Naturhistorische — Beschreibung Zum gemeinnützigen Gebrauche systematisch bearbeitet ‚von Karl Schmid, Professor der Naturgeschichte an der Feyertags-Schule. RECHT NCHERER IE nn nn m ’ Munchen, 1822. Im Verlage der lithographischen Kunst-Anstalt daselbst. m PEN ER TE er Br ie aa e. \ D: mit der gegenwärtigen Geschichte der Insekten der letzte vorzüg- liche Theil des bisher von mir bearbeiteten Werkes erscheint, so finde ich hier die schicklichste Gelegenheit, über die Bearbeitung des Ganzen an das Publikum ein paar Worte zu richten. Bey der ersten Heraus- gabe der Säugthiere (welche heftweise dem Publikum mitgetheilt wurden) lag es nicht im Plane der Herausgeber, dieses Werk noch auf eine andere Klasse von Thieren auszudehnen. Daher wurden die Säugthie- re blos in dem Geschmacke der büffonischen Unterhaltungen bearbei- tet. Nach dem Schlusse dieses ersten Werkes, welches bey.vielen der höchsten Personen Beyfall fand, sollte eine Fortsetzung über die fol- genden Thierklassen zu Stande kommen, und um dadurch das .Ganze nicht zu voluminös anwachsen zu lassen, mussten die Gegen- stände nun nach systematischen Ansichten um so mehr behandelt werden, da die ungezwungenen Unterhaltungen im büffonischen Sinne auch nur bey den Säugthieren einige schikliche “Anwendung leiden. Daher erfolgte auch eine zweyte systematische, stark abgekürz- te Beschreibung der Säugthiere, welche aber von den frühern Abbildungen begleitet wurde, und dem Werth der ersten Ausgabe in keiner Hinsicht beeinträchtiget. Die erste Ausgabe hat vielmehr einige Vorzüge wegen Reichhaltigkeit der Notizen, unterhaltendem Styl u.s.w. Die zweyte Ausgabe sollte Liebhabern zu Theile werden, die von den Säugthieren noch nichts besassen, — Eine systematische Bearbeitung x 1 ist bey einer grossen Menge von Naturgegenständen aus verschiedenen Klassen unausweichlich nothwendig, aber ein solches Geschäft auch mit doppelten Schwierigkeiten verbunden. Ohne besondere Partheylichkeit für das Neuere konnte ich mich doch nicht entschliessen, das ältere Sy- stem von Linne, oder den Leitfaden von Blumenbach ganz zur Grundlage meiner Bearbeitung zu machen. Dabey aber sah ich ein Labyrinth vor mir, aus dem einen Ausweg zu suchen mir selbst über- lassen blieb. Die neuern Zoologen haben das ganze ältere Gebäude der Thiergeschichte grösstentheils eingestürzt. Wo man nur hinsicht, erblickt man Trümmer, und fast eben so viele Meynungen, als Arbei- ter in diesem Felde. Wem soll man folgen, wenn Reiner ein durch- aus bleibender Gewährsmann ist, und Jeder die Gegenstände in eine solche Menge von neuen Ordnungen, Zünften, Familien, Gattungen und Untergattungen zersplittert, dass man wahrhaft blos zur Anlegung des Fundaments schon einen übergrossen Raum nöthig hätte? Es ist Jedem ein [gutes Gedächtniss zu wünschen, der sich nur die Namen der neuern Gattungen allein merken will. Ich that, was mir bey die- sen Umständen möglich war, und folgte bey jeder Klasse von Thieren der bewährt scheinendsten Richtschnur. Das System der Säugthiere und Vögel ist im Ganzen so ziemlich allgemein angenommen. Doch nahm ich die Ordnungen der Vögel nach der Eintheilung des hiesigen kön. zoologischen Kabinets der Akademie der Wissenschaften, Bey der Be- arbeitung der Amphibien folgte ich ganz den Ansichten der Gegenstän- de, wie selbe nach mehrjährigem, mit unermüdetem Fleisse verbunde- nen Studium der mir unvergessliche Professor und Adjunkt der königl. Akademie der Wissenschaften M..Oppel aufgestellt und zum Theil mir noch persönlich mitgetheilt 'hat. Ich bin überzeugt, dass dieser Theil sich dadurch eines besondern Vorzuges rühmen kann. In Bearbeitung der Fische vermisste ich leider diesen Führer. Doch aus eigner ‚Über- zeugung wählte ich hier das System von Bloch, welches sich dem Linneischen anschliesst, und lieferte eine kurz gedrängte einfache Übersicht nur der allermerkwürdigsten Gattungen, welches eben vor- züglich nur die linneischen sind, Im System eines Lacepede sah ich . ohnedem Weitläufigkeiten vor mir, die mich bey der übrigen Behand- ana | + Mm lung der Sache.nach dem bisherigen Plane, wornach ich Alles, was auf Sitten, Lebensart, Nutzen oder Schaden der Thiere mit etwas mehr Aus- führlichkeit, als in- Kompendien anführen wollte, — weit über die an- gemessenen Gränzen geführt'haben würde. In der Geschichte der Mol- lusken und aller folgenden Theile benützte ich Cuvier’s regne onimal, eines Mannes, der hierin mit Sachkenntniss und Beurtheilung alle Theile der Zoologie bearbeitet, zwar hauptsächlich seinen Vorgängern gefolgt, aber sehr Vieles gesichtet, geläutert, und auch Manches wieder ver- einfacht hat. .Bey den Mollusken, Insekten u. s. w. liess ich die mei- sten Benennungen der Familien, wie selbe eigenthümlich einem Cuvier und Andern zukommen, unübersetzt, indem ich weitläufige deutsche Versionen, wie selbe meistens nothwendig gewesen wären, nicht ma- chen, und noch weniger solche kindisch abgeschmackte neue Worte bilden wollte, wie es sich schon deutsche Autoren wider alle Lizenz eines deutsch redenden Publikums erlaubt haben. In systematischen Ordnungen kömmt es heut zu Tage gerade so genau nicht darauf an, welche Aufeinanderfolge in gewissen Mate- rien statt findet. Aber es ist allzeit nothwendig, dass das Einzelne gewis- senhaft und getreu charakterisirt ist. .Ich habe es in jeder Beziehung nicht an Mühe fehlen lassen, und nebst unaufhörlicher Benützung des hiesigen königl. zool. Museums auch von allen Hauptwerken, die im Fa- che der allgemeinen und spezielen Thiergeschichte vorhanden sind, Gebrauch gemacht, daher ich kein weiters Bücherverzeichniss darüber machen will, so wenig, als ich es für nöthig hielt, bey jeder Art und Gattung von Thieren die unendlich vielen Büch er-Citaten abzu- schreiben, wodurch man sich bisweilen nur ein gelehrtes Ansehen zu geben sucht. Ich kann mein innigstes Dankgefühl über die Liberalität nicht genug ausdrücken, womit ich von Seite der königl. Akademie der Wissenschaften, und der ‚königl. Central-Bibliothek mit Allem unter- stützt wurde, was in der Lage mancher Herausgeber von Naturgeschich- ten unerreichbare Seltenheiten sind. Ich habe durch diese Hilfe die meisten Thiere in Natur, die ganze Litteratur, und alle vorhande- nen Abbildungen von Thieren kennen gelernt. Demohngeachtet gestehe x” ich gerne, dass ich keineswegs allen Mängeln ausgewichen zu seyn glaube. Wer aber die Weitläufigkeit eines solchen Unternehmens er- misst, der wird das Mangelhafte gewiss entschuldigen. Genug! wenn ich nur meinen Hauptzweck erreicht habe, etwas Brauchbares geliefert zu haben. Es ist dieses doch das erste vaterländische Unternehmen, welches-in dieser Form und Weise ausgeführt wurde, und meines . Wissens existirt auch in andern Ländern keine Thiergeschichte, welche in Bezug auf Form, Ausdehnung, Vollständigkeit und Preis mit dieser verglichen werden könnte. Prachtwerke von zu grosser Kostspieligkeit nützen einem besonders von der Hauptstadt entfernten Priyatmanne, und einem Studierenden, der sich mit diesen Dingen etwa früher be- kannt machen will, als er die Universität bezieht, nicht viele Und was sind auch dergleichen Prachtwerke? Monographien von Gattungen und Arten, also keine zusammenhängenden Thiergeschichten. Kompen- dien enthalten entweder gar keine, oder nur sehr wenige, oder auch manchmal etwas unvollkommene Abbildungen. Von andern Thierbü- chern, die oft eine entsetzliche Menge von Kupfern enthalten, und dem Publikum wohlfeil verkauft werden, lasse ich Kenner selbst urtheilen. — Das gegenwärtige Werk musste im ersten Beginnen, da Alles lediglich noch auf die Privatkräfte der ersten Herausgeber berechnet war, und bey der viel stärkern ‘Bogen-Anzahl des Textes der Säugthiere, auch bey der möglichsten Herabsetzung des Preises, selbst im Subscriptions- Preise viel höher angeschlagen werden, als itzt. Doch wird sich keiner der Titl. Herren Abnehmer beklagen können, etwas zu Theures gekauft zu haben, wenn er die Kosten nur etwas berechnet, womit ein solches Werk allzeit verbunden ist, und sich auch um die Preise erkundigt, in denen selbst Werke stehen, die mit diesem an äusserlicher Form nicht in Ver- gleich kommen. Im Verlaufe dieses Unternehmens wurde durch aller- höchste Unterstützung, und die Beywirkung eines Verlegers, der im Ver- trauen aufdienoch erfolgende Theilnahme eines vaterländischen und auslän- dischen Publikums, und in dem nämlichen Plane, womit er andere gemein- nützige Werke befördert, die Kosten zum Theilüber sich nahm — auch das Haupt-Hinderniss gehoben, und der Preis kann nun so gering angesetzt werden, als es selten bey einemähnlichen Werke jemals der Fallseyn wird, nt Die Abbildungen in dem gegenwärtigen Werke nehmen an Anzahl nach Verhältniss der Wichtigkeit der Gegenstände ab oder'zu. Die meisten Abbildungen wurden von Säugthieren und Vögeln gelie- fert, als von den ersten zwey interessantesten Thierklassen;. eine be- trächtliche Anzahl von den Insekten. Die mindeste Zahl machen die Conchylien aus. Ich nahm bey der Auswahl auf Nützlichkeit und Schäd- lichkeit der Thiere, dann auf merkwürdige sehr ausgezeichnete, und die Gattuug besonders charakterisirende Körper -Bildung , auch wohl auf vorzügliches Kolorit Rücksicht, und suchte das Ausländische immer gleichmässig neben dem Inländischen erscheinen zu lassen. Bey den Insek- ‚ten überging ich manche gemeine Arten, die nicht Stellvertretter einer be- sonders merkwürdigen Gattung sind, und wählte dafür einige seltne aus- ländische. Von einer. und derselben Gattung häufte ich unnöthig die Ar- ten nicht an, sondern war vielmehr darauf bedacht, dass durch irgend eine einzelne Art die Gattung dargestellt werden sollte. Meines Wis- sens wurde daher nirgends eine (nicht blos dem Gelehrten) sehr wich- lige Gattung ohne Abbildung übergangen. Die Abbildungen sind mit Rücksicht auf die Natur, und zum Theil ganz nach der Natur gemacht worden. Ich halte es nicht für verächtlich, ‘ein gutes Original gut zu kopiren. Im Kopiren ist ein scharf auffassendes Auge keineswegs ent- behrlich, und daher eine gute Kopie auch nicht alltäglich. Nach der- Natur gezeichnet, ist schon Manches betitelt worden, woran man gerade die Natur am meisten vermisst. Nicht Jeder ist berufen, ein Künstler zu seyn, und gute Thier-Abbildungen daher gar nichts Ge- wöhnliches. — Mangelhaftes wird man auch an den gegenwärtigen Ab- bildungen auffinden können, aber möge nur das Gute überwiegend seyn. Ich habe den grössten Theil der Abbildungen der Hand von zwey Brüdern zu verdanken, und kann es nicht unterlassen, der Insekten und Muscheln als Zeichnungen zu erwähnen, die alle von meinem Bruder Michael Schmid nach der Natur gezeichnet und lithographirt worden sind, mit einer Hand, einem Fleiss, und einer Geschicklich- keit, wodurch diese beyden Werke sich zu ihrem Vortheil gewiss vor- vı züglich auszeichnen. Gerade bey den Insekten lagen uns zum Theil die vortrefflichen Muster von Rösel, und bey den Conchylien die Werke eines Regenfuss, Thomas Martyn u. s. w. vor. Aber auch in den Gegenständen, wo hier vortreffliche Muster zu finden gewesen wären, wurden die Abbildungen blos nach der Natur gemacht. Ken- ner, die einen genauen Vergleich anstellen wollen, mögen urtheilen, ob es zu viel gewagt war, mit solchen Mustern zu wetteifern! Ich sehe dieses Werk in das Publikunı mit der Erwartung gehen, von eidasss elbes auf alle Fälle nicht zu streng urtheilen wird. Esist das Re- sultat ner Reihe von Jahren, worin ich meine vorzüglichste Thätigkeit darauf verwandte. Ich erblicke sehnlichst mich endlich am gewünschten Ziele mit der Empfindung, wie ein Steuermann nach manchen Schwierig- keiten im sichern Hafen einläuft, ein Gleichniss, welehes ich seiner Anwend barkeit wegen wiederhole. Bekannt mit meinem Elemente, verachte ich nur solche Richter, welche mit oder ohne Kenntniss der Dinge — sich über Alles als fürchtbare Menschen hermachen, die ein angebornes Genie haben, welches aber nicht auf dem Boden der Bescheidenheit blüht. Mein höchster Lohn ist die Nützlichkeit meiner Bemühungen. München; den 142 September 1822. Der Verfasser. Verzeichniss der Insekten-Abbildungen. Tab. I % Der Erdvielfuss. Julus terrestris L. : 2 un a h 2. Die Feuerassel. Scolopaendra electrica. L. . . . j ’ 3. Die indische Assel. Scolop. morsitans. L. . . . E . 4. Der Zuckergast. Lepisma polypoda.L. . R . . ER Tab. I. ' 1. Der Puppenräuber. Carabus Sycophanta. L. . R > s 2 2. Der Breitflügel. Dytiscus latissimus. L. : 3. Der Müller. Tenebrio molitor. L. . - . . - e 4. Der Speckkäfer. Dermestes lardarius. L. . 4 % R 3 r 5. Der Bären-Raubkäfer. Staphylinus hirtus. L. . a“ 6. Der Feld-Sandkäfer. Cicindela campestris. L. . . 7. Das Glanz-Leuchtkäferchen. Lampyris splendidula.L. . 1 - 8. Der Dieb. Ptinus fur. L. 5 . Ka i e ; - 9. Der Bienenfresser. Attelabus apiarius. L. . e ? s ; 10. Der Todtengräber. Silpha vespilio. L. + . Tab. I 1. Der Pestwurzel- Blattkäfer. Chrysomela gloriosa. Fabr. . » 2. Der grösste Bunikäfer, Chrysomela gigantea. L. ; . ; } x vu Pag. 11 12 22 14 22 23 42 34 24 20 29 31 32 33 56 57 . Das Brusthorn. Buprestis sternicornis. L. BEER . Die spanische Fliege. Meloe vesicatoria. L. . . . Der einfärbige Stutzkäfer. Hister unicolor. L. . Pr . Der Rebensticher. Attelabus bachus. L. . N . , Der leuchtende Springkäfer. Elater noctilucus. L. . 0. Der Fichtenkäfer. Curculio pini. L. 3 4 5 6. Der Todtenkäfer, Tenebrio mortisagus. L. R R 7 8 10. Der Kabinetskäfer. Byrrhus museorum. L. oh . 11. Der Buchdrucker. Dermestes typographus. L. . 12. Der schwarze Kornwurm. Curculio granarius. L. . Tah WM Der Herkulesküfer. Scaräbaeus herkules. Tab. V. 1. Der heilige Käfer. Scarabaeus sacer. L. 2. Der Juwelenkäfer. Curculio imperialis. L. (In der Note. 5. Die Eyer und junge Brut des Maykäfers. 4. Der Engerling. 5. Die Nymphe. “6. Der Maykäfer. Scarabaeus melolontha. Tel ya » R Tab. Vl. Der langarmige Holzbock. Cerambyx longimanus. L,Y% Tab. VIE 1. Die graue VVasserwanze. "Notonecta-glauca. L, . 2. Die Maulwurfsgrille. Gryllus gryllotalpa. L. 3. Der aschgraue Wasserskorpion. Nepa cinerea. L. 4. Der grosse Wasserskorpion. Nepa grandis. I. . } 5. Die schwarzfüssige Wanze. Cimex nigripes. Fabr. 6. Der Kackerlack. Blatta americana. L. . “ 7. Die Gottesanbetherinn. Mautis religiosa. L. . De 37 59 48 30 43 70 64 20 70 68 62 65 3. Der Ameisenlöwe. Myrmeleon formicarius. L, 4. Die Singzikade. Zicada haematodes. L. . . . Th: 1. Die grosse Wasserjungfer. Libellula grandis. L. . 2. Deren Larve 3. Die Zugheuschrecke. Gryllus migratorius. L. 4. Die dickschenklige Blattwespe. Tenthredo femorata. L. Pr 5. Deren Larve 6. Die Verführerinn, Ichneumon persuasorius. L. . \ 7. Die Rossameise. Formica herculanca. L. . . . 8. Die gemeine Wespe. Vespa vulgaris. L . : . . 9. Die Hornisse. Vespa crabro. L. . . . Fab X. ‚ Die grosse Holzwespe. Sirex gigas. L. - Ä . . « Die Eichenblatt-Gallwespe. Cynips quereus folii. L. ; . Die Honigbiene. Apis mellifica, L. a) Drohne. b) Zwitter. . Die Hummel. Apis terrestris. L. . . RB 01 DD m Tab. vm. . Der surinamische Laternenträger. Fulgora laternaria. IL, . . Die Eintagsfliege. Ephemera vulgata. L. . | : - Tab. Xı. Priamus. Papilio Priamus. L. s ; ; - . > Mare E: Remus- P. Remus. Cram. e ' - N F 3 $ Ta... XUR-, 1. 2. Menelaus. P. Menelaus. L. Paris. P. Paris. L. R \ a N x x % Hektor. P. Hector, L. i . 169% te" Tan 2% 105 103 110 110 Tab. XV. - Der Fenchelvogel. P. machaon. L. x R BETEN naar. w 111 . Der grosse Pappelvogel. P. rex populi.L. - ze" . d . 114 . Dessen Raupe. . Dessen Puppe. R Tab. XV 4. Der Todtenkopf. Sphinx atropos. L. - i AT i R 1. 119 2. Dessen Raupe. 5. Dessen Puppe. BB oXND m Tab. Xi. Atlas. Phalaena atlas. L. £ R ? = ? % A 5 r 123 Tab. XVIL Das grosse Nachtpfauenauge. _ Phal. pavonia major. L. - » a si ga, Tab. XR. 1. Der Seidenfalter. Phal. ımori. L. . 3 PR nd A . 125 2. Dessen Raupe. { 3. Dessen Puppe und Coccon. 4. Die Pelzmotte. Tinea pellionella. Fabr. . ’ . . . ; 5. Der weisse Kornwurm. Tinea granella. Fabr. Nebst dessen Verwandlung 128 6. Die Bienenschabe. Galeria cereana. Fabr. Nebst deren Verwandlung. . 128 Tak. XX. 1. Die gemeine Schnacke. Culex pipiens. L. - a ' i . R 134 2. Die Pferdebrehme. Tabanus bovinus. L. - 5 ä R ; k 137 5. Die Ochsenbrehme. Oestrus bovis. L. - r 4137 4, Die Schmeissfliege. Musca vomitaria. L. Nebst deren Verwandlung. % 142 —I— 93-99-9999 HH 440-0 er iR — HE A Da Re ee a 9 > a a a D: Insekten bilden nach den Anneliden, Crustaceen und Aruchniden die neunte Klasse des Thierreichs. Mit den Thieren jener Klasse fängt schon eine gewisse ge- gliederte Zusammensetzung von Haupttheilen des Körpers an, und es lassen sich in jenen Geschöpfen die deutlichen Übergänge zu einer, Bildungsform wahrnehmen, welche endlich in den Insekten am vollkommensten hervortritt. Alle Haupthcile des Körpers unterliegen bey diesen Thieren einer besonders auffallenden, merkwür- digen Zusammensetzung. Ohne Daseyn eines Skelets ist bey den allermeisten In- sckten sehr deutlich und auffallend der Hinterleib von dem Vorderleib, .der Kopf durch einen Hals von der Brust abgesondert. Selbst ihr Hinterleib bestcht aus ring- förmigen Abschnitten; daher diese Thiere nach dieser Eigenthümlichkeit ihres Kör- perbaues auch benannt worden sind. — Um sie mit Bestimmtheit, besonders von den verwandten Thieren, die nicht eigentlich in diese Rlassse gehören, zu unter- scheiden, sind ihnen als äusserliche Merkmahle die gegliederten Füsse, und zwey Fühlkörner beyzurechnen, die sie an einem deutlich unterscheidbaren Kopfe tra- gen. Ihr innerer Körper zeigt das Eigenthümliche, das sie statt eines Herzens, wie die Mollusken, nur einen Kanal besitzen, der sich längs dem Rücken assbreitet, und gar. keine Seitenfortsätze zur Circulation des Nahrungssaftes (Blutes) hat. Sie athmen weder durch Lungen noch durch lungenartige Organe, sondern alle ohne Ausnahmedurch zwey Haupt-Lufikanäle, die sich parallel längs ihrem ganzen Kör- per ausbreiten, und sich in ‚viele Seitenäste theilen, denen eine Anzahl äusser- licher Luftlöcher -entspricht, Sie besitzen daher auch kein rothes Blut, sondern statt desselben nur einen weisslichen Saft, * * ir A 1 Ausser diesen allgemeinen und wesentlichen Merkmahlen kömmt den Insck- ten eine bleibende Hauptgestalt zu, welche sie schon beym ersten Anblick viel kenn- barer macht, als es z. B. die Mollusken sind. Nüur eine kleine Anzahl macht von # den übrigen eine Ausnahme. Durch die grosse Zahl ihrer Füsse und Bauchringe nähern sich bloss die wenigen Gattungen der Millepoden ( Vielfüsse) einigen Cru- staceen. Hingegen besitzen alle andern Insekten nicht mehr als sechs Füsse. Ihr Leib besteht aus nie mehr, als zwölf Abschnitten, und stets ist bey allen übrigen der Kopf, der Vorder- und der Hinterleib merkbar von einander getrennt. Auch sind die Insekten mit sechs Füssen bis auf wenige Gattymgen geflügelt. Zwey Haupttheile an ihrem Kopfe, nämlich die Fühlhörner und der Mund, "Zeigen eine so stete und eigenthümliche Bildung, dass davon Haupt- Merkmahle zur Bestimmung der Familien und Gattungen hergenommen werden können. Noch we- niger veränderlich, als die Gestaltung und Zusammensetzung der Fühlhörner, sind die Mundtheile. Der Mund aller Insekten mit sechs Füssen besteht eigentlich immer aus 6 Haupttheilen, nämlich aus zwey Hinnbacken, zwey Kinnladen, und einer sOber- und Unterlippe. Die Kinnbacken und Kinnladen befinden sich paar- weise auf den Seiten, und bewegen sich auch seitwärts. Die Lippen füllen den Zwischenraum nach oben und unten aus. Von jenen Seitentheilen heisst das obere Paar Fünnbacken, das untere Paar nennt man vorzugsweisse Rinnladen. Diese letztern machen sich immer durch das Daseyn von ein bis zwey gegliederten Fort- sätzen an ihren Aussenseiten kennbar, die man Fressspitzen heisst. Auch trägt die Unterlippe (Lippe vorzugsweise genannt) meistentheils zwey solcher Fressspi- tzen. Bey den Insekten aber, die bloss vom Honigsafte der Blumen, oder andern Pflanzensäften leben, unterliegen die bemerkten Kauwerzeuge einer wesent- lichen Veränderung. Entweder tretten nämlich an die Stelle der wahren Kinnba- cken und Rinnladen vier pfriemen- oder lanzetförmige Theile, die miteinander ver- bunden ein Saugwerkzeug bilden, welches von einer cylindrischen oder kegelför- migen upd gegliederten, die Stelle der Unterlippe vertrettenden Scheide aufgenom- men wird. In diesem Falle entsteht eine Art von Schnauze oder Schnabel. Ist aber diese Scheide häutig, fieischig, ungegliedert und in zwey Lippen gespalten, dann entsteht ein Rüssel.. Die Oberlippe hat in beyden Fällen eine dreyeckige, bauchige Gestalt, und bedeckt das Saugwerkzeug an seinem Grunde, Im dritten Falle verschwinden sowohl die Oberlippen als die Kinnbacken beynahe ganz, und die Unterlippe ist nichts als ein freyer Körper, der blos durch die Anwesenheit I) ” « — ’ 5 u. EZ zweyer Fressspitzen unterschieden werden kann. Hingegen sind die Hiralailen aus- serordentlich verlängert, und gehen in zwey röhrige, miteinander verbuudene Fäden über, die'sich spiralförmig 'zusammenrollen, und einen Saugrüssel vorstellen, den man Zunge nennt. Das Innere derselben zeigt drey Kanäle, wovon der mittlere der Weg-für die Blumensäfte ist. "Zu beyden Seiten des Kopfes befinden sich die Augen der Insekten, welche oft aus vielen tausend kleinen linsenförmigen Körpern zusanımengeselzt sind, wo- von jeder einen eignen Sehnerven hat. Man nennt diese zusammengesetzten Au- gen netzförmige, im Gegensatze mit den einfachen Linsenkörpern, deren viele In- sckten noch ausser jenen an besondern Stellen des Kopfes als eine zweyte Art von Au- gen besitzen. Die zweyfache Bestimmung von beyderley Organen ist nicht genau erwiesen und bekannt. Der Vorderleib der Insekten besteht aus drey Abschnitten, wovon ein ‚jeder Wein Paar Füsse trägt. An den zwey hintern, oder auch nur aliein an den mittlern sind die Flügel befestigt, je nachdem nämlich das Insekt deren viere oder zwey be- sitzt. Bey einer grossen Anzahl von Insekten, namentlich den Käfern, ist der erste Abschnitt vorzüglich gross, und von dem zweyten durch eine sehr deutliche Zwi- schenverbindung abgesondert, Es wird derselbe, obwohl uneigentlich, in Bezug "auf seine obere Fläche Halsschild genannt, da hingegen seine untere Fläche Brust heisst. Die zwey nach ihm folgenden Abschnitte, die sich eng miteinander an der Wurzel des Hinterleibes vereinigen,.sind nach oben gar nicht sichtbar. Eine Mit- telverbindung zwischen dem Vorder- und Hinterleib bildet nach oben das soge- nannte Rückenschildchen, welches seine Lage unmittelbar hinter dem Halsschild zwischen den beyden Flügeldecken oder Flügeln der Insekten, ‚und gewöhnlich eine dreyeckige Gestalt hat. Es ist bisweilen von einer so ansehnlichen Grösse, dass es den vorzüglichsten Theil des Hinterleibes bedeckt. Der Hinterleib, welcher bey Insekten mit sechs Füssen schr deutlich von ‚dem Vorderleib getrennt erscheint, zeigt gemeiniglich sechs bis neun Abschnitte, wovon jeder in zwey Halbringe getheilt ist, und enthält die Eingeweide und Zeu- gungs-Organe. Bey den Weibchen sehr vieler Gattungen ist derselbe durch einen Legestachel ausgezeichnet, welcher eine äusserliche Fortsetzung ihres Eyerganges ist, mittels dessen sie in verschiedenen Substanzen Öffnungen bohren, um daselbst ihre Eyer hineinzulegen. Dieser Legestachel ist bald mehr, bald minder zusammen- 4 6 | | | gesetzt. Bey den Weibchen vieler Gattungen aus der Ordnung der Insekten mit häutigen Flügeln endet er in einen wahren Stachel, womit sie verwunden kön- nen. Die Männchen sind an demselben Theile gewöhnlich mit Häckchen oder Zwickzangen versehen. - Die Flügel der Intekten bestehen aus trocknen, 'elastichen Tläutchen, welche meistens durchsichtig, und von einem mehr oder minder starken Gewebe von Ner- ven oder Adern durchzogen sind, die man als Luftkanäle zu betrachten hat. Das Daseyn, die besondere Beschaffenheit der Flügel, ihre eigenthümliche Stellung und natürliche Lage gründet den Hauptunterschied der Ordnungen der Insekten. Bey einem Theile derselben vertretten die obern Flügel zwey mehr oder minder feste, leder,- oder hornartige und undurchsichtige‘Decken, welche sie im Fluge öffnen, um ihre wahren Flügel zu entfalten, die unter denselben zusammengelegt sind, und daher Flügeldecken genannt werden. Bey einem andern Theile sind die Flügel mit feinen, farbigen Schuppen überzogen. Die Füsse der Insekten bestehen aus vier Haupttheilen. Der dem Leibe nächste Theil ist eine Hüfte, welche aus zwey Gliedern besteht. Ihr folgt der ‚Schenkel, in welchem das Bein (Schienbein) eingelenkt ist. Der letzte Hanpt- theil wird aus mehrern Gliedern gebildet, die zusammen Fuss heissen, so wie die Glieder selbst Fussglieder. Das letzte derselben endet fast bey allen in zwey ha- ckenförmige Nägel. Bey den Wasser-Insekten sind die Fussglieder breit gedrückt, franzig und ruderförmig. Überhaupt hat die Natur auf die Bilduug dieser letztern Theile auch bey den Insekten eine grosse Wichtigkeit gelegt, so dass davon Haupt- Merkmahle zu Unterabtheilungen dieser ganzen Klasse hergenommen werden können, Alle bemerkten Haupttheile besitzen aber die Insekten keineswegs schon von ihrer Geburt an. Blos die Yielfüsse und einPaar andere Gattungen ausgenommen, erscheinen alle übrigen in ihrem Leben unter verschiedenen Gestalten. Die Ver- änderungen, welche sie durch eine wunderbare ‚Einrichtung der Natur erleiden, bis sie als vollkommene Geschöpfe entwickelt sind, nennt man ilıre Verwandlungen. Diese Verwandlungen sind im Allgemeinen von zweyfacher Beschaffenheit. Das In- sekt zeigt sich entweder, nachdem es aus dem Ey gekrochen ist, in seinem Leben noch unter drey wesentlich verschiedenen Gestalten, oder es verändert seine anfäng- liche Gestalt nur insofern, als sich -blos einige noch fehlende Haupttheile an seinem Körper nach und nach ergänzen, welches nur als eine halbe Verwandlung anzu- r T schen ist. Im ersten Falle gleicht das Insekt, so wie es aus dem Ey gekrochen ist, mehr oder minder durch die verlängerte, rundliche Gestalt seines Körpers, an dem entweder gar keine, oder nur sehr kurze Füsse, und keine andern Werkzeuge, we- der Fühlhörner noch Flügel, zu bemerken sind, so wie durch seine kriechenden Bewegungen einem WVurnne. Dieses wurmähnliche Geschöpf streift, während es zu seiner natürlichen Grösse heranwäscht, nach und nach ‚mehrmal seine Haut ab, und geht einige Zeit nach seiner letzten Häutung in einen Zustand über, der dem vorigen durchaus unähnlich ist. Es entwickeln sich aus seinem Körper alle Theile des künftigen, vollkommenen Insekts. Allein das ganze Thier ist wie durch Win- deln eingeengt und gefesselt. Alle freyen Körpertheile sind zusammengedrängt, und dcr Gebrauch der Gliedmassen ist ilım so völlig untersagt, das es höchstens durch Krümmung seines Leibes ein Zeichen seines Lebens von sich geben kann. Eine geraume Zeit bleibt es in diesem Zustande. Endlich aber durchbricht es seine Fes- seln, und die.-besondern Hüllen, in denen die meisten wie in einem selbstgemach- ten Grabe liegen, und kömmt als vollkommnes, geflügeltes Insckt zum Vorschein, welches schon einige Stunden nach dieser Wiedergeburt seinen Verrichtungen nach- geht. In seinem ersten Zustande heisst man es allgemein eine Larve. Die Schmet- terlings-Larven werden insbesondere Raupen, und die fusslosen Larven auch Ma- den genannt. In seinem zweyten Zustande heisst dasselbe eine Nymp/e oder Puppe. Denjenigen Insekten hingegen, die nur eine halbe Verwandlung bestehen, fehlen in ihrem Larvenstande blos die Flügel; im übrigen haben sie schon die vollkommene Gestalt. . Alle Insckten leben am längsten als Larven und Puppen. In ihrem vollkomme- nen Zustande leben die meisten nicht länger, als einen oder etliche Sommer, ja einige sogar nur etliche Tage und Stunden. Sie paaren sich nur in ihrem letzten Zustande, und sterben meistentheils bald nach der Paarung. Auch paaren sie sich im Allge- meinen nur einmal in ihrem Leben. Das Weibchen legt bald darauf seine Eyer, oder bringt auch lebendige Junge hervor. Übrigens richtet sich hauptsächlich nach dem schnellen Wachsthum, und der Fruchtbarkeit der Gattungen, die Vermehrung derselben in einzelnen Jahren. Im Ganzen finden jedoch in einem Jahre nur zwey Generationen statt, wovon die zweyte Generation in-den Ländern, wo ein "Winter eintritt, ihre Nachkömmlinge für das künftige Frühjahr liefert. Das Geschlecht ist zwar bey den Insekten immer ein ungetheiltes männliches oder weibliches. Einige geben aber Beyspiele, dass sich die männliche Befruchtung eines Weibchens auf mehrere Generationen fortwirkend ausdehnen könne. — In ihrem Larvenstande zeigen die Insekten durchgängig die bedeutendste Gefrässigkeit, und viele werden als Larven dadurch sowohl, als durch ihre ungeheure Vermehrung ausserordentlich schädlich. Einige sind nicht viel minder schädlich als vollkommene Insekten. Aber die grössere Zalıl verursacht doch im Stande der letzten Ausbildung wenig, oder gar keinen Schaden. Bewundrungswürdig ist der Instinkt, womit die Insekten in allen Stufen ihres Lebens für ihre Sicherheit, für ihre eigne Erhaltung, und die Erhaltung ihrer Gat- tung sorgen. Wegen‘ den vielen merkwürdigen Erscheinungen, welche sich in die- ser Hinsicht in ihrer Lebensgeschichte darbiethen, verdienen sie die Aufmerksam- keit jedes denkenden Menschen. Es ist aber auch die Abwechslung ihrer Lebens- art, die Beschaffenheit derselben selbst, die’ ausserordentliche Verschiedenartigkeit, und das oft überaus Kunstreiche und Schöne in ihrer körperlichen Bildung in ho- hem Grade merkwürdig. So unbedeutend manche dieser Geschöpfe scheinen, einen so grossen und wichtigen Einfluss haben sie im Allgemeinen auf die Ökonomie der Natur. So ungeheuere Verheerungen manche im Gewächsreiche herbeyführen kön- nen, so hat doch die Beobachtung gelehrt, dass eben durch Beyhilfe’ von Insekten alljährlich eine unzählbare Menge von Gewächsen befruchtet werden muss, Eben so ist ein Heer von Insekten dazu bestimmt, faulende Körper bald hinwegzuschaffen, wodurch selbe in Verhütung ansteckender Krankheiten u. s. w. einen Dienst leisten, den wir nach seiner ganzen Wichtigkeit gar nicht beurtheilen können. Nicht min- der dienen selbe sehr vielen Thieren aus fast allen Klassen zu einer oft ausschlies- senden, und stets unerschöpflichen Nahrungs-Quelle.. Einzelne davon, wie die Bie- nen, die Seidenwürmer, die Cochenillen, die spanischen Fliegen u. s. w. nützen dem Menschen insbesondere, ausserordentlich viel, und gar viele kennen wir noch zu we- nig, um von ihnen vielleicht höchst nützliche Anwendungen zu machen, Erste’ Ordnung. Vielfüsse. Mitosata. Fab. (Myriapodes. Cuv.) D:. Thiere dieser Ordnung sind in ihrer ganzen Bildung und Natur von den übrigen Insekten sehr unterschieden. Die Zahl ihrer Füsse steigt, wenn sie völlig ausgewachsen sind, über sechs bis zu einer bedeutenden Anzahl. Mit der Menge ihrer Füs- se steht die Zahl ihrer Bauchringe im Verhältniss, da im Ganzen jeder Bauchring ein oder zwey Paar Füsse trägt. Wohl erkenn- bar ist der Kopf dieser Thiere durch zwey kurze Fühlhörner, wel- che wenigstens aus sieben Gliedern bestehen, durch zwey Augen, die aus vielen sogenannten Linsen - Augen zusammengesetzt sind, durch zwey gezähnte Kinnbacken, womit sie ihre Nahrungs- Substanzen zermalmen, oder zerkauen können, und einer Art von Lippe ohne Fressspitzen. Es ist aber an ihrem Körper kei- ne Trennung zwischen dem Vorder- und Hinterleib wahrzuneh- men, wodurch sie ebenfalls von allen andern Insekten abwei- chen. Die Art und \WVeise, wie sie sich körperlich ausbilden, ist nicht minder eigenthümlich. Sie haben im ersten Augenbli- cke ihrer Geburt die Gestalt, die sie durchs ganze Leben behal- 2 10 ten. Jedoch wächst mit zunehmendem Alter die Zahl ihrer Füs- se und Bauchringe. Anfangs besitzen sie nicht mehr, als sechs Füsse. Nach und nach schiebt sich aber bey jeder neuen Häutung zwischen die alten Ringe immer ein neuer Bauchring nach dem _ andern, der ein oder zwey Paar Füsse trägt, wodurch sich zu- letzt diese an die hunderte vermehren. Da sie durchaus, sowohl Männchen als Weibchen, ihr ganzes Leben hindurch ohne Flü- gel bleiben, so dienen ihnen ihre Füsse allein zur Bewegung. Jedoch haben die zwey oder vier vordersten noch eine andere Be- stimmung. Diese letztern sind nämlich an ihrer Basis verbun- den, und tragen, indem sie sich hart an die Lippe anlegen, zur Zerkauung der Nahrungsmittel bey, wobey sie entweder ihre na- türliche Gestalt behalten, oder bald in zwey Fressspitzen, und in eine Lippe mit zwey gegliederten und beweglichen Zähnen sich umgestalten. Der Wachsthum und das Leben der Viel- füsse dauert übrigens länger, als bey allen andern Insekten. Sie lieben zu ihrem Aufenthalt die Dunkelheit, und verkriechen sich unter verschiedenen Körpern, unter Baumrinden, Steinen u. dgl. wo sie jedoch nur die Oberfläche bewohnen. Sie theilen sich in zwey Haupt-Familien. Ä Erste Familie Chilognatha. Latr. Hieher sind die eigentlichen Vielfüsse zu rechnen, deren Eigenthüm- liches darin besteht, dass ihre Fühlhörner, wo nicht an der Spitze an Dicke zunehmen, doch wenigstens sich gegen dieselbe nicht verdünnen, und aus nicht mehr als 7 Gliedern bestehen. Die ersten zwey oder vier ihrer vordern Füsse sind zwar an ihrer Basis vereinigt, und fügen sich nahe an die Lippe an, gleichen aber sonst den übrigen Füssen. Ihr Leib 11 ist mit hornartigen Schüppchen oder Ringen bedeckt, und gleicht, da die Füsse unter demselben wie zarte Franzen sich befinden, und seine Ge- stalt oft zylindrisch ist, dem Körper einer kleinen Schlange. Ihre Bewe- gung geht langsam von statten. Sie rollen sich, wenn sie berührt wer- den, spiralförmig zusammen, und gleiten auf den Flächen eines Körpers in wellenförmiger Krümmung fort. Ihre Nahrung besteht in aufgelösten thierischen , oder Pflanzen-Stoffen. Sie legen eine grosse Anzahl Eyer in die Erde. Es gehört hieher die folgende Gattung. Gattung. Vielfuss. Julus. L. D ie Gattungs- Eigenthümlichkeiten sind schon im Obigen enthalten. Als Art ist zu betrachten: der Erdvielfuss. J. terrestris. L. Aschgrau bläulich, mit hellgelben Ab- schnitten. Mit 42 — 47. Ringen. 12 Linien lang. In Europa in Gärten, Zweyte Familie. Chilopoda. Latr. Hieher gehören die sogenannten Asseln. Ihre Fühlhörner sind gegen die Spitze zu dünner, und bestehen aus 14 und mehrern Gliedern. Sie besitzen zwey Fressspitzen, die durch ein Paar kleiner an ihrer Basis verbundenen Füsse gebildet werden, und ausser der gewöhnlichen Lippe eine zweyte, die durch ein folgendes Paar Füsse entsteht, welche zugleich das Eigene an sich haben, dass sie in einen starken Hacken enden, der an seinem Ende durchbohrt ist, und daselbst eine giftige Feuchtigkeit von sich giebt. Der Leib dieser Thiere ist breit gedrückt, und häutig weich. Jeder seiner Ringe ist mit einem lederartigen, oder knorpeligen Schilde bedeckt. Sie laufen sehr schnell, und fliehen das Licht, indem sie sich unter Steinen, altem Gebälk, ‚Baumrinden, Dünger, Erde u. s. w. verbergen, Sie sind fleischfressend, und die grossen Arten derselben 2 * 12 in den warmen Ländern wegen ihres schnell wirkenden Giftes gefürch- tet. Man kennt auch einige Arten, welche die Eigenschaft besitzen, ein Phosphorlicht zu verbreiten. Gattung. Skolopender. (Assel.) Scolopendra. L. Fon dieser Gattung, die im Obigen bezeichnet ist, sind folgende Arten zu be- merken: 1) Der Schild- Skolopender. Sc. coleoptrata. Fabrie. Mit 14 Paar verlän- gerten Füssen. Der Leib mit Schildern bedeckt. Von Farbe röthlichbraun. Findet sich an allen dumpfigen, feuchten, unreinen Orten, zwischen altem Zimmerwerk u. s. w. 2) Die Feuerassel, der Feuerwurm. Scl. electricaL. Der Leib sehr dünn, fadenförmig und gelblich. Mit 70 Paar Füssen. Sie leuchtet bisweilen zur Nachts-, zeit stark, Selbst die Stelle, wo sie gelegen, leuchtet noch geraume Zeit nachher. Sie lebt in feuchtem Erdreich. Durch Zufall ist selbe wohl schon in die Stirnhöhlen von. Menschen gekommen. Allenthalben iu Europa. 5 3) Die indische Assel. Sc. morsitans. L. Blass gelblich roth. Mit zwanzig Paar Füssen, wovon die hintern stachelig sind. In beyden Indien, wo sie ihres Giftes wegen gefürchtet wird. Zweyte Ordnung. Afterfussthiere. Thysanoures. Cuv. I. diese Ordnung gehören Insekten, welche mit sechs Füssen ohne Flügel geboren werden, und auch in ihrem ganzen Leben keine Veränderung erleiden. Besonders zeichnen sie sich da- durch aus, dass sie ausser den ordentlichen Füssen entweder an den Seiten ihres Leibes, oder an dessen Endspitze noch be- sondere Zugaben besitzen, die ihnen auch zur Bewegung dienen. Vorzüglich nach diesem letztern Merkmahl theilen sie sich in zwey Haupt-Familien. Kpsterkamılıe Lepismenzae. Latr. Hicher gehören die sogenannten Schuppenthierchen, welche an jeder Seite ihres Hinterleibes nach unten eine Reihe beweglicher Anhänge oder Fortsätze haben, die Afterfüssen ähnlich sind. Ihre Fühlhörner sind vom Ursprunge an in viele kleine Glieder getheilt. Auch besitzen sie an ih- rem Munde sehr deutliche und vorstehende Fressspitzen. Hiemit ist zu- gleich die einzige Gattung bezeichnet, die diese Familie enthält. Gattung. = Schuppenthierchen. Lepisma. L. Di Schuppenthierchen sind kleine Geschöpfe mit einem länglichen Köper, der mit kleinen, oft wie Silber glänzenden Schuppen bedeckt ist. Ihre Fühlhörner sind borstenartig, und oft sehr lang. Ihr Mund besteht aus einer Ober- und 14 Unterlippe, zwey Kinnbacken, und zwey Kinnladen. Mehrere Arten ‚findet man besonders in den Fugen von Schränken, die lange verschlossen bleiben, unter etwas feuchten Brettern u. dgl. Andere trifft man unter Steinen an. Sie ver- laufen sich aber sehr schnell, wenn sie entdeckt werden. Hievon ist zu bemerken: der Zuckergast. Lep. polypodaL. Die Fühlhörner so lang, als der Leib. Drey lange Schwanzborsten. Man sagt, dieses Thierchen stamme ursprünglich aus den . amerikanischen Zuckerplantagen. Zweyte Familie. Podurellae, Latr. Hieher gehören die sogenannten Fussschroanzthierchen, deren Unter- scheidendes darin liegt, dass ihr Leib in einen gabelförmigen Schwanz endet, welcher in der Ruhe unter den Bauch angedrückt ist, dessen sie sich aber bedienen, um sich nach Art der Flöhe in die Höhe zu schnel- len. Ihre Fühlhörner bestehen nur aus vier Stücken, und an ihrem Munde bemerkt man keine deutlichen Fressspitzen. Gattung. Fussschwanzthierchen. Podura. L. Mon versteht hierunter sehr kleine Thierchen mit einem sehr langen Leib, und ovalrunden Kopf. Man findet sie unter den Blumentöpfen, unter ‚Steinen, auf jungen Pflanzen, Woaldschwärnmen, unter Baumrinden, Moos, zum Theil auch zu Tausenden auf der Oberfläche von stehenden Gewässern, und selbst im Win- ter auf dem Schnee. Sie sind oft so zahlreich auf der Erde an sandigen Plä- izen versammelt, dass sie von weitem einem Häufchen Pulver ähnlich sehen. Einige Arten scheinen sich im FVinter zu vermehren. Zu bemerken ist: der Zottenbalg. Pod. villosa. L. Behaart. Braun und Schwarz. Unter Steinen. i 15 Dritte Ordnung Parasiten. Parasita. Latr. Ha gehören Insekten ohne Flügel, welche nicht mehr als sechs Füsse besitzen, und ohne die gegliederten, beweglichen Anhänge der vorigen sind. Ihr Mund ist einem grossen Theile nach innerhalb des Leibes befindlich, und bildet nach aussen ent- weder eine Schnauze und vorspringende Saugwarze, in welcher ein zurückziehbarer Saugrüssel enthalten ist, oder stellt zwey häutige, nahe neben einander befindliche Lippen mit zwey ha- ckenförmigen Rinnbacken vor. Sie besitzen kein anderes Seh- Organ, als nur zwey bis vier kleine Linsenaugen. es ist hier- unter folgende Gattung begriffen: Gattung. Thierlaus. Pediculus. L. D iese Thiere haben einen breitgedrückten, fast halbdurchsichtigen Leib, der aus eilf bis zwölf deutlichen Abschnitten besteht. Ihre kurzen Füsse enden in einen sehr starken Nagel, oder in zwey gegeneinander gerichtete Häckchen, mittels welcher Theile sie sich sehr leicht an die Haare von vierfüssigen und andern Thieren, und an die Federn von Vögeln anklammern. Sie saugen den Thieren das Blut aus, und vermehren sich auf ihrer Haut nicht nur bisweilen ungeheuer, sondern es giebt auch fast keine Gattung, die nicht damit geplagt würde. Doch hält sich ein und dieselbe Art hartnäckig auf derselben, oder wenigst ähnlichen Gattung von Thieren auf. 16 1) Die menschliche Rörperlaus. Ped. hum. corporis. Schmutzig weiss ohne Flecken. Sie hält sich blos am Leibe des Menschen auf, wo sie sich in einer Krankheit, die von ihr den Namen führt, fürchterlich vermehrt. 2) Die menschliche Kopflaus. Ped. hum. capitis. Graulich, mit schwarzen oder braunen Flecken auf den Seiten, 5) Die Schaambeinlaus. Pedieulus pubis. Am Unterleibe unreinlicher Menschen, S ns Vierte Ordnung. Saug-Insekten. Suctoria. Deg. Hieher gehören die flügellosen Insekten, deren Mund mit ei- “nem Saugrüssel versehen ist, welcher aus zwey Stücken besteht, die in zwey gegliederte Blattscheiden eingeschlossen sind, und miteinander verbunden einen Rüssel oder Schnabel bilden. Diese Insekten unterliegen vollkommenen Verwandlungen, gleich den geflügelten Insekten. Es ist hierunter die folgende Gattung begrillen. Gattung. s Finn. Prule2.L: Diese Thiere haben einen ovalrunden, von den Seiten zusammengedrückten Leib, der mit einer ziemlich starken Haut bedeckt, und in zwölf Abschnitte ge- theilt ist. An dem sehr kleinen Kopfe bemerkt man zu beyden Seiten ein klei- nes rundliches-Auge, und zwey sehr kurze Fühlhörner. Von den rauhbehaarten Füssen sind besonders die hintern stark, und Springfüsse, so wie alle an dem 17 letzten Fussgliede mit zwey langen Häckchen. Ausser, dem gemeinen Floh ist ‚zu bemerken: | der Sandfloh. P. penetrans. L. Sein Rüssel ist so lang, als der Leib. Man kennt ihn im mittlern Amerika. Er pflegt seine Eyer dem Menschen zwischen die Fussnägel, ‘oder unter die Haut der Fusssohle zu legen, wodurch heftige und zu- weilen in Brand übergehende Entzündungen verursacht werden. Pine Ordnung, Käfer, Coleoptera. D:. Käfer sind Insekten mit zwey wahren Flü geln, und zwey Flügeldecken. Jene sind häutig und geadert, und be- finden sich im Stande der Ruhe unter den letztern in die Quere ineinander geschlagen. Diese sind von einer hornartigen Be- schaffenheit, und fehlen auch in Abwesenheit der erstern nie- mals. WVenn die Käfer fliegen wollen, öffnen sie die Flügel- decken seitwärts, und entfalten die häutigen Flügel, durch de- ren Bewegung allein sie fliegen. Der Flug der Käfer ist'aber wegen Schwäche ihrer Flügelnur kurz, schwankend, und im Ganzen schwerfällig. ‚Sie bedienen sich ihrer Flügel wenig oder gar nicht, und bewegen sich vielmehr gehend, laufend, oder springend. Sie durchlaufen die vollkommene Verwandlung aus dem Zustande im Ey’ in den als Larven, und aus dem Larven -Zu- stande in den als Puppen, aus welchen zuletzt der vollkommene 3 “ 18 Käfer hervorkömmt;, der allzeit entweder männlichen, oder weiblichen Geschlechts ist, und sich nur einmal im Leben be- gattet. Die Käfer -Larve stellt einen Wurm vor, an dem nur der Kopf von einiger Härte, und mit harten Fresswerkzeu- gen versehen ist. Sie besitzt gewöhnlich nur 6 Füsse an der Brust, oder ist auch fusslos, und heisst dann Made. In diesem Zustande lebt der Käfer am längsten, und nimmt meistentheils so viel Nahrung zu sich, dass er durch seine Gefrässigkeit schäd- lich wird. Von den Käfer-Larven brauchen besonders diejeni- gen, welche vom Holze leben, oder sich unter der Erde aufhal- ten, drey, vier, und mehrere Jahre, bis sie völlig-ausgewachsen sind. Anden Puppen der Käfer erkennt man schon alle Theile des künftigen vollkommenen Insekts. So wie diese Ordnüng der Insekten die meisten Gattun- gen, und selbst die meisten Arten enthält, so findet man die Käfer auch überall verbreitet, und eine grosse Mannigfaltigkeit in ihrer Lebensart. Sie halten sich sowohl auf der Erde und im Sande, als unter der Erde, im Dünger der Thiere, unter Stei- nen und WVurzeln, in den Stämmen absterbender Bäume, oder im gesunden Holze, im Tafelwerke, Zimmerholz, oder auch im Aase und trockenen thierischen Körpern, endlich häufig auf Blumen und Blättern der Gewächse auf. Viele davon gehören zu den Raub-Insekten, aber keine einzige Art ist giftig. N Ausser zwey Fühlhörnern, welche der Gestalt und Zusam- mensetzung nach bey den Familien und Gattungen der Käfer schr verschieden sind, bemerkt man an ihrem Kopfe allzeit zwey glatte, hornartig feste Augen, und einen Mund, der wie bey den meisten geflügelten Insekten, aus zwey Kinnbacken, zwey Kinnladen, und einer Ober- und Unterlippe besteht. Die Kinn- \ 19 laden, welche kleiner als die Kinnbacken sind, tragen an jeder ihrer Aussenseiten eine oder zwey Fressspitzen, die Unterlippe (Lippe) trägt die beyden Übrigen. Im Übrigen zeigt der Leib der Käfer den Bau, der oben im Allgemeinen angegeben wor- den ist. Ihr Hinterleib besteht aus nicht mehr als fünf bis sechs ineinander schiebbaren Ringen, welche unten gleich den mei- sten Theilen ihres Körpers hart, oben aber weicher und nicht gewölbt, sondern vielmehr ausgehöhlt sind, Auf jeder Seite eines solchen Ringes befindet sich ein Luftloch. Ihr letztes Fus- glied endet in zwey Klauen. Besonders merkwürdig ist bey den Käfern die Anzahl der Fussglieder, indem sich hierauf ein blei- bendes Kennzeichen aller Unterordnungen gründet, in die sie eingetheilt werden. | Erste Unterordnung. Pentamera. Näter mit 5 Fussgliedern an allen Füssen. Diese Unterordnung zerfällt in zwey Haupt-Fämilien. Erste Haupt-Familie. Entomophaga. Latr. (Carnassiers. Cuy.) Mix 2 Fressspitzen an jeder Rinnlade. Diese Käfer zeigen das Ueberein- stimmende, dass ihre Fühlhörner fast immer einfach fadenförmig oder borstenartig, auch ihre. Kinnladen mehrentheils stark, in einen Hacken umgebogen, und inmwendig mit kleinen Borsten oder Haaren besetzt sind. Sie gehören zu den Raub-Insekten, melche vorzüglich von .animalischen Produkten leben, und halten sich zum Theil auf dem Lande, zum Theit im Wasser auf, in welcher Hinsicht sie wieder zwey besondere kleinere Familien ausmachen. =* 20 Erste Fami lie Carnassiers De Cuv. Mi: Lauffüssen, welche mehrentheils lang und dünn sind. Hieher ge- hören die schnellsten unter den Käfern, welche andere Insekten raub- gierig durch schnellen Lauf verfolgen. Sie bilden 2 Gattungen, Gattung. Sandkäfer. (Sandläufer.) Cicindela. L. Diese Käfer haben an der Spitze ihrer Kinnladen einen besondern kleinen Ha- cken, welcher als Gelenk zu betrachten, und kein blosser Fortsatz ist. An der innern Seite ihrer stark hervorragenden Kinnbacken bemerkt man immer zwey oder drey starke Zähne: Ihr Kopf ist gross, mit hervorspringenden Augen, ihr Halsschild schmäler, als der Kopf, und fast cylindrisch, ihr Hinterleib meh- rentheils länglich. Sie sind in der Regel die schnellsten unter allen Käfern, welche ihren be- henden Lauf oft mit einem schnellen, obwohl kurzen Flug unterbrechen, und sich an trocknen, sandigen, der Sonne ausgesetzten Orten aufhalten, wo sie sich von andern lebenden Insekten, besonders aus der Gattung der Sliegenden ernäh- ren. Ihre Larven leben unter der Erde, und lauern im Hinterhalte auf die In- sekten, indem sie sich ein Loch in den Sand graben, an dessen Ausgang sie hervorkommen, und denselben mit ihrem Kopje verschliessen. 1) Der Feld- Sandkäfer. Cicind. campestris. L. Ein schöner Käfer, ohngefähr 8 Linien lang, von Farbe am Unterleibe grün metallisch glänzend, am Oberleibe schön wiesengrün. Auf jeder seiner Flügeldecken 5 weisslich gelbe Punkte, wovon besonders die mittelsten 2 goldgelblich, und schwarz eingefasst sind. Die Oberlippe weisslich. Im Frühjahr häufig an sandigen Plätzen, Gattung. Laufkäfer. Carabus L. Di. Kinnladenin einen Hacken umgebogen, ohne Gelenk. Mehrentheils ha- ben diese Käfer einen schmalen Kopf, den der Halsschild öfters an Breite über- 21 trifft. Letzterer ist nicht selten fast vierwinklig, oder kreisrund, auch herzfor- mig. Die Schenkel der Vorderfüsse haben meistentheils Einschnitte. Viele von den Laufkäfern haben keine Unterflügel, sondern nur die Fli- geldecken, und können daher gar nicht fliegen. Auch die Übrigen sind gewohnt, ihren Lauf ohne Unterbrechung durch den Flug fortzusetzen. Sie halten sich zum Theil unter Steinen und alten Baumstrünken verborgen, zum. Theil ren- nen sie aller Orts umher, besonders in den Wegen von Gärten und Feldern, und suchen vorzüglich die Raupen und Puppen verschiedener Insekten auf, so wie sie kleinere Insekten, ja selbt ihres Gleichen anfallen, und auch das das nicht verachten. Zu ihrer Vertheidigung geben besonders die ei gentlich so- genannten Laufkäfer aus ihrem Munde, wenn man sie berührt, einen braunen, heftig stinkenden Saft von sich, welcher so scharf ist, dass er auf empfindlichen Theilen starke Entzündnngen veranlassen kann. Die Anzahl der ‚Arten dieser Haupt-Gattung, wovon aber viele Untergatiungen gemacht wor- den sind, beläuft sich weit über die hunderte. 1) Der grosse schwarze Laufkäfer. C. coriaceus, L. Ohne Flügel, und ganz schwarz. Die Flügeldecken chagrinirt punktirt. Einer der grössten inländi- schen Laufkäfer. Unter Steinen und an feuchten Grasplätzen bey -uns nicht selten. 2) Der gewöhnliche Laufkäfer. C. vulgaris. L. Mit Flügeln. ‚Metallglän- zend schwarz. Die Fühlhörner und Füsse schwarz. N 3) Der gemeine Laufkäfer. C. communis. Mit Flügeln. Bronzefarb, Die Fühlhörner an der Wurzel, und die Beine röthlich! 4) Der kupferrothe Laufkäfer. C. cupreus. L. Ebenfalls geflügelt und ku- pferroth. Die Fühlhörner an der Wurzel gelbroth. Etwa 5 Linien lang, und über- all schr gemein, auf Wegen, Strassen u. s. w. 5) Der Gold-Laufkäfer. C. auratus. L. Kopf und Halsschild kupferröth- lich grün, die Flügeldecken schön goldgrün, mit einem Kupferschiller auf den Seiten, ‚und jede derselben mit drey deutlichen glatten Riefen; der Unterleib schwarz. Von einer Länge zu 14 Zoll, und überall sehr gemein. 22 6) Der Puppenräuber. C. sycophanta. L. Kopf, Halsschild und Unterleib dieses Käfers sind schwärzlich violetblau, die Flügeldecken hochgrün, mit einem Goldglanze, und Kupferglanz auf den äussern Rändern, und der Länge nach fein gestreift. Noch grösser, als der vorige, und nicht so gemein. Er läuft meistens zur Nachtzeit, und sucht an den Wänden und auf Bäumen die Puppen der Schmet- terlinge und anderer Insekten, welche seine Liehlingsspeise sind, | ? 7) Der Bombardierkäfer. C. erepitans. Fabr. Körper gelbröthlich, Flügel- decken schwarzblau. Ein kleines Räferchen, welches sich gegen den Puppenräuber in dem Augenblicke, da es demselben nicht mehr entwischen kann, dadurch ver- theidiget, dass es seinem Feinde einen blauen Dunst aus dem Hinterleibe mit einem merklichen Laute entgegenschiesst, wodurch dieser auf eine kurze Weile von der Verfolgung abzustehen genöthigt wird, Zweyte Familie. Carnassiers aquatiques. Cuv. Mi Schwimmfüssen. Die 4 Hinterfüsse zusammengedrückt, die Fuss- glieder stark mit Haaren besetzt. Die Kinnladen versteckt. Der Körper ovalrund, elliptisch oder rund, der Halsschild kurz und breit. Gehen nicht aus dem Wasser, wo sie sich von lebenden Insekten nähren. Gattung. Tauchkäfer. (Fischkäfer.) Dytiscus. Geoff. Di Fiihlhörner borstenartig, und länger, als der Kopf. Die Fussglieder an den Hinterfüssen sind breit gedrückt, und bey einigen nur 4 deutlich unterscheid- bar; die Vorderfüsse kurz. Bey einigen haben die Männchen insbesonders an dem vordern: Paar Füsse 3 spatelartige Glieder, womit sie die Weibchen bey der Paarung festhalten. — Man findet diese Käfer in allen süssen Gewässern von Seen, Teichen, Bächen und Sümpfen; des Tags an stillen, schattigen Or- ten, des Abends und in der Nachtzeit fliegen sie. Aus der Tiefe des Wassers müssen sie öfters an die Oberfläche kommen, um frische Luft zu schöpfen. Die, Eeyer legt das Weibchen ins Wasser, und die aus denselben hervorgehenden 23 Larven halten sich so lange in diesem auf, bis sie sich in Puppen verwandeln wollen, wo sie dann ans Ufer steigen, und sich daselbst eine Höhle graben. 1) Der Breitflügel. D. latissimus. L. Die äussern Flügeldecken- Ränder mit ‚einer zusammengedrückt schneidenden Erweiterung. Farbe schwarz; die Ränder des Halsschildes, und der breite Saum der Flügeldecken nach innen gelb. Fast ı4 Zoll lang, und bey uns in stehenden Gewässern, Teichen, Sumpfen u. s. w. einer der grössten. 2) Der braune Tauchkäfer mit den gelben Rändern. D. marginalis. L. Oben schwarzbraun glänzend , mit gelben Rändern des Halsschildes und der Flügelde- cken, unten gelbröthlich braun, Das Männchen mit einem breiten Ballen an den Vorderfüssen, womit es sich bey der Paarung an das Weibchen fest anklammert. Etwa 15 Linien lang. “ Gattung. Taumelkäfer. (Schwimmer.) Gyrinus. L. Mi keulenförmig blättrigen Fühlhörnern, welche kürzer sind, als der Kopf. Immer 5 deutlich unterscheidbare Fussglieder ; die 2 Vorderfüsse lang, die übri- gen sehr zusammengegrückt und flossenartig: die Glieder des Plattfusses aus kleinen Blättern bestehend. Mit vier Augen. — In allen ruhigen, süssen Ge- wässern, auf deren Oberfläche sie mit grosser Gewandtheit schwimmen. Da sie sich häufig wie berauscht in seltsamen Kreisen auf dem Wasser herumdre- hen, so hat man sie Taumelkäfer (Gyrini) genannt. Von ihren Flügeln machen sie selten Gebrauch. Das Weibchen legt seine Eyer an die Blätter von Wasserpflanzen. Die Larven steigen im Sommer aus dem Wasser an die Schilfstengel, und verpuppen sich daselbt, indem sie ein eyrundes Gespinst um sich machen. ı) Der Schwimmer. G. natator.L. Ein ganz kleiner Käfer, oben dunkel schwarzgrau und glänzend, unten matt schwarz, die Füsse gelbroth. Die Flügel- decken unmerklich fein gestreift. Vom Frühjahre bis in den Herbst in allen Gewäs- sern, oft in sehr grosser Menge. Schwimmt im Sonnenschein, und an windstillen Orten bald in Schlangen- bald in Kreislinien mit unermüdeter Schnelligkeit auf der Oberfläche des Wassers, taucht eben so schnell unter, und kann sich eine Zeit lang unter dem Wasser unsichtbar machen. Giebt einen sehr widrigen Geruch von sich, ' f 24 Zweyte Haupt-Familie. Saprophaga. Latr. | An jeder Kinnlade nur eine einzige Fressspitze. Die abmeichende Be- schaffenheit der Fühlhörner gründet bey diesen Käfern bedeutende Un- terschiede. Ihre Fressspitzen sind nicht selten fast so lang, oder noch län- ger, als die Fühlhörner. Nur ein kleiner Theil lebt im VVasser. Erste Familie i Brachelytres. Cuv. Ä Riäter mit Flügeldecken, welehe kürzer sind, als der Leib, und Fühl- hörnern, die aus körner- oder linsenförmigen Theilen bestehen. Gattung. Raubkäfer, Staphylinus. L. D iese Käfer haben einen langen und schmalen Hinterleib, den die Flügeldecken nur ein Drittheil bedecken. Unter diesen kurzen Flügeldecken befinden sich lange, künstlich zusammengefaltete Flügel. Sie laufen aber mehr, als sie fliegen, und sind im Laufe sehr behend. Sie verfolgen raubgierig andere In- sekten, die sie dreist mit ihrem scharfen Zangengebisse angreifen. Wenn sie Ge- fahr merken, so schlagen sie ihren Hinterleib wiederholt in die Höhe, und trei- ben aus dem’ Ende desselben zwey fischblasenähnlicha Theilchen. sie halten sich zum Theil im thierischen Koth oder das, zum Theil auf Schwämmen, oder in Baumritzen, unter feuchten Rinden, auf Steinen u. s. w. auf. Ihre Verwand- lung geschieht auch da, wo sie sich. aufhalten. Der Bären-Raubkäfer. St. hirtus. L. Stark behaart. Der Kopf, der vordere Theil des Halsschildes und die drey letzten Ringe des Unterleibes goldgelb, die hintere Hälfte der Flügeldecken graulich; der übrige Leib schwarz, unten ins Viole spielend. 8,— 10 Linien lang. Bey uns nicht selten. mn, 25 Zweyte Familie. Be; | Serricornes. Cuy. Faaenförmige oder borstenartige Fühlhörner, die aber meistentheils sä- gezähnig, kammförmig, oder federbuschartig (wenigst bey den Männ- chen) sind. - Gattung. Buprestis L. Mh: sägezähnigen, kurzen Fühlhörnern. Der.Kopf bis zur Hälfte unter den Halsschild zurückgezogen; der Leib meistens ovalrund, oder elliptisch und flach, nüch vorne etwas breiter und abgestumpft, oder abgeschnitten, nach hinten sich verengernd; der Halsschild kurz und breit. Die Füsse kurz, und die 4 ersten Fussglieder breit, von dreyeckiger oder herzförmiger Gestalt; das vorletze mei- stentheils zweylappig oder zweytheilig, — Sie fliegen mit grosser Leichtigkeit. Ihr Gang ist aber schlecht, daher sie sich nicht selten den Nachstellungen da- durch entziehen, dass sie sich von den Zweigen der Bäume und Gesträuche, auf denen sie angetroffen werden, " Jreywillig ins Gras herunterfallen lassen, und sich daselbst verstecken. Man findet übrigens die meisten in Holzstössen, unter Bauholz u. s. w. sie zeichnen sich durch den Metallglanz und die Schönheit ihrer Farben sehr vortheilhaft aus. Ein sehr zahlreiches Geschlecht. 1) Der grösste Prachtkäfer. B. gigantea. L, Kupferröthlich goldgrün. Die Flügeldecken runzlich; jede derselben am Ende zweyzackig. Von einer Länge zu 23 Zoll. In beyden Indien. Häufig in Brasilien, Cayenne, Surinam, wo die Ein- wohner seine Flügeldecken zum Schmucke anwenden. Dem Laube schr schädlich. 2) Der Haarbüschel- Träger. B. fasciculata, L, Der Leib ovalrundlich, ge- wölbt, stark punktirt, und gestreift; goldgrün oder kupferröthlich, mit gelblichen oder röthlichen kleinen Haarbüscheln besetzt. Die Flügeldecken unausgeschnitien. Eiwa ı Zoll lang. Auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung. Bedeckt oft ganze Gesträuche. 5) Das Brusthorn. B. sternicornis. L. Vom schimmerndsten Grün. Auf den Flügeldecken viele vertiefte Punkte, die am Grunde mit weisslichen Schuppen A 26 besetzt sind. Am Ende derselben ‚3 Zähne. Der hintere Theil des Brustschildes in “ .. x Ad “ * ” ein Horn auslaufend. Noch etwas grösser , als der vorige. Aus Ostindien. 4) Das Phosphor - Auge. B. ocellata. F. Grün. Auf jeder Flügeldecke ein augenförmiger, grosser, gelber Phosphor-Fleck zwischen zwey andern goldgelben. Jede Flügeldecke an der Spitze dreyzühnig. Aus Ostindien. 5) Die Feuergluth. B. ignita. L. Schimmernd grün. Mit dem höchsten _ Goldschimmer auf dem Unterleib. Die Flügeldecken punktirt, und dreyzähnig, Aus Ostindien. 6) Der Gold-Flecken. B. chrysostigma. L. Oben bronzefarbig, unten kupfer- röthlich. Die Flügeldecken an der Spitze sägezähnig, mit drey erhabenen Länge- streifen, und auf jedem derselben 2 goldfarbe Vertiefungen. Allenthalben in Eu- ropa in Laubwäldern, ö x 7) Der grüne Prachtkäfer. B. viridis. L. ‘Der Leib länglich und schmal. _ Die Flügeldecken bronzirt grün, punktirt und ganz. Ohngefähr 24 Linien lang, und in Europa nicht selten auf Bäumen. 8) Der goldgerändete Prachtkäfer. B. rutilans. F. Der Leib von einem feu- rigen Blaugrün. Die Flügeldecken schön metallglänzend grün, mit einem goldfar- ben Rande, und in der Mitte mit violeten Punkten bestreut, gestreift und am En- de sägezähnig. Von einer Länge zu 8 Linien. In den südlichen Theilen Frank- reichs und Deutschlands. Auf der Rosskastanie. 9) Der glühende Prachtkäfer. B. candens. F. Der Leib und Kopf metallglän- zend blau, der Halsschild blau mit einem vertieften glänzend grünen Strich in der Mitte. Die Flügeldecken ganz, und goldfarb mit einer grünen Naht.: Von einer Länge zu 4 Linien. In Deutschland. Auf Apfelblüthen. Gattung. Springkäfer. Elater. L. Sügezähnige Tiihlhörner. Der hintere Theil des Halsschildes in zwey spitzige Ecken, oder Seitenwinkel auslaufend; die Kinnbacken an der Spitze eingeschnit- ten oder zweytheilig. Das letzte Glied der Fressspitzen meistens beiljörmig. 27 L Diese Käfer haben an ihrer Brusf einen Stachel, der mit der Spitze in eine Rinne des Bauches einpasst. Vorzüglich durch Hülfe desselben bewirken sie, wenn sie auf dem Rücken liegen, und ihn mit zurückgebogenem Kopf und Hals- schild gewaltsam heraustreiben, ein Emporschnellen ihres Körpers, wodurch sie sich leicht wieder auf die Beine bringen. Man findet sie zum Theil auf Blumen und Kräutern, zum Theil auf Stämmen unter der Rinde Jauler Bäu- me. Eine zahlreiche Gattung. 1) Der gefurchte Springkäfer. E. sulcatus. L. Die Flügeldecken mit 3 starken erhabenen, schwarzen und glatten Streifen. Der Leib schwarz, mit einem weisslichen Puder bedeckt; bisweilen ganz schwarz. Ohngefähr 14 Zoll lang. { Aus Südamerika. 2) Das Wedel- Horn. FE. flabellicornis. L. Mit wedelförmigen Fühlhörnern. Schwarz, mit einem feinen, Erlen Puder bestreut; die Flügeldecken glatt. Einer der grössten seiner Gattung, zu 2 Zoll Länge. Aus Ostindien. 3) Der leuchtende Springkäfer. E. noctilucus. L. © Schwarzbraun. Zwey gelbe Flecken auf beyden Seiten des Halsschildes, die zur Nachtszeit leuchten, Wohl 2 Zoll lang. Im südlichen Amerika, und auf den Antillen. 4) Der schwarze Springkäfer. E.niger.L. Glänzend schwarz, öfters asch- grau gepudert; die Flügeldecken fein gestreift. Überall häufig auf Triften, etwa 6 Linien lang. k 5) Der bronzirte Springkäfer. E. aeneus. L. Bronzefarbig schimmernd. Die Flügeldecken gestreift; die Füsse gelblich. 6 Linien lang. Bey uns nicht selten. 6) Der rostrothe Springkäfer. E. ferrugineus. L. Der Leib schwarz. Der Halsschild mit Ausnahme des hintern Randes, und die Flügeldecken dunkel blut- roth. Der grösste inländische, 10 Linien lang. Auf Weidenbänmen. "7) Der blutrothe Springkäfer. E. sanguineus. L. Der Leib, Kopf und Hals- schild schwarz , die Flügeldecken blutroth und gestreift. Etwa’ 6 Linien lang, und nicht selten auf Dolden- und andern Gewächsen. 28 Gattung. Seidenkäfer. Cebrio. Oliv. Liangs Jadenförmige Fiühlhörner. Die Kinnbacken hornig, gebogen, und spi- izig, ohne merklichen Einschnitt, oder Zahn. Das letzte Glied der Fressspi- tzen niemals stärker. Der Halsschild bey mehrern trapezoidal. Der Körper nicht flach, und bey den eigentlichen Seidenkäfern länglich; die Flügeldecken weich, und etwas biegsam: die Füsse ziemlich lang. Sie haben einen raschen und ungestümmen Flug. Sie fliegen besonders zur Nachtszeit, vorzüglich nach einem grossen Regen. Man trifft sie dann mitten auf den Strassen, -wo sie blind gegen jeden Gegenstand anprellen. Sie leben von Vegetabilien. 1) Der grösste Seidenkäfer. C. gigas. Fabr. Der Kopf schwärzlich und behaart, der Haisschild schwärzlich und mit röthlichen Haaren besetzt; die Flügel- decken rothbräunlich , punktirt, und gleichfalls behaart. 10— 12 Linien lang. Im mit- täglichen Frankreich, in Italien u. s. w. wo er im August und Septamhar zum Vor- schein kömmt. Gattung. Leuchtkäfer. Lampyris. L. Fadenförmiss, zusammengedrückte Fühlhörner , welche an ihrer Basis sehr nahe stehen. Die Kinnladen-Fressspitzen am Ende dicker, und länger, als die Lippen. Ein flacher, halb kreisrunder, oder länglich viereckiger Halsschild, der den Kopf ganz verbirgt. Der Leib sehr weich, flach gedrückt, länglich oval; der Hinterleib mit so vielen, in spitzige Winkel auslaufenden Runzeln an den Seiten, als er Ringe hat. Die Flügeldecken biegsam. — Im Dunkeln, und in schönen Sommernächten geben besonders die Weibchen dieser Gattung ein hellstrahlendes Phosphorlicht von sich, welches seinen Sitz in den letzten zwey oder drey Ringen des Unterleibeshat. Man findet diese häfer im Sommer nach Sonnenuntergang auf Wiesen, am Rande der Wege, und neben 'Bächen,. Da- selbst ernähren sie sich von Kräutern, und verwandeln sich in Larven, die den Weibchen gleichen, welche meisiens ungeflügelt sind, 29 1) Das Johanniswürmchen. L. noctiluca, L. Schwärzlich bram. Der Halsschild aschgrau. 7 — 8 Linien lang. Unter Wachholder- und Rosengesträu- chen u. s. w. 2) Das Glanz-Leuchtkäferchen. L. splendidula.L. Der Halsschild gelblich, mit zwey durchscheinenden Flecken, die Flügeldecken schwärzlich; der Unterleib ' und die Füsse grüngelblich. Etwas grösser, als das vorige. Auf Waldplätzen. Glänzt mit einem sehr schönen Phosphorlicht. *) Gattun g. Schein-Räfer. Cantharis. L. Diese Käfer unterscheiden sich von den vorigen hauptsächlich dadurch, dass ihre Fühlhörner an der Basis voneinander entfernt, und sehr nahe bey den .dugen stehen. Die Finnladen-Fressspitzen sind nicht viel länger, als die Lippen, und endigen sich in ein beilformiges Glied. Sie halten sich auf Kräu- tern auf, leben aber vom Raube. 1) Der schieferfarbe Schein- Käfer. C. fusca. L. Der vordere Theil des Kopfes, die Brust, ein grosser Theil der Füsse, und die Flügeldecken schieferfar- big schwarz; die übrigen Theile des Leibes gelbroth. Auf dem Halsschild ein schwarzer Fleck. 5 — 6 Linien lang, und im Frühjahr allenthalben schr häufig. 2) Der ockergelbe Scheinkäfer. C. livida. L. Die Flügeldecken ockergelb; der Halsschild gelbröthlich, ohne Flecken. So gross, wie der vorige, und nicht viel minder häufig im Frühjahr auf Kräutern anzutreffen. Gattung Graskäfer. Melyris. Fabr. D ie Rinnbacken eingeschnitten, oder gespalten am Ende, oder auch unterhalb der Spitze gezähnelt. Der Halsschild Jast vierwinklig, und nie stark gewölbt. Die *) Das blutrothe Leuchtküferchen, C. sanguinea, L. gehört in die Gattung Lycus, Fabr, 50 P Kinnladen-Fressspitzen in ein Glied endend, welches sich gegen das Ende ver- dünnt, und über den Mund hinausragt. Die Fühlhörner fadenförmig, mei- sens sügezähnig, und länger, als der Kopf und Halsschild. Der Kopf unter den Halsschild eingesenkt. Der Leib fast immer länglich ; die Flügeldecken biegsam. Mehrentheils ganz kleine Käfer, die sich zum Theil in den wärmern Gegenden von Europa, in Afrika u. s. w. auf Blumen und Blättern aufhalten. *) ı) Der grüne Graskäfer. M. viridis. F. Am ganzen Leibe blaugrün; die Fühlhörner schwarz. Der Halsschild, und die Flügeldecken knorrig. Auf ersterm der Länge nach eine Vertiefung, auf jeder der letztern 3 Längeribben. Vom Vor- gebirge der guten Hoffnung. 2) Der schwarze Graskäfer. Dasytes ater. F. Glänzend schwärz, und sehr behaart. Gemein auf grasartigen Gewächsen. 5) Der blaue Graskäfer. Dasytes caeruleus. F.- Glänzend grün oder blau, und fein behaart. Etwa 3 Linien lang. Auf Wiesen-Blumen. Gattung. Bohrkäfer. Ptinus. L. Fadenförmige, meistens lange’ Fühlhörner, deren letzte 3 Glieder meistens stärker, als die übrigen, und die am Ende gewöhnlich sägezähnig, ja selbst_ kammförmig sind. Die Fressspitzen sehr kurz; das letze. Glied stärker. Die Kinnbacken eingeschnitten, oder gezähnelt. Der Halsschild aufgequollen, bey den eigentlichen Bohrkäfern sogar haubenformig; der Kopf fast kugelig, und unter letztern eingesenkt: der Hinterleib mehrentheils ovalrundlick, oder auch. kugelig, — Man findet diese Käfer im Frühjahr häufig, in den Häusern. Ihre Larven halten sich zum Theil unter trockenem Holz anf, und durchbohren es. Übrigens sind besonders RKräuter- und Insekten- Summlungen, Bücher‘, Pelz- werk u. dgl. weder vor den Larven der meisten Arten, noch vor den Käferchen selbst sicher. Sie fliegen selien, und laufen auch nicht besonders schnell. Wenn *) Dieser Gattung sind wohl die Gattungem Dasytes, F., Malachius und Drilus, Oliv. bey- zufügen. 51 “ 3 uf ” . 5 R de ! sie aber berührt werden, so stellen sie sich eine geraume Zeit hartnäckig todt. Einige lassen in den Häusern ein regelmässiges Picken hören, wie das Picken einer Taschenuuhr, welches ein Zeichen ist, womit beyde Geschlechter einander zur Paarungszeit locken. *) 1) Der Dieb. Pt. fur. L. Der Leib braun, mit graulichen Haaren; die Elü- geldecken schwarz, mit zwey grauen Querbändern, und punktirten Längestreifen. Der Halsschild vierzähnig. Gemein in den Häusern. Für Naturalien - Sammlungen, Bibliotheken, ‚Pelzwerk, Hausgeräth u. s. w. äusserst gefährlich. Er legt seine Eyer in.den Körper von todten Insekten, in Thierhäute u. dgl. wo sich dann die daraus hervorkommenden Larven einfressen. Als Käfer selbst greift er jene Substanzen an. gi 2) Der Hartnäckige. Pt. pertinax. L. Schwärzlich. Auf jedem hintern Win- kel des Halsschildes ein röthlicher Fleck, und 4 Längeribben auf demselben. Die Flügeldecken punktirt gestreift. Ebenfalls in Häusern, Stellt sich bey einer Berüh- ‚ rung hartnäckig todt, 5) Der Federkamm. Pt. pectinicornis. L. Die Fühlhörner kammförmig. Die Flügeldecken kastanienbraun, die Fühlhörner und Füsse gelblich ; der. Leib schwärzlich. In alten Weidenstämmen. Dritte Famzlte, Glavicornes Cuv. Käfer mit Fühlhörnern ‚ die gegen die Spitze an Dicke merklich zunch- men, ja selbst oft blättrig keulenförmig, und immer länger, als die Fressspitzen an den Rinnladen sind, auch auf einem freyen Grunde ste- hen. Sie nähren sich, wenigst im Larven-Zustande, von thierischen Substanzen. *) Wenig verschieden von dieser Gattung ist die Gattung Lymezylon. FT. Gattung. Immenkäfer, Clerus. Geoff. Di. Fühlhörner enden sich bey diesen Käfern in eines oder mehrere Glieder, welche merklich grösser werden, als. die übrigen, und öfters eine feste Keule bilden, wovon zwey oder drey Glieder an der innern Seite sägezähnig sind. Ihre Kinnladen-Fressspitzen sind so lung als der Kopf, oder die Fressspitzen der Unterlippe so lang, ja noch länger; als jene; und in ein starkes Glied.en- dend. Ihr Halsschild ist nach hinten zum Theil auffallend verengert, und öJ- ters ganz cylindrisch: 1) Der Immen- oder Bienenwolf. Attelabus apiarius. L. _ Der Leib blau; die Flügeldecken roth, und mit 3 schwarzblauen Bändern. Das Weibchen legt seine Eyer in die Bienen- und Wespen- Zellen, wo die Larven die Nachkommenschaft dieser Thiere aufzehren, und sich auch verwandeln. Die Käfer selbst findet man auf Blumen. Gattun 8. Stutzkäfer. Hister. L. Finmörner kürzer, als der Halsschild, in der Mitte winkelig. Das erste Glied derselben fast so lang, als alle übrigen Glieder zusammen; das letzte Glied einen dicken Jesten Knopf bildend. Der Leib kurz, zusamımengedrückt, fust immer vierwinkelig, der Kopf klein, unter dem Halsschilde gunz versteckbar: die Flügeldecken kürzer, als der Leib, wie abgestutzt, die Beine gewöhnlich breit und stachelig Diese Käfer halten sich im Aase und im Dünger, einige auch unter der Rinde von abgestorbenen und faulen Bäumen auf. Ihr Gang ist schlecht, aber ihr Flug ziemlich gut. Wenn sie berührt werden, so stellen sie sich todt, indem sie ihre Füsse unter den Leib einziehen. 1) Der einfärbige Stutzkäfer. H. unicolor. L. Glänzend schwarz, ohne Flecken. Die-Vorderbeine an der äussern Seite dreyzähnig. Auf jeder Seite des Halsschildes 2, und auf dem äussern Theil der Flügeldecken 4 Längestreifen, . von der dem Rande nächste unterbrochen ist. 4 Linien lang. unter Kuldünger u. s. w. WOo- Im Frühjahr gemein 53 2) Der Vierfleck. H. 4 maculatus. L. Schwarz mit 2 carmoisinrothen Fle- cken auf jeder Flügeldecke. 3 Gattung. Aaskäfer. Silpha. L. D ie Fühlhörner enden in mehrere keulenförmig blätirige Stücke, oder wie bey den eigentlich sogenannten Aaskäfern in einen einzigen dicken, blättrigen Knopf, während die untern Glieder alle dünn und schwach sind. Die Kinnbacken lang, zusammengedruckt, und am Ende gebogen. Der Kopf viel schmäler, als der Hulsschild, einziehbar, nach hinten in einen Hals verengert; der Halsschild sehr gross, kreisrund, oder dem Kreisrunden sich nähernd: die Flügeldeeken mit er- habenen Rändern. Der -Leib länglich oder oval, die letzten Ringe desselben in eine Spitze zulaufend. Diese Käfer nähren sich vorzugsweise von Sau- lenden und todten thierischen Körpern, und sind bey jeden Aase anzutreffen. Auch die Larven haben den gleichen Aufenthalt, und gleiche Nahrung. Wenn man sie berührt, so geben sie aus dem- Munde einen schwärzlichen ‚ stinkendenr Sajt von sich. 1) Der Todtengräber. S. vespilio. L. Der Leib schwarz; die Flügeldecken mit zwey breiten braunrothen Querbändern. Die Knöpfe an den Fühlhörnern von derselben Farbe. Er ist überall gemein, und hat seinen Namen von der sonderba- ren Geschicklichkeit erhalten, womit er kleine Thiere, wie Maulwürfe, Frösche, u. dgl. unter die Erde eingräbt, um daselbst seine Eyer hineinzulegen. Bey einer unbedeutenden Grösse sind ihrer sechs wohl im Stande, einen todten Maulwurf bin- nen 4 Stunden Sina Fuss tief in weiche Erde einzuscharren. 2) Der glatte Aaskäfer. S. laevigata. F. Von Farbe schwarz. Die Flügel- decken fein punktirt, glänzend und glatt. Sehr gemein, 3) Der dunkle Aaskäfer. S. obscura.L. Ganz schwarz. Der Halsschild vorne abgesehnitten. Auf jeder Flügeldecke 3 erhabene, gerade Linien; die Zwi- schenräume stark punktirt, Überall gemein. 54 Gattung. Pelzkäfer. (Schabkäfer.) Dermestes. L. IR nilenfahäde; kurze Fühlhörner, welche in grosse, eyJörmig blättrige und durchbohrte Stücke enden. Die Kinnbacken kurz, und ohne merkliche Beugung, unterhalb ihrer Spitze gezähnelt. Der Kopf klein und sehr versteckt. Der Hals- schild sehr gewölbt, der Leib gcwölbt, länglich oval, an beyden Enden zuge- rundet, und ohne sehr merklichen Rund. Die Larven dieser Käfer greifen alle Arten thierischer Substanzen an. sie zerstören das Pelzwerk, und richten in Naturalien- Sammlungen an allen Arten von Thieren die fürchterlichsten Ver- wüstungen an. Man ist vor den kleinen lichtscheuen Käfern, die sich sorgsam dem Auge entziehen, in Speisekammern, und nirgends sicher, wo nur etwas Thierisches ist, selbst Federn und Horn nicht ausgenommen, die eine Zeit lang an einem finstern Orte liegen bleiben. 1) Der Speckkäfer. D. lardarius. L. Schwarz. Die vordere Hälfte der Flü- geldecken aschgrau und schwarz punkürt, 33 Linie lang. 2) Der Pelzkäfer. D. pellio. L. Schwarz, mit einem weissen Punkte auf jeder Flügeldecke. 25 Linie lang. - Gattung. Fugenkäfer. (Knollkäferchen.) Byrrhus. L. Diese kleinen Käfer sind den vorigen ähnlich. Ihre Fühlhörner endigen sich im Allgemeinen in eines oder mehrere keulenförmige, feste Stücke, und sind zum Theil länger, als der Kopf. Ihr Leib ist mehrentheils kurz, breit, schr gewölbt, und oval rundlich, oder länglich oval und oben flach; der Kopf bey einigen vertikal, und gunz unter dem Halsschild versteckt... Der Halsschild kürz und breit. Sie können die Füsse ganz, oder doch grösstentheils an die Seiten der Brust einziehen, wenn sie sich todt stellen wollen. Man findet sie auf Feldern ‚an Wegen, auf verschiedenen Kräutern, auch auf Baumblältern, und zum Theil in Häusern, wo sie grossen Schaden anrichten können. 35 1) Der Pillenkäfer. B. pilula. L. Unten schwarz , oben russbraun, mit ‘ schwarzen Längestreifen , die durch hellere Punkte unterbrochen werden. Oben fein behaart. 3 — 4 Linien lang. Zur Sommerszeit überall gemein in Fahr- gleisen u. s. w. 2) Der Kabinets- Käfer. B. museorum. L. Schwarz und bestaubt. Der Unterleib, und die Seiten des Halsschildes grau. Auf den Flügeldecken 2 Querbin- den, und ein Fleck von gelblich grauer Farbe. Beine und Fussglieder röthlich, Kommt in Häusern vor, in Pelzwerk, u, dgl. 3) Der Wollblumen-Käfer. B. verbasci. L. Unten grau, oben röthlich gelb. Auf den Flügeldecken 2 Querbinden, und ein Fleck an ihrer Spitze, von grauer Farbe, Gattung. | Heuschreckenkäfer. Parnus. Fabr. (Dryops. Oliy.)' Bea diesen Käfern ist das zweyte Glied der Fühlhörner besonders gross, und dreyeckig erweitert, so dass es den Rest der übrigen Glieder wie, ein ohrformi- ger Seitenfortsatz verdeckt. Die Fühlhörner sind kurz, und sitzen in eirer klei- nen Höhlung unter den Augen. Man findet sie nahe an Gewässern, ja im Wasser selbst auf Wasserpflanzen. Sie können aber nicht gut schwimmen, und leben von thierischen Substanzen. Der geöhrte Hackenkäfer. Parnus prolifericornis, F. Mit einem grossen ohrförmigen Fortsatz an den Fühlhörnern. Oben schwärzlich, unten dunkelbraun und grünlich, mit einem dunkel röthlichen Puder bedeckt, Der Halschild stark punk- üirt. Die Beine und Fussglieder röthlich, oder hellbräunlich. Gemein in Frank- reich und Deutschland. % Vierte Familie. Palpicornes. Cuv., An den Kinnladen lange Fressspiizen, welche den Fühlhörnern selbst beynahe an Länge gleich kommen, oder sie noch übertreffen. Die Fühl- : 5.* 30 hörner sitzen in einer tiefen Höhlung, oder einem bedeutenden Vor- sprung der Ränder des Kopfes. Gattung. Wasserkäfer. Hydrophilus. Geoff. Mi Schwimmfüssen. Das erste Glied des Plattfusses so kurz, dass man nur 4 Fussglieder deutlich unterscheiden kann. Der Körper oval rund, und sehr gewölbt. Keulenformig blättrige Fühlhörner. — In süssen Gewässern, in Tei- chen und Simpfen u. s. w. Sie verlassen ihren Aufenthalt mit Einbruch der - Nacht, und fliegen mit einem summenden Tone. Das Weibchen verschliesst seine Eyer in eine kleine Hülse von Seide, welche es mit dem Hinterleibe bildet, und mit einer Art von braunem Horn überzieht. Diese Hülsen schwimmen so lange auf dem Wasser, bis die Larven auskriechen. - Die letiztern sind gefrässig, und greifen alle Arten von Wasser-Insekten an. Zur Zeit ihrer Verwandlung steigen sie aus dem Wasser, und verpuppen sich unler der Erde in einem oval- runden Gehäuse. Der grosse Schwimmer. H. piceus. F. Glänzend schwarz olivenbraun. Die Brust und die-Ränder des Hinterleibes mit einem grünlich braunen Haar - Überzug. Die Fühlhörner, Fressspitzen und vordern Fussglieder braun. Auf jeder Flügeldecke . 5 merkbare Reihen von vertieften Punkten. Die Spitze des Brustbeins verlängert sich bey diesem Käfer zum hintern Rand des zweyten Bauchrings, wodurch der- selbe theils eine Art von Waffe, theils ein Mittel hat, um sich an Stengeln im Was- ser u, dgl. festzuhalten und auszuruhen. Einer der grössten inländischen Käfer, zu 14 Zoll Länge. Gattung. Kugelkäfer. Sphaeridium. F. Beine Schwimmfüsse. Mit 5 deutlich unterscheidbaren Gliedern des Plattfus- ses. Die Beine dornig. Das zweyte Glied der Kinnladen - Fressspüzen sehr dick. Der Leib halb kreisrund. sie halten sich mehrentheils im ‚Miste auf, einige auch am Wasser, gehen aber nicht ins Wasser. 57 Erdkäferähnlicher Kugelkäfer. Sp. scarabaeoides.L. Glänzend schwarz. Auf den Flügeldecken zwey röthliche Flecken, einen an der Wurzel und den andern am Ende derselben. Das Rückenschildchen von der Gestalt eines länglichen Drey- ecks. Allenthalben in Europa. Häufig im Kuhdünger. Fünfte Familie Lampellicornes. Cuv. Riter mit Fühlhörnern, welche an der Spitze einen Kolben tragen, der aus Theilen zusammengesetzt ist, welche fächerförmig vertheilt, oder wie die Blätter eines Buches zusammengelegt sind, oder auch in Form eines Kammes perpendikulär an ihrer Achse stehen. Sie nähren sich im Larven-Zustande meistentheils von vegetabilischen Produkten. Gattung. Erdkäfer. Scarabaeus. L. Di. drey letzten Glieder der Fühlhörner bilden immer einen durchblätterten Kolben, oder Knopf. Diese Gattung, welche an Arten die zahlreichste aller Käfer - Gattungen ist, wurde in viele Unter- Gattungen abgetheilt. | Die Larven dieser Käjer findet man durchgängig in Mistbetten, Dung- häufen, oder in fetter feuchter Erde. Ihre Entwickelung aus der Puppe erfolgt in den meisten bekannten Fällen unter der Erde. Die Käfer selbst halten sich zum Theil an die Erde, und theilen auch wohl den Aufenthalt im Dünger der Thiere mit den Larven, daher diese Arten mit Recht Erd- oder Mistkäfer heissen. Andere Arten aber leben als Käfer auf Blättern und Blumen von Kräutern, Gesträuchen und Bäumen, und diese sind die Laubkäfer, unter welchen letztern sich die schädlichsten sowohl im Larven- als Käfer - Zustande befinden. ı) Der Herkules- Käfer. Sc, hereules. L. Der Halsschild dieses Käfers ver- längert sich beym Männchen nach vorne in ein langes, nach unten gekrümmtes, an seiner Unterfläche behaartes, und auf beyden Seiten mit einem Zahne versche- ‚58 nes Horn. Der Kopfläuft gleichfalls in ein nach oben gekrümmtes, kürzeres, und mit mehrern Zähnen versehenes Horn aus. Der Halsschild, Kopf und Leib schwarz, die Flügeldecken grünlich grau, mit schwarzen Flecken und Punkten. In der Far- be varürend. Die Länge des ganzen Käfers beträgt fast 5 Zoll. Auf den Antilien, in Cayenne, Surinam, u. Ss. w. 2) Der Aktäeon. Sc. actaeon, L. Glänzend schwarz. Der Halsschild mit 2 seitwärts vorragenden Hörnern. Der Kopf mit einem zurückgebogenen, am Ende zweyspaltigen, und einfach gezähnten Horne. So gross wie der vorige, und häu- fig in Cayenne, Surinam u. S. w. '3) Der Elephant. Sc. elephas. Fabr. Der Leib behaart. Farbe grau bräun- lich. Der Halsschild mit 2 seitwärts und auswärts stehenden Hornspitzen, und einer Vorragung in der Mitte. Der Kopf mit einem langen, gerade vorgestreckten, am Ende zweyspaltigen und einfach gezähnten Horne. Das Männchen noch grös- ser, als der vorige. In Guinea. Q 4) Der Langarm. Sc. longimanus. L. Rostbraun. Die vordern Füsse um die Hälfte länger, als der Leib, und zangenförmig eingebogen. Weicht dem vori- gen nicht an Grösse. Aus Östindien. 5) Der Goliath. Sc. goliathus. L. Der vorspringende Kopfrand mit 2 an der Basis verbundenen, auswärts eingebogenen, kurzen Hörnern. Oberhalb den Fühlhörnern auf jeder Seite des Kopfes, ausserdem ein kurzes, breites ohrförmiges Horn. Der Halsschild auf weisslichem Grunde mit 6 schwarzen Längestreifen; die Flügeldecken rothbraun. Ebenfalls einer der grössten. Von’Sierra-Leon. 6) Der grüne Glanzkäfer. Cetonia micans. F. Der Kopfrand mit einem Horne, wie beym vorigen. Die Vorderbeine sägezähnig. Farbe glänzend grün. Bedeutend gross. Im nördlichen Afrika. ’ 7) Der Nushornkäfer. Sc. nasicornis. L. Kastanienbraun. Auf dem Kopfe ein nach hinten umgebogenes Horn. Der Halsschild nach vorne mit Ausschnitten. Einer der grössten inländischen Käfer. Häufig findet man die Larven, und auch die Käfer selbst unter gebrauchter Gerberlohe von Eichenrinde, auch in faulen Bäumen. 3) 8) Der Heilige. Sc. Sacer. L. Der Kopfrand veöheäähug; der Scheitel mit zwey höckerigen Erhöhungen, Von Farbe schwarz, und ganz glatt. Mittlerer Grösse, Im. ganzen mittäglichen Europa, im Orient, in Ägypten, der Barbarey, bis zum Vorgebirg der guten Hoffnung. Man findrt ihn auf den antiken ägyptischen Obe- lisken, Mumiensarkophagen u: s. w. abgebildet; denn er war im alten Ägypten ein Gegenstand der Verehrung. Besonders ist er auf der Rückseite der ägyptischen (und ‘auch der etruskischen ) geschnittenen Steine abgebildet, die man deshalb Kä- Jerrücken oder Scarabäen nennt, 9) Der mondköpfige Pillenkäfer. Sc. lunaris. L. Der Kopf mit einem lan- gen, zurückgekrümmten Horne. Am Halsschild drey Höcker. Gemein im -Kuh- miste, aus dem das Weibchen, wie die Weibchen mehrerer verwandten Arten Pillen formt, in welche es die Eyer einschliesst, und selbe in ein Loch mit- fortrollt. 10) Der Rosskäfer. Sc. Stercorarius. L. Schwarzblau. Unten violet spie- lend. Die Knöpfe der Fühlhörner braun, Mit rautenförmigen, höckerigem Kopf, und gestreiften Flügeldecken. Vorzüglich im Pferdemist. *) 11) Der Maykäfer. Sc. melolontha, L. Am Leibe schwärzlich, die Flü- geldecken, Beine und Fühlhörner hellrothbraun; der Bauch an den Seiten mit dreyeckigen weissen Flecken. Die Larve, welche Engerling genannt wird, lebt 4 Jahre lang unter der Erde, wo sie sich von Wurzeln, :z. B. Getreidewurzeln ernährt, und durch ihre Vermehrung ungeheuern Schaden verursachen kann, so wie die grosse Anzahl der Käfer selbst, die erst nach dem zweyten Jahre der Ver- puppung aus der Erde kriechen, am jungen Laube von Obstbäumen u. dgl. nicht viel mindern Schaden herbeyführt. 12) Der Walker. Sc. fullo. L. Röthlich braun ,: oder schwärzlich, und weiss marmorirt. Das Männchen hat sehr starke blättrige Fühlhörner - Kolben. 13 Zoll lang. An Meeresküsten, auf den Dünen. 13) Das Acker -Käferchen. Melolontha agricola. F. Der Leib schwarz. Der Kopf und Halsschild bläulich schwarz. Die Flügeldecken bräunlichroth mit einem schwarzen, vierrckigen Fleck. Im Sommer gemein auf Ackerpflanzen. 5 *) Diesem ähnlich ist der Frühlings- Mistkäfer, Sc. vernalis. L. AO 14) Das mehlige Blumenkäjerchen. Sc. farinosus. F, Grün gelblich auf dem Oberleibe, aber ohne Glanz, und wie mehlig, Auf dem Unterleibe silber- glänzend. Auf Feldblumen u. s. w. gemein, 15) Das Rosenkäferchen, Brachkäferchen, Johanniskäferchen. Sc. hortico- la. L. Leib grünlich metallschwarz, Kopf und Halsschild glänzend grün, Flügel- decken bräunlichroth. Die Oberfläche des Käfers mit einigen Haaren besetzt. Bey uns im Brachmonate äusserst zahlreich auf Blumen nnd Blättern in Gärten, und auf Wiesenplätzen. 16) Der pomphafte Goldkäfer. Sc. fastuosa, L. Am Ober- und Unter- leibe glänzend goldgrün, ohne alle Flecken. Der grösste unter den inländischen Goldkäfern. In Gärten auf Obstbäumen. Gattung Schröter. Lucanus. D.: Fiihlhörner bestehen aus 10 Gliedern, wovon das erste sehr lang. ist. Die übrigen sind kurz und zugerundet, die vier letzten nur nach einer Seite hin geblättert, den Zähnen eines Kammes ähnlich. Die Kinnbacken bedeutend vorgestreckt, hornarlig, krumm gebogen, und scharf gezähnt. Die Larve der Schröter liegt in der Erde unter Baumwurzeln, oder in den Stärnmen modern- der Bäume, und nährt sich von halbvermodertem Holze. Sie braucht an die sechs Jahre, bis sie ihren völligen Wachsthum erreicht. Sie verwandelt sich in einer Zelle oder Wohnung, die sie sich in der Erde oder im Holze selbst ver- fertigt, zur Puppe; in welchem Zustande das Insekt nicht lange bleibt. Die ausgebildeten häfer halten sich auf Blättern auf, und fügen den Bäumen we- nig Schaden zu, indem sie sich ihrer zangenartigen Kinnbacken nur dazu be- dienen, das halbvermoderte Holz abzukneipen, um ihre Eyer tiefer zu legen, und sich nach vollendeter Entwickelung aus dem holzigen Behältnisse heraus- zuarbeiten. / ı) Der Hirschschröter. L. cervus. Die Kinnbacken, besonders bey den Minnchen, wie Geweihe vorstehend, in der Mitte mit einem Zahn, an der Spitze zweyzähnig. Der Leib schwarz, die Kinnbacken und Fluügeldecken dunkel kasta- 41 nienbraun. Der grösste europäische Käfer. Das Weibchen ist aber um Vieles kleiner. Vorzüglich in Eichenwäldern auch auf Weinlaub. Fliegt besonders an warmen Sommer- Abenden. Zweyte Unterordnung. Heteromera. An den vordern und mittlern Füssen fünf Faussglieder, an den hintern Füssen vier Fussglieder. Diese Unterordnung begreift 4 Familien in sich. 2 ..Erste Familie, Melasomes €Euv. Der Kopf ovalrund, ohne merkliche Verengerung in einen Hals, An der innern Seite der Rinnladen ein Zahn oder Hacken. Es gehören hie- her Räfer, die sich auf der Erde aufhalten, sich gerne verbergen, und das Licht scheuen. Sie vergreifen: sieh- in Häusern an allen aufbewahr- ten Pflanzen- und thierischen Substanzen. Gattung. Schlupfkäfer. Tenebrio. L- I Käfer haben fast durchgängig Fühlhörner von mittlerer Länge, deren untere Glieder füst cylindrisch, die obern'aber hörnerformig sind, und an Grösse gegen die Spitze allmählig zunehmen. Das letzte davon ist meistens von Ge-. stalt eyförmig. Der Halsschild Rat mehrentheils einen erhabenen. Saum, und ist öfters vierwinklig oder halbhreisrund, und herzförmig; das letzte Glied der Kinnladen- Fressspitzen bey den meisten vorzüglich gross und beilformig. Der Leib.länglich, und’ nicht breiter, als der Halsschild. Man findet sie in Fellern, Speisegemächern;. Schränken u.s. w. Die Larven sind ebenduselbst anzutreffen. Sie haben. einen schleichenden: Gang, fliegen nur selten, oder können gar nicht fliegen, und suchen immer das Dunkle. f 42 ı) Der Müller. T. molitor. L. Oben schwarzbraun, unten dunkel kasta- nienbraun. Auf jeder Flügeldecke 9 leichte Streifen, übrigens der Oberleib fein punktirt. Die Larven halten sich gerne im Mehl auf, und sind unter den Namen Mehlwürmer als Futter für manche Singvögel bekannt. 2) Der Todtenkäfer. T. mortisagus. L. Schwarz, Der Halsschild und die Flügeldecken stark und sehr merklich punktirt. Etwa 2 Linien lang. An allen dunklen und unreinen Orten, bey heimlichen Gemächern, auch sonst in Häusern, wo sein nächtliches Picken für eine fatale Todes-Prophezeyhung gehalten wird. ® Zweyte Familie Taxicornes Cuv. Der Kopf, wie bey den vorigen, oval und ohne Verengerung in einen Hals. An den Kinnladen aber kein horniger Nagel. Die Fühlhörner neh- men entweder gegen die Spitze unmerklich an Dicke zu, oder enden sich in einen-Kolben, und sind gewöhnlich durchblättert. Gattung. Herzkäfer. Diaperis. Geoff. Dre Käfer haben Fühlhörner, welche öfters aus hörnerförmigen Gliedern bestehen, wovon die letzten 8 nur etwas grösser, «als die übrigen, und unter sich gleich sind. Meistentheils aber bilden die letzten 3 — 5 Glieder einen starken Kolben, oder eine durchblätterte keulenförmige Masse. Der Kopf ist.bey meh- rern ganz unter den Halsschild eingesenkt, der Leib mehr oder minder breit, bisweilen ganz flach, meistens ovalrund und stark gewölbt; selten länglich. Alle können fliegen, und halten sichzum Theil in Erd- und Baumschwämmen, unter Baumrinden u. s. w. auf. Der Pilzkäfer. D. boleti. L. Glänzend schwarz. Auf den Flügeldecken 3 gelßlichrothe wellenförmige Querbänder. Die Flügeldecken der Länge nach punk- tirt gestreift, Unter andern in den Schwämmen der Bäume. 43 Dritte Familie. Stenelytres. Cuv. Kopf und Kinnladen wie bey denen der vorigen Familie. Die Fühl- hörner sind aber ihrer ganzen Länge nach beyläufig von gleicher Dicke, oder dünner gegen das Ende, und bestehen nie aus vollkommenen hör- nerförmigen Theilen. Ihre Kinnbacken sind am Ende mit zahnförmigen Einschnitten, oder 2 Zähnen versehen, und das letzte Glied der Kinn- laden-Fressspitzen ist gewöhnlich beilförmig. Die Flügeldecken bey ei- nigen weich und biegsam. Man findet die meisten unter Baumrinden, oder auf Waldkräutern. Gattung. Schattenkäfer. (Düsterkäfer.) Helops. Fabr. Ahe Fussglieder ungetheilt, oder wenigst die Fussglieder der Hinterfüsse. Der Leib breit, gewölbt und länglich oder kugelig. Der Wollfuss. Tenebrio lanipes. L. Bronzirt kupferfarbig. Der Kopf und Halsschild stark punktirt; die Flügeldecken punktirt gestreift. Die Füsse dicht mit Haaren besetzt. In faulen Bäumen. Gattupg. Wollkäfer. Lagria. Fabr. D as vorletzte Fussglied an allen Füssen zweytheilig. Der Leib meistens sehr lang und schmal. 1) Der Blatt- Wollkäfer. Chrysomela hirta. L. Der Leib haarig, schwarz, die Flügeldecken blassgelb, helldurchscheinend und fein punktirt. 4 Linien lang. Das letzte Glied der Fühlhörner beym Männchen sehr lang. In ganz Europa in Wäldern. 6* \ 44 Vierte Familie Trachelides Cur. Der Kopf in Form eines Dreyecks, oder herzförmig, und von dem Halsschild durch einen deutlichen Hals getrennt. Die Fühlhörner kamm- förmig, sägezähnig, oder doch merklich dicker gegen das Ende. Die Flügeldecken weich und biegsam. Die meisten leben als Käfer von Blät- tern, oder dem Honigsafte der Blumen. Gattung. Feuerkäfer. Pyrochroa. Geoff. Di Fühlhörner bey den Männchen kammförmig, oder federbuschartig. Der Halsschild kreisrund oder konisch. Die Flügeldecken so lang, als der Hinter- leib, und auch se breit, oder sich. gegen das Ende erweiternd. Der Körper lang, schmal und zusammengedrückt. Man findet diese Käfer, so wie ihre Larven, unter Baumrinden. 1) Der hochrothe Feuerkäfer. Lampyris. coceinea. L. Kopf und Unterleib schwarz; die Flügeldecken scharlachroth. | Gattun g- Erdflohkäfer. Mordella. L, Der Körper von den Seiten zusammengedrückt, dick, kurz, bogig, der Kopf sehr niedrig stehend, der Halsschild trapezoidal, oder halbzirkelformig; die Flügeldecken sehr kurz und spitzig auslaufend. Der Hinterleib kegelformig zugespitzt, bey den Weibchen in einen Stachel endend, womit selbe ihre Eyer in das Holz alter Bäume legen. Zum Theil sehr kleine Käferchen. Man Jin- det sie auf Blumen. Sie entwischen mit grosser Schnelligkeit, und oft mit einem Sprung. Der gestachelte Erdflokkäfer. M. aculeata. L. Glänzend schwarz, ohne Fle- ‚cken, und feinhaarig gepudert. 2 Linien lang. Der Legestachel von der Länge des Halsschildes. 45 Gattung. Einhornkäfer. Notoxus. Geoff. D: Fühlhörner einfach, aus cylindrisch kegelförmigen Theilen bestehend, oder unmerhlich sägezähnig. Der Halsschild herzformig, der Körper länglich, der Kopf gross; das vorletzte Fussglied zweytheilig, und das letze der Rinnladen- Fresspitzen beilförmig. Leben auf der Erde oder auf Kräutern,‘ und laufen sehr schnell. 1) Der Einhornkäfer. Meloe monoceros. L. Blass bräunlichroth, mit 2 schwarzen Punkten an der Wurzel jeder Flügeldecke, und einer schwarzen um die Naht gehenden Binde, Der;yordere und Rückentheil des Halsschildes in ein gezäln- tes Horn auslaufend. 2 Linien lang. \ Gattun g- Rothkäfer. Horia. Fabr. D.: Nägel an den Fussgliedern sind nach unten gezähnelt, und mit einem borstigen Fortsatz in Verbindung. Der Halsschild vierwinklig, Der Körper breit, der Kopf niedrig stehend. Kurze und einfache Fühlhörner, die aus cy- lindrischen Theilen bestehen. Diese Käfer sind ausser-europäisch. Sie scheinen‘ in Wäldern zu leben ı) Der gefleckte Rothkäfer H. maculata. F. Röthlich gelb. Die Flügel- decken mit mehrern schwarzen Flecken. In Cayenne, Brasilien u. s. w.. Gattung. Ölkäfer.. (Maywurm.) Meloe. L. Di: Nägel an den Fussglidern sind tief gespalten, oder doppelt, uber nicht gezähnelt nach unten. Der Korper länglich, der Kopf dick, abwärts geneigt, der Halsschild kurz, vierwinklig oder zugerundet. Die Flügeldecken weich, biegsam, bey den eigentlichen Ölkäfern viel kürzer als der Leib, von länglich ovaler Gestalt,-und sich gegen das Ende voneinander entfernend. Diese Kä- Jer leben von Blättern, und finden sich auf Bäumen. 46 ı) Der Maywurm. M. proscarabaeus. L. Dunkel violetblau. “Die letzten Glieder der Fühlhörner schwarz. Ohne Flügel. Allenthalben in "Europa. Ein durchaus weicher Käfer, der, wie viele seiner Gattungsverwandten, bey einer Be- rührung aus den Kniegelenken einen gelblichen, ätzenden und übelriechenden Saft von sich giebt. Die Larve, welche dem vollkommenen Käfer sehr ähnlich ist, lebt unter der Erde. 2) Der Cichorienkäfer. M. cichorei. L. Schwarz und behaart. Auf den Flügeldecken 3 gelbliche ausgezackte Binden. 6—— 7 Linien lang. Auf der Cicho- rie, auf Disteln und andern Pflanzen. Wird in Italien bisweilen statt der spanischen Fliege gebraucht, 3) Die spanische Fliege. M. vesicatoria. L. Ckerün, Die Fühlhörner zwey Drittheile so lang, als der Körper, und schwarz. Eine geflügelte Art. Allenthal- ben in Europa. Man findet sie um die Tag- und Nachtgleiche oft in grosser Menge an verschiedenen Bäumen, z. B. auf Rainweiden, türkischem Hollunder, Pappeln, und vorzüglich Eschen. ‘Ihres Gebrauchs wegen bey Vesikatoren ist sie allge- mein bekannt. a Dritte Unterordnung. Tetramera. An allen Füssen vier Fussglieder. — Diese Unterordnung Zer- fällt in 7 Familien. "Erste Kam:rtie, Rhinchophores Cur. Der Vordertheil des Kopfes ist in eine Art von Rüssel verlängert. Der Leib meistens dick. Die Fühlhörner bey den meisten in der Mitte wie gebrochen, öfters keulenförmig. A 47 Gattung. Saamenkäfer. Bruchus. L. Eine deutlich sichtbare Oberlippe. Die rüsselföormige Verlängerung des Ko- pfes kurz, breit und zusammengedrückt. Die Fressspitzen deutlich sichtbar, Jadenförmig, oder dicker gegen das Ende. Die Fühlhörner bey einem Theile keulenformig, bey einem andern fadenförmig, oft sügezähnig oder kammformijg. Diese Käfer sind gewissen Hülsen- und Baumfrüchten äusserst schädlich, indem ihre Larven in der Frucht wachsen, uud sich davon ernähren. 1) Der Erbsenkäfer. Br. pisi. L. Schwärzlich braun. Am hintern Rand des Halsschildes ein grauer Fleck. Die Flügeldecken grau punktirt und gestreift. Der untere Theil der Fühlhörner, und ein Theil der vordern Füsse gelblich roth. Der After weiss, mit.zwey schwarzen Punkten. 2 Linien lang. Ein sehr schäd- liches Insekt, Gattung. After-Rüsselkäfer. Attelabus. L. D ie Fühlhörner gerade, auf dem Rüssel sitzend, und aus eilf Gliedern beste-' ' hend, wovon die letzten drey in einen durchblätterten Kolben vereinigt sind. Die Larven dieser Käfer sind den Knospen und Blüthen der Gewächse oft äus- serst nachtheilig. | / 1) Der Haselkäfer. A. coryli. L. Schwarz. Der Halsschild_ die Flügel- decken und Beine hochroth. Auf Haselstauden, Hagebuchen, Birken, Ulmen u.s. w. deren Blätter die Larve tutenförmig zusammenrollt. 2) Der Birkenfreund. A. betuleti. L. Goldgrün, oder schön violetblau. Auf Birken, Erlen u. s. w. Häufig auf dem Weinstock, dem er tödtlich wird. 3) Der Rebensticher. A. bachus. L. Karmoisinroth, mit einem goldgrünen Schiller. Von einem grauen Puder bedeckt, Variirt in der Farbe. Der Rüssel ist noch einmal so lang, als der Kopf, und an der Spitze nebst den Fühluörnern schwarz. Vorzüglich dem Weinstock schädlich. 48 Gattung. Rüsselkäfer. Curculio, L. Di Fiihlhörner gebrochen, auf einem langen, schmalen Rüssel sitzend ; die letzten Glieder davon in einen rundlichen Kolben vereinigt. Eine zahlreiche Gattung von. Käfern, welche mit ihrem meistentheils sehr langen Rüssel eine Menge von Hülsen- und andern Früchten, auch Kräuterstengel anbohren, um ihre Eyer hineinzulegen, so wie sie in dieser Hinsicht auch vorzüglich dem Holze der Bäume schaden, indem die aus. ihren Eyern entstehenden Larven sich danr: in der Mitte der Frucht, oder Gewächse nähern, und oft in einer sehr um sich greifenden Menge vorhanden sind. Eine an Arten sehr zahlreiche Gattung, " wovon einige in den wärmern: Ländern ziemlich gross und von den schönsten. Farben vorkommen. rt), Der Fichtenkäfer. C. pini. L. Hell kastanienbraun, mit röthlich gelben Flecken und Querstreifen. In Fichtenwäldern. 2); Der Haselnusskäfer. C. nucum. L. Röthlichgelb, oder grau, mit dunklern Schattirungen. Der Leib kurz, ovalrund und überall mit einem:dichten haarigen Puder bedckt. Der Rüssel wenigst halb. so. lang, als der ganze Körper. Die Larve fin- det sich in. Nüssen: 3) Der Fühlspitzenkäfer: C. argentatus, E.. Glänzend' silberweisslich grün.. Auf Brennnesseln, Birken u. s. w. gemein. 4). Der Palmbohrer..C. palmarum. L.. Ganz schwarz,. oben. sammetartig. Mit dem: Rüssel fast 2 Zoll lang. Die: Larve nährt sich. vom.Marke der Sago-Palmen,, und. wird von den: Indianern. für einen Leckerbissen geschätzt.. 5), Der-schwarze Kornwurm, C. granarius. L. Dunkel kastanienbraun.. Der Halsschild stark punktirt. Die Flügeldecken tief punktirt gefurcht. Die Larve frisst das Mehl aus den Getreidkörnern. 6) Der deutsche Rüsselkäfer. C. germanus. 'L. Glänzend schwarz,. mit. vie- len schmutzig weissen Punkten. Gemein auf Triften. *)) *) Der königliche Rüsselkäfer, C. regalıs.. L.. und’der Juwelenkäfer, C, imperialis. , L. aus demsüdli- ehen Amerika, gelören' zu’ den sehr’ schönen Käfern:. 49 Zweyte Familie. Xylophages. Cuv. Ohne Rüssel. Die Fühlhörner aus 2 — 0. Gliedern, die entweder keulen- förmig. durchblättert sind, oder wovon das letzte einen festen Kolben bil- det. Diese Käfer leben fast durchgängig im Holze. Gattung. Stutzbauchkäfer. -(Kolbenkäfer.) .Scolytus. Geoff. u D: Fressspitzen kegelförmig und sehr hlein. Die Fühlhörner bestehen aus 8—9 Gliedern, wovon die letzten einen festen Kolben bilden. Der Körper cylindrisch. Diese Käfer sind vorzüglich den Bäumen sehr schädlich. 1) Das Kolbenkäferchen. Bostrichus scolytas. F. Der Leib glatt, schwärz- lich, die Flügeldecken rothbraun, gestreift und abgestutzt; der Hinterleib abge- stumpft. Der Kopf mit graulichen Haaren besetzt. An Stämmen, die vom Wurm- frass schon sehr angegriffen sind. 27 Der Buchdrucker, Borkenkäfer, Holzwurm u. s. w. Dermestes typo- graphus. L. Braunröthlich und haarig ; die Flügeldecken gestreift, abgestutzt und gezähnelt am Ende. Unter Baumrinden, wo er buchstabenähnliche Labyrin- the gräbt. Gattung. Hackenkäfer. Paussus. L. D ie Fressspitzen kegelformig und länger, als bey den vorigen. Die Fühlhör- ner nur aus 2 Gliedern bestehend, wovon das letzte sehr gross ist, und ge- wöhnlich einen zusammengedrückten Knopf vorstellt. Wenige Arten, die Jrem- den Welttheilen angehören. Der Rleinköpfige. P. mierocephalus L. Der Leib braun. Die Fühlhörner- Kolben sehr gross und gezähnt. Aus Afrika, Gattuni. Borkenkäfer. Bostrichus. Geoff. Di: Fressspitzen fadenförmig, oder dicker gegen das Ende. „Die letzten Glie- der der Fühlhörner vereinigen sich in einen Kolben, der Sweden durchblät- tert, oder sägezähnig ist, oder auch in einem runden Jesten Kuopfe besteht. 1) Der Kapuziner. Dermestes capucinus. L. Schwarz. Die Flügeldecken und der Hinterleib gelbroth. Der Halsschild höckerig mit erhöhten Punkten. Alleut- halben in den Stänmen abgestorbener Bäume. 5 Linien lang. Gattung. Pilzkäfer. Mycethophagus. Fabr. De Körper ovalrund. Die Fühlhörner laufen entweder allmählich in einen aus 6— 7 Gliedern bestehenden und durchblätterten Kolben aus, oder dieser Kol- ben besteht nur aus 3 Gliedern, und ist durch seine Grösse schr deutlich unters schieden. - Leben in Schwämmen und unter Baumrinden., 1) Der kleinpunktirte Pfifferkäfer. M. atomarius. F, Schwarz. Der Hals- schild nebst den Flügeldecken stark punktirt. Auf den’ letztern bräunlichgelbe Fle- cken und Querbinden. Auf Schwämmen. N Gattung. Agathidium. Agathidium. Nlig. De Körper fast kugelrund. Der eye der Fühlhörner besteht nur aus 3 Gliedern. 1) Das kugelige Agathidium. A. BR: Illig. Oben dunkelbraun, un- ten rothlich. Gattung. | _ Getraidekäfer. (Kneipkäfer.) Trogosita. Oliv. Der Körper schmal und länglich. Die Fühlhörner enden in einen Kolben, der aus 3 — 4 etwas einwärts gerichlelen Gliedern besteht. X ? 51 1) Der mauritanische Getraidekäfer. Tenebrio mauritanicus. L. Oben schwärzlich, unten hellbraun, die Flügeldecken gestreift. _ Etwa 4 Linien lang. Die Larve kann im Getraide grosse Verleerungen anrichten. In den Stämmen alter Bäume, in alten Gebäuden, bisweilen in Häusern bey Behältnissen von süssen Sa- chen. In ‘der Provence in Frankreich ist die Larve berüchtigt, welche auch im Geiraide grossen Schaden anrichtet. 2) Der Bei Kineipkäfer. T. caerulea. F. Glänzend schwarzblau, mit einer vertieften Linie. auf dem Kopfe, Unter andern in Frankreich häufig in altem Brode, : \ | ‚Dritte Familie. Platysomes Cuv. Mi fadenförmigen Fühlhörnern von gleicher Dicke, oder dünner ge- gen das Ende. Ein länglicher, ‚ zusammengedrückter Körper. Halten sich unter Baumrinden auf. R { Gattung, Plattkäfer. Cucujus. Fabr. Di Fressspitzen gegen das Ende dicker. Der Plattkäfer. Cantharis sanguinolenta. L. Roth. Der Halsschild gefitrcht, und an den Rändern gezähnt. Der Paraleb und die Füsse schwarz. In Wäldern. RR Familie Re ein ku-Daan ‚(bongicornes. Car.) Der Untertheil der drey ersten Fussglieder schwammig, oder mit Bür- sten besetzt. Das vorletzte Fussglied tief in zwey Lappen getheilt. Der Aussentheil der Kinnladen so. gross, oder,;noch grösser, als der in- nere, und keiner Fressspitze ähnlich; die Unterlippe gross und herzför- mig. Die Fühlhörner lang, fadenförmig, oder dünner gegen das Ende. Körper und Füsse lang. r 7 52 Gattung. ‘Holzbock. Cerambyx. L. Di Augen nierenformig länglich, und die Basis der Fühlhörner begränzend. Die F lügeldecken von der Länge des Hinterleibes, und den ganzen obern Theil des- selben einnehmend. Unter ihnen Flügel. Der Kopf mehrentheils vertikal. Man- che Käfer dieser Gattung zeichnen sich durch ihre ungeheuer langen Fühlhör- ner aus, so wie manche zu den grössten unter allen Insekten gehören. Man findet sie, wenige ausgenommen, auf Bäumen, wo sie sich vom Safte ernähren, der aus den Stämmen herabfliesst. Die Weibchen sind mit einer hornigen ge- meiniglich im Hinterleibe verborgenen Röhre versehen, die sie in Löcher und Spalten der Bäume einschieben, um ihre Eyer hineinzubringen. Am Tage hal- ten sie sich verborgen, und fliegen am Abend mit einer ziemlichen Schnelligkeit, doch so, dass das mindeste Hinderniss ihren Flug unterbricht, und sie fallen macht. Eben so ist ihr Lauf nicht sonderlich schnell. Vorzüglich dann, wenn man sie be- rührt, und sie entfliehen wollen, bringen sie mittelst einer Reibung der innern Oberfläche ihres Halsschildes gegen die hornige Wurzel des Hinterleibes einen knarrenden Laut hervor. Ihre Larven leben mehrere Jahre im Holze, und ernähren sich davon. Einige dieser Käfer gehören zu den sehr schön gezeichneten. 1) Der deutsche Held. C. heros. F, Schwarz. Die Flügeldecken an der Spitze pechfarb. Der knorrige Halsschild auf jeder Seite mit einem Stachel verse- hen. Die Fühlhörner besonders beym Männchen von beträchtlicher Länge. Der Käfer 14 — 2 Zoll lang. Gemein auf Ulmen und Eichen. *) . 2) Der Moschus- Bock. C. moschatus. L. Grün glänzend, bisweilen kupfer- röthlich, oder bläulich,. Der Halsschild etwas knorrig, und mit einem kleinen Sta- chel zu beyden Seiten. Gemein auf Weiden im Monat July. ‘ Verbreitet einen scharfen Moschns -Geruch. 3) Der Baumeister. C. aedilis. L. Aschgrau. Der Halsschild stachelig, mit vier gelblichen Punkten. Die Flügeldecken am Ende zugerundet, staubig, mit *) Die Larven dieses Käfers halten Einige für den beliebten Cossus der Alten, reg) 53 zwey dunklern ‚ etwas wellenförmigen Bändern. Die Fühlhörner wohl sechsmäl so lang, als der ganze Körper. In Zimmerholz u. sw. 4) Der Säge-Bock. C. serrarius. Panz.‘ Det Halsschild mlit einem sägezüh- nigen Rande, und schwarz. Dice Fligaldaglen dunkel rothbrauh. "Die Fühlhörner lang. In Fichten-Stämmen u. s. w. i PR Er Tee halte 5) Der Zimmermann. C. faber. L. Der Halsschild. mit einem Stachel zu beyden Seiten. Die PRAG CH pechschwarz. In Tannen- , a Fichten- Wyäldern. wit 6) Der Riesen- Holzbock. C. giganteus. 'L.. Der Halsschild mit 2% Stacheln auf a Seite. Der Leib schwarz. Die Flügeldecken rostroth. Die Fühlhörner kurz. Einer der allergrössten Käfer, zu 5 Zoll länge. In Cayenne. 7) Der langarmige Holzbock. C. longimanus. 'L. ‘Mit rothen, oranggel- ben, und weisslichen Fleken und Zügen auf schwarzem Grunde. Der Halsschild stachlig; die Flügeldecken an der Wurzel einzähnig, an der Spitze zweyzähnig. Die Fühlhörner 'und Vorderfüsse sehr lang. In Amerika, namentlich in Cayenne. f Gatvung. Afterholzbock. Necydalia; L. D: ie Flügeldecken kürzer, als der Hinterleib, oder,.nach hinten, stark zusam- mengezogen. Der Kopf vorwärts geneigt. Das letzte Glied der Fressspitzen dicker, fast cylindrisch, oder beynahe oval und abgestutzt. 1) Der Afterholzbock, schlupfwespenartige Halbkäjer. N. major. L. Schwarz. Die Flügeldecken sehr kurz, und nebst den Füssen und Fühlhörnern braunroth. Auf Strauchwerk und Blumen. Gattung. Schmalbock. Stenocorus. Geoff. (Leptura. L.) Di Augen rund, und die Wurzel der Fühlhörner nicht besrünzend. Der Halsschild verengert sich von seiner Basis nach vorne zu, und hat die Gestalt eines Trapezes, oder'abgeschnittenen Kegels. Der Leib ist oft gebogen, und nach hinten schmäler. 54 aaa EIER Ten 1) Dir |Schleicher. Cerambyx. inquisitor, L. "Schwarz, und durchaus mit einem gelblichen Puder bedeckt. Auf den Flügeldecken zwey unregelmässige röth- lichbraune, Binden, N ‚zwey erhabenn, Linien, ‚ Der Unterleib he BT Überall: auf: Bäumen... Eualanid nsslashördn 2) Der Weiden - RODELN Lennir\ salicis. F. "Gelbroth;: . die Beust schwarz. Die Flügeldecken' schwarzblau ‚bisweilen roth.. Die Fühlhörner an der Wurzel gelblich , am übrigen. Theile schwarz. Gemein auf faulen Bäumen, be- sonders Weiden. RNaTTRTe) 5) Der schwarze. Schmalbock. Rap ANA L. . Oben x nz SUNTBRA unten roth. Auf Hiitabem« Be ar Bars fie. Eh milie. Et 9 LET PRENG ER 1314 Eupodes, Cuv. LEN nit Bes rl ndhördden: Käfer haben mit: FAR der‘ Horgen Familie die gleichförmige Bildung der 3 ersten Tarsenglieder, der Fühlhörner, der Kinnladen, und des Leibes gemein. Aber ihre Unterlippe ist nicht herz-' förmig, ihr Halsschild schmal und cylindrisch.- Ihre Augen stehen nicht an der Wurzel der Fühlhörner; ihre Tarsen sind ‚kürzer. Halten sieh auf verschiedenen Kräutern ruhig festsitzend auf. Gattung. „Zirpkäfer. Crioceris. Geoff, Bu BRAUN, ERHe "als die Flülgeldecheri Ben eylindrich, ‚Der Kör-. per länglich. 1) Der Flusspflanzenkäfer. da hisitiee, L. ‚, Kupferröthlich, oder bronzefarbig grün. Der Halsschild mit zwey knotigen Erhbhlngen auf den Sei- tem, und.einem. Vorsprung ‚auf, dem Rücken,. der sich nach, hinten im eine kleine Vertiefung ‚endet: , ‚Auf, ‚ Wasserpflanzen, ur a 2) Der Lilierikäfer. Chrys. merdigera..L. Kopf Ju Unterleib Becher Hals- schild und Flügeldecken roth. Auf der Lilie. 3 Linien lang: | rt | 58 BA REE indes te Fa milden 12: Vet Te: $al FERSnENEre rs ii Chrysomelinae. Latr. (Cyclyques. Cuy.) In Rücksicht auf das Unterscheidende an den Tarsengliedern gleichen diese den Käfern der beyden Vorigen Familien. Auch sind ihre Fühl- hörner fadenförmig, oder ‚nur wenig dicker gegen das Ende. Der Aus- sentheil ihrer Kinnbacken gleicht aber einer Fressspitze; ihr Leih ist mehr rundlich, vollkommen oval, oder dem Ovalen sich nähernd, die Wnr- zel des Halsschildes vonder, Breite.der Flügeldecken. Es gehören hie- her im Ganzen kleine Käfer von meistentheils sehr ‚angenehmen Farben, die, sich auf. Blättern verschiedener Gewächse ‚mittels eines klebrigen | Saftes festsitzend aufhalten, und sich, wie ihre Larven, auch von Blät- tern ernähren. Sie sind ihrer Natur nach langsam, und lassen sich, wenn man sie berührt, aus Furcht sogleich zur Erde fallen. Die Weib- chen sind äusserst fruchtbar. I 0 NET ] ae N hs Gattung. Dornkäfer. .Hispa.- L. Di. Fühlhörner sehr weit vom Munde entjernt, am obern Theil des Kopfes sitzend, und an ihrer Basis sehr ndhe. Der Körper länglich oval. Der Kopf ganz unter dem Halsschild versteckt ‚ weleher fast immer vierwinklig, .oder tra- pezoidal ist. Der Halsschild und die Flügeldecken öfters mit Stacheln versehen. Der schwarze Dornkäfer. H. atra. L. Matt schwarz. Der Halsschild und die Flügeldecken stachelig. 13 Linie lang. ‚Auf Gräsern. ‚Gattung. Schildkäfer. Cassida. L. Di Fühlhörner wie bey den vorigen. Der Körper Jast kreisrund und schild- Jörmig. Der Kopf unter dem Halsschild, und der ganze Leib durch die Rän- der des Halsschildes, und der Flügeldecken versteckt. - 6 1) Der grüne Schildkäfer. €. viridis)L. Unten schwarz, oben blass apfel- grün. Die hintern Winkel des Halsschilds stossen an die Basis der Flügeldecken, welche punktirt sind. 23 Linie lang. Auf Disten us: w. | } 50 Al 7 Gattung. Blattkäfer. Chrysomela. L. D: Fühlhörner mehr oder minder nahe stehend, von dem Munde wenig entfernt, vor den Augen sitzend, gewöhnlich länger und dünner als bey den worigen. Die letzten Glieder bey den eigentlichen Blattkäfern kugelig. Der Körper gewölbter, der Kopf vorstehender. Kleine Käfer, die sich meistens durch angenchine Farben 'auszeichnen, und sowohl auf Kräutern, als Bäumen leben. ' 1) Der Pestwurzel-Blattkäfer.. Ch. gloriosa. F. Glänzend grün, mit einer blauen Linie auf jeder Flügeldecke, Um Berchtesgaden und an. ‚andern Orten. 2) Der Pappel- Blattkäfer. Ch. populi. L. Blau. Die Flügeldecken roth, anı Ende schwarz. Gemein auf’ der Pappel. 3) Der Gras-Blattkäfer. Ch. graminis. L. Durchaus glänzend blau grün, mit vertieften Punkten auf den Flügeldecken. _ 4) Der Schafgarben - Käfer, “Ch. ‚goetingensis. L. Violet schwarz. Die Wnrzel der 'Fühlhörner nebst den ‚Fressspitzen und Fussgliedern röthlich. Bey uns schr häufig. auf der Schafgarbe. Siebente Familie. Clavipalpes Cuv. Die Tarsenglieder, wie bey den vorigen, nach unten mit Bürsten be- setzt, und das letzte Glied zweytheilig, Die Fühlhörner aber in einen starken durchblätterten Kolben endend: Die Kinnladen 'auf der innern Seite’ mit einem Nagel oder hornigen Zahn bewaffnet. Der Körper mei- stentheils rundlich, bisweilen sehr-stärk gewölbt, und halbkugelförmig. 57 Gattung Buntkäfer. Erotylus. Fabr. Die Bestimmung dieser Gattung ist schon im Obigen enthalten. Der Haupt- unterschied zwischen den hieher gehörigen Arten beruht darin, dass bey den. einen das letzte Glied der Kinnladen-Fressspitzen halbmond- oder beiljörmig, bey den andern verlängerter und ovalrund ist. 1) Der grösste Buntkäfer. Chrysomecla gigantea. L.' Der Körper oval, und. schwarz. Die Flügeldecken mit vielen, zum Theil ineinander fliessenden rothen. Flecken auf schwarzem Grunde. In Cayenne und Surinam. 2) Der schimmernde Glanzhäfer. Phalacrus coruscus Sturm. Der Körper fast oval, glänzend schwarz, und sehr glatt, Allenthalben auf Blumen, Vierte Unterordnuns. Trimera, > An allen Tarsen nur 3 Glieder. Diese Unterordnung enthält 2 Familien. Erste Familie N Aphidiphages. Cur. Die Fühlhörner kürzer, als der Halsschild, und in einen zusammen- gedrückten Kolben endend, der einem verkehrten Dreyeck gleicht. Die letzten Glieder der Kinnladen-Fressspitzen sehr gross und beilförmig.. Der Körper halbkugelförmig; der Halsschild schr kurz, von betrichtli.. cher Breite, und bogenförmiger Wölbung. Auf Kräutern, Blumen und Baumblättern häufig, Die Larven ernähren sich zum Theil von Blatt-- läusen. 58 Gattung. Marienkäfer. Coccinella. L. Eine zahlreiche Gattung von schr gemeinen Käferchen, deren Hauptjarbe fast immer hochroth, schwarz, oder oranggelb ist, mit Flecken und kleinen Punkten. Wenn man sie berührt, so ziehen sie die Füsse gegen den Leib ein, und geben, wie die Blattkäfer und ähnliche, aus den Kniegelenken einen stin- kenden Saft von sich. Sie leben von Blattläusen und deren Larven. Das siebenpunktirte Marienkäferchen. C. septem-punctata. L. Halbkuge- lig. Der Leib schwarz. Auf jeder Seite des Halsschildes ein weisser Punkt. Die Flügeldecken hoch gelbroth, mit 7 schwarzen Punkten. Schr gemein auf Di- steln u. s. w. Zweyte Familie. Fungicoles Cuv. Die Fühlhörner länger, als der Kopf, und der Halsschild. Die Kinn- laden-Fressspitzen fadenförmig, oder nur einfach und wenig stärker gegen das Ende. Der Körper länglicher, als bey den vorigen; der Hals- schild trapezoidal. Leben in Schwämmen und unter Baumrinden, Gattung. Zierkäfer. (Stockkäfer.) Eumorphus. L. Da neunte und zehnte Glied der Fühlhörner sind kegelförmig, und. bilden mit dem letzten Glied eine Keule, oder es sind die letzten Glieder der Fühl- hörner kugelig. Der Kopf bald schmäler, bald breiter, als der Halsschild. 1) Der. randlose Zierkäfer. E. immarginatus. F. Schwarz, mit 2 gelben Punkten auf jeder Flügeldecke. Die Flügeldecken ohne Saum. Auf Sumatra, 2) Der scharlachrothe Stockkäfer. Chrys. coccinea. L. Der Leib schwarz. Der Halsschild nebst den Flügeldecken blutroth. Auf ersterm ein schwarzer Fleck, und auf jedem der letztern 2 schwarze Flecken. Unter Birkenrinden, 2) 3) Der Kreuzkäfer. Endomychus eruciatus. Panz. Hochroth, mit einem schwarzen Kreuz auf den Flügeldecken. Um Augsburg. = Fünfte Unterordnung. Dimera. An allen Tarsen nur 2 Glieder. Kurze Flügeldecken. Gattung. Fühlkäfer. Pselaphus. Herbst. D: Fühlhörner aus ı1 Gliedern bestehend. Deutlich unterscheidbare Kinn- backen, und-4 Fressspitzen. Eine Unterlippe. — Man findet diese Käfer auf der Erde, unter Steinen, auf Kräutern nahe an wässerigen Plätzen. Der bluthrothe Fühlkäfer. Staphylinus sangwineus. L. Der Körper dunkel- braun, weich und glatt. Die Flügeldecken blutroth, an ihrer Wurzel faltig. Gattung. .Keulenkäfer. Claviger. Panz. D ie Fühlhörner aus 6 Gliedern bestehend. Heine unterscheidbaren Kinnba- cken, und keine erkennbare Unterlippe. Der dbraunrothe Keulenträger. Cl. testaceus, Preysleri. Braunroth. Die Fühlhörner mit 5 keulenförmigen Gliedern. Der Kopf nach hinten mit 2 Stacheln. Ein kleiner Käfer, der in Böhmen und Schlesien in Ameisenhaufen gefunden wird, Da 60 PETER Sechstie Ordnung. Insekten mit geraden Flügeln. Orthoptera. In diese Ordnung gehören Insekten mit zwey Flügeldecken, welche weich und häutig sind, auch meistentheils über das Kreuz gelegt, und zwey Flügeln, welche der Länge nach auf dem Lei- be, und meistens fächerförmig zusammengefaltet sind. Ihr Leib ist überhaupt viel weicher, als bey den meisten Käfern. Der grösste Theil bedient sich seiner Flügel zu einem eigentli- chen Fluge wenig, indem ein Theil ausserordentlich schnell im Laufe, der andere Theil aber geschickt im Springen ist. Sie ge- hören grösstentheils zu den fruchtbarsten Insekten, wovon die VWVeibchen einiger Gattungen eine ausserordentliche Anzahl Eyer legen, aus welchen gleich das vollkommene Insekt auskriecht, dem vor seiner Häutung nur die Flügeldecken und Flügel fehlen. So gross die Gefrässigkeit der Larven bey den Räfern ist, so gross ist dieselbe bey den ausgebildeten Thieren dieser Ordnung. Ihre Lebenszeit schränkt sich aber nur auf die warme Jahres- zeit ein. Sie halten sich grösstentheils auf der Erde auf, und ernähren sich fast alle von Gras und Kräutern, oder andern vegetabilischen Produkten Ihre Fühlhörner sind borstenartig, oder fadenförmig. Ihr Mund besteht aus zwey Kinnbacken und zwey Kinnladen, wel- che an der Spitze die Gestalt von Zähnen haben; ferner aus Fe ae ae 6 einer Ober- und Unterlippe, und vier Fressspitzen. Zwischen den Kinnladen und vordern Fressspitzen bemerkt man ausser- dem noch eine häutige, flache, in die Breite sich ausdehnende Verlängerung, welche ihr Helm (Galea) heisst, und die Kinn- laden bedeckt. Dar Kopf hat bey den meisten eine perpendi- kuläre Richtung, und trägt auf dem obern Theil die Fühlhör- ner. Ausser den zwey grossen netzförmigen Augen haben die meisten noch am obern Theil des Kopfes mehrere kleinere wenig auffallende. Ihr Körper hat eine verlängerte Gestalt. Ihre Füsse sind meistentheils sehr lang. Die ganze Ordnung enthält nur 2 Familien. Erste Familie. Cursoria Curv. Die Hinterfüsse sind, so wie alle übrigen Füsse, zum Laufe eingerich- tet. Die Flügeldecken und die Flügel liegen fast bey allen horizontal auf dem Körper. Den Weibchen fehlt der Legestachel. Gattung. Ohrwurm. Forsicula. L. D: Flügel unter zwey sehr kurzen hornartigen Flügeldecken in die Quere zu- sammengelegt, aber fächerformig gefaltet. Am After zwey grosse Zwickzan- gen. Der Körper lang und schmal. Anden Tarsen nur 3 Glieder. Die Fühl- hörner fadenförmig. Man findet diese Thiere oft in grosser Anzahl an Jeuch- ten Plätzen in Mauerspalten, unter Steinen und Baumrinden. Sie, nähren sich von Pflanzenstoffen, und sind in Gärten schädlich, indem sie die reifen Früchte aushöhlen, und auch die Blüthen, vorzüglich von den Nelken, angreifen. Ihre Eyer findet man im Frühjahr an kühlen Orten unter Steinen. Die Jungen hängen sich oft unter den Bauch, und zwischen die Beine des Weibchens. 62 Der gemeine Ohrwurm, Ohrhöhler. F. auricularia. L. Der Leib rothbraun, der Kopf gelbich, der Halsschild schwärzlich mit graulichen Rändern; die Flügel- decken graulich weiss. Die Füsse ockergelb. Die Zwickzangen einwärts gekrümmt, und inwendig gezähnt; vorzüglich lang bey den Männchen. Kriecht nur zufällig in das Ohr des Menschen, Gattung. Schabe. Blatta L. > A n den Tarsen 5 Glieder. Der Körper länglich oval, oder fast kreisrund und flach gedrückt, der Kopf unter einem breiten Halsschild versteckt. Lange, bor- stenartige Fühlhörner. Lange Fressspitzen, deren letztes Glied fast verlängert beilförmig ist. Diese Thiere scheuen das Licht, verbergen sich am Tage in ver- schiedenen Schlupfwinkeln, und laufen sehr schnell. Man findet sie gemeiniglich in Häusern, wo sie theils durch ihre ‚Gefrässigkeit, theils durch ihren übeln Ge- ruch lästig werden. sie greifen alle Esswaren an. Besonders löckt sie der Ge- ruch des Mehls herbey. Aber auch Kleider, Wolle und Leder sind vor ihnen nicht sicher, und-auch Insekten fressen sie. Sie können sich ausserordentlich ver- mehren, und es ist schwer, sie zu verlilgen. Unter andern Insekten sind die sogenannten Raupentödter (Afterwespen) ihre Feinde. r Y) Die orientalische Schabe. B. ovrientalis. L. Röthlich kastanienbraun. Die Flügeldec!en kürzer, als der Hinterleib. Beym Weibchen nur Spuren derselben. 40 Linien lang. Das Weibchen trägt seine Eyer in einer ovalen Hülle eine Zeit lang unter dem Leibe, und befestigt sie hernach mittels einer gummiösen Materie an verschiedene Körper. Dieses 'Thier, welches ursprünglich aus Asien gekommen seyn soll, ist besonders für die Einwohner von Russland und Finnland eine wahre Landplage. 2) Die deutsche Schabe. B. lapponica. L. Schwärzlich braun. Die Ränder des Halsschildes und die Flügeldecken hellgrau» Gemein in Wäldern, an. Hecken u. w. Frisst den Lappländern ihre Vorräthe von trocknen Fischen. 3) Die amerikanische Schabe. B. americana. L. Braunroth. Der Umfang des Halsschildes röthlichgelb. Die Flügeldecken länger, als der Hinterleib, Die 63 ° Fühlhörner sehr lang. Diese Art ist aus dem südlichen Amerika nach Europa ge- bracht worden, und besonders unter dem Namen Kackerlack als ein lästiger, höchst widriger Gast in Häusern, bey Speisegemächern u. dgl. bekannt, Gattung. Wandelndes Blatt. Mantis. L. Der Körper schmal und länglich, der Kopf frey und durch den Halsschild nicht bedeckt. An den Füssen 5 Fussglieder. Kurze Fressspitzen, welche dünn zulaufen. Eine viertheilige Unterlippe. Hieher gehören meistens ausländische Insekten. Ein Theil zeichnet sich durch einen ungewöhnlich langen Körper aus, und die meisten haben bey einer sonderbaren Bildung die Farbe eines fri- chen oder getrockneten Blattes. 1) Das grosse-Gespenst. M. gigas. L. Grün. Der Halsschild knotig. . Die Flügeldecken sehr kurz; die Flügel röthlich grau, und braun geadert. Die Füsse stachlig. Körperslänge an 7 Zoll. Ist in Ostindien zu Hause. 2) Die Gottesanbetherin. M. religiosa. L. Grün. Der Halsschild gekielt, die Seitenränder desselben, so wie die Fühlhörner und Fressspitzen rosenroth. Die Flügeldecken länger als die Flügel, und an Gestalt und Farbe einem Weidenblatt ähnlich. Es pflegt die sonderbar gestalteten Vorderfüsse oft auszustrecken, und in die Höhe zu halten, um damit kleine Insekten zu haschen; eine Gewohnheit, in welche das gemeine Volk eine religiöse Bedeutung legt., Die Türken bezeigen ihm desshalb eine religiöse Verchrung. Zweyte Familie. Saltatoria Cuv. Die Hinterfüsse sind Springfüsse, mit vorzüglich starken Schenkeln, und stachligen Beinen.- Gattung. Grille. Gryllus. Geoff. (Acheta. Fabr.) An den Tarsen 3 Glieder. Die Unterlippe immer bestimmt viertheilig. Die Flügeldecken und Flügel horizontal auf dem Körper liegend. Gewöhnlich 64 borstenartige Fiühlhorner. Diese Thiere suchen ihre Zuflucht in Löchern auf der Erde, und schaden zum Theil den Gewächsen, deren Wurzel sie abnagen, zum Theil aber ernähren sie sich von Insekten. Die Männchen bringen mit Hilfe ihrer härtern Flügeldecken, die sie gegeneinander erheben und reiben, im Frühjahr, besonders zur Paarungszeit, wo sie die Weibchen anzulocken su- chen, das bekannte laute Gezirp hervor. \ 1) Die Maulwurfsgrille, Werre. G. gryllotalpa. L. Die Vorderfüsse vier- zähnig. Die Flügeldecken halb so lang, als der Hinterleib. Farbe’braun; die Sei- ten nebst dem Unterleib und den Füssen röthlich- 14 Zoll lang. Mit Hülfe seiner kurzen, starken, schaufelföormig zusammengedrückten Vorderfüsse, welche vertikal, wiebeym Maulwurf stehen, gräbt sich dieses bekannte schädliche Insekt tiefe Löcher unter die Erde, und nagt daselbst die Wurzeln der Gewächse ab, wodurch es unter an- dern vorzüglich in Gärten eine grosse Verwüstung anrichten kann. Das Männchen lässt am Abend und zur Nachtzeit ein sanftes, nicht unangenehmes. Gezirp hören. 2) Die Hausgrille. G. domesticus. L. Gelbröthlich. Der Kopf in die Quere braun bandirt; der Halsschild oben gelblich und braun gefleckt. Der Endtheil der Flügel in- eine Spitze auslaufend, welche über die Flügeldecken hinausreicht. Der Bohrstachel des Weibchens von der Länge des Hinterleibs. In Häusern, vorzüglich in Backöfen und Ttüchen, Sie verbirgt sich daselbst am Tage in Mauerspalten und Löchern, und sucht, wie man glaubt, zu ihrer Nahrung vorzüglich Brod, Mehl, und andere Mundvorräthe. Zur Nachtszeit läst sie ein lautes Gezirp hören. 3) Die Feldgrille. G. campestris. L. Der Körper kurz, breit, von Farbe schwarz; die Flügeldecken dunkelbraun. Der Halsschild mit etlichen Eindrücken, Auf Feldern , wo sie von Insekten lebt, und sich in Löchern unter der Erde verbirgt. Gattung. Heuschrecke. Locusta. Geoff. An den Tursen 4 Glieder. Die Hinterfüsse sehr lang. Die Flügeldecken und Flügel dachformig. Die Fiühlhörner borstenartig und von sehr berächtt licher Länge. Schmale Flügeldechen. Gewöhnlich von Farbe grasgrün.. Be- wohnen die Wiesen, und leben von Gras und Kräutern. Sie springen sehr | / | BIIRIRFIT 65 weit und schnell. Die Männchen bringen mit ihren Flügeldecken ein leises Ge- zirp hervor. -Die Weibchen haben einen grossen Legstachel, mittels dessen sie ihre Eyer in die Erde legen. 1) ‚Der grosse Baumhiüpfer. L. viridissima. Fabr. Schön grasgrüun ohne Fle- cken. Die Flügeldecken lang. Der Halsschild eingedrückt, zugerundet, Dic Fühl- hörner sehr lang. 2 Zoll-lang. Meistens auf Gebüschen. 5 2) Das Heupferd. L. verrucivora.-F..-Grün.--Die Flügeldecken schwarz ge fleckt. Der Halsschild vierflächig; die mittlere Fläche gekielt, Der Legestachel des Weibchens eingekrümmt. 13 Zoll lang. Überall im Grase,: i Gattun g. | Schnarrheuschrecke. Acridium. Geoff. An den Tarsen 3 Glieder. Fadenformige Fühlhörner., Die Flügeldecken dachförmig. Die Unterlippe meistens nur zweytheilig. 1) Die. Zugheuschrecke. . Gryll..migratorius. L. Oben ‚grösstentheils grün, unten fleischfarb. Auf jeder Seite der Kinnbacken ein dunkelblauer Fleck, und " hinter den Augen eine schwarze Einfassung. Die Flügeldecken bräunlich und schwarz gefleckt. Der Halsschild mit einem in der Mitte unterbrochenen scharfen Kiel. Diese Heuschrecke vermehrt sich manchmal in den warmen Ländern des. Orients, in der Tartarey, in Ägypten, und in der Barbarey so ausserordentlich, dass sie in Zügen, welche die Luft verdunkeln, auswandert, und ganz Europa überschwemmt, so dass in vielen Gegenden Hungersnoth und Seuchen durch diese Ankömmlinge erzeugt werden können. Sie pflanzt sich auch in Europa fort, und ist namentlich in Pohlen nicht selten. In wärmern Gegenden ist sie eine Speise der Eingebohrnen. 2) Die Kummheuschreche. Gryll. eristatus. L. . Der. Halsschild in einen stark unterbrochenen Kiel auslaufend, wovon die hintere Hälfte einen Kamm oder eine Haube bildet. ‘Der Kopf und die: Haube braun; der Leib und die Flügelde- cken,wmd Flügel auf gelblich weissem Grunde grünlich gefleckt; letztere nit einem braunen Endsaume. Aus dem Orient, -wo sie ebenfalls zu den essbaren gehört. 9 . 66 3) Die Holzheuschrecke, Gryll. stridulus. L. Der Leib oben nebst den Flüi- geldecken schwwärzlich braun, unten schwarz; die Flügel hochroth, mit schwarzer Einfassung. Der Halsschild mit, einem gebogenen Kiele. Vorzüglich im Gehölze, wo man sieim Spätherbst auf sonnigen Plätzen findet, und sich fliegend mit einem schnarrenden Laute erheben sicht. | Siebente Ordnung Insekten mit Halbflügeln. Hemiptera. D:. meisten hieher gehörigen Insekten haben Flügeldecken, welche bis gegen .die Spitze lederartig hart, an der Spitze aber weich und häutig sind, und sich fast immer übereinander kreu- zen. Bey andern sind die Flügeldecken blos breiter und grös- ser, als die Flügel, und halb häutig, wie bey denen der vorigen Ordnung. Die Flügel haben der Länge nach nur einige Fal- ten’ Allgemein ist diesen Insekten übrigens der Mangel der eigentlichen Kinnbacken und Kinnladen. An deren Stelle haben sie einen gegliederten, cylindrischen oder kegelförmigen, ab- wärts gekrümmten, oder nach der Brust gekehrten Rüssel. Die- ser Rüssel ist die röhrige Scheide von 3 sehr feinen spitzigen Borsten, welche miteinander ein scharfes Saugwerkzeug bilden, durch dessen Hilfe sie die Haut der Thiere, oder die Blätter der Gewächse durchbohren, und von deren Nahrungssaft leben. Sie unterliegen, wie die Insekten der vorigen Ordnung, keiner ” 67 andern‘ Verwandlung, ‚als die sich auf den Wachsthum ihrer Flügel und ihres ganzen Körpers einschränkt, Die ganze Ord- nung zerfällt in 2 Unter-Ordnungen. Fe Er ste Unterordnung. Heteroptera. Latr. D. Rüssel entspringt aus der Stirne. Die Flügeldecken sind am Ende häutig. Der erste Abschnitt des Leibes, welcher viel rösser ist, als jeder der folgenden Abschnitte, bildet für sich allein den Halsschild. Sowohl die 'Flügeldecken, als Flügel ha- ben stets eine horizontale Lage, oder sind nur wenig abwärts geneigt. ‚Der Leib ist kurz und breit gedrückt. - Diese Unter- ordnung enthält nur 2 Familien. ‘ s Erste Familie Geocorishae. IB Die Fühlhörner sind freystehend, länger, als der Kopf, und’ zwischen die Augen eingesetzt. a3 RR NRRLLTE RE Gattung. Wanze. Cimex. L Di Füsse sind im. Allgemeinen ' zum Gange oder‘ Laufe eingerichtet. Rey einem Theile besteht die Scheide i'desi Saugestachels aus 4 ganz: deutlichen Gliedern. Ihre Oberlippe ist pfriemenformig über den Kopf hinaus verlängert, und nach oben gestreift. Diese haben zugleich 3 deutliche Tarsenglieder, und immer fadenförmige. Fühlhörner. Bey einem andern Theile besteht die,Scheide des Saugstachels nur aus 2 oder 3 deutlichen‘ Gliedern. Die Oberlippe ist kurz: und üngestreift. . Das erste oder die 2 ersten Tarsehiglieder gewöhnlich sehr kurz; der Leib gewöhnlich sehr abgeplattet und weich. — Die zahlreichen Arten 9* 68 - KETTE DH dieser Gattung, wovon viele Unitergattüngen gemacht worden sind, leben \nito un Wasser selbst, sondern ausserhalb demselben. Man findet sie meistens auf den Blättern verschiedener Gewächse, iin welche sie ihren Saugrüssel einbohren,, und sich von dem Safte derselben ernähren. Andere halten sich unter den Rinden der Bäume auf, und einige auch in Mauerspalten u. dgl. . Ein Theil lebt. von! kleinen Insekten, die sie aussaugen,. und. einige saugen dem Menschen selbst das Blut aus. Die meisten sind sehr fruchtbar, und ein grosser: Theil giebt bey der mindesten Berührung einen äusserst eckelhaften Geruch von sieh, sen un, den Gegenständen der Berührung mittheilt. 1) Die Bänderwanze. C. lineatus. Li. ‘Schön roth, und auf dem: Oberleibe. schwarz bandirt oder gestreift. . Auf idem' Unterleibe linirt schwarz punktirt. 4 ‚Li-, nien lang, und überall auf ‚Blüthen, besonders auf Dolden-Blüthen, 2) Die. Gemüse-Wanze. C. öleraceus L. Grünlich blau. Auf dem Hals- schilde eine Linie, an der Spitze des Rückenschildchens, und auf jeder Flügeldecke, ein Punkt von rother oder weisser Farbe. Der Rand des ‚Unterleibs gleichfarbig. 3 Linien lang. Auf Gemüse - Pflanzen , die sie aft ganz verdipbt. 3) Die schwarzjüssige, Manze, C. nigripes. F. Der Oberleib blutroth, Auf . dem Rückenschildchen zwey, und auf jeder Flügeldecke ein rundlicher Fleck von glän-. zend schwarzblauer Farbe. |.Der Kopf gleichfarbig.| Der Rand des Unterleibs: mit gelben Flecken; die Füsse schwarz. Über ı Zoll lang. In.Bengalen,: Koromandel,, Ceylon u. s. w. 4) Die graue Wanze. C. griseus. in Bräunlich grau. Die Ränder des Hinterleibs mit weisslichen und schwarzen viereckigen Flecken. Die Brust in einen langen Stachel auslaufend. ' Gemein: in Gärten und Waldung. Das Weibchen schützt und führt seine man wie eine Henne ihre NmERIeI: u » 5) Die gemeine Veh C. Iocaalanhın, IB Hilothbekun nad ungeflügelt. Man ist’ der Meynung, dass, dieses Thier in Europa ‚ursprünglich nicht zu Hause. war, sondern’ durch. die Engländer i in Bauholz aus Amerika. gebracht wurde. ‚Hält, sich hinter Tafelwerk, Taptten, in Ritzen und Spalten der. aaa in Betiiellen,, u. s. w. verborgen, und ist schwer zu‘ verlilgen. isch in usiheiz { RR A 6) Die Häuser - Wanze, G; persönatus. L. Schwarzbraun ohne Flecken. 8 Linien lang. ‘Hält sich in Häusern auf, wo sie die Fliegen und andere Insekten fängt. Die Larve gleicht einer mit Staub und Kehricht 'bedeckten Spinne, *) Zweyte Familie, Hydrocorisiae. Latr. Die. Fühlhörner unterhalb den Augen eingesetzt und verborgen, kür- zer als der Kopf, oder kaum so lang, als derselbe. An den Tarsen im- - mer nur 3 Glieder. Die Augen von besonderer Grösse. .Hieher gehören lauter Wasser-Insekten, die von andern kleinen Insekten leben, die sie mit ihren, Vorderfüssen anpacken. Sie stechen mit ihrem Saugrüssel sehr empfindlich. Gattung. Wasserskorpion. Nepa. L. Di Vorderfüsse scheeren- oder zangenförmig, mit dicken. oder- sehr langen Schenkeln und sehr kurzen, oft mit den Schienbeinen nur einen grossen Nagel bildenden Tarsen.. Der Leib bey. einem Theil. oval und schr zusammengedrückt, bey andern ‚linienförmig verlängert. Halten sich in süssen Gewässern, in Tei- chen und Simpfen auf, wo sie sich gewöhnlich am Grunde im Schlamme ver- bergen. Sie schwimmen nur langsam und schlecht. Doch können sie gut flie- gen, und erheben sich des Abends aus dem MWusser, um oft weite Strecken zu fliegen. Die Weibchen legen ihre Eyer theils in den Grund des Wassers, theils in die Stengel’ von Wasserpflanzen, u *) Als gemeine Arten sind noch zu bemerken: 4) die grüne Wachholderwanze, C. juniperinus, L. 2) Die gefleckte Wanze,. C. ornatus. L. 3) Der Rothhafter, C. hemorrhoidalis, L. 4) Die gerändete Wanze, C. marginatus, L. 5) Die Rindenwanze, C, corticalis. 2 Ausserdem sind die sogennanten Schmalz. Wanzen mit linienförmig länglichem Körper, und sehr langen, dünnen Füssen zu bemerken, z. B. 4) die langhörnige Schmälzwanze. Mi- is longicornis, Wolf, 2) Die Garten- Schmalzwanze. C, hortorum. L, 70 alı snmaere 21, ı: PR 1) Der grosse Wasserskorpion. N. grandis. L. Braun, und grau gefleckt, und ungeschwänzt. Der Halsschild glatt. Ist 2$ Zoll’lang. In Surinam, 2) Der aschgraue Wasserskorpion. N. einerea. L. Bräunlich aschgrau. Der Hinterleib zinnoberroth. Der Körper länglich ovalrund. Mit einem Schwanz, der etwas kürzer:ist, als der Leib. Der Halsschild uneben oder knorrig. Etwa 8 Li- nien lang. Allenthalben in Europa. Seine Eyer gleichen einem Saamenkorn, das an einem Ende mit sieben, an der Spitze rothen Fäden umkrönt ist. 3) Der wanzenartige Wasserskorpion. N. cimicoides. L. Grünlich braun, Der Kopf und Halsschild heller. Die Ränder des Hinterleibs sägezähnig ausgezackt, und stark behaart. ip 4) Der linienformige Wasserskorpion. N. linearis. L. "Hellgelblich grau. Der Schwanz so lang, als der Leib. Gattung. Wasserwanze. Notonecta. L. Di: Hinterfüsse sind ruderförmig, und stark mit Haaren besetzt. Der Leib meistens länglich, und stark gewölbt, der Kopf ganz an den Halsschild ange- legt. Sie halten sich in Seen und Teichen gewöhnlich an der Oberfläche des Wassers auf, und schwimmen die meiste Zeit auf dem Rücken, welches sie mit grosser Behendigkeit thun. Die Weibchen legen eine grosse Menge von Eyern auf die Stengel von Wasserpflanzen. Sie greifen bisweilen Insekten an, die ihnen an Grösse überlegen sind, und bekriegen sich selbst untereinander. 1) Die graue Wasserwanze, N. glauca L. Den Vordertheil des Kopfes blassgriin , der Ober- und Vordertheil des Halsschildes weisslich. : Die Flügeldecken gelblich graubraun, die Bänder zum Theil dunkler gefleckt, Der Unterleib schwärz- lich grün. 6 Linien lang. Häufig in stehenden Gewässern und Fischteichen, wo sie den Fischen gefährlich wird. 71 Zweyte ‚Unterordnung. Homoptera. Latr. Der Rüssel entspringt aus dem Untertheil des Kopfes, nahe an der Brust, oder selbst zwischen den zwey Vorderfüssen. Die Flügeldecken sind fast durchgängig ihrer ganzen Ausdehnung nach von einer halb häutigen Beschaffenheit, und bisweilen selbst wahren Flügeln gleich. Der erste Abschnitt des Leibes ist ge- wöhnlich kürzer, als der zweyte, überhaupt nie grösser, und bildet mit diesem vereinigt den Halsschild. Alle ernähren sich von Säften aus dem Gewächsreiche. Erste Familie. Cicadariae Latr. An den Tarsen 3 Glieder. Die Fühlhörner gewöhnlich sehr klein, ke- gel- oder pfriemenförmig, und aus 3 — 6 Gliedern bestehend, nebst einer sehr feinen Borste am Ende des letzten Gliedes. Gattung. Zikade. Cicada. Oliv. D ie Fühlhörner aus 6 unterscheidharen Gliedern bestehend. Ausser den 2 grossen netzförmigen Augen 35 kleine, glatte am obern Theil des Kopfes. Meistens durchsichtige und geaderte Flügeldecken. Sie leben in wärmern Län- dern, halten sich auf Bäumen auf, und ernähren sich vom Safte der Blätter oder junger Zweige. sie fliegen mit Leichtigkeit, aber springen nicht. Das Weibchen setzt 'seine Eyer mittels des Legestachels in die Zweige ab. Die Lar- 72 ven kriechen in die Erde, leben daselbst von den Wurzeln der Rräuter, und kom- men nur vor ihrer letzten Häutung hervor. In allen Ländern haben Sich diese Thiere durch ihren eintönigen Gesang bekannt gemacht, welchen nur die Männ- chens- mittels"besonderer MW ’erkzeuge, die sich in einer Höhlung ihres Unterlei- bes befinden, hervorbringen. i 1) Die Blut- Singzikade. C. hacmatodes. u Der Leib schwarz. Die Ein- schnitte des Hinterleibs, und die Nerven der Flügeldecken 'blutroth. _ Im südlichen Deutschland auf Eichen. ' f 2) Die. Manna- Zikade. C. ori, L. Bräufilich gelb, , sten blässer , »oben mit! schwarz gemischt. ‚Die Einschnitte des Hinterleibs gelbroth. Auf den Flügel- decken zwey Reihen von schwärzlichen Punkten. Ungefähr ı Zollrlang,, und klei- ner als die vorige. ‚Im südlichen -Europa auf Eichen, Sie soll durch ihren Stich das Hervortretten der Manna verursachen. 3) Die gemeine Zikade. C. plebeja. L. ohnllar Auf dem ersten Ab- schnitt des Leibes mehrere gelbrothe Flecken. Der hintere Rand desselben, die er- habenen, ein X bildenden Ränder des Rückenschildes, und ein Theil der Ner- ven an den Flügeldecken von gleicher Farbe. "Die ‚grösste der europäischen Arten. Vorzüglich im südlichen Frankreich, und in Italien, auch im südlichen Deutschland Gattung. f Laternenträger. Fulgora. L. D: Fühlhörner aus nicht mehr als 3 bestimmt unterscheidbaren Gliedern be- stehend, und unmittelbar unterhalb den Augen eingesetzt. Nur 2 kleine glatte Augen. Die Stirne oft in Form eines Rüssels oder einer Schnauze verlängert. Sie besitzen Springfüsse, aber keine Gesangwerkzeuge, wie die Zikaden. Ihre Flügeldecken sind oft lederartig und undurchsichtig. he 1) Der surinamische Laternenträger. L. laternaria. L. Schön gelblich und cth gefleckt, miteinem,grossen augenförmigen Fleek aufjedem Flügel. Die Schnauze sehr verlängert, blasig, breit, und am Ende zugerundet. Von beträchtlicher Grösse, und im südlichen ‚Amerika,zu Hause. . Reisende haben ‚behauptet, ‚dass dieses Thier in der Dunkalheit ein sehr starkes Licht verbreitet, und daher von den Eingebohr- nen statt.einer Laterne benützt würde, 73 2) Der exropäische Laternenträger. F. europaea. L. Grasgrün. Die Schnauze kegelförmig. Die Flügel und Flügeldecken durchsichtig. Auch in Deutschland zu Hause. 73 Unter-Gattung. | | Zicadelle, Cicadella. Von den Laternenträgern hauptsächlich dadurch unterschieden, dass sich die Fühlhörner zwischen den Augen befinden. Ganz kleine Thiere. Die Weibchen einiger Arten umgeben ihre Eyer mit einer weissen, schwammigen Masse. | 1) Die gehörnte Zikade. C. cornuta. L. Auf jeder Seite des Halsschildes ein Horn. Nach hinten der Halsschild in eine Spitze auslaufend, die so lang als der Hinterleib ist. Schwärzlich braun, und 4 Linien lang. Häufig auf Disteln, Weiden u. s. w. 2) Die Ginster- Zikade. C. genista. F. Der Halsschild ohne Horn, nach hinten blos in eine gerade Spitze verlängert, die nur halb "so lang als. der .Hin- terleib ist. Dunkelbraun, und um ‚die Hälfte kleiner, als die vorige. Auf dem Färbe - Ginster. 3) Der Schaumwurm, Gäschewurm. C. spumaria. L. Bram, mit weissen Flecken auf den Flügeldecken. Die Larve ist besonders schr häufig auf Weiden, und gemeiniglich in. der weissen, schaumartigen Flüssigkeit versteckt, die man daselbst an Blättern und Stengeln so oft wahrnimmt, und unter dem Namen von Kuckucksspeichel u. s. w. kennt, Zweyte Familie. Aphidii Latr. | An den Tarsen 2 Glieder. Die Fühlhörner faden- oder borstenförmig, länger als der Kopf, und aus 6— 11 Gliedern bestehend. Hieher gehören sehr kleine Insekten mit einem weichen Körper, deren Flügeldecken gewöhnlich wahren Flügeln gleichen. Sie vermehren sich ausserordentlich, 10 a BEN 24 Gattung. | Blattsauger. Psylla. Geoff. (Chermes. L.) Di Fiihlhörner aus 10 — 11 Gliedern bestehend, wovon das letzte in zwey Borsten ausgeht. . Sie haben Spring üisse, und leben auf Bäumen und Kräutern, von deren Blätter - Saft sie sich ernähren, wodurch sie häufig, vorzüglich auf den Blättern und Knospen, Auswüchse, oder Galläpfel verursachen. 1) Der Bux-Blattsauger. Chermes buxi.L. Grün. Die Flügeldecken röth- lich gelb braun. Auf Bux, und immergrünenden Bäumen. ‘ Gattuns. Blasenfuss. Thrips. L. Di: Fihlhörner aus körnerförmigen Theilen bestehend, und achtgliedrig. Die Flügeldecken und Flügel linienformig, mit Haaren befranzt, und horizontal auf dem fast cylindrischen Körper zusammengelegt. " Die Tarsen enden sich in ein blasiges, nagelloses Glied. Hieher gehören äusserst kleine Insekten, wel- che man gesellschaftlich auf Kräutern, in Blüthen, und auch unter Baumrinden antrifft, wo sie sich durch ihre Lebhaftigkeit, und die Gewohnheit, den Leib nach Art der Raubkäfer in die Höhe zu krümmen, bemerkbar machen. 1) Die Blattlausfliege. T. physapus. L. Ganz schwarz. Die Flügel weiss und durchscheinend. Nur ı Linie lang. Im Getraide, in Bohnenblüthen u. s. w. Gattung. Blattlaus. Aphis L. Di Fühlhörner sechs- bis siebengliedrig, Die Flügeldecken oval, oder drey- eckig, ohne Haarfranzen, und dachförmig zusammenstossend. Ein sehr be- merkbarer Rüssel. An den Tarsen 2 Nügel. Man findet diese Insekten auf Kräutern, und auf Bäumen oft in so grosser Anzahl, dass sie die Gewächse ganz bedecken, indem sie mil ihrem Rüssel den Nahrungssaft derselben auj- saugen. Die Weibchen dieser Galtung besitzen, wenn sie von den Männchen befruchiel werden, noch keine Flügel. Unter den Männchen giebt es geflü- Pr 75 gelte und 'ungeflügelte. Letztere zeigen sich jedoch nur im Herbst, und be- fruchten blos die leizte Generation, die durch vorhergehende, nicht unmittelbar befruchtete Individuen erzeugt wurde. Die im Herbst befruchteten Weibchen legen nämlich nach der Paarung ihre Eyer auf Baumzweige, wo sie den Win- ter hindurch verbleiben, und aus welchen dann im Frühjahr die jungen Blatt- lüuse hervorkommen, die sich schnell in mehrern Generationen ohne weiters Zuthun der Männchen vermehren, indem die nachfolgenden Jungen lebendig aus dem Bauche ihrer Mütter kriechen. Die Stiche, welche. diese Thiere in die Blätter und jungen Stengel der Gewächse machen, verursachen an selben ver- schiedenartige Blasen oder Auswüchse, wie man häufig an der Blättern der Lin- den, der Pappeln, der Ulmen u. s. w. wahrnimmt. Oft enthält ein solcher Auswuchs eine ganze Familie von Blattläusen, und bisweilen sehr viel zuckeri- gen Saft. Die Insekten sind auch gewöhnlich mit einer mehligen Substanz, oder mit wollartigen Fäden überzogen, und finden so ihre Sicherheit. Die Lar- ven von manchen andern Insekten stellen ihnen aber begierig nach. 1) Die Eichen-Blattlaus. A quercus. L. Rothbraun. Der Rüssel dieses Thieres ist fast dreymal so lang, als sein Leib. 2) Die Buchen -Blattlaus. A. fagi-L. Grün, aber ganz mit einem weissen, wollartigen Puder überzogen. | 3) Die Pappel-Blattlaus. A. populi. L. Auf der Schwarzpappel, an deren Blättern sie die bekannten röthlichen Auswüchse verursacht, Dritte FEamilie, Gallinsecta Latr. Nur ein einziges Tarsenglied mit einem Nagel. Die Fühlhörner mei- stens eilfgliedrig. Das Männchen hat keinen Rüssel, und nur 2 horizon- tal auf dem Körper liegende Flügel. Sein Hinterleib endet in 2 Borsten. Das Weibchen ist ganz ungeflügelt, und mit einem Rüssel versehen. 10.* 76 Gattung. Schildlaus. (Cochenille.) Coccus. L. Da Unterscheidende dieser Gattung ist. schon im Obigen enthalten. Diese Thiere bedecken oft in Gestalt von kleinen oval rundlichen, schild- oder schuppenarti- gen Körpern die Rinde von Bäumen, dass dieselbe wie räudig aussieht, So lange sie noch unausgewachsen sind, pflegen sie alle an ihrem Standort nicht . festzusitzen. Bevor sie aber ihre letzte Ausbildung bestehen, setzen sie sich fest, das Männchen nur auf eine Zeit, das Weibchen für seine Lebensdauer. Wenn man das Letztere im Frühjahr beobachtet, so bemerkt man, dass nach und nach sein Leib aufschwillt, und zuletzt einem kleinen Gallapfel, oder einer Nuss gleicht. In diesem Zustande wird es von dem geflügelten Männchen aufgesucht und befruchtet. Bald darauf legt es eine grosse Anzahl Eyer, die an der Stelle, wo’es sitzt, zwi. schen der Haut seines Bauches und einem wollartigen Überzug verbleiben. Der Leib desselben vertrocknet hernach, und bildet eine feste Hülle über die Eyer. Andere Weibchen überziehen und beschützen selbe durch eine wollartige Hülse. Übrigens scheinen diese Thiere den Bäumen viel Nahrungssäfte zu entziehen, und z. B. der Kultur der Pfirsich- der Orangen- Feigen- und Olivenbäume zu schaden, dagegen wieder einige durch die schöne rothe Farbe nützen, die sie liefern. 1) Der Scharlachwurm, die Cochenille. C. cacti. L. Das Männchen dun- kel karmeisinroth, mit weissen Flügeln. Das Weibchen dunkelbraun, mit einem weissen Puder bedeckt, der Leib unten platt, oben gewölhbt. Dieses Thier findet sich in Mexiko auf einer Art indianischer Feige, (Cactus opuntia) die die Ameri- kaner Nopal nennen, und die desswegen eigens gepflanzt wird, um es darauf in Menge zu ziehen, In ganz Europa ist die Cochenille-Farbe, und der von der Co- chenille bereitete Carmin bekannt, und dieses Thier ein Hauptreichthum Mexiko’s. 2) Die deutsche Cochenille. C. polonicus. L. Das Weibchen rothbraun. An’den Wurzeln von WVeggras (scleranthus perennis) und andern Pflanzen körner- förmig angeheftet. Giebt ebenfalls eine schöne Cochenille-Farbe, und war vor Ein- führnng der amerikanischen Cochenille in Pohlen ein wichtiger Handels- Artikel. In Deutschland und Russland wird noch vielfältig Gebrauch davon gemacht. er 3) Der Kermes- Wurm. C. ilicis. L. Das Weibchen hat die Gestalt und Grösse einer Erbse, oder Beere. © Es ist im frischen Zustande schwarz violet, mit einem weissen Puder bedeckt. Getrocknet und mit Essig bespresigt erhalten diese Thiere eine braunrothe Farbe, und sind unter den Namen der Kermes - Bee- ren bekannt. Sie finden sich auf einer Art Grüneiche, oder Stechpalme im süd- lichen Europa, und dienen vorzüglich in der Levante und Barbarey noch zur Be- reitung einer Karmoisinfarbe. Vor-Einführung der mexikanischen Cochenille war ihr Gebrauch allgemein. Auch in der Medizin finden sie noch Anwendung. *) “ | Achte Ordnunsz. Insekten mit netzförmigen Flügeln. Neuroptera. Die Insekten, welche in diese Ordnung gehören, haben 4 netzförmige Flügel, welche fast immer von gleicher Grösse sind, und von einer sehr dünnen, durchsichtigen Haut gebildet werden ,‚ die häufig den Schiller verschiedener Farben zeigt, auch mit einzelnen, farbigen und undurchsichtigen Flecken be- zeichnet ist. Die Lage und Richtung dieser Flügel ist bey den verschiedenen Gattungen nicht gleich. Übrigens haben diese Insekten meistentheils einen grossen, dicken Kopf, auf dessem vordern Theil die Fühlhörner, und auf dessen beyden Seiten 2 *) Für die Gewächshäuser sehr schädlich ist cine rosenrothe, mit einem. weissen Puder bedeckte Art, wovon das Weibchen seine Eyer in ein weisses, wolliges Behältniss wickelt. — Eine andere orientalische Art liefert das bekannte Gummilak. Von einer dritten Art erhält man ein weisses Wachs, welches.in China benützt wird, 78 sehr grosse, netzförmige Augen befindlich sind, ausser denen am obern Theil des Kopfes noch 2 oder 3 glatte Linsenaugen wahrgenommen werden. Ihre Fühlhörner sind bald sehr kurz, bald sehr lang, und am Ende mit einem Knopfe verschen ,-mei- stentheils aber borstenförmig, und aus vielen Gliedern zusam- mengesetzt. Ihr Mund besteht fast bey allen ohne Ausnahme aus zwey Kinnladen, und 2 Kinnbacken. Sie besitzen aber kei- nen röhrenförmigen Saugrüssel. Ihr Hinterleib ist gewöhnlich lang gestreckt, und ceylindrisch rund, oder platt gedrückt, bey den Männchen am Ende mit Häckchen versehen, womit sie ihre \WVeibchen während der Paarung festhalten , und auch meisten- theils sowohl bey den Männchen, als VVeibchen mit 2oder 5Bor- sten. Dochtbesitzen die meisten Weibchen weder einen wah- ren Stachel, noch einen ihm ähnlich gebildeten Legestachel. Sowohl die Larven, als vollkommenen Insekten haben 6 Füsse. Die ersten leben fast durchgängig im Wasser, und nur ein Theil hält sich auf Kräutern auf, oder istim Sande verborgen. Sie ernähren sich vom Raube kleiner Insekten. Einige Wasser- larven bauen sich aus allerley Substanzen eine Hülse, die sie an beyden Enden verschliessen, sobald sie ihre letzte Verwandlung bestehen. Nicht alleaber durchlaufen eine vollkommene, drey- fache Verwandlung, und gehen erst aus dem wahren Puppen- stand in ihren vollkommenen Stand über. Auch als vollkom- mene Insekten leben sie vom Raube, und wissen sich der-klei- nen Insekten mit grosser Schnelligkeit zu bemächtigen. - Die ganze Ordnung zerfällt in folgende 5 Familien: sg urste Famılıe, Subulicornes. Latr. Mi pfriemenförmigen Fühlhörnern, welche kaum länger, als der Kopf sind, und höchstens aus 7 Gliedern bestehen, wovon das letzte einer Boste gleicht. Ihre Rinnbacken und Kinnladen werden ganz von der Ober- und Unterlippe bedeckt. Ihre Flügel ‚sind bald horizontal, bald perpendikulär aufgerichtet. Die Larven und Nymphen, welche schon dem vollkommenen Insekt ähnlich sehen, halten sich im Wasser auf bis zur Zeit der letzten Verwandlung, wo die Nymphen aus dem Wasser steigen, und sich an Kräuter-Stengeln festsetzen. Sie ernähren sich von lebendem Raube. Gattung. Wasserjungfer. Libellula. L. Di sogenannten Wasserjungfern haben besonders starke, hornige Kinnladen und Kinnbacken, welche aber von ihren beyden Lippen kappenformig bedeckt werden. Anihren Füssen zählt man nur 3 Tarsenglieder. Ihre 4 Flügel sind von gleicher Grösse. Ihre Augen nehmen fast den grössten Theil des Kopfes ein. Da die Männchen ihre Geschlechtstheile gegen den Anfang ihres Bauches, nicht aber un seinem Endiheile haben, so pflegen sich diese Thiere auf eine besondere, merkwürdige Art zu paaren. ‘ 1) Die breitleibige Wasserjungfer. L. depressa. L. Der Vorderleib braun; der Halsschild behaart. Die ‚Wurzel der 4 farbenlosen Flügel braun. Beym Männchen der breite, kurze Hinterleib ebenfalls braun und zu beyden Seiten schön gelb, beym Weibchen schön aschgrau bläulich. Im July und August neben Wasser auf Gebüschen nicht selten. 2) Das schmalleibige Wasserjüngferchen. L. virgoL. Der Leib goldgrün, Die 4 Flügel schön dunkelblau, ins Goldgrüne spielend, bis an die äussersten Rän- der; auch nur in der Mitte blau, oder ganz goldgelblichbraun. Sehr gemein an Weidengebüschen u. s. w. s 80 ' 3) Die grosse Wasserjungfer. L. grandis. L. Dieses Thier hat auf dun- kelbraunem Grunde des Leibes ungemein schöne grüne und azurblaue Flecken, oder es ia der Leib auch dunkel karmoisinroth, mit braungelben Flecken; biswei- len fast ganz gelbbraun, mit hellgelben Seiten des Halsschildes. Die Flügel mit den Farben des Regenbogens spielend. Sie ist die grösste der inländischen Wasserjung- fern, tind 3 — 4 Zoll lang. Man bemerkt sie im August und September, Sie zeichnet sich durch einen pfeilschnellen Flug aus, in welchem sie die Mücken weghascht, Gattung. Uferaas, Eintagsfliege. (Haft.) Ephemera. L. Be diesen Thieren sind die Mundtheile wenig unterscheidbar, weich und häu- tig, An den Tarsen 4 Glieder. Ihre untern Flügel sind bedeutend kürzer, als die obern. Ihr Hinterleib endet in 2 oder 3 lange Fäden. Die Larven sind mit einer Art von Riemen längs den Seiten des Leibes versehen. Sie leben 2 Jahre als Larven im Wasser, wo sie zum Theil den Fischen als Nahrung die- nen, gegen deren Verfolgung sie Löcher im schlammigen Ufer graben, kommen aber alsdann in einem Sommer oft in ungeheurer Anzahl aus dem Wasser hervor, worauf sie sich noch einmal häuten, und ihr Leben in einem Tage, ja schon in einigen Stunden wieder beschliessen. Das gemeine Uferaas, Haft. E. vulgata. L. Braun. Der Hintenleih dunkel- bräunlich gelb, mit dreyeckigen schwarzen Flecken, und drey Fäden an der Spitze. Die 4 Flügel braun gefleckt. Die Larve dient als Köder für die Fische, Zweyte Familie. | Planipennes Cum s Die Fühlhörner bedeutend länger, als der Kopf, aus einer grossen Zahl von Gliedern bestehend, und von keiner pfriemenförmigen'Gestalt. Sehr deutliche Kinnbacken, und gewöhnlich fadenförmige Kinnladen- Fress- spitzen, welche kürzer sind, als der Kopf, und aus 4 — 5 Gliedern be- stehen. Die Unterflügel fast ohne Falten. i 81 Gattung. Skorpionsfliege. Panorpa. L. De Vordertheil des Kopfes ist in eine Art von Rüssel verlängert. Die Fühl- hörner sind borstenartig, und zwischen den Augen eingeselzt. Der Leib ist länglich; der Kopf vertikal. Die gemeine Skorpionsfliege. P. communis. L. Schwarzbraun, der Leib an den Seiten gelb. Die Schnauze und das Endtheil des Hinterleibes rothbraun. Die Flügel schwarz gefleckt. Der Hinterleib des Männchens endet in einen geglie- derten Schwanz, wie beym Skorpion. Im Sommer an Hecken gemein. Gattun 8. Afterjungfer. Myrmeleon. L. Rein Rüssel, und keine Linsenaugen. Die Fühlhörner dicker auslaufend, oder in einen Knopf endend. 6 Fressspitzen. Diese Insekten sind mehr bey Nacht thätig, als am Tage. Der Ameisenlöwe. M.formicarius. L. Schwarzbraun, und gelb gefleckt. Die durchsichtigen Flügel mit schwarzen, durch Weiss unterbrochenen Nerven, und zerstreuten schwarzbraunen Flecken. Ohngefähr ı Zoll lang. Die Larvre dieses Thieres macht sich im Sandboden trichterförmige Gruben, in deren Mittelpunkt sie sich selbst vergräbt, und mit offenen Fresszangen jedes hinabfallende Insckt, welches sich am abhängigen , lockern Boden nicht schnell genug zu halten vermag, und von dem hinterlistigen Feinde mit einem Sandhagel empfangen wird, auffängt, und dessen Körper alsdann aussaugt. Gattung. Florfliege. Hemerobius. L. D ie Insekten dieser Gattung sind denen der vorigan ähnlich. Sie besitzen'aber Jadenförmige Fühlhörner, und nur 4 Fressspitzen. Sie haben einen langsamen und ungewissen Flug. Einige Arten lassen bey Berührung einen heftigen und - 11 % 82 MR ET 5, hartnäckigen Geruch nach sich. Die Larven leben auf trockenem Bodenan Kräu- tern, auf denen sie sich in .ein erbsenförmiges Seidengespinnst einpuppen, und zum Theil von Blattläusen sich ernähren. - Die Stinkfliege. H. perla. L. Gelbgrün. Die Augen goldgelb. Die Flügel _ äusserst zart, florähnlich, und durchsichtig, mit ganz grünen Nerven. Dieses Thier bemerkt man nicht selten auf Gebüschen unter den Wasserjungfern, denen es auch ähnlich sieht. Wenn man sie berührt, so lässt sie einen heftig stinkenden Geruch zurück. k Gattung. Semblis. Fabr. Be diesen Insekten bildet der erste Abschnitt des Leibes durch seine Grösse eine Art von Halsschild. Ihre Flügel sind horizontal auf dem Körper zusam- mengelegt , ihre Fressspitzen jadenförmig, und das leizie Glied davon kegel- oder fast cylinderformig. Die Sumpf-Florfliege. Hemerobius lutarius. L. Matt schwarz. Die Flügel hellbraun, mit schwarzen Nerven. Das Weibchen dieses Thieres legt eine ausser- ordentliche Anzahl von Eyern, welche im Frühjahr an Schilfblättern und andern Wasser-Gewächsen als braune Flecken erscheinen. Die aus selben hervorkom- menden Würmer leben im Wasser, und sind mit einer Art Kiemen auf den Seiten des Leibes versehen, wie die Larven des Uferaases. Gattung. Kameelfliege. Kameelhals. Raphidia. L. - Ficken gehören Insekten, bey denen der erste Abschnitt des Leibes einen lan- gen, schmalen, fast cylinderförmigen Halsschild bildet. Ihr Kopf ist länglich, und besonders nach hinten auffallend verengert. Ihre Flügel sind Ka fukkirte zusammengelegt. Der Schlangenkopf. R. ophiopsis. L. Schwarzbraun, mit gelblichen Strei- fen auf dem Leibe. Die Flügel durchsichtig mit einem schwarzbraunen Fleck am Ende. # Zoll lang. In Wäldern. 83 Gattung. Weisse Ameise, Holz-Emse. Termes. L; Dise Thiere haben einen fast vierwinkligen oder halbzirkelrunden Halsschild, und einen rundlichen Kop/. Ihre Flügel sind horizontal zusammengelegt, sehr lang, Jarbig, und mit einem sehr feinen, dichten Gewebe von: Nerven. Starke, hornige Kinnbacken, eine viertheilige Unterlippe , und. ausser den gewöhnlichen Augen 3 Linsenaugen. — Die meisten aus dieser Gattung gehören der heissen Zone an. Es sind Thiere, die sich daselbst durch schnelle und schreckliche Verwüstungen furchtbar machen, welche sie in allen Gegenständen anzurichten pflegen ». die: nicht Metall sind. Sie bewirken diese Zerstörungen als Larven, als welche sie in unglaublich grossen Gesellschaften beyeinander leben, und sich unter der Erde, oder in Bäumen Wohnungen: machen,. welche letztere sie mit Gängen , die alle zum Mittelpunkt. ihres: Aufenthalts: führen, bis auf die Rinde so durchzuhöhlen pfle- gen,. dass: selbe schon’ auf einen: einzigen Stoss oder Hieb umfallen. Werden sie von da herausgetrieben, so: legen sie mit allen Substanzen, die sie nur bena- gen konnen,. nach Aussen verborgene Wege und Gänge an. Andere bauen sick auf der Oberfläche der Erde Wohnhäuser in Form von Pyramiden, oder: klei- nen: Thürmen;, die: oft mit einem: sehr festen Däache geschützt, aber ohne be- merkbaren: Zugang; sind), und durch ihre Anzahl und bisweilen sehr beträcht- liche Höhe: ein: kleines: Dorf vorstellen. Noch andere errichten ihre Wohknun- gen auf den: Aesten von Bäumen: in Form grosser, kugeliger Massen. — Aus- ser den Arbeitern (unbeflügelten Larven) befinden sich} in solchen Kolonien in kleinerer Anzahl eine Art von halbbeflügelten, geschlechtslosen Individuen ‚die mit ihren besonders langen und starken Rinnbacken sich hartnäckig gegen Feinde zur Wehre setzen, und die Soldaten der Gesellschaft sind, deren Aufenthalt auch die äussern. Theile der Wohnungen ausmachen. Sobald jedoch. die Einwohner dieser Kolonien: ihre Verwandlung überstanden, und vollkommene: Flügel be- kommen haben, erheben sie sich am Abend, oder zur Nachtszeit, und fliegen in ungeheurer Anzahl davon: Nuch Aufgang, der Sonne äber vertrocknen ihre Flügel, und verlieren die Kraft, worauf sie zur Erde fallen, und einer Men- ge von Feinden, als Vögeln, Eidechsen u. s. w. grösstentheils zur Beute werden. Die Neger und BERERRINRN, sind lüstern nach ihrem Genusse 11.8 4 ” 84 Die lichtscheue Waldameise. T.-lucifugum. Ross. Glänzend schwarz. Die Flügel bräunlich, etwas durchsichtig. Die äussern Endtheile der Fühlhörner, und die Füsse blass röthlich. Im Innern der Bäume, oder des Holzwerkes. In Schiffs- werften, Magazinen u, s. w. gefährlich. Im südlichen Europa, „5 Gattung. En Psocus. Fabr. Klier gehören Insekten, bey denen der erste Abschnitt des Leibes sehr klein ist, welche an der Unterlippe wenig kenntliche Fressspitzen, Flügel von unglei- cher Grösse, und nur 2 oder 3 Fussglieder haben. Essind sehr kleine gewandte Thierchen mit einem kurzen, sehr weichen Leib, welche unter Baumrinden in Holzwerk u. dgl. leben, und häufig in Büchern, Insekten- und Kräutersamm- lungen angetroffen werden. Die Papierlaus, Holzlaus. Termes pulsatorium. L. Gelblich weiss. Die / Augen und einige kleine Flecken auf dem Hinterleibe roth. Meistentheils ungeflü- gelt. In Büchern, alten Papieren, auch in Holz u. s, w. wird dieser nicht willkom- mene Gast oft angetroffen, Gattung. © Perlfliege. Perla. Geoff. Day diesen Thieren sind die Unterflügel breiter, als die obern, und am in- nern Rande beyderseits übereinander gelegt. Sie besitzen nur 3 Fussglieder , und fast immer schwache Rinnbacken von einer zum Theil häutigen Beschaffen- heit. Ihr Körper ist lang, schmal und breit gedrückt, ihr Kopf ziemlich gross. Ihre Fühlhörner sind borstenartig, ihre Rinnladen-Fressspitzen sehr vorsprin- gend. An ihrem Hinterleibe befinden sich gewöhnlich 2 gegliederte Fäden. Die. Larven halten sich im Wasser auf, wo sie sich röhrenförmige Hülsen bauen, in denen sie bis zur Zeit ihrer Verwandlung bleiben. Der Gabelschwanz. Phryganea bicaudata. L, Dunkelbraun. Auf der Mitte des Kopfes und Hinterleibs eine gelbliche Linie. Die Nerven der Flügel braun, Am Hinterleibe zwey Fäden, welche so lang sind, als die Fühlhörner. Im Frühjahr an Bächen gemein. ’ 85 Dritte Familie. Plicipennes Cuv Hieher gehören Insekten ohne Kinnbacken, deren Unterflügel breiter als die obern, und ihrer ganzen Länge nach faltig sind. Gattung. Frühlingsfliege. Wassermotte. Phryganea. L. Di Insekten haben das Ansehen kleiner Nachtschmetterlinge. Sie besitzen gewöhnlich sehr lange, borstenartige Fühlhörner, und 4 Fressspitzen. Ihr Kopf ist klein, ihre Augen aber sind gross und vorspringend; auf der Stirne 3 Lin- senaugen befindlich. Ihr Leib ist gewöhnlich mit Haaren besetzt. Ihre Flügel sind wie bey Nachtschmetterlingen zusammengelegt, meistentheils farbig, und Jast undurchsichtig. Sie fliegen bey Nacht und des Abends, kommen oft in die Häuser, und werden durch das Licht angelockt. Die Larven bauen sich von allerley Substanzen röhrenförmige Häuschen, die inwendig mit Seide um- sponnen, nach aussen aber mit Holz, Steinchen, Sand, Kräutern, kleinen Mu- scheln und ‘Schnecken bedeckt sind. Aus dem vordern Theil streckt die Larve Kopf und Füsse hervor, wenn sie gehen will, verlässt sie aber niemals, son- dern verwandelt sich darin auch zur Puppe, nachdem sie deren beyde End- theile verschlossen , und sie un irgend einem Körper unter dem Wasser befe- stigt hat. Die grosse Wassermotte. Phr. grandis. L. Die obern Flügel graubraun, und aschgrau gefleckt, mit einem schwarzen Längestreif, und 2 oder 3 weissen Punkten an ihrer Spitze. Die Fühlhörner so lang, als der Leib. Sie ist die grösste in un- sern Gegenden, Ihre Larve bewohnt ein artiges Behältniss, welches von Stückchen Baumrinden oder Holztheilen gebaut ist, die alle horizontal aneinander gefügt sind. 80 Neunte Ordnung. Insekten mit häutigen Flügeln. Hymenoptera. Die Insekten dieser Ordnung haben 4 häutige Flügel, wovon die obern immer grösser, als die untern, und nicht so sehr mit einem netzförmigen Gewebe von Nerven überzogen, als yiel- mehr mit einzelnen und stärkern Adern versehen sind. Diese Flügel befinden sich im Stande der Ruhe parallel mit dem Rör- per, und breiten sich im Fluge so aus, dass der hintere Rand der Oberflügel mit dem: vordern Rand der Unterflügel genau verbunden ist. Der Mund dieser Insekten besteht aus 2 Kinn- backen, 2 Kinnladen, einer Unterlippe und 4 Fressspitzen. Ihre Kinnladen und die Unterlippe sind häufig schmal und verlängert, undbildeneineArt von versteckten,nach unteneingezogenen Saug- rüssel. An ihrem Kopfe haben sie ausser den netzlörmigen Augen 3 Linsenaugen,, und Fühlhörner von ungleicher Beschaffenheit, die selbst nach dem Geschlechte verschieden, jedoch meistens faden- oder borstenförmig sind. Die Weibchen besitzen einen . Legestachel, oder einen wahren Stachel, welcher letztere in ih- rem Leibe verborgen ist, wenn sie keinen Gebrauch davon ma- chen. Beyde Arten von Stachel sind bey den meisten aus 3 lan- gen, dünnen Gliedern zusammengesetzt, von welchen bey den- jenigen, die einen wahren Stachel besitzen, das: oberste nach unten eine Fuge hat, um die beyden andern in sich aufzunch- men. An der Spitze sind beyderley VWVerkzeuge fein sägezähnig. 87 In ihrem vollkommenen Stande besitzen alle Insekten dieser Ordnung OFüsse und 5 Tarsenglieder. Die Larven sind aber mei- stentheils ohne Füsse, und sogenannte Maden, oder Würmer, welche sich in wahre Puppen verwandeln. Aufenthalt und Lebensart dieser Thiere ist verschieden. Die einen leben in grossen Gesellschaften, die andern einsam. Ein Theil ernährt sich vom Honigsafte der Blumen, andere le- ben vom Raube. Im Ganzen gehören aber hieher die merk- würdigsten Insekten, an denen man die bewundrungswürdig- sten Kunsttriebe wahrnimmt, und welche auch in der Oko- / nomie der Natur und des Menschen wichtige Bestimmungen ' haben. Die ganze Ordnung zerfällt in 2 Unterordnungen, und 6 grosse Familien. Erste Unterordnune. Terebrantia. Latr. j# diese Abtheilung sind diejenigen Insekten dieser Ordnung zu rechnen, deren Weibchen keinen wahren Stachel, sondern nur einen Legestachel besitzen. Sie bilden 2 grosse Familien. Erste Familve. Securifera Cuv. In diese Familie sind diejenigen zu zählen, deren Hinterleib mit seiner ganzen Basisan dem Halsschild anliegt, und keiner vorzüglichen, ganz freyen Bewegung fähig ist. Die Weibchen haben einen sägeförmigen Legestachel, der ihnen nicht nur dazu dient, die Eyer zu hinterlegen, _ sondern auch die Behältnisse für selbe zu verfertigen. Die Larven be- sitzen immer 6 schaalige, harte, spitzige Füsse, und ausser diesen noch wenigstens 12 andere weiche und kürzere. 88 ! Gattung. Blattwespe. Tenthredo. L. D: ie Blattwespen haben lange und zusammengedrückte Hornbachen. und eine dreylheilige, gleichsam A Unterlippe. Ihr Legestachel besteht aus 2 sügezähnigen , spitzigen, und miteinander verbundenen Stücken, die in einer Scheide des Afters verborgen sind. Ihr Hinterleib ist cylindrisch, nach hinten stumpf, und von dem Vorderleib durch gar keine Verengerung getrennt. Hin- ter ihrem Rückenschildchen bemerkt man 2 runde, meistens gefärbte, körner- förmige Körperchen. Ihre Flügel sind meistens kraus, und ihr Flug ist träge. Die Weibchen machen mit ihrem sägezähnigen Legestachel in Zweige und an- dere Theile von Gewächsen nach und ‘nach mehrere verschiedene Einschnitte, in deren jedem sie ein Ey ablegen, welches sie hernach mit einer schaumarti- gen Flüssigkeit überziehen. So wie jedes Ey an Grösse zunimmt, “erhebt sich auch der Theil, wo der Einschnitt geschah, und nimmt bisweilen allmählig die Beschaffenheit eines holzigen oder weichen Gall- Auswuchses an, in dem die ausgekrochene Larve sich selbst bis zuihrer Verwandlung in eine Puppe aufhält. Gewöhnlich aber halten sich die raupenähnlichen Larven nur unter den Blät- iern auf, wovon sie leben, und weben, um sich zu verwandeln, entweder unter oder auf der Erde ein Gespinnst um sich, in dem sie mehrere Monate, ja selbst den Winter hindurch unverwandelt liegen bleiben, und nur erst wenige Tage vor ihrem Ausfluge zur Puppe werden. 1) Die gelbe Blattwespe. T. lutea. L. Der Vorderleib braun. Die Fühlhörner und der Hinterleib gelb. Auf letzterm violet schwarze Bänder. . Das Weibchen ist dunkelgelb, mit einem blauen schwarz eingefassten Längeband auf dem Rücken. Diese Blattwespe ist ungefähr ı Zoll lang, und auf Weiden, Birken u. dgl. anzu- ireffen. 2) Die dickschenkelige Blattwespe. T. femorata. L, Schwarz. Die Fühl- hörner und Fussglieder gelbbraun. © Am hintern Rand der Oberflügel schwarz- braune Flecken. Die Hinterschenkel wenigst bey einem der beyden Geschlechter sehr gross. Auf Weiden u, s. w. von ansehnlicher Grösse. Die Larve hält sich eben- falls auf den. Weiden auf. Sie gleicht einer Raupe, und ist grün mit 2 gelben Li- nien auf den Seiten, und einer blauen auf dem Rücken. 89 3) Die Rosen-Blattwespe. T. rosae. L. Der Kopf, der obere Theil des Halsschildes, und äussere Rand der Oberflügel schwarz, der übrige Leib safran- gelb; die Tarsen rosenroth geringelt. Die Larve ist gelb, und schwarz punktirt. Sie frisst die Blätter des Rosenstocks. i Gattung. Holzwespe. Sirex. L. Di: Holzwespen haben kurze und breite Kinnbacken. Die Weibchen besitzen bald einen weit vorragenden, aus 3 Fäden bestehenden, bald einen haarföormi- gen, und in den Leib spiralformig eingewundenen Legestachel. Ihre Fiühlhör- ner sind faden- oder borstenförmig, zu 10 bis 25 Gliedern. Ihr Kopf ist fast kugelrund. Ihr Leib hat eine Cylinderform. Die Weibchen bohren mit ihrem Legestachel das Holz alter Bäume, vorzüglich Fichten- und Tannenbäume an, und legen dahin ihre Eyer. Die Larven halten sich wenigst ein Jahr im Holze, vorzüglich in Tannen- und Fichtenholz auf, das sie ganz durchhöhlen, ehe sie sich verpuppen. Die grossse Holzwespe. S. gigas. L. Der Leib schwarz. Hinter jedem Auge ein gelber Fleck.‘ Der zweyte und die letzten 3 Bauchringe gelb. Die Füsse und Fühlhörner gelblich, die Flügel bräunlich. Das Weibchen etwas länger, als ı Zoll. Diese Thiere fliegen mit einem starken Gebrumme umher, und haben ein drohen- des Ansehen, das den Unkundigen schreckt. Zweyte Familie. Pupivora Cur. Bey den Insekten dieser Familie ist der Hinterleib mit dem Halsschild blos durch einen schmalen Querdurchschnitt, oder sogar häufig mittels eines dünnen, stielartigen Zwischenfortsatzes verbunden, so dass man eine auffallende Trennung zwischen dem Vorder- und Hinterleib wahr- nimmt. Die Weibchen besitzen blos einen Legestachel. 12 90 Gattung. Schlupfwespe. Ichneumon. L, Di Schlupfwespen haben 4 geaderte Flügel, und meisentheils faden- oder borstenformige sehr bewegliche Fühlhörner, die aus einer grossen Anzahl von Gliedern bestehen. Der Legestachel des MWeibchens wird immer von 3 Fäden gebildet. Diese Wespen sind die gefährlichsten Feinde der Raupen und Schmetterlinge, und schränken die ungeheure und schädliche Vermehrung man- cher Raupen-Arten sehr ein. Die Weibchen suchen nämlich dergleichen Thiere, und bemühen sich, denselben mittels ihres Legestachels ein Ey in den Körper zu legen. Das Ey wächst in dem Körper der lebendigen Raupe, und die aus selbem hervorkriechende Schlupfwespen-Larve frisst sich in der Raupe gross, welche davon nach und nach erkrankt und stirbt, oder auch wohl noch sich vollkommen verpuppen kann, aus welcher Puppe aber eine Schlupfwespe statt eines Schmetterlings hervorkömmt. So werden auch die Schrmetterlings- Puppen: selbst, so wie die Larven, Puppen und Eyer verschiedener Insekten, ja selbst Spinnen, von den Schlupfwespen gesucht, um in selbe ihre Eyer abzulegen. Zum Theil gehen die Larven aus dem Thiere hervor, in dem sie sich gross ge- nährt haben, und verpuppen sich alsdann an Stengeln, Blättern, oder kleinen Zweigen in seidenarligen Gespinsten, deren Verbindung und symetrische Lage bisweilen einem kleinen Bienen-Behältnisse ähnlich ist. Eine an Arten zahl- reiche Gattung. 1) Die Verführerinn. J. persuasorius. L. Schwarz. Das Rückenschildchen und 2 Punkte auf jedem Bauchringe gelblich weiss. Die Füsse braunroth, Der Legestachel von der Länge des Körpers, Eine unsrer grössten Arten. 2) Die Begleiterinn. J. comitator. L. Ganz schwarz. Die Füsse braun- roth. Sechs Glieder in. der Mitte der Fühlhörner gelblich weiss. , 3) Die gelbe Schlupfwespe. J. luteus.L. Röthlich gelb. Die Augen grün, E Gattung. Gallwespe. Cynips. L. D: Gallwespen haben keine geaderten Unterflügel. Die Weibchen. besi- tzen einen Legestachel, der nur aus einem einzigen langen, dünnen Faden 91 besteht, und mit seinem Endtheile in zwey länglichen Scheiden unter dem After verborgen ist. Die Fühlhörner dieser Insekten sind gerade, ohne Ellen- bogen, Jadenformig, oder nur unmerklich dicker gegen das Ende, und gewöhn- lich aus 13 — 15 Glieder zusammengesetzt. Ihr Kopf ist klein, der Hals aber dick und aufgetrieben, der Hinterleib zusammengedrückt, unten schnei- dend, und am Ende schief ubgestuzt, oder sehr stumpf. Der Legestachel, wo- mit das Weibchen seine Eyer in verschiedene Pflanzentheile. absetzt, ist an der Spitze rinnenförmig hohl, und an den Seiten mit Zähnen versehen, mittels welchen es die Öffnungen erweitert, welche für die Eyer bestimmt sind. Die Pflanzensäfte häufen sich an den gemachten Wunden, und dadurch werden nach und nach die bekannten Galläpjel gebildet, welche nach den Stoffen, woraus sie entstunden, eine verschiedene Beschaffenhei und Gestalt haben, und als Schwarz - Färbemittel, hauptsächlich aber zur Bereitung der schwarzen Dinte dienen. In diesen Galläpfeln kriechen die Larven ausden Eyern, deren sie bald eines, bald mehrere enthalten. Diese Larven haben keine Füsse, sondern drücken statt derselben nur kleine Wärzchen aus dem Bauche, womit sie sich Jesthaltern und wenden. sie fressen das Innere des Gallapfels aus, der aber doch Jort- wächst, und verwandeln sich entweder in demselben auch in Puppen, oder gehen hervor, und vergraben sich unter die Erde, um daselbst ihre letzte Um- wandlung zu bestehen. Eine Art von Gallwespe lebt in der fleischigen Blüthen- hülle des Feigenbaums, und bewirkt die Befruchtung desselben, indem die männ- lichen Thiere die weiblichen zu der Zeit aufsuchen, wo der Feigenbaurmn blüht, und den Saamenstaub der männlichen Blüthen zu denen der weiblichen bringen. +) Die Färbe-Gallwespe. Diplolepis gallae tinetoriae. Oliv. Blassgelblich, mit einem seidenartigen, weisslichen Puder bedeckt, und einem glänzend schwarz- braunen Fleck auf dem Hinterleib. Wohnt in einem runden, harten, mit Erhö- hungen besetzten Gall-Auswuchs, der sich auf einer Art Eichen in der Levante fin- det, und hauptsächlich in den Handel kömmt, 2) Die Eichenblatt- Gallwespe. C. quercus folii. L.. Der Halsschild röthlich, und schwarz linirt; der Hinterleib glänzend schwarzbraun, unten fein beharrt. Ver- : ursacht die glatten, runden Galläpfel auf den Eichenblättern. 3) Die Feigenbaum-Gallwespe. C. psenesL. Glänzend schwarz, der Kopf gelblich. ‘Lange Fühlhörner. Wohnt auf dem wilden Feigenbaum, welcher früher 2” 02 reift, als der zahme. Die heutigen Griechen wissen noch den Vortheil, den schon die Alten kannten, nämlich in die Nähe des zahmen Feigenbaums Früchte yon dem wilden zu hängen, wodurch sie mittels dieser Gallwespen , welche hierauf in den zahmen übergehen, eine frühere Reife, und grössere Früchte desselben erzielen. Gattung. Schenkelwespe. Chalcis. Fabr. Hier gehören ganz kleine Thierchen, deren Fühlhörer ein sogenanntes Ellen- bogen- Gelenk haben, und hinter dem Ellenbogen in eine längliche Keule, oder Spindel auslaufen, auch aus nicht mehr, als 12 Gliedern bestehen. Bey einigen sind die Beine der Hinterfüsse sehr gebogen, und die Schenkel besonders stark. Kommen übrigens den Gallwespen sehr nahe. Sie glänzen mit den schön- sten Metallfarben, und sind meistens im Springen geübt. Die Larven von meh- rern leben in Galläpfeln, auch in Schmetterlingspuppen, und bey ihrer ausser- ordentlichen Rleinheit selbst in Insekten- Eyern. Manchmal legen die Weibchen ihre Eyer in Wespen-Nester und das Nest der Maurer - Bienen. Die Zwerg-FWespe. Vespa minuta. L. Schwarz, mit gelben Füssen. Ge- mein auf Dolden-Blüthen. Gattung. Goldwespe. Chrysis. L. Bey diesen Thieren endigt sich der Legestachel, der aus den letzten Bauch- ringen wie eine Perspectivröhre gebildet ist; in einen wirklichen kleinen Stachel. Ihr Hinterleib ist länglich oval, an der Basis abgeschnitten, nach unten aufge- trieben oder platt, und kann sich so gegen die Brust einkrummen, dass das ganze Thier kugelformig wird; ihr Haisschild halb cylindrisch, mit mehreren linienformigen Eindrücken: der letzte Bauchring am Ende gezähnt. Sie besitzen Jadenförmige, gebrochene, sehr bewegliche Fühlhörner, welche aus 13 Gliedern bestehen. Ihre Kinnbacken sind gebögen, schmal und spitzig. Ihr Leib ist mit einem festen Oberhäutchen bedeckt, welches mit den schönsten Goldfarben glänzt. Man sieht diese kleinen Geschöpfe mit unermüdeter Flüchtigkeit an Mauern und altem Holzwerk in der Sonne sich herumtreiben. Die Weibchen legen ihre Eyer in die Zellen einsamer Bienen, und anderer Insekten aus dieser Ordnung. 93 Die gemeine Gold- Wespe. Ch. ignita. T; Blau mit grünem Schiller. Der Hinterleib kupferöthlich goldfarb, und in 4 Zähne endend. Zweyte Unterordnung. Aculeata. Latr. D:; Insekten, welche hieher gehören, besitzen im Allgemeinen keinen Legestachel. Die Stelle desselben vertritt bey den WVeib- chen und den gesellig lebenden Zwittern ein wirklicher verbor- ener Stachel, womit sieverwunden. Diejenigen, welche keinen Stachel haben, yertheidigen sich durch einen ätzenden Saft. Alle besitzen einfache Fühlhörner, die bey den Männchen immer aus 13, bey den Weibchen aus 12 Gliedern bestehen. Ihre Fres- spitzen sind gewöhnlich fadenförmig; die Kinnbacken kleiner, und oft weniger gezähnt bey den Männchen, als bey den Weib- chen. Alle 4 Flügel geadert. Der Hinterleib mit dem Hals- schild durch einen kleinen fadenförmigen Stiel verbunden, und bey den Männchen aus 7, bey den Weibchen aus 0 Ringen zu- sammengesetzt. Die Larven sind fusslose Maden, und Jleben von den Dingen, die ihnen die Weibchen und Zwitter zuführen, welche bey einigen in todten Insekten, bey andern in Säften von Früchten, oder einer Mischung von Blüthenstaub und Ho- nigsaft der Blumen bestehen. Diese Unterordnung zerfällt in 3 Familien. BKrstie-Fa:ms:l1 ie, Heterogyna Cuv. In den hieher gehörigen Gattungen kommen zwey- oder dreyerley Ar- ten von Individuen vor, wovon die häufigsten, nämlich die Zwitter, oder 94 auch die Weibchen, keine Flügel und keine sogenannten Linsenaugen besitzen. Ihre Fühlhörner sind immer gebrochen; ihre Unterlippe ist klein und löffelförmig. Gattun g. Ameise. Formica. L. De Stiel des Hinterleibs ein Schüppchen, oder Knoten, (ob einfach, oder doppelt). Der Kopf dreyeckig, die Augen ovalrund oder rundlich, und ganz; die Kinnbacken meistentheils sehr stark. Es giebt in dieser Gattung dreyerley_In- dividuen, nämlich geflügelte Männchen und Weibchen, und ungeflügelte Zwitter. Die Weibchen und die Zwitter sind mit einem Stachel, oder mit Drüsen nahe am After versehen, woraus sie einen ätzenden Saft lassen, und an ihren gegen das Ende dicker werdenden Fühlhörnern zu erkennen, wovon das erste Glied wenigst ein Dritiheil so lang ist, als alle übrigen Glieder, das zweyte aber so lang, als das dritte, und einem umgekehrten Kegel ähnlich. Die Männchen sind RR kleiner, als die Weibchen. Die Zwitter zeich- nen sich noch besonders durch ihre grosse, hornige, perpendiculär unter die Kinnbacken fallende Oberlippe, durch die Grösse ihres Kopfes überhaupt, den Mangel der Linsenaugen u. s. w. aus. Diese Thiere leben in grossen Gesellschaften , oft zu mehreren Tau- senden beyeinander, und errichten sich Wohnungen nach Verschiedenheit ihres Instinkts. Die einen haben ihren Sitz unter den Wurzeln, oder in den Höhlen der Bäume, andere besonders in alten Baumstrünken, die sie ganz durchwühlen, oder sie graben sich an trocknen Erdhöhen Höhlen unter der Erde mit besondern Aus- und Eingängen, oder errichten aus Holzspänen, Nadeln von Nadelholz u. dgl. zugespitzte Hügel. Die Männchen und Weib- chen verlassen aber ihre Wohnungen, sobald sie Flügel bekommen haben, und fliegen dann miteinander, um sich zu paaren, in grossen Schwärmen fort, :ohne je ihre Geburtsstätte wieder zu besuchen. Die erstern gehen nicht lange nach der Paarung zu Grunde, und die meisten der letztern errichten‘ neue Ko- lonien. Doch werden einige Weibchen, die sich in der Nühe des Ame isen- Haufens gepaart haben, durch die Zwitter- Ameisen, die ihnen die Flügel 95 ausreissen, genöthigt, ihre Eyer dorthin zu legen, worauf sie selbe wieder davon jagen. Die Zwitter- Ameisen (welches eigentlich unausgebildete Weib- chen sind) haben blos die Bestimmung, die Arbeiten zur Erbauung der Woh- nungen zu übernehmen, und die aus den Eyern kommenden Larven zu erzie- hen. Sie allein dauern den Winter aus, und versuchen desshalb Alles, um ihren Aufenthalt Jest zu maghen, sammeln aber keine Vorräthe, da sie diese Jahrszeit in Erstarrung zubringen. Unglaublich ist die Industrie und Thätig- keit dieser Thierchen, womit sie bald an ihren Wohnungen bauen, bald sich gegenseitig einander unterstützen und aufmuntern, um von allerley Früchten, von den todten Körpern kleiner Säugthiere oder Vögel Nahrung zu holen, todte Insekten und deren Larven zu suchen u. s. w., und damit ihre eigenen Larven zu füttern. Sie tragen für diese und ihre Puppen (die man unter dem falschen Na- men der Ameisen-Eyer als Vogelfutter kennt) die grösste Sorgfalt, indem sie die erstern bald, an die Sonne, bald in den Schatten setzen, und unter andern nichts die Emsigkeit übersteigt, womit sie Larven und Puppen forttragen, wenn man sie beunruhiget. Von ihren Wohnungen aus unternehmen sie oft weite Streifereyen aufbesondern Strassen, die mit dem ihnen eigenthümlichen Geruch bezeichnet sind. Auf einem Theil solcher Strassen gehen sie von der Wohnung weg, auf einem andern zurück. Haben sie irgend eine Beute entdeckt, so vermehrt sich der Zug dahin mit jedem Augenblick. Wenn sich aber eine fremde Kolonie unter sie mischen will, gerathen sie in heftigen Streit. Bisweilen ist es aber der Fall, dass sich wircklich mehrere Kolonien vereinigen, um eine andere zu plün- dern, wo sie dann in ganzen Reihen, ausziehen, und zurückkehren. Besonders lüstern sind sie nach süssen Kernfrüchten, und lieben die Blattläuse wegen der sisssen Feuchtigkeit, welche sie von sich geben. Kleine todte Körper, wie Mäuse, kleine Wögel, u. dgl. skeletisiren sie in kurzer Zeit auf das Vollkommenste. Durch ihre Anzahl können sie in Gärten und Waldungen grossen Schaden an- richten, indem sie Früchte und Bäume verderben. Wennsie in Häusern über Lebensmittel und andere aufbewahrte Dinge gerathen, so können sie ebenfalls grosse Verheerung anrichten. 1) Die gelbrothe Ameise. F. rufa. L. Ein grosser Theil des Kopfes, der Halsschild und das Schüppchen gelbroth; der Hinterleib und die Füsse schwärzlich. An 4 Linien lang. Baut sich in Wäldern zuckerhut- oder kuppelformige Wohnungen 96 aus allerley Materialien, Erde , Holzspänen, Baum - Nadeln u, dgl. und oft zu einer beträchtlichen Höhe. Von ihr kömmt die sogenannte Ameisen- Säure. 2) Die rothe Ameise. F. rubra. I. Braunroth, und fein chagrinirt; der Hinterleib glatt und glänzend. Hinter dem ersten Knoten des Bauchstieles ein klei- ner Stachel; der dritte Bauchring bräunlich. Ebenfalls in Wäldern. Besitzt einen Stachel, und sticht heftig. 3) Die blutrothe Ameise. F. sanguinea. Latr. Blutroth; der Hinterleib asch- grau schwärzlich, In Wäldern. 4) Die schwarze Ameise. F.nigra. L. Schwarzbraun. Die Kinnbacken und Fühlhörner heller, ‘die Schenkel und Beine braun, die Tarsen blass röthlich. Das Schüppchen ausgerandet. In Gärten, auf Feldern u. s. w. 5) Die Ross- Ameise. F. herculanea. L. Schwarz, mit ovalem Hinterleib und rostrothen Schenkeln. Die grösste europäische. VVohnt in faulen Bäumen. Gattung. Afterbiene. Mutilla. L. Di. Fühlhörner fadenformig, oder borstenartig. Das erste Glied niemals ein Drittheil so lang, als alle übrigen Glieder. Es kommen in dieser Gattung nur geflügelte männliche, und ungeflügelte weibliche Individuen vor. Die leiztern sind init einem starken Stachel bewaffnet. Sie leben einsam. Die europäische Afterbiene. M. europaea. L. Das Weibchen ist schwarz, ınit braunrothem Halsschild, und 3 weissen Binden auf dem Hinterleib, wovon die 2 letzten sich näher beyeinander befinden. Es besitzt einen starken Stachel. Das Männchen ist bläulich schwarz; der obere Theil des Halsschildes braunroth ; der Hinterleib wie beym Weibchen, 9? Zweyte Familie Fossores Cuv. In dieser Familie kommen ebenfalls dinsam lebende Individuen von zweyerley Art vor, nämlich Männchen und Weibchen, wovon aber die letztern geflügelt sind, wie die ersten. Ihre Flügel sind auch in der Ruhe flach ausgebreitet. Viele können mit ihren Füssen graben. Gattung. Raupentödter. (Afterwespe.) Sphex. L. D er Hauptcharakter dieser Gattung ist schon im Obigen enthalten. Die Weib- chen haben die Gewohnheit, an die Stelle, wohin sie ihre Eyer. legen, welche meistentheils eine kleine selbst gegrabene Höhle in der Erde, oder in einem Baume ist, eine Spinne oder Raupe hinzuschleppen, die sie halb tödten, und welcher die auskriechenden Jungen den Leib. aussaugen. Die Larven s ‘ad ohne Fisse, und würmerartig. Sie verwandeln sich in einem selbst gemachten Ge- spinnste. Das vollkommene Insekt ist sehr flüchtig und beweglich, und mei- stens auf Blumen anzutreffen. 1) Der Sand-Raupentödter. Sph. sabulosa. L. Schwarz; der Hinterleib bläulich schwarz, an seiner Basis in einen langen, dünnen, fast kegelförmigen Stiel verengert. Der zweyte Bauchring, mit Ausnahme seiner Wurzel, und der dritte von gelber Farbe. Das Männchen mit einem seidenartigen silberweisslichen Puder am Kopfe. Das Weibchen gräbt sich mit den Füssen am Rande von Wegen ein ‚ziemlich tiefes Loch, trägt in dasselbe-eine Raupe, die es mit seinem Stachel tödt- lich verwundet, ‘und legt neben diese cin Ey. Alsdann. verschliesst es das Loch mit Sandkörnern, oder einem kleinen Kieselstein, und fährt so fort, das Nämliche mit jedem neuen Ey zu beobachten, das es legt. 2) Das Siebbein, (die Siebbeine) Sph. cribraria. L. Schwarz. Der Hinterleib auf jedem Ringe mit einer hochgelben Querlinie; die Schienbeine und Tarsen ebenfalls gelb. Am Schienbein des vordern Paares Füsse beym Männchen eine dichte, breite Schuppe, welche scheinbar wie ein Sieb durchlöchert ist, und demselben dazu dient, das Weibchen bey der Paarung festzuhalten. In der Schweiz und auch in Deutschland. 15 R 98 Dritte Familie. Diplopberes. Cuv. ” Hiener gehören diejenigen Insekten dieser Unterordnung, deren Ober- flügel in der Ruhe der Länge nach gefaltet sind. Gattung. Wespe. Vespe L. Di Fühlhörner der Wespen sind gegen das Ende immer dicker, und am zweyten Gliede gebrochen, ihre Augen ausgerandet, und halbmond/ormig, die Kinnbacken stark und gezähnt, die Kinnladen und Unterlippe verlängert. Der obere Theil der letztern ist gemeiniglich dreytheilig, der mittlere Theil gross und herzförmig , die beyden Seitentheile schmal und spitzig; der este Ab- schnitt des Halsschildes gebogen, auf den Seiten wie ein Achselband erweitert, und nach hinten bis zur Wurzel der Flügel umgelegt, der Hinterleib gemeinig- lich oval, am Ende zugespitzt, glatt und etwas glänzend, und meistens in einer schnell zusammenziehenden, und ausdehnenden Bewegung begriffen. Es kom- men in dieser Gattung auch Zwitter vor, welche, so wie die Weibchen, mit einem sehr starken, giftigen Stachel bewaffnet sind. Mehrere Arten leben ge- sellig. Die Larven. haben die Gestalt von Würmern. Jede derselben wohnt in einer Hülle, welche die Alten gebaut haben, und lebt dort theils von tod- ten Insekten, theils vom ‚Honigsaft der Blumen, oder vom Saft der Früchte, und verschiedenen animalischen Substanzen, die vorerst im Magen der Muüt- ter, oder der Zwitter- Wespen zubereitet, und von diesen täglich ihrer Brut vorgereicht werden. Sie bauen ihre Zellen von Jjeinen Holzspänen, die sie mit grosser Mühe fein zerkauen, und mit einem Gummi zu einer Masse fest verarbeiten. Sie machen gemeiniglich sechseckige Zellen, die sie in kleinern, oder grössern kuchenförmigen Massen aneinander reihen, und sie in hohlen Bäumen, an Baum- zweigen, unter Dächern, an Holzwänden, auch in leeren Bienenstöcken. zum 99 Nachtheil benachbarter Honigbienen, denen sie das Honig rauben, bejestigen- Einzelne, kleine Nester dieser Art sind blos durch einen einfachen Stiel so auf- gehängt, dass die Zellen senkrecht stehen, mehrere mit einander sind durch eine gemeinschaflliche Wand, wie von grauem, dichten, drey- und vierfach übereinandergelegten Löschpapier bis auf eine kleine Öffnung in runder, oder ovaler Form umhüllt. Einige machen ihr Nest auch unter der Erde; andere verfertigen Pillen von Sand, in die sieihre Eyer legen. Den Anfang in diesem Nesterbau machen immer die Weibchen, die den Winter in Erstarrung zuge- * bracht haben, und mit dem ersten Frühjahre erwachen. Erst später erscheinen die Zwitter, welche ihnen dann in ihrer Arbeit helfen, und zur Erziehung der Larven beytragen. Die jungen Weibchen und Männchen kommen nach Ver. lauf des Sommers hervor. Wenn die Larven ihre letzte Verwandlung bestehen wollen, so schliessen sie sich ein, ‚und machen ein Gespinnst um sich. Diejeni- gen ‚Larven, welche ihre leizte Verwandlung nicht früh genug bestehen können, werden von den Zwittern aus den Zellen herausgerissen, und ihrem Untergang überlassen. Aber auch die Zwitter selbst überleben nebst den Männchen den Winter nicht. | 1) Die gemeine Wespe. V. vulgaris. L. Schwarz. Der Vordertheil des Ko- pfes gelb, mit einem schwarzen Punkt in der Mitte. Auf dem Halsschild mehrere gelbe Flecken; vier derselben auf dem Rückenschildchen, und ein gelbes Band mit 3 schwarzen Punkten am hintern Rand der Bauchringe. Ohngefähr g Linien lang. 2) Die Hornisse. V. crabro. L. Der Kopf braumgelb, am Vordertheil gelb. Der Halsschild schwarz, und braungelb gefleckt. Die Ringe des Hinterleibs schwarz- braun, mit einem gelben Bande und 2 oder 3 schwarzen Punkten am hintern Rande. Über ı Zoll lang. Baut,sich ihr. Nest an sichern, vor Sturm geschützten Orten, wie unter Speichern, in Mauer- und Baumlöchern. Dasselbe ist sehr gross, hat eine rundliche Gestalt, und besteht aus einer Masse, wie dichtes Papier, von der Farbe eines verwelkten Blattes, Die Zellen kommen in demselben in kleinerer An- zalıl vor, alsbey der gemeinen Wespe, und sind unter sich durch Pfeiler aneinark- der befestigt, wovon der mittlere der breiteste ist. Dieses Thier kann den Bienen äusserst nachtheilig werden, indem es selbe nicht nur tödtet und aufzehrt, sondern auch nach ihrem Honig fliegt. Es ist gefihrlich, sie zu reizen, indem ihr Stich so empfindlich wirkt, dass ihrer mehrere im Stande sind, ein starkes Thier ümzubringen. 24.7 > 400 5) Die Nesterbauerinn. V.nidulans. L. Seidenartig glänzend schwarz, mit gelben Flecken, und gelbem Hinterrand der Bauchringe. Eine kleine Wespe, wel- che sich ein künstliches Nest in Gestalt eines abgestutzten Kegels baut, dass sie an einem Ringe an Baumösten aufhängt, und aus einer Masse verfertigt, die dem feinsten Pappendeckel gleicht. Ein solches. Nest erlangt nach der Zunahme der Be- völkerung oft einen erstaunlichen Umfang. Die einzelnen Kuchen, aus denen es be- steht, gleichen einem Trichter, sind in der Mitte durchbohrt, und an den innern Wänden der gemeinschaftlichen Hülle nach ihrem ganzen Umfange befestigt. Der unterste davon hat keine Zellen, und dient so lange zum Ein- und Ausgang, bis er der Grund eines neuen Zellenbaues wird. 3) Die Pillen-Wespe. V. coarctata. L. Schwarz, mit gelben Flecken und gelbem Hinterrand der Bauchringe. Der erste Bauchring ist verlängert birnförmig, mit 2 gelben Punkten, der zweyte glockenförmig, und der grösste, mit einem gelben Band zu beyden Seiten. Das Weibchen macht sich Pillen von feiner Erde, welche es an verschiedenen Kräuterstengeln,, vorzüglich an Heidekraut, befestigt, und da- selbst seine Eyer hinterlegt. Dritte Familie. Mellif&äres. Cuv. (Anthophila. Latr.) licher gehören Insekten, bey denen das erste Tarsenglied der Hin- terfüsse schr. gross, und spatelförmig zusammengedrückt ist, so dass ihnen diese Hinterfüsse als Werkzeug dienen, den Blumenstaub zu sam- meln. Ihre Kinnladen, und ihre Unterlippe sind gewöhlich sehr lang, und bilden eine Art von Rüssel. Der Obertheil der letztern ist meistens lanzet- förmig, oder gleicht einem langen Faden mit borstiger oder horniger Spitze. Die Larven leben blos von Honig, oder dem Befruchtungsstaub der Staubgefässe. Auch das vollkommene Insekt lebt blos vom Honig der Blumen. 5 101 Gattung. = Biene. Apis L. Dr Hauptcharakter dieser zahlreichen Gattung ist bereits im Obigen enthal- ten. Die eigentlich sogenannten Honigbienen leben in grossen Gesell- schaften, welche aus dreyerley Individuen bestehen, nämlich Männchen, Weib- chen und Zwittern. Die bey weitem grösste Anzahl machen die Zwitter aus, oder die sogenannten Arbeits-Bienen. Ihre Anzahl steigt in einem Bienen- stocke auf 15 — 20,000, ja noch höher. Dagegen findet man nur 6—800 Männ- chen, oder sogenannte Drohnen, und gewöhnlich nur ein einziges Weibchen, welches die Könjginn, ( Mutterbiene) der ganzen Gesellschaft ist. Die Arbeits- Bienen besitzen einen Stachel. Das erste Tarsenglied ihrer Hinterfüsse hat an seiner Wurzel nach aussen einen spitzigen Forisatz, und ist an der innern Flä- che mit einer feinen Haarbürste besetzt. Ihre Fühlhörner bestehen aus 12 Glie- dern. Hierin kommen sie den Weibchen gleich. Überdiess befindet sich aber auf der äussern Seite ihrer Schienbeine an den Hinterfüssen ein mit Haaren umgebenes Grübchen (der Korb genannt.) Ferner sind sowohl die Weib- chen, als Männchen bedeutend grösser, haben überhaupt kleinere, behaarte, und unterhalb der Spitze mit einem Ausschnitt versehene RBinnbacken, und die Männchen insbesonders Fühlhörner, die aus 13 Gliedern bestehen, einen run- dern Kopf, mit grossen, an der Stirne sitzenden Augen, einen kürzern Rüssel, kurze Vorderfüsse u. s. w., und keinen Stachel. Genau betrachtet sind die Arbeits-Bienen Weibchen, deren Eyerstock wegen Beschaffenheit der Nahrungsmittel, die sie im Larvenzustande erhielten, unentwickelt blieb, Wenn sie in den ersten Tagen ihrer Geburt als Larven die besondere Nahrung erhalten, die sonst nur die weiblichen Larven bekom- men, so können sie wirklich dahin kommen, Eyer zu legen, obwohl sie wegen Kleinheit der Zellen, die sie bewohnen, nie zur ganzen Grösse und Yollkom- menheit der wahren Mutterbienen gelangen. Aus einem besondern, merkwür- digen Instinkte werden von den Arbeits- Bienen selbst die Zellen für. die Mut- terbienen bedeutend grösser gebaut, als alle Zellen, die für die übrige junge Brut, und für Hinterlegung des Honigs und Blumenstaubs bestimmt sind. Denn eben nur durch diese Beschränkung scheint es, dass die ganzgGesellschaft 102 erhalten werden kann.. Die Mutterbienen sind nämlich ausserordentlich frucht- bar, und die ganze Ausbildung dieser Thiere erfolgt sehr schnell. Ein einzi- ges Weibchen ist im Stande, innerhalb 20 Tagen 12,000 Eyer zu legen. Die Legezeit wiederholt sich dreymal im Jahre. Im, Frühjahre nach der Paarung legt das Weibchen die Eyer der Ar beits- Bienen, welche i in 4—5 Tagen aussenliälen. Bereits in 6— 7 Tagen nach der Geburt bereiten sich die Larven zur Verwand. lung, schliessen sich in ihre Zellen in ein Gespinnst ein, werden daselbst zur “Puppe, und kommen nuch ohngefähr 12 Tagen schon als Bienen hervor. Nach Verlauf von 2 Monaten legt das Weibchen die Eyer der Männchen, und bald nachher die Eyer der Weibchen, wobey es stets von. einem sichern Instinkto ‚ge- leitet wird, die letztern in die für sie eigens gebauten Zellen zu bringen, auch in eine Zelle nur dann mehrere Eyer legt, wenn die Anzahl der Zellen zu klein ist. In letztem Falle wird die Auswahl wieder von den Arbeits- Bienen getrof- fen. Den letztern ist überhaupt die Sorge für Einsammlung der Nahrungs. mittel, Erbauung der Zellen, Fütterung, der Larven u.s. w. überlassen, daher ihre Anzahl so bedeutend ist, und ihr Trieb kein anderer seyn darf. Sie ver- stopfen die Eingänge in die Zellen, wo sich die Larven verwandelt haben, und jene, wo sich Vorrath von Honig befindet, reinigen die erstern nach dem Aus- fluge, und sind, auch Bsentzen, welche durch Verarbeitung des Honigs das Wachs in zwey besondern Behältnissen bereiten, die sich in den untern Halb- ringen ihres Hinterleibs befinden, aus deren Zwischenräumen dasselbe blätter- förmig hervorquillt. Der Blumenstaub, den sie so emsig mit ihren Hinterfüssen sammeln, dient, mit stwas Honig vermischt, ihnen und der Jungen Brut zur Nahrung, während das Wachs den Bestandtheil ihrer Zellen ausmacht. Die Männchen haben kein anderes Geschäft,. als sich mit den Weibehen zu paaren. Zur Zeit, wo sie ihre Bestimmung vollbracht haben, im Monat Juni bis zum August, erfolgt aber auch ein mörderischer Angriff der Arbeits- Bienen auf selbe, und ihre allgemeine Niederlage. Im wilden Zustande nisten diese Thiere in Fohlen Bäumen. Aus den Bienenkörben aber schwärmen sie nach jeder neuen Generation, welche ‚fähig ist, eine neue Kolonie zu gründen. Häufen sie sich aber gar zu sehr an einem Orte an, so drohen sie mit"gänzlicher duswanderung. Ursprünglich gehören die eigentlichen Honigbienen dem alten Kontinent, vorzüglich dem mitläglichen Europa an.g | 105 1) Die Honidbiene, Imme. A.mellifica.L. Bräunlich schwarz, Ein grau- liches Querband von feinen Haaren an der Wurzel des dritten und vierten Bauchrings. 2) Die Hummel. A. terrestris. L. Schwarz und stark behaart. Der Hinter- {heil des Halsschilds und die Wurzel des Hinterleibs rothgelb; der After weiss. Das Weibchen, welches grösser ist, als das Männchen, baut sich ein schuhtiefes Nest un- ter der Erde, auf Wiesenplätzen an trockenen Orten, Hügeln u. s. w. Dasselbe gleicht einem runden Gewölbe, welches mehr breit als hoch, und aus Erde und stück- weise eingetragenem Moos aufgeführt ist. Ein Überzug von grobem und unverar- beiteten Wachs umgiebt dessen innere Wände, und der Boden ist mit einer Lage von Blättern ausgepolstert, worauf das Weibchen eine unregelmässige Masse von braunen Wachs bringt, dessen Zwischenröume die Eyer und die Larven aufnehmen sollen. Letztere leben in Gesellschaft bis zu ihrer Verwandlung, und ernähren sich, wie die Bienen-Larven von Blumenstaub, der durch etwas Honig angefeuchtet ist, und ihnen von den Arbeitern ihrer Art zugeführt wird. Vor ihrer Verwandlung spinnen sie sich ein. 3) Die Moosbiene. A muscorum. L. Röthlich gelb, und behaart. Die Haare des Rückenschildes brauugelb. Macht sich zu ihrem unterirrdischen Neste einen’ verborgenen, von aussen mit Moos bedeckten VVeg. 4) Die Steinbiene. A. apideih, L. Das Weibchen ist schwarz, der After rothlich; mit farbelosen Flügeln. Das Männchen am Vordertheil des K opfes, und den Aussentheilen des Halsschildes gelb. Nistet unter Steinhaufen. 5) Die Holzbiene. A. violacca. L. Schwarz; die Flügel schwarz violet. Beym Männchen ein Endglied der Fühlhörner röthlich, Fast ı Zoll lang. Das Weibchen gräbt sich in altem, trockenen, der Sonne ausgesetztem Holze einen ge- radön, mit der Oberfläche parallel gehenden Kanal, den es durch Scheidewände, welche es aus zusammengeleimten Holzspänen bildet, in mehrere kleine Zellen theilt. In jede dieser Zellen legt es-von der innersten anfangend, ein Ey nebst der Aesung. Bisweilen gräbt es auch an drey Kanäle im nämlichen Holze. 6) Die Rosenbiene. A. centucularis. L. Schwarz, mit einem grauen Puder. ‚Auf den obern Seiten des Hinterleibs kleine, weisse Querflecken. Ber Unterleib 104 desselben grau, mit bräunlichgelben Haaren. Macht sich unter der Erde sin arti- ges Nest von Blättern der Rosengebüsche. 7) Die Maurerbiene. A. muraria. L. Das Weibchen ist schwarz, mit schwarz violeten Flügeln; das Männchen mit röthlichen Haaren besetzt. Die letzten Bauch- ringe desselben schwarz. Das Weibehen baut sich ein Nest aus feiner Erde, die es zu einem Kalk anmacht, und an-alten Mauern, oder Steinwänden befestigt, die viel Sonne haben. Dergleichen Nester sind von ungemeiner Festigkeit, und enthalten 12 — 15 Zellen, wovon jede ein Ey einschliesst, aus dem die Lärve erst nach dem Winter auskriecht. Zehnte Ordnung Insekten mit bestäubten Flügeln. (Schmetterlinge.) Lepidoptera. In diese Ordnung gehören Insekten mit 4 Flügeln, welche an ihrer ganzen Oberfiäche von feinen, farbigen Schüppchen, wie von einem ınchligen Staube bedeckt sind, die wie Dachzie- gel übereinander liegen, und bey einer unsanften Berührung abgehen. Auch zeichnet diese Thiere ihr langer, spiralförmig eingewundener Saugrüssel (Zunge genannt) aus, der sich zwi- schen 2 mit Schuppen oder Haaren besetzten Fressspitzen be- findet, ihr Haupt- Mundtheil, und das Werkzeug ist, womit sie den Honigsaft aus den Blumen saugen, worin ihre einzige Nah- rung besteht. Ihre Fühlhörner sind aus vielen Gliedern zusam- Er 105 mengesetzt, übrigens aber von einer verschiedenartigen Bildung. Zu beyden Seiten des Kopfes haben sie die gewöhnlichen Augen. Einige besitzen auch 2 Linsenaugen, die aber unter Schuppen verborgen sind. Ihre 4 Flügel, die der Gestalt und der Lage nach, welche sie vorzüglich in der Ruhe annehmen, so wie auch der Grösse und Farbe nach sehr verschieden vorkommen, werden blos von einfachen Adern durchzogen, dieihnen Festigkeit geben. Ihr Hinterleib besteht aus 0 bis 7 Ringen, und ist an den Hals- schild nur durch eine schmale Verbindung angefügt, auch we- der mit einem wahren Stachel, noch einem Legestachel verse- hen. An ihren Tarsen haben sie immer 5 Glieder. Ihr Leib ist im Allgemeinen mit feinen Haaren besetzt. Die Larven der Schmetterlinge nennt man Raupen. Sie haben im Ganzen einen verlängerten, zylinderförmigen, wei- chen Körper, der mit 6 hartschuppigen, nagelartigen, und aus- serdem mit 4 bis 10 andern häutigen, und weichen Füssen ver- sehen ist, die sich am Hintertheil des. Leibes in der Nähe des Afters befinden. : Diejenigen, welche im Ganzen nicht mehr als 10 oder 12 Füsse haben, kriechen nicht auf die gewöhnliche Art, indem sie ihre Bauchringe nicht auf der Fläche fortschieben, sondern den Hintertheil ihres Leibes ganz nahe zum Vordertheil bringen, so dass sie den’ mittlern Theil desselben ganz in die Höhe krümmen, und dann erst mit dem Vorderleib wieder eine Strecke voran greifen, wobey sie diesen strak aufwärts hehen. Man nennt diese Raupen Spannraupen (Spanner). Die Ober- fläche des Körpers der Raupen ist bald ganz nackt, oder mur mit sehr kurzen, sparsamen. Härchen, bald mit einzelnen Haar- hürsten bedeckt, bald gänzlich von langen, dichten Haaren wol. lig, bald auch mit vielen Dornen oder Stacheln, oder auch mit z4 106 harten Knöpfen, oder Buckeln besetzt. Viele haben auch am. vorletzten Absatz des Leibes ein kurzes Horn. Der ganze Leib besteht aus 12 Ringen, ohne Einschluss des Kopfes, an denen sich aufjeder Seite 9 Luftlöcher befinden. Der Kopf ist mit einer harten Schaale bedeckt, und auf jeder Seite mit O kleinen, und glänzenden Körperchen versehen, welche Linsenaugen zu seyn scheinen. Ausserdem bemerkt man an selbem 2 sehr kleine, kegelförmige Fühlwerkzeuge, und einen Mund, welcher aus 2 starken Kinnbacken (Fresszangen) und 2 Kinnladen, einer Un- terlippe, und 4 kleinen Fressspitzen besteht. Die meisten Raupen ernähren sich aus dem Gewächsrei- ‚che; der grösste Theil von Blättern, ein anderer von Blüthen, von Wurzeln, von Knospen und Saamen, ja einige sogar von Holz, welches sie mittels eines besondern Saftes erweichen, den sie von sich geben. Andere aber vergreifen sich auch an Tüchern, Wollenzeug, Pelzwerk, Häuten, Fett, Speck u. s. w. Sehr viele lieben ihr besonders Futter, und kommen um, wenn sie dieses nicht erhalten. Andere aber ernähren sich von ver- schiedenen Blättern, und verschiedenartigen andern Substan- zen. — Ein Theil derselben lebt gesellig, und verräth seine Gegenwart durch grosse Gespinnste, in die sich alle miteinander besonders zum Schutz gegen schlechte Witterung einhüllen. Diese Gespinnste machen sie aber meistens in ihrer Jugend. Spä- terhin zerstreuen sie sich auf den Blättern ein und desselben Ge- wächses, oder der benachbarten Gewächse von gleicher Art. Sie halten sich in solchen Gespinnsten so lange, bis alle Blätter, deren sie zunächst habhaft werden. können, abgefressen sind. Alsdann wissen sie-sich auf frische unter ihnen befindliche Zwei- ge mittels zäher Fäden, die sie aus dem Munde von sich geben, 107 eine Brücke zu bauen), indem siesich nach und nach alle daran, wie an Seilen herunterlassen, und auf diese Art oft einen gan- zen Baum kahl fressen. Auch haben die jungen einsamen Rau- pen die Gewohnheit, ein Blatt auf dem sie sich befinden, mit Fäden zusammenzuheften, und tutenförmig zusammenzurollen, worin sie alsdann so lange Schutz finden, bis sie ein neues fri- sches Blatt zu ihrem Futter nöthig haben, welches sie auf glei- che Weise zusammenrollen, und damit fortfahren, bis sie sich gross gefressen haben. Manche leben nämlich weit voneinan- der zerstreut, und werden immer nur einzeln oder einsam ge- funden. An den Raupen sieht man am deutlichsten die wunder- bare Verwandlung, der sich die meisten Insekten unterwerfen müssen, bevor sie vollkommen ausgebildet sind. Gewöhnlich streift eine Raupe viermal zu verschiedenenen Zeiten ihre alte Haut ab. Vor jeder Häutung scheint sie krank zu seyn, ist aber desto munterer nach derselben. Nicht lange nach der letzten Häutung, wo sie ihre vollkommene Grösse und Ausbildung er- langt hat, nimmt sie kein Futter mehr zu sich, verbleicht, wird unruhig, kriecht von dem bisherigen Aufenthalte fort, und sucht sich eine geeignete Stelle, wo sie sich ungestört verpuppen kann. Diese Stelle sucht sie sich entweder unter der Erde, in die sie sich eingräbt, und daselbst ein festes Gewölbe um sich macht, ‚oder sie verpuppt sich an VVänden, unter Blättern, Stämmen u. dgl., dieihr einigen Schutz gegen die Stürme gewähren. Daselbst befestigt sie sich mit dem Hintertheil des Leibes, und anfangs zum Theil auch mit dem Ropfe. Die Haut des Leibes fängt bald daraufan, sich in der Gegend des Genickes zu spalten, und schiebt sich-unter vielen VVindungen und Krümmungen des Thieres zu- 14 * 108 a rück, um dem neuen Puppen -Körper Platz zu machen. Die meisten weben aber, ehe sie sich verwandeln, ein dichtes, sei- denartiges Gespinnst um sich, in dem sie oft einige Tage liegen bleiben, bis sie sich verpuppen. In diesem Zustande bleibt das Thier eine kürzere oder längere Zeit. Die Tagschmetter- linge kommen in der Regel in 14 Tagen hervor. Von den Nacht. schmetterlingen "überwintern die meisten. Sie durchbrechen die Puppenhülse in der Gegend des Halsschildes, durchbohren dann auch das Gespinnst, in dem sie sich befinden, und krie- chen mit ganz kurzen, weichen und nassen Flügeln hervor an eine Stelle, wo sie die Flügel herunterhängen lassen können. In Zeit von etlichen Minuten entfalten sich aber ihre Flügel sichtbar, und erlangen in Kurzem ihre Festigkeit, worauf sie aus dem After eine Feuchtigkeit '(die Tagschmetterlinge eine blutrothe, und die Nachtschmetterlinge eine gelbrothe) von sich geben, und ihre Flügel zu schwingen suchen. In ihrem vollendeten Zustande sind diese Thiere eine wahre Zierde der Natur. In Hinsicht der Farben, und Farbenzeich- nungen zeigen sehr viele, besonders in warmen Rlimaten, Al- . les, was nur gerechte Bewunderung und Erstaunen erregen kann. Auch die Raupen von sehr vielen gehören zu den schön- sten Geschöpfen, aber besonders manche der gesellig lebenden auch zu den allerschädlichsten. Fürchterlich sind die Verhee- rungen, die einige an Bäumen, an allerley Küchengewächsen u. s. w. anrichten können. Ihrer übergrossen Vermehrung ste- hen aber meistens sehr viele Feinde entgegen. Die Vögel ver- zehren ihrer eine grosse Menge, und unter den Insekten sind besonders die Schlupfwespen ihre gefährlichsten Feinde. Man kann alle Schmetterlinge in 3 grosse Familien ein- theilen, denen eben so viele Haupt- Gattungen entsprechen. FLANKE 109 Erste Fam mne: z Tag-Schmetterlinge. Diurna. Hieher gehören Schmetterlinge, welche nur am Tage bey Sonnenschein umherfliegen, und sich bey herannahendem Abend zur Ruhe begeben. Sie haben alle das Eigenthümliche, dass sie ihre 4 Flügel, wenn sie ganz in der Ruhe sitzen, perpendikulär in die Höhe richten, und so znsam- menhalten, dass die Oberflächen der Oberflügel gegeneinander gekehrt sind. Ihre Fühlhörner endigen sich ‚häufig in eine kleine Keule, oder in ein Knöpfchen. Bisweilen sind selbe auch fast von gleicher Dicke, ja selbst dünner gegen die Spitze. Gattung. Tagvogel. Papillio. L. D: Raupen der Tagvögel haben immer 16 Füsse. Es gehören dahin besonders alle Dornenraupen. Ihre Puppen sind immer ohne Gespinnst irgendwo ange- heftet, und meistentheis von einer eckigen Gestalt; die der Dornenraupen mei- stens mit Goldpunkten besetzt, oft ganz vergoldet. Die Farben der Taguvögel kommen im Ganzen höher und lebhafter, als bey den übrigen Schmetterlingen vor, die Zeichnungen abgegränzter, und besonders stimmen oft die Farben und Zeichnungen auf der Unterfläche ihrer Flügel mit den Farben auf der Ober- fläche derselben gar nicht überein. Da diese Thiere nur eine kurze Zeit zu ihrer vollkommenen Verwand- lung brauchen, (bey warmer Witterung konnen alle Puppen derselben in 12 — 14 Tagen auskriechen) so giebt es von den meisten in einem Jahre mehrere Generationen. Diejenigen, welche im ersten Frühjahre erscheinen, lassen sich gegen Ende des Sommers wieder sehen, und bey sehr frühzeitig warmen, andauerndem Wetter sogar schon im Sommer. Die Raupenbrut, welche sich in den letzten Sommertagen gross gefressen hat, verpuppt sich vor Eintritt der rauhen Jah- reszeit, und aus diesen Puppen, welche den Winter aushalten, kommen hierauf wieder im Frühjahr die Schmetterlinge des Herbstes hervor. Diejenigen Rau- pen, die gegen den Anfang des Winters noch nicht ausgewachsen sind, ver- 110 kriechen sich an einen sichern Ort, und überleben den Winter. Einige Tas- Schmetterlinge sind jedoch nur im Sommer zu sehen, und auch diejenigen, die wiederholt im Jahre erscheinen, haben doch ihre gewisse Tagesfrist, so dass bey jeder neuen Generation jene Arten als die ersten erscheinen, die in der vorher. ' gehenden Generation am ersten verschwanden. An das Sonnenlicht sind diese Thiere so gebunden, dass sie bey mangelndem Sonnenlicht gleichsam ganz aus. gestorben scheinen. Nach verschiedenen allgemeinen Kennzeichen kann man diese äusserst zahlreiche Haupt- Gattung in folgende Unterabtheilungen bringen: 1) Eigentliche Tagvögel. (Ritter.) Equites. L. Hieher sind die Tag-Schmetterlinge zu zählen, deren Oberflügel im Allge- meinen die Gestalt haben, dass ihr Rand von der äussersten Spitze bis zur Wurzel länger ist, als der Rand, welche ihrer untere Basis ausmacht. Sie begreifen ei- nen grossen Theil der schönsten Tag- Schmetterlinge, wovon die meisten in den tropischen Ländern „vorkommen. Ein Theil derselben ist an der Brust roth ge. fleckt, und unter dem Namen der Troyer (troyanischen Ritter) begriffen.» Die an- dern, welche keine rothe Brust Haben, heisst man Achiver ( griechische Ritter.) Bey einem Theile derselben laufen die Unterflügel an der Basis in eine lauge Spitze, oder in einen Schwanz aus. a) NR 1. Der Priamus. P. Priamus. L. Sammetartig hochgrün, mit Spielung ins Blaugrüne und Grüngelbe, und zahnförmig ausgerandeten F lügeln. Die Oberflügel der Länge nach von einem braunschwarzen breiten Strich durchz: gen, und an den äussern Rändern gleichfarbig eingesäumt. Die Unterflügel mit 4 schwarzen Punk- ten und schwarzem Endsaume. Durch Pracht, vorzügliche Grösse und Seltenhei ist dieser Schmetterling der Fürst seiner Gättungsgenossen. Man findet ihn auf der Insel Amboina. 2. Der Remus. P. Remus. Cram. Schwarz, mit ausgerandeten Flügeln. "Die Oberflügel mit weissen Strahlen. Die Unterflügel auf der untern Häfte weiss, mit 4 deutlichen hochgelben Flecken am Rande, wovon die. 3 untern einen rundiichen schwarzen Fleck PIRBERLUEHSON. Noch grösser ‚ als der vorige, und gleichfalls aus Amboina. 111 3. Der Paris P. Paris. L. Schwarzbraun, mit grünlich und goldglänzen- den Punkten besetzt. Die Unterflügel geschwänzt. . Jeder derselben mit einem gros- sen blaugrünen Fleck, welcher wie der schönste Edelstein glänzt, und einem pur- pnrrothen Auge. Auf der Unterfläche eines jeden 7 purpurrotlie Augen. Dieser "Schmetterling ist von unnachahmlicher Schönheit, und in China einheimisch. 4. Der Hektor. P. Hector. L. Schwarz. Die Oberflügel mit gelblichweis- sen Flecken an den Spitzen und in der Mitte, wovon die letzten eine Querbinde bilden. Die Unterflügel geschwänzt, mit 2 Reihen hoch karmoisinrother, rundli- cher Flecken. ‚In beyden Indien. b) Achiver. 1. Der Menelaus. Mit gezähnten Flügeln, welche bis auf den äussersten schwarzen Saum, und die schwarze Endspitze der Oberflügel mit dem reinsten, schönsten Himmelblau spielen, welches das Auge sehen kann. Dieses Blau "wandelt sich bey der geringsten Wendung des Lichts in das höchste Violet, und glänzt stets mit einem unnachahmlichen Silberschimmer. Aus Süd- Amerika. 2. Der Nestor. P. Nestor. L. Mit gezähnten Flügeln, welche in ihrer gan- zen Mitte von dem nämlichen schönen Blau glänzen, wie der vorige, am’ äussern Rande aber von einer breiten, umbrabraunen Binde eingefasst werden, auf der sich eine Reihe punktartiger weisser Flecken befindet. Die Unterfläche umbrabraun, mit einigen deutlichern und undeutlichern Augen. Noch grösser, als der vorige, und ebenfalls aus Amerika. Die Raupe auf dem Granatapfelbaum. 3. Der Amphimachus. P. Amphimachus. Fahr. Oben ganz Schwarzbraun, mit einem glänzend blauen Band, welches durch die Mitte der Ober- und Unter- flügel geht. Aus Indien. 4. Der Schwalbenschwanz, Fenchelvogel. P. machaon. L Röthlich hoch- gelb. Die Oberflügel mit 4 schwarzen Querflecken, und einer schwarzen Binde am untern Rande. Die Unterflügel geschwänzt, mit einer indigoblauen schwarz einge- säumten Binde am untern Rande, und gelbrothen Augen am innern Winkel. Der äusserste Saum der Flügel von einer schwarzen Linie eingefasst; die Adern überall schwarz. Die Raupe ist grüngelb, mit schwarzen Querringen, auf denen sich gelbrothe Punkte befinden. Sie lebt einsam auf verschiedenen Doldengewächsen, 112 in Gärten anf dem Fenchel, dem Dill, der Petersilie, auch der gelben Rübe, in Feldern auf dem Kümmel u. s. w. Der Schmetterling hat einen sehr schnellen Flug, Er erscheint am häufigsten im Frühjahr, und sparsamer auch im Herbst, und zwar auf freyen Feldern neben Äckern und Gärten, 5. Der Segelvogel. P. podalirius. L. Blassgelb, mit schwarzen, flammen- artigen Querstreifen. Die Unterflügel geschwänzt, und länger, als beym vorigen, mit einer hell indigoblauen, schwarz eingefassten Binde, und zimmetrothen Augen am innern Winkel. Die Raupe ist blassgelb, mit gelbrothen Punkten, und grün- lichem Kopfe. Sie hält sich auf den Blättern von Obstbäumen, auf’ Schlehdorn, u. s. w. auf, Den Schmetterling trift ınan öfters in der Nähe von Waldungen an, 2) Helikonier Hieber gehören Tag- Schmetterlinge mit schmalen Flügeln, deren Rand voll- kommen ganz, und welche an ihrer Oberfläche mit einem sehr dünnen Staube be- deckt, ja oft nackt sind. Die Oberflügel verhältnissmässig vorzüglich schmal und lang, die Unterflügel vorzüglich kurz, und von einem fastzzirkelförmigen Umfange, 1. Der Apollo, rothe Augenspiegel. P. Apollo. L. Gelblich weiss, mit 4 rothen, schwarz eingefassten Augen auf den Unterflügeln, und 4 grössern schwarzen Flecken auf den Oberflügeln. Auf der untern Fläche der Unterflügel nahe am Leibe 6 rothe Flecken. Die Raupe lebt von Alpenkräutern aus der Gattung des Sedum’s, der Steinbreche u. s. w. Ihre, Farbe ist dunkel stahlblau, mit einer Reihe rostro- iher Punkte auf jeder Seite, und einer Reihe auf dem Rücken. Man findet den Schmetterling am häufigsten in Gebirgsländern ‚„ In der Schweiz, Salzburg , in Baiern, auch an der Donau um Regensburg. Er zeigt sich blos in den Sommer- Monaten. 2. Der Baum- Weissling. P. crataegi. L. Ganz weiss, mit starken, schwar- zen Adern. Die Oberflügel fast ganz durchsichtig. Die Raupe dieses Schmetter- lings kömmt in einigen Jahrgängen ‚oft in ungeheurer Anzahl vos und verwüstet besonders die Obstbäume oft durch weite Strecken. 113 5) Danaiden. Tag-Schmetterlinge ‚ deren Flügelrand im Allgemeinen ohne Auszacknng, | Spitze, oder winkeligen Einschnitt ist, *) 1. Der Auroravogel. P. cardamines. L. Mit zugerundeten schneeweissen Flügeln. Die Oberflügel nach aussen auf ihrer obern Fläche fast bis zur Hälfte feu- rig orangeroth, mit dunkelbraunen Endspitzen Die Unterfläche der Unterflügel mit gelbgrünen wolkigen Zeichnungen, _ Das Orangerothe der erstern fehlt dem Weib- chen. Die blassgrüne Raupe findet man auf dem sogenannten Waldkohl, dem Berg- kress, wilden Kohl u. s. w. Der Schmetterling gehört zu den schönsten inländischen. Er lässt sieh vorzüglich i im Frühjahr und auch im Herbst neh. und fliegt meistens auf Wiesenplätzen in der Nähe von Gebüschen. . 2. Der Zitronvogel. P. rhamni. L. Der Rand der Ober- und Unterflügel eckig auslaufend. Der ganze Schmetterling hochzitrongelb, mit einem gelbrothen Punkt in der Mitte jedes Flügels. Die Raupe ist ganz grün, und lebt auf dem glat- ten Wegdorn (Faulbaum, Rhamnus frangula.) Der Schmetterling erscheint im Früh- jahr, noch ehe die Bäume und Gesträuche belaubt sind, in ziemlicher Menge. Ge- gen. Ende des Sommers (manchmal noch früher) lässt er sich. noch grösser und schöner zum zweytenmal sehen, aber nicht in gleicher Menge, 3. Der Pomeranzenvogel. P. Hyale. L. Mit zugerundeten Flügeln von hoch- pomeranzengelber Farbe, und schwarzen Endbinden auf der Oberfläche. Auf der Mitte der Oberflügel ein schwarzer Punkt, und in, der Mitte der Unterflügel ein rothgelber runder Fleck. Beym Weibchen, sind die schwarzen Endbinden der Flü- gel mit hochgelben Flecken durchbrochen. Fliegt im Junius, und noch häufiger im Herbst auf grasigen, freyen Anhöhen. **) *) Hieher gehören unsere übrigen, gemeinen weissen Schmetterlinge, Z. B. 1) Der grosse Konl- weissling. P. brassicae. L, 2) Der Rübenweissling. P. rapae. L. 3) Der grün geaderte Weiss- ling. P. napi. L. Die gesellig lebenden Raupen dieser Schmetterlinge sind allenthalben die gefährlichsten für Kohl- und andere Gartengewächse. Die Raupen des grossen Kohlweisslings sind besonders häufig auch auf verschiedenen Bäumen und Gesträuchen, die sie ganz kahl fressen. Würde der Vermehrung dieser Thiere nicht manchmal durch ungünstige Witterung. und andere Umstände Einhalt gethan, so wären die schädlichen Folgen davon kaum zu berechnen, +) Zu gleicher Zeit, und an einem Orte bemerkt man bey uns den schwefelgelden Heuvogel. P. D. phalacno. L. 136° 4) Nymphen. Tags-Schmetterlinge, bey denen der Rand der Flügel gezähnt. eckig, oder winkelig ausgeschnitten ist. 1. Der grosse Pappelvogel. P. rex populi. L. Die Hanptfarbe der gezähn- ten Flügel ist schwarz kastanienbraun. Auf dem äussern Theil der Oberflügel eine Querreihe weisser Flecken, auf der Mitte der Unterflügel ein weisses Querband, hinter welchem 3 ausgezackte durch schwarze Einfassungen getrennte Querbinden folgen, wovon die erste hellblau, die zweyte menningroth, die dritte von der Farbe der ersten ist, und den Flügelrand einnimmt. Ein unterbrochenes rothes Band und eine blaue Endbinde auf den Oberflügelu. Die Unterseite weiss gefleckt und ban- dirt, ‚wie die Oberseite, in den Zwischenräumen aber schön zimmetfarbig roth; “die Unterflügel in der Gegend des Leibes grünlich blau. Die schöne Raupe dieses ' Schmetterlings lebt einsam auf der Zitterpappel. Der Schmetterling erscheint im Julius und August. Er istin unsern Gegenden der grösste, der schönste und auch der seltenste. - 2. Der Trauermantel. P. Antiopa. L. Die ausgezackten Flügel oben kirsch- braun schwarz, unten schwarz, mit röthlich schwefelgelben Endbinden, hinter wel- chen auf der Oberseite der Flügel längliche hochviolete ‚Flecken, die auf ganz schwarzem Grunde nebeneinander stelien, ein zweytes Band bilden. Die Raupe ist eine Dornenraupe, schwarz, mit menningrothen Punkten längs dem Rücken. Sie lebt gesellig auf VVeiden und. Birken. Der Schmetterling zeigt sich in der Nähe dieser Bäume ioy Frübjehag ng August. Er hat einen hohen Flug. 5. Das Tag- Pfauenauge. P. Jo. L. Mit eckig gezähnten Flügeln. Oben feurig kirschroth. An dem äussern Ecke jedes Oberflügels ein .kirschbraunes, un- ten von einem hellblauen Fleck, oben von einem gelben Halbringe eingefasstes Auge. Auf jedem Unterflügel ein dunkel violet blaues Auge mit einem weissen Ringe. Der Endsaum aller Flügel bräunlich, und hinter dem hellen Ring jedes Auges ein schwarzer mondförmiger Fleck. Die Unterseite ganz schwarz. Die Raupe ist eine Dornenraupe, sammetschwarz von Farbe, mit vielen weissen perlar tigen Pünktchen am ganzen Leibe. Sie lebt in zahlreichen Gesellschaften auf den grössern Brenn- nesseln. Der Schmetterling gehört zu den allerschönsten europäischen, und lässt sich im Frühjahr und gegen Ende des Sommers sehen. BEN ; 115 4. Der Schillervogel. P. Iris L. Mit zahnförmig ausgerandeten Flügeln. Oben auf schwarzbraunem Grunde der Ober- und Unterflügel bänderartige weisse Flecken. Meistens auf jedem Flügel ein einzelnes grösseres Auge. Die Unterseite heller, röthlich, braun und weiss gefleckt. Gegen das Licht gehalten, schillert beym Männchen die Oberseite mit dem reinsten Ultramarin, und dem höchsten Vio- letblau. Varürt übrigens in der Farbe. Die Raupe ist hellgrün, mit einem röth- lichgelben Längestreif zu beyden Seiten des Vorderleibs, und einem gleichfarbigen Querstreif auf dessen Mitte. Der Kopf ist mit besondern hornartigen Auswichsen verselen. Sie lebt auf Veiden. Der Schmetterling zeigt sich im Julius und August. 5. Der Zahlvogel. (Jahrszahlvogel) P. atalanta. L. Mit zahnförmig aus- gerandeten Flügeln. Sammetschwarzbraun. Der äussere Theil der Oberflügel g canz schwarz mit schneeweissen Flecken, und einigen gleichfarbigen Punkten. Über die Mitte derselben ein menningrothes Querband. Die Unterflügel mit einem gleich- farbigen schwarz punktirten Bande eingefasst. Am innern Winkel eines”jeden ein augenförmiger, indigoblauer Fleck; der äusserste Saum weiss. Die untere Fläche der Oberflügel mit einem karmoisinrothen Band, die der Unterflügel braun gewölkt und gefleckt. Jeder derselben mit Zeichen, die der Zahl 080 ähnlich sehen. Die Raupe dieses ungemein ‚schönen Schmetterlings ist eine Dornenraupe, von Farbe schwärzlich „ bräunlich, oder grünlich, mit einem gelben Streif auf den Unterseiten des Leibes. Sie lebt einsam auf Brennnesseln, wovon sie immer ein Blatt an den beydeu Seitenrändern mit Gespinnstfäden zusammenklebt, und sich darinn verbirgt; was sie bis zu ihrer Verwandlung wiederholt. eı ee erscheint vorzüg- lich häufig im August, und hält sich gerne in « ähe von Weiden und Birken auf, deren Saft er begierig aufsaugt. 6. Der Distelvogel. P. cardui. L. Mit a Porniz ausgerandeten Flügeln. Hochbraunroth,, auf den Öberflügeln, vorzüglich gegen den Leib hin, ins Karmoi- sinrothe gehend. - Der äussere Theil derselben dunkelschwarz, mit rundlichen, schneeweissen Flecken. Auf dem innern Theil 3 schwarze Flecken. Die Unter: flügel schwarz. gefleckt und punktirt. Der äusserste Saum der Flügel weiss, Die Unterseite der Oberflügel rosenröthlich, gegen den Leib karmoisinroth. Die Unter. seite der Unterflügel gelblich braun und weiss gefleckt, mit 4 Augen. Die Raupe ist eine Dornenraupe, und an den linienförmigen, hellgelben Streifen zu erkennen, die auf einem hellern, oder dunklern Grunde über ihren ganzen Körper laufen. 15° 110 i o Sie lebt auf Disteln, in deren Blättern sie sich mittels eines Gespinnstes zu ihrer Sicher- heit so lange einrollt, ‘bis die Zeit ihrer Verwandlung herannaht. Die Puppe ist oft ganz mit dem schönsten Golde überzogen. Der Schmetterling zeigt sich gegen Ende des Sommers bis in den spätesten Herbst sehr häufig. Es ist ihm ein schr schneller Flug, und die Gewohnheit vorzüglich eigen, immer wieder die Stelle zu suchen, von der er verscheucht wurde.. 7. Der grosse Perlenmuttervogel. Silberstrich. P. Paphia. L. Mit zahn- formig ausgerandeten Flügeln. Oben hell rothbraun, und schwarz gefleckt. Die Unterseite der Unterflügel durchaus meergrün, mit bänderartigen Silber - oder Per- lenmutter-Strichen. Die Raupe ist mit langen Stacheln, oder Dornen besetzt, von Farbe braun, auf dem Rücken gelb gestreift, Sie nährt sich von den Blättern des Märzen-Veilchens. Der Schmetterling ist unter den inländischen sogenannten Per- lenmuttervögeln der grösste, und bey uns nicht häufig. Er fliegt im Julius und “August bey Waldungen, und liebt die Disteln, Brombeeren u. s. w. *) 8. Der grosse braune Waldvogel. P. Hermione major. L. Mit gezähnten Flügeln. Dunkelbraun. _ Eine breite, weisse Binde geht über die Ober- und Unter- flügel. Auf jedem Oberflügel ein schwarzes Auge. Gehört zu den allergrössten in- ländischen Tagschmetterlingen, und ist bey uns auch einer der seltensten. Zeigt sich im Julius und August in Waldungen, wo er RE ae an Fichtenstämmen ' niederlässt, 0. Der grosse Fuchsdagel, Schildpatvogel. (Kürschvogel) P. polychlorus. L. Mit eckigen Flügelränder „ "Oben gelblich braunrotih, und sammetartig glän- zend, unten matt bräunlich. schwarz. Die Oberflügel mit- schwarzen hochgelb be- gränzten Flecken; ‘auf jedem Unterflügel ein schwarzer Fleck. Alle vier Flügel von einem blauen Bande eingefasst. Die Raupe ist eine Dornenraupe, schwärzlichbraun, —— *) Unter allen unsern inländischen Schmetterlingen sind nicht so erstaunlich viele Abweichungen in Rücksicht auf Grösse u, s. w. anzutreffen, als unter den sogenannten Perlenmuttervögeln, die entweder ein wirkliches Perlenmutter auf ihren Unterflügeln haben, oder doch weisse, glünzende Flecken und allgemein ähnliche Zeichnungen. Ein braunrothes oft schr feuriges Colorit mit schwarzen Flecken zeichnet sie fast durchgängig aus. — Der kleine Perlenmutter- vogel._P, Lathonia, L. ist der gemeinste. Er liebt, wie alle verwandten Arten vorzüglich trockene Plüzte. \ j I „16 2 -— 1 1 - ‘ mit 2 röthlichgelben Strichen über den Rücken, einem gelben Strich über die Sei- ien, und gelben Dornenspitzen. Sie sucht die Obstbäume, und ist besonders den Kirsch- päumen oft sehr schädlich. Auch lebt sie auf Weiden. Der Schmetterling zeigt sich schon im Frühjahr, und noch häufiger im Julius. *) - 5) Plebejer. Hicher gehören die meisten unserer gewöhnlichen kleinern Tag-Schmetterlinge, deren Flügel meistens mit vielen kleinen Augen und Punkten besetzt sind, und deren Raupe meistens eine sogenannte Schildraupe ist. 1) Das grosse Vielauge. P., Arion. L. ‘Oben schimmernd violethlau, mit schwarzer, breiter Randeinfassung der Flügel, und einigen schwarzen, kleinen Fle- cken auf der Mitte der Oberflügel. Die Unterseite auf silbergrauem Grunde mit vielen schwarzen Punkten, die in einem silberweissen Ringe stehen. Ist der grösste unter den blauen Wiesen -Schmetterlingen, aber seltener. Man findet ihn im Ju- lius auf Waldwiesen. ; 2. Der azurblaue Argus. P. bellargus. Esp. Das Männchen glänzt auf der Oberseite mit dem reinsten, schönsten Azurblau, welches nach dem Licht ins Grünliche und Violete spielt. Die Randeinfassung der Flügel ist hinter einer schwar- zen Linie schneeweiss. Die Unterseite der Oberflügel ist silbergrau, die der Unter- flügel mehr bräunlich, Überall stehen auf diesem Grunde schwarze Punkte in sil- berweissen Ringen. Am Rande jedes Unterflügels bemerkt man überdiess eine Rei- he von gelbrothen Flecken. Das Weibchen ist oben;schwärzbraun, gegen den Leib schillernd blau. An den Rändern aller 4 Flügel ;ei ie Reihe von menningrothen Punkten, oder Flecken; der Endsaum, wie beyim; Männchen. Dieser ungemein schöne, kleine Schmetterling erscheint bey uns im Junius auf grasigen, trockenen Anhöhen, = +) Eine ganz ähnliche, nur viel kleinere Art ist der kleine Nesselvogel, kleine Fuchs. P. urtica, L,, dessen Raupe gesellig auf Brennnesseln lebt. Er gehört zu den allergemeinsten, und ist nächst dem rothen C Vogel (P. Calbum) der erste Ankömmling in den ersten gelinden März- tagen. — Im Julius zeigt sich bey uns in ziemlicher Anzahl, und mehrentheils auf feuchten Wiesenplätzen das sogenannte Brettspiel (Damenbrett) P, Galathea. — Einer der schönsten Tag - Schmetterlinge, der Halhınenkamm (P, rumina) findet sich in den österreichischen Weinbergen, ' 5) Der Feuervogel. P. Hippothoe. L. Auf der ‘Oberseite glühend feuer. roth. Die 4 Flügel schwarz verlaufend eingefasst. Die Unterflügel gegen den in. nern Winkel ins Violete spielend. ‘Die Unterseite grau mit röthlicher Mischung, und vielen kleinen Augen. Das Weibchen dunkelbraun, mit weissen Flügelsäumen, und einem rothen Strich am Rande der Unterflügel. Dieser Schmetterling ist etwas grösser, als der vorige, und empfiehlt sich durch sein feuriges Colorit ganz vorzüg- lich. Er zeigt sich im Junius und Julius auf grasigen Anhöhen, und bey uns viel sparsamer, als der vorige. Zweyte Familie. Abend-Schmetterlinge. Crepuseularia. Hieber gehören Schmetterlinge, welche das Lieht nicht ganz scheuen, sich wohl auch unter Tags sehen lassen, aber doch mehr am Abend bey einbrechender Dämmerung und am frühen Morgen fliegen. Sie sind von den Tag-Schmetterlingen am ersten Blick zu unterscheiden. Ihre Oberflügel sind im Ganzen verhältnissmässig viel schmäler, die Unter- flügel kurz. Im Stande der Ruhe liegen die erstern horizontal auf den letztern längs dem Körper, und man bemerkt, dass jene durch eine steife Borste, welche sich am Anfang des äussern Flügelrandes der Unterflügel befindet, und in ein Häckchen auf der Unterseite der Ober- flügel eingreift, in dieser Lage zurückgehalten werden. Vorzüglich kenn- bar sind sie an ihren meistens, RE Fühlhörnern, welche gegen die Mitte merklich dicker.werden, und eine fast prismatische, oder auch spindelförmige Gestalt haben. Ihr Leib ist besonders schwer und dick, vorzüglich am Halsschild oft sehr stark behaart; der Staub ihrer F lügel dicht,; und leicht verwischhar. ‚Gattung Abendvogel. Sphinx, L. D:; ie Fühlhörner prismatisch eckig, oder auf einer Seite in die Quere gefurcht; selten sügezähnig. Ein sehr grosser Saugrüssel. Die Raupen haben immer 16 ? 119 Füsse, die Puppen eine viel mehr abgerundete Gestalt, als bey den Tug- ‚Schmetterlingen. Es sind dieselben gewöhnlich dunkelfärbig braun, und in ein dichtes Seidengespinnst verschlossen, welches die Raupen vor ihrer Verpup- pung an einem sichern Orte, den sie sich ausgesucht haben, um sich weben, oder auch unter der Erde in einer kleinen, festen Höhle verborgen, die die Raupen, welche sich zur Zeit ihrer Verwandlung unter die Erde verkriechen, um sich gebildet huben. Leiztere sind mehrentheils ganz glatt oder sehr kurz- haarig am Leibe, auf dem hintersten Absatz mit einem aufgerichteten kleinen Horn versehen, und häufig mit den schönsten, lebhaftesten Farben geschmückt. Sie verpuppen sich mehrentheils gegen Ende des Sommers, und der Schmetter- ling hömmt oft erst im May oder Junius des darauf folgenden Jahres zum Vorschein. Dieser fliegt nicht mit der .flatternden Bewegung der Tag-Schmet- terlinge, sondern. hat einen pfeilschnellen, schiessenden Flug, der mit einem Gesumme begleitet ist. Das KRolorit desselben ist besonders auf den Unterflü- geln, und auch auf dem Hinterleibe selbst häufig, sehr lebhaft; sein Leben viel züher, als das der Tag- Schmetterlinge. 1. Der Oleandervogel. Sph. nerii. L. Mit etwas eckigen Flügeln von saft- grüner Farbe. Dunkel und hellgrüne fleckige Schattirungen. Eine rosenrothe Quer- binde auf den Oberflügeln. Die Raupe ist auf grünem, oder oranggelbem Grunde weiss punktirt, mit einem weissen Längestreif auf den Seiten des Leibes, und einem hellblauen Flecken zu beyden Seiten des dritten Ringes. ..;Sie hält sich bey uns nur in Gärten auf dem Oleanderbaum auf, und verpuppt sich auf der Erde in einem selbstbereiteten sichern Lager. Der Schmetterling erscheint noch in demselben Herbste, und zeichnet sich eben so sehr durch Schönheit, als Seltenheit aus. 2. Der Todtenkopf. Sph. Atropos. L. Die Oberflügel dunkel schwarz- und graubraun gewässert, die Unterflügel hoch rothgelb, mit 2 schwarzen Querbinden. Auf dem Halsschild ein rothgelblicher Fleck, der eine Ähnlichkeit mit einem Tod- tenkopf hat. Der Hinterleib von der Farbe der Unterflügel, mit einem dunkel- violetblauen Bande über die Mitte. Die Raupe ist hochgrünlich gelb, mit violet- bläulichen, weiss eingesäumten Querstreifen. Man findet sie vorzüglich auf Kartof- feln, im Monat Junius und Julius schon ausgewachsen. Sie verpuppt sich unter der Erde. Der Schmetterling ist noch grösser, als der vorige. Er zeigt sich im Früh- jahr und im August, oder September, je nachdem die Raupe früher oder später \ 120 ausgewachsen war. Wenn derselbe stark beunruhigt wird, lässt er einen klagen- den, winselnden Laut hören, der nach Reaumür von einer Reibung seines Saugrüs- sels. zwischen den Fressspitzen herrühren soll, 3. Das Abendpfauenauge. Sph. ocellata. F. Die Oberflügel an den Rän- dern ausgeschweift, röthlich grau, und dunkelblau gewässert gefleckt, die Unter- flügel pfirsichblüthenroth, jeder mit einem hellblauen Auge, welches in einem schwar- zen Ringe steht. Die Raupe ist gelbgrünlich, mit weissen ‚Querstreifen auf den Seiten, und einem gelbrothen Punkt auf den Seiten jedes Bauchringes. Sie lebt vorzüglich von WVeidenblättern. Zuweilen findet man sie auch auf Obstbäumen, Die Puppe bleibt über Winter unter der Erde, unter Moos, abgefallenen Blättern n. dgl. Der Schmetterling erscheint im darauf folgenden May. 4. Der Windigvogel. Sph. convolvuli. L. Die Oberflügel aschgrau mit dun- kelbraunen zackigen Linien und Flecken, die Unterflügel bräunlich grau, mit 2 voll- kommenen zackigen und 2 verlaufenden schwarzen Querbändern. Die Ringe des Hin- terleibs auf den Seiten rosenroth und weiss. Die Raupe ist grünlich ‚oder braun, mit schwarzen Punkten auf den Seiten. Sie lebt von den Blättern der Ackerwinde, und verpuppt sich unter der Erde. Bey warmer Witterung erscheint der Schmetter- ling noch in demselben Jahr. *) 5. Der Wolfsmilchvogel. Sph. euphorbiae. L. ‘Die Oberflügel auf erdfar- big grünlichem, oder röthlichem. unnde,» mit 3 grössern einzelnen Flecken von dunkel saftgrüner Farbe; ‚die, erflügel pfirsichblüthenroth mit einem schwarzen Querband an der Wurzel, und ei einem schwarzen Strich gegen den Rand. Der Leib oben dunkel saftgrün ; die Ringe des Hinterleibs an den Seiten schwarz, und weiss eingefasst. Die, Unterseite aller Flügel rosenroth. Nichts übertrifft die Schönheit der Raupe, welche sich vom den Blättern der Cypressen- Wolfsmilch ernährt. Man erkennt sie hauptsächlich an einem gelbrothen Strich, welcher über ihren ganzen Rücken läuft. Bey den erst halb ausgewachsenen ist aber dieser Strich hochgelh. Der Kopf hat die gleiche Farbe mit demselben. Der übrige Leib ist wie von ab- wechselnd breiten, schwärzlichgrünen, und schmalen hochgelben Querbinden um- geben. Die erstern entstehen durch einen schwarzen Grund, auf welchem sich Er ERDE ERBETEN *) Diesem ähnlich ist der Ligustervogel, Sph. ligustri. L, dessen schöne Raupe auf verschiedenen Gesträuchen und Bäumen angetroffen wird, 121 lauter gelbe, nach dem Licht ins Perlblaue spielende Pünktchen befinden, Die letz- tern entstehen durch paarweise untereinander stehende rundliche Flecken. Die Puppe bleibt gewöhnlich über Winter unter der Erde; 6. Der gemeine Weinvogel. Sph. Elpenor. L. Die Grundfarbe der Ober- flügel ist ein angenehmes sattes Grüngelb; die Einfassung rosenroth, mit 2 auf ihrer Fläche sich verlaufenden rosenrothen Strichen.. Die Unterflügel pfirsichblüthen- roth, gegen die Wurzel schwarz. Auf dem Halsschild 4 rosenrothe Linien, und eine gleichfarbige auf der Mitte des Hinterleibs. Die Raupe ist dunkelbraun, oder grün, mit einem augenförmigen Fleck auf den Seiten des zweiten und dritten Ringes. Sie lebt auf dem Weinstock, und verpuppt sich im Herbst. u; "DR Gattung. Glasschmetterling,. Sesia. Fabr. D ie Fühlhörner: spindelförmig,. und in einen kleinen schuppigen Quasten en- dend. Der Hinterleib ist am Ende mit einer Bürste versehen. . Die Flügel in der Ruhe horizontal, und zum Theil schuppenlos und durchsichtig wie Glas. Mehrere von dieser Gattung gleichen den Wespen, Bienen, Fliegen u. s. w. Ihre Raupen fressen das Innere von Pflanzenstengeln oder Wurzeln, und ver- wandeln sich in selben, indem sie sich von dem Abfall ihres Futters ein Gewebe machen. Haben einen schnellen Flug, und fliegen a Ranch am Tage. Der Hummelschmetterling. Sphinx fueiformis. DL. Die Flügel durchsichtig, wie Frauenglas, mit purpurrothen Einfassungen. ) r orderleib olivenfarb, mit einer breiten.purpurrothen Binde auf den drey ersten Absätzen des Hinterleibs; nach hinten dunkelgelb. Die Raupe auf dem Labkraut, der Lychnis, Scabiose u, s, w. Der Schmetterling. fliegt hey Tage, im May, und auch später im Julius und August. ”) Diesem Schmetterling ähnlich sind: 1) der grosse Meinvogel. Sph. eelerio. L. 2) Der Kleine Weinvogel. Sph. porceilus. L. Die Raupe des erstern ist-selten, und lebt auf dem‘ VVeinstock,, Der letztere findet sich auf Wiesen, wo die Raupe die Blätter vom Labkraut ( Galium-) frisst Yon den bekannten Sphinxen ist auch noch zu bemerken: 1) der Lindenvogel.- Sph, üliae. L. 2) Der Pappelvogel. Sph. populi, L. 5) Der Fichtenschwärmer, Sph. Pinastri, L. 4) Der Taubenschwunz.. Sph, stellatarum, L.. 16 122 Gattung. Widder. Zygaena. Fabr. Di. Fiühlhörner spindelformig, oder kammförmig ohne Endquasten, und wie ein Widderhorn gekrümmt. Die Flügel in der Ruhe dachförmig. Die Raupen leben von Blättern verschiedener Pflanzen, und machen sich an ihren Stengeln ein Seidengespinnst. Die Schmetterlinge haben einen langsamen Flug. 1. Der Rothfleck. Sphinx filipendulae, L. Die Oberflügel beym Männnchen stahlblau, mit hoch karmoisinrothen Flecken, beym Weibchen grünlich. Die Un. terflügel hoch karmoisinroth. Der Leib schwärzlich stachlblau. Die gelbe, schwarz punktirte Raupe auf Flittergras, (Briza minor) Wollkraut u. s. w. Män findet den kleinen schönen Schmetterling auf grasigen Anhöhen, Waldwiesen, im Sommer und auch im Herbst. 2. Der Türkis. Sphinx. Statices L. Die Oberflügel nebst dem Leib glänzend goldgrün, die Unterflügel bräunlich grau. Die Fühlhörner des Männchens mit 2 Reihen von feinen Bärten, die des Männchens etwas sägezähnig. Dritte Famiılne Nachts „Schmetterlinge, Nocturna. Diese Behereriu fliegen vorzüglich bey Nacht, oder in der Dämme- rung. Ihre Flügel halten sie, wie die Abend-Schmetterlinge, in der Ruhe auf dem Körper flach anliegend, offen, oder dachförmig zusammengelegt, bisweilen sogarum denLeib gerollt, und zwar mittels der nämlichenBorste, wie die Abend-Schmetterlinge, Sie gleichen überhaupt diesen in Bezug auf ihre ganze Gestalt und ihre übrige Lebensweise. Der Haupt-Unterschied beruht in ihren Fühlhörnern, welche von der Wurzel an bis gegen die Spitze immer dünner zulaufen, auch zum Theil ganz borstenähnlich sind. - Alle hieher gehörigen Schmetterlinge können unter eine einzige Haupt-Gattung gestellt werden. 123 Gattung Nachtvogel. Phalaena. L. Das Unterscheidende dieser Gattung ist schon im Obigen enthalten. — Die Zahl der Füsse wechselt-von 10 — 16. Es gehören hieher die langhaarigen, oder sogenannten Bärenraupen, und andere behaarte Raupen, aber auch manche ganz glattleibige, die jedoch meistens kein Horn auf dem vorletzten Ab- satze besitzen. Die meisten Raupen aus dieser Gattung haben die Gewohnheit, sich vor ihrer Verpuppung in einem seidenartigen Gespinnste zu verbergen. Die Puppen sind immer an allen Theilen ganz abgerundet. Der Schmetterling kömmt aus selben gewöhnlich erst nach Verlauf des Winters hervor. — Es zerfällt diese Gattung in Jolgende Unter- Abtheilungen. | 1) Seidenspinner. Bombyces. L. Mit sägezähnigen, oder kammförmigen Fühlhörnern (wenigst bey den Männ- chen). Die Flügel horizontal auf dem Körper liegend, und nach ihrem äussern Um- fang ein Dreyeck bildend. Sie besitzen entweder ‚gar keine Zunge, oder eine kaum bemerkbare. Die Raupe hat bey den meisten 16 Füsse, und bey den andern deren 14. Ihr Halsschild ist besonders wollig, und der Hinterleib bey den Weibchen sehr dick. 1. Der Atlas. Ph. Atlas. L. Die Oberflügel sehr ausgedehnt, an der Spitze sichelförmig umgebogen. Auf jedem Flügel ein weisser, fensterförmig durchsichti- ger, dreyeckiger Fleck, welcher eine schwarze ;Einfassung hat. Die Farbe der 4 Flügel licht umbrabraun, mit röthlicher Mischung; an den Rändern gelblich, Ein weisser, oben schwarz begränzter Querstreif Täuft"über jeden derselben. Die aus- gedehnten Flügel dieses Schmetterlings kommen’ an Grösse denen einer ansehnlichen Fledermaus bey. Man findet ihn in Asien und Amerika. 2. Die Cecropia. Ph. Cecropia.L. L: Röthlich graubraun. Auf jedem Flü- gel ein flammenartiger weisser Flecken, welcher rostrothe und schwarze Angrän- zungen hat. An den Endspitzen jedes Oberflügels ein schwarzes Auge. Über den äussern Theil aller 4 Flügel geht eine rothbraune Querbinde. Die Ränder dersel- ben sind bräunlich weiss, auf den obern mit einer schwarzen Schlangenlinie, auf den untern mit 2 unterbrochenen schwarzen Strichen bezeichnet. Aus dem nördli- chen Amerika. Ebenfalls von vorzüglicher Grösse. 16" 3. Der Polyphemus. Ph. Polyphemus, Hell urnbräbrain, Auf jedem Öber- flügel ein kleines, weisses durchsichtiges Auge, auf jedem Unterflügel ebendasselbe im Grunde eines grossen, blauen augenförmigen Fleckes. -Über die Flügelränder geht ein weisser, schwarz begränzter Swich; die Ränder selbst sind rothbraun. Aus Nord- Amerika, 4. Die Luma. Ph. Luna. L. Schwefelgelb. Die Unterflügel mit halbmond- förmigen Schwänzen. Auf jedem Flügel ein kleines m. ‚ndförmiges Auge. Der obere Rand der Oberflügel grauröthlich eingefasst. Aus Nord- Aınerika, 5. Das grosse Nachtpfauenauge. Ph. pavonia major, F. Schwärzlich grau, mit Nuaneirnngen ins Röthliche und Weisse. Auf jedem Flügel ein pfauenaugarti- ger Fleck, und über die Mitte eines jeden ein gelbröthlicher, ziekzackförmiger Querstreif. Die Ränder von weisslichen Endbinden eingefasst. Die Raupe ist grün- lich gelb, am Leibe mit reihenweisen, pyramidaiförmigen Erhöhungen, wovon sich jede in ein blaues, von sternförmig auslaufenden Borsten, und ein paar längern Haaren besetztes Knöpfchen endet. Sie lebt von den Blättern verschiedener Frucht- bäume,. vorzüglich Birnblättern,,' und macht sich 'ein pergamentartiges, Tlaschenför- miges Gespinnst, dessen Eingang durch elastische Stacheln verwahrt ist, die nach aussen in eine Spitze zusammenläufen, feindlichen Insekten den Eintritt verwehren, aber das Auskriechen des Schmetterlings sehr leicht machen, Die,Puppe bleibt über Winter, Man findet diesen Schmetterling im südlichen Fr rankreich und Deutschland, im Österreichischen achon, um, ‚die figend von Linz, *) 2) Der Taunazel Nagel/leck Ph. Tau. L. Gelbroth. Auf jedem Flügel ein rundlicher, schwarz einßefasster: hellvioleter Fleck, in dessen Mitte sich ein weis- ser, dem Buchstaben T ähnlicher Strahl befindet. Die Raupe ist hellgrün, mit weissen Streifen an den Seiten; iır der Jugend mit dornähnlichen Waffen versehen. Sie findet sich gewöhnlich auf der Schwarzbuche, auch auf wilden Äpfel- und Birn- bäumen. Der Schmetterling Jässt sich bisweilen am Tage an freyen Plätzen von Laubhölzern schen. *) Ganz ähnliche, aber viel kleinere Arten sind: ade mittlere a Ph. pavonia me- dia, L, und der kleine Nachtpfau, Ph. pav. minor. L, 123 3) Der Kupfervogel. Ph. quercifolia. L. Mit zahnförmig ausgezackten Flü- geln , wovon die obern in der Ruhe dachförmig an den Leib anliegen, die untern aber aus selben hervorragen. _ Von Farbe dunkelbraunroth, mit einem Schiller ins Kupferrothe. Einige zackige schwarze Linien auf den Oberflügeln. Die Raupe ist gewöhnlich ‚auf der Oberseite braun, am Leibe mit warzigen Erhöhungen, und am vorletzten Ring mit einem zapfenförmigen Auswuchs versehen. Auf dem zweyten und dritten Ring ein mondförmiger, dunkelblauer Fleck. Sic lebt von vorschiedenen Gräsern, und auch von Blättern der Obstbäume. Man trifft sie bereits im May schon von beträchtlicher Grösse an, indem sie zu überwintern pflegt. Der Schmet- terling gleicht in der trägen Ruhe, in welcher er sich am Tage an verborgenen Orten aufhält, einem verwelkten Eichenblatte, und ist bey uns nicht selten. 4) Der Eichenspinner, Quittenvogel. Ph. quercus. L. Röthlich kastanien- braun, mit einem gelblichen Querbaud auf jedem Flügel, und einem weissen Punkt auf jedem Oberflügel. Das Männchen kleiner, und noch dunkler. Die Raupe ist mit bräunlich ockergelben Haaren besetzt, und hat zu beyden Seiten längs dem Körper einen weissfleckigen Streif.: Sie überwintert, und kömmt bereits im Früh- jahr schon erwachsen vor. Ihre Nahrung sind WVeidenblätter, die Blätter des Gün- sters, auch Eichenlaub u. s. w. *) 5) Der Seidenvogel, Seidenfalter. Ph. mori. L. Gelbbräunlich weiss, mit 2 bräunlichen Streifen auf den Oberflügeln, und einem halbmondförmigen Fleck, Die Raupe ist weisslich grau, mit dunklern Flecken, ‚oder weiss. ‚Sie pflegt sich viermal zu häuten, und macht dann ein cyförmiges ‚Gespinnst von gelblicher oder weisser Farbe, aus welchem der Schmetterling nach 3 Wochen hervorkömmt. Ihre Nahrung besteht in den Blättern des Maulbeerbaumes, Ein einziges Weibchen legt *) Ähnliche gemeine Arten sind: 1) Der Fichtenspinner. Ph. pini. L. dessen Raupe von Fichten- Nadeln lebt. 2) Der Pielfrass, oder Brommbeerspinner. Ph. rubi. L, 3) Der Kleespinner. Ph. trifoliu L. 4) Der Grasvogel. Ph. potatoria. L. — Sowohl die Raupen, als die Schmet- terlinge dieser Arten haben unter sich eine Ähnlichkeit. Die Farbe der letztern ist stets ein Gemisch von Braun, Grau und Roth, _ Die Raupen sind vielgefrässige, d. h. sie leben von allerley Futter, verschiedenen Gräsern, Strauch- und Ba blättern. Man findet sie mehren- theils fast das ganze Jahr. Die im späten Herbst vorkommenden, noch unausgewachsenen,, überwintern, und, erscheinen im Frühjahr schon gross, Die ausgewachsenen verpuppen sich, und der Schmetterling erscheint dann ebenfalls im Frühjahr, - 126 TAHTSETTIN 79 2 — 300 Eyer, aus denen im Frühjahr die jungen Räuplein auskrjechen, wenn der Maulbeerbaum zu grünen anfängt, und 6 -— 7 Wochen lang zu ihrem Wachsthum brauchen. Ursprünglich kam der Seidenwurm aus den warmen Ländern Asiens, wo schon in den frühesten Zeiten aus seinem Coccon Seide gewebt wurde. Jetzt sucht man dieses nützliche Thier fast überall zu pflegen, wo ein rauhes Klima’ dessen Fortkommen nicht gar zu sehr erschwert. Man spinnt aus den Coccons, in welcher die Puppen liegen, die Fäden ab, und erhält aus einem einzigen zu 23 Gran Gewicht wohl einen 900 Fuss langen Faden. Da der Schmetterling beym Auskriechen aus dem Coceon dasselbe an einem Orte, wo es die Raupe zur Erleichterung seines Auskriechens dünner gewebt hat, durchbohrt, so verhütet man das zu frühzeitige Auskriechen, indem man die Coccons mit ihren noch lebenden Puppen in warmes Wasser oder in einen Backofen legt, wodurch letztere getödtet werden. *) 6) Der Weidenbohrer, Holzbohrer. Ph. Cossus. L. Bräunlich grau, und wolkig gefleckt, mit vielen schwarzen Querstrichen; auch ganz dunkelbraun. Die atısgewachsene Raupe ist ganz glatt, auf dem Rücken fleischroth oder purpurroth, auf den Seiten gelblich. Das Weibchen legt seine Eyer an die Rinde von Baum- stimmen. Die daraus hervorkommenden Raupen fressen sich dann in das Innere des Baumes ein. Ulmen, Eichen, und vorzüglich Weiden sind ihr Aufenthalt. Sie er- nähren sich von den Holztheilen, die sie mit ihrem scharfen Gebisse abnagen, und verursachen das Absterben des Baumes, den sie bewohnen. Ihrer Vermehrung ist aber durch ihren langsamen Wachsthum Einhalt gethan. Denn wider die Gewohn- heit anderer Raupen verpuppen sie, sich nicht vor dem zweyten oder dritten Jahr. Die Puppe selbst drängt sich, enn der Schmetterling auskriechen will, bis an den $ 5. A 0 # Aa Est N ”) Dem nützlichen Scidenwurm sind entgegen zu setzen: 1) Der Weidenspinner. Ph. salicis F. dessen Raupe an einer Reihe von perlmutterartigen Flecken auf dem Rücken zu erkennen ist, Auf Weiden, Pappeln vermehrt sich solche oft ausserordentlich. Der Schmetterling ist silber- glänzend weiss. 2) Der Ringelvogel. Ph. neustria, L. Die Raupe ist an den linienförmigen, gelblichen und graublauen Streifen zu erkennen, die über ihren etwas behaarten Körper lau- fen. 3) Die Stammotte. Ph. dispar. L. Die Raupe ist haarig, von Farbe schwärzlich grau, mit blauen und rothen Knöpfen besetzt. Sie zeichnet sich durch ihren grossen Kopf aus. — 4) Der Blaukopf. Ph. caeruleo. cephala, L. Die Raupe ist glatt, gelb und grünlich gestreift, mit schwarzen Punkten, auf denen sieh einzelne kurze Borsten befinden. Der Kopf blüulich. — Die Raupen aller letztbemerkten Arten gehören zu den gemeinsten, welche besonders für die Obstbäume sehr schädlich sind. 127 " verdünntesten T'heil der Rinde, und hält sich hierauf in derselben bis auf die Mitte befestigt, bis sie in zwey -auseinanderstehende Rollen zerfällt, und dem Schmetter- ling Platz macht. Wenn man die Raupe in ein gläsernes Gefäss einsperrt, so zieht um herauszukommen, an die Wände links und rechts einen Doppelfaden, wel- sic, ı einen spitzigen Winkel zusammenläuft, und baut sich so eine Art von Stie- cher ir ge, oder Leiter. } 1) Die Hebe, Wittwe. Ph. Hebe. L. Die Oberflügel weiss und schwarz bandirt, die Unterflügel hoch karmoisinroth und schwarz bandirt. 8) Der gemeine Bärenfalter. Ph. Caja. L. Die Oberflügel weiss, und dun- kel braun marmoritt gefleckt, die Unterflügel menningroth, mit bläulich schwarzen runden Flecken. Die Raupe ist die gemeinste bärenhaarige, welche sich, wie an- dere Bärenraupen, von allerley Blättern, vorzüglich Salatblättern ernähren lässt, 2) Eulen. Noctuae. L. Mit borstenartigen Fühlhörnern. Der Leib minder wollig; der Hinterleib verlängert kegelförmig; der Halsschild oft gehaubt, der Saugrüssel lang. Die Rau- pen haben gewöhnlich 16 Füsse; auch 14 oder 12. Die hintersten oder Afterfüsse fehlen davon niemals. 1. Das rothe Ordensband. N. nupta. L. Die Oberflügel aschgrau gewäs- gert, mit zackigen Linien, und einigen bräunlichen Flecken. Die Unterflügel hoch karminroth mit einem breitern und schmälern schwarzen Bande, und weisser End- Der Schmetterling ist einer der schönsten nnd grössten unter den Nachtvögeln. 3. Das Fräulein, die schöne Frau. Ph. dominula. L. Die Oberflügel schwarz- grün, mit 3 gelben und mehrern weissen Flecken, die Unterflügel hochscharlachroth, mit rundlichen schwarzen Flecken. Die Raupe auf Eschen, Weiden, Brommbeer- gesträuch, Taubnesseln u. s. w. 128 3) Spannenmesser. Geometrae. I» : Die Raupen besitzen meistens nur 10 Füsse, daher sie auf die besondere Art kriechen, wornach man sie Spannraupen genannt hat. Nor eig haben 12 Füsse, “wovon dann das erste Paar der fleischigen kleiner ist, als olgende Paar. Einige besitzen 14 Füsse, so dass aber das letzte Paartmangelt. Der Hollundervogel. N. syringaria. L. Mit winkelig ausgeschnittenen Fi. geln, welche ein angenehmes Gemisch von rosenröthlich , apfelgelb und bräunlich zeigen. Eine dunkle Querlinie anf den Ober- und Unterflügeln. Die Raupe ist an- genehm röthlich und weisslich gefärbt, und hat ausser mehrern kleinern 4 beson- ders starke, knopfartige Auswüchse auf dem Rücken, und ein Horn auf dem achten Ringe. Sie lebt auf dem spanischen Hollunder, auf dem Liguster u. s. w. 4) Blattwickler. Tortrices. L. Ihre Oberflügel sind am äussern Rande gegen die Basis gebogen, und dann verengert. Es sind diese Schmetterlinge durch die breite, kurze, abgestumpft oval- förmige Gestalt derselben kenntlich. Die Apfelmotte. Ph. pomana. F. Die Oberflügel aschgrau, fein braun und gelblich gestreift, mit einem grossen, goldfarbigen Fleck. Die Unterflügel gelbbraun, Die Raupe nährt sich von Äpfel-Kernen , und gräbt sich dahin in das Fleisch des ‚Apfels ein. 5) Lichtmotten.-Pyralides. L. Tragen die Flügel in ruhendem Stande horizontal auf den Seiten des Kör- vers angelegt, so dass sid in, ‚dieser ‚age eine Art von Delta (2) bilden. 1. Die Fettmotte.. ‚Ph, pinguihalis L. Ohne Saugrüssel. Oberflügel achat- grau, mit braunen und schwarzen. Streifen. Findet sich m Häusern. Die Raupe ist schwärzlichbraun, und glänzend, “und nährtsich von Speck und fettartigen Dingen, auch Häuten, Bücherüberzügen und todten Insekten. Sie macht sich einen bedekten, röh- renförmigen Gang, den sie an. dem Körper anbringt, wovon sie sich ernährt, und von aussen mitihren Excrementen bedeckt. Bisweilen soll sie sich in dem Magen des Men- schen entwickeln, und schmerzhafte Zufälle verursachen, welche man Eingeweidewür- mern zuschreibt. *): ”) Nicher gehört noch eine andere Art, die auch in Häusern vorkömmt (Ph, farimalis. B.) deren Raupe vom Mehle lebt. \ 129 6) Schaben. Tineae. \ Die obern Flügel schmal und stark verlängert, die untern breit und in der Ruhe zusammengefaltet. Ihre Flügel liegen bald auf dem Körper, bald rollen sie sich um denselben, bald hängen sie dicht an die Seiten angeschlossen herunter, so dass sie in der Ruhe eine linienförmige, oder dreyeckig längliche schmale Gestalt haben. Die Räupchen machen sich in den Stoffen, wovon sie leben, ordentliche Röhren, die sie mit zunehmendem Wachsthum an einem Ende fortführen, und in welchen sie sich auch verwandeln. Andere bilden sich auf den Blättern, wovon sie leben, blos allerley unregelmässige Gänge. Die erstern, welche namentlich in Wol. lenzeug, Pelzwerk, und auf Getraideböden vorkommen, haben sich in der ganzem Welt durch ihre Schädlichkeit bekannt gemacht, 1. Die Kleidermotte. Tinea sarcitella. F. Silberweisslich. Auf jeder Seite des Halsschildes eln weisser Punkt. Die Raupe findet sich in Tuch und Wollenzeug. 2. Die Pelzmotte. T. pellionella. F. Die obern Flügel silberweisslich , mit — 2 schwarzen Punkten auf jedem, Die Raupe nagt die Haare im Pelzwerk an der Wurzel ab, und zerstört dasselbe in kurzer Zeit. 3. Der weisse Kornwurm. T. granella. F. Die Oberflügel des Schmetter- lings grau, braun und schwarz marınorirt, und nach hinten in die Höhe ge- bogen. Die Raupe verbindet mehrere Getraidekörner mit Seidenfäden, und macht sich dazwischen eine Röhre,. aus welcher sie. Herzorgeht, um die Körner auszu- fressen. . a RR . rare EN 4. Die Bienenschabe. Galeria cereitiär Kun ihroispri. Der hintere Rand der Oberflügel röthlich braun; der äussere Rand etwas ausgeschweift.: Die Raupe macht sich bedeckte Gänge in der Nähe der Bienenkörbe und in denselben, frisst den Bienen das Wachs, und richtet einen grossen Schaden unter ihnen. an. *) x ”) Bisweilen in schr zahlreichen Gesellschaften kommen auf unsern Obstbäumen in einem Ge- spinnste die Raupen 1) der sogenannten Spindelbaum - Schabe, Ph. evonymella. L. 2 ) der Kirsch- baum-Schabe, Ph. padella. L. vor. Die erste ist schneeweiss auf den Oberflügeln, mit vielen schwarzen Punkten, auf den Unterflügeln schwärzlich; die zweyte bleyfarbig, mit 20 schwar- zen Punkten. 17 150 7) Fed ermotten. Pterophorii. Besitzen fingerartig getheilte Flügel. Leben nur auf Blättern. Die fünffingerige Federmotte. Pt. pentadactylus. F. Schneeweiss. Die Ober- una in 2, die untern in 5 Finger getheilt. oo” Eilfte Ordnuns Insekten mit zwey Flügeln. Diptera. Hicher gehören sechsfüssige Insekten mit 2 häutigen, ungefal- teten Flügeln ohne Flügeldecken. Ein Hkuptkennzbichen der- selben sind auch 2 bewegliche, hebelförmige Körper unter ihren Flügeln, welche man Balancirkolben nennt, in der Mey- nung, dass selbe dem Insekt dazu dienen, im Fluge das Gleich: gewicht zu erhalten. Ferner besitzen diese Thiere ein Saug- werkzeug, welches aus mehrern borstenar tigen Stücken von un- gleicher Anzahl (zu 2 —6) | besteht, entweder in der Höhlung einer Scheide enthalten ist, ie einen Rüssel vorstellt, und sich in 2 Lippen endet, oder durch 1— 2 futteralförmige Lammellen bedeckt wird. In den übrigen Hauptkörpertheilen kommen sie mit an- dern sechsfüssigen Tusekten überein. Ihr Kopf zeichnet sich bey sehr vielen durch besonders grosse, kugelförmige Augen aus. Auch die sogenannten Linsenaugen besitzen viele, und zwar im- meran der Zahl drey. Ihre Fühlhörner sind gewöhnlich faden- ' förmig, oder borstenartig, seltner keulenförmig, auf der Stirne 131 eingesetzt, und an ihrer Basis sehr nahe beyeinander. Auch be- stehen selbe meistentheils nur aus 2— 3 Gliedern. Ihr Hinter- leib besteht aus 5— 9 Ringen, und läuft bey den Weibchen am Ende spitzig zu. Bey denjenigen Arten, wo die Zahl der Bauch- ringe geringer ist, bilden die letzten eine Art von Legestachel, der aus mehrern ineinander schiebbaren Röhren, wie ein Fern- rohr, besteht. Die meisten sind durch ihre besonders langen, dünnen Füsse kenntlich, durch deren Hülfe sie überall leicht hinaufklettern, auch mehrentheils sehr schnell laufen können. Die Tarsen an denselben bestehen immer aus 5 Gliedern, wo- von das letzte in 2 Nägel endet, und oft auch mit 2 — 3 besön- dern, blasenförmigen, häutigen Ballen versehen ist. Die Flügel sind meistentheils nur mit einfachen Adern durchzogen, und ruhen horizontal auf dem Körper; bey manchen Arten auf bey- den Seiten von einander entfernt. \ Die Larven dieser Thiere haben keine Füsse, und gleichen den Würmern. Nur bey einigen ersetzen warzenartige Aus- wüchse die Stelle der wahren Füsse. Ihr ganzer Körper ist weich, bey vielen selbst der Kopf nicht einmal hart, und von : gleichförmig fester Bildung. Doch, besitzen sie in ihrem Munde 2 Zähne. Sie verwandeln sich in Nymphen, welche zum Theil schon dem vollkommenen -Insekte gleichen. Doch tretten sie ihre Verwandlung nicht alle auf einerley Art an. Einige häuten sich vor derselben, gleich andern Larven, und machen sich zum Theil auch ein ordentliches Gespinnst. Andere häuten sich nicht, sondern ihre Haut fängt an, sich allmählig zu erhärten, zusam- menzuziehen, und einzuschrumpfen, und bildet zuletzt für die unter ihr entstehende Nymphe eine feste Hülle, die einem Saa- menkorn, oder Ey gleicht. ‘Der übrige Körper der Larve macht IT.* ie } » 152 sich inwendig davon los, und lässt an ihren innern Wänden die ihm als Larvenkörper eigenthümlichen äussern Organe zurück. Anfangs entwickelt sich aber nur eine weiche, gallertige Mate- rie, an der man gar keine besondern Organe des künltigen In- sekts wahrnehmen kann. Erst nach einigen Tagen ist die voll- kommene Nymphe vorhanden. — Ihre Eyer legen die WVeib- chen meistens in sehr grosser Anzahl (zu 2— 300 in einem Jahre) in das Wasser, oder in die Erde, wo dann auch die Larven le- ben. Da zur vollkommenen Ausbildung dieser Geschöpfe im Gan- zen nur eine kurze Zeit nöthig ist, so wiederholen sich in einem Jahre auch mehrere Ganeretiinen derselben. Nach Verhältniss ihrer schnellen Entwicklung ist aber auch ihre Lebensdauer kurz. Jedoch steht damit die Zähigkeit ihres Lebens nicht durch- aus im Verhältniss. Ihre Lebensart gründet sich auf die Beschaffenheit ihrer Mundwerkzeuge. Ihr Mund dient! ihnen nur dazu, flüssige Substanzen an sich zu saugen. \Venn diese Substanzen in Gefässen enthalten sind, deren Hülle leicht verletzbar ist, so dient ihnen ihr Saugwerkzeug als Lanzette, um die Hülle zu durchbohren. Sehr viele saugen auf diese Art den Menschen und Thieren das Blut aus. Dadurch werden sie einerseits schr lästig, jaselbst schädlich. Andererseits schaden sehr viele dadurch, dass die Weibchen ihre Eyer in allerley thierische Substanzen, ja selbst in die Haut lebender Thiere legen, woraus in kurzer Zeit die Larven entstehen, und sich ebendaselbst einfressen, oder so- gar bis zu innern Theilen des Körpers dringen. Die ganze Ordnung zerfällt in 5 Familien. - | Te 135 Erste” Familre, Tipulariae. Latr. Hiener gehören die mücken- und schnackenartigen Thiere, welche die einzigen dieser Ordnung sind, deren Fühlhörner aus einer grössern An- zahl von Gliedern (zu 14 — 16) bestehen. Übrigens zeichnen sich die- selben durch ihren verlängerten Körper, mit länglichen Flügeln, einem Kleinen, runden Kopf mit grossen Augen, und vorspringendem Rüssel, ihren dicken, höckerig erhabenen Halsschild, und ihre sehr langen, dünnen Füsse aus: Der Hinterleib.der Weibchen ist spitzig , der der Männchen mit Zangen oder Häckchen versehen. Die Larven haben ei- nen hartschuppigen Kopf, und Mundtheile, welche den Kinnladen und Lippen ähnlich sind. Sie häuten sich vor ihrer Verwandlung. Die Nym- phen, welche theils in einem Gespinnste liegen, gleichen schon dem-voll- kommenen Insekte. Vorzüglich die kleinern Arten dieser Thiere pflegen sich in unzäh- liger Menge in der Luft zu versammeln, und daselbst eine tanzende Be- wegung Zu machen. Man findet sie zu allen Jahreszeiten, einige auch in der strengsten Kälte. Die Weibchen legen ihre Eyer theils ins Was- ser, theils auf die Erde, theils auch auf Gewächse. Gattwai,; KR Mücke. (Schnacke) Culex! L. w Rp > Ei“ D ie Fühlhörner fadenförmig, so lang, als ‚der Halsschild, stark mit Haaren besetzt, und ohngefähr aus 14 Gliedern bestehend. Ein langer, vorspringender, . Jadenförmiger Rüssel, der ein stechendes, aus 5 Borsten bestehendes Saugwerk- zeug einschliesst, und sich in 2 Lippen endet, dieeinem Knöpfchen gleichen. Die Fressspitzen beym Männchen von der Länge des Rüssels und über den Kopf vor- springend. Leib und Füsse sehr verlängert und behaart. Die Flügel horizon- tal aufeinander liegend, mit feinen Schüppchen. In der ganzen Welt kennt man diese lästigen Gäste. Besonders in Ge- genden, wo es viele stehende Gewässer giebt, und in der Nachbarschaft grosser, % 154 nicht sehr reissender Ströme sind sie in den warmen Sommermonaten eine Land. plage. Sie verfolgen auch den Menschen unablässig, kommen des Abends in die Schlafgemächer , und suchen ohne Unterlass einen entblössten Theil des Lei. bes, um zu stechen. Ihre Gegenwart verrathen sie durch einen scharfen sin= genden Ton. Ihr Stich ist stets mit Geschwulst und Entzündung begleitet, weil sie in der Wunde eine giftige Flüssigkeit zuriücklassen. Wenn sie kein Blut sau. gen können, so saugen sie den Saft aus den Blumen. Mit ihren Füssen ma- chen sie im Sitzen eine sonderbar schaukelnde Bewegung. Man hat bemerken wollen, dass vorzüglich die Weibchen lästig sind. — Ein Weibchen legt in einem Jahre bey 350 Eyer. Es setzt selbe auf die Oberfläche des Wassers ab, indem es sich mit den vier ersten Füssen auf einen schwimmenden K törper begiebt, und die Hinterfüsse kreuzweise ins Wasser streckt, so dass immer ein Ey nach dem andern in den Winkel kommt, den die letzten machen, .wobey es selbe nach und nach weiter von einander entfernt, und zuletzt das von lauter vertikal nebeneinander stehenden Eyern gebildete Blümpchen wie einen kleinen Nachen Jorttreiben lässt. Im Frühjahre vorzüglich wimmeln die Teiche und Sumpfe von den ausgekrochenen Larven. Diese hängen an der Ober "fläche des Wassers mit dem Hintertheil des Leibes, an. welchem sie ihr Respirations- Organ haben, nach oben, und mit dem Kopf nach unten. sie verwandeln sich nach einigen Häutungen in Nymphen, welche mit Hülfe eines Schwanzes, und zweyer daran befindlichen Flossen ebenfalls schwimmen. Die ganze Verwandlung erfolgt in einem Zeitraum von 3 — 4 Wochen, daher in einem Jahre mehrere Genera- tionen erfolgen. or ee er % \ Die gemeine Schmäcke. C: “pi iens L. Graulich. Der Hinterleib braun ge- ringelt. Die Flügel ohne Flecken, ' | wärınern Ländern, wo auch ihr Stich noch ungleich empfindlicher ist, Na in unbeschreiblicher Menge vor, und ist den Europäern unter dem portugiesischen Namen Moskito bekannt. Gattung. Erdmücke. (Schnacke.) Tipula. L. De Rüssel entweder sehr kurz, und in 2 grosse Lippen endend, oder röhren- Jörmig, und in beyden Fällen perpendikulär abwärts, oder gegen die Brust ge- kehrt. Die Fressspitzen reichen nicht über den Kopf hinaus, sondern sind ein- \ 135 gekrümmt. Die Fühlhörner bey einigen keulenföormig, und nicht so lang als der Kopf, bey den meisten fadenforınig oder borstenartig, und länger als der Kopf. Bey den eigentlichen Erdmucken ist das letzte Glied der Fressspitzen lang, knotig, wie aus mehrern Stücken zusammengesetzt; ihre Flügel sind von einan- der entfernt, und der Vordertheil ihres Kopfes läuft in eine Art Schnauze aus. Die Larven leben theils im Wasser, theils auf der Erde. Es gehören hieher äusserst dauerhajte Insekten, welche man noch auf Berghöhen antrifft, wo die lebende Natur fast ganz aufhört. 1) Die gemeine MWiesen-Erdmücke, MWiesenschnacke. T. oleracea. L. Der Leib graubraun, ohne Flecken. Die Flügel hellbraun, dunkler am äussern Rande. Einfache, borstenartige Fühlhörner. Dieses langfüssige Thier ist gemein auf allen Wiesenkräutern, besonders im Herbst. Die Larve nährt sich von Düngererde, und den Wurzeln abgestorbener Pflanzen. 2) Die Gartenschnacke. T. hortulana. L. Mit kammförmigen Fühlhörnern. Das Männchen ganz schwarz. Das Weibchen am Halsschild kirschroth, der Hin- terleib gelblich roth, der übrige Leib schwarz. Sehr häufig im Frühjahr auf Blu- men. Man glaubt, dass die Larven die Pflanzen-Knospen angreifen. Zweyte- Familie. Tanystoma .Cur.. Die Fühlhörner der hicher gehörigen ee Begiehen nur aus 2— 35 Gliedern. Ihr Rüssel springt aus einer Vertiefung des Vorderkopfs ent- weder ganz, oder nur zum Theil hervor... Er schliesst ein Saugwerkzeug von 4— 6 Stücken in sich ein. Ihre Larven gleichen langen, zylindri- schen Würmern, leben meistens auf der Erde, und häuten sich vor ihrer Verwandlung in Nymphen. Gattung. Raubfliege. Asilus. L. D er Rüssel hervorspringend, nach vorne gerichtet, und einer steifen hornar- ligen Rohre ähnlich, welche ein Saugwerk von 4 Stücken einschliesst. Der 136 Körper länglich, die Flügel gekreuzt. Fliegen mit Gebrumme, sind Raub -In- sekten, und sehr gefrüssige Thiere, welche nach Verhältniss ihrer Grösse und Stärke Fliegen, Mücken, Hummeln, Käfer u. s. w. angreifen, um sie auszu- saugen. Die Larven leben in der Erde, wo sie sich auch-in Nymphen verwan- deln, und haben einen kleinen, schuppigen Kopf mit 2 beweglichen Hacken. Die hornissenartige Raubfliege. A. erabroniformis. L. Ockergelb. Die 3 ersten Bauchringe sammetschwarz, die übrigen bräunlich gelb; die Flügel röthlich, Ohngefähr ı ZoU lang. Gattung. Tanzfliege. Empis. L. A uch diese Inseckten besitzen einen vorspringenden, hornartigen Rüssel, wel. cher ein Saugwerkzeug von 4 Stücken einschliesst, aber perpendikulär nach ün- ten, oder gegen die Brust gekehrt ist. Sie ‚haben einen kugeligen Kopf, mit sehr grossen Augen. Das letzte Glied ihrer Fühlhörner endigt sich immer in ein steifes Haar. Sie gleichen in Hinsicht der Gestalt ihres Körpers und der Lage ihrer Fiügel den Raubfliegen. Es sind kleine Thiere, die vom Raube le- ben, auch das Honig aus den Blumen saugen. sie laufen mit Schnelligkeit auf den Blättern und Stengeln der Gewächse umher, indem sie ihre Flügel bestän- dig in die Höhe beweßen. undgniedersenken,, ohne sie voneinander zu trennen. Die federfüssige Tanzfliege. E. penipes. F. Schwarz. Die Flügel bräun- ge Hinterfüsse JigR Wei chen ‚mit federartigen Haaren besetzt. Im Früh- Ying, nicht gar häufig. Zu 3 Dinien. | ” RABATER Gattun 8. 'Schwebfliege. Bombilius. L. DD; Rüssel, wie bey den vorigen, hervorspringend, hornartig, nach vorne ge- richtet, gewöhnlich sehr lang, und dünner gegen das Ende. Die Flügel auf jeder Seite des Körpers horizontal ausgestreckt. Der Halsschild höckerig auf- getrieben, und höher als der Kopf, die Fihlhörner sehr nahe beyeinander; der Hinterleib dreyeckig, oder kegelförmig: die Füsse sehr lang und dünn, sie flie- 137 gen mit grosser Schnelligkeit, verweilen schwebend und mit einem scharfen Ge- summe unter den Blumen, ohne sich zu setzen, indem sie ihren Rüssel in selbe hineinbringen, um das Honig auszusaugen. ; Die grosse Schwebfliege. B. major. L. Mit gelblich grauen Haaren bedeckt, Die äussere Hälfte der Flügel schwärzlich braun, der übrige Theil durchsichtig. Yon der Grösse einer Fleischfliege. i y Gattung Viehbrehme. (Pferdefliege.) Tabanus. L. Dr vorspringende Rüssel enthält ein Saugwerkzeug von 6 Stücken, ist mei- stens häulig perpendikulär, zylindrisch, nicht länger als der Kopf, und endet sich in 2 Lippen. Zwey dicke, haarige Fressspitzen ruhen gewöhnlich auf ihm. Die Fühlhörner ohngefähr so lang, als der Kopf, und dreygliedrig. Das letzte Glied derselben lang, spitzig, mit oberflächlichen ringartigen Quer-Einschnit- ten. Die Flügel sind in der Ruhe horizontal auf jeder Seite des läörpers aus- gestreckt. Es gleichen diese Thiere grossen Fliegen. Ihr Leib ist wenig behaart; ihr Kopf zeichnet sich durch ausserordentlich grosse, gemeiniglich goldgrüne Augen, mit purpurfarbigen Streifen und Flecken aus. sie erscheinen beson- ders häufig im Sommer, und verfolgen in Wäldern und auf Triften die Pferde und das Rindvieh. Selbst der Mensch ist vor ihnen nicht sicher. Ihr Stich ist sehr empfindlich. Dem Vieh sind sie eine fürchterliche Plage, indem sie sich immer hartnäckig festsetzen, und manchgefER?, so verwunden, das sie ganz mit Blut überronnen sind. a ei er > 1) Die Ochsenbrehme, Pferdebrehm, . T. bovinus. L. Der Leib oben braun, unten grau, die Augen grün, die Beine gel " Aufdem Hinterleibe blassgelbe Quer- linien, und dreyeckige Flecken. Die Flügel durchsichtig, mit gelben Adern. Von der.Länge eines Zolles. Die Larve lebt in der Erde. 2) Die Regenbrehme. T. pluvialis. L. Grau, .die Flügel braun punktirt. Die Au- gen grün, mit röthlichen Streifen. Setzt sich auf Pferde u. s. w., besonders bey na- hendem Regen. > Gattung. Schackenfliege. Dolichopus. Cuv. I hieker sind überhaupt alle Insekten der zweyten Familie zu rechnen, deren Rüssel- Stamm kurz, in seine Vertiefung unter dem Kopfe ganz zurückgezogen 18 133 oder nur wenig vorspringend, undmit 2 fleischigen Lippen versehen ist, die nach dem Verhältniss grösser sind, als er mehr hervorgeht. Er enthält ein Saug- werkzeug von 4 Stücken. Die Fühlhörner sind immer dreygliedrig; die Fress- spilzen, wenn sie auswärts gehen, fast'so lang als der Rüssel; die Balancirkol- ben iınmer unbedeckt. Die Fühlhörner enden bey mehrern in eine Borste, oder ein stiletförmiges Glied; die Flügel sind mehrentheils voneinander. entfernt. Sie gehören zu den Raub-Insekten, deren Larven, so viel man ihrer kennt, einen weighen Kopf haben. Der Wurmlöwe. Musca vermileo.L. Gelb. Auf dem Halsschild 4 schwarze Flecken; der Leib länglich, mit 5 Reihen schwarzer Flecken; die Flügel ohne Fle- cken. Dieses Thier gleicht einer Schnacke. Seine Larve macht sich im Sande, gleich dem Ameisenlöwen, eine trichterförmige Grube, indem sie den um sich befindlichen Sand mit dem Kopfe in die Höhe wirft, und lauert daselbst mit dem Hinterleibe verborgen auf allerley kleine Insekten, deren Körper sie aussaugt, und dann mit ihrem Kopfe an 2 Zoll weit über den Trichter hinausschnellt. Dritte Familie. Notacantha Cuv. Hieher gehören die zweygeflügelten Insekten mit Fühlhörnern, welche aus 2 oder 3 Gliedern bestehen, wovon das letzte geringelt ist, mit einem Rüssel, der ein Saugwerkzeug'von 2% Stücken einschliesst, entweder sehr kurz ist, und sich in 2’ grosse fleischige Lippen endet, oder röhrenförmig verlängert, und unter einer Schnauze ‚ oder einem Schnabel verborgen, der die Fühlhörner trägt. ENTOR Ga 2.6.02 8. Waffenfliege. Stratiomys. Geoff. Düse Thiere haben einen starken, flach gedrückten, gewöhnlich ovalrunden Hinterleib, zylindrische oder kegelformige, bisweilen in eine Keule endende Fühlhörner, einen halb kugeligen Kopf, der bey den Männchen fast ganz von den zwey grossen Augen eingenommen wird, lange «horizontal aufliegende, ge- kreuzte Flügel, und ein Rückenschildchen , welches öfters mit Zähnen, oder 139 harten Dornen bewaffnet ist. Die Füsse sind kurz. Anden Tarsen 3 Ballen. — Die meisten halten sich in sumpfigen Gegenden auf Blumen und Blättern nahe an Teichen, Gräben u.s. w. auf. Die Larven leben im VVasser. Die Chamäleons- Fliege. Str. chamaeleon. F. Schwarz. Das Rückenschild- chen am Ende hellgelb, mit 2 Stacheln. Der Hinterleib nach oben zu beyden Sei- ten mit einem zitrongelben Fleck. "Wıierte Familie. Athericera Cuy. Auch bey diesen bestehen die Fühlhörner nur aus 2 oder 3 Gliedern. Das letzte davon ist aber allzeit ohne Einschnitte, spatel- oder keulenför- mig, und meistens mit einer Borste oder einem stiletförmigen Anhang -verbunden; der Rüssel entweder ganz in seine Höhlung zurückgezogen, oder enthält, wenn er röhrenförmig vorspringt, nur 2 Saugstacheln. Er trägt fast immer die 2 Fressspitzen, und endet sich gewöhnlich in 2 grosse Lippen. Die Larven haben einen durchaus weichen Körper, und pflegen sich nicht zu häuten. Wenige dieser Insekten sind Raubthiere. Sie hal- ten sich gewöhnlich auf Blumen und Blättern, auch thierischem Koth auf. Gattung. „W = L R D er Rüssel vorspringend, röhrenförmig und hornartig, mit einen zweytheili- gen Saugstachel. — Die eigentlichen Stechfliegen haben einen länglichen ‚Körper, einen fast keulenförmigen Hinterleib, der an seiner Basis verengert, an der Spitze nach unten gekrümmt ist, Fühlhörner, welche länger sind als der Kopf, und am Ende keulenförmig, aufliegende Flügel, und einen blasenförmig aufgetriebenen Kopf. YN Stechfliege. Comops. Die MWadenstecherinn. C. calcitrans. L. Aschgrau, und schwarz gefleckt; der Rüssel kürzer als der Leib. Gleicht der gemeinen Stubenfliege, und kömmt be- sonders zur Zeit, wenn es regnen will, in die Häuser, wo sie dann heftig sticht. ı8 * 140 Gattung. Kothfliege. Syrphus. Cuv.' Der Rüssel häutig, in 2 grosse aufblähbare Lippen endend. schliesst einen vier- bis fünftheiligen Saugstachel ein, wovon 2 Stücke eine Fressspitze tragen, die nebst diesen und den übrigen Stücken ganz in eine obere Rinne des Rüssels eingehen. Dieser selbst tritt ganz in die innere Mundhöhlung, wenn er sich zu. rüekzieht. 1) Die Hartnäckige. Musca tenax. L. Der Leib braun, mit feinen gelblich grauen Haaren besetzt, einem schwarzen Streif auf der Stirne, und 2 — 4 gelbröth- lichen Flecken auf jeder Seite des Hinterleibs. Gleicht der Grösse und Gestalt nach der Biene, Ein sehr starker Druck nimmt ihr’ das Leben nicht. Ihre Larve lebt in Gossen, Abtritten u. dgl. und ist eine von denjenigen, die man Rattensch wänze nennt, 2) Die Singfliege. Musca pipiens. L. Von schmalem, länglichen Körper, und schwarz. Der zylindrische Hinterleib mit 2 — 3 Paar weissen Flecken; die Hin- terschenkel sehr dick und gezähnt. Fliegt mit einem schärfen wimmernden Gesumme. - Gattung. Bremse. (Viehbremse.) Oestrus. L. Diese Thiere haben an der stelle des Mundes nur 5 Erhöhungen und schwa- che Spuren des Rüssels und der | ressspitzen. Sie gleichen grossen, stark be- haarten. Fliegen, deren en gefärbt sind, wie bey den Hummeln. Sie besitzen sehr kurze, oberhalb ‘der Stirne in ein Grübchen eingesenkte Fühl- hörner, die in eine rundliche Spatel enden, auf der sich eine Borste befindet. Ihre Tarsen sind am Ende mit 2 Nägeln und 2 Ballen versehen; die Flügel ge- wöhnlich von einander entfernt. — Diese Insekten sind besonders merkwürdig, weil die Weibchen ihre Eyer in den Körper unserer Hausthiere, nämlich des Rindviches, der Pferde, des Esels, der Schafe, dann auch der Hirsche, Renn- thiere, Antilopen, HKameele und Hasen legen. sie verfolgen desswegen diese Thiere in Wäldern und auf Triften, und suchensich solche Theile an ihrem Körper aus, die für die künftigen Larven am günstigsten sind. Einige von diesen näm- 141 lich bleiben auf der Haut unter der Geschwulst, die sie verursachen, andere krie - chen bis zum Gehirn, anderein den Magen. Die Eyer, aus welchen die erstern kommen, legt das Weibchen unter die Haut, welche sie mit einem Legestachel rn aber an Stellen, die den natürlichen Ein- durchbohrt, die Eyer der ande güngen in selbem am nächsten sind. Einige werdeniauch durch die Zunge jener Thiere selbst in den Mund gebracht, von da sie weiter zum bestimmten Orte gelangen. Den Schafen werden die Eyer von diesen Insekten sogar in die Na- senlöcher gebracht, von da die Larven in die Rachen- und Stirnhöhlen kommen, an deren innern Bedeckungshäuten sie sich mit 2 starken Hacken am Munde fest- halten. Dem Pferde legen sie nach und nach ihre Eyer auf das Innere der ‚Schenkel und auf die Seiten seiner Schultern, indem sie unaufhörlich hin und her schweben, Die Larven haben gewöhnlich einen kegelföormigen Körper, ohne sich zu setzen. verlassen, wenn sie sich in Nympfen verwandeln wollen, ihren bisherigen Au/- enthalt, indem sie sich entweder von der Haut auf die Erde herabfallen lassen, oder aus dem Innern desKörpers den Kanälen folgen, die zum Ausgange Jühren. Diess ist gewöhnlich im Monat Juni und July der Fall. ı) Die Ochsenbremse. Oest. bovis. L. Der Leib stark behaart. Der Hals- schild gelb mit einem schwarzen Bande, der Hinterleib an der Wurzel weiss, am Ende gelb; die Flügel schwärzlich. 7 Linien lang. Das Weibchen legt seine Eyer vorzüglich den Ochsen und Kühen in die Haut, wodurch daselbst Beulen entstehen, deren Eiter die Larven nährt. | 2) Die Schafbremse. Oest. ovis. Li Der Leib ‚wenig behaart, Am Kopfe graulich, der Halsschild aschgrau, mit schwarzen+erhabenen Punkten; der Hlinter- leib gelblich, uud fein braun oder schwarz gefleckt; die Füsse blass braun: die Flü- gel durchsichtig. 5 Linien gross. Die Larve in’den Stirnhöhlen der Schafe. 3) Die Pferdebremse. Oest. equi. L. Wenig behaart, und gelbröthlich braun, blässer auf dem Hinterleib. Auf den Flügeln 2 schwarze Punkte, und ein schwarzes Band. Das Weibchen legt seine Eyer den Pferden unter-die Schenkel und auf die Schultern. 4) Die Eingeweide - Bremse. Oest. haemorroidalis. L. Stark behaart. Der Halsschild schwarz; das Rückenschildchen blassgelb. Der Hinterleib an der Wurzel weiss, in der Mitte schwarz, ‚und am Ende gelb; die Flügel ohne Flecken. Das 142 RER, Weibchen legt seine Eyer den Pferden auf die Lippen, von da die Larven in ihren Magen kommen. 7 Gattung. : er Fli ege. Musca. L. \ Diese Thiere haben einen häutigen Rüssel, der in 2 aufblähbare Lippen endet, und sich ganz einziehen kann. Er enthält einen zweytheiligen Saugstachel, und hat äusserliche, Fressspitzen. 1) Die Schmeissfliege, Fleischfliege. M. vomitaria.L. Anden Fühlhörnern ein bärtiges Haar. Die Stirne braunröthlich. Der Halsschild schwarz, Der Hin- terleib glänzend blau, mit schwarzen Streifen, Fliegt mit einem starken Gebrumme. Sie hat einen feinen Geruch, womit sie die todten Körper von Ferne wittert, und legt ihre Eyer auf das Fleisch; daher sie besonders in Fleischhäusern und ähnlichen Orten beschwerlich ist. Ihre Larven bewirken die geschwindeste Fäulniss, entfernen sich aber vom Fleische, wenn sie sich verwandeln, indem ihnen alsdann die faulende Substanz selbst schädlich seyn würde. 2) Die Stubenfliege. M. domestica. L. Anden Fühlhörnern ein bärtiges Haar. Der Halsschild aschgrau, mit 4 schwarzen Streifen; der Hinterleib schwärz- lich braun und schwarz gefleckt, auf der Unterseite gelblich. Die Larve im Dünger.*) 5) Die lebendig gebährende Fliege. Anden Fühlhörnern ein bärtiges Haar. Der Leib graulich, die Augen roth. Auf dem Halsschild schwarze Streifen, und 'viereckige schwarze Flecken auf ‚dem Hinterleibe. Das Weibchen legt lebendige Larven auf Fleisch, Aas, und bisweilen sogar auf wunde Theile des menschlichen Körpers. m 4) Die gemeine Goldfliege. M. caesar. L. Das Haar der Fühlhörner bär- tig. Der Leib goldglänzend grün; die Füsse schwarz, Die Larve im Aase, A *) Hievon ist zu unterscheiden die Fensterfliege, M. fenestralis, L. ”*) Die Raupenfliege. M. carvarum. L.' legt ihre Eyer in den Leib verschiedener Raupen, iv derem lebendem Körper sie wachsen. 143 Fünfte Familie. Pupipara. Cuv. Die hieher gehörigen Insekten haben einen Saugstachel, der aus 2 mit einander in einen dünnen Faden verbundenen Stücken besteht, und in einem aus 1 —2 Stücken bestehenden’ Futteral enthalten ist, welches sich in die Mundhöhle zurückzieht. Der Leib ist kurz, ziemlich breit, flach gedrückt, und mit einer harten, lederartigen Haut umgeben Die Fühlhörner sind kurz, und von Gestalt zweyer warzigen Erhöhungen, oder 2 kleiner Lamellen, die Füsse stark, mit 2 starken Nägeln versehen; die Flügel von starken Nerven durchzogen, oder fehlen auch nebst den Balancir-Kolben gänzlich. # Gattung. Spinnenfliege. Lausfliege. Hippobosca. L. Diese Insekten leben blos auf einigen vierfüssigen Thieren und Vögeln. Die Larve wächst aber im Leibe der Weibchen gross, und bleibt daselbst bis zur Zeit ihrer Verwandlung, worauf sie in Gestalt eines weichen Eyes hervorkömmt, wel- ches fast so gross ist, wie der Leib selbst, in Fer es sich gebildet hat, und her- nach erst eine harte Haut bekömmt. 1) Die Pferde- Spinnfliege. H. era Ki: mit gelblicher Mischung. Hält sich gewöhnlich unter dem Schweil, von Pferden und Rindvieh auf. 2) Die fliegende Vogellaus. H. Wicdlarta, L. Grün; der Obertheil des Hals- schildes schwarz. Mit deutlichen Linsenaugen, vorgestrechtem Rüssel, und ovalrund- lichen Flügeln. Auf Sperlingen, Rotlischwänzchen u. s. w. 3) Die Schaflaus. H. ovina. L. Röthlich und ungeflügelt. Hält sich in der Schafwolle versteckt, *) *) Ein ähnliches Insckt ohne Flügel und Balancirkolben lebt auf der Fledermaus, ; EEE. Te ' ur a uue* 2 4 er G ' ET a Ba tb nn Zu u ne (Der Erdvielfiufs. 2. Die Feuerafel 3. Der Zuchergast. 4.Die indische 9777 } | N \ ' & ‘ 3 - a nn —u—ur u. —— ed ann -... 7 Fuppenräuber. 2.Breifläigel. 3 Mehlbafer. arSpechkafer 3 Bären - Haub-Kafer. 6 Fild-Sandkafer. 7COlanzteuchtkaferchen. 8.Dieb. 9.Bienenkafer. 10Todtengräber. \ 7 2 F7 [3 H It 1 Bestwurzel Kafer. 2. Grofster Buntkafer. 3.Brusthorn. 4. Spanısche- Plue es Kinfärbiger Stutzkäfer. 6.76 Bckenkdfer. 2.Rebensticher. 8Leuchtender Sprüng- hafer. 9 Füchtenhäfer. Jo. Änbınetshafer. HM. Buchdecicker. 12. Kor hafer.. weint na [ er) Wa en in rn nr nn BEER DER HERKULBSKAEFER. 1.Der haıge Kafer. 2 Iuwelenkafer. 3 Eier und junge Eingerlinge. 4.Erwachse: ner Eingering. 5 Nuymphe. 0 Maskafer. DER LANGARMIGCE HOLZBOCK. — nn ee en Aa % Graue Waßerwanze. 2.Haulwurfsgrille. 3. Tschgrauer Wafserscorpion-n 4. Orofser Wapsersconpvon 3. Schwarsfüfsige Wanze. 6 Kakerlak. ? Wandelndes Blatt. > Be Ti nah ‘ Der surinamische Laternentrager. 2.Dre Eintagsflege. 3Der Ameisenlowe; und defsen. Larve. 4.2Dte Sengzikade. Tab.IX. 4.Die,grofse Wajsersungfer. 2.Deren Luarve.d. Die Bugisneehreche 4.Die duch. ee ae © & Deren Larve.6.Die.gemeine Wespe}. Die Rofsameıse. 8.Die Hornifse.g Die Verführerenn. ze Die, grofs 2 Holzwespe.2-4 Der Erchenblat- Callapfel. mit dem hy; u.der Larve. & Die Oallwespe, 77 Männchen, 6, Weibehen. 6, Die Hon 1gbiene, a, Köntginn. b_Arbeitsbiene. 2: Die Hummel. SAWVIUE HAQ SAWAY GMAT (DER PARIS. 2.DER HEKTOR. "ri EARR N 4) 3 > nr SAP IZNAN YA ADer Fenchelvogel. 2 ‚Der Poppelvoget. 3.Defsen Raupe. 4. Dosen Puppe. 4 De 2 7 Zoctento VL: 24 Dep » SEHR L Ra ß UPE- 3.2 opsen P UDpe „ DER ATLAS. DAS GROSSE NACHT PEAUENAUGE. x Ya Sub ae ) A KT a m ln Em, Der Seidenfälter. _3.Defsen Paupe. 3.Defsen Puppe und Coccon . 4.Die Pelzmotte und uhre Ferwandlung. 5. Der wege Kornwunne und serne- Lerwandtung. 6. Dre. Bienenschabe . /.Die Schnache.2.Der vergrößerte Saugriösel 3.Die Ochsendbrehme. 4 Die Pferdebrehme.3-6. Die Schmetjsfliege, nebst Eyern, Larve und Puppe : Ü SE er lee x MATT 7