EX LIBRIS Ed. BONNET, d.m. >/f {, ' X // YALE MEDICAL LIBRARY HISTORICAL LIBRARY COLLECTION OF S \ 4< V > . \w < M t *ac', ^k W r\Ä ) Hranea vitis alba (591,31 und sonst); uirgulta . i . uuakla (579, 35 und sonst). i — 16 — lacrimis . sucibus . atque metallis . degraeco inlatinuna translatis; aas zweite, S. 579—586, ist weniger reichhaltig; das dritte, S. 586—596, hat eine sehr auffallende Ähnlichkeit mit den Hermeneumata Bernenäa S. 607—616, die aus dem 11. Jahrhundert stammen, und mit einem Glossar des Codex Vaticanus 4417 aus dem 10. bis 11. Jahrhundert, S. 616—630; das vierte, S. 596—607 ist rein medicinisch. Die angeführten Pflanzenglossare zeigen untereinander eine mehr oder weniger hervortretende Übereinstimmung. Da sie teils griechische, teils lateinische Pflanzennamen enthalten, so wird man die Quelle für sie bei verschiedenen Schriftstellern suchen müssen, und man findet sehr bald, dass ausserordentlich viele Namen mit den bei DlOSKORIDES und PLTNIUS angeführten übereinstimmen. Von den bei DlOSKORIDES angeführten Synonymen findet man eine ganze Anzahl, ebenso solche Namen, die nur bei PLINIUS vorkommen, z. B. pallacana Plin. 19,6,32, das allerdings entstellt ist, aber eine Zwiebelart bezeichnen soll: pala- colon . i . scalonia 573, 15. Im Laufe der Zeiten sind dann in diese Glossare auch Namen eingedrungen, die bei DlOSKORIDES und PLINIUS nicht vorkommen, z. B. decreüum oder decreücum, das als Synonym von conula auftritt (589,52; 610,64 etc.) und auch in dem von KLEEMANX herausgegebenen Colmarer Glossar (Decrecium Conele 276) vorkommt. Das eben genannte Colmarer Glossar hängt auch noch aus anderen Gründen mit den Glossaren des Corpus Glossariorum Latinorum zu- sammen ; wahrscheinlich wird es mit anderen lateinisch-deutschen Glos- saren ähnlich sein, aber eine dahingehende Untersuchung kann hier füglich unterbleiben. Hier ist vielleicht der Ort, um zwei medicinische oder medicinisch- botanische Wörterbücher anzuführen, von denen das erste aus dem Ende des 13. Jahrhunderts stammt, das zweite aus dem Anfang des 14. Die Zahl der griechischen und arabischen (morgenländischen) Pflanzennamen war bis ins Ungeheure gewachsen, und viele von ihnen waren durch Übersetzen und Abschreiben so entstellt , dass eine Wiederherstellung derselben, damals wenigstens, unmöglich war. Den Versuch aber , den Sinn dieser Namen zu erraten und aus dem überlieferten Sprachgebrauch zu erklären, machten die beiden nachbenannten Lexikographen; eine Deutung durch Zurückgehen auf die Quellen war ihnen durch ihre mangelhafte Kenntnis der griechischen (nach Meyer IV, 160 auch der arabischen) Sprache unmöglich gemacht. Die gedruckten Ausgaben dieser Wörterbücher stammen aus relativ früherer Zeit und sind durch die grosse Zahl der darin vorkommenden Abkürzungen sehr schwer lesbar. SIMONIS IANüENSIS opusculum cui nomen clavis sanationis sim- plicia medicinalia Latina greca et arabica ordine Alphabetico mirifice elucidans recognitum ac mendis purgatum : et quotationibus Plinii maxime : ac aliorum in marginibus ornatum: et quam diligentius ac correctius id fieri potuit Impressum. — 17 — Dieser Titel ist in Form eines Dreiecks mit nach unten gewendeter Spitze angeordnet; die Spitze bildet ein Kreuz. Das Buch zählt 65 nume- rierte Blätter in Folio. Am Schlüsse steht: Finis Simonis Januensis additis auctoritatibus Plinii locis propriis per Georgium de ferrariis de Uarolengo montisferrati . Artium et me- dicine doctorem. Impressum Venetiis per Gregorium de Gregoriis Anno Domini Mccccc . xiiii . die . xxii mensis Maii. Der Titel des zweiten Werkes lautet: Opus Pandectarum MATTHEI SYLUATICI cum Quotationibus auc- toritatum Ply. Gal. et aliorum in locis suis : nee non cum Simone Januense : ac Tabula. Venetiis per Simonem de Luere. XII. Januarii M. D. XL Enthält 198 numerierte Blätter in Folio. 4. Botanische Schriften des deutschen Mittelalters. Wir fassen hier den Begriff „botanisch" etwas weit, denn wir be- rücksichtigen auch solche Schriften, in denen sich überhaupt Nachrichten über Pflanzen in grösserer Zahl finden. WALAFRIDI STRABI Hortulus auet. F. A. REUSS, Wirceburgi 1834, 8". Der „Hortulus" ist ein Gedicht von 444 Versen (Hexa- metern) und 25 Abschnitten, in dem WALAFRIDUS STRABUS, Abt des Klosters Reichenau, die Pflanzen seines Gartens, 23 an der Zahl, besingt; im Text werden noch 4 Pflanzen erwähnt (über die Pflanzen des Hortulus vergl. man Anhang 1,5). Da WALAFRIDUS STRABUS 849 starb, so darf man annehmen, dass die Pflanzen, die er in seinen Garten setzte, solche waren, die auch in den Gärten Kai-ls des Grossen vorkamen. Nach den Überschriften der einzelnen Abschnitte ist das auch der Fall; obgleich eigentliche Beschreibungen ganz fehlen, so werden gelegentlich doch bei den einzelnen Pflanzen so charakteristische Eigentümlichkeiten hervorgehoben, dass man danach eine sichere Be- stimmung vornehmen kann. Die kleine Schrift hat deshalb ein nicht geringes botanisches Interesse. S. HlLDEGARDIS ABBATISSAE Subtilitatum Diversarum Naturarum Creaturarum libri IX. Patrologiae cursus completus, series latina prior, acc. J. P. MlGXE, Tom. 197. Parisiis 1882, coli. 1117 — 1352. Die hier genannte Schrift der heiligen HILDEGARD führte in der Strassburger Ausgabe von 1533 den Titel „Physica"; da sie unter diesem Titel bekannter ist, als unter dem neuen, so ist im Folgenden der alte beibehalten worden ; von den Büchern dieser Schrift kommen für uns nur das über die Kräuter (Buch 1) und dasjenige über die Bäume (Buch 3) in Betracht. Die heilige HILDEGARD (geb. 1098, gest. 1179) besass freüich ge- lehrte Bildung, denn sie schrieb Latein, aber man sieht es diesem Latein V. FlSCIIKR-BENZON, alld. Gartenflora. 2 — 18 — an, dass ihr das Deutsche geläufiger war : sehr oft wählt sie ein deutsches Wort, um sich deutlicher auszudrücken. Die „Physica" enthält dadurch ausser deutschen Pflanzennamen auch noch eine grosse Anzahl anderer deutscher Wörter, die wissenschaftlich noch nicht verarbeitet zu sein scheinen. Bemerkenswert ist es, dass wir kein Werk kennen, welches der „Physica" zu Grunde gelegen haben kann, denn die heilige HILDE- GARD teilt zwar die Arzeneimittel, wie es seit GALEN üblich war, in warme und kalte, daneben auch, obwohl seltener, in trockene und feuchte, aber ausserdem erinnert kein Wort und keine Wendung an einen be- kannten älteren medicobotanischen Schriftsteller. Sie muss ihre medi- cinischen und botanischen Kenntnisse durch den Umgang mit Kräuter- sammlern und ähnlichen Leuten gewonnen haben, so dass sie nur mittelbar unter dem Einflüsse des Altertums steht. Obgleich die „Physica" ihrem Sinne nach ein medicinisches Werk ist, das die Naturprodukte nur in- sofern berücksichtigt, als sie Heilmittel darstellen , und obgleich es an Beschreibungen von Pflanzen etc. ganz fehlt, so stellt sie dennoch, nament- lich wegen der vielen darin gebrauchten deutschen Namen, die in der Strassburger Ausgabe von 1533 vielfach durch lateinische ersetzt sind, die erste Naturgeschichte Deutschlands dar. Bei der grossen Wichtig- keit, welche die „Physica" nicht nur für die Geschichte der deutschen Flora, sondern namentlich auch für die Geschichte des Gartenbaues *) im 12. Jahrhundert besitzt, schien es geboten, alle in ihr enthaltenen Pflanzennamen einer Deutung zu unterwerfen; das Resultat dieser Unter- suchung ist in Anhang II mitgeteilt. ALBERTI MAGNI ex ordine praedicatorum de Vegetabilibus libri VII, historiae naturalis pars XVIII. Editionem criticam ab ERXESTO MEYERO coeptam absolvit CAROLUS JE8SEN. Berolini 1867, 8°. ALBERTUS MAGNUS (geb. 1193, gest. 1280) ist nach ARISTOTELES und THEOPHRAST der erste bedeutende botanische Schriftsteller, ein Mann von umfassendem Wissen, der sich zwar auf seine Vorgänger stützte, aber das Überlieferte durch eigene Beobachtungen nach vielen Seiten hin ergänzte und vervollständigte. Sein Werk über die Pflanzen zerfällt in sieben Bücher; von diesen behandeln die ersten fünf die allgemeine Botanik, das sechste die specielle und das siebente die öko- nomische Botanik. Seine Bemerkungen über Physiologie und Ana- tomie der Pflanzen setzen uns an mehr als einer Stelle in Erstaunen, ebenso die vielen sorgfältigen Pflanzenbeschreibungen, die wir um so mehr bewundern müssen, als es ihm an einer streng systematischen Terminologie fehlte. Er hat sich wirklich in die Betrachtung der Natur vertieft; dass die Beobachtung der Natur ihm Ereude und Genuss ver- >) In der zweiten Vision des ersten Buches von „Scivias" (Patrologie, Bd. 197, col. 401, B— D) vergleicht die heilige Hildegaed den Menschen mit einem Garten \ die Beschreibung dieses Gartens ist aber so allgemein gehalten, dass man daraus keine Schlüsse auf den Gartenbau damaliger Zeit ziehen kann. — 19 — schaffte, sehen wir auch aus den Bemerkungen, die er gelegentlich den Singvögeln widmet (6, 376 und 467). Das 6. Buch, De speciebus quarundam plantarum, zerfällt in zwei Traktate. Der erste handelt von den Bäumen (de arboribus), der zweite von den Kräutern (de herbis specialiter secundum ordinem alphabeti); in beiden sind die Pflanzen alphabetisch geordnet. Das 7. Buch, De mutatione plantae ex silvestritate in domesticationem, handelt in einem ersten Traktat (de quatuor, quae faciunt domesticam plantam) über den Einfluss von Boden, Bodenbearbeitung, Pfropfen etc. auf die Nutz- pflanzen; im zweiten Traktat (de planus in speciali, quae usibus hominum domesticantur) wird angegeben, wie Feldfrüchte, Gemüsepflanzen und Obstbäume zu pflanzen und zu behandeln seien; der Kultur des Wein- stocks ist das Schlusskapitel gewidmet. In diesem 7. Buch haben wir also eine Darstellung von der Beschaffenheit des Feld- und Gartenbaus im 13. Jahrhundert. Die von ERNST MEYER begonnene, von C. JESSEN vollendete neue Ausgabe der Schrift de Vegetabilibus des ALBERTUS MAGNUS ist sehr bequem und brauchbar. Den im Texte vorkommenden Pflanzennamen sind Deutungen hinzugefügt; einige von diesen wird man für verfehlt halten dürfen. KONRAD VON MEGENBERG, Das Buch der Natur, herausgegeben von FRANZ PFEIFFER. Stuttgart, 1861, 8°. Man kann die „Physica" der heiligen HILDEGARD als die erste Naturgeschichte Deutschlands ansehen; in ihren lateinischen Text ist eine grosse Zahl von deutschen Namen aufgenommen. Die Naturgeschichte des ALBERTUS MAGNUS war ganz und gar lateinisch geschrieben. Die erste deutsche Naturgeschichte in deutscher Sprache ist das oben genannte Buch der Natur von KONRAD VON MEGENBERG (geb. 1309, gest. 1374), aber auch dieses Buch ist nicht rein naturgeschichtlich, sondern es bringt, namentlich bei den Pflanzen, die medicinischen Wirkungen der Naturkörper zur Sprache. Nach KONRAD VON MEGENBERGS eigenem Geständnis stützt er sich auf eine lateinische Schrift. Diese heisst „Liber de natura reruni" und ist verfasst von THOMAS CANTIMPRATENSIS (so genannt nach der ehemaligen Abtei Cantimpre in der Nähe von Cambrai, Dep. du Nord, früher Hennegau), einem Schüler des ALBERTUS MAGNUS. KONRAD hat seine Vorlage aber sehr frei bearbeitet und mit allerlei Zuthaten ver- sehen; dass er in manchen Stücken mit ALBERTUS MAGNUS überein- stimmt, hat seinen Grund darin, dass THOMAS CANTIMPRATENSIS als Schüler von ALBERTUS MAGNUS viel von diesem entnommen haben mag. (Im übrigen wolle man die eingehende Einleitung von FRANZ PFEIFFER vergleichen.) Für unseren Zweck kommen nur das 4. und 5. Kapitel vom Buch der Natur in Betracht; das 4. handelt „von den paumen" und zwar „des 2* — 20 — ersten von gemainen paunien, dar nach von wohlschmeckenden und gar edeln paumen", das 5. „von den kräutern in einer gemain" (im allge- meinen). In heiden Kapiteln ist die Ordnung alphabetisch nach den lateinischen Namen der Gewächse. Diese Zusammenstellung von lateinischen und deutschen Namen ist besonders wertvoll und erleichtert die Deutung in hohem Grade. Manchmal werden auch kurze aber treffende Beschreibungen geliefert. 5. Die Kränterbücher des 16. Jahrhunderts. Für das 15. Jahrhundert fehlte es an einer besonderen botanischen Schrift, die hätte benutzt werden können; reichlicher dagegen flössen die Quellen für das 16. Jahrhundert. Zuerst sei der Commentar zum DlOSKORIDES von PETRUS AN- DREAS MATTHIOLUS (latinisiert aus Pierandrea Mattioli) erwähnt, der benutzt wurde nach PETRI ANDREAE MATTHIOLI Medici Caesarei et Ferdinandi Archi- ducis Austriae, Opera quae extant omnia: Hoc est, Commentarii in VI libros Dioscoridis etc. ed. a CASPARO BAUHINO. Francofurti ex offi- cina Nicolai Bassaei 1598 fol. Diese schöne Ausgabe ist besonders bequem zu benutzen, weil von C. BAUHIN eine grosse Zahl von Synonymen hinzugefügt ist. Ein Kräuterbuch von MATTIOLI führt den Titel Kreutterbuch Desz Hochgelehrten vnnd weitberühmten Herrn D. PETRI ANDREAE MATTHIOLI, Jetzt wiederumb mit vielen schönen newen Figuren, auch nützlichen Artzeneyen, vnd anderen guten Stücken, zum dritten Mal ausz sonderm Fleisz gemehret, vnnd verfertigt, Durch JOACHIMUM CAMERARIUM, der löblichen Reichsstatt Nürnberg Medicum, Doct. etc. Frankfurt am Mayn 1600. fol. — Nicht die Seiten, sondern die Blätter sind gezählt; jedes Blatt ist durch die Buchstaben A, B, C und D in vier Viertel geteilt. JOACHIMUS CAMERARIUS, Hortus medicus et philosophicus etc. Frankfurt a. Main 1580, kl. 4°. Derselbe Band enthält die auf dem Titelblatt auch genannte Sylva Hercynia von JOHANNES THAL, Arzt in Nordhausen, die erste Flora des Harzes. CAMERARIUS geht ziemlich kritisch zu Werke und giebt bei einigen Pflanzen auch die Zeit ihrer Einführung in Deutschland an. HIERONYMUS BOCK, Kreutterbuch. Das Titelblatt des benutzten Exemplares fehlt. Nach der ersten Vorrede ist die Ausgabe von MELCHIOR SEBIZIUS zu Strassburg 1577 besorgt, und zwar nach dem Tode des Verfassers (Bock starb 1554); die zweite Vorrede ist von BOCK selbst und stammt aus dem Jahre 1551. — Die einzelnen Blätter sind gezählt, aber nicht weiter eingeteilt. SEBIZIUS hat den Text von BOCK ganz unverändert gelassen und seine Zusätze durch Einschliessen zwischen Stern und Kreuz kenntlich — 21 — gemacht. BOCK wurde von seinen lateinisch schreibenden Zeitgenossen TRAGUS genannt und nannte sich selbst so, wenn er lateinisch schrieb. Sein Kräuterbuch ist reich an eigenen Beobachtungen und liest sich angenehm, denn es finden sich nicht wenige witzige und humoristische Bemerkungen eingestreut. JACOBUS THEODORUS T ABERN AEMONTANUS, Neuw vollkomment- lich Kreuterbuch etc.; vermehrte Ausgabe von C. BAUHIN, Frankfurt a. Main 1613, fol. — Enthält 3 Teile; der erste ist für sich paginiert; der zweite und dritte bilden ein Ganzes, das für sich und fortlaufend paginiert ist. 6. Die pflanzlichen Arzneimittelnamen der alten Apotheken und Pharmakopoen. Wenn wir von denjenigen Droguen absehen, die seit dem 16. Jahr- hundert in Europa eingeführt sind, so lassen sich die Namen der weitaus meisten Arzneimittel bis zu PLINIUS und DlOSKORIDES zurückverfolgen. Mit bewunderungswürdiger Zähigkeit haben nicht nur Apotheker und Arzte, sondern auch das grosse Laienpublikum an diesen Namen fest- gehalten; durch die Kräuterbücher wurden deutsche Namen eingeführt, und wie sehr diese nebst vielen anderen, aus dem Lateinischen entstellten, ins Publikum gedrungen sind, sieht man aus der folgenden Schrift: J. HOLFERT, Volksthümliche Arzneimittelnamen. Eine Sammlung der im Volksmunde gebräuchlichen Benennungen der Apothekerwaaren. Unter Berücksichtigung sämtlicher Sprachgebiete Deutschlands zu- sammengestellt. Berlin 1892, 8° Diese Sammlung von Arzneimittelnamen ist hervorgegangen aus der Vergleichung und Verarbeitung von Verzeichnissen, die der Ver- fasser seit 1886 aufgestellt und im Verein mit zahlreichen Berufsgenossen vermehrt und ergänzt hat. Jetzt, wo in der deutschen Pharmakopoe die alten Namen durch die modernen botanischen ersetzt werden , war eine Arbeit wie die genannte nötig, um den Verkehr mit dem grossen Publikum aufrecht zu erhalten. Die Sammlung ist offenbar sehr sorg- fältig angelegt und lässt sich, wie an vielen Beispielen erprobt wurde, benutzen, um eine ganze Anzahl von alten Pflanzennamen zu deuten. Als ganz besonders nützlich für solche Deutungen hat sich erwiesen "W. L. PETERMANN, Das Pflanzenreich in vollständigen Beschrei- bungen aller wichtigen Gewächse dargestellt etc. und durch naturgetreue Abbildungen erläutert. Zweite Ausgabe, Leipzig 1847. 2 Bände, gross 8", einer mit Text, der zweite mit 282 Tafeln. Dieses Buch ist namentlich für den Unterricht von Pharmaceuten geschrieben. Es liefert recht gute Beschreibungen und Abbildungen und führt bei jeder Pflanze die in den Apotheken gebräuchlichen lateinischen Namen an. Da es ein sehr gutes Register besitzt, das auf alle diese Namen auch Rücksicht nimmt, so ist es für jeden, der nicht speciell — 22 — pharmakologische Kenntnisse besitzt, ein sehr schätzenswerter und zu- gleich zuverlässiger Ratgeber. Brauchbar ist ferner T. W. C. MARTIUS, Grundriss der Pharmakognosie des Pflanzen- reichs etc. Erlangen 1832. Die Arzneimittel sind alphabetisch nach ihrem Hauptnamen ge- ordnet innerhalb der Gruppen Radix, Cortex, Folia, Herba, Flores etc. Auf die Hauptnamen folgen Synonyme in verschiedenen Sprachen, namentlich lateinische und deutsche. Leider hat das Buch kein Register, man muss also, wenn man es benutzen will, schon ungefähr wissen, was man sucht; zur Controle bereits ermittelter Namen eignet es sich deshalb am besten. 7. Die volkstümlichen Pflanzeimanieii im heutigen Griechenland nnd Italien. Von den alten griechischen und lateinischen Pflanzennamen sind nicht ganz wenige ins Neugriechische und Italienische übergegangen ; sie haben dabei gewisse Änderungen erfahren, aber diese sind durchweg nicht so bedeutend, dass man den ursprünglichen Namen nicht in ihnen erkennen könnte. SlBTHORP hatte auf seinen Reisen in Griechenland (1785 und 1793 — 95) eine grosse Zahl griechischer Vulgärnamen gesammelt, an denen FE AAS in seiner Synopsis plantarum florae classicae Kritik übt, wobei er manche zurückweist oder durch neuere ersetzt. Eine grosse Anzahl neugriechischer Pflanzennamen findet sich in TH. V. HELDREICH, Die Nutzpflanzen Griechenlands. Mit be- sonderer Berücksichtigung der neugriechischen und pelasgischen Vulgär- nameri. Athen 1862, 8". Über die Wichtigkeit der neugriechischen Vulgärnamen für die Deutung der altgriechischen Pflanzennamen äussert sich V. HELDREICH in der Einleitung S. 5, 6. Er selbst hat solche Namen mit grosser Sorgfalt gesammelt und sie mit Erfolg für die Deutung der Namen bei THEOPHRAST verwertet. Wo in der später folgenden Darstellung neu- griechische Pflanzennamen ohne Zusatz angeführt sind, da stammen sie aus dem genannten Buche V. HELDREICHS. Italienische Pflanzennamen sind im Folgenden aus verschiedenen Quellen entnommen, teils aus MATTIOLIS Commentar zum DlOSKORIDES, teils aus BERTOLONI, Flora italica, Bononiae 1833 bis 1854, teils aus O. COMES, Illustrazione delle piante rappresentate nei dipinti pompeiani, Napoli 1879; zur Controle wurde überdies ein italienisches Lexikon benutzt. Der Vollständigkeit wegen sind auch französische Pflanzennamen hinzugefügt; diese sind vorzugsweise aus ALPH. DE CANDOLLE, Der Ursprung der Culturpflanzen, Leipzig 1884, entlehnt. — 23 — 8. Schriften, die sich mit der Geschichte der Nutzpflanzen beschäftigen. Hier ist an erster Stelle zu nennen VICTOK HEHN, Kulturpflanzen und Hausthiere in ihrem Übergang aus Asien nach Griechenland und Italien sowie in das übrige Europa. Historisch-linguistische Skizzen. 5. Aufl. Berlin 1887. Die Urteile über HEHNS „Kulturpflanzen und Hausthiere" lauten sehr verschieden. Einige sagen, dass dieses Buch für die Naturgeschichte nichts geleistet habe; wer aber so spricht, der hat entweder das Buch nicht gelesen, oder er hat es, trotzdem er es gelesen hat, nicht ver- standen. HEHN war kein Naturforscher von Beruf, auch scheint ihm von Naturforschern kein eingehender Rat erteilt worden zu sein. Es haften deshalb an seinem Buche gewisse Mängel, und zwar, soweit es den botanischen Teil angeht, etwa folgende. HEHN hat es ausser Acht gelassen, dass die Kulturrasse einer Pflanze in ein Gebiet eingeführt werden konnte, wo die wilde Form ihr natürliches Wohngebiet hatte, z. B. beim Feigenbaum, Lorbeer, Buchsbaum etc.; aber auf diese Ver- hältnisse ist man wohl erst neuerdings aufmerksam geworden. An einzelnen Stellen macht es sich deutlich und zum Nachteil des Ergebnisses fühlbar, dass HEHN keine genaue Kenntnis der Arten besass, in die die eine oder andere der von ihm behandelten Gattungen zerfällt. So ist ihm Kürbis ein Begriff, der nicht nur den gewöhnlichen, sondern auch den Flaschenkürbis umfasst, während diese beiden nach heutiger Auffassung verschiedenen Gattungen angehören. Da HEHN Italien aus eigener Anschauung kannte, so musste er auch den Flaschenkürbis kennen; hätte er gewusst, dass dieser vom gemeinen Kürbis verschieden war, so hätten seine Untersuchungen mit dem Ergebnis abschliessen müssen, dass den Griechen und Römern nur der Flaschenkürbis bekannt gewesen sein konnte. Endlich scheint bei ilim die Freude am Etymologisieren gelegent- lich etwas weit zu gehen. Dem sei aber wie ihm wolle; wenn ein Buch von dem Umfange wie HEHNS „Kulturpflanzen und Hausthiere" die 5. Auflage 1 ) erlebt, so muss doch etwas darin stecken, und in der That finden wir es bei vielen Gebildeten, nicht blos bei Philologen von Beruf, und können von diesen hören, wie oft es ihnen Anregung und Genuss verschafft hat. Die natur- wissenschaftliche Bedeutung des Buches liegt wesentlich darin, dass HEHN die Naturforscher auf die geschichtliche Seite ihrer Wissenschaft hingewiesen hat, dass er gezeigt hat. wie das Studium der älteren Litteratur die direkte Naturbeobachtung zu ergänzen imstande ist. Wenn wir gerecht gegen HEHN sein wollen, so müssen wir zugeben, dass sein Buch der Pflanzen- geographie der Mittelmeerländer wesentliche Dienste geleistet hat, und ') Die 6. Auflage, besorgt von Schbadkk uml Englkr, ist im Erscheinen begriffen. — 24 — ebenso müssen wir ihm dankbar sein für die immense Anzahl sorgfältiger Quellennachweise. Wir sind heute so in Spezialuntersuchungen vertieft, dass uns der Überblick über grössere Gebiete leicht abhanden kommt. Bei der sorgfältigen Bemühung, Arten, Formen, Varietäten etc. zu unter- scheiden und aufzuzählen, haben wir die Geschichte der deutschen Flora so ziemlich aus den Augen verloren, und mancher will es nicht einmal glauben, dass die Schriftsteller des Mittelalters oder die Kräuterbücher des 16. Jahrhunderts viel enthalten, was sich für die Pflanzengeographie Deutschlands verwerten lässt. Wie notwendig es ist, ältere Schriften sowie den Inhalt der Archive zu berücksichtigen, wenn es sich um die Verbreitung der deutschen Waldbäume und der sie begleitenden Pflanzen handelt, hat E. H. L. KRAUSE zu wiederholten Malen gezeigt: 3 ) seine Forschungsmethode ist aber mit derjenigen HEHNS identisch. ALPHONSE DE CANDOLLE, Der Ursprung der Kulturpflanzen. Übersetzt von E. GOEZE. Leipzig 1884. Ein berühmtes, wie es scheint viel gelesenes, gelegentlich als klassisch bezeichnetes Buch. In der That wird es kaum jemand geben, der das Buch aus der Hand legen könnte ohne Belehrung und Anregung daraus empfangen zu haben. Trotzdem wird man nicht alle Aussprüche und Ansichten des Verfassers für richtig zu halten brauchen. Das hat seinen Grund einmal darin, dass der Verfasser den sprachlichen Forschungsergebnissen von ADOLPHE PlCTET (Les origines des peuples indo-europeens, Paris 1878) ein viel zu grosses Gewicht beigelegt hat. Wie viel oder wie wenig durch blosse Vergleichung von Namen herauskommt, hat kürzlich E. H. L. KRAUSE an dem Beispiel der Birke und Buche gezeigt (Die indogermanischen Namen der Birke und Buche in ihrer Beziehung zur Urgeschichte. Globus, Bd. 62, 1892. No. 10 und 11). Ferner hat ALPH. DE CANDOLLE auf die botanischen Schriften der Alten nicht selten zu wenig Bücksicht genommen, wie sich aus der folgenden Darstellung ergeben wird; im übrigen verfügt er aber über eine sehr ausgebreitete Litteratur- und Pflanzenkenntnis, so dass man in sehr vielen Fällen seinem Urteile wird beipflichten müssen. 9. Untersuchung- des Bestandes an Nutz- und Zierpflanzen in alten Gärten. Eine Deutung alter Pflanzennamen, oder aber die Bekräftigung einer Deutung, lässt sich auch dadurch erreichen, dass man die Pflanzen ') Beitrag zur Kenntniss der Verbreitung der Kiefer in Norddeutschland (Englers Bot. Jahrbücher, Bd. 11, Heft 2, 1889, S. 123-133). Die Heide. Beitrag zur Geschichte des Pflanzenwuchses in Nordwesteuropa (Englers Bot. Jahrb . Bd. 14, Heft 5, 1892, S. 517—539). Die natürliche Pflanzendecke Norddeutschlands (Globus, Bd. 61, 1892, No. 6 und 7). Florenkarte von Norddeutschland für das 12. bis 15. Jahrhundert (Petermanns Mitteilungen, 1892, Heft 10, S. 231—235; mit Karte, Tat'. 18) und vieles andere. — 25 — alter, durch die moderne Kultur wenig beeinflusster Gärten zusammen- stellt. Auf diesem Gebiete ist noch wenig geschehen, und doch nähert sich schon die Zeit, wo solche Untersuchungen nicht mehr möglich sein werden, denn der Schwann neueindringender Pflanzen verdrängt mehr und mehr die alten. Eine Übersicht über diejenigen Pflanzen, die in Mecklenburg bis in das 3. Decennium dieses Jahrhunderts gebaut wurden, lieferte ERNST BOLL in seiner Geschichte Mecklenburgs etc., Bd. 2, Neubrandenburg 1856, S. 629, 630. Für die Provinz Schleswig-Holstein veröffentlichte der Verfasser ähnliche Zusammenstellungen, sowie zwei ältere Garteninventare. ') Ein Verzeichnis derjenigen Pflanzen, die in den Gärten der Nieder- sachsen bis zum Jahre 1830 etwa gebaut wurden, findet sich bei STEINVORTH (vergl. oben S. 8) auf S. 51—53. Für die Pflanzen der salzburgischen Gärten vergleiche man L. GLAAB, Über Pflanzen der salzburgischen Bauerngärten und Bauerngärten im allgemeinen. Deutsche botanische Monatsschrift, Jahrg. 10, 1892, S. 155 — 158, Jahrg. 11, 1893, S. 38—41. Eine Trennung zwischen alten und neueingeführten Gartenpflanzen ist in diesem Verzeichnisse nicht gemacht. Über die Gartenpflanzen, welche in der ersten Hälfte des 18. Jahr- hunderts in Mitteldeutschland (Umgebung von Regensburg) gebaut wurden, liefert genaue Auskunft J. W. WEINMANN, Phytanthozaiconographia, oder eigentliche Vor- stellung etlicher Tausend, sowohl einheimischer als ausländischer, aus allen vier Welttheilen etc. gesammelter Pflanzen, Bäume etc., in Kupfer gestochen von B. Seuter, J. E. Ridinger und J. J. Haid etc. etc. Vier Bände Fol. Regensburg 1737—45. Dies grossartig angelegte Werk enthält 1025 kolorierte Kupfer- tafeln, allerdings von verschiedenem Werte, denn die drei Kupferstecher waren in ihren Leistungen sehr ungleich. Neben vielen Apothekerpflanzen und exotischen Gewächsen finden sich auch unsere gewöhnlichen Garten- pflanzen. Will man untersuchen, welche Fortschritte (oder Rückschritte) in den letzten 150 Jahren in der Zucht von Nelken, Tulpen, Canna etc. etc. gemacht worden sind, so findet man in WEINMANNS Phytanthozai- conographia ein vorzügliches Vergleichsmaterial. Für die Bestimmung der Rassen von Gemüsen und Obstbäumen wurde benutzt *) Unsere Bauerngärten, Schleswig-Holsteinische Zeitschrift für Obst- und Garten- bau, 1891, No. 1, S. 4 — 7; Nachtrag dazu in No. 3, S. 19; aligedruckt in Heimat, Bd. 1, Kiel 1891, S. 166—173; Die Gärten der Insel Rom, Schl.-Holst. Zeitschrift f. Obst- u. Gartenbau, 1893, No. 1. S. 1 — 3; Unsere Bauerngiirten, II (in Verbindung mit H. Eschenburg), Heimat, Bd. 3, Kiel 1893, Heft 2, S. 36-45. — Zwei ältere Dokumente zur Geschichte des Gartenbaus in Schleswig-Holstein, Schriften des naturw. Ver. f. Schl.-Holst., Bd. 10, Kiel 1893, S. 1—20. — 26 — TH. RÜMPLER, Illustrierte Gemüse- und Obstgärtnerei, Berlin 1879, 8°. In allen Dingen, die sich auf praktischen Obst- und Gemüsebau beziehen, ist RÜMPLERS Buch ein vortrefflicher Ratgeber; die bei deu einzelnen Pflanzen angefügten historischen Bemerkungen sind aber sehr oft ganz falsch. Damit könnten wir die Liste der vorzugsweise benutzten Bücher schliessen. Aber ein Buch, das in keiner der genannten Rubriken sich zwanglos unterbringen liess, muss noch erwähnt werden, nämlich ERNST H. F. MEYER, Geschichte der Botanik. Studien. 4 Bände. Königsberg 1854 — 57. Leider ist MEYERS Geschichte der Botanik unvollendet geblieben, denn ein fünfter und sechster Band, die die Geschichte der neueren Zeit enthalten sollten, sind nicht erschienen. Trotzdem haben wir alle Ursache, dem Verfasser dankbar zu sein: jedem, der sich mit älteren botanischen Schriftstellern und deren Werken beschäftigen will, ist sein Buch ein zuverlässiger Ratgeber und Führer, den man um so mehr schätzen lernt, je mehr man mit ihm umgeht. Verzeichnis der gebrauchten Abkürzungen. Da die folgende Abhandlung ein öfteres Oitieren der angeführten Bücher sowie einer Reihe anderer notwendig macht, so erscheint es zweckmässig, wenn nicht notwendig, sich einiger Abkürzungen zu bedienen. Es ist der Versuch gemacht, diese Abkürzungen möglichst so einzurichten, dass der Titel des betreffenden Buches sich leicht daraus erkennen lässt. In solchen Fällen, wo nur ein Werk eines Verfassers existierte oder benutzt wurde, ist allein der Name des Verfassers, ganz oder abgekürzt, zur Verwendung gelangt; hier wird eine besondere Aufzählung wohl nicht nötig sein ; einige Beispiele mögen aber angeführt werden. Athen. = Athenaei Naucratitae dipnosophistae. Diosk. = Dioskoridis materia medica. Lenz = H. 0. Lenz, Botanik der alten Griechen und Römer. Matt. comm. = P. A. Matthioli opera omnia: hoc est, commentarii in VI libros Dioskoridis etc. Matt. Kräutb. = P. A. Matthioli Kreutterbuch durch J. Camerarium. Meyer I, II, III, IV = Ernst H. F. Meyer, Geschichte der Botanik, Bd. 1, 2, 3, 4. Plin. = C. Plini Secundi naturalis historia, etc. Für die häufiger benutzten Glossare sind folgende Abkürzungen benutzt: ahd. Gl. = A. H. Hoffmann (v. Fallersleben), Althochdeutsche Glossen, Breslau 1826, 4". CGLIII = Corpus Glossariorum Latinorum, Vol. III, ed. Georgius Goetz, Lipsiae 1892. Colm. Gloss. = M. Kleemann, Eiu mitteldeutsches Pflanzenglossar, aus dem 14. Jahrh., in Zeitschrift für deutsche Philologie, Bd. 9, 1878, S. 197—209. Königsb. Gloss. = Ernst Meyer, vergleichende Erklärung eines bisher noch ungedruckten Pflanzenglossars. Zweiter Bericht über das naturw. Seminar bei der Universität zu Königsberg. Königsberg 1837, 4°- — 28 — Mone = Botanisches Glossar aus dem Ende des 13. oder Anfang des 14. Jahrh.; Mone, Anzeiger für die Kunde der teutschen Vorzeit, 4. Jahrg., Karlsruhe 1835, S. 239—250. Sum. = Hoffmann von Fallersleben, Sumerlaten. Mittelhochdeutsche Glossen etc. Wien 1834, 8°. Aus der Zeitschrift für deutsches Altertum (ZfdA): .Prag. Gl. = Prager Glossen, 11. Jahrh., redigiert von Hoffmann von Fallersieben. ZfdA 3, Leipzig 1843, S. 468—477. Schi. Gl. = Schlettstädter Glossen, 12. Jahrh., redigiert von Willi. Wackernagel. ZfdA 5, 1845, S. 318—368. Vit. = Vocabularius latino-teutonicus, 11. Jahrh., redigiert von Hoff- mann von Fallerslehen. ZfdA 3. S. 368—381. Die älteren Schriften sind nach Buch, Kapitel etc. citiert, nur ATHEXAEUS nach Buch und Seite, das letztere nach der Zählung von CASAUBONUS. — Wenn ausser der Seite auch noch eine Zeile citiert werden musste, so wurde das Zeichen für Seite (S.) fortgelassen. Unsere Nutzpflanzen. xd vuv ri|.iepa bevbpa Kai tpuxä Kai OTr^pnata tratbeuOevxa üttö Yewp-pa<; xi- eaaäii; rcpö? f\\xäz io\e- rrpiv b£ f|v |uöva xd xuiv dfpiujv ylvr\ , irpeaßuxepa xtüv f||a^puuv övxa. Pkt. Tim. p. 77»- Y ergleichen wir die Abbildungen in den Kräuterbüchern des 16. Jahr- hunderts und in WEINMANNS Phytanthozaiconographia mit den Pflanzen, die gegenwärtig in unseren Gärten gezogen werden, so sehen wir deutlich, dass der Gartenbau in Deutschland während der letzten 300 Jahre be- deutende Fortschritte gemacht hat. Mit gleicher Geschwindigkeit wird sich aber der Fortschritt auf diesem Gebiete nicht immer bewegt haben. Über die ersten Anfänge des Gartenbaues in Deutschland wissen wir nur sehr wenig; vor dem 5. Jahrhundert kann davon wohl überhaupt nicht die Rede sein. Die Gärten der Merowingerzeit bestanden aber wahrscheinlich nur aus einem eingehegten Rasenplatz mit einigen Obst- bäumen und Bienenstöcken (K. TH. VON INAMA-STERNEGG, Deutsche "Wirthschaftsgeschichte bis zum Schluss der Karolingerperiode, Leipzig 1879, S. 172). Erst vom 8. und 9. Jahrhundert an datiert ein regel- rechter Gartenbau in Deutschland, hervorgerufen und beeinflusst durch die Benediktinermönche, die eine grosse Anzahl römischer Kulturpflanzen über die Alpen brachten. Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung hatte der Gartenbau in Italien auf grosser Höhe gestanden, war aber in der Folgezeit von dieser Höhe allmählich mehr und mehr herabgeglitten. Legen wir uns die Frage vor, ob wir heutigen Tages im Gartenbau ebensoviel oder mehr leisten als die Römer vor 2000 Jahren, so dürfen wir uns sagen, dass wir bei vielen Arten eine bedeutend grössere Anzahl von Kultur- rassen gezüchtet haben als die Römer kannten, während andere Pflanzen heute wie zur Zeit des PLINIUS nur in einer einzigen Form auftreten. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass manche in Deutschland gezüch- tete Kulturrassen das wärmere italienische Klima nicht vertragen können, während wir durch Treibhäuser und Mistbeete imstande sind, im Süden gezogene Rassen weiter zu ziehen. Wenn wir uns nun im Folgenden mit der Verbreitung der Nutz- pflanzen von Griechenland und Italien nach Deutschland beschäftigen wollen, so werden wir uns wohl gelegentlich die Frage stellen dürfen, ob eine bestimmte Pflanze schon den Alten bekannt gewesen ist. Wir werden uns aber sorgfältig davor hüten müssen, alles, was wir an besonderen und eigentümlichen Rassen von Nutzpflanzen besitzen, bei den Alten wiederfinden zu — 32 — wollen; gerade ein solches Bestreben ist die Ursache für so manchen Irrtum gewesen. Da unsere Untersuchung sich auf mehr als 200 Arten erstreckt, so kommt es darauf an, die Aufzählung dieser möglichst übersichtlich zu gestalten. Aber welchen Weg man hierzu auch einschlagen mag, stets zeigt sich die Unmöglichkeit, das Zusammengehörige auch wirklich nebeneinander zu stellen, mag man nun systematisch oder alphabetisch oder sonstwie verfahren. Da aber doch eine Entscheidung getroffen werden musste, so sind Gruppen gebildet, in die sich eine ganze Zahl von Pflanzen leidlich natürlich einreihen lässt. Führte die Untersuchung aber nebenher auf Pflanzen, die dieser Gruppe nicht eigentlich angehören, so sind sie dennoch hier stehen geblieben, um die Darstellung nicht gewaltsam zu zerreissen; das Aufsuchen einer bestimmten Pflanze muss doch jedesmal oder meistens durch das Register erfolgen. Die gewählten Gruppen sind folgende: 1. Zierpflanzen. 2. Heilpflanzen. 3. Technisch verwertbare Pflanzen. 4. Pflanzen des Küchengartens. 5. Obstbäume. 6. Bemerkungen über die Getreidearten. Am zahlreichsten sind die Pflanzen des Küchengartens vertreten ; deshalb sind unter diesen wieder mehrere Unterabteilungen gebildet, zum Teil nach der systematischen Stellung der eingereihten Pflanzen, aber auch in den übrigen Abteilungen sind zuweilen mehrere Pflanzen zu einer kleinen Gruppe vereinigt. Im Folgenden sind die Namen aus dem Capitulare und dem Bre- viarium vorangestellt und fett gedruckt; da sich bei diesen nicht immer entscheiden lässt, wie ihr Nominativ ausgesehen haben mag, so sind sie nach KEfiXERS Vorgänge in der Form aufgenommen, in der sie im Capitulare stehen ; dann folgt der botanische Name, der in den Fällen, wo Namen aus dem Capitulare etc. fehlen, voransteht. Hieran reihen sich die griechischen Namen bei THEOPHEAST, DIOSKOR1DES etc. und die neu- griechischen ; daran die lateinischen bei COLUMELLA, PLINIUS etc., sowie die italienischen und französischen. Man gewinnt dadurch meistens eine bequeme Übersicht. Die deutschen Namen sind in den Text aufgenommen. ' Was die botanischen Namen betrifft, so ist vielfach auf die älteren von LlNNE herrührenden zurückgegangen. Einmal werden diese allen denen, die nicht Botaniker von Beruf oder Neigung sind, bequemer sein als diejenigen, die in den letzten Decennien so viele Linneische Namen verdrängt haben ; zweitens aber sind die Namen LlNNES vielfach Sammel- namen, die mehrere heute abgegrenzte Arten umfassen und deshalb oft den etwas unbestimmten Sinn alter Pflanzennamen besser wiedergeben. — 33 1. Zierpflanzen. Unter den Gewächsen, welche die Alten in ihren Gärten zogen, hat es wohl kaum ein einziges gegeben, dein sie nicht besondere Heil- kräfte oder sonst irgend einen praktischen Nutzen zugeschrieben hätten. Zierpflanzen in unserem Sinne waren ihnen im Ganzen fremd. Wie sehr sie es jedoch verstanden, Bäume, Sträucher und blühende Pflanzen jeder Art zum Schmuck des Gartens und des Hauses zu verwenden, das wissen wir aus ihren Schriftstellern und aus antiken Wandgemälden Roms und Pompejis. Die Zahl der in dieser Weise benutzten Pflanzen ist aber immerhin eine verhältnismässig kleine. Die Lilie. Lilium Capitulare 70,1; Invent. 1,1; 11,6; Lilium candidum L., Lilie, weisse Lilie. Aeipiov Theophr. 6, 8, 1 ; Kpivov ßacnXiKÖv Diosk. 3, 106 ; neugr. Kpivog, wie alle lilienartigen Gewächse (Fraas). Candidum lilium Vergil Aen. 6,709, Colum. 9,4,4; album lilium Plin. 21,5,11; it. giglio; fr. lis. Bei den Schriftstellern des Altertums finden wir mehrere Lilien erwähnt. Eine heisst Kpivov (krinon) ; diese hat nach THEOPHRAST thränenartige Tropfen (ÖÖKpuov, 2, 2, 1) und Ausflüsse (baxpudjonc; auppori, 6, 6, 8), die erhärten und zur Fortpflanzung dienen. Gemeint sind hier offenbar Brutzwiebelchen, die in den Blattachseln vorkommen, und zwar bei der Feuerlilie, Lilium bulbiferum L. ; diese selben Brutzwiebelchen machen es möglich , die Feuerlilie dadurch zu vermehren , dass man Stücke des Stengels oder den ganzen Stengel in die Erde legt, wie THEOPHRAST (2, 2, 1) scheinbar nicht ohne Verwunderung und mit dem Bemerken erzählt, dass die Rose sich ebenso vermehren lasse. Eine andere Lilie wird von den Griechen Xeipiov (leirion) genannt; aus dem Gebrauch der Adjectiva, die mit leirion zusammengesetzt sind, geht hervor, dass hiermit die weisse Lilie, Lilium candidum L., gemeiut ist. Diese scheint hauptsächlich kultiviert worden zu sein, wenigstens bei den Römern, die sie lilium album oder candidum, die weisse Lilie, nennen. PLINIUS schildert den Eindruck, den die weisse Lilie zwischen blühenden Rosen hervorbringt (21, 5, 11); DlOSKORIDES nennt sie die könig- liche Lilie. Die genannten Lilienarten kommen beide in unseren Bauerngärten vor; aber sie sind nicht zur selben Zeit hineingelangt. Denn im Mittel- alter ist immer nur von einer einzigen Lilie die Rede, die stets lilium genannt wird, und in der Symbolik der christlichen Kirche als Sinnbild der jungfräulichen Reinheit und der Unschuld eine grosse Bedeutung hat; V. FlSCHER-BENZON, altd. Gartenflora. 3 — 34 — diese kann nach dem, was uns überliefert ist, nur die weisse Lilie sein. WALAFRIDUS STRABUS rühmt in seinem „Hortulus" die blendende Weisse und den Wohlgeruch der Lilie. Auch ALBERTUS MAGNUS (6, 370 u. 371) beschreibt unter dem Namen lilium die weisse Lilie sehr genau. Wir werden also annehmen dürfen, dass das lilium im Capitulare eben diese Lilie bedeutet. Bei KONRAD VON MEGENBERG (5, 47) wird die weisse Lilie lilig genannt, im 16. Jahrhundert heisst sie Gilgen, weiss Gilgen. Sie ist eine der häufigsten Blumen unserer Bauerngärten und noch heute dienen ihre mit Öl übergossenen Blumenblätter als Mittel gegen Brandwunden. Die Feuerlilie wird im 16. Jahrhundert unter dem Namen Gold- lilie vielfach genannt. Sie muss um diese Zeit oder etwas früher in unsere Gärten gelangt sein. Unter den „Lilien auf dem Felde" (Matth. 6, 28 : x& Kpiva toü crrpoö) sind Feuerlilien zu verstehen ; ULFILAS über- setzt Kpiva durch blömans (nach GRIM1IS Wörterbuch unter „Heide"), scheint also überhaupt keine Lilie gekannt zu haben. Rosen. Rosas Capitulare 70,2; Rosa gallica L., Zuckerrose, Essigrose; Rosa ceutifolia L.. Centifolie. 'Pööov Homer, Anakreon, Herodot; Theophr. 6,6,4-6; 6,8,5; Diosk. 1,130; neugr. to TpiavrdcpuMa tou y^ukoö (Blumen der Zucker- rose); tö TpiavTÖcpuXXa (Blumen der Centifolie). Rosa Varro, Vergil; Colum. 9, 4, 4; 10,282; de arboribus 30; Plin. 21, 4, 10: 21, 18, 73; it. rosa comune, rosa d'orto; rosa di cento foglie, rosa a bottoni; fr. rose. Die ersten gefüllten Rosen 1 ) scheinen bei HERODOT (8, 13b) erwähnt zu werden. Er erzählt, dass in den Gärten des Mi das in Macedonien von selbst Rosen wuchsen, die jede sechzig Blätter hatten und an Wohl- geruch die übrigen übertrafen. THEOPHRAST unterscheidet fünf blättrige Rosen, zwölf- und zwanzig- blättrige, ja sogar hundertblättrige, die Hekatontaphyllen (eKaiovräcpuMa); die letzteren wuchsen uui Philippi, wohin man sie vom Pangäusgebirge verpflanzt hatte. Die fünfblättrigen Rosen dürfen wir wohl der Haupt- sache nach als wilde Rosen oder Heckenrosen deuten, von denen Rosa sempervirens L. im heutigen Griechenland und im Orient die häufigste ist. Die Rosen mit mehr als fünf Blättern, nach unserem Ausdruck gefüllte Rosen, werden wir aber vornehmlich in den Gärten zu suchen haben. *) Den alten Egyptern war die Rose nicht bekannt, auch nicht den alten He- bräern ; wo in den älteren Teilen des alten Testaments (Prophet Hosea, im Hohen Liede) in Luthers Übersetzung das Wort „Rose" vorkommt, da ist es durch Feuer- lilie zu ersetzen (Hehn, S. Ü02). — 35 — DlOSKORIDES berichtet über die Rosen sehr wenig; bei COLUMELLA finden wir jedoch rote und gelbliche Eosen erwähnt (9, 4, 4 puniceae rosae luteolaeque; 10,287 rosa Sarrano clarior ostro, schimmernder als Sarranischer Purpur). PLINIUS folgt (21,4,10) der Hauptsache nach dem THEOPHRAST; die Eose, die auf dem Pangäusgebirge wächst, hat zahlreiche und kleine Blätter, wird aber dadurch veredelt, dass die An- wohner sie in die Gärten pflanzen, zeichnet sich indessen nicht durch besonderen Geruch aus. Diese Eose wird nach ihm cenlifolia genannt und findet sich auch in Campanien. In den Hermeneumata des CGL III kommt das "Wort centifolium zweimal vor, einmal in den Monacensia unter den Blumen, und zweitens in den Einsidlensia unter den Gemüsen ; *) ob wir es hier in beiden Fällen mit der Eose zu thun haben, ist doch wohl zweifelhaft, es müsste denn schon im zweiten Falle an eine Benutzung der Eose zu Konfekt, Glyko (yXukö), gedacht werden, wie es im heutigen Griechenland der Fall ist. Später ändert nämlich centifolium seine Bedeutung. In den Pflanzen- glossaren des CGL III bedeuten centifolium und millefolium die, offenbar gefüllte, Blüte des Granatapfels, ebenso wie myriophyllum in den „Libri Dynamidioruni".") Dieser eigentümliche Sprachgebrauch ist über das 11. Jahrhundert, wie es scheint, nicht hinausgegangen und vollständig in Vergessenheit geraten. Gefüllte Granatblüten erwähnt übrigens schon THEOPHRAST 1, 13,5. In der Zeit nach Karl dem Grossen sind die Angaben über Eosen zunächst sparsam , werden aber allmählich häufiger. WALAFRIDUS STRABUS besingt die Gartenrose im allgemeinen. Die heilige HILDEGARD führt die Eose (rosa) unter den Kräutern auf (1, 22) und rühmt sie als Heilmittel; unter den Bäumen nennt sie die Heckenrose, hyffa (3,52), mit lateinischem Namen tribulus (3, 63), die in den lateinisch-deutschen Glossaren liiefeltra, hieffaldra heisst. Sehr viel eingehendere Berück- sichtigung findet die Eose bei ALBERTUS MAGNUS. Unter dem Namen bedegar 3 ) beschreibt er (6, 42) die Wein- oder Apfelrose (Rosa rubiginosah.), die zu dem Geschlecht (genus) der Dornsträucher (spinae) gehört; in ihren Blättern, die namentlich im Frühjahr einen "Weingeruch aus- strömen, gleicht sie der Gartenrose (rosarius), ebenso in den Blumen, nur sind diese kleiner. Ferner erwähnt er (6, 43) die Heckenrose (Rosa canina L.), die auch zu den spinae gehört und tribulus genannt wird; ihre Blume ist grösser als die der Weinrose und wird wilde Eose (rosa sävesti'is) genannt, obgleich sie in Wahrheit nicht von der Natur der a ) Centifolium centifolium 192, 26 ; EKaxövqpuMov centifolium 265, 58. -) Balaostium . idest flores granate 536,45; balaostium idest centufolia 53^,53; balistion idest milfolius 587,61; 608,48; die Blume des wilden Granatapfels hiess ßaXotucrnov, Diosk. 1,154, balaustium bei Plinius. — Myriophyllum, quod et balasticon seu centilolium (Dynamidiorum libri duo, cur. A. Mai, S. 443 ; nach Meyer III, S. 498). 3 ) Das Wort bedegar stammt wahrscheinlich aus dem Arabischen. 3* — 36 — Rose ist (sed non est vere de natura rosae). Die eigentliche Rose (rosa) hat sehr viele Blumenblätter, oft mehr als 50 oder 60 (6, 212 u. 213); besonders gross wird der Stamm der weissen Rose (Rosa alba L.), der armdick werden kann (6, 212). Rote Gartenrosen werden 6, 213 erwähnt, daneben eine wilde Rose, die nach der gegebenen Beschreibung Rosa arvensis Hudson ist. Mit ganz besonderer Sorgfalt beschreibt ALBER- TUS MAGNUS die Kelchblätter der Rose (6, 214). Bei KONRAD VON MEGENBERG finden wir bedegar wieder (4A, 8), derauf deutsch hagdorn oder weithagen genannt wird und dessen Blätter und Früchte kleiner sind als diejenigen des rösendorns oder veltdorns (Rosa canina L.). Die Gartenrose wird rosarius und rösenpaum genannt (4 A, 44), ihre Blumen rosa und ros, und von diesen sind die frisch aufgeblühten starkroten (zemäl roten) besser als die bleichen ; aus Rosenblättern wird gemacht : rosenhonig (mel rosaceum), zukkerrösät, rosensyrop, rosenöl, rosenwazzer. Im Vorhergehenden haben wir für eine Anzahl wildwachsender Rosen die botanischen Namen angeführt, von den Gartenrosen ist aber nur eine einzige mit Namen belegt worden, nämlich die weisse Rose (Rosa alba L.). Zu welcher Art oder zu welchen Arten mögen die übrigen gehören? Die Beantwortung wird dadurch erschwert, dass die in Betracht kommenden Rosenarten nicht nur stark variieren, sondern auch zu Bastardbildungen sehr geneigt sind, und ferner dadurch, dass gewisse Rosennamen , wie Centifolie, von verschiedenen Schriftstellern offenbar in sehr verschiedenem Sinne gebraucht werden. Nach W. 0. FOCKE, 1 ) dem wir uns in allen wesentlichen Punkten anschliessen, ist die Zucker- oder Essigrose, Rosa gallica L. , die wichtigste Stammart unserer vor- züglichsten Garten- oder Edelrosen. In der That bietet sie eine grosse Anzahl von Formen dar, ist teils niedrig, teils stark strauchig und hoch, hat mehr oder weniger gefüllte, dunkelrote, hellrote, gescheckte oder fast weissliche Blumen ; ausserdem variieren die Blumenblätter auch noch in der Grösse. Die Zuckerrose wächst wild in Südeuropa und Klein- asien; im heutigen Griechenland wird sie häufig kultiviert und aus ihren Blumenblättern wird ein sehr beliebtes Konfekt oder Glyko (jXukö) be- reitet. Die Centifolie ist vielleicht eine Varietät der Zuckerrose, mit grösserer Wahrscheinlichkeit aber ein Bastard derselben, da sie in Tracht, in Bau und Farbe der Blume recht erheblich von der Zuckerrose ab- weicht. In den Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts und selbst in WEINMANNS Phytanthozaiconographie ist keine Rose abgebildet, die auch nur entfernt derjenigen Centifolie gliche, die früher in unseren Bauern- gärten gebaut wurde. Diese Centifolie, mit ihren nickenden, zart rosen- farbenen Blumen, die sich eigentlich niemals vollständig öffneten, scheint ein ziemlich spätes Produkt der Roseuzucht zu sein. Die weisse Rose l ) W. O. Fockb, Rnsaceae, in A. Engler und K. Prantl , Die natürlichen Pflanzenfamilien, Teil 3, Abteilung 3, Leipzig 1888. — Über die Edelrosen ver^l man S. 47 ff. — 37 — hält man für einen Bastard zwischen der Zuckerrose und der Heckenrose, Rosa canina L. ; sie ist noch niemals wildwachsend gefunden. Wenn wir uns nun die Frage vorlegen, welche Rose bei den Schriftstellern des Altertums gemeint sein kann, so werden wir wohl an die Zuckerrose (Rosa gallica L.) mit ihren Varietäten denken müssen. Die sechzigblättrige Eose HERODOTS braucht nichts anderes zu sein, denn die gefüllten Rassen der Zuckerrose duften zum Teil stark, jeden- falls stärker als die wilden Rosen. Auch die roten Rosen COLUMELLAS werden kaum etwas anderes sein; wenn er ausserdem eine gelbliche (hdeola) Rose anführt, so deutet das vielleicht darauf, dass die Römer schon die in Kleinasien bis Afghanistan vorkommende gelbe Rose, Rosa lutea Miller, kultiviert haben. Die im Capitulare genannte Rose werden wir aber auch wohl als die Zuckerrose deuten müssen, die durch die folgenden Jahrhunderte bis in die Gegenwart hinein eine häufig kultivierte Garten- pflanze war und jetzt ebenso wie die Centifolie den Remontanten oder Hybridrosen weichen muss. Im 16. Jahrhundert werden schon eine grosse Zahl von Rosen kultiviert. So finden wir bei TABERNAEMONTANUS (2, S. 808 ff.) die weisse Rose, die Zuckerrose, Provinzrosen, die der Zuckerrose nahe stehen, Muskatrosen (Rosa moschata Miller), die Pimpernellrose oder Dünenrose (Rosa pimpineUifolia L.), gelbe Rosen und eine unbewehrte, die vielleicht die Zimmtrose (Rosa cinnamomea L.) ist, oder aber eine Monatsrose. Narcissen. Die Blume vdpKicrffos (narkissos), die von THEOPHRSAT 6, 6, 9 erwähnt wird, muss wegen ihrer späten Blütezeit Narcissus serotinus L, die späte Narcisse, sein. Da sie bei uns nicht gebaut wird, so kommt sie für uns nicht in Betracht, ebensowenig wie die Tazette, Narcissus Tazetta L., die wohl in Töpfen, aber sehr selten im freien Lande gezogen wird. Die Alten verstanden unter dem Namen Narcissus ebenso wie wir mehrere Arten, von denen für uns namentlich die beiden folgenden in Betracht kommen. Narcissus poeticus L., weisse Narcisse, Pfingstlilie. Diese meint DlOSKORIDES 4, 158, wenn er vom vdpKicrcroq sagt, dass seine Blume weiss sei und in der Mitte eine safrangelbe, bei einigen auch purpur- farbige Höhlung (koiXov) habe. Auch gehört hierher die zweite Art des narcissus bei PLINIUS (21, 5, 12) mit weisser Blume und purpurnem Kelch. Narcissus Pseudonarcissus L., gelbe Narcisse, Osterlilie, wird bei den Alten nicht deutlich erwähnt, fehlt in Griechenland ganz, kommt in Italien stellenweise häufig vor, und findet sich wie die vorhergehende auf pompejanischen Wandgemälden (COMES, S. 42 und 43). Beide heissen bei den Italienern giracapo und narcisso. In den Pflanzenglossaren kommt das Wort narcissus selten vor; es — 38 — wird durch Zwiebel (bulbus), Waldlilie, wilde Zwiebel etc. 1 ) erklärt, so dass man zweifelhaft werden kann, ob von Narcissen die Rede ist. ALBERTUS MAGNUS spricht (6, 394) von narcissus als einem Kraut, das in Blättern dem Porree ein wenig ähnlich sei; er könnte also sehr wohl eine echte Narcisse meinen. Bei den übrigen Schriftstellern des deutschen Mittelalters wird die Narcisse nicht erwähnt, im 16. Jahrhundert finden wir aber in den Kräuterbüchern eine grosse Zahl von Narcissen unter dem Namen Narcissenröslein , Zeitlosen, Hornungsblumen etc. Es ist möglich, dass diese plötzliche Fülle durch die Blumenliebhaberei der Türken beeimiusst ist, wenigstens nennt CAMERARIUS (Hortus Medicus 5. 104, 105) zwei Narcissenarten konstantinopolitanisch, und sagt, dass eine von diesen ihm aus Konstantinopel von einem Freunde geschickt worden sei. Narcissen sind bis auf die Gegenwart beliebte Garten- pflanzen gewesen, fangen nun aber an unmodern zu werden. Die Hyacinthe. Der Hyakinthos (üdiuvGoc;) der griechischen Dichter ist unser Gladiolus communis L (vergl. unten S. 46); es wird aber bei THEOPHRAST und DIOSKORIDES und auch bei COLUMELLA eine ebenso genannte Pflanze erwähnt, die nach den Beschreibungen und sonstigen Umständen (sie wird bei THEOPHRAST neben Sicpiov, unserem Gladiolus, erwähnt 6, 8, 1) etwas anderes sein muss. Aus dem , was THEOPHRAST sagt, lässt sich nicht viel entnehmen. DIOSKORIDES giebt 4, 63 eine ziemlich eingehende Beschreibung seines Hyakinthos: er hat Blätter, die denen des Bolbos gleichen, einen Stengel von der Länge einer Spanne, glatt, dünner als ein kleiner Finger, grün; dessen Blüten tragendes Ende ist gebogen (KÖunv eTTiKeinevnv KupTrjV seil, ex 61 ) un( i V °H von rötlichen (oder bläulichen Tropqpupoei6r|c;) Blumen. Der Bolbos (ßoAßoc; eöujbmo? Diosk. 2, 200) ist eine Traubenhyacinthe , Muscari comosum Miller, deren Zwiebeln, heute noch ßoXßoi genannt, gekocht oder in Essig gelegt von den griechischen Landleuten gegessen werden.' 2 ) An diese Traubenhyacinthe dürfen wir also nicht denken. Schwierigkeiten macht der unbestimmte oder unsichere Begriff Tropcpupoöc; oder purpareus, und die Abschwächung zu Tropqpupoeibr)5 oder purpurascens, denn sie drücken eine Mischfarbe zwischen rot und blau aus, die bald mehr nach der Seite des Roten, bald mehr nach derjenigen des Blauen gehen kann. Aber gerade deswegen könnte die Hyacinthe des DIOSKORIDES unsere Hyacinthe, Hyacinthus Orientalin ') CGL III: narcissus . i . uuluus (statt bulbus) 570, 4; narcissus lilius silvaticus 570, 19; narcissus bulbus agrestis 593, 11; — narcisso holtlilie (Königsb. Gloss.). -) In den Hermeneumata des CGL III werden ßo\ßoi oder bulbi unter den Speisen (de escis) aufgeführt: ßootXßoi bolbi 14,59; bolboae bulbi 87,48; bolbi bului 184,7; ßo\ßou uulbi 314,55; da die Zwiebeln der Küche ihre besonderen Namen haben und unter den Gemüsen aufgeführt sind, so werden hier wohl die Zwiebeln von Muscari comosum gemeint sein, die heute noch in Italien gegessen werden. — 39 — L., sein, deren Heimat man heute sogar in Südeuropa sucht. Das einzige, was man dagegen einwenden könnte, ist der Umstand, dass die Hyacinthe in allen Pflanzenglossaren und hei den botanischen Schriftstellern des deutschen Mittelalters fehlt, und erst hei den Schriftstellern des 16. Jahr- hunderts wieder erscheint. Aber warum soll es der Hyacinthe nicht haben gehen können, wie es beispielsweise der Narcisse ergangen ist? Die etwas zärtliche Hyacinthe war zunächst kein Gewächs für deutschen Boden, und wo es sich vor allem darum handelte, nutzbringende Pflanzen in fremdes Erdreich zu verpflanzen, da musste die nur durch Farbe und Geruch erfreuende Hyacinthe vorläufig zurückbleiben. Bei COLUMELLA ist auch an mehreren Stellen von einer Hyacinthe die Bede. Wo im 9. Buche die Pflanzen aufgezählt werden (9, 4, 4), die den Bienen Honig darbieten, wird auch „caelestis numinis hyacinthus" genannt, etwa eine Hyacinthe von blauer Farbe, wenn man „luminis" statt des unverständlichen „numinis" lesen darf? Im zehnten Buche (v. 100) wird verlangt, dass schneeweisse und blaue Hyacintben gepflanzt werden („nee non vel niveos, vel caeruleos hyacinthos," sc. pangite); die rost- roten Hyacintben (ferruginei hyacinthi), die v. 305 erwähnt werden, entsprechen wahrscheinlich unserem Gladiolus (vergl. unten S. 46). Haben wir nun den Hyakinthos des DlOSKORIDES als unsere wohlriechende Hyacinthe gedeutet, so liegt eigentlich kein Grund vor, den Hyacinthus des COLUMELLA als etwas anderes zu nehmen. Die Hyacinthe heisst im heutigen Italien diacinto, giacinto, iacinto; denselben Namen führen aber auch noch andere Pflanzen, wie Scilla bifolia L, die sowohl blau wie weiss vorkommen und in Gärten gezogen werden. Ob COLUMELLA statt unserer Hyacinthe etwa Scilla bifolia gemeint hat, lässt sich nicht bestimmt verneinen, aber ebensowenig be- stimmt bejahen. Die Einführung der Hyacinthe nach Deutschland erfolgte von Konstantinopel aus, wohin sie von den blumenliebenden Türken gebracht worden war. Zunächst verbreitete sie sich langsam. HlEROXYMUS BOCK kennt sie überhaupt noch nicht. In MATTIOLTS Kräuterbuch ist Muscari comosum Miller unter dem Namen Hyacinthus abgebildet; der Heiaus- geber CAMERARIUS hat aber Abbildungen von Hyacinthus orientalis L. hinzugefügt, und zwar nach Exemplaren, die er dem Beisenden Bau wolf verdankte. Im 17. Jahrhundert gab es schon sehr viele Spielarten, so dass PAUL HERRMANN in seinem Katalog des Leydener Gartens, 1687, mehr als zwei Seiten gebrauchte, um die von ihm gebauten aufzuzählen. Veilchen, Levkoje, Goldlack und Viole. Eine Anzahl Pflanzen mit angenehm duftenden Blumen wurde von den Griechen i'ov (ion), von den Bömern viola genannt; die besonderen Arten wurden dann durch hinzugefügte Adjektive kenntlich gemacht, ein Verfahren, das sich bis ins 16. Jahrhundert und später erhalten hat. — 40 — Diese Pflanzen gehören nach unseren Begriffen nicht nur verschiedenen Gattungen, sondern sogar verschiedenen Familien an. Das Veilchen, Märzveilchen, Viola odorata L. Mekxv iov Theophr. 6,6,7; 6,8,2; i'ov Tropqpupoöv Diosk. 4,120; wird in Griechenland viel in Gärten kultiviert, namentlich mit gefüllten Blumen, und daselbst mit dem türkischen Namen ueve£eq genannt; wild wächst in Griechenland eine der Viola odorata L. verwandte, aber weniger stark duftende Art, die Viola Thessala Boiss. et Sprun. (v. Heldreich). Nigra viola Verg. Ecl. 10, 39 ; viola purpurea Plin. 21, 6, 14; 21, 19, 76; viola quae ion appellatur et purpurea Plin. 21,11,38; it. viola mammola, viola maura, violetta, auch bloss mammola, mammoletta; fr. violette. Bei HOMER (Od. 5, 72) wird schon ein i'ov erwähnt, das unser Veilchen oder eine nahe verwandte Art sein kann. Die Römer nannten das Veilchen, wenn sie es genau bezeichnen wollten, viola purpurea, was unserem „blauen Veilchen" entspricht, ebenso wie das i'ov Tropqpupoöv (ion porphyrün) des DlOSKORIDES; THEOPHRAST nennt es dunkles Veilchen, und ähnlich spricht WALAFRIDUS STRABUS (v. 220) von einer viola nigella. Bei der heiligen Hildegard ist 1, 103 von einer viola die Rede, ebenso bei KONRAD VON MEGENBERG (5, 85), wo als deutscher Name viol angegeben wird. Obgleich an beiden Stellen keine Be- schreibung und kein charakteristisches Beiwort gegeben wird, so deutet dennoch an der ersten die frühe Blütezeit, an der zweiten die Anwendung (Veilchensirup) auf das Veilchen; freilich wurde auch vom Goldlack Veilchensirup gemacht. ALBERTUS MAGXUS beschreibt das Veilchen 6, 464; an einer andern Stelle (5, 117) nennt er es echtes oder wahres Veilchen (viola vera) im Gegensatz zum Goldlack (viola crocea). Das Veilchen heisst im 16. Jahrhundert Viol, Veiel, Mertzenveiel. Es ist bis auf die Gegenwart eine beliebte Zierpflanze geblieben und findet sich in Norddeutschland vielfach als Folge der Kultur verwildert. Levkoje, Matthiola incana B,. Br. AeuKÖv i'ov Theophr. 6, 6, 7 ; XeuKOiov Theophr. 6, 8, 1, Diosk. 3, 128; neugr. ßioXcrra, ebenso wie die Folgende. Pollens viola Verg. Ecl. 2,47; leucoium Colum. 9,4,4; candidum leucoium Colum. 10, 97 ; viola alba Plin. 21, 6, 14; it. fior bono, fior bianco, leucoio bianco und purpureo, viola bianca, violaciocca bianca, pallida und rossa; fr. violier, giroßee. Nach DlOSKORIDES ist das Leukoion (wörtlich „helles Veilchen") seinen Blumen nach verschieden und entweder weiss, oder gelb (unXivov, quittenfarbig), oder blau (xuotvoüv), oder purpurn (Tropqoupoüv) ; PLINIUS unterscheidet purpurne, gelbe und weisse Veilchen, und in einem Glossar des CGL III werden weisse, rote und blaue Veilchen genannt. 1 ) Als '1 Violarum venera sunt tria . i . alba rosea et celina (579, 13). — 41 — Levkojen im heutigen Sinne dürfen wir die weissen Veilchen und das weisse Leukoion nehmen; das purpurne und das blaue Veilchen ist unser Veilchen, das gelbe, sowie das gelbe Leukoion unser Goldlack. Zweifel- haft bleiben das blaue und purpurne Leukoion bei DlOSKORIDES, während das rote Veilchen des Glossars wohl den Levkojen zuzuzählen ist. Bei den botanischen Schriftstellern des deutschen Mittelalters be- gegnen wir der Levkoje nicht, wohl aber bei denen des 16. Jahrhunderts, von denen sie Leucoium 1 ) und „Welsch Veiel" genannt wird; TABERNAE- MONTANUS bemerkt, sie sei kürzlich aus Welschland gekommen. Die Levkoje wird heute in vielen Varietäten und Spielarten gebaut; sehr schöne gefüllte weisse Levkojen kommen schon im März aus Norditalien und Südfrankreich. Goldlack, Cheiranthus Cheiri L. AeuKÖiov ur|\ivov Diosk. 3, 128; neugr. ßioXtTTCt (v. Heldreich), xct Krrptva (Fraas). Viola lutea Plin. 21,6,14; it. leucodio, leucoio, leucoio giallo, cheiri, viola, violaciocca ; fr. violier. Ausser den schon angeführten Stellen, an denen der Goldlack bei den Schriftstellern des Altertums erwähnt wird, giebt es noch eine, wo vom Goldlack die Rede zu sein scheint, nämlich bei COLUMELLA 10,101: „viola, quae frondens purpurat auro", das Veilchen, welches sich belaubend von Gold glänzt, oder wie wir sagen würden, das Veilchen, dessen Blüten zwischen dem Laube goldig schimmern. ALBERTUS MAGNUS spricht von einem safrangelben Veilchen (viola crocea 5, 117), das das wahre Veilchen im Geruch nachahmt; hier kann also nur an den Goldlack gedacht werden, der bei der heiligen Hildegard und bei KONRAIJ VON MEGENBERG nicht erwähnt zu werden scheint. Im 16. Jahrhundert heisst der Goldlack viola lutea, leucoium luteum und aureum, auf Deutsch geel Veiel, gelb Veiel, gelb Nägelveiel etc. Er wurde mit einfachen und gefüllten Blumen kultiviert und zeigte viele Varietäten in Farbe und Grösse der Blumen. Noch jetzt ist er beliebt, namentlich als Topfpflanze. Auf der Insel Helgoland ist er zusammen mit dem Kohl am felsigen Abhänge unter dem Garten des Gouverneurs verwildert. Nachtviole, Hesperis matronalis L. Die Nachtviole ist in Norddeutschland eine sehr beliebte Zier- pflanze und wird in zwei verschiedenen Formen kultiviert: einmal mit *) Neben Levkoje und Goldlack wurden im 16. Jahrhundert auch noch mehr Pflanzen Leucoium genannt, nämlich ausser unserem Schneeglöckchen, Galanthus nivalis L., auch noch solche, die der heutigen Gattung Leucoium angehören. Taüee- naemontanüs (2, S. 328) nennt Leucoium vernum L. und das Schneeglöckchen beide Leucoium bulbosum, auf deutsch weiss Hornungsblume, Sommerthürlein und Schnee- tropfen. — 42 — einfachen lilafarbigen Blumen, und zweitens mit gefüllten weissen, zu- weilen helllila angelaufenen Blumen. Während sie im ersten Falle bis meterhoch wird und ihre Blumen in einer ausgesperrten Rispe trägt, bleibt sie im zweiten Fall niedrig und ihre Blumen sind meist in eine einfache Traube zusammengedrängt. Gewöhnlich wird sie Viole oder Nachtviole genannt, man hört auf dem Lande aber auch den Namen „Viöl matternäl". Die kresseartig schmeckenden grünen Blätter und die Samen dieser Pflanze wurden früher in den Apotheken als Herba et Semen Hesperidis s. Violae matronalis s. damascenae geführt. Im 16. Jahr- hundert heisst die Nachtviole Viola matronalis und auf Deutsch Winter- veiel, Winterviole (TAB.). Der Name viola matronalis findet sich schon bei DIOSKORIDES (3, 128) als Synonym von leucoium, wird allerdings von Manchen für einen Zusatz von späterer Hand gehalten. PUNKTS erwähnt 21, 7, 18 eine Pflanze hesperis, die bei Nacht stärker riecht (hesperis noctu magis ölet). Da unsere Nachtviole diese Eigenschaft in sehr hohem Grade zeigt, da sie in Italien wild wächst und dort heute esperide und viola matronale genannt wird, so kann es nicht zweifelhaft sein, dass die Römer auch diese Zierpflanze gekannt haben ; eine strenge Trennung von der Levkoje werden sie aber kaum vorgenommen haben. Goldblume und Vexiernelke. Die bisher genannten Zierpflanzen zeichneten sich durch ihren Duft aus; wir haben jetzt zwei anzuführen, die nur ihrer Farbe wegen Eingang in die Gärten gefunden haben. Chrysanthemum coronarium L., Goldblume. BoLKpOaXuov Diosk. 3, 146 ; xPucctvBeuov Diosk. 4, 58 ; neugr. t£i£iu- ßöXa (Fraas), auf Kreta uavxnXiöa (v. Heldreich). Buphthalmus Plin. 25, 8, 42 ; it. fior d'oro, bambegelle. Die Nachrichten über die Goldblume fliessen nur spärlich; dass sie aber, wenigstens von den Römern, gebaut worden ist, geht aus der schönen Abbildung auf dem Wandgemälde in der Villa der Livia in Primaporta mit Sicherheit hervor, und zwar werden hier zwei Rassen dargestellt, eine mit gelben und eine mit weisslichen Blüten (Antike Denkmäler, herausgegeben vom Kaiserlich Deutschen Archäol. Institut, Bd. 1, Berlin 1891, Taf. 11). DIOSKORIDES und PLINIUS erzählen, dass ihre jungen Triebe gegessen würden; das geschieht in Griechenland und Italien noch heute. Es ist uns nicht ganz verständlich, wie die Alten die Goldblume haben Ochsenauge (bouphthalmon) nennen können; die Italiener bezeichnen aber heute noch die grosse Wucherblume (Chrysan- themum Leucanthemum L.) mit demselben Namen (ochio di bove). Sehr viele Jahrhunderte ist von der Goldblume nicht die Rede, erst im 16. Jahrhundert begegnen wir ihr in den Kräuterbüchern und zwar unter diesem Namen. Aber im Bestreben, das Chrysanthemum des DIOSKORIDES zu deuten, wurde bald die Saatwucherblume (Chrysanthemum — 43 — segetum L.), bald die echte Groldblume (Chr. coronarium LJ, herangezogen. In Norddeutschland ist die Goldblume eine ziemlich alte Kulturpflanze, aber da ihre Samen jedes Frühjahr neu gesät werden müssen, so sieht man sie auf dem Lande nur in solchen Gärten, die sich einer besonders sorgfältigen Pflege erfreuen. Coronaria tomentosa R. Br. (Agrostemma coronaria L.), Vexiernelke, Stechnelke. Auxviq Theophr. 6,8,3; Xuxvic; 0xecpavuj|aaTiKn Diosk. 3,104. Lyehnis Plin. 21,4,10; 21,11,39; rosa graeca Plin. 21,4,10; it. coronaria, erba coronaria, lichnide. Die Vexiernelke erscheint ebenso wie die Goldblume nach langem Vergessensein wieder im 16. Jahrhundert. Sie heisst Lyehnis coronaria bei MATTIOLI und TABERNAEMONTANUS, rosa Mariana und ßos Jovis bei BOCK und wird auf deutsch Margenröslein oder Märgenröslein ge- nannt; heute wird sie in weissen und roten Farben gezogen und ist immer noch eine leidlich beliebte Zierpflanze. Schwertlilie und Gladiolus. Gladiolum Capitulare 70,17; Iris germanica L. und I. ßorentina L. Iris, Schwertlilie, Schwertel. "Ipi? Theophr. 4,5,2; Diosk. 1,1; neugr. Kpivo?. Iris Oolum. 12,27; 12,28,1; iris Illyrica Colum. 12,20,5; iris Graeca Colum. 12,51,2; iris Plin. 21,6,19; 21,20,83; chiaggiolo, giglio azzurro, ireos, iride; Iris ßorentina heisst giglio bianco ; fr. glaieul. Nach DIOSKORIDES wurde die von ihm als Iris bezeichnete Pflanze von den Römern auch gladiolus genannt, ebenso wie die von ihm Xiphium (Sicpiov, 4, 20) und Xyris (£upi<;, 4, 22) benannten nebenher gladiolus hiessen; von den beiden letzten ist Xiphium unser Siegwurz oder Gladiolus (Gladiolus communis L.) und Xyris eine nicht ganz sicher bestimmte, aber in Italien wildwachsende Irisart. Die Verwirrung wird durch die allen angeführten Pflanzen gemeinsamen schwertförmigen Blätter herbeigeführt, die die Ursache für die Namen Gladiolus (kleines Schwert) und Schwertel sind. Der Name Iris ist bei den angeführten Schriftstellern vieldeutig, denn er umfasst alle ihnen bekannten Arten, von den wilden bis zu den in Gärten angepflanzten ; von diesen ist iris illyrica wahrscheinlich unsere Iris germanica L., vielleicht auch Iris ßorentina L., deren nach Veilchen duftende Wurzel nach PLINIUS (21, 20, 83) damals den zahnenden Kin- dern ebenso um den Hals gehängt wurde, wie es noch heute geschieht. Aus den Glossaren des CGL III geht nun hervor, dass in späterer Zeit iris durch gladiolus und gladiola verdrängt wurde, denn es wird iris (und seine Formen) *) fast jedesmal durch eines von diesen Worten übersetzt. ') Hyrius . gladiolo 546, 65 ; hyrius . i . gladiolus 583, 32 ; gladiolus irius 591, 25 ; 612,41; ireus gladiolo 632,23; xiris . i . gladiolus 579,44. — ius . illirica . idest — 44 — Iris illyrica heisst einmal liliwm celinum, einmal liliwm purpureum, also blaue Lilie, unsere Iris germanica L., im übrigen, wie aucb das einfache iris, gladiolus hortensis; wegen ihrer Heilkräfte werden die Irisarten auch Solidago und Solidago minor genannt. 3 ) WALAFRIDUS STRABUS hat eines der Gedichte in seinem Hortulus Gladiola überschrieben, und REUSS hat diese Gladiola als Gladiolus com- munis L. gedeutet, aber mit Unrecht. Zunächst nennt WALAFRIDUS die Farbe der Blume blau oder dunkelblau und spricht dann allerdings vom Hyacinthus und von dem auf seinen Blumenblättern aufgezeichneten Namen oder Buchstaben. 3 ) Der letztere Umstand hat wahrscheinlich REUSS zu seiner Deutung ver- anlasst, denn der Hyacinthus (üükivöoc;) der griechischen Dichter ist unser gewöhnlicher Gladiolus (Gladiolus communis L.), der auf den drei unteren Perigonzipfeln je einen gelblich weissen Streifen trägt. Diese drei Streifen wurden von den Alten als AI gelesen und sollten den griechischen Klageruf darstellen : der Jüngling Hyacinthus war von Apollo beim Discuswerfen erschlagen worden, und aus seinem Blute sprosste die nach ihm benannte Blume hervor. Dieser Hyacinthus ist aber nicht dunkelblau wie das Veilchen, sondern rot. Wir stehen bier also vor einem Widerspruche. Sehen wir uns zunächst den Sehluss des Gedichtes an, so erfahren wir, dass die Wurzel der gladiola als Mittel gegen Blasenleiden benutzt wird und dass sie den Tuchwalkern dient, um Leinenzeug zu stärken und mit Wohlgeruch zu versehen. Nun müsste gladiola nach damaligem Sprachgebrauch Iris germanica L. sein ; dazu würde die blaue Farbe stimmen, ebenso die Anwendung in der Medizin und Technik (über die letztere wolle man unten unter Flachs vergleichen), aber dagegen scheinbar die Buchstaben auf den Blumenblättern. Indessen trägt Iris germanica auf den äusseren Perigonzipfeln je einen von fädlichen Hervorragungen gebildeten gelben Streifen, Bart genannt, und einem dichterisch angelegten Gemüt kann es nicht schwer fallen, diese drei Streifen als AI zu lesen. So wird es auch WALAFRIDUS STRABUS gemacht haben, denn unseren Gladiolus hat er wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen. Bei der heiligen HILDEGARD steht in der Strassburger Ausgabe gladiola, in der neusten Ausgabe (1, 118) swertula; auch hier geht aus lilium . celinum 539, 52 ; iris illirica . idest lilium purpureum 539, 66 ; irisilirica gladiolus hortensis 591,36; 612,63; gladiolus ortensis . i . yrius 564,68; eine iris airicae wird auch als gladiolus bezeichnet 562,29; 565 68. 2 ) Iris illirica idest soldagine 540, 5 ; 547, 9 ; solagominor irius 595, 30 ; gladiolo radix idest solago minor 612, 19. ") „Tu mihi purpurei progignis floris honorem, Prima aestate gerens violae jucunda nigellae Munera, vel qualis mensa sub Apollinis alta Investis pueri pro morte recens Hyacinthus Exiit et regis signavit vertice nomen." — 45 — der Anwendung als Heilmittel hervor, dass eine Iris gemeint ist. AL- BERTUS MAGNUS (6, 355) unterscheidet zwei Arten gladiolus; die eine Art wächst an trockenen Orten und hat eine blaue Blume (florem iacinc- tinum), ist also Iris germanica L., die andere wächst im Wasser und hat eine ähnliche Blume wie die vorhergehende, aber gelb (croceus), wird von ALBERTUS auch gladiolus aquosus genannt und ist daher Iris Pseudacorus L. Die Pflanze, welche ALBEBTUS MAGNUS (6, 473—475) unter dem Namen yreos beschreibt, scheint Iris florentina L. zu sein; was er über die Blume sagt (compositus est ex albo et citrino et coelesti et purpureo, et propter hanc varietatem vocatur yreos), stimmt zwar nicht, wohl aber das über die Wurzel angeführte, und vielleicht hat er nur diese aus eigener Anschauung gekannt. Zu damaliger Zeit wurde übrigens Iris florentina mit yreos bezeichnet, denn MATTHAEUS SYLUATICUS sagt, dass yreos eine weisse Blume habe. KONRAD VON MEGENBERG nennt gladiolus auf deutsch slateu- kraut, nach der Gestalt der Blätter auch swertlinch oder swertelkraut und unterscheidet wie ALBERTUS MAGNUS zwei Arten. Die eine wächst an trocknen Orten und hat blaue Blumen (pluomen in ains jächandes varb), die andere hat gelbe Blumen und wächst an nassen Stellen; das Kraut der letzteren heisst auch carectum. Andere Irisarten kennt er nicht. Im 16. Jahrhundert ist die Zahl der kultivierten Irisarten sehr gestiegen. Sie führen jetzt den lateinischen Namen Iris, dem nach Farbe. Vaterland etc. noch ein oder mehrere Adjektive hinzugefügt werden ; der deutsche Name ist Veyelwurtz, Himmelschwertel, Sehwertel, auch Gilgen und Lügen. Iris germanica L. wird „blaw Sehwertel" oder „blaw Gilgen" genannt. Nach dem Gesagten werden wir mit KERNER annehmen müssen, das der Gladiolus des Capitulare eine Irisart gewesen ist; welche es war, bleibt zweifelhaft, doch wird man in erster Linie an Iris germanica L. denken dürfen, die noch heute mit ihren schönen blauen Blumen den Schmuck so vieler Gärten ausmacht. Iris florentina L., die ebenso wie Iris sambucina L. nach Süden zu in den Gärten häufiger wird, wurde wohl nicht immer genau von Iris germanica geschieden; sie könnte also auch mit gemeint gewesen sein. Der Vollständigkeit wegen möge hier unsere gemeine Iris oder Wasser-Schwertlilie, Iris Pseudacorus L. , erwähnt werden, obgleich sie keine eigentliche Zierpflanze, sondern eine Arzneipflanze ist oder war; ihre Wurzel wurde in den Apotheken als Radix Pseudacori s. Acori pa- lustris s. adulterini geführt. Sie wächst ebenso wie in Deutschland auch in Italien wild und ist lange Zeit, bis ins 16. Jahrhundert hinein, statt des echten Kalmus benutzt worden , wie von HIERONYMUS BOCK, C. BAUHIN und anderen ausdrücklich bezeugt wird. Dadurch ist eine Verwirrung unter den Namen entstanden, durch die wir selbst heute — 46 — noch nur mühsam durchfinden. Wahrscheinlich ist Iris Pseudacorus L. unter dem acoron (ciKopov) des DlOSKORIDES (1,2) zu verstehen, vielleicht auch unter dem acoron des PLINIUS (15,13,100); heute heisst sie in Italien iride gialla, acoro falso, acoro adulterino. In den Glossaren des CGLIII wird acorus einmal übersetzt durch die von DlOSKORIDES ali- gegebenen Synonyme : aphrodisia, venerea, piper apium, Namen , die sich zum Teil auch in den lateinisch-deutschen Glossaren finden; zweitens durch gladiolus paludensis, Sumpfschwertel , und dem entsprechend über- tragen die lateinisch-deutschen Glossare acorus durch Schwertel und gelbe Schwertel. 1 ) Wenn man die Glossare allein zu Rate zieht, so kann man eigentlich nicht zweifelhaft sein, dass acor'us nur die Wasser-Schwertlilie bedeutet. Im 16. Jahrhundert heisst sie gelbe Sumpfiris (Iris paludosa lutea), gelbe wilde Iris (Iris silvestris lutea), Psevdoiris und Pseudoacorum, daneben Wasserschwertel, Wasserlilie, geel Schwertel etc. Das Wort gladiolus, 2 ) das bis ins 14. Jahrhundert und wahrschein- lich darüber hinaus Irisarten bezeichnet hatte, wechselt nunmehr seine Bedeutung: die Irisarten werden 7m genannt und Gladiolus bedeutet fortan Gladiolus communis L., Siegwurz, Gladiolus. Ziqpiov Theophr. 6,8,1; qpdcTTavov Theophr. 7,12,3; 7, 13, 1 u. 4; ttqptov, cpda-favov Diosk. 4, 20 ; MkivOoc; der griechischen Dichter ; neugr. o"tto(06xoptov. Xiphion, phasganion Plin. 25, 1 1, 89 ; hyacinthus ferrugineus Colum. 10,305; hyacinthus Plin. 21,11,38; 21,26,97; it. gladiolo, gigliarello. Es wurde schon oben S. 44 die Sage erwähnt, wonach aus dem Blute des Hyacinthus eine Blume hervorsprosste, die den Namen Hyacinthe erhielt und auf ihren Blättern die Buchstaben AI trug. Diese beiden Buchstaben, die den griechischen Klageruf darstellen, wurden auch als a ) CGLIII: afrodesia acoro 550,53; 552,3; beneria . i . acoro 553,64; piper apiu . agoro 573, 64; agoro gladiolus paludensis 586,111,21; 616,21; agoro . id est radicis lisa aqualis 543,45; kann das unser "Wasserliesch sein? Ein mittelnieder- deutsches Glossar (Jahrbuch d. Ver. f. niederdeutsche Sprachforschung, XVII, S. 81 — 84) übersetzt gladiolus durch lisc. — Accorus swertele, afliodissa sverdele (Königsb. Gloss.); acorus suerdule, affrodisia swerdele (Colm. Gloss.); accorus gelswerdele (Mone); acorus geilswertele (Sum. 51,53). 2 ) Wie vieldeutig das Wort Gladiolus war, geht daraus hervor, dass Gladiolus palustris ausser für Iris Pseudacorus L. auch noch für Sparganium ramosam Hudson, den Igelkolben und Butomus umbellatus L., Wasserliesch oder Wasserveilchen, ge- braucht wurde; hei diesen beiden war die schwertförmige Form der Blätter die Ur- sache für die Benennung, die allerdings beim Wasserliesch, das bei den alten Botanikern meist juncits floridus (Blumenbinse) heisst, nicht mehr sehr zutreffend ist. Carolus Closius bezeichnet in seinen Curae posteriores (Antverpiae 1611 S. 40) Lobelia Dortmaima L., eine Pflanze der seichten Süsswasserseen, als Gladiolus lacustris Dortmanni; in diesem Falle haben die Blätter nicht mehr den Grund für die Be- nennung abgegeben, sondern die Blumen, die eine oberflächliche Ähnlichkeit mit denen des Gladiolus oder der Siegwurz haben. — 47 — Anfangsbuchstaben von Ajax (griechisch Maq) genommen; so spricht COLUMELLA (10, 174-175) von Blumen, die aus dem Blute des Ajax hervorspriessen (flores qui sanguine surgunt Aeacii) und meint damit unseren Gladiolus. DlOSKORIDES beschreibt den Gladiolus unter dem Namen Xiphion (Siqpiov) so genau, dass man über die Pflanze, die er meint, nicht im Zweifel sein kann. Als Standort giebt er Saatfelder an, auf denen er noch jetzt in Italien häufig gefunden wird; in Griechenland kommt er nur sehr selten vor. Das Synonym segetolis, das DlOSKORIDES für Xiphion anführt, ist ihm lange Zeit als Name geblieben. 1 ) Von den Alten wurde dem Gladiolus eine ganze Reihe von Heilwirkungen zu- geschrieben, aber trotzdem scheint er jahrhundertelang ganz und gar in Vergessenheit geraten zu sein, denn in den lateinisch-deutschen Pflanzen- glossaren, bei der heiligen HILDEGARD, bei ALBERTUS MAGNUS und KONRAD VON MEGENBERG kommt er nicht vor, ja er fehlt sogar bei HIERONYMUS BOCK. Sonst wird er in den Kräuterbüchern des 16. Jahr- hunderts erwähnt und auch gerühmt. Seine Wiederaufnahme unter die Zauber- und Heilmittel verdankt der Gladiolus im wesentlichen der netzigen Hüllhaut seiner Wurzelknollen. Beim Allermannsharnisch (Allium Victoriaiis L.), der den Alten nicht bekannt gewesen zu sein scheint und auch in den Pflanzenglossaren fehlt, sind die Zwiebeln in mehrere netzförmige Schalen gehüllt; der ganze Wurzelstock mit Zwiebeln und Häuten stand in dem Rufe, Geister ab- zuhalten, Zauber zu bannen und denjenigen, der ihn trug, unverwundbar zu machen, und hiess Victoriaiis longa oder Victoriaiis mos. Die viel kleinere Wurzel des Gladiolus, die dementsprechend weniger kräftig ge- wesen sein mag, wurde Victoriaiis rotunda oder femina genannt. An die Heil- und Zauberwirkungen des Gladiolus denkt man heute nicht mehr, aber man schätzt ihn als Zierpflanze und als solche ist er bis Norddeutschland und weiter hinauf vorgedrungen. Gegenwärtig findet man ihn nur noch in Bauerngärten: die Hybriden von Gladiolus flori- bumlus, psittacinus etc. haben ihn ganz in den Schatten gestellt. Lorbeer, Myrte und Buchsbaum. Lauros Capitulare 70, 85 ; Laurus nobilis L., Lorbeer. Adcpvn Homer Od. 9,183; Hesiod Op. et dies, v. 435; Theophr. 4. 5, 3 u. 4; 5, 8, 3 ; Diosk. 1, 106; neugr. ßa'ind und öäcpvn. Laurus der Römer; it. alloro und lauro; fr. laurier. HEHN (S. 187) vermuthet, dass der Lorbeer aus Asien nach Europa gekommen sei. Wenn aber, wie er selbst anführt, HESIOD die Vorschrift giebt, einen Balken am Pfluge aus Lorbeerholz zu machen, ') CGLni: gladioloregetali (statt segetali) . i . sifion 564,28; sigitale . i . gladiolus 568, 65. — 48 — der Lorbeer also im 9. Jahrhundert v. Chr. in Böotien am Helikon „schon nicht ungewöhnlich" gewesen sein muss, so ist eigentlich kein rechter Grund einzusehen, weshalb man dem Lorbeer das Heimatrecht auf der Balkanhalbinsel nicht zusprechen soll. Auch war in der latinischen Ebene der Lorbeer nach THEOPHRAST (5, 8, 3), also mindestens 300 Jahre v. Chr., schon häufig; man wird daher das natürliche Wohngebiet des Lorbeers etwas weiter nach Westen ausdehnen dürfen, als HEHN es ge- than hat. Der Lorbeer hat in Deutschland keinen festen Fuss fassen können: die Winter sind ihm zu kalt, so dass er im Freien kein Gedeihen findet. Von jeher sind seine Blätter und Beeren ein geschätztes Arznei- mittel gewesen und auch in der Küche als Würze an mancherlei Speisen benutzt worden. Ausserdem fristet er in Kübeln mit grausam zurecht- gestutzter Krone ein kümmerliches Dasein ; in dieser unnatürlichen Form schmückt er die Säle bei ernsten und heiteren Festen. PLINIUS führt (15, 30, 39) einen tinus auf, „den einige für wilden Lorbeer, andere für ein eigenes Genus halten" ; es ist dies Viburnum Tinus L., ein Strauch, der in Italien, Südfrankreich, Spanien und Nord- afrika wild wächst und unter dem Namen Laurustinus in Deutschland ein beliebtes Topfgewächs ist. Als solches möge hier angeschlossen werden Myrtus communis L., die Myrte. Mupoivn der Griechen; neugr. uupTnd oder uupcrivn. Myrtus der Römer, it. mirto, mortella, mortellina; fr. myrte. Dieser immergrüne Strauch gehört den Mittelmeerländern an und wurde schon sehr früh, ebenso wie der Lorbeer, bei religiösen Hand- lungen gebraucht; wie der Lorbeer dem Apollo, so war die Myrte der Aphrodite geweiht. Als Brautkranz wird die Myrte heute noch gebraucht und deswegen namentlich in Töpfen gezogen; man findet sie vor den Fenstern der ärmlichsten Wohnungen. Ausserdem stand sie als Heil- mittel in Anselien. Bei der heiligen HILDEGARD (3, 42) wird ein mirtelbaum genannt; da dieser auch beim Bierbrauen gebraucht wird, 1 ) so wird vermutlich dieselbe Pflanze gemeint sein, die ALBERTUS MAGNUS (6,138) unter dem Namen mirtus beschreibt, KONRAD VON MEGENBERG unter den Namen myrtus und mirtelpaum. Diese kommt nach ALBERTUS am Meeres- gestade gegen Dänemark hin (versus Daniam) massenhaft vor, konser- viert das, wozu sie gethan wird, wie der Hopfen (conservans ea, quibus commiscetur sicut humulus), und muss nach der Beschreibung der Gagel (Myrica Gale L.) sein. HENRIK HARPESTRENG, Dansk Lägebog, Kopenhagen 1826, S. 120, hat auch eine Pflanze mirtus und führt als ') „Et si quis cerviseam parare voluerit, folia et fructus ipsius arboris cum cervisea coquat, et sana erit, et bibentem non laedit". — 49 — deren dänischen Namen Pors an ; Pors ist aber der dänische Trivialname für Myrlca Gale (Ledum palustre L. fehlt in Dänemark) und diese Pflanze wurde früher in Dänemark und in Norddeutschland wie in Norwegen zum Bierbrauen benutzt. Dieser Gebrauch muss also auch bis nach Westdeutschland verbreitet gewesen sein. (Man vergl. Anhang II unter mirtelbaum.') Buxus sempervirens L., Buchsbaum. TTüSoq Theophr. 3, 15,5; neugr. irugdpi. Buxus Plin. 16,16,28; 16,40,76 u. sonst vielfach ; it. bosso,busso; fr. buis. Der Buchsbaum scheint bei den Alten nicht als Heilpflanze be- trachtet worden zu sein, wie es bei uns später geschehen ist; deshalb wird er auch von DlOSKORIDES nicht erwähnt. Bei HOMER (II. 24, v. 269), bei VERGIL, OVID und COLUMELLA wird das Holz des Buchs- baums als Nutzholz erwähnt, ebenso bei PLINIUS. MARTIAL und auch spätere Schriftsteller sprechen von beschnittenem Buchsbaum (tonsile buxetum etc.). Als Zierstrauch ist er seit alten Zeiten auch bei uns benutzt worden, namentlich als Einfassung von Gartenbeeten. Zu solchen Einfassungen dient die niedrige Varietät (Buxus suffruticosa Lam.), die sich übrigens auch gefallen lassen muss, durch Beschneiden in die wunderlichsten Formen gezwungen zu werden; im Hochsommer nimmt sie unter den Strahlen der Mittagssonne einen etwas unangenehmen Ge- ruch an, der sich aber nicht vergleichen lässt mit dem widerlichen Geruch oder Gestank, den die schmalblättrige höhere Varietät (Buxus arborescens Lam.) auch in kalter Jahreszeit verbreitet. Von diesem Geruch spricht schon THEOPHRAST (3, 15, 5). 2. Heilpflanzen. Der Kalmus. Acorus Calamus L., Kalmus, Ackerwurz. KdXauoq Theophr. 9,7,1; KaXauo? dpuiuariKÖ^ Diosk. 1,17; fehlt in Griechenland. Calamus odoratus Plin. 12, 22,48; vielleicht auch acoron Plin. 25, 13,100; it. acoro, acoro vero, calamo aromatico; fr. acore. Nach THEOPHRAST wächst der Kalmus jenseit des Libanos, nach DlOSKORIDES in Indien ; ähnlich äussert sich PLINIUS. Die Alten werden den Kalmus also wesentlich nur als Drogue gekannt haben. Sicher V. EiSCHF-R-BeNZON, altd. Gartenflora. 4 — 50 — kannten ihn ALBERTUS MAGNUS (6, 77) und KONRAD VON MEGEN- BERG (4B, 11) nur als solche, und beide geben Indien als sein Heimat- land an. Es wurde oben S. 46 schon erwähnt, dass der echte Kalmus in den Glossaren nicht vorkomme, sondern dass das dort vorkommende Wort acorus als Iris Pseudacorus L. gedeutet werden müsse. Wenn wir nun die Angaben bei den Schriftstellern des 16. Jahrhunderts etwas genauer ansehen, so finden wir, dass der Kalmus erst nach der Mitte dieses Jahrhunderts nach Deutschland gekommen sein kann. MATTIOLI beschreibt in seinem Commentar S. 20 den Kalmus unter dem Namen Acorus: „er hat einen glatten Stengel, aus dem kleine Zweige hervorkommen, an deren Spitze (wie der Arzt Wilhelm Quakel- been gesehen zu haben versicherte) zapfenartige Bildungen entstehen, die ich bis dahin nicht gesehen habe, ähnlich den Kätzchen der Hasel- nuss oder dem langen Pfeffer". 1 ) (Wilhelm Quakelbeen, der Arzt beim kaiserlichen Gesandten Busbecq in Constantinopel war, hatte den Kalmus von da an MATTIOLI gesandt; die übersandten Exemplare waren in Nicomedien gesammelt worden.) Der Kalmus scheint also damals auch nicht in Italien vorgekommen zu sein, denn sonst müsste MATTIOLI doch seine Blüte gesehen haben. HlERONYMUS BOCK sagt in seinem Kräuterbuch fol. 448: „im Teutschen land hab ich den Calmus nicht mögen grün sehen", und CAMERAR1US berichtet (Hortus medicus S. 5), dass der „acorum Dios- koridis sive Calamus aromaticus officinarum" vor einigen Jahren in unsere Gärten gebracht worden sei und selbst sehr strenge Kältegrade er- tragen könne. Wir besitzen aber noch genauere Angaben über die Zeit, zu der der Kalmus in Deutschland eingeführt wurde. CAROLUS CLUSIUS be- merkt in seiner „Bariorum Plantarum Historia", Antwerpen 1601, S. 230, dass er 1574 zum ersten Male die lebende Pflanze des echten Kalmus gesehen habe ; diese sei ihm von Constantinopel aas durch Busbecq und andere Herren gesandt und dann von ihm in seinem Garten gezogen worden. 2 ) Er berichtet ferner, dass er den echten Kalmus zum ersten Male im „Appendix ad Hispanicarum Plantarum Observationes" be- schrieben und abgebildet habe; die dort hinzugefügte Abbildung sei aber ohne Blüte (nucamentum) gewesen, denn die Pflanze habe damals, 1576, noch nicht geblüht. Von 1577 an aber blühte sie, und nun setzte er neben die frühere Abbildung ohne Blüte eine solche mit derselben *) „Caule est laevi, e quo ramuli prodeunt, in quorum cacuminibus, (vt Guilel- mus Quacelbenus se vidisse affirmabat) nucamenta quaedam exoriuntur, mihi haotenus non visa, nucis Ponticae iulis, aut longo piperi similia." •) „Anno septuagesimo quarto supra mülesimum et quingentesimum, mihi pri- mum conspecta est Viennae Austriae legitimi Acori planta virens, quam deinde in hortulis alui, munere illustrium virorum . . . Busbecq etc." — öl- CS. 231). Endlich erwähnt CLUSIUS auch das Vorkommen des echten Kalmus bei Wilna und östlich davon und fügt hinzu, dass die Pflanze dort von den Einwohnern Tartarsky genannt würde , weil die Tartaren ihnen den Gehrauch derselben übermittelt hätten. Durch diese Angabe wird es wahrscheinlich, dass der Kalmus in Südrussland (Krim) im Gebiete des Pontus wild wächst, und das oben angeführte acoron des PLINIUS könnte also doch den Kalmus bedeuten. Der Kalmus hat sich seit dem 16. Jahrhundert über Norddeutsch- land und darüber hinaus verbreitet und kommt an manchen Orten in solchen Massen in Flussläufen und Sümpfen vor, dass man ihn für eine inländische Pflanze halten könnte. Der Umstand aber, dass er niemals reife Früchte trägt, zeigt deutlich, dass wir seine Heimat in wärmeren und also südlicheren Gegenden zu suchen haben. Drachenwurz, Dragon, Schlangenwurz. Dragantea oder dragontea Capitulare 70, 18. Dieser Name hat zwei verschiedene Deutungen erfahren. Einmal soll er Artemisia Dracunculus L. bedeuten, nach KlNDERLING, SPRENGEL, KERNER, MEYER und LANGKAVEL; zweitens wird er von KEUSS als Arum Dracunculus L. gedeutet, und dieser Deutung scheint sich ANTON anzuschliessen, wenn er das Wort dragontea nach einem alten Glossar mit „Schlangenwurz" übersetzt. Wir wollen beide Deutungen prüfen. Artemisia Dracunculus L. Dragon, Esdragon. Tharchün der Araber (Avicenna, Ehases und noch früher); Ttxpxöv Simeon Seth (Syntagma de alimentorum facultatibus etc. ed. B. Lang- kavel, Leipzig 1868, S. 107). Hortensis dracunculus, draconcellus Matt. Comm. S. 446, 447 ; draco hortensis Camerarius (Hortus medicus S. 56); dragoncello, dragone der Italiener nach MATTIOLI, drago nach BRASAVOLA; 1 ) esdragon der Franzosen. Vergleicht man die verschiedenen Namen dieser Pflanze mit ein- ander, so sieht man, dass sie sich allesamt auf das Wort Tharchün zurückführen lassen. Der Orientale Simeon Seth schrieb das arabische Wort mit griechischen Buchstaben TCtpxov (tarchon); es kommt aber auch die Form Tpaxöv vor, wie LANGKAVEL angiebt. Der erste abendländische Schriftsteller, bei dem das Wort vorkommt, und zwar „tarcon" ge- schrieben, ist der Italiener SIMON JANUENSIS oder GENUENSIS, Ende des 13. Jahrhunderts (Clavis sanationis, Venetiis 1514, fol. 60). Da lag denn für den Italiener die Angleichung drago oder dragone sehr nahe, und dies Wort ist dann mit geringen Veränderungen in die modernen Sprachen übergegangen. Bei MATTIOLI kommt noch kein deutscher *) Anton Musa Brasavola, Examen omnium simpl. medicam. S. 366 (nach Diekbach, Flora Apiciana, Heidelberg 1831, S. 63). 4* — 52 — Name vor; TABERNAEMONTANUS hat als solchen „Drakonkraut", also keinen eigentlich deutschen Namen, wenigstens keinen, den sich der Volksmund zurecht gemacht hätte, wie Liebstöckl aus libisticum etc. Vielleicht darf man schon aus diesem Umstand schliessen, dass die Pflanze noch nicht so sehr lange in Deutschland eingeführt war. Für diese An- schauung sprechen aber auch noch andere Gründe. Zunächst kommt in den Glossaren des CGL III kein einziges Wort vor, welches sich auf tarchon beziehen Hesse, ebensowenig in den lateinisch-deutschen Pflanzen- glossaren; denn das Wort dragant, das LANGKAVEL hierherziehen möchte, bedeutet Gummi (ALBERTUS MAGNUS, 6, 94). Ferner wird der Dra- gon in Griechenland nicht gezogen, denn er fehlt bei FRAAS und HELD- REICH ; er scheint also den Weg von Kleinasien nach Europa gemacht zu haben, ohne Griechenland zu berühren. Sollten nicht die Kreuzfahrer das Kraut aus Kleinasien mitgebracht haben? Soweit bis jetzt bekannt, spricht kein Umstand dagegen. Aus deu unklaren Worten bei PLINIUS (24,16,93) kann man nichts schliessen; aber es liegt auch kein Grund vor, an eine Identität von tarchon und dem rrupeöpov (pyrethron) des DIOSKORIDES (3, 78) zu glauben, wie SIMON JANUENSIS und BRASA- VOLA thun: die Beschreibung bei DIOSKORIDES passt in keinem ein- zigen Stück. Ebensowenig darf man annehmen, dass das pyrethrum bei APICIUS (de re coquinaria libri decem; ed. Lister, Amstelodami 1709; 2, 2 und 4, 5) unser Küchenkraut Dragon sei ; hier fehlt jede Beschrei- bung, und wenn DlERBACH (Flora Apiciana, Heidelberg 1831, S. 63) Wert auf den Zusatz minimum legt, den das pyrethrum an der ersten der angeführten Stellen erhält (er deutet ihn auf die kleinen Blütenköpfe des Dragon), so geht aus dem Zusatz modicum an der zweiten Stelle hervor, dass diese Worte die Quantität bezeichnen sollen : sehr wenig (eine Messerspitze) und massig viel oder etwas. — Der Dragon kann also nicht unter dragantea des Capitulare verstanden sein. Wir wenden uns deshalb der zweiten Deutung zu, die wir gleich insofern modificieren, als wir ausser der schon oben genannten auch noch andere Arten der Gattung Arum hinzunehmen. Arum Dracunculus L., A. italicurn L., A. maculatum L., Drachenwurz, Schlangenwurz. Das Wort dragantea, dragontea, dracontea etc. wird in den Glossaren des CGL III erklärt durch colubrina, corcodrülion, herba varia ut serpens (ein Kraut, bunt wie eine Schlange) und durch eine Fülle anderer Namen, von denen noch einige angeführt werden mögen : aurir.ula asinina (Esels- ohr), proserpinale, asclepias, affrissa, dorchadion, pitonion, (pythonion) ] ) etc. Die lateinisch- deutschen Glossare fügen noch den lateinischen Namen serpentina hinzu und verzeichnen als deutsche Namen drakemvort, naderwort, •) Asolepias dragontea 550, 57 ; afrissa dragontea 550, 59 ; colubrina . i . draonntea 557,62; corcodrülion dracontea 557,63; dragontea proserpinale 559,41; oricula asinina . i . dracontea 570, 48; dragantea erba uariaut serpens 589, 38. — 53 — slangwrz (Schlangenwurz). Nun wird bei THEOPHRAST (7, 12, 2) eine Arumart wegen ihres bunten Stengels öpaKÖvxiov (drakontion, etwa unserem Draclienwurz entsprechend) genannt, und diese hält man für identisch mit einer der beiden Arten von öpocKovrid bei DlOSKORIDES (2, 193 und 194), von denen jedenfalls eine Arum Dracunculus L. 1 ) bedeutet. Diese Pflanze heisst noch jetzt in Griechenland bpaKOVTiä, in Italien dragontea, dragonzio, serpentaria; sie war von Alters her ihrer Heil- und Zauberkräfte wegen berühmt, namentlich als Heilmittel bei Schlangen- bissen und als Schutzmittel gegen solche und ist lange officiell gewesen (Radix Dracunculi seu Serpentariae majoris). Möglicherweise hat der Schreiber des Capitulare an diese Pflanze gedacht, die noch hin und wieder in Gärten gebaut wird, aber wegen ihrer grossen Empfindlichkeit gegen Kälte in Deutschland niemals sehr grosse Verbreitung gefunden hat. Aber ebensowohl ist es möglich, dass man schon zu Karls des Grossen Zeiten mit Arum Dracunculus L. schlechte Erfahrungen gemacht hatte, und dass deshalb unter dragantea diejenige Pflanze zu verstehen ist , die bei ALBERTUS MAGNUS (6, 290) basilicus, 2 ) dracontea oder serpentaria genannt wird und der dieselben Kräfte zugeschrieben werden, wie dem Arum Dracunculus L. Da von dieser Pflanze gesagt wird, sie habe eine gelbe Blume (florem autem habet croceum), so muss sie Arum italicum L. sein, denn dieses hat einen gelben Blütenkolben. Diese Arumart ist früher in Deutschland verbreitet gewesen. In Rostock steht sie, nach Mitteilung von E. H. L. KRAUSE, am ehemaligen Pestungswall in unmittelbarer Nähe des Gartens, der vor Zeiten dem Nonnenkloster zum heiligen Kreuz gehörte, und zwar steht sie hier unter Arum maculatum L., wird also wohl mit diesem aus dem Garten hinaus- geworfen sein. Der ältere B.EICHENBACH giebt sie von Beurtheim bei Carlsruhe, und vom Kaiserstuhl im Breisgau an (Mösslers Handbuch der Gewächskunde, 3. Aufl., Altona 1833—34, S. 1748). Wahrscheinlich kommt sie auch anderswo vor und wird, namentlich da sie später blüht als Arum maculatum L., wohl übersehen sein; es ist aber auch keines- wegs ausgeschlossen, dass da, wo Arum italicum fehlte, Arum maculatum genommen wurde. — Erwähnt mag noch werden, dass die Knollen der Arumarten im Altertum gegessen wurden und noch jetzt an manchen Orten gegessen werden. Die im Capitulare dragantea genannte Pflanze muss also eine Arumart gewesen sein, aber welche gemeint ist, lässt sich nicht mit absoluter Ge- *) Die Pflanze heisst bei Plinids (24, 16, 93) dracunculus. -) Da mehrere Codices basiliscus schreiben, so scheint dieses Wort das rich- tigere zu sein, es passt zwanglos in die Reihe dracontea, serpentaria, colubrina etc. Bei LangkA-VBL (S. 119) finden sich sehr viele Namen, die sich aus den Glossaren des CGL m bedeutend vermehren Hessen. Im Colmarer Glossar scheint aschepa (74) verschrieben zu sein für asclepias, columbaria und columbina (241, 242) für colubrina, das übrigens im CGL in, 622, 18 auch columbrina geschrieben wird. — 54 — wissheit ermitteln. In der Provinz Schleswig-Holstein werden Arumarten in Gärten überhaupt nicht mehr gezogen; Arum maculatum L. kommt aber an vielen Stellen vor (Schlossgarten von Glücksburg, Schleswig, Gelting, Husum etc.), die auf eine frühere Kultur mit Sicherheit schliessen lassen. Noch eine Pflanze ist hier anzuführen, die mit den Arumarten in den volkstümlichen Namen übereinstimmt, nämlich Polygonum Bistorta L., eine Knöterichart; sie heisst im mittelalter- lichen Latein Bistorta, Serpentaria, Colubrina, italienisch bistorta und serpen- tina, französisch bistorte, und wird bei den Vätern der Pflanzenkunde Natterwurz, Schlangenwurz etc. genannt. Diese harmlose Pflanze ver- dankt ihren Namen nicht ihrem gefleckten Stengel, wie Arum Dracun- culus L., sondern ihrer Wurzel (Rhizom), die bis fingerdick wird und sich im Erdboden hin- und herwindet, äusserlich braun und inwendig fleischrot ist. Als adstringierendes Mittel ist sie früher viel in unseren Apotheken gebraucht (Radix Bistortae s. Colubrinae s. Serpentariae vulgaris rubrae) und deshalb auch mehrfach angebaut worden und verwildert. Jetzt kommt sie gelegentlich in Gärten als Zierpflanze vor. Übrigens gehört sie der deutschen Plora an und findet sich sowohl auf Bergwiesen als auf moorigen Wiesen und Waldplätzen der Ebene. Koloquinte und Zaunrübe. Coloquentidas Capitulare 70, 20. Citrullus Colocynthis Schrader, Koloquinte. KoXoKuvOig Diosk. 4, 175 ; neugr. r\ mKpcq-YOupid. Colocynthis J ) Plin. 20, 3, 8 ; it. coloquintida ; fr. coloquinte. DlOSKORIDES führt verschiedene Synonymen für KoXoKuvOi? (kolo- kynthis) an: Ziegenkürbis (ko\6kuv6c( aiföc;), bittre Gurke (aiKÜa TTiKpä), alexandrinischer Kürbis (koXokuvOc; äXeEavbpivn) ; nach ihm nannten die Römer die Koloquinte Cucurbita silvatica, also „wilder Kürbis". 2 ) Von diesen Namen hat sich der zweite, bittre Gurke, im Griechischen erhalten; es ist aber das Wort dfTOÖpia (anguria) an die Stelle von criiaia (sikya) getreten. Die römische Bezeichnung „wilder Kürbis" blieb im Latei- nischen erhalten. :! ) ') Wahrscheinlich ist die Pflanze, die Plinius 20, 3, 7 Cucurbita silvestris nennt, nichts anderes als die Koloquinte, obgleich er beide von einander zu unterscheiden sucht; aber seine Unterscheidung ist gekünstelt: die Koloquinte soll voll von Samen sein, die Cucurbita silvestris, die er „inanis" nennt, aber nicht ; mit „inanis" übersetzt er jedoch das Wort öouqpöc;, das vielmehr „schwammig, locker" bedeutet und vortreff- lich auf den Inhalt der Koloquinte passt. -) Wildwachsende Pflanzen werden im Lateinischen durch die Adjektive sil- vaticus, Silvester, agrestis und erraticus bezeichnet, gebaute oder zahme durch hortensis, hortulanus und domesticus ; im Griechischen wird wild durch äfP l0 ?< zahm durch r|uepo? und Kt-|TTCtToc; gegeben. 3 ) In den Glossaren des CGL III finden wir: coloquintida idest Cucurbita agrestes 537, 12 ; coloquintide Cucurbita saluatica 631, 57; coloquintida agria . i . cocur- — 55 — Dass dem Schreiber des Capitulare die Koloquinte als Drogue bekannt gewesen ist, kann kaum bezweifelt werden ; wahrscheinlich hat er den Wunsch gehabt, diese früher viel gebrauchte Arzneipflanze auch in Deutschland zu ziehen ; da die in den Handel kommenden Koloquinten reich an Kernen zu sein pflegen, so konnte ein solcher Versuch leicht gemacht werden. Aber es ist unzweifelhaft, dass der Versuch, eine Wüstenpflanze nach Deutschland zu versetzen, mehr oder minder miss- glücken musste. Merkwürdig ist nur, dass man noch im 16. Jahrhundert die Koloquinte zu bauen versuchte, allerdings mit wenig Erfolg (Came- rarius, Hortus medicus, S. 45) ; noch später hat man dann eine kleine Kürbisart als Koloquinte gebaut (PETEBMANN, Das Pflanzenreich, Leipzig 1847, S. 438). Gegenwärtig findet man sie in deutschen Gärten überhaupt nicht mehr. Der Name „wilder Kürbis" wurde aber noch einer zweiten Pflanze beigelegt, deren Wurzel in ihren Wirkungen der Koloquinte ziemlich gleich kam, nämlich der Zaunrübe mit ihren verschiedenen Arten. 1 ) Für uns kommt Bryonia cretica L.. die bei den Neugriechen nach FRAAS noch heute wilder Kürbis (öffpia ko\oku9ic<) genannt wird, nicht in Be- tracht, sondern nur Bryonia alba L. und B. dioica Jacquin, Zaunrübe. Die erste von diesen, die weisse Zaunrübe, trägt schwarze Beeren und wurde deshalb im Altertum schwarze Bebe genannt: äuneXoc; ueXmva Diosk. 4, 182, vitis nigra Plin. 23, 1, 17; die zweite, die rote Beeren hat, hiess im Altertum weisse Bebe: öutteXoc; XeuKr) Diosk. 4, 181, vitis alba Plin. 23, 1, 16; diese Namen sind teilweise stark entstellt in die Glossare des CGLIII übergegangen.' 2 ) In Italien wächst namentlich Bryonia dioica und wird dort ausser brionia noch vite bianca, vite salvatica und zucca salvatica (wilder Kürbis) genannt. In den Glossaren des CGLIII kommt schon ein althochdeutscher Name vor, nämlich hranca/) der sich auch in den von HOFFMANN herausgegebenen althochdeutschen Glossen findet. Andere deutsche Namen aus früherer Zeit sind helegeberen (Colm. Gloss. 143) und ldlgebern (Mone 241, 18). bita siluestris 559, 2 ; dem entspricht das „wilda ehurpitza" der altdeutschen Glossare. Auch als Pepo ist die Koloquinte bezeichnet worden : pepon agro (statt Treuuuv af pio?) idest coloquintida CGL ili, 542, 7. ') CGL Hl: brionia . cucurbite agrestis 543,57; brionia . i . Cucurbita siluatica 553,20; brionia idest Cucurbita 617,36; ferner 608,34 und 631,27, wo die brionia beidemale Cucurbita agrestis genannt wird. 2 ) Ampelus leo coagrias uites alba agrestes 631, 13; ampelus melina acria ums nigra agrestes 631, 14; ampilos . milane . idest uites nigra 536,5; ampiololeuce . idest brionia 536, 6 ; ampelus leuco . uitis alba 542, 18 (unten) etc. etc. 3 ) Hranca uitis alba 591, 31 und 625, 1; uitis alba . i . hranca 596,29; hancra idest uitis alba 612,58; — hranca vitisalba ahd. Gl. 22,19. — 56 — Da die Wurzeln der beiden genannten Arten der Zaunrübe gleiche Wirkung haben, so wurden sie früher nicht weiter von einander unter- schieden und beide wurden in den Apotheken als Radix Bryoniae oder weisse Zaunrübe geführt. Bei älteren Angaben lässt sich also nicht immer feststellen, welche der beiden Arten gemeint ist. Bei der heiligen HILDEGARD (1, 43) heisst die Zaunrübe brionia und stichwurtz, bei ALBERTUS MAGNUS (6, 245) viticella; da er nur sagt, dass der Weinstock (vitis) sich von viticella nach Farbe uud Grösse der Trauben unterscheide (differt autem a viticella secundum colorem et quantitatem uvarum viticellae), so lässt sich nicht bestimmen, welche Art er meint; seine vitis alba ist nach der Beschreibung unser Teufelszwirn, Clematis vitalba L. Im 16. Jahrhundert heisst unsere Bryonia alba wegen ihrer Beeren Bryonia nigra oder Bryonia baccis nigris, unsere Bryonia dioica aber Bryonia alba und Vitis alba; an deutschen Namen kommen ausser Zaunrübe noch vor Stickwurz, Schmerwurzel, Hundskürbis etc. etc. Das Vorkommen der Zaunrübe in Norddeutschland ist durchaus an die Nähe von Städten und Gehöften gebunden, so dass man über ihren fremden Ursprung nicht zweifelhaft sein kann. Haselwurz und Osterluzei. Vulgigina Capitulare 70, 49; Asarum europaeum L., Haselwurz. "Affapov Diosk. 1, 9, fehlt im heutigen Griechenland. Asaron Plin. 21,6,16; it. asaro, baccara, asara baccara. carioßlata salvatica, nardo salvatico, spigo salvatico; fr. asaret, cabaret, nard sauvage. Die Beschreibung, welche DIOSKOR1DES von seinem asaron giebt, lässt unsere Haselwurz mit Sicherheit erkennen; als Synonyme führt er an: vdpooc; aYPia (wilde Narde), das damit gleichbedeutende nardus rusticus, ferner das römische perpressa und endlich bacchar (ßdxxap). Bei PLINIUS liegt die Sache nicht so einfach. Er will baccar (21,6,16), für das er das Synonym nardus rusticus anführt, von asaron trennen ; an einer anderen Stelle (21, 19, 77) identificiert er baccar mit perpressa. Die Verwirrung scheint herbeigeführt zu sein durch die Pflanze baccharis (ßckxapic;), die bei DlOSKORLDES (3, 44) als wohlriechende Kranzpflanze aufgeführt, aber so eigentümlich beschrieben wird, dass man sie bis jetzt nicht hat deuten können. 1 ) Trotz dieser Verwirrung kann es nicht zweifelhaft sein, dass die Römer die Haselwurz gekannt haben. In den Glossaren des CGLIII erscheint die Haselwurz unter dem Namen vulgago, der dem offenbar verschriebenen vulgigina (statt vulgagina) des Capitulare zugrunde liegt, und heisst ausserdem baccara und nardus !) Beetoloni meint, Flora italica, 2, 403, dass die bei Vergil Ecl. 4, 19 und 7, 27 erwähnte Pflanze baccaris unser Alpenveilchen, Cyclamen europaeum L., sein könne, das in der Gegend von Bresuia noch Beute baccara heisse und zu den be- liebtesten Kranzpflanzen gehöre. — 57 — rusticus; *) in den lateinisch-deutschen Glossaren finden sich die Namen asarum, baccara , asara baccara, gariofilus agrestis neben verschiedenen Formen von Haselwurz. 2 ) Bei der heiligen HILDEGARD finden wir haselwurtz (1,48) und asarum (1,212). ALBERTUS MAGNUS beschreibt die Haselwurz unter dem Namen ungula caballina (Pferdehuf) sehr genau und giebt an, dass sie gewöhn- lich herba leporis (etwa Hasengras) genannt werde ; bei KONRAD VON MEGENBERG fehlt sie. Im 16. Jahrhundert heisst sie gewöhnlich Asarum und Haselwurz. Die Haselwurz war vor Einführung der Ipecacuanha das wichtigste Brechmittel und unsere Apotheken haben lange Zeit Radix Asari s. Nardi rusticani s. Vulgaginis geführt. In den mitteleuropäischen Gebirgswäldern ist sie zwar heimisch, aber in die Ebenen ist sie künstlich verpflanzt und alle ihre Standorte auf der cimbrischen Halbinsel und den dänischen Inseln sind durch Auswildern aus Gärten entstanden. Gebaut wird sie heute nicht mehr. Aristolochia Clematitis L., Aristolochia, Osterluzei. 'ApiOToXoxia Theophr. 9,13,3; 9,14,1 und sonst; Diosk. 3,4. Aristolochia Plin. 25, 8, 54; it. aristolochia; fr. aristoloche. Die Alten unterschieden verschiedene Arten von Aristolochia, eine runde oder weibliche, eine lange oder männliche, und eine dritte, die clematitis genannt wurde. Da es in Südeuropa ziemlich viele Arten von Aristolochia giebt, so ist es nicht ganz sicher, welche Art jedesmal ge- meint ist; jedenfalls scheint man in Griechenland andere Arten mit diesen Namen gemeint zu haben als in Italien. Die Aristolochia war ein berühmtes Heilmittel; deshalb begegnen wir ihr auch im Mittelalter wieder. Bei der heiligen HILDEGARD finden wir aristologia (1, 126) und aristologia longa (1, 111 u. 167) erwähnt; die letztere könnte Aristolochia longa L. sein, deren Kultur sich ziemlich lange in Apothekergärten erhalten hat; ausserdem kommt aber auch noch bkoerwurtz vor (1, 146), das unserer heutigen Aristolochia Clematitis L. entspricht. ALBERTUS MAGNUS unterscheidet nach dem Vorgange von DIOSKORIDES drei Arten von aristologia (6, 277 — 278), ebenso KONRAD VON MEGENBERG (5, 4), der als deutschen Namen hobwurz anführt. Ausser den schon genannten biwerwurtz oder bywerwurtz, das im 16. Jahrhundert als Biberwurtz vorkommt, findet sich der mittelhoch- deutsche Name hohvorz (Sum. 52, 19 u. 20), der sich gleichfalls erhalten hat, zuweilen aber auch auf den hohlwurzeligen Lerchensporn, Corydalis cava L., angewendet worden ist. *) Asaro . bulgagine 542,22; asaro uulgagine 631,16; nardorustico . i . bac- cara 570,20. 2 ) Assarab acaca (statt asara baccara) hasselewort, borlbotz (Königsb. Gloss.); im Colmarcr Glossar: asarum haselworth 73; baccara haselworth 104; asara bacra haselworth 78; gariofilus agrestis haselworth 354. — 58 — Von den verschiedenen Aristolochiaarten bat sich in Norddeutsck- land nur Aristolochia Clematitis L. gehalten, die an verschiedenen Stellen verwildert ist und sich offenbar ganz acclimatisiert hat. Springkraut und Wunderbaum. Lacteridas Capitulare 70, 71; Euphorbia Lathyris L., Kreuzblättrige Wolfsmilch, Pillenkraut, Springkraut. AaOupi? Diosk. 4, 164; fehlt in Griechenland. Lathyris Plin. 27, 11, 71; it. cacapuzza, catapuzia; fr. catapuce, ipurge. Diese Pflanze war früher in den Gärten sehr verbreitet. Jetzt zieht man sie nur noch selten, aber an vielen Orten kommt sie ver- wildert vor. Die Namen Springwurz, Springkraut etc. verdankt sie dem umstände, dass die Früchte bei voller Reife aufspringen und die Samen fortschnellen. Eine andere Reihe lateinischer und deutscher Namen erhielt sie wegen ihrer stark abführenden Eigenschaften. 1 ) In der alten Medicin hiess sie Cataputia minor (von dem griechischen KaToorÖTiov, das etwas, was verschluckt wird, bedeutet, und also Pillen, Pulver und Trank sein kann); ausserdem führt sie in den Glossaren des CGL III noch verschiedene Namen, wie coctus nidus, septegrania 2 ) etc. Als Tithymalus und Tithymalus major wird sie später aufgeführt. Frühzeitig erkannte man ihre gefährlichen Eigenschaften; deshalb kam sie mehr und mehr in Vergessenheit und an ihre Stelle trat der weniger gefährliche Wunder- baum, der Cataputia major genannt wurde. Ricinus communis L., Wunderbaum, Ricinus. Kpöttuv Theophr. 1, 10, 1 ; k(ki und KpÖTuuv Diosk. 4, 161 ; neugr. kiki. Cid, croton, ricinus Plin. 15,7,7; 16,23,35; 23,4,41; it. ricino; fr. ricin. Der Wunderbaum, aus dem tropischen Afrika oder Asien stammend, ist in Egypten seit uralten Zeiten kultiviert worden, und zwar wegen *) In den Glossaren des CGL in heisst sie purgaturia und purgaturia dulois 668, 20; 573, 35; 592, 2; 613, 32; ferner citochacim 577, 44, citochacun 621, 68, wozu die aus anderen Glossaren bekannten Namen citocatia und eitocotia stimmen. — VlNCBNTlUS Bellovacbnois, der allerdings das Unglück hat, dem harmlosen Kohl das unterzu- schieben, was für das Springkraut bestimmt war, sagt in seinem Speculum naturale 11,33: „Brassica est oleris genus que et citocacia vocatur. Dicta est autem citocacia eo quod ventrem depurgat quam vulgus corrupte citocociam vocant." 2 ) Coctus nidus lacteridas 557, 25 ; 621,45; laterico septegranica 592, 16; septe- grania lacteria 595, 3 ; lacteria idest Septem grana 613, 42 ; lacteria, lactiria, latiria (AaOupd;) aber werden mit lacterida identificiert 540, 41 ; 567, 20 etc. Vielleicht rührt der Name Septem grana etc. aus einer lateinischen Übersetzung des Dioskorides her, der angiebt, man solle sieben oder acht Samen eV KaTOHTOTlui nehmen; der Reichtum der Pflanze an Milchsaft (lac) ist. wahrscheinlich die Ursache, dass aus lathyris all- mählich lactiris wurde; dass dieses Wort mit seiner Genitivendung, also lactiridos, schliesslich nach der ersten Declination abgewandelt wurde, darf nicht Wunder nehmen, da ähnliche Gewaltthätigkeiten sehr viel vorkommen. — 59 — seines Öles, das als Brennül benatzt wurde. HERODüT (2, 94), nennt ihn CTiXXiKÜTrpiov und führt als egyptisclien Namen kiki an. Die Be- reitung des Öles wird bei DlOSKÜRIDES (1,38) sehr genau beschrieben, auch bei PLINIUS (23, 4, 41). Der griechische Name Kpöxujv (kroton) und der lateinische ricinus, die beide zugleich die Holzteke oder den Holzbock (Ixodes Ricinus L.) bedeuten, sollen der Pflanze deshalb gegeben sein, weil ihre reifen Samen einem solchen voll Blut gesogenen Tier sehr ähnlich sehen. Nach PLINIUS fehlt es zunächst fast vollständig an Nachrichten über den Wunderbaum, denn auch in den Pflanzenglossaren kommt er wenig oder garnicht vor. 1 ) Erst bei ALBERTUS MAGNUS wird er wieder erwähnt (6, 20) und zwar als arbor mirabilis; ebenso nennt ihn KONRAD VON MEGENBERG (4A,4), der als deutschen Namen wunderleich paum hinzufügt, in seiner Beschreibung aber sehr genau mit derjenigen bei ALBERTUS MAGNUS übereinstimmt. Im 16. Jahrhundert heisst er Ricinus, Cataputia major und Palma Christi, auf deutsch ausser Wunderbaum noch Zeckenkörner, türkischer Hanf etc. Die Apotheken führten seine Samen als Semen Ricini s. Cataputiae majoris, das daraus gewonnene Öl als Oleum Ricini s. Castoris s. Palmae Christi. Früher wurde der Wunderbaum seiner Samen wegen auch in Deutschland gezogen; jetzt dient er wohl nur noch als Zierpflanze. Klette, Pestwurz und Grindlattich. Parduna Capitulare 70, 28. Die frühere Lesart war bardana und es ist wohl möglich , dass Parduna aus Bardana oder aus dem auch vorkommenden Bardona ent- stellt ist. In den Glossaren des CGL III kommt Bardana nicht vor, aber an zwei Stellen (594, 5, 10. Jahrh. ; 615, 63, 11. Jahrh.) wird das ähn- liche parada mit lapacium identifiziert. Nun bedeutet Bardana unsere, Klette, und diese ist von jeher mit Pflanzen verwechselt worden, die sich durch mehr oder weniger ähnliche, namentlich durch grosse Blätter aus- zeichnen, wie Huflattich- und Ampferarten. Es ist daher nicht möglich mit Bestimmtheit anzugeben, welche Pflanze im Capitulare gemeint ist. Klette, Arctium Lappa L. 'ApKeiov Diosk. 4,105; neugr. TrXotTed, TrXcn-uuavTuXiba ; kommt in Griechenland sehr selten und nur in Hochgebirgsschluchten vor (Fraas). Persolata, arcion Plin. 25, 9, 66; it. bardana, lappa, lappa maggiore; fr. glouteron, bardane. Der vorangestellte Linneische Name bezeichnet nach heutiger Auf- fassung mehrere Arten von Kletten (Lappa officinalis Allioni, L. tomen- tosa Lam. und L. minor DC.) und ist gerade deshalb gewählt worden, *) CGL m : Crotones . i . ericini 556,40; ricinus croconia 594,49; ricinus idest crotonia 628, 36. — 60 — denn im täglichen Leben unterscheidet man nicht so strenge. DIOSKO- RIDES führt verschiedene Synonyme für apxeiov {arcion Plin.) an: TTpocrwTriq, TrpoadjTTiov (beides Diminutive von TrpöcruiTrov, Maske), cmapivn, Aän-ira ] ) und das römische personacea, das etwa maskenartig bedeuten würde. 2 ) In den verschiedenen Glossaren kommt die Klette unter sehr ver- schiedenen Namen vor. An lateinischen finden sich: bardana, bardo, bardona,*) lappa (auch bei ALBERTUS MAGNUS 6, 376), personatia; an deutschen: clette (cletta bei der heiligen HILDEGARD 1,98), Mette, clive, letteche, grosz leteche, breitleteche. Die Klettenarten, die durch den grössten Teil von Europa ver- breitet sind, gelten seit uralten Zeiten als Heilmittel ; die "Wurzeln und jungen Triebe sollen auch gegessen werden. Pestilenz würz, Pestwurz. Petasites officinalis Mönch. (Tussilago Petasites L.) TTeraaiTn? Diosk. 4, 106; it. petasite, tossilagine maggiore; fr. petasite. Die jugendlichen Blätter der Petasitesarten sind schon frühzeitig mit denen des Huflattichs, Tussilago Farfara L., verwechselt worden. Dieser wird genannt Brixiov Diosk. 3, 116; neugr. xauoXeüKn. Chamaeleuce, farfugium Plin. 24, 15, 85; becläon, tussilago Plin. 26,6, 16 (quidam eandem (sc. tussilaginem) esse arcion putant); it. farfara, ugna di cavallo, ugna d'asino; fr. lussilage, pas d'äne. Huflatich, roszhuf und huf kommen in den Glossaren auch als Deutung von bardana vor, werden aber mit sehr viel mehr Recht auf die Pest- wurz und den Huflattich bezogen, ebenso wie grosz leteche. Der Huf- lattich ist eine gemeine und als Ackerunkraut gefürchtete Pflanze und wurde deshalb sicher nie gebaut, sondern nur gesammelt. Die Pestwurz hat aber hier im Norden so eigentümliche Standorte, dass man annehmen muss, sie sei eingeführt und gebaut worden: sie findet sich in der Nähe *) Lappa bedeutet, wie Klette bei uns, nicht nur die ganze Pflanze, sondern auch den einzelnen Blütenkopf, der sich mittels seiner Haken an Kleider, Haare etc. anhängt. Er ist dann auf solche Pflanzen übertragen, die mit Haken versehene Früchte oder Blüten tragen. Das Lab- oder Klebkraut (Galium aparine L.), (iirapivn. DlOSKOKlDES [3, 94), wird Lappa genannt (lappa quae in frumentis est oder crescit CGLni 535,37; 549,45); wegen der Anhänglichkeit seiner Früchte an menschliche Kleider heisst es auch qpi\dv6pwTio<; (philanthropos). ! ) Man sieht zuweilen, dass Kinder ein grosses grünes Blatt als Maske vor das Gesicht halten, nachdem für die Augen, für Nase und Mund Löcher hineingemacht sind; da derartige Spiele oder Gebräuche sehr alt zu sein pflegen, so könnten die Namen Prosopis und personata etc. einem solchen Gebrauch ihren Ursprung ver- danken. 3 ) Bei Diefenbach, Novum Glossarium etc. ist angegeben: bardona cletes vel burres ; im Dänischen heisst die Klette Burre. — In den Glossaren des CGL III werden lappa und personatia vielfach mit drauoca identificiert z.B. 592,30; 594,2; das Wort drauoca scheint sonst nicht vorzukommen. — 61 — ehemaliger Klöster und dazu gehöriger Höfe, von wo aus sie sich dann, wie in den Eibmarschen, weiter verbreitet hat. Ehemals war sie ein sehr hoch geschätztes Arzneimittel. Die heilige HILDEGARD nennt sie Huflatta major (1, 210). — Endlich ist noch eine Pflanze namhaft zu machen, 1 ) die unter den Synonymen von Bardana etc. mit verstanden sein kann, nämlich Arten von Rumex, Ampfer, (XcmocOov Theophr. 7, 2, 7, Diosk. 2,140; lapathon und rumex Plin. 20,21,85) und zwar gross- blättrige Arten, wie Rumex obtmifolius L., stumpfblättriger Ampfer. Auf diesen beziehen sich lapathum, und namentlich das deutsche Grind- lattich. Die Wurzel dieses Ampfers wurde in den Apotheken als Grind- wurzel, Radix Lapathi acuti s. Oxylapathi, geführt und als Mittel gegen chronische Hautausschläge, Kopfgrind, Schorf etc. gebraucht. Es würde deshalb nicht richtig sein, wenn man Oxylapathum immer mit Sauerampfer übersetzen wollte. Die heilige HILDEGARD nennt Rumex obtusifolius L. menua, (1,102), ALBERTUS MAGNUS lappatium (6,377); die grintwurt.z der heiligen HILDEGARD (1, 138) ist aber unser Schöllkraut, da als ihr lateinischer Name chelidonia angegeben wird. Schöllkraut, Schwalbenwurz. Chelidonium majus L., Schöllkraut. XeXiöoviov uefa Diosk. 2,211. Chelidonia Plin. 25,8,50; 25,12,91, it. celidonia, chelidonia mag- giore; fr. chMidoine. Die Pflanze trägt nach DlOSKORIDES den Namen Chelidonium (von XeXiöujv, die Schwalbe) , weil sie bei Ankunft der Schwalben aus der Erde hervorbreche und bei deren Weggang dahinwelke, oder auch des- halb, weil eine blindgewordene junge Schwalbe von der Schwalb enmutter durch dieses Kraut wieder sehend gemacht werde; PLINIUS erzählt sogar, dass junge Schwalben, denen die Augen ausgestochen sind, durch dieses Kraut ihr Sehvermögen wiedergewinnen. Der Glaube an diese weitgehende Heilkraft hat sich bis ins 16. Jahrhundert und drüber hinaus erhalten und der Pflanze auch im Deutschen den Namen Schwalbenwurz ein- getragen; sonst hiess sie gewöhnlich Scheliwurz oder Schellkraut, ganz früh und bei der heiligen HILDEGARD (1, 138) auch grintwurtz; aber ihr lateinischer Name blieb Chelidonia major und chelidonium magnum. Nicht nur als Mittel gegen Augenleiden, sondern auch noch gegen eine grosse Zahl von anderen Gebrechen stand das Schöllkraut in Ansehen; ') Um die Verwechselung der Namen zur Anschauung zu bringen, seien hier einige derselben angeführt. Sumerlaten: lappa, letteche vel clette 11,12; lapatium hufleticha 22, 55; lapatium pleteche 40,60; bardana groz letheche 5-1,62; — Colm. Glossar: bardana hoflodecke 96; lapacium scorflodecke 412; perysonantia grötelodeke Bh8. — Mone: bardana schorfladeke vel uofladeke vel huf; — Diefenbach Glossarium: bardana gryutlattich, huilatich, grote ladiken; personatia grosz kletten, krotenbleter, huflatig vel roszhuf etc. etc. — 62 — TABERNAEMONTANUS braucht mehr als vier und eine halbe Folioseite, um alle Heilwirkungen desselben aufzurechnen. Hier im Norden Deutsch- lands deutet das ausschliessliche Vorkommen der Pflanze an Garten- wällen und Dorfstrassen auf eine frühere Kultur. DIOSKORIDES unterscheidet noch ein kleines Chelidonium (xeXt- böviov tö MtKpöv, 2, 212), das bei PLINIUS (25, 8, 50) chelidonia minor genannt wird. Es ist dies unsere Feigwurz (Ranunculus Ficaria L.), auch Scharbockskraut genannt, ehemals ein bekanntes Heilmittel und als solches in den Apotheken Chelidonium minus genannt. Die Blätter sind auch als Salat gegessen worden. — Die in den Blattachseln sich ent- wickelnden Brutknöllchen, die kleinen Weizenkörnern gleichen, bleiben nach dem Absterben der Stengel und Blätter auf dem Erdboden liegen; bei DIOSKORIDES heisst die Pflanze deshalb auch wilder "Weizen (irupöq ä'Ypioc;), bei uns ist gelegentlich von „Weizenregen" geredet worden. Mutterkraut und Nieswurz. Febrefugiam Capitulare 70,46; Chrysanthemum Parthenium Persoon (Matricaria Parthenium L.), Mutterkraut, Mater ; Bertram, römische Kamille. TTocpOeviov Diosk. 3, 145 ; neugr. (kmpÖKxi (Fraas). Parthenium Plin 21,30,104; it. matricale, matricaria, partenio; fr. matricaire. Die Deutung des Namens febrefugiam ist mit einigen Schwierig- keiten verbunden, denn es giebt viele Pflanzen, die als Fiebermittel ge- golten haben. So wird artemisia einmal als febrefugia gedeutet (CGLIII, 543, 44) ; auch das Tausendgüldenkraut (E>-ythraea Centaurium Persoon), Erdgalle (fei terrae) und Aurine genannt, im späteren Latein auch noch Centaurium minus (od. Centauria minor) und Helleborites, wurde als febri- fugia bezeichnet und heisst noch heute in Italien caccia febbre und erba da febbre; es war in der That ein Fiebermittel und ist es stellenweise heute noch, aber es lässt sich nicht nachweisen, dass es jemals gebaut wurde, vielmehr scheint es nur gesammelt worden zu sein. Weitaus die meisten Glossare deuten febrefugia durch matrona, metere, matre, 1 ) also durch Chrysanthemum Parthenium Persoon, das noch heute die Namen Mutterkraut und Mater trägt und schon von der heiligen HILDEGARD (1, ll 6) metra genannt wurde. Das Mutterkraut findet sich in Norddeutschland vielfach in Gartenzäunen verwildert, wird aber auch noch gebaut. Es stammt aus Südeuropa. — In den Apotheken führte es die Namen Matricaria oder Parthenium. KERNER (S. 808) hat febrefugiam als Helleborus viridis L., die grüne Nieswurz, deuten wollen; er hielt nämlich Parduna (vergl. S. 59) ') CGLlll; febrefugia . i . matrona 563,56; matrona febrefugia 592,58 und sonst ; — Febrifuga Matre Colm. Gloss. 326 ; febiifuga, metere Sum. 57, 5. — 63 — für eine Verdrehung von Partherdwn und deshalb für gleichbedeutend mit Mutterkraut. Von der Annahme ausgehend, dass zwei Pflanzen wie Mutterkraut und grüne Nieswurz, die in den Bauerngärten so häufig sind, auch im Capitulare genannt sein müssten, hat er dann febrefugiam als gleichbedeutend mit Helleborus viridis genommen, weil febrefugia und eleborites gleichbedeutend im Helmstädter Glossar genannt werden. Nach den älteren Glossaren aber ist eine solche Deutung nicht zulässig, denn es wird eleborites (statt helleborites) ') allerdings vereinzelt mit febrefugia, meist aber mit centauria minor identifiziert, und dieses wieder mit fei terrae, lauter Namen für das Tausendgüldenkraut. Ein eigentliches Fiebermittel scheint die grüne Nieswurz auch nicht gewesen zu sein, wohl aber sonst ein sehr geschätztes Arzneimittel. Sie ist vielfach mit der schwarzen Nieswurz (Helleborus niger L.) oder Christrose ver- wechselt worden, ja sie wurde sogar als „schwarze Gartennieswurz mit grünen Blumen" (Helleborus niger hortensis flore viridi) bezeichnet (WEIN- MANN, Phytanthozaiconographia Tab. 569). Alant. Inida Helenium L., wahrer oder ächter Alant. 'EXeviov Diosk. 1, 27. Inula Colum. 10,118; 11,3,35; 12,46; Plin. 19,5,29; it. elenio, enula campana; fr. aunee. Der Alant hat seine eigentliche Heimat in der südlichen Hälfte Europas. In Norddeutschland wurde er früher viel kultiviert und findet sich jetzt in Grasgärten und auf Wiesen verwildert. Die Römer benutzten den Alant nicht nur als Arzneimittel, son- dern auch als Genussmittel: die Wurzel wurde mit verschiedenen Sub- stanzen für die Küche eingemacht. COLUMELLA braucht ein ganzes Kapitel ( 1 2, 46), um verschiedene Methoden des Einmachens darzustellen. Ahnliches ist auch in Deutschland geschehen, meistens hat man den Alant aber als Arzneimittel benutzt. In den Apotheken führt er die Namen Enula, Enula campana (schon DIOSKORLDES führt als Synonym r|VOu\a Ka|U7Tdva auf) und Helenium. Eibisch. Misnialvas Capitulare 70,50; Invent. II, 19 ; Aliliaea officinalis L., Althee, Eibisch. 'AXeaia, ißiffKoq Diosk. 3,153; (uaXäxns ecrriv örrpiaq eiöoq) ; neugr. uoXöxa (v. Heldreich), vepouoAöxa, d. h. Wassermalve, (Fraas). Althaea, j)listolochia Plin. 20, 21, 84; Jdbiscus, moloche agria, u\eio"TO- Xoxeioe Plin 20, 4, 14; it. altea, ibisco, bismalva, buonvisco; fr. guimauve, althee. *) CGLni: eleborites . centauria minora 546,11; eleboritis centauria minor 560 61 • fclterrae centauria 590, 59. — centauria minor, ertgalle Sum. 56, 47. — 64 — Die ganze Pflanze, namentlich aber die schleimige Wurzel, hat seit alten Zeiten als heilkräftig gegolten. Sie kommt in ganz Europa mit Ausnahme des Ostens und Nordens vor und liebt namentlich feuchte, salzige Stellen. Hier in der Provinz findet sie sich mehrfach an Buchten und Seen der Ostseeküste ; im Innern des Landes ist sie stellenweise in Folge früherer Kultur verwildert. Die Beliebtheit der Pflanze findet ihren Ausdruck in der grossen Zahl von Namen, mit denen sie zu verschiedenen Zeiten genannt wurde. In den Glossaren des CGL III heisst sie altea, euiscus, ibiscus und uismalva (548,30; 580,2 etc.), bei ALBEETUS MAGNUS (6,285) altea, bismalva und malvaviscus, bei KONEAD VON MEGENBEEG (5, 10) alcea und bis- malva; alle diese Namen haben sich erhalten. Bismalva ist offenbar aus uismalva, dem das französische guimauve entspricht, hervorgegangen ; es ist deshalb wahrscheinlich, dass das mismalvas im Capitulare ein Schreib- fehler ist. An deutschen Namen sind anzuführen : ybischa (heilige HlLDEGAED 1, 141), weizpapel (KONEAD VON MEGENBEEG 5, 10), ywesche (Oolm. Gloss. 22, 319, 399), ibesche (Sum. 55, 6), grote pepele (statt popele Königsb. Gloss.), Eibisch und Althee. Mohn. Papaver Capitulare 70, 47 ; Papaver somniferum L. Mi'ikwv Homer. 11.8,306; Theophr. 9,8,2; uttkuuv nuepoq Diosk. 4, 65; neugr. tö dcpiwvi, TraTrapouva. Papaver Verg. Georgic. 1, 78 u. 212; 4, 545; Colum. 10, 104 u. 314; 11,3,42; Plin. 19.8,53; it. papavero; fr. pavot. Der Mohn ist eine uralte Kulturpflanze, deren Heimat das südliche Europa ist. Ursprünglich wurde er seines Samens wegen gebaut, nach dessen Farbe man weissen und dunklen Mohn unterschied; bei diesen beiden Rassen sind die Blumenblätter auch entsprechend heller und dunkler gefärbt. Die Alten kannten aber auch schon die schmerz- stillenden und sonstigen Wirkungen des Mohnsaftes (öttöc;), und sie verstanden es, ihn rein zu gewinnen und seine Verfälschungen mit Gummi (köjjjui), dem Safte von Glaucium corniculatum Curtis (yXöükiov Diosk. 3, 90), und demjenigen vom wilden Salat (Lactuca Scariola L., 9piöaH ä^pia Diosk. 2, 165) zu erkennen. Die wilden Mohnarten, Klatschrosen, waren den Alten teilweise bekannt, aber sie wurden ebensowenig strenge geschieden wie es jetzt geschieht. Papaver Rhoeas L. ist das uvtkujv poidg des DlOSKOEIDES (3,44); Papaver Argemone L. ist das poidq des THEOPHRAST (9,12,4) und dpYeuibvn des DlOSKOEIDES (2, 208). PLINIUS spricht von einem wilden Mohn, papaver erraticum, den die Griechen rhoeas nennen (19, 8, 53; 20, 19, 77). In Griechenland heissen die wilden Mohnarten mit Einschluss von Papaver dubium L. jetzt TraTrapouva, in Italien papavero saluatico, papavero erratico und rosolaccio. — 65 — Der althochdeutsche Name des Mohns ist mago 1 ) (ahd. Gl. 7, 13) in den Sumerlaten findet sich man (58, 32) und magesamo (63, 23) als Übersetzung von papaver, aber auch veltmage (23, 27), so dass man für den zahmen und den wilden Mohn nur eine Bezeichnung gehabt zu haben scheint. Die heilige HILDEGARD kennt nur papaver (1,96); ALBERTUS MAGNUS unterscheidet papaver hortense et campestre (6,419) und nennt den letzteren, den Feldmohn, ein Unkraut des Hafers (zizania avenae); beim Gartenmohn erwähnt er die Varietäten mit weissem und dunklem Samen, ebenso wie KONRAD VON MEGENBERG, der den Mohn mdgenkraut nennt (5, 61). Im 16. Jahrhundert wird der Mohn viel gebaut und unter anderem auch Olmagen genannt. In Deutschland findet der Mohn kaum noch seiner medicinischen Eigenschaften wegen Anbau und Pflege, denn das Opium wird aus süd- licheren Gegenden importiert. Mohnsamen wird aber in manchen Gegenden in Backwerk und an Speisen genossen, auch wird ein wohlschmeckendes Ol daraus gewonnen. In Mittel- und Süddeutschland sieht man Mohn- felder; in Norddeutschland findet man den Mohn wohl nur in Gärten. Laserkraut, Ammi und Liebstöckel. SiliiDi Capitulare 70, 23. Siler montanum Crantz (Laserpitium siler L.), Laserkraut; it. seseli, sermontano, sileos, silermontano ; fr. sesSli? Das Wort silum hat sehr verschiedene Deutungen erfahren und es ist wahrscheinlich, dass unter diesem oder einem ähnlich klingenden Namen mehrere Pflanzen in Gebrauch waren, wie die Seseliarten des DIOSKORIDES (3, 53—55) und das sil des PLINIUS (20, 5, 18). In den Glossaren des CGL III wird Silus mehrfach durch Sisileus erklärt, und dieses wieder durch Silus montanus. 2 ) Da nun unsere Apotheken unter dem Namen Semen Sileris montani s. Seseleos die Samen der in der Über- schrift genannten Pflanze führten, so erscheint es jedenfalls nicht un- wahrscheinlich, dass unter dem silum des Capitulare das Laserkraut gemeint gewesen ist. Das Fehlen der Pflanze in den Gärten kann als Gegenbeweis nicht angesehen werden, denn das Capitulare drückt zu- nächst nur Wünsche aus, schildert aber nicht vorhandene Zustände Die Samen des Laserkrauts, das auf den Gebirgen des südlichen Europas wächst, stehen bei den Gebirgsbewohnern als Heilmittel noch in demselben Ansehen, das sie früher allgemein genossen. V) In den Glossaren des CGL in findet man folgende Zusammenstellungen: eodion (für Kiijbuov) mahunus 589, 20; michonus (für ur]Kwv) mahunus 592, 68; 625,45; codion idest ma unus 610,37; miconus idest manus 614,41; papaver idest ma hunus 616 5- das Wort mahunus erfuhr noch weitere Veränderungen, denn maehones (Sum. 40, 79), das durch magesame übersetzt wird, darf man wohl als Umformung von mahunus ansehen. 2 ) Silus . i . sisileus 576,72; siseleos sile 632,52; sisileos . i . silos montanus 586,4; ähnlich 595, 7. V. FISCHER- BENZON, altd. Gartenflora. 5 — 66 — ALBERTUS MAGNUS (6, 448) und KONRAD VON HEGENBERG (5, 7 2) führen beide das Laserkraut unter dem Namen stier montanum auf, dem KONRAD VON MEGENBERG den deutschen Namen gaizvenichel hinzufügt. Im 16. Jahrhundert hiess es Sesel, Zirmet und Silermontan. Ameum Capitulare 70, 22; Ptyehotis coptica DC. (Ammi copticum L.), koptische Haardolde, Ammi. "Auui Diosk. 3, 63 (Ivioi Kai touto ai6iomKÖv, oi oe ßacriXtKÖv Kuutvov KaXoücrivj. Ammi Plin. 20, 15, 58. DIOSKORIDES sagt, dass das ammi ebenso wie cuminum äthiopisch genannt worden sei, ja dass einige es direkt ßaaiXtKÖv xüuivov , könig- liches cuminum, ebenso wie das cuminum selbst genannt hätten. Dieselbe Sache findet sich bei PLINIUS und ist von ihm oder von DIOSKORIDES aus in die Glossare des CGL III übergegangen. 1 ) Es hat also in alten Zeiten eine Verwechselung zwischen Ammi und dem Kreuzkümmel stattgefunden. Die Samen von der, aus den südöstlichen Mittelmeer- ländern stammenden, koptischen Haardolde wurden früher in den Apotheken als Semen Ammeos veri s. cretici geführt. Dass die Pflanze selbst früher in Deutschland gebaut wurde, geht aus dem Kräuterbuch des T ABERN AEMONTANUS hervor, der 1, 299 eine Abbildung bringt, unter dem Namen Ammium Alexandrinum; er bemerkt, dass dieses Amrnium alle Jahr erneuert werden müsse aus frischem Samen, „sintemal es ein recht Sommergewächs ist, das gar keinen Frost leiden kann". Die Schwierigkeit des Anbaus wird denn auch die Ursache dafür gewesen sein, dass dies Gewächs allmählich ganz aus den Gärten verschwunden ist. In den Apotheken wurden die Samen des grossen Ammi, Ammi majus L., (it. ammi, comino nostrale), als gemeine Ammeisamen, Semen Ammeos vulgaris, geführt. Da das grosse Ammi schon in Südeuropa vorkommt und härter ist als die Haardolde, so wäre es immerhin möglich, dass mit dem ameum des Capitulare Ammi majus gemeint sein könnte. Leuisticuill Capitulare 70,33; libesticum Invent 1,7; livesticum Invent II, 3. Ligusticum Levisticum L. {Levisticum officinale Koch), Lieb- stöckel. Aiyucttikov Diosk. 3, 81? l ) Baselice . i . amaeos 554,45; 618,75; cuminum aethiopicum . i . ameos 558, 62 , ähnlich 622, 49. — Unter den vielen Deutungen, die das CGL m bringt, seien noch die folgenden erwähnt. Ameus wird als semen nuclei gedeutet 535, 16; 544,25; die nuclei sind aber OTpoßi\ia 15,44; 88,7; 185, 11; 256, 14, also Tannenzapfen, und da diese unter den Näschereien des Nachtisches genannt werden, werden wir darunter Pinienzapfen zu verstehen haben, also unter den amei Pignolen oder Piniennüsse. Ferner wird ameus als pes milvinus gedeutet 549,46; 535,38, Euss des Falken oder der Gabelweihe; dieser Name kommt verschiedenen Pflanzen zu, unter anderen dem Plantago coronopus L. Auch findet sich die wenig sagende Bemerkung-, dass ameus ein Kraut sei, dessen Samen denjenigen des Sellerie glichen (ameus idest erba semen eius similat apii semen 607, 5) etc. — 67 — Ligusticum Colum, 12,57,5; Plin. 19,8,50; 20,15,60; 20,17,73; it. levistico, ligustico; fr. ligusticum. Bei COLUMELLA findet sich nur der Name ligusticum; etwas mehr finden wir bei PLINIUS, aber das was er sagt, stimmt ziemlich genau überein mit demjenigen was DlOSKORIDES mitteilt, und bei diesem passt die gegebene Beschreibung nicht auf Ligusticum Levisticum L. PLINIUS giebt keine Beschreibung; nach ihm wird die Pflanze auch panax 1 ) ge- nannt, nach DlOSKORIDES TtävctKer;. Wir sind also jedenfalls im Un- klaren darüber, was die Alten unter ligusticum verstanden, um so mehr, weil sie diese Pflanze assen, was uns etwas wunderbar vorkommen würde. Indessen kann es nicht zweifelhaft sein, dass mit dem leuisticum des Capitulare die Pflanze gemeint ist, die jetzt im Volksmunde Liebstöckel heisst; denn dies Wort ist ebenso wie die älteren Formen lubesteche, lubistechel, levestock etc. nichts anderes als eine Angleichung an levisticum oder libesticum, und Liebstöckel (Ligusticum Levisticum L.) war früher eine sehr geschätzte Heilpflanze. Schon WALAFRIDUS STEABUS besingt libysticum in seinem Hor- tulus. Die heilige HILDEGARD (1, 139) hat neben dem lateinischen Namen levisticum den deutschen lubestuckel; ALBERTUS MAGNUS erwähnt livisticum gelegentlich bei der Vergleichung von Pflanzen (6, 349 und 414), widmet ihm aber keinen besonderen Abschnitt, ein Verfahren, das er bei sehr bekannten Pflanzen anzuwenden pflegt. Im Laufe der Zeit hat die Pflanze viel von ihrem Werte verloren und spielt gegenwärtig nur noch eine Bolle in der Volksmedicin. Früher ist sie hier in der Provinz viel kultiviert, jetzt findet sie sich nur noch selten; an einigen Stellen ist sie ausgewildert. Diptam und. Raute. Diptamnum Capitulare 70, 38. Zwei Pflanzen haben seit langer Zeit den Namen Diptamnus oder richtiger Dictamnus geführt: der Diptamdosten, Origanum Dictamnus L., und der gemeine Diptam, Dictamnus albus L.; nur der erste war den Alten bekannt und seine Eigenschaften scheinen in späterer Zeit vielfach auf den zweiten übertragen worden zu sein. Origanum Dictamnus L., Diptamdosten, kretischer Diptam. J ) In den meisten Glossaren des CGL iii wird die Wurzel von Levisticum panacus regius genannt. Es scheint, dass dieser Name, der sich bei keinem älteren Schriftsteller findet, durch falsches Abschreiben entstanden ist. Das letzte der mit- o-eteilten Glossare, dessen Handschrift aus dem 9. Jahrhundert stammt, hat panacos rizos libertici radicis 632, 45; daneben finden wir: pancugirius 548, 39, 9. Jahrh., panicus rigius 585, 22, 10. Jahrh., panicus regius 593, 49, J0. Jahrh. und panacus reius 615,33, II. Jahrh., und zwar als griechisch dem lateinischen levistici radices gegenübergestellt; schon die erste von den hier mitgeteilten Glossen ist verschrieben und rnüsste heissen: ■irdvaKOi; pCa? libestici radices. — 68 — AiKTanvov Theophr. 9,16,1; biicrauvos Diosk. 3,34. Dictamnum Vergil Aen. 1, 412; dictamnus Plin. 25, 8, 52; 26, 14, 87; it. dittamo cretico. Der Diptamdosten, dessen Heimat der Orient ist, kommt in Europa nur auf der Insel Kreta wild vor, wo er otoucitöxoptov genannt wird. In Italien wird er angebaut und auch in Töpfen gezogen. Nach Meinung der Alten brachten die wilden Ziegen, wenn sie angeschossen waren, den Pfeil dadurch zum Ausfallen aus der Wunde, dass sie Diptamdosten frassen; deshalb wurde dies Kraut zu einem Wundmittel gemacht, und mit Eisen geschlagene Wunden sollten leicht heilen, wenn Diptam- saft hineingeträufelt wurde und wenn der Verwundete diesen Saft trank. Später wurde die Wirkung der Pflanze noch dahin vergrössert, dass sie überhaupt Geschosse (belli tela) aus dem Körper herausschleuderte, und weil sie eine oberflächliche Ähnlichkeit mit Polei besass, so erhielt sie den Namen poleium Martis (Vinc. Bellovacensis, Speculum naturale 10, 66). Es ist nun sehr wohl möglich, dass der Schreiber des Capitulare den Diptamdosten in Italien kennen gelernt hatte ; dann musste er auch den Wunsch haben, ein so ausgezeichnetes Wundmittel in Deutschland aus dem Garten holen zu können. Ob der Anbau dieses Gewächses von Erfolg begleitet war, ist mindestens zweifelhaft, denn TABERNAE- MONTANUS kennt es garnicht und HlERONYMUS BOCK, der es Dittam nennt, hat es erst kürzlich kennen gelernt, da er (fol. 10, vers.) sagt: „Er ist aber nun mehr als ein frembder gast ausz Greta vnd Venedig zu uns kommen, denselbigen Dictam haben Herr Jörg Ollinger von Nürnberg, vnd D. Conrad Geszner von Zürich, denen ich höchlich danck sage, mir zugeschickt." Der gewöhnliche Name in Deutschland wurde Dictamnus creticus. Der Dictamnus, welcher in den Glossaren des CGL III erwähnt wird, scheint der Diptamdosten zu sein, wenigstens teil- weise, denn als Synonyme werden poleium Martis und Hasenohr (leporis auricula) angeführt, ausserdem auch das Wort didimus (öiöuuoc;). 1 ) Im 9. Jahrhundert wird aber auch schon Diptamnus mit wizwurz übersetzt (vergl. Glossae Theotiscae im Anhang 1,6); hierbei wird man wohl an die weisse Wurzel von Dictamnus albus L., Diptam, denken müssen, die als Radix Dictamni s. Diptamni s. Fraxinellae officinell war. Wenn die heilige HILDEGARD 1, 115 von dictamnus oder dictampnus ') Dictamnu leoboris auricula siue benedicta 632, 2 ; dictamnum leporis auricula 545,21; didimus auricula leporis 560,37; leporis auricula idest didimus 613,53; poliomartis didimus 593,62; poleium martis idest didamus 615,58 etc. etc. — Im Colmarer Glossar wird didymus durch Hasenohr übersetzt (dydimia hasenöre 283); in Norddeutschland wird Stachys germanica L. viel in Gärten gebaut und Hasenohren genannt; da diese Pflanze eine oberflächliche Ähnlichkeit mit dem Diptamdosten hat, so ist es immerhin möglich, dass sie mit ihm verwechselt worden oder überhaupt sein Stellvertreter geworden ist. — 69 — spricht, so wird das wohl auch der weisse Diptam sein, der in den Rhein- gegenden von der südlichen Hälfte der Rheinprovinz an wächst. Bei ALBERTUS MAGNUS finden wir diptamnus angeführt (6,327), bei KONRAD VON MEGENBERG diptamus mit dem deutschen Namen pfeffer- kraut (5, 34) ; beide rühmen ihrer Pflanze die Eigenschaften nach, die sonst dem Diptamdosten zugeschrieben werden, aber da beide sie als sehr gemein bezeichnen (communis satis ALB. MAGNUS, gar gemain KONR. V. MEGENBERG), so ist es fraglich, welche Pflanze sie meinen, und ob sie diejenige, von der sie sprechen, überhaupt gesehen haben. Im 16. Jahrhundert führt der Diptam neben dem von LlNNE an- genommenen Namen Dictamnus albus auch noch den Namen Fraxinella. Rutam Capitulare 70,6; Invent 1,5; Ruta graveolens L., Raute, Gartenraute, Weinraute. TTtiYavov Theophr. 7, 6, 1 ; Trrifotvov xritreuTÖv Diosk. 3, 45 ; neugr. TTtnavov (selten gebaut). Ruta Colum. 6,4,2; 11,3,38; 12,7,5; Plin. 19,8,45 und sonst viel ; it. ruta ; fr. rue. Die Raute hat allezeit in grossem Ansehen gestanden als Arznei- mittel und als Mittel gegen Gift und Schlangen ; TABERNAEMONTANUS braucht acht und eine halbe Folioseite, um alle Heilwirkungen der Raute zu beschreiben. Während sie im südlichen Deutschland häufig ist, findet sie sich in norddeutschen Gärten nur vereinzelt. In ihrer Anwendung als Riechsträusschen wird sie in Norddeutschland durch die Eberraute (Artemisia Abrotanum L.) vertreten. Minze, Frauenminze und Rainfarn. Die Arten der Gattung Mentha, Minze, sind ganz ausserordentlich veränderlich: bald sind sie stark, bald wenig behaart oder ganz kahl; neben Abänderungen mit breiten Blättern kommen solche mit schmalen vor, und wenn die gewöhnlicheren Formen schlichte Blätter haben, so giebt es auch nahezu bei allen solche mit krausen. Dazu kommt, dass Bastard- bildung bei den Menthaarten etwas sehr gewöhnliches ist, und hierdurch wird dann der Formenreichtum noch um ein Bedeutendes vermehrt. Es hat lange gedauert, bis man in dies Formengewirre Einsicht ge- wonnen hat. Während noch vor etwas über 60 Jahren von Specialisten weit über 20 Arten unterschieden wurden, ist man jetzt geneigt, nur noch etwa vier oder fünf anzunehmen : Mentha rotundifolia L. , die als westliche Pflanze für uns kaum in Betracht kommt, sich aber in Nord- und Mittelitalien wildwachsend findet, M. silvestris L., wilde Minze, M. aquatica L., Bachminze, M. arvensis L., Ackerminze, und M. pulegium L., Polei oder Poleiminze. Abänderungen von Mentha silvestris und M. aqua- tica wurden als M. crispa L., Krauseminze, gebaut; schmalblättrige und besonders gewürzhafte Formen führten den Namen Mentha piperita L., Pfefferminze. — 70 — Die grosse Veränderlichkeit der Menthaarten war schon den Alten aufgefallen. Wenn THEOPHRAST sagt (2,4,1):') „das Sisym- brion scheint sich in Mintha zu verwandeln, wenn es nicht durch Pflege zurückgehalten wird, deshalb pflanzt man es oft um," so kann dieser Äusserung die Beobachtung zu Grunde liegen, dass die Krauseminze sich in die gewöhnliche Bachminze verwandelt bat, eine Beobachtung, die man auch heute noch machen kann. Jedenfalls bedeutet Sisymbrion an dieser Stelle eine Kulturpflanze, und da die Krauseminze diesen Namen später führte, so kann sie auch hier gemeint sein. Die Römer glaubten, dass man wilde Minze in zahme verwandeln könne, wenn man die wilde mit der Spitze nach unten in die Erde stecke (COLUM. 11,3,37; PLIN. 19,8,47). "Wenn wir jetzt noch Mühe haben die verschiedenen Arten der Minze auseinanderzuhalten, so dürfen wir uns nicht wundern, wenn es den Alten noch schwieriger wurde. Dazu kam, dass Pflanzen mit duftenden Blättern, namentlich wenn diese in der Form mit denen von Mentha Ähnlichkeit hatten, oder wenn sie grau waren, früher als Minze angesprochen wurden und gegenwärtig noch werden. Solche Pflanzen sind Nepeta cataria L., das Katzenkraut oder die Katzenminze, die mit der wilden Minze verwechselt wurde, Tanacetum Balsamita L., Frauen- minze, die nicht einmal zu den Labiaten, sondern zu den Compositen gehört, aber nichtsdestoweniger in der verschiedensten "Weise als Minze, zuweilen auch als Salbei, bezeichnet wurde und wird, und andere mehr. "Wenn also im Folgenden versucht wird die Namen des Capitulare, die sich auf Mentha und ähnliche Pflanzen beziehen, zu deuten, so mag noch einmal bemerkt werden, dass die hier versuchten Deutungen auf absolute Richtigkeit keinen Anspruch erheben wollen. Sisimbrium Capitulare 70,41; mentam Capitulare 70,42; Invent. I, 3; Invent 11,2. Mentha aquatica L., Bachminze, mit den Rassen Krause- minze und Pfefferminze. riffüußpiov und uivBa Theophr. 2, 4, 1 ; cncrüußpiov Diosk. 2, 154; r|6uoo~uoq fjuepoc; Diosk. 3, 36 oder r]öuocruoc; xr|Tra!oc; 2, 154; neugr. 6 ribuocruoc; und öudafioq. Menta Colum. 11,3,37; sisimbrium Plin. 19,10,57; menta Plin. 19,8,47 und sonst; it. menta aquatica, mentastro d'aqua; sisembro dome- stico, balsamita, menta crespa; menta romana, menta peperina; fr. menthir, menthe friste, menthe crepue; menthe poivree. Dass Sisymbrion bei THEOPHRAST eine Kulturpflanze bedeutet, ist schon oben gesagt; dann ist Mintha bei ihm eine wilde Art, etwa die Bachminze, deren eine Rasse, die Pfefferminze, noch heute viel in Griechenland kultiviert wird. Die menta bei COLUMELLA , die einen *) Tiliv be ä\Xwv (sc. opuTiIiv) tö xe maü|aßpiov ei? uiv6av boxei neraßdUeiv, eav px\ xa-rexnra 1 Tri eepcmeiqr biö Kai (jexacpuxeuoumv iroMdiac;. — 71 — sumpfigen Boden verlangt und deshalb an eine Quelle gepflanzt wird, 11, 3, 37 *) muss ebenfalls die Bachminze oder eine ihrer Kulturrassen sein. "Was DlOSKOEIDES unter sisymbrion versteht, ist nicht ganz klar ; es wächst an unbebauten Orten, gleicht der Gartenminze, ist aber breit- blättriger und wohlriechender und wird zu Kränzen benutzt;' 2 ) als Syno- nyme führt er an : Kranz der Aphrodite ('AqppobtTnq crxecpavoc;), Pflanze der Venus (epßa ßevepea), wilden Quendel (epTruWoq ö'ypioc;) und das unverständliche usteralis. Das griechische herpyllos, dem das römische serpyllum entspricht, kann Thymian bedeuten, aber auch die Poleiminze. Beide Pflanzen sind aber zu klein, um mit der Gartenminze verglichen werden zu können. Möglich wäre es, dass DlOSKORIDES mit Sisymbrion die wilde Minze, Mentha silvestris L., meint ; aber ebenso wahrscheinlich ist es, dass er die wilde Bachminze gemeint hat, namentlich weil er die Brunnenkresse als zweites Sisymbrion aufführt (2, 155) und weil er nachher bei mentastrum (seinem r)buoc;uov «YPiov, 3, 36) bemerkt, dass es an den Blättern behaarter und in allen Stücken grösser sei als si- symbrion. 3 ) Das griechische f|buo?uoc; wird in den Glossaren des CGL III stets mit menta oder menta nigra übersetzt. Menta nigra, soviel wie „dunkle Minze", passt vortrefflich auf die Pfefferminze, die in der That un- gewöhnlich dunkel aussieht. In den Hermeneumata des CGL III er- scheinen menta und nepeta unter den Gemüsen. Jedenfalls sind die Menthaarten seit langer Zeit gebaut worden und ihre Anwendung war eine sehr mannichfaltige. WALAFRIDUS STRABUS spricht von den zahlreichen Formen, Farben und Kräften der Minze. Die heilige HILDE- GARD unterscheidet bachmyntza (1, 75) und ausserdem eine myntza major und minor, von denen wir die eine wohl als Gartenminze oder Krause- minze, die kleinere als Ackerminze deuten dürfen. ALBERTUS MAGXUS und KONRAD VON MEGENBERG unterscheiden nicht viele besondere Arten, machen aber beide die Bachminze namhaft und rühmen die Heil- kräfte der Menthaarten im allgemeinen. In den lateinisch-deutschen Pflanzenglossaren und in den Kräuter- büchern des 16. Jahrhunders begegnen wir einer grossen Zahl von Mentha- Arten und -Rassen, aber auch einer ziemlich weitgehenden Namen- verwirrung. Mit balsamum und balsamita werden im Garten gezogene Minzen bezeichnet, die auch die Namen Balsam und krauser Balsam führen, also wahrscheinlich unsere Pfefferminze und Krauseminze sind; diese führen in der Medicin den Namen Mentha pipeiita und M. crispa. Die Bachminze wurde Balsamum palustre und Mentha aquatica genannt. *) Menta dulcem desiderat uliginem; quam ob causam juxta fontem mense Martio reete ponitnr. -) ZiaOußpiov ^v x^P ö0 K cpüexat, Ioike b£ r]buÖ0M.w Kniraiw, Tr\axu) Im Colmarer Glossar steht Bleta sture (121); das Wort stur bei der heiligen Hildegakd (1,197) könnte also vielleicht beta bedeuten; es wird aber häufiger blitus durch stur übersetzt (Sum. 21, 37; 54, 49; Königsb. Gloss.), und es ist wahrscheinlicher, dass bei der heiligen Hildegakd Blitum gemeint ist. V. FISCHER- BENZON, alld. Gartenflora. 9 — 130 — und den östlichen Mittelmeerländern. Früher wurde er vielfach gebaut. Sein ältester deutscher Name scheint stur oder sture zu sein (Königsb. U- Colin. Grloss., Suin); im 16. Jahrhundert hiess er Meier, Meyer; aber mit dem Aufhören seiner Kultur sind diese Namen in Vergessenheit geraten. In Deutschland kommt er wohl nur noch als Ruderalpflanze vor. Im 16. Jahrhundert wurden auch rot-' und buntblättrige Arten des Amarants unter dem Namen Blitum, Blitum rubrum gebaut (CAJIE- RARIUS, Hortus medicus S. 29; TABERNAEMONTANUS 2, S. 147). Durch diese Arten wurde die Verwechselung mit Mangolt und Gartenmelde noch befördert. Alle bisher genannten Spinatpflanzen wurden mehr und mehr bei Seite gedrängt durch den Spinat, Spinacia oleracea L., dessen Heimat der Orient und das Innere Westasiens ist. Die Alten kannten ihn nicht. Zum ersten Male erwähnt finden wir ihn bei ALBERTUS MAGNUS (6, 434), der ihn oder seine Blätter spinachia nennt, und der auch seine stacheligen Früchte kennt. Im 16. Jahrhundert hiess er lateinisch Spinachia und Spinacia, deutsch Spinat und Binetsch. Der persische Name des Spinats, aspandkh, isfanddj oder isfinädj ist fast unverändert ins Neugriechische übernommen, rd CFTravdKioc, und bildet gleichfalls die Grundlage für das italienische spinace und das französische Spinard (ur- sprünglich espinaces; durch falsche Etymologie unter Anlehnung an Spine, Stachel oder Dorn, wurde daraus Spinard). — Auf welchem Wege der Spinat nach Europa gekommen ist, wissen wir zur Zeit nicht genau; es ist nicht unmöglich, dass die Kreuzfahrer ihn mit heimgebracht haben. Man hat auch den Versuch gemacht, die Uidas des Capitulare zu deuten durch Blitum virgatum L., den Erdbeerspinat. Hierbei hat man aber übersehen, dass diese Pflanze erst seit den letzten Jahren des 16. Jahrhunderts, ja in weiteren Kreisen erst seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts bekannt geworden ist. Die erste Nachricht darüber finden wir bei CAROLUS CLUSIUS in seiner „Rariö- rum Plantarum Historia", Antwerpen 1601, S. CXXXV. 1 ) CLUSIUS giebt eine gute Abbildung von der Pflanze, die er Atriplex sylvestris bacci/era nennt, also „Beeren tragende wilde Melde". Er bemerkt, dass er diese zierliche (elegans) Pflanze in Spanien während seiner Reise nicht bemerkt habe, sie sei ihm aber von seinem Freunde Jacob Plateau, der sie aus spanischem Samen gezogen habe, in getrocknetem Zustande nach Frankfurt geschickt, begleitet von einer Zeichnung und einer Be- schreibung. Eine ähnliche Pflanze versichere der Arzt Wilhelm von Mera im Jahre 1593 in Tirol gefunden zu haben; diese sei Ende August mit Früchten überladen gewesen, die durch ihre Schönheit förm- 1 ) Das Buch hat zwei verschiedene Paginierungen : S. 1— 3H4 umfassen die 3 ersten Bücher, S. I— CCCLVIII die letzten. — 131 — lieh zum Essen eingeladen hätten. Ausserdem sagt CLUSIUS, dass er in Leyden (wo er seit 1593 Professor der Botanik war) Exemplare der Pflanze besässe, die im Jahre 1595 aus Samen aufgegangen seien, den er aus der getrockneten spanischen Pflanze herausgeschüttelt habe; die jungen Pflanzen hätten den "Winter überdauert und im folgenden Jahre üppig Früchte getragen, wären aber bei Beginn des Herbstes vertrocknet. In seiner Pinax Theatri botanici von 1623 nennt C. BAUHIN die Pflanze Atriplex sylvestris mori fruetu, wilde Melde mit Maulbeer- (oder Himbeer-) fruchten, also Maulbeermelde; als einziges Synonym giebt er den oben angeführten Namen von CLUSIUS an. Da C. BAUHIN über eine ausserordentliche Litteraturkenntnis verfügte , so dürfen wir an- nehmen, dass vor CLUSIUS niemand die Pflanze erwähnt hat, wenigstens nicht so beschrieben hat, dass man sie hätte erkennen müssen. Von Leyden aus hat der Erdbeerspiuat dann, wie so viele andere Pflanzen, seine "Wanderung in die botanischen Gärten Europas, und von da in die Privatgärten angetreten. Die Alten haben den Erdbeerspinat nicht gekannt, denn eine Melde, die maulbeerartige Früchte trägt, wäre ihrer Aufmerksamkeit sicher nicht entgangen. Da die Kräuterbücher ihn aber auch nicht zu erwähnen scheinen, so kommt man zu dem Schluss, dass er überhaupt keine europäische Pflanze sein kann. Aber woher ist er gekommen? Kreuzkümmel, Kümmel und Schwarzkümmel. Ciuiinum Capitulare 70, 12; Cuminum Cyminum L., Römischer Kümmel, Kreuzkümmel, Pfefferkümmel. Küuivov Theophr. 7, 3, 2 und 3; kouivov tö i'iuepov Diosk. 3,61; neugr. küuivo. Cuminum Colum. 10,245; cyminum Colum. 7,13,2; cuminum Plin. 20,15,57; it. comino, eimino; fr. cumin. Der römische Kümmel oder Pfefferkümmel, in alten Zeiten kernen, comyn etc. genannt, hat im Norden Deutschlands einen besonderen An- bau kaum jemals erfahren; in Mittel- und Süddeutschland scheint es mehr der Fall gewesen zu sein. In Italien und Griechenland werden die Samen vielfach aus dem Orient bezogen. War früher eine sehr geschätzte Arzneipflanze. Careiuin Capitulare 70, 14; Carum Carvi L., Kümmel. Kdpoq Diosk. 3, 59. Careum Colum.; Plin. 19,8,49; it. carvi, comino tedesco ; fr. carvi. Zum Unterschiede vom Kreuzkütntnel ist dieser Kümmel auch Feldkiimmel, Wiesenkümmel etc. genannt worden. Er wird in Nord- deutschland viel als Brotwürze benutzt, gelegentlich auch seiner "Wurzeln weo-en gebaut. Die Art seines Vorkommeus in der Provinz Schleswig- Holstein macht es wahrscheinlich, dass er dort nicht inländisch, sondern 9* — 132 — eingeführt ist; das Klima bekommt ihm jedoch sehr gut und er droht stellenweise,, wie in der Marsch, ein gefährliches Wiesenunkraut zu werden. Git Capitulare 70, 25 ; Nigella sativa L., Schwarzkümmel. MeXdvOtov Diosk. 3,83; neugr. uaupoo"n0auov, uaupoKOÜKKi. Melanthium Colum. 10,245; git Colum. 6,34,1; Plin. 20,17,71; it. gittone, nigella, nigella nuda, cominella, melanzio domestico ; fr. nielle. Der Schwarzkümmel wird in Griechenland noch heute gemischt mit Sesamkörnern auf Brot gestreut. Schon DlOSKORIDES giebt an, dass der Same ins Brot geknetet wurde, und als Brotwürze ist er auch noch später benutzt worden, wie aus dem alten Namen „Brodtwurz" hervorgeht. Später hat man diese Anwendung mehr und mehr vergessen. Im 16. Jahrhundert heisst der Schwarzkümmel schwarzer Koriander; ausser Melanthium und Git wird er auch Nigella genannt. Wie schon TABERNAEMONTANUS klagt, ist' der Same des Schwarz- kümmels mit dem der Kornrade (Agrostemma Githago L.) vielfach ver- wechselt worden, wahrscheinlich weil Git oder Gith und Nigella beide mit Raden (d. h. Unkraut) übersetzt wurden (Königsb. und Colm. Glossar). ALBERTUS MAGNUS beschreibt unter nigella (6, 396) unverkennbar die Kornrade Agrostemma Githago L. (vergl. oben S. 85); dagegen ist die ratde der heiligen HILDEGARD (1, 12), die dem Menschen Kopfschmerzen macht, dem Vieh nichts nützt, aber auch nicht viel schadet, und die schliesslich als Fliegengift empfohlen wird, der Taumellolch, Lolium temulentum L. Fenchel, Dill, Anis und Koriander. Fenicolum Capitulare 70, 36 ; Anethum Foeniculum L., Fenchel. MdpaOpov Theophr. 6, 1, 4; Diosk. 3, 74; neugr. udpaOpov, der Same |Liapc(6p6ö'TTOpoq. Foeniculum Colum. 6,5,2, auch marathrum 12, 35; feniculum Plin.; it. ßnocchio, ßnocchio dolce, finocchione; fr. fenouil. Der Fenchel wird in Süddeutschland noch viel gebaut ; dort werden seine Samen auch als Gewürz an das Brot gethan. In Norddeutschland sind diese Samen nie sehr beliebt gewesen , wohl aber gehören seine Blätter zu den Kräutern, die an die Aalsuppe gethan werden. Als Heilmittel war der Fenchel früher sehr geschätzt; TABERNAEMONTANUS braucht mehr als zwölf Folioseiten, um seine Heilkräfte und die aus ihm bereiteten Arzneimittel zu schildern. Anetum Capitulare 70, 35 ; Anethum graveolens L., Dill. "Avn6ov Theophr. 7, 1, 2 u. 3 ; 7, 3, 2; Diosk. 3, 60, ävn6ov tö eff6i- öuevov; heisst jetzt noch bei den Griechen dvnöov. Anethum Colum. 10,120; 11,3,42; anetum Plin. 19 und 20 an vielen Stellen ; it. aneta, aneto, neto ; fr. atiet. — 133 — Stammt aus Südeuropa und kommt in Griechenland in einer klei- neren Abart wildwachsend vor (Anethum segetum); aus den Apotheken ist der Dill verschwunden, wird aber in den Gärten sehr viel gefunden, wo er sich meist selbst sät. Anesum Capitulare 70, 19; Pimpinella Anisum L., Anis. "Aviffov Diosk. 3,58; neugr. y^ukövictov und oivicrov. Anisum Aegyptiacum Colum. 12, 15, 3; 12, 51, 2; anisum Plin. 20, 17, 72; it. aniso, granelli d'anice; fr. anis. Eine früher sehr beliebte, aus dem Orient stammende Nutzpflanze, die teils als Arzneimittel, teils als Gewürz in der Küche benutzt wurde. Spuren ihrer Kultur hier im Norden haben sich nicht erhalten. Coriandrum Capitulare 70, 69 ; Invent. II, 22 ; coliandrum Invent. I, 15 ; Coriandrum sativum L., Koriander. Kopiavvov Theophr. 7,1,2; 7,5,4; KÖpiov Diosk. 3,64; neugr. Kouffßapa?, Kopiavöpov, KoXiavöpov. Coriandrum Colum. 6,33,2; 10,244; 11,3,29; Plin. 20,20,82; it. noriandolo, coriandro ; fr. coriandre. Der Koriander hat seinen lateinischen Namen im Deutschen fast unverändert behalten. Früher wurde er in der Apotheke viel gebraucht und scheint auch in Apothekergärten kultiviert worden zu sein, von wo aus er gelegentlich verwildert gewesen ist, ohne sich jedoch zu halten. In Gärten begegnet man ihm nicht. ■ — Die sogenannten Aniskügelchen, die früher in den Apotheken gehalten wurden und jetzt bei den Kon- ditoren zu verschwinden beginnen , enthalten keinen Anis , sondern Koriandersamen. Würzpflanzen aus der Familie der Labiaten. Salbei, Muskatellersalbei, Basilikum, Bohnenkraut, Thymian, Majoran, Lavendel, Rosmarin, Melisse und Ysop. Salviam Capitulare 70, 5 ; Invent. I, 8, II, 9 ; Salvia offiänalis L., Salbei, „smalln Sofie". 'EXeXiacpaKoq, acpaKO? Theophr. 6,1,4; 6,2,5; Diosk. 3,35; neugr. äXtcpacTKrid (v. Heldreich). Elelispliacos, sphacos, salvia Plin. 22,25,71; it. salvia; fr. sauge. Der Name eXeXi(X ] ) Merkwürdigerweise scheint eine Verwechselung zwischen Mispel und Hasel- nuss vorgekommen zu sein: nespilun-Pontica gr., lat. avellana ahd. Gl. 5,39; nespelun-Abellanae ahd. Gl. 6, 17; apellena mispilhoim Sum. 53, 38; auch sonst mehrfach. — 149 — Im Folgenden ist angenommen, dass Prunus acida eine selbständige Art und von P. Cerasus, der Sauerkirsche, verschieden sei; a ) sie gilt als die einzige der drei oben genannten Arten, welche Ausläufer treibt, und ist eben daran leicht zu erkennen. Für unseren Zweck kommt von dieser Art nur die Varietät Marasca Host in Betracht, die zur Be- reitung des „Maraschino" dient und in Dalmatien und den Nachbar- gebieten wild vorkommt. Nach der Erzählung des PLINIUS (15,25,30) soll Lucullus die Kirsche nach Rom gebracht haben; diese Nachricht ist aber unsicher, und es lässt sich aus ihr höchstens die Zeit der Einführung entnehmen, etwas vor der Mitte des ersten Jahrhunderts v. Chr. Dazu stimmt, dass die Kirsche zuerst bei VARRO erwähnt wird; die neue Obstsorte fand dann sehr günstige Aufnahme und wurde zugleich sehr rasch weiter verbreitet, so dass schon PLINIUS berichten konnte, sie gedeihe in Britannien, in Belgien und am Rhein. Der Oberrhein (Elsass und Baden) ist auch wenigstens ein Centrum für die Verbreitung der Kirschen in Deutschland gewesen und gehört gegenwärtig noch zu unseren reichsten Kirschenländern. Weiter nach Osten muss man edlere Kirschenrassen früher ge- kannt haben als in Rom. THEOPHRAST beschreibt den Baum, den er Ktpaffo? (kerasos) nennt, nicht so, dass wir daraus mit absoluter Sicher- heit die Kirsche erkennen könnten, aber da Diphilos von Siphnos (bei Athen. 2, 51 b), der vor 281 v. Chr. gelebt hat, also ein Zeitgenosse von THEOPHRAST war, schon mehrere Kirschen (Kepdcna) unterschied, so wird man das Kepaaoq bei THEOPHRAST wohl als Kirschbaum deuten müssen. Aus der Beschreibung folgt dann aber, da der Baum schlank und hoch genannt wird, dass die Süsskirsche gemeint ist. Dann würde also wohl die Süsskirsche nach Rom gebracht worden sein. Nach dem Namen müsste man es annehmen, denn die Namen der Süsskirsche sind in allen lebenden europäischen Sprachen direkt oder indirekt aus Kepacroc; oder cerasus abgeleitet, und weiter hin nach Osten heisst die Süsskirsche armenisch keraseni, kurdisch keras, gheläs (harte und weiche Form desselben Wortes) tatarisch (in der Krim) kiräs, (im Kaukasus) käjas (F. TH. KOPPEN, Geographische Verbreitung der Holzgewächse des europäischen Russlands etc., Bd. 1, St. Peters- burg 1888, S. 281, 282). Wenn man aber diese Reihe von Namen ansieht, so kommt man unwillkürlich auf den Gedanken, ob denn Kipaaoq wirklich ein griechisches, und nicht vielmehr ein einer asiatischen Sprache, dem Eranischen oder Kurdischen, entlehntes Wort sei, wie KOPPEN andeutet (a. a. 0. S. 282). Besondere Gründe sprechen nicht dagegen, im Gegenteil erscheint KÖPPENS Annahme viel natürlicher als diejenige ') Nach K. Koch, Dendrologie, Bd. 1, Erlangen 1869, S. 110 ff, S. 112 ff und E. Kokiine, Deutsche Dendrologie, Stuttgart 1893, S. 308. — 150 — von HEHN, der, gestützt auf das Zeugniss des Grammatikers SERVIUS, 1 ) behauptet, die Alten hätten den Kirschbaum und den Kornelkirschbaum miteinander verwechselt, und der dann xepaaog als die kleinasiatische Form des „eigentlich griechischen" xpdveia (kraneia), lateinisch comus, auffassen will, so dass xepctcroc; (von xepaq, das Hörn, abgeleitet) dasselbe bedeuten soll wie das lateinische comus (von eornu, das Hörn) ; beide Namen sollen dann die hornartige Beschaffenheit des Holzes der beiden Bäume zum Ausdruck bringen. Nun hat der Kirschbaum zwar schönes Werk- holz, aber hornartig wird es niemand nennen wollen, und ausserdem lässt sich aus denjenigen Stellen, wo xpdveta oder comus erwähnt werden, eine Verwechselung zwischen diesem und dem Kirschbaum nicht konstatieren. Vielmehr beschreibt THEOPHRAST seine männliche und weibliche xpdveia (3, 12, 1 und 2) hinreichend genau, damit wir in der ersten unsere Kornel- kirsche, Cornus mas L., in der zweiten unseren Hartriegel, Comus san- guinea L., erkennen können; die Namen männlich und weiblich sind diesen beiden Pflanzen durch lange Zeiten verblieben. Auch dasjenige, was DlOSKORIDES (xpavia, 1, 172), OOLUMELLA (comus, 12, 10, 2 und 3) und PLINIUS (cornus 15, 22, 31 und sonst vielfach) über die Kornel- kirsche sagen, lässt nicht darauf schliessen, dass sie diese mit der eigent- lichen Kirsche verwechselt hätten. Aber nicht der Name allein spricht dafür, dass die Römer die Süsskirsche kultivierten, auch die von PLINIUS (15, 25, 30) gegebene Beschreibung von Kirschenrassen lässt Süsskirscheu erkennen, die noch heute kultiviert werden: „von den Kirschen sind die Apronianischen am rötesten, am dunkelsten sind die Lutatischen, die Caecilianischen aber auch rund. (?) Die Junianischen haben einen guten Geschmack, aber fast nur unter ihrem Baum, denn sie sind so zart, dass sie den Trans- port nicht vertragen können. Der Vorrang gebührt den härtlichen (Knorpelkirschen, duracina), die Campanien die Plinianischen nennt, in Belgien (?) aber den Lusitanischen (portugiesischen), ebenso an den Ufern des Rheins; diese haben eine dritte Farbe aus schwarz (dunkel, nigro) und rot und grün, so dass sie aussehen, als ob sie immer im Reifen wären (similis maturescentibus semper). Vor weniger als 5 Jahren kamen diejenigen auf, die man Lorbeerkirschen (laurea) nennt, von nicht unangenehmer Bitterkeit, wie sie dem Lorbeer eigentümlich ist. Es giebt auch Macedonische von einem kleinen Baum, der selten über drei Ellen hinausgeht, und Zwergkirschen mit einem noch kleineren Strauch." Das wäre schon eine nicht geringe Mannichfaltigkeit ! Die Knorpelkirschen und die bunten lassen sich ohne Bedenken als Süsskirschen ansprechen, aber unter den übrigen giebt es auch solche, die man als Sauerkirschen deuten könnte, z. B. die Apronianischen, die Caecilianischen und die Lorbeerkirschen. Giebt es denn sonst kein Zeugnis dafür, dass die ') Mau vergleiche die folgende Anmerkuug. — 151 — Römer die Sauerkirsche gekannt haben? Allerdings, und zwar bei VERGIL, Georg. 2, 17; hier erzählt der Dichter, dass einige Bäume sich durch Samen fortpflanzen; „anderen sprosst aus der Wurzel ein dichter Wald, wie den Kirschen und Ulmen". 1 ) Die in Italien vorkommende Ulme, Ulmus campestris L., treibt in der That Wurzelausläufer. Wir müssen daher annehmen, dass VERGIL richtig beobachtet hat; dann aber ist die Kirsche, von der er spricht, eine Sauerkirsche, nämlich die in der Überschrift genannte Strauchweichsel. Da die Römer in der Kunst des Pfropfens und Okulierens wohl bewandert waren, so konnten sie Strauchweichsel als Unterlage für andere Kirschen benutzen; aber ebensowohl konnten sie Rassen dieser Kirsche gezüchtet haben. Wenn Karl der Grosse verlangte, dass „Kirschen verschiedener Art" in seinen Gärten gebaut werden sollten, so war diesem Befehle ohne Schwierigkeit nachzukommen, und wir können mit Bestimmtheit sagen, dass daraufhin Süsskirschen gepflanzt worden seien ; ob auch Sauer- kirschen, lässt sich nicht mit voller Sicherheit entscheiden. Wir wollen nun versuchen die allmähliche Verbreitung der Kirsche zu verfolgen. Im CGL III wird sie nur sehr selten erwähnt, und zwar in den Hermeneumata einmal in dem Abschnitt über den Nachtisch (KepaKiov cerasium 316,31; in den übrigen Abschnitten de secunda mensa steckt sie vielleicht in dem allgemeinen Begriff poma, Obst) und zweimal in demjenigen über die Bäume (Kepamov cerasium 26, 20 ; ceresium xepa- ffiov 358, 80) ; in den Glossaren kommt sie zweimal vor (cerosin . i . cerasia 556,29; 620,54). Häufiger findet sie sich in den lateinisch- deutschen Glossaren, woraus man wohl auf einen allmählich zunehmenden Anbau schliessen darf. Ihre älteren Namen wnd kersa, kirssa, krise und kirse, clterse. 2 ) Die heilige HILDEGARD spricht nur von cerasus ('S, 6), so dass es nicht ganz sicher ist, was sie meint, vermutlich die Süsskirsche. ALBER- TUS MAGNUS spricht auch nur von cerasus im 6. Buch, wo er von den Bäumen handelt, und zwar erwähnt er nur den Namen (6, 88), weil sie allen bekannt ist; auch im 7. Buch ist nur von cerasus die Rede. Auch ') „Pullulat al) radice aliis densissima silva, ut cerasis ulmisque." An diese Stelle Vergils schliesst sieh die Bemerkung des Servius: „Hoc (sc. cerasum) autem etiam ante Lucullum erat in Italia, sed durum, et cornum appellabatur" (nach Hehn, S. 326). Es ist mindestens fraglich, ob der in der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung lebende Grammatiker sich eingehend mit den von den Römern gebauten Obstarten beschäftigt, oder sie überhaupt nur gekannt hat. Wahrscheinlich hielt er die Kirsche für eine veredelte Rasse der Kornelkirsche. Ähnlich wie Servius drückt sich auch Isidor aus (Orig. 17,7. 16); seine Etymologien sind als gewaltsam hinreichend bekannt und gewürdigt. 2 ) Kirsbaum-cerasus ahd. Gl. 5,34; kirssa-cerasium ahd. Gl. 6.15; cerasus kersboum Vit. S. 370; cerasum kersa Vit, S. 371; cerasus criseboum Prag. Gl. S. 470; Sum.: cerasus chersebovm 39,24; cerasus kersb. 45,64; cerusa kirse 55,64. — 152 — dieser cerasus muss wohl als Süsskirsche gedeutet werden, denn an einer anderen Stelle (3, 80), wo er von sauren Früchten spricht , erwähnt er auch saure Kirschen, die amarena genannt werden (im Strassburger Codex steht amarella); diese können nach seiner Meinung nicht süss werden, weil die reifende (verdauende) Wärme das natürlich Feuchte in ihnen nicht überwinden kann („Quod enim illa non dulcescunt, nulla causa est, nisi quia calor digestivus in eis vincere humidum naturale non potest"). Da ist denn wohl nicht daran zu zweifeln, dass hier eine saftige Sauer- kirsche gemeint ist. KONKAD VON MEGENBERG erwähnt die Kirsche überhaupt nicht. Im 16. Jahrhundert werden sehr viele Kirschen gebaut, Monstrositäten und wirkliche Rassen ; unter diesen werden Cerasia acida, saure Kirschen oder Amarellen genannt. Wir fanden also bei ALBERTUS MAGNUS die Sauerkirsche zum ersten Male deutlich genannt und zwar unter dem Namen amarena oder amarella. Unter ähnlichem Namen kommt sie schon in einer Handschrift des 12. Jahrhunderts vor: amarellus wichselb. (oum) Sum. 46,8, denn Weichsel ist die älteste deutsche und noch bestehende Benennung der Sauer- kirsche. 1 ) Amarellus, amarella und amarena können sehr wohl zusammen- hängen mit amarasco oder marasco, Namen, welche die Strauchweichsel bei Venedig, Triest und in Dalmatien noch führt. Wichsei aber ist ein verhältnismässig neues Wort; stellen wir uns die Namen der eigentlichen Sauerkirsche, Prunus Cerasus L., zusammen (vornehmlich nach KÖPFEN, a. a. 0. S- 283, 284), so erhalten wir von Westen nach Osten fortschreitend folgende Reihe : französisch guigne (aus guisne für wisne), italienisch visäola, deutsch wiclisel, Weichsel, litauisch wyszna, polnisch wisnia, russisch wischnja, neugriechisch ßuffffiva oder ßiffeva (gespr. wisina), albanesisch vyssine, türkisch wischene, wonach im Tatarischen der Krim wischnä, /sehne, imeretinisch und mingrelisch kkwischna. Da nun die Sauerkirsche oder Baumweichsel ihr natürliches Wohngebiet in Kleinasien und am Kaukasus hat, so scheint sie bei der Wanderung aus ihrer asiatischen Heimat nach Europa ebenso wie die Süsskirsche ihren asiatischen Namen mitgenommen zu haben, der dann im Munde der verschiedenen Völker- schaften verschiedene Umgestaltungen erfahren musste. Über Italien scheint die Sauerkirsche ihren Weg aber nicht genommen zu haben. Prunarios diversi generis Capitulare 70, 76 ; prunarios Invent. II, 33; Prunus domestica L., Pflaume, Zwetsche; 2 ) P. insititia L... Kriechenpflaume, Haferschlehe. ') Die duftenden Sohösslinge von Prunus Mahaleb L., die zu Pfeifenrohren etc. benutzt werden, werden auch „Weichsel" genannt, und dem entsprechend der ganze Strauch und seine Früchte Weichselkirsche. Diese Benennung ist aber erst spät entstanden. 2 ) Der Name Zwetsche ist entstanden aus Quetsche, dieses aus Quecke ; quecken heisst wachsen, lebhaft und rasch wachsen, und wird namentlich von solchen Pflanzen gebraucht, die sich durch kriechenden Wurzelstock oder durch Wurzelausläufer ver- — 153 — KoKKU|ur|Xea Theophr. 1,10,10; 1,13,3; Diosk. 1,174; Trpouuvn. Theophr. 9,1,2; die Frucht heisst KczpTrög tüjv kokkuu^Xiuv, aber auch, namentlich in späterer Zeit, KOKxüunXov; neugr. der Zwetschenbaum öauao"Knvr|(x , seine Früchte oaudcFKriva ; die runden Pflaumen KOpounXnä und TToupve\n,ä , die Früchte Kop6ur|Xa. Prunus der Baum, prunum die Pflaume bei den Römern ; it. pruno, susino, susino domestico, die Zwetsche susina; fr. prunier und prune. Die Zwetsche stammt aus Vorderasien ; die Kriechenpflaume ist hier im Norden, wo man sie nur an Dorfstrassen oder in unmittelbarer Nähe von Gehöften findet, verwildert, hat aber möglicherweise schon in Süddeutschland, jedenfalls in Südosteuropa, Heimatsrecht. Die Alten haben die beiden genannten Arten nicht strenge voneinander unterschieden, aber was sie damascener Pflaume oder Pflaume von Damaskus nennen (Plin. 15, 13, 12), ist unsere Zwetsche mit ihren verschiedenen Rassen. COLUMELLA unterscheidet neben der Zwetsche eine wachsgelbe Pflaume (10,404; cereola pruna); PLINIUS (15,13,12) kennt schon eine grosse Menge verschieden benannter Pflaumenrassen. Wir werden gewiss annehmen dürfen, dass in den Gärten Karls des Grossen die beiden genannten Pflaumenarten vorhanden waren, vielleicht in mehreren Rassen. Die heilige HILDEGARD (3, 7) unterscheidet ros;- prumen, garten sieheu, kriechen und die wilde Art, 1 ) unsere Schlehen. Die roszprumen 2 ) werden wohl identisch sein mit den „Roszpflaumen" bei HlERONYMUS BOCK, TABERNAEMONTANUS und anderen, die von dunkler Farbe sind und wegen ihrer Grösse so genannt wurden ; garten stehen und kriechen werden runde Pflaumen sein , von denen einige später Hafer- schlehen hiessen. ALBERTUS MAGNUS (6, 20 1) zählt unter prunus verschiedene Pflaumen nach Grösse und Farbe auf, auch die grüne und die damascener Pflaume. Ausserdem spricht er wiederholt von einem cinus genannten Baum, den er meist mit prunus zusammen nennt ; aus 3, 7 geht hervor , dass cinus zum Steinobst gehört und in den Glossaren 8 ) wird das Wort durch „Ivriechbaum" übersetzt. Wir müssen darin also die runde Pflaume sehen, die damals sehr bekannt und verbreitet gewesen sein muss, denn mehren, wie die Zwetsche es thut (K. E. H. Kbause, Quetsche, Zwetsche, Prunus domestica L , Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung, Jahrgang 1886, Heft 12, Norden und Leipzig, 1887, S. 97-105). ') „Onrne autem genus prunibanmes , sive sit roszprumen , sive garten stehen, sive kriechen et silvestre genus." •) Prume kommt, für Pflaume auch sonst vor : prinus prumboom Sum. 45,66 ; prinus phrumbovm Sum. 39, 23; sonst ist pfloumbovm, phlumbovm der althochdeutsche Name des Pflaumenbaumes: prignus pfloumbovm (Vit. S. 378); prinus phlumbovm (Prag. Gl. S. 476). — Der lateinische Name prinus für Pflaume ist später ganz in Vergessenheit geraten. s ) Cinus chriechboum od. crihboum od. krichboum (Vit. S. 370; Prag. Gl. S. 470 ; Sum. 46, 4 und sonst). — 154 — ALBERTUS MAGNUS verzichtet (6, 88) ausdrücklich auf eine Beschrei- bung dieser und der Kirsche; da er diese Pflaume in dem Teile des 7. Buches (7,154 — 170), das dem Obstgarten gewidmet ist, überhaupt nicht erwähnt, wohl aber die Kirsche, so könnte man vermuten, dass sie zu seiner Zeit keine besondere Kultur erfahren habe, sondern wild gewachsen sei. Dagegen spricht aber das garten slehen der heiligen HILDEGARD. Bei den Schriftstellern des 16. Jahrhunderts finden wir schon viele Pflaumenrassen namhaft gemacht; heute werden noch viel mehr gezogen, und es giebt bis weit nach Norden hinauf kaum einen Bauerngarten, in dem nicht wenigstens ein Pflaumenbaum stünde. Pfirsich, und Aprikose. Persicarios diversi generis Capitulare 70,80; persicarios Invent. 1,24; 11,31. Es ist sehr wohl möglich, dass zu Karls des Grossen Zeit in Deutschland verschiedene Rassen des Pfirsichs kultiviert worden sind, und es ist zugleich wahrscheinlich, dass damals die Aprikose mit zu den Pfirsichen gerechnet wurde, ebenso wie es im 16. Jahrhundert geschah. ALBERTUS MAGNUS (6, 199) nennt den Pfirsichbaum persicus, seine Frucht persicum; die Aprikose stellt er unter die Pflaumen und nennt sie prunum armenum (6, 201). Bei der heiligen HILDEGARD fehlt die Aprikose, sie führt nur den persichbaum an (3, 5. — HEHN (S. 345—348) hat die Geschichte des Pfirsichs und der Aprikose sehr eingehend be- handelt, so dass man nichts anderes thun kann als ihm nachschreiben. Nach ihm waren beide Früchte den älteren griechischen Schriftstellern nicht bekannt; erst als das römische Kaiserreich sich über Kleinasien hinaus erstreckte, gelangten sie zur Kenntnis der Römer. Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung finden wir sie in den römischen Gärten, ja den Pfirsich sogar in den Gärten Südfrankreichs (COLUM. 10,411; PLIN. 15,11,12). Amygdalus persica L., Pfirsich. TTepoiKÖv ufjXov Diosk. 1,164; neugr. der Baum poöüKivnä, die Früchte tö poö(kiva (entstanden durch Umstellung aus duracina, das etwa „Härtung", wegen des festen Fleisches, bedeutet; vergl. HEHN S. 347). Persims Collum 5, 10, 19 u. 20; 9, 4, 3 ; persica arbor Plin. 12, 3, 7; 15, 13, 13; persicum malum Colum. 10, 409—412; Plin. 15, 11, 12 u. 13 und sonst mehrfach; it. persico, pesco und persica, pesca; fr. peche. Die ältesten deutschen Namen sind pfersic, persic; bei den Vätern der Botanik Pfersing, später Pfirsch und Pfirsich. HlERONYMUS BOCK unterscheidet schon drei Rassen: „gemein weifz saftig, gantz gäl, gantz blütroht durch aufz" ; ähnlich bei den übrigen Schriftstellern des 16. Jahr- hunderts. — 155 — Prunus armeniaca L., Aprikose. 'ApnevuxKÖv ufjXov Diosk. 1, J65; neugr. ßepiKOKKrid, die Früchte TC( ßeplKOKKa. Armeniaca arbor Colum. 11,2,96; Plin. 16,25,42; armeniacum malum Colum. 5, 10, 19 ; prunum armeniacum Plin. 15, 13, 12 ; it. der Baum albicocco, arbricocco, armeniaco, armellino, meliaco etc., die Frucht albicocco, arbricocca, armeniaca; fr. abricot. DlOSKORIDES unterscheidet neben den eigentlichen Pfirsichen, den persischen Äpfeln (1, 164), kleinere, die armenischen Äpfel, die auf römisch frühreife (praecocia) genannt werden ; ] ) er rechnet also die Aprikose zu den Pfirsichen. Dasselbe thun die meisten Botaniker des 16. Jahrhun- derts, die ihre frühere Reifezeit durch den Namen St. Johanns Pfersing ausdrücken; um Johanni reift die Aprikose aber höchstens in Süddeutsch- land. An anderen Namen sind zu bemerken: Möllelein, 2 ) Molleten bei HlERONYMUS BOCK, der hinzufügt: „der kleine gäle Sommer oder Johanns Pfersing". Marillen ist im 16. Jahrhundert der gewöhnliche Name der Aprikose, auch noch im 18., und ist es in Ungarn stellenweise noch jetzt. Der Name Aprikose ist durch eine Beihe von Wandlungen aus dem lateinischen praecox entstanden. Statt mala praecocia wurde kurz praecocia gesagt, und dieses Wort verwandelte sich bei den Griechen aus TTpociKÖKia durch eine Reihe von Formen in ßepiKouKa, ßepiKoxa. Daraus wurde im Munde der Araber mit dem vorgesetzten Artikel albarqüq. Als die Araber sich auf den Inseln des Mittelmeeres, in Süd- italien und Spanien ansiedelten, da ging dies Wort in seiner arabischen Form in die Sprachen der besiedelten Länder über. So kam es, dass es nach Italien in der Form albevcocco, albicocco etc. zurückkehrte. In Spanien verwandelte es sich in albaricoque, daraus wurde im Französischen abricot, und aus diesem Worte haben wir Deutschen Aprikose gemacht (nach HEHN, S. 347). Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts (WEIN- MANN, Phytanthozaiconographie, Bd. 3, Regensburg 1742, S. 332) schrieb man noch Abricose, und meinte damit die Rasse mit süssem Kern. Pfirsich und Aprikose werden in Deutschland viel gezogen, auch ein Bastard aus beiden, die Pfirschaprikose. In Süddeutschland bilden sie freistehende Bäume, in Norddeutschland lassen sie sich nur an Mauern und an Bretterwänden ziehen und bedürfen während der kalten Frühjahrsnächte sehr häufig eines besonderen Schutzes. Viel müheloser reifen sie den Südeuropäern ; Italien und Griechenland sind wegen ihrer vielen und schönen Rassen, namentlich von Pfirsichen, berühmt und bekannt. ') Td be uiKpöxepa, KaXouueva be äpuevtoiKä, pujua'ia-ri be -rrpaiKÖKia. -) „Möllelein" ist ein Diminutivum von Morelle, das eine Kirschenart und ausserdem, in Süddeutschland und Schlesien, die Aprikose bedeutet. Das Diminutivum wird nur für Aprikose gebraucht (nach Gimnis Wörterbuch). — 156 — Maulbeere und Feige. Morarios Capitulare 70,84; Invent. 1,27; 11,35; Monis nigra L... Maulbeerbaum. Xukcxuivos Theophr. 1,6,1; 1,13,1; 4,2,1; 5,4,2; uopea oder öuKauivea Diosk. 1,180; neugr. uopnd, noupiid, o~uKaur]vr|d, die Früchte Sivöuoupa (die weissen Maulbeeren heissen uoüpa). Morus der Römer, die Frucht morum; it. moro nero; fr. mürier, müre. Der Maulbeerbaum stammt aus den Ländern südlich vom Kaukasus und ist, wie es scheint, schon ziemlich früh nach Griechenland gebracht worden. Da er mit der Sykomore, dem egyptischen Maulbeerbaum (f\ (Tuküuivoc; ev Aiyötttuj Theophr. 4, 2, 1; rjuKÖuopoq Diosk. 1,181), Ficus Sycomorus L., verwechselt wurde, und seine Frucht mit derjenigen von Brombeeren und Himbeeren, so ist es nicht immer leicht zu ent- scheiden, welche Pflanze bei einem alten Schriftsteller jedesmal gemeint ist, wenn er morus oder morum nennt. Dass bei den Römern der schwarz- früchtige Maulbeerbaum gebaut wurde, geht mit Sicherheit daraus hervor, dass die Frucht bei HORAZ (Sat. 2,4,22) und MÄRTTAL (1,72,5; 8, 64, 7) schwarz genannt wird, bei VERGIL (Ecl. 6, 22) und OOLUMELLA (10, 402) blutig (sanguineus). Der weissfrüchtige Maulbeerbaum, Morus alba L., ist erst spät nach Italien gekommen und noch viel später nach Deutschland. HlERONYMUS BOCK kennt beide Arten von Maulbeeren, die nach ihm beide im Etschland wachsen; am Rheinstrome kam aber zu seiner Zeit allein die schwarze Maulbeere vor. Das Wort morum wurde nicht nur, wie schon bemerkt, bei den alten Schriftstellern, sondern auch noch viel später, selbst noch bei ALBERTUS MAGNUS (6, 143), ausser für die Maulbeere auch noch für Brombeere und Himbeere gebraucht; häufig wird aber, um die Maul- beere sicher zu bezeichnen, der Zusatz celsi gemacht: mora celsi, während mora bati die Frucht des einheimischen Strauchs bedeutet. 1 ) In den Glossaren des CGLIII 2 ) werden jedoch gleich oft celsa und batus (batos) als mora domestica, also „gebaute Maulbeere" gedeutet. Da unsere Brombeerbüsche sich für die Kultur nicht besonders eignen, so könnte man hier wohl an eine Kultur der Himbeere (Rubus idaeus L.) denken, namentlich da die Himbeeren im heutigen Griechenland nach FRAAS nuepa ßdTa genannt werden; übrigens nennt 0. BAUHIN noch die roten Früchte des Erdbeerspinats morum (vergl. oben S. 131). l ) Mora mulberen Königsb. Gloss.; ahd. Gl. 6, 19; mora celsi mürberen Königsb. Gloss.; Colm. Gloss. 492, wo sich auch noch die Glosse „celsus mürböni" findet (217). Diese ist deshalb von Interesse, weil danach das Wort celsa des CGLm (vergl. die folgende Anm.) als Plural von celsum die Früchte des Baumes celsus bedeuten kann. — Morobati bramberen Königsb. Gloss. ") Celsa mora domestica 631, 53; 538, 17; 581, 39 etc. etc.; batus mora domestica 631,31; 543,60; 580,48 etc. etc. — 157 — ALBERTUS MAGNUS (6, 143) erwähnt, dass die Blätter des Maul- beerbaums als Futter für die Seidenraupe benutzt werden und fügt hin- zu, dass die als Surrogat benutzten frischen und jungen Salatblätter 1 ) (lactucae recentes et juvenes) keine besondere Seide lieferten. Nach Norden hin hat sich der Maulbeerbaum weit über die Grenzen von Deutschland hinaus verbreitet, wenn auch nur in einzelnen Exemplaren; diese gedeihen aber meistens recht gut und bringen in warmen Jahren reife und süsse Früchte, freilich nie in solch überschwänglicher Fülle, wie man es beispielsweise im südlichen Tirol sieht. Ficus Capitulare 70,87; Ficus carica L., Feigenbaum. Xuxn der Griechen; neugr. auKnd, die Früchte tö ovku ebenso wie im Altertum. Ficus der Römer; it. fico; fr. figue. Das natürliche Wohngebiet des Feigenbaumes erstreckt sich über die Küsten des Mittelmeeres bis nach Syrien und Südarabien. Seine Domesticierung ist zuerst in Südarabien und Syrien gelungen; die domesticierte Form erreichte dann im südlichen Syrien die Mittelmeer- küste und wurde von dort aus durch die Phönicier verbreitet. 2 ) Bei den Griechen wird der Feigenbaum zuerst etwa 700 v. Chr. erwähnt. In Italien spricht die Sage schon von einem Feigenbaum bei der Gründung Borns; sicher gehört aber die Feige zu den ältesten Kultur- pflanzen der Römer. Ein eigentlich deutscher Obstbaum ist die Feige nie geworden, dazu ist Deutschlands Klima zu kühl. Indessen sieht man hier im Norden den Feigenbaum im Freien ausdauern. Meist bleibt er niedrig und buschig wie in Kiel (alter Kirchhof) und Husum (am Schloss), und trägt dann auch nur kleine und nicht reifende Früchte. Bei besonderer Pflege wird er stärker. Im Schlossgarten von Geiting, Kreis Flensburg, wo er am Spalier gezogen wird, bringt er zuweilen reife und süsse Früchte, ebenso in Augustenburg (Briefl. Mitteilung von Regierungsrat Petersen in Schleswig). Der Weinstock. Vitis vinifera L. "AuueXoq der Griechen; neugr. xö KXfjucc oder i) aurreXo«;. Vitis der Römer; it. vite; fr. vigne. ') Dass Seidenraupen mit Lattichblättern gefüttert werden können, wird jetzt (Ende Januar 1894) in den Zeitungen als neueste Entdeckung gefeiert. -) Sehr genaue Auskunft über den Feigenbaum findet man bei H. Gkaf zu Solms- Lavbach, Die Herkunft, Domestication und Verbreitung des gewöhnlichen Feigen- baums (Ficus Carica L.), in Abhandlungen der Königl. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, Phys. Klasse, Bd. 28 vom Jahre 1881, Göttingen 1882; H. Graf zr Solms - Latibach, Die Geschlechtsdifferenzierung bei den Feigenbäumen, in Botanische Zeitung, 43. Jahrg. 1885, S. 513 ff. — 158 — HEHN hat dein "Weinstock eine sehr eingehende Studie gewidmet (Kulturpflanzen etc. S. 59 — 79) und dabei dessen Verbreitung bis in die Gegenwart verfolgt. Über den Streifzug, den der Weinstock früher einmal nach Norden unternommen nat, besitzen wir eine sorgfältige Schilderung von J. B. NORDHOFF (Der vormalige Weinbau in Nord- deutschland. Zweite Ausgabe mit Nachträgen und Zusätzen, Münster 1883). Hier ist also kaum etwas anderes zu thun. als schon einmal gesagtes noch einmal sagen; dadurch würde man aber dem Leser den Genuss an den oben genannten Abhandlungen verderben. Karl der Grosse muss schon einen entwickelten Weinbau vorge- funden haben, denn in seinen Erlassen kommen Bemerkungen über das Pflanzen des Weinstocks nicht vor, wohl aber Verordnungen über die Behandlung der Weinberge und des Weines (Capitulare 8 und 62). Ganz besonders sorgfältig beschäftigt sich ALBERTUS MAGNUS mit dem Weinstock. Er widmet ihm eine sehr eingehende Beschreibung (6, 236 — 256) und vergleicht ihn dabei mit einer grossen Zahl anderer Pflanzen; ausserdem giebt er aber (7, 171 — 182) sehr genaue Vorschriften über seine Behandlung im Weingarten. Auch in der Provinz Schleswig-Holstein hat es früher Weinberge gegeben, von denen noch die Namen erhalten sind: je einen bei den Klöstern Ütersen und Preetz und einen im Lande Oldenburg. Bei J. B. NORDHOFF (a. a. O. S. 30) hat eine Zeitungsnotiz aus dem Jahre 1843 Aufnahme gefunden, wonach bei dem Bau der Altona-Kieler Eisen- bahn im Esinger Moor wohlerhaltene Weinreben ausgegraben wurden; es handelt sich hier aber um entrindete Eichenzweige. Dass damals die gefundenen Zweige falsch bestimmt worden waren, wurde sofort von J. F. SCHOUAY erkannt, aber leider nicht in Deutschland publiciert. Mandel, Kastanie, Walnuss und Haselnuss. Amandalarios Capitulare 70, 83; Amygdalus communis L.. Man- delbaum. 'AuuYÖaAfj der Baum, die Frucht äuufOÜAn Theophr.; äuuYÖaXta und äuÜYÖaXov Diosk. 1,176; neugr. duuYöaXnd und xä äuÜYÖaXa; der Bittermandelbaum TriKpou,uYÖaXr|G[. Amygdala der Baum Colum. 5,10,20; 9,4,3; Plin. 15,22,24 und sonst vielfach; die Frucht heisst nux Graeca Colum. 5, 10, 12; Plin. 23, 8,76; die bittre Mandel nux amara Colum. 7,13,1; Plin. 15,7,7; 20, 17, 72 u. 73; sonst unterscheidet Plinius süsse und bittere Mandeln als amygdalae dulces und amarae; it. mandorlo, mandolo, die Frucht mandorla; fr. amandier und amande. CATO (8, 2) führt die Mandel als griechische Nuss (mix Graeca) auf; da derselbe Name auch bei verschiedenen anderen Schriftstellern vor- kommt, so darf man ihn wohl als Beweis dafür annehmen, dass die Bömer den Mandelbaum von den Griechen erhalten haben. Die Griechen — 159 — selbst hatten ihn aus Asien bezogen ; heute ist er in Italien und Griechen- land verwildert. In späteren Jahrhunderten schrieb man amandola statt amyg- dala; 1 ) aus amandola sind das deutsche Mandel, sowie das französische amande und das italienische mandola hervorgegangen. Die heilige HIL- DEGARD (3, 10) hat aber schon wieder amygdalus, ALBERTUS MAGNUS (6, 16 — 18) amigdalus, ebenso wie die Kräuterbücher des 16. Jahrhundei-ts. Am Ehein und in der bayrischen Rheinpfalz sieht man Mandel- bäume genug und hier reifen auch ihre Früchte leidlich ; nach Nord- deutschland sind sie wenig gelangt, denn sie scheinen noch empfindlicher als der Pfirsich zu sein. Castanearios Capitulare 70, 79; Castanea ve.sca Gaertner (Fagw Castanea L.), echte Kastanie. Kdpuov tö TrXoerü Xenophon Anab. 5,4,29; Aiöq ßdXavoc; Theophr. 1, 12, 1; 3, 3, 1 und 8; 3, 10, 1; 4, 8, 11; ffapöiavai ßdXavoi, XÖTnua, Kaffrava, Aiöc; ßdXavoi (die Früchte) Diosk. 1, 145; neugr. KaaTavnd und tu Kdcrrava. Castanea der römischen Schriftsteller ; die Frucht heisst castanea nux; it. castagno, marone; fr. chdtaignier, maronnier und cJuitaigne, marron. Die Heimat der echten Kastanie haben wir auf der Balkanhalb- insel und in Asien zu suchen; THEOPHRAST giebt an (3, 3, 1), dass sie auf den Bergen Macedoniens wachse. Im Laufe der Jahrhunderte hat sie sich weiter nach Westen hin so gut akklimatisiert, dass man schon im südlichen Tirol glauben könnte, natürliche Kastanienwälder zu sehen; indessen müssen hier diejenigen Bäume, welche essbare Früchte liefern sollen, besonders gepfropft werden. Auch hier im Norden sieht mau stattliche Kastanienbäume, sogar an Chausseen werden sie gepflanzt; ihre Früchte reifen aber nur ausnahmsweise. Die heilige HILDEGARD (3, 12) führt für die Kastanie den Namen kestenbaum, der sich noch in verschiedenen deutschen Mundarten findet; bei ALBERTUS MAGNUS (6,47) heisst sie castanea, bei KONRAD VON MEGENBERG (4A, 10) ausserdem kestenpaum. Die Rosskastanie, Aesculus Hippocastanum L., stammt aus Asien; sie gelangte am Ende des 16. Jahrhunderts von Konstantinopel nach Wien, und hat sich von da aus rasch fast über ganz Europa verbreitet. Nucarios Capitulare 70,88; Invent. 1,26; 11,32; Juglans regia L., Walnuss, Nuss. Kdpuov eüßo'iKÖv Theophr. 1, 11, 3 und sonst; KÜpuov ßaaiXiKÖv, Kdpuov rcepcriKOV Diosk. 1, 178; neugr. der Baum Kapuond, die Nüsse Td Kupüöia. Nux juglans oder einfach juglans der Römer; it. noce; fr. noix. ') CGLni: tasia . i . amandula 578,2; amigdola . i . amandola 586,24 unten; 607,16; — tasia ist wohl die nux Thasia bei Plinius 15,22,24. — 160 — Bei den Griechen hiess der Nussbaum überhaupt Kapüa, die Nuss KÖpuov; durch ein hinzugesetztes Adjectivuni konnte man dann genauer angeben, welche Nuss man meinte ; die jetzt in Griechenland für Wal- nussbaum und Walnuss gebrauchten Ausdrücke entsprechen dem Worte xapübiov, das ehemals „kleiner Nussbaum" und „kleine Nuss" bedeutete. Um die Zeit des 9. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung, vielleicht aber schon früher, wurde der Nussbaum auf Griechisch Kotpuooevbpov, auf lateinisch arbor nucarius, noquarius, auch einfach nux genannt ; die Nuss selbst hiess Kapüa, Kapüa ueyäXri (grosse Nuss), lateinisch nux gallica (wälscke Nuss, unsere Walnuss), nux grandis (grosse Nuss), auch einfach nux. 1 ) Althochdeutsch heisst die Walnuss nuz, der Baum nuzbaum; die heilige HILDEGARD (3, 3) schreibt aber schon nuszbaum, wie wir es jetzt noch thun. Der Nussbaum, den wir Asien zu verdanken haben, gedeiht in Süddeutschland vortrefflich, ähnlich in Mitteldeutschland. Bei uns im Norden sieht man ihn seltener, und doch scheint er den Anbau lohnen zu können, denn es giebt auch hier Nussbäume, die an Grösse und Fruchtbarkeit hinter denen des Rheinlandes kaum zurückstehen. Avellanarios Capitulare 70,82; avelanarios Invent. 1,25; 11.34; Corylus Avellana L., Haselnuss, und C. tubulosa Willd., Lambertsnuss. 'HpoKXeuuTiKrj Kapüa Theophr. 3, 15, 1 und 2; xäpuov ttovtiköv, XtTrro- xäpuov Diosk. 1, 179; neugr. der Strauch cpouvTouKr)d , die Nüsse ra qpouv- TOÜKia oder Xe-nroKapua. Corylus Colum. 7,9,6; Plin. 16,18,30; 17, 10,13 und sonst; die Haselnuss heisst ganz allgemein nux avellana, bei PLINTUS nux abellam; it. nocciolo, nocciuolo, avellano; fr. coudrier, noisetier, die Nuss noisette, aveline. Ob diejenige Nuss, welche Karl der Grosse in seinen Gärten an- zupflanzen befahl, und die nach den Inventarien in mehreren Gärten schon angepflanzt war, unsere gewöhnliche Haselnuss oder die lambertsche Nuss war, lässt sich kaum mit Sicherheit entscheiden. Da aber die Haselnuss in den meisten Gegenden Deutschlands, wenigstens in den bergigen, nicht selten ist, so könnte wohl die lambertsche Nuss gemeint sein. Man unterschied früher die einzelnen Arten von Corylus nicht genau oder überhaupt nicht, so dass es nicht der Mühe lohnt, eine Trennung der Arten vornehmen zu wollen. Beliebt ist die Haselnuss von jeher gewesen und vielfach ist sie auch angepflanzt worden. In den Gärten der Pastorate bildet sie hier in der Provinz hin und wieder, namentlich aber in Dänemark, schattige Laubgänge, die eine oder mehrere Seiten des Gartens umfassen. J ) CGL III: cariorlendo arbore nucario 555, 14; cariadendron i . noquarius 58(1,50; cariadentron nucis gallica 588,8; ähnlich 609,4; cariarae gallin idest nuce grande 620,52; carias idest nuces 555,20; 619,48; - cariamagalin . i . nuce glande 556, 18 und lptocaria (statt XeTtxoKdpua) idest nucis gallica 625, 55. — 161 — Die Namen der Haselnuss sind zahlreich. In der Zeit vom 3. bis 5. Jahrhundert und vielleicht etwas länger brauchte man die alten griechischen Bezeichnungen XeTTTOKdpuov und xdpuov ttovtikov, später xapübiov; im Lateinischen brauchte man ausser avellana noch nucella und nucilla, sowie nux minor. 1 ) Dass die Haselnüsse im ältesten Deutsch als nespeluu oder nespilun bezeichnet wurden, oder dass Hasel und Mispel mit einander verwechselt worden sind, ist schon bei der Mispel bemerkt. Sonst kommt hasel vor, meist als Übersetzung von corylus.-) Die heilige HILDEGARD (3, 11) sagt haselbaum; ALBERTUS MAGNUS (6, 150 und 151) nennt den Baum corilus, die Nuss avellana. Ob auesperina und avesperma, die beide mit haselbere oder haselbir übersetzt werden. 3 ) wirklich zur Haselnuss gehören, erscheint zweifelhaft. Die Pinie. Pinos Capitulare 70,86; Pinus Pinea L. TTeÜKtt f) Kwvocpöpoq Theophr. 2, 2, 6; Treuxn rjuepoq Theophr. 3, 9, 1; iriTuq Diosk. 1,86; mrutbeq, die Samen oder Nüsse Diosk. 1,87; neugr. KouKKOuvapnti, die Zapfen xouxxouvdpcus, die Nüsse KouKKouvdpia. Pinus (in hortis pulcherrima) Vergil Ecl. 7, 65; pinus culta Ovid Ars. am. 3,692; pinus Colum. 7,9,6; 9,5,6; Plin. an vielen Stellen; pinea nux Colum. 5, 10, 14; Plin. 15, 10, 9 und sonst vielfach; it. pino, pino domestico; die Nüsse pinocchi, pignoli; fr. pignon, pin cultivi. Die Pinie lässt sich bei den griechischen Schriftstellern erst in verhältnismässig später Zeit mit Deutlichkeit erkennen. Man darf daraus schliesen, dass sie Griechenland ursprünglich fremd war; etwa 400 Jahre vor Chr. mag sie aus Asien nach Griechenland gebracht sein. Nach Italien kam sie dann naturgemäss noch später, wie auch aus ihrer Er- wähnung bei den lateinischen Schriftstellern hervorgeht. In Italien wird sie mehrfach als Baum der Gärten genannt; derjenige Baum, der bei den Römern pinaster, wilde Pinie, heisst, ist wahrscheinlich Pinus Pinaster L. oder eine verwandte Art, und nicht, wenigstens nicht ausschliesslich, die Kiefer (J. F. SCHOUW, Italiens Nadelhölzer etc. in Hornsch. Arch. II, 1, S. 25); es ist sehr wohl möglich, dass unter den pinos des Capitulare Pinus Pinaster L. oder P. Laricio Poiret zu verstehen ist. In Deutschland hat die Pinie, ebensowenig wie der Lorbeer und die Feige, festen Fuss fassen und sich heimisch fühlen können. Selbst >) CGLni: XeiiTOKapoia nucellae 316,15; XeirroKapoia abellanae 316, 16; xapoio- TTOVTixa nucille 316, 17; carudias nuces auel (lanae) 544,2; corodias . i . nucis auel- lanae arbor uel auellana 581,49; auellana nux minor 587,2; 607,24; carucia nucis minor 588, 56; 609, 32; pontioa . i . auellana 572, 49. s ) Sum: Corilus hasel 39,42; corilus haselboum 45, 40 und sonst; Colm. Gloss.: nux pontica avellana hazelnoth 518. 3 ) Königsb. Gloss.. avesperma haselbere, elehencuti; Colm. Gloss.: auesperina haselberen 88; Sum.: auesperina haselbir 54,1. V. FisCHFR-BeXZOX, altd. Gartenflora. — 162 — in Südtirol, wo doch sonst manche Pflanze aus südlicheren Breiten und wärmeren Klimaten nicht nur ein erträgliches, sondern sogar ein gutes Auskommen findet, gedeiht die Pinie nur mangelhaft. ALBERTUS MAGNUS, der die Pinie auf seinen Reisen nach Rom kennen gelernt hatte, beschreibt sie unter dem Namen pinus (6, 5) sehr genau; die Väter der Botanik nennen sie lateinisch pinus domestica, deutsch Fiechtenbaum, Hartzbaum etc. 6. Bemerkungen über unsere Getreidearten. Die ältesten Getreidearten sind die Gerste und der Weizen; sie werden bei HOMER und HERODOT mehrfach erwähnt. THEOPHRAST kennt von beiden schon eine ganze Menge von Passen, die wiederum ein Beweis für eine alte und lange dauernde Kultur sind. Ausser den genannten Getreidearten werden bei Griechen und Römern noch gebaut: der Spelt in mehreren Passen, Hirse und Kolbenhirse. Roggen kommt erst bei PLINIUS und GALEN vor. Hafer wurde früher in Griechenland und Italien wenig gebaut und kommt auch im heutigen Griechenland nur wenig vor; als Hauptpferdefutter wurde im Altertum die Gerste, daneben der Spelt, gelegentlich der "Weizen benutzt. Der Windhafer und der Taumellolch waren den Alten wohl bekannt und wurden als lästiges Unkraut von ihnen gefürchtet, ebenso wie der bei uns nicht vorkommende Walch (Aegilops ovata L.); alle drei gelten bei ihnen als Entartungen von Gerste und Weizen und von Getreide überhaupt. Es mögen nun zunächst, um eine Übersicht über die verschiedenen Namen zu gewinnen, die einzelnen Getreidearten mit ihren griechischen und lateinischen, neugriechischen, italienischen und französischen, sowie mit ihren botanischen Namen folgen; das griechische orroc; und das lateinische frumentum sind ebenso wie unser Getreide oder Korn unbestimmte Aus- drücke, deren Bedeutung sich nach der hauptsächlich angebauten Ge- treideart einer Gegend richtet und also nicht immer mit absoluter Sicherheit festzustellen ist. Weizen, Triticum vulgare Villars. TTupoq Homer II. 8, 187; 10, 569 etc.; Od. 19, 536; Herodot 1,193; Theophr. 8,4,3; 8, 7, 4 und 5; Diosk. 2,107; neugr. ahoc, oder ondpi. Triticum Cato 34 und 35; Varro 1, 2, 6; Colum. 2, 6, 1 und 2; 2, 8; 2, 9, 1 — 13; Plin. 18, 7, 12 und sonst vielfach; it. frumento, formento; fr. froment. — 163 - Eine geringere Weizenrasse heisst bei den Körnern siligo ; Cato 35; Oolum. 2, 9, 3 u. 5 u. 13; Plin. 8, 8, 20; 8, 9, 20; 8, 10. 20 und sonst. Dieser Siligo-Weizen zeichnete sich durch Weisse, aber geringes Gewicht aus, Colum. 2, 9, 1 3, lieferte aber gutes Brot (in pane praecipua Colum. 2,6,1); CO LUMELLA hält ihn deshalb für eine Entartung des Weizens (vitium tritici), die jedoch für einen nassen Boden und ein feuchtes Klima passend sei; man brauche diesen Weizen nicht aus der Ferne zu holen, denn aller Weizen verwandle sich auf sumpfigem Boden nach der dritten Saat in Siligo-Weizen. 1 ) Der Name siligo hat sich in der italienischen Bezeichnung für Winterweizen, siligine, erhalten. Spelt, Dinkel, Triticum Spelta Lt. Der Begriff Spelt ist hier aus praktischen Gründen etwas weit gefasst und umschliesst mehrere Triticumarten , wie den Emmer, T. dicoccum Schrank, und das Einkorn, T. monococcum L., die beide neben dem eigentlichen Spelt erwähnt, aber auch oft untereinander verwechselt werden. Zeid Homer, neben Gerste als Pferdefutter erwähnt Od. 4, 41, neben Weizen und Gerste Od. 4,604; Theophr. 2,4,1; 8,1,3; Diosk. 2,111. DlOSKORIDES sagt, dass leia von doppelter Art sei (ötrrri) ; die eine sei einfach (aTr\rj), die andere werde zweikörnig (öikokkoc;) genannt; die beiden Arten lassen sich ohne Zwang als Einkorn und Emmer deuten. "OXupa Homer neben Gerste als Pferdefutter II. 5, 196 und 8, 564; Theophr. 8, 1, 3 ; Diosk. 2, 113. HEEODOT (2, 36) wundert sich darüber, dass die Egypter, während andere Menschen sich von Weizen und Gerste nähren, sich aus öXupa Brot bereiten, und bemerkt dabei, dass ö'Xupot von einigen lt\ä genannt werde; auch HESYCH identificiert le\ä mit öXupu. Ticpn Theophr. 1, 6, 5; 8, 1, 3, wird von SPRENGEL als Einkorn gedeutet. Far Verro 1,2,6; Vergil Georg. 1,219; Colum. 2,6,3; semen ado- reum Colum. 2, 6, 1 u. 3 ; adoreum Colum. 2, 8, 1 ; 2, 9, 1 ; far adoreum Colum. 2,9,3. COLUMELLA betrachtet adoreum als Gattungsnamen und unterscheidet von ihm vier Arten (2,6,3); PLLNIUS (18,8,19) nennt als die gewöhnlichsten (volgatissima) Getreidearten far, das die Alten adoreum nannten, siligo und triticum; als für Egypten, Syrien, Cüicien, Kleinasien und Griechenland eigentümlich führt er zea, olyra und tiphe an ; da er sagt, dass diejenigen, welche zea benutzen, kein far haben, so hält er beide für verschieden von einander; er führt noch eine Art von Getreide an, arinca, die beiden Gallien eigentümlich, aber auch in Italien häufig ist (18,8,19; arinca Galliarmn propria copiosa et Italiae est), aus der sich ein sehr schmackhaftes Brot (dulcissimus panis) backen ') „Nam omne triticum solo uligiuoso post tertiaiu sationem convertitur in ailiginem", Colum. 2, 9. 13. 11* — 164 — lässt (18, 10, 20, § 92); später (22, 25, 57) teilt er mit, dass olyra auch arinca genannt werde; endlich erwähnt er noch (18,7,11), dass es in Gallien eine Art von far gebe, die dort brace, von den Römern sandah genannt werde; vielleicht gehört hierher scandula im Edictum Dio- cletiani 1,8 (Edictum Diocletiani etc., anni p. Chr. CCCI, ed TH. MOMMSEN, Berlin 1893, 4°; mit Erläuterungen von H. BLÜMNER; da- selbst S. 9 und 64). Spelta kommt, wie es scheint, nicht vor dem 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung vor; CGL III: spelta öXupcx 357,2; Edict. Diocl. : spelta ], 7; scandula sive spelta 1, 8; Glossare des CGL III: triticus . i . spelta 579,8; 630,10; tredecus spelta 596,8; it. spelta, farro, scandella; fr. epeautre. Gerste, Hordeum vulgare L., vierzeilige, H. hexastichum L., sechszeilige und H. distichnm L., zweizeilige. KpT Xeuxöv Homer IL 20, 496 ; Homer nennt die Gerste auch eüpucpuec;, breitwachsend, was auf die zweizeilige Gerste bezogen worden ist; KpiOn Herodot 2, 36 u. 77; Theophr. 8,4, 1 u. 2; hier werden mehrere Arten, zwei- und mehrzellige, unterschieden ; Diosk. 2, 108 ; neugr. xpi- 6dpi; im heutigen Griechenland werden vier- und sechszeilige Gerste gebaut und sind unter allen Getreidearten die verbreitetsten ; ihre Körner sind das gewöhnliche Pferdefutter. Die dicht gesäte Gerste mit kaum entwickelten Ähren dient frisch gemäht als Grünfutter, getrocknet als Heu (v. Heldreich). Hordeum der Römer; COLUMELLA (2,9,14) unterscheidet sechs- zeilige Gerste (hexastichum) und (2, 9, 15) zweizeilige (distiehum), die auch galatische genannt wird; die letztere rühmt er besonders. Das Samen- korn der Gerste wird von den Kornspelzen meist fest umschlossen, fällt also beim Dreschen nicht aus diesen Spelzen heraus, wie beispielsweise der Weizen. Die Alten fassten die Sache so auf, als ob die Gerste überhaupt keine Spelzen habe; THEOPHRAST nennt das Gerstenkorn nackt (Touvog, 8,4,1), COLUMELLA sagt (2,9,14), es sei von keiner Spelze umkleidet (nulla vestitum palea granum). Dass die Gerste das älteste Nahrungsmittel unter den Getreidearten sei, versichert Plinius (18, 7, 14; antiquissimum in cibis hordeum); zwei- und mehrzellige Gersten- arten erwähnt er 18, 7, 18. — It. Die vierzeilige Gerste heisst orzo, die sechszeilige orzo maschio, die zweizeilige orzola; fr. orge. Roggen, Seeale cereale L. Roggen war den alten Griechen unbekannt. GALEN (de ahm. facult. 1, 13) erwähnt ihn zuerst; auf den Äckern Thraciens und Mace- doniens hatte er eine Getreideart gesehen, die in allen Stücken der asiatischen Tion ähnlich war; als Namen dieser Pflanze wurde ihm ßptfa genannt; das aus dem Mehl gefertigte Brot war schwarz und roch un- — 165 — angenehm. Im heutigen Griechenland wird Roggen nur wenig und meist nur des langen Strohes wegen kultiviert; er heisst crr|Ka\i oder ßpiZa. Seeale Plin. 18, 16,40; die Tauriner am Fusse der Alpen nennen dieses Getreide, das von sehr geringem Werte ist (deterrimum) und zur hlossen Abwehr des Hungers dient, asia; PLINIUS sagt, dass es ertrag- reich (nascitur qualicumque solo cum centesimo grano), von schlankem Halm und dunkelfarbig sei, aber schwer wiege; um den herben Ge- schmack (amaritudinem) zu mildern, mische man Spelt (far) hinzu, aber auch so bekomme es dem Magen nicht gut. Edict. Diocl. : centenum sive sicale 1, 3; CGLIII: ßpi£a secale 430, 7. — In Norditalien wird der Roggen gelegentlich gebaut und segale oder segala genannt; fr. seigle. Hirse, Panicum miliaceum L. und Kolben hirse, P. italicum L. 1. Hirse; Kt^XP ? Theophr. 8, 1, 1 u. 4; Diosk. 2, 119; neugr. Kexpi. Milium Cato 6, 1; Varro 1,57,2; Colum. 2,7,1; 2,9,17; Plin. 18,10,24; it. miglio, je nach der Farbe der Körner mit dem Zusatz bianco, giallo, nero, rosso; fr. rnillet, mtl. 2. Kolbenhirse; eXuuo? Theophr. 8, 1,1 u. 4; Diosk. 2,120; fehlt im heutigen Griechenland. Panicum Cato 6,1; Colum. 2,7,1; 2,9,17; Plin. 18.10,25; it. panigo; fr. panic. Es giebt noch ein griechisches Wort für Hirse, ueXivn, das schon bei HERODOT (3, 117) und XENOPHON vorkommt; DlOSKORIDES (2, 120) und GALEN (de aliment. facult. 1, 15) identificieren es mit der Kolben- hirse. Da bei XENOPHON (Anab. 1, 2, 22) ueXivn neben Keyxpo? vor- kommt, so kann es auch hier die Kolbenhirse bedeuten. Hafer, Avena sativa L. Bpwuoq Diosk. 2,116; 4,138; ßpöuoi; Galen, de alim. fac. 1,14; neugr. ßpwun. Avena Colum. 2, 11, 1 u. 9; it. avena; fr. avoine. DlOSKORIDES behandelt den Hafer durchaus als Arzneimittel. Nach COLUMELLA wird der Hafer gesät, um grün oder als Heu ver- füttert zu werden. Da COLUMELLA einen Teil stehen lässt, um Saat zu gewinnen, so hat man hier wohl an den Saathafer und nicht an den Windhafer zu denken. GALEN hat den Hafer in Kleinasien in grossen Mengen gebaut gesehen; dort wurde er als Futter für das Zugvieh benutzt, diente aber auch zur Bereitung von Nahrung. Dass der Hafer allmählich an Verbreitung zunahm, folgt aus seiner Erwähnung im Edic- tum Diocletiani 1,17. In Griechenland wird der Hafer sehr wenig ge- baut, weil die Pferde mit Gerste gefüttert werden; in Italien dagegen wird er als Pferdefutter gesät. An sehr vielen Stellen, wo Hafer bei den Alten erwähnt wird, haben wir zu denken an den — 166 — W i n d li a f e r , Avena fatua L. Möglicherweise gehört hierher ßpöuoc; bei Theophr. 8,9,2; THEO- PHRAST zählt an dieser Stelle Pflanzen auf, die dem Weizen oder der Gerste ähnlich sind: lern, öXupa, Tiqpn, ßpöuoc;, aiYiAwu), und sagt, dass von diesen Lew am kräftigsten sei, aber den Boden am meisten aussauge wegen der vielen tiefgehenden Wurzeln und wegen der vielen Halme; ebenso sagt er von ßpouocj und (8, 9, 3) von cüyi'Xujiu, dass sie den Boden wegen ihrer vielen Wurzeln und Halme aussaugen. Aber während er die Samen von leiä als leichtverdaulich und angenehm zu essen rühmt, sagt er ähnliches von ßpöuoc; und aiYiXwip nicht, sondern bemerkt, dass diese beiden als wild und nicht als Kulturpflanzen zu betrachten seien („oiCTrep örfpi' arra Kai ävrmepa"). Da wird man denn kaum an den Saathafer denken können. — Der Windhafer wird im heutigen Griechen- land ctYpioTewnua oder äypioßpouoc; genannt (FRAAS). CATO empfiehlt (37, 5) den Hafer, avena, auszurupfen, wird also wohl den Windhafer meinen. Sicher wird man diesen zu nehmen haben bei VERGIL, wenn er Ecl. 5,37 von avenae steriles (unfruchtbarem Hafer) und Georg. 1, 226 von vanae avenae (leerem oder taubem Hafer) spricht; auch' an anderen Stellen mag der Windhafer gemeint sein. In Italien heisst er avena salvatica; fr. avoine sauvage, falle avoine. Endlich möge noch ein Getreideunkraut erwähnt werden, das als Medicinalpflanze bei den Alten in Ansehen stand und vielfach für giftig gehalten wurde, der Taumellolch, Lolium temulenturn L. "Aipa Theophr. 2,4,1; 8,8,3; TflEOPHRAST glaubt, dass AVeizen und auch Gerste in Taumelloch ausarten; Diosk. 2, 122; später (Geopon. 2, 43) wird er £i£tivtov genannt; neugr. ipa. Lolium der Römer; die Römer fürchteten den Lolch sehr (infeliw lolium, Verg. Ecl. 5, 37, Georg. 1, 154) und durch ein besonderes Sieb wurde sein Same vom Getreide gesondert (Colum. 8, 5, 16); VARRO aber (3, 9, 20) und COLUMELLA (8, 4, 1) empfehlen den Lolch als Hühner- futter; it. loglio und loglio inebbriante; fr. ivraie. Von den hier vorgenommenen Deutungen könnte diejenige, welche eXuuog mit der Kolbenhirse identificiert, vielleicht etwas gewagt er- scheinen. Die Alten haben aber bestimmt zwei Hirsearten unterschieden, von denen die eine, KtYXP°S> ganz allgemein als die gewöhnliche Hirse betrachtet wird; die Kolbenhirse gehört in China zu den ältesten Kultur- pflanzen (ALPH. DE CANDOLLE, S. 478) und wird in Nordchina, am Amur, in Persien, am Kaukasus und an manchen Stellen Europas im Grossen gebaut, in Asien offenbar seit alten Zeiten; es liegt also nichts Gewagtes in der Annahme, dass die Alten schon die Kolbenhirse gekannt und auch gelegentlich gebaut haben, umsoweniger als Schouw (Die — 167 — Erde, die Pflanzen und der Mensch etc. Leipzig 1851, S. 43) sie auf einem Wandgemälde in Pompeji erkannt hat. Eine Deutung der Namen, welche die Alten für die Getreidearten gebraucht haben, wird durch zwei Umstände wesentlich erschwert; ein- mal dadurch, dass die uns überlieferten Beschreibungen ausserordentlich kurz und nach unseren Begriffen ziemlich inhaltsleer sind, und zweitens dadurch, dass in Griechenland und Italien für dieselben Getreidearten stets verschiedene Namen benutzt werden, Namen zwischen denen sich, mit Ausnahme vielleicht von ueXivn und milium, ein sprachlicher Zu- sammenhang überhaupt nicht nachweisen lässt. Da ist es denn von ganz besonderem Werte, dass in den Hermeneumata des CGLlII in den Ab- schnitten über Landwirtschaft (de agricultura), über Eeldfrüchte (de leguminibus) etc. die Getreidearten mit ihren griechischen und lateini- schen Namen einander gegenübergestellt werden, denn die Abfassung dieser Hermeneumata reicht bis ins dritte Jahrhundert unserer Zeit- rechnung zurück. Die oben vorgenommenen Deutungen stimmen durch- aus zu denen, welche uns die Hermeneumata bieten, und zu den heute noch gebräuchlichen Vulgärnamen. 1 ) Die oben gegebene Zusammenstellung lehrt, dass die allgemeinen Bezeichnungen tfiToc; und frumentum in Griechenland und Italien an der am häufigsten gebauten Getreideart, dem Weizen, haften geblieben sind, ebenso wie Korn in vielen Gegenden Deutschlands ausschliesslich den Roggen bedeutet. Eine Änderung in der Bedeutung hat auch das Wort £eid, Spelt, erfahren. HERUDOT hält den Spelt für ein minderwertiges Getreide, aber bei HOMER und HESIOD führt das Gefilde oder der Erdboden das Epitheton leibvjpoq, lern spendend. Es ist schon früh- zeitig versucht worden, dies Wort als „lebenspendend" zu deuten, aber ') Hermeneumata Leidensia, de agricultura: mipoc; t'rumentum 26,51; aiTO? triticum 26,52; Kprrn ordeum 26,53; xevxpo? milium 27,1 Hermeneumata Monaeensia, de leguminibus: pyros frumentum 193,36; sitos triticum 193,47; criti ordeum 193,48; cenchros milium 193,56; olura far 193.57; erazizamon lolium 193, 59. Hermeneumata Einsidlensia, de leguminibus, eine spätere Bearbeitung der Monaeensia: irupöc; frumentum 266,52; aiTO? triticum 266,53; KpiOr] ordeum 266,54; e\uuo<; milium 266,55; k6YXP°? panicum 266,56; rd öXupa far 266,57; Ze.id far, mola, ador 266,58; r| aipa, tö Zxldviov lolium 266,70; 6 aiYiXwip auena 266, 71; hier sind die griechischen Namen für milium und panicum miteinander verwechselt. Hermeneumata Stephani, de agricultura: frumentum mipöq 356, 19; triticum öitoi; 356,20; ordeum Kpt9r| 356,21; frumentum oixoi; 356,78; ordeum KpiSdpiov 357,1; spelta öXupa 357,2; milium Ki'fxpoc, 357,10; auena ßpöuo? 357,13. Hermeneumata Vaticana, de floribus (dieser Abschnitt ist verschmolzen mit demjenigen de agricultura}: üZaviovepot lolium 429, 52; ßoTavnxXov lierbaauena 429,54; Trupoiv frumentum 4'J9, 56 ; öeUoc; triticum 429,58; KpiOn hordeum 429,60; KivKpivtea milium 430,4; «\euoc panicium 430,6; ßpiCa secale 430,7; in diesem Abschnitt sind die Namen zum Teil stark entstellt; besonders interessant ist die Erwähnung des — 168 — damit thut man der Sprache Gewalt an. Wenn lt\ä, wie von Sprach- forschern angegeben wird, mit dem sanskritischen yava zusammenhängt, das Getreide, Gerste bedeutet, und wenn Gerste das älteste Getreide ist, so muss man annehmen, dass Zeid die Bedeutung Gerste, Getreide noch hatte, als es in die Verbindung £eiöujpoc; eintrat; später, als voll- kommenere Gerstenrassen als die ursprüngliche hinzukamen, und als der Weizen bekannt wurde, verlor lern seine Bedeutung und wurde dann auf ein minderwertiges Getreide übertragen. Was uns die Römer über den Getreidebau in Deutschland über- liefert haben, ist nicht sehr viel. CAESAR (Bell. Gall. 4, 1) sagt, dass die Germanen „nicht viel von Getreide, sondern grösstenteils von Milch und Fleisch leben"; 1 ) welches Getreide gebaut wurde, führt er nicht an. Bei PLINIUS, (18, 17, 44) finden wir aber den Hafer angegeben : „Eine Hauptentartung des Getreides ist der Hafer, und die Gerste artet in ihn aus, so dass er selbst als Getreide dient, da ja die Völker Germaniens ihn säen und von keinem anderen Brei leben (als von Haferbrei)". ä ) Da PLINIUS den Hafer (Windhafer) im wesentlichen nur als lästiges Ackerunkraut kannte, so musste es auf ihn Eindruck machen, wenn er in Germanien ganze Haferfelder sah und erfuhr, dass Hafersamen eine Hauptnahrung der Bewohner ausmachten. Von TACITUS erfahren wir, dass auch Gerste vorkam und ausserdem noch ein Getreide, das ebenso wie die Gerste zur Bierbereitung diente, 3 ) also wahrscheinlich Weizen, der schon früh in Gallien gebaut wurde und von da mit den Körnern nach Deutschland kam oder kommen musste. In Gallien wurde aber ausser Weizen (siligo, Plin. 18, 8, 20) auch Spelt (arinca) und Kolben- hirse (panicum Plin. 18,10,25) gebaut, die von da aus gleichfalls in Deutschland eindrangen. Die Einwanderung der Getreidearten brauchte aber nicht allein von Westen her zu erfolgen , denn auch im Osten wurden, wie aus der oben gegebenen Übersicht folgt, Weizen, Spelt und Hirse gebaut. Der Hafer hat seinen Weg nach Mittel- und Nordeuropa genommen, ohne vorher Italien oder Griechenland zu berühren, vielleicht auch die Gerste; für den Roggen wird man eine ähnliche Wanderung gleichfalls annehmen müssen, aber da das Wort siligo, das ursprünglich eine Weizenrasse bezeichnete, allmählich für Roggen gebraucht wurde, und wir nicht genau wissen, wann dies Wort seine Bedeutung änderte, so lässt sich der Roggen auf seiner Wanderung nur schwer verfolgen. ') „Neque multum frumento, sed maximam partem lacte atque pecore vivunt." 9 ) „Primum omnium frumenti vitium avena est, et hordeum in eam degenerat sie ut ipsa frumenti sit instar, quippe cum Germaniae populi serant eam neque alia pulte vivant." 3 ) „Potui humor ex hordeo aut frumento, in quandam similitudinem vini corruptus;" Germ. 23. — 169 — Im Breviarium und im Capitulare Karls des Grossen finden wir eine ganze Menge von Getreidearten angegeben. Um die Übersicht zu erleichtern und die Darstellung etwas abzukürzen, mögen die bei der heiligen HILDEGARD (heil. Hild.), bei ALBERTUS MAGNUS (Alb. M.) und KONRAD VON MEGENBERG (Konr. v. M.) genannten Getreidearten gleich hinzugefügt werden, ebenso die althochdeutschen und mittelhoch- deutschen Namen; die Seitenzahlen beim „Breviarium" beziehen sich auf Pertz, Monumenta etc., Bd. 3. Aniiona Breviarium S. 177, entspricht unserem Getreide oder Korn, wird auch für Abgaben gebraucht, die in Korn geleistet wurden ; ist unbestimmt, aber wahrscheinlich Weizen. Frumentum Breviarium S. 178; da triticum nicht vorkommt, so wird man frumentum als Weizen deuten dürfen. Triticum vulgare Vill.; triticum heil. Hild. 1,1; Alb. M. 7. 127 u. 128; frumentum Alb. M. 6,348-350; wize ahd. Gl. 7,30; weice Sum. 44,45. ALBERTUS MAGNUS braucht triticum und frumentum als ganz gleichbedeutend. KONRAD VON MEGENBERG (5, 40) übersetzt frumentum mit kom, von dem er dreierlei unterscheidet: rokkenkorn, waizenkorn und tinkl. Spelta Breviarium S. 178. Triticum Spelta L., im weiteren Sinne: spelta heil. Hild. 1,5; Alb. M. 6. 351 ; spelza ahd. Gl. 7,30; dincltil Vit. S. 379 ; dinchel Sum. 34, 37 ; — far Alb. M. 7, 1 27 u. 128 ; spelza ahd. Gl. 24, 18; amer Sum. 34, 38; — adoreum Alb. M. 7, 58 u. 127 u. 128. Sigilis Breviarium S. 178, 180; verschrieben für siliginis; Seeale cereale L.; siligo heil. Hild. 1, 2; Alb. M. 6, 127 u. 128 und sonst.; roero Vit. S. 379; roggo ahd. Gl. 23,34; rokke Sum. 44,46; rogke Sum. 34, 36 ; (sigale vel sigalo vel magudaris, rogke). Wann siligo zuerst als Bezeichnung des Roggens genommen ist, lässt sich nicht ganz genau feststellen; schwankend war der Gebrauch noch ziemlich spät, denn in den von HOFFMANN herausgegebenen alt- hochdeutschen Glossen (7, 31) wird dinkil noch mit siligo glossiert und (15, 16) dinchelinbrot mit siligineus (sc. panis). Man nimmt jedoch all- gemein an, dass der Gebrauch zu Karls des Grossen Zeit oder jedenfalls zu Anfang des 9. Jahrhunderts konstant war. ALBERTUS MAGNUS spricht wiederholt davon, dass siligo sich in frumentum oder triticum ver- wandle (2,26; 4,92; 5,55) oder umgekehrt. Er wird bei PLINIUS oder GALEN hierüber gelesen haben und hat dann vertrauensvoll das Gelesene wiederholt. Zu seiner Zeit aber war siligo ausschliesslich für Roggen in Gebrauch; wenn man jedoch an solche Verwandlungen glaubt, und der Glaube daran ist auch jetzt noch keineswegs ganz verschwunden, so ist es am Ende gleichgültig, ob Weizen in Roggen oder in eine gerin- gere Weizenrasse ausartet. Ordeuni Breviarium S. 178. Hordeum vulgare L; hordeum heil. Hild. 1,4; ordeum Alb. M. 6,399 u. 400 und sonst; — 170 — ordeum und gerst Konr. v. M. 5,54; gersta ahd. Gl. 7,31; gerste Sum. 34,42; 44,47. Arena Breviarium S. 178; Avena sativa L; avena heil. Hild. 1,3; Alb. M. 6,420; 7, 127 u. 128; habero Vit. S. 368; Jiaber Sum. 44,48. Bei der heiligen HILDEGARD und bei ALBERTUS MAGNUS wird der Hafer noch als Brotkorn genannt; die heilige HILDEGARD kennt auch Haferbier (3, 27). Milium Capitulare 44 u. 62; Panicum miliaceum L; Urs heil. Hild. 1,9; Konr. v. M. 5, 41; milium Alb. M. 6.357; Konr. v. M. 5,41; hirse Vit. S. 376; //erse ahd. Gl. 22, 1; hirse vel grivze Sum. 34,39. Paniciuni Capitulare 44; panigum Capitulare 62 : Panicum italicum L; venich heil. Hild. 1, 10; Konr. v. M. 15,41; panicum Alb. M. 6,357; Konr. v. M. 5,41; venich Sum. 63,30; penih Sum. 49,56; fenich Sum. 34,40; 23,32.') ALBERTUS MAGNUS fasst die Hirsearten zusammen unter dem Namen gerguers, KONRAD VON MEGENBERG unter gegrues. Seit Karls des Grossen Zeit haben sich in Deutschland die Rassen des Getreides sehr vermehrt, die Arten aber nicht. Der aus Amerika stammende Mais ist nach Norddeutschland nicht vorgedrungen und ist in Süddeutschland keineswegs häufig. Ein wichtiges Getreide ist für Nord- deutschland aber der Buchweizen (Polygonum Fagopyrum L.) geworden, der seit dem 15. Jahrhundert in Urkunden vorkommt (E. H. L. Krause, PManzengeographische Übersicht der Flora von Mecklenburg, Güstrow 1884, S. 124). Eine in früherer Zeit gebaute, jetzt aber unbeachtete Getreideart ist aber noch zu erwähnen, die ßluthirse [Panicum sangui- nale L.), die jetzt, namentlich im östlichen Deutschland, als Acker- und Gartenunkraut vorkommt; sie ist früher von den Wenden gebaut worden und hat sich mit ihnen verbreitet (E. H. L. Krause, a. a. O. S. 120). Endlich sei noch auf eine inländische Getreideart aufmerksam gemacht, die anfängt in Vergessenheit zu geraten, das Manna- oder Schwadengras (Glyceria ßuitans R. Br.). Dieses Gras ist nie gebaut worden; es wächst aber aii Wassergräben und Teichrändern und wurde zur Zeit der Reife gesammelt. ') Das AVort „Fenchelhirse" ist willkürlich und falsch gebildet. Anhang I. 1) Aus den „Hermeneumata" des Corpus Glossari« »rum Latino- rum, Bd. 3, Leipzig 1892. A. De floribus, über Blumen; B. De oleribus, über Gemüse. 2) Zwei Inventare Kaiserlicher Gärten aus dem Jahre 812. 3) Kapitel 70 des „(Japitulare de villis". 4) Entwurf zu einem Klostergarten aus dem 9. Jahrhundert. 5) Der „Hortulus" des Walafridus Strabus ; Inhaltsübersicht. 6) Glossae Theotiscae. 1. Aus den „Hermeneumata" des Corpus Glossariorum Latinorum, Bd. 3, Leipzig 1892. Der Text der Hermeneumata ist zum Teil reich au Entstellungen und Veränderungen, so dass eine Deutung der überlieferten Namen nicht immer ohne weiteres möglich ist; diese Namen mussten deshalb in den nachfolgenden Abschnitten, die von Blumen und Gemüsen handeln, vorher auf eine Form gebracht werden, die sich als die ursprüngliche und rich- tige betrachten lässt. Da DlOSKORIDES und PLINIUS, vielleicht auch COLUMELLA dem Schreiber der Hermeneumata direkt oder indirekt be- kannt gewesen zu sein scheinen, so war die Herstellung der richtigen Schreibung meist nicht schwierig; nur bei Ausdrücken allgemeineren In- halts, wie Spross etc., war es nicht immer leicht, das ursprüngliche Wort zu finden, und ebenso war es schwierig, unter den möglichen sprachlichen Formen diejenige zu ermitteln, die der Abfassungszeit der Hermeneu- mata entsprach. Hier hat die stets bereite Hülfe meines Kollegen Dr. A. FlTNCK wiederholt eingreifen müssen. Um dem Leser einen Einblick in die vorgenommenen Änderungen zu verschaffen, sind im Nachfolgenden der überlieferte und der verbesserte Text einander gegen- über gestellt, der erstere links, der letztere rechts. Die Abschnitte „de oleribus" sind aus den ältesten drei Hermeneumata entnommen und selbst wieder nach ihrem Alter geordnet, so dass das älteste voransteht. Das Edictum Diocletiani (ed. TH. MOMMSEN, Berlin 1893, 4°; mit Erläuterungen von H. BLÜMNER) aus dem Jahre 301 n. Chr., ein Maximaltarif für Getreide- und Lebensmittelpreise etc., Arbeitslöhne etc., liefert uns sehr wichtige Aufschlüsse über das Leben der damaligen Zeit. Die den einzelnen Gegenständen hinzugefügten Preise sind namentlich deshalb von Wichtigkeit, weil sie uns ein Urteil erlauben über die Wert- schätzung, die man damals einzelnen Pflanzen, Gemüsen etc., zuteil werden Hess. Im Folgenden ist gelegentlich auf das Edict verwiesen. Bei den folgenden Pflanzenverzeichnissen ist bei solchen Pflanzen, die schon im Vorhergehenden behandelt siud, durch eine neben den — 174 — Namen gesetzte Zahl auf die betreffende Seite des Textes verwiesen; Namen, die ihre Deutung noch nicht im Vorhergehenden gefunden haben, sind durch eine bezifferte Anmerkung berücksichtigt. A. De floribus, über Blumen. Hermeneumata Monacensia, CGLIII, S. 192, 23—35. Die Hermeneumata Einsidlensia, die eine Überarbeitung der Mona- censia darstellen, enthalten auch einen Abschnitt „de floribus", S. 266, 21 — 46. In diesem kommt jedoch nichts vor, was zur Erklärung der in den Monacensia angegebenen Blumennamen dienen könnte, vielmehr scheint der Uberarbeiter sich in einiger Verlegenheit befunden zuhaben; eKcrrövcpuXXov ist in einen anderen Abschnitt versetzt, Kpivov und Xuxvic; sind gar nicht berücksichtigt. In den Hermeneumata Montepessulana finden sich im Verzeichnis der Bäume 6 Blumennamen (S. 301, 14 — 19), zu denen „avQoq flos" gleichsam die Überschrift bildet. Diese 6 Blumen- namen, die im folgenden ihre Erklärung und Rechtschreibung mit finden, sind der Reihe nach : poöov rosa, Kpivov lilium, xXeuKoiov uiolum album, iov to uvdoq uiolum, vapKiffcrocj narcissus, cxuapavTocj inmarciscibilis (d. h. unverwelklich). Endlich enthalten die Hermeneumata Vaticana S. 429, 14 ff. einen Abschnitt „de floribus"; dieser ist jedoch mit dem- jenigen „de leguminibus" verschmolzen und enthält ausser Rose, Lilie und Leucoium nur griechische Namen ohne lateinische Übersetzung. 23 Pereanthon de floribus Trepi üvGujv de floribus anthi flores dvOn flores 25 anthos flos dvGoc; flos centifolium centifolium eKctTÖvcpuXXov centifolium l ) rosa rosa pööov rosa 34 erinon lilium Kpivov lilium 33 iuchinis rosa greca Xuxvic; rosa graeca 2 ) 30 Ion uiola purpurea i'ov viola purpurea 40 amaranton amarantum äuäpavTOc; amarantus 3 ) *) Diese Lesart findet sich in den Hermeneumata Einsidlensia 265, 58 in dem Abschnitt „de oleribus" ; bei Theophrast heisst das Wort eKaTovxdcpuXAoc ; welche Pflanze hier gemeint sein kann, ist zweifelhaft ; es könnte die gefüllte Gartenrose seiu, aber auch die gefällte Blume des Granatapfels; vergl. oben S. 35. 2 ) Ausser iuchinis kommt auch die Lesart Iuchinis vor; man darf also Xuxvic lesen ; wahrscheinlich ist die Gegenüberstellung von lychnis und rosa graeca entnommen aus Plmics 21,4, 10, §18; vergl. S. 43. 3 ) Die Deutung dieses Namens ist unsicher. Plinius erwähnt 21, 8, 23 u. 39 eine Pflanze amarantus, die aus südlicheren Gegenden stammt und sich durch Farbenpracht und TJnverwelklichkeit auszeichnet. Dieser amarantus ist schon im 16. Jahrhundert als der Hahnenkamm, Celosia cristata L., gedeutet worden, dessen schöngefärbter Blutenstand seine Farbe beim Trocknen behält; die von Plinius angegebene Fabel, dass die getrocknete Blüte im AVinter, nachdem sie mit Wasser befeuchtet worden ist, — 175 — 32 narcissus narcissus vdpKiffcroq liarcissus 37 micon papauer unKUJV papaver 64 melilotum melilotum ueXiXuuTOv melilotum l ) 35 leucoioii uiola XeuKÖiov viola 40. B. De oleribus, über Gemüse. a) Hermeneumata Leidensia, CGL III, S. 16, 13—47. 13 rTepiXaxuvwv Deoleribus • TTepi Xax&tvwv De oleribus Xaxava olera Xäxava olera 15 KauXia colicula KauXia colicula -) uaXaxe malbe uaXtixcu malvae 127 creuTXa beta creüiXa betae 129 eXiov asparagum e'Xeioq asparagus 124 Kivapcü cardi xiväpcu cardi od. cardui 121 20 Xujßia fasioli Xößia fasioli 98 anujpivov lappa cnrapivr] lappa 3 ) koXokivOoi Cucurbitae koXoküv6ou Cucurbitae 89 criKibia cucumeres aiKoöia cucumeres 92 TreTTaiv pepo tottuiv pepo 4 ) wieder auflebt, wird auch getreulich reproduciert; das Ganze reduciert sich vielleicht darauf, dass die getrockneten Stengel im Wasser erweicht werden mussten, damit sie sich in Kränze einfügen Hessen. Indessen erwähnt Dioskorides (4, 47) ein helichrysum, das nach ihm auch amarantus genannt wird; dieses hält man für Gnaphalium Stoechas L., eine Strohblume oder Ewigkeitsblume, die in Südeuropa und Nordafrika wildwächst, aber auch als Gartenzierpflanze dient; wahrscheinlicher ist es, dass diese gemeint ist, da sie nach Dioskoeides zum Bekränzen der Götterbilder diente und noch heute in Griechenland dudpavBov heisst. Die „immortales amaranti" bei Columella (10, 175) gehören wohl auch hierher. ') Wahrscheinlich der gelbblühende und wohlriechende Melilotus des DiOSKO- bides (3,41, ue\i\ujToc, kpokEujv Kai eüüjbric;), unser Melilotus officinalis Desrousseaux, der heute in Italien meliloto und meliloto ocloroso genannt wird, und dessen blühende Zweigspitzen in den Apotheken als Sumrnitates s. Flores Meliloti geführt wurden. a ) Hier wird KauXia, ebenso wie in den Herrn. Mouacensia (185, 34), wo KauXia, Kpdußai und coliculi als gleichbedeutend genommen werden, den Kohl bedeuten sollen ; vergl. S. 108. a ) Die hier genannte Pflanze ist unser Labkraut oder Klebkraut, Galium Aparine L., das ein lästiges Getreideunkraut werden kann; als solches wird es oft erwähnt, z. B. Verg. Georg. 1, 153. Es erscheint uns etwas eigentümlich, das Lab- kraut unter die Gemüse aufgenommen zu sehen; aber Plinius sagt (21,17,64) von ihm: „Circa Opuntem est herba etiam homini dulcis", was vielleicht auf seine Ess- barkeit zu beziehen ist. Man kann sich übrigens leicht überzeugen, dass die jungen Sprossen unserem Spinat sehr ähnlich schmecken. 4 ) Ob hier die Melone oder die Wassermelone gemeint ist, lässt sich wohl nicht entscheiden. In den Herrn. Montepessulana (317, 49 u. 60) werden pepo und melopepo nebeneinander erwähnt. Da im Edict. Diocl. (H, 30 — 32) ein pepo ebensoviel wie ein geringerer und halbsoviel wie ein besserer melopepo kostet, so scheint pepo dort die Wassermelone zu sein, und wahrscheinlich überall, wo pepo neben melopepo vorkommt. 176 25 öpiboiKec; lactucae o"6eptc; intiba paqpavoi radices paqpavibec; armoratia ßouviaöeq napi 30 Y°VT'^ ai rape (TTO.qpuXivot pastinace luapaöpov apetillum Ttpacra porri xpouta cepe 35 (JKOpba aleum uvupucpaE atriplex Gpuj£iuu escariole eu£wua eruca Trefüvov ruta 40 eöuo(T|Liov menta ueXivov apium uivGe nepete mTTocreXtvov olysatrum avivöov anethura 45 y^X^v poleium Opuaßa satureia xvtoec; urticae öpioaxec; lactucae 104 ffepi? intybus od. intubus 105 pd(pavoi radices 114 pacpaviöeq armoratia 114 ßouviübe? napi 112 TOfTÜXai rapae 113 aTacpuXTvoi pastinacae 116 uäpaOpov aretillum ') TTpdcra porri 141 Kpöuuua cepae 140 OKÖpoöov allium 142 üvbpäcpaExc, atriplex 127 Tpuu£iua escariola 105 £Ü£wuov eruca 107 Trrixavov ruta 69 llöüocruoc; menta 70 creXivov apium 119 uivOn nepeta 73 Anm. 1 iTnTOcreXivov olus atrum 120 «vn6ov anethum 132 -fXiixujv poleium 72 Oüußpa satureia 135 Kvibeq urticae 88. b) Hermeneumata Monacensia, CGrL III, S. 185, 32 — 67. TTepi Xax«vujv de oleribus 32 perilachanon de oleribus lachana liolera caulia crambia coliculi 35 molochia malbe crambus grassica scutla beta colochinte cucurbite sycidia cucumeres 40 lobia faciola rafunu radices gongulas rapas bumades napos stafilini pastinace 45 simbron sisinbrun Xäxcxva olera KauXia Kpöußai coliculi 111 uoXöxai malvae 127 Kpäußn brassica 108 ffeÜTXo. betae 129 KoXoKuv6ai Cucurbitae 89 o"iKÜÖia cucumeres 92 Xößtct fasioli 98 pdqpavot radices 114 TOfYÜXai rapae 113 ßouviciöec; napi 112 ffTücpuXivoi pastinacae 116 o"io"ü|aßpiov sisimbrium 2 ) ') An dieser Stelle sind zwei Worte ausgefallen. Es muss heissen: udpaOpov t'euiculum 132, und duTreXÖTrpaaov aretillum 141. 2 ) Im Edict. Diocl. 6, 24 wird sisimbriomm fascis, also ein Bündel oder Bund •von Sisymbrium erwähnt, das 20 Stück enthält ; Bmjixer deutet sisimbria als Brunnen- 177 46 camodafni laurocina talassocrambis magacia lohia suriace ormenon cyma 50 elion sparagun prason porrum prasocarton porruseptibin prasacefalon porro capitatum cromia cepe 55 scordon aleu afroscordon ulficu cnides urtice petroselinon oleastrum Xauaiöäqpvn laurocina *) 9aXacr(TOKpd|ußri magacia 2 ) Xoßiot suriacae 98 öpiuevog cyma 3 ) e'Xtioc; asparagus 124 TTpdcrov porrum 141 TTpdCTov KapTÖv porrum sectivum 141 trpaooKecpaXov porrum capitatum 141 Kpöuuua cepae 140 crxöpoöov allium 142 äcppoaKÖpoöov ulpicum 142 Kviöec; urticae 88 TreTpocreXivov olusatrum 4 ) kresse. Vielfach bedeutet aber sisimbrium eine Art der Minze, die auch als Gewürz an Speisen gethan wurde. Da aber im Edict. Diocl. 6,48 ein Bund gemischter Würz- kräuter von 8 Stück (condimentorum praemisquorum fascis n. octo) ausserdem genannt wird, und da hier in den Herrn. Monac. weiter unten Minze (186, 2) und Würzkräuter (condimenta, 186,4) aufgeführt werden, so ist es möglich, dass sisimbrium hier als Brunnenkresse zu deuten ist. Die Römer kannten nach Dioskorides 2, 155 die Brunnenkresse und assen sie; die Stengel konnten also sehr wohl gesammelt und zum Kauf angeboten werden. Der Umstand, dass ein Bund von sisimbrium 20 Stück, ein solches von Würzkräutern 8 Stück enthält, spricht auch für die Deutung als Brunnenkresse. ') An dieser Stelle wird xauotibdqpvr) eine Art der Gattung Ruscus zu bedeuten haben, deren junge Sprossen als Spargel gegessen wurden und noch werden. Am gebräuchlichsten waren die Sprossen von Ruscus aculeatus L., dem Mäusedorn, wilde Myrte (uupoivn. äypia) bei Dioskorides (4, 144); benutzt wurden aber auch diejenigen von Ruscus Hypoglossum L. und R. Hypophyllum L., die von den Alten Zwerg- lorbeer (xcu«übdcpvr|) und alexandrinischer Lorbeer (bdtpvrj dXetdvbpeiot) genannt wurden (Dioskorides 4, 145 u. 147), und in Italien noch heute lauro alessandrino heissen. — Als Zwerglorbeer wurde auch unser Immergrün (Vinco, minor L. und V. major L.) bezeichnet, das in Südeuropa wild wächst; es wurde früher vinca pervinca genannt (bica peruica . i . camedafne CGLm 554,29; 618,57 und sonst vielfach) und hiess bis auf die Gegenwart in den Apotheken Vinca oder Pervinca. 2 ) Das Wort magacia scheint sonst nicht vorzukommen; da das griechische Wort Meerkohl bedeutet und mit olus marinum, Meergemüse, übersetzt wird, (6a- XaaaoKpd|ußri olus marinum CGL in 265, 26), so ist wohl eine Art von Meeresalgen gemeint, vielleicht Ulva Lactuca L. 3 ) Im Edict. Diocl. 6, 11 folgt cuma, ö'puevoc;, unmittelbar auf coliculus, das daselbst für Kohl gebraucht wird; die cumae werden bundweise verkauft, und sind wahrscheinlich dort, ebenso wie hier, die Frühlingstriebe des Kohls. 4 ) Welche Pflanze hier gemeint sei, ist nicht leicht zu bestimmen; aber wahr- scheinlich ist es doch das schwarze Gemüse, olus atrum. (Smyrniuni Olusatrum L.), das früher in sehr grossem Ansehen stand; eine sehr nahe verwandte Pflanze (Smyr- nium perfoliatum Mill.) wurde in ähnlicher Weise, aber seltener benutzt. Verwechselt wurden beide Pflanzen miteinander. Dioskorides führt als Namen des schwarzen Gemüses iiritoaeXivov, ÜTpioöeXivov und 0|aüpviov' an (3, 71), als solche von Smyrnium perfoliatum Mill. aber auupviov und TieTpoaeXivov. V. FiSCHER-BeNZON, altd. Gartenflora. 12 — 178 — 59 maratron feniclu 60 lapaton rumice andrachin portulaca crusolaxana atriplice troxima scaria thydracas lactuce 65 ocimon ocimon serides intubi cardamon nasturcium. uapaOpov feniculum 132 Xöcrraeov rumex ') ävbpäxvn portulaca 108 XpucroXdxavov atriplex 127 TpiJuEiMa escaria 105 öpiöaKec; lactucae 104 uikiuov ocimum 134 crepiöec; intubi 105 Kdpbauov nasturcium 102. CGL III, S. 186,, 1—24. 1 euzomon eruca iduosmos menta origanon cunela arcbymata condimenta 5 thymba saturiae tbymon timon selimon apium piganon ruta cyininon cyminum 10 cinaras carduni audraplexia atriplex acrimonia tariones pepon melo erpulon serpillum 15 mintbi nepeta eü£uuuov eruca 107 vibuocruoc; mentba 70 öpiyavov cunela '-) dpTÜuaTCt condimenta 3 ) eüußpa satureia 135 Oüuov tbymum 135 aeXivov apium 119 TrriYcivov ruta 69 küuivov cyminum 131 Kiväpou cardi 121 dvöpdcpaEic; atriplex 127 äxpeuövec; turiones 4 ) TTtTTOiv melo 93 epiruXXoc; serpyllum 135 uiv9n nepeta 73 Anm. 1 >) Von eleu Arten der heutigen Gattung Rumex wurden die Blätter früher sehr viel gegessen, nicht nur diejenigen der verschiedenen Sauerampferarten, sondern auch die jungen Blätter von B. aquaticus L., B. Hydrolapathum Huds. etc. und namentlich von B. Patientia L. (englischer Spinat), der sehr viel in Klostergärten gezogen wurde; die letztgenannte Pflanze, deren bittere Wurzel statt des Rhabarbers als Abführungsmittel gebraucht wurde, hiess früher Bhabarbarum monachorum verum, echter Mönchsrhabarber. 2 ) Origanum vulgare L., Dosten, und verwandte Arten. Dioskorides (3,29) erwähnt verschiedene Arten von öprfavo<;, die auch KOvi\r| genannt werden. Die Ori- ganumarten werden noch heute in Griechenland und Italien als Würze an Speisen gethan und heissen daselbst piYocvn (auf Kreta depixotvo«;) und origano oder rigamo. 3 ) Gewürzkräuter verschiedener Art. 4 ) Nach dem zweiten Teil des CGL, 223, 57, bedeutet <3nrunarios div. gen. 152, 77) sor- barios 147, 78) mespilarios 148, 79) castanearios 159, 80) persicarios div. gen. 154, 81) cotoniarios 146, 82) avellanarios 160, 83) amanda- larios 158, 84) morarios 156, 85) lauros 47, 86) pinos 161, 87) ficus 157. 88) nucarios 159, 89) ceresarios div. gen. 148. Malorum nomina: gozma- ringa, geroldinga, crevedella, sjürauca, dulcia, acrioi'es, omnia servitoria, et subito comessura, primitiva. Perariciis servatoria trium et quartuin genus, dulciores et cocciores et serotina." 70. „Wir wollen, dass man im Garten alle Kräuter habe, näm- lich 1) Lilie, 2) Rosen, 3) Griechisch Heu, 4) Frauenminze, 5) Salbei, 6) Eaute, 7) Eberraute, 8) Gurken, 9) Melonen, 10) Flaschenkürbisse, *) Die Lesart leiusticum, die nur dadurch entstanden ist, dass der Schreiber den Punkt fälschlich über den ersten statt über den dritten Strich gesetzt hat, ist zu verwerfen, da sich sonst immer leuisticum findet. a ) Zusatz von späterer Hand. — 184 — 11) Stangenbohnen, 12) Kreuzkümmel, 13) Rosmarin, 14) Kümmel, 15) Kichererbsen, 16) Meerzwiebel, 17) Schwertlilie, 18) Drachemvurz, 19) Anis, 20) Koloqumten, 21) Cichorie, 22) Ammi, 23) Laserkraut, 24) Salat, 25) Schwarzkümmel, 26) Rauke, 27) Kresse, 28) Klette (oder Pestwurz), 29) Polei, 30) Schwarzes Gemüse, 31) Petersilie, 32) Sellerie, 33) Liebstöckel, 34) Sadebaum, 35) Dill, 36) Fenchel, 37) Endivieu, 38) Diptam, 39) Senf, 40) Bohnenkraut, 41) Krauseminze, 42) Bach- minze, 43) wilde Minze, 44) Rainfarn, 45) Katzenminze, 46) Mutterkraut. 47) Mohn, 48) Mangolt, 49) Haselwurz, 50) Eibisch, 51) Malven, 52) Möhren, 53) Pastinakwurzel, 54) Gartenmelde, 55) Amarant, 56) Kohlrabi, 57) Kohl, 58) Sommerzwiebeln, 59) Schnittlauch, 60) Porree. 61) Rettich, 62 u. 63) Zwiebeln. 64) Knoblauch, 65) Krapp, 66) Arti- schocken (oder Weberkarden), 67) grosse Bohnen, 68) Kapuzinererbsen, 68) Koriander, 70) Kerbel, 71) Springkraut, 72) Muskatellersalbei. Und der Gärtner soll auf seinem Hause 73) Hauslauch haben. Von Bäumen wollen wir, dass man habe 74) Apfelbäume verschiedener Art, 75) Birn- bäume versch. Art, 76) Pflaumenbäume versch. Art, 77) Speierlinge, 78) Mispelbäume, 79) Edelkastanien, 80) Pfirsichbäume versch. Art, 81) Quittenbäume, 82) Haselnusssträucher, 83) Mandelbäume, 84) Maul- beerbäume, 85) Lorbeerbäume, 86) Pinien, 87) Feigenbäume, 88) Nuss- bäume, 89) Kirschbäume versch. Art. Namen der Äpfel: Gozmaringer, Geroldinger, Crevedeller, Spirauker, süsse, säuerliche, alle Daueräpfel und solche, die rasch gegessen werden müssen, die Frühreifen. Der letzte Satz ist so arg entstellt, dass er sich nicht übersetzen lässt. PERTZ meint, dass nach Aufzählung der Apfelrassen, die gebaut werden sollten, nun auch die Birnen hätten dran kommen müssen, und dass der Sinn des Satzes etwa folgender sein könne: Von den Birn- bäumen, die haltbare Birnen (servatoria) tragen, soll man drei oder vier Sorten haben, süssere und reifere (?) und spätreife. 4. Entwurf zu einem Klostergarten aus dem 9. Jahrhundert. Im „Bauriss des Klosters St. Gallen vom Jahr 820" x ) befindet sich auf der östlichen Seite oben neben der Wohnung der Arzte 1 ein Garten mit Heilpflanzen, unten neben der Wohnung des Gärtners und ') Im Facsiniile herausgegeben und erläutert von Ferdinand Keller, Zürich, bei Meier und Zeller, 1844, 4°; mit einer lithographierten Tafel. — Dierauer, Über die Gartenanlagen im St. Gallischen Klosterplan vom Jahre 830 (mit einer Tafel); Bericht über die Thätigkeit der St. Gallischen natw. Ges. während d. Vereins- jahres 1872—73, St. Gallen 1874, S. 434—446. — 185 — seiner Gehülfen ein Garten mit Gemüsepflanzen. Jedes Beet dieser beiden Gärten trägt einen Pflanzennamen. Nördlich vom Gemüsegarten liegt der Friedhof, zwischen dessen Gräbern neben eine stetig wieder- kehrende, arabeskenartige Figur die Namen von Obstbäumen hinein- geschrieben sind. Der Garten der Heilpflanzen hat seinen Eingang am Westende der Südseite; an jeder Seite befinden sich je zwei Beete, die zusammen eine Art Einfriedigung bilden. Beginnen wir an der Südwestecke und schreiten nach Norden und dementsprechend weiter fort, bis wir wieder an den Eingang gelangen, so passieren wir folgende Pflanzen: 1) lilium 33, J ) Lilie; 2) rosas 34, Rosen; 3) fasiolo 98, eine Art Bohnen; 4) sataregia 135, Bohnenkraut; 5) costo 73, Frauenminze; 6) fena graeca 81, Griechisch Heu: 7) rosmarino 136, Rosmarin; 8) menta 70, Minze. Der innere Teil des Gartens ist durch einen Mittelgang mit der Aufschrift „herbularius" in eine nördliche und südliche Hälfte mit je vier Beeten geteilt. Beginnen wir wieder im Westen, so trägt die süd- liche Reihe folgende Pflanzen: 9) salvia 133, Salbei: 10) ruta 69, Raute; 11) gladiola 43, Schwert- lilie: 12) pulegium 72, Polei : die nördliche Reihe folgende: 13) sisimbria 70, Krauseminze; 14) cumino 131, Kreuzkümmel; 15) lubestico 67, Liebstöckel; 16) feniculum 132, Fenchel. Der Gemüsegarten, „hortus", ist mit einer Einfriedigung versehen ; in der Mitte der Westseite befindet sich der Eingang. Durch einen Mittelgang mit der Aufschrift „hie plantata holerum pulchre nascentia vernant" (hier spriessen die hübsch aufwachsenden Gemüsepflanzen) wird der von einem breiten Wege umschlossene Garten ebenso wie oben in eine nördliche und südliche Hälfte geteilt : jede von dieser besteht aus 9 Beeten. Verfahren wir wie oben angegeben, so erhalten wir folgende Pflanzen : 1) cepas 140, Zwiebeln: 2) porros 141, Porree: 3) apium 119, Sellerie; 4) coliandrum 133, Koriander: 5) anetum 132, Dill: 6) pa- paver 64, Mohn; 7) radices 113, Rettiche; 8) magones 2 ) 64, Mohn: 9) betas 129, rote Beet oder Mangolt: 10) alius 142, Knoblauch: 11) asco- lonias 138, eine Art Zwiebeln: 12) petrosilium 120, Petersilie; 13) cere- folium 126, Kerbel; 14) lactuca 104, Salat; 15) sataregia 135, Bohnen- 2 ) Die beigefügten Zahlen verweisen auf die Seiten dieses Buches. -) Der Herausgeber, Ferdinand Keller, will magones unter Anlehnung an das italienische majugole als Mohrrübe deuten; indessen ist es fraglich, ob zwischen den beiden genannten Worten ein sprachlicher Zusammenhang überhaupt besteht. Der Mohnsamen heisst machones (Sum. 40, 79), magonus (L. Diefesbach, Glossarium etc. 1857, S. 313); im CGL m finden sich die Formen michonus und mahunus als Namen des Mohns. — 186 — kraut: 16) pastinaehus 116, Pastinakwurzeln oder Mohrrüben ; 17) caulas 108, Kohl; 18) gitto 132, Schwarzkümmel. Die Bäume des Begräbnisplatzes sind unregelmässig verteilt. Be- ginnen wir am Westrande und gehen jedesmal von Norden nach Süden, so erhalten wir 5 Reihen, von denen die erste 6, die zweite und dritte je 2, die vierte 3 und die fünfte 2 Bäume enthält. Die Namen des ersten, zweiten und vierten Baumes sind nur unvollständig erhalten. 1) Mal . . . ., vielleicht malus oder malinus 1 ) 144, Apfelbaum; 2) . . . perarius 2 ) 145, Birnbaum; 3) prunarius 152, Pflaumenbaum; 4) pinus :t ) 161, Pinie; 5) sorbarius 147, Speierling; 6) mispolarius 148, Mispel- baum; 7) laurus 47, Lorbeer; 8) castenarius 159, Edelkastanie; 9) ficus 157. Feigenbaum; 10) guduniarius 146, Quittenbaum; 11) persicus 154, Pfirsichbaum; 12) avellenarius 160, Haselnussstrauch ; 13) amende- larius 158, Mandelbaum; 14) murarius 156, Maulbeerbaum; 15) nu- garius 159, Nussbaum. Ob alle hier genannten Pflanzennamen richtig gelesen sind, und ob nicht vielmehr eine erneute Prüfung der Handschrift etwas veränderte Namen ergeben würde, mag dahingestellt bleiben. Sie bieten in der hier mitgeteilten Form eine Reihe von Eigentümlichkeiten. Auffallend sind die vielen Ablative : fasiolo, costo, rosmarino, cumino, lubestico, gitto ; ferner die Formen sataregia und fenagraeca für saturegia und fenigraecum oder fenograecum ; endlich guduniarius für cotoniarius, nugarius für nu- carius, murarius für morarius etc. Man erhält den Eindruck, als ob die verschiedenen Namen aus dem Gedächtnis in die einzelnen Beete hinein- geschrieben wären ; dafür spricht auch der Umstand, dass der Mohn im Küchengarten unter zwei verschiedenen Namen, papaver und magones, vorkommt, sowie dass sataregia unter den Heilpflanzen sowohl wie unter den Gemüsen genannt wird, endlich dass Eberraute, Bufbohne, Gurke und andere sehr gewöhnliche Pflanzen fehlen. Der Herausgeber des Baurisses, FERDINAND KELLER, glaubt, dass der Bauriss direkt durch die Capitularien Karls des Grossen beein- flusst worden sei. Bei Besprechung der Obstbäume, (S. 35) bemerkt er: ..Alle diese Bäume sind der Reihe nach aus dem Capitulare de villis abgeschrieben;" den ersten nimmt er jedoch aus. Wenn ein solches Abschreiben wirklich stattgefunden haben sollte , so ist nicht recht zu begreifen, weshalb das gewöhnliche Wort für Apfelbaum, pomarius, mit einem seltenen Wort vertauscht worden ist; ausserdem ist die Reihen- folge des Capitulare nicht innegehalten und statt der dort gebrauchten ') Der Herausgeber will malarius ergänzen ; diese Form kommt aber nirgendwo sonst vor ; bei Dlefenbach, Novum glossarium etc. 1867, findet sich S. 244 die Glosse malinum affoltren. -) Auf dem Grundriss selbst befinden sich vor perarius einige Punkte ; die Form perarius statt pirarius kommt auch sonst vor. 3 ) pinus ist Deutung des Herausgebers und fehlt bei Djerauer. — 187 — Namen finden sich andere, veränderte, mindestens seltene. Auf S. 4 teilt der Herausgeber mit, dass mehrere auf dem Pergament fast aus- gelöschte Baum- und Pflanzennamen sich mit Hülfe des Capitulare de villis hätten enträtseln lassen. Auch dies ist nicht weiter wunderbar, denn zu Anfang des 9. Jahrhunderts werden in allen Benedictinerklöstern die Nutzpflanzen ziemlich dieselben lateinischen Namen geführt haben ; auf die Aussprache dieser Namen konnte allerdings die Muttersprache der Mönche Einfluss haben, und dadurch auch auf die Schreibweise. Endlich sagt der Herausgeber (S. ] 1), „dass der Baumeister, der den Plan entwarf, die für die Klöster in den Capitularien Karls des Grossen aufgestellten Regeln und Vorschriften genau berücksichtigte." Auch hieraus lässt sich ein Einfluss von Karls des Grossen Capitularien auf den Verfertiger des Baurisses mit Sicherheit nicht herleiten; denn der Baumeister konnte als Benedictinermönch recht wohl in seinem Bau- riss alle die Regeln und Vorschriften durch seine Zeichnungen zum Ausdruck bringen, die derjenige Benedictinermönch, der das eine oder andere Capitulare entwarf, schriftlich zum Ausdruck brachte. Der Bauriss des Klosters St. Gallen ist niemals zur Ausführung gelangt, sondern ein Idealplan eines begüterten Klosters geblieben. 5. Der Hortulus. des Walafridus Strabus. Walafridus Strabus, ein Schwabe, besuchte die Schule zu Fulda. Im Jahre 825 befand er sich als Mönch im Benedictinerkloster Reichenau und wurde dort 842 im Alter von 35 Jahren zum Abt erwählt. Ludwig der Deutsche schickte ihn im Jahre 849 als Gesandten an seinen Bruder Karl den Kahlen nach Frankreich; auf dieser Reise starb er, nur 42 Jahre alt (Meyer III, S. 422 ff.). Der „Hortulus" (das Gärtchen), dessen letzte Ausgabe wir F. A. REUSS verdanken, 1 ) ist ein Gedicht von 444 Hexametern. Es zerfällt in 25 Abschnitte; im ersten, der Vorrede (1 — 75), singt Walafridus dem ländlichen Leben und dem Acker- und Gartenbau ein Loblied; dann erzählt er, wie er ein Fleckchen vor seiner Thür von Nesseln ge- reinigt, gedüngt, bewässert und bepflanzt habe; im Schluss (429—444) *) Walafridi Strabi Hortulus. Accedunt analeeta ad antiquitates florae ger- mauicae etc. auctore F. A. Eecss, M. 1). Wirceburgi 1834, 8°. — 188 — widmet er sein Gedicht dem Abte Grimaldus von St. Gallen. Die besungenen Pflanzen sind der Eeihe nach: 1) Salvia, 76 — 82, Salbei; 2) ruta, 83 — 90, Raute; 3) abrotanum, 91 — 98, Eberraute; 4) Cucurbita, 99 — 151, Flaschenkürbis; hier wird 114 die Erle, almts, erwähnt; 5) pe- pones, 152 — 180, Melonen; 6) absinthium, 181 — 196, Wermut; 7) marru- bium, 197—207, Andorn; 8) feniculum, 208—216, Fenchel; 9) gladiola, 217 — 228, Iris, Schwertlilie; in 220 wird das Gartenveilchen, viola nigella, erwähnt; 10) libysticum, 229 — 234, Liebstöckel; 11) cere/olium, 235 — 247, Kerbel; 12) lilium, 248—261, Lilie; 13) papaver, 262—274, Mohn; 14) sclarea, 275 — 283, Muskatellersalbei; in 281 wird die Frauenminze, hortensis costus, erwähnt; 15) mentha, 284 — 299, Minze, Krauseminze; in 292 wird der Attich oder Zwergholunder, ebulus, erwähnt; 16) pule- gium, 300-326, Polei; 17) apium. 327—336, Sellerie; 18) betonica, 337 — 358, Betonika; 19) agrimonia, 359 — 368, Odermennig; 20) ambrosia, 368 — 374; wahrscheinlich die krausblättrige Form des Rainfarns; 21) ne- peta, 375 — 386, Katzenminze; 22) rajyhanus, 387 — 391, Rettich; 23) rosa, 392 — 428, Rose; hier wird die Lilie mehrfach erwähnt. Endlich wird noch im Schlussgedicht, 434, der Pfirsichbaum, persicus, genannt. 6. Glossae Theotiscae, alii Codici Canonum Ecclesiasticorum, Seculo IX. adscriptae. (Gommentarii de rebus Franciae Orientalis et Episcopatus Wirceburgensis etc. auctore J. G. ab Eckhart. Wirceburgi 1729 fol. . Tom. II, p. 980, 981). Im Folgenden steht man. für manipulus, eine Handvoll; das im Codex benutzte Zeichen für Drachme: ~ ist durch dr. ersetzt. Die althochdeutschen Namen sind im Codex über die lateinischen geschrieben, so wie es hier nachzuahmen versucht ist; in diesen Namen entspricht das vu oder uu unserem w. Nur denjenigen Namen, die im Vorher- gehenden noch keine Erklärung gefunden haben, ist eine solche in der Form von Anmerkungen hinzugefügt. — Die althochdeutschen Namen sind cursiv gedruckt. „Pulvis contra omnes febres et contra omnia venena, et omnium serpentiüm morsus, et contra omnes augustias cordis et corporis. Recipit haec ex radicibus, vuizuuurz diptamni partes duas, et ex speciebus herbisque subscriptis tertia pars, rosses minza fiat: Salvia man. II. Mentastro man. I. Lauindulae man. IL Appio — 189 — vuizminza sem. dr. II. Foeniculo sem. dr. II. Nepeta man. I. Pipinella ] ) man. II. turneüa gundereba tillisamo Tormentilla 2 ) man. I. Acero 3 ) man. I. Aneti seminis dr. I. Gamen- drea 4 ) man. I. Ruta unc. I. Centauria 5 ) man. I. Camipiteus ") man. I. dnctret erdbrama tosta cholsamo Centonodia ') man. I. Frassafolia 8 ) man. I. Origano B ) man. I. Cauli sem. funneuuirpüa dr. I. Solsequia man. I. Jua 10 )man. I. Bislingua ") man. I. Petro- uuegerich chraneuuito selini sem. dr. I. Plantagine ' 2 ) man. I. Aitiotidus IS ) dr. I. Sparga 14 ) fteinpreha man. I. Quinquefolia 15 ) man. I. Saxifragae ,8 ) sem. dr. I. Vinca- reinefano similiter tossica 17 ) man. I. Hyssopi sem. dr. I. Tanaceto man. I. Benedicta ls ) denicleta gartminza hanoffamo man. I. Agrimonia ] °) man. I. Menta nigra'-' ) man. I. Canape sem. madalger kervola dr. I. Basilisca 21 ) man. I. Alleluia --) man. I. Cerofolio sem. dr. I. ftuina cuenula uuerimuota pipoz Sauina 23 ) man. I. Satureia man. I. Absinthio man. I. Artemisia gareuua uuazaruuurz man. I. Millefolio 24 ) man. I. Febrefugia 25 ) man. I. Niniphaea 20 ) man. I. Puleium 27 ) man. I. De pigmentis vero Zaduar 28 ) dr. IUI. Cinnamum -°) dr. I. Gin- giber 30 ) dr. I. Costo 31 ) dr. I. Reopontico 32 ) dr. (fehlt). Piper e 33 ) dr. I. Gentiana 34 ) dr. I. Gariofilae 35 ) dr. I. Fac pulverem subtilissimum, dabis bibere ad omnes necessitates cum vino calido vel aqua calida, quantum cum tribus digitis capere potest, mustum 30 ) tiüessämo, dosto, foeniculi sem. antron,* 1 ) betenia,™) rnago, 39 ) polei, apii semen, petroselini, cumin, cinnamomum, 2 ") gingiber, 30 ) galangan, 40 ) ßga. i] ) Infusio capitis mirra 42 ), savina, marrubium, huosituurz, apium, foeni- culum, thus masculinum, 43 ) halasalz,**) erdebuh. 45 ) ') Pimpinella Saxii'raga L., Pimperneil, Bibernell ; die Apotheker führten früher die Blätter als Herba Pimpinellae. 2 ) Tormentilla erecta L. ; „Herba Tormentillae". 3 ) Gleehoma hederacea L., Gundermann, Gundelrebe. 4 ) Teucrium Chamaedrys L., Gamander. B ) Erythraea Centaurium L., Tausendgüldenkraut; altes Fiebermittel. ") Ajuga Chamaepitys Schreb. ; „Herba Chamaepityos". ') Polygonum aviculare L., Vogelknöterich; der übergeschriebene Name enthält einen Schreib- oder Lesefehler; ein alter deutscher Name ist wegetrede; lateinische Namen giebt es viele: centum- nodia, sanguinaria etc. 8 ) Die Blätter der Erdbeere (fr. fraisier), die sonst fragefolia heissen (Sum. 62, 18). °) Origanum vulgare L., Dosten. I0 ) Ajuga Iva Schreb., dessen Blätter noch heute in manchen Gegenden den Namen „Iwakraut" führen. ") Ruscus Hypoglossum L. , Zäpfchen- oder Bonifaciuskraut ; „Herba Bislinguae" 12 ) Plantago major L. und P. lanceolata L., Wegerich. '• 1 ) Juniperus communis L., AVachholder, in Osterreich „Kranewitt" ; Aitiotidus ist eine Entstellung von äpKeuOoi;. — 190 — ") sparga, heirbesuvrz Sum. 23,50. ,5 ) Potentilla reptans L. ; „Herba Pentaphylli". ,6 ) Saxifraga granulata L., Steinbrech; die Zwiebelchen nannte man früher Samen (seinen). 17 ) Vincetoxicum officinale Mnch. , Schwalbenwurz. 1S ) Wahrscheinlich Geum urbanum L., das im Volksmunde noch vielfach Benedictenkraut heisst; die Überschrift „similiter" ist ohne Sinn. 1U ) Agrimonia Eupatorium L., Odermennig; heisst auch „Leberklette" ; der erste Teil der Überschrift ist nicht verständlich. 20 ) Hier wird eine relativ kahle Minze gemeint sein, wahrscheinlich Mentha piperita L. 21 ) Bei Hoffmann, ahd. Gl. 6,36 steht: madelger-basilica ; basilisca muss wohl für eine Art von Arum genommen werden, denn bei Albertus Magnus (6, 290) wird basilicus oder basiliscus direkt mit dracontea und serpentaria identificiert; dasselbe geschieht Sum. 54,64: basilisca, naternworz. Auch an Ocymum basilicum L. könnte man denken, das vielfach, allerdings in späterer Zeit, basilicon allein genannt wird (Albektus Magnus 6,293). Das "Wort madalger, das nach Grimms Wörterbuch ein Eigen- name ist, wurde später auf Gentiana cruciata L. und kleinere Enzianarten über- tragen (Tab., Bock etc.). 22 ) Oxalis acetosella L., Sauerklee ; alleluia, panis caculi (statt cuculi), bisen, suramphe (Sum. 53, 17); alleluia, gotisampher (statt gouchesampher) (Sum. 54,35); im 16. Jahrhundert ist der Name häufig. 23 ) Stuina ist eine sonst nicht vorkommende Bezeichnung des Sadebaums, vielleicht verschrieben. 24 ) Achillea Millefolium L., Schafgarbe ; die alte Bezeichnung lautet meist garwa (millefolium, garwa Sum. 11,45). 25 ) Chrysanthemum Parthenium Pers., Bertram, Mater, Mutter- kraut; ffebrifuga, metere Sum. 57, 5 und sonst vielfach). 20 ) Im Wasser wachsen- des Kraut; vergl. unten S. 208. 2T ) Mentha Pulegium L. 2S ) Curcuma Zedoaria Rose, deren Wurzel als lange Zittwerwurzel (Radix Zedoariae longa) in den Handel kommt. 20 ) Die Rinde des Zimmtbaumes, Cinnamomum zeylanicum Blume und C. Cassia Blume. 30 ) Ingwer, die Wurzel von Zingiber officinale Rose. 31 ) Kostwurz, die Wurzel von Costus speciosus Sm. 32 ) Die Wurzel von Rheum Rhaponticum L. ; „Radix Rhapontici" 33 ) Die Beeren von Piper nigrum L.; die vom Fruchtfleische befreiten weissen Samen geben den weissen Pfeffer. 31 ) Wahrscheinlich die Wurzel von Gentiana lutea L., jedenfalls von irgend einer Enzianart. 3S ) Die vor dem Auf- blühen gesammelten und getrockneten Blumenknospen des Gewürznelkenbaumes, Caryophyllus aromaticus L. 3 ") Most. 3 ') Marrubium vulgare L. ; der gewöhnliche Name ist Andorn. 3S ) Betonica officinalis L., Betonika. 39 ) Mohn. 40 ) Die Wurzel von Alpinia Galanga Sw., Galgantwurzel; „Radix Galangae"- 41 ) Feige; carica, figa Sum. 61,9. 42 ) Das Harz, „Myrrhe", von Balsamodendron Kataf Kunth. 43 ) Thus masculinum war ein besonders geschätzter Weihrauch (CGL m : tus masculo tusbonum 595,69; thus masculus idest thus bono 629,64; tus masculi idest tus quod inarabia nascitur 577,36; libanus arianus (statt Mßctvoi; äjjpriv) . i . tusmasculum 566,73). Dioskobides sagt (1,81), dass der Weihrauch in Arabien entstehe (YevväTcu £v 'Apotßiq) und dass der männliche der beste sei (irpujTeuei be ö ä£pr|v). 44 ) Kochsalz 45 ) Glechoma hederacea L., Gundelrebe, die oben acer genannt wurde (Anm. 3); man muss dann erd-ebuh lesen, wo das zweite Wort Epheu bedeuten kann (ephov hedera ahd. Gl. 6,32; edero ebov Vit. S. 372; edera, ebhov Sum. 6,67; edera, ebehowe Sum. 61,53), das Ganze also Erd-Epheu, Hedera terrestris; der letzte Name dient sehr viel zur Bezeichnung der Gundelrebe. Anhang IL Die Pflanzennamen in der „Physica" der heiligen Hildegard. JJie heilige HILDEGARD stammt aus ritterlichem Geschlecht und wurde im Jahre 1098 zu Bechelheim an der Nahe geboren. Seit ihrem achten Jahre lebte sie im Kloster der Benedictinerinnen zu Disiboden- berg, nahm hier später den Schleier und wurde 1136 zur Äbtissin eben dieses Klosters erwählt. 1148 bezog sie mit einigen ihrer Schwestern ein auf ihren Antrieb neu erbautes Kloster auf dem St. Ruprechtsberge bei Bingen, wo sie 1179 ihr Leben beschloss (nach Meyer III. S. 517). Die gesammelten Werke der heiligen HILDEGARD sind vor kurzem in einer neuen Ausgabe als 197. Band der Patrologie 1 ) erschienen. Diejenige Schrift, welche früher den Titel „Physica" 2 ) führte, heisst jetzt: „Subtilitatum diversarum naturarum creaturarum libri novem", und füllt in der neuen Ausgabe die Columnen 1117 — 1352. Der Text ist von Dr. C. Daremberg, Bibliothekar an der Mazarinscben Bi- bliothek, nach einer Handschrift der kaiserlichen Bibliothek zu Paris redigiert und mit dem Text der Strassburger Ausgabe von 1533 ver- glichen worden ; die Vorrede und die Anmerkungen mit der Deutung der Namen stammen von Dr. F. A. REUSS, ehemals Professor der Medicin in Würzburg. Es ist fraglich, ob nicht noch allerlei zu ändern und zu verbessern gewesen wäre, denn die neue Ausgabe von 1882 enthält nicht ganz wenig Druckfehler und wahrscheinlich auch nicht wenig Lese- fehler. Die deutschen Wörter, und von denen giebt es recht viele, sind an manchen Stellen verlesen oder verschrieben, z. B. berwurtz (1, 135) neben berlwurtz in demselben Kapitel, während 3,2 berwurcz steht; stembreeha (1, 136) neben steinbrechen (1, 68). und stei/nbrecha und steinbrecka (1,162); pruma als Kapitelüberschrift und Anfangswort (3,50) neben dem richtigen prijmc etc. Hier könnte ein Germanist, der mit unseren Nutzpflanzen leidlich vertraut ist, sich noch grosse Verdienste erwerben; 1 ) Patrologiae cursus completus; series latina prior, accurante I. P. Migne. Tom. 197, Sancta Hildegardis Abbatissa. Paris 1882. 2 ) Physica S. Hildegardis. Elernentorum , Fluminum aliquot Germaniae, Me- tallorum, Leguminum, Eructuum et Herbarum: Arborum, et Arbustorum: Piseium denique, Volatilium et Animantium terrae naturas et operationes IV Libris mirabili experientia posteritati tradens. Argentorati 1533. (Xach Meyer II, S. 271). v. Fischer -Bexzox, aitd. Gartenfloia. 13 — 194 — denn die Physica, die allerdings ein medicinisches Werk darstellt, ent- hält die Anfänge einer deutschen Pflanzen- und Thierkunde, und ist für die Geschichte unserer Nutzpiflanzen ebenso wichtig, wie die sieben Bücher „de vegetabilibus" von ALBERTUS MAGNUS. Eine Deutung derjenigen Pflanzennamen, welche in der Physica der heiligen HILDEGARD vorkommen, ist schon von SPRENGEL versucht worden (KURT SPRENGEL, Geschichte der Botanik, Bd. I, Altenburg und Leipzig 1817. S. 200 — 202); er legte jedoch dem Werke keinen besonderen Wert bei und seine Deutungen sind sämtlich ohne Begrün- dung, lassen sich also kaum verwerten. Von sehr viel grösserer Wichtigkeit sind die Deutungen , welche ERNST MEYER in seiner Geschichte der Botanik, Bd. 3, S. 524-536, veröffentlicht hat. Er hat allerdings den mangelhaften Text der Strass- burger Ausgabe benutzen müssen, verfügte aber schon über sehr viel mehr Hülfsmittel als SPRENGEL zu Gebote standen : er konnte die gleich zu erwähnende Arbeit von REUSS benutzen und ausserdem eine grosse Anzahl von gedruckten Glossaren. Manche seiner Deutungen sind durch den besseren Text der neuen Pariser Ausgabe bestätigt worden. Am eingehendsten hat sich wohl F. A. REUSS, Professor der Medicin an der Universität Würzburg, mit den Pflanzennamen der hei- ligen HILDEGARD beschäftigt. Zuerst in den „Analecta ad antiquitates florae Germanicae", die als Anhang seiner kleinen Schrift „Walafridi Strabi Hortulus". Würzburg 1834, hinzugefügt sind: auf S. 76—80 werden die Namen der Kräuter und Bäume aufgeführt und in Form von Anmerkungen werden die Deutungen gegeben, zum grössten Teile leider auch ohne Begründung, vielfach mit Anlehnung an SPRENGEL; darauf in einer mir nicht zugänglichen Schrift „De libris physicis S. Hildegardis, commentatio bistorico-medica , Wirceburgi 1835", deren Inhalt aber in die neue Pariser Ausgabe der Werke der heiligen HILDEGARD über- gegangen ist. Diese neue Ausgabe kündigte MEYER in der Vorrede zum 4. Bande seiner Geschichte der Botanik als im Jahr 1857 bereits erschienen an; vielleicht ist die Ausgabe von 1882 ein Neudruck, und die oben gerügten Fehler sind dann diesem Neudruck zum grössten Teile zur Last zu legen. Die Deutungen von REUSS waren für die Zeit von 1857 als erschöpfend zu betrachten, man darf sich aber nicht wundern, wenn einige von ihnen sich mittlerweile als unrichtig erwiesen haben. Die neuesten Deutungen erschienen im Jahre 1882, und zwar an einer Stelle, wo man sie kaum suchen würde, nämlich in „Analecta sacra spicilegio Solesmensi parata edidit Joannes Baptista Card. Pitra, Episcopus Tusculanus S. E. R. Bibliothecarius. Tom. VIII. Nova S. Hil- degardis opera. Parisiis 1882"; Herr Bibliothekar Dr. Wetzel hatte die Freundlichkeit, mich auf dieses Buch aufmerksam zu machen. Hier spricht der Cardinal PITRA, S. 496, 497, von der imbekannten Sprache, in der die beilige HILDEGARD etwa 1000 Wörter, teils mit lateinischer, — 195 — teils mit deutscher Übersetzung niedergeschrieben hat, und auf S. 498 bis 502 giebt er unter dem Titel „S. Hildegardis Herbarium" die Deu- tung von 180 darin enthaltenen Pflanzennamen, so zwar, dass jede der in 5 Columnen geteilten Seiten in der ersten Columne die Nummer ent- hält, welche der betreffende Name im Codex führt; in der zweiten die lateinischen und deutschen Namen, welche denen der fremden Sprache hinzugefügt sind (latina Hildegardis nomina) ; in der dritten die Namen der fremden Sprache (lingua ignota); in der vierten die Deutungen des Cardinais PlTBA (recentiorum vocabula) und endlich in der fünften Columne die Namen aus der neuen Pariser Ausgabe von 1882 (ex libro subtilitatum etc.). Da die Namen der ersten Columne alphabetisch geordnet sind, so ist ihre Durchsicht und Benutzung sehr erleichtert; es kommen unter ihnen solche vor, die in der neuen Ausgabe fehlen und teilweise sich nicht deuten lassen, teilweise aber eine wertvolle Ergänzung zu den schon bekannten darbieten. Für die Deutungen (non mediocris laboris fructus S. 496) ist die gleich zu erwähnende Arbeit WILHELM GRIMMS benutzt, ausserdem aber natürlich auch, da die neue Ausgabe der „Physica" in der Patrologie erwähnt wird, dasjenige, was REUSS dieser Ausgabe hinzugefügt hat : im allgemeinen stimmen deshalb diese Deutungen zu denen von REUSS. Mit der „lingua ignota" der heiligen HILDEGARD hat sich schon vor vielen Jahren WILHELM GRIMM beschäftigt: „Wiesbader Glossen" in Moritz Haupt 's Zeitschrift für deutsches Alterthum, Bd. 6, Leipzig 1848, S. 321—340. GRIMM behandelt nur 80 Pflanzennamen, No. 184 bis 263, S. 323, 324, und fügt den meisten eine eingehendere Erläuterung hinzu. Über die „lingua ignota" urteilt er nicht sehr freundlich: er- hält sie für ein willkürliches Machwerk. Für uns ist die „Physica" der heiligen HILDEGARD besonders wichtig durch die zahlreichen darin vorkommenden deutschen Pflanzen- namen. Diese finden sich namentlich in der Pariser Ausgabe und zwar im ersten Buche „De plantis" und im dritten „De arboribus". In der Strassburger Ausgabe war die Einteilung eine andere: daselbst wurden (nach MEYER) die Kräuter abgehandelt in Buch 2, „De naturis et effec- tibus leguminum, fructuum et herbarum", die Bäume in Buch 3, „De naturis et effectibus arborum arbustorum et fruticum, fructuumque eorun- dem." Diese Einteilung ist keineswegs strenge durchgeführt, es finden sich sogar in jedem der beiden Bücher Dinge, die überhaupt nicht hineiugehören. Im Folgenden sind jedoch alle vorkommenden Namen ohne Unterschied behandelt. Um dem Leser die Übersicht möglichst zu erleichtern, ist die alphabetische Reihenfolge gewählt ; man reisst dadurch zwar vielfach Verwandtes auseinander, aber das ist am Ende zu ertragen, um so mehr, als in einer systematischen Anordnung viele Namen überhaupt nicht unterzubringen gewesen wären. Im Folgenden bedeuten die nicht ein- 13* — 196 — geklammerten Zahlen Buch und Kapitel der Pariser Ausgabe; kommt eine Pflanze in einem Kapitel vor, ohne in der Überschrift genannt zu sein, so ist die Nummer des betreffenden Kapitels in runde Klammern ( ) eingeschlossen ; in eckigen Klammern [ J stehen Buch und Kapitel der Strassburger Ausgabe. Die deutschen Namen, soweit ich sie erkennen konnte, sind cursiv gedruckt, die lateinischen gesperrt. An Abkür- zungen sind ausser den schon bekannten noch die folgenden gebraucht: Pitra ist den Pflanzennamen hinzugefügt, die in dem von Cardinal PlTRA redigierten „S. Hildegardis Herhariuin" vorkommen, und Grimm denjenigen, die sich in den von W. GRIMM herausgegebenen „Wiesbader Glossen" finden. Ein Verweisen von einem Namen auf den anderen liess sich nicht ganz vermeiden; in der Pegel ist jedem Namen eine Deutung hinzu- gefügt, trotzdem aber auf die Stelle verwiesen, wo genauere Auskunft zu finden ist. Die ursprüngliche Einteilung in zwei Bücher, von denen eines die Pflanzen (Kräuter), das andere die Bäume behandelt, ist bei- behalten worden, obgleich die heilige HILDEGARD selbst diese Einteilung sehr wenig strenge innegehalten hat. Dass eine und dieselbe Pflanze unter zwei verschiedenen Namen aufgeführt wird, ist eine Thatsache, die sich ausser bei der heiligen HILDEGARD bei fast allen Schriftstellern findet, die ihre Aufzeichnungen nicht durch ein Pflanzen -System kou- trolieren konnten. Erstes Buch. Von den Kräutern (de planus). Abrotanum (106,126): [2,117]; Artemisia Abrotanum L„ Stabwurz; vergl. Stagwurtz. Absinthium (109,64): [2,119]: Artemisia Absinthium L.,. Wermut; vergl. Wermuda. Acer Pitra: wahrscheinlich der lateinische Name von Gunderebe, das man vergleichen wolle. Acetum 183: Essig, Weinessig (acetum vini est); weiterhin ist von einem eszigkalp die Rede, das im Essig liegt; hiermit sind wohl Algen- oder Pilzvegetationen in Essig gemeint. Ackeleia (210) und acoleia 132, dasselbe wie Agleia 132; [2,140]: Aquilegia vulgaris L., Akelei. Agrimonia 114: (126:3,30); [2,123]; Agrimonia Eupatorium L.. Odermennig. Alant 95: En ula [2,67J; Inula Helenium L., Alant. Alentidium 124: [2.132]: ist dem Texte nach identisch mit Ga- mandrea, Teucrium Chamaedrys L. , das auch heute noch Gamander heisst. — 197 — Allium 79; (63,90); [2,46]; Allium sativum L., Knoblauch. Aloe 174 u. 224; (13); [3,6]; Aloe vulgaris Lara., Aloe. Alslauch 80; Aschalonia [2,47]; ungewiss, vielleicht unsere Schalotte ; vergl. S. 139. Amphora 41; [2,27]; Rumex Acetosa L., Sauerampfer; acidula amphera Sum. 60,5 (11. Jahrh.); acitula ampfro Sum. 21,15. Andorn (174; 124), dasselbe wie Andron 33; Marrubium [2,82]; Marrubium vulgare L., Andorn; die Form antron kam schon oben S. 190 vor; auch findet sich marrubium antron unter den Glossen zum Macer (14. Jahrh.) bei Mone, Anzeiger zur Kunde der teutschen Vorzeit etc. Bd. 8, S. 97. Anetum (67,66); [2,32]; Anethum graveolens L. ; vergl. Dille. Apiago (59); [2,104]; Melissa officinalis L. ; vergl. Binsuga. Apium (69); [2,34]; Apium graveolens L., Sellerie. A ( [ u i 1 e j a Pitra ; vergl. Ackeleia. Aristologia longa (111) im Zusatz aus [2,70]; (167); Aristolochia longa L. : im Text von 126 kommt aristologia allein vor. Artemisia 107; [2,71]; Artemisia vulgaris L., Beifuss; vergl. Biboz. Arund o Pitra; Arundo Phragmites L., Schilfrohr. Asarum 212; (66); [2,167]; Asarum europaeum L., Haselwurz, die man vergleichen wolle ; im Text von 1 14 steht aserum. Aschalonia, AUlauch 80; [2, 47]; ungewiss, vielleicht unsere Schalotte; vergl. S 139. Astrencia 167; [2,161]; Imperatoria Ostruthium L. , Meisterwurz; hiess im 16. Jahrhundert Astrenz , während Astrantia major L., die von den Vätern der Botanik Imperatoria nigra genannt wurde, schwarte Astrenz hiess ; astricum astrenza Sum. 60, 32 ; ostricion gerese vel ostriz Sum. 66,45. Atich (120); Sambucus Ebulus L., Attich; vergl. Hatich. Attriplex 104; [2,115]; Atriplex hortensis L., Gartenmelde; vergl. Melda. Babela 97; Malva [2,107]; Malva silvestris L., Käsepappel: vor dem Genuss der rohen Pflanze wird gewarnt, „quia slimecht est" ; gekocht dagegen als mus wird sie Leuten mit schwachem Magen empfohlen. Bachminza (126; 67) und Ba,-hmyntza 75; [2,41]; Mentha aquatica L., Bachminze; einmal bacy- mntza, einmal bachmyntzta und einmal bachnyncza geschrieben; Sisim- bria bei Pitra kann zu dieser und der folgenden Pflanze als Synonym gezogen werden. Balsamita 195; (3,5); [2,45]; Tanacetum Balsamita L., Frauenminze. Balsamon 177; [3,5]; echter Balsam, stammt vom Balsambaum, Balsamondendron gileadense Kunth. Basilia (212); vielleicht Ocymum Basilicum L.. Basilie. ebenso wie Basilica (126; 173; 3.5). — 198 — Basilisca 230; wahrscheinlich eine Arumart, wie Arum italicum L.. das noch heute im Elsass gebaut wird; vergl. S. 53. Bathenia 128; Pandonia [2,135]; Betonica officinalis L., Betonie; diese sehr geschätzte Pflanze hat sehr vielfache Namensentstellungen erfahren; in 37 steht bathemam, in 3,5 bathemen und bachenia. Benedicta 163: [2,162]; Geum urbanum L.. Benediktenkraut: bei ALBERTUS MAGNUS (6,470) benedicta oder gariofilata. Beonia 127; Dactylosa [2,134]; Paeonia officinalis L.. Päonie; beonia paeonia ahd. Gl. 6. 33 : in den Libris Dynamidiorum S. 456 (nach Meyer III, S. 496) wird Dactylus als Synonym von Paeonia genannt. Berewinka Pitra; unbekannt, wenn es nicht pervinca. unser Immergrün sein kann. Bertram 18; (144: 169); Piretrum [2.21]: die Pflanzenglossare geben meist piretrum bertram, womit nichts anzufangen ist ; der Name Ber- tram haftet an verschiedenen Pflanzen ; Bertramswurzel. Badis Pyre- thri, ist die Wurzel von Anacyclus officinarum Hayne ; diese kann hier kaum gemeint sein, da Gesunden und Kranken empfohlen wird, bertram zu essen, doch kommt man zu keiner sicheren Entscheidung, weil die Bertramswurzel gebraucht wird . um Essig einen besseren Geschmack zu verleihen. Mit Bertram wird auch Chrysanthemum Parthenium Pers. bezeichnet, das auch Mater und Metra heisst; vergl. Metra. Berwurtz 135 ; (3,2); [2.142]; Meum athamanticum Jacquin. Bärenwurz; Albertus Magnus (6.272) nennt die Pflanze nieu oder radixursi; bei den Vätern der Botanik heisst sie Bärwurtz. Bibenella 131: (3.23): [2.139]: Pimpinella Saxifraga L. . Pimpernell. Biberneil; im Text von 17 und 167 steht bibiuella wie bei Pitra. Biboz 107: Artemis ia vulgaris L... Beifuss. Binsuga 59; Apiago [2,104]: Melissa officinalis L.. Melisse. Bilsa 110; [2,120]; Hyoscyamus niger L„ Bilsenkraut; der lateinische Name dieser Pflanze war früher jusquiamus. eine Entstellung von üoOKÜauoq, z. B. bei ALBERTUS MAGNUS (6, 362) ; jusquiamus. bilisa Sum. 62.42; jusquiamus, Mise Sum. 57.32. Birekwurtz 166; [2,167]; Tormentilla erecta L... Blutkraut; im Texte steht : birekwurtz quae est blutwurtz. Bisantia Pitra; unbekannt. Biwerwicrtz (146); Aristolochia Clematitis L.: vergl. Bywerwurtz. Blandonia (123; 100); [2,131]; Verbascum Thapsus L.; vergl. Wullmih Blutwurtz (166): Tormentilla erecta L. : vergl. Birekwurtz. Boberella 58 ; Physalis Alkekengi L., Schlutte ; der Name Boberelle findet sich in dieser Bedeutung noch bei HlERONYMUS BOCK, TABERNAE- MOXTANUS etc. ; lateinische Namen dieser Pflanze aus dem 16. Jahr- hundert sind Halicacabum, Alkekengi und Solanum vesicarium. — 199 Borith 201; [2.72]; eine saftreiche Pflanze, deren gequetschte Blätter gegen Augenleiden etc. empfohlen werden; ist nicht zu bestimmen; hei ALBERTUS MAGNUS (6, 396) wird eine Pflanze borith erwähnt, die zum Waschen von Leinen gebraucht werden kann ; diese soll nach JESSEN Salsola fruticosa L. sein, die an den Küsten des Mittelmeeres wächst, bei der heiligen HILDEGARD also nicht gemeint sein kann. Brachwurtz 54; (164; 166); Esula [2,100]: Euphorbia Esula L. ; die Wurzel und deren Rinde war seit alten Zeiten officinell: „Radix et Cortex radicis Esulae s. Tithyinali« ; unter demselben Namen gingen Wurzel und Rinde von Euphorbia Cyparissias L. — Eusole brachwrz Sum. 62. 7. Bramber, wächst auf Brema 169: [2,177]; Rubus sp., Brombeerbusch mit seinen .brachten. Brionia (43); 204; [2.87]; Bryonia sp., Zaunrübe : vergl. Stichwurtz. Burmrasse 73: [2.39]; Nasturtium officinale R. Br,, Brunnenkresse. Büttel 74; Portulaca [2,40]: Portulaca sativa Haw., Portulak; portu- laca burcella Sum 63, 42. Butyrum 181; Butter; die Butter der Kühe wird als besser und ge- sunder bezeichnet als diejenige der Schafe und Ziegen. Bvwerwurtz 146; Rustica [2.152]; Aristolochia Clematitis L.. Oster- ' luzei (Entstellung aus Aristolochia) ; aristolocia biwerwrz bum. AI, AA !, bei HIERONYMUS BOCK heisst sie Biberwurtz ; der Name ist noch heute gebräuchlich. - Rustica ist eine ungewöhnliche Bezeichnung. Calamentum (143); [2,149]; Nepeta Cataria L.. Katzenminze oder eine Art von Calamintha; vergl. Nebeita. und S. 73 Anm. . Camphora (112); Kampher; stammt von Cinnamomum Camphora Blume. _ „ Cannabus (11.137); [2,16]; Cannabis sativa L, Hanf: vergl Hanff. Cardo 228- [2,176]: unsicher; kann eine Distel oder distelähnliche Pflanze sein, auch die Weberkarde. Dipsacus fullonum L.. he! Pitra steht Kartdo. Cardus (99)- [2,108]: tarn lenis quam hirsutus; vergl. Distel. Cardus nige'r (51); [2,98]; ein ungewöhnliches Synonym von Wulffes- milch, das man vergleichen wolle. Carpobalsamum Pitra; Früchte des Balsambaums. Balsamondendron gileadense Kunth, die früher als Balsamkörner oder Carpobalsamum officinell waren. Catzenzagel 216; Equisetum arvense L„ das noch im 16. Jahrhundert Katzenzagel hiess. Caulis (84)- [2.51]; Kohl; vergl. Kole. Centaurea 125; [2,135]; Erythraea Centaurium Persoon. Tausend- güldenkraut; ist hier im weiteren Sinne zu nehmen so dass die kleineren Arten mit einbegriffen sind; centauna. ertgalle Sum. AZ,b; — 200 — centauria maior, fibercrut Suim. 56,46: centauria minor, ertgall Sum. 56,47. Cepe (83): [2.49]: eine Art Zwiebel; vergl. Unlauch. Cerifolium (70: 90): [2.35]: Anthriscus Cerefolium Hoffm.. Kerbel; vergl. Kirbele. Chelidonia (138); [2,145]; Cbelidoniuni majus L., Schöllkraut; vergl. Grintwurtz; im Text von 114 steht Chelidonia major, bei Pitra C e 1 i d o n i a. Chin us Pitra; ob Cinus gemeint sein kann, der spätlateinisclie Name für die Kriechenpflaume, Prunus insititia L. ? Cicula (161); [2,159]; ein ungewöhnlicher Name für Salvia Sclarea L., Muskatellerkraut ; vergl. Scharleya. Cicuta Pitra; Conium maculatum L. ; vergl. Scherliug. Cinnamomum (15): vergl. Cynamomum. Cithysus (108); [2,118]; Synonym für Klee, ungewöhnlich ; vergl. Cle. Citocatia (15,133. 167 u. 3.5); [2,141]; Euphorbia Lathyris L., vergl. Springwurtz. Citterwurtz albus (130); vergl. Sicltterwurtz alba. Cle 108; Cithysus [2,118]: Trifolium pratense L., Wiesenklee; „ad pascua pecorum utile." Cletta 98; Lappa [2,109]; Arctium Lappa L., Klette, sämtliche Arten einbegriffen; lappa, chletta Sum. 22. 58; lappa, cletto Sum. 62, 51; eine Cletta maior wird 60 erwähnt; bei Pitra steht cletdo. Consolida 145: [2,151]: Symphytum officinale L., Beinwell; Symphy- tum majus und Consolida major der Kräuterbücher; die Apotheken führten bis auf die Gegenwart : Radix, Herba et Flores Symphyti s. Consolidae majoris. Im Text von 126 und 140 steht Consolida maj or. Cranchsnabel 144; [2, 150]: Erodium moschatum l'Heritier, Reiherschnabel; acus muscata, cranichsnabil Sum. 53, 25 ; die getrockneten Blätter wurden in den Apotheken als „Herba Moschatae s. Acus muscatae" geführt. Crasso 72: Nasturtium [2,38]: Lepidium sativum L., Gartenkresse; bei Pitra steht cresso. Cristiana 28; [2,25]; von ReüSS als Helleborus niger L., schwarze Nieswurz, gedeutet; wahrscheinlicher ist es Orobus tuberosus L., der im Elsass heute noch Christianswurz heisst. Cubebo 26: [2,23]; die Beeren von Piper Cubeba Lin. fil.. Cubeben. Cucurbita (87); [2, 55]; Cucurbita lagenaria L., Flaschenkürbis; vergl. Kurbesa. Cyminum (17); [2,20]; Cuminum Cyminum L., Kreuzkümmel; vergl. Kamel. Cynamomum 20; (133); [3,2]; die Rinde von Cinnamomum zeylani- cum Blume. Zimmt, — 201 — Dactylosa (127); [2,134]; Paeonia officinalis L. ; vergl Beonia. Danwurtz in der Kapitelübersicht als Titel von 53; nach JESSEN. Die deutschen Volksnamen der Pflanzen, Galeopsis Tetrahit L. Dauwurtz 53; [2,99]; douwrz GRIMM 216; war nicht zu ermitteln. Denemarcha 142 ; [2, 148] ; Valeriana officinalis L., Baldrian ; das Wort Denemarcha oder Dennmarck (TABERNAEMONTANUS), denmarcka bei Pitra, wird im 16. Jahrhundert noch vielfach für Baldrian gebraucht. Dictama Pitra, Dictamnus (66; 115), dasselbe wie Dictampnus 115; (117); [2,124]; Dictamnus albus L., Diptam. Dille 67; (33,90); Anetum [2.32]; Anethum graveolens L., Dill. Distel, tarn laevis tarn stechelechter 99; Cardus tarn lenis quam hirsutus [2, 108] ; diejenige Distel, welche laevis. „id est ane stachel," genannt wird, schadet und nützt gesunden Menschen nichts, wenn sie gekocht genossen wird ; schwachen Menschen schadet sie sowohl roh wie ge- kocht. Hier darf man vielleicht an die Artischocke, Cynara Scoly- mus L., denken, von der es fast stachellose Rassen giebt. Nach dem Schlüsse des Kapitels scheint der stechelechter Distel identisch zu sein mit vehedistel, unserer Mariendistel, Carduus Marianus L. Dolo 52; stignus [2,97]; nach JESSEN, Die deutschen Volksnamen der Pflanzen, Atropa Belladonna L. , die Tollkirsche; stignus ist eine Entstellung von strychnus; wenn dolo nicht gebraucht wäre, so hätte man an Solanum nigrum L., den Nachtschatten, denken können ; nach dem Text ist die als dolo bezeichnete Pflanze sehr giftig; die Deutung von JESSEN wird wohl richtig sein. Dornella 160; (112); [2,158]; Tormentilla erecta L.; vergl. S. 189, wo dieselbe Pflanze tvrnella genannt wird. Dorth 227 ; [2, 176] ; wahrscheinlich Lolium temulentum L., der Taumel- lolch, der bei TABERNAEMONTANUS Dort und Durt heisst ; lolium. tord Sum. 49, 64. Dost 112; (164); Origanum [2,121]; Origanum vulgare L., Dosten. Dudclkolbc 221; Typha sp.. Rohrkolben. Dum/ Pitra; MEYER erwähnt (III, S. 531) ein porrum concavum, das im Text dume porrum genannt wird, daher vermutlich eine Art Zwiebel. Ebich 140 : [2. 146] ; Hedera Helix L., Epheu. Ebulus (120); 229; [2,128]; Sambucus Ebulus L.; vergl. Habich. Entiana Pitra: vergl. Gentiana. Enula (95): [2.67]; Inula Helenium L. ; vergl. Alant. Esula (54: 222); [2,100]: Euphorbia Esula L. ; vergl. Brachwurtz. Erpere 170; Fragaria vesca L.. Erdbeere; ertbere-ira.gu.rn ahd. Gl. 6,19; frugn-ertbere Sum. 56, 76. Ertpeffer 168; (3,11); [2.168]: Sedum acre L., Steinpfeffer; wird als Fiebermittel empfohlen; als solches hat er lange gedient. Euforbium und Euphorbium (3,5); vielleicht Euphorbia Esula L., verarl. Brachwurtz. — 202 — Ejiter neszeln (180); Urtica urens L., Brennnessel; heisst im 16. Jahr- hundert noch Eiternessel und Heiternessel (TABERNAEMOXTANUS). Paba 7; [2,7]; Vicia Faba L.. Grosse Bohne, Bufbohne. Farn 47; Filix [2,92]; Polystichum Filix mas Roth, Wurmfarn. Wird als Mittel zur Bannung böser Geister und des Teufels gerühmt. Febrifuga (111; 116); [2.125]: Chrysanthemum Parthenium Pers.; vergl. Metra. Feniculum 66, ausserdem häufig: [3,31]; Anethum Foeniculum L., Fenchel. Fenugraecum 36; [2,84]: Trigonella Foenum graecum L.. Grie- chisch Heu. Ficaria 207; [2,164]; vielleicht Ranunculus Ficaria L., Feigwurz; ficaria, ficwrz Sum. 22, 34 ; der gewöhnliche Name der Feigwurz ist Chelidonia minor. Filix (47): [2,92]; Polystichum Filix mas Roth: vergl. Farn. Foenugraecum (13); vergl. Fenugraecum. Frasica (44); [2,89]; unsicher: vergl. Wuntwurtz. Frideles auga 134; nach GRIMM etwa die Pflanze, die man „Liebäugel" nennt, Myosotis sp.. Vergissmeinnicht ; wird als unkrut bezeichnet, „nee ad medicinam valet" ; bei Pitra steht frideles ocha. Fnnffblat 55; Quin quefolium [2,101]; Potentilla reptans L., Finger- kraut. Fungi 172; Schwämme, Pilze: es werden verschiedene namhaft gemacht, aber die Arten zu bestimmen ist nicht möglich: die Pilze, welche auf der Erde wachsen (qui super terram naseuntur), sind dem Men- schen nicht zuträglich, wohl aber solche, die auf stehenden oder liegenden Bäumen wachsen, denn diese sind etwas zur Speise tauglich (ad eibum hominis aliquantum boni sunt) und wirken zuweilen auch als Medicin. Der Pilz, der auf dem Walnussbaum wächst, dient als Wurmmittel : Pilze, die auf der Buche, dem Holunder, der Weide, dem Birnbaum und der Espe wachsen, dienen verschiedenen Zwecken. llalanga (13: 126), oder Galgan 13, ausserdem häufig; Galan ga [2,17]; Galgant, die Wurzel von Alpinia Galanga Sw. Gamandrea 124: Alentidium [2,132]; Teucrium Chamaedrys L., Gamander; das Synonym Alentidium scheint sonst nicht vorzu- kommen. Ganphora 40: [3,9]; Kampher, stammt von Dryobalanops Camphora Colebr. Gariofiles 27; [2,24] oder Gariofyli (126: 111), die getrockneten Blumenknospen, Gewürznelken, von Caryophyllus aromaticus L. ; vergl. NelcJdn. Garwa 113; Millefolium [2, 122); Achillea Millefolium L., Schafgarbe. — 203 — Gelisia (152); [2,153]; führt den deutschen Namen nyesewurtz und wird als Mittel gegen gicht und gelsucht empfohlen ; vergl. Nyesewurtz. Gensekrut 149; nach dem noch heute gebrauchten Namen Potentilla an- serina L. ; wird als unhrut bezeichnet; die Apotheken führten davon ßadix et Herba Anserinae s. Argentinae. Gentiana 31; [2,80 bis]; irgend eine Enzianart, vielleicht Gentiana cruciata L. Gevla 199; [2,62]; da gerla anklingt an Gierlein, Görlin , Gerlin. Namen der Zuckerwurzel, Sium Sisarum L., so hat man es als diese deuten wollen, vielleicht mit Recht; wahrscheinlich gehört hierher girol bei Pitra. Gingebern Pitra; Ingwer; vergl. Ingeber. Gladiola (118); [2,127]; gladiolus Pitra; der lateinische Name für die gebrauchten Irisarten ; vergl. Swertula. Grensing 147; grensich Pitra; ^rensmc-potentilla ahd. Gl. 21,19, und potentilla, grensinc Sum. 23,25; da die Apotheken das Kraut von Potentilla argentea L., als Herba Argentinae s. Potentillae führten, so kann Potentilla argentea L. recht wohl gemeint sein : Potentilla anserina L. wird übrigens heute auch noch Grensing genannt. Es giebt noch eine Pflanze, die grensinc genannt wurde, nämlich die Seerose, Nymphaea alba L. ; grensinc- Nymphaea cet. ahd. Gl. 6. 31 ; nimphea, grensinc Sum. 23, 1 1 ; nimphea, grensing Sum. 63, 18 ; jedoch scheint diese nach den Worten der heiligen HILDEGARD ausgeschlossen zu sein. Grintwurtz 138; Chelidonia [2,145]; Chelidonium majus L., Schöll- kraut; der Name Grintwurtz ist für diese Pflanze nicht mehr ge- bräuchlich (heute versteht man darunter die Wurzel von Rumex ob- tusifolius L,), kommt aber in alten Zeiten auch sonst vor: scellinwrs vel grintivrtz-Cheliäonia major, ahd. Gl. 6, 32. Gunderebe 105; (139); Glechoma hederacea L., Gundermann, Gundelrebe; der alte lateinische Name dieser Pflanze war a c e r ; gundereba-Acero vel acer ahd. Gl. 6,34; acer, gundereba Sum. 60,7; acro, gunderebe Sum. 21,14; acer, gundram Sum. 53,33 und sonst. Hanff 11; hanif Pitra; Cannabus [2,16]; Cannabis sativus L., Hanf. Hartenauwe 222; Hypericum perforatum L., Hartheu: harthov-Hypericum ahd. Gl. 7,2; hardenhouue - Hypericum ahd. Gl. 21, 23; ipiricum, Jiardenhowe Sum. 62, 36 ; ipericon, haternowe Sum. 57, 29. Hartz 187 ; stammt von verschiedenen Nadelhölzern. Haselicnrtz 4S ; [2,95]; hazelwrz Pitra; Asarum europaeum L.. Hasel- wurz. Hauch 120; Ebulus [2,128]; Sambucus Ebulus L., Zwergholunder; der gewöhnliche Name ist Attich; im Text selbst kommt auch vor: bere auch. Herba Aaron 49; [2. 96] : Arum maculatum L., Aronsstab, Aron. — 204 — Herba Gicht 153 ; [2, 154] ; die Strassburger Ausgabe hatte liier githcrvti, wie noch in der neuesten am Ende von Cap. 13 steht; es giebt so viele Kräuter, die als Heilmittel der Gicht angesehen wurden, dass man auf eine bestimmte Wahl verzichten muss. Hermodactylus (46); [2,91]; Colchicum autumnale L., Zeitlose; vergl. Uei/lheubt. Heydelbere (171), unsere Heidelbeere, Vaccinium Myrtillus L. ; vergl. Waltbcre. He>/l/ieubt 46 : Hermodactylus [2, 91] : Colchicum autumnale L., Zeit- lose ; /leü/iovbito-'H.iYmenä-ä.cüla. ahd. Gl. 7, 5 ; heilhoibedo- Hermodac- tilus, i. e. allium agreste, also wilder Lauch; dieselbe Bezeichnung kommt im CGL.I1I vor, z.B. ermorlactulus alius agrestis 589,66; hirmendactilica, heil/tovbeto Sum. 62,26; ermodactili, huntlovch Sum. 62, 8: ermodactoli, citelose Sum. 56, 64; ermodactilus, citlose Sum. 22, 14. Hirceswurtz 213: Peucedanum Cervaria Cuss., deren Wurzel noch heute Hirschwurz beisst. Hirces kunga Pitra ; ob hirces zunga 1 vergl. Hirtzunge. Hirn 9; Panicum miliaceum L., Hirse: kommt noch einmal, 193, unter dem Namen Milium vor. Hirtzswam 34; Elaphomyces granulatus Fries, Hirschbrunst, Hirsch- brunstkugelschwamm ; Boletus cervinus der Apotheken. Hirtzunge 30: Scolopendria [2, 81]; Scolopendrium vulgare Sm., Hirschzunge: Scolopendrium und Lingua cervina der Apotheken. Honig wurtz (60) und sonst häufig, hunigwurtz (40), huneckwurtz (37), der deutsche Name von Liquiricium, das man vergleichen wolle. Hoppho 61: Humulus [2,74]; Humulus Lupulus L., Hopfen; schützt durch seine Bitterkeit die Getränke, denen er zugesetzt wird, vorm Verderben : 3, 27 wird angegeben, wie man Bier aus Hafer , hoppen und Eschenblättern brauen müsse. Hordeum 4: [2, 4] : Hordeum vulgare L.. Gerste. Hufflatta major 2L0: [2.169]: Petasites officinalis Mönch. Pestilenzwurtz ; im Text vom Cap. 195 heisst die Pflanze hufflatich major; bei Pitra steht huflatdecha. Hufflatta minor 211: [2.170]; Tussilago Farfara L., Huflattich. Humela 50; (212): [2,94]; scheint nicht mit Humulus identisch zu sein und ist unsicher; Sum 9,58 steht Humula. alant, aber es ist sehr zweifelhaft, ob hier überhaupt eine Pflanze gemeint ist. Humulus (61); [2,74]; Humulus Lupulus L., Hopfen; vergl. Hoppho. Humdarm 151 ; [2. 173] : darf man wohl ohne Bedenken als unser Hühner- darm, Alsine media L., nehmen. Husmosz und husmuosz (115) ; irgend ein auf Dächern wachsendes Moos. oder eine daselbst wachsende Flechte. Huszwurtz 42; Sempervivum tectorum L.. Hauslauch; der Schluss des Kapitels stimmt überein mit Cap. 203, das die Überschrift Semper- v i v a trägt. — 205 — Hymelsloszel 209; [2,166]; Primula officinalis Jacq. od. P. elatior Jacq., Himmelssclilüssel, Schlüsselblume. Hyssopus 65; (15, 115. 169); [2,30]; Hyssopus officinalis L.. Ysop; im Text wird der Name Ysophus und Yssopus geschrieben ; im Text von 104 steht ysopa. Ingeber 15; Zinziber [2.19]: Amomum Zingiber L.. Ingwer. Irs Illyrica (67); wahrscheinlich Iris florentina L.. deren "Wurzel als Veilchenwurzel bezeichnet wird ; hier ist auch nur von der Wurzel. Radix irs Illyricae, die Rede. JunciTS 158; vielleicht Butomus umbellatus L., Wasserveilchen, oder Scirpus lacustris L., Seebinse ; von der ersteren führten die Apotheken Radix et Semina Junci floridi, von der letzteren Radix Junci maximi. liappus (84), Bezeichnung für unseren „Kopfkohl". Kicher 190; [2,10]; Kichera Pitra ; Cicer Arietinum L., Kichererbse. Kirbele 70; Kirvela Pitra; Cerifolium [2,35]; Anthriscus Cerefolium Hoffm., Kerbel. Kok 84; Caulis, et Wendelkoel, et rubeae caules [2,51]; Brassica oleracea L. ; es werden ausser kappus noch mehr Rassen genannt : kochkole und weydenkole ; was weydenkole und das wendelkoel der Strass- burger Ausgabe bedeuten sollen, ist unklar, um so mehr, als hier falsche Lesarten oder Schreibarten vorzuliegen scheinen; die Er- wähnung des Rotkohls, rubeae caules, ist immerhin zu beachten. Kranchsnabel (144 ; 155), vergl. Cranchsnabel. ■Kumel 17; Cyminum [2,20]; Cuminum Cyminum L., Kreuzkümmel. Kurbesa 87; Cucurbita [2, 55] : Cucurbita lagenaria L., Flaschenkürbis. Lac 180; Milch von Kühen, Ziegen und Schafen. Lactu cae (90); [2,60]; Lactuca sativa L., Salat; vergl. Latich. Lactucae agrestes 91; 198; [2,61]; da der G-enuss dieses Krautes den Menschen unsinnig machen soll, so kann hier der in den Rhein- gegenden vorkommende Giftlattich, Lactuca virosa L., recht wohl gemeint sein. Lactucae silvestres (92); [2,63]: Lactuca Scariola L. : vergl. wilde Latkh. Lanaria (68), Synonym von Bland onia und wullena, die man ver- gleichen wolle. Lapacium Pitra; wahrscheinlich Rumex obtusifolius L., dessen "Wurzel ebenso wie die einiger anderer Rumexarten als Radix Lapathi acuti officinell war. Lappa (98); [2,109]; Arctium Lappa L., Klette; vergl. Cletta. Latich 90; Lactucae [2,60]; Lactuca sativa L.. Salat, Kopfsalat; hier wird von Latich domesticae geredet und empfohlen, dem Salat Dill, Essig und Knoblauch hinzuzufügen. Latich, wilde 92; Silvestres lactucae [2,63]: Lactuca Scariola L., wilder Lattich. — 206 — Lauch (81); Porrum [2,48]; Allium Porrum L., Porree. Dieselben Nainen wiederholen sich in 82, nur bildet Lauch hier die Überschrift: Lauch 82; Porrum [2, 50]; omnis lauch qui cavus est [a]ut hol, ut surige et prieslauch et planza et similes ; hier sind Laucharten gemeint, die sich durch röhrige oder hohle Blätter auszeichnen ; eine solche ist schon als Alslauch namhaft gemacht, Cap. 80, eine andere folgt in Cap. 83 unter dem Namen Unlauch oder Cepe; man kann also an dieser Stelle seiner Phantasie etwas freien Lauf lassen. Zunächst ist jedoch zu bemerken, dass über surige gar nichts bekannt ist. Pries- lauch, das auch in Cap. 104 vorkommt, bedeutet den Schnittlauch, Allium Schoenoprasum L., der noch heute an vielen Orten Brisslauch oder Brieslauch heisst. Planza ist unbestimmt, kann sowohl Zwiebel wie Schnittlauch bedeuten: cepae, phlanze vel snitelovch Vit. S. 370; cepa, lovch; cepe, phlanza Prag. Gl. S. 470; cepe, phlanze vel snitlovch Sum. 4, 6. Lavendula 35; [2,83]: lavendcla Pitra ; La vandula Spica L., Lavendel. Lens 8: (13); [2.8]; lenis Pitra; Ervum Lens L., Linse. Levisticum (139; 66); [2,36]; Levisticum ofiicinale Koch, Lieb- stöckel; vergl. Lubestuckel; im Text von 1O0 steht libisticum. Lilim 62; [2.106]; könnte die weisse Lilie sein, die im Cap. 23 als 1 i 1 i u m vorkommt ; das Wort lilim scheint sonst nicht vorzukommen ; dagegen findet sich liela: liela -Vitisalba ahd. Gl. 22,39; vitis alba, liela Sum. 64,12; vitis alba ist aber die Zaunrübe, Bryonia. Lilium 23; [2,77]: Lilium candidum L., weisse Lilie. Linsamo 150; [2,15]; Leinsamen, kommt noch einmal in Cap. 194 als Semen Lini vor; Samen von Linum usitatissimum L. Liquiricium 19 und sonst häufig: [2,22]; die Wurzel von Glycyr- rhiza glabra L., Süssholzwurzel, Radix Liquiritiae ; kommt vielfach unter dem deutschen Namen Honigiourz vor ; bei Pitra steht Liqua- r i c i a. Lubestui-hd 139; Levisticum [2, 36] ; Levisticum officinale Koch. Lieb- stöckel ; Pitra hat L u b i s t i c u m. Lungvurtz (126), Lunchwrz Pitra, dasselbe wie Lsunckicurcz 29 ; [2, 80] ; Pulmonaria officinalis L., Lungenkraut. Malva (97); [2.107]; Malva silvestris L. ; vergl. Babela. Mandragora 56; [2,102]; Mandragora vernalis Bert, und verwandte Arten, Alraun, Alraunwurzel; vergl. Verhandlungen d. Berliner an- thropol. Gesellschaft für 1891, S. 726—746. Mar r üb i um (33; 63); [2,82]; Marrubium vulgare L. ; vergl. Andronl Matra Pitra; dasselbe wie Metra, das mau vergleichen wolle. Mel 178; Honig. Melda 104; Attriplex [2.115]; Atriplex hortensis L., Gartenmelde. Menewa Pitra ; vergl. Menua. — 207 — Meiiini 102; [2,113]; wahrscheinlich verschrieben für menua, das man vergleichen wolle. Mentha magna et minor. (76 u. 77); [2, 42 u. 43]; vergl. Myntza rnaj or und minor. Menua 102, (130); [2,113]; möglicherweise ist Menua oder Menva iden- tisch mit der Menwel- oder Mengelwurtz bei HIERONYMUS BOCK, TABERNAEMONTANUS etc. ; dann wäre es Rumex obtusifolius L., stumpf blättriger Ampfer. Mevanda 184; eine Wein- oder Bierkaltschale. Merlinsen 220. (15); unsere Wasserlinsen oder Entenflott. Lemna sp. Merrech, Merrich, MerredicJi 119; Raphanum [2, 59]; Cochlearia Armo- racia L., Meerrettich. Metra 116; Febrifuga [2,125]; Chrysanthemum Parthenium Pers., Mater. Bertram. Meygelana oder Meygilana 159; [2,157]; ist nicht zu ermitteln gewesen ; derselbe Name kommt 6, 71 unter den Vögeln (fliegenden Thieren) vor. Milium 193; [2.13]; Panicum miliaceum L., Hirse. Millefolium 113, (66. 111, 126); [2.122]; Achillea Millefolium L., Schafgarbe ; vergl. Ganva. Mimewrz Grimm und Pitra ; vielleicht dasselbe wie Menua. M irr ha oder Myrrha 176; [3,7]; Myrrhe, Harz von Balsamodendron Kataf Kunth. Mistel (3,2); hirhaumes mittel; Viscum album L., Mistel; viscum piri [3, 20]. Morknit 148; Pastinaca 200; [2,66]; Pastinaca sativa L., Pastinak. Mose 3, 57 ; Flechten und Moos auf Baumstämmen. Musetha 165; nicht zu ermitteln. Minore 117: Pilosella [2, 126] ; Hieracium Pilosella L., Habichtskraut ; die Apotheken führten Herba et Flores Pilosellae s. Auriculae muris. Myntza major 76; Mentha; quae magna [2,42]; wahrscheinlich eine kultivierte Form. Krauseminze. Myntzä minor 77; Mentha minor [2,43]; wahrscheinlich Mentha arvensis L.. Ackerminze. Myrrha. Myrrhe, vergl. Mirrha. 'Nachtschade 121; Natzcado Pitra; Solatrum [2,129]; Solanum nigruin L.. Nachtschatten. N astur tium (72); [2,38]; Lepidium sativum L., Gartenkresse; vergl. Crasso. Nebetta 143.(142): Calamentum [2,149]; Nepeta Cataria L„ Katzen- minze, oder eine Art von Calamintha, Nelchin 27. (21), (3. 53); Gariofiles [2, 24] ; Gewürznelken, die getrock- neten Blumenknospen von Caryophyllus aromaticus L. Nesseivrz Pitra; vergl. Nyesewurtz. — 208 — Nimmolum (15); [2.19]; soll einer Medicin zugesetzt werden, wenn es an weissem Pfeffer fehlt: unbekannt. Nimphia oder Nimphya 215; die nymphaea der Alten ist unsere weisse Seerose, Nymphaea alba L. ; das Wort nymphaea änderte aber später seine Bedeutung und diente zur Bezeichnung von im Wasser liegenden Pflanzen: nimfea erba longa flos ejus purpureus est CGLIII 593,7: ähnlich 614,55 und 626,65; die rote Blume lässt sich als diejenige von Polygonuni amphibium L. deuten. — Die weisse See- rose hiess im Mittelalter nenuphar. Nux muscata 21. (13, 212); [3, 2]; Nuzmuscata Pitra: Muskatnuss, Samen von Myristica moschata L. Nyesewurtz 152; Gelisia [2.1-53]: den deutschen Namen würde man ohne Bedenken als weisse Nieswurz oder Germer, Veratrum album L., nehmen können : einige Bedenken verursacht aber der lateinische Gelisia: nessiiwz-Gr&lisia, ahd. Gl. 7,3: gelisia, nessewrz Sum. 62, 21; ne&siuurz - Sprintlila ahd. Gl. 23,17: sprintilla vel celia, nie-mmtrz Sum. 40, 27 ; sprintilla, rdeswrz Sum. 23,49; es liegt also die Mög- lichkeit vor, dass Gelisia Nieswurz bedeutet, und dass nessiwrz und nessewrz einem Schreibfehler ihre Entstehung verdanken. Origanum (112, 13.63): [2,121]; Origanum vulgare L., Dosten ; vergl. Dost. Ova 185: Eier verschiedener Art. Pandonia (128; 195); [2, 135]; Betonica officinalis L. ; vergl. Bathenia. Papaver 96: Papaver somniferum L... Mohn. Pastin aca 200; [2.66]: Pastinaca sativa L., Pastinak; vergl. Morhrut. Pefferkrut 38. (3, 2 u. 3, 3); [2.26]; Lepidium latifolium L.. Pfefferkraut; scheint gleichbedeutend zu sein mit Pfeffertruch (13). Pepo [2,56]; Cucumis Melo L.. Melone: fehlt in der neuen Ausgabe. Petroselinum 68; [2,38]; Petroselinum sativum Hoffmann. Petersilie. Pfeffertruch (13) und Pheffercrut Pitra ; vergl. Pefferkrut. Pilo se IIa (117. 66); [2.126]; Hieracium Pilosella L. ; vergl. Musore. Piper 16, (3.5) [3,4]; die Beeren von Piper nigrum L., schwarzer Pfeffer. Piper album (13. 15, 111), weisser Pfeffer, heissen die vom Frucht- fleische befreiten Beeren des schwarzen Pfeffers. Piretrum (18; 13); [2,21]; mehrdeutig, vergl. Bertram. Pisa 6. (13): [2.6]: Pisum arvense L.. Erbse. Plantago (101), (3,5); [2,112]; Plantago major L. ; vergl. Wegerich. Planza (82); eine Art Lauch; vergl. unter Lauch. Plionia 225; [2,171]: wahrscheinlich verschrieben für Peonia, was auch aus der beschriebenen Anwendung zu folgen scheint ; vergl. Beonia. Poleya 126. (161); [2, 6ö| ; Mentha Pulegium L., Poleiminze. — 209 — Polypodium 205, (13, 113, 114. 126); Polypodium vulgare L. : die Wurzel, Radix Polipodii der Apotheken, wird Engelsüss genannt; vergl. Steinfarn. Porrum 81, [2.48] und (82), [2,50]; Porree und Lauch: vergl. Lauch. Portulaca (74); [2. 40]: Portulaca sativa Haw., Portulak; vergl. Burtel. Prieslauch, Prieselauch (82), (104): Priseloch Pitra ; unser Schnittlauch; vergl. unter Lauch. Psaffo 208 : ganz unbekannt. Psillium 24; [2.78]; Plantago Psyllium L. oder P. arenaria W. K. ; die Samen dieser Pflanzen kamen als Flohsamen, Semen Psyllii. in den Handel. Quenuta 32. (129, 130): Serpillum [2. 81 bis] : Thymus Serpyllum L.. Feldthymian, Quendel. Quinquefolium (55); [2,10]]; Potentilla reptans L., Pingerkraut; vergl. Funffblatt. Radix (89): [2,58]: Raphanus sativus L.. Rettich; vergl. Reticli. Rapa (88); [2,57]: Brassica Rapa L., weisse Rübe; vergl. Ruba. Raphanum (119), (195); [2. 59]; Cochlearia Armoracia L., Meerrettich; vergl. JUerrech. Rasela 226 : [2, 174] : im Text steht einmal Razela; im westlichen Deutsch- land wird Rhinanthus Crista galli L., unser Klapper oder Klapper- topf, Rassel genannt; man darf daher wohl diese Pflanze als die gemeinte annehmen. Ratde, 12; Zizania [2.64]: die angeführte Pflanze ist giftig, aber dem Vieh nicht weiter schädlich: als Fliegengift wird sie schliesslich ge- nannt; der deutsche Name bedeutet nach GRIMMS Wörterbuch Un- kraut überhaupt, der lateinische (oder griechische. l\läv\ov) wird vor- zugsweise auf Lolium temulentum L.. den Taumellolch, angewendet ; dieser dürfte daher gemeint sein ; nvft'//-Zizania vel lolium ahd. Gl. 7,34; lolium. raten Sum. 11,13; lolium racle Sum. 66.23. Retich 89: Rahdich Pitra : Radix [2.58]; Raphanus sativus L... Rettich. Reumatica Pitra: wird Sum. 23. 36 und 63. 51 mit chranchestiabel und cranechesnabel übersetzt; vergl. Cranchsnabel. Reynfan 111; Tanacetum [2.70]; Tanacetum vulgare L., Rainfarn. Rifelbere 219. (111): ist nicht sicher zu bestimmen; wenn es eine Beere ist, die mit einem besonderen Instrument „Rifel" (vielleicht Rechen oder Kamm) gepflückt wird, so kann es die Heidelbeere sein. Ringella (122). [2. 130] und Ringula 122: Calendula officinalis L. . Ringelblume; im Text kommt ringeln als Genitiv Pluralis vor. Risza und Riza 164; Rubea [2,163]; entweder eine Art von Galium, wie Galium Aparine L., das zuweilen als Rubea minor bezeichnet wird (Königsb. und Colm. Glossar), oder auch die Färberröte (S. 82): die Bezeichnung risza ist sonst nicht bekannt. V. FiSCHF-R- BeNZON, altd. Gartenflora. 14 — 210 — Ritgras Pitra ; eine Carexart. Riedgras. Roemesgrasz (85); [2,52]; nicht zu ermitteln; vergl. Wiszgrasz. Roemische Mentha (78); [2,- 44]; und Romische Myntza (78), Romisch- myntza (175), Romesseminza Pitra, dasselbe wie Rossemyntza, das man vergleichen wolle. Rosa 22; [2,76]; Gartenrose überhaupt, Rosa gallica L. etc. Rossemyntza 78 ; Mentha silvestris L., wilde Minze ; Wildeminsa Pitra ; sie kommt in vielfachen Abänderungen vor. von denen einige als Herba Menthae equinae und Herba Menthae romanae officinell waren; den Namen Mentha equina allein führte früher auch die Ackerminze, Mentha arvensis L., den Namen Mentha romana auch die Frauenminze, Tauacetum Balsamita L. Ruba 88; Rapa [2,57]; Brassica Rapa L., weisse Rübe. Rubea (164); [2, 163]; vielleicht Galium Aparine L., das Lab- oder Klebkraut; vergl. Risza. Rustica (146); [2,152]; Aristolochia Clematitis L., Osterluzei; vergl. Bywerwurtz. Ruta 64, (15, 111, 195); [2, !s9]; Ruta graveolens L., Raute, Weinraute. Sal 182; [1,3]; Kochsalz. Salbeia Pitra, dasselbe wie Sal via (63) und sonst mehrfach; [2,28]; Salvia officinalis L., Salbei; vergl. Selba. Sa reo Pitra, unbekannt. Sanicula 45; [2,90]; Sanicula europaea L., Sanikel. Sanikela Pitra ; der deutsche Name von Sanicula europaea L. Satereia 155, [2,156]; Saturea Pitra; Satureja hortensis L., Saturei, Bohnenkraut. Saxifrica (136), (13,68); [2,143]; Saxifraga granulata L., Steinbrech; vergl. Steinbrecha. Scamphonia (214); [2,172]: dasselbe wie S camp in a 214: wahrscheinlich die Wurzel der weissen Nieswurz, Ve- ratrum album L., die von HlERONYMUS BOCK Scampanierwurzel genannt wird, im Kräuterbuch von MATTIOLI Scampanienwurzel, bei TABERNAEMONTANUS (nach C. BALTHIN) Schampanienwurzel, und die noch heute Schampanierwurz heisst; elleborum, scamponie Sum. 66,14; elleborum nigrum, suart scamponie Sum. 66,15. Scavina Pitra; unbestimmt; ob zum Vorhergehenden? Scharleya 161; Cicula [2,159]; Salvia Sclarea L., Muskatellerkraut, Scharlachsalbei. Scherling 3J ; [2, 85] ; Conium maculatum L., gefleckter Schierling; Ktüveiov der Griechen, cicuta der Römer; die Blätter gingen früher als Herba Cicutae. Selba 63 ; [2, 28] ; Salvia officinalis L., Salbei. — 211 — Semen lini 194; [2,15]; der Same vom Flachs, Linum usitatissimum L. ; vergl. Linsamo. Semperviva 203; [2,86]; Sempervivum tectorum L. ; vergl. Huszwurtz. Serif lierba 93; Sinapis [2,64]; Sinapis alba L., weisser Senf, dessen Blätter früher gegessen wurden; vielleicht auch Sinapis arvensis L.. Ackersenf. Serpillum (32); [2,81 bis]; Thymus Serpyllum L., vergl. Quenula. Seuicurtz (63) ; ganz unsicher ; bei TABEKNAEMONTANUS heisst Scrophu- laria nodosa L., Sewwurtz; es giebt aber noch mehr Pflanzen, die auch so heissen ; die Wurzel der weissen Nieswurz heisst heute noch Sauwurz. Sichterwurtz 129 und 130, hiess in der Strassburger Ausgabe cittervurtz und wurde als eine Art von Rumex gedeutet ; Rumex heisst auch bei TABEKNAEMONTANUS Zitterwurtz. Die neue Lesart sichtenvurt: und die Lesart sitdenvrz bei Grimm und Pitra macht diese Deutung unwahrscheinlich. Vielleicht haben wir es hier mit einem vergessenen Wort zu thun. In den Glossaren des CGLIII finden wir eleborus niger sitei'us 589,73, fast ebenso 611,33 und 623,35; siterus ist aber kein lateinisches Wort; ferner: sitimvrz-Eüehorum nigrum ahd. Gl. 6,27; sittirwwz elleborum, Graff Spr. 6,168, worauf Grimm schweigend verweist ; elleborum nigrum, suterwrz Sum. 22, 26. Nimmt man einen Zusammenhang zwischen den angeführten Worten an, der keineswegs ausgeschlossen ist, so würde Sichterwurtz Nieswurz be- deuten, und wir hätten dann Sichterwurtz nigra 129; [2,136]; Helleborus niger L., schwarze Nies- wurz. Sichterwurtz alba 130; [2,137]; Veratrum album L., weisse Nieswurz. Siligo 2; [2,2]; Seeale cereale L., Roggen. Sinape 94, (15); [2,65]; Senfkörner, die Samen von Sinapis nigra L., Semen Sinapis der Apotheken. Sinapis (93); [2,64]; Sinapis alba L. ; vergl. Senf herba. S i n z a Pitra ; unbekannt. Sisimbria Pitra; vergl. Bachmjntza. Sitderwrz Grimm und Pitra; vergl. Sichterwurtz. Smergela Grimm und Pitra; nach Grimm heisst Ranunculus Ficaria L. noch heute in einigen Gegenden „Smergel". Sa ideloch Pitra; Allium Schoenoprasum L., Schnittlauch; vergl. Fries- lau eh. Solatrum (121); [2,129]; Solanum nigrum L, vergl. Nachtschade. Solsequium (60); [2,105]; Cichorium Intybus L. ; vergl. Sunnewirbel. Spelta 5; [2,5]; Triticum Spelta L., Spelt oder Spelz. Spelza Pitra; der deutsche Name der vorhergehenden Pflanze Spelta. Spica 25, 202, (13); [2, 79] ; wahrscheinlich der untere Teil des Stengels von Nardostachys Jatamansi DC, der als Spica Nardi s. Nardus 14* — 212 — indica früher ein berühmtes Heilmittel war. jetzt aber kaum noch vorkommt; er gleicht etwas einem borstigen Schweif; spica. nardispie Sum. 58. 52 ; spica nardi, kattenstert Sum. 66. 18 ; diese Deutung wird bestätigt durch Spica nardus bei Pitra. Springwurtz 133, (37), (3,5); Citocatia [2, 141]; Euphorbia Lathyris L., kreuzblättrige Wolfsmilch. Stagwurtz 106; Abrotanum [2,117]; Artemisia Abrotanum L., Eber- raute, Stabw T urtz. Steinbrecha 136, (68). (162); Saxifrica [2.143]; Saxifraga granulata L.. körniger Steinbrech; die Zwiebelchen, früher Samen genannt, waren ein gepriesenes Mittel gegen den Blasenstein. — Die Lesart Stembrecha der neuen Ausgabe, die einem Schreib- oder Lesefehler ihre Entstehung verdankt, ist zu verwerfen, um so mehr, als im Cap. 162 Steynbrecha und Steinbrecka gelesen wird, im Cap. 68' Stein- brechen, wo die Strassburger Ausgabe Saxifrica hat. Steinfarn 3,12; Steiwarn Pitra; Polypodium [3,13]; Polypodium vul- gare L.. Engelsüss; polipodium, steinuare Sum. 58, 56 ; ähnlich 23, 30. Stichwurtz 43; Brionia [2.87]; Bryonia alba L. und B. dioica Jacq., Zaunrübe. Stignüs (52); [2,97]; Atropa Belladonna L.. Tollkirsche; vergl. Dolo. Storax (114); Harz vom Storaxbaum, Styrax officinalis L. Storvhsnabel 162,(126); [2,160]; wegen seiner Anwendung gegen Blasen- stein oder Harnbeschwerden wahrscheinlich Geranium Robertianum L.. Ruprechtskraut, das auch bei HlERONYMUS BOCK, ebenso wie im Text von 114 Storckenschnabel heisst. Stramonia (161), Datura Stramonium L., Stechapfel. Stur 197. (126); [2.54]; Amarantus Blitum L. ; blitus, stur Sum. 21.37; blicus. stur; (beta, beizcol) Sum. 54, 49. Stutgras 86, 196; [2,53]; ist nicht zu ermitteln gewesen. Sulfur oder S alphur 188; Schwefel. Sunnewirbel 60 ; [2. 105] ; Cichorium Intybus L., Cichorie. Suregrass (85); [2,52]; unbestimmt; vergl. Wiszgras. Swertula 118; Gladiola [2.127]; eine Irisart, deren Blätter und Wurzeln als Heilmittel benutzt werden ; welche Art aber, lässt sich nicht ganz sicher feststellen. Sysemera 37 ; 3, 59. Die zweite der angeführten Stellen (3. 59) ist der Schluss des über die Luft handelnden Kapitels [1, 7] der Strassburger Ausgabe und beginnt mit den Worten „de eo quod dicitur sysemera". Dann heisst es ferner: „Im Frühling und Herbst ist die Luft seyger ('1. h. langsam tröpfelnd, zähflüssig, matt) wie der Wein und sondert eine gewisse „albugo" ab (quandam albuginem dimittit); das ist die „sysemera'-. Es handelt sicli also um die Bedeutung des Wortes „albugo". Nun spricht die heilige HILDEGARD am Schlüsse des Kapitels, das über den biboz (1. 107) handelt, von der „albugo ovi". — 213 — dem Eiweiss. Wir werden also richtig gehen, wenn wir unter der „albugo" der Luft eine Substanz verstehen, die mit dem Eiweiss eine gewisse Ähnlichkeit hat, also eine schleimige, weissliche Masse. Der- artige Massen, die der Volksmund in Norddeutschland auch wohl Sternschnuppen nennt, werden von den aufgequollenen Eileitern des Frosches gebildet. Raubvögel, welche ein Froschweibchen gefressen haben, brechen nachher die Eileiter unverdaut wieder aus, die dann durch Wasseraufuahme sehr stark aufquellen. Symes 157; [2,170]; nicht zu ermitteln; ob Simse? T an ac et um (111, 15); [2,70]; Tenacetum Pitra; Tanacetum vul- gare L. ; vergl. Reynfan. Thus 175; [3,8]; Weihrauch, stammt von Boswellia serrata Roxb. Thymus 222; [2,181]; Thymus vulgaris L., Thymian. Tormentilla (15); Tormentilla erecta L. ; vergl. Birckwurtz und Bor- relia. Triticum 1; [2,1]; Triticum vulgare L., Weizen. Ihrsbotde Grimm und Pitra; wird von Grimm identificiert mit beresboto, das nach Graff Spr. 3,81 identisch ist mit zizania; kann also ein Getreideunkraut sein. Ugera 137; [2,144]; ganz unbekannt. Unlauch 83; Cepe [2,49]; eine Art Zwiebel, vielleicht Allium Cepa L., die Sommerzwiebel. Ist unlauch gleich unio? Urtica 100,(66); [2,111]; Urtica dioica L., Nessel, Brennnessel; wird gekocht als Speise empfohlen; es ist auch die Rede von einer ar- dens urtica und am Schlüsse des Kapitels von einer urens Urtica, ebenso wie in Cap. 115 und 139, also von einer brennenden Nessel, was genau dem eyter neszel (180) entspricht und wahrschein- lich unsere Urtica urens L. bedeutet. Vehedistel 206,(99); [2,110]; Carduus Marianus L., Mariendistel; heisst noch bei HIERONYMUS BOCK u. a. Vehedistel. Venich 10; [2,14]; Panicum italicum L., Kolbenhirse. Venechil Pitra; Fenchel; vergl. Feniculum. Vepres (164); Dornsträucher überhaupt, insbesondere Brombeerbüsche; vepres, brame Sum. 19,45; vepres bramen Sum. 59,10; an der an- geführten Stelle wird herba veprium erwähnt. Verbena (154); [2.155]; Verbena officinalis L., Eisenkraut; vergl. Ysena. Vichbona [2, 9] und Vigbona 189 ; eine Art Lupine ; lupinum, ficbone Sum. 22, 53 ; lupini amari, vicbon Sum. 57,41. Viola 103; [2,113]; Viola odorata L., Veilchen. Vis cum piri (212); Viscum album L., Mistel. IValibere 171; [2,179]; waltbere, quae etiam heydelbere vocantur, scilicet quae nigrae sunt, also unsere Heidelbeere, Vaccinium Myrtillus L. — 214 — Wegerich 101; Plantago [2,112]; Plantago major L., Wegerich; ausser diesem, der vorzugsweise gebraucht wurde, hat man auch Plantago lanceolata L. benutzt. Weggrasz (85); [2,52]; vergl. Wiszgras. Wermuda 109; Absinthium [2,119]; Artemisia Absinthium L.. Wermut. Weydenkole (84), wird mit kochkole zusammengestellt; was es bedeutet, weiss man nicht. Weyt 208; [2,165]; Isatis tinctoria L.. Waid. Wichim 192; [1,12]; Vicia sativa L.. Wicke. Wichwurtz 173; ganz unbekannt. Wilde laticli 92; Silvestres lactucae [2,63]; Lactuca Scariola L., wilder Salat; wahrscheinlich die Stammform des Gartensalats; die Apotheken führten seine Blätter als Herba Lactucae silvestris s. Sca- riolae. Wildendma Pitra; entspricht dem lateinischen Mentastrum; Mentha sil- vestris L. ; vergl. JRossemyntza. Winda 57; [2, 103]; wahrscheinlich Convolvulus arvensis L. oder C. se- pium L., Ackerwinde oder Zaunwinde. Wisela 191; [2,11]; Uiselun Grimm und Pitra ; scheint eine Hülsenfrucht zu sein ; möglicherweise eine Entstellung aus Fasiolus . Phaseolus. wie Grimm annimmt. Wiszgras 85; [2,52]; der gleichlautende Text der Strassburger Ausgabe hatte als Überschrift Weggrasz et Suregrafz et Roemesgrasz ; diese drei Namen scheinen hier in Wiszgras zusammengefasst zu sein ; ge- meint sind Kräuter, die sich von Gesunden und Kranken essen lassen ebenso wie melda und lativhen; sichere Deutungen sind hier nicht möglich ; Weggrasz wird für Polygonum aviculare L. . den Vogel- knöterich, gebraucht, der sonst wegetrede, spuregras, sanguinaria etc. Sum. 23, 45 u. 57) genannt wird ; aber dies Kraut dient nur als Heilmittel und ist wohl niemals gegessen worden. Wolfesgelegena 156; wird meist als Arnica montana L... Wolverlei, ge- deutet; Grimm schweigt aber; die Deutung ist mindestens unsicher, da die Pflanze als giftig geschildert wird ; wahrscheinlich ist Aconitum Lycoctonum L. gemeint, das im 16. Jahrhundert Wolfswurtz hiess uud zum Töten von Wölfen und Hunden benutzt wurde. Wulff esmilch 51; Cardus niger [2.98]; nicht zu ermitteln; Wulffes- milch würden wir geneigt sein als Euphorbia zu nehmen, aber dazu passt Cardus niger durchaus nicht: in der Kapitelübersicht steht ivoolffswurtz, indes wird dadurch die Sache nicht klarer. Wullena 123; Blandonia [2.131]; Verbascum Thapsus L., Königs- kerze, Wollkraut; im Text von 111 steht vullena. Wuntwurtz 44; Frasica [2,89]; möglicherweise Euphrasia officinalis L., Augentrost; selheila-FTa,sin ahd. Gl. 24.4; Üjuphrasia-selbheila Sum. 62,5. llischa 141; [2,147]; Althaea officinalis L„ Eibisch. — 215 Ysena 154; V er beim [2,155]; Verbena officinalis L.. Eisenkraut. Zinziber (15) uud sonst mehrfach; [2,19]; Amomum Zingiber L., Ingwer; vergl. Ingeber; in 3,33 steht zengeber. Zituar 19 und sonst vielfach; [2,18]; die Wurzel von Curcuma Ze- doaria Rose. Zittwerwurzel ; in 117 steht zitwar. Zizania (12); [2,64]; Lolium temulentum L. ; vergl. Ratde. Zucker 179; Zucker; es kommt auch zucharum (15) und zuccarum (140) vor. Zugeinich 217, unbekannt. Drittes Bach. Von den Bäumen (de arboribus). In der folgenden Aufzählung sind die Kapitel 56 — 60 ausgelassen; 57. de mose, das von Moos und Flechten handelt, und 59. de Sysemera, sind im vorhergehenden Buch mit genannt; 56. de fumo, handelt von Holzrauch, 58, de unguento Hilarii, von einer Salbe; 60 enthält ein lieeept gegen Skropheln (contra orßmas). Abies 23; [3,32]; Abies pectinata DC, Edeltanne. Acer Pitra, kann statt für Gundereba auch der lateinische Name für den Massholder oder Feldahorn sein; mazaltra - Acer ahd. Gl. 6.2; mazzolter- Acer ahd. Gl. 38, 33. Äffaldra 1; (2 u. 57) Malus [3,19]; Pirus Malus L., Apfelbaum. Agenbaum 51 ; in der Ka2)itelübersicht steht Hagenbaum; vielleicht die Hagebuche. Carpinus Betulus L. Ahorn 30; Platanus [3,40]; Acer Pseudoplatanus L., Ahorn; bei Grimm und Pitra steht ahornenbovm. Alnus (29); [3,39]; Alnus glutinosa Gaertn. ; vergl. Ada. Amydalus 10; [3.28]; Amygdalus communis L., Mandelbaum. Ada 29; Alnus [3,39], Alnus glutinosa Gaertn.. Eller. Erle. Asch 27; Fraxinus [3,37]; Fraxinus excelsior L.. Esche. Aspa 28; Tremulus [3,38]; Populus tremula L., Espe, Zitterpappel. Baumivolle (24); [3, 34J; das unverständliche bonvel der Strassburger Aus- gabe ist in der neuen durch Baumwolle ersetzt. Birbaum 2; Pirus [3,20]; Pirus communis L., Birnbaum. Bircka 32; Vibex [3,42]; Betula alba L., Birke. Bontziderbaum 18; [3, 18]; in qua magna Bonezider crescit; MEYER III, S. 526, hält Bonezider für eine Verstümmelung von Poma Citri, — 216 — gewiss mit Recht; dann ist der Baum Citrus medica L.. Citronen- baum. Buxus 22, (15) [3.31]; Buxus sempervirens L.. Buchsbaum. Carpinus Pitra ; Carpinus Betulus L. ; vergl. Hagenbucha. Castanea (12); [3. 13]; Castanea vesca Gaertner; vergl. Kestenbaum. Cedrus 19; [3, 10]; da Zweige und Früchte irisch benutzt werden sollen, wohl kaum etwas anderes als Juniperus communis L., Wachholder. Cerasus 6; [3,24]; Prunus Cerasus L. und P. avium L., Kirschbaum. Cornus (40); [3.85]; Cornus mas L. ; vergl. Erlizbaum. Corylus (11); [3,29]; Corylus Avellana L. ; vergl. Baselbaum. Cutinbavm Grimm und Pitra; vergl. Quittenbaum. Cypressus 20; [3,11]; Cupressus sempervirens L., Cypresse. Datilbaum 17; Phoenix dactylifera L., Dattelpalme. Elren; 1,118 wird cinis elren, Asche der Eller erwähnt; vergl. Arla. Erlizbaum 40; Cornus [3,85]; Cornus mas L., Kornelkirsche ; heisst in Württemberg noch heute Erlitze ; «rfcrßorm-Cornus ahd. Gl. 6, 5. Esculus (8); [3,26]; Sorbus domestica L. ; vergl. Spirbaum. Tag us 26; [3,36]; Fagus silvatica L., Buche. Feibaum 39 ; unsicher ; es wird angegeben . dass es schädlich sei , die Frucht dieses Baumes zu essen, sonst könnte man an irgend eine Pappel denken, deren Knospen noch heute volkstümlich Feibaum- knospen genannt werden; Felber ist ein alter Name für Weide; vergl. Melbaum. Fickbaum 14; [3,15]; Ficus carica L., Feigenbaum; als Frucht des Feigenbaums (fructus ficus) wird 1, 95 vigim genannt. Ficus (1,95), Pitra; der lateinische Name von Fickbaum. Folbaum 38 ; in der zu Anfang des Buches gegebenen Übersicht über die Kajütel steht Sulbaum; beide Namen harren noch der Deutung. Fornliaff 33 ; war nicht zu ermitteln. Fraxinus (27); [3,37]; Fraxinus excelsior L. ; vergl. Asch. Fusarius Pitra; der lateinische Name des Spindelbaumes; vergl. Spinel- baum. tiarten delien (7); [3,25]; eine Rasse von Prunus insititia L. ; vergl. Prunibaum. Gelbaum 45 ; Gelbholz geht noch als Name der Berberize, Berberis vul- garis L. ; vergl. Meltzbaum. Gichtbaum 55; unsicher; ob Ribes nigrum L., Gichtbeere? Hagenbucha 35; [3,44]; Carpinus Betulus L., Hagebuche. Hanelpeffe (52); die Frucht der Heckenrose, Rosa canina L. Harbaum 48; [3,51]; in der Kapitelübersicht steht Haubaum; bei NEMNICH finden sich Harholz und Haubeere als Synonym von der Trauben- kirsche, Prunus Padus L. ; vielleicht ist dieser Baum gemeint. Hartbrogelbaum 46; vielleicht der Hartriegel, Cornus sanguinea L. Haselbaum 11; Corylus [3.29]; Corylus Avellana L.. Haselstrauch. — 217 — Bolderb'aum 44; [3,48]; Sambucus nigra L., Holunder; nach MEYER, III, S. 527, wird die Blüte des Holunders in [3,48] ciclim genannt; in der neuen Ausgabe steht zechen; 1, 172 wird holder erwähnt. Eyffa 52; Rosa canina L., Heckenrose; die Frucht wird hanelpejfe ge- nannt; der ältere lateinische Name der Heckenrose ist tribulus; tri- bulus, hieffoldra Sum. 18, 35; tribulus, hiephalter Suva.. 39.49; hiefeltra- Tribulus ahd. Gl. 6, 6. Iffa 47 ; [3, 50] ; Ulmus campestris L., Ulme. Rüster. Bei HlERONYMUS BOCK heisst die Ulme „Rüstholz. Vlmerbaum, Yffenholtz". bei TABER- NAEMONTANUS „Rustbaum , Lindtbast, Vlmenbaum. Effenbaum". Dem deutschen "Worte Iffe oder Effe entspricht das lateinische (?) ipies: ipies . ulmus OGL III, 546, 70. Julex Pitra; unbekannt; von Pitra als Betula alba L... Birke, gedeutet; ob verlesen für Vibex? Juniperus Pitra; Juniperus communis L. ; vergl. Wacholderbaum. Ke&tenbaum 12; Castanea [3, 13]; Castanea vesca Gaertner. Kastanie. Kriechen (7) ; eine Rasse der Gartenpflaume, Prunus insititia L. ; vergl. Prunibaum. Laurus 15; [3, 16]; Lauras nobilis L., Lorbeerbaum; die Beeren heissen Lorber (1.174); als deutscher Name steht bei Grimm und Pitra Lorbere. Lentiscus Pitra; wahrscheinlich der Mastixbaum. Pistacia Lentiscus L., der das Mastix genannte Harz lieferte; bei den Griechen hiess er o"xivo£. bei den Römern Lentiscus. Merkwürdigerweise übersetzen die Pflanzenglossare, wenigstens bis zum 12. Jahrhundert, lentiscus mit melbaum : melebovm -Prinus gr. lat. lentiscus ahd. Gl. 5, 36 ; ferner lentiscus, melbovm Sum. 39, 40 ; lentiscus mdb. Sum. 45, 82. "Wenn Prinus nicht verschrieben ist für o"x' vo S- so steht es hier in einer ungewöhnlichen Bedeutung, denn das griechische irplvoc; bedeutet eine Eichenart (Quercus coccifera L. und verwandte) , und das spät- lateinische prinus steht vielfach statt prunus. Pflaumenbaum (prinus, phrurnboom Sum. 39,23; prinus. prumbovm Sum. 45. 66). Lorbere Grimm und Pitra; Laurus nobilis L.. Lorbeer. Malus (1); [3,19]; Pirus Malus L. ; vergl. Affaldra. Mascel 41 ; da in der Kapitelübersicht Mazeldra steht, so darf man Mascel wohl als verschrieben betrachten; dann haben wir es zu thun mit Acer campestre L., Feldahorn oder Massholder; mazaltra-Acer ahd. Gl. 6. 2 ; acer. mazolter Sum. 45, 54. Melbaum 39 ; die Kapitelübersicht hat Melbaum, während das 39. Kapitel von Feibaum handelt ; wahrscheinlich ist Feibaum verschrieben . denn von einer Frucht (fructus) der Pappel wird man im 12. Jahrhundert kaum gesprochen haben. In den Sumerlaten, 39. 40 und 45. 82, findet sich die Glosse „lentiscus. melbovm"; hier wird man doch wohl an den Lentiscus der Römer, den Mastixbaum (Pistacia Lentiscus L.), — 218 — denken müssen, denn Lentiscus war ein bekannter Name. Bei den Schriftstellern des' 16. Jahrhunderts finden wir einen kleinen und einen grossen Melbaum oder Mälbaum. Der kleine ist Viburnum Lantana L.. der grosse Sorbus Aucuparia L.. unser Vogelbeerbaum. Meltzbaum 45 ; [3, 49] ; auch Gelbaum genannt, das man vergleichen wolle. Mirica (50); [3.52]; Sarothamnus scoparius Koch; vergl. Pryrne. Mirtelbaum 42 ; [3, 46] ; Myrica Gale L., Gagel . wird zum Bierbrauen benutzt, und kann deshalb die Myrte nicht sein. Die Glossare über- setzen mirtus mit porse oder ähnlich (mirtus , borse Sum. 57, 54 ; mirtus porsze Colm. Gloss. 482) ; Pors oder Porst ist der nieder- deutsche Name des Gagels. Die Sitte. Bier mit Gagel zu brauen. war über West- und Nordwestdeutschland. Mecklenburg. Dänemark und Norwegen verbreitet. Die Blätter der Pflanze wurden in den Apotheken als Folia Myrti brabanticae geführt; im 16. Jahrhundert hiess der Gagel auch „deutsche Myrte" . Teutona myrtus (Nathan Chytraeus, Botanoscopium, v. 67 ; herausgegeben von E. H. L. Krause, Archiv d. Ver. d. Freunde d. Ntg. in Mecklenburg. 33. Jahr. Neu- brandenburg 1880, S. 318 ff.) Morus Pitra, der lateinische Name von Mulbaum 9; Mulberboum [3.27]; Morus nigra L.. schwarzer Maulbeer- baum. M urica Pitra, wahrscheinlich dasselbe wie Mirica oder Pryrne, das man vergleichen wolle. A'espelbaum 13; [3,14]; Mespilus germanica L., Mispel. Nuszbaum 3; Nuszbovm Pitra; Nux [3,21]. (1.100); Juglans regia L.. Walnuss. Oleybaum 16; [3.17]; Olea europaea L... Ölbaum. Ornus Pitra; zieht man die Pflanzenglossare zu Bäte, so findet man ornus niemals durch Esche übersetzt; dagegen findet man Hinweise auf den Ahorn, z. B. linbovm-Ormis ahd. Gl. 6, 3; ebenso Sum. 12,22; ornus, limbovm Sum. 12,32; 39,44; 45,59; ornus. aornboim Sum. 58. 13. Es könnte also ornus recht wohl ein latinisiertes Ahorn sein. Lim- bovm oder Unbovm ist vielleicht identisch mit Leinbaum bei HlE- RONYMUS BOCK, der fol. 400 bei Besprechung des Ahorns sagt, dass „das wild geschlecht Leinbaum" genannt werde; dann würde man es wohl als Acer Pseudoplatanus L. deuten müssen ; der Spitzahorn, Acer platanoides L.. führt auch die Namen Lenne und Lönne. die nach Grimms Wörterbuch gleichen Ursprung mit lin oder lim in Unbovm haben. Paliurus Pitra; vielleicht Rhamnus Paliurus L., der schon seit alten Zeiten als heilkräftig berühmt war und im Orient und in Südeuropa zu Hause ist; möglicherweise auch nur Bezeichnung eines Dornstrauchs überhaupt; palvirus. liagen vel ageleia vel hagenbinta vel wecha/ter Sum. 12,52 u. 53 (ageleia gehört nicht hierher; wachalter ist juni- — 219 — perus, waclilmh.hr); paliurus, feiwar Sum. 39, 55; palivrus, hagen Sum. 45,45. Palma 61 ; nach dem Text nichts anderes als der in Cap. 17 genannte Datilbaum, Phoenix dactylifera L., Dattelpalme. Persichbaum 5,(1,13); Persicus [3,23]; Amygdalus persica L.. Pfirsich. Picea 62; Picea excelsa Link, Rottanne oder Fichte; im Text von Cap. 15 werden Tannzapfen, pinapele, erwähnt. Pin us Pitra; Pinus silvestris L.. Kiefer, Föhre. Pirus (2); [3,20]; Pirus communis L. ; vergl. Birbaum. Pia tan us (30); [3,40]; Acer Pseudoplatanus L. ; vergl. Ahorn. Prinus Pitra; dasselbe wie Prunus; vergl. Prunibaum, und Lentiscus am Ende. Primibaum 7; Prunus [3,25]; Prunus domestica L. und P. insititia L.. Zwetsche und Pflaume ; erwähnt werden : roszprumen, garten sieben und kriechen; im 16. Jahrhundert hiessen besonders grosse, dunkelblaue oder schwarze Pflaumen „Rofzpflaumen" (BOCK, MATT., TAB.); die beiden anderen Namen werden als Rassen der Gartenpflaume zu deuten sein. l'ri/ine 50; Mirica [3,52]; Sarothamnus scoparius Koch, Besen- oder Pfriemenginster. Im Text kommt einmal Prymen vor, während Kapitel- überschrift und das Anfangswort des Kapitels Pruma lauten ; hier liegt jedenfalls ein Schreib- oder Lesefehler vor; mirice, phrimmen Sum. 39,59. Mirica oder Myrica bedeutet sonst auch Heide; jedoch scheint diese Bedeutung nach der Anwendung, die von der Pflanze gemacht werden soll, hier ausgeschlossen zu sein. Quercus 25,(1,40); [3,35]; Quercus Robur L., Eiche. Quittenbaum 4; Quotanus [3,22]; Cydonia vulgaris Pers., Quitte. Riscus Pitra; wahrscheinlich der lateinische Name des Holunders. Sambucus nigra L. ; holdir- Sambucus vel riscus ahd. Gl. 6,5; riscus. holer Sum. 39,53; riscus holenter Sum. 15,23. Roszprumen (7), eine Pflaumenrasse ; vergl. Prunibaum. Saleivida 37; Salix Caprea L., Sahlweide. Salix (30); vielleicht Salix Caprea L., Sahlweide. Sanguinarius Pitra; der spätlateinische Name des Hartriegels. Cornus sanguinea L. ; hartrugil - Sanguinarius ahd. Gl. 6,1; sanguinarius, hartrugelin holz Sum. 15,75; sanguinarius. haritugil Sum. 45. 57. Savina (21); [3.30]; Juniperus Sabina L., vergl. Sybenbaum. Schulbaum 49 ; ist unkrut und taugt nicht als Arzneimittel ; Frucht und Samen gelten für giftig ; bei NEMNICH ist Schulweide ein Synonym von Ligustrum vulgare L.. Liguster; vielleicht ist dieser Strauch gemeint. Sieben (53), die Frucht von Spinae 53; [3.54]; Prunus spinosa L.. Schlehe. Schwarzdorn. — 220 — Spinelbaum oder Spynelbawm 34 ; [3, 43] ; Evonymus europaeus L., Spindel- oder Spillbaum; der ältere lateinische Name war Pusarius; fu- sarius, spindelbovm Sum. 39, 23 ; fusarius, spinlbovm Sum. 45, 41. Spirbaum 8; Esculus [3. 26 | ; Sorbus domestica L., Speierling. Stada Pitra; ausser Staude kann dies Wort nach Graff Spr. 6. 651 auch noch sentis und rubus, also Dornstrauch überhaupt bedeuten ; vielleicht ist es als der deutsche Name für Spinae zu nehmen. Sybenbaum 21, Sibenbaum (15); Savina [3,30]; Juniperus Sabina L., Sadebaum. Taxus (31); [3,41]; Taxus baccata L„ vergl. Ybenbaum. Tilia 24; [3,34]; Tilia europaea L„ Linde. Tremulus (28); [3,38]; Populus tremula L. ; vergl. Aspa. Tribulus 63, (52); Rosa canina L. ; vergl. Hyffa. Yibex (32); [3.42]; Betula alba L. ; vergl. Biroka. Vimiua Pitra; eine Weidenart; wida, vimen ahd. Gl. 6,5. Vitis 54; [3,55]; Vitis vinifera L., Weinstock. Im Text der Strass- burger Ausgabe wird Vinum Pranconicum und Hunonicum erwähnt; der erste ist Prankenwein, der zweite Rhein- oder Mosel- wein; der Pagus Hunonicus. von dem der Name Hunsrück kommt, lag zwischen Rhein , Mosel und Nahe (nach Meyer, III. S. 534, 535). Wacholder bäum 43; [3,48]; Juniperus communis L., Wachholder. Wida 36 ; irgend eine Weidenart ; Prucht und Saft der Pflanze werden bitter genannt; die Erwähnung der Prucht macht die Deutung un- sicher; vergl. jedoch Vi min a; als Prucht könnten auch Insekten- gallen genommen sein. Ybenbaum 31; Taxus [3,41]; Taxus baccata L., Eibe, Taxus. Nachtrag zu Seite 95. Über citrulus. Das Wort citrulus 1 ) ist ein Diminutivum von citreum oder citrium, die Citrone, und bedeutet deshalb wörtlich eine kleine Citrone '-) ; es fehlt in allen älteren Glossaren und kommt zuerst bei ALBERTUS MAGNUS, also im 13. Jahrhundert, vor. "Welche Pflanze ALBERTUS MAGNUS mit citrulus meint, ist nicht leicht zu entscheiden, denn die Angaben, die er darüber macht, sind meist eingestreut in die Bemerkungen, die er über die Gurke, cucumer, mitteilt (6, 314). Hier sagt er, dass die Gurke in ihrem gegliederten Stengel (crura multis nodis conjuncta) nicht nur mit dem Kürbis, sondern auch mit der Melone und dem citrulus überein- stimme ; dass die Samen der Gurke kleiner seien als diejenigen des Kürbis, von Gestalt (in figura) wie die Kerne von Äpfeln und Birnen, aber grösser, und dass sie so seien wie diejenigen von citrulus :i ) und Melone ; dass der Samen der Gurke besser sei als der Samen von citrulus. Der folgende Paragraph (6,315) beginnt dann: „Der citrulus aber ist ein grüner pepo (Melone) von ebener Rinde ; aber der pepo ist gewöhn- *) Citrulus ist nicht ins Deutsche übergegangen, in Italien heisst die Gurke aber noch heutigen Tages citriolo, citriuolo, eetriolo , cetriuolo , während dort das Wort cocomero ganz ausser Gebrauch gekommen ist. 2 ) Citrium bedeutet die Citronatcitrone, die Frucht von Citrus medica L., und nicht unsere gewöhnliche Citrone, die richtiger Limoue genannt werden müsste (vergl. Hehn, S. 357 ff.). Die Citronatcitrone erreicht eine sehr ansehnliche Grösse, denn sie kann 15 cm lang werden und noch länger. Bei Apicrtrs (De re coquinaria, ed. Schuch, 2. Aufl., Heidelberg 1874) wird eine einzige Citrone, citrium, in einem ver- schlossenen Topfe aufbewahrt (1,21); die Gerichte, die er daraus herstellt (3,75; 4, 175), würden unserem Gaumen nicht munden (uns würde schon das liquamen, Fiseh- i'ett, anwidern, das diesen und so vielen anderen Gerichten zugesetzt wird), aber daraus dürfen wir doch nicht schliessen, dass an den genannten Stellen keine Citrone, son- dern eine Gurke gemeint sei. Überdies wird in dea Glossaren des CGL ni citrium als Citronatcitrone gedeutet (citrium poma cedri 588, 31). Die Citronatcitrone war teuer: im Edictum Diocletiani, 6,75, kostet eine sehr grosse, citrium maximum, 24 Denare, eine kleinere, sequens, 16 Denare, während 2 grössere Melonen (melope- pones maiores; 6,30) 4 Denare kosten. Eine Citrone kostete also 8 und 12 Mal so viel als eine Melone : das war allein schon ein Grund sie zu essen. "Würde bei uns jemand indische Vogelnester in den Mund nehmen, wenn sie billig wären? • 1 ) Diese Bemerkung verbietet es, den citrulus als Wassermelone zu deuten. — 222 — lieh gelb und von unebener Oberfläche , gleichsam als wäre er aus scheibenförmigen Halbkreisen zusammengesetzt." Dann folgt eine An- gabe der medieimsehen Wirkungen des citrulus : der Genuss von citrulus, Melone etc. erzeugt chronische Fieber; der citrulus aber hat das Gute, dass solche, die von plötzlicher Entkräftung (Ohnmacht) befallen werden, (habentes syncopim). wieder zu sich kommen, wenn sie ihn riechen; er stillt den Durst, und seine Blätter helfen gegen den Biss toller Hunde. Mit diesen Angaben ist nicht viel zu machen, nur geht daraus mit Sicherheit hervor, dass der citrulus zu den Cucurbitaceen gehört; ob er aber eine Gurken- oder eine Melonenrasse ist, bleibt zweifelhaft. Man würde am ehesten geneigt sein sich für eine Melonenrasse zu entscheiden, aber bei der Schwierigkeit, welche die Zucht der Melone damals bieten musste, will uns das auch nicht übermässig wahrscheinlich vorkommen. Wir wollen deshalb zunächst untersuchen, was mau im 16. Jahrhundert unter citrulus verstand. MATTJOLI (Comm. S. 395, 398) gebraucht citrulus als lateinische Übersetzung von cedruolo, das in Toscana zur Bezeichnung einer kurz- früchtigen Gurkenrasse gebraucht wurde ; lange Gurken hiessen daselbst cedruolo longo, im übrigen Italien cocomero serpentino. Im Kräuterbuch (fol. 156 B) sagt er unter der Überschrift „Gurcken Cucumeres" : „Der Cucumern seind zwey Geschlecht : Das Erste ist allhie im Behmerland, sehr wohl bekannt, etliche nennens Citrulum, darumb, dasz es der Ge- stallt nach den kleinen Citronen gleich sihet, sind die gemeine kleine Gurken. Die Nürnberger heissens Kümmerlinge." *) ,.Das ander nennet man Anguinam, sind lange, krumme, holkeelichte Gurcken, an der Rinde weifser und rauher. Beyde Geschlecht vergleichen sich am Geschmack und Samen. In Blettern haben sie ein vnterscheidt. dann der langen Gurcken Bletter sind scharpff und rauhe, wie in den Melaunen." CAESALPINUS (De plantis libri 16, Florentiae 1583 ; nach C. BAU- HIN, Pinax, S. 310) sagt, dass die gewöhnliche Gurke, cucumis, allgemein (vulgo) citreolus genannt werde; die lange Gurke cucumis longus, nennt er citreolus alter forma anguis, also etwa Schlangen gurke. OTTO BKUNFELS bespricht in einem Anhange zu seinen Herbaruni vivae eicones. Strassburg 1532 (de vera herbarum cognitione appendix) die Pflanzennamen im zweiten Buche des DlOSKORIDES. Hier bemerkt er (S. 17), dass cucumis nur in Italien bekannt (notus) sei, in Deutsch- land gar nicht. Etwas weiterhin fügt er hinzu, dass die Citronengurke. a ) Dieses Wort hat mit „verkümmern" nichts zu thun ; es hängt vielmehr zu- sammen mit cueumer und bedeutet wörtlich „kleine Gurke" (Kluge, Etymol. Wörter«, unter Gurke); Kümmerling wird auch von Weinmann iür Gurke gebraucht (Phytan- thozaicouogiaphia, Bd. 2, Regensburg 1739, S. 282); im südlichen und südwestlichen Deutschland (Oberbayern, Schwaben, südlichen Teil vom Grossherzogtum Hessen) wird vielfach Kukumer, Kummer, Gummer statt Gurke gesagt. — 223 — die einige citriolus, andere citrullus nennen, die allgemein citrion heisse und in Salaten und Suppen gebraucht werde, bei DlOSKORIDES nicht erwähnt werde. 1 ) BRUNFELS scheint also unter cucumis eine langfrüch- tige Gurke zu verstehen. Aus dein Gesagten geht hervor, dass im 16. Jahrhundert eine kurz- früchtige Gurkenrasse die gewöhnlichere und am meisten verbreitete war. Dasselbe ergiebt sich aus den Abbildungen der Kräuterbücher; denn eine kurzflüchtige Gurke wird jedesmal zuerst abgebildet, daneben eine langfrüchtige. bei welcher der allgemeine Name für Gurke mit einem Zusatz, anguinus etc.. versehen ist. Es fragt sich daher, welche Gestalt die Gurke bei ALBERTUS MAGNUS hat. Bei Besprechung des Citronenbaumes (6, 51), Citrus medica L„ den er cedrus nennt, sagt er: „dieser bringt gelbe, längliche, grosse Früchte hervor, die fast die Gestalt' 2 ) einer Gurke annehmen" (quae facit poma crocea oblonga magna, quae fere figuram cucumeris praetendunt). Merkwürdigerweise vergleicht er die Citronatcitrone mit der Gurke, während sonst das Umgekehrte zu geschehen pflegt; ihm scheint also der Zusammenhang zwischen citrulus und der Citrone entgangen zu sein. "Wir hätten daher Grund seinen citrulus als eine Melonenrasse zu nehmen, denn die Gurke, die er beschreibt, muss nach dem Gesagten kurzfrüchtig gewesen sein. Es wäre freilich auch denkbar, dass die Gurke, die ALBERTUS MAGNUS in Italien gesehen hatte, ihm so verschieden von der in Deutschland gebauten vorgekommen wäre, dass er eine besondere und von der Gurke verschiedene Frucht daraus machen zu müssen glaubte. Wir wollen die Sache aber lieber unentschieden lassen. KONRAD VON MEGENBERG sagt von seinem citrullus (5, 22). dass er nahezu wie die Melone gestaltet sei. Er modificiert also das, was ALBERTUS MAGNUS berichtet, in dieser Beziehung ziemlich bedeutend, und da er sonst nichts von der Gurke sagt, diese aber im 14. Jahr- hundert gewiss ebenso häufig war wie die Melone, so tragen wir kein Bedenken, seinen citrullus oder erdapfel als Gurke zu deuten. Das Wort Erdapfel findet sich mehrfach als deutscher Name von cucumis ; als solcher von citrullus erscheint er zum ersten Male bei KONRAD. ') „De Citrino Cucumere, quem alii Citriolum, alii Citrullum, uulgo Citrion, quo in acetariis et Monestris utuntur, non fit mentio apud Dioscor." — Monestris muss verdruckt sein für minestris; minestra bedeutet Suppe. '-) Albertus Magnus nennt die Gestalt der Citronatcitrone und der Gurke cylindriscb oder säulenförmig (3, 32) : „id autem, quod vocatur pomuni cedrinum et cucumer et quaedam alia, columnalia sunt: quae figura crescit ex circulo, regulariter super lineam perpeudicularem in centro stantem moto." An einer anderen Stelle (3,22) saot er: Colurnna autem generatur ex circulo sursum super lineam rectam moto.'- Es hat etwas Überraschendes, wenn man sieht, dass schon im 13. Jahrhundert ein Cvlinder durch Beweguni;' eines Kreises längs einer in seinem Mittelpunkte errichteten Senkrechten erzeugt wird ; diese Auffassung des Cylinders findet heute nur mühsam Eino-ang in unsere Schulen. — 224 — Das Wort citruüus kommt auch in einem lateinischen Gedichte Saxonia vor, das einem Tidericus Langen zugeschrieben wird, aber nach K. E. H. KRAUSE (Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 29, S. 239) vielmehr Heinrich Rosla zuzuschreiben ist; dadurch wird die Abfassung dieses Gedichtes in das Ende des 13., oder in den An- fang des 14. Jahrhunderts zurückgeschoben. Der betreffende Vers lautet: „Sunt ibi nonnullis fabae, melonesque citrulli." ') Hier muss man citrulli als Apposition zu melones ziehen und etwa über- setzen : „Dort (in Niedersachsen) sind an manchen Orten ßuf höhnen und Gurken," denn dass man zu der genannten Zeit im heutigen Westfalen eine Me- lonenrasse im Freien sollte gebaut haben, ist aus verschiedenen Gründen nicht glaublich. Wäre etwas Derartiges geschehen, so wäre es sicherlich etwas Seltenes gewesen; dagegen spricht aber einmal die Zusammen- stellung mit der Bufbohne, und zweitens bedeutet das für die Häufigkeit des Vorkommens gebrauchte Wort nonnulli keineswegs selten, sondern entspricht vielmehr unserem „manche". Ausserdem ist die Melone keine Frucht für einen Bauernmagen, und bei der Arbeit, die dem Bauern aus der Bestellung von Feld und Garten erwuchs, blieb ihm schwerlich die Zeit, der empfindlichen Melone die ihr notwendige Pflege zu teil werden zu lassen. Bedenken könnte das Wort melones erregen, das in der That Melone bedeutet. Es ist aber sehr wohl möglich, dass Heinrich Rosla die Schrift „de Vegetabilibus" von ALBERTUS MAGNUS gekannt hat; dann wäre die Zusammenstellung von melones und citrulli nicht so merkwürdig, namentlich nicht, wenn mau sich den Zwang des Versmasses wirkend denkt. Während also der Name citrulus bei ALBERTUS MAGNUS sich nicht sicher deuten lässt. scheint er in den folgenden Jahrhunderten für die Gurke gebraucht worden zu sein, ebenso wie im 16. Jahrhundert, wo er zugleich bei einigen Schriftstellern die Wassermelone bezeichnet (in der Form citrullus). Aber neben diesen beiden Bedeutungen läuft etwa vom 15. Jahrhundert an noch eine andere: man nahm citrulus als Dimi- nutivum von cicer, das auch citer geschrieben wurde (vergl. DlEFEN'- BAOHS Glossarium); deshalb findet man in lateinisch-deutschen Pflanzen- glossaren aus späterer Zeit citrulus durch kicher übersetzt, sogar durch wichen. Der Sprung von der Kichererbse zur Wicke ist am Ende nicht so gross, wenn man erst den von der Gurke zur Kicher gemacht hat. *) H. Meibomius junior, Rerum Germanicarum Tom. III., Bd. 1, S. 808. 1. Register 1 ) der deutschen Pflanzennamen. Bemerkung: Namen aus der Zeit vor dem 16. Jahrhundert sind mit kleinem Anfangsbuchstaben gedruckt. — Gleichklingende Buchstaben, wie c und k, f und v, i und y etc. wolle man an der Stelle suchen, die ihnen im Alphabete zukommt; das althochdeutsche uu oder vu ist wie w behandelt. — Übersetzungen lateinischer und griechischer Pflanzennamen sind nur in seltenen Fällen aufgenommen worden. Abendrot 107. Abricose 155. Absinth 75. ackeleia h. H. 196, 197. Ackermennig - 77. Ackerminze 69. 71, 72 a, 207, 210. Ackersenf 115, 211. Ackerwinde 214. Ackerwurz 49. Äckeröapfel 146. affaldra, affaltra 145, 215, 217. agenbaum h. H. 215. agleia h. H. 196. ahorn h. H. 215, 219. Ahorn 215, 218. ahornenbovm h. H. 215. Akelei 196. alant h. H. 196, 201. Alant, wahrer 63, 196. AUermannsharnisch 47. Aloe 197. Alpenveilchen 56 a. Alraun, Alraunwurzel 206. alslauchh.H. 138, 197,206. Althee 63. Amarant 127, 129, 184. Amarellen 152. amer 169. Ammi 65, 66, 184. grosses 66. Ampfer, stumpf blättriger 61, 207. amphora h. H. 197. Andorn 77, 188, 190, 197. andron h. H. 77, 197, 206. Anemone 87. Angurie 95. Anis 117, 132, 133, 184. antron 189. Apfel 144. Apfelbaum 144, 182, 184, 186, 215. wilder 145. Apfelrose 35. apfil 145. apboltra 145. Aprikose 154, 155. Aristolochia 57. arla h. H. 215, 216. Aron 203. Aronsstab 203. Artischocke 121, 184, 201. spanische 121. arwiz 99 a 2 . asch h. H. 215, 216. aschalonia h. H. 138. Aschlauch 138. aschloch, aschlovch 138, 139. asclovch 138. aspa h. H. 215, 220. astrencia h. H. 197. Astrenz 197. < schwartz 197. atich h. H. 197, 203. Attich 188, 197, 203. auerute 75. Augentrost 214. Aurine 62. babela h. H. 128, 197, 206. bachenia h. H. 77, 198. bachminza h. H. 197. Bachminze 69, 70, 184, 197. bachmyntza h. H. 71, 197, 211. '■) In diesem und in den beiden folgenden Registern bedeutet a l , a 3 etc. An- merkuno- 1 Anmerkung 2 etc.; ein einfaches a verweist auf die Schlusszeilen der letzten Anmerkuno- der vorhergehenden Seite, oder auf die einzige Anmerkung der ano-eführten Seite. — Die Adjective sind im allgemeinen hinter die zugehörigen Substantive gestellt. V FISCHER- BENZON, altd. Gartenfloia. 15 — 226 — Baldrian 201. Ballota 77, 78. Balsam 71. krauser 71. Balsambaum 197, 199. Balsternak 117. Bärenwurz 198. Basilie 134, 180a 2 , 197. Basilikum 133, 134, 135 a. bathema h. H. 77, 198. bathenia h. H. 77, 198, 208. Baumweichsel 148. baumwolle h. H. 215. Beet, rote 129, 185. Beil'uss 75, 76, 197, 198. Beinwell 200. Benedictenkraut 190, 198. beonia h. H. 198, 201, 208. Berberize 216. beresboto 213. berewinka h. H. 198. Bertram 62, 190, 198, 207, 208. Bertramswurzel 198. berwurtz h. H. 198. Besenginster 219. betenia 189. Betonie 77, 198. Betonika 5, 76, 77, 182, 188, 190. bibenella, bibinella li. H. 198. bibenna 95. Biberneil 115, 135 a, 189, 198. klein welsch 135 a. Biberwurtz 57, 199. biboz 76, 197, 198. bieza 129. bifuz 76. bilsa h. H. 198. bilse, bilisa 198. Bilsenkraut 198. ßinetsch 130. binsuga h. H. 197, 198. bira 146. birbaum 146, 215, 219. bircka a. H. 215, 220. birckwurtz h. H. 198, 213. Birke 215, 217. Birnbaum 145, 182, 184, 186, 215. wilder 72a, 145. Birne 144. Birnquitte 146. Bittermandelbaum 158. biwerwurtz h. H. 57, 198. Blattkohl 111. Blumenbinse 46 a". Blumenkohl 110, 111, 112. Blumen-Köhl Tab. 112. Blumenköl Matt. 111. Bluthirse 170. Blutkraut 198. blutwurtz h. H. 198. boberella h. H. 198. Bocksbart 122, 123. Bockshornklee 81, 98. Bohne 2, 5, 95, 96, 100, 185. egyptische 100. griechische 100. grosse 98, 100, 149 a 4 , 184, 202. Bohnenkraut 5, 133, 135, 182, 184, 185, 210. Bolle 139. Bone, türkische Krtb. 99. bonezider h. H. 45. Bonifaciuskraut 189. boutziderbaum h. H. 215. Boretsch 134. Borgel 108. brachwurz h. H. 199, 201. bramber h. H. 199. breitleteche 60. brema h. H. 199. Brennnessel 88, 202,213. grosse 88. kleine 88. Brisslauch 141, 206. Briszlauch 141. Brodtwurz 132. Brombeerbusch 199, 213. Brombeere 156. Brumsilk 135. Brunnenkresse 102 , 103, 176 a 3 , 199. Buche 216. Buchsbaum 23, 47, 49, 216. Buchweizen 170. Bufbohne 96 a 2 , 100, 201, 224. burncrasse h. H. 103, 199. Burre (dän.) 60 a 3 . burtel h. H. 199, 209. Burtzel 108. Buschbohne 99. byföth 76. Byren, Byrn 146. Byrnbaum 146. bywerwurtz 57, 198, 199, 210. Cardone 121. catzenzagel h. H. 199. Centifolie 34, 36. cherse 151. chichera 99 a'-'. chlette 60. chlobeloch 142 a. cholsamo 189. chraneuuito 189. ehren, chrene 114. Christianswurz 200. Christrose 63. Cichorie 104, 106, 182, 184, 212. Citrone 221, 223. Citronatcitrone 221 a 2 , 223. Citronenbaum 216, 223. Citronengurke 223. Citronenkraut 137. Citronenmelisse 137. Citrullen 95. citterwurtz h. H. 200, 211. cle h. H. 200. cletta h. H. 60, 200, 205. clette 60. clive 60. clobelouch 142 a. comyn 131. conele 16, 135. cranchsnabel h. H. 200, 205, 209. crasso, cresso h. H. 102, 200, 207. crecemorensäth 117. Cubeben 200. cuenula 189. cumin 189. cutinbavm h. H. 216. Cypresse 74, 75, 216. Cypresz Krtb. 75. danwurtz. h. H. 201. datilbaum h. H. 216, 219. Dattelpalme 216, 219. dauwnrtz h. H. 201. denemarcha h. H. 201. 227 — denicleta 189. Dill 2, 104, 132, 184, 185, 201. dille h. H. 197, 201. dinehel, dinchil 169. Dinkel 169. dinkil 169. Diptam 67, 68, 184, 201. kretischer 67. Diptamdosten 67. distel h. H. 199, 201. Distel 199. Dittam Bock 68. dnctret 189. dolo h. H. 201, 212. dornella h. H. 201, 213. Dornstrauch 213, 218, 220. dorth h. H. 201. dost h. H. 201, 208. Dosten 178a 2 , 189, 201, 208. dosto 189. Drachenwurz 51, 184. Dragon 51. drakenwort 52. Drakonkraut Tab. 52. druswurz 144. dudelkolbe h. H. 201. dumi h. H. 201. Dünenrose 37. ebech, ebich h. H. 201. Eberraute 2, 5, 69, 74, 182, 183, 188, 212. Eberreis 74. Edelkastanie 184, 186. Edeltanne 215. Effenbaum 217. effi 120. Eibe 220. Eibisch 63, 182, 184, 214. Eiche 147a 3 , 217, 219. Eierpflanze 143. Einkorn 163. Eisenhart 78. eisenkraut K. 78. Eisenkraut 78, 213, 215. Eiternessel 89, 202. Eller 215, 216. elren h. H. 216. Emmer 163. Endivie 104, 105, 114, 184. Engelsüss 209, 212. Entenflott 207. entiana h. H. 201. Enzian 203. epf K. 120. Epheu 201. ephich 120. eppe 120. Eppich 119. Erbse 95, 99 a 2 , 208. graue 95. preussische 95. erdapfel K. 95. erdapfel 95. erdaphil 93. Erdbeere 189, 201. Erdbeerspinat 127, 130, 156. erdbrama 189. erdebuh 189. Erdgalle 62. Erdkastanie 126. Erle 188, 215. Erlitze 216. erlizbaum h. h. 216. Ernrose 128. erpere h. H. 201. ertappel 93. erthappl 93. ertpeffer h. H. 201. Erwe 96 a 2 . Erweissen 97. Escariol 105. Esche 215, 218. Esdragon 51. Espe 215. Essigrose 34 fl'. eueritte 75. euerute 75. Ewigkeitsblume 175 a. eyter neszel h. H. 88, 202, 213. Färberröte 82, 209. farn h. H. 202. Faseln 99. Fäselen 97, 99. Feige 156, 157. Feigenbaum 23, 157, 184, 186, 216. Feigwurz 62, 202. felbaum h. H. 216, 217. Felber 216. Feldahorn 215, 217. Felderbse 95. Feldkümmel 131. Feldmohn 65. Feldtbymian 135, 209. Fenchel 104, 11 7, 132, 135 a, 184, 185, 188, 202, 213. Fenchelhirse 170a. fenich 170. Fetthenne 79. Feuerlilie 33, 34. Fichte 219. fickbaum h. H. 216. Fichtenbaum Krtb. 162. figa 189. Fimmel 88. Fingerkraut 202, 209. Flachs 85, 211. Flaschenkürbis 23, 89 ff., 183, 188, 200, 205. Flaschen Kürbs 92. Flechten 204, 207. Flöhkraut 72. Flohsamen 209. Föhre 219. folbaum h. H. 216. fornhaff h. H. 216. Frauenminze 69, 70, 73, 182, 183, 185, 188, 197, 210. frideles auga h. H. 202. funffblatt h. H. 202, 209. Gagel 48, 218. gaizvenichel K. 66. galgan h. H. 210. Galgant 202. Galgantwurzel 190. Gamander 189, 202. gamandrea h. H. 196, 202. gareuua 189. Gartenbohnen 98, 104. Gartenerbse 97. Gartenkerbel 126. Gartenkresse 102, 200, 207, Gartenmelde 127, 130, 184, 197, 206. Gartenminze 71. Gartenmohn 65. Gartenpflaume 217, 219. Garten-Eapuntzel, zam 118. Gartenraute 69. Gartenrose 174a', 210. Gartensalat 214. Gartenscariol 105. Gartenscharlach 134. 15* — 228 gartenslehen h.H. 153, 216, 219. Gartenspargel 124. Gartenthymian 135. Gartenveilchen 188. gartminza 189. garwa 190, 202, 207. Gauchbrot 123. gelbaum h. H. 216, 218. Gelbholz 216. Gelbe "Wurzel 116. Gemüse, schwarzes 119,120, 177a 4 , 184. gensekrut h. H. 203. gerla h. H. 203. Gerlein 118, 203. Germer 208. Gertwurz 75. gersta, gerste 170. geret K. 170. Gerste 96, 162, 163, 164, 165, 168, 204. Gesichterbohne 100. Gewürznelken 202, 207. Gewürznelkenbaum 190. Geyerlein 118. gichtbaum h. H. 216. Gichtbeere 216. Gierlein 118, 203. Giftlattich 205. Gilgen 34, 35. blaw 45. weiss 34. gingebern h. H. 203. Girgele 118. girol 203. githcrut h. H. 204. Gladiolus 38, 46. Goldblume 13, 42. Golddistel 121a. Goldlack 39, 41, 112. Goldlilie 34. Görlein 119, 203. Gottesvergessen 78. Granatapfel 13, Blüte 35, 174a 1 . Gren 115. grensing h. H. 203. Gretje, fine 82. Griechisch Heu 81, 183, 185, 202. Grindlattich 59, 61. Grindwurzel 61. grintwurtz h. H. 61, 200, 203. Gritzelmörlein 118. Grosse Bohne 98, 179 a", 184, 202. Gummer 222 a. Gundelrebe 189, 190, 203. gundereba 189, 216. gunderebe h. H. 196, 203. Gundermann 189, 203. Gurke 5, 89, 92, 183, 221 ff. Guter Heinrich 127. Haardolde, koptische 66. haber, habero 170. Habichtskraut 207. Hafer 96, 162, 165, 168, 204. Haferschlehe 152, 153. Hafer wurzel 122. hagdorn K. 36. Hagebuche 215, 216. hagenbaum h. H. 215. hagenbucha h. H. 216. Hahnenkamm 174 a a . hanelpeffe h. H. 216, 217. haneph 88. Hanf 87, 199, 203. türkischer 59. hanff h. H. 199, 203. hanif 88, 203. hanofsamo 189. harbaum h. H. 216. Harholz 216. hartbrogelbaum h. H. 216. hartenauwe h. H. 203. Hartheu 203. Hartriegel 150, 216, 217. hartz h. H. 203. Hartzbaum Krtb. 162. hasel 161. haselbaum h. H. 161, 216. haselbere, haselbir 161. Haselnuss 148 a 1 , 158,160, 161. Haselstrauch 216. Haselnussstrauch 182, 184, 186. haselwurtz h. H. 57, 203. Haselwurz 56, 184, 197, 203. Hasenohren 68 a. hatich h. H. 197, 201, 203. haubaum h. H. 216. Haubeere 216. Hauslauch 79, 184, 204. Hauswurz 79. Heckenrose 35 ff., 216, 217. Hederich 115. Heide 219. Heidelbeere 204, 209, 213. heidenrettich 115. heidenrub 115. Heiligenpflanze 74, 75. Heiternessel 89, 202. helegeberen 55. hemp 88. henp 88. Herbstrose 128. herse 170. Heu, griechisches 82, 183, 185. heydelbere h. H. 204, 213. heylheubt h. H. 204. hiefeltra 35. hieffaldra 35. hilgeberen 65. Himbeere 156. Himmelschlüssel 205. Himmelschwertel 45. hintlofte 106. hintloifte 106. hintlope 106. hirceswurtz h. H. 204. hirs, hirse 170, 204. Hirschbrunst 204. Hirschbrunstkugel- schwamm 204. Hirschwurz 204. Hirschzunge 204. Hirse 162, 165, 166, 204, 207. hirtzswam h. H. 204. hirtzungen h. H. 204. hobwurz K. 57. holder h. H. 217. holderbaum h. H. 217. Holunder 217, 219. holworz 57. Honigapfel 145. honigwurz h. H. 204, 206. Hopfen 204. Hopfenkeime 125. hoppho h. H. 204. Hornungsblume 38. weisse 41 a. hranca 55. huf 60. — 229 — hufflatich h. H. 204. hufflatta h. H. 61, 204. Huflattich 60, 204. Hühnerdarm 204. Hundskürbis 56. huneckwurtz h. H. 204. hunsdarm h. H. 204. huntespere 144. huosuuurz 189. husmosz, -muoBz h. H. 204. huszwurtz h. H. 79, 204, 211. Hyaointhe 38, 39. hyffa h. H. 35, 217, 220. hymelsloszel h. H. 205. ibesche 64. ibischa 182, 183. Jenbär (däti.) 81. iffa h. H. 217. Igelkolben 46 a 2 . iiserenbart 78. Immergrün 177 a', 198. ingeber h.H. 203, 205, 215. Ingwer 190, 205, 215. Johanneskraut 79. Johannisbrot 146. Iris 43, 188, 212. isenare 78. isenbart 78. isenhart 78. isere 78. isinchlete 78. isp K. 137. Iwakraut 189. Kaffeeerbse 101. Kalmus 49. Kamille, römische 62. Kampfer 199, 202. Kappes 111. Kappeskraut 111. kappus h. H. 111, 205. Kapuzinererbse 97, 184. Karde 121. wilde 122. Karotte 116. kartdo h. H. 199. Käsepappel 127, 128, 197. Kastanie 158, 217. echte 159. Kastanienbaum 159. Kattenkes 128. Katzenkraut 70. Katzenminze 70, 72, 182, 184, 188, 199, 207. Katzenzagel 199. kernen 131. Kemp (holländ.) 88. kempenkrut 88. Kerbel 126, 135 a, 182,184, 185, 188, 200, 205. spanischer 127. welscher 127. Kerbelrübe 126. kersa 151. keruele 126. kervola 189. kestenbaum h. H. 159, 216, 217. kestenpaum K. 159. khren 115. kicher, kichera h. H. 101, 205. Kicher 96 a 9 , 99 a 2 , 101,224. Kichererbse 96, 101, 184, 205, 224. kicherkraut K. 101. Kiefer 72a, 161, 219. kirbele, kirvela h. H. 200, 205. Kirschbaum 149 ff., 182, 184, 216. Kirsche 148 ff. Apronianische Pliu. 150. Cäcilianische Plin. 150. Junianische Plin. 150. Lusitanische Plin. 150. Lutatische Plin. 150. Plinianische Plin. 150. kirse, kirssa 151. Klapper, Klappertopf 209. Klatschrose 64, 87. Klebkraut 60 a 1 , 82, 175a s , 210. kledere 82. Klee 200. Klette 59, 184, 200, 205. Klingelmöhren 119. Klingelrüblein 119. Knoblauch 142, 143, 182, 184, 185, 197. Knorpelkirsche 150. kochkole h. H. 111, 205, 214. Kohl 108 ff., 129, 182, 184, 186, 199. Aricischer Plin. 110. brauner 111. Bruttischer Plin. 110. Cumaner Plin. 110. grüner 111. krauser 111, 120. Lacuturrischer Plin. 111. Pompejanischer Plin. 110. römischer 111, 112, 129. Sabellischer Plin. 110. Tritianischer Plin. 109, 110, 111. Kohl 111. Köhlkraut 111. Kohlrabi 110, 182, 184. über der Erde 110. unter der Erde 112. Kohlrübe 112. Kolbenhirse 162, 165, 166, 168, 213. kole h.H. 111, 199, 205. Köll 135. Koloquinte 54, 184. Königskerze 214. Kopfkohl 108, 109, 111, 205. Kopfsalat 104, 205. Körbel 126, 127. Körfl'el 126, 127. Koriander 132, 133, 182, 184, 185. schwarzer 132. Kornelkirsche 150, 151a 1 , 216. kornpluom, röteu K. 85. Kornrade 85, 132. Kostwurz 190. kranchsnabel 205. Kranewitt 189. Krapp 184. krässelkraut K. 80. Krauseminze 69, 70, 182, 184, 185, 188, 207. Krauskohl 111. Kraut 111, 129. Kren, Kreen 114, 115. kress K. 102. Kresse 102, 184. orientalische 102. Kreuzkümmel 66, 131, 184, 185, 200, 205. 230 — krieckbaum 153. kriechen 153, 217, 219. Kriechenpflaume 152, 153, 200. krise 151. Krupbohne 99. kumel h. H. 200. Kümmel 131, 184. römischer 131. Kummer 222 a. Kümmerling 222. Kumpstkohl 111. kurbesa h. H. 91, 200, 205. Kürbis 23, 89 ff., 221. gemeiner 91, 92. kurbiz 93. kürbiz K. 91. Kürbs 92. indianischer 92. küten, gemain 147. kutina 147. Kutte 147. Labkraut 10, 60 a', 175 a», 210. lactukenkraut K. 105. Lambertsnuss 160. Laserkraut 65, 184. latich h. H. 105, 205, 214. wilde h. H. 205. lauch h. H. 206, 208, 209. Lauch 137, 141, 208, 209. Lavendel 133, 136, 206. lavendela h. H. 206. Leberklette 77, 190. Lein 85. Leinbaum 218. Leinsamen 206. Lenne, Lönne 218. Lerchensporn , hohlwurzli- ger 57. leteche, grofz 60. letteche 60. Leucoium 174. levestock 67. Levkoje 39, 40. Liebäugel 201. Liebstöckel 2, 65, 67, 182, 184, 185, 188, 206. Liguster 219. Lügen 45. Lilie 2, 33, 174, 182, 183, 185, 188. Lilie, weisse 33, 206. lilig K. 34. lilim h. H. 206. linbovm, limbovm 218. Linde 220. Lindtbast 217. linsamo h. H. 206, 211. Linse 96a 5 , 101, 206. Lolch 166. lorber, lorbere h, H. 217. Lorbeer 13, 23, 47, 48, 186, 217. Lorbeerbaum 184, 217. Lorbeerkirsche Plin. 150. lubesteche 67. lubestuckel h. H. 67. 206. lubistechel 67. Lupine 213. lunckwurtz, lungwurtz h. H. 206. Lungenkraut 206. madalger 189. mägenkraut K. 65. magesamo 65. mago 65, 189. Mährrettich 115. Majoran 133, 135, 136. Mais 170. Malve 127, 128, 182, 184. man 65. Mandel 158. bittre 158. süsse 158. Mandelbaum 158, 184, 186, 215. Mangolt 112, 127, 129, 130, 182, 184, 185. Mannagras 170. manua 115. Maredig 115. Maressig 115. Margenröslein 43. Märgenröslein 43. Markkohl 110. Mariendistel 201, 213. Marillen 155. marobel K. 78. Marrak 115. Marretig 115. Märzveilchen 40. mascel h. H. 217. Masch, Maschel 88. Massholder 215, 217. Mastixbaum 217. Mater 62, 190, 198, 207. matra h. H. 206. matre 62. Maulbeerbaum 145, 156, 182, 184, 186. egyptischer 156. schwarzer 145, 156, 218. weisser 156. Maulbeere 156. schwarze 156. weisse 156. Mäusedorn 124, 177 a '. mäuszwivel K. 81. mazeldra h. H. 217. Meerrettich 114, 115. 116, 207, 209. Meerzwiebel 81, 184. Meier, Meyer 130. Meisterwurz 121, 197. melbaum h. H. 216, 217. Melbaum, Mälbaum 218. grosser 218. kleiner 218. melda h. H. 197, 206, 214. Melde 127, 129. Melilotus 175 a 1 . Melisse 78, 133, 135 a, 137, 198. Melone 89, 93 ff., 175a 3 , 183, 188, 208, 221 ff. meltzbaum h. H. 216, 218. Mengelwurtz 207. menua, menewa h. H. 61, 206, 207. menua, menva 115. Menwelwurtz 207. meriratich 114. merlinsen h. H. 207. merratich 114. Merrätich, Merrhetich 115. merrech h. H. 114, 207, 209. merredich h. H. 114, 207. merredik, merretich 114. merrich h. H. 114, 207. Mertzenveiel 40. metere 62. metra h. H. 62, 198, 202, 206, 207. meygilana h. H. 207. mimewrz h. H. 207. — 231 — Minthe, welsolie 73. Minze 69, 185, 188. wilde 69, 72, 182, 184, 210. mirredich 114. mirtelbaum h. H. 48, 218. Mispel 146, 147, 148, 218. Mispelbaum 147 a 3 , 148, 182, 184, 186. mistel h. H. 207. Mistel 207, 213. Mohn 5, 13, 64, 86, 184, 185, 188, 190, 208. Möhre 116 ff. 184. Mohrrübe 10, 116, 186. Möllelein 155. Molleten 155. Monatsrose 37. Mönchsrhabarber 178 a \ Moorwötteln 117. Moos 204, 207. morach 117. more 117. Morelle 144, 145 a 2 . Morgenrot 107. morkrut h. H. 207, 208. mose h. H. 207. mulbaum , mulberbaum h. H. 218. Müntz, unser Frawen 73. Muskatellerkraut 134, 200, 210. Muskatellersalbei 133, 134, 182, 184, 188. Muskatnuss 208. Muskatrose 37. musore h. H. 207, 208. Mutterkraut 62, 184, 190. myntza h. H. 71, 207. romische h. H. 72, 210. Myrrhe 190, 207. Myrrhenkerbel 126, 127. Myrte 47, 48. nachtscate, nahtscate 144. nachtschade h. H. 144, 207, 211. Nachtschatten 143, 144, 201, 207. schwarzer 143. Nachtviole 41. naderwort 52. Nägelveiel, gelb 41. Nappen 113. lange 113. runde 113. Narcisse 37. gelbe 37. weisse 37. Narcissenröslein 38. nebetta h. H. 199, 207. nelchin h. H. 202, 207. nespelbaum 148, 218. nespelun, nespilun 148 a 1 , 161. Nessel 87, 88, 213. nessewrz h. H. 207. nezzel, kriechisch K. 88. Nieswurz 62. grüne 62. schwarze 63, 200, 211. weisse 208, 210, 211. nimmolum 208. Nuss 159, 160. lambertsche 160. Nussbaum 160, 182, 184, 186. nuszbaum h. H. 160, 218. nuz 160. nuzboum 160. nyesewurtz h. H. 203, 207, 208. Oberkohlrabi 110. Odermennig 5, 76, 182, 188, 190, 196. oleybaum h. H. 218. Ölbaum 218. wilder 72 a. Olmagen 65. öpffel, Indianisch 92. Orant 84. Osterlilie 37. Osterluzei 57, 199, 210. Päonie 198. Papenplatte 73. Pappel 216, 217. Pappeln 128. römische 128. Pasternak 117. Pastinak 116, 117, 207, 208. Pastinakwurzel 117, 118, 184, 186. patönig K. 77. paum, wunderleich K. 59. pedeme 95. pefferkrut h. H. 104, 208. peffertruch h. H. 208. peipöz K. 76. penih 170. pepele, grote 64. Perlzwiebel 142. persic 154. persichbaum h. H. 154, 219. Pestilenzwurz 60, 204. Pestwurz 59, 60, 184. Peterlein 120. Petersilie 119, 120, 135 a, 182, 184, 185, 208. Petersill 120. Pfebe 95. pfedem K. 95. pfedema, phedemo 96. Pfeffer 190. schwarzer 208. weisser 208. pfefferkraut K. 69. Pfefferkraut 102, 103, 135, 208. Pfefferkümmel 131. Pfefferminze 69, 70. pfeffertruch h. H. 208. Pferdebohne 100. Pferdeeppich 120. pfersic 154. Pfersing 154. Pfingstlilie 37. Pfirsich 154, 219. Pfirsichbaum 154, 182, 184, 186, 188. Pfirsch 154. Pfirschaprikose 155. Pflaume 152, 153, 219. damascener 153. gelbe 153. grüne 153. Pflaumenbaum 153, 154, 182, 184, 186, 217. pfioumbovm 153a 2 . Pfriemenginster 219. pheffercrut h. H. 208. phlumbovm 153 a 2 - Pillenkraut 58. Pillennessel 88. Pilze 202. Pimpernell 115,135 a, 189, 198. Pimpernellrose 37. — 232 — Pinie 161, 184, 186. pipoz 189. pirbaum, pirpaum 146. pirn 146. pirnküten K. 146. planza h. H. 206, 208. plionia h. H. 208. Polei 69, 72, 184, 185, 188, 189. Poleiminze 69, 208. poleya h. H. 208. popele 128. Porree 104, 141, 182, 184, 185, 206, 209. Pors, Porst 49, 218. Portulak 107, 108, 135 a, 199, 209. prieslauch h. H. 141, 206, 209, 211. Provinzrose 37. prume 153 a 2 . prunibaum h. H. 153a 1 , 216, 217, 219. pryme h. H. 218, 219. psaffo h. H. 209. Purzella 108. Quecke 152 a" Quede 147. Quendel 209. quenula h. H. 209, 211. Quetsche 152 a 2 . Quitte 13, 144, 146, 219. Quittenbaum 147, 182, 184, 186, 216, 219. Radies 114. Kadieschen 113. rahdich h. H. 209. Rainfarn 69, 74, 182, 184, 188, 209. Raps 112. rasela, razela h. H. 209. Rassel 209. ratde h. H. 132, 209, 215. rätich 115. Rättich 114. Rauke 107, 184. Raute 2, 67, 69, 104, 135 a, 182, 183, 185, 188, 210. Reiherschnabel 200. reinefano 189. reinevane 74. retich h. H. 113, 209. Rettich 2, 113, 114, 184, 185, 188, 209. reynevane 74. reyneuar 74. reynfan h. H. 209, 213. Rhabarber 177 a 1 . Ricinus 58. Riedgras 210. rifelbere h. H. 209. Ringelblume 104, 106, 107, 209. ringele 107 a". ringella h. H. 209. Ringelrose 107. rungula h. H. 107, 209. ritgras h. H. 210. risza, riza h. H. 209, 210. rocco, roggo 169. Rode 82. roemesgrasz h. H. 209, 214. roemische mentha 210. Roggen 96, 162, 164, 169, 211. rogke, rokke 169. Rohrkolben 201. Rokka 101. romischmyntza h. H. 210. ros K. 36. Rose 2, 13, 34 ff., 174, 183, 185, 188. gefüllte 34 ff. gelbe 37. rote 35 ff. weisse 36, 37. rösendorn K. 36. Rosenkohl 110. rosenpaum K. 36. rosinkol 112. Rosmarin 133, 136, 184, 185. rossemyntza h. H. 72, 209, 214. rosses minza 188. Rosskastanie 159. roszhuf 60. Roszpflaume Krtb. 153, 219. roszprumen h. H. 153, 219. Rote Beet 129, 185. Rote Rübe 129. Röte 82. Rotkohl 112, 205. Rottanne 219. ruba h. H. 113, 209, 210. Rübe 112, 113. gelbe 116. lange 113. rote 129. runde 113. weisse 112, 209, 210. Rübsen 112. Ruchgras 81 a' J . Runkelrübe 129. Ruprechtskraut 212. Rustbaum 217. Rüster, Rüstholz 217. Saat-Platterbse !Hi. Saatwucherblume 42. Sadebaum 80, 182, 184, 220. Safflor 82, 84. Safran 84. Sahlweide 219. Salat 104, 114, 184, 185, 205. wilder 64, 214. Salatblätter 157. salbeia h. H. 210. Salbei 2, 73, 133, 182, 183, 185, 188, 210. salewida h. H. 219. salvei K. 133. Sanikel 210. sanikela h. H. 210. satereia h. H. 135. Saturei 135, 210. Saubohne 96 a«, 100. Sauerampfer 61, 135 a, 178 a 1 , 197. Sauerkirsche 148, 150 ff. Sauerklee 190. Sauwurz 211. savenbom, savinbom 81. Savoyenkohl 110. Scampanierwurzel 210. Scariol 105. zahme 105. Schafgarbe 190, 202, 207. Schalotte 138, 139, 197. Schampanierwurz 210. Scharlachsalbei 134, 210. scharleya h. H. 200, 210. scharleye 134. Schattenmorelle 144. — 233 — Schellkraut 61. Schellwurz 61. scherring h. H. 200, 210. Schierling, gefleckter 210. Schilfrohr 197. Schlangengurke 222. Schlangenlauch 142. Schlangenmord 123. Schlangenwurz 51. Schlehen 153, 219. Schlüsselblume 205. Schlutte 198. Schmerbel 127. Schmerwurzel 56. Schneeglöckchen 41 a. Schneetropfen 41a. Schnittlauch 135a, 141, 182, 184, 206, 209, 211. Schöllkraut 61, 200, 203. schulbaum h. H. 219. Schulweide 219. Schwadengras 170. Schwalbenwurz 61, 190. Schwämme 202. Schwarzdorn 219. Schwarzes Gemüse 184. Schwarzkümmel 131, 132, 184, 186. Schwarzwurzel 122, 123. Schwertel 43 ff. blaw 45. geel 46. Schwertlilie 43 ff., 86, 184, 185, iss. Scorzonerwurzel 123. Seebinse 205. Seerose 203, 208. weisse 208. Seifenkraut 84. Seifenwurzel 84. egyptische 84. levantische 84. spanische 84. selba h. H. 133, 210. Sellerie 114, 119 ff., 182, 184, 185, 188, 197. Senf 107, L84. schwarzer 108. weisser 108, 115, 180a 3 , 211. senff h. H. 108, 211. senif, haimisch K. 108. Sesamon 96 a z - Sesel 66. seuenbom 81. seuwurtz h. H. 211. Sewwurtz 211. sibenbaum h. H. 220. sichterwurtz h. H. 200, 211. Siebengezeit 82 a. Siegwurz 46. sigminz K. 78. Silermontan 66. Simse 213. sitderwrz h. H. 211. slangwurz 53. slatenkraut K. 45. slehen h. H. 219. Smergel 211. smergela h. H. 211. snideloch h. H. 211. sniteloch 141. snitelouch 141. Sommerthürlein 41a. Sommerzwiebel L39, 140, 184, 213. Sonnenwirbel 1(16. Sophie, bredn 73. smalln 73, 133. Spargel 98, 124. wilder 124. Spargen 123, 125. Speierling 146, 147, 184, 186, 220. wilder 148. Spelt 96, 162, 16.",, 167, J6S, 211. Spelz 211. spelza 169, 211. Sperbenkraut, klein 135a. Sperberbaum ) 4s. sperebaum 147. Sperwerbaum 148. Spierling J47. Spillbaum 220. Spinat 127, 128, 130, 175a 2 . englischer 178 a 1 . Spinatpflanzen 1 27 ff . Spindelbaum 216, 220. spinelbaum h. H. 216, 220. spirbaum h. H. 216, 220. spirbaum 147. Spitzahorn 218. Springkraut 58, 184. springwurtz h. H. 200,212. Springwurz 58. Stabwurz 74, 196, 212. stagwurz h. H. 75, 196, 212. Stangenbohnen 184. Stechapfel 212. Stechnelke 43. Steckrübe 112, 1 13, 114. Steigfaseln 99. Steinbrech 190, 2 in. körniger 212. steinbrecha h. H. 210, 212. steinfarn , steiwarn h. H. 209, 212. Steinpfeffer 2(11. steinpreha 189. Stengelkohl IUI. Sterckkraut 84. stichwurtz h. H. 56, 199, 212. Stickwurz 56. St. Johanns Pfersing 155. Stockrose 128. Stoppfeirübe Tab. 113. Storaxbaum 212. storckenschnabel 212. storcksnabel h. H. 212. Strauchweichsel 14S, 151. Streichkraut 84. Strohblume 175 a. studa h. H. 220. stuina 189. stur, sture 129a, 130, 212. stutgrasz h. H. 212. sulbaum h. H. 216. sunnewirbel h. H. 106,211, 212. sunneuuirpila 189. suregrasz h. H. 212, 214. surige h. H. 206. Süssdolde 126. Süssholz 206. Süsskirsche 148 ff. swertelkraut K. 45. swertlinch K. 45. swertula h. H. 44, 203, 212. sybenbaum h. H. 81, 219, 220. Sykomore L56. symes h. H. 213. Taumellolch 132, 162, 166, 201, 209. Tausendgüldenkraut 62, 189, 199. — 234 — Taxus 220. Teufelszwirn 5G. Thymian 133, 135 a, 213. tillessamo, tillisamo 189. Tollkirsche 144 a, 201, 212. tosta 189. Totenblume 107. Traubenhyacinthe 38. Traubenkirsche 216. Trippmadam 13") a. Tulpe 112. turnella 189. uersbotde h. H. 213. uiselun h. H. 214. Ulme 151, 217. Ulmenbaum , Ulmerbaum 217. unlauch h. H. 200, 206, 213. uniän (dän.) 140. uniun (ndd.) 140. vehedistel h. H. 2(11, 213. Veiel 40. geel od. gelb 41. welsch 41. Veielwurtz 45. Veilchen 39, 40, 213. Veilchenwurzel 86, 205. veitdorn K. 36. veltisp K. 135. veltmage 65. venich 170, 213. venichil h. H. 2 1 3. Vergissmeinnicht 202. Vexiernelke 42, 43. vichbona, vigbona h. H. 213. vigim h. H. 216. vintcrut 75. viol K. 40. Viol 40. Viol matternal 42. Viole 39. Vogelbeerbaum 148, 218. Vogelknöterich 189. "Wachholder 80, 81, 189, 216, 220. wacholderbaum h. H. 217, 220. Waid 82, 83, 214. waitkraut K. 83. "Walch 162. Waldmeister 8 1 a ' z . Waldminze 72. Walnuss 158, 159, 218. Walnussbaum 160. waltbere h. H. 213. Wasserampfer 1 29. Wasserliesch 46 a 2 . Wasserlilie 46. Wasserlinse 207. Wassermelone 94, J75a', 221. Wasserschwertel 46. Wasserschwertlilie 45. Wasserveilchen 46a'-', 205. Wau 82, 83. uuazaruuurz 189. Weberkarde 121, 184, 199. uuegerich 189. wegerich h. H. 214. Wegerich 189, 208, 214. wegetrede 189, 214. Wegetritt 122 a-. weggrasz h. H. 214. Wegwarte 106. weice 169. Weichsel 152 a'. Weide 216, 220. Weihrauch 190, 213. Weinraute 69, 210. Weinrose 35. Weinstock 157, 220. Weisskraut 108, III. Weissminze 73. Weisswurzel 122. weit 83. weithagen K. 36. weitwurz 83. Weizen Uli, 162, 163, 167, 168, 169, 213. weizpapel K. 64. wendelkoel h. H. 205. uuerimuota 189. wermuda h. H. 75, 196, 214. wermuot K. 75. Wermut 75, 188, 196, 214. weydenkole h. H. 111, 205, 214. weyt h. H. 83, 214. wichim h. H. 214. wichsei 152. wichselboum 152. wichwurtz h. H. 214. Wicke 214, 224. wida h. H. 220. Wiesenklee 200. Wiesenkümmel 131. wilde latich h. H. 214. wildeminsa h. H. 210, 214. winda h. H. 21 4. Windhafer 162, 166, 168. Winterveiel 42. Winterviole 42. Winterzwiebel 138, 140. Wirsing 110. wisela h. H. 214. wirzgrasz h. H. 210, 212 214. witcol 112. wize 169. vuizminza 189. vuizuuurz 188. wizwurz 68. wolfesgelegena h. H. 214. Wolfsmilch, kre uzblii tti'ige 58, 212. Wolfswurtz 214. AVollkraut 214. Wolverlei 214. woremworth 75. wrincrut 75. Wruke 112. Wucherblume, grosse 42. wulffesmilchh.H. 199,214 wullenah. H. 198,205,214. Wunderbaum 58. Wundkraut 80. wuntwurtz h. H. 202, 214. Wurmfarn 202. Wurmkraut 74. Wurzel, gelbe Uli. Würzpflanzen 133 ff. ybenbaum h. H. 200. ybischa h. H. 64, 214. Yffenholtz 217. ysena h. H. 78, 213, 215. Ysop 133, 137, 205. ywesche 64. Zäpfenchenkraut 189. Zaunrübe 54, 55, 125, L99, 206, 212. Zaunwinde 214. Zeckenkörner 59. Zeitlose 38, 204. Zimmt 200. — 235 — Zimmtbaum 190. Zimmtrose 37. Zipolle 139. Zirmet 66. Ziser 101. Zisererbse 101. Zitterpappel 215. Zitterwurtz 2 LI. Zittwerwurzel 190, 215. zituar, zitwar h. H. 215. Zuccomarin 92. Zuekerrose 39 ff. Zuckerwurzel 110, 118, 203. zugeluich h. H. 215. Zwergholunder 188, 203. Zwerglorbeer 177 a 1 . Zwetsche 152, 219. Zwetschenbaum 153. Zwiebel 137, J39, 182, 184, L85, 200, 2(11, 206, 213. 2. Register der lateinischen Pflanzennamen. Bemerkung: Die Namen des Capitulare sind fett, die heute gebräuchlichen wissen- schaftlichen Pflanzennamen mit grossem Anfangsbuchstaben gedruckt; Synonymen, die nur in sehr geringer Anzahl vorkommen, sind nicht besonders kenntlich gemacht. — Die Namen der Pharmakopoe sind durch einen Stern * ausgezeichnet; bei herba, radix etc. gilt dieses Zeichen für alle damit verbundenen Namen. abies h. H. 215. Abies pectinata DC. 215. ab rot :i im in 2,74, 137a, 182, 183, 188, 196, 212. abrotonum Colum. 74. absinthium 75, 181, 188, 189, 196, 214. acer 196, 203, 215. Acer campestre L. 217. platanoides L. 218. Pseudoplatanus L. 215, 218, 219. acero 189. acetaria 180. Achillea millefolium L. 190, 202, 207. acoleia h. H. 196. Aconitum Lycoctonum L. 214. acoron Plin. 46, 49. acorus Gloss. 46. acorus Matt. 50. Acorus Calamus L. 49. acrimonia 5, 76, 182. adoreum 163, 169. adripia 3. adripias 127, 183. Aegilops ovata L. 162. aegoceras Plin. 82. aesculus 147. Aesculus Hippocastanum L. 159. affrissa Gloss. 52. agre Gloss. 88. agriocardamon Bock 103. agrius Gloss. 88. agrimonia 77, 188, 189, 196. Agrimonia Eupatoria L. 76, 190, 196. Agrostemma coronaria L. 43. Githago L. 85, 132. aitiotidus 189. Ajuga Chamaepitys Schreb. 189. Iva Schreb. 189. aizoum Plin. 79. alcea K. 64. alentidium h. H. 196, 202. alleluia 189. alia 142, 181, 182, 183. alius 143, 185. ortulanus 143. alkekengi 198. alleus 143. allium 138, 142, 143, 176, 177, 180, 197. punicum 142. Allium Ampeloprasum L. 142. ascalonicum L. 138. Cepa L. 139, 213. fistulosum L. 140. Porrum L. 141, 206. Allium sativum L. 142, 197. a) vulgare Don 142. b) Ophioscorodon Don 142. Schoenoprasum 141, 206, 211. Victoriaiis L. 47. alnus 188, 215. AIdus glutinosa Gärtn. 215. aloe h. H. 197. Aloe vulgaris L. 197. Alpinia Galanga Sw. 190, 202. Alsine media L. 204. altea 64, 182, 183. althaea Plin. 63. Althaea officinalis L. 63, 214. rosea Cav. 128. amandalarios 158, 183. amandola 159. amaracum Plin. 135. amaracus Colum. 135. amarantus 174. amarantus Diosk. 175 a. immortalis Colum. 175 a. Amarantus Blitum L. 129, 212. amarellus 152. amarena Alb. M. 152. ambrosia Walafr. 74, 188. amendelarius 186. — 237 — amenm 66, 183. amigdalus 159. amilia 122a>. Ammi copticum L. 66. majus L. 66. ammium alexandrinum Tab. 66. Amomum Zingiber L. 205, 215. amygdala 158. amygdalae amarae 158. dulces 158. amygdalus 159, 215. Amygdalus communis L. 158, 215. persica L. 154, 219. Anacyclus officinarum Hayne 198. Anagallis arvensis L. 79. anemone coronaria Plin. 87. Anemone coronaria L. 87. anethum 2, 132, 176, 179, 181. Anethum Foeuiculum L. 132, 202. graveolens L. 132, 197, 201. segetum v. Heldr. 133. anetum 132, 183, 185, 189, 197, 201. anesum 133, 183. anguina Matt. 222. anguria Matt. 95. anisum 133. Aegyptiacum Colum. 133. annona 169. *anthos 136 a 2 . Anthriscus Cerefolium Hoffm. 126, 200, 205. aphrodisia Diosk. 46. aphros Plin. 86 a s . apiacon Cato 109, 120. apiago h. H. 197, 198. apiastrum Colum. 137. apium 119, 120, 176, 178, 181, 182, 183, 185, 188, 189, 197. agrest 119 a. crispum 120. hortense 120. palustre 120. risus 119 a. rusticum 119 a. Apium graveolens L. 119, 197. Petroselinum L. 120. appium 180. apsinthium Plin. 75. Aquilegia vulgaris L. 196. aquileja h. H. 197. arbor armeniaca Colum. 155. malvae Alb. M. 128. mirabilis Alb. M. 59. nucarius Gloss. 160. persica Plin. 154. arcion Plin. 59. Arctium Lappa L. 59, 200. 205. aretillum 141, 176, 179, 181. argemone Plin. 87. arinca Plin. 163, 168. aristolochia Plin. 57. Aristolochia Clematitis L. 57, 198, 199, 210. longa L. 57, 197. aristologia 57, 197. longa h. H. 57, 197. armon Plin. 116. * armoracia 114, 115, 116. armoratia 114, 115, 176. armoratio 115. armoriaca 115. Arnica montana L. 214. artemisia 62, 76, 189, 197. artemisia tagantis 74. Artemisia Abrotanum L. 69, 74, 196, 212. Absinthium L. 75, 196, 214. avborescens L. 75. Dracunculus L. 51. vulgaris L. 76, 197. Arum Dracunculus L. 51, 52. italicum L. 52, 198. maculatum L. 52, 203. arundo h. H. 197. Arundo Phragmites L. 197. asara baccara 57. asaron Plin. 56. asarum 57, 197. Asarum europaeum L. 56, 157, 203. ascalonicas 138, 139, 140, 183. aschalonia h. H. 138, 197. asclepias Gloss. 52. asclonium 138. ascolinum 138. ascolonias 185. asia Plin. 165. asolinum 138. asparagi 125. asparagus 124, 125, 175, 177, 180. sativus Colum. 125. Asparagus acutifolius L. 124. aphyllus L. 124. horridus L. 124. officinalis L. 124, 125. astonium 138. Astrantia major L. 197. Athamanta cretensis L. 117 a. atiron 80. atriplex 3, 127, 176, 178, 180. sylvestris baccifera Clus. 130. sylvestris mori fructu C. Bauh. 131. Atriplex hortensis L. 127, 197, 206. Atropa Belladonna L. 144a, 201, 212. attriplex h. H. 197, 206. avelauarios 160, 182. avellana 161. ayellanarios 160, 183. avelleuarius 186. avena 65. sterilis 166. vana L66. avena 165, 167 a, 170. Avena fatua L. 166. sativa L. 165, 170. auesperina 161. auvesperma 161. auricula asinina Gloss. 52. leporis Gloss. 68. bacas giniperi 81. *baceae juniperi 81. baccar Plin. 56. baccara Gloss. 56. baccaris Vergil. 56 a. bagas geniperi 81. 238 — balaustium Plin. 35 a 2 . Ballota nigra L. 78, bailote Plin. 78. balsamita 71, 73, 197. Balsamodendron Kataf. Kunth 190, 207. gileadense Kunth 197, 199. balsamon h. H. 197. balsamum 71. paiustre 71. barba hiroi Camer. 123. barba Jovis 79. barbula hirci Matt. 123. bardana 59, 60. bardo 60. bardona 60. barentia Gloss. 82. basilia, basilica h. H. 197. basilicon Alb. M. 134. basilicum 180a*. basilicus Alb. M. 53. basilisca 189, 19«. basiliscus Alb. M. 53 a 1 . batus 156. bechion Plin. tili. bedegar (arab.) 35. benedieta 189, 198. Berberis vulgaris L. 216. beta 129, 175, 176, 179. Beta vulgaris L. 129. betas 129, 182, 183, 185. betonica 77, 188. Betoniea officinalis L. 77, 190, 198, 208. Betula alba L. 215, 217, 220. bisantia h. H. 198. bislingua 189. bismalva 64. bistorta 54. blandonia h. H. 198 , 205, 214. bleta 129. blidas 129, 183. blitum 129, 180. rubrum Krtb. 130. Blitum virgatum L. 130. blitus 129. * boletus cervinus 204. borago Alb. M. 134. borith (arab.) 85, 199. Borrago officinalis L. 134. Boswellia serrata Roxb. 2 1 3. brace Plin. 164. brassica 109, 111, 176, 179. cauliflora Matt. 111. Cypria Matt. 111. prolifera florida Tab. 112. Brassica Napus L. 112. nigra Koch 108. oleracea L. 108 ff., 112. Rapa L. 112, 209, 210. brionia h. H. 56, 199, 212. britanica 129. britlas 141, 183. brittola 141, 182. brittula 141. * bryonia alba 56. * nigra 56. * baccis nigris 56. Bryonia alba L. 55, 212. cretica L. 55. dioica L. 55, 212. buceras Plin. 82. Bunium Bulbocastanum L. 126. ferulaceum Sibth. et Sm. 126. buphthalmus Plin. 42. Butomus umbellatus L. 46 a a , 205. butracion 119 a. buxus 49, 216. Buxus arborescens Lam.49. sempervirens L. 49, 216. suffruticosa Lam. 49. Cachrys cretica Lam. 136. Libanotis L. 136. cactos Plin. 121. caepa Ascaloma Matt. 139. fissilis Matt. 141. sectilis Matt. 141. caerefolium Plin. 126. calamentum h. H. 199, 207. Calamintha officinalis Mönch 73 a 1 . Nepeta Clairv. 73 a 1 . * calamus aromaticus 50. calamus odoratus Plin. 49. Calendula 107. Calendula officinalis L. 106, 209. caltha i07a a . camipiteus 189. camphora h. H. 199. canabis 87. canape 189. canava 87. cannabis 87. Cannabis sativa L. 87, 199, 203. cannabus 87, 199, 2(>:;. caputium Alb. M. 111. cardamine Diosk. 103. cardo h. H. 199. fullonicius Gloss. 122. cardones 121, 183. cardus, Carduus 121, 175, 178, 180. cardus h. H. 199, 201. niger h. H. 199, 214. Carduus Marianus L. 201, 213. carectum 45. careium 131, 183. careum 131. Carex sp. 210. cariota 116 a 1 . carpinus h. H. 216. Carpinus Betulus L. 215, 216. carpobalsamum h. H. 199. Carum Carvi L. 131. carota Gloss. 117. carrucas 116a 1 . Carthamus tinctorius L. 84. carvitas 116, 117, 183. Caryophyllus aromaticus L. 190, 202, 207. castanea 159, 216, 217. Castanea veaca Gärtn. 159, 216, 217. castanearios 159, 183. castenarius 186. * cataputia major 58. * minor 58. canlas 108, 182, 186. canles 108, 182. rubeae h. H. 112, 205. cauliculus 109, 111, 125, 179. cauli rapa 110 a*. caulis 109 ff., 199, 205. crispus Gloss. 111. caulorapa 110 a*. caulos 108, 183. caulus 189. — 239 cedrus h. H. 216. cedrus Alb. M. 223. celidonia 200. Celosia cristata L. 174 a s . celsa 156. celsus 150a 1 . centaurea h. H. 199. centauria 189. ccntauria minor 62, 6.'!. centaurium minus 62. oentenum ed. Diocl. ]65. centifolia Plin. 35. centiiblium Gloss. 35, 175. centinodia 1 22 a s . centonia 75. centonica 75. centonodia, ccntumnodia 189. cepa 138, 140, 176, 177, 180, 185. fertilis C. ßauh. 138. minuta Gloss. 141. cepas ascalonicas 138, 139, 140, 183 scalonias 139, 140, 182. cepe h. H. 200, 206, 213. cerasium 151. acidum Krtb. 152. cerasus 148 ff'., 216. Ceratonia Siliqua L. 146. cereiblium 119, 185, 188. * hispanicum 127. ceresarios div. gen. 1 48,183. ceresium 151. cerfolium 126, 182, 183. cerifolium b. H. 200, 205. cerisarios 148, 182. cerofolio 1 89. chaerephyllum Colum. 126. Chaerophyllum bulbosum L. 126. chamaeleuce Plin. 60. Cheirantus Cheiri L. 41, 112. chelidonia 61, 200, 203. major 61, 200. minor 62, 202. * chelidonium niagnum 61. * minus 62. Chelidonium majus L. 61, 200, 203. Chenopodium album L. 127. Bonus Henricus L, 127. chervillum 119. chinus h. EL 200. Chrysanthemum corona- rium L. 13, 42. Leucanthemum L. 42. Parthenium Pers. 62, 19(1, 198, 2(12, 2(17. segetum L. 43. cibula, cibulla Gloss. 141. cicer 96a', 99a 2 , 101, 224. arietinum Colum. KU. domesticum Alb. M. 101. punicum Colum. KM. silvestre 101. Cicer arietinum L. 101, 21 15. cicercula 96. cicerum Italicuni KM, L83. Cichorium Plin. 1011. Cichorium divaricatum Sehousb. L06. Endivia L. 105. Intybus L. 106, 211, 212. pumilum Jacq. 106. cici Plin. 58. cicorea 106a a , io6a a . cicula h. H. 200, 210. cicuta h. H. 200, 210. * cicutaria odorata 127. cidonius 147. ciminum 131, 183. cinara Colum. 121. cinnamamum 189, 200. Cinnamomum Camphora Blume 199, 202. Cassia Blume 190. zeylanicum Blume 190, 200. cinnamum 189. cinus 153, 200. cirifolium 126. citer 224. cithysus h. H. 200. citocacia etc. f>Na J , 2oo, 212. citonius Alb. M. 147. citreolus 222. alter forma anguis 222. citreum 221. citriolus 223. citrion Brunf. 223. citrium 221. maximnm 221 a*. citrulus Alb. M. 95, 221 ff. citrullus 95, 223 ff'. Citrullus Colocynthis Schrad. 54. vulgaris Schrad. 94. Citrus medica L. 2 1 6, 221a 3 , 223. Clematis Vitalba L. ">ii. cnecos Plin. 84. Cochlearia Armoracia L. 114, 207, 209. coctanus 147. coctus nidus Gloss. 58. Colchicum autumnale L. 204. coliandrum 133, 181, 185. colicula 175. coliculi 1"), 111, 17(1. colocynthis Plin. 54. coloquentidas 54, 183. colubrina Gloss. 52, 54. condimenta 177a, 178, 181. Conium maculatum L. 200, 210. consolida h. H. 200. major 200. conula 16, 135. Convolvulus arvensis L. 214. sepium L. 214. corcodrillion Gloss. 52. coriandrum 133, 179, 181, 282, 283. Coriandrum sativum L. 1 33. corilus, corylus 161. cornus 150, 216 Cornus mas L. 150, 216. sanguinea L. 150, 216, 219. Coronaria tomentosa R. Br. 43. coronopus 147. corruda 124, 125. * cortex radicis esulae 199. Corydalis cava L. ">7. corylus 160, 216. Corylus Avellana L. 160, 216. tubulosa Willd. 160. costo 189. costum 73, 181, 182, 183. costus 3, 185. hortensis "VValafr. 73, 188. hortorum 7.1. — 240 Costus speciosus Sm. 73, 190. cotanus, cottanus 147. cotoniarios 146, 182, 183. crassula Alb. M. 81 1. crissonus Gloss. 103. hortensis Gloss. 103. cristiana h. H. 200. crocu8 Alb. M. 84. hortensis Alb. M. 84. croton Plin. 58. cubebo h. H. 200. cucumer 93, 221 ff. cncumei'es 92, 183. cucumis 92, 175, 176, 181, 222 ff. citrinus Brunf. 223 a 1 . longus Caesalp. 222. Cucumis Melo L. 93, 208. sativus L. 92. Cucurbita 89, 175, 176, 179, 188, 200, 205. indica Krtb. 92. silvatica 54. silvestris Plin. 54 a K Cucurbita lagenaria L. 89 ff., 200, 205. Pepo L. 92. Cucurbitas 89, 183. cuma 177 a a . euminum 131, 185. Cuminum CyminumL. 131, 200, 205. . cunela 178. cunila Plin. 135. nostras Colum. 135. Cupressus sempevirens L. 216. Curcuma Zedoaria Rose. 190, 215. curmus 147 a 2 . Cyclamen europaeum L. 56 a. Cydonia vulgaris Pers. 146, 219. cyma 109, 111, 177, 180. armoraciorum Colum. 1 14. cauliculi 180. cyminum 131, 178, 200, 205. cynamomum h. H. 200. Cynara Cardunculus L. 121. Scolymus L. 121, 201. cypressus h. H. 216. cytonius K. 147. dactylosa h. H. 198, 20 J. dactylus 198. damasonium 103. damassonium 103. Datura Stramonium L. 212. daucus 117. creticus 117. Daucus Carota L. 10,. 116. decrecium, decretium 16. decreticum 16. dendrolibanon 136. dictama h. H. 201. dictamnum Verg. 68. dictamnus 68, 201. creticus 68. Dictamnus albus L. 68, 201. dictampnus h. H. 68, 201. didimus 68. dipsacus Plin. 121. Dipsacus fullonum Mill. 121, 199. silvestris Mill. 122. diptamnum 67, 183. diptamnus 69, 188. dolichos 98. Dolichos 98. Catjang L. 99. melanophthalmus DC. 98. dorchadion Gloss. 52. draco hortensis Camer. 51. draconcellus Matt. 51. dracontea Gloss. 52. dracunculus Plin. 53 a '. hortensis Matt. 51. dragantea 51, 183. dragontea Gloss. 52. drauoca 60 a 3 . Dryobalanops Camphora Colebr. 202. duracina 150, 154. ebulus 188, 201, 203. elaphoboscon Plin. 117. Elaphomyces granulatus Pries 204. eleborites 63. elelisphacos Plin. 76, 133. eliotropium 106, 107. endivia 105. *enula 63, 196, 201. * campana 63. erba ficaria Gloss. 144. Erodium moschatum L'Herit. 200. eruca 107, 176, 178, 181. eruca alba 107, 183. Eruca sativa Lam. 107. Erucaria aleppica Gaertn. 102. Ervum Ervilia L. 96 a 2 . Dens L. 101, 206. Erytraea Centaurium Pers. 62, 189, 199. escaria 178. escariola 105, 176. esculus 147, 216, 220. esula h. H. 199, 201. entbrbium h. H. 201. euiscus Gloss. 64. eupatoria Plin. 76. eupatorium Gloss. 77. * veterum 77. Euphorbia 214. Cyparissias L. 199. Esula L. 199, 201. Lathyris L. 58, 200, 212. euphorbium h. H. 201. Euphrasia officinalis L. 214. Evonymus europaeus L. 220. faba3, 5, 96, 98, 100, 189a J , 202, 224. faba acetata s. acetosa 100. fracta s. fressa 100. major 100. pilata 100. fabas majores 100, 183. fabataria 179. fagus h. H. 216. Eagus Castanea L. 159. silvatica L. 216. far 163, 164, 167 a, 169. adoreum Colum. 163. farfugium Plin. 60. faselus 99 a a . faseolus 98, 104. fasiolo 185. fasiolum 98, 183. fasiolua 98, 99 a a , 175, 176, 180, 214. febrefugia 62, 189. — 241 — febrefiiginm 62, L83. febrifuga h. H. 202, 207. fei terrae 63. fenagraeca 185. fenicolum L32, 183. feniculum 132, 176, 17«, 181, 185, 188, 202, 213. fenigreciiin 81, 183. fenugraecum h. H. 202. ficaria h. H. 202. Ileus 157, 183, 186, 216. Ficus carica L. 157, 216. Sycomorus L. 156, filix h. H. 21 1'.'. *flores auriculae muris 207. consolidae majoris 200. meliloti 175 a 1 . pilosellae 207. symphyti 2(11). flos 174. flos Jovis Bock 43. fbeniculum 132, 189. foenugraecum h. H. 202. foenum graecum 82, 179. folia 179. *folia myrti brabantieae 2 IS. follonieatoria Gloss. 0. nigra L. 156, 2 18. murarius 186. m urica h. H. 218. inurra Plin. 126. murrisPlin. 126. Muscari comosum Hill. 38, 39. musetlia h. H. 207. Myosatis sp. 202. Myrica Gale L. 48, 217. myriophyllum 35. Myristica moschata L. 208. Myrrhis odorata Scop. 126. * major 127. myriza Plin. 120. myrtus 48. teutona 218. Myrtus communis L. 48. napo Alb. M. 113. napus 112, 113, 118, 176, 179. major Gloss. I 13. narcissus 37, 175. Narcissus poeticus L. ,17. Pseudonarcissus L. 37. serotinus L. 37. Tazetta L. 37. Nardostachys Jatamansi DC. 211. * nardus indica 211. nardus rusticus 56. nasturcium 102, 178, ISO. aquaticum Alb. M. 103. nasturtium 10?, 103, 183, 200, 207. agreste Bock 103. aquaticum Bock 103. hortulanum Gloss. 103. 16* — 244 — Nasturtium officinale K. Br. 103, 199. Nelumbium speciosura Willd. 100. nenuphar 208. nepeta 72, 73a 1 , 176, 178, 180, 188, 189. Nepeta Cataria L. 70, 72, 199, 207. neptam 72, 182, 183. nigella Alb. M. 85, 132. nigella Krtb. 132. Nigella sativa L. 132. nimphaea 189. nimphia, nimphya h. H. 208. noquarius 160. nucarios 159, 182, 183. nucella, nucilla 161. nugarius 186. nux 160, 218. abellana Plin. 160. amara 158. avellana 160. castanea 159. gallica 160. Graeca 158. grandis 160. juglans 159. minor 161. muscata h. H. 208. pinea 161. Thasia Plin. 159 a. nymphaea 208. Nymphaea alba L. 203, 208. ocimum 134, 178, 180. Ocimurn Basilicum L. 134, 190, 197. minimum L. 134. ooulu8 porci Alb. M. 123. Olea europaea L. 218. Oleaster 72 a. olera 175, 176, 179. oleratum 120. * oleum castoris 59. palmae Christi 59. ricini 59. olisatum 3, 120, 183. olisatrum 120. oliserus 120. olixatrum 120. olosatrus 120. olus atrum 3, 120, 176, 177. olus marinum 177 a-. rusticum 179. olyra 163, 164. ordeum 167 a, 169. origanum 180, 189, 201, 208. Origanum Dictamnus L. 67. Majorana L. 135. vulgare L. 178 a-, 189, 201, 208. ornus b. H. 218. Orobus tuberosus L. 200. orpiuum Alb. M. 80. ostrucium 103. Oxalis Acetosella L. 190. oxylapathum 61. Paeonia officinalis L. 198, 201. palaealon Gloss. 16, 138. paliurus h. H. 218. pallaeana Plin. 16, 138, 140. palma h. H. 219. palma Christi Krtb. 59. panax Plin. 67. pandonia 77, 198, 208. paniciuin 170, 167 a. panicum 165, 167 a, 168, 170. Panicum italicum L. 165, 170, 213. miliaeeum L. 165, 170, 204, 207. sanguinale L. 170. panigum 170. papaver 64, 86, 175, 183, 185, 188, 208. papaver erraticum Plin. 64. campestre Alb. M. 65. hortense Alb. M. 65. Papaver Argemone L. 64. dubium L. 64. Khoeas L. 64, 87. somniferum L. 64, 208. parada Gloss. 59. parduua 59, 183. partbenium Plin. 62. * parthenium 62. pastinaca 1 1 6, 1 17, 118, 176, 179, 181, 207, 208. agrestis 116. edomita Colum. 116. Pastinaca sativa L. 117,118, 207, 208. pastinacas 117, 183. pastinachus 186. peonia 208. pepo 93 ff., 175, 181, 208, 222. pepones 93, 183, 188. perarius 186. percula 141a. peristereon Plin. 78. perpressa 56. persicarios div. gen. 154, 182, 183. persicum Alb. M. 154. persicus 154, 186, 188, 219. persolata Plin. 59. personacea Diosk. 60. personatia 60. *pervinca 177a', 198. Petasites officinalis Mönch 60, 204. petrcsilinum 120, 183. petresilum 120, 181. petroselinon Plin. 120. petroselinum 120, 189. Petroselinum sativum Hoffm. 120, 208. petrosilium 185. Peucedanum Cervaria Cuss. 204. phaselus Colum. 98. phaseolus 97a 1 , 98, 214. Aegyptiacus Tab. 99. albus Americanus Tab. 99. americanus C. Bauh. 99. Brasilianus Tab. 99. peregrinus C. Bauh. 99. vulgaris C. Bauh. 99. Phaseolus 98. vulgaris L. 98. phasganion PHd. 46. phasiolus Plin. 98. phasoli Matt. 99. Phoenix dactylifera L. 216, 219. Pbysalis Alkekengi L. 198. picea h. H. 219. Picea excelsa Link 219. pilosella h. H. 207, 208. pimpinella italica 7iiinor Krtb. 135 a. — 245 — Pimpiuella Anisum L. 133. Saxii'raga L. 115, 189, 198. pinaster 72 a, 161. pinos 161, 183. pinus 72 a, 161, 162, 186, 219. culta Ovid 161. domestica 162. bortorum 72a. Pinus Laricio L. 161. Pinaster L. 161. Pinea L. 161. silvestris L. 219. piper 189, 208. album 208. apium Diosk. 46. Piper Cubeba Lin. fil. 200. nigrum L. 190, 208. piperitis 104. pipinella 189. pirarios div. gen. 145, 182, 183. piraster 72 a. piretrum h. H. 198, 208. pirura 146. pirus 146, 215, 219. Pirus communis L. 145, 215, 219. Cydonia L. 116. Malus L. 144, 215, 217. salicifolia M. B. 145. pisos Maiiriscos 95, 183. Pistacia Lentiscus L. 217. pisum 96, 208. Pisum arvense L. 96, 97, 208. elatius Steven 97. sativum L. 97. pitonion Gloss. 52. plantago 189, 208, 214. Plantago arenaria L. 209. Coronopus L. 66a. lonceolata L. 189, 214. major L. 189, 208, 214. Psyllium L. 209. platanus b. H. 215, 219. plionia h. H. 208. plistolochia Plin. 63. poleium 176, 179, 180. Martis 68. poleya h. H. 208. poligonia 122a-. Polygonuni amphibium L. 208. aviculare L. 122 a", 189, 214. Bistorta L. 54. Fagopyrum L. 170. polypodium h. H. 209, 212. Polypodium vulgare L. 209, 212. Polystichum Pilix mas Rotb 202. poinarios div. gen. 144, 182, 183. pomarius 145 a. pomum 145 a. Populus tremula L. 215, 220. poreacla 181. porcillaoa Plin. 108. porios 141, 183, 185. porrum 138, 141, 176, 177, 179, 181, 182, 206, 209. agreste 142. capitatum 141, 177, 179. concavum b. H. 201. seetile 141. sectivum 141, 177, 180. tonsile 141. Potentilla anserina L. 203. argentea L. 203. reptans L. 190, 202, 209. Poterium Sanguisorba L. 135 a. portulaca 178, 199, 209. Portulaoa oleracea L. 108. sativa Haw. 199, 209. praeeocia 155. prassium Alb. M. 78. pretula 141. Primula elatior Jacq. 205. officinalis Jacq. 205. priuus 153a e , 219. proserpinale Gloss. 52. prunarios div. gen. 152 ff., 182, 183. prunarius 186. prunum 153. armeniacum Plin. 155. armenum Alb. M. 154. cereolum Colum. 153. prunus 153, 219. Prunus aeida Dum. 148 ff. Prunus aoida var. Marasca Host 149. armeniaea L. 155. avium L. 148 ff., 216. Cerasus L. 148 ff., 216. domestica L. 152 ff., 219. insititia L. 152 ff., 200, 216, 217, 219. Mahaleb L. 152 a 1 . Padus L. 216. spinosa L. 219. pseudoacorum Krtb. 46. pseudoiris Krtb. 46. psillium h. H. 209. Ptychotis coptica DC. 66. puledium 72, 183. pulegium 72, 185, 188. puleium 72, 189. Pulmonaria officinalis L. 206. purgaturia Gloss. 68a 1 - pyrethrum Apicius 52. quercus b. H. 219. Quercus Aegilops L. 147a 3 . coccifera L. 217. Eobur L. 148 a, 219. quinquefolia 189. quinquefolium b. H. 202, 209. quotanus b. H. 147, 219. rabigudium , radigudium 115. radices 113, 183, 185. radicula Plin. 84. radistria Gloss. 114. radix 2, 113, 114, 176, 179, 209. hortulana Gloss. 114. lanaria Colum. 84. Syriaca Colum. 113. * radix acori adulteriui 45. acori palustris 45. anserinae 203. argentinae 203. asari 57. bistortae 54. bryoniae 56. colubrinae 54. consolidae majoris 200. crassulae majoris 80. dictamni 68. — 246 * radix diptamni 68. dracunouli 53. esulae 199. fabariae 80. fraxinellae 68. galangae 190. junci floridi 205. junci maximi 205. lapathi acuti 61, 205. liquiritiae 206. nardi rusticani 57. oxylapathi 61. polypodii 209. 2«eudacori 45. pyrethri 198. rhapontioi 190. serpentariae majoris 53. serpcntariae vulgaris ru- brae 54. symphyti 200. telephii 80. tithyraali 199. ursi 198. vulgaginis 57. zedoariae longa 190. Ranunculus Ficaria L. 62, 202, 211. sceleratus L. 119 a. rapa 112, 113, 118, 176, 179, 209, 210. raphanum 114, 207, 209. raphanus 113, 114, 116, 188. major 115. minor 115. marinus 115. montanus 116. * rustioanus 115. rustious 115. vulgaris 115. Raphanus sativus L. 113, 209. Raphanistrum L. 114, 115. rapum 112, 113. ravacaules 110, 182. ravacaulos 110, 183. reopontico 189. Reseda luteola L. 83. reumatica h. H. 209. '" rbabarbarum monacho- rum verum 178 a 1 . Rbamnus Paliurus L. 218. Rheum Rhaponticum L. 190. Rbinanthus Crista galli L. 209. rhoeas Plin. 64, 87. Ribes nigrum L. 216. ricinus Plin. 58. Ricinus communis L. 58. riscus h. H. 219. robilia alba et grossa 97. ros Verg. 136. rosa 2, 34, 174, 188, 210. graeca Plin. 43, 174. luteola Colum. 35, 37. Mariana Bock 43. punicea Colum. 35. silvestris Alb. M. 35. ultramarin Bock 128. Rosa alba L. 36. arvensis Huds. 36. canina L. 35, 216, 217, 220. centifolia L. 34. cinnamomea L. 37. gallica L. 34, 36. moscbata Hill. 37. pimpinellifoliu L. 37. rubiguiuosa L. 35. sempervirens L. 34. rosarius 35, 36. rosas 34, 183, 185. rosinariuuiii 136, 183. rosmarinus 136, 185. Rosmarinus officinalis L. 136. ros maris Ovid 136. rubea h. H. 209, 210. major 82. minor 82. rubia Plin. 3, 82. Rubia tinctorum L. 82. Rubus 199. Idaeus L. 156. rumex 61, 178. Rumex 211. Acetosa L. 197. aquaticus L. 129, 178a'. Hydrolapathum Huds. 178a'. obtusifolius L. 61, 115, 205, 207. Patientia L. 178 a'. Ruscus 177 a'. aculeatus L. 124, 177a'. Hypoglossum L. 177a', 189. Hypophyllum L. 177 a 1 . rustica b. H. 199, 210. ruta 2, 69, 176, 178, 180, 185, 188, 189, 210. Ruta graveolens L. 69, 210. rutam 69, 181, 183. sabina 81. sagmen 78. salix h. H. 219. Salix Caprea L. 219. Salsola fruticosa L. 85 a, 199. salvia 2, 133, 185, 188, 210. romana 73. Salvia calycina Sibtb. 133. Horminum L. 134. officinalis L. 133, 210. Sclarea L. 134, 200, 210. triloba L. 133. salviam 133, 181, 182, 183. Sambucus Ebulus L. 197, 201, 203. nigra L. 217, 219. sampsuchum Plin. 135. sampsucum Colum. 135. sandala 164. sandix 83. sanguinaria 122 a 3 , 189, 214. sanguinarius h. H. 219. sanicula h. H. 210. Sanicula europaea L. 210. Santolina Chamaecyparis- sus L. 75. santonica 75. saponaria Alb. M. 84. Saponaria officinalis L. 84. sarco h. H. 210. Sarotbamnus scoparius Koch 218, 219. sataregia 185. satereia h. H. 135, 210. saturegia Alb. M. 135. Satureja bortensis L. 135, 210. satureiam 135, 176, 178, 181, 182, 183, 189. savinain 80, 81, 181, 182, 183, 189, 219, 220. — 247 — saxifraga 189. Saxifraga granulata L. 190, 210, 212. saxifrica h. H. 210, 212. soalonia Gloss. 16, 140. scalonias 139, 140, 182. seamphonia, soampina h. H-. 209. scandula ed. Diool. 164. scariola 105. scavina h. H. 210. Scilla 81. Scilla bifolia L. 39. maritima L. 81. Scirpus lacustris L. 207. sclarea 188. sclareiam 134, 182, 183. scolopendria h. H. 204. * scolopendrium 204. Scolopcndrium vulgare Sm. 204. scolymus Plin. 121a. Scolymus kispanicus L. 121a. maculatus L. 121a. scordion , scordon Gloss. 143. scorzonera 123. Scorzonera hispaniea L. 123. scylla 81. secale 165, 167 a. Seeale cercale L. 165, 169, 211. sedum Plin. 79. Sedum acre L. 79, 201. purpureum Link 80. reflexum L. 135 a. Telephium L. 79. segetalis Diosk. 47. semen adoreum 163. * semen ammeos eretici 66. ammeos veri 66. ammeos vulgaris 66. cataputiae majoris 59. endiviae 105. liesperidis 42. junci floridi 205. liui h. H. 206, 211. psyllii 209. ricini 59. scariosae 105. seseleos 65. * semen sileris montani 65. sinapis 211. violae damascenae 42. violae matronalis 42. semperviva h. H. 79, 204, 211. sempervivum 15. Sempervivum tectorum L. 15, 79, 204, 211. senecio 103. senecium 103. septegrania Gloss. 58. serpentaria 54. serpentaria Alb. M. 53. serpentina 52. serpillum h. H. 209, 211. serpyllum 135, 178. servilla Krtb. 119. servillum Krtb. 119. Sesamum indicum L. 96a 2 . Orientale L. 96 a a . sicale ed. Diocl. 165. sigilis 169. sil Plin. 65. siler montanum Alb. M. 66. Siler montanum Crautz 65. silicia Plin. 82. siligo 163, 168, 169. siligo h. H. und Alb. M. 169, 211. siliqua Colum. 82. siliqua 146. Graeca 146. siliini 65, 183. silus Gloss. 65. montanus Gloss. 65. sisileus Gloss. 65. sinape 108, 183, 211. sinapi 108. sinapis 108, 180, 211. Sinapis alba L. 108, 180a 4 . arvensis L. 115, 211. nigra L. 108, 211. sinza h. H. 211. siser 117, 118. erraticum Plin. 118. sativum Plin. 118. sisimbria 185, 197, 211. sisimbrium 103, 176, 177 a. sisimbrium 70, 183. sisymbrium 71, 75. sisymbrium alterum Diosk. 103. Sisymbrium Nasturtium L. 103. Sium Sisaron L. 118, 203. smilax hortensis 99. smyrnion 121. Smyrnium Olusatrum L. 120. 177 a 4 . perfoliatum Hill. 177 a 4 . Solanum Plin. 143. vesicarium 198. Solanum bumile Bernh. 143. Melongena L. 143. nigrum L. 143, 201, 207, 211. villosum Lam. 143. solata 144. solatrum 144, 207, 211. Solidago minor Gloss. 44. solsequia 106, 107, 182, 189. solsequium 106, 183, 211. minus 107. Sonchus asper L. 105. sorbarios 147, 183. sorbarius 186. sorbum 147. soi'bus 147. Sorbus aueuparia L. 148, 218. domestica L. 147, 216, 220. sparagus Alb. M. 126. sparga 189. Sparganium ramosum Huds. 46 a 2 - spelta 164, 167 a, 169,211. sphacos Plin. 133. spica h. H. 211. nardus h. H. 212. * spica nardi 211. spinaeliia Alb. II. 130. spinacia 130. Spinacia oleracea L. 130. Spinae h. H. 219, 220. sponsa solis 106, 106 a 2 , 107. squilla Alb. II. 81. sqillam 81, 183. Stachys germanica L. 68 a. staphylinus 117, 118. sticados 136. stignus h. H. 201, 212. storax h. H. 212. stramonia h. H. 212. 248 — strignum, strignus 144. stycados 136. Styrax officinalis L. 212. : " summitates meliloti 175a 1 - suriace 98, 177. syrnphytum majus Krtb. 200. Syrnphytum officinale L. 200. tanacetum 189, 209, 213. Tanacetum Balsamita L. 70, 73, 197, 210. vulgare L. 74, 209, 213. tanacipan 74. tanazita 3. tanazitam 74, 181, 183. tanezatum 74, 182. tasia Gloss. 159 a. taxus h. H. 220. Taxus baocata L. 220. telephion Plin. 79. Teucrium Chamaedrys L. 189, 196, 202. tharchun (arab.) 51. thus h. H. 213. masculinum 189. thymbra 135. thymum 135, 178. thymus h. H. 213. Thymus vulgaris L. 135, 213. Serpyllum L. 209, 211. tilia h. H. 220. Tilia europaea L. 220. timbra 135. tinus Plin. 48. tiphe 163. tithymalus 58. major 58. tormentilla 189, 213. Tormentilla erecta L. 189, 198, 201, 213. tragopogon Plin. 122. purpureum Matt. 128. Tragopogon crocifolius L. 123. porrifolius L. 122. pratensis L. 123. tremulus h. H. 215, 220. tribulus 35, 217, 220. Trifolium pratense L. 200. Trigonella Focnum grae- eum L. 81, 202. tritieum 162, 167 a, 169, 213. Tritieum dicoecum Schrank 163. monocoecum L. 163. Spelta L. 163, 169, 211. vulgare Vill. 162, 169, 213. turiones 178, 179. tussilago Plin. 60. Tussilago Farfara L. 60, 204. Petasites L. 60. Typha sp. 201. Vaccinium Myrtillus L. 213. Valeriana officinalis L. 201. venerea Diosk. 46. vepres h. H. 213. Veratrum album L. 208, 210, 211. Verbascum Thapsus L. 198, 214. verbena 78, 213, 215. verbena Alb. M. 78. Verbena officinalis L. 78, 213, 215. verbenaca Plin. 78. uetonica Gloss. 77. vettonica Plin. 77. ugera h. H. 213. vibex h. H. 215, 217, 220. Viburnum Lantana L. 218. Tinus L. 48. Vicia Paba L. 100, 202. sativa L. 214. victorialis femina 47. longa 47. mas 47. rotunda 47. vimina h. H. 220. * vinca 177 a 1 . pervinca 177 a 1 . Vinca major L. 177a 1 . minor L. 177a '. vincatossica 189. Vincetoxicum officinale Mönch 190. viola 39, 175, 213. alba Plin. 40. croeea Alb. M. 40, 41. viola lutea Krtb. 41. lutea Plin. 41. matronalis Diosk. 42. nigella Walafr. 40, 188. nigra Verg. 40. pallens Verg. 40. purpurea 40, 174. vera Alb. M. 40. Viola odorata L. 40, 213. Thessala Boiss. et Sprun. 40. virgo pastoris Alb. M. 122. virgo pastoris Mat. Silv. 122 a*. viscum piri h. H. 207, 213. Viscum album L. 207, 213. uismalva Gloss. 64. viticella Alb. M. 5fi. vitis 157, 220. alba Plin. 55. alba Alb. M. 56. nigra Plin. 55. * vitis alba 56. Vitis vinifera L. 157, 220. vitrum Caes. 83. vittonicam 5, 77, 182. Ulmus campestris L. 151, 217. ulpicum 142, 143, 177. Ulva Lactuca L. 177 a". ungula caballiua Alb. M. 57. unio Colum. 3, 139 a, 140. uniones 139, 140, 183. Urtica 88, 176, 177, 180, 213. ardens h. H. 213. graeca Alb. M. 88. urens h. H. 213. Urtica dioica L. 88. 213. pilulifera L. 88. urens L. 88, 202, 213. usteralis 71. waisdo 83. uva canina 144. lupi Alb. M. 144. lupina 144. uuarantia 82. warentia 3. warentiam 82, 183. uuasdus 83. vulgago Gloss. 56. — 249 — viilgigina 56, 183. xiphion Plin. 46. yreos 45. ysophus, yssnpus h. H. 205. ysopus 137. zaduar 189. zea 163. Zingiber officinale Rose. 190. zinziber h. H. 205, 215. zion 16. zizania 65, 209, 216. 3. Register der griechischen Pflanzennamen. Bemerkung: Die neugriechischen Pflanzennamen sind nicht besonders kenntlich gemacht, da manche von ihnen mit den altgriechischen ganz übereinstimmen. — Der Artikel ist durchweg fortgelassen. dßpöxovov Theophr. 74. üfipev Diosk. 74. 6f|\u Diosk. 75. örfY°üp la 92. trfxuvdpct 121. crfpioßpouoi; 166. dYpioYevvr|ua 166. dfpioXdxavov 179. dYpioaeXivov 120, 177 a". deßuuov 15, 79. Vifa Diosk. 79. dZouudTd 107. äiY(\u)MJ 166, 167 a. arfÖKepux; Diosk. 82. dipa 166, 167 a. ÜKa\r|(pn 88. ÖKaMcpri 88. aKopov Diosk. 46. dxpeuövei; 178. dKpöbpuov 178 a 4 , 179. dXOaia 63. dXicpaaxr|d 133. äudpaKov Diosk. 135. dudpaKoq Theophr. 135. äudpavToi; 174. dudpav9ov 174 a. duui Diosk. 66. duireXöirpaaov 141 , 142, 176a 1 , 179, 181. öuireXo; 147. XeuKr| 55. ueAouva 55. äuirrbaXa 158. duuybaX^a Diosk. 158. äuuYbdXri Theophr. 158. d|ttuxbaXii Theophr. 158. d|aufbaXnd 158. duuYbaXov Diosk. 158. dvbpdcpaSi«; 127, 176, 178, 180. dvbpdxXa 108. dvbpdxvri 108, 178, 181. dvnOov 132, 176, 179, 181. £a0iöuevov Diosk. 132. äviaov 133. dvribia 105. dirapivri 10, 60, 175. dmbnd 145. dmbia 145. ämov 145. ämoc; 145. dpYeuihvn Diosk. 64. dpiYCtvoc; 178a ". dpiöToXoxia 57. äpKeiov Diosk. 59. äpKeuOoi; 81 aj, 181. üpTeuiaia Diosk. 76. dpTuuara 178, 181. daapov Diosk. 56. dairdpaYO? 124, 180. eXeio? 124, 180. öpeio.; Athen. 124. ireTpaioi; Diosk. 124. dairpdYKa6a 121 a. döirpOKxi 62. drpdqpaEi? Diosk. 127. dcpidivi 64. dcppocTKÖpobov 142, 177. äxXabtid 145. dxXdbia 145. dxpdi; 145. dvyivGiov 75, 181. ßavnd 47. ßdKxap Diosk. 56. ßdKxapi? Diosk. 56. ßdXavoc; 148 a, 159. Aiö? 159. aapbiavri Diosk. 159. ßaXcaicmov 35 a 3 . ßaXXdj-rri Diosk. 78. ßaöiXiKÖv 180 a' J . ßaaiXiKÖ? 134. ßdra tijaepa 156. ßarpdxiov 119 a. ßeXavibio 148 a. ßepiKOKoc 155. ߀plKOKKa 155. ߀plKOKKT|d 155. ßepücouKa 155. ßnXiov Diosk. 60. ßioX^TTa 40, 41. ßiffeva 152. ßXiixov Diosk. 129. ßXvra 129. ßXixov 129, 180. ßöXßo? (?b0jbiuo<; Diosk. 38. ßoTdvn, iepd 78. ßoÜMpai; Theophr. 82. ßoÜKepuK; Diosk. 82. ßouvid? 112, 113, 176, 179. ßoO<; 147. KÖffxa;, köoxo? 73. — 252 — KOUKKld 100. KouKKouvdpcut; 161. KOUKKOUVapn« 161. KOUKKOUVCtpia 161. Kouxoußai 140. Kouffßapä.; 133. KpafißadTrapcrfoi; 180. KpdMßn 15,108,111,176,179. niaepoi; Diosk. 108. Kpdveia Theophr. 150. Kpavi'a Diosk. 150. Kpi XeuKÖv Hom. 164. eüp\jq>ue\; Hom. 164; KpiGdpi 164. Kpi9>i 164, 167 a. Kplvov 33, 174. ßamXiKÖv Diosk. 33. Kpivo; 33, 43. Kpiö? 101. KpO|U|UÜbt 140. Kpon^übio mKpd 140. Kpöwwov 137, 140, 176, 177, 180. axiaxöv Theophr. 140. KpÖTUUV 58. Küa^? 96 a 3 , 100. k\\r}v\K6<; Diosk. 100. Kubwvr|d 146. Kubojvia 146. Kubihvia 146. KÖp.ivo 131. kühivov 131, 178. ßaotXiKÖv 66. finepov Diosk. 131. Kuvdpa 121, 175, 178. KÜÜV610V 210. XaOoüpi 96. XaOupü; Diosk. 58. Xa^dvri 108, 180. XdiraGov 61, 178, 180. Xd-rma Diosk. 60. Xdxava 108, 175, 176, 179. cq-pia 104a, 179 a 1 . Y€pp.avtKd 110. vinepa 179 a 1 . Xaydva 108, 180a 1 XeßdvTa 136. Xeßoubid 127. Xefpiov 33. Xembiov Diosk. 103. Xeirovrid 127. XeTrroKdpuov 160, 161. Xe-nroXuxavov 179. XeuKÖiov 40, 175. Hi'lXivov Diosk. 41. Xißavos 136. c#r,v 190. Xißavwn? Theophr. 136. Xißavwrü; Diosk. 136. Xißavwxöi; 136. XifuOxiKÖv Diosk. 66. Xivdpi 85. Xivapöcnropoc; 85. Xivov 85. Xößia 98, 175, 176, 177, 180. Xöin|aa 159. Xuxvi? 43, 174. 0"Tecpavw|iiaTiKr| Diosk. 43. [aaibavö 120. Haivxavöi; 120. laaKebovfiai 120. (.laXdßaOpov Diosk. 179 a 2 . |uaXd X ti 127, 128, 175, 180. Kriiteuxri Diosk. 127. |LiavT2oupdva 135. |javTr)Xiba 42. HdpaOpov 132, 176, 178, 181. (.lapaOpöairopog 132. ludpov 180 a 6 . luapoOXi 104. laaupoKoiiKKi 132. Haupoa^Xivov 120. |.iaupoat ! |0"a|.iov 132. Haupöxoprov 143. HeXdvGiov Diosk. 132. ILieXiXuuTov 175. lueXiXujto? Diosk. 175 a'. |aeX(fjr|Xa 145. HeXtvr, 165, 167. ILieXiaaöcpuXXov 137. l\ev&i<; 40. |aeo"TtiXr|d 148. la^cmiXov 148. ludcmouXa 148. ItiiiKwv 64, 175. d(ppuibr)i; Diosk. 86 a s . fiiaepoi; Diosk. 64. "HpaKXela Theophr. 86 a 3 . poidq Diosk. 64. W\\4a 144. |ur|Xr|d 144. HfiXov 144. dpiueviotKÖv 155. Kubdiviov 146. irepcrtKÖv 154. crxpouGiov 146. (jr|XoiT^irujv 93, 181. nivGa Theophr. 70. laivOri Gloss. 73 a 1 , 176,178. |Uio"öbouXov 180. M.oX6xa 63, 127, 176, 180. laop&x Diosk. 156. (Lioprioc 156. luoüpa 156. Houprid 156. laoüanouXa 148. p.udKav6a 124. |uudKav6o<; 124. u.u|5pf<; Diosk. 126. |uupoivr| 48. äYpia Diosk. 177a 1 . ILiupxrid 48. vdpbo? äypia Diosk. 56. vdpKiaaoi; 37, 175. vdmj 108. vepoxdpbanov 103. vepoKoXoKuOid 89. veponoXöxa 63. vTOndxa, öVfpta 143. Eivö^oupa 156. Sicpiov 38, 43, 46. Eupt? Diosk. 43. öa 147. ö'TX vt l 145. ola, oöa 147. ö'Xupa 163, 166, 167 a. ö-mhpa 145 a. öpiyavii; 180. öpixavov 178, 180. öpiyavoc; 178 a 2 . öpiaevoi; 177. öpiuivov Diosk. 134. öp|.uvov Theophr. 134a 1 . ö'poßoi; 96 a 3 . OffTTplO 101. ouov 147. öqnoffKÖpobov Diosk. 142. •ndvaKE^ Diosk. 67. TtavxZdpia 129. irairapoüva 64. uapG^viov Diosk. 62. TraanvdKa Diosk. 117. Treirövia 93. — 253 — irdirwv 93, 175, 178, 181. äfpio? 55 a. itepiöTepediv üimo? Diosk. 78. irexacriTrii; Diosk. 60. •n-eTpoatXwa, pupuibid 120. rrtTpoaeXivov Diosk. 120, 177. tteOkii, iipepoc; Thcophr. 161 . KWvoqpöpo«; Theophr. 161. irt'iTavov 69, 176, 178, 180. Kr)ireuTÖv Diosk. 69. irtKWia 95. iriKpaYYOupid 54. TTiKp66avo<; 74. triKpo|LiUTbaXr|d 158. ma6<; Theophr. 95. •m-ruibgi; 161. ttituc; Diosk. 161. TrXaTed 59. ir\aTU|aavTu\iba 59. ir\eio~To\oxeta Plin. 63. uoXueiboi; Diosk. 137. Troupv£\r|d 153. irpaiKÖKia 155. Tipdffa, rd 141. trpdffiov 77. p^Y« Diosk. 78. piXav Diosk. 78. trpaaoKdqpaXov 177. irpdaov 137, 141, 176, 177, 179. Koprov 141, 177, 180. KeqpaXujTÖv 141, 179. Trptvoi; 217. irpoodmiov Diosk. 60. irpoawTU? Diosk. 60. irpoüpvri Theophr. 153. TToEdpi 49. irüEoc; Theophr. 49. uüpeOpov Diosk. 52. itupöi; 162, 167 a. äypioi; Diosk. 62. pabiicia 106 a 1 . fijuepa 105. paißai«; 112. pairdvi 113. pacpavibei; Gloss. 114. pacpavi«; 113. ÖYpia Diosk. 114. pdcpavoq Theophr. 108. pdcpavo? 114, 179. peßiOiu 101. plYavri 178 a-'. piZdpi 82. poßWia 101. pobdKiva 154. pobaKivrid 154. pöbov 34, 174. poid^ Theophr. 64. pÖKa 107. poui L. ■Utiulok IffHdA