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Taschenbuch

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Pomologen, Gartner und Gartenfreumle

herausgegeben

Pomologischen Institut in Reutlingen

durch

Dr. Ed. Lucas,

Director und Besitzer des Poraologischen Institute.

Achter Jahrgang.

Mit 22 Abbildungen.

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Einleitung.

Karzer Bericht flber den Fortgaug des PomoL Institnts

vom September 1867 bis dahin 1868.

Die Gesammtzahl der Zoglinge und Hospitanten, welche das Pomologische Institut besuchten, hat sich bis jetzt aiif 445, also gegen voriges Jahr um 34 Neu- Eingetretene erhbht.

An der am Schluss des Winterhalbjahrs (2. Marz) vorgenommenen schriftlichen Priifung nahmen 15 Zoglinge der hoheren Lehranstalt und 9 der Garten- bauschule, also im Ganzen 24 Zoglinge Antheil.

Am 20. Mai fand der Schluss des Cursus fiir Obstbaumzucht statt und wurde eine offent- liche Priifung veranstaltet, an welcher sich 37 Zog- linge betheiligten. Der vollstandige Friihjahrscurs um- fasste 40 Zoglinge; drei batten Familien-Verhaltnisse halber vor der Priifung austreten miissen. Gegenwar- tig besuchen (als den ganzen Sommer hindurch hier anwesend), 28 Zoglinge das Institut.

Die in dem laufenden Jahre (Herbst 1867 bis dahin 1868) hier anwesenden Zoglinge und Hospitan- ten gehoren folgenden Landern an:

Wiirttemberg 16, Bayern 7, Hessen 5, Elbher- zogthiimer 3, Baden 2, Schweden 2, Insel Riigen 1, Provinz Schlesien 1 , Provinz Nassau 1 , Hamburg 1, Sondershausen 1, Schweiz 1, Westphalen 1, Eheinpro-

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vinz 1, Provinz Sachsen 1, Meiningen 1, Weimar 1, Oesterreich 1, Russland 1 ; zusammen 48 Zoglinge.

Es war demnach auch im bald auflaufenden Schuljahr die Erequenz eine sehr erfreuliche und namentlich waren sehr viele tiichtige und schon gehorig vorgebil- dete junge Gartner zu ihrer Weiterbildung hier. Die Zabl der jungen Leute, welche bereits ihre gartnerische Lehre beendet batten, belief sich auf 18; ferner waren 5 junge Landwirthe als Zoglinge hier, die iibrigen werden theils hier erst zur Pomologie und Gartnerei vor- und herangebildet , theils waren es junge Land- leute, die, urn sich zu Baumwartern auszubilden, hieher gekommen waren.

Zu bemerken ist, dass ein Kulturtechniker aus Wurzburg hieher gesendet worden war, um sich in der Obstkultur theoretisch und praktisch auszubil- den und als Bezirksbaumwarter zugleich mit verwen- det zu werden.

Die Lehrgegenstande, welche in dem Jahre 1867/68 vorgetragen warden, waren:

a) Von Unterzeichnetem :

Theorie des Gartenbaus: (nach Bindley, Tlieorie der Gartenkunde), wahrend des ganzen Jahres wdchentlich 2 3 Stunden ; im Winter Allgemeiner Theil, im Sommer specieller Theil.

Pomologie: wahrend des ganzen Jahres wdchent- lich 2' 3 Stunden : Systemkunde, Anleitung zu pomo- logischen Beschreibungen , specielle Betrachtung und Priifung der aus der Allgemeinen Ausstellung reser- virten Winter-Eriichte , Auswahl der werthvollsten Kern- und Steinobstsorten, des Beerenobsts, der Pfir- siche, Rebsortenkund(£

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Baumschnitt: (Allgemeiner Theil) , nach der Schrift „Lucas, Lehre vom Baumschnitt Friihjahr 1868, wochentlich 2 Stunden.

Obstkultur: wahrend des Friihjahrskursus wo- chentlich 4 Stunden, (nach Lucas, Kurze Anleitung zur Obstkultur}, die Erziehung, Anpflanzung und Pfiege der Obstbaume in Garten und Feld.

GeholzziichtundGeholzkunde: im Winter wochentlich 2 Stunden, (nach Jager Ziergeholze), die zur Anlage yon Garten erforderlichen Laubholzer, ihre Natur, Yermehrung und Verwendung.

Landschaftsgartner ei: (Mit Zugrundlegung von Shells Beitragen zur bildenden Gartenkunst und Ad. V. Hacke uber hohere Gartenkunst), im Sommer in wochentlich 2 Stunden und 1 Stunde Uebungen im Ausstecken und Zeichnen in der Natur auf einem besonderen Uebungsfeld.

Botanik: Sommersemester wochentlich 2 Std. Terminologie und Allgemeine Botanik nach Leunis, nebst Excursionen an Sonntagen in der Umgegend von Reutlingen.

Geognosie: mit Zugrundlegung von Cotta’s Catechismus der Geologie, Sommer in wochentlich 2 Stunden.

b) Von Oberg3,rtner Belke:

(Wintersemester im Oktober und November bis zn seinem Abgang nach Kesthely in Ungarn.)

AllgemeinerPflanzenbau: Vom Klima, vom Boden, vom Diinger.

Blumenzucht: Kultur der gebrauchlichsten und schonsten Zierpflanzen fiir das freie Land.

Geo me trie: Planimetrie.

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«) Von Obergartner Fr. Lucas,

vom Dezember 1867 an:

Baumschnitt: Specieller Theil nebst Uebungen und Demonstrationen an den Formenbaumen. Friih- jahr und Sommer wdcbentlich 2 Stunden.

Gemiisebau: Allgemeiner und specieller Theil, (Winter und Sommer) in wochentlich 2 Stunden mit Zugrundlegung von „Lucas Gemusebau“, 2. Aufl.

Specielle Pomologie: Die besten Tafelbirnen ; Winter wochentlich 2 Stunden (nach Willermoz).

d) Von Gassier Maassen:

Encyclopadie der Landwirthschaft: (Win- ter 2 Stunden wochentlich).

Buchfiihrung: (Sommer 1 Stunde wochentlich, V4 dahr lang).

e) Von Weinbaulehrer Gemeinderath Weckler:

Weinbau: im Sommer wochentlich 1 Stunde mit praktischen Demonstrationen im Weinberg.

f) Durch Herrn Kulturtechniker Sturzenberger aus Wurzburg :

Anleitung zum Drainiren der Garten, Baum- felder, Aecker und Wiesen, (im Ganzen 6 Stunden) wahrend des Friihjahrscursus.

Ausserdem ertheilte Herr Lehrer Ongemach von bier den Zoglingen der II. Abtheilung Unterricht in Mathematik und Geometrie.

In den ersten Wochen des Wintersemesters wird Herr Privatdocent Dr. Stadel von Tubingen im In- stitut hier eine Reihe von Yortragen iiber Chemie in ihrer Beziehung zum Gartenbau halten und zu-

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gleich die Zoglinge zu einfachen chemischen Analysen anleiten.

Ausser ofteren kleineren botanischen und pomo- logischen Ausflugen warden im Lauf des Jahres zwei grossere Excursionen veranstaltet.

Die eine fand unter Leitung des Obergartners Fr. Lucas, unter Theilnahme von 30 Zoglingen am 21. und 22. Mai statt. Es wurde Hohenbeim, seine Sammlungen, die Obst- und die Geholzbaumschule, der botanische Garten, eingesehen, dann in Stuttgart das Naturalienkabinet, sowie das Musterlager der ge- werblichen Centralstelle besucht, darnacli die Konigl. Anlagen besicbtigt und die reiche und grossartige Konigl. Hofgartnerei Willielma besucht und von den dortigen Kulturen specielle Einsicht genommen.

Eine zweite grossere Excursion, welche 8 Tage Tage dauerte, fand unter Leitung des Unterzeichneten statt, an welcher 8 Zoglinge Theil nahmen.

Es wurde per Bahn uber Plochingen, Geisslingen^ Ulm und durch Oberschwaben an den Bodensee ge- fahren, unter steter Beobachtung der sich darbieten- den interessanten geognostischen Yerhaltnisse der durchreisten Gegenden, sowie des bald bessern, bald geringern Standes der Obstkultur. Auf dem Bodensee wurde eine Rundfalirt gemacht, welche in Lindau en- digte. Hier warden die interessanten Statuen be^ trachtet und in der nahegelegenen Villa Lotzbeck ein Besuch gemacht. Der dortige Obergartner,

1 Herr Marquardt, ein alter Bekannter, zeigte uns p die sehr schonen Anlagen, besonders auch die grossen,

1 ausgedehnten Weichselanlagen, freilich alles nur eilig, da wir noch bis Immenstadt fahren wollten, wo wir Nachtquartier nahmen. Am andern Tag wurde der

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6000' hohe Grunt en, ein nur 1^2 Stunden von Immen- stadt gelegener, prachtvoller Alpenkegel bestiegen, was wohl manchcn Tropfen Scliweiss kostete, allein in jeder Hinsickt ausserst lobnend war. Wir fanden die niedlicbe Soldanella alpinain Menge bluhend, Ranunculus alpestris und eine grosse Zahl der Frublingsalpen- pflanzen, obgleich einige Wochen spater die botanische Ausbeute namhaft grosser gewesen sein wurde. Die Aussicht von der Spitze des Griinten ist ganz unver- gleichlich sclidn. Nach dem Herabsteigen gingen wir zwischen iippigen Wiesen durch nach Hindelang, wo wieder ubernaclitet wurde. Der dritte Tag fiihrte uns iiber Thannheim, Reutte, nach Fiissen, von wo wir Abends noch das berrliche Konigsschloss H o h e n- scbwangau besucbten und seine romantischen Um- gebungen bewunderten. Yon da fuhren wir nach dem Hohen Peissenberg. Ein eingetretenes Gewitter nothigte uns in einem Dorfe am Fuss dieses bayrischen Rigi zu iibernachten ; am andern Morgen brachen wir schon vor 3 Uhr auf, um recht friih die Hohe des Berges zu gewinnen und den grossartigen Anblick des Sonnen- Aufgangs ohen zu geniessen. Die Sonne ging aller- dings auf, aber der ostliche Horizont blieb so bewolkt, dass unsere Hoffnung total vernichtet wurde. Allein wir genossen das grossartige Panorama, eine Rund- sicht, die in der That von grosser seltener Schdnheit ist. Wir stiegen am Berg auf der entgegengesetzten Seite herab , um die am Fuss desselben befindlichen Kohlenbergwerke uns anzusehen. In Bergmannstracht giengen wir tief in das Bergwerk hinein und der sehr freundliche Obersteiger wurde nicht mude unsere vielen Fragen zu beantworten. Yon da fuhren wir nach Starenberg. Das Dampfboot benutzend, raachten wir

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auch hier auf dem See eine Rundfahrt, die uns die malerischen Ufer und Umgebungen dieses herriichen See’s recht mit Muse betrachten Hess. Nachts brachte uns noch der letzte Zug nach Miinchen. Hier wurde 2Y2 Tage verweilt; es gab des Schdnen und Interes- santen fur uns in der That unendlich viel zu sehen. Der sehr reiche und interessante botanische Garten, der Englische Garten, der K. Gemiisegarten, die gross- artigen und im edelsten Styl gehaltenen neuen An- lagen Effners bei dem Maximilianeum, das neue kunst- volle Blumen-Parterre in Schleissheim, dann die Kunst- schatze, die Naturaliensammlung in der Akademie, alles wurde bewundert, aber wir alle waren doch schliesslich so durch das viel Gesehene angegriffen, dass wir recht zufrieden waren, als wir am Pfingst- sonntag Abends 10 Uhr gliicklich und wohlbehalten wieder nach Hause kamen.

AnBesuchen hoher Gonner und werther Freunde und Kunstgenossen war das verflossene Jahr beson- ders reich, mancher reisende Pomolog, der von der Pariser Ausstellung heim kehrte, machte von Plochingen aus den kleinen Abstecher hieher; aber es war beson- ders die Pom ologen- Ver sammlung, welche eine grosse Zahl von Besuchern uns zufiihrte und wenn auch das Wetter den Besuch des pomologischen Gar- tens und der Baumgarten nicht begiinstigte, so be- sichtigten doch wohl in jenen Tagen und wahrend der Dauer der Ausstellung wenigstens 500 Fremde die hiesige Anstalt.

Eine wahrend der Versammlung abgehaltene Prii- fung iiber Pomologie, Baumschnitt, Landschaftsgart- nerei, welche von den anwesenden Pomologen sehr

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zahlreich besucht ward, gab den Zbglingcn Gelegenheit, von ihren erlangten Kenntnissen offentlich Rechenschaft abzulegen.

Auch dieses Jahr wurde der Pomologische Garten des Institute wieder namhaft durch Zukauf von 2 Morgen angrenzendes Baumfeld vergrdssert, so dass das ganze Areal jetzt 22 Wiirttb. Morgen = 27^2 Magdb. Morgen umfasst.

Mit besonderem Dank muss Unterzeichneter eines sehr werthvollen Geschenks von guten Gartenbiichern, (29 Bande) gedenken, welche Herr Fried r. von Thielau der Anstalt verehrte.

Die Bucher sind theils in der Bibliothek eingereiht, theils, dem Wunsch des edlen Gebers zufolge, zu P ra- mi en fiir fleissige Zdglinge verwendet worden.

Ein Verlust war es fiir unser Institut, dass Herr Obergartner B elke , der mit Eifer und reichen Kennt- nissen mir 2 Jahre lang als Mitarbeiter treu zur Seite stand, das Institut verliess, um einem sehr ehrenvollen Ruf als Obergartner und Lehrer an der Landwirthsch. Akademie Kesthely am Plattensee in Ungarn zu folgen.

Der Verkehr der Baumschule war in der ver- flossenen Saison ein sehr bedeutender und erwahne ich nur beispielsweise, dass ausser den grossen Baum- sendungen nach dem- deutschen Norden, nach Russ- land, Galizien, Ungarn u. s. w. auch eine Sendung Edelreiser nach Valdivia und eine Sendung Reben und Baume nach Capstadt expedirt wurde.

Reutlingen, 12. August 1868.

Dr. Ed. Lncas.

Inhaltsubersicht

Einleltung.

Kurzer Bericht fiber den Fortgang des Pomolog. Institute

Yom September 1867 bis dahin 1868 tH

I. Allgemelnes.

Eberbardt: Aus dem Bericht fiber die deutiche Pomologen-

rersammlung in Rentlingen 1

Witt miss: Zustand des Obstbaus auf der Insel Rfigen . 13

XI. Neue Werkzeug^e imd Materialien.

Dr, Lucas: Die Hary’schen Baumscheeren 17

j, Neue Traubenscheere von Tschaggans ... 19

, Das Schropfeisen 20

, Neue Schwanenhalsbacke ffir Obstsaaten . . 21

Neue Gartenspritze 22

Obstbestimmungstisch .23

Schuster: Bereitung des kaltflfissigen Baumwachses in neuerer Zeit 26

III. Allg^emelner Fflanzenbau.

Carles on: Ueber die Kalkpoudrette, deren Bereitung und

Anwendung 27

Aus einem Brief von Herrn Hogfeldt fiber denselb, Gegenstand 30

IV. Gemdsebau und Treiberel.

Becker: Gurkentreiberei in Mainz 32

Hohorst: Erdbeertreiberei in England 34

V. Obstkultur und Pomologle.

Maurer: Leak’s graue Reinette 37

Ritter: Florianer Weinstreifling 39

St ern: Beschreibung einigerder beaten ObstsortenSchwedens 41 Teichmann: Grosser Gobet 45

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Ostermeyer: Einige Erfahrungen fiber Obstsaaten ... 47 Dr. Lucas: Neue Methode dea Umpfropfens jfingerer Hoch- ataiume in Obatgarten und an Straaaen 49

VI. Baumschnitt.

Fr. Lucas: Die Lyra 51

Der doppelte Becherbaum 58

Der horizontale Hochcordon oder der hoch- atammige Guirlandenbaum 55

VII. Weinbau.

Semmler: Die Orlendertraube 57

VIII. Landsobaftsgartnerel und Gehdlzzucht.

Raht: Das Zeichnen von Gartenanlagen in der Natur . . 60

Gfith: Einiges fiber Coniferen 63

IX. Blumen- und Zierpflanzenkultur.

Richter: Rationelle Cultur der Sommerlevkoyen .... 67 Engelmann: Die Dahlienzucht bei den Hrn. Gebr. Mardner

in Mainz 75

Israel: Ueber die Cultur der Cyclamen 78

Kerk; Erfahrungen in der Cultur der Cinerarien .... 81

Rebmann: Behandlung der Ficus elastica, wie sie in Nancy

fiblich iat 84

X. Landwlrthschaft.

Jager: Die Runkelrube und ihre Cultur 86

Krause; Verwendung dea schwabiachen Obstmahltroga ala

Oelkuchenbrecher 91

Ziegler: Der Graaaamenbau 98

XI. Verschiedenes.

Rieg: Neuea Verfahren, Baumpfahle und Hopfenstangen in den Boden zu schlagen 95

Verzeichnisa der im Herbst 1868 und Frfihjahr 1869 im Pomol. Institut in Reutlingen kauflich abgebbaren Obatbaume, Obat- und Zierstraucher, Erdbeeren, Obstsamen, Gerathe und Bucher u. a. w 97

I. Allgenieines

Die Allgemeine Deutsche Obst- und Trauben- Ausstellung in Reutlingen, im Herbst 1867.

Dies© Ausstellung nahm alle Krafte des Instituts mehrere Wochen in Anspruch; sie darf als ein Ereigniss in der Geschichte des Instituts betrachtet werden, denn wenn unsere Anstalt nicht in Reutlingen gewesen ware, wurde schwerlich die Yersammlung hier getagt und die grosse Allgemeine Ausstellung bier gehalten worden sein.

Obgleich eine grosse Zabl von Journalen Bericbte gebraoht und der Haup tb eri ch t bereits im Februar erschienen, so hielt Unterzeichneter es doch hier ganz geeignet, Einiges aus dem Bericht eines der eifrigsten Theilnehmer, unseres geschatzten und kenntnissreichen Freundes Cantor Eberbardt von Brancbe- winde bei Arnstadt in Tburingen, weloben derselbe dem Obst- bauverein in Arnstadt erstattete, bier mitzutbeilen. Wir durfteu dies um so mebr, als siob Eberbardt selbst unsern fruberen Sobuler nennt, und seine Arbeit daber unter den andern Arbeiten unserer jetzigen Scbiiler gewiss aucb am Platze ist. Dem Obst- bauverein in Arnstadt, welcber meiner Bitte um Ueberlassung des Bericbts in freundlichster Weise entspracb, zugleicb den besten Dank. *> » *

Dr. E. L

Um Reutlingen, welches ganzeWalder von Obst- baiimen hat, sind Luiken and Bronnapfel vorzugsweise vertreten; doch macht sich da schon eine sehr erwei- terte Sortenzahl geltend; namentlich ist unter andem die Reinette von Canada, unsere Pariser Ram- bour-Reinette ziemlich hautig vertreten. Dr. Lucas besitzt auch ein sc hones, 9 Magd. Morgen haltendes Baumgut, und auf demselben die in dortiger Gegend

Tascheubuch 186S. 1

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eintraglichsten Aepfelsorten. Jede Reihe ist mit nur einer Sorte umgepfropft worden. Luiken, Goldparmane, Grosse Casseler-R. , Koniglicher Kurzstiel, Graven- Steiner, Kleiner Langstiel, Chainpagner-Reinette, R. von Canada und Grosser Bohnapfel waren die vorzugs- weise gepflanzten Sorten. Der Boden ist ein kalkiger Lehm (Formation des Braiinen Jura) mit Grundwasser, das durch Drainage unschadlich gemacht worden ist. Die Baumreihen haben eine sehr entsprecbende Ent- fernung. Zwischen denselben liegt jedesmal ein Fleck Artbland, wabrend die Baume selbst in 8' breiten Streifen tippigen Grasbodens steben. Dass das Baum- gut in musterbaftester Pflege gebalten ist, bedarf kaum der Andeutung. Wer seben will, wie Obstbaume ge- scbnitten, iiberbaupt gepflegt werden mtissen, der stu- dire diese Musterstatte.

Von den Birnen in der Reutlinger Gegend er- wabne ich nur dieKnausbir ne, deren Baume, wenn noch nicbt abgeerntet, reicb mit Friicbten beladen waren. Sie soil uniibertrefflicb fleissig sein und als Dorr- und Mostobst boben Werth haben; auch empfiehlt sie der berrlicbste Baumwuchs. Eine grosse Rolle spielen auch die Walsche- und Champagner-Bratbirn. Letztere sieht einer recbt grossen Feldbirn mit Berga- mottform ahnlich und ist vorzugsweise zur Mostberei- tung geschatzt.

Docb ich verspiire soeben, dass icb den eigent- licben Faden verloren babe und wiirde es nicbt iibel- nehmen diirfen, wenn an mich der Ruf „zur Sacbe^^^ ergangen ware. Nun, die Sacbe selbst wollen wir in 3 Theile trennen, namlich in Mittbeilungen iiber die Ausstellung, Mittbeilungen aus den Verhandlungen und in einige allgemeine Bemerkungen.

Die Ausstellung begann Dienstags den 24. Sept. Sonntags Nachmittags zuvor traf ich ein. Ich wurde vom vielgeplagten Dr. Lucas, auf dessen Scbultern fast alle Miiben und Fasten der Ausstellung ruhten, aufs berzlicbste empfangen und musste zu meiner Freude

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alsbald bei Aufstellung der Einlieferungen mit Hand an’s Werk legen. So ging’s Sonntags und Montags. Von der Collection, die den Glanzpunkt der ganzen Ausstellung gebildet, schweige ich bis zuletzt, und er- wahne jetzt nur solche Collectionen, die bis zum 27. Septbr. ausgestellt waren. Vielfach batten sich die Aussteller streng an das Programm gebunden und nur beachtenswerthe Oder bervorragende Sorten ausgelegt; vielfach war dies jedoch aucli ganz unberticksichtigt geblieben, und wir batten neben den berrlichsten und bestcultivirten Friicbten aucb minder werthvolles Obst, ja oft erbarmliclie Kriippel.

Den Glanzpunkt der Ausstellung bildete bis jetzt die sebr umfangreicbe Collection des General-Consul Lade von Villa Monrepos bei Geisenheim im Rhein- gau. Kraftvoll und meist von riesiger Grosse und schonster Farbung waren sowohl Aepfel als Bimen. Fine grosse Zabl der neuesten Sorten waren darunter. F erner ragte bervor ein Sortiment der Gebriider Bally aus Sackingen in Baden, deren Friichte tbeilweise noch grosser als die Lade’scben waren. Aucb die Collection des Baron von Zwierlein in Geisenbeim war sebr beachtenswerth, Herr v. Trapp behauptete aucb dies- mal seinen alten Rubm, besonders als Aepfelziichter, wenii aucb einige Sorten, z. B. seine beriibmten Ana- nas-Reinetten 1867 nicht die gewohnte Grosse batten.

Ein sebr grosses und reiches Sortiment batte be- sonders aucb das Pomologische Institut ausge- stellt. Ausgezeicbnet geordnet, durchaus namenacht, war es fiir mich aucb immer der Centralpunkt der ganzen Ausstellung. Bei der ausgezeicbneten Cultnr, wie ich sie im Institute gefunden babe, darf es uns nicht wundern, wenn die Lucas’scben Friichte mit den franzosiscben wetteifern; wie ich denn iiberhaupt die voile Ueberzeugung gewonnen babe, dass wir Deutsche in der Obstcultur uns nicht mehr vor den Franzosen und Belgiern zu schamen brauchen, wie dieses mir einige franzosische Sortimente, z. B. das aus Bollvil-

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ler e(c. bestatigten, abgeseheii von den Erinnerungen, die mir die Ausstellimg in Erfurt hinterlassen hat. Ein reclit schbnes Sortimciit hatte auch der Hofgartner Glocker aus Enying in Ungarn ausgestellt, dessen Friiclite sich durch herrliche Farbung und Namen- achtheit sehr bemerklich machten. Eben so schon war das Sortiinent des Ungar Franz Kott nus Lovrin. Aus Tyrol waren melirere Collectionen gesendet worden, z. B. von Alois Bauer aus Botzen, der selbst anwe- send war; ebenso auch von Herrn von Pitt el in Meran. Die Namen Botzen und Meran erklarten eben Alles. Ich werde die unvergleichliche Farbung dieser Friichte nimmer vergessen. Der Weisse und Rothe Rosmarin, der Edelrothe und Edelbohmer das wa- ren Friichte, die den Obstfreund wirklich bezauberten. Wie in Gorlitz waren auch hier die schonsten Siid- friichte von den Tyrolern mit ausgelegt.

Ein prachtvolles Sortiment war auch von der Villa Berg bei Cannstatt durch den Hofgartner Courtin ausgestellt, ^desgleichen auch aus der Wilhelma bei Cannstatt. Die vollste Beachtung verdiente ganz be- sonders ein kleines, aber hochst werthvolles Birnen- sortiment von Amalienberg aus dem Murgthale in Baden, das mit den besten sich messen konnte, ja in gar manchen Sorten uniibertrotfen war.

Ich habe bis jetzt lauter Sortimente genannt, die uns grossentheils Friichte von Zwergbaumen brachten. Sie geben uns den redenden Beweis, wieviel der Obst- gartner durch Cultur zwingen kann. Sehr unangenehm hat mich indess die Sucht nach Neuem, sowohl von Aepfeln als Birnen beriihrt. Gar manche Sorten, die von tuchtigen auslandischen Pomologen als wenig werth- voll ausgemerzt worden sind, waren mit ausgestellt und gar viele unserer altern bewahrten Sorten waren kaum beachtet. Nur Neues! das scheint das Ziel und Streben vieler Obstziichter zu sein. Doch gehen wir welter. Eben so interessant, ja noch interessanter waren mir die Collectionen von Friichten, die anf

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Hochstammen gezogen waren. Letztere stellten ja eigentlich den Obstbau im Grossen dar. der nicbt von den Lebhabereien und Launen der Obstznchter ab- hangig ist nnd deni grossen Ganzen erst w alirhaft nutzt. Aus dem Wurttembergischen etc. waren recht herrliclie Collectionen ausgestellt. Vor alien interessirte mich das namenachte imd reiclilialtige Sortiment des Bauniaulsehers Pfennig in Reutlingen. Vom Franki- scben Gartenbaiiverein in Wurzburg und von der Bayerischen G a r t e n b a u g e s e 1 1 s c h a f t in M ii n c b en war selir werthvolles und scliones Obst ausgelegt. Audi aus der Schweiz und Holland waren Friichte ausgelegr. Die Oberdieck’sche Sammlung hatte ihren W erth nieist durch die Narnenachtheit der Friichte und durch die lehrreichen schriftlichen Zugaben. Sie wurde in dem Normalsortiment mit der Collection des Poniologischen 'Institurs systematisch geordnet einge- reiht. Muschens Sammlung war zwar acht, aber aus meist elenden und unvollkommenen Exemplaren zu- sammengesetzt.

Das nordliche Deutschland war verhaltnissmassig geringer vertreten. Der Baumschulenbesitzer Spiith aus Berlin zeigte uns, dass man an Zwergstammen anch in Berlin noch recht schones Obst hauen kann. Zugleich muss ich der von demselben auch aiisgestell- ten Baumchen gedenken. Es waren sowohl Hoch* als Zwergstamme, sammtlich in vollendetster Form und dem eminentesten Wachsthum. Die Starke und Hohe einjahriger Veredlnngen grenzte an das Ungla\ib- liche. Und das im Berliner Sande! Wie diingerreich muss da die Cultur sein! Doch w^eiter!

Marienhbhe und der Gartenbaiiverein in Weimar waren auch durch Soitimente vertreten. Ein recht nettes Sortiment hatte auch der Pfarrer Jacobi in Hainrode ausgelegt. Wie gewbhnlich waren auch Gar- tenwerkzeuge etc. ausgestellt. Vor alien entsprachen mir die Instrumente des Fabrikant Mayer aus Gbrlitz. Nicht nur die Form derselben war eine ausserst

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vollendete, sondern auch diePreise warea sehr massig; so kostete ein recht nettes Kopulirmesser nur 10 Sgr. und eins dergl. sehr elegant 11 Sgr.

Nachdem ich nun iiber mehrere der bis zum 27. Sep- tember ausgestellten bemerkenswerthen Sortimente be- richtet, muss ich besonders noch des erst den 28. Sept, von der Gartenbaugesellschaft in Botzen ausgestellten Sortiments gedenken. Obgleich nur fiir Dr. Lucas zur genauen Benennung der Sorten bestimmt, wurde es dennoch zur Lust und Wonne der Pomologen ausgelegt. Die erwahnte Gesellschaft hatte ntolich fast gleich- zeitig mit Reutlingen auch eine Ausstellung gehalten und aus derselben die werthvollsten Friichte entnom- men und eingesendet. Welchen Eindruck dieseFruchte auf mich gemacht haben, kann ich nicht mit Worten schildern. Ich war ganz hingerissen und keines Wortes fahig. Nicht besser erging es vielen Andern. Das war der Glanzpunkt der ganzen Ausstellung! Alle Beschauer bekannten, noch nie so grosse, schone und vollendete Friichte gesehen zu haben. Mit dieser Collection ist Frankreich total geschlagen worden. Alexander, Grosse Casseler-Reinette , Goldparmane Fatten eine fabelhafte Grosse. Boses Flaschenbirn hatte die Grosse einer Belle Angevine.

Wir gehen nun zu den Mittheilungen aus den V erhandlungen iiber. Den Vorsitz fuhrte der Geheime Oberregierungsrath H eid er aus Berlin und dessen Stell- vertreter war Herr Director v. Schmidt aus Stuttgart. Zuvor muss ich noch bemerken, dass die gestellten Thesen nicht immer genau beachtet wurden. Ich gebe nun Einiges , was ich mir zu notiren Gelegenheit land und verweise auf den sehr vollstandigen Bericht iiber die Versammlung in Reutlingen, der in jeder Buch- handlung zu erhalten ist.

Prof. Dr. Koch aus Berlin bemerkte, man habe hie und da Versuchsstationen fur Land- und Forst- wirthschaft, und es sei nothwendig, fiir den Obstbau solche auch zu errichten. So sei man z. B. noch viel-

fach im Dunkeln iiber die Ernahrung iind das Wachs- thum des Obstbaumes. Die Wisseiischaft miisse erst das nothige Licht anzanden, ehe die Praxis sicher vor- warts schreiten konne. v. Trapp wiinschte diese Sta- tionen besonders auch, um die Krankheiten der Baume besser kennen zu lernen. Der President, Lucas und Stoll meinten, dass man ja die Pomologischen Institute als Versuchsstationen ansehen miisse und halten letztere darum fiir uberfliissig.

Ueber Baumschnitt, der ja doch eigentlich in’s Programm aufgenommen war, kam nur wenig Neues und Bemerkenswerthes vor. Lucas sprach aus, in Frankreich sei derselbe ein ganz anderer als bei uns. Im Norden sei die Gefahr beim Baumschnitt viel grosser als im Siiden. Das Pinciren wende man nur im ersten Safttriebe an, wahrend es spater als zu unsicher in seinen Resultaten zu unterlassen sei und der Sommer- schnitt an dessen Stelle zu treten habe.

Auf die allgemeine Klage, dass die Veredlungen auf Quitte gar oft nicht angingen und viele Sorten auf derselben nicht gedeihen wollten, erklarte Lucas, die stark treibenden Varietaten Metzer Quitte und die von Angers seien die besten und wiirden durch sie diese Xlagen meist beseitigt, sob aid man den auf diese Un- terlage veredelten Birnbaumen einen kraftigen, tief- griindigen und gehorig feuchten Boden gabe.

Ueber Wildlingszucht wurde Ausfiihrliches gespro- <;hen. Fremde Sorten miissen auf einheimischen Wild- lingen gezogen werden, und dazu miisse man Kerne von unempfindlichen Sorten benutzen. Ein Mitglied will beobachtet haben, dass Sommerobst auf Wildling Ton Sommerobst, Reinette auf Wildling von solchen immer am besten gediehen. Nur dadurch habe er gesunde und tragbare Baume gezogen. Das ist nun meine Ansicht nicht. Obergartner Belke sprach sich auch in meinem Sinne aus. Die Sorten, so meinte er, bleiben nie constant, was ja die Kernaussaaten hin* reichend bewiesen hatten. Wildlinge aus Kernen von

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Ilolza])lelii 1111(1 Feldbirnen seieri inimer die besten, Er aiicli, dass die A'eredlimgeii iiiif der For-

tiigiesisclien (^>iiiiic mid aiif dor von Angers iinmer am besten angingen und giit gedielien. Urn kraftige Banniclien zu erzieben mid in der Hfiiimschiile keine Riickstande zii liaben, niiisse man imnier die besten iind allervollkonimensten Wildlinge answahlen iind die andern als untaiiglicli mibarmlierzig wegwerfen. Ueber das Ausstien der Kerne Avnrde niclits Neues gebracht. Di(‘. Pflanzchen werden, wie Belke sich aiisspraeb, als- bald pikirt, wenn die Samenlappen sich ausgebildet liaben. Soil dieses Yerfabren jedoch gedeilien, so ist es mierlassliclies Erlbrderniss , das Beet kurz vorlier umzugraben , iind die Ptlanzlinge mir in ganz lockere Erde zii bringen. Ini Samenbeete diirlten die Pfliinz- cben nicbt enger als in zolhveiter Entfernmig stehen. Die iibertlussigen miissten aiisgezogen werden. Ueber die Anzucht der Zwetschenwildlinge aiis Kernen gab es eine langere Debatte. Am besten gebe das Stein- obst auf, wenn man die Steine iinmittelbar nacb dem Yei-speisen der Erlich te in die Erde bringe. IMaurer bewies aus eigener Erfabrung die Erfolglosigkeit der ZAvetschenkernaussaaten , wahrend Borchers aus den veredelten Zwetschenwildlingen recbt scbbne und kriif- tige Stammchen gezogen liaben Milk Borchers tlieilte noch mit, dass er Aepfel- und Birnenkerne g c m i s c h t aussae. Die Pflanzchen von ersterii entnabmen ihre Rahrung aus der obern Erdscliichte, w^ahrend letztere sie in der Tiefe sucbten, wodurcb ein freudiges Wacbs- tlium bei beiden erzielt werde.

Die Verliandlungen liber Yeiedlung boten w'enig Neues. Hier nur einiges Renierkenswertlie. Das Ver- edeln mit Fruchtbolz lasse sich noch bei 6- und 8jah- rigem Holze anweiiden, in Avelcliem Falle man die alte Rinde theilweise zii entl'ernen babe. Die Edel- reiser seien im Januar Oder Februar zu schneiden, und wtirden am besten in einer Grube aiilbewahrt, die auf alien Seiten Bretter zu umfassen babe und

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auf clem Boden mit Sand zur Aufnahine der Edelreiser zn belegen sei. Um Fatalitiiten vorzubeugen, urnwickle man die Reiserbiindel mit Draht. Diircli eine Be- deckung der Griibe mit Stioli Oder Reisig sei den Reisem Scbutz vor strengem Frost zu gewahren. Wenn man die Kirschenreiser nicht sehr Iriih schneide, giengen sie durchaus nicht gut an.

Beim Oculiren sei es strenges Pirforderniss , das Auge so weit als moglich einzuschieben. Die Frucht- augen oder das Fruchtbolz seien Ende August Oder Anfangs September einzusetzen, und es sei das Reis mbglichst lang zu scbneiden und die Wunde mit kalt- fliissigem Baumwacbs zu bestreicben.

Die Aprikosenveiedlung gelinge noch am besten, wenn man immer nur den untern Tbeil des Edelreises verwende und die Yeredlung in ein Moosbuschel hiille. !Maurer hat von dem zeitigen Reiserschnitt. verbunden mit guter Erhaltung der Edelreiser, immer nur gluck- licbe Resultate erzielt. Borchers schneidet immer die Kirschen- und Pflaumenreiser zuerst. Die Kirschen veredelt er schon Ende Februar, wie er denn immer mit der Veredlung so zeitig wie mbglicb antange, und dann immer erst die Reiser nur 2 Tage vor deren Anwendung schneide. In Fiankreich, so bemerkte Belke, wiirden die Kirschen schon im Herbste (Ende August Oder Anfangs September) copulirt, vorausge- setzt, dass die Witterung das, wenn aucb nicht voll- standige Anwachsen, begiinstige. Diese Bedingung erfordere auch die zeitige Veredlung im Frtihjahr. Ueber Zimmerveredlung wurde sehr umfassen.d ver- handelt. Diese gienge nur dann gut, wenn die Stammcben vor dem Auspflanzen noch nicht ange- trieben batten.

Ein Hr. Vosseler empfahl eine schnelle und durch andere Methoden liingst bei Seite gedrangte Veredlungs- art, das sogen. Sattelpfropfen , deren Anwendung, da Wildling und Edelreis gleichstark sein miissen, ohne- dem sehr beschrankt ist.

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Aus den VerhandUmgen iiber die ferner zu em* pfehlenden Obstsorten bemerke ich Folgendes:

Unter den Erdbeeren warde besonders eine Re- montanderdbeere : Ananas perpetuel hervorgehoben, welche alle bisher bekannten mehrmalstragenden Erd- beeren an Grdsse und Giite iiberrage, und unter den Johannisbeeren wurden besonders der Imperale blanche die grossten Lobspriiche ertheilt, sie sei besser als die hollandische Weisse und habe auch grossere Beeren und starkere Triebe als diese. Auch der Brombeeren- kultur wurde sehr das Wort geredet. Mauref verwies auf den neuerschienenen Theil des Illustrirten Hand- buchs, das Beerenobst enthaltend, wesshalb eine weitere Angabe von seiner Seite iiberflussig sei.

Eine wahre Bereicherung hat die Pomologie durch die Oberdiecks Reinette erhalten. Sie ist vom Hofgartner Muller in der Wilhelma aus Kern gezogen worden und wurde ihrWerth zuerst von Lucas, der ihr auch den Namen gab , erkannt. Dieser herrliche Apfel vom I. Range hat einen iiberaus schonen und kraftigen Wuchs und dabei die friiheste und grosste Tragbarkeit, wodurch er sich sehr vortheilhaft aus- 2;eichnet. In der Form hat die Frucht Aehnlichkeit mit der Goldreinette von Blenheim. Einjahrige Ocu- lanten bilden sich zu vollstandigen Pyramiden aus. Ihre Bauer ist vom Dezember bis Mai.

Schmidtbergers (rothe Winter) Reinette hat ohngefahr den Werth der Orleans, spring! aber nie auf.

Die Kronenreinette. Sie trage im hannover’- schen stets voll. Nach Miischen ist die Diel’sche Rothe Parmanen-R, dieselbe.

Milschens Rosenapfel ist der tragbarste Apfel. Lucas hat iibrigens ermittelt, dass dieser Apfel identisch ist mit dem Sommer-Rabau.

Vollbrechts Borsdorfer, friiher als Herbst- borsdorfer verbreitet, dauert von November bis Januar.

Gelber Richard, Rother Astrakan.

Der Batullenapfel aus Siebenbiirgen. Er tragt

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sehr fleissig und halt von October bis Mai. Er lasst sich sehr gut als Hochstamm erziehen, doch bildet er auch die prachtvollsten Pyramiden und wiirde einer der allerbesten Aepfel sein, wenn er etwas mehr Ge- wiirz hatte.

V. Bose empfiehlt Meuse rs rothe Herbst- Reinette (= Stern-R., R. St. Lambert).

v. Trapp riihmt den Cornwalliser Nelkenapfel, ein recht schatzbarer Cal vill von recht gutem Geschmacke. Er trage an den Spitzen der Fruchtruthen am liebsten. Auch V. Bose riihmt ihn als einen sehr guten Apfel.

Von den Birnen empfahl Engelbrecht in Braun- schweig:

Die Griine Sommermagdalene, Prinzessin Marianne, Hellmanns Melonenbirn, die aber friih abgenommen werden miissen, Hofrathsbirn, Heyer’s Zuckerbirn, Vanmons Butterbirn, Graue Herbs t- butterbirn, die er auf den Grossen Katzenkopf setzt, um sie dauerhafter und starker treibend zu machen, Philipp Goes (Baron de Mello), eine recht tragbare und den allerersten Rang einnehmende Birn, die unter alien den neuesten Birnen sich durch Fruchtbarkeit auszeichnen, die Thompson, welche nach franzosischen Baum- gartnern eine der besten Birnen sein soil.

Von den Verhandlungen des Pomologenvereins ist nur zu berichten, dass die nachste Versammlungund Aus- stellung 1870 in Braunschweig abgehalten werden soil.

Die 3 Ausstellungsraume waren meist prachtvoll ausgeschmiickt. Der obere Hauptsaal dfer Fruchthalle €nthielt 4 Reihen Tafeln, ausserdem 2 Quertafeln und 3 Pyramiden. Auf rothen Schildern leuchteten hier die Namen der verstorbenen beriihmtesten Pomologen und Oenologen Deutschlands und der bedeutendsten Forderer dieser Culturen.

Die Preisrichter fiir Pomologie batten iiber mehr denn 50 Preise fur bemerkenswerthe Leistungen im Obstbau zu verliigen, die theils in Medaillen, theils in Biichern, Gerathschaften, Diplomen etc. bestanden. Die

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Preise selbst wmden diirch den Kgl. Wiirtt. Minister des Innern, Hcirn v. Gessler Exc. , vertheilt.

DerWeinbau hntte lur niich nun zwar nicht viel Anziehendes, docli versaunile icli niciit, der Wein- priifungskoinnnission einen Besiich, ^vozii wir eingeladen waren, mit abzustatten. Es sollen die voiziiglichsten Weine ausgestellt gewesen sein, was ich nun leider nicht so genau beurtlieilen konnte. Interessant war der 1748er, dock mundete rnir derl857er weit besser, eben so der 1862er.

Ich habe oben der Dr. Lucas'schen Friichte be- reits gedaclit und dabei bernerkt, wie dieselben den besten Beweis von sorgfaltigster Cultur geliefert haben. Die Lucas’sche Besitzung, das Areal des Pomologischen Instituts ist selir uinfassend und von ausgezeichnetstem Bestande. Wenri wir auch annehinen niussen, dass der tiefgTiindige kalkige Lehmboden und die reichen, gutgeschulten Arbeitskrafte die Cultur sebr begiinstigen, so haben mich doch der aiifgestreute Diinger, sowie die Komposthaufen zu deutlich belehrt, dass ohne kraf- tige Diingung nie solche hervorragende Ergebnisse er- zielt werden konnen. Die Formenbaume sind das Vorziiglichste was ich je gesehen. Sie lehren uns zu deutlich die innige Verbindung zwischen schdner Form und herrlichen Fitichten. Viele der Bauiuformen, die ich bis jetzt nur dem Bilde nach kannte, habe ich nun in vollendetster Wirklichkeit gesehen. Besoaders inte- ressirte mich auch ein Birnspalier mit im vorigen Jahre eingesetztem Fruchtholze. Da hiengen die schdnsten Friichte neben einander, lange und rundgelbe und rothe etc. Wir werden das nachzumachen suclien. Fritz Lucas, der Sohn, welcher die Formenbaume pllegt, ist ein voilendeter Meister im Baumschnitt.

Am 26. September wohnte ich mit vielen Andern einer Pi tifung bei, die Lucas mit seinen Zbglingen ab- hielt. Lucas, der Vater, behaiidelte die eigentliche Pomologie, Oberlelirer Belke, Landschaftsgartnerei und Lucas jnn. den Baumschnitt. Die Prufung beurkundete

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den im Pomologischen Institute herrschenden wissen- schaftlichen und praktischen Geist aufs schonste.

Aus den vorhandenen Friichten vvui de einMuster- sortiment zusammengestellt, welches ziun Mittelpunkt aller Lernenden wurde. Grosse Arbeiten erwuchsen auch durch die Zusammenstellung eines Deutschen Sortiments zur Pariser Ausstellung.

Unsere Ausstellung war von Pomologen aus alien Theilen Deutschlands , wenn auch der siidliche Theil am starksten vertreten war, sehr besucht, ja es waren nicht nur Pomologen aus der Schweiz, Ungarn, Holland, Italien und Prankreich erschienen, sondern auch ein Amerikaner weilte sogar in unserer Mitte. In der Prasenzliste sind 335 Namen eingezeichnet •, viele Be- sucher haben jedoch das Einzeichnen auch unterlassen.

Sonntags den 29. September reiste ich in Gesell- schaft des eben so kenntnissreichen als biedern Garten- inspektors (jetztDirektors) Stoll aus Proskau in Schlesiea und seines Sohnes , eines bisherigen Zoglings des Po- mologischen Instituts, von ReutHngen ab und besuchte auf meiner Ruckreise den Hrn. Geheime - Regierungs- rath von Trapp, den ich leider wegen Kranklichkeifc im Bette antraf; ich besah dessen Garten und seine schonen Friichte und reiste hierauf nach Geisenheim. Die Obstanlagen des Hrn. General-Consuls Lade sind wirklich iiberraschend. Die Baume sind gesund, wohl- gezogen und reichtragend.

Mittwoch Nachts traf ich in meinem stillen Oertchen wieder ein, und hoffe, wenn mir Gott noch einige Jahre Leben schenkt, meinen Dank fiir die ehren voile Sendung durch Thaten bezeugen zu konnen.

Branchewinde bei Arnstadt. Ferd. Eberhardt*

Zustand des Obstbaues auf der Insel Rugeo.

Betrachten wir Wiirttemberg mit den schonen und ausgedehnten Obstbaumpflanzungen um jedes Stadtchen,

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jedes Dorf, und die schonen Obstbaume an den Strassen, so denkt Jeder, der den Obstbau nicht so umfassend gesehen hat, sich gleichsam in einen grossen Obst- garten versetzt.

Obgleich aueh der Obstbau in Wurttemberg, na- mentlich was die Pilege der Baume anbetrifft, noch so Ma riches zu wiinschen iibrig liisst, so kdnnte man doch sehr zufrieden sein, wenn der Obstbau in ganz Deutschland schon iiberall so weit wie hier gediehen ware. Vergleichen wir die Insel Riigen, meine Heimath, dieses sonst so schone Stiickchen Land, von den Wogen der Ostsee bespiilt, wo derBoden sich iiberall frucht- bar zeigt, und wo man im Sommer die iippigsten Ge- treidefelder sieht, mit Wurttemberg; um wie viel sclioner wiirde es sich noch ausnehmen, wenn mehr Obstbaume angepflanzt wiirden und wenn iiberhaupt mehr fur den Obstbau gethan wurde. Man kann es jetzt den Bauern nicht verdenken, wenn sie nicht sehr fiir den Obstbau eingenommen sind, wiissten doch die Leute nicht, was sie mit all dem Obst anfangen sollten, wenn sie mehr hatten als sie jetzt haben. Darum ist es vor alien Dingen nothwendig, dass man den Obstmost, das Dorren und die Gesalzbereitung beliebt macht. Wo jetzt noch an den Strassen gemeine Waldbaume den Boden auszehren, und einige zum Theil sehr hoch- gehende, wie diePappeln, die Fruchtfelder beschatten und die Frucht verkummern, dahin mtissen mit der Zeit noch Obstbaume kommen, doch ist dies noch nicht so leicht auszutuhren. Thatsache ist, dass schon ge- pflegte Obstbaume an Strassen und in Garten im Friih- jahr mit ihren schonen Bluthen, und im Spatsommer beladen von Friichten einen jeden Wanderer heiter stimmen.

Gar zu oft aber trifft man auf Riigen noch Strassen, die ohne jeglichen Schutz sind, und wo die rauhen Herbst- und Friihjahrsstiirme, die nur den nordlichen Meereskiisten eigen sind, ungebrochen daher fegen, und wo im Winter oft nichts von den Strassen zu sehen ist.

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Bepflanztman nun solche Strassen mit Obstbaumen, so brechen diese die Gewalt der Stiirme, und es wird einem aucb die Strasse viel kiirzer vorkornmen, indem man Betrachtungen iiberjeden einzelnen Baum anstellt Nur sehr selten trifft man eine Strasse, wo einige wilde Holzapfel und Holzbirnen angepflanzt sind, und diese werden nicht beachtet. Wiirden die Leute da- gegen die Mostbereitung verstehen, so wiirden sie bald die Friichte sammeln, mit etwas besserem Obst ver- mengen, und so einen sehr guten und haltbaren Most gewinnen. Auch lassen sich bekanntlich aus den Kernen der wilden Holzapfel und Birnen sehr schone und kraftige Wildlinge erziehen, die dauerhafter sind, wie Samlinge aus den Kernen von besserem Obst.

Jeder Grundbesitzer auf der Insel Riigen hat einen Obstgarten, mitunter ziemlich gross, dann aber auch wieder nur ein paar Baume. Die Leute erziehen ihre Baume noch auf die alteste Art undWeise, sie gehen nemlich in den Wald, holen sich ein paar wilde Holz- apfel Oder Birnhochsttome, pflanzen diese und pfropfen sie einJahr darnach in den Spalt, wodurch die Baume gleich von vorne herein nicht schdn u. gesund sein konnen. Um nun dieser Erziehungsmethode Einhalt zu thun, mtissen unbedingt Baumschulen angelegt werden, was die Leute in den Stand setzt, schone und gerade Hochstamme zu pflanzen, und wodurch auch den bessern Sorten mehr Eingang geschafft wird.

Was die Obstsorten Hiigens anbetrifft, so befinden sich daselbst einige recht werthvolle und dauerhafte Sorten, doch gibt es auch viele Sorten, die fast keinen Werth haben. Da ich aber die daselbst vorkommenden Sorten lange nicht alle kenne, so nenne ich nur einige Sorten. So ist z. B. von den Aepfeln der Pommer’sche Krummstiel Oder Jungfernapfel sehr verbreitet und sehr beliebt, denn er halt sich ziemhch lange, und eignet sich zu alien Zwecken ; die Reinette von Canada findet sich auch ofters vor, doch ist sie selten er, dann kommt das Hohlhaus’chen, (als Volksname Kohlapfel) vor, es

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ist dies der aucli sonst geschatzte Gellaiiimte Cardinal; der Weisse Astrakan kommt aiich selir oft vor, iind ist dnrch seine angenelime Saure sehr beliebt, er wird von den Landlenten auch Soinmersclieibenapfel genaimt. Es linden sicb , wie gesagt , noch viele andere Sorten vor, die ich aber nicht kenne.

Birnen hat man einige reclit gate Sorten, hanpt- sachlicli viele Sommerbirnen, und so muss ich ziierst die Clevenower Birn nennen; es ist dies eine nl)er ganz Rugen sich vorlindende Sorte und sehr beliebt; der Baum baut sich schon pyramidal; dann muss ich noch nennen die sehr gute Grtine Tafelbirn, und die G r ii n e S o m m e r - M a g d a 1 e n e , dies sind die mir dem Namen nach bekannten Birnsorten. Von den Pflaumen kann ich nur 2 Sorten nennen, es ist die eine eine ziemlich grosse goldgelbe POaume, bei voder Reife zuckersuss, mit vollkommen loslichem Stein, und die andere ist eine ovale Ptlaume, mit rothgelber Schale, ziemlich gut, und mit vollkommen loslichem Stein. Diese beiden Pllaumensorten kommen sehr oft vor. Zwetschen erlangen auf Rilgen eine ausserordent- liche Yollkommenheit, und es vrerden auch ziemlich viel gebaut, ihreBenutzungist entweder Einkochen od. Dorren.

Kirschen werden nur wenig gebaut, die vorherr- schenden sind Weichseln, und man hat daselbst eine Sorte, die der Ostheimer nicht viel nachsteht, sie bildet sehr schone grosse Baume und ist iiberaus fruchtbar. Von den Siisskirschen muss ich noch eine grosse bunte Herzkirsche bemerken, es ist dies eine sehr gute Sorte, bildet riesengrosse Baume und tragt jahrlich voll, sie wird von den Landlenten Steinheger genannt. Was Spalierobstzucht betrifft, so sind im fiirstlichen Garten zu Putbus Spaliere und Cordons angepflanzt, und sie werden sich auch immer mehr Eingang verschaiFen. Das Klima Riigens gestattet sicher an vielen Orten einen sehr vollkommenen Obstbau.

August Wittmiss aus Rugen,

Zogling des Poraol. Instituts.

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II. !Veue Werkzeuge und Materialien.

Die Hary’schen Baumscheeren.

Mit 3 Abbildungen.

Wir verdanken diese hier dargestellte Baumscheere dem Herrn Carl Haiy, Gutsbesitzer in Kaschau. Der- selbe schreibt iins iiber dieselbe folgendermassen : „Von alien den seither in den Monatsheften und aiich sonst wo abgebildeten Sclieeren scheint mir keine so ganz geeignet und der Griff so vollkommen in die Hand passend, als meine Baumscheere, welche ich schon 1835 anfertigen liess.

Hie sogenannte Bistrizer Zwetsche, welche sich von Kern sowie durch Auslaufer echt fortpflanzt, hat mich ihrer dornigen Zweige wegen veranlasst, eine besonders starke und dauerhafte Scheere zu construiren. Ich liess mir nun nach einer Zeichnung, die ich an- fertigte, eine Scheere von einem Zeugschmied in Pesth im Jahr 1833 anfertigen, zu welcher noch 5 St. Schneide- blatter zugelegt wurden, da die Schneideflache ange- nietet ist und also leicht durch andere Schneiden er- setzt werden kann. Ich schneide mit dieser Scheere bereits 34 Jahre und habe trotz starkem Gebrauch erst vor 2 Jahren das 2. Blatt eingelegt.

Hie ausserordentlich gute Qualitat der Schneide - blatter, sowie die sehr gute in die Hand passende Form haben mich veranlasst, Ihnen beifolgende Scheere zu- zuschicken. Ha ich durch Herrn U. erfahren, dass Ew. die Pfropfreiser meistens selbst schneiden, so habe ich eine 2. leichtere Sorte dieser Scheere anfertigen lassen, welche ich ebenfalls iibersende u. s.

Soweit der Brief des Herrn Hary, des Erfinders dieser Scheere, welchen ich wieder gab, um das Ge- schichtliche dieses neuen und sehr practischen Instru- 1 ments getreu darzustellen.

Tftschenbucb 1868.

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Betrachten wir nun Fig. 1. die Scheere in ihrer natiirlichen Grosse geschlossen dargestellt. Hier sehen wir zunachst, dass die Scheere oben nicht, wie andere Scheeren in Spitzen ausgeht, sondern abgerundet ist, und daher sehr leicht und ohne alle Beschwerde in die Tascbe gesteckt werden kann. Geschlossen wird i die Scheere auf ganz eigenthiimliche Weise. Bei a ist j namlich ein Hakchen, welches in eine Vertiefung in j den andern Theil der Scheere eingeschoben wird und somit dieselbe schliesst. Ein noch einfacheres Mittel ,

zum Stellen der Scheere ware eine sogenannte Ruhe- feder, wie sie jetzt haufig angewendet wird, wo die eine Feder in die Mitte gelenkt ist und durch Ein- ; schlagen des obern Theils ausser Thatigkeit gesetzt werden kann.

Fig. 2. zeigt dieselbe Scheere halbgeoffnet und von der andern Seite dargestellt. Wir bemerken hier ^ auf dieser andern Seite der Scheere eine Verbindung : zwischen dem einen Arm Oder Hebei und dem Niet- A nagel. Hierdurch wird dem Aufbiegen und Verschieben s der Schneide wesentlich vorgebeugt. Die Schneide- m platte ist, wie schon angedeutet, angenietet. Nachdem S ich seit Friihjahr viel mit dieser Scheere geschnitten, S

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kann ich sie sehr empfehlen; sie liegt bequem in der Hand, ist sehr dauerhaft und schneidet vortrefflich.

Fur den feineren Baumschnitt ist nun die Fig. 3. dar- gestellte Scheere, welche genau nach demselben Princip gefertigt, nur weit leichter und daher auch handiger ist, zu empfehlen und diirften diese beiden Haryscheeren ge- wiss bald sich der Gunst unserer Baumzuchter erfreuen.

Was die Feinheit des Schnitts anbeiangt, so wer- den diese Scheeren allerdings von den Scheeren von Cornu und Hennequin in Troyes tibertroffen, und sind diesen fiir feinere Schnitte vor alien mir bekannt ge- wordenen Scheeren der Vorzug zu geben.

Die grossere Scheere ist zu fl. 3., die kleinere zu fl. 2. durch das Pomolog. Institut zu beziehen. Dr. L.

Neue Traubenscheere von Tschaggans,

Mit Abbildung.

Wir erhielten vor einigen Monaten diese kleine, sehr gut construirte Scheere aus Tschaggans in Vor- arlberg, wo dieselbe in der Fabrik von Bahl gefertigt wird. Die Feder besteht nach dem System Lecoint aus einer horizontalen Spiralfeder und ein einfacher halbgeoffneter Drahtring dient dazu, die Scheere zusammen- zuhalten. Besser gearbeitet und die Schneide etwas kiirzer gehalten, mochte diese Scheere als Spalierscheere zu empfehlen sein, da die Handhabung derselben ausserst bequem ist. Es dient diese Scheere, so wie sie jetzt ist, zum Traubenschneiden bei der Weinrebe und diirfte dazu vor alien bekannten iibrigen Traubenscheeren entschiede- nen Vortheil haben.

Die Abb. zeigt die Scheere in ^4 ihrer natiirlichen Grbsse; sie ist fur 36 kr. durch das Pomol. Institut zu beziehen. Dr. L.

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Das Schropfeisen.

Mit Abbildang.

Dieses einfache Instrument ist zwar nicht neu und wurde schon vor langerer Zeit von uns construirt, doch ist es nocli wenig bekannt; es besteht aus einem nach der Richtung der geschlossenen Hand gebogenen Holz, in welchem sich an dem iibergebogenen oberen Theile ein halb- rundes Messerchen be- fmdet, mit welchem man tiefer Oder minder tiet*, geradlinig oder gebogen die Rinde und den Bast der Stamme oder der Aeste der Obstbaume einritzen Oder schropfen, beziehungsweise Ader- lassen kann.

Fig. 5. Hinsichtlich b eider Fig. 6.

sehr wichtigen und in

ihi-er Wirkung sehr abweichenden Methoden des Ein- schneidens in die Rinde erlaube ich mir den §. 223 meiner Lehre vom Baumschnitt hieher zu setzen.

„Diese Langseinschnitte werden an den Stammen und Aesten junger wie alterer Baume gemacht und zwar zu verschiedenen Zwecken. Man macht die Ein- schnitte sehr flach, um den Stamm zu verstarken und nennt das Verfahren schropfen, tiefer, bis aufs Holz, um denWuchs zu schwachen Aderlassen. Das leichte Einschneiden Schropfen wird bei tragem Holzwuchs zur Verstarkung desselben ange- wendet; es wird dem sich neu bildenden Holzring (Verdickungsring), durch Zerschneiden der zu zahe gewordenen, altern Bastschichte Luft gemacht und dadurch eine namhafte Verstarkung der Stamme und Aeste, auf denen es angewendet wurde, bewirkt; es

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ist iiberhaupt ein sehr schatzbares Mittel zur Rege- liing der Vegetation. Tiefere Einschnitte der Lange nach ganz durcli die Rinde bis aufs Holz Aderlassen ziehen eine grossere Menge Nahrungssafte zur Verheilung dieser Wimden bin und massigen hierdiirch den Holztrieb. Dieses zeigt sich besonders dann wirksam, wenn die Bliithen eines Baumes in Folge der sehr lebhaft neben ihnen hervorkommenden Holztriebe abgestossen werden. Beiderlei Einschnitte werden im Mai gemacht und man kann sich dazii eines sehr bequemeii Werkzeugs, des Schrbpf- eisens (Fig. 5. V4 Grbsse) bedienen.^‘ Fig. 6. zeigt die Einschnitte des Schropfens, beziehungsweise Aderlassens; ein solches Schropfeisen kostet hier ele- gant gearbeitet (von Gebr. Dittmar) 48 kr. Dr. L.

Neue Schwanenhalshacke fur Obstarten.

Diese Abandoning der gewohnlichen spitzen Schwa- nenhalshacke ist zum Behacken des Bodens zwischen

den Saatreihen der Obstsaat- beete, sowie auch fiir Ge- mtisepflanzenbeete sehr zu empfehlen, obschon sie die seither tibliche Reihenhacke durchaus nicht entbehrlich macht, welche bei engen Saatreihen ganz vorziiglich ist und bleibt. Die Schwa- nenhalshacken verdienen entschieden den Vorzug vor unsern gewdhnlich. Hacken, da man besser zu den zu behackenden Pflanzen hin- sehen kann und diese Hacken auch durch ihr eige- nes Gewicht mitwirken helfen und somit die Arbeit

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des Behackens wesentlich er- leichtert wird. In die hier ab- gebildete Ys ihrer natiirlichen Grosse dargestellte Hacke wird ein 6' laiiger Stiel in die Hulse bei a befestigt. Es kann diese Hacke, welche etwas iiber 2 wiegt, durch das Pomol. Insti- tut in Reutlingen fiir den Preis von 1 fl. 18 kr. bezogen werden.

Dr. L.

Neue Gartenspritze.

Mit Abbildung.

Diese schone und practische, selir starkwirkende aucli als Handspritze zu verschiedenen Zwecken dienliche Spritze wird von dem Fabrikanten Beuten- mtiller in Bretten verfertigt und kann lackirt zu 6 fl. 24 kr. und nicht lackirt zu 6 fl., ausserdem in kleinerer Form zu 5 fl. das Stuck durch das Pomol. Institut bezogen werden.

a dient zum Halten des Instruments , welches in eine Giesskanne mit Wasser Oder in ein anderes Wassergefass gestellt wird, wahrend der Griff b dazu dient, die Pumpe auf c nieder zu ziehen. c ist ein allseitig bin biegsames Rohr, mittelst dessen der Wasser- strahl 20' hoch und etwa 30' weit geschleudert werden kann. Anstatt des Rohrs

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kann aucli die Spritze tLf|iufgeschraubt werden. Das Saugapparat ist durch eine bewegliche Kugel abge- schlossen und zeigt e die Spritze von unten gesehen.

Dr. L.

Obstbestimmungstisch ,

zugleich Sckreibtiscli zur Benutzung in Garten- hausem.

Mit Abbildnng.

Vor der V. Versammlung deutscher Pomologen, Obst- und Weinproducenten in Reutlingen liess ich

durch einen hiesigen Schreiner einen Schreibtisch anfertigen, dessen Zweck war, ihn wah- rend der Ausstellung iiberall leicht hinschieben zu konnen, um daran Friichte mit Hiilfe der in den Fachern des Tisches aufbewahrten pomolog. Werke bestimmen zu konnen und No- tizen zu sammeln; derselbe sollte aber auch sofort wieder geschlossen werden konnen und dann so wenig als moglich Platz einnehmen.

Hiermlt hatte ich einen Schreibtisch construirt, der mir den ganzen Winter durch un- gemein gute Dienste leistete.

Fig. 9 zeigt diesen Tisch Y20 der natiirl. Grosse darge- stellt, geschlossen. Es ist eine Art Fasten Oder Schrank, wel- cher, da die Fiisse auf 4 Rollen laufen, uberall hin geschoben werden kann. Der Bestimmungs tisch be-

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steht aus 2 Theilen, einem ol)eren abed, der in x geschlossen ist, uiid einem unteren, einem Kasten mit einer zweiflliglichen Thiir geschlossen, in welchem gi*ossere Bucher, verschiedene Werke mit Abbild ungen wie Decaisnes Jardin fruitier, Willermoz’s Album der Pomologie, u. s. vv. und andere Gegenstande aufbewahrt werden kdnnen. F ist ein herausschiebbarer Trager, welcher ausgezogen wird, sobald das Schreibpult ge- offnet wird. Solche Trager sind 3 da, und zwar auf den beiden Seiten und vorn in der Mitte des Tisch- gestelles.

Soil der Schreibpult geolfnet werden, so wird in X das Schloss gebffnet und nun der Deckel umgeschla- gen. Dieser besteht aus 2 Theilen, einem obern, den eigentlichen Deckel des Fastens bildend, A und einem

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daran befestigten nach iinten noch herabzuschlagenden Theil, welcher den obern Theil der Vorderwand bildet B. Beide Theile lassen sich so zuriickschlagen (was durch sog. Fischbander erreicht wild), dass sie glatt an der Hinterwand herabhangen, Oder sie erhalten einen Gegenstreber, welcher den Deckel so halt, dass er als Stehpult und aiich zum Auflegen von Friichten u. s. w. dienen kann, wodurch dann allerdings ein grbsserer Platz zum Aufstellen in Anspruch genom- men wird.

Nach dem Aufschliessen und Rtickschlagen des Deckels wird der Vordertheil C, der in den dann noch anliegenden Seitenwanden mit 2 kleinen Riegeln be- festigt ist, nach dem Rtickschieben derselhen niederge- schlagen und durch den vorzuschiebenden Trager (Fig. 9. f.) gehalten und getragen.

Hierauf werden die 2 Hakchen, mit denen die beiden Seitenwande des vermeintlichen Fastens an einer Art Biicherstander Oder eigentlich an der Hinter-^ wand befestigt waren, durch leichten Druck gedffnet und beide Seitentheile auf die 2 vorher ausgezogenen Trager herabgelassen. Nun ist das Schreibpult fertig.

Ich brauche dasselbe in folgender Weise:

Auf einer Seite liegen die zu hestimmenden Obst- sorten, an der andern Seite sitzt ein Zdgling, dem ich die Bemerkungen diktire, wahrend ich den Mitteltisch fiir mich verwende. Vor mir stehen in 2 Fachern Diels vollstandige Werke, das Illustrirte Handbuch der Obstkunde, Liegels Schriften, Dittrichs Handbuch, Hogg, u. s. w. Ein oberes Brettchen dient noch zum Weg- legen von Manuscripten, Etiquetten u. s. w.

Ich bin mit meiner Beschreibung zu Ende. Die Herstellung des ganzen Tisches verursachte einen Auf* wand von circa 10 Thalern.

Ein solcher Schreibtisch ist ftir jeden Geschafts- mann, welcher keine eigentliche Studirstube hat, sehr zu empfehlen; er leistete mir eben schon desshalb herrliche Dienste, weil ich nicht nothig hatte, immer

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alle meine sonstigen Schreibereien wegzuraumen, wenn es ans Obstbestimmen gehen sollte und ich hatte Alles stets aufs Schonste beisammen. Wurde ich unter- brochen, so waren die Hefte und Bucher sehr schnell zusammengelegt und dann der ganze Schreibtisch zu- geschnappt und geschlossen. Dr. E. L.

Bereitung des kaltfiussigen Baumwachses in neuerer Zeit.

Vor 2 Jahren wurde das kaltfliissige Baumwachs auf folgende Weise bereitet:

Es warden immer 4 U Kiiblerharz abgewogen und in einen Kessel gebracht, welcher an das Feuer gesetzt und langsam aufgewarmt wurde; nachdem das Harz fliissig geworden, wurde dasselbe vom Feuer wegge- stellt und sobald das Harz ein wenig abgekiihlt, aber doch noch vollkommen fliissig war, warden 16 Loth Weingeist langsam hineingegeben und dabei diese Mischung schnell mit einem holzernen Stabe umgeriihrt. Nachdem diese Mischung gemacht war, wurde sie so- fort in verschliessbare Biichsen von Blech gebracht, welche, bis das Baumwachs kalt wurde, offen gelassen werden mussten, wonach dann die Biichsen verschlossen und aufgehoben wurden.

Dieses Baumwachs war meist sehr gut, doch kam es ofters vor, dass es nach Vi V2 kornig wurde und sich dann nicht mehr so gut aufstreichen Hess.

Seit einem Jahre nun wird zu der obigen Mischung noch etwas Lein51 zugesetzt und es ist jetzt dad arch jener Kalamitat abgeholfen und das kaltfliissige Baum- wachs ist viel besser und wird fast nie mehr kornig; es bleibt dann zufolge auch langer in gleicher, guter und vollig brauchbarer Qualitat.

Die Mischung der 3 Materialien, Harz, Weingeist und Leinol geschieht auf folgende Art:

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Nachdem 4 Pfund Harz aiif das Feuer gebracht worden sind, werden, ehe das Harz vollig fliissig und warm ist, 3 gewohnliche Essloffel Leinol hinzu gethan und mit dem Harz durcheinandergeriihrt , bis diese Mischung ganz dunnfliissig ist, nachher wird sie vom Feuer hinweggestellt und wenn die Masse etwas ab- , gekiihlt ist, werden, wie bei der friiheren Bereitung, 16 Loth Spiritus langsam hineingeleert und mit einem I Stabe herumgeriihrt , worauf die Mischung fertig ist, i welche dann in Btichsen gebracht und aufgehoben wird.

I Beim Gebrauch wird dieses kaltfliissige Baum- I wachs mit einem Holzchen Oder Pinsel auf die Wunde I des Baumes Oder die Veredlungsstelle aufgestrichen.

Ich hatte hier seit einem Jahre etwa den ganzen ! Bedarf von Baumwachs, der nicht unbedeutend ist, zuzubereiten und kann daher tiber dessen Zubereitung ! geniigende Auskunft geben.

I Dieses Baumwachs ist sowohl als das Billigste wie auch als das Beste sehr zu empfehlen, hauptsach- lich, da es bei jeder Witter ung, warm Oder kalt, trocken i Oder nass, angewendet werden kann, ferner dadurch, j dass es auf feuchten Wunden gut haftet und dass I dasselbe die Luft und die Feuchtigkeit sehr vollstan- dig abschliesst.

I Das Pfund von diesem vortrefflichen Baumwachs I kostet schliessbar mit Blechbiichse 35 kr. Oder 10 Sgr.

Eduard Schuster aus Rothenacker in Wiirttemberg,

Zogling des Pomologischen Instituts.

111. Allgcmeiner Pflanzcnban.

Ueber die Ealkpoudrette,

deren Bereitung und Anwendung.

Von den kiinstlichen Diingern, welche in der letz- ten Zeit zu uns gekommen sind, nimmt die Kalkpoud-

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rette gewiss eine der bedeutendsten Stellen ein, denn sie hat sich sowohl als ein kraftiger, als anch als ein sehr schnell wirkender Diinger gezeigt, der sogar den Guano imd andere schnell losliche Diingerarten iiber- trifft. Vorgenannter Diinger besteht hauptsaclilich aus den werthvollsten Bestandtheilen der Latrinen, welchen noch ungeloschter gebrannter zii Staub zerfallener Kalk zurn Trocknen zugesetzt wird. Kalk hat fiir die Garten iind den Ackerbau denselben Werth, wie die Steinkohlc fiir die Industrie.

Die Poudrette bereitet man auf folgende Weise: man errichtet unterhalb des Abtritts einen Behalter, in dem hinreichender Platz fur die Diingerstoffe und fiir den zuzusetzeiiden Kalk ist. Ebenso kdnnen an- dere Stoffe, z. B. Asche, Sagemehl, so wie alle Gegen- stande, die die Eigenschaft besitzen, die fliissigen Ex- cremente, die es in den Latrinen gibt, leicht aufzunehmen und festzuhalten, dazu verwendet werden. Die Stoffe, "" die man nun in den Behalter gegeben hat, miissen schnell und stark umgeriilirt werden und dies um so mehr, wenn mehrere Abtritte in einen Behalter ein- miinden. Das Umriihren geschieht am besten mit einem Rechen mit Eisenzahnen. Kann man die Poudrette wegen der grossen Masse mit dem Eisenrechen nicht mehr gut umarbeiten, so nimmt man dieselbe heraus, bringt sie an einen trockenen Ort, wo kein Regen zukommen kann, arbeitet das Ganze noch einmal dm’ch, setzt die Masse auf Haufen und lasst sie hier eine Gah- rung durchmachen. Auf diesen Haufen lasst man die Poudrette bis zu ihrer Benutzung liegen und erst kurz vorher wird sie zu Pulver gestossen.

Besonders gute Wirkung zeigt die Kalkpoudrette auf Thonboden angewendet, den sie lockern hilft, aber auch auf jedem andern Boden, dem mineralische und vegetabilische Diingstoffe fehlen, wird sie mitVortheil verwendet.

Jeder, der schon Kalkpoudrette angewendet hat, wird sich entsinnen, dass sie in Bezug auf ihre trei-

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benden Stoffe vollig mit dem Guano gleichkonimt uiid durch die Zusetzung von Kalk noch eine langer an- haltende Wirkung erhalt.

Nach den in Schweden iiber die Wirkung der Kalkpoudrette gemachten Erfahrungen hat sick folgende Anwendung am praktischsten be’wiesen: 1) auf schwe- rem Boden soil man die Kalkpoudrette einige Tage vor der Bepflanzung Oder vor dem Besaen anwenden und sie noch vorher durcli Eineggen Oder Einhacken mit dem Boden in Verbindung bringen. 2) Fiir Kartoffeln kann die Poudrette in kleineren Portionen in die Stu- fen Oder Gruben gestreut und auch bier mit dem Bo- den vermengt werden. 3) Auf Wiesen, Grasland und Getreide sae man die Kalkpoudrette am besten bei Zeiten im Friihjahr, vrenn man noch Regen zu er- warten hat, aber noch besser im Herbst aus. Nach dem Ueberstreuen ist beim Beginnen der Vegetation das Gras dicht, stark und dunkelgriin. 4) Bei Obst- baumen, Beerenstrauchern und holzartigen Garten- pflanzen grabt man die Poudrette im Herbst in der Nahe der Wurzeln ein; dies hat einen starken Wuchs, reiche Bliithe und gross e Fruchtbarkeit zur Folge. Auch ftir krautartige Gartenpflanzen hat diese Poud- rette gute Wirkung gezeigt. Man vermischt diesen Hunger mit der Erde, in welche die einjahrigen Ge- wachse gepflanzt v^^erden sollen; bei zweijahrigen Pflan- zen grabt man ihn im Friijahr wieder um die Stocke ein. Bei Blumengevrachsen soil man, vrenn kleine reichbliihende Pflanzen, z. B. die niedern Zvrergarten, gewiinscht werden, die Poudrette nicht anwenden, da sonst die Pflanzen schnell ausarten und sich ganz un- normal bilden, also aus Zwergarten gewohnliche Arten werden.

Bei uns in Schweden ist diese Poudrette schon sehr verbreitet und zeigte bei ihrer richtigen Anwen- dung immer ausgezeichnete Erfolge; ich glaube auch,

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dass sie beim Gebrauche in Deutschland Ton ebenso guter Wirkung sein werde.

Gustaf CarlSSOn, Kunstgartner aus Stockholm, i Zogling des Pomol. Instituts. |i

Diesem sehr interessanten Aufsatz iiber die Kalk- poudrette lasse ich einen Auszug aus einem Brief aus | Schweden, der iiber diesen Gegenstand nocli weitere | Mittheilungen enthalt und iiber Manches sehr Kach- ahmenswerthes berichtet, hier folgen. DFi L.

Aus einem Brief des Herrn Hogfeldt,

Landscliaftsgartner an der K. Schwed. Staatseisenbahn, friiherer Zogling des Pomol. Instituts.

„In meiner Stellung als Landschaftsgartner an der K. Schwed. Eisenbahn stehe ich unter der Kontrolle des Berrn Dr. Eneroth, des bekannten und iiberall verehrten grossen Pomologen. Meine Projekte werden seinem Gutachten unterbreitet. Dr. Eneroth wird als Generalhorticultor Schwedens angesehen und so hat die Eisenbahndirection auch ihre Pflanzungen seiner Oberleitung iibertragen. Ich kann mich diesem meinem Vorgesetzten gegenuber nur gliicklich schatzen; unsere Ideen und Ansichten harmoniren in den meisten Fallen.

Ich arrangire an jeder Eisenbahnstation ein klei- nes Giirtchen in landschaftlichem Style und daneben auch, wenn es moglich ist, einen kleinen Obst- und Gemiisegarten fiir den Stationsinspector. Alle diese Garten, auf einer Strecke von 70 Meilen und 40 Statio- nen, habe ich nachzusehen und dafiir zu sorgen, dass sie alle immer in Ordnung sind.

Die Gartenarbeiten vollfiihren die an den Statio- nen angestellten Leute, die feineren und eigentliehen Culturarbeiten (Veredeln, Beschneiden der Rosen und j ungen Baume etc.) sind meine Sache. Ich habe ein stehendes Billet 2. Klasse, mit welchem ich jeden Zug

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benutzen kann. Wahrend des Sommers komme ich wenig nach Alingas, meiner jetzigen Heimath, einer kleinen Stadt von 2000 Einwohnern. Hier ist eine Baumschule angel egt, sowie ein 50' langes Gewachs- haus gebaut worden, letzteres um Gruppenpflanzen tiberwintern und vermehren zu konnen. Die Baum- schule, welche jetzt etwa 20 wiirtt. Morgen umfasst, dient fiir Obst- wie Ziergeholze.

Um fur die Gartchen an den Stationen hinreichend Diingung zu haben, Avird bei den Abtritten von deren Inlialt Poudrette gemacht und zAvar einfach dadurch, dass ein- oder zweimal taglich ungeloschter Kalk iiber den Latrineninhalt hingestreut wird. Hierdurch wird letzterer getrocknet und zugleich der able Geruch zum grossten Theil entfernt. Mit vorher geloschtem Kalke geht das Trocknen der flussigen Latrintheile zu langsam.

Diese Verfahrungsart ist noch lange nicht bei uns in Schweden allgemein verbreitet, aber sie macht be- deutende Fortschritte und wenn die Leute einmal daran gewohnt sind, finden sie dieselbe so vortheil- haft, dass sie diese Poudrettebereitung nicht vrieder aufgeben/^

Diese beiden Mittheilungen sind von grossem In- teresse fur alle Zweige des Gartenbaues; man erhalt einen vortrefflichen Danger und es ^vird zugleich der Geruch der Abtritte fast ganz weggeschafft. Der so bereitete Danger ist sofort von den Pflanzen aufzu- nehmen und es gelangen die Dangstoffe hier zu ihrer vollen Wirksamkeit, wahrend bei der Desinficirung mit Eisenvitriol ein grosser Theil der dangenden Bestand- theile in einen sehr schwer loslichen Zustand gebracht wird. Mochte recht vielfache Anwendurig: von dieser Dangerbereitung gemacht werden. j)r, Ed,

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IV. Gemiisebau und Treiberei.

Gurkentreiberei in Mainz,

Mit der Friihcultur der Gurken wurde in der I Gartnerei meines Vaters, des Kunst- und Handels- I gartners J. Becker in Weisenau bei Mainz, in fol- ; gender Weise verfahren. j

Man lege Mitte Januar in ein schon friiher ange- ; legtes, aber mit einer anderen Cultur, z. B. Blumen- | kohl Oder Salat, bestelltes Mistbeet, Oder in einige j Tbpfe im Warmliaus eine Anzahl Gurkensamen, sehe I aber darauf, dass man nicht ganz frische Samen, son- dern 2 Sjahrige nimmt, indem diese friiher und reich- licher ansetzen. Nach acht Tagen gehen dieselben auf und sobald die Samenblatter vollkommen ausge- bildet sind, pflanzt man sie 2 3 Stiick zusammen in kleine Topfchen und zwar bis an die Samenblatter, um die Pflanzen recht kurz und kraftig zu erhalten.

Die Topfe stellt man dann in ein Warmhaus und halt sie massig feucht; sind dieselben nicht mehr gross genug, so pflanzt man sie noch einmal in grossere Topfe um.

Ende Januar wird das Mistbeet mit frischem Pferde- mist und Laub angelegt; man lasst dabei eine Lage Mist mit einer Lage Laub abwechseln, weil man da- durch eine zwar sich langsamer entwickelnde, aber langer und gleichmassiger anhaltende Warme erlangt. Nachdem der Kasten angelegt ist, bringt man die Fenster darauf, liiftet aber, wenn der Dunst sehr stark ist, einige Tage. Nach 8 bis 10 Tagen, wenn die gi’osste Hitze voriiber ist, tritt man den Mist noch etwas zusammen und bringt danach ungefahr einen Fuss hoch gute fette Erde darauf. Man muss dabei sehr vorsichtig sein, dass man die Erde nicht zu friihe aufschiittet, da dieselbe durch die starke Warme sehr leicht verbrennen kann, d. h. es tritt durch dieselbe

eine Art von Gahrung ein iind kommen in Folge der- selben Pilze, mehr Oder weniger, zum Vorschein. Nach 6 8 Tagen, indem man die Erde aber noch ofters umgemengt bat, bringt man die Gurkenpflanzen aus dem Glashans, nimmt sie mit dem Ballen aus den Tdpfen und pflanzt in die Mitte eines jeden Fensters 2— 3Pflanzen. Den anderen Raum bepflanzt man mit Kopfsalat, von dem man aber die Pflanzen vorher ge- zogeii baben muss, 20—25 Pflanzen in ein Fenster, Oder man saet Lattig, Kressig Oder Radies in das Beet. Bis die Gurken anfangen sicb auszubreiten , ist das iibrige Gemiise gewobnlich scbon abgeleert.

Im Anfang luftet man etwas , damit die Boden- warme nicbt zu gross wird und die Feucbtigkeit ver- dunsten kann, bei Sonnenschein und warmem Wetter luftet man mebr.

Nacbdem die Pflanzen einige Blatter gebildet baben, stutzt man sie etwas ein, damit sie sicb sogleicb ver- zweigen, was man aucb spater, wenn sie reicblich an- setzen sollen, bei den zu starken Trieben nie versaumen darf. Aucb das Ausscbneiden der zu dicbt stebenden und scbwacben Ranken darf nicbt unterlassen werden.

Wenn das Mistbeet erkaltet, so muss man den Umscblag wieder erneuern, indem es dadurch wieder erwarmt wird.

Ist die Nebencultur abgeleert, so lockert man die Erde in dem Mistbeet wieder frisch auf, und fiillt noch etwas frische Erde nacb, welche man in dem Fenster eben ausbreitet. Die Gurkenranken legt man in dem Fenster gleicbmassig auseinander und bedeckt sie an mehreren Stellen mit Erde, damit sie bier wieder neue Wurzeln bilden und so die Rabrung aus dem ganzen Fenster einziehen konnen. Die mannlichen Bluthen bricht man nacb der Befrucbtung aus, weil dieselben leicbt faulen und dadurch die Fenster verunreinigt werden. Bei warmem Wetter wird stark geliiftet und mtissen die Gurken ofters mit warmem Wasser begossen werden und zwar nie mit der Brause, damit die BlS-tter

Tascheubuch 1868. 3

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nicht benasst werden, da diese durch die Sonnenstrahlen sonst sehr leicht fleckig werden. Bei etwas kaltem Wetter bedeckt man die Kasten mit Strohdecken, tritt aber Starke Kalte, Schnee Oder Regen ein, so legt man liber die Strohdecken noch Bretter, um bei ersterem Fall die Kalte, aber bei den beiden letzteren Fallen sowohl die Kalte, als auch dasWasser von den Stroh- decken und dem Mistbeete abzuhalten. Bei einem recht warmen Regen im Mai hebt man die Fenster ab, und Ende Mai bringt man die Fenster sowie Kasten ganz weg. Auf diese Weise behandelt erhielten wir immer Anfang April sehr schone Gurken und ga- ben dieselben weit in den Sommer hinein sehr schone Frtichte.

Zur Samenzucht lasst man die schonsten, am besten ausgebildeten und der Sorte vollkommen entsprechen- den Exemplare hangen, welche man nach der volligen Reife abnimmt.

Die besten Gurkensorten zur Friihcultur sind die Chinesischen Treibgurken und die Griine franzosische Traubengurke.

Kunstgartner P. Becker von Weisenau bei Mainz,

Zogling des Pomol. Instituts.

Die Erdbeertreiberei in England.

Bekanntlich sind die englischen Gartner in der Kunst der Fruchttreiberei am weitesten vorgeschritten; wer je Gelegenheit hatte, eine Ausstellung von Er- zeugnissen des Gartenbaus in England zu besuchen, wird iiberrascht gewesen sein iiber die Schonheit und Vollkommenheit der ausgestellten Exemplare von Trau- ben. Ananas, Pfirsichen, Erdbeeren und dergleichen.

In dem feuchten Klima Englands kommen die feinern Obstsorten, wie Trauben und Pfirsiche, selten vollkommen im P'reien zur Reife; der englische Gart- ner ist daher genothigt, diesen Mangel auf kiinstlichem

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Wege zu ersetzen, und seinem unermudlichen Fleisse ist es gelungen, einen hohen Grad von Vollkommen- heit in der Kunst der Treiberei zu erlangen.

Mit besonderer Vorliebe wird die Erdbeere von den Englandern cultivirt, und verdanken wir bekannt- lich den englischen Zilchtern eine Menge v^^erthvoller Spielarten dieser Gattung. Vor Allem aber ist es die Erdbeer treiberei, in der die englischen Gartner imiibertroffen dastehen.

Wahrend meines Aufenthalts in England als Ge- hiilfe im Botanischen Garten in Liverpool hatte ich Gelegenheit, in mehreren grossern Privatgartnereien das bei der Erdbeertreiberei beobachtete Verfahren kennen zu lernen, welches ich mir hiemit erlaube, in Kurzem mitzutheilen.

Die Anzucht kraftiger Pflanzen zum T r e i b e n geschieht durch Auslaufer von Pflanzen im freien Lande; von Wichtigkeit hierbei ist es, diese Setzlinge nur von im kraftigsten Wachsthum stehenden Mutterpflanzen zu nehmen, und zwar moglichst friih. Sob aid die Auslaufer bis zum ersten Knoten getrieben haben, entfernt man von der Mutterpflanze alle Ran- ken bis auf 2 3 der kraftigsten, befestigt diese ver- mittelst Hakchen in dreizollige, mit lockerer fetter Erde gefiillte Topfe, welche man bis an den Rand in das Beet einsenkt. Haben die jungen Erdbeerpflanzen die Topfe ausgewurzelt , was gewohnlich nur kurze Zeit in Anspruch nimmt, so verpflanzt man dieselben in sechszollige mit gutem Abzug versehene Topfe in ein Gemisch von gleichen Theilen Rasenerde, halbverrot- teten Kuhdung, Lauberde und Sand; nach dem Ver- pflanzen stellt man die Topfe einige Tage an einen schattigen Ort, bis die Pflanzen sich erholt haben, und bringt hierauf die Topfe auf ein sonniges Beet, in welches man dieselben bis an den Rand eingrabt, worauf sich die Pflanzen bei fleissigem Begiessen bis zum Herbst noch kraftig entwickeln.

Bei Eintritt der kalten Witterung bringt man die

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Tupfe in ein leeres jMistbect iind schiitzt sie gegen den Frost, indein nuiii ihre Zwischenriiame mit Laub und Xadelstreu ausstopft. Hier bleiben die Pilanzen bis Elide Janiiar, beziehnngsweise Anl'ang Februar, wenn das Treiben beginnt, steben.

Statt des IVilher gebraiiclilichen Treibens der Erd- beeren in Mistbeeten wendet man in England zu die- sem Zweck jetzt allgemeiri niedrige, lialb iin Boden liegende Hauser mit Satteldacli an; diese werden mei- stens vermittelst einerWasser- Oder auch Kaiiallieizung erwarmt, welche unter dem in der Mitte des llauses erbauten, etwa 5 Fuss hohen Beete hinfiilirt; an den Seiten des Hauses befinden sich ebenfalls liorizontale 3^ breite Stellagen, auf welcliem die Tdpfe eine Zeit lang vor dem Antreiben im Hauptbeet placirt werden.

Im Mittelbecte sind dicht iiber den Heizungsrohren querliegende eiserne Roste angebracht, um eine 2' dicke Scbiclit von lialbwarmem Pferdediinger und Laub aufzunehmen, in welche die Erdbeertbpfe eingetuttert werden.

Has Antreiben geschieht Ende Januar bei einer Temperatur von 8 10® R.; Nachts lasst man die Temperatur etwa um 2—3 Grad sinken; bei hellem Wetter iiberspritzt man die Erdbeereiipflanzen taglich, womit man auch wahrend der Bliithe fortfahrt, bis die Beeren anfangen sich zu farben. Die Temperatur wird hierauf nach und nach bis auf 15 Grad gestei- gert, doch wird bei schonem Wetter auch moglichst oft geliiftet. Auf diese Weise getrieben sah ich schon Anfang April sehr schon ausgebildete reife Erdbeeren von vollkommener Giite.

Wie bekannt, eignen sich nicht alle Erdbeersorten gleichgut zum Treiben, und ist die Auswahl geeigneter Sorten zu diesem Zwecke von grosser Wichtigkeit. Sorten, welche sich besonders gut zum Treiben ver- wenden lassen, sind folgende:

Roseberry, Sir Joseph Paxton, Globe, Princess Alice,

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Triomphe rle Gand, Eclipse, Keens seedling, Dr. Hogg, Due de Malakoff und andere melir.

Nachdem die Pflanzen abgetrieben sind, pflanzt man sie, wenn man Mangel an Pflanzen hat, im Friili- jalir wieder ins Freie, worauf dieselben im nachsten Jahre wieder wie gewohnlich ihre Friichte bringen werden, anderntheils werden die abgetriebenen Pflanzen ausgetopft.

In Deutschland verwendet man vielfach einjahrige Samlinge der Monatserdbeere zum Treiben; in den englischen Gartnereien findet dies jedoch nicht st^tt.

J. Hohorst) Kunstgartner aus Vegesack bei Bremen,

Zogling des Pomologischen Instituts.

¥. Pomologic und Obstciiltur.

Beak’s graue Reinette. (Glocker.)

Graue Reinette IX. 1. b. Grundfarbiger platter Winterapfel mil; halboffenem Kelch.

H e i m a t h u n d V o r k o m m e n. Diese Sorte fand sich bei der Reutlinger Aasstellung in der Collection des Herrn Hofgartner Glocker aus Enying unter der Kummer 1001 seines Sortiments a Is eine u n g a r i s c h e Kationalfrucht ausgestellt.

Gestalt: ein grosser, sehr schon regelmassig gebauter, kugelformiger Winterapfel. Das vorliegende Exemplar hatte einen Breitedurchmesser von wah- rend die Hohe 2^/^" betrug; der Einsender bemerkte jedoch, dass die Frucht sonst viel grosser werde. Der Bauch nimmt den unteren Theil der Frucht ein ; nach dem Kelche nimmt dieselbe ganz allmahlich ab und endigt in einer ziemlich ebenen regelmassigen Kelchflache.

Kelch: halboffen, wollig, grossblattrig , sitzt in einer ziemlich geraumigen, etwas befilzten Einsenkung von einigen Fallen umgeben.

Stiel: 3^4" lang, stark, holzig, in regelmassiger,

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ziemlich weiter, von strahligem Rost etwas bekleideter, sonst griinlicher Hohle.

Schale: feiiirauh, Grundfarbe griinlich gelb, der obere Theil der Frucht ist mit einem braunen, wenig rauhen Rost iiberdeckt, welcher sich nach dem unteren Theil der Frucht verliert; braungraue Rostpunkte sind iiber die ganze Frucht vertheilt, fallen aber nicht in das Auge.

Fig. 11.

F 1 e i s c h : grilnlichweiss, von griinen Adern diirch- zogen; fein, miirb, markig, von ausgezeichnetem siiss* weinsauerlichen Reinettengeschmack.

Kernhaus: mittelstandig, geschlossen, Kammern ziemlich eng, einige unvollkommene Samen enthaltend \ Kernhausader zwiebelformig, mehrfach getheilt und characteristisch grlin gefarbt.

Kelchrohre: weit, umgekehrt kegelfdrmig, fast bis zum Kernhaus herabgehend.

Reife und Nutzung: dieser sehr edle Winter-

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apfel reift von Januar bis Februar und halt sich bis Anfangs Marz ; es verdient diese noch wenig verbreitete Sorte alle Beachtung und kann sich wohl unseren edelsten Wintertafelapfeln an die Seite stellen; auch wird sie ohne Zweifel einen ausgezeichneten Most liefern.

Eigenschaften des Baums: sind noch nicht naher bekannt; doch wachst er kraftig und soli trag- bar und dauerhaft sein.

H. Maurer, Kunstgartner aus Jena,

Zogling des Pomol. Instituts.

Florianer Weinstreifling.

Strfl. IX. 3. 0, (Platter gestreifter Wtr-A. mit geschloss. Kelch.)

Heimath und Vorkommen: Diese sowohl

schbne als auch in wirthschaftlicher Beziehung werth-

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Folle Fruclit wurde in St. Florian aus Samen er- zogen. II

G e s t a J t : mittelgross, plattrund. Der Bauch sitzt in der Mille und wolbt sich die Frucht um den Stiel schon regelrnassig, wahrend sie sich nach dein Kelche zu sanft abgerimdet verjiingt.

Kelcli: geschlossen, wollig, sitzt in einer mittel- tiel’en von feinen Fatten umgebenen Einsenkung.

Stiel: lang, holzig in enger, trichterformiger

Hohle.

Schale: giatt, fein, Grundfarbe gelb; die ganze Frucht ist mit theils breiten, bandartigen, tlieils schmalen, kurzen, bluthrothen, etwas duster aussehenden Streifen bedeckt, zwischen welchen sich viele kleine carmin- rothe Punkte betinden.

Fl^isch: weiss, ziemlich fest, saftreich, stark w^einsauerlich.

Kernliaus: mittelstilndig, Kammern offen, meh- rere kleine, vollkommen ausgebildete Samen eiithaltend.

Kernhausader: zwiebelfbrmig, verzweigt.

Kelchrohre: spitzkegellbrmig , bis zum Kern- haus herabgehend.

Reife undNutzung: Diese Frucht reifte im December und hielt sich noch bis Anfangs April. Sie gehort zu den besten Wirthschaftsfriichten und eignet sich, weil sie viele Weinsaure enthalt, besonders gut zu Obstwein.

Obgleich diese schon gefarbte Frucht dem vor- trefflichen Luiken gerade nicht an die Seite zu stellen ist, so kann man sie dock ihrer langen Haltbarkeit wegen zur weiteren Anpflanzung empfehlen.

Der Baum wachst sehr kraftig, und ist ausserst fruchtbar; er kann als Feld- und Strassenbaum sehr empfohlen werden.

Kunstgartner Ritter aus Planig,

Gchiilfe iin Pomolog. In^titut.

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Beschreibung einiger der besten Obstsorten Schwedens.

Jedes Land, ja fast jede Pro^dnz besitzt ihr eigen- thiimliche imd fiir ihre besondern Verhaltnisse passende Obstsorten; solche Sorten iiben auf den allgemeinen Stand der Obstkultiir imd Obstbenutzung einen grossen Einlluss aus.

Betrachten wir nur die Verbreitung des Luiken in Wiirttemberg, des Gravensteiner in Holstein; beide finden wir niir desshalb in ibrer Heimath in so aiis- gedehntem Massstab gebaut, weil sie eben den dort allgemein herrscbenden Anfor derun gen geniigen; in Suddeutschland verwendet man das Obst mehr fiir bkonomische Zwecke, in Norddeutschland dagegen liebt man mehr feines Tafelobst.

Hicht nur in Deutschland, sondern auch bei uns in Schweden gibt es dieselben Verhaltnisse, und er- laube ich mir daher, in Nachstehendem tiber einige der in Schweden besonders cultivirten Obstsorten zu berichten, welche Herr Dr. Eneroth in Stockholm in seiner beriihmten Pomologischen Schrift „Swensk Po- mona” schon ausfiihrlich beschrieben hat.

Safstaholms-Apfel.

Diese Sorte wurde auf dem Land gut des Grafen Bonde zu Safstaholm aus Samen erzogen und befindet sich noch der Mutterbaum daselbst. In neuerer Zeit tauchte jedoch auch eine Frucht in Ost-Gothland auf^ die mit der nachfolgend beschriebenen vollig iiberein- sthnmt, ohne dass man aber nachweisen kann, dass sie von Safstaholm dorthin gebracht worden ware.

Die im Illustrirten Handbuch unter dem Namen „Fruher Sperber-ApfeP^ beschriebene Frucht hat mit dieser Sorte ziemlich grosse Aehnlichkeit, doch konnen beide auf keinen Fall als identisch betrachtet werden, \yir behalten desshalb den Schwedischen Namen bei.

Die Frucht ist mittelgross, erscheint meist rund,

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doch ist die eine Seite gewohnlich hoher als die an- dere; der Stiel ist kurz, und steht in einer ziemlich tiefen rostfreien Hohle; die Schale ist sehr fein, so dass dieselbe bei anhaltendem Regenwetter leicht Flecken bekommt, die Grundfarbe derselben ist griin- lich weiss, auf der Sonnenseite hat die Frucht einige wenige dimkelrothe Streifen; das Fleisch ist weiss, ausserst fein, iiberfliessend von Saft, bei ausgebildeten Friichten erfrischend, weinsaiierlich, mitunter cicadirend.

Die Reife dieser fiir den Norden vorzuglichen Frucht fallt in Mitte September, und muss die Frucht wegen ihrer kurzen Haltbarkeit bald verwendet werden. Sie ist eine der edelsten Sommertafel-Friichte. Die vollkommen ausgebildeten Friichte iibertreffen sowohl an Schonheit, wie an Giite den Astrakan. Diese so vortreffliche Frucht ist in Schweden zur allgemeinen Anpflanzung empfohlen worden, und wiirde fiir Deutsch- land, besonders fiir den Norden, ebenfalls von grossem Werthe sein.

Der Baum wachst mittelstark und bildet eine sehr schone kegelformige Krone, und ist gegen die Kalte gar nicht empfindlich, er gedeiht in minder gutem Boden noch gut, und zeichnet sich ganz besonders durch eine reiche Frucbtbarkeit aus.

Akero-ApfeL

Der Mutterbaum, welcher fast das Ansehen einer Eiche hat, findet sich noch jetzt auf dem Landgut Akero, 15 Meilen von Stockholm, und hat diese Sorte hie von ihren Namen erhalten. Im Allgemeinen scheint dieser Apfel bis jetzt wenig Verbreitung zu haben, doch kommt er im mittleren Schweden in einigen Provinzen mehrfach vor. Diese Frucht wurde in der Jahres- schrift des Schwedischen Gartenbauvereinsfdr 1858 als Akero-Apfel beschrieben.

Die Frucht ist charakteristisch eiformig, auch mit- unter abgerundet walzenformig, mittelgross bis gross, der Stiel ist kurz und diinn, die Stielhbhle mit einer

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starken Wulst versehen, welcher den Stiel oft auf die Seite driickt und die Stielhohle manchmal verengt. Die Schale ist fein, glatt ; ihre Grundfarbe citronengelb, die Sonnenseite blass ziegelrotb, hie und da kommen auch einige dunklere carmoisinrotbe Streifen vor. Das Fleisch ist grunlich weiss, ausserst fein und saftreich, von einem eigen thiimlich siissweinsaueiiichen sehr ed- len Gescbmack.

Diese ausgezeichnete Frucht reift im December und halt sich sehr gut bis zum Friihjahr; sie steht an Giite dem Gravensteiner vollstandig gleich, iiber- trifft aber in Beziehung auf Fruchtbarkeit und Dauer- haftigkeit des Baumes letztere Sorte und ist daher sehr zu empfehlen.

Der Baum wachst ungemein stark, so dass man nicht selten Baume die Eichen gleichen, findet; Aeste in der Jugend aufwarts strebend, spater eine schone Krone bildend.

Fullero-Birn.

Der Name ist von dem Gute Fullero, 12 Meilen von Stockholm landeinwarts, abgeleitet und ist diese Birn in jener Gegend auch sehr verbreitet. Diese gute Sorte ist noch nirgends, ausser in Eneroths Swensk Pomona beschrieben; auf dem Obstmarkt in Stock- holm wird diese Frucht auch Suckerdamer = Zucker- bissen genannt. Die Frucht ist bauchig birnformig, Oder eibirnformig, einer Hardenponts Winter-Butter- birn ahnlich, ziemlich gross; der Bauch liegt in und unter der Mitte nach dem Stiel zu sich verjiingend, an der Oberflache bemerkt man einige Beulen; der Stiel ist gerade, V2 bis 1 Zoll lang in einer kleinen Vertiefung stehend, er ist gegen die Frucht zu ver- schmalert; die Schale ist glatt, etwas fettig; ihre Grund- farbe ist bei voller Reife grunlich gelb, die Sonnen- seite streifig gerbthet, iiber die ganze Frucht sind graubraune Punkte, die noch einen griinlichen Hof zeigen, verbreitet ; das Fleisch ist weiss, kornig, saftig,

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siiss, gegen das Kernhaiis steinig. Die Frucht reift Ende September imd bait sicli gut aufbewahrt bis Ende Oktober; als Tafelobst ist sie weniger zu brauchen, dagegen zum Dorren ausgezeiclmet, zu welcliein Zweck sie auch hauptsachlich angebaut wird.

Der Baum wilclist stark, wird gross, ist sehr frucht- bar, die Blatter sind niittelgross, leingesagt. Der Zucker- saft dieser Birne ist so gross, dass beim Dorren iramer die Scdmitze sicli mit Zucker iiberzieben.

Sormlands-Birn.

Diese Birn bat besonders in der Provinz Sbder- manland Oder Sbrmland Verbreitmig gefunden, woher aucb ibr Name abstammt. Dr. Eneroth bescbreibt sie pag. 232. Die Frucbt ist rein birntormig, der Bauch liegt imter der Mitte nach dem Kelclie zu, nacb dem Stiel nimmt die Frucbt allmalilig ab ; sie ist mittelgross bis gross, der Stiel ist 1" lang, stark bellbiaun, nach der Frucbt zu fleiscbig, die Schale gelbgriin; auf der Sonnenseite kommen sowolil rothbraune Streiten als aucb Flecken von gleicher Farbe vor, ausserdem linden sich auf der ganzen Frucbt, vorzliglicb auf der Sonnen- seite Starke, zablreicbe, graubraune Punkte, die an Kelch und Stiel in braunen Rost ubergelien; das Fleisch ist weissgelb Oder weiss, scbrnelzend, sebr siiss, aus- gezeicbnet gut, besonders in warmen Jabren, wo die Birn dann nocli einen gewiirzten ttescbmack bekommt.

Diese Birn reift Ende Oktober, und halt bis No- vember, ja noch langer; die Frucbt gehbrt zu dem besten Tafelobst, und fiber trifft noch an Giite, Grosse und Schonbeit die Rotbe Bergamotte fin Schweden Herbstbergamotte). Der Baum wird gross, bildet eine lichte, bochgebaute, rundliche Krone, die Sonimertriebe sind gelbbraun, fein punktirt, mit langgestielten ellip- tischen Blattern.

Auch diese Birn ist zu vermehrtem Anbau sehr zu empfehlen.

Georg Steru, Kunstgartner aus Stockholm in Schweden,

Zugliug des Pomol. Iijstituts.

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Grosser Gobet.

Eine der schdnsten und nutzbarsten Glaskirschen.

Die meisten Glaskirsclien liaben in geboriger Reife einen sehr edlen mildsauern Gescbmack und ein sehr lockendes Ansehen, und sind daher auch an den Tafeln selir geschatzt.

dieser Klasse ist die Anfangs Juli reifende Grosse Gobet-Kirsche, welche meist als Kurzstielige GlaskirSche von Montmorency ihre Verbreitung gefunden hat.

Der Werth dieser Sorte liegt besonders in ihrer Brauchbarkeit zum Trocknen und Einmacben, indem man diese Kirsche nicht besonders zu entsteinen braucht. Der Stein hangt namlich mit dem charakteristisch kurzen Stiel so fest zusammen, dass beim Pflucken der reifen Frucht, wenn man langsam die Frucht nach sich zieht, der Stein am Stiel hangen bleibt. Hierbei erhalt die Frucht nur eine Oeffnung, so gross, dass der Stein herausgeht, die sich dann mit dem Finger leicht zu- driicken lasst, und wodurch die Kirsche, wenn sie getrocknet werden soil, sofern sie V2 Tag erst an die Luft gelegt wird, keinen Saft verliert, sondern nur schneller trocknet und ein den Cjbeben ganz ahnliches

In der Farbung der Ha Lit sind die Glaskirsclien ein- ander fast alle sehr ahnlich, und nur durch Ver- schiedenheit in der Grosse und Reifzeit , sowie durch den Wuchs von einander zu unterscheiden.

Fig. 13.

Eine der be- sten und brauch- barsten Sorten

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Dorrprodukt von aiisgezeiclmeter Giite liefert. Dieser Vortlieil des Selbstentsteinens ist bei den dkonomischen Verwendungen der Kirschen gewiss von grossem Werthe, da diese Arbeit sonst mit vielen Umstanden verb linden ist and auch durch eine dazu dienende Maschine nicht gerade sehr schon aiisgefuhrt w^ird, indeni hier die Frucht am Stielende, wie am Stempel- punkt gedffnet v^ird.

Die Frucht des Grossen Gobet ist gross und der Form nach an Stiel und Stempelpimkt stark plattge- driickt, ja eine der plattesteu unter alien Kirschen. Auf der Ruckseite ist sie durch eine ziemlich starke Furche etwas eingezogen, w^elche in den flach vertief- ten Stempelpimkt auslauft. Der starke Stiel ist, w^ie schon oben bemerkt, charakteristisch kurz und nur selten iiber 1" lang. Die Haut ist anfangs ganz hell- roth und erst bei voller Reife dunkler gefarbt. Das Fleisch wird dann wohlschmeckend und saftreich und hat einen hellen, doch etwas rothlichen Saft. An den Kanten des mittelgrossen runden Steines bleibt mitunter etwas Fleisch sitzen, was einen feinherben Geschmack hat.

Der Baum hat in der Jugend sehr starke, aufrechte und grossblattrige Zweige, und erst spater werden die Zweige hangend und ihre Blatter kleiner. Der Baum wird ziemlich gross, ist gesund und tragt hier recht gut und jahrlich. Das Illustrirte Handbuch halt diese Sorte fiir nicht sehr fruchtbar. Im hiesigen Kirschen- sortiment steht dieselbe als Grosser Gobet und als Kurzstielige Montmorency und ist auch sonst auf den Rabatten angepflanzt und alle Baume, (auf Wildling veredelt) tragen reich und hangen namentlich dieses Jahr sehr voll.

Da die hellere Farbe sich bei gedorrten Kirschen ebenfalls recht gut ausnimmt, so ist die Anpflanzung dieser Glaskirsche sowohl als Tafelfrucht, wie zum Einmachen und zum Dorren gewiss sehr zu empfehlen.

Eduard Teichmann aus Stuttgart.

Zogliiig des Pomol. Instituts.

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Einige Erfahrungen uber Obstsaaten

im Friilijalir 1868.

Es liegt nicht in meiner Absicht iiber Obstaus- saaten im Allgemeinen zu schreiben, sondern ich be- richte iiber Erfahrungen, die ich in diesem Jahre im Pomologischen Institut in Reutlingen in Bezug auf die dortigen Obstaussaaten, welche meiner Pflege iibertragen waren, mir gesammelt babe.

Was die Bearbeitung des Bodens betrifft, so war die zur Saat bestimmte Abtheilung im Winter 1866/67 VI2 tief rigolt worden, im Sommer 1867 wurde das Land mit Stangenbohnen bebaut, im Herbst gegraben und mit Compost leicht gedungt und unmittelbar vor der Saat mit dem Kreil autgeiockert.

So war nun die erste Hauptbedingung fur eine gute Saat, ein massig lockerer, milrber, kraftiger Boden vorhanden.

Die Saat wurde nun, nachdem das Land in 4' breite Beete abgetheilt und die 3" tiefen, von Ost nach West gerichteten Saatfurchen gezogen waren, von schonem Wetter begiinstigt, am 5. Februar 1868 vor- genommen. Ich mus hier einschalten, dass sich die Erde in vom Ost nach West gerichteten, hier quer- laufenden Saatfurchen langer feucht erhalt und man den Boden mit der Hacke besser lockern kann als in Langsfurchen.

Nachdem das Land wie angegeben hergerichtet war, wurden die, theils im November, theils im De- cember, theils erst am 4. Januar stratificirten Obstsamen gesaet.

Die Samen wurden namlich vorher abwechselnd mit einer Schicht feuchter, feiner Kohle in Kisten schichtenweise eingeschlagen, wo sie in gleichmassiger Feuchtigkeit und der gleichen Temperatur gehalten wurden; hierdurch wird dem Zahewerden der Samen- schale, wodurch das Keimen oft verhindert wird, am besten vorbeugt.

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Apfel- imd Birnsamen wurden gemischt, Kirschen je- j doch flir sich allein in die Saatfurclien eingestreut, was aber naturlich nicht zu diclit geschah, da zu dicht ste- heiide Saateii nie schone nnd kraftige Wildlinge gebeii. Die Sainen warden darauf mit giiter Composterde bedeckt iind gut angedriickt und somit war die Saat vollendet. Die 3" tiefen Saatfurclien wurden dabei etwa eingefullt und blieben also ctwas vertieft. Die gemischte Saat bei Apfel und Birnen soil , wie die Erfahrung gelehrt hat, das Krankwerden der Birnwildlinge, wie dies friiher, wo man Apfel und Birnen noch nicht ge- niischt aussaete, der Fall war, am besten verhindern. ' Von schoner warmer Witterung begiinstigt, keimten i die Samen schon am 5. April sehr schon gleichmiissig hervor, die Kirschen jedoch zeigten sich erst einige Tage spater. Nach 14 Tagen konnte schon ein erstes Behacken vorgenommen werden, worauf, da die Wit- terung sehr trocken war, ein Begiessen folgte und zwischen den Reihen kurzer verotteter Diinger gelegt wurde, was zum Schutz des Bodens gegen die langer andauernde Hitze, wie wir sie heuer hatten, sehr gut i war , indem sich die Erde miter dem Diinger weit . langer feucht erhielt, was das Wachsthum der Wild- : linge sehr befbrderte. Wir behackten nun nach kiirzeren Zwischenraumen das Saatland fleissig, hielten es von Unkraut rein; w^ar ein Begiessen nothig, so wurde dies naturlich nicht unterlassen und war unser Hauptaugen- inerk fortwahrend darauf gerichtet, kraftige und ge- ' sunde Wildlinge zu erziehen , die im Stande sind, schone, kraftige und gesunde Baume zu liefern. '

Aber trotz sorgsamer Pflege, die wir dem Saat- land angedeihen liessen, konnte man bei Apfel und Birnwildlingen eine Stockung im Wachsthum wahr- nehmen.

Die Kirschen jedoch wuchsen gleichmassig fort, so dass sie jetzt schon (Anfangs Juli) die Hohe von IV4' erreicht haben. Ich ziehe daraus den Schluss, dass die Kirschen bei ihrer weit kraftigern und schnel-

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leren Wurzelbildung tiefer in den Boden eindringen und in grdsserer Menge nahrende Bestandtheile ent- nehmen kdnnen, als die Kernobstsaaten.

Nach einer leicliten Diingung der Letzteren mit Holzasche und Composterde, die eingehackt wurde, bemerkte ich jedoch auch bald ein freudigeres Fort- wachsen bei den Apfel- und Birnsamlingen.

Auf diese Weise erhielten wir schdne, kraftige und gesunde Wildlinge.

Schliesslich will ich noch bemerken, dass die Friihjahrssaat im Wachsthum mit einer im Oktober mittelst Obsttrebern vorgenommenen Herbstsaat bis jetzt voUig gleich steht.

Gnstav Ostcrmeycr, Kunstgartner aus Oberallershausen, Konigr. Bayern, Zogling des pomologischen Instituts,

Neue Methode des Umpfropfens

jungerer Hochstamme in Obstgarten u. an Strassen.

Die im Obstmuttergarten in Mahringen ange- pflanzten Hochstamme wurden im 3.-5. Jahr nach deren Anpflanzung mit den Sorten,*’die dereinst ein- mal ein deutsches Normalsortiment bilden sollen, neu reredelt. Anfangs wurde in den halben Spalt gepfropft Oder auch mittelst des Gaisfusses veredelt. Die Vered- lungen wuchsen meist recht gut, allein es wurden jedes Jahr eine Anzahl Reiser durch Dohlen und an- dere Vogel abgedriickt oder auch durch heftige Luft- stromungen abgebrochen , so dass ich fortwahrend nachzuveredeln hatte.

VorBJahren erstmals und seit dem jahrlich habe ich die Veredlungen durch Einfiigen der Reiser unter die Rinde seitlich in die Zweige ror- nehmen lassen. Die Zweige des Baums wurden erst im August, nachdem die j ungen Edeltriebe schon ge-

Taschenbuch 1868. 4

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horig erstarkt waren, tiber der Edelstelle weggenom- nien und natiirlich die Wunden gut mit kaltfliissigem Baumwachs verstrichen. Der Erfolg war ganz ausge- zeichnet und ich hatte sehr gern den 1867 in Rent- lingen versammelten Pomologen die vortreff lichen Re- sultate dieser Veredlungsweise gezeigt, wenn die Wit- lerung nicht diese Excursion unmoglich gemacht hatte-

Ich empfehle diese Methode, die sehr leicht ist und erst von Mitte Mai an, also wenn die meisten Arbeiten des Friihjahrs erledigt sind, in Anwendung kommt, aus mehrfachen Griinden als Art des Umpfropfens bei jungen Baumen, wo sich noch Reiser unter die ge- bffnete Rinde einschieben lassen. Die Edeltriebe au& den seitlich unter die Rinde eingeschobenen Reisern entwickeln sich im ersten Jahre nur massig stark und reifen daher ihr Holz gut aus; der Gefahr des Er- frierens derselben im nachsten Winter, welches jahrlich gar manche der schonst gewachsenen neu umgepropften Baume bedroht und oft die schonsten Hoffnungen vernichtet, ist hier sehr gut vorgebeugt. Die sich ent- wickelnden edlen Triebe erhalten durch den iiber denselben stehen bleibenden Ast hinreichenden und sehr vortheilhaften Schutz.

Wer diese Methode anwenden will, dem rathe ich, den zu pfropfenden Baum vor dem Einsetzen der Edelzweige nur wenig zu stutzen, die Reiser moglichst auf der obern Seite der Aeste Oder besonders in Bie- gungen der Aeste einzufiigen und erst dann den so bepfropften Ast dicht am Edelreis wegzuschneiden, wenn dieses sich gehorig entwickelt und vollkom- men Augen gebildet hat. Man kann auf solche Art 2, 3 und mehr Reiser seitlich in die zu pfropfenden Aeste setzen und somit in einem Jahre einen Baum mit einem fast vollstandigen neuen Zweigsystem versehen und ihn sehr schnell zu neuen Ertragen bringen.

Dr. Ed. L.

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VI. Baumschnitt.

Die Lyra.

Diese sehr schone und elegant aussehende Form wird am schnellsten aiis einer einfachen Palmette mit zwei Etagen erzogen, der der Mittel- oder Herztrieb herausgeschnitten wird.

Um diese Form erziehen zu konnen, muss zuerst das Gestell, welches uns die Lyraform angibt, ange- fertigt werden und geschieht diess folgendermassen :

Das Gestell besteht aus yier Stuck vom Bo- den an 8' hohen Stan- gen, einer 6' langen Querstange und einem sehr langen Reif, durch welchen die aussere Form der Lyra darge- stellt wird (s. Abbild. Fig. 14.) Die 4 senk- rechten Stangen wer- den in einer Linie mit dem Baum so einge- schlagen, dass, den Baum als Centrum an- genommen, die beiden innern Pfahle je 1V2^ die beiden aussern je 2V2' von der Mitte ent- fernt zu stehen kom- men und werden dann in einer Hohe von 6 7' i durch die 6' lange Querstange mit einander verbunden. Der Reif wird so befestigt, dass sein tiefster Punkt auf gleiche Hohe mit der untern Etage zu stehen kommt; mi iibrigen muss man darauf achten. ein hub-

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sches Verhaltniss in Hohe iind Breite der Lyraform herausziifinden, wie diess die Abbildung zeigt, welche in Yerjtingter Form die hier construirte Lyra zeigt.

Nachdem die beiden Aeste der untern Etage ziem- lich erstarkt und bis zur Hohe von 5 6' herange- ■wachsen, schreitet man zur Bildung der innern Aeste, welche die Saiten der Lyra bilden sollen. Diese Saiten nehmen ihren Ursprung auf der zweiten Etage, welche schon friiher, eineii schwachen Bogen bildend, an der Kreuzungsstelle in die untere Etage einablactirt worden ist. Je nach der Weite der Lyra kdnnen 4 Oder 5 solche Saiten gezogen werden; unvortheilhaft ist es deren zu viel zu ziehen, da sonst die Form durch zu dichte Belaubung verdeckt wird und an charakte- ristischer Schonheit verliert.

An der Stelle, bei welcher die beiden Arme der Lyra sich am meisten nrihern und durch einen Quer- stab verbunden sind, werden die beiden Hauptaste auf je zwei Augen geschnitten, von denen das obere, nach vQxnen gerichtete Auge zur Verlangerung des Haupttriebes dient, das zweite, nach innen stehende Auge zur Bekleidung des Querstabes verwendet wird. l)ie beiden nach innen wachsenden Triebe werden, nachdem sie sich gegenseitig erreicht, zusammen ab- lactirt und geben dadurch der Form einen festen Zu- sammenhalt.

Sind die 4 oder 5 Zweige, welche die Saiten der Lyra darzustellen haben, so heran gewachsen, dass vsie die Hohe des Querstabes tiberragen, so werden dieselben ebenfalls am letzteren ablactirt.

Der Schnitt der Lyra muss so getiihrt werden, dass sich sammtliche Augen an den Leitasten zu Ne- benzweigen ausbilden kdnnen und keine leeren Stellen vorkommen; entsprechenden Falls durch Einschnitte scblafende Augen und zu schwach bleibende Triebe/ belebt werden.

Ist die Form vollendet, so werden die beiden

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Hauptarme an ihrer Spitze jedes Jahr auf zwei bi« drei Augen zuriickgeschnitten.

Fr. Incas,

Obergartner im Pomol. Institut.

Der doppelte Becherbaum.

Es kann diese Form auf zweierlei Arten erzogen werden. Erstens gieich von Jugend auf aus einer ein- jahrigen Veredlung und zweitens aus einer hiibsch geformten, vermoge der Aststellung passenden Pyramide.

Bei erstgenannter Erziehungsmethode schneidet man eine einjahrige Veredlung im Jahr nach der

Fig. 15. Fig. 16.

Pflanzung ein und ein halb bis Fuss liber dem Boden auf 3 Augen, achtet, dass sammtliche 3 Augen kraftig austreiben und sich gieich stark entAvickeln. Haben dieselben eine Lange von 1^2 Fuss erreicht, so heftet man dieselben in einem flachen Bogen an und lasst die Spitzen frei wachsen, damit die Triebe gehorig erstarken konnen.

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Im darauffolgenden zweiten Jalire werden sammt- liche 3 Zweige bis aiif einen halben Fuss ihrer Lange aul* je zwei seitlicli gestellte Augen zuriickgeschnitten, aus denen dann im ganzen sechs Zweige entstehen, welche spater imsere aussere Kesselform bilden.

Wahrend man im ersten Jalire des Formirens sammtliclie Triebe, welche aus der Mitte emporwachsen, kurz pincirt, sucht man im zweiten Jahre einen pas- send gestellten Zweig zu erhalten, welcher den Fort- wuchs des Stammes bilden kann, um daraus den inneren Kessel zu formiren. Dieser Zweig wird im darauffolgenden Friihjahr auf IVj— 2 Fuss seiner Lange ebenfalls auf 3 Augen zuriickgeschnitten und die da- raus sich entwickelnden Triebe genau so erzogen wie bei der unteren Etage.

Das Gest>ell, welches man zur Formirung eines solchen Baumes braucht, besteht aus 12 Stangen, wo- ven 6 fur den inneren Kreis und 6 fiir den ausseren Kreis bestimmt sind und ferner noch aus 4 Reifen, je 2 fur einen Kreis.

Der innere Kreis von 2 Fuss Durchmesser hat einen Umfang von circa 6 Fuss, wonach auf je 1 Fuss Entfernung 1 Pfahl zu stehen kommt. Der aussere Kreis hat 4 Fuss Durchmesser, ist also doppelt so gross und mussen die Pfahle, welche in diesem Kreis 2 Fuss von einander zu stehen kommen, so gestellt werden, dass sie mit den 6 inneren im Verband stehen und jene demnach nicht verdecken. Die 6 inneren Stangen werden 1 Fuss hoher als die ausseren gemacht, wo- durch diese Form ein leichteres und sehr freundliches Ansehen erhalt.

Ist das Gestell, welches je nach Kraft des Baumes 6—8 Fuss hoch gemacht werden kann, aufgerichtet, so werden die Aeste an die einzelnen Pfahle desselben angeheftet.

Der Schnitt ^es Baumes kann abwechslungsweise ein Jahr lang, ein Jahr kurz ausgefiihrt werden, d. h. mit anderen Worten man schneidet ein Jahr auf

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Frucht, ein Jahr auf Holz; doch dies nach Erforder- niss des Baumes und nach Massgabe seines Wuchses.

Vorstehende Zeichnung, nach der Natur aufge- nommen, zeigt einen Baum, welcher statt 6 Aesten nur 5 in jedem Kreise hat und welcher aus einer schon ziemlich erstarkten Pjramide, der man den Stamm- trieb herausgeschnitten hat, vor 2.1ahren hier von mir formirt wmrde. Fr. Lncas.

Der horizontale Hochcordon Oder der hoch- stammige Guiriandenbaum.

Diese noch neue, in Frankreich nur hie und da angevvendete Form ist von dreifachem Werthe ; erstens gewahrt sie ein sehr hubsches Bild, zweitens ist sie

Fig. 17.

sehr leicht zu erziehen und drittens ist dieselbe sehrfrucht- bar und liefert sehr schone wohl ausgebildete Friichte, die sich zugleich auch dem Auge in der vortheilhaf- testen Weise prasentiren. Es eignet sich zu dieser

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Form besonders der Birnbaum, nur muss derselbe auf Quitte veredelt sein. da der Trieb auf Wildling in den meisten Fallen zu stark ist ; nur in Bbden, in denen die Quitte nicht gut gedeiht, dtirfen auch auf schwachtreibende Wildlinge veredelte Baume zu dieser Form angepflanzt werden.

Man pllanzt je nach Ueppigkeit des Bodens und den dazu zu verwendenden Sorten die Baume je 6—7^ von einander entfernt und verwendet dazu gewohn- liche junge Hochstamme Oder 3— 4jahrige Ruthen, die wohl die Kronenhohe haben, aber noch nicht ver- zweigt sind.

In einer Hcihe von 5Y2 6' wird die erste Etage, welche aus zwei horizontalgehenden Aesten besteht, dadurch erzielt, dass man den Baum bei der genannten Stammhohe auf zwei einander moglichst gegeniiber stehende Augen schneidet.

Die zwei daraus hervorkommenden Triebe werden, sowie sie etwas erstarkt sind, an den in einer Hohe von 572 6' iiber dem Boden horizontal hinlaufenden Draht angeheftet und nur die Spitzen frei gelassen, damit ein ungestdrtes Wachsthum stattfinden kann.

Treffen sich die Aeste zweier Baume, und sind solche ziemlich erstarkt, so werden sie durch Ablac- tiren mit einander verbunden und so entsteht bald eine vollstandige horizontale Guirlande.

Hat der Baum nach Vollendung dieser Etage noch einen sehr starken Trieb, so schreitet man zur Erziehung einer zweiten Etage.

Man wahlt hiezu zwei Zweige je 1' von dem Ent- stehungspunkt des ersten Astpaars entfernt, begiinstigt deren Wachsthum durch Einschnitte iiber denselben und durch eine freie senkrechte Stellung. Sind die- selben ziemlich erstarkt, so werden sie an einen zweiten Draht, der iiber dem unteren und mit demselben parallel lauft, so angeheftet, dass der links stehende Zweig nach rechts und der rechts stehende nach links gebogen wird, wie dies die Abbildung zeigt. Durch

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dieses Biegen tiberkreuzen sich die beiden Zweige und kann man sie an ihren Beriihrungsstellen spater zusammen ablactiren, wodurch die Baume weit mehr Festigkeit erhalten.

Der Schnitt der Leitzweige ist ein sehr einfacher und kann bei der horizontalen Lage der Aeste lang ausgefiihrt werden. Sehr zu beachten ist bei dieser Form das Pinciren, um zu stark nach oben wachsende Triebe im Zaum zu halten. Der Schnitt der Frucht- zweige ist derselbe wie der anderer Cordons.

Diese Baumform ist ein grosser Schmuck fiir Gar- ten, besonders zur Bekleidung der Wege in Blumen Oder elegant gehaltenen Gemtisegarten. Wie es die^ Abbildung zeigt, sind unter der Guirlande zwischen jedem Baum eine hochstammige Rose gepflanzt und zwischen diesem und dem Baumchen wieder eine an- dere schon bliihende niedere Zierpflanze, z. B. Schar- lachpelargonien, Fuchsien, Balsaminen u. drgl. Fine solche beiderseitige Einfassung der Wege ist eine Gar- tenzierde, welche nicht leicht von einer andern iiber- trofFen wird und dabei sehr gut herzustellen und leicht zu erhalten ist. Fr. Lucas.

VII. Wcinbau.

Die Orlender Traube.

Von Ch. Baltet; aus dem Journal de Viticulture pratique, iibersetzt Ton dem Kunstgartner A. Semmler aus Eltville, Zogling des pomo- logischen Institute.

Die Orlender Rebe wird auf dem Rudes- h e i m e r B e r g, an den Ufern des Rheines, im friiheren Herzogthum Nassau, in der Nahe des Johannisberges cultivirt und ist diese Sorte eine der werthvollsten dieser reichen Gegend des Rheingaues. Rheingau nennt man die Gegend zwischen Biebrich und Lorch und erzeugt diese Gegend die berilhmten Weine von Geisen- beim, Johannisberg, Riidesheim, Steinberg, Hattenheim.

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Die werthvolleri Erzeugnisse dieser Gegend geben die ersten Weissweine der Welt, wenn man sie nach ilirem Rufe, ihrem Preise mid nach ihrem kostlichen mid feurigen Aroma beurtheilt.

Wir bereisten das Rheingau mehreremals und konnen nur bestatigen, dass es nicht moglich ist den Weinstock sorgfal tiger zu cultiviren, noch erfolgreichere Resaltate davon zu erzielen. Herr General- Consul E. Ladd in Geisenheim hatte die Giite, uns in mehrere dortige Weinberge zu fiihren, und uns dort die werth- vollsten Erlauterungen iiber den rheingauischen Wein- bau zu geben.

Die Or lender Traube wird vorzugsweise nur auf den Bergen von Rudeslieim cultivirt. Man sagt, es sei diese Rebe dort durch Carl den Grossen eingefuhrt worden,der in Ingellieim, einem Orte gegeniiber von Rii- desheim, auf dem linken Rheinufer residirte. Die Ge- sichte erzahlt uns, dass dieser grosse Monarch bemerkt hatte, dass der Schnee auf dem Riidesheimer Berg, kaum eine halbe Stunde von Ingelheim entfernt, immer am ersten schmelze, und dass er die gluckliche Idee fasste, die Cultur des Weinstockes dort einzufuhren; spater verbreitete sich dann dieselbe auch in den Um- gebungen. Seiner Zeit w^urde auch, da wahrend meh- rerer regnerischer Jahre die Reife des Orlender Trauben beeintrachtigt war, in dieselbe Gegend die Rieslingtraube eingefuhrt. Diese Traube ist zwar kleiner als die Orlender Traube, allein sie reift auch in weni- ger guten Jahren.

Die Orlender Traube ist auf die Gegend von Riidesheim beschrankt geblieben. Sie ist viel stark- wachsender als andere Sorten, der Stock auch von langerer Dauer, die Traube ist dauernder und der Wein haltbarer.

Sie hat etwas Aehnlichkeit mit dem Weissen Mus- kateller in der liinglichen Form der Beeren, in der Dichtheit der Traube, in der weissen perlemutterar- tigen Farbe der Haut und in dem leicht gewurzten

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Fleisch. Indessen ist das Blatt viel filziger und weniger eingeschnitten als das des weissen Muskateilers.

In den denkwiirdigen Jahren 1811, 1822, 1834, 1846, 1858, 1862 und 1865, lieferte diese Sorte den ausgezeichnetesten Wein. Die Weinlese findet nicht friiher statt, als im N o v e m b e r. Die anhaltende Warme des Spatherbstes befordert die Reife dieser Sorte sehr ; dies konnte nicht geschehen in einem feuchten Herbst, noch in einer kalten Gegend.

Es wiirde daher der Anbau dieser Sorte im Grossen fiir das siidliche Prankreich, Siidtyrol, und andere sehr warme und geschiitzte Weinbergslagen sehr werthvoll und vortheilhaft sein.

Was den Anbau fiir die Tafel anbelangt, so steht diese Sorte auf gleicher Stufe mit dem M u ska- t e 1 1 e r und verdient in unseren Garten eingefiihrt und an ein siidliches Spalier gepflanzt zu werden. Sie ist eine aiisgezeichnete Desserttraube. Die Festigkeit ihrer Haut macht es moglich, diese Traube den ganzen Winter aufzubewahren.

Da wir nur unsere, bei dem einmaligen Besuche des Riidesheimer Berges gemachten Erfahrungen be- richten, konnen wir nicht bestimmt angeben, welche specielle Cultur diese Sorte verlangt.

Wir konnen nur konstatiren, dass bei der iiblichen niederen Rahmenerziehung der Rebstock vollkommen gute Resultate liefert.

Herr General- Consul Lade benennt diese Sorte Orlender, syn. Orleans. Graf Odart, ein franzosicher Schrifsteller, schreibt Orleaner Oder Orleander.

1 In der Gegend von Orleans werden die Weissen und Schwarzen Pinaux mit dem Namen Weisse und

i Schwarze Orleans bezeichnet.

[j Wir empfehlen schliesslich diese Sorte zum nutz- j bringenden Anbau im Grossen und im Kleinen; als

ii Tafeltraube verdient sie an warmen Spalieren die ! hautigste Anpflanzung, wie denn aucb alle warmere

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und sehr gute Weinbergslagen diese Sorte anpflanzert soil ten , da sic die edelsten und feinsten aller Weine liefert.

VIII. Landschafts^artoerei und Gehdlzzucht.

Das Zeichnen an Gartenanlagen in der Natur.

Im Sommer 1868 hatte ich im Pomologischen In- stitut Gelegenheit, Vortrage iiber Landschaftsgartnerei nach dem zwar altern aber jedenfalls ausgezeichneten und classischen Werke von F. L. v. Skell „Beitrage zur bildenden Gartenkunst“ zu horen. Um nun die in diesem Buche entwickelten Theorien auch praktisch zu veranschaulichen, nahmen die Zoglinge des Instituts unter Leitung des Herrn Direktor Lucas Uebungen im Freien auf einem hiezu bestimmten leeren (Quadrate der Baumschule vor.

Ueber diese Uebungen im Freien erlaube ich mir einige Zeilen hier folgen zu lassen und hofFe, dass es fiir manche der Leser, namentlich auch fiir Anfanger in der Landschaftsgartnerei. Interesse gewahren werde, im Geiste an diesen Uebungen Theil zu nehmen.

Zunachst muss ich aber vorausschicken, dass der Boden des dazu verwendeten Grundstucks bei der Bundigkeit und Festigkeit der hiesigen Erde einer kleinen Vorbereitung durch Ueberfahren von feiner Steinkohlenasche bedurfte, und dass bei dem wenigen Platze nur von Anlagen kleiner Hausgarten, die ja auch am meisten in der Praxis vorkommen, die Rede war, und zwar von Garten, die keine vorherige Auf- zeichnung auf Papier erforderten, sondern gleich nach kurzem Bedenken des Zeichners auf den Boden aufge- zeichnet werden konnten.

Die ersten Uebungen bestanden darin, dass wir nach der SkeH’schen Methode verschiedenartig gebo- gene Linien Schdnheitslinien auf dem Boden

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hinzeichneten und zwar in Bogen von moglichst ab- wechselnden Oder sanft in einander iibergehenden Schwingungen.

Das Einritzen der Umfassungslinien der Geholz- gruppen, der Flusslinien der Bache und zuletzt der Weglinen geschiebt mittelst eines 6' langen 2" dicken '^tabes, dessen unteres Ende mit einer eisernen Spitze Tcrsehen ist und muss der Zeichner diesen Stab, die rechte Hand oben in der Brusthohe, die linke unten, Oder auch umgekehrt, fest und nahe an seinem Korper haltend, fiihren, ohne zurtickzublicken und stets fort- schreitend, dieLinien der Anlage sich in seinem Geiste TOrbildend, bis ein Weg vollendet Oder ein Zielpunkt erreicht ist, und so die Linien in der Natur aufzeichnen.

Auf diese Weise wurde von alien Zoglingen nach einander der Stab in die Hand genommen und gezeicbnet, wabrend Andere das Einstecken der Pflocke, an welche dann die Schnur gespannt wurde, um die gezeichnete Linie vollkommen genau seben zu konnen, besorgten.

Hat der Zeichner seine Bogenlinien zum Zeichnen der Gartenwege, die sich jedoch nicht einformig wieder- holen, Oder gar in S fdrmige Schlangenlinen iiber- gehen diirfen , in die Erde eingeritzt , so wird die Schnur den eingesteckten Pflocken entlang gezogen und diese gibt nun, indem sie die Linien dem Auge genau darstellt, die kleinen Unregelmassigkeiten , die beim Zeichnen im Gehen leicht in die Bogen kommen konnen, genau an und konnen diese kleinen Fehler mit Hiilfe der Schnur nun sehr leicht verbessert werden.

Nachdem auf diese Weise mittelst des Zeichnen- stabes die eingeritzte Linie, welche die Mitte derWege bildet, festgestellt ist, kommt es nun darauf an, die beiden Wegkanten von der Mitte aus nach beiden Seiten gleich weit entfernt, mit alien Bogen und Kriim- mungen ganz conform der gezeichneten Linie richtig und schnell auszustecken, und bedienten wir uns hier eines ganz einfachen Instrumentes , das ich kurz be- schreiben will.

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Auf eine Latte, die dieselbe Lange hat, wie die Wege breit werden sollen,*) wird senkrecht in die Mitte eine zweite kiirzere genagelt, so dass sie zu- sammen zwei reclite Winkel bilden. Zur Befestit^uno- der senkrechten Latte mit der horizontalen muss noch ein Verbindungsstab, der sowohl an ersterer, als letz- terer angenagelt wird, angebracht werden.

Mit diesern hochst einfachen Instrument arbeitet man schnell und ungemein sicher und gebraucht man dasselbe so, dass man den rechten Winkel auf die mittlere Weglinie anlegt und an beiden Endpunkten der die Grundlinie bildenden 6' langen Querlatte kleine Pfahlchen einschliigt.

Das Ausschaufeln der Wege, Abnehmen der Schnur und Wegnehmen der Pfahle schliesst gewdhnlich die Uebungen, worauf sich denn der Zeichner zur besseren Ueberblickung seiner Anlage auf einen erhohten Stand- punkt stellt, z. B. auf eine Bockleiter; von bier aus wird er bald noch eingeschlichene Felder, die beim Anfanger selbstverstandlich hie und da vorkommen, bemerken, und kann solche dann verbessern.

Wie nun in Skells Werke die weitere Reihenfolge der Arbeiten in der Landschaftsgartnerei beschrieben ist, so werden auch die Uebungen von den Zoglingen weiter verfolgt und zwar das Ausstecken der Gehcilz- partieen, der Blumengruppen, der Bache u. s. w. und uns eine vortreffliche Anleitung gegeben, einen Theil unserer freien Zeit dem anziehenden Studium der bil- denden Gartenkunst zu widmen, um uns darin Selbst- einsiclit und einen richtigen Geschmak zu verschaffen ; die Zoglinge kdnnen sich eine Menge soldier kleinen Anlagen entwerfen und einpragen und spater werden

•) Unser Wegwinkel hat 6' Breite, als die fur Spazierwego in kleineren und mittleren Garten passendste Breite, nach der Hegel, dass jeder Weg so breit sein muss, dass drei Personen neben einander gehen konnen.

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ihnen die kleinen Kunstgriffe sehr zu Statten kommen, die ihnen hier gelehrt und gezeigt wurden.

Karl Raht aus Kleinheubach in Bayern,

Zogling des Pomol. Iristiiuts.

Einiges iiber Coniferen.

Unter alien in neuerer Zeit eingefilhrten Geholz- pflanzen nehmen fast in alien Garten und Anlagen die Coniferen den ersten Rang ein, wesshalb ich mir er- laube, einiges iiber deren Vermehrung imd Behandlung, nebst Aufzahlung der bessern Arten, welche unsern Winter von 15 bis 18® Kalte aushalten, aus eigenen Erfahrungen, die ich in einer Privatgartnerei in Pforz- heim, welche ich 6 Jahre leitete, machte, hier mitzu- theilen.

Die Vermehrung der Coniferen geschieht durch Samen, Veredeln und aus Stecklingen.

Das Vermehren durch Samen geschieht im Monat Mto auf folgende Art und Weise.

In einen Gzblligen Topf stellt man einen kleinern umgekehrt hinein, so dass der Boden des grossen Topfes bedeckt ist, und fiillt die Nebenseiten noch mit etwas kleinern Scherben an. Es wird nun eine nicht zu fein gesiebte Heideerde mit Sand vermischt zurecht- gemacht, womit der Topf angefiillt wird, dann saet man den Samen hinein, und bedeckt den Topf mit einer Glasscheibe. Der umgekehrfe Topf mit Scherben- fullung hat denVortheil, dass das Wasser einen schnellen und guten Abzug hat, wodurch das Griinwerden der Erde verhiitet wird und auch der Samen zu schnellerer Keimung gereizt wird. Die angesaeten Topfe werden nun imWarmhaus unter die Stellage gestellt, woselbst die jungen Pflanzchen bald erscheinen werden. Man gewbhne sie nun langsam an das Licht und lasse sie solange stehen, bis dieselben zum Pickiren erstarkt sind, worauf sie dann in kleine Tbpfchen versetzt werden.

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Die Vermehrung durch Veredeln geschieht EnA August bis Anfang September, wo das Holz zu EdeM reisern geniigend gereift ist. 1

Die sicherste und beste Veredlung geschieht ini den Spalt. Es wird zu diesern Zwecke das Reis wie' zu einer gewohnlichen Spaltveredlung geschnitten, man macht in die Unterlage 1 bis 2" uber dem Boden seitlich in den Stamm einen liinglichen Einschnitt und schiebt das Reis in denselben gut ein, worauf die Edelstelle mit Wolle oderFaden gut verbunden wird, auch wird der Wildling zu gleicher Zeit etwas eingekneipt, damit der Saft mehr auf die Veredlungsstelle hinwirkt. Es werden nun diese veredelten Pflanzen in einer Ver- mehrung Oder in einem halbwarmen Kasten so unter das Glas gelegt, dass das Edelreis nach oben zu stehen kommt. Schneidet der Verband ein, so wird derselbe etwas gelockert, es wird gut beschattet und regelmassig bespritzt, bis die Reiser vollstandig angewachsen sind; dann gewohnt man dieselben langsam an die Luft, bis sie vollkommen abgehartet sind. Hierauf wird dann der Wildling bis auf einen kleinen Zapfen iiber dem Edelreise zuriickgeschnitten , und die Baumchen im Kalthaus uberwintert ; im Friihjahr, wenn siewdeder herauskommen, wird der Zapfen vollends weggeschnitten, damit die Veredlungsstelle gut verwachst.

Die Vermehrung durch Stecklinge geschieht Ende Oktober bis Mitte November, wo das Holz am besten ausgereift ist, denn wenn dieselben friiher gemacht wurden, so wird der grosste Tlieil schwarz werden, indem das Holz noch zu jung ist.

Ich habe zu diesern Zwecke eine gute Haideerde genommen, w^elclie nicht fein gesiebt werden darf; am besten ist es, wenn man dieselbe mit beiden Handen gut zerreibt, so dass nur die groben Bestandtheile davon abgesondert werden. Dann nahm man gewohnlichen Flusssand, siebte denselben durch ein nicht zu femes Sieb, wusch ihn gut aus, damit der Staub, welcher angegossen eine schlammige, feste Masse bildete, heraus-

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kommt. Ein Theil von diesem gewaschenen Sand und 1 Theil von dieser zerriebenen Haideerde mischte ich gut durcheinander ; so erhieltich eine Erde, in welcher fast alle Conifer en-Stecklinge sehr gut wuchsen.

Ich habe nun die Stecklinge so geschnitten, dass etwas altes Holz von der Mutterpflanze mitabgelost wurde, und schlug sie nun in etwas feuchte Erde ein, aber so, dass die Spitze in die Erde kommt und der Abschnitt in die Hbhe steht. Nach ungefahr einer Stunde schneide ich den Steckling nochmals an, dass das Harz, welches sich daselbst sammelte, hinwegkommt, damit der Steckling dadurcli nicht an der Callusbildung gehindert ist. Ich nahm nun kleine, gut drainirte Topfchen, in diese stopfte ich 6 bis 8 Stecklinge und stellte sie im Warmhaus in das Vermehrungskastchen unter Glas. In 2 Monaten hatten die meisten Species schone Wurzeln gebildet, ausser Thuja gigantea, welche nur einen starken Callus bildete; solche Stecklinge nahm ich wieder heraus und schnitt den Callus etwas an, worauf sie wieder in frische Erde gesetzt wurden und in die Vermehrung zurilckkommen : so erhielten auch diese in ungefahr 4 Wochen schone Wurzeln, und konnten dann sammtliche Stecklinge einzelnstehend umgepflanzt werden.

Die Stecklinge schneide man aber nur auf bis 2" Lange, so werden sich Pflanzen erziehen lassen, welche den Samlingen fast gleich stehen. Ich habe alle Thuja, Juniperus, Cupressus, Wellingtonia, Taxus etc. mit gutem Erfolg auf diese Art aus Stecklingen erzogen, ausser Taxus baccata, welcher zwar durch Stellung wachst, aber nur aus Samen gezogen, schone Pflanzen liefert.

Die beste Erdmischung fur die Topflmltur der ! Coniferen besteht aus 1 Theil gut verrotteter Rasen- ! Oder Komposterde, 1 Theil altem Lehm von alten Ge- bauden, Backofen u. dgl. und 1 Theil grobem Sand, wozu etwas Plaideerde beigemischt wird ; letztere macht die Erde noch zutraglicher. Die Coniferen in diese

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Taschenbueh 1868.

Erde gepflaiizt, wcrden zu sehr tippigeii und kriiftigen Exeinplaren. Krhail: man Coniteren aus Handelsgart- nereien zugeschickt, welche im Ireien Lande erzogen warden und aucli wieder in das tVcie Land gesetzt wer- den sollen, so wird der alte Lallen etwas abgeschuttelt, dann nimmt man eine Mischung aus llaideerde und Sand bestehend, und setzt diese Pllanzen mit ausge- broiteten Wurzeln in diese Erde, l)elegc die Obertlilche des Bodens vor dem Angiessen mit etwas Moos, damit die Erde nie zu stark austrocknet und erlnilt die niHhige Feuchtigkeit dann nur durch Ueberspritzen der Ptlanze und des Mooses. So behandelt, werden sich in kurzer Zeit frisclie Wurzeln gebildet haben und die Pllanze wird kraftig fortwachsen. 1st der Stamm der Pflanze schon etwas eingetrocknet, so umwickle man denselben mit Moos und spritze Morgens und Abends; dadurch wird der Stamm bald wieder anziehen und seine ge- horige Saftebewegung wieder erhalten.

1st eine Conifere im Lande erkrankt, was namenb licli durch zu grosse Nasse, wie auch durch zu grosse Trockenheit Oder durch Engerlinge, was in neuerer Zeit sehr oft der Fall ist, geschehen kann, so wird die Pflanze sofort herausgenommen, der Wurzelballen aus- gewaschen, die Wurzeln stark beschnitten und in die , Erdmischung fur Stecklinge mit gehoriger Scherben- ; Unterlage in einen moglichst kleinen Topf gesetzt; dann bringe man die Pflanze in ein Warmhaus und j iiberspritze sorgfaltig, sorge aber, dass sie nicht zu | nass steht. So behandelt, werden sich in kurzer Zeit wieder frische, gesunde Wurzeln gebildet haben, und die Pflanze ist dem Verderben entrissen,

Ich lasse hier nun einige der schonsten und dauer- | haftesten Coniferen folgen, welche ich selbst cultivirte, ! und sie daher aus eigener Erfahrung alien Freunden ( und Liebhabern der Coniferen auf das Beste empfehlen i kann.

Thuja (Biota) aurea. 1 Thuja gigantea.

Warreana. 1 meldensis.

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Thuja Lobii.

^ cliilensis argentea.

^ orientalisfol.aur.var.

Juniper us sinensis.

^ hispanica.

drupacea.

^ virginiana , fiir | Pyramid en.

Reevesiana.

^ procum-

bens,

^ echino-

formis,

Taxiis baccata

^ fol. aur. var.

pyramidalis V,, Dovastoni.

Cephalotaxus Portunei.

Thujopsis borealis.

Cupressus Lawsoniana.

Retinospora sgarrosa.

eignen sich. sehr gut fiir Felsen- parthien.

Cedrus Libani.

Deodar a.

Cryptomeria japonica.

Halt nicht so gut aus. Piniis nigra austriaca.

Gem bra.

Muglius.

,, excelsa.

Abies Pinsapo.

sibirica.

oborata.

^ nigra nana.

amabilis.

nobilis.

pyramidalis.

F raseri.

canadensis.

Rordmaniana.

Menziesi.

Douglasi. Wellingtonia gigantea.

Fiir Felsenparthien.

Ernst Giith, Kunstgartner aus Meinirigen,

Zogling des Pomol. Instituts,

IX. Blumen- und ZierpdaDzeucuItar.

Rationelle Cultur der Sommerievkoyen.

Die Methode, welche icli versuchen will, bier zu beschreiben, wurde im Etablissement des Herrn Kunst- und Handelsgartner Grob in Sondershausen , wo ich meine Lehr vollendete, angewandt, und dies zwar mit sehr gutem Erfolge, denn ich habe in den folgenden Jahren, wo ich in Erfurt Gelegenheit hatte, die Lev- koyenkultur an mehrern Platzen mit durchzumachen, welche aber total abweicht von der vorhinerwahnten.

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Die wieder eine solche iippige Levkojenflor zu Gesicht bekominen, obgleich letztgenannte Stadt gewissermassen der Hauptort der Levkoyen ist. In Erfurt hat fast Jeder, der sich nur etwas mit der Gartnerei abgiebt, sei es der grdsste Handelsgartner, oder der kleinste Gemtisezuchter, seine Levkoyenstellage.

Die Sommerlevkoye ist eine tiberall sehr beliebte und verbreitete Zierpflanze. Bei der Samenziicht un- terscheiden wir Land- und Topfsamen und * hat die Levkoye im freien Land gezogen einen viel iippigern und starkern Wuchs und bedarf keiner so sorgfiiltigen Pflege, wie die Levkoyen, welche wir im Topfe ziehen. Allein der Landsamen hat auch weniger Werth und schlagt gewohnlich V2 V4 Einfache, wahrend der

gutcultivirte Topfsamen immer Gefiillte

schlagen muss.

Die beste Zeit derAussaat ist Ende Februar. Wir machten uns zu diesem Zwecke einen halbwarmen Fasten zurecht. Nur halbwarm ist deshalb nothig, um den Samen nicht durch zu grosse Warme und Ent- wickeiung von Dunst zu schnell zum Keimen zu brin- gen, und wenn bei ungtinstiger Witterung der Kasten zugedeckt gelassen werden muss, die aufgegangenen Pflanzen vergeilen und zuletzt umfallen. Sobald wir bemerkten, dass unser Kasten ein wenig warm wurde, brachten wir Erde darauf, und zwar so, dass zwischen dem Fenster und der Oberflache der Erde 4 5 ZoU Raum blieb. Eine gute tiichtig durchfrorene Mist- beeterde, die wahrend des Winters ofters umgearbeitet wurde, ist zur Aussaat fiir Levkoyen die beste. Ausser- dem mischten wir, um die Entstehung der Stocktaule, Schwarzbein genannt, zu verhiiten, immer noch etwas Sand unter die Erde, was in der That sehr gut wirkte, denn wir batten ausserst wxnig mit dem genannten Uebel zu kampfen. War dies nun geschehen, so deckten wir unsern Kasten wueder gut zu und erwarteten einen mbglichst ruhigen windstillen Tag, wo wir die Aussaat vornehmen konnten.

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Auch hierin habe ich zweierlei Verfahren beob- achtet. Mein Lehrprinzipal bedeckte die Samen immer sogleich nach der Aussaat, nachdem er sie mit einem flachen Brettchen leicht angedrtickt und die Erde mit einer Brause fein bespritzt liatte. In Erfurt aber sah ich immer, dass die Samen, nachdem sie ebenfalls leise angedriickt und bespritzt worden waren, so lange un- bedekt blieben, bis sich unter der Einwirkung massiger feuchter Warme und bei abgeschlossener Luft die Keime zeigten, worauf dann sogleich die keimenden Samen mit feiner Erde bestreut wurden. Ich konnte iibrigens nicht bemerken, dass das eine Oder andere Verfahren Vorzlige gehabt hatte; nur darin liegt eine grosse Hauptsache, dass die Aussaat moglichst gleich- massig und dunn geschieht. Des Abends bedeckten wir den Kasten immer wieder sorgfaltig mit Laden und Strohdecken, am Tage aber, so lange der Same noch nicht aufgegangen, mit Schattenttichern, wodurch ein Halbdunkel entsteht, was das Keimen schneller be- fordert, und wobei die aufgehenden Pflanzchen doch gleich etwas ans Licht gewohnt werden. Auch an Luft gewohnten wir unsere Pflanzen bald, und wurden die Kasten bei nur einigermassen guter Witterung immer hinreichend geliiftet.

Ungefahr eine Woche nach Aufgang der Samen liberspritzten wir an einem hellen Tage die j ungen Pflanzen mit abgestandenem FlussvTasser ; wir thaten dies am besten Morgens, damit die Pflanzchen Zeit haben wieder abzutrocknen , auch nahmen wir bei gutem Wetter die Fenster jetzt taglich ab, und gaben auch wahrend der Kacht, wenn kein Frost mehr zu befiirchten war, etwas Luft. Um bei ungiinstiger Wit- terung (Schnee, Kalte, Regen), was wir zu dieser Zeit <ioch immer noch zu befurchten haben, das Licht nicht ganz abzuschliessen , machten wir noch eine Stellage von Stangen fiber den Kasten, um darilber eine zweite Lage Fenster anbringen zu konnen, wodurch auch das nachtheilige Tropfen in den Kasten verhinderfc

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T^urde. Sind nun imsere Pflanzen soweit erstarkt und die Wittei'ung niclit ungiinstig, so konnen wir etwa um Mitte April lieriiiii unscre Vorbereitung zur Aus- pflanzung der Levkoyen in die Tuple trelTen. Die fiir die Toprkultuv der Levkoyen bestimnite Erde fulu*en wir immer schon ini Herbst zusanimen und nahraen dazu drei Theile Mistbeeterde, welche wir iin Herbst nach Abraumung der Mistbeete samint der darunter liegenden gut verrotteten erdig gewordenen Mistlage auf einen Platz fuhren und setzten luerzu noch ein Theil mehrere Jabre lang abgelagerten Flussschlamm ; diese im Herbst schon gut diirch einander gemischte Erde wurde den Winter liindurcli zweimal uingesetzt und im Fruhjalir, wenn dann die Pllanzung beginnen sollte, durcli ein grobes Erdsieb, Hurde genannt, ge- worfen.

Die Topfe fiillten wir so, dass, nachdem sie zum ersten Male gegossen worden waren, ein kleiner Rand sich bildete. In die auf diese Weise vorbereiteten 6 7 zolligen Topfe pflanzten wir nun 6 7 Levkoyen.

Ich mdclite nun auch einige Bemerkungen iiber die verschiedenen Bauarten der Stellagen, auf denen die Levkoyentdpfe placirt werden, folgen lassen, da ich glaube, dass sowohl die Construktion , als auch die Lage derselben von grossem Einlluss auf das Gedeihen der Levkoyen ist. Ich kenne zwei Arten von Stellagen ihrer Construcktion nach, die eine der- selben ist die sogenannte Treppenstellage, die andereist mir unter demNamenBockstellage bekannt. Beiersterer stehen die Topfe auf stufenartig angebrachten Brettern von einer Seite ganz frei, wo sie an gewissen Tages- zeiten von der Sonne beschienen werden und ziemlich regelmassig austrocknen konnen. Dies ist auf derletzt- genannten Art nicht der Fall, indem hier die Topfe auf 3 Oder 4 iibereinander angebrachten Etagen dicht neben einander stehen und bios die vordere Topfreihe von der Sonne beschienen wird. Obgleich dies schon ein Nachtheil ist, ist es doch noch ein weit grosserer^

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; dass in Folge des Uebereinanderstehens der Topfe ein grosser Tlieil Wassers hindiircli auf die Topfe der darnnterstelienden Etage fallt,

I Hinsichtlich der Lage halte ich eine nach Ost

j Oder Siidosten bin offene Stellage fiir die Beste, indem die Morgensonne sehr erfrischend iind erqiiickend auf i die Ptlanzen einwirkt. Gegen Mittag dann, wenn die ' Sonne am bocbsten stebt und am beissesten brennt, baben unsere Levkoyen Scbatten. Die voile Sonne sagt ibnen durcbaus nicht zu, wessbalb eine ganz nacb Mittag zu offene Stellage sehr ungiinstig gelegen ist.

I Eine nacb Westen zu gelegene Stellage wtirde

I desbalb unvortheilbaft sein, well dann die Topfe zu sehr erwarmt werden und Abends beim Giessen, die Teinperatur des Wassers zu sebr von der der Topfe abweicht, was bekanntlich der Gesundbeit der Pflanzen nicht zutraglich ist. Von alledem abge- sehen ist die Cultur auf einer Stufenstellage viel be- quemer, da wir dazu keiner Leiter bediirfen.

Die bepflanzten Topfe liessen wir immer gleicb an Ort und Stelle bringen, um dem Welkwerden der Pflanzen vorzubeugen und gossen sie ein- bis zweimal tiichtig durcb mit einer Brause. Bei triibem feuchtem Wetter waren scbon nacb wenigen Tagen unsere Pflanzen angewacbsen. Haben wir aber offers von rauben kalten Ostliiften oder scbon recbt beissen Ta- gen zu leiden, so baben wir alle Vorsicht zu gebrauchen, unsere Pflanzen vor dem Verderben zu schiitzen. Nacb Verlauf von acht Tagen wenden wir anstatt des Braus- sens das Giessen mit dem Rohre an, allein immer vor- sichtig um den Rand des Topfes berum.

In der ersten Entwicklungsperiode der Levkojen bis zum Eintritt der Bliitbe war es nun unsere Auf- gabe, durcb regelmassiges Giessen, durcb ofteres Auf- lockern der Erde und Reinhalten der Topfe von Un- kraut und tiberhaupt durcb Anwendung aller Mittel, welcbe uns zu Gebote standen, uns sowobl eine pracb- tige Blumenflor als aucb eine reicbe Samenerndte zu

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verschaften. Hinsichtlich des Giessens, welches iiiner- halb der ersten drei bis vier Wochen die einzige Arbeit war, welche wir bei den Levkoyen vorzunehmen batten, muss ich noch erwahnen, dass wir bei kalter Witterung immer lauwarmes Wasser dazu nahmen, womit wir bewirkten, dass kein bedeutender Stillstand im Wachsen eintrat. Urn die Vegetation noch zu beleben, wandten wir einen Dungguss an, bestehend aus frischen Malz- keimen , frischem Kuh- oder Schafdhnger und dem iibrigen Theil Wasser, welche Materialien in die zum Giessen an der Stellage anfgestellten Fiisser gebracht wnrden. Diese Mischiing blieb nun einige Tage stehen, wahrend das Wasser die darin enthaltenen Nalirstoffe losen konnte und wir wendeten dann erst diesen Dung- guss an. Ich hatte nicht geglaubt, dass ein solcher Guss von so erfolgreicher Wirkung sein konnte, denn schon nach Verlauf von 2 bis 3 Tagen trat ein bemerkbar starker Trieb ein. Diesen Guss wiederholten wir nun von 8 zu 8 Tagen , sonst wurde mit gewohnlichem Flusswasser gegossen.

Sobald sich die ersten Bltlthen zeigten, begann filr uns eine Zeit der aufmerksamsten und sorgfal tigs ten Pilege, denn die Levkoye ist in dieser Periode am em- pfindlichsten, sowohl gegen iibermassige Feuchtigkeit als zu grosse Trockenheit. In beiden Fallen zeigt sich sogleich die weisse Made in Wurzel und Stengel, die sich dadurch bemerkbar macht, dass alsbald Bliithen und Blatter matt darniederhangen. Es ist hinlanglich bekannt, dass dieser Feind, wenn er einmal aufgetaucht, sich ausserst schwer wieder vertrciben lasst, und werden die davon befallenen Ptlanzen, wenn sie sich wirklich wieder erholen, nie guten Samen geben.

Die grossblumigen Sorten sind in dieser Ilinsicht dauerhafter und werden mit Ausnahme weniger Farben selten von der Made befallen, desto mehr aber haben die neuern Sorten darunter zu leiden. Allein es gibt noch einen Feind, dessen Entstehungsursache mir aber nicht bekannt ist, und der sich plbtzlich zeigt, ohne

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dass wir vorher auch nur eine Spur von ihm bemerkt hatten. Es ist dies eine kleine, fadenformige Schma- rotzerpflanze, welche im Stengel der Pflanze ihren Ur- sprung hat und denselben in kurzer Zeit so umwindet, umgurtet und aussaugt, dass die Pflanze, wenn sie auch nicht vollig zu Grunde geht, doch zur Samener- zeugung unfahig wird. Stehen die Stellagen nun in vollem Bliithenflor, so geht fiir uns wieder ein sehr wichtiges Geschaft an.

Wer hatte nicht in den Katalogen der grossen Handelsgartner in Erfurt die Unmasse verschiedener und ahnlicher Farben gelesen? Wer hierin kein ganz gutes Auge hat und Kenner von Each ist, dem wtirde es sehr schwer werden, die verschiedenen Kiiancen und unzahligen Abweichungen in den Farben zu unter- scheiden. Die Unterschiede liegen nicht nur allein in der Bliithe, sondern auch in der Form der Blatter und Samenschoten und in der Gestalt und Farbe der Samenkorner, sowie in der ganzen Vegetation der Pflanze. Eine grosse Mannigfaltigkeit bieten uns die Farben blau und roth, wo oft die eigenthiimlichsten Worte, die aus alien Sprachen zusammengetragen worden sind, zur Bezeichnung der Farbe dienen.

Steht nun der grosste Theil unserer Levkojen in Bliithe, so priifen wir die Farben genau, um die darin vorkommenden Falschen zu bezeichnen, oder wir schnei- den sie noch besser ganz heraus, um jeder Bastardi- rung vorzubeugen. Bei dieser Gelegenheit entternen wir auch die Gefiillten, welche ihren Zweck zur Vergleichung der Farben zu dienen nun erfiillt haben. Nur in Topfen, wo vielleicht nur ein Oder zwei einfache standen, konnen wir ein paar gefiillte Pflanzen mit stehen lassen, welche den Ueberfluss an Feuchtigkeit und Nahrstoff mit auf- nehmen helfen. Beim Yornehmen dieser Arbeit konnen wir auch eine nochmalige Reinigung und Lockerung der Topfe vornehmen, ein abermaliges Giillen jedoch ist nicht rathsam, da sich die Zahl der Pflanzen in den Topfen bedeutend verrnindert hat. Nach Beendi-

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gung dieser Arbeiten haben 'svir min niclit viel inehr an unsern Levkoyen zu thun, als sie zii giessen, welches Geschiift uns jctzt aber aiich bedeiitend crleiclitert ist, da die Pllanzen niclit inelir so gedriiiigt zusaminen- stehen. Audi liisst jetzt das Pedurhiiss an Feiichtig- keit bedeutend nacli, da in dem zweiten Vegetations- stadium vorzuglich die Ausbildiing des Saniens vor sich gelit, wozu saninitliche abgelagerte Kiihrstoffe ge- braucht werden.

Wenn die Bllitlie ziemlich zu Ende ist, gegen An- fang bis Mitte September, so kneipen wir uberall die obersten 2 bis 4 unvollkommenen Schrdclien mit den Endbliithen aus, Avodurcli sich der Sanien in den un- tern Schoten vervollkommnen imd besser aiisreifen kann. Vorsehen mtissen wir uns hierbei, dass wir dies nicht zu friih thun, in der Zeit, wo vielleicht die Bliithe noch nicht ganzlich abgeschlossen hat, indem wir sonst eine Menge von Afterbliithen hervorlocken kdnnten, die die Samenbildung ganz ungemein beein- ti achtigen. Von jetzt ab giessen wir nun immer seltener^ je mehr sich die Samenschoten ins Gelbliche fiirben Haben wir uns eines recht guten warmen Sommers zu erfreuen gehabt, dem noch ein recht giinstiger Herbst folgte, so konnen wir unsern Samen wohl noch auf der Stellage reif bekommen. Im entgegengesetzten Falle aber sind wir gezwungen, zu kiinstlichen Hulfs- mitteln unsere Zullucht zu nehmen. Wir nehmen die * griinen Samenstengel mit den Wurzeln aus der Erde und schlagen sie biindel- und sortenAveise wieder ein in Tbpfe, welche Avir dann in einem warmen, trockenen Rauine langsam ausreifen lassen.

Jnlius Richter,

Kunstgai’tner und Zdgling im Pomol. Institut.

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Die Dahlienzucht bei den Herrn Gebr, Mardner in Mainz,

Die erste Dahlie wurde bekanntlich im Anfang dieses Jahrhunderts Ton Mexiko nach England gebraclit. Da die Pflanze einen schonen Wuchs hatte und die Bliithe gross und effectvoll war, so verlegten sich so- fort die Englander auf die Ciiltiir derselben. Durch diese wurde die Dablie in Deutschland eingebiirgert und wir seheii sie jetzt als eine der schonsten Zierden in beinahe alien Garten in Stadt und Land. Kaum kdnnen wir die urspriingliche Grundform der Dahbe in der jetzigen wieder erkennen. Die Bliithe der wild- wachsenden Art war einfacb, sie hatte wie bei alien Strahlenbliithen, nur am Rande Zungenbliithen und in derMitte gelbe, rohrige Scheibenbliithen ; jetzt hat die Dahlie nur Zungenbliithen in regelmassiger Bildung, was der ganzen Blume ein ganz anderes und viel vollkommeneres Ansehen gibt.

In Deutschland hat die Dahlie viele sorgfaltige Ziichter gefunden, und manche herrliche Varietat dieser Florblume ist deutschen Ursprungs. Einer der gliick- lichsten Ziichter ist Herr Kunst- und Handelsgartner Mardner in Mainz, unter dessen Anleitung ich wahrend nieines 2jahrigen Autenthalts in dessen reichhaltiger Gartnerei die Dahlienzucht erlernte.

Es war hier besonders interessant, jahrlich aus den Samen immer neue Formen und Varietaten her- vorgehen zu sehen. Die Samenzucht wurde daher mit besonderem Fleiss betrieben. Wenn die Dahlien im Verbliihen waren, entfernten wir die trockenen Bliithenblatter, so dass die Samen besser reifen konnten. Sobald diese reif waren, nahmen Avir sie heraus, trock- neten sie und verw^abrten sie bis zu Anfang Februar, wo wir sie dann in Fasten von 2 Zoll Hohe, in eine Mischung von Compost, Heideerde und Sand saeten. Wir bedeckten die Samen mit der vorgenannten Erd- mischung Zoll hoch, drtickten die Erde fest an, und

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setzten die Kasten, nachdem sie gut gespritzt waren, ' an einen schattigen Ort, wo wir sic gleichmassig feucht 1 hielten. Waren die Samen aufgegangen iind hatte < sich das zweite Blatt entwickelt, dann pikirten wir die ' Pfliinzclien in Schusseln Oder Kasten, welche mit der vorgenannten Erde angefiillt waren, in ungefahr 2 bis 2Y2 Entfernung, wo wir dann bei giinstiger Witte- rung Luft, jedoch bei Sonne Schatten gaben und die Pdanzen ileissig ilberspritzten. Nachdem Nachtfrdste nicht mehr zu befilrchten waren, setzten wir die Dahlien- samlinge in miissig stark gediingte Beete auf 2 2^/2 Fuss Entfernung, und zwar in kleine Gruben, und hauften die Erde immer mehr an, je starker die Pflanzen warden, damit die Wurzeln nicht zu flach lagen. Bei Regenwetter begossen wir die Pflanzen mit Jauche Oder fllissigem Diinger, jedoch nicht an die Pflanzen direkt, sondern in kleine Grabchen, die wir urn die Pflanzen zogen. Bei warmem Wetter iiberbrausten wir sie jeden Abend.

Die Dahlienpflanzen, die wir durch Steckbnge ver- mehren wollten , setzten wir gegen Ende Februar in feuchten Sand in’s Warmbeet, wo sie bald austrieben. Von diesen Trieben schnitten wir die Stecklinge, je- doch nur die ganz jiingen Triebe und setzten sie in kleine Tdpfchen in die schon friiher genannte Erde, gossen sie an und stellten sie ins Warmbeet unter Glasglocken oder Kasten. Sobald sie bewurzelt waren, stellten wir sie frei, vers and ten sie oder ver setzten sie nach Bediirfniss. Zur selben Zeit, wie die Samlinge, setzten wir auch diese Stecklingspflanzen ins Land.

Wir tiberwinterten die Dahlien auf sehr einfache Weise. Wenn wir merkten, dass die kalte Herbst- witterung durch die erstenReife Einfluss auf die Pflanzen ausiibte, schnitten wir die Stengel bis V2 ^^^ss fiber der Erde ab, liessen die Knollen noch 2—3 Tage in der Erde sitzen und hoben sie dann aus. Nachdem die anhangende Erde von der Knolle entfernt und das Etiquett an der Knolle befestigt worden war, legten

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wir die letzteren in einem ziemlicli trockenen Kalthause auf ein Lattengeriist, wo sie sick den Winter hindurch sehr gut hielten.

Die Dahlie ist eine Pflanze, die sich sowohl fiir Gruppeii als auch fiir Rabatten eignet. Man muss jedoch vorsichtig im Waklen der Knolien sein, denn bekanntlich gibt es ausser der gewohnlichen 4— 5 Fuss hohen Dahlie auch Zwergdahlien von nur IY2— 3Fuss Hohe und es versteht sich, dass diese sich nicht nehen einander, sondern nur vor einander gruppiren lassen. Man muss aber auch darauf Bedacht nehmen, dass nicht 2 Dahlien von derselben Farbe neben einander kommen. Setzt man die Dahlien einzeln auf Rabatten, so wahlt man am besten dieFarben abwechselnd und zwar so, dass sich nicht gieiche Farben gegeniiber stehen. Man setzt sie gewbhnlich bei Gruppen in Verband auf 2—2^2 Fuss Entfernung und fasst mit einer kleinen Pflanze, z. B. Zwergastern, ein. In Ra- batten setzt man sie gewohnlich welter und pflanzt Sommerpflanzen dazwischen. Im Pomologischen Institut befindet sich im Hofe, auf 3 Seiten von Gebauden be- granzt, eine sehr schbne Dahlien- Gruppe. In derMitte ist ein rundes Beet, auf welchem im Centrum die Rose von Osterland, eine grossblumige, rosa ge- farbte, 5—6 Fuss hohe Dahlie, und im Umkreis die Sondersgleichen, gelb ; Wacht am Rhein, pur- purbraunmit Carmin; Erum Capendii, hellkirschroth mit weissen Spitzen ; Bautj of Bath, weiss, schongebaut; Leuchtende von Kostritz, feurig scharlach; Laien Tishard, blass Zinober; Beauty of Bath, weiss, schongebaut; Fr. Zebbes, dunkelschwarzbraun, gross- blumig , stehen.

Um dieses Beet ist ein ungefahr IY2 Fuss breiter Weg, und dann ringsum ein zweites Beet, welches auf der Aussenseite von Thuja eingefasst ist. Dieses Beet hat 2 Reihen Dahlien. Auf der inneren Scharlachzwerg, dunkelponceau, auf der ausseren PeiTe, rein weiss.

Unter diesen soeben a ngefiihrten Dahlien befinden

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sich eiuige von Hrn. Mardner gezogene Dalilien, z. B. Soiidersgleichen und Perle, welcfie letztere eine Zwerg- dalilie ist. Ausserdem mochte ich noch von den von Hrn. Mardner gezogenen Dahlien: Friedrich der Grosse, blassfleischfarbig, 4 Fuss lioch; Prinzesse Alice; Sam- ling der Perle, prtichtig rosapurpnr, 2 Fuss hoch; Zwerg- Ivonigin, Carminpurpur mit blassem Rande, l^jFuss hoch; Dunkler Charivari, Samling der Charivari, weiss mit carminrotlien Spitztlecken und Spritzen, 4 Fuss hoch; Schwan, weiss mit blassrosa Andug, 2 Fuss hoch; Doctor Mardner, dunkelledergelb, grossblu- inig, 4 Fuss hocli und so weiter, anfuliren.

Karl Engclmann, Kunstgartner aus Kreuznach,

Ilospitant ira Pomolugisclicii iubtitut.

Ueber die Kultur der Cyclamen.

Die Cyclamen Oder Alpenveilchen gehoren nach dem Linne’schen System zur 5. Klasse, Pentandria Monogynia; man findet sie, wie diess sclion die Species- arten europaeum , persicum , aleppicum andeuten , in sehr verschiedenen Gegenden der Erde verbreitet.

Der Name stammt aus dem Griechischen und be- deutet Kreis Oder Scheibe, da die Knolle der meisten Arten eine rundliche Form hat; die vei*schiedenen Species haben ihre Knollen entweder auf oder hart unter der Erdoberflache liegen.

M. Loudon fiihrt in der Encyclopedia of plants nur fiinf Species an, als:

1) C. Coum, 2) C. europaeum, 3) C. hederaefo- bum, 4) C. persicum, 5) C. vernum.

Eine andere Eintheilung gibt M. Georges Gordon, in Gardeners Chronicle, folgendermassen :

I. Cycl. Coum mit kleinen, geruchlosen und rosa- farbigen Blumen; es bliiht von Januar bis Marz und kommt auch unter dem Namen C. orbiculare vor.

II. C. europaeum mit leicht gezahnten, kleinen, herzfdrmigen Blattern; die Bliithen erscheinen im Juli

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uiid September und haben einen sebr guten Geruch.

I Die hiezu gehorigen Varietiiten linden sich in den Col- 1 lectionen nnter folgenden Kainen: j 1) C. Clnsii, 2) C. aestivuin, 3) C. littorale, 4) C. j officinale, 5) C. retrofiexum, 6) Imngaricum. i| III. C. vernuni hat die Belaiibung des sehr be-

Iknnnten C. persicum, nemlich es sind die Blatter nieren- formig, oberhaib weiss gefleckt und weiss marmorirt, j wiihrend die Unterseite dimkelpurpurroth gefarbt ist; die Bliithen ahnelii denen des C. Coum. Es bliiht im Winter und tinden wir daher in einigen Catalogeu den sehr passenden Namen C. hiemale.

I IV. C. persicum; es bliiht im Friihjahr, weiss und I treffen wir es auch unter folgenden Namen an: C.

! pjTolaefolium und C. odoratum.

V. C. neapolitanum, hat purpurrosafarbige Blumen, und bliiht im Herbst; es tragt verschiedene Namen, von denen einige sind : C. autumnale, C. purpurascens, C. subhastatum, C. Poli und C. hederaefolium pur- pureum.

VI. C. hederaefolium; diess C. verdient sowohl seiner schonen Belaubung, als auch seiner Bliithen wegen unsere Beachtung. Man bezeichnet diese Species auch mit den Namen: C. latifolium, C. ficariaefolium und Cycl. fragrans.

Die Kultur der Cyclamen ist meistens eine sehr leichte und dankbare. Man gibt ihnen ein Gemisch von Haide- und Lauberde und Silbersand und pflanzt sie in moglichst flache Topfe, in denen sie von grosser decorative!’ Wirkung sind. Da die Alpenveilchen eine bestimmte Ruhezeit haben, so umss man sich hiiten in jener Periode vor zu starkem Giessen.

Das Verpflanzen geschieht, sobalddie ersten Zeichen von Vegetation sich blicken lassen, worauf man die Pflanzen an einen geschiitzten Standort bringt; wenn die Blatter sich erst besser ausgebildet haben, kann man sie auch der Sonne mehr aussetzen.

Es ist durchaus nicht von Nothen, die C. im Ge-

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wachshaus zu pflegen; im Fenster eines Zimmers bliihen sie oft weit schoner, langer und voller.

Die Vermehriing der C. geschieht auf zwei Arten. Erstens durcli Zersclineiden der \V urzelknollen von oben nach iinten in circa 8 Stucke, welche man dann einige Tage trocknen liisst, worauf man sie einzeln in kleine Tdpfe pflanzt, worin sie meistens anwachsen. Trotzdem ist diese Vermehruiigsart nicht besonders zu empfehlen, da sie immer den Verlust einer alten Knolle mit sich bringt, die wir mit Miibe und Unkosten inehrere Jahre hinduicli cultivirt haben. Vortheilhafter ist jedenfalls die zweite Methode, die Vermehriing aus Samen, der 1''' tief gesaet wild. Im Sommer, nachdem die Kndllclien die Grosse einer Erbse erreicht haben, werden sie in Holzkasten pikirt, jedoch nur ausserst leicht mit Erde bedeckt. In diesen Kasten lasst man die jungen Pflanzchen drei Jahre hindurch fast unbe- achtet stehen und pflanzt sie erst nach Ablauf dieser Zeit in kleine Tdpfe.

In dem neuen Gartenbuch , herausgegeben von Dr. Regel und E. Ender findet sich folgende Rotiz: „Die Cyclamen erhalten eine Mischung aus 1 Theile Heideerde und 1 Theile lockerer Rasenerde und ihre Knollenstdcke werden so eingepllanzt, dass deren Ober- flache nicht mit Erde tiberdeckt wird. Im Sommer erhalten solche einen schattigen, vor Regen geschiitzten Standort, wo sie gar nicht begossen werden. Verpflanzt wird nur alle 2 bis 3 Jahre zur Zeit der Ruheperiode im Sommer. Im Herbst kommen die Cyclamen ins Doppelfenster Oder ins Fenster des temperirten Zimmers, wo die temperirt warm gehaltenen Pflanzen vom No- vember bis Januar, die kaltstehenden vom Februar bis Ende Marz bliihen.^^

Nach den Erfahr ungen, die ich in der Cyclamen- Kultur in der Gartnerei des Herrn R. F. W. Boysen in Ottensen sammelte, kann ich noch mittheilen, dass sich das C. persicum , zwischen December und Marz bliihend zur Zimmerkultur am Besten eignet ; hingegen

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das C. europaeum im Zimmer nur wenig Blumen bringt, jedoch ist es in Wintergarten als Einfassung verwendet, von ganz bedeutender Wirkung.

M. S. Israel aus Altona.

Zogling im Pomol. Institut.

Erfahrungen in der Cultur der Cinerarien.

Eine unsrer schonsten Winter- und Friihjahrs- Blumen, die durch ihren lebhaften Farbenschmack, und bei richtiger Cultur sich auch durch schbne Belaubung emptiehlt, ist die Cineraria hybrida. Leider sclieint es, dass in neuerer Zeit die in ihrer Bliithe so dank- bare Pflanze den vielen neuen Einfiihrungen weichen muss, indem man gegenwartig die Cinerarien weit’ weniger in Cultur findet, als vor etwa 10 Jahren. Das Farbenspiel der Cinerarien und ihre bei guter Behand- lung sehr regelmassig und schbn gebauten Blumen, erfreuen gewiss jeden Gartenliebhaber, wozu noch kommt, dass ihre Bliithenperiode in eine Zeit fallt, wo unsere Glashauser nicht von Blumen iiberfullt sind.

Finer aufmerksameren Cultur wurde zuerst die Mut- terpflanze der Cineraria hybrida, die Cineraria cruenta unterworfen. Durch deren kiinstliche Befruchtung er- hielten wir nun die prachtigen und schonen Hybriden, die jetzt allgemein cultivirt werden.

Eine einfache kurze Culturangabe, wie sie von mir schon seit einigen Jahren angewendet worden ist, durch welche ich stets einen sehr schonen Bliithenflor von der grossten Mannigfaltigkeit der Farben, sowie sehr gesunde kraftige Pflanzen erhielt, sei der Zweck dieses- Artikels.

Die Anzucht und Vermehrung der Cinerarien ge- schieht meist aus Samen, sehr selten vermehrt man dieselben durch Stecklinge Oder Wurzelauslaufer; die beiden letzteren Vermehrungsarten wendet man meist nur an, um einzelne schone Varietaten Oder Farben I in ihrer Reinheit zu erhalten. denn nur selten kommt

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XMehenbuch 1868.

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es vor, dass Pflanzen, die aus Samen gezogen warden, ilire Matterpflanzen in der Farbung and dem Baa der Blamen getrea wieder geben.

Die Zeit der eigcntlichen Aassaat lasst sicb nicht so ganz genaa bestimmen, and richtet sich meist nach der Zeit, in welcher man sie in Bliithe haben will. Um einen fortwahrenden Bliithenllor za haben ist es daher gat, wenn man die erste Aassaat in der Mitte des Monats Febraar, and sodann nach einer Zeit von 3 bis 4 Wochen mehrere Saaten bis zam Jani folgen lasst. Die ziemlich kleinen Samen saet man in flache Samenschiisseln , die vorher mit gatem Abzage ver- sehen werden miissen, in reine (mit etwas Sand ver- mischte) Laaberde, bedeckt die Samen leicht mit der- selben Erde, and stellt sie, nachdem sie etwas ange- drlickt and angefeachtet warden, in einen laawarmen Mistbeetkasten. Bei massiger Feachtigkeit werden die Samen schon nach 4 5 Tagen aafgehen, wo es dann sehr nothig, die kleinen Pflanzchen recht nahe anter Glas za bringen; damit sie nicht spindelnd in dieHohe wachsen, gebe man ihnen moglichst viel Laft. Nach angefahr 3 Wochen werden die Pflanzen soweit er- starkt sein, dass sie pikirt werden konnen; man that dies am besten in flache Kasten (die bei frahen Saaten ihres leichten Transportirens wegen vorzaziehen sind) in eine Erdmischang von 2 Theilen Laaberde , einem Theile gat verrotteter vegetabilischer Komposterde and eUvas Sand. Halt man die jangen Pflanzen einige Tage in etwas gespannter Laft, halt sie dabei regel- massig feacht and nicht gar za sonnig, so werden dieselben schon nach einigen Wochen soweit erstarkt sein, am dieselben dann in einen leeren abgetriebenen Mistbeetkasten mit anversehrtem Ballen pflanzen za konnen, and gebe man ihnen mindestens einen Raam von einem Fuss, damit sie sich recht aasbilden konnen; man lege Fenster daraaf and halte aach hier die Pflanzen einige Tage in gespannter Laft, liifte aber des Abends bei warmer Temperatar eine Stande, bis

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man sieht, dass sie gut angewachsen sind, auch darf man nie verfehlen, ihnen an sonnigen Tagen geniigenden Schatten zu geben.

Sind die Pflanzen geliorig angewachsen, so ge- wohne man dieselben immer mehr an die Luft, bis man zuletzt die Fenster ganz abheben kann, und die Pflanzen nur in den heissen Stunden etwas beschattet; man achte dabei auf die nackte Gartenschnecke , die sehr haiifig in otfenen Mistbeetkasten die Cinerarien schlechfc and unansehnlich macht; man thut daher gut, um den innern Rand des Kastens etwas Asche zu streuen. Auf diese Weise behandelt, wird man bald recht kraftige und gesunde Cinerarien erhalten, die, um sie im De- zember in Bliithe zu haben, Ende August oder Anfang September in verhaltnissmassig nicht zu grosse Tople gesetzt und dann in einen Fasten in Sagespahne ein- gesenkt werden miissen. Sind die Pflanzen gehbrig angewachsen und zeigen dann spater ihre Bliithen- stengel, so bedecke man oben den Topf schwach rait einer diinnen Lage von nicht zu frischem Kuhdiinger, der den Pflanzen dann die geniigende Nahrung gibt, sie werden dann kraftige und schone Bliithendolden und grosse gut gebaute Blumen entwickeln.

Eine grosse Aufmerksarnkeit verwende man auf die Entfernung der Blattlause , die sich haufig bei trockener Luft einstellen: treten dieselben dann in grosser Menge auf, so thut man wohl, die am meisten damit befallenen Pflanzen sofort wegzuwerfen; will man das nicht, so muss man durch Rauchern oder Bespritzen mit Seifenwasser den Blattlausen Einhalt zu thun suchen.

Die grosste Sorgfalt verwende man auf die Ueber- winterung der Cinerarien; um sie gut durch den Winter I zu bringen stelle man dieselben recht nahe unter Glas,

( wo moglich auf ein Hangebrett eines Glashauses mit I schragliegendem Glase, auch gewahre man ihnen den 1 gehorigen Raum, damit die Blatter, die sehr leicht i faulen, nicht andere Pflanzen zu sehr beriihren und

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Faulniss erzeugen; fleissiges Putzen und Reinigen der l^flanzen ist eine Hauptbedingung.

Zur Gewinnung der Samen wahle man nur ge- hunde kraftige Pflanzen mit schonem Bau der Dolden und der einzelnen Blumen.

Ad. Kcrk , Kunstgartner aus Landesbut in Schlesien,

z. Z. im Poraologischen Institut.

Behandlung der Ficus elastica, wie sie in Nancy iiblich ist.

Der Ficus Oder Gummibaum ist wohl zu den schonsten Decorationspflanzen des Warmhauses und des Blumenzimmers zu zahlen, welche sich besonders durch die schonen saftig griinen, schdn geformten und eleganten Blatter auszeichnet.

Wahrend der Zeit, dass ich in Nancy arbeitete. hatte ich Gelegenheit, folgende sehr praktische Ver- mehrung der Ficus elastica kennen zu lernen.

Temperatur desHauses. Das Haus muss, urn die Pflanzen schbn zu erhalten, wenigstens anf 15® R. gehalten werden; will man nun, dass sich die Bodenwarme nicht so schnell verbert, so wird das Haus etwa 6 Fuss tief ausgegraben, weil dadurch die Warme eine gleichmassigere ist. In Nancy war unser Glashaus etwa 7 8' tief ausgegraben. Mitten im Haus flatten wir ein grosses Beet, das an den Seiten mit Backsteinen aufgemauert wurde ; auf dem Beet war Sand , wo die grossen Ficus mit den Topfen einge- graben wurden.

Um die Pflanzen moglichst zu schonen, so dass die aussersten Triebe nicht von der Sonne verbrannt werden und dass sie noch zur Vermehrung genommen werden konnen, wird gut beschattet, entweder mit Schattenrahmen Oder man legt ein Tuch dariiber.

Vermehrung. Ende Marz oder schon Anfang des Monats werden die zur Vermehrung bestimmten

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Zweige abgeschnitten , welche hauptsachlich niir von alten unverkauflichen Stocken geschnitten werden. Die Stecklinge macht man gewohnlich mit 2 Blattern, welche aufrecht angebunden werden miissen , da- mit die Stecklinge besser anwurzeln konnen. Die untere Schnittwunde , wo sich die Wurzeln bilden sollen, wird mit Ziegelmehl bestreut, um den Milch safi hier aufzutrocknen ; dann bindet man um die Wunde ein wenig Moos, was das Faulen verhindert; dann wurden die so vorbereiteten Stecklinge in kleine Topfe in Haideerde mit Sand gestupft und diese darauf im Vermehrungshaus in ein Lohbeet eingegraben. Damit die nothige Bodenwarme vorhanden ist, wird Morgens -und Abends einige Stunden geheizt, so dass bei gutev Behandlung und Pflege die Stecklinge oft schon nach 8—10 Tagen schone Wurzeln gebildet haben. So lange dieselben noch keine Wurzeln haben, werden die Glocken bei jedem Sonnenschein mit Papier iibeiiegt.

Verpflanzen. Diejenigen Ficuspflanzen, dereu Zweige zur Vermehrung genommen worden sind, werden ill bessere Erde gepflanzt und zwar nimmt man dazu eine sehr gute Heideerde mit etwas weissem Sand ver- mischt; die Topfe werden so gross genommen, dass zwischen dem Topf und dem Ballen noch ein kleiner Zwischenraum bleibt. Nun werden diese Pflanzen tiichtig angegossen und ins W armhaus gestellt, wo sie, um sie schnell zum Bilden von neuen Zweigen zu bringen, alle Tage mit lauwarmem Wasser tiberspritzt werden.

Sobald als die jungen Ficus bewurzelt sind, werden sie je nach der Grosse in 3--3V2Zollige Topfe gepflanzt, hierauf bringt man sie in einen warmen Kasten, wo sie 14 Tage bleiben, bis sie angewurzelt sind, dann werden sie noch in einen Mistbeetkasten gestellt, der etwa noch 2 Wochen lang mit Fenstern bedeckt wird. Darauf werden die jungen Ficus an die freieLuft ge- wohnt und dieFenster grbsstentheils weggelassen.

Auf diese Art kann man bis Herbst 3—4' hohe

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Ficus ziehen, welche man dann im Winter zu guten I’rcisen verkaufen kann.

Die Ficus leiden mitimter sehr stark auf der untern Seite an Lausen und der rothen Spinne, gegen welclie Feinde ein wiederholtes Abwaschen der Unterseite der IHiitter, die besonders angegriflen wird, mit Tabaks- ^vasser angewendet wird.

Kunstgartner R. Rebmano aus Pratteln bei Basel,

Zogling des Pomol. Instituts.

X. Landmrthschaft.

Die Runkelrube und ihre Cultur.

Die Runkelrube hat seit Einfuhrung der Stall- futterung, insbesondere aber seitdem sie zur Zucker- t'abrikation verwendet wird, unter den landwirthschaft- lichen Gewachsen einen so wichtigen Standpunkt ein- genommen, dass ihre Cultur die Aufmerksamkeit des Landwirths sowohl, als auch des Gartners in hohem (irade verdient.

Es gibt eine Menge Abarten dieser Riibe, die aber theilweise nicht ganz constant bleiben, so dass sie in einem anderen Boden sehr oft Gestalt und Farbe iindern. Man unterscheidet sie nach ihrer Gestalt in langliche, rundliche, flaschenformige, walzen- und spindelfbrmige ; nach der Farbe des Fleisches und der- .Schale unterscheidet man die Runkeln in rothe, roth- weisse, gelbe, ganz weisse und weisse mit rother Schale^ Die zur Zuckerfabrikation verwendeten, desshalb auch Zuckerrtiben genannten Sorten, sind alle spindelformig und haben weisses Fleisch mit weisser Oder rothlicher Schale; alle anderen Sorten werden fast nur zurFiitte- rung verwendet und letztere sind es besonders, derea Cultur ich hier kurz beschreiben will.

Die Wahl der zu kultivirenden Sorte von Futter- runkeln ist fur den Landwirth und Gartner von grosser

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Bedeutung. Die rothen langen Runkeln sind anerkannt, beziiglich ihres Nahrgehalts, die schlechtesten ; vorzii- ziehen sind bei Weitem die riinden gelbrothen Varie- taten, und unter diesen steht obenan die sog. Obern- dorfer Runkelrube. Sie hat wenige Wnrzeln, eine feine glatte Schale und kann mit leichter Miihe und beinahe rein aus dem Boden genommen werden; sie liefert einen hohen Ertrag und hat daher auch mit Recht die weiteste Yerbreitung gefunden.

Die Runkelrtibe ist hinsichtlich der klimatischen Verhaltnisse nicht sehr empfindlich; besonders gedeiht sie in einem warmen feuchten Klima und liebt einen kraftigen tiefgriindigen Mittelboden ; alle flachgrundigen Bodenarten sind fiir sie ganz ungeeignet. Obgleich sie auch in erster Diingertracht recht wohl gerath, ist es dennoch zweckmassig, wo es geht, fiir sie die zweite Diingertracht zu wahlen, insbesondere fiir die Zucker- riibe, die darnach den grossten Zuckergehalt liefert. Fur Landwirthe empfiehlt es sich , die Runkelriibe nach Klee, Luzerne und Neubruch ohne Diingung Oder nach Wintergetreidearten mit einer solchen anzubauen und Sommergetreidearten darauf folgen zu lassen.

Bei Pflanzung der Runkeln unterscheidet man 2 Kulturmethoden, nemlich die durch S a a t und die durch Pflanzung. Bei beiden hat im Herbste eine tiefe und besonders sorgfaltige Vorbereitung des Ackers Oder Landes entweder durch Pfliigen oder Spaten vor- auszugehen. Bei der Pflan z un g durch Saat wird, insofern tiberhaupt gediingt wird, hierbei zugleich der D linger mit untergebracht. Im Friihjahre wird eine abermalige Furche gegeben und hierauf mit einer leichten Egge das Land geebnet. Am besten zieht man nun mit dem Haufelpflug 1^1^ von einander ent- fernte Kamme und legt, nachdem dieselben leicht an- gewalzt wurden, in einer Entfernung von 2' 3 bis 4 Kerne; wenn letztere 24 Stunden lang vorher in mit Wasser verdiinnter Jauche gequellt wurden, so beschleunigt dieses ungemein den Keimungsprocess ;

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ferner ist nocli daraiif zu acliten, dass die Pflanzstellcn iiiit dem Fusse lest angedriickt werden. Man bedarf hiebei auf den wiirttemb. Morgen etwa 3— 3^/^ Piund Samen. Diese Methode ist, sobald man imFruhjahre, wo sich bei dem Landwirtlie die Arbeiten gewolinlich inehr Oder weniger drangen, die nothwendige Zeit dazu ertibrigen kann, oline Zweifel in ihren Resultaten die beste, aber leider ist es dem Landwirthe oft rein im- iiibglich, anderer im Friihjahre nothwendigerer Arbeiten iialber von ihr Gebraiicli zu machen und er wendet .{iich dann zur Met bode derPflanzung. Man wahlt liierzu geschiitzt gelegene, gut gediingte Samenbeete, welche wo mogiich schonim Herbste vorbereitet warden. Kachdem der Samen ebenfalls gequellt wurde, wird derselbe in einander entfernte Reihen gesaet,

um die Pflanzen so leicht als mogiich von Unkraat rein halten zu kdnnen. Naclidem die Pflanzen einiger- massen erstarkt sind, ist ein dfteres Begilllen mit Jauche bei feuchtem Wetter von grossem Nutzen. Man kann dann mitunter schon gegen Mitte Mai das Verpflanzen auf das Feld Oder in den Garten vornehmen. Nach- dem ersteres gehorig gediingt, vor der Pflanzung wo inbglich zweimal aufgepfliigt wuirde, setzt man die Pflanzen am besten nach der Furche, d. h. man setzt die vorher an ihrer Pfahlwurzel gestutzten und un- mittelbar vor dem Setzen in einen Brei von Kuhmist, Erde und Wasser mit ihrer Wurzel eingetauchten Pflanzen je in die zweiteRinne, welche zwei Furchen bilden. Die Entfernung der Pflanzen in den Reihen sollte nie unter 2' betragen. Auf den wurttemb. Morgen braucht man auf diese Weise gegen 10,000 Pflanzen. In Garten legt man die Kerne oder setzt die Pflanzen nach gehoriger Vorbereitung des Landes auf lYti— 2' im Quadrat und bedient sich hierzu am besten der Gartenschnur.

Sind die Pflanzen gehorig angewachsen und er- starkt , so erfolgt das erste Behacken derselben. Bei den durch Saat gepflanzten Runkeln geschieht dies

dreimal ; beim zweitenmal mussen die uberfliissigen Ptlanzen vorsichtig ausgezogen und die Leerstellen damit bepflanzt werden; bei den verpflanzten Runkeln genligt ein zweimaliges Behacken. Stets ist daftir Sorge zutragen, dass beim letzten Behacken die Erde so viel als mbglich von der Rube abgezogen und nicht ’wie noch in vielen landwirthschaftlichen Lesebiichern zu finden ist, gegen dieselbe angezogen wird.

Mehrjahrige Versuche, die ich auf mehreren Giitern auf diese Art habe machen lassen, batten den schonsten Erfolg und bewiesen mir, dass hei dieser Methode der Ertrag um mindestens Y| gesteigert werden kann.

Ein Abblatten der Futterrunkeln , behufs der Sommerfiitterung , ist entschieden verwerflich, und be- ruht theilweise auf dem viel verbreiteten Irrthum, dass die Rtibe nur um so mehr zunehmen werde. Abge- blattete Riiben bleiben im Ertrage um 36 ®/o hinter den nicht abgeblatteten zuriick. Ausserdem haben die Blatter an und fiir sich einen unbedeutenden Nahrungs- werth und sind nur in angebriihtem Oder gekochtem Zustande in Gemenge mit Trockenfutter und Oelkuchen- bruhe mit einigem Erfolg beim Rind vi eh zu verwenden. Man soil stets nur die unteren gelb werdenden Blatter entfernen , indem diese sonst beim Behacken hinderlich waren.

Ein fleissiges Begiillen der Runkelriibe wahrend des Sommers bei feuchter Witterung befordert ausser- ordentlich ihr Wachsthum; sie gedeiht indessen am besten in trockenen Jahrgangen. Ihre Blatter besitzen in hohem Grade die Befahigung, W asser aus der Luft zu absorbiren. Ich erinnere mich in den trockensten Jahrgangen, die mir bekannt sind, nemlich 1857—1859, ^die schonsten Runkeln gesehen zu haben; ich hatte nach der oben beschriebenen Methode durch Pflanzung einen ausserordentlichen Erfolg. Rtiben von 14 Pfund Gewicht waren gar nichts Seltenes.

Es ist schon vielerseits anempfohlen worden, kurz vor derErnte der Runkelruben, die in die ersteHalfte

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des Monats October fallt, die Blatter von den Riinkeln a Ilf ihrem Standorte je nach Bedarf abzuschneiden, um sie zweckmassiger und weniger veriinreinigt ver- I fiittern zu kbnnen, allein man soil in dieser Beziehung ausserst vorsichtig zu Weike gehen und diese Arbeit i nur bei friihzeitiger Ernte vornehmen, indein die auf j diese Art ihres Krautes beraubten Runkelriiben an ! dem ganzen Obertheil derselben ganz ausserordentlich , empfindlich gegen den Frost sind. :

Der Ertrag der Futterriibe betragt circa 160 bis : 200 Centner, der der Blatter circa 30 Centner per * wiirttemb. Morgen.

Am vorzuglichsten halten sich die Runkeln in i Gruben Oder Mieten. llierbei ist vor Allem darauf zu sehen, dass dieselben nicht zu nass einkommen und die Mieten nicht zu friihe festgedeckt werden. Sobald die kaltere Jahreszeit eintritt, umgibt man die pyramidal- oder dachfbrmig aufgeschichtete Miete mit einer 1 bis lYj' hohen Erdschichte, nachdem man zuvor durch Einstecken von Strohbiischeln fur den Abzug der Diinste gehorig gesorgt hat. '

Was endlich die Samenerziehung aus Runkeln hetrifft, so ist dieselbe ebenfalls von Wichtigkeit fiir i den Landwirth und Handelsgartner. Der Landwirth weiss nachher, dass er achten keimfahigen Samen zu seinen Saaten zu verwenden im Stande ist ; ausserdem ist nach den jetzigen Preisen die Samenzucht zum Ver- kauf ein ganz rentables Geschaft. Man wablt hierzu gut gewachsene vollkommene Ruben schon im Herbste aus, stutzt die Blatter, ohne das Herzblatt zu verletzen, und bewahrt sie in einem trockenen Keller mit etwas dazwischen gefiilltem Sande auf. Im Fruhjahre ver- setzt man die Riiben auf ein gutes und warm gelegenes Land auf 2' Entfernung. Spater heftet man die Stengel gut an Plahle an und ist darauf bedacht, den Boden immer locker und rein zu erhalten.

Fine andere nocli empfehlenswerthere Methode st die, dass man je 2 Riiben ziisammen auf eineEnt-

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fernung von 3' einsetzt und die heranwachsenden Stengel der beiden Ruben an einen Pfahl anheftet. Man er^ spart hiedurch bedeutend an Plahlen und erhalt den vollkommensten Samen.

Sobald sich Samen angesetzt hat , entfernt man die aussersten Spitzen der samentragenden Stengel, welche nur kleine unvollkommene Kerne liefern. Man erntet hierauf einen vollkommenen und schonen Samen. Bei gehoriger Reife werden die Stengel abgeschnitten und in einem luftigen Raum getrocknet, spater abge- klopft und abgestreift. Auf diese Weise erhalt man von einer vollkommenen Riibe leicht 12 16 Loth Samen, ein gewiss schoner Ertrag im Vergleich zu der dazu verwendeten Bodenflache.

Zum Schlusse mache ich noch aufmerksam auf dieBedeutung der Runkelriibe in denBaum- s c h u 1 e n. Hier empfiehlt sie sich ganz besonders als Zwischenkultur , nicht allein wegen ihres bedeutenden Ertrags, sondern hauptsachlich auch wegen ihrer Be- han dlung als Hackfrucht, die auch den umstehenden Baumen ganz besonders zu gute kommt. Sie schiitzt, vermoge ihres starken Blatterwuchses, den Boden vor allzugrosser Austrocknung , hinder! das Aufkommen des Unkrauts in nicht geringem Grade und gestattet dabei ein beliebiges Betreten der Beete zum Zwecko der an den Baumen selbst vorzunehmenden Arbeiten.

Th. Jager, Landwirth aus Fiirth i./O.

z. Z. Zogling des Pomolog. Instituts.

Verwendung des schwdbischen Obstmahltrogs als Oelkuchenbrecher.

Bei der Wichtigkeit der Oelkuchen fur unsere Winters tallfiitterung diirfte es manchem Landwirth nicht unwillkommen sein, zu horen, wie man dieselben billiger als mittelst der doch immerhin kostspieligen Oelkuchenbrecher, und zugleich feiner als mit mancher dieser Maschinen zerkleinern kann.

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In Wiirttemberg. iind in andern Gegenden, in denen Obstmost bereitet wird, sind zuin Zermahlen des Obstee allgemein die sogenannten Mahitroge im Gebrauch. „Die gebrauchlichste von den 3 ublichen Arten ist, so heisst es in der Schrift iiber Obstbenutzung von Lucas, der mondtbrmig gebogene, in welchem sich, da er einen Theil eines Kreises bildet und an beiden Enden eine sch'wache Steigung des Bodens hat, der mittelst einer langen starken, durcb ihn hindurchgehenden Stange befestigte Stein Oder das Quetschrad, welches im Centrum des Kreises an einem Pfosten Oder einer entsprechenden Stelle der Wand mittelst eines eisernen Ringes angemacht ist, hin und her bewegen kann. Bei dieser Arbeit wird das Obst von beiden Seiten des Steins mittelst spatelartiger holzerner Stabe stets von der Seite in die Mitte geschoben, so dass der Stein es bei seinem nachsten Lauf zusammendriicken kann.‘‘ In jedem beliebigen Obstmahltrog nun kdnnen die Oelkuchen in ganz kurzer Zeit zu feinem Mehl zer- mahlen werden, in welcher Form sie sowohl zum Geben im Saufen, als auch zum Mengen unter einFutter von geschnittenem Heu, gestossenen Runkeln etc. vortrefflich sich eignen. Im letztern Fall netzt man das Futter mitWasser Oder Salzwasser an, damit das Oelkuchen- mehl sich an dasselbe anhangt und nicht durchfallt. Es ware das eine weitere Bentitzung des Obstmahl- trogs, die ganz gut neben der zum Obstmahlen Statt haben kann, indem er sich ja leicht durch sorgfaltiges Biirsten wieder reinigen lasst. Da aber die Troge neuerdings vielfach durch Obstmahlmiihlen, von denen die Frankfurter und die Hohenheimer Oder Mohl’sche vor allem Erwahnung verdienen, ausser Cours kommen, so mochte das fiir manchen alten Mahltrog noch eine passende Verwendung sein. Der Preis eines solchen Obstmahltrogs sammt Stein ist hochstens 15 fl., wahrend ein Oelkuchenbrecher vielleicht 5mal so riel kostet.

OUo Kranss aus Cannstatt,

Zogliug des Pomol. InstituU.

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Der Grassamenbau,

wie er in der Landw. Gartenbauschule in Karlsruhe betrieben wird.

Wahrend meines Aufenthalts in der Landw. Garten- bauschule in Karlsruhe machte ich iiber den dortigen I Grassamenbau folgende Erfahrungen.

Der Grassamenbau wirft bei einer rationellen

I Gultur einen hohen Ertrag ab; da nicht allein der I Same einen bedeutenden Werth hat, sondern auch das I ausgedroschene Gras noch als Heu zum Fiittern Oder I doch als Streu rerwendet werden kann. Das zur Grassamenzucht bestimmte Feld kann frisch gediingt Oder doch zurVorfrucht gediingt sein und muss mog- lichst fein und locker zubereitet werden. Sind diese Vorrichtungen getroffen, so kann die Aussaat vorge- nommen werden. Dieselbe geschieht im August und September und zwar in 4—5'' weiten Reihen, mittelst einer Saemaschine. Im nachsten Friihjahre kann der junge Grassamen, je nachdem sich der Boden zwischen den Reihen mehr Oder weniger fest zeigt, gehackt und gekrailt werden, auf welche Arbeiten er wieder ein neues Wachsthum beginnt. Die Arbeiten bis zur Ernte des Grassamens bestehen im Ausjaten von Unkraut, und um reinen Samen zu erhalten, im Entfernen von I falschen Grasern, die entweder mit dem Samen aus- gesat, Oder sonst im Felde gekeimt sind. Die Ernte kann eintreten, sobald der Samen durch Reihen der Aehren leicht frei wird, und vollstandig ausgebildet ist. Man darf ihn aber nicht zu lange stehen lassen, weil er sonst sehr leicht ausfallt, und dadurch der Ertrag bedeutend gemindert wiirde. Zum Abschneiden soli nur der Morgen und Abend verwendet werden, und verrichten diese Arbeit am besten weibliche Per- sonen, welche mit der Sichel den Grassamen bis auf die Halfte der Halme abschneiden, das Abgeschnittene biischelweise auf das noch stehende Gras sorgfaltig ausbreiten , wo alsdann Luft und Sonne von alien

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Seiten Zutritt haben. Tritt wahrend dieser Zeit Regen- wetter ein , so kann das Samengras ofters vorsichtig gewendet werden, bis der Samen vollkommen trockeii ist, wo er auf einem mit Tiichcrn belegten Wagen in die Scheune gefahren wird.

Das Ausdreschen geschiebt am besten iinmittelbar nacb dem Einfiabren, da er auf dem Heuboden aufge- setzt, sicb leicbt erwarmt und in Gabriing tritt, in welchem Zustande sicb der Same nicbt mebr so leicbt frei macben lasst.

Der ausgedroscbene Samen wird mittelst Sieben Oder Putzmiiblen moglicbst rein gemacbt, auf dem * Speicber Oder an sonstigen Platzen dunn ausgebreitet, bis er vollstandig trocken ist, wo er alsdann in Kisten Oder Sacken aufbewahrt werden kann. Die Keimkraft des Samens dauert 2 3 Jabre. I

Das untere, nocb stehende Gras kann sebr gut | mit einer Mabmaschine Oder aucb mit der Sense ab- j gemabt werden, und wird wie gewobnlicbes Heu be- j handelt. Ueberfiihrt man nun den Rasen, nacbdem | das junge Gras wieder etwas getrieben bat, mit Jaucbe, so bat man, wenn die Witterung einigermassen giinstig i ist, bei einigen Grasern, z. B. bei dem Italieniscben Rajgras nocb eine zweite Ernte zu hoffen, bei welcher dasselbe Verfahren angewendet wird, die aber der ersten an Ertrag immerhin bedeutend nacbstebt.

Die bei uns zur Samenzucbt geeignetsten und ein- traglicbsten Graser sind:

Das engliscbe Raygras, Lolium perenne, das italie- niscbe Raygras, Lolium italium, der Wiesenscbwingol, Festuca pratensis, und das Wiesenliescb- Oder Timotbe- gras, Pbleum pratenses.

0. Ziegler, Landwirtb aus Scblingen, Baden, Z5gling des Pomol. Instituts.

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II. Verschiedeues.

Neues Verfahren, Baumpfahle und Hopfen- stangen in den Boden zu schlagen.

Vorzugsweise zum Zweck des Unterrichts bestelit bier im Pomologiscben Institut auch eine kleine nur aus 30 Stocken bestehende Hopfenanlage. In derselbeii stehen die Stocke allseitig 6' entfernt und werden zwischen denselben je noch eine Reihe Runkeln Oder eine Reihe Kartoffeln gezogen, die sehr gut bier gedeihen und auch in Hopfeu-Fehljabren einen Ertrag gewahren.

In dieser Hopfenanlage wurden die 16—20' langen Hopfenstangen auf folgende mir noch ganz neue Weise in den Boden geschlagen: Die Stangen, die gespitzt waren, wurden zuerst nur leicht neben dem Stocke in den Boden gesteckt und einvisirt. Hierauf wurde ein Keil (b) etwa 4' iiber der Erde an die Stange mittelst einer eisernen Kette befestigt und wahrend eine Person die Stange in gerader Richtung hielt, schlug eine andere Person mit einer Axt Oder auch mit einem eisernen Schle- gel so lange auf den Keil, bis die Stange tief genug in den Boden ein- gedrungen war und fest sass.

Der Keil ist etwa 1 bis IV* Fqss lang und oben 3 bis 4 Zoll stark. Er muss aber aus sehr har- Holz gefertigt sein , weil Keile aus weichem und sprodem Holze zu bald zerschlagen waren. Am vortheilhaftesten verwendet man hiezu Holz von Eschen, Akacien Oder Hainbuchen, welches sehr zahe, hart und haltbar ist.

tern , zahem

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Fig. 18. zeigt das Verfahren in der Weise, wie es ausgefiihrt wird.

Es ist diese Art leicht auszufuhren und zvveck- massig und geht auch viel schneller von Statten als das gewolmliche Verfahren, bei dem zuerst ein Loch gemacht werden muss und dann erst die Stange gesteckt werden kann. Die Stange steht auf die gewobnliche Weise gesteckt, auch nicht so fest, was man daraus ersehen kann, dass von dem starken Gewittersturm am 9. Juli dieses Jahrs auch nicht eine von den dichtbe- laubten, auf die beschriebene Weise eingesteckten Stangen auf die Seite gebogen, noch viel weniger um- geworfen wurde, wahrend in einer benachbarten Hopfen- Anlage, in der die Stangen auf die gewobnliche Weise gesteckt waren, ziemlich viele Stangen theils auf die Seite gebogen, theils umgeworfen wurden.

Es verdient diese hier angefiihrte Methode alle Empfehlung, zumal da man das schwer zu transpor- tirende kostspielige Locheisen (Fig. 18. a) nicht ncithig hat, und beim Einschlagen von Baumpfahlen auch keine Leiter nothwendig ist und die Kette, der Keil und Werkzeuge zum Einschlagen billig anzuschafFen und leicht tiberallhin zu transportiren sind.

Jail. Kicg aus Mbgglingcn (Wurttbg.),

Zogling des pomologischen Institute.

Wegen Mangel an Raum museten noch mehrere fiir dicseg Taechenbuch bestimmte Arbeiten von unsern Zoglingon, nament- lich von E. Wuth aus Bargtehaide, Holstein, A. Goss el aus Steinhorst, Lauenburg, und A, Fischer aus Castel fiir nachstes Jahr zuriickgestellt werden.

Dr. L.

Pomologisches InstitDt zn Rentliogen,

(Wurttemberg.)

Yerkaufs-Anzeige

von

Baumen, Strauohern, G-erathen etc.

fur

Herbst 1868 und Friihjahr 1869.

Vorbemerkungen.

Die Preise sind in fl. und kr. nach dem 52V2fl-*Fus8, 1 fl. = 60 kr., sowie auch theilweise in Preuss. Cour., 1 Rthlr. = 1 fl. 45 kr., 17V‘i Sgr. = 1 fl. rhn. angegeben.

Gold und Papiergeld wird zum Tages-Kurs angenommen.

Alle Auftrage werden womoglich auf ein besoil> deres Blatt geschrieben erbeten.

Alle Sendungen gehen auf Gefahr des Bestellers.

Briefe und Geldsendungen werden franco erbeten, oder rniiaa- ten die diesfallsigen Auslagen berechnet werden. Wird eine beson- dere Quittung nicht verlangt, so wird umgebend eine gedruckte Emptangsbescheinigung unter Kreuzband gesendet.

Kleinere Betrage w'erden in der Regel, soweit dies mbglich, durcb Postvorschuss erhoben.

Fiir grossere Sendungen wird an uns bekannte Besteller ein Credit von 6 Wochen gewabrt; nach dieser Zeit werden die Be- trige unseres Guthabens durch Nachnahme oder durch Wechsel eingezogen, und der Besteller erklart sich im Voraus da- durch, dass er den Credit in Anspruch nimmt, mit die- ser Zahlungs weise einverstan den.

Fiir Sendungen nach Oesterreich, Frankreich und Russ- ian d erbitten wir von uns nicht naher bekannten Bestellern Vor- auszahlung.

Wir bitten mbglichst umBaarsendungen oderPosteinzahlungen, da durch Postnachnahmen unsern verehrl. Bestellern, durch Wechsel, besonderfl nach Oesterreich, un» grossere Auslagen erwachsen.

Tafit*.b!»nhirH3 ISfiS, 7

I

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Fiir Emballage werden unsere Auslagcn berechnet.

Fiir die Aechthcit und Giite dor vom Pomologischen Institut ausgegebenen Verkaufsgegenstandc wird Garantie geleistet; durch unsere Schuld etwa vorkommende Versehen werden, sobald wir um- g e h e n d Nachricht dariiber erlialten, vergutet ; spatere Reclamationen kbnnen niclit beriicksiclitigt werden.

Wird die Auswahl der g'ewtiuschten Obstsorten dem Unterzeichneten iiberlassen, so wird er den klima- tischen Yerbaltiiissen, soweit diese ihm mitgetheilt werden oder be- kannt sind, gebiihrend Rechnung tragen, so wie auch sonst alien speciellen Wiinschen zu entsprechen, moglichst bemiiht sein.

In diesemFall wird bei Abnahme von 100 Baumen der ver schi edcnen Obstarten in Hocbstammen, Pyra- miden und Spalierbiiumcn ein Babatt VOn 5% der Ca- talogspreisc g'ewahrt.

Bei vom Besteller getroflener Auswahl der schbnsten und stark- sten Exemplare wird ein verbal tnissmassig hoherer Preis an- gesetzt.

Jeder Baum u. s. w. wird mit dem pomologischen Kamen deut- lich bezeichnet.

Es wird gebeten , bei der Bestellung moglichst die den Namen in diescm Catalog beigefiigten Nro. mit aDZUgebCQ, namentlieh bei den Edelreiserbestellungen.

Es ist im Catalog bei jeder Sorte in Buchstaben angegeben, in welcher Er z i e h ungs f orm Exemplare vorhanden sind und bedeutet:

H. Hochstamme von 6 7' Stammhbhe; hH. Halbhochstamme von 4V2 5^ Stammhbhe (fiir stiirmische Lagen und die nbrdlichen Gegenden besonders passend) ; P, Pyramiden und Sp. Spalierbaume ; T. Z-wergartige , zu Topfbaumen taugliche Baume; Ij. V. und C. Ijahrige Veredlungen und Baume zur Cordonform.

Da manclie Soiten ofters schnell vergriffen sind, so wird um gefallige Bestimmung einer Anzahl Sorten gebeten, welcbe in diesem Pall als Ersatz gesendet werden durfen.

Jeder Besteller wird um deutliche Bezeichnung der Adresse, sowie der Yersendungsart, besonders der Bahnhofstation ersucht.

Reutlingen im September 1868.

Dr. Ed. Lacas,

Director und Besitzer des Pomolog, Instituts,

I. Uebcrsiclit der Freise

I. Apfelbaume.

1. Hochstamme:

Erste Auswahl a 48 kr. = 14 sgr. *

Zweite Auswahl und Halbhochstamme a 42 kr. = 12 sgr.

2. Pyramiden und Spalierbaume:

4jahrige formirte s, starke a 1 fl. 24 kr. 1 fl. 45 kr. = 24 sgr. 1 Thlr. Bjahrige formirte a 48 kr. = 14 sgr.

2jahrige formirte a 35 kr. = 10 sgr.

2- und Sjahrige Saulenpyramiden (fuseaux) a 35 kr. = 10 sgr.

2- und 3jahrige nicht formirte Pyr., Fus. u. Spal. a 24 kr. == 7 sgr.

3. Zwergspalier- and Topfobstbaume , auf Johannis-Apfei und

Doucin veredelt:

2- und Sjahrige formirte a 35 48 kr, = 10 14 sgr.

2- und 3jahrige nicht formirte a 24 28 kr. = 7 8 sgr.

4. Guirlandenbaume Oder Cordons, auf Johannisapfei veredelt:

j 2jahrige formirte Horizontalcordons a 30 kr. = 9 sgr. 10 Stuck I nach unserer Wahl 4 d. 40 kr. = 2 Rthlr. 20 sgr.

Ijahr. Cordons, zu Beetoinfassungen, a 21 kr. = 6sgr. 10 St. n. u. W. 3 fi. 10 kr. = 1 Rthlr. 24 sgr. 100 St. 30 fl, = 17 Rthlr. 4 sgr,

II. Birnbaume,

1. Hochstamme:

Erste Auswahl a 56 kr. = 16 sgr.

Ij Zweite Auswahl und Halbhochstamme k 48 kr. = 14 sgr,

I 2. Pyramiden und Spalierbaume:

! 4jahr. form. (s. starke Spalierb, mit 3 4 Etagen) a 1 fl. 45 kr. = 1 Rthr.

3jahr. formirte a 1 fl. 10 kr. = 20 sgr. li 2jahr. formirte a 48 kr. = 14 sgr.

I 2 3jahr. Saulenpyramiden (fuseaux) a 35 kr. = 10 sgr.

i; 2 3jahr. nicht formirte Pyr., Fus. u. Spal. k 24 kr. = 7 sgr.

I 3. Zwergspalier- und Topfobstbaume, auf Quitte veredelt: i 2 3jahr. formirte k 35 48 kr. = 10 14 sgr.

ij 2jahr. nicht formirte k 24 28 kr. = 7 8 sgr.

4. Guirlandenbaume Oder Cordons, auf Quitte veredelt: i Ijahr., vorzfigl. zu Beeteinfassungen, k24kr. = 7sgr. 10 St. n. u. W. 3 fl. 40 kr. = 2 Rthlr. 3 sgr. 100 St. n. u. W. 35 fl. = 20 Rthlr.

100

III. Quitten, Mispeln, Speierlinge.

Quitten - Hochstamme 1 fl. = 1 7 ‘/s sgr. Halbhoclastamme 35 kr.

= 10 sgr. Buschbaume und Pyramiden 14 kr. == 4 sgr.

Mi sp el- Hochstamme 48 kr. = 14 sgr. Halbhohe a 35 kr. = 10 sgr. Niederstammige 24 kr. = 7 sgr.

Speierlinge (Sorbus domestica). Hochst. 3 fl. Zwergst. 1 fl. 10 kr.

IV. Pflaumen und Zwetsclien.

Hochstamme I. Auswahl 42 kr. = 12 sgr. II. Auswahl 35 kr. = 10 sgr. Pyramiden und Spaliere 3jahr. formirte a 52 kr. = 15 sgr, 2jahr. formirte 35 kr. = 10 sgr. Ijahr. Yeredlungen 21 kr. = 6 sgr.

Gewohnliche Hauszwetsche, Hochstamme, veredelte 28 kr. = 8sgr., aus Wu rzeltri eb en gezogene 24 kr. = 7 sgr., 10 St. 3 fl. 30 kr. = 2 Rthlr. 100 Stuck 33 fl. = 18 Utlilr. 25 sgr.

V. Kirschen und Weichseln.

Hochstamme 35 kr. = 10 sgr. , Halbhochstamme 28 kr. = 8 sgr. Spaliere und Pyramiden formirte, 3jahr. 52 kr. = 15 sgr., 2iahr. 35 kr. = 10 sgr. Ijahr. Yeredlungen 21 kr. = 6 sgr. Ostheimer Weichseln, wurzelachte a 21 kr. = C sgr., lO Stuck 3 fl. = 1 Rthlr. 22 sgr.

VI. Pfirsiche und YII. Aprikosen.

Hochstamme 1 fl. = 17V2 sgr, Geformte Spaliere (Palmetten) mit 2 Etagen a 1 fl. 30 kr. 1 fl. 45 kr. = 26 sgr. 1 Thlr., mit 1 Etage 52 kr. = 15 sgr,, nicht formirte einjahrige 35 kr. = 10 sgr.

VIII. Haselniisse, IX. Wallniisse u. X. Echte Kastanien.

Strauchartige Exemplare von edlen Haselnussen a 14 kr. =4 sgr., 10 St. nach unserer Wahl 2 fl. 12 kr. = 1 Rthlr. 8 sgr. Wallniisse, hochstammige 35 kr. = 10 sgr.

Echte Kastanien, hochstammige a 42 kr. = 12 sgr.

XI. Stachelbeeren.

Grossfriichtige Engl. Sorten , starke Pflanzen a 12 kr. = 3*/2 sgr. 1. Sortiment nach unserer Wahl von 10 Sorten 1 fl, 45 kr. = 1 Thlr., 25 Sorten 3 fl. 30 kr. = 2 Thlr.

XII. Johannisbeeren.

Grosse hollandische rothe und weisse (zum Einmachen die besten) a 7 kr. , 10 Stuck 1 fl. = 17 V2 sgr.

1 Sortiment von 10 verschiedenen guten Sorten 1 fl. 10 kr. = 20 sgr., ein solcbes von, 20 Sorten 2 ft 20 kr. = 1 Thlr. 10 sgf.

101

XIII. Himbeeren. XIV. Brombeeren. XV. Maulbeeren.

1 Sortiment von 10 verschiedenen guten Sorten Himbeeren^ 1 2 St. 1 f[. 10 kr. = 20 sgr., ein solches von 20 Sorten 2 fl. 20 kr. =

1 Rtblr. 10 sgr.

Brombeeren 6 Sorten zusammen 2 fl. 20 kr. = 1 Thlr. 10 sgr. Schwarze Maulbeeren, Hochst. 1 Thlr., Pyr. lfl. = 1772 sgr,

XVI. Weinreben.

1 Sortiment friihreifender Tafeltrauben nach nnsererWahl in stark en kraftigen Pflanzen: von 10 Sorten 1 fl. 24 kr. = 24 sgr., von 25 Sorten friihe und mittelfriihe Sorten 2 fl. 42 kr. = 1 Rthlr. 17 sgr., von 30 Sorten friiher, mittelfriiher und spater Trauben 3 fl. 30 kr. = 2 Ethlr.

XVII. Erdbeeren.

a) ein Sortiment von 10 sehr guten Sorten 35 kr. = 10 sgr., b) von 20 eben solchen Sorten 1 fl. 10 kr. = 20 sgr., c) ein solchee von 30 Sorten 1 Thlr., von 100 Sorten 5 fl. 15 kr. = 3 Thlr*

Fiir Gartenfrennde haben wir ausserdem ein Sortiment von

der besten und grossten, tragbarsten, friihen und irittelfrithen Ananas-Erdbeersorten, a Sorte 3— 5 Pflanzen zusammengestellt, welches wir zu 1 fl, 45 kr, = 1 Thlr. erlassen.

XVIII. Zierstraucher zu Gartenanlagen.

Ein Sortiment von 25 St. in 10 12 Sorten n. u. W. 3 fl. 30 kr. =

2 Rthlr., von 50 St. in 10 25 Sorten 6 fl. = 3 Rthlr. 12 sgr.

XIX. Hochstammige und nieder veredelte Rosen.

Hochstammige Rosen in schbnen starken Exemplaren, meist remon- tirende, 4 hoch, in den vorziiglichsten Sorten a 36 42 kr, = 10—12 sgr., 10 S. 6 fl.=3 Rthlr. 12 sgr., 25 S. 14 fl. = 8 Rthlr.

XX. Wildlinge Oder Veredlungsunterlagen,

Apfelwildlinge : Ijahr. sehr schbne starke, 100 St. 1 fl 12 kr. = 21 sgr., 1000 St. 11 fl. = 6 Rthlr. 8 sgr.; schwachere 100 St. 48 kr. = 14 sgr, , 1000 St. 7 fl. 30 kr. = 4 Rthlr, 9 sgr, ; 2jahrige sehr starke 100 St. 1 fl. 45 kr. 1 Rthlr,, 1000 Stuck 15 fl. 45 kr. = 9 Rthlr.

Birnwildlinge: Ijahr. sehr schone starke, 100 St. 1 fl. 30 kr. =26 sgr., 1000 St. 14 fl. = 8 Rthlr. ; mittelstarke 100 St. 1 fl. j 2 kr, = 21 sgr., 1000 St. 11 fl. = 6 Rthlr. 8 sgr.; 2jahr. sehr schbne starke, 100 Stiick 2 fl. 20 kr. = 1 Rthlr. 10 sgr,, 1000 Stuck 21 fl. = 12 Rthlr.

Siisskirschen : Ijahr. sehr schbne starke, 100 St, 1 fl. = 17V2 sgr., 1000 St. 8 fl. 45 kr. = 5 Rthlr,

102

Joliannis- odcr I’aradiesUpfel, sehr sclidn, 100 Stiick 2 fl. 30 kr. =

1 Ktlilr. 12 sgr. , 1000 Stiick 24 fl. = 13 Kthlr. 21 sgr. Doucin-Apfel, 100 Stiick 2 fl. 30 kr. = 1 Rthlr. 12 sgr., 1000 Stiick

24 fl. = 13 Kthlr. 21 sgr.

Quitleri zu Birnveredl ungen, 100 St. 2 fl. 30kr. = l Rthlr. 12 sgr., 1000 St. 24 fl. = 13 Rthlr. 21 sgr.

St Julien-Pflaume , 100 St. 2 fl. 30 kr. = 1 Rthlr. 12 sgr., 1000 St. 24 fl. = 13 Rthlr. 21 sgr.

XXL Edelreiser fiir die Friihjahrs- & Sommerveredlung.

Pfropfreiser (bis Februar zu bestellen) a Sorte 5 kr. = 1^/2 sgr., 100 Sorten 7 fl. = 4 Rthlr. Bei Abgabe von 2 Stiick von einer Sorte wird 7 kr., bei jc 3 Stiick U kr , bei 6 Stiick 14 kr. und bei je 10 Stiick 18 kr. fur die Sorte berechnet.

Bei neuen und seltenen Sorten, \velche im Catalog einen lioheren Preis fiihren, ^vird das Reis mit 10 18 kr. notirt, entsprechend dem Preis der einzelnen Sorten.

Das Sortiment der aiif den Deiitschen Pomologen - Veisaranduiigen zuni allgemeiucn Anbau cnipfolileiicii 50 Apl'el- und Birn.sorten 3 fl. 30 kr.=

2 Rthlr.

Oculirreiser die Sorte a 1 2 Stiick 5kr. = 172 sgr., von Pfirsichen ' und Aprikosen 7 kr. = 2 sgr.

XXII. Obstsamen von 1867.

Apfelkerne von daucrhaftem Wirthschaftsobst 1 S Ifl. 10 kr. = 20 sgr, Birnkerne von rauhem Wirthschaftsobst 1 1 fl. 30 kr. = 26 sgr.

Kirschkerne von Siisskirschen 1 U 14 kr. = 4 sgr.

Pflaumensteine der Haberpflaume 1 U 18 kr. = 5 sgr.

XXlILSchonbluhendeStaudengewachsefiirsfreieLand.

Ein Sortiment derselben nach unserer Wahl von 10 Sorten 1 fl. 28 kr. = 26 sgr. J 25 Sorten 2 fl. 40 kr, = 1 Rthlr. 15 sgr.

XXiy. Dahlien Oder Georginen.

Ein Sortiment von ausgew'ahlt reich und schbn bliihenden meist neuen Varietaten in 10 Sorten Ifl. 45kr.=?l Rthlr.; 25 Sorten 4 fl. = 2 Rthlr. 8 sgr.

XXy. Blumen- und GemUse-Samen.

Ein Sortiment von 10 S. schbn und reichbliihender Sonimcrgewachse fiirs freie Land 35 kr.=10 sgr. ; von 25 Sorten 1 fl. 24 kr. = 24 sgr.

II. Vci'zeicimiss der abziigebendeo Sorteii

1. Apfelbaume.

Neue Oder noch wenig bekannte Sorten,

Von diesen kosten die C = Cordons oder Ijalirige Veredlungeii auf Johannis 30 kr. = 9 sgr., die T = 2jahr. Zwergbaume oder Topfb. 42 kr. = 12 sgr. , die P = Pyramiden , 2j. formirte a 52 kr. = 15 sgr., 3jabr. formirte a 1 fl. 10 kr. = 20 sgr.

Ag^a-Apfel aus Norwegen, 136. Sehr schoner, grosser und guter Winterapfel fur rauhere LagenJ zu empfeblen, T. C.

Andenken an Fiirst Alfred (Souvenir de Due Alfred), 0,54. Dec. Jan. , neue Sorte von de Jongbe in Briissel« C.

Beaufiu, Crestreifter, 257. Wtr., sebr grosser j)rachtvoller Ram- bour, der Baum bald und reichtragend. Pyr. C.

Calvin, Boisbunels, 357. April, Mai, grosser rundlicher, sebr edler Tafel-Apfel 1. RangsJ Baum kraftig und sebr fruebtbar. C, ,, Garibaldis, 50. Jan. Marz, sebr beriibmte neue und sebr sebatzbare Tafelfrucbt 1. Rangs. P. C.

Sdelbohmer, 103. Novbr. Febr, einer der sebonsten u. zartesten Rosenapfel aus Tyrol; Baum bald und reiebtragend. C.

iJaCluins-Apfel, 319. Wtr. Somm., grosser citronenart., delikater Apfel; neue Sorte von Boisbunel. C.

Friih-A. von 3lonen (Rouennaise batlve), 255. August, zieml. grosser, rundl., pracbtvoll gefarbter, sebr edler Tafelapfel. C.

Madame Hayez, 301, Januar, neue Sorte von de Jongbe, sebr empfoblen. C.

Parmane, Scliwarzenbaclis (Luc.), 98. Herbst, s. sebone gr. rotbe Reinette von s. edlein Gescbmack, s. fruebtbar. C.

Pepping’, de Jongbe’s, 387. Sebr edler Winter- Apfel fiir die Tafel ; Baum tragbar und dauerbaft. C.

Prinz Camill von Boban (d. J.) , 178. Sebr fruebtb. vorzugl.

Winter-Tafelapfel, sebr zu empfeblen. C.

Heinette, Arbingers rotbe, 0,100. Neue Sorte, sebr gute und tragbare Rotbe Reinette, sebr zu empfeblen. P. C.

Sasiners (de Jongbe), 185. Neue edle Sorte fiir den Winter, der Apfel sehr auffallend punktirt, ausserordentl. tragbar. Sp. C. 5, von Bihorel, 175. Febr. April; sebon gefarbte, mittelgrosse langlicbe Tafelfrucbt 1. Ranges; Baum sehr fruebtbar. C.

,, Casseler gelbe, 378. Wtr., vorziiglicber, schoner, goldgelber Winter-Tafelapfel. Baum sehr fruebtbar. Ij. Y.

,, Utlins (Luc.), 54. Wtr , schone u. dauerb., sebr spat reifende Gold-Rein., B. dauerb. u. fruebtb. (111. Mtsh. 1865) P. Sp. T. C.

104

Keinette, Lucas’ (<le Jonghe), 209. Neue sehr edic spite rothe Reinette ; kleine plaltrunde Frucht, abnlich dem Kdnigl. Kurz- stiel; Baum schr iruchtbar. P. C.

,, Neue Canada (Surpasse - Keinette d'Angleterre) 500. Sehr grosser und vorziiglicher Winterapfel. C. Hochst. 1 fl. 12 kr. Oberdiecks (Luc.), 48. Wtr. Mai, grosse u. schbne delikate Einfarbige Keinette; B. tragb, und von sehr schbnem pyramidalem Wuchs; sehr zu empfehlen. P. Sp. T. C. , starke 3jahr. Pyra> miden und Spaliere 1 Thlr. , 2jahr. 1 fl. 10 kr. C. 35 kr.

von Canada, Gestreifte, 470, Prachtv. und der gewohnl. Canada-Rein an Giite u. Grosse gleicher A., ausgez. Tafelzierde. C.

Rosenapfel, do Jong^he’s, 0,32. Kleiner reebt guter edler Winterapfel, Januar Miirz. C.

Taubenapfel, Lucas’, 484. Ilbst , sehr zarter u. miirbfleischiger TafeJapfel. Baum scbwachwuc-hsig, ausserst tragbar. C.

Wageners Apfel (AmerikaJ, 437. Wtr. -Mai, unstreitig einer deredelsten, schbnsten u. haltb, Rosenapfel, s. zu empfehl. P. C.

Aeltere Sorten.

H. bezeichnet Hoclistamme a 48 kr., liH. Halbhochstiimme a 42 kr., P. Pyramideii, Sp. geformte Spalierbaume a 35 kr. bis 1 fl. 45 kr. , T. Topfobstbaume a 35 48 kr. , C. Ijahr. Ver- edlimgen auf Jobannis zu Cordons a 21 kr.

Agatapfel, Purpurrother, 56. Wtr , s. schbner u. g. Tafel- u.

Markt.-A. fiir die meisten Obstlagen taugl , frb. H. hH. P. Sp. C.

Alantapfel , 21 Winter, sehr hiibscher, ausserst fruchtbarer und feiner Taubenapfel; fiir alle Obstlagen tauglich. C.

Amtmannsapfel, 140. Herbst, schbner und grosser delikater Calvin, dem Gravensteiner ahnlich ; sehr tragbar. C.

Ananas- Apfel, Rotlier, 468. Hbst , s. sch. rosenr. mittelgr. zartfl. Rosen-A. B. wachst stark u. bltiht spat. H. hH. P. C.

Api, Kleiner, 181. Wtr. Somm , Kleiner s. schbner Zier-A. ffir die Tafel, B. v. gedrangtem W’uchs, sehr reichtragend. H. T. C. ,, Stern-, 239. Wtr., s. schbn und merkw. geformter, ziemlich guter spater Wtr.-A. , Zierfr.; der B. mittelgr , tragt reichl. C.

Astracan, Rother, 308. Juli, Aug., s. schbn gefarb. recht guter Taf.- u. gesuchter Markt.-A. ; B. s. starkw , dauerh. u. tragb. C. ,, Weisser, 202. Juli, Aug., einer unserer friibesten, besten und tragbarsten Sommerapfel ; auch fiir rauhe Lagen. P C.

Baldwin, 146. Wtr., schbner, grosser, zierlich gestreifter Tafel- apfel aus Amerika; Baum reichtragend. C.

Batullen-A,, 158. Wtr., aus Siebenbiirgen, gr., s schbn u. wohl- schm. Platt-A. ; B. schbne Pyr. bildend, u. bald tragb P. C. Sp.

Bellefleur, Gelber (Metzgers-A ), 85. Vortreffl., grosser, gelber Winterapfel von sehr massigem Wuchs, fruehtbar. H. C.

Bdlinier, 102. Nov. Febr., ausgez. schbner u. delikater Rosen-A, aus Tyrol. Der B. bald u. reichtr,, fiir gute Lagen. li hH. P. Sp.

105

Bohn-Apfel, Grosser, 171. Wtr. Somm., s. ecMtzl). daaerl}«

■Wirthschafts-A., der B. hochkr., s. fruchtb. u. dauerhaft. H. P.

Boiken-Apfel, 123. Jan. Somm., ausgez. Wirlhsch.' u. g. T.-A. Der JB. tragt auch in ungiinstigen Lagen bald u. reiclil. H. hH, P. Sp,

Borsdorfer, Gludius’, 49. kleiner, s. guter u. scbbner Tafel-A. Baum fruh und Tolltragend; sebr zu empfehlen. H. hH. P, G.

,, Edel>, 106. Not. Febr., bek. edler Tafel- u. Wirthsch.-A. 1. R, der B, nur in feuchtem, tiefgriindigen Boden fruchtbar. H. hH. P.

,, Vollbrechts Herbst- (MUschen), 164. Sehr guter und trag- barer spater Herbstapfel. C.

Zwiebel-, lio. l^ov. Febr., sehr guter Winterapfel fur Tafel und Most; Baum dauerhaft und sehr tragbar. H.

Calvin, Gestreifter Herbst-, 15. Wtr., vorziigl. Dezember- Apfel; der Baum nicht zartlich. C.

,, Gestreifter, Winter-, 170. Wtr., grosser, sehr guter Tafel- apfel, fiir warme Garten, C.

,, Hag'ewyier, Herbst Wtr., schbner und guter, reich gestreifter' sehr fruchtbarer Tafelapfel, Ij. V.

XiUtticber Ananas-, 89. Nv'^v. Dez., mittelgrosser s. edler Tafelapfel. Baum gesund und fruchtbar. H, hH. P. Sp. C.

,, Bother Herbst-, 8. Oct , Nov., grosser dunkelrother , beim Landmann sehr beliebter Marktapfel, gut zum Dbrren. H.

,, Bother Oster-, 169. Wtr. Marz, sehr grosser dunkelrother und sehr -werthvoller Tafelapfel; Baum tragbar und gesund. C.

,, Bother Winter-, 16, Sehr edler, ausserst delikater Winter- tafelapfel ; Baum empfindlich, massig tragbar. C.

,, St. Sauveur, 376 Hbst., Wtr., sehr grosser, schbner u. guter Tafelapfel; Baum bald und reichtragend. H. P. C.

,, Schnee-, 395. Wtr., weisser, grosser, edler Wintercalvill. Baum ziemlich kraftig und gesund. hH.

,, Weisser Winter-, 17. Nov. Marz, ausserst delikater edler T.-A., in gut. Lage u. lock, fruchtb. Bod. s. eintragl. H.P. Sp.T. C,

Cardinal, Blutr other, 33. Wtr., gr., plattkugl. dunkelr. schbn^ A., f. denMarkt u. den Oekonom, B. s. starkw. u. reichtrag. H,

ff Bother (Breitling), 62. ,-Grosser dunkelr. Apfel fiir Tafel und Oekonomie; Baum sehr gross und fruchtbar. H. hH.

Caroline Auguste, 74. Ende August, Sept., sehr schbner und feiner Eosenapfel, bald und reichtragend. H. hH. P. C.

Carpentin, Kleine Weinreinette, 134. Kleiner ausserst fruchtbarer Apfel fiir Tafel und Obstwein; B. nicht empfindlich. H. hH. P,

CharlamOVSky, 206. Aug., grosser, schbner u. angenehm sauer- licher Eosenapfel; Baum sehr bald und reichtragend. H. C.

Citronen-Apfel, Winter-, 10. Dez. Mai, gr., schbn., s. haltb. W.-A. fiir Tafel u. Oekonomie. B. starkw., s. tragb. H.hH.P. Sp. C.

Cusset-Apfel, 316. Jan. Marz. Mittelgrosser sehr guter Winter- Apfel ; sehr fruchtbar. P. C,

Edelapfel, Gelber (Golden nobel), 447. Wtr., prachtvoller, gold gelber, grosser friiher Winterapfel. C.

lOG

£delr other, 108. Wtr., s. schon. mittgr. Taubenapfel aus Tyrol t. delik. Gcschm.; d B. kriift. fruchtb , f. gute Lagcn. H.hH.P.Sp.C.

Eiserapfel, Rother, 400. Outer, sehr haltbarer, mittelgrosser Winterapfol, B. sehr starkwiichsig und sehr fruchtb. hH. P.

Sniilie Muller, 402. Wtr., s. edle, mittelgr. einf. Keinette. Baum s. schonwachsend, jahrlich u. reichtragend, liicht empfindlich, C.

Fleiner, Kleiner, 176. Wtr. , sehr guter und beliebter Winter-, Tafel- und Mostapfel; Baum sehr tragbar. H. P ,, Kdnig'S-, 67. Hbst. , s. gross u. prachtvoll gefarbt, gut; Baum von sehr schbnem Wuchs, bald tragbar. hll. P. T. C.

Generalsg'eschenk (Cadeau du General), 481. Oct. Nov., sehr grosser guter liambour; Baum voll- und baldtragend. H. Sp. C.

Gewiirzapfel, Sommer-, l. Juli, Aug., s, reichtragender, recht guter Friiha])fel fiir Garten, auch I'ur rauhe Lagen. hH. P. Sp,

Gloria Mundi, 332. Wtr., sehr grosser, schbner und guter Apfel fiir Tafel und Kiiche; Baum sehr fruchtbar. H. C.

Goldapfel, Geheckter, 225. Grosser, plattrunder, schbner und guter Winterapfel; Baum fruchtbar. C.

Goldzeug’apfel, 73. Wtr. Friihj., vortrein. Apfel f. die Tafel u. Most; tragb. u. schon, iiberall gedeihender Baum. H, hH. P. C.

Gravensteiner, 14. Sept. Nov., s. delik. u. schbu A., f. Tafel u. Oekonomie. B. s. tragbar, will guten Boden. H. hH. P. Sp. C. ,, Rother, 226. Herbst; eine sehr gute Abart des vorigen, von sehr schbnem Colorit. H. hH. C.

Griinlingp, Northern, 264. Halt iiber 1 Jahr, vorziigl., wenn auch unansehnlicher Tafel- u. Wirthschaftsapfel ; B. s. fruchtbar. T. C.

Gulderling*, Marienwerder, 3. Hbst,— Wtr., schbn,, mittelgr., delik. haltb. Apfel, s. z. empf. B. s. dauerh, u. fruchtb. H hli.P.Si).

Kausmtitterchen , 261. Wtr Ungemein grosser und schbner Rambour; triigt gut. C.

Hawthornden- Apfel, 265, Herbst, sehr schbner fast w’cisser grosser Apfel fiir Tafel und Kiiche; Baum sehr fruchtbar. C.

Herhstapfel, Cludiiis’, 68. Hbst., mittelgr., zugespitzter , sehr miirbfleisch. guter Tafelapfel. B. bald und reichtragend. H. P. Sp.

Himbeer- Apfel, !Lief lander, 385 August, sehr zarter, milch- weisser, sanft colorirter Sommer-Rosenapfel. T. C

Himbeer- Apfel, Oberlander, 426. Wtr., sehr edler, grosser, dunkelrother Calvill, dauerhaft in rauhen Lagen. C.

Jakob Lebel, 304. Winter, sehr grosser, schbner und guter Ram- bour; Baum sehr kraftig, tragbar. H. T. C.

Jansen van Welten, 373. Wtr., sehr schbner edler reinetten- artiger Rosenapfel fiir die Tafel; sehr tragbar. C.

Kaiser Alexander, 208. Oct., Nov., sehr grosser, schbner und guter Rambour. B. bald u. reichtragend, liebt eswas trockenen Stand und Schutz. H. hH. P. Sp. T. C.

Kant-A., Danzig^er, 60. (Calvillart, Wtr. -Rosenapfel), Hbst., Wtr., gr. dunkelr. T.- u. Wirthsch.-A., vorzuglich. H. hH. P. Sp.

Kaiipang^er, 132. Wtr., aus Norwegen stamraende vortreffl. sehr schbne Rothe Rein. B. s. kraftig wachsend, tragbar. P. T. C.

107

Kienles-Apfel, 43. (Wttbg.) Aug., Sept., kleincrvorz. Weinapfel, der Baum sehr gross uud ausserst fruchtbar. H. hH. P.

Kdnig'iu XiUisen-Apfel, 173, Hbst. , s. schdn. und recht guter Tai'el- u. Wirthschafisapfel. B. scbbmv. und reichtr. hH. P. C.

Konigs-Apfel , Mecklenburger, 189. Wtr., grosser, schdner und edler Calvill ; Baum dauerhaft und sehr fruchtbar. C.

Konig'S-Apfel von Jersey, 234. Nov. Jan , mittelgr., schoner und guter Tafel- und “Wirthschaftsapfel; Baum sehr tragbar. C.

Kostlicher von H^ew, 365. Wtr., kleiner oft mittelgr., schdner fein saucrl. Dessertapfel; B. von gedrungenem Wuchs, reichtr. C.

Kostlichster, 109. Hbst., Wtr., s, schdner u. delik. Rosenapfel, mit schmelzendem Fleisch ; fiir ,sehr gute Lagen. PL hH. P. Sp. C, ji Kurzstiel, Grauer, 139. Wtr., allgemein geschatzter Tafel- und i Weinapfel; B. sehr dauerhaft und reichtragend. H. hH. Sp. P.

,, Koniglicher, 147. Wtr. Sommer, edle, schdne, plattrunde Gold-Reinette. Baum sehr tragbar, spatbliihend. H. P. Sp. C.

Iiang’Stiel, Kleiner, 186. Hbst , "VSTr., kleiner, sehr schdner und guter Tafel- und Weinapfel; Baum pyramidal, tragt reichlich. H. hH. P. Sp. T. C.

[ laeokerbissen , 371. Dezbr. , Januar, ausserst schdner und guter I kleiner Tafelapfel; Baum friih und reichtragend. C.

I laOSkrieg'er (Champagner-Rein.), 78. Dez. Juli, schdner platt- runder guter Gulderling; Baum sehr fruchtbar. H. hH, P. Sp. C.

laUiken-Apfel, 160. Hbst, Wtr., schdne, lebhaft gestreifte Frucht, gut zum Essen, ausgezeichnet zum Most^ reichtragend. H. hH. P.

Marg'arethen- Apfel , Friiber, 348. Anfang August, s. guter friiher Tafelapfel, Baum ungemein volitragend. C.

Matapfel, Sra.uner, 167. Wtr. Somm., triibr. fast schwarzer Streifiing V. angen. sauerl. Geschm., vorz. zu Obstwein; reichtr. H, j Morgonduftapfol, 275. Wtr , sehr schdner, grosser, guter Tafel- und Wirthschaftsapfel ; Baum sehr volitragend. H.

Nonpareil, Bradclicks, 270 Wtr., mittelgr., flachr., s. schdne edleEinf. R. v. delik. Geschm. B. v, gedr. Wuchs, s. fruchtb. C.

,, Friiher, 25. Hbst , Wtr., s. gute kleine einf. Rein. B. schdnw. und tragbar, gibt schdne Pyramiden. H. hH. P. Sp. C.

Farisapfel, 187. (aus Siebenbiirgen), sehr schdner haltbarer Wtr.- Apfel von eigenthiimlichem Geschmack. (Mtsh. 1866 Sept.) C.

Farmaue, Adams’, 460. Wtr., sehr haltbarer guter Winterapfel, zu den Gold-Reinetten gehdrig; Baum sehr tragbar. C.

,, Glay^ate, 280. Dezember.— Marz, sehr gute und schdne Gold- Reinette; Baum sehr tragbar. T. C.

,, Herefordshire, 83. Wtr., vortreffliche Gold-Reinette. Baum sehr tragbar und gar nicht empfindlich. H. hH. P. C.

,, Scharlachrothe, 5. Hbst., schdner, mittelgrosser, reichtragen- der Tafel- und Marktapfel. C.

,, Sommer-', 215. (Bim-Reinette), August, Sept., vorziigl. miirb- fleischiger Sommerapfel; Baum nicht empfindlich, H hH,

,, Staaten-, 331. Wtr,— Mai, grosser sehr schatzbarer Tafel- und Weinapfel; Baum sehr tragbar und dauerhaft. Sp. C.

lUS

Parmane, Winter- Gold-, 154. llbst., Wtr., herrl. FrucLt, bald uiid rcicblich tragend, Taf.- u. Marktobst 1. R. H. hll. P. Sp.T. C.

Pepping*, Dentscher Gold-, 38. Wtr , kleiner auseerst schatzb. Tafelai)l'fl ; der liaum suhr scbonwachsend und tragbar. P. C,

,, Downton-, 300. Wtr., kl., sehrhiibscher u. delik. Goldpepping. Baum von sehr massigem Wuchs unu ausscrst I'rucbtb. hll. P. C.

,, Horlins, 80. Wtr., kl., sehr edler Tai'el- und Weinapfal, Der Baum bildet schone Pyrarniden und tragt gerne. H. hH. P. Sp. C.

,, Hughes Gold-, 90. Nov. Jan., sehr tragb. angenehm siiuerl. Tai'el- und Mostapl'el; Baum dauerhaft. C

Slarmorirter Sommer-, lOi. Sept., Oct., mittelgr., schdner dunkelr. guterApfel. B. starkw., s. Iruchtb u. dauerh. hH. P. Sp.

,, Oelkofer, 462. Wtr., kleiner delikater Winterapfel. Baum sehr dauerhaft und sehr tragbar, gut zu Obstwein. P. C.

,, Parkers, 142. Wtr., sehr gute und haltbare Graue Reinette. B. reichlich tragend, dauerhaft, s. gut zu Most. H, hH. P. C.

,, Ribston-, 157. Wtr., vortreft’liche grosse und schone Gold-Rein,, etwas friihbluhend, aber schonw. und tragbar. hH. P. Sp. C.

,, Scharlach-, 46. August, sehr schoner und ungemein reich- tragender, delikater friiher Rosenapfel. C.

,, Sulinger, 37. Winter, sehr edler und schoner, mittelgrosser Winter-Tafelapfel; Baum sehr fruchtbar. C.

Pigeon, Neuer englischer, 380. Wtr., wunderschdner, grosser, dunkel violettrother Taubenapfel; Baum gerntragend. C.

Pojnickapfel, 258. Wtr. Sommer, aus Siebenbiirgen , s. grosse, schone und sehr gute Rambour-Reinette. Baum von sehr staikem Wuchs und sehr tragbar. H. hH. P. Sp. C.

Postoph, Winter-, 28. Dez. Mai, gr., triibr. guter A. fiirTatel und Oekonomie. B. sehr dauerhaft und tragbar. H. hH. P. Sp.

Priuzenapfel, 299. Hbst., gr., schoner, walzenf., gut. Schlott.-A., B. starkw., dauerhaft, spatbliihend und tragbar. P. Sp. T. C.

Prinz Nikolaus von Nassau, 45 Wtr., s. schoner mittelgr. Pigeon von vorziigl. Qualitat; B. s. kriift. u. s. tragb. P. T. C.

Rabail, Sommer-, 168. Sept., Oct., sch. gestr. g. T.- u. Wthsch.-A. Baum flachkronig, sehr bald und fast jahrlich tragbar. hH. Sp.

Rambour, Rotlier Winter-, 96. Sehr grosser, dunkclrother, guter Winterapfel liir Tafel und Haushalt. C.

Reinette, Ananas-, 303. Wtr., vortr. u. s. schoner Dezemberapfel. Der B. wiichst s. gedr., tragt h. u. reich, will guten Boden. P.T. C.

,, Baumanns, 350. Wtr. Som., gr., s. schoner del. Winterapfel, schUtzbar fiir den Obstraarkt. Baum sehr fruchtbar. H. C.

,, VCn Breda, 99. Wtr., cine der besten Einfarbigen Reinetten. Der Baum kraftig, gesund, tragbar. H. hH. P. Sp. C.

Bretag;ner, 156. Nov. Marz, sehr schone und delikate, un- gemein fruchtbare rothe Reinette. C.

,, Burebardts-, 318. Wtr., schbn gezeichneter, ziemlich grosser delikater Winterapfel; Baum sehr fruchtbar. T. C.

von Canada (Par. Ramb.-Rein.), 82. Wtr. Mai, ciner der sfhatzb. Tafel- und Wirthschafts-A. B. s. tragb. H. hH. P. Sp. C,

109

fieinette von Canada, Graue, 77. Sehr schSne und gat# Graue Reinette fiir Tafel und Oekonomie; 8. tragbar. H.

Carmeliter, 1*21. Wtr. , rorzugl. edler Tafelapfel, auch za Most 8. gut; B, von massigem AVuchs, s. tragb. H.hH.P.T.C.

Chinesisohe, 63. Sehr schone und gute dauerhafte Gold- Reinette; Baum sehr tragbar. C.

Credo’s Quitten-, 339. Sehr schoner und guter spater Winterapfel fiir Tafel und Markt, Baum a. fruchtbar. T. C.

von Damason, 143. Wtr., grosser, guter und sehr schoner Lederapfel. Baum rundkronig, sehr fruchtbar. H. hH. P. Sp.

Dietzer Gold-, 366, Dez. Febr. , mittelgr., schon gestr. Gold-Reinette. B. raschwachsend, hochgehend, fruchtb, C.

,, Edel-, 92. Wtr., s. delik. u. guttragender Tafelapfel. Der B, veriangt gute Lage und kraftigen Boden. H. hH. P. C.

,, Eug^lische Spital-, 141. Wtr., vorz. s. edl, Tafelapfel, auch I zu Obstwein vortr.; B. mittelgr., reichtragend. H.hH. P. Sp.C, [ Fromms Gold-, 12. (Doppelter Borsdorfer), schoner und

grosser s. guter T.- u. Wirthschaftsapfel. B. fruchtb. H. C.

I Gasdcnker, 91. Wt. Mai, kleiner, s. delik. Desert- u. Most- 1 Apfel ; starkwiichsig und ausserst tragbar. H. hH. P. Sp.C.

, ,, Gehring^S-, 119. Wtr., grosse, schone edle Rambour-Rein.

' Baum fruchtbar, gesund und dauerhaft. H. hH.

I ,, Glanz-, 88. Wtr. Mai, s. schoner, kleiner und recht guter ' Taf. u. Wirthschaftsapfel; B. spatbliihend, s. tragb. H. hH. P. i Golds^elbe Sommer-, 66. Sept., Oct., mittelgrosser, ziem- lich guter Tafel- und sehr guter Mostapfel , spatbliihend, fur rauheLagen sehr geeignet. H, liH. P. Sp.

Gold-, von Blenheim, 277. Wtr., s. gr. prachtvoller und delik. A, B. s. kraft. wachs., tragt bald u. reich. H.hH. P.C.

von Gomond, 449. Hbst., Wtr., s. grosser, schoner Tafel- Apfel; Baum sehr tragbar. P. C.

., Graue, franzosische, 144. AVtr., s. grosser u allgemein ge- j schatzt. T. u. Weinapfel, B. dauerh., s. tragb. f. rauhe Lag. HC.

I Graue Herbst-, 18. Nov., Dez., s.schatzb., auch fur rauhe ! Lagen zu empfehlende, s. fruchtb. Graue Rein, H. hH. Sp. C.

I ,, Grosse Casseler, 149. Halt l J., gr., schone Gold -Rein,

I B. ungemein fruchtb., ausgez. Mostapfel. H. hH. P. Sp. C.

Griine (Nonpareil), 95. Wtr., s delikate mittelgr. Frucht.

, B. V. massigera Wuchs, s. tragb., auch zu Obstw H. hH. P.Sp.C.

I ,, Harberts, 401. Wtr., s. gr., schone edle Gold-Rein. B. von sehr kraftigem Wuchs, dauerh. und sehr tragbar. C. j Hoya’sche Gold-, 41. Wtr., kleiner, s. schoner, rothgestr. i edler Tafelapfel; Baum gesund und fruchtbar. H. hH. P. T. C.

I Krauter, 126. Wtr., sehr edle, mittelgr., etwas duster aus- i sehende Rothe Reinette. Hochgehender Wuchs, tragb. H.hH.

Iiandsberg’Or, 26, Wtr., mittelgr., schoner u. guter Tafel- und Wirthschaftsapfel. B. s. schonw., ausserst fruchtbar. C. i If von laOStre, Wtr. Mai, mittelgrosse, einfarbige, sehr guts Reinette. C.

no

Relnette, Luxemburger, 227. WiF.—Somm., gr., schone, gute gelbgriinc Rarnbour-Rein. B. 8. dauerhaft u. tragb. H. hH. P. C. von Middeiburg, .381. Wtr., mittelgr., langliche reingelbe, delikate Frucht; Baum starkwtichsig , sehr fruchtbar. C.

,, van Mens’, 118. Winter, kbatlicher Desertapfel. Der Baum verlangt guten, warmcn Stand. C,

,, von Montmorency, G. Wtr.-Somm., grosser, schongefarbter Tafel- u. Wirthschaftsapfel ; Baum gross, dauerhaft. T. C.

,, Muscat-, 113. Wtr., ausgez. guter, raittelgr. Tafel- u. Wein-

A. ; B. 8. tragb., wird nicht gr., bes. in raildem Lehmb. hH. P. C. ,, Muskirte, gelbe, Wtr., mittelgrosser, schoner und delik.

Winterapfel fiir rauhe Lagen, sehr tragbar. C.

,, von Orleans, 152. Wtr., ausgez. edle und schone Gold-R.

B. mittelgross, tragt reich, will guten Stand. hH.P.Sp.T. C. ,, Osnabriicker, 486. Winter, grosse, schone und gute ge-

streifte Graue Reinette. Baum sehr dauerhaft und reich- tragend, breitkronig. hH. bp. C.

,, Ffingst-, 110. Wtr.— Somm. , gute, haltbare Desertfrucht.

Baum von schonem AVuchs, sehr fruchtbar. C.

,, Bothliclie, 121. Wtr., delikater grosser Apfel; Baum sehr starkwiichsig, fruchtb,, in der .Tugend etwas empfiudlich C. ,, Schmidbergers , .316. Wtr., lachend schone, gute Frucht fiir Tafel und Most ; Baum sehr tragbar, P, C.

,, Siegende , ll. Winter, sehr schone, der Orleans-Reinette ahnliche, vortreffliche Gold-Reinette. T. C.

,, von Sorgvliet, 91. Wtr., sehr gr., griine gute Tafel- und Wirtlischaftsfrucht; B. sehr gross, sehr tragbar. H. hH. C. ,, Thouins, 109. Wtr. Mai, mittelgrosse, einfarbige Reinette, sehr gut; Baum ausserst tragbar. T. C.

,, Weidners Gold-, 150. Schone, aus der Orleans enstandene Frucht; B. schonw iichsig und tragbar. H. hH. P. Sp. C.

,, WeisSQ Waciis-, 65. Hbst,, mittelgrosser guter Tafel- ur 1 Weinapfel; B. spatbliihend, dauerhaft und tragb. hH. P. Sp. ,, Woltnianns, 87. Hbst, AVtr., sclion gef. grosser sehr edler Tafel- u Weinapfel; B. s, dauerh. und tragb. H. hH. P, C. T. RichPA'd Gelber, 88. Hbst.,AVtr., gr , s. edler wiirz. Tafelapfel, bes. f. den isorden s. geeignet; Wuchsraassig, tragb. H.hH.P. C. Romcr-A., Gestreifter, 29. (Pomm. Krummstiel), AVtr., Som.

Guter, mittelgrosser, s dauerhafter Wirthschaftsapfel. H. hH, Rosen- A., Schillers, 7. Sept., Okt., gross, schon und gut; B.

starkwiichsig und fruchtbar, neue Sorte. II. hH. P. C. Rosen-A., Virginischer, 118. Aug., einer d, friih. u. besten S.-A., B. V. 8. kraft. Wuchs u. starker Belaub. H.hH. P. Sp.C. Rosenhager, Schwedischer, 212. Hbst., Wtr., gr. schoner und guter Rosenapfel; Baum sehr dauerhaft. P. C. Schicken-A. , 320. Wtr., halt 1 Jahr, sehr guter Weinapfel, spatbliihender, dauerhafter Baum. H. P.

Schoner von Havre, 112. Hbst., s. schoner dunkelblutrother guter Tafel- und Marktapfel. Baum sehr tragbar. H. C.

Ill

Sondersg^lelchen, Langstons; 105. Sept , Oct., gr. schone an- gen. sauerl. Rothe R. B. f. u. s. tragb., f. r. Lag. H. hH. P. C. St. Germainapfel ; 496. Aug , wSept., schoner und guter sehr friiher Apfel fiir den Obstmarkt. (Mtsb. 1865. Nr. 1) T. C. Spitz- A., SSiiilers; 445. Wtr. Somm., s. schoner rothback.

guter Winter-A; Baum sehr dauerhaft und tragbar. C. Stettiner, G-elber Herbst-; 403. Nov., Dec., schoner, gold- gelber, vorzuglicher friiher Winter- A. Baum s. fruchtb. H. Taffet-A., Spatbiiihender ; 198. Hbst. , B. s starkw., spatbl. kl. A 2. R., vorz. niir f. wirthsch. Zwecke; s. tragb. H.hH P.

,, Weisser Winter-, 295. Hbst., Wtr., kl. , schoner angen. sauerl, Tafel- u. Mostapfel; B. schonw., dauerh. u. s. tragb. H. Tauben-A., Hother Winter-, 201. Yorz. feiner Winterapfel fiir die Tafel; B. nicht gross, sehr volltragend. P. Sp. T. C. Tiefputzer, Rother, 130. Wtr , halt l J. , s, guter mittelgr.

Tafel- u. Weinapfel; B. dauerh., spatbliihend, reichtr. H.hH* Weliing-ton, 259. Wtr. Juli, s. schoner u. gegen d. Som. hin rechtg. T -A., vorz. z. Obstw., B. starkw. u. s. tragb. H.hH.P.Sp*

2. Birnen.

Tafelbirnen.

Neue und wenig bekannte Sorten.

You diesen werden Ijahr. Yeredliingen aiif Wildling (Ij. Y.) und solclie auf Quitte (C.), soweit nicht bssondere Preise test- gestellt Sind, zu 42 kr. = 12 sgr., Topf- oder Zwergbaume (T.) zu 48 kr. und 2j. Pyr. (P.) zu 1 fl. 10 kr. = 20 sgr. abgegeben.

Adolph Fonquet, 404. Oct., Nov., mittelgr., ovale, s. delikate Tafelb,; B. kraftig, schone Pyramiden bildend. P. Ij. Y. Andenkeu an den Congress, 118. (Souvenir du Congress Morel 1867.) Illustr, Monatsh. 1868, S. 66. Illustr. Gartenztg. 1868. Aprilheft. Ganz neue, von Morel in Lyon erzogene u. 1867 in den Handel gebrachte ganz ausgezeich. Sorte. Der B. wachst sehr kraftig und hat einen sehr schonen pyrami- dalen Wuchs. Die s. grosse Frucht ist auf der Sonnenseite schon carminroth auf gelber Grundfarbe. Das Fleisch ist weiss, saftr., halbschmelzeud, fein parfiimirt, ahnlich einer William,' mit der sie in Form, Grosse und Geschmack etwas Aehnlich- keit hat. Sie reift Aug. Sept, und halt sich 5 6 Wochen.) Diese neue Frucht, eine der schonsten und grossten Birnen, erhielt auf der internationalen Ausstellung zu Paris den 1. Preis.

Ij. Yeredlung 1 fl. 45 kr., 2j. Pyramiden 2 fl, 30 kr. , Edel- reiser das Stiick 42 kr. = 12 sgr.

Bergamotte, Kuyshes, 338. Samling von der Marie Louise, , mittelgross, Fleisch vollkommen schmelzend von 1. Qualitat.

B. sehr dauerhaft, starkwachsend, Ij. Y. 56 kr.

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Ber^amotte von Jodoigne, 259. Kleine sehr gate Winter- birn; Baum ausserat fruchtbar. P. Sp. C.

Bronce d’Eughien (de .Tonghe), 102. Miktelgr. bis grosae gam sclimelz., 8. zu empf. Febrb. B. mittelst. wachs., fruchtb. Ij. V.

Bntterblrnde Jonghe’9, Beurrede Jonghe, Gambler, 1. mittgr. .dickbauchige, ganz scbmelzende edle Dezemberbirn. B stark- wachsend, sehr fruchtbar. Ij. V. 56 kr., P. 1 fl. 10 kr.

Van Geerts, .^7. Gr. bias, grosse schon gef. Oct.— Novbrb. von delikatem, ganz schmelzendem , s, saftreichem Fleische. Baum kraftig und sehr fruchtbar. C. 56 kr. P. 1 fl. 10 kr. von Ghelin, 147. Baum kraftig, sehr edle, grosse Isovbr. bis Dezemberbirn. P. C.

,, von Naghin, (Beurre deKaghin), 84. April, eine der vor- ziiglichsten Winterbirnen. Ij. Y. 56 kr.

,, Payens (Br5 Payen, Boisb.), .357. Sept., fast mittelgr., langl., sehr vorziigliche Tafelb.; B. s. kraftig und sehr tragb. P. C. von Spae, 354. Grosse u. s. grosse abgestumpft kegelform. 8. schon geb.Oktbrbrn. v. s. feinem, saftr., angen. parf. Geschm. B. starkw., dauerh. u. s. fruchtb. P. 1 fl. 30., C. 56 kr.

Cbarli Basinex', de Jonghe; 345. mittelgrosse, sehr gute October- birn; Baum von sehr kraftigem Wuchse. P. Jj. V,

Clapps Favorite; 303. Grosse, sehr schone, ausserordentlich fruchtbar und starkwachsende Augustbirn. ij. Y.

Colmar de Jonghe’s , 346. s. kraftiger, schonerBaum; grosse, weinigsiisse, gewiirzte September Octoberbirn. Ij. Y

Brzbisciiof Sibour (Greg.) 226 ; Nov., s. vorz , stark gew., mittelgr. Tafelb., Wuchs schmachtig und etwas hangend. P.

Sugen Maisin (Gregoire), 377.; Ganz neue, mittelgr., rostf. Winterbirn von ausgez. Giite und Fruchtbark. Ij. V. 56 kr.

Feigenbirn, Grosse, La grosse Figue, de Jonghe ; 183. grosse, langliche, ausserordentl. fruchtb. Dezember Januarbirn von sehr edlem Geschmack; Baum sehr kraftig. Ij. Y.

Flaschenbirn, BoisbunePs; Calebasse Boisbuncl (Boisbunel 1866) ; Ganz neue, langl., mittelgr., schone u. ausgez. gute Febr. bis Marzb. Baum s. starktr. u. s. fruchtb. Ij. Y., 1 fl. lO.

Friibbirn von Jodoigne, Precose de Jodoigne (Gregoire); 464. Sehr friihe, schon Anfangs Juli reifendc, kaum mittelgrosse Sommerbirn. Frucht I. Qualitat., Ij. Y.

Gerardine, la (Gregoire); 353. Mittelgrosse, sehr gute, saftr. November Decemberb. Baum mittelst., s. fruchtb. P. Ij. Y.

Gate Therese, (flonne Therese); 407. Oct, Nov., mittelgrosse, gute, delicate Herbstbirn. P. Sp. C.

Berzog von Morny, Due de Momy, (Boisbunel 1868); 437. Ganz n., gr. , in Form und Farbe der Hardempont ahnliche ■Winterfr., Fleisch s. f., halbschm., von erhab. etwas zusammen- ziehendem Geschm.; Baum kraft. u. fruchtb, Ij. Y. 1 fl. 10.

Baysbe's Victoria, 333. Nov, Dez., ausgezeichnete aus Eng* laud eingefuhi'te Tafelbirn, Ij, Y. 56 kr.

113

Jfian 33'Ptiste de Diste., 492. s. edle, grosae, spate Wfcrbrn., "Marz April; Baum fruchtb. uud dciuerb Ij. Y, C. 56 kr.

Incomparable de Beauraings, 391. Vortreffliche von Beau- raings; Ifovbr., sehr grosae, safdge, feinschmelzende Tafel- birn; Baum kraftig, sehr fruchtbar. Ij. V.

Iris Greg'.oijce, 371. Dez., Jan., mittelgr., bauchig-kegelformig, t^ruchr *^1. Ranges, sebr gut, Baum fruchtbar. P. Sp.

Jnlins Blaise;, 291. Oct., Nov., gute, mittelgr. Tafelb. P. Sp. C.

Kadame Favre .(l^errier) ; 476. grosse, rund-kreiselformige, aus- gezeioh. edle Frucht; Aug.; B. s. stark u. s. fruchtb. P, 0.

,, Treyve, 309. September, grosse, gelbgriine, rundliche Tafel- birn von sehr delikatem Gesciimack, sehr tragbar. P. Sp. C.

Haibirn, de Jongbe’s, (Besi de Mai); 52. Mai, grosse, edle, sehr spiite 'Winterbirn, nur fiir vparme Lagen geeignet. P. Sp. C. i Marie Guise, 320. Marz, April, vorziigliche, 3. grosse Winter- birn; Baum sehr schon wachsend und fruchtbar P. C. Sp. i Marscball Vailiant, (Boisbunel 188G); 493 Grosse u. s gr, der Beurre Diel in Form abnl. Frucht; Fleisch fein, schmelz.,^

: gezuck., von erhabenem Geschmack; Reifzeit Januar— Marz,

Baum sehr kriiftig wachsend und fruchtbar. Ij. Y. 1 fl. 10,

^ Minot Jean Marie, (Gregoire) 427 Mittelgr., s. saftr., ganz I Bchmalzende Rovemberbirn von sehr hoher Giite. ij. V.

Mouchallard, 374, Aug., i^ept., zieml. grosse, abgestutzt langl., sehr edle Tafelbirn; Baum schonwiichsig und fruchtbar. P C.

Olivier de Serres, (Boisb.); 442. Febr , Marz, ziemlich grosse, stumpf-kreiselformige, ganz vortreffl. Tafelbirn; Baum kraftig und sehr fruchtbar. P. Sp. C.

' Prasident Bebouteville, 437. Jan. u. Febr., bergamottform.

Bchmelz., siiss-muskirte Winterb. ; Baum kraftig, s. fruchtb. C.

! Prasident Mas, (Boisb.) 324. Grosse oder sehr grosse Birn, ahnl. d. Bacbelier, v. I. Rang; Dez., Jan., der Baum ist zieml. kraftig u. fruchtb. Diese ueue Birn hat der Autor dem Prasid, Mas, Herausg. d. „Yerger“ gewid. Ij. Y. auf Quitte 1 fl. 45.

Prinz Napoleon, (Boisbunel) 481. Mittelgr. u. gr. abgestumpft- kreiself., im Marz April reif. Frucht, v. ganz ausserord. Gute. Fleisch f., schm., saftr., v erhab. Geschmack. Baum kraftig u. fruchtb., bildet v. Natur s. sch. Pyram. P. 1 fl. 30., C. 1 fl. 10.

Professor Henneau, (Gregoire) 264. Grosse, langlich-ovale, rothb., ausgez. g. Nov. Decbrb. Baum s. fruchtb. Ij Y. 56 kr.

Schoue von Fiquier, (Belle de Fiquier) 295. Gute bis sehr gute Dezember— Januarbirn. Ij. Y, 56 kr.

Schwesternbin, Greg-oire’s, (Soeur Gregoire) 286. Grosse rauhschalige, kreiselformige , sehr empfehlenswerthe Frucht, von ganz schmelzendem , weinig gezuckertem, erhabenem Geschm., Baum starkw. u. fruchtb. Reife Dee. Jan. P. Sp. C.

Spate von Toulouse, (Duchesse d'hiver) 500. Febr.— Mai, sehr grosse, einer Duchesse d’Angouleme ahnliche, spate Winter- tafelbirn, gut; Baum sehr fruchtbar und starkwiichsig; fur warme Lagen. P. Sp. C.

Tikfeh*nbueh

8

114

Siebenbitrgerin, La Transsylyanienne, (Gregoiro); 48fi. Mittel* gr. u. gr. Septbrn., allererst. Rangs. B. kraft. u. s. fruchtb. P. Sp. C.

Aeltere oder bekanntere Sorten.

H. bez. Hoclif^taniine a 56 kr. = 16Ngr., hH. Halbhocb- stiiinme a 48 kr. , P. Pyramiden a 35 kr. 1 fl. 24 kr^ T. 2j. Z-wcrg'b. oucr Topfb. a 48 kr. , Sp. Spalierb. k 35 kr. bis 1 11. 45 kr. , Ij. V. c njalirige Veredlungen auf Wildling- a 24 kr., C. oitbe aui Qidtte zii Cordons a 24 kr.

Alexander Bivort, Diels; 424. Mittelgrosse, grune, Btumpf- kreiselfbrm Tafelb., sebr fruchtbnr. H. P. C.

Alexandrine Pouillard, 413. zieml. gr. schone, birnf. Not.- P., 8. g. u. eine Zierde f. d. T.; d B. ist s. fruchtb. P. Sp. C. Andenkeu an Favre, (Souvenir P'avre); 475. Oct., Dezemb.^ mittelgr., s. delik. Tafelb.; B. kraft. u. reichtragend. P. C. Amandine von Rouen, (Eoisb.); 454. Oct , mittelgr., langlich baueb. Tafelb. 1. Ranges; B. mass, wachs , s. tragb. P. Sp. Arg-ensen, Sluskirte, (Passe Colmar musquee); 86. s. edle, stark mittelgr. Dezemberb., Baum krafiig u. tragbar. P. Sp. Bergamotte, Esperens, 461. mittelgr., rundl., griingelbe, gran punkt., vorzugliclieFrubjahrsb.; schonw. s. tragb. Il.P. Sp.T. C. Birn von Tcngre, (de Tongrei; 485; grosse, oi't s. grosse, dunkelcarminr., gelbgcrost , delik, Oktbrb L>. s. fruchtb. P. Sp. Butterbirn, Albrets, (Beurre d’Albret); 410. schone, langliche, ziemlich grosse, berostete, sebr delikate Octoberbirn; der Baum ist bald und reicblich tragbar. P. Sp.

Amanlis’, 282 gr. graugrune, etwas berost. Sept.-B. von gut gewurzh.Gescbmack. Baum stark u. s. fruchtb. H. P. Sp. C.

,, Bacheliers, 36l. s. grosse, dickb. Kov Dezemberbirn v. ausgez. Giite; Baum sebr fruchtbar. P. Sp. C.

,, Blumenbach0 (Soldat Laboureur); 217. zieml. gr., langl., gelbe, stark, rest, punkt., s edle Dezemberb. PL P. Sp. C.

,, Broncirte, 355. Pfov., Decbr., mittelgrosse, eiformige, sebr edle Tafelbirn; Baum sebr tragbar. PI.

Capiaumonts Herbst-, ^3. vortreffl., gewurzh., st. mittelgr., gelb rostige Herbstbirn. H. P. Sp C.

,, Colcmas Herbst-, 64. sebr delikate. gr. langl. Herbstbirn; Baum schone Pyramide bildend, sebr fruchtb. H. Sp. C.

,, Delfcsse’s, (Philipp Delfosse); 254. mittelgrosse, sebr edle Oct. Novemberb.; ii. lebhaft wacbs., sebr fruchtbar. P. C.

,, Delpierre’s, 340. Sept , grosse bis sebr grosse, scbmelzende Fruebt ; Baum kraftig, sebr fruchtbar. P. ij. Y.

,, Diels, 74. sebr grosse, hellgr., stark punktirte, delik. TVtrb. ; der Baum dauerbaft und reichtragend. H. P. Sp. C.

Eng^lische Sommer-, 22. Sept., zieml. gr., langl., grfine,. rost. punkt., delik., spate Sommerb.; s. tragb. H. P. C.

115

Bntterbiru, Esperens, weinige, ( Yineuse d’Esp6ren), 184. Oct., mittelgr., langl., rothl.-geibe, selir delikate Butterbirn. P. Sp.

,, Februar-, (Bre de Fevrier, Boisb ); 146. Febr., Marz, sehr gate, spatreifeude Wintertafelbirn. P.

,, GrellertS, (= Hardys Butterbirn); 168. grosse, vortreffliche Herbsttafelbirn ; s. zu empfehl. H. P. Sp. (siehe auch Hardys B.)

,, Giffards, 383. mittelgr., langl. s. schone, friilie Augustbirn von reclit gutem Geschmack und sehr fruchtbar. H. P. Sp.

,, Graue Herbst-, 61. bekannte vortreffliohe Herbstbirn; der Baum starkwiichsig, sehr tragbar. H. P. Sp. C.

,, Grumkower, 73. sehr grosse, beulige, griine, schmelzende Hbstb ; der Baum 6. dauerh., starkwiichs. u. reichtrag. P. Sp.

,, Hardenponts Winter-, 43. vortrejffliche, grosse Winterb.; selir tragbarer und kraftiger Baum. H. P. Sp. T. C.

Hardys, 168. Oct., grosse, langl., braunrost., s. guteTafelb.; der Baum sehr starkwacbsend, bald und reichtrag. H. P. Sp,

,, Hochfeinc, 376. ziemlich grosse, rund-eif., delikate Octoberb. der Baum volltragend und ziemlich fruchtbar. P. Sp. T. C.

Holzfarbig^e, (Fondante de bois); 392. grosse, schone, dick- eifbrm , s. delik. Octoberb.; ist sehr ergiebig. H. P. Sp. T. C.

Iiederbogfens , 247. Sept., Occ., neue, s. schbne, rund-eif., vortreffl. Tafelbirn; Baums, tragb. und schonwiichsig. Sp. C.

laieg'els Winter-, 161. mittelgr., rundl. , Herbst-Wtrb. , s. gut; Baum schonwiichsig und reichtragend. P. Sp. C. T.

IiUizet’s, 15. zieml. grosse, langl. Nov. Dezemberbirn von sehr gutem Geschmack; Baum sehr fruchtbar. P.

,, Napoleons, 69. itusserst saftreiche, delikate, grosse, hell- griine Herbstb. ; der B. sohone Pvram. bildend. H. P. Sp. C.

Six’s, 381. grosse, griine, bauchig birnform., vortreffl. I^ov. bis Dezemberbirn ; der Baum sehr fruchtbar. H. P. Sp. C.

Weisse Herbst-, 25. bekannte, vortreffliohe Herbstbirn; Baum 8. fruchtb., verlangt feuchten, guten Boden. H. P. Sp. C.

Millets, 188. Dez., Jan., kl. sehr edle, stumpfkegelf. Wtrb, Baum von massigem Wuchs, fruchtbar. P. Sp.

von Nivelles, 495. Jan. Febr , zieml. grosse, prachtvoll gefarbte, sehr edle "Winterbirn, starkw. u. tragb. P. Sp. C.

Sterkmanns, (Belle alliance); 192. Dez., Jan., sehr schon gefarbte, gr., mittelgute YVtrb. ; B. bald und reichtr. H. P. 0.

,, Ulmer, (Luc.); 97. delikate, mittelgiosse, eiformige Octoberb. ; Baum dauerh., sehr volltragend. H. hH. P. Sp. C.

Chaumontel, (Besi Chaumontel); 78. grosse, schon gef., delikate Wtrb. ; der B. verl. warme Lage u. kraft. Boden. H. P. C.

Clair^eau, 472. s. grosse, wundersch., u. wohlgef. Nov.-B. von ausgesucht, Giite; d. B. bildet starkes Holz, ist bald und reichlich tragbar. H. P. Sp. C.

Cliristenbirn, Williams, 244. s.gr., schone, gelbe, etvr. geroth. delik Sept.-B. ; B. sohone Pyram. bildend, s. fruchtb. H. P. Sp.,

Colmar, Aremberg^s, 19, Nov. Dez,, sehr grosse, sohone und gute Birn; der Baum starktreibend, sehr fruchtbar. H. P.

llfi

Commissar Belmotte, 60. Nov., Dez., grosse, schone und sehr gute Fruclit; Baum kriiftig und fruchtbar. H. hH P.

Deohantsbirn, Juli-, 270. kleine, schon gefarbte, 8. gute, fruhe Sominerb; Baum scb wachwiichsig, selir fruchtbar, P. T. C. H.

,, Rothg^raue (Gunsells Berg ); 29. vorzugl., reich gewiirzte Herbstb.; Baum v. mass. Starke, dauerh u tragb. H. P. Sp.

,, Vereins- (Doyenne du Comice); 186. October, November, s. sclione, zieml. gr., schmelz. Wtib. ; B. triigt mittelm. P. Sp. C.

,, Winter- (Pentecote); 232. Dez.— ilarz, 8. gr., rundl., sehr Baftvolle Wtrb. ; Baum kriiftig, volltragend. H, P. Sp. T. C.

Doctor Iienthier, 332. sehr fmchtbare, edle Octoberbirn, zu den griinen Langbirnen gehorig,

Edelcrasanne, (Passe Crasanne); 98. Dezember, ]\Iarz. grosse, plattrunde, sehr edle Bergamotre; Baum schonwiichsig, bald tragbar, sehr schon belaubt. P. 8p. C.

Eior- Oder Bestebirn, 109. bekannte und sehr beliebte, kleine Sommertafelbirn; Baum sehr fruchtbar. H.

Erzbischof Hons, 163 vortrefn.,fastmittelgr Sommer-Kousselet (August); Baum starkwiichsig, s. fruchtbar II. P. Sp. C.

Esperine, 432. ziemlich grosse, wohlgebildete, gelb u. rothe, sehr schone, gute Octoberbirn, der Baum sehr fruchtbar. P, Sp. C.

Eeig^enbirn vou Alen^on, (Figue d’Alengon); 202. Dez., Jan., B. edle, langl. feigenf., berostete T.-B, ; B. kraftig, fruchtb P.

Flaschenbirn Boses, 350. s. grosse, lange, gelbrorst., vortrefFI. Oct. Novb. Baum tragt jahrl. , aber nie recht voll. P. Sp.

Forellenbirn, 72. mittelgrosse, wunderschone. delikate, friihe Winterbirn ; der Baum sehr dauerh. und volltrag. H. P. Sp.

Fortunee, 312. rundl., zieml. gr , rostschal., spate Wirb. von delik Geschmack, Marz Mai; Baum massig wachsend, schone Pyramiden bildend, tragbar. P.

Fulvia, Keue, (Nouvelle Fulvie) 96. sehr grosse, starkbeulige, 8. gute Wtrb., Nov, Jan.; Wuchs stark aber etwas sperrig; fruchtbar P. Sp. C.

Galshirtenbirn, Stuttgarter, 49. kl., ausserst gewurzreiche Sommerb. ; der Baum bildet s. schone PyramMen. H. P. Sp.

General Tottleben, 497. Nov., Dez., sehr gr., feine, bauchig- birnform., schone Tafelfr. ; B. v. mass. 'Wuchs. H. P. Sp. C.

Graslin, 387. mittelgrosse bis grosse, sehr gute October bis Novemberbirn; Baum fruchtbar, schonwiichsig. P.

Gute Graue, 53. s. gewiirzh. st. berost., fast mittelgr. Septb. ; B. ausserst starkwiichsig und sehr tragbar. liH. P. Sp.

Gute Eouisc von Avranches , 444. s. schone, zieml. grosse, langl. Octoberb., sehr siiss und sehr fruchtbar. H, P. Sp. C.

Gute Euisenbirn, Spate, (Louise bonne de Printemps); 167. 8. spate, gute, langl. Wtr.-Tafelb. ; B schwachw. P. Sp.

Hardenpont, Spate, Apothekerbirn v. Bauce, 62. ; grosse, lange, griine, sehr, gute "Wtr-Tafelb , Jan.— Marz; sehr tragbar. H.

Helene Greg'Oire, 467 Oct. Nov., grosse, sehr schone, delikate Herbstbirn vom I Rang, P. Sp.

Herrenbirn, Ssperens, fOberdiecks Butterb.), 50. delikat#, mittelgr. Sept.-Oct. ii, starkw., 8. fruchtbar. H. P. Sp. C.

Herzog^in von Aug'ouieme, ‘279. Oct., Nov., s. posse grun- gelbe, beul., edle, spate Herbstb. ; Baum kraftig wachsend, sehr tragbar, will warmen IStaud. H. P. Sp. T. C.

Herzog von Nemours, *245. Oct., Nov., zieml. grosse, kreisel- binif. , griiiie, schmelz. Tafelb. ; B. s. kraftig, fruchtbar. P,

Hofrathsbirn, llO. Oct., Nov., grosse, bauchig birnformige . gute Tafell)irn. Baum sehr kraftig, fruchtbar. H. J‘. Sp.

Jaloiisie de Fontenay, ‘209. E. Sept., zieml. grosse, recht gute, friihe Herbstbiru fiir Tafel; Baum sehr fruchtbar. P. Sp.

Josephine vonMecheln, (Josephine deMalines); 498. kleine plattr., griinl. gelbe, etw. berost., ausgez. f. Wtrb. P. Sp.

Julibirn, Btmte, (Coloree de Juillet, Boisb.) 67. Kleine, sehr scliou gezeichnete fruchtbare Sommerbirn. P. Sp.

Kostliche von Oharneu , 158. vortreffl , grosse und schone Herbstb B. mittelgross, etwas empfindlich, s. fruchtbar. P. ,, von Liovenjoul, 455. Oct., Nov,, mittelgrosse, gute, sehr fruchtbare Tafelbirn. P. Sp.

Iieckerbissen von Jodoigne , (Helices de J.), 456. Herbst, mittelgr., birnf., delikate Taf -B. B. mittelst., s, tragbar. P, ,, von Angers, 385. mittelgr., etwas beulige, sehr gute Oct, bis Nov.-B. Baum kraftig und sehr fruchtbar. P. Sp. T.

Leon Sregoire, 44. Dez., ziemlich grosse, stumpfbirnf. halb- schmeizende gute Tafelbirn. Baum kraftig und tragbar. 0,

Louis 0regoire, 210. Nov., mittelgr., kreiself., gelbgr. halb- schmelzende, gute Tafelbirn. Baum kraftig, tragbar. C.

Bladame ISlisa, 56. Oct., Nov., zieml. grosse, bauchigbimform, schmelz. delikate Tafelbirn. A s. kraftig, fruchtb. P. Sp. C.

Magdalene, Grrtine, (Olasbirn), 7. Juli Aug; eine der besten Friihbiruen. Baum ausserst tragbar. H. P. Sp.

Magdalenenbirn, Gestreifte Sommer-, 356. Juli, August, sehr schone und delikate Sommerbirn fiir den Obstmarkt. Baum sehr fruchtbar. P.

Marie Louise, 231. Oct., langliohe, gelbrostige, grosse u. delik. reich gewiirzte Frucht. Baum mittelstark, fruchtbar* H. P. Sp.

Meuris, Winter-, (Nec plus Meuris), 253. Nov., mittelgrosse, vorziigliche schone Tafelbirn. B. mittelstark, fruchtbar. P.

Mundnetzbirn, Hunde, (Milan blancj, 10. Aug.-Sept., mittelgr. griine, geschatzte Sommerb.; bes. fiir rauhe Lagen. H. P. Sp.

NeUs, Winter-, tColmar-Nelis), 327, Id. gelbschal., berostete, ausgez. Wtrb. Baum ist bald und reichtragend. P. Sp. C.

Pfirsichbirn, (Poire Peche), 203. Aug.-Sept., rundl., griingelbe

' kostliche Sommerbirn. B. starkw! u. sehr fruchtbar. P. Sp.

Poiteau, Neue, t^Nouveau Boiteau), 271. grosse, gute, langl. Wtrb. B. starkw., schone Pyram. bildend , baldtr. P. Sp. C.

Regentin, (Argensons Butterb.), 153. ausgez. schone und edle Wtrb., Nov. Jan. B. mittelstark, fruchtbar. H. P. Sp. C.

118

Rousselet von Riieims, 114. kleine dunkelroihe, sehr gute, reioli gewiirzto Septb. fiir Tafel und Kiiche. H.

Rousselet van der Vecken, 176. ziemlich kleine, sehr edle, stark gewiirzte Herbsc-Winterbirn. P.

Senator Mosselman, 220. Febr. April, mittelgr., rundeiform* gelbrothe, selir gute spate Winterbirn. P. Sp

St. Germain, 81. s. edle, feine, lange, gruneAVlrb. Der Baum schbn pyramidal, fruchtb., will feuchten Boden. H. P Sp. C.

,, Gestreifte, IGO. Nov., Dec., sehr schone grosse, edle Tafel- bira. Baum etwas empfindlich. P.

Schone und Gute, (Deutsche Nationalberg.), 172. gr., rundl., gelbe Sept.-Occb., gut. B. starkwachs., sehr tragbar. P. Sp.

Schwesterbirn, (de deux soeurs); 320 grosse, langl., gelb- griine, gute Octoberbirn. Baum krafiig, fruclitbar P.

Sommerdorn, Punktivter, ,')7. mittelgros^e, gelbgriine, stark rostig punktirte, vortreffl. Herbstbutterb. B. s. tragbar. P.

Sparbirn, (Franz Madame), 45. grosse, lange, delik Augustb. Baum 8, starkw, u. tragbar, verlangt guten Boden. H. P. C.

Triumph von Jodolg-iie, 462. s. gr., bauchig-birnf., auf der Sonnenseite triibgerothete Wtrb. B. sehr fruchtbar. P. Sp.

van Marum, (Calebasse monstre). 51. Ungeheuer gr. rostschal. Octoberbirn. B. fruchtbar, vvachst nur massig stark. P. C.

Vaiiquelin, 325. ziemlich grosse, kreiselfdrmige , gelbgriin® etwas berost Winterbirn. Januar— Marz, gut. P.

Weihnachtsbirn, (Fondante de Noel); 494. sehr gute raittel- grosse Winterbirn. Baum sehr tragbar, wachst massig. P. C.

Wildling: von Motte, (Griine Herbstberg.), 32. zieml. grosse, rundliche, gute Herbstbirn. B sehr dauerh. u. tragbar. H. P.

Zepliirin Gregoire, 215. Jan.— Febr fast mittelgr., rundl.

gute Wtrb. B. ausserst fruchtb. und nicht empfindl. H. P. Sp. C.

Wirthschaftsbirnen

bios fiir die Kiiche Oder zu Obstwein brauchbar.

Angevine, Schone, 318, prachtvolle spate Winterbirn von enormer Grosse, Zierfrucht, Kocbbirn. P. C.

Apothekerbirn , Winter-, 136. sebr grosse, vortreffl., spate Winterkochbirn, halt bis Mai. Baum sehr fruchtbar. H. hH.

Bratbirn, Champagner, (Aeohte Bratbirn), 140. kleine griin- gelbe, 8. herbsusso, spate Herbstbirn, vorztigl. Mostbirn. H.

Bratbirn, Welsche, 144. griine, rundl.. friihe Hbstb. zu Most verwendbar. Baum sehr dauerhafc und sehr fruchtbar. H.

Cyderbirn, Normannische, (Besi d’Antenese) ; 449. s. stark- wiiclisige, ausgezeiclinete, sehr fruchtbaro kleine Mostbirn. Baum vortrefflich zu Strassenpflanzungen. II.

Fellenzerbirn, 322. Wtr. Marz; sehr schiitzbare Wtr., Most- Schnitz- und Kochb.; B. sehr gross und fruchtbar. H. hH.

Grunblrn, Spate, 422. Oct., gute Most- und Dorrbirn. Baum von sehr schonem, starkemWuchs und sehr tragbar, H. hH.

119

:Kaniper Venus, 149. Hbst., TVtr., sehr geschatzte Kochb., int Kochen roth werdend, -von schonem Wuchs u. s. tragbar. H.

'Karchenbirn , 326. kleine, sehr dauerhafto rauhe Mostbirn. Baum eichengross, selir fruchtbar. H.

Katzenkopf, Grosser, 370. sehr grosse, mndlicbe, schone Wtr.-Kochbirn. Baum kraftig und sehr tragbar. H. hH.

Knausbirn, (Weinbirn). 131. Ziemlich grosse 8eptbrb. zum Dorren und Mosten. Baum ausserst fruchtbar. H. hH.

Kuhfuss, (Westphal. Glockenbirn). 222. Vortreffliche Septr.- kochbirn. Baum sehr gross, volltragend. H.

lian^birn, Gelbe Wadelbirn, 133. Mitte Septbr. , grosse, lange, vortreffliche Most- und Dorrbirn. H.

Martin, Trockener, 3l6. kleine, schone, gelbrostige Winter- kocbbirn. Baum ausserst tragbar. H. hH,

Mostbirn, LiOmpps, 317. Hbst.. kleine, rundliche, sehr guto Mostb., auch zu Biriisaft vortreffl. B. sehr starkw. H. hH.

,, Weiler’sche, 154. Oct., kleine griingraue rundliche, sehr herbe Mostbirn, bis jetzt die edelste aller bekannten Most- birnen, Baum kraftig, sehr dauerhaft, sehr fruchtbar. H. hH.

Ochsenherzbirn , 18. sehr grosse, schone Winter- Kochbirn, Baum gross, starkwiichsig, sehr fruchtbar. H. hH,

Pastorenbirn , 174. sehr grosse, lange, griine Hov. Decbb,, fiir die Kiiche vortrefflich; ausserst fruchtbar. H. Sp. P.

Paulsbirn, 460. Wtr Mai, sehr grosse, schatzbare Kochbirn fiir den Winter; Baum gross und fruchtbar. H. hH.

Pomeranzenbirn V. Sabergau, 334. kl., gelbe, runde, s. herbe Hbst.-Mostb., einer d. besten Cyderb., ausserst h-uchtb. H.hH.

Rommelter, Grosse, 201. mittelgrosse, griine, runde, s. gute Mostbirn Baum sehr kraftig und ungemein volltragend. H.

Schneiderbirn, 126. sehr schone rothbackige, rundl. Septbirn zum Kochen, Dorren u. Mosten. B. ausnehm. tragb, H, hH.

Wasserbirn, Schweizer- , 175. ziemlich grosse, fast kugelr. Mostbirn, Oct. Baum sehr gross und sehr fruchtbar. H.

Wildling V, Binsiedel, 143 kl., s. volltr., rundl, Octoberb., bios zu Obstmost. B. s. schonkronig u. s. fruchtb. H. hH.

Wildling* Haagens, 148. kl., mittelgr., gelbe Oct. Kovbirn; ausgez. zum Dorren und zu Most. B. sehr fruchtbar. H.

Winterbirn, Schonste, 342. sehr grosse, prachtvoll colorirte Winterbirn zur Tafelzierde. T. C.

Wolfsbirn, (Quittenb.), 141. s. langst,, gelbe, spatr., s. herbe, vorziigl. Mostb. B. sehr dauerhaft und sehr fruchtbar. H. hH.

3. Quitten, Mspeln, Speierlinge.

Hochst. 1 fl. 10 kr., Halbhochst. 35 kr., Pyramiden 14 kr.

1. Quitte von Angers. H. hH. P. 2. Metzer Quitte. P. S. Portugiesiscke Quitte, H. hH. P.

120

'

Mispol, Hochstanime 48 kr. , Niederstamme 35 kr.

1. Hollandische Mis pel. H. Z. Gewohnliche M. H. Z.

Speierling'e , Hochstiimme 3 fl., ZwergstSrame 1 fl. 10 kr.

1

4 Pfiaumen und Zwetschen. ;

Hochst. (H.) a 35 42 kr., Pyrainiden u. Spaliere 35 52 kr., !

Ijahr. Veredlungen 21 kr. 1

Agenerpflanme, 43. sehr fruchtb., friihe Zwetsche, ausgez. znro i Essen, wie Koehen und Dbrren ; Aug:ust, Sept. P. Sp. Ij. Y. |!

Aprikosenartig'e Fdaume, o5. M. Septbr., mittelgrosse* runde, Ij gelbrothliche Norziiglicbe Pflaume. P. Sp. Ij. V. >1

Aprikosenpfiaume, Braimaner, 64. grosse, schune, gelbrotbe j| Pflaume, sehr starkwiichsig ; Mitte September. P. Sp. Ij. V. .i ,, Trauttenb erg’s , 42. Aniangs September, sehr gute, fruchtb. ' Ovalpfiaume; B. gemassigt, sehr fruchtbar. P. Sp. ij. V.

Columbia, 12. Anfangs September, sehr grosse, schone, vorzug- i Jiche rothblaue Pflaume. P. Ij. Y. Sp. !

Damascene, Onderka’s, 39. Anfangs Sept., mittelgrosse, sehr gute, ganz ablosl. Taiel- u. Marktpflaume; B. fruchtb. Sp. Ij. V,

Decaisnes Pflaume, 9. Sept., grosse, vortreffliche, gelbroth- punktirte Pflaume vom I. Kang. P. Ij. V.

Diapr^e, Violette, 30. Witte August; mittelgrosse, langl., sehr gute Friihzwetsche. H. P. Sp. Ij. V.

Durchsichtig'e , 20. Mitte August, sehr gute, mittelgrosse,

griine Pflaume. H. Ij. V.

Elerpdaume, Schieblers, Schieblers Luisante, 23. grosse, rothe, langlich eifbrmige sehr gute Pflaume, Sept. P. Sp.

Fruhpfiaume, River’s, 88 Mitte Juli, sehr friihe, gute, ablSsige mittelgrosse Pflaume; Baum sehr tragbar. H. P. Sp.

FriihZ’wetsche, Essling^er, 33. Aniangs August, vortreffliche Friihzwetsche ; Baum ausserst fruchtbar. Ij. V.

,, liUCas’ , 11. fLiegel), s. fruchtb., grosse und gute, sehr stark beduttete Friihzwetsche, Mitte August. P. Sp.

,, Schamals, 18. sehr gute, zicmlich grosse, reichtragende Sorte; P. Sp. Ij. Y.

,, Wang'enheims, 21. mittelgr., ovale, dunkelviolette Zwetsche^ siarkwiichsig, Anfangs Sept, P. Ij. V.

Goldpflaume, Coes, 51. Mitte September, sehr gute, gross*, gelbe, rothlich gefleckte Pflaume. H. P. Sp.

Esperens, 53. Anfangs Sept., sehr schone, grosse und vorziigl. Pflaume ; Baum sehr fruchtbar. H. P.

Herbstpflaume , Schamals, 54. delikate, grosse, rothblaue Pflaume; Ende Sej)tember, sehr fruchtbar. P. Sp. Ij. Y.

Jefferson, 66. Anfangs September, gross, langlichrund, gelbgriin, sehr gut, H. P. Ij. Y.

121

Kaiserpflaume , Rothe, 16. sehr grosse, ovale, rotheblaue Zwetsche II. Kangs, sehr fruchtbar. liH. P. Ij. V.

Katharinenpflaume, Gelbe, 19. Sept., mitteJgr., gutePflaume, vorzuglich zimi Einmachen: Baum sehr fruclitb. P. Sp. Ij. V.

Kirke, 26. sehr grosse, fruchtbare, schwaVzrothe, s. guto Pflaume, Anfang Mitte September. H. P. Sp. Ij. V.

Kouig'in, Weisse, 22. Ant' Mitte August. Sehr schone und delikate Reineclaude; Baum ausserst tragbar. P. Sp. Ij. V.

Konig^Spfiaume, IiUCas^ (LiegeJ), lO. grosse, ovalrunde, blau- rothe, sehr fruchtbare, delikate Frucht, Anf, Sept P. Ij. V.

IiGpine , 17. sehr schone und delikate, blaue, rundliche Pflaume von ausgezeichn. Giiie und Tragbarkeit. P. Ij. V.

Mirabelle, Grosse von Haney, 14. sehr schone, grosse, gelbe Mirab. fiir die Tafel und zum Dorren und Einmachen. H.

,, Kleine gelbe, 3. August, klein, rundlich, gelb und roth gefleckt, delikat; ausgezeichnet zum Dorren. H. P.

,, Spate, 4. September, October, kleine, rundliche, gelbe, sehr gute Frucht. H. P. Ij. Y.

Montfortp^aume, 29. E. August, grosse, blauschwarze, rundl., sehr delikate Frucht. P. Sp. Ij. Y.

Kuscatellerpfiaume, Spate, 8. Mitte Sept., grosse, langl.-runde, schwarzblaue, delikate Pflaume; sehr fruchtbar. H. P. Ij. V.

Reineclaude von Boddaert, 89, neue, sehr grosse, runde, ganz vorzugl. Sorte ; B. kraftig, Anf. Mitte Sept. Ij. Y. 35 kr., Pyr. 48 kr. ,, von Jodoigne, 32. E. August, grosse, s. tragbare, vortreffliche Frucht, neu. P. Ij. Y.

,, Gelbe von Bawson, 24. Ende August, ausgezeichnet schone und delikate grosse Frucht. Ij. Y. 42 kr,

,, Grosse grime, 5. Ende August, Anfang September. Die beste Pflaumensorte H. P. Sp. Ij. Y.

,, Bavays, 38. Ende September; sehr grosse, schone, gute Frucht; werthvoll zum Einmachen. P. Sp. Ij. Y.

,, von Quillins, 6. Ende August, grosse, rundliche, gelbe, gute Frucht. H. P. Sp. Ij. Y.

Violette von Brlgnays, 40. fruchtbar, ziemlicb gross, recht gut, September. P. Ij. Y.

Schone von Schonberg, 27. Anf. Aug., runde, gelbe, roth-

^^backigte sehr siisse, aber etwas empfindliche Pflaume. Sp.

VU ashington , 70. Mitte September, sehr gross, rundlich, grun- lich gelb, gut. H. Sp. Ij. Y.

Zwetsche, Ddrells, neue grosse, 69. M. Sept., gr., schone und delikate Zwetsche; Baum kraftig, fuchtbar. P. Sp. Ij. V.

Zwetsche, Dollaner, 60. sehr schone, grosse, edleYarietat der Hauszwetsche, mit der sie gleichzeitig reift. P. Sp. Ij. Y.

Zwetsche , Gewohnliche oder Hauspflaume, 1. Die beste und nutzbarste Sorte, H. hll. P. a 21 24 kr., veredelte H. 28 kr.

Zwetsche , Hartwiss’ gelbe, 57. Sept., s. gute, schone, hoch- gelbe grosse Zwetsche ; Baum ausgezeichnet fruchtb. P, Sp. Ij. Y.

122

Zwetsche, Italienische, 7. Mitte September, sehr grosse, vor- zugliche Sorte. H. bH. P. Sp. Ij. V.

5. Kirschen und Weichseln.

Der Hochstamm (H) 35 kr., Halbliochst. (liH) 28 kr., forrairte Pyramiden uud Spalicre 35—52 kr. je iiacli dereu GrOsse, Ijiiiir. Veredluiigen 21 kr.

Abesse d’Oig'nies, 8. Eade Juli, ziemlich gross, hellroth, sehr gut. H lill.

Ag’ath.C , Scbone, 91. Sehr spate schwarzrothe Knorpelkirsche, reil't Ende August und September; sehr fruchtbar. H.

Amarelle , Sitsse, 69. Friihc oft rothe Sauerkirsche, von sehr deJikatem Geschmack; Baum ungemein tragbar. hH. Ij. V,

Ascher, .87, S. gute, spatbluh. grosse Weichsel; s. fruchtb. H P.

Besnardiere, "Weichsel, 38. Neue sehr edle Frucht, sehr gut zuin Einmachen. H. hH.

Briisseler Braune, Schattenmorelle, 18. Juli, Aug , grosse schdue Weichsel fur die Tafel und zum Einmachen. H P. Sp.

Chatenays Sclioue, 36. Ende Juli Mitte Aug.; sehr schone, grosse und gute Glaskirsche; fruchtbar. H. hH. P. Sp.

Cheque, 61. Juli, neue, s. grosse prachtvolle Herzk. H. hH. Ij -V.

Bowuton, 45. 5. gr., schone bunte Herzk , Anf. Mitte Juli. H. hH.

Herzog-in V. Angouleme, 33. Juli, s.sch. gr. Amarelle. H. hH. Ij.V.

Hedellinger Biesenkirsche, 31. Mitte Juli, s. grosse, dunkel- rothe, mittelfriiiie Knorpelkirsche. H.

Herzkirsche, Frtthe bunte, 4^. sehr friihe bunte Susskirsche, fur Tafel und Markt. H. hH. Ij. V.

Herzkirsche, Friihe schwarze, 4. Anf.ang Juni, bekannt® gute, mittelgrosse Friihkirsche, sehr fruchtbar. H.

Herzkirsche, Fromms, 35. Sehr grosse, schone, schwarze Herz- kirsche, cine der besttn, Ende Juli. II. hH.

Herzogiu von Falluau, 57. Sehr gute, ziemlich grosse, hell- carminrothe delikate Frucht. H. P. Sp.

Kaiserin Eugenie, 9. Anf. Juli, zieml. gr. dunkelr. Weichsel, siiss-sauerlich , sehr edel und sehr fruchtbar. H. hH. P. Sp.

Kesterter Fruhkirsche, 39. Eine der friihesten Herzkirschen, am Rhein haufig gebaut. H. hH.

Knorpelkirsche, Grosse schwarze, 24. Juli, bekannte und sehr gute grosse dauerhafte Siisskirsche. H.

Kronprinz von Hannover, 54. Sehr schone, grosse, friihe bunte Herzkirsche. Baum starkwachsend , sehr fruchtbar. hU. Ij. V.

Kdnigin Hortensia, 22. Anfang Juli, vorziigliche grosse, sehr schone Kirsche. li. bH. P. Sp. Ij. V

Eauermannskirsche, 16. Juli, s. grosse, ziemlich spate, bunte Knorpelkirsche von ausgezeichneter Giite und Schdnheit. H.

Planchouriweichsel, 65. August, grosse, sehr gute und sehr fruchtbare Weichsel, sehr zu empfehlen. hH. Ij. V.

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Rose Charmeux, 14. Juli Mitte August, gross, dunkelroth, siiss- sauerlich, gut. hH. P. Ij. V.

Schcne von Ohio, (Ohio Beauty), 20. EndeJuni, sehr fruchtb, gross, trubroseuroth, siiss, sehr gut. H. P. Ij. V.

Sylvia von Pallliau, 40. Neue u prachtv. Frucht. hH. P. Ij V. Wachsknorpelkirsche, Bonnissens, 92, Schone, goldgelbe Julikirsche fur die Tafel; Baum sehr ergiebig. H.

Wcichsel, Fruhe eng^lische, (Anglaise hative), 2. s. fruchtb.

siiss-sauerlich , sehr gut, Mitte Ende Juui. H. P. Sp. Weichsel, Spate englische, (Anglaise tardive), 66. Fruchtb., gross, purpurfarben , siiss-sauerlicb , gut, Juli August. P. Sp, Weichsel, Ostheimer, l. August, vortreffiiche, schwarzr. grosse ^Yeichsel, fiir die Tafel und zum Einmachen. Veredelte H. 35 kr.. AYurzelachte P. 21 kr. 10 St. P. 3 fl. = 1 Thlr. 22 sgr. Weichsel, Frauendorfer, 41. Grosse, schone, delikate, spate Weichsel , vorziiglich zum Einmachen H.

Werdersche, Friihe schwarze, 21. Sehr schone grosse Juni- kirsche von vortrefflichem Geschmack. H.

6. Firsiche.

Von den mit * bezeichneten nenen iind selteneren S or ten kostet die geformte Palmette mit 1 Etage 1 fl. 30 kr., nicht geformte Ijiilir. Veredlimgeii zii Spall eren passeiid 1 fl., von den ilbrigen S or ten Ijiilir. Yeredlungen zu Spalieren wie zii Pyramiden 35 kr., Palmetten mit 1 Stage 52 kr., mit 2 Etagen 1 fl. 30 kr. 1 fl. 45 kr. Hoclistiimmige Pfirsich sind von melireren guten friilireifenden Sorten a 1 fl. :=17‘/2 sgr. zu erkalten. Die Sorten, welclie in geformten Palmetten vorratliig sind, sind mit Sp. bezeichnet, sammtliche Sorten sind aLs IjiLhr. Veredliing abzugeben.

* Abt JodOCUS, Anfang Sept., kostliche und sehr schone Fruh-

pfirsich, eine der schonsten in St. Florian erzogenen Sorten. Sp. Admirable , Ende Sept. , grosse , ausgezeichnet schone , auf der Sonnenseite rothe Frucht, Fleisch sehr gut, weisslich gelb.

* Amenta rubra, sehr schone, rothgefullte chinesische Pfirsich.

* Raltet , grosse , sehr schone Frucht von ausgezeichneter Gute,

Ende September; Baum sehr fruchtbar.

Belle de Toulouse, sehr gross, gut, fruchtbar, Ende Sept. Sp. Belle Bausse, Ende September, sehr grosse, schbn gerothete u. sehr fruchtbare edle Sorte.

Belle de Boue, Ende August, Anfang September, mittelgrosse, schone und sehr gute Frucht.

Belle de Vitry, grosse sehr gute Frucht, Anf. September, ziem- lich fruchtbar.

Belleg^arde, G-alande, Ende Sept., grosse, sehr schone schwarz- roth gefiirbte delikate Frucht; sehr tragbarer Baum.

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Brng^non Elrug^e, E. Aug., e. gute fruchth. nackte Pfirsich. Sp.

* ,, romain, Komische nackte Pfirsich, ausgez. Frucht.

,, Standwlck, Amang October, niittelgrosse , sehr schbne und ddikate glattt;chalige Pfirsich.

yy violett hatif, Anfang kiept., sehr fruchtbar, mittelgross, gut.

Chauceliere , (^Kanzlerpfu-sicli) , grosse, sehr schbne, mittelfruhe edle Pfirsich, truclitbar.

'^ClemenCG Isaure, Mitte Sept., sehr grosse, auf der Sonnen- seite geibthete, ausgezeichnete Frucht.

Chevreuse hative, Ende August, mittelgrosse, lieblich gerbthete sehr schbne Frucht, gut und fruchibar.

tardive, (Bon ourrier). Sept., Oct., s. fruchtb., gross, s. gut.

Double Montag'Ue, M. E. Sept., ziemlich grosse, schbne, dunkel- rothii edle Frucht, sehr gut liir unsere Garten. Sp.

,, de Troyes, Mitte August, friihe, ausgezeichnet gute Frucht, sehr fruchtbar und dauerhaft.

*ErzherzOg' Johann, delikate Friihpfirsich, eine der besten und fruchtbarsten. Mitte August. Sp.

* General Daudon, Mitte Sept., schbne, grosse, sehr saftige edle

Pfirsich init dimkeJrother Schale.

Grosse Mignonne, Mitte bis Ende Sept., grosse, ausgezeichnet schbn gefarbte delicate Pfirsich, sehr fruchtbar. Sp.

,, hative, Anfang Sept., wie die vorige, nur um 2 3 Wochen friiher reifend , ebenfalls sehr fruchtbar.

Karl Schwarzenberg, (Schmidb.), Anf. Sept., vortrefiPliche, sehr schbne, ziemlich grosse Friilipfirsich.

Krengelbacher, (Schmidb. j, langlich runde, schbne, dunkelrothe sehr gute Septemberpfirsich , sehr fruchtbar. Sp.

*ljina Hausser, s. edle u. schbne saftr. Fruhpfirsich. E. Aug. Sp,

* Iiindley, Ende Aug., Am. Sept., sehr grosse, kbstliche Pfirsich,

sehr fruchtbar,

'^Metelka, preisgekrbnt, ungar. Nationals., s. schbne, edle Frucht.

QKagdalene, Bothe, Anf. Sept., sehr schbne, rothe grosse Frucht, eine der besten Pfirsiche, sehr fruchtbar.

Maltheser-Pfirsich, M. Sept , fruchtbar, mittelgross, sehr gut.

Pitmaston Orange, vortrelFliche Frucht, Anfang Mitte Sept.

Pleureur, Trauerpfirsich, schbne gute Friihpfirsich mit herab-

, hangenden Aesten; hoebstiimmig 1 Thlr.

Pourpree hative, Anf. Sept., s. fruchtbar, zieml. gross, s. gut

Prinz Eugen, sehr fruchtbare, gute Fruhpfirsich , Anf. Sept. Sp.

Prinzessin Marie, Mitte— Ende Sept, gross, sehr gut, fruchtD. Ein Siimling des Hoigartner Muller iu Cannstatt. Sp.

Seine de Vergers, Ende Sept., grosse, gute und fruchtbare Sorte, sehr schbn dunkelrotb gefarbt, nicht empfindlich.

Schmidtberger, Miue Sept., grosse, rothe, plattrunde, friihe, sehr edle Pfirsich, sehr zu empfchlen

Teton de Venus, gr., schbne und gute Pfirsich, Ende Sept.

*'WillermOZ, Anfang September, grosse, edle, sehr schbne Friih- pflrsich , sehr fruchtbar. Sp.

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7. Aprikosen.

Von clen mit * bezeiclin. Sorten kostet die Ij. Veredlung (zu Spall eren) 1 11., von den andern 35 kr., Hochst. kosteii 1 fl. Halblioclistamme 42 kr., Palmetten (Sp.) 52 kr., 1 fl. 10 kr., 1 fl. 45 kr. , je nach ihrer Starke.

Ambrosia, (Grosse Zucker - Aprikose) , sebr gross, plattgedriickt, prachtvoll, Juli.

Beang^e, ziemlich gross, gut, Anfang September.

Breda, mittelgross , von ananasartigem Geschmack, eine der besten I Aprikosen, Anfang Mitte Juli. Sp.

I Fruh- Aprikose, Grosse, s. gute Fr. , B. s. fruchtb. , M. Juli.

*Friihe g^rosse rothbackig^te , ausgezeichnet , neue sehr gute I Sorte, Anfang Juli.

*Gros St. Jean, Mitte Juli, gross, sehr gut. Sp.

I *Gritnfleischi§*e Aprikose, vortr. Sorte aus XJngarn, E. Juli. ''‘Xliebaldts Aprikose , sehr gute und schone Sorte. Sp. *IiUizet, gross, s. gut, Anf. August, neue, s. empfohl. Sorte. Sp.

I * Muscat de Vaucluse, neue, vorziiglicheMuskateller- Aprikose, Anfang August reifend.

j Be Nancy, (Pfirsich- Aprikose) , grosse, sehr gute Frucht, B. sehr 1 tragbar, cine der besten und schatzbarsten Sorten, Mitte August, j Royale, Ende Juli, gross, sehr gut.

Tourser Aprikose, sehr tragbare und gute Frucht, E. August I Tyrnauer, Grosse, heu, sehr zu empfehlen.

* Ungi'arische Beste , zuckersiisse, sehr grosse Frucht, mit griin- gelbl. Fleisch, wird nie mehlig, Ende Juni, vorziigl. Sorte. Sp. Versailler Aprikose, mittelgr., s. gute Frucht, E. August. Sp, Zucker- Aprikose, Grosse , s. schone u. gute fruhr. Aprikose.

8. Haselnusse.

Kraftige gut bewurzelte Pflanzen a 14 kr. = 4 sgr., 10 Stuck nacli unserer Wahl 2 fl. 12 kr.

Grosse Piemontesische, Lindenblattrige, Rothe und Weisse Lam- bertsnuss, Spanische grosse Zellernuss, Schmidts grosse, Barceloner, Biittners Zellernuss, Bandnuss, Halle’sche Riesennuis, Mandelnuss, Grosse bunte Zellernuss, Grosse Gunsleber Zellernuss, Merveille von Bollwiller, Grosse Zellernuss aus England.

Rothhlattrige Lambertsnuss = Wahre Blutnuss a 21 kr.

9. Wallniisse.

Jug^lans reg“ia, Gewohnliche Wallnuss. B. 35 kr.

fertilis, Zwergwallnuss 28 kr.

,, macrccarpa, grossfriichtige, junge Pflanze k 28 kr*

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10. Stachelbeeren.

Von diesen ist bier cin reiches Sortiment in den ficbonsten nnd bestcn S or ten vorbanden; die kriiftige PH. a 12 kr.

10 Sorten in verscbiedenen Farben (rotbe, gelbe, griine u. weisse) in bestcr Auswahl 1 Thaler; 25 Sorten dergleichen 2 Thaler.

In Vcrmehrung sind bcsonders Iblgende sehr guteSorten: Beauty of England, Ostrich, Shattle, White Eagle, Fleur de Lie, Keepsake, Governess, Golden Prickle, Glory of Kedcliif, Compagnon, Nobleman, Duckeving, Volunter, Conquering Piero, Rob boy, Lion, Abraham, Midas , Stockevell.

11. Johannisbeeren.

Folgende Sorten sind nacb den biesigen Beobacbtungen in Bezug aiif Ergiebigkeit, Giite und Scbonbcit der Beeren besonders zu empfeblen.

Von alien Sorten, bei welcben kein besonderer Preis an- gegeben, kostet die kraftige Pflanze 7 kr. =2 sgr., ein Sor- timent nacb imserer Wabl von 10 Sorten 1 fl. 10 kr., 1 Sor- timent von 20 Sorten 2 fl. 20 kr.

1. Eotbfrncbtige Sorten:

I. Grosse rothe Hollandische , bekannte rotbe, grosse, sehr fruchtbare Beere. lO Stuck 1 fl.

3. Hothe Gewohnliche, angenehm mildsauerliche Frucht.

4. Kirschjohannisbeere, grosse, prachtvolle, dock etwas zu sauerliche Frucht. 10 Stiick 1 fl.

6. Bothe Versailler, vorzuglich gute, grosse, s. schbne Beere, sehr zu empfeblen. 1 St. 12 kr., 10 St. 1 fl. 45 kr.

II. Fruchtbare von Palluau, sehr frucbtbar, gut und mild sauerlich. 10 St. 1 fl.

13. Sitsse beste, ahnlicb der vorigen.

20. Iiaug'traubig^e, etwas spater reifende, gute, grosse mildsauer- lichc Beere. 1 St. 12 kr.

22. Ruby castle, grossbeerig, ausserst frucbtbar, weinsauerlich.

23. Grosse Glienouceau, Spate, sehr langtraubige, sehr grosse schone und mildsauerliche Beere. 1 St. 12 kr.

24. Grosse friihe von Bertin, fruhr., delik., fast ohne Siiure. 27. Caucasische Johannisbeere , sehr grossbeerige , ausserst

delikate Frucht. 1 St. 12 kr.

30. Knights siisse, s. gut, grossbeerig, s. fruchtb. 1 St. 12 kr.

31. Schone von St. Gilles, s gute, schone, volltragendc Beere.

32. de Jonghes grosse rothe, ausgezeichnet gute, langtraub.. rothe neue Sorte. 1 St. 21 kr.

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2. Blassrotho und gestreifte Sorten;

10. Gestreifte Perljohannisbeere, sehr zierliche, schon ge- strei'te Beere.

14. Fleischfarbig’c Champag^ner , sehr schone, doch etwas zu saure Frucht.

15. Deutsche rosenrothe, sehr schone, sehr gute, mildsauer- liche Beere.

3. Weissfriiclitige Sorten:

2. Grosse weisse Hollandische , ungemein fmchtbare, vor- ziigliche Sorte von mildsauerlichem Geschmack. 10 St. 1 fl.

19. Ddle gTOSSe weisse, (Improved large white) , sehr schone, sehr fmchtbare, ausserst wohlschmeckende Sorte, 20 kr.

25, Grosse weisse von Boulogne, sehr gute, ganz weisse schone grosse Beere, neu, 14 kr.

33. Grosse weisse Dessertbeere, (de Jonghe), fleischige, s. gute reichtragende Beere, neu, 21 kr.

4. Schwarzfriiclitige Sorten (Cassis):

15. Schwarze Gewohnliche , bekannte Frucht, besonders zur Liqueurbereitung schatzbar. 2 St 7 kr.

16. Victoria- Johannisbeere, sehr grossbeerig.

18. Ambrafarbige, s. fruchtb. u. s. wohlschmeckend. 10 St, 1 fl.

12. Himbeeren,

Es kostet jede Sorte , soweit nicht andere Preise notirt sind, 7 kr., ein Sortiment nach unserer Walil von 10 Sorten 1 fl. 10 kr. , von 20 Sorten 2 fl. 20 kr.

1. Fastolif, ausgezeichnet schone, festfleiscbige, rothe, sehr fruchtbare

Himbeere. 10 St. 1 fl.

2. Bothe Merveille, zweimaltragende , sehr zartfleischige , ge- wiirzte rothe Beere. 10 St. 1 fl.

4. Brinckles Orange, neue, sehr schone und delikate, orange- rothe, grosse Himbeere; sehr fruchtbar ; besonders zu empfehlende neue amerikanische Sorte. 1 St. 35 kr. = 10 Sgr.

5. Stachellose Monats - Himbeere , sehr fruchtbare, mittel- grosse gute Sorte.

6. VTeisse Merveille, bekannte, sehr siisse remontirende weisse Frucht. 10 St. 1 fl.

7. Neue weisse Merveille, (Surpasse Merveille), neue delikate sehr grosse, weisse, remontirende Himbeere. 24 kr.

8. Paragon, sehr grosse, schone, recht fruchtb. rothe Himbeere.

10. Vorsters grosse rothe, sehr grosse, delikate rothe Beere.

15. Grosse gute, (Magnum bonum), hochgelbe, grosse schone

und gute Frucht,

128

18. Ijemcrcier, eine der besten weiseen Deeren, sehr schbn, wohl- scLmeckend, gross 14 kr.

19. Hornet, prachtvolle, sehr grosse, dunkelrothe, sehr zu empfeh- lende Beere. 21 kr.

20. Schone von Orleans, dunkelviolettrothe, grosse, der Fon- teiiay abnliche aber siissere Beere. 10 St. 1 fl.

21. Herrenhanser Konig^s-Himbeere , sehr krattige u. sehr tragbare, sehr gute Beere. 18 kr.

23. Q-elbe Antwerpner, sehr gute, bekannte, gelbe, fruchtbare Beere. 10 St. 1 fl.

28. River’s Himbeerc , s. gute, grosse, rotlie neue Sorte 18 kr.

29. Prinz Napoleon, rothe, sehr siisse Himbeere, wohl dio schmackhafteste von alien. 18 kr.

30. Barnet, dunkelrothe, gute grosse Beere.

31. ScllOne von Fontenay, bek,, grosse, remontirende, dunkel- violettrothe etwas sauerliche Frucht. 10 St. 35 kr.

32. Casar-Himbecre , sehr gute, grosse, weisse Himbeere.

36. Neue FastolfP, (Surpasse Fastolft') , sehr gross, rund, sehr wohlsohmcckend , rcmontirerid. 21 kr.

13. Brombeeren und 14. Schwarze Haulbeeren.

1. Amerikaniscbc Gelbe Brombeere zum Einmachen, 14 kr.

2. Armeniscbe , sehr schbn und reichtragend. 24 kr.

3. liawton Oder Rochelle Brombeere, vorziigl. Sorte. 24 kr.

4. Geschlitztblatterig^e, Rubus laciniatus, sehr zierl. Pflanze mit grossen dunkelrothen sehr wohlschmeckenden Beeren.; tragt sehr reich und ist zugleich sehr decorativ. 24 kr.

Ausserdem sind noeh mehrere sehr gute neue Amerikanische

Sorten a 24 kr. vorhanden.

Schwarze Maulbeere, delik. Dessertfr., hochstammig 1 fl. 30 kr. bis 1 fl. 45 kr., in Ruschform 1 fl.

15 Weinreben.

Von folgenden Sorten s’*nd theils Ijalir., theils 2jabr. kraftige

Wurzelreben urn beigesetzte Preise abzr.gobon. Nach iinserer Auswabl kostet 1 Sortiment friibreifender Tafeltrauben von ID Sorten 1 fl. 24 kr. , von 25 Sorten 2 fl. 42 kr.

Arbst, Schwarzer, 43. Sehr gute und fmehtb. Art .schwarzer Clevner; Weinbergs- und Tafeltraube. 9 kr. == 3 sgr,

Basilicum,^ Geschlitztblatteriger, 137. VortrefiFliche, s. siisse Tafeltraube. 24 kr. = 7 sgr.

Black Prince, 16. Jbne Varietat des Trollingers, grossbeerig, blau, s'ehr gut, Tafeltraube. 21 kr. = 6 sgr.

Blussard, Blauer. 22. Fruchtbare, schbiie, fruhe, sehr susse Tafeltraube. 9 kr. = 3 sgr.

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C&ndolle Tranb©, ill. sehr ^roase, oft 3 5 B schwere blawi- rothe Traube. 14 kr. = 4 8gr.

Weisser, 22 »• sehr schone, weisse, ziemlich friihe Weinbergs- und Tafeltraube. 9 kr.

Chasselas rose, Konigsgutedel, 38. friihe, sehr gute, hell- rothe Tafeltraube. 9 kr. = 3 sgr. 10 St. 1 fl. 10 kr.

Calabreser , 44. s. gute langbeerige , etwas spate, gelbe Traube, vortretflich zu Lauhen; fiir gute Lagen. 14 kr. = 4 Sgr.

Catawba, 140. vorz., hellrothe, amerik. Traube. 18 kr. = 5 Sgr.

Olevner, Schwarzer, 76. bekamite, gute, friihe Weinbergs- u. Tafeltraube. 7 kr. = 2 sgr. 10 St. 54 kr.

Usperion, 53. schone, blassrothe, dichtbeerige, friihe Traube, sehr gut. 21 kr. =6 Sgr.

Felg^entraube, 9. eine der kostlichsten Tafeltrauben, sehr frucht- bar, mittelfriih. 21 kr.

Gamay , Schwarzer , 39. Oct., lange, lockere Traube, 8. suss, gute Weinberg- und Tafeltraube. 7 kr. = 2 Sgr. 10 St. 54 kr, -Gntedel, Griiner, oder Gewohnl. Gutedel, 69. bekannte, sehr fruchtbare und beliebte Tafel- und Weinbergtraube, 7 kr. = 2 Sgr. 10 St. 54 kr.

■,, Kaiser-, 86. sehr friihreif., gr., Yorziigl. Traube. 18kr. = 5sgr.

,, Konig'S-, 38. fr., s. gute, hellrothe Tafeltraube. (s. ob.) 9 kr.

Krach-, 79. mittelfr., gelbgriine, grosse, s. aromatische, fruchtb. Tafel- und W'einbergtraube. 7 kr. = 2 sgr., 10 St. 54 kr. Muscat-, 27. gelbe, mittelfr, kbstl. Tafeltr., eine der bestenTr.; will etwas Schutz in der Bliithe. 9 kr,, 10 St. 1 fl. 10., 100 St. 10 fl.

,, Pariser-, Chasselas Fontainebleau, 1. die beste aller friiheren Tafeltrauben, zeitigt fast in alien Lagen und ist sehr fruchtbar. 1 St. 7 kr., 10 St. 54 kr.

,, Rother, 68. friihe, sehr wohlschmeckende und allgemein be- liebte Tafeltraube. 7 kr. = 2 Sgr., 10 Stiick 54 kr.

,, Ungarischer, 100. gr., dunkelblau, frtihr., s.gut. 18kr.==5sgr. ^Isabella, 51. schone, schwarzblaue, amerikanische oder Labrusca- Traube, friihreifend, vortreffl. zu Lauben. 14 kr. = 4 sgr.

Madeleine hative, (Augustclevner), 37. s. friihe, blaue, fruchtb. und gute Tafeltraube. 7 kr. = 2 Sgr., 10 St. 54 kr.

,, royale , 58 ausgezeichnet schone Augusttraube , neu. 24 kr,

Malingre, Friihev, 109, die friihreifste und eine der kostl, weissen Friih-Trauben; Mitte August Anfang September. 1 St. 15 kr., 10 St. 2 fl. 30 kr , 100 St. 21 fl. = 12 Thlr.

Ualvasier, Friihei* weisser, 74. grosse, zarte, weissgriine, gute Traube von sehr kraftigem Wuchs, eine der friiliesten Sor- ten. 9 kr. = 3 Sgr.

Muscadine white, Abart des Muscatellers, 48. ist sehr gut und sehr fruchtbar. 24 kr. = 7 sgr.

Muscateller, Frtiher weisser, 117. friihe, sehr delikate Tafeltraube, die sehr zu empfehlen ist. 14 kr. = 4 Sgr.

1, Grauer, rothlich, sehr fruchtb. und delicat. 9 kr. = 3 Sgr.

Ta rhfnbii^Ii 9

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Muscat Hambro, Muscattrollinger, 95. Anf. Oct., s. gr. u. s. edlfr

Tafeltraube V. delikat. Geschmack, s. grossbeerig. 24 kr. = 7 Sgr. ' Mnscateller, Rdmisclier, 138. mit lUngl. Bceren, kostlich, fdr " warme Lagen. 18 kr. = 5 Bgr.

,, Rother, 17. bekaunte, sobr delikate Tafeltraube; gute Lage,

Ende Sept. Anfang October. 7 kr. = 2 Sgr.

,, Schwarzer, 89. Ende Sept., eine der besten Muscatellersorten, i ® schr tragbar. 7 kr. = 2 Sgr. : 5

Miillerrebe , 135. scLone, ziemlich friibe , blaue Wein- u. Tafcl- ' Traube, heL^st auch Schwarzi r Rissling. 7 kr. = 2 Sgr., 10 St. 54 kr. ' I Orangetraube , 49. sehr siisse, etwas kleinbeerige, vortreffl. j ( Tafeltraube. 14 kr, =4 sgr. ' I

Petersilientraube, = Spanischer Gutedel; 139. s. gute, mittelfr. ! I Tafeltraube mit tief geschlitzten Dlattern. 7 kr. = 2 sgr. [

Portugieser, Blauer, 20. bekannte, fruhe, sehr volltragendc i grosse Sorte. 7 kr., 10 St. 54 kr. . (

Bulauder, Grauer Clevner, 73. delikate, zieml. fruhe Wein- j und Tafeltraube a 7 kr., 10 St. 54 kr.

Silvaner, Blauer, 70. s. gute, fruchtb. u. wenig empfindlioh© blassblaueTafel-u.'W'einbergstraube. 7 kr. = 2sgr., 10 St. 54 kr.

,, Griiner, 131. mittelfruh reifende, sehr gute und sehr fruchtb, Wein- und Tafeltraube. 7 kr. =2 sgr., 10 St. 54 kr.

St. Laurent, Blauer, 90. gute, sehr friihe, blaue Weinbergs- und Tafeltraube, sehr zu empfehlen. 14 kr. = 4 sgr.

Traminer, Gev/urz-, 85. eine der best. Wein- u. Tafeltrauben, sehr siiss und sehr angenehm gewurzt. 14 kr. = 4 sgr.

,, Rother, 98. s. gute Weinbergs-, auch Tafeltr. 7 kr, = 2 sgr. Trollinger, Blauer, Black Hambro, Frankenthaler, 59. sehr , schone, grossbeerige, schwarze Traube fur Tafel u. Weinb. 7kr. i ! ,, Grauer, 132. eine sehr schone und vortrefifliche Yarietat j ' des blauen Trollinger, friih. 24 kr.

Muscat-, 95, grosse, schone, langlich dunkelblaue Traube. ' 24 kr. (Siehe Muscat Hambro.)

Vanille-Traube, 99. eine der edelsten und kostlichsten Tafel- trauben, sehr zu empfehlen, mittelfruh. 14 kr. = 4 sgr.

Aiisser diesen sind noch etwa 50 Sorten Tafeltrauben in schwacherer Vermehrung Yorhanden.

17. Erdbeeren.

Die Preise der Sortimente siehe vorn pag. 5.

Wir besitzen ein namhaftes Sortiment, worunter alle werth- [ Yollen Sorten aufgenommen sind und zeigten sicli folgende neue Sorten ganz besonders cnipfeblenswerth. j

A. Neueste de Jonghe’sche ganz ausgezeichnete Sorten. | 1 Pfl. 35 kr. ==10 sgr. Nr. 212. Miss Coutts, 213. Dr. Thompson, ] 214. Mistriss Wilder.

131

B. Neuesfe amerikanische Preiserdbeeren. lPfl.35kr. = 10 8gr, 215 Ripawam, 216 Flora, 217 Charles Downing, 218 Hox8 700, 219 Wihons Albany.

Die80 Sorten zu8amnien 2 fl. 20 kr. = 1 Thlr. 10 sgr.

C. Neuere Sorten aus Belg^ien, Frankreich und ans Amerika. 2 St. 14 kr. = 4 sgr. Nr. 127. Souvenir de Kieff, (de Jonglie); 172 la Fertile (d. J.); 173 Globe (d. J.); 183 la Grosse Sucree (d. J.); 185 Dr. Nicaise; 186 la Savourense (d. J.); 187. Virginie (d. J.) ; 189 the Lady; 190 Louis Vilmorin (Rob.); 191 la Paysanno (d. J.) 192 White Pine-apple (amer.); 194 Yineuse de Nantes (Boisb.); 195 Baron Deman de Linick (Mack.); 196 Surpasse Grosse sucree (d. J.); 199 la Rustique (d, J.); 200 Sabreur (Mme. Cl.); 201 Sir Harry Orange (Mack.); 202 Gweniver (Mme. Cl); 205 Ananas perpetuel (Gloede); 209 Green prolific (Am.); 211 The great Agriculturist (Am.)

Yon folgenden Nrn. sind Pflanzen in Parthien, 10 St. zu 54 kr. = V2 Thlr., zu erhalten.

Nr 192, 195, 199, 202, 205, 209, 211.

D. 25 altere, besonders empfehlenswerthe Sorten.

2 Pfl. 9 kr. = 2’/> sgr. 1 Marguerite, 4 Lucas, 7 Fillmore, 12 la Constante, 17 Oscar, 18 Prince imperial, 19 Sir Harry, 21 Gewohnliche Ananas-Erdbeere, 31 Due de Malakoff, 34 Hoveys Seedling, 57 Cornucopia, 58 Bouhon, 71 Belle Bordelaise, 79. Grande-m^re de Bollwiller, 84. St. Lambert, 87. Cremont, 88. Princesse Fr6deric William, 89. Blanche de Bicton, 99. Yier- lander Moschuserdbeere, 126 Royal Hautbois, 128 le Titien, 132 Scarlet Carmin, 136 Chili Orange, 154 Keens Seedling, 163 Reine des fraises, 165 Rival Queen.

Yon folgenden Nrn. sind Pflanzen in Parthien, 10 St. zu 35 kr. = 10 sgr., zu erhalten.

Nr. 12, 19, 21, 79, 84, 89, 132, 136, 163.

E. Monatserdbeeren.

111. Yersailler Monatserdbeere. 113 Rothe Monatserdbeere. 174. Janus. 188 Monatserdbeere von St. Gilles. 10 St. von 111 und 113 14 kr. = 4 sgr., 10 St. von 174 und 188 28kr. = Psgr.

18. Baume und Zierstraucher zu Gartenanlagen.

Acer Negundo fol. varieg., Eschenblattr. Ahorn mit weiss panachirten Blattern, sehr schon. 21 kr. = 6 sgr. Aesciilus macrostaebya, Grossahrige Kastanie, sehrschbner Zierstrauch, im Juni und Juli bliihend. 18 kr.

Ailanthus glandulosa, Gotterbaum, 4 5' hoch. 18 kr. 24 kr. Ampelop^is bederacea, Wilder Wein. 6 kr. 12 St. 42 kr.

U52

Amyg^dalus ohinensis alba pi. Weissgef. chinesische Zwerg-

mandel. 21 kr.

,, ,, rubra pi. Koth gcfullto Zwergmandel,

sehr schon. 21 kr.

persica camelliaeflora fl. pi. Pfirsichblattriger,

init Camellien ahnlichen gefvillten Hluiueu. 35 kr. = 10 sgr.

Aralea japonica, Japanische Aralia. 24 kr.

Aristolochia sipho, Ulnierpfeifenstr. , sehr schone Schling- pflanze. 18 kr.

Big'nonia radlcans, sehr sclione, orangeroth, bluhende Rankenpflanze. 12 kr.

Broussonetia papyrifera, Papiennaulbeerbuum s.sch. 18 kr.

Buxus arboresceus, Baumartiger Buchs. 18 kr.

CallcantliUS fioridus, GewUrzstr, , s. zu empfehlen. 24 kr. y, macrophyllns , sehr schoner, neuer Zierstrauch. 30 kr.

Catalpa ^ring^aefolia, Syringenbl Trompetenb. 18 kr.

Cerasus Chamaecerasus, Erdweichsel, s. zierlich. 12 kr.

Clematis azurea g^randidora, Waldrebe, blaue, gr.-bl. 24kr. ,, Sophia, blassblau, grossblumig. 30 kr.

Colutea arboresceus, Blasenstrauch. 7 kr. = 2 sgr.

Co rnus mascula, Comelkirsche, Diirlitze. 12—18 kr.

,, alba, Weissfruchtiger Cornelstrauch. 7 kr.

Coronilla Bmerus, Strauchartige Coronilla. 7 kr.

Crataeg^us oxyacantha, fl.albo pi., Weissd., weissgef. 18 kr. ,, ,, fi. roseo pi., rothgef. 18kr.

,, fi. coccineo pleno scharlachr.

gef. 18 kr.

Cydonia japonica, Japanes scharlachrothe Quitte. 18 kr.

rosea umbellata

Gaujardi nivea extus coccinea

rubra g^randifiora

Cytisus alpinus, Alpenbohnenbaum. Goldregen, 9 kr.

capitatus, Kopfbluthiger Cytisus. 9 kr.

,, elon^atus, langahriger, 18 kr.

,, sessiiifolius, sitzendblattriger. 9 kr.

,, Laburnum, Gemeiner Goldregen. 9 kr

,, purpureus, Purpurrother Cytisus. 28 kr. = 8 sgr.

Deutzia crenata fl. pi., Gekerbte, getulltbliihende Deutzia, sehr schon. 14 kr = 4 sgr.

,, g'racilis vera, Zierliche Deutzie, weissbl. 14 kr.

,, scabra, scharfblattrige Deutzie, schon. 9 kr.

Forsythia Fortunei, neu und sehr schon. 18 kr.

,, suspensa, sehr schoner Zierstr., rankend, 12 kr.

,, viridissima, schon, gelbbliiliend, 12 kr.

Fraxinus excelsior pendula, Traueresche, hochst. 36—42 kr.

Glycine chinensis. Chines. Glycine, Schlingpflanze. 18 kr.

Hedera Helix marmorata, Marmor. Epheu, s. schon, 9 kr, ,, hibernlca, Irischer oder schott. Epheu. 7 9 kr.

sehr schone , neue Varietaten a 24 kr.

J33

Hibiscus syriacus fl. pi., Syrisch. Eibigch mit gef. Bl. 18 kr.

Hippophaea rhamnoides, Sanddorn. 15 kr.

Jasminum nudiflorum, Nacktbluth. gelb. Jasmin. 14 kr.

Keria Japonica, Gelbgefiillter Corchorus. 7 kr.

,, ,, fol. var. Panaschirter Corchorus. 14 kr*

Iiig^ustrnm ovatifolium, fol. var., sehr schon. 18 kr.

laonicera brachypoda fol. aureo varieg., sehr zierl. Schling- pflanze. 18 kr.

Caprifolium, Je langer, je lieber. 7 kr.

,, tartarica, Tartar. Gaisblatt. 7 kr.

Mahonia Aquifolium, s. schoner, grunblattr. Zierstr. 18 kr.

Malus ) sehr schonbluhende ZierstrSucher

fttr die FtuhliDgsflora

y, RingO ^ A 18 kr 5 s?r

Torlnso > ai8Kr._5sgr.

Mespilus pyracantha, Feuerdorn, sehr schon. 18 kr.

Philadelphus coronarius, gem. Pfeifenstr., Jasmin. 7 kr.

Prunus Avium fl. pi. Gefulltbl, Susskirsche 18 kr. , hoch- stiimmig 35 kr.

Prunus Cerasus fl. p. Gefilllte Weichsel. 18 kr.

Laurocerasus, Kirschlorbeer. 18 kr.

,, caucasica, s. schdn u. empfehlensw., neu. 30 kr.

triloba fl. pi. Dreilappiger gefiillter Prunus, einer

der schonsten Zierstraucher. 18 kr., hochstammig 42 kr.

Prunus aucubaefolia , Japanische Traubenkirsche mit ge- fleckten Blattern. 18 kr. = 5 sgr.

Prunus Padus, Traubenkirsche. 9 kr.=:3 sgr.

Quercus pedunculata atroatropurpurea , sehr schone purpurblattrige Eiche. 1 fl. 10 kr.

99 pyramidalis. Pyramiden-Eiche, sehr schon und zie* rend. 24 kr.

Rhus Gotinus, Periickenbaum, Sumach. 9 kr.

Ribes aureum, Goldjohannisbeere, wohlriechend. 7 kr. y, palmatum, Handformige Johannisbeere. 7 kr.

sang^uineum, Bluthrothe 9 kr.

,, fl. pi., gefiillt bltihende. 18 kr.

Robinia Bessoniana, die schonste Art Kugelacazie, sehr dauerhaft. Hochstammig 48 kr.

Decaisneana, prachivolle neue Acazie, st. Pfl. 35 kr. H. 48 kr.

9, hispida Kothbluhende Acazie. 18 kr. = 5 sgr.

99 pyramidalis, Pyramiden- Acazie. 24 kr.=7 sgr.

Rubus laciniatus, Geschlitztblattr. Brombeere. 24 kr.

,, odoratus, Wohlriechende. 7 kr.

Saliz americana pendula, Amerik. Trauerw. , sehr dauer- haft. 18 kr., hochstammig 48 kr. 1 fl.

Saliz annularis, Lockenweide. 9 kr.

,, arg'eutea, Silberweide. 9 kr.

,, laurifolia, Lorbeerblattrige, sehr »ch5n. 9 kr.

134

Baliz rosmarinifolia, Kosmarinweide. 9 kr.

uralensis, Spagatweide. 12 kr.

Sambncus nlg-ra laciniata, Geschlitztblattr. Hollunder. 9 kr. ,, fol. var., Buntblatferiger 18 kr.

,, ,, racemosa, Traubenhollunder. 9kr. = 3sgr.

Sophora japonica, .Tapanesische Sophore. 18 kr.— 35 kr. Spiraea Billardi, Billards. 9 kr.

callosa, Schonrothe Spiraea. 7 kr.

,, alba, Neu, weisse, selir zierlicb. 15 kr.

,, Candida, Glanzend weisse. 7 kr.

,, Doug’lasi, sehr schon. 9 kr.

,, prunifolia fl. pi. , Gefiillte weisse. 15 kr.

,, Reveesii 11. pi., Neue, sehr schon rosenroth. 15 kr. Staphylea pinnata, Pimpernuss. 12 kr.

Symphoricarpus racemosa, Schneebeere, Peterstr. 7 kr. Syring^a chinensis, Chinesischer Flieder. 7 kr.

,, vulg'aris. Triumph d’Orleans. 18 kr. =5 sgr.

,, ,, Gemeiuer spanischer Flieder. 7 9 kr.

,, ,, Princesse Camille de Rohan. 18 kr=5sgr,

,, persica, Persischer. 9 kr.

Tamarix g'allica, Franzosische Tamariske. 9 kr.

Taxus baccata, Beerentragender Taxus, Eibenbaum. 18 kr. Thuja orientalis, Morgenliind. Lebensbaum. 18 kr. 30 kr.

,, Warreana, f. nordl. L. d. schon. Lebensb. 24 kr.=7 sgr. Tilia arg'entea, Silberlinde. Hochst. 48 kr.

,, missisippiensis, Missisippi L., sehr grossbl. Hochst. 42 kr. TJlmus pyramidalis, Pyramiden-Ulme. 24 kr. = 7 sgr. Viburnum Opulus fl. pi., Schneeball. 9 kr. = 3 sgr.

I Rebenarten zu

:: I"aa:9‘icr. ^ La„be„gS„,en.

Weig^elia amabilis, sehr schon. 14 kr

,, ,, alba, weissbluhende. 21 kr.

rosea, Rosenrothe, einer derschonsten und dauer- haftesten Schmuckstraucher. 9 kr., 10 St. 1 fl. 10 kr.

19. Hochstammige Rosen.

Von solchen ist eiii schoiies u. ausgewiihltes Sortiment in Cultur. Hochstammige 4 5' hohe a 36 42 kr. ; im Sortiment imserer AVahl in 10 Sorten 6 fl.

Wir fiiliren niir als Beispiel folgende Sorten an: Remontantes : Abdelkader, Andr6 Desportes, Anna de Diess- bach, Auguste Mie, Belle de Massifs, Patrizi, Cardinal, Claude Million, Comtesse de Chabrillaii, Due de Cazes, Duchesse do Cambaceres, Emporeur de Maroc, Empereur Napoleon, Enfant de France, Eugene Appert, Francois Arago, Geaut de Batailles, General Jacqueminot, Imperatricc Eugenie, la Bril-

135

lante, la Reine, Laelia, Lord Raglan, Eugene Verdier, Mad. Fur- tado, Madera. Bonnaire, Marie Bauraanu, Marecliall Vaillanfc, Mere de St. Louis, Pius IX., Prinz Leon Kotschoubey, Professeur Koch, Senateur Vaisse, Sourenir de Mr. Rousseau, Victor Ver- dier, William Griffith etc. Thea: Devoniensis, Gloire de Di- jon, Triomphe de Luxemburg, le Pactole. Bourbon: Louise Odier, Paxton, Reine de Isles Bourbon, Souvenir de la Malmaison, Victor Emmanuel, Noisette: Aime Vibert, Celine Forestier, Lamarque. Moosrosen: Madame Ed. Ory, Salet. Oapuzinerrose : Persian Yellow.

Marschall Niel: neu, sehr sclion, hochst. 1 fl.

23. Schonbliihende Staudengewachse furs freie Land.

Ausser den Sortimenten, welche eine grosse Anzalil der reicb- bltihendsten schoneii Stauden enthalten (dereu Preise vorn an- gegeben sind) empfeiilen wir nocli besonders :

Aster ericoides, vortrefflich zu Grfin in Bouquets. 1 St. 7 kr,, 10 Pflanzen 1 fl.

Aurikeln, Xiuyker, I. Auswahl, 10 Siick 35 kr. = 10 Sgr. Gefiillte Gartennelken (Dianthus caryophyllus f. pi.), Sam- linge von Kummerblumen, 10 Stiick 52 kr. = ^2 Rthlr. Anemone Hepatica R. pi. rubro et coeruieo a 9 kr. = 3 sgr. 10 Stiick 1 fl. 24 kr. = 25 sgr.

Biclytra spectabiiis a 14 kr. = 4 sgr., 5 Stiick lfl.= l7sgr. Iris g'ermanica var. , in sehr schonen Sorten, fiir grossera Gruppen. 5 Siick 28 kr.= 8 sgr.

Cyclamen europeum, Alpenveilchen 14 kr. = 4 sgr. Amsonia salicifolia, sehr zierlich, blau 9 kr.

Delphinium formosum , sehr schon 7 kr.

Pyrrhetrum roseum u. fL, pi. 7 kr., 24 kr.

Viola ordorata Brandyana, sehr schon 12 kr.

Queen of the Violetts 12 kr.

Farmkrauter u. a. Pfl, zu Felsenparthieen 10 Pflanz. 42 kr, = 12 sgr.

24. Georginen Oder Dahlien.

Das Sortiment entbalt nur tadellose Blumen. Die mit * be- ^zeichn. sind Musterbliimen allerersten Ranges und kosten per St. 24 kr. = 7 sgr., 10 St. 3 fl. 30 kr. = 2 Tnlr. Die librigen kosten das Stuck 12 kr. , ein Sortiment von 10 Sorten 1 fl., von 25 Sorten 4 fl. = 2 Thlr. 8 sgr. Die nachgesetzten Zahlen bedeiiten die gewohnliche Hohe der einzelnen Sorten.

1. Beauty de I’Europe ; hellrosa m. carmin Sp. u. Rand. S'.

2. *Beelzebuth; hellviolett, braun punktirt, sehr schon. 4'.

3. * Charivari; gelb m. purpstr. u. weiss. Sp., s. viol. sch. H. 4'. A. Cosack; dunkelpurpur. H. 5'.

136

6. * Ernst Senary; dkl. braunr., edle, m. hellen Spitzen. 3'*

6. Ernm Capendii; hellkirschroth mit weiisen 8p. 4'.

7. Felicia; kirschroth mit weissen Sp. 4'.

8. Fr. Hebbes; dunkelviolettgriin, grossbi. 4'.

9. Freund Schneider; blasshautf. mit kirschroth. 5'.

10. *Freundin; (Mard ); blassrosa im Or. dklr. prachtr. H. 5^.,

11. * Friedrich Haller; purpur mit gelbem Schlund. 5'.

12. Frisette; dunkelrosa grossbl. H. 5'.

13. * Gartnerbraut ; weiss, sohr grosabluraig. 5'.

14. *Glory; leuchtend kirschroth, extra schon, 3'.

15. *Joh. Dorler; gelb und roth gestrichelt. 3'.

16. I.aien Tissard; blass zinnober. H. 4/

17. Madame Evarista; scharlach corallenroth. 3'.

18. Nartiala; schon, dunkel lilla, 4'.

19. Oblata; weiss, grossblumig extra. 4'.

20. *Rose V. Osterland; rosa violett, grossbl. H. 6*.

21. Sanspareil; feurig zinnober. H. 7'.

22. Senechal, braunroth prachtroll gebaut, grossbl. H. 4'.

23. Sondersg^leichen; gelb, mit weiss, sehr grossbl. 6'.

24. *Wacht am Rhein; purpurbr. m. feur. carm., hellr.

Lilipnt Georginen.

25. * Agones; weiss, rosa Schein, sehr zart und schon. 4^

26. *Bunter Knabe; paeonienbl., dunkelpurpur. 4'.

27. *Dr. Schwebbes; leuchtend zinnober. H. 3Va'.

28. *Emilie Raymont; rosa mit violetten Spitzen. 4'.

29. * Freund Senary; Samling, sehwarzbraun, extra sch. 3'.

30. *Gelb Zwerg; leuchtend gelb, sehr schon. 2‘//-

31. Gartnerfreude ; chamois mit purp. gestr. u. punkt. 4'.

32. Gruss an Slessnitz; sam. rosa m. purpur. Sp. ext. sch. 3VsV

33. *Kleine Elsterperle; blasslila mit silberweiss. H. 3\

.34. *Kleiner Leuchtkafer; leicht hellgelb m. hellz. Sp. H. 4^ 35. Kleines, Goldlicht; gelb m. scharlach schon. Spitzen. H. 4^ .36. *Kleine Rosenbraut; hellrosa mit leucht. carm. U. 3V

37. Kleine Meta; weisslich mit gelbem Schlund, schon. 3'.

38. ‘Orlearius; weiss mit dunkelviolett gestrcift. 2*//.

39. *Perle; (Mardner), rein weiss extra schon. Hohe *2^/%,

40. Princesse Alice; (Mard), prSchtig, rosapurpur, sehr voll- bliihend, allerersten Ranges. H 2', 1 fl.

41. * Scharlachzwerg*, dunkelponceau. H. 3’/*'.

42. *Utz, braunviolett, sehr schon. 3Va'.

43. Zarte Nelke; weiss mit rosa purpur gestreift. 2Vi'.

44. *Zwerg;k6nig'in, carminp. mit weissem R. H. 1'/, 2^

25, Blumen-, Gemiise- & Landwirthschaftl. Samen,^

Sortimente von ersteren siehe vornen in der Preisubersicht;- fiber die verkauflichen Gemiise- und Blumensamen wird spfiter ein besonderer Catalog ausgegeben , welcher auf Verlangen gratis zu- geschickt wird.

137

Als besonders empfehlenswertb nennen wir;

Die Blaue Speckstang^enbohne , Phaceolus compreeeus

liticasianus, v. Wart. Neue Stangenbohnen mit dunkelvioletten Htilsen; Samen gelblich, fleischfarben ; die Hiilsen sind sehr lang und ausserst markig, werden nicht zahe und kochen sich sehr schbn griin. Eine der ergiebigsten, besten und starkwiichsigsten Stangenbohnen. (Neu- berts Gartenmagazin 1867, Septbr.) 2 Loth 7 kr. = 2 sgr. , ‘/x ^ 42 kr. = 12 sgr., 1 1 fl, 10 kr. = 20 sgr.

Oelbschallge schwarze Speckbohne aus Alg^ier*

Phaseolus compressus niger algiriensis.

(Neue grbsste weisschalige schwarze Wachsstangenbohne aus AJgier, Cat. von Senary). Sehr grosse und breite vorziigliche gelb* schalige friihreife Speckbohne; Wuchs gemassigt, ausserst tragbar. Samen gross, etwas breitgedriickt, schwarz. 1 35 kr. = 10 sgr.

Ceratochloa anstralis, (Bromus Schraderi), s. ergiebiges Futtergras mit breiten Slattern, kann 5 6mal geschnitten werden und halt 2 3 Jahre aus, verlangt sehr dunne Saat, da sich die Pflanze sehr stark bestockt. Der Samen ist haferahnlich und kann statt Hafer verfiittert werden 1 8 35 kr. = 10 sgr.

Schottisches Rayg^ras, (feinblattrige Abart des Englischen Raygrases), Lolium perenne tenue. 1 8 16 kr., 25 8 5 fl., 1 Ctr. 18 ft.

25. Werkzeuge, Gerathe, Hodelle und Haterialien fur Obstbau, Gartenbau und Weinbau.

(Auszug des Empfehlenswerthesten aus unserem Gerathecatalog.)

1. Messer: sehr gute Gartenmesser je nach Grosse und Eleganz von 48 kr. = 14 sgr. bis 1 fl. 38 kr. = 28 sgr. Neues Gartenmes- ser mit vollstandig versenkter Sage 1 fl. 54 kr. = 1 Bthl. 3 sgr, Weingartnerhape mit schliessbarer Klinge 48 kr. = 14 sgr. und 1 fl. = 17 sgr.

2. Baum- und Bebsoheeren: a) mitHorizontalfederlfl.SOkr. = 26 sgr. b) Starke Baumscheere 2 fl. 24 kr, = 1 Rthlr. 11 sgr. c) Neue Baumscheere von Troyes (Secateur Cornu) 2 fl 48 kr. =

1 Rthlr. 18 sgr. ; dieselbe doppelschneidig 3 fl. = 1 Rthlr. 21 sgr. ; die letztere mit stellbarer Feder 3 fl. 30 kr. = 2 Rthlr. Diese Comuscheeren sind durch ihre ausgezeichnete Leistung, wie solide Arbeit sehr empfehlenswertb. d) Secateur Vigier, zum Pfirsich- schnitt sehr zu empfehlen, 2 fl. 20 kr. = 1 Rthlr. 10 sgr. e) Amerikanische Baumscherre, sehr praktisch und gut zu handhaben,

2 fl. 54 kr. = 1 Rthlr. 20 sgr.

3. Plncirzang^e (zum Abzwicken krautartigerZweige): 2 fi 34kr. = 1 Rthlr. 13 sgr. Neue Spalierzang^e, sehr praktisch zum Cassement und sehr zu empfehlen, 2 fl. 20 kr. = 1 Rthlr. 10 sgr.

■4. Bing^elzang^e , besonders zum Ringeln der Reben, kleiner© 2 fl. 12 kr. = 1 Rthlr. 8 sgr. und grbssere 2 fl. 54 kr. = 1 Rthlr. 20 sgr. Kiegerlsche, sehr zu empfehlen, 2 fl. 6 kr. = 1 Thlr. 6 sgr.

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5. Veredlnng^smesaer : Hohenheimer V. 42 kr. = 12 sgr. ;

Siebenfreudsches V, einklingig 42 kr. = 12 sgr. , zweiklingig 54 kr. = 16 8gr. Gewohnliuhes Oculirmesser 42 kr. = 12 sgr. Englisches Oculirmesser 35 kr. = 10 sgr. Oculir- und Copulir- inesser 49 kr. = 14 sgr. Neues franzusisches verbess. Oculir- messer 1 fl. 36 kr. = 28 sgr. Goers Veredlungsmesser zweikliugig, 1 fl. 24 kr. = 24 sgr., einklingig 1 fl. 10 kr. = 2O sgr. Gais- fuss 1 fl. 6 kr. = 19. sgr.

6. Baumsag'exi: Bogensage nach Lucas 1 fl. 27 kr. = 25 sgr. und 1 fl. 34 kr. = 27 sg. Neue tranzbsische Tasohensage

1 fl. 10 kr. = 20 sgr.; beide sehr zu empt’ehlen.

7. Batimscharren : Reutlinger35 42 kr. = lO 12 sgr. Wellen- formige B. 42 kr. = 12 sgr. Astputzer 1 fl. 10 kr. = 20 sgr. Wundenreiniger 35 kr. = 10 sgr. Schrdpfeisen 48 kr. = 14 sgr.

8. Baupenscheeren: Gomu-Baumscbeere als Kaupenscheere ein- gerichtet, aber auch als Handscheere zu gebrauchen, 3 fl. 30 kr. =

2 Kthl. Gewohnliche Kaupenscheere 2 fl. 20 kr. = 1 Rthlr 10 sgr. und 3 fl. 30 kr. = 2 Rthl.

9. Bodenbearbeitung^sg'eratlie : Baumschulspaten 1 fl. 14 kr. = 21 sgr., 1 fl. 24 kr. = 24 sgr., 1 fl. 34 kr. = 27 sgr. Schau- I'elspaten 1 fl. 24 kr. = 24 sgr. Reihenhacke 1 fl. 10 kr. = = 20 sgr. Krail 42 kr. = 12 sgr. und 49 kr. = 14 sgr. Eiserne Handhacke 52 kr. = 15 sgr. Pflanzhacke 28 kr. = 8 sgr. und 1 fl. 10 kr. = 20 sgr. Pfahleisen 1 fl. 24 kr. = 24 sgr. Neuer Gartenrechen 35 kr. = 10 sgr. Pflanzenstecher 35 kr. = 10 sgr. Jateisen 35 kr. = 10 sgr. Spargelmesser 42 kr. = 12 sgr. u. 52 kr. = 15 sgr.

10. Obstbenutzung^sgerathe : Obstbrecher, verbesserte 1 fl. = 17 sgr. Obsthakchen 42 kr. = 12 sgr. Obstschalmaschinen i fl. 24 kr. = 24 sgr. , polirt 1 fl. 45 kr. = 1 Rthlr. Ameri- kanische von Gusseisen 3 fl. 48 kr. = 2 Rthlr. 5 sgr. Obst- schnitzmaschinen 1 fl. 24 kr. = 24 sgr. , polirt 1 fl. 45 kr. = 1 Rthl. Kernhausbohrer 28 kr, = 8 sgr. Obstmesser von Horn 15 kr., 1 St. 2 fl. 20 kr. = 1 Rthlr. 10 sgr. Kernhausloffelchen, zum Ausschneiden des Kernhauses 18 kr. = 5 sgr.

11. Modella: Neue Geraeindeobstddrre von Lucas, V5 natiirliche Grdsse nebst Beschreibung 8 fl. 45 kr. = 5 Rthlr., kl. Dorre, Schnellddrre f. Haushaltungen, von Lucas, 4 fl. 30 kr. = 2 Rthlr. 17 sgr. Tableau der 12 besten Veredlungsarten 1 fl. 24 kr. = 24 sgr.

12. Obstnachbilduug^en ; Arnoldi's Obstcabinet in naturgetreuen Abbildungen, die Lieferung zu 6 Friichten, 3 fl. 30 kr. = 2 Rthlr. Bis jetzt sind 30 Lieferungen erschienen.

13. Schleifsteine, bessere I8 kr., gewohnliche 7 kr.

14. Nummerholzer und Bindematerialien. Nummerhdlzer a) zum Anhang^en 2^4^' lang a 14 kr. = 4 sgr., 4*' k 21 kr. = 6 sgr., 4V4" 25 kr. = 7 sgr., 9" 1 fl. 10 = 20 sgr., 12" a 1 fl. 24 kr. = 24 sgr.; b) zum Steoken 4" a 14 kr. = 4 sgr. 5" ^ 18 kr. = 5 sg^. Die Nummerholzer sind sammtlich

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mit gelber Oelfarbe angestrichen lind die zum Anhangen n\it Bindiaden versehen.

Russischer Iiindenbast per U 21 kr. = 6 sgr., 10 U zu- sammen 3 fl. = 1 Thlr. 22 sgr. , Palmfaser 1 8^ 7 kr. =: 2 sgr., 10 g 1 fl. = 177? sgr.

Praparirte Lederstreifen in 4 Nummern, kleinste zum Anbinden von Etiquetten 100 St. 28 und 35 kr. = 8 10 sgr., zum Anbinden von Baumen 100 St. 42 54 kr. = 12 15 sgr. Wollg^arn, zum Binden beim Oculiren, 1 S’ 1 fl, 20 kr.=23 sgr. Baumwollg^arn , grobes, zum Veredeln mit Reisern, 1 S 1 fl. 20 kr. = 23 sgr.

15. Baumwachs, kaltfliissig^es , in Blechbiichsen, a) Ober- dieck’sches, b) Lucas’sches, beide das S 35 kr. = 10 sgr., U 24 kr. = 7 sgr.

16. Praparirtes Schieferol, zum Vertilgen der Blattlause 1 U in fest verlbtheter Blechbuchse 30 kr. = 10 sgr.

17. Gartenspritzen von Beutenmiiller, grbssere lackirte 6 fl. 24 kr. = 3 Rthlr. 20 sgr., unlackirt 6 fl. , kleinere lackirte 4 fl. 54 kr., unlackirte 4 fl, 36 kr..

18. Obstmahlmtihlen, Frankfurter und Obstweinpressen

in bester Construction, erstere 75 lOO fl. , letztere 130 150 fl.

28. Bucher iiber Pomologie, Obst-, 6emuse< und Weinbau.

niustrirte Monatshefte fiir Obst- und Weinbau. Org'on

des Deutsciien Pomulogen - Vereins. Redciction: Ober- dieck und Lucas. Monatlicli 1 Heft 2 Bogen u. 2 Abb. 1865 1868. Bezug durcii Post, Bucbbandel oder das Pomol. Institut. Der J alirgang 4 fl. 12 kr. = 2 Thlr. 12 Sgr.

lllustrirtes Handbuch der Obstkunde. Auf Veranlas- sung der zweiten Yersammlung deutscher Pomologen und Obstziichter, unter Mitwirkung von mehreren Heraus- gebern von Fr. Jahn, Dr. Ed. Lucas und J. G-. C. Oberdieck. I. und IV. Band Aepfel. II. und V. Band Birnen, HI. Band Steinobst. a Band Thlr. 2. 10 Sgr. = fl. 4. Wird fortgesetzt und sind bis jetzt 18 Liefgn, a 12 Bogen ausgegeben a 1 fl. 20 kr. = 24 Sgr.

Has Beerenobst von Maurer. Separatausgabe der

17. Lieferung des Illustr. Handbuchs. 1 fl. 36 kr.

Pomologische Tafeln zum Bestimmen der Obstsorten, besonders fur Lehranstalten. Systematische Zusammen- stellung aller Abbildungen des Illustr. Handbuchs der Obstkunde nebst erlauterndem Text in Tableauform von Dr. Ed. Lucas. I. Band Aepfel, Taf. 1 15, nebst Text 3 fl. 36 kr. II. Band Birnen, Taf. 1 23. (jetzt unter der Presse). IH. Band Steinobst, Taf. 1—8, 2 fl. 12 kr.

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I«eitfaden zum Bestimmen der Obstsorten von Ed.

Lucas. Zunfichst fiir die Besitzer des Illustrirten Hand- buchs der Obstkunde. 1863. 35 kr. = 10 Sgr.

Die Eehre vom Banmscbnitt. Ffir die dentschen Garten bearbeitet von Dr. Ed. Lucas. Mit 5 litliogr. Tafeln und zalilreichen Holzschnitten. 1867. 2 fl. 12 kr. Die Lehre vom Obstbau, auf einfache Gesetze zurdck* g-efiihrt. Ein Leitfaden fur Vortriige iiber Ocstcultur und zum Selbstunterricbt von Dr. Ed. Lucas und Dr. Fr. Me die us. Mit 99 eingedruckten Holzschnitten. Dritte Auflage. 15 Bogen. 8. 1 fl. 24 kr.

Die Gemeindebanmschnle. Eine gemeinfassliche Dienst- anweisung fiir Gemeindebaumwarter von Ed. Lucas. 3. Auflage. 1 fl. 8 kr. = 20 Sgr.

Der Obstbau auf dem Lande. Eine gremelnfassliohe belehrende Dienstanweisung fur Gemeindebaumwarter Ton Ed. Lucas. 4. Auflage. 54 kr. = 16 Sgr. Popnlare Anleitnng: zum landlichen Gartenbau, als Mittel zur Erlibhung des Wohlstandes und der Landes- verschdnerung. Mit 3 Taf. Abb. Von Ed. Lucas, 54 kr. od. 16 Sgr.

Die Obstbenutzung:. Eine gremeinfassliche Anleitung*

zur wirthschaftl. Verwendung unserer wiebtigeren Obst- sorten. Mit 4 Tafeln Abbildungen und vielen Holzchnitten. 2 fl. 12 kr. Oder 1 Thlr. TVz Sgr.

Das Beerenobst unserer Garten und dessen Cultur

von H. Maurer, Grossli. saclis. Hofgartner. 1 fl. 24 kr. Oder 24 Sgr.

Beltrag^e zur Hebung* der Obstcultur von Oberdieck und Lucas. Mit 1 Plan. 1 fl. 12 kr. = 21 Sgr.

Die Kernobssorten VI iirttembergs, eine systematisehe Uebersicht derselben nebst kurzer Beschreibung u. s. w. von Ed. Lucas. 1 fl. 30 kr. = 26 Sgr.

Ueber die Mangel und Hindernisse unserer Obstkultnr von Ed. Lucas. 30 kr. = 87? Sgr.

Taschenbuch fiir Pomologen, Gartner und Garten- freunde. Herausgegeben vom Pomolol. Institut in Reut- Imgen. Mit zahlreichen Holzschnitten. Jahrg. I. VII. a 28 kr.; VIII. Jahrg. (1868) 36 kr. = 12Sgr. Vollstandiges Register zu den X. Jahrg&ngen der Monatsschrift fiir Pomologie und praktischen Obstbau von Th. Belke. 54 kr. = 16 Sgr.

Der Gemtisebau. Anleitung zur Cultur der Gemdse in Garten und Feld, fiir Landwirthe, Giirtner und Garten- freunde von Ed. Lucas. 2. Aufl. 1 fl. 45 kr. = 1 Thlr.

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Praktische Anleitung; zur Baumzuclit von Ch. Baltet

in Troyes. Mit einer Einleitimg von Generaiconsul Lade. Mit dein Portrat des Aiitors und 44 Abbild. 1 fl. 36 kr.

Die Gartenbohnen. Ihre Verbreitung*, Cultur und Be- niitzung. Von Georg v. Martens. 2. Ausg. Mit 13 Tafeln in Faibendruck nebst Text. cart. fl. 3. 36 kr.=Thlr. 2.

Kurze Anleitung zur Obstkultur. Als Beitfaden bel Vortragen iiber Obstbau an Seminarien, pomologischen imd Gartenbaii-Instituten. Landwirtlischaftliclien Leliran- stalten und Fortbildimgssclmlen , wie alien zum Selbst- unterricLt von Dr. Ed. Lucas. Mit 4 Tafeln Abbild. 54 kr. Oder 16 Sgr. In Partliien billiger.

Beitrage zur Forderung der Obstkultur und Obst- kunde in Deutschland von L. Muller. Ifl, 30kr. = 26Sgr,

Beschreibung einer neuen Gemeindeobstdorre von Dr. Lucas. Mit einer Lithographic. 9 kr. = 3 Sgr.

Abbildungen wurttembergischer Obstsorten. Bine Sammlung vorztigliclier Aepfel- und Birnensorten, ausge- wahlt bei der vaterlandischen Obst- und Traubenausstel- lung in Cannstatt 1857. Von Ed. Lucas. 12 Tafeln in Farbeiidruck nebst Text. 4fl. oder 2 Thlr. 9 Sgr.

Abbildungen wurttembergischer Obstsorten. Zweite Abtheilimg. Eine Sammlung vorziiglicher Steinobstfriichte. Von Ed. Lucas. 6 Tafeln in Farbendruck mit Text 2 fl. 12 kr. Oder 1 Thlr. 1^1 ■> Sgr.

Abbildungen der Traubensorten Wurttembergs von Christian Single. 19 Tafeln in Farbendruck mit Text. 5 fl. 24 kr. oder 3 Thlr. 3 Sgr.

Kurze Anleitung zum Obstdbrren und zur Gesalz- bereitung von Ed. Lucas. Mit 1 Tafel. 15 kr. = 5 Sgr.

Abbildung von Reutlingen und Umgebungen in Ton- druck (mit dem Pomol. Institut). 42 kr. = 12 Sgr.

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Unterrichlskursc ini Ponioloii^isdicn Insiitut.

Das’selbo hat die Aiifg’ahe , tiiclitige Pomolo^on , Kiinst- giirtner imd Obstziichter lieranznbilden. Das VVintersemestor IT. zug-leich ein neiier Lehrkiirs beginntjalirlich den 1. 0 ktob er.

Lelirfach er: Allgem. Pflanzenbaii, Gemusebau , Obst- baii, Baiimschnitt, Weinbaii, Hopfenbaii, Pomologie, Geliolz- knnde, Landscliaftsgartnerei , Blumenzncht, Allgomeine iind spedolle Botanik, Geognosie, Chemie iind Pliysik, Encyklo- padie dcr Landwirthschaft, Geometrie und Mathematik, Buch- haltung, Zeiclmen.

Honorare: 1) Hbbere Lehranstalt fiir Pomologie und Gartenbau ftir das Semester 30 Thlr. = 52 fl. 30 kr. 2) Gar- tisiibauschiile 20 Tlilr. = 35 fi. 3) Obstbanschiile 2V2 Monat (5. Marz bis 25. Mai) 10 Thlr. = 17 fl. 30 kr. fiir Unter- richt, 'Wohnimg, Holz, Licht und Bedienung. Kost im In- stitut monatlich 7 Thlr. 5 Sgr. = 12 fl. 30 kr. Dagegen erhalten die Zoglinge eine Arbeitsentschadigung im Sommer taglich von 12 kr., im Winter 10 kr.

Die Anstalt besitzt eine wohleingerichtete , sehr ausge- dehnte Baumschule, eine grossere Obstanlage, werthvolle Sammlimgen, Bibliothek u. s. w.

Die Zoglinge werden ebenso praktisch wie theoretisch ausgebildet.

Ausfiihrliche Statiiten stehen gratis zu Diensten.

Gartncrstellen-Gesuche und Nachweisnngen iiber tiichtige Gartner,

besonders im Obstbau und der Pomologie Erfahrene, werden gerne besorgt und den Reflektirenden dazu ein gedrucktes For- mular gesendet, in welches die Bedingungen einzutragen sind.

Dniok der C. Maior’schen Buchdruckerei (Eugen Ulmer) in Ravensburg.

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