  du 
g6neral  Boulanger.  Les  uns  appuient  M.  Boulanger  sans  aucune 
reserve,  les  autres,  avec  certaines  restrictions,  trouvent  ä  blämer, 
mais  assez  moUement,  les  manquements  ä  la  discipline  qui 
lui  sont  imputös.  Le  «Nouveau  Temps»  se  distingue  parmi  les 
defenseurs  les  plus  convaincus  du  general.  Au  nombre  des 
organes  qui  lui  sont,  au  contraire,  d6favorables,  il  convient  de 
citer  «les  Nouvelles».  La  majeure  partie  du  public  russe,  tres 
accessible  ä  l'engouement  est  portee,  par  suite  de  son  ignorance 

M  Vgl.  S.  4,  Aniii.  1. 
218 


St.  Petersbourg,  6.  4.  1888. 

politique,  ä  suivre  assez  docilement  rimpulsion  des  journaux, 
partage  le  «boulangisme»  de  la  presse.  II  existe,  d'ailleurs  en 
Russie,  un  groupe  assez  consid^rable  d'indi\ädus,  partisans  d'une 
conflagration  europeenne,  qui  revent  de  voir  la  France  mettre 
le  feu  aux  poudres.  Or,  c'est  ce  resultat  qu'ils  esperent  obtenir 
par  l'application  du  regime  preconise  par  le  general  Boulanger, 
force  de  satisfaire  les  aspirations  chauvines  de  ceux  qui  l'au- 
raient  porte  au  pouvoir. 

Quant  au  nouveau  cabinet  frangais,  il  est  generalement  bien 
accueilli.  On  regrette  toutefois  que  le  General  Boulanger  n'y 
ait  pas  trouve  place.  La  presse  est,  du  reste,  favorable  ä  M. 
Floquet. 

Les  opinions  que  je  viens  d'e'squisser,  concernant  le  general 
Boulanger,  sont  loin  d'etre  partagees  par  le  gouvernement 
imperial,  qui  est  plutot  porte  ä  condamner  l'agitation  actuelle. 
On  m'assure  m§me  que  l'Empereur  voit,  personnellement,  de 
fort  mauvais  oeil  l'auteur  de  cette  Situation. 

Les  sentiments  de  la  Russie  envers  l'Allemagne  continuent 
ä  demeurer  assez  vagues.  Chacun  seM  que  l'optimisme,  affiche 
volontiers  depuis  un  certain  temps  ä  l'egard  des  relations  russo- 
allemandes,  se  rattache  trop  exclusivement  ä  la  Prolongation 
des  jours  de  l'Empereur  Prüderie  IIL  On  croit,  en  effet,avoir 
tout  ä  craindre  d'un  changement  de  regne.  Aussi  les  faits  et 
gestes  du  Prince-heritier  sont-ils  observes  de  pres.  C'est  ainsi 
que  son  refus  de  recevoir  la  deputation  d'un  regiment  russe 
et  le  toast  qu'il  a  prononce  ä  un  recent  diner  chez  le  Prince  de 
Bismarck,  ont  6te  fort  commentes  dans  les  cercles  russes.  Ce- 
pendant,  quoique  ces  incidents  soient  de  nature  ä  raviver  les 
pressentiments  pessimistes,  la  presse  est  fort  sobre  dans  ses 
appreciations.  Elle  a  requ  pour  instruction  d'interrompre  sa 
campagne  contre  l'Empire  allemand,  que  le  gouvernement  juge 
ä  propos  de  m^nager.  En  revanche,  eile  se  rattrape  sur  un 
autre  terrain.  Le  Ministre  des  Finances  ayant  congu  l'id^e 
de  conclure  avec  l'Allemagne  un  nouveau  traite  de  commerce, 
les  journaux  se  recrient  en  pretextant  que  la  Convention  ne 
saurait  que  favoriser  les  interets  allemands  au  profond  dötri- 
ment  du  commerce  national. 

219 


St.  Pötersbourg,  6.  i.  !888. 

Les  evenements  qui  se  deroulent  en  Roumanie  occupent 
davantage  Tattention  publique.  Ils  sont  representes  comme  une 
r^action  du  slavisme  contre  le  germanisme  impose  aux  nations 
balkaniques  par  les  rois  Charles  et  Milan.  Peu  s'en  faut  qu'on 
ne  se  felicite  de  cette  Situation  embrouillee  comme  d'une  vic- 
toire  remportee  sur  l'Autriche.  Quant  ä  la  Bulgarie,  on  persiste 
ä  croire  dans  les  cercles  politiques  que  la  Solution  de  la  crise 
sera  determinee  par  un  revirement  Interieur  de  cette  princi- 
paute.  Les  personnes  les  mieux  informees  deviennent  de  plus 
en  plus  sceptiques  dans  l'ef ficacite  de  l'intervention  diplomatique. 

Dans  un  autre  ordre  d'idees,  le  voyage  ä  Rome  de  M.  Isvolsky, 
gentilhomme  de  la  chambre  russe,  ne  peut  manquer  d'amener 
un  nouveau  rapprocliement  entre  le  vatican  et  la  cour  de 
St.  Petersbourg,  bien  que  ce  voyage  n'ait  d'autre  objet  que  de 
porter  la  reponse  de  l'Empereur  ä  la  recente  lettre  de  remerci- 
ment  du  Saint  Pere.  Toutefois,  il  ne  faudrait  pas  deduire  de 
cette  demarche  la  reprise  des  negociations  proprement  dites. 
Le  gouvernement  russe  est  loin  de  vouloir  se  departir  de  la 
severite  avec  laquelle  il  n'a  cesse  de  traiter  les  religions  etrangeres 
ä  l'orthodoxie.  Mais  il  pouvait  y  avoir  entente  sur  certains 
points  d'ordre  secondaire.  En  tout  cas,  si  ce  leger  rapproche- 
ment  se  realise  il  sera  plutöt  l'oeuvre  du  Gomte  Tolstoi  que  du 
Ministere  des  affaires  etrangeres. 

Pour  terminer  cette  courte  revue  des  questions  du  jour,  je 
crois  devoir  vous  signaler,  Prince,  l'ombrage  que  la  Russic 
semble  prendre  de  l'envoi  de  Sir  Drummond  Wolff  ä  Teheran. 
L'influence  moscovite  est  actuellement  toute  puissante  en  Perse. 
Aussi  les  organes  les  plus  autorises  de  la  presse  viennent-ils  de 
se  mettre  en  campagne  pour  conseiller  au  gouvernement  de 
veiller  au  grain  et  de  reagir  energiquement  contre  les  demarches 
de  Sir  Drummond  Wolff,  surtout  dans  la  question  de  la  con- 
struction  des  chemins  de  fer,  que  la  n^gociation  anglaise  doit, 
parait-il,  traiter  aupres  du  Shah.  II  y  aurait  lä,  ä  leur  avis, 
un  gi'os  danger  pour  la  Russie. 


220 


Vienne,  4.  5.  1888. 
39. 
Graf  de  Joiighe  d'Ardoye,  Gesandter  in  Wien. 

Vienne,  le  4  mai  1888, 

II  regne  une  Stagnation  complete  dans  la  politique  europeenne ; 
on  semble  s'etre  donne  le  mot  en  presence  de  la  sante  si  pre- 
caire  de  l'Empereur  d'Allemagne,  de  suspendre  jusqu'apres  la 
catastrophe  prevue  ä  Berlin,  la  Solution  de  toutes  les  questions 
qui  preoccupent  depuis  trop  longtemps  les  Cabinets  et  les 
peuples.  Toutefois  les  ^venements  qui  ont  surgi  en  Roumanie 
et  en  Serbie,  les  agitations  qui  se  manifestent  en  Macedoine, 
prouvent  qu'il  se  fait  dans  la  peninsule  des  Balkans  un  travail 
Souterrain,  qui  ne  peut  manquer  d'amener  dans  ces  pays  les 
perturbations  ä  l'aide  desquelles  la  Russie  compte  reconquerir 
son  influence  comprornise  dans  ces  contrees  par  les  fautes 
qu'elle  a  commises  en  Bulgarie.  Ses  efforts  pour  renverser 
directement  le  Prince  Ferdinand  de  Cobourg  ayant  echoue 
jusqu'ä  present  et,  la  crainte  des  complications  qu'entrainerait 
une  Intervention  arm^e  paraissent  avoir  engage  les  Kusses  ä 
changer  leurs  batteries,  ce  serait  en  Macedoine  qu'ils  croiraient 
avoir  trouve  le  moyen  d'atteindre  leur  but,  en  faisant  miroiter  aux 
yeux  des  Bulgares  que  s'ils  favorisaient  en  ce  moment  les  vues 
de  la  Gröce  sur  cette  province  l'objet  des  convoitises  bulgares, 
c'est  ä  la  presence  du  Prince  Ferdinand  ä  Sofia  qu'ils  le  doivent. 

L'Autriche  suit  de  pres  ces  agissements  et  les  6venements 
qui  se  preparent  dans  ce  pays.  En  attendant  que  l'orage  6clate, 
la  Position  du  Prince  Ferdinand  semble  plus  se  consolider  qu'on 
ne  l'aurait  cru,  il  y  a  une  annee.  L'on  envisage  avec  satisfaction 
cette  consolidation  meme  apparente  du  Prince  Ferdinand  en 
Bulgarie.  Si  l'on  ne  croit  guere  au  succes  definitif  de  cette 
entreprise,  l'on  voit  avec  satisfaction  la  Prolongation  de  son 
maintien  ä  Sofia,  qui  habitue  ce  pays  ä  son  independance  au 
detriment  de  l'influence  moscovite.  Toutefois  les  avances  du 
grand  Chancelier  alleraand  ä  la  Russie,  sa  declaration  reitereo 
concernant  le  complet  desinteressement  de  rAllemagne  dans 
les  Balkans,  la  seule  question  oü  l'alliance  pouvait  puissamment 
contribuer  ä  defendre  les  int^röts  ^^taux  de  rAutriche,  menacee 

221 


Vienne,  4.  5.  1888. 

en  Orient,  ne  laissent  pas  que  de  porter  dans  une  certaine 
mesure,  atteinte  k  la  solidite  morale  de  cette  alliance.  Jusqu'ä 
präsent  les  liens,  qui  unissent  les  deux  Empires  subsistent  dans 
leur  intögrite;  l'on  reste  ä  Vienne  sincerement  attachö  ä  l'alliance 
de  ce  pays,  pour  des  motifs  superieurs  qui  en  assurent  le  main- 
tien.  Mais  si  les  Tcheques  panslavistes  proclament  ouvertement 
cette  Union  contraire  aux  interets  de  l'Autriche,  sacrifies  ä  ceux 
de.  l'AUemagne,  et  demandent  Fentente  avec  la  Russie,  il  ne 
manque  pas  non  plus  de  ses  nombreux  partisans  qui  commencent, 
ä  voix  basse  et  discretement,  ä  contester  les  avantages  qu'elle 
procure  ä  la  monarchie,  du  moment  que  son  puissant  alli6 
favorise  au  detriment  de  l'Autriche  les  aspirations  de  son  ad- 
versaire  en  Orient. 

Le  voyage  de  la  Reine  Victoria  en  Allemagne,  et  l'empresse- 
ment  que  l'Empereur  FranQois  Joseph  a  mis  ä  aller  saluer  cette 
Auguste  Souveraine  ä  son  passage  ä  travers  ses  Etats,  ont 
ravivö  ici  les  anciennes  sympathies  pour  l'Angleterre.  La  Presse 
a  insist6  pour  les  justifier  sur  l'identitö  des  interets  de  l'Autriche 
avec  ceux  de  la  Grande  Bretagne  et  de  l'Italie,  en  Orient  et 
dans  la  M6diterran6e. 

L'entente  intime  de  ces  deux  Puissances  maritimes  existe 
de  fait,  et  l'on  peut  se  convaincre,  que,  tout  en  demeurant 
fermement  attach6  aux  hens  avec  l'AUemagne,  l'on  dösire  en 
meme  temps  ici  marcher  d'accord  en  Orient  avec  le  Gouverne- 
ment britannique.  Le  d6veloppement  des  6v6nements  en  Europe 
laisse  difficilement  prövoir  si  le  groupement  actuel  des  puis- 
sances se  maintiendra,  si  l'ancienne  intimit6  entre  l'AUemagne 
et  la  Russie  parviendra  ä  se  r6tablir  et  si  eile  sera  compatible 
alors  avec  les  aUiances  actuelles.  Toutefois,  jusqu'ä  präsent 
Talhance  de  la  paix  n'est  pas  modifiee,  et  reste  la  base  de  la 
politique  des  Puissances,  qui  l'ont  sign6e,  l'Autriche- Hongrie 
venait  dans  Padhösion  de  l'Angleterre  ä  ce  pacte  de  la  paix  la  plus 
süre  garantie  du  but  qu'il  poursuit,  mais  il  serait  contraire  aux 
habitudes  de  la  diplomatie  anglaise  de  s'engager  d'avance  avec 
des  Puissances  continentales  en  vue  d'eventualit6s  indefinies. 

L'on  est  nullement  rassurö  ici  sur  ce  qui  s'est  pass^  en 
Serbie.     L'on   ne  s'attendait  pas  ä  la  dur6e  du  Gouvernement 

222 


Vienne,  4.  5,  1888. 

qui  vient  de  tomber,  mais  on  eut  pref^re,  ä  Vienne,  que  sa 
chute  fut  retardee  pour  demontrer  plus  completement  la  totale 
incapacite  gouvernementale  du  parti  radical.  Malheureusement 
si  le  Roi  Milan  et  le  Roi  Charles  de  Roumanie  restent  fidele- 
ment  attaches  ä  rAutriche-Hongrie,  Ton  sait  que  ces  Souve- 
rains  ne  pourraient  guere  compter  sur  l'appui  de  leurs  peuples 
le  jour  oü  dans  le  cas  de  conflagrations  serieuses  dans  les  Bal- 
kans, ils  voudraient  s'associer  ä  la  fortune  de  la  monarchie 
austro-hongroise. 

L'on  a  pretö  ä  la  Russie  l'intention  de  sortir  de  sa  r^serve 
sur  la  question  Bulgare  et  de  faire  connaitre  aprös  les  fetes  de 
Päques  russes,  ses  vues  sur  les  arrangements  ä  prendre  poui- 
les  resoudre.  Le  Prince  Lobanoff,  rAmbassadeur  de  Russie 
ä  cette  cour,  qui,  apres  son  conge  habituel  de  careme  est  revenu 
hier  soir  ä  son  poste,  apporte-t-il  avec  lui  quelques  decisions 
nouvelles  de  son  Gouvernement  ?  C'est  ce  qui  ne  tardera  pas 
ä  se  manifester. 


40. 

Eygermont,  Gesandt er(?)  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  28  mai  1888. 

Dans  la  lettre  que  j'ai  eu  l'honneur  de  Vous  adresser,  le  9  mai 
dernier,  sous  le  numero  65,  je  faisais  ressortir  le  ealme  absolu 
de  la  Situation  pohtique  actuelle.  Les  incertitudes  oü  l'on  se 
trouve,  par  rapport  aux  6venements  de  l'exterieur,  maintiennent 
la  presse  et  l'opinion  russe  dans  une  reserve  qui  leur  ote  pro- 
visoirement  tout  interet.  Les  articles  de  journaux  ne  sont 
gu6re  que  la  reproduction  de  ce'que  contiennent  les  principaux 
organes  etrangers,  avec  1  accompagnement  de  recriminations 
contre  les  Etats  de  l'Europe  centrale  pour  leur  pohtique  pr6- 
tenduement  hostile  ä  la  Russie,  ainsi  que  de  perpetuelles  pr6- 
dictions  de  prochains  revirements  en  Bulgarie,  en  Serbie  et  en 
Roumanie.  En  revanche  la  presse  s'apphque  ä  laisser  envisager 
l'entree  de  TAngleterre  dans  la  hgue  de  la  paix  comme  im  fait, 
sinon  accomph,   du  moins  d6jä  resolu  et  tres  prochain.    Les 

223 


St.  P6tersbourg,  28.  5.  1888. 

armements,  auxquels  se  prepare  le  gouvernement  britannique, 
sont  consideres  comme  un  Symptome  convainquant  de  ce  nou- 
veau  groupement  international. 

Les  mesures  prises  recemment  par  le  gouvernement  allemand, 
ä  r^gard  des  6trangers  venant  de  France  pour  p6n6trer  en 
Alsace-Lorraine,  sont  severement  appr6ciees  par  la  presse  russe. 
Celle-ci  les  juge  comme  susceptibles  d'engendrer  des  incidents 
dangereux  pour  le  maintien  de  la  paix  en  entretenant  l'anta- 
gonisme  et  l'irritation  dans  l'esprit  public  des  deux  pays.  Ce 
qui  grossit  d'ailleurs  l'importance  de  ces  mesures  aux  yeux 
de  la  Russie,  c'est  qu'elles  sont  edictees  juste  au  moment  oü 
l'Allemagne  se  dispose  k  etablir  de  nouveaux  droits  d'entree 
sur  le  ble.  Or,  l'exhaussement  de  ces  droits  porterait  aux  pro- 
pri^taires  fonciers  du  pays  un  coup  au  moins  aussi  sensible 
que  la  baisse  du  cours  Test  pour  les  capitalistes.  La  France 
et  la  Russie  se  trouveraient  donc,  pour  ainsi  dire,  associ^es 
dans  un  meme  esprit  d'hostilite  de  la  part  de  leur  puissante 
voisine. 

Cependant,  malgre  les  inquietudes  provoquees  par  cette 
maniöre  d'agir  de  l'Allemagne,  on  ne  croit  pas  que  l'Autriche- 
Hongrie  doive  rencontrer  l'appui  de  son  alliee  dans  les  menöes 
agressives  attribuees  aux  Madgyars  contre  la  Russie.  A  ce 
propos,  j'ajouterai,  qu'ä  tort  apparemment,  1' Antriebe  passe 
pour  vouloir  tirer  parti  des  troubles  qui  agitent,  depuis  un  cer- 
tain  temps,  la  peninsule  balkanique.  Cette  opinion  est  surtout 
accr6dit6e  dans  les  cercles  gouvernementaux.  Ces  derniers, 
d'ailleurs,  tiennent  pour  exageres  les  bruits  de  prochaines  in- 
surrections  en  Mac6doine,  bruits  auxquels  donne  lieu  la  pr6- 
sence  des  bandes  isolees  de  mecontents  parcourant  le  pays. 
II  y  a  cependant  un  certain  nombre  de  gens  qui  pr6voient  sörieu- 
sement  ce  soulevement  et  supposent  que  ce  sera  Tallumette 
devant  bientöt  mettre  l'Orient  en  feu. 

Quant  au  r6veil  de  la  prödominance  actuelle  du  parti  pan- 
slaviste  en  Russie  provoquö  par  la  nomination  du  g6neral 
Bogdanovitch  ä  un  nouveau  poste  administratif,  par  l'election 
du  Comte  Ignatiew  en  qualite  de  prösident  de  la  societ6  slave 
de  bienfaisance  et  par  la  publication  des  articles  de  M.  Tati- 

224 


St.  P^tersbourg,  28.  5.  1888. 
schew  sur  les  affaires  de  Bulgarie,  il  a  fait  Tobjet  d'appreciations 
exageröes  de  la  part  de  la  presse  etrangere.  Tout  au  plus,  peut- 
on  constater  l'accentuation  du  simple  slavophisme  r6sultant 
de  l'effervescence  qui  regne  dans  les  pays  balkaniques.  II  est 
vrai  —  ce  renseignement  je  le  tiens  de  la  meilleure  de  toutes 
les  sources  —  que  la  plus  grande  circonspection  a  et6  recom- 
mand^e  en  cette  matiere  ä  la  presse  gouvernementale,  priee 
de  faire  ressortir  par  tous  les  moyens  le  caract^re  purement 
priv6  de  ce  triple  fait  et  l'attitude  expectante  et  pacifique  de 
l'Empire  russe. 


41. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  9  juin  1888. 

La  reponse  de  M.  Goblet  ä  M.  Laur  prouve  que  la  France 
ne  se  Isdssera  pas  entrairier  ä  des  represailles  contre  l'arrete 
du  gouvernement  alsacien  lorrain  relatif  aux  passeports.  On 
ne  parle  plus  de  la  Bulgarie.  Les  rapports  avec  la  Russie  sont 
tels  que  l'Ambassadeur  d'Allemagne  k  Saint  Petersbourg  et 
1' Ambassadeur  de  Russie  k  Berlin  ont  tous  deux  pris  des  conges. 
La  presse  officieuse  allemande  a  ete  si  occupee  de  la  crise  mini- 
sterielle prussienne  qu'il  lui  reste  k  peine  l'espace  necessaire 
pour  m6dire  de  ses  voisins. 

Malgrö  cette  accalmie,  la  Situation  de  la  politique  exterieure 
n'a  pas  changö. 

Les  Allemands  restent  persuad6s  que  les  Frangais  se  di\'isent 
en  deux  classes,  ceux  qui  veulent  la  revanche  k  terme  et  ceux 
qui  la  veulent  tout  de  suite.  Une  paix  durable  sur  la  base  du 
statu  quo  n'est  donc  pas  dans  les  probabilit^s. 

Du  c6t6  de  la  Russie,  le  danger  est  aussi  grand  quoique  cet 
empire  ait  toutes  sortes  de  bonnes  raisons  de  ne  pas  faire  la 
guerre.  Les  finances  sont  d6plorables  et  la  bourse  de  Berlin 
les  domine.  En  cas  de  conflit  ses  ennemis  pourraient,  comme 
derni^re  ressource  trouver  une  arme  terrible  dans  l'insurrection 
polonaise.    D6jä  des  journaux  allemands  se  sont  demand^s  au 

10    Euiopftische  Politik.     Bd.  3.  225- 


Berlin,  9.  6.  1888. 

mois  d'octobre  dernier,  si  le  jour  ne  viendra  päs  oü  il  faudra 
rendre  le  duch6  de  Posen  ä  la  Pologne,  reconstituee  pour  cr6er 
une  barriere  entre  rAllemagne  et  la  Russie.  De  plus  le  Czar 
est,  dit-on,  moins  dispos6  que  jamais  k  tendre  la  main  aux 
revolutionnaires  frangais  et  manifeste  son  d6sir  de  conserver 
la  paix.  Je  ne  doute  pas  qu'il  ne  soit  sincöre;  j'en  ai  meme 
acquis  la  conviction  absolue  lors  de  mon  r6cent  sejour  en  Russie. 
Malheureusement  le  Czar  a  des  aspirations  contradictoires.  II 
veut  la  paix,  mais  avec  tous  les  avantages  qu'il  pourrait  exiger 
apr^s  une  campagne  victorieuse.  II  n'a  jamais  renonce  ä  re- 
clamer  une  influence  dominante  en  Bulgarie  et  la  presse  pan- 
slaviste  ne  cache  pas  que  si  eile  s'interesse  aussi  vivement 
ä  ce  pays  fort  insignifiant  par  lui-meme,  c'est  parcequ'il  se 
trouve  sur  le  chemin  de  Constantinople.  Fort  peu  Importe  ä 
l'Europe  que  la  Bulgarie  soit  bien  ou  mal  gouvern6e,  que  tel 
ou  tel  Prince  regne  ä  Sofia.  La  question  de  Bulgarie  n'existerait 
pas  si  la  Russie  ne  s'obstinait  pas  ä  la  tenir  ouverte. 

On  ne  s'en  occupe  pas  en  Allemagne,  il  est  vrai  et  on  ne  veut 
pas  s'en  occuper;  mais  combien  de  temps  durera  cette  indiffö- 
rence?  L'Allemagne  pourra-t-elle  continuer  k  se  d6sinteresser 
des  affaires  d'Orient  lorsque  son  alliee  l'Autriche  sera  menac6e 
d'etre  entour6e  de  trois  c6t6s  par  I'Empire  Russe  ou  ses  vas- 
saux?  La  s6curite  de  l'Allemagne  elle-m§me  ne  l'obligera-t-elle 
pas  s'opposer  k  des  entreprises  dont  le  but  est  d'augmenter 
colossalement  la  puissance  de  son  voisin  du  Nord  par  la  con- 
quete  de  la  Turquie?  Les  dangers  de  guerre  ne  provieniient 
donc  pas  des  dispositions  des  cabinets,  mais  de  circonstances 
qu'il  n'est  pas  en  leur  pouvoir  de  modifier.  Malgr6  la  forme 
autocratique  de  son  gouvernement  le  Czar  n'a  pas  plus  de 
prise  sur  l'opinion  publique  dans  son  pays  que  M.  Carnot  dans 
le  sien. 

On  commence  ä  se  demander  en  Allemagne  s'il  ne  vaudrait 
pas  mieux  puisque  le  conflit  semble  inevitable,  le  provoquer 
avant  que  les  adversaires  que  I'Empire  rencontrera  certaine- 
ment  r6unis  aient  termin6  leurs  pr6paratifs.  Cette  mani^re  de 
raisonner  n'est  heureusement  pas  celle  du  chancelier,  Une  per- 
spöne  tr^s  au  courant  par  sa  position  des  projets  du  Prince 

22ß 


Berlin,  9.  6.  1888. 

de  Bismarck,  m'a  affirme  de  la  maniere  la  plus  positive  que 
son  Altesse  est  toujours  d'avis  qu'il  est  de  mauvaise  politique 
de  provoquer  une  rupture  pour  faire  la  guerre  avec  plus  d'avan- 
tage.  En  1867,  le  Mar6chal  de  Moltke  etait  d'avis  d'attaquer 
la  France  parce  que  la  guerre  lui  paraissait  certaine,  que  la 
Prusse  etait  preparee  et  que  la  France  ne  l'etait  pas.  Le  Prince 
de  Bismarck  s'y  6tait  oppose  ne  voulant  pas  renoncer  aux 
chances  de  conserver  la  paix  quelque  minimes  qu'elles  fussent. 
Si  la  question  se  posait  de  nouveau  dans  les  memes  termes, 
la  reponse  du  chancelier  serait  identique.  L'Allemagne  n'a 
rien  ä  gagner  ä  une  guerre  meme  heureuse  et  la  diff^rera  aussi 
longtemps  que  possible,  L'Etat  de  sante  de  l'Empereur  est 
une  raison  de  plus,  non  seulement  de  ne  pas  se  lancer  dans  les 
aventures,  mais  encore  d'eviter  avec  plus  de  soin  que  jamcds, 
tout  ce  qui  pourrait  donner  aux  adversaires  de  l'Empire  un 
pretexte  d'agression.  S'il  y  a  une  rupture  eile  ne  viendra  donc 
pas  du  cote  des  Allemands.  Malgre  la  tension  des  rapports 
entre  TAllemagne  et  l'Autriche  d'une  part,  la  Russie  et  la 
France  de  l'autre,  la  politique  resolument  pacifique  du  chancelier 
et  la  force  de  la  triple  alliance  peuvent  nous  faire  esperer  la 
Prolongation  de  l'etat  de  tranquillite  relative  dans  lequel  nous 
vivons. 


42. 

Eygermont,  Gesandter(?)  in  Petersburg. 

St.  P^tersbourg,  le  19  juin  1888. 

La  mort  de  TEmpereur  Fr6d6ric  III  a  provoque  en  Russie 
des  regrets  unanimes. 

Bien  que  ce  d6nouement  fatal  füt  depuis  longtemps  pr6vu, 
l'opinion  publique  s'etait  plu  ä  mettre  sa  confiance  dans  l'action 
energique  que  le  souverain  defunt  promettait  d'exercer  sur  les 
affaires  d'Allemagne.  Elle  fondait  sur  lui  l'espoir  de  voir  mettre 
un  frein  au  Systeme  administratif  et  politique  suivi  jusqu'ä 
present  par  le  Prince  de  Bismarck,  que  Ton  rend  responsable 
des  mesures  hostiles  prises,  successivement,  contre  la  France 

15*  227 


St.  P6tersbourg,  19.  6.  1888. 

et  contre  la  Russie.  Cette  derniöre  puissance,  se  trouvant  sur- 
tout  1686e  par  Taugmentation  des  droits  d'entr6e  etablis  en 
Allemagne  sur  les  bl6s,  ne  peut  se  r^signer  k  admettre  Toppor- 
tunite  d'une  mesure  douani^re,  qui  cependant  est  la  cons6- 
quence  bien  naturelle  du  Systeme  de  prohibition  qu'elle-meme 
pratique  ä  l'^gard  des  produits  6trangers.  Quoiqu'il  en  soit, 
les  regrets  qui  suivent  Fr6d6ric  III  dans  la  tombe,  sont  d'autant 
plus  sinc6res  qu'ils  paraissent  moins  d6sint6ress6s.  A  tort  ou 
k  raison,  on  redoute  que  le  successeur  de  l'Empereur  d6funt, 
ne  professant  pas  autant  d'ind6pendance  que  son  auguste  p6re 
ä  r^gard  du  principal  conseiller  de  la  couronne,  ne  soit  amenö 
k  susciter  de  nouvelles  difficult6s  entre  les  deux  pays.  Guil- 
laume  II  est,  en  outre  consid6r6  comme  partisan  du  militarisme 
le  plus  outr6,  ce  qui  serait  de  nature  k  troubler  davantage  la 
Situation  d6jä  si  pröcaire  de  TEurope.  Cette  derniere  opinion, 
tr^s  r6pandue  dans  les  cercles  politiques  russes,  ainsi  que  je 
l'ai  constat6e,  k  maintes  reprises,  dans  mes  lettres  antörieures, 
est  probablement  exagöröe.  Le  jeune  Empereur  sera,  d'ailleurs, 
sous  peu,  dans  le  cas  de  calmer  les  appr6hensions  auxquelles 
eile  a  donn6  naissance. 

Malgr6  tout,  il  n'est  point  douteux,  tel  est  du  moins  le  senti- 
ment  de  la  presse  russe,  que  le  passage  au  pouvoir  de  Fr6- 
d6ric  III,  aussi  court  qu'il  ait  6t6,  n'exerce  quelque  influence 
sur  la  ligne  de  conduite  qu'adoptera  son  successeur.  Les  id6es 
du  d6funt  n'ont  peut-6tre  pas  eu  le  temps  de  prendre  de  pro- 
fondes  racines  dans  le  pays,  mais  elles  ont  pu  encourager,  dans 
une  certaine  mesure,  les  adh6rents  d'une  politique  d'apaise- 
ment.  Ces  journaux  esp^rent,  en  outre,  qu'au  point  de  vue 
purement  international,  la  p6riode  des  incertitudes,  provoqu6es 
par  le  grand  äge  de  l'Empereur  Guillaume  et  par  la  maladie 
de  son  fils,  va  faire  place  k  une  6re  de  politique  clairement 
d6termin6e,  qui  permettra  de  r6soudre,  sans  trop  d'ajournements, 
les  questions  figurant  k  l'ordre  du  jour  europ6en. 

Teile  est,  je  le  r6pete,  l'opinion  de  la  presse  russe.  En  pr6- 
sence  de  ces  appr6ciations,  il  parait  opportun  de  rappeler  la 
marche  ind6cise  et  prudente  k  l'eic^s  que  le  cabinet  de  Saint 
P6tersbourg  n'a  cess6  de  suivre  jusqu'ä  ce  jour  dans  ces  mßmes 

228 


St.  P^tertbourg,  19.  6.  1888. 
questions.  Le  reproche  adressö  par  les  journaux  russes  ä  IWlle- 
magne  se  retourne  donc,  k  plus  forte  raison,  contre  leur  propre 
pays.  A  moins  que  l'attitude  expectante  affectöe  par  la 
Russie  n'ait  6te  mise  en  relief  qu'afin  de  mieux  masquer  les 
armements  et  les  mouvements  de  troupes,  qui,  en  depit 
des  assertions  contraires,  ont  eu  lieu  sur  les  fronti^res  austro- 
allemandes. 

Le  Beeret  antagonisme,  auquel  le  Prince  de  Bismarck  se  trouve 
en  but  de  la  part  de  la  presse  russe,  n'empßche  pas  cette  der- 
nifere  de  compter  sur  l'influence  du  puissant  chancelier  pour 
le  maintien  de  la  paix.  On  presume  que  les  instincts  belliqueux 
de  Guillaume  II  ne  se  donneront  pas  libre  cours  d^s  le  commen- 
cement  de  son  regne,  gräce  ä  la  sagesse  de  son  conseiller  et 
gräce  aussi  ä  la  perspective  des  nombreuses  dif ficult^s  int^rieures 
qui  en  resulteraient.  La  moindre  imprudence  pourrait  aliener 
au  jeune  monarque  les  populations  relevant  des  autres  princes 
allemands,  dont  il  doit,  k  son  tour,  se  concilier  les  sympathies 
acquises  aux  deux  empereurs  d^funts. 

43. 

Eygermont,  Gesandter(?)  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  22  juia  1888. 

Dans  la  lettre  que  j'ai  eu  l'honneur  de  Vous  adresser,  le  18 
de  ce  mois,  sous  le  numero  85,  je  faisais  allusion  ä  la  confiance 
que  la  presse  russe  affecte  de  mettre,  depuis  un  certain  temps, 
dans  le  Prince  de  Bismarck,  dont  la  pr6sence  aux  affaires  con- 
stitue,  d'apres  eile,  la  meilleure  garantie  du  maintien  de  la  paix. 

II  est  assez  curieux  de  constater  cette  Evolution  des  jour- 
naux ä  r^gard  d'un  homme  d'Etat,  qui,  malgr6  tous  ses  efforts, 
n'avait  pu  reussir,  jusqu'ä  prösent,  k  faire  croire  k  ses  intentions 
pacifiques.  Aussi,  ce  fait  ne  trouve-t-il  vraisemblablement  sa 
raison  d'etre  que  dans  la  defiance  avec  laquelle  a  ete  accueillie 
l'av^nement  du  nouvel  Empereur  d'Allemagne,  les  goüts  belli- 
queux de  ce  dernier  ne  pouvant  etre  temp6r§s  que  graco  k  la 
sagesse  et  k  l'expörience  du  vieux  cbancelier. 

229 


St.  P6tersbourg,  22.  6.  1888. 

Je  me  häte,  toutefois,  d'ajouter,  qu'en  ce  qui  concerne  Guil- 
laume  II,  les  appreciations  pessimistes  du  premier  moment  ont 
fait  place  ä  des  commentaires  assez  incolores,  dans  lesquels  la 
presse  non  officieuse  se  borne  ä  accueillir,  avec  une  apparente 
bienveilknce,  les  röcentes  döclarations  du  nouveau  souverain. 
Pourtant,  les  dits  journaux  ont  trop  subitement  et  trop  uni- 
formement  adopt6,  sur  ce  sujet,  la  maniere  de  voir  des  organes 
officieux,  pour  que  leur  langage  ne  soit  point  le  r^sultat  de 
quelque  instruction  venue  de  haut.  II  est  evident  que  la  diplo- 
matie  russe  tient,  en  ce  moment,  ä  user  de  la  plus  grande  pru- 
dence  afin  de  ne  laisser  ä  l'Allemagne  aucun  pr^texte  d'hostilitö. 
Mais,  au  forid,  il  y  a  lieu  de  pr6sumer  que  les  actes  ne  demeurent 
point  en  rapport  avec  les  paroles,  et  que,  tout  en  exprimant 
directement  les  sentiments  les  plus  optimistes,  la  Russie  se 
prepare  plus  que  jamais  aux  plus  sombres  öventualites. 


44. 

Baron  Greindl,   Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  23  juin  1888. 

Dans  le  but  d 'amener  un  rapprochement  entre  l'Allemagne 
et  la  Russie,  on  travaille  actuellement  ä  preparer  une  entre- 
vue  entre  l'Empereur  Guillaume  II  et  l'Empereur  Alexandre 
III  qui  aurait  lieu  dans  le  courant  de  l'ete.  Le  nouveau  sou- 
verain de  l'Allemagne  est  anime  envers  la  Russie  des  memes 
sentiments  que  son  grand  Pere.  Une  rupture  definitive  avec 
ce  pays  lui  serait  extremement  penible.  Le  chancelier  qui  veut 
avant  tout  conserver  la  paix,  d6sire  aussi  naturellement  une 
amelioration  des  rapports.  II  a  dit,  pendant  les  pourparlers, 
que  l'Allemagne  tächera  de  suivre,  en  Orient  la  meme  politique 
que  si  l'alliance  des  trois  Empereurs  existait  encore. 

Dans  l'inter^t  de  la  paix  generale,  nous  ne  pouvons  que  faire 
des  vceux  pour  que  les  negociations  aboutissent  ä  une  recon- 
ciliation  compläte  et  sincere;  mais  il  est  bien  difficile  de  se 
laisser  aller  k  cette  esp6rance.  Malgre  le  d6sir  de  l'Allemagne 
de  se  tenir  en  dehors  de  la  question  bulgare,  malgr6  le  d^sintö- 

230 


Berün,  23.  6.  4888. 

ressement  de  rAiitriche  affirme  tont  recemment  encore  par  le 
Comte  Kalnoky,  les  inter^ts  et  les  prötentions  de  la  Russie  et 
de  l'Autriche  en  Orient  sont  si  directement  opposes  que,  quand 
il  faudra  passer  des  paroles  aux  actes,  l'Allemagne  devra  ne- 
cessairement  choisir  entre  ramitie  de  ces  deux  puissances.  Pour 
le  moment  il  n'est  pas  douteux  qu'elle  ne  prefere  l'Autriche. 
D'abord  eile  y  est  engagee  par  traite  pour  le  cas  oü  Fagression 
viendrait  de  la  part  de  la  Russie,  ensuite  le  Czar  n'est  pas  libre 
en  realitö  de  conduire  sa  politique  exterieure  comme  il  l'entend. 
Le  parti  panslaviste  de  l'opinion  duquel  il  faut  tenir  grand 
compte,  est  trop  hostile  k  l'Allemagne  pour  permettre  une 
Union  etroite  entre  les  deux  empires  du  nord.  Les  Allemands 
ont  de  leur  cöte  des  griefs  serieux  et  nombreux  contre  la  Russie : 
l'oppression  des  eglises  protestantes  et  catholiques;  les  efforts 
faits  pour  proscrire  la  langue  allemande;  l'interdiction  aux 
etrangers,  c'est-ä-dire  en  pratique  aux  Allemands,  de  posseder 
des  biens  fonds  en  Russie;  les  tarifs  ultraprotectionnistes  russes 
diriges  specialement  contre  l'Allemagne;  les  mesures  prises 
pour  fermer  la  Russie  aux  ouvriers  allemands,  aux  banques 
allemandes   et   ä  toutes   les   affaires   allemandes    en   g6neral. 

G'est  donc  la  force  des  choses  plus  puissante  que  la  volonte 
des  souverains  et  des  cabinets,  plus  efficace  que  les  traites, 
qui  obligera  l'Allemagne  ä  preferer  l'amitie  süre  de  l'Autriche 
ä  l'alliance  chancelante  de  la  Russie,  malgre  les  avantages  que 
l'Allemagne  serait  appelee  ä  recueilHr  dans  l'interet  de  l'unite 
germanique,  de  la  dissolution  de  l'Empire  autrichien. 

Tout  en  ne  se  faisant  pas  beaucoup  d'illusions  sur  le  resultat 
possible  des  negociations  pendantes,  on  ne  peut  que  se  feliciter 
qu'elles  aient  ete  entam^es.  Elles  auront  au  moins  l'avantage 
de  faire  gagner  du  temps.  La  question  bulgare  est  factice  et 
se  r^soudrait  toute  seule  si  on  voulait  bien  n'en  pas  parier 
pendant  quelques  mois.  Tout  ce  qui  eloigne  une  action  de- 
cisive,  est  donc  autant  d'acquis  pour  la  preservation  de  la  paix 
europeenne. 


231 


Berlin,  30.  6.  1888. 

46. 
Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Confidentielle.  Berlin,  le  30  juin  1888. 

Les  nögociations  pour  un  rapprochement  entre  la  Russie  et 
PAllemagne  entreprises  ou  plutot  activ6es  depuis  le  nouveau 
regne,  ont  6t6  habilement  et  rapidement  men^es,  comme  en 
fait  foi  le  discours  d'ouverture  du  Reichstag.  Les  paroles  pro- 
nonc6es  par  l'Empereur  sont  plus  qu'une  avance  et  qu'une 
formule  de  courtoisie.  Elles  sont  l'expression  exacte  de  la 
v6rit6  parce  qu'elles  r^pondent  aux  sentiments  personnels  des 
deux  souverains  et  aux  vues  du  Prince  de  Bismarck,  qui  depuis 
de  longues  annöes  cherche  ä  cultiver  ä  la  fois  l'amitiö  de  l'Au- 
triche  et  de  la  Russie.  Si  une  entente  pouvait  s'^tablir  aussi 
entre  ces  deux  dernieres  puissances,  il  n'y  aurait  plus  aucun 
point  noir  du  cöte  du  Nord.  Malheureusement  l'accord  n'existe 
pas  et  comme  j'ai  eu  l'honneur  de  vous  l'^crire,  le  23  de  ce  mois, 
il  n'est  que  trop  aise  de  pr6voir  le  cas  oü  l'Allemagne  forc6e 
de  choisir  entre  la  Russie  et  rAutriche,  devrait  en  vertu  du 
traite  d'alliance,  et  aussi  pour  veiller  ä  ses  propres  int^rßts,  se 
Tanger  du  c6t6  de  l'Autriche.  Le  Prince  de  Bismarck  travaille 
activement  depuis  longtemps  ä  6chapper  ä.  cette  alternative. 

Lorsqu'au  mois  d'aoüt  dernier  la  Russie  a  commenc^  ses 
armements  et  ses  dislocations  de  troupes  il  a  fallu  d'^nergiques 
reprösentations  du  cabinet  de  Berlin  pour  faire  sortir  l'Autriche 
de  sa  torpeur.  Aux  yeux  du  Prince  de  Bismarck  la  guerre  etait 
certaine  si  le  cabinet  de  Vienne  se  laissait  devancer  dans  la 
voie  des  preparatifs  militaires.  Apres  d'assez  longues  hesitations 
le  cabinet  de  Vienne  s'est  enfin  decide  ä  armer  et  lorsqu'il  s'y 
est  mis,  il  l'a  fait  avec  une  teile  ardeur,  que  d6s  le  commencement 
de  l'hiver,  il  6tait  pret  ä  entrer  en  campagne.  La  Russie  6tait 
encore  loin  de  lä  et  le  contraste  des  situations  avait  amene 
un  revirement  complet  dans  les  vues  du  cabinet  de  Vienne. 
On  se  disait  que  puisque  la  guerre  est  inevitable  et  que  le  moment 
seul  en  est  douteux,  il  valait  mieux  la  faire  dans  les  conditions 
les  plus  favorables  c'est  ä  dire  contre  un  adversaire  encore 
insuffisamment  pr6par6.    Le  Prince  de  Bismarck  a  eu  autre- 

232 


Berlin,  30.  6.  1888. 
ment  de  peine  ä  cette  epoque  ä  retenir  l'Autriche  qu'il  n'avait 
eu  ä  la  pousser  pendant  l'ötö  et  on  dit  qu'il  n'y  aurait  pas  reussi 
si  l'Empereur  Fran^ois  Joseph  n'avait  pas  impos6  sa  volonte 
ä  ses  ministres.  Le  Prince  de  Bismarck  n'a  donc  pas  cesse  de 
poursuivre  une  meme  direction  politique  pacifique  quoiqu'il 
ait  du  varier  dans  le  choix  des  moyens.  Mais  il  est  impossible 
ä  la  longue  d'empöcher  l'ouverture  des  hostilit^s  entre  deux 
puissances  voisines  presque  d'egale  force  et  dont  les  int^rßts 
sont  contradictoires.  Le  Chancelier  a  donc  du  se  preoccuper 
d'amener  entre  elles  une  entente  sur  une  base  solide  et  durable. 
II  ne  laisse  passer  aucune  occasion  de  rappeler  ä  Vienne  que  le 
casus  foederis  n'existe  que  pour  le  cas  oü  l'Autriche  serait 
attaquee.  II  recommande  aussi  avec  pers6v^rance  ä  Vienne 
un  arrangement  qui  partagerait  l'influence  en  Orient  ä  l'Autriche, 
la  Serbie;  ä  la  Russie,  la  Bulgarie.  Cet  accord  a  dejä  existe. 
L'Autriche  y  avait  consenti  ä  l'epoque  oü  eile  s'6tait  entendue 
avec  la  Russie  pour  l'occupation  de  la  Bosnie  et  de  I'Herz^- 
govine.  Le  Prince  de  Bismarck  rappeile  ä  Vienne  qu'il  y  a  une 
Sorte  de  manque  de  foi  ä  ne  pas  l'observer.  G'est,  parait-il, 
l'influence  Hongroise  si  puissante  ä  Vienne  et  en  particuHer 
Celle  du  Comte  Andrassy,  qui  empecherait  les  conseils  du  Chan- 
ceHer  d'etre  ecout^s.  On  serait  d'a^^s  ä  Pesth  que  l'arrangement 
qui  a  prec^de  la  guerre  d'Orient  n'est  plus  ex6cutable.  La  Russie 
ne  se  contente  plus  d'une  influence  pr^dominante  en  Bulgarie, 
eile  veut  transformer  ce  pays  en  un  etat  vassal  et  ne  tient 
tant  ä  y  avoir  la  haute  main,  que  parce  que  c'est  le  chemin  de 
Constantinople. 

Le  Prince  de  Bismarck  s'efforce,  parait-il,  de  demontrer  que 
la  conquete  de  Constantinople  elle-meme  n'affecterait  pas 
s^rieusement  les  int^rets  de  l'Autriche-Hongrie. 

J'ai  eu  beaucoup  de  peine  ä  croire  ä  cette  derniere  Information. 
C'est  une  these  difficile  ä  soutenir  et  on  ne  voit  pas  comment 
l'Allemagne  pourrait  se  d6sint6resser  non  seulement  pour  son 
aUi^e,  mais  encore  pour  elle-meme,  de  I'ötabUssement  de  la 
Russie  sur  les  rives  du  Bosphore.  Cependant  les  renseigne- 
ments  qu'on  me  donne  sont  si  positifs  que  je  suis  forc6  d'y 
ajouter  foi.    II  est  vrai   qu'ils  sont  accompagnes  d'un  com- 

233 


Berlin,  30.  6.  1888. 

mentaire.  L'AIlemagne  peut,  dit-on,  faire  cette  concession  sans 
peril.  L'Angleterre,  l'Italie  sont  trop  interessees  poiir  coii- 
sentir  ä  ce  qu'on  en  fasse  jamais  usage.  Pendant  que  le  Chan- 
celier  fait  entendre  ses  conseils  de  moderation  ä  Vienne  il  ne 
reste  pas  inactif  du  cöte  de  Saint  P6tersbourg.  Las  intentions 
pacifiques  du  Czar  ne  sont  pas  douteuses;  mais  comme  j'ai 
d^jä  eu  l'honneur  de  vous  l'öcrire,  Sa  Majest6  suit  une  politique 
contradictoire.  Elle  veut  la  paix,  mais  avec  les  avantages  que 
pourrait  lui  procurer  une  guerre  heureuse.  De  plus  le  Czar 
dirige  personnellement  la  politique  exterieure  et  ne  se  rend  pas 
toujours  compte  de  la  port6e  de  ses  actes.  II  est  entour6  de 
panslavistes  et  se  rend  souvent  ä  l'avis  de  son  dernier  inter- 
locuteur.  Le  plus  capable  et  le  plus  mod^rö  de  ses  conseillers 
M.  de  Giers  n'a  que  fort  peu  d'influence.  G'est  pourquoi  sans 
raettre  un  instant  en  doute  la  bonne  foi  de  l'Empereur  etinalgre 
les  progres  tr6s  marques  accomplis  pendant  les  derniers  jours 
on  n'est  pas  encore  enti^rement  rassure  ici  sur  la  politique 
russe;  mais  on  a  bon  espoir  d'arriver  ä  une  Situation  plus  com- 
plötement  satisfaisante.  On  compte  sur  la  lassitude  produite 
par  les  echecs  successifs  du  Czar  en  Bulgarie  pour  l'amener  ä 
moderer  ses  pretentions.  On  veut  aussi  se  servir  de  la  mobilite 
d'esprit  de  Sa  Majest6  pour  agir  sur  Elle  par  le  moyen  d'entre- 
vues  frequentes.  II  est  dejä  ä  peu  pres  decide  que  l'Empereur 
Guillaume  II  ira  faire  une  visite  au  Czar  des  le  mois  de  juillet 
prochain;  apres  quoi  il  ira  ä  Stockholm  et  ä  Copenhague. 


46. 

Eygermont,  Gesandter  (?)  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  7  aoüt  1888. 

Dans  la  lettre  que  j'ai  eu  l'honneur  de  Vous  adresser,  le 
23  juillet  dernier,  sous  le  numöro  103,  au  cours  de  l'entrevue 
des  Empereurs  de  Russie  et  d'Allemagne,  je  faisais  allusion  ä 
l'importance  probablement  negative,  au  point  de  vue  politique, 
des  entretiens  de  Peterhof.  J'exprimais  l'opinion  que  la  dis- 
cussion  des  questions  en  suspens  ne  pourrait  etre  serieusement 

234 


St.  Petersbourg,  7.  8.  1888. 

abordee  dans  les  pourparlers  Imperiaux  et  j'ajoutais,  en  maniere 
de  conclusion,  que  le  seul  resultat  de  l'entrevue  realisable,  en 
ce  moment,  serait  la  Prolongation  provisoire  de  la  paix  euro- 
p6enne. 

Si  je  me  suis  fait  l'echo  de  cette  opinion,  aussi  bien  avant 
que  pendant  l'entrevue,  c'est  que  la  Situation  internationale 
actuelle  ne  comporte  point  de  compromis  quelconque  entre  les 
deux  grandes  puissances  continentales,  l'Allemagne,  d'une  part, 
se  trouvant  li6e  par  ses  engagements  envers  l'Autriche-Hongrie, 
et  la  Russie,  d'autre  part,  n'ayant  aucune  raison  de  se  d^partir 
de  la  prudente  r^serve  qu'elle  n'a  cess6  d'observer  depuis  le 
commencement  de  la  crise,  reserve  qui,  —  soit  dit  par  paren- 
theses,  —  constitue  toute  la  force  de  sa  politique  ambigue. 

Les  6v6nements  paraissent  justifier,  de  tous  points,  cette 
opinion  ä  laquelle  tout  le  monde  commence,  d'ailleurs,  ä  se 
rallier. 

Certains  organes  de  la  presse  etrangere,  qui  s'etaient  laisses 
aller  aux  espörances  les  plus  illusoires,  se  trouvent  peu  ä  peu 
ramenes  ä  une  plus  saine  appreciation  des  choses  et  ne  voient 
d6jä  plus  dans  l'entrevue  qu'un  pur  acte  de  courtoisie  pose 
par  l'Empereur  Guillaume  ä  l'egard  de  son  ain6,  le  Souverain 
de  toutes  les  Russies. 

Quant  au  langage  de  la  presse  russe,  il  ne  peut  que  corroborer 
cette  maniere  de  voir.  Les  journaux,  tant  independants  qu'offi- 
cieux,  ne  se  sont  guere  ecart6s  d'une  ligne  de  conduite  assez 
uniforme,  envisageant  l'entrevue  avec  le  plus  grand  calme  et 
^vitant,  comme  de  parti  pris,  d'y  attribuer  aucune  portöe 
politique  immediate.  C'est,  qu'au  fond,  meme  dans  les  spheres 
les  plus  sympathiques  ä  l'influence  occidentale,  tout  le  monde 
se  rend  parfaitement  compte  du  röle  que  la  Russie  s'applique 
ä  jouer  depuis  des  siecles,  en  vertu  d'une  mission  qu'elle  con- 
sidöre  comme  historique,  mission  ä  laquelle  le  gouvernement 
Imperial  actuel  est  loin  de  vouloir  faillir.  Et  ce  sentiment 
a  du  etre  d'autant  plus  gen6ral,  que  l'entrevue  a,  pour  ainsi 
dire,  coincidö  avec  la  tenue  d'un  anniversaire  qui  a  remu6  le 
vieux  sang  slave  jusques  dans  les  derniers  recoins  de  la  Russie. 
Je  veux  parier  du  900'^"®  anniversaire  de  la  conversion  de  la 

235 


St.  P^tersbourg,  7.  8.  1888. 

Russie  aux  id6es  chrötiennes,  anniversaire  c616br6,  le  27  juillet 
dernier,  sur  tout  le  territoire  moscovite.  Ces  fßtes  ont  donn6 
lieu  ä  d'6clatantes  dömonstrations,  notamment  k  Kiew,  la  ville 
dite  sainte,  d'oü  6tait  partie,  il  y  a  neuf  siöcles,  l'impulsion 
religieuse  qui  entraina  toute  la  race  slave  dans  les  bras  du 
christianisme.  Ce  n'est,  certes,  pas  au  moment  oü  Ton  voit 
accourir  au  centre  de  la  vieille  cit6  de  St.  Wladimir  les  nom- 
breux  d6l6gu68  slaves  des  pays  limitrophes,  pour  y  af firmer 
leur  soumission  au  grand  chef  de  la  Chr6tient6  orthodoxe,  qu'il 
est  possible  ä  la  nation  russe  de  se  soustraire  au  grand  courant 
qui  la  pousse,  sans  cesse,  vers  Constantinople. 

Les  fßtes  de  Kiew  ont  eu,  en  effet,  pour  corollaire  des  mani- 
festations  et  des  discours  qui  ont  mis  en  pleine  lumiöre  les 
aspirations  de  la  population  panorthodoxe.  Le  procureur  du 
St.  Synode,  M.  Pobödonostzew,  Tun  des  principaux  conseillers 
de  l'Empereur,  y  a  prononc6,  notamment,  des  paroles  dans 
lesquelles  il  s'est  inspir^  non  seulement  de  la  religion  mais  aussi 
de  la  politique,  plutot  de  celle-ci  que  de  celle-lä.  En  outre, 
la  pr^sence,  aux  fötes,  du  Comte  Ignatiew  et  d'autres  sommitös 
slavophiles  n'a  fait  qu'en  accentuer  le  caractere  panslaviste. 

Sans  doute,  les  aspirations  intransigeantes,  auxquelles  je 
viens  de  faire  allusion,  ne  sont  point  partagees  universel  ement 
par  la  nation,  surtout  dans  les  sph^res  gouvernementales.  Tant 
s'en  faut.  Mais,  pour  tout  observateur  impartial,  il  parait 
Evident,  que  les  deux  partis  ne  sont  gufere  s6par6s  que  par  une 
question  d'opportunitö. 

Au  resumö,  de  ce  qui  pröcede,  il  est  permis  de  conclure  que 
l'entrevue  des  Empereurs  et  les  fßtes  de  Kiew  constituent  deux 
^venements  qui  möritent  d'etre  rapprochös.  Si  le  premier  de 
ces  6venements  a  donn6  lieu,  de  la  part  des  souverains,  ä  des 
protestations  reciproques  de  paix  et  d'amitiö,  le  second,  en 
revanche,  est  de  nature  ä  etablir  que  la  Russie,  tout  en  s'apprö- 
tant  k  mettre  ä  profit  la  bienveillante  attitude  de  l'Allemagne, 
ne  compte  renoncer  k  aucune  de  ses  aspirations  seculaires. 

Est-ce  k  dire,  cependant,  qu'en  pr6sence,  ä  la  fois,  des  engage- 
ments  internationaux  de  l'Allemagne  et  du  Systeme  politique 
poursuivi  par  la  Russie,  il  n'ait  pu  etre  jet6,  dans  l'entrevue 

236 


St.  Pötersbourg,  7.  8.  1888. 
de  Peterhof,  aucune  base  d'arrangement  propre  ä  debrouiller 
la  Situation  europeenne,  du  cote  des  Balkans  ?  Ce  serait  peut- 
ßtre  s'aventurer  trop  loin  dans  le  courant  des  affirmations 
pessimistes.  Mes  renseignements  personnels  me  permettent,  au 
contraire,  de  croire  que  TAllemagne  aurait  promis,  de  rechef, 
ä.  la  Russie  son  appui  dans  la  question  bulgare,  en  se  pronon- 
^ant,  p'us  que  jamais  et  ouvertement,  pour  le  respect  les  clauses 
contenues  dans  le  traite  de  Berlin.  II  est  certain  que  la  Russie 
ne  manquera  pas  de  profiter  de  l'appoint  qui  lui  est  offert, 
quelque  maigre  que  celui-ci  puisse  paraitre.  Et  si  je  ne  m'abuse, 
eile  ne  perd  pas  de  temps  et  jette,  d'ores  et  d6jä,  les  jalons  d'une 
nouvelle  entreprise  destin6e  ä  miner  le  tröne  du  Prince  de  Co- 
bourg.  Assurös,  d'un  cote,  de  l'assentiment  de  TAllemagne, 
mais  pr6voyant  une  r6sistance,  peut-etre  insurmontable,  de  la 
part  de  rAutriche-Hongrie,  certains  personnages  russes  machi- 
neraient,  en  sous  raain,  dans  la  principaut6,  avec  diff6rents 
chefs  de  partis  bulgares,  quelque  nouveau  revirement  politique. 
II  ne  s'agirait  de  rien  möins  que  de  renverser  le  Prince  de  Go- 
bourg  par  un  mouvement  Interieur  et  de  mettre  l'Autriche  en 
pr6sence  d'un  fait  accompli. 

C'est,  Sans  doute,  en  pr6vision  de  ce  revirement  que  certains 
journaux  russes  et  etrangers  ont  mis  en  avant  la  candidature  Even- 
tuelle du  Prince  Waldemar  de  Danemark,  candidature  pr6ten- 
duement  convenue  entre  l'Allemagne  et  la  Russie,  sans  songer 
qu'il  est  fort  pr6matur6  d'61ever  un  nouveau  titulaire  sur  le 
tröne  de  Bulgarie  aussi  longtemps  que  celui-ci  est  occupö  par 
le  Prince  de  Cobourg.  N6anmoins,  je  tiens  de  bonne  source 
que  le  Prince  Danois  serait  tr6s  favorablement  accueilli  en  haut 
lieu  k  St.  Petersbourg.  Mais  il  est  certain  que  le  Gouverne- 
ment Imperial,  loin  de  proposer  cette  candidature,  ainsi  qu'il 
le  fit  jadis  pour  le  prince  de  Mingr6he,  se  bornerait  ä  y  donner 
son  approbation  sous  certaines  conditions. 

Quoi  qu'il  en  soit  —  il  Importe  de  le  r6p6ter  — ,  tout  semble 
dependre  de  l'Etat  Interieur  de  la  Bulgarie.  Si,  malgrö  toutes 
les  agitations  80ulev6es,  le  Prince  de  Cobourg,  parvient  ä  y 
maintenir  l'ordre,  il  est  probable  que  sa  Situation  personnelle 
restera  sauve,  au  moins  provisoirement.    Quant  ä  la  Russie, 

237 


St.  Pötersbourg,  7.  8.  1888. 

eile  ne  se  departira  point,  dans  tous  les  cas,  de  sa  politique 
de  lent  envahissement  et  n'arretera  pas  de  sitot  ses  armements 
k  outrance.  Aussi,  est-on  en  droit  de  se  demander,  si  la  Ligue 
de  la  paix,  s'appuyant  sur  les  declarations  pacifiques  echangees 
ä  Peterhof,  ne  cherchera  pas  quelque  remede  efficace  ä  une 
Situation  aussi  tendue,  qui  menace,  tot  ou  tard,  de  se  denouer 
dans  le  sang.  C'est  un  point  qui  pourra,  sans  doute,  etre  eclairci 
plus  profondement  lors  de  la  prochaine  entrevue  des  Empereurs 
Guillaume  et  Fran9ois- Joseph. 


47. 

Baron   Greindl,   Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  11  aoüt  1888. 

Ayant  dejä  eu  l'honneur  de  vous  mander  quelle  est  l'attitude 
prise  par  le  Cabinet  de  Berhn,  dans  l'affaire  de  Massouah,  jo 
n'ai  plus  ä  vous  parier  cette  semaine  de  la  politique  etrangere 
de  l'Allemagne  que  pour  mentionner  les  deux  discours  pro- 
nonc6s  Tun  par  Lord  Sahsbury  au  banquet  du  Lord  Maire, 
l'autre  par  le  general  Ignatiew  ä  Kiew. 

Les  relations  de  l'Angleterre  avec  FAllemagne  ne  sont  pas 
intimes,  vous  le  savez,  et  on  ne  tient  gu6re  ä  Berlin  k  les  rendre 
plus  6troites.  Le  Prince  de  Bismarck  que  les  chambres  prus- 
siennes  ont  tourmente  pendant  toute  son  existence  et  qui  a 
failli,  grace  k  leur  Opposition,  echouer  dans  ses  grands  desseins, 
a  la  haine  du  parlementarisme  et  n'accordera  jamais  sa  con- 
fiance  enti^re  k  un  pays  oü  le  Parlement  gouverne  presque 
sans  contrepoids.  De  plus  ce  serait  un  alhe  dangereux.  Elle 
a  dans  les  Indes  d'autres  interets  que  ceux  des  puissances  con- 
tinentales  et  pourrait,  dans  certaines  circonstances  etre  moins 
sinc6rement  pacifique  que  les  pays  auxquels  les  affaires  de  l'Asie 
Centrale  sont  indifferentes. 

Peut-etre  l'Angleterre  aurait-elle  pu  se  joindre  ä  la  Triple- 
Alhance  l'hiver  dernier,  quand  les  relations  entre  FAllemagne 
et  la  Russie  etaient  tendues.  Elle  a  pr6f6re  conserver  sa  liberte 
d'action  et  recueilhr  les  avantages  de  la  ligue  de  la  paix  sans 

238: 


Berlin,  11.  8.  1888. 

en  recueillir  les  obligations.  II  est  peu  probable  qu'elle  desire 
renoncer  ä  cette  politique  qui  chez  eile  est  traditionelle.  Nean- 
moins  si  eile  ne  veut  pas  etre  l'alliee  de  rAllemagne,  il  ne  peut 
que  lui  Mre  avantageux  d'en  etre  Tamie.  II  semble  que  son 
isolement  lui  pese  et  que  Lord  Salisbury  ait  voulu  profiter  du 
banquet  du  Lord  Maire  pour  faire  publiquement  des  avances 
au  Gouvernement  Imperial  dont  il  a  lou6  sans  reserve  la  poli- 
tique, Sa  Seigneurie  applaudit  au  resultat  de  l'entrevue  de  Peter- 
hof et  dit  etre  convaincu  que  la  rencontre  des  deux  Empereurs 
donnera  au  Czar  la  force  d'imposer  ä  son  peuple  une  politique 
pacifique.  Lord  Salisbury  voulant  peindre  ä  grands  traits  une 
Situation  incontestablement  amelioree,  n'a-t-il  pas  ä  dessein 
neglige  les  nuances.  Pour  etre  tout  ä  fait  exact  n'aurait-il  pas 
fallu  tenir  compte  de  la  position  et  de  I'influence  du  parti  pan- 
slaviste  en  Russie?  Les  journaux  de  la  secte  qui  s'etaient  tüs 
pendant  le  sejour  del'Empereur  ont  recommence  leurs  fanfaron- 
nades  immediatement  apres  son  depart.  Le  Czar  avait  mani- 
feste le  desir  de  donner  aux  fetes  de  Kiew  un  caract^re  ex- 
clusivement  religieux.  N^anmoins  le  General  Ignatiew  a  eu 
l'insolence  d'eluder  la  defense  de  son  souverain  et  de  prononcer 
un  discours  dans  lequel  il  a  hautement  exprime  ses  sentiments 
fanatiques  et  beUiqueux.  II  n'en  a  ete  puni,  paralt-il,  que  par 
une  inoffensive  reprimande. 

Ces  faits  prouvent  combien  le  Gouvernement  Russe  se  sent 
faible  \'is-ä-vis  du  Panslavisme. 

Le  r^tablissement  de  la  confiance  entre  l'Empereur  d'Alle- 
magne  et  l'Empereur  de  Russie  est  sans  doute  un  resultat  de 
la  plus  haute  importance;  mais  il  ne  faut  pas  oublier  qu'en 
d6pit  de  son  titre  d'autocrate,  le  Czar  n'est  pas  le  seul  maltre 
dans  son  Empire. 

48. 
Eygermont,  Gesandter(?)  in  Petersburg. 

St.  P^tersbourg,  le  13  aoüt  1888. 

Toute  reserve  faite  en  ce  qui  concerne  les  vues  personnelles 
de  l'Empereur,  dont  le  sentim«nt  et  les  intentions  demeurent 

239 


St.  P6tersbourg,  13.  8.  1888. 

toujours   un   peu   6nigrnatiques,    les   sph6res   officielles   russes 

paraissent  accentuer  de  plus  en  plus  leur  Sympathie  pour  l'Alle- 

magne. 

Ge  resultat  tient  surtout  aux  trois  causes  suivantes:  le  desir 
de  trouver  une  Solution  ä  la  question  bulgare,  certaines  con- 
sid6rations  financi^res,  et,  principalement  peut-6tre,  la  tournure 
des  affaires  en  France. 

Le  Gouvernement  russe  semble  effectivement  vouloir  mettre 
un  terme,  en  Bulgarie,  ä  une  Situation  qu'il  considöre  comme 
anormale  et  contraire  aux  stipulations  du  traitö  de  Berlin. 
Or,  sentant  l'impossibilit^  d'y  parvenir  sans  le  concours  de 
l'Allemagne,  il  se  mohtre  tout  dispos6  ä  profiter  des  bons  Offices 
que  l'Empereur  Guillaume  lui  a  offerts  ä  P6terhof.  Et,  pressö 
d'en  finir,  il  ne  se  pr6occupe  m§me  point  de  rechercher  le  mobile 
qui  a  pu  amener  le  souverain  Allemand  ä  lui  promettre  son 
appui.  Du  reste,  tout  ce  que  la  Russie  attend  de  l'Allemagne, 
en  cette  occurrence,  c'est  que  celle-ci,  par  son  attitude,  dötermine 
la  chute  du  Prince  de  Cobourg.  Aussitot  ce  r6sultat  obtenu, 
eile  serait  d6cid6e  ä  se  montrer  concihante,  ä  ne  conserver  son 
ancien  programme  que  dans  les  grands  traits  et  pour  la  forme, 
se  bornant,  en  r6aht6,  au  simple  r6tablissement  des  relations 
diplomatiques.  Elle  accepterait  le  nouveau  Prince,  quel  qu'il 
soit,  pourvu  qu'il  appartienne  k  la  rehgion  orthodoxe  ou  m§me 
protestante.  Mais,  k  aucun  prix,  eile  ne  consentirait  k  l'ölection 
d'un  candidat  catholique.  Une  fois  le  prince  Ferdinand  6carte, 
il  parait  que  le  Gouvernement  russe  enverrait  en  Bulgarie  un 
commissaire  charg6  d'y  renouer  les  rapports  officiels.  On  ajoute 
que  cet  envoy6  aurait  pour  instructions  de  ne  point  se  möler 
aux  affaires  int6rieures  du  pays.  Toutefois,  ce  dernier  point 
semble  difficile  k  admettre,  en  pr6sence  du  role  actif  que  la 
Russie  ambitionne  de  jouer  dans  les  Balkans.  Quant  k  l'^loigne- 
raent  du  Prince  de  Cobourg,  si  la  Russie  compte  l'obtenir,  en 
partie,  par  l'entremise  de  l'Allemagne,  eile  fonde  surtout  son 
espoir  sur  l'explosion  de  quelque  mouveroent  intörieur.  Dans 
ma  derniöre  communication  il  6tait  question  de  ce  revirement 
politique  pr6par6  avec  la  connivence  des  chefs  de  groupes  par- 
tisans  de  la  Russie.    Or,  si  mes  renseignements  sont  exacts, 

240 


St.  Pötersbourg,  13.  8.  1888. 

plusieurs  agents  bulgares  se  trouveraient  actuellement  ä  St. 
Petersbourg,  oü  ils  attendraient  d'importantes  Communications 
de  leur  pays,  ainsi  que  le  tres  prochain  denouement  de  pour- 
parlers  diplomatiques  engages  par  le  gouvernement  russe. 

Au  debut  de  la  presente  lettre,  le  rapprochement  de  la  Russie 
avec  l'Allemagne  est  attribue,  en  partie,  ä  certaines  conside- 
rations  tenant  de  l'ordre  financier.  Parmi  ces  considerations 
il  faut  placer,  en  premier  lieu,  la  hausse  qui,  depuis  un  certain 
temps,  a  marque  le  cours  du  rouble.  Cette  hausse  est  redevable, 
jusqu'ä  un  certain  point,  ä  la  mauvaise  recolte  de  cette  annee 
en  Allemagne.  Ce  pays  se  trouve,  en  effet,  en  raison  de  l'in- 
suffisance  des  approvisionnements,  oblige  d'acheter  de  fortes 
«quantites  de  roubles  pour  solder  les  cereales  qui  lui  arrivent 
de  Russie,  oü  la  recolte  est  bonne  et  les  r^serves  tres  abon- 
dantes.  En  outre,  des  combinaisons  sont  en  voie  de  se  con- 
clure  entre  les  banquiers  berlinois  et  le  Gouvernement  russe. 
G'est  ainsi,  par  exemple,-que  la  maison  Bleichröder  aurait  fait 
acquisition  de  cinquante  millions  de  roubles  de  fonds  russes 
que  l'Etat  avait  ici  en  portefeuille.  On  affirme  meme  que  cette 
Operation  ne  serait  que  le  prelude  d'autres  Operations  plus 
importantes. 

A  l'egard  des  affaires  de  France,  je  crois  savoir  que  les  der- 
niers  evenements  Interieurs  de  ce  pays,  habilement  exploites 
par  FAliemagne,  ont  produit  une  tres  mauvaise  Impression 
dans  les  spheres  officielles  russes  et  häte  leur  gra\^tation  vers 
Berlin.  On  craint,  ici,  par  dessus  tout,  le  mouvement  social 
qui  se  dessine  ä  Paris  et  la  propagande  revolutionnaire  qui  se 
poursuit  dans  toute  la  France.  La  presse,  cependant,  est  par- 
tag6e,  ä  ce  sujet,  en  deux  courants  distincts.  Certains  journaux 
epousent  nettement  les  apprehensions  dont  il  vient  d'etre 
question.  Tels  sont  le  Nouveau  Temps  et  le  Grasdanine.  D'au- 
tres, au  contraire,  comme  le  Svet^  les  Nouvelles  et  la  Gazette  de 
Moscou  conservent  plus  de  sang-froid  dans  leurs  appreciations. 
Ces  derniers  cherchent  ä  attenuer  la  portee  du  mouvement 
ouvrier  en  demontrant  que  la  France  n'est  pas  plus  socialiste 
que  l'Angleterre,  et  peut-etre  moins  que  TAllemagne.  Et  en 
consequence  ils   continuent  h  regarder  la   France  comme  un 

IG    Europäische  Politik.    Ud.  6.  ^11 


St.  Pölersbourg,  13.  8.  1888. 

atout  dans  le  jeu  de  la  Russie.    Quoiqu'il  en  soit,  la  Situation 

troublee  que  la  Republique  traverse,  est  loin  de  diminuer  I'in- 

tensite  du  courant  sympathique  qui  ramene,  peu  ä  peu,  la  Russie 

vers  la  grande  nation  voisine,  dans  laquelle,  il  est  peut-etre 

opportun  de  le  constater,  eile  n'a  connu  de  tout  temps,  que  des 

allies. 


49. 

Eygermont,  Gesandter(?)  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  27  aöüt  1888. 

Aucune  modification  serieuse  n'est  ä  signaler  dans  l'attitude 
de  la  Russie  relativement  ä  la  Solution  de  la  question  bulgare. 
Depuis  le  rapprochement  qui  s'est  opere  entre  les  Cours  de 
Berlin  et  de  St.  Petersbourg,  le  Gouvernement  Imperial  semble 
s'en  rapporter  de  plus  en  plus,  ä  l'appui  de  l'Allemagne  et  ä 
I'action  des  puissances  ligu6es.  II  espere,  d'ailleurs,  par  dessus 
tout  que  les  evenements  Interieurs  ameneront  en  Bulgarie  une 
crise  fatale  pour  le  Prince  Ferdinand.  A  ses  yeux,  cette  even- 
tualit6  aurait  pour  consequence  probable  de  motiver,  ipso 
facto,  Intervention  des  gouvernements  signataires  du  traite 
de  Berlin. 

En  attendant,  le  Cabinet  moscovite  se  renferme  comme  tou- 
jours,  dans  la  reserve  qui  caract6rise  sa  politique  expectante. 
Cette  attitude  lui  a  trop  bien  reussi  jusqu'ä  präsent  pour  qu'il 
l'abandonne  sans  raison.  Ses  aspirations  dans  les  pays  balka- 
niques  etant  connues,  il  laisse  jusqu'ä  nouvel  ordre,  aux  puis- 
sances etrangeres  le  soin  de  les  realiser,  persuade,  qu'ä  la  longue, 
tout  finira  par  s'arranger  selon  ses  convenances. 

La  tendance  ä  St.  Petersbourg  est  donc  de  nouveau  ä  la 
temporisation.  II  ne  parait  pas,  en  effet,  que,  malgre  les  menees 
actives  auxquelles  se  livrent  les  partis  Interesses,  aussi  bien 
en  Russie  qu'en  Bulgarie  meme,  le  Prince  Ferdinand  doive 
craindre,  de  sitöt,  son  renversement  par  un  mouvement  in- 
surrectionnel.  D'autre  part,  il  est  permis  de  douter  que,  dans 
les  circonstances  actuelles,  les  puissances  parviennent  bientöt 

242 


St.  Pötersbourg,  27.  8.  1888. 
ä  conclure  un  arrangement  qui  soit  de  nature  ä  concilier  les 
interets  divergents  et  les  aspirations  opposees  de  la  Russie  et 
de  l'Autriche-Hongrie. 

La  reserve  dont  la  Russie  s'inspire  dans  sa  politique,  en  ce 
qui  concerne  les  affaires  bulgares,  ne  Tempeche  point  de  jeter 
ses  regards  par-dessus  les  frontieres.  Ainsi,  on  n'est  point  sans 
supputer  Finfliience  que  peuvent  avoir,  au  point  de  vue  de 
l'equilibre  europeen,  les  evenements  qui  se  d^roulent,  en  ce 
moment  en  France. 

L'agitation  boulangiste  a  le  don  de  fixer  tout  specialement 
l'attention  publique.  Mais,  tandis  que  les  journaux  prennent 
parti,  Selon  leurs  propres  idees,  les  uns  pour  les  autres  contre 
le  General  Boulanger,  oa  se  montre  beaucoup  plus  circonspect 
dans  les  cercles  diplomatiques  russes.  Ici,  l'impartialite  parait 
tout  ä  fait  de  mise.  II  importe,  en  effet,  de  ne  point  porter 
ombrage  ä  la  France  dont  la  Russie  a  besoin,  comme  contre- 
poids  vis-ä-\'is  de  TAlleraagne. 

En  revanche,  dans  les  reunions  panslavistes,  oü  Ton  n'est  pas 
tenu  k  autant  de  menagements,  on  ne  dissimule  point  le  d^sir 
de  voir  aboutir  la  campagne  entreprise  contre  le  parlemen- 
tarisrae,  soit  au  triomphe  des  idees  bonapartistes  ou  royalistes, 
soit  plutot  ä  une  dictature  ephemere  du  General  Boulanger. 
A  tort  ou  ä  raison,  l'avenement  de  ce  dernier  surtout,  passe  pour 
devoir  provoquer  des  6ventualites  belliqueuses,  gräce  auxquelles 
la  Russie  pourrait  realiser  certaines  de  ses  aspirations,  qu'elle 
est  tenue  de  contenir  en  presence  d'une  Allemagne  inoccup6e. 

Ces  desirs  n'ont  guere  cours,  je  le  röpete,  que  dans  le  parti 
d'action,  toujours  en  eveil  pour  pousser  la  Russie  dans  la  voie 
que  lui  trace  sa  soi-disant  mission  historique. 

Dans  les  spheres  purement  officielles  on  se  borne  ä  regretter 
les  perturbations  interieures  qui  bouleversent  la  France  et 
minent  l'influence  internationale  qu'elle  revendiquait  autre- 
fois  ä  si  juste  titre.  De  lä,  ä  s'attaquer  aux  institutions  memes 
du  pays  il  n'y  a  pas  loin.  Aussi  la  forme  republicaine  adoptee 
ä  la  Suite  des  desastres  de  1870,  trouve-t-elle  ici  de  nombreux 
d^tracteurs.  II  n'est,  pour  ainsi  dire,  qu'une  voix  pour  pre- 
tendre  que  le  peuple  fran<;^ais  ne  saurait  s'accomoder  longtemps 

!«•  243 


St.  Petersbourg,  27.  8.  1888. 

ä  ce  regime  qu'on  pretend  etre  en  Opposition  avec  ses  mceurs 
et  avec  son  liistoire.  Teile  est,  notamment,  ropinion  que  j'ai 
entendu  exprimer,  ä  plusieurs  reprises,  dans  des  entrevues 
intimes,  par  im  des  personnages  les  plus  haut  places  dans  le 
Gouvernement  Imperial. 

L'Ambassadeur  de  Turquie  a  remis  mercredi  dernier  entre 
les  mains  de  M.  de  Giers,  la  protestation  de  la  Porte  contre 
l'occupation  par  l'Italie  de  Massouah.  Le  Gouvernement  pro- 
fitant  de  cette  occasion  pour  prendre  une  petite  revanche  contre 
l'Italie,  a  resolu  de  s'associer  aux  reclamations  du  Sultan. 
Mais  son  concours  sera  tout  ä  fait  platonique.  Quoiqu'il  en 
soit,  cette  attitude  servira  ä  maintenir  la  Russie  sur  le  terrain 
qu'elle  a  choisi  pour  ses  revendications  en  Bulgarie,  c'cst-ä- 
dire  sur  le  terrain  du  respect  du  aux  traites. 

Malgre  l'irritation  qu'on  eprouve  ä  St.  Petersbourg  contre 
l'Italie,  journaux  et  diplomates  feignent  de  ne  pas  la  prendre 
au  serieux.  Ils  representent  en  outre,  le  voyage  de  M.  Crispi 
k  Friedrichsruhe  comme  une  simple  manoeuvre  destinee  k  donner 
de  l'importance  ä  cet  homme  d'Etat  et  ä  consolider,  en  Italic 
mßme,  sa  position  ebranlee  par  le  nouvel  echec  d'Abyssinie. 

Je  termine  cette  lettre  par  la  mention  d'un  article  du  «Nouveau 
Temps»,  paru,  il  y  a  trois  jours,  et  se  rattachant  ä  l'eventualitö 
du  deces  du  Roi  des  Pays-Bas.  A  ce  propos,  le  Journal  russe 
croit  devoir  engager  les  Puissances  ä  se  preoccuper  prompte- 
ment  de  la  Regence  ä  etablir,  le  cas  echeant,  dans  ce  pays. 
Et  il  ajoute  —  je  rapporte  la  chose  ä  simple  titre  de  curiosite  — , 
que  l'Europe  est  interessee  k  eviter  soit  l'absorption  de  la  Hol- 
lande par  l'Allemagne,  soit  son  annexion  ä  la  Belgique,  laquelle, 
des  lors,  ne  pourrait  plus  demeurer  un  etat  neutre. 


50. 

Eygermont,  Gesandter(?)  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  11  septembre  1888. 

Ainsi  que  j'ai  eu   l'honneur  de  vous   I'annoncer  le  7  de  ce 
mois,  l'Empereur  a   quitte   Peterhof,   le  5,   pour  se  rendre  ä 

244 


St.  Pötersbourg,  11.  9.  1888. 
Elisabethgrad,  oü  ont  lieu  de  grandes  manoeuvres  militaires. 
Sa  Majeste  ne  sejournera  pas  plus  de  cinq  ou  six  jours  au  milieu 
des  troupes  imperiales  et,  aussitöt  apres,  Elle  se  rendra,  pour 
s'y  livrer  ä  la  chasse,  dans  les  domaines  que  la  Couronne  pos- 
sede  dans  les  provinces  polonaises.  Enfin,  le  voyage  que  l'Em- 
pereur  doit  entreprendre  dans  la  partie  meridionale  du  terri- 
toire  est  fixe  vers  le  mois  d'octobre. 

Ces  deplacements,  qui,  pendant  deux  ou  trois  mois,  tiendront 
le  chef  de  l'Etat  eloigne  du  centre  des  affaires  politiques,  peu- 
vent  etre  invoques  comme  une  nouvelle  preuve  de  l'accalmie 
regnant  actuellement  un  peu  partout,  accalmie  gräce  ä  laquelle 
certains  incidents  internationaux,  tels,  par  exemple,  que  l'affaire 
de  Massouah,  demeurent  sans  consequences  fächeuses. 

II  ne  faudrait  pas  en  conclure,  toutefois,  que  tout  nuage 
ait  disparu  de  l'horizon  politique,  et  qu'ä  l'interieur  de  la 
Russie  notamment,  tout  le  monde  accepte  benevolement  la 
treve  apparente  conclue  tacitement  entre  les  divers  partis,  depuis 
l'entrevue  des  deux  Empereurs.  J'ai  eu  l'occasion  derniere- 
ment  d'insister  sur  la  discordance  qui  continue  ä  regner  dans  la 
presse  au  sujet  de  la  politique  allemande.  Malgre  le  terrain 
gagne  par  le  parti  germanophile,  aussi  bien  dans  l'opinion 
publique  que  dans  les  spheres  officielles,  le  parti  dit  national 
ou  slavophile  est  loin  d'avoir  renonce  k  la  lutte.  II  y  a  m§me 
lieu  de  croire  que  ce  dernier  a  des  raisons  serieuses  de  compter 
sur  l'appui  de  l'Empereur. 

D6jä,  k  peine  quelques  jours  apres  l'entrevue  de  Peterhof, 
nous  etions  ä  meme  de  constater  l'intensite  du  mouvement 
panslaviste,  s'affirmant  resolument  lors  du  jubile  religieux  de 
Kiew.  Or,  voici  qu'un  nouvel  evenement  tend  k  raviver  les 
aspirations  panorthodoxes.  Le  Grand-Duc  Serge  et  la  Grande- 
Duchesse  Serge,  ainsi  que  le  Grand-Duc  Paul  vont  faire  un 
voyage  en  Palestine  et  partiront  ä  cet  effet  d'Odessa,  le  11/23 
de  ce  mois.  En  somme,  ce  voyage  n'aurait  point  une  signi- 
fication  particuHere,  si  d'une  part,  les  personnages  grands 
ducaux  ne  devaient  recueilhr,  ä  Jerusalem  meme,  les  felicitations 
d'un  nombreux  clerg6  abyssin  depech^,  ä  cet  effet,  k  leur  ren- 
contre,  et  si,  d'autre  part,  on  n'avait  k  rapprocher  de  ce  fait 

245 


St.  Petersbourg,  11.  9.  1888. 

la  visite  que  l'Empereur  a  regue,  le  jour  meme  de  son  depait 
pour  Elisabethgrad,  de  deux  envoyes  du  Roi  d'Abyssinie,  le 
pretre  Gregoire  et  le  diacre  Michel,  venus  pour  assister  au 
jubil6  de  Kiew  et  pour  presenter  au  Tsar  les  hommages  de  leur 
souvei'ain.  Sans  doute,  l'audience  dont  il  vient  d'etre  question 
n'avait  pas,  ä  proprement  parier,  de  caractere  politique,  attendu 
que  les  religieux  abyssins  n'ont  pas  ete  accueillis  ä  titre  de 
representants  du  Negus,  mais  simplement  comme  des  personnes 
privees  et  en  qualite  de  coreligionnaires  orthodoxes.  Mais  eile 
constitue,  neanmoins,  l'indice  d'un  courant  puissant  que  Ton 
tend  ä  maintenir  entre  la  Russie  et  les  peuples  orthodoxes. 

La  Bulgarie,  que  les  gouvernements  etrangers  laissent  se 
d^battre  avec  les  difficultes  int^rieures  et  dont  le  Cabinet  russe 
lui-meme  semble  ne  point  se  preoccuper,  n'en  est  pas  moins 
en  but  ä  certaines  menees  occultes  dirigees  par  des  mains  pan- 
slavistes.  Tsanskow,  Tun  des  agents  bulgares,  dont  j'avais 
Signale  la  presence  ä  St.  Petersbourg,  se  trouve  toujours  dans 
la  capitale  russe.  II  a  meme  fait  une  visite  ä  M.  de  Giers,  en 
Finlande,  et  il  s'emploie,  plus  que  jamais,  ä  combiner  un  revire- 
ment  bulgare,  en  faveur  duquel  on  cherche  ä  gagner  des  ad- 
versaires  du  parti  russe  dans  la  principaute.  D'autre  part, 
je  sais,  de  source  slavophile,  que  les  tetes  du  camp  slavophile 
agissent  ici  activement  dans  ce  but. 

Les  nouvelles  qu'on  re^oit  de  Bulgarie  et  l'agitation  qui  se 
produit  en  Macedoine  semblent,  d'ailleurs,  demontrer  que  tous 
ces  agissements  ne  demeurent  pas  sans  effet. 

Au  r6sum6,  il  serait  difficile  de  determiner,  d'une  fagon  pre- 
cise,  le  travail  souterraiu  qui  s'effectue  actuellement  en  Russie 
et  dans  les  pays  soumis  ä  l'orthodoxie,  mais  ce  qui  est  certain, 
c'est  que  le  courant  national  et  religieux,  un  moment  retarde 
dans  sa  marche,  est  en  voie  de  reprendre,  ä  nouveau,  le  dessus, 
Par  contre,  le  mouvement  dont  il  est  question  est  discretement 
combattu  dans  les  spheres  diplomatiques  russes,  encore  sous 
le  charme  de  la  derniere  entrevue  et  tout  disposees  ä  renvoyer 
ä  un  avenir  plus  ou  moins  lointain  les  complications  qu'engendre- 
rait  la  reahsation  des  idees  slavophiles. 


246 


Berlin,  17.  11.  1888. 
51. 
Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  17  novembre  1888. 

Je  vous  remercie  des  informations  que  vous  avez  bien  voulu 
me  donner  par  votre  depeche  du  12  novembre  A,  No.  2714. 
J'avais  dejä  appris  au  Ministere  des  Affaires  Etrangeres  ä  Ber- 
lin, comme  j'ai  eu  l'honneur  de  vous  l'ecrire,  que  dans  l'opinion 
de  l'ALIemagne,  c'est  ä  l'Empereur  de  Russie  ä  prendre  l'ini- 
tiative  de  propositions  pour  la  Solution  de  la  question  bulgare. 
Je  vois  que  le  point  de  vue  est  le  möme  ä  Rome,  comme  c'etait 
presque  certain  en  raison  des  liens  qui  unissent  les  trois  puis- 
sances  de  l'Europe  Centrale.  La  Russie  est  exclue  de  fait  de 
toute  influence  en  Bulgarie  et  personne  en  Italie,  en  Autriche 
ou  en  Allemagne  n'a  interet  ä  reveiUer  une  question  qui  dort 
pour  le  moment,  et  qui  faute  d'un  candidat  au  tröne  bulgare 
qui  soit  agreable  ä  toutes  les  puissances,  ne  pourrait  aboutir 
ä  une  Solution. 

La  Situation  serait  particulierement  deücate  pour  TAllemagne 
placee  entre  son  alliee  TAutriche  et  la  Russie  avec  laquelle  eile 
vient  ä  peine  de  reprendre  ses  relations  d'amitie  traditionnelles. 

Vous  me  rendrez  cette  justice,  Mon  Prince,  que  je  ne  me  suis 
jamais  exagere  les  resultats  de  l'entrevue  de  Peterhof.  Je  crois 
que  le  Chancelier  desire  tres  sincerement  vivre  en  bonne  har- 
monie  avec  la  Russie,  mais  il  lui  reste  toujours  un  fond  de 
defiance,  non  contre  le  Czar,  mais  l'entourage  panslaviste  de 
Sa  Majeste.  Comme  j'ai  dejä.  eu  Thonneur  de, vous  Fecrire, 
on  ne  pourra  considerer  cette  defiance  comme  dissipee  que 
quand  le  Prince  de  Bismarck  permettra  ä  la  Bourse  de  Berlin 
d'aider  la  Russie  ä  sortir  de  ses  embarras  financiers.  Nous 
saurons  peut-etre  bientöt  ä  quoi  nous  en  tenir  sur  ce  point. 
Les  journaux  annoncent  en  effet  que  la  Russie  a  conclu  ou  va 
conclure  un  emprunt  de  500  millions  de  francs  en  France. 
Selon  toute  apparence  le  Gouvernement  AUemand  ne  favorisera 
pas  cette  Operation,  car  dejä  les  journaux  officieux  la  «Post» 
et  la  «Gazette  de  Cologne»  detournent  le  public  edlemand  d'y 
prendre  part. 

247 


Berlin»  17.  11.  1888. 

La  Presse  s'occupe  beaucoup  de  la  nouvelle  repartition  des 
Corps  de  l'armee  russe  et  fait  des  calculs  pour  savoir  de  combien 
les  garnisons  de  la  frontiere  occidentale  seront  renforcees,  chose 
qui  devrait  etre  tres  differente  aux  allemands  si  Ton  considerait 
la  paix  comme  definitivement  consolidee. 

Vous  avez  vu,  Mon  Prince,  qu'ä  la  suite  de  l'article  de  la 
«Norddeutsche  Allgemeine  Zeitung»  que  je  vous  ai  envoye  le 
13  de  ce  mois  par  mon  rapport  No.  1213/755,  M.  Lockroy  a  fait 
publier  qu'il  n'est  plus  ni  proprietaire  ni  redacteur  du  «Rappel», 
Le  Journal  officieux  maintient  que  le  Ministre  de  l'Instruction 
publique  frangiais  est  toujours  l'inspirateur  de  cette  feuille. 

Les  journaux  continuent  ä  s'occuper  du  pretendu  rapproche- 
ment  de  l'Espagne  et  de  la  France,  malgre  les  dementis  offi- 
cieux qui  arrivent  de  Madrid. 

Des  pourparlers  ont  lieu  directement  entre  les  Etats-Majors 
de  l'Allemagne  et  de  l'Italie  pour  reorganiser  le  plan  de  mobi- 
lisation  de  l'armee  de  cette  derniere  puissance. 

Apres  tout  ce  que  j'ai  eu  l'honneur  de  vous  ecrire  dans  ces 
derniers  temps,  il  est  presque  superflu  d'ajouter  qu'on  ne  peut 
plus  parier  de  la  conservation  de  la  paix  avec  autant  d'assu- 
rance  qu'il  y  a  quelques  jours.  Ce  sont  les  revirements  accou- 
tumes  de  la  politique  exterieure.  Apres  quelques  semaines  de 
calme  apparent  l'antagonisme  des  puissances  reparait.  C'est 
qu'en  realite,  quelles  que  soient  les  apparences,  la  Situation  est 
toujours  radicalement  mauvaise,  parce  que  la  paix  ne  repose 
que  sur  la  crainte  inspiree  par  la  force  armee  dont  dispose  la 
triple  alliance. 


52. 

Baron  Solvyns,  Gesandter  in  London. 

Londres,  le  29  j  an  vier  1889. 

L'election  du  General  Boulanger  continue  ä  etre  commentee 
par  la  presse  et  ä  faire  le  sujet  des  entretiens  dans  les  Clubs, 
ainsi  que  dans  toutes  les  reunions.  Ces  appreciations,  tres 
differentes  dans  la  forme,  peuvent  quant  au  fond  se  resumer  en 

248 


Londres,  29.  1.  1889. 

une  seiile  que  voici:  La  signification  du  vote  est  que  ropinion 
publique  repudie  un  regime  incapable  de  faire  le  bien  ou  d'em- 
pecher  le  mal  et  qu'il  appelle  de  ses  voeux  l'avenement  d'un 
pouvoir  executif,  fort  et  compact  qui  ne  se  laisse  pas  dominer 
par  des  coteries  et  soit  en  mesure  d'assumer  reellement  la 
direction  des  affaires.  Mais,  ajoute-t-on,  un  pouvoir  executif 
constitue  de  la  sorte  devra  s'appu^^er  sur  l'armee  et  ne  pourra 
resister  longtemps  ä  ce  qu'elle  lui  demande.  Si  eile  veut  la 
guerre,  il  sera  force  de  la  faire.  En  ce  cas  les  sympathies  actives 
de  la  Russie  feront-elles  encore  une  fois  defaut  ä  la  France  ? 
II  est  impossible  d'emettre  des  aujourd'hui  une  prevision 
quelque  peu  fondee  ä  cet  egard. 

J'ai  lieu  de  croire  que  dans  les  spheres  officielles  on  se  place 
au  meme  point  de  vue  et  que  Ton  s'adresse  la  meme  question. 


53. 

Baron  de  Pitteurs  -  Hiegaerts,  Gesandter  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  1"  mal  1889. 

Je  profite  du  depart  pour  la  Belgique  de  notre  Consul,  M.  Char- 
lier,  pour  vous  ecrire  quelques  lignes  que  je  ne  voudrais  pas 
confier  ä  la  poste. 

J'avais  Thonneur  de  vous  signaler  dans  ma  derniere  lettre 
certaines  precautions  prises  contre  la  possibilite  d'un  attentat 
nihiliste.  II  parait  que  le  nihiüsme  donne  de  nouveau  des  preuves 
d'existence  meme  dans  le  sein  de  l'armee.  On  me  signale  de 
bonne  source  l'arrestation  de  quelques  officiers  appartenant  en 
partie  ä  l'arme  de  l'artillerie.  On  raconte  egalement  que  la 
representation  gala  qui  devrait  etre  donnee  au  grand  Theätre 
en  l'honneur  du  Shah  de  Perse  sera  transformee  en  une  soiree 
au  Palais  de  l'Ermitage,  autour  duquel  la  surveillance  est  plus 
facile  et  en  dessous  duquel  serait  plus  difficile  de  creuser  des 
mines  pour  y  introduire  de  la  dynamite. 

Je  n'oserais  vous  garantir  cette  derniere  rumeur  qu'on  ne  se 
repete  du  reste  qu'ä  l'oreille.  Toute  allusion  au  nihilisme  In- 
terieur est,  vous  le  savez,  strictement  interdite  ä  la  Presse. 

249 


St.  Petersbourg,  1.  5.  1889. 

La  decouverte  de  la  fabrique  de  bombes  ä  Zürich  pourrait 
avoir  quelque  connexion  avec  las  faits  que  je  viens  de  sig- 
naler. 

Je  vous  ai  souvent  parle  du  ton  de  la  presse  russe  quant  aux 
questions  exterieures.  Cette  presse  ä  laquelle  il  n'est  pas  loi- 
sible  de  s'occuper  des  affaires  interieures,  sauf  quand  il  s'agit 
de  pousser  ä  la  russification  ä  outrance  de  la  Pologne  et  des 
provinces  baltiques  et  d'appeler.les  rigueurs  gouvernementales 
sur  les  Sujets  russes  non  orthodoxes,  catholiques,  protestants  ou 
juifs  et  de  jouer  le  role  de  denonciateur  perpetuel,  se  dedommage 
de  cette  compression  en  denigrant  et  en  attaquant  tout  ce  qui 
en  Europe  n'est  pas  aux  pieds  de  la  Sainte  Russie.  L'Allemagne 
et  l'Autriche  en  premier  lieu,  l'Italie  et  l'Angleterre  sont  con- 
stamment  l'objet  de  l'ire  des  organes  panslavistes.  La  France, 
qui  jusqu'ä  present  etait  portee  aux  nues,  est  tombee  quelque 
peu  en  discredit  depuis  qu'on  persecute  le'  general  Boulanger 
considerö  comme  l'apötre  de  la  revanche  (sauf  quelques  rares 
Gxceptions  tous  les  journaux  sont  boulangistes).  La  Serbie, 
depuis  l'abdication  du  Roi  Milan,  est  censee  rentree  dans  le 
giron  de  l'EgUse.  On  espere  que  son  exemple  sera  suivi  par  la 
Bulgarie  et  la  Roumanie.  L'arrivee  prochaine  du  prince  Ferdi- 
nand de  Hohenzollern  ä  Bukarest  est  une  poutre  dans  l'oeil 
d'un  bon  panslaviste. 

Cette  presse,  si  la  connaissance  de  la  langue  russe  etait  plus 
röpandue  et  si  l'Enipire  n'etait  pas  si  puissant  que  les  autres 
gouvernements  cberchent,  les  uns  k  le  flatter,  les  autres  ä  le 
m^nager,  donnerait  lieu  ä  mainte  comphcation  et  ä  mainte 
reclamation  par  la  raison  qu'elle  ne  public  que  ce  que  laisse 
passer  la  censure. 

Ces  reflexions  peuvent  trouver  leur  application  le  cas  echeant. 
Dans  les  epoques  normales  l'influence  de  la  presse  est  faible 
sur  l'opinion  publique  et  nulle  sur  le  gouvernement.  Dans  les 
circonstances  anormales,  s'il  survenait  des  complications  inter- 
nationales, cette  meme  presse,  en  surexcitant  le  sentiment 
national,  aurait  assez  de  puissance  pour  pousser  le  gouverne- 
ment ä  des  resolutions  qu'il  ne  prendrait  peut-etre  pas  motu- 
proprio.    II  est  sur  que  s'il  eclatait  un  conflit  franco-germain 

250 


St.  Pelersboui^,  1.  5.  1889. 
la  presse  russe  sans  exception  demanderait  que  les  troupes, 
cantonnees  en  grande  partie  pres  des  frontieres  de  la  Galicie 
et  de  la  Roumanie,  marchent  sur  Berlin  et  sur  Vienne. 


64. 

Baron  de  Pitteurs  -  Hiegaerts,  Gesandter  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  8  mal  1889. 

L'ex-Metropolitain  Michel,  de  Serbie,  destitue  pour  avoir 
refus6  de  se  preter  au  divorce  du  Roi  Milan,  retourne  dans 
quelques  jours  ä  Beigrade.  Le  prelat  serbe  qui  s'etait  retire 
apres  sa  destitution  ä  Moscou,  est  arrive  ces  jours  derniers  ä 
St.  Petersbourg,  et  a  ete  regu  par  l'Empereur.  —  Monseigneur 
Michel,  qui  löge  ä  la  Legation  de  Serbie,  est  devenu  le  heros 
des  panslavistes  et  des  purs  orthodoxes;  il  a  ete  tellement 
assailli  de  visites,  que.ne  pouvant  recevoir  ni  satisfaire  tout 
le  monde,  il  a  celebre  dimanche  dernier  un  service  divin  ä 
l'Eghse  de  Kasan  afin  d'etre  au  moins  vu  par  ceux  de  ses  ad- 
mirateurs  qui  n'ont  pas  joui  de  l'avantage  d'une  reception. 

M.  de  Giers,  auquel  l'ex-primat  a  fait  visite,  lui  a  recommande 
la  moderation  et  la  prudence.  Monseigneur  Michel  a  assure 
que  ces  recommandations  cadraient  entierement  avec  ses  in- 
tentions.  II  ne  cherchera  pas,  a-t-il  assure,  ä  se  meler  ä  la 
politique  mihtante;  il  est  meme  douteux  qu'il  cherche  ä  re- 
prendre  le  gouvernement  de  l'Eghse  serbe;  ce  qu'il  veut,  c'est 
la  revision  de  la  procedure  de  destitution  qui  a  ete  conduite 
contrairement  aux  regles  de  droit  canonique. 

M.  Persiani,  qui  se  trouve  encore  ä  St.  Petersbourg,  a  du 
donner  ä  Monseigneur  Michel  les  memes  conseils  que  le  Mi- 
nistre  des  Affaires  Etrangeres.  Le  representant  de  Russie  ä 
Beigrade  estime  egalement  inopportun,  pour  le  moment  du 
moins,  le  retour  de  la  Reine  Nathahe. 

On  avait  pretendu  jadis  que  le  Saint  Synode  aurait  declarö 
nulle  et  illegale  la  destitution  du  Metropolit ain  serbe,  ce  qui 
eut  ete  une  immixtion  directe  de  Tautorite  superieure  eccle- 
siastique  russe  dans   l'Administration    d'une  Eglise  orthodoxo 

251 


St.  Pötersbourg,  8.  5.  1889. 

autocephale.  Le  contraire  est  vrai,  j'ai  eu  sous  les  yeux  un 
avis  du  St.  Synode  declarant  qu'il  n'avait  pas  ä  s'immiscer 
dans  l'affaire  de  la  destitution  de  Monseigneiir  Michel,  cette 
question  etant   du  ressort  interne  d'une  Eglise  independante. 

Vous  aurez  sans  doute  appris  de  Bucarest  que  les  expul- 
sions  dont  on  avait  fait  tant  d'eclat  ä  St.  Petersbourg,  se  re- 
duisaient  ä  deux  ou  trois  sujets  russes  reconduits  ä  la  frontiere; 
les  autres  expulses  sont  des  proteges  russes  de  nationalite  serbe, 
montenegrine  ou  bulgare  tres  peu  recommandables  par  leurs 
antecedents.  II  est  douteux  que  M.  Catardji,  quelques  soient 
ses  sympathies  puisse  acceder  ä  toutes  les  reclamations  du 
Gouvernement  russe.  A  St.  Petersbourg,  d'un  autre  cöte,  il 
est  possible  qu'on  ne  se  montre  pas  tres  conciliant.  L'arrivee 
du  Prince  heritier  Ferdinand  ä  Bucarest  n'a  pas  justement 
l'air  de  plaire  ici  dans  les  cercles  politiques. 

Je  vous  entretenais  dans  ma  derniere  communication  des 
tendances  de  la  Presse  russe  et  de  ses  dispositions  ä  l'^gard  de 
FEurope  Occidentale,  je  me  permets  ä  ce  propos  de  vous  trans- 
crire,  ci-apres,  la  traduction  de  quelques  lignes  du  «Grasdanin», 
Organe  panslaviste  modere  et  meme  reactionnaire.  Une  dis- 
cussion  s'etait  elevee  entre  la  «Novoi  Vremia»  et  le  «Grasdanin» 
sur  l'opportunite  de  faire  figurer  dans  les  cadres  des  troupes 
irregulieres  les  populations  musulmanes  et  payennes  de  l'Asie 
Centrale. 

Le  «Grasdanin»  emettait  ä  ce  sujet  les  considerations  suivantes 
qui  n'ont  rien  de  rassurant  pour  l'Europe  si  une  coalition  franco- 
russe  devenait  une  realite: 

«Serait-il  impossible  que  ce  qui  s'est  passe  en  1812  se  re- 
nouvelät?  Quelques  centaines  de  mille  hommes  reunis  k  nos 
cosaques  formeraient  une  armee  d'un  million  de  soldats  sous 
le  commandement  d'un  Davydow,  d'un  Fiegner  ou  d'un  Iss- 
slavyn  (il  y  en  a  des  centaines  parmi  nous).  Ces  hommes  fran- 
chissant  les  frontieres,  engageraient  une  guerre  de  guerillas, 
detruisant  et  aneantissant  tout.  Ils  auraient  bientot  fait  de 
paralyser  les  forces  des  armees  alhees  en  fondant  en  masse  sur 
elles  et  en  reduisant  ä  l'impuissance  leur  Strategie  et  leurs 
calculs  les  plus  scientifiques. 

252 


St.  P^tersbourg,  8.  5.  1889. 

La  guerre  rappellerait,  il  est  vrai,  les  hauts  faits  de  Tschingis 
et  de  Tamerlan;  —  tant  mieux!  Nous  atteindrions  d'autant 
plus  vite  notre  but,  mais  ä  la  condition  de  nous  defaire  de  nos 
prejuges  de  sentimentalisme  inopportuns  et  nous  mettre  bien 
dans  i'esprit  que  tout  peuple  qui  combat  doit  faire  usage  des 
moyens  de  vaincre  sans  les  choisir.  Les  dernieres  decouvertes 
de  matieres  explosibles,  les  fusils  ä  repetition,  les  armes  ä  longue 
portee,  nos  cavaliers  des  steppes  les  equivalent.  L'unique 
question  est  de  savoir  qui  arrivera  le  premier  au  but.  La  grande 
lutte  des  Etats  du  Sud  contre  les  Etats  du  Nord  en  Amerique, 
l'experience  de  1812  nous  ont  clairement  demontre  la  valeur 
des  hordes  de  cavalerie  bien  dirigees.  La  Russie  est  l'Empire 
le  plus  riebe  en  ressources  de  ce  genre,  les  troupes  irregulieres, 
c'est-ä-dire  nos  cosaques,  les  babitants  du  Caucase  et  les  popu- 
lations  nomades  d'Asie,  successeurs  de  ces  cavaliers  celebres 
qui  en  seile  ont  conquis  la  moitie  du  monde,  n'ont  rien 
perdu  de  leur  puissance.-  L'Europe  le  sait  et  a  raison  d'avoir 
peur.» 

Le  Ministre  de  1' Interieur,  Comte  Tolstoi,  est  mort  hier  soir. 
Le  defunt  etait  strictement  conservateur.  Le  projet  de  reforme 
administrative  dont  il  a  ete  beaucoup  parle  et  qui  devait  etre 
le  couronnement  de  sa  carriere  administrative,  disparaitra  pro- 
bablement  en  meme  temps  que  son  auteur.  Le  Comte  Tolstoi 
avait  ete  tres  combattu  lorsqu'il  etait  ä  la  tete  du  Ministere 
de  rinstruction  Publique  pour  avoir  releve  et  developpe  les 
etudes  classiques  peu  en  faveur  en  Russie. 


55. 

Graf  Licbtervelde,  Geschäftsträger  in  Wien. 

Vienne,  le  3  juin  1889. 

Ce  n'est  point  le  toast  du  Czar  en  l'honneur  du  seul  ami  vrai 
de  la  Russie,  ce  n'est  point  l'annonce  du  mariage  de  la  fille  de 
ce  Prince  avec  Tun  des  Grands-Ducs  qui  soit  de  nature  ä 
diminuer  les  apprehensions  que  suscitent  dans  les  cercles  poh- 
tiques  de  Vienne  les  derniers  evenements  de  Serbie.    Depuis 

253 


Vienne,  3.  6.  1889. 

Tabdication  du  Roi  Milan  Ton  n'a  cess6  ici  d'observer  avec 
inquietude  les  nuees  d'orage  qui  s'amoncellent  peu  ä  peu  sur 
les  pentes  des  Balkans,  et  le  discours  de  celui  qua  les  Slaves 
considerent  comme  le  premier  de  leur  race,  a  resonne  comme 
un  coup  de  tonnerre  au  milieu  de  ce  ciel  charge  de  nuages. 
Quel  echo  y  repondra  de  la  part  de  populations  surexcitecs  oü 
l'insuffisance  des  pouvoirs  etablis  ne  s'est  que  trop  manifestöe 
lors  des  journees  sanglantes  qui  ont  abouti  ä  l'incarceration  de 
Tun  des  Chefs  de  parti  qui  pr^sentait  le  plus  de  garanties  pour 
exercer  dans  son  pays  une  influence  favorable  aux  interets 
austro-hongrois  ? 

Si  Ton  considerc  en  effet  la  suite  des  evenements  qui  se  sont 
ecoules  depuis  trois  mois  sur  les  bords  de  la  Save,  en  ayant 
egard  d'un  cöte  ä  la  position  essentiellement  conservatrice  et 
amie  du  Status  quo  que  la  variete  de  ses  populations  recommande 
ä  rAutriche  dans  la  Peninsule  des  Balkans,  et  d'un  autre  cöte 
aux  avantages  qui  resultent  necessairement  pour  les  idees  pan- 
slavistes  de  toute  modification  ä  cet  6quilibre  instable,  il  n'y 
a  pas  ä  se  dissimuler  qu'il  existe  k  la  frontiere  meridionale  de 
l'Empire  une  fermentation  dangereuse  pour  le  repos  de  l'Europe. 
Les  journaux  officieux  peuvent  bien  cacher  leur  desappointe- 
ment  en  pr6sence  de  ces  phenomenes  d'6volution  vers  un  autre 
pole;  la  presse  independante  qui  n'est  pas  tenue  aux  memes 
egards,  ne  se  gene  pas  pour  exprimer  plus  ouvertement  ses 
craintes  et  son  m6contentement ;  les  cercles  politiques  de  la 
capitale  sont  port6s  ä  corroborer  ces  appröciations.  On  s'ex- 
plique  que  la  Russie  6tant  plus  eloignee,  son  influence  ne  se 
fait  pas  sentir  sous  la  forme  peu  seduisante  d'exigences  com- 
merciales  que  revet  necessairement  celle  d'une  puissance  voi- 
sine  qui  tient  ä  developper  les  debouches  pour  les  produits  de 
son  industrie.  II  n'est  pas  etonnant  que  les  Serbes  ecoutent  avec 
assez  d'attention  la  parole  engageante  d'agents  qui  ne  negli- 
gent  pas  les  avantages  que  leur  donnent  la  communaute  de 
religion  et  les  affinites  de  langage  et  de  culture.  Depuis  l'action 
un  peu  vive  que  ces  agents  ont  manifestee  en  Bulgarie,  il  y 
a  trois  ans,  ils  sont  revenus  en  effet  ä  des  moyens  de  persuasion 
qui  contrastent  agreablement  avec  les  questions  de  tarif  et  de 

254 


Vienne,  3.  6.  1889. 

trafic  des  frontieres.    On  prefere  donc  un  protecteur  lointain 
ä  un  protecteur  voisin,  quitte  ä  s'en  repentir  plus  tard. 

L'incident  de  la  saisie  des  chemins  de  fer  serbes  qui  est  venu 
s'aj  outer  aux  complications  derivant  de  l'emeute,  n'est  pas  de 
nature  a  simplifier  la  Solution  des  difficultes,  L'on  est  fort 
preoccupe  de  cette  question  accessoire  ä  l'ambassade  de  France 
ä  Vienne. 


56. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  6.  Juni  1889. 

Le  toast  de  l'Empereur  de  Russie  au  Prince  de  Montenegro 
a  cause  une  fächeuse  impression  ici.  On  pouvait  s'attendre 
ä  autre  chose  apres  la  marque  eclatante  d'amitie  que  l'Empereur 
d'AIlemagne  avait  donnee  au  Czar  des  le  debut  de  son  regne. 
De  plus,  cette  demonstration  est  curieuse  ä  observer  comme 
Symptome. 

Vous  savez  depuis  longtemps,  Mon  Prince,  ce  que  Ton  pense 
ä  Berlin  de  la  politique  de  la  Russie.  On  ne  met  en  aucun 
doute  les  intentions  pacifiques  du  Czar  dont  la  droiture  et  la 
loyautö  sont  au-dessus  de  tout  soupgon,  mais  on  se  demande 
combien  de  temps  S.  M.  pourra  r^sister  aux  intrigues  pan- 
slavistes  dont  Elle  est  entouree.  II  est  d'autant  plus  ä  craindre 
que  le  Czar  ne  d6vie,  que  colere  et  borne,  il  ne  se  rend  pas 
toujours  compte  de  la  portee  de  ses  actes.  Plusieiu^  fois  dejä 
il  a  fallu  toute  l'habilete  de  M.  de  Giers  pour  moderer  dans  la 
forme  des  ordres  donnes  par  l'Empereur  et  dont  l'execution 
litterale  eüt  mene  tout  droit  ä  un  conflit.  Malgre  ces  tempe- 
raments  la  politique  exterieure  de  la  Russie  n'est  pas  precise- 
ment  d'accord  avec  les  vues  pacifiques  de  l'Empereur.  Elle 
conserve  dans  les  Etats  des  Balkans  des  diplomates  de  bas 
etage  dont  les  intrigues  ne  sont  un  mystere  pour  personne. 

Enfin  Thumeur  manifestee  en  Russie  ä  l'occasion  de  la  visite 
du  Roi  d'ltalie  ä  Berlin  temoigne  une  mauvaise  conscience. 
Une  ligue  purement  defensive  devrait  etre  absolument  indiffe- 

258 


Berlin,  6.  6.  1889. 

rente  ä  une  Puissance  qui  n'aurait  aucune  arriere-pensee  belli- 
queuse.  On  a  remarque  que  pendant  la  visite  du  Roi  d'Italie 
l'Ambassadeiir  de  Russie  a  quitte  Berlin  sous  un  pretexte  assez 
futile. 

Je  crois  qu'on  s'est  fait  de  grandes  illiisions  en  Russie  sur 
les  resultats  de  la  visite  de  l'Empereur  d'Allemagne  ä  St.  Peters- 
bourg.  On  a  compte  non  seulement  sur  l'abstention  de  l'Alle- 
magne  dans  les  affaires  d'Orient  et  sur  des  conseils  de  mode- 
ration  donnes  ä  Vienne  qui  n'ont  pas  fait  defaut,  mais  sur  une 
pression  qu'il  etait  absurde  d'esperer. 

Tout  cela  n'indique  aucun  danger  immediat,  mais  prouve  que, 
malgre  la  pöriode  d'accalmie  que  nous  traversons,  rien  n'est 
change  depuis  l'ann^e  derniere.  Le  maintien  de  la  paix  est 
toujours  aussi  precaire,  parce  qu'elle  ne  repose  pas  sur  l'accord 
des  Puissances,  mais  sur  l'effroi  qu'inspire  l'union  des  forces 
de  l'Europe  Centrale. 


67. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  14.  Juni  1889. 

J'ai  interrompu  la  redaction  du  present  rapport  pour  aller 
au  Ministere  des  Affaires  Etrangeres  oü  l'on  m'a  parle  de  la 
Russie.  Auparavant  cliaque  fois  que  la  politique  de  cette  Puis- 
sance etait  discutee,  on  ne  manquait  pas  de  dire  que  l'on  avait 
pleine  confiance  dans  les  intentions  pacifiques  du  Gzar.  On  se 
prononce  maintenant  avec  moins  d'assurance.  On  admet  le 
danger  des  influences  panslavistes  et  on  reconnait  que  les 
conseils  prudents  de  M.  de  Giers  sont  une  mediocre  garantie, 
parce  que  ce  Ministre  se  trouve  le  plus  souvent  en  presence  de 
faits  accomplis  auxquels  il  n'a  eu  aucune  part.  Tout  recemment 
la  Russie  a  ete  sur  le  point  de  commettre  une  grosse  faute  en 
se  brouillant  avec  la  Roumanie.  On  peut  encore  contenir  les 
intrigues  des  panslavistes  en  Russie  meme,  mais  dans  les  Etats 
des  Balkans  ils  sont  ä  peu  pres  les  maitres  de  creer  ä  leur  fan- 
taisie  une  cause  de  conflit.    Si  la  Situation  est  bonne  en  Bul- 

256 


Berlin,  14.  6.  1889. 

garie  et  s'est  amelioree  en  Roumanie,  il  faut  reconnaitre  qu'elle 
devient  de  plus  en  plus  mauvaise  en  Serbie  et  dans  le  Montenegro. 
On  espere  toutefois  que  le  Gouvernement  russe  reflechira  et 
se  rendra  compte  de  l'inferiorite  de  son  armee  qui,  malgre  les 
progres  accomplis,  est  encore  lein  d'avoir  la  valeur  de  rarmee 
allemande. 

Pour  me  resumer  je  dirai  que  ce  que  j'ai  entendu  n'est  pas 
encore  un  cri  d'alarme.  On  croit  toujours  ä  la  paix,  mais  on 
est  loin  de  l'absolue  securite  d'autrefois.  La  preuve  que  l'on 
ne  s'attend  cependant  ä  aucun  evenement  immediat  est  que 
le  Comte  de  Bismarck  part  ce  soir  pour  son  eonge  annuel  d'ete, 
laissant  rinterim  du  Ministere  au  Comte  de  Berchem. 


58. 
Graf  de  Jonghe  d'Ardoye,  Gesandter  in  Wien. 

Vienne,  le  19  juin  1889. 

La  Russie  s'est  recueillie  pendant  quelque  temps  apres  l'echec 
de  la  mission  du  General  Kaulbars  en  Bulgarie;  mais  reconnais- 
sant  bientot  la  faute  qu'elle  a  commise  en  voulant  s'imposer 
d'autorite  aux  Bulgares,  dejä  plus  ou  moins  jaloux  de  leur 
independance,  eile  a  repris  son  travail  souterrain  qui  lui  a  tou- 
jours mieux  reussi  chez  ces  populations.  Profitant  des  lüttes 
de  parti  en  Roumanie,  eile  est  parvenu  ä  amener  au  pouvoir 
ä  Bucarest  un  president  du  Conseil  appartenant  au  groupe 
politique  qui  lui  conserve  ses  sympathies. 

Le  divorce  du  Roi  Milan,  et  son  abdication  qui  en  a  ete  la 
consequence,  lui  ont  fourni  l'occasion  de  reprendre  au  detri- 
ment  de  rAutriche-Hongrie  son  influence  perdue  ä  Beigrade. 
Aujourd'hui  la  propagande  panslaviste,  encouragee  par  le 
fameux  toast  du  Czar  en  faveur  du  Prince  de  Montenegro  s'y 
exerce  au  grand  jour,  avec  une  activite  redoublee,  ainsi  que  dans 
toute  la  Peninsule  des  Balkans  avec  l'appui  puissant  du  clerge 
et  plus  ou  moins  d'accord  avec  le  gouvernement  de  M.  Ristitch. 

Le  representant  de  la  Russie  ä  Beigrade,  M.  de  Persiani, 
qui  tout  en  n'ayant  pas  encore  soumis  ä  la  regence  la  Convention 

17    Europäische  Politik.    Bd.  ä.  257 


Vienne,  19.  6.  1880. 

militaire  dont  ont  parle  les  journaux,  ces  jours  derniers,  trouve 
chez  cet  homme  d'etat,  chez  son  gouvernement,  et  dans  le 
parti  liberal  les  dispositions  les  plus  favorables  ä  suivre  ses 
inspirations.  Tout  se  prepare  donc  en  vue  d'une  action  s6rieuse 
dans  les  Balkans. 

L'article  ä  Sensation  d'un  Journal  de  Beigrade,  «Les  Male 
Nowiny»,  qui  pose  comme  conditions  de  la  neutralite  de  la 
Serbie,  la  cession  de  la  Bosnie  et  de  l'Herzegovine  et  des  terri- 
toires  slaves  de  la  Dalmatie  et  de  la  Hongrie,  encourage  par 
l'appui  accorde  d'une  fagon  si  6clatante  au  Prince  de  Monte- 
negro, et  publie  peut-etre  pour  embarrasser  le  Gouvernement 
et  irriter  l'Autriche,  n'est  pas  cependant,  malgre  son  peu  d'im- 
portance  pratique,  en  desaccord  avec  les  pensees  secretes  des 
hommes  qui  dirigent  en  ce  moment  les  affaires  de  la  Serbie 
et  les  aspirations  nationales. 

^  La  Serbie  acquise  aux  vues  du  cabinet  de  St.  Petersbourg, 
la  Bulgarie  ne  tardera  pas  ä  etre  entralnee  dans  la  meme  voie, 
et  la  Roumanie  se  verra  obligee  aussi  de  se  soumettre  ä  ses 
exigences. 

La  Russie  sent  d'autant  plus  la  necessite  de  reprendre  le 
cours  de  sa  politique  traditionnelle  en  Orient,  qu'elle  ne  veut 
pas  laisser  se  consolider  l'autonomie  des  Etats  qui  lui  rendrait 
plus  difficile  sa  marche  sur  Constantinople.  Mais  eile  comprend 
que  pour  atteindre  son  but,  eile  va  avoir  k  lutter  serieusement 
avec  l'Autriche,  et  eile  ne  voudra  pas  entreprendre  cette  cam- 
pagne  avant  d'avoir  reuni  tous  les  Clements  de  succes.  Ses 
preparatifs  militaires  ne  sont  pas  termines  encore ;  les  commandes 
tres  considerables  d'engins  de  guerre  faites  en  France  ne  sont 
pas  pretes  encore,  et  eile  voudrait  avant  d'entrer  en  campagne, 
attendre  la  fin  de  l'exposition  de  Paris  et  les  resultats  des 
prochaines  elections  pour  s'assurer  si  eile  ne  pourrait  pas  trouver 
dans  le  gouvernement  Frangais  cet  allie  qui  lui  a  manque 
jusqu'ä  präsent  et  qu'elle  desire  ardemment. 

Ce  ne  sera  donc  guere  qu'au  printemps  prochain  que  l'on 
croit  ä  St.  Petersbourg  pouvoir  entamer  la  grande  lutte  qui  se 
prepare,  et  dont  le  succes  assurerait  la  conquete  du  Bosphore, 
ce  reve  de  toutes  les  Russies. 

258 


Vienne,  19.  6.  1889. 

L'Autriche-Hongrie  qiii  tient  au  maintien  de  la  paix  aussi 
longtemps  que  ses  interets  \ätaux  le  lui  permettront,  se  rend 
compte  de  la  g^a^ite  de  la  Situation  mais  e\äte  avec  soin  toutes 
les  mesures  contre  les  agissements  panslavistes  en  Serbie  qui 
pourraient  provoquer  ou  precipiter  des  conflits  avec  la  Russie. 
Elle  ne  neglige  pas  pourtant  de  se  tenir  prete  aux  eventualites 
qui  pourraient  surgir.  Elle  prend  discretement  toutes  les  mesures 
militaires,  les  armements  se  poursuivent  avec  actiAäte;  il  a  ete 
decide  de  poser  des  doubles  voies  aux  chemins  de  fer  strate- 
giques  qui  en  manquaient  encore.  De  nouveaux  credits  vont 
etre  demandes  pour  l'armee  aux  prochaines  Delegations,  un 
cordon  militaire  a  ete  etabli  aux  frontieres  Serbes  sous  pretexte 
d'empecher  les  incursions  des  bandes  de  brigands,  mais  en  realite 
pour  mettre  les  territoires  occupes  ä  l'abri  des  tentatives  insurrec- 
tionnelles  panslavistes.  Le  genie  militaire  a  pris  aussi  et  con- 
tinue  k  prendre  des  mesures  defensives  pour  empöcher  k  un  mo- 
ment  donne  l'invasion  de  bandes  montenegrinos  en  Herzegovine. 

Le  gouvernement  P'  et  R''^  continue  ä  euA-isager  la  Situation 
avec  autant  de  calme  que  de  decision.  II  repudie  les  assertions 
des  journaux  qui  considerent  ine^'itable  ä  eourte  echeance  la 
guerre  en  Orient  et  il  exprime  la  conviction  que  cette  annee 
encore  la  paix  ne  sera  pas  rompue;  mais  dans  les  cercles  poli- 
tiques  on  doute  beaucoup  que  la  guerre  tant  redoutee,  puisse 
etre  evitee  au  printemps  prochain. 

Le  monde  des  affaires  qui  considerait  dejä  ces  jours  derniers 
cette  terrible  6ventualite  comme  inevitable  et  dont  les  appre- 
hensions  s'etaient  manifestees  par  une  baisse  considerable  de 
toutes  les  valeurs  ä  la  bourse  de  Vienne,  ne  s'est  un  peu  rassure 
que  par  la  nouvelle  de  la  visite  de  l'Empereur  Alexandre  ä  la 
Cour  de  Berlin. 

59. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  13  juiUet  1889. 

Un  de  mes  collegues  a  rencontre  le  Comte  de  Bismarck  dans 
la  ville  d'eaux  oü  Son  Excellence  fait  une  eure  en  ce  moment. 

17.  259 


Berlin,  13.  7.  1889. 

Le  Gomte  de  Bismarck  lui  a  dit  qu'il  n'est  pas  satisfait  de  la 
tournure  que  prennent  les  affaires  en  Roumanie. 

Le  Gouvernement  allemand  doit  etre  encore  plus  mecontent 
de  ce  qui  se  passe  en  Serbie.  En  depit  des  assurances  donnees 
par  M.  Ristitch  lorsqu'il  a  pris  la  regence,  ce  pays  encline 
visiblement  de  plus  en  plus  du  cote  de  la  Russie. 

La  Roumanie  ne  songe  sans  doute  pas  ä  prendre  une  atti- 
tude  agressive.  La  force  des  choses  a  d'ailleurs  oblige  le  mini- 
stere  Catardji  ä  mitiger  ses  sympathies  russes, 

II  est  plus  facile  aussi  de  parier  de  l'ancien  empire  serbe 
que  d'essayer  de  le  restaurer.  Dominee  de  tous  cötes  par  des 
garnisons  autrichiennes  et  intimement  liee  ä  la  Hongrie  par 
ses  interets  commerciaux,  la  Serbie  n'est  pas  capable  de  prendre 
Beule  l'initiative  d'un  mouvement;  mais  il  y  a  du  vrai  dans  ce 
qu'a  dit  un  depute  aux  delegations  c'est-ä-dire  qu'en  cas  de 
guerre  la  Serbie  et  la  Roumanie  du  temps  du  Roi  Milan  et  du 
ministere  Bosetti  Carp  eussent  immobilise  deux  cent  mille 
•  Russes  et  que  maintenant  la  Situation  est  retournöe  au  detri- 
ment  de  rAutriche. 

L'Allemagne  se  desinteresse  pour  elle-meme  de  la  peninsule 
des  Balkans  mais  son  alliance  avec  l'Autriche- Hongrie  est  trop 
etroite  pour  qu'elle  ne  soit  pas  atteinte  par  tout  ce  qui  touche 
cette  monarchie. 

Pour  mesurer  le  terrain  perdu  par  la  triple  alliance  il 
faut  aussi  tenir  compte  de  l'opposition  que  lui  fönt  les  ra- 
dicaux  Italiens  et  hongrois  et  du  triomphe  electoral  recent 
des  jeunes  Tscheques  en  Boheme,  ainsi  que  de  la  bouderie 
de  plus  en  plus  accentuee  de  la  cour  et  du  gouvernement 
de  Russie. 

Tout  cela  n'est  sans  doute  pas  de  nature  ä  detruire  ni  meme 
ä  ebranler  la  triple  alliance  qui  repose  sur  l'accord  des  souve- 
rains,  des  cabinets,  de  l'unanimite  des  Allemands  et  de  la 
majorite  des  peuples  en  Italic  et  en  Autriche-Hongrie;  aucun 
des  evenements  auxquels  je  viens  de  faire  allusion  n'a  une 
grande  importance  en  lui  meme;  c'est  en  les  considerant  dans 
leur  ensemble  qu'on  voit  ce  qu'ont  perdu  dans  ces  derniers 
mois  les  puissances  de  l'Europe  centrale. 

260 


Berlin,  13.  7.  1889. 
Les  conclusions  de  mon  rapport  du  20  avril  No.  679/404  sont 
toujours  exactes  et  j'aurais  plutöt  des  raisons  de  les  confirmer 
que  de  les  retracter. 


60. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  12  octobre  1889. 

L'Empereur  de  Russie  est  enfin  arrive  hier  matin  ä  Berlin 
et  en  repartira  demain  soir.  Une  visite  sur  laquelle  le  doute 
a  plane  si  longtemps,  et  si  tardivement  faite,  peut  ä  peine 
compter  pour  un  acte  de  courtoisie.  Comme  si  le  Czar  avait 
eu  l'intention  de  la  rendre  le  moins  aimable  possible,  il  ne  s'est 
pas  fait  accompagner  de  Flmperatrice  qu'il  vient  de  quitter  ä 
Copenhague  et  qui  le  rejoindra  en  territoire  prussien  pour  con- 
tinuer  le  voyage  vers  St.  Petersbourg. 

Les  Sujets  du  Czar  se  sont  mis  ä  l'unisson  de  leur  Souverain. 
La  presse  russe  toute  entiere,  ä  l'exception  du  «Grashdanin», 
represente  l'entrevue  comme  une  politesse  sans  consequence. 
Elle  ne  cache  pas  la  mauvaise  humeur  que  lui  cause  le  voyage 
ä  Constantinople.  Elle  repete  que  l'impossibilite  d'une  alliance 
entre  un  Empire  autocratique  et  une  Republique  est  un  pre- 
juge  dont  on  est  revenu  depuis  longtemps. 

Du  cöte  allemand  on  ne  montre  pas  plus  d'empressement. 
La  Cour  a  ete  polie,  cela  va  sans  dire,  mais  la  population  a  fait 
au  Czar  un  accueil  glacial.  La  noblesse  est  encore  ä  la  campagne ; 
eile  y  est  restee.  La  foule  qui  remplissait  les  rues  maigrement 
pavoisees  sur  le  passage  du  cortege  Imperial,  etait  respec- 
tueuse,  mais  silencieuse.  La  troupe  seule  a  pousse  des  vivats 
au  commandement.  Quel  contraste  avec  la  reception  enthou- 
siaste  tout  recemment  faite  par  le  peuple  de  Berlin  au  Roi 
d'Italie  et  ä  FEmpereur  d'Autriche. 

II  est  bon  neanmoins  que  la  visite  du  Czar  ait  eu  lieu.  Elle 
prouve  qu'une  rupture  n'est  pas  imminente,  mais  il  n'est  pas 
probable  qu'elle  produise  d'autres  resultats. 

Le  Prince  de  Bismarck  revenu  tout  expres  de  Friedrichsruhe, 

261 


Berlin,  12.  10.  1889. 

quoique  M.  de  Giers  ne  soit  pas  venu  ä  Berlin,  a  eu  hier  ä  quatre 
heures  et  demie  une  audience  du  Czar.  II  en  aura  sans  doute 
profite,  s'il  en  a  eu  l'occasion,  pour  entretenir  S.  M.  de  la  Si- 
tuation europeenne.  II  l'aura  fait  avec  sa  franchise  et  son 
talent  habituel  et  aura  cherche  ä  persuader  le  Czar  du  carac- 
tere  eminemment  defensif  de  la  Triple  AUiance.  Si,  par  hasard, 
il  aurait  reussi,  on  aura  trop  d'interet  ä  le  proclamer  pour  que 
nous  l'ignorions  longtemps,  mais  je  doute  que  la  demarche 
du  Prince  de  Bismarck  serve  ä  quelque  chose.  On  a  dejä  de- 
montre  ä  satiete  que  la  Triple  Alliance  ne  menace  personne. 
Cela  n'a  pas  empeche  la  Russie  de  s'eloigner  peu  ä  peu  de 
FAllemagne,  malgre  le  desir  hautement  exprime  par  l'Empereur 
Guillaume  II,  des  le  debut  de  son  regne,  de  reprendre  avec  le 
Czar  les  relations  d'amitie  qui  existaient  entre  les  Empereurs 
Guillaume  I  et  Alexandre  IL  Par  menagement  pour  la  Russie 
l'Allemagne  s'est  effacee  dans  les  affaires  orientales,  mais  il 
faut  ä  la  Russie  plus  et  mieux  que  l'abstention.  Ge  qu'elle 
■demande,  c'est  qu'on  oblige  rAutriche  et  Fltalie  ä  sacrifier 
leurs  interets  en  Orient,  c'est-ä-dire  l'impossible.  Pour  lui  com- 
plaire  il  faudrait  sans  doute  renoncer  aussi  k  l'amitie  recemment 
etablie  avec  l'Angleterre.  L'Empereur  vient  de  montrer  le 
haut  prix  qu'il  y  attache,  par  la  visite  qu'il  a  faite  ä  la  flotte 
anglaise  ä  Kiel.  Quand  meme"  le  Prince  de  Bismarck  parvien- 
drait  ä  dessiller  les  yeux  au  Czar,  mal  entoure,  mal  informe, 
mal  conseille,  il  n'aurait  obtenu  qu'un  succes  aussi  ephemere 
que  celui  de  l'entrevue  de  1887,  quand  il  a  devoile  l'intrigue 
des  faux  documents  bulgares.  Rentre  ä  St.  Petersbourg  le  Czar 
devra  de  nouveau  compter  avec  les  forces  revolutionnaires.  11 
n'est  pas  le  maitre  chez  lui.  L'agitation  panslaviste  represente 
au  fond  les  aspirations  de  tous  les  Russes.  II  n'y  a  de  divergence 
entre  eux  que  sur  la  date  et  les  moyens  d'execution. 

En  Allemagne  aussi  le  terrain  est  mal  prepare  pour  une 
reconciliation.  On  la  desirait  par  amour  de  la  paix,  mais  on 
n'y  compte  guere.  Ce  serait  du  reste  afiaire.de  calcul  et  non 
de  Sympathie.  On  est  fatigue  des  coquetteries  de  la  Russie 
avec  la  France  et  on  a  fini  par  en  vouloir  plus  aux  Russes 
qu'aux  Franyais.   On  comprend  et  on  excuse  jusqu'ä  un  certain 

262 


Berlin,  12.  10.  1889. 

point  chez  ceux-ci  le  desir  de  la  revanche,  mais  on  croit  aussi 
que  70  serait  plus  aisement  oublie,  si  de  Moscou  on  ne  faisait 
pas  toujoiirs  miroiter  aux  yeux  de  la  France  la  possibilite 
d'une  alliance  russe. 

J'ai  donc  peiir  que  l'entrevue  de  Berlin,  survenue  entre  la 
visite  ä  Kiel  et  le  voyage  ä  Constantinople,  n'ait  aucun  resultat 
politique.  La  banalite  des  toasts  que  se  sont  portes  hier  les  Em- 
pereurs  au  diner  de  gala,  semblerait  prouver  qu'aucun  rapproche- 
ment  n'a  eu  lieu. 

Le  soir,  au  theätre  gala  et  au  cercle  les  deux  Empereurs 
avaient  l'air  de  fort  mauvaise  humeur. 

La  Situation  restera  donc  apres  comme  avant  teile  que  je  Tai 
depeinte  dans  mon  rapport  de  samedi  dernier.  L'antagonismc 
est  dans  la  force  des  choses.  Les  Souverains  et  les  hommes 
d'Etat  n'y  pourraient  rien  changer,  quand  meme  ils  en  auraient 
la  volonte. 

Je  vois  par  vos  depeches  que  les  informations  de  mes  coUegues 
concordent  avec  les  miennes.  Je  n'ai  qu'une  seule  Observation 
ä  presenter  au  sujet  des  Communications  que  vous  avez  eu  la 
bonte  de  m'adresser,  Croyez-vous  que  la  Triple  Alliance  ait 
engage  une  action  ä  Constantinople  au  sujet  des  affaires  de 
Bulgarie  ?  Ne  s'agit-il  pas  seulement  de  1' Antriebe  et  de  1' Italic  ? 

Je  serais  etonne  que  l'Allemagne  se  soit  mise  en  avant,  d'autant 
plus  qu'elle  peut  accomplir  l'evolution  dont  je  vous  parlais 
recemment,  sans  rien  changer  ä  son  langage  officiel.  Si  on 
l'interroge,  l'Allemagne  continuera  ä  dire  qu'elle  n'a  pas  de 
pohtique  bulgare;  eile  protestera  meme  pour  la  forme,  si  l'on 
veut,  dans  le  cas  oü  le  traite  de  Berlin  serait  viole,  mais  eile 
ne  retiendra  plus  ses  allies,  si  ceux-ci  veulent  agir  plus  active- 
ment,  et  cela  suffit. 

Nous  n'avons  pas  ä  nous  preoccuper  outre  mesure  de  la 
sterilite  de  l'entrevue  de  Berhn.  La  Triple  Alliance  a  ete  pre- 
cisement  conclue  pour  contenir  ä  la  fois  la  Russie  et  la  France. 
Elle  est  aussi  solide  que  jamais.  Elle  a  pleinement  atteint  son 
but,  et  il  n'y  a  pas  de  raison  de  craindre  qu'elle  soit  ä  l'avenir 
au  dessous  de  sa  mission. 


263 


Berlin,  15.  10.  1889. 

61. 
Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  15  octobre  1889. 

J'ai  la  satisfaction  de  pouvoir  vous  mander  que  l'entrevue 
des  deux  Empereurs  a  beaucoup  mieux  fini  qu'elle  n'avait 
commence  et  qu'on  n'aurait  pu  s'y  attendre  d'apres  la  froideur 
et  la  contrainte  du  debut.  Une  detente  s'est  produite  le  dernier 
jour.  Le  Czar  a  laisse  une  bonne  Impression  ici,  et  on  a  lieu 
de  croire  qu'il  empörte  une  Impression  semblable  de  Berlin. 
Comme  marque  d'amitie  les  deux  Empereurs  ont  pris  les  in- 
signes  et  le  chiffre  Tun  de  l'autre. 

Malgre  l'audience  de  80  minutes  du  Prince  de  Bismarck  chez 
le  Czar  il  ne  parait  pas  qu'il  y  ait  eu  des  arrangements  sur  des 
questions  determinees.  Tout  se  reduit  donc  ä  un  rapproche- 
ment  personnel  entre  les  Souverains.  C'est  quelque  chose,  mais 
pas  assez.  Je  vous  ai  ecrit  dejä  d'avance  pour  quelles  raisons 
j'attaclie  une  minime  importance  politique  ä  cet  evenement, 
et  je  ne  crois  pas  que  la  bonne  harmonie  soit  solide  et  durable. 
Je  ne  suis  pas  le  seul  ä  penser  ainsi.  L' Ambassadeur  d'une 
Puissance  de  la  Triple  Alliance  me  disait  hier:  «c'est  un  repit, 
voilä  tout.»    Je  doute  qu'on  s'attende  ä  plus  ici. 

62. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  23  octobre  1889. 

J'ai  encore  appris  quelques  details  sur  cette  entrevue  et  je 
crois  devoir  vous  en  faire  part,  quoiqu'ils  ne  modifient  pas  dans 
ses  lignes  generales  la  Situation  teile  que  je  vous  Tai  depeinte. 

II  parait  que  les  defiances  de  l'Empereur  de  Russie  etaient 
encore  plus  fortes  que  je  ne  le  croyais.  S.  M.  est  arrivee  ici 
imbue  de  l'idee  que  l'Allemagne  preparait  une  agression  contre 
eile.  II  est  difficile  de  comprendre  comment  S.  M.  peut  etre 
aussi  mal  informee  et  se  meprendre  si  completement  sur  le  but 
et  les  tendances   de  la  Triple  Alliance.    L'entretien   du   Czar 

264 


Berlin,  23.  10.  1889. 

avec  le  Prince  de  Bismarck  aura  donc  ete  d'ime  haute  utilite, 
puisqu'il  aura  send  ä  ecarter  cet  etrange  prejuge,  au  moins 
pour  un  temps  et  jusqu'ä  ce  que  S.  M.  retombe  sous  l'influence 
des  panslavistes.  Le  Czar  est  parti  d'ici  sachant  que  l'Empereur 
veut  sincerement  la  paix  et  rassure  sur  le  recent  voyage  en 
Angleterre  et  sur  la  prochaine  visite  ä  Constantinople  qui 
avaient,  parait-il,  fait  naitre  ses  soup^ons. 

II  est  exact  que  l'Empereur  a  ete  invite  ä  se  rendre  l'annee 
prochaine  aux  grandes  manoeuvres  de  rarmee  russe  et  qu'il 
a  accepte  cette  invitation.  Je  vous  en  avais  dejä  envoye  la 
nouvelle,  mais  sans  pouvoir  la  garantir,  d'apres  un  renseigne- 
ment  du  Journal  la  «Post». 

II  est  exact  aussi  que  les  deux  Empereurs  etaient  convenus 
de  porter  les  insignes  d'aide  de  camp  Tun  de  l'autre.  C'etait 
l'Empereur  Guillaume  qui  avait  pris  Tinitiative  de  cet  echange. 
Depuis  on  a  fait  observer  ä  Leurs  Majestes  que  la  chose  etait 
sans  precedents,  il  a  ete  arrete  que  chacun  des  deux  Empe- 
reurs porterait  seulement  le  chiffre  de  l'autre. 


Baron  Greindl,  Gesandter  in  BerHn. 

Berlin,  le  30  novembre  1889. 

Le  discours  d'ouverture  du  Reichstag  nous  garantissait  la 
paix  pour  l'aniiPee  prochaine. 

Le  Roi  d'Itahe  vient  de  dire  en  ouvrant  le  Parlement  itahen 
que  la  paix  est  mieux  assuree  qu'eUe  ne  l'a  ete  depuis  longtemps, 
et  n'a  pas  cru  devoir  assigner  un  terme  ä  sa  confiance. 

Cette  nuance  a  ete  tres  remarquee  ici.  Elle  correspond  ä  une 
amelioration  reelle  de  la  Situation. 

Les  elections  ont  conserve  ä  la  France  dont  I'amour-propre 
a  ete  satisfait  par  le  succes  de  l'exposition,  un  Gouvernement 
pacifique,  trop  faible  du  reste  pour  diriger  une  guerre,  quand 
meme  il  voudrait  l'entreprendre. 

Les  panslavistes  se  tiennent  . .  .*)  et  ne  paraissent  pas  croire 

*)  Ein  Wort  unleserlich. 

265 


Berlin,  30.  11.  1889. 

le  moment  venu  pour  tenter  de  reprendre  Pinfluence  sur  le 

Czar  perdue  depuis  l'entrevue  de  Berlin. 

Le  changement  de  Ministere  en  Roumanie  a  modifie  la  Si- 
tuation dans  la  Peninsule  des  Balkans  dans  un  sens  favorable 
ä  la  Triple  Alliance  en  ecartant  du  Gouvernement  les  vieux 
conservateurs  suspects  de  tendances  russes. 

La  Russie  semble  resignee  ä  laisser  aux  evenements  de  Bul- 
garie  leur  cours  naturel.  Dans  ces  conditions  l'Autriche  n'a 
ni  interet  ni  desir  de  sortir  de  sa  reserve. 

Une  alliance  entre  la  France  et  la  Russie  parait  plus  im- 
probable que  Jamals. 

S'il  est  vrai  que  M.  Crispi  ait  eu  des  tendances  belliqueuses, 
il  les  a  desavouees  si  solennellement  qu'il  lui  est  impossible 
de  changer  brusquement  de  politique. 

L'affaire  cretoise  parait  finie  par  Famnistie  que  le  Sultan 
a  accordee  sur  le  conseil  de  toutes  les  grandes  Puissances. 

L'agitation  essayee  par  la  Grece  n'a  trouve  d'appui  nulle 
part  et  semble  devoir  se  dissiper  en  vains  discours. 

D'apres  ce  qui  m'a  ete  dit  au  Departement  des  Affaires 
Etrangeres,  aucune  affaire  n'est  en  cours  de  discussion  entre 
les  Puissances.    Le  calme  est  complet. 

II  y  a  donc  un  progres  reel  dont  il  serait  dangereux  nean- 
moins  de  s'exagerer  la  mesure.  Le  Roi  d' Italic  limitant  lui- 
meme  la  portee  de  ses  assurances  pacifiques  s'est  häte  d'aj outer 
que  toutes  les  questions  ne  sont  pas  resolues.  Elles  ne  sont 
en  effet  qu'äjournees.  La  preuve  que  teile  est  l'opinion  des 
Cabinets,  est  que  les  concentrations  de  troupes  continuent  sur 
la  frontiere  russe  au  grand  detriment  du  reste  de  l'armee  russe 
cantonnee  dans  des  villages  polonais  oü  l'instruction  des  troupes 
doit  beaucoup  souffrir.  La  meme  chose  est  attestee  par  les 
armements  que  F Italic  et  FAllemagne  continuent  malgre  Fepuise- 
ment  du  premier  de  ces  pays  et  le  mauvais  effet  que  les  de- 
penses  militaires  produiront  probablement  ici  sur  les  prochaines 
elections  du  Reichstag,  notamment  en  Württemberg  et  en 
Bade. 

Tout  cela  serait  au  moins  superflu,  si  Fon  croyait  la  paix 
definitivement  assuree.    Elle  ne  Fest  en  realite  que  par  la  force 

266 


Berlin,  30.  11.  1889. 

de  la  Triple  Alliance,  mais  c'est  dejä  beaucoup  que  celle-ci 
puisse  constater  un  succes  et  nous  garantir  pour  quelque  temps 
encore  la  continuation  de  la  tranquillite  dont  nous  jouissons. 


64. 

Baron   Greindl,   Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  14  acut  1890. 

M.  le  Baron  de  Marschall  m'a  dit  hier  que  la  visite  de  l'Em- 
pereur  en  Angleterre  a  ete  avant  tout  une  affaire  de  famille. 
On  y  a  fort  peu  parle  de  politique  sauf  pendant  l'audience  que 
S.  M.  a  donnee  ä  Lord  Salisbury.  L'Empereur  a  passe  en  revue 
avec  le  Premier  Lord  de  la  Tresorerie  les  differentes  questions 
pendantes  et  a  constate  que  l'accord  est  parfait  sur  tous  les 
points.  Comme  resultat  de  l'entrevue  il  y  a  lieu  de  compter, 
dit  le  Baron  de  Marschall,  que  l'Angleterre  interviendra  un  peu 
plus  activement  qu'elle  ne  l'a  fait  jusqu'ä  present,  pour  appuyer 
les  efforts  de  la  Triple  Alliance  dans  le  sens  de  la  conservation 
de  la  paix. 

Lord  Salisbury  est  toujours  preoccupe,  dit  M.  le  Secretaire 
d'Etat  des  Affaires  Etrangeres,  de  ne  pas  paraitre  entrer  dans 
des  engagements  qui  pourraient  entralner  l'Angleterre  ä  la 
guerre.  L'Allemagne  ne  lui  demande  pas  une  alliance  qu'un 
Ministere  anglais  ne  pourrait  pas  contracter  sans  etre  renverse 
le  lendemain.  II  lui  suffit  de  constater  que  des  relations  d'amitie 
existent  et  deviennent  de  plus  en  plus  intimes  et  de  savoir  que 
des  interets  identiques  inspirent  une  politique  semblable. 

En  resume  la  signification  de  la  recente  visite  de  l'Empereur 
ä  Osborne  est  la  meme  que  celle  de  l'entrevue  de  l'annee  der- 
niere,  avec  cette  difference  que  les  bons  rapports  se  sont  encore 
affermis  par  la  Convention  relative  ä  l'Afrique  qui  a  ecarte  ce 
qui  pourrait  les  troubler. 

II  est  difficile,  dit  M.  de  Marschall,  d'aller  plus  loin  avec 
l'Angleterre  gouvern6e  par  un  Parlement  plus  preoccupe  de  la 
question  irlandaise  et  d'autres  affaires  interieures  que  de  poli- 
tique internationale. 

267 


Berlin,  14;  8.  1890. 

Les  paroles  de  M.  de  Marschall  indiquent  que  l'action  de  l'Alle- 
magne  en  Angleterre  continue  ä  s'exercer  dans  un  sens  uniforme. 

L'Angleterre  tres  blessee  en  1885,  lors  de  la  question  afghane, 
qu'on  lui  eüt  ferme  les  detroits,  se  recueillait  et  n'intervenait 
plus  que  dans  les  affaires  oü  eile  avait  un  interet  direct.  Depuis 
que  le  rapprochement  entre  les  deux  Cours  et  les  deux  Gou- 
vernements a  eu  lieu,  le  Cabinet  de  Berlin  ne  cesse  de  travailler 
ä  animer  l'Angleterre  ä  reprendre  sa  place  et  son  influence  dans 
la  politique  generale  de  l'Europe. 


65. 

Baron  Solvyns,   Gesandter  in  London. 

Londres,  le  28  aoüt  1890. 

Je  suis  en  mesure  de  vous  transmettre  quelques  details  tou- 
chant  l'entrevue  ä  Osborne  de  l'Empereur  Guillaume  avec 
Lord  Salisbury;  ils  confirment,  comme  vous  le  verrez,  ce  que 
vous  m'avez  fait  l'honneur  de  me  mander  dans  votre  depeche 
d'avant-hier. 

Au  debut  de  l'entretien  il  a  ete  question  de  l'heureux  accord 
par  lequel  les  limites  des  possessions  anglaises  et  allemandes' 
en  Afrique  ont  ete  fixees  et  qui  a  mis  un  terme  aux  difficultes 
survenues  inopinement  entre  les  deux  Etats.  Apres  des  felici- 
tations  mutuelles  ä  ce  sujet,  l'Empereur  a  exprime  l'espoir  que 
cette  premiere  entente  en  amenerait  une  autre  plus  importante 
encore  puisqu'elle  ajouterait  une  force  nouvelle  ä  l'oeuvre  pour- 
suivie  par  l'Allemagne,  l'Autriche  et  l'ltalie  en  vue  d'assurer 
la  paix  europeenne.  Lord  Salisbury,  qui  fort  probablement 
s'attendait  ä  une  proposition  de  ce  genre,  n'a  pas  hesite  ä  re- 
pondre  que  les  sympathies  de  la  Reine  et  de  son  Gouvernement 
etaient  acquises  au  but  que  s'etaient  propose  les  trois  allies; 
mais  que  l'opinion  du  pays,  d 'accord  en  cela  avec  les  traditions 
de  la  politique  anglaise,  s'opposait  ä  des  engagements  que  ne 
commandait  pas  une  necessite  immediate  et  dont  la  premiere 
consequence  serait  d'aliener  dans  une  certaine  mesure  toute 
liberte  d'action  et  tout  droit  d'initiative. 

268 


Londres,  28.  8.  1890. 

Une  declaration  aussi  nötte  a  prevenu  les  considerations 
que  l'Empereur  se  preparait  evidemment  ä  faire  valoir  ä  l'appui 
de  sa  proposition.  Le  caractere  de  Fentretien  a  change  et  l'on 
s'est  borne,  de  part  et  d'autre,  ä  une  simple  causerie  sur  les 
evenements  dont  l'Europe  et  TAinerique  ont  ete  recemment  le 
theätre. 

Je  ne  crois  pas  me  tromper  en  resumant  ainsi  la  pensee  du 
Marquis  de  Salisbury:  «Tant  qu'il  n'interviendra  pas  entre  la 
Russie  et  la  France  un  pacta  formel  et  d'une  execution  pro- 
chaine,  il  Importe  que  l'Angleterre  evite  de  lier  son  action  ä 
Celle  d'aucune  autre  puissance;  mais  le  jour  oü  ce  pacte  sera 
conclu,  l'Angleterre  doit  adherer  ä  la  triple  alliance  et  se  preparer 
resolument  ä  toutes  les  eventuaütes  que  cette  adhesion  peut 
lui  faire  encourir.« 


Baron  Greindl,   Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  30  aoüt  1890. 

Je  vous  remercie  de  votre  depeche  du  27  de  ce  mois  Dir.  A 
No.  2714.  L'evenement  a  confirme  les  previsions  dont  vous 
voulez  bien  me  faire  part  et  Celles  que  j'avais  eu  l'honneur  de 
vous  soumettre  par  mon  rapport  du  16.  Le  voyage  de  l'Em- 
pereur d'Allemagne  en  Russie  n'a  amene  aucun  changement 
dans  la  Situation  respective  des  puissances  et  ni  du  cöte  alle- 
mand  ni  du  cöte  russe,  on  n'a  propose  de  Solution  aux  questions 
pendantes;  mais  ces  questions  ont  fait  l'objet  d'entretiens  entre 
les  deux  Souverains  et  l'Empereur  d'Allemagne  est  revenu 
tres  satisfait  de  ce  qu'il  a  entendu.  II  a  trouve  le  Czar  toujours 
aussi  ferme  dans  la  volonte  de  maintenir  la  paix  et  de  plus 
il  a  rapporte  l'impression  que  Sa  Majeste  ne  subit  pas  l'influence 
pans]a\^ste  qui  pourrait  rendre  cette  volonte  illusoire. 

L'Empereur  de  Russie  ne  veut  rien  entreprendre  en  Bulgarie. 
II  est  persuade  qu'avec  le  temps,  les  evenements  rameneront 
la  legalite  dans  ce  pays  et  rendront  ä  la  Russie  l'influence  ä 
laquelle  eUe  a  droit. 

269 


Berlin,  30.  8.  1890. 

Le  Czar  ne  veut  pas  d'alliancc  avec  la  France.  La  forme  du 
gouvernement  de  ce  pays  ne  lui  inspire  pas  de  confiance  et  les 
bassesses  qu'on  fait  en  France  pour  obtenir  son  amitie,  lui  in- 
spirent  de  la  repugnance. 

Sa  Majeste  a  dit  que  ses  relations  avec  l'Autriche  sont  bonnes; 
le  caractere  personnel  de  l'Empereur  Frangois  Joseph  lui 
inspire  une  veneration  sincere.  Elle  deplore  les  influences 
hongroises  qui  se  fönt  sentir  k  la  Cour  de  Vienne;  mais  Elle 
comprend  qu'elles  sont  inevitables  et  qu'il  n'y  a  rien  ä  faire 
pour  les  combattre. 

Vous  voyez,  mon  Prince,  que  le  Czar  a  parl6  ä  coeur  ouvert. 
L'Empereur  d'Allemagne  a  ete  touche  de  cette  franchise  et  a 
6t6  charme  de  la  cordialite  de  ses  rapports  avec  le  Czar.  Dans 
les  entrevues  precedentes  ils  n'etaient  pas  exempts  d'une  cer- 
taine  contrainte. 

Le  göneral  de  Caprivi  a  aussi  6te  bien  regu  et  a  cause  une 
bonne  Impression  k  la  Cour  de  Russie. 

Pendant  la  visite  de  l'Empereur  le  langage  de  la  presse  russc 
a  ete  convenable.  II  se  produit  une  accalmie  dans  les  journaux 
chaque  fois  que  les  souverains  se  rencontrent;  apres  quoi  la 
guerre  de  plume  reprend  de  plus  belle. 

II  ne  parait  pas  que  les  questions  commerciales  aient  ete 
touchees.  Les  mesures  ultra  -  protectionnistes  dont  la  Russie 
a  pris  l'initiative  et  auxquelles  l'Allemagne  a  repondu  par  des 
repr6sailles,  froissent  beaucoup  d'interets  particuliers  et  contri- 
buent  ä  entretenir  la  haine  et  la  defiance  entre  les  deux  nations. 
II  serait  d'autant  plus  desirable  d'y  apporter  quelques  adou- 
cissements  qu'on  pourrait  ainsi  augmenter  les  garanties  de  la 
conservation  de  la  paix,  sans  rien  changer  au  Systeme  des 
alliances;  mais  ici  on  est  d'avis  qu'il  n'y  a  rien  ä  faire  de  ce 
cot«,  au  moins  pour  le  moment. 

Vous  aurez  appris  par  les  journaux,  mon  Prince,  que  l'Em- 
pereur a  dit  ä  propos  de  l'annexion  d' Helgoland,  qu'il  etait 
heureux  de  reunir  ä  l'empire  la  derniere  parcelle  de  territoire 
allemand  qui  ne  füt  pas  sous  la  domination  allemande.  Cette 
phrase  a  ete  interpretee  comme  un  desaveu  des  pretentions  des 
Chauvins    allemands    qui    convoitent   les    provinces    baltiques. 

270 


Berlin,  30.  8.  1890. 
Elle  n*aura  pas  ete  etrangere  au  bon  accueil  qu'a  rencontre 
l'Empereur  en  Russie. 

Le  general  de  Caprm  s'est  plaint  ä  M.  de  Giers  de  l'hostib'te 
de  la  presse  russe  contre  TAllemagne.  M.  de  Giers  a  repondu 
qu'il  deplorait  l'attitude  des  journaux;  mais  qu'il  n'avait  pas 
le  pouvoir  de  les  faire  taire. 


67. 

Baron  de  Vinck,  Gesandter  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  2  septembre  1890. 

Voici  l'Empereur  Guillaume  de  retour  dans  ses  Etats;  l'en- 
trevue  de  Narva,  qui  depuis  six  semaines  faisait  verser  des  flots 
d'encre  aux  journalistes  etrangers,  gent  bourdonnante  et  echauf- 
fee,  peut  etre  jugee  aujourd'hui  avec  une  calme  serenite. 

Ceux  qui  en  attendaient  une  orientation  differente  de  la 
politique  de  l'Empire,  et  qui  voyaient  dejä  le  Czar  imprimer 
une  direction  nouvelle  au  gouvernail,  en  sont  pour  leurs  craintes 
ou  leurs  esperances.  Le  langage  de  la  presse  russe  toute  entiere, 
que  le  regime  d'une  censure  draconienne  a  transforme  bon  gre 
mal  gre  en  organes  officieux  est  suffisamment  significatif  ä 
cet  egard. 

Je  n'en  veux  pas  deduire  toutefois  que  l'entrevue  des  deux 
Empereurs  ne  laisse  derriere  eile  aucun  sillon,  et  qu'avec  la 
fumee  de  la  derni^re  salve  s'en  soit  dissipee  la  derniere  trace: 
ce  ne  saurait  etre  impunement  que  dans  un  Empire  oü  tous 
les  fils  de  la  politique  sont  concentres  dans  la  main  puissante 
du  Chef  seul  de  TEtat.  Celui-ei  se  trouve  l'objet  direct  d'atten- 
tions  personnelles  aussi  enveloppantes  que  Celles  dont  l'Em- 
pereur Guillaume  s'est  efforce  de  Tenguirlander.  La  forme, 
sinon  le  fond,  de  l'äpre  lutte  qui  se  poursuit  contre  l'influence 
allemande  en  Russie  va  se  trouver  momentanement  adoucie; 
et  la  paix  generale  y  trouvera  sans  doute  une  garantie  de  plus. 

Un  personnage  ayant  fait  partie  de  la  suite  de  SS.  MM. 
durant  leur  sejour  ä  Narva,  m'a  rapporte,  au  sujet  de  leurs 
rapports    exterieurs,    certains    details    int^ressants :    ils    m'ont 

271 


St.  Petersbourg,  2.  9.  1890. 

paru  colorer  d'une  teinte  fort  nette  le  caractere  reel  d'üne 
entrevue  moins  souhaitee,  vous  le  savez,  par  Alexandre  III  que 
par  son  auguste  visiteur,  et  meme  assez  impatiemment  subie. 

L'attitude  de  l'Empereur  Guillaume  ä  l'egard  de  S.  M.  le  Czar 
etait,  m'a-t-on  dit,  celle  qu'une  longue  amitie  anterieure  ( ?) 
et  rintimite  la  plus  parfaite  (  ?  ?)  auraient  naturellement  amenee. 
Les  chevaux  du  Czar  piaffaient-ils  avec  un  leger  exces  d'ardeur, 
l'Empereur  d'AUemagne  s'empressait  d'aller  les  calmer  lui-meme 
de  la  voix  et  de  la  main;  une  boucle  du  harnachement  de  Tun 
d'eux  s'etait  ouverte:  l'Empereur  Guillaume  tint  aussitot  ä 
reparer  lui-meme  ce  degät,  et  s'en  acquitta,  parait-il,  avec  une 
simplicite  cordiale  dont  il  semblait  vouloir  accentuer  le  caractere. 

Alexandre  III  avait,  lors  de  sa  derniere  visite  ä  Berlin,  va- 
guement  admire  le  confort  d'une  voiture  de  campagne  dans 
laquelle  les  deux  Souverains  etaient  alles  chasser  aux  environs 
de  Potsdam;  l'Empereur  Guillaume  n'a  pas  voulu  manquer 
cette  occasion  d'amener  k  bord  de  son  yacht  et  d'offrir  au  Czar 
un  breack  de  ce  modele  particulier  construit  specialement  pour 
Sa  Majeste.  Le  don  d'un  „troika"  —  (attelage  national  russe 
comportant  trois  chevaux  de  front)  —  a  immediatement  paye 
cette  politesse,  dont  Alexandre  III  n'a  pas  voulu  demeurer  plus 
longtemps  l'oblige. 

Les  toasts  imperiaux  semblent  depuis  quelques  annees  des 
evenements  fort  graves:  il  s'en  est  produit,  un  peu  partout, 
d'assez  retentissants;  et  S.  M.  le  Czar  lui-meme  n'a  dedaigne 
leur  office  ni  lorsqu'il  levait  son  verre  en  l'honneur  du  Prince 
de  Montenegro  «le  seul  ami  de  la  Russie«,  ni  lorsqu'il  portait 
en  frangais  l'an  dernier  ä  Berlin  la  sante  de  l'Empereur  Allemand. 
On  etait  donc  fort  curieux  d'entendre  comment  les  deux  au- 
gustes  hötes  termineraient  le  banquet  de  Narva. 

Lorsque  Alexandre  III  se  leva,  ce  fut  pour  prononcer  en 
russe  cette  phrase  d'une  concession  qu'il  serait  permis  de  qua- 
lifier  de  lapidaire:  «Je  bois  ä  la  sante  de  l'Empereur  allemand!« 
Peu  d'instants  apres  ce  fut  au  tour  de  celui-ci  de  porter  son 
toast.  A  la  surprise  generale,  il  le  fit  en  russe,  et  en  allongeant 
quelque  peu  la  formule  dont  venait  de  se  servir  le  Czar:  «Je 
bois  ä  la  sante  de  SS.  MM.  l'Empereur  et  l'Imperatrice,  ainsi 

272 


St.  P^tersbourg,  2.  9.  1890. 
qu'ä  la  vaillante  armee  russe!«  La  langue  allemande,  tout 
comme  la  langue  frängaise,  n'a  donc  point  figure  dans  cet  echange 
de  courtoisies;  et  la  gracieuse  attention  dont  temoignaient  de 
la  part  de  l'Empereur  Guillaume  les  quelques  mots  de  russe  en 
usage  «inter  poeulas«  qu'il  s'etait  donne  la  peine  d'apprendre 
pour  cette  occasion,  a  fort  delicatement  flatte  celui  auquel  eile 
s'adressait. 

Pour  n'allonger  pas  davantage  ce  compte-rendu  de  details 
dont  la  futilite  apparente  ne  m'echappe  pas,  j'en  concluerai, 
avec  tous  ceux  qui  ont  suivi  de  pres  ces  incidents,  que  les  pre- 
venances  de  l'Empereur  d'Allemagne  ont  ete  d'une  nature 
teile  qu'une  certaine  detente  dans  les  rapports  entre  les  deux 
Etats  voisins  en  doit  etre  inevitable. 

Ce  n'est  pas  ä  dire  que  leur  politique  generale  en  doive  eprouver 
le  moindre  contre-coup;  et  Ton  peut  affirmer  que  de  ce  cöte, 
le  seul  qui  Interesse  la  paix  du  monde,  chaeun  des  deux  Em- 
pereurs  a  maintenu  ses-  positions. 


68. 

Baron   Greindl,   Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  3  septembre  1890. 

Aux  informatious  relatives  au  voyage  de  l'Empereur  en  Russie 
que  j'ai  eu  l'honneur  de  vous  transmettre  par  mon  rapport 
du  30  aoüt  dernier,  M.  le  Baron  de  Marsehall  a  encore  ajoute 
hier  les  details  suivants.  II  m'a  dit  que  l'accueil  fait  ä  S.  M. 
avait  6te  cordial,  non  seulement  de  la  part  du  Czar,  mais  aussi 
de  Celle  de  la  famille  Imperiale  et  en  particulier  de  l'Imperatrice. 

Vous  savez,  Mon  Prince,  que  l'Imperatrice  de  Russie  qui 
passe  pour  avoir  beaucoup  d'influence  sur  le  Czar,  semblait 
jusqu'ä  present  n'avoir  pas  oublie  les  griefs  du  Danemark 
contre  l'Allemagne. 

Dans  ses  entretiens  avec  l'Empereur  le  Czar  a  beaucoup 
insiste  sur  la  solidarite  des  interets  monarchiques  et  parait 
dispose  ä  tenir  compte  dans  sa  politique  de  ses  relations  et  de 
ses  affections  de  famille. 

.        Kur..i.;iiMiP  P,,,i;ik.     I;d.  5.  273 


Berlin,  3.  9.  1890. 

Enfin  le  Gzar  a  l'air  d'^tre  le  maitre  chez  lui,  et  il  n'y  a  pas 
d'apparence  que  le  Comte  Ignatieff  et  ses  amis  reprennent  leur 
ancienne  influence,  au  moins  pour  le  moment. 

M.  le  Baron  de  Marschall  convient  que  ce  n'est  pas  süffisant 
pour  6carter  tout  sujet  d'inquietude.  Le  parti  panslaviste  existe 
toujours,  quoiqu'il  soit  provisoirement  reduit  ä  l'inaction. 

L'Empereur  Alexandre  II  ne  voulait  pas  non  plus  la  derniere 
guerre  d' Orient.  II  a  du  la  faire  cependant  sous  la  pression  de 
l'opinion  publique. 

La  certitude  que  le  Czar  ne  veut  pas  d'aUiance  avec  la  France 
et  n'en  voudra  pas,  aussi  longtemps  que  ce  pays  sera  constitu6 
en  R6publique,  n'a  aussi  qu'une  valeur  relative.  Si  TAllemagne 
avait  une  guerre  avec  la  Russie,  eile  serait  attaquee  par  la 
France  avec  ou  sans  traite  prealable. 

La  fermet^  des  intentions  pacifiques  du  Czar  constatee  une 
fois  de  plus  n'est  donc  pas  une  garantie  absolue  du  maintien 
de  la  paix,  mais  les  resultats  de  l'entrevue  de  Narva  permettent 
d'affirmer  que  la  Situation  est  aussi  bonne  et  aussi  relativement 
rassurante  qu'elle  peut  Tetre,  vu  l'^tat  genöral  de  l'Europe. 

M.  de  Marschall  ne  parait  pas  partager  les  illusions  dans  les- 
quelles  les  rapports  des  agents  russes  entretiennent  le  Czar,  sur 
la  probabilite  d'une  revolution  qui  ferait  rentrcr  la  Bulgarie 
dans  la  Situation  cr6ee  par  le  traite  de  Berlin. 


69. 
Baron  Beyens,  Gesandter  in  Paris. 

Paris,  le  17  septembre  1890. 

Par  une  depeche  datee  du  3  de  ce  mois Prince, 

vous  avez  bien  voulu  me  communiquer  quelques  renseignements 
sur  l'entrevue  de  Narva;  il  en  resulte  notamment  que  le  Czar 
ne  veut  pas  d'une  alliance  avec  la  Republique  frangaise. 

C'est  aussi  Timpression  rapportee  par  les  Frangais  qui  re- 
viennent  de  St.  Petersbourg,  mais  ils  ne  persuadent  personne. 
La  chim^re  de  l'alliance  russe  hante  tous  les  esprits  ä  Paris; 
eile   ne   provient  pas   uniquement   du   desir,   fort   naturel,   de 

274 


Paris,  17.  9.  1890. 

s'appuyer  sur  une  grande  nation  pour  resister,  le  cas  echeant, 
aux  Etats  coalises  du  centre  de  l'Europe,  eile  est  devenue  ici 
une  affaire  du  senliment,  comme  beaucoup  de  questions  poli- 
tiques.  L'engouement  pour  la  Russie  a  gagne  toutes  les  classes; 
cette  Puissance  est  aussi  populaire  aujourd'hui  sous  la  troi- 
sieme  Republique  que  la  Pologne  l'a  ete  autrefois  sous  la  se- 
conde. 

Les  Fran^ais  ne  se  rendent  pas  compte  que  leurs  demon- 
strations  agacent  le  Czar,  en  les  depreciant  ä  ses  yeux.  Ils  sont 
sinceres  dans  leur  entrainement  et  ne  s'imaginent  point  que 
leur  amitie  puisse  etre  ä  Charge  ou  sembler  compromettante. 
Beaucoup  demeurent  convaincus  de  l'existence  d'une  sorte  d'en- 
tente.  Si  Alexandre  III  n'a  certes  pas  conclu  de  traite,  il  aura 
pris,  tout  au  moins,  ä  ce  qu'ils  pensent,  des  engagements  secrets. 
Dans  ces  conditions,  l'amvee  ä  Paris  du  moindre  personnage 
officiel  russe  acquiert  les  proportions  d'un  evenement,  et  les 
Grands-Ducs  ne  peuvent  plus  venir  en  France,  sans  que  Ton 
attache  une  signification  politique  aux  visites  de  courtoisie 
qu'ils  ^changent  avec  les  autorites  et  dont  ils  ne  sauraient  se 
dispenser  au  cours  d'un  voyage  d'agrement. 

La  mode  6tant  ä  la  Russie,  l'apparition  d'un  organe  special, 
charg6  de  la  celebrer,  6tait  ine\ätable.  Le  Journal  «L'Union 
Franco-Russe»  a  vu  le  jour  lundi  dernier,  et  j'ai  l'honneur  de 
vous  transmettre  sous  bände  son  premier  numero.  Son  titre 
seul  lui  assurera  quelques  lecteurs  et  un  succes  de  curiositö. 
II  suffit  de  jeter  les  yeux  sur  son  programme  et  sur  le  tableau 
qu'il  trace  de  la  Situation  de  l'Europe,  pour  voir  qu'il  ne  fera 
que  reproduire  les  dithyrambes  de  la  presse  parisienne  en 
l'honneur  de  l'alliance  russe.  Loin  de  contribuer  ä  la  fonder, 
il  ne  peut  que  creer  des  embarras  aux  hommes  politiques  des 
deux  pays. 

Le  contraste  qui  existe  entre  les  institulions  des  deux  pcuples, 
n'est  pas  senti  ni  meme  remarque  ä  Paris;  il  rend  seulement 
plus  piquant  le  desir  immodere  qu'eprouvent  des  republicains 
democrates  de  complaire  au  Gouvernement  le  plus  autocrate 
de  l'Europe.  Celui-ci  a  largement  beneficie  de  ces  bonnes  dis- 
positions:  il  a  trouve  ä  Paris  un  marche  de  premier  ordre  pour 

18.  275 


Paris,  17.  9.  1890. 

ses  valeurs  depreciees  a  Berlin;  ii  a  fait  a  des  conditions  avan- 
tageuses  par  Tentremise  de  la  Maison  Rothschild  la  conversion 
en  4%  de  dif ferents  emprunts  montant  ä  deux  milliards  de  francs. 

Aussi,  sans  Her  partie  avec  un  Gouvernement  dont  la  forme 
meme  lui  est  antipathique,  le  Czar  doit-il  tenir  k  le  mönager, 
ä  lui  laisser  esperer  peut-etre  que  le  jour  d'une  union  effective 
peut  venir.  Tel  serait  le  sens  des  Instructions  donnees  au  Baron 
de  Mohrenheim.  On  ne  s'expliquerait  pas,  sans  cela,  qu'il 
n'ait  pas  decline  certaines  vnvitations  significatives,  teile  que 
Celle  du  Prefet  de  la  Seine-Inferieure  au  banquet  du  Conseil 
general.  On  ne  comprendrait  pas  qu'il  ne  se  soit  jamais  soustrait 
aux  discours,  aux  aubados,  aux  ovations  dont  il  est  l'objet, 
quand  il  va  prendre  les  eaux  dans  Tun  ou  l'autre  departement. 
Les  dames  de  la  Halle  elles-memes  sont  venues  complimenter, 
dans  un  but  patriotique,  Mademoiselle  de  Mohrenheim,  fiancee 
ä  un  officier  fran^ais.  Cette  alliance  de  famille  sera,  sans  doute, 
fetee  le  mois  prochain  par  la  societe  parisienne  comme  l'image 
vivante  de  celle  des  deux  nations. 

L'Ambassadeur  du  Czai',  quels  que  soient  les  sentiments  per- 
sonnels  de  son  maitre,  semble  donc  avoir  re^u  l'ordre  de  ne  pas 
rebuter  par  la  tiedeur  de  son  accueil  des  sympathies  trop  em- 
pressees  ä  se  manifester,  de  jouer,  pour  ainsi  dire,  le  röle  d'une 
coquette  qui  ne  veut  decourager  personne.  Malgre  l'absence 
d'engagements  reels,  6tant  donne  l'enthousiasme  inconsidere 
propre  ä  la  nation  frangaise,  il  lui  serait  desormais  bien  difficile 
de  rester  l'arme  au  pied,  si  la  Russie  etait  entrainee  dans  une 
guerre  europeenne. 


70. 

Baron  Solvyns,   Gesandter  in  London. 

Londres,  le  1^'mars  1891. 

Les  conditions  oü  la  «Triple  Alliance»  se  trouve  reduite  form- 
ent  en  ce  moment  l'objet  de  tous  les  entretiens.  Je  vais  avoir 
l'honneur  de  resumer  aussi  succinctement  que  possible  les  appre- 
ciations  qui  se  fönt  autour  de  moi  sur  cette  question. 

276 


Londres,  1.  3.  1891. 

La  cbute  du  Prince  de  Bismarck  a  permis  ä  l'Autriche  de  se 
degager  de  retreinte  qui  paralysait  ses  mouvements  et  de 
ehercher  ä  nouer  de  meilleurs  rapports  avec  la  Russie.  D'un 
autre  cote,  l'Italie  ayant  presque  epuise  ses  ressources,  inquiete 
d'un  rapprochement  eventuel  —  et  qui  meme,  assure-t-on,  est 
dejä  conclu  —  entre  les  Cabinets  de  Vienne  et  de  St.  Peters- 
bourg,  alarmee  surtout  par  les  soubresauts  de  la  politique 
allemande,  a  voulu  mettre  un  terme  ä  l'eloigneinent  qui  la  se- 
parait  de  la  France.  Le  raccommodement  entre  les  deux  pays 
n'a  pas  encore  eu  Heu;  mais  il  a  cesse  d'etre  impossible,  et, 
meme,  plusieurs  indices  le  rendent  fort  probable.  Ne  pouvant 
plus  compter  sur  l'asservissement  de  TAutriche  et  de  l'Italie, 
l'Allemagne  a  songe  ä  pressentir  le  Cabinet  de  Paris  sur  le 
moyen  de  rendre  moins  hostiles  les  sentiments  dont  la  Re- 
publique  etait  animee  contre  eile.  N 'ayant  pas  tarde  k  se  con- 
vaincre  que  des  demarches  dans  ce  sens  echoueraient  mise- 
rablement  ä  moins  de  consentir  ä  d'enormes  saerifices,  eile 
manifeste  aujourd'hui  le  desir  de  contracter  une  alliance  intime 
avec  TAngleterre.  II  va  sans  dire  que  celle-ci,  dominee  en  ce 
moment  par  des  considerations  commerciales,  se  montre  peu 
disposee  ä  compromettre  des  interets  de  premier  ordre  en 
accueillant  ä  la  legere  les  propositions  emanant  d'un  Souverain 
qui  s'agite  beaucoup,  qui  reflechit  peu,  qui  parle  et  ecrit  ä  tout 
propos  et  dont  les  vües  politiques  paraissent  absolument  de- 
nuees  de  toute  coherence  et  de  toute  maturite. 

En  admettant  l'exactitude  de  ce  qui  precede,  on  peut  en 
conclure  que,  si  M.  de  Bismarck  avait  reussi  ä  isoler  la  Russie, 
l'Allemagne  ä.  son  tour  va  se  trouver  tres  prochainement  dans 
le  meme  cas. 

71. 

Graf  du  Chastel,   Geschäftsträger  in   Berlin. 

Berlin,  le  6  mars  1891. 

J'ai  eu  rhonneur  de  recevoir  la  lettre  confidentielle  du  4  de 
ce  mois  que  vous  avez  fait  parveuir  ä  la  Legation  par  l'inter- 
mediaire  du  courrier  de  S.  M.  britannique.  et  je  vous  en  remercie. 

277 


Berlin,  6.  3.  1891. 

Les  renseignements  qu'elle  renferme,  confirment  en  tout  poinl 
ce  que  la  Legation  sait  de  la  politique  generale. 

Bien  que  la  Triple  Alliance  se  maintienne,  il  est  Evident  qüe 
la  chute  du  Prince  de  Bismarck  et  celle  de  M.  Crispi  ont  detache 
quelques  anneaux  de  la  chalne  qui  unait  les  trois  Puissances 
entre  elles.  Le  Comte  Kalnoky  reste  seul  des  trois  hommes 
d'Etat  qui  personnifiaient  jusqu'ä  l'annee  derniere  la  Triple 
Alliance,  a  pro  fite,  si  j'ose  m'exprimer  de  la  sorte,  de  son  droit 
d'anciennete  vis-ä-vis  de  ses  nouveaux  collegues  d'AlIemagne 
et  d'Italie  pour  suivre  une  politique  un  peu  plus  personnelle. 

L'Allemagne  et  1' Italic  ont  suivi  l'exemple  de  l'Autriche  et, 
Sans  entente  prealable,  ont  tentö  des  rapprocbements  avec 
d'autres  Puissances,  moins  en  vue  d'alliances  que  pour  savoir 
ä  quoi  s'en  tenir  au  cas  oü  par  la  force  des  circonstances,  la 
Triple  Alliance  se  dissoudrait.  II  n'est  cependant,  s'il  faut 
en  croire  les  hauts  personnagcs  de  1' Empire,  nuUement  question 
d'un  refroidissement  dans  les  relations  des  trois  Puissances 
alliees.    La  Triple  Alliance  est  toujours  debout. 

En  ce  qui  regarde  le  rapprochement  tente  entre  la  France 
et  TAllemagne,  s'il  est  vrai  que  cette  derniere  Puissance  ait 
fait  les  premieres  avances,  il  est  non  moins  vrai  qu'elles  n'avaient 
pas  ete  repoussees  par  le  Gouvernement  de  la  Republique. 
Celui-ci,  vous  le  savez  par  les  confidences  de  M.  de  Holstein  au 
sujet  de  la  question  egyptienne,  avait  espere  profiter  des  cir- 
constances pour  obtenir  quelques  concessions  de  l'Angleterre. 

II  est  toujours  naturel,  avec  ce  que  l'on  sait  ici  et  apres  le 
mecontentement  cause  par  les  evenements  de  Paris  que  l'AIle- 
magne  se  rapproche  de  l'Angleterre.  Elle  sait  que  ce  rapprocbe- 
ment  est  particulierement  desagreable  k  la  France  dans  ce 
moment.  Les  relations  entre  l'Allemagne  et  l'Angleterre  sont 
dejä  sur  un  bon  pied.  Dans  ces  derniers  jours  la  famille  Royale 
d'Angleterre  a  6te  outree  de  ce  qui  est  arrive  ä  Paris  ä  l'Im- 
peratrice  Frederic.  L'Empereur  et  la  Chancellerie  de  Berlin 
en  profitent  pour  rendre  plus  intimes  les  liens  entre  les  deux 
pays.  L'Empereur,  disent  les  journaux,  a  invite  S.  A.  R.  le  Prince 
de  Galles  ä  faire  avec  lui  une  tournee  en  Alsace-Lorraine.  II 
l'a  invit6  ä  venir  des  maintenant  le  voir  ä  Berlin. 

278 


Berlin,  6.  3.  1891. 

II  n'est  pas  probable  qu'on  reponde  avec  le  meme  61aii  du 
c6t6  anglais  aux  avances  de  la  Cour  d'Allemagne.  On  dirait 
que  Ton  s'en  doute  dejä  ici.  Le  premier  mouvement  de  fureur 
contre  la  France  est  passe;  TEmpereur  recommence  ä  etre 
publiquement  aimable  pour  l'Ambassadeur  de  France.  A  mon 
humble  avis,  il  ne  faut  pas  attacher  une  trop  grande  importance 
aux  evenements  les  plus  recents.  —  ün  fait  important  est 
acquis.  G'est  celui  que  vous  constatez:  c'est  ä  dire  que  la 
Triple  Alliance  a  perdu  de  sa  force  par  la  chute  de  MM.  de  Bis- 
marck  et  Crispi  et  que  les  trois  Puissances  alliees  ont  repris, 
chacune  de  leur  c6t6,  un  peu  d'independance. 


72. 

Baron   Greindl,   Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  10  avril  1891. 

A  la  suite  des  avances  faites  ä  la  France  par  le  Marquis  de 
Rudini,  aussitot  apres  son  entree  au  Ministere,  il  y  a  eu  un 
echange  d'explications  entre  les  Cabinets  de  Rome  et  de  Paris 
sur  la  Position  occupee  par  l'Italie  dans  la  Triple  Alliance.  M.  de 
Rudini  interpelle  par  M.  Billot  a  fait  savoir  que  cette  position 
est  exclusivement  pacifique  et  defensive. 

On  a  replique  de  Paris  que  ce  n'etaient  lä  que  des  declarations 
ministerielles  et  que  pour  inspirer  une  entiere  confiance,  le 
Gabinet  de  Rome  devrait  communiquer  le  texte  du  traite 
d 'alliance. 

M.  de  Rudini  s'y  est  refuse. 

II  a  alors  ete  prie  de  dire  au  moins  si  dans  le  cas  oü  la  France 
s'emparerait  de  l'Alsace-Lorraine, l'Italie  serait  obligee  de  prendre 
les  armes  pour  secourir  l'Allemagne. 

M.  de  Rudini  n'a  pas  repondu. 

En  me  rapportant  ce  qui  precede,  M.  le  Baron  de  Marschall 
m'a  dit  que  cette  demande  indiscrele  et  frisant  Timpertinence 
avait  completement  gueri  M.  de  Rudini  de  ses  velleites  de  rap- 
prochement  avec  la  France.  II  est  aujourd'hui  plus  solidement 
attache  que  jamais  ä  la  Triple  Alliance. 

279 


Berlin,  10.  4.    1891. 

Malgre  la  securite  que  lui  iiispire  l'Italie  et  la  prochaiiic  coii- 
clusion  du  traite  avec  rAutricho,  le  secretaire  d'Etat  des  Affaires 
Etrangeres  parle  avec  moins  de  confiance  qu'auparavant  du 
maintien  de  la  paix.  Son  optimisme  a  commence  ä  baisser 
depuis  le  voyage  de  rimperatrice  Fr6d(§ric  ä  Paris.  Vous  vous 
souviendrez,  Mon  Prince,  qu'ä  cette  epoque  il  m'avait  fait 
part  de  ses  apprehensions.  II  m'a  dit  hier  que  d'apres  ses  in- 
formations,  la  grande  majorite  du  peuple  fran^ais  veut  la  paix; 
raais  que  la  crainte  salutaire  de  la  superiorite  militaire  de 
rAUemagne  qui  a  si  longtemps  contenu  les  exaltes,  a  tout  ä 
fait  disparu.  Les  Fran^ais  se  croient  maintenant  en  mesure 
de  lutter  ä  armes  egales  ou  meme  ils  pensent  que  la  victoire 
leur  serait  assur^e,  meme  sans  le  concours  de  la  Russie.  II 
suffirait  donc  du  moindre  incident  pour  faire  eclater  un  conflit 
arme. 

73. 

Frederic  Hoorickx,  Gesandter  in  Bukarest. 

Tres  confidentielle.  Bucarest,  le  8  mai  1891. 

M.  de  Giers  vient  d'avoir  avec  M.  Emile  Ghyka,  Ministrc 
de  Roumanie  ä  St.  Petersbourg,  un  entretien  au  cours  duquel 
il  a  fait  d'importantes  declarations,  qui  ont  cause  ici  en  haut 
lieu  la  plus  vive  satisfaction. 

Voici  ä  peu  pres  dans  quels  termes  cet  homme  d'Etat  s'est 
exprime : 

«Je  suis  heureux  d'avoir  pu  vous  debarrasser  de  M.  Hitrovo. 
Son  successeur  est  un  homme  aimable,  d'un  caractere  tres 
conciliant  (comme  moi,  il  me  ressemble),  il  ne  vous  causera 
aucun  ennui.  II  a  pour  unique  instruction  d'etre  agreable  au 
Roi  Charles  et  de  ne  lui  creer  aucune  difficulte.  II  nous  est 
indifferent  que  ce  soit  M.  Catasgi  ou  M.  Bratiano  qui  soit  au 
pouvoir.  La  Roumanie  est  en  dehors  de  notre  sphere  d'action; 
peu  nous  importe  la  composition  des  Ministeres.  J'espere  quo 
vous  n'aurez  qu'ä  vous  louer  de  la  nomination  de  M.  de  Fonton.» 

«La  Russie  veut  sincerement  le  maintien  de  la  paix.  II  est 
vrai  que  jamais  eile  ne  reconnaitra  le  Prince  Ferdinand  mais 

280 


Bucarest,  8.  5.  1891. 
eile  enlend  laisser  la  Bulgarie  livree  ä  clle-meme.  Ce  pays  la 
degoüte.» 

«On  a  beaueoup  exagere  la  portee  de  la  recente  dislinction 
conferee  ä  M,  Carnot.  Beaueoup  de  Grands  Cordons  de  l'Ordre 
de  St.  Andre  ont  ete  donne  en  Europe.  II  etait  naturel  de  re- 
connaitre  la  reception  courtoise  faite  ä  Paris  ä  deux  de  nos 
Grands-Ducs.» 

«La  France  nous  a  propose  de  conclure  un  tpraite.  Nous  avons 
refuse.  L'Empereur  n'a  pas  voulu  d'engagement  avec  la  Re- 
publique  qu'il  n'aime  pas,  et  puis  les  hommes  qui  sont  a  la 
tete  du  Gouvernement  en  France  changent  trop  souvent.  Pour 
ce  qui  est  de  nos  rapports  avec  ce  pays  nous  aurions  mauvaise 
gräce  de  mepriser  les  avances  et  les  amabilites  dont  il  nous 
accable.  II  nous  est  impossible  de  no  pas  y  repondre  dans  une 
certaine  mesure;  mais  il  y  a  loin  de  la  ä  une  entente.» 

M.  Hitrovo  a  quitte  Bucarest  le  dimanche  de  Päques  (3  mal) 
Sans  prendre  conge  d'aucun  de  ses  collegues  du  Corps  Diplo- 
matique alors  qu'il  leup  devait  une  double  visite,  Trois  jours 
avant  son  depart,  il  avait  fait  celebrer  une  messe  de  requiem 
pour  le  repos  de  l'äme  du  Grand  Nicolas  et  m'avait  prie  d'aver- 
tir  mes  collegues  de  cette  ceremonie  ä  laquelle  le  Corps  Diplo- 
matique a  assiste  en  uniforme  et  au  grand  complet.  Nous  n'avons 
appris  le  depart  de  notre  ancien  collegue  que  par  des  cartes 
p.  p.  c.  expediees  par  la  poste.  Dans  le  monde  de  Bucarest 
cette  precipitation  est  attribuöe  ä  des  craintes  d'ennuis  sus- 
citees  par  des  creanciers.  II  est  de  fait  que  M.  Hitrovo  laisse 
derriere  lui  de  nombreuses  dettes. 


74. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  14  mai  1891. 

Le  grand  evenement  du  jour,  m'a  dit  hier  M.  le  Baron  de 
-Marschall,  est  l'insucces  de  l'emprunt  russe.  M.  de  Rothschild 
a  pris  pour  pretexte  les  persecutions  dirigees  contre  les  juifs 
•  11   Russie.    II  y  a  aussi  un  danger  pour  les  banquiers,  dans 

281 


Berlin,  14.  5.  1891. 

Tönorme  influence  que  donne  au  Ministre  des  Finances  de 
Russie,  la  creance  de  cinq  ou  six  cenls  millions  de  Mark  en  or 
qii'il  a  contre  les  places  etrangöres;  ils  ne  se  soucient  pas  de 
Taugmenter. 

Tout  cela  a  pu  coniribuer  ä  l'ecliec  de  l'emprunt.  Nean- 
moins  il  est  certain  que  M.  de  Rothschild  n'a  pas  agi  comme  ii 
l'a  fait,  Sans  l'assentiment  du  Gouvernement  frangais.  G'est 
un  Symptome  du  mecontentement  du  cabinet  de  Paris  contre 
cehii  de  Saint-Petersbourg. 

D'apres  M.  le  Baron  de  Marschall  le  gouvernement  frangais 
aurait  sonde  recemment  le  Gouvernement  russe  sur  l'attitude 
que  prendrait  ce  dernier,  dans  le  cas  d'une  guerre  entre  la  France 
et  l'Allemagne.  La  r^ponse  aurait  ete  que  si  la  France  etait 
attaquee  par  l'Allemagne,  eile  serait  soutenue  par  la  Russie; 
mais  que  si  eile  attaquait  l'Allemagne,  ce  serait  ä  ses  risques 
et  p6rils. 

Le  secrötaire  d'Etat  des  Affaires  Etrangeres  croit  que  c'est 
le  depit  occasionne  pai'  cette  döconvenue  qui  est  la  vraie  cause 
de  l'insucces  de  l'emprunt. 

M.  le  Baron  de  Marschall  ne  pense  pas  que  ces  dispositions 
du  Cabinet  de  Saint-Petersbourg  risquent  de  changer.  II  croit 
aussi  que  la  France  ne  fera  pas  la  folie  d'attaquer  l'Allemagne 
Sans  une  promesse  d'appui.  Elle  sait  qu'il  s'agirait  cette  fois 
d'une  lutte  pour  l'existence,  d'une  guerre  d'extermination.  Le 
Service  general  en  France  est  aussi  une  garantie  de  paix.  II 
n'y  a  plus  une  seule  famille  qui  n'ait  quelqu'un  des  siens  ä 
l'armee  et  qui  partant  ne  s'alarme  d'une  guerre  inutile. 


76. 

Baron  Solvyns,  Gesandter  in  London. 

London,  le  8  juillet  1891. 

Bien  que  la  nouvelle  du  renouvellement  de  l'alliance  austro- 
italo-allemande  ait  6t6  accueillie  avec  une  vive  satisfaction  par 
le  Gouvernement  et  la  presse  de  ce  pays,  l'opinion  publique  ne 
se   prononce   nullement   en   faveur   d'un   rapprochement   plus 

282 


London,  8.  7.  1891. 

etroit  avec  les  trois  allies.  II  est,  dit-on,  de  bonne  politique 
de  leur  etre  favorable,  tant  que  leurs  efforts  tendront  au  maintien 
de  la  paix  europeenne;  mais  il  serait  souverainement  contraire 
ä  notre  dignite  et  ä  nos  interets  de  se  Her  trop  intimement  ä 
des  Puissances  qui  d'un  jour  ä  l'autre  pourraient  vouloir  prendre 
des  mesures  rendant  la  guerre  me\'itable.  II  va  sans  dire  que 
le  jeune  Empereur,  alors  meme  qu'on  serait  dispose  k  accueillir 
des  avances  qui  ne  sont  un  mystere  pour  personne,  n'inspire 
pas  une  confiance  süffisante.  On  le  juge  trop  empörte,  trop 
enclin  aux  resolutions  extremes,  trop  desireux  de  signaler  son 
r6gne  par  des  faits  eclatants.  Aussi  puis-je  affirmer  que  toutes 
ses  tentatives  aupres  de  Lord  Salisbury  n'auront  aucun  succes, 
et  que  la  haute  raison  de  cet  homme  d'Etat  ne  se  pretera  ä 
aucune  des  combinaisons  preparees  ä  Berlin  en  vue  d'induire 
l'Angleterre  ä  renoncer  ä  l'attitude  strictement  neutre  qu'eUe 
garde  aujourd'hui.  Toute  alliance  qui  ne  comporterait  pas  une 
politique  active  et  une  entree  en  campagne  immediate,  serait 
refutee  tant  par  le  gros  public  que  par  le  Gouvernement  comme 
inutile  et  dangereuse. 


76. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  11  juillet  1891. 

Chaque  fois  qu'on  m'a  parle  de  la  Russie  au  Departement 
des  Affaires  Etrangeres,  on  a  mis  en  relief  la  repugnance  du  Czar 
ä  s'entendre  avec  un  Gouvernement  comme  celui  de  la  France 
et  la  ferme  volonte  de  Sa  Majeste  de  conserver  la  paix;  mais 
on  ne  s'y  fiait  qu'ä  moitie.  II  ne  venait  pas  ä  l'esprit  de  mettre 
en  doute  la  loyaute  et  la  sincerite  du  Czar;  mais  on  se  deman- 
dait  combien  de  temps  il  pourrait  resister  ä  la  pression  de  la 
camarilla  panslaviste  dont  il  est  entoure.  Les  derniers  evene- 
ments  sont  faciles  ä  exploiter  dans  un  sens  hostile  ä  l'Allemagnc 
et  ä  l'Autriche.  Le  renouvellement  de  la  Triple  Alliance,  l'atti- 
tude de  l'Angleterre  qui  s'en  est  rapprochee,  autant  qu'il  est 
possible  de  le  faire  sans  y  entrer  formellement,  les  declarations 

283 


Berlin,  11.  7.  1891. 

de  M.  Fergusson  relatives  ä  l'ecliange  d'idees  qu'il  y  a  eu  eiitre 
l'Angleterre  et  Tltalie  concernant  le  maihtien  du  Status  quo 
dans  la  Mediterranee,  l'accueil  fait  ä  la  flotte  anglaise  pendant 
son  voyage  dans  l'Adrialique,  les  demonstrations  auxquelles 
a  donne  lieu  le  voyage  de  l'Empereur  en  Angleterre,  n'ont  pas 
pu  manquer  de  faire  une  profonde  impression  ä  St.  Peters- 
bourg.  II  est  aise  d'interpr§ter  tout  cela  dans  un  sens  inquie- 
tant,  de  montrer  au  Czar  quo  la  ligue  de  l'Europc  centrale 
a  acquis  une  force  teile  qu'elle  est  capable  d'imposer  sa  volonte 
au  reste  du  monde  et  de  lui  faire  craindre  qu'elle  n'en  use  au 
detriment  des  Etats  qui  sont  restes  en  deliors  de  l'arrangement. 
Dejä  une  fois  les  panslavistes  etaient  parvenus  ä  persuader 
le  Czar,  quo  l'Empereur  d'Allemagnc  voulait  la  guerre.  Le 
moment  serait  bien  choisi  pour  recoramencer  cette  manoeuvre. 

De  lä,  ä  l'idee  d'uu  rapprochement  entre  la  France  et  la 
Russie,  il  n'y  a  qu'un  pas.  Vous  aurez  remarque,  mon  Princc, 
l'article  du  Nord,  aux  allures  officieuses,  qui  en  parle.  Le 
correspondant  Petersbourgeois  de  la  Politische  Gorrespondenz 
de  Vienne,  s'exprime  dans  le  meme  sens.  Les  fetes  qu'on  pre- 
pare  pour  la  flotte  frangaise  ä  Cronstadt  et  ä  Saint-Petersbourg, 
seront  certainement  interpretöes  comme  le  gage  d'une  ententc. 

Enfin  ä  Paris,  on  semble  avoir  repris  confiance.  Apres  une 
bouderie  d'un  instant,  manifestee  dans  l'affaire  de  l'emprunt 
russe,  on  multiplie  de  nouveau  les  flagorneries  a  l'adresse  de 
la  Russie. 

M.  de  Laboulaye  est  venu  me  voir,  il  y  a  deux  jours,  retour- 
nant  ä  St.  Petersbourg,  oü  il  remettra  ses  lettres  de  rappel 
au  Czar,  immediatement  apres  le  depart  de  la  flotte  fran9aise. 
II  ne  m'a  rien  dit  de  positif ;  mais  tout  dans  son  attitude  et  son 
langage  denote  qu'il  a  la  conscience,  ou  du  moins  l'illusion,  de 
terminer  sa  carriere  diplomatique  par  un  succes. 

On  devait  plus  ou  moins  s'y  attendre  ici.  II  y  a  une  incom- 
patibilite  trop  absolue  entre  les  interets  de  l'Angleterre  et  les 
ambitions  de  la  Russie,  pour  qu'il  soit  possible  de  se  rapprocher 
de  l'une,  sans  s'eloigner  de  l'autre. 

Ce  qui  rassure  contre  les  consequences  immediates  de  l'in- 
timite  entre  les  deux  PuisvSances  qui  sont  mecontentes  de  hi 

284 


Berlin,  11.  7.  1891. 

ituation  aclueile  de  l'Eui'ope,  c'est  qu'on  croit  savoir  que  la 
Russie  a  encore  besoin  d'un  certain  temps  poiir  achever  la  re- 
organisation  de  son  armee. 


77. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  1"  aoüt  1891. 

La  presse  allemande  fait  tout  ce  qu'elle  peut  poiir  diminuer 
l'importance  de  la  visite  de  la  flotte  frangaise  ä  Cronstadt. 
Elle  met  en  relief  tous  les  details  tels  que  le  langage  relativement 
calme  du  Journal  de  St.  Petersbourg,  qui  peuvent  en  amoin- 
drir  la  signification.  Le  depit  que  les  journaux  allemands  ne 
parviennent  pas  ä  deguiser,  prouve  qu'ils  n'ont  eux-memes  qu'une 
foi  mediocre  dans  la  thöse  qu'ils  soutiennent. 

Le  Gouvernement  allemand  ne  se  livre  pas  ä  cette  affectation 
d'optimisme.  II  est  d'avis  qu'il  ne  faut  sans  doute  pas  s'alarmer 
outre  mesure  des  demonstrations  de  Sympathie  qui  ont  ete 
echangees  ä  Cronstadt;  mais  que  c'est  un  Symptome  qu'on 
doit  noter  avec  soin. 

Jusqu'ä  present  le  Gouvernement  allemand  n'aj'amais  cru 
ä  la  possibilite  d'un  trait^  d'alliance  entre  la  France  et  la  Russie. 
II  fondait  sa  confiance  sur  l'aversion  du  Czar  pour  la  forme 
du  Gouvernement  frangais,  sur  la  volonte  arrßtee  de  SaMajeste 
de  conserver  la  paix,  sur  l'absence  d'interet  de  la  part  de  la  Russie. 

S'il  convient  ä  ce  dernier  pays  de  changer  de  politique  et  de 
se  lancer  de  nouveau  dans  les  aventures,  il  est  certain  d'obtenir, 
quand  il  le  voudra,  le  concours  de  la  France  pour  une  agression 
contre  l'Allemagne.  Pourquoi  irait-il  donc  se  lier  en  vue  de 
s'assurer  une  Cooperation  qui  ne  peut  pas  lui  faire  defaut? 

Ce  dernier  raisonnement  a  un  cote  defectueux.  Ce  n'est  pas 
en  general  la  raison;  c'est  la  passion  qui  gouverne  les  affaires 
de  Russie. 

Les  Gouvernements  de  la  France  et  de  la  Russie  sont  faibles, 
Tun  vis-ä-vis  de  l'Assemblee,  l'autre  vis-ä-vis  du  panslavisme. 
Ni  la  guerre  de  1870  ni  celle  de  1878  n'ont  ete  decidees  par  les 

285 


Berlin,  1.  8.  1891. 

Gouvernements.  La  prochaine  guerre  sera  de  mßme  provoquee 
en  dehors  d'eux  par  des  irresponsables. 

En  admettant  que  la  visite  ä  Cronstadt  ne  condiiise  ni  ä  une 
alliance,  ni  ä  une  simple  entente,  eile  aura  ncanmoins  l'incon- 
venient  d'alimenter  les  esperances  des  exaltes  des  deux  pays. 
Elle  accumule  des  matieres  explosibles,  auxquelles  certains 
gens  ne  demanderaient  pas  mieux  que  de  mettre  le  feu.  Le 
rapprochement  n'est  base  que  sur  la  haine  commune  de  la 
France  et  de  la  Russie  contre  l'Allemagne.  II  ne  peut  donc 
avoir  qu'un  caractere  agressif,  malgre  les  efforts  des  officieux 
russes  et  frangais  pour  faire  croire  au  monde  qu'une  alliance 
franco-russe  ne  serait  qu'une  seconde  ligue  de  la  paix. 

On  semble  le  comprendre  meme  dans  certains  milieux  fran- 
gais.  Vous  aurez  remarque,  mon  Prince,  un  article  du  Journal 
LeTemps  qui  s'efforce  de  moderer  l'entliousiasme  et  qui  apour 
but  evident  d'empecher  l'opinion  en  France  de  tirer  des  con- 
sequences  trop  pr^cipitees  et  trop  pratiques  de  l'evenement 
qui  vient  de  s'accomplir. 

La  prochaine  visite  de  la  flotte  frangaise  en  Angleterre  est 
Sans  doute  inspiree  par  la  meme  pens6e  que  l'article  du  Journal 
officieux. 

Puis-je  vous  prier,  mon  Prince,  de  rapprocher  la  presente 
lettre  de  mon  rapport  du  11  juillet  dernier,  No.  1056/666  dont 
eile  est  le  complement? 


78. 

Baron  Solvyns,  Gesandter  in  London. 

Londres,  le  1^'  aoüt  1891. 

L'opinion  publique  en  Angleterre  ne  se  fait  aucune  Illusion 
sur  la  signification  de  la  visite  de  la  flotte  fran^aise  ä  Cronstadt 
et  des  manifestations  de  tout  genre  qui  se  sont  produites  ä 
cette  occasion.  Elle  comprend  que  si  l'accueil  reserve  ä  l'Amiral 
Gervais  et  ä  ses  officiers  ne  doit  pas  faire  apprehender  un  danger 
immediat  pour  la  paix  de  l'Europe,  il  est  le  presage  d'un  etat 
de  choses  d'oü  peuvent  naitre  des  complications  les  plus  graves. 

286 


Londres,  1.  8.  1891. 

On  juge  que  l'entente  qui  vient  d'etre  cimentee  avec  tant 
d'eclat  entre  la  France  et  la  Russie  doit  avoir  pour  premiere 
consequence  de  permettre  ä  chacime  d'elles  d'agir  avec  plus 
de  promptitude  et  de  decision  que  par  le  passe  et  de  poursuivre 
leurs  fins  sans  tröp  se  preoccuper  des  obstacles  que  les  autres 
puissances  seraient  disposees  ä  leur  susciter.  Bien  plus  la  triple 
alliance  est  de  sa  nature  une  association  inerte,  en  ce  sens  qu'elle 
se  tiendra  sur  la  defensive  et  se  gardera  soigneusement  des 
entreprises  hasardeuses.  L'alliance  franco-russe  a  un  caractere 
tout  different;  eile  ne  se  contentera  pas  de  faire  contrepoids  ä 
l'autre,  car  eile  ne  peut,  sans  manquer  aux  esperances  qu'elle 
fait  naitre,  ne  pas  etre  agressive.  La  France  et  la  Russie 
cesseront  de  s'imposer  toute  reserve.  L'une  protestera  avec 
plus  de  vivacite  que  jamais  ä  propos  de  l'Alsace  et  de  l'Egypte; 
l'autre  exigera  de  nouvelles  concessions  de  la  Porte  Ottomane. 
On  prevoit  dejä  que  celle-ci,  devenant  satellite  apres  avoir 
ete  victime,  finira  par  preter  aux  deux  puissants  allies  le  conr 
cours  de  ce  qui  lui  reste  de  vigueur  et  de  ressources. 

A  defaut.du  Prince  de  Bismarck  eloignö  pour  le  moment  du 
theätre  de  la  grande  politique,  le  devoir  de  faire  face  aux  choses 
qui  se  preparent  incombe  ä  Lord  Salisbury.  On  est  convaincu 
qu'il  sera  ä  la  hauteur  de  cette  täche. 

J'ai  entendu  af firmer  que  c'est  afin  d'apaiser  les  alarmes  qui 
commen^aient  ä  se  r^pandre  dans  le  monde  des  affaires  que  le 
chef  du  Cabinet  anglsds  a  proclame  recemment,  non  sans  une 
certaine  ostentation,  que  la  paix  de  l'Europe  6tait  assuree. 
C'est  probablemenl  dans  le  meme  but  que  l'escadre  frangaise 
a  6te  in^^tee  ä  se  rendre  ä  Portsmouth  lors  de  son  retour  de  la 
Baltique. 


79. 

Baron  Beyens,  Gesandter  in  Paris. 

Paris,  le  5  acut  1891. 

Le  succes  de  l'Exposition  frangaise  ä  Moscou  n'avait  pas 
repondu  aux  esperances  qu'on  fondait  ici  sur  eile;  ni  l'industrie, 

287 


Paris,  5.  8.  1891. 

ni  la  politique  de  rapprochement  et  d'union  entre  les  deux 
nations  n'avaient  Heu  d'etre  satisfaites.  Le  Czar  s'etait  borne 
ä  rendre  aux  exposants  une  visite  poiir  ainsi  dire  obligatoire. 
Aussi  la  reception  de  l'escadre  ä  Cronstadt  a-t-elle  surpris  ä 
Paris  le  Gouvernement  et  le  public.  On  ne  s'attendait  pas  ä  ce 
que  la  Cour  de  Russie  deployait  ä  l'egard  des  marins  frangais 
plus  d'affabilite  et  de  courtoisie  que  n'avaient  fait  les  Sou- 
verains  de  Danemark  et  de  Suede.  Le  Czar  montant  ä  bord 
du  vaisseau  amiral  et  ecoutant  sans  sourciller  la  Marseillaise, 
c'etait  beaueoup  plus  qu'on  eüt  jamais  ose  esperer.  Comme  il 
ne  s'est  pas  departi  de  cette  attitude  bienveillante  pendant 
tout  le  sejour  de  l'eseadre,  et  que  l'cnthousiasme  du  peuple 
russe  a  pris,  avec  sa  permission,  des  proportions  extraordinaires, 
il  n'est  pas  etonnant  qu'on  ait  vu  dans  cet  accueil  un  evenement 
politique  important. 

En  France  naturellement  les  imaginations  se  sont  monteos, 
le  langage  de  la  presse  a  reflete  immediatement  la  joyeuse 
emotion  du  public,  l'alliance  avec  la  Russie  est  devenue  unfait 
accompli,  aussi  certain  que  s'il  existait  sur  le  papier,  et  le  maire 
de  Cherbourg  donnant  la  note  de  ces  sentiments,  s'est  permis 
de  telegraphier  directement  ä  l'Empereur  ä  l'occasion  de  la 
prösence  d'un  vaisseau  russe  dans  le  port.  Le  Ministre  des 
Affaires  Etrangeres  lui-meme  est  sorti  de  sa  reserve  pour  ce- 
lebrer  dimanche  dernier  ä  Saint-Omer,  «l'öclatante  manifestation 
de  Cronstadt». 

II  s'en  faut  oependant  que  tout  le  monde  soit  aussi  exultant. 
Les  hommes  politiques  frangais  sc  rendent  parfaitement  compte 
des  motifs  qui  ont  amene  ce  revirement  dans  les  dispositions 
d'Alexandre  III  vis-ä-vis  de  la  Republique :  la  bruyante  recep- 
tion de  l'escadre  est  la  contre-partie  de  la  reception  solennelle 
de  Guillaume  II  ä  Londres,  et  les  attentions  prodiguees  ä 
l'Amiral  Gervais  et  ä  ses  officiers  sont  la  reponse  de  l'autocrate 
russe  aux  sympathies  temoignees  par  l'Angleterre  ä  la  Triple 
Alliance.  II  n'y  a  pas  de  doute  lä-dessus  ä  Paris,  non  plus  que 
sur  l'absurdite  de  la  nouvelle,  relevee  par  le  correspondant  du 
Times  ä  Saint-Petersbourg,  d'un  pretendu  traite  d'alliance, 
dont  l'amiral   aurait  ete  porteur.    Dejä  le  Journal   «Le  Soir» 

288 


Paris,  5.  8.  1891. 

a  Signale  le  danger  qui  peut  resulter  pour  la  France  de  l'exage- 
ration  de  ces  manifestations  apres  tout  platoniques;  la  presse 
parisienne,  ä  l'exception  des  journaux  completement  depour- 
vus  de  bon  sens  politique,  comme  la  «Lanterne»,  approuve 
hautement  l'envoi  de  l'escadre  ä  Portsmouth,  comprenant  qu'il 
est  necessaire  d'attenuer  aux  yeux  de  l'Europe  la  vive  Im- 
pression produite  par  les  fetes  de  Cronstadt,  et  de  ne  pas  froisser 
inutilement  iin  voisin  tel  que  l'Angleterre,  avec  lequel  la  Re- 
publique  se  trouve  en  contact  presque  sur  tous  les  points  du 
globe.  Mais  pour  le  peuple  fran^ais,  fort  peu  sensible  aux 
politesses  venant  des  Anglais,  l'entrainement  qui  le  porte  vers 
la  Russie  ne  peut  plus  etre  modere.  C'est  lä  un  des  resultats 
de  ce  qui  ^^ent  de  se  passer  dans  la  Baltique;  les  autres  seront 
Sans  doute  une  plus  grande  tension  dans  les  rapports  de  la 
France  avec  l'Allemagne,  et  un  etat  momentane  de  malaise 
et  d'inquietude,  quoique  rien  au  fond  ne  menace  le  maintien 
de  la  paix  europeenne.  ^ 


80. 
Graf  de  Jonghe  d'Ardoye,  Gesandter  in  Wien. 

Vienne,  le  6  aoüt  1891. 

Les  manifestations  bruyantes  des  sympathies  franco-russes 
excitöes  en  Russie  par  la  presence  de  l'escadre  frangaise  ä  Cron- 
stadt ont  donne  lieu  et  donneront  Ueu  longtemps  encore  ä  de 
nombreux  commentaires,  tant  dans  les  cercles  politiques  que 
dans  la  presse  europeenne. 

Cette  explosion  des  sentiments  d'intimite  de  deux  grandes 
nations  qui  y  voient  le  moyen  de  realiser  leurs  aspirations 
particulieres  et  nationales,  ne  saurait  etre  indifferente  et  sans 
importance  politique,  ainsi  que  voudraient  le  demontrer  une 
partie  de  la  presse  austro-hongroise  et  allemande. 

D'apres  certains  miüeux  cette  apparition  de  l'escadre  frangaise 
ne  serait  que  la  contre-partie  des  recentes  manifestations  de 
la  Triple  Alliance  ä  Fiume,  ä  Venise  et  ä  Londres. 

Mieux  ä  meme  d'apprecier  la  valeur  de  la  reception  exception- 


19    EuropäUsche  Politik.    Bd.  5. 


289 


Vienne,  6.  8.  1891. 

nellement  empressee  accordee  ä  l'Amiral  Gervais  qui  porte  en 
eile  les  signes  precurseurs  d'une  alliance  formelle,  le  jour  oü 
les  circonstances  la  reclameront,  le  Cabinet  autrichien  lui  donne 
la  port6e  qu'elle  comporte. 

M.  le  Comte  Kalnoky  ne  voit  pas  que  pour  le  moment,  ä 
part  le  diapason  plus  eleve  de  la  surexcitation  et  du  chauvinisme 
frangais  et  russe  qui  peut  provoquer  des  conflits  imprevus, 
r6tat  general  de  l'Europe  se  soit  profondement  modifie  dans 
ces  derniers  jours  ni  que  le  maintien  de  la  paix  soit  devenu  plus 
precaire.  Le  Tsar  resterait  comme  par  le  passe  peu  porte  ä  la 
guerre  et  ne  se  serait  lie  par  aucune  Convention  qui  aurait  li6 
la  Russie  vis-ä-vis  de  la  France. 

La  Triple  Alliance  n'ayant  en  vue  que  le  maintien  de  la 
paix  ne  menace  personne  et  se  concilie  avec  les  tendances 
pacifiques  de  TEmpereur  Alexandre. 

Les  avances  frangaises  accueillies  aujourd'hui  par  les  applau- 
dissements  de  la  foule  panslaviste  servent  la  politique  de  la 
diplomatie  russe,  mais  Ton  se  gardera  bien  ä  St.  Petersbourg 
de  se  lancer  dans  une  politique  d'aventure  pour  faciliter  ä  la 
France  la  reprise  de  l'Alsace  et  de  la  Lorraine  qui  ne  sera  guere 
un  objet  de  preoccupations  sur  les  rives  de  la  Neva,  aussi  long- 
temps  que  les  interets  directs  et  essentiels  de  la  Russie  ne  seront 
pas  en  jeu. 

81. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  9  aoüt  1891. 

II  y  a  quelque  temps  l'ambassadeur  de  Russie  ä  Rome  a 
demande  au  President  du  Conseil,  s'il  est  vrai  que  l'Allemagne 
a  notifie  le  renouvellement  de  la  triple  alliance  ä  Londres  et 
ä  Saint-Petersbourg. 

M.  de  Rudini  a  dit  qu'il  trouvait  bizarre  que  la  question  n'ait 
pas  6te  adressee  par  M.  Vlangali,  de  preference  au  gouvernement 
russe (?);  mais  qu'il  profitait  de  l'occasion  pour  confirmer  le  fait 
et  pour  assurer  l'ambassadeur  de  Russie  que  l'alliance  nouvelle 
6tait  pacifique  et  defensive  comme  la  precedente. 

290 


Berlin,  9.  8.  1891. 

L'ambassadeur  d'Italie  ä  Saint-Petersbourg  a  ete  charge  d'une 
communication  semblable  et  s'en  est  acquitte  aupres  de  l'ad- 
joint  du  ministre  des  Affaires  Etrangeres. 

M.  Chichkin  a  ecoute  le  Baron  Marochetti  avec  une  extreme 
froideur  et  ne  lui  a  pas  cache  que  le  renouvellement  de  la  triple 
alliance  avait  cause  une  penible  impression  au  Gouvernement 
russe. 

Le  Baron  Marochetti  a  dit  que  cette  impression  est  sans 
cause,  puisque  la  triple  alliance  n'est  pas  dirigee  contre  la  Russie 
avec  laquelle  1' Italic  a  les  meilleurs  rapports  et  desire  rester  en 
amitie. 

M.  Chichkin  a  replique  qu'on  ne  nierait  pas  cependant  que 
c'est  la  triple  alliance  qui  soutient  en  Bulgarie  le  prince  Fer- 
dinand notoirement  desagreable  ä  la  Russie  et  qui  sans  cet 
appui,  serait  renverse  en  huit  jours. 

Du  Feste,  dit  l'ad Joint,  ce  que  la  Russie  a  le  plus  vivement 
ressenti,  n'est  pas  le  renouvellement  de  la  triple  alliance,  mais 
son  entente  avec  l'Angleterre. 

82. 
Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  19  aoüt  1891. 

M.  le  Baron  de  Marschall  m'a  parle  des  changements  apportes 
k  la  Situation  politique  par  la  visite  de  la  flotte  frangaise  ä 
Cronstadt  qui  a  eu  lieu  pendant  le  conge  dont  le  Secretaire 
d'Etat  vient  de  jouir. 

Le  Tsar  a  fait  savoir,  dit-il,  que  c'est  lui  qui  a  donne  le  signal 
du  bon  accueil  reserve  aux  Francais.  S.  M.  se  fait  Illusion; 
c'est  Elle  qui  a  subi  l'entrainement  des  masses.  II  y  a  un  an, 
lors  de  la  visite  de  l'Empereur  d'Allemagne  en  Russie,  le  Tsar 
manifestait  sa  profonde  antipathie  pour  le  Gouvernement  r6- 
publicain.  II  a  fait  bien  du  chemin  depuis.  Tout  le  monde 
savait  que,  si  la  Russie  attaquait  TAllemagne  ou  l'Autriche, 
les  fusils  Lebel  partiraient  tout  seuls.  Sous  ce  rapport  il  n'y 
a  donc  rien  de  change,  mais  il  n'en  est  pas  de  meme  pour  une 

19.  291 


Berlin,  19.  8.  1891. 

guerre  dont  la  France  prendrait  l'initiative.  La  France  etait 
forcement  pacifique,  parce  qu'elle  n'etait  pas  süre  de  l'appui 
de  la  Russie.  Elle  croit  l'etre  aujourd'hui.  M.  le  Baron  de 
Marschall  pense  que  c'est  une  Illusion  et  que  pas  plus  qu'au- 
paravant  le  Tsar  ne  serait  dispose  ä  aider  la  France  dans  une 
guerre  d'agression  contre  l'Allemagne,  mais  il  suffit  que  cette 
illusion  existe,  pour  surexciter  les  Frangais  et  les  monter  ä 
un  diapason  des  plus  dangereux  pour  le  repos  de  l'Europe. 
Les  journaux  fran^ais,  meme  des  journaux  serieux,  publient 
des  absurdites  sur  la  sante  et  sur  la  conduite  de  l'Empereur 
qu'ils  representent  comme  une  sorte  d'energumene.  A  l'occasion 
de  l'ouverture  des  Conseils  Generaux  on  a  prononce  des  discours 
oü  il  est  parle  des  legitimes  revendications  de  la  France  qui 
seront  bientöt  satisfaites.  On  dirait  que  les  Frangais  sont  pris 
de  vertige.  Si  une  nouvelle  af faire  Schnäbele  surgissait  en  ce 
moment,  la  guerre  serait  inevitable. 

La  visite  de  la  flotte  frangaise  ä  Cronstadt  a  donc  diminu6  la 
securite.  Elle  a  demontre  combien  la  Triple  Alliance  est  neces- 
saire.  Si  eile  n'existait  pas,  il  faudrait  la  conclure  en  ce  moment, 

M.  le  Baron  de  Marschall  a  eu  divers  entretiens  avec  Lord 
Salisbury,  lorsqu'il  a  accompagne  l'Empereur  en  Angleterre. 
«Vous  savez«,  m'a-t-il  dit,  «que  les  Anglais  ne  prennent  pas 
d'engagements,  mais  j'ai  acquis  la  conviction  que  Lord  Salisbury 
regarde  les  interets  de  1' Angleterre  et  ceux  de  la  Triple  Alliance 
comme  identiques«. 

Ce  que  m'a  dit  le  Baron  de  Marschall,  est  en  d'autres  termes 
la  reproduction  de  l'opinion  du  Ghancelier  que  je  vous  ai  fait 
connaitre  par  mon  rapport  du  6  de  ce  mois. 

Le  Secretaire  d'Etat  dit  que  l'Allemagne  ne  sortira  pas  de  son 
calme  et  continuera  la  politique  pacifique  qu'elle  atoujours  suivie. 

D'apres  les  rapports  qui  lui  parviennent  de  St.  Petersbourg, 
le  Baron  de  Marschall  est  autorise  ä  croire  qu'il  y  a  dejä  en 
Russie  une  r6action  contre  l'engouement  pour  la  France.  On 
est  inquiet  des  mouvements  populaires  que  la  police  russe  a 
6t6  impuissante  ä  contenir,  et  des  exagerations  des  Frangais 
qui  semblent  vouloir  entrainer  la  Russie  plus  loin  qu'il  ne  lui 
plait  d'aller. 

292 


Berlin,  25.  8.  1891. 
83. 
Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  25  aoüt  1891. 

Selon  l'expression  de  M.  de  Marschall,  ü  y  a  lieu  de  croire 
que  la  Russie  se  prepare  ä  verser  de  l'eau  dans  le  vin.franyais 
et  que  c'est  dans  ce  but  que  M.  le  Baron  de  Mohrenheim  a  et6 
mande  ä  St.  Petersbourg.  II  parait  que  le  Tsar  a  ete  peu  edifie 
des  insultes  contre  l'Empereur  d'AUemagne  qui  ont  paru  dans 
les  journaux  frangais,  et  des  exagerations  auxquelles  on  se 
livre  en  France.  M.  de  Marschall  vient  de  dire  ä  M.  Herbette 
qui  ne  l'a  pas  conteste,  que  nous  avons  un  nouveau  boulangisme 
Sans  Boulanger.  Cela  frise  le  ridicule  et  n'est  pas  fait  pour 
plaire  au  Gouvernement  russe. 

Celui-ci  a  cru  devoir  donner  au  Gouvernement  allemand  des 
explications  sur  ce  qui  s'est  passe  ä  Cronstadt,  ä  St.  Petersbourg 
et  ä  Moscou.  II  a  dit  que  le  renouvellement  de  la  Triple  Alliance, 
le  bruit  fait  autour  de  la  visite  de  la  flotte  anglaise  ä  Trieste 
et  ä  Venise,  le  succes  du  voyage  de  l'Empereur  Guillaume  ä 
Londres  et  la  crainte  de  voir  entrer  l'Angleterre  dans  la  Triple 
Alliance  avaient  cause  du  malaise  en  Russie.  C'est  ce  qui  a 
determine  le  Tsar  ä  faire  sortir  son  pays  de  l'isolement  et  ä 
faire  les  avances  dont  on  a  6te  temoin,  ä  la  flotte  frangaise. 

Cette  explication  n'est  peut-etre  pas  la  vraie,  mais  le  fait 
qu'on  a  cru  devoir  la  donner,  prouve  qu'on  ne  veut  pas  d'une 
rupture. 

La  France  n'a,  dit  M.  le  Baron  de  Marschall,  aucune  promesse 
d'appui  de  la  part  de  la  Russie.  Ce  serait  folie  aux  hommes 
d'Etat  frangais  de  se  lancer  dans  la  guerre  sans  alliance.  II 
est  vrai  que  ce  raisonnement  s'appuie  sur  la  supposition  que 
la  France  sera  raisonnable,  ce  qui  n'est  pas  toujours  le  cas. 
II  est  possible  qu'eUe  s'imagine  que,  si  la  guerre  eclate,  la  Russie 
suivra  quand  meme  sans  engagement  prealable.  Cela  se  peut,  mais 
le  Secretaire  d'Etat  ne  croit  cependant  pas  ä  une  teile  legerete. 

Reste  le  danger  qu'un  conflit  soit  provoque  par  une  agitation 
de  la  rue  ä  la  suite  d'un  incident  quelconque,  comme  cela  est 
arrive  en  1870.    Sous  ce  rapport  il  n'y  a  pas  ä  nier  que  la  se- 

293 


Berlin,  25.  8.  1891. 

curite  ne  soit  diminuee,  mais  encore  le  Baron  de  Marschall 
ne  s'exagere  pas  le  peril.  Le  service  personnel  l'a  amoindri. 
II  ne  s'agit  plus  aujourd'hui,  comme  en  1870,  de  faire  de  Fhe- 
roisme  ä  bon  marche  en  envoyant  ä  la  frontiere  des  soldats  de 
profession;  il  faudrait  y  marcher  soi-meme.  Cela  donne  ä 
reflechir.  aux  plus  exaltes.  La  generation  des  gens  qui  savent 
par  experience,  ce  que  c'est  qu'une  guerre  malheureuse,  est 
encore  nombreuse  en  France.  Elle  ne  voudra  pas  s'exposer 
au  retour  des  memes  souffrances. 

M.  le  Baron  de  Marschall  espere  que  l'espece  d'entente  franco- 
russe  etablie  ä  Cronstadt  est  un  joujou  dont  on  est  engoue 
maintenant,  mais  dont  on  finira  par  se  lasser. 

Vous  remarquerez,  Mon  Prince,  une  difference  dans  le  sens 
optimiste  entre  l'entretien  dont  je  viens  de  vous  rendre  compte 
et  le  langage  que  m'a  tenu  le  Secretaire  d'Etat  le  19  aoüt  et 
que  je  vous  ai  rapporte  par  ma  lettre  du  meme  jour.  On  dirait 
que  la  confiance  du  Baron  de  Marschall  augmente,  depuis  qu'il 
a  eu  le  loisir  de  se  remettre  au  courant  des  affaires.  Malgrö 
ma  tres  grande  confiance  dans  le  jugement  du  Secretaire  d'Etat 
et  les  informations  dont  il  dispose,  je  ne  peux  me  defendre 
de  la  crainte  qu'il  ne  voit  trop  en  beau. 


84. 
Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  19  septembre  1891. 

Je  vous  remercie  de  ce  que  vous  avez  bien  voulu  m'ecrire 
au  sujet  du  voyage  de  M.  le  Baroii  de  Mohrenheim  ä  St.  Peters- 
bourg. 

Les  informations  qui  vous  ont  ete  transmises,  me  paraissent 
d'autant  plus  vraisemblables,  qu'elles  coincident  avec  Celles 
qui  sont  parvenues  ä  Berlin  et  avec  le  langage  du  Grashdanine 
qui  est,  comme  l'on  sait,  l'organe  officieux  de  la  cour  de  Russie. 
Vous  vous  souviendrez  que  M.  le  Baron  de  Marschall  m'a  dit, 
vers  la  fin  du  mois  dernier,  qu'il  croyait  savoir  que  le  cabinet 
de  St.  Petersbourg  avait  engage  le  gouvernement  fran^ais  au 

294 


Berlin,  19.  9.  1891. 
calme.  Ces  conseils  ont  produit  de  l'effet,  ä  en  juger  par  les 
discours  de  M.  de  Freycinet  et  de  M.  Constans  et  par  le  ton 
des  journaux  parisiens,  qui  regoivent  leurs  inspirations  du  gou- 
vernement. 

La  Russie  veut  bien  manifester  sa  Sympathie  pour  la  France 
et  l'aider  ä  reprendre  en  Europe  la  position  qui  lui  revient; 
mais  eile  entend  garder  la  direction  de  sa  politique  et  ne  pas 
se  laisser  entrainer,  soit  que  les  intentions  pacifiques  manifestees 
par  eile  soient  sinceres,  soit  parce  qu'elle  n'est  pas  prete.  Vous 
savez  en  effet  que  l'armement  de  l'infanterie  russe  est  ä  peine 
commence. 

D'apres  les  renseignements  du  ministere  des  affaires  etran- 
geres,  le  moment  serait  d'ailleurs  bien  mal  choisi  pour  s'exposer 
ä  une  guerre.  La  disette  grandit  en  Russie  et  il  commence  ä 
s'y  manifester  des  maladies,  causees  par  la  mauvaise  nourriture. 
Les  greniers  de  reserve,  etablis  dans  les  villages,  se  sont  trouves 
vides  quand  on  a  voulu  s'en  servir.  La  defense  d'exporter  le 
seigle  a  eu  pour  consequence  d'en  faire  expedier  d'enormes 
quantites  vers  l'Allemagne,  entre  la  date  de  la  publication  de 
l'oukase  et  celle  de  son  application. 

II  n'y  a  que  dix  millions  disponibles,  sur  le  fonds  de  vingt-cinq 
millions  destine  ä  remedier  aux  calamites  publiques  et  les 
demandes  de  secours  des  provinces  s'elevent  dejä  ä  cent  cin- 
quante  millions. 

Enfin  l'equilibre  du  budget  et  les  succes  financiers  de  M. 
Witchnegradski,  n'auraient  ete  obtenus,  qu'en  pressurant  le 
contribuable  de  fagon  ä  reduire  une  grande  partie  de  la  popu- 
lation  ä  la  misere. 


86. 
Baron  de  Vinck,  Gesandter  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  21  septembre  1891. 

Pas  plus  en  Russie  qu'ailleurs,  le  discours  adresse  par  M.  de 
Freycinet  k  Vandeuvre,  ä  l'issue  de  la  premiere  serie  des  grandes 
manoeuvres  de  l'Etat,  n'a  passe  inapergu.    Des  paroles  comme 

295 


St.  Paersbourg,  21.  9.  1891. 

celles-ci:  «Ne  nous  lassons  pas  de  perfectionner  et  de  fortifier 
notre  armee  .  .  Elle  a  sa  part  dans  les  ev^nements  dont  se 
rejouit  votre  patriotisme»,  de  telles  paroles  mettent  implicite- 
ment  en  cause  la  diplomatie  russe,  et  ne  sauraient  donc  passer 
ici  Sans  commentaires. 

«Les  evenements  dont  se  rejouit  votre  patriotisme»;  il  y  a 
donc  eu  des  evenements:  les  fameux  «evenements  de  Cronstadt». 
Et  ce  n'est  plus  cette  fois  quelque  maire  meridional  haranguant 
au  passage  M.  de  Mohrenheim,  ou  quelque  boulangiste  en  dis- 
ponibilite  delirant  en  public,  qui  annonce  au  monde  ces  «evene- 
ments» et  leur  suite:  c'est  le  President  du  Conseil,  Ministre  de 
la  Guerre  et  ancien  Ministre  des  Affaires  Etrangeres. 

Ces  evenements,  ils  se  sont  passes  sous  le  soleil;  ils  n'ont, 
de  l'aveu  general,  rien  eu  de  mysterieux;  aucun  coroUaire 
secret  n'en  a  modifie  la  nature ;  et  c'est  precisement  leur  carac- 
töre  public,  populaire,  que  Ton  s'efforce  d'exploiter  en  vue 
de  la  creation  d'une  legende.  II  sera  donc  permis  ä  un  temoin 
oculaire  et  attentif  d'en  dire,  ä  son  tour  quelques  mots;  et  je 
voudrais  ä  cet  effet  reprendre  d'un  peu  plus  loin  les  relations 
franco-russes. 

Nul  n'ignore  que  les  bruyantes  manifestations  russophiles 
dont  Paris  6tait  ä  tout  propos,  et  principalement  hors  de  pro- 
pos,  depuis  quelques  annees  le  th^ätre,  trouvaient  en  Russie  peu 
d'echo. 

II  semble  meme  que  plus  lä-bas  les  effusions  devenaient  ten- 
dres,  plus  grande  etait  la  reserve,  la  froideur  meme  du  Gou- 
vernement Imperial. 

M.  Carnot  attendait  plusieurs  annees  un  cordon  de  St.  Andre 
remis  un  an  auparavant  ä  M.  de  Caprivi,  et  que  possede  meme 
ä  Petersbourg  l'Ambassadeur  d'Allemagne;  une  musique  mili- 
taire  de  la  Garde  Imperiale  dont  le  concours  etait  demande 
ä  Paris  pour  je  ne  sais  plus  quelle  fete,  et  dont  l'arrivee  etait 
bruyamment  escomptee  d'avance,  recevait  l'automne  dernier  l'in- 
terdiction  de  quitter  Petersbourg;  et  pendant  que  Guillaume  II 
passait  en  revue  le  camp  de  Krasnoe-Zelo,  la  flotte  allemande 
etait  ä  Cronstadt  l'objet  de  brillantes  fetes  officielles.  Plus  tard, 
les  commissaires  de  l'Exposition  fran^aise  ä  Moscou,  cette  ex- 

296 


St.  Petersbourg,  21.  9.  1891. 

Position  patriolique  qui,  de  l'aveu  de  ses  organisateurs,  n'avait 
et  ne  pouvait  avoir  qu'un  but  sentimental,  se  heurtaient  ä  un 
raauvais  vouloir  insigne,  traduit  sous  mille  formes  diverses, 
des  fonctionnaires  russes  de  tout  ordre.  Tout  cela  est  encore 
fort  pres  de  nous;  c'etait  hier. 

Dans  un  seul  ordre  d'idees,  le  Gouvernement  russe  accueiUait 
avec  complaisance  les  avances  de  la  France;  c'etait  sur  le 
terrain  financier.  Profitant  de  ce  sourire  de  la  fortune,  M.  Wich- 
negradsky,  le  tres  habile  Ministre  des  Finances  du  Czar,  s'em- 
pressait  de  convertir,  de  convertir  ä  outrance,  et  de  saturer 
le  marche  de  Paris  de  valeurs  russes,  artificiellement  discre- 
ditees  en  Allemagne,  et  que  la  guerre  faite  ä  Paris  au  credit 
Italien  rendait  d'un  placement  aise  et,  parait-il,  patriotique. 
L'operation  reussit  ä  merveille  et  le  rouble  atteignit  l'an  der- 
nier  des  cours  invraisemblables,  superieurs,  de  l'aveu  de  tous, 
au  maximum  de  sa  valeur. 

II  faut  ajouter  pour  etre  complet,  que,  de  plus,  dans  quelques 
questions  etrangeres,  la  oü  l'attitude  soit  de  la  France  soit  de 
la  Russie  est  d'ailleurs  tout  ä  fait  expectante  et  passive  (Egypte, 
Bulgarie),  les  deux  Gouvernements  se  fortifiaient,  des  lors  comme 
ä  present.  Tun  l'autre  de  leurs  «vetos»  identiques,  se  passant 
mutuellement  et  la  rhubarbe  et  le  sene. 

Survint  le  renouvellement  anticipe  de  la  triple  alliance.  Sur- 
vint  aussi  une  legere  bouderie  du  Gouvernement  frangais  qui 
semble  craindre  un  instant  de  jouer  decidement  un  röle  de 
dupe :  la  consequence  en  fut  le  retrait  d'une  derniere  et  fruc- 
tueuse  Operation  de  conversion  que  negociait  cet  hiver  ä  Paris 
M.  Wichnegradskj\  MM.  de  Rotschild,  invoquant  divers  pre- 
textes,  et  conseilles,  dit-on,  par  le  Gouvernement  fran^ais,  se 
retirerent  au  dernier  moment,  faisant  s'evanouir  en  fumee 
roubles  et  conversion.  L'on  n'a  jamais  ete  tout  ä  fait  edifie 
sur  le  röle  exact  de  la  diplomatie  fran^aise  dans  cet  incident; 
quoiqu'il  en  soit,  le  resultat  fut  parfaitement  clair.  —  Le  bruyant 
voyage  de  l'Empereur  Guillaume  ä  Londres,  suivi  des  decla- 
rations  ambigues  de  Lord  Salisbury,  vint  enfin  tout  derniere- 
ment  accentuer  encore  l'omnipotence  de  la  Triple  Alliance,  et 
mecontenter  par  consequent  la  Russie. 

297 


St.  Pötersbourg,  21.  9.  1891. 

II  ne  serait  pas  temeraire  de  penser  que  des  consid6rations 
tirees  de  ce  double  ordre  de  faits,  politiques  et  financiers,  aient 
pu  decider  le  Gouvernement  Imperial  —  c'est  ä  dire  S.  M. 
l'Empereur  —  ä  sortir  quelque  peu  de  sa  reserve.  La  reprise 
des  negociations  relatives  ä  la  conclusion  d'un  nouvel  emprunt 
russe  3%,  dont  les  pourparlers  ont  lieu,  parait-il,  en  ce  moment 
ä  Paris,  serait,  en  ce  cas,  une  assez  amüsante  conclusion  des 
«evenements  de  Cronstadt». 

Mais  me  voici  arrive  ä  ces  «evenements»;  je  les  cherche  encore. 
Je  ne  pense  pas  faire  tort  ä  la  nation  frangaise  en  disant  que 
personne  mieux  que  les  Frangais  ne  s'entend  ä  organiser  la 
reclame  et  ä  exploiter  au  profit  de  la  vanite  nationale  les  choses 
meme  les  plus  insignificantes.  Toute  la  presse  frangaise,  sur 
la  foi  de  telegrammes  retentissants,  s'est  donc  mise  ä  gonfler 
ä  outrance  les  temoignages  pourtant  assez  anodins  de  la  cour- 
toisie  Imperiale.  En  Russie  l'on  ne  protesta  pas;  et  voilä  la 
legende  lancee. 

Quels  sont  ces  evenements?  Ils  sont  trois:  Visite  gracieuse 
de  l'Empereur  ä  l'escadre  et  ä  l'amiral  Gervais;  la  Marseillaise 
jouee  ä  la  Cour  et  ecoutee  debout  par  Sa  Majeste;  ovations 
populaires  constantes  et  enthousiastes  de  la  population.  Je 
voudrais  les  reprendre  en  detail: 

Quelles  conclusions  inattendues  n'a-t-on  pas  tirees  de  la  visite 
de  l'Empereur  ä  l'escadre,  et  quels  airs  de  bravoure  n'a-t-on 
pas  entonnes  ä  cette  occasion.  Ce  fut  le  commencement  de 
l'epopee.  Je  rappellerai  simplement  que  l'ete  dernier  une  mo- 
deste  corvette  de  la  marine  hoUandaise  vint  jeter  l'ancre  dans 
la  Neva.  S.  S.  M.  M.  L'Empereur  et  l'Imperatrice,  alors  comme 
ä  Cronstadt,  vinrent  personnellement  visiter  le  navire,  adres- 
serent  la  parole  aux  matelots,  firent  mille  politesses  au  com- 
mandant  et  aux  officiers,  les  inviterent  ä  Peterhof  et  les  ren- 
voy6rent  combles  de  decorations.  En  verite,  qu'ont-ils  fait 
de  plus  pour  l'escadre  frangaise?  Mais  les  Hollandais,  gens 
senses  et  qui  n'avaient  pas  une  alliance  russo-neerlandaise  ä 
exploiter,  n'emboucherent  pas  ä  cette  occasion  les  trompettes 
de  Jericho:  lä  fut  toute  la  difference. 

Que  dit-on  encore  ?   «L'Autocrate  de  toutes  les  Russies  a  fait 

298 


St.  Pötersboui-g,  21.  9.  1891. 

jouer  en  Sa  presence  la  Marseillaise  des  Sans-Culottes  de  1793, 
et  a  paru  y  prendre  un  plaisir  extreme.»  La  Marseillaise  etant 
devenue  le  chant  national,  et  accompagnant  au  palais  d'hiver 
comme  au  Vatican  la  remise  des  lettres  de  creance  des  Am- 
bassadeurs on  n'eüt  pas  bien  compris  que  Sa  Majeste  fit  jouer 
en  cette  occasion  «Partant  pour  la  Syrie».  En  revanche,  ce  que 
l'on  ne  dit  pas,  et  ce  qui  ne  manque  pourtant  pas  d'interet, 
c'est  que  la  Marseillaise,  qu'U  etait  strictement  defendu  de  jouer 
en  Russie  soit  dans  les  endroits  publics  soit  meme  sur  un  simple 
piano  qui  peut  etre  entendu  de  la  rue,  et  pour  laquelle  la  mise 
hors  la  loi  ne  fut  levee  qu'au  moment  meme  de  l'arrivee  de 
l'escadre,  se  voyait  de  nouveau,  et  non  moins  strictement,  inter- 
dite  pour  l'avenir,  des  le  jour  meme  du  depart  de  la  flotte. 
Un  avis  de  la  Prefecture  de  Police  fut  meme  insere  ä  cet  effet 
dans  les  journaux. 

Et  voilä  pourtant  de  quoi  d'habiles  gens  en  France,  experts 
ä  crier  de  gros  evenements  sensationnels,  tirerent  la  triomphante 
conclusion  que  toute  gläce  etait  decidement  rompue  entre  l'Em- 
pereur  et  les  institutions  republicaines. 

Mais  ce  n'est  pas  seulement  la  Cour,  c'est  le  peuple  tout 
entier,  ajoute-t-on,  qui  s'en  est  venu  vers  la  France  et  a  serre 
la  Republique  sur  son  coeur.  Le  peuple,  c'est  en  Russie,  vqus 
le  savez,  le  Moujik,^ui  en  fait  d'instruction  et  d'education  ne 
depasse  guere  le  niveau  du  Fellah.  Pretendre  faire  admettre 
qu'un  Moujik  puisse  soup^onner  ce  que  c'est  que  l'Eiu'ope, 
la  Republique,  la  France  ou  l'Allemagne,  c'est  se  moquer  du 
monde.  II  ne  faut  pas  oublier  que  lorsqu'on  voulut  pousser 
ce  «peuple»  ä  la  revolte  pour  arracher  une  Constitution  ä  l'Em- 
pereur  Nicolas,  on  dut  persuader  aux  Moujiks  que  la  «Con- 
stitution» c'etait  la  Grande-Duchesse,  femme  du  Grand-Duc 
Constantin,  frere  aine  de  l'Empereur  Nicolas,  et  dont  la  renon- 
ciation  au  tröne  n'avait  pas  paru  completement  libre.  Et  les 
bons  Moujiks  s'en  allaient  hurlant  par  les  rues:  «Constitution, 
Constitution!»  jusqu'au  moment  oü  ils  furent  balayes  par  la 
mitraille. 

Ils  ont,  il  est  vrai,  manifeste  une  joie  assourdissante,  et  abon- 
damment  profite  de  la  resolution  qui  avait  ete  prise  par  la 

299 


St.  Pötersbourg,  21.  9.  1891. 

Prefecture  de  Police  de  suspendre  durant  le  sejour  de  l'escadre 
ces  reglements  d'une  severite  extreme  qui  donnent  en  temps 
ordinaire  ä  Petersbourg  un  aspect  si  sombre  et  si  morne.  Si 
Ton  veut  bien  se  Souvenir  que  la  capitale  est,  depuis  le  jour 
de  la  mort  de  feu  TEmpereur,  sous  le  regime  legal  de  l'etat  de 
siege;  que  le  Lieutenant-General  prefet  de  Police  y  regne  en 
dictateur;  que  le  moindre  cri  pousse  en  public,  la  moindre  petite 
incartade  est  punie  sur  le  champ,  et  sans  qu'aucune  autorite 
judiciaire  ait  ä  intervenir,  soit  par  l'expulsion  soit  par  la  de- 
portation;  Ton  ne  s'etonnerai  pas  que  l'occasion  de  s'ebattre 
plus  ä  son  aise  ait  ete  saisie  avec  enthousiasme  par  le  peuple. 
Mais  en  verite  cette  escadre  eüt  ete  ou  chinoise  ou  chilienne 
que,  dans  ces  conditions,  l'attendrissement  populaire  n'eüt  pas 
ete  moindre. 

Ajoutons  que  l'Amiral  Gervais,  auquel  toute  justice  doit 
etre  rendue,  et  qui  m'a  paru  orateur  prolixe  fort  entendu  la 
reclame,  s'est  prodigue  durant  son  sejour  ici.  Messieurs  les 
Officiers  de  l'escadre  allaient  d'un  j ardin  public  ä  l'autre 
(ces  endroits  de  reunion  abondant  ä  Petersbourg),  et  sans 
se  lasser  du  matin  au  soir,  recoltant  partout  leur  mission  de 
bravos. 

Voilä  ä  quoi  se  reduisent  les  «evenements  de  Cronstadt». 
D'alliance,  de  traite,  d'entente  nouvelle,  ^oint.  M.  de  Giers, 
d'ordre  de  Sa  Majeste,  s'est  soigneusement  abstenu  de  parti- 
ciper  en  rien  par  sa  presence  ä  ces  «evenements»,  et  ne  s'est 
meme  rencontre  avec  l'Amiral  qu'ä  la  reception  officielle  du 
jour  de  fete  de  l'Imperatrice.  Et  quant  aux  toasts  ou  harangues 
des  fonctionnaires  russes  qui  eussent  pu  compromettre  en  quoi 
que  ce  soit  la  politique  du  Gouvernement  Imperial,  vous  savez 
qu'on  eüt  soin  de  prendre  en  haut  Heu  des  precautions  de  nature 
ä  les  rendre  absolument  inoffensifs. 

La.,  presse  frangaise  et  le  Gouvernement  ont,  il  est  vrai, 
modifie  leur  langage,  et  leur  attitude  depuis  ces  «evenements». 
La  France  parait  devenue  sinon  plus  agressive  envers  l'Alle- 
magne,  du  moins  plus  independante,  plus  fiere;  l'on  ne  peut 
evidemment  que  s'applaudir  en  Russie  d'en  voir  l'autorite  de 
la  Triple  Alliance  peut-etre  diminuee.    C'est  pourquoi  on  laisse 

300 


St.  Petersbourg,  21.  9.  1891. 

dire,  n'ayant  aucun  interet  ä  faire  dementir  des  informations 
qui  produisent  un  si  heureux  resultat.  II  convient  de  dire  aussi 
que  la  vanite  nationale  russe  —  et  Ton  doit  compter  avec  eile  — 
n'est  pas  mediocrement  flattee  de  voir  un  pays  comme  la  France 
dater  son  relevement  et  l'ouverture  d'une  nouvelle  periode  de 
son  histoire,  d'un  sourire  de  TEmpereur  et  des  applaudisse- 
ments  de  quelques  Moujiks. 

Mais  si  l'on  cherchait  ä  en  tirer  ä  Paris  las  consequences 
extremes,  et  si  l'on  prenait  dans  les  regions  officielles  un  ton 
menagant  vis-a-vis  de  TAUemagne,  M.  de  Giers  rappellerait 
Sans  doute  ce  qu'il  disait  encore  dernierement  au  Ministre  d'un 
Etat  voisin,  c'est-ä-dire  que  la  Russie  ne  sera  jamais  avec 
l'agresseur  et  que  si  l'on  peut  compter  en  France  sur  son  secours 
en  cas  d'attaque,  on  la  trouverait  au  contraire  contre  soi  dans 
Toffensive.  Dejä,  ä  propos  des  manifestations  dangereuses  que 
l'on  craignait  de  voir  se  produire  ä  l'occasion  de  la  represen- 
tation  d'un  opera  de  Wagner  ä  Paris,  la  presse  officielle  russe 
vient  de  faire  entendre'de  salutaires  avis  en  ce  sens. 


86. 
Fürst  von  Ghimay  an  Baron  Greindl. 

Bruxelles,  le  11  novembre  1891. 

II  m'a  ete  fait  part  (Constantinople  5  novembre)  au  sujet  de 
la  Situation  interieure  de  la  Russie  des  appreciations  que  j'ai 
l'honneur  de  vous  communiquer  ä  titre  tres  confidentiel. 

L'armee  russe  n'est  pas  ce  que  l'on  pense  communement.  II 
y  a  trois  choses  ä  remarquer:  1.  la  garde  qui  est  bonne  et  ia- 
finiment  superieure  aux  troupes  de  pro^änce,  forme  une  quotite 
minime  de  l'ensemble;  2.  les  chiffres  sur  le  papier  et  l'effectif 
different  du  tout  au  tout;  3.  l'esprit  militaire  laisse  beaucoup 
k  desirer,  et  le  commandement  est  fort  defectueux.  En^äsagee 
dans  son  ensemble  l'armee  russe  ne  vaut  pas  grand'chose.  La 
Triple  Alliance  n'a  pas  ä  la  craindre. 

L'administration  russe  est  un  edifice  vermoulu.  La  cor- 
ruption   y   atteint   des   proportions  inouies,     Que   peut-on  en 

301 


Bruxelles,  11.  11.  1891. 

attendre,  une  guerre  survenant,  en  fait  de  discipline,  de  regu- 
larite,  de  devouement? 

Le  peuple  entierement  demoralise  par  un  clerge  perverti, 
d'une  ignorance  generalement  reconnue  et  dont  toute  la  foi  se 
borne  ä  des  pratiques  exterieures,  manquerait  de  ressort  le 
jour  oü  il  devrait  se  sacrifier  pour  la  patrie. 

Le  nihilisme,  non  tel  qu'on  l'entend  en  Europe,  mais  tel 
qu'il  existe  reellement  en  Russie,  serait  un  grand  danger  pour 
les  institutions  regnantes.  Tout  ce  qui  est  intelligent  en  Russie, 
nourrit  des  aspirations  vers  la  liberte,  desire  se  liberer  de  cette 
administration  corrompue  qui  est  un  chancre  pour  la  nation, 
et  reve  une  amelioration  generale  qui  rapprocherait  la  Russie 
des  nations  europeennes. 

La  famine,  si  horrible  qu'elle  soit,  n'est  qu'un  accident.  La 
question  agraire  est  autrement  redoutable.  L'emancipation  a 
6te  un  grand  acte  philanthropique,  mais  eile  a  ete  mal  executee 
et  eile  entrainera  tnt  ou  tard  des  bouleversements.  Toutes 
raisons  süffisantes  pour  que  ni  le  Tsar  ni  ses  Conseillers  ne 
meditent  de  lancer  la  Russie  dans  une  aventure  oü  ils  pourraient 
sombrer. 

Ges  appreciations  ont  6te  pretees  ä  un  homme  d'Etat  qui  ne 
peut  etre  soupgonne  d'avoir  des  preferences  marquees  pour  la 
Triple  Alliance. 


87. 
Baron  Solvyns,  Gesandter  in  London. 

Londres,  le  19  novembre  1891. 

J'ai  l'honneur  de  vous  exprimer  tous  mes  remerciments  pour 
les  considerations  si  interessantes  que  vous  avez  bien  voulu 
me  transmettre  sur  les  dangers  qui  menaceraient  la  Russie  au 
cas  oü  cette  puissance  voulüt  pour  atteindre  ses  fins  en  Orient 
engager  une  nouvelle  guerre. 

Lors  d'un  entretien  que  j'ai  eu  recemment  avec  un  homme 
d'Etat  tres  vers6  dans  tout  ce  qui  rapporte ä la Turquie (so!),  j'ai 
aborde  cette  meme  question.    L'Empereur  Alexandre,  m'a-t-il 

302 


Londres,  19,  11.  1891. 

r6pondu  —  et  cela  est  evident  pour  tous  ceux  qui  le  connaissent 
bien  —  se  rend  parfaitement  compte  de  la  Situation  de  son 
empire.  Aussi  evitera-t-il  tant  qu'il  le  peut,  de  se  lancer  dans 
des  aventures.  Nul  ne  sait  mieux  que  lui  les  risques  que  sa 
personne  et  sa  dynastie  auraient  ä  courir  au  moindre  incident 
fächeux.  Mais  l'Empereur  ne  s'appartient  pas:  il  est  l'esclave 
du  parti  panslaviste.  Le  jour  oü  ce  parti,  qui  a  pour  chefs  les 
deux  freres  Ignatieff,  decidera  qu'il  faut  recourir  aux  armes, 
l'Empereur,  se  sentant  trop  faible  pour  resister  ä  cette  pression, 
fermera  les  yeux  aux  consequences  probables  d'une  nouvelle 
campagne,  et  il  obeira  aux  hommes  dont  il  connait  l'influence 
dans  le  pays  et  dont  il  redoute  les  entreprises  criminelles. 


88.1) 
Fürst  von  Chimay,  an  Baron  Greindl. 

Bruxelles,  le  25  novembre  1891. 

Je  me  trouve  en  mesure,  M.  le  Baron,  de  vous  communiquer 
quelques  nouvelles  considerations  ä  aj  outer  ä  Celles  qui  ont 
fait  l'objet  de  ma  depeche  du  11  de  ce  mois.     .      , 

Recemment  un  homme  d'Etat  tres  verse  dans  tout  ce  qui 
se  rapporte  ä  la  Russie,  s'entretenant  avec  un  de  vos  collegues, 
s'est  exprime  en  ces  termes:  «L'Empereur  Alexandre  se  rend 
parfaitement  compte  de  la  Situation  de  son  Empire.  Aussi 
evitera-t-il  tant  qu'il  le  peut,  de  se  lancer  dans  des  aventures. 
Nul  se  sait  mieux  que  lui  les  risques  que  sa  personne  et  sa  dy- 
nastie auraient  ä  courir  au  moindre  incident  fächeux.  Mais 
l'Empereur  ne  s'appartient  pas.  II  est  l'esclave  du  parti  pan- 
slaviste. Le  jour  oü  ce  parti  qui  a  pour  Chefs  les  deux  freres  Igna- 
tieff, decidera  qu'il  faut  recourir  aux  armes,  l'Empereur,  se 
sentant  trop  faible  pour  resister  ä  cette  pression,  fermera  les 
yeux  aux  consequences  probables  d'une  nouvelle  campagne 
et  il  obeira  aux  hommes  dont  il  connait  l'influence  dans  le  pays.« 

^)  Das  Schreiben  mag  hier  als  Probe  für  die  Art  der  Weitergabe  ein- 
laufender Berichte  an  andere  Gesandtschaften  Platz  finden. 

303 


Londres,  27.  11.  1891. 

89. 
Baron  Solvyns,  Gesandter  in  London. 

Londres,  le  27  novembre  1891. 

Divers  renseignements  me  permettent  d'affirmer  que  la  cro- 
yance  au  maintien  de  la  paix  n'est  plus  aussi  entiere  qu'on  le 
disait  ou  qu'on  affeetait  de  le  dire  il  y  a  peu  de  temps. 

Le  Foreign  Office  a-t-il  re^u  des  informations  positives  sur 
les  arrangements  conclus  entre  la  France  et  la  Russie?  L'Au- 
triche  a-t-elle  fait  savoir  que  les  dispositions  militaires  prises  par 
l'autorite  russe  le  long  de  la  frontiere  polonaise  ne  laissent  aucun 
doute  sur  la  ferme  volonte  d'une  entree  en  campagne  au  prin- 
temps  prochain?  L'esprit  de  revanche  qui  n'a  cesse  d'animer 
la  Population  frangaise,  mais  que  la  peur  d'une  lutteprematuree 
a  contenu  jusqu'ä  present,  finira-t-il  par  exercer  une  influence 
irresistible  sur  le  Gouvernement  et  par  le  decider  ä  attaquer 
un  adversaire  devenu  moins  redoutable? 

Toujours  est-il  qu'ä  Londres  on  est  convaincu  que  le  moindre 
incident  peut  tout  ä  coup  servir  de  pretexte  ä  un  conflit  qui, 
cette  fois,  embraserait  l'Europe  entiere. 

II  ne  m'est  pas  possible  d'apprecier  le  pourquoi  de  cette 
opinion.    Je  dois  me  borner  k  la  constater. 

90. 

Baron  Grein  dl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  6  decembre  1891. 

M.  de  Giers  a  traverse  Berlin  parce  que  c'etait  la  route  la  plus 
courte  pour  rentrer  en  Russie.  S'il  aurait  evite  par  un  detour 
la  capitale  de  l'Empire  allemand,  il  n'aurait  pas  ete  possible 
d'^chapper  aux  commentaires  alarmants. 

Les  correspondances  officieuses  de  Berlin  ont  repete  ä  satiete 
que  M.  de  Giers  n'etait  charge  d'aucune  mission.  Neanmoins 
il  a  donne  l'assurance,  dit  M.  le  Baron  de  Marschall,  que  le  Czar 
et  son  Gouvernement  sont  animes  des  intentions  les  plus  paci- 
fiques.   M.  de  Giers  a  ajoute  qu'il  rapportait  de  Paris  l'impres- 

304 


Berlin,  6.  12.  1891. 

sion  ou  plutöt  la  certilude  que  le  Gouvernement  franfais  est 
exactement  dans  les  memes  dispositions. 

II  me  semble  qu'on  rep6te  bien  souvent  que  la  paix  est 
assuree.  On  n'eprouverait  pas  le  besoin  de  revenir  tous  les 
huit  jours  sur  le  meme  theme  si  Ton  etait  bien  certain  qu'il 
est  vrai. 

La  Situation  est  fid^lement  depeinte  par  la  conversation  que 
vous  avez  bien  voulu  me  rapporter.  Les  Gouvernements  n'en 
sont  pas  maitres.  Le  parti  panslaviste  plus  fort  que  le  Czar, 
decide  de  la  guerre  ou  de  la  paix,  et  la  garantie  de  tranquillite 
la  plus  solide  que  nous  ayons,  est  la  disette  en  Russie  coincidant 
avec  l'echec  du  dernier  emprunt  russe  ä  Paris. 

C'est  aussi  le  fond  de  la  pensee  du  Gouvernement  Imperial. 
Un  des  arguments  qu'il  a  employes  pour  deeider  le  Roi  de 
Roumanie  ä  s'entendre  avec  la  triple  alliance,  lors  du  sejour 
de  Sa  Majeste  ä  Berlin,  a  etö  que  le  moindre  incident  peut 
produire  la  guerre  generale  et  qu'il  est  par  consequent  de  l'in- 
t^ret  de  la  Roumanie  d'avoir  pris  position  avant  que  cette 
öventualit^  se  produise. 

91. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  13  f^vrier  1892. 

Le  Prince  Royal  de  Suede  a  pass6  ä  son  retour  de  St.  Peters- 

bourg  par  Dresde  et  Berlin  et  a  rapporte  de  son  voyage  en 

Russie  des  impressions  qui  me  paraissent  meriter  d'etre  relatees. 

Son  Altesse  Royale  n'a  naturellement  pas  pu  parier  de  la 

Situation  Interieure  de  la  Russie,  sauf  ä  une  Grande-Duchesse 

d'origine  allemande.    Celle-ci  lui  a  dit   que  toute  la  famille 

I  Imperiale  vit  dans  une  inqui6tude  perpetuelle,  comme  si  eile 

Utait  ä  la  veille  d'une  catastrophe.    L'Empereur  est,  comme 

jtoujours,  ä  la  fois  opiniätre  et  indecis.  Divers  exemples  montrent 

iquelles  difficultes  en  resultent  pour  le  Gouvernement.    Tout 

frecemment  le  S6nat  a  ete  place  par  l'Empereur  dans  une  si- 

{tuation  teile  qu'il  eüt  donne  sa  d6mission  en  masse,  s'il  l'eüt  os§. 

»20    Europäische  Politik.    Bd.  5.  305 


Berlin,  13.  2.  1892. 

Le  Prince  Royal  de  Suede  a  trouve  l'Empereur  de  Russie 
tr6s  mont6  contre  l'Empereur  d'Allemagne.  Sa  Majest6  a  6te 
vivement  blessee  de  l'eclat  donne  au  renouvellement  de  la  triple 
alliance.  C'est  la  raison  qui  a  conduit  le  Czar  aux  manifestations 
de  Cronstadt.  Toutefois  le  flot  de  Popinion  publique  a  porte 
Sa  Majest6  plus  loin  qu'Elle  ne  voulait  aller. 

Vous  vous  souviendrez,  mon  Prince,  que  cet  6t6  le  Czar  a  du 
traverser  TAllemagne  pour  se  rendre  en  Crimöe,  ä  cause  d'un 
triste  ev6nement  de  famille;  il  a  fait  un  d6tour  pour  eviter 
Berlin.  Sa  Majestö  n'a  pas  meme  donne  signe  de  vie  ä  la  Cour, 
ne  föt-ce  que  par  un  t616gramme.  L'Empereur  d'Allemagne 
avait  attribue  ce  proc6de  discourtois  ä  une  inadvertance.  Le 
Prince  Royal  de  Su6de  a  appris  ä  St.  P6tersbourg  que  le  Czar 
a  et6  impoli  de  propos  d§lib6re. 

Son  Altesse  Royale  a  trouve  tout  le  monde  ä  St.  P6ters- 
bourg  dans  la  persuasion  que  l'Allemagne  veut  la  guerre  avec 
la  Russie  et  en  cherche  l'occasion.  L'absurditö  de  cette  id6e, 
demontr^e  par  l'evidence  des  faits  ne  l'empeche  pas  d'avoir  cours. 

La  plupart  des  observations  qui  precedent  ne  sont  pas  nou- 
velles;  n6anmoins  il  est  interessant  d'en  entendrelaconfirmation. 
On  peut  le  faire  avec  calme,  puisque  la  dötresse  de  la-  Russie 
lui  interdit  pour  une  p6riode  dont  il  est  encore  impossible  de 
determiner  la  duree,  toute  action  sur  le  terrain  de  la  politique 
extörieure. 

Un  article  officieux  de  la  Politische  Correspondenz  qui  a 
paru  avant-hier  s'occupe  des  relations  de  l'Allemagne  et  de 
la  Russie.  II  avertit  le  Gouvernement  du  Czar  que  toute  ten- 
tative  d'emprunter  en  Alleraagne  aboutirait  ä  un  6chec. 

92. 

Baron  de  Pitteurs  -  Hiegaerts,   Gesandter  in  Petersburg. 

St.  Petersbourg,  le  17  mars  1892. 

Mercredi  dernier  26  f6vrier/10  mars,  jour  de  naissance  de 
l'Empereur,  ont  eu  lieu  au  palais  d'hiver  les  receptions  et  les 
presentations  qui  se  fönt  habituellement  le  joyr  du  nouvel  an. 

306 


St.  P^tersbourg,  17.  3.  1892. 
Toute  fete  de  Cour  ayant  ete  supprimee  cette  annee  tant  ä 
raison  de  la  mort  de  la  Grande-Duchesse  Alexandra  Georgievna 
qu'ä  cause  des  calamites  occasionnees  par  la  disette,  il  a  paru 
opportun  que  l'Erapereur  regut  au  moins  une  fois  le  Corps 
diplomatique  et  les  personnages  qui  ne  fönt  pas  parti  de  son 
entourage  intime  ou  de  son  Gouvernement.  Je  crois  dejä  avoir 
eu  l'occasion  de  vous  dire  que  pour  les  diplomates  n'ayant  pas 
rang  d'.Ajnbassadeur  la  reception  du  nouvel  an  (cette  fois  celle 
qui  en  a  tenu  lieu),  est  la  seule  occasion  oü  le  Souverain  leur 
adresse  la  parole. 

J'ai  peu  de  choses  ä  ajouter  k  ce  que  je  vous  ecrivais  der- 
nierement  tant  par  rapport  au  nouveau  Ministere  francais  que 
relativement  ä  ce  qui  se  passe  k  Berlin.  Je  n'ai  vu  hier  que 
quelques  minutes  M.  de  Giers  qui  n'avait  pas  re?u  mercredi 
dernier  (jour  de  naissance  de  l'Empereur).  S.  Ex.  tres  pre- 
occupee  par  l'etat  inquietant  de  la  sante  de  Madame  de  Giers 
atteinte  d'une  grave  inflammation  de  poitrine,  etait  pour  ce 
motif  tres  peu  communicative.  II  se  dit  satisfait  de  la  compo- 
sition  du  nouveau  Cabinet  francais.  Quant  aux  affaires  alle- 
mandes,  il  s'est  borne  k  dire  qu'il  ne  sache  pas  se  taire  davantage 
en  accompagnant  cette  reflexion  d'un  haussement  significatif 
d'epaules. 

Les  paroles  prononcees  par  TEmpereur  d'Allemagne  au  sein 
de  la  Diete  provinciale  de  Brandebourg  avaient  principalement 
trait  k  la  politique  interieure  et  auraient  tout  au  plus  pu  avoir 
une  signification  belliqueuse  en  interpretant  dans  ce  sens  la 
fin  de  son  speach  oü  il  promet  de  mener  l'Allemagne  vers  un 
avenir  brillant.  Neanmoins  des  bruits  absurdes  ont  pendant 
plusieurs  jours  circule  ä  St.  Petersbourg,  meme  dans  des  spheres 
qu'on  croirait  devoir  etre  plus  eclairees.  On  racontait  que  le 
jeune  Empereur  allait  bientot  decreter  des  mesures  indiquant 
son  intention  de  faire  la  guerre  le  printemps  prochain,  que  son 
antipathie  contre  la  Russie  etait  montee  ä  un  tel  point  qu'il 
voulait  renvoyer  les  uniformes  des  regiments  russes  dont  il  est 
le  Chef;  on  disait  d'autre  part  que  les  premiers  indices  d'un 
derangement  mental  commenQaient  ä  se  manifester,  que  bientot 
on  devrait  appeler  le  Prince  Henri  ä  la  regence. 

•2o«  307 


St.  P6tersbourg,  17.  3.  1892. 

Ces  racontars  absurdes  sont  cependant  symptomatiques.  Les 
esprits  se  fönt  peu  k  peu  ä  l'idee  d'une  lutte  avec  rAllemagne 
dont  Techeance  seule  est  plus  ou  moins  rapprochee.  Je  crois 
superflu  d'aj outer  que  je  suis  loin  de  croire  ä  la  proximite  de 
la  dite  6cheance  ä  raison  de  la  Situation  economique  de  la 
Russie  et  surtout  parce  que  la  transformation  de  l'armement 
des  troupes  n'est  pas  assez  avancee  pour  pousser  ä  la  guerre. 
Ajoutons  que  les  facteurs  les  plus  importants  c'est-ä-dire  l'Em- 
pereur  et  Son  Ministre  des  Affaires  Etrang^res  ne  nourrissent 
pas,  comme  vous  le  savez,  des  id6es  belliqueuses. 


93. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  30  mars  1892. 

M.  le  Baron  de  Marschall  m'a  dit  hier,  que  d'apres  un  rapport 
de  M.  de  Schweinitz,  regu  le  matin,  M.  de  Giers  est  gravement 
indispose.  II  craint,  vu  l'oge  avance  du  ministre  des  Affaires 
Etrangeres  de  Russie,  que  la  maladie  n'ait  une  issue  fatale.  La 
raort  de  M.  de  Giers  serait  une  grande  perte.  C'est  un  homme 
experiment6  et  sage,  qui  se  sert  de  l'inlluence,  malheureusement 
trop  restreinte  dont  il  jouit,  pour  empßcher  la  Russie  de  se 
lancer  dans  la  voie  des  aventures. 

La  detresse  dans  laquelle  se  trouve  actuellement  la  Russie 
et  qui  lui  rend  la  guerre  impossible,  ne  l'empeche  pas  de  con- 
tinuer  ses  intrigues  dans  la  peninsule  des  Balkans,  Aussi  la 
fermentation  qui  regne  en  Bulgarie,  s'explique-t-elle  aisement. 
Elle  a  surtout  gagnö  en  intensite,  depuis  que  l'ambassadeur  de 
Russie  a  rßclame  Chichmanow,  l'instigateur  presume  de  l'assas- 
sinat  de  M.  Vulkowitch,  et  que  le  gouvernement  turc  a  consenti 
ä  le  livrer.  C'est  une  honte  d'autant  plus  grande  pour  M.  Ne- 
lidow  et  pour  le  Sultan,  que  cet  individu  n'est  pas  meme  sujet 
russe. 

M.  le  Baron  de  Marschall  a  6t6  inform6  par  l'agent  allemand 
k  Sofia,  de  l'intention  du  gouvernement  bulgare  d'adresser  une 
note  k  la  Sublime  Porte,  pour  demander  que  la  puissance  su- 

308 


Berlin,  30.  3.  1892. 

zeraine  veille  ä  ce  qu'on  ne  trouve  plus  sur  le  territoire  turc, 
des  complots  contre  la  sürete  de  la  Bulgarie  et  contre  la  vie 
de  ses  hommes  d'Etat.  La  note  ne  soulevera  pas  precisement  la 
qiiestion  de  la  reconnaissance  du  Prince  Ferdinand ;  mais  priera 
le  gouvernement  ottoman  de  rctirer  l'acte  par  lequel  il  a,  en 
1888  ou  1889,  declare  illegal  l'etat  de  choses  existant  en  Bulgarie. 

Le  comte  Kalnoky  et  le  comte  de  Capri\'i  trouvent  tous  les 
deux  que  cette  demarche  est  inopportune.  Ils  l'ont  fortement 
deconseillee.  Ils  sont  d'avis  qu'il  ne  faut  pas  fournir  ä  la  Russie 
Toccasion  de  faire  diversion  ä  ses  embarras  int^rieurs  et  lui 
donner  un  pretexte  de  crier  ä  la  violation  des  traites,  tandis  que 
c'est  eile  seule  qui  seme  le  trouble  dans  la  Peninsule  des  Balkans. 

Le  Gouvernement  Bulgare  ne  parait  pas  dispos6  ä  6couter 
les  conseils  qui  lui  ont  etö  donnes  de  Vienne  et  de  Berlin.  M. 
le  Baron  de  Marschall  le  regrette,  mais  le  comprend.  La  Si- 
tuation actuelle  est  intol6rable  et  il  faut  absolument  faire  quel- 
que  chose  pour  en  sortir.  Quant  ä  l'exasperation  des  Bulgares, 
eile  est  bien  naturelle.  Depuis  des  ann^es,  on  ne  cesse  de  tra- 
vailler  contre  la  tranquillitö  du  pays  et  la  diplomatie  russe 
confesse  elle-meme  qu'il  existe,  ä  sa  connaissance,  un  centre 
de  conspiration  ä  Odessa. 

M.  le  Baron  de  Marschall  espere  que  la  note  bulgare  n'aura 
pas  de  suites  graves.  La  Sublime  Porte  n'osera  pas  faire  droit 
aux  reclamations  du  Gouvernement  de  Sofia,  quelque  fondees 
qu'elles  soient.  Elle  usera  des  moyens  dilatoires  qui  lui  sont 
familiers  et  l'affaire  sera  oubli^e. 

Puisque  je  vous  parle  des  affaires  de  Bulgarie,  j'en  veux 
profiter  pour  noter  le  changement  qui  s'est  produit  dans  la 
politique  de  l'Allemagne  en  Orient,  depuis  que  M.  le  G6neral  de 
Caprivi  est  au  pouvoir. 

Le  Prince  de  Bismarck  se  tenait  soigneusement  k  l'^cart  de 
ces  affaires  et  laissait  l'Autriche  et  l'Italie  en  porter  tout  le 
poids.  II  ne  cessait  de  faire  dire  ä  St.  Petersbourg  qu'il  s'en 
desinteressait  completement.  Elles  n'avaient  qu'une  impor- 
tance  tres  secondaire  pour  l'Allemagne.  Les  traites  d'alliance 
n'en  parlent  pas.    Toute  Solution  lui  etait  donc  indifferente. 

Cette  attitude  repondait  ä  la  politique  generale  du  Prince 

309 


Berlin,  30.  3.  1892. 

de  Bismarck  qui  cherchait  ä  se  menager  toujours  la  possibilit^ 
d'un  rapprochement  avec  la  Russie,  ainsi  qu'aux  anciennes 
traditions  de  la  Cour  de  Prusse.  Elle  presentait  un  double  danger. 

D'abord  eile  pouvait  conduire  l'Autriche  ä  se  demander  si 
la  triple  alliance  ne  lui  imposait  pas  plus  de  charges  qu'elle  ne 
lui  procurait  d'avantages. 

Ensuite  eile  avait  l'inconvenient  d'encourager  la  Russie  dans 
une  politique  qui  doit  necessairement  conduire  ä  un  conflit  oü 
PAllemagne  aurait  et6  mel6e.  Lorsque  de  l'intrigue  et  de  la 
conspiration,  la  Russie  passera  ä  une  action  vigoureuse  pour 
realiser  ses  projets,  FAutriche  devra  s'y  opposer  par  la  force 
des  armes.  Entouree  de  trois  cotes  par  la  Russie  ou  ses  vassaux, 
la  Hongrie  ne  pourrait  pas  subsister  avec  ses  nombreuses  po- 
pulations  slaves.  Elle  n'est  pas  de  force  ä  r6sister  k  la  Russie, 
meme  avec  l'aide  de  l'Autriche.  Liee  ou  non  par  un  traite 
d'alliance,  l'Allemagne  aurait  6te  forc6e  d'intervenir  sous  peine 
de  voir  detruire  l'equilibre  europ6en  de  la  fagon  la  plus  p6ril- 
leuse  pour  eile. 

Le  double  jeu  jou6  pendant  si  longtemps  par  le  Prince  de 
Bismarck  ne  pouvait  pas  convenir  ä  la  nature  loyale  du  Comte 
de  Caprivi.  Depuis  que  le  nouveau  Chancelier  est  au  pouvoir, 
l'Allemagne  soutient  beaucoup  plus  franchement  l'Autriche- 
Hongrie  en  Orient.  Elle  le  fait  tres  discretement  et  se  tient 
toujours  au  second  plan;  mais  son  action  n'en  est  pas  moins 
efficace.  J'ai  appris  qu'on  lui  en  sait  beaucoup  de  gre  ä  Vienne 
et  que  le  prix  que  le  Gouvernement  austro-hongrois  attache 
k  la  triple  alliance,  s'en  trouve  considerablement  augmente. 

Le  present  rapport  fait  suite  ä  celui  que  j'ai  adressö  k  M. 
le  Prince  de  Chimay  le  22  de  ce  mois  sous  le  No.  420/251. 

94. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  27  juin  1892. 

Je  suppose  que  les  journaux  beiges  auront  reproduit  l'entrevue 
du  Prince  de  Bismarck  publice  par  la  nouvelle  presse  libre  et 

310 


Berlin,  27.  6.  1892. 
mon  coll^ue  de  Vienne  vous  en  aura  certainement  parle.  Je 
n'ai  donc  pas  ä  analyser  ce  document.  L'ex-Chancelier  lance  de 
nouveau  contre  le  Gouvernement  de  l'Empire,  c'est-ä-dire  contre 
l'Empereur  et  le  G6n6ral  de  Caprivi  les  deux  principales  accu- 
sations  qui  defraient  depuis  longtemps  la  polemique  des  Ham- 
burger Nachrichten  et  des  autres  journaux  qui  vont  chercher 
leurs  inspirations  ä  Friedrichsruhe.  II  leur  fait  un  grief  d'avoir 
conclu  les  traitßs  de  commerce  et  d'avoir  gäte  les  relations  de 
I'Allemagne  avec  la  Russie. 

Sur  le  premier  point  l'opinion  publique  a  dejärepondu  parl'or- 
gane  du  Reichstag  qui  a  adopte  les  traites  ä  une  immense  majorite. 

Pour  le  second,  le  Prince  de  Bismarck  est  mal  servi  par  sa 
memoire. 

Le  refroidissement  entre  I'Allemagne  et  la  Russie  n'est  pas 
le  fait  du  Gouvernement  actuel;  il  date  du  congres  de  Berlin. 
L'opinion  en  Europe  a  et6  que  dans  cette  assembl6e,  le  Prinoe 
de  Bismarck  s'est  montre  aussi  favorable  ä  la  Russie  qu'il 
pouvait  l'etre;  mais  ä  Moscou  on  n'a  pas  ete  de  cet  avis.  On 
y  a  accuse  I'Allemagne  d'avoir  ravi  ä  la  Russie  les  fruits  de  la 
derniere  guerre  d 'Orient. 

L'irritation  qui  en  est  resultee,  a  ete  le  motif  determinant 
de  la  conclusion  de  la  triple  alliance.  L'ex-chancelier  voyant 
que  l'entente  avec  la  Russie  n'etait  plus  possible,  s'est  rabattu, 
faute  de  mieux  sur  l'Autriche,  ä  laquelle  l'Italie  est  venue  plus 
tard  se  joindre,  lorsque  l'annexion  de  Tunis  lui  a  fait  craindre 
que  la  France  n'aspirät  ä  la  domination  exclusive  dans  la 
M^diterranee.  La  fondation  de  la  triple  alliance  est  le  second 
reproche  que  les  panslavistes  adressent  ä  I'Allemagne. 

La  campagne  entreprise  pour  chasser  les  fonds  russes  de  I'Alle- 
magne et  qui  a  ete  couronnee  de  succes,  est  le  troisieme  grief. 

L'insolence  de  la  presse  officieuse  allemande  ä  l'egard  de  la 
Russie  pendant  les  dix  derniers  annees  du  gouvernement  du 
Prince  de  Bismarck,  n'etait  pas  faite  pour  adoucir  l'amertume 
de  la  d^ception  qu'ont  eprouvee  les  Russes  qui  s'attendaient  ä 
recueillir  la  complaisance  ou  meme  la  complicite  de  I'Allemagne 
en  Orient  comme  prix  de  leur  attitude  pendant  les  guerres  de 
1866  et  de  1870. 

311 


Berlin,  27.  6.  1892. 

L'indifförence  affectee  ä  Berlin  pour  les  affaires  des  Balkans 
n'a  pas  efface  ces  Souvenirs.  Le  conseil  donn6  aux  Russes 
par  le  Prince  de  Bismarck  d'occuper  Gonstantinople  n'a  meme 
servi  k  rien.  On  savait  ä  St.  Petersbourg  que  ni  l'Autriche, 
ni  ritalie,  ni  l'Angleterre  ne  permettraient  qu'il  füt  suivi  et 
qu'on  ne  le  suggerait  ä  Berlin  que  parce  qu'on  etait  assure 
qu'il  n'ötait  pas  ex6cutable. 

Tout  cela  devait  conduire  logiquement  et  fatalement  ä  l'en- 
trevue  de  Cronstadt  et  au  rapprochement  entre  la  Russie  et 
la  France  recherchö  par  cette  derniere  puissance  depuis  1872; 
mais  ni  l'Empereur,  ni  le  Comte  de  Caprivi  n'en  sont  respon- 
sables.  Ils  n'ont  fait  qu'heriter  d'une  Situation  cre6e  dejä  sous 
l'ancien  regime  et  ils  n'ont  rien  negligö  pour  l'ameliorer.  S'ils 
n'y  ont  pas  röussi,  c'est  que  les  circonstances  sont  plus  fortes 
que  les  hommes  et  que  Tantagonisme  inevitable  de  l'Autriche' 
et  de  la  Russie  en  Orient,  ne  permet  pas  d'etre  ä  la  fois  l'allie 
de  l'une  et  l'ami  de  l'autre.  Le  double  jeu  du  Prince  de  Bismarck 
n'a  jamais  reussi  k  masquer  cette  impossibilit^  et  ä  Moscou  et 
ä  St.  Petersbourg  on  ne  peut  pas  savoir  mauvais  gr6  k  son 
successeur  d'agir  avec  plus  de  loyaut6  et  de  franchise. 

Quelque  injustes  que  soient  les  attaques  du  Prince  de  Bis- 
marck, elles  sont  un  s6rieux  embarras  pour  le  Gouvernement. 
L'ex-Chancelier  n'exerce  sans  doute  aucune  influence  sur  les 
spheres  dirigeantes,  comme  le  prouve  le  fait  qu'il  n'a  pas  ete 
regu  ä  la  Hofburg  et  que  le  Prince  Regent  de  Baviere  s'est 
absent6  de  Munich,  mais  seme  l'inquietude  dans  les  masses 
et  se  sert  du  prestige  enorme  qu'il  doit  k  la  grandeur  de  son 
Oeuvre,  pour  grouper  autour  de  lui  tous  les  mecontents  et  pour 
recruter  ä  l'interieur  et  ä  l'exterieur  des  ennemis  k  son  Sou- 
verain.  Son  travail  de  demolition  est  d'autant  plus  perfide 
qu'il  s'etait  fait  jusqu'ici  dans  des  journaux  qu'il  desavoue  au 
besoin.  II  n'y  avait  donc  pas  moyen  de  discuter  ouvertement 
et  officiellement  avec  lui.  Maintenant  il  donne  plus  de  prise. 
En  effet  l'ex-Chancelier  a  fait  siennes,  en  les  repetant,  les  asser- 
tions  des  Hamburger  Nachrichten;  mais  il  se  derobe  encore 
neanmoins  autant  qu'il  le  peut.  Ce  n'est  pas  au  Reichstag  qu'il 
fait  entendre  ses  critiques,  comme  il  conviendrait  k  un  op- 

312 


Berlin,  27.  6.  1892. 

posant  loyal  c'est  encore  dans  les  colonnes  d'un  Journal  et,  qui 
est  pis,  d'un  Journal  6tranger. 

L'Empereur  et  le  Minist^re  ont  fait  preuve  jusqu'ä  präsent 
d'une  tres  grande  longanimite,  mais  peut-etre  leur ,  patience 
est-elle  ä  bout.  Un  telegramme  aux  allures  officieuses,  adresse 
de  Berlin  au  Neues  Wiener  Tageblatt,  laisse  entrevoir  la  pos- 
sibilit6  de  rövelations  qui  retabliraient  la  verite  des  faits. 

Le  Prince  de  Bismarck  ne  peut  pas  se  faire  l'illusion  qu'il 
forcera  l'Empereur  ä  le  rappeler  dans  ses  conseils.  Les  gens 
qui  Tacclament,  ne  desirent  pas  eux-memes  Ty  rappeler.  11s 
ont  assez  souffert  du  Systeme  de  compression  d'autrefois.  Le 
Prince  a  du  reste  rendu  une  reconciliation  avec  Sa  Majeste 
impossible.  II  sait  que  ses  conseils  bruyamment  donnes  sont 
irr^alisables,  puisqu'il  n'a  pas  pu  y  conformer  sa  propre  politique. 
Son  Opposition  a  donc  un  caractöre  de  vengeance  mesquine  et 
antipatriotique  qui  expliquerait  des  represailles  quelque  pe- 
nible qu'il  soit  d'avoir  ä  rapetisser  la  figure  historique  du  fon- 
dateur  de  l'unitö  allemande. 


95. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  13  acut  1892. 

Vous  vous  souviendrez  d'un  article  intitule  *alliance  ou 
flirt«  qui  a  paru  dans  le  Figaro  du  14  juillet  dernier.  C'etait 
une  sommation  adress6e  au  Gouvernement  du  Czar  d'avoir 
ä  röaliser  par  une  alliance  formelle  les  esp6rances  qu'a  fait 
naitre  chez  les  Frangais  la  rencontre  de  Cronstadt.  Cette  mise 
en  demeure  n'a  pas  6te  du  goüt  de  la  Russie,  comme  vous 
pouvez  en  juger  par  le  ton  des  discussions  qu'elle  a  soulevees 
dans  la  presse  russe  independante  et  officieuse.  On  croit  savoir 
ici,  mais  sans  en  etre  sür,  que  l'article  du  Figaro  a  ete  inspire 
par  M.  Ribot  pour  preparer  une  demarche  qu'il  se  proposait 
de  faire  ä  St.  P^tersbourg. 

D'apres  des  informations  plus  positives  regues  au  Departe- 
ment Imperial  des  Affaires  Etrangeres,  M.  le  Comte  de  Monte- 

313 


Berlin,  13.  8.  1892. 

hello  aurait,  peu  de  temps  apres,  ete  rechercher  M.  de  Giers  encore 
gravement  malade  dans  sa  terre  en  Finlande  pour  lui  proposer 
la  signature  d'un  traite  d'alliance. 

M.  de  Giers  aurait  repondu  par  une  fin  de  non  recevoir. 

Ces  nouvelles  m'ont  et6  donnöes  ä  titre  strictement  confi- 
dentiel,  aussi  vous  serai-je  oblig6  de  n'en  parier  ä  personne, 
pas  meme  ä  M.  le  Comte  d'Alvensleben. 

II  est  interessant  de  les  rapprocher  des  ouvertures  faites  a 
Berlin  en  vue  de  la  conclusion  d'un  traite  de  commerce  entre 
l'Allemagne  et  la  Russie. 


96. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  14  janvier  1893. 

Par  mon  rapport  du  9  de  ce  mois  No.  45/31,  j'ai  eu  l'honneur 
de  relater  une  conversation  de  l'Empereur  avec  le  Prince  Royal 
de  Suede.  II  en  resulte  que  Sa  Majeste  ne  veut  faire  aucune 
concession  sur  le  projet  de  reforme  de  l'armee  et  que,  si  le  Reichs- 
tag ne  la  vote  pas,  Elle  a  l'intention  de  dissoudre  cette  assemblee. 
Afin  de  ne  pas  vous  adresser  une  trop  longue  lettre  chiffree, 
j'ai  r6serv6  pour  le  jour  du  courrier  les  r§flexions  que  cette 
conversation  me  suggere. 

A  en  juger  par  l'attitude  des  partis  il  n'y  a  pas  de  probabilite 
que  la  loi  passe  teile  qu'elle  a  ete  present6e  par  le  gouvernement. 
L'Allemagne  est  dans  la  Situation  d'esprit  oü  6tait  la  France 
entre  1866  et  1870.  Grisee  par  de  longs  et  6clatants  succes,  eile 
consid^re  l'idee  d'une  defaite  comme  absurde.  Les  arguments 
qu'emploie  le  General  de  Caprivi  ressemblent  k  s'y  möprendre 
ä  ceux  qu'apportait  le  Mar^chal  Niel  ä  la  tribune  du  corps 
lögislatif.  On  lui  r6pond  par  les  memes  niaiseries  patriotiques 
dont  se  servaient  M.  Jules  Favre  et  ses  amis  pour  pr^parer,  ä 
leur  insu,  la  defaite  de  la  France. 

Ce  sentiment  d'orgueilleuse  et  fausse  s6curit6  va  diminuant 
ä  mesure  que  le  Gouvernement  multiplie  ses  explications  sur 
retat  militaire  compar6  des  diverses  puissances  de  l'Europe 

314 


Berlin,  14.  1.  1893. 

et  sur  la  nature  de  leurs  relations  politiques.  Ainsi  qua  je 
V0U8  l'ecrivais  hier  le  discours  du  Chancelier  ä  la  commission 
du  Reichstag  a  fait  Sensation;  mais  nul  ne  sait  jusqu'ä  quel 
point  les  masses  ont  et6  impressionnees.  Les  deputes  sont 
donc  toujours  sous  le  coup  de  la  menace  de  perdre  leur  mandat 
s'ils  6mettent  un  vote  desagreable  ä  leurs  61ecteurs.  IIs  sont 
choisis  au  suffrage  universel;  ils  doivent  donc  plaire  k  la  partie 
la  moins  intelligente  de  la  nation. 

Quoique  l'Empereur,  le  Chancelier  et  le  Baron  de  Marschall 
continuent  ä  dire  que  le  projet  passera  ä  une  petite  majorite, 
on  peut  donc  douter  que  le  but  soit  atteint  sans  concession  de 
la  part  du  Gouvernement.  II  faut  aux  deputes  une  transaction 
pour  justifier  leur  vote  favorable  aux  yeux  de  leurs  mandats. 

II  est  donc  ä  esperer  que  l'Empereur  y  consentira  au  dernier 
moment,  s'il  voit  qu'il  n'y  a  pas  d'autre  moyen  d'obtenir  l'agre- 
ment  du  Reichstag. 

Sa  Majeste  se  propose,  dit  -  Elle,  de  dissoudre  cette  as- 
semblee  dans  le  cas  oü  eile  rejetterait  la  reforme  militaire.  Elle 
se  fait  Illusion  si  Elle  croit  que  de  nouvelles  elections  lui  amene- 
raient  une  majorite  plus  docile.  Elles  tourneraient  vraisemblable- 
ment  au  profit  des  socialistes  et  des  Freisinnige  que  l'Empereur 
considere,  ainsi  qu'il  me  l'a  dit  un  jour,  comme  des  republicains 
deguises. 

Je  ne  veux  pas  croire  que  l'Empereur  nourrisse  le  projet 
d'accomplir  la  reforme  militaire  dans  l'Empire,  sans  le  parle- 
ment  et  malgre  lui,  comme  son  grand-pere  l'a  fait  en  Prusse, 
en  1862.  Ni  l'Empereur  ni  le  Gouvernement  n'ont  assez  de 
prestige  pour  risquer  une  semblable  aventure.  D'ailleurs  ces 
choses-lä  ne  reussissent  que  quand  elles  aboutissent  ä  Königgrätz. 

L'adoption  de  la  loi  militaire  est  indispensable  non  seulement 
pour  l'Allemagne,  mais  pour  toute  l'Europe.  II  faut  que  l'Alie- 
magne  soit  forte  ä  l'interieur  et  k  l'exterieur  dans  l'interet  de 
la  conservation  de  la  paix  dont  eUe  est  le  principal,  sinon  l'uni- 
que  soutien. 


315 


Berlin,  24.  4.  1893. 

97. 
Baron  Grein  dl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  24  avril  1893. 

J'ai  eu  l'honneur  de  recevoir  votre  d6peche  du  19  de  ce  mois 
A  No.  2714  et  je  vous  remercie  d'avoir  bien  voulu  me  donner 
les  renseignements  si  intöressants  qu'elle  contenait,  sur  les 
affaires  de  Bulgarie. 

Je  comprends  la  confiance  de  M.  Stambouloff  dans  l'appui 
eventuel  de  rAutriche-Hongrie  au  cas  d'une  intervention  6tran- 
gere  en  Bulgarie.  II  n'est  pas  nöcessaire  qu'elle  repose  sur 
une  assurance  positive,  parce  qu'elle  est  dans  la  force  des 
choses. 

.  L'intervention  6trangere  dont  il  s'agit,  ne  peut  venir  que 
de  la  Russie  et  impliquerait  une  idee  de  conquete.  La  prin- 
cipaute  bulgare  a  6te  cr66e  par  la  Russie  pour  6tre  sa  vassale 
de  fait  et  pour  lui  servir  d'avant-garde  contre  la  Turquie.  Elle 
n'6tait  Sans  doute  pas  destin^e  dans  la  pensee  des  hommes 
d'etat  russes  et  sp6cialenrent  du  General  Ignatieff,  ä  avoir 
une  existence  permanente.  Si  jamais  le  reve  s6culaire  de  la 
conquete  de  Constantinople  vient  k  se  realiser,  la  Russie  ne 
pourrait  pas  tolerer  que  ses  provinces  du  nord  fussent  separees 
de  Celles  du  midi,  par  de  petits  Etats  independants.  L'annexion 
de  la  Bulgarie  serait  une  nöcessite  politique  de  premier  ordre. 
Pour  la  meme  raison,  la  Roumanie  serait  condamnee  ä  dispa- 
raitre.  Pour  les  panslavistes,  et  tous  les  Russes  le  sont  plus  ou 
moins,  le  Czar  est  en  vertu  d'une  Prädestination  divine,  le 
souverain  legitime  de  tous  les  Slaves  et  aussi  de  tous  les  peuples 
qui  professent  la  religion  grecque  orthodoxe.  La  mission  de 
la  Russie  est  de  les  reunir  un  jour  sous  un  meme  sceptre. 

La  r6alisation  de  ce  plan  entrainerait  la  mine  k  bref  delai 
de  la  Monarchie  hongroise.  Enserr6e  par  la  Russie  de  trois 
cötes,  comment  pourrait-elle,  avec  ses  nombreuses  popula- 
tions  slaves,  resister  k  la  pression?  L'Autriche  elle-meme  ne 
serait  pas  moins  menacee.  Elle  souffre  aussi  du  manque  d'unite 
nationale.  L'attachement  personnel  k  un  Empereur  d6jä  vieux 
est  le  principal  lien  qui  retient  ensemble  les  divers  peuples  qui 

316 


Berlin,  24.  4.  1893. 
la  composent,  Separee  de  la  Hongrie,  il  lui  serait  bien  difficile 
de  conserver  une  existence  independante.  Y  röussit  -  eile,  ce 
ne  serait  qu'en  tombant  au  rang  de  puissance  de  second  ordre. 
La  liberte  des  Etats  des  Balkans  est  done  une  question  de 
vie  ou  de  mort  pour  l'Autriche- Hongrie.  Si  un  conflit  6clate, 
il  est  impossible  qu'elle  n'y  prenne  pas  part.  II  est  impossible 
aussi  que  FAllemagne  s'en  desinteresse.  L'Empire  menage 
toujours  la  Russie  autant  qu'il  le  peut.  II  6vite  de  se  meler 
des  questions  orientales  et  lorsqu'il  y  est  force,  il  prend  un  soin 
extreme  de  se  tenir  au  second  plan.  Le  traite  d'alliance  n'oblige 
pas  l'Allemagne  ä  intervenir  pour  appuyer  l'Autriche- Hongrie 
dans  une  guerre  entreprise  pour  defendre  l'independance  des 
Etats  des  Balkans.  Neanmoins  je  ne  doute  pas  un  seul  instant, 
qu'elle  ne  prenne  parti,  dans  le  cas  probable  oü  les  forces  de 
l'Autriche-Hongrie  ne  seraient  pas  en  etat  de  resister  ä  celles 
de  la  Russie,  dans  un  conflit  dont  le  theätre  serait  l'embouchure 
du  Danube.  Pour  l'equilibre  Europeen  et  pour  la  securit§  de 
l'Allemagne,  il  est  n^cessaire  que  l'Autriche-Hongrie  reste  une 
grande  puissance.  La  perspective  d'un  accroissement  de  terri- 
toire,  pour  le  cas  oü  la  monarchie  des  Habsbourg  viendrait  ä 
s'ömietter,  ne  constituerait  pas  une  compensation  süffisante 
pour  le  peril  dont  l'Allemagne  serait  menacee  par  la  r^alisation 
de  l'idöe  panslaviste. 


98. 
Baron  Borchgrave,  Gesandter  in  Wien*). 

Ttös  contidentielle.  Vienne,  le  12  juin  1893. 

L' Ambassadeur  de  France  a  eu  ces  jours-ci  k  son  retour  de 
Paris  un  entretien  avec  le  Comte  Kalnoky  dont  il  a  bien  voulu 
me  rapporter  la  substance. 

«Nos  populations«,  lui  disait  le  Ministre  Imperial,  «s'inquietant 
de  plus  en  plus  de  l'augmentation  periodique  des  armements, 
le  moment  paraissait  venu  de  leur  dire  que  la  Situation  politique 

^)  Baron  Emile  de  Borchgrave  hatte  am  29.  11.  1891  den  Qrafen 
de  Jonghe  d'Ardoye  auf  dem  Gesandtenposten  in  Wien  abgelöst. 

317 


Vienne,  12.  6.  1893. 

est  meilleure.  L'Empereur  avec  sa  haute  experience  et  le  prestige 
de  son  nom  le  pouvait  mieux  que  personne.  Je  Tai  röpete  aux 
D616gations  qui  l'ont  appris  avec  satisfaction.  Mon  expose  a  6te 
accueilli  partout  avec  taveur,  ä  Rome  comme  ä  St.  Petersbourg, 
ä  Paris  comme  ä  Berlin,  ä  Berlin  aussi,  je  puis  vous  l'assurer. 

«J'ai  6t6  tres  heureux  du  langage  des  journaux  frangais  et 
j'ai  pu  dire  que  nos  rapports  avec  la  Russie  sont  meilleurs, 
parce  que  teile  est  la  v6rite.  C'est  un  fait  tranquilisant,  et  il 
6tait  opportun  de  le  constater.« 

Le  Gomte  Kalnoky,  disait  M.  Decrais,  paraissait  fort  satis- 
fait  en  tenant  ce  langage. 

«Pour  moi«,  ajoutait  S.  E.  «je  l'ai  trouve  naif,  je  n'ose  pas 
dire  maladroit.  II  ne  nous  d^plait  pas  que  les  rapports  entre 
Vienne  et  Berlin  soient  de  moins  en  moins  cordiaux;  c'est 
affaire  ä  leurs  hommes  d'Etat.  II  ne  nous  döplait  pas  davantage 
que  l'Autriche  fournisse  des  armes  ä  l'opposition  en  Allemagne. 
Les  journaux  fran^ais  et  russes  sont  dans  leur  role  en  chantant 
les  louanges  du  Comte  Kalnoky.  Nous  aurions  mauvaise  gräce 
ä  blämer  le  Ministre  dirigeant  de  l'Empereur  Frangois  Joseph 
de  faire  piece  k  ses  amis  de  Berlin.  Et  cependant  nous  ne  d& 
sirons  pas  le  rejet  de  la  loi  militaire;  notre  presse  que  nous 
n'avons  pas  dans  la  main,  pourrait  se  laisser  aller  ä  de  tels 
accents  d'all6gresse  que  le  moindre  incident  nous  placerait 
peut-etre  devant  l'incalculable  .  .  .»  J'af firme  d'un  autre  c6t6 
qu'il  n'y  a  rien  de  changö  dans  les  rapports  entre  Vienne  et 
St.  Petersbourg.  L'irritation  du  Czar  provoqu6e  par  la  re- 
ception  de  M.  Stambouloff  persiste;  la  visite  de  TEmpereur  ä 
M.  de  Giers  a  produit  plutöt  un  effet  oppos6  k  celui  qu'on  en 
attendait.  On  n'a  pas  su  gre  d'une  visite  qui  devait  fatiguer 
outre  mesure  un  vieillard  malade  qui  n'avait  d'autre  but  qu'une 
demonstration  ne  rimant  ä  rien  et  qui  manquait  peut-etre  un 
peu  de  dignite.  On  ne  saura  pas  plus  de  gre  ä  St.  Petersbourg 
des  politesses  qu'on  vient  de  prodiguer  au  Prince  de  Montenegro 
«le  meilleur  ami  du  Czar«  et  dont  le  Prince  a  paru  bien  etonnö 
n'etant  pas  gätö  sous  ce  rapport.  Si  l'impression  produite  par 
la  visite  de  M.  de  Giers  avait  6t6  ce  que  l'on  pretend,  le  Grand- 
Duo  Wladimir  aurait  pass6  par  Vienne  k  son  retour  de  Rome. 

318 


Vienne,  12.  6.  1893. 

On  l'attendait.  Le  Prince  Hohenlohe  me  disait  qu'il  arrive- 
rait  entre  le  8  et  le  12  mai.  Le  Prince  Reuss  le  croyait  aussi. 
J'en  parlais  au  Prince  Lobanoff  qui,  se  jugeant  un  peu  mieux 
informe  des  choses  de  Russie  que  les  personnages  que  je  viens 
de  citer,  me  donna  l'assurance  que  le  Grand-Duc  ne  passerait 
pas  par  Vienne,  et  il  n'est  pas  venu  . .  . 

La  presse  autrichienne  qui  a  regu  pour  mot  d'ordre  de  faire 
des  amours  ä  la  Russie,  parce  qu'on  est  ä  l'aigre  avec  Berlin, 
a  un  langage  plus  mesurö,  plus  poli. 

C'est  le  seul  changement  qu'il  y  ait  dans  la  Situation .  .  . 

Si  le  Grand-Duc  heritier  vient,  comme  on  s'en  flatte,  assister 
aux  manoeuvi'es  d'automne,  c'est  un  fait  dont  il  faudra  tenir 
compte;  mais  on  ne  sait  encore  rien  de  precis  ä  cet  6gard.  Ce 
que  je  crois  pour  le  moment,  c'est  qu'on  n'a  pas  gagne  Pöters- 
bourg  et  qu'on  a  gravement  froisse  Berlin. 


99. 

Baron  Beyens,  Gesandter  in  Paris. 

Paris,  le  7  octobre  1893 

Le  Gouvernement  et  le  Conseil  municipal  de  Paris,  aid^s 
d'un  syndicat  des  principaux  journaux  de  la  capitale,  mettent 
la  derniöre  main  au  programme  des  fetes,  qui  seront  donnöes 
dans  la  seconde  quinzaine  de  ce  mois  en  l'honneur  de  l'amiral 
Avelane  et  de  ses  officiers.  Dejeuners  et  dlners  suivis  de  re- 
ceptions,  carrousel  militaire,  bals,  illuminations,  soiree  de  gala 
ä  l'op^ra,  le  programme  est  d6s  ä  präsent  des  plus  charges, 
et  du  moment  oü  ils  auront  mis  le  pied  ä  Toulon  sur  le  sol 
franyais  jusqu'ä  leur  rembarquement,  les  marins  russes  n'au- 
ront  gu^re  le  temps  de  respirer.  Le  Ministöre  a  decidö  de  con- 
sacrer  300  000  francs  ä  ces  fßtes,  le  conseil  municipal  de  Paris 
en  a  vote  350  000;  les  souscriptions  particulieres,  ouvertes  dans 
les  colonnes  des  journaux,  ont  produit  moins  de  200  000  francs, 
ce  qui  laisserait  supposer  que  les  classes  riches  ne  montrent 
pas  un  empressement  exagere  ä  contribuer  aux  solennitös  qu'on 
prepare.   Le  total  de  l'argent  ä  depenser  n'en  formera  pas  moins 

319 


Paris,  7.  10.  1893. 

une  somme  d'environ  un  million,  destinee  ä  donner  ä  l'Europe 
une  öclatanle  idee  des  sentiments  des  Frangais  ä  l'^gard  des 
Russes.  Elle  n'avait  pas  besoin  de  cette  demonstration,  k  la- 
quelle  le  Gouvernement  s'efforcera  d'attribuer  un  caractöre 
pacifique.  C'est  dans  ce  but  qu'il  a  resolu  d'inviter  le  Corps 
diplomatique  etranger  aux  r^ceptions  officielles  de  l'Elys^e  et 
de  quatre  ministöres. 

Au  milieu  des  articles  dithyrambiques  publies  depuis  un  mois 
en  l'honneur  de  l'alliance  franco-russe,  quelques  esprits  prudents 
QU  moins  öchauffes,  ont  essaye  de  glisser  une  note  plus  juste 
et  plus  modöree.  Les  uns,  s'appuyant  sur  le  langage  de  la  presse 
de  Saint-Petersbourg,  ont  insinue  que  les  futures  manifestations 
de  l'allegresse  des  Parisiens  ne  devaient  pas  döpasser  la  portee 
que  desire  y  attacher  le  Czar;  ils  ont  rappele  que  ce  Prince 
considere  le  rapprochement  des  deux  nations  comme  un  moyen 
de  garantir  la  paix  europeenne.  Les  autres  ont  ete  plus  loin: 
ils  ont  montre  la  Situation  de  la  France  teile  qu'elle  est,  c'est- 
ä-dire  plus  exposee  que  jamais  aux  attaques  de  ses  voisins, 
et  la  tension  deplorable  de  ses  rapports  avec  l'Italie;  ils  ont 
conseill6  en  cons^quence  de  ne  pas  fournir  de  prötexte  au  con- 
flit  toujours  pret  k  eclater  ni  d'aliment  au  feu  qui  couve  depuis 
si  longtemps.  Malgre  la  sagesse  de  ces  paroles  il  est  k  craindre 
qu'aucune  digue  ne  puisse  arreter  le  courant  .  .  de  sympathies, 
qu'entrainera  la  population  de  Paris  ä  des  exces  d'enthousiasme : 
la  majeure  partie  ne  fera  qu'oböir  k  un  chauvinisme  respec table, 
excitö  par  la  lecture  d'une  presse  affolöe,  mais  les  bas-fonds 
de  la  grande  ville,  qui  recelent  une  tourbe  innombrable  de 
souteneurs  et  de  camelots,  anciens  clients  de  Boulanger,  per- 
sonnel  attitre  des  emeutes,  apporteront  l'appoint  le  plus  bruyant 
aux  dömonstrations  de  la  rue.  Ce  spectacle  paraitra  sans  doute 
regrettable  k  tous  les  Fran^ais  vraiment  soucieux  de  la  dignit^ 
de  leur  patrie,  et,  en  depassant  la  mesure,  il  plaira  mediocrement 
au  Czar,  la  presence,  par  exemple  k  la  töte  du  Conseil  muni- 
cipal  Charge  de  recevoir  les  marins  russes  de  M.  Alphonse- 
Humbert,  qui  a  salue  l'avönement  au  tröne  d'Alexandre  III 
par  un  article  infame  sign6  de  lui  dans  L'Intransigeant;  il  l'y 
qualifiait  de  «ganache  aux  mains  sanglantes,  d'^ponge  k  boire 

320 


Paris,  7.  10.  1893. 

du  sang,    et   non  seulement  lache   et   assassin,    mais  bete   et 
idiot»! 

II  est  impossible  de  ne  pas  se  preoccuper  de  l'eventualite 
d'un  incident  imprevu  pendant  les  fetes  prochaines.  Un  etat 
de  malaise  plus  prononce,  une  Situation  politique  generale 
plus  embrouillee,  c'est  ce  qui  resulte  le  plus  clairement  de 
l'entente  de  la  France  avec  la  Russie.  Les  avantages  que  cette 
derniere  en  a  retires  sont  autrement  palpables.  Depuis  1888, 
le  Gouvernement  imperial  a  trouve  ä  emprunter  4  milliards, 
800  millions  d'argent  frangais,  presque  le  montant  de  la  rangon 
payee  ä  l'Allemagne,  et  si  sa  derniere  Operation,  lancee  un  mois 
apres  Cronstadt,  n'a  pas  reussi  par  la  faute  des  banquiers 
auxquels  il  s'etait  adresse,  il  vient  de  faire  un  coup  de  maitre 
cette  fois-ci;  il  est  parvenu  ce  qui  ne  s'etait  jamais  vu,  ä  se 
passer  d'intermediaires,  ä  ne  pas  donner  un  sou  ä  la  presse  ni 
aux  courtiers,  qui  sont  la  plaie  de  la  Bourse  de  Paris,  en  faisant 
coincider  la  conversion  en  4%  d'un  emprunt  de  200  millions 
emis  ä  6%  en  1883  avec  la  visite  de  l'amiral  Avelane.  Aucun 
Journal  financier  n'a  ose  mener  une  campagne  antipatriotique 
contre  une  manoeuvre,  qui  le  prive  d'un  benefice  assure. 

100. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  14  octobre  1893. 

Mon  collegue  de  Beigrade  aura  certainement  attire  votre 
attention  sur  les  efforts  de  la  presse  serbe  pour  eveiller  la  de- 
fiance  de  la  Sublime  Porte  contre  l'Autriche-Hongrie  au  sujet 
de  l'erection  de  fortifications  dans  le  territoire  de  Lim,  en  vue, 
pretend-on,  de  projets  d'annexion  de  la  bände  de  terre  qui 
s'etend  de  1' Herzego vine  ä  Salonique.  Un  autre  Journal  serbe 
engage  ä  donner  des  armes  aux  habitants  de  la  Bosnie  pour 
secouer  le  joug  de  l'Autriche.  II  y  a  eu  des  manifestations  qui 
donnent  ä  reflechir,  pendant  le  recent  voyage  du  Roi  de  Serbie 
dans  son  Royaume. 

Vous  aurez  remarque  l'article  de  l'officieuse  «Fremdenblatt» 
qui  est  l'organe  du  ministere  des  affaires  etrangeres  de  Vienne. 

21    Eoiopäische  PoUtik.    Bd.  5.  321 


Berlin,  14.  10.  1893, 

Cet  avertissement  donne  ä  la  Serbie  n'a  pas  ete  concerte 
avec  Berlin;  il  n'a  donc  qu'une  importance  secondaire.  Je 
ne  vous  en  dirais  rien  s'il  ne  coincidait  pas  avec  un  redouble- 
ment  de  violence  de  l'agitation  des  jeunes  Tcheques  et  avec 
des  mouvements  semblables  en  Croatie  et  en  Transsylvanie. 

Je  crois  savoir  que  les  Panslavistes  de  Moscou  ne  sont  pour 
rien  dans  ce  qui  se  passe  en  Boheme ;  mais  il  est  probable,  presque 
certain,  qu'ils  ont  la  main  dans  les  evenements  de  Serbie  et  de 
Croatie.  Je  dis  les  Panslavistes  et  non  la  Russie.  En  effet  il 
n'est  pas  possible  de  faire  remonter  la  responsabilite  de  ces 
intrigues  au  Czar  et  ä  ses  conseillers.  Le  desir  de  Sa  Majeste 
de  conserver  la  paix  est  manifeste.  Elle  vient  d'en  donner  la 
preuve  par  la  correction  de  son  attitude  dans  l'affaire  de  la 
visite  de  la  flotte  russe  ä  Toulon.  La  loyaute  du  caractere  du 
Czar  est  un  sür  garant  qu'il  ne  se  preterait  pas  ä  jouer  double  jeu. 

II  serait  du  reste  absurde  de  mecontenter  la  triple  alliance 
au  moment  oü  la  Russie  cherche  ä  conclure  avec  l'Allemagne 
un  traite  de  commerce  dont  eile  a  un  pressant  besoin. 

Mais  ce  qui  se  passe,  prouve  une  fois  de  plus  qu'il  y  a  deux 
gouvernements  en  Russie,  celui  de  l'Empereur  et  le  gouverne- 
ment  occulte  de  la  societe  de  bienfaisance  de  Moscou.  Le 
premier  n'est  pas  toujours  le  plus  fort.  C'est  pourquoi  les 
manifestations  officielles  et,  je  n'en  doute  pas,  sinceres  du 
gouvernement  du  Czar,  en  faveur  de  la  paix,  ne  peuvent  jamais 
etre  accueillies  qu'avec  une  certaine  reserve.  C'est  pourquoi 
aussi  la  visite  ä  Toulon  ne  laisse  pas  de  causer  quelque  appre- 
hension,  malgre  les  efforts  de  l'Empereur  de  Russie  et.  d'une 
partie  de  la  presse  frangaise  pour  lui  oter  son  caractere  dan- 
gereux. 

101. 

Baron  Greindl,  Gesandter  in  Berlin. 

Berlin,  le  25  octobre  1893. 

Les  avertissements  donnes  par  le  Czar  ont  atteint  leur  but. 
Les  fetes  de  Toulon  et  de  Paris  touchent  ä  leur  fin,  et  pas  une 
seule  parole  imprudente  n'a  ete  prononcee  par  la  France  offi- 

322 


Berün,  25.  10.  1893. 

cielle.  Elle  s'est  scrupuleusement  conformee  au  mot  d'ordre 
venu  de  St.  Petersbourg.  Elle  s'est  evertuee  ä  representer  la 
visite  amicale  de  la  flotte  russe  comme  le  gage  d'une  entente 
uniquement  destinee  ä  garantir  la  paix  du  monde. 

M.  le  Baron  de  Marschall  m'a  dit  hier  qu'il  se  felicite  que 
tout  se  soit  si  bien  passe.  II  craignait  surtout  quelque  demon- 
stration  anti-italienne.  Maintenant  le  danger  immediat  semble 
ecarte.  L'enthousiasme  a  eu  le  temps  de  se  manifester  et  ne 
peut  pas  se  maintenir  toujours  au  meme  diapason.  Les  toasts 
deviennent  de  plus  en  plus  courts,  donc  de  moins  en  moins 
perilleux.  L'Amiral  Avelane  a  beaucoup  contribue,  dit  le  Secre- 
taire  d'Etat,  ä  ce  qu'il  n'y  eut  pas  d'incartade  par  son  calme 
et  la  sobriete  de  sa  parole. 

La  Russie  a  fait  clairement  voir  qu'elle  veut  conserver  sa 
liberte  d'action,  rester  seule  maitresse  de  la  direction  de  sa 
politique,  qu'elle  garantirait  la  France  contre  une  agression 
au  cas  tres  improbable,  oü  la  Triple  AlKance  songerait  ä  l'atta- 
quer,  mais  qu'elle  refuse  d'encourager  la  France  ä  prendre 
l'offensive.  En  un  mot,  la  Russie  veut  bien  disposer  de  la 
France,  mais  ne  veut  pas  que  la  France  dispose  d'elle. 

Le  Gouvernement  frangais  a  accepte  l'amitie  russe  dans  les 
conditions  oü  eile  a  ete  Offerte.  Je  n'ai  pas  de  raisons  de  croire 
qu'il  manque  de  sincerite.  La  possession  du  pouvoir  engendre 
le  sentiment  de  la  responsabilite.  La  Republique  n'aurait 
d'ailleurs  rien  ä  gagner  ä  une  guerre.  La  defaite  serait  l'ecrase- 
ment  de  la  France,  la  victoire  serait  la  fin  du  regime  republicain 
qui  ne  pourrait  pas  subsister,  s'il  y  avait  un  general,  ayant 
assez  de  prestige  pour  s'emparer  de  la  dictature.  Je  ne  crois 
donc  pas  que  la  France  officielle  ait  eu  l'arriere-pensee  de  donner 
aux  fetes  de  Toulon  et  de  Paris  une  autre  portee  que  celle  qu'on 
a  voulu  leur  mesurer  ä  St.  Petersbourg. 

Mais  la  France  non-officielle  est-elle  du  meme  avis?  Y  a-t-il 
un  seul  Fran^ais  qui  ne  souhaite  pas  la  revanche?  Les  uns, 
les  energumenes,  la  veulent  tout  de  suite.  Ce  sont  les  moins 
nombreux.  II  y  a  d'ailleurs  beaucoup  d'exhibition  theätrale 
et  de  souci  de  se  creer  un  piedestal  dans  la  manifestation  de 
leur  patriotisme.    Les  autres,  les  sages,  la  meditent  pour  plus 

21»  323 


Berlin,  25.  10.  1893. 

tard,  quand  les  'conjonctures  seront  favorables.  Ge  sentiment 
est  entretenu  par  rhumiliation  de  la  defaite  plus  encore  qua 
par  le  regret  des  Provinces  perdues.  II  a  trouve  son  expression 
dans  le  delire  de  raccueil  fait  aux  marins  russes  et  qui  ne  peut 
s'expliquer  ni  par  la  Sympathie  pour  les  institutions  russes,  ni 
par  des  traditions  communes.  II  n'y  a  de  commun  que  la  haine 
cle  TAllemagne  ä  qui  l'on  ne  peut  pas  pardonner  d'etre  la  Puis- 
sance  preponderante  dans  le  monde,  comme  la  France  l'a  ete 
et  comme  la  Russie  reve  de  le  devenir.  Dans  la  bouche  du  peuple 
parisien  le  cri  de  «vive  la  Russie»  a  la  meme  signification  que  le 
cri  «ä  Berlin»  qu'il  poussait  en  1870.  Le  peuple  fran^ais  a 
l'espoir  que  de  gre  ou  de  force  le  Czar  l'aidera  un  jour  ä  reprendre 
sa  Situation  perdue. 

La  visite  ä  Toulon  a  donc  diminue  la  securite  europeenne  en 
augmentant  la  confiance  du  peuple  frangais  en  lui-meme.  La 
France  est  fiere  avec  raison  de  la  reconstitution  de  son  armee. 
Elle  sait  par  l'aveu  du  Chancelier  au  Reichstag  qu'elle  est  en 
ce  moment  militairement  plus  forte  que  l'Allemagne.  La  Sym- 
pathie de  la  Russie  l'encouragera  ä  le  prendre  de  haut,  lors- 
que  surviendra  un  de  ces  frottenients  inevitables  entre  pays 
voisins. 

Ma  conviction  a  toujours  ete  que  la  prochaine  guerre  ne  sera 
pas  declaree  par  la  volonte  deliberee  des  Gouvernements,  mais 
ä  la  suite  d'une  emotion  populaire  ä  laquelle  il  est  impossible 
de  rösister.  Cette  emotion  se  serait  dejä  produite,  si  la  France 
avait  encore,  comme  en  1870,  des  soldats  de  profession  ä  en- 
voyer  ä  la  frontiere.  On  est  devenu  plus  prudent,  depuis  que 
gräce  au  service  personnel  il  faut  y  aller  soi-meme.  Ce  qui 
vient  de  se  passer,  rend  un  pareil  mouvement  plus  facile. 

L'isolement  de  la  Russie  et  de  la  France,  les  deux  Puissances 
mecontentes  du  partage  politique  de  l'Europe,  etait  salutaire. 
II  est  fächeux  qu'il  ait  cesse  d'exister.  J'ai  dejä  eu  l'honneur 
de  vous  ecrire,  ainsi  qu'ä  M.  le  Prince  de  Chimay,  pourquoi  on 
ne  croit  pas  ä  Berlin  qu'il  y  ait  une  alliance  formelle  secrete 
entre  la  France  et  la  Russie,  mais  c'est  dejä  trop  d'entretenir 
dans  le  public  frangais  l'esperance  qu'elle  pourra  naitre  un  jour. 
Je  me  suis  assure  hier  par  une  conversation  avec  M.  le  Baron 

324 


Berlin,  25.  10.  1893. 

de  Marschall  que  le  Gouvernement  Imperial  juge  les  fetes  de 
Toulon  et  de  Paris  comme  je  viens  de  le  faire. 

Toutefois  le  Secretaire  d'Etat  pense  que  l'Angleterre  est  plus 
menacee  que  la  Triple  Alliance  par  le  rapprochement  entre  la 
France  et  la  Russie.  Elle  s'en  apercevra,  dit-il,  au  ton  que 
prendra  la  France,  quand  eile  parlera  de  l'Egypte  et  de  Siam. 
La  Russie  et  la  France  n'ont  pas  en  Europe  d'interets  communs. 
Peu  importe  ä  la  Russie  que  l'Alsace  et  la  Lorraine  appartien- 
nent  ä  TAllemagne  ou  ä  la  France.  Elle  n'aiderait  certainement 
pas  les  Francais  ä  recuperer  ces  Provinces.  Elle  m'a  aucun 
motif  non  plus  de  chercher  noise  ä  l'Italie. 

La  France  et  la  Russie  ont  au  contraire  un  terrain  d'entente 
en  ßgypte,  au  Siam,  au  Centre  de  l'Asie,  c'est-ä-dire  dans  la 
sphere  des  interets  anglais  et  en  dehors  de  ceux  de  la  Triple 
Alliance.  La  presse  anglaise  commence  ä  en  avoir  le  sentiment. 
Elle  s'apitoyait  naguere  sur  le  sort  de  l'Allemagne,  quand 
l'intimite  de  la  France  et  de  la  Russie  se  resserrait.  Elle  com- 
prend  maintenant  qu'elle  est  plus  atteinte  que  les  Puissances 
du  Continent.  II  importe  fort  peu  ä  l'Allemagne  qu'il  y  ait 
une  flotte  russe  dans  la  Mediterranee;  eile  doit  donner  ä  re- 
flechir  au  Gouvernement  anglais.  Le  pis  est  qu'il  ne  peut 
chercher  aucun  appui  ä  l'exterieur  pour  detourner  le  peril. 

M.  Gladstone  voudrait  avoir  avec  les  Puissances  du  Centre 
de  l'Europe  des  relations  semblables  ä  Celles  de  la  Russie  avec 
la  France,  se  faire  aider  par  la  Triple  Alliance,  si  l'Angleterre  est 
menacee,  se  reserver  sa  liberte  d'action  pour  le  cas  oü  la  Triple 
Alliance  serait  attaquee.  Cela  ne  peut  pas  convenir  aux  Puis- 
sances de  l'Europe  Centrale,  et  l'Angleterre  est  hors  d'etat  de 
contracter  avec  elles  une  union  sur  une  base  acceptable.  Aucun 
Ministere  anglais  ne  pourrait  prendre  d'engagements,  quant 
ä  la  politique  exterieure.  De  leur  cote  les  Puissances  du  Centre 
de  l'Europe  ne  pourraient  pas  s'exposer  ä  devoir  guerroyer 
pour  des  interets  qui  leur  sont  aussi  etrangers  que  ceux  de 
l'extreme  Orient.  C'est  ce  qui  rend  la  Situation  de  l'Angleterre 
si  difficile,  depuis  que  la  haine  que  nourrissent  les  Frangais 
contre  eile,  est  plus  profonde  que  celle  dont  ils  sont  animes 
contre  l'Allemagne,  dit  M.  de  Marschall. 

325 


St.  Pötersbourg,  30.  10.  1893. 

102. 
Baron  de  Vinck,  Gesandter  in  Petersburg.' 

St.  Petersbourg,  le  30  octobre  1893. 

L'Escadre  russe  a  quitte  Toulon,  et  les  dernieres  manife- 
stations  patriotiques  qu'a  provoquees  en  France  sa  visite 
viennent  de  prendre  terme.  Le  telegramme  de  S.  M.  l'Empereur 
remerciant  le  President  de  la  Republique  de  l'accueil  fait  ä 
Sa  Marine,  et  insistant  une  fois  de  plus  sur  Son  desir  de  main- 
tenir  la  paix  generale,  a  clos  la  serie  des  fetes  franco-russes. 
L'enthousiasme  ardent  que  devait  eveiller  en  France  la  venue 
des  marins  du  Czar  etait  prevu  par  tout  le  monde:  il  n'en  est 
ni  plus  explicable  ni  plus  justifie. 

Que  certaines  eventualites  puissent  se  presenter  oü  l'interet 
de  la  Russie  serait  de  tirer  son  epee  au  secours  de  la  France, 
c'est  ce  que  l'etat  de  l'Europe  rend  evident.  Mais  qiie  la  Russie 
qui  ne  tolerera  pas  un  nouvel  agrandissement  de  l'Allemagne, 
porte  le  moindre  interet  aux  aspirations  frangaises  concernant 
l'Alsace-Lorraine,  la  revanche  de  1870,  etc.,  c'est  une  illusion 
que  l'on  s'etonne  de  voir  persister  ä  Paris. 

Si  la  Russie  germanophile  d'Alexandre  II  a  disparu,  ce  n'a 
pas  ete  pour  faire  place  ä  un  Empire  gallophile.  La  Russie 
d'Alexandre  III  est  russe  sans  epithete;  sa  politique  est  exclu- 
sivement  et  radicalement  «nationale»;  eile  affecte  meme  de 
paraitre  detourner  les  yeux  de  ce  qui  se  passe  hors  de  ses  fron- 
tieres,  et  de  se  consacrer  toute  entiere  ä  la  renaissance  de  sa 
civilisation  slave,  presque  etouffee  de  Pierre-le-Grand  ä  Ale- 
xandre II.  S.  M.  l'Empereur  est  la  personnification  vivante  de 
cet  etat  d'esprit  qui  a  valu  en  peu  d'annees  ä  Son  regne  une 
immense  popularite  dans  les  couches  profondes  de  la  nation. 

Les  avances  de  la  France  sont  donc  peine  perdue.  Le  jour  oü 
les  interets  du  Panslavisme  pousseraient  la  Russie  ä  une  Inter- 
vention ä  main  armee  en  Europe,  les  manifestations  de  Cron- 
stadt,  de  Toulon  ou  de  Paris  n'y  seront  pour  rien.  Si  l'on  se 
soutient  et  s'appuie  reciproquement  sur  certains  points  du  globe, 
et  dans  deä  questions  relativement  accessoires,  tels  qu'en  Egypte 
et  en  Bulgarie,  dans  la  Mediterranee,  ä  Madagaskar  ou  dans 

326 


St.  P^tersbourg,  30.  10.  1893. 

TAbyssinie  italienne,  c'est  que  chacun  des  deux  pays  y  trouve 
son  compte:  sur  ce  terrain  des  interets  pratiques  l'on  ne  voit 
vraiment  pas  la  place  des  sympathies  fraternelles  et  des  de- 
voüments  chevaleresques  que  ^'iennent  d'invoquer  une  fois  de 
plus  les  exaltes  frangais. 

Traite  d'alliance,  engagements  verbaux,  pactes  secrets  ou 
secrets  encouragements,  tout  cela  n'a  jamais  existe  que  dans 
rimagination  des  Parisiens:  ce  sont  lä  des  mirages  dont  s'illu- 
sionne  le  chauvinisme  frangais.  II  m'a  paru  qu'il  ne  serait 
pas  inutile  de  vous  rappeler  brievement  cette  Situation,  au 
moment  oü  les  manifestations  russophiles  \'iennent  de  prendre 
en  France  un  developpement  et  un  eclat  si  disproportionnes. 

La  Russie  a  fete  hier  l'anniversaire  de  l'heureuse  preservation 
des  jours  de  S.  M.  l'Empereur  lors  de  l'accident  de  chemin  de 
fer  de  Borki,  pres  de  Kharkow,  le  17/29  Octobre  1888,  Si  je 
vous  Signale  ce  detail,  c'est  uniquement  en  raison  du  caractere 
particulier  que  tend  ä  revetir  ce  fait  encore  si  rapproche  de 
nous,  et  de  la  legende  qui  dejä  l'enveloppe. 

C'est  ainsi  que  le  communique  insere  au  «Messager  Officiel», 
et  conviant  les  corps  constitues  ä  assister  au  Te  Deum  chante 
ä  la  Cathedrale  de  St.  Isaac  par  le  Metropolite,  porte  les  mots: 
«l'evenement  miraculeux  de  Borki».  Un  tableau  expose  depuis 
cette  annee  dans  les  appartements  de  reception  du  Palais  d'Hiver, 
et  dont  les  reproductions  les  plus  humbles  .  .  .^),  consacre  ce  mi- 
racle  par  l'intervention  directe  de  personnages  surnaturels,  sur 
le  lieu  de  l'accident  ou,  pour  mieux  dire,  de  l'attentat.  C'est  lä 
un  Symptome  entre  mille  du  mysticisme  officiel  que  j'avais 
l'occasion  de  vous  signaler  incidemment  dans  ma  derniere  lettre, 
et  dont  l'Etat  encourage  sans  cesse  les  progres. 

103. 

Baron  Beyens,  Gesandter  in  Paris. 

Paris,  le  30  octobre  1893. 

Apres  huit  jours  de  fetes  eclatantes  et  ininterrompues  l'Amiral 

Avelane  a  quitte  Paris  avec  ses  of ficiers  pour  retrouver  ä  Lyon, 

^)  Unleserlich. 

327 


Paris,  30.  10.  1893. 

ä  Marseille  et  ä  Toulon  jusqu'ä  Tinstant  de  son  depart  les 
memes  demonstrations  d'une  amitie  exuberante.  La  population 
parisienne  n'a  mele  ä  ses  vivats  enthousiastes  aucun  cri  haineux 
contre  la  Triple  Alliance,  dont  la  presse  a  rendu  justice  ä  l'appa- 
rence  pacifique  de  l'accueil  fait  aux  marins  russes.  Ainsi  a  ete 
observe  le  mot  d'ordre  donne  par  le  Gouvernement  et  les  prin- 
cipaux  journaux  et  insßire  par  la  Cour  de  Russie.  Quant  au 
Programme,  qui  a  ete  suivi,  si  Charge  qu'il  ait  paru,  il  conte- 
nait  sous  certains  rapports  bien  des  lacunes.  On  a  montre  aux 
hotes  aimes,  qu'on  traitait  magnifiquement,  les  habitants  de 
tous  les  quartiers,  on  ne  leur  a  pas  fait  voir  toutes  les  mer- 
veilles  de  la  capitale;  pour  complaire  ä  quelques  conseillers 
municipaux  on  les  a  promenes  dans  des  arrondissements  ex- 
centriques,  mais  on  n'a  pas  pousse  jusqu'ä  Saint-Germain  et 
Versailles;  on  ne  leur  a  pas  epargne  l'inspection  des  abattoirs, 
mais  on  a  omis  de  leur  ouvrir  les  portes  des  plus  admirables 
musees;  on  ne  leur  a  pas  fait  gräce  du  lycee  Buffon  et  de  ses 
installations  toutes  neuves,  mais  on  n'a  pas  juge  ä  propos  de  les 
conduire  sous  les  voütes  seculaires  de  Notre-Dame.  La  foule, 
qui  se  pressait  autour  d'eux  les  a  fatigues  de  ses  manifestations 
parfois  ridicules  ä  force  d'etre  chaleureuses,  Pourtant  on  n'a 
eu  ä  deplorer  aucun  incident  fächeux,  et  c'est  une  bonne  note 
ä  l'actif  des  Parisiens  enclins  aux  exagerations  et  aux  exces. 

Le  Gouvernement  de  la  Republique  ne  peut  se  meprendre 
sur  la  portee  de  l'acte  de  courtoisie  du  Czar  ä  l'egard  de  la  France, 
retarde  jusqu'ä  l'epoque  fixee  pour  l'etablissement  d'une  Station 
navale  dans  la  Mediterranee.  Eüt-il  ete  tente  de  l'oublier  que 
les  telegrammes  officiels  d' Alexandre  III  ä  M.  Carnot  con^us 
en  termes  brefs  et  froids,  et  ne  pretant  ä  aucune  equivoque, 
ont  du  la  lui  rappeler.  Force  a  ete  aux  inventeurs  obstines 
et  aux  Partisans  acharnes  de  l'alliance  russe  d'epiloguer  sur  le 
sens  des  derniers  remerciements,  un  peu  plus  chauds  que  les 
Premiers,  envoyes  de  Gatschina  au  moment  oü  l'escadre  allait 
lever  l'ancre.  La  Gazette  de  l'Allemagne  du  Nord  semble  avoir 
resume  exactement  la  Situation  en  disant  qu'on  sait  depuis 
longtemps  que  la  Russie  peut  compter,  le  cas  echeant  sur  l'appui 
militaire  de  la  France,  et  que  les  Russes  n'ont,  par  consequent, 

328 


Paris,  30.  10.  1893. 

aucune  raison  pour  payer,  par  la  promesse  de  la  reciprocite, 
cette  amitie  qui  leur  est  accordee  gratuitement. 

Si  l'absence  de  tout  engagement  secret  parait  ä  peu  pr^s 
certaine,  on  est  en  droit  de  s'etonner,  qu'une  plus  grande  cir- 
conspection  n'ait  pas  ete  prescrite  ä  tous  les  chefs  de  l'armee 
russe;  quelques  uns  d'entre  eux  ont  adresse  aux  generaux  ou 
aux  colonels  frangais  de  telegrammes  bien  propres  ä  donner  le 
change  sur  les  intentions  de  leur  Gouvernement,  et  faiäant 
appel  ä  une  confraternite,  qui  n'a  rien  de  pacifique.  Dans  les 
rues  de  Paris  les  jeunes  officiers  de  marine  se  permettaient 
sous  les  yeux  de  leurs  superieurs  des  expansions  ou  une  mimique 
beaucoup  trop  expressive;  enfin  la  duree  du  sejour  de  l'amiral 
aurait  pu  etre  utilement  abregee;  sa  visite,  en  se  prolongeant 
ainsi,  risquait  de  perdre  le  caractere  de  stricte  politesse  qu'on 
veut  lui  attribuer  ä  Saint-Petersbourg. 

Le  danger  du  spectacle  auquel  nous  venons  d'assister  peut, 
en  effet,  eclater  plus  tard;  cette  reception  inoubliable  a  laisse 
les  Frangais  sous  l'im'pression  que  l'alliance,  ebauchee  dans 
les  serrements  de  mains  echanges  ä  Cronstadt,  etait  scellee 
par  les  accolades  de  Toulon.  Bien  peu  d'entre  eux  doutent 
encore  aujourd'hui  de  l'union  des  deux  peuples  et  surtout  des 
deux  armees  en  vue  d'une  action  commune  contre  l'Allemagne 
et  ses  allies.  II  est  ä  craindre  que  le  Czar  n'ait  reussi,  malgre 
lui,  qu'ä  echauffer  en  France  des  sentiments  qui  n'avaient 
pas  besoin  d'excitation  dans  l'etat  de  nerfs  oü  se  trouve  actuelle- 
ment  cette  nation  impressionnable,  ses  gouvernants  obtien- 
draient  plus  difficilement  qu'il  y  a  quelques  semaines  qu'elle 
garde  son  sang  froid,  si  un  incident  tel  que  celui  d'Aigues-Mortes, 
par  exemple,  venait  ä  surgir.  C'est  le  resultat,  assurement 
regrettable,  des  brillantes  rejouissances  de  ces  jours  passes. 

104. 

Baron  Solvyns,  Gesandter  in  London. 

Londres,  le  3  decembre  1893. 

Les   hommes   politiques   avec   lesquels   j'ai   eu   occasion   de 

m'entretenir  dans  ces  derniers  temps  paraissent  apprehender, 

329 


Londres,  3.  12.  1893. 

pour  l'annee  prochaine,  les  complications  les  plus  serieuses 
Voici,  en  resume,  les  arguments  qu'ils  invoquent  ä  l'appiii  de 
leur  opinion: 

.  «La  triple  alliance,  qui  a  ete  fondee  dans  un  but  defensif 
et  en  vue  de  garantir  le  maintien  de  la  paix,  tend  ä  se  dissoudre ; 
l'alliance  franco-russe,  au  contraire,  qui  est  franchement  agres- 
sive,  se  resserre  chaque  jour  et  devient  de  plus  en  plus  mena- 
9ante.  En  Autriche,  la  lutte  de  l'element  allemand  avec  l'ele- 
ment  slave;  en  Allemagne,  l'importance  grandissante  du  so- 
cialisme;  en  Italie,  le  delabrement  des  finances  obligent  les 
trois  gouvernements  ä  se  preoccuper  avant  tout  de  leurs  diffi- 
cultes  interieures  et  doivent  les  disposer  ä  ne  pas  remplir  stricte- 
ment  les  engagements  qu'ils  ont  contractes.  D'un  autre  cöte, 
l'entente  entre  la  France  et  la  Russie,  qui  a  eu  pour  premier 
resultat  la  presence  permanente  d'un  escadre  russe  dans  la 
Mediterranee,  ne  peut  manquer  de  s'affirmer  de  nouveau  par 
d'autres  faits  non  moins  graves  et  non  moins  alarmants  pour 
les  interets  britanniques.  II  nous  importe  donc  de  continuer 
sans  reläche  ä  augmenter  nos  ressources  navales.» 

Bien  que  ce  langage  ne  soit  pas  tenu  par  des  personnages 
officiels  et  que  ceux-ci  affectent  meme  d'eprouver  une  con- 
fiance  sereine  dans  le  maintien  de  la  paix,  j'ai  cru  devoir  vous 
rapporter  ce  qui  se  dit  autour  de  moi. 


330 


VERZEICHNIS  DER  ANLAGEN 


Lfd.  Nr. 


Name  des  Berichtenden 


Ort 


Datnm 


Seite 


1  Graf  Errembault  de  Dudzeele 

2  \  Generalkonsul  (Name  unleserlich) 

3  Graf  Errembault  de  Dudzeele 

4  Graf  de  Jonghe  d'Ardoye 

5  Graf  de  Jonghe  d'Ardoye 

6  I  Baron  Solvyns 

7  \  Graf  Errembault  de  Dudzeele 

8  j  Fürst  von  Chimay 

9  i  Baron  Solvyns 

10  Graf  de  Jonghe  d'Ardoye 

11  Graf  Errembault  de  Dudzeele 

12  j  Leon  Maiskens 

13  j  Graf  de  Jonghe  d'Ardoye 

14  ;  Graf  van  der  Straten  Ponthoz 

15  ]  Graf  van  der  Straten  Ponthoz 

16  Graf  de  Jonghe  d'Ardoye 

17  Baron  Beyens 

18  Graf  van  der  Straten  Ponthoz 

19  Graf  Errembault  de  Dudzeele 

20  Graf  de  Jonghe  d'Ardoye 

21  !  Graf  van  der  Straten  Ponthoz 

22  I  Graf  Errembault  de  Dudzeele 

23  I  Graf  van  der  Straten  Ponthoz 

24  !  Baron  Solvyns 

25  1  Graf  Errembault  de  Dudzeele 

26  '  Baron  Beyens 

27  I  Baron  Beyens 

28  Graf  Errembault  de  Dudzeele 

29  Graf  Errembault  de  Dudzeele 

30  Graf  de  Jonghe  d'Ardoye 

31  Graf  van  der  Straten  Ponthoz 


Petersburg 

Sofia 

Petersbui^ 

Wien 

Wien 

London 

Petersburg 

Brüssel 

London 

Wien 

Petersburg 

Paris 

Wien 

Berlin 


1886 

4.     7. 


6. 
27. 

7. 
23. 
25. 

5. 


7. 
7. 
8. 
8. 
8. 
9. 


18.  10. 

20.  10. 

25.  10. 

3.  12. 

4.  12. 
27.  12. 
31.  12. 

1887 


BerUn 

28. 

1. 

166 

Wien 

30. 

1. 

169 

Paris 

8. 

2. 

171 

Berlin 

11. 

2. 

172 

Petersburg 

18. 

2. 

177 

Wien 

21. 

2. 

178 

Berlin 

18. 

3. 

179 

Petersburg 

28. 

3. 

184 

Berlin 

1. 

4. 

186 

London 

24. 

4. 

190 

Petersburg 

13. 

5. 

191 

Paris 

21. 

5. 

192 

Paris 

25. 

5. 

194 

Petersburg 

2. 

6. 

197 

Petersburg 

6. 

6. 

198 

Wien 

9. 

7. 

200 

Berlin 

22. 

7. 

201 

137 
140 
142 
144 
146 
147 
148 
151 
152 
153 
155 
157 
161 
164 


331 


Lfd.  Nr. 

Name  des  Berichtenden                   ' 

Ort 

Datum 

Seite 

1887 

32 

Graf  Errembault  de  Dudzeele 

Petersburg 

7.  11. 

204 

33 

Graf  de  Jonghe  d'Ardoye 

Wien 

6.  12. 

206 

34 

Graf  van  der  Straten  Ponthoz 

Berlin 

9.  12. 
1888 

207 

35 

Baron  Beyens 

Paris 

4.     2. 

212 

36 

L6on  Maskens 

Paris 

2.     3. 

213 

37 

L6on  Maskens 

Paris 

4.     3. 

214 

38 

Eygermont 

Petersburg 

6.     4. 

218 

39 

Graf  de  Jonghe  d'Ardoye 

Wien 

4.     5. 

221 

40 

Eygermont 

Petersburg 

28.     5. 

223 

41 

Baron  Greindl 

Berlin 

9.     6. 

225 

42 

Eygermont 

Petersburg 

19.     6. 

227 

43 

Eygermont 

Petersburg 

22.     6. 

229 

44 

Baron  Greindl 

Berlin 

23.     6. 

230 

45 

Baron  Greindl 

Berhn 

30.     6. 

232 

46 

Eygermont 

Petersburg 

7.     8. 

234 

47 

Baron  Greindl 

Berlin 

11.     8. 

238 

48 

Eygermont 

Petersburg 

13.     8. 

239 

49 

Eygermont 

Petersburg 

27.     8. 

242 

50 

Eygermont 

Petersburg 

11.     9. 

244 

51 

Baron  Greindl 

Berlin 

17.  11. 
1889 

247 

52 

Baron  Solvyns 

London 

29.     1. 

248 

53 

Baron  de  Pitteurs-Hiegaerts 

Petersburg 

1.     5. 

249 

54 

Baron  de  Pitteurs-Hiegaerts 

Petersburg 

8.     5. 

251 

55 

,  Graf  Lichterveide 

Wien 

3.     6. 

253 

56 

Baron  Greindl 

Berlin 

6.     6. 

255 

57 

Baron  Greindl 

Berlin 

14.     6. 

256 

58 

Graf  de  Jonghe  d'Ardoye 

Wien 

19.     6. 

257 

59 

Baron  Greindl 

Berhn 

13.     7. 

259 

60 

Baron  Greindl 

Berlin 

12.  10. 

261 

61 

Baron  Greindl 

Berlin 

15.  10. 

264 

62 

Baron  Greindl 

Berlin 

23.  10. 

264 

63 

Baron  Greindl 

Berlin 

30.  11. 
1890 

265 

64 

Baron  Greindl 

Berlin 

14.     8. 

267 

65 

Baron  Solvyns 

London 

28.     8. 

268 

66 

Baron  Greindl 

Berlin 

30.     8. 

269 

67 

Baron  de  Vinck 

Petersbui^ 

2.     9. 

271 

68 

Baron  Greindl 

Beriin 

3.     9. 

273 

69 

Baron  Beyens 

Paris 

17.     9. 

274 

332 


Lfd.  Nr. 

Name  des  Berichtenden                    { 

Ort 

Datum 

Seite 

1891 

70 

Baron  Solvyus 

London 

1.     3. 

276 

71 

Graf  du  Chastel 

Berlin 

6.     3. 

277 

72 

Baron  Greindl 

Berlin 

10.     4. 

279 

73 

Fredöric  Hoorickx 

Bukarest 

8.     5. 

280 

74 

Baron  Greindl 

Berlin 

14.     5. 

281 

75 

Baron  Solvyns 

London 

8.     7. 

282 

76 

Baron  Greindl 

Berlin 

11.     7. 

283 

77 

Bauron  Greindl 

Berlin 

1.     8. 

285 

78 

Baron  Solvyns 

London 

1.     8. 

286 

79 

Baron  Beyens 

Paris 

5.     8. 

287 

80 

Graf  de  Jonghe  d'Ardoye 

Wien 

6.     8. 

289 

81 

Baron  Greindl 

Berlin 

9.     8. 

290 

82 

Baron  Greindl 

Berlin 

19.     8. 

291 

83 

Baron  Greindl 

Berlin 

25.     8. 

293 

84 

Baron  Greindl 

Berlin 

19.     9. 

294 

85 

Baron  de  Vinck 

Petersburg 

21.     9. 

295 

86 

Fürst  von  Chima^ 

Brüssel 

11.  11. 

301 

87 

Baron  Solvyns 

London 

19.  11. 

302 

88 

Fürst  von  Chimay 

Brüssel 

25.  11. 

303 

89 

Baron  Solvyns 

London 

27.  11. 

304 

SO 

Baron  Greindl 

Berlin 

6.  12. 
1892 

304 

^1 

Baron  Greindl 

Berlin 

13.     2. 

305 

92 

Baron  de  Pitteurs-Hiegaerts 

Petersburg 

17.     3. 

306 

93 

Baron  Greindl 

Berlin 

30.     3. 

308 

94 

Baron  Greindl 

Berlin 

27.     6. 

310 

95 

Baron  Greindl 

Berlin 

13.     8. 
1893 

313 

96 

Baron  Greindl 

Berlin 

14.     1. 

314 

97 

Baron  Greindl 

Berlin 

24.     4. 

316 

98 

Baron  Borchgrave 

Wien 

12.     6. 

317 

99 

Baron  Beyens 

Paris 

7.  10. 

319 

100 

Baron  Greindl 

Berlin 

14.  10. 

321 

101 

Baron  Greindl 

Berlin 

25.  10. 

322 

102 

Baron  de  Vinck 

Petersburg 

30.  10. 

326 

103 

Baron  Beyens 

Paris 

i   30.  10. 

327 

104 

Baron  Solvyns 

London 

;     3.  12. 

329 

333 


DRUCKFEHLERVERZEICHNIS 

lies  „devint"  statt  „devient". 

,,     „l'on  n'avait  pas  toujours"  statt  „l'on  avait  toujours' 

„     „pusillanimit6"  statt  „pusillanimes". 

„     „extörieure"  statt  „anterieur". 

„     „battus  en  breche"  statt  „lattus  en  Cröche". 

,,     „briser"  statt  „criser". 

,,     „desarroi  parlamentaire". 

,,     „defaira"  statt  „deförait". 

,,     „rapportent"  statt  „rapportant". 

,,     „qui  paraissent"  statt  „et  paraissent". 

„     im  Anfang  „acquis  qu'ä  son  occasion", 

„     „renonc6"  statt  „renou6e". 

,,     „Elle  ne  s'est  pas  rendue". 

,,     „unissait  les  deux  Etats". 

,,     „accomplir"  statt  „accompter". 

„     „publik"  statt  „publier". 

,,     „peut-etre"  statt  „pu  etre". 

„     „lutte"  statt  „lettre"  und  „crise"  statt  .,cride". 

„     „vellöitös"  statt  „veinerit^s". 

„     „ä"  statt  „vu". 

,,     „effrontöes"  statt  „6hont6s". 

„     „mieux"  statt  „meme". 

„      „qu'il  a  eu  exprimö". 

„  „II  ne  peut  etre  pas". 

„  „ne  soit  naturellement  indiqute". 

„  „r^serve". 

„  „empreint"  statt  „emprunt". 

„  „inviter"  statt  „invitö". 

„  zu  Anfang  „de"  statt  ,,ä". 

„  „fröquentes"  statt  „formöes". 

„  „s'en"  statt  „sans". 

„  „toutes  des  r^flexions".  n 

„  „mal  gr6"  statt  „malgrö". 

„  „contracter"  statt  „constater". 

„  „Si  en  outre". 

„  „inconvönient". 

„  „L'organisateur". 

„  „grave"  statt  „grade". 

„  „D'aucuns  pensent". 

„  „verrait"  statt  „venait". 

„  „pas  ä  s'opposer". 

„  „constatö". 

,,  „accueilli". 

„  „le  respect  des  clauses". 

Druckfehlerberichtigung  zu  Band  4. 

S.  34,  Zeile  10/11  v.  u.,  muß  es  heißen:  „Datiert  4  Tage  vor  dem  Attentat  von 
Serajevo." 


334 


.  149. 

Zeile  18 

V.    0. 

,  154. 

6 

„  u.. 

,  155. 

„      10 

»f    >» 

,  157, 

2 

jj 

,  158, 

„  10/11 

„    0., 

158, 

„      13 

„     „ 

159, 

1 

,, 

160. 

.,      19 

J, 

162. 

„      17 

»» 

163, 

„       18 

,,     ,J 

171, 

6 

.  u.. 

173. 

letztes  Wort. 

177, 

Zeile    4  V 

.     0., 

180, 

»      17 

.  u.. 

180, 

„      15 

.     ». 

185, 

„      16 

.    0., 

186, 

„      10  . 

,  u.. 

186. 

4 

>     „ 

187, 

2 

,    0., 

187, 

„      14 

,  u., 

188, 

„      13  . 

.    0., 

188. 

,.      16  , 

.  u.. 

189, 

9  , 

.     .1 

192, 

„      10  . 

,    0., 

194, 

„      10  , 

,     ,, 

194. 

„      18  , 

.     ». 

194. 

„      19  . 

>     .» 

195. 

4  . 

,     „ 

195, 

„      18  . 

,, 

195, 

,.      11  . 

u.. 

196, 

„      14  . 

JJ 

197, 

1   . 

0., 

199. 

„      15  , 

u.. 

202. 

„      15  „ 

0., 

208. 

6  ,. 

J, 

212, 

..      13  „ 

u.. 

213, 

„      11  „ 

0., 

213, 

»      13  .. 

JJ 

213, 

„      14  „ 

u.. 

222, 

6  „ 

^J 

226, 

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INHALTSVERZEICHNIS 

Seite 
Vorwort  des  Herausgebers V 

Einleitung.    Aufgabe  und  Quellen 1 

Kapitel      I.    Die  Revanche-Idee  (1885—1889) 8 

Kapitel    II.    Der  Panslawismus  (1885 — 1889) 31 

Kapitel  III.    Der  alte  und  der  neue  Kurs 59 

Kapitel  IV.    Kronstadt  (1891) 91 

Kapitel    V.   Toulon  und  der  Abschluß  des  Zweibundes  (1892—1894)  121 

Anlagen  1—106 '. 135 

Verzeichnis  der  Anlagen 331 

Druckfehlerverzeichnis 334 

Inhaltsverzeichnis      335 


335 


Spamersche  Buchdruckerei  in  Leipzig. 


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NOVl    1931 


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