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MicrÖfilmed for

UNIVERSitY OF ILLINOIS

AT URBANA-CHAMPAIGN

March 1

Microfilmed by:

MAPS The MicrogrAphic Preservation

Service Bethlehem, PA 18017

Camera Operators

Carmen Trinidad

Patty Banicp

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MICROFILMED 1992

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University of Illinois

at Urbana-Champaign

1 408 West Gregory Drive Urbana, Illinois 61801

Humanities Preservation Project

Funded in part by the NATIONAL ENDOWMENT FOR THE HUMANITIES

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Urbana-Champaign

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The Copyright law of the United States - Title 17, United States Code - concerns the making of photocopies or other reproductions of copyrighted material.

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University of Illinois Library at

Urbana-

MASTER NEGATIVE STORAGE NUMBER

91-0869

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AUTHOR TITLE: PLACE: DATE:

Paul Gelandet

München 1919

UIUC Master Negative 91-0869

University of Illinois at Uibana-Champaign

University Library

Uibana, Illinois 61801

HUMANITIES PRESERVATION PROJECT

CATALOG RECORD TARGET

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Zech, Paul, 1881-1946.

Gelandet : ein dramtisches Gedicht, 1916-1917 / Paul Zech.

München : Roland-Verlag, 1919.

45 p. ; 20 cm.

Die Neue Reihe ; Bd. 13.

"Das Gedicht erschien zuerst als Privatdruck ... hergestellt auf der Revillon-Presse in Laon, März 1918."

MICROFILMED BY MAPS The MicrogrAphic Preservation Service

BETHLEHEM, PA

on behalf of

The Humanities Preservation Project

at the University Library

of the University of Illinois at Urbana-Champaign

Film size: 35mm microfilm Image Placement: HA Reduction Ratio: R* I Date Filming Began: '^\ie ]^'Z

Camera Operators:

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Das Gedieht erschien zuerst als Privatdruck in 32 Exemplaren <hergestent auf der Revillon- Presse in Laon, März 1918). Die Hälfte der Auflage wurde vom A.^O.^K. 7 besdilag^ nahmt. Die Anklage seitens des Kriegsgerichts

verhinderte der Ausbrudi der Revolution.

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Eine Liebhaber - Ausgabe von Paul Zedi: »Gelandet« wurde im Auftrage des Roland- Verlages in Mün(hen=Pasing im Frühjahr 1919 in der Druckerei von Dietsch 'S) Brückner zu Weimar hergestellt. In den Handel kamen 50 Exemplare, die von I L numeriert und vom Verfasser signiert sind.

Alle Red)te, besonders das der Übersetzung, vom Verlag und Autor vorbehalten Amerikanisdies Copyright by Roland -Verlag Mündien-Pasing 1919

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§

DIE GESTALTEN:

Der Erste Gefangene

Der Zweite Gefangene

Der Dritte Gefangene

Der Tod

Der Henker

Der Schließer

Der Konimissar

Polizisten

Bürger

EIN ALTES FESTUNGSVERLIESS IN EINER SÜDDEUTSCHEN STADT

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Ein aus unBeßauenen Steinen gesSiStetes Gewöfße in saaf' artigen Ausmaßen. ReSts eine dicße Eisentür. Vorn ein Ten* sterguadrat in üßerMannsBößej Na<£t fiegt auf den Stßeißen. In der Mitte des Gewöfßes ßauern zwei Gestaften, geßrümntt unter einer Last von großen Ketten wie Tiere. Die Gesicßter sind ßartverwifdert und ßaum zu seßen in dem feuStfauCigen

Stroß. Es ist die Macßt naS einem aßgescßfagenen Vofßsaufstand -,i,

DER ERSTE GEFANGENE ■'%

ßafß aus dem Scßfafsicß aufricßtend '■ 1

Grabt midi nodi tiefer ein, " -'

tragt die Gebirge ab und sdiiditet sie

auf mein zersdiundenes Gebein,

daß idi verwadise mit dem kalten Stein,

daß sidi die Stimme, die midi niedersdirie,

im Edio wiederhört bis sie ganz klein

und abgetönt zurüdifällt in das Grau.

Was zögerst Du nodi, beilgezüdtter Arm? Mein Sdiidcsal ist in diesem Bau wie eine Glodte aufgehangen, ist jedem Wind Begräbnis und Alarm. Die steilste Tat ist wie ein Traum zergangen, kein Sdilaf fällt mir mehr ein . . ,

Pause Grabt , , . grabt midi nodi tiefer ein.

DER ZWEITE GEFANGENE vor Mattßeit fast zerßreSend

Sdilaf . , . Sdilaf . , , und immer wieder Sdilaf,

mit jedem Sdiludc aus diesem Krug, mit jedem Klang

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der Kette, die midi würgt. Der Tag steht jahrelang %■

if{ diesem Raum. Mein Traum spridit wie ein Phonograph

die Zahlen nadi, die idi mit jedem Sdiritt hersage,

Idi bete das Geräusdi des Sdilüssels an,

idi heule auf hei jedem Stundensdilage,

idi weiß nidit, wo idi Elender begann,

idi fühle nur, daß sidi ein abgelaufenes Dasein wendet.

Die Zeit wird einmal sdiwer ersdirodcen stille stehn,

die Pause eines Atems wird vergehn,

eh hodi vom Himmel hergesendet

die neue Ordnung neue Räder weiterdreht

und wieder rosiger Frühling über die Welt hinweht.

Stiffe. Wasser von den Wänden ^fopft auf den EstriS nie' der. Windstöße feifen an den GitterstäBen des "Fensters

DER ERSTE GEFANGENE

fäfCt in die Raserei eines tierisSen GescBreis, sSfägt die Ket- tenenden zusammen. 5c£fuc£zt

Grabt . , , grabt midi nodi tiefer ein . , , Grabt midi nodi tiefer ein !

DER ZWEITE GEFANGENE versuSt Trost in die Harte der Stimme zu gießen

Mein Traum war lauter Lust und Lidit ...

O, Mutter, spridi nur einmal nodi, der ganzen Welt zum

spridi jenes nothafttiefe Wort: mein lieber Sohn, <Hohn,

Gesidite lügen nidit !

Spridi didi, spridi midi, spridi alle Engel aus,

sing Gottes Melodie durdi dieses fürditerlidie Haus , . .

8

■:pk>, DER ERSTE GEFANGENE ■;-'■

greift mit den Händen in die Erde

Ewig ist Finsternis . . . Kein Sdiein kommt mehr herein, Gerudi , . . Gesicht , . , Gefühl sind kalter Stein,

DER ZWEITE GEFANGENE mit wieder härterer Stimme

Schon sieben Tage dieser kalte Schrei im Raum , , . mein Bruder weine , . , wein das Herz heraus. Wir weinten nicht genug. Wir glitten aus vor lauter Mitternacht und Traum um Traum.

DER ERSTE GEFANGENE

Nie war ich so allein und nie war so viel Stein gemauert um mein Sein.

Pause

DER ZWEITE GEFANGENE Boßf, wie in den ABgrund seines Herzens ßinunter^fagend

Wenn auch die Stirn, die ich erhob,

die Klammer sprengte und der Raserei des Bluts

heiliges Tor war in die Ebenen zu kochen :

nie wird dem Tun auf Erden Recht gesprochen,

solange noch die Bürger guten Muts

dem Bändiger sich kuschen. Amt und buntes Band belobt

den Hieb der Peitsche und den Nacken, der sich duckt.

Ein Heer von Götzen schiebt sich zwischen die erhobenen

Der abgebrauchte Zirkustrick <Hände.

zuckt imm^r noch als Blizzard über die Gelände

und steilt sich auf Altären zum Geschick.

^\-.'rÄ^^^'^ViJiiki^£:iä!^,^i^i±Ji:ti^^

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DER ERSTE GEFANGENE

mit fieSrig zuckendem Mund

Wie bin idi krumm geworden schon und klein. Die Erde ruft, grabt midi nodi tiefer ein !

Auf den Gängen vor dem GewöfBe sSaffen Radaus wie von Trunkenen. ScBfüssef scßfagen an die Eisentür. Eine Woge von Li St stürzt in den Raum und faßt die GesiSter der Ge* fangenen wie Totenscßddef sc£einen

DER SCHLIESSER unsicßer sicß vortastend

Heut Nadit fließt süßer Ungarwein , , . ja Ungarwein . . . besoffen sollt ihr alle sein . , . von Ungarwein . , , besoffen sein . , ,

Stiffe

DER SCHLIESSER Bofjrt die Augen in das Hafßdun^ef

Besoffen sollt ihr alle sein . . ,

DER ZWEITE GEFANGENE ßart

O hohler Teidi voll Widersdiein,

ganz nahe mir:

stürz midi hinein

du Ekel von Getier,

das meine Nädite irr durdistöhnt,

das midi mit jedem Wort besdiimpft, verhöhnt :

stürz midi hinein !

DER ERSTE GEFANGENE Aus dieser Zeit gibts nur den einen Ausgang: Tod!

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Daß noA SO viele ZU leben wagen,

den Mut noch haben, für ein Wiedersehen sidi zu sdilagen,

ist des Gemetzels allertiefste Not.

DERSCHLIESSER m/t angesoffenem Gurgefn

Stumpfsinniges Gezüdit, fürs Sdiwert zu feige,

zu wenig für den Galgen : flennt das Nadit für Nadit

Erbarmen und Geridit . . . hopp , . . aufgewadit!

Die Beine hodi ! Die Hände hodi ! Idi geige

mit diesem Sdilüsselbund das Menuett.

DER ZWEITE GEFANGENE fassungsfos Nur eine Stunde, Herr, nodi laßt mir Rast, daß meine alte Kraft aus der umklirrten Haft aufbäume Ast in Ast!

DurS cfas 'Fenster sSfägt die TrüBe wie Bfut. Die Gestatten waaßsen ins Riesenßafte

DER SCHLIESSER tor^eft tiefer in den Raum. Gröfift. Scßfägt mit ScßfüssefBund

und Beinen den Tah

Die Beine hodi! Die Hände hodi! Idi geige

mit diesem Instrument das Menuett.

Die Beine hodi ! Die Klumpen Fett

von Wanst und Arsdi heruntertanzt!

Tanz was du kannst

mein Zottelbär,

tanz ohne Bein, |

tanz kreuz und quer

11

mein StaAcIsdi wein,

den Bärentanz,

den Sdiweinetanz

im Ringelreihenrosenkranz,

tanz bis der Morgennebel graut.

Tanzt bis ihr eudi vor Lust bepißt

und tanzt um euer Seelenheil,

umtanzt den Galgen und das Beil,

bis eudi mit Haar und Hirn und Haut

der Teufel frißt, der Teufel frißt!

tanz was du kannst mein Zottelbär,

tanz ohne Bein,

tanz kreuz und quer

mein Stadielsdiwein.

Den Bärentanz,

den Sdiweinetanz

im Ringelreihenrosenkranz . , .

tanzt! Tanzt!

Kfatscßt wie ein Sac^ zusammen. Gurgeft. ScßCägt in ein

Scßfucßzen um

DER ZWEITE GEFANGENE aufrecßt mit geSreiteten Armen

O räudige Welt, was wediSt du midi aus meiner Ruh

mit dem Gespenst des Einst zurüde ins Rot?

Laß deine Lust nur aus an mir. Greif riesig zu :

die Hand, das Herz. Nodi hat der Tod

sie nidit verkühlt, Nodi sind sie laut, Nodi ist es Zeit,

Durdi Bäume rausdit nodi immer das Terzett

der Sterne, Tag und Nadit sind nidit zu sdieiden.

Auf halber Höhe war idi sdion zu Gott, von Ewigkeit

war idi gesdiwellt: da bradi das Brett,-

12

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nun bin idi wilder Heide unter Heiden.

Greif riesig zu, wenn meine Brust sidi bäumt

mein Mund aus bösen Naditgesiditen sdiäumt.

Greif riesig zu! Sei Sdilag des Hammers oder Amboßton!

Sei Henker oder Gottes Sohn !

DER SCHLIESSER, immer noS gurgefnd

Tanzt . . . tanzt . . . den Bärentanz,

den Sdiweinetanz

im Ringelreihenrosenkranz . , .

Tanzt!

DER ERSTE GEFANGENE siS vor Scßmerzen krümmend

Sdilag weiter, Herz, zerbeiß.

das viele Eis,

die Toten alle, meilenweit vor meinem Innen,

der Ströme berstendes Gerinnen !

DER ZWEITE GEFANGENE mit fießriger Ergriffenheit

Wir wollen taub sein, blind sein diese Nadit.

Idi fühl es tief im Blut : die Welt hat wieder Glodien

hinausgetönt. Die Straßenläufe stodien

vor Lärm und Lust. Der Train braudit rote Fradit,

die Mütter greinen nodi nidit sdiwarz genug,

die Kinder taumeln nodi durdi grüne Reifen

und greifen nadi dem LuftsdiiflF, das mit spitzem Bug

das Blau zerreißt in mordgesdiwellten Sdileifen.

Statt jener Sdilangen, weit, elektrisdi weiß :

gieße, o Himmel, deine Engel aus. Ein Angesidit

steil auf mit meinem Mund, der endlidi spridit:

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ein Angesicht, das durdi die rote Wollust brennt wie Eis/

ein Wort versammelnd alle Einzelhaft,

umbaut von Brudersdiaft und Sdiwur und Kraft.

DER ERSTE GEFANGENE erregter scßon Wir haben kein Sdiwert mehr, wir können nur heulen. Wir haben kein Ohr mehr, wir stürzen vergreist. Und unten auf Mensdien donnern die Keulen : Zersdimeißt! Zerreißt! Wir werden, ein Spuk, in die Grube fahren, der Sommer wird Blumen streun. Aber die Enkel mit hellgoldenen Haaren werden bereun : daß sie zu spät und zu klein in die Gehirne bradien ein . . , zu spät und zu klein !

DER SCHLIESSER wäfzt sic6, grunzt

DER ZWEITE GEFANGENE stößt den Scßfießer mit cfem T'uß, wie man einen Ige f fortstoßt.

Vor Ehf

Wie Lästerung Jehovas geifert das Pamphlet

vom »Kampf ums Sein«,- anekelt der Versudi,

mit einem neuen Mord den alten Fludi

zu bannen. Gottes Sätze haben die Minister umgedreht,

zum Podium der Radie seinen Dom erniedert.

Sieh deine Hände rissig und zerfetzt !

Sieh deine Augen ohne Farbe und entsetzt!

Sieh dein Gesidit von Sdimutz unsäglidi angewidert.

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DERSCHLIESSER -:

ricBtet sit£ tnüBsam auf

Tanzt . . . Tanzt . . . !

HeBt die Beine wie ein Mastodont. Scßwer. KiSert

DER ZWEITE GEFANGENE zorngescßwefft

Genug des Spotts ! Jetzt seh idi wieder klar. Jetzt bin idi wieder der Barbar und Manns genug, mit diesen Kettenenden den sdiauerlidien Mißton zu beenden. Reiß auf das Tor! Krümm dein Genick zum Teppidi mir! Nodi diesen Augenblick sei Sprungbrett mir : zu fliehn ! Nicbt aus der Sdiuld . , . nein, in die Not, vorbei dem Tod, als Fahne über den Heeren, daß sie gesammelt wiederkehren: das brüchige Skelett

der Städte zu bewalden mit dem Ehebett. Schließ auf das Tor, spiel mit den Sciilüsseln auf zu gottgewaltigem Eroberlauf !

Stürzt sicß auf den Scßfießer, der, pfötzficß voff Besinnung, nacßder Waffe greif. Von draußen scßfägt Humuft Berein. Das GewöfBe ist tagBeCf. Dumpfer Kampf auf dem EstriS. Zwei

Tiere Beuten

DER ZWEITE GEFANGENE BeuSend

Jetzt bist du mein, den ich durch tausend Gräben umsonst verfolgte. Mein bist du und endlich wahr,- wirklicher Feind mit Faust und Stirn und warmem Blut,

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^v>-;- -.ag;

verwilderter als jene Tiere hinter den Stäben des Käfigs,- jeder Haudi des Mauls und jedes Haar auf deinem Haupt ist mein ! Idi hämmere die Wut der ganzen Zeit in dein Gehirn. Dein Sdiuldig ist in Stein Durdi alle Höllen sei verfludit! <gebudit.

Pofizisten stürzen in das Gewöfße. Zerren den Dritten Ge- fangenen an scßweren Ketten. Der Zweite Gefangene faßt

von dem ScßCießer

DIE POLIZISTEN mit dem Lärm der Breiten Straße Pad^t ihn, knufft ihn, werft den Störenfried in den sdiwarzen Abgrund dieser Zelle, daß ihm das Geziefer Glied um Glied abfrißt, daß er über diese Sdiwelle nie zurückbridit in den Weltenbau unserer Siege, unserer rausdienden Fanfaren, Das Gesindel ist nidit wert, vor dem Verhau heilig zu verredicn. Da wir lustig waren auf den Straßen hinter Kriegerweibern, brach er wie ein Rudel von vertierten Treibern in die Andadit unserer Betten ein, madite sidi mit dem Zivil gemein, riß die Fahne von der Stange und zersdimetterte das Monument,

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Padit ihn ! Knufft ihn ! Auf den Riditblodt mit eudi allen ! Kugeln sind zu sdiade, daß sie eudi zerknallen. Nodi zu wenig seid ihr für das grinsende Gebiß angesoffner Neger, daß es eudi zerfetze, daß eudi unsere Radie hetze mit Skorpionen nodi von Finsternis zu Finsternis. Zwei Pofizisten scßfeifen den Scßfießer fiinaus, der wie ein Bocß vor Irunkenfjeit und Wut meckert

16

AVStnäbv

DER ZWEITE GEFANGENE mitrauSenderEntscßCossenßeit

O, Brüder, die ihr eisern einbredit in den Raum, ist draußen nidit genug zerfleisdite Erde?

DIE POLIZISTEN Wir binden eudi an Schwänze unserer Pferde und jagen eudi zu Sdiaum !

DER ERSTE GEFANGENE Das Mideid, das die Mütter eudi lobsangen, wohin seid ihr gestürmt vor lauter Jugend? An euren Säbeln starb der Mütter Tugend, Der Odem Gottes ist eudi ausgegangen.

DER KOMMISSAR frecß, ßöBnend Hiebe, Hunger, Ketten, Dürsten sind eudi zu zähmen mir gegeben. Ihr sollt heulen, aber ihr sollt leben, in den Gräben bis ihr blind, krumm und alt seid. Dann mit einem Greisenladien dürft ihr in die Zeit wie ein ausgelassener Witzbold kradien,

aß. Die Po[izisten stoßenden Dritten Gefangenen auf die Stroß'

scßütte

DER DRITTE GEFANGENE in der Masße Cßristus, aus tiefen Wunden ß tutend Simson, Philister über dir! Simson, Philister über dir!

2 17

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...^..^ j. ,

DIE POLIZISTEN sSnappen mit den Tingern

Gewürm, elende Brut,

wir sehn uns wieder, wenn das Blut

aus euren Hälsen in die Gasse sdiäumt.

DER ZWEITE GEFANGENE wifcf vor den Pofizisten

Oh, es ist ohne Lust für eudi, die Faust zu rühren !

Ihr seid nodi kinderhaft verspielt und blind

vor Muttermildi, Und wenn es blitzt, kriedit ihr ins Spind

und laßt die Bettler sterben vor den Türen.

Was in uns stark war, muß als Sohn in Blut und Sdilamm

durdis tehen, auf daß ihr eure Fahnen, eure Feste

verhundertfadit, daß ihr ein Obdadi habt und auf dem Damm

das Sdiauspiel heftigen Verkehrs, die weiße Weste

im Landtag und die Fürsten seit August,

Was eudi, die ihr nodi seid, besdiützt,

ist wert gehängt zu werden,

bis von den Steppen her die BüfFelherden

einbredien in den morsdien Bau der Stadt.

Idi will wie der verlorene Sohn hinknien

vor dem Erlauditen, der das erste Sdieit

hineinwirft in den Haufen Kasdi ,• in Ewigkeit

will idi ihm dienen, als sein Sdiatten ziehn

durdi Straßen, die wie Seen abendglatt

und ausgewandert stehn.

Und wenn wir gehn,

sdilägt unser Herz den Sdiritt,

in unseren Zehen sdiweben alle Engel mit.

Ihr aber müßt erst brennen,

durdi die Million Ersdilagener Not und Buße flennen.

i8

lind steht ihr bcttcinackt dann vor den Türen : Oh, es ist ohne Lust für eudi die Hand zu rühren!

Durcß cfas Zeffenfenster Brennt der Hag intensiver. Das Ge- _ wöfBe tropft von Wasser

DER DRITTE GEFANGENE aufrecßt im Raum, mit den gefesseften Händen zur HöBe empor

Ah , . . aufgebäumt : Simson, Philister über dir!

Die PoCizisten weicßen facßend zur Tür.

DER ZWEITE GEFANGENE wirft sicß nieder auf das Lager. ZieBt den Ersten Gefan=

genen mit

Es ist kein anderer Trost als der : ewig ein Sdiwert durdi unsere Seele quer I So wart idi weinend, bis es ganz durdistößt, mit meinem Blut die Welt von aller Welt erlöst.

Das GrauenBafte des GewöfBes ivird immer sicßtBarer. Eine. . . zwei. . . Minuten fang ist nicßts aCs der unruBige Gang des Dritten Gefangenen zu Boren. Die anderen rufen iBn nicBt an. Und er Bat nur den trotzigen Kopf Bocß und die OBnmacßt der 'Fäuste in dem KettengeBfirr. Der Erste Gefangene seufzt . . . seufzt

DER DRITTE GEFANGENE endCicB, aBer oBne BeacBtung der Anderen Nidit Einer . . , Tausend , . , nein : sie alle müssen stehn, die Gräben uradrehn, rüdiwärts die Kanonen drehn !

DER ZWEITE GEFANGENE

Aus deinen Haaren, Zuwadis, raudit nodi der Gerudi der sdieußlidi auf deiner Stirne brennt das Mal. <SdiIadit,

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Hat didi das heiß gemadit,

das : tief in eine BruderSrust hinein den Stahl?

Die Wadiheit kommt zu spät und ist nidit mehr

zu sühnen. Alles donnert drunterher und drüberher

und denkt nur in Kolonnen nodi und Reihn

und gibt den Ziehenden gleidi mit den Leidienstein.

DER DRITTE GEFANGENE wie von einer TriBüne ßerunter

Soldaten, alle, sammelt eudi, seid wieder

emsige Arbeit in Kontoren, in Fabriken

und donnert Sonntags an die Seen nieder,

rausdit durdi die grünen Kiefernrepubliken.

Ihr seid verführt, dodi nidit zum Mord geboren,

nur sdiwadi, wie Kinder mandimal Tiere quälen

um eine Sensation Azs Sdireis aus angsrverstörten Kehlen,

Wir alle haben das Gesidit des Ewigen verloren

in einem Übersättigtsein an Güte,

die ohne unser Zutun Knabenstirnen überkam.

Nun aber brennt die rote Sdiam

durdi unser Blut und treibt das Herz zur Blüte.

DER ERSTE GEFANGENE gfäuBig

Wer bist du. Fremder? Deine Stimme ist Musik,

O hör nidit auf zu singen, zur Gewalt

gelangte Republik.

Sieh, meine Hand ist hart wie deine und zur Faust geballt.

Wir sind vom selben Brudertudi umgraut,

vielleidit der gleidien Sdiande angetraut.

DER DRITTE GEFANGENE Was idi erträumt : hab idi hinauf gebäumt.

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Am Firmament mit Blitz und Wind das Morgenrot beginnt !

DER ZWEITE GEFANGENE Tiere in Ketten und Blut kusdien sidi, werden sdineerein, sdimelzen wie frühlingsumsdiauerte Flut in midi herein !

DER DRITTE GEFANGENE Sieh meine Nägelmale , . . Dodi ihr, verwilderter denn Dorn und Tier, was tatet ihr?

DER ERSTE GEFANGENE inßrünstig, [eise

Idi halte dir die Ohnmadit meiner Hände hin, idi halte dir die Larve meines Hirnes hin, idi halte dir mein ganzes Innen hin zersdiunden, widerlidi und ohne Sinn , . , Idi heule auf: wann bin idi wieder hartes Kinn und herrisdier Beginn?

DER DRITTE GEFANGENE siS zu den ancferen niederSeugend

Nidit irgendeinmal, morgen sdion kann Sonne sein !

Bete didi rein,

eh nodi der letzte Stein

hinsdimilzt dem Sdiein.

DER ZWEITE GEFANGENE aßweisenden GesiSts

Das Blutmeer hat den weißen Sdiein des Lidits erstidtt, der rote Ball wird nie mehr einen See bestrahlen.

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und denkt nur in Kolonnen nodi und Reihn

und gibt den Ziehenden gleidi mit den Leidienstein.

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DER DRITTE GEFANGENE u^i'e von einer ICrißüne herunter

Soldaten, alle, sammelt eudi, seid wieder

emsige Arbeit in Kontoren, in Fabriken

und donnert Sonntags an die Seen nieder,

rausdit durdi die grünen Kiefernrepubliken.

Ihr seid verführt, dodi nidit zum Mord geboren,

nur sdiwadi, wie Kinder mandimal Tiere quälen

um eine Sensation Azs Sdireis aus angstverstörten Kehlen.

Wir alle haben das Gesidit des Ewigen verloren

in einem Übersättigtsein an Güte, >.

die ohne unser Zutun Knabenstirnen überkam. »</

Nun aber brennt die rote Sdiam

durdi unser Blut und treibt das Herz zur Blüte.

DER ERSTE GEFANGENE gfäuBig

Wer bist du. Fremder? Deine Stimme ist Musik.

O hör nidit auf zu singen, zur Gewalt

gelangte Republik.

Sieh, meine Hand ist hart wie deine und zur Faust geballt.

Wir sind vom selben Brudertudi umgraut,

vielleidit der gleidien Sdiande angetraut.

DER DRITTE GEFANGENE Was idi erträumt : hab idi hinauf gebäumt.

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Am Firmament mit Blitz und Wind das Morgenrot beginnt !

DER ZWEITE GEFANGENE Tiere in Ketten und Blut kusdien sidi, \)7erden sdineerein, sdimelzen wie frühlingsumsdiauerte Flut in midi herein !

DER DRITTE GEFANGENE Sieh meine Nägelmale . . . Dodi ihr, verwilderter denn Dorn und Tier, was tatet ihr?

DER ERSTE GEFANGENE inßrünstig, (eise

Idi halte dir die Ohnmadit meiner Hände hin, idi halte dir die Larve meines Hirnes hin, idi halte dir mein ganzes Innen hin zersdiunden, widerlidi und ohne Sinn . . . Idi heule auf: wann bin idi wieder hartes Kinn und herrisdier Beginn?

DER DRITTE GEFANGENE siS zu den anderen niederßeugend

Nidit irgendeinmal, morgen sdion kann Sonne sein !

Bete didi rein,

eh nodi der letzte Stein

hinsdimilzt dem Sdiein.

DER ZWEITE GEFANGENE aßweisenden Gesicßts

Das Blutmeer hat den weißen Sdiein des Lidits erstidtt, der rote Ball wird nie mehr einen See bestrahlen.

21

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Hohl sdiludizt der Wald und sdiwarz stehn Kathedralen,

die Mauern häufen Aufetand und Edikt, 'M

und sdinallst du midi nodi einmal auf den Bodc '""'^

und reißen tausend Neger mir die Zunge aus und bredien

die weißen Eisen vor: mir nodi die Augen auszustedien,

knirsdit mein Genidt zersdimettert auf dem Blodt :

der sdiwarze Blutsturz bäumt sidi auf zu sdirein,

daß ihr nidit mündig seid, Geridit zu halten

auf einer Erde, wo entmensdilidite Gewalten

sidi fredi ermessen Erben Zebaoths zu sein.

Idi setze meinen abgesdilagenen Sdiädel in das Spiel,

als letzten Trumpf auf diese eine Karte,

bis sidi auf eurer niedrigen Stirn die harte

Mordfalte glättet, bis das Krokodil

weinend zergeht, kein Sumpf nodi ist und sdilediter Wind,

ein Wölkdien vom Beginn der Bläue aufgesogen.

Gewaltig wölbt sidi mir ein Regenbogen,

auf dem die Treppen sind,

die steil zu einer rundlidien Oase führen.

Und langsam kommt mir Atem wieder und das Blut

zurüdi dem Herzen. Wie auf Daunen ruht

das Hirn und Sanftheit sdiließt die Türen.

DER ERSTE GEFANGENE Beginnender Irrsinn um den Mund und in den Augen Vergessen habe idi die Heimat deines Namens und den Altar nodi deiner armen Hände. In uns ist nidit ein Haudi mehr deines Samens, nur hohles Edio brandgesdiwärzter Wände.

DER DRITTE GEFANGENE ganz mütterficß und aufgeföst Nur dieses eine Mal enträtselt eudi zur Wahrheit,

22

nur dieses eine Mal sagt alles aus, daß sidi das neue wolkenhafte Haus erbaue aus den weißen Quadern Klarheit,

DER ZWEITE GEFANGENE

aBwefJrend

Du bist zu rasdi durdi unseren Tag geflogen, die Kirdien haben didi nodi kleiner uns gebogen, die Zeit hat didi verstaubt . . , irrsinnig, wer an Deine Auferstehung glaubt!

DER ERSTE GEFANGENE in der Steffung eines sicß aufricßtenden Bären

Vor einem Wald von Walnuß und gereiftem Wein

stand meine Kompanie in halbem Kreise.

Nadimittagswolken zogen und die Meise

sang und bezwang ausklingend nodi den letzten Stein-

Idi hörte nur das silberne Gezwirsdier, langsam fiel

der Panzer von mir ab, ein warmes Fluten

bespülte meine Haut, die voller Striemen war von Ruten.

Und meine Augen hatten nur das eine Ziel,

den abgefeimten Tempelsdiänder zu durdibohren,

der deinen Namen, Christ, heraufbesdiwor,

der in die Nägelmale seine Fäuste stieß,- dein Ohr

mit einem Aufwand von Gesdiwätz bestürmte, bis du irr^

wie ein Geblendeter im Raum erstarbst, <verlorcn

dein Hilferuf an Stirnen einer Tierheit hohl zersdiellte

und wie ein Sdiatten spurlos durdi die Landsdiaft sdinellte.

Daß du sdion Millionen Jahre s,o verdarbst,

daß du nidit aufstandst und den Hohn,

das tausendköpfige Reptil der Gottanbeter,

der Hohenpriester und der Leisetreter

zerbradist : bist du nodi Gottes eingeborener Sohn?

23

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Bist du nodi der Geknediteten, der Ausgewiesenen Symbol?

Das strahlende Wunder nodi und der Verniditer ("f

der Hoffart und der sdiwer in Streit verstrid^ten Riditer?

. . . O Herr, idi hob die Geißel und den Fludi

und sdilug den Hund mit meinem wildesten Ergrimmen,

mit einem Ekel ohnegleidien nieder, Feuerstimmen

beflügelten mein Tun, ein rotes Tudi

umflatterte mein Auge, strömte um die Stirn,

wie wenn das Blut der Hungerkrisen in den großen Städten

weltübersdiwemmend einbradi in das zitternde Gehirn.

Idi weiß nur nodi, daß midi ein spitzer Stahl

zurüdistieß, daß sidi Strid^e sdinürten

um meine Fäuste, daß midi Kameraden führten

wie Sdiladitvieh in das Arsenal

der Henker und des sdimerzlidien Alleins. , ^

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Nodi bin idi sdiwer von dem entflammten Wüten, |

nodi blenden midi vom Fenster her die hodierglühten Gewölbe eines Feuersdieins.

O käme endlidi wieder Nadit, die Kühle dieses Baus wie Wasser meiner ausgedörrten Kehle , , , Wann donnern wieder die Befehle des großen Sdilüsselbundes durdi das Haus?

DER ZWEITE GEFANGENE Betrug, wohin das Aug, das Ohr sidi wendet, kein Mund ist frei von Lug und Zauberei, sie denken alle sidi in Ruhm und in Eroberungen frei und keiner will »Besiegter« sein, wenn das Bekriegen endet. Wer darf nadi soviel Tod nodi sagen: Sieh, idi bin?! Und wer mit vorgeredeter Brust ':Idibaueauf?! Die Sdiar, die soldiem Afterfürst folgt, ist gekauft

24

;^

und teilt mit ihm den finsteren Gewinn ... ; ^y ^ *

Was uns geziemt, ist nidits als Söhne,-

bis in das vierte Glied nodi Büßer wir,

zum Tempel wadisc diese Zelle hier

und jeder Bordstein zur Tribüne.

Der Zug, der unten lärmt, will einen Moses*Mann. Ji

Bist du der riesige Prophet,

Fremdling, führ, eh dem Volk der Sdiwung zergeht,

fuhr uns in diesem Augenbli A nodi an !

DER DRITTE GEFANGENE

/(aum verständficB in dem Gefärm von Stimmen, das von f er*

nen Straßen BereinscBalft

Die Faust des Himmels langt sdion durdi das Dadi. Ersdiredct nidit vor der Bläue dieses Riesen, wenn unsere Ketten von den harten Fliesen sidi lösen und die Wunder: Ölbaum, Ährenfeld und Badi plötzlidi ersdieinen über uns und unter uns geweitet! Verwandelt dann die Welt : der Arme endlidi reidi, der Reidie nodi dem letzten Bettler gleidi, kein Bruder, der sidi um Befehl und Herrsdiaft streitet. Vor Rosen brediend, biegen die Gebäude ein, Gezwitsdier sdiallt herab von steilsten Zinnen, die Orgel braust vorauf dem Zug der Sdinitterinnen und alle Straßen sind wie Ströme aus Gestirn und Sonnen-

Pause sdiein!

Der Dritte Gefangene wandert erregt auf und aß. Der Zweite Gefangene fJorSt angestrengt in den Lärm von draußen

DER ERSTE GEFANGENE na<ß einer Weife, und versöBnficßer scBon

Ja, wenn du das erreidist, daß wir uns alle bei den Händen daß wir uns, statt um Fetzen Erde hassen, <fasscn,

25

verbrüdern, bis der blutige Sdiattcn weidit,

wenn nur die Sdiuld Versöhnung wird und Sakrament, p

die Maske Kain: Teufel unseren Knaben : ' V

ist seine Sdiuld gelebt zu haben

wert, daß ein Platz sie steilt als Monument,

woher uns Einkehr kam und Tat,

geheiligtes Einander allen Straßen,

Zartsein und Milde ohne Maßen

und Gottes letzter Staat . , .

DER ZWEITE GEFANGENE

voff grimmigem Widerspruch, wie ein Baum verwurzeft mitten

im Raum

Und rausdien alle durdi das waldige Tor

der Palmen und der Fahnen, ^^

verbrüdert der Erlaudite mit dem letzten Mohr,

die ganze Ordnung hodigesdileudert aus den alten Bahnen

und nodi die Toten wieder heißem Blut

zurüdigegeben : meine Fäuste stell idi gegen sie,

Wut gegen Wut,

bis der, der mein Verwarnen niedersdirie,

wie Judas sidi entleibt vor Sdiam,

die Söhne mit ihm hängen

an den Laternen, wo sidi wildeste Verkehre drängen

und nodi das Weib, das mit ihm niederkam,

muß auf dem Sdieiterhaufen der Verfludiung raudien !

DER DRITTE GEFANGENE Bestimmt, und von metalTisdösm Kfang der Stimme

Die Sdiuld ist nidit in eines Einzigen Gehirn gepreßt,

der ganzen Welt Gesinnung stand auf Mord,

du nodi bist Teil von ihr, da du mit wildem Wort

26

didi bäumst und nidit Verzeihen kennst und heiliges Ver»

söhnungsfest. Vergiß den lärmenden Beginn und wie die Welt an dir emporsdilug: ein entsprungener Leopard, und wie du frorst in mitternäditigem Zelt und hinter dir dein Ruhm im Massengrab versdiarrt.

Das Gefärm der Terne wird scßon deutfiSer und Beg feitet

wie eine Musik von luBen die Szene. Der Raum ist tagßeß

und von einer rosigen GefülTtBeit

DER ERSTE GEFANGENE in fieBerBaftem Erwarten auf das 'Fenster zuscBreitend Strahl Lidit , . . Strahl Lidit!

PER DRITTE GEFANGENE

Ob hell umsdiäumt von gottgesandtem Traum, ob mit der Seele ungeheuer aufgeglüht : mein tiefstes Innen blüht an dir empor, du Baum !

DER ERSTE GEFANGENE in irrsinniger Verzückung

Strahl Lidit! Idi fühle klar Gesidit aus sdiwarzer Blutnadit tauen. Des Hauptes Biegung sdiwellt Gewidit und biegt die finsteren Brauen zurüde dem unverletzten Lidit, Strahl Lidit! Nie kamen nodi so sdinell Gewalten meines Hirns in Wallung,- versdiollene Landsdiaft fiebert hell vor eines Waldes blauer Ballung

27

-a. .i. <-_,_>

yfi^Z'^i^'^' ■'■■-,'■*■ ■•

und strcidiclt micfi wie liebewarmes Fell.

Und das Idi^Einst, .

durch Abels Sdiarladisdiatten flutend,

ist Träne die du weinst,

wenn du an Gräbern blutend tJ

entsdireitest und versteinst , , , - '■■^:

Nodi höher idi : Goldaugen^Paar, S

ein Taubenflug von Füßen, v

O Stimme wieder nah und wahr

zu grüßen, ja zu grüßen

midi abgebundenen Barbar.

Ja, höher idi/ dodi will idi nidit

Didi Lidit mir höher nodi erflehn,

nur das mir zugewendete Gesidit

durdi Mondalleen

hinsingen wie ein Lobgedidit , . .

Strahl Lidit —: zu ihr! Zu ihr!

Es lenzt midi an, idi höre Laubfanfaren,

Idi sehe sdion wie wir

vertausendfadit uns um den großen Donner sdiaren -' :

Tier^Zeit : gefrier !

Gefrier!

Die Ze[[e erzittert unter einem TreudenCärm von draußen.

Einzefne Stimmen sind untersSeidBar.

Der Erste Gefangene scBwingt siS am 'Fensterßofm empor,

stößt einen Ruf Hinaus und faßt siS fangsam zurüc£faffen.

Steßt mit dem Rücken, gesenkten Hauptes und mit verscßränkten

Armen vor dem 'Fenster,

Der Zweite Gefangene wirft sicB mißmutig auf das Stroß

DER DRITTE GEFANGENE sicB zu dem Zweiten Gefangenen setzend Wie didi das trifft, blühend Zermalmter, daß es nodi Munde gibt,

28

^ .'-.M

wo sdbon Zerstörung verqualmter

brüdiige Herzen durdistiebt.

Höre die Stimme des Einen,

der Vielen zur Nadit,

die wir in Gräbern weit meinen

von Weiden und Weibern bewadit!

Fühle des tauben Skeletts

herzrotes Podien ,•

über den Rost deines Betts

Gottes Verdammung gesprodien.

Wenn du das endlidi begreifst

und die blutsdiuldigen Hände

Milde erflehend steifst :

stürzen die Wände.

Mensdilidier bist du verbunden

tagblauer Stadt,

wo die Straße wieder den runden

Dreiklang der Türme hat.

Und es sammeln sidi furditlos die Frommen,

Brüderlidiem Verkehr

ist das Einander^ Verstehen gekommen,

der Berg und der Wald und das Meer.

Ist nodi ein kleiner Sturm

sAwarz vor der Sonne versammelt,

krümmt sidi im Staub nodi ein Wurm

und ein Fludi von Besiegten gestammelt ^:

riidits was uns hemmt

hell zu bekennen

die Liebe, die kühl übersdiwemmt

und wie nothaft wir brennen :

auf die Ruinen des sdiuldigen Einst,

über Millionen, die du beweinst,

die Fahne des heiligen Lamms als Weltgewissen

zu hissen !

29

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DER ERSTE GEFANGENE '^i

am "Fenster, immer noS wie aßwesend --"•

Wenn das gelingt :

dich, sdiwärzestes Geköpf am Dunajec,

didi, vor Verdun getürmter Sdiädeldredc,

eudi nodi lobsingt :

Stumpf unseres Rumpfs in kalter Regennadit,

Fragment der Augen und des Ohrs

hodi über sdiallende Radaus der Sdiladit

Tenor und Baß des Pilgerdiors.

Nidit Barrikade mehr, nidit mehr des Beils

Geridit : nein, eines Brudertums

heilige Ordnung . . . Christus, unseres Heils

Ursadie nodi und Rune unseres Ruhms , . .

!

DER DRITTE GEFANGENE eindring ficßer auf den Zweiten Gefangenen einredend, der sicß wie in SSmerzen krümmend, auf der StroßsSütte wdfzt. Tie^

risSes GeBrülT

Idi blase neuen Odem ein in dein Geäder,

idi weite didi zum Siegestor,

idi jage didi als Dampf durdi neue Räder,

idi stufe didi zu meinem Papst empor

und sitz auf deinem Haupt als roter Hut,

Idi bin das Volk, das du regierst,

Besitz, wonadi du stierst.

Wenn Glod^en didi umstürmen

und alle Frauen ihre Leiber vor dir türmen :

sdiredi nidit zurüd^ ,• idi will, daß dein gerafftes Blut

einfließt in jede Kreatur.

Fühl, daß dein Dasein erst beginnt.

30

m

daß du in allem erst ein Kind,

die Sdiöpfung bist!

Und vor dir: eine niebefahrene Spur .. ,

Der Zweite Gefangene stößt ißn mit den Tüßen von siS. * Krümmt siS ganz Mein

DER ERSTE GEFANGENE e^statisS

Herr, idi vergeh vor soviel aufgehellter Welt! Wenn das kein Traum ist, löse diese Ringe, reiß auf das Tor, daß idi midi wiederbringe, <als Abenteurer nidit und angestaunter Held) nein, daß idi Teil bin jeder Kreatur, Wurm mit dem Wurm und Baum zu Baum, das Wasser einer Räderspur, die Lampe und der Atemgang im Raum,

Gfo<£entöne, 'Fanfarenton und Vof^sgesänge zuweifen aus

tiefer Ferne fiörßar

DER DRITTE GEFANGENE scßarf auf das Fenster weisend, das eine unerhörte Landscßaft

zeigt Von dir zu dem ist nur ein Sprung,- vergiß wie didi Gefangensdiaft verwirrte, wie lang die Nadit war und die Kette klirrte, sei wieder jung und mutgesdiwellter Sdiwung!

DER ERSTE GEFANGENE

schwingt sicß noS einmaf aufsSreiend an dem Fenster/jofm

empor. Hängt mit den Knieen auf dem Sims und rütteft an dem

Gitter, das pfötzficß naSgißt und ißn mit in die Fiefe reißt

3t

ttl.^^j_ff3vJ?».^Jf*.ii„-**Ji.. ._, I

DER ZWEITE GEF ANGElSrE dem Dritten Gefangenen wifd an die KeBCe pCötzfiS. SSäu-

mend vor Wut 3^'

War das nicht Biß genug, elender Hund, 1^

da du des Mensdien Maske dir ersdilidist? .'^s^

Der du Jahrtausende zerbradist . !t

und ohne Grund uns nodi zerbridist?

Wie bredien wir didi Brüdiigen entzwei mit Stümpfen unserer Gehirne? Wie brennen wir das Mal auf deiner Stirne nodi tiefer ein, daß es als Feldgesdirei, daß es als Fahne donnert über Golgatha, daß es den felsenfinsteren Wald t:

der Kreuze rot umknallt : Idi, Sdiuldiger, bin da?

DER DRITTE GEFANGENE

mit rußiger Sicßerßeit

Gott nahm ihn fort, auf daß der Hieb

des letzten Mords nidit als ein Mal,

ein ewig blutendes Signal

auf unseren Stirnen blieb.

Die Sdiladit hat ausgetobt,

im Flaum der aufgegrünten Weide probt

die Amsel sdion den Psalm des Lidits.

Die Urangst vor dem Nidits

widi mit dem Atem dieses letzten Sdiädiers,

krümmt sidi zur Pflugsdiar,-

sein wir ihr : Säehand,

dem steinverwilderten Land

das donnerlose Erntejahr,

32

■k

DER ZWEITE GEFANGENE stockend, wie von einem SSfuSzen unterßroSen

Ein Etwas ist in deinem Wort, das schläfert ein

wie ein Gebräu aus Minz und Mohn.

Was vor Minuten nodi erklang wie Hohn :

hat Melodie mit einem Mal und wälzt den Stein

vom Herzen fort. Sdion weiß idi selbst nidit mehr

zurecht in meinem hustenden Ergrimmen.

Zwiespältige Stimmen

berennen sich im Blut und werden schwer

deutlicher Satz: dein schiefes Predigertum zu widerlegen.

Ich steh wie unter einem Sommerregen,

will stehn und fließe fort

und flechte mich in ein gewaltiges Steuerrad

und rase mit den Speichen über Bord , . .

Wenn du nur einen Tag das stumme Tier

im Graben warst, zermalmt von jener frostigen Gewalt,

die mich geklammert hat :

»gehorche hündisch, oder, Hund krepier!«

wenn deine Augen einmal nur durch jenen schmalen Spalt

irrsinniger Wachheit aufschrien: »Erde steh!«

kann dich kein Trost mehr freuen,-

noch auf dein schluchzendes Bereuen streuen

die Seelen der Erschlagenen den schwarzen Schnee . . .

Und doch, dein Mut zum strahlenden Empor steckt an,

Schorf wächst der Wunde

und in meinem Munde

gerinnt der bittere Geschmadc, ich kann

schon wieder »Licht« und »Liebe« langsam sprechen,

mit leiser Hand, aus der ein Feuer treibt,

in deine Rechte brechen.

33

INTENTIONAL SECOND EXPOSURE

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1^ 2WEITE GEFANOBNE' dam Dritten Gefangenen wiCd an die Ke6fe pfStxßdl. StääU" '^^3

mendvor Wut *%

War das nidit Biß genug, elender Hund,

da du des Mensdien Maske dir ersdilidist? '

Der du Jahrtausende zerbradist

und ohne Grund ' <^=|^

uns nödi zerbridist?

Wie bredien wir didi Brüdiigen entzwei

mit Stümpfen unserer Gehirne?

Wie brennen wir das Mal auf deiner Stirne

nodi tiefer ein, daß es als Feldgesdirei,

daß es als Fahne donnert über Golgatha,

daß es den felsenfinsteren Wald

der Kreuze rot umknallt :

Idi, Sdiuldiger, bin da?

DER DRITTE GEFANGENE

mit rußiger Sicßerßeit

Gott nahm ihn fort, auf daß der Hieb

des letzten Mords nidit als ein Mal,

ein ewig blutendes Signal

auf unseren Stirnen blieb.

Die Sdiladit hat ausgetobt,

im Flaum der aufgegrünten Weide probt

die Amsel sdion den Psalm des Lidits.

Die Urangst vor dem Nidits

widi mit dem Atem dieses letzten Sdiädiers,

krümmt sidi zur Pflugsdiar,-

sein wir ihr -' : Säehand,

dem steinverwilderten Land

das donnerlose Brntejahr.

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DER ZWEITE GEFANGENE sto<£ßncf, wie von einem SSfucßzen unterßroSen

Ein Etwas ist in deinem Wort, das sdiläfert ein

wie ein Gebräu aus Minz und Mohn.

Was vor Minuten nodi erklang wie Hohn :

hat Melodie mit einem Mal und wälzt den Stein

vom Herzen fort. Sdion weiß idi selbst nidit mehr

zurecht in meinem hustenden Ergrimmen.

Zwiespältige Stimmen

berennen sidi im Blut und werden sdiwer

deutlidier Satz: dein sdiiefes Predigertum zu widerlegen.

Idi steh wie unter einem Sommerregen,

will stehn und fließe fort

und fledite midi in ein gewaltiges Steuerrad

und rase mit den Speidien über Bord . . .

Wenn du nur einen Tag das stumme Tier

im Graben warst, zermalmt von jener frostigen Gewalt,

die midi geklammert hat :

»gehordie hündisdi, oder, Hund krepier!«

wenn deine Augen einmal nur durdi jenen sdimalen Spalt

irrsinniger Wadiheit aufsdirien: »Erde steh!«

kann didi kein Trost mehr freuen ,•

nodi auf dein sdiludizendes Bereuen streuen

die Seelen der Ersdilagenen den sdiwarzen Sdinee . . .

Und dodi, dein Mut zum strahlenden Empor sted^t an,

Sdiorf wädist der Wunde

und in meinem Munde

gerinnt der bittere Gesdimadi, idi kann

sdion wieder >Lidit« und »Liebe« langsam spredien,

mit leiser Hand, aus der ein Feuer treibt,

in deine Redite bredien.

33

1^

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-^'■J?f-

DER DRITTE GEFANGENE in tonender Zuneigung

Nun bist du nidit mehr übermannt

und so aus dir gedrängt

von dem, was wie Gewitterhand

die Himmel hat verhängt,

Durdi Deiner Sinne wieder weit*

und hodigebautes Tor

rausdit Gottes Kinder*Ewigkeit

und faltet didi empor.

Du spürst aus jedem Stundensdilag

ihr hämmerndes Gewidit,

sie wölbt sidi über deinen Tag,

bewegt dein Naditgesidit,

Dir ist, als wärst du jetzt zugleidi

hellseherisdi und blind,

fühlst, daß das vorgefühlte Reidi

gerade erst beginnt !

DER ZWEITE GEFANGENE mit inniger Entscßfossenßeit auf den Dritten Gefangenen zw scßreitend, der siS mit dem Rücken wider die Tür stemmt

O, baue ihm das WoIken^Haus, den Raum, der Meere faßt und sende Engelzungen aus, daß alles, was nodi haßt, in würgendem Gelärm der Sdiladit sidi namenlos anstellt : ins Kindsein wieder auferwadit und überströmt: o Welt!

Gefdrm von Scßfüssefn pfötzficß. Ungeheuere Kraft stößt die

Tür aufundtvirft den Dritten Gefangenen in die Ecke. Der

Henker erscheint, rauchend vor Rote

34

^PWÜSJSrtPia^» '4Jj^}»';ilW'«»' ''"'?>-f«?!«~«*~'ss.-7?äi-'-"5!erv-"^w.«>-:?i- --.n-.wv -«»» ^«»^S?!E;;?'~'"y^^!^Wp?«*"^*gi*

DER ZWEITE GEFANGENE SSritt für SSritt Bis zur Mitte des Raumes zurü<£tveiSencf.

Starr

OWelt...

DER DRITTE GEFANGENE ßeßencf aus cfem Scßattendun^ef

Nur einmal sprich das Vaterunser nocfi , . . vergiß den Sdiluß,

sei wieder blondes Kind in grüner Wiege,

idi sing didi ein, idi biege

midi über didi mit meinem süßesten Kuß,

Und wadist du auf, sind Rosen um dein Haupt gestellt,

auf weißen Schuhen kommt das Schwesterchen geflogen,

der gelbe Vorhang ist schon hochgezogen

und um dich her ist alles zum Figurenbrett geschwellt.

Der Dritte Gefangene, zögernd auf den Henker zu

DER HENKER üßerfieBend gemein

Du lächerlich verzwergtes Angesicht,

du krummverkrampfter Rumpf : berühr mich nicht!

Herauf den Nacien, steif

mir das Genick/ Fluch Gottes, du bist reif!

DER ZWEITE GEFANGENE

taumeft zurück. Eine Weife oßne Wort. Dann aßer aufßre^

cBend, maßfos und star^

Wenn eine einzige Sekunde nur mein Blut aussetzte stark zu sein : du hast kein Recht die Ohnmacht meines Arms zu schmähn : zum Knecht bin ich noch nicht geschwächt, verdoppelt kocht die Wut mir hoch: dich Aug in Aug zu stellen.

3

35

Herunter mit der Maske! Sdiwing das Beil,

das nadi mir giert, und knüpf das Seil

und laß dein hellstes Ladien über meine Zudiung gellen.

Ordnung der Welt wird nimmer mit Musik gemadit,

und wenn ihr jeden Zaun, der eudi umsdiirmt, abreißt

und auf den Tafeln auslösdit das »Verboten«,

sdirumpft das 2um Ladien windige Gespenst der roten

Standarte zum Gefühl, das aufwärts weist.

Dann wärt ihr Volk und Präsident zugleidi,

nidit mehr der Edcstein, daß sidi Abenteuer daran reiben,

dann wärt ihr Turm in dem Vorübertreiben

der Zeit und das millionen jährige Reidi.

DER HENKER

(eitßt die SSufter des Zweiten Gefangenen Berüfirend, der wie vom K^e[ üBermannt Bis zum Tenster zurü<£weicBt

Du warst mir sdion verfallen, da dein Mund

den ersten Laut erbradi,-

idi war die Fliege, die nadi deinem Händdien stadi,

idi lief durdi deinen Traum : ein großer, sdiwarzer Hund,

idi war, wenn didi der Lehrer sdilug, das Rohr,

Die Münze, die dein Abendlauf verlor,

hob idi mit hohlen Händen auf und blies

die Lampe aus, wenn vor dem mitternäditigen Wetter

dein Blut ersdirak. Des Bodens Bretter

erknarrten unter meinem Sdiritt,- idi stieß

didi in das Eis, idi sdimolz als Fieber

durdi eine Dyphterie, vor der der Hausarzt widi,

Idi warf didi in den Sdiadit als Wagensdiieber,

da dein erwadites Idi

gerade erst begann sidi groß zu fühlen.

Idi war der Hunger, der den Sdiweiß

auf deiner Stirn erhitzte siedeheiß

36

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und gab dir Alkohol, den Durst zu kühlen.

Die feilste meiner Huren, daß sie didi betrog,

ließ idi auf deine Inbrunst los,

das Kind aus ihrem Sdioß

war mein Gesidit . . . durdi dein Ergrimmen log

idi midi als Redit und häufte Sdiuld auf Sdiuld

auf deine Sdiultern/ alles trug

die Maske meines Idis, idi sdilug

in dein Gehirn die Runen Demut und Geduld,

bis sidi das eingesdinürte Blut auf sidi besann.

Willst du Vergeltung jetzt : idi stelle midi,

Stidi wider Stidi,

Mann gegen Mann!

W/g s/aS der Zweite Gefangene auf den Henker stürzen wilf, wirft siS der Dritte Gefangene pfötzfiS mit der ScBwere seines Körpers dazwiscBen und fängt mit der Brust den Ausfalf des Henkers Muf Verröcßeft kCagCos am Boden. Der Henker weiSt entsetzt zurück, die Augen mit den Händen Bescßattend

DER ZWEITE GEFANGENE gefaßt und ßart Der alte Tridc: nodi diesen Augenblidi als Mauer zwisdien Tod und Tod gestellt. Es gibt auf dieser ausgerauditen Welt niemand, der für sidi selber bürgt mit dem Genidi. Nur Hieb und Knuff des Henkers sind der Sdiild, den ihr entgegenstemmt, wenn wir zu fediten uns bäumen, und auf das Gefühl von Knediten sind die Geridite zugesdinitten. Ihre Radie ist gestillt, wenn sidi im Blut das Haupt des Helden suhlt. Sein Grab nodi wird von eudi als Ärgernis gefühlt. Oh, es ist nidits als Himmelfahrt von eudi gehängt zu wer* nur daß ihr seid: die Tragik sonnenloser Erden! <den,

37

DER HENKER stockend, mit weinerficBem Zittern

Du Unbekannter, den mein falscher Stoß

umwarf wie ein getroffenes Reh-^ :

aus deines Hauptes goldumsträhntem Sdinee

klagt eine Sanftmut riesengroß.

Verfludit die Faust! Verfludit der Sdiwung!

Verfludit idi selber bis zum letzten Atemzug!

Wie ruf idi wieder didi zurüdi zu hohem Flug

aus diesem fließend roten Haufen Dung?

DER TOD mit dem wefienden Mantef der Sterne pfötzfiS im Raum Krümm didi nidit klein, dein Sdiwerthieb war Geheiß der Madit, die midi ersdiuf zu sein nodi über den, der sidi zum zweiten Male als ein Stein hineinwarf in den toten Teidi. Jetzt zittert wieder Kreis zu Kreis und übersdiwemmt das Reidi . . . Verkauf an ein Museum Blodi und Beil, tu eine Sdienke auf, sdireib Memoiren und wenn nadi tausend henkerlosen Jahren mein Ruf didi wieder trifft, knüpfst du das Seil dir selber oder stirbst an einer Fürstin Gift,

Der Zweite Gefangene wie ein eingefangener liger unrußig

auf und aS

DER HENKER

Wo sind die Fürsten und die adeligen Damen,

die nadits in meine düstere Werkstatt kamen

gemein und geil und larvenlos?

Gewalt der Mensdiheit lag vor meinem Hodimut bloß,

38

~-^ ,-: ^;,'^^Y?^^^?*^;r.-::?!-f

idi spie auf das gehäufte Gold, Gelüst war mir: das gottentäußertc Tier

in seiner sdiönen Buntgefled(theit zahm zu sehn. Und küßte es den Staub von meinen Zeh'n, sdiritt idi in riesigem Triumph auf das Sdiafott und stürzte einen graugewordenen Gott ...

Dodi daß idi diesen Heiligen zerbradi, (Dein Arm half nadi!) Entgöttliditer/ zerpeitsdie midi! An alle Felsen sdimiede dieses Idi!

DER TOD fjößnend

Nennst du didi Löwe nodi und steilst das Gitter

um deine Wildheit eigenhändig her?

Daß idi nidit ladi,- mein Knedit ist süßen Weines sdiwer

und hört aus dem Gezirp der Grillen rausdiende Gewitter.

DER HENKER unwissend woßin mit äff er Scßufd Nur diese eine Nadit nodi hab mit mir Geduld!

DER TOD

Idi bin verwiesen diesem Land,

idi habe midi ganz ausgegeben,

sei du Gefäß und träditig für das neue Leben

und wirke neue Sdiuld!

DER HENKER wirft sicß üBer den Toten, sSfucßzt

So hör du midi: idi muß wo hin mit meinem triefenden Bekennen,

39

laß midi nidit ungchört in meiner Sdiuld verbrennen,

warum nur duldest du, daß idi nodi bin!?

Stredi deine eisigen Fühler weiter vor,

nur einen Namen flüstere zurüA dem Ohr,

nur ein versdiüttetes Auge haudi lebendig.

O knete midi zurüde ins Grün der Sdiülcrjahre,

in jenen KnirpS unwissend vor der Bahre

der Mutter . . . idi ersdilug sie eigenhändig

um eine Münze für den Automat . . .

... Idi büßte krumm gedudtt wie du die Tat,

der blauen Feme und dem Kürassier vorbei.

Auf gelbem Stoppeln wie ein Runzelweib

muß idi nun Lidit für lange Lampenstunden

erbetteln, bis ein Herr midi heimhetzt mit den Hunden.

, . . Laß midi in deine Mildheit ein

und Heimat werden wir uns beide sein,

kein Wandern mehr zu fern,

in unseren Händen ruhend jeder Kern , , .

DER TOD reißt den Henker von cfer LeiSe zurück, wirft den Sternen-

mantef üBer den Toten

Tu dieses hündisdie Gedudc aus deinem Wort,

von Anbeginn sdion stand dein Tag auf Mord.

Darum sollst du mir leben,

als sdiattenloser Sdiatten sdiweben,

bis idi didi wieder rufe

und hodi zu meinem Werkzeug stufe.

DER ZWEITE GEFANGENE wie aus einem Versteck sicß auf den Henker stürzend

O Blutgerudi des ewig Ruhelosen !

Du Strafgeridit, vor dem idi einst ersdirak :

40

"' -^ .-^T-i^'-- <.-. :

wie bist du blind, Sdiwert, das in goldener Sdieide stak,

nun sidi die haarigen Hände über didi erbosen,

die deine SAärfe streidieken mit mütterlidier Lust.

Sieh, diese vorgewölbte Brust,

hordi, was ihr Innen flüstert :

dem letzten Wurm nodi bin idi zart versdiwistert.

Sei mein Gespiel, dein Heulen ist erhört

und dein Bereuen hat mein tiefistes Mitleid aufgestört.

Mein Haus hat Raum für didj, du Held von Gestern.

Einst warst du Sdiredt, jetzt bist du Melodie,

Singvogel wie wir alle in den Juninestern

und aus Geröll gewordene Harmonie.

DER TOD

das scßrec^ficße 5 ^e fett spreizend im LiSt

Was tropfst du unbesiegter Stein

didi aus . . . Du höhlst didi nidit hinein

in eines Henkers Herz. Ihm mißfällt deine Art,

der Rüdcfall sei dir Zukünftigen erspart.

Das Haus dröBnt von stürmenden Scßritten. Draußen don* nern die großen Gfoc^en an

DER ZWEITE GEFANGENE ßeffseßeriscß

Idi fühle: meine letzte Zelle hast du nidit bewohnt,

es stehen zwisdien dir und mir nodi Wände.

Ein Turm ist da, idi hebe meine Hände

und weiß, daß brüderlidie Huld mein Leben sdiont.

Sdion ist die Straße wieder voller Mut

und vor den großen Kesselfeuern bäumen

sidi strotzende Gewalten in das Binnenmeer zu sdiäumen

nadi einer Dürre die umrandet lag von Wut und Blut.

4t

DER TOD

Wer fragt danadi, wie idi midi weiterquäle

durdi eine Welt, die wieder grün beginnt?

Der Wurm nodi, den idi mir als Form erwähle,

weint, wenn das Leben seinem Sdileim entrinnt.

Die Rasse Judas, des Verräters, wird nidit mehr geboren,

nun Christus einen Erben hinterließ

und jener Knedit, den idi verstieß,

zum Mitmensdi auserkoren

den Herrn verfludit. Aus meiner Haut kann idi

in alle Ewigkeit nidit mehr heraus,

idi bin in jedem Sdiidtsal warm zuhaus,

idi kann nidit weinen über irgendeinen

und liebe keinen von den deinen , . .

Weshalb versudist du midi?

DER HENKER

zerBricßt das große Ricßtscßwert und wirft es dem Tod vor

die "Füße

Nidit du erkennst : Erkennender bin idi ! Christus zum zweiten Male starb für midi !

An der Zeffentür dann und wann GeBämmer. Der Zweite Gefangene wäcßst in eine ßfeiSe Gefaßtheit

CHOR DER BÜRGER von der Straße ßeraufscBaffend

Die breiten Straßenzüge voll goldner Eitelkeit waren die größte Lüge der abgelebten Zeit.

42

Die Geldverdiener alle auf Werften und im Sdiadit sie haben Gift und Galle in diese Welt gebradit.

Es gab nur Vieh und Herren,

Gedudcte und den Hieb,

vor jedem Garten Mauersperren

und eine Faust, die kalt: > Verboten« sdirieb.

Wir haben das bezwungen ; mit Peitsdien nidit ^ : ein Liebessdiwur hat unsere Hoffart kleingesungen. Aufatmend jaudizt die Kreatur.

DER HENKER von Ungewißheit zerspaften

Die Stunde braust herbei, die uns enthüllt, und wir sind ohne Angesidit voll Sdiam, wie jene Hure, die in unser Zimmer kam, das Fell von tausend Griffen welk zerknüllt.

DER ZWEITE GEFANGENE propBetiscß

Nidit du, nidit idi, wir alle, alle flammen

im Liditgewitter dieses Sterns zusammen,

ein einziges, ein gottgewaltiges Gesidit,

verklärt von Kindgemeinsdiaft und bewohnt von Pflidit:

zu halten . . , ja, zu halten

dies sdiöpferisdie . . . dies neuparadiesisdie Gestalten !

43

DER TOD mit (fem Grau des Hintergrundes zerfließend Und wenn ich grau als Distel in der Wüste stände, die nodi der Sdiatten einer Wolke flieht : von meiner Wurzel zweigte sidi kein Glied, das midi nidit an mein düsteres Dasein bände. Wie idi midi sdiuf, das bin idi überall, denn was bewegt wird, muß in meine Seele münden, der Stern, die Wiese und der Wasserfall. Idi war die Ursadie, jeden Willen zu entzünden und daß er, ein Komet, gesehen ward im All : das war mein Blühen und mein seliger Zerfall. JuBefnde Gewaft stößt die Zeffentür auf, Bürger in Gewdn - dern eines großen festes strömen herein. BCumen wacßsen aus

hundert Händen

CHOR DER BÜRGEN während der Tod aufhört zu sein Auferstandener Moses*Mann : führe uns nadi Kanaan, leite unsere zagen Sdiritte, sei den Näditen helle Wadit, heißen Tagen ölbaumfradit, sei der Kreis und sei die Mitte. Zug um Zug kamst du der Welt näher als ein letzter Held. Du erst bist das helle Wesen, das uns aus der tiefsten Not, über unseren eingebornen Tod heiligt, heiligt zu genesen,

ASt weiße Irauen hehen den LeiSnam des Dritten Gefan- genen mit dem SternenmanteC auf die Schuftern und tragen ihn feierfich sSreitend hinaus

44

'»■V «?^-'R%?*^ '''^T"' V*?^?^>fl?'>W.-

DER ZWEITE GEFANGENE siegBafi

Du graue Welt, die von mir abfällt wie ein Grind, nun habe idi didi endlidi unter meinen Füßen, die Sdiuld, die sdion vor Reife stank, zu büßen. Auf einem andern Stern beginne idi als Kind, ein neuer Kern erbraust in meinem Blut und ungeheuer weiten sidi mir Straßen und Horizonte voller Sonnen ohne Maßen, daß idi sie mit des Volks verjüngter Flut

durdidonnere, das Bradiland zu befruditen

Dodi bin idi mehr als stürmender April,

mehr als ein Flötensdirei im Mai: idi will

mit diesem Götterheer die Ewigkeiten überwuditen!

Umringt von den Bürgern enttveicßt der Zweite Gefangene, königficß aufrecBt, dem Raum

Pause

DER HENKER affein in dem sic6 fangsam verfinsternden GewofBe

Oh, daß wir stumm sein müssen, wenn es gilt! Wir sdilagen unsere Stirne wund und fassens nidit. Was sieht uns an so unheilwild, daß keiner spridit?

DAS ECHO DES TODES wie aus einem Brunnen dumpf Berauf Sdilaf . , . Sdilaf . . . und nidits als Sdilaf . . .

Vorßang

45

WERKE VON PAUL ZECH

Im Vertag A. R. Meyer/ Berfin

SCHOLLENBRUCH

Gedichte

DAS SCHWARZE REVIER

Gedichte

Im Verfüg Kurt Wofff/ Leipzig DIEEISERNEBRÜCKE

Neue Gedichte

DERSCHWARZEBAAL

Novellen

DAS TERZETT DER STERNE

Neue Gedichte

Im InseC -Verfüg / Leipzig

DIEWOGENDESAAT

Nachdichtungen aus dem Franzosischen des EMIL VERHAEREN

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