Hm ö ur i " RT vo I 2 u echten er une ER ENNENERENEEN ir A Br r a, + an che EIUR DE Die DA Sa Pa N N a ARE „ > En s $, > R “ Mar “ Fu ar a a rn in vo EIERN Er N ec, i nn > „ Yaymittesäee n ST Tree, IHbEISiHUN RS TISB RN A RNRNUN TERRISN IRRE NISSTEDTERLNETEN Sch ERS Aunesheanns N Di N SON RÜEHLRN " Hin ieh, en RR TRUE NIIT HEN EAN Tan I" } # Mut, 3 Ko ae Ba nannte RT FEN \ tn ih et Hall aan (era x : iM ein R Araehe RER R = h A nt er 2 ur Mo I An oh, A hr NN R BIER SSEN. uk i N “ ARSTER, Hi Kara Lu bantan x ia “ N Koma RS ltaran ; Dr Re ir Dr ae Reis ERRR elithun BRLETERTENRIERNE ae FORTRRSIHIRN E a rin h Sn hehe Mes er PT i ie 5 4 ‘ Auhta 1, HEÄHHEEN ne ein I et Ei Da ia Wald et TE He Det « ag RE En En lan} < \ VEN ELBE REIHE Berteante tin DetaAI AL ma ERiIT u‘ “ “ Hi HERR ana? s N EG ach, weiten (i; v ch > “ ER ie Fulda var 'a . u nut, FIAIM ve antbe Ha tagen m Unıt “ M I N Y Planet ad SRRAE Heitlilte » ae x } Dre een » RAGEREFEL NL. a DEATH FACH Fa) Hin RE EN 4 let B r N en R une ‘ Eu ae Y ale x s SAN te ER inet Aue Pi . be he et fi ; be hi eh Mh % en eb S “ ROH UEREtENS SIR BASE KÜHNE ale TMETTLLF ER FIe Ne? an Kr et ar ha > RL ER N nt Be ask Ka ut “ ee IHREN nit h Nato Sei LEE Nantı “ % Ion Ku are le ß AuhE tr at et tn rl Fautie tee NEN N Sa, # N A en tige See ME ni % Haie: La ab Nr Fön \ “ has Anh ah ae ratin au rs HRalhiRE Hadieee NIE x ? n Ke » a NN HE taieete hate nn it NN EN TIEREN Hosen une ieh) un He te, eh ar ik x rare, 1 aha INSEL HL i So N An ara nr wir 4 an "ra 16 in are H N “ Velen haha MEER Die Me dte a en HIST rl rule S se 1 ; RUN % an east : u tataie \ \ “ 5 year A Ina KULT est tale nn ta r ee R te ir ACHERN ER In NETTE DIOR te Kerle SSR ann rn BEHKIREN A a w RN . Ahr $. Fa, RN u un u r E. P- j x MEINE na alte rei, SESIITTNUNE BE ME pi bi Die Budiie In Ueber ' egrili der Pflanzenart und seine Anwendung. VRR: Dr. Johann Jacob Bernhardi, Professor za Mitar s irfurh- Friedrich Wilhelm Otto. Bu 702 1834 . WIN Herrn Dr. Joh. Bartholmä Trommsdorff, : Ritter des Königl. Preufs. rothen Adler - Ordens dritter Classe mit der Schleife, Professor der Chemie und Physik, Hofrathe, Di- rector der. Königl. Preufs. Akademie gemeinnütziger Wissen- schaften zu Erfurt und mehrer gelehrten Gesellschaften Ä Fr Mitgliede, | See Inchrerdienten zur Feier Seines funfzigjährigen pharmaceutischen Jub elfestes. mit aufrichtiger Verehrung überreicht \ von einigen Freunden KR a u > ea l Yorrede Noa immer widerstreiten sich oft die Meinungen, ‘was man ım Pflanzenreiche in bestimmten Fällen für Art und Ausartung zu neh- men habe, und gleichwohl ist es nicht nur in rein wissenschafth- ‘cher Hinsicht, sondern auch für die Anwendung der Pflanzenkunde auf andere Wissenschaften, besonders auf. Pharmakologie, sehr wün- schenswerth ‚ dafs darin gröfsere Uebereinstimmung herrschend werde. Sieht‘ man sich, um diese zu bewirken, nach den Ursachen um, welche hierin Verschiedenheit der Meinungen veranlassen, so scher- nen sie nicht nur darin zu liegen, dafs man zu viel Werth auf die Beobachtungen in der freien Natur und im Herbarium legt, und zu wenig daran denkt, entstandene Zweifel über die Abstammung von - Pflanzen durch die Ergebnisse bei fortgesetzter Cultur zu heben, son- | } j | I F F K i 9 \ 3 h F F r } F eh dern auch darin, dafs man zu sehr vernachlässigt, den richtigen Weg zu suchen, auf. welchem die Begriffe von Art und den ver- schiedenen Ausartungen in einzelnen Fällen genügend angewendet Do werden können. Was einige achten gswerthe Schriftsteller ‚wie Ehrhart, oth etc. hierüber früher gesagt haben, ist später theils unrichtig befunden worden, theils ist es dem gegenwärtigen Zustande der Wissenschaft zu wenig. angemessen. Aber auch in den neuesten Schriften findet man ‚irrige Aeufserungen über Ausartung und über die Mittel, sie zu erkennen. So kann es z. B. nicht gebilligt werden, wenn man mit ausgearteten Pflanzen die Vorstellung ver- bunden wissen will, dafs sie jederzeit, oder doch mit wenig Aus- nahmen, eine Neigung besäfsen, in die ursprüngliche Form zurück zu gehen. Es giebt ohne Zweifel eine grofse Anzahl von Gewächsen, welche -durch- ‚Ausartung in ihren Formen und in andern Eigenschaf- ten. verändert, nicht die geringste Neigung zeigen, die Organisation der Stammart wieder vollständig anzunehmen. Von‘ manchen, wie von Chelidonium laciniatum, läfst sich sogar behaupten, dafs ihnen eher eine Anlage zu Theil geworden ist, sich noch weiter von der Stammart zu entfernen. Es. sind ja auch hauptsächlich nur diese beständigen V arietäten,. wie. sie einige Schriftsteller nerinen, . welche widersprechende Meinungen ‚über ihre Natur veranlassen; ;. ‚denn! da, wo. eine Ausartung Neigung zeigt, ihre frühere Bildung wieder her- zustellen, kann nur in 'so fern..noch ein Widerspruch Statt finden, als man zu zweifeln Ursache hat, dafs die ‚Beobachtung vollkom- men Trahiäg war. 1.2) eiseest Sy % m — SER - Da Ausartung in der Regel nur dur ch Einwirkung äufserer Einflüsse Statt: findet, so hat man auch ‘gelehrt, man dürfe ähn- liche Pflanzen für Varietäten nehmen, wenn die Verschiedenheit der Form aus der Verschiedenheit des ‘Standorts .erklärlich wäre Des wegen habe man z. B. den Banuneulus fluviatilis für eine Aus- artung. des 2. aquatilis zu nehmen. Man hätte indessen kaum ein besseres Beispiel wählen können, um die Trüglichkeit solcher Schlüsse darzuthun; denn der Ze. fıwiatilis‘ Wigg. ist nicht nur so wesentlich von 2. aquatilis ‚verschieden, dafs man jetzt kaum noch einen bewährten Schriftsteller anführen kann, welcher an dem „ specifischen Unterschiede dieser Ranunkeln. zweifelie, sondern erste- rer behält auch seine Form völlig bei, wenn er zu andern. Was- ser-Ranunkeln in ruhig fliefsende Wasser geräth., Es spricht daher vielmehr die verschiedene Bildung dieser Pflanzen: dafür, dals auch die Organisation der wahren Arten sich nach dem Standorte richte, an welchem sie sich erzeugten, und dafs es eben deswegen nicht zulässig. sey,, allein aus dem Verhältnisse der: Form zum Stand- ‚orte zu ermitteln, ob eine Pflanze eine eigenthümliche Art sey, oder zu den Ausartungen gehöre, oder dafs doch die Unterschiede ähn- licher Pflanzen, welche‘ man oh Standorte ableiten zu können glaubt, sehr unbedeutend seyn müssen, wenn man dieselben unbe- denklich zu einer Art zählen will. ' Den schwierigen Weg auf welchem man zur Ausmittelüng von Art und Abart a kann, etwas ‚mehr zu bahnen, macht den vorzüglichsten Zweck dieser ‘Schrift aus; sie ıst aber feın da- “von, darauf ichs machen zu wollen, für jeden Fall alle at Tg nr träume mn. Schwierigkeiten gehoben zu haben. : Zu Beispielen sind vorzugsweise solche Gewächse gewählt worden, : welche mir durch. vieljährige Gul- tur hinlänglich bekannt waren, und ‘welche durch mänche neue That- sache, die hierbei hervorgieng, um so mehr Interesse erregen: können. Dagegen sind mäiiche bekarintere und unbezweifelte Veränderungen, z. B.. die der sogenannten plantae acaules in caulescenles, «und solche, über, welche,’ ich. keine. eigene Erfahrung hatte, wie die varielas pendula,‘ gänzlich übergangen worden. . Die Zahl eigener Beobachiungen hätte ‚ich ‚leicht zu vermehren vermocht, allein für den. gegenwärtigen Zweck hielt..ich dieselbe für hinreichend. Sollte man: die noch vorhandenen Materialien . ebenfalls mitgetheilt wün- schen, .:s0. mögen sie einen Nachtrag bilden. Erfürt, im September 1834. Der' Verfasser. x Ueber den Begriff der Pflanzenart und seine Anwendung. Ünter Art begreift die Logik die Summe der Individuen, W elche in ge- wissen Merkmalen übereinstimmen, während sie in der Gattung diejenigen Arten vereinigt wissen will, welchen. BEE: gemeinschaftliche Charaktere zukommen. i i Diese Begriffe liegen auch der Classihication. der organischen Wesen zu Grunde, allein da bei ihrer Anwendung auf dieselben es wegen der unge- meinen Veränderungen, deren sie nach dem Alter, der Jahreszeit, dem Stand- ‚orte, dem Klima etc, fähig sind, zu unbestimmt bleibt, was als Art, und - Ausartung zu betrachten sey, so bedarf es durchaus noeh weiterer Bestim- mungen, um, diese Begriffe auf organische Geschöpfe und namentlich auf Pflanzen anwenden zu können. Diese ‚Bestimmungen mfissen aber, beson- ‚ ders bei den vollkommnen Gewächsen, von welchen man annehmen darf, dafs sie sich gegenwärtig nicht mehr ursprünglich erzeugen, ohne Zweifel 1 ige hauptsächlich von ihrer Abstammung hergenommen werden, da vielfältige Erfahrung gelehrt hat, dafs durch die Fortpflanzung mittelst der Saamen und Keime keine wesentliche Verschiedenheit entsteht, dafs die unter gewissen ‚Verhältnissen eintretenden Veränderungen vielmehr nach allgemeinen Regeln erfolgen, und dafs viele Ausartungen unter andern Umständen wieder zur frühern Form zurückkehren. | | Wären wir mit der Abstammung der Pflanzen so bekannt, dafs wir von allen die Stammregister bis zur ersten Generation hinauf besäfsen, oder uns auf irgend eine Weise davon in Kenntnils setzen könnten, und dürften wir annehmen, dafs von jeder Pflanzenart ursprünglich nur die. zur Fortpflanzung möglich mindeste Anzahl der Individuen (also eins oder bei Geschlechtstren- nung zwei) existirt hätte, welche von allen übrigen durch bestimmte Cha- ‚raktere verschieden gewesen wäre, s0 würden wir folgende allgemeine Regel zu befolgeh haben: „i, „Man vereinige alle diejenigen Individuen in eine Art, welche „von den ursprünglichen | Stammältern durch Saamen oder Keime bis „auf die neueste Zeit erzeugt worden sind. * Allein zu der Annalime, dafs von jeder Art ursprünglich nur die min- deste Anzahl der Individuen existirt habe, ist kein hinlänglicher Grund vor- ‚handen; wir müssen vielmehr, wenn wir die Entstehung mancher krypto- gamischer Gewächse beobachten, wahrscheinlich finden, dafs auch die voll- kommnern Pflanzenarten, welche der ‘höher organisirten Erde entsprofsten, sogleich in einer gröfseren oder geringeren Anzahl von Individuen entstanden, und zwar um so ‚mehr, ‚da hierbei ihre Bestimmung um so eher erreicht werden konnte. Es ist nämlich nieht wohl zu bestreiten, dafs gegenwärtig noch viele unvollkommene Gewächse durch generatio aequivoca hervorgehen, d. h. dafs sie sich von selbst überall da erzeugen, wo die dazu nöthigen Bedingungen eintreten, in welchem Falle sie dänn nicht in einzelnen Indi- viduen, sondern zuweilen in einer grofsen Anzahl derselben hervorgehen. Wir dürfen daher auch annehmen, dafs früher die vollkommnern Gewächse x 3 überall da in derselben Gestalt sich erzeugten, wo. dieselben Bedingungen zu ihrer Entstehung vorhanden waren. In ’dieser Voraussetzung muls der oben gegebenen Regel noch folgender Zusatz gemacht werden: | > ,,Man vereinige auch diejenigen Individuen in eine Art, von „‚ welchen man annehmen darf, dals sie wegen völliger Uebereinstim- „mung in ihrer Organisation unter denselben - Umständen erzeugt ‚„„worden seyn müssen. ** | So wenig zu bezweifeln ist, dafs diese Regeln bei "Aufstellung der. Pflanzenarten zu Grunde gelegt werden sollten, so lassen sie sich doch nur in so weit befolgen, als wir nach den bekannt gewordenen Thatsachen mit mehr oder. weniger Wahrscheinlichkeit über die Abstammung und den Ursprung der Pflanzen urtheilen dürfen. Diese Thatsachen beruhen aber fast: allein auf der: Beobachtung und der Würdigung der Charaktere, wodurch ‚sich. dies ‚Pflanzen unterscheiden, Weichen zweı Pflanzen in bestimmten Merkmalen von einander ab, und theilen sie dieselben bei der Fortpflanzung ihren Nach- kommen unausbleiblich mit, so werden wir geneigt, sie für Arten zu er- kennen, und zwar um so mehr, je bleibender wir überhaupt dergleichen Kennzeichen gefunden haben, und je wichtiger sie uns deshalb im Allge- meinen erscheinen. j Da indessen die Gränzen zwischen wichtigen und sirwir hai Unten: schieden nicht scharf zu ziehen sind, und da wir nicht einmal hinreichenden Grund zu ‘der Annahme haben, dafs die ursprünglich. entstandenen Pflanzen sämmtlich äh wichtige Charaktere von einander verschieden gewesen seyen, da es vielmehr wahrscheinlich ist, .dals bei ‚denjenigen Pilanzen, welche unter sehr ähnlichen jedoch nicht vollkommen gleichen Verhältnissen. hervorgiengen, auch die Unterschiede gering ausgefallen seyn müssen, so‘ entspringt schon hieraus eine bedeutende Schwierigkeit, über das, was Art und Varietät sey, zichtig zu urtheilen.. Es liegt daher hierin 'auch eine | Ursache, warum die Botaniker oft abweichender Meinung sind, indein” die Einen Pflanzen, welche blofs durch geringfügige Kennzeichen sich. von ein | = | 1 * TE EEE EEE EEE TEE. a4 re ul a en ne gen ninee eignen an mm nn u “er nn ander unterscheiden, für Arten anerkennen, weil sie ihren wahrscheinlichen Ursprung berücksichtigen, während Andere, diesen wenig beachtend, darin nur Varietäten sehen. Indessen können niemals ursprüngliche Verschieden- heiten und solche, die durch Ausartung entstanden sind, unter den gemein- schaftlichen Begriff der Varietäten zusammengefafst werden, wenn nicht voll- kommene Verwirrung der Begriffe entstehen soll. Da, wo es also wahr- scheinlich ist, dafs wir mit einer ursprünglichen Verschiedenheit zu thun haben, sey sie von einer andern auch noch so wenig abweichend, müssen wir sie entweder für eine Art erklären, oder wir haben uns nach einem , besondern Ausdruck umzusehen, womit man dies Verhältnifs bezeichnen könnte, wozu sich der einer Unterart am besten eignen möchte, Eine zweite Schwierigkeit liegt darin, dafs die Pflanzen der Bastard- zeugung fähig sind. Zwar scheinen in der freien Natur dergleichen Er-. zeugnisse seltner vorzukommen, als Manche meinen, allein gänzlich zu leugnen sind sie nicht, besonders in einigen Gattungen. Man hat daher sich auch bei Festsetzung von Arten die Frage zu stellen, ob man nicht mit einem Bastarde zu thum habe, vor allem, wenn die fragliche Pflanze aus einem Garten stammt. * Drittens wird die Kenntnifs der wahren Pflanzenarten dadurch erschwert, dafs dieselben unter gewissen Umständen nicht nur gegenwärtig noch aus- arten, sondern von jeher unter besondern Verhältnissen sich verändert haben, und dafs diese Veränderungen zum Theil durch $Saamen fortgepflanzt worden sind, und keine Neigung zeigen, wieder in die ursprüngliche Form zurück zu kehren. Wir wollen Gewächse, die sich auf letztere Weise verhalten, Abarten nennen; 'Spielarten sind uns dagegen diejenigen Ausartungen, welche bei der Aussaat Neigung zeigen, ihre ursprüngliche Form und Natur wieder anzunehmen, entweder so, dafs sogleich bei der ersten Aussaat ein- zelne Individuen entstehen, welche der Stammart vollkommen gleichen, oder so, dafs erst bei wiederholter Aussaat ‚die Charaktere der Ausartung allmähliger oder schneller abgelegt werden. Abweichungen, welche sich bei der Aus- ‘ & w * saat 'gar nicht oder doch nur in BeWirBEn Boden erhalten, geben ‚die Ab- änderungen. Es kann nicht für unzweckmäfsig gdiclten: werden, der Unterart so gut wie der Art ihren eigenen Namen zu geben; zwar scheint dies in dem Falle, wo sich gar zu viele ähnliche Formen in einander verlaufen, nicht möglich zu seyn, allein wir glauben, dals man es dann auch kaum mit Unterarten zu thun habe. Die Namen der Bastarde, sie mögen nun aus Gärten stam- men, oder sich im Freien erzeugt haben, kann man, wie dies bereits ein- geführt ist, durch Zusammensetzung der Benennungen der Aeltern bilden, und nur diejenigen Bastarde müssen hiervon eine Ausnahme machen, welche von unbekannter Abstammung sind, oder sich durch Vermischung mit zahl- reichen andern Arten zu den mannichfaltigsten Formen gestaltet haben, wie dies z. B. mit vielen Pelargonien der Fall ist, deren Benennung man füglich den Gärtnern überlassen kann. Abarten und selbst merkwürdige Spielarten mögen auch ihre "besondere Namen führen, doch muls ibnen, wo Mifever» ständnisse zu besorgen sind, der Name der Art beigefügt werden. So nothwendig es scheint, diese Begriffe im Allgemeinen festzusetzen, so ist doch nicht zu leugnen, dafs in manchen Fällen Zweifel entstehen können, ob man es mit einer Art, einer Unterart, einer Abart oder einem Bastarde zu thun habe; sogar Spiclarten, welche blofs unter gewissen Um- ständen in die ursprüngliche Form zurückgehen, können sich lange versteckt halten, und für Abarten, ja selbst. für wahre Arten gelten. Wir werden daher auch die Ausdrücke wechseln müssen, je nachdem sich durch neuere Untersuchungen ergiebt, dafs einer Verschiedenheit ein höherer oder niederer Rang zukömmt. So lange man hierüber in Zweifel ist, wird man jeder Ver- schiedenheit diejenige Stelle anweisen, für welche die meisten Gründe sprechen, 7 Wir wollen daher jetzt suchen, die Wege, auf welchen man zur Kenntnils der wahren Arten, der Unterarten, der Abarten und der Spielarten, so wie der Bastarde am ehesten gelangen kann, näher kennen zu lemen. | Ohne Zweifel ist einer dis vorzüglichsten die wiederholte Aussaat und die fortgesetzte Cultur der Pflanzen unter verschiedenen Verhältnissen; denn wein wir auch nicht. folgern dürfen, dafs auf Verschiedenheiten, welche sich bei der Aussaat beständig erhalten, sich wahre Arten gründen lassen, so können wir doch diejenigen, welche dabei früher oder. später in ihren Charakteren sich verändern, entweder als Abänderungen und Spielarten er- kennen, ‘wenn die entstandene Abweichung bereits als-Stammart bekannt ist, oder auch an ihnen die Gesetze der Ausartung näher kennen lernen, wenn die erhaltene Abweichung auf keine Stammart zurückgeführt. werden \ kann. j ’ Die Cultur hat auf diese Weise schon eine Menge -Gewächse geliefert, welche in der freien Natur nie in derselben Gestalt und mit denselben Eigen-. schaften begabt angetroffen werden; von ihnen lassen sich die allgemeinen Regeln am besten abstrabiren, nach welchen diese Ausartungen erfolgen, die wir jetzt näher kennen lernen wollen. Es gehören dahin fast: alle diejenigen Veränderungen, welche wir in anderer Hinsicht für Milsbildungen erkennen, doch erstrecken sie sich zum Theil nur auf intensive Charaktere, auf Farbe, Geruch, Geschmack, ja’ selbst auf die verhältnilsmäfsige Quantität und die Qualität der chemischen Bestandtheile. Sowohl bei diesen als bei jenen be- merken wir, dafs sie sich bei der Aussaat entweder dauerhaft erhalten, oder mehr oder weniger leicht. ihre frühere Gestaltung und Beschaffenheit wieder‘ annehmen, und daher bald Abarten, bald blofs Spielarten und Abänderungen liefern. Abänderungen in'der Farbe sowohl des Stängels und seiner Bekleidungen, als der Blüthen und Früchte, sind sehr. häufig und bei der Aussaat theils veränderlich, theils beständig; auch. treffen wir sie sowohl bei cultivirten ‚als bei wild wachsenden Pflanzen an. Mannichfaltige Färbung dieser‘ Theile ,. liefern 2. B. die neuerdings bekannt gewordenen Ausartungen der Beta Cicla. Dürfen wir aber annehmen, dafs diese durch . Cultur hervorgiengen, so werden wir auch die Charaktere, wodur ch Rumex FORE EROEO von R. nemo- x z rosus Schrad. abweicht, blols für hinreichend halten dürfen, um'siefür Ab- arten zu erklären. Von den’ krankhäften Abänderungen ‘der Farbe, welche unter dem Namen der Versilberungen und Vergoldungen bekannt sind, kann hier weniger ‚die Rede seyn, wiewohl sich ‚auch einige von diesen bei der Aussaat erhalten, Als Beispichö von Pflanzen, he sich hauptsächlich Bi verschiedene Färbung der Deckblätter unterscheiden ,. können Salvia viridis und 8. Hormi- num dienen. Bei jener, als Stammart, sind die Deckblätter- grün, bei . dieser 'roth oder blau gefärbt, und diese Farben erhalten sich bei der Aussaat unverändert. Wie wenig “aber dieser Unterschied geeignet sey, um darauf ein Paar besondere Arten. zu gründen, beweiset eine seit Kurzem aus Ar- .menien uns zugekomniene Pflanze, welche zwischen $. viridis und 8. Hor- minum gleichsam in der Mitte steht, indem eich die Shlez nur ERE: an Wen obern Deckblättern zeigt. " Abweichungen in der Farbe der Blumen kommen häufig vor, doch sind sie derselben so sehr geneigt, die ursprüngliche Farbe wieder anzunehmen, ..dals dieselbe schon bei dem blofsen Versetzen sich verändern kann, wie dies 2. B. bei Rosa bicolor Jacq. häufig geschieht, welche dadurch leicht wieder zur R. Iutea Mill, wird. Erhält sich die durch Ausartung ‚veränderte Farbe dauerhafter, so ist sie gewöhnlich mit andern kleinen Abweichungen ver- bunden. Dies ist z. B. bei Bulbocapnos cavus der Fall, welcher sehr häufig in einer Abart mit weilsen Blumen vorkömmt, die einen a Wuchs besitzt, und auch in ihren übrigen Theilen liehter gefärbt ist. Dafs dieser weifsblumige Bulbocapnos für Abart gelten kann, schlielse ich daraus, weil eine. allein gesetzte Pflanze desselben, die sich von selbst aussäcte, blofs weilsblumige Nachkommen erzeugte. Die rothblumige Stammart mag eben so gar selten nicht in die weifsblumige ausarten, da man fast überall; wo | jene vorkömmt, auch diese darunter findet. Ein ähnliches Verhältnils Veen; zwischen dem Dietamnus albus mit rothen Blumen und dem mit weifsen Statt zu finden, nur mit dem Unterschiede, dals die weilsblumige Abart weit 8 seltener entsteht. Einige sind zwar geneigt, den weifsblühenden Diptam für eine eigene Art zu halten, weil er sich nicht nur bei der Aussaat in der ; Farbe treu bleibt, sondern weil sie Sch in dem stärker und deutlicher gs- flügelten Blattstiele ein sicheres Kennzeichen aufgefunden zu haben glauben, um ihn auch ohne Berück sichtigung der Farbe von dem rothblükenden. zu unterscheiden, Allein dieser Unterschied ist völlig ungegründet: ich besitze aus. den Rheingegenden ein Exemplar von dem einen und dem andern, wo- von das mit weilsen Blumen ungleich weniger geflügelte Blattstiele zeigt, als das rothblühende. So viel mir bekannt, kömmt auch die weifsblühende Abart in Gesellschaft der rothblühenden vor. | Ungleich mehr Beifall hat die Trennung der _Anag sallis arvensis phoenicea "von der A... coerulea gefunden, indem man aufser der Farbe. noch andere - Kennzeichen zu ihrer Unterscheidung als Arten aufgefunden haben wollte. Besonders legte man darauf einen vorzüglichen Werth, dafs die blauen . Biumenblätter blofs einfach gekexbt sind, während die rothen einen drüsigen Rand besitzen. Nach neuern Beobachtungen sind nicht nur alle übrige Kenn- zeichen, wodurch man A. phoenicea und coerulea unterscheiden wollte, ‚sondern auch selbst das von den Blumenblättern hergenommene unbeständig; man nehme indessen an, dafs letzteres unwandelbar sey, (wie ich es denn selbst niemals veränderlich gefunden habe) so möchte ich dasselbe doch nicht für hinreichend halten, um jene beiden Pflanzen für zwei verschiedene Arten zu erklären, theils weil nicht selten mit Veränderung der Farbe auch andere kleine Unterschiede bei der Ausartung eintreten, theils weil die verwandte ‚4. collina Schousb. ebenfalls mit scharlachrothen und blauen Blumen ab- ändert. In wie weit sich die blaue Farbe der Blumen der 4. arvensis bei ‚ der Aussaat beständig erhält, häbe ich noch nicht näher geprüft; nach Hegetschweiler rührt sie blofs vom verschiedenen Boden her; indessen ‚scheint diese Angabe auf keinen Versuchen zu beruhen, auch macht das öltere Vorkommen der A. arvensis phoenicea und coerulea auf demselben Acker “dies wenig glaubhaft. Von der A. collina ist es mir dagegen sehr wahr- Se scheinlich, dafs sie bei der Anssaat ıhre Farben wechselt; wenigstens lieferte sehr sorgfältig von der einen Verschiedenheit gesammelter Saame Pflanzen sO-. wohl mit rothen als blauen Blumen, und nur ein ganz besonderer Zufall würde hierbei eine Täuschung veranlafst haben können. Anders verhält es sich mit der A. arvensis mit fleischfarbenen Blumen ( A. carnea Schrauk.), welche ich häufig ausgesäet habe, ohne jemals eine Veränderung ) Blumen- farbe wahrzunehmen. Früchte kommen nicht sr in verschiedenen Farben, meist mit mehr - oder weniger Abweichung im Geschmacke verbunden, an Pflanzen vor, / welche sonst kaum weitere Unterschiede bemerken lassen. Auch scheint sich die verschiedene Färbung der Früchte im Allgemeinen bei der Aussaat in eben dem Grade zu erhalten als die der Blumen. Eine ähnliche Bemerkung gilt- auch für die Saamen, welche ‘besonders bei vielen Leguminosen -Abarten und Spielarten liefern. Im Allgemeinen scheint man besonders für diese Fa- milie annehmen zu. dürfen, dafs einfarbige Saamen bei der Aussaat unver- ändert bleiben, mehrfarbige aber dabei nicht selten einfarbig werden. Zu- weilen steht auch die Farbe der Saamen mit der der Blumen im Verhältnifs, wie bei Phaseolus multiflorus W., welcher ‚mit weilsen ae auch weilse Saamen hindern. Zu den Abweichungen hinsichtlich der Färbung. der Blüthen kann man auch gewisser Mafsen das Gefülltseyn derselben zählen, denn im Allgemeinen besteht dasselbe nicht, ‘wie man häufig meint, in der Verwandlung gewis- ser Organe der Blücheszur Blume, sondern vielmehr, wie ich bereits an einem andern Orte gezeigt habe, in der Zunahme der farbigen Blüthen-- substanz; daher -denn auch ungefärbte Blüthen sich nicht füllen: können. Häufig zieht freilich diese Vermehrung der farbigen Substanz, sie mag nun blofs mit Vergröfserung der Blume (wie bei PFiburnum Opulus und vielen Synanthereen ) oder mit Vervielfältigung der Blumenblätter ; «(wie bei Rosen, Malven, Nelken) verbunden seyn, ‘den Verlust oder die Verminderung der Staubfäden und zuweilen selbst das Schwinden des Stempels nach sich; in f ' 2 7 == andern Fällen bleiben aber die Geschlechtstheile vollkommen, ungeachtet sich die Blume verdoppelt und verdreifacht, wie bei Datura Jastuosa. Die ‚Art der Füllung. kann. auch darin bestehen, dafs der Kelch und selbst die obern Stängelblätter sich färben, wie bei Primula veris, Tulipa Gesneriana, so wie darin, dals nectarführende Blumenblätter oft zugleich mit den Staub- fäden die Gestalt der gefärbten Kelchblätter annehmen, wie bei Aquilegia, Delphinium, Nigella etc. Die Füllung der Blüthen hat übrigens kaum Veran- lassung zur Aufstellung eigener Arten gegeben, auch erhält sie sich bei der Aussaat nur selten sehr dauerhaft. Fe: Sehr häufig ist die- Erscheinung, dafs zwei Pflanzen sich nur durch verschiedenen Ueberzug unterscheiden, dals die eine z. B. behaart, die “ andere glatt erscheint. Zeigt sich die eine blofs mehr, die andere weniger behaart, so beruht der Unterschied nicht selten auf Täuschung, indem eine Pflanze, welche im Schatten oder durch überflüssige Nahrung umfangreichere Blätter bekömmt, für minder behaart gehalten wird, als eine dürftiger wachsende, weniger ausgedehnte; denn wenn man die Haare auf den Blät- tern der einen und der andern zählt, 50 findet sich, dafs ihre Anzahl gleich | ist, und dafs sie sich bei der erstern nur weiter von einander entfernt haben. ' | 0 Es sst übrigens kaum eine Art von Ueberzug, welcher nicht bei dieser oder jener Pflanze, an diesem oder jenem Organe Abänderungen unterworfen seyn könnte, . so beständig und charakteristisch er sich auch bei andern zeigt. ‚Sowohl der dichte Filz, als das zerstreute Haar, sowohl die zarte Wimper, als der dichte Stachel, sowohl die erhabene Drüse, als der oberflächliche Reif können durch ihr Daseyn oder ihre- Abwesenheit in manchen Fällen .blofs Abänderungen und Spielarten , in andern Abarten bezeichnen, je nach- dem sie bei der Aussaat sich veränderlich oder beständig zeigen. Leider ist von vielen dieser Verschiedenheiten noch nicht bekannt, wie sie sich bei der Aussaat verhalten, und da sie zum Theil ziemlich ausgezeichnet sind, so tragen sie noch immer viel dazu bei, die Anzahl der Arten zu vergrölsern. ie A a | Auf.der ändern Seite hat aber auch das Mifstrauen, welches man deshalb in dergleichen vom Ueberzug hergenommene Kennzeichen setzt, dazu beige- tragen, manche sich dadurch unterscheidende Arten aufzuheben, welche füglich getrennt, bleiben könnten. So schlägt man noch häufig den Unter- schied zwischen Gräsern mit gewimperten und ungewimperten Äehrchen sehr ‚hoch an, während man Allium subhirsutum und A. ciliare Red., welche sich schon durch. die Art der Nchaarung, Se gut unterscheiden, für. dieschbe . Ar erklärt wissen will. ER. 3 BORN ig - So wie die verschiedenen Arten des Ueberzugs: da seyn oder fehlen . können, ohne deshalb eine 'specifische Verschiedenheit der Pflanzen zu be- dingen, ‘eben so wenig ist der Mangel anderer Organe jederzeit hinreichend zur Begründung eines Artenunterschieds. Darf ‚man die -durch Cultur. ent- 'standene Fragaria efflagellis für keine besondere Art ausgeben, so kann man . auch auf das Daseyn ‘oder die Abwesenheit der Ausläufer bei den Hieracien ohne weitere Gründe nicht mehr Werth legen. Auch auf das Vorhandenseyn oder den Mangel von Zwicbelchen an dem. Stängel lilienartiger Gewächse därf man bei Unterscheidung der Arten nicht viel rechnen. Dafs die Blume fehl schlägt, ist in einigen Gattungen, wie bei Piola, Ruellia etc. eine be- kannte Erscheinung; ‘auch dürfen zwei Pflanzen, die sich allein durch die vorhandene oder lie Blume: unterscheiden, wenn ‚sich auch dieser Unterschied bei der Aussaat erhält, nicht für zwei verschiedene Arten er- klärt werden. Schwerlich werden indessen viele geneigt seyn, dies, wie man vorgeschlagen. hat, auf Campanula Speculum und hybrida anzuwenden. Auch die Geschlechtstrennung oder die Vereinigung gewöhnlich getrennter Geschlechter, wie sie nicht selten bei Weiden vorkömmt, ist zur Begründung von Arten nicht hinreichend, "und eben so wenig das Fehlschlagen des Stempels ‘oder a Staubfäden in PERRER EEE Blüthen, welches man so häufig bei Gräsern bemerkt, die damit X oder auch aufserdem, häufig die Granne verieren. 5 | a a nn 2. ann we nn FE a alra \ TTE ke of 5 ne ers a uw — 12 Pflanzen, welche sich blofs durch verschiedene Grölse in allen oder vielen Theilen von einander unterscheiden, lassen sich nicht wohl als ver- ‚schiedene Arten trennen, selbst wenn noch andere Charaktere hinzukommen, wofern dieselben ebenfalls durch üppigern Wuchs zu erklären sind. So giebt es eine grölsere, bei wiederholter Aussaat sich sehr treu bleibende Form von ‚Trigonella coerulea Ser., welche ich Trigonella connaia nenne, weil an den obern Blättern hier und da die-Blättchen mehr oder weniger ‘zu einem drei. lappigen Blatt zusammen wachsen, obgleich an vielen andern das ungepaarte Blättchen so gut, wie bei Arıgoneh® coerulea einen Stiel besitzt; allein so - ausgezeichnet dieser "Charakter ist, so kann deshalb Tr. connata doch nicht für eigene Art genommen werden, heil weil derselbe aus der Erweiterung der Blättchen durch stärkeres Wachsthum und dem dadurch entstehenden Zu- sammendrängen derselben erklärlich ist, theils weil man ihn, bei Leguminosen schon zu den- Milsbildung gen‘ zählen kann, auf die keine Art gegründet werden ‚darf. Ob man nach dieser Regel auch Plantago lanceolata und Pı, altissima I acgq. für blofse Abarten zu nehmen hahe, will ich unentschieden lassen. Aber auch wenn nur einzelne Organe, z.B. die Blätter, die Blumen, die Frucht etc. bei der einen Pflanze grölser, bei der andern kleiner sind, kann dies allein nicht berechtigen, sie für verschiedene Arten zu nehmen. Besser lälst sich zwar eine allgemeine Verschiedenheit in der verhältnik- "mäßsigen Grölse gewisser Theile zur Unterscheidung der Arten benutzen ; indessen ist auch diese zuweilen trügerisch. So kann man z. B. nach der . I verhältnifsmälsigen Länge der Staubfäden zum Kelche und zur Blume bei den Myrtaceen, den Convolvolaceen, den Solanaceen etc. Arten und selbst Gat- tungen unterscheiden, dagegen ist bei den Labiaten dies Verhältnifs häufiger der Ausartung unterworfen. Abweichungen in der Zahl der Theile sind ebenfalls ‚häufig, wobei die- selbe sowohl vermindert als vermehrt werden kann. Von Verminderung der Zahl haben wir ein merkwrürdiges Beispiel an Fragaria monophylla, welche im Garten aus Saamen der Fr. vesca ‚entstanden , sich sehr gut. ‚durch die a un BE Aussaat fortpflanzt. Oefter wird, besonders in Gärten, die Zahl’ der Blätter vermehrt, so dafs z. B. Pflanzen mit gegenüberstehenden Blättern ‚Folia terna 044 { und quaterna bekommen, welcher Unterschied sich bei der Aussaat freilich, nur selten sehr beständig erhält. Doch ist dies bei Zinnia verlieillata Andr. der Fall, “welche daher die Systematiker für eine gute Art auszugeben pflegen, ungeachtet schon ihre grolse Neigung zum monströsen Wachsthum, das sich selbst bis auf die Blüthe fortpflanzt, sie sehr verdächtig macht. Es ‚giebt Pilanzen, bei welchen sich die Vermehrung der Theile: ‚hauptsächlich in den Blüthen und der Frucht zeigt. Hierher gehört 2. B. Lycopersieum esculentum Mill, welches ohne Zweifel: blols für monströse Abart des L. cerasiforme 4 Bi aa R „ya a SEE - y EN Br eh Sun y ya an. 1 jet Sn ET Re vr - u “ MER N BIER , Run Pr Rx Sn En RE a ea Dun. mit vermehrter Zahl aller Blüthentheile betrachtet werden muls, ‘wo- von die Ovärien durch ihr Zusammenwrachsen die unregelmälsig gefurchte Frucht bilden. Etwas Achnliches bemerkt man bei ‚Cucurbita Melopepo, bei welcher sich der Stängel auch dadurch auszeichnet, dafs er nicht, wie ge- wöhnlich bei kürbisartigen Gewächsen, von fünf, sondern von ungleich mehr "Gefälsbündeln durchlaufen wird, so dafs man auch den Stängel in gewisser _ Hinsicht als zusammengesetzt betrachten darf ‚so wie er bei Zinnia verticillata dafür: gelten kann. > Hiermit ist denn auch der Caulis fasciatus verwandt, welcher sich be- ‚sonders dadurch unterscheidet, dals er mehr in die Breite gedehnt ist. Ge- wöhnlich ist ‘diese F orm nur zufällig, doch finden wir bei Sedum eristatum Schrad., dafs sie auch einiger Mafsen erblich werden kann. Die eigentliche ‚ariotas cristata ist nach Linn für die RE Seht was die Voe- ER Da man bei EEE Se geiken- Zigleich eine bedeutende Thei- Zr = P lung der Achre bemerkt, so führt uns dies auf die ungewöhnliche Verästigung des Blüthenstands ‚die sich auch bei andern Gewächsen, 2. B. bei mehren Gräsern vorfindet. Bei Triticum compositum ist sie sogar erblich ; indessen hat man schon’ seit längerer Zeit erkannt, dafs deshalb dies Gras keine eigene Art ausmachen könne, a i - um Verdickungen dieser und jener Theile kommen ‚hauptsächlich bei einigen Arten Brassica und andern Küchengewächsen vor. Auch zeichnen: sich er derselben durch Gedrungenheit des Wachsthums, durch Anhäufung der Blät- ter zur Kopfform etc. aus. Etwas Achnliches sieht man bei mehren Sträuchen und Bäumen, welche wegen ihrer sonderbar zusammrngehäuften Blätter zur Zierde für Lustgebüsche benutzt werden, Indessen scheinen die Systematiker ihnen ihre Stelle ziemlich richtig angewiesen zu haben. Mehr Veranlassung zur Aufstellung eigener Arten hat dagegen die ver- änderte Gestalt der Blätter und anderer Organe gegeben. Häufig hat be- ‚sonders die Varietas laciniata, welche bei verschiedenen Pflanzen zum Theil auch andefe Namen führt, ‚dazu verleitet, wie sie denn selbst Linn& in der Pitis laciniosa verkannte. In der .Gattung Sambucus ist diese Ausartung so gewöhnlich, dafs sowohl S. nigra, als S. racemosa und S. Ebulus mit ganzen und zerschlitzten Blättern uckönmen.: Von S. laciniata jühe ich mehrmals Saamen atısgesäet und daraus Pflänzen erzogen, welche zum Theil die ur- sprüngliche Form, der $. nigra wieder exlangt hatten. Der Saame von & racemosa laciniata Heferte aber blofs Pflanzen mit ‚ganzen Blättchen. S. Ebulus © laciniata kömmt meines Wissens nur in Italien vor ‚ allein der daher erhaltene Saame hat nicht gekeimt. Eine ähnliche Ausartung findet man bei manchen . Doldengewächsen. Bei Chelidonium laciniatum pflanzt sich das Zerschlitztseyn bis zu ‚den Blumenblättern fort, und erhält sich auch bei der Aussaat, so dafs es füglich für Abart des Ch. majus gelten kann. Ich habe aus dem Saamen desselben schon zweimal eine Pflanze mit noch weit mehr zer- ‚schlitzten. und verunstalteten Blättern erzogen. Ein geringerer Grad der Varietas laciniata ist die P. incisa und quercifolia, welche besonders bei mehren. | Holzpflanzen entsteht. _ u | Eine andere. häufige Verindärung der Fon ist = Varietas crispa und bullata, welche nicht selten mit mehr oder weniger Zerschlitzung des Blatt- vandes verbunden ist. Je monströser dergleichen Blätter sind, desto mehr darf man schlielsen, dafs sie blols Folge der Ausartung sind; denn von Natur f \ l \ _ Krause Blätter, wie We der Malva ik: Doripe dabei viel Regelmäfsigkeit. Es scheinen noch wenig Versuche angestellt zu seyn, in wie, weit sich die krausen Formen bei der Aussaat erhalten. Einige krause Münzen, die ich / BR PS selbst aussäete, haben die Blattform beibehalten, doch sind die ersten Blätter, ER welche auf die Kotyledonen folgen, noch nicht kraus, sondern diese rs “ entwickelt sich erst bei den folgenden Blättern immer mehr. Erstreckt sich _ das Krause auch auf den Stängel, so entsteht dadurch die Varietas tortuosa, wovon KRobinia Pseud- -acacia tortuosa ein Beispiel giebt. Aus dem Samen ä derselben. erzog ich Bäume, deren Zweige zwar ebenfalls sämmtlich gekrümme | wraren, ‚doch nicht in dem Grade, wie bei der Mutterpflanze; es scheint sich daher diese. Form allmählig bei fortgesetzter Aussaat zu verlieren. Als eine krause Form, bei welcher die Mifsgestaltung blofs die Blume betroffen hat, läfst sich Veronica cristata betrachten. Bei der Aussaat erhält sich diese Form EN beständig, doch giebt es verschiedene Modificationen derselben, und "schon deshalb muls man geneigt werden „sie nicht für eine besondere Art zu halten. ; Wie sehr die Blätter nach dem verschiedenen Standorte bei derselben . Pflanze abändern können, davon liefert schon die gemeine Capsella Bursa pastoris ein Beispiel. Zwar hat sich noch Niemand verleiten. lassen , ‚in diesen Verschiedenheiten eigene Arten zu sehen, desto öfter ist dies aber bei andern Pflanzen geschehen. Allein auch andere Einflüsse, ‘welche zum Theil ‚schon bei der Bildung des Embryo wirken müssen, können dergleichen Ausartungen ‘ _ veranlassen. Man erinnere sich nur mäncher ausdauernden Delphinien, welche ' schon seit langer Zeit wegen der Wandelbarkeit ihrer Form berühmt sind: die Veränderuug exstreckt sich bei ihnen sowohl auf den Veberzug, als auf die Gestalt der Blätter und der Blüthen, so wie auf die Farbe der letztern. Etwas -Achnliches bemerkt man bei mehren Gattungen der Ranunculaceen. So sahe ich: in einem. Garten, dem aulser der gemeinen gefüllten Päonie weiter keine Art dieser Gattung als Paeonia corallina Retz. zum Schmuck diente, aus dem Saamen der letztern eine sehr ausgezeichnete Ausartung ir aa Z— ——— N Bye? 5 — 165 — [4 schmalen Blättchen entstehen, welche nach den Grundsätzen, die Einige bei Aufstellung der Arten dieser Gattung befolgen, für eine eigene Art würde ge- nommen haben werden müssen, . Linn® unterschied daher mit Recht ‚die Parietas latifolia und tenuifolia oder angustifolia, wenn auch manche von ihm ‘dafür erkannte Pflanze seitdem als eigene Art aufgestellt worden ist, Wie sehr manche Arten die Bildung ihrer Blätter auch in andern Stücken zu ändern geneigt sind, dazu liefern besonders einige Arten Weiden hinlängliche Belege; ‚nur. sind wir leider! noch wenig belehrt, wie sich diese Verschiedenheiten bei.der Aussaat verhälten. Aber nicht nur ..die Blätter, sondern auch die Blüthentheile, der Kelch, die Blume, die Staubfäden und in manchen Gat- tungen vornehmlich die Frucht sind grofser Veränderung fähig. Eine der auffallendsten Veränderungen in den Blüthen ist die Verwand- lung der unregelmäfsigen in die. regelmäfsige, wie sie.bei Linaria, Orchis etc. bemerkt worden ist; indessen Hat. dieselbe zur Aufstellung eigener Arten kaum Veranlassung gegeben. Auch ungewöhnliche Metamorphosen der Pflanzen haben nur selten einen Botaniker verleitet, in’einer auf diese Weise. umge» ‚änderten Gestalt, wenn sie sich auch bei. der. Aussaat erhielt, eine eigene - Art zu suchen, indem die Regeln, nach welchen sich diese Veränderungen tichten, schon. früher, ‘wenn auch nicht so klar als gegenwärtig, erkannt wurden. So sind selbst die Hieracien ‘mit röhrigen Blumen (Hieracia cor. tubulosis), “welche sich bei der Aussaat in ihrer ausgezeichneten Form unver- ändert erhalten, doch kaum von einem gut unterrichteten Botaniker für eigene "Arten. gehalten. worden. ‘Am. meisten scheint noch die Verwandlung der Decken in Blätter zur unschicklichen Trennung von Arten Veranlassung ge. geben zu haben, wie davon Plantago.bracteata Mönch. ein Beispiel liefert, welche, wenn sich auch dieser Charakter bei der Aussaat ziemlich erhält, doch schon wegen der Veränderlichkeit in der Ausbildung der blattförmigen Decken Mifstrauen gegen ihre specifische Verschiedenheit erregen mufs. Et- was Aechnliches findet bei mehren Arten der Gattung Centaurea Statt, an welchen die. Hüllblättchen oder SCHAEFER auf fettem Boden nicht selten da- - wi Eng: nn Tee - - nei. en a a nn — une mr ; Mr u hin abändern, dafs sie an der Spitze in einen Dorn endigen," welcher dem Typus‘ der Art nicht zukömmt. Dieser Dorn ist nämlich als eine verlängerte Blattrippe zu betrachten, und daher dieser Fall dem vorigen sehr ähnlich. So habe ich ein Paarmal die Beobachtung gemacht, : dafs: die 'Saamen der Centaurea splendens, von wild wachsenden Pflanzen genommen ‚im Garten zum Theil Individuen leferten, bei welchen der rauschende Anhang der Hillblättchen in einen Dorn auslief. Ueberhaupt sind die Hüllblättchen mehrer ‚Arten dieser Gattung auch zu andern Veränderungen in ihrer Gestalt ‚geneigt, und werin dieses auch zum Theil Folge der Bastardzengung ist, so möchten doch manche Formen blofs von Ausartung herrühren. Die Dauer ist ebenfalls Veränderungen unterworfen, und auf sie allein darf man keinen Artenunterschied: gründen, wie schen Triticum aeslivum und hybernum lehren, welche von Linne getrennt, gegenwärtig allgemein ce Abarten erkannt werden. Gewächse, die nach der Zeit der Aussaat, nach ‘Verschiedenheit der Witterung, des Bodens etc. bald jährig , bald zweijährig sind, finden sich viele, Auch können Pflanzen, ‚welche im ersten Jahre zur Blüthe gelangen, leicht für jährig gehalten werden, ob sie gleich ausdauernd ‘sind. So ist es mit Oxalis corniculala gegangen, welche Mehre durch eine jährige Wurzel. von der ausdauernden O. stricta Jacg. glauben unterscheiden Bee zu können. Dies ist aber nur in so weit wahr, als die gegen Kälte weit Bir empfindlichere oO. corniculata die Winter in Deutschland, vielleicht mit Aus- # RG nahme seines Sallichsten Endes, kaum erträgt, und daher bei uns sich in der 2 BE, Regel wie eine jährige Pflanze verhält. ‘Wenn man ihr aber im Winter eine- 5 Te ” > ee et gen starke Bedeckung giebt, so hält sie so gut, wie O. stricla viele Jahre aus. Veberhaupt kann man vor dem Fehler, in welchen Mehre verfallen, die Dauer einer Pflanze blofs nach der Bildung der Wurzel und ‚dem Mangel an neuen _ Trieben zu bestimmen, nicht genug wärnen. So kannız. B. Coris monspeliensis. | leicht für ein Sommergewächs gehalten wverden, wenn man blofs hierauf Bück- | ‚sicht nimmt. Umgekehrt hat aber auch die Eigenschaft mancher jährigen Ge- wächse, sich, wenn sie nicht durch Saamentragen entkräftet sind, im Ge- ne .- en os Böne wu 5. S nr vr me en am Finnen gm en u wächshause durchivintern zu lassen, Veranlassung gegeben, darin eigene strauchartige Arten zu schen, wovon Datura Metel ein Beispiel liefert. Dafs man auch auf die verschiedene Blüthezeit und die Saamenreife nicht _ sicher bauen könne,: um Pflanzenarten zu unterscheiden, folgt schon daraus, dafs manche Pflanzen bald jährig, bald zweijährig seyn können. Wenn in- dessen zwei ähnliche Pflanzen an: dem natürlichen Standorte, der ihnen ge- meinsam ist, immer regelmäfsig zu ganz verschiedenen Zeiten blühen, so dari man allerdings vermuthen, dafs sie mehr als blofse Abarten sind. "Man kann übrigens nicht genug bei Anwendung dieser Regeln empfehlen, erst die Eigenheiten jeder natürlichen Familie hinsichtlich der Ausartung ZU studiren, 'ehe man daran geht, über ihre Arten, Unterarten, Abarten und andere Ausartungen etwas zu bestimmen, denn ein Charakter, welcher in der einen sehr beständig ist, ändert in der andern leicht aufs Mannichfaltigste ab. Da die Prüfung der Beständigkeit der Charaktere durch wiederholte Aus- aha manche Gewächse, z.B. für Schmarotzerpflanzen, für Orchideen kaum. "ausführbar ist, und da überdies eine solche Prüfung oft zweifelhaft läfst, ob man es. mit einer Art oder einer Abart zu thun habe, so hat man auf andere Mittel gedacht, um mit mehr Sicherheit die Arten festzusetzen. HKölreuter glaubte ein solches in der Bastarderzeugung gefunden zu haben, und Knight hat dasselbe noch vor Kurzem vertheidigt. Man soll nach Ersterm alle In- dividuen in eine Art vereinigen, welche bei wechselseitiger Befruchtung in ihren Nachkommen sich vollkommen fruchtbar erhalten, so dafs sie nicht nur von männlicher und weiblicher Seite begattungsfähig sind, sondern auch ver- _ hältnifsmäfsig eben so viel Saamen ansetzen, als die Aeltern. Nach diesem Princip glaubte er z. B. Hibiscus Manihot und H. vitifolius fir blofse Varietäten erklären zu können, da die daraus erzogenen Bastarde nicht im Geringsten an Fruchtbarkeit verloren hatten; Datura ferox und D. Tatula machen aber nach ihm verschiedene Arten aus, weil die erzeugten Bastarde nur wenig Saamen ansetzten, indem in einer Kapsel deren ungefähr 30 bis 40 gefunden wurden, ‚während die Aeltern deren in einer Kapsel wohl gegen 800 enthalten. es + -Nach den Ansichten der 'neuern "Botaniker sind Hibiscus Manihot und vili- folius so. wesentlich verschieden, dals. man sie in zwei verschiedene Abs theilungen der Gattung ‚setzen muls; sollten also. diese beiden Formen in eine “Art vereinigt werden müssen, so würde man erstlich diese Abtheilungen auf- zuheben und in eine zu verbinden, und dann eine Differenz zu geben-haben; welche diese beiden Formen von allem. übrigen unterschied. Kaum würde daher Jemand, wenn dieses gegründet wäre, es wagen dürfen, das Pflanzen- reich systematisch zu bearbeiten. Indessen ist allerdings zu vermuthen, dafs Kölreuter den H. palmatus Cav. ‚für den H.'vitifolius nahm, da er von der grofsen Aehnlichkeit spricht, welche. diese beiden Pflanzen haben sollen ; 5 und da’man diesen H, palmatus ohnehin geneigt ist, nur für Abart des H. Manihot zu halten, so ständen die Kölreuter’schen Versuche ganz in Uebereinstimmung mit den neuern Ansichten. Wenn :daher auch "hiervon keine Einwendung gegen jenes Princip hergenommen werden kann, so sind seiner Anwendung, auch abgesehen von den bedeutenden Schwierigkeiten, wrelche dabei Statt finden, doch noch manche andere eintretende Fälle ent- gegen. Man sollte nämlich erstlich meinen, dafs," wehn zwei Arten wöchsel- seitig befruchtet würden, die Fruchtbarkeit bei beiderlei daraus’ erzogenen Bastarden dieselbe seyn mülste. .. Als .aber Kölreuter die Narbe der Aquilegia vulgaris mit dem Pollen der 4. canadensis befruchtete,. erhielt er lauter un- fruchtbare Bastarde, und dagegen, als er‘ die Narbe’ der A, canadensis mit dem. Pollen der A. vulgaris schwängerte, entstanden : Bastarde, welche in hohem Grade fruchtbar waren, so dafs die Kapseln gegen 40 Saamen ent _ hielten. X Es ist ferner zu vermuthen, dafs Datura‘Stramonium und D, feroxz,; wenn sie unter einander befruchtet würden, wegen ihrer grofsen Aehnlich- keit vollkommen fruchtbare Bastarde liefern möchten; ‘wenn nun, nach Kölreuters Versuchen; Datura Tatula und D. ferox bei ihrer Begattung die Fruchtbarkeit ihren Erzeugnissen nicht im. vollkommnen Grade mittheilen, die Bastarde von D. Tatula und D. Stramonium aber vollkommen fruchtbar. sind, so würde daraus folgen, dafs sowohl D. Tatula als D, ferox ezrlisben/ 3 * | x das Aa ne a un a en al ri aa niit a Kö ur u ste kicdes EN Pe u zu z EEE SEEN nn er Le. DEN R" en E 227 x einer . x m ei £ \ f ES TE Te ge ee en a e a . = Dr Inn ne TEE a s re ET NE S bs ER ee. e ' Z Te Er nn ru — 20 — der D.: Stramonium seyn, dals jedoch D. Tatula und D. fero& zwei ver schiedene Arten ausmachten, was ein vollkommner Widerspruch wäre. Hier- aus ersieht man hinreichend, dafs dieses Princip, bevor wir nicht eine un- gleich gröfsere Anzahl von Thatsachen haben, und bevor nicht dadurch er- wiesen‘ ist, dafs wir vor jenen Widersprüchen vollkommen gesichert sind, im Allgemeinen ‚zur Ausmittelung der Arten und Abarten unanwendbar bleibt; nur in so weit scheint 'es benutzt: werden zu dürfen, dafs man auf: die voll- kommene Fruchtbarkeit eines Blendlings die Vermuthung gründen darf, seine Aelterın möchten sich blos .als Abarten oder auch als Unterarten zu einander verhalten, und dafs man auf der. andern Seite aus der verminderten oder mangelnden Fruchtbarkeit eines Bastards den Schlufs ziehen darf, dafs die 2 Aeltern desselben für Arten genommen werden müssen, wofern man. über- zeugt seyn kann, dals die Abnahme der Fruchtbarkeit wirklich in der Natur des Bastards liege, und nicht blofs wegen besonderer Verhältnisse „ unter welchen er vegetirt, zufällig hervorgieng. - F Je weniger man die Bastardzeugung wegen der vielen‘dabei Statt fin- denden Schwierigkeiten benutzt hat, um zur Kenntnils der wahren Arten und Abarten zu gelangen, desto häufiger pflegt man gegenwärtig eine andere Methode anzuwenden, um den Umfang der Arten zu bestimmen. Man prült nämlich, ob sich. nicht die Kennzeichen der einen Form in die einer andern. allmählig verlaufen, indem die seinen immer mehr verschwinden, und die andern dafür hervortreten. - Allein so zweckmäfsig diese Methode zu seyn seheint, so kann man sich bei solchen Beobachtungen nicht nur leicht täuschen, sondern "wenn auch dergleichen UVebergänge Statt finden, so ist doch die. Folgerung, dafs zwrer bisher, für Arten genommene Pflanzen, an welchen man sie beobachtet hat, fernerhin nur eine ausmachen dürften, viel zu voreilig, wofern nicht noch andere Gründe dafür. sprechen. ‚Ein Beispiel‘ wird dies deutlicher machen. Man weils, dafs Prenanthes purpurea und Pr. tenuifolia, welche sich bei der Aussaat vollkommen in ihren Renn« —_— 1 — x zeichen erhalten, doch da, wo sie in der Natur zusammen vorkommen, An- näherungen der Form bemerken lassen. Ehe man sie aber delshalb in eine Art zusammenfafst, ist erst zu untersuchen, ob diese Vebergangsformen keimfähige Saamen in derselben Menge wie Prenanthes purpurea und tenui- folid ansetzen. Bemerkt man an ihnen eine verminderte oder gänzlich fehlende Fruchtbark seit, so würde man füglich annehmen dürfen , dafs die- selben ‚durch Bastardzeugung entstanden seyen, und dafs man ihre Aecltern für zwei verschiedene Arten zu nehmen habe. Findet sich dagegen, dals ‚diese Vebergangsformen vollkommen fruchtbar sind, so würde man, da es | auch höchst fruchtbare Blendlinge giebt, zu versuchen haben, ob dadurch, dafs man Prenanihes purpurea und ienuifolia in einen Garten dicht neben ein-, ander setzt, oder durch unmittelbare "künstliche Befruchtung sich Bastarde erzeugen lassen, welche vollkommen fruchtbare Zwischenformen darstellen. Gelänge dies, so würde es viel Wahrscheinlichkeit vor sich haben, dafs auch jene in der Natur vorkommende Zwischenformen blofs Blendlinge seyen, und man würde die Aeltern entweder für zwei Unterarten oder: für zwei Abarten zu erklären haben, je nachdem man es wahrscheinlicher fänd, dafs sie beide | ursprünglich existirt hätten, oder dafs der eine blols in Folge der Ausartung aus dem andern entstanden sey. Wollte es nieht gelingen, im Garten Blend- linge. aus jenen beiden Pflanzen zu ziehen, so würde man von den, ver ‚schiedenen Zwischenformen, welche die ‚Natur.liefert, Saamen zu sammeln und diesen im Garten auszusäen haben. Fände Sich dabei, dafs jede dieser Zwischenformen sich in ihrer Gestalt erhielt, so würde man geneigt werden müssen, - darin eben so viele Abarten zu erkennen, und Pr. tenuifolia. selbst blöfs für Abart der Pr. purpurea zu erklären; beobachtete man dagegen, dals diese Zwischenformen bei der Aussaat in die Gestalt der Pr. purpurea und - tenuifolia zurückgiengen, so würde dies den Beweis liefern, dafs ein Wahres Uebergang aus Pr. purpurea in tenuifolia gar nicht Statt fände, sondern dafs diese Pflanzen durch‘ Einwirkung örtlicher Verhältnisse die Form ihrer Blät- ter modificiren können, so dals sie dann einander ähnlicher werden. In = erregt u nn ö ii .- ei R Kar 5 u er { ’ ae ae diesem Falle würde man wohl thun, sie wenigstens für Unterarten gelten zu lassen. Vebergänge komnien auch nicht selten von Salix Jragilis und Russeliana $m. vor, indessen möchte dabei nicht an _Bastarde, vielleicht nicht einmal an Abarten, sondern blofs an Verschiedenheiten, von örtlichen Einflüssen abhängend, zu, denken seyn, doch ist. auch dieses noch näher zu unter- suchen. Mit mehr Sicherheit darf man wohl annehnien, dals Epipactis atrorubens Hoffm. weiter nichts als die Sonnenform der E. latifolia Sw. sey, indem man die verschiedenen Abstufungen zwischen beiden von den ‚sonnigen Plätzen bis in den schattigen Wald oft schr gut verfolgen kann. Es ist aber noch zu bemerken, dafs nicht nur der verschiedene Standort, _ sondern auch das verschiedene Alter eine Pflanzenart in Ihrem Anschen sehr ' verändern kann, und dafs man daher auch die Uebergänge von dem jugend- lichen Zustande zu dem ältern zu beobachten habe, wenn man nicht in den. Fehler verfallen will, Arten, wie Lawsonia spinosa, Adonis anomala etc, aufzustellen. X 2 =: Besondere Vorsicht ist nöthig, wenn man ähnliche Pflanzen im getrock- neten Zustände vergleicht, um zu prüfen,: ob sie sich durch hinreichende Charaktere unterscheiden. Man kann hier eben so leicht verleitet werden, auf zufällige Verschiedenheiten besondere Arten zu gründen, als Pflanzen, welche wirklich specifisch verschieden sind, für 'blofse Varietäten zu neh- men, weil man keinen hinreichenden, Unterschied zwischen ihnen bemerkt. $o schen sich im Herbatium Epilobium Dodonaei Vill. und E. crassifolium Lhehm. einander ungemein ähnlich, und gleichwohl scheined diejenigen nicht Unrecht zu haben, welche sie für Arten gelten lassen. Veratrum album und Lobelianum sind im getrockneten Zustande kaum ‚zu "unterscheiden, und gleichwohl haben: diejenigen sicher Unrecht, welche sie blofs für Spielarten nehmen, sie scheinen selbst mehr als Abarten’ darzustellen. Aber auch bei lebenden Pflanzen hält es oft schwer, die ‚wesentlichen Unterschiede der Art aufzufinden, so dals es manchen Beobachtern dabei nicht besser geht,.als Linne, da er ‚den Unterschied zwischen Menschen und Affen aufsuchte. Manche Pflanzen wollen von ihrem ersten Keimen bis zum Fruchttragen in ihren Veränderungen genau beobachtet seyn, wenn man sie von den ihnen ähnlichen unterscheiden will; sie können sich zur Zeit der Blüthe sehr ähnlich sehen, und doch vorher und nachher wesentliche Ver- schiedenheiten zeigen. Nicht selten giebt auch die mifslungene Angabe des „Artenunterschieds Veranlassung , ein Paar gute Arten für eine und dieselbe zu halten. So scheint es z. B. mit Lycopus europaeus und exaltatus gegangen zu ‚seyn, welche Einige noch immer für dieselbe Art halten, ungeachtet sie gewils hinreichende Artenverschiedenheit zeigen, und in den Gärten, worin sie seit einer langen Reihe von Jahren cultivirt werden, diesen Unterschied beständig erhalten haben. Dieser Unterschied liegt aber nicht in den Drüsen auf der untern Blattfläche, indem beide daselbst damit versehen sind; ‚auch läfst sich Lycopus- excaltatus nicht durch das höhere Wachsthum unterscheiden, indem er an trocknen Orten niedrig genug bleibt, während L. europaeus an feuchten mehr als Mannshöhe erreichen kann, wohl aber unter andern ‚Charakteren durch die "verschiedene Weise, wie die Blätter. des einen und des andern zexschlitzt sind, wiewohl kein Lycopus europaeus vorkommen dürfte, bei welchem die untern Blätter an der Basis nicht fiederspaltig ge theilt wären. ! Aus dem bisher Vorgetragenen ergiebt sich, dal: man shytpssirhieh dann in einer durch besondere Charaktere abweichenden Pflanze eine Ausartung vor sich zu haben, wird. annehmen dürfen, wenn dieselbe durch Cultur entstand, oder ihre Unterscheidungszeichen nach den Regeln der Ausartung erklärlich sind; und wir werden sie mit um so mehr Recht Aufn erkennen, je monströser uns die Form erscheint, und je mehr wir in den verwandten Gattungen und Arten ähnliche Verhältnisse entdecken.- Noch nıehr Gewicht erhält aber diese Meinung, wenn die für eine Ausartung angesprochene Form mit der Stammart fruchtbare Blendlinge liefert, und wenn in den örtlichen TEE nennt — a “ Verhältnissen, unter welchen. sie sich Gründe dafür nachweisen _ lassen. "Wenn zwei in der Seien Nasen vorkommende Verschiedenheiten sich wie Abarten zu ee verhalten, so kann die Frage entstehen, welche von beiden man für die Stammart zu nehmen habe? Zur Lösung einer solchen Aufgabe allgemeine Regeln zu geben, ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden, da hierüber zu wenig Thatsachen vor uns liegen. Man scheint geneigt, hauptsächlich diejenige Verschiedenheit für die Stammart zu er- klären, welche am weitesten verbreitet ist; indessen ist dies zuweilen nicht nur schwer auszumitteln, sondern es kann auch. bei manchen Pflanzen, be- sonders bei solchen, die :$ich erst seit der immer mehr zugenommenen Be- arbeitung des Bodens als Unkraut eingefunden haben, leicht das Gegentheil Statt finden. Mit mehr Recht darf man im Allgemeinen diejenigen Formen E > Ausartung erklären, welche sich den Mifsgestalten nähern, wie die krausen, so wie "überhaupt diejenigen, von welchen man weils, dafs die eine sich jederzeit zur andern, wie die ausgeartete Form zur Stammform verhält; wie 2. B. die Varietas laciniata; denn dafs eine Pflanze mit von Natur zerschlitzten Blättern eine Abart mit ganzen geliefert habe, davon ist kaum ein Beispiel bekannt. Um so schwieriger ist dagegen eine allgemeine Vorschrift zu geben, wie man die Stammart erkennen soll, wenn die Unter- scheidungszeichen der vorliegenden Be bald Kennzeichen der Stamm- art, bald die der Abart sind, ‘wie z. B. die Behaarung. Es dürfte nämlich ‚wohl der häufigere Fall seyn, dafs die mit Haaren oder überhaupt mit mehr Organen versehene Pflanze die Stammart bilde, allein zuweilen scheint doch auch das Gegentheil Statt zu finden. So können Grannen ‚und Dormen durch Cultur sowohl verdrängt werden, als dadurch entstehen. Beruht der Unter- schied. ‚zweier ähnlichen Pflanzen auf der Farbe der Blätter und der kraut- artigen Theile überhaupt, so hat man in der Regel diejenige für die Stammart zu erklären, bei welcher diese Theile grün gefärbt sind, da die grüne Farbe die am allgemeinsten verbreitete der krautartigen Theile ist, Schwieriger ist ! # er FE zit. e dagegen in dieser Hinsicht über die Farbe der Blü ithen zu: urtheilen; doch lehrt die Erfahrung, dafs die ursprüngliche Farbe derselben in der freien Natuf bei der FERBRFIR in der Regel cher blasser als dunkeler werde, und dafs in besondere die weifse Farbe häufig Folge der Ausartung sey. Da indessen ‘bei cultivirten Pflanzen Beispiele vom Gegentheil vorkommen, so wäre ‚es wohl möglich ‚„ dafs dieser Fall zuweilen auch bei "wilden Pflanzen’ einträte. Hin £ ‚&chtlich der Veränderungen in den chemischen Bestandtheilen und des davon abhängigen Geschmacks scheint ‘die Regel gegeben werden zu können, dafs die Cultur im Allgemeinen die Säure, die Schärfe, die Bitterkeit Mindere, die Pflanzen sülser und milder mache etc. . Da, wo "uns dergleichen allgemeine Erfahrungen abgchen, müssen wir uns bei solchen Aufgaben hauptsächlich _ darnach richten, ‘was in der Familie und der Gattung, wozu die Pilanze ge hört, die Charaktere der Stammart zu seyn pflegen, # ‚Dali eine Pflanze durch Bastardzeugung in der freicn ‚Natur entstand; | wird besonders dann wahrscheinlich, wenn sie, ‚gänzlich ‚oder doch‘ von männ- licher Seite unfruchtbar ist, wenn sie in einem oder wenigen Individuen‘ vor | kömmt, ‚ und- wenn die vermutheten Aeltern, deren Charaktere sie verbindet, sich in ihrer Nähe befinden. Da man indessen auch fruchtbare Bastarde durch Kunst erzeugt hat, welche zum Theil eine ziemliche Anzahl von Saamen trugen, so kann allerdings sowohl die Bedingung des hohen Grades von Un fruchtbarkeit, als der geringen Menge ‚der Individuen wegfallen. Auf jeden Fall "wird man aber, um die Entstehung mancher Pflanzen durch- Bastard- seugung glaubhafter zu machen, wohl ha. wenn man ‚dieselbe Form durch _ Künstliche Begattung der vermuthlichen Aeltern hervor zu bringen sucht. : Von den vielen Bastarden, welche man ‘in neuern Zeiten in’ Dentschland entdeckt haben will, ist kaum eine durch künstliche. Nachbildung wahrscheinlich ge- macht worden, auch leidet es keinen Zweifel, dals diese angeblichen Bastarde srofsentheils auf Täuschung beruhen, oder doch noch weiterer Untersuchung bedürfen. " | ei u —_— 0 — * Vom Begriff der Unterart, ‘welcher, wenn seine: Aufstellung auch nicht für höchst nothwendig erkannt werden kann, doch vorzüglich geeignet scheint, manche Differenzen zwischen den Systematikern auszugleichen, werden wir eben deshalb vorzüglich da 'Gebrauch machen, wo die Ansichten über ähnliche: Pflanzen ,. deren Uüterschiede sich ‚bei wiederholter ‘Aussaat be- ständig erhalten, verschieden sind, indem die einen sie für Arten, die andern für blolse Abarten erklären, sobald wir hinreichenden Grund zu der Annahme haben, dafs jene Verschiedenheiten ursprünglich existirten. Dahin gehört at Eu denn, dafs die Verschiedenheit der fraglichen Pflanzen nicht nach den Regeln re der Ausartung oder durch Bastardzeugung erklärt werden kann, dafs sie auch nicht durch Cultur entstanden ist, sondern dafs sich ihr ursprünglicher Stand= Erna Per ER EFER EEE en net a ort nachweisen läfst: Auch wird man um so eher von diesem Ausdrucke fs Gebrauch machen können, wenn dergleichen Pflanzen in sehr verschiedenen und entfernten Himmelsstrichen zu Hause sind, und wenn sich viele der- an gleichen ähnliche Formen finden, wovon zwar einzelne als Arten leicht zu we NErR unterscheiden seyn würden, allein wegen der Zwischenformen doch nicht wohl. dafür erkannt werden können, indem man diese nicht für Abarten er- | klären kann. Von solchen Unterarten darf man auch erwarten ‚ dafs sie mit den Abarten den Charakter theilen, in den Bastarden, die. sie liefern, ihre Fruchtbarkeit vollkommen zu erhalten, oder doch wenig zu mindern, so. dafs zwar bei Begattung der unähnlichsten Glieder der in eine Gruppe zusammen- gefafsten "Unterärten Bastarde mit verminderter Fruchtbarkeit entstehen, allein die ähnlicher gestalteten vollkommen fruchtbare Nachkommenschaft erzeugen. Endlich hät man besonders auch dann Grund, nahe verwandte Pflanzen für. Unterarten zu erkennen, wenn sie offenbar nach demselben Muster gebaut sind; aber gleichwohl 'keine unter ibnen sich füglich für die Stammart er- klären läfst. K | f Ein Beispiel, wie die Begriffe von Ahask und Unterart anzuwenden sind, mag Dictamnus albus geben. Wir haben schon gehört, dafs davon eine Ver- - schiedenheit mit weilsen Blumen vorkömmt, und dieselbe für eine Abart er- — 17 — klärt, weil sie bei der Aussaat ihren Charakteren treu bleibt, weil sie nach ‚bekannten Regeln der Ausartung erklärlich ist, und, weil sie in Gesellschaft der Stammart D. albus fl. purpureo vorkömmt. Aufserdem ist seit mehren Jahren noch eine dem letztern ähnliche, offenbar nach demselben Muster ge- baute Pflanze bekannt geworden, welche aus Davurien stammt. Sie erreicht eine bedeutend grölsere Höhe, besitzt eine ‚ansehnlichere Blüthenrispe, ihre ‚Blättchen sind länglich, die Blittaen noch ‚grölser, und die’ Früchtehen laufen in eirie weit längere und öpitzere Zackenspitze aus. Um die Pflanze für eine eigene Art zu erklären, wozu Mehre geneigt sind, dazu scheinen. die ange- gebenen Unterschiede zu geringfügig; denn wenn sie auch nicht nach. be- kannten Regeln der-Ausartung erklärlich sind, so stehen sie doch: in gewissem Verhältnisse zu einander, indem fast älle Theile.der letztern nicht nur. grölser, sondern auch mehr verlängert sind. Es scheint daher zweckmäfsiger, sie als “Unterart aufzuführen, und zwar um so mehr, weil ıhr V aterland Davürien so reich an eigenthümlichen Producten. ist, und sie daselbst, so viel "bekannt, rn 5 Nr le 2 DE ek Are r : nicht in Gesellschaft des weilswürzeligen. Diptams vorkömmt. Ueberdies las-- I Mn | ‚sen. sich auch keine genügende Gründe nachweisen, nach welchen.man, wenn '-man sie als Abarten betrachten wollte, die eine, für die Siemunzrt anzu- ae nehmen hätte. r 4 Wir wollen übrigens gem a dals in nich wenigen Fällen ER nicht hinreichende Gründe anführen lassen, um. uns zu bestimmen, ' etwas für Art, Unterart, Abart oder blofse Ansartäng zu erklären. Allein. so lange es für unmöglich gehalten werden zueelhe vollkommen sichere und bequeme :Wege anzugeben, auf welchen ‚man: zur Kenntnifs desjenigen gelangen kann, "was ursprünglich existirte, und was blofs der Ausartung und. der Bastard- zeugung sein Daseyn verdankt, so lange werden die Meinungen. der Botaniker über das, was für das jeine und das andere gelten soll, auch.getheilt bleiben. ‚Mit der Festsetzung der Pflanzenarten, so wie der Unterarten, der Abarten "and anderer Ausartungen. sucht der Mensch so gut.ein Bedürfnifs seines Ver- standes zu befriedigen, als mit der Aufstellung der Gattungen und .der höhern 4% Abtheilungen. Sind die Ansichten, wie dieselbe geschehen mulfs, verschieden, so werden es auch die darauf gegründeten Systeme und Methoden seyn. Bei ' ‚der Mangelhaftigkeit unserer Kenntnisse kann keine Methöde für die. beste erklärt werden; es hat vielmehr die eine diese, die andere jene Vorzüge, und nur diejenige verdient Tadel, welche gegen die Principien fehlt, die allge- mein für richtig anerkannt werden sollten. So kann dasjenige Verfahren nicht gebilligt werden, nach welchem man Pflanzen für eigene Arten erklärt, ‘deren Unterschiede sich‘ bei der Aussaat nicht erhalten, oder welche blofs durch Vermischung verschiedener Arten. hervorgiengen; eben so wenig dasjenige, welches Pflanzen, deren erbliche Unterschiede hinreichend klar und wichtig sind,: in‘ eine: Art vereinigt. Auf der ‘andern Seite kann aber auch ‚diejenige Methode ‘nicht gut geheifsen werden, welche Unterarten, Abarten und andere Ausartungen zu schr ver- | nachlässigt, und sich gar nicht die Mühe nimmt, zwischen ihnen gehörig zu ‚unterscheiden. Alle sich fortpflanzende Unterschiede, welche die Natur liefert, “müssen ‘dem Naturforscher heilig seyn,‘ nicht nur um des Systems willen, ‚sondern auch deshalb, weil die geringern Abweichungen zuweilen über die Gesetze, nach welchen sich die Vegetation richtet, so: wie über die Ver- breitung der Pflanzen, und selbst über manche geognostische' Verhältnisse mehr Licht zu verbreiten versprechen, als weit wichtigere Unterschiede. Bei Befolgung (der einen oder der andern Methode muls ohne Zweifel eine gewisse Consequenz beobachtet werden, welche indessen oft schwieriger 'zu’erreichen ist; als man glauben sollte. Wer z. B. den rothstängeligen Rumex sanguineus blofs für Abart des Rumex nemorosus Schrad. nimmt, wird auch füglich in der Familie. der Amarantaceen den Amarantus caudatus mit grüner und rother Farbe, und in ‘der F amilie der Chenopodien das: graue und rothe Alriplex hortense blofs für Abarten erklären können. Ob aber die Consequenz fodere, dafs er heshat auch Datura Stramonium und: Taiula als blolse Abarten Teen Yo aufführe, ist eine ganz andere Frage, ideen zwischen diesen Pllanzen nicht nur noch einige andere Abweichungen Statt finden, sondern weil sich auch J = Tre EEE m ein ähnlicher Unterschied zwischen D. Jferox und quercifolia Kth. nur mit. noch etwas mehr Verschiedenheit der Bildung verbünden, "wiederholt, und bei D. muricata und fastuosa einen noch höhern Grad erreicht. Ein conse- (quentes Verfahren scheint daher am besten Hoch dadurch erreicht werden zu - können, dafs man für per Pflanzenfamilie insbesondere die allgemeinen Re- geln zu entwerfen sucht, nach welchen ihre Arten, Unterarten und die ver- ‚schiedenen Ausartungen am’ zweckmäfsigsten in Reihe und Glied zu stel- lien sind. ’ En; | FACHE E Wir wollen ‚jetzt: noch -durch: Mittheilung einiger Bruchstücke Beispiele zu liefern suchen, ‘wie man nach unserm Dafürhalten zu verfahren ‚habe, um die von der Natur gegebenen Unterschiede so treu und so NENNEN wie möglich. darzustellen. / g | | a = Gramineae. In der nisgezefce Familie der Gräser fehle es nicht an verwandten Formen, welche zu Ferschiedenien Meinungen über ihre Abstammung Gele- genheit gegeben haben, indem Manche sie für Arten, Andere für ‘Abarten und Spielarten halten. Wenn wir indessen die im Vorigen angegebenen Re. geln der Ausartung auf sie anwenden,’ und zugleich dasjenige, was über ‚die Charaktere der Unterarten und Abarten gesagt wurde, ‚gehörig‘ berück- sichtigen, so ergiebt sich sehr bald, wofür man sie zu nehmen habe. Manche dieser Unterschiede laufen blofs auf Abweichung in der Farbe hinaus, welche sowohl an der Frucht, als an den Blüthen und den Blättern sich verändern kann. . Hordeum nigrum PP. ir man deshalb eben so we- nig Neigung. haben ‚ von H. vulgare als besondere Art zw'trennen, als die ‚schwärzfrüchtige Zea Mays'von der gelbfrüchtigen, wenn sich auch die Farbe der. Früchte bei der: Aussaat fortwährend erhält, Eben so hat inan längst u dafs "Agrostis engen Host. nicht wohl eine von A. : 30 alpina 8cop. verschiedene Art ausmachen könne, und dafs ein Gras mit 'graußrünen Blättern nicht immer von einem mit grasgrünen der Art noch verschieden sey, Wie die Gräser mit panachirten Blättern sich verhalten, habe ich noch nicht näher untersucht, Roth erklärt die so veränderte Pha- laris arundinacea für Abart ( Parietas constans )- Verschiedenheit im Geruch, welche man bei manchen Gräsern, z. B. bei Phleum asperum Vill. bemerkt, "kann nicht berechtigen, : darin mehr als eine Art zu erkennen. 5% Sehr oft haben Haare, welche bei dem einen Grase vorhanden waren, bei dem andern, übrigens ‚gleichgestalteten, aber fehlten, Veranlassung zu Aufstellung verschiedener Arten gegeben. So glaubt z.B. M. v. Bieberstein von dem eben erwähnten. Phleum asperum ein Phleum annuum als eigene Art unterscheiden zu können, allein sicher nicht mit Recht, da der Unte- schied blofs auf einigen hinzu gekommenen Wimpern beruht. Aus ähnlichen Gründen kann auch Panicum ciliare Retz. nicht für eine von P. sanguinale verschiedene Art genommen werden: - es ist nicht einmal eine gute Abart, sondern eine bloflse Spielart, welche sich zwar in leichten trockenen Boden lange Zeit erhält, aber auf fettem nach einigen Jahren bei wiederholter Aus- eaat..sich, vollkommen in P. sanguinale verwandelt. Ueberhaupt scheinen alle diejenigen Gräser, welche sich blofs durch die verschiedene Behaarung an diesen oder jenen Organen unterscheiden, übrigens vollkommen den Bau des - Panieum, sanguinale mit einander gemein haben, blofs Spielarten auszuma- chen, welche in Gärten nach Verschiedenheit ‚der Eultur bald früher, bald später zur Form des Panicum sanguinale zurück kehren. Auch viele Arten. Bromus ändern in der Behaarung ab, und kommen sowohl mit glatten als behaarten Aechrchen vor. Diese Behaarung ist aber nach Verschiedenheit der, Art bald mehr filzig, bald mehr aus einzelnen Haa- ren bestehend, Im Allgemeinen erhält sich dieselbe bei. der Aussaat ungleich beständiger, als die Wimpern und andem Haare bei Panicum Sanguinale, 80 dafs sie wahrscheinlich sämmtlich für gute Abarten gelten können. So habe ich sowohl die glatte Abart, des ‚Bromus ‚tectorum , welche in hiesiger Gegend a => es eines der gemeinsten Gräser ist, »als' die bei uns nur: sparsam an Gypsbergen ‚vorkommende behaarte, welche ich Br. murorum nenne, gegen zwölf Jahre, ‘in verschiedenem Boden ausgesäet und. ‚niemals eine Veränderung an der ‚ einen oder der andern hinsichtlich der Behaarung wahrgenommen. In Un- garn findet sich noch eine Abart des Br. tectorum, bei welcher sich die Haare auf den Aehrchen nur wenig erheben, und auch diese bleibt sich bei der Aussaat treu. Im Allgemeinen haben übrigens die unansehnlichen Ab- arten von Bromus ein weit traurigeres Schicksal gehabt, als die artigen Spiel- arten von Panicum sanguinale, indem man cs für hinreichend zu halten pflegt, anzuführen, dals die Art mit glatten und behaarten Achrchen ab- ändert. Nächst dem Uecberzug ist auch die Granne bei Gräsern ungemein verän- derlich. Sehr viel cultivirte Grasarten, besonders aus den Gattungen Triti- cum, Avena, Oryza etc., ändern mit begrannten und unbegrannten Achrchen ab, und dieser Unterschied pflegt sich bei der Aussaat oft zu erhalten. Man kann hierher auch einigermafsen die Formen von Setaria zählen, bei wel- chen die Hülle zuweilen fast gänzlich schwindet. Denn die Granne darf man im Allgemeinen für ein unvollkommnes Blatt r öder, wenn man lieber will, für eine Blattrippe nehmen, welche aber, je weiter sie: nach dem Grunde zu entspringt, an ihrem untern Theile aus einem 'kleinern oder gröfsern Stücke der Blattscheide besteht. Die Hülle der Setarien läfst sich un aus einer Menge grannenarliger unvollkommner Blätter mit eben so un- vollkommenen Scheiden gebildet betrachten; Einige meinen zwar, dieselbe bestehe vielmehr aus unfruchtbaren Blüthenstielen, allein dann würde sie. sich, wie Aira involucrata beweiset, ganz anders ausnehmen. Eher könnte man sie noch der Hülle des Cynosurus vergleichen, ünd behaupten, dafs sie aus verkümmerten Achrchen zusammengesetzt sey; da indessen dergleichen Blüthen ebenfalls für modificirte Blätter erklärt werden müssen, so läuft dies ziemlich auf eins hinaus. di 2 = Ueber die merkwürdige Veränderlichkeit der Granne bei Aira caryophyl- tea habe ich schon an einem andern Orte (Bot. Ztg. 1825. 545) meine Beob- achtungen mitgetheilt, nach welchen sich die charakteristische 4. caryophyliea mit zwei begrannten Blüthchen in jedem Aehrchen nur dann bildet, wenn die Pflanze erst iin zweiten Jahre zur Blüthe gelangt. Blühet sie schon im ersten, 80 entsteht die Airs capillaris Host., bei welcher nur das‘ eine Blätlichen in jeder Aehre begrannt ist. Die Aira capillaris gehört daher mehr ‚ den: südlichen Gegenden an, wo die Wärme die Blüthe beschleunigt, auch hat ‚sie gewöhnlich schmälere Blätter, eben weil eine Pflanze um so eher zur Blüthe zu gelangen pflegt, je weniger sie in die Blätter treibt. Da es indessen auch möglich ist, dafs eine Pflanze anfangs bei voller Nahrung ins. Blatt treiben, und später bei eintretender Hitze zeitig zur Blüthe gelangen kann, so läfst sich auch eine breitblätterige Aira capillaris denken, und eme solche ’ist diejenige, weiche Salzmann 4. saxatilis nennt. Es ist übrigens möglich, dafs auch noch andere Ursachen existiren ‚können, ' wodurch Aira caryophyliea zu A. capillaris wird. Die verwandte 4. pulchella IFilld. unter- scheidet sich von A. caryophyliea theils durch die frühere Blüthezeit, indem sie, Anfangs April gesäet, sicher Anfangs Juli zur Blüthe gelangt, tkeils durch die bedeutende Kürze der Aehrchen und der darin enthaltenen Früchte, so dals man in der That an jeder Karyopse ausmessen kann; ob sie der A. caryophylles oder der A. pulchella angehört. So unveränderlich sich aber auch ‚diese Iuennzeichen bei fortgesetzter Cultur erhalten, so scheinen 'sie doch unzureichend, um darauf eine eigene Art zu gründen, da das frühzeitigere Blühen und damit verbundene kleinere oder grölsere Früchte, nicht seiten Folge der Ausartung sind; ich möchte daher nicht widersprechen, wenn Jemand die A: pulchelle DP. blofs für eine Abart der As caryophyllea erklärte, Die A. capillaris kann dagegen nicht einmal eine Spielarf derselben 'ausma- chen. Bertaloni glaubt'auf eine andere Weise zwischen A. caryophy llea und 4A. capillaris unterscheiden zu können; und nimmt an, ‘dafs sowohl erstere als letztere mit ein- und zweigrannigen Achrehen vorkommen, ja dals die \ [4 \ Grannen bei capillaris zuweilen gänzlich fehlen. Die Unterschiede zwis schen beiden sollen aber darin liegen, dals 4. capiülaris höher. wächst, und | eine stärker verästigte Rispe mit mehr, aber kleinern Blüthen bringt, dafs ‚die (Linn@schen) Kelche bei A. capillaris an der Spitze benagt, bei 4, caryo- phyliea länglich und spitz. sind, und dafs‘ die äufsere Blumenklappe bei A. - eapillaris kurz zweispaltig, bei A. caryophyllea zweiborstig ist. Ich habe nik viele Mühe gegeben, diese Kennzeichen aufzusuchen, .allein das Resultat. war, dafs sie sämmtlich unhaltbar sind. Es ist nämlich wohl: wahr, dafs A. caryophyllea in ‚der Regel keine so weitläufige Rispe bildet als A. capü- laris, auch kann man ja die A. capillaris:von niedrigerm Wuchs und: müt ge- ‚drängter Rispe, wie sie A. saxalilis Salzm. daxstellt 5 für die Värietät. der A. caryophyliea mit eingrannigen Aehrchen nehmen, allein diese Kennzeichen so- wohl, als alle übrigen’ von Bertoloni angegebenen leiden. doch so viele "Mo- dificationen, dafs man in der That die Gränzen zwischen beiden Arten’ nicht _ zu ziehen vermag: Was insbesondere die kleinen Aehrchen:.betrifft, wodurch sich A. capillaris auszeichnen soll, so ist es allerdings wahr, dafs dieselbe, eben weil sie weniger ins Blatt treibt, auch im Allgemeinen etwas: kleinere Achrchen bildet, allein die gröfsten Achrchen der A. capillaris sind doch den. 2 kleinsten der A. caryophyliea wenigstens vollkommen gleich, säinak scheinen, sie wegen der längern Stiele, auf: welchen sie bei A. capillaris zu stehen pflegen, 3ieinär zu seyn, als’ sie wirklich sind. Unter der von Bertoloni ‚erwähnten Abänderung der A. capülaris "mit’ zwei Gmztnen hat man wohl ohne Zwreifel A. pulchella VP. zu verstehen, . welche sich allerdings. durch. kleinere, Aehrchen auszeichnet, die ebenfalls auf verhältnifsmäfsig langen Stielen sitzen, allein die wahre Natur dieser Pflanze hat Bertoloni. offenbar verkannt. | So leicht man indessen durch die Veränderlichkeit. der Granne: verleitet werden kann, neue Arten aufzustellen, ‘so möchte ich.dies doch nicht auf Bromus auriculatus Lej. (Libertia arduennensis) anwenden, und darin blofs ER Varietät des ‚Br. velutinus Schrad. mit geöhrten und dreigrannigen Kelch- ' scheiden sehen. Denn wenn der Unterschied zwischen diesen. Gräsern auch 5 ie allein in den oben erwähnten Charaktern bestände (was doch nicht zugegeben werden kann), 80 ist er so ausgezeichnet, und so wenig aus bekannten Er- scheinungen bei der Ausartung der Gräser erklärlich, dals man schon deshalb jener Vereinigung keinen Beifall zollen Kann; weil sie beispiellos : seyn wrürde, Desto häufiger findet man dagegen, dafs, wenn Blüthen verkümmern ‚ blols männlich oder ‚geschlechtslos werden, die Granne kürzer wird, ja wohl gänzlich schwindet. . Wenn daher Jemand geneigt wäre, Hordeum diste- _ chum als: eine Abart des H. vulgare, so wie H. Zeocriton als eine ähnliche des H. hexastichon zu betrachten, an welcher die seitlichen Blüthen un- fruchtbar und grannenlos geworden’seyen, :so würde ich ihm nicht wider £ sprechen, sondern blofs zu überlegen geben, ob nicht vielmehr H. vulgere und-hexästichon aus H. distichum und Zeocrilon entsprungen zu erklären seyn, da die mehrsten Arten dieser Gattung, welche wild wachsen, unfruchtbare ‚seitliche Blüthen besitzen ‚. und dergleichen unfruchtbare Blüthen auch in fruchtbare Zwitterblüthen, besonders durch Cultur, verwandelt werden . können. ‚Eine ganz gewöhnliche Erscheinung bei Gem ist auch das Fehlschla- | gen von Kelchscheiden und Hüllscheiden. Merkwürdig ist besonders in die- ‘ser Hinsicht Elymus Hystrix, welcher in Nordamerika oft mit Hüllscheiden vorkömmt, «während sie dem orientalischen abgehen. Wenn dies nun auf der ‚einen Seite dafür spricht, dafs es unschicklich sey, auf E. Hysirix eine eigene Gattung zu gründen, so scheint es auf der andern doch zu voreilig, den nördamerikanischen : für eine ‚eigene Art zu nehmen, da auch manches nordamerikanische Exemplar keine Hüllscheiden besitzt, und diese überhaupt bald ‚nehr bald weniger ausgebildet sind. Es wird sich in der: That nicht eher über das richtige’ Verhältnifs, in welchem diese Pflanzen zu einander stehen, urtheilen lassen, als bis sie längere Zeit in u neben einander eultivirt worden E22 1: Area Eee . : | Gräser können auch dahin ausarten 5 dafs bei ihnen ein Theil der Aechr- chen gänzlich fehl schlägt. Ein ausgezeichnetes Beispiel davon giebt Miium / x 2 Y n 1" multiflorum Cav., welches in zwei verschiedenen F onkhläe Sicköinne Bei der einen endigt jeder Ast der Rispe in ein Achrchen, während bei der an- deren die unteren Halbguirle der Rispe, so wie Be; Aira involucrata, gar keine, oder doch nach oben zu nur wenig Aehrchen tragen. Einige schei- nen diesen Umersihieä für so unbedeutend zu halten, -dafs sie darin nicht einmal Spielarten, sondern nur eine und dieukiiee Pflanze erblicken, während Andere darauf verschiedene Arten gründen. : Die Ansicht. der. letztern stützt sich wohl ohne Zweifel darauf, dafs-sich dieser Unterschied bei wiederholter Aussaat beständig erhält; indessen, da sich die Pflanzen aufserdem einander völlig gleichen, so ‚scheint es rathsamer s darin blols zwei Abarten als eigene Arten 'zu erkennen, indem &ine solche‘ Veränderung, da sie sich schon dem Monströsen nähert, "leicht Folge der Ausartung seyn kann.‘ Eben deshalb möchte 'ich Ehuben; dafs sich zu 4ira involucräta. auch noch eine Stamm- pllanze finden dürfte, wo "siämmtliche Aeste der Rispe Aehrchen tragen. Agrostis oseroensis Seenus: gehört übrigens nach einem von dem Finder selbst erhaltenen Exemplar zu der Abart_ mitsunfruchtbaren untern; Quirlen. > Auch . liefert letztere der von’ Sieber unter dem Namen von Milium frutescens ver- - sendete Saame. Was er aber in seinem Herbar. ereticum für Milium arun- dinaceum Sm. (oder Jrutescens) gab, ist zum Theil die fruchtbare Abart. x "Nach dem verschiedenen Standorte ändert dieselbe Grasart nicht selten dahin ab, dafs die Rispe oder Achre mehr oder ‘weniger ‚Aehrchen trägt, ‚sich mehr oder weniger verästigt, und dals in den Achrchen sich mehr oder we- niger Blüthchen befinden. Dies‘hat nicht sehen Vesanlassung gegeben, anf solche Veränderungen‘ eigene Arten zu gründen, und wenn diese Ausartungen sich bei der; Aüssaat so gut erhalten, wie bei Triticum compositunl;, so ıst dies auch einigermafsen zu entschuldigen. Ich selbst glaubte vor mehren Jahren die Form der Dactylis glomerata, vo sämmtliche Bhüithen sich oben in ein Knaul zusammen drängen, nicht blofs für Spielart, sondern . für Abart (D: abbreviata) , nehmen zu dürfen, ‚da sie sich bei der zweiten Aussaat in ihren Charakteren erhielt, ungeachtet sie auf deiseiieg Boden mit D, glomerata nd 3 * Be enltivirt wurde; allein das folgende Jahr gieng sie in die zn FoNe Form über. ei { Abweichungen in der Gröfse der Theile: kommen bei Gräsern ebenfalls nicht selten vor. So kann Derjenige, welcher Plantago altissima Jacg. für eine'gröfsere P. lanceolata, Spergula maxima VWeih. für eine gröfsere Sp. ar- vensis nimmt, füglich Anthoxanthum amarum für die gröfsere Form des A, odo- 'ratum erklären. Eine ähnliche von Hordeum murinum scheint in Chili vorzu- "kommen. Häufig wird blofs das Aehrchen mit seinen Blüthchen und den ‚darin sich bildenden Karyopsen gröfser oder kleiner, länger oder kürzer, wo- von die cultivirten Gräser zahlreiche Beispiele liefern; auch haben wir bereits ein ähnliches Verhältnifs der 4. pulchella PP. zu 4. caryophylica kennen ge- leınt. Auf dieselbe Weise verhält es sich mit dem Bromus, dessen Saamen ich unter dem Namen ‚Br. sterilis australis in die Gärten versendete. Ich sam- melte nämlich im Jahre 1805 bei Fiume Saamen von einem Grase, welchen ich’ im folgenden Jahre in den hiesigen botanischen Garten aussäete; er lie- ferte ein Gras, welches sich von dem gewöhnlichen Br. sterilis blofs durch die längern Kelchscheiden (Gluma corollina) unterscheiden lies. Willdenow legte. ihm ‘den Namen Br. Tongiflorus bei; allein nach meiner Meinung kann "dies Gras blofs für eine Abart des Br. sterilis gelten. Zwar hat man einen -Unterschied in der ‚Behaarung finden wollen, nach meinen Untersuchungen liegt darin aber durchaus nichts; sowohl Br. longiflorus als Br. sterilis sind: in diesem Stücke schr veränderlich. Das Nämliche kann man auch auf ‚Bromus arvensis und Br. brachystachys H orn g. anwenden, | Die Verdickungen an. der Wurzel und-an der Basis des Halms, welche bei verschiedenen Gräsern vorkommen, und "wodurch schon Linne ein Phleum nodosum von Phl. pratense unterscheiden zu können glaubte, sind für sich ‚ebenfalls nicht hinreichend, Arten zu trennen. Bei Arrhenatherum ave- _ Raceum Beauv. scheinen zwar die rosenkranzartigen Verdickungen der Wur- 'zel in einigem Verhältnifs mit der Behaarung der ÄKnoten zu stehen; da die- ses indessen nichts Beständiges ist, und da die Verdickungen von allen Graden ze BE bahn, so scheint das A. bulbosum füglich als eigene Art wegfallen zu können. Man dönfie "deshalb auch zweifeln, ob Poa bulbosa durch ‚die zwiebelartige Verdickung des unteren Theils ihres Halms hinreichend ver- schieden sey; allein. sie hat dabei das Ausgezeichnete, dafs dieser zwiebel- ‚artige Theil im Sommer schläft, | ihr Kraut in dieser Jahreszeit gänz- lich abgestorben ist, -während. das aller ihrer Verwandten um diese Zeit voll- kommen vogerirt, und schon deshalb scheint sie nicht für blolse Ausartung gehalten werden zu können. Er Zu den veränderlichen De mancher Gräser gehört auch, dafs die Karyopse zuweilen Neigung zeigt, aus der Kelchscheide "herauszutreten, während beim Typus der Art die Kelchscheide erhärtet und die Karyopse fest 'umgiebt. Diese 'Ausartung ist.besonders von H. vulgare und H. distichor bekannt, Y während bei H. hexastichon und Zeocriton hiervon noch nichts vor- gekommen ist. Bei Avena ‚chinensis, welche man für eine Abart der Avena nuda zu nehmen pflegt, findet man oft, dafs die unterste Blüthe in den Achrchen verhärtet und die Karyopse einschliefst ‚ während die obem sich trennen. _ .. ı' 7 ' Wir übergehen hier verschiedene andere Ausartungen der Gräser, wie die hinsichtlich der Dauer, der verschiedenen Blüthezeit etc., von welchen schon oben die Rede war, und führen blofs noch ein Beispiel an, wie leicht verwandte Formen Zweifel erregen können, ob man sie für eigene Arten, oder blofs für Abarten,, ja für em und dasselbe erkennen solle. ‚Hierzu mö- gen- einige Arten Sesleria, namentlich S.. coerulea Ard., S. tenuifolia Schrad., S..cylindrica De., 8. elongata Host. und S. nitida Ten., dienen, welche Bertoloni in eine Art vereinigen zu müssen glaubt. Es sind mir zwar von. allen diesen angeblichen Arten sowohl Saamen als getrocknete Exemplare zu- gckommen,, allein die Saamen von S. cylindrica und $. nitida haben weiter nichts als S. elongata geliefert. Da ich indessen nicht weifs, ob die Saamen davon ächt waren, und einige "getrocknete Exemplare über Einenleiheit. oder Verschiedenheit nicht mit völliger Sicherheit urtheilen lassen, ‚ so will ich ee > il E - nicht behaupten, dafs unter diesen Pixeln zuverlässig bins Verschiedenheit sgey. Im Garten unterscheiden sich dagegen S. EURER, tenuifolia und elon- gata leicht. 8. elongata erkennt man nämlich sogleich an der verschiedenen Tracht, indem sie grölsere Rasen mit schief stehenden Halmen und weit über die langen Blätter sich erhebenden verlängerten Aehren bildet, welche vom Juli bis zum October hervortreiben, so wie auch an der äufserst kur- zen fast gänzlich fehlenden Ligula. Alle diese Unterschiede sind auch an ihrem Standorte zu bemerken, in dessen Wahl sie auch von den übrigen abweicht, -indem sie zum Theil schon in die Ebene herabsteigt, während _ @ie andern immer die Abhänge der Berge aufsuchen. Diese, nämlich $. coe- rulea und $. tenuifelia, sind einander in der Tracht ähnlicher; sie bilden beide meist kleinere Rasen, haben mehr aufrechte Halme mit kürzern Aeh- - zen, die sich wenig oder gar nicht über die untern Blätter erheben, Wabei ist das oberste Blatt des Halms sehr kurz, aber mit einer, ‘wenn auch kur- zen, doch weit ansehnlicheren Ligula verschen als bei S. elongata. Auch lassen sie sich dadurch, ' dals sie im Frühling blühen, leicht erkennen. Un- ter einander unterscheiden sie sich sogleich dadurch, dafs 8. coerulea.brei- . tere Blätter und uireränderte: Blattscheiden” hat, während S$. ternifolia schmale Blätter steibe und an der Basis des Halms mit einem Fasernetz, fast wie Roeleria valesiaca umstrickt ist. Durch dieses sehr charak kteristische Netz, das man bisher gänzlich übersehen. zu haben scheint, kann sie auch leicht von der mit schmalen Blättern versehenen $. rigida. Heuffel unterschieden werden: Bias welcher die oben erwähnten fünf Pilanzen als Varietä- ten seiner S, coerulea aufstellt, bemerkt dabei, dafs er dies sehr ungern ge- ‚than habe, weil der Forhen ; seiner 8. coerulea so viele seyen, dafs sicher eine in die andere übergehe, daher er sie lieber sämmtlich als eine und die- selbe Art betrachtet hätte. Um dieser Meinung beizustimmen, müsse man. aber die Pflanzen lebend in der 'freien Natur beobachten; man werde dann: einsehen, dafs ‚weder aus dem üppigen, noch aus dem dürftigen Wuchse, er rn aus der kürze und der Länge, noch aus der Dicke und ‚der Dünnheit r ng en ET ET ati nn n G WE ...: der Achren ,. auch nicht aus den zahlreichern oder sparsamern Blüthen, aus der Zahl und der Länge der Zähne und 'Grannen auf der äulsern Kelchklappe; noch aus der Form und dem Mangel der Deckblätter ein Unterschied. herge- leiter werden könne. Allein, ob wir gleich der Gefälligkeit des Hrn. Berto: loni einige dieser Formen verdanken ‚ so haben wir doch kein Bedenken getragen, sie zu einer der erwähnten drei Arten zu legen, Die schmalen Blätter, verbunden mit der netzförmig bestrickten Basis des Halms, haben uns immer die S$. tenuifolia, das breite sehr kurze Stängelblatt mit. ‚der an- sehnlichen gewimperten Ligula die 8. eoerulea, und die langen obern Blätter fast ohne Ligula die S elongata sogleich zu abbauen gegeben. Da nun Bertoloni auf diese Kennzeichen keine Rücksicht genommen hat, so halten wir auch die von ihm angeblich beobachteten Uebergänge für sehr zweifel- haft. Sollten indessen in der freien Natur sich wirklich Pflanzen finden, welche, nach den oben angegebenen Kennzeichen, weder zu der einen; ‚uoch der andern Art gezählt werden könnten, so würde man ie Verfahren beobachten müssen, welches oben. für Prenanthes Purpurea und tenuifolia an- gegeben wurde, um auszumitteln, ob man es mit Arten, Bastarden ad Abarten zu thun habe. Ä Von Bastarden hat man in du Familie der Gräser noch wenig gehört; denn dafs diejenigen Arten, welchen man den Beinamen Aybrida, gegeben bat, nicht dahin gehören, ist bekannt. Ein wahres Bastardgras habe ich in- | dessen 1805 in dem: botanischen Garten des Theresianums zu Wien durch den . damaligen Vorsteher desselben, Fr. Schmidt, kennen gelernt, Es war durch die Befruchtung der Melica ciliata von M. altissima entstanden, und also eine Melica allissimo-ciliata. In der Höhe des Halms und der Grölse der Aehrchen hält dieser Bastard, wovon ich noch ein Paar Exemplare auf- bewahre, das Mittel zwischen seinen Aeltern. » In Hinsicht der Bildung der Hüllscheiden, so wie in der Zahl der davon eingeschlossenen Blüthchen und in ihrer Ausbildung nähert er sich mehr der M. altissima, allein M. ciliata hat ihm den CHR EEE umgeiieils ‚„ dals die äufsere Kelchscheide des ersten \ u nn nn Blüthchens zu beiden Seiten lang gewimpert ist, nur sind der Wimpern etwas weniger. Saamen hat dies Bastardgras nicht getragen. Wie leicht sich übrigens verwandte Gräser bestäuben aiken, wenn ER Blüthen getrennten Geschlechts sind, davon giebt Zea Mays ein Beispiel, indem die in der Karyopse verschieden gefärbten Varietäten die Farbe der- selben zu Ändern pflegen, wenn sie von einer andern Varietät bestäubt wer- den. . Besonders geschicht dies leicht. bei der Varietät mit schwarzen Früch- ten, wenn. sie von en mit gelben befruchtet wird. Allium. Unter den übrigen Monokotyledonen giebt es viele Gattungen, deren Ar- ten und 'Abarten schwer festzusetzen sind, und zwar zum Theil deshalb, weil sie nicht leicht‘ wiederholt aus Saamen zu ziehen sind. Man erinnere sich hierbei nur der Orchideen. Bei den Arten der Gattung Allium ist dies im Allgemeinen nicht der Fall, doch machen diejenigen davon einigermafsen eine Ausnahme, welche in der Dolde Zwiebelbrut tragen, dafür aber selten Saamen ansetzen. Gleichwohl scheint es nicht, als wenn die zwiebeltra- genden Formen jederzeit von den saamentragenden specifisch verschieden seyen, obgleich schon Linne auf diesen Unterschied Hauptabtheilungen in dieser ansehnlichen Gattung gründete. Man mufs vielmehr nach mehren Beobachtungen anzunehmen geneigt werden, dafs manche . saamentragende Art eine zwiebeltragende Abart besitze, ‚So läfst sich z.B. 4. carinatum auf keine Weise von A. intermedium DC. unterscheiden, als durch die Brut- 'zwiebeln in der Dolde, wodurch es sich allein zu vermehren pflegt. Allium flavum kann dagegen nicht mit A. intermedium als eine gelbblühende Abart vereinigt werden, denn diese Art unterscheidet sich unter andern Kennzei- chen schon durch das tiefgrubige Netz auf der Kapsel hinreichend. © Wie vorsichtig man seyn müsse, wenn man in dieser ‚Gattung die Ar- ten richtig unterscheiden will, davon kann Allium subhirsutum im’ Vergleich je —_ 14 — i mit 4. ciliare Red. ein Beispiel liefern. Ich habe über die wesentliche Ver- schiedenheit dieser Arten, welche Einige für Varietäten oder gar für eines und dasselbe zu halten geneigt sind, schon an einem andern Orte, einige Be- merkungen gemacht ; da ich mich indessen dort der Kürze befleifsigen mulste, so will ich hier meine Beobachtungen darüber etwas ausführlicher mittheilen. Wer die Arten der Gattung Allium. genauer kennen lernen will, versäume vor allem nicht, die allmählige Ausbildung ihrer Zwiebeln und die dabei er- ‚folgenden Veränderungen zu beobachten: es finden sich darunter schr ansge- zeichnete Verschiedenheiten, wovon die des Allum glandulosum Lk. et CM, das gleich’ einer Carex vollkommene, mit Schuppen besetzte Ausläufer bildet, eine der merkwürdigsten seyn dürfte. Um’ sich indessen gehörig zu überzeu- gen, dafs zwischen verwandten Arten im dieser Hinsicht kein Unterschied vorhanden sey, thut man wohl, dieselben vom ersten Jahre der Aussaat an zu beobachten, da er sich früher zuweilen am deutlichsten zeigt. Dies ist namentlich bei den oben erwähnten Arten der Fall. Wenn die Pflanzen, ‚welche aus dem im Frühjahr ausgesäeten Saamen aufgelaufen sind, im Herbst sselben Jahres verglichen werden, 50 wird man finden, dafs bei. ciliare die zuerst ausgebildete Zwiebel bereits abgestorben ist, und dafs sich jedes Pflänzchen für das künftige Jahr blofs durch die angesetzten Brutzwiebeln er- halt. Die Zwiebeln des A. subhirsutum sind hingegen um diese Zeit sehr voll- kommen und zeigen nicht die geringste Neigung zur Rückwärtsbildung. Dabei haben die Zwiebeln der einen und der andern Art eine verschiedene ‚Gestalt; die des 4. subhirsutum sind mehr eirumd, die des A. ciliare mehr kugelig. Auch durch die Blätter lassen sie sich vom ersten Keimen an bis ins späte Alter leicht unterscheiden, indem bei 4. subhirsutum lange. rück- wärts gerichtete Haare sowohl am Rande, als auf der untern Fläche der Blät- ter entspringen ‚ während bei A. ciliare blofs der Blattrand gewimpert ist; überdies bleiben bei A. subhirsutum die Blätter sämmtlich ziemlich gleich © breit, während bei 4. ciliare ein bedeutender Unterschied darin wahrgenom- men. wird. In dem auf die Aussaat folgenden Jahre wird man bemerken, 6. 2 . u rer Ads Se u Se ud 2 ye e ae D) \ en U; FE dals A. ciliare, wenn es nur einige Pflege genossen hat, ‘schon Blüthenschafte. treibt, während A. subhirsutum im zweiten Jahre nie zur Blüthe gelangt. "Und 8o ist kein Zeitpunkt in der ganzen Lebensgeschichte dieser Pflanzen, in welchem sie sich nicht hinreichend, und zum Theil auf eine schr auffal- lende Weise unterscheiden. Um nicht zu: weitläufig zu werden, ‚setze ıch die wichtigen Untexichiede dieser Pilanzen vergleichend hierher. Ylllam subhirsutum. Bulbi ovati, sationis anno non proli- Jeri persistentes. Folia canaliculata, basi vaginanlia, aequalia, margine et facie inferiore carinata pilis longis crispis refractis ‚ instructa, vagina infima basi pur- - purea. Scapus. teres. Umbella fastigiata, ex spatha latere ' Jissa erumpens, 8—16 radiata. Pedunculi floribus duplo longiores glabrz z recti Ba . Sepala patula lanceolata carinata acuta, bası extus gibba alba. Filamenta subulata, sepalis sublongiora. ‚niherae oblongae luteae. Ovarium subtrigonum. duplo longior. Fructus trigono- subglobosus in pedun- Sylas ovarıo culis ter quaterve longioribus Fasti- >: ‚glatis. ni Semina majora. Ovarium_ subtrigonum. Allium ciliare. Bulbi subglobosi, sationis anno proli- ficatione faliscentes. Folia canaliculata, basi vaginantıa, latiora angustioribus mixla, pilis re- trorsis ciliata, carina glaberrima, vagina infima basi albida. - Scapus teres. Umbella subfastigiata ex spatha latere ‚Fissa erumpens, 8— 16 radiata. Pedunculi floribus quadruplo longiores glabri, inferiores Painlissied assur- gentes. R Sepala patentia ovata carinata obtu- siuscula alba. Filamenta subulata 3 sepalis breviora. Antherae oblongae nigricantes. Stylus ovarig x sesquilongior. Fructus depresso-trigonus in peduncu- is multoties longioribus inaequalibus. Sermina minora, Allium ciliare hat auch vor A. sublirsutum die Eigenschaft voraus, dafs. es unsere Winter weit. gr, verträgt. 43 Po Iygo n um. In der Gattung Polygonum haben besonders die ähnlichen Formen, welche sieh. unter den Persicarien zusammendrängen, verschiedene Meinungen über die Zahl der davom in Deutschland wild wachsenden Arten veranlafst. Viele scheinen geneigts. deren ‚sechs anzunehmen, nämlich P. amphibium, lapathi- folium H. K:, Persicaria, Hydropiper, laxiflorum Weihe und minus II, R. Manche fügen aber noch andere Arten und insbesondere mit Persoon ein P. nodosum hinzu, und sind zum Theil der Meinung, dafs mehre dieser Ar- ten sich in der freien Natur unter einander vermischten und Bastarde erzeug- ten. Was indessen die letztern betrifft, so konnte ich verschiedene dieser für Bastarde genommenen Pflanzen, die mir zum "Theil in "Original- Exem- plaren zugekommen sind, nicht dafür erkennen, sondern nur Pflanzen darin erblicken, welche sich Scheinbar in’ diesem oder jenem Stücke einer andem Art näherten. So bekömmt z. B. P. minus, wenn sich seine Blüthen zusam- mendrängen und ein wenig vergröfsern, Aehnlichkeit mit P. Persicaria, allein es finden sich zwischen diesen Formen nicht nur verschiedene Abstufungen, sondern ich habe auch aus dem Saamen, welcher von der gewöhnlichen Form gesammelt war, und keine -Bestäubung von P. Persicaria erlitten haben konnte, im Garten Pflanzen erzogen, welche vollkommen den für Bastarde gehaltenen glichen; auch zweifele ich nicht, dafs sich leicht die Kuh er: finden liefs, aus deimelben Saamen. nach Belieben Pllanzen von gewöhnlicher Yorm und von der angeblichen Bastardform zu erziehen. | Was.den Unterschied zwischen P. lapathifolium und nodosum (zu wel- chem letztern nach den erhaltenen getrockneten Exemplaren P. Brittingeri Opiz und P. parvifloerum Guss. als Synonyme gehören) betrifft, so scheint er noch fortgesetzter Untersuchungen zu bedürfen. Im hiesigen Garten haben sich bei der Aussaat diese Pflanzen zwar etwas verschieden gezeigt, indes sen sind die Versuche noch nicht hinlänglich abgeändert worden, um dar über zn entscheiden. Die Blüthen bleiben bei P. nodosum, sö wie die : 6* i A ai 2 > A ERBETEN en RE en ah SET —_— de Nüsse, in der Regel kleiner; die deshalb dünnern Blüthentrauben sind meist zahlreicher und an der äufsersten Spitze des Stängels gewöhnlich weniger von Blättern begleitet. Was die Knoten am ‚Stängel betrifft, "so ist es zwar allerdings wahr, dafs manche Exemplare von P. lapathifolium dem des P. nodosum hinsichtlich der. Verdickung der Knoten gleichen, allein im Allge- meinen ist doch die Verdickung der Knoten: bei P. nodosum weit auffallen- ‚der, und die ER lapathifolium erreichen niemals‘ ı einen solchen Umfang. Man bemerkt übrigens, dafs auch die Abänderung des P. minus mit ge- drängten gröfsern Blüthen gewöhnlich weniger dickere Knoten Zink und in der That scheint ein ähnliches Verhältnifs zwischen P. lapathifolium und P. rodosum Statt zu finden, als zwischen P. minus persicarioides und pP. minus vulgare. ‚Das P. incanum Schm. kann kaum für Spielart gelten, da man nicht ‚selten Pflanzen findet, an welchen die untern Blätter auf der Rück- seite Älzig grau, die Ras auf beiden Saiten glatt sind, x Cruciferae Die Gewächse mit Kreuzblüthen liefern, besonders in den darunter be- findlichen cultivirten Arten, mannichfaltige Beispiele, wie ‘dieselbe Art in Farbe, Geschmack, Gröfse, Gestalt, Dauer und andern: Charakteren sich verändern, und diese Veränderungen mehr oder weniger beständig auf die Nachkommen fortpflanzen kann. Diese Veränderlichkeit scheint auch man- ‚chen wildwachsenden Cruciferen eigenthümlich zu seyn, und Veranlassung zur unnöthigen Vervielfältigung der Arten gegeben zu haben. So kann man z. B. Matihiola incana und annua RBr. füglich für Abarten erkennen, theils wreil die verschiedene Daner allein nicht hinreicht, um einen Specifischen Ratmeekied zu bedingen, theils weil durch Kölreuters Versuche erwie- sen ist, dals sie bei ihrer Vermischung vollkommen fruchtbare Bastarde er- „zeugen. Mit. eben dem Recht darf man M. glabra DE. und M. graeca Sweet für glatte Marten jener, und M. fenestralis Rör. für eine krause nehmen, 1 { In einem neuern Werke habe ich gelesen, dals, wenn man Saamen gefüll- ter Levkoien aussäcte, sehr viele einfache zur Art zurückkehrende unter den doppelt blühenden erscheinen würden. Allein keine Levkoie mit gefüllten Blüthen hat jemals Saamen angesetzt, sondern aller Saame, welcher derglei- | chen Pflanzen hervorbringt, wird von einfach blühenden gewonnen, ‚und nur vom Boden hängt es ab, ob sie einen Saamen erzeugen, der mehr oder weniger Pflanzen mit geftülften Blüthen liefert. Vorzüglicher Saame (im Sinne der Gärtner) giebt nur sehr "wenig Pflanzen mit einfachen Blüthen. Unter den in Deutschland einheimischen Gewächsen dieser Familie scheint besonders die Gattung "Draba einer bedeutenden Revision zu bedür-. fen, indem ihre Arten schwerlich so zahlreich sind, als man sie anzuneh- \ men pflegt. In andern Gattungen lassen wenigstens einzelne Arten manchen Zweifel zu, worunter ich hier nur des Erysimum hieracifolium [9 strictum | fl Wett.) und des E. virgatum Rotk. gedenken wilk- Es kann wohl kaum Jemand mehr Zeit und Mühe als ich aufgewendet haben, um die verschie- denen Formen dieser Pflanzen kennen zu lernen, und die Unterschiede zwi- "schen ihnen festzusetzen. Fast von allen ihren Abweichungen, “welche man ale eigene Arten mit 'besondern Namen belegt hat, habe ich mir Original- Exemplare verschafft, und sie zugleich aus Saamen BETT. allein als Re- ‚sultat aller Untersuchungen kann ich blofs aufstellen, dafs sich kaum gute Abarten, geschweige denn wahre Arten darunter unterscheiden lassen, und FR ‚man am besten ihue, sie in eine Art zusammen zu fassen, welcher man füglich den Namen E. hieracifolium ertheilen kann. Sollten 'sich ja gute Abarten unter den verschiedenen Formen finden, so können: diese nur durch eine mit der möglichsten Vorsicht fortgesetzte Aussaat und die dabei ange- stellte sorgfältigste Beobachtung ausgemittelt werden. Spielarten Enden dich aber allerdings mehre darunter, denn E. Iongisiliguum Schl., altissimum Le;j,., dubium Schkuhr etc. haben sich zwei bis drei Jahre in ihrer Form ziemlich gut erhalten, und vielleicht ist dies selbst bei einer längern Reihe von Jah- xen der Falı Wenn sie indessen sich auch als Abarten bewährten, so sind \ \ | Pr a2 = f ' es J 3 R 5 h . ee & 5 . f & pn N t E D HR Be} E Beer mr: FE 3 Br 5 e: Fa & Er 25 . nl > ee nk renaangge 36. die Kennzeichen, welche man zu ihrer Unterscheidung aufstellen könnte; theils zu unerheblich, theils finden sich dazwischen so viele mittlere For- men, dafs man zweifelhaft wird, ob man hierbei auf dem. rechten W ege sey. / Nicht selten liefert übrigens derselbe Saame auch ziemlich verschiedene Pilan- zen mit gröflsern und kleinern Blumen , ja mit gezähnten und ungezähnten Blättern. Der Unterschied von E. hieracifolium und E. virgatum wird aber um 30 verlächtiger,, da in. der Synonymie derselben die gröfsten Wider- sprüche Statt finden. Auch E. Marschallianum Andrz, läfst sich nicht davon ‚unterscheiden; denn in der zwei- oder dreilappigen Drüse unter den längern Staubfäden kann kein Kennzeichen gesucht werden, da schon Schkuhr von seinem. E. hieracifolium sagt: „aufserhalb der langen Staubfäden sitzt eine zwei- oder dreifach gekerbte Drüse. Ein wild gewachsenes Exemplar die- ser Pllanze, welches ich der Gefälligkeit des Hrn. Prof. Besser verdanke, besitzt ziemlich schmale und auf den ersten Blick ganzrandig erscheinende Blätter, so dafg man es unbezweifelt für E. virgatum würde nehmen können, wenn nicht an den obern Blättern hier und dasein aa merklicher Zahn hervorständ. Die Aussaat des Saamens lieferte aber Pflanzen, deren Blätter zum Theil ganzrändig waren, zum Theil aber, besonders nach oben, hin und wieder deutlich ausgebildete spitze Zähne bemerken liefsen ; sie hatten sich dabei ansehnlich verbreitert, ‚ohne in eben dem Verhältnisse an Länge au- genommen zu haben, so dafs sie ‚denen des E. strictum ähnlicher waren. Wie sehr übrigens Pflanzen dieser Familie einander ähnlich werden, und gleichwohl wesentlich verschieden seyn können, davon mögen Miilbokein africana RBr. und M. stenopetala (so nenne ich nämlich die M. africana dex flora Altaica) einen Beweis liefern. Sie unterscheiden sich. Disc haupt- sächlich nur dadurch, dafs ns der wahren M. africana die Platte der Blu- menblätter länglich- keilförmig und roth, bei M. stenopetala- dagegen ‚gleich- breit, etwas wellig und weilslich ist. Jedoch ist man im Stande, jedes Saa- menkom der einen Art von dem der andern zu unterscheiden. Bei M. afri- eana reicht nämlich der dunkele Streif, welcher auf der einen Seite der Saa- —_-— 1 — .. men der Länge nach in der Mitte hinläuft, und das Schnäbelchen von den. Kotyledonen trennt, bis zu dem einen Ende des Saamens und ist grölsten-. tlıeils grünschwärzlich, am Ende aber braun gefärbt, während bei. IM. steno- petala dieser dunkele Streif sich nicht bis an das eine Ende des Saamens fort- setzt, indem die braune Stelle fehlt. Dagegen lassen sich die Saamen der M. runcinata DC. von den Saamen der M. africana durchaus nicht unterscheiden; auch kann man dieselbe nicht wohl für etwas Anderes als für eine glattere Abart der M. africana annehmen, während. M. stenopetala a für Unterart gelten kann. Metamorphosen sind unter den Cruciferen nicht ‚selten: am häufigsten kömmt die der Geschlechtstheile, besonders der Staubfäden in Blumenblätter : vor, seltener ist die verwärtsschrenende der Blunrenblätter in Staubfäden, svödurch die Zahl der letzteren auf zehn gesteigert wird (wie bei Capsella . Bursa pastoris); auch wil man bei Cheiranthus Cheiri die Antheren in Ovarien verwandelt geschen haben. Indessen haben alle diese Metamorphosen wenig | Erbliches, und können uns daher hier kaum interessiren. - Merkwürdiger als dieselben ist die Umbildung der gewöhnlichen Boch d. h. der zweiklappigen, durch eine Scheidewand in zwei Fächer getheilten Schote in eine vierklappige Kapsel ohne Scheidewand. Unter den Begriff von Metamorphosen gehört jedoch diese Umwandlung kaum ‚ sondern sie ist eher für die Cruciferen dasjenige, was die Pelorien für die Blüthe der Li- narien sind, nämlich eine Verwandlung der unregelmäfsigen ‚Frucht in die regelmäfsige. Ich habe diese Bildung, welche für die Theorie der Kreuzblü- then so wichtig ist, blofs bei Ricotia aegyptiaca öfter bemerkt, und darüber schon im Jahre 1827 einige Bemerkungen im Wörterbuche der Naturge- schichte (Artikel Cruciferae) mitgetheilt. Da ich mich indessen dort der- Kürze befleifsigen mulste, so will ich hier noch etwas Näheres darüber be- merken, wenn es auch nicht in sehr nahem Bezug auf unsern Gegenstand steht. Nicht jeder Saame der Ricotia aegypliaca ist geneigt Pilanzen hervor- zubringen, in welchen mehre Blüthen (meist nur schr wenige) drei- und vierklappige Früchte ansetzen, sondern nur eine gewisse Modifieation des- selben, welche wir leider! seit mehren Jahren im hiesigen botanischen Gar- . ten gänzlich verloren haben. Bei den dreiklappigen Früchten findet man. bei näherer Untersuchung, dafs sich die Hälfte der Scheidewand in eine Klappe veryrandelt hat; bei den vierklappigen ist die Umwandlung auch mit der andern Hälfte der Scheidewand vorgegangen. Da die vier Klappen, indem sie sich längs ihrer Mitte einwärts biegen, in der Axe der. Frucht in Be- rührung treten, so entsteht dadurch gewissermafsen eine vierfächerige Frucht, doch darf man sie, streng genommen, wegen Mangel der Scheidewand auch füglich für einfächerig erklären. Es ist merkwürdig, dafs Kunth’s Scharf- sinn die Möglichkeit einer solchen Frucht bei den Cruciferen aus der Bil- dung der Schötchen einer Art Iberis darzuthun suchte, ohne dafs ihm von dem wirklichen Vorkommen derselben bei. Ricotia etwas bekannt geworden zu seyn scheint. Ich wünschte nun auch mit Zuverlässigkeit angeben zu können, wie es sich mit der Zahl und der Einfügung der Staubfäden in den Blüthen der Ricofia mit drei- und vierseitigem Ovarium verhielt; allein da ich schon seit längerer Zeit diese Blüthen nicht frisch beobachten konnte, und früher nur ein Paar verwelkte Blüthen darauf. etwas ‚genauer zu un- tersuchen im Stande war, so kann ich hierüber nur zweifelhaft sprechen. Ich habe in denselben sieben und acht Staubfäden gefunden, und hieraus am angeführten Orte geschlossen, dafs der ursprüngliche Bau der Kreuzblü- then auf-vier Kelchblätter, vier damit abwechselnde Blumenblätter, vier äufsere kürzere, den Kelchblättern gegenüberstehende Staubfäden, vier län- gere immer damit abwechseinde und ein vierseitiges vierklappiges Ovarium mit vier Placenten an den Kanten berechnet sey. Allein wenn ich bedenke, dafs bei so vielen Kreuzblüthen neben den kürzern Staubfäden nach innen. zwei Drüsen stehen, die sich bei manchen ‚Arten Alyssum fast zu Fila menten verlängern, bei andern Cruciferen (z. B. bei Diplotaxis tennifolia) in eine einzige ansehnliche Jängliche Drüge zwischen jedem kürzern 'Staub- faden und RR Ovarium verwachsen , so'möchte ich eher glauben, dafs die a A ursprüngliche Zahl der Staubfäden der Kreuzblüthen 12 (nämlich 8 innere und 4 äufsere) sey, so dafs zwischen je zwei innern längern Staubfäden immer ein äufserer kürzerer steht, wovon die beiden beim gewöhnlichen Bane ülichiten nicht selten ebenfalls durch. Drüsen angedeutet sind, welche bei manchen. Arten, z. B. bei der erwähnten Diplotaxis, sehr ansehnlich werden. ‘Da bei der zunächst mit den Cruciferen verwandten Gattung Hy- pecoum die äufseren Staubfäden genau hinter den innern- stehen, so darf man auch diesen Bau fast cher bei ihnen vermuthen, als dafs vier äulsere Staub- fäden mit vier innern abwechseln sollten. - >6 Umbelliferae Ungeachtet die Doldengewächse mit den Ranunculaceen in naher Ver- wandtschaft stehen, so sind doch die mehrsten Arten der erstern leichter zu begränzen, als die der letztern. Nur bei einigen, z.B. bei Libanotis vulgaris ‘and ihren Verwandten, wo sich so viel ähnliche Formen zusammen ‚drän- gen, hält dies schwerer "Auch die Sippschaft des Laserpitium gallicum kann ‚hierher gezäblt werden, denn noch immer fährt man fort, in deren Gliedern Sau Arten zu sehen. Es ist,auch nicht zu leugnen, dafs sich wenigstens wmehre der hieher gehörigen Formen bei ‘wiederholter Aussaat erhalten; in- dessen scheint es doch rathsamer, sie mit Sprengel und de Candolle in eine Art zusammen zu fassen, und darin Abarten zu unterscheiden , als eben so viel Arten aufzustellen Bei de Candolle reichen übrigens die Gränzen dieser Art weiter, als bei Spren gel, indem jener L. angustifolium damit Sebindet, welches dieser kaum gekannt zu haben scheint. Indessen mag auch de Candolle, nach der Stelle zu urtheilen, welche er die- ser. Pflänze anweiset, keinen richtigen Begriff davon gehabt haben; denn wer L. angustifolium mit L. gallicum zu einer Art vereinigen will, mulfs, nach meiner Meinung, wenn Sinn_in diese Zusammenstellung kommen soll, "jenes als die Stammpflanze hetrachten ‚„ weil sie die am wenigsten zusam- 1 Be mengesetzten Blätter besitzt, und die übrigen Abarten für varietates laciniatae erklären. Die Blättchen derselben sind bald mehr, bald ‚weniger zerschlitzt, die Abschnitte bald kürzer bald länger, bald schmäler bald breiter, bald Sa- cher bald tiefer, bald mehr bald weniger abstehend; auch geht die Farbe der Blätter von dem vollkommen Graugrünen bis zum Grasgrünen, Wie viel hierunter "Abarten zu unterscheiden sind, darüber können. wir nur durch ‚fortgesetzte Cultur belehrt. werden. Den Typus der Art, wenn man Eu un- gustifolium dafür nehmen will, habe ich wenigstens schon durch sechs Ge- nerationen verfolgt, ohne eine Ausartung zu bemerken, auch zeichnet sich derselbe durch höhern Wuchs und durch die vollkommen graugrüne Farbe schr aus. Aufserdem haben sich noch zwei andere Formen im hiesigen Gar- ien bei wiederholter Aussaat erhalten. 5 Auf ähnliche Weise, wie mit diesen Pflanzen, verhält es sich fast mit. unsern einheimischen Arten Pimpinella, namentlich mit P. magna, und saxi- fraga, nur scheinen sich die Formen derselben bei der Aussaat nicht treu zu bleiben, wenigstens habe ich P. laciniata Thore schon einige Mal ausgesäet, aber jedes Mal aulser gleichgestalteten Pflanzen auch solche erhalten, welche in der Form ganz mit P. magna übereinstimmten. Solanum: ) " Nöch immer sind die Botaniker getheilter Meinung, ob die mit Solanum nigrum verwandten Pflanzen für eigene Arten oder blofs für Abarten, und zum Theil für Spielarten zu halten seyen. Von denen, welche der letztern Meinung sind; wollen Einige sogar Ausartungen der gemeinen schwarzbeeri- gen Pilanze in eine roth- oder gelbbeerige, und Andere selbst verschieden- farbige Beere auf einer und derselben Pflanze, "gesehen haben. Ich hoffe, dafs der verständige Leser hieran nicht !&her glauben werde, als bis er gesehen hat, dafs ein Zwetschgenkern einen Baum lieferte, der gelbe Pflaumen ‚ oder diese und Zwetschgen zugleich trug. Ich habe nun seit 1806, wo mich ) i - wo .. | | 2 ‘ dieser 'Gegenstand zuerst interessirte, also seit 28 Jahren , ‘jedes Jahr mehre hieher gehörige Verschiedenheiten, welche ich einstweilen Arten nennen will, aussäen lassen, nnd sie genauer beobachtet, aber weder einen Ueber- gang, noch eine Verwandlung einer Form in die andere bemerkt; auch habe ich immer bei denjenigen Verschiedenheiten, die sich durch die Farbe der ‚ Frucht auszeichneten, noch "andere Kennzeichen aufgefunden, so dafs .mei- nes Wissens keine der Gruppe des Solanum nigrum angehörige Art existirt, bei welcher man die gefärbte Frucht durchaus nöthig hätte ‚ um sie zu un- derschaiden; wiewohl ich. hierbei gern zugebe, dafs dieselbe oft die Bestim- ung "erleichtert. Man hat übrigens der Arten ohne Zweifel zu viele aufge- stellt, und dies mag wohl dazu beigetragen haben, überhaupt an den Unter- : schieden derselben zu zweifeln. "Ich habe mir so viel wie möglich Mühe ge- geben, sie sämmtlich im Garten aus. Saamen zu ziehen, habe aber derehi bis jetzt nicht mehr als 11 erhalten, von welchen ich mich überzeugt halte, dafs sie Sich in ihren Charakteren bei der Aussaat‘ treu bleiben. :Von eh soll in dem ‚Folgenden näher die Rede seyn; auch werde ich noch. eine zwölfte Art hinzufügen, v "Anterscheideh zu können glaube. 1. Solanum'nodiflorum Jacgq. ie. rar. t. 316.. 8 scabrum Mill. Dict. welche ich nach einem getrockneten Exemplar hinlänglich #6? S. Dilleni Schult. S. strictum Zucec. 'S. patulum Pers. n. 54. 8. & nigrum patulum L. Solanum Dilleni Schult. kann nach Allem, was dar- über gesagt wird, keine besondere Art. ausmachen; denn es ist nur zufällig, wenn die Fruchtstiele sich länger aufrecht erhälten. . Auch dürfte dann Dil. Eith. 367. t. 275. f- 859. “nicht citirt werden, da diese Abbildung keine sol- chen Trauben vorstellt, sondern eher würde sich auf die Figur des S, nodi- florum a. a. O: verweisen lassen, wo dies am untern Trauben deutlich zu bemerken ist. Nach Jaeguin ist das: Vaterland’ dieser Art: "Guyana; sie soll aber auch auf Isle de France und Bourbon, und nach Kitaibl in Ungarn vorkommen. Die Jacquin’ sche Angabe, dafs ‘diese Art strauchartig sey, ‚ist unrichtig, sie ist blofs jährig; auch wird die Daner derselben ‚in ‚Rö- 7* : 9 BER mer et Schult syst. IV. 586 ae für 9. zodifiee als S. ‚Dillenü. durch das Zeichen der Sonne richtig angedeutet, allein in der Differenz des exstern ist von einem caulis suffruticosus . die Rede, wodurch ein Widerspruch entsteht. Wegen des hierher fragweise gezogenen $. scabrum Mill. vergleiche die Be- merkung unter $. pterocaule. | > | 2. S. americanum Mi. Dict. n 5,8. oleraceum Rich. Eich ie. Cent. X. £ 1524. S. serotinum H. Prag. S. nigrum vir ginicum et S. virgini- cum fl. boreali amer. Diese Art ist der vorigen ungemein ähnlich: sie hat eben so kleine Blüthen und so ‚kleine Früchte, und erreicht eine eben so bedeutende Höhe, wodurch sie sich vor den mehrsten der folgenden Ar- ten schon hinreichend kenntlich macht; von der vorhergehenden unterschci- det sie sich aber durch die gezähnten Blätter und einen mit mehr kleinen Erhabenheiten an dem herablaufenden Blattstielrändern besetzten Stängel. ‚Sie scheint in Amerika unter den zahlreichen Arten; welche es aus dieser Gat- tung nährt, die gemeinste, und deshalb die Miller’sche Benennung nicht unpassend zu seyn. Sie kömmt nicht nur in Nordanierika , sondern auch in Südamerika, namentlich in Brasilien vor, und scheint gewissermafsen daselbst die Stelle des $. nigrum zu vertreten. Es ist auch ohne Zweifel ! diejenige Art, welche man am schicklichsten S. virginicum nennen könnte, und welche wahrscheinlich alle nordamerikanische Botaniker darunter verste- ben. *. Von Denjenigen, welche‘ Nordamerika ‚bereiset haben;: erhält man keine andere Pflanze. dafür, als diese, und ein Exemplar meiner Saminlung ‚hat Nuttall vorgelegen, welcher es für sein $. nigrum virginicum- erkannt hat.- Das 8. pterocaule Dun., welches Dillenius nach Virginien versetzt, und dessen Figur Linne unter seinem $. virginicum citirt, kömmt schwer- lich daselbst vor, wie weiter unten noch gezeigt werden wird. In Deutsch- land finder es sich nach Rei chenbach verwildert. ’ 3. S. nigrum Mill. Dick n. 1. . $. melanocerasum mind. S. atriplict- Jolium Desp. S. pterocaule Reichenb, ic. X. £: 1284, $. judaicum. Bess, ‚partim, SS. nigrum vulgatum I. Nach meiner Me einung kann $. melanoce- 33 — rasum VW. nicht. einmal als Spielart, geschweige als eigene Art von, nigrum Mill, getrennt werden. -Der Grund dieser Trennung mag vielleicht‘ blols darauf beruhen, dafs diese Pflanze, so wie ihre Verwandte, ein anderes Ansehen erhält, wenn sie cultivirt wird, indem dann gewöhnlich mehre Pflanzen sich an, einander drängen, -und dadurch dem: Wüchse eine andere Richtung geben. : Was in Gärten.'unter dem. Namen S$, pierocaule geht, ge hört ebenfalls. hierher. : Auch sendete Besser. früher unter dem Namen 8. judaicum die Saamen dieser Pllanze, so wie auch die anfangs davon gege- bene Beschreibung darauf palst; später hat er indessen erklärt, dafs $, mi- nialum darunter zu verstehen sey. 4. 5, fistulosum Rich. Pitser Nachtschatten‘ verhält sich zu $. nigrum, wie S, nodiflorum Jacg. zu.S, americanum Mill; er zeichnet ‘sich nämlich durch die ganzrandigen Blätter und die weniger mit Tuberkeln besetzten herablaufenden Blattstielränder aus, Auf der andern Seite nähert sich- diese Art auch dem! $. guineense Mill, ist aber davon durch herabgebogene Klei- nere Früchte und durch. die, gelben Antheren leicht zu unterscheiden. Der Stängel ist nur an manchen Stellen röhrig, an den Kinoten immer mit Mark gefüllt, - Das Vaterland ist nach Richard die Insel Mauritius. 5. 8. guineense Mill. S.:guineense fructu magno- instar. cerasi Boerh. ind. altı Dill, EIER. 860. «6, Q7a 354.8; nigrum güineense Linn. S. Dil. ni Reichenb. ic. Cent. X. J. 1285. (excl. syn.) Diese Art unterscheidet sich von. allen übrigen hier erwähnten duxch die aufgerichtet bleibenden oder doch nicht herabgebogenen- Fruchtstielchen ,. die 'gröfseren Früchte und die bräunlich gefärbten Antheren. Die Blüthen: pflegen auch im Alleemeinen zahlreicher in den Trauben zu seyn, welche zum Theil gabelig getheilt sind. Das Vaterland. bezeichnet der Name, 6. S. pterocaule Dunal, $. nigrum, vulgari -simile ‚canlibus arlspen alis Dill. Elth. 867. t, 275.:f: 256.8. nigrum. virginicumi, L.,ex synm:Dill,; 82 nigrum Thunb, fı, ‘cap. 183? Es, zeichnet ‚sich, diese. Art: sehr durch die in deutlich gezähnte Flügel erweiterten herablaufenden Blattsticle aus; über a dies ist der Stängel: auf seiner Oberfläche‘ mit mehr Rauhigkeiten "besetzt, und die Blätter sind’ zum Theil nach dem Grunde zu fast"gefedert. gespal- ten. Als’ Vaterland dieser Art giebt‘ Dillenius Virginien an; allein diese Angabe beruht aller Wahrscheinlichkeit nach auf einem Irrthtum;, da 773 neuerer nordamerikänischer Botanikervund kein Reisender dieselbe’ dort be- merkt Hat, (Vergli S.-americanum.) "Ich besitze dagegen ein auf dem'Vor- gebirge ler“guten Hoffnung aufgenommenes: Exemplar; hier darf man daher wohl eher das Vaterland derselben suchen, auch mag sie Thunberg in eei- ner flora capensis darunter‘ verstehen, Sollte: das wahre 8. n. judaicum L. blofs Abänderung derselben mit gekrümmten Stacheln ‚seyn, wie Willdenow behauptet, 80 dürfte man sie aueh im westlichen. Asien suchen. ‚Warum Dillenius diese Pflanze nach: Virginien versetzte, mag wohl zum Theil darin seinen Grund haben, ‚dafs man eine Zeit lang überhaupt geneigt war, alle Arten Solanum nach Amerika zu verweisen: Dies gieng so wäre, dals Miller sogar anzunehmen geneigt ist, das. gemeine 8. nigrum' wachse nieht ursprünglich in England wild, sondern sey vermuthlich erst aus Amerika dahin gekommen, wo es bis jetzt kaum Jemand bemerkt hat. S. alatum Mönch., welches Einige für Synonym von $. "pterocaule ausgegeben haben, kann schon wegen der ihm zugeschriebenen rothen Früchte nicht dafür gel- ven; ‚auch ‚gehört Millei*s S. scabrum schwerlich ‚hierher, ungeachtet er‘ sich auf de oben angeführte Dillen’sche Synonym bezieht, denn was: er | darüber sagt, stimmt (durchaus nicht mit der von Dillenius gegebenen Be- sehreibung und Abbildung überein.‘ Nach Millerwerden nämlich die Stän- gel seiner Pflanze drei Fufs hoch, und haben nur einige wenige kürze Sta- cheln;' die Blätter sollen vollkommen ganzrandig, und Blüthen und Früchte E seyn. Man darf daher nach diesen‘ Angaben ‚eher vermuthen, dafs iller 2: nodiflorum vor sich‘ hatte, Das wahre $. pterocaule scheint seit illenius: kaum‘ ‚wieder in die Gärten gekommen zu 8EeyN. | 7. 8. suffrutieosum Schousb. 8. ‚chilense H. Par. Eine bekannte Pflanze, welche sich schon als wahrer Halbstrauch von allen vorher er- — I h wähnten Arten unterscheidet. Es zeichnet sich aufserdemiauch, durch die be- deutendere Gröfse ‚seiner Blumen und durch die ‚oft gabelig getheilten. Trau- | kn a ie Vaterland desselben. ist das nördliche Afrika, vielleicht auch "das südliche Spanien. 8. chilense H. Par. weils ich nicht davon»zu unter- ‚scheiden; vielleicht ist S. suffrüticosufn erst te die ‘Spanier nach Chili ge | kommen. : Be Bapnas; | 8:8. humile B. 'S.-Zuteo- - virescens Gmel. gu: Bad: IP. 177. Mehrere ältere Schriftsteller gedenken dieser Pflanze; Miller führt sie als. eine: nie- drigere Varietät des. S. nigrum mit grünlich - gelben Beeren an, bemerkt in- £ \ . we rn SA denhsen oe Re ei, VO EN Per dessen doch ‚.dalsı sie bei der -Aussaat ‘ihren Charakteren treu geblieben se}. Die Früchte, welche von den mehrsten Schriftstellern grünlich- gelb genannt werden, erlangen doch in warmen Sommern eine vollkommen gelbe Farbe. Aufser ihrem niedrigeren Wuchs llst sie sich von 8. nigrum auch Aaduräh | unterscheiden, ‘dafs sie glatter und mit weniger hervorstehenden herablaufen- ‚den Blattstielrändern versehen ist. ' Auch sind ihre Blätter im - Allgemeinen = ‚hombisch-eirund, bei 8. nigrum dagegen mehr deltafürmig-eirund: Der Ab-, bildung, welche Reichenbach ic. X. F. 1325 von $. humile'giebt, "kann ‚diese Pflanze. nicht'zu Gründe gelegen haben, da ihre Blätter "wöder die da- selbst angegebene Gestalt besitzen, ‚noch mit so viel abstehenden Haaren be- deckt, auch kaum so kurz gestielt sind. Sie ‚scheint übrigens überall in. Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, England, ra weit spar- samer als $. nigrum vorzukommen. 9, 8. miniatum' B. 8. villosum Mitt: Dich. n. 2. Alain Abbild. 27. Sips, S. alatum Mönch. ‚S. puniceum Gmel. Fe Bad. IV. 176, S. Judai- cum Befs. partim. S. aegyptiacum @ .Forsk? Was Miller als S. villosum und:-Mönch'als $. alatum beschreibt, darf man wohl ohne Zweißeb fürs. minictum halten. Dasselbe läfst sich aufser den zothen Beeren von allen: vor- hergehenden Arten durch . die stärkere Behaarung unterscheiden, wobei:die ' Haare abstehen, und. die ‚heräblaufenden Blattstielränder stärk . hervortreten, auch mit mehr oder weniger hie Erhabenheiten besetzt sind. Von dem BI & nn ee Te - 5 — folgenden S, villosum unterscheidet es sich aufser der Farbe ües Frucht durch die schwächere Behaarung, und die deutlich herablaufenden Blattstielränder. Aus denselben Saamen laufen übrigens mehr oder minder behaarte Pflanzen auf. : Diese Art scheint nächst S, nigrum am weitesten ‚durch ganz Europa mit Ausnahme seines nördlichsten Theils: verbreitet zu seyn; auch fehlt sie denı benachbarten Asien- und Afrika nicht. Miller will .den Saamen davon aus Barbadoes erhalten haben; doch ist er nicht rien dals dies ihr Vater- lind sey. | | | 10: 8. villosum Lam. S. luteum Mill, Dict. n. 3. SS. nigrum villosum L. Dill. Elih. £. 274. f. 353.) Es: unterscheidet sich durch die starke Behaa- zung, bei welcher die Raubigkeiten am -Stängel :undeutlich werden, und durch die gelben Früchte » welche sich später bräunen, leicht von 8. minia- . tum. Die Pflanze scheint mehr im südlichen, als im nördlichen Europa ver- breitet zu seyn. Miller will sie übrigens auch aüs Amerika erhalten haben. 11. S. gracile H: Ber. Eine leicht kenntliche stark. behäarte Art mit kleinen etwas länglichen Blättern und kleinen schwarzen Früchten. Ihr Va- ‚terland ist mir unbekannt. a : 12:18. Besseri Weinm. Eine'noch ausgezeichnetere Art, Ber eich schon durch die feinfilzige Behaarung des Stängels und der unteren Seite der Blätter kenntlich‘ macht. Stängel | und Blätter erreichen eme bedeutende Gröfse, aber die schwarzen Früchte und die Saamen bleiben klein. Ihr Va- texland ist das wärmere Amerika. Zu den. mir. zu wenig: bekannten und zum Theil zweifelhaften Arten . Ä zähle ich, aufser den bereits erwähnten, noch folgende: - ode Serubrum Mill, Diet. n. &, ‚Miller beschreibt es als eine jährige amerikanische Pflanze, welche längere und. glattere Stängel besitzt, als S, nigrum. ‚Die, Blätter sind dunkelgrün, glatt, eirund, zugespitzt, eckig ge- -zähat, , die Blüthen stehen in nickenden Dolden, auf welche glatte rothe Beere ‚folgen. '.$. miniatum kann demnach schwerlich, wie Einige gemeint _ haben, hierunter zu verstehen seyn, da auch die glatteste Abänderung des- Pe D selben behaarter ist, als S. nigrum. Wollte man es indessen gleichwohl mit E D Er % v2 . ’ ” il R DB” Rx & an a an REN. 9 = m n £> Die wi y Reichenbach in Deutschland suchen, so mülste man es umgekehrt neh- men, die glatte Abänderung des ni miniatum für $. rubrum Mil, und die hehaartere für das 8, villosum desselben erklären. | ‚2. S$S.rubrum L. Linne führte diese Art im Syst. natur. ed. XIL-T. IL. p. 173. an, in den Spec. plant. hat er sie nicht aufgenommen, ‚Einige schtei- ben sie jedoch ganz mit Unrecht Murray zu. Von Millers gleichnamiger gr TE it, er Mi EL ee ” En u er nn ee He inte et Se: ' Pflanze ist sie, da sie ausdauernd seyn und ganzrandige Blätter besitzen soll, ohrre Zweifel verschieden. Dunal will sie $, erythraeum genannt wissen. S. erythrocarpum Meyer Esseq. ist, wie der Benenner selbst bemerkt; ver- muthlich dieselbe Art. & v ; 1 3. 8. memphiticum Schreber et Martius. - Unter diesem. Namen zog Schreber eine Pflanze im botanischen Garten zu Erlangen, welche von der gleichnamigen Gmelin’schen sehr verschieden, aber vermuthlich die- selbe war; welche Martius in der Enumeratio pl. h. Erl. unter diesem. Namen aufführt. Die fulshohen Stängel derselben sollen perennirend, dun- kel violett und an.den daran herablaufenden Blattstielrändern znit stumpfen Stacheln besetzt seyn. Die kaum behaärten eirunden Blätter zeigen unten violette Adern "und sitzen auf eben: so gefärbten Süelen vom. dritten Theile der Blattlänge. Die Blumen sind so grols, wie bei Ss. nigrum, die Antheren braun, die Beeren schwarz. Die braunen Antheren scheinen. auf 8. guineense hinzuweisen, wofür es auch Einige nehmen, da wegen ‚der. Dauer, welche dieser Annahme ‘widerspricht, sich leicht ein Irrthum: eingeschlichen haben könnte. Indessen, wenn .der Zusatz wahr ist, dals die Fruchtstielchen sich ‚zurückschlagen, sO kann $. guineense nicht darunter begriffen seyn. 4. S.hirsutum Dun. ‚S.,memphiticum Gmel. ‚8. aegypliacum B Poir. Es soll sich besonders durch. behaarte ganzrandige Blätter auszeichnen: Da a en beiik indessen Forskal die Blätter für glatt und etwas gewimpert erklärt, so ‚wäre es wohl möglich, dafs er eine andere Art vor sich gehabt hätte. &. aegypliacum & Forsk., welches rothe Früchte und glatte Blätter besitzen soll, be) -— Be wird von Vahl für S. villosum erklärt, worunter man aber wohl $. villosum Mill. d. h. $. miniatum zu verstehen hat. '5. $. mierospermum Dun. Die Differenz, welche Dunal für diese Art bestimmt, läfst bezweifeln, ob sie von 8. nodiflorum hinreichend ver- schieden sey. 6. S. furcatum Poir. dürfte mit $. suffruticosum näher zu vergleichen seyn. | 2:8. chenopodioides Lam. "8 S. Rumphü Dunal. 9. Ss triangulare Lam. scheinen hirkinglich ausgezeichnete, wiewohl mit $. nigrum verwandte Arten. Ob dies auch für das strauchartige $, qua- drangulare Thunb. gilt, welches Poiret als S. triangulare 8 aufführt; ise nach der von dem jüngeren Linne gegebenen Beschreibung, nach welcher es oft am Stängel herablaufende Blätter besitzen soll, und nach den endstän- digen rispigen Blüthen, welche zu Thunb ve. zuschreibt, sehr zu b- zweifeln. | 40: © incertum Dunal. Zu den Verwandten des S. nigrum darf diese Pflanze nach der Abbildung und Beschreibung im hort. Malab. X. t. 75 ‚allerdings gezählt werden, aber ohne Zweifel wird ihr Stängel sehr unschick- lich caulis cirrhosus genannt, denn was man in der angegebenen Figur für eirrhi genommen hat, sind ohne Zweifel Blüthenstiele, von welchen . die Früchte abgefallen sind. Loureiro’s S. nigrum kann nicht wohl für ' Synonym dieses S. incertum gelten, da letzteres nach dem hort. Malab. licht pomeranzengelbe Beere besitzen soll, während Loureiro von schwarzen spricht. = | 2 ad wa 11. 8. flavum Ki taibl, wozu man 8, ochroleucum Dun. als Synonym zu setzen pflegt, wiewohl die Beschreibungen hinsichtlich der Farbe der Früchte nicht übereinstimmen. Beide haben indefs die schmälern länglichen ‚Blätter mit einander gemein, wodurch sie sich von den verwandten aus- zeichnen sollen. Mir ist noch keine der Beschreibung angemessene Pflanze x unter obigem Namen zugekommen, ‚sondern was ich dafür erhielt, war theils S- Mminiatum , theils S, villosum. 12. S. Kitaibelü Schult. S. incanum Kitaibl, Ein getrocknetes mit diesem Namen bezeichnetes Exemplar, das aus Ungarn kam, war ©. villosum. Allein die mit dieser Ueberschrift bezeichneten Saamen gaben eine Pflanze, welche von den 12 oben erwähnten sichern Arten verschieden zu seyn schien. Da ich sie indessen nicht hinreichend beobachtet habe, so zähle ich S. Ki- taibelii noch zu den mir zweifelhaften Arten. Es "ergiebt sich hieraus, dals wir wohl gegen zwanzig und mehr er schiedene Solana annehmen können, welche zur Sippschaft des $. nigrum gehören. Sollen wir nun, frägt es sich jetzt, diese Verschiedenheiten wirklich für Arten erkennen, | wofür wir sie bisher annahmen, oder lieber als Unter- arten, Bastarde und Abarten betrachten, oder sollen wir einen Mittelweg einschlagen , manche für eigne Arten oder Unterarten, andere Por für Ab- ärten erkennen. Die Meinung, dafs diese Verschiedenheiten durch Bastardzeugung ent- standen seyn könnten, hat Linne geäufsert.. Er unterschied nämlich in der zweiten Ausgabe der Spec. plant. unter $. nigrum sechs Verschiedenheiten: a. $. vulgatum, B. patulum, y. villosum, d. guineense, e. virginicum, 8. judai- cum, und glaubte seine bekannte Hypothese von Bastardzeugung auf die fünf letztern anwenden zu können. Diese hat indessen durchaus keinen Bei- fall gefunden, und verdient denselben auch nicht, da sich nichts für ihre Gültigkeit anfübren läfst. Allein so viel wird doch klar, dafs schon Linne fühlte, es könne bei den unter $. nigrum zusammen gestellten Verschieden- heiten nicht von Ausartung die Rede seyn. Seit ee; welcher, wie bereits oben bemerkt wurde, ein $: rubrum "noch als besondere Art von S. nigrum trennte, ist die Anzahl der mit &. nigrum verwandten Pflanzen allmählig immer höher gestiegen, und alle diese Yerschiedenheiten für blofse Abarten einer Art zu erklären, hat seitdem Nie- 5r er 07 | mand versucht. Auch sieht man in der- That nicht ein, nach welchen Re- geln der Ausartung diese verschiedenen Formen entstanden seyn sollten. | Häufiger hat man den Weg betreten, manche dieser Yasichiedenkiitän für rien, andere blofs für Varietäten zu erklären. Noch Niemand hat in- dessen die Principien aufgestellt, nach welchen man dabei verfahren solle, und eben so wenig lassen sich dieselben in der Ausführung errathen. Auch mu[s man in der That alle Schritte, welche man bisher hierzu gethan hat, für verunglückt betrachten. Schon Willdenow wählte bei Bearbeitung der species plantarum diese Methode: er behält die von Linn angegebenen sechs Verschiedenheiten des $. nigrum bei, und fügt im & rubrum Mill. und S. Rirsutum Forsk. noch zwei andere hinzu. Aufserdem unterscheidet er mit Linne das perennirende $, rubrum und das angeblich strauchartige © nodiflorum Jacg., das indessen von $. n. palulum nicht verschieden ist. Er ist übrigens selbst. der Meinung, dafs sie mit Ausnahme von &, Judaicum sämmtlich eigene Arten ausmachen möchten, und hat sie auch später in der Enum. pl. kort. Berol. dafür erklärt. Die Differenz, welche er von seinem 15. zigrum giebt, palst nicht auf die darunter begriffenen Varietäten. ; Sprengel ‘unterscheidet im Systema vegetabilium als eigene Arten: 1. & suffruticosum Schousb., 2. S. nigrum, wovon S. oleraceum. Rich, S. Jurca- dlum Poir., S. pterocaule Dun., $. judaicum Bess. und S. humile B. Varietä- ten seyn sollen; Be } flwum Kit. ‚mit den Synonymen: $. miniatum B, SS ochroleucum Dun., 8. incerum Dun. und S. rubrum Mill. 48. villosum Lam. mit den Synonymen; S$. hirsutum Dun., 8. aegypliacum Forsk. und $. Rumphiü Dun. 5. 8. chenopodioides Lam. 6. S. nodiflorum Jacq. 7. S. gui- „neense Lam. 8. 2: erythrocarpum Meyer. und 9. S. triangulare Lam, Wir wollen, um zu zeigen, "wie wenig dies Verfahren .der Sache angemessen ist, der Kürze wegen blols über die angeblichen Varietäten des S. nigrum einige kritische Bemerkungen machen. Unter ihnen ist $. oleraceum Rich. ‚ohne: Zwreifel zunächst mit 8. nodiflorum Jacg. verwandt, und wenn man einmal darauf hinausgeht, einige dieser Verschiedenheiten als Abarten zu betrachten, — 6 — so ist es am passendsten, das $. oleraceum für eine Varictät des 8. nodiflo- sum. mit gezähnten Blättern und etwas rauhkantigem Stängel auszugeben. ‚Unter $. Jurcatum Poir. darf nach der Beschreibung desselben eher $. sujfru- &cosum als S, nigrum vermuthet werden, wie schon oben bemerkt wurde. 8. 'pterocaule Dun. ist eine sehr ausgezeichnete Pflanze, und ohne Zweifel durch bestimmte Charaktere besser von $. nigrum zu trennen, als S. flavum. Das S, judaicum Bess. mit schwarzer Frucht macht keine Varietät des S. nigrum aus, sondern ist dieses selbst; das mit rother Frucht würde aber zur folgen- den Art zu zählen seyn. ‚Es bleibt daher‘ 'blofs das S. Aumile übrig, welches gewils mit eben dem Rechte als $, miniatum von S$, nigrum getrennt werden darf. Die deutschen Floristen haben zum Theil auch diese Methode versucht. So findet man z. B. als Arten unterschieden: 1. $, nigrum mit der Abart 8, | humile, 2. S. melanocerasum /P., mit der Abart $, miniatum, und 3. 8. villo- sum Lam. Es werden daher zwei kaum als Abänderungen zu betrachtende Verschiedenheiten, nämlich $. nigrum nnd 8: nelanocerasum für- Arten. erklärt, und zwei Pflanzen, welche weit mehr Ansprüche haben, für Arten zu ge kön, zu Äbarten dieser Abänderungen gemacht. Andere Floristen fassen alle in Deutschland einheimische Verwandte des $. nigrum in eine Art zusammen, in welcher sie nicht nur $. humile, S. miniatum und $. elosar als Abarten. unterscheiden, sondern auch dem S. melanocerasum einen gleichen Rang ein- räumen. Wie man mit den. zahlreichen ausländischen Formen verfahren solle, \ sagen sie uns nicht. Schon aus diesen mifslungenen Mirstekens; jene Verschiedenheiten zum Theil als Abarten zu betrachten, mufs man Verdacht schöpfen, dafs man da- bei nicht auf dem rechten Wege gewesen sey. In der That sprechen auch mehre Gründe hinreichend für das ursprüngliche Daseyn jener verwandten Formen Man vermag sie nämlich "weder nach den Regeln der Ausartung, noch durch die Hypothese der Bastardzeugung zu erklären; von keinem kann nachgewiesen werden, ‚dafs sie durch Cultur entstande N sey, vielmehr wiıs- Ben Eee Te San ä 27 a |, a. 8 ae 9 / ! amt, „3 ws # nz N EIER { N Te, E -.” Er sen wir sie an ihren natürlichen Standorten aufzusuchen, welche in sehr _ verschiedenen Himmelsstrichen liegen; sie sind auch offenbar nach einem Muster gebauet, nnd dennoch vermag man nicht, eine dieser Formen als Ty- pus aufzustellen, aus welcher die andern eich ableiten liefsen, denn das Mil- ier’sche $. nigrum dafür anzunehmen, hat keinen Grund für sich, da es "weder allgemein verbreitet ist, noch sich aus ihm die übrigen Formen besser als aus jedem andern Gliede der Sippschaft ableiten lassen; will man aber blofs einige ihrer Glieder für Arten und andere für Abarten erklären, so weils man nicht, wo man anfangen und wo man aufhören soll: es haben zwar ‚Einige den Knoten zerhauen, aber noch Niemand hat ihn gelöst. Endlich lälst sich auch in ‘der ganzen Gattung Solanum, die so zahlreich an Arten ist, keine derselben aufweisen, von welcher man sagen könnte, es ständen ge- wisse Andere in demselben Verhältnisse zu ihr, wie die verschiedenen Glie- der der Gruppe von S. nigrum, so dafs man glauben könnte, es liege in den dieser Gattung eigenthümlichen Gesetzen, auf diese Weise in viele Formen | zu spielen. Diese weitläufige Gattung scheint vielmehr Serschiedene Gruppen zu bilden, wovon die Sippschaft des $. nigrum diejenige ist, in welcher sich die Arten am wenigsten von einander entfernen, so dals sie den Charakter ' der Unterarten an sich tragen. ‚Für die Gruppe, welche die mit $. nigrum verwandten Arten bilden, hat bereits Dunal den Namen Maurella gewählt, und ihre Kennzeichen ziemlich gut so angegeben: Caulis herbaceus 1. subherbaceus; folia utrimque acuminata; racemi breves, pedunculi infrafoliacei, pedicelli subumbellati aut pa- niculati nutantes; flores parvi corollis albis 1. dilute violaceis ; baccae parvae glo- bosae. Nur hinsichtlich des Blüthenstands ist zu bemerken, dafs, wenn man auch allen Arten mit Recht kurze Trauben zuschreiben kann, die Arten doch nicht wohl durch pedicelli subumbellati und panieulati unterschieden werden können. Denn eine wahre Rispe findet sich bei keiner Art; die Traube nähert sich bei manchen Arten nur der Rispe, ‘wenn sie sich gabelig theilt. Das Ansehen von Dolden bekommen dagegen die Trauben, wenn die —_ 63 — Blüthenstielchen sich am Grunde dicht an einander drängen; da sie aber bei derselben Art bald näher, bald entfernter stehen, so läfst sich keine dadurch charakterisiren. Die Blüthenstielchen sind nicht immer nickend, sondern nur er Ffir der Knnospe; in der Blüthe richten sie sich in die Höhe, und die mehrsten biegen sich zur Zeit der Frucht wieder abwärts. Auch sind die Blüthenstielchen bei allen an der Spitze verdickt, doch bei & nodiflorum und americanum sehr wenig, und daher mehr fadenförmig. Ein allgemeines Kennzeichen, welches Dunal.nicht berührt hat, liegt dagegen darin, dafs die Ränder der Blattstiele, besonders am oberen Theile des Stängels und der Zweige, immer herablanfen, und dafs diese Ränder bald mehr, bald 'weni- ger hervorstehen, seltner schmale Flügel bilden; auch sind dieselben bei allen Arten (wenn auch bei mehren sehr sparsam und wenig merklich) mit kleinen fast stachelartigen Erhöhungen besetzt, die sich bei manchen Arten zu kleinen Stacheln ausbilden. Nach diesen Bemerkungen würde der allge- meine Charakter dieser Gruppe besser so festzusetzen seyn: Maurella. Caulis herbaceus T. suffruticosus teres; petiöli decurrentes alato- marginati, marginibus tuberculato - subaculeolatis; folia ovata utrimque acu- minata dentata integerrimave; racemi breves infrafoliacei simplices furca- tive, pedicellis alabastrorum subdistichis pendulis, floriferis .erectis, fruck- Jeris apice incrassatis; baccae globosae,- Die Kennzeichen der Arten scheinen am besten von der Dauer, von "der Behaarung des Stängels und der Blätter, von der Beschaffenheit der her- -ablaufenden Ränder des Blattstiels, von der Gestalt der Blätter, vom Blü- thenstande, von der Verdickung der Blüthenstiele und der Richtung der Fruchtstiele hergenommen zu werden. Sie unterscheiden sich aufserdem auch durch die verschiedene Grölse der Theile, besonders des Stängels, der Blätter, der Blume, der Frucht und der dazu im Verhältnifs stehenden -Saa- men, 50 wie auch in der Farbe, besonders der Frucht und der Antheren, denn die. der Blumen ist weniger charakteristisch, da fast alle Arten Nei- D - 64 — | F gung haben, ihrer ‚weilsen Blume etwas Violettes beizumischen. Für die oben erwähnten 12 Arten kann man die Charaktere so bestimmen: 41. S. ınodi florum Tacq. annuum, marginibus ramorum. subobsoletis sub-. tubereulatis, folüs ovalis subcordatisve integerrimis cauleque subglabris, race- mis simplicibus, pedicellis fructiferis subfi liformibus deflexis ( Baccae nigrae . minores, corolla minor, antherae luteae. ) i $. americanum Mill. annuum, marginibus ramorum subobsoletis. tuber- ewlalis, . foliis ovalis subcordatisve sinuato - dentatis cauleque subglabris, ra- . eemis simplicibus , pedicellis Jructiferis sub filiformibus deflexis ( Baocae nigras, ..minores,. corolla minor , antherae luteae). Be nigrum Mill. annuum, marginibus ramorum ‚distinctis tuberculatis, folüs ovatis subdeltoideis, sinuato-dentalis cauleque pubescentibus, pilis. in- ' curvalo- erecls, racemis simplicibus, pedicellis Fructiferis apice incrassalis - ‚deflexis.. (Baccae nigrae majusculae; corolla majuscula, antherae luteae. ) Sf istulosum ‚Rich. annuum, marginibus ramorum. distinclis subtuber- enlatis, foti is ovalis ‚integerrimis cauleque subglabris, racemis simplicibus, 2 pedicellis Fructiferis apice incrassalis deflexis, ( Baccae nigrae majusculae, _ cor olla majuscula, antherae luteae. ) S. guineense Mill. annuum, 'marginibus ramorum distinctis tuberculatis, ‚folüs ovalis integerrimis cauleque subglabris, racemis subfurcatis, pedicellis Jructiferis apice incrassatis arreclis, ( Baccae nigrae majores, corolla ma- juscula, antherae subfuscae. ) S, pterocaule Dun. annuum, ’ marginibus ramorum. alatis aculeolatis, foläs oualis basi subpinnatifido- dentatis cauleque pubescentibus, racemis sim. ‚plicibus, pedicellis Jructiferis apice,incrassalis deflexis, ( Baccae rigrae ma- Jusculae , corolla majuscula , antherae luteae..). ’ ..8. suffruticosum Sichousb. suffrulicosum, marginibus ramorum. distin- ctis tuberculatis, folüs ovatis subsinuato - dentatis cauleque : pubescentibus, racemis subfurcatis, pedicellis fructiferis apice incrassatis deflexis. ( Baccae nigrae majusculae, corolla major, antherae luleae,) 4 ’ 65 $. humile ». anrnuum, marginibus ramorum subobsoletis suchte Jolüs ovalis Sir hombeis repando - - dentatis cauleque subglabris, racemis simph- cibus, pedicellis fructiferis apice incrassatis deflexis. ( Baccae subluteae, mMa- , ER RN EEE N ER REINE" 73 VER BR Be. jusculae, corolla majuscula, antherae luteae.) NERIBEN S. miniatum B. annuum, marginibus ramorum distinctis. tuberculatis, Jfotüs ‚ovatis subdeltoideis sinuato- dentatis, cauleque patenti-villosis, ‚racemis sim- on plicibus, pedicellis fructiferi Is apice incrassatis deflexis. ( Bosch rubrae, ma- ibn. jusculae, © corolla majuscula, antherae luteae. ) 5. villosum Lam. annuum, marginibus ramorum subobsoletis subtubereu- Su ee latis, folüs ovalis sinuato- dentatis caulejue subtomentoso - villosis, racemis simplicibus, pedicellis Jr ucliferis apice , incrassatis deflexis. ( Baccae luteae Be corolla majuscula, antherae luteae.) | | S. gracile HBer. annuum, marginibus ramorum subobsoletis tuberculatis, | fotis ovato - oblongis repando - . dentatis. cauleque villosis, racemis simplicibus, . pedicellis Fructiferis apice incrassalis deflexis. ( Baccae. nigrae minores, co- rolla major, antherae luteae. ) BREIT = „8. Besseri /Feinm. annuum, FRarBRERS” "ramorum subobsoletis subtuber- culatis, Folüs ovalis integerrimis sublus cum caule tomentoso - - pubescentibus, racemis subfurcatis, pedicellis Fructiferi is subfilifor mibus deflexis. (- Bacae E nigrae ee corolla major, antherae luleae.) Veronica. Es ist schon oben ein Beispiel angeführt worden, wie schwer es zu- ‚weilen hält, bei Aufstellung der Arten überall consequent zu bleiben. Dort wär indessen mehr von Arten in verschiedenen Gattungen die Rede; man kann aber auch bei Arten derselben Gattung in den Fehler verfallen, die Ab- arten der einen für gute Arten und die der andern für Varietäten zu erklären, | öbgleich. die einen nicht mehr abweichen als die andern. Hierzu mag die Gattung Veronica ein Beispiel liefern. Die Farbe der Blumen ist bei den dazu 9 z gehörigen Arten gewöhnlich entweder blau oder roth, und zwar entweder gleichfarbig, oder so, dafs auf dem lichter blau oder roth gefärbten Grunde dunkele Streifen, besonders an den obern Blumenlappen, bemerkt werden. Es kömmt zwar auch die vollkommen weilse Farbe vor, allein diese lassen wir hier unberücksichtigt. Viele Arten dieser Gattung besitzen blofs blau gefärbte Blumen, eine geringere Anzahl blofs roth gefärbte; bei noch andern ist aber die Farbe veränderlich. So glaubt z. B. Lejeune unter den Ehren- preisarten mit endständigen ährenförmigen Trauben eine 7. laxiflora und eine TV. paludosa als eigene Arten unterscheiden zu können, welche beständig rosenrothe Blumen hesäfsen ; allein in der Farbe der Blumen kann wenigstens ‚dieser Unterschied nicht liegen, denn die Pflanze, welche Derselbe von v. laxiflora lebend für den hiesigen Garten zu senden die Gefälligkeit hatte, brachte, ob sie gleich alle Kennzeichen der V. laxiflora an sich trug, blofs blaue Blumen hervor, so dafs es schien, als habe sich ihre Blumenfarbe schon durch das Versetzen verändert. Die Y. paludosa, ‘wovon ebenfalls ein. Exemplar beigelegt war, erhielt zwar ihre Farbe, aber aus dem Saamen Üer- selben liefen Pflanzen mit blauen Blumen auf, Weit beständiger erhält sich die rothe und blaue Farbe bei denjenigen ü "Blumen, wo man auf einem lichten Grunde dunklere Streifen bemerkt, wie bei Veronica agreslis, Anagallis und Beccabunga. Von V. Beccabunga mit r0- then Blumen (TV. limosa Lej jeune) ver danke ich ebenfalls eine lebende Pflanze der Gütigkeit des Entdeckers.. Die von ihr ‚gesammelten Saamen lieferten ‘die Pflanze unverändert wieder; ; indessen konnte ich dieselbe nur einmal aussäen, da sie später verloren gieng ; dagegen habe ich von P. Anagallis mit ‘rothen Blumen (die ich P. aquatica nenne), so wie von der V. agrestis ‚mit rothen Blumen ‘oder der Y. pulchella B ast. gegen zehn Generationen verfolgt, - und nie eine Ausartung in eine Pflanze mit blauen Blumen bemerkt. Gleich- “wohl ist man weit geneigter, die V. pulchella (welehe man jetzt für die _ ächte Linnd’sche V. agrestis nimmt), für eigene Art zu halten, als die P, aqualica und P. limosa, obgleich letztere sich zu 7. Anagallis und Beccabunga en a rar - ve Fr 4 Pen N ee mn 7 rs Sn ERELIER ie BEE? rnit ar ws ae er. a‘ genau so verhalten, wie 7. pulchella zur Pr. polita Fries, d.h. Zur PO. -agrestis mit blauen Blumen. Fries glaubt freilich noch andere Unterschiede zwischen Letztern wahrgenommen zu haben: Die V. pulchella soll eine blafs- grüne, aber nicht graugrüne Farbe, ‘ein stärker hehaartes Kraut, länglichere, häufiger, aber nicht eingeschnitten gesägte, zärtere, flache Blätter, länglichere, stumpfe , nervenlose, überblumenlange Kelchabschnitte, oft am ‚Grunde und am Rande bedrüset, besitzen; allein alle diese Kennzeichen > wenn sie auch auf die Schwedischen Pflanzen passen, sind doch nicht auf alle Individuen anwendbar. Denn was erstlich die Behaarung betrifft, so kommen in hiesiger ‚Gegend stärker.behaarte Exemplare von P. polita vor, als ich'sie noch von P. pulchella gesehen habe; eben so wenig bieten die Blätter einen Unterschied dar; bei beiden sind die obern Blätter länglicher als die untern, und s0- wohl bei der einen als bei der andern finden sich Individuen mit tiefern und flachern, mehr oder weniger Sägezähnen, wiewohl hierin der Unter- schied überhaupt unbedeutend ist. Auch die Kelchabschnitte habe ich bei bei- den im Allgemeinen gleichgestaltet, bald spitzer, bald stumpfer gefunden, und zur Zeit der Frucht sind sie bei beiden mit verhältnilsmälsig starken Nerven durchzogen, so wie denn auch die Besetzung mit Drüsen veränder- lich ist. Die übrigen’ angegebenen Unterschiede sind theils höchst unbedeu- tend, theils sind sie den Regeln angemessen, welche man überhaupt 'bei der Ausartung befolgt findet. So ist es bekannt, dafs ‚wenn die Farbe der Blumen sich ändert, diese Veränderung auch sehr häufig in der Farbe des. Krauts, ge- e spürt wird; eben so lehrt die Erfahrung‘, dafs Pflanzen, wenn sie lichter gefärbte Blumen bekommen, oft kleiner. bleiben und auch kleinere Blumen bringen, wie dies} schon oben -von Bulbocapnos: cavus und Dictamnus albus bemerkt wurde. Noch eines Unterschiedes zwischen diesen Pflanzen. ge denkt Hegetschyreiler ( Beitr.. zur Aufz.. der- Schweizerpfl. p..280). .F. pul- chella besitzt nämlich , im Verhältnifs zu. den darunter stehenden Blättern, im Allgemeinen kürzere Blüthenstiele als 7. polita, wenn auch der ‚Standort in diesem Verhältnils bedeutende Abänderungen: bervorbringt. 9%* ne ng WERE? 2ER TENER 1 ROEERIE NEE cn nee i a eg Ba Ba ee ee en x | er ich Veronica Anagallis und P. en verglich, ist es mir anfänglich. fast nicht. besser gegangen, als Hın. Fries mit... polita und pulchella; ich glaubte auch eine bedeutende Anzahl von Unterschieden zu bemerken, allein als ich die verschiedenen Generationen, welche bald diesen, bald jenen Bo- den und Standort hatten, miehrere Jahre hindurch beobachtete, sind die mehrsten ‚verschwunden, und blofs folgende scheinen beständig zu seyn: 1. Y. aquatica erreicht im Allgemeinen nicht die Höhe der FP. Anagallis, wie dies schon ältere Botaniker eindelear und wie es auch den Regeln der Ausartung angemessen ist. 2. Die Blume der erstern bleibt ebenfalls etwas kleiner. 3. Die Deckblätter erreichen im Verhältnifs der Blüthenstielchen, worunter sie stehen, bei Vv. aquatica eine grölsere Länge; sie sind zuw eilen “sämmtlich länger. als diese, während sie bei P. Anagallis oft sämmtlich kür- zer bleiben; eher 736 sind aber bei jener nur die untern länger, während die obern so lang als die Blüthenstiele, oder doch nur wenig kürzer- sind. Auch bei v. Anagallis findet man, dals die untern Deckblätter, zuweilen et- : was ‚länger "als die Blüthenstiele sind, die obern sind aber beständig kürzer. “AKehnliche Verhältnisse findet man. aber auch. zwischen Y. Beccabunga und P. limosa, so dals wir als Thatsache betrachten können, dafs von P. agrestis, Anagallis und Beccabunga die Abarten mit rothen Blumen sich auf gleiche Weise von den Stammarten mit blauen Blumen entfernt haben. Glaubt daher Jemand die Veronica puichella als eigene Art von der P. polita trennen zu ; müssen, so kann er nicht ohne SE Inconsequenz V. aquatica und linosa blols für Abänderungen oder Abarten des > Anagallis Ba Beccabunga ausgeben. = Schliefslich. bemerke ich - noch, dals es eigentlich meine Absicht war, ‘der oben erwähnten P. cristata den passenderen Kamea v. CRESPIRDR zu 'erthei- len, Allein la durch einen Druckfehler der erstere Name sich in das 1806 gedruckte Verzeichnifls der geirockneten Pflanzen eingeschlichen hatte, so habe ich ihn beibehalten. Dafs Crantz übrigens ER Pflanze nicht allein unter seiner V. orchidea begriff, sondern V. spicata davon nicht hinreichend unterschied, and dafs daher seine ohnehin aus einer falschen Vorstellung vom Baue der Blumen entstandene Benennung nicht wohl beibehalten ea könne, glaube ich in meiner Abhandlung über einige Ehrenpreilsarten hin- länglich gezeigt zu haben, Erfuri, gedruckt hei J; @. Cramer. ‚Zeile 5. er. 3. 4. Druckfehler. ‚von — — — unten statt eben lies aber. häufiger lies häufig. im vollkommren Hhes in demselben. eine lies einer. | > De. les DC. 2 Metamorphosen lies Metamorphose ‘im engern Sinne. immer lies innere. keinem lies keiner. A HH fl £