-- &M? : -'V < - "■ •'.:,■:.;:■■ '.':-:.v W$3m$W' "■' R MUSEUM OF VICTORIA 36386 ZUR KENNTNISS DER D E S ZUPFERS AITD STEXHS A M WESTLICHEN ABHANGE DES URALS. \06 B E ■■■■•>• ZUR >■ a .•■• ■*« •':A AG DER *ara anise? en Mfc^m*** DES STOFERSAlTDSTEEHrS AM rotstlktyot 2lbf)cmgc bes Mxals. von J3r. 8tepl)an Uutovgct, Professor P.O. an der Kalserlichen Unwersitdt zu St. Petersburg, Mitglied der Kaiserlich-Russischen Miner ah gischen Gesellschaft ebendaselbst, und der Kaiser- lichen Naturforschenden Gesellschaft zu Moscau. Mix VII Steindrucktafeln. 5©o- Herausgegeben von der Mineralogischen Gesellschaft. S^ PETERSBURG. GEDRUCKT BEI N. GRET5CH. 088& Zum Druck erlaubt, unter der Bediiigung, dass nacli Abdruck dieses Werkes, die ge- setzliche Zahl der Exemplare der Censur-Comitat eingesandt werden. St. Petersburg 3 den 23 Februar 1838. A. Kryloff, Censor, .V BEITRAG DER ORGANISCHEN UEBERRESTE DES rETFFBRSAWDSTBXHS AM WESTLICHEN ABHANGE DES URALS. Die hier beschriebenen Thier- und Pflanzen-Ueberreste stammen sammtlich aus der am westlichen Abliange dcs Urals, in den Gouvernements von Perm, Orenburg und "Wjalka se.hr ausgebreileten Sandsteinformation , die icb, soviel es sich aus den von mir beobaelitelen Stufen, und den bis jetzt bekannten, ubrigens fragmentarischen Noli- zen, besonders aber aus dem geballvollen Werke Her" mann's *) entnehmen lasst , zu der von DAubuisson **) aufgestelllen Kohlensandsteinformation recbnen muss. Die diese KupfersMndsleinformation ausmachenden Glieder sind folgende : Steinkohlen , Sandslein, Thonschiefer und mergelichter Thon. Von den erstern besitze ieh selbst *) Bened. Fr. Joh. Hermann's Versuch einer mineralogi- schen Beschreibung des Uralischen Erzgebiirges. Berlin u. Stettin. 1789. 8° zwei Bande. ":**) 7. F DAubuisson de Voisins, Traite de Ge\>gnosie. 1819. Strasbourg et Paris. 8° deux vol. i 1 keine Probcn; gleichfalls uber ihre Schlehtung unci die iibrigen geologischen Verhallnisse findet man nirgvnds erne umslandlichere Narhrichl'; so viel ist es ausgemachl, dass die nicdrigeren westliehen Abhange des Urals hie und da grosse Nesler von Sleinkohlen beherbcrgen. Noch neulich wurde eiti Sleinkohlenlager in der Nahe der Kyselowschen (Kbi3e^eBCKifi) Hiiilen , tlen Herren Lazareff gehorend, enldeckt , und eiuige Pioben der gelehrten Comilat des Berginstiluts zur naheren Prufung mitgelheilt. Laut dem Bi-iichte *) daruber, besitzen diese Sleinkohlen folgende Ei so wie audi Kuollcn weissen und roUibchen Thons, sind ebenfalls haufig. — Alle Abanderungen dieses Sandsteines siiifl mehr oder weniger von grtinem Kupferoxyd dtirch- il run gen: die lockeren, feinkornrgen sind es durchgaugig, daher baben sie gewohnlich eine gleicbmassig gra^griine Farbe; die derberen — nur stellweise ,. und man siebt in ibren Rissen, so wie audi zwischen den Schiebten, B!u- men von Allaserz, Kupferblau, und bisweiien etwas Fahl- erz. Stellwerse ist der Sandstein ausserst arm an Kupfer- oxyd r bat dann eine grauliche Farbe,. und en I halt gleicb- massig vertheille kTeine Korncben werssen Kalkes. — Glim- merblaltehen erblickt man sebp sellen. — Die Sehichten des kupferhaliigen Sandsleins weehseln nicht sellen mit rothen eiseiioxydhalligen Sandschichten ab. Der Tbonsebiefer ist meislens diinnblatterig, zuweilen audi ziemlicb fesl, strichweise schwarzlich und aschgrau. Blauer und grtiner Kupferoxyd farben seine Masse sdten durchgangig, sondern sie haufen sich zwischen seinen Blat- ter n reicblieh an, und geben ilim ein gestreifles Anseben. Feine ; der Schichtnng meislens parabellaufende Adern von Kupferkies, siebt man fast in jeder Stufe. An Koble ist der Thonscbiefer nodi reichhalliger als der Sandslein; dieselbe ist enlweder gleichraa sig seiner Masse beigemengt, oder sie hauft sich zwischen seinen Schiebten in Form feiner Blaltchen, oder eines russabnlichen Pulvers an. Eisenocher und schwefelsaurer Kalk bilden oft einen feinen Auflug zwischen den Schiebten. — Dieser Thonscbiefer gebt, an der Granze mit dem Sandsteine, zuerst in einen weichen, mergelichten, dann in einen sandreicben Thon, imd zu- lelzt in den Sandstein selbst iiber. Diese Formation liegt auf den unteren Abhangen der Grar.il- und Kalk-Gebirge, erstreckt sich in die Thaler, wo sie fast alle kleinere Fliisse der Gegend begleitet, und auf den Ebenen wellenformige Anhohen, und niedtige, abgerundete, naeb Sewer gin *) selten iiber 30 Faden (210 Fuss) sleigende Hiigel bildet , die seit undenkbaren Zeiten vielen Nationen als reiche Knpfermagazine gedient baben, und noch jelzt fast uberall auf den Kupfersandsteiu auf" resell nrft warden. Was die Aufeinanderfolge der Schichten anbetrifft, so find en wit* bei Hermann **), dass die lifer der Kama, bei der Einmundung des Flusses Belaja , folgende zei- gen: 1) sebwarze Dammerde, mit Thonscbichlen ver- mischt; 2) kupferschiissiger grunlicher Sand; 3) schwar- zcr Schiefer mit Quarzadern; 4) rother Thon; 5) kupfer- sebiissiger Sand, und 6) das edle Kupferflolz. Die Mach- tigkeit dieser verscbiedenen Schichten ist bis jetzt nur in Betreff des kupferhaltigen Sandsteins, als Gegenstand des Erzgewinnes, naher bekannt geworden : sie variirt, nehm- Jicb, von der Dicke eines Zolles , bis zu der von 6 bis 1 fuss ***). Ausallem eben Gesaglen ergiebt sich, dass diese Forma- tion, aller Wahrscheinlichkeit nach, eine Kohl ensand stein- formation^ im engeren Sinne des Worles, ist, und nicht, wie *) Ceeepzims, Oitlit* MHHepa^rorHHecKaro 3CM.ieonHcaHi* PoccificKaro rocyaapcTBa. C. IleTepSypri. 1809. 2 Hacnr. 8° (Versuch eiuer mineraiogischen Erdbeschreibung des Russischea- Keichs). Band I. Seite 80. § 12< **) O. 1. J. Seite 230. ***) Ibid. II. Seite 6. man bis jetzt mit dem beruhmten TVerner annahm, der so- genanute rothe Sandslein. Ihr ausnehmcnder Reich thum an Uebeireslen von Farren, Calamilen, Knonia, verschiedenen Baumstammen, u. d. g., so wie audi der Umstand, dass die- selbe kein hohes, felsigles, zusarnmenhangendes Gebirge bil- det, und bald von Gyps, bald von muschelieiehem Kalk un- terbroehen wird, bestiitigen nocb mehr diese unsere An- sicht *). Da aber die Umstande, die die Bildung der For- malionen in verschiedenen Localilaten begleiteten, nie ganz gleich ausfallen konnten, so gestaltelen sich auch die For- malionen inelir oder weniger verschieden. Auf dicse Weise hat auch die Sandsteinformation des westliehen Abbangesdes Urals manche Eigenthumlichkeilen, die dieselbe von den Kohlensaiidsteinformationen des westliehen Europas bedeu- tend unlerscheiden. Es ist nicht m« hr das Eisen-, sondern das Kupfer-Oxvd, welches ihre Schiclilen durchdringt, was nur davon herriihrt, dass die benachbnrlen Erzgebirge des Urals, dessen Triimmem die Sand>teine derselben ihren Ursprung zu verdanken haben , an Kupfererze so ausneh- mend reich sind. Jedoch ist dabei das Eisen nicht ganz ausgeschlossen, und wir finden hier, obgleieh weit sellener, Sandsteine und Thonarlen , die von rolhem Eisenoxyd durchdrungen sind. Ueberreste der Saugethiere, die in den Thon- und Sandslein-Schichlen nicht Sparsam vorkommen, sind gleichfalls dieser Formation eigenlhiiinlich , und beslatigen nur, was iibrigens schon aus den ohenhenannten *) Der Professor Rose aussert sich, im I. Bande der Reise nach dem Ural, dem Altai, und dem Kaspischen Meere, Seite 115. uber den Kupfersandstein folgendermassen : die Kup- fererze, welche hier gewonnen und verschmolzen werden, sind die sogenanuten Sanderze, die in dem altesten Flotzsandsteine, dem weissen Liegenden brechen* Pflanzenresten hervorgeht ; dass die Formation sicli auf festem Lande, nur in einer sumpfigen Gegend, oder hoch- stens in der Nahe seicbter Mcerbusen, gebildet bat. Dieser Annahme scbeint nur das Vorhommen eines krebsarttgetl Thieres, aus der Gattung Limixlus , welches bekanntlich ein Meerlhier ist, zu widersprecben; aliein man weiss, dass diese Krebse ofters an's Land kommen, und gerne auf san- digen Ufern berumlaufcn; sie konnten sogar durcb die Wellen ausgeworfen, und in der bald darauf entslandenen Sandscbicbt begraben sein; und so bebt sich die Einwen- dung von selbst auf. Der Professor Rose sagt (a. a. O Seite 116 und 117), dass «im Sandsleine aiu h zuweileu Ueberreste von Fiscben vorkommeu»; es ware daher sehr wicbtig zu wissen ob es Meer- oder Suss wassef-Fische sind> leider aber besilzt keine der biesigen reichen Sammlungen dergleichen Ueberreste. Das Vorkommen der Saugelhieriiherresle in dieser Formation, die zu den sogenannlen secundaren gehort, lie- fer!, neb>t dcm von Dr. Ruck/and *) im Scbiefer bei Slo- nesfield gcfundenen Unlerkieferknochen einer D/delphis, den trelfendsten Beweis der Unrichtigkeit der allgemeinen Meinung, nach welcher die Saugelhiere spaler als alie ubrigen Tbiere entslanden sein sollen, dass dieselben neuere Geschopfe sind, und dass man ibre Ueberreste nur in den aufgescbwemmten Lagern und bocbstens in den terliaren Gebirgen finden kann. Diese Meinung grmidet sich auf der niebt weniger willkuhrlich aufgestelhen Hypothese, laut der alle organischen Gebilde unseres Planelen sich nach *) BucUand r s Geology and Mineralogy, considered with re- ference to natural theology. London 1837. Yol. 11. PI. 2. fig. A und B. tind nach, von den einfaclieren bis zu den lioheren, in eros*en Zwischenraumen der Zeit, entwiekelt haben sollen; die Erde soil anfanglich pur mit Pflanzen bedeckt gewesen sein; erst spater sollen die Wasserlhiere, danu niedrigere Land! hie re, und zuletzt Landsaugethiere entslanden sein. Belraehten wir aus dem allein richtigen physiologischen Gesicbtspunkte die Lebensprozesse des organisehen sowohl als unorganisehen Theils unseres Planetcn , so gelangen wir leichl zut Ueberzeugung, dass die primitive Entwicke- lung neuer Geschopfe, besonders der so hoch organisirten Sangelhiere, nur so lange vor sich gehen konnte , bis die Erde ihre voile Fntwickelung erlangt halte, d h. bis die- selbe in verschiedene individuelle Organismen. zerfallen war. Land- Luft- und Wasserbewohner, fingen ihre Exi- stenz, als solche, als Individuen, nur von dem Momenle an, da Luft, Erde und Wasser sich schon vollkommen ge- bildet, und von einander geschieden halten. Woraus und wie ha lien neue Landsaugethiere enistehen konnen, wenn die abgetroeknete Oberflache der Erde, schon vorher mit Gewachsen und niedrigercn Thieren belebt ware? — Der Weo- der primitiven Bildung ware ja dann nur fur Para- siten und die Infusionslhierehen offen gebliebcn. Zur Analise der Thier- und Pflanzen-Ueberreste uber- gehend , lialle ich mich fiir angenebm verpflichtet, den sammtlicben gelebrlen Mannern, deren Naluraliensamm- lungen mir zu dieser Abhandlung offen slanden , so wie aueh dem Ilerrn Director des Kaiserlichen Gartens, Staals- Ralh Fischer Excellenz, und seineu Gebulfen, den Herren Doctoren Meyer und R. p. Trautvatter , durch deren Giite die reicben vvissenscbaftlichen Hulfsmittel des Gar- tens mir zu Gebote slanden, bier mcinen Dank abzustatten. Die naehfolgenden Abbildungen sind fast alle von einem meiner wissenschaftlichen Zuliorer auf der Universilal, clem Herrn A. p. LessneffsKy , nach der Natur gezeichnet worden. •— S. Kutorga, St. Petersburg, den 5ten Marz, 1858. 1. BniTiiopus *) pr isc us Mihi. In unserer Zeit, wo die Osleologie, besonders in Folge tier unubertrefflichen Leistungen G.uHer*s, auf feslen Geselzen der Coexistenz tier Skelelltbeile gegriindet ist, wircl es keinen Nalurkundigen befrtmden, wenn ich nnch einem einzigen, scheinbar unlndcutenden Ueberresle cine neue Thiergatlung aufsieile. — Dieser Ucberrest (T.if. 1), ncmlicb, ist der unlerc Theil ties Oberarmknocheus lin- ker Seite, gefunden in dem Knpfersandsteine des Gouver- nements Perm, und der biesigen mineralogiscben Gesell- scbaft von dem Herrn v. Dernidoff^ nebbt anderen Natn- ralien , mitgetheilt. Der Knochen ist sebr scbwer, vollkornmen pelrificirl, in einen barten, bellklingenden , gelblicbgranen Kalkstem vervvandelt, so dass die lamellose Knoehentextur nur ail der lamina vitrea, und den unmiitelbar darunler liegen- den, mehr oberflacblichen Tbeilen, zu sehen ist; die inneren Tbeile aber baben ein steinartiges Gefiige, an dem sicb die longitudinale Richtung der organ iscbm Knocbcnfascrn nur mil Iliilfe ciner Lupe erblicken lassf. Die inneren Wande aller Risse sind mit flechtenformigeu schwarzen Dendriten ausgeziert, und obgleich der ganzc *) Bp?$ov die Schvvere, Hover der Fuss. 10 Knochea in ehun llionreielien Kupfersandstein eingehiillt war, so ist er grosslen Theils nur oberflachlich , unci an porosen Gelenkhocker gar nicht, vom Kupfergriin gefarbr. Das am meisteri ins Auge fallende Kennzeichen dieses Knochens, ist das grosse ovale, iiber dem Condylus in- terims stehende Loch, welches zum Durchgange der Ar- teria ulnaris diente. Dasselhe fsndet Stall an den Ober- armknochen nur einiger mil Griffen versehener Sauge- thiere, nnd namentlich : bei den Seehunden , einigen fossilen Barenarten, einigen jetzt lebenden kleineren Arten der Linneischen Gattung TJrsus , wie U. gulo, U. rneles, U. lotor, gleichfalls bei der Vherra nasua , alien Mar- dern, Fischotlern , Civetten, Lowen, Beutelthieren, den Affen der neuen Welt, so \vie auch bei alien Edentaten, den 'Brady pus und das Megatherium ausgcnommen, die diese Oeffnung nicht haben. — Die breilen, zugleich flachen Candy li , und der sehr zusammengedriickte, unten beinahe schnrfe processus trochlear is des Ueberrestes , liefern Merkmahle , die cinzig und allein den unteren Theil des Oberarmknochens aller Edenlalen so bestimrnt charaklerisiren, dass es durchaus unmoglich ist, ihn mit dem aller iibrigen oben benannten Thiere zu verwechseln. Das zu bestimmende Thier gehorle , folglich, unler die Ordnung der Edentata Cuv., und, Letrachten wir seinen Ueberrest noch naher , so werden wir uns uber- zeugen, dass dasselbe mit keiner der bis jetzt bekannlen lebenden und fossilen Arlen dieser Ordnung vollkommen liberetnstimmt, und dass es sogar als Typus einer neuen Gatlung dienen muss. — Das schon erwahnle foramen condyioideum internum steht sehr hoch iiber dem con- dylus interims, beinahe am unteren Ende des Korpers des Oberarmknochens, indem es bei alien Arten dieser 11 Ordnung sehr niedrig an der Seite liegt, und nur bei den Gurlelthieren (Dasypus) *) ist seine Lage etwas holier. Dieses hat semen Grund darin, dass die beiden condyU des fossilen Ueberrestes weit weniger, als bei alien iibri- gen Arten (den Ai ausgenommen), nach aussen hervoi- ragen, oder, was dasselbe ist, mehr abgerundet, nnd nach innen eingedriickt sind , wobei das Loch sich, na- tiirlicher Weise, nach oben und innen begeben mussle.— Was das Verhaltniss der beiden Gelenkhocker zn einandcr anbetrifft, so ist es im Ganzen dasselbe wie beim Ai, indem der innere weit dicker, und doppelt soviel hervor- ragend, als der aussere ist; uber diesem letztern aber erbebt sich ein dicker, wenig hervorstehender, ifich gleich am oiiiera Theile des Korpe.s desOberarmknocbens verlieren- 1 der Kamm, der dem aussern Gelenkhocker des Bradypus ganz abgeht, bei alien ubrigen Edenlalen aber, jedoch breiler und langer entwickelt, ziigegen ist, so dass die Dasypus in dieser Hinsicht unserem Thiere am nachsten stchen. Die : Basis dieses Kammes ist, sehrage von oben nach unten, mit einem cylindriscben Kanale durebbohrt, der an seineu I beiden Enden in flacbovale Gruben ubergeht, und einc \ Arlerie, wahrscheinlich die arleria radialis, im oberen Theile ihres Verlaufes, beherbeigle. Da dieser Kanal bis jetzt noch bei keinem Wirbellhiere beobachtet worden ist, so kSnnte . derselbe, sogar fiir sich allein, den wichlig- sten Charakter nicht nur der Art (species), sondern auch der ganzen Ordnung, abgeben, und das mit desto vollerem Rechle, da er durch eine selbstslandige Arterie, und der Vcrlauf dieser letzlern, gleich dem der arleria ulnar**. *) Cuvier, oss. foss. V. i. pi. X. fig. 6; 12 durch eine bcsondere Anordnung und Starke der Muskeln bedingt wild. Das lange und schmahle, an seinen bciden Endcn in die abgcrundeten Gelenkhocker libergehende processus irochlcaris, bietet eine trochlea (fig. 1 u. 3. ef) fur das Ellcn- bogenbein , und eine roiuJa (f) fur die Spekhe. Die trochlea bat die Form einer Cylinderoberflache 5 mit einer leichten Verliefung (fig. i ef) zur Aufnabme der Milte der Gelenkfiache des Ellenbogenbeins. Auf der vorderen Seile breitet sie sich aus, und geht in eine tiefe, hoch liegende Grube (fig. i. m) iiber, in die der vorderc Celenkforlsalz des Ellenbogenbeins passle ; binten aber bildet sie nur eine kleine iiberknorpelte Flache (C\^. 2. r), die von der flachcn, langgezogenen hinleren Grube, scharf begranzt isl. Die rolula bildel eineKugeloberflacbe (fig. 3./), und bat iiber sicb , unteihalb der erwabnten vorderen Grube, eine leicbte Vertiefung (fig. i. n), die, bei der Bieguug des Vorderarms, den oberen Kopf der Speiche aufnahm. — Aus diesen Beschaffenheilen der rolula und der trochlea^ las sen sich iiber die Verbindung der Kuochen des Vor- derarms mit dem Oberarmknocben folgende Scbliisse Zie- hen: a) das Ebenbogenbein balle ein langcs, gerades olecranon ) zn dessen Aufnabme, bei der Streckung des Vorderarms, die lange, flache binlere Grube diente; und einen kurzen, aber starken vorderen Vortsalz, der, bei der Biegung des Vorderarms, von der liefen vorderen Grube aufgenommen wurde. b) Die Gelenkfiache des Ellenbo- genbeins balte iu Hirer Mille nur einen unbedeulenden, abgerundelen Vorsprung; die ulna war also nicht fest eingelenkt, und zwar, fester als es beim Ai der Fall ist, und loser als bei den Giirtellbieren. r) Die Speiche halle eine ungehiuderle Rotation, m d folglieh die auf ibrcm 13 unleren Kopfe ruhende Hand war zu einer vollkommcneii Pronation mid Supination fahig. Der Anfang des Korpers des Oberarmbeins 1st eben so breit als dick, die Form des Korpers also war mehr cylindrisch als bei den Gurlelthieren , und eekiger als bet dem Ai. Seine Breite verhalt sich zu dem Abstande der bei den Gelenkhbcker von einander, wie i zu 2,5; da aber die Lange des ganzen Oberarrnknocbens bei alien Saugelhieren immer in einem umgekehrten Verhallnisse der Breite des unleren Kopfes zu der des Korpers sleht, und da bei den GiirleUhiercu die zwei letzlern Theile (den weil breiteren, und langeren Kamm des ausseren Gelenk- hockers des Oberarms abgereclinet) sich beinabe ebenso, wie beim Ueberresle verhalten, so folgt daraus , dass der ganze Oberarmknocbon un seres Tbiercs verhallnissmassig schlanker und ta tiger als der der Giirielthiere, massiver aber und kiirzer als der des Ai war; und die gesammten Lxtremilalen weit langer als die hinteren, obgleicb nicbt in dem Masse wie beim Bradypus , waren. — Be- rucksiehligen wir cndlich das umgekebrte Verbal tniss» in dem die Lange aller Schwanzwirbelbeine zusammenge- nommen, zu der der vordercn Extremilalen aller Land- saugethiere slebt, und das gerade Verhaltniss des liaises und des Kopfes zu denselben Exlremitalen, so finden wir, dass der Scbwanz unseres vorwelllicben Tbieres verbalt- nissmassig langer, der Hals aber kiirzer, und der Kopf abgenmdeter als beim Bradypus, waren. Aus allem oben Gesaglen ergiebt sich, dass das Tbier, dessen Oberarmknocbentbeil wir vor uns baben, zur Ord- nung der Edcnlaten gehorte, und zwar zu einer neuen, zwiseben dem Bradypus und Dasypus zu stellenden, je- docb mebr mil der erstern verwaudleu Galtung. Ks 14 l;onnle reclit gut Ban me erkletlcrn, hielt sich aber, cler enormen Grosse und Schwere seines Korpers wegen, wahr- scheinlieh meislens auf der Erde. Die Lange des Uehcrrcsles ist 0,39; seine Breite bit- ten, von einem Gelenkhocker bis znm anderen, betragt 0,3535; die Breite und die Dicke des cylindrischen Tbeils (des Korpers) 0,11; die Dicke des inneren Gelcnkh6cke?s 0,12; die des ansseren 0,11; die Lange des Kammes des iinsseren Gelenkhockers 0,255; und die grosste Brcile des- selben 0,055; die Dicke der trochlea, unter dein inneren Gelenkhocker, 0,08, bei der rotula aber 0,055, nnd die Dicke der rotula sclhst betragt 0,08 Bb. F. Wollen wir nnn nach der Bescbaffenheit des Ueber- restcs die approximate Grosse des ganzen Thieres anf- finden, und nebmen wir an, dass die Verhallnisse seiner Skelctllheilc zu einander ungefahr dieselben waren, wie die z. B. des Bradypus iridactylus *) , so ergiebt sich Folgendes: Die Breite des unlern Tbeils des Oberarmknocbens beim Ai veibalt sub zn dessen Lange, wie 1 zu 6,5; da aber dieselbe Breite des Ueberrestes 0,3535 Bb. F. be- tragt, so war die Lange des ganzen Oberarmknocbens, und des fast gleieh langcn Lllenbogenbeins, ungefahr 2,29 Bh. F. — Die Lange (\ev Hand der vordcren Exlremilat des Ai ist zn der des Oberarmbeins, wie 1 zu 1,24; die Hand war, demnach, 1,80 Bh. F. ; — die Lange der ganzen vorderen E\trcmitat war, also, G,38 Bh. F., und die der binteren ungefahr Untere Vertiefung der vorderen Flache. Die iibrigen Buchstaben haben dieselbe Bcdeu- tung wie auf der Taf. I. Fig. 2 f Derselbe, von hinten gesehen. (3, Rinnenformige Fortsetzung des oberen Ausganges des for, cond. Internum, Die ubrteen Buchstaben wie oben, Fi:r. 3, Gclenkflaclie desselben Ueberresles. Die Bedenlung der Buchstaben, wie oben. Fig. 4. Querbruch des Ueberresles, beim Anfangc des Korpers des Oberarmbeins, Pie Bnebstaben wie in der fig. i. n. 2. Taf. III. Fig. 1. Fin Tbeii des Oberschenkelbeins cines Edenlaten; in naliirlicher Grbsse, von vorne gesehen. ah. Oberes Endc. cd, Unleres Ende, c, Eine Linea aspera, Fig. 2. Derselbe Uebcrrest, von hinten gesehen. Die Bnebstaben haben dieselbe Bedeutnng. Fig, Z A, Hanzahn ans der unteren Kinnladc reenter Seite des Sjrodon hiarmicum, in naliirlicher Grbsse auf dem Sandsteine licgend. Fig. 3B. Derselbe Zalm, von der gewblblcn Ruckenseitc bctrachlet. SI Fig. 3 C. Querdurcbschnitt der Spitze desselben , in natii r„ licher Grosse. Fig. 3D. Querdurchsclmilt des mittleren Theils, in natiir- licher Grosse. Fig. 3 E. Ein solcher an der Basis. Taf. IV. Fig. 1. Kopfschild des Limulus oculaius, um ein Driltheil kleiner als in der Nalnr. Fig. 2. Linke Hinterecke desselben, in natiirlicher Grosse. a. Der ausserste Winkel. b. Ein Absatz, der der linea facialis der Trilobiten zu vergleichen ist. c* Die Zacken des inneren Randes der Hinterecke. Fig. 3, Ein Sliick von der rechlen Seite, der die Hinter- ecke fehlt; in naliirlicher Grosse dargeslellt, da- 2nit man in a . die zellige Substanz sieht, die unter der obercn Hoinlamelle liegt. Fig. 1, Scbwanzglied eiues Trilobiten mil zum Theil weg- gebrochenen, einander bedeckcndcn Lamcllen^ Taf. V. Fig. 1. Calamiles articulatus, in natiirlicber Grosse, Fig. 2. Calamiles columella^ in natiirl. Grosse. Fig. 3, Calamiles trigonus^ in natiirl, Grosse* Taf. VI. Fig. i, Sphenop ten's iriterrupte-pinnata, i'ig. 2, Calamiles cellulosus, 38 Fig. 3. Calamites irregularis: Fig. 4 A. Spaiha der Aroides crassispatha^ von vorne gesehen, wo die Rander des Blattes ubereinauder geschlagen sind. Fig. 4 B. Dieselbe von dec Riickenseite betrachtet. Alle Figuren dieser Tafel geben die Gegenstande in naturlieher Grosse wieder. Taf. VII. Fig. i. Knorria imhricata, von der Seite betracbtet, wo alle Blatter vorhanden sind. Fig. 2 # Dieselbe, von der Oberflache, wo die Blatter ab- gefallen sind. Fig. Z. Sphenopteris cunei folia. Fig. 4. Pachypteris latinervia, DieFiguren dieser Tafel slellen die Gegenstande eben- falls in natiirlicher Grosse dar. 3?' /"/ / .•et~~,, » - »-/ *..- taAifVr* <**/ -^? ; y< . 4tiMet4t6*Mt*j6Aai€- ^^t^^tA^^ J,*X .. ^K,jt ■rzfftAf H <*•** f ^(^ir r eu- &«/£* ZrM ftfJtou^UyUm S /e » &J~ff - . ^M, :V .3U~4r $a2 rs 1 I fy4 x&