Wurttembergische

Ml

Geschichtsquellen

Herausgegeben

von der

Wtirttembergischen Kommission fur Landesgeschichte.

Sechzehnter Baud.

STUTTGART.

Druck und Ve r 1 a g von \V. Kohlhammer.

1914.

Gerwig piarer

Abt von Weingarten 1520 1567.

Briefe und Akten.

Bearbeitet

von

Heinrich Giinter.

Erster Band 15 18— 1547.

STUTTGART.

I) ruck und Verlag von W. Kohl hammer

1914

* ?

l^orwort

Die schwdbische Refoi'niationsgeschichte hat von jeher mit Gerwig Blarer gerechnet und muss mit thm rechnen* Fur das Mass fehlte bisker jede wissenschaftliche Unterlage.

Ich dachte zundchst an eine monographiscke Behandlung, mussie aber schon bet der Durchsicht der ersten Bmide der Korrespondenz erkennen, dass der Plan unpraktisch war* Eine Fiille von Material und nicht das unwichtigste hdite damit unberucksichtigt bleiben milssen, Berichte an seine Adresse oder eigene Mitteilungen iiber Vorgdngey an denen er keinen unmittelbaren Anteil hatie, unpersbnliche Akten- stilcke seiner Feder oder mit seinen Korrekturen oder solche, die fiir ihn selbst von Bedeutung erst wurden: me alle gehbren zum Gesamt- bild* In diesem weitesten Rahmen erst kommen die vielseitigen Interessen und die offentliche Stellung des Mamies zur Geltttng,

Die grosse Masse der Briefs und Akten stammt aus den weingartener Missive n im Staatsarchiv Stuttgart^ 99 in Pergament geheftete Folianten mil Originalen und Abschriften des 15. bis 18. Jahrhunderts (etUche dltere Dokumente von 1200 ab in Abschriften des 15. enthdlt Band 2), von denen 40 fur Gerwigs Korrespondenz in Betracht kamen, 24 ausschliesslich. Ich zitiere sie ohne Schlagwort mit arabischer Band- und Blattziffer*

Die weingartene r Missiven sind der wissenschaftlichen Welt nichts Fremdes, seitdem Gerard Hess sie im Prodromus monu- mentorum Guelficorum (Augsburg 1781) fur das Lebensbild Gerwig Blarers umfassend aber unzuldnglich herangezogen hat J.C. P fisier in den Denkwurdigkeiten der Wurttembergischen und Schivdbischen Reformationsgeschichte (1817) beniltzte sie fiir die kleine Skizze iiber den weingartener Abt S. 119 ff*7 ohne die Briefbiicher zu nennen. Pfsters ^handschriftliche Mitteilungen aus dem weingariner Archiv" lagen G* Schwab vor fiir „Der Bodensee nebst dem Rheintale", Stuttgart und Tubingen 1827 ? S. 222 f. Stalin die poor Women,

$**&* ±96615

£? ' ^ ...

VI Vorwort.

die ich hier auffuhre, sollen nur zeigen, doss man sich immer wieder der Quelle erinnerte; auf V ollstiindigkeit habe ich es nicht abgesehen, im 4. Band der WirtembergischenG eschichte (1873) zitiert sie wiederholL Roth von Schreckenste in entnahm ihnen eine Reihe von Notizen fiir seinen „Hieronymus Both" (1878). Baumann fund im 8. Band mancherlei fiir die Akien zur G eschichte des deutschen Bauern- Jcrleges aus 0 herschivaben (1877) tind im 5. fiir Die zivolf Artilcel der Bauern (1 896) S* 52 ; damach zitiert sie Bohme r in den Slattern fiir wurtiembergische Kirch engeschichie 14 (191 0), 97. J. Ney verweist in der G eschichte des Reichstags zu Speier 1529 (1880 } S. 72 f) auf ihren QueUemvert Glatz hat in den WiirUem- berghclien Vierteljahrsheften 7 (1884, S. 63) ein inieressantes Stuck damns veroffenilichU hossen Hess sie fiir den Briefioechsel des A. Ma sins (1886) ausziehen. Und doss Bos serf (gelegentliche Mit~ teilungen in den Blatiern fiir wilrHembergische Kirchengeschichte, Theologische Studien aus Wuritemberg 7 von 1886, Wurtiembergische Kirchengeschichte heraasgegeben vom Calwer Verlagsverein 1893, In- terim 1895) sie kennt, ist selbstverstandlich. Egelhaaf, Deutsche G eschichte im sechzehnien Jahrhundert 2 (Stuttgart 1892) entnimmi ihnen ein paar Notizen nach den Ausziigen des Prdlaien Schmid. V ochezer beniitzte sie fur die Geschickte des Ha uses Waldburg 2 (1900) , Wrede fiir die Deutschen Reichstag sahten unter Karl V (Band 3 unci 4, 1901, 1906). G. Wolf erinnert in der Einfuhmng in das Studium der neueren Geschichte (1910) damn.

Die Gbrresgesellschaft hat cor Jahren an eine Ausgabe der Blarerbriefe gedachi. Der 1912 verstorbem Hofrat J. Giefel be- gann mil der Bearbeitung. Ich habe seine Abschriften and Anszuge, die ein ansehnltcher Sioss im Staatsarckiv in Stuttgart liegen, nach dem Abschluss meiner eigenen Sanmielarbeit eingesehen und uerdanke ihnen mehrere Binweise auf Materialien ausserhalb der Missiven und der ilbrigen einschlagigen Bestande itn d A rchzce. Nr. 781, deren Vorlage sich in Ludivigsburg nicht mehr auffmden Hess, habe ich von ihm ubernommen, ebenso Nr. 623 aus demKr.A. Neuburg und Nr. 786 } die Giefel „Ulm IX* entnomrnen haben will. Der Brief steht (Jim „Sehmalkaldischer Krieg" IX a c (= X 42, 1 3) nicht

AW

Der Missiven- Ordner Hess sich nicht feststellen. Die Uber- schriebe und Vermerke der einzelnen Stiicke stammen von einer Hand des 18. Jahrhunderts (erste Halfte). Der verdiente, von G. W. Zapf in den „Literari$chen Reisen" (Augsburg 1783) gerihkmte Bibliothekar

Vorwort, VII

P. Johann Gualbert Bornmer (f 1785), dessen elegante Hand der Katalog der weingartener Inkunabeln (Stuttgart Bibl. Cod. hist. JoL792) zeigt7 1st es jedenfalls nicht. G. Hess zitiert bereits nach

Bdnden und Folien.

fan Ganzen isi fur Gerwig Blarers Zeii von Band 7 27 die chronologische Folge gewahrt Bet der Uberfulle von Material konnte indessen van einer liickenlosen Einordnung heme Rede sein. Das ganze Jalir 1541 ist in Band 33 untergebrachi ansiatt in M, weil offenbar der Faszikel sich erst nachtraglieh /and. Daneben verteikn sich einzelne Briefe und Partien der Korrespondenz auf eine Reihe anderer Folianten} und nicht selten haben Lesefekler einzelne Stiicke irrig unterbringen lassen.

Neben den Missiven boten aits den Bestdnden des alien wein- gartener Archivs einzelne Beitrdge Rep. W eingarten B. 10, 22, 23, 24, 32, 49, 173, 230; die ^Libri abbatum W eingartensium" (17. J ahrhundert) , das ^Registrant in acta domestical des Archi- vars P. Joachim Kramer (1796/7) und die ^Synopsis actorum do- mesticonm" seines Nachfolgers P. Georg Bernard im Staatsarchiv Stuttgart, und die Faszikel W f eingarten, Blutfreitag" und „Reichsprdlaturen in Schwaben" im Staats-Filial- Archiv Ludwigsburg, namenilich aber Weingarten, Korrespondenz en 1415 1547 und 1548—1567" in Ludwigsburg, eine Nachlese ger~ wigischer Briefe aus verschiedenen stuttgarter un d hidwigsburger Bestdnden : St FA. Ko rr. Dann die S chwabenbueher in Lud~ ivigsburg, 6 Bdnde Auszilge aus den prdchtigen innsbrucker Kopial- buchern. Und die innsbrucker Kopialbucher selbst : An furstl. Darchlaucht" , „An kgl. Majestai" und die parallelen Bdnde nVon fi D.uf „Von kgl. Mi* 1521—1567, im K. K. Siaithalterei- Archiv. Auch die Amraser A Hen (1 529—1 550), das P est- archiv und die Miscellanea daselbst konnte ich mit Gewinn einsehen.

Wertvolle Beitrdge verdanke ich ferner den Rep. ^B a item- krieg" B. 47, „Ravensburgu , ^Leittkirch" , den „Libri prdlatorum Mi n o ra ug tens i u m ", s,He rzog Ul ri chs Ve r- t r eib ung" im Staatsarchiv Stuttgart, dem Saatsarchiv Zii rich (xBischofl.konstanzische Sachen" W II) und den Stadturchiven Ulm („Schmalkaldischer Krieg" II— XX = X 36, 1—X 52, 2) und Konstanz („ Urkunden znr Geschichte der Kirchenreformation"). Die Seite 464 Anm. 3 zitierten Faszikel K* 167 im Staatsarchiv Stuttgart (Schivab. Reich sprdlaten-KoUeginm) boten nichts zur Sache.

VIII Vorwort.

*#

Ebenso voider Er marten Karlsruhe und Uberlingen. Seite 211 Note 2 am den Domkapitels-Protokollen in Karlsruhe verdanke ich Repetent Dr. Willburger in Tubingen.

Dass die 1570 Nummem beider Bdnde eine Auswahl darstellen, braucht nicht eigens gesagt zu werden. Zu den 866 Nummem des ersten Bandes sind rund 650 weitere in der Einleitung und in den Anmerkungen verwertet oder zitiert. Aufgenommen ist ailes, was der Charakterisierung der Person und der Arbeit Gerwig Blarers dient and von politischem, kirchen- und kulturgeschichtlichem Interesse ist. Zu der einen oder anderen Frage hdtte reicherer Aufschluss oder uberhattpt Aufschluss erwartet werdm mogen, wo die Missiven ver- sagten. Dafiir hot sick in anderen Fallen unerwarieter Ersatz.

Aus gedruckten Quellen sind ein paar Zuge geholt, die ich im Bilde nicht missen mochte: Nr. 441, 1120, 1374, 1451.

Zu derdurchT.Schiess, Briefwechsel der B ruder Ambrosius

und Thomas Blaurer veranlassten fur den Schwaben freilich von vomherein gelosten Frage „Blaurer oder Blarer ?tt l) verweise ich auf die Schreibweise Gerwigs und seiner Umgebung selbst; ich habe mit Rucksicht darauf auch in den Begesten die Originalform bei-

behalten.

Seit 1528 erstes Beispiel Nr. 178 fiigt G. seiner Unterschrift sein Lebens- und spater wie es scheint mit dem volt- endeten Fiinfzigsten (vgl. Nr. 701, 758) sein Amtsalter bei, ivie das auch sonst iiblich ist; ich seize die Zahlen in Klammern jeweils neben den Bepositurvermerk.

A. = Abschrift, durchweg gleichzeitig.

e. = eigenhdndig.

e. e. = euer erwiirden.

e. gn. = euer gnaden.

e. lf. = eigenhdndig e Unterschrift.

f. g. = furstliche gnaden,

Gs. Korr. = Gerioigs Korrekturen.

K. (o. D.) = Konzept (ohne Datum).

kai. (ko. oder ku.) mt. = kaiserUche (konigliche) Majestdt.

m. g. h. = mein gn'adiger heir.

n. e. = nicht eigenhdndig.

Or.-Dr. = Original-Druck.

*) Vgl. Fr. Keidel in den BUlttern filr mlrttembergische Kirchengeschichte 15 (1911), 89 f.

Vorwort. IX

PS. = Postscri])ta~

s* p. salutem plurmiam.

v. d. = yestra dominatio.

v. (t.) r. p. = yestra (tua) reverenda paternitas. Der Abschluss des ersten Bandes mit den ersten Wochen von 1547 ergab sick cms dem Sioff sdhsL Vom 7. Februar 1547 ist die kaiserliche Instruktion datiert, die G. zum erstenmal innerhalb hedeutsamer Vorgdnge eine offizielle politische Matte zuweist, und am 5. Marz ist er Abt auch von Oclisenhausen geworden. Der ztveite (Schluss-JBand ist im Manuskript fertiggestellt*

Die Arbeit ist mir nur moglich geworden durck das weiteste Entgegenkommen des Direktoriums des Staatsarchivs Stuttgart, dem ich daf&r nicht dankbar genug sein kann. Herzlichen Dank auch d^n Archivverwaltiingen in Innsbruck, Konstanz, Ludwigsburg, Ulm und Zurich!

Tubingen, Jfebruar 1914.

Heinrich Gilnter*.

\

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Qinleitung.

SvgeSnisse: £erwig ZBlarers £Pevsdnlicfjfieit

2)ie ^eitgesdjidjte*

Die Brief e ermoglichen vor allem cine sachlieke Wurdigung der Person und Arbeit Gerwig Blarers selbsU Man hat ihn zu schlecht und zu gut gemacht1), weil er Gegner der Reformation war. Es gibt indessen noch einen anderen Stan&punkt, von dem aus aitch ein Parteimann der Reformationszeit beurteili werden kann mid will: Wie ham er zu seiner Haltung? Wer den Mann durch sein Leben begleiiety die Korrespondenz reicht dafiir immerhm aus? - tvird duldsamer mid vorsichiiger. Gewiss hat G. seine Schwachen, aber er befehdet ja auch die neue Zeit nicht urn ihrer Schwachen willen; er will nicht besser sein als er ist; von Inkonsequenz kann man wenigstem um seiner Haltung zwr Re- formation willen nicht wohl reden. Und gewiss ist er ein ungewbhnlicher Mann gewesen. Davon zeugt allein schon die lange Reihe der Missivbdnde; nur ein bedeutender Mensch konnte so im

x) Vgl* ^neine Skizze nAbt G. B. v. W, und die Gegmreformation" : Festschrift der GdrresgeseUschaft fUr Georg von Hertling (Kemptm 1913) S* 342 ff. Mit den Elogien eines Bucelin (1668) f Ziegelbauer (1754), He s s (1781) } Stadel- hofer (1787) ist natUrlich nichts anzufangen. Ihnen, den JHonchen einer anders gearteten Zeitf sind die gegen G, erhobenen Anklagen unverstdndlich und darum ttnmoglich. P. Joachim Kramer, der 1796 fttr sein liegistrum (oben $. VII) die ifissiven Blatt filr Blatt durcharbeitete ? wie er in der Vorrede sagt f meint (zu Ni% 439)j doss neinzel/ne Kleinigkeiten und VerUiumdungen der Feinde und der alien Weiber wider einen solchen Mann nichts vermdgm. Sie sind und, bleiben Weibergesehw&tz. Amen.u Annehmbare knajype CJiar aider istiken boten Karl H, Freiherr Roth von Schreckenstein, Hkronymus Roth (Karlsruhe 1878) S. H3ff. und J. C. Pfister, DenktvUrdigkeiten & T19ff*} beide freilich unzulanglich, und Pfisters Urteil in der konstanser Angelegenheit (S* 123) un- zutreffend*

XIV Einlcitung.

Miitelpimkt der verschiedenariigsten Inter essen und Beziehungen stehen. Aber er ist so Jung auf semen Fasten gehommen, dass von personlichen V erdiensten ah Voraussetzung wteder kerne Rede sein kann* Mil dem Augenblick seiner Wahl aber ist auch Gs. SteUung zur Reformation entschieden; er hat kein Bediirfnis nach and kein Verstcindnis fur Reformen; der new deist erwies sidi ihm nur schadMch* Audi wenn seine Begabung die grossten Erwartungen zuliess, spricht die Wahl des Fiinfundzwanzigjahrigen und seine sofortige fuhrende SteUung unter den sohwdbischen Praia ten, will mir scheinen} mehr gegen seine Umgebung als fur ihn. Und wenn gelegentlich7 vom Reichstag zu Speier 1529 7 geschrieben wurde1), dass G. mii dem bayerischen Kanzler und Dr. Fahri den Beic/israi be* herrsche, so ist das doch nur cum gram salts zu verstehen: Am guten Willen Hess es der timtriebige, gesellige, rasek alien bekannte Prdlat sicker nicht fehlen. Aber auf die Politik gewann er nur einmal Einftuss, in bescheidenen Grenzen, als es sick seit 1547 urn die Rekatholisierung Oberschwabens handelte. Nirgends gibt seine Korrespondenz eine Handhabe fur die Annahne eines iiber Schwaben und iiber freundschaftlichen Gedankenaustausch hinausgehenden poli- tischen Einflusses* 1545 auf dem Reichstag in Worms Magi er, dass er von den Geschdften nicht mehr erfahre} als urns auf dem Zwiebelmarkt gesprodien werde2).

Gerwig Blarer ist uberschatzt ivorden, politisdi und kirchlidu Parteiurteile haben seinen Anteil am Gang der Binge grosser erschemen lasseny als er tvar. Das alles aber beelntrachtigt die Bedeutung des historischen Materials nicht, zu dessen Mittelpunkt ihn Vielseitigkeit und Rilhrigkeit gemacht haben.

Gerwig Blarer ist am 25. Mai 1495**) in Konsianz geboren als Sjirosse der Adelsfamilie der Blarer von Ginsberg, welcher im 15. Jahrhnndert Bisdiof Albert von Konstanz (1407—1441) und Abt Johann con Weingarten (1416 1437) angehorten, deren beider Bruder Diethelm als Ahne Gerwigs gilt% Ambros und Thomas Blarer warm seine Vettem} allemnach nicht Neffen, wie landl&ufg

x) Hans Ehinger an Memtningen: Kliipfel 2} 339.

*) Nr. 788.

8) Notizm seines Grossneffe.n Johann Christoph liminer (Sohn von Christopher TochUr Katharina), zweitw Nachfolgers Gs. in Weingarten: 5, 334. Die Jahres* angahen in Gs. Unterschrift stimmen damit iiber mu

*) Kin dl er von Kn obloch} Oberbadisches Geschleehterbuch 1 (He id-el- berg 181)8), 101.

Einleitung. XV

angenommen wird1). Nie ist von einem B ruder Gerwigs Diet- helm*) oder Augmtin% dem Vater der Beformatoren, die Rede. G. selbst spricht von seinem Brit der Christoph als dem alteren, der nock dem friihen Tode des Voters an dm Gesckwisfern Vaierstelle vertreten habe % Christoph ist am 25. Juli 1494 geboren % der „NeJfeu Ambros am 4. April 14926). Zwingend sind meine Beweise nichtf aber sie machen das Verhdltnis wahrscheinlich. Doss die Be- ziehungen nur lockere und rein gesch&filicke1) waren, liegt an der so gam verschiedenen Entwicklung beider Telle. Als Thomas aus Mitleid und „Namens wegen" dem ungluckseligen Bruder Gs. Michel aus der Verlegenheit half, honnte er die Auslagen von G. lange nicht tinederhekommen 8). Dem fromen, festen, f&rsichtigen und weysen

*) So auch voti Schiess 1, FX Der „Oheimu G, in dem Brief e Ambros Blarers rom 12. Novembei* 1528 bet Is set, Die Reformation in Konstanz (1898) S. 83 entpuppte sick als „unser Verwandter" Hans Ehinger: Schiess 1, 173, FamilienUhnUchkeit scheint in der starken, kruntmen Nase zu liegen. An gerwtg- schen Portrctts kenne ich die Medaille von 1529 (Silber, vergoldet, 41 mm Durch- messer; Aversumschrift; Genvicus abbas Weingart. aetatis sue anno XXXIHI. Reters : viergeteilter Wappenschdld, Lowe und Hahn, Mittehchild weiagartener Rebe; Umschrift: Insignia emsdera anno domini MDXXTX.) im Rosgarten-Nuseum su Konstmiz = J. D. Koklers Histor. MUnzbektstigung 16 (1744), 152; das un- scho-ne Bild auf der GalerU der weingartmer Kirche und ein besseres, jilngeres im Besitee der Familie Ruther in Weingarten, auf das mich Stadtpfarrer Pfaff aufmerksam ntachte. Zum Ve?*gleich rnit den konstanzer Blarern Jcann die Medaille Ambros bei Kohler 21 (1749) S. 81 (von 15S9) und die moderne Bilste im Rosgarten-Musmtn herangezogm werden, wobei freilich die Hagerkeit des Reform ators und die Fulle des andern deft Vergleich beeintr&chtigt. G. ist schwers leibs : 50} 482 (1541).

Fine zweite MedailU von 1529 mit anderw* Pr&gung und eine dltere von 1526 beschreibt Hess S. 257 nnd eine weitere von 1530 kennt Binder, Wurttem~ bergische Miinz- und Medaillen-Kunde (Stuttgart 1846) S. 355. Von enter weiteren Aufnahme 1555 sagen die Ausgaben von Gs, Diener Hans Anspach: Jerg Lieb- hardt zu Augspurg von meins gn* herrn wegen, als er ir gnad abkonderfett hat, und das wappen zalt 10 fl. : 23, 454 tf.

2) So Kindler von Knobloch S. 101.

*) So Schiess 1, VL

*) Nr. 183,

5) VgL S. 188 Anm. 4.

*) Schiess lf VL

*) Jahrelang lutt sich Thomas urn eine Zinsforderung von 120 ft. zttgunsten seines Schwagers Hans Rudolph von SclUmau bei G.bemilht: 1527; 5, 241, 269; 9, 2409 241, 265; 1528: 10, 79, 85, 116, 121, 125; 1530: 11, 106a; 1531: 11, 174; 1532: 12, 9, 20, 85; 1534: 13, 2. 1535: 13, 376.

8) Nr. 255.

XVI Einieitung.

Thoman Plarera, burgermaister zft Costenz, meinem fruntlichen lieben vettern ze handen. Mein freuntschaft trad alls guetz zuvor. Fromer, vester, fursichtiger und wiser herr burgermaister, freund- licher lieber vetter . . . Das wil ich umb ench als m. fr. und vertruwten lieben vetern, wo ich kan, in dergiichen und mereni mit willen und gem beschulden, schreibt G. Und Thomas Blarer antwortet ganz formell: Dem erwurdigen gaistlichen herren herrn Gerwig, abt zft Wingarten, minem gnedigen herren. Erwurdiger gnediger berr . . . Hiemit sy u. g. gott bevolchen, deren ich ze dienen aizit urbutig bin. Unterschrift : Thoma Plaurer, u. g. williger1). Zwischen G. und Ambros Blarer liegt irgend welcher Gedankenaustausch nicht vor.

Vnter dem 22. Juli 1511 gab die Mutter Katharina Schilterin mit Einwilligung der Vogte Hans von Ulm, Stadtammann, und Georg , Engelin, Burger zu Konsianz, den Knaben auf zwei Probejahre nach Weingarten*). Nach der Profess im Augtist 1513s) und den ersien Klosterstudien finden wir ihn seit November 1515 in Freiburg, wo er im Mdrz 1517 den bacealaureus artium erwarb *), und anfangs 1518 in Wien 5). Am 14. November 1519 wurde G. in Ferrara Lizentiat des kanonischen Reckts6), am 8 Januar 1520 primiziert

*) 9, 'MO a (1527). 10, 79 (1528).

2) Joachim Kramers Registrant (oben S. VII) Nr. 427. Die weingartemr Bibliotheh enthieit nock zu P. Bommers Zeiten ein Vocabularium latino-ga'manicum mit dem Besitzernamen : Gerwig Blaurer est possessor huins libri anno 1511, wohl ein StilcJc Ausstattung beim Eintritt ins Kloster: K. Loffler, Die Hand- schriften des Klosters Weingarten : Beihefte sum Zentralblatt fiir Bibliothekwesen

41 (1912), 128.

8) Raitners Notizen 5, 334 und danach die Libri abbatum Weingart. II, 808 (Hess S. 219) nennen dm 29. April 1509 als Tag des Eintritts und 25. August 1511 als Professtag. Der urkundliche Charahter und die Wahrscheinlichkeit sprechen fiir das Regi-strum.

*) H. Mayer, Die Matrikel der UniversitM Freiburg i. B. (1907) S. 224.

s) Nr. 1. 2. 3. 4.

6) Notariats- Instrument des Friedrich de Jacobellis iiber Gs. IAzentiaten~ promotion: Cum . . , rev. d. frater Gervicus Plarer ex Constantia, ordinis sancti Benedieti, quem eius preclara virtus, doctriua et laudabilia gesta reddunt iusignem, hactenus studerts Viennae et Friburii, ubi studia vigent generalia, sic- divina favente dementia in jure eanonico profecit et . , , tanquam vir amplissirais viriutibus decoratus heri eolenniter presentatus fuit coram rev. decretorum doctore domino Georgio de Prisciacis, cive ferrarienei, in spiritualibus et tern- poralibus vicario generali illustrissimi . . . episeopi ferrariensis necnon huius florentissimi generalis studii benemeriti cancellarii, per famosissimos rev. d. Trotum de Trotis, decretorum doctorem ac canonicum ecclesiae eathedralis Ferrariae, et

Einleitung. XVII

er in Weingarten1), Sieben Wochen darauf, am 27, February wird er Abt%). Die Zimmerische Chronik*) behauptet, er sei „tnit PrakHhen" dazu gekommen; ein anderer sei bereits gewahlt gewesen; Blarer habe after die Sache auf seinen Vorteil richten kbnnen. Die Wahlurhunde gibt dariiber naturgem&ss keinerlei Andeutung. Dass er Neider und Feinde im Konvent hatte, zeigt einer der Briefe seines Lehrers Depsriet nach Wien*% Vielleicht ist es unter solehen Umstanden nicht ohm Bedeutung} dass G. die Einladung zu seiner Prdlatenweihe nichi, wie der Propst von St> Stephan in Konstanz,

clar. juris utriusque doctorem <L Virgilium de SUvestris, in gynmasio ferrariensi ordinarie pubiice legentem, eiusdem domini fratris Gervici proniotores dignissimos, suppositnsqtie hodie rigoroso ac pertremendo examini , , . doctorum venerandi collegii jurieutriusque civitatis Ferrariae, quos idem dominus vicarius pro private examine in dicta facilitate more solito convocari et congregari mandavit, taliter se liabuit idem dominua frater Gervicus in dicto examine puncta sibi aesignata doctoreo modo legendo, argumenta doctorum reassnmendo, ipsis respondendo et ea solvendo> quod suis virtutibus et meritis exigentibus ab omnibus et Bingulia antedicti collegii doctoribus in dicta juris canonici facnltate unanlmiter et con- corditer, ipsorum nemine penitus discrepante, cum magna laude et summo faonore meruit licentiari, et extitit non immerito licentiatus et sufficiens reputatus et habitus non solum ad hoc privatum suheundum examen, sed etiara ad aliud, quod publicum nuncupatur, et ad accipiendum doctoratus insignia apicemque et honorem in facnltate antedicta in civitate Ferrariae tautum, Ac demum prelibatus dominus vicarius auctoritate sibi in hac parte concesaa eundem dominum fratrem Gervicum ut supra examinatum et approbatum ibidem presentem et intelligentem pronunttavit, constituit, decrevit et declaravit vere et legitime licentiatum ac suffieientem et idoneum ad habendum et exercendum officium et honorem licen- tiatt in eadem facultate eidemque present! et humiliter recipienti tanquam sufficient! et idoneo in dicta facultate de cetero legendi, disputandi, docendi, terminandi, interpretandi, glosandi, cathedram magistralem ascendendi illamque regendi in facultate antedicta et omnes aliofi et singulos actus licentiae in eadem pubiice et private exercendt hie et ubique locorum uti eadem facultate licentiate ac insignia doctoratus in ipsa recipiendi, ubi et quando sibi libuerit, plenara et omnimodam licentiara dedit et concessit, mandans prefatus dominus vicarius dictusque noviter licentiatus rogana me notarium inplurimum, ut de premissis omnibus et singulis publicum conficerem instrumentum pontificates sigilli episcopatus ferrariensis appensione munitum. Actum Ferrariae in episcopal* palatio anno nativitatie dominicae 1519, ind, VII,, die 14. mensis Novembris:

StFA. K. 19 F. 4 F. 17 Or. Pg.f Siegel fehlt Das StUck fand sich erst nach- tr&glicJi in Isudurigsburg. Ich verdanke es mii em paar andern der Anfmerk- samkeit des mum Archwars daselbst, Dr. K< 0* Matter,

x) Nach Raiiners Notteen 5, 334.

*) Nr. 5.

*) Untrn S. 4 Annu 1.

4) Nr. 4.

Want. Geschichtaqnellon XVT. II

XVIII Einleitung.

Laux Conrater, riei, dutch einen Konventualen, sondem im Namen der Familie dutch Konrad Blarer und die Verwandten in Konstanz ergehen lassen wollie *). Am Montag den 26. Mdrz ist er in Konstanz geweiht worden, vom Bischof selbst, da der Weihbischof auf der Heimfahrt von Stuttgart in Trochtelfingen erkrankt war*),

Genvig Blarer tvar Kanonist und blieb es, Nach Bucelin3) hat er auf dem Gebiete auch spater noch gearbeitei. Sein juristisches Wmen empfahl den jungen weingartener Abt auch den schwabischen Miipralaten zur Vertretung ihrer mannigfachen Interessen and Anliegen auf den Reichs- und schwabischen Bundes- tagen und innerhalh der eigenen Generalkapiiel4). Das Kirchenrecht gab ihm den festen Boden seiner Exisienz, das Gefuhl der Sicherheil, der Unverletzlichkeit seiner sozialen Stellung} das Bewusstsein des Bechtes an der Seite des Papsts und Kaisers gegeniiber dem kirch- lichen, sozialen und politischen Umsturz. Und dieser Rechissicher- he'd sekundierte das Gefuhl der Geborgenheit und der Macht, die ihm ohne Existenzkampf so von selbst zugef alien war. So ist Gerwig Blarer nach der bekanntesten Seite seiner Betatigung> ah Gegner der lutherischen Reformen, vom ersten Tag ab ein fertiger Mann 6).

Kein Zweifel, es war ihm ernst mil seinem Eifer fur seine Kirche und gegen Luther. Aber der Eifer hatte seine Wurzel im Konservatismus, nicht in der Askese} und vertrug sich recht wohl auch mil anderen Dingen. Weil Abt G. nicht in einer dusseren Entwicklung sich hatte durchringen mussen, verkummerte auch die innere* Er ist das Kind des beg inn en den 16, Jahrhunderts geblieben, auch als anderen der Ernst der Lage eine andere Richtung gab.

1) Wdhrend des Druckes erst /and sich im St FA. (K, 19 F. 4 F> 2, Or.) <kr Brief Conraters an <?. mm 23. M&rz 1520, der die Vorbereitungen filr die Abtsweihe zum Gegenstond hat. Der Akt kostete G. (vgl unten S. 4 Anm. 2) weitere 500 rheinische Gulden Spesen und 100 fi* sonsttge Auslagen, sine quibus i\ p. v. Constantiam iron intueatur; G. soil nur ja nicht ohne Geld kommen nummiSj qui deos hominesqne placant.

2) Fbenda.

a) Die Constantia sacra et prof ana (1668) S. 356 spricht auffallmdw* Weise mit ut aiunt vmi zwdlf Bftndm Hber kirchliches und burgerliches Recht, die er geschrteben habe. Stade Ihofer } Hist. imp. coll Bothensis (Augsburg 1787) 2} 202 will u>i$senf da$s die scripta hodiedum (in Weingartm) sedulo adservantur.

4) Vgl. Nr. 13. 102. 194.

*) Vgl. Nr. 50.

Einleitung. XIX

t

Er ist und b leibt tin Freund h titer er Geselligkeit? tin es guien Trunkes% der Jagd*) und der Frauen*).

*) Vgl Mr. 752. 1358.

*) Nr. 229. 386. 387. 480. 640. Wetter e Bekge: Missiven 12, 246; 13, 108; 13, 332 (G. Udt den Bischof von Konstanz ein, 4, August 1535); 14, 424; 15, 443; 18, 22; 25, 219; 33, 524. Hang von Montfort hat bet Neukirch viele Uirsche

st-ehen; mocht euch dieselbigen (lurch all mitel und weg umzubringen vast wol leiden: August 1538: 15, 128.

3) Das heikh Kapitel erfordert Beweise: Nr. 135 and 557 der Korres- pondenz geben sie, Nr. 43 S. 27, 16 ff., N. 462 und vielleicht auch Nr. 479 S. 313, 16 and Nr. 1142 sind imtnerhin deutlich genug. Am 26. April 1552 (Nr. 1276) riihmt Jacob Herbrot G. gegmiiber dem Landgrafen Wilhelm von Hessen als „guUn Gesetten", aber am posen kindsyater. In einem Brief vam 14. Februar 1559 meint Leopold Dick von dem beddchtiger werdenden G., ist ain anzaigen, das e. e. der gfit muth in inferioribus partibus quoad prolificam virtutem fast erlosctaen (Nr. 1459). Und was ebmsoviel sagt: 1537 im Januar ging der wein- gartener Konvent an die dringend notwendig gewordene Reform, dieweil unser

gottshaus laider in kurzen jaren dermassen abgenomen, das ftirter bait noch verzug, demselbigen zuo hilf ze komen, kainswegs zuo bedenken ist, durch Erneaerung der Gottesdienst- und Umisordnung nach d-en alien Statuten und GebrSuchen. Artikel 18 bestimmte: Soil der offentlicb aus- und eingang arg- woniger personen, eo bisher fiirgangen ist, abgestellt werden. Und wo amer ain argwdnige person bey im hette, so soil er die kainein j&nger, desgleichen kaim layen sechen lassen* Wo aber ain prior oder subprior sSlliche aeche oder gl&ubiich innen wlird, alsdau soil der prior den oder die sollichs thuad, mit worten strafen; wo das nit helfen w51te, soil er im ain becher wein absprechen, darnach Uber weiters ubergohn wein und brot; darnach so aber kain bessenmg da sein w&lte, soli er in die mauren gethon werden, und so er sich darab aueb nit besseren will, soil es m. g. h. angezatgt werden , . .: Statuta und satzungen, so men ain erwirdig convent des gotzhaus Weingarten zu zeiten abbt Gerwigk Plarers selbs gemacht und zusaraen getragen; Acta, lecta et publicata ... in capitulo nostro 8. Januar 1537, von der Hand des Prior Balthasar Aygner vom Juni 1571: Germ. Museum Niirnberg Cod. 16102, 8°, fol. 6—16. Dam vgl unten Nr. 707 ! Und aufs Wort dasselhe wiederholt die Statutmerneuerung von 1569 ztcei Jahre nach G. Blarers Tod: 27, 208/12. Und wuder die Erweiterung der Satzungen im M3rz 1571 Cod. 16 102 fol 19—41. Es lohnt sich, auch sie noch einmal mit dem Blick auf die Jahre Germgs sich anzusehen: Dieweil unser gottshaus laider in kurzen jaren von wegen der eingerissnen hochschJidlichen spaltung der atrittigen religion (aus welcher dan alles nachtailigs unvertrawen, widerwill, bewiste emporung, krieg, notb, sorgliche leuf5 iibelstand und unordnung sowol bey gaistlichen als den weltlichen allermeniglichen bie da her ervolget ist) der- massen in abgang gerathen . . . Wieder muss gesagt werden, me ergerlichs, gottlos leben, wandel und wesen auf dem dorraitorio bisher in dem gang gewesen. Art. 18: Habend mir uns freiwillig aus sonderem g5ttlichem verleichen begeben, den haimlichen also auch den offentlichen ergerlichen ein- und ausgang arg-wtfniger personen genzlichen abzuestellen und zu vermeiden, auch solliche

II »

XX Einleitung.

1523, nach dem Tode Abt Johamts von Weissenau, iibertrugen ihm die schwabiscken Pralaten die Verireiung im schwabiscken Bund, nachdem schon unter dem 17. Februar 1522 das Regiment zu Niirnberg im Namen Karls V. ihn, den Jungsten, mit der Verkiindung des neuen Landfriedensmandats im schwabischen Kreis beauftragt hatte1)* Wolfgang Richard von (Jim hat der immerhin ungewohn- lichen Wahl em paar Epigramme gewidmet *)*

Damit war die Fiihlung mit der Polttik und der grossen Welt gewonnen. Auf dem Reichstag in Speler 1526 erschelnt (?. im

peraonen bey una in unseren gemachen nit offentlich, wie laider biaher yilfaitiglich, beachechen, aufenthalten, vil weniger aecfaen laasen, wie dan una sollicha in der hailigen geschrift zum bScbaten verbotten, daramb auch der offentlich hftcher und mebr geBtraft wirt dan der baimlicb. Dnd will sonderlicben bey diser welt die notturft erfordren, sicb des aigenthumblichen concubinats alleclicben abzethun und zuo entechlacben, oder sunst etwan, das gott gnedig abwenden woll, etwas ergera propter vicinum imminena malum zuo erwarten, sub poena praelati.

Damit will es nun freilich schleckt zusammmstimmen, toenn Gt den befreundeten Abt Nikolaus von Zunefalten warnt^ weil er tick mit ainem Kederlichen frowen- biid vertieft haben solle (Nr. 1216) , oder wenn er den wangener Pr&dikanten Sebastian Sterk verurteilt, weil er vitee dissolutae mit seiner Haush&lterin (Nr. 1534), Aber beidemale handelte es sich urn feste Verhdltntsse, offentlichen Priesterkonkubinat (Nr. 1216) und Ehe (Nr. 1534), Sie und sicher die Nonnenehe verwirft auch das in Clm. 439 erhaltene gerwigsche Sexastichon:

Conjuginm celebrante sacra cum virgine aponso Tetri Plutonis tympana rauea sonant, Cerbereus paranymphus adeat mirabile yibu, Presbyter! saltant, iubilat ipse 8atan, Se neque nonna salax eborea tunc abstinet, atri Tinnula dum Ditis fistula dulce canit. Der Cod. ich verdunke die Verse Oberbibliolhekar Dr. Leidinger in Munchen uberschreibt den Sprtich als Hexaatichon r, d* d. Gervici Plarer, abbatis in Weingarten et Ochaenhau8en, in sceleratas nuptiaa sacerdotum*

VgL Nr. 172 S. 107, 7ff. In Nr. 1239 dem Brief, auf den Hess S. 257 f sich beruftj urn Gs. Ankldger zum Schiceigen zu bringen, handelt es sich offen- der urn ganz andere Dinge*

1) 7, 295, Or.-Dr. Am 19. August 1522 tagt G. mit Bischof Christoph von Augsburg und Markgraf Philipp von Baden zur Besprechung des Mandate in Esslingm; Ebd. PS.: Einladung des Regiments vom 30. Juni; pres, 19, Juli,

2) Venna dedit canones, saeram dat Vinea mytram, cui modo consilii Suevia mandat opus. Und: Atra dies album nuper aepeliverat abbam [den PrdmonstraUnser : s. Nr. 33) f alba dies nigrum pro vice substituit. Cur fait boe factum? Vaccinia nigra leguntur, postquara sub terraa alba liguatra cadunt: Nussersche Abschrift der richardschen Korre$pondm2 (in der BibL Vim) Nr, 101 und 102. Prof Dr. Greinw in Ulm machte mich darauf aufmerksam.

Einleitung. XXI

Ausschiiss1) und mit Pkilipp von Baden und Herzog Erich als Schiedmann im Auftrag des Kammergerichts in dem Streit zwischen dem Abt von Waldsassen und Pfalzgraf Friedrich *). Es lag ihm daran, dutch hsrl. Kommissionen nin ehrliche Kundsckafi and An~ sehen zu kommen"*). Und er tvusste Freundschaften zu kniipjen und zu erhalien. Die Mittel hot ihm sein Weingarten im besonderen Masse. GeseUig, freigebig und reich, die Freunde waren zu jeder Zeit geschdtzt. „Homo molto rieco et cortese" nennt ihn der venetianische Gesandte Mocenigo 1558*), „homo vivax, pinguis etfacetus, seijien Gewohnheiten entsprechend" der Nuntius Delfino 1561 5), Das hat ihm, wo er sich zeigie, einen Kreis von Freunden und Verehrem gesichert. Und wenn er zu Hause war, htelten die nach alien Seiten laufenden weingartener Wein- und Fischfuhren oder Geschenke aus dem weit geriihmten Gesiut die Freundschaften wach 6).

') W. Friedensburg, Der Reichstag zu Speier 1526; Historische Unter- suchungen herausgegeben van J, J astro to 5 (1887), 339.

*) G, Rusam, Der Bauernkrieg im Stift Waldsassen: Koldes Beitrdge &tr bayer. Kirchengeschichte 4 (1898) S. 62/., vgl Nr. 147.

*) Nr. 151 S, 97, Iff.

*) Nr, 1451* Weingarten geMrte zu den reicheren oberschwdbischen KWstern, kann sich des ansehnlichsten Kirchenschatzes rilhmen, hat aber 1529 schott 40 000 ft. Schulden ; Nr. 227. VgL Nr. 1088. Dem bUndischen Darlegen zufolge (Nr. 7) stand Weingarten allerdings nicht bloss hinter Kentpten and Salem, sondern soger htnter Marchtal und Kaisheim, im Anschlag von 1539 auch hinter Ochsen- hausen (Nr, 536) und in der Anlage fitr die Benediktinerschule 1542 (Nr, 620 a) hinter Kenxpten, Zwiefalten7 Oclisenhausen und Ottobeuren zurUck. Indessen geben die Darlegen kein richtiges Bild des Vermdgens, da sie sich nach dem Schulden- stand und den Jahreslasten richteten. Ein Verzeiehnis der StiftsgUter und KlosterMfe vom Jahre 1525 (zu Nr. 77) 5, 92.

a) Nuntiaturberichte aus Deutschland II A, I, 373,

6) Die Korrespondenz darauf hin zu erschSpfen, Mtte urn so tvenigei* Sinn, als naturgemdss auch die Missiven kein erschdpfendes BUd geben.

Ich nenne die einftuss)-eicheren Namen : Weinverehrungen gingen an Herzog Ludwig und Albrecht von Bagern (1542; 16, 394; 1558 ff.; 24, 429; 25, 113; 27, 1), Rat Weyssenfelder 1545; 18 } 260. Oberst Bernhard von Schauenburg 1547: 19, 358. Die innsbrucker Herrn Hans Neuner 1537: 14, 354, Jacob Frankfurter 1537; 14, 281, 460; 1540: 16, 31, BasUius BrecJit 1540: 16, 30, Balthasar Stump 1549; 20, 453. Bilrgermeister Kress in NUmberg 1527: 9, 274; 1534; 13, 204. Dr. Eck in Ingolstadt 1537; 14, 254. Ulrich von Schellenberg 1546: 19, 27. Jacob Herbrot in Augsburg 1549: 20, 33a; 1553: 22, 375, 637. Vgl. Nr. 532. 596. 758.

Gangfisthe (Blaufehhen) ; s. Nr. 782 N. 1097. 1539 sendet G, davon an den Hof nach Wien: 15, 343. Die Bodenseefelchen waren als durstreteend begehrt, ob euchj schreibt Amandus von Salem eintnal an G., der tmnk in ewer erlittner

XXII Einleitung,

Aber nicht als ob die ijanze Freundschaft sich damit erschopft hatte. Mit Graf Raug von Montfort und dm Bittern Ulrich von ScheUenberg1) und Hans Jacob von Landau2) bleiht er zeitlebens in herzlichem Verkehr. Und manch andere Freiindschafts- Versicherung *) h&iie und hat cine ehrliche Probe bestanden*), Nicht alle. Das

krankhait abgangen oder ussgedorret were, denselben appetit und begierd zu trinken widerumb zu bringen: 1531: 53, 7.

Pferde bekamm Herzog Wilhelm von Bayern 1585; 13, 383; 16, 51. Mark Sittich von Ems 1524: 8, 161. Bemhard von Schauenburg 1547: 19, 358. Graf Hang von Montfort 1547: 19, 351. Naves 1544: 17, 503. Fermberger 1534; 13, 125. Heinrich Burkard von Pappenheim 1536: 14, 12. MUnsinger von Frundtck 1542: 16, 178. Bcrnhard Besserer 1538: 15, 142. Ulrich von Helfm- stein 1537: 14, 286. J&rg Bischoff 1537: 14, 391. Burkard von Danketswciler 1537; 14, 296 ustv. Vgl Nr. 55. 151. 152. 200. 219.

Da$ wetngartener Gestiil war bekannt* Pfalzgraf Ottheinrich uriinscht 1535 tin paar Tiere daraus; 13, 383, 1565 Dezentber 22. teilt G. dent Graf en Alwig zu Suls mit, doss all seine Pferde filr die Hochzeiten in Ferrara und Florens aufgekauft worden seien; 26, 327. Fermberger schenkte wkderholt tUrkische Beschdler derein; 1532; 12, 125: 13, 173; 17, 489; vgl. Nr. 677; Hug Engelin einen spanischen ; 1544; 17,572. Oberst Lier besorgt Stuten am Luxemburg 1549; 20, 494, Nr. 1142; Georg liming soil Pferde aus SiebenbUrgen und Wim mit* bringen 1549; 20, 469. Noch besser set das wolfegger Gestut gewesen; G. an Stockhamer, 1547; 19, 351. Die Schwaben schdtzen und beschicken d& wein- gartener Fohlenweide, so Ottobeurm (13, 41, 121), Marchtal (13, 255), Schweikhard von Gundelfingen (17, 112), Hans Phil. Schad (20, 377), St. Blasien (12, 244).

Ah Gegengabe liess sich G. ebenfalls Weine und am liebsten Wildbret, Hirsch und Schwein schmken, mit d$m Ham Jacob von Landau (Nr. 747), Ulrich von Schelhnberg (33, 560), Friedrich von FUrstmberg (16, 38), Matthis von Burgau (16, 98), Hang von Montfort (20, 242), Georg von Rechberg (22, 9), Karl von Zollem (23, 132; 24, 151) und namentlich die HerzSge von Bayern (vgl. Nr. 1097) ihn versahen, da, wie G. einmal an Graf Friedrich von Filrsten* berg schreibt, seine eigenm hirs gar zech wiltpr&t und kurze h&rner bond, secbend schier wie die kuyen (18, 138, o. D.). Der Arzt Dr. Jok. Kegel in Jsny schickt einmal em orhenuen (Gs. Dank 20. Oktober 1560; 25, 250), Burkard von Haimenhofen, Pfkger zu Nesselwang, Federmldbret (24, 393), Peter von Gundete- heim, Hauskomtur zu Vim, einen Kranich (5. August 1529: 10, 222), Pfalzgraf Friedrich von Neumarkt junge Schwanen (28. Mffrz 1534: 13, 29) und Bier (April 1534: 13, 49).

l) Wolf von Schellenherg, Vizdum zu Straubing, weiss, das e* e. ain alter guter Schellenberger sind: 9. Mai 1546: 19, 74. Vgl. Nr. 515.

a) Hans Jacob vertraut, wo ir gott wert, ir werden mich zu ainem zweif- boten aanemen: 29. Janitar 1542: 16, 208. Imtner wieder versichern Landaus Brkfe; Ich bin und bleib der ewer; vgl. Nr. 747.

3) Vgl. Nr. 489. 699. 685.

4) Hess (S. 253) ttlsst dm Herzog Albrecht von Bayem sagen, er wiirde tick glUcktich schdtzen, einen solchen Berater stdndig urn sich zu haben. Dass G.

Einleitung. XXIII

zeigt das Verhdltnis zu Jacob Herbrot. Und die Osterreicher-Freund- schaft bildet wieder ein besonderes Kapitel.

Haug von Mont fort ]); Karl von Zollern 2), Chrtstoph von Furstenberg3), Sebastian von Schwarzenberg in Donaustauf*), auch Id ein en Leuten wie dem Gastwlrt Veit Spohn in Vlmrs) hebt er Kinder aits der Taufe. Auch als Heiratsvermittler ist er mit seinen witen Beziehungen gelegentlich am Platze6). Dazu die eigene Ver- wandtschaft, die Bodman1), Danketsiveiler8), Ems6), Gremlich10), Homburg u), Neideck 12), Reischack n), Roth1*), Vim 15). Wenn es auch nickt leicht ist, bei der V nbestimmtheit der schwabischen Vetter- und

auch „ein outer Bayer" ist, sagt er unederholt: Nr, 453 mit Anm. S. 292. Albrecht entlehnt gelegentlich auch einntal 2000 jl. von G.f die 1548 zurilckbezahlt werdcn:

23, 27. Vgl. Nr. 1560. Filr Hess' Zitat bieten indes die Missiven keine Unterlage und 4, 448 steht dm Wort jedenfalls nickt.

*) Vgl. Nr. 630. Haug redet G. stets als Gevatter an'

*) Graf Karl an G. : Erw&rdiger edler andechtiger lieber herr gfatter und Bonders vertrawter fraindt: ,9. November 1556: 24, 151. G. an K.: Wolgeborner lieber herr und gevatter: 25. Oktober 1554: 23, 132.

«) Im M&rz 1558 einen Sohn: 24, 233.

*) 1546 einen Sohn: 19, 120.

s) 15, 342. Andere Fdlle 22, 85. 24, 542.

6) Vgl. Nr. 630. Er vermitielt die Heirat des Sigmund von Hohenlandm- berg und der Frau von Hof (oder der en Kinder?) 1532: 12, 136. Verspricht einer Wtttce in Augsburg, Eucharius Vngelters zu Tissenhausen Schwdgerin, einen Mann 1533: 12, 218. Soil dem Jacob Totzmann in Kempten zu einer zweiten Frau verhelfen 1546: 86, 274. Vermittelt die Heirat des Matthis von Burgau 1541 : 33, 407, 414. Willielms von Vohenstein mit einer Tochter Paul Neidecks 1541: 33, 429, und da daraus nichts mrd, der letzteren mit einem Sohne Wolf IHetrichs von Homburg 1543: 17, 139, 297. Lund wUnscht 1547 den Witwer (Nr. 761) Dr. Kessenring ah Kanzler; G. soil ihm seine, Ls., Base zu Markdorf antragen: 19, 348. Er empfiehlt dem Hans Jacob Humpis zu Rorschach die Tochter eines Schwagers 1559: 25, 22. Soil 1563 einen jungen Villinger mit einer Konigsegg zusammenbringen : 86, 94: 1564 den Landvogt Georg Ilsung (oder einen Sohn?) mit einer Montforterin : 26, 177, 216, und 1566 eine Tochter Ferdinands von Fret/berg nach MUnchen in die Familic des Pankraz von Fret/berg zu Aschau:

24, 28.

*) 22, 617.

*) 15, 377 (1539).

") 16, 177 (1540). ,0) 18, 30, 95 (1544). ») 33, 410. 22, 617. 17, 297. IZ) 17, 139 (1543). ,s) 9, 252. »«) 12, 75 (1532). ,J) 11, 183 (1531).

XXIV Einleitung.

Schwagerschaft1), die Zusammenhange sicherzustelkn. so liegen sie dock vor, und damit sine weitere Unterlage fur die Anknupfung neuer Beziehungen.

So verdankt auch die Personen- und Geschlechterkunde der blarerscken Rorrespondem wertvollen Zuwacks* Vber Bemelberg, Heinrich von Braunschweig, Fabri) Berenberger, die Filrstenberg> Giengev, Gundelfingen, Jacob Jonas, die Konigsegg, Landau, Mont- fort, Nausea? die Schellenberg, die Silrgen, Heinrich Treusch, die Truchsessen, die konstanzer Bischofe, Vanemann von Hildesheim, die Furstabte von Kemp ten, Abt Buchner von Zwief alien und sp&ter (zweiter Band) fiber die Freyberg, KUngenberg, Ottingen, Heinrich Has, die Rate Alber, Seld und Stump, Oberst Lier und Schertlin, den Augsburger Herbrot usw. horen wir mancherlei und nicht unwichtiges Neues, Die Beziehungen brachten G&ste*) und die Gdsie eine Hofhaltung s) mit Aufwand*), Edelknaben % Musik6) und Spiel 7).

1) nSchwager" wird filr jeden Grad der Verschwdgerung gebraucht. G. be- zetchnet auch den Mann seiner Nichte Katharina, Hans Raitner, ate solchen:

22, 262.

2) Nr. 198. 463 Anm. 478. 833. 1097 Anm. 1142. 1401. 1486, 1510. Vgl. Hess S. 233, Friedrich von Fiirstenberg schickt im December 1542 Schumnstoildbret, da er weiss, doss ilber die hi. Zeit vkle chrliche LeuU nach W. kommen: 16, 388, So halt man dort auch etwas auf gute KUche. Bin Kochknabe wird zur AitsbUdung an den Hof nach MUnchen geschickt: 16, 72 (1640), ein anderer zu Wilhelm von Nassau: 18, 9 (1544).

*) Die nStatutau sprechen rom „Hof" des Prdlaten.

*) Die Libri abbatum Weingart. II, 828 wisseni Scutellis argenteis et aliis eiuemodi ad mensara pertinentibus G. primus est qui anno circiter 1550 uti coepit eamque suppelleciiletQ curavit fieri, quam audivimus constitisse 700 circiter flor,

6) Ertv&hnt 1538: 15, 120. 1547: 19, 324.

li) Doss G. ein grosser Miistkfreund und ~Kenner war, Jcommt oft sum Ausdruck. Sein Verst&ndnis kam der weltlichen wie der Kirchenmnsik zngut: Nr. 211. 269. 286. 289. 898. 414. 423. 589. 833. 845 S. 607, 17. 1517. In den Dreisstgerjahren hat Weingarten an Gilg Taiglin von Ravenaburg einen Orgel- macker, der fEtr ander geselnekt und erfaren. G. muss ihn nach Ellwangen dem Pfalzgrafen Propst Heinrich leihen: 5, 50 o. D. Taiglin stirbt beim Orgelbau in Rappoldstein im Dezember 1536: 14} 99. 1547 ist der weingartmer Komponist Bastlin Scherer in Oberschtvaben bekannt; 20, 233. 1555 ist ein klaffir erwuhnt:

23, 454 c. Sllngerhnaben holt G* mit Vorlube vom lihein, aits Alzei: 21, 2, 5; Spekr: 25, 127 ; Worms: 25, 213. Der Altist Nictas Lamparti stammte aus Liittich (1566): Zilrich WII 24. Im Dezember 1548 muss Wolf Holler einen Sdngerknabm am Speiw besorgen: hab ein recht verlangen nach deraselben kiiabeu; dann ich her wunder sagen, wie er wol bestiinpt sei: 20, 237. So

Einleitung. XXV

Und [nicht als ob die paar Andeutungen aus 47 Amtsjahren den Mann ausmachten, aber $ie bringen ihn naher. Ste zeigen, dass er Beziekungen sucht und findet. So stekt auch hinter den Adressen und Schreiben der Korrespondenz von Anfang an mehr als nur der ZufaU von Gelegenheitsmitteilungen.

Als Gesckciftstrdger und Prases1) der Pralaten und als Nachbar des osterreickischen Landvogts in Ravensburg mrd Gerwig Blarer auch von Bedeutung fur Osterreich. JSabsbury brauckte Freunde und Handlanger fur die Dinge, die sich vorbereiteten. Die Pro- Ustanten heganmn sich gegen den Kaiser zusammen zu schliessen. Franzosen und Tiirken standen hinter ihnen. Bayern war seit der P ersonaiunion Osierreichs mit Bohmen und Ungarn eifersiicktig und ndkerte sich den Sckmalkaldenern und Frankreich, Dazu Osterreichs Plan, seinen schwdbischen Besitz abzurunden, seitdem es Wurttemberg als Beichslehen verwaltete, und zu diesem Zweck die viden Reichs- siandsckaften zu beseitigen. Fiir all das brauchte Osterreich gute Freunde, Hilfe und guten Willen. Gerwig Blarer bot die notigen Eigenschaften ah Mann und Prdlat: allende de la platica y experiencia, que time en las cosas del imperio, es persona bien quista de todos, sckreibt Konig Ferdinand 1552 von ikrn an den ksrL Rat Gamez} als man wied-er einmal seiner Dienste bedttrfte7). Dieser Poliiih verdankte der Abt von Weingarten die Ernennung zum katserlichen (November 1530) 3) und koniglichen (Januar 1531) 4) Rat und Kaplan und mit der Zeii ja auch mancherlei Ehren

mmsten die Weingartener auch gelegentlich aushelfen, wie 1561 bei der Hochzeit einer Tochter Karls von Zollern, urn dessen elende musica und cantorei zu er- genzen: 25, 370, 371. Andererseits fUhlt sich Jacob Kessmring der wein- gartischen music in der probstey [EofenJ von meinen klainen kinden by necht- Ucher well zum oftennal erinnert, welche gleichformige p6ss quinten geprauchen ; an G.: 15. Januar 1552; 22, 23.

0 Vgl. Nr. 198. 453. 643. 1176,

x) Vgl Nr. 13 S. 9 Anm. 1. Pfister, Denktmirdigkeiten S. 121 meint, dass G. durch dm Zusammenhalt der Kloster den Grand zum sp&teren Reichs- prUlatenkolhgium gelegt habe. s Ettcas ist daran. Keinesfalls aber Jeann man ihn mit lies s S. 231 und Bust, Die ehefnalige Benediktiner-Abtei W. (Ravensburg 1890) S. 67 „GrHnder und Vorstand des Kollegiunw der reichmnmittelbaren Abte in Schwabenar_hetssen. Das Reichspr&latenkollegium verdiente eine Darstelhing.

*) Druffel, Brief e und Akten zur Geschichte des sechzehnten Jahr- hundertx 2 (Afilnchen 1880), 74.

3) Nr. 245. Vgl. Nr. 238 S. 151, 7 ff.

*) Nr. 251. 269.

XXVI Einleitung.

die Pfalzgrafenrechte, uneheliche Geburten zu legitimieren^), Notare zu ernerinen *), fur Weingarten die Befreiung von fremden Gerickten*), nach der Katastropke von 1546 eine zweite Abiei; die Aussichten auf die Beichenau hatte ihm seinerzeit dasselbe Osier retch verdorben 4), aber ouch viele Entt&uschung und Sorge. Gerade die Stellung Gs. zu Habsburg und damit zur Beichspolitik ist iiberschdtzt worden5). G. Blarer spricht so oft von seiner oster- reichischen Gesinnung 6), dass es nicht angeht, an ihrer Echtheit zu zweifeln, aber die V erMltnisse liessen ihn der Freundschaft me recht froh werden. Osterreich ah Inhaber der Landvogtei und Schirmherr Weingartens sucht die reichsunmittelbare Abtei land- stdndisch zu machen. Vom ersten Tag ah, da der neue Abt seine Klosierfreiheiten bestdtigen lassen mil7), macht sich der Gegensatz geltend, das letzte Stuck der Korrespondenz ist ein Protest des Konventes gegen Verunglimpfung Gs. in den Landvogteihdndeln. Aus diesen Handeln her aus ist die Unruhe in Innsbruck ob jedem Geriicht einer Verstdndigung Gs. mit dem gemeinen Mann8) zu ver- stehen w\d Gs. gelegeniliche Ausserungen von Unmtd *) und Spoil 10).

*) 17, 217 (1543); 27, 35 (1567).

') VgL Nr. 754. 1134.

*) Nr. 295. Dazu die Amfertignng vom 10. Juni 1541 : Weingarten B. 10.

4) Nr. 237. 238. 455.

5) VgL Hess S. 219, 234, 252. Bucelin, Const-antia 345/6, 356.

fl) Nr. 152. 466. 659 8. 460. 668 S. 467. 750 8. 538, 3. Vgl Nr. 324. 1562. 26, 177 : G* an Landvogt I hung; ist ein getreutr, gutmeinender Osterreichischer : 13, Mai 1564. Am 27. April 1555 gibt Ferdinand seine Ztistimmung zur Ver* dussenmg eines Drittehehnten zu Walzenweiler , dsterreichisches Lehen, in ansecbung gedachts prelaten uns und unserm IBM. haus Osterreich bewisnen dienste: Innsbruck, KopialbUcher 1554/6 fol. 261.

7) Nr. 8. 9. 36. Ansfertigungen dtr Freiheiten vom 19. Janmr 1521: Weingarten B. 10.

8) Nr. 69 S. 47, 11 ff. 154.

9) Nr. 601.

10) Wolrad von Waldeck in seinem Tagebuch BibL des Liter. Vereins in Stuttgart 59 (1861), 36 f. erzdhlt eine Episode vom augsburger Reichstag vom April 1548 so charakteristisch fUr G. und seinen Ruf, dass ich sie nicht iiber gehen kann : Als man d#s langen und breiten Uber die Vereinigung der Sster- reichischen Erblande mit dem Reich verhanddte^ habe ff., homo juxta carnis prudentiam non ex omni parte stolidus, gemeint, sibi videri non absimile, si quis virginera viciatam alicui pro virgine incorrupta desponsare euperet: Nam is meretriculam quara posset muliebri mundo, torque aureo> amilis et ejusmodi non solum ornaturus esset5 quin et insuper laudibus huius pudicitiam, mores et quicquld esset, per verborum ampullas proco magna facturus sit; ubi vero miser

Einleitung. XXVII

Die Sorge vor clem Ubergreifen Habsburgs von Vorderosterreich cms lassi es G. und den Schwaben nun auch nieht ratlich erscheinen, dutch die Emeuerung des schwabisehen Bundes und die Agitation dafiir die Macht des Gegners zu starken, wenigstens nicht ohne Garantien *)« So kommt eine Dissonam in Gs. GefUhlsleben, der er me gam Meister wurde. Und so erkl&rt sick auch die schwankende Haltung gegeniiber den spateren ksrl. Bundesgedanken*

Und noeh eine andere Seite der Saehe* Der Schirmherr Fer- dinand wollte Weingarten moglichst leistungsfdhig erhalten, und Gerwig Blarer war ein abler Haushalter*). Die vielen Reisen, Re- p*a$entationen 3); Kammergeriehtsprozesse gegen das Landgericht *) und eigenen Passionen kosteten Geld und die viele Abwesenheii von m Bause schadete nicht weniger% Wenn die Auslagen fiir die

glvcerium illud duxerit, habiturum eum et acortura et raetanea e\xm torqueri. Hie, inquit, nobis dulce praecirritur melos. Si autem in propositi conBenserimus, praeclara quidem res est, res nostras cum tantorum principum regnis et posses- sionibus esse unitaa, Verura successive tempore nostra insumentur, et si quid adversi regionibus dictoram principum accident, nos illis praesidio et defeasioni esse oportebit, et turn primum sentiemus, nobis laudato scorto fucum factum. Atque miser monachus hoc mercedis suo joco aut comparatione potius nactus est, ufc et apud potentes tradnceretur, ac Caesar 5111 dextram in conventa principum pro more praebere dissimulaverit ac torve satis ipsnm intuitus sit. Meretnr tamen is monachus, qualiacunque sit, hujus consilii a Germanis merito gratiam, verendumque olim sno malo Germaniam experturam, quid voluerit hie abbas.

') Nr. 11. 16. 20.

2) Nr. 84. 169. 397. 449 S. 286, 12, 287, Iff. 455. 600. VgL Nr. 856. Die Libri a&bat. II, 825 wissen, da$$ Weingarten 1560 Mer 60 000 JL Schulden gehabt} und bei Gs. Tod ganze 1500 JL Bargeld sich gefunden haben. VgL Nr. 1083.

8) Auf dem Reichstag in Speier 1544 z. B. HberschriU G. die Pr&laten- nmlage von 1548 fi. urn 312 fi.; Gs. Summarium und Veit Chtinis Raitung 17, S14, 334 478. Er hatte u. a. zu Gast 19. Februar Herzog Heinrich von Braun- schweig; 14*Mdrz den Bischofvon Augsburg; 29. M&rz die Bisohofe von Augsburg, Passatiy Herzog Hans voni HundsrUck; 15. April Naves und sein Frauenzimmer ; 22. April den Bischof von Passau und Friedrich von FUrstenberg ; 5. Mai die BischSfe von Augsburg, Passau, Konstanz, Hildesheim, die Herzoge von Jillich und Mans vom Hund&rilck; 12, Mai Passau und Konstanz; 25. Mai Augsburg, Passau und Herzog Heinrich von Braunschweig; 2. Juni die Kurfiirsten von der Pfalz und von Brandenburg und den Herzog von Jillich.

*} Im Oktober 1561 schreibt er an seinen Prokurator in Speier, Leopold

Dick; Ir schribend mir under anderm auch, ich gebe nit gern gelt aus; ist entlich war, sonderlich wa vil aufgeet und wenig wurtj . . , mochte auch einmal Erfolg sehen, darmit mir nit fur und fur nur gebfirte, gelt auszegeben, sender auch ezwa geburen mochte, gelt einzenemen: 25, 390.

5) ScJwn 1523 glaubi einer der Freunde darauf hintoeisen zu mil$$eti; Nr. 42.

XXVIII Einleitung.

Prdlatenvertrelungen auch durch Bepartierung gedecki wurden, so pflegte der Aufwand Gs. auch die eigenen Mittel immer noch empfindlich zu belasten. Vnd Tausende gingen fiir die Schulden des 1532 mitten aus undankbaren Finanzoperationen heraus gestorbenen Bruders Christoph zunachst ohne Gegenleistung Mnaus1). Dagegen hat sich der weingartener") und spdter auch der ochsenhausener*) Konveni und bei Zeiten auch Innsbruck*) gesperrt. Osterreich niitzte den Prdlaten aus, schdtzte seine Riihrigkeit und seinen Einfiuss, von Gs. P ersonlichkeit Hess sich kaum das Gleiche sagen5).

Gerwigs Einfiuss im altgldubigen Schwaben ist unbestreitbar % darilber hinaus zufdUig und gelegentlich. Die Beise nach Italien zu Karl V. 1536 *) und die personliche Aussprache bei Kempten ende Juli 1548B) gait der kaiserlichen Schuld an Christophs Erben. Die Anspruche sind Karl und Ferdinand mit der Zeit Idstig geworden; jedenfalls wird sich nicht sagen lassen, dass sie Gs. Einfiuss geste.gert hdtten. Dass er 1546 er be/and sich auf dem Reichstag in Regensburg, war dem Kaiser also nahe genug, im schmalkal- dischen Krieg Proviantkommissdr ivurde 9),, war fur die Aktionen in Schwaben, die bei der Entwicklung des Kriegsbildes doch zunachst die Hauptsache wurden, gegeben.

So lasst sich Gerwig Blarers ojfeniliche Stellung unschwer bestimmen :

Der Prdlat war Osterreich unenibehrlich, well er den Zugang zu den Geldern der Kloster vermittelte. Man muss sich die heillose Lage (hterreichs gegeniiber der Tiirkennot vergegenwdrtigen, um zu verstehen, wie froh es an der Wife selbst so kleiner Leute wie die schwdbischen Prdlaten war. Und sie ha ben getan, was sie konnten. Dann war sein personliches Verhdltnis gum schwdbischen Adel von Wert fiir die Verknupfung der koniglichen und schwdbischen Inter- essen. Vnd schliesslich verband sie die gemeinsame grundsdtzliche Gegnerschaft gegen Luther, die doch immer wie der die Sonderinteressen

*) Vgl. Mr. 305 S. 190 Anm.

s) Mr. 600. 1557.

8) Mr. 1553—1556.

1) Mr. 85. 169. 397. 402. 455.

s) Mr. 455. 707.

6) Vgl. bcsonders Mr. 73. 197. 441. 465. 492 Anm. 702 S. 497, 27. 827 S. 595, 8. 846 S. 608, 5. 1231. 1380. 1432. 1445. 1493. 1537.

') Mr. 445. 449 (S. 285, 28 ff.).

*) Mr, 674. Vgl. Mr. 477 S. 310, 10 ff.

°) Mr. 790.

Einleitung. XXIX

zum Schweigen brachte. Trotz alter Bedenken zwang das Umsich- greifen des neuen Geistes die Schwaben unter Gs. Filhrung im Mdrz 1539 zum Anschluss an den katholischen niirnberger Bund.

Der Luthergegner, glaube ich, ist verstdndlich : Mit funfund- zwanzig Jahren Pralat mit den der Jug end eigenen Anspriichen ans Leben, im Besitze relativ reicher Mittel, im Bewusstsein einer uner- schutterlichen rechtlichen und sozialen Stellung, an die gerade der neue Geist zu riihren wagte; heissblutig und „gechul), im Laufe der Entwtcklung wiederholt im Bauern-, Wurttemberger- und Schmalkaldener-Krieg mitten in die Revolution hineingestellt : der Mann lehnte die Neuerung grundsdtzlich und fur immer ab. Auch die theologische Seite liegt ihm nichi. Br ist kein Theologe. Nirgends tritt er hervor, so zahlreich die Gelegenheiten gewesen wdren. Nur altgldubig ist er und will er sein. Augustin Marius widmet 1539 sein Buch iiber da$ Messopfer dem „katholischenu G., „das katholische Buch dem katholischen Prdlaten, quos paribus m&ribus esse putatu *). Der Nuntius Delfino riihmt gegenilber Karl Borromeo seine Uberzeugung : Mostra esse catholico% und Kardinal Otto von Augsburg nennt ihn „eine standhafte Saule des katholischen Glaubensui), Bom hat ihm dafilr 1537 Konsekrationsgewalt und lnfid verliehen 5).

Er ist eine Stiltze seiner Sache so sehr, dass das Alie ihm voUig geniigt. Er verstehi den Schrei nach Meformen nicht. Derselbe Delfino berichtet unter dem namlichen 28. Mai 1561, an dem der Brt'eJ an Borromeo geschrieben ist, dem Kaiser, wie er den Abt bei seinem Besuche in Weingarten nicht habe iiberzeugen konnen, dass die Kirche refoitniert werden miisse, und dass er, G., das noch erleben werde; lachelnd habe er erwidert, es wiirde ihm allzu hart fallen, wenn er noch in so hohem Alter seine Lebensgewohnheiten dndern sollte"). Er widerrdt 1549 dem Freunde A. Masius, Jetziger Zeitu P Hester zu werden 7). Den Grossneffen J oh. Christoph Baitner will er vom Eintritt ins Kloster abhalten*). Von den neuen Jesuiten

') Nr. 216.

*) Widmung bei Hess 230, 228; vgl. Nr. 550. ») Nuntiaturberichte II. A. I, 371. Vgl. Nr. 1379. 1498. *) Nr. 1482.

*) Nr. 482. Vgl. Nr. 47. 48. «) Nuntiaturberichte II. A. I, 873. ') Nr. 1116.

8) Hess 288. Der sptttere Abt war 1658 j 61 EdeUtnabe der Gattin Frobms von Zimmern in Messkirch: 24, 459, 479; 25, 378.

XXX Einleitung.

will er nichts wissen. Als im Oktober 1563 Jesuiten die dillinger Untversitdt ubernehmen, ruft er im Frilhjahr 1564 seine Studenten heim: sie mussten von da ab alle nach Freiburg1), G. steht und bleibt mil beiden Filssen auf dem mittelalterlichen Boden. Aber als Rom ftir ein Privileg (die Vollmacht zur Absolution reservierter Falls) zu viel verlangt, verzichtet er, tie quod Chrisius gratis deditf pretio comparetur*). t)ber Paul IV. hat er gelegentlich reeht bittere l¥ortes). Und ahnlich steUt er sick zur Bis chofsge wait: er wehrt sick in Augsburg 1530 heftig gegen die Unterstellung der exemten Kloster unter die Bischofe*), und wiederholt gegen die bischbfiiche Besteuerung seiner Untertanen 5), wahrend die gelegentliche Heine Gereiztheit uber die Absolutionssportel^) offenbar nur dem Beamien gilt. Nock an Gs. Todestage, 30. August 1567, wehrt sich der wein- gartener Koadjutor in seinem Namen gegen die Belasiung der betden Kloster dtirch den Bischof zugunsten des geplanten tridentinischen Seminars 7),

Keine Reform im Sinne der Zeit. 153617 hat man in Wein- gar ten wohl einen Anlauf genommen, ich vermuie, unter dem Einfiusse Matthias Helds 8) und Osterreick$% G. beginnt zu predigen10). Anfangs 1537 11) werden im KapUel die Klostersatzungen revidiert und die alien Statuten nach der Drehretale Innozens III 12) wieder aufgenommen tnit den Forderungen primitivsier Ordnung. Die Libri abbot urn Weingart. (Anfang 17. Jahrh.) registrieren resigniert: Anno 1537 reformatio aliqua ab ipso abbate etmonachis

1) Hess 289. Wient auf d<ts G. dock von selbst auch verf alien mochte, stand sett Jahren nicht mehr im besten Ruf in Schwaben: aiti schlecht und klain- f&g Btudium nennt es 1541 Ulrich von Weissenau: an G.: 33t 447.

2) Nr. 1369.

3) Nr. 1401. 1415. 1454. Vgl Nr. 1436. 1383.

4) Nr. 243.

6) Nr. 696. 1227. 1246. 1397.

fl) Nr. 276. Vol ubrigens Nr. 193.

7) Nr. 1568.

*) Vgl Nr. 463 S. 301 Mm. 478.

*) Vgl. Nr. 455.

*°) Nr. 501. 560 S. 382f 9ff. 1403. Am 2. Oktober 1545 bittet Urn Diethelm von St.Gallen urn eine Festprtdigt am Patrosinium, dieweil wir bericht, das e, 1. dae gottwort denjeirigen, so des beg&ren syen, mittailen: 18} 366. Ebenso 1562: 25, 484. G. sagt heidemal ab. An Ostern 1558 predigt er in Weingarim; Haug von Montfort Jaime gem: 22, 414.

*') Vgl oben S. XIX Arnn. 3.

%t) C. 6 De staUt monachorutn Ill7 35.

Einleitung. XXXI

tentata fuit conseriptis aliquot ordinationibus, quae tamen tarn crudae sunt, ut pudeat eas referre, poti usque eius temporis infelicitatem et homiuum illorum erudelitatem proderent, quam ut zelum aliquem doeerent. Sed et mortuis parcendum quoque est. Auch die Benediktinerschule zu Legau-Ottobeuren-Elchingen, an derm Griindung im Mdi"z 1542 G, mitbeteiligt istl)? gait der Konservierung, nicht der Reform. Das Generalkapitel des Bene- diktinerordens, das sett dem konstanzer Konzil alle paar Jahre dutch das ganze 15. Jahrhundert die Konvente der mainzer Provinz zusammen- und einigemiassen Ordnung hielt, horte unter der Ungunst der Zeit ganz auf2). Vberall loste das Luthertum die Konvente aus dem Verband, und in Schwaben, wo sie einzig noch zu mehreren bei einander blieben, gab die Politik der Arbeit unter G. eine andere Richtung. Nur einmal im Juni 1545, verlautet von einem eifrigeren Interesse Gs. an einer geplanten konstanzer Dibzesansynode*), ohne dass sich aber sagen Uesse, ob oder imvieweit dabei an Reformen

f

gedacht war.

Wir verstehen aber auch} wie die Gegner? die Leute Hans Thomas von Absberg (1528) 4) und spdter wohl auch die Rosen- berger 6) und 1 546 die Schmalkaldener ihn besonders i?i$ Auge fassten, als „hochsien Feind" und „vornehmlichen A nstifter der Kriegsrustung" G). Nach Gs, eigenen Worten7) und seiner ganzen Stellung zum Kaiser kann sein Anteil am Werden des schmaikal- dischen Krieges kaum von Bedeutung gewesen sein. Aber aufgeregte Zeiten wolien ihre Offer und ihre Helden. Da Gerwig Blarer riihrig genug tvar, ist er beides geworden.

Kein Augenblick der deuischen Geschichte bot einem ruhrigen und arbeitsfreudigen kleinen schwdbisehen Prdlaten so leicht die Moglichkeity aus den eigenen engen V erhaltnissen herauszukommen, wie das Mensehenalter von 1520 bis zum augsburger Religionsfrieden. Gerwig Blarei* hat die Gelegenheit ausgeniitzL Und da seine

J) Nr. 612. 620.

*) Nr. 13.

*) Nr. 727.

*) Nr. 192,

6) Nr. 434.

*) Nr. 794. 822 S. 591, 17 ff.

*) Nr. 783 S. 561, 14 ff.

XXXII Einleitung.

Interessen und sein Behanntenkreis weiter reichien als seiti Einfiuss, ftigt sick seine Korrespondenz zu einem fast gescklossenen Zeitbilde zusammen. Ein Ereignis, eine Aufregung lost die under e ab, Und wenn vielfack auch nur Andeutungen vorliegen? beweisen sie dock Gs* Anteilnahme. In viden Fallen bieten die Mitteilungen Neues oder das Bekannte in anderer and wenn auch nur lokaler Be- leuchtung.

Ich tnusste den Inhcdt des Bandes vorwegnehmen, wollte ich alle die grosseren und kleineren Ergebnisse aufzahlen und wurdigen* So beschrdnke ich mich auf eine knappe Skizze unter Hervorhebung der Momente, die neues Licht gewinnen, und verweise im iibrigen auf die Schlagworte des Registers.

Den Ausgangspunkt der Entwicklung Gerwig Blarers und des ganzen altglaubigen Oberschwaben seiner Zeit bildet das Verhdltnis zu Osterreich, und im Vorderyrund der Streit mit der Landvogtei, der (teils dutch die Zeitereignisse teils von G. mitbestimmt) mit der Zeit eine weit uber seinen ursprilnglich lokalen Charakter hinaus- greifende Bedeutung bekommt. Wie der Handel fiir die Frage der Erneuerung des schwabischen Bundes mitentscheidend wurde, davon war schon die Rede. Die Auseinandersetzung, das Misstrauen spaltete- das altgldubige Lager und lahmte den Eifer und die Wider siands- kraft der Oberschwaben. 1534 hat nicht nur Habsburg aus Wurttemberg verdrdngen sehen, sondern auch die Oberldnder in voller Hilflosigkeit gef widen. Man hatte das schon vorher empfunden und war datum seit 1531, seitdem die Bundeserstreckung unwahrscheinlich geworden war, daran, sick dutch einen neuen engsten schwabischen Bund zu sichern. Der Gedanke ging vom Adel aus1). Aber die Stddte2) gehorten grossenteils schon dern schmalkaldischen Bund an, und die Praia ten beriefen sick auf die Stadte!*) Nicht umsonst war G. knapp vorher koniglicher Rat geworden. So ist der Abt von Weingarten trotz attem 4) vorerst fiir den altcn schwabischen Bund 5). Erst die grosse Enttduschung von 1534 uberzeugte von der Dring- lichkeit der Selbsihilfe, als (Jim Ochsenhausen besetzte*) und Lindau

>) Nr, 272. 282. 306. 307.

") Nr. 256. 272.

8) JVr. 273.

4) Nr. 11. 16. 271.

■) iV>-. 347. 344.

a) Nr. 378.

Einleitung. XXXIII

tnit der Reform auf dem Lande begann1), und Innsbruck ver- sagte 2). Und nun betrieb der Abt von Weingarten den Anschluss der Pra'laten an den Herrenbund im Wider spruch zu Ferdinand*). Die jungste Entwicklung hatie zudem das Stimmenverh&ltnis inner- halb des alien Bundes und damit die Lasten zuungunsten der Bitter sch of tsbank (PrcHaten, Graf en, Her ren und Adel) verschoben*). Wie dann der Kbnig die Schwabeneinigung zu sprengen sucht und unter Berufung auf den alien Bundesbrief den Fortbestand der elf~ jahrigen Einigung betont, wie der Bund durch den rosenberger Handel in der Tat noch filr lange Jahre in Atem gehalten wurde, und wie die Schwabeneinigung dann schliesslich doch in dem kaiser- lichen Bund von 1538 aufging, lohnte sich nun eingehender zu schildern.. Was die weingartener Missiven hiefilr an Aufschluss boten, ist in diesem Bande verweriet. Ganz von selbsi stellt die Ent- wicklung die Person Gs. in den Vordergrund.

Uber Schwaben und seine engeren Anliegen hinaus fiihrten die nUrnberger Beichstage von 1522/3 und 1523 j 4, dieG. beide besuchteb): Die Papst-*) und Turkenfrage1), die Franzosenpolitik9) beginnen in seinen Gesichtskreis zu~ treten} um ihn von da ab durchs Leben zu begleiten* Wenn Gs. Korrespondenz wesentlich Neues zur Geschichte der Reichspoliiik und der politischen V or gang e auch kaum bringt, so ist es doch wertvoll, die Wirkung der Ereignisse auf Schwaben zu sehen und zu Zeiten ein treffendes Wort zum Gang der Dinge zu horen.

Die ndmlichen nUrnberger Beichstage von 1523 haben Abt G. mit der deutschen Religions f rage und tnit dem Luthertum*) in Beruhrung gebracht. Bei seiner grundsdtzlichen Haliung spielt indessen die Kirchensache in der Korrespondenz nicht die Rolle, die man erwarten mochte. Die Frage ist f&r ihn von Anfang an gelost. So ist er geneigt, die Bewegung zu unter schatzen. Luther sei bei ihnen im Allgau noch in kleinem Ansehen, schreibi er im Mai 1524 10).

*) Nr. 380. 386. *) Nr. 387.

•) Nr. 389. 411. 426. 427. *) Nr. 412. *) Nr. 26. 47. 8) Nr. 24. 43. *) Nr. 29. ■) Nr. 43.

*) Nr. 43 S. 26, 21. 10) Nr. 50. Want. Getohiohtsquellen XVI. HI

XXXIV Einlcitung.

Dabei aber hat er schon 1523 den Abgang von OblaHonen auf dem Land im Zusammenhang mit der lutherana factio Jestgestellt '). Nur wo die Erkenntnis vom Wandel der Dinge sich ikm aufdrdngt, und wo die Begleiterscheinungen der Reformation ihn unmittelbar frefen, fcommi der Augenblich auch in der Korrespondenz zur Geltung.

Was darUber hinaus in diesem ersten Band an Beitrftgen zur ReformaUonsgeschichie vorliegt, ist Gelegenheitsmitteilung, so wenn Kress die nUrnberger Vorgange streifl*), oder Propst Rdm aus A ugsburg bericktet 8), oder die Zeitung aus Wurttemberg vom August 1534*). BeachtensweH sind die Prosopopdie iiber die Ulmer von Gs. eigener Hand (1531)5), Ulms Versuche auf Sofiingen% Biberachs auf Heggback 7) und das Land *), Episoden aus Konsianz c), Rott- tveil10), Isny11), Lindau1*), Buchhorn1*), Tettnangl% Rotenbach"), die Nachrichten iiber das ffberhandnehmen des Wiedertdufertums im Friihjahr 1528 in Franken16}, Augsburg17), Mindelheim**), GmUnd™): So bteten die Brief e dock mancherlei, wof&r wir danhbar sein miissen, und jedenfalh reichte das alles zusammen aus, um Gs. Abneigung zu steigern: Alles, was er hbrie, redete nur von Umsturz und Gewalttal, Und vollends aus aller Haltung brackte ihn der Abfall seiner Nachbarn in Ravensbwg, von dem man sett Jahren sprack, und an den G. nicht haite glauben wollen *°). Bier war er

l) Nr. 28.

») Nr. 43 S. 26. 45 S. 28. 126. 311.

») Nr.457.

4) Nr. 388. Vgl. 409.

5) Nr.270.

c) Nr. 343. 361. 353. 459. 749.

7) Nr. 676. 852.

*) S. 289 Anm.

') Nr. 167. 199. 213 S. 136. ") Nr. 213. ") Nr. 384. ") Nr. 142. 380. 386. Xl) Nr. 336. ") Nr. 310. ") Nr. 301. ") Nr. 173. iT) Nr. 181 S. 112. JS) Nr. 177. 184. *•) Nr.226. 20) Nr. 497. 501. 70 1.

Einleitung. XXXV

mit getroffen. Jo gemnnt die ravensburger Reformationsgesckickie am meisien *).

Im Bauernkrieg stekt G. mitten in den Ereignissen als Bundes- rat und Territotialherr. Die Briefe, die ich neu beizubringen vermag, berichten von den Vorgdngen in und urn Weingarten2), Schussenried % Irsee 4), Kempten 6), Heggbach 6), Elchingen % March- tal% Buchkorn9); von der Angst vor Eerzog Ulrich, in dessen Werbungen man furs erste das Wesen der Bauernunruhen sehen will10); der Schwierigkeit der Gegenwehru), der Vertraglichkeit der Altdorjer und der Schussen- und der Bosartigkeit der Argen~ Bauern lx), und besidtigen die alte Weisheit, dass zum Kriegfiihren vor aliem Geld gehort1*). Noch ist Schwaben nickt vbllig beruhigt1*), lasst sich die Bundesleitung auf den Hilfezug fur den Kardinal von Salzburg ein; dass das tatkraftige Eingreifen der Schwaben Radstadt rettete, ist bekanntlf>), weniger, dass das Untermhmen so durehaus unpopular war1*). Und noch waxen die Sckwaben nicht wieder daheim, brachte der 29. August 1526, der Tag von Mohacs, die Titrkensorge iT), in Gs. Korrespondenz ein ebenso wichtiges als umfang- reiches Kapitel, Auch in der Femwirkung, me sie hier vorliegt, offenbart sick die Bedeutung des Ringens im Osten und Siiden. Jahr fUr Jahr fiirchtete man den „Erbfeind des christlicken Glaubens" im Reich und in Schwaben zu sehen 18). Vie Pralaten haben ihr MbglicJistes geihan an Ordinari- und Partikularhilfe 19) und G. voran 20). Und so sind sie auch

*) Nr. 736. 741. 753. 755. 757. 760. 768. 769. 770. 771. 772. 774. 780. 8) Nr. 68. 69. 77. 78. 79, 80.

8) Nr. 81. 95. «) Nr. 84.

») Nr. 70. 91. 92. 6) Nr. 107. *) Nr. 75. ■) Nr. 74.

9) Nr. 78 S. 55. 13 ff. ,0) Nr. 61. 58.

") Nr. 59.

») Nr. 88. 61. 62. 63. 64. 66. 69. 72.

,s) Nr. 76. 79. 80. 82. 83. 86. 87. 90. 96. 97. 104. 112.

'*) Nr. 124. 128. 119. 176. Vgl. auch Nr. 162 S. 102, 17 ff.

t5} Vgl. W.Bauer, Die Korrespondenz Ferdinands I. (Wi#v 1912), 389.

'•) Nr. 126. 130. 131. 136. 138. 140. 141. 143.

") Nr. 149. Vgl. 136. 150.

ls) Nr. 195. 251. 257. 262. 297. 318. 460.

") Nr. 29. 212. 221. 234. 242. 258. 299. 305. 456. 507. 510. 511. 718. 738.

Je) Nr. 1300.

Ill*

XXXVI Emleitang.

den Verhandlungen der habsburgischen Ldnderaussehusstage jeweils mil Interesse gejolgt '). Dass sie sich gegen iibermassige *) und un- berechtigte*) Anspriiche wehrten, wird man ihrien billig nicht verar gen; sie sind sowieso belastet genug, Neben den gesteigerten Anforderungen her laufen stdndige Klagen iiber immer geringere Leistungsfdhigkeit und Antrdge auf Ringerung der Reichs- und Bundesanschldge *). Das Bar geld ist, wie libera U, in den Hdnden der Stddter^).

1529, ah die Turken vor Wien lagen, 1531, 1542 zogen die Sckwaben mit aus 6), Bei Esseg 1537 war der Lange Hesse dock wenigstens ein Halbschwabe mit Ehren mit dabei1). Eck von Reischach ist 1541 bei Komom gef alien*). So ist rnanche gute, wenn atich nicht grundstiirzende, selbstdndige Nackricht iiber die politische Lage und aus den Kdmpfen in Dngarn und zur See nach Schwaben gedrungen, die hiibschen Einzelheiten iiber die Gesandt- schaft nach Konstantinopel 1531s), der Bericht aus Tunis 15351<r), iiber den 1542er Ausmarsch11), der Anteil Landaus an der Einnahme von Merone 18). Mr. 159 zelgt, dass die kgl. Gesandten Salamanca und Fabri im Augenblich der Heimkehr aus England 1527 selbst noch sicker auf die englische Turhenhilfe rechneten, wie das ja auch Salamancas Bericht vom 7. April1*) nicht ausschliesst.

Ende 1527 beginnen in Schwaben die Werbungen fur den iialienischen Knegu) die Bauern wieder zu erregen1*), und im Mai

*) Zu Nr. 614 vgl. Loserth, Die Prager Ldndertagung von 1541/2: Arehiv fUr Ssterreichische Q-eschichU 103 (1913), 487.

*) Nr. 227 ff.

8) Nr. 303. 631. 696. 724. 1227. 1246. 1373.

*) Nr. 25. 32. 52. 104. 107. 142. 160. 166. 242. 689 Anm. 3. 698. 700. 703—705. 709. 951—953. 1088.

a) Nr, 475. 538. So beaorgt G. Gelder aus Ravensburg auch fUr Landgraf Georg von Leuchtenberg zu Grilnsfeld: November 1531: 11, 260, und fUr Pfals- graf FriedricJi im September 1537: 14, 450, 353.

6) Nr. 220. 222. 262. 624. 627. 633. 642.

7) Nr. 488 S. 323, 1. «) Nr. 598.

») Nr. 257.

1<>) Nr. 425.

n) Nr. 632. 633. 635. 636. 639. 640. 642. 644.

,s) Nr. 616 S. 420, 20 ff.

") Bei G Shier t im Arehiv fiir Kunde Ssterreichiacher Geschiehtsquellen 41 (1869), 286 ff. Smolka, Ferdinands I. BemUhungen urn die Krone von Ungarn: ebd. 57 (1879), 127 ff. unterschStzt den Ernst der Zusage denn dock.

**) Nr. 171. 172. 179. 181.

1S) Nr. 176.

Einleitung. XXXVIt

152S alarmieren die packschen Handel den schwabischen Bund1), Und gleichzeitig greift die Entwieklung der Eidgenos$en ilber Konstonz*) in die schwabischen Verhdltnisse ein, oder man fUrchtet es wenigstens*), eine Befurchtung, die 1531 zu Beginn des Kappeler-Kriegs sick zu bestimmten Invasionsgerilchten verdichteie K). So begreift sick auch die Spannung, mit der man diesseits des Bo den sees den VerlauJ des Krieges verfolgteh), und begreifen sich gelegentliche Heine tlbertreibungen, die nachfiihien ktssen, wie der Wunsch Vater des Gedankens war6).

1532/3 Jiillen fur 6. dieVerhandlungen ilber die neue Tilrkenhilfe, die Verldngerung des schwabischen Bundes, die konstanzer Bischofswahl und die MitUerrolle bei dem Versuch Johanns von Lupfen, das Bistum an Georg von Osterreich, den Bischof von Brixen} zu verkaufen.

1534 beginnt unruhig: „Es furchtet sich jedermann, und doch weiss niemand, vor went" ; nur G. selbst ist zuversichUich : Mlch furcht mir gar nichts; hoff, voir w alien einen guten, friedlichen Sommer haben und uns den Wein wohl schmecken lassen" 7). Aber schon vier Tage darauf (26. M&rz) warnt ein Brief aus Zwief alien: „Die Bauer n in Wiirttemberg wollen kriegen8)". Graf en und Herren sehen sich vor und einigen sich am 20, Mdrz auf drei Jahre 9). Und auch die osterreichische Regierung in Stuttgart wird allmdhlich auf" merksam ,0). Es ist zu spat. 1m Juni erscheinen die hessuchen Better vom Lager vor Biedlingen aus in Salem, Schussenried, Wein- garten11). Burkhard von Danketsweiler meint, die grossen Hansen,

9+

die Osterreicher in Stuttgart, hdtten nicht der art iibersiurzt das Feld raumen sollen1*). Aber G. kann nach Innsbruck melden, doss Wider- stand unmoglich gewesen warelB). Konig Ferdinand will Schaden und Spott wenden und wirbt urn Prdlatengeld14). Der kadener

') Nr. 185. 182 S. 113. 184. 186—189.

2) Nr. 171. 172,

s) Nr. 213 S. 136, 8ff>, 29.

*) Nr.277.

*) Nr. 278. 279. 281. 283. 284. 287. 290.

«) Nr, 283.

*) Nr. 362.

*) Nr. 356.

*) Nr. 355. l0) Nr. 358. 363. ") Nr. 375. 376. 377. 378. 379. ,s) Nr, 367. ia) Nr. 365. x ») Nr. 368.

XXXVIII Einleitung.

Friedensschluss hat indessen die Hilfe entbehrlich gemacht. Herzog Vlrich blieb im Land. Die Wirkungen sind die schon skizzierten: gesteigerter Reformeifer in den Stddten *) tmd Anschluss der Prdlaten an den Herrenbund (Mai 1535) mit Auseinandersetzungen mil Osterrelch, die sich durchs ganze Jahr 1535 hinziehen*).

1536 reist G.} nock mitten im Winter, Ende Februar finden wir ihn in Rom, im Mdrz in Neapel, dann bet Karl V. in Ober- italien*), und hier trai ihm einmal die Franzosenpolitik entgegen, das haiserliche Lagerleben und die Gelegenheit zur Ausspracke4) Jreilich kaum mit den massgebenden Politikern. Die Motive des Ringem in Italien und den Niederlanden sind ihm kaum auf- gegangen. Die Franzosenkriege kosteten met Blut und Geldb), entzogen den Kaiser dem deutschen Religionshandel und brachten die unwillkommene Bekannischaft mit den Spaniem6). Schon als 1528 der regensburger Reichstag abgekundet wurde, schrieb der mainzer Sekretar von spanischer WiUkiir in Deutschland1). So fteissig man Nachrichten und Meinungen uber die Vorgange im Feld austauschte und einholie, wichttger war derm dock die eigene Sache. „Ungarn und Bohmen und Mailand wollen wir behalien, klagt schon im Juli 1529 Justinian Moser*), und die deutsche Nation mit Leib und Seek, Ehre und Gut zugnmd gehen lassen*. Der Kaiser hatte andere Aujgaben *). Von Reichstag zu Reichstag je langer je mehr erwarten die Altgldubigen Karls persdnliches Eingreifen, aber ohne die Spanier: der Ruf der Soldadeska liess die Schwaben bei der blossen Moglichkeit eines Durchmarsches zittern10).

Die Lage wurde von Jahr zu Jahr verworrener, und kein Kaiser half. Mit wie viel Erwartung sahen die Schwaben all den Reichs- tagungen seit 1540 entgegenf den hagenauer11), regensburger17),

*) Nr. 380. 384.

=0 Nr. 413. 415. 417. 418. 419. 421. 427. 429.

») S. 277 Anm. 1.

*) Nr. 450. 453 S. 291, 2 ff.

5) Nr. 440.

•) Nr. 453.

^ Nr.182.

8) Nr. 213 S. 136, 21,

■) Nr. 225.

i9) Nr. 703 S. 499, 5ff. Vgl. Nr. 863. ;i!) (1540) Nr. 555. 557. 559. ,s) (1541) Nr. 565. 568. 571. 572, 675. 577. 578. 584. (1546) Nr. 756.

760. 762. 766. 772. 773.

Einleitung. XXXIX

speie?-er1), numberger*), wormser*) Tagen, und itnmer dieselbe Ent~ t&uschung. Der Religionshandel war ohne Oewalt nicht mehr zu meisiern. G. selbst ist der Meinung (Januar 1544)*). „Die Pro- testanten wachen, wahrend wir schlafen und scknarchen* ', schreibt der Pralatenvertreter aus Worms 1545h). Da, als Karl 1546 ernst machte, /and 6. den Krieg unverantwortlich6). Schertlin lag, als G. so schrieb, bereits in der ehrenberger Klause, und die Wurttemberger sammelten sich in Gbppingen, urn es war haum anders zu erwarten7), - fiber die kaiserlichen Regimenter unter Schauenburg bei Riedlingen und Salem herzufallen. Der spannende Verlauf der nachsien Monate wird an der Hand des hier gebotenen und anderwarts erreichbaren neuen Materials eine eigene Darstellung finden.

l) (1542) Nr. 613. 614. 618. 619. 621. (1544) Nr. 677. 683. 684. 693. 694.

s) (1542/3) Nr. 651. 656. 662.

») (1544) Nr. 699. 700. 702. 703. 712. 722. 728. 732.

*) Nr. 687.

5) Nr. 710 S. 506, 1/2.

*) Nr. 783.

') Nr. 784. 787. 789.

1. Wendell ?i Depsriet1) an Qerwig in Wien: Lobt seine Vor-

liebe fur die Juristen-Fakidtdt. G, soil einmal mehr verstehen als

die andem Konventualen. Mahnt daneben, die Dialektik und die

hwnanistisch en Studien nicht zu vergessen. Weingarten, 1518

5 Februar 19.

7, 154, Or. Religioso fratri Gervico Plarer, Wenne academico in studio ingeniis litteris operant danti2), filio suo quam amantisaimo.

Litteras tuas quam vehemeutissimo desiderio accepi et lecti- tavi, quibus mihi significasti te Candida (ut aiunt) fortuna hoc peri-

10 culosum oblungumque itiner perfecisse teque integra valetudine vi- tales ducere spiritus, non eciam mediocrem adhibere diligentiam bonarum artium studio, presertim iuridica in facilitate, quod maxime {uti nosti) tibi semper persuasum habui, ne si semel te presente ageretnr iuris strepitus in agro vel pago, omnino elinguis aut rana

15 seriphia appareas, aut sicuti alii tui conventuales eitra etiam de- traction em pedariam laturus sis sententiam. Nolo autem, fili mi, omne lucubracionis tempus illo conteras, quin eciam arguciis ac dyaleeticis technis humanisque litteris aliquantulam adhibeas ope- ram, quoniam illis alie examinantur et ornantur artes. Cum me

20 eciam oratum fecisti tui causa fratrem Christopherum s) bumaniter tractarem, hoc feci et curavi, quantum in me fuit. Tui demum non fui oblitus erga dominum gratiosum*) et alios tuos eonfratres et praesertim erga maiorem imbursatorem, qui modo fungiter officio prions 6), quin te maximopere commendarem. Fac tu autem, fili mi,

*) Vgl. unten Nr. 5 und 410.

*) Nach H. Mayer, Die Matrikel der Universit&t Freiburg i. Br. (1907) S. 224 w&re G. erst am 13, Okt. 1518 in Wien imkribiert wordm.

*) Gs. alterer Bruder, geb. 25. Juli 1494: 5, 334.

*) Abt Hartmann Wigelin: Hess 208.

5) Der Grosskeller Joh. Georg von Meischach (s, unten Nr. 3). Prior ist Caspar von Harsperg (vgl. Nr, 5), (Inter G. wird Reischach Siechmeister und Johann Habl&tzel Grosskeller.

Wflrtt. GeBchicbtaquellen XVI. ]_

2 1518 M&rz 21 Juli 2.

sieuti confido. Et rem omDem sic habeas brevibus. Nam te am- plius inquietare non potui inpolitis meis litteris. Ne autem hicce labor te offendat, ipse omni cura repumices. Ex Wingarten, un- decimo kal. Marcii 1518. Wendelinus Depsriet,

fidelis tuus praeceptor. 5

2. Abt Hartmann an Gerwig: Lobt seinen Fleiss. Das Kloster bedarf gesckickter Konventualen. 1518 Marz 21.

7, 132, Or. Unserm convenfrualn und sundera lieben Gerwigen Plarern zu Wien in usterreich.

Unsern grus und als gut zuvor. Lieber Gerwig. Dein ge- 10 sunthait horn wir gem und finden an deinem brnder Cristof, das du dich deinem zusagen nach mit studiern and in anderweg, das tins, iinsem gotzhus, ouch dir und deiner fnmtschaft in kunftig zeit erlich, nutzlich und gut sein wirt, wol halst. Laussent dich ouch wissen, das wir darab sonder froid und wolgefallen empfangen 15 haben. Uf das ist unser getriiw mainung, du wellest also fursich faren und gedenken, das wir und unser gotzhus dein und andrer deiner mitgebruder, unserer conventualn, so si geschickt weren, be- durflich sein. Darumb so wellest dich daran kain geselschaft noch sunst niehtz anders verhindern laussen, damit die deinen nit ver- 20 geben costen uf dich legen, sonder wir, unser gotzhus und dein fnmtschaft dein erfrowt werden, das wir dann voran zu got und dir verhoffen. Das wellent wir uns zu dir zu geschehen getruiich verlassen und zudem furterhin mit sunderm willen gegen dir er- kennen. Darait bewar got uns und dich allezit. Datum suntags 25 judica anno etc. 18.

3. Wendelin Depsriet an Gerwig: Erwartet Nachricht. Mahnt, in Wien zu bleiben. Weingarten, [1518] Juli 2.

7, 153, Or. Religiose) discipulo Gervico Plaurer, filio sao preamando.

Nisi oblongum iter pariter et penuria tabellariorum te ex- 30 ensatum aliqualiter haberet, profecto egro tulissem animo te ad longum admodum temporis spacium prorsus nullas ad me dedisse literas, cum modo trinas ad te dederim, expectans sitibundo animo extensaque manu responsum. Quapropter si quid in te amoris et

1519 Jamiar 21. 3

voluntatis bone in me est, cura quam cito mihi epistolium transvebi, quo cercior fieri possim, an salva sit tibi vita, quibus denique ingenuis litteris operam impendas, an eciam lubenter ibidem adhuc vitales dnxeris spiritus, quoniam nihil tristius auribus meis advolare

5 potnerit te ad natale solum gressus dirigere ; nam maximam doraini gratiosi [indignajcionem timerem affuturam. Huius rei rationis non dubinm gero, quin dominus prior G-eorius de Risch[ach] tibi ad perpendicnlum litteris examinaverit ; ideo non opus est me tibi exarare. Vale, mi fili, in Nestoris annis. Ex Wingarten, 2. Julii.

10 Ne tradas oblivioni, te sumopere precor, quin litteras copiosis-

simas domino priori sis exaraturus, quoniam bonus et integer est ei in te animus.

4. Wendelin Vepsriet an Gerwig : Sp&rliche Nackrichten. Die Feinde des Guten, deren das Kloster genug birgt, hah en G, helm

15 Abt nicht schaden konnen. Weingarten, 1519 Januar 21,

7, 156, 0>\ Reiigioso ac multum devoto Gervico Plarer de Constantia, bonarum artium studio nunc Wenne operam danti, filio suo preamando.

5. p, d. Litteras tuas, quas 6t0 idus Septembris ad me dedisti? longo perplexoque exeusationis argumento perlexi, in quibus

20 etiam multum te salvum habere conaris, prorsus in me ipsum culpam torquens, id fide dignis tabellionibus approbans, quorum nullum vidi, neque ilium, quem litteris tuis mihi commendasti. Quapropter mee eque ut tue probabiles sunt littere, quoniam (uti nosti, si rei memor esse volueris) dum mihi vita comes ftierit,

25 semper veritati scudum imposui. Sed missa hec faciam, sive studio aut negligentia intercepte sint littere hucusque. Cura deinceps, ne eontigat; ita et ego operam impendam. Conquestus eciam tuis fuisti litteris, mortales in rebus alienis nonnunquam fore diligen- tiores propriis. Id ne mireris, fili mi, precor, quoniam id luce

30 meridiana clarius existit, presertim in genere mali et prae aliis in nostra curia. Id autem nunc in dubio scias, illos perversos assen- tatores ac honorum detractores virtutumque inimicos (quorum copia in nostro monasterio existit) prorsus se frustra studuisse et nihil favoris tibi a domino gratioso subtraxisse, quoniam eorum ingratum

35 ac odiosum suftragium a me erga dominum gratiosum a longo est reprobatum, domino Zimpreto licenciato nostro audiente, quem eciam semel tuis visitares litteris multum suaderem. Sed quid

4 1520 Februar 27.

opus est verbis? Dominus gratiosus ita a me persuasus est pariter et fratre tuo, ut non raodo equum, verum et paternum, gracia et favor e refertura in te habet [sic] animum. Germanum eciam tuum Christoferum honorifice demum a d. g., pariformiter a toto con- ventu sepiuscule traetatum raeo studio fuisse, hand te preterire 5 velim. Quoniam epistolio fieri desiderasti, ideo fideliter et officiose procuravi. Alia scitn digua audituque iocunda soror tua litteris designavit, ne ego nimium oblongus exarando litteras forem. Date Wingarten, die Agnetis anno salutiferi partus 1519.

5. Frater Joh. von Ramsperg, Propst zu Hojen, Fr, Caftpar io von Harsperg, Prior, Jeorius Vetter, Joachim von Payer, Jo. Schel- ling, Georius GaUin von Heudorf^ Jeorius Inteler, Joh. Mablitzel, Joh. Jeorius von Rinschach, Joh. Yrmensee, Vitus Raytner, Heinrich von Payer und Caspar von Fullach, Konventualen zu Weingarten, an Bischof Hugo von Konstanz: If a ben nach dem am 25. Februar 15 erfolgten Ableben Abt Harimanns von Burgau am 27. Februar unter Beachtung aller Vorschriften und nach dem vorgeschriebenen Eid die Abte Sebastian von Zwief alien, Ulrich von Ochsenhausen und Johann von Minderau und ihren Konventualen Jeorius Vetter zu Kommissaren und Skrutatoren und den AM von Zwiefalten zum 20 Wahlmann und Wahlverhunder bestellt, welche darauf vor Notar und Zeugen jeden einzehum zur Abstimmung in die Sakristei riefen. Die Wahl fid auf den Konventualen Gerwig Plarer, juris pontificii licentiatum, in spiritualibus et temporalibus plurimum circumspectum religioneque, vita ac moribus commendatum, de legitimo matrimonio 25 et antiqua familia procreatum, in sacerdotio ordinis s. Benedieti ae legitima etate constitutum, . . . nullo prorsus nostrorum contra- dieente aut se opponente, sed nobis omnibus et singulis sibi pro- ficiat et salutem adoptantibus *). Bitten urn Bestatigung*). Zeugen: Johann Spechelin, Plebanus in Baindt, Wendalin Depsriet, Vicarius 30 des Klosters, beide M agister artium, Magnus Kees, Plebanus in

J) Die Zimmertsche Chronik II, 575 will von Praktiken und (Tbervorteilung eines andern bereits Gew&hltm twse».

s) Die Best&tigimg erfolgte unter dent 1. Mtirz: Or. ebd. Registraturtaxe

1 flor, Registrata terna ante dominicam letare (15. M&rz) ex commissione Egidiua, Nomine Joannis Sehmotzeri Conradus Rainer ss. G. electus et confirmatus eoncor- davit pro annata ex epeciali gratia doniiao revw0 pro 1000 flor. Actum 13. Martii anno 1520: Weingarten B. 24, Verzeichnis der Annaten (um 1550).

1520 April 10 November 12. 5

Bergatreute unci Mgr. Joh. Buman von Hagnau. Weingarten, 1520 Februar 27.

Weingarten B. 49, NotariatS'Instmment des Mgr. Bartholcmx&us Huser, Or., Kim ten ts&iegel.

o 6. Barthlome Blaurer1) an Gerwig: Die Frau, wegen der G.

mit ihm redete, ist in der Karwocke mit vieler Arbeit mit ihrem Ehemann wieder vertadingi worden. Es ware aber gut, wenn sein Bruder Christofel etliche Wochen von Konstanz weg bliebe; denn die Freundschaft der Frau mit dem Anhang ist gross mid der . .

10 [zerstort] noch neu. Hofft aber, dass der Unwille sick bald leg en werde, Wenn Christoph nach Konstanz Jcame, durfte er sick jeden- fntts nicht in der Nahe der Wohnung der Frau zeigen wegen des Argwokns. Konstanz, 1520 April 10,

7, 175, Or. *

15 7. Johann, Abt von Au, an Gerwig: Wiewohl der romiscken

und hispanischen kgl. Mt. von gemeinen 'Standen des Bundes nach langer Vorbetrachtung das Land Wurttemberg nicht kaufsweise, son- dern in anderer gebuhrender Form zugestellt ist2), hat Mt, dock zu Ergotzung des merklichen Kostens eine ansehnliche Summe ver-

20 sprochen, Aber die Ziele dafur sind noch fern, und wenn sie kommen, wird das Geld zuversichtiich nicht sobald erlegt wer- den, so dass sick ihre Bank darauf nicht wird verlassen konnen. Die vielen Ausgaben des letzten Jahres und die gross notdurft zu furkomung vil tmrats macht darum eine Umlage notig, 4 vom 100*),

*) Bur germeister voti Konstanz, der Altere.

*) Stalin 4, 198ff. J. Wille, Die Chergabe des Herzogtoims Witrttem-

berg an Karl V: Forschungen zur detitschen Geschichte 21 (1881), 525 ff.

3) „Bilndi$chen Darlegensya d> h. des unter Abzng der Schuldzimen und hasten fatierten Jakreminkommens, Demnach fatierte Weingarten fUr die zehn- jShrige Einigung (Lichtmess 1513 1523) 1685 ft., den Bohmischen (Pfennig) *w 3 fer. gerechnet. Zum Vergleich set ange^ogen^ dass Kempt eft 1523 2205 ft. fatierte (61, 94); Marchtal im gleichen Jahr 2000 ft. (61 , 97); Kaisheim fitr 1523 5260 ft.,fUr 1526 nach dem Bauernkrieg 325 ft.. (61 , 113 und 182); Gntm- zeU fUr 1523 280 ft. (61, 96); Baindt 410 ft. (61 , 82); Salem gibt 1525 5650 JL an (61, 157); Buchau im J. 1525 1518 ft. (61, 151); FMwangm 1100 ft. (61t 124).

6 1521 M&rz 9.

fur Weingarien 67 Ji. 8 Bohmisehe, innerhalb eines Monats zu er- legen. An, 1520 (montags nach Martini) November 12.

61, 79, Or. Von Gs. Hand; sampstag vor Conradi [24. NovJ anno 20.

8* Barthlome Blaurerx)anGerwig: Hat mit Dr. Winckelhofer %) tvegen der Neuerung in der Konjirmatioii der Prfailegieny wo- 5 nach s^lichs [die Bestdtigung] menklichen onnachtailig sdlle sin an sinen gerechtigkaiten, geredet und darauf hingewiesen, dass der Ar- tikel in der letzten Konjirmation nicht $teht9 und dass der AH von St. Gallen denselben Artikel durch Ludwig von Helmstorf aus seiner Konjirmaiion wieder keraus gebracht hat Aber Winckelhofer ef*wi- lo derte, er habe schon mit andern Prdlaten daruber getyrochen, welche rieten, den Artikel anzunehmen; im mScht wol minder werden, in ansechung das die cantzly in mins gn. herrn landvogts5) handen sy, gegen welchem uwer gnaden mit sampt andren in ainem anlauss standind. Der Taxe halb will er beim Vizekanzler das Beste ver~ 15 suchen. Der Doktor ist nicht dafiir, dass G. oder andere Prdlaten auf den Reichstag kommen*), der Kosten wegen. Worms, 1521 Mar $ 9.

7, 226, Or.

l) Als Vertreter der Stadt Konstanz nahm er sich auch der Pralaten an: RTA.2, 766.

*) Heinrich Winckelhofer ans Ehingen a. Dn sett 1510 Qrdinarim des Kirchenrechts in Tubingen; seit Mat 1522 Kanzler der osterreichischen Regierunff hi Stuttgart, gestvrbm 25. Nov, 1526: vgl, M. Roth, BettrSge mr Geschichte der UnivermtM Titbingen (1867) S. 36 f. He hie, Die Fatrizierfamilie der Winckel- hofer; Wilrtt. Vjh. 3 (1880), 54 f. Auf einem Tag in Biberach vor Weihnachten 1520 beschliessen die Prdlaten, den Dr. Heinrich Winckelhofer ah ihren Vertreter auf den Reiclistag nach Worms zu schicken: An an G. (donretags sant Johannstag in weihenechten anno 21) 1520 Des. 27: 50, 335, Or. Vgl. untm Nr. 30.

a) Nikolans Ziegler, Rat und oberster Sekretdr Kaiser Maximilians, sett April 1518 Landvogt in Ravensburg (7, 133), ward im Juni 1520 in die kaiserliche Kanzlei berufen (7, 183) und konnte so den Anstiissem d#r Landvogtei aufs&ssig tverden* Vgl, Vochezer 2, 727 ff, Schneider , Das Kloster Weingart$n und die Landvogtei: Wilrtt. Vjh. N. F. 9 (1900), 435 f Im FrUhjahr 1522 wird Ziegkr Vizekansler des katserlichen Statthalters Ferdinand: G. S eeliger , Erzkanzler und Reichskanzleien (Innsbruck 1889) S. 92.

*) Aufforderung Gs. sum Jiesuch des Reichstags auf G.Januar durch Karl V.f datiert KSln, 1520 Nov. 1: 7, 195, Or.

1521 April 15 Mai L 7

9* Dr. Heinrich Winckelhofer an Gerwig : Nikfas Ziegler ant- wortete heute, dass er die Brief e nicht konfirmiere und sie an den Kaiser wetter gebe; das Ammann-Amt stehe der Landvogtei zu, die es ja auch inne habe; er kindts nicht nachlassen und wels auch 5 nit thon. Abt Hartmann hat bis in seinen Tod des keysers rat nnd die Tirolischen geschiichen ; der Mehrteil der Ho f rate ist tiro- lisch; da wird nicht viel herauskommen. Hab e. g. truwlichen und oft gewarnet ; so es all nicht geholfen hat, hab ich e. g. miessen gehorsam sein. Kann der Sache, und auch der mit dem Welser^),

10 nicht auswarten, dct er taglich fur gemeine Prdlaten im geheimen Ausschuss sein muss. Filrsten, Herrn und Sttidte mochten seinen Rat und seine Diensie gegen gute Belohnung, aber er kann nichts ubernehmen. G. solle einen eigenen Vertreter beordnen, me die Truch- sesseti, Ellwangen, Kempten, Schussenried u. a. es auch machten,

15 dem er an die Hand gehen witt. Worms, 1521 (montag nach misericordia domini) April 15.

7, 228, Or.

10* Botschaften, Hauptleute und Rate des schwabischen Bun-

des zu Augsburg an Gerwig: Der Abt von Salem und die von tfber-

20 Ungen beschwerten sich uber nicht geringe mutwillige und frevliche

Handlungen seitens Graf Ghristophs zu Werdenberg, seiner Amtleute

und Verwandten. Sie haben darauf seinerzeit dem Werdenberger

geschrieben, dass der Bund solche unfugliche Handlungen gegen

Bundesverwandte nicht dulden werde. Da aber Christoph der Mah-

25 nung keine Folge gegeben hat, soil G. getreues Aufsehen haben und

auf Anrufen der Bedrohten oder Truchsess Wilhelms und Hans

Freiburgers, Burgermeisters zu tlberlingen, namens des Bundes zum

stdrksten und eilends zu Hilfe Ziehen; ivenn der Truchsess und der

Burgermeister Pferde verlangen, soil er sie schicken. 1521

80 (sampstags nach cantate) Mai 4*),

7, 230, Or.

l) Vffl. unten Nr. 28.

*) Vffl. Vochezer 2, 148. KlUpfel S. 204. G. will Tag setzen, worn er erfdhrt, ob und wan her graf Chriatof anhaim und wa er zu betreten sey; Vberlingen ist einverstandeit : 1522 (freytags nach oeuli) Mdrz 28: 7, 297, Or. Am 12. Jnli 1527 weiss G . davon, dass Jodoc von Salem mit Werdenberg vertragen set: an Abt Jos: StFA., Korr. 1415—1547, A.

8 1521 Juli 3.

11. Johann, Abt der Minderau, an Gerwig; Auf den letzien Bundestagen haben die Anstosser der Landvogtei w'tederholt gegen die Bundes-VeHangerung sich gestraubt, wenn nieht ihren Beschwer- den gegen die Landvogtei abgeholfen wiirde1). Man hat ja dann auch den Rerrn von Strassburg zum Kommtssdr besiellt, welcher 5 aber, zu fern gesessen, keinen Anfang machte. Ah die Anstosser mil Bewilligung Truchsess Wilhelms den Bischof von Konstanz als Richter vorschlugen, lehnte die Regierung in Innsbruck ihn als par- teiisch abf da er etliche G titer in der Landvogtei liegen babe; sie sollen andere Vorschldge machen. Sie tvollen nun am 9. Juli in Ravens- 10 burg tagen. 1521 (mitwochs vor sant Ulriehs tag) Juli 3.

7, 238, Or.

12. Dr* Heinrich Winckelhofer an Gertoig: Ist mir in warhait laid, das e. g. bruder Michel sich nit schieklicher zu der lernung verfiegt; aher von raeiner person wegen ist nit von noten, das e.g. 15 sich ungnediglich gegen ime erzaig, wan ich bin wol zftfriden. Hah e. g. die luter warhait angezaigt mid hette derselbigen vil lieber was anders geschriben. Diewyl sich aber die sachen dermassen gesehickt, hab ich sye och nit anderst kunden, dan die that gewe- sen ist, furhalten, bittend, e. g, welle denselbigen iren bruder etwo 20 zu andern sehicken, damit er nicht also verliege*). Hat sich nach

s) Das Schicksal des schwSbischen Bun-des in seiner letzten Periode king zu einem guten Teil auch an dem Austrag der Streitigkeiten swtschen den ober- schw&bischen Stdnden, den 7}Anstos$ern,a und der Landvogtei. Versuche liegen seit dew Vertrag von 1516 (V ochezer 2y 726) immer wieder vor. VgLunten Nt\ 20. Osterreich ham entgegen, wenn es die Dienste der Stilnde, besonders Ger- wigs, benStigte. Endgilltiges 'ist nnter G. nicht erreicht tvorden. Zum Gansen vgl Vochezer 2, 720ff. Schneider in den Wiirtt. Vjh. 9, 421 ff.

*) Der 1500 geborene Bruder Michael ist Gs. tuw/jahrige Sorge. Am 8. Nov. 1522 bevollmachtigt der konstanzer Generalmkar den Minoriten-Lektor Joh. Jtiger in Konstanz, den Snbdiakon Michael Blarer tmf dessen Bessemngs- versprechen zti absokncren, quod ipse dudum cum Joanne Kuder, plebano in Cap el Brysgoye, ad rixas et contentionem devenerit adeo, quod tandem iu iram raptus maima in eundem extenderit temere violentas ipsura percutiendo et ledendo ad modicam cruentationeni ; praeter tamen et eitra mutilation em aut aitam enonnem offensam addens insuper quod ipse clerical! habitu abyecto ad expedltionein belii- cam nuper contra Turcas instructam so eontulerit et eidem expedition! etipendia- tus interfuerit, neminem tameu occidendo sou mutilaudo, contra decentiam et honestatem clericales, penas et sententias in tales a canonibus generaliter promul- gatas incurrendo: 7, 3Slt (h\ Pg. Registratur-Taxe 5 s. dM attcnto quod super

1521 Oktober 13. 9

Hduseni und anderem utngesehen, wenn G*auf Fasten seine Konven- tualen nach Tubingen schicken will; befind, das dieselbigen [huser] umb zimlich gelt zu bestellen weren; so ist der wein in gutem wolfailen koff und anders, des man leben soil Die Supplikation

5 wegen der Landvogtei ware wohl zu verbessem, aber damit ich das manificat nit besser mach, lass ieh mir die och wol gefallen; nur da*s „euer Lieb und Gunst* ist unnotig ; das gebrauchen nur die Fursten; bet den filrstlichen Rdten konnte Spott daraus erwachsen. Darnach hat er nun die Beschwerden gestelli> auf Gs, Verbessenmg.

10 1st zu Diensten nach seiner Art; wan wie ich die sach verstand, also thfi ich; und on rom zu schreiben, wiewol ich nit vil wort oder hoch berumens raich geprauch, nocbdann was ich handel, das beschicht mit wenig worten von rair und mit truwen. 1521 (sontag nach Dionisy) Oktober 13.

& 7, 244f Or.

13. Abt Johann von Neresheim an Gerwig: Der auf 16. No- vember (sabato post Martini) anberaumte Provinzialtag1) darf nicht

primo excessu dudum absolutio expedtta fuit, Aussen Vollzugsvermerh mm 9. Nov, Am 6. April 1523 dispenmert ihn der Nuntius Ennius Filonardi vom defectus aetata fUr die PriesUrweihe : Wemgarten B. 22 Or, Pg., gratis,

*) Das Generalkapitel war itn 15. und beginnenden 16. Jahrhundert das Ferment des Benediktinerorde?is der mainzer Provinz (Mainzy Wilrzburg, Speier, Strassburg, Augsburg, Eichvtdtt, Konstanz, Chur, Paderborn, Ualberstadt, Hildes- heim, Verden) und des Bistums Bamberg. Sett dem konstanzer Konzil tagte es alle drei Jahre (Trithemius-Busaeus, Opera pia et spiritualia, Dilingae 1604. p. 1031 1061)^ bis die Ungttnst der Zeit die Versammlungen unmUglich rnachte. Noch ein pa&r Anldufe kennt die beginnende Reformatiomzeit: 1518 ein Kapitei aw&erhalb der Provinz in Melk. 1521 in DonauwSrth : Aktm 99, 56 ff.y tgL unten S. 32 Anm. 1. 1523 kamen einige Herren in NUrnberg zusammen (vgl. unten Nr. 45) und dann in grdsserer Zahl tvteder in DonauteSrth. Hier wird filr 1524 nocheinmal ein Generalkapitei nach NUrnberg beschlossen. Mit mlc)mn Erfolg zeigt unten Nr. 49. Damit hat die Zmammmarbeit filr lange Zeit ein Ende. 1550 vermcht Gerwig als einer der 1523 in DonauivSrth bestellt&t Pr&sidenten von alien Seiten gedrdngt das Kapitei wieder aufzunehmen, wieder ohne Erfolg, Erst 1568, nach dem Tridmtinum, setzt die VerbandstMigkeit meder ein. Eine Relatio quomodo congregatio generalis Benedictirta in Germaoia per omaes episcopates proviacie moguntinae et dioecesem bambergeusem in con- cilio constantieiisi instituta propagata ct in Suevia a nobis conscrvata fuerifc am

dem 17. Jahrhundert findet sich 91, 3 19. Als Prdsident ist Gerwig auf Grund tines Privikgiums der Kongregatian (post solutionem « . . capituli penes abbatem,

10 1521 Oktober 25 November 21.

verschoben werden* Non deterreat paternitatem vestram pestis sevi- cia. Ntabergenses hac tempestate salubriori aura patiuntur; hinc ex Austria, hinc ex Bavaria et undecunque locorum se plurimi Nurn- bergam fuge gracia recipiunt credentes illic contra pestis furorem tutamen firmius obtinendum. Und gerade sie, die im Melker Rezess 5 zuvorderst $tehen> durfen nicht dutch Abwesenheit oder Gletchgiltig- kelt so wichtige Ordenssachen gefahrden. G. muss auf den vor drei Jahren beschlossenen Tag nach Number g kommen. Neres- helm, 1521 Oktober 25.

91, 43, Or.

10

14- Gerwig an den Abt von Nereskeim: Man sollte den Abt von St. Agidius trotzdem l) besiimmeny die Zusammenkunft bis nach Ostern zu verschieben, quia pestilentialis iste furor omnibus ferme civitatibus et locis huiusce itmeris ita quidem crudeliter sevire fertur, [ut] Neurabergam versus nisi cum maximo periculo michi neutiquam 15 tutus sit accessus. Wenn alle andem kommen, wird indessen ouch er nicht ausbleiben.

o, ffiff K, 0. D,

IS* Burgwmeister und Mat za Ravensbnrg an Gerwig: Bitten, den Streit der Heifer und Kaplane%) beizukgen. 1521 Nov. 2L 20

7, 248, Or. Aussen: fritags post presentationis Marie (Nov. 22).

qui . . capitulo praesidens fuerit, vel abbates, si plures * . praesidentes exti- teriot, usque ad aliad inde sequeas capitulum provinciale remaneat ilia eadem- que potestaa: Relatio 91, 9) mittlerweih wiederkolt in atlgemeineren Angehgen- heiien dm Ordens um Begelung angegangen warden. Vgl. Ubrigens unten Nr. 194.

*) Vgl. Nr. 13.

*) Es handelt sich um den Anteil der Heifer [bezw. der Pfarrei] and der Kapl&ne an den Bruderschaftsnutzungen. Der Streit zog mch bis vor die Tage der Kirchendnderung kin: vgl. unten Nr. 701. 1533 Dez. 16 erscheint Gerwig als Vermittler; Bischof Johann von Konstanz bittet ihn, vam Pfarrer su Raven&burg gedrtingt, um WeiterfUhrung der Verhandlungen: 12, 309, Or. 1540 am 20, April (tercia feria [post?] jubilate) klagt der Pfarrer Dr. Hans Pfront in etnem Schreiben an den bischSflich konstanztechen StatthalUr Christoph Metzler: er wiire jederzeit hereit, liechnung zu tun, aber der Proknrator der Bmder$chaft antworte ihm nicht, ob sy, die eaplSn, rechna welleat oder nit; sie sttchm die Sache zu ver- schleppm. Dieweil mich unser gn. herr byecbof vor menclich ob dem tisch offen* lich abgefertiget, das mm herr wichbyschof gutlich handlen solle, und min her

1521 November 21. H

Die heifer miser pfarrkirchen seyen all gester zu unserm burgermaister komen und im anzaigt, sy seyen etwas durch die caplan bemelter pfarrkirchen geursacht, das sy nit mer hie pleiben, sonder urlawb haben und gleich hinaus zu ewern gnaden oder ir

5 amptleut gen und daselbs sehlussel uberantwurten und urlawb nemen wollen. Uf sollichs haben wir sy bis heut mit guten worten aufgehalten und unser botsehaft zu ewer gn. convent und ampt- leuten gen Wingarten geschickt und begert, ain botsehaft zu ver- ordnen, in sollicher sach uns helfen zu handlen. Als nu unser

10 botsehaft heut bey e. gn. hern und amptleuten gewest und unserm bevelch nach mit inen gehandelt hat, seyen mitlerweyl die heifer aber zu uns komen und anzaigt, sy w&llen urlawb haben und aber ain tag zwen oder drey die kirchen mit dem sacramentgeben, taufen und anderm, so der pfarr zustat, versehen, aber in der kirchen der

15 pruderschaft halb ganz nichtz zu schaffen haben. So nu der unser komen ist, hat er anzaigt, e, gn. hern und anwalt werden e. g. deshalb schreiben. Und aber das, wie obstat, uns erst weiter be- gegnet ist, erfordert unser notdurft, e. gn. selbs auch zu schreiben, wie wir hiemit thuen. Und auf sollichs biten wir e. gn. ganz ernst-

20 lich, sy wolle von stund herauf zu uns komen, die caplen und heifer selbs verhdren und in der sach, darzu wir e. gn. williglich helfen wdllen, handeln, das alle ding zum besten geschickt und verordnet werden, das e. g. und wir sollichs gegen meniglichem verantwurten mugen, auch wir und unser arme gmaind versehen

25 werden. Und e. g. erzaig sich hierin gutwillig, als unser vertrawen zu ir stet. Das wollen wir nmb sy willig verdienen. Datum dorns- tags nach Otmari, in eyl, der funften stund nach mittag, anno 21.

von Emptz, so es die not erfordert, ain rechtsprach thon, wer min ernstlichs pirt, u. e. welle in der sache verziehen. Dann sy mich lange zit mutwilliger wys umbtribend, mich schmechend und lesternd, das mir nit witer, och minen heifer, zS lidend und tragend gepurlich %vil sin. Und wiewol ich mit aynem wort vermochte schaffen durch die laygen, das die caplen mfistend thon, als ich verhoff so sy mir von billichait und recht schuldig zu thon werend, die caplon, so will sich aber nit gepuren, das die layen sich in die sachen schlahend. Ich hab mich och ain lange zit erwert, wird es noch nit zfilaussen. Hiemit will ich mich in erapfelch geben haben. Dan es geschicht mir gwalt und uu- recht ; wan ich bin spoliert des minen mit gewalt uber rain raenigveltig erbieteu. Und pit, sy, die caplon, sollend mich nit privieren distributionibus quotidianis et aUis mit gwalt, sunder mit mir rechna . . . Dann das mir geburt von der brflderschaft, das dividierend sy alle zit durch ain andern, scquestrieren nutz, machend, wie sy wend, et non aliter quam desperati: Zurich W II 18, Or.

12 1521 November 24 1522 Januar 27.

16, Johann, Abt der Au, an Gerwig: Als sie jilngst in der Au beieinander war en, hat G. sich hbren lassen, das ir euch in

den bund nit begeben oder den zfisagen wellen, euch seye dann evvere beschwerden zftvor abgethan. Bitiet vor seinem Verreiten urn Mitteilung, dieweil wir ewers gemiets nit lautern verstand haben, ob wir den bund dermassen, wie ir und ander prelaten zu Bibrach darvon geredt und veraint haben, zusagen s611en oder nit, auch ob ir zu ewern artikel, die unser schreiber hat, nichts weiter setzen oder darvon thun wellen. 1521 (sonntags vor Katherine) No- vember 24.

61, 90, Or. Prfo.; sontags ante Conradi (Nov, 24).

10

17, Karl V. an Gerwig: Seinerzeit hat sein Vorgdnger Abt Hartmann tnit andern Prdlaten, Herren und Stddten zur Abl'osung der Landvogtei Schwaben 8000 fi. rhein. dargeliehen J), wovon jakr- Uch 1000 fi. durch die Kamtner zu Innsbruck zuruckgezahlt werden 15 sollten. Bisher konnten aber nur 500 fi. gezahlt werden. Die Kamtner isi sonst schwer belastet. Nun hat der Landvogt Niclas Ziegler" die Schidd ubernommen und sich verpfiichtet, die 1000 fi, jahrlich bis zum Abtrag zu erlegen. G. moge den Verzug nicht be- schwerlich nehmen und seines Anteits seitens Zieglers gewdrtig sein. 20 Gent, 1521 Dezember 22.

7, 253, Or. Carolus. Registrata M. P6chler. Aussen: dominica quinqua- gesima 22 (2. Miirz).

18. Karl V. an Abt und Konvent zu Weingarten: Prdsen- tiert cum nobis ad predecessorum nostrorum imitationein ex 25 inveterata consuetudine etiam apostolica auctoritate roborata jus

competat preces primarias [sic] ad omnes et singulos beneficioruni ecclesiasticorum collatores den Kleriker Gregor Beler, konstanzer Diozese, und bestellt fiir den Weigerungsfall den Erzbischof von Kbln und semen Rat Claudius de Boissot, Dekan in Polignac, zu 30 Exekutoren. Brilssel, 1522 Januar 27.

13, 225, A.')

*) Am 1. Okt. 1516: Vocheser 2, 726.

2) Am 22. April 1522 prflsentkrt Karl dem Kloster W. (in der landvogtei Sehwabeu) wieder einen Laienpfrilndmr Ludtcig Funk: 7, 303.

1B22 Jauuar 27. 13

19. Walther von Himheim, Pfieger zu Kirchberg} Haupt- manriy an Gerwig: Der Kaiser wunscht nach den letzten vergeblichen Bundestagen einen Beschluss iiber die Verl&ngerung1). Die kaiserL Kommissare verlangen eine Tagung der schwab* Pralaten- und Herren- bank, wo jeder sich dnssern soil. Ladt auf 27. Fehr. (donrstag nach s.Matthias) nach Ulm2) ein zxtr Entgegennahme der bisherigen Verhandlungen und Meiniingsausserung. 1522 (inontags nach s. Pauls bekertmg tag) Januar 27.

7, 291, Or.

10 20. Christoph Fuchs von Fuchsberg, Bitter, an Ludwig Zeck?

Verwalier der Landvogtei Schwaben: Der schwdbische Bund hat Herzog Wilhelm von Bay em und den andern Mitkommissdren eine Supplikation der Anstosser ubergeben mil Klagen namentlieh Abt Gerwigs iiber Beschwerunge.n und Neuerungen 3). Da der Kaiser

l) Die Bundesverldngerung gehSrt su den Anliegen Karls V. von Anfang an. Schon anfangs Mai 1520 bescli&ftigte die kgl. Forderung den Tag in Ulm: Hirnhtim an &.: 1520 Mdrz 30: 7, 173.

*) Der undatierte Abschied bet Klilpfel 2, 221 ff. KaiserL Kommissdre sind Herzog Wilhelm von Bayern und Sitter Christoph Fuchs von Fuchsberg.

*) Am 29. Januar 1522 idsst (■?. durch ein paar Konventualen vor Notar und Zeugen gegen tJbergriffe Zecks in das Niedergericht des Gotteshanses inner- halb der Ringmauern protestieren: 41, 1, A. Die AnsWsser bitten urn Abstellung alter Neuerungen und um Weisungen an Nikolaus Ziegler und Zeck zur VerhUtung row Aufruhr und Empdrung: 7} 366, Gs. K. o. D. Da Zeck- mittlerweile stirbt, wird der gutltche Tag auf Exaudi (1. Juni [nach Ravensburg]) verschoben: Karl V. an den AM von Weissenau al$ Procurator der AnstSsser: Innsbruck, 1522 Mail: 7, 309, A. Ebenso sieht das Jahr 1523 wiederholte Anl&ufe: kaiserL Tagsatzung nach Ravensburg auf Anfang Juni, nach Innsbruck auf 29. Juni, Ravensburg 1. und 31, August: 8, 21, 40, 47, 52, 54. Zur Aussprache leant der Handel, ate auf die Klagen der AnstSsser im M&rz und Oktober 1523 auf den Tagen in Ulm und Augsburg der schwdbische Bund sick der Sache annahmr Beschwerde der AnsWsser (8} 96 99): Trotz ihrer Reichstmtnittelbarkeit sucht Ferdinand aus Einbildung und Anzeigung etlicher Missgonner, als ob sie in die I^atidvogtei geMrten, sie in ihreni alien Herkommen zu turbieren und vent dem hL Reiche in die Landvogtei zu dr&ngen. So wurden sie unter dem 15. Juni 1523 /ft. unten Nr. 37] von Niklas Ziegler als Landvogt auf einen Landtag naefi Alt- <forf beschrieben und in d#r Kredenz als Stande, Insassen Oder Verwandte der Landvogtei bezeichnet. Als Kaiser Mace einst ebenso handelte, griff der schwdbische Bund ein. Wie sie nun letzthin am 16. August vor Regenten und Rdten um Ab- stellung der Neuerung baten, bekamen sie zur Aniwort, fiirstl. DurchL habe solches hievor wohl bedacht, es mit zeitigein Rat befohlen und habe alien Gnind und Fug,

14 1522 Miirz 9.

auf Jubilate (It. Mai) einen gutlichen Tag nach Ravmsbarg an* heraumt hat, soli Zeck den Abt unbeschwert lassen. We Here Klagen

e$ zu tun. Das dUrfen sie nicht dulden; es handelt sich um ihre Freiheit. Die Bundesverwandtm mogen helfen und ehie tap/ere Botschaft an Ferdinand ab~ crdnm. Das geschieht unter dem 23. Mdrz [St F A., Korr. 1415—1547] und wiederholt 17. Qktober 1523: 87 96. Vizestatthalter und Rdte der oberdsterreichischen Regietnmg bitten aber den Austrag namentlich der tceingartener Differenzen an die Parteien selbst zurUck: 18. Nov. 1523: 8f 81. Indessen steht der Handel auf dem Bundestag in Augsburg im Junil524 tcieder auf der Tagesordnung : 8, 88 94 : Die osterreichischen R&te betonen, doss das Beschreiien und Einfordem der An- sUJsser als St&nde tmd Einsdsser der Landvogtei schon mehrfach erfolgteT also eine Quasipossession vorliege. Zfidem so w&re die landvogtey dem reich im grand zugehorig, und alle die oberkait, die das reich darzu haben mocht, die hefc ain furst von Osterreich, dieweil es nit gelost* Ob dann etliche jar zugesehen wor* den w&r, dae sy in das reich geborsam gewest w&rn und gestewrt hetten, das mocht den eins&ssen und stenden der landvogtey kain fdrstand bringen, Dann 68 wire yetzt Til jar ro. kay, mt. und f ursten von Osterreich in ainer peraonen ge- gewest, deBhalben sy der eins&ssen und stend der landvogtey pfliebt und ver- wandtniis wol hetten mugen dem reich lassen beschechen oder in die land- vogtey Ziehen, welchs in gelfiept het. Darum inen nit furstand briugen mocht, 4as sy sagen, sy w&ren bisher nieman dann dem reich gehorsam und verbundeo gewest* Und . . . dieweil die pfandschaft so klar iawten auf die prelaten, den adel und stett, so in dem gezirk der landvogtey sizen, wa sy dann nit ander dcrgleichen stend anzaigen, so milegen nieman anders achten, dann das sy die- selbigen seien, und deshalben billich ainem ifirsten von Osterreich als die ver- pfendten der landvogtey gehorsam erscheinen. Wa sy aber ainicherlay beschword darab hetten, dieweil dann in der ordnung des punds lawter begriffen und fur- sehen sey, das ain yeglich pfand und lehen vor seinem pfand- oder lehenherrn gerechtfertigt werden soil, so sy ffirstL durchl. begern. die stend des bunds wollen sich diser sach enschlachen,

Darauf die Ansdsser: Die Sache hat vonjeher den Bund beschQftigt-. Kaiser Maximilian hat 1516 sich auf den strassburger Kompramiss eingelassen. Da die Abrede nichts half, trat man 1522 in Ravensburg wieder zusammen, ohne Ergebnts, weil die Ssterreichisclien R&te anderer Gesch-dfte Italb abreisten. Es wirde aber ausgemacht, dass man beiderseits Neuemngen unterlasse. Trotzdem erfolgte die Vorladung nach Weingarten. Als sie Aufschluss verlangten, 6b Ziegler darm auf Befehl gehandelt habef wirde das bejaht und Abstellung verweigert. Deshalb wenden sie sich an deft Bund. Wenn Ferdinand dagegen Schriften geltend macht, ran denen frUher nie die Rede war, [am Rand: Ffandbrtefe]f so konnen sie da- rauf nicht antworten, weil sie nicht darauf abgefertigt wor den sind} und weil sie nicht wissen, ob Truchsess Wilhelm mit filrstl. Durchl. sicJi inanderweg vertragen wolle. Bitten um Atifschub bis sum niicfisten Bundestag. Der Bund nidge bis dahin Nmerungm untersagen. G< wendet sich um Hat an Leonfwrd von Eck: 29. Juni 1524: 8f 130, K. N&heren Bescheid9 wkf durch teen und wie hoch die Landvogtei mis der Truchsessen Hand an das Haus Osterreich gekommen ist, ver- mag <?, auf Ecks Anfrage (16. Jnli: 8, 122, Or.) nicht zu geben, da er als jung

1522 Marz 9 August 30. 15

konnien die Bwidesverlangerung gefahrden. Uhn} 1522 Marz 9.

7, 308, A.

21* Jos} AH in Salemt an Gerwig; Bitiet, im Ausschuss des Reichstags miteuteilen, nauchdem ich ins regiment gen Nirnberg rerord-

5 net sy1), so sy ieh aber mit dem kalt we beladen und dann sunst mit dem bodengran (so ich wen, ich w611 etwa hinriten oder gou, so mftss ich ligen), das man ain andem an rain statt nem. Es. sind vi\ geschickter prelaten ... Ir sind jung und geschickt; desglich Ochsenhusen mfiss och ainmaule hinus. Komianz, 1522 (sab-

10 bato ante Egydii) August 30.

50, 457, Or.

new angender prelat im grand nocb kein wissene: 25.Juli: 8, 134, K. Ein Privatgutachten, das G.f&r den Bundestag an Laurentius (10. Aug.) 1524 einhott (50, 459 463), betont, 1. dass Oster retch zwar die Anstdsser als Landst&nde etnzu- berufen pfltgte, aber stets auf Protest stiess und folglieh nie in Possession ham. 2. Die Landvogtei ist nichts anderes als das Richteramt auf dem Land, do sonst nit andere hohe gericht seyend, ain sondere herlichait, dadurch die provinz pur-

giert werden soil, womit aber nicht gesagt ist, dass die angrenzenden oder im Be- zirk gelegenen St&die, KlSshr, Herrschaften tind Flecken dmn Landvogt geJioren.

Insbesondere meinen die dsterreichischen Bdte auf dem Bundestag an Simon und Judd (28. OkL) 1524 zu Gs. Ansinnen an den Bund, wenn er sich getraute, mif dem Weg des Rechtes etwas zu erreichen, liesse er den Bund aus dem Spiel, Der Landvogteihandel sei ctlter als der Bund und unabh&ngig von ihm: 50, 465. 1526 steht der Hansel noch auf dem gleichen Fleck; Erzherzog Ferdinand hat durch Truchsess Wilhelm ansuchen lassen, die Anstdsser mogen ihre Sache auf dem Bundestag in Augsburg Mitte Mdrz nicht zur Spraehe bringen; er mdchte die Beschwerden gUtlich abtun. Der AnsWssertag in Bavensburg am 20, Febr. iehnt das Ansinnen indessen ab; 61, 162. Weingariener Beschwerdepunkte von 1526: 41, 40—46. GUtliche Tage in Bavensburg an Matthtii (21. Sept.) und Allerheiligen (1. Nov.) 1527 bringen ebenfalls keine Verst&ndigung : Akten 4i, 48t 50, 53, 55, 56, 63, 70—78, 82—90, 96. Schliesslich spricht auf dem Tag in Vim am 2. Febr. 1529 der Bund: Ferdinand soil solange davon abstehen, die An- stSsser auf Ldhdtage zu erf or dem, bis der Kaiser entschiedm hat, ob es zurecht gmchieht oder nicht. Cber die Spdne und Irrungen sollen bis zum niichsten Bundes- tag die Parteien sich ver gleichen; wenn nicht, mrd der Bund sie beilegm. In- zwischen haben beide Telle aller Neuerungen sich zu enthalten : 41, 99. GrUndlicli- historische)' Bericht von der kaiserL und Reichs-Lamfoogtei in Schwaben 2 (1755) Xr. 207.

l) Der wormser Abschied vom 26. Mai 1521 bestimmte als Pr&latenvertreter die Abie van Saletn, Schussenried, St. Cornelien bei Aachen und den Propst von Berchtesgaden : RTA.2, 733. Saletn war bei der Erdffnung des Regiments am 19. Nor. 1521 anwesend: RTA. 3, 10 f.

16 1522 September 4 Oktober 26.

22, Abt Johann von Mtnderau an Genvig: Burgermeister Christoph Kress von Nitrnberg sagt, man wisse noch nicht, ob etivas aus dem auf Agidii (1. Sept.) anberaumten Reichstag daselbst werde; er wolle zeiiig genug Nachricht geben. G. m'dge also mil dem Ver- reiten warten. Nordlingen, 1522 (dornstag nach Egidy) September 4. 5

m, 56, Or.

23. Johatm, Abt von Petershausen, an Gerwig: Hat letzte Woche eine hiiserliche Ladung vom Kammergerickt erhalten, wonach er straffallig geworden sei, da er seinen Anschlaq zmn Rom- odrr Tiirkenzug nickt erlegt habe. Petershausen ist in so gross ganz 10 verderben kommen, daz die conventbrueder mitsampt dem prelaten daraus Ziehen und sich lange jar anderer end hartiglich mit armut ern6ren mussen, in w61chen jarn ich sampt zweyen weltlichen ge~ setzten regenten darin gewesen bin und das gozbus rait grossem sparn, arm fit, nine und arbeyt dermassen mit einem sweren paw 15 widerumb ain wenig auf und zu eern, auch damit der gozdienst gefurdert und underhalten werden m6g, zw61f conventbruder daryn gebraeht. Dergleieb so hab ich auch solchen verzug aus keiner verachtung sonder allein der meynung, das ich des in anderweg durch gut herrn und frund abzestdllen verhofft, gethan, Kann der 20 Vorladung vor das Kammergericht nicht nachkommen, da er etlich jar her mit der pdsen swern krankheit der blatern und lembe be- fldckt gewest bin. Kinen Boten mit schweren Kosten vermag das Kloster nicht. G. moge samt Dr. Ambros Dietrich ihn gehoriger- orts entschuldigen und eine Miuderung seines Anschlags zu erwirken 25 suchen, wie das der Deutschordensmarschall Jorg von Olz mit dem Kammergerichtsanschlag auch erreieht hat; und moge jedenjalls Acht und Pon verhiiten. 10, 12, 14 oder 15 ft. konnte dieser Bote gleich bezahlen. St. Gebhard icirds lohnen. 1522 (mitwochs vor sant Gallentag) Oktober 15l). 80

7, 320, Or.

24. Marsilius Prenninger*), Br* beider Mechte, an Gerwig; Der Reichstag zu Niirnberg; Frequenzattssichten. Die rhein. Fiirsten und Franz von Sickhigen. PapH Hadrian VI. 1522 Oktober 26.

*) RTA.3, 269 Annu 2.

*) BesoUUUr Diener des Rates zu Niirnberg und sett Sept.1522 Os.stSndiger Sfelhertreter als Prdlatenge&andter. Vgl. unten S. 31 Ann*. 2 und It TA, 3, 885 f.

1522 Oktober 26. 17

7, 324, Or.

Nach e. gn. abschaid3) 1st von fursten der bischofe von TrieDt und etwo vil potsehaften auf den reichstag koraen. So ist man des bischofe von Colen und Menz gewertig, Man versichts sich

5 anch genzlich, das der ausgeschriben reichstag sein furgang haben werd, und solle ungeverlich in vierzebn tagen nach dato angeen. Dan mein gnedigister herr statthalter Ferdinandus hat derwegen and er waits potsehaften zu den churfursten geschickt und sich zura bochsten ersuchen lassen ; haben yme etlich zu kumen zugesehriben.

10 Es ist auch ain tapfere potschaft aus Peham her komen. So ligt die ungerisch, osterreichisch und pebstische potsehaften vorhin hie und warten auf den reichstag. Auf das wirt sich e. gn. woll wissen zu halten.

Ferrer haben wir newe zeytung, das die reinische fursten

15 Trier, Pfalz und landgraf Cronburg, das schloss und stetlein, er- obert und eingenomen 2) und furter den bischofe von Menz zu sich gen Frankfurt beschriben and erfordert haben, sein Cntschuldigung zu horen, und sind genzlieh der mainung yme zu sagen, das er sich der edellewt seines stiftes, so Franzen von Sickingen gedent,

20 nit annemen solle, sie werden sunst wider ine und den stift zu bandlen verursacht und sein auch nit verschonen werden. Der kayserlich statthalter hat abermals potsehaften zu in geschickt; wolt gern sie ainigen und zwischen in frid machen; wayss nit, was daraus wird. Die pebstisch potschaft hat meinem gnedigen

25 herren herzog Hainrich von Meckelburg in meinem beywesen an- gezaygt, wie pebstische haylikayt, als sy verwurn, das die pro- pugnatores und dyfensores der cristenlichen versamlung und landen zu Rodys mangel an provand gehapt, zway grosse sebiff mit pro- viand geladen von Jenow aus zugescbickt hab, auch volgend von

30 Senis etlich schiff mit notturftigen weren und kriegvolk in die hilf 3), und das [er] ain ganz fremste bapst sey, der nach Petro gewest, dan er semen aignen nuz nit, sunder den gemainen betrachten thue und sich nur umb drey ding bekumere und anfechten lass: Ains, wie [er] die cristenliche haupter, fursten und herren in fridlich aini-

') Der Brief Johanna von Petershausen vom 15. Okt. traf G. nicht inehr in Nurnberff an: 7, 327.

*) Apt 15. Oktober: Ulmann, Franz von Sickingen (1872) S.308ff.

8) V(?l. Pastor PSpste 42,117f. J org a 2, 370 ff. Egelhaaf 1, 404 ff. Wortt. GeichichUquellen XVI. 2

18 1522 November 10.

kait bringe, derwegen er audi mit raerklichem seinen unkosten vil tapferer potechaften in Frankreich, Engelland, Hispanien, Teutsch- land etc. ausgeschickt hab. Das ander, wie er clerum und alle geistliche personen reformier und zu ainem solclien guten leben bring, daz sy nit mer zu ergnus, wie her bescheen, raiehen, sunder 5 alien menschlich ain gut ebenbild seyen und exemplum, guz zu wirken, geben. Und das dryt, wie er die cristglaubigen incitiren und bewegen raecht, under ain anderer bruderliche lieb zu erzaigen und wider die feind des christenlichen glaubens, Durken und andere, zu Ziehen und streyten. Sagen auch, das diser bapst raargraf 10 Joachim ainen seinen nepoten x) m cardinal zu niachen abgeschlagen allain der ursach, das derselb zu solchem stand nit tuglich sein solt. Hab ich e. gn. als ainem loblicben prelaten, der anzweyfel solchs gem horen wurd, nit unendeckt lassen wollen . . . Datum suntags nach Ursule anno 1522. 15

25, Rudolf von Friedingen, Landkomtur der Ballet Elsass, an Gerwig: In Waldsee haben die Pralaten beschlossen, dass G. einigen Nachlass an dem Regiments- und Kammergerichtsanschlag zu erwirken suchen solle, und wenn das nicht geldnge, solle der Abt von Weissenau die Angebuhren ausschreiben. Bittet aus G-riinden, 20 die er nicht schretben kan-n, seiner Person mit Namen nicht zuviel zu gedenken, da er furchtet, seine Missgonner konnten das Ganze verhindern. Altshausen, 1522 (montags nach Leonhardi) No- vember 10.

7, 330, Or.

25

26, Gerwig an die Anwdlte zu Weingarten: Zwei Abgesandte vom Kammergericht kamen zu ihm in die Herberge und begehrten, er mbge etliche seiner Vorgdnger nennen, die gegen den Landrickter an das Kammergericht appelliert haben. Da er keinen zu nennen vermochte (in ansechung miner jugend), sollen die Anwdlte sofort 30 nachfragen und ihm Namen und Jahr berichten. Wenn sie kein Appellation surteil erfragen konnen oder selbst wissen, sollen sie andere Kamm ergerichtsurteile oder sonstige zweckdienliche Sachen schicken,

*) Den G-umbrecht von Brandenburg, der in Horn kbte nnd vor dem Sacco am 7. Mai 1527 mit den Deutschen unterhandeln sollte ? VgL Gumppenbergs Bericht bei GregoroviHS, Kleine Schitften mr Geachichte und Cultur 1 (Leipzig 1887) S.240f.

1522 Dezember 11 1528 Januar 11. 19

nit anderst daim zft aiuem iiberfluss ; wil es mit der Mlf gotzs sunst auch ausrichten.

Der reiehstag wurt ye langer ye grdsser. Zinstag vor dato

dis briefs ist des erzherzogen Ferdinands hausfrow mit ainem

5 grossen pomp hie ingeritten in willen und mainung, die fasnacht

da zfi beleiben. Niimberg, 1522 (donstag vor Lucie) Dezember 11.

7, 368, K.

27, Dr. Matthias Uli1) an Gerwig : Arztlicher Rat. Luther. Ravensburg, 1523 Januar 11.

10 8, 1 Or.

Uwer gnauden schriben haut mich erfrdwt, so ich vernim u. g. gesundhait. Ouch ist u. g. muter etlich tag krank gesin, aber si ist wyder frysch und gesund worden, gott si gelopt. Ich hon ain sonder frdd, dz u. g. hant an mieh gedaucht und mir gesehriben

15 nuw zitung. Euwern gnauden kan ich ietz nutz anders enbieten, dann dz u. g. all morgen niechter ess zinziber conditum dz ist griener iraber, confortat digestivara stomaci, pectus raundifieat, me- moriam auget. Ir mugend ouch essen grien imber, so u. g. schlaufen gant, insonder ietzund die kalten zyt Es wer got, dz des Luters

20 saeh wurd usgericht, doch dz nit daruff kom ain trieber oder ain finstri saeh.

Damit verlich gott der allmechtig u. g. ain glikhaftig nuw gesund iar. Min husfrow, uwer g. gevetterle, dankt u. g. trulieh des gr&s und wiinscht u. g. ouch ain gut iar.

25 28» Gerwig an Christoph Welser, apostol. Protonotar, Propst

zu Regensburg, u. j. Dr. : Mgr. Jokann Baumeister, welchem sie die Pf arret Berg 2) uberlassen wollen, kann davon unmbglich 20 ft. rhein.

*) Der ravensburger Stadtarzt : Schiess 1, 32 Anm. 4. Am 1. Dez. 1534 rQhtnt der jUngere Matthias spMer Advokat des bischo'fl. Chorgerichts zu Radolfssell: 1541: 33, 376 ~— in einem Humanistenbrief aus Pavia Gs. maxima atque praeclara patemitatis in Ulianorum familiam inonimenta: 13, 170.

*) Die Pfarrei Berg war Weingarten inkorporiert, aber durch Welser als vicarius perpetuus an die Propstei Regensburg gekotnmen. Sett 1521 bem&ht sith G. um Ws. Verzicht und die Union mit Weingarten: Gesuch an Hadrian VI: 7, 270—272, A. o. D. Ahten 7, 254, 257, 258, 261, 272, 277, 279, 280, 282, 283,

2*

20 1523 Marz 30.

in Gold Pension bezahlen, hochsens 10, attento quod propter luthe- ranam factionem oblationes admodum decreverint et in dies deeres- cere boh cessent [1523] l).

7, 287, K, o. D.} n> e.

29. Johann Rudolf, Abt zu Kenipten, an Gerwig: Ob man mil 5 der Tiirkenhilfe2) noch marten oder zu Verhiiiung von Ungnade und Verweis den Ansehlag gleich erlegen solle. In Waldsee wurde aus- gemacht zu warten* Aber die Hauplleute fiir die Werbungen sind mancheroi*ts schon ernannt und wenige Stdnde mit ihrer Gebiihr dent Ausschretben nack gekorsam und besonder die gaistlichait, die bil- 10 lichen in solbem die ersten irad nit die letsten sein noch uff ander w&gren sdlten. 1523 (montags nach palmarum) Marz 30.

8, 11, Or.

30* Dr. Johann King von Tubingen*) an Gerwig: 1st fur Dr. Heinrich Winckelhofer in den Diemt der Pralaten getreten. Wie 15 nun neulich der Herr von Ochsenkausen in anderer Sache einen Boten zu ihm schickte, hat er den Abt fragen lassen, ob er nicht auf den Reichstag nach Nurnberg musse. Der Prtilat antwortete sehriftlich, wan ha be nicht vor, den Tag zu beschicken. Teilt das

285, 288; 23, 455. Die Pfarrei set gewachsen, utpote quae se ad miile.et plures communicantes extendat; der Verweser kdnne, nachdem Welser sein Einkommen bezogen habe, nicht mehr davon leben: cum vix sitiin et nuditatem a se pro- pellere et arcere possit et aliquando ob aeris intemperiem in regione Ula fre- quentem fructibus omnibus carere cogatur: an den Papst: nach 19. Okt 1522: 7, 270. Welser hatte erst 50 ft.. Pension verlangtf dann 20; Baumeister hot 10; schliesslich verstdndigte man sich auf 12 ft.; es war offenbar noch zumel; an- fangs 1533 bot Baumeister seinen Verzicht an, da er die 12 ft. nicht Idnger bezahlen wollte; Welser an G: 17. Februar; 12, 182, 312. Am 1. Febr. 1537 fordert G. den Baumeister auf, auf die JPfarrei zu kommen, da der Vicevikar abziehe: 14, 258 > K.

*) Der Brief ist die Anttcort auf em Schreiben Ws. vont 6. Mdrz 1523: 7, 288, Or.

*) Beschlossen auf dem Reichstag zu N#mbwg im Dezember 1622. Mandat stir Zahlung des Anschlags vom 7. Jannar 1523: RTA. 3, 320, 360. Eg el- haaf 1, 419 ff.

*) Joh. Kdnig von Ottingen, in TUbingen immatriktdiert am 15. April 1509; art. lib* etfttr. utr. Dr., Prof des KircJienrechts : Hermelink , Matrikeln S. 168. Roth, Beitr. z. Gesch. der Univ. TUbingeti (1867) S. 37.

.1523 April 8 April 20. 21

mit, damit die Herrn Pralaten nicht meinen, ich w61t arbayt fliehen und den solt hinder dem ofen verdienen. Tubingen, 1523 (mit- woch nach ostern) April 8.

8, 12, Or.

5 31. Gerwig an Martin Oswald, Kanzler des schwabischen

Bundes: Hat kein Recht, wie 0. will, die Pralaten zum Bundestag zu mahnen, obglich wol wir der prelaten gehaim wissen. Hat sein Schreiben den Herrn von Schussenr'ted, Both, Marchtal und Au vor- gelegt, welche diese Tage in Weingarten bei einander waren; sie

10 waren filr 24. April (fritag nach Georgii) in Biberach bereit. 1523 (mitwoch nach quasimodogeniti) April 15.

8, 20, K.

32. Christoph Kress, Bilrgermeister zu Number g, an Gerwig: Hat mit dem Fiskal geredet und ihn gebeten, die Prdlaten mit Proze-

15 duren nicht zu ilbereilen 1). Der Fiskal versprach es. Gleichwohl liess er, C, in diesen Tagen die Quittungen stellen, da er G. nicht schmahen und achten lassen will. Der Faktor J oh. Wegerman will 120 fi. vorstrecken. Last euch nit paid dyse ungeschyckte decret ersehrecken. Ir wist anch dem jwngsten pundsabschyd des Turken-

20 gelts halber, der ist wol vyll hi, aber noch nymands hy dan 2 arme

gaystlich klosterfrawen von Regenspwrk und 1 graf haben das er-

legt. Wyll nyraand der erst sein. Der vyschkall procedyrt aber

vast. Ich gedenk, er werde das ganz reych in die acht thuen.

Ich klag euch unsern fromen alten vatter m. gn. herrn aws

25 der Aw. G-ott woll der sel gnedig sein. 1523 April 20.

8, 18, Or.

33. Christoph Kress an Gerwig: Ich versech mich ye nun2), e. gn. werden ain pwndstrat werden; wo das nit geschycht,

') Der Kammergeriehts-Frokurator Dr. Konrad von Schtoabach an Gerutig: Der kaiserl. Fiskal hat am 16. das Gericht gegen G. angerufen toegen der zwei Viertel Fussvolk wider dm Tiirken. Hat drei Wochen Frist erlangt. Bittet um Weisung, damit G. nicht in die Po'n deelariert wird: Nilrnberg, 20. April: StFA., Korr. 1415—1547, Or.

3) Nach dem Tode Alt Johann Mayers von Weissenau am 9. April: Libri fraelatorum Weissenau I, 311.

22 1523 April 20 - April 22.

wyll icti ewern und der andern prelaten feynd werden. 1523 April 20.

8, 19, Or.

34. Gerwig an Truchsess Wilhelm, Siatthalter in Wiirttem- berg: Hat mil dem Statthalter1) der Landvogtei Schwaben die 5 Irrungen zwisvlien dem Abt von Konigsbromi und der Stadt Vim dahin beigelegt, doss der Abt den Rat bleyben lassen will, wie die herrschaft Haidenhaym hievor bey weyland herzog Jorgen [von Bayern] lobl. gedachtnus, herzog Ulrichen zu Wurttemberg und andern inhabern davor bliben ist, und alles das abzuthun, das er io jetzo mlt newerung f&rgenomen hat, beiden Teilen an ihren Ge- rechiigkeiten ohne Schaden. 1523 (mitwoch sant Jorgen aubet) April 22 2).

H. Ulrtclis Vertretbung, Rep. S. 45, Or., n. e.

33* Gerwig an die Pralaten: Abt Johann von der Au seL 15 hat ihnen mitgeteilt*), dass die halbe Bundeshilfe gegen Hans Thoma Don Absberg und seme Anhdnger beschlossen sei und bis 1. Mat in Dinkelsbuhl zu sein habe. Der Anzug ist bis 1, Jam verschoben und jetzt die ganze Hilje bewilligt*). Jeder soil gutes Kriegsvolk

r) Seit Mai 1522 al$ Nachfolger Ludwig Zecks (oben Nr. 20) Simprecht HitzUr, bisher Verweser der Pflege zu Helfenstein und Forstmeister zu Heiden~ heimf Bruder d*3 Abts Melchior von K8nigsbronn: 7, 305.

2) Statthalter und Regiment hatten bereits auf Jubilate (26. April) nach Stuttgart Tag geseizt: Ulm an G.: 10. April: 8, 14, Or,

a) Erstes Ausschreiben vmn Montag nach Jacobi (28. Juli) auf Grand des ntirdlinger Abschieds vom 15. Jam (Klilpfel 2, 225/.): AngebUhr der Ritter- schaftsbank 25 Reisige, 500 Knechte -und ein Viertel des Baraufwandes fUr Ge- schutz auf 15. Sept. nach DinketebUhL Anteil Weingartens 1 Ross, 14 Knechte, 136 ft*: Johann an G.: StFA., Korr. 1415—1547, Or, Neues Ausschreiben vom 20. Oki. 1522: 7, 323, Or.

*) Martin Oswald an G.: Die halbe Hilfe auf 100 Ji. Darlegen 1 Mann, also nunmehr 2. Der ganze Stand hat 50 Reisige und 1000 Knechte zu stelhn, die Pr&laten daran 15 Pferde, 1 Ross = 3 Mann; auf 50 Pferde 4 Wagen mit Hauen, Pickeln, Schaufeln u.a.; die Pr&laten als die, so darzu geschickt seix^ nwgen 2 Wagen schickm. Obwohl die zehnjdhrige Einigung zn End# ist und der Propst von Ellwangen und die Frau von Buchau ausgetreten Hind, sind sie doch ver- mdge der alien Einung schuldig, niitzntun. G. soil die riickstdndigen Bundes- sieuern eintreiben, dann man wfirdet vil mer geltz, warn* angeschlagen ist, zfi

1523 Mai 8 - Jnni 4. 23

oder das Geld do filr schicken und die Knechte bis Dinkelsbilhl bt~ kostigen, da der Sold fur a lie einheitlich erst dort beginnt. Geld ist auf dent Bundestag in Nordlingen an Exaudi (17. Mai) zu er- tegen. 1523 (fritags nach eantate) Mai 8.

61 7 108, K. Martin Oswalds,

36m Gerwig an Prenninger : Kann derartige Anderungen der [Konfrmations-] Instruments x) nicht anmhnen ; das ist mil gefarlicher klughait mich zu betriegen furgeuotnen. Nimmt er einen gelocherten und im Bechten nicht gegriindeten Vertrag an, so beginnt die An- lQfechtung des Gotteshauses von neuem. Mochte aber dock die Sachs gutiich hinlegen; ivas tun? Nordlingen, 1523 (donrstags nach trinitatis) Jtini 4,

8, 35, K,

37. Hans Kdm an Gerwig: Das Regiment zu Innsbruck hat 15 einen neuen Landtag auf 1. August in Sachen der Ansiosser ein-

berufen. Auf dem Tag am 22. Juni (m6ntag nach sant Veitz tag)

waren antcesend der Grosskeller von Salmans weiler, der Schreiber con Both, der Landammann der Truchsessen Jorg und Wilhelm von Wurzach, acht Edelleute, Boten von Isny, Memmingen, Biberach und

20 Leutkirch, Baindi und LoweniaL Etliche schrieben. Da vide Prd- laten} Stddte und votn Add erwartet wurdmf und in Altdorf keine geeignete Malstatt sfch fand, baten die Kommissdre, im Sommerhaus tagen zu diirfen. Als Kommissdre erschienen Bitter Konrad von Rott und der Statthalter. Als me ihre Kredenz uberreichen wollten}

25 hat von den Anwesenden der eine auf den andern gesehen; keiner woUte sie annehmen. Schliesslich Jing der Grosskeller von Salem zu reden an: er habe den Auftrag, auf das Ausschreiben hin zu pro- testieren, das er nit w6U berfift sin als ainer, der dem hus Oster- rieh oder der landvogti underworfen; sy getidren aim alles mittel

30 dem hailgen reich zfi. Die andern schlossen sich dem Protest an.

disem zug nottiirftig werden: IMS (montags nach quasimodogeniti) April 13: Gly 87, Or. Zum 'dttinf/er Zug Hans Thoman ton Absberg hatte am 25. Juni 1520 den Grafen Joachim von (ktingen UherfalUn nntl tdtlich rerteHHdf1^ rffl. Vochezer 2, 45o%g'. r) Vr/L ohm M\ 8.

24 lo23 Juni 19 August 19,

Da der Landtag im Gotteshaus stattfand, hat der weingartemr Grosskeller nit davon komen kunden und geantwortet , er habe ge- glaubt, sein Abt tviirde selbst kommen; ohne Befehl k'dnne er nicht mitsprechen. Die beiden Kommissdre und der Landrichter samt den BoUchaften sind dann auj Einladung noch iiber Tisch geblieben. 5 Am gleichen Tag war die ganze Landvogtel nach Altdorf berufen. Hat man in ain bevelch furgelesen; daruff liabend sy all mussen sehweren gelert ayd za gott und den hailgen, das sy wSllen dem Ferdinando als regierenden fiirsten des hus Osterrich und der land- vogti gehorsam sin. Und dann wurden der Landvogtei 840 ft. 10 Steuer auferlegt, wovon 20 ft. an dem Tag an Wein vertrunken iverden durften. 1523 (fritag nach sant Veitz tag) Juni 19.

41, 11 12, Or. PrUs.: Ochseufurt Johaanis baptistae 23.

38. Martin Oswald an Gerwig: Schickt die jiingste Bechnung ihres Standes und wdllt gem, das e. gn. darinnen u[n]beriirt [wer], 15 nun das e. g. ain wenig fleyssiger wer und sieh nunmer umb die sachen dapferer und ewerm stand gemes annem. Das alles verstee e. g. von ewerm fromen Martin gftter mainung; dann wa er nit ain herzlich trew gemitt zu e. g., so hett er ditz sehreyben erspart. 1523 (aftermontags nach Johannis bapt.) Juni 30. 20

67, 117, Or.

39. Gerwig an die Prdlaten und Prdlatinen: Bittet als ihr Vertreter um das vorgeschriebene neue Darlegen x) filr die elfjdhrige Einigung*) unter Eid und Siegel an die Verordnelen innerhalb MonaUfrist. 1523 (mittwoch post assumptions Marie) August 19. 25

8, 51, K.

40. Biirgermeister und Bat zu Ulm an Gerwig, Jacob von Au, Truchsess Wilhelm und Jorg, Hans von Konigsegg und die

') Vffl. oben At. 7. Die Fassionen hielten sich allgemein niedriger a& seinerzeit filr die zehnjdhrige Einigung, so doss die Anlage filr den fr&nkischen Krieg hfther aitsjiel als filr den wflrttembergischen : G. an den Landkomtiir Rudolf von Friedingen zu Altshausen: 8, 37, Eonz. o. IK

s) Am 17. A£(lrs 1522 war zu Ulm der schwabische Bund auf elf Jahre, Lichtmess 1523 1534, erneuert worden.

1623 September 19 November 4. 25

Veiireter der Sladte uberlingen, Bavensburg, Wangen, Imp und Buchhorn in Waldsee; Haben ihr Schreiben des Landtags der Land- vogtei halb ikren Biirgern, welche G titer in der Landvogtei besitzen, mitgeteilt. Die berichten, dass sie nie auf dergleichen Landtage er- 6 jordert worden seien und demnach auch jetzt keine Botschaft schicken werden. 1523 (satnpstags nach exaltacionis crucis) September 19.

41, U, Or.

41, Die Bundesversammlung in Ulm an Reutllngen, tlber-

lingen, Biberach, Bavensburg, Pfullendorf und Buchhorn : Der Mit-

10 bundesrat AH Gerwig ist beauftragt, den Eid auf die elfjahrige

Einigung im sitzenden Bat abzunehmen. 1523 (samstag nach

s. Ursulentag) Oktober 24l).

8, 75, Of.

42. Martin Oswald an Gerwig: Das e. g. widerumb uff den 15reyehstag gen Nurmperg verordnet *), das ist unzweyfel meiner herrn der prelaten notturft. Aber ob es fur e. g. und derselben gotz- haws sey, so oft uffainander und so lang aus dem gotzbaws zu sein, das waist e. g. am beaten zu bedenken, wiewol ich acbt, e. g. werd mit dein anreyten nit eylen; dann sol f. d. uff Martini zu 20 Nurmperg, so will es im doch noch nit gley; so wurdet auch un- zweyfel one sein f. d. nichtzit fruchtpers ze handeln sein. G. soil den Bundesabschied mitnehmen, da er doch in mehr ah einem Fall auj den kunfUgen Reichstag verweist, zur Orientierung, so deshalb etwas an sie gelang. 1523 (mitwochs nach omnium sanctorum) 25 November 4.

61, 111, Or.

Christoph Kress an Gerwig*): Hat gem gehort, dass G. wit der zum Reichstag verordnet ist. Will ihm eine gate Herberge

') G. an den Bundesschreiber Martin; Ist dem Befehl nachgek&nimen, am- gmommen ReutUngm und Biberach; dann niicli warlich ungestime des wetters, sonderlich gen R&tlingen uber die Alb ze reiteo, noch zur zit verhinderfc hat;

tcird es nachholeti; o. Z>.; 5, 164 , K.

%) Prdlaten- Vollmacht fUr G. und Abt Heinrich von Marchtal vom i* Nov.; H, 76, K.

8) RTA. 4, 623 f.

26 1523 November 7.

besorgen, wenns n/'cht besser zu bekommen ist, be? dem Kopfinger. Der Reichstag wird seinen Fortgang haben. Eiliche Kurfursten und Fursten und im besonderen Erzherzog Ferdinand haben bereits Her- berge bestellt, und taglich werden noch mehr besteUen lassen und selbst hommen. Sobald Erzherzog Ferdinand da. ist, werden sich 5 auch die Fiirsten einfinden und den Reichstag anfangen. Der Erz- herzog soil schon in Linz sein. Wird durch eigenen Boten Nach- richt geben. Dock dilrfte G. noch einen Monat Frist haben. Bittet urn Mitteilung, wann und wohin er die Reitei' entgegen schichen soil, und wieviele. Dass die Pralaten und G. im besondern ihm We'm 10 verehren wollen, nimmt er mit Dank an; wird es um sie zu ver- dienen suchen. Und so e. gn. hyher kwmen und ewch der Franken- nnd ander weyn nit sehmeeken, soil der wein nit mein sonder ewer sein; dann ich waiss, das e. gn. ursach sein, das micb mein heren di prelaten dermassen wedanken. Da er wdhlen darf, bittet 15 er um neuen, der besser sein soil; roter sollte dabei sein. G. moge ihn nach Vim an seinen Wirt Hans Fokenzer schichen, der ihn wetter besorgen wird, damit der weyn unterwegen nit gemyscht oder geergert werd, Ich wolt sonst lyeber dreymal sovyl verlyren, dan rair der weyn unterwegen geergert werden solt. 20

Newer zeytung wayss ieh hy nit Bonders. Des Lwtters halb stet es, wie es e. e. gelassen haben. Mich weschwert nichts hohers, dan das di awsgeloffen mench und pfaffen also hi sollen umgan. So vyl an mir ist, wyll ich darob sein, das di zwm tewf 1 jagt werden.

Der konyg von Engaland1) hat sein potschaft vast stattlich 26 hi; wardt uff erzherzog Vernandus.

Das reygament ist vast schwach hi und schyr gar gestorben.

Di kayseryschen sagen von grossen straychen, wi di knecht in Pwrgwnd etlich flecken eyngenomen und ytzt vor Tyschon lygen sollen. Desgleychen soil der konyg von Engalangen in Pyckardj 30 awch wyder den Francosen etwas geschafft haben2). Wi es in Mayland stet 8), wysen e. e. pas dan wyr hi. Gester hat man pryef von Rom hi gehabt, aber noch kayn pabst. Wi man sagt, wollen si ir uffsehen zw Mayland haben, wi es da get, ob si alsdaii eyn kayseryschen oder franzoschyschen wellen sollen \ 35

*) ETA. 4, 628.

3) Baumffarten 2, 291 ff.

3) Baumffarten 2, 265 f.

*) Hadrian VI. f 14. Sept. 1523. GewMt mtrde am 1.9. Nov. Mulia <h

1523 November 7 1524 Januar 9. 27

Der Twrk hat dem konyg yon Polen etlich tawsend perschon bynweg gefwrt.

Man hat hi vyll sorg uff di kwnftig syntflwss und gewesser, das kwmen soil *). Man schreybt, wi es in Neapoles gross schaden

5 gethon und jamer gemacht hab, Ich wyll fleyss haben, das e. e. eyn herbryg hi hab, di hoeh in der stadt gelegen sei, wiwol Kopfinger awch hoch, wi e. e. wysen, gelegen 1st. Dan ieh gedenk, der reychstag werd noch derselben zeyt sein. Ieh vermwt mich aws vyl ursachen, wyr werden noch kwrzlich und vor dysem

10 reychstag ein pwndstag haben > der aber sych kwrzlich enden und nit lang wern mocht. Dan ich gedenk, wan Pamberg werd er- faren und wysen, wer im ins glayt gefalen, di kawflewt nyder- geworfen, wi an zweyfel e. e. wysen mogen, und wer di theter gehawst und gehoft, er werd darum eyn eylenden pwndstag aws-

15 schreyben lasen; mocht vylleycht e. g. am herreyten gelegen sein.

Di hwbschen frawen fragen hi fast nach ewch, sein aber nit all wol zwfryden mit e. e., sonderlich di schon Schwebin; ir wyset wol, was ir von ir gesagt babt. 1523 November 7.

8, 78—79, Or.

20 44, Chr/stojph Kress an Gerwig: Am 28. d. M. ist der Kur-

furst von Sachsen angekommen und gestern Erzkerzog Ferdinand. Die andern werden erwartet. Wolt nit gem, das die prelaten und die stedt die letzten waren. Nurnberg> 1523 November 30.

8, 84, Or.

25 45, Abt Georg Truchsess von W ernitz- Anhausen an Gerwig:

Das Kapitel soil wegen der Ungunst der Zeit verschoben und wegen des Lutkertums nicht in Niirnberg gehalten werden. Verspricht sick von einer Fastendispens nicht viel. 1524 Januar 9.

8, 109, Or. Reverendo in Christo patri ac domino domino Gervigo, ab- 30 bati monasterii in Weragarten optime merito, domino ac amico nostro non minus colendo quam charissimo.

Medici als KUmens VII., der als Kardinal kaiserlich gesinnt tear, aber als Papst auch mit Frankreich sit rechnen hatte: Pastor 4*, 176$'.

') FMr 1624 war eine grosse fJberschwemmnng prophezeit: J. Fried rich, Astrologie und Reformation (1864) S. 79 ff.

28 1524 Jannar 9.

Saiutem salvuraque novi anni ingressum exoptat. Dum supe- riori anno, reverencle pater, serotina nos collatio in monasterio sancti Egidii coniunxerat, inter nos ni fallor conclusum erat, ut futuri triennalis capituli nostri celebratio vel in alium annum propter perditissimorum tern por urn nostrorum malam condition em differretnr, 5 vel in alium magis convenientiorem locum propter seditiosam Luther- anorum faetionem locaretur. Itideni etiam anno transaeto predi- lecto confratri nostro domino abbati s. Egidii tanquam president! bina vice Uteris nostris significavimus atque, ut preallegatas causas reverendis patribus eiusdem capituli nostri abbatibus Uteris suis 10 denuntiaret, instanter exhortati sumus, veluti viva eius ex voce nunc in dies ibidem iuncti facile intelligere valebis. Ne autem error aliquis sive confusio futura, quod nolim, per nos ambos tanquam futuros eiusdem capituli qualescunque presidentes aliquo modo emergi possit, Togo obtestorque, ut eundem predilectum confratrem 15 nostrum s. Egidii abbatem quantotius convenias et futurum illud capitulum nostrum propter supra allegatas causas pregnantes in alium annum utinam magis gratum differatis, ne periculosissima ilia nunc tempora ymo seditiosissima ilia Lutheranorum factio, que nunc ut cernis Nurumberge pre ceteris locis serpit, sacratissimo ordini 20 nostro aliquam notam minus gratam impingere sive ruine alicuitts incentivum prestare possit. Nescio enim quid sibi mens mea sinistri infaustique presagit. Sevit enim undique ignobile vulgus, nee voto vivitur uno, sed reruni ubique discolor usus, Dii bene vortent nee in se sperantes deserant unquam. Insuper quid conventus ille 25 vester principum magnatumque pre manibus tractat quidve de hiis communis fama famat ut certiorem me reddas precor. Postremo quorsum venenosa ilia Lutheranorum seditio vobiscum tendat atque in quern finem virus suum evomere studet, deque aliis novitatibus utinam gratis literas tuas humanissixnas presenti cum geruio ex- 30 pecto. Item reverend us pater dominus abbas ex Nereshaim superi- oribus diebus certas de esu carnium literas transmisit, quas presente cum latore domino abbati s. Egidii transmisimus l). Velim igitur,

') Kardinal LaurentiHS [Pucci] an die Benedtktiner-Abte und Pr&laten der maimer Provine und bamberger DtSzese: gestaUet an drei beltebigen Tagen der Woche, amser Quadrages und sonstigen Fasttagen, FUisch zu essen. . . . Quod . . . nonnulla ex mouasteriis veBtris in locoruro deaertis ac montanis et rupibus situ- ata existant et aliqua etiam in piscibus et aliis, quae juxta instituta . . . requi- ruutur, penuriam patiautur, p lures persoaae doctae et idoneae ob prohtbitionem esus carnium hujusmodi dicta inouasteria ingredi et in eis profiteri deterrentur,

1524 Jamiar 23. 29

reverende pater, ut alter alteram conveniat et quid de hoc pro esu carnium dispensation uterque vestrum sentiat, hochoc Uteris vestris significatis. Predictus namque abbas in Nereshaini, veluti literae sue paternitatis pretendunt, de Ms etiam nunc certionari desiderat*

5 Ego quidem non facile quid in hiis agendum sit diffinire valeo, cum omnia in curia nunc sint venalia et licentiosa ilia Lutheranorum factio non modo huiusmodi dispensationes contemnit, sed totara etiam sumni pontificis auetoritatem annihilare atqne omnia eradi- care contendit, Timendum hinc erit, quod paucissimi nunc ex

10 patribus reperiantur, qui nummos etiam paucissimos pro expeditione ilia exponere illoque indulto participari velint. Multorum namque garrula ut cernis petulantia nunc latrat: ist es umb geld erlaubt, so sey es mir umbsdnst auch erlaubt. Et sic proh dolor licentia deteriores eximus, et hec una nee ultima ex Lutheranis fructibus

15 nndique emergit. Interim bene et optime vale atque ut redameris ama. Pretereundo autem ad lares ut aiunt paternas ut miserias nostras conspicias visitesque iteram atque iterum, veluti in superiori anno etiam efflagitavimus, imprimis precamur literasque in omnibus vestras prestolamur.

20 46. Abt Melchior von Konigsbronn an Gerwig: Thu ich e. e.

des sundren trewlichen mitleyden den wasserflug berierend vleissigen dank sagen. Und ist nit weniger, wa sollichs nit hette nachge- lassen, were es bey und umb mich grosse not worden ... - Koniffabronn, 1524 (sampstags nach s. Vincency) Januar 23,

25 8, 184, Or.

47, Der Kardinallegat Laureniius [Campeggl] verleiht auf Bitten Gerwigs den Abten von Weingarten das Becht des Gebrauch& von roiem and dem Konvent von grunem Siegelwachs anstatt des

quo fit ut voa personas aliquando viles et indoctas ac ignorantea seu minus habiles recipere cogimini, et dum illae poatea ad aliqua offlcia in dictis mona- steriis seu etiam ad ipsorum monasteriorum regimina promoventur, in eisdein monasteriis pluxea errores fiunt in ipsorum monasteriorum detrimentum ac obser^ vantiae regalarum exerbationem animarumque pericuhim et scandalum plurimoruni; Rom, 1523 Juni 11: Weingarten B. 23 y Transsumpt: vgL unten Nt\ 54. Gedr* Sulger, Annates Zteifaltemes II (1698) , 118 f.

30 1524 MSrz 15 ~ Mai 13.

bisherigen grilnen und gelben* Nurnberg} 1524 (deeimo octavo kl. Aprilis) MSrz 15.

WeingarUn B. 23, Or. Pg. mlt anh&ngendem SiegeL Taxe 4 fl. Mou- tinus. D. de Patertrina. Auf dem Bug; M. Goinetiua.

48m Derselbe verleiht Abt Gerwig auf Fiirsprache des Erz- 5 kerzogs Ferdinand, qui ad monasternim [Weingartense] singularem gerit devotionis affectum, das Mecht, den dritten Teil der durch den Abt zu vergebenden reicheren Pfrunden, bis zu 60 Goldgulden, dem (hominum et temporum malicia causantibus) in semen Einhunften heruntergekommenen Kloster fur den Unterhcdt der im Hospital des 10 Klosters zahlreich vorsprechenden Armen und Fremden zuzuwenden. Nilrnberg, 1524 (XIII. kl Mail) April 10.

Weingarten B. 23, Or. Pg., me oben. Taxe 20 fl, Auf dem Bug: G. Prego.

49m Ambrosius, Abt zu Blaubeuren, an Gerwig: Da das ord~ nungagemasse Provinzialkapitel in Nilrnberg wegen der Ungunst der 15 Wege und Zeiten nicht stattfinden konnte, sind} urn doch etwas filr den Or den zu tun, ein paar Nachbam am 7. Mai in Dim zusamnwn geu-esen* Die Wichtigkeit der Verhandtungsgegemtdnde erforderte indessen einen gemeinsamen Tag, den er, A., einberufen solle. Lddt auf 12, Juni (doininlca proxima post Barnabe apostoli hoc est 20 12. Juni) navh Lauingen ein. Blaubeuren, [1524] Mai 13.

91, 45, Or.

t5Q* Gerwig an Dr. Johann Fabri, fiirstL osterreichiscken Mat1): Empfiehlt Zeiger dieses, seinen Bruder Christoph, der im Namen der Pralaten etliche Zeit am kaiserL Regiment zu Esslingen *) 25

*) Von Leutktrch, der gewesene fconstanzer Generalvikar: J. Staub, Dr. J. F.: Beil, z. Jahresber. der Stiftschule Eimiedeln 1911. W. Friedensburg, BeitrUge z. Briefwechsel der fcathoL Gelehrten Deutschlands im Be/.- Zeitalter : Zeitschrift ftir Kirchettgeschichte 20, 59 ff, L. Cardauns, Zur Geschichte der kirchL Unions- und Reform bestrebungm 1538/42 (Rom 1910) S. 25 ff.

9) Das im November 1521 in Nilmberg erGffnete Regiment wirde durch SMndebeschluss vom 31. Mdrz 1524 (Nilrnberg) nach Esslingen verlegt und an Pjingsten (Mitte Mai) nen eroffnetr ETA. 4, 419 f.t 427.

1524 Mai 18 - Jwii 28. 31

sitzen soil, und bittet um Weiterempfehhing an semen Fiirsten und anderwdrts. 1524 (mitwoch nach pfingsten) Mai 18.

Lutter ist noch by uns Allgewern, gott hab lob, in klainem ansehen1). Mir werend fintlich. Ich hab gut hoffnung zu dem bund.

57, 103, Or.

SI, Gerwig an den Propst zu Berchtesgaden: Der Reichstag in Niirnberg hat den Pralaten zugestanden, dass sie anstatt der vier Vierteljahresprdsenzen einen stdndigen Vertreter am Regiment in Esslingen unterhalten mogen wie die Kurfursten und Fiirsten, Die

10 drei andern Prdlaten 8) haben bereits jeder fur sein Vierteljahr seinen Bruder ChrisU/ph Blarer ausersehen. Dieweil auch angezaigter unser bruder, ausserhalb rums gemelt, zu sollicber verwaltung wol tugen- lich und geschickt, desgleichen gemainen prelaten ehrlich und nuiz- lich, auch bei demselben regiment nit wenig bekannt und von dein-

15 selbigen schon ietz berait wiifarlich und gnediglich zugelassen, auch ungezweifelt fur andern angenem, bittet er den Propst, der das niichste Vierteljahr zu beselzen hat, auch um seine VoUmacht. 1524 (vigilia Petri et Pauli) Juni 28 3).

8, 127, 9, K.

20 82» Katharina, Abtissin zu Gutenzell, an Gerwig: Ein Mandat

des niirnberger Reichstags verlangt von ihr 60 ft. Turkensteuer auf Jakobi, Sie kann den Auflagen gegen das Reich und den Bund un- moglich mehr nachkommen, solange sie so hoch angelegt ist, wie andere, icelche dreimal soviet vermogen. Mein gotzhus ist ganz buwfellig

25 und ini abfal siner nutzung ; hat in die 400 fl, gegen Zins auf

l) Das Wort ist viel zitiert worden: Pfister, Denkwilrdigkeiten S. 119. Zimmermann, Gesch. d. Bauemkriegs (2. A.) 1, 283. Baurnann, Die 12 Artikel (1896) S. 35.

*) Weissenau (2. Febr. 1523: 52, 58); Salem (undat. 5, 9); Schussenried (erne VoUmacht vom 23. Jan. 1525: 8, 20$, A.). Vgl. oben Nr. 21. FUr Berchtes- gaden wartete der Bruder des salzburger Rats Dr. Nicolaus Ribeisen, Dr. Simon, auf den Posten : 57, 100. Bisher (sett anfangs 1523) hatte Marsilius Prenninger die Schwaben vertreten, da kein Pr&lat personlich am Regiment sitzen wottte: VoUmacht vom 16. Jan. 1523: 8, 2, Or. Christoph sieht auf Martini (11. Nov.) 1524 in Esslingen auf: 41, 15.

») Vgl. RTA. 4, 595.

32 1524 Jiili 17 September 6.

nehmen miissen; so haut das wetter, wie e. w. wayst, yetzo an vil orten grossen sehaden gethan, desbalben ieh furohin win kSfen nnd mien wyter inschlahen muss, des mir nnd minem gotzhns zu ver- darblichhait dienen wyl. Bittet um Bat. Gutenzell, 1524 (sontag nach s. Margrethen tag) Juli 17,

52, 107, Or.

53, Die Versammlung des schwdbiscken Bundes in Augsburg an Gerwig: uberlingen hat gegen Graf Christoph von Werdenberg den Bund angerufen. Sie milssen aber den Austrag aufden ndchsten Bundestag verschieben mid haben dem Grafen geschrieben, nichts 10 Tatl/ches vorzunehmen. G, soil im Not/all auf Anrufen der Stadt zuziehen und Hilfe und Bat leisten. 1524 (dornstag nach Bartho- lomaei) August 25.

8, 140, Or.

54. Hans Michel Angelberger, Kaplan zu Ulm} an Gerwig: 15 Abt Ambrosius von Blaubeuren hat ihn beauftragt, zu alien Bene- diktinerprdlaten im honstanzer Bistum zu reiten, ihnen die pdpst- liche Fleischdispens J) zu Uberbrmgen und die Taxe enigeg enzunehmen. G. be/and sich damals in Augsburg. Wie er nun ein zweitesmal reitet, sagt ihm der Wirt zu Waldsee, Sans Beckelhub, G. sei ivieder 20 nicht zu Hause. Bittet, die 25 ft. Taxe nach Vim an Hans Apen- teker zu schicken oder diesem zu schreiben, der das Geld gerne dar- leihen will. Waldsee, 1524 (in die Magni) Sqrtember 6.

91, 48, Or.

55. Jakob von Ramsberg an Gerwig: Als jetz krietzleff uffer- 25 stand, ale ich her, so by[tt] icb, ewer gnad w611 mieh nit Ion an aim ross, wen ysse wurd dirfen. Da bit icb e. g. hoch und vast um und um. E. gn. wil is verdeinen min leben lang. Und bit e. g. um den mutzen2); den icb hon ocb [db]ain mutzen. Und bit

') Oben Mr, 45 S. 28, Das Provinzialkapitel in Worth 1521 hat das G-e- such nach Rom beantragt. Abt Ambros verschickt unter dem 30. August 1524 vidimierte, von Elchingen und Wiblingen besiegelte Exemplars; das Or. blub in Wibltngen: Weingarten B. 23.

3) Warns, Waffenrock.

1524 Oktober 2 1525 Febrnar 17. 33

e. g. wel mich nit Ion, wen is sein notturftig wurd sin. Nit me den got mit e. g. Ho fen, 1524 Oktober 2.

8, 144, Or.

56. Mans Dionys von Kbnigsegg an Gerwig: Mb chte in Hirer 5 Kaufmehe Aniwort sagen, vermag aber nichts Endgiltiges zu schreiben angesehen diser sweren leuf, so jetzo an vil orten mit mengerlay embornngen vorhanden sein, nnd das sich die panrn understeen, im hern weder zins, gelt noeh anders, wie dann von alter herkomen ist, ze geben, deshalb es aneh, sorer soldier kauf furgang gewin,

10 in der vertigung auch mir an dem, des sy von alterher ze geben sehuldig sein, etwas mangl nnd abgang bringen m6chte. Davon konnen sie ja nock reden ; aber G. wird sicli ains zimlichen be- nuegen lassen miissen. Die Acker stnd der enden rucb, stainig und b6s, auch die wisen rietig und mosig und die holzer vast ausge-

15 hawen, desgleich die guter aufs h6chst gestaigt und der mertail auf drey leib verlihen, auch etliche darunder erblehen sein. 1525 (sambstagB nach Sebastiani) Januar 21.

8, 209, Or.1)

57. Abt Jacob von Minderau an Gerwig: Hatie geschrieben, 20 doss er und der Herr von Schussenried Gs. Bescheid in Ummendorf er war ten wollten. So hat sich aber berurter wiser herr und son seiner bawren halb, die sich auch wider ine erbSren, nit zu uns gen Umendorf verfugen konnden. Hat die Briefe an die Prcilaten mit eigenen Boten verschickt. Wird seine 2 Meisigen auf Herrenfass- 25 nacht nach Ulm verordnen. 1525 (mirwochs nach Valentini) Februar 15.

61, 126, Or. *

58. Der Grosskeller Johann Hablutzel an Gerwig: Der Kon- vent hat Heiltum und Briefe nach Ravensburg gebracht. Hei'zog 30 Ulrichs Anmarsch. 1525, Februar 17%

Bauernhrieg B. 47, Or., preseutate Ulm, freytage rtach S. Valenfcins tag 25.

*) Vffl. B a it man n, JJcten Nr. 68.

2) Notiz bei Baumann, Akten Nr. 99.

Wilrtt. Genchichtiquellen XVI. 3

34 1525 Februar 17.

Uff ewer gnaden jungst schriben mir bei Viten1) geton hab ieh alnem convent mit minem herrn brobst, in gehaimbd zu be- halten, angezaigt. Uff das hat ain convent gemain rats, e. g. rat und gutbedunken, das hailtunib, brief und anders, daran dann e. g. und inen gelegen, der schweren louf halben gen Ravenspurg zu be- 5 balten und erstlich darumb burgennaister Nidegk ratzwise zu be- suchen, angenoraen und das Cristan 2) zu thund befolhen. Aber b. Nidegk hat das fur sich selbs noch ander gehaimbd rate zu ime zu ziehen nit annemen wellen, sonder Cristan am zinstag morgen fur rat beschaiden, das auch Cristan us ansehen und haissen ains 10 convents geton hat. Uff das habeu sich burgermaister und rat aller guter getruwer nachpurschaft mit lib und gut zu e. gn. und uns zu setzen gegen Cristan erbotten und e. g. und ainem convent in ir statt, on zu ire gewelb, die dann zu clain sien, das unser zu behalten. E. g. habe aber im bus zu Ravenspurg ain gut gewelb, 15 darinn sey e. g. und dem gotzhus das ir wohJ zu versorgen und zu machen. Darzu wellen si e. g. alien zewg lechen, damit das gewelb versorgt und geschrai verhuet werd. Und haben b. Nidegk und Cunrat Humpis mit Cristan das gewelb zu versorgen berat- schlagt, auch das ordenlich und wol versorgen laussen. Und dem- 20 nach ain convent hit ewer gnaden schriben und ingelegts zedtels als hailtumb und ornaten bis an das hailig plut, desglichen auch alle brief, usgenomen was Ravenspurg betreffen ist, ordenlich in fass ingemacht und in gehaimbd frue vor tag gen Ravenspurg an- heut dato on als gesehray und ruff furen und in das gewelb orden- 25 lich und wol beschliessen laussen. Aber die brief Ravenspurg be- treffen wellen wir anderschwahin wol versorgen und in gehaimbd behalten. Got verlih e. g. und uns sin gnad, das wir das alles mit frdiden wider in das gotzhus Wingarten pringen.

Am andern hat ain convent gut bedunkt, den von Ravens- 30 purg die brief zu vertruwen, damit gute nachpurschaft zu behalten.

Am dritten haben ich und die amptlut potten an die ort, da sich die puren allenthalben enthalten, in gehaimbd usgeschigkt, sich irs furnemens, auch der louf zu erkondigen, e. g. das zu be- nch ten wissen, auch wir e. gn. fursorg haben mugen ; dann an uns 35 sol mit darstregken unser lyb und gut gar kain mangel erschaiuen. Und wil got, so wellen wir e. g. wol hushalten.

l) Klosterdiener Veit Kiini.

s) Christian Lantz, Klosterdkner.

1525 Februar 18. 35

Es bit sift convent, e. g. welle etlich win von Wingarten gen "Ravenspurg in e. g. kar furen laussen, damit, ob das gotzhus an- griffen wurd, das dannocht e. g. und si ain trunk hetten.

Den schlissel zu dem raarenscbloss in thurn scbigk ich hierinn 5 e. g. zu . . .

Newer zeitigung waiss ich e. gn. nichtz sonders zu schriben, dann das gewisslich der herzog von Wirtenperg l) aehttusend Schwitzer von Glaris, Ure, Pern, Solotron, Sehaffhusen und Basel bey ainander haben sol on die puren uff dem Schwarzwald. Die 10 andern haben sieb zum tail mit f. d. *) vertragen. Und sig willens, uff Salraanschwiler und ander gotzhuser zu Ziehen. So ist audi die sag, er werd uff Tutlingen und sin land Ziehen. Der almeehtig got geb gnad, das sollicbs alles gewendt werd. Datum fritags nach sant Valentinstag a. d. 25.

15 &9. Christoph Blarer an Gerwig: Gs. Erkrankung. Unmoglich-

keit, Reisige aufzutreiben. UberUngen, 1525 Februar 18.

Bauernkrieg B. 47, Or.

Lieber brftder Gerwick. Ich bin ganz ersehrocken, das du dir selbs so ain bosen trost gisebt dins libs halb. Ich bin gtiter

20 hoflnung, es sy nit als b<3s ; dann wenn es ulceraeio vesice wer, hilt ich nit darfur, das du kindescht riten noch etwas schaffen. Darumb hab ain gflt herz. Witer, lieber br Cider, als du mir schribst, et- liche pferd anzunemend, zeig ich dir an, das ich by gottlieher war- hait kain waiss uffzubriagend. Herr J6rg truchsess haut ain grossen

25 raisigen zug by im, haut all riter; es ist nit raisigs vorhanden3). Darzft wisste ich by gott uber 2 raisig knecht nit zu schickend, dann ich weder ross noch knecht hab; mir sind 2 gestorben. Darza stond unsre sachen heroben, das wir bass bedSrftiud folks

») Stalin , 4, 261 ff.

*) Erzherzog Ferdinand,

°) Marchtal sollte beispielsiceise auf Herrenfassnacht (26. Februar) 6 Pferde nach Ulm schicken und tried nicht mehr ain 2 auf: 8, 204. Die erste Raitung des Aufgebotg gegen die Baitern vom 1. Marz s&hlt unter 73 Pferden des Prdlaten- und Herrens Stands 31 Klosterreisige (Marchtal 2, Ketnpten 4, Schnssenried 2, OcJtsenhausen 2, Roth 1, Salem 3, Landkomtur 5, Weingarten 5, Kaisheim 4, Au 1, Roggenbnrg 2): 8, 217.

3*

36 1»25 Februar 22.

by tins, dann hinweg zn schickend. Darumb, lieber brfider, so belfend and ratend, wa man raisig iiberkum. Wa es etwa aim edelman bevolchen ward, das er von unsertwegen 100 pferd an- nem, was dann mir gebiert, will ich onverzogenlich dir ussrichten. Das hab ich dir nitt wSllen verhalten, dam it nut yersumpt werd. 5 Damit bewar din gott. Es staut och ganz zwiffelich by uns. Gott schick alle ding zfim beschten. Datura Uberlingen, sampstag post Valentin! anno 25.

Wa ich aber sfillte und miesste raisig haben, waiss ich uber 2 oder 3 nitt zfi schickend ; 2 mSeht ich villicht schicken. Darumb 10 was not sy, lauss raich eylentz wissen.

Tuus, quem ad vota nosti.

60. Johannes, AH von Schussenrled, an Gerwig: Sckickt die Supplikation seiner armen Leuie und die Kopie eines Vertragesx). Wissen ouch nit, das wir niendert us dem vertrag gangen seyen. 1& Der andern artikel halb usserhalb des vertrags haben wirs ouch nit anders gehalten, dann wie von alter her an uns kommen ist. (?, soil ihn verantworten. 1525 Februar 22.

18, 238, Or.

20

Beilage :

Erwierdigen und firsichu, wisen, loblichen stend des loblichen bunz in Schwaben dien wier armen lit von Schusenriet zu erkenen, darmit mier merklich beschwert sind. Und dem ist zum ersten also: Mer wend kain heren han dan alain got den allraechtigen, der uns erschafen hat. Zftm andern mit den erschetzen, zu[m] 25* driten von der frondienst wegen so sind mier so gar beschwert, wan ainer sinen kinden mus und brot solt gvinen, so mfts er sinem heren wirken. Zum fierden so siend mier arme lit so gar [be- schwert] mit hot und verbotnun, mit grase[n] uf unser drib und trat und och mit besenris schniden und mit fegel sehiesen; und 30- dero unbilicher bot ist so fil, daz miers nit alle sehriben kinden. Und wan ainer ain straf ferschuld, so ist man hie und wil in in durn legen. Mier begeren, man sol daz recht mit dem arma man brucha. Wa aber ain arm man oder mer weren, die sich fer- schriben heten, die ferschribungen wend mier husen han. Witer 35.

s) Liegt nieht bei.

1525 Februar 25. 37

hand mier beschwerden, daz mier unsenn heren sinen knechten miesen garben geben. Dero ist fil, dannit mier beschwert sind. Und witer so wend mier die fliesende waser fry han. Und witer so hat unser her ami lit, die hand kain hofholz, und ist unser 5 beger, er sol inen holtz gen zu der notdurft. Und wan uns got ain ecker git, nuist es unser her nach sinem volgefalen [und fer- buitz uns: gestrichen\ dero drib und drat ist; und so es ain end hat, so schiekt er nach uns und miesend im geyn, was er wil. Und witer ist unser beger, wan der hagel schlecht, so sol er dem

10 gotzhus glich as wol gesehlagen han as dem maier. Und mier wend den klain zeehd nit gen. Und mier maier sind zu unsem heren gangen, van er uns wel lasen bliben, wie der von Ochsen- husen *) sine arm lit las bliben, so welen mier dahaimand bliben. Und mier wend kain raisgelt gein, dan mier mainen, mier sieud

15 beschwert.

18, 240 A.

61, Johann Habliitzel an Gerwig: Hat den Untertanen der vier Gerickte jenseits der Schussen beruhigende Zusagen gegeben, so doss sie versprachen, zu ihrem Herm zu halten. An der Argen und 20 in der ganzen Nachbarschaft ist die Emporung gefahrlicher. Dop- pelte Sorge vor dem Herzog von Wilrttemberg. Hurlewagen. Vie Bauern im Gericht Ausnang. 1525 Februar 25.

41, 21—23, Or.

E. gn. fueg ich zu vernemen, das mich und die amptlut 25 durch herrn Wolf Grenilich2) bei Jdrgen Molin uff nechstvergangen zinstag zunacht umb vier iir angelangt ist, die mayer in e. gn. gerichten enent der Schussen haben sich enb6rt; wa hinus oder wahin wiss er nit. Uns ist ouch darnebent furkumen, das sich ir vier zu Plenriet3), namlich die baid Cunrat und Peter die Lutzen, 30 der Klein und Souer zu Plenriet, dem e. g. das huslin daselbs zu machen vergonnen hat, mit etwas ungestymmigkait enb6rt und in der cappel zu Stuben, das dann in e. gn. gericht gen Plenriet ge- hdrt, den sturm angeschlagen haben. Und alsbald ich und die amptlut das durch e. gn. aniptman Clausen Souer von Plenriet

l) Vert rag vom 14. Sept. 1502 bei Egelhaaf, Analektm sur Geschichte (1886) 13. StUck: Bin Vorspiel des Bawmkriegs, S. 249 ff. *) Wolf Gh'entlich von Jungingen, Bitter, Hattptmann. 3) Blonried O.A. Saulgau.

38 1525 Februar 25.

bericht worden, haben wir von stundan in den funf gerichten und am ersten zu Plenriet durch Urban Sntzlin das mandat1) lesen und verkunden laussen. Uff das haben die gemainden in den vier ge- richten, als namlich Esenhusen, Fronhofen, Walthusen und Plenriet etlich under inen fur mieh nnd ain convent zu kumen und ir be- 5 schwerden darzuthund usgescbossen. Die sint uff mitwoch neehst- verscbinen fur uns kumen und haben angezaigt, das mandat sig inen durch Urban Sutzlin geoffnet und verkundt. Am andern haben si gebeten und begert, e. gn. und ain convent welie si, ob etwas mittel durch den Ioplichen pund zu Schwab en zwuschen den hern 10 und irn armen luten gemacht und furgenomen wurde, bei dem- selbigen, wie ander herren ire armen. lut, halten und beliben laussen. Und so inen das yetzo von dem prior und mir in namen e. gn. und ains convents zugesagt werde, wellen si lib und gut, als stark sy sien, zu e. gn., inn convent und gotzhus tag und nacht 15 setzen, das si dann vor ouch getan haben. Sollich ir bitlich beger haben der prior und ich in namen e. gn. und ains convents den gesandten us den vier gerichten mit guten worten nacb unserm besten verstand zugesagt, guter hoffnung, wa e. gn. anhaim ge- wesen, si wer inen dermassen wie wir und nit minder begegnet, 20 zudem inen zugesagt, zu inen lib und gut tag und nacht zu setzen.

Witer sint die von Staig und Plitzen rutin mit inn aminan Peter Todtmern ouch uff gemelte mitwoch fur uns kumen und haben das mandat, so inen Urban Sntzlin gelesen und angezaigt [sic], si wellen dem tunliehen nachkumen und an e. gn, und ainem con- 25 vent und gotzhus thun als from, redlieh und biderblut, der hoff- nung, e. gn. und ain convent werde si nit verlaussen, son der halten und handbaben wie ander e. gn. gotzhuslut. Das haben wir inen ouch dermassen wie den andern vier gerichten zu tund zugesagt.

Die vier gericht haben uff donnstag zunacht in der subenden 30 stund uff nnser erbieten witer antwurt durch Hans Gebhart geben, sy haben allwegen ain hoffnung und vertruwen zu e. gn. gehapt und noch, und das prior und ich inen zugesagt haben, sien si der hoffnung, es werd inen gehalten. E. gn. und ain convent sollen sich ouch zu inen versehen, das si zu uns und dem gotzhus ir 35 lib und gut setzen wellen. Das haben si sich genzlich mit ain- ander entschlossen und demnach us inen vier mann gen Fronhofen,

') des schwtibischen Biindes vom 14. Februar, das vor Aufwieglung warnte: Vocheser 2, 518.

1525 Februar 25. 39

alda in irm costen den schweren lauffen uszugewarten, verordnet und sunderlich ouch von des wegen, das ire naehpuren inen zu- entpoten haben, wa si nit zu inen fallen, wellen si uber si ziehen und inen das ir neraen. Gegen denselben, ouch gegen alien denen, 5 die e. gn., ainem convent und gotzhus begeren gewalt und laid zuzefiegen, wellen si sich weren. Sy wellen ouch kuntschaft zu uns und wir zu inen tag und nacht haben.

Die von Ravenspurg haben ir kuntschaft gehapt, so sich die vier gericht dem geschrai nach, das si erfarn, zusament gethon,

10 sy wellen wider e. gn. und nit mer gehorsam sin und villicht zu den puren fallen, und haben ir ratzbotschaft, namlich Ytal Humpis, Clausen Wernen, zunftmaister, und den vogt zu Schmalnegk ') mit herrn Wolf Gremlich gen Fronhofen zu den vier gerichten uff gestern donnstags geschickt und haben inen furgehalten, ob si

15 etwas mangel hetten und darumb mit e. gn. und ainem convent spennig weren, welten si darunder reden und guter hoffnung sin, si und e. gn. sollicher spenn gutlich zu entschaiden. Uff das haben die maier us den vier gerichten inen zu antwurt geben, sy haben kain mangel weder an e. gn., irm convent, noch e. gn. amptluten,

20 sonder si haben ain gnedig zusagen, und darumb si zusamen kumen, sien si der schweren louff halb, diewil e. gn. zu inen nit geschigkt, verursacht worden. Sy begeren ouch niemand nichtz zu thund, dann allain e. gn., ain convent und gotzhus, ouch sich selbs, ir lib und gut zu beschirmen, ouch gegen hem Wolf Gremlich und

25 den von Ravenspurg gut naehpuren zu sin. Das haben her Wolf und die von Ravenspurg gern geh6rt und sich das gegen inen zu- thund ouch erpoten.

Gnediger herr. Was ob Langnow an der Argen, ouch da- runder von wiler und dorfer seint den herrn von Montfort und an-

30 dern zugehorig, an den enden haben sich die pawren ain gross anzal bei 8000 zusament gethan und verpunden und meins herrn von Ows gepaurschaft zu Oberhofen, Aschach und Dorgkwiler2) uff donnstag in der nacht zuentpoten, sy sollen gedenken und sich zu inen on verzug verpunden und fallen, oder aber si wellen kumen

35 und si verprennen und erwirgen, was si ergriffen mugen. Das hat m. her von Ow mir uff Mathie am morgen Me bei doctor Casparn und hem Bastian Spiess zuentpoten. Demnach, gn. herr, laussen

*) Hans Kruglin zu Schmalegg: Vockeser 2, 768. -) Eschach und Torkenweiler O.A. Havenaburg.

40 1525 Februar 26.

wir e. gn. wissen, das wir alle ain gross beberzigen ab e. gn. letzst schriben den herzog von Wirtenberg betreffen empfangen kaben, und wer gut, diewil sick die puren im Algew imd ailentbalben, oucb umb uns und sunderlick in der landvogti, embSren undjetzo in der landvogti uff necbstverscbinen donnstag bei 2000 inannen zu 5 Altdorf gewesen und f. d.1) diser zeit den zug abgescblagen haben, man bekriegte den kerzog und stalte den purenkrieg an; dann der kerzog wirt mit den puren, wie Lazarus und ander e. gn. diener e. gn, anzaigen werden, nit vertriben. Wyewol wir billieh e. gn., nock ander stend punds nit begeren sollen in irm furnemen und 10 rat zu strafen.

Wir sint oucb entlich bericht, das die von Lindow Dietrick Hurrenwagen2), der dann in Jorgen Anderlis sack zum nekern- mal bei e. gn, gewest 1st, den puren von der Nuwen Raveuspurg und Raitnow8) hinab bitz gen Bnehorn zu ainem koptnian geben 15 und verordnet kaben. Wir kaben aueb gekort, Hurrenwagen well mit dem folk den Bodensee durchnider bis in das Hegow und die gepursckaft alle an sick pringen, dem kerzogen damit zu verkelfen. Und ist die sag, der kerzog kab im darumb gelt geben. Das kab ick e. gn. in gekaimbd und nit aigens wissens unverbalten wellen 20 laussen. Wir wissen ouck nit, ob uns der [LiickeJ unser landsart angriffen wirt oder nit.

Es kaben oucb min ker von Ow, graf Haug von Montfort, Ravenspurg und die landvogti zu den maiern uff sant Matkistag gen Langnow oder Raperswiler 4), alda si dann ligen, geschigkt. 25 Was bei in en gekandelt oder erfunden wirt, mugen wir nit wissen.

E. gn. aigenlut und hinders&ssen zu Asnang5), Hofs und in den andera dorfern und wilern, so gen Asnang gericktlick geb6rent, sint all gefallen zu den puren umb Ynsne6), Lutkirch, Cristenhofen7), und was der landvogti und andern herren zugekdrent. Und ist 30 niemand gehorsam beliben dann allain der amman, pittel, Gunz Anderlin, Anderlin Denzel, Hans Ochslin uud der mesmer. Und ist under e* gn. puren Jorg Anderlin und Lip Scboffenler houpt-

*) Erzkerzog Ferdinand,

2) Vgh B aunt a nn, AJcten Nt\ 115,

3) Oberreitnau bei Lin dan,

4) Rappertsweiler O.A. Tettnang.

6) Aitsnang O.A* Leutkirch.

7) Christazhofen O.A. Wangen,

1525 Marz 2. 41

lut. Damit sig e. gn. und wir allezeit got befolhen.' Datura sanis- tags post Mathie anno 25.

62, Der ausn anger Ammann an Joh. Hablitzel: Anschluss an die Bauern. Amnang, 1525 Marz 2.

0 Bauernkrieg B, 47, Or.

Wir schicken ewer wird hiemit die artical, wie ain ganze landschaft sich veraint haben :). Und aber uff sontag nenscht ver- schinen in der nacht ist ain sturmleiten angangen. Do seyn wir nit genodt sunder angesueht, ob wir mit der gmaind wellen uffsin 10 oder nit, und ob wir nit uff werden sein, sdllen wir warten, was uns darnaeh gang. Es ist aucb ain nacbgender klariehler artieal, welcber nit zfi in stand, ob im fur uffging, so wdlten sey ain solichen halten und aehten fur ain verrether. Daruf haben wir nnser lyb, leben, eer und gat wellen bewaren, so baben wir aucb 15 miessen mit in uffsin. Ist unser undertenig bit und beger uns zu erlassen und in ungnaden nit ermessen. Damit vil seliger zeit. Raptim Ausnang, uff der anderen tag Marcy anno 1525.

Ewer wirden gehorsamer

amaun mit sampt seinen angezaigten.

20 63. Gerwtg an den Grosskeller : Eat sein Schreiben*) mit

herzlichen Beschtcerden gelesen, dieweyl ich lay der darinnen befind

*) Die allgduer Artikel vom 24. Februar liegen bet: Vgl, Baumann, Allgdu 3, 23—24.

2) Vom 3.M&rz: Baumann, Akten Mr. 127, T. Ha f tier, Geschichte der Stadt Ravensburg (1887) S. 459. Ich trage von beiden flbergangmes nach : Es ist ouch gruntlich war, das die gemaind zu Altdorf sich haftig enpSrt, und ist zu beaorgen, all e. g. dieuer werden si zu inen erfordern, wa nit etwar kuuipt, der daninder redt und ain stilstand macht; dann nieraand nimpt sich sunst irs Mrnemens an. . . . Weingarten ist zwar verwahrt; er hat 100 Mann atts den Ge- ricJiten Fronho/en, Blitzenreute, Esenhausen und Waldhausen hineingelegt, und ist

geproter und dingter knecht auch 100 vor im gotzhus gewest. Die Ton Hagnow haben Caspar Gast erfordert und das gelt, so sie e. g. geben haben, an ine begert. . . Es wellen die von Altdorf ir bezalt und gegeben gelt, halbtail und drittail be- treffen, ouch wider haben, wiewol si das noch an uns nit erfordert; aber es ist, wie uns angelangt, genzlich ir taaynung. Der statthalter . . . erbut sich, zu e. g. und uns alien sin lib und gut zu setzen und uns nit zu verlassen : Banemkrieg B. 47, Or. Vgl. die Mitteilung Jacobs von Weissenau an G. vom 4. Mtirz: Ban-

42 1525 Marz 3.

unci verston, das der fleck Altorf rait dem ferfluehten gift auch verunraint und befleckt werden will, dardurch meins besorgens dem gotzhaus am allerersten sehaden und uberfal entsten und be- gegnen mdcht. Das kenn gott und das hailig pi at, das ich ganz kumerhaftig und ser betrupt, zusamt dem das ich auch libs halb » nit bim sterksten bin. Will gleich morgen friih im Rat der Bun- desversammlung Mitteilung machen und urn hilf, raut und bystand schreyen, danrit alsbald et'ne Botschaft des Bundes hinauf geschickt wird, und. die Sachen zur Ruhe und zu leidliche.m StiUstand ge- bracht werden. Es werden auch, hoff ich genzlich, die und der- io gleichen und ander ditz lants der gepurschaft aufruren und en- berungen zu gelegner zeit mit wolbedachtlichem und statlichem ein- sehen und zuforderst der gnad gots, auch ernstlichem widerstand on sondern langen verzug, doch in gehaym geschryben, wol ver- schuldter und gepurlicher weis gestraffet. Demnach befleyst euch, 15 wie ir miigt, die sachen anzehenken und zu verziechen. Der von Hagnau halb hat er nut seinen Ratsfreunden gesprochen. Der Gross- heller solle unverzuglich denen von Vberlingen als Gerichtsherm mi'mdlic.he Botschaft schkken und sagen lassen, die und derglichen hoehmftt und betrow sey mir und den meinen ietzt in meinem ab- 20 wesen zfi mermalen begegnet; so wiss ich, das ich angezogner sachen halb inen dermassen nichtz zngesagt noeh ymentz inen von meintwegen zuzesagen befolen; wie sy mich in irn betrowungen haben anzetasten understanden, des bezeug ich mich uff iren rauts- frund den Freyburger *) und andern, so daby gewest sind. Der 25- Bund schulzi ehenso die Untertanen gegen die Obrigkeiten wie urn- gekehrt. Wenn die von Hagnau Anspruche und Forderungen zu haben meinen, sollen sie sick an den Bund wenden, vor dem er sich zu rechtlichem Austrag erbietet. Cristan oder iver sonst nach Ober- lingen geht, soil das aUes bass ausstreichen. In summa der Fri- SO burger hat vor dem mertail der buntsratten offelich gerett, ich hab im der pauren halb nichtz zfigesagt anderst dann mit bedingtlichen worten, wie ich inen, den puren, jungst selbs geschriben ; des well

mattn Nr. 130: Dieweii ewer und unser gotzhaws den legem [bet AUingen und Xiederbiegm] vil zu nach ligen und euch und uns am maisten beraren wirt, soil G. zum gliuipilichsten das gesein, damit sich die bawren desto weniger ab euch und uns beclagen mechten, durch den Bund die Bauern fragen lassen, warumb oder aus was ursach sy sich daher gelegert, was wir uns baid zu inen getrosten und verseheu, oder sy furzunemen willen hetten (Bamrnkrieg 47, Or.). J) BUr germeister Hans F.

1525 Marz 5. 43

er mir knndschaft genfig geben; hoff, er sfill und kund es nit mer lognen. [1525 Marz 3]1).

.% 154, K. o. D.

64. Der Grossheller an Genvig: Die Klosterleute jenseits der 5 Sckussen im Aufruhr; die Altdorfer sind beschivichtigt. G. soil in Ulm bleiben mid, beim Bund um giitliche Mittel werben. —• 1525 Marz o\

Bauernkrieg B. 47, Or,, pres. Ulm, sontags invocavit 25.

i

In der stund nach mittag nmb 9 ur ist Spurrin rait e. g. brief

10 kumen ; den hab ich, ouch die amptlut sins inhalts vernomen. Und fueg daruff e. g. ylend zu wissen, das uff hutigen tag dato e. g. aigenlut und hindersassen in den funf gerichten enen der Schussen bitz an die aman rait sampt ander herrn luten zu dem huffen der paurn in der Iandvogti und Rapersehwiler gefallen. Der sin uff

15 hut dato im altdorfer feld 3000 bey ainander gewest. Haben sich mit ainander beratschlagt, und waiss noch niemand was. Wol haben si houptlut und rat gemaeht, ouch zusamen geschworen; in was gestalt, ist mir nit wissen. So ich aber das erfar, wil ichs e. g. berichten. Sy haben niemand nichtz gethan noch uberloffen,

20 dan allain umb im pfening essen und drinken zu Altdorf erfordert und genomen, ouch e. g. mit nichten beschwert.

Die von Altdorf hant uf disen tag sontag ain geraaind ge- hapt und Hansen und Cristan gebetten, nachdem etlich under der gemaind am Stainach3), die wir dann mit der zeit e. g. anzeigen

25 wellen, sich understanden, den sturm anzuschlahen. das inen dann underloffen, Cristan und Hans Kam wellen bei den knechten im gotzhus vermugen, das si bey era und aiden als frum lut beliben. Also haben si baid ain sunder gemaind, ee und si gen Altdorf gangen, im hof und gotzhus gehapt, ouch sich mit ainander ver-

30 aint, was si amman, rat und gemaind glopt und geschworn haben, wellen si halten als die frumen, und haben ouch damit den rat und gemaind gehanthabt. Sunst wer der mertail gefallen. Es sint

J) HablUtzete Brief vom Freitay nach Estomihi (3. Mclrz) foben S. 41 Anm. 2] tcurde taut Vermerk noch am gleichen Tag in Ulm prtlsentiert. *) Notts bet Baumann, Akten Nr. 182. 8) Steinach bei Waldsec?

44 1525 Man 6 Marz 7.

wol etlich bei den sechsen, die ich noch nit waiss, zu den puren gefallen. Die von Altdorf haben sich aber veraint, nit zu fallen, si werden dann grosslieh darzu gedrungen. Wir haben inen ouch zugesagt, was ander behalten, solle inen von e. g. und ainem eon- vent ouch verfolgt werden wie andern luten. 5

Uberlingen halb hab ich statthalter und Oris tan abgefertiget ; was mir deshalb begegnen, wil ich e. g. berichten. Es ist weger, e. g. belib jetzo zu Ulm, dann das si haimkum; dann wir wollen rait hilf gotz und des hailgen plutz nitz versaumen.

Gnediger her, die gefarlichait der paurn stet ganz widerwertig. 10 Darumb ist von noten, e. g. werbe bei lopliehem pund, das die puren in gute gestelt werden, Ungezweifelt, min her burger- maister werd e. g. dis alles ouch berichten, ouch bericht von Pollin empfahen. Es fallen all puren zusammen wie die v6gel in kleb.

Got verleich e. g., uns alien und dem wirdigen gotzhus glugk, 15 das wir in gute unser arm luten halb zu ainem guten bericht kumen und nit also jemerlich verderbt werden. Dann sol ain frembd folk in das land kumen, si verderben, so ist e. g. und wir alle ouch verdorben, und ist von noten, grosslieh darin zu sehen . , . Datum suntag zu nacht invocavit umb 11 ur in yl, a, d. 25. 20

65, Statthalter und Bate zu Ellioangen an Gerwig: Konnen keine Better aufbringen; haben nur ein a nip tin an drey oder vier, der konnen wir jetze in diss schweren leufen nit geraten; niussen teglich besorgen, die bourn umb und bey uns loufen ouch wie ander ort zesamen. 1525 (montags nach invocavit) Mam 6. 25

8, 220, Or.

66, Der GrosskeMer an Gerwig: Der helle Haufen im alt- dorf er Feld hat die Altdorf er fragen lassen, ob sie sich anschliessen, und will bis 9. Antwort. Die Altdorf er, der Konvent und die Amt- leute bitten um Weisung, Die iettnanger Bauern. 1525 Marz 7 '). 30

Bauernkrieg B. 47, Or., presentate Ulm, zinstags post invocavit 25.

') Vgl, Baumann, Akten Nr. 140. G-. kam seXbst am 9. M&rz eur Vtr-

handlung ins Bauernlager, ohne Erfolg: G. an Hans Dionys von Ki'migsegg: 12, M&rz: Baumann Nr. 1M, wo staff Aulendorf Altdorf zu Usen ist (8, 221, K.).

1525 MSrz 7. 45

Uff gestern niontag nechstvergangen zu nacht urab 10 ur haben die puren den sturm zu Berg, alda dann ir houptlut und rat in des pfarrers hus zu Perg uff gemelten montag bey ainandern gewesen, angeschlagen, und all in der nacht zusammen im alt-

5 dorfer feld kumen. Haben uff hut zinstag dato ir botschaft vom hellen huffen zu den von Altdorf geschigkt und begert, von inen ain wissen zu haben, ob si, von Altdorf, zu inen fallen wellen oder nit, und darumb dem hellen huffen, diewil er bey ainandern sig, antwurt zu geben, ee und si von ainandern kumen. So hat aber

10 glich eylend Hans Kam den von Ravenspurg irn brief, den e. g. bei Viten geschigkt, behendigt und darbei gebetten, burgermaister Nidegk darzwuschen nmb stilstand bei den puren handeln zu laussen, das auch burgermaister getrulich gethon und sovil bey inen er- langt hat, das si der antwurt bitz dornstag zu mittag von den von

15 Altdorf erwarten wellen, des alles dann Urban Ziegelmuller e. g. berichten. Wirt ouch eylend von n6ten sin, f. d. rat, ouch gemain versamlung punds und e. g. wellen insehen tun und den von Alt- dorf, ouch e. g. diener raten, was si fur antwurt geben und wie si sich gegen den puren in handel schigken sollen. Es wil ouch

20 kain bait haben. Darumb kere e. g. ftiss fur, damit Altdorf und dem gotzhus, ouch e. g. und amem convent geholfen werd. Ich bin ouch bericht, wie die puren zu und umb Tetnang mit dem sturm stark uffgewesen und dem huffen im altdorfer feld zuziehen haben wellen . . . Datum in yl zinstags umb vier ur nach mittag

25 post invocavit a. d. 25.

Umb sollich schriben haben amman, rat und gemaind mich e. g. zu schriben gebetten. Es sein ouch Hans Kam, Cristan Lantz und Urban Sitzlin bei. den von Altdorf uff ir erfordern in sollicher handlung aller gewesen.

30 67. Gerwig an den Schtvager Hans Martin Mangolt zu Wwm-

lingen: M. hat dock mitgeteilt, dass er ein Fdhnlein guter Knechte wohl aufzubringen hoffe; nun schreibt er, dass er Gesckafte halb nicht so eilends reiten konne. Der Bund verlangt, dass er drei oder vier Tage nach Empfang dieses Schreibens nach JJlm Jcomme und

35 inzwischen gegen vierthalbhundert Knechte werbe, doch nicht dariiber, so dass sie am Montag nach Reminiscere (13. Mdrz) iibernommen und ausbezahlt iverden konnen. 1525 (zinstag post invocavit) Mdrz 7.

8, 219, Or.

46 1525 Miirz 12 M&rz 22.

68. Walther von Himheim an Gerwig: Personliches. Herzog Ulrich vor Stuttgart. Die Bauern. 1525 Miirz 12.

8, 222, Or.

. . . Ich kail anher version , das ir niein verschonend, und nit minder, Martin ist krank. So bin ich warlich auch ganz unrichtig r> und mues yber die not thon. Reyt gleyeh in der stund dahin gen Weyssenhorn; da will auch der hagl scblagen. Hab ich der ver- samlung angezaygt; die haben mi eh hayssen reyten. Und zum vordersten ist mir wariich ewer krankhait layd. Gedenk es sey des yelenden reytens sehuld. Hoff es werd sich bessern. Dann io sollen ir nit bald zu uns komen, wiird uns beschwerlieh. Darum tond laut ewers sehriebens. Hocher kan ich euch nit manen. Herzog Ulrich' hat zu Stuckgarten bayd vorstett innen, aber wir hoffen doch, die unsern werden sich sein erweren, bis unser knecht mugen ankomen. Der pauren halb die werden ye lenger ye 15 schelliger, haben kain vernunft, siiid im heyligen evangelium gar ertrunken I). Ich hoff, es werd bald gut. Damit gebiet und schafft. Datum am sontag reminiscere im 25.

69. Genvig an Prior und Konvent zu Weingarten: Verbietet, sich den Batiern zu verpfiichten oder ohm zwingende Not das Klosier 20 zu verlassen. 1525 Marz 22 -).

8, 224—225, Or.

Mit was merklichen uud ungeburlichen begers und ansuchens ir vergangner tag durch die baursamy laider beladen und angetast worden sind, hab ich mit bescliwertem herzen durch des gross- 25 kellers schreiben vernomen, und gib euch darauf widerumb vetter- licher und getrewer maiming in eyl zu erkennen, das ich mich solchs ansuchens von der gepaurschaft euch begegnet der billichait nach dhains wegs versechen het. Wann sy dann semlich begeren, wie ich aus des grosskellers schreiben auch vermerkt, nun allain 30 aus furs org und getrewer mainung und aus kaym betrang an euch gethon, so haben ir als die hochverstendigen leuchtlieh zu erwegen, wa ir euch on vorgend nit zeitlichs guts, sonder leibs not und

x) Citiert von Pfister S. 120.

s) Der Aiiszuff hex B a n m a n n , Akten Mr, 165 1st nnsureichend ; din, welche semlich begeren . . . getan, sind nicht die Adressaten sondern die Bauern.

1525 Mfirz 22. 47

geferlichait sdlch ewer thai b ungeburlich huldigung zn thun begebend, das ir zestund, nachdem ir and ich bapstlicher hailigkait, kaiserlicher niayestat und dern loblichen bund zu Schwaben rait sondem pfliehten verwant sind, in den bann und des kaisers acht und fur ewer per- 5 sonen zu ainer ewigen schmach und verletzung ewer eren gewisslich fallen und kuraen warden, des ich ungezweifelt bin, ewer jeder sey der eren und erberkait, das er begirig, sich selbs, so vil raenschlich und muglich 1st, yor sollichem zu verhuten. Darumb eucb, kindt ir selbs erachten, noch zewil sdlch huldigung oder geliipt ze thun, ewer eren

10 halb dbains wegs geburen, noch vil weniger mir zu bewilligen, verantwurtlich sein wil. Dann was sonst ewer und meinthalb, wte wir uns schon zu den bauren verpflicht haben solten, fur geschray und reden entstanden, werden ir aus meines bruders schreiben mir von Eslingen desbalb zugesant, so ich each Meruit zusehick1),

15 gnugsamen vernemen, daraus, wa ich das nit alsbald und mit gruud der warheit hette verantwurtet, eucb, mir und dem gotzhus nit klainer nachtail begegnet sein mecht. Das zaig ich eucli allain darumb an? das ir und ich von wegen unsers gotzhaws, damit wir in sollieben sachen fur ander putsam seien und wandlen, uns wol

20 zu befleissen haben. Dann wamit man uns umb die giilt in Esck- land2) und anders bringen, kint ir wol erniessen, das man solchs lange zeit her genaigt und begirig gewest ist.

Am andern so wil es auch in meinem verstand gar nit gerauten noch gut sein, das ir euch aus dem gotzhaus in die stat oder ander

25 end begebend und das gotzhus on vorgend desselben uberfal aid bezwungny not also verlassend. Darumb ist mein vetterlicher ge- trewer raut, wolmainung, bit und gut bedunken, das ir euch an- gemaste glupt zu thun, desgleichen aus dem gotzhaus zu weychen, es sey dann sach, das ir geweltiglich darzu bedrengt werden, mit

30 nichten bereden lausen, verderplichen schaden des gotzhaws und verletzung ewerer eeren zum hechsten zu verhuten. Wes aber ir bezwungen, nachdem dann die not kain gesatzt hat, werden ir zuvorderst gegen gott und menigklichem leuchtsam entschuldiget. Dann ain gemain gesprochen wort ist: wart ain man seiner eeren,

35 dem gut wurt alle weg raut. Dem allem nach niugt ir der ge-

') JAegt nicht bei.

*) Weingartener Beaits an der Etsch fithrt schon der papstl. Schutsbrief vom 9, April 1H3 auf: Kortsch bei Schlanders, Laos, Lana, Ultental, Mais, Nals, Plars, Tschirland: Wirt. V. B. J I, 20 /.

48 1525 fflxz 25.

baursehaft oder dem, so von derselben zu euch gesant wurt, dannocht auf das glurnpfigist ongefarlich nachvolgend antwurt geben und widerfaren lasen, doch nit geloben oder schweren, nemlich:

Ir habend ainen obera, dem ir gelopt und geschworen. So seien ir auch mitsampt gerurtem ewerm obern kayserlicher mayestat 5 und dem loblichen bund zu Schwaben gleicher weis gelopt und geschworen und dermassen verpflicht, das euch on verletzung ewer eeren und ayd angemaste huldigung zu thun, wie sy, die geburschaft, selbst erachten mugen, nit muglich sey, wel euch auch ewern eeren halb nit gezymen nock geburen, mit freuntlichem und demutigem 10 bit, euch getlicher billichait nach, darauf sey sich dann zu grynden berymen, des ansuchens zu erlausen, mit weiterem anbang, das ir fur ewer personen in kain laid gonder alle fruntschaft und liebs thun. Ir wellen auch, als vil an euch gelegen, in dem gotzhaws wider sey niemands entalten noch inen ainiehen schaden aus dem 15 gotzhaus mit nichten zufugen lausen; des mugend sey sich zu euch getresten und verlausen; mit verner angehefter bit, euch dabey beleiben zu lausen und weiter nit zu trengen, sonder euch und das gotzhaws irm selbs erbieten nach in alweg vor nachtail und schaden zu verhuten. Guter hoffnung, ir werden dabey beleiben. Das alles 20 hab ich euch auf des grosskellers schreiben darnach zu richten vetterlicher und getrewer mainung in eyl nit wellen verhalten. Datum mitwoch nach Benedicti anno etc. 25.

70. Sebastian, Abt von Kempten, an Oerwig : Fuegen euch zu wissen, das wir der kemptischen sach zu gut und austrag in 25- unserm gotzhus personlich und etlich unser vertruwt frund und ver- wanten bey una haben sind. Und wiewol wir uns gegen den von Kempten kains argen versechen, yedoch wissen wir nit, wes wir uns gegen unsern unterthonen (dieweil wir bericht werden, das sy und ander den gesannten und verordneten bundsraten yetz zu 30 Memyngen uft" irn bevelch und begem ainich fruchtpar oder ansechlich antwort geben r)) getr6sten mdgen oder sullen, auch nit wissen haben, ob die versaralung gegen der unterthonen emp6rung und abfallen zu begegnen noch in ubung aid furuemen steen sye aid nit. Darmit

l) Der kempt ener Altbiir germeister Seuter und Besserer ton Mavensbttrg unterhandelten am 20. Mfirs hn Auf t raff des Bundes mit der Bauern-Tagsatzung in Memmingm iiber giltlkhe Mittet. Die Bauern warm in ihrer Antwort bereitr wurden vom Bund aber hinyehalten: vgl. Baumann, Allga'u 3, 55 ff.

1525 Marz 24 M&rz 26. 49

wir aber uns selbs, die unsern, noch die Tins zfi eren und gefallen alhie erscheinen und noch ankumen werden, unter sSlcher handlung in dhain geiarlichait geben, einfuren aid schaden warten sein mussen, bittet er um eiligen geheimen Bericht dutch diesen Boten, sover die versamlung furnemen und willen hette, die aufrurigen und abfMigen puren anzugreifen und zu gehorsam zu bringen. 1525 (freytags vor letare) Marz 24.

Bauernkrieg B. 47, Or.

71. Gerwig an den Grosskeller: Dutch diesen Boten schickt 10 Bur germeister Besserer von Ravensburg den Wortlaut des neuen Stillstands heim, darinn gnugsam zu befinden, das mein her von Ow, der bropst vun Hofen und ir auf der buren angezogen beger der huldigung halb nur mer aber dieselb zeit lang auf angezaigten be- willigten und zugesagten abschid und stillstand sich wol zu referieren, 15 damit zu enthalten und zu yerantwurten wissen. Soil sich das Ver- zeichnis sofort com Bilrgermeister Neideck geben lassen. Er se.lbst haite keine Zeit zum Abschreiben. [1525] (samstags vor letare um 5 ur nacbmittag) Marz 25,

5, 233, K. n. e.

20 72. Prior und Konvent zu Weingarten an Gerwig: Heute

morgen haben heroben im gotzhus hoptleut und rath der burschaft uns furgehalten, wir sollen nochmals uff das jungst ausuchen an uns gethan zfi in huldigen, wellen si uns rathen. Dann wa wir das nit, wurden si uns als die nachsten frund, so dem punt verwandt,

25 och angriffen an lib und gftt. Wellen ouch hiemit ier eer bewart haben. Wie sie sich haiten sollen. So haben och wir uns ain- halliglich uff e. g. schriben beraten, kainswegs zft in ze huldigen us merklichem schaden, so uns und dem gotzhus darus mocht ent- wachsen. Sollen dann wir also in zweifel sten, ist zu besorgen

30 verlierung leibs und gfits. Bitten um Mat, mid, so es ie nit anderst ni6cht gesein, das der punt ie welte angriffen, um rechtzeitige Mit- teilung von Zeit und Stunde des Angriffs, das wir unser lib und leben m och ten dester bas bewaren. Bitten aber e. g.» si welle, als vil an ir lig, rigel inwerfen, darmit solh ding zfi frid braeht werde,

35 von wegen unser, des gotzhus und gemains nutz. Mochten nicht

WOrtt. GeBchicM»queIlen XVI. 4

50 1625 Marz 26 M&rz 28.

anders handeln, dann das unsern ern gezimpt, och e. g. wolgefelt. Weingarten, 1525 (sonntags letare) Marz 26.

St F A., Korr. 1415—1547, Or,, presentato Ulm, sontags letare.

73. Der Grosskeller an Gerwig: Bittet, im Bund auf gtitliche Mittel gegen die Bauern zu dringen. 1525 Marz 27, 5

Bauernlcrieff B. 47, Or., preserttate Ulm, montags post letare 26.

E. g. sehriben . . . hab ich . . . von stundan m. g. h. von Ow zugeschigkt. Darab ist er wider erkigkt; hat am gate hoffnung, die uffrurn werden zu ruwen und friden gestelt.

Hans Jacob Huntpis zu Senftnow1) und Bastion Bosch, hof- 10 maister zu Argen, seint gestera suntags nach ymbis urn zwelf ur zu mir kumen und haben niendert zu Altdorf vor den puren, die dann gestern und ob drutawsent bey ainandern im altdorfer feld gewest sint, bei keinem wirt mugen instellen. Den baiden hab ich zu essen und drinken geben. Und under anderm haben si niich 15 bericht, e. g. sitz uff der riterschaft bank zu oberst und werd, als si vernomen, fur all ander hern angefragt, und haben des pimds rat sunderlich vil uffsehens uff e. g. Solten nun die mittel der puren uffrftrn, nachdem si jetzo an versamlung punds gepracht sint, nit zu gutem end kumen, wurde oder mdchte e. g. die schuld 20 von puren geben werden. Das welten si mir, e. g. und dem gotzhus zu gut, nit verhalten ; das niuge ich e. g. in gehaimbd anzaigen.

Gnediger her. Dieweil dann e. g. mag ermessen, was e. g. und dem gotzhus an der puren furnemen gelegen sin wil, ist dem- nach an e. g. mein undertenig bitten, sy welle sich selbs, ain convent 25 und das gotzhus betrachten und daran sin, das mir oucli an e. g. nit zwifeln, darait gute mittel von hern des punds furgenomen und e. g. gotzhus, ouch ire schloss und huser ganz beliben und nit zer- stort werden, und die uffrurn zu gutem frid und ainigkait kumen mugen. Das umb e. g. wil ich als ain gehorsamer in undertenigkait 30 verdienen, ouch von e. g. und irm gotzhus nit wichen. Datum montags post letare a. d. 25.

74. Abt Heinrich von Marchtal an Gerwig: Klagt fiber Bauern- gewalttaten inJJnterw aching en und Seekirch. Ehingen, 1525 Marz 28,

8, 5, Or.

. IWWbriWT

') FeWtanptmann der Bodensee-Knechte,

1525 HKrz 28. 51

Als ich nest sontag Ietare uff dien gegebnen abschid von stenden des pnnds der purschaft anhaim geritten, der hoffhung, ich were die zeyt, namlich bis montag nest kumpt, meins libs und guts sieher gesein, so haben aber die purn, junker Bernbarten vom Stain

5 zu Eraerkingen zugehorig, aiges gewalts uf hut sich understanden und syen dem pfarer zu Underwaehingen, dess underthon sy send, gewaltiglich in sein bus und hof gezogen und im all sein korn, bey dien 40 scbeffel ocfer inalter, gen omen und gewaltiglich hinweg genert. Das h&t er mir geclagt und als seinem heren furtragen

10 und mien um rath und hilf angerieft. Hab ich im kain andern beschaid kunden geben, dann das ich sdlchs und anders euch als meinem gunstigen heren well zuschriben, als ich hiemit hon, und daruf euwer antwirt und fruntlich underricht zu gewarten, der hoffnung, ir wert solchs dien stenden des punds och berichten. Am

15 andern fieg ich euwer erwird zu vernemcn, das mir derglichen handlung zu Seekirch am Buehersee och engegen gaut, und hat desshalben im grund die mainung: Die purn von Tuiffenbach und Ogelshusen, dien von Bibrach zugehdrig, haben sich uf hut under- standen, mir das korn zu Seekirch ligend, uff 100 ungevar maker,

20 hinweg zu fiern, haben aber die von Alleschhusen1) und Seekirch inen das korn nit wollen lassen, sonder zu irn aigen handen und gewalt genomen, dasselbig ufgefasset und gewaltiglich hinweg gefiert, wiewol darbey gesagt, sy wellens bezalen, dess ich mich wenig getrost ; dann wolten sy das korn bezalen, so wer es vor diser zeyt

25 beschehen. Das hab ich euch als meinem gunstigen heren hiemit

') Die Saltern von Alleshausen geho'rten sett Jahren su den Begehrlichsten. 1521 klagen AM und Konvent von Marchtal beim Bund, dafi sie sich weigerten, die Vmlage fUr den franfcischm Zug zu leisten; sie seien nicht schuldig, Reisgeld oder Kriegskosten zu tragen; sie geben Steuern, Vogthaber und Vogtgeld; wetter seien sie fUr den Schirm su geben nicht verpflichtet ; wenn das Gotteshaus sie dabei nicht bleiben lassen wolle, wollen sie an das Regiment sit Innsbruck gehen. Sie sind aber dem Hans Osierreich mit nichten r>eru>andt, sondern vom Kloster schon sett itber 47 Jahren [1474] gekaufte Eigenleute und bis jetzt wie alle ande?ii Untertanen zu alien Reichs- und Bundesleistangen herangesogen worden, deshalb wit aus gegebner antwort billich ain beschward und mntbru[n]st haben; dann die pauren gemelts o-rts uns bisher in vil weg ganz ungehorsara und widerwillig gewest und noch sein. Wollten inen selbs geren vil freiheiten und rechts on ainichen grund schopfen und uiachen wider und uber uffgericht geschworen vertreg. Und so inen sollichs nachgelassen und gestattet wurde, mtiesten wir besorgen, die andern unsere underthanen wlirden sieb sollichs aueh under- ziehen, daraus uns und unserm gotzhaws grosser schad, sorg, mile nnd unrw entsteen m&chte: 5, 360, A.

4*

52 1525 April 1 April 14.

wellen ze wyssen thou, ernstlich und mit hochem fleis pittend, ir wellt mich bey zaiger des briefs berichten, was in disem val ze handlen sey, und wie ich mich soli halten. Das enbut ich mich ungespart als meins vermflges gegen eueh zu verdienen. Datum in yl zu Ehingen, uff zinstag nach letare anno 25.

75. Hieronymus, Abt zu Elchingen, an den Bund: Crib mit betrueptem herzlaid zu vernemen, das der hawf der gepawrschaft zn Naw1) auf hewt morgens mit erschrockenlicber, frafenlicber, gwaltiger gethat mein gotzhaws eingenomen, mein alten keiler mit in hinweg gefurt nnd mein yetzigen keiler zum teil seiner leibs- 10 klayder embldst nnd dermass mit im gehandelt, das ich nit wissen bab, ob der lebend oder tod sey, uss welcher obgeroelter pursehaft tirandischer, erschrogkenlicher und uncristanlicher geubter handlung ich aus getrewem mitleiden besorgt, daz sy nit allain meins goz- haws gebew mutwilliger, fravenlicher weis zerstoren, sonder meim 15 fromen convent, sovil der im gotzhaws beliben sein, an irem leben oder gelider ver!6tzen und besch&digen mdchten. Bittet urn Bat und ffilfe. [1525 April I]2).

61, 134, A. o. D.

76. Hauptmann W. von Hirnheim und die Rate des Pralaten- 20 und Herren-Standes dss schwdbischen Bundes, Karl Graf zu 0ttingenf Abt Konrad von Kaisheim, Gerwig, Hans von Konigsegg, Hans Marquart und Adam von Stein, Burkart von Ellerbach, an Jakob Fagger: Die Sachen stehen dergestalt, doss mit der handlung aller erberkait ganz wee werden nwchte. Brauchen zu wendung oder 25 straf der unerhorlichen gewaltigen getaten und furnemens der auf- rurigen ungehorsamen gepauren, die im end nichts gewissers vor- haben, dann alle erberkait zu verdrucken, Geld und bitten urn ein Darlehen von 4000 ft. auf ihre -personlichen Briefe. und Siegel gegen Unterpfand. 1525 (an dem hailigen karfreytag) April 14% 30

8, 2317 K., z, T. vm Gs. Hand.

1) Langenau O.A. Utm.

*) VgL Ambros Geyer von Wiirzhnrg bei Baumann, Quelkn S.727.

s) Gs. frUhere Versuche in Marchtal und beim FUrsUn in KentpUn, filr den Bund Geld aufzubringm, hatten fehlgeschlagen : 87 215 und 226. Dagegen gcw&hrte Wangen ein Darlehen, das die Stadt am 13. Nov, 1525 zurUckverlangt : 8, 270.

1525 April 17 April 19. 53

77, Die Bundesstdnde an Truchsess Jorg: Nachdem unserm lieben mitbuntsraut dem abbt von Weingarten von den aufrurigen panren in seinem gotzhaus und sust liter dann an ainem ort merk- lichen sehaden beseheben, so ist an euch unser beger, ir wellet 5 gedacbts gotzhus flecken und h6f mit dem brand so vil muglich verschonen lassen. 1525 April 17.

8, 278, A., 5, 105, Gs. K. o. D.

78. Der Grosskeller an Gerwig: Truchsess Jorg und die Bauer n der Umgegend. Die Kloster. Alles Essbare ist fort. Die 10 Bauernschlacht bei Wurzach. Buchhorn. Der Konvent. Die bundischen Beiier in Weingarten und Gaisbeuren. 1525 April Id %

Bauernhrieg 47, Or.

Uff das schriben, so e. g. irm sch wager dem statthalter2) gethon hat, fneg ieh e. g. zu vernemen, das sieh min gn. herr herr Jorg

15 truchsass uff die schriben ime von dem loplichen pund und e. g. beseheben gegeu e. g. naehpurlieh und wol gehalten. Er bat ouch mit prant niemand Bonders schadens gethon. Dann allain Gaispirn, Dirnriet, Atzlarutin 3), die sint gar verprennt. Von wem das beschehen oder angeprennt ist, mag noch niemand gruntlich wissen. Gaispirn

20 gehort miner frowen von Bund zu. So ist Dirnriet und Atzlarutin mins herrn probst von Walse. Weiter bat sich herr Jorg truchsass gen Puraeh4) mit dem ganzen raisigen und fftsszug gelegt. Die haben dem purn von Burach hus, und ist der pur hinweg; hat hinder im all sin hab verlaussen. Acht wol, wann er kum, werd

25 er des seinigen nit vil mer linden. Got verhuet, das si e. g. den hoff nit anprennen. Ich und die amptlut wellen uns arbaiten bei hern J6rgen, domit es da und andern orten des gotzhus guter nit geschehe. Herr Jorg mit sampt etlichen herrn und edelluten hat sich mit irn pferden und rust us dem leger zu Burach in e. g.

30 gotzhus und im flegken Altdorf gelegert. Haben aber aigen profant.

l) Auszug bei Baumann, Akten Nr. 236. Vgl. Vochezer 2, 556. *) Simprecht Hitzler (vgl. oben Nr. 34) erscheint tin September 1523 (in ziceiter Ehe) mit Gs. Schwester Agnes verheiratet : 8, 59.

*) Gaisbeuren, IHnnenried, Atzenreiite O.A. Waldsee. *) Burrach O.A. Ravensburg.

54 1525 April 19,

Uff montag neehstversehinen zunacht des tags, [da] sich dann her Jorg mit den puren, wie ich e. g. geschriben hab, schlahen wellen, hat man Stefan Ralen zu Herbesrutin *) oder Raien enent der Ow gelegen, der dann der uffrurn ouch redlinfierer gewest ist, hus and hoff, darinn als sin vieh imd ain kind, verprennt, des- 5 glichen sinem nachpuren Poliin ain stadel verprennt. GehSrt minem hern von Ow zfi.

Ich hab e. g. vor geschriben, wie das gotzhus und Altdorf, ouch die gotzhuser Ow, Bund und Salmannschwiler noch uffrecht standen, nit zerstert noch verprennt sien. Got hab lob. Aber zu 10 Ochsenhusen und March tal haben die puren gar ubel husgehalten, Ich hab e. g. geschriben 2), wie ieh mit sampt schribern und amptluten den win im kirchenker erredt hab. Aber was win sunst vorhanden gewesen, desselbigengliehen essiger spys und korn, visch, haber ist allz hinweg. Alles vich, ochsen, ross, kuen und das gestiet ist e. g. 15 beliben. Aber Hans von Rot, der biderman, hat e. g. und die von Altdorf angriffen. Der hat e. g. die herd schaf und suen und den von Altdorf als ir vich gen Ravenspurg getriben und genomen. Das hab ich e. g. nit wellen verhalten. Mit her Jorgen ist davon gehandelt, und hoff, es sol uns wider werden. 20

Gnediger her, ich bin bericht, als Urban Herman mit seinen puren gen Wurzen zu dem hufen, der dann 4000 stark gewest, gezogen ist, sol her Jorg si wellen zu gnaden annemen und inen in irn beschwerden verholfen sin. Aber di puren habent das nit wellen annemen, und sobald her Jorg das vernomen, hat er sin 25 geschutz in die 4000 puren, die dann in der ordnung gestanden sint, gericht und si in die flncht geschossen, etlich erschossen, etlich im riet ertrenkt und etlich gefangen, und ist die sag, hundert sien umbkommen. Darunder sint etlich e. g. zugehoren3). Sy kument noch von tag zu tag anhaim, die sint verloren gewesen. Urban 30 Herman ist gefangen gewesen und uskumen. Der muss drissig gulden geben oder aber er muss graf Wilhalm von Furstenperg zu

') Herbisreute jetzt liahlen O.A. Ravensburg.

") In dem Brief mm 18. April: Ba-umann, AktenNr.233, tco der loical- (jeschichtliche Schluss fehlt: Ham Ktim, Cristan, Urban Sutslin und Hans Badar haben sich tiber die Karwoche und Osi^rn wit fliss und grossem erast geybt tag und nacht; hant nit wellen Ton mir wicfaen, sonder mir helfen das gotzhus be- halten . . . Den win im kirchenker haben wir alien behalten und erredt, aber korn und haber ist vast hingangen: Bauernk-riea B. 47, Or.

s) Am 1 4. April: Bauntann, Allgdu 3, 70. Vocheser, 2, 546.

1525 April 19. 55

Eltkurt1) dienen und von stundan hinweg an dasselb end Ziehen. Melchior Katzmaier von Staig ist ouch zu Wurzen gefangen gewesen, aber on entgeltnus wider ledig gelassen. Es ist oueh Jos Muller von Staig gefangen gewesen ; der miiss 30 gulden geben. Melchior

5 Katzmaier bericht mich, er hab vernomen, es sollen 300 man under den 4000 nmbkumen sin. Es waist aber noeh niemand den rechten grand. Sagt auch, her Jorg hab under den gefangnen zu Wurzen niemand lassen mit dem sehwert noch Strang richten, sonder si all uff abkumen wider ledig gelaussen. Man gibt im vil lobs, umb das

10 er sich an jdem end so wol gehalten hat.

Es stat wol umb e. g. muter und schwestern. Si sint im hus zu Ravenspurg und zeitlich vor dem krieg hinein gezogen.

Die pnren haben Bfichern kainer andern gestalt gewunnen, dann das es der puren offen hus so! sin; alslang der krieg wert,

15 sol Buchorn inen mit dem markt nit verspert sin. Sunst haben die puren Buchorn mit nichten bezwungen.

Ich furcht nun den abzug her Jorgen kriegfolk, das si schaden tbun werden. Sunst so stunde es e. g. gotzhus und ir arm luten halben nun wol.

20 Ich und mine hern vom convent sint nye gewichen und noch

im gotzhus, dann allain her Hans J&rg von Rischach, her Joachim und her Jorg Ingtaler, die sind noch zu Ravenspurg.

Der win, so ich gen Ravenspurg furen laussen hab, Hgt noch da.

25 Als strow und hew nement die rewter us dem gotzhus. Wir

wisseu nit, wie wir mit dem vich tun sollen. Dann ich besorg, schlahen wirs us, so nemens die rewter; dann es ist sollichs gar nichtz vor inen sicher. Solt das ding lang weren, wurd am letzsten e. g. von inen herter dann von puren angriffen. "Wir muessen das

30 aber wagen ; dann ich waiss im nit anderst zu thund.

E. g. senn Maier in der senn ist von rewtern zu tod geschossen. Ich hoff zu got, e. g. sol noch werd kain gut mer verprennt, Es hat am hailigen osterabent des ersten zu Gaispuren prunnen, und darnach die andern tag habent die riiter Gaispirren gar verprent2).

35 Paierfurt8) ist noch nichtz geschehen. Damit bewar got e. g. und uns alle. Datum mitwoch nach resurexi a. d. 25.

') Hdricourt Dep. Haute Sa/hie. Vgl. Zhnmersche Chronik 3, 18,

*) Vochezer 2, 549.

*) Batenfurt O.A. Ravensburg.

56 1525 April 22 April 25.

79. Walt her von Himkeim an Gerwig: S chiclet tin en ver- siegelten Schuldbrief; den wellend gegen bezalung des geltz yber- antwurten und unser volk zu rose und fwss stillen, und so es nit klecken wirt, daneben besechen, wie ir im teind. Besonders der Hauptmann des Deutschmeisters, der Hauskomtur von Horneck, hat 5 urn Geld geschicld; er wiss sich on gelt nimraer zu enthalten; G. moge ikm 100 oder 200 fi, geben. Es korapt ims gros gesehray yber die pawren \m land zu Wirttenberg und urn Weinsberg und den Kochern. Und wann ir nit firdrend, das man das her bald umkert, so will ieh ganz darfar haben, ir welt die gest nit von euch 10 lanssen. 1525 April 22.

8, 230, Or.

80, Walther von Himheim an Gerwig: ... Es tbut niemand nix} sy Hgen yetzt vil tag still und tbond darbey nichtz . . . Eat Icein Geld. G. soil aufzubrinqen suchen, ivas zur Bezahlung des 15 halben Monats fehlt. Wenn G. schreibt, ich solle helfen- und raten, das das h6r verruck, das ist mir ganz ain seltzame zflmfitung; ir seyt fur und fur bey uns gesessen, wissend, wie wir das kiinden furderen oder hindern. . . . Die hessiscke botschaft, ewer [!] wirde der burgercaayster von Yberlingen seind beym hauptnian. Wirt ers 20 mit im nit furderen, wais ieh nit, wie wir es thon werden. Mir gefelt die sach ye lenger ye wirst. Ich kan schier weder schrieben noch reden, aber gem wtilt ich vil thon. 1525 (sontag quasi- modogeniti) April 23.

61, 133, Or. 25

81. AM Johann von Schnssenried an Gerwig: 1st ohne Miitel, da sein Kloster ausgepliindert ist. Waldsee, 1525 April 25 *),

8, 233, Or.

Thon uch wissen, das ich zu diser zit kain gelt hab, angesechen das mir us minem gotzhus korn, win, staehel, ynsen, ros, vieeh, 30 suwen, visch, schmalz, salz, zingeschierr, bettgand und, was sol ich uch vil uffenthalten, was in dem gotzhus gewest istj es sy Main oder gros, alles entwert, usgetragen, thieren, schoss, 6ffen, stiel,

') Vyl. Baumann, Akten Nr. 245 und unten Nr. 294. Anm.

1525 April 26 April 28. 57

benk und tisch zerbrochen und den meren tail hinweg gefiert und mir zu diser zit der dritthaii miner armen lut nit gehuldet hat, und wa ich by uch were, wdlte uch vil grossers sagen; und als mir Markquart von Bftchen, deni ich alweg mine viscb zu kofen geben,

5 hat anzaiget, ich werd in drey jaren kain bailer us vischen lesen. So hab ich kain barschaft; dann das korn, das ich hab wollen verkofen und gelt dams lesen, mus ich ietzund in min gotzhus fnren, wil ich anderst daselbst hushaben. Hierumb bitt uch, ir wellend das best thon, dann ich zu diser zit kain gelt kann geben,

10 Ir wellend darin handlen nach minein hasten vertrawen. Habend vor gut, ich hab zu diser zit kain kanzler. Raptim Wallsee, zinstag post quasimodo 25 jar.

82. Walther von Hirnheim an Gerivig: lr wissend, wie es geltz halb urab uns stet, also ybel, das ich main, mir meyssen 15 darvon entlaufen. Ob G. nicht in der Au oder in Schussenried noch 2000 fl. bekommen oder Geld- in Ravensburg urn Zins aufbrlngen Jeanne, darait wir glauben halten mochten. Wenn G. nicht sofort kommt, mrd er etwa bey der nacht darvon entrieten. 1525 (mitwoeh nach s. Jorgen tag) April 26.

20 8, 235 b, Or.

83. Abt Jodocus von Salem an seinen Prokurator in Numberg: Wissend, das es noch wol stat in monasterio; nit ains hallers wert ist uns schaden beschechen dann an win und brot, das gaut noch alles hin. Geb nu got gnad zu frid. Es sind firwar sorklich 16ff.

25 Ich hab mir sin gedacht in principib lutherane secte ; daun es ist secretissimum venenum in ilia doctrina1), das fast gut zft merkend ist. Gott Schick alle ding zftm beschten.

* Der Merr von Weingarten hat urn 635 fl. bisherigen Unkosten- Anteil geschrieben ; was wird dann der recht cost sin? Schicki

30 500 fl. in Munze und 100 in Gold; vielleichl kann die Pflege in Ulm noch 100 fl. in Miinze geben; wir hand nut mer, got sis glopt. Wend schier gen Strassburg ziechen. Wa went wir gelt nemen, das wir die zech ussrichtind. Man kan kain gelt uffbringeu. 1525 (feria 6 post Marci) April 28.

35 61, 125, Or.

11

) Zitiert ran Pf islet' S. 119.

58 lo25 Mai 4.

84. Petrutt, AM zu Irsee, an Gerwig: 1st vertrieben, Irsee gc- plundert; kann die Bundessteu-er nicht erlegen. Der Bund soil Geld

aufnehmen und helfen. 1525 Mai 4 *).

«

Bauernkrieg B, 47, Or.

Ich lass euch mit betrieptem her/en wissen, das es mir, meineni 5 convent und gotzhaws laider libel gat. Gott welle uns sein g6ttlich gnad mittailen. Dann als icb und mein convent unser und unsers gotzhaws hab und gfit, als furnamlich gotzzier, silbergeschir und anders, so wir ira gotzhaws gehapt, haben wellen einschlahen und fleknen von der emporung wegen der bawren, ist uns zfl kurz ge- 10 schehen und haben dasselbig on merklichen unrat und achaden nit kunden wegfieren noch versorgen. Bin selbs personlich bios in die statt Koufburn htnein entrunnen, alda ich noch auf disen tag nit sicher bin, und waiss nit welter ze komen. Sobald ich aber in die statt Koufburen komen bin, haben die pauren gleich desselben 15 aubends 2) mir mein gotzhaws eingenomen und bald darnach dasselbig geblundert, korn, wein, ross, vich, schauf, sehwein, fisch in den wygern und alles, das ich und mein convent gehapt, weggefiert, auch grossen schaden an dem gepew im gotzbaws in mancherlay weg gethan, ungewarnter und unversch niter saeh, fiber alles recht- 20 messig und mer dann genfigsam erbieten, und so nachgesftcht, das, mit kurz ze reden, mein conventbrfider, so noch im gotzhaws anhaim seind, villeieht kaum ainen monat lang ir narung und aufenthalt gehaben mogen, ob in gleichwol die pauren nicht mer entzugen, des doch dhains wegs beschieht; sonder muesse mein conventbrueder 25 noch tilglich den pawren brot bachen und iren baufen zftfieren lassen von dem korn, so inen zu aufenthaltung verordnet worden ist, und also allain den bawren irs bosen mntwillens statt geben und ver- hengen on alles zimblichen mitleiden und verschonen. Haben janz von nymand auf erden kain trost, rat und hilf noch beystand. 30 Muessen nur taglich, wie inen dann alle tag zugesagt und gedrlwt wirt, weiters einfals, unrats, brands und verderbung leibs und guts gewarten, das doch zfi erbarmen ist. Wissen nit, wa aus oder wahin, Ich hab aus dem gotzhaws mftessen ziehen on zerung; hab

') Notiz bei Baumann, Akten Xr.26J.

2) Marcus Furters Daten in der Historia belli rusticorum Ursinetmnm bei

Baumann, Quellen S. 336 ff.f wonach das Kloster erst am 5. Mai geplilndert worden w(lre, stud also v.ngenau.

1625 Mai 4. 59

nicht mer dann ain klain anzal rauchs korns in nieinem haws zn Koufburen, das ist den biirgern daselbst verschriben, laut der besigelten vertragsbriefen dnrch meine vorfaren aufgericbt, in sollichen kriegsleufen anzegreifen, und nit mer in unserm gewalt. So ich auch

5 jetzt zft inen mit meinem leib und etlicher hab gewicben bin, kompt der lutterisch bovel mit haftigem nachgeschray und begeren an dieselben von Koufbfiren, si sSllen mein leib nnd gut inen aus der statt hinaus geben1) oder si wellen fur die statt komen, mich und das mein mit gewalt holen. Hab ich meiner notdurft und der

10 billichait nach den von Kouf buren anzaigen und an si begeren iassen, das si mich bey dem vertrag, so ieh und mein gotzhaws gegen inen haben, auch bey der ainigung des bunds und meinem reehterpieten handhaben und beleiben Iassen wellen. Nochdann und fiber das alles seind ir siben in der statt in mein haws komen,. haben mit

15 mir nach irem gefallen wellen handeln, haben mich aber nit funden. Das hab ich ainem rat angezaigt; ist desmals abgestellt wordeu. Waiss nit, was rair furo begegnen wirt. Mass also tag und nacht in grosser sorg und gefarlichait stan. Muss je zft zeiten etlich von rat und gericht zti tisch laden -, das gefellt dem amen und dem

20 andern nichts. Und wiewol ich von den gnaden gottes noch sovil verm<5cht und hett, das ieh die auferlegte bondsteur oder raisgelt laut ewers scbreiben bezalen mdcht, so ist aber mir und meinem convent not, etwas zu unser gepurlicher underhaltung und leipnarung, dieweyl wir nit wissen, wa wir beleiben werden, oder ob uns

25 ainicher trost, hilf und beystand vom bond oder anderswa beschieht oder nit, beyhendig zti behalten, zftdem das ich sollieh auferlegt summa gelts bey disen schwaren und sorglichen kriegsleufen nit gewiss noch sicher wais jenderthin zu iiberantwurten, Hierumb ist . . . mein fleissig bitt, ir wellen sampt andern m. h. und freunden, den

30 houptleuten und raten des bonds, gelt lehnen und ansbringen, wie ir mogen, und . . . ditzmals mit mir . . . gedult und mitleiden haben, auch mit fleiss daran sein, sovil imer m&glich ist, damit uns und unserm gotzhaws furderlich rat, hilf und beystand, wie sich gepurr, vom bond mitgethailt, und wir, auch unser gotzhaws nit so er-

36 barmklich verderbt und vertriben werden, das warlich allernachst, wa uns nit hilf beschieht, vorhanden ist . . . Datum donnrstags nach Philipp und Jacobi apostolorum a. 25,

J) Vgl. Marcus Fiirter a. a. 0. S. 344.

60 1525 Mai 5 Mai 9.

85. Erzherzog Ferdinand an Gerw'tg: Wiewol du und deine vorfordern prelaten des gotzhaws zu Weingarten lange zeit und uber mentBchen gedeehtnus her ainem yeden lantvogt zu Swaben alwegen 6 phert, 4 knecht und ain buebn mit liferung und ainer bestimbten anzal fueter auf die phert underhalten, und die lantvogtei des fur 5 und fur on underlass in prauch gewest und noeh ist, so sollest du doeh gar in kurzer zeit dich understanden haben, den deinen zu verpieten, solicb fueter auf die phert und den knechten den wein fiber die malzeit nit iner zu geben, mit furwendung, als hetten die aufruerigen pawrn in disen emporungen dir und dem gotzhaws vil 10 wein ausgetrunken ; was uberbeliben, das sei durcb des bunds kriegs- folk verpraucht worden, deshalbn du weder wein, korn, habern, hew noch stro habest, und darumb in deinem und des gotzhaws verm6gen nit sei, die knecht und phert, wie bisher beschehen, ze underhalten. Dweil aber unser amptlewt in bemelter landvogtei 15 nach vleissiger erkundigung nit erfarn mugen, daz dir und dem gotzhaws in disen emporungen dermassen so verderblicher schad, wie du anzaigst, dardurch in deinem vermogen nit mer seyn soil, mit underhaltung der knecht und phert dein schuldige dinstberkait zu verrichten, zuegefuegt, sonder das widerspil befunden wirt, 20 nemlich daz du noch vor der emporungen libel und verderblieh gehawst, auch der landvogtei ganz widerwertig gewest seyest und dich alwegen gern von alien dinstperkaiten, damit du kay. mt. und uns verwant, ausgezogen habest, verlangt er Weiterleistung der alien Pjiicht, damit er nicht verursacht werde, gegen dir in ander weg 25 ze handlen. Wenn G. aber meint, Mitlelden zu verdienen, will er eine Kommission zur Raitung-Abnahme und zu Erkundigungen bei Vnterrichteten bestellen, ob dir aus diser aufruer allain und nit aus ander deiner ungeschickten handlung ain solicher schad erwaehsen gey, . . . doch daz du mitlerzeit nichtz destweniger ... die under- 30 haltung lifern lassest. Innsbruck, 1525 Mai 5.

41, 25, Or. Ferdiuandus. Ad mandatum ser. doiniui prirtcipis archiducis proprium N. Rabin haubt.

86. Gerwig quiUiert Bischof Hugo von Konstanz fiber 3000 ft. in Munze fitr den Bund gegen Schiddbrief der Hauptleute und Rate. 35 1525 (zinstags nach jubilate) Mai 9.

s, 239, K.

1525 Mai 12 Mai 16. 61

87. Hauptleute und Bate des Bundes an Gerwig: Bitten dringendf sick urn [Geld-] Hilfe nmzutun, in ansebuug class wir solHchs zemal nottiirftig sind und des nit geraten oder emberen mogen . . . Wollend kein mogliehen fleiss sparen, mis dasselb zum 5 allerfiirderlichsten zuzebringen und eucb niemands daran irren oder verhindera ze lassen. 1525 (freytags nach jubilate) Mai 12.

8, 240, Or.

88. Hans Kmn an Gerwig: Auf fritag, sobald e. g. hinweg komen, ist ain geschray komen, die puren syend am flecken, und

10 habend die von Altdorf ain gross gemaind geh6pt und sych ent- schlossen, nit mer za den puren zft fallen, und mir den pittel gen Ravenspurg geschickt, ich sdll von stun dan zu in wider binus ziechen by verlierung burgrecht; wan ain ganz gemaind wdll mich haben. Nun waisst e. g. wol, das ich fur mich genomen hab, niraer mer zii

15 den puren zu schwern ; ee wil ich den lib verliern und das gftt verlassen. Hat in ain verzug geantwortet und bittet urn Rat und Hilfe des Bundes, das wyr "by dem vertrag1) beliben mugend. Wdllend wyr, wie ich h6r, das der gemain man genaigt ist, unser hilf auch darzn thun, damit wyr zu frid und ru komend und das

20 ganz land beschirmpt werd. - 1525 (sambstags in der zwdlften stund zu mittag nach jubilate) Mai 13.

61, 136, Or.

89. Gerwig an Erzherzog Ferdinand: Wehrt sick gegen die Verdachtigung, als ob er die Landvogtei-Rechte verkiirzen wolle. 25 1525 (zinstags nach dem sontag cantate) Mai 16.

41, 31, A., Datum von Gs. Hand.

Von e. f. d. ist mir vergangner tag ain ungnedig und meintbalb unverdient schrift zukomen2). Die hab ich mit aller gepurender ererpietung in ganzer underthenigkait empfangen und alles inhalts 30 vernomen. Und bin ganz unzweyfenlicher hoffnung, wa e. f. d. das, so ich mit ungrund beschuldigt werden will, dermas, wie es die warhait und an im selbs ist, eingebildet und furgetragen worden,

') Weingartener Vertrag vom 17. April; Vocheser 2, 550 ff. *) AV. 85.

62 1525 Mai 16.

von e. f. d. were aus angeporner hoehen tugent und vernunft sollich schrift, ineinthalb unverhert, also nit ausgangen. Ieh hoff aucb, der altuechtig werde denen, so mieli dergestalt (wie vorlaut) in e. f. g. getragen haben, erkanntnus senden, das sie ir selbsloben und handlung erkennen und mir oder andern mit verschweygung der 5 warhait ungnad zu erwecken verm ey den und ir selbs thun und laussen fursetzen werden. Dann e. f. d. mag ich mit der warhait und guten grand anzaigen, das ich mein leben lang die rd. kay. mt., noch e. f. d. ais mein aliergn. und gnedigst herren des, so ir kay. mt. und e. f. d. in gebrawck sein soli, aigens gewaltz oder willens io zu entsetzen nie gedacht; ich gesebweyg, das ich sollichs solt furgenomen oder anders, das mir nit verantwurtlich oder vom rechten zulessig sein solt, gesucht haben. Und damit e. f. d. desselb und der wahrhait bericht werd, so hat die sach die gestalt: Als ich in meinen obligenden und betrungenlichen ndten von dem bundstag 15 zu Ulm etlich tag anhaym gelangt, bin ich von meinen diener dem pfister und bawbofmaister, desgleichen dem vveinkeller bericht, wie nach abschid des bundischen kriegsvolks kain haber, hew noch stro, desgleichen kain speys, sondern etlich vast alt gut wein vor augen beliben seien, mit beger, sie zu bericbten, wa sie furter das alles 20 nemen, und wie sie sich darinnen halten [solten], und sonderlich des habers, hew und stros balben, nach dem desselben weder alts noch news mer verhanden sey, und man dannoeht das auf die landvdgtlichen pferd von inen haben [wolte]. Daruf ich geantwurt, ich well alsbald etlich wegen nach wein an den see schicken, des- 25 gleiehen mich auch furderlich uuib habern, hew und stro umbsehen, und sover mir dasselb zu erlangen muglich, sollichs kaufen; dann alleweyl ich selbs des . in mangel sey, so konnd ich das den land- vogtischen der zeit nit mittailen oder gebeu; und sie dabey [ge- wiesen], das sie soil en die landvogtischen zu mir beschaiden, denen 30 wel ich selbs anzaigen und underricht geben, daran sie meiner aehtung pillig genugig und die mir unverweyslich sein werd, in betracht das mein mainung und gemut gar nit stee, an dem, das ich vor getban hab, ainich minderung oder abspruch ze thun, wiewol ich desbalb mit dem landvogt, inmas das von meinen fordern auf 35 mich komen und gewachsen ist, in spennen und irrungen stee und verhoff, mit der zeit mein gotzbaws desselben mit recht zu erledigen. Und als nun demnach Caspar Kleekler, des landvogts schreiber, bey mir erscheinen, ist im von mir mit guten worten (wie vorlawt) angezaigt, und das ich seinen herrn oder ine von seinetwegen nit 40

1525 Mai 16. 63

beger diser zeit seins geprawcbs zu entsetzen. Dieweil aber der mangel mit speys, wein, haber, hew und stro, wie er selbs wisa, layder vor augen, und mir dasselb so eylends zu kaufen und in das gotzhaws zu pringen nit wol muglich, in ansebung das es 5 allenthalben sonst auch unzweyfel hinweg geprawcht und aufgangen, so sey an in mem bit, das er nit lenger dann bis zu dem bewet und der erend, davon ich wider haber, hew und stro, des ich mich am maisten beclag, bekomen muss, gedult tragen und darnacb selbs traebten, so w<511 ich das seinem herrn, auch meinem herrn und

10 go ten freund dem landvogt, gem an den 600 guldin, so im von dem gotzhaws an barem gelt gelihen und uberantwurt und desbalb ain sehuidbrief vor augen sey, die zeit, bis ieh wider in raichung komen mdg, abgeen laussen. Wa aber seinem herrn das nit gelegen, so wel ieh im das vorgemelter zeit mit barem gelt erstatten, und

15 wa im das auch nit gemaint sein, so bit ich in, doeh gedult mit mir zu tragen, bis ich solch notturft alle erlangen und bekomen m<5g, darinnen ich kain fleiss sparen oder underlaussen. Alsdann welle ich dem wenigsten, so ich vor gethan hab, kain abpruch, bis ich mich des, darinnen fur und fur mein gotzhaws gestanden und

20 auf mich gewachsen sey, wie sich gepurt, erledig, thun, sonder dasselb trewlich darstreeken. Ich hab im auch nit geporgeu, das ieh mein ammen mit 5 wagen , dem ieh alsbald 200 guldin geantwurt, nach speis, wein abgevertigt, desgleichen sovil muglich nach dem audern ze traebten willens, wiewol ich am liebsten w6)t,

25 macht es sein, das man mit mir solte in abschlag oder bare bezalung (wie vorlawt) gedult tragen. Und darauf von im dergestalt antwurt empfangen, das er mein darthun gepillcht und sich das bey e. f. d. zu ber<5men erpoten und mich also getrSst hat, das ich mich der- gleichen verunglimpfnng kainswegs versechen. Dann zu aineni

30 uberfluss hab ich mich ze stund widerumb gen Ulm verfugt und alles des, wie obsteet, dermass bey Dr. Jacob Franckfurter muntlich auch erpoten und angezaigt. Ob mir nun das, so e. f. d. mit ungrund eingebildet, aus unordenlichem gemut oder gutem grund, auch uber sollich mein uberfleissig bit und erpieten bescheben sey oder nit,

35 das wil ich e. f. d. irem vor audern furstlichen und hohnen verstand nach bevelhen, desgleichen mich an dem, das ich hievor ubel und verderplieh gehawst haben oder mich anderst, dan wie ainem fromen, erlichen abbt des gotzhaws Weingarten wol ansteet, solt gehalten, verantwurten so wol (on rom ze melden), also das mir

40 on grund dasselb auch zugemessen wurdet. Trag audi aller meiner

G4 1525 Mai 18.

handlung vil wenigers dann die, so mich dermas aufgeen und also, wiewol nnpillicb, in ungnaden ze pringen understanden haben, kain schewehen und bit e. f. d. daraf zum allerunderthenigsten, e. f. d. welle mich solliches meinthalb unverdienten dargebens gnedigst ent- schuldigt und mich, ob es hinfuro mer beschehen solt, umb gottes 5 und der warbait wiilen in so gnedigstem bevelch haben, das e. f. d. dermassen schryften meinthalb unverhert nit ausgeen laussen. Dann ich bin urputig, mich alwegen dermassen gegen e. f. d. so mit gutem grand zu entschuldigen, darab e. f. d. nit ungnedigs gefallen meiner achtung empfahen mag1). 10

90, Jacob, Abt der Minderau, an Gerwig: Praia ten undHerm haben ihm in dem gestrigen Absehied befohlen, Hans Jacob von Landau*), der etwo vil tausend guldin anzulegen willens istt um 6 oder 8000 ft* auf Zim gegen genugsame Verschreibung anzugehen. Die Stadte wollten nicht miitim. Nun hat Landau abschlagig ge- 15 anhvorteL Sie miissen also wieder zasammenkommen und auf an der e

x) Am n&mlichen Tag macht G. dem Freunde Sckret&r Ferenberger Mit- teilung ton dem fUrstl. Schreiben und seiner Antwort und bittet tint F8rd#nmg unter Berufung auf die Dienste, die er ihm bei seiner Bundesbestallung seinerseit leistete; Christoph Kress kSnne ihm Nflhwes berichten. Bittet, auch den Grafen von Ortenburg urn Fdrderung anzugehm: 41, 29, K, Ferenberger anG.: Hat das Schreiben f. A vorgelegt. Were ich derselbcn zeit im rat gewesen, welte solch ernstlichem schreiben wol ftirkumen haben, Und dieweil ich aigentlich waiss, das meins herrn gemuet nit dermassen hitzig ist, ... so wellet f, g. des dester weniger beschwerd tragen, Wird AhnMches kunftig bis auf e. g. verant- wortung verhiiten, Ortenburg hat er nicht angesprochen / er ist nicht zu tiofe, eonder hat sich aus diser landschaft umvilien, den si in im tragen, voni hof an ander sicher ort gethon: Inmbmck, Mai 29: 41, 37, Or. Ferdinand an G.: 1st mit der Entschuldigung icohl znfrieden; M'tte er das gemtsst, wtirc sein Schreiben nit dermaseeo ernstlich ausgefallen. Bejiehlt, der alien PJlicht sicJt nicJit zu entziehen und mit dem Landvogt fur diesmal sich zu vergleichen. So wSUen wir dein und deines gotshaws gnediger herr sein und dich unverh6rter eachcn unpiUichen gegen uns nit versagen lassen noch in ungnad verfassen : Innsbruck, 29. Mai: 41, 36, Or. Landschreiber Caspar Khckler fragt zwtschenhinein bet G. an, ob er seiner Pflicht nachkommen ivolle oder nicht, damit er berichten und G. sich nicht beklagen konne, das ich ychtzit wider e. g. derohalb onerfordert und ongehort anzaig; dann ich nit lust hab, wa ich es umbgeen mag, yemants zu verunglimpfen : Mai 22: 41, 35, Or.

2) Bitter, Lan dvogt zu Nellenbnrg, Vgl. Both von Schreckenste in in der Zeitschrift filr die Geschichte des Oberrheins 34 (1882) S. 199. Zimmerische Chronik (Register).

1525 Mai 18 Mai 28. 65

Mittel denken. G. darf unter heinen Vmstdnden fehlen, da er als Taxator filr den Fall einer TJmlage die Anteile bestimmen muss. Die Sache ist fur sie wichtiger als filr die Stddte. Er selbst kennt sick zu wenig aus. So ir angeregten tag nit besuchen, wurd, als wir 5 besorgen und der stett botschaften versten, in diser sach nit vil nntz oder fruchtbarliches gebandelt, auch tins solcher sach, dieweil wir darzu nit gescbickt, zu beladen nit gemaint sein. Bittet, auch Ochsenhausen, Rot und Schussenried, die gestern nicht da warm, zu beschreibm. 1525 (donrstags nach cantate) Mai 18.

10 56, 11, Or.

91. Eck von Reischach, Statthalter, und Wolf von Griinenstein, Pfieger des Gotteshauses Kempten an Gerwig: Abt Sebastian von Breitemtein ist von der Regierung zuruckgetreten.

Haben ihren Gotteshausleuten durch Verordnete des Rats zu

15 Kempten sogleich den altdorf&r Vertrag1) mitteilen lassen und sich erboten, seitens des Gotteshauses darnach zu leben und mil ihnen giitlich zu unterhandeln. Eine Antwort bekamen sie bisher nicht. Aber mitlerweil haben sy [die Bauern] das wirdig haylthumb sampt andern haben und guten under men und irn mitverwandten getailt

20 und verbutet, das gotzhus und alle schl6sser geblundert, Liebenthann und Wolkenberg gar yerbrent und das gotzhus und alle gotzzierd, auch die andern schloss und hewser alle, ausgenomen Newenburg, darinn Walther Bach, ir oberster, und dero von Freyberg brdhstlin (?) fengkliehen enthalten werden, zerrissen und verderbt, das sy

25 verrer nit zu gebruchen sein, trowende, solehs alles auch zu ver- brennen, zu verhergen, und in summa so haben wir nichts dann etlich gloggen, sover die noch beleiben werden, und kSnden kains schuchs brait unser guter nutzen noch gebruchen; ligen also auf ainem huffen ellendclich zu Kempten. Bitten, daran zu sein und

30 zu furdern, darmit s6Uichs geroehen, gestrauft und wider bekert werd. Kempten 1525 (frytags vor vocem jocunditatis) Mai 19.

61, 135, Or.

92. Statthalter, Pfieger und Konvent zu Kempten an Gerwig: Alhie ist ain gemain sag, furstl. durchleuchtigkait [Erzherzog Fer-

*) Weingar 'tetter Vertrag vom 17./22. April, fur (lessen Ubersendung Abt Sebastian am 28. April dankt: Baumann , Akten Nr. 248.

Wtlrtt. GeschichtsquBilan XVI. 5

66 1525 Mai 28 Juni 8.

dinand] als ro. kay. mt. stathalter habe gegen den aufriirigen puren Under- und Ober~Alg6w ain vertrag abgeret und beschlossen l), darinn inen die leibaigenschaft, ungnossami und todfall abgenomen and ain freyer zng zugelassen sein sfille ; and umb was sachen oder speen die obern oder die purslewt gegen ain andern verrer lewterung 5 notdi'irftig werden, derhalben sdlle sein f, d. sy in monatsfrist ungefar zu Koufbewren gutlich vertragen oder rechtlicb entschaiden. Wissen nicht, was daran ist. Die Baiiern sind hier vermmmelt geivesen und haben beschlossen, filrstlicher Durchlaucht Abrede anzunehmen; sie haben auch etliche zum Abschluss verordnet. Und furnemblich er- 10 schilt, als ob die versamlung bunds zu Sehwauben sSlchs alles bewilligt und angenomen haben sSlle, das wir doeh, nacbdera sSlchs alien obern gegen irn aigen lewten in diser landart anzunemen ganz verderplichen sein wurde, nit globen kSnnden noch mdgen. Wie sie sick verhalten sollten, wenn sie in Kaufbeuren zu erscheinen 15 haiten. Ihr AH und sie haben sick stets an den Eat des Bundes gehalten; ohne ihn werden sie nichts bewilligen und nichts abscUagen. Kempten, 1525 (exaudi) Mai 28.

61, 139, Or.

93. Jacob, Abt der Minderau, an Gerwig: Trotz der Zusagen 20 im ravensburger Abschied*), die Aufiagen fur die 2000 Knechte unverzilglich an den Zunftmeister Hans Krieglin zu erlegen, haben bis jetzt nur Schussenried und er bezahlt. Die von Ravensburg und er sind der sorgveltigen lewf halben, die sick noch allenthalb ganz beschwerlich erzaigen, in grossen Sorgen. Die 2000 Mann sind 25 notwendig. Ravensburg ivill die Stadte nochmals mahnen. Er schreibt an den Bischof von Konstanz, Salem, Graf Hans, Hen Hans Dionys und den Vogt zu Wolf egg. G. soil Ochsenhausen, Rot, Kempten und Hans von K'onigsegg mahnen. Den Herrri von Rot sollten sie in Anbetracht seines geringen Vermogens bet clem gemilderten Anschlag 30 von 100 fl, bleiben lassen. 1525 (donrstag nacb dem hailigen pfingstag) Juni 8.

58, 101, Or.

') JFtfssencr Verhandlungen sett 12. Mai: Baumann, Allgan 3, 95/., Vochezer 2, 609 f. Der weitgehende filsscner Vorvertrag vom 14. Mai trat nicht in Kraft; der endgUlttge vom 30. Mai gestand den Bauern wesentlkh umiiger sit.

s) Vom 17. und 24. Mai: B a tun an n, Akten Mr. 301 und 322,

1525 Juni 11 JuDi 13. 67

94. Gerung an [die Pralaten des schwabischen Bundes] : Schreibt im Natnen der Hauptleute und Rate zum ziveitenmal eine Remteuer aus, 10 ft, vom Hundert, dieweyl die imderthanen kain uffhSr wdllen haben, imd wa man nit mit inen ain ernstlich end- 5 schaft machen, das am yede obevkait das, so sie noch hat, gewislich gar verlieren, sich ligends nnd varends verzeyhen und die under- tbanen nnd pawren irem bdsen fursatz nach herrn sein lassen musst. 1525 (sontags trinitatis) Juni 11 x).

8, 244, K„ n. e.

t

10 OS. Abt Johann von Schussenried an Gerwig: Uwere nuwen

mer mfr zum nasten zilgeschickt sag ich dank nnd wolt gern, ir erfrdwent mich mer mit gftten meren. Der Bund hat ihm gestern geschrieben, auf Mahnung zuzuziehen. Aber er hat schon in Ravens- burg geklagt, wie ych der minen nit mtichtig sy; Hieronymus Winckel-

15 hofer2) weiss zur Genilge darum. Wissen och, nacbdem nnd die puren in mineni gotshus mir etlich ding zerscblagen, zergengt und geputend, hond sy mir vil fil brief und sigel zerrissen; w61t ich gern wissen, wie ych sy vidimieren m&chte oder ob man mir dy kreftig erkennen wurde. BUM, einen Boten zu Herr Jorg

20 Truchsess ins Lager zu schicken, dass er seinen Vogt*) helm entlasse; dan ych sin ganz notdurftig bin der b<3sen buren halb. Es gilt yn eben glich nach der hulgung als vor; sy lond mich schrien und gend. mir nuntz. Angustie sunt mini undique. [1525] (zinstag nach trinitatis) Juni 13.

25 61, 274, Or.

96. Abt Jacob von Minder au an Gerwig: Der Bischof von Konstanz antwortete, wenn andere Pralaten, Herren und Stddte ihre Aujlage erlegen, werde er es auch tun, aber nicht vorher*). Ebenso

s) Notts bei Baumann, Akten Mr. 361.

*) Bruder Heinrichs (oben Nr.8), Pr tester und Notar in Vim: F. Keidel in Blatter fttr wilrtt. Kirchengeschichte 10 (1895) S. 79. Vgl. Hehle in den Wartt. Vjk. 3 (1880) S. 132 ff. und unten Xr. 125 und 200.

a) Sebastian App; vgl. unten Nr. 108.

*) 61, 147: Bischof Hugo an Abt Jacob: Sein Hofmeister [Hans von Frie- dingen] hat die Anlage zu 500 ft. in Ravensburg nur auf Hmtersichbringen be- willigt; und da wir dann allain. mit den zwayen stettlin Marchdorf und Merspurg an diser grenitz den bundsstenden, zu dero underhaltung wir sunst beschwerlich uberraist werden, verwandfc seyen, ist er nicht in der Lage, zu zahlen; sudem ist sein Hofmeister diese Tage vom Bilrgermeister in Ravensburg berichtet warden,

5*

68 1525 Juni 13.

Herr Hans Dionys. Wie konnen er und der Biirgermeister Neidegg und der Rat von Bavensburg tinier solchen Umsidnden die 2000 Mann an- nehmen ohne Geld! Nur Wang en hat inzwiscken nock bezahlU (?, soil mi Biirgermeister Besserer redenf was sie tun und ob sie die Uauptleute zu Wang en noch langer aufhalten sollen. 1525 (zinstags nach trinitatis) Juni 13*

61, uo7 Or.

97. Botschaften, Uauptleute und Bate des schwdbischen Bundes in Ulm an Gerwig; Euch ist wissend und unverborgen die hoch- swerlichen, merklichen und grossen emp6rungen der abgefallnen, io

dass die Sfflnde die Absicht der 2000 Knechte halb diser well berouwen laseen wSllen. [Gerwig hat vorgeachlagen, doss bei dent augenblicklichen Geldmangel wenigstens zwei Ftihnlein = 1000 Mann geworben werden sollen: 61, 376, K, o. D* Laut Rechnung des HaupUnanns Jacob Schnitzer von Wangcn (61, 372 Jf.) sind auf 18. Juli 1525 800 Mann angenonimen warden J Auch sollen die 2000 Knechte

der f. d. anzunemen und zu bestellen rergunnet und zugelassen sein. Mm an-

gemessenere Anlage wird er zu Herstellung von Fried, Rithe und Einigkeit nicht ablehnen: Komtanz, 1525 (rnontags nach trinitatis) Juni 12, A. Abt Jacob an G.: Hat das Schreiben Gs., Hans' von Neidegg und Besserers an den Bischof weitergegeben und nochmals um die 500 ft. gebeten, da doch alles vom Bund ersetzt werde, und ihn erinnert, das den gotzhewsern vil und gross daran gelegcn sey; das er solchs denselben zu lieb, eern und gefallen nit abschlach. Aber der Bischof antworiete durch den Hofmeister, die Stande h<tbm ihn angewiesen, auf Ansuchm Zell und Stockach retten zu keif en; zudem habe er dent Bund bereite erne namhafte Summe geliehen und sick ganz von Geld entbldsst; er konne die 500 ft, nicht leisten? 1525 (donrstag vor sant Johanna bapt. tag) Juni 22: 61, 149, Or. Bischof Hugo von Konstanz an die R&te des Bundes: Ale sich zu zyten f&rgeloffner ern- perungen geftigt, das sich die algeisch und bodenseysch pawrschaften zu Wein- garten gutlich und on alle tetliche bandlung abgericht und vertragen, och in gnad und widerhuldigung uffgenomen [17. April] \ und aber die hegoisch pawren sich understanden, die bodenseischen pawren von Uberlingen und andern punts- verwanten zugehorig von dem vertrag, irer gehorsami, och kuldigung, und inen anzuhangen zu tringen, haben wir auf ernstlieh ersuchen dero von Uberlingen uuaer zugehorig zu Marchdorf und Merspurg bis in 300 wider sollich uffrierig Hegower und Schwarzwelder gen Sernatingen geschickt und in unserm costen acht tag enthalten, Nacbraalen auf ewer schryben und ernstlich ersuchen zu rettung der statt Zel, so von obgemelten pawren belegert, syeu wir mit 50 manner* zugezogec und dieselben ain monat verlegt und underhalten, und nicht dcstmindcr aUes, so una als puntsverwauten zugestanden und gepurt, ye und allwegen williglich getan und, so vil mtiglich gewesen ist, mit trtiwen geffirderfc* Bittet demnach, mein costen in gemayner versainlung ausgaben ainzutailen und zu paseieren: o. D.: 61, 360, A. Zur Sernatinger Mmterei vgL Jacob Reut** linger bei Baumann, Quellen S. 510 jf.

l _ NW1 L k&^LTI

1525 Juni 18 Juli 2. 69

ungehorsamen paurschaften, und wie ganz verachtlich, schedlich und verderplich sy taglichs on alles aufhorn wider ire oberkaiten handeln, nichtzit, sy schweren was sy wellen, volziehen oder halten, sonder dasselb leiebtfertig in vergessen stollen und fur und fur on alles

5 aufhorn dahin ire sachen richten, sovil an in en ist, alle oberkaiten abzutnun und selbs herren ze sein. Soil die Last endlich abgewendet werden, miissen sie ernst machen, und dazu ist Geld notig. Haben beschlossen, 182000 fi. auf alle Stcinde des Bundes, geistlich und weltlich, Gesellschaften und Kaufieute umzulegen, doch nit anderst

10 dann die mit der zeit widerumb zu bezalen, und das ain yede oberkait die suma, die auf sy ertailt ist, an gelt oder silber, wie oder waran sy dann das hat oder bei iren gaistlichen stiften, capitel, cl6ster und pfarren under inen gesessen an monstranzen und andern gezierden von silber aufpringen und erlangen mag, die

15 Mark Feinsilber nilrnberger Gewichts zu 9 fi., was vergoldet ist, nach Gestalt der Sache. WelngarUn hat an der Summe 3000 fi. rheinisch an Geld oder Silber bis 10. Juli nach TJlm zu erlegen. Bitten darum, da ohne das nichts Endliches oder Fruchtbares ausgerichtet werden kann, so die paurn widerumb fallen. 1525 Juni 18.

20 61, 142, Or. ')

98. Gerwlg an Walther con Hirnheim: 1st am Freitag in Wilrzburg angelangt, hat aber den Bischof nicht angetroffen, honnte also die Auftrdge nicht ubermitteln. Die Uschofiichen Rate haben ihm heute mitgeteilt, ihr Herr sei zu Meiningen an der Rhon und 25 reise von da weiter nach Fulda. Er wird ihm also nachreisen miissen und kann folglich den Tag zu Kaufbeitren 2), wo er als Partei sein sollte, nicht besuchen. Wilrzburg, 1525 (sonntag nach s. Peter und Paulstag) Juli 2.

8, $40, K.

30 99. Botschaften, Hauptleute mid Rate des schwdbischen Bundes

in Vim an alle und jede Untertanen, die dem Gotteshaus Weingarten und anderen Obrigkeiten zugehoren und in die Pfarrei Berg gepfarrt

') Eric&hnt Stalin 4, 306.

2) Im filssener Vertrag tear eine endgiltige giitliche Attssprache auf 30. Juni in Kaufbeuren verabredet worden, die aber nicht mehr ztistand kam, da der Angriff der Bauer n auf Hemming en am 12. Juni dem Trtichsessen das Recht zur Gewalt gab. Baumann, Attgffn 3, 113 ff.

70 1&25 Juli 7 September 24.

sind: Befehlen, ihrem Eid gemdss, auf Grund dessen sie tvieder zu Gnaden angenommen warden sind, der dem Kloster Weingarten ge~ horigen Pfarrel Berg den Zehnten wie von altersher zu leisten. 1525 (frytag nach s. Ulrichs tag) Juli 7.

Weingarten B. 173, Or.

5

100. Gerwig an Dr. Lienhard von Eck1) zu Wolf seek: Sie beide haben ausgemaeht, dass der Propst von Berchtesgaden semen Bruder Chrisoph Blarer dem Re ichs- Regiment prdsentieren solle. Bis Samstag ist das Vierteljahr zu Ende. Wenn Christoph bis dahin '■ die Prdseniation nicht hat, wird man ihn mit grossem spott, so mir 10 und ira unserm berfimen nach darans erfolgte, abzeziehen verschaffen. Hatte sich ganz auf Eck verlassen. Schickt seines Bruders Knecht, der ndtigenfalls auch nach Berchtesgaden weiter reisen kann. Vim,

1525 August 6.

Hatte den Zelter gem mitgegeben; da aber der Knecht post- 15 weise reiten muss, hat es sich nicht machen lassen; er ist aber ewer aigen, und wann er 100 fi. wer, soil euch gewiss sein.

8, 251, K.

101. Melchior, Abt von Konigsbronn, anGericig: Der Pfarrer von Deiningen im Riess bei Nordlingen, Stephan Wolf*), und seine 20 Freundschaft baten ihn, an G. als Bundesrat zu schreiben und ihn um seine Fursprache anzugehen. Der Pfarrer ist von der bduerischen Emporung her etivas hoch verddchtig, so dass er sich vor den Graf en Karl und Martin von Ottingen nicht sicher weiss. Und doch ist er durch den lobl. Bund wie andere gestraft. Die Graf en vertrosten ihn 25 auf spdteren Bescheid. Meint, Gs. Fursprache konnte mehr richien. So dan diser briester ein sunder erlich gat gesell ist, empfiehlt er ihn. Pfullendorf, 1525 (sonntags nach Mathey) September 24.

8, 255, Or.

102. Abt Georg zu Ebersheim-Miinster an den Abt von Wein- so garten als Prdsidenten des Provinzialkapiiels : Resigniert sein Kloster in die Hande der Prdsidenten und des Kapiiels. Impossibiie enim naichi jam senior! et eorpore pregravato huiusmodi episeopi [Argen-

*) Bagerischer Kanzfar.

2) He rmel i n k , Matrtkeln 8. 168.

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1525 October 12 November 3. 71

tinensis] iniuriam et indignationem minus justam sufferre est. Wenn das Kqpitel nicht hilfi, muss er der Last erliegen, das Kloster dem Bischof raumen, St. Benedikis Orden dort austilgen las sen und seine alien Tage bis mm Grab mil Seufzen und Trauer hinbringen. So 5 bietet er sein Gottcshaus dem Provinzialkapitel an zur wetter en Ver- fugung, manus meae scripto et resigno et dono. Bittet urn Antwort an den Visitator, den AM von Schuttern. Speier, [1525] l) (die jovis post Dionisii) Oktober 12.

91, 49, Or. o. Jahr.

10 103, [Christopk Blarer] an [Gerwig] : Dankt fiirGeld. Ent-

deckung von Doppelzungigen. 1525 Oktober 29.

8, 266, Zettel ohm Adresse.

Lieber herr bruder. Ich dank dir des geltz, quia dominus huius opus habet, Wenn du mit den reten kumst, ist frie, quia

15 bonus laborator semper in tempore oportuno advenit. Cognoscis nunc periculum in falsis verratribus. Ve bomini in contra redienti, duplici uni. 0 homo bilingwis. Dan et hominibus odibilis est, qui infidelis est erga dominum suum *, maledicitur a deo iuxta ilium : qui prelatis resistit, dei ordinacioni resistit. Vale et salve, Dominica

20 ante omnium sanctorum anno 25. Tuus quern nosti.

104. Landkomtur Rudolf von Friedingen an Gerwig: Kann

die dritte Eeissteuer nicht mehr leisten, nachdem er erst etliche Pferde und Fussvolk gegen den Herzog von Wurttemberg unterhalten und zweimal gegen die Bauern ins Hegau geschickt hat. Dann hat er 25 kiirzlich 2000 ft. bar dem Bund geliehen und dazu Korn und anderes verkaufen milssen. Und die 100 Mann Bundesbesatzung, die iiber den Bauemkrieg in der wichtigen Mainau lagen, verursachten wieder schwere Kosten. 1525 (freitag nach allerheiligen) November 3.

8, 267, Or.

*) Da Jcetne Anhcort erfolgt, erneuert Ebersmilnster seine Bitte am 17. Sept. (montaga nach exaltationis crucis) 1526: G. soil die andern Priisidenten ilberreden, angesehen das ich unserm heiligen orden das gotshus gebessert und den gots- dienst gerne wolt widerumb uffrichten, habe auch fir und fir zu alien gehaltenen capitel meyn mandat und gelt gesandt . . . Will e. e. als presidenten das gots- hus E. hiemit fry und lydig ubergeben haben. Erbittet Antwort nach Freiburg : 91, 52, Or. Am 22. August 1526 hatte E. em Schreibcn des Bischof s von Strass- burg sur Kenntnisnahme an G. geschickt: 91, 53, Or.

72 1525 November 4 Dezember 29.

105. Erzherzog Ferdinand an Gerwig: Hat Hoffnung, da&s auf sein Betreiben Dr. Johann Fabri Bischof von Basel wird. Dazit braucht Fabri Geld. Da nun G. so gut mit ihm steht, soil er vor- strecken. Tubingen, 1525 November 4.

8, 268, Or. 5

106. Ferdinand an Gerwig: Niclas von Diesbach, Koadjutor des Bischof s Christ oph von Basel, osterreichischer Rat, will zugunsten eines K"6nigs~Genehmen gegen eine Prdlaiur als Rekompens verzkhten. Da er eine solche nicht frei hat, moge G. vorerst 200 fi. Pension an Diesbach auf Weingarten iibernehmen. Der kiinftige Bischof wird 10 ihn und sein Gotteshaus schadlos halten. Tubingen, 1525 No- vember 5.

8, 271, Or.

107. Barbara, Abtissin von Heggbach, an Gerwig: Weiss die Trinitatis- (11. Juni) Bundessteuer nicht zu leisten us vill grosser 15 merklicher ursach, sunder das dem gotzhus grosser merklieher schad ist zugestanden in dem vergangnen purenkrieg !) an win, korn und vieh, also das icb gar kain losung mer liab; den ich hab in der waurhait nit uber 50 malter korns nit. So gatt die niiw gult noeb nutz in. Und dargen hab ich ainen schwaren grossen konvent und 20 uf de hof ain gross husbalten, das ich taglich ob 100 menschen muss spisen. 1525 (uf Otmari) November 16.

8, 261, Or.

108, Johann, Abt zu Schussenried, an Gerwig: Sein Vogt berichtet, wie er wiederholt G. um seinen Sold angegangen habe, 25 und erst jungst nach Gs. Ruckkehr vom Bundestag noeh einmal. G. habe aber eine schrifiliche Erkldrung des Hauptmanns Diepolt vom Stain verlangt, wonach der Vogt mit Wissen des Hauptmanns von ihm gekommen sei. Die Sache ist die: Er, Abt, befand sich in Waldsee, als Diepolt vom Stain mit anderer Weisung vom Haufen 30 von Weingarten abritt. Er selbst bat Diepolt, den drei schussenrieder Reiiern zu erlauben, das sy herr J6rigen trucbsassen anbang taten, damit sy zuwegen brachten, das unsere gotzhawslwt ouch huldigung

') Vgl. die Meggbucher Chronik* bet Ban m a n n , Qmtlett 279 ff.

-wmnrSf

1525 Dezember 29 1526 Januar 12. 73

taten, dann sy noch ganz widerspen waren. Aber Diepolt gab nur den Vogt ab; die andern zwei sind mit ihm ger it-ten. So ist der Vogt dem Truchsessen angehangen und hat uns unser sach ustragen, imd in den weyln sind sey mit vinden umbgeben worden, dass er

5 nit hat getrut mer zu Diepolten vom Stain zu kommen. Der Vogt hat sick aber auch da wohl gehalten und Leib und Leben tapfer gewagt. Und da er dem obersten Feldhauptmann anhing, und andere diepoltsche Reiter, die gleichfalls beim Truchsess geblieben, besoldet worden sind, bittet er, auch dem Vogt- zu seinem Geld zu verhelfen;

10 er ist ein armer Geselle und hat Geld auf seine Besoldung hin auf- genommen. Schussenried, 1525 (fry tag nach der unschuldigen kindlin tag anno 26) Dezember 2d1).

9, 148, Or.

109. Gerwig an Dr. [ungenanntj : Dr. Augustin Mayr*),Weih- 15 bischof zu Freising, der vor etlichen jaren zu Wien mein preceptor und jetzt by mir etlicli tag in meinem gotzhus gewest, bat ihn urn Fursprache in einer Sache, in welcher der Adressat ihm wohl er~ schiesslieh sein kann, da er, M., vernommen habe, das ich euch nit wenig angenem sein soli. Empjiehlt den Weihbischof, den er seit 20 vielen Jahren nie anderst dann ain for dem gelerten, f rum en, criste- lichen man erkant, und sonderlich das er diser zeit mit predigen und schreiben wider die Luterischen sich mit allem vleiss getrulich helt und ungezweifelt mit hilf des allmechtigen hierinn noch vil guts schaffen mag. 1526 (epipbanie) Januar 6.

25 9f 2, E., Anssen; An doctor.

110. Martin Oswald an Gerwig: Schickt Quittung iiber semen

Sold, und wiewol etlich gering gold darunder, ist doch mein gemot,

weg ze finden, das es on mein naehtail vertriben und ain gewerb

ob dem spil oder in ander weg dam it angefangen werd. 1 526

30 Januar 12.

9, 6, Or.

*) Sebastian App, Vogt su Schussenried, an Q: hat 14 Wochen gedient- 12 ft. hat ihm der Jung e Walther von Hirnhehn ambezahlt, 30 ji. stehen aus: 28. Dez.: 9, 147, Or.

*) Ueber ihn s. Wiedemann S. 412 ff.

74 1526 Januar 17 Februar 5.

111. Rudolf von Friedingm an Hans Kern, Amtmann zu

Weingarten : Sat im vorigen Jahr in der ufrur der gepaursami den Anwdlten ttnd Amtleuten zu Weingarten auf Ansuchen 113 Scheffel Haber verkauft, den Scheffel urn 12 Schilling Pfennige, und den Haber von Altshausen aus zugeschickt. Da er mit Abt G. der Bundessteuer wegen zu rechnen hat, bittet er tan einen Schuldschein. 1 526 (mitwoch Antoni) Januar 17.

9, 3, Or.

112. Gerwig an Walther von Hirnhehn: Schickt die befohlenen 6 gerusteten Pferde nach Ulm, welche dort seinen Befehl erwarten. 10 Sie haben Weisung, ohne seine oder seines Vetters, desjungen Walthers, Erlaubnis nicht wieder heimzureiten. Wenn der Hauptmann sie einen ganzen Monat braucht, wird er und die Bank sich gedulden. Knechte und Rosse fur den Bundestag hat er noch genii gend. Die bezalung von den prelaten get langsam zu; will nit alls furderlich von statt 15 gen, als vor jaren besehechen ist. Klagt sich ydermann grosser armut, und haben etlich ir darlegen geringert. Will an taglicher Anforderung nichts versdumen. 1526 (vigilia purificationis) Febr. 1.

9, 5, K.

113, Walther von Hirnhehn an Gerwig: Die Musterung ist so 20 ausgefallen, dass sie wohl bestanden, mid dass Diepolt vom Stain au-sser Gs. 6 und seinen 8 Pferden, die sie zur ersparung unsers banks nach Ulm schickten, noch 55 oder 56 Pferde bei einander hat. Da wird es am besten sein, wenn sie die Jhren wieder heim- kommen lassen. Wenn Diepolt sie anspricht, werden sie auf Kosten 25 der Bank in ein paar Tagen wieder bei ihm sein, damit unserm bank nit nach red entstand und dannocht etwas erspart werd. 1526 Februar 5.

9, 10, Or.

114, Gerwig an Blasi Vomer, Kanzler zu St. TJlrich zu Augs- 30 burg: Dass er bei Schweicklin Herberge nehmen und mit Graf Martin die Stube teilen soil, gefdllt ihm nicht. Der Graf braucht seiner

1526 Februar 10 Februar 17. 75

Geschafte halb eine eigene Stube, und er auch. Ob er nicht seine alte Herberge bei Lienhart Mayer wieder haben konnte oder sonst eine Herberge beim Rathaus, wenn auch nicht bei einem Wirt, wenn er nur seine Stube und selbfiinft oder sechst and zuzeiten mit etlichen 5 Glisten Essen und Trinken bekdine. Ob furstl. Durchlaucht noch in Augsburg sei und ob sie iiber den Bundestag bleibe. 1526 (samstag vor esto michi) Februar 10.

9, 18, K.

115, Hug Graf zu Montfort und Rotenfels an Gerwig; Hat 10 Josen von Laubenberg angegangen, mit der befohlenen Anzahl Pferde nach Tettnang zu Ziehen, aber die Antwort bekommen, dass er wegen des Wassers und anderer Befehle des Fursten so eilends nicht reiten kMne. Dieweil wir nu gen den gefangnen in gestalt (dero wir mit rat der von Ravenspurg und Wangen botsehaften, sover die nit 15 geendert, ze handlen entschlossen) furfaren, wie G. von Biirgermeister Besserer ndherhin erfahren wird, bittet er ihn auf morgen Mittwoch nacht oder auf den Imbis mit 60 80 PJerden nach Tettnang ; dann

die pur en zu Laimnow und an der gesagt, hetten sy gewisst, das

nit mer pfert gewest, sye wellten die gefangnen uss irem dorf nit 20 furen lassen. 1526 (zynstag nach esto mihi) Februar 13.

9, 11, Or., n. e.

116. Weigand, Bischof von Bamberg, an Gerwig: Trotz seiner Klagen auf alien Bundestagen iiber die Bedrdngnisse der bambergischen Stiftsgiiter in Kdrnten durch die osterreichischen Beamten und trotz

25 der Mahnungen des Bundes an Erzherzog Ferdinand horen die Ein- griffe nicht auf. Man streitet jetzt sogar innerhalb des Bundes dar iiber, ob die kdrntener Stiftsgiiter in den Bund einbezogen seien oder nicht. Nach alien Vertragen und Verschreibungen kann es aber doch nicht zweifelhaft sein, dass die Stiftsgiiter nicht zur osterreichischen Herr-

30 schaft gehoren. Schickt eine gedruckte Ausfuhrung und bittet, auf dent ndchsten Bundestag sich seiner anzunehmen zu giitlicher oder rechtlicher Abstellung. Bamberg, 1526 (satnbstags nach Dorothee) Februar 17.

9, 12 16, Or. Dem wirdigen . . . Hartman, abt des closters Weingarten

76 1526 MSrz 23.

117. Abt Sebastian [von Kempten]1) an Gerwig: Sieht am Gs. Schreiben, das ir mich init besondern und grossen trewen be- denkent und derglichen vormals auch gethan habent. Dann wo ir nit werent gewest, wer ich aus meiner unsynnigen weis an ain ander ort kumen, das docli meins acbtes wider mein stift, auch nit 5 fur mich wer gewesen. Aber ich lass euch wissen, dass mein sach ganz wol stat. Gott hab lob. Und was ich will, das hat meinem eon vent bisher wol gefallen, und hab das regiment wie vor, anderst dann sy mein sigel haben, und etwas klainmgs ding, das in den vertrag 1st kumen, daran mir gar wenig gelegen ist. Es mdcht 10 mich wol etwas verklainen, so es der gemain man wisste. Darum waiss ich furwar nit, wie ich ym thon soli. Dann solte es felen und auskumen, mdcht mir ain grossen spott bringen. Sunst moeht ichs leyden die 200 fl., wiewol noch on not. Dann ich von haymischen und fremden gehalten wird, wie vor auch, von fursten, grafen etc. 15 Will noch mit einem geschickten, verschwiegenen Fremiti dariiber reden und G. wetter im Geheimen berichten. Dann im vertrag wirt begriffen, das ich darein bey meinen eren verwilligt hab. Und bedank mich gegen euch dermassen, das ir mein leyb und gfit ver- niigt, als gegen meinen herren und br&der. 1526 (frytag nach 20 Benedicti) Marz 23.

St FA., Korr. 1415— 1547, Or.

118. Abt Jacob von Minderau an Gerwig: Ist zuversichtlich, dass der Bund auf Gs. Betrelben sick bei den Eidgenossen fur den

Abt von JRiiti verwenden icird*). 25

Die von Zurich sollen dem Herni von Stein alles wieder geben, was sie ihm genommen haben, und miissen ihn personlich oder durch einen Schaffner sein Gotteshaus ivie von altersher regieren lassen. Sie werden es also wohl mit ItUti auch so halten miissen.

1) Der Abt hat im Bauernkrieg die Rechte des Stiffs in der Siadt urn 30 000 Ji. an Kempten verkaufen miissen (6. Mai 1525), hat sich aber lange ge- strdubt, den Verkanf su vollziehen. Am 22. August 1525 versprach er, bis Martini 1527 die pdpstlicJte Bestdtigung beizubringen : J. B. Hag genm.il ller, Geschichte der Stadt und ge/ursteten Grafschaft Kempten 1 (1840) S. 528 ff., 557 ff. Dariiber Icam es auch su Auseinandcrsetzungen zwischen Abt und Konvent. Vgl. oben Nr. 91 .

2) Abt Felix von RUti bat, bet den Eidgenossen auf dem Tag zu Ein- siedeln am Mo n tag nach Quasimodogeniti (9. April) rorstellig zu werden: an Jacob von Weissenau: Raperswil, 21. Mdrz: 61, 168, A. Geschah: Eidgen. Abschiede IV la, 881.

' L r£.„r,*rTTLVLLLL*,-l",*TlL H

1526 M£rz 25 April 7. 77

Die Bauern in Bamberg und Wiirzburg sollen wie der in ainer emberung und aufrftr sein. Was damn set, 2526' (an dem hailigen balmtag) Mdrz 25.

61, 161, Or.

6 119. Abt Jacob von Minder au an Gerwig: Die Nachbarn ver-

iragen sick mil den Bauern; man muss sich verstdndigen. 1526 (sambstags vor dem sonntag quasimodogeniti) April 7.

61, 172, Or.

Wir vernemen, das sich unser herr herr Jorig truchsass mit

10 seinen aigenleuten irer beschwerden halb veraint und vertragen1), dergleichen unsere lieben und guten frund und nachbawren die von Ravenspurg auch gethan und zu den iren geschickt haben. Darbey wirdet gemelt, aueh uns von etlicben geraten, das wir gleichermas wie herr Jorig truchsass und die von Ravenspurg an unsere gotz-

15 hawsieut schieken sullen, Ob sy vermainen von uns in ainichen weg beschwert zu sein, das wir uns mit inen derseiben irer beschwerden halb vertragen wfillen, darmit wir inen zu dhainer weiter aufrur ursaeh geben. Wiewol wir nun aufruren und emberungen, sovil unsers vermogens ist, zu furkomen und zu verhieten ganz genaigt

20 und willig sein, nochdann so will uns unsers achtens nit wol geburen, uns dermassen mit den unsern einzulassen, sonder auf euch und ander, die mer dann wir sind, unser aufmerken zu haben, deshalben wir auf heut zu den anwalten der Iandvogty geschickt und bey inen, wie sy sieh gegen den underthanen in der landvogtey gesessen

25 halten wdllen, erkondigung gehapt. Haben sy fur gut bedacht, das wir die sach bis zu ewer zukunft ansteen lassen ; alsdann s<Mlen wir, als sy auch thun, mit euch darvon reden und mit ainander entschliessen, was ir, sy, auch wir diser sachen halben furaemen wdllen.

30 120. Gerwig an Moritz von Altmannshofen , Landvogt des

Gotteshauses Kempten: Neulich sind Ulrich Lobeck, Blesi Bitsch und andere ihrer Verwandtschaft [von Eschach], dazu Hans Dingier,

*) Es handelt sich vorerst noch um die Vorstadien d#$ Vertrags, der dann am 24. April zitstand kam: Vochezer 2, 630 ff.

78 1526 April 25.

Veit Week von Mindelheim und Burkart Mutter, Gerichtsammann, zu AUmannshofen im Wirtshaus beim Wein gewesen. Da habe, berichiet Lobeck, nach der Zeche Burkart gesagt: „Ulrich Lobeck, wie darfst du und Hans Dingier so keck sein und durfend zu ainer sSIchen fhtndschaft in ain zech sitzen?" Lobeck antwortete: „Ich 5 wen, wann ich by inen, so sey ich dahaim;" und dann: „waa zeiclit raein junker Hansen Dinglern und mich, das er uns nit auch will beliben lassen wie ander von der gemaind ; habend doch wir nichtz anders gehandlet, dann was ain ganze gemaind [Esehach] hat tlion, ainer wie der ander. Wir habend auch nit anderst gehandlet dann io dozemal unser hauptmann Hans Miller, und wann ain gemaind anderst von mir ret, das ich s<51l weiter und mer gehandlet haben, dan wie der gemain man gethon hat, so werend sy nit als gut als ich." Darauf sei Blast Biisch aufgefahren: „Bin ich nit als gut als du?" Lobeck: „Ja du lieber Blesi, ich schilt dich nit." Aber 15 Blasi: Bist du dann als gut als ich, so wer dich mein. Das dich botz marter schend!" Damit habe er auf Lobeck eingehauen. Lobecks Sohn schlug mit der Faust auf Blasi los. Blasi und die ganze Freundschaft wandten sick gegen die sen, schlugen ihn nieder und hdtten ihn umgebracht, wenn die Wirtin nicht gewesen ware. Blasi 20 wandte sick vom Sohrie wieder zum Voter und fiikrte zwei Streiche, ehe Lobeck vom Leder Ziehen konnte. So musste er sick seines Lebens ivehren. Seine Freunde und Nachbarn haben ihn dann auf 60 fi. Trostung oder Widerstellen a us der Gefangenschaft gelost. Nun haben die Angehorigen des Entleibten das Geld von den Biirgen 25 verlangt, wollen aber trotzdem das Beckt vorbehalten. Auch sei ikm von seinen Herrsckaften, der Landvogtei, Truchsess J'org, Kempten und Philipp von Landau1) Bab und Gut arrestierU Bittet, die un- billige Forderung der Freundschaft des Entleibten abzuiveisen und dent armen Mann zu gutlicher Beilegung zu verhelfen. 1526 30 (mitwoch nach Georgi) April 25.

9, 30—33, K.

*) Gerwig an Philipp von Landau zu Lautrach: Seine Gottesham-Leibeigenen Hans Tyngler und Ulrich Lobegk su Esehach berichten, das si gegeu. euch ubel und irtbalb mit uosclmld verunglimpft, als sSllten sy sich in vergangner peuriacben enperung fur ander ubel gebalten baben, und baten urn Fiirsehrift. Wa nun demselbigen also, das villicht die armen mit ungrund in euch getragen sein m&chten, bittet er, den Tyngler giitlichen hinkumen und aus sorgen zu lausen, und den Lobegk wegm seines Tod-schkigs gunsiig zu bedenken: 1526 Mai 7: 9, 25, K,

1526 Mai 1 Mai 3, 79

121. Walt her von Hirnheim an Gerwig: Bittet, Diepolt vom Stain, der im Hegau oder duselbst herum Uegt, auszukundschaften und ihm mitzuteilen, dass er bei ihm, G., 228 fi. abholen lassen honne, und bittet, das Geld auszubezahlen. 5 Auf seine Anfrage ivegen Salzburgs kann er berichten: Wiewol

sich etliche deler in gnad und ungnad des bunds ze nemen be- willigt und dasselb zu erlangen gebetten haben1), so stet es aber doch sunst desselben orts von denen, so ir bds vorhaben zu ver~ harren vermainen, und sunst anderer end, wie man an etlichen 10 urgichten und sunst glaublichen anzaigungen vergangner und heut auf disen tag befunden, dermassen, dass man den drittail der bundshilf 2) aufzumanen entlicb beschlossen bat. Die Anlage, P/s fi. auf den Mann, wird alsbald ausgeschrieben werden. 1526 Mai 1.

9, 35, Or.

15 122. Hug Graf zu Mont-fort an Gerwig: Bauernbewegung im

Sheinial zugunsten der Salzbitrger. 1526 Mai 3.

9, 39, Or., n. e.

Diser tagen ist by uns ain geschray under dem gemainen mann entstanden, das etlicb (uff vil tusend geschetzt) sich im Ryntal und

20 Appenzeller land gesamelt, des firnemens, uber see ze faren und uns und die unsern als die vordersten zQ bescbedigen, wellichem wir doch kain glouben geben. Haben aber her Marken3), statt- halter, und ampluwten geschriben und die antwurt empfangen, das ainer, genant der Gaissmayer *), uss dem Etschland, die usstretnen

25 bis in 1200 zusamen versamelt, inen ain zerung geben, sy uber Ryn und demnach mit hilf dryer WalgSwer an das birg, ouch furter zu den salzburgischen puwren furen wellen. Aber sobald her Mark des gewar worden, hab er den Ryn verlegt, also das kainer heruber komen sye noch komen mdgen. Und diewyl dann die

30 handlungen von den uffrurigen vil anders usskundt, haben wir uch

s) Nacli <fom giitlichen Abschied zwischm Kardinal Matth&m Lang und den mlzburger Bauern vom 30, Oktober 1525 : vgl. Kb' c h I S. 68 ff., 74 ff.

2) Salzburg geMrte erst sett Martini 1525 in don Bund: Kb' chl S. 77

Anmerkung 3.

s) Mark Sittich von Ems.

*) Vgl. Baumann, JJctm S. 405, 407, 409. J. Egger, Geschichte Tirols 2 (Innsbruck 1876) S. 94, 110, 117—120.

80 1526 Mai 4.

disen bericht nit wellen verhalten. Doch ist sollichs nit zu ver~ achten, sonder not und gut, in stater fursorg zu steen. Wir syen ouch diser stunden in handlung, ain, so in unser herschaft zuerst dis geschray uffgepracht, fanglich annemen und frag halten ze lassen, uss was grund er doch solliche mer usskundt. Und was uns dann von im begegnet, soil uch onverhalten syn, derglychen wir uns ouch, so uch ichtz anlangte, versehen wellen. Datum uff crucis inventionis anno 26.

123, Walther von Hirnheim an Gerwig: Ich hab euch jiingst ain wenig entsprengt und angezaigt, wie der drittail der hilf uffze- io manen beschlossen sey. Dem ist noeh also. Damit das verhut, das nit noch mer uffruren, dann vor z& Salzpurg sein, erregt werden, soil ihr Stand wie die Studte und andern mit Hirer Angebiihr auf 12 d. M. in Salzburg sein. Ihr Stand hat jetzt 17 zu Ross und 333 zu Fuss an Personen, nicht an Solden, zu stellen. Der Haupt- 15 mann Diepolt vom Stain ist angeiviesen, ihm, W., die Pferde zu schicken, die er so eilends nicht avfzitbringen vermochte. Auch das Fussvolk bringt er nicht zusammen. G. soil raten und helfen, nach-

dera man das kriegsvolk am pasten bey euch bekomen und erlangen

mag; und soil vor alleni den Fahndrich, den er im Bauer nkrieg 20 haite} wieder zu bekommen suehen; oder einen andern, dem zu ver- trauen ist Der sollte bis 12, oder 13, 280 Mann mit den minsten kosten nach Augsburg briny en ; von da ab bekommt jcder bis Salz- burg */s ft*; dort beginnt der Sold. Und mag es sein, so verhuet, das keinem uff die hand nichtzit geantwurt, bis er mit dem, der 25 sie annemen wiirdet, im anzug uff Augspurg zft sein werde. Was G. dem Fahndrich oder Waibel versprieht, soil diesem gegeben werden; seine Auslagen bis Augsburg werden ersetzL Augsburg } 1526 Mai 4 (um 9 Vhr vormiUags),

01, 17S} Or. n. *♦ Cito, citocito. 30

124* Gerwig an Walther von Hirnheim: Hat auf sein Schrei ben vom 1. Mai dem Diepolt vom Stain die 229 ft. zugeschickt. Diepolt liegt heuie mit seinen Beitern in Buchhorn und will morgen naeh Memmingen abziehen. Das Ansinnen vom 4. Mai> rasch 240 Knechte aufbringen und nach Augsburg filkren zu lassen, wird sich nicht 35 so leicht ausfuhren lassen, ffirnemlich darrnnb, daz ditz aufbringen

Al.l.^-*_

1526 Mai 5. 81

der knecht in diser landsart aus raerklicher noturft in grdstem ge~ haiui and on ainch geschray ursach die aufrur by den unsern zn verhiiten in aller still beschechen mass, zndem daz die 16ffigen knecht nun lengst vast all verloffen, und die andern, so hausheblich

5 und gesessen, leichtlich nit zu erheben und raeins besorgens nit so rait geringen costen auf und gen Augspurg gebracht werden mugen, als villicht by each angesehlagen und etzwo vor zeiten beschechen sein m6cht, angesechen daz neulicher jaren, als ich bericht wftrd, ain grosse anzal knecht aus diser art gefiirt und ir idem bis gen

10 Augspnrg zft ziechen, daz inen noch unvergessen, ain gulden auf die hand gegeben worden. So ist auch zft besorgen, wa nit under angezaigter summa knecht etlieh topelsoldner und fur ander namhaft und berurapt gesellen in irm werd aufgenommen, daz dieselbigen vilicht die gemainen knecht verhindern und abschwaif machen, und

15 also die summ lauter ainfacher sdklner auch nit aufgebracht werden mug-. Trotzdem will er sein Moglichstes tun. Der alte FdhndHch ist abwesend. Er hat datum den Caspar PfannenstU angegangen, einen ganz wolberumpten, bekanten und frum beschrayten kriegs- man, der vilmal hauptman, vendrich und waibel gewest und zu

20 Wmgarten gesessen ist, der sich der Sache unterziehen will J); aber unter x\<t ft. konne er keinen Knecht nach Augsburg bringen. Hat ihm deshalb angesichts der Notlage 1/$ ft. fur den Mann auf die Hand gegeben, unter der Bedingung, doss ihnen filr den Weg von Augsburg nach Salzburg auch nicht mehr als 1j2 ft. zu geben set

25 und der Sold erst zu Salzburg beginne. Am Mittwoch will Caspar die Leute bei einander haben*) und von Weingarten ausrucken. Wegen der eigenen Besoldung hat er den Caspar an ihn geioiesen. 1526 (sabato post inventionis crueis) Mai 5.

9, 41, K.

30 125, Hieronymus, Abt von Elchingen, an Geruig: Da zu be-

sorgen isi, dass die grossen Herrn nicht so rasch in Speier bei einander sein werden f wird es auch mil Gs, Reise nicht eilen. Damit ihnen aber heme Verachiung und Vngehorsam zugemessen wird, meint er,

') Am 14. Mai meldet Pfanenstil an &.: Als ich die knecht gen Ogspurg liab brocht, hat der buntzhopman mich zu ain unschuldigen hoptman uber dag fanlin knecht gemacht: 9, 58, Or.

*} Audi die meerslnirger und markdorfer Knechte schlossen sich ihm an: Markdorfe Dank an G. : 9, 111, Or., o. D.

Wflrtf . Geechichtsquellen XVI. g

82 1526 MaL 9 Mai 17.

die Prdlaten sollten, wenn sie nun auf Exaudi (13. Mai) in Wald- see zusammen kommen, eine geschickte Person zur vorl&ufigen Vei'- tretung entsenden. Empjiehli den Hieronymus Winckelhofer*), der, wie er in eigenen G otteshausgeschaften erfahren hat, in sachen, die im be- volhen werden, ganz vleissig, trew und arbeitsani ist, auch bey vil herra 5 kuntschaft hat. 1526 (am aubent ascensionis domini) Mai 9.

50, 845, Or.

126. Ghristoph Kress an Gerwig: . . . Neuer zeytung wayss ich nit sonders zw schreyben. Zw Nwrinberg styn all sachen recht und sonderlicb im glawben, wi e. gii. wysen. Salzpurg halb . . . io ist yderman tmlwstig zw krygen. Wyr wnnschen e. e. oft her; es ist langweylig. Wan e. gn. oben von pawren vertryben werden, kumet zw mir; wayss e. e. noch woll eyn zeyt zw verhalten. Augsburg, 1526 Mai 16.

9, 46, Or. 15

127. Diq)olt vom Stain zu Mattsies (Matzasies) an Gerwig: Wird morgen Freitag nach Marhdorf ziehen und andern Tags nach Pfullendorf und dort bis Afterwontag bleiben, dann nach Siochach riichen und dem bevelch, wie ir wist, nachkomen. Wenn G. ihrer Abrede nach die Reiter schicken will, sollen sie bis Montag in 20 Pfullendorf sein%). An Zeitungen aus dem Turgau weiss er nichts zu erfahren. 1526 Mai 17.

9, <>0, Or.

128. Alt Sebastian von Kempten an Gencig: Hatte seiner und Diepolts vom Stain Mahnung urn Pferde gem entsprochen, so 25 sein wir doch diser tagen mit besorglichen der ausgetretnen paurn zuefallen, deren sich etliche zue Martiszell sehen lassen, gahling

l) Vgl. oben Nr. 95.

s) Gerwig an Diepolt vom Stain: Hofft, bis Montag 14 oder 15 Pferde nach Pfullendorf abfertigen zu Mnnen. Bittet allemal um sofortige Mitteilttng der Anzahl, welche Kempten, der Landhomtur, Salemsweihr und andere. Prdlaten schicken, wann sie ankotntnen und wann sie wieder abreiten, wegen der liaitung, und bittet, die Reiter nichi Ifinger ah dm halben Monat, fur den sie bestellt und hezahlt sind, aufsuhalten: 1526 (fritags uach exaudi) Mai 18.: 9, 53, K.

1526 Mai 19 Mai 26. 83

uberfallen. Er hat bereits Befehl von den Standen des Bundes, Jos von Laubenberg um etliche Pferde anzugehen, der sie aber ab~ schlug. Muss nun selbst enilehnen. Kempten, 1526 (in vigilia pentecostes) Mai 19.

9, 62, Or.

129. Christoph Kress an Oerwig: Newe zeitung weiss ich e. g. nit sonders zu schreyben. Die handhmg den stift zw Salzburg belangend stet also, das das bundisch kriegsvolk und dieselben uffrurigen paura im stift zunechst vor einander ligen. Doch thut

10 kein teyl dem andern nichts *). Ich gedenke, der stift zw Salzburg sey die praut, darumb man danzt, und die bundisch en mussen das haer dargeben. Burkart von Embs als oberster und die bayrischen rethe haben das regiment im veld dieses kriegs, und werden meins bedunkens gemeine bnndsstende anpillicher weise in diesen uncosten

15 gefurt. Dem alien nach wissen e. g. den handel wol pass, dann sieh darvon will schreyben lassen, zu bedenken und bey sich zn behalten. Die paurn haben zwo botschaften abgefertigt, eine zu dem regiment gen Ynspruek, die andern zu den herrn von Bayrn und furter here zu den bundischen ; was aber ir gewerb und hand-

20 lung sein wirt, weysse ich nit.- Datum ut in literis 2).

61, 95, Or.

130. Martin Oswald an Gerwig : Hoffte, neue und gliiehliche Zeitung schichen zu Jconnen, so ist aber nichtzit ankomen. Der all- mechtig sehicks nock wol. Dann wie die sach bey mir ainfaltig

25 fnr und fur geacht, ist nit on ursach besehehen, aber nicht dester- minder von e. gn. und andern mein herren als den hochverstendigen geeylt und sorg getragen, wir komen nit zeyt gnug an den tanz. So es aber des orts besehehen, ist pillich, das es andern hernach auch gethan. Ich trag fursorg, wann es ain armen stand oder

SO tewfel, mit zuchten zu schreiben, antreffen, man werd gemach thun und, obgleich die not gar da wer, nit eylen. Will aber hinfur auch wie an der sibene lassen krad sein. Dann so ditz kriegsubung schon glucklich ergeet, als ich zu gott hoft", so m6cht, wa man nit

*) Ateo vo>- 22. Mai: Kiichl S. 89—92. •) Fehlen,

84 1526 Mai 26 Juni 10.

geeylt het, vil erspart und furkomen und dannocht den pawren ir vorhaben gebrochen sein. Augsburg, 1526 Mai 26.

9, 57, Or.

13 1. Martin Oswald an Gerwig: Ich schrib e. gn. gem entliche newe zeytigung und das ich aus dem fegfewr zft Augspurg erl6st 5 wflrd und zft raeinen sachen ainmal aueh sehen mScht. Es will aber nit sein und die handlung zft Salzpurg ye nit von stat geen. Wer des ursaeh, ist urir verporgen, and das, so sich yemands verraftten m6cbt, nit zfi schreyben. Dann unserm kriegsvolk ist ainmal oder zway siglich und wol und dermassen gelungen '), das ich all stund 10 entschaft verhofft, nachdem sie die veynd von den pergen, die am vesten gewest sein sollten, getriben, dieselben erobert und ire leger ausgeprant. Aber sie haben sich in die flucht und in die gepirg begeben und von newen dingen in ainen grossen vortail, als man schreybt, zfi Sant Martin gethan und wol vergraben, also das von 15 den unsern hindersich geruckt und die mainung ist, das die veynd, soil anderst dem krieg entschaft gemacht, an zwayen orten miissen angegriffen werden. Gott w611, das es glficklich und paid beschech ; dann unser bank ist ye des lasts und costens nit nottnrftig. Die

4000 fi. sind fast aufgebraucht, G. moge die Schulden einzieken. 20

Hat mehrmals gefragt, ob und wann G. auf den Reichstag reise, aber nur einmal Antwort bekommen, Gedenk furter, es komni dann ain gut geschray, die miiw, nachdem ich sunst wenig r& hab, auch ze sparen, oder dermalains e. gn. ain veyndsbrief ze scbriben, das ir fro werd, mich mit gftten antwurten abzelainen. Augsburg, 25 1 526 Juni 6.

9, 66—67, Or.

132. Abt Johann von Schussenrled an Gerwig: Seit Gs.Schreiben ilber die Bauern von Salzburg hort er so mancherlei. Yetz sagt man, die pwrn ligen noch in irem fortel, und sey noch nichtz 30 beschehen ; so hat uns nacht unsers hern und frunds von Zwifalten

*) Tatsdchlich war der Erfolg r-orerst recht bescheiden. Am 25. Mai warm die BUndischen und ErzbiscMJiichen unter Burkard von Ems von Kuchel auf ge- brochen, urn die Bauern in der Weitenau und Abtenati sughich ansugreifen. Die einen tvurden aber dutch die Bauern bei Pichl hingehalUn, die andern am BO, Mai

bei St. Martin surUckgeschlagen : K 0" c h I S. 93 ff.

1526 Juni 10. 85

diener mit namen Cibrian gesagt, er hab von herr Schwyckharten von Gundelfingen gehdrt, wie der pwrn ob den tusenden umbkomen, doch so sdllen dem punt ouch etlich knecht nidergelegen sein. Biitet urn Nachricht, 1526 Juni 10.

.9, 72, Or.

133, Gerivig an Junker Hans von Leonrod, eichstdttisehen

Bundesrat: Empfiehlt auf die S telle, des versiorbenen Bundesrichtefs Sebastian llsung den bischofiich-konstanzischen Advokaten und inner- lichen Rat Justinian Moser, aynen mir wolbekanten gelerten, ge~ 10 schickten und in der practick erfarnen doctor. Weiss, dass audi and-ere sich bewerben, welcher geschickhait, tapferkait, erbarkait und erfarung nit dermass, als obgemelt doctor Justinianus bekant und erfaren 1st. 1526 Juni 10.

9, 76, K. von Mosers Hand!

15 134, Martin Oswald an Gerwig: Wartet filr und fur auf

gute Post; sie will aher nicht kommen.

Yez 1st ver augen, das her Merk Sittich von Erabs, ritter,

2000 knecht uff gemains punds costen zusampt vorigem volk an-

nemen undain oberster sein und an die vevnd, will man anderst zuletst 20 an das end raichen, an zwayen oder dreyen orten Ziehen soil. Wie

bald es aber beschehen oder ob es entlich in sein furgang komen

wurdet, kann ich nit wissen *).

Philipp Stumpf2) ist zu rettung Ratstat mit 6 vendlen knecht

angezogen. Der allmechtig geb im gluck. So werden sie an ainem 25 andern ort auch angriffen. Geb gott daselbst gluck und sig, m6cht

es dester besser werden.

Mein her hauptman hat mfissen den gulden tewr nemen zft

bezalung Herdegen von Hirnhaims, und ist doch die sach durch

verlengerung ditz kriegs dahin gewaehsen, das wir in gepeten 30 haben, den zins noch ain jar von uns ze nemen ; dann wann es

*) Er traf am 7. Juli in Binzgau ein: Koch I S. 98,

*) Obeister Feldhauptmann der Schwaben. Stumpf musste auf Umwegen von der steierischen Seite her die vor Radstadt liegenden Bauem zu erreichen suchen, da die Pcls3e fiber AbUnau und hung vom Feind besdzt warm: vgl. Kbehl S. 103,

86 1526 Juni 12.

sieh nit anderst ansehanzen, will die notturft sein, das man gelt hab. Will ihn zu sich beschreiben und, wenn er zu kaben ist, an G. schichen mm Abschluss. Hat heute Nacht vertrauliche Nachrickt am Speier behommen, doss der Herr von Trier am 7. d. M. in Speier eingetroffen set und am 9. der Pfalzgraf KurfUrst, der Bischof § von Speier und Herzog Wolfgang, ihr beider Bruder. Und noch mehr seien auf dem Weg. Der Reichstag wird wohl bald angehen. G. wird nicht lunge mehr zogem diirfen. Den Wahltag icollen sie bis nach dem Reichstag verschieben. Augsburg, 1526 Juni 12.

9, 74, Or. 10

13S, Gerwig an seinen Grosskeller : Anklage Gs. beim Konvent wegen Frauenumgangs.

5, 80, K,, o. D. ')

. . . Den brief ainera convent meinthalben zagesant hab ich mit getrfiwem underrieht von euch sampt an der n darvon wissend 15 behendigt zu danknemen gefallen angenommen. Und wiewol ich genzlich darfur acht, dass soldier brief nit von dem, wie er under- schriben, ausgangen, sonder etzwa von andern meinen missgtmern auf in, den underschribnen, ime unwissent, mir zu wider derm ass angericht und geschriben sey ; sdlchs mir aucb gut anzaigung gibt 20 das bettschaft angezaigtem underschribnen gewisslich nit zugeh&rig, wann ich desselben bettschaft ser wol kenn, zflsampt dem, das ich gem wollt sprechen, ich wesst, das derselb underschriben weder ab siner tochter noch mir nie kain sonder beschwert gehept und un- gezweyfelt noch nit hat, yedoch mfiss ich solchs in ain zweyfel 25 setzen ; im grund kan ich es nit wissen ; das waiss aber ich gewiss und ist die warhait, das ich denselben nit um herberg und der ding, wie geschriben, wenig oder vil, [anzuspreehen] nie gedacht, geschweygen zGgesagt, sonder er mich sein behausung anzenemen hSchlicb erbetten, und ich darinn nichzit gehandlet, dann das er 30 wol gewist, zfi mermalen selbs (doch meinthalben mit klainem rum gemelt) ergriffen, gesechen und befunden, aber dawider, als ob im sollchs laid wer, kain wort nie gerett, noch mit nichten zu ver-

*) Ich reihe den Brief mit Bezug aicf die folgende Nnmmer hier tin, die wohl von derselben Saehe redet. Der Schri/t nach gehdrt er sicher in die Zwamiger-Jahre.

1526 Joni 18. 87

hindern begert hat, wol zu veramten aus kainer andern ursaeh, dann das im ditz bandlung, darumb das er des auch zu geniessen (das im aber wust gefelt) verhofft, nit laid, sonder gern geseehen. Das hab ich each danocht in vertruwen, auch Hansen dermassen 5 anzezaigen wissen, nit well en verhalten. So bedarf derseib nieint- halb der fursorg gar nit, das ieh im sein toehter wegzeturen und by mir zn enthalten vorhab, wol zft geloben, er es gem sechen, aber ich dbains wegs than : ward mich, hoff ich zft gott, diser oder derglichen thorhait kain mensch bereden lassen. Bin auch un-

10 gezweifelt, wann schon ain ganz convent solchen brief gelesen, sy hetten sich um desswillen ab mir niehtz geergert, sonder als die getruwen und hochverstendigen der gebur nach wol wissen ze halten und on mein vorwissen niementz geantwurt oder aus inn capitl und gehaira kumen lassen, wiewol es danocht vil besser, es

15 sey beliben verhalten und dermass, wie beschechen, gehandlet. 1st auch noch mein vertrulieher beger, ir wellt solchs vemer, wie bisher, in der still behalten. Datum.

136, Christoph Kress an Genvig : Jlort gerne, doss G. zu diesem Reichstag verordnet ist, Gott woll, das man wol daruff aws-

20 richt. Seine Herren haben Paumgartner beordert; bis der Reichstag angeht, werden sie wohl noch tnehr Leute und besser gefasst s chicken.

Mir ist mit dem salzpwrgischen kryeg wi e. e. Fynd awch, das des alle mensch and yderman genug hett. Gott woll sein

25 gnad geben, das der fwrderlich zw eynem westendygen fryd und end gelang, damit wyr auch fwran weyser sein und lasen uns unser grosshansen nit so leychtlich in eyn kryg fieren und anfahen. Unser kryegsfolk kryegt, gleych wy wyr eyns thayls raten. Man kan uns von der pfwlgen1) nit pryngen. Damit kwmen wyr doch

30 all urns gelt.

Der fwnf personen [?] halb sollen e. e, kayn zweyfl haben. Wyll gern das trewlichst und pest helfen thun. Ir vatter belt sych ubel gegen ir. Hett ir nymmer niehts geben uber all zusagen und abred. Als ich aber anhayms kwmen, hab ich mit ungestwm und

35 stwnn sovyll gehandelt, das er ir lawt der abred wetzalung gethon. Dan wan der wenygst von e. e. wegen zw mir kem, so wer ich

*) Pfilhl, LagersMUe.

88 1526 Juni 18 Juni 21.

schwldyg, ime zw dynen. Ich versyhe mich, si werd sych ver- heyraten.

Der Stein und das Wappen zum Petschaft-Ring skid gemacht, der King noch nicht.

Wyr haben hewt gwt post gehabt, das unser pwntyschknecht 5 di salzpwrgyschen pawren an eym wasser pei 2000 in di flwcht geschlagen und dern pei 300 erstochen1). Sein nwnmer vor Rat- statt, dasselb zw retten, alda der pawren hawf am grosten lygt. Wo dan di schanz, wi ich zw gott verhoff, geredt, hat dyser kryeg sein end. 10

Wyr haben nit newer zeytwngen hi, dan von dem Twrken hat man teglich yon Venedyg und Ungern gleyeh lawtend sehreyben, wi er sych zw Andernopel vast stark und mechtyg rwst, des wyllens, noch dysen swmer das kwnygreych Ungern zw erobern2). Wiwol der kwnyg maynt, ime wyderstand zw thwn, vynd ich doch, 15 das weder gelt, korsam oder ordnwng, on das man nit wol kryegen kan, vorhandeu ist. Gott wolls zwm pesten wenden, der kans wol thun.

Hi stett es noch ini alten wesen, wi irs gelasen. 1520 Juni 18. 20

StFA., Kon: 1415—1547, Or.

137. Walther von Hirnheim an Gerwig: Da die drei Monate, fur welche der Zusaiz beschlossen ist, am htzten d. M. ausgehen werderi, hat die Bundesversammlung einen weiteren Monat beschlossen. Nun ist ihre Anzahl infolge des salzburgischen Krieges so zertrennt, 25 dass sie ftir den Fall eines Ausritts oder einer Musterung die 17 Pferde nicht bei einander hatten und mit schweren Kosten suchen ?nUssten. G. moge bei den Pralaten Vorsorge treffen, dass die Pferde auf Mahnung zu finden sind. Wo er sie bekommen konnte, oder ob er sich sonst umsehen solle. 1526 Juni 21. 30

9, 81, Or.

138. Martin Oswald an Gerwig: Hat den Kalhart'von Ulm zu sich nach Augsburg beschrieben und mit ihm laut Gs. Anzeigen

J) An der Saalach be! LoferT 11. Jnnii Koch I S. 96 f. VgL untm Nr, 141 Anm.

*) J org a 2y 395.

1526 Juni 21 Juni 29. 89

zum Besten gehandelt und des neuen Olaubens und besonders seines Kirchgangs halb Antwort bekommen. Wegen des Dienstes wollte er erst seine Hausfrau und Schwieger fragen. Heute nun schreibt

fa

er, dass er nicht annehme. G. muss sich nach jemand anderm

5 umsehen.

An Zeitungen ist nichts mehr angekommen, a us ursach das unser knecht verer an die feynd zft Ziehen sich gespert und von der neebsten clainen schlacht wegen, uber all geding mit men ge~ macht, zavor den sehlachtsold haben wdllen. Doch sdllen sy yez

10 widerum im werk sein. Der allniechtig schieks wol ... In ganzer eyl 1526 Juni 21.

9, 82, Or.

139. Walther von Hirnheim cm Gerwig: Sze miissen filr den salzburgischen Krieg zu dm drei Anlagen von 1, P/a und 2 fl. anf 15 den Mann noeh einmal 2 fl. umlegen, so dass unser angepiir, so uns an der neehsten tailung worden, vast alle hin. G. soil die ausstehenden Steuern einziehen und mit sonstigen Zahlungen still- stehen. Bis G. auf den Reichstag reitet, muss das Geld in Ordnung sein, damit er nicht in Not kommt. 1526 Juni 29.

20 9, 87, Or.

140. Gerwt'g an Walther von Himheim: Kami seiner Weisung nicht entsprechen, da er seinem frilheren Befehl zufolge bei'eits Hansen von Konigsegg Bezahlung versprochen und Ochsen- hausen und den Landkomtur bezahlt hat, zusammen 5716 fl. 17

25 Groschen 7 ,4; dem Herrn von Kaisheim ist er das Reitgeld noch schuldig. Wenn er auch die Bezahlung Kemptens anstehen Icisst und die 960 fl., welche er gegenzufordern hat, mahnen wollte, be- kdme er nach seiner Zusage doch sicher nichts; ebensowenig von Kaisheim. Die andern Prdlaten schulden noch Uber 3700 fl. El-

30 chingen ist drei, Irsee funf Reissteuern schuldig. Der Dompropst von Konstanz gab iiberhaupt noch nichts, seitdem er im Bund ist. (Jrsberg schuldet vier, Buchau, Gutenzell und Baindt je eine Steuer. In dieser Stunde haben Marchtal und Schussenried etlich Geld ge- schickt, sind aber noch mehr schuldig geblieben. Hat keine 100 fl.

35 Bundesgelder zur Verfiigung* Vor ein paar Tagen hat er erst die 100 fl. Zins nach Lindau geschickt, welche ihre Bank dorthin

90 1526 Juli 4 Juli 7.

schuldeU Zudem ist er eben im Begriff} auf der Post nach Speier zu reiten. Will Befehl hinterlassen, dass seine Arntleute etwa ein- lanfendes Geld ahbald in Gold an Kimkeim schiehen, rat aber, sick nicht daraxif zu verlassen and sich anderweitig . vorzusehen* Wenn er von Speier zuruch ist, hofft er die Aussidnde leicht einzubringen. 5 Der Reisigen halb hat er mit den Pralaten gehandelL Weiss fiber sieben Pferde nicht zu bekommen. Der Landkomtur ist mit alien seinen Pferden znm Deutschmeister beschrteben. Wenn Hirnheim mit sieben gedient ist, hann er drei in Salem und je zwei in Schmsen- tied und An holen las&en. 1526 Juli 4. 10

9, 95—96, K.

141. Martin Oswald an Gerwig: Schiekt Zeitungen vom Salzburger-Krieg1). Ihr Kriegsvolk halt sich nicht ivohl gegen den Bund; dann wann sie nun ain clain wenig ausrichten, wSlln sie kain tritt weyter Ziehen, sonder allwegen ain schlachtsold haben. 15 Daruff geet ain solHcher unmenschlicher grosser cost, das es un- muglich die harr zu tragen wer. Darum wSUt ich gem, das der allmecbtig ain end daran schickte und eucb grossen vernunftigen herren gnad, das man nit also in ain krieg blatzte, sonder zftvor wol den anfang, das mittel und end bedeeht Aber es ist dizraal 20 nit beschehen, und raeintbalb wol ain thorhait, das ich anfeehtung darum trag. Dann mich bedunkt, es gee etlichen nit vast nocb zft herzen. Bittet, den Brief zu zerreisen. 1526 Juli 7.

9, 90, Or.

%) Bericht des Stallmeusters Hans MUnicfi an den Kardinal vcm 19, Juni friih Ubei* den Entsatz von Eadstadt: Der Feind ist nach Altenmarkt gejlohetu Will thn nwrgen sucJien* Muss die Strassen nach Salzburg dffnen der Ver~ profiantierung wegen. Ringsum liegen Feinde: .9, 78, A. VgL KSchl 8* 102 jf. Die Kriegsrdte an den Kardinal: Niederlage der Bauern und Flucht fiber die Salzach bei Fischhom, das sie verbrannten. Wolkn den Jochberg offnen filr die Projiantzufuhr von Kitzbilhl und Kufstein. Der Gaismat/r wollte sie morgen frith angreifen, kommt aber nun zu spdt: Piesendorf, o. D.: 9y 92> A,

Andere Zeitungf die am 6* Juli nach Ulm kam: Die Bauew sind von Rad~ stadt abgezogen und Ziehen nach Wagrain; sie haben bet 200 Feuer tin Lager brennen lassen, um den Riickzug zu verier gen. Aber die in der Stadt merkten es und verfolgten sie in aller Stille und nahmen noch 2 300 gefangen; auch das Vieh Jiel den SUIdtern zu: Ausee, 3. Juli: 9f 92, A.

1526 Juli 12 Juii 26. 91

142. Amalia, Jibtissin zu Lindau, an Gerwig: Hat von Christoph Plaurer geh'ort, dass G. den Reichstag zu Speier personlich besucke. Hat darauf ihren Hans Jacob Humpis nach Weingarten geschickt, urn G. bitten zu la$sen, sie daselbst zu verantworten ; sie 5 tear nock nie auf einem Reichstag. G. war nicht zu Hause; darum schreibt sie. Bittet, sick auch we gen des Reichsanschlages fur sie zu vertcenden. Kann iiber 10 fi. fur die Unterhaliung des Regiments und Kammergerichts nicht mehr leisten. Ihre Nutzungen sind gering. Kaiser Maximilian hannte ikr Vermbgen; damals hat sie 10 fi.

10 geben mussen. S either ist sie so beschwert, dass sie nicht wetter leisten kann, und sonderiich diser schwdren 16ffen und zyten, da ich grossen abgang an zehenden und andern minen klainfugen ge- rechtikaiten liden und tragen muss; G. weissja, wie es dere sachen halb zu Lin daw stat. Vor dem letzten number ger Reichstag hat

15 sie sich beklagt und hat ihre Rodel und Biicher vorgelegt und nach- gewiesen, dass sie nicht iiber 400 fi. Einkiinfte bezieht, und hat in Esslingen wieder gehlagt. Beidemal ist ihr ein kleiner Nachlass ge- wahrt worden. Trotzdem musste sie in den beiden letzten Jahren 50 fi. geben. Dr. Johann Fabri, der ihre Verhaltnisse kennt, ivird

20 G. gerne helfen. -— Lindau, 1526 (dornstag vor Margarethe) Juli 12.

9, 91, Or.

143. Martin Osioald an Gerwig : Bittet wieder holt urn Zeitungen und sonderiich der glaubensirr halben, warfur e. gn. die sachen ansehen. Weiss selbst nicht viel, dann das wir taglichs unser 25 bunds- und kriegsrat, und wa der Gaysmayr im land sey, warten, Hoffen darnacb ain end hie ze machen, darnach mieh zum hochsten belangt, dann ich ye unlustig, und mains versteens nit unpillich; bin also fur und fur in unrfl. In Eile 1526 Juli 26.

9, 97, Or.

30 144. Jacob, AH von Minderau, an Gerwig: Die Amtleute

werden G. mitgeteilt haben, was der Bund wegen des Vertrags vom altdorfer Feld an die Prdlaten schrieb, und was die Landoogtischen den Untertanen in der Landvogtei verkundet haben. Da nun seine Leute im Dorf Oberhofen darauf hin zusammenkommen und iiber

36 ihre Beschwerden gegen die Landvogtei re den ivollten, wurde ihm geraten, den Lenten ebenfalls zu verkilnden, welche von uns be-

92 1526 August 3 August 5.

sehwert weren, uns mit denselben zu vertragen und zu verainen, damit er dm Befehle des Bundes nacMebe, und die unsern dest- rainder' zu ainer newen embdrung ursach hetten. Hat also die Seinen in Oberhofen, deren nicht uber 100 bm einander waren, auf Jacobi wieder dorthin bestellen lassen, die sich gleich nach niittag 5 zu uns verfugt, ire beschwerden uns furgehalten und begert haben, mit inen laut unsers verkondens zu vertragen, darab wir nit klain beschwert und missfall hetten; ward inen auch desselben von uns vast verwisen, sonderlich das iren so wenig bey ainander gewest wasen und on der andern underred, rat oder gutbedunken ob uns 10 clagnen wSHten, mit anzaigung, das sy sich wider bairn verfugen und all gotzhawsleut zusamen berufen und mit denselben zu rat werden sdllten, was inen in dem zu thun oder zu lassen were. Dann so sy clagnen, wurden wir unserer clag gegen inen auch nit vergessen. Also sind sy mit unwillen von uns abgesehaiden und 15 gesagt, das sy niemands zusamen berufen, sonder sollen wir dasselb thun. Und wir thun das oder nit, haben sy sich seither heren lassen, so wir uns mit inen nit vertragen, wellen sy uns weder rent, zins noch gelt geben, auch kain dienst mehr thun. Deshalben wir abermals in rat finden, all gotzhusleut zusamen zu berufen, 20 inen furzuhalten, das wir uns irer beschwerden halb mit inen vertragen wellen. Das seyen wir zu thun willens. 1526 August 3.

61, 180, Or.

143. Justinian Moser an Gerwig in Speier1): Empfiehlt 2a Bruder Antonius*), der nach Speier reist, unser statt hail und war- lichen uffenthalt [sic]. Er hat sich in hanthabung christenlicher haltung dermassen gehalten, das er billich von gmainer christenhait hoch geeret wird. Johann Sckad hat ihn, Moser, aufgefordert, G. um Forderung zu bitten, da er gerade in Speier sei, damit furstl. 30 Durchlaueht Schad befehle, ihn, Moser, vor andern zu wahlen. Es rist der sterbet by uns suberlieh in, darum ich lieber bald hynweg

*) G, weilte votn lO.Juli bis 23. Aur/ust in Speier: Raitnng vom 11. Qktober,

Kosten 392 fl.: 9, 155—163.

s) Den Dominikaner Antonius Giddenmiintser genannl Pirata: N. Pan' Iks, Die dmtschen Dominikaner im Kampfe geyen Luther: Erl&uteningen sa Janssen 4 (1905), 313 ff.

1526 August 5 September 1. 93

■welt, aber auch am anderen Ursachen; helf e. gn., wie sy thut. Konstanz, 1526 August 5.

9, 151, Or.

146. Hug Graf zu Mont fort an Get wig: Hort, dass alien 5 Pralaten und Herrn urn den Bodensee, welche im vergangenen Jahr eine Anzahl Knechte auf Bundeskosten unterhalten ha ben, die dar- gestreckie Summe tcieder bezahlt sei. Hat noch nichts bekommen. Wo er fordern oder von wo er Bezahlung erwarten solle. Was ihm von denen von Linda u und weiterhin von den BundesrdUn be- lt) gegnet ist, muss er mundlich erzdhlen. 1526 (zyn stags vor Bar- tholomew August 21.

9, 101, Or., n. e.

147. Nicolaus, Abt zu Waldsassen, an Gerwig: Darch be- scbaffunge furstlicher durchlauchtigkeit sampt andern key, mt. . . .

15 eonnmssarien hat sich unsers stifts sachen, darinnen e. e. gebandelt, gotlob zw allem guten geendert und volendet, und sunderlich des artikels die, resignation und uberantwortunge der privilegien be- rurende soil in unserm closter Waldsaehsen nach inhaltunge unsers ordens statuta, ordnung und gewonhait, wie sich geburt, beseheen,

20 und volgende zeur ordenliche wall an alle verhinderunge gegriffen werde. Es sein audi in dem vertrage, wilchermass derselb vormals gestelt, alle smahe abgeleent, und wirdet nyemand an seynen eren oder wirden geschmelert. Die andere artikel sint zum theil gelindert, aber fast uff voriger raeyndunge bestanden J). 1526

25 (sampstags zu uacht Egidii) September 1.

9, 105, Or.

148. Gerwig an Dr. Fabri: Freut sich, ihn, wie Meister

Kaspar meldet, noch diese Woche in Weingarten zu sehen. Dankt

fur das zugesandte Biichlein '*). Das ir aber anfeehtung hapt des

30 bnchdruckers halb, wie der vor ewerm abschid bezalt werden mecht,

») Vyl. Bin hack, Geschichte der Cist.-Abtei W., EichstaU 1891, S. 15.

*) Christerdiche beweisun? . , . tiber sechs artikel des irachristl. Ulrich Zwuiglius. . . . Gedruekt zu Tubingen von Ulr. Morhart: s. Staub [oben Mr. 50] S. 10.

94 1526 September 23 Oktober 31.

1st ihm leid. Das begehrte Barlehen kann er nicht leisten, so sehr es Fabri um ihn verdient hdtte. 1st ganz bloss an barem Geld und muss selbst sehen, wo er entlehnt, damit er nur die Kosten fur den Herbst aufbringt; hat- um gute Untety/dnder nichts bekommen konnen und wird am 3nde noch seine Kleinode versetzen miissen. F. soil das Geld sonst aufzubringen suchen, was ja nicht schwer sein wird; dann will er seinen Konvent bestimmen, sieh fur ihn zu verschreiben. 1526 (sonntags nach Mathei) September 23.

9, 103, K., n. e.

149. Konrad Herwart an Gericig: Die Tiirken in Ungarn. io Konig Ludwig. Das Konigtum in Ungarn und Bohmen. Der Krieg in Italien. Landtag zu I.ngolstatt. Augsburg, 1526 Oktober 31.

9, 122—123, Or.

. . . Neyer zeytung liaben e. gn. des Tirken halben1) langst, 15 wie er aus der Dirkey gezogen und in Ungern kumen, das folk fast for im hin geflochen, naehmals, als man sagt, wider anhem zogen; und wer seins folks wider sein ferbot gegen frainden oder feinden gebandlet, die er zum strengsten als gespist und sinst weckgetan; die Donen mit ainer merklichen anzal rem und andere 20 schiff auf gezogen bis gen Best und naehmals riber iber die Dona gen Ofen, naehmals wider hinab, und auf beden seyten fil fer- derbung von land und ley ten getan, und was er von gut und leyt auf die schiff hat mugen bringen, mit im weckgeschafft. Ofen und Best hat er mit dodschlachen und brand hart angetast, aber dan- 25 nocht nit so hart als man gemont hat, wie man sagt. Aber zft Finfkirchen ist die saeh mit dodschlachen und ferderbung nun gar zu unbarmherzig zogangen. Gott wel sein ain beniegen haben und sich unser aller der iberbeliben erbarmen und der gefangen kristen geschray sich za barmherzegkayt lassen bewegen. Amen. 30

Des kings von Ungern halben sagen etlich firwar, er sey nach der getanen schlacht bey seinem hofmester in ainer pfitz oder ge- mos dod funden worden, gen Stftlweyssenburg gefiert und mit alien

J) Zum Folgenden vgl. Buchholts 3, 152 ff. L. Kupelwieser, Die Kttmpfe Ungams mit den Osmanen bis zur Schlacht bet Mohacs, 2. A. (Wien IBM) S. 244 ff. B a n m gotten 2, 272 ff. Jorga 2, 395 ff\

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1526 Oktober 31. 95

eren begraben. So sagen etlicb, er und ander etlich heren seyen noch in leben und auf ainem schloss. Ich gib iui aber wenig glaben.

So ist der Weyda von Sibenbergen, als man sagt, mit dem 5 Tirgen ains. Der ist zfi Ofen und schreibt ain ragasch l) aus gen Stulweyssenburg und willens, sieh king zfl Ungern ze krenen Ian, wiewol man daneben sagt, dass fil ungerischer heren unsern ge- nedigisten heren, den erzherzogen, geren zfl ainem king zu Ungern hetten, als er im och geleych sech und von rechtz sein sollt, och

10 dem land Ungern gelegen mit andern sein anstossenden lender. So bat man darfir, firstlicb durchleuchtigkayt werd king angenumen zu Bechem, wiewol ander firsten und heren ach darum gepratiziert haben und noch. Der almechtig ferleych, was sein lob und wil sew Amen.

15 Man hat mir ach anzaygt, dass filleycht ain nuye begerung

der hilf wider den Dirken ferhanden und auf der ban sey. Was daraus wirt man mit der zeyt gewar. Der Tirk ist fast alain nach der Dona auf und abgezogen und sieh nit weyt in Ungern aus- gebrott. Gott well, dass er nit wider kom. Dann hett er unser

20 wesen in unsern landen erkant, hett er, als zu besorgen gewest wer, an grosse sorg fil und weyt bis in unsere land herauf migen kumen. Gott behiet uns noch.

Mit dem krieg im Welschland haben e. gu. von den kriegs- leuten an zweyfel gaten bericht*). Ist ach an iren zeytungen und

25 sagen kain zweyfel. Haben albott gaten beschayd. Der almechtig

wel ach der end sein genad geben, damit wir derraalains ain

bestendigen frid in der christenhayt erhalten und erlangen mochten.

Meine genedige firsten und heren herzogen Wilhalm und

Ludwig haben ain landtag zfl Ingelstatt gehalten. Haben die

30 lantschaft inen 400000 gulden, wider den Tirken ze gebrauchen, za geben bewiligt, in welichem anschlag dannocht ain stand fir den andern bedacht ist: also schreibt man von aim, so im landtag ist. Doch send sy noch nit von ainander geschayden. Gott fer- leych in ach zfl handlen und zfl besehliessen, das sein lob und er

35 sey. Amen.

') ReichMag vom 7. Nov.: Buck ol is if, 175 f.

*) Die Spanier tinier Ugo de Moncada im Bund mit den Colonna hatter* am 20. September Rom besetzt und Klemens VII sum Waffenstilhtand gezicungen, und Frundsberg be/and sieh auf dem glUeklichen Vormarsch nach Oberitalien : Pastor 4*, 228 ff., 236. Banmgart'en 2, 526.

96 1526 November 3.

Also haben eur genad am klaine bericht der geschro, so allbie bey uns send, die dannocht wol besser sein raechten.

150. Christoph Kress an Gerwig: . . . Der Tierk ist wyder baym. Wyr wollen nwn um das kenkreyeh z an ken. Es bett kayn nott um den Tierken, wan wyr posen krysten mer myt eynander 5 awskoraen mochten. Furstl. durcbl. ist, wy ir an zweyfel wyst, zw konig in Pehaym erwelt1). Got geb im glwck, Er hat aber mer lands und tytls, awch mer plag und mynder gelts dan vor. Uff Sant Jorgen tag soil er zw Prach gekront werden, docb zuvor dem land 300000 fl, zw eyner abloswng erlegen, oder aws der 10 kronwng wyrd nychts. Die Pehayin haben die twgent, das sy nwr nemen und nychts geben.

Des fiaysch halben bat es hie kayn mangl. Wyr haben hie gwt fleyseh rechts kaufs. Man treybt das vych aws dem land zw Poln hyher. Darum wer gern flaysch ist, dem weschert got 15 flaysch.

Ich pitt gott, das er her Jorgen 2), ewrn landslewten und den frwmen Tewtschen syg und gnad verleycben wolle.

Der frenkyseh most ist hewr nit woll geraten. 1526

November 3. 20

9, ISO, Or.

l&l* Gerwig an Dr. Johann Fabri: Sehiclct das gewilnschte Ross, das best, so ich diser zeit und auf solchem ritt euch taugelich ze sein under all meinen rossen hab linden mugen. Und wiewol das noch ser jung, so hofl" ich doch, wo es nit mutwilliglich uber- 25 ritten und verderpt, es sollt nit ain unrecht ross werden. Ich hett euch auch gern etzwas gar sanfttrabitz, wiewol das auch nit hart trapt, geschickt. So hab ich warlich diser zeit nichtz dann mein klains eselin, das ich reit In summa ir seyt aller meiner ross gewaltig. Der 100 fl. ha lb will er mit dem Herrn von Ochsenhausen handeln, 30 dass es keinen Mangel haben soil. Dass F. vor seinem Ritt nicht mehr in Weingarten ankehren will, halte er sick nicht versehen; hatte sich sonst in Speier anders verabschiedet. Gute Wunsche.

x) Ferdinands Wahl mm 23. Oktober 1526.

2) Jorg con Frundsberg: vol. oben S. 95 Anm. 2.

1526 Dezember 10 1527 Jamiar 19. 97

Bi kay. mt. wais ich diser zeit meinthalb niehts besonders zu solicitirn, dann das ich wol leiden mecht, wil euch aueh desbalb fleissig gebeten haben, micb der end sovil muglich zu furdern, ob von irer int. etlich erlich commissiones, dardurch ich in erlieh 5 conscbaft and anseben kumen mecht, auf mich gestelt warden. 1526 Dezember 10.

StFA., Korr, 1415—1547, K. z. T. e.

152, Gerwig an Dr. Johauu Fabri: Sckickt auf Wunsch einen niederlandischen Hengst fur den Schatzmeister Graf Gabriel

10 von OHenburg *). Viele Herren flatten das Tier gem gehabt, aber es war ihm nicht fell. Dent Graf en gbnnt er es und gibt er es Ueber umsonst als einem andern um das doppelle Geld. Bittet, den Hengst abzuliefern und diese seine Gesinnung zu vermelden. Gott waist, das icb 6sterriehiseh geblut und desselben verwanten ze

15 dienen begird in meinera herzen, und hab das (on rum gemelt) von meinem vatter ererbt; sollt ir mit der zeit und hilf gotts innen werden. 2556' (sabbato post innocentum) Dezember 29.

8, 277, K.

153. Hans vom Siirgenstein zu Amtzell an Gerwig : G. tvird

20 sich erinnern, dass er in der buirischen aufrur zu Kempten ain ge-

scbitz angefallen und zu meinen handen genomen, mem scbweger

von Ratzenried zfigeherig zum tail, ain falchynetlin auf redern, hat

mier herr Jerg von Frunsperg geschcnkt. Nun hat ihm der

w

Biirgermetster von Kempten im Namen des Bundes, wis er sagt, das 25 Geschiitz in seiner Herberge verboten und verlegt Bittet, zu hdfen, dass ihm und seinen Schwagern das Geschiitz wieder zugesteUt werde* Bittet ferner um Fiirsprache und Hilfe fiir seine Schwieger und ihre Kinder, dan sy wider gott und alle billichait von den bwren beschediget sind worden* 1527 (sampstag nach Hilarii) Januar 19*

30 $f 184, Or.

'• Die Regierung zu Innsbruck an Kaspar Klockler: K. sehrieb an den Bat Dr. Frankfurter* wie der abt zu Weingarten

*) Gabriel Freiherr von Salamanca, Graf von Ortenburg (K&rnten), Fer dinands GUmtling: RTA.4, 694 Anm,f 768 Annu

Wilrti. Gfcschicbtiquollen XVI. 7

98 1527 Februar 2 Marz 18.

etlich pratik mit den pawrn haben oder machen solle. Befiehlt, sich zu erkundigen mid zu berichten. 1527 Februar 2.

Schwabenbt'lcher I, 156 b.

138, Jodocus, Abi von Salem, an Gerwig: 0 min frumer bruder, wie bin ich so lierzlich krank an dem bodengran und so 5 bl6d im hopt. Kann nicht zicm Fursten nach Meersburg kommen. Hiiite soviet zu schreiben, wie die Abtissin von Baindt ihn ver- lastert, er habe ihr wider ihren Willen Frauen auf burden wollen und er handhabe die Nonnen wider sie. Hans Zimmermann von Mengen hat es ihn angezeigt Frau Ursel in Waldsee wisse auch 10

¥9

davon und Truchsess Jorg. Die Abtissin will alles von der Gesslerin haben. G. soil ihr sagen, dass ihn das verdriesst. Dan sy thut mir by alien hailigen unrecht. Warumb wollt ich ain underthon sterken wider irn obem? So ist by alien hailigen kain blfttztropf in mim lib, der huld nnd vil liebe trag zu der Gesslerin. Wollte 15 etwas darum geben, ivann er sein Lebeu lang nicht mehr nach Baindt und mit keiner ein Wort mehr reden miisste. 1527 (feria secunda ante Valentini) Februar 11,

StFA., Korr. 1416—1547, Or.

156. Gerwig an semen Veiter XJlrich vom Stain zu Lindau: 20 Bittet, mit diesem Diener vor den Biirgermeister oder, wenn not. vor den ganzen Rat zu gehen und zu Wiederbekommung seines armen Bruders, der seiner synn laider etzwas beranbt und aus miser fenknus entrunnen, aueb itzt zu Lindow ist, verholfen zu sein. 1527 Marz 18 x). 25

.9, 212, K.

IS 7, Gerwig an den Liz. der Rechte Matthias Segen- schmid2) , Pfarrer zu Amtzett: Fordert auf, Hirer Verabredung

*) Zu Gs. Bruder Michel vgl. oben S. 8. An fangs September 1527 gibt G. setnen Bruder in die Obhut des Junkers Vollcer von Kniiringen su Sonnenberg: 9, 248.

*) Nicht Gegeuschmid; so Hafner, Die evangel. Kirch e in Ravensbnrg (1884) S. 18, nnd nicht Degeuschraid : so Bossert in Theol. Studien aus Wiirtt. 7 (1886) S. 49.

1527 April 12. 99

gemciss die ravensburger Pf arret zu ilbernehmen. 1527 April 12.

15, 297/8, K.

Uns ist von dein dechat (!), unsera pfarrer zu Wingarten, 5 euwer schreiben die pfarr Ravenspurg belangend an in ausgangen furgehalten, daraus wir vernemen, das ir, wie wir des vil hievor von euch verwarnet sind, euch der beschlossnen und in die hand zngesagten abred und handlungen gehalt der angeschnittnen zedeln auffzerichten gem speren und abschwaif machen wollten, welches

10 uns nit unbillieh zum hochsten befrdrapt Dann wir euch des dhainswegs zugetruwen, besunder uns zu euch versechen weilen, ir werden der verabschideten und beschlossnen handlung, wie ir vor biderben leuten und uns in die hand zftgesagt und darauf ge- trunken habt, one ainichen auszug volziechnng thun, das wir

15 unsers thails auch ze than urbutig sind. Und haben deshalb schon, wann ir uns sdlchs in jungstem euwerm abschid sonderlich gebeten, mit unserm gnedigen heiTii dera bischof von Costenz der ersten frucht halb verglichen und sinen gnaden euwertwegen, welches wir auch in allweg ze halten gedenken, dermassen muntlich zusagung

20 gethon, das wir uns des, wa es nit vollzogen und gehalten werden s611t, wie billich zum h6chsten schemen und hierauf gegen euch zu widererholung desselbigen, wie sich geburt, handlung furnemen nmsten, des wir vill lieber ab und vertragen sein. Das wollten wir euch darnach ze richten und euwerem offenbarlichen zusagen

25 volziechung ze thun wissen und daneben auch guter mainung nit verhalten, wa s611ichs von euch nit beschech, das wir §s auf das zflsagen und handlung unserm gnedigen herrn von Costenz euwert- haib von uns beschechen dermassen nit werden lassen glichen, besunder wie vorlaut gegen eucli, wie sich geburt, handlen, das ir

30 weilen sdlltend euwerm zusagen gelept hettend, und des wir auch lieber absein und euch als unserm pfarrer alien guten willen zu beweysen genaigt sein weltend, und scbickend euch darauf euwern ausgeschnittnen zedel hiemit widerumb zu. Datum fritags post judica 27.

95 158. Heinrich Besserer an Gerwig: Uwer gnaden haut mich

etliche jaur uff den karfiygtag hinusgelaten, zu sachen, wye das haylig pint sych mere. Also laut mych gott laben, so wyll ich uft'

7*

100 1527 April 16 April 18.

ten frygtag hinus komen mit sampt minera sehwauger. (Geben in yll zinstag for ostren im 27 jaur, in der 9 stund vor mitag) 1527 April 16.

19, 244 a, Or.

159. Christoph Plarer an Gerwig: Heuie Donnerstag nock- 5 mlttag reitet er im Auftrag des Statthalters und Regiments zum Konig von Bohmen; ivird Icaum vor drei Wochen ivieder kommen. Dr. Fabri ist vorgestern hier gewesen; er ham von dem Konig von England; ist auf der Post in zehn Tagen von Calais (Kalles) hieher gereist, hat alshald nach ihm geschickt, nit mer dann bios hie gessen, 10 darnach auf das wasser gesessen ; firt post bis gen Linz. Der lasst G. mitteilen, das sieh der kung von Engaland erpiet, ain ineehtig gi'os volk und gelt dem kiing Ferdinando wider den Turgen zue geben, auch wie des babst, kaysers, kunig von Frankrych und Venediger bottschaft auch in Engeland sein und handlen umb ain 15 frid in der kristenbait a). Er sagt, bring dem kunig von Bechem vast guote mer. Legt einen dlteren Brief von Fabri am England bei, der erst vor drei Tagen tinhorn; die sach hat sich gewent. Ebenso neue Zeitung*), die der Marschall des Kurfiirsten von Sachsen fur aiue ganze warn ait hieher geschrieben hat. Begensburg, 1527 20 (an dem hayligen grunen donstag) April 18.

9, 202, Or.

160. Gerwig an Dr. Johann Kung: Schiekt Kneeht und

Pferd fur den sofortigen Aufbruch nach Begensburg. Will in 8 oder 10 Tagen nachkommen. Zur ersten Instruktion diene die 25 gedruckte Notel der beharrlichen Tiirkenhilfe und der esslinger Abschied, damit er der Praluten Notdurft zu bedenken wisse. Und furnemlich so wellend euwer getrfiw aufmerken haben auf den artikel der prelaten halb, die regalia und hoche gricht von dem reich habend, den wir in der getruckten nottel underzaichnet und 30

*) J. S. Brewer, Letters and papers of the reign of Henry VIII: I V, 2 (London 1872), 1267 ff. 1377 ' f.

2) 9, 199: Der Konig von Polen Mit einen Landtag zu Beratungen wider die Tataren; Friede mit Tilrken und Moskowitem; Tod des walachischen Tgrannen [Radul], Wahl Peters. Meuschreckennot in Beussen und Podolim, Vgt.J. Voigt in Raumers Mist. Taschenbuch N.F. 5 (1844) S. 26.

1527 April 22 AprU 30. 101

mit unser hand das bedenken hinzu geschriben habend, das ir in sollchem artickel vleyssig anhalten und solicitiren , damit die reichsprelaten , unangesechen sy habend hoehe oder nidere gricht, in dem anschlag gliehniessig gehalten werdend. Es wurd 5 sunst Kayshaim, Salenischwiler, Wingarten, Elcbingen, Ouvv, Rott, Yrsin und dergleychen gotzheusern, die nit hoche gricht haben, beschwerlich und nit erleydlich sein, dieweil sy docb nit minder dann ander prelaten, so hoche gricht habend, dem rich dineu und alle reychsbesehwerden tragen helfen mftssend. Sust in alien 10 and era artikeln, wann die vermelt nottel von andern des haylgen reychs stenden bewillgt. und angenomen, wurdend die prelaten die auch, wiewol beschwerlich. leiden, anemen und bewillgen. 1527 (montags nach ostern) April 22.

$, 204—205, K.

15 161. Gerwig an Dr. Johann Kilng: Wollte heate nach Begem-

burg aufbrechen, erfuhr aber gestern noch, dass der Reichstag vom Konig von Ungarn und Bohmen auf den Juni verschoben sei. Will also tcarten, was Kung meldet, ob und wann wir verreiten oder ob wir an h aim beleiben sellen. Erbittet den Boten sofort zuruck.

20 1527 April SO.

9, 222, K.f n. e.

162, Dr. Johann King an Gerwig: Gs. Diener Gas-par ist am Mittivoch nach Ostern nachis (24. April) nach Tubingen ge~ kommen. Am Donnerstag ist er alsbald aufgebrochen und am 1. Mai

25 morgens 7 Uhr in Regensburg angekommen. Caspar hat die Wohnung beim Limpecken belegt und er selhst sick beim mainzischen Sehretar angemeldet. Auf Donnerstag friih 7 Uhr war er in den Reichsrat beschieden. Der Rat tvurde aber wieder abbestellt, da die Bot- schaften der 18 Kurfursten und Fursten, welch e in Esslingen bei

30 einander waren1), soweit sie hier shid, an dem Tag zusammcntreten wollten. Gestern am Sam stag hat die erste Reichsversammlung statt- gef widen. Der ksrl, Statthalter und das Regiment Uessen die Stande bitten, der sorglkhen Ldufe halb ke'merlei Irrung oder Verzitg zu

*) Am 21. Dez. 152$: F. F. v. An diet', Corpus constitutionnm imperialium (Reymsburg 1675) S. 1316 ff.

102 1527 Mai 5.

verursachen; dan es sey am unvergriffenlicher tag, der dehainem an seinem alten herkumen, herlichayt und session detain nachtayl geperen soil ; und sie mogen sichs nicht verdriessen lassen zu tvarien, da taglich n o eh wetter e Botschaften ein treffen werden. Darauf sonderten sick die Verlreter von Mainz} Coin, Trier und Pfalz 5 mehr kurfurstliche waren noch nicht zur Stelle zur Berat- schlagung ab} und ebenso die Stadteboten* Und so dieselbigen rat- sehleg alie zusaraen getragen, ist es ain maiming, wie die drey hailigen k&ng zusamen seyend kummen: Wiewohl es beschwerlich set, zu ivarte?if wollen sie ksrL ML mid kgl. Durchleuchtigkeit zu Ge- 10 fallen noch achi Tage verziehen und unterdessen Rat pfiegen} damit der ehristenhayt, dem reyeh und teutscher nation in disen er- sehroekenlichen leuffen geholfen werd so vil mitglich* Statthalter und Regiment nahmen die ErMarung zu Dank an7 ivorauf der Statthalter mit konic/L Urlaub seines eigenen Landes halb sich ver- 15 abschiedete. In summa, gn* herr, ich besorg, es werd zu diseni raal nicht aus dem reichstag, Kan wol inerken, dass etlick und vil der fftrsten besorgen, wan sy aus dem land kejnen, es mdchten sicb krieg oder aufrftr in irem land erheben, oder seyend vileieht etlieh sunst nit lustig. Gott wend es zfi dem besten. Aber furwar, 20 es ist ain erbermlich ding und wird im rat dapfer und erbermglicb darvon geredt, dass man so gemach in disen grossen sorgliehen saclien thfit. Will getreulich berichten. Dass der Reichstag ver<* schoben sei? davon ist noch nichts gesprochen* Wie er es nut dem Limpeck flatten solle. Die Herberge ist lustig und nahe beim Rat- 25 haus; eine bessere bekdme er kaum. Der Limpeck ist ein jungery geschiekter ilfmm, geht in den Rat zu Regensbttrg und hat nie- manden im Haus als eine alte Magd und einen Dienstknaben. Nur ist er fast karg; klagt ilber Gs. Ausbleiben; Gs. Bruder habe sicker zugesagt, dass G. am Montag oder Dienstag nach Marcus (29./30. 30 April) in Regensburg sein werde; sonst hatte er die von Coin mit mehr Nutzen aufgmommen. Aber der Bruder habe ihm soviel Gntcs oersprochen, dass er die Colnischen ausgeschlagen habe. Wenn G* da- iciire> wollte er, L., ihn weyter dan umb den zins geniessen. Er, K,} wohnt dart, issi aber im Wirtshaits und hat taglich den L> 35 zu Gasif damit ihm die Lieferung nicht abgehe; das kosiet jedesmal 8 Kreuzer die Person. Will darum mit Kaspar von morgen ab bursieren, selbsi ehtkaufen und kochen lassen; auch wenn Limpeck mit Magd und Knaben mitisst, kommi er noch billiger weg* 1527 Mai 5.

9, 225—227, Or. 40

1527 Mai 6 Mai 19. 103

163. Jokann King an Gerwig: Von den 18 Fiirsten, die zu Esslingen waren, haben seeks nock niemanden geschickt, niimlich Kursachsen, Brandenburg, Rerzog Wilhelm and Friedrich von Bayern, d-er Kardinal von Salzburg und der Bischof von Strass-

5 burg. Kent Filr si oder Herr ist personlich amvesend. Der Land- homtur von Koblenz hat aach nur eine Boischaft hier. Der Marhgraf von Baden hat die Boischaft Marhgraf Gasimirs bevollmdchtigt filr sick und seinen B ruder Ernst. Von den sckwabiscken und Boden- see-Stddten ist niemand da* Nur die alleriveitesten sind stum Tell.

10 vertreten. Der Abschied ist nock nieht verhandelt; am Mittivoch soil es dazu kommen. Meint aber? man werde nock eine Post an den Kaiser nack Spanien feriigen tend wegen der sorglichen schweren Laufe einen baldigen neuen Reichstag und sein Erscheinen in eigener Person begehren* 1527 (mentag nach misericordia domini)

15 Mai 6.

9f 228, Or.

164. Matthdus, Kardinal von Salzburg, an den Abt von Wein- garien: Der Abt hat ohne Zweifel am dem jiingsten Bundesabschied von (Jim und von seinem Rat, der dabei war, vernommen, was von 20 wegen misers begerens der prantschatzung halben daselbst furge- wendet und weyter bedacht und bewegen worden ist Teilt in beiliegendem griindlichen Bericht nockmals altes mit1) und empfiehlt das Anliegen seines verderbten und erarmbts stiffs fur den nachsten Bundestag* In civitate nostra Salzburgensi, 1527 Mai 10.

25 9, 230} Or.

165. Dr. Johann King an Gerwig: Der Reich stag sckickt sick zum End, so dass er hofft, alle Botschaften und vielleicht auch die Regimentsherren werden in zwei Tagen verreiten. Etlicke Handel, welche nicht in den Abschied kommen, werden wohl vor den Bund 30 verwiesen xoerden. Will in acht oder neun Tagen in Weingarten sein und referieren. Ist das die entlich summa summarum: dieta nostra eoncepit aliam dietam; sed quando pariet, neseio. 1527 (suntag eantate) Mai 19.

9, 220, Or.

*) Der Bericht 61, 346—353. Vf/L Klupfel S. 30iiff. 298.

104 1527 Juni 13 Juli 13.

166* Budolf von Friedingen, Landkomtur, an Gerwig: Sup- pHzieri an den Bund um Bingerung seines Anschlages. Ist inSpeier mii 372 ft. wider den Tiirken und 75 ft* Zehrttngskosten fur die Botschaft nach Spanien angelegt worden. Seine Klage beim Reichs- regiment und Kammergerichi in Esslingen blieb erfo/glos* Der An- 5 schlag ist fur die game Ballet bemessen9 wdhrend dock nur die Mauser Aiishausen und Mainau die Biirde tragen miissen* Die 200 ft n die er bereits erlegt hat, sind fur die beiden mehr als genug. Btttet um Ubergabe seiner Siqijolikaiion und Forderung beim Bund, Re- giment %md Kammergerichi. 1527 (donstags nach dem hailigen to pfingstag) Juni 13.

41, 51, Or.

167, Bischof Hugo von Komtanz an Gerwig: Die zioei Schwestern, welche hisher noch zu Komtanz im Bruderhaus lebten, zeigen an, dass sie allain ausser der ursach, das sy von christen- 15 lieher wolhergebracbter religion, zucht und angenomner profession nit abweechen noch den ietzsehwebenden schadlichen und ver- fuerschen unglouben annemmen wdllen, aus der Stadt Konstanz und von den Ikren vertrieben worden mien, und bitten um under- sehlaff und einkoniung in der Sammlung zu Altdorf. Wan wir 20 dan des tatlicben gewalts, so, wie oblawt, an sy gelegt ist, gueten bericht haben, eiwpfiehlt er sie. Meershurg, 1527 Juli 131).

9, 240, Or.

168* Gerwig an Bischof Hugo: Hat als Stifter und Patron des Schwesterhauses zu Altdorf seine Einwilligung zur Aufnahme 25 der zwel konstanzer Schwestern dem Ammann und G-ericht zu Alt- dorf mityeteilt, aber nichtft erreicht, obgleich sie sich uber s61ch baus und gfiter kainer jurisdiction verner, dann das die behausung in irein fleckeu und in dem gericbtzwang gelegen ist, mit grund bermnen mfigen, welches nit allain irthalb ze vil und scbimpflich, 30 besunder so ist es aucb e. f. gn. und wir dermass zflzesechen und

') Dasselbe an G. und die von Altdorf: Uns laugt an, wolehermassen das gotzheuslin und samblung bey euch vor etlichen jam ausgestorbeu und seyther one satz gestanden. Es ist seine Pfttcht, dergleichen Stiftungen imder mindent noch abgehen sti lassen: 5, 71, Or.

1527 Jnli 23. 105

zu gedulden unleidlich, Der Bischef darf als ordentlicher and

techier Qberer nicht gestaUen, dass die Stifiung in genzliche an 8*

Idschung, als gewisslich durch deren you Altdorf anfhaltexi und

fumeinen beschechen wurd, kmne, und soil sie mit geistlichen Zen* 5 suren oder auf andere Wege zwingen. 1527 Jitli 23 l%

9, 244, K.

169. Die Eegierung zu Innsbruck an Abt und Konvent zu Weingarten: Sie teilen mit, dass sie trotz der Zuschrift des Regi- ments vom 2. Mcirz von dent Verkauf des Dorfs Hosskirch nicht ab-

10 stehen wollen. Dazu erfahrt die Regierungf dass sie noch andere Gotteshausg titer z%i rerkavfen vorhaben. Dieweil aber solch ver- andenmgen und daz ir eur raituug furzubringen yerwidert, gnuegsam anzaigung geben, wie nutzlich ir dem gotshaws vorseyet und haus- haltet, muss kgL MU Fursorge tragen, dass daraus tvenigstens der

15 Landvogtei an ihren Nntzungen und Itechten kein Abgang entstehe* 1527 Juli 23.

ScJiwabenbilcher I, 168 b,

170* Jacob} Abt von Weissenau, an Gerwtg: Am Mittwoch (20. Nov.) kamen etliche seiner EigmUeute in die Au und zeigten

20 an, sie seien aitf Donnerstag nach Lowental vorgeladen, da man im Namen koniglicher Majestat mit ihnen handeln wolle. Er wies sie an? zu schworen wie voriges Jahr> tvenn man es verlange, und fur den Fall einer Neuerung sich auf ihn zu berufen, und gab den Battern einen Konventualen} Schreiber und Ammann als Beistand mit

25 Als sie nun nach Lowental kameny war sonst von keiner Obrigkeit jemand da, nur Bauern. Seme Vertreter wandten sich an Br. Frank-

l) Am 21. August 1527 schreibt G* an den bischofl. Kanzler Geary Gienger, er Mtte nach ihrer Unterredung ein Schreiben des Bfechofs an die Landvofftei erwartet; der Verwalter habe aber noch nichts bekotnmen* Dadurch werdm der Bischof und er verkleinert and die Altdorf er gest&rkt, so dass jetst schon das* geraam geschra)* ist, die von Altdorf haben iren willen mit auslSschung angeregter stiftuug erlangt, ungeacht das semlichs mem gn. her uud ich zum hSchsten widerfochten habend: 9f 246, K. Bis zum Abschhiss der Verhand- lungen mit Altdorf sucht G. die Schwestern Vrena und Margareth fiir einen M&nat bei den Schtccstern zu Bergheim (bei Markdorf) nnterzttbrtngen : 5, 246, K. o, D.

106 1527 November 22 1528 Januar 11.

furter, er moge die Gotteshausleute nicht beschweren. Der erkldrte, si wellend mint nuws mrnemen; ich sdlle och k. m. nit darfur haben, das si kain nuwerung mit inen ffirnemen. Das war auf der Borhirche. Als die Seinigen oben bleiben wollten, ivies sie der Landvogt hinunter, tend als sie unten waren, ham Schuch-Jek glich 5 trdwlich: er rate ihnen, siill zu sein, w or auf sie erschrochen sich ent- fernten. Die Bauem mussten in der Kirche den alien Eid schworen ; sigend etlich mit hellenbarten in der kirchen gestanden. Darauf habe man den Bauem gesagt, tvie der Konig die Landvogtei an sick gelost habe, und sige fil gelt uber si gangen ietzund in Unger, 10 und sige ier beger, ain hilf daran ze tund k. m. Die Bauem liessen durch einen Aussckuss antworten, sie wollten die Sac he an ihre Herrn bringen und, da sie die ersten seien, losen, teas andere tun. 1527 (summo mane festina manu in die Cecilie virg. et mart.) November 22. 15

41, 94, Or.

171. Christoph Kress an Gerwig: Costnitz balben werden hie allerley red getryben. Etlich sagen, dasselb woll Schweytz werden; aber vil mer zeigen an, es sey scbon Schweytz werden. Bittet um Nachricht. Furs ander sagt man, wie daoben am Bodensee schon 20 hawbtlewt und knecbt bestelt und angenomen werden, k. mt. in Italia zuzeturn. Mochte audi dar fiber Bescheid. Der [Vein, den G. schickte, ivird je langer je besser. 1528 Januar 2,

10, 2, Or.

172. Gerwig an Chr. Kress in Nurnberg: Die Disputation zu. 25 Bern. Konstanz und die Eidgenossen, Kaiserlicke Werbungen am Bodensee. 1528 Januar 11.

10, 3—4, K.

Schickt den Druck des Ausschreibens der DisjnUation1). Sind wol der niainung, nit vil byschoflicher gerechtikait in iren gebieten 30 zu gestatten. Was die andern Eidgenossen dazu sagen, ersieht K.

*) Vom 6'. 25. Januar 1528: Lit. bei G. Schuh matin, Die „gr08se" Disputation zu Bern: Zeitschrift fiir Schiceizcrischc Kirchenyeschichte 3 (190$) S. &lff.

1528 Januar 11. 107

am beiliegender Missive ') an die von Bern. Und erscheint nie- mantz auf gemelter disputation von kains bischofs wegen. So erscbeinen aueh niemantz von den andern eristelichen aidgnossin noch ans derselben gebieten und in surama nicraants; dann die 5 newbeudiseben cristen werden allain mit ainandern disputirn und kainer den andern verloren geben. Sy werden aueh aigentlieh nit ivnderlassen ze disputirn, welicher in disem globen das sehdnst weib uberkumen hab und mit hochstem vleis auf mittel und weg gedenken, ob sy derhalb ainen tauseh oder wechsel in irem

10 ewangelio gegrundt erfinden und mit ir gesehieklichait erhalten indchten. Wird Nackrichi geben.

Die von Costentz sind in Ianger und empsiger handlung ge- standen, Sehweytz ze werden; aber die andern orter usserhalb Zurch 2) haben sy (in bedacht der erbainung, damit sy gegen dem '

15 bans Ostereich verbunden sind, welche inen yemantz verner in ir verbundtnus und sonderlich die von Costentz anzenemen verbeut) nit allain nit annemen wellen, sonder naehdem die von Zurch mit denen von Costentz sich darnach in sonderbandlung begeben, sy, die von Costentz, in ir burgerschaft und sondern schirm anzenemen,

20 inen, denen von Zurch, gescbriben " und sy gebetten, von solchem abzesten und die von Costentz zu burger und sehirmsverwanten nit anzenemen, in anseehung das es nit allain wider die gedachten ostericbischen erbainung sonder aueh wider ire seibs buntnus neu- licher zeit von neuwem geschworen, also lautend, das kain ort nie-

25 mantz weiter on der andern orten bewillgen an sieh zu burger oder sehirmsverwanten annemen sdll, offenbarlich sein wurd. Und wiewol nun Zurch und die andern ortern mit vil bottsehaften und sehriften sSlchs etlich vii tag getisputirt, so sind doch nichtz dester weniger die gemelten von Costentz von denen von Zurch zu burger

30 angenomen und sy, die von Costentz, daselbs zu Zurch burger worden. Und wellend gleichwol die gedachten von Costentz nit gern haben, das man von inen sagt, sy syend Schweitz, sonder wellendts mit dem verglimpfen, das sy nit recht Schweiz, sonder allain burger von Zurch worden seyen. Aber

35 die kundschaft laut, das der will, gar Schweitz ze werden, nit an denen von Costentz, sonder an den Schweitzera . . .

') mm.

-) Burgrechts-Vertrag swischen Zurich und Konstans com 25. Dez, 1527 Eldgenossische Abschiede IV 1 a S. 1510 ff. Bern folgte am 6. Januar 1528 cbenda S. 1225.

108 1528 Januar 15.

erwunden sey, wiewol es vast gleich gilt, und 28 und ain zway 30, als deren von Costentz gar Schweitz oder burger zu Zurch ze werden, irer pflicht halb vast ainer achtung ist

Dann die kneeht, so diser landsart angenonien werden sdlleu, beruren, ist wol etzwas red und geschray gewest, her Merck Sittieh 5 von Emps sdlch befelch haben, 10000 kneeht furderlieh aufnemen, aber neulicher tagen soil gemeltem hern Mercken, als mieh fur ge- wisslich und von globwurdigen personen aniangt, ain bottscbaft kumen sein, wie die ka. int. und kunig von Frankrich vertragen und man allenthalb im veld abzogen *). Aber gliehwol sey ime, 10 hern Mercken, die angezaigten 10000 kneeht anzenemen, mit solcher botsehaft [an-] und audi noch nit widerumb abgeschafft, mit maneherlay red und vermutung, das villicht die kai. mt. sdlch * kneeht etwa an andere ort und alsbald in teutschen landen prauchen mdeht. Die kneeht sind aber noch nit angenommen. Her Merck 15 thftt mit bestellung der hauptleuten und annemung der kneeht noch gemach. Was die ursach, mag ich nit wissen. Wol ist die red, er, her Merck, well sich der sach und die kneeht anzenemen nit underfachen, er babe dann zuvor uff sdlch 10000 kneeht 3 raonat sdld in henden. Und ist entlich noch urn die bodenserysche art 20 meins wissens gar kain kneeht verwent noch angenomen.

1 73. Christoph Kress an Gerwig: An Zeitungen nichts, dann das das widertaufen in Bayren und Franken mit gewalt will ein- prechen und uberhand nemen; was an der lez daraus wirt, kan ich nit versteen. So ist nechten spat herkomen, wie der Weyda 25 durch des konigs volk geslagen *), sein oberster hauptman gefangen und dem kunig gen Gran gepraeht, das auch der Weyda also in der fluent eingetiyben in ein sloss, darynn ev yzo belegert sein soil. 1528 Januar 15.

10, 6, Or.

30

174. Gerwig an seinen Bruder [Michel] : Hatte alle Ursache, noch ihrem letzten Abschied und aus andern ihm wohlbekannten Griinden mieh euwer in gfttem nichtz mer noch weiters zu beladen.

') Traf /fir diesen Moment noch nicht zu.

s) Bei Kaschau in den ersten Tagen voi 1528: Bucholtz 3, 241/.

1528 Februar 8 Februar 15. 109

Aber mit Riicksicht ciuf sein Seelenheil will er ihn nochmals iveisen und fordern, wenn er sich sofort wieder in seinem Gefdngnis stellt. M. soil also bis morgen Sonntag nacht in aller Stille in das Haus seiner Mutter kotmnen, sich bet ihm, G., ansagen und sich gutwillig ongefangen, offen gescnray und sehand zu verhuten in das Gef unguis bringen la-ssen. In diesem Fall will er sich fur ihn urn Dispensation und Absolution verwenden und ihm wieder zn der priesterlichen Dignitdt verhelfen 3). 1528 Februar 8.

10, 12, K.

10 175, [Christoph Blarer] an Gericig: Dr. Bdchlinger in

Augsburg verlangi von ihm fiir einen G esellendienst do fiir, dass er } R.f ihn wegen Podagras beim Megiment in Nilrnberg eni- schuldigte und erreichte, dass er nicht in elgener Person sitzen musste, 50 ft. Verehrung. Dabei hat der Mann vom Kloster

15 Salem viele Jahre fiir geringe Miihe 20 ft. Dienstgeld bezogen. Da er eine Verehrung versprach, wird er sein Wort auch halten; aber 20 ft. wdren mehr als genug. Cr. moge ihn ausrichten, quia homo valde cupidus etiara et iroportunus; tales homines novum euangelium proereare certum est. Dr. Peutinger hcitte nicht mehr begehrt als

20 einen Seetrunk. G. soil geben, was er fiir gut ftndet oder was gute Freunde raten, wie Dr. Schad und Martin [Oswald], Ich w&llt by gott, dass es uff die stend des bundtz Mm, wa ir im rat sitzend, das man sin gross labores h6rte pro 50 h\ Salem, 1528 (sabbato- ante sexagesima) Februar 15.

25 10, 15, Or. UnUrschr.: Tuns quem nosti.

^ 176, Hans Kdm an Gerwig: Mftss e. g. ze wyssen thun, was gutz noch in den purn steckt. Nachdem die Landvogtischen, die Truchsessen und Bave?isburg sich mit Lenten versehen und allenthalben in ihren Gebieten in den Kirchen hatten verkilnden 30 hssen, wan man sturm anschlach, das yederman zulouf, wo er dan bin geb6r, isi em S chalk an der Fasnacht um 10 Vhr nachts in dtr Kirche zu Staig eingebrochen und hat Sturm angeschlagen, so

') G. an Dr. JV". von Kaltental, Domherm und Ofjisial sit Augsburg: Bittet um Fdrderung der Expedition der Dispens und Absolution-; sein Snider liegt in der 9. Woche gefangen und suppliziert Tag und Nacht: 3. April: 10, 22, K.

HO 1528 Februar 29 April IS.

dass die Metier zu Staig und Blitzenreute hart erschrahen mid zu- sammen lief en. Da hat nimend wolln sturm angeschlagen haben. Einer nannte den Cristan Mor; der sei durch einen Tobel1) hinier der Kirche hinam. Was bftse haimliche bratik ist das gewesen? Wan der wind nit von berg der kurchen 2) also stark gangen were, 5 das man es hddt niugen horn, so wer der sturm durch das ganz land hinweg gangen. Der hat gewisst, das yederman auf den sturm gewartet hat, auch yederman auf die nacht foil gewesen ist. So das bescheclien ware und die pauren wider zusamet komen, was sy u m die oberkait wurdit geben, gib ich ainem yeden, so 10 verstand hat, zu ermessen. Sy habend in diseni handel am soleh gros freud und jubiliern gehdpt, daby sych auch lassen m6rken: „Es ist recht, das die [hen-en ain krieg anfachen wdllend, nun das wyr wider zusamet komend." Weingarten, 1528 Februar 29.

SiFA., Korr. 1415—1547, Or. 15

177, Hans Hamtzel, Vogt zu Mindelheim, an Gerwig: Icb han ylentz one verzug von der widertewfer [wegen] auf das rath us gen miessen. Der haben wir noch 4 gefangen ... 1528 April 13.

10, 32, Or. 20

178, Gerwig an Abt Johann in Schussenried: Schickt ihrer augsburger Abrede nach das Becherli, das er auf Js. Befehl fur semen Bruder Christoph kattfte. Ir turfend mir deshalb kain gelt

#

schicken. Ich hab wol gelt (und iner, dann ir wissend) eueh zu~ gehorig. Dann ich hab itzt auf disem bundstag eueh und anderu 25 prelaten ze gut befelch erlangt, das ich eueh von dem ersten gelt, so mir kunftiklich des bunds halben gefelt, der 150 gulden, so eueh von wegen des an lech ens im paureukrieg gen Ravenspurg beschechen noch ausstet, gegen geburlicher quittung soil entrichten. Wemgarten, 1528 April 13. 30

10, 23, IC (33). Ehenso auf der Adresse im Schnorkel: 33.

179. Gerwig an den kgl. Bat Peter Schdr: Ob und ivann er ausreiten miisse, damit durch ihn der Prdlaten halt auf dem Reicks-

') Vertiefttng, Graben ?

-) von oberhalb d. K.t talabic&rts.

1528 April 14 April 15. HI

tag nichts venaumt werde1). Wa es lang m6cht bleiben ansten, war ffir raich; darm ich bin furwar leibs halb nit zftm sterksten and gar ubel geschickt ze reiten. Bittet urn new Zeitungen. By una ist gar niektz, dann das her Merk von Enips hie last um- 5 schiagen, und die sag, er werd ditzs wochen den anzug nemen. 1528 April 14.

10, 29, Or. (33); ebenso auf der Adresse; 33.

ISO. Peter Scher an Gerwig: Am 3. oder 3. Mai will der

Konig von Ungarn in Begensburg sein, wie ihm ML selbst sagte, 10 on attain gottes alle verhinderong. Er musste so auch etlichen Kurfilrsten melden. Es sind jetzt auch fast alle kurfilrstlichen Bate daselbst. Es wird gut sein? wenn G. als gehorsarnes Glied des BeicJies nicht aushleibt. Seines Bruders hat er dermassen gedacht, dass der Konig ihn wahrscheinlich nach Begensburg erfordern wird. 15 Nuer zeitungen send sovil seltzame vorhanden, das ich nit wol druskumme; hat des melen Beitens halb auch Jceine Zeit zum Schreiben. Ulm, 1528 April 14.

10, 25, Or.

181, Konrad Herwart an Gerwig: Zeitungen aus Italien 20 und Ungarn. Wiedertaufer in Augsburg. Augsburg, 1528 April 15.

10, 131, Or.

Aus Italia: statt es kumerlieh. Mit grossem hunger sterbend die leyt; braien2) also aus, dass in mit esen nachmals nit me zu helfen ist. Suist sterbend am kopfwe fil leyt. Auf den somer

25 besorgt man mer und treffenlichen reehten sterbend. Der krieg ist im kingreych Naplos am treffenlichesten ; ligen die haufen nach bey ainander. Ist grosser mangel in beden heren. Herfornen in Moland ist ach mie und arbayt; richt man doch nit entlichs aus. Grosse firsechung wirt von den V*. [ Venetianern ?] fergenumen,

30 damit der zug in Italia ferhindert werd 3) ; wirt hart helfen.

l) <?. mit der Bitte um Mitteilung uber den Reichstag sanfang und voraus- sichtliche Pr&senz auch an den kgl. Rat Dr. Johann Fabri und den mainsischen SekretUr Jacob FrWchkind: 15. April: 10, 26 und 27, K.

*) brSglen = backen, ausdd'rren.

3) Banmgarten 2, 603 ff.

H2 1528 April 15.

In Ungern statt es wol, wa der Tirk frid hielt, darauf man gross sorg hat, Mit dem reyehstag acht man, werd sein firgang haben und 'ungefar auf 3 wochen. Oot der her fieg alles zu seinern lob.

Am ostertag am morgen hat man hie in ainem haus fer- 5 samlet bey den nonzig berscbaunen gefunden. Dieweyl die fer- samlnng bey uns verbotten ist, hat man am montag in feyren bey den 36 aus der statt gefiert und hinausgeschworen. Am after- montag bat man 3 fraen und ain man mit ruten hinaus geschlagen und 4 fraen naus gefiert1), die al frembd von Boren2), aus der 10 Otsch, von Franken und euch oben herab send. Heint mitt- woch hat man mer hinaus gefiert. Ligt noch ain man sex gefangen. Sorg, hab nit end. Got helf uns alien. Statt nit wol in dyssen sachen.

182. [Der mainzische Sekretar]*) an Gerwig: Gestern ham 15 eine Post vom kaiserlichen Regiment mit der Abkiindung des Reichs- tags*), so dass heute cdles beschloss, wieder heimzuziehen. G. ist also des Lasts ledig. Da aber der Statihcdter und das Regiment der mainzischen Botschaft Weisung gaben, ein Verzeichnis der an- ivesenden Fiirsten und Botschaften einzusenden, damit man die Ge- 20 horsamen kenne und sick gegen die Abwesenden zu verhalten ivisse, hab ich guter meynung, e. e. und anderen bundischen prelaten zu gut, damit ire gehorsam auch vermerkt werde, nit underlassen und dasselbig dem zettel, als ob e. e. zugegen were, aueh ingeleibt. 0t soli den andern Pralaten von der Widerbietung Mitteihcng machen. 25 Mancher erfreut sicb, das er von hinnen abreiten und der tag sein furgang nit haben soli. Ieh bin sein aber (erken got) hoehlieh ersehrocken. Dann zu besorgen, das etwas schwerlichs darhinter

l) Roth 1, 229.

*) Bayern.

s) I>ie Unterschrift ist unhenntlich gemacJit.

*) 10, HI : Karl V sagt den auf den erstrn Fastensonntag (1. MHrz) nach Regensburg ausgeschriebenen Reichstag ab aus merklichen obligen und ehaften, daran unser person, dem hailigen reich tied der gemainen christen hait hochlichen gelegen ist: Or.: W. g. z. Montfort, des kayserliche stathalteramptz verweser, ss. Die Weisung an das Reichsregiment erging am 3. Februar aus Burgos: Praes. Regensburg in die menzisch canziey 19. April 1528 morgans 9 Uhr: 10, 41, A.

1528 April 20. 113

stecke, zu geseUweigen, was sterkung und mehrung der bosheit and unerbarn fi'imemen denjenigen, so jetzt in gewaltiger emperung und rustung steen, es geperen wirdet. Ich acht, tiie Hispanier wollen uns Teutschen nunmehr regiren. Sie sehen und haben be-

5 funden, das wenig uss den gehalten reichstegen verfolgt. 1st darumb villeicht diser reichstag auch zu boden gestossen und der kaiser dabin beredt, das er einem yeden stande des reichs, wann er etwas furhett, schreiben und ufflegen wirdet: thue oder Schick uns das bey deiner pflicht und verlierung deiner regalien. Dixi.

10 Sum brevis. Sapienti non est opus patrono, Sehen sych unsere

hern die churfursten und fursten woll umb ; es thut inen warlich nott.

Newer zeitung weiss ich euch nichts anzuzeigen, dann das

die knecht, so geen Nurnberg bescbeiden gewesen1), bis in 1800

daselbst hin komen seind, Haben sich die hauptleut nit wellen finden

15 lassen, darauf dieselben knecht in der stat bose, trutzige rede irem herkumen nach ausgestossen und zuletzt uff einem sondern platz geraein gehalten, darab der rath nit wenig entsetzen empfangen und bey einander den ganzen tag gewesen. Doch seind die knecht von danuen beredt worden, geen Bayreidt zu ziehen, daselbst

20 wiirden sy andere hauptleut iinden. Darauf sy Nurnberg verlassen und enslossen gewesen, ein closter, so auf der strassen nahet Bayreidt zu gelegen, mit gewalt inzunemen. Aber der abt ist des- selben zeitlich gewarnet worden und hat bey meinem gn. herrn von Bamberg, dem solich closter angehorig, umb 50 pferd uftbracht

25 und in das closter gelegt, welches die knecht wendig gescbafft und also iren weg uff Koburg zu genomen. Vermeinen, daselbst weitern besebeid zu finden, als ich dann acht beschehen wirdet. Begens- burg, 1528 April 20.

Es ist auch kuntschaft alllie ankomen, das der landgrave

30 zu Hessen seinen anzug mit seinem gerusten volk schon genomen haben soil, aber wohin, gen weme oder wes er entlichs willens, des tregt man noch kein wissen2).

*) Die schwUbische Bundesversammlung im Mcirz 1528 hort von den bSsen, geschwinden und ungetreuen Prahttken in den bundsverwandten ObrigkeiUn, wo- nach etliche Hauptleute Knechte angenommen haben und sie auf Osterti nach Number g beschieden haben. Niemand weiss, went es gilt. Die Versammlung weist an, die Untertanen zu teamen und die Ausgezogemn heimzufordem bei Verlust von Ehre, Leib, Hab und Gut und der Strafe der Austveisung von Weib und Kind: Augsburg, 30. Mars: 10, 58, Or.-Dr.

2) Es sind die Tags des hessischs&chsischen Aggressiv-Bundes vom 9, Milrz 1528 und der packschen H&ndel.

WQrtt. Geschichtsqnellen XVI, Q

114 1528 April 23.

[Eigenh.] So 1st die ko. mat. zu Hungern und Behem dis tags zu Prag. 1st wele [=wahrlich] willens gewesen, alher zu komen; dan ir int. uff 1500 pferd Iierberg verfahen lassen bat. Versehe mich aber, dwil nunrnehr der reichstag wendig, welchs auch irer mt rait sondrer post, als mich anlangt, vom regiment 5 zukompt, das nichts darus wirdet.

Herzog Ericb von Braunschweig als mitcommissarien ist uff wege gewesen, alher zu reysen; aber uss dem, das marggraf Joachim von Brandenburg, churfirst, sein gemahel, ein konigin von Denemark, empfurt und zu Turgaw bey dem churfursten von 10 Sachsen1), ist sein f. gn. wider hinder sich geritten. Wirdet one zvveifel ein grosser hauptkrieg darus erwachsen. Dan als ich ver- nymc, thut sich der marggraf in ernstlich rustung schicken. Ich besorg, das das volk versus septentrionem, so alles aufwegig, werd 11ns im reich vill beschwerung erwecken. Gott verhuts. 15

10, 43, Or.

183» Gerwig an Christoph G it gel, Kanzler zu Haurenburg: Ware mit seiner Mutter einer Heir at seiner Schwester Magdalena2) mit Cs. Sohn Erasmus nicht abgeneigt. Erwartet 600 fi. Heiratsgut filr E. Inzwischen kam ein Brief von seinem Bruder Christoph, 20 der zur Zeit am ksti. Regiment zu Speier sitzt, mit dem Wunsch, die Sache ruhen zu lassen bis mm Reichstag in Regensburg, den er besuchen werde, wo sie alles bereden wollen. Christoph ist der Alter e, den die andern Geschwister bisher als Voter achteten; sie we r den also seinem Wunsch gehorchen und bis nach Schhiss des Reichstags 25 warten miissen. Der Reichstag wird ja nicht lange wdhren, vielleicht

l) Cber die Flucht der KurfUrstin Elisabeth aus Berlin am 24./ '25. Mfirz 1528 nach Torgau s. Riedel in der Zeiischrift fitr preussische GeschicJits- und Landeskicnde 2 (ISGo), 65 ff. G. Berhig im Archiv fur Reformations-Geschichte 8 (1911) 8. 380 ff.

*) Im August 1528 ist >:on einer Heirat der Schwester mit Kaspar Dorns- bergers Sohn in Uberlingen die Rede. Und gleichzeitig hatte Christoph sie bereits nach Speier sugesagt: G. an Dornsberger: 3. August; 10, 78, K. Am 1$. April 15S0 Uilt G. seinem Schwager MeUezelt in (Uberlingen mit, dass er und Christoph gegen die Heirat mit Angustin Dornsperger nichts aus haben, als dass das Paar noch keine Eduslichkeit besitze: 11, 32, A. Magdalene Blare r heirattte dann den Dr. Roth von Vim.

1528 April 23 Mai 16. 115

chne reckten An fang ausgehen. Will am Mittwoch (29. April) selbst nach Regensburg reiten. 1528 April 23.

10, 47, K,

184. Christoph Kress an Gerwig ; Ich solt e. gn. zeitung aus

5 Italia unci von den Turken schreyben. So bin icli on zweifel, e. gn. wissen die pass dann ich. Werdenberg soil fur den Kaiser wieder Knechte annehmen; 6b es wahr sei und wohin das Volk gebraucht werden solle, und wie es sich umb den glawben halte. Von Hessen haben wir niebts anders, dann das dann ten

10 ein gross rusten Tor augen mit Sachsen, Hessen und etlichen bischofen, und das Hessen ye wider die bischofen daran will. So sind etlicb kneebt hie weg geloffen, des wir nit hart erschrecken ; dann wir solches gesind bey disen leufen vil lieber hinaus dann herein kaufen wolten. Got geb, das keiner wider kome. Mussen

15 alle tag der meer erwarten. Die Bohmen haben dem K'onig nach langer Handlung 6000 zu Fuss und 600 zu Ross auf sechs Monate wider den Turken bewilligU

So will die schwirmerey der widertauf kein bore l) haben, sunder ymer einpreehen. Haben meine herrn yzo hierumb etlicb

20 lassen heben und herein furen, die ir pilliche straf gewarten.

1528 'Mai 16.

[Eigenh.J Myt dem Turken haben wyr hie schreyben aus Constantynopel, das nychts daran ist, das er dis jar krygen woll.

10, 59, Or.

25 183. Walther von Himheim an Gerwig: Auf Ansuchen der

Regierung zu Stuttgart und des Herrn von Mainz sind die der eilenden Hilfe halb verordneten seeks Rate in oiler Eile in XJlm zu- sammen getreten*) und haben die Botschaften geh'ort, das . der landgraf zw Hessen und ander in ainem grossen gewerb und uffpot

') = AttfhSren.

-) Die Einladung sum eilenden Bundestag auf 21. Jnni nach Ulm darait all bundstend vor unverselmem uberfall und schaden so vil mliglich verhliet und dem zeytlich farkomen werden miig: Dai. 24. Mai: 61, 197, Or. 61, 206, Zettel: Pferd, so auf den sonntag trinitatis zu Ulm ankomen werden: Kempten 4, landkomentlmr 5, Salemeehweiler 2, Weingarten 2, Ochsenhawsen 1, Schussen- riedt 2, Rott 1: auuima 17 pferd.

8*

116 1528 Mai 21 Mai 23.

und gemelts furstenthumb, den stift zw Menz oder ander bunds- verwanten zu uberziehen willens sein sollen. Da die Sache keinen Verzug leiden mag, haben sie einen eilenden Bundestag und ein Drittel der ganzen Hilfe beschlossen, die auf 9. Juni in Reilbronn sick sammeln soil. Die Sidnde haben die Hilfe an Volk, nicht an 5 Geld zu leisien. Ihr Stand hdtte 17 reisige Pferde und 333 Knechte zu stellen. Da sie aber nut Fusshaujptleuten nicht verseken sind, und all er I ay nach tail und unglaubens hievor gefunden, haben sie erreicht, doss sie die Hilfe zu Ross leisten diirfen, auf je drei zu Fuss ein Pferd, macht 128 Reisige. G. m'oge beim Landlcomtur 10 auf der Mainau, Kempten, Salem, Ochsenhausen, Roth, Au, Schussen- ried und Marchtal in aller Eile ansuchen, ihre sdmtlichen Pferde wit hawben uud spiessen geriist zu schicken. Wird jedem monatiich 12 fl. reiehen; erwartet sie auf Triniiatis (7. Juni) in Ulm, 1528 Mai 21. 15

61, 195, Or. *), cito, cito. Praes. Wiogarten 22. Maii 28,

1 86. Heinrich, Abt zu Marchtal, an Gerwig : Kami weder Ross noch Knecht stellen. Hat erst vor zwei Tagen, so ich gehort hab des landgrafen enberung wider die gaistlichen, dem Hans Walther von Stadion seinen besten Gaul geliehen. Der ist gestern selb 20 zwelft hinweg geritten dem bischof von Menz oder pund ze hilf. Und schon vorher hat Baste Schenk, dem ein Gaul in Ehingen krank wurde, ein Pferd auf acht Tage entlehnt; der reitet nun auch hinab; der Gaul ist also auch fori, bis der schimpf sein endschaft nem. Einen dritten hat sein Vogt gestern nach Esslingen und 25 Speier genommen. Ist bereit, Pferd und Knecht zu bezahlen, tvenn der Hauftmann sie sonst aufbringt, und wa dasselbig nit belfen mag, will ich die uberige ross und knecht, die ich zu meiner not- durft muss haben, och darspannen, wiewol ich derselbigen nit vil hab. 1528 (samstag nach ascensionis domini) Mai 23. 30

10, 78, Or.

187. Gerwig an Walther von Hirnheim: Marchtal und Au wissen niemanden zu schicken. Er selbst hat die zwei Pferde ent~ lehnt. Truchsess J org und Jos von Laubenberg haben vor wenige)i

') Erwaimt Stalin 4, 336.

1528 Mai 27 - Juni U. 117

Tagen alle Better dieser Landsari geworben und Kneckte und Pferde bei den Prdlaten entlehnt. Hat sich noch an etlichen Orten umgetan, aber noch keine Antwort bekommen. Ob er die Reisigen notch TJlm schicken solle, falls sich solche stellen. 1528 Mai 27.

58, 46, K., n. e.

188. Martin Oswald an Gerivig: Antwort et, dass auf dent erkiirzten Bundestag nur der Krieg besprochen tverden soil. Daiin e. g. waist als der verstendig zft ermessen, wa es in krieg komen, das got verhut, das sich dazwuschen die andern sachen nit aus~

10 richten lassen. Da der Statthalter Truchsess Jorg nicht dabei sein kann, tverden die Anstosser auch nicht viel zu tagleisten haben.

Ge stern abend spat ist an die Hauptleute ein Schreiben des Bischofs von Wiirzburg, des gnad sick von erst uberzugs besorgt hat, eingetroffen, wonach er dutch Trier und Pfah mit Sachsen und Hessen

15 verglichen sei, also zur Zeit die Bundeshilfe nicht brauche. Was der andern Fiirsten halb gehandelt istf weiss er nicht, Der Bundes- tag wird aber wohl stattfinden. Ich liab mein lebenlang wunder- perlieber, unerberer handlimgen me geh6rt, als ich in disen sachen find. Dann die fursten, so yon Hessen beschuldigt werden ainer

20 yerpundtnis halben, than sich so ubermessig hoch nnd init den grdsten erpieten entschuldigen, das iren f. gn. pillieb zft glanben ist nnd uff den widerta.il wenig ze pawen. 1528 Juni 11.

Nach gnftgsamer verlesung zerriss e. g. (bit ich) den brief.

61, 209, Or.

25 189* Christoph Kress an Gerwig: Der Eat von Number g

schreibt G. *), wenn Kaspar Pfannenstil in und urn die wetngartener Flechen Knechte werbe und G. darum angehe, moge er inn emp- fohlen haben. Hat Auftrag, ebenfalls darum zu bitten. Bamberg und Wurzburg sollen mit Sachse?i und Hessen vertragen sein, und

30 ist yetzt die sage bey uns, das Menz mit inen auch vertragen sein solle, wiewol ich des noch kein gruntlich wissen hab. Niirnberg, 1528 Juni 14.

10, 65, Or.

») 10, 71, Or. Pff.: 13. Juni.

118 1528 Juni 23.

190. Johann Lucas an Gerwig: Bittet, zu sorgen, doss der

gefangene Veit Scharpf, Hans Thomans von Absberg Diener, iiber einige Punkte befragt werde. Augsburg, 1528 Juni 23.

10, 123, Or.

. . . Nachdem ich yetzund glawplichen bericlit wurde, wie et- 5 Hch Hansen Thomans von Abtsperg knecht mid helfere in der Obern Pfalz durch deren von Nurmberg diener nydergeworfen und gein Haydeck eingepracht sein sollen, darunder nemliehen der Veyt Scbarpff einer sein solle1), welieher ob den 17 wocben lang bey und ob uns gefangen gewesen und dem Hans Thoman sonderliehen 10 gehaymb und wol verwant gewesen ist, aach dem Lamparter2) sunderlichen vil vertrawt und gesagt hat, darauf meins achtens gut were, ine, den Veyten obgenant, zu erinnern und weyter zu fragen, damit sich die stende des hoehloblichen bunds zu Swaben und an der frumb lewt vor soilichen boshaftigeii practiken und ausclilegen 15 soliicher pueben desterbass hinfur wisseten zu verhueten, und auch die warhait d ester meher befunden und herfnr kommen wurde, demnach, gn. herr, so bitte e. gn. ich ganz untertheniglich und vertrowlichen mit erinnerung der reden und handlung, se ewer gnade auf dem nechstgehalten bundstag zu Augspurg mit inir, ee 20 dann ich gein Ynnsprugk verritten3), gethan haben, dieselb e. gn. wolle nun zum handel raten und reden, ob und wie ich als kayserl. mat. diener auch in dem handel bedacht oder gepraucht werden mocht. Dann ye war ist, das ich allain des lobiiehen bunds ent- gelten hab mtissen, und aus denen ursachen, das Hans Thoman 25 und seiner gesellschaft ist angezaigt worden, wie ich herrn Jorgen truchsessen, hawbtman, sein besoldung auf sein anzal pferde, so sein gnade von des haws Osterreich wegen wider ine, den Hans Thoman, aufgenomen und bestellt4), bezalt hab auf etliche monat. Zum andern das ich Eberharden von Frowdenberg auch 100 gulden 30 uber sein besoldigung zu einer vererung sollt geben haben, darumb das sich derselb Eberhart auch auf drey monat lang wider den

J) Am IS. Juni: J. Baa der, Verhandlungen Uber Thomas von Absberg: Bibliothek des Litter. Vereins in Stuttgart 114, 822 ff.

*) Ein Sohn Dr. Gregor Lamparter s war 1522 mit Johann Lucas auf dem Wegc von Worms nach Augsburg an der knittlinger Steigc von Absberg abgefangen worden: ebd. S. 2.

s) Johann Lucas war Verweser rf-es kgl. Schatzmeisteramts.

*) Am 7. Mai 1523 fur den ottinger Krieg: Vocheser 2, 465.

1528 August 23. H9

Hansen Thoman bestellcn und geprauchen sollt lassen. Zuni dritten das ich audi berrn Leon von Rosental, obristen hawbtman zu Beheim, umb 2000 gulden r. silbergeschirr zu Lynz auf der furstliehen hochzeit zu geben sollt haben in bevelch gehabt, . damit

5 derselb herr Leo dem Hansen Thoman die enthaltung und under- schlayf in Beheim allenthalben sollt absehaffen und wenden, und dergleichen artikel und puneten mer, die inen angezaigt und mir also vor andern zu nachtail kommen sind. So 1st auch war und offenbar, das Hans Thoman die kay. mat. in seiner abclag ausge^

10 no men und gesichert bat. Was hat er dann anders mit mir zu sehaffen oder zu thun gehabt, dann von des hochgemelten lobliehen bunds und deren von Augspurg wegen? Das ich hienrit e. gn. allain unterrichtungsweys und zu erinnerung anzaig, damit dieselb e. gn. desterbass darauf zu liandeln und zu reden wisse.

15 191, Genviy an Walther von Jiirnheim: Hat der Sache betr.

die Kusterei in Augsburg1) und seine eigene Kiichehaltung nachge- dacht und letzthin in Vim auch mit Konrad Herwart gesprochen; der meint, da es hein Reichstag sondern em Bundestag set, wilrde

er nieht dazu raien, dann es brachte mis ain verklainerung und

20 wirde auch zft dem nil allain bey den wtirten, sonder mdeht es

auch by ainem raut ain verdriess geberen. Weiss auch nieht, ob

er vor oder nach den andern nach Augsburg kommi, so doss sie sich

nicht durchaus verlassen honnten. Hit dem Vorschlag, dass der

Landhomtur, Hirnheim, er und Martin, bei einander in einer Her-

25 berge Uegen, ist er einverstanden. Will zuncichst bei seinem friiheren

Wirt anfragen lassen, ob er sie alle aufnehmen Jcann, jeden mit

einem eigenen Gemach. Wenn nicht, wollen sie die Kusterei auf

mem kuchihaltung 2) belegen, ungeacht ob s61chs den wurten oder

yemants andern schon nit gefallen;, es wurd villicht um desswillen

30 kain wurt verderben. In allweg will ich aintweders by euch oder

ir mussend bey mir ligen. 1528 August 23.

*) Sie bSte filr 5—7 P/erde Stalking, 4—5 BettsMtten, filr G. cine schone Stttbe und ein kleines Stable, erne grosse Gesetlenstubc, eine Stubs filr den Konttur, Kiichegeschirr und andern Bansrat : Hirnheim anG.: 22. August: 10, 82, Or.

8) G. hat. dann dock darauf versichtet aits Mangel an Gesinde und wcil er ain semlich gross wurtschaft der eud aufzerichten verweislich fund. Die Prd- latcn und andern Nachbam hatten sich bereits dafttr anyemeldet: G. an Hirnheim: 27. Sept.: 10, 92, K.

120 1528 September 9.

Zedula. Hat auf ffs. Befehl des Schlosses Achberg1) halb Nachfrage gehalten; Herr Nis von Konigsegg iciirde es urn 9 10 000 fi. verhaufen; die Nutzung soil etwas uber 400 fi. be- tragen, Der sitz ist lustig und Mpsch.

10, 83, K.

0

192. Martin Oswald <m Gerwig; . . , Mag ewer erwird . . . nit bergen, das sich Veyt Scharpf, wiewol es in sein nrgicht nit komen ist, in etlieher pundsrM und meiner gegenwart zft Laugingen under anderra hat vernemen lassen, das er und sein mitverwanten und die, so noch nit nidergelegen, ain sondern anschiag und be- 10 schluss uber ewer erwird und Kaishaim gemacht und sich verainigt, wa sie ewer erwirden oder ain allain mochten nidergeworfen, das sie kain gelt w611ten genomen, sonder euch (mitzuchten ze schreyben) die hoden ausgesehnitten. Darumb wdll sich ewer erwird in irein bin und widerreyten dester pas in acht haben, Dann wa ewer 15 erwird etwas nachtailigs begegnen sollt, wer mir das nit minder, dann ob es mir selbs beschehe, layd. 1528 September 9.

10y 88, Or.

193. Gerwig an Dr. August in Mayer } Weihbisclwf und Pra~ dikanten zu Basel, seinm Prdzeptor: Schickt seinm Bruder, Herrn 20 Michel. Wie sein sach gestalt, ist euch bas dann mir bewist. Hat ikn neulich aits dent Gefangnis and von der Exkommunikation absolvieren und wegen Irregular Hat dispensieren lassen 2). Da er

!) Die kiinigseggische Herrschaft Achberg kanfte dann 1530 Hans Ulrich vmt Siirr/enstein: Bauntann , AllgSu 3, 609,

*) Bischof Hugo von Konstanz an den Dekan dts Kapitels Ratensburg : Der Priester Michael Plarer ist in den Krieg gezogen, ubi homicidia, incendia et

multa alia illiclta commissa, ad que ipse consilium et auxilium dederit, interdum crue&tis cladibus militando interfuerit; daher brancht er, nm eine Pfriinde Uber- nehmen zu konnen, Absolution und Disqyensatimu Der Dekan soil seine BHchte Mr en und ihn absolvieren, ne in clericalis honestatis opprobrium mendicare co- gatur; soil ihn aber aufmerksam machen, dms er die Fnnktionen seines Or do nicht ausiiben kann ohne pdpstliche Dispens: Meersburg> 3. Okt.: 10f 97 \ Or. 1L 1 jior. Aussen: Leonardus Altweger not&rin* ss. Es speciali commissione rmL d. constantiensis Justinianus Moser doctor vicarms ss, Executa est hec eom- missio in festo s. Galli currentis anni. Audita prefati d. Michalielis Plarer pectoris confessioue idem absolutus et eueharistia provisns est ex commissione

1528 Oktober 17 Dezeiuber 9. 121

mehr von dem Herrn von Konstanz, der doch itzt bapstliehen ge- walt sich ze haben anmast, nicht erlangen konnte, hat er nach Rom geschrieben, das Odd bereits hinein gesandt und eine Antwort be- komtnen, dass er hoffen kann, in kurzer Zeit die Dispensation in

5 amplissima forma ad quodcunque beneficium acceptandum, etiam ad ordinis exequtionem zu erlangen; langstens in zwei Monaten hofft er alles in Hdnden zu haben. Bittet, bis dahin den Brnder bei s'tch aufzunehmen und zu sehen, ob er im dortigen Bistum eine Kaplanei bekommen konnte, wofiir er ihm, Dr. A.f oder jemand

10 anders nach seinem Wunsch ein Beneficium verleihen will. Erwartet von seiner Disciplin, Ziicht/gung und Information fur den Brnder das Beste, so dass er und die Seinen sich ferner nicht zu beschweren haben. 1528 (sampstags post Galli) Oktober 17.

10, loo, K.

15 194. Gerwig an Lie. Johann Machtolf Rammer gerichts-Pro-

kurator zu Sprier: Kann in Sachen des Ootteshauses Helmershausen x) nichts tun. 1st diser zeit nit mer president oder provincial unsers ordens. Seygens wol die nechst verscheinen drui jar, die sich Georgi jungst vergangen geendet, gewest. Dann der branch ist by

20 unserra orden, das ainer s61ch ampt nit mer dann drui jar pfligt ze tragen. Welehem aber itzt dasselhig ampt befolhen, ist uns furwar nit bewist, nrsach das wir in den nachst verscheinen unsers ordens capitl nit gewest seygen. Vermftten wir, das s61ch ampt dem prelaten zu Sant Micheln in Hildishaim befolhen sein m5cht

25 Augsburg, 1528 Dezember 9.

10, 114, K.

195. Christoph Kress an Genvig: . . . Nichts news, dann das

sehriften von Venedig hieher gelangt, wie ans Constantinopel war-

haftig anzeigen gen Venedig komen, das der Turk in grosser

30 rustling ist, diesen somer vil gewaltiger und tapferer dann vor uff

Ungern zu Ziehen. Hat vor der zeit den Venedigern vergonnt, in

rev. d. Petri Rayser, decani capituli Ravenspurg., per me fratreui Johannem Schelling, priorem in monasterio Wingartensi, dicte const, dioc, de quibus manu raea propria fidem facio et attestor. Vgl. obm ,S*. 8, 98, 108. *) Westl. von Mciningen.

122 1528 Dezember 17 1529 Januar 4

einem flecken gegen Ungern gelegen treid und profane! zu holen, aber in en yzo wi denim b abgesckryben, sy an ein ander ort ge~ wiesen und inen anzeigen lassen, wie er in rustung sey; well diesen soraer nff Ungern zieben, darumb er denselben flecken selbs zu der pro fan d in Ungern zu furn haben muss. So stet es sonst in 5 Beheim nit gar wol, deshalb der ko. wirde wol von noten thun wurd, uffseliens zu haben. Der Turk soil aucli ko. wirde zuent- poten haben, diesen soraer selbs zu komen und den Weyda wider einztisetzen. Aber vom Nikel von Minquiz J) horen wir hie gar nichts mer, Bittet urn Nackricht, was daoben die leu ft sein, und sonder- 10 lich, wie es mit den aidgenossen stet, nachdem man uff diesem bundstag vil davon geredt, wie sy zu Ainsideln2) des glawbens halb zusamen komen; ob Strassburg und Lynda ire lewt aueb darbey gebabt, und was doeh gehandlt worden ist. 152B Dezember 17. 15

10, 117, Or.

196. Gerwig an Dr. Sigmund Listing, Dechant des Stifts zu St. Moritz in Augsburg: Hat sein Rigma Constantiensium erhalten. Es soil auch von mir nit bis zfi der zeit, das die alleklicli ausgeen,

divulgirt werden. Will gleich nach Dreikonig nach Meershurg reiten 20 und hofft den Herm von Hildesheim dort zu Jinden. ■— 1528 (ipso Step ban i 29) Dezember 26.

10, 287, K.

197. Caspar von Kaltenial, Jacob Hainrichman und Wolfgang Bam, genieine Bundesrickter, an Gerwig: Wiinschen den tilchtigen, 25 erprobten Mattheus Stainberger als Bundesgerichtsschreiber, in dem wir niemantz mer, der uns hierwider mit ainem andern scbreyber entgegen kommen mocht, dann e. gn. vdrchten, hergegen auch uns niemantz mer dann e. gn., so si uns obgenannten Stainberger furdern helfen, getrosten. Augsburg, 1529 Januar 4. 30

10, no, Or.

*) yickel von Minchwitz, Herr von Sonnenwalde, mu Zapolya am 17. Aug. 1527 sum Statthalter der Niederlmtsits bestellt, Parteiganger Hessens und Kur- sachsens fiber die packschen Il/ttidcl: Fa ike in Webers Arch.f.d.Stichs.Gesch. 10 (1872), 292 ff.

■) Zhm einsiedler Tag com 7. Dezember s. Eidgm. AbscJiiede 1 V 1 a S. 1460 Jf\

-a

1529 Jannar 5 Januar 17. 123

198. Hug Graf zu Montfort an Gerwig: Schickt einen Sau- kopf. Will noch heuie in Weingarien sein und morgen essen helfen und damit das new jar, auch gaben der halgen dreyer king em- pfachen, doch des golds am maisten, sovil naier kart und wirfel 5 zugipt; het ich lieber dan weyroch. 1529 (zinstag nach dem newen jars tag) Januar 5.

57, 141a, Or.

199. Bischof Hugo von Konstanz an Gerwig: Nachdem wir und unser thumbcapitel von burgermayster und rath der statt

10 Costanz, als ob wir sy zue irai aygenwilligen hochstr'aflichen abfal vom hayligen reyche zum tayl mitgeur sachet, desgleychen auch sy und die iren wider den gemaynen kayserliehen landfriden, des hayligen reychs ordnungen und zuvoran den jungsten speyrschen abschide begwaltiget, ira hayligen reyche darafter und sonder

15 zweyvels auch bey euch mit vil unwarhaftem gedicht unerfindlicher weyse ausgegossen, beschrayt und verleumbdet seyen, so haben wir zue schuldiger rettung unsrer eeren uns solcher verleumbdung mit grundvester gegenbericht warhaftiglich zue entschutten nit umbgen mugen und hierumben unser verantwartungen im hayligen

20 reyche gemaynlich ausgen lassen x), Sendet einen Abdruck mit der Bitte, dem Bericht als der unwidersprechlichen, offenbaren Wahrheit zu glauben und seinen Gegnern kein Gehor zu geben. Meersburg, 1529 Januar 17.

10, 115, Or.

25 200. Gerwig an Johann Hablutzel: Der erivahlte Pralat zu

Salem hat gestern den Jeronimus W inckelhofer zu ihtn geschickt und die 640 fi.} die er seinem Vorfahr schuldete, anfordern lassen. Es befremdete ihn, dass der Winckelhoj er als Fremder so eilends von der Schidd ivissen musste. Man hcitie einen Diener oder Conventual

30 oder einen Brief schicken oder warten konnen, bis der neue Herr vollends Abt isty und semlichs nit gleich also gegen den fr&mden ausgebrait und sonderlich gegen dem Winckelhofer, der one das nichtz gem allain waist. Der Grosskeller soil sehen, dass er das Geld sobald cds moglich zusammenbringt, damit wir nit der

5) VyL Badische Bibliothch <?, 484.

124 1529 Februar 7.

enden nocb weiter werdend ausgebrait. Greifend die wein an, das semlichs aus dem wein zuni tail erldst werd.

Walther von Himheim wird urn eine Stute schicken ; soil sie geben.

* "

Gestern ham der Koadjutor von Konstanz1) Her an. Er ist noch nicht gehort, wird aber icohl heute noch von ksrl. Mt. wegen 5 Vortrag tun.

Der abgeret vertrag mit dem landgrafen ist nichtz und noch ain unvertragen sach (?).

Kommende Woche soil der Konig von Ungarn auf dem Wege nach Speier in eigener Person hieher kommen. 10

Wird als Prdlaten-V eHreter ebenfalls auf den Reichstag Ziehen, vorher aber noch heimkommen. Ulm, 1529 (sontags der heren fasnacbt) Februar 7.

50, 343, Or. (34).

Jacob, AH von Minder au, an Gerwig: Nachdem die 15 koniglichen Kommissare*) in Vberlingen ihre Instruction bekannt gegeben hatten, sonderten sich Graf en und Adel von den Pralaten ab trotz ihrer Einladung zu gemeinsamer Beratung, da es etlicber ursaeben halb not sey, sicb selbs mit ainander zu beraten. Sie musslen es geschehen lassen. Nachher sonderte sich aber auch noch 20 der Adel von den Gra/en. Sy seyen graufen des reichs und auf den reichstag beschriben, aucb ir botschaft darauf verordnet; aber sy [adel] nit, desbalben inen, denen vom adel, villeicbt aine andere antwurt zu geben gebiir oder geben, dann sy, die graufen, tbun werden. Die Graf en beschlossen, da zu vermuten sei, dass der 25 jetzige Reichstag eine Turkenhilfe bewillige, wollen sie warten, was da gehandelt werde; sie konnten also hgl. Mt. ke/ne Hilfe zusagen. Davon machten sie den Pralaten Mitteilung, noch ehe diese sc/dilssig ivaren. Die Pralaten traten dem bei. Der Herr aus der Reichenau und Graf Friedrich von Furstenberg erbffneten den Beschluss den 30 Kommissdren. Die vom Adel antworteten, da viele der Beschriebenen nicht erschienen seien, welche die Sache geradeso angehe, bitten sie

l) Balthasar Merklin: Vgl. Zeitschrift des Br eisgauve reins Schauinsland 29 (1902), 43 JT.

^ Schiveikard von Gundeljingen und Dietrich Spat, Obervog'- zu Urach, an G.: Setzen kraft hgl. Inst miction den Prttlaten, Graf en, Herrn, RitUrschaft und Adel in Schwaben Tag auf Judica (14. Mdrz) nach Vberlingen: 26. Februar: 10, 159, Or.

1529 MSrz 16. 125

um einen Momt Bedenkzeit zur Aimprache. Die Kommissare be- wUligten 14 Tage.

G. hat er entschtddigt. Die Kommissare fragten, ob G. den

Beschluss vollziehen helfen werde, wm er bejahen konnte. Von den

5 Prdlaten war anwesend Reichenau, der Landkomtur, der Komtur

von der Mainau, Salem, der Vogt von Schussenried und er, 1529

(zinstags nach judica) Mdrz 161).

Newer zeitung wyssen wir each nicbts zu sehreiben, dann

das unser herr aus der Reicheuow gesagt hat, in lang an, das die

10 bawren im Turgew ain landtag mit ain ander haben und sich ent-

schliessen, wie sy sich mit den c!6stern und nachmalen mit dem

adel halten wollen.

56, 18, Or.

202, Franziskus, Alt zu St.Gallen, anGerwig: Kann krank-

15 heitshalber, und ob wir schon glichwol gsund warint, diser zit der

widerwertigen loiffen halb in der aidgnossschaft schwebende nicht

reisen, nock semen Matsboten schicken, sidmal uns denne hievor

verruckter tagen durch unsere nachpuren, burgerraaister, elain und

gross radt der statt Sant Gallen etwas fr&fels und mfitwillens in

20 unserm munster und capellen wider alies rechterpieten widerfaren

und begegnet2), das uns nun ouch ubel zft gedulden. Bittet also,

ihn in Sjpeier auf dem Reichstag zu vertreten und den Frevel (laut

beiliegendem Zettel) anzeigen und daruf irs [der Reichsstande] rats

(doch kainer straf noch rath) begeren, bsonder allain, wie wir uns

25 sunst in handel schicken sollint. 1529 (zinstags nach dem sontag

judica) Mdrz 16.

10, 162, Or,

*) Ahnlich bertchtet ancient Tags Amandus von Salem: 50, 338, Or.; Auf die Werbung der legl. Kommissdre liessm sich die Grafen und Freiherm wie-

wol die sich zum ereteuinal eunderten und nit by uns den prelaten woltea mit- ton, doch zum letsten fiberreden. Also hand die prelaten, graven, fryherrcn am gemain antwurt geben, wie sie alle gemainlieh bish&r dem rich gehorsam sigend gewesen, wSllend sich yetzmal aber nit sundern vom rich, sonder warten und h&ren; was men uffgelegt werd yetz uff dem richstag zu Spir, w&llen sie helfen nnd raten, nnd in aller gehorsam e erschynen. Aber der adel und ritter- schaft vermainten, man w&lt ain nuwerung mit inen anfahen; alle ire vorfaren und sie werend allweg fry gewesen,

2) VgL Jan ss en, Geschtchte des dmischen Volkes 6 (1888), 28*

126 1529 Mtirz 23.

203, Gerwig an den Bischof von Konstanz: Als ich zii etzwa vil malen mit enwera f. gn. der Iandvogty Schwaben halben, wie die an e. f. gn. stift gebracht werden m6cht, red gebalten und allweg von e. f. gnv das sy zfi solcbem, wa es nun zu erlangen muglich, sonder gut naigung, hat er inzwischen der 8 ache nachge- 5 dackt und mit etlichen gar geheimen kgl. Raten und Vertrauten gleicbwol als fur raich selbs . vertraulich geredet. Wenn der Bischof Lust hatte, die Landvogtei pfandweise urn eine leidliche Summe an das Stift zu bringen, wurde ihm das aus allerlei XJr- sachen vor anderen gelingen, und jetzt besser als zu anderer Zeit, io obgleich auch andere darum in grosser Praktik and Werbung stehen. Dieweil nun semliehs nit von liederlicben leuten luftiglich aid scherzlieh besonder vertruwlich und mit ernst dermassen an mich gelangt, das mir deshalb e. f. gn, anzaigung ze tbun und ze scbreiben vergunt und bevolchen> nrncht er Mittettung als der trfiw und der, so 15 ye e. f. gn. und derselbigen stift nutz und wolfart zu fiirdern begierd hat, und bittet um Weisung, am best-en durch eine vertraute Bot~ schaft l% Der Konig und die Rate wollen aber nickt, dass der Ko- adjutor davon erjahre, ehe alles abgemacht ist. Der Bischof moge disen guten markt . . . dhains wegs von handen laussen. Speier, 20 1529 (zinstags naeh palraarum) M&rz 23.

10, 163, E., Gs. Korr.

204. [Dr. MosersJ"2) Entwurf*) eines Vertrags mit der Landvogtei. 1529 [Mcirz].

10, 304—313; Vertrag mit der lantvogfcy ze machen, zfi Speyr auf dem 25 reichstag anno 29 gehandlet. Gs. Korrehturen.

l) Der Bischof schicM den Domknstor Graf Hans ran Lupfen und semen Kanzhr: 26, M&rz: 10, 154, Or. 30 000 fi., 16000 bar, 14000 auf Verschreibung will er geben: 51, 139. (?. an Dr. Georg Gienger, Kanzler: Er, der Abt von Ochsenhausen und der von Minderau sanit Konventen stnd bcreit, fur Konstanz die Bnrgschaft zu ubemehmen: 1529 Okt. 21.: 10, 259, K., Gs. Kort\

*) VgL Nr. 205. Dr. Justinian Moser, bischSfL konstanz ischer Vicarius und Offizial und htm fig Gs. juristischer Berater.

3) Auf Grttnd d#s Bundesbeschhisses pom 2. Febniar: oben Nr. 20 Anm. (Schluss). Der Vertrag kam modifimert zustande [Nr. 205], um aber am Dannersfag vor Conversio Fault (19. Jan.) 1531 schon meder vorgenommen zu werden mit dem Ergebnis, dass bezUgllch der strittigen Atzung der Pferde, Knechte, J&ger und Hunde, der Reissteuer, Hoch- und Niedergericht in Schlier, Mtthlen- reute und KUmmerazhofen auch jetzt nock frachtbarlichs nichtz hat gehandlet

1529 Mara.; 127

Wir Ferdinand . . . Abt Gerwig und Konvent zu Weingarten

klagen iiber Beschtverungen des Gotteshaases, seiner GuUr, Armen-

Uuie, Untertanen, H inter s&ssen und Zinser durch den Landvogt, dessen

Amtleuie und Diener, gegen Stiftungsbrief und papstliche, kaiserUche

5 und konigliche Begnadigung tmd Freiheiten. Sie vertragen sick:

1. Das Kloster ist nicht schuldig? die Anzahl Knechtey Pferde, Jdger und Hunde} welche der Landvogt seit etlichen Jahren ihm auferlegt hat, mit Lieferung und Kost zu versehen oder} tvenn die Pferde nicht eingestellt werden , die gewohnliche Fattening auf-

10 ztischuiien und jdhrlich 2 Fuder Wem, 12 Sch. Vesen, 15 Pfiind Hetter tmd 2 Fuder Heu zu lief em.

2. Das Ammannarnt zu Altdorf ivird vom Abt mit einem ehr- baren Biedermann besetzt1). Der Ammann soil niemandem als dem Gotteshaus verpflichtet sein. Die jahrliche Steuer vom Flecken Alt*

15 dorf soil dem Gotteshaus zustehen.

3. Da die Kloster *eigenleutey Zinser und Hintersassen, wo die in der landvogtei gesessen oder wonhaft seiend, allein vor das

werden mogen* und deshalb dieselben zu yedes gerechtigkait dergestalt? wellicher den andera deshalb spruch und forderung nit zu erlassen vermaint, sollichs zu ersuchen, wie sicli geburt und recht ist, beruen und austeen

bliben. Andere Punkte wurden neu geregelt: Fur das Ammannarnt schldgt der Landvogt drei ekrbare Leute vor, aus denen der Abt wdhlt; nur der Landvogt kann den Ammann entlassen. Wenn die Landvogtei dent Abt dtn Pfandschilling, urn welcJien dem Gotteshaus das Ammannarnt samt der Steuer zu Altdorf versctzt ist, zuriickbezahlt Hat, geht das Ami den Abt nichts mehr an. Audi an Nieder- gerichtssachen steht dem Landvogt zu, was an St, Johann BapL-Tag tmd der folgenden Oktav tin Kloster gefrevelt wird. Filr Niedergerichtsfdlle der Kloster- eigentente in der Landvogtei ausserhalb Hirer Dorfer, in denen der Abt das Niedergericht hat, ist das Bradergericht mit 12 Urteilsprechem znst&ndtg, unter denen aber tier vom Landvogt bestellt werden: Das Marhen, der Untergang auf den GotteshausgUtem in der Landvogtei ist nur in Beisein eines Landvogtei- Jcnechtes erlaubt: 41, 104 110. Am 27.Januar 1531 vertmgen sich Gerwig und Landvogt Truchsess Georg wegm der Aiming dahin, dass Weingarten sie auf 20 Jahre gegen 100 fl. jdhrlich und gemessene Fruchtgilten abloste : 41, 115—117. Glekhwohl behandelt die Vertragser-neuenmg zwischen &* mid den VormUndem der tmchsessischen Kinder vom 2%. MUrz 1533 die Atzungsfrage wie die andern als grundsdtzlich off en: 41, 168—172. Der 1533er Vertrag enthdlt eine Auf- zdhlung der %veingartener Niedergerichtsfiecken in der Landvogtei, Einzelbeschwerden Weingartens 41, 119—166, Die Vereinbarung vom 27. Jannar 1531 ist am 12. November 1541 zurischen KSnig Ferdinand und G. bis auf Widerruf enieuert seorden: 41, 180—182,

J) Weingarten hat das Ammannarnt 1370 nm 2000 ft. ton Ulrich von Helfenstein geJcauft; Konfirmation KarlsIV: 11, 304, A.

128 1529 M&rz,

Brudergericht1) gehoren, sollen sie allein vor dem Brudergericht zu Weingarten zu Recht stehen, und das Gericht soil nitr in Wein- garten, sonst nirgends, gehalien werden. Der Abt bestellt die Urteil* sprecher und den Richter, der den Stab halten soil. Die Exekution steht dem Abt und seinen Amtleuten zu. Sie sollen alle Untertanen, 5 Zinser und Hintersassen und andere? welche an den Gotteshaus- giltern Wilstung taten, an Wasser, mit Schlaizung oder Zertrennung der Outer, mit Holzhduen oder anderen Missbrauchen , oder die Untertanen etc., die an der Eigenschaft fiuchtig oder Zins und Giilten nicht bezahlen oder des Brudergerichts Gebot und Verbot 10 ungehorsam sind} selbst iiberfuhren, pfdnden und strafen, Satzungen undOrdnungen machen, von den tJbertretern die Strafen einbringen* Alle Frevel innerhalb der Gotteshausmauern, in den Dorjern, Weilem, Hofen und sonst allenthalben auf des Gotteshauses Grund und Boden in~ und ausserhalb Biters*) sollen vom Brudergericht be- 15 rechtet iverden; desgleichm hat es Irrungen zivischen den Landvogtei- gesessenen und Klostersleuten zu entscheiden, darf Ungehorsame ge~ fdnglich einziehen und nach Weingarten fuhrm, darf ledige Outer verleiheiiy ohne lrrung9 Verhinderung und Eintrag des Landvogts* Kein Gotieshausmann soil schuldig sein} einem Dien&r des Landvogts 20 Flitter oder em Mahl zu geben oder sie zu einem' Erb fa 11 zu be- rufen; kein Landvogt darf die Klosterleute mit dem holz und wasserlaitin auf das schloss Ravenspurg und zu dem flotzliauen in den wald, auch andern froncliensten beschweren. In allein sind die Malejizhdndely die vom Nachrichter an Leib mid Leben zu strafen 25 sind, ausgenommen; sie bleiben dem Landvogt vorbehalten mit der Beseheidenheit, dass der Landvogt und seine Amtleute niemanden unverleumbt und unvorgeend rechtmesig anzaigung annehme oder durch forebt des kerkers und barter peinlieher frag zu geltstraf und bftssen one rechtlich erkentnus trenge, sondem ihnen} wenn sie 30 Recht begehren} auf genugende Bilrgschaft forderlich Recht ergehen lassen.

&+ Die Klosterleute sollen nicht schuldig sein, zu reisen oder Reissteuer zu bezahlen oder zu fronen* Die Landvbgte werden die

l) Das Eigengericht des Gotteshauses, das der Prctlat besetzte und gewenlich im bruderhaus (claher ee das brudergericht gemmt) oder davor, doch im gotz- haws, gehalten worden ist (Mosers Enttmwf),

*) Die Beschwerden sprechen von Ubergriffmi der Landvogtei- Amtleute in Esenhaumiy BUmried, Fronhofen, Ausnang, Schlier} Milhlenreute, Kihnmerazhofen (ebd.).

1529 April. 129

Reisanschldge von den Gotteshauseigenleuten , Zinsern, Unterlanen und Hintersassen dutch den Alt einnehmen lassen. Da fur erlegt der Abt bar . . . fi. rkein. Bezahlt der Konig diese Summe fiber kurz oder lang zurilck, soil dieser Vertrag krajtlos, iod und ab sein, 5 dem Stijtungsbrief und den Ireiheiten des Klosters unbeschadet. Der Konig wird jeweils seinen Landvogt auf diese Artikel.verpflichten.

205. Gerwig an Dr. Moser: Zogerte solange mil dieser Bot- schaft, weil er Sicheres iiber seine Verhandlungen mit der Land- vogtei berichten wollte. Also ist her Jerg trucksess der furgefallnen

10 erschroekenlichen ISff halb heut dato vor tag von hie aus verruckt. Und bin ich der knecht und pferd halb inhalt des vergriffs von ench gestellt1), wenig darin geendert, daran gar nichtz gelegen, auf 20 jar entlich veraint und vertragen, desglichen der andern spenn halb meins verhoffens auch auf zimlieh mittl, welchs aber in

15 die ewigkait gestellt, schon verglichen, die in die feder gebracht, die copyen abgehort, derselben mit dem gegentail ganz ainig. Dock ist vorbehalten, dass samiliche Kojpien zuvor an die Begierung nach Innsbruck gesandt werden. Bis Georgii soil zu- oder abgeschrieben %cerden. Trucksess Jerg1*) und die Gesandten von Innsbruck ver-

20 sicherten, dass der Vertrag genekmigt und in die ewigkait ge- wisslich zugesehriben und mit mir aufgericht werd. Man hatte den Vertrag der Pferde und Knechte halb auch gern ewig gemacht, hab ieh aber uss ursacben, wie ir wist, nit thun wellen.

Summarie so wurt mir im amanampt das jus nominandi,

25 hern landvogt das jus investiendi. Die nidern grieht im gotzhus beleiben dem gotzbus gar, als weit dess ringmur get. Das bruder- grieht soil wider im gotzhus wie von alter her gebalten werden, und mag der bruder ain batternoster-stab oder gaisel in der hand haben, was er will. Marken usser etters one beysein ains lant-

30 vogtsknecht ist mir zftgelassen, aber die andern freffel usser etters sollen durch ain landvogt gestraft und dann die straf halb dem landvogt und halb mir zftgehfirn. Die gefangnen darf ich furohin one beysein ains landvogtskneclit allenthalb dureh die landvogtei in mein gotzhus furen.

*) Nr.204.

-) Jorg von Waldbnrg stand zur Zeit in Unterhandlung mit Innsbruck wegen der Erwerbimg der Landvogtei. Vocheser 2, 753. Vgl. nnten S. 134 Anm.

Wflrtt. Gesehichtsquellen XVI. {)

130 1529 AprU 20.

Aber der artickel der raisteur halb, nachdem derselbig herra Jergen nit verpfent, ist idermans gerechtigkait unverletzlieh beruwen beliben und wurdet diser zeit nit vertragen.

Also versich ich mich, das her Jerg und ich f&rohin gat nachpurn und frand sein und ider dem andera tbun werd, was 5 im lieb sey.

Sat uber Mosers Sache1) nachgedacht. Sover und die 16ff um die art des Bodensees nit besser wellend werden, ye weiter dann ir darvon werend, ye nutzer eueh das sein m6cht. Rat, den Stand am Kammergericht, der euch itzt wol engegen gon mag, io danocht nit leichtsam auszeslagen. Er, G., und andere konnen ihm in Speier so gut wie in Zell Gutes tun. Und wenn er vom Kammer- gericht wieder weg will auf seinen alten oder einen bessern Posten, so ist das ja bald geschehen. [Speier, 1529 April].

5, 285, K. o. D.

15

206, Konig Ferdinand an Gerwig: Schicht den Dr. Johann Fabri, Propst zu St. Sigmund eu Ofen, hgl. Bat, fur Unterhand- lungen betreffend erhaltung alter guter christenlicher ordnung und geistlichs wesens. Speier, 1529 April 20*).

10, 155, Or. Ferdinand. Ad mandatum ... W. Grassweyn 68. Hoffman 20 scbatzmaister.

*) G. an M.: Hat auf sein vertrauliches Schreiben endrung halben euwerer empter und dlenatB alsbald sich bei Christoph Fuchs, Johann Zott und anderen, die darum wissen kSnnen, Uber das Kanzleramt erkundigt, aher nichis Gritndliches erfahren kdnnen, ate doss das Amt bisher immer durch einen vom Domkapitel versehen vnirde ; die Besoldung betrage nicht Uber 200 ft. Da er selbst das Amt nicht kennt, weiss er nicht su raten. Seine beiden jetzigen Amter werden ihm bei dieser Besoldung und bei seiner Gesundheit freilich auf die Ltlnge nicht zusagen; auch wenn der Koadjutor die Besoldung ein wenig besseti, wird die Arbeit nicht weniger, sondern bei den heutigen Lduften je linger je schwkriger. Aber auch das Kanzleramt wird nicht giinstiger sein. Er hat doch in dieser LandsaH viele Dienstgelder ; und dann wSre er soweit fort, dass der fremde Wein und anderes dort seiner Komplexion und Natur etwas underwftrtig sein mb'chte. Vielleicht k&nnte er von dort aus allerdings bald ein besseres Amt bekommen: Augsburg, 1528 Dezember 5: 10, 111, K.

2) Dasselbe an Weissenau und Salem: 10, 156, 156 a. J oh. v. SchussenHed an G.: Die Einladung Fabris auf 20. Juni nach Augsburg gilt wohl wieder einer FrQlatenhilfe ftlr den Kbnig: 14. Juni: 10, 179, Or.

1529 April 29. 131

20 f. J". Ferenberger1) instruiert Gerwig fur Verhandlungen mit Bischof Balthasar von Konstanz in eigener Sacke: Erstiich so hab ich gedachten kay. orator2) ans aigner bewegnus, on seiner gnaden ansuchen, bey k6. mt angezaigt und ir mt. gebetten, ine 5 zw der coadiutorey zw Costenz zw furdern. Des hat ir mt. ime und mir zw gnaden gethon. Dan ich hab seiner mt anzaigt, wo sein mt. ine zw solcher dignitet pring, so trag es mir auch ein erliehe pension. Darauf hat k6n. mt. auf mein anhalten zwaymal ir treffenlich eomissary zw dem bischof geschickt und mit ime 10 handlen lassen, das sein f. gn. gedachten orator zw irem coadiutor angenomen hat, woruber er glaubwiirdigen Schein zur Hand hat*). Und darf wol sagen, das ich ob hundert brief in solcher sach ge- macbt und geschriben hab. Er hat dem Orator ferner 500 fl*

J) Johann Fembwger von Egenbergy hgl. Rat und oberster Sekretilr, Viz- dum und Erbk&mmerer inOsterretch ob der Enns: Bergmann S. 181 ff.

*) Der ksrl. Kommtss&r Propst Balthasar Merklin von Wdldkirch, seit 17, Juli 1528 Koadjutor und Jamiar 1530 bis 28. Mai 1531 Bischof von Km- stanz; Schulthaisst Konstanzer Bistums-Chronik : Freiburger DiSzesanarchiv 8 (1874) 5. 88. Vffl oben S. 124 Anm. 1.

3) Am l.Desember 1526 verhandelte Schweikhart von Gundelfingen imAuf- trag des Kaisers und Erzherzog Ferdinands mit dem Bischof und Kapitel von Konstanz mit dem Ergebnis; Da der stift Costanz nit me ander auf land, leut and dergleichen gesatzte nutzungen, sonder zum mereren thail auf die juris- diction und derselben kleiaffiegen gevall and zSgehorenden gewidembt, welcher aber mit sovil grossen schwera und untrSglichen zinsen, renten und gulten (so von alterher darauf gewachsen) beschwert, auch in disen gesehwinden auf- rtierigen zeiten und durch ditz uewleufig leren und eingewurzelten langgewerten frevel und ungehorsame in so hochen und letzten abiall komen, das meinem gn. herra denselben one sonder gnadig zuethun, bosserungt hilf und furschub lenger und wie von alterher zu erhalten, auch die villfeltig obligenden be- schwerden gegen dein hailigen reiche, gemeinen bundstenden und sunst mit be- zalung der zinsen, underhaltung des stifts und in an der wege, wie sich. geptirte, fftxter zu tragen unmliglich seye, und d<i der Kaiser und fUrsth Durchlaucht sich erbotmy dem Propst Balthasar zu Wdldkirch zw erhaltung und ledigung [des stifts] mit hilf und steur und handraichung gn&digist zu erschiessen, falls ihm das Stift abgetreten oder er zum Koadjutor bestellt wUrde, ine auch mit meren digniteten, pensionen, provisionen und gnaden zue versechen und genzlich nichts, so zw widerbringung gedachts stifts und f&rderung der sachen gedienen miige, ze underlassen, so sind sie bereit, den Propst gegen Leistung des gewShn- Uchen Eides zttm Koadjutor anzunehmen, sumal der Kaiser fur die kostenlose Kotifirmation zu Bom sorgen willf und der Propst geschickt und erfahren und Stiftsmitglwd isU Untersdiriften G-undelfingens, Bischof Hugos, des Domdechantm Dr, Georg Vergenhans und des Domkustor Graf Hans zu Lupfen, Actum Meers- burg: 11, 151— 152 \ A.

9*

132 1529 April 29 Mai 5.

Pension vom Konig verschafft und in summa nichts underlassen zw handlen, das seinen gnaden nit zw gutem komen were. Der

Orator hat ihm in einem eigenhdndigen Schreiben zugesagt, mich solcher gutthaten geniessen zu lassen, hat ihm aber bislang nur jungst zu Prag einen P ensionsbrief fiber 100 fl. jahrlich fiir den 5 Fall seiner Nachfolge als Bischof und nur fur seine Bischofszeit bewilligen wollen1)) was er aber nicht annimmt* Er f order t vielmehr fiir seine Verdienste um den Bischof und das Stift 300 oder we- nigstens 200 fl. Pension, sofort beginnend und nach seinem Tod nock acht oder sechs Jahre fiir seine Kinder; eine Versehreibung vom 10 ganzen Kapitel fiir sich und die Nachfolger unter V erpflichtung zum Einlager. Dafilr erbieiet er sich zu alien Diensten} soweit es unbe- schadet der ksrL ML und kgl. Wilrde und deren Lande und Leute sein kamu [1529 April 29]%

11, 165, Or. 15

208. Hans Kam an Gerwig: Der Grosskeller befiehlt ihm zu schreiben, wie der bruch von alter gewesen, das die von Ravens- purg e. gn. oder yemandtz von e. gn. wegen, um das hailig blfit durch ir statt ze fieren auf creutzmitwoch gebeten baben, das aber jetz nit beschechen ist, wiewohl etliche sagen, der Zunftmeister 20 Dosch set letzten Montag bei G. gewesen. Wenn dem so ware, sollie G. die Knechte und Bosse heraufschicken? wenn er nicht selbst gem kommt; am Freitag Nacht hatte er sie wieder. Und wenn die Ravensburger nicht geschickt haben} was sie dann tun sollen. 1529 (creuzmitwochen) Mai 5. 25

St FA., Weingarten, Blutfreitag*

*) A. 11, 150; Dat Speier, 1529 April 24.

2) Aus Stuttgart, 1529 April 29, ist der Auftrag fiir Christoph Blarer, G. zu instruierm, datiert: 11, 161, Or. Eine frUhere Ltstricktion hatte die 300 fl. Pensiott wie oben gefordert, femer eine Quittung fiber 400 fl. verfalUne Odder, welche der KSnig dem Orator auf das Vizdumamt angmnesen hatte, und fiir seine Sohne taxfreie nominations imperiales auf die SUfte Passau und Regensbnrg: 11, 149, Or. o. J). Unter dem SI. December 1530 verlangt er anstatt der gewiihrten 100 fl.. Pension 1000 fl- semel pro semper und als Ah- schlagszahlung die 309 fl. frankfurter Martini-Reissteuer, die dem Bischof vom Kaiser verschrieben tvaren: 11, 153, Or. Schliesslich wollte er sich mit 100 jL und einem Silbergeschirr im Wert von 100 fl. fiir seine Frau begniigen oder mit dem Silber allcin. Der Herr von Kmtstanz halie es wie der fuerman, da er in der lagken stecket, verhiess s. Niclas vil; da er berus kame5 wurde dcrselben verhcissung vil weniger: F. an G.: 5, 28, Or, o. D.

1529 Mai 10 Mai 31. 133

209. Gerwig an gemeine Pralaten : 1st mii Dr. Johann Kunig zur reckten Zeit in Speier erschienen, alda alien handlungen von der prelaten wegen beygewest, habend auch dieselbigen, wie sich ge- burt, helfen berautsehlagen und schliessen, bis zu end des reychs- 5 tag verharret und den abscliid neben andern auch versiglet Mbchte am Donnerstag nach Pfingsten (20. Mai) in Waldsee Relation und Raitung1) ablegen. 1529 (montags nach dem sontag exaudi) Mai 10.

10, 165, K.

10 210, Ghristoph Kress an Gerwig: Da der Druck der Pan-

dekten erst neulich fertig wurde und er erst heute das fur G. be- stimmte Exemplar erhielt, konnte er es nicht mit Paumgartners Truhe und den Exemplaren fur den Dompropst^) und Dr. Eck schicken. Es ivird ja auch nicht soviet daran gelegen sein, weil

15 ich weiss, das ir zw Augspurg nit vil darynnen studirt; wohin er es schicken soil. Pit got, das ir auf diesem bundstag handlet, das zw frid und ainigkait dienen mug, und nit, wie sich etlich ver- nemen lassen, gar zu ranch, daraus allerley erfolgen mocht, das ich doeh als ein alter bundsverwandter nit gern sehen wolt fur-

20 gewendt werde. 1529 Mai 31.

10, 169, Or.

211. Dr. Sigismund Ilsung an Gerwig: In Freising ist ihm ein Vetter gestorben, dessen Erbe sein Vater ist. Unter der Uinter- lassenschaft soil sich ein grosser Schatz von Buchern befinden. Will

25 sobald als moglich darnach sehen und dann von Freising nach Augsburg kommen, wenn G. noch dort ist, und ain ganzen karren voll kostlicher gesang und musicali sehen instrumenten mitpringen, die mein vetter seliger hinder sein verlassen, und vill grosser herrn iz darumbe werben, e. g. nach wal darinnen heraus lassen klauben.

30 Eben in dieser Stunde kam ein Schreiben aus Frankreich fur seinen

*) Die Raitung 10, 318 ff. : Aufenthalt in Speier vom 17. Mdrz bis 26. April, Gesamtkosten 397 ft. 39 kr. Gewaltbrief der Pr&laten fUr G. und Konig vom 12. Februar 1529: 10, 148, A. Das Reichstagsausschreiben Earls V. bzw. des Regiments in Speier vom 30. September 1528 auf 2. Februar: 10, 110, Or. Dr.

2) Marqtiard vom Stein,

134 1529 Juni 15.

¥etter set. an mit zwei franzosischen Liedern, die er beilegt. Wayss nit, ob sy guet seyen oder nit; ich bin ains geringen ver- stands auf sollicb sachen. E. g. wels derselbigen singer lassen probieren. E. g. sind iz mit vill treffenlichen hendlen und melan- colien beladen, so acht ich nit yir ain klaine arznei in sollichen sachen ain hypsche musiea. Lichtenberg, 1529 (an 8. Veyts tag) Juni 15.

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

212* Sigmund Prandisser und Dr. Jacob Frankfurter als Icgl, Kommissare an Gerwig: Statthalter und Rate der oberoster- 10 reichischen Lande haben bedackt die ungetruwen geschwinden l<3ff und practic, so yezo zuwider misers waren christenliehen glaubens und zu furderung ains newen aufstands und abfalls des gemainen mannB an vil enden vor augen sweben, und haben sie beide be- auftragt, mit G. und andern Prcilaten, Grafen, Herrn, Edlen und 15 Stddten, die noch des guten alten glaubens sein, und zu denen sich sein kii. mt. sonder guts versicht, hieher zu beschreiben und mit men ainen guten nachparlichen verstand, aynung, anslag und vergleichung ainer hilf zu beratslagen, zu verfassen und zu be- schliessen, so sich yendert ain unfall zutruege den glauben oder 20 newe emp^rung (die gemainlieh mit ain andern geen) beruerend, das demselben eylend und stattlichen begegnet werden mdcht. Laden auf 13. August nackts fur den 14. nach V'berlingen ein und ersuchen, G. mbge mit dem Landvogt Hans von Friedingen1) die Prcilaten, welche der Landvogt nennen wird, zu sich beschreiben 25 und sie veranlassen, doss sie den Tag personlich besuchen oder doch BevoUmdchtigte schicken, und das sy darinn all bedenken die er- haltung unsers glaubens, und was verderblichen nachtails ain yeder aws newer emp&rung zu gewarten hat, und das auch der verzug ganz schadlieh, und nyemand ist, der sich umb dise sachen mer 30 annem und dieselben zu herzen vass als hochgedaehte ku. mt., und das eben die angezaigten prelaten mit solcher widerwertigkait

l) Hans van Friedtngen, bisher Hofmeister des Bischofs van Konstans, war am 2. Oktober 1527 Verweser dei- mit fflclas Zieglers Tod am 6. Dezember 1526 erhdigten Landvogtci geworden. Landvogt tvurde dann am 28. November 1529 besw. 6. Februar 1530 Truchsess Jorg: Vochezer 2, 735, 753/.

1629 JuJi 27 Juli 30. 135

and sorgfaltigkait umbringt und umbgeben sein. tfberlimjen, 1529 Juli 271).

10, 217, Or.

213, Justinian Moser an Getting: Zeitungen: Die Etd- 5 genossen. RottweU. Zurich und der Graf von Sulz, Konstanz. St. G alien. Badolfzell, 1529 Juli 30.

10, 293—294, Or.

Nuwer zytung haben wir nichts guts, dann das far gewyss gehalten, daim die aydgnossen syen oder werden gewisslich and

10 nach der Interscben wolgefallen vertragen 8). So ist war, das zu Rotwyl3) nun zunften zu aynem rat ir botscbaft geschickt und im anzaigen baben lassen, sy wellend priester haben, die inen das klar und hell gotswort nuws und alts testaments on forcht und sorg predigen, darzu, das on straf allmenkHch fry halten und reden

15 mug, was im gefall. Und derselbigen nacht haben sicb 200 lute- rische in ayn hus in der statt mit iren weren und harnasch zu- samengethan. Hergegen haben ir hundert, die nit luterscb, aucb zusamen gethan, und ain rat ir gemainden ab dem land zu inen in die statt berufft Was weyter gehandelt und ervolgen werd, ist

20 nit gewys, aber zu besorgen, es werd glich wie zu Basl und anderwo die lutersch parthy gesygen, und ir geyallen erbalten.

x) Dieselben an G.: Wkderholen die Einladung nach berlingen : 29. Juli: 10, 221, Or. Gs. Aussckretben vom 31. Juli: 10, 219, K.: Da uns prelaten allenklich an B&lchen nachpeurlichen gesprach and verstentnus nit gerings ge- legen und nnser ides aigen sach sein m5eht, ist persSnliches Erscheinm not- tcendig. Kempten, Imy, Wiblingen, Wettenhausen entschuldigen sich: 10, 224, 225, 226, 229 (Wiblingen: weil der AM nicht ohne die Herrschaft Kirchberg handeln darf). Der Landkomtur in Altshausen versteht nicht, ob man am DonnersUtg oder Freitag in Vberlingen ankommen soil: 10, 227. Die Ver- handlungen galten der Tttrkennot. Zu Kdnig Ferdinands finanzieller Lage vgl. Oberleitner S. 41 ff. A. Huber, Studien titter die finamielleti Verhdltnisse Osterreichs unter Ferdinand I: Mitteilungen des Instituts filr Ssterreichische Ge- schichts-Forschung, Erg.-Bd. 4 (1893), 181 ff.

*) Erster Landfriede vom 26. Juni 1529: Eidgendssische Abschiede IV lb S. 1478 ff.

*) Vgl. H. Ruckgaber, Geschichte der Frei- und Reichsstadt R. 2i (1838) S.235ff.

136 1529 Juli 30.

Zu was frueht es dem furstenhus Wirteniberg und gemayner teutscber nation raychen wird, bevilch ich gott. Aber niemantz ist uff unser syten, der es beherzig, solang, bis es zu spat syn wirt. Got welt, die kunglich mayt. net mit den funf orten der ayd- gnoschaft kaynen vertrag l) angenomen oder mit anderra ernst, dann 5 ich gesehen, gehandlt.

Item gwiss soil syn, das, sobald sich der tag zu Baden2) enden, die von Zurch in das Kleckow fallen und graf Rudolpben von Sulz straffen werden, umb desswillen, das er ir burger und, als sy die funf ort uberzogen *) und in by syner burgerlichen 10 pBicht umb hilf gemant, er inen die abgeschlagen hab. So haben die von Costanz herrn Felixen Sehlaffer4) usserhalb irer statt vor Petershusen in graf Felixen 5) oberkayt in syner behusung fenklich angenomen, in ir statt gefurt und enthalten in noch, wiewol graf Felix sich dess gegen inen beschwert. Derglychen haben sy diser 15 wocben herrn Wolfgangen Knaussen, priester, der thumstift zu Costantz senger, auch gefangen, und on zwyfel pruchen sy in mit strenger frag; dann er verdacht ist, er soil den sprueh6) von inen gedicht und usgan haben lassen, trutz das yemantz inen sagen darf, worumb thund ir das? Dess muss sich bapst, kayser und all 20 stend des rychs lyden. Das erbarm gott. Ungern und Behem, desglichen Mayland wellend wir behalten und die tutsehen nation zu nachtail irer sel, lyb, eren und guts zu grund lassen gan. Wie es mit m. gn. h. von Sant Gallon land, luten und gut gang, ist onzwyfel u. gn. nit verborgen7). Wiewol ich waiss, das dis nuw 25 zytung u. gn. bekummerlich syen, so hab ich dannocht nit under- lassen mugen, ir dieselbigen anzuzaygen, wie es sich gefugt, dan- nocht etwo anzuhalten, damit solcher hochmut in etlich weg abge- stelt wurd. Ist es hut an graf Rudolphen, gewisslich wirt es darnach an syn nachpuren kummen. 30

') Waldskuter Vertrag vom 22. April 1529: EidgenSssische Abschiede IV lb, 1467 ff.

*) Vom 23. Juli bis 4. August: ebd. S. 298 ff,

8) hn ersten Kappelerkrieg im Juni 1629.

*) Der St. Verena- Kaplan Felix SchMffer: s.B eyerie, Die Geschichte des Chorstifts St.Johann zu Konstanz (Freiburg 1908) S. 266.

6) von Werdenberg.

°) Ein Spottgedicht auf die konstanser Reform: Vie rordt, Geschichte der evangelischen Kirche im Grossherzogtum Baden 1 (1847) S. 273.

^ Vgl, oben A>. 202.

LfLtlftttV Wrtll

1529 August 12 August 29. 137

214* Karl V an Gerwig: 1st auf seinem Romzug gliicklich in Genua angekommen und ist entschlossen, alles zu tun, was zu gutem, einhelligem , christlichem Wesen, Ruhe und Wohlfahrt, Mehrung, Erhohung und Erhaltung des hi. Reichs und ganzer ge~ 5 meiner Christenheit dienen kann, das wir dir also, als der (wir nit zweifeln) des sonder freude und wolgefallens empfahen wirt, und damit du dich auch als unser und des hailigen reichs gehorsam loblicbs glid, wie sich altem lobliehem herkomen und gebraueh nach in solchem fall geburt, darnach wisst zu halten. Genua, 10 1529 August 12.

41, 102, Or. Carolus. P von Waltkirch. Ad mand. . . . Alexander Sehweyss.

213. Christoph Kress an Gerwig: . . . Wolt e. gn, gem zeituDg schreyben, so ist niebts besonders, dann das man abermals von grausamen meren mit den Turken sagt1). So haben meine 15 herrn zweien iren hauptlewten verg6nt, die werden yzo hie mit zweien vendlein kneehten unsers gesinds ausziehen und mit den andera vendlein die musterung zum Newenmarkt nemen und als- dann den nechsten, wie man sagt, an den Turken. 1529 August 29.

20 10, 239, Or.

216. Christoph Kress an Gerwig: Der ravensburger Bote brachte Gs. Schreiben, worin er sich beschwert, dass er, Kress, von ihm 50 Ji. verlange 2). Misstrauen hat er nie gehabt. Wird ihm alles mundlich auseinandersetzen ; bis dahin moge er sich gedulden 25 und nit so gecb sein, dann es eur erwurd gegen mir von unn6ten ist. Dann ye mein gemut nit ist, e. e. in einem solchen oder noch vil einem merern zu euffen oder betreven zu lassen,

Zum andern als mir e. e. schreyben von wegen des Zwinglius, wie der entloffen sein soil3), besorg ich, eur gn, seyen in solcliem

*) VgL Ferdinands Proklamation vom 28* August bei Bucholtz 3, 263 ff.

2) Am 6. Jult 1539 hat G* die Fordemng e$ handelt sich um em Dar- lehen zugiinsten Gs. (10, 169) anerkannt, wiewol ich darzQ Inevor nit willig gewest: 10, 213. Am 28. Bezember 1529 schickt K die Quittung: 11, 104, Or.

*) Die hetmliche Abreise am 4. September sum marburger GesprSch hatte offenbar das GerUcht veranlasst.

138 1529 September 80 Oktober 1,

als wenig als mit den 50 gulden gleich bericht. Dann wie Zwinglin entloffen, sein gleicher weyse etlich ander auch ent- loffen. Versihe mieh aber, si sollen alle widerumb kurzlich ge- funden werden. Got geb, das liberal, was gut sei, gehandlet und furgenomen werde. Versihe mich aber und besorg, der Turk 5 mecht paid kumen1) und uns lernen, was wir glauben und thun solln. Got geb gnad und was guts.

Ieh schrib e. gn. gem new zeytung, so waiss und her ieh niehts guts, dann das sich alle saehen uberal und an alien orten beschwerlich und geschwind zutragen, und will hierumb alle ding 10 theur werden. Nurnberg, 1529 September 30.

20, 243, Or.

217, Sebastian, Abi zu Kempten, an Gerwig: Eat gestern ein Schreiben torn Konig bekommen, wonach der TurJce die Krone Ungarn erobert habe und Wim bedrohe und vielleicht sehon belagere, 15 and mit dem ernstlichen Mahnen urn Hilfe. Da er nicht gem der erste und auch nicht der letzte sein mochte, sondern am Uebsten den andern Stdnden gleich und unverweislich, bittet er um Nachricht, was der Herr von Konstanz, er und ander e benachbarte Pralaten und liavensburg tun. Kempten, 1529 Oktober 1. 20

10, 247, Or.

218, Konrad, Abt von Kaislieim, an Gerwig: In dieser Stunde erhielt er von dem kgl. Orator Dr. Johann Fabri ilia miseranda atque nunquam satis deflenda novas). Teilt die Nachricht mit, ut v. r. p. cum sibi credito grege ex adverso ascendat et se inter 25 deuni et peccata nostra hanc ealamitatem exigentia murum pre- cacionibus opponat. Inieium dolorum hoc, et nondum finis. Her- zog Wilhehn von Bayern erinnert sie, die Bate des JBundes, an ihre Znsage der Wdfeleistung*). Nam tua res agitur, paries cum pro- ximus ardet. Porro sumus, ut vulgo dicitur, pollicitis ditissimi ac 30 pauperrimi exbibitione. Deus optimus maximus juxta beneplacitum

J) Sett 25. September lagen die Tiirken vor Wien.

*3 Die Kunde von der Belagenmg Wiens.

9) Schreiben der llerzoge mm 30. September: 61, 217, A.

1529 Oktober 6 Oktober 16. 139

sue voluntatis inisericordissime faciat sequunda et adversa nobis cooperari in bonum. Kaisheim, 1529 Oktober 6.

10, 250, Or.

219. Gerwig an Dr. Fabri: Schickt den begehrten Beisigen.,

5 den erfahrensten, den er hatte, der aein tag oft by sSlchem scherz

gewest, mit einem guten Pferde. Fur zicei Monate ist er sehon

btzahlt; den dritten Sold wird sein JBruder erlegen, wenn es notig

wird. Hat aUe seine Pferde bei diesem Zug; acht hat sein Bruder,

vier Eck von Beischach, eines Hans Vlrich Surg. Zu kaufen ist

10 auch keines mehr; hat fur das ilbersandte 31 f. gegeben. Im Stall

hat er noch vier kleine Klepper, von denen kei?ier zumHarnasch zu

gebrauchen ist. Dem Knecht kann er vertrauen; das er kain spiess

und den sehiesszeug fart, lassen each nit anfechten; er ist euch

vil nutzer mit dem sehiesszeug. Bedurfend ir mein, so will icb

15 selbs auch kumen. Sind daran und furderent, das sanctissimus

cntcem prediciren lass, so werden vil frumer pfaffen und munch

anf aignen costen ziechen. War dannocht besser mit, . weder on

urlob. Weingarten, 1529 Oktober 15.

10, 252, K.

20 220. Martin Oswald an Gerwig: G. wird das Schreiben

wegen der Verlegung des Bundestages an Martini von Gmiind nach Augsburg unter dem Namen des Hauptmanns1) erhalten haben. Der Hauptmann war bei den Verhandlungen nicht zugegen und ist noch nicht daheim. Sieht sich genbtigt, Ndheres zu berichten, als

25 der, so unsers stands sachen trewlich und gut maint. Auf das dringende Anrufen der Herzoge Wilhelm und Ludwig von Bayern ist durch die verordneten sechs Rdie und Hauptleute die ganze Bundeshilfe wider den Erbfeind des christliehen Glanbens, den wiitterischen tyrannen, den Turken erkannt und beschlossen worden,

30 dass sofoH jeder Bundessiand mit seiner Anzahl anziehen und keiner auf den andern warten solle. Da nun Hire Standeshilfe 50 Mann zu Boss und 1000 Mann zu Fuss betrdgt und diese ohne

*) Dat. 17. Oktober; 10, 255, Or. Htrnheims nachtr&gliches persSnliches Schre&m an G. vom 24. Oktober: 61, 218, Or. cito, cito, cito, cito : aia stand [ZSgerunff] ist ze lang.

140 1529 Oktober 20 Oktober 21.

eine Stunde Verzogerung aufgebracht warden mussen, solle G., urn Nachtett, Nackrede, Schimpf und Spott mid das Verderben deutscher Nation zu verhuten, den Hans Ludwig von Payer sofort zu sich erfordern und mit ihm handeln, da>es der die ganze Anzahl zu Fuss aufbringe1), und auch selbst sich bem'dhen. Und G. solle die be- 5 wittigten Pferde bereit halten. G. ivird mit Graf Martin 2) zur we'Ueren Besprechung nock votn Maupimann erfordert werden. Johann von Konigsegg und Heinrich Burkhart Marschalk sind ebenfalls ge- beten, nach Knechten zu trachten. Diepolt vom Stain hat zugesagt, sich urn Beiter umzusehen. Was sy aber uffpringen werden, kan 10 ich nit wissen. Ulm, 1529 Oktober 20.

10, 256, Or.

22i. Hans Kdm an Gerwig: Kaam war G. fort, kam der Vogt des Landkomturs nach Weingarten. Der Komtur habe bei seiner Biickkehr am der Schweiz gehofft, einen Brief Gs. vorzu- 15 finden wegen der Hilfeleistung fur den Kbnig ; Herren und Stadte seien dock auch zusammen beschrieben, Und wo die herren prelaten wurdit still sitzen und nit aus aigner bewegnus yemand zn hilf 8chicken wurdit, besorg er, so der allmecktig got ku. mt. wurd syg und gnad geben, man wurd leut gnug finden, die darza reden 20

w

wurdit, das es den prelauten z& grossem nachtail raichen wftrd.

Weingarten, 1529 (auf sant Ursleti tag) Oktober 21.

10, 257, Or.

222* Martin Oswald an Gerwig: Wenn G, meint, es konnie zuviel werden, wenn Payer mehr als 500 Mann annimmt, da andere 25 auch werbeny ist nit zu verziehen. Burkhart Heinrich schrieb schon, doss er nicht mehr als 24 Knechte zu bekommen wisse. Herrn Johann von Konigsegg wird es ebenso ergehen. Daruinb lass e, gn. den von Bayren nun frdlich fiirfaren, Sie brauchen reach

*) Hans L. v. Payer zn Meersburg hatte der Ritterschaftsbank des Bundes seine Werbedienste angeboUn und war mit 20 ft. Wartgdd angenommen warden: G. an P: 11. MSrz 1528: 10, 170, 241. Gs. Mahnung vom 22. Oktober: 10y 260: Payer soil so rasch ah mdglich ein Fdhnlein Knechte werben, wenn auch mehr als 500, sich filr weiteren Bescheid am 25. Oktober in Weingarten stellen und bis zu ihrer Zusammenkunft das Fffhnlein ntemanden znsagen; den FUhndrich stellt G. selbst.

*) von Uttingen*

1529 Oktober 24 November 8. 141

zum wenigsten tin starkes F&hnlein; iibriges Volk kann nachkommen. An Geld sollte kein Mangel sein; er weiss aber Bestimmtes noch nicht, da der Hauptmann noch fort ist. Der Payer wird wohl nach Vim beschieden werden. Da das Volk zu Vilshofen an der 5 Donau, vier Meilen oberhalb Passau, sich stellen soil, wird es am besien auf der Donau hinabfahren. Gs. Antwort wegen d&r Reiter hat er nicht gem vernommen, Wenn die, die zugesagt haben, Kempten, Salmansweiler, Kaishcim, Weingarten, Schussenried, Rog- genburg, der Komtur zu Altshausen, Ottingen und Freundsberg ver-

10 sagen, so warden wir lib el besteen. Diepolt vom Stain schreibt, er wiss und konnd memands uffpringen ; es sey yederman verritten. Hetten wir nun die raisigen! Darumb mant und schreyt, das die prelaten das best thun, ... in ansehung schwere der sacb und was grosser sorg, sterbens und yerderbens darauf steet. In

15 ganzer ey] 1529 Oktober 24 umb 12 ur nachmittag.

10, 264, Or.

223. Gerwig an Hans Reuschner, Zunftmeister und des Rats zu Augsburg: Hort1), als er eben nach Augsburg aufbrechen will, wie die erschroekelichen sterbenden 16ff layder bey euch zu Augs- 20 purg neuwlicher tagen etzwas scbwarlicb und dermassen ein- gebrocben, das in wenig tag daselbs vil hundert menschen ganz g&chling sich nidergelegt. Wie es denn stehe. 1529 No- vember 8 %

10, 268, K.

25 224. Walther von Cronberg an Gerwig: Hektor von Guten-

berg ist etlicher Handlungen halb in Gefahr und Sorge durch den schwdbischen Bund geraten, wie denn der Bund gegen seine Ha be und G titer Jeindlich gehandelt hat. Da er der Sorge ledig sein mochte, hat er Graf Wilhelm von Nassau urn Fiirsprache gebeten,

30 der sich an ihn, Administrator, wandte. Bittet urn Verwcndung

!) Durch Schreiben V trick Neitharts , Altburgenneisters sit Ulm , vom 7. November: 61, 227.

*) Ji. pflegte, Gs. Quartierherr zu sent gegen wochentlkh SO ft. Miete (/fir G. und Ge/olge); 1530 nttkm der Iferzog von [Bat/em?] das Quart ier weg urn 100 ft. die Woche: 11, 28. Der Tag /and rom 0.—23. November in Ulm stati: 11, 126.

142 1529 Noyember 13 Dezember 2.

beim Bund, da Gutenberg genug gestraft ist. Mergentheimt 1529 November 13 ]),

7, 192, Or.

225. AH Konrad von Kaisheim an Gerwig: Erwartungen von Karls V Kalserkronung fur den Kirchenfrieden in Deutschland. 5 1529 Dezember 2.

10, 278—279, Or.

Post preeularum suarum participium animum gratificandi Nolo te fugiat, mi abba charissime, quemadmodum currente mense Decembre 2) gloriosissimus et semper victoriosissimuB dominus 10 noster imperator Bononiam raulto cum comitatu veluti regina Saba Jherusalem quondam ingressus est imperialis corone capescende gracia3) a nostro summo et santissimo pontifice rhomano, quod illi evangelici, quos voeant, nunquam fore firmissime tenuerunt, quorum pupillus grex et iniqui cetus ex parore, ut aiunt, iam ad aquilonem, 15 unde panditur omne malum, eongregati, quid facto opus sit, con- siliantur4). Utinam stupidi attonitique vel sero more Phrigum saperent et ad cor atque unitatem ecclesie catholice redirent. Timor et tremor venerunt super eos, contexerunt eos tenebre, in tenebris ambulant et obscuratum est insipiens cor eorum, quorum confusa 20 sunt viscera, corda tremuerunt, caligavit visus, hebuit intellectus, aufugit auditus. Ecce enim adveniet in Germaniam dominator dominus et in manu eius potestas et imperium et honor regni. Omnes tribus et iingue adorabunt eum et inimici eius terram lingent. Leo rugiet, quis non timebit? Paveant, qui dixerunt: 25

*) Wilhelm von Nassau, Katzenelnbogen, Vianden und Dietz an Gerwig, Hirriheim und Dr. Eck : Spricht wiederholt gut fiir Gutenberg und empfiehlt ihn dem Bundestag: 1529 November 16.: 61, 224, Or., und 1530 (montags nach Va- lentini) Februar 21: 11, 5, Or.

*) Karl sog am 5. November in Bologna ein: Pastor, PcipsU 43, 377.

*) Kaiserkrtinung am 24. Februar 1530.

*) Am 16. Oktober 1529 tagten die Protestanten in Schwabach, am 30. No- vember in Schmalkalden : H. v. Schubert, Bundnis und Bekenntnis 1529/30: Schriften des Verehis fiir Reformations-Geschichte 98 (1908) S. 19 ff. Ders. Bekenntnisbildung und Religionspolitik 1529/30 (1910) S. 117 ff. Man hatte urn diese Zeit im katholischen Schwaben teohl auch schon Kunde von der in Marburg anfangs Oktober geschlossenen Freundschaft zwischen Philipp von Hessen und ZxDingli.

1529 Dezember 2. 143

nolumus hune regnare super nos. Timeant, qui eum abnegarunt. Timeant, qui eius sanctum wormatiense niandatum, legem immacu- latam convertentem animas, testimonium fidele, sapientiam prestans parvulis abiecerunt, repulerunt, conculcayerunt in terra, in pulyerem 5 deduxerunt Ipse uleionum dominus libere aget. Exaltabitur et judicabit terram atque reddet retribucionem superbis, parcet sub- jectis expugnabitque rebelles et reddet illis iniquitatem ipsorum et in malitia eorum disperdet eos. Disperdet illos dominus noster imperator, qui in multa paciencia sustinuit vesanire, paveant, in- to quam, filii ire. Ceterum filii obedicionis, dilectionis et regni magis gaudeant levantes capita sua, quoniam appropinquat redemptor eorum. Ecee, inquit, ego, qui loquebar, assum, ecce ego yenio cito, et merces mea mecum, reddere unicuique juxta opera sua. Ego, qui loquor justiciam, et propugnator sum ad salvandum. Ecce

15 ego accepi tempus et justicias jndicabo. Ecce jam justicia con- vertetur in judicium. Videns yidi afflictionem populi mei, qui habitat inter evangelicos, hoc est in medio naeionis prave, allio- philos illos incircumcisos cordibus et auribus, dextere dei et spiritui sancto semper resistentes, filios desertores, a fidei firmitate de-

20 sistentes, autores dissidii, turbatores unitatis et pacis. Et yenio liberare eos. Confortamini igitur manus fatigate et genua dissoluta roboramini; qui pusillo animo estis, convalescite, quia yenio di- rumpere jugum captivitatis vestre. Ecce ego restituam, quicquid heresiarcha Lutherus destituit, qui nimirum prophanayit templum,

25 sacerdotium sustulit, confudit ordinem, temerayit regnum, corrupit quicquid erat religionis; quod iegis, quod vite, quod morum, quod fidei, quod discipline perdidit et confudit. Ecce veniet et non mencietur. Prope est, ut veniat tempus eius, tempus imperandi et tempus faciendi, et dies ejus non elongabuntur. Si moram fecerit,

30 expecta eum, quia veniens yeniet et non tardabit. Et jam non erit timor in finibus nostris, quia ipse est salvator nostrum eatho- licorum. Veni domine imperator et noli tardare. Sana eoncucionem populi tui, quoniam nos orthodoxi propter te sustinuimus obprobrium ; opernit confusio faciem nostram, extranei facti sumus fratribus

35 nostris et peregrini filiis matris nostre, quoniam zelus domus dei comedit nos et obprobria exprobaneium tibi ceciderunt super nos. Facti sumus obprobrium vicinis nostris, subsannacio et derisio iis, qui sunt in circuitu nostro, et multis repleti sumus despectione. Exurge. Quare hactenus obdormisti, domine imperator? Exurge et

40 ne repellas in finem. Quare faciem tuam avertisti oblitus inopie

144 1529 Dezember 11.

nostre et tribulacionis nostre? Exurge domine, adjuva nos et re- dime nos propter nomen tuum. Juxta nomen tuum sic et laus tua. Tu pax nostra fac utraque unum, et medium parietem ma- cerie solvens inimicicias presencia tua papistas et evangelicos, quos vocant, in unitate fidei congrega, nt sub te uno pastore fiat 5 unum ovile. Amen. Fiat, fiat in eternum et ultra. Vale, et ut valeas usque ad concilium iustorum et congregacionem efficito, atque hec tumultuarie indigesteque exarata imo rapta boni eqnique eon- sule, pareens ludenti lascivientique calamo. Ex monasterio Cesariensi, 4 nonas Decembres anno 1529. 10

F. Chonradus, ibidem dei famulancium solo nomine abbas.1)

226* Martin Oswald an Gerwig: Nicbtzit neus dann das die von Ground 7 widertewfer mit dem schwert riehten lassen nnd noch 16 gefangen und mit denselben auch irem verdienen naeh ze handeln sSllen willes. 1529 Dezember 11. 15

61, 225, Or.

227. Gerwig an Dr. Moser m Zell: Schickt die Kopie ernes Schreibens des Deatschmeisters an den Landkomtur zu Altshausen, woraus er sieht, mit was geschwindikait und pratic man itzt aber- mais wider die armen gaistlicben, die schier bey menklichem das 20 leberli fressen, umget8). Dieweil nun sdllich meinthalb erschrocke- licb vorhaben mich und mein gotzbaus meins besorgens am fur- nemlichsten der ursaeb willen , das mein gotzhaus mit hayltumb und andern kirchenklaineten und silbergeschmid von den loblichen stiftern f&r andere gotzheuser reuchlicb begabt, etzwa bey den 25 ersten belangen mdeht, und ich dann besorgen muss und zum tail spur, das gemelt furnemen bey den grossen beren, als den erz- biscboffen nnd bischoffen durch gegenpratic abgestellt und bey niemantz dann allein bey den armen gotzhusern zi\ exequiren understanden werd, bit-let er urn Mat, wie er unverwe'tslich hin- 30 haltend oder abschldgig antworten konnte, wann semlich indulten und niandaten in schriften oder dnrch muntliche botschaft an mich

r) tilier ihn rgl. G- lotting in Studien nnd MUtetlungen sur Geschichte des BcnediHinerordens X F. 2 (1912), 450 ff.

s) Es handelt sich (rgl. Mr. 228) urn die Vollmacht Kkmens VII fUr den Nun tins PimpineUa vom 27. August 1529, sur Abirehr der Turk en die SchdUe und notigenfalls die Liegenschaften der obcrdentschen Kirch m und Kioster zu verdussern: Pastor 42, 440.

1630 Janaar 15. 145

gelangten. Ob er sich nicht in bedenkung des grossen abfals meines gotzhus, darin es wol vor 40 jam mid nit bey meinen zeiten kumen, nnd das die gotzhusguter gewisslich auf dise stund noch uber um 40 000 fl. versetzt und verschriben sind, entschuldigen 5 konne, damit sein Gottesham gedachter exaction entladen nnd uber- hept werden m6cht. Weingarten, 1530 Januar 15. 11, 14, K.

228, Dr. Justinian Moser an Gertcig: Da die von G. mit- geteilte Sache grusemlich nnd ganz hochwichtig nnd scbwer ist,

10 mochte er mit einem endgiliigen Ratschlag nicht eilen, befiirchtet aber, das in disem fal Til mer der gewalt dann das reeht zn besorgen, Gegen den gewalt ist nbel dann dureh mittel des gewalts zn raten. Aber gegen dem reehten mocht e. gn. lychtlich geraten nnd geholfen werden. Das nun e. gn. sich gewalts nndernem, ist nit zu raten.

15 So ist zn besorgen, das e. gn. an den wegen des rechtens mit gwalt mocht verhyndert nnd villicht in noeh schwerer last, nachtail nnd villicht entlichen verderben gericht werden. Man muss auf einen Mittelweg denhen. Und da das Ansinnen nit allain e. g, und andern prelaten, besonder dem hayligen ro. rych und tutseher

20 nation onerlydlicb nnd kains wegs zu gedulden ist, dann die gots- huser (die nit die geringst hoffaung des richs tutseher nation syen) die stur, anlag und hilf [nit] dem rych (noch den stenden des punts noch gemainem land) raychen, so wdre gut, wenn G, sich ohne Verzug zundchst in Person in untertdnigem Vertrauen an den alien,

25 frommen Fiirsten von Konstanz wenden und sich mit dessen Rat zum Koadjutor verfugen tmd Rat und HUfe begehren wollte. Dann soil er in aUer Stille die Prdlaten an einen gelegenen und unver- ddchtigen Ort beschreiben und ihre Meinung einholen, und betrachten,

4

ob solch e. gn. und anderer fursorg, vor dann von kunglicher may. 30 wegen das bapstlich indult e. gn. oder andern verkundet, an die

stend des hayligen rychs und des loblichen punts zu Schwab en,

ouch an der zu Ian gen und durch erber botschaften zu bringen wer.

Dodurch wiirde die Extkution verhindert, und vielleicht fdnde in-

zwischen em Reichstag bequemere Mittel. Sotlte aber das Indult prii- 35 seniiert werden, ehe er seinen Ratschlag geben kann, soil G. es

ehrerbietig entgegen nehmen und ihm sofort zuschichen.

Der Bischof und der Koadjutor begehrten, er solle in ihrem

Dienste bleiben. Sie bewilligten ihm 20 ft., 10 Mutt Kernen und

WGrtt. GeBChlohtsquellfln XVI. ^y

146 1530 Januar 16 Mitrz 5.

1 Fuder Wein jahrlich Besoldung und versprachen Aufbesserung, wenn das Stift sich wieder hebe, und Forderung fUr seine beideh Briider. Radolfzell, 1530 Januar 16.

11, 108—111, Or.

229. Die Regierung zu Innsbruck an Truchsess J org: Uns 5 gelangt an, wie gleicb nach der einantwurtung der landvogtey Swaben dir beschehen etlich, denen wir in den vorsten derselben landvogtey kainer gerechtigkait gestanden, und besonder die munich zu Weingarten, zu jagen understeen. Empjiehlt, die forstliche Obrigkeit fest zu handhaben. 1530 Februar 22. 10

SchwabenbUcher I, 291.

230, Abt Jacob von Minderau an Gerwig: Mich langt glauplieb an, das bapstlich hailigkait und kayserlieher majestat comissari zu Augspurg und lut der erlangten und ausgebrachten bullen erzbiscbofen, bischofen und prelaten zu handeln willens sein 15 sSllen. Wiewol ich nun demselben nit gern glauben gib, dann wa dem also, gedenk ich, das ir mich und an der prelaten desselben bericht und darbey ewern rat, wie sich darinn zu schicken were, angezaigt betten, bittet er um Verstdndigung, ob berurt comissari zu Augspnrg aid sonst vor augen, aucb, ob der bischof, so ir bot- 20 schaft zu bapstlicher hailigkait berurt er bullen halben gescbickt, widerumb anhaim komen, und was inen auf ir werbung fur ant- wurt gefallen und, so die comissari vorhanden und zu handeln willens, dargegen furzunemen sey. 1530 (sambstags ror inYOcaYit)

Marz 5. 25

52, 155, Or.

231. Gerwig an Abt Jacob in der Au: Es sind keine Kom- missarien hier, und er hort auch nicht, dass solche erwartet werden ; hatte sonst Mitteilung gemacht. Die Botschaft der Bischofe ist noch nicht zuriick. Aber mir ist sonst geschriben und glaublichen an- 30 gezaigt, dass die kay. christliche mt. noch viel heftiger und unsert- halb Yerderblicher bullen von dem bapst ausgebracht und erlangt hab, dann zuvor von dem konig beschehen ist. Es soil auch ge- wisslich noch auf der bahu und vor augen sein, dass man sich

1530 MSrz 9 April 3. 147

solcher bullen und sonderlich by den armen pralaten und der ge- mainen pfaffheit zue exequiren understehn wird. Darumb ich ftir- wahr schier wollt, dass alle mein silbergeschier und kirchenclinoder zue rollibatzen resolviert und ains thails meine sehulden davon

5 bezahlt warend. Dann man hat ietzt zum andera mal darnach gegriffen: so man zum drittenmal darnaeb getracht, hab icb viel liirsorg, man werd noch so viel practik anrichten, das es schwerlich wird in die harr zue erhalten sein. Weiss aber zur Stunde noch nicht, was tun, Wird zur Aussprache mit den Pralaten balder

10 heimkommen. In summa, wir Teutscben, wie all mein kundscbaft Iaut, haben das leberle gar bey dem papst gefressen, Mir hat einer von des papsts hof gesehriben, dem ieb aucb glauben gib, under andern auch gleieb die wort : Ni mirum, si sanctissimus eon- cederet et toleraret, vos Germanos funditus extirpari, quia neque

15 judei neque christiani sitis. Wird auch mit dem Herrn von Konsianz reden. Furwahr ieb sorg, so sieht es ibm aucb gleieb, wann wir ietzt uns sebon auf dismal erwebrend und unser silber- geschirr etwa mit einem geringen geltlin erledigen, so sey es nun ein kleine galgenfrist, und werd man uns kein rube lassen, bis

20 das silbergeschier alles verschmelzt seye. Bittet, nichts ohne die andern vorzunehmen und sich nicht absondern zu lassen. Dann vast alle sacb darauf gericbt und gepractiziert wird, dis vorhaben durcb und mit einer zertrennung under uns zue exequieren und den willen zue erlangen, als auch berait mit dem bischof von Wiirzburg,

25 der sich schon getrennt und umb 15 000 floren vertragen haben soil, bescheben seyn mocht. Jedoeh verboff ich, Costanz und Angspurg werden in disem handel einig bleiben und sich keins wegs trennen lassen. Augsburg, 1530 (raittwoch nach invocavit) Marz 9.

Libri praelat. Minoraug. J, S54.

30 232, Rudolf von Fnedingen an Gerwig: Sein Vogt, der ihn

in Waldsee entschuldigen sollte, hat ihm mitgeteilt, dass die Pralaten bitten lassen, das icb mich von euch alien zu disen zeiten in an- sechung diser sehwaren sorglichen ldufen nit sondern wdlle, damit nit geacht werd, das under uns selbs zertrennung entsteen wolle.

35 Hat von dem Deutschmeister Weisung, in Sachen des Reichstags mit ihm zu gehen. Bittet, ihn fur diesmal zu entschuldigen ; es liegt keinerlei Verdruss oder Abscheu vor. 1530 April 3.

11, 38, Or,

10*

146 1530 April 23 Mai 24.

233. Abt Johann zu St. Ulrich in Augsburg an Gerwig: Sein Schwager und seine Schwester mochten sich in eine weingartener Pfriinde einkaufen. Da er hart, dass G. geneigt ist, sie aufzu- nehmen, bittet er auch fur sich um Unterhalt, das ich e. gn. und ire gotzbaus und convent caplon in ailem dem, das mir moglich 5 ist, sein will. Ich will ein tagliche mess versechen oder taglieh all boras canonicas visitiern, ampter singen, oder wo e. e. jung reli- giosen het, dieselben in sacris Uteris erndiern, oder ich will e. e. ein pfarr mit predigen et actibus ecclesiasticis ausserhalb irs gotz- haus yersechen. Herzog Wilhelm, sein Kanzler und andere huben io ihm wiedsrholt Gnade und Freundschaft zugesagt, aber so es daran kumet, will es nun hinder sich gen. Letzien Whiter warm ihm nach einander zwei Prdlaturen zugesagt, aber beide wieder abgekilndet worden; hat unter den Eaten des Herzogs Freunde und Missgonner. Milne hen, 1530 (sabbato in albis) 15 April 23.

11, 40, Or.

%34. Die verordneten Herrn vom kleinen Ausschuss der St&nde der furstl. Grafschaft Tirol an Gerwig: Auf dem jetzigen Landtag am 9. Mai ist dem Konig abermals eine Rilfe gegen den 20 Tiirken zugesagt worden. Da niemand davon ausgenommen ist, be- gehren sie fur die Berechnung seiner Taxe sein Urolisches *) Drbar- buch oder glaubwurdige Abschrift bis Johannistag (des hi. Gottes- tdufers = 24. Juni). Sollte nicht attes Einkommen angegeben werden, wiirde man es zu Handen der Obrigkeit Ziehen, und sollte das TJrbar 25 verweigert werden, wurden die Einkilnfte in diesem Lande gesperrt werden. Innsbruck, 1530 Mai 24.

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

235. Albrecht und Georg Graf en von Hohenlohe an Gerwig, Wilhelm von Knoringen und Wolf Langenmantel, Bilrgermeister zu 30 Augsburg: Da auf dem gutlichen Tag vor dem Bund in Augsburg am 10. Mdrz in ihrem Streit mit dem Kurfiirsten von Mainz kwe nemens halben nichts herauskam, weil ihr BeooUmachtigter sich nicht

l) Vffl. ohm S. 47 Mm. 2.

1530 Mai 25 August 4. 149

von der angefangenen Rechtfertigung vor dem Kammergerichi ab- bringen lassen wollte, haben die drei Kommissdre den Austrag auf den Reichstag verschoben und auf Exaudi (29. Mai) neuen Tag an- gesetet. Bitten urn Verldngerung bis 14, Juni, da sie verhindert sind. 5 Neuenstein, 1530 (mitwoch nach dem sotintag vocem jocunditatis) Mai 251).

11, 45, Or.

236. Abt Jacob von Minderau an Gerwig: Der Abt von Riiti ist bet ihm mit einer Furschrift derer von Zug an den Kaiser

10 wegen seines Klosters und bittet um S upplikationen auch d-er Prd- laten seines Ordens zu seineti Gunsten. Wiirde dem Abt gem dienen und ihm selbst die Kosten eines Aufenthalts in Augsburg be- streiten, obgleich das fast uber sein Vermbgen geht, wenn Ruti da- durch geholfen wiirde. Der Abt von St. Gallen und andere Prfilaten,

15 denen die von Zurich und andere Eidgenossen der luttery anhengig das Ihrige genommen, haben doch auch beim Kaiser gehlagt. G. wird wissen, teas sie erlangten,t und wird raten Tcannen, ob sich die Kosten lohnen. 1530 (donrstag yor Oswald!) August 4.

61, 230, Or.

20 %S7. Marcus, Abt der Reichenau, an Gerwig: Hat den Ver-

trag, den G. zwischen ihm und dem Prdlaten von Elchingen auf- richtete, ei-halten. G. wundert sich mit Recht, dass man ihn nicht wieder nach Augsburg beschrieben hat. Seine Missgonner hat man geholt, die ungezwiffel alien unglimpf tiff uns by der ku. mat.

25 anzaigt haben, wiewol gar nichtz dran ligt. Den der zuversicht sigen wir zu gott, er lausse mit der zeyt warhayt an tag komen. Dan wolten wir der kay. oder ku. mat. etwas untruw bewisen oder erzaigen, wolten wir wol leut finden, die nns zu solicbem zu ver- helfen genaigt wern, davor uns gott behut, Dan uff hut dato,

30 wellen wir uch nit bergen, sind die von Costenz by uns erschinen, under andrem allerlay mit uns gehandlet, sich ganz fruntliches, naeh- purliches, dienstliches willen erbotten.

An dem andern, wie ir von una ouch begern, ob wir e, e. zu einem coadjutor unsers gotzhus annemen wolten, oder ob uns

%) Der Tag ist tviederholt verschoben worden, da auf Mitte Juni Graf Michel zu Wertheim abschrieb: 11, 46, 65, 56.

150 1530 August 7.

gemaint oder geliebt sin wolte, ganz zu ruwigen und die admini- stration oder cur uff e. e. zu stellen, begern des zn verstendigen, daruff geben wir ueh zn erkennen, das wir uff den abschayd, so wir mit uch gethon haben, bis hieber gewartet, der zuversieht, ir hetten ainen, wie ewer wil und raainung was, zu uns gescbickt, 5 der muntlieh mit uns gebandelt hette. Haben ouch uns mit nie- mantz daruff wellen inlaussen, wiewol wir vil anfechtung und werbung von bisebof von Costenz l), von ainem des adels by uns, ouch andren prelaten gehabt und doch uns mit dhainem ingelaussen. Will innerhalb zwolf Tagen einen eigenen Boten zur Aussprache io nach Weingarten schicken. Beichenau, 1530 August 7.

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

238, Burkhart von Danketsweiler, Obervogt der Beichenau, an Gerwig: Der Alt von Beichenau hat ihn im Vertrauen lesen lassen, was G. der angefangenen Handlung halb schrieb; hat das 15 gem vernommen. Der Abt wird den Kaplan Hans Pfuser, Pfarrer zu Markelfngen } wegen der Koadjuiorei nach Augsburg schicken] ebenso die Gotteshausleute eine eigene Botschaft, um nochmals beim Kaiser um einen Anlass oder Kompromiss anzuhalten. Wird etwas erreicht, ist es gut; wo nicht, wird der verabredete Antass ange- 20 nommen. Der Pfuser wird auch mit G. aUerlei handeln. G. moge nicht saumen. Furwar, ander lut macbent ocb practik.

Diese Tage hat er von dem Abt selbst erfahren, doss der Pfuser von Adam von Honburg Botschaft und etliche Vorschlage brachte, obs sein gnad dem nuwen bischof2) und gestift ubergeben 25 wellte; und kann des mensehenkind vil. Ich bin aber ganz der hoffnung, ich und min husfrow vermogen auch etwas an meim gn. herrn, dergestalt das gotzhus aim ordensmann werde und edelleut ingenomen werden wie von alter her. Sein Herr ist auch noch dieser Meinung. G. solle nicht feiern; as ist wol als loblich ding 30 nmb dis gotzhus und kirchenschatz ; und soil sich ja ein Leibgeding

*) Seit 1508 bemilhen sich die Bischof e um die benachbarte Reichsabtei: vgl. E. Schneider, Zur Einverleibung der Beichenau in das Stift Konstanz; Zeitschrift fUr die GeschichU des Oberrheins, K F. 14 (1899) S. 248 ff. A. Maurer, Der tfbergang der Stadt Konstanz an das Haus Osterreich nach dem schmal- kaldischen Krkge: Schriften des Yereins fUr Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 33 (1904) S. 5.

*) Von Konstanz, Balthasar Merklin. *

1530 August 8. 151

nicht reuen lassen. Es stat mir ybel an, ich trag aber grosslieh sorg, der gut from furst sye nit langwyrrig *), das [s. g.] mir und andren 1 aider zu frye empfal wurden, und land kain andren in diss lynnen wasehen. Ich wil auch aehten, das convent und die gotzhuslut 5 wurde williger sein aim ordensman denn aim gestift. Ich waiss, dass mir in kurzen jaren hussen welten mit der gotzhilf, dass man das fast wol empfinden wurde in allem wesen. Da G. und sein B ruder Christoph beim Kaiser und Konig wohl daran sind, sollte es sich leickt erreichen lassen. Der Efaffe [Pfuser] wird mit Wolf

10 Dietrich von Knoringen und dem Landkomtur Knoringen auch reden. G, soil ihnen von seiner Abrede erzdhlen. Wolf Dietrich ist immer der Meinung gewesen, der Abt solle sich riebig machen und ain andren laussen zanken. Darumb, gn. herr, ir mdgen ain furst werden; fieren nit. Weingarten und die Reichenau sind einander

15 gelegen, gegen Hagnau, underwegen ain wasser. Er mag in dem Handel nicht viel tun, wenn der Abt mit seinen Raten handelt; aber wenn der Abt und seine Schwester und er beieinander sind, spricht er ihm zu, er solle sich riebig machen, er werde alle tag gefrett. Reichenau, 1530 (montags vor Lorentii) August 8.

20 Der Michel zeucht abennals hie umb. Zaigt an, ain schuld

sye ers zu Basel schuldig; wenn er dieselben zielle, so welte ers darnach volgen und gern ain teutsehherr werden in der Maynow oder sunst in ain hus. Da helfen noch ainmal. Ich kan mien gar nichtz us im verrichten. Ich welt, das er und mein munch zft

25 Kempten waren by unserm herrgott. Es ist zu erbarmen.

So ir das uberkemen, und eucn" der schirm von usterrieh nit gelegen w&re, mochten ir aber bey ko. mt. erhalten, dass in schwabischen pund kerne, darynnen ir vor auch sind. E. gn. neme mein ainfaltygs sehriben im besten an; den ich main die sach mit

30 truwen als der deiner, dem e. g. zngesagt hat ain jargelt; das welte ich, ob gott wil, verdeinen, wie aim fromen edeln man zustatt.

Gestem hat der jilngste Herr im Konvent sein erstes Ami gehalten. Es sind jetzt ihrer fi'mf Priester. G. mussie alsbald

35 Edelknaben aufnehmen. Hette apt J&rg das auch thon, ware wol got.

11, 61—63, Or.

*) Am 5. November 1531 schreibt BurJchart, sein Herr sei krank, und nam- lien mangel an der red; das uberig verstat e. g. sunst: 11, 273.

152 1530 August 20 August 30,

239* Burkhart von Da?iketsweiler an Gerwig: Was er und Volker von Knoringen [ilber Bruder Michel] schrieben und rieten, ist notwendig. Denn era meiner husfrow und mir sovil zngsagt hat, wie er sich gar verkeren welle. Ste haben ihm zugesprochen, dass er sich in Gs. und Christophs Willen schicke und nit also in 5 der bftbenhut umbgange; denn ich welle in in soleher gestalt nit wilkumen haissen sein. Aber bey glouben, er ist etlich tag vast krank gewesen, das ers in meinem hns nit hat wellen ligen, ursaeh im ay If ten finger ganz vil erlitten, das ers meiner husfrow ire bett nit hat wellen mackeln. 10

Michel ist auch Gast des Abts geivesen. Sie tUten gerne alle das Beste. G. und Christoph milssen ihm von der Schuld helfen, und das ers wider priesterliche wtirde uberkome. Das wird ihnen in Augsburg jetzt wohl zu erlangen sein.

Wenn ers denn ain stand uberkeme, so ers unreeht thate, so 15 miesste in ain bischof strafen nach seinem verdeynen, wie dann ain bischof gwalt uber seine priester hat. Beiehenau, 1530 (samstag vor Bartlomey) August 20.

11, 69, Or.

240* Caspar Domsperger an Gerwig: Hat sich in aller Stille 20 erkundigt und erfahren, das sich das gotzhus [Beiehenau] nach absterben apt Jergen nit gepessrat sonder eg gemindrat. Wein,

Korn und Geld gehen ehrlich ein, in gemeinen Jahren bis zu 200 Fuder Wein, wenn die Zinsen von jenseits des Rheins, etwa 80 Fuder, eingehen; an Korn in guten Jahren weit ilber den Ver- 25 branch; bis zu 400 Matter Haber und Korn pfiegen im radolfzeller Ami verkauft zu werden. Die besetzten und unbesetzten Giilten mogen 1000 ji. betragen, mehr aber sind an Zinsen und Leibgeding zu bezahlen. Das einzelne hat er nicht erfahren konnen. Die Be- soldung der Amtleute ivdre nicht bedeutend; es sind dereti nicht 30 viele. Alles in allem reichen in guten Jahren die Benten, Zinse und Giilten fur die Haushaltung und Ausgaben aus, auch wenn die Einkunfte uber dem Bhein nicht eingehen. Da der Abt von An voraussichtlich selbst auch nach Augsburg reisen wird, kann G. Naheres bei ihm erfragen. tfberlingen, 1530 (zinstag nach sant 35 Palaygentag) August 30.

11, 124, Or.

1530 September 14 Oktober 5. 153

241. Sebastian, Abt zu Kempten, an Gerwig: Una gelangen

allerlay seltzamer ungegrundter sagen und maren, sunderlieh das

die underhandlung des glaubens halber1) alle zerschlagen und

nicht gewissers dann krieg zu gewarten sey, an. Was daran mi,

5 Kempten, 1530 September 14.

11, 72, Or.

242* Gerwig an Abt Jacob in der Minderau: Glaubte schon langer bestimmt, dass der Reichstag bei Zeiten ein Ende nehmen werde, so dass er schon vor acht Tagen heimreiten wollte und alle

10 Kleider hinauf schickte; ist jetzt bei dieser Kalte ohne Kleider, dass ich frost leiden muess. Aber die Sachen haben sich, soviet sie die Pralaten angehen, erst diese Tage so beschwerlich gestaltet, dass er sich nicht zu reiten getraut und den AbscMed abwarten muss. Man will alle Cisterzienser-, Prdmonstratenser- und Benediktinerkloster,

15 die bisher exempt toaren, den Bischofen unterstellen. Obgleich ihn das nun persbnlich nichts angeht, muss er doch fiir die andern sich wehren, auf deren Kosien er hier ist, wiewohl ich dess kleinen dank bey m. gn. herrn von Costanz erlangen wird. Welehs alles nichts desto weniger ich bis daher zum trewlichisten widerfochten und

20 dann noch dahin gebracht hab, dass hierinn nichts beschlossen und also anstaht.

Sodann ist man an der Arbeit, eine stattliche Turkenhilfe vor- zunehmen und das Meiste auf die Geistlichen zu schlagen; da lasst sich denken, dass die Pralaten vor all em in Sorge sein miissen. Und

25 in dem bevorstehenden Kammergerichts- und Regiments-Anschlag wird man sie auch nicht vergessen. Er ist also, so gem er nach Hause geritten ware und seines Befndens halb heim musste, hier unentbehrlich.

Des glaubens halb steht es, gott hab lob, ztmblich wohl und

30 bass, dann ich selbs je vermuetung gehabt. 1530 (mitwoch nach Francisci) Oktober 5.

Libri praelat. Minor aug. I, 87 1,

*) Auf dem Reicfistag in Augsburg. Am 7, September hatte Karl V nach dem Scheitem der Ausgleichverhandktngen den Protestanten Stillstand geboten, und die augsburger Konfessionsverioandten hatten die Forderung abgelehnt. Am 11. September erkl&rte der Kaiser, dass er den Irrtum mit Gewalt auszurotten entschlossen set: L. Sim met, Augsburg und der Reichstag des Jahres 1580 (1882) S.31.

154 1530 Oktober 18 November 14.

243. Andreas, Abt zu Ocksenhausen, anGerwig: Der Kaiser verlangt, dass er und sein Konvent den Simon Herman von TJlm mit einer LaienherrnpfrUnde und oiler Notdurft in seinem Gottes- haus auf Lebenszeit versehen- Aber erstens haben sie bereits vor etiicken Jahren einen anderen iibernehmen miissen, der zwar zur Zeit 5 nicht hier ist, dem sie aber dafiir Kleider und Geld reichten. Und dann horen sie glaublich, dass d#r Herman der newen zwinglischen verfuerischen und ketzerisehen diser zeit schwebenden secten an- hangig und dermassen mit derselben vergift sei, das er die mit worten und werken iebe und brauche. Sie haben ihn also 10 abgewiesen. Bittet, sie zu verantworten, dieweil unser gaistlichen und dero ketzerisehen wesen bei einander nit bestan kan noch mag. 1530 Oktober 18.

11, 77, Or.

244. Biirgermeister und Rat von Konstanz an Frau N. Pla- .15 rerin, weiland Hans Plarers Witwe: Diese Tage hat ihr Sohn Michel in ihrer Stadt einen strafbaren Handel begangen, den sie hingehen liessen. H'drten nun aber, dass er zerruttung halb sins houpts allerlay unwysen etiiche zit har angfangen hat, und ain sorg ist, nit besser umb in werde. Sie moge mit ihren Sdhnen 20 sorgen, dass er nit also wysslos umbrayse. 1530 Oktober 19.

11, 80, Or.

245. Gerwig wird Karls V Kaplan und Rat. 1530 November 14.

Hess S. 221 (Notiz nach (km Or. ?). 25

246. Karl V an Christoph Blarer: Befiehlt 8082 ft. in Gold oder je zu 16 Batzen von den Gefdllen des Kammermeisteramts in nachstehenden Posten zu bezahlen:

Graf XJlrich von Helfenstein filr seine Muhe am ksrl. Re- giment und Kammergericht uber seine Besoldung, die er bereits 30 empfing, 600 ft.

1530 November 19. 155

Reinhart von MeunecJe an zehn Jahren riickst&ndiger Pension

von je 200 ft. als Abfindung gegen Herausgabe des Pensionsbriefes

1200 ft.

Dr. Johann Fabri fur seine Muhe auf dem Reichstag zu Augs-

5 burg in der lutherischen Sache 200 ft., tvovon er auch seinen Schreibern etwas geben mag.

Ferner den Theologen, so auf disem reichstag in der lutheri- schen sachen geratslagt haben, Dr. Johann Eck 100 ft,, Dr. Coch-

laus 60 ft., dent badisehen Kanzler 40 ft.? Dr. Kretz 30 ft., Dr. 10 Konrad Wimpina 25 ft., Dr. Paul Hug, Konrad Colli, Johann

Dietenberger, Augustin Marias, V singer, detn Provinzial der Kar-

meliten, Schrotinger, Medard, Michael Veh, Wolfgang von Salzburg,

Peter Speyser, dem Sollizitator der Theologen, je 20 ft. = 540 ft. %

Gangolf Freiherrn zu Geroldseck als TafelgeUi und fur andere

15 UnJeosten im letzten TUrkenzug und von der Belagerung Wiens her

a us Gnaden 400 ft.

Dem JcsrL Rat Hans Renner fur zehn Jahre ausstehende Pension

von je 1000 brabanter Gulden als Abfindung gegen Herausgabe des

Pensionsbriefes 4000 ft. in Gold. 20 Margarethe Grdftn zu Helfenstein fur Zehrung in die Nieder-

lande 200 ft.

Graf Friedrich von Furstenberg fur die Teilnahme am Au$-

schuss der Stdnderate auf dem Reichstag 200 ft.

!) Die Aufstellung stimmt nicht. Auch wenn, Augustin von Marius getrennf und als A. von Getelen gefasst wilrde [N. Paul us, Die deutschen Do- minikaner im Kampfe gegen Luther, S. 80 f.J , fehlte etn Posten von 25 ft. Dieselbe Vorlage hatte offenbar auch die unklare Notiz bet Schmid-P/ister, Denk- icurdtgkeiten 1, 186* Danach J. Ficker, Die Confutation des Augsburger Be- kmntnisses (1891) 8. XCVIII A* 4. VgL H. LSmtner, Die vortrid. katholische Theologie des Reformationszeitalters (Berlin 1858) S, 35. Auch die katholischen Stflnde haben den Theologen kleine Verehrungen zukotnmen lassen: vgl. Th. Wie- demann, Joh. Eck (1865) S. 290. Gerwigs Raitung Uber seine Auslagen auf dem Reichstag vom 11, Mai bis Ende November notiert ebenfalls 12 fl.: Die doc- tores theologie sampt doctor Joh* Fabris schieyber, welche in den artikeln den glauben belangend sonderliche grossi arbait gehapt und derwegen von curfursten, farsten und stenden idem insonder, wie dann in gemainem xeichsraut fur g8t angesechen und beschloasen, verert worden seind, hab ich von gemainer prelaten wegen auch verert, G, war, da er schm am 20. April (das ksrl. Ausschreiben aus Bologna vom 21. Januar 1530 setzte den 8. April ah Termin: 11, 16, Or.~Dr.) nach Augsburg geritten} aber nach der Meldung auf der mainzer Kanzlei wieder heimgegangen war, im ganzen 31 Wochen von zu Hause fort. Er hielt mit Bruder Christoph und (kssen Frau zusammen haus; von den 3131 fl. Gesamtkosten trafm die PrSlat*n 1553ll% fl.: Waldseer Raitung vom 15. Dezember: lly 119—120.

156 1530 November 19 Dezember 8.

Herzog Heinrich von Lunebury aus Gnaden 200 fi.

Dem Stadtvogt zu Augsburg fur 23 Wochen Unterhalt 90 fi.

Sans Leser, Kaspar Hamerstetter, Jerg Furster fur Dienste am Kammergerichi je 100 fi. 300 fi.

Dem Profosen und zwei Steckenknechten des Rofmarschallamts- 5 verwalters 152 fi. Augsburg, 1530 November 19.

57, 113—114, A.

247 » Hieronymus, AH zu Elchingen, an Michel Plawrer, Priester zu Konstanz; Nachdem ir aus beveleh und verordnung meins gn. herrn von Weingarten s61ten ain zeitlang in unserm gotz- io haws uffenthalten haben, das dann ich ganz gem gesehen wSlte haben und euch essen und trinken, auch andere notturft williglich und gem w<51te mittailt haben, so haben ir doch aus redlichen ur- sachen euch widerumb haim gethan. Hat ihm auf Wunsch beim Abschied noch Geld geliehen; dann ir w6Uen baret und andere not- 15 turft kaufen, das ir die hailigen zeit der fasten auch priesterlieh beklaidet weren, und hat Schulden beim Wirt und anderen fiir ihn bezahlt. Bittet die 10 fi. 4 Batzen zuriick Oder tim Verrechnung an der Bundessteuer durch G. Ewer eerlich und hochberempt ge- schlecht und nam en haben bill ich angezaigt und erfordert, das ich 20 kain recognitz hab von euch begert. 1530 Dezember 3.

11, 96, Or.

248, Gerwig an Dr. Ambrosi Jung in Wolf egg: Muss euch miner anligenden krankait bubonis1) weiter berichten, dass sich sdllehs noch gar niehtz klainert, auch nit grdssert, aber wol bedunkt 25 es mich ye lenger ye herter, gleichwol one wetagen, aber sonst empfindlich gravatim und als ob mir ain fluss durch das knie den sehenkel durch nider gang, und dieselbs gerecht ganz seyt obern und unders leibs schlafriger und schwarer dann die gelink seit Es ist auch mein gerechte brust etzwas vil gr6sser dann die gelink 30 brust, hab aber dhain weetagen daran, ist auch nit rot noeh ge- schwollen. Die gr6sse der brust hat itzt bey zway jaren gewert.

l) Schlier , venerische Eitemng der Leistendrtisen : HSfler, Deittsches Krankheitmamen-Bnch (Mtinchen 1899) S. 80.

1530 Dezember 9 1531 Jarniar 27. 157

In summa ieh wellt, das der bubo aufgangen wer oder noch auf- gieng, gr<5ssern nachtail ex apostemate scliretico zu verhfiten. In aufbrechung ewers briefs hab icb dis recept etzlichrmassen und sonderlich in ponderibus verzert, also das sy nit mer ze lesen sint ; bittet urn Erneuerung. Der Kerr von Konstanz ist warlich etzwas schwach und vast in der blddikait, wie ir in verlassen, auf zinstag vor dato hie weggefaren. Dr. Jochim ist noch nicht von ihm wieder heimgekommen. 1530 (freitags nacb Nicolai) Dezember 9.

5, 306, K.

10 249. J. Fernberger an Gerwig: Morgen reiten Kerr Christoph

und er nach Nurnberg und weiter Koln zu, wo wir halt [sic] ain gesnnd loch hindurch treffen [sic].

Von Hungern hab ich in zehen tagen nichts newes gebabt anderst, das sich ku. mt. kriegsvolk getaylt hat; ainsteils vor Ofen

15 ligen beliben, und der merer teyl ist dem Mehebek wascha *) under augen zogen, sich mit im zu slagen, also das name beschehen ist, was sein soil. In summa gnad und gluck von got auf der cristen seiten zu bitten und zu begeren, sollen alle herzen der cristen nit feyren. Es ist mue und sorg gross.

20 Kort, dass der Bischof von Konstanz bei G. krank liegt; traw

dem almechtigen, der werde im pesserung erzeigt haben. Regens- burg, 1530 Dezember 18.

11, 100, Or.

2&0. Gerwig on Konrad und Jacob Vochenzer, Burger zu 25 Vim: Kann ohne genugende Versicherung kein Anleihen geben. Sie schreiben, wie von ainem erbern rauth zu Ulm nit gestattet werd ainichem burger, den gaistlichen ychtzit pfands- oder versatzungs- weis zu verschreiben. Da er auch derselbigen ainer und nit gem wider ains rauths statuten gegen iren burgern begeren oder handlen 30 wollten, sehen sie selbat, dans er nicht willfahren kann. 1531 Januar 27.

StFA., Korr. 1415—1547, K. n. e.

l) Es handelt sich urn den ergebnislosen Zug Wilhelms von Rogendorf gegen Ofen im Spdtjahr 1530 und die Abwehr des Johannes Banff g, der von Stuhl- weissenburg her Ofen entsetzen wollte: Bucholts 4, 74/., 589.

158 1531 Februar 1.

251. Fernberger an Gerwig : Hat ikn in gegenwurt Trient bey •der ro. ku. mt. dermassen anzeigt, das ir ko. mt. gnediglichen be- willigt hat, euch zu irem rat aufzunemen. Hab auch alsbald den ratsbrief gestelt; der ist noeh vor Trient abschaiden von hof ge- zeichent worden1); sobald er nach Linz kommt, wird der Brief be- 5 siegelt und Truchsess Wilhelm zugesandt iverden mit dem Befehl, <?. in Pflicht zu nehmen. G. soil dem Trucksessen aber nichts davon melden, bis ihm der Befehl zukommt. .

Christoph Blarer ist nock am kgl. Hof, wird aber bald abreisen mid G. berichten. Da G. ihm ohne eigenen Nachteil wohl dienen 10 kann, bittet er, ikn und seine seeks unerzogenen Kinder zu bedenken; <Iann kumbt der Turk mit macht auf Ostreich, wie all kunschaften lautend, so bin ich mit andern verdorben und zu ainem petler ge- maeht. Ich hielt ye darfur, dienweil mein herr remischer kunig ist und die administration im reieh haben wirdet, ich welt e. e. mit- 15 prelaten ein pension wol abdienen.

Bittet im Auftrag Jockims von Talheim, der die Sache des Gotz von Berlichingen beim Konig sollizitiert, die Sache befohlen zu haben, wenn sie an den Bund kommt9). Thut der pund seinen purgen wilfarung, so kumbt es nymands zu gutem als ro. ku. mt. ; 20 dann er, Gez, oder die frundschaft wurden uber hundert geruster pherd wider den Turken ain zeit lang underhalten und Gez in aigner person Ziehen, allein das er des ainigen artikls in seiner verschreibung erlassen werde; das ist der, das er reyten und wandern meg. Die ubrige artikl sollen verbrieft und verpurgt 25 foeleiben. G. moge das Beste tun. Der Konig hat seinen Bundes- rdten befohlen, darin zu handeln. Hat auch mit etlichen Bundes- verwandten geredet. Bittet, die auf Martini verfallenen 100 ft. Pension vom schw&bischen Bund fur ihn einzunehmen und nach Augsburg •an Pfennigtneister Lobel zu erlegen, Worth, 1531 Februar 1. 30

11, 148, Or.

252. Christoph Kress an Gerwig: Weiss vom Turken nichts Neues. Bin guter hoffnung, wir wellen hewer frid haben. Das

*) Gedr. Hess S. 222 nach Libri abbot. Weingart. II, 818 ff.: Datum Speier, 1531 Januar 26: ... angesehen ... die erbarkeit mid schicklichhait, anch das getrew gemllet, so der ersam . . . zne uns und unBerm loblichen hawa •Osterreich tragi . . .

*) Zu Berlichingens Aussdhnung und Urfehde s. F. W, G. v. Ber- lichingen, Geschichte des Hitters G.t\ B., Leipzig 1861, S. 286 ff.

1531 Februar 8 Februar 11. 159

ward meins versehens die tewerung und andere obligen furdern. Hie ist es aueh zimlich tewer; guter hofthung es soil paid pesser werden. Und darf kerns zweifels, wo meine hern nit so gate ord- nung hielten, die iren wurden noch gross ere tewerung and allerley 5 not leyden mussen. Gs. Bruder war in NUrnberg, als er eben ver- ritten war; wolt gern bey im gewesen sein and ime gat geschirr gemacht haben. 1531 Februar 8.

7, 221, Or.

253. Gerwig an den Bundesschreiber Martin Oswald: Wiewol

10 ich bitzs anher, one rum gemelt, vast der gehorsamst bantrat ainer

gewest and noch nie dhain bandstag versumpt, kann er diesmal

nicht erscheinen, da Truchsess Jerg als Landvogt mit etlichen Kom-

missaren der Regierung zu Innsbruck nach Weingarten kam, um

wegen der Landvogtei-Irrungen der Anstosser giitlich zu unterhandeln

15 und mit ihm als dem vordresten, so die maysten und grflsten spenn

hat, anzujangen. Acht Tage unterhandeln $ie schon und vor wei-

teren acht Tagen werden sie nicht vertragen sein. Wenn seine Ankunft

etwa am Tag nach Aschermittwoch (22. Februar) noch nutzlich

oder notig ware, konnte er ja noch reiten; es wird aber bis dahin

20 wohl zu spat sein. Bleibt also lieber daheim, zumal er erst

31 Wochen auf dem Reichstag zu Augsburg lag. 1531

Februar 10.

StFA., Korr. 1415—1547, E.

254. Walther von Hohengeroldseck und Sulz an Abt 25 Wigant [!] zu Weingarten: Hat heute von Geroldseck Erz bekommen. Es hat sich gebessert, seitdem er dort war. Ist sonst der merer tail glanzerz; ietz ist es glaserz dabey angestanden, des ich auch ain clain schefflin Schick. Wiewol das glanzerz zimlich helt, ist das glaserz, so ich euch ain schefflin Schick, vill besser. Gott sey 30 gelopt. Der verleich uns, mit freden zw brichten. 1531 (samps- tag nach Appelonie) Februar 11.

11, 327, Or.

255. Thoma Blarer an Gerwig: Hat seinerzeit Michel Blarer aus Mitleid und uf sein erpieten, er mdchte durch ain still zimlich

160 1531 Februax 23 Marz 13.

wesen zt besserung komen, von seinem Wirt gel'dst, dadurch ich in moehte zu ainem erber vfilkle in tisch am zitlang verdingen, als ich och gethon; dann er sich ain willang ganz geschiekeclich und wol hielt, doch siner wys nach daruff nit beharrt und on min wissen hinzogen. Bittet urn die ausgelegten 5 ft. 13 Batzen. Hatte zwar keinen Befehl von G., wollte aber helfen von fruntschaft und namens wegen. Konstanz, 1531 Februar 23. ]).

11, 174, Or.

256. Amandus, Alt von Salem, an Gerwtg: Aufden Abschied der Prdlaten, Graf en, Herrn, Adel und Stadte zu Kavensburg von 10 des gemainen nutz wegen2) haben G. und andere Pr&laten ge~ schrieben, wie und w6Uicher mausen ir denselben abschid bewilligen und annemen wollten. Ulm und etli'che andere Sttidte haben abge- schrieben. Die Prdlaten haben ungleich geanlwortet. Und dieweil nu im beschluss desselben abschids under anderm begriffen, wo 15 all stende den zuschriben, das der volgends aufgericht und ain jaur lang das nechst wirkung und eraft baben sollt, und aber derselbig von den merer thail der stetten abgeschriben und nit angenomen, auch von den prelaten ungleieher gestalt zOgeschriben und ange- nomen worden, so kinden wir in uns selbs nit befinden, das der 20 sein wirkung oder furgang haben moge, und nit ze thun sey, weiter tag za verhutung costens diser weil furzenemen, sonder dis sachen also beruwen laussen. 1531 (montags post oculi) Marz 13.

50, 339, Or., n. e.

25

257, Christoph Kress an Gerwig: Die honiyliche Gesandt- schaft in KonstantinopeL Neuer Turkenzug fiir die sen Sommer. 1531 (datum 13 oculi [sic]) Marz 13.

11, 178, A.

Zeitung vom Turken haben wir aus Poln, Venedig, von 30 koniglicher mt. hof und von andern orten, das der Turk in merk-

') WiederholU Bffie com 16. April 1533: 12, 199, Or.

2) Es handelt sich um die Vorstadim einer von Gnndelftngen angeregtert

neuen achwdbischen Einigung: vgl. unteti Mr. 272.

1531 Marz 13. 161

licher grosser rnstung stet, diesen somer widerumb fur Wien zn komen und das teutsch land zu uberziehen. Der koniglichen mt, gesandten, die ir mt. gen Constantinopel znm Turken umb einen friden gefertigt1), sein zw Linz widenimb ankomen. Zeigen an,

5 als sy dem Tiirken etlich schenra 2), die ime di ko. mt. geschickt, geantwort, darob der Turk gross gefallen gehabt und die vor dem Ymhy *) wascha und andern romsweise umbgetragen , und ir werbung gethan, hab man sy in wenig tagen wider abgefertigt. Indem aber post komen, das Ofen belegert4), hab sy der Turk nit

10 ziehen wollen lassen, sonder inen ein haws eingeben lassen, den herrn ein tafel und penk uffgemacht. Aber das ander gesind hat an der erden, doch uff einem tappee, mussen essen. Hat ine alle tag etlich hemel, gewurz und guten starken wein in die herbrig geben und ir lassen hueten, das sy nit heraus komen, bis das post

15 komen, man sey vor Ofen abzogen. Da hat sy der Turk ziehen lassen, doch sein meynung nit endern wollen und inen zw abschied geben, das er diesen somer widerumb fur Wien komen und daselbst sein meynung eroffen wolle. Hat inen auch einen gulden peutel mit seinem aigen petsehird versigelt zugestelt, darynnen ein brief

20 mit tiirkischer sprach, den hat nyemant am hof lesen konnen. Ydoch ist nach dem geschickt, der den vorigen brief gelesen und verstanden. Man vermute sich, das in solchem brief anders nichts dann des Turken krig und widerkomen. Es sein auch vil cristen und cristenweyber heimlich zw inen an di fenster komen, gesagt

25 und geclagt, warumb der Teutschen manhat so gar vergeen well, und gepeten, das man nur einen zug gegen dem Turken thun welt, so wern allemal 100 cristen, ehe dann ein rechter Turk; die alle wurden von dem Turken zw den cristen fallen; dann der gemein man wurd hoch von ime beschwert, das sy tag und nacht umb

30 einen zug ruften, Der Turk hat zw diesem zug 5 mal hundert tawsent man beschrieben. Helt ein solche ordnung: erstlich tbnt er ein manung, das man sich mit volk und profand rust; die ander manung, das man sattel; die dritt, das man anziehe und an das ort kome uff den tag, den er benennt. Derhalb daunten yzo eylend

35 landteg gehalten werden. Und sind gestern brief komen, das der

J) Bucholtz 4, 60, 80 ff.

*) schiure, scheure = Becker (Lexer).

8) G-ro&swesir Ibraim Pascha: J org a 2, 247 ff.

*) Vgl oben Nr. 249.

Wfirtt. Geschicht»qu alien XVI. 11

162 1531 Mftrz 15 Marz 28.

Turk etlich hundert galleen und nassarem l) schief mit geschutz und profand die Thonaw herauf geen hab, und das er in der crou Ungern ankome, -daselbst sein volk zusamen zu pringen und anzu- zieben. Also hab en wir auch die zeitung aus Poln von einem, bey dem wir hievor allweg di warbait gefunden; aucb von Venedig 5 und andern orten, das da kein anders sein wurd, dann nuraer uffzesein und darzw ze thun, was in unserm vermogen ist. Herzog Friderich hat auch die bauptmanscbaft widerumb angenomen. Das alles zeig ich e. gn. mit der kurz meinem necbsten zusagen [nach] und darumb an, das sich e. gn. auch wollen rusten; dann 10 da wirt nit anders sein. Got der allmeehtig verleyhe uns gnad, das wir alle ander saclien bey seit thun, trewlieh zwsamen setzen, damit dem tyrannen ein tapfer widerstand beschehe. Dann fdrwar dis sein sacben, das man wol kan sagen, es sey in der hocbsten und letzten not, das es einem yeden gelten wurd. 15

258. Kg. Ferdinand an Gerwig: Schickt den Bat Johann Loble, Burgvogt zu Ems, und Martin von Feustritz zu Werbungen um Darlehm gegen den Turken an die Pri'daten. Bttdweis, 1531 Marz 15.

11, 186, Or. Ferdinand. Ad mandatum dommi regis proprium W, Grassweyn* 20

259* Dh'thettn, Alt von St. Gallen, an Gerwig: Hat ihm htzthin seine Anliegen und sein Unvermogen gehlagt und ihn ah Freund2) um Unterschlupf und Herberg am Zellerberg*) gebeten. Nwi tvird sich G.wundem, dass er nicht kanu Die aufriihrerischen Bauem im Rhehital sind schuld, welche dtese Tage ihren Landvogt 25 gefangen genommen haben. Ah die Seinen im Eheintal das horten, haben sy und auch ander im Schwytzerland erfr6wter niainung gredt und allenthalber dem gemeinen man ffirgeben, die hersehaft alhie well uns nit raer ufenthalten, sig uns auch von dero aller sehirm abgscblagen und entlichen gehaissen worden, mit der hushab 30 hinweg zfl ziechen. Als sein Vetter Mark Sittich damn erfuhr, bat und riet er, in diesen unruhigen Zeiten und den Bauem zu leid zu bleiben} damit man sehe} dass er sich nicht fiirchte, und dass man

1) Nazad-Sem, grosse Donauschiffe; Bucholtz 3, 273.

2) Diethelm ist ein Blarer von Wartemee* *) Schloss bei Amtzell, Wangen.

1531 M&rz 28 April '25. 163

nicht beabsichtigt, ihn zu vertreiben. Wird spdter aufziehen. Da die Bekausung in der Landvogtei liegi, und daselbst Truehsess Jorg zustdndig ist, wird er ihn wohl bittlich begrilssen miissen. 1 531 (zinstag nach dem sontag judica) Mdrz 28.

5 Stm., Korr. 1415—1517, Or.

260. Sebastian, Abt von Kempten, an Gerwig: Ein ksrl. Mandat bejiehlt ihm, 10 Beisige und 36 Knechte in tdglicher Be- reitschaft zu halt en. Meint, sie, etliche Prdlaten, sollten einen eigenen Hauptmann bestellen; das kostet weniger, alswennjeder seine 10 Leute fur sich schicken soil. 1531 (aftermontags nach palmarum) April 4.

58, 47, Or.

261, Genvig an Bantleon Vogt, Burger und des Bats zu Kempten: Hat die biindischen Mandate betreffend die alte Brand-

15 schatzung und den neu auferlegten halben Gulden durch semen Boten erhalten. Weiss sich nicht anders zu erinnern, als dass seine Untertanen, so in peurischer enp6rung bey dem algdwisclien haufen gewest, als die zft Ausnang und auf dem Zunberg J), die damalige Brandschatzung langst vollstdndig erlegt haben und quittiert s'tnd,

20 zftdem das dieselbig brandschatzung una als bundsrat ztigeh&rt hat. Dem neuen Mandat soil von den Seinigen nachgelebt iverden. 1531 (freytags nach dem hailigen ostertag) April 14.

11, 191, K.

262. Prdlatentog zu Weingarten: 1531 (zinstags nach dem 25 sonntag misericordia dotnini) April 25.

11, 196, A.

Bestellung des Junkers Hans von Hoheneck, Vogts von Oclisen-

hausen, zum Hauptmann uber das Prdlatenvolk gegen die Tilrken

und Konrad Ifabliitzels von Markdorf zum Hauptmann iiber das

30 Fussvolk unter Hoheneck. Der Wagen, ffbersolde, des Wechsels und

oiler anderer Sachen halb ist ein Ausschuss verordnet, der Land-

) Zaumberg im Botenfehischen.

11

164 1631 Mai 13 Juni 1.

komtur, die Herrn von Au und Weingarten, welche im Bedarfsfall zusammen reiten und nach Nutz und Gutdi'mken hondeln und be- scheiden sollen. Und zu gliicklicher wolfart sfilcher sachen ist got und allem himelischen her zu lob und ere beratsehlagt und be- schlossen, das ieder her und prelat furderlich, und so erst es seint- halb fueglieh beschechen mag, ainen ernstlichen und andeehtiglichen kreutzgang furnemen und halten und den allmechtigen (wie billich beschicht) umb abwendung geraelts lasts diemutiglich mit ainem gemainen gebett anrueffen und bitten soil.

263. Abt Diethelm von St. G alien an Gerwig: Schickt Gs. io Bat ent$preche?id die Gesuche an den neuen Bischof von Wien Johann Fabri, Gs. Bruder Christoph und Dr. Peter Speyser um Filrschriften beim Kaiser und Konig zu ablainung unsrer confirm atz und barer bezalung der gepurenden annaten an babstlich hailigkait zur Wetter beforderung. Hat gestern anch dem Fugger um Anstand 15 des Prozesses geschrieben, glaubt aber nicht, dass es Erfolg hat. 1531 Mai 13.

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

264. Justinian Noser an den Abt von Salem: Zeitungen: Luther todt? Kein Konzil. Der Kaiser nach Spanien. Reichstag. 20 Tilr ken- Anstand. England reformiert. - Speier, [1531] Juni 1.

57, 263, A. des Alts Amandus von S. fitr G.

1st ain erberer, alter und vil erfarener pfalzgr'avischer edelman hieher kumen, der haut fur gewiss gesagt, das Martin Luther zu Wittenburg tod syn soil. Der teufel nemm sein seel und lib, er 25 sye tod oder in leben. Amen.

Item die bapstlich hailigkait hab kay. mt das concilium alligklich abgeschlagen.

Item die kay. mt. sye in rustung, in Hispanien zu faren.

Item die ku. mt. hab sych entschlossen ains rychstags uff 30 Michaelis usszeschreiben gen Wormbs oder Spyr zu kay. mt. woll- gevallen, aber in betracht, das Wormbs der luterischen sect anhengig, und die kay. mt. derselbigen hessig und wyderwertig, ist zu?er- sichtlich, der reichstag werd allher gelegt.

1531 Juni 6. 165

Item der anstand mit dem Turken were nit lenger dann yez necbst kunftigen prima May des 32 jares.

Item dem kunig von Engelland sye ain cardinal gestorben ')> der den kung synes gevalles regiert und gefurt hab, und nach

5 seinem todlieben abgang sye der kunig mit all synem kunigrich lutersch worden und hab ainen nffgehapten ayd gesehworen und gesezt, das zu ewigen zyten kain gaistlich person, hoches oder nyders stands, furter in syn rauth beruft noch gelaussen werden sollen. Und wiewoll die gaistlichen, als sy solliches des kuuigs

10 vorhaben vermerkt, sych mit emstlicheni vleis dagegen beworben und dem kunig 1000000 gulden zft vereren erbotten, so haben sy in doch ab syner maynung nit bewegen mugen.

Das alles sagt gedaucbter edelman die warhait syn, und das im sollichs ain herr von Rennenberg, ain gaistlich man grosster

15 achtuug, angezaigt und gesagt hab, er soil und mugs im das nach- sagen, dann die ro. ku mt. habs im, dem von Rennenberg, aygens munds eroffnet Und warlieh ist myner achtung der edelman ayn glaubwurdig man. Gott der allmechtig schicks zum besten.

265, Erbtruchsess Wilhelm, Schweihhart zu Gundelfingm 20 und Hans Marquart von Konigsegg an Gerwig: Empfeklen die un- erzogenen Kinder des verstorbemn Erbtruchsess Jbrg*), Landvogts in Schwaben und Stattkalters in Wilrttemberg, zu getreuer Warnung, Hilfe und Rat, dieweil er dann in zeit seins lebens allwegen ain sonder vertrawen zu euch gebapt und aller guten nachpawrschaft 25 und freuntschaft, ja ouch aller era und gutz wol vertrawt hat, und sich ungezweifelt, wa ir sein noturftig gwest warn, getrewlich und nachpeurlich gegen euch gebalten und erzaigt bett. 1531 Juni 6.

11, 204, Or.

80 266. Gerwig an den Propst zu Ho fen: Sckickt seinen Bruder

Michel zum Aufentkalt bis auf weiteres. Er ist furnemens, ain buss- vertig leben an sich ze nemen. Will ihm Naheres mitteilen, wenn er auf St. Veits Jahrmarht hieher hommt. Ir bedurfen in der

J) Wolseij f 29. Novembe7- 1530.

2) Gestorben 29. Mai 1531. Seine Kinder: Vochezer 2, 761 f.

166 1531 Juni 11 Juni 19.

kirchen dhain abscheuchen ab im haben propter excommunieationem. Er soil vil und taglich in die kirchen gon und mess hdren, aber nit selbs eelebriren. Und sind darob nnd daran, das er sich priesterlich, zuchtiglich nnd wol halt, damit ir semlichs von ime gegen mir mit warhait berumen rnugen. 1531 (sontags nach 5 trinitatis) Juni 11.

11, 324, K.

267, Gerwig an Truchsess Wilhelm, Gundelfingen und K'onigs- egg: Es hatte einer Bitte nicht bedurft, dann ich mich one das semlichs meinem vermugen nach aus schuldiger dankparkait vor- 10 empfangner und bewisner gfittet und frundschaft vor got pflichtig und schuld sein zu erinnern waiss, und will, ob gott will, bemelter gelassner junger hern und frdlin ere, nutz und wolfart, wiewol ich mich inen trost oder hilf zu beweisen gar vil ze klainfug erkenn, die zeit meins lebens nit minder dann mem aigen wolfart 15 ungespart meins leibs und vermugens zfim allertruwlichsten bedenken. Weingarten, 1531 (fritags nach Viti) Juni 16.

11, 208, K.

268. Walther von Cronberg, Administrator des Hochmeister- amts in Preussen und Meister des deutschen Ordens in deutschen 20 und welschen Landen, an Gerwig: Barbara von Aschhausen, Ge- borene von Rosenberg, Witwe, samt Freundschaft hat ihn gebeten, da ihr Hauswirt Hans Georg von Aschhausen gestorben sei und sieben minderjtihrige Kinder hinterlassen habe, G. und etliche andere Bundesstdnde urn Fiirsprache be'un Bund anzugehen, damit sie die 25 Guter ihres Mannes zuriick behommt. Mcrgentheim, 1531 (montags - nach Viti) Juni 19.

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

269. Gerwig an Johann Fernberger: Hat auf das durch semen Bruder iibermittelie Ansinnen mit einzelnen Prdlaten ge- 30 sprochen und hofft, wenn sie beim ndchsten Wahltag alle bei einander sind, seinen Willen zu erreichen. Dankt fitr die Ratsbestallung . Will sich so halten, doss dem Kdnig meine klainfugen dinst danocht und 8onderlich hieoben im land zu Schwaben um die art des

1531 Juli 6 Juli 12. 167

Bodensees noch zu nutz und meiner person zu eren erspriessen, auch die hoebgedaeht kd. mt. zfi gnedigster erkantnus, derwegen mich kunftiger zeit mit weitern gnaden zu bedenken, erinnern und bewegen s61Ien. Wenn in der kgl. Kapelle etzwas neuws guts 5 gesangs vorhanden, bittet er urn ein oder zwei Stiicklein, Nord- lingen, 1531 Juli H.

11, 213, K.

270. Christus als Bwidecvenmndter an den Bundesrichter Dr. Wolfgang Rem: Klagt iiber seine Austreibung dutch die JJlmer. 10 1531 Juli 12.

50, 467, Prosopopoie von Gs. Hand, Entitmrf,

Christus Jhesus, warhaftiger gott und ruensch, ain erlfiser der welt.

Unsern gnadigen willen und alls guts zuvor. Wurdiger und

15 hochgelerter lieber getruwer. Wiewol in der loblichen bunds- ainigung austruckelich und furnemlich in dem artikel am 23. und 24. blatt verseehen, auch an im selbs recht und biliieh ist, das dhain bundsverwanter den andem uberziehen, des seinen, seins gebrauchs oder alten herkumens entsetzen oder die seinen pfenden

20 oder fachen sSlle, so haben doch des unangeseehen burgermaister und rath der statt Ulm kurzverriickter tagen x) uns und unsern himelschen vatter (ires vermutens), nit zu geringer verklainung unserer maiestat und hochait, audi wider den offenbaren kay. land- friden und obgemelte freywilliklich aufgerichte besigelte und ge-

25 schworne bundsainigung, all und ide unser lobliche langhergebrachte ceremoriien, auch das anipt der hailgen mess, so zfi ewiger ge- dechtnus unsers bittern leiden und sterbens von uns selbs eingesetzt, mit welchem uns die gfltherzigen cristen zfi trost und haile irer s eel en vilfaltiklich und taglich geert und gedient, aigengewelteklich

30 und onervolgt rechtens abgethon und verbotten, zadera auch unsere wappen, klainet und gebildnus, die uns zu eren und dem andach- tigen frumen cristenmenschen zfi dankparer gedachtnus cristelicher und gnter wolmainung zum tail vor vil hundert jaren aufgerieht, mit grosser unzucht nidergerissen, wiistenklich zerschlagen und

') 19./20. Juni: Keim, Die Reformation der Reichsstadt Ulm (1851) S.246, Schiess 1, 250.

168 1531 Juli 12 Juli 13.

verderbt und uber das alles uns selbs (welchs doch zft erbarmen) jemerlich geschmecht, aus irer statt gebotten, vertriben und verjagt. Dieweil wir nun (wie gemelt) ditz orts misers onwidersprechelichen offenbaren, lang und wolhergebrachten gebrauchs, unbedacht das wir als ain gnediger gott und getruwer bundsverwanter lut des 5 artikels am 46, blatt gemainen bundstenden mit glucklicber voll- furung aller irer angefengten sachen je und allweg gnedigen bey- stand und hilf mitgetatlt, also mit gwalt wider alle billichait one recht entsetzt, auch fur uns selbs unserer recbtmessigen und ruwigen possession und inbabens ellentklich, ja ganz tyrannischer 10 weyse ausgetriben und yerjagt sind, und dann s6Ichs der bunds- ainigung one mittel entgegen und zuwider ist, so ersuehen wir dich als ricbter zfiin allerh6cbsten, du wellest den genanten von Ulm bei ainer anseehliehen peene gebieten, uns diser offenbaren, un- recbtmessigen entsetzung und gewalttattliehen austreibens und ver- 15 jagens widerumb zu restituiren und einzftsetzen, wie dann der bundsainigung nach billich beschieht, und du als bundsricliter diner gethonen pflicht nacb zu thftn schuldig bist. Das wellen wir uns zft dir versechen und umb dich gnediklich beschulden. Datum 12. Julii anno unser menschlichen geburt gezalt 1531. 20

271. Chnstoph Kress an Gerwig: Wiewol ir grossen herrn unser arm en gesellen vergessen und nit schreybet, will er nicht nnterlassen, zu versichern, class er gem zu G. nach Nordlingen ge~ kommen tvfire, ikre alte Kundschoft zu erneuenu zumal er nock immer keinen Dank empfangen hat des guten fleissigen pucbleins, 25 das der Luter geschrieben und ich euch zugeschrieben hab1).

Mieh bescbwert zum allerhochsten, was meinem herrn von Kaysheim yzo begegent2), und wo der bund nit anders helfen will, so were vil besser das spiel undergestossen, dann ainen bunds- verwandten also elendglich zu verlassen. 1531 Jidi 13. 30

11, 217, Or.

*) Zitiert von Pfister, Denkteiirdigkeiten S. 120.

*) Abt Konrad von Kaisheim an Lienhart von Pappenhehn: Hersog Ott~ heinrich und Philipp haben seinen Konventbrnder Johann Grbnmwald, als er vom Landvogt zu Graisbaeh Hier&nymus von Croaria zum Amtrag einer Irrung nach Graisbach beschriebm war, daselbst im Feld ohm Anlass, wider den helligen Landfrieden gefangen nehmen lasseti : DonauwSrth, 9. Mai 1531; 11, 292, A.

1531 Juli 23. 169

272. Rudolf von Friedingen an Gerwig: Hat sein Schreiben betreffend die nachbarliche Einigimg oder Verstcindnis l) samt der Kopie fur Gtmdelfingen gelesen und ist mit der Antwort einvwstanden. Hah aber daneben bedacht, dieweil ir den abschlag der stett mit 5 dem wdrtlin „us warhafter kundschaft" anzeigen und doeh kein andern bericht dann meins hern und freund von Salmenswyler, wie ieb acht, darvon haben2), go mocbte er oder ander vor der stett antwort, die villeicht noch nit geschehen ist, in verdacht komen, Es ware besser, wenn sie mit der Antwort bis Jacobi warteten.

10 Villeicht mitlerzeit der stett antwiirt lutbarer, und diejenen, so miser seyten verwandt, verdachts halber verschont pleiben. Zum andern ist auch zu bedenken, so die stett ir antwort und abschlag endertent und die ursaehen der buntseynigung halb vorhielten und villeicht inen ander ursaehen sch6pften oder inen dusser zeit selbs

15 behalten wolten, das alsdann dusse unser antwort mit anzeigung

der stett ursachen derselben stett abschlag ungemess sein mocht.

Die Antwort Gundelfingen rnundlich zu geben, kann er sich

nkht erttschliessen; so ich ein wissen trag, das er, her Schweigkart,

des handels gern ein furgang sehe, so trag ich darab ein sehyhen.

20 G. mage das Konzept ausfertigen und das Schreiben ihm wieder schicken; wird es dann an Gundelfingen welter geben. Altshausen, 1531 (sontag nach Magdalene) Juli 23.

11, 222, On

J) Unten Nr. 273 mit dem Vordatum vom 24, Juli. Am 12. Juli hat eine Versammlung der AusschUsse der Grafen, Herrn, Add und St&dte in der Sache von wegen der sorgeamen aufrfir in Ravensburg getagt, aber doch endlichs nicht beschlossen : 11, 224. Am 13. Juli Utdet Gundelfingen G. und die PrSlaten mit den Ausschilssen atif 30. Juli nach Waldsee ein : 11, 226. Die PrSlaten tagen mittlenceik am 20. Juli in Waldsee unter stch : 11, 225. Am 21. Oktober 1531 schreibt Konig Ferdinand von Kirchheim u, Teck aus an die Regiemtng in Inns- bruck, da$8 e)s die Notwendigkeit einer Einung der Graf en, Herren und des Adels im llegau anerkenne, dass er aber erwartet hdtte1 dass sie die Zustimmung des KSnigs und Kaisers eingeholt h&tten. Er hdtte ferner ersucht werden miissen, mit den vorderen Hwschaften beizutreten. Das Regiment soil sorgen, dass das nachgeholt und er eingeladen wird, unter Bedingungm, tvelche ihm den Beitritt moglich machen: Innsbruck, Kopwlbilcher 1530/1 fol. 409.

*) Amandus, AM von Salmansweiler, an Gerwig: Sein SekretSr hat ihm von den waldseer BeschlHssen berichtet, Ist einverstanden. Inzwischen -ist ihm in

gehaim mid rawtzweise glauplich anzaigt wordeu, das die stett selbich bHaduus und verainigtmg auch abschlachen und dasselbig mtintlich thun werden. Hapt ir euch numer dem rautsehlag nach woll in dise sachen ze richten: 1531 (sams- tags sant Maria Magdalena tag) Juli 22: 50, 360, Or., «. e. VgL oben Nr, 256*

170 1531 Juli 24 August 10.

273. Rudolf von Friedingen mid- Gerwig an Schweikhart von Gundelfingen : Die PrcUaten sind in Sachen der nachbarlicJien Eini- gung in Waldsee atte zu wirhlicher Vollziehung wohl geneigt gewesen, haben aber aus glaubwiirdiger Kimdschaft vermerkt, doss die Stddte aus allerlei Ur sachen und vermutlich am allermeisien darum, dass 5 sie durch die Einigung leichtsam in handlung wachsen, darinn der bund inen atsdann im val der not laut des artikels in der bunds- ordnung1) am 39. blatt begriffen hilf ze thun nit sehuldig sein mochte, sieh in s51che ainigung und sonderlich mit denen, so dem bund nit verwandt sind, zu begeben enthalten werden. Da ohne io die Stadte das Vorhaben wenig erschiesslich sein wird, sind sie dafiir, mit disen dingen jetziger zeit zu beruwen, und nichtz desterweniger ain getrews nachpeurlichs aufsechen auf ainander ze haben, wie der bundsainigung nach billtch beschicht. 1531 Juli 24.

StFA., Korr. 1415—1547, A. 15

274. Fr. Hierongmus, Guardian von Lenzfried, an N., Abt zu Weingarten: Dankt fiir Almosen in der grossen Not, in icefche die Lntherschen ihn gebracht haben, Lenzfried, 1531 August 10.

57, 124, Or.

. . . Huper veatra reverenda paternitate existente in campi- 20 donensi monasterio relationem dominorum accepi, dignitatem vestram illuc advenisse, et dum cum quibusdam dominis micbi plurimum deditis in prandio, quod ex penuria cibi quandoque frequento, ac de huiusmodi nostra egestate tempore mense mutuam habuissemus collocutionem, persuasus ab ipsis dominis preces meas mediante 25 magistro Casparo de Altmesrieth, singulari fautore nostro, persuasus sum dirigere ad vestram rev. paternitatem pro auxilio, quod et feci. Novit enim v. r. p., quod isto miserabili tempore propter defen- sionem ecclesie lutheranis plurimum sumus molesti, quibus circum- quaque predicationibus nostris adversamur expungentes fidei 30 catholice erores atque sincere et orthodoxe fidei dogmata semi- nantes, ob quam causam adversariis plurimum sumus exosi. Et inde nobis huiusmodi oritur sequela, quod admodum paucas col- ligere valeamus elemosinas, ita ut plurimum deficiamus in necessariis; adeoque eciam raro valentibus reficimur carnibus et ut pluries nullas 35

*) Der elfj&hrigen BHnigtmg: s. obm S. 24 Anm. 2.

1531 August 19 September 1. 171

omnino habemus. Congrue vero necessaria ex magna pietate do- minus abbas de Ottenpeyer, noster peculiaris sustentator, nobis administrat. Pro vestitu vero nescio ubi necessaria conquiram. Hinc est quod dominus Gordianus Suitter, ciyis campidonensis,

5 miehi retulit, pro usu nostro v.m d.m 4 fl. tradidisse in elemosinam tanquam pauperibus. De quo ego et omnes fratres mei summo exnltavimus gaudio, gratias ingentes agentes omnipotent! deo et r. p. v.e, que nobis in tanta necessitate positis opem prestare est dignatus. Dens ipse eunctorum bonorum autor v.e r.e p.* vicem

10 rependat ac v.m p.m omnium bonorum partieipem faciat, que exsol- ventur in conventu nostro. Hoe actum est, quod, nisi dominus omnipotens sua singulari providentia et illius magnifici domini Gordiani Suitter nos fovisset et sustentasset beneficiis et promo- cionibus, omnino eompulsi fuissemus relinquere cenobium nostrum

15 et recedere de loco. Valeat optime r,* dignitas vestra. Datum Lentzfrid, ipso die s. Laurencii anno 1531.

27 S. Ferenberger an Gerwig: Der Pfarrer von Ravensbury l) ist noch nicht am Hof. Hat seWier mit dem Herm von Wien geredet und vermerkt, dass dieser nicht wider G. ist. Prog, 1531 20 August 19.

11, 237, Or. (U).

276. Gerwig an Meister Bartlome Bock, Prokurator am bisch. Chorgericht zu Radolfzell: Beschwert sich fiber die ungewohnlich hohe Taxe filr die Absolution seines Bruders Michel. Mugen dem-

25 nach wol leiden, das ir dem fiscal oder einsigler, die doch diser zeit ain rock anhabend, von unsertwegen ansagend, das er sein absolutz und sigel im selbs bebalt Wir wellen auf ander weg gedenken, unsern brftder zu absolving und wa wir unsers gnedigen herrn und des stifts bierinn nit verschonten, so wisten wir uns

30 bald ze helfen, damit wir kunftiger zeit seiner jurisdiction und gwalts uber uns, unser nacbkumen und gotzhus wol wellten ver- tragen und absein, Weingaiien, 1531 September 1.

11, 239, K.

%) Matthias Segenschmid : oben Nr. 167.

172 1531 Oktober 19 Oktober 20.

277* Burkhart von DanketsweUer an Gerwig: Uff nacht spat kam uns potschaft von Zell, das mir uns wol fursecben thaten; denn Stain, Dyessenhofen, Schaffhusen wellten herus vallen. Das achten ich meins gedanks. Es sind yetzen an zinstag vergangen by den 24 pferd gerust gar nachent gen Stain trabt. Ob gest sind 5 oder baimschs, waist nit yederman. Ich gibs vir nachpuren, Und ist also dran, dass sy enderthalber gar stark werben. Darzfi, gn, berr, so haben die von Costanz gen Ermattingen, Bernang, Steck- pornen und andera dorfer, so alle gotzhusigs sind, geschutz ge- lichen, dass sy ganz den hasen in bussen habend. Und so ich io kayser wer, so wellte ich das Thurwge und mer one grossen costen erobern, denn da furchten sy den pund seer ubel, und that niemantz darzfi. Es tut mir an meinem herzen wee, dass ich soil wachen und nichtz gegen in gehandlet wurt. Daz bevilch ich aber den hoptern . . . Hiemit bevilch ich mich e. g. als das arm Burklin. 15 Reichenau, 1531 (donrstag nach G-alli) Oktober 19.

11, 251, Or.

278* Hugo, Bischof zu Konstanz, an Gerwig: Vom eidge- nomschen Religionskrleg ; Treffen an der Reuss. Meersburg, 1531

Oktober 20* 20

11, 254, Or.

Dis aubents ist uns aussern aydgnossen mundliche kund- schaft (darauf wir doch trawen und glauben st611en) zuekommen, w<31cher massen die von Zurch und Bern auf zynstag vor dato *) in anschlag und furnemen gestanden und rattig worden, sich ze tayln, 25 und namlich die Zurcher auf Zug und Berner auf Lucern ze ziechen, und als nu dessen die ffinf 6rter gewar worden, das sy auf die Berner furgetruckt, sy bemelts zynstags nach mittage am wasser die Riss genant erzogen, alsbald in die flucht geschlagen und dermassen genfittigt haben, das iren bis in funfhundert in ge- 30 ruertem wasser ertrunken seyn sSllen. Wie aber und auch mlt was weyterm nachtayl und verlust der Berner halber dis geschicht verrer ergangen, des haben wir nochmaln kayn grundlicher wissen.

*) 17. Oktober. Ganz so berichtet der rebdorfer trior Kilian Leib in seinen Annalen: P. E. Baumgartner, Mm aml&ndiscne Sthnme iiber den Kappclerkrieg : Zettsckri/t fiir Schweizerische KirchengeschicMe 3 (1909) S. 223.

1531 Oktober 27. 173

Uns ist auch damit kund gethon, das die Zurcher sambt irn an- hengern ob 30000 stark zu veld ligen, und die funf Srter mit den Wallissern und Luckarern, ausserhalb welcber sy kayn frembd volk noch hilfe haben, auf 18 000 stark seyn *) und sich am maysten

5 des furfallenden gebruehs und mangels an pro viand (wo sy her- dissbalb Rheyns verlassen werden) entsitzen und besorgen s611en. Wolten wir euch sambt eynverscblossner zettel etlicber furnamer personen, so in erster geschicht den aylften Octobris bey Cappel hievor umbkommen oder gefangen 2), (inmassen wie das in eyle an

10 uns gelangt) ganz freuntsam und nachpeurlieher wolmaynung nit pergen.

279. Hugo, Bisckof von Konstanz, an Oerwig: Vie Sehlacht am Zugerberg. Meersburg, 1531 Oktober 27.

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

15 Uns ist an dato unfelig, warhaft und augenscheynliche kund-

schaft zuekomen, das die von Zureh auf montag vor dato *) morgens in irm leger umbschlagen lassen und verordnet, das sicb die vendlin, so am sambstag darvor die vorwacbt gehapt, desselben abents risten und auf dem berge gleyeb ob Barr gelegen, darab

20 sy in der funf orter leger wol schiessen mSchten, ziechen, den- selben eynnemen und mornendigs zynstags Me den Zurehera und Berner mit fewr ayn warzayehen geben und damit die funf drter under augen angreyfen, so wdlten sy alsdann hinder werts auch in sy vallen. Und wie nun solchem bevelche gelebt worden und die

25 obbestimpten vendlen, deren aylfe und namlich darunder das vendlin von Basel, das vendlin von Sehaffhusen, das vendlin von Kiburg, das Thurgewer vendlin, das vendlyn von Frawenfeld, bayde vendlin von dem gotzbaws und der statt Sant Gallon, das vendlin von Mulhusen, das vendlin von Bischofzeli und noch etliche mer,

30 bis in sechs oder siben tausent stark, gewesen, montags zue aubent in der nacht mit acht bichsen auf redern und vil hacken, auch aller notwendigen beraytschaft auf obberuerten berge kommen, seyen

') Die Zahlen werden auch sonst genannt: Baumgartner S. 223.

») E. Egli, Die Sehlacht von Kappel, ZUrich 1873, S. 60 ff. J. Dier- auer, Geschichte der Schweizerischm Eidgenossenschaft 3 (1907) S. 175 f. Baumgartner S. 222.

*) 23. Oktober: Dierauer S. 180 ff.

174 1531 November 3.

sy durch ir verordnet wacht der funf orter, deren bey sechs odev aeht hundert mannen, so alle ir bembder uber die harnascb ange- legt1), zue erhaltung des bergs zuevor besebayden gewesen, gewar worden. Und bis sich die Zurcbisehen in ordnung geschickt, sollen sy von obbemeltem gegentayl, dem verordneten aussehutze 5 der funf orter, mit aynera gepolder und geschray uberfallen und, wiewol sy ayn weyle gestanden, entlicb in die flucbt geschlagen seyn, vier vendlin und alles obbestimpt clayn und gross geschutz, auch des volks mer dan noeb zur zeyt iemand wissen mag, verlorn und in summa abennals ayn schwarn scbaden empbangen baben, io darunder der hauptman zue Sant Gallen raeyster Jacob Frey ge- raayner ansage nach umbkommen. Und wiewol die Zureher dise gescbicbt gern verdruckten und irs wissens niemand heraus lassen, so ist doch unwidersprecbenlich war, das der Thurgewer vil zum tayl hart verwundet und sunst ganz ellend, erschrocken und er- 15 barmlich one gewdr und baraascb heraus kommen und mer, dan wir nocbmalen gern schreyben, davon ansagen und bezeugen.

280. Johann King an Gerwt'g: Wartet immer noch auf Jen Reichstag zu Speier. Aber micb gedunkt, es w611 nichs daraus werden. Sicht die sacb mer langen spiessen dan ainem reicbstag 20 gleich. Doch seyend die mer bey uns der alten cristen balb gat. Gott sey lob und verleich genad, dass des scbiflin nit undergang.

Hort, der Reichstag solle auf Dreikonig in Regensburg statt- fnden. Will Gs. Bescheid abwarten und auch h'mgehen, allain das icb zu dem alten wurt, dem Limpecken, nit berberg baben miesse2), 25 dann ich in fur ganz lautterscb acht. : 1531 (freitag post omnium sanctorum) November 3*).

11, 259, Or.

281. Caspar von Ulm an Gerwig: . . . Yst wol sag, die funf orter sdlent abermal uff vergangen frytag, yst uff 27. Oc- 3q

J) Ut sese nocte possent Luternoecere : Kilian Leib a. a. 0. S. 224.

*) Oben Nr. 162 S. 102.

3) Der auf 14. September nach Speier angesagie Reiclistag war imwischen (Briissel, 8. Oktober) auf DreiicSnigtag 1532 nach Regensburg versehoben: Karl V an G.: 11, 253, Or. Dr.

1531 November 3. 175

tober1), aber ain schlacht gethon tmd gesyget. Wir habent aber noch kain gruntliche kuntschaft. Aber uff den lesteu Octobris hat man uss dem Turgow wyder 1500 man hinin geschickt. Got ferlych den funf drter fuyr und fuyr gnad und syg. Legt einen Zettel bei, was die botschaften von stetten zwyschent den partygen ussgerycht haben. Uherlingen, 1531 November 3.

11, 256, Or.

282. Hugo, Bischof zu Konstam, an Gerwig: Teilt im Auf-

irag geineiner 6-mfen, Bitterschaft und des Adels des Quartiers die

10 in Uherlingen verabredeteVereinigung7) mi t und ladet zur Bespreckung

l) 1st nicht bekannt Nach Kappel am 11. Oktober folgte die Schlacht vmn 17. an der Reiiss (oben Nt\ 278) und am 23. die am Zugwbery: s. Nr* 279 tmd 284.

*) Entimrf: 61, 232 237: Ain verbindung graffen, herrn und rytterschaft des schwebiscben lauds im 3t jar zfi Uherlingen uffgericht

Zfi wissen sy menklichem, das in ansechung und bedenkung der sorgiichen und geschwiaden loffen, darmit obsieguug und vergwaltgung des rechten waren cristeniichen globens, dergelkhen enpSrung und uffrur under dem gemainen man furkomen und verhut, och andren beweglichen ursachen, yemands zfi wider, haben sich graffen, herren und rittersehaft, wie hernach by end diser geschrift sich ain yeder rait signer hand underscbriben, uff naehvolgend artikel veraint, verglicht und verbunden, wie hernach geschriben stat. Dem ist also:

Erstlich haben sy got dem almechtigen zfi lob, der hailigen drif&ltkait Marie der mfiter gottes and dem hailigen ritter sant Jorgen und allem hime- lisehen h&re zu eren, und darmit got der her inen in item fflrnemen sig und gnad och barmherzikait gnadiglichen mittailen und verlichen welle, angesechen, das [sie] alle jar uff den tag, so syzeeamen kumen, amen hoptman und r&tt erwellen und setzen, wellen got dem herren zS lob, iren vordren und nachkomen selen zfi trost und hilf ain loblich ampt von der hailigen trifaltikait und zu eer der mfiter gottes haben, zu dem ain jeder der ainung verwandt zfi opfer gon, darby gy ach all beliben sin s&Uen und wollen, Ob aber ainer oder mer usbeliben und by s&liichem ampt nit sin warden, haben sy in diser ainigung zu bfiss darfiber gesetzt, die ain jeder unablosiglich bezalen und usrichten, namlich ain graff und her 2 gulden, ain ritter 1 golden und ain edebnan */* gulden, so oft das uber- faren wnrdet, ain sollich strafgelt jederzit dem hoptman uberantwurten; derselb sol alsdan dasselbig um gottes willen geben. Und wo ainer oder mer selbs per- sonlich libskrankhait oder herrendienst halber nit komen oder erschinen m&cht, alsdan sol der oder dieselben zfi sollichem ampt by obgemelter pen ir volmech- tigen gewalthaber uff ger&rten tag verordnen und schicken*

Zfim andren wo obgeschribner mass hoptlfit und r&th zusamen komen oder in sachen und obligen die ainigung betreffend anhaimsch verriten, soil sotlichs uff gemainen kosten derjenigen diser ainigung verwandt beschechen, und ainem graffen oder fryherr fftnf pferd, ainem ritter 4 pferd und ainein edelman 3 pferd gehalten und uff ain yetlichs pferd tag und nacht 24 krfizer

176 1531 November a

mit andern Prdlaten3) auf Sonntag den 26. d. M. abends nach Waldsee ein. Meersburg? 1531 November 8.

11, 262, Or.

geben werden. Was aber ohgedacht zerung und in andern notwendigkaiten zu diser verainigung dienstlich verzert und usgeben wiirdet, soli durch hoptman und r&th uff anzal der pferd und sich ain jeder bewilgt hUt, angeschlagen werden; es were dan sach, das sick die kriegsloff so beschw&rlicb zfitragen und ain merklicher kost ufflief, s&llicbs zu bezalen, och was alsdan ain jeglicher geben, zfi erkanntntis hoptman und r&th 6ten aolle. Was nun also uff die pferd gelegt oder obgeschribner mass uffgeschlagen, soil on verzug und inred dem hoptman und r&tten geantwiirt werden, und sSllichs irs innemens gedachter hoptman und r&t j&rlichs dea, so von gerurten herren und vom adel darzfi ver- ordnet werden, rechuung thou sSlIen.

Z&m dritten wo sich begebe oder zfitrfig, das etwar were, der welte gedacht graffen, herreu und vom adel von dem alten waren cristenlichen globen dringen und deshalb vergwaltigen ; desgelichen so sich die underthonen wider ir oberkait in diser verainigung ingeiipt erubern und ungehorsam machen w&lten, das sy alsdan ainandren r&ttlich, hilflich und bystendig sin sollen der gestalt, wo sich obgeschribner val begeb, sol derjenig, da sich die vergwaltigung oder empSrung er&gen wtird, sSliehs sinem n&chsten nachpuren anzaigen, dieselbigen andern irn nachpuren und also fdr und Mr; und so inen s&Uichs zu wissen ge* macht oder sy erfxirend, selb alsdan ain jeder mit siner anzal pferd, wie er sich bewiigt und in ainem andren register beschriben, uffsin und zaziechen, namlich uff den platz, so im vom hoptman benempt, also verner helfen handlen und Mrnemen, wie es die notturft ervordert.

Zfim vierten sover sich aber die vergwaltigung oder empSrung so be- schw&rlieh zutragen, das hoptman und tit erkennen m&ehten obgeschribner hilf nit gnugsam, uhd ain jeglicher diser ainigung zfigethon durch hoptman und r&t zu ross und fuss mit geschtitz und aller notturft z& kumen begert wfirdet, sol er alsdan nach sinem vermtigen uffsin und one verzug z&zieehen, doch uff gemainen kosten, der im nach messigung hoptman und r&t angelegt sol werden. Und sol alwegen was sich der vergwaltigung und empSrung halben zutrfig, hoptman und r&th anzaigt, irs befelchs und erkantnlis, ob billich obangezaigt hilf beschechen, erwart werden, Es were dan sach, das der gemain uffstand sych so gechling zutrug, das der hoptman und rath der sach zu wyt gesesseu oder nit bi land, so sSUen diejenigen, da sich der uffstand zutregt, die n&chsten r&t solliche berichten und derselbigen beschaids und erkantnus erwartem

Z8m ftinften und wo sich in s&lliehen nStten zfttrftg, das ainer oder mcr under inen dermassen genSdt wiird, das er nit wiste, wo er mit sinem wib und kunden, briefen und kiainat oder anderm sin z&flucht und schirm solt haben, ist beschlos8en und bewiigt, das derselbig in jedes, so in diser verainigune be- griffen, schloss oder stetten mit wib, kiinden und all sinen hab und g&tero, och siner person halb nach ains jeglichen gsehloss oder stat geiegenhait und burg- Mden ingelassen und uff sin, des gen&ten, kosten enthalten werden sol*

Zfim sechsten ob sich beg&b, das ainer zft ziten der n5ten nit anhaimsch, sonder von sinem herrn, dem er mit diensten verpflicht, erfordert oder sunst

1531 November 11. 177

283. Caspar von Ulm an Gertvig: In dieser Stimde ist Herrn Folcher *) gewisse, wahre Ktindschaft ziigekowmen, doss letzten Mitiwoch den 8. November die f'tinf ehrisilichen Orte die von Zurich noch einmal angegriffen und sie aus ihrem Lager bet Bremgarten 5 mit gewalt erussgeschosen in die flucht und daruff angegryffen und syg abermals fast wol troffen und geschlagen und syg gejagt bys gen Zuyricli under die tor und den syg behaiten2). Got der a!-

ns ursachen zfi komeu verhindert, so ist luter besehlossen und abgeredt, das am jeder alsdan ffir sin anzal pferd das gelt, naraiicli alwegen aiu monatlang uff ain pferd 10 gulden dera hoptman bi der pflicht hienach gethon in monatz frist ze erlegen schuldig, darzfi bi den seinigen zfim hSchsten erseehen und ver* ordnen sol, wan sich der beschw&rlich uberval oder erporung zutrug, das die sinen, so er noch anhaim hat, inallermass uff hoptman und rath" ervordern handlen, ziiziechen und thon sollen, als ob er selhs zxi engegen were. Es sollen och all diejenen diser ainigung verwandt bi irn underfchanen, hinders&sen und verwandteu zum hochsten au lib und gut gebieten lassen, das kainer on sin wissen und willen sich bestollen lass oder wegzieche, und ob etwar sy zn s&l- chem uffwiglen betretten, denselben anzaigen und irn obei'kaiten uberantwurten ; welcher och uber sollichs verput wegztig, dem sollen wib und kimd nachgeschickt und von kainem diser ainigung eingelasseih uffgenomen, och enthalten werden,

Zum sibenden 8611ent jetz und heraach jarlich ain hoptman und 6 r&t envolt werden, die obgeschribner mas handlen sMlen und mugen* So sich aber zfltr&g, das zu zit der vergwaltigung oder emp&rung hoptman oder rath ainer durch libs krankhait, herrendienst verhindert, desgelichen gescheft halb nit bi land, das dan die andren, so noch verhanden in* diser ainung verwandt, welchen sy geschickt darzti sin achten, zu inen nemen und dasjenig z& aach dienstlich handlen s&llen. Welcher och dergestalt gefordert . wirt, der sol gehorsamlich erschinen und on merklich ursach nit usbeliben.

Z8m achtenden nod letsten behaiten inen diejenigen, so mit lechen, ver- pflichten diensten und vorausgangnen puntnussen gegen fursten, herren und andren verpflicht, ire herren und bundsverwanten bevor, Und s&llen usserhalb gr&ffen, herren und vom adel in disem viertail gesessen niemand in diser ver- ainigung onwissent und willen gemainer versaxnlung uffgenomen werden-

Und sol also die ainigung weren, belibet* und besten von hfit dato sant N. tag uber ain jar* Und des zfi urkund haben die in diser ainigung begriffen obgemelte artikel war, vest und stet zu halten, bi iren gfiten trtiwen an aid stat zugesagt, versprochen und darwider nit ze handlen kainswegs z& urkund ain jeder mit siner aignen hand underschribent wie hernach volgt.

s) Der Gedanke eines Zusammenschlmses der altglUubigen Nachbam ist dentnach um einiges (liter als die fUrstenbergische Agitation, von der liiezler handelt: Graf Friedrich von FUrstenberg als Stifter eines katholischen Schutz- biindnisses 1533 1534: Zeitschrift der Gesellschaft zur BefSrderung der Gcschichts- kunde von Freiburg 2 (1872), 288 ff.

*) -von KnSringeiu

*) Es handelte sich nur nm einen kleinen Vorstoss der fiinf Orte bet Horgen, nicht um einen vollen Erfolg: D ierauer S. 183,

WQrtt, GeBchichtsquallen XVI. 12

178 1531 November 11 November 15.

machtig syg lob imd dank gesagt. Man wayst aber der zal noch nit. Wan wyr nur nff unser sytten ainmal erwacheten. Zell, 1531 November 11.

11, 263 a, Or.

284. Bischof Gabriel von Eichstadt an Christoph Blarer:. 5 Die Schlacht am Zugerberg. Eichstadt, 1531 (mitwoeh uach Martini) November 15.

58, 56, Or.

Wir baben eur scbreyben mitsambt neuer zeytimg, wie die kriegsleuf rait den funf orten gegen den abgefallen christen er- 10 gangen, von eneh zu sonderm dank empfangen und davor aueb vernomen, und nit von einer leichtvertigen person, sonder der era nachpaur der ende ist, das durcb 637 *) man von den funf orten ir widerwertigen in der nacht ernstlicb haben augriften, weysse hemet uber ir kleidung angethon und deunereyser aufge- 15 steckt, und bis in 5000 erschlageu, die uf der walstat pliben sein, etwas bis in 30 puehsen uff redern und ander ir were und barnisch erobert, auch ein feulein der von Zurcb, der von Beren, der von Basel, Salutern, Sehaffhausen, Mulhausen, Turgaw, Sant Gallen der stat angewunen. Und sein die abgefallen christen 8000 stark ge- 20 west, auf Einsiedeln zu ziehen, in ein dorf in Zieger gepiet komen, ein kirchen daselbst geph'radert, einem kalb ein messgewand an- gethon und umb die kirchen gejagt mit vil schmachworten, und in ander dorfer mer die kirchen geplundert, in derselben kirchen einer zwey kleine kneblein gefunden, welcbe tbannreyser utf iren hueten 25 gehabt, dieselben zu tod gescblagen mit vil schmecbworten der mueter gottes zugemesseu, welicbes bescbeben am 23 tag Oktobris. Und der funf ort uff die zwue scblaebt, so sy gegen iren wider- wertigen haben gethira, uber 40 maim von den iren nit nmbkomen sein. Und da nach solcber schlacht die mer den abgeffalen christen 30 kunt worden, baben sy deni andern irem volk im geleger Iassen ansagen, das sy wol getrost sollen seyn, dann die funf ort leiden

l) Kilian Leib nennt 6000; Baum gartner S. 224. Da die hier ge- botene Schilderung der Schlacht mm 23. Oktober im wcsentlichen die Momente aufweist, welche Kilian Leib auf swei Schlachfen verteilt, so ist doch u-ohl die. dort (Baum gartner S. 224) berichtete sonst unbekannte vom HI. Oktober

imgeschichtlich.

1531 November 16. 179

hunger und sey inen wol zu begegen. Und ligen die von Zurch mit irera volk, das sy die funf orter in einer stund raogen erreiehen. Desgleichen die von Bern sieh in einem wald verhawen, das sy auch in einer stund die funf ort mugen erraichen. Desgleichen

g berwiderumb die funf ort solch zwen haufen, die zu veld ligen, auch in einer stund mugen erreiehen. Und sollen die funf ort stark sein an kriegsleuten bis in 12 000, und die abgefallen christen bis in 30 000 stark. Was sich seyther weyter hat zutragen oder noch alle tag beschehen mag, das mus man gewarten zu vernemen.

10 Wer wolt anderst gedenken, dann das die funf ort hilf und sterk vom himel haben. Der aller ding macht hat, der woll auch solches nach seinem gotlichen wiilen zu end verfuegen.

285. Christoph Kress an Gerwig; Darikt fur das Schreiben vom 30. Ohtober mit dem Bericht fiber die Eidgmossen1). Hat die

15 Zeitung auch seinen Herrn und guten Gesellen mitgeteilt, die es gern gehort und fur ainen gegrundten bericht des tegliehen un- gleichen bin und widerschreybens halb verstanden.

So haben wir hie nichts besonders. Allein wurd geschrieben, das der alt konig von Dennemark *) mit den knechten, so ein zeit

20 lang daunten gelegen, zu schiff uff die see eingesessen sey. Aber nyemant hat noch wissen, ob der konig mit demselben kriegsvolk uber und ankomen sey. Und dieweil also dieselben knecht hinab Ziehen, hat keiserliche mt. die 4000 knecht, so man in, Schwaben- land angenomen und uff Coin bescbieden, daselbst zw Coin unge-

25 mustert und sonder gelt widerumb laufen lassen. Des sein diese knecht ubel zufriden. Erhebt sich gross schwern und nachreden. So soil kei. mt. des willens sein, uff sant Endres tag zw Dornach beym konig von Frankreich anzukomen, daselbst sein gesellschaft, die er hat mit dem fiiss, gegen dem konig und andern auszugeben 3)

30 und daselbst gross triumph und pancket halten. Volgends will ir

') Kress zeigi. der entb5raug halb, so sich uoter den ajdgenossen dieser

zeit zStregt, begreifiiches Interesse und bittet immcr wiedzr ttm Xachricht: 24. Oh- tober: 11, 255,- 9. November: 11, 263; 5. December: 11, 279.

*) D. Schdfer, Geschichte von Ddnemark 4 (Gotha 1893), 172 ff, Henne 6, 5ff. Waits, LUbeck 122 ff. H. Pirenne, Geschichte Belgiens 3 (Gotha 1907), 133ff.

8) Ztim Kapitel des Or dens vom Goldenen Vlies in Tournai vgl. Henne 6, 10 f. Der KSnig von Frankreich war nicht dabei.

12*

180 1531 November 16 November 19.

nit. den weg den nechsten uff den reichstag gen Regenspurg nemen. G. wird wohl auch dahin reisen und seinen Weg hier< durch nekmen und bei ihm einkehren. 1531 November 16.

11, 268, Or.

286. Ferenberger an Gerwig: Mahnt, seine Saehe [beim 5 Bischof J zu betreiben. Vom ksrl. Hof hat der Konig Schreiben, dass der Kaiser am 10. Dezember in den Niederlanden aufbrechen und Weihnachten hi Mainz oder S])eier sein wolle, so dass der Reichstag sick nicht verzogern wird. Hofft, G. darauf zu sehen. Innsbruck, 1531 November 16. 10

Am 24. d. M. wird der Konig hier einen Landtag halten und am 24. Dezember in Linz sein.

Ich verseh mi eh, das memorial1), so ir gut genulfen habt, werd euch herzlich wol gefallen. Es ist in meinen oren der saft von der musiea. 15

11, 274, Or.

287. Bischof Hugo von Konstanz an Gerwig: Erhieli heute morgen bed. Zeitung2) mit schriftlichem Nebenbericht von vertrauter Sand, dass die fiinf Lander 4000 Walliser und 4500 anderes welsches Volk bei sich haben und den Bent era verhoffenlich stark 20 gnueg seyn sollen. G. mbge das auch andern unser und ewer

ehristenliehs glaubens, rechts und frids liebhabende guet herrn und freund mitteilen. Meersburg, 1531 November 19.

11, 267, Or.

288. Johann, Bischof zu Wien, Koadjutor zu Neustadt, an 25- Gerwig: G. hat gestern die Artikel des eidgenossischen Vertrags3), die er ihm mitteilen wollte, wieder einem seiner Diener gegeben, der sie behielt. Bittet nochmals darum hieher an den Kanzler oder nach Zell. Die fiinf Orte haben Bremgarten und Mellingen eingenommen 4).

») Vffl. oben Nr. 269, unten Nr. 289.

!) Fehlt.

8) Des Friedens der funf Orte mit Zurich com 16.J20. November; Eid- yenossische Abschiede IV 1 b S. 1567 ff. *) Dierauer S. 185.

1531 November 24 Dezember 1. 181

IT

n

Ob die B enter abgezogen sind, weiss er nicht. Meersburg, 1531 (freitag vor Katherine) November 24.

117 294, Or.f e. U.

289* Gerw/g an Fernberger: Hat das Gesanale alsbald nach 5 Empfang mit seinen Gehilfen angehort und gesnngen, welchs warlich vorder lyeblich tind gut und wol ain saft der unisiea genent werdeu mag. Schickt dafiir zwei an der e Stiicfdein, dereu das ain auch auf den tenor grat es gemacht; sie sollten gef alien, obwohl der Kompoimt, der sie neulich ihm, G.? zu Ehren komponierte, noch jung 10 ist. 1531 Dezember 2.

11, 277, K., n. e.

290. Christoph Kress an Gerwig: Sie haben hier allerlei Zeitungen ilber die Eidgenossen. Die einen sagen, die Sache set vertragen, andere xvissen nur von einem Vertrag mit Zurich, von dem

15 sogar etliche Artikel vorliegen; die Berner seien nicht vertragen, und die fiinf Orte seien noch nicht abgezogen. Was denn daran spL Sein, Gs., Bericht wird hier fur den gewisshafteu grand gehalten, also das meine herrn hierynn am meinsten uff eur gnaden schreyben passirn. Bittet um einen eigenen Boten, ivenn nicht

20 sowieso jemand herunter reiiet. Der Kaiser ritste sich fiir den Reichstag in Regensburg. Ladt G. wiederholt zu sich ein, 1531 Dezember 4.

11, 280, Or.

291* Johann Eck an Gerwig: Schickt seine Sermones de 25 tempore1). Rogo parvum id munusculum grato accipiatis animo, sicut a benevolenti offertur. Hat in Bay em (in Bavaris) *) ein Haus gebaut pro commoditate studiorum rneorum. Bittet, wenn G. zum Bundestag nach Augsburg kommt, um sein Wappen (arma) fur em Fenster, Bilder des Kloster- und Familien-Wappens, die er mit 30 denen anderer Fursten, Bischofe und Pralaten anbringen lassen will. Schickt einen^ Boten aus inn sichere Nachrichten fiber den zwingli-

l) Der drit Thail geistlicher Predigen: s, Wiedemann S. 46. T) In Ingolstadt.

182 1531 Dezember 8 1532 Januar 9.

schen Krleg ; vielkicht reitet der iiber Weingarten. Ingolsiadt, 1531 (ipso die conceptionis Mane) Dezember 8.

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

292. Bonaventura, Abt zu Rheinan, an Gerwig: 1st wit etlichen Ratsboten der Orte Zurich, Luzem, Uri und Schwyz im 5 Namen der sieben Orte am Thomastag in Rheinau eingeritten1), andern morgens am Freitag nach Thoma mil seinem Konvent in die ganze Verwaltung, Herrlichheit und Gerechtigkeit wieder eingesetzt worden und hat an diesem Tag im Mitnster Hesse gehalten, und warlich von den airmen unterthanen wol und eerlich empfangen 10 und gegriezt, des ich guter hoffnung bin, es werde gute bstand haben, Teilt das mil, da er nicht zweifelt, G* habe dartiber seine Freude. Dankt fur die Guttaten an seinem Konventsmitglied Jacob von Payern. Rheinau, 1531 (sontags was der hailig cristaubet) Dezember 24. 15

11, 287, Or.

293. Domdekan und Kapitel des Domstifts zn Konstanz an Gerwig: Am 7. Januar (sonntag vor dato) ist Bzschof Hugo ge- storben. Die Begdngnis soil zwjlekh mil der seines Vorfahren Bischof Balthasars*), die wir ausser hoehwichtigen verbinderungen 20 bisher ansteen lassen, am Montag den 15, zu Meersburg stattfinden. Laden die hocbvertruwten stiftsfrunde zitr Feier ein* XJberlingeny 1532 Januar 9.

12} 8, Or.

294+ Dr. J ohann King an Gerwig: Sehickt, da er nicht 25 weiss, ob G. ihn auf den Reichstag rufen wirdf einen Zettel des Herrn von Schusmiried*) zitr Weiterbehandlnng. Dan e. gn. waist,

l) A. Wa Idbu r g e r } Eheinau und die Reformation : Jahrbiicher fiir schweizerische Geschichtc 25 (1900) S*31o$\

•) Gest* 28. Mai 1531 in Trier, Hugo von Landenberg hatte nach seiner Waht torn SQ.Juni das Bistum anfangs Se^yi ember 1531 [Gams^ Series ep. gibt den 13. Sej>tember an. Aber bereits am 11. Stytemher dankt em G. fiir Glilck- lounsehe sum AmtsantrUt: 11 } 31 (if Or J sum zweitenmal iibemommen.

a) 52? 170: Primo zfi Nurberg in des richs rat durch mleli angehalten umb rhigerung in des richs anechleg, antwurt: soliichs zfi risgeren oder anzil-

1532 Februar 19 Mai 10. 183

das der man ranch ist. Bittet, zu sorgen, das ich auch in den

gewalt gesetzt und in dem reichsabschid benempt wercl, damii die Pralaien nicht meinen, er wolle sick der Arbeit entzieken, und es ware mir und meinen kinden eerlich, das ich benempt werd, und 5 m6cht etwan zu nutz und gfttem erschiessen. 1532 (raontag nach invocavit) Februar 19.

52, 171, Or.

295. Karl V. besiatigi (titf Bitten Gerwigs gegenuber Etn- griffen und lrnmgen derer von Altdorf das tveingartener Schutz-

10 privileg Kaiser Sigismunds gegen das dortige Gericht hn Anschluss an einen von Bischof Otto con Konstanz aufgenchteien Vertrag1), also wann des genannten abts und convents oder irer nachkommen ambtleut, diener oder gebrot 2) knecht, sy seven zu Altdorf gesessen burger oder nit, daselbs zu Altdorf freveln, die von Altdorf sy

15 darumb strafen wolten, das sie dann zuvor den gemelten abt zu Weingarten oder seine nachkomen darumb crsuechen, und er uf sollich ir ersuechen den oder dieselben, so gefrevelt haben? fur die gedachten von Altdorf zu recht stellen, die alsdann dieselben umb die gemelte begangen frevel wie ander zu Altdorf strafen mogen.

20 Aber in ander fellen, wie die genannt werden mogen, usserhalb in

schlahend wer inen nit befolhen; ich ln&eht uff aim richstag s&llichs fftrtrageu. Item z8 Wurras uff dem richstag dem doctor Winckelhoffer och s&llichs befolhen, hat mir nuntz ussgericht. Item zfl Regespurg, Agspurg, Spir, als ir vor wissen, aber nicht ussgericht Nota. Umb kurze willeo will ich mines gotzhus be- sehwerungen nun die letschen anzaigen, und namlich in der pureschen enberung da habent gothuslfit und ander e puren genomen namlich ross, kuen, kelber, schif, suwen oder schwin, salz, schmalz, stahell, yssen, win, korn, bett, treg} tusch und schlechlich nfintz dagelassen^ och full zerschlagen. Item die wyerwur zerrissen und die wyer gefischet, also das ich hab setziisch bis in das 4 jar miiesen kofen. Witer minem gotzhus ist grSsserer schaden geschehu dan Wingarten, Wissen- owe und Salem, da sich die pauren ain oder z8 gfitem gesamlet oder nach darby belegeret, bond hussen Ion, Item de decimis an fill orten gar nach der halb toil und an etlichen orten mir gar nach der 3, tail abgangen. Item min gotzhus under alien gotzheuser, so min her von Wingarten zu mengem mlill uff den richatligen vertretten hat, ist das allcr ermest (Munchrott ussgenomen). Also bin ich daran. Aber sSllich trfigt gftt wissen min her von Wingarten und Wyssenow. Min beger wer, das min gotzhus nach der puntstur augelegt wurd, so m&cht min gotzhus nebent den anderen och beliben*

*) VgL Vochezer ly 872.

2) Brot~f bezahlte, verkostigte Knechte.

184 1532 Mai 10 Mai 25.

ufruren frid zu gebieten, sollen die gemelten von Altdorf abt und convent, ambtleuten, dienern und geprotten knechten gar nichts zu gebieten noch za verbieten haben. Sonder wer zu denselben umb schulden und anders, was das were, dem malefiz nit anhengig, zu spreeben hette oder gewuu, der sol sy vor des gemelten abts und 5 convents pruedergericht fiirnemen, wie recht 1st, und sy dabei bleiben lassen. Doch ob ainer oder mer derselben ambtleut, diener und geprotten kncebt heuser oder an der e g'ueter im gerichts- zwang zu Altdorf ligen betten, das die davon gen Altdorf dienen und steuren wie ander zu Altdorf, wie dann sollichs weiland bischof 10 Otten von Costanz vertrag inhalt und vermag, . . . doch uns und dem reycb und sonst meniglichen an seinen herrligkaiten, ober- kaiten, rechten und gerechtigkaiten unvergriffenlicb, . . . bei 20 Mark Idtigen Goldes Strafe, halb in die Bei 'chshamm er und halb dem Abt und Konvent zu bezahlen. Regensburg, 1532 Mai 10. lo

26, 389—390, Transstimpt in (let- Konfirmation Maximilians II von Augs- burg, 1566 Mdrz 19.

296. Dr. Johann King an Gerwig: 1st den Pralaten allweg zu Diensten. Mochte seine beiden altesteu Sdhne, Bernhard, der am 5. Juni 12, und Johann, der am 17. Juli 11 Jahre alt wird, zu dem 20 neuen Schulmeister Hans Sousenprot nach Ravensburg schicken; hat aber gusserdem noch zwei Sdhne, Jacob mit 9 und He'mrich mit 4 Jahren und 6 Tochter; die Mutter ist todt. Utiter 50 fi. im Jahr wer den die beiden nicht kosten; das ist fur ihn ml. Aber iveil der Schul- meister so gerilhmi wird, will er sich durch das Geld nicht meistern 25 lassen. Ob die Knaben nicht Pfrilnden und, da beide noch jung siud, Dispens bekommen konnten. Bittet, bei dem Legaten fur die ztvei oder drei alterm um Dispens einzukommen. 1532 Mai 25.

12, 38, Or.

297. Dr. Speyser, Domherr zu Komi-am, an Gerwig: Hat hi 30 seinem Auftrag ivegen der 1500 fi., welche Hans Dionys von Konigs- egg noch von Ksr. Maximilian her an den verschriebenen 3000 fi. l)

') Die Forderung riihrte von den Diensten des Hans von Ktinigsegg her, nach dessen Tod sich Maximilian mit- dem Brnder Hans Diongs als Erben auf 3000 ft, einigte: 1~>18 Qktober 6'.: 10, 298, A, Davon fiber nahm Ferdinand 1500 JL,

1532 Juni 22 Juli 1. 185

t

mm Kaiser zu for dem hat, fur und fur suppliziert und sollizitiert, aber wie andere Gl&ubiger nichts ausgerichtet. Da der Kaiser taglich, wie danu vor augen, Krieg und Uberfall vom Tilrken be- furchten und fur die Errettung der Christenheit und deuischer 5 Nation sieh vorsehen miisse, tvisse und konne ihre Mt. zur Ze.it mit den Glaubigern von well. Ksr. Maximilian nicht handeln* Daritm musse Herr Hans Dionys wie andere langer Geduld tragen, Begensburg, 1532 Juni 22.

10, 299, A.

10 298* Abt Heinrich von Marchtal an Gerwig; Hat nach seinem

Bat und mit Einverstdndnis des Herm von Au die Pralaten nach Waldsee berufen and ihnen das kaiserliche Mandat vorgetragen. Sie haben beschlossen, der Reisigen halb dem augsburger Abschied und dem- Beichsabschied von Begensburg gemdss sich bereit zu halien.

15 Das ksrl. Mandat, wonach die Stdnde Geld, nicht Volk schicken sollen, haben sie gebiihrend vernommen. Da die Pralaten sich mit anderen schwdbischen Standen eingelassen haben, fur den Tiirkenzug mit ihnen ze heben und ze legen, meinen sie, das dann den prelaten gegen dem schwebischen gezirk nit verantwurtlich sein mochte, uns

20 in dem fall der reisigen von inen zu sundern. Sie werden aber ouch nicht von gemainem abschied des reiebes treten, Ferner haben die Pralaten heschlossen, ihn} Heinrich, auf den von Wolf von Monifort ausgeschriebenen Tag nach Weil1) zu senden. Dass Andres von Hoheneck ihre Reisigen und Konrad Habliitzel von

25 Markdorf das Fnssvolk befehligen sollen^), lassen sie sich gef alien. Ebenso iverden sie von stundan den Gerichtsverwandten mid Unter- tanen gebieten lassen, dass keiner ohne Wissen und Willen der Herrschaft andersivo sich in Dienst gebef bis auf weiteren Beseheid* Wollen am 14. Juli ivieder in Waldsee znsammenkommen, wo er,

die andere R&lfte der Kaiser. Am 12. Janttar 1532 hat Hans Dionys G, gebeten, zu sorgen, dass er mit den ksrl. 1500 Jl, avf Christoph Blarer verwiesen werde {was demnuch nicht geschehen ist): StFA.} Korr. 14,15 1547 \ Or.

J) Der Kreistag zu Weilder$tadtf auf Anbringen Wolfs von Monifort, des zu Esslingm am 17. April 1531 bestellten obe7*$ten Feldhauptmanns> von Philipp ron der Pfalz und Philipp von Baden ausgeschrieben, befasste sich mit Bestallungs-', Besoldungs" und Ansmarsch- Fragen : Abschied vom 5. Juli: 58, 57 6*5,

*) Vgl oben Nr. 202.

186 1532 Juli 1 - Juli 22.

II., Relation liber seine Handlung in Weil tun soil. G. mage bis dakin pers&nUch sick einfinden, da die Prdlaten seinen Rat brauchen. Auchfiir Weil hdUen sie gerne seinen Rat. Waldsee, 1532 (inontag nach s. Petri unci Pauli apl.) Juli 1.

12, 46, Or.

299. Karl V. an die schwabischen Prdlaten: Der Abt von Weingarten meldet, dass er Jcsrl. Befehl zufolge mit ihnen tvegen der Tiirkenhilfe x) gehandelt und uch, zevor und ee wir im denselben unsern geschriftlichen befelch zfigestelt, uwers fiimemens gewarnet hab, dariiber ir dannocht entschlossen syen, nach vermug des ab- io schids uwer hilf ze ross und ffiss und nit an gelt ze laisten. Be- fiehlt nochmals Geldleistung, da ihm die Hilfe als clem herrn des kriegs von alien Stdnden bewilligt ist*). Regensbwg, 1532 Juli 6.

61, 245, A.

15

300. Johann, Bischof zu Wien und Koadjutor zu Neustadt, an Gerwig: G. soil die Wahl des Erzbischofs con Lund zum Bischof von Konstanz betreiben. Prag, 1532 Juli 22.

12, 50, Or.

Wir warten fur und fur, wan ir cms schreibet, das ir frisch 20 und gesund wider haimb kumen seien, Und demnaeh wir mit eucb red gehalten von wegen misers Heben herrn des erzbisehove zw Lunda, rho. kay. mt. rat und orator, das sein liebd zu dem

s) Die Altgldubigen hatten atif dem Reichstag in Augsburg 1580 nach dem Abzug der Protestanten (nach dem ksrl. Religionsabschied mm 22. September) 40 000 Mann und 8000 Pferde Reichshilfe auf 6 MonaU bewilligt. Unter dem 20. Juli fordert Karl von Regensbwg am die Hilfe sicher auf 16. August auf die Muster-

pltitze urn Wien, dieweil der Turk so gclmell in Hungern kumen und seinen zug auf osterreichische und teutsche land dermaesen furderet und eylet, dass die sachen viel sorglicher und gefarlicher gestalt sein : Dr.-Zirkular : ««(?.; 12, 4.8. ~) Die Prdlaten schicken da r auf den kemptener Konventualen Wolf von (rrilnenstein nach Regenshtrg, der ihr Verhalten be.gr Unden soil: Waldsee, 15. Juli: 61, 240. —- Karl befiehlt wiederholt Geldleistung: 23. Juli: 61, 241, A.

1532 Juli 22. 187

bis turn b Costnitz mochte gefiirdert werden :), haben wir derselbigen sach weiter nachgedacht unci kiinnen nachmals nit anders finden, dan dieweil derselbig bey kay. und kii. mten. im hohen und treffenlichen ansehen ist und allain durch ain solche person dem 5 bistumb wider mfts geholfen werden, das dan die lierrn vom capitl solches bedenken wellen und gedachten von Lunda postuliern. Wan wir selber zugegen waren, wolten wir fur miser stirab kain anders furnemen, ans ursaeh zum tail wie obgemelt, und volgents das er ain gesehickter, verniinftiger, erfarner und beredter herr ist;

♦to wirdet nit auf dem bistumb und desselbigen einkomen zeren miessen, und onzweifel wirdet er, so die kay. und kii. mten. ver- nemen werden den grossen abfal des bistumb und das sich kain bischof mer von desselbigen einkommen erkalten mug, werden sy onzweifel in ander weeg ime verbolfen sein. Er ist ain gueter

15 ordenlieher haushalter. Und in sum ma bey [der] pflicbt, damit ich der stift naeh verwant bin, wisste ich ine nit zu verpessern. Solches mag e. g. unserm lieben herrn und gueten freund dem herrn weichbischof "^ und thumbdechant, dem lierrn von Ems und andern in unserm namen anzaigen. Dan obgleich wol aus dem

20 capitel ainer elegiert wurd, so ist doch zu besorgen, das derselbig gleich so wol als der herr Hans graf von Lupfen die stift nit er- halten mug. Solches wellet in unserm namen auf das best handlen und anbringen, mit diesem erbiten, sover gedachter von Lunda postuliert wurde, das wir seiner liebe halben und was uns muglich

25 der stift guets zu thnen, wellen wir uns vleissen. Wir zweiflen auch nit, wir wellen die confirmation zw Rom taxfrey erlangen 3), welches dan dem bistumb auch zu guetem kumen mag.

x) Nach dem Tode Hugos von Landenberg am 7. Januar 1532 war (3, Februar) Graf Johann von Lupfen Bischof geworden> der aber gleich wieder an Verzicht dachte, da er nlcht Lust hatte, der Forderung des Kapiteh ent- sprechend PHester zu werden. XunUchst giny er damit nm, das Bistum gegen 1000 fl. Pension an Bischof Georg con Brixen abzutreten: rgl. unten Nr. H12 ff* Am HI, Oktober 1537 ist er dann endgiiltig zurilckgetreten: Schulthaiss Bist.-Chr.: Freib. DiSz.-Arch. 8, 89.

2) Melchior Fattlin.

9) Kaspar ton Kaltental, Domherr und Scholaster zu Augsburg und Propst zu Wiesensteig, an Dr. Joh. Mesnang, Domherm zu Konstanz: Sein Schwager Konrad von Bemeiberg gen. Kleinhess hat em pdpstliches Privilegium auf das Geld pro confirmatione ains bisehofs. Da Konstanz als erstes Bistum raciert, sollte das Kapitel sich mit Bemelberg vertragen, damit der Konjirmation des neuen Bisehofs Jcein liindernt's envuehst: Augsburg, 1532 Februar 18. : ZSrich W Jl7 18, Or.

188 1532 August 27 Oktober 5.

301. Matthis von Burgau1) an Gerwig: Hat heute den P fairer von Rotenbach*)' gefangen gesetzt. Befind sovil, das er nit allain ain eeweib genomen, sonder darbei anzaigt, er welle furter kain mess mer haben, und die er bis hieher gehapt, die reweu in seer, wiewol ers noch nit selbs bekennt, aber ich wurd sie dermas grundlieh berieht, das ich acht, noch die nacht sein gemahel anch zu bekomen, daraus ich der sachen ain grund zu erfareu getraw. 1532 (afterraontag nach Bartholoinei) August 27.

12, 53, Or.

302. J. Ferenberger an Christoph Blarer; Gundelfingen 10 schreibt, obgleich der alte Bischof sick wieder zu dem Stift tue, set dock kcin guter Wille zwischen ihm und dem Kapitel, und acht er, es solt auf ferer handlung, die zu Rom beschehen must, nochmal ain weg gefunden werden, das gedaehter bischof zu abtretung des stifts bewegt werden mocht. Egenberg, 1532 September 25. 15

12, 79, Or.

303. Johann, erwahlter Bischof von Konstanz, an Gerwig; Fordert 100 Pfund Pfennige Turkenhilfe bis Martini an den

4

ncichsten zustandigen Dekan. Meersburg, 1532 Oktober 5-3)

12, 84, Or.

25

304* Gabriel Graf zu Ortenburg an Gerwig in Begensburg: Dankt filr den Brief vom 15. September mit der Teilnahnie an dem Tode seiner Frau und bedauert Chrhtophs Ableben4). Dankt femer

l) Vog% in Walthee.

*) bet Wotfegg.

z) 12, 83, 0)\: Allgemehies Ausschreihen vom gleiehen Tag: Episcopalis

dignitas . . . tcraporibus nostris in lnuttis et insignibus locis Institute diabolo aedura horrendis imiuiuerabilibusque spiritualibus verum etiain temporalibus datrmis et jacturis cjuassata et perturbata, so dass er den Pjlichten gegen den Kaiser nicht nachkommen kann; er wendri sich also mit Rat und Zustimmung des Dekans und Kapitels an die Diozese.

4) Den Kotizen Raitners 5, 3 Hi sufolge ist Christoph BUtrer am 2. OH. im Alter von 38 Jahrm, 2 Monaten, 9 Tat/en gcstorhan; am 13. August war ihm sein llijUhriger Sohn Joh. Christoph im Tod rorangegangcn. Christoph Blarer war sett anfangs ITxHO IcsrL Hauptmann in Regensbtirg, Am 27. August 1529

1532 Oktober 11, 189

fur die Fdsser mit Musmehl und Fischen} ivelche G. nach Regens- burg brachte. G. wird numnehr wissen, dass aus dent T&rkenzug des Kaisers and Konigs nichts wird1). Mi* bedarf also der Sachen nicht So bab ich sollich muesmel und vischl nit allain fur mich 5 haben, sonder auch gueten gesellen mittailen wellen. G. mag (dies anderwdrts verivenden* Will sorgen, doss die von Regensburg seines Bruders Staat herausgeben* Hofft, doss das Geld zur Bezahlung Herzog Friedrichs bei den Pralaten eingebracht 1st. Der Kaiser will alle Sdumigen dem Kammergericht iibergeben* Wien y 1532 10 Oktober 11.

12, 80} Or.

305. Sebastian, Abi zu Kempten, an Gerwig: G. hat ihn auf

den jeizigen Bundestag nach Augsburg bw*ufen} tan wegen der

Hilfsgelder toider den Tiirken zu handeln. Das braucht es aber

15 nicht. G, als Vormand der Kinder seines Bruders Christoph seL

teilt K&nig Ferdinand dem bisherigen Hauptmann Hans Fuchs sum SchneebergT Ritier, mit, dass er einverstanden wUre, wenn er den Postm an Blarer abtr&te, da er dem Ami nicht so stattlich austcarte, als nSttg wdre: 10, 234, Or, Fuchs ist bereit; nur hat die Abfndung und die tfbernakme des fuchsschen Manses zu Regensburg (in der Predigergasse, hinten zunUchst gegen das Predigerklotter mit Garten) durch Blarer ihre Schwierigkeit : 10, 277. Ferdinand erbietet sich zur Vermittlung: 25. November: 10, 274. Unter dem 19. Dezember 1529 bittet Fer- dinand den Kaiser und das Reichsregiment unt Best&tigung und Einweisttng Blurers; 10, 289, 284, A. In dem Gemch an den Kaiser (5, 881, o. D.) bat Christoph um die Hauptmannschaft auf Lebenszeit und zugleich fiir seinen Sohn Hans Christ&ph; bei etwaiger Weitergabe an einen andern sollte der Nachfolger ihm oder dem Sohn oder den Erben 4000 ft, in Gold erlegen 7nii$sen* Ah Christophs Nachfolger Franz van Hembst genannt p, Tamis ernannt war, verlangte G. von ihm 6000 fi.T die Christoph auf die Hauptmannschaft verschriebeti getvesen seien; an Kdnig Ferdinand; 1534 Mai 22; 13, 79. Im November 1541 untrde Gcorg von Loxau} Bitter, ksrL und kgL Rat} deutscher Vicekanzler der Krone Bohmen [B ergmann 8. 98ffJ, Beichshauphnann zu Regensburg nicht sum wenigsten (tote G. schreibt), well Loxau das blarersche Hans gekauft hatte; G. an L.: 9. Jan. 1542; $tFA*7 Korr, 1415—1547, K.

J) Stdtnn Soliman war, wUhrend die Reichstruppen auf den Musto-pl&tzen- bei Wien sich sammelten, ende September, auf die Nachricht von der Niederlage seines Streifkorps unter Khasim Begh bei Linz durch Pfalzgraf Friedrich und der Erfolge Dorias in den griechischen GewSssem nach Ungarn snriickgegangen.

190 *532 November SO.

soil einfach den nichtaitsgegebenen Rest wieder herausbezahlen1), damit nicht die armen Gotteshausleute beschivert, und der Gehorsam den Pralaten nachteilig werde. Auf Kempten treffen 870 fi. Die Gehorsamen und Gntwilligen wurden sonst fur kilnfttge Falle abge- schreckt, der gemeine Mann zur Kloge, Nach~ und Alfreds gereizt, und den Widerwartigen, die yilleicht uns gaistliclien unsere guetere ze nemen vormals begierig, durstig und hungerig, in dksen sorg- somen Laufen Ursache und Beherzigung gegeben, Kempten, 1532 (an sant Andrestag) November 30.

61, 249, 0>\

10

') Mit dem Tode seines Bmders Christoph beginnm fUr G. die langen

Jahre der Vormundschaft-ssorgen, die nunmehr einen erheblichen Teil seiner Zeit, Mittel und Kraft in Anspruch nehnten. Christoph war ein unrorsichtiger Hans- halter gewesen. Als kaiserUcher Kammei*meister hat er zu etlichmal auf gnedigst ansuchen und begern kay. mt. mit inerklicheni echaden und nachtaii seins selbs und seiner frfiudschaft gelt auepracht, scbulden von irer kay. rat. wegen bezablt und andere zu bezahlen auf sich genomen und darumben selbs verscbriebeu und sicb aus grossem woltrauen mit verweisuug auf die restanten, so etlich stend im hi. reieh an verwilligten hilfen zu widerstand des Turkens gemelter kay. int. zu thun scbuldig sein, auch etlich verwtirkt peeufal versichern lasseu, me

K&niff Ferdinand auf Gs. Bericht an den Fiskal Kaspar Mart schreibt; 14. Jan. 1533: 12, 162.

Auch von den schw&bischm Prdlafm hatte Christoph 1532 die bewiUigten 6 Monate Tilrkmhilfe eingezogm gegen Verschreibung, die in Marchtal hinterhgt wurde. Da aber der Zug Iceine 4 Monate gedauert habe, verlangten die Schwaben ihr Geld znrUck: 26. November 1532; 12, 113, 114, 118. Ebenso beansprucht Bfalzgraf Friedrich 1500 fi, mm TUrkenzug her* G. will mangels Bargeld den Filrsten mit Hansrat und anderem zufrieden stellen. Friedrich ist einverstanden; aber es geschieht nichts. Am 20. Dezember 1533 droht F. mit andtren gebiihr- lichen Wegm; 12, 310. Am 23. August 1535 uiederholt: 13, 340. Abt Ambros von St. Emmeram verlangt 130 fi. fur Habere 27. Desember 1533: 12, 319. Vgl Nr. 394, 449. 468. 471 Anm. 522. 523. 542. 546. 764. S36. G. kann dem alkm gegenttber nur auf die Bestanten verweisen, deren gerichtliche Eintreibnng der Konig sett 15. Januar 1533 (an den Fiskal: 12, 162) wiederholt befahL Aber Kaspar Mart wollte G. nicht wohl und zog in fal$cher3 lystiger unbestendigkait nach fynanzischer art die Sache hut: Moser an G.: 27. Dezember 1532: 86, 1. Unter dem 29. Marz 1533 (Genua) uies Karl V. Ferdinand an, die auf Christoph lauimde Kammermeisteramts- VerschrHbung auf die Vormilnder umschreiben zn lassen, da sie ihrer znr Einbringung der Reste und Schulden, so etliche StUnde noch hinterstellig sein sollen, bediirfen: 12, 190, A. Am 7. August 1545 (Worms) beftehlt Ferdinand dem Pfennigmeister Wolf Mailer, G, fur die Kinder 30000 ft. ausznbezahlen : StFA. Korr. 1415— 1547, A. Eine erste Quitiung Gs. fiber 1000 ft.: 20, August 1546: 19, 124, 1C

1532 Dezember 24 1533 Januar 22. 19i

306. Haug Graf zu Montfort an Gerwig: Am Sonntag net eh

Dreikonig (12. Januar 1533) will eler Adel dieses Viertels zu Anf-

richtung einer Vereinigung Tag vornehmen. Mochte wissen, was

von erstreckung des scbw'abischen bunds gehandlet 1532

5 Dezember 24,

12, 134, Or.

307. Johemn, Erwdhlter von Konsianz, an Gerwig: 1st von

gemeinen Graf en, Eitterschaft und Adel des Quartiers, die in den

letzten Tagen in Vberlingen versammelt warm, gebeten, die daselbst

10 verabredete und zum Teil angenommene Vereinigung den Pralaten

mitzuteilen. Lddt zu einer Besprechung auf den 29. Januar nach

Waldsee em, - Meersburg, 1533 Januar 19 1).

12, 158, Or.

308. Konrad von Bemelberg, Eitter2), an Gerwig: G. und 15 Dietrich Speth ") haben ihm und seinem Vetter, dem Lang en Hessen 4) beim Abschied in Eegensburg alle Jahre jedem ein Fuder Wein nach Ehingen versprochen. Hofft, dass der Wein nicht ausbleibt. Sie iverden ihn sich munden lassen, so ir scbun nit apt zw Sant Hemre zw Regenspurg send, iedoch, conventer (?). Dann wir seven 20 gut zecher; den wir wol bruchen und umb ewertwillen usdrinken wSIlen. 1533 Januar 22.

12, 169, Or.

309. Gerwig an Dr. Georg Sigmund Seld, ksrl. Vizekanzler :

Der neue Pralat von Schussenried mochte dutch ihn, G., die

25 kaiserlichen Eegalien und den Blutbann erbitten, tcie er, G., sie

schon zweien seiner Vorgdnger vermittelt und sie im Namen des

') Die Einladung Friedriclis von FUrstenberg vow 22. Januar 1533 an etlicJie Xachbarn auf 31. Januar nach Villingm nnd die Erdffnungsrede des Graf en daselbst hat also nicht die Bedeutttnp, die Riezler (a. a. 0. obeti Nr. 282 S. 177 Anm, 3) S. 283, 287 ff. anna km.

2) E. Solger , Der Landsknechtobrtst K. p. B., der kleine Hess. Nordlingen 1870. ADB. 3, 324 ff. (Boyneburg).

») von Zwiej 'alien: ADB. 35, 146.

*) Heinrich Trensch von Butlar (Weimar): Solger S. 51.

192 1533 Januar 30 Februar 11.

Kaisers in Pftickt genommen hat. Da aber der Kaiser mii Arbeit uberhauft ist, so dass die Expedition sick verzogern und verteuern wilrde, bittet er, dent Kaiser vorerst eintnal das Belehnungsgesuch zu ubermitteln und dem Alt dariiber Urkunde zu geben. Wann ungefclhr der Abt Ausstcht habe, abgefertigt zu werden. f>

Nichts Neues, nur allenthalben grosse angst und sorg, wir miissen ezwa wieder ain unrubigen summer und verderblichen krieg in diesem land haben. Weingarten, 1533 Januar 30.

91, 170, K.

310, Johann, Erwahlter des Hochstifts Konstanz, an Gerwig: 10 Burkhart von Danhetsiveiler hat sich in Gs. Auftrag mundlich und nun auch G. schriftlkh iiber den Pradikanten zu Tettnang beschweH. WarUt auf geniigenden Bericht durch seinen Vikar, der in zwei Tagen eintreffen ivird, Dann wird er bei Graf Haug von Montfort vorsteU'tg werden. Meersburg, 1533 Februar 7. 15

12, 174, Or.

311. Christoph Kress an Gerwig: . . . Nichts sonderlichs dann das unser pfaffen ein newe kirchenordnung angericht haben. Ver- syehe mieh, sy soil euch gefallen; dann wir wider anfahen zu peichten und die absolution zu holen. 1533 Februar 10. 20

12, 180, Or.

312. Gerwig an den Bischof zu Brixen : Hat dem Erwdhlten [von Konstanz] auf seinen Befehl sein Erscheinen auf Invocavit (2. Marz) als sicher zugesagt, da ich mich, wa es nieht volnzogen werden sdllt, warlieh mein leben lang schemen must, zudem das 25 es auch e. f. gn. aigen sach, ere, nutz und wolfart ist1). Erwartet ihn lieber 2 oder 3 Tage vor Invocavit; je eher, desto besser, Weingarten, 1533 Februar 11.

StFA., Korr, 1415 1547, K. . . . Zu aigen handeti und sust nieuiantz aufzebrecheu 2).

*) G. vermittelt die Unterhandlungeii iiber die Abtretung des Bistttms

Kmstans seitens Johanna von Lupfen an den Bischof von Brixen. Vgl. oben Ni\ 300 Anm. 1.

2) Die game folgende briscener Kor respondent geht zu selbs handen.

1532 Februar Man 2. 193

313* Johann, Erwdhlter von Konstanz, an Gerwig: Sie haben ausgemacht, doss der Edelmann x) auf Latare (23. Marz) nach Meersburg hommen solle. Hat sich nan aher uberlegt, dass die Handlung nicht solange Verzug erletden mag. Er hat wohl von 5 pdjtstL HlkL ein $aar Monate Verlangerting filr die Konfirmation erlialten, die aber bald nach Latare zu Ende geht. Der Edelmann sollte langstens bis Meminkcere (9. Marz) da sein. Nach Ueminiscere muss er um Bestdtigung sollizUiereu; dan wo ich die zit der pro- rogation verschinen [Hess], mocht die election fallen* Sie miissen

10 also vor der Konfirmation einig werdetu Naehher mass er die An- naien bezahlen. JJesgleichen warden seine Beneftzien vacieren, und alsdan meeht ich mit kainer so clainfiigen pension verniigt werden, als wan die handlung vor der confirmacion ustragen wurde. Wenn d-er Edelmann nicht hommen kann} wird er noch einmal beim Papst

15 um Prorogation emkommen, tvobei ihm der Edelmann viel niiizen konnte. Was er denn tun solle. Meersburg} 1533 Februar*).

SiFA., Korr. 1415—1547, Or

31&. Derselbe an Gerwig: G. m'oge im Vorbeireiten den Vogt

zu Markdorf um einen Trunk ansprechen and bei dieser Gelegenheit

20 dem Edelmann das Hans zeigen. Erwartet sie morgen mm Imbis.

Wenn Gs. Vetter*) den Edelmann kenni, soil G, ihn anweisen,

dam it er nit gemert wurd* Meersburg, 1533 Mdrz 2.

StFA., Korr. 1415—1447, Or.

315. Derselbe an Gerwig: Heute um 12 Uhr hat er die drei

25 Abschiede empfangen. Schickt zwei unterschrieben zuruck. Der

Herr von Nemtadt 4) meint, er solle neben dem Herrn von Brixen

x) Der brixener Hofmeister Pedro de Villegas,

%) Tag abgerissm,

3) Hieronytnus Schellang, Sohn von Gs, Schwester Agnes in Uavensburg, geb. 1511, 1528 in der Schule des Hfgr, Gregor Spdt in Pfullendorf (10, 90), sett Juli 1529 durch Vermitthing des wUrzhnrg. Kanzlers Marsilitts Brenninger am Hof inWiirzburg (10, 1819 215, 216; 11, 41; 12, 51}; dann in Eegemhtirg (unten S.203); sett 12. Februar 1533 in Meersburg; Fruhjahr 1546 ist er Vogt zu Ochsen- hausen (19, 81), wo er aber der hertigkait gegen den arm en leu ten und seine aigen- shmigea oder stryttigen kopfs baiben bald unbeliebt (19, 44), aber G.forderlich ist

A) Bischof Gregorius Angerer von Wtener-Neustadi, Dompropst zu Brixen.

Wartt. GeichichtRquellen XVI, jq

194 1532 Miirz 6 Miirz 20.

ebenfalls an seinen Prokarator [in Rom] urn Prorogation schreiben. Wollte das gem tun. Aber er hat das letzte Breve weder durch den Domdekan von Eichstdtt noch durch Theodorich de. Redhen be- kommen, sondern einen Nepoten des Bischofs von Veroli1). Hab den mangel, das ich gar kain menseben hab, dem ieb die hand- 5 lung vertruwen kund, der zn solliehem sehriben geschiekt sige. Meersburg, 1533 Marz 6.

StFA., Korr. 1415— 1547, Or.

316, Christoph Kress an Gerwig: Wie es wit der Bundes- erstreching stehe. Die eon Niimberg langt der Erstreckung halb 10 hin und wider vil und allerley an; aber sy sein noch zur zeit un- entsehlossen und gleichwol etwas irrig und zweyfelig. 1533 Marz 12.

61, 251, Or,, n. e.

317* Walther von Geroldseck an Gericig: Vom Bergwerk zu 15 Geroldseck*). Buchau3), 1533 Marz 20.

12, 193, Or. Dem erw. hern Wiganten, apt zw Wigarten . . ,

Ieh liab euch versehinen zeiten die bergzedel gen Weingarten gesehickt, was all rechnung bis piingsten uffgeloften. Seind ir nit anbaimseh gewesen. Mugen ir solliehs gelt Alexander, zaiger dis 20 brief, geben, wirt inirs antwurten. Zaig euch aueh an, das die gewerken diser gruben dreyen bergknechten ain lehenschaft in der gruben Forbinberg4) 2 jar gelicben hand der gestalt, das sy alls ertzs, so sy hawen, in irem kosten den gewerken liferen sollen. Dagegen sollen in die gewerken von ainem kibel stufertzs 24 batzen 25 geben und kern und schlam 2 kibel fur ain kibel gerechnet. Und migent von veldort, da das ertzs stet, 6 clafter under sieh faren, fur sick und beseitzs und uber sich, als weit der grub gereehtikait ist. Sy hawen noch bleyertzs mit glasertzs vermist. Ich bin der hoflnung, es werd sieh in die dief veredlen. Wir habent arbait- 30 ader in die diefe usserhalb des vording. Bin in guter hoffnung

') Antonius Filonardi.

2) V(jl. ohen Mr. 254.

3) Die Abiimm Elisabeth war eine Sch wester Walthers. *) Forchenberg ?

1533 Marz 25. 195

gross bergwerk da erbawen. Wan mm das bleyertz allain wer, wollen wir am kibel grossen gwin bekuuien. Wirt dann der kibel uff das best ertragen, derfen wir audi nit mer davon geben. In zweien oder dreien reelinungen wellen wir sehen, wie es gen will.

5 318. Greg or 7 Bischof von Wiener- Neustadt, Dompropst zu

Brixen, an Gerwig: Der Herr von Brixen und er sind von G+ weg straeks nach Brixen gezogen und am 14. heimgekommen. Von Signer Villegas, der sie am ersien Tag nach Weingarten am Samsiag in Leutkirch verliess, ist nach keine Antwort da. Der von Gunippen- 10 berg1) will dem Kaiser folgen und der Sache dienen; er schrieb von Bologna am. Heute wird der Herr von Brixen an den Kaiser schreiben.

Man schreibt aus Bologna} der Kaiser eile nach Spanien* Der Bischof von Wien set sehr krank. In Of en mllen gegen 10000 15 Tiirken angekommen sein und etlich vill schiff mit zeug und inanition; wayss nyemant, was sy tliun wellen. Etliche sagen} es sei eine trefjiiche Botschaft vom Tiirken znm Konig gekommen wegen des Friedens2). Der wer tins am pesten und nutzisten*

Die Konveniion zwischen dem Konig und dem Woiwoden, die 20 in Altenburg stattfinden sollte*), ist nach Pressburg verlegt; was daraus wird> ist noch nicht gewiss.

Grilsse fur den Grosskeller9 den Propst zu Hofen} den Dechant und den Arzt zu Rauensburg. Brixen, 1533 Marz 25.

$tFA.} Korr. 1415—1547, Or.

25 319. Georg7 Bischof von Brixen, an Gerwig: Vorgestem bekam

er Schreiben von seinem Hofmeisier : er habe die Sache beim Kaiser dqhin gebrachi, class die Brief e alle geschrieben seien; sie bediirfen nur noch der Signatur, Aber der Kaiser habe in Mailand alien

l) Ambros v. G.f apostolischer Protonotar, Botuprppst zu Basel, Domherr im Wurzburg, Augsburg und Regmsburg : s. G regorovi u s , Kleine Schrzfte/i zur Geschkhte und Kultur 1 (1887) 8. ISSff.

-) Man stand UttHilchlich im Angenblick am Anfang der Verhandlnngen, die dann zwar keinen Frieden brachten, aber fUr etliche Jahre Waffenruhe w- urmchten : Bucholtz 4y 121 Jf.

3) Die auf 7. Februar nach A. geplante Tagnng der heiderseitigen Friedens- Jeommm&re: Bucholtz 4t 129 f*

13*

196 1533 April 1 April 18.

Sekretaren verboten, eiwas vor ihn zu bringen, bis Genua, Und sein die grossen herren von den potentaten in Italia in teglicher ubung kumen, aber nicht ausrichten. Der Hofmeister habe beim Kaiser

i

gnadigste Audienz gehabt* In Genua ivird alles gefertigt werden. Wegen der Prorogation hat der von Gumppenberg vom Kaiserhof 5 am nach Rom geschrieben* (?, nidge das dem Herrn von Konsianz miiieilen.

Der Konig soil mii dem Turken Frieden gemacht haben; also ist die sag noch ymmerzue; aber capitula pacis kan man noeh nit wissen. Brixen, 1533 April 1. 10

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

320* Johann, Erwahlier von Komtanz, an Gerwig: Bittet ihn vor dem Verreiten auf den Bundestag zu sich nach Marhdorf* Er hatte elne Botsehaft dahin, wofur er seinen Bat braucht. In 10 oder 11 Tagen gehi der Prorogationstermin zu Ende} und noch 15 ist ihm nichis zugekommen. Das befremdet ihn. Ob <?. wisse} was schuld sei. Es ist mir, siedert ir by mier gewesen, ain antrag begenet, der mir ouch anzunemen wer gesien. Meersburg} 1538 April 12.

StFA,, Korr. 1415—1547, Or. 20

V

321, Beatrix von Waldkirch, Abtissin zu Edehteiten, an Gerwig: E. e. sicht laider wol, das sich ain zeither bey uns vil schwar und sorglicb lawf zugctragen und eingefiossen haben und zu besorgen, das an solcbem noch kain uffhdra oder nachlassen sey, sonder sich ye raer einfliiessen werd. Hat darum ihren Nach- 25 bar AH Thomas von Ursberg gebeten, mii G. zu handeln, dass sie in den Bund aufgenommen werde. G. antwortete, sie solle eine Supjplikation an den Bund selbst richten. Schicht sie zur Durch- skht und mii der Bitte urn Weitergabe und Forderung. 1533 April 18. 30

61, 106, Or.

322. Johann, Erwdhlter von Konsianz, an Gerwig: Wenn die Prorogation seiner Bestdtigung ausbleibt, wird seme Wahl hinfattig*

1533 April 19. 197

Dann soil der Bischof von Brixen sich postulieren lassen. 15S3 April 19.

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

Demnaeh und die prorogaeion nock bys anber mir nit zu-

5 komen, und sich die zit der abreden erloffen, derhalb ich achten, das die prorogaeion by babstl. ha. us allerly ursacben nit erlangt hab mogen werden, nun kan ich uber den terrain der abred nit wol mit der eonfirmaeion stilston, damit icb nit uni die election kome, wiewol mir an der election nit Bonders gelegen, ob sy glicb

10 wol fallen wurd mit dem geding. Und hab dem handel also naehgedaebt, wan min her von Brixen erstlieh by ro. ku. mt. an- balten, das ro. ku. mt. also, wan die election fallen wurd und das eapitel de novo wider elegieren wolt, als oueh beschen wurde, by dem eapitel durcb euch, den von Gundelfingen und doctor Jorgen J)

15 als ku. mt. comissari bittlichen anhalten wurden, es mocht wol erhalten werden, das min her von Brixen angenomen oder postuliert mocht wer- den. Dan ich wurde kain ander ursach anzaigen, dan das ich von armut wegen, das der stift in sollich abfal komen, in nit erhalten konde. Demnaeh wurden die herren vom eapitel des ee geursacht,

20 min herrn von Brixen zu nemen. Aber wie dem alien, so muste sich min her von Brixen gen mir obligieren, wan sollich beschen und er bischof wurd, das dan er mir alles, des er sich vor in dem instmment gen mir obligiret hat, halten und mir vervolgen lassen. Dem allem nach ist min vertruwlich bit an euch, ir wellen dem

25 handel nachgedenken und mir ewer gutbedunken mitthailen. Dan ich achten, wa es an der prorogaeion erwinde, das allain us den ursacben bescbech, das ir etwan menger sin mocht, die gem min canonicat und ander min officien vermainen dadurch zu erlangen, eb ich die election fallen lass, ich werd mich ee des canonicatz

30 und anders, das ich hab, faren lassen, dardurch sy sollich erlangen

mogen.

323. Gregor, Bischof von Keustadt, an Gerwlg: Dankt fur Gs. Absicht, ihm ein Kanonikai zu verschaffen; ist erf rent dar fiber 35 und ist einverstanden, dass G. nicht zitsagt, his er Bericht hat.

x) Wohl Ge.org G-ienger von JJlm in Meersburg, der sptttere Vizehaitzler. Ygl, oben S. 105 Anm.

198 1533 Mai 9 Juni 19.

Wiewohl Friede zwischen Konig und Tiirken geschlossen sein soil , hort man dock nichts Sicheres iiber die Friedensartihel, das ich fuer vill acht Biitet urn Mitteihingen uber die Bundesirrung, so viel sich ziemen will.

In der andern Handlung hat der Herr von Brixen gestern 5 den Vtllegas auf der Post nach Rom gesckicht; der soil in f&nf Tagen dort sein. Sein Herr ist uberaus iihel zufrieden, dass der von Gumppenberg so lange nicht schreibL Der Herr von Konstanz halt sich wakrlich fihrsiUch und mterlich; darm [ich] je an semen f. giu nicht erwind, das meinem g. h. zu guetem kumen mag. 10

Da (?. schreibi, er solle ihn nicht als „gnadigen Herm und Fiirsten* ansprecken, da er sonst seme Briefe nicht mehr annehme, so lass ich es gleych also als ain ungeschickter Oesterreycher, Brixen, 1533 Mai 9.

StFA., Korr. 1415—1547, Or. 15

324* Gabriel von Orienburg an Konig Ferdinand: Empfiehlt den Abt von Weingarten mid sein Anliegen in Sacken seines Bruders,

sabiendo yo, quan servidor de v* ind sea dieho abad, e lo que pide, corao el dize, es conforme a justieia e para complimiento de los mandamientos, que v. md ultimamente le dio a Ysbruq. Augsburg, 20 1533 Mai 22.

12, 219, Or.

325* Johann, Erwdhlter von Konstanz, an Gerivig: Gestern urn 3 JJhr ist die Prorogation eingetroffen. Schreibt gleichzeitig dem Herm von Brixen, dass er nun ein Kapitel anberaimien werde, wie 25 es sich gebiihrL Bis dahin wird aber wimerkin ein Monat vergehen, Zu dem Kapitel wird Brixen eine Botschaft verordnen miissen* Biitet audi G.} sich dafiir bereft zu halten. Ebenso wird sein Vetter Gimdelfingen erscheinen. Meersburg, 1533 Juni 11.

StFA,, Kon\ 1415—1547, Or. 30

326. Andreas Hiltner an Gertvig; Der Konig ist nicht gut beraten, 1533 Juni 19.

12) 224, Or.

1533 Juni 19. 199

Mein bruder doctor Joban Hiltner1) hat mir e. g. gutwillikait

von wegen des haus, darinn ich yezo wone, auch das e. g., wo es

mein gelegenheyt, weyter dinstlialben -) von meintwegen bey kay. mt.

liandeln wolten, angezaigt und die schrift lassen verlesen, welher

5 beder stuck ich mich gegen e. g, bedanke mit erbietnng, wo icbs

kone, hinwider zu verdienen. Und ist nit one, ich hette mich auch versehen, die koniglich mt. solt die abgesechcn bestallung nit ge- weygert, auch leut am hof baben, die in solhen fellen riten, was ir mt. nuz were, nit einem jeden cleffer gelauben. E. g. derfen

10 keinen zwyfel tragen, das etlich leut, die e. g. wol wysen, nit vil nemen, das ich am hof were, und ist ine nit ein wenig angelegen gewesen, die sachen zuruckzutreyben, wie dan gescheen. Nun siehet die ko. mt, wie dieselben und ire anhenger, die ich auch kenne, irer mt. trauen und glauben beweysen, sagen doch irer mt.

15 vil zu und saumen sich nit, was zu irem vorteyl dint; das mecht villeieht, wan ich und and ere, die sie kennen, im spil weren, nit gescheen, das wyssen sie wol. Und ich sorge warlich, das es k. int., wo die sachen nit vorkemen, und dan nest bey den vermeinten vertrauten personen noch beschwerlieher werde zugeen. Und ich

20 merke, das nimand oder wenig am hof bey k. mt. vorhanden, die darzwuschen sehen und practic und dagegen die notturft zu raten wissen. Ich siehe, das k. mt. ir gelt so pesslich ausgibt ieuten, die weder von eren, verstand noch wesen sein, das sie irer mt. etwas wusten, jaa wolten, wans sie es schon kenten, guts auszu-

25 richten. Als nemblich Thoman vom Reyzenstein ist auch von k. mt. bestelt; rust sich uff etlich pferde und gibt gros bevelhe fur, die er hab. Nun kennen e. g. den mann 3). Der zeucht andere

*) Pfdlzischer Bat, der eben in die.se n Wochen bei Ottheinrich in Ungnadc war, ntcht ohm Ztttun Leonhard Ecks, wie er meint: an G.: 4. Mai 1538: 12, 21$. »

-) <?. hatte versprochenf ihm einen Di&nst beim Graf en von Ortenburg zu be- sorgen (urn Exaudi 1533: 12, 216), was demnach nicht gelang. Johann Hiltner hat ihn <?. empfohlen, da er als gescliickter und unmrdrossener Arbeiter unter den Fitrsten bekannt und von Jugend auf an Filrstenhofen erzogen worden set: 4. Mai 1533: 12, 213.

a) G. lag mit Reitzenstein im Rechtsstreit am lieichskammergericht. Christoph Blarer hatte ron R. die GUter und Udnser Stockenfels, Fischbach und Stefjlmg gekaufty aber nicht abbezahlt (21, 33). Da war nach Christophs Tod R.am 19. November 1532 mit gewaltiger Tat fiber die Giiterkergef alien, hatte die Ver waiter wrtriehen, sick der Fahrnis? des Viehs und der antler n Habe bemilekiigt und die Unterthanen zur Huldigung gczwnngen: Klage des blarerschen Anwalts; 12, 347. Anfangs 1533 und wieder im Mai 1538 sollte Herzog Friedrich zu Neumarkt die Parteien horen :

200 1533 Juui 19.

seinsgleiehen auch hinzu, daunt ye die k. mt. peslieh betrogen werde nnd fromer, redlicber, verstendiger leut an solher pesen puben statt mangeln mus. Also geet es aucb, wie man leut hat. Das schreyb icb guter getreuer meynung. Mich erbarmen die edelu fromen herrn kayser und konig, das man so peslieh mit ine 5 umbgeet, und sie auch mit gesehenden augen wellen blind sein.

Ich bin des furseblags kor. mt. dinsthalben wol umb 400 gl. komen, dan ich andere on alle dinst abgescblagen, auch mein gelt nun bey eim halben jare bete unangelegt mussen lassen, und darzu bin und wider vergebenlich gezon. Das hab ich fir mein teyl io davonpraht. Wolt dannest gera, das es rent zugienge und irer mt. sachen treulicher und pas gehandelt wurden, dan gescheen. Aber mein alter herr, den e. g. kennen, ist yzo der best, lests nit ge- scheen. Was derselbig k. mt. rathet, das ist recbt. Got geb, das es woll gerathe. Welt ich e. g., der ich alzeyt zu dienen willig 15 bin, nit verbal ten. Datum an pfingstag nach corporis Christ! im 33.

[NathschrifL] Doctor Eck hat e. g. ein gut wort hie zu Regenspurg verliehen, in sonderheyt beym abt von Sanct Heymeran. Aber icb hab e. g. woll verantwort. 20

327. Der Bischof von Brixen an den Erwahlten von Konstanz: Sat den Brief mm 11. Juni aus Meersburg am 17, empfangen nnd will nun gem das Weitere abwarten. Ware, wenn ihr Handel nicht ware, auj ksrl. Befehl zu der Konigin Maria in die Niederhmde geritten. Dass er, der Erwahlie, ehe er mit seinem 25 Kapitel verhandelt, ivegen der Pension sicher sein will, ist nicht un- billig. Schickt den Chorherm zu U. L. Frau, Herrn Hans Gall, an Abt Gerwig, dieweil derselwig pisher ein trewdr diser sacb und handlung furdrer gewest, zur Vnterredung. Sollte der Abt nicht zu

A-

12, 127, 132; 57, 51, ohne Ergebnis. G.will den Kan f nicht halt-en; noch sein Bruder habc kurz vor seinem Tode a lies znruckgeschlagen mid die Bitrgen entlastet, da er sail, dass i?. die Kaufmhmfa nicht hielt; Gs. ImtrttMim an den An wait torn 10. Mai 1541: 86, 14. Wiederholi war der Handel Tiidingshuten nberwiesen, Truchsess Wilhelm (13, 270, HIS), Bernardin von Staufen (57, 51; 86, 5), Hans Jacob von Landau, Hans Marqnart von Konigsegg, Ulrich von Schelknberg (33, 474; lSr 139 jf\) Als lis. Erben im Mai 1541 die Guter rerkanften, liess G. sie fur bona litir/iom erktitren (86, 17, 21). Am 20. Mai 1564 ist der Handel noch anhdnyig: 20 , 183 t 215.

1533 Jon! 24 Juli 7. 201

House sein, wird Gall nach Meersburg kommen. Brixen, 1533 Jani 24.

StFA., Korr. 1415—1547, A.

328m Jahann, Erwahlter von Komlam, an Gerwig: Der 5 Handel soil am 1. August dent Kapitel vorgetragen werden. Wenn die Boten des Herm von Brixen mit vollmachtigem Geiualt Jcommen, konrten sie in zwei oder drei Tag en viel ausrichten. Biitet auf Montag oder Diensiag (7.J8. d. M.) zum Imbis nach Markdorf zur Besprechung. Meersburg ', 1533 Juli 1.

10 StFA., Korr. 1415—1547, Or.

329* Derselbe an Gerwig: Hat zur Forderung der Handlung dent Bischof nach Brixen geschrieben, doss er, ehe er die Sache vor sein Kapitel bringt, der Sekuration halb verstdndigt sein mochte. Sie hah en ja auch schon davon gesprochen. Denkt, sich 5000 ft.

15 auf Weingarten, Salem, Ochsenhausen und Weissenau verschreiben und 5000 sich bar geben oder bei denen von Bavensburg oder sonstwo, wo er versorgt ware, verleibdingm zu lassen. Je balder er das Geld zu seinem Nutz und Frommen zur Verfugung hat, desto besser. Sonst miisste er auf der Pensionsabrede bestehen. Wenn

20 G. den [brixener] Kaplan nach Meersburg schickt, soil der sagen, er komme von Innsbruck und habe auch in Zell zu tun. 1533 Juli 3.

StFA., Korr., 1415—1547, Or.

330* Derselbe an Gerwig: Als der Bote des Herm von 25 Brixen wieder fort war, mid ihm weitere Mittel der Sekuration halb eingefallen, namlich dass der Herr von Brixen ihn mit 300 ft. auf das Stift Brixe?i super mensa episcopal! assekuriere und mit 300 auf drei Prdlaten, Weingarten , Salem, Ochsenhausen und Schussenried (er nenni vier, falls G.} der sich doch sonst viel in 30 der Sache bemiiht, sich beschwert fuhlie). Die ubrigen 400 ft* konnte Brixen mit 4000 ft. ablosen. Schreibt miifolgend auch nach Brixen und bittet, den Brief an den iveingartener Gesandten daselbst gelangen zu lassen. Meersburg, 1533 Jtdi 7.

StFA., Korr., 1415—1547, Or.

202 1533 Juli 26.

331. Gregory Bischof von Neustadi, an Gerwig: Fund heuU bei seiner Ankunft hier den Herm von Konstanz in der Herberge, ttnd so konnten sie die Verhandlungen sogleich beginnen. Da d>er Erwahlte die Handlung der Pension halb gehetm halten will} ist es nioht moglich } mil den Klostern^ die der Bischof nannte} zu 5 traktieren} da es sonst nicht verschwiegen bliebe* Er , Gregor7 iviinschte demnach, dass die Elektion des Herrn V07i Brixen vor sich ginge. Damach wiirde in ziemlicher Zeit gesorgt werden, dass der Herr von Konstanz zufrieden gestellt wiirde, Und darnit er (Konstanz) sehe, dass er vorlauftg gesicheri sei7 sollen ihm 3000 ft.? 10 die in Kempten liegen, bar zugestdlt werden; 7000 ft. oder deren Wert nidge er von dem Vorrat des Stiffs Konstanz an sich nehmen bis nach der Elektion; dann wiirde ihm die Pension von 1000 ft. gegen Buckgabe der Depositen gesichert Der Bischof schlug das aber abf da er nach der Postulation sogleich abireten und alles, 15 was er vorfand, laut Inventar dem Kapitel zustellen miisse; so hdtte er dann nur 3000 ft, in seiner Geivalt. Da sich ein anderer Aus~ weg so rasch nicht ftnden Hess, legte er ihm den Brief uber 400 ft. Pension auf das Stift Brixen vor, den er mitgebracht hatte; dazu die 3000 JL? und fiir den Best wollte er sich venchreiben und G. 20 als Burgen erbitien. Darauf ist der Erwahlte eingegangen. Re- demption will er aber nur um 10000 ft. ztdassen oder bei teilweiser Losung fur jedes Hundert Pension 1000 ft. HanptguL G. moge helfen, dass der Herr von Brixen die Pension losbekommt. Der Elektion wegen meint der Bischof \ wiewohl der Domdekan und der 25 von Landau etwas zuwider seienf iverde es doch keinen Mangel haben; er tvisse die andern wohl abzurichten. Dienstag iiher 8 Tage wollen sie in Meersburg iceiter verhandeln; wo audi G. und Gundelfingen zugegen sein sollen. Reitet eben nach Stockach zur Post, um nach Brixen zu berichten. Osirach (im elenden dorf Ostern, da weder 30 essen noeh trinken ist, und da man nit auf tyrolisch sonder al- gewisch isst), 1533 Juli 26.

StFA.f Korr. 1415—1547, Or.

332. Rudolf von Friedingen} Landkomtury an Gerwig: Ist fiir die Bnndeser$treckung} doch sover mir in alien und jeden be- 35 schwcrungen, die ich des reichs anlagung und anderer sachen halben hab und gutlichs oder rechtlichs entseheids darin erleiden mag, wie billieh verholfen werd, Die drei Artikel des Ausschreibeus

1588 August 5. 203

betreffend stimrnt er mlt den andem Prdlaten mid Herren, ouch ge- tneiner Ritiersclwft tend vom Adel, sowohl in der wurttemberger Sacke als in der Religions- und geistlichen Jurisdiktionsfrage 1), und wurd deshalben kain absynderung machen. So bin ich auch nye- 5 ments weytern, dan in der aylfjarig aynigung begriffen, tttrzu- bedingen oder ufzunemen gesynt. Altshausm, 1533 August 5.

12, 258, Or.

333. Gerwlg an seine Schivester Agnes Schellangin zu Ra-

vensburg: Zilrnt wegen des Verhaltens ihres Sohnes in der

10 ekristoj)hschen Erbsacke und hiindet Geld auf* 1533 August 5.

13, 103, n. e.

Ich liett mich versehen, sch wester Agnes, dein sun Jhero- nimus 2) hete vergangnen jares als mein bevel- und gewalthaber zu Regenspurg in der inventirung dermassen so unverweislich ge-

15 handlet, das er aller erber und billichait nach umb befurderung willen der warhait und den amen meins brueders seligen gelassen kindlin zfi gnetem bemelter seiner handlung auf ro. ko. mt. er- fordern urkund zu geben dhain absebeichen haben solt. Dieweil aber die armen wayslin, meins liebsten brueders seligen gelassnen

20 kindli, uf vilfeltig ersuechen seralichs bei ime ye mit nichten be- komen mdgen, er auch bei dir und andera deinen verwanten dhain anders in rat findt, so nines ich es diser well got und besserer zeit bevelhen. Dann am tag ligt, wie du selbs waist, das mein brueder seliger vil bessers umb dich und deinen sun verdient hat

25 Dieweil ich auch fur mein person nit mer ansehens oder vertruwens bei dir und deinem sun hab, dann das ieh ime ichtzit unverant- wurtlichs, oder das ime zu nachteil komen mdchte, raten oder bevelhen solte, und ir euch nit schemen, sovil an euch zu under- sten, mich und mein brueder seligen bei ko. mt. in spot und die

30 armen kindli zu verderplichem nachteil und schaden zu bringen, so bin ieh verursaeht und nit unbillich bedacht, mich dein und ge- dachts deins suns, auch alien eurs anhangs in fruntschaft allentlich auch zu enteussern und zu entschlagen, demnach du mir das gelt, so ich dir zu deiner notturft gutwilliglich gelihen, one lenger

J) Datt S. 483 ff., K I up/ el 2, 319 ff. *) Oben S. 193 Anm. 3.

204 1533 August 25.

ufhalten auch widerumb zasteHen und dir also dein selbs und deins suns undankparkait, spitzfundigkait und mistriiwen gleichwol gefallen lassen w611est. Wolt icli dir, darnach zu rich ten wissest, onangezaigt nit lassen. Datum an sant Oschwaltstag anno 33.

334* Konstanzer lnstruktion Gerwigs fur den Tag zu Augs- 5 burg (sell Laurenzii, 10. August) betreffend Bundesverldngerung. Meersburg, 1533 August. 25.

12, 268—270, Or.

Johann, von gottes gnaden erwelter zue bisehoven zue Costanz .... 10

Erstlich soil er in kain erstreekung des bunds bewilligen, besonder vormalen handlen, das wir und unser gestift Costanz mit naebgemelten artikeln in den bund auf und angenomen werden, Dann so uns (nachdeme wir in weitere erstreekung des bunds verwilliget hetten) allererst in naebgemelten artikeln ichzit abge- lb schlagen und yerners nffgelegt werden raochte, seye uns und unserm gestifte ausser unsera offenbaren besw'arden unmuglich, in solcbem bund ze sein noch ze beleiben. So wir aber mit naeh- beneunten artikeln in den bund angenomen warden, alsdann soil er von ivnsern wegen mit pestem vleiss in vernere erstreekung des 20 bunds verhelfen greifen.

Und zum andern geben wir derhalb obernanntem herrn von Weingarten ze wissen, das wir herrn Eytelegken von Reischach, rittern, auf ro. ko. mt. ime anbevolhne und an uns gelangte werbung dermassen verabsehidet liaben, das wir dureh unser botsehaft mit 25 gewalt tiff dem bundstag ersebeinen und verner, wie sich geptiren wurde, wolten verhelfen handlen, und auch wir des naehlass der ro. ko. mt. schuld lialb umb Wiirtemberg !) imsrer botsehaft alsdann bevelch und gewalt geben wellen, darinn imsers tails zue handlen und nachzelassen, der zueversicht, die ko. mt. darab ain gnadigs 30 wolgefallen empfahen sollen: Oeshalb nnd dieweil wir dann on vorwissen und gemaine vergleichung der bundsversamlung hoch- gedachter ko. mt fur uns selbs an obbestimpter sehuld kainen naehlass thun mugen, das dann unser anwald rait gemainen stenden

') KSnig Ferdinand ist dem Bund die Kaufsmnme fur Wilrttemberg noch schuldig: Klujyfel 2, M2.

1533 August 25. 205

von ainem nachlass sol helfen reden unci handlen und darinn von unsern wegen alien gueten vleiss und ernst furwenden, damit ain gueter nachlass bewilligt werde. Zum dritten das nachwendigs wir und unser gestift Costanz wider meniglich, niemand ausge- 5 noraen, so uns an unsern sehlossern, stetten und flegkeu und alien iren nutzung, zuegehorungen, was her dishalb Rhein und Bodensee gelegen ist, mit gewait und wider recht angreifen und uberziehen wollten oder wurden, von dem bund bey recht gehandhapt und geschirrapt werden sollen. Und ob dann unser anwald ervordert

10 wurde anzezaigen, was der gestifte her dishalb Rhein und Boden- sees hette, das seyen Merspurg, March dorf und dieHori1), in deren Bollingen, Gayenhoven und etwelch nier d6rfer gelegen seyen, des- gleiehen die jerlichen gevell und etlich zehenden zue Sulgen 2) und Vilingen. Das alles sey so klainfueg, das es die nachbestimpt

15 anlag beswerlich werde ertragen niugen. Zum vierten das auch gleichermassen uns und iinserm gestifte wider meniglich, niemand ausgenomen, so uns und unser gaistlichen jurisdiction, als weyt sich unser chrisam ersrreckt, auch unsern gaistlichen und priester- schaft wider recht vergwaltigung und eintrag thun oder uber-

20 ziehen welten oder wurden, allerzeiten von dem bund, doch usser- halb der aydgnossen land und oberkayt, auch hilf und handhabung erkennt und rnitgethailt werden solle, desgleichen wir und unser gestifte bey den gewonlichen subsidien auch gehandhapt und ge- schirnipt werden sollen. Und ob uns aber sollich schirm und

25 handhabung uber unser ganze jurisdiction ausserhalb der ayd- gnosschafft nit gevolget werden wollte, das uns doch die hilf und handhabung uber unser jurisdiction, als vil wir derselben in der bundsverwandten gepieten und oberkayten ausserhalb der ayd- gnosschaft haben, bewilligt wurde. Auch ob zu verhalten were,

30 das die von Costanz aingeleipt wurden, damit uns der bund wider sy in sachen gaistlieh und weltlich oberkayt betreffend, so sy uns in der statt Costanz wider recht zuefuegten, wie wider meniglich retten und handhaben sollte, so soil unser anwald desselben halb auch ain versuech thun, und sover das nit erhalten werden, m6chte

35 er disen artikel vallen lassen.

Zum funften dieweyl unser gestifte Costanz jetz vil jar her (lurch dise schwebende zwyspaltung des glaubens und ungetrewen

J) Die Halbinsel zwischen Rhein und VnUrsee, Bohlingm, Gaienhofen. T) Saulffau.

206 1533 August 25. l

lauf sonderlich an seiner jurisdiction in so beswerlichen abgang komen und seydher neehster bundserstreckung etlieh fleeken und oberkayten her dishalb Rkeyn und Bodensee von unserra gestift, one das demselben gestift darumb gepurliche widerlegung gesebeen, abgedrungen seyen, und dann vil der merer tail unsrer gestifte 5 Costanz schldsser, stett, flegken und nutzungen in der aydgnos- schaft ligen seyen, so kdnnden nocli mogen wir derhalb, aueh andrer grosser naebtayl und uneostens halb, die alten bundshilf nit ertragen. Darumb unser anwald werbeu soil, das unser gestifte in die newen bundshilf nit h6cher dann mit vier pferden und io feunfzehen zue fuess angelegt werde. Wa wir aber dabey nit be- leiben mSchten, soil unser anwald noch ain pferd und funf fuess- knecht darzue ze bewilligen gwalt haben.

Zum seehsten von wegen der offnung lassen wir es beleiben, wie der stift Costanz hievor im bund verleipt, doch das hierinn 15 die alten aynungen ausgenumen und solliehs denselbigen onnaeh- tailig sein solle. Und sover dann unser anwald ersuecht wurde anzezaigen, mit welchen dieselben alten aynungen gemaeht waxen, soil er antwurten, das er deren dizmaln kainen bericht entpfangen, welle sieh aber derselben, ob von ndten, erkundigen. 20

Zum sibenden lassen wir die andern uberigen artikel all, wie der gestifte Costanz sunst im bund verleipt ist, dass wir dieselben annemen wellen, also pleiben.

Zum achtenden ob dann allain etweleh furnam stende in den newen bund kommen wurden, die mit so verhassten oder kriegs- 25 sachen verhafi't waren, dardurch unsers gestifts gefarliehait mer dann vorthayl zue gedenkeu were, das dann gedachter unser anwald sich in aiuich bundnus begeben solle.

Zum neunden das unser anwald eingedenk sein welle, dise instruction ime selbs zue bebalten, und ob er uber die obgemelten 30 artikel weyter gestaygt und angemuetet wurde, darauf nit ant- wurten solle, das er darinn nit volkommen gewalt hab, besonder das wir uns zum hochsten erwegen; und seyen die obgeschribnen artikel naeh ietziger gelegenhait unsers stifts dizmals sein hdchste erleidenlichait, und kunden nocb wissen wir in anders oder hdchers 35 nit eingeen noch ze erstattnen ').

') Die ImtrukUoft wird unter dem 15. November 1533 fiir den Bundestag an Andred (30. November) in Augsburg erneuert: 12, 299.

1B33 September 24 Oktober 1. 207

333. Jacob von D anketstoeiler , Landvogt der Grafschaft Rotenfels, an Gerwig: Sein Herr Graf Wolf hat jungst in Atigsburg auf dem Bundestag mit G. wegen des Bergwerks ge- sprochen. Bittet um 50 oder SO fl. Kostenanteil, dan man die 5 gwerken oder knappen imd andern imeosten, so liber die schrnolz- hiitten und in andern weg ufgangen, bezahlen muss. 1533 September 24.

12, 282, Or.

336, Priorin nnd Konvent der Sammlung zu Buchhorn an 10 Gerwig: Bitten, sie mit der Stadt zu vertragen. 1533 Oktober 1.

12, 284, Or.

Als uiwer gnad uss bevelch unsers gnedigen herren uud farsten des byschof und gnaigts wyllens von wegen der liebhabung

15 der gaystlichayt unsers spans nnd erbermlieben bandels gegen denen yon B&chorn underwunden bat, den myt ainem myttel unserem armen gotzbuislin und uns za gut abweg tbun und uns weyder an unser von gott ferordnate statt zft verhelfen, das unser hochstes gefallen wurd sin, und sidoials u. gn., als wir von unser

20 magt vernemen, des wyllens ist, des vertrag in copy wys selbs bringen und daruff handlen, wellen wir u. g. des handels ain wenig beriehten. Namlich fur das erst so sind die von Buehorn etwan vor funf jam durch ir ratzsfrund vor uns drigen in der samlung erschinen und begert, von irem rat zft befogten lassen,

25 och inen raytung thfln und unsers gotzbus styftungbrief, nrbar und rddel erzaygen, das docb ie und ewig von iren forderen unsern forderen nie besehechen. Haben wir inen solliebs nyt bestattnet, besunder unserm gnedigen herren und fuirsten bisehof Hugen hoehloblicber gedeebtnus seligen als unserm

30 reehten herren und oberen in gaystlieben und weltlieben handlungen und anligen, den wir bysber darfuir gehebt und ob gott wyl all siner fuirstlichen gnaden nacbkomen biscbofen binfuiro als gaystlieh personen haben wellen, anzaigt. Der- selbig unser g. f. und ber bat uns naeli hit aines sandbriefs,

35 den wir noch haben, by gemelter geborsame verpotten, das wir uns gegen denen von Bftchorn ganz nienen inlassen, der welle sin oberkayt und uns by unseren reehten und alten berkomraen

208 1533 Oktober 1.

handhaben, nachdem und sin f. g. sehuldig sig1), und hat darby bevolcheH, sover sy irs furnemens nyt abstan., das wir also gethon und men recht fuirgeschlagen haben. Nyt muigen wir wuissen, was sy von Buehorn wyter angelangt. Sy haben uns uiber fuir- schlag des rechtens gegen alien iren zuinftigen abgeschlagen malen 5 und baehen, kofen, verkofen, husrothen und gemainschaft gegen menglichem im wuirtzhus und allenthalben , dardurch wir also hunger und not balb als die armen, die myt gewalt on recht und wyder alle bylichhayt zura thayl sehier als echter von und us dem unseren vertriben und nun her fier iar us unserm gotzhus uns in 10 grossem unerlideulichen schaden, der wyter nyt zu dulden ist, erhalten, wie wir dann u. g. vyl und menger weg berichten w el tend.

Deshalb ist unser hochstes bytt, diewyl sich u. g. der hand- lung so wyllig angenomen, die welle das alles zu herzen gon 15 lassen glicher wys, als ob es u. g. besehechen wer, und die billicbayt ermessen , uns als armen gaystliehen frowen wyder sollichen unerhortliehen gwaltigen ingriff zu dem unseren ferhelfen, on anhang etlich nuwerung wyder unsern g. f. und herren als oberen und uns als siner f. g. gehorsamen; och das sy uns by 20 den zway pfund pfenig, so wir inen geben, by schutz und schirm blyben iassen, wie dan ir forderen und unser forderen in schutz und schirm blyben sind, hit irs stattbfichs, und och das uns ains gebuirlichen thayls abtrag des merklichen costen besehechen und insunder alien zunften das bott wyder entschlagen werd, darmyt 25 wir bliben kuinen; dan on kofen und ferkofen mocht kain by- wonung sin. Hierumb thue u. g. nach der byllichayt uud dem der handel fuir sich selbs anzaigt, wie wir u. g. fertruwen als ainem liebhaber aller gaystlichhayt. Das statt uns gegen gott myt unserm armen bett zu beschulden und ferdienen. Datum myttwoch 30 post Mychalys anno etc. 33 *),

') Bischof lingo mn Konstam an Dr. Signnmd listing, Domherrn: Mat schon einmetl befohlen, in dem Handel der Sammlnng von Buchhom gegen Biirgermeister und Rat mn Ausbringung des angedrohten Po'nalmandats ansu- halten. ffllttc geglattbt, dass er es votn Bund ohm weiteres erlange. Die Ver- gewaltigung durch die Buchhorner erfolgte nnr, iceil die Sammlnng Hire Pflicht gegen den Bischof, ihren tcahreii und einzigen Oberen, erfiiUte. Verlangt Aus- wirkung beim Bundesriehter oder Mittciluny, was Schuld an der Verweigerung set: Meersbnrg, 1529 November 8.: Zttrich Wit 17, K.

•) Dieselbm an denselben: Trots miln ditcher und schriftlicher Bitte haben ihnen die von Buchhom den Vertrag erst am 23. November mitgeteilt, mit dem

1533 Oktober 4 Oktober 18. 209

337. Die in Luzern versammelten Boten von Luzern, Schwyz, Unterwalden, Zug mid Freiburg an Abt JV. zu Weingarten: Der Abt von St.Gallen beschwert sich wiederholt fiber die von G. ilber- mittelte Reiehsschatzung *). Nachdem ihr Gesuch urn Nachlass keinen 5 Erfolg hatte, bitten sie, die Sache anstehen zu las sen, bis sie mit Kaiser mid Konig verhandelt haben. Dos Gotteshaus hat gr onsen Schaden geliUen. 1533 (sainstag vor Dionysii) Oktober 4.

12, 288, Or.

338. Jacob Yffiinger an Gerwig: Hbri in der Theologie die

10 best-en Lehrer, magne existimationis viros nee vulgariter doctos, die

Professor en Johannes*) und Martin*), beim einen Lucas, beim andern

den Psalter, ut irtde hauriam spiritualia. Dann den Poeta laureatus

GlareanusA), qui instruit me in politioribus Uteris; er liest zur Zeit

Virgil, nachdem er Terenz, Grammatik und Dialektik behandelt hat.

15 Das Geld soil an ihm nichi verloren sein. Freiburg L B., 1533 Oktober 18.

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

339. Gregor, Bischof von Neustadt, an Gerwig: Wyewol ir

warlich gueten gegrunten ratschlag verfasst, jedoch so ist meinem

20 herren von Brixen der stift Costanz so gar erlayt, das er weder

will noch lust darzue hat. Dann unser Spanyer6) vill lyeber im

Niderland dann in Deutschland sein. In summa es weren vill gueter,

Ansinnm, bis Eatharinenabend (24. November) zu antworten, was irns in dem fertrag anzunemen sig; sie werden die Sache bis dahin im grossen und kleinen Rat auch erledigen. Bitten um Verzug. In so kurzer Zeit zu antworten, ist one armeu frowen zu schwer; dan a. gn. wayst uns frowen in aollichen hendel zu schlecht; sie mussen sich dock auch mit guten Freunden beraten: 1533 (sant Kathrinentag) November 25,: 12, 304, Or.

*) Die Beschwerden wi-ederhohn sich anlasslich der Turkmanlage 1534/5: 13, 212.

*) Brisgovius: H. Schreiber, Geschichte der University Freiburg 2 (1859) S. 151 ff.

») KOgelin: ebd. 280 f.

*) Heinrich Loriti gen. Glareanus: ebd. 178 ff.

*) Bischof Georg von Brixen war ein natUrlicher Sohn Kaiser Maximilians und einer Salzburgerin, war aber in den Niederlanden und in Spanien erzogen toorden: F. A. Sinnacher, Beitr&ge zur Geschichte der biscMJl. Eirche S&bm und Brixen in Tirol 7 (1830) S. 248.

Want. GesobiohtiqaellBn. XVI. ^

210 1533 Oktober 31 —November 1.

erlicher weg verbanden, dardurcb dy bandlung mit leychter inue fuer sieb gen mocbte, aber da will raein ben- kain zeyt auf legen. Er selbst ist in 14 Tagen nie mehr aus der Stube gekommen, sunder leb der erzney an meinen packen. Das bringi die Sache nock mehr zuriick. Sein Herr war nur einmal bet ihm, zioei Tage, eke 5 am 20. Dr. Herschel mit Gs* Brief ham. Sotnit ruki die Sache, bis Jacob kommt, der gestern nach Rom abging. Da ist nickt iveiter zu mien. Sie beide haben Zeit verloren, und kumbt aus aller grosser inue und arbayt nicbt anders dann scband, spott und sebaden, das mir im berzen wee thuet; sed sic fieri oportet et non io est medium. Die Wahrheii zu sagen: aller Anfang kommt da her, dass der Herr von Konsiam seinem Herm an Osier n alle bandlung, so zuwider kunien, hatte mitteilen sollen und uns dy 8 tag nit also ociosi feyren lassen. Er wollte mit Gs. Rat und Bilfe gleich das erstemal gesorgt haben, dass sie nieht leer heimgeritien wdren. Mit 15 der Verzogerung kommt em Unrat aus dem andern. Ndchste Woche reist sein Herr; alle Sachen, Maultiere (meyler) und schvere Pferde sincl schon fort. Da ist kain handlung raer.

Ist unser taglicb warten, was der babst und Franzos fuer ain pruedernmess :) aufriebten, Brixw\, 1533 Oktober 31. 20

StFA., Eorr. 1415—1547, Or.

340m Gerwig und Graf Hang zu Montfort an den Ausschuss der Ritterschaft des Viertels an der Donau in Ehingen: Haben die Vornehmsten der Praia ten, Graf en und Herr en der Verwandtnis zusammenberufen zur Entgegennahme der Relation Hirer Boten fiber 25 deren Verrichtung bei Herzog Ludwig von Bay em. Da aber der Herzog Ihr Anerbieten und Begehrm erst an Herzog Helnrich von Braunschweig und die andern Mitbundesrdie gelangen la*s$e?t will, konnten die Boten keine besiimmie Antwort bringen, und hdite also auch die im weissenhorner Ritterschaftsabschred gewiinschte Sendung 30 von Boten nach Ehingen vorerst keinen Wert Sobald sie mehr mssen, werden sie MiUeilung machen. 1533 November 1.

12, 336} K.

34:1. Johann, Erwdhlter von Konstanz, an Gerwig: Gestern abend urn 6 Uhr kamen mitfolgende Briefe des Bischofs von Brixen 35

:) Messe = Markt, Handel.

1533 November 8. 211

und des von Neustadt1), die zeigen, wie.die handlung gestalt Wer gut, das die handlung nye an tag komen und furgenomen wer worden, wiewofd sie beide} G* und er7 zuvorderU die Wohlfahrt des Stiffs im Auge hatten. Ieh wais noinme, wo us, dan das ich

5 besorg, es werd ain bos end nemen. G. weiss ja, wie es urn das Stiff steht Die Mitteilung nach Brixen, doss das konstanzer Kapitel beim Kaiser urn den Bischof von Vwoli angehalten habe} ist sicker vom Kapttel selbsi ausgegangen* In Wahrheit hat der von Veroli ihn durch den Generalvikar bitten lassen, bet Kaiser mid Konig zu

10 fordern7 dass er Kardinal wiirde^ sonderhait zu uffiiung und erhaltung unsers alten cristenlicheu glaubens. Man hat also nach Brixen nicht richtig berichtet. Will sich beim Kapttel beschweren und inen damit ain angst stecken2). Der Bote, der die Brief e brachte, $agt> der Herr von Brixen werde diese Nacht in Ulm sein. Ob G. nicht

15 zu ihm reisen und berichien konnte.

Diese Tage ist Dr. Lieb auch Kafiiular geworden; den hetten wir ouch uff unser part.

In summa ich achten genzlich, dieweil inen ir anschleg gevelt und inen raein beneficien nit werden mogen, es wurd nochmals die

20 postulation iren fryen furgang haben. [Venn er auch inztvischen die Konfirmation 3) bekommty braucht sie der Herr von Brixen nicht zu bezahlen. Denn da Bischof Balihasars Konfirmation bezahlt imrde, bekam Hugo sie gratis. So wilrde es in diesem Fall auch sein. Meersburg7 1633 November 8.

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

342, Gerwig an Dr. Ulrich Schmotzer } Prokurator und Advokat des Regiments zu Innsbruck: Man steht hier in tdglicher und fieissiger Handlung y den Konig und Herzog Chrisioph von Wwritemberg

l) FeMen.

*) Geschieht am 10. November: Johann erscheint 2>erson!ich im Kapttel. Der Herr von Brixen und Dr. Jonas habm ihm berichtet, dass man sage, das Kapttel hube fiir Veroli suppMziert. Der von Brixen habe das ungnddig aufge- nommen, und er selbst sei befremdet* dass das hinter seinem R&cken geschehen set. Das Kapttel bezeichnet das Gerucht ats Untvahrheit und will sich in Brixen entschnldigen : Karlsruhe, Domkap.-ProL 7240 foL Ilia.

*) Das Bruchstiick ernes Briefes des Konstanzers an G* vom 15. November spricht davon, dass die Konfirmation eingetroffen set: St FA*

14*

212 1533 November 14

zu vertragen*). So das beschehe, wurde es der erstreckung haiben des punds meins verhoffens nit vil mangl mer haben. Der Eerzog hat die Botschaften von Sachsen, Braunschweig, MUnster, Luneburg und Hessen als Beistand; aber von stetten oder andern potentaten, danen man gesagt hat, ist gar nyemand bey im gestanden. Wohl 5 ist auch eine Botschaft des Konigs von Frankreich hier*) wid bei der Bundesversammlung erschienen und hat sich erboten, em guter Miitler in der Sache zu sein, wol rait angehefter furbitt, das man den herzogen als ein nnschuldigen welle bevolben haben, aber hue sonst kainen beystand thun wdllen. Es bedunkt niich, die sach 10 sey auch des herzogen halb nit halb so greylieh, also man davon gesagt hat. Es schiekt sich im anfang meins eraehtens nit ubel zw ainem vertrag, Hoft" demnach, das mitl soil besser und im end der vertrag gar gefunden werden. Augsburg, 1533 November 14.

12, 298, K.

15

343, Cordula, Abiissin zu Soflingen, an Oerwig: Als leider man yetz die gebott der cristenlichen kirchen nit helt, haben wir in unserm dorf vor 3 jaren geboten, die gebannen feirtag nach satznng der cristenlichen kirchen zu halten bey 1 fl. Nun haben wir vil ubertretenden vor unser gericht zu Seflingen mrgenomen. 20 Die habent es fur das obergerieht gen Ulm geschoben, und iiber vil manens und erforderns kunden wir die urteil yetz in 3 jor nit herus bringen, und bringt una vil nachteils und macht uns unge- horsam underthonen.

Weiss nicht, dass die von Vim ihre Schirmherrn am kaiser- 25 lichem Befehl gewesen sind. Dann seid der reformierung dis gotz- haws8) seind sy es us befelch der bapstlichen comissarien. Da meint ich, so sy us bapstlichem befeleh unsere schirmherren sflllen sein on zeitlichen geniess, das sy auch von k. mt. befelch unsere schirmherren und hanthaber unser freiheiten solten sein. In einem 30 alien Brief findet sie einen Graf en oder Pfalzgrafen von Tubingen

*) Herzog Christoph forderte die ihm torn Bund 1519 UberUisaenen AmUr Tubingen und Nenffen, die ihm Osterreich nicht wieder abtreten wollte: KlUp/el 2, 348.

■) GuiUaume Bellay: KlUpfet 2, 853.

8) Au/Grund der pSpstl. Bulk vom 14, September 1488 (lurch die Abte von Hirsau und Blaubeuren; Beachreibting des O.A. Ulm 2 (1897), 618.

1533 November 15 Dezember. 213

ah Schirmherrn ihres Gotteshauses, des Graf en von DUlingen Tochter- mann1). 1533 (sauipstag nach Martini) November 15.

StFA., Korr. 2415—1547, Or.

Die koniglichen Kommissdre an die Bundesstdnde : Der

5 Kaiser ist entsprechend seinem Wunsche, den Bund zu verlangern, soweit als moglich entgegengekommen, und ebenso der Konig, nament- lich in Sachen Christophs von Wiirttemberg, wiewol das ir kay. rat. etwas beschwerlich. Da der Bundestag ablehnt*), lasst der Konig erkldren, wo uber irer ko. mt. mer dann genugsam erbieten und

10 gnedigiste furderung des bunds uber kurz oder lang uss zerruttung des bunds in abwesen kay. mt. dem hailigen reich teutscher nation bohen oder nidren stenden oder derselben zutlianen und verwonten samenlich oder sonderlieb ichts beschwerlichs oder nachtailigs er- yolgen oder zusteen wurde, das wol durch diejenen, die kay. mt.

15 und dem hailigen reich verpflicht seyen, verhut hett mugen werden und aber nit beschecben sollt, dass ir k<3. rat. vor gott, der kay. mt. und euch sieh dess welle entscbuldiget baben, das ir mt. daran dhain schuld tragen noch ursach geben, sonder s6lchs, in allweg irer mt. moglich und leidelicb, obgleich die ir mt. ezwas beschwer-

20 Kch, gem wollt um fridlebens und rubigen wesens willen verhfit haben. [1533 November! Dezember].

5, 385, K.o.D., s. T. von Gs. Hand.

34:5, Abi Diethelm von St. Gallen an Gerw'tg: Hat schon Ulrich von Schellenberg mitgeteilt, dass er gem Antwort gdbe; aber 25 ohne die Eidgenossen kann er es nicht, und die krieglicb emporung, so sich zu Solotburn zugetragen s), hat seine Anfrage bisher verhindert, da die Eidgenossen seither nicht mehr bet einander waren. Wiewol wir als ain glid des beiligen richs und wie billich in soJicheni und anderm als der gehorsam erscbinen und allzit erfunden werden, so

l) Hugo von Tubingen schenkt 1259 Gilter aus dem Beibringen seiner Fran, einer GrUJin von DUlingen, an SSJlingen: Wirt. U.B. 5, 291. Mehr liegt nicht vor: L. Schntid, Geschichte der Pfalzgrafen von Tubingen (1853) S. 166.

v) Schon auf dem Bundestag nach Quasimodogeniti (20. April) 1533 war die kgl. Werbung gef alien; Si>iess Beilage I. Der Tag zu Augsburg Mitte November Uhnte die Emeuerung in der MajoriiM endgiltig ab: KlUpfel 2, 354.

s) tjber die solothamer Wir r en mm OJctoberj 'November 1533 s. Dicr- aiter S. 202 f.

214 1533 Dezember 3 1534 Januar 10.

bedorfen wir doch das gelt on wissen der eidgnossen nit geben, ob wir glieh das wol hetten, als aber una das der zit nit vermSglich. Hat nun seine Boten auf den Tag nach Baden geschickt und wird, wo der solothurisch handel das nit wend, wohl Antwort bekommen. St. G alien, 1533 (mitwoch nacb Andree) Dezember 3.

50, 470, Or. Praes. 15. Dec. 1533 Augspurg.

346, Wilhelm Erbtntchsess Freiherr zu Waldburg an Gencig: Hat seine Meinung wegen der Bundeserstreckung bereits an die Herren ihrer Bank geschrieben: so sich ain scbmelerung und abgang unsers banks begab, woilt geraten und fiirderlich sein, das wir in 10 ansechung solchs unsers banks minderung wie zu kaiser Maximilians zeiten zu ergetzung des nachtails gnadiglichst bedacht werden. Wie es wohl mil der Verldngerung gehe. 1533 Dezember 11.

12, 308, Or.

347. Gerioig und Konrad von Kaisheim gutachten fiir die 15

Pralaten auf Bundeserstreckung mit alien capiteln, wie der bizanher gewest, noch auf etzlich jar nacb kay. mt. gefallen. 1534 Januar 10.

13, 1, A. Aussen: Der prelaten antwurt den kay. commissarii gegeben.

348. Bischof Gregor von Neustadt an Gerwig: MochU 20 wunschen, dass der Handel des Herm von Brlxen mit Konstanz semen Fortgang nahme, und horte gem, dass Dr.Speyser den Bischof in Brixen antraf. Hat aber selbst Ueine Nachricht. Will keinen Fleiss sparen. Es ist ye schimpflich, also darvon zu steen; hat es aucb pey mir in rat nit funden; aber dy zeyt muess also iren 25 lauf liaben.

Dankt fur neue Zeitungen und bittet urn mehr, namentlich iiber den Bund und Wilrttemberg.

Hat seine Konsekration und primitias pontificales mit Ehren ausgeriehiet. Hatie G. gem dabei gesehen. 30

Neue zeytung diser lanzart sein warlieb geverlich und sorglieh. Dann der Turk hat vill tausent man und weyb, alles hantwercber, gee Pescbt, das ist gegen Ofen uber ain grosse start, verordnet,

15S4 Januar 24 Februar 1. 215

und sein daselbs mit weyb und kind ankummen, treyben dy cristen aussen heraus und bofsatzen sich in der statt. Gott verleych sein gnad.

Item so ist am soliche grosse theurung bye umb im'ganzen

5 furwar, als wan es in Tirol were. Und ist ain solieher jamer mit der mnnz, das alle welt schyr verzagt hat. Es ist im ganzen land kain andre mnnz als ungriseh; die will nyeraantz nemen; kain deutsche vindt man nit, kayne schlecht man nit, und geet also durch einander, dass nyemant wayss, wo man darinnen ist.

10 Item so ist yetz 6 wocben an einander ain soliche grosse

kelten gewest, das dy prunnen in den hey sera 2 vinger dick gefroren sein. Ist kain mensch so alt, das es gedenkt. Aebt ieh warlich pro maio presagio, wann soliche imerkorte zeyt kumen.

Der Konig ist noch in Bohmen. Es ist noch nicht gewiss, wann

15 er wieder heraus kommt. Neustadt, 1534 Januar 24.

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

349* Truchsess Wilhelm an Gerwig: 1st es nit zfi erbarmen, das unser ungenediger herr zu Wirzpurg wiewol ich billich solt schriben „gnediger herr" Hans Thoman von Rosenberg nit

20 hat wellen verglayten, und meiner achtung dwil so kay. und ku. mt. hopter unsers bontz sint, mit sampt gemainen stenden sbontz in daramb ersucht habend, wenig gedenkend, was gatz im mein fromer vetter salger im paurenkrieg gethon hat; und so not, schriften deshalben mogend angezaigt werden. Ingratitudo summum vicium.

25 Graf Christopk von Werdenberg ist chrisilich aus dieser Zeit

verschieden und kurz end gemacht, 1534 Fehruar 1. .

13, 8, Or.

3o0. Johannes King an Qenvig: Wie es um den Bund stehe. Man solle ihn verldngern und das Bundesgericht wie friiher nach 30 Tubingen1) legen. G. und Dr. Faut*) sollen dafiir sorgen. 1534 (vigilia purifieationis) Februar 1.

12, 13, Or.

l) Anf dem Bundestag zu Esslingen am 4. Februar 1500 filr 2 Jahre: Bait S.368 Mr. 9. *) «S'. AV. 352.

216 1534 Marz.

351. Abtissin Cordula von Sdjiingen an Gerwig: Braucht seinen vertrauten Bat. Letzten Sonntag1) schickte der Bat von Ulm, sie solle einen Beisigen mit Riistung und gutem Boss bereit halten. Nun ist solche anmutung ein nuwerung und weder vor der reformatz noch seyd der reformatz me bescheehen, und besorg grflsslicb, es 5 mach uns ein besckwerlichen eingang, kumen sy yetz mit einem, so mdchten sy darnach mit 6, 10 oder noch mer kumen; wann wirs dann angefangen betten, kiinden wir uns noch minder weren dann yetz. Zudem ist es ein winkelkrieg, und weist niemant, wider wen sy seind oder wer wider sy ist. So hab ich auch er- 10 faren, das sy etlich edellut hie umb sitzend baben angelangt; da habent sy sich nit w&llen bestellen lassen von in, den von Ulm, sy sagen in dann zfi, das s61cher krieg nit sey weder wider key. noch kon. mt. Das haben die von Ulm nit w611en thon. Sdilen wir dann reisig bey in haben, so haben sy die wider die von Ulm 15 seind, auch fur veind; so ligen wir da uf dem feld und mdchten allweg iiber nacht verderpt werden. Sy habend gut kriegen in den gemurten wolbewarten stetten. Auch so sorg ich, wir gangen von dem reformierbrief, in dem denen von Ulm der schirm des gotzhaws befolhen ist, des wir uns bisher in den lutterischen ISffen vil be- 20 holfen haben. Nun bin ich auch in heimlicheit und vertruwen gewarnet worden, in derselben vertruwen ichs auch e. e. schreib, dass die von Ulm auch sdlehe anmutung haben thon an die clSster Ochsen- hawsen, Roggenburg und Ursperg 2), und haben beschlossen, wa wir oder gemelter cldster eins sollichs nit wdllen thon und ab- 25 schlachend, so wdllent sy uns von stund an den schirm abschreiben. Das wer uns yetz in denen ISffen ein untregliche sach. Thuen wir dann ir beger, ist uns scbier nit minder beschwerKch und miiessen doeh eins under den zweien thon . . . Ich hett gern einen eigen botten geschiekt, so hab ich nit gern, daz die von Ulm wissent, 30 wa wir rat haben. 1534.

15, 528, Or.

352, Gerwig an Dr. Johann Voi/ten, hsrl. Bat und Mit-

regenten des Furstentwns Wurttemberg : Wir haben in disen lands-

J) Oculi 1531 = 8. Mdrz: 13, 25, A.

s) BUrgenneister und Bat zn Ulm an G.: Haben ivie u'blich den Prfflaten zu Ursberg und Roggenburg ihre Angebiihr an Kriegsvolk nnter dem uttner Hauplmann und Fclhnlein gentellt und besoUht. Trotztlem spricht G. die Prfilaten an. Bitten, von ihnen abzmehen: 1533 Jidi 2: 12, 237, 241, 242, 334.

1534 MSrz 22 Marz 23. 217

arten, im Allgdw und-umb den Bodensee nichtz newes, dann das syeh idermann ubel furcht, und waist doeh niemants zft sagen, vor wem. Vill landsknecht zeuchen wider und fur. Nimpt mich wunder, das dieselbigen von niemants werden gerechtfertigt. Gleichwol ist

5 merertails bey alien oberkaiten bierumb an lib und gut verbotten, das niemantz binweg zieben sdll, Es wurdet auch durch dasselbig vill laufens abgestellt. Desshalb ieh nit glob mugtieh sein, das dhain her usserhalb der ro. kay. und ko. mt diser zeit dhain baufen kriegsvolk in hochteutschen landen bekumen mug, er hab

10 gleich gelt und kronen als vil er well. In summa ich furcht mir gar nichtz. Hoff zu gott, wir wellen ain guten, fridliehen summer haben und uns den wein lassen wol schmecken. 1534 (sontags judica) MSrz 22.

13, 32, K.

15 S3 3, Cordula, Abtissin zu Soflingen, an Gertvig: Danht fur

den Bat und das Konzept der Supplikation an die von Vim. Hat nun aber noch ztcei Bedenken: Wenn sie sich auf ihre Beichsun- mittelbarkeit beruft, konnten die Ulmer sagen, dam sie dann for tan fur die Beichsschdden, Beisen und anderes herangezogen iverde, ivie

20 etUche Pralaten, und daneben ihren bisheriyen Leistungen an die Stadt nachkommen musse. So haben wir bisber weder an reichs- scheden noch bund nichtz geben, dann wann ein offner krieg ist gewest, als Schweitzerkrieg, des von Wirttemberg und der puren krieg, so der us ist gewest, haben sy irer burger hinders&ssen ge-

25 stiirt und uns auch verkunt So haben wir dann unsern arm en luten die star gebotten und empfangen und sy darnach einem er- samen rat uberantwurten lassen. Das wolten wir aber gem tbon, so es die notturft ervordert. Sodann rat G., sie solle erst frag en, gegen teen der Beisige gebraucht werde. Wenn aber dann die Ulmer

30 in der JSot gegen sie schlimmer vorgehen? Ochsenhausen und Boggen- burg sind auch gemahnt.. So ichs dan lang wig, miiessen wir ye mit in-hindnreh.

Bchickt Kase und ein zwibachens letztlin 1). Ich weiss wol, das e. e. bessers hat. Es ist nun ein anzeigung guts willen, und das

35 etwan einem frembdes bas schmeckt. 1534 (feria 2 post judica) Marz 23.

13, 28, Or.

*) Lebzelten.

218 1534 Marz 24 Marz 26.

354. Gerwlg an den Bischof von Brixen: Es ist wahr, was der Bischof unter dem 9. Dezember schreibt, doss es an ihm in der Handlung nicht mangelte, und dass mit ihm mer dann in ain weg so unhoflich gehandlet warden ist. So wundert er sich auch nicht, wenn der Bischof genug hat und sich nicht iveiter beim Kaiser odsr 5 mit der Bewerbung urn eine neue Assehuration bemiihen will. Der Herr von Konstanz, mit dem er diese Tage in Meersburg viel in der Sache disputiert hat, gibt das auch zu und lasst nochmals einen Vorschlag machen: Brixen brauche sich gar nicht weiter umzutun, weder beim Papst, noch Kaiser, noch Kapitel oder sonstwo, sondern 10 soil warten, bis das Kapitel von Konstanz ihn frei und ohne alien Anhang postuliert und unter dem Kapitelssiegel ausdrilcklich ihm Mitteilung rnacht. Dann wollen sie den alien Vertrag mit dem Re~ servat und der Assekuration wr'eder aufnehnien. Wenn der Bischof einverstanden ist, will der Herr von Konstanz mit Papst, Kaiser und 15 Kapitel handeln. Dass der Konstanzer bereits konfirmiert ist, d-arf ihn nicht beirren. Mit dem Stift steht es ganz wol, und ye lenger ye bas, nnd e. f. gn. bedfirfen sich diz orts gar dhains nachtails be- sorgen. 1534 Marz 24,

StFA., Korr. 1415—1547, K., z. T. eujenh. 20

35o. Wilhelm Erbtruchsess Jireiherr zu Waldburg an Gerwig: Schickt einen Diener, der juogen fisch halb erfarung zu holen; es ist Zeit, die Weiher zu besetzen.

Die Graf en und Herr en in Schwaben haben sich eines freund- lichen Verstands auf drei Jahre verglichen ]). 1534 (vigilia an- 25 nuneiatioois Marie) Marz 24.

13, 45, Or.

356, Der Abt von Zwie f alien an Gerwig: . . . Lugend, das ir wider ain bund machen. Die puren zn Wirtemberg wellend nun kriegen. Ist eben inen wie der gais. 1534 (dornstag nach an- 30 nuneiatio Mariae) Marz 26.

13, 54, Or.

*) Die Aynigung graven und hern im land Schwaben ietz zu Messkirch versamblet gewesen: freitag nach liitare (20. MGrz) 1534: bet Riezler 8. 297—302 (ohm S. 177 Anm. 3).

1534 April 10 April 21. 219

257, Karl V. an Gerwig: Fordert auf, auf den neuen Tag am 25. Mai fur die Verhandlungen wegen der Bundeserstreckung und zwischen dem Kbnig und Herzog Christoph von Wurttemberg eine Vertretung mit Vollmacht zu schicken. Toledo, 1534 April 10.

58, 73, Or.1) Carol us. Held. Obernburger.

358. Statthalter Pfalzgraf Philipp, Eegenten und Bate zu Stuttgart an Gerwig: Sind fur gewiss benchtet, als ouch augen- scheinlicb vorhanden ist, dass ro. k6. mt. widerwertigen und ,unge- horsamen in treffenlicher empdrung, rustung, ouch uff den baynen

10 und des endlichen vorhabens sein sdllen, "sein ko. mt. und dise seiner mt. fursten thumb Wiirtemberg zu iiberziehen, zu beschedigen und mit gewaltiger that anzugreifen. Ist wittens, Widerstand zu leisten, ouch etwas zimlichs verfasst; yedoch damit zu ainem uber- fluss nichtzit versompt werde, bittei er urn 3000 fl. Darlehen2).

IB Stuttgart, 1534 April 12.

13, 40, Or.

359, Jos von Laubenberg zu Alt-Laubenberg an Gerwig: Er

soUte auf Jorgentag (23. April) mit seiner Anzahl Pferde und

Riistungen in Stuttgart sein, ist aber krank und muss seinen Sohn

20 schicken, der erst heimkam. Und jeizt fehlt ihm noch ein Knecht

(mit Spiess und ob muglich ayn lieehthopt-harnasch) und ein an-

sehnliches Pferd. Bittet um Aushilfe filr 8—10 Tage auf morgen

mittag nach Waldsee in Begelhubts Haus. Samstag oder Sonntag soil

in Stuttgart Mustenmg sein. 1534 (zinstag vor sant Jergentag) 25 April 21.

13, 44, Or.

360, Christoph Kress an Gerwig: Per Wein, der ihm diese

Tage zukam, schmeckt vast wol, wiewol er andern lewten hat ge-

hort; den verdumb ich mit guten gesellen, und wiird e. g. oft dapey

30 gedaeht. An Zeitung nichts Bonders dann das herzog Ulrich von

Wirtenberg sampt dem landgraf von Hessen mit heerescraft daher

J) Stalin 4, 355.

2) Dasselbe an Schussenried ebd. 23, Or.

220 1534 April 23 Mai 9.

zeucht, das land Wirtenberg widertmib einzunemen, und wie man sagt, so soil dasselb land auch zwingelisch werden *). Anch sein in vergangen tagen etwan vil personen und aufwigler in diese statt geschoben wo r den, die solchem handel gem knecht aufgewigelt und weggefurt heten. Aber meine herm haben inen dasselb nit gestatten 5 wollen und, weyl es wider key. mt. und den konig, in solchein bisber den ernst gepraucht. Wo es nun binaus will, mussen wir also uff di zeit sehen. Mochte- wissen, was docb daoben allentbalb das geschrey ist, und was sich hierynn mit annemung des kriegs- volks. und auderm daoben hat zugetragen und noch zutregt. 10

1534 April 23.

61, 257, Or.

361. Wilhelm von Neuhausen, Landkomtur der Ballet Franken, an Gerwig: Herzog Friedrich zum Neuenmarkt, Ottheinrich und Lud- wig von Bay em, Markgraf Georg von Brandenburg, die Bischofe 15 von Bamberg und Eichstadt haben sich diese Tage in Eichstadt der geschwinden Lduf halb verglickens). Ellingen, 1534 (satnstag nachts nach Walburgis) Mai 2.

13, 73, Or.

362. Konig Ferdinand an Gerwig: Bejiehlt, seinen Anschlag 20 gegen Wiirttemberg und Hessen bereit zu Jialten kraft Bundespflicht ; denn da die kaiserlichen Kommtssare den Erstreckungstag auf Pfingsten bestimmt haben, dauert der Bund fort, folglich auch die Pfiicht. Frag, 1534 Mai 6.

13, 74, Or.-Dr, 25

363. Instruktion Konig Ferdinands fur Gerwig zu Rilfe- werbungen bei den Prdlaten des schwcibischen Kreises [der VierUl an der Donau, im Hegau, am Schwarzwald, Neckar und Kocher] gegen Ulrich von Wiirttemberg. Prag, 1534 Mai 9. 8).

58, 75—76, Or. Ferdinandus. B. card. Tridentinus. Ad mand. ... J. Feren- 30 berger.

') Stalin 4, 376.

-) Die eichsU'idter Einignng mit dent Datum 1:0m 4. Mai gedr. bei Spies s BeU. VI. S. 76—88.

3) Kredens und BegleiUchreiben vom ntimlichen Tag 58, 79, 81, Or. In dem Begleitschreiben erma'eMigt Ferdinand G., dem einen oder andern, der die Kosten Mr einige Zeit nieht aushielte, nStigenfalls Schadloshaltung in Aussicht zu stetlen.

1534 Mai 9. 221

. . . Inen entdegken, das nunials under men sonders zweifels ain yeder guets wissen truege, aus was tretfenlichen und gnugsamen ursaehen das furstenthumb Wirtemberg von den loblicben bunds- stenden erobert, zu irn handen gepracht und eingezogen und dann

5 ferrer unserm liebn breeder und herrn der romischen kay. nit, umb auferloffen uncosten und schaden von inen, den ermelten bunds- stenden, in ainem redlichen aufrichtigen kauf zugestanden, und ir kay. mt. una solh furstenthumb weiter mit dera titl, recht und ge- werschaft allermassen, wie eg ir kay. mt. von den pundstenden

10 emphangen, an unser erbtailung zugestelit und dariiber uns ir mt. desselben furstenthumbs belehnet hette, wie dann solh unser offen- liche, warhaftige und gegrundte gerechtigkait bei inen nach lengs zu erzeln unnot were.

Nu hette sich herzog Ulrich von Wirtemberg wider alien meg,

15 gerechtigkait und grund, und uber das er von gedachter kay. mt. und dem heiligen reiche ain erclarter achter wer, wider ir kay. mt. hochait, des reichs friden und vil gegeben becreftigt abBchid und furnemlich wider unser gnedigs und rechtmessigs erpieten, und dann der landgraf von Hessen als des von Wirtembergs als aehters,

20 wie obenermelt, enthalters und heifers, welher ungehorsam er sieh also gleicherweis tailhaftig gemacht hette, unerfolgt rechtens und aller pillichait mit gwalt und frafl understanden, uns unsers fursten- thumbs Wirtembergs als, wie obsteet, zuertailten erbguets unserer possess und inhabung zu entsetzen und anzetasten, wie sy dann

25 yetzo zu ross und fuess in rustung und im anzug weren. Und dieweil aber solh des von Wirtemberg und landgraf en von Hessen unpillich furnemen und vorhaben nit allain das furstenthumb Wirtemberg, wiewol das spill im sehein desselben mit verdegkter nnd verkluegter mainung angefangen wer, berurn und treffen, son-

30 der sich der schwaal, wie dann aus irn schreibn uns gethan zu versteen und wol abzenemen und wie sonst all gewiss kuntschaften lautn, vil weiter erstrecken und furnemlich das bestimbt ir bess vorhaben zuvordrist zu swechung und ringerung gottes unsers hailmachers lob und eer und dann zu rittlichait, unordnung und

35 an derm merclichem unrat mit hilf und furderung frembder nation, im heiligen reiche und teutscher nation raichen, daraus inen, ob- gedachten grafen *), herren, ritterschaft und adl *) irem verstand und bewegnus nach wol zu gedenken, was sy und an der auch fur ge-

1*1) Verschrieben. Untm am Schluss steht prelaten etc. auf Rasiir, Gerieiffs Tnstruktion i&t also nach einer Vovlage an Grafen, Herren etc. gefertiyt.

222 1534 Mai 9.

ferlichait und nachtail zu gewarten und zu besorgen hetten. Und aber solhm zu furkomen hetten wir uns bei unsern konigreichen, erblichen furstenthumben und landen beworben und stuenden noch in taglicher ubung, uns sovil uns imer moglich zu abstrickung dises beswerlichen lasts zu der gegenwer gefasst ze machen- und dem 5 veind dermassen mit hilf des allmechtigen zu begegnen, damit er yon solhem seinem beswerlichen und ganzer teutscher nation sched- lichen furnemen abgewisen werden soil. Und naehdem dises fewr, wo dem veind, das der allmechtig gnedielich verhueten wolle, in solhem ain wenig gelingen solle, wie obsteet, inen zu nahern, und io ir gewiss verderben darauf steen wurde [sic], und wir aber in unserm furstenthimib Wirtemberg mit ainem treffenlichen und an- sehenlichen hawfn kriegsvolk gefasst, mit dem sich numals unser stathalter, regenten und kriegsrate in Wirtemberg dem veind zu der gegenweer gelegert und gerielit1), und dasselb kriegsvolk unsers 15 weitern zuzugs und hilf, darumben wir, wie obsteet, in taglicher ubung sei, erwarten und sich mit statlicherm widerstand enthalten moeht, so wer demnach an sy und ain yeden insonderhait unser gnedigs begeren, das sy erstlichen di vermelten ursachen und, wo dem nit statlicher widerstand gethan, was unrats inen und andern 20 daraus ervolgen wurde, wol erwegen und derhalben mit irer rustung und iren underthanen naeh gelegenhait ains yeden vermogens wider disen last, der nit allain Wirtemberg sonder gewisslich und laider, laut aller kundschaft und wie sonst guetlich zu gedenken ist, sich weiter erstrecken wurde, zu im serin stathalter, regenten und raten 25 unsers furstenthumbs Wirtembergs und unserm bei sich habenden hawfen und kriegsvolk, der enden ir leger und enthaltung sein wirdet, zura furderlichisten und eylendisten zuziehen und also uns zu undertanigisten gefallen und das inen selbs zu guetem und rettung der eer gottes und erhaltung cristenlicher gehorsam, gueter 30 ordnung und des reichs friden ainen reytersdienst nit versagen, wie sy sich dann bisher ye und alweg in dem und dergleichen sachen, was erhaltung gehorsam, fridens und rue in teutscher nation belangt

*) G, erhielt die Instruction am 18. Mai. Insmisehen hatte die Katastrophe bei Laufen am 12. und 13. Mai der osterreiehischcn Herrschaft in Wiirtteniberg ein Ende aemacki. So mum er erst anfragen, ob er trotzdem dergleichen oder was anders mit den PnUaten verhanddn solle. Sie haben iibrigens dem Statthalter bereits etlich viel tauscnd Gulden norgestrecht. Wenn der Konig weiter mit den Prillaten- reden lassen wolle, empfehle er, den mit den VerhMtnissen vertrauten Graf Haug von Montfort Oder Truchsess Wilhelm mit su beauftragen; 18. Mai: 58, 80, A.

1534 Mai 18. 223

hat, gehorsamlich unci sonderlieh gegen dem haws Osterreich, und sich hinwiderumb das haws Osterreich gegen inen wolgehalten und treulieh zugesetzt haben und des also mit inen hergepraeht und beruembt sein, und wir zu inen und yedem insonderhait gar kain 5 zweifl setzen, mit gnedigistem erpieten, das wir sy in dergleichen zuefallen und obligen mit unser und unserer kenigreiehen und erb- liehen furs tenthum ben und lande moglichen hilf aueh nit verlassen, sonder inen trewlichen zusetzen w61Ien und des yederzeit in gnedi- gistem bedenken haben, wie dan unser comissari solh unser

10 gnedigs begem mit merer notdurftiger und dienstlieher ausfuerung nach gelegenhait der saehen furzepringen wissen und in solhem alien dhainen moglichen vleiss, sy und ain yeden insonderhait zum eylendisten, nachdem die sach dhainen verzug erleiden kan noch mag, in rustung und den anzug ze pringen, wie sy nach gelegen-

15 bait der saehen und un serai gnedigisten vertrauwen nach ze thun werden wissen, spam. Und was also der gedacht unser rath und comissari bei eraennten abbten, prelaten, abbtissin und prelatin fur aniwurt erlangt, des solle er uns unerzogenlich berichten. . . .

364. Statthalter, Regenten und Kammerrate der oberoster-

20 reichiscken Lande, ouch die versammeUen Landrate an Gertvig: Uns

gelangt an, wie der ro. ku. mt. kriegsfolk im fiirstenthumb Wirtem-

berg in disen vergangen tagen von den veinden ain schaden emp-

fangen haben, und daz irer mt. fuessfolk zertrennt sein solle,

wissen aber nit, ob dem also sey und wie sich die saehen verloffen

25 haben. Da er das wissen ivird, begehren sie Bericht, wie sich die

zuegetragen und ob die durch verwarlosung oder practiken und

untrew beschehen, welhe sloss, stett und flegken in Wirtemberg

besetzt, und wes furnemens der ku. mt. leut, auch die veind seyen,

sambt ewerm guetbediinken, wie ir vermaint, daz sich von ku. mt.

30 wegen in die saehen zu schicken seye, oder ob schad widerbracht,

und wie ku. mt. erbland vor einzug und uberfal verhuet werden

mugen. Innsbruck, 1534 Mai 18.

58, 85, Or.

36o. Gei'wig an die Regierung zu Innsbruck: Letzten Montag

35 siftd die Frau Herzogin von Wiirttemberg und mit ihr Dietrich Spat,

Jerg Stauffer mit vielen andern vom Adel und dem filrstlichen

224 1534 Mai 20 Mai 22.

Frauenzimmer in Weingarten ilber Nacht gelegen1), der maiming, ir gewarsame auch zu besuchen. und auf Bregenz und vilicht volgents weiter ze raisen. Mr hat Dietrich Spat und Stauffer, nachdem hieumb maneherlay sagen und geschray und furnembiich des un- versechnen abzugs halben vil von dem gemainen man geret worden, 5 vertraulich gefragt und um grilndlichen Bericht gebeten und erfahren, das auf mitwoeh heut acht tag vergangen unser kriegsvolk von ko. mt. und unsern wider wertigen geweltiklich uberherschet und sonderlich mit dem geraisigen'zeug mer dann ze vil ze stark gewest, derwegen und nachdem m. gn. furst und her der statthalter in dem 10 andern schutz gesehossen worden, sein f. gn. sampt andern ko. mt. regenten und raten wolbedachtlich und one ainche verwarlosung, pratik oder untreuw, dieweil men gar dhain widerstand ze thun muglich, das kriegsvolk zu urloben k6. mt. und derselben land und leuten zu gut und um verMtung willen merern schadens und un- 15 widerbringlichen nachtails im raut ainhelliklich besehlossen und darauf den abzug genomen, auch also das land notgetrengt verlassen miissen. Der K'onig wird vom Statthalter und sie, die Regierungt durch Graf Wolf von Montfort, der dabei war, ja inzwischen unter- richtet sein. Vber die weiteren Vorgdnge hat er selbst erst bei 20 Erbtruchsess Wilhelm Erhundigung einziehen miissen, dessen Bericht er beilegt.

Gott geb unserm turen Mnig und allergn. herrn gnad, das wir den verlust unverlengt mit erlichem sig und billicher straf dem, so daran schuldig, glucklich widerumb erholen mugen. Was er als 25 gehoraamer, uniertdmger und demutiger Diener und Kaplan tun kannf ist er bereit und willig. Weingarten, 1534 Mai 20 (um 2 Uhr nachmittags) .

58, 88, K.

366. TJlrich, Abt von Minderau, an Gerwig; BUr germeister 30

Gelderich und der Rat von Ravensburg sind bereit, ihn, Ulrich, mit Konvent und Habe bei diesen beschwerlichen Laufen in ihre Stadt aufzunehmen und zu sckirmen, haben aber die Anfrage, ob er auch die von Roth und Schussenried in sein Hans in Ravensburg mitbringen diirfe, nicht beantivortet. Was da zu tun set. 1534 35 (freitag post exaudi) Mai 22.

13, 56, Or.

s) Stalin 4, 378.

im Mai 23 Mai 28. 225

367, Burkhart von Danhetsweiler an Gerwig: Als ich zum naehern rnals von ewern gnaden geschaiden bin in guter hoffnung, das furstenthum Wirttenberg wol bewart und versehen gegen den feynden sye mit allem dem, so zu widerstand, rettniing des lands 5 notturft erhayst, ist es doeh laider ubel ussgeschlagen mit sollichem abzug, den ich als der aiofeltig nit teyuschen kann. Wollte got, dass verhiet werre, oder das die gro-Bsen hansen hetten gemach gethon und yren vorthail nit ubergeben, diewil doch taglich sich das zuziehen gemeret hat us werbung ro. ko. mt. Denn yr ko, mt.

10 yetzen in reden muoss seiu und nit sehuldig ist. Nun g. herr mag ich gedenken, das es e. g. z(i herzen gat als dem rat und diener ro. kay. und ro. ko. mt, und lat sich beschechen nit widerpringen (aber mit der zit rechen).

G. hat ihm versprochen, ihn in Dienst zu nehmen, Als er

15 Utztesmal in Wetngarten war und ein Pferd wiinschte uf den zug xns land Wirttenberg, der nun uss ist, war alles mtsgeliehen. Soil ihn jetzt beritten machen. Be4chenau? 1534 (am hailigen pfunfgt- abend) Mai 23*

13, 67, Or.

20 368. Konig Ferdinand an Gerwig : Danht den Prdlaien fiir

die der ivurttembergischen Regierung geivahrie Geldhilfe. 1st fur- nembens, unser ftirstenthumb Wirtemberg und die eerlichen und redlichen leut, so daselbst enthalten werden, nit zu verlassen, sonder ze retten, und den genomen sehaden und spott mit hilf des all-

25 meehtigen widerumben zu erhalten. Dazu braucht er Geld. JBefehlt, mit Graf Haug} dem er ebenfalls sehreibt, bei den Prdlaten urn Wife an Volk und Geld zu iverben *), Prag, 1534 Mai 28.

58, 87, Or.

x) Graf Haug und G. an Ferdinand; Haben die Prdlaten auf 10. d$. Mts. nach Waldsee beschrieben. Reichenau, Petershausen} der LandJcomtur, die Frauen von Buchau und Lindau &ind gar nicht erschienen; von anderen waren nur Boten ohne Vollmacht da. Und da auch die antoesenden Prdlaten durch das Aussehreiben von dem Gegenstand nicht unterrichtet waren und nicht ohne ihre Konvente han- deln wollten, nahmen sie die kgL Fordeimng auf Uintersichbringen entgegen. Sie wollen nun ant 25. d. M, tcieder in Waldsee zusammenkommen. Die bereits Be- schriebenm wollen sie meder einladen; mit Landst&ndischen kdnnen sie e$ nicht wohl wagm, da der Konig und andere Fiirsten und Herren, denen sie zustehen, sich beschweren k&nnten: 13. Juni: 587 95, A. Markus von JReichenau entschuldigt

sich damit, das wir und troser gotzhue mit allem unserm inkomeu in disen sorg-

Want GeachicbtBquelleu XVI. 15

226 1534 Juni 5 Juni 7.

369. Graf Hug zu Montfort an Gerwig: Im tettnanger Wald hat man heute etliche Reiter gesehen, nur drei. Hat Ktmd- schafter aasgeschickt, ob es noch mehr seien. Sover die nit gen Lindaw, wollen wier guot geschier mit ainander machen.

Ich hab mich bey meinen kriegslewten erfaren, wie Argen 5 der yorhof zu bawen. Die vermainen, das solichs in kurzer zeit bescheeben, aueh mit klainfuegen kosten, uber 5 oder 600 guldy nit gesten, dergestalt, wa der mit profant und leiten versechen, sich aller macht des lantgrafen erweren wolten. Das zaig ich eueh daram an, ob wier diser lantzart gesessen tms mit unsern lieben punds- 10 [Mud?], wie bilich, bey ro. kay. und ky. mt. vor des lantgrafen furnemen bis zu rettung entbalten wolten, zu solchem ich gedachten vorhof sampt dem stetly daran gern euch und andern mein nach- pauren leichen und ofnung geben wil. 1534 (freitag nach corporis Christi) Juni 5. 15

13, 63, Or.

370. Lienhard von Pappenheim an Gerwig: Bundesverhand- lungen. Die wiirttemberger Sache in Augsburg, Die Kapitulation von Asperg. Augsburg. 1534 Juni 7.

13, 177, Or. 20

Ich bin am samstag vor corporis Christi l) gen Augspurg komen. 1st mein g. her von Augspurg denselben tag auch komen. Hab auch e. e. schreiben vernumen, Und hat mein gn. her von Augspurg, mein her thomprost*) als kay.comissary die, so vorhanden, auf freitag vergangen auf das bans besckaiden und una also irer 25 gnaden befelcb erofnet, 1st von fursten dagewesen doctor Ribeisen 3), doctor Eck4), Hans von Leorod6), her Jorg von Wending6). Von

feltigen lewien, 80 laider vor augen, und sonst nebend besckwerlichen nachparn, von dannen uns jetz eben lange jar her vil beswerllehait und beiaidigung be- achehen ist und fftr und fflr in sorgen eteen mliessen, geaessen: 8. Juni: 58f 94 Or. Das Ausschreiben Gs. und Graf Haugs vom 5. Juni verlangte Geheimhaltung der Handlnng in bedenkung der ISff: 58, 99 f Gs. K. Weingarten und Salem haben zusammen gegen 8000/1. erhgt: Willi $ Anakkten zxir Geschichte Ober- dentschlands etc.; Zeitschrift fUr die Geschichte des Oberrheins 37 (1884) f 288.

*) 30. Mai.

2) Marquard vom Stain,

8) FUr Salzburg.

4) Bagern.

B) Eichstddtischer Rat

e) FUr OUheinrich?

1534 Juni 7. 227

unser bank coraater von Ploraental1) und ich. Von steten die von Augspurg, der Berbesser2), Nerling3), Gemind, Werd, Dinckelspii and Gemind (sic). Habend uns entscblossen, das zu diser zeit, dieweil die each also stand, nit wol kund von ainem bund geret 5 werden. Die kay. mt, sey aucb ee und sicb die sach mit dem land Wirtenberg begeben, ausgangen. Und ist beschlossen, das die kay. comissary und wir neben inen kyr< mt., auch dem landgrafen und herzog Ulrieb umb ain frid geschriben. Und so baid parteien darein bewilgen, haben wir fan] mein gn. her von Salzpurg, id, g. h. herzog

10 Othainrich, pfalzgraf, geschriben, das dieselbe zu den parteien reiten und unterredung sey. Daneben sol. ain yetlicher stand den sein schreiben, ob si sich her verfigt und under den sachen getedingt. Ich het gem abgeschrif der prief gehapt; man hat mirs aber nit wellen geben. Solt ain yeder bank die, so vor im bund von inen

15 gewesen, beschreiben. Hat mich nit von noten gedeicht, das ich ueh oder ander beschrib, Dan dieweil kain bund, kan ich wol ge- denken, das unser stant klain, und so wir kemen, nur ain spot erlangen mechten. Ich bin willen, hinacht haim zu reiten und iber 6 oder 7 tag wider komen. So botschaff von den parteyen kem,

20 ob man von ainem weitren bund welt reden, und mich von noten

deieht, wolt ich uch und andern mein hern und freunden solichs kunt thon.

Es seind der sagen . vil hie und ieigt man ser fast. Das sol aber die warhait sein, das man auf dem Asperg zu dem brunen

25 sol graben haben und darnach das gros geschitz darein gericht und den prunen verfellt, auch die mil zerschossen und dermasen ge- schossen, das man in kainem gewalt hat pleiben kinden; solend sich ergeben haben, das man iderman mit seiner hab hat lassen Ziehen. Doch haben sy al raiesen schweren, das kainer nichtz

30 wol nemen, dan was sein sey. Darvon hab der landgraf ausge- numen etlieh bis in 5 perschonen; darunter ist doctor Fait ainer gewesen. Die hat herzog Philips erbeten, Doch sol doctor Foit miesen ain aid schweren, das er wel mit weib und kinden aus dem land und nimer mer darein*). In diser stund hab ich miesen

35 margraf Jorgen und herzog Othainrich die prief, so man in hat

*) Eberhard von Ehningen, Komtur zu Blumenthal: Steichele, Das Bistum Augsburg 2 (1864), 198.

*) Verschriebm f&r Besserer- Ulm ?

*) NGrdlingen, Gmilnd, Donamo6rt.

*) Kapitttlation des Asperg am 2. Juni: Battler 3 Beit. 5.

15*

228 1534 Juni 15.

gesehriben, verbiten, zuvor meiuem gn. hern von Salzpurg und herzog Ulrich. Es solend heit die babenbergis botsebaff atich sein komen und die von Nuremberg. Darumb, so es nch fur guot an- secht, mecht ir auch komen, damit ich nit alain dastiend. Doctor Eck hat wol gesagt, es sech in fur guot an, das ich uch auch be- 5 schrib. Ich hab dann Hainz Scherb bevolhen, das er solichs m. gn. h. graf Marten von Otingen auch anzaig. Den comater von Blomental hab ich och gebeten, wider ze komen; wais nit, ob ers duot oder nit. Weilend mein ungeschick schreiben also von mir verguot neraen und selber dem besten nach handlen. Mir ist die 10 sach ganz schwer. Ich wais nit, was ich thon sol. Befilch mieh hiemit e. e. Datnm Augspurg, am suntag nach corporis Cristi im 34 jar.

371. Lienhard von Pappenheim an Gerivig: Die wiirttem-

bergischen Friedenmnterhandlungen. Der sckivabische Bund. Der 15 AH von Kaisheim. 1534 Juni 15.

13, 81—82, Or.

Wie ich nehermal e. e. gesehriben, bin ich haimgeriten. Hab gedacht, bis post wider von kyn. mi von Behaim kom und vom lantgrafen und Wirtemberg, wel ich wol wider komen, und bin erst 20 gestert komen. Im mitler zeit ist die antwurt komen, als man rair anzait hat, von ky. mt., das m. g. her der pfalzgraf kurfirst hab in der sach gehandlet, darumb wel er nit weiter handlen. Doch mug sein mt. die zwen comissar, m. gn. her von Augspurg, mein her thompropst, wol laiden, das si mit dem curfirsten handlen. Der 25 landgraf und Wirtemberg habent frey bewiliget, doch das sy von kay. mt. und ky. rat, befrit werden, das man nit weiters gegen in handlen sol. Nun habend sich etlich der firsten botschaft fast be- miet, das die stend sollend niehtz destweniger in handel schlagen mit sampt den comissar, und habend die comissar Wilhalmen von 30 Knering l) verordnet, von den fursten ist doctor Ribeisen verordnet. Man hat mich auch ordnen wellen von unsers bank wegen; das hab ich abgeschlagen aus ursach, ich hab kain befelch; darzu sey ich nit geschickt; hab nit raiten wellen; von steten Augspurg oder Ulm; habent fast mit ainander gepranget; acht sy werdent baid ir 85

') W. von Kwringen, filrstl. augsburg. Rat.

1534 Juni 15. 229

botschaff schicken. Hat sich doctor Eck mit eingedrungen mit der mainung, das doctor Ribeisen iberal gepratiziert, on doctor Ecken werd nichtz gebandlet, und wa er nit reit, so wel er auch nit reiten, und doch sovil mit ky. mt. reten gebandlet, das sy in dargeben 5 haben, er sey vast gnet. Darbey ist mir anzaigt, das sich Eck vil goz gegen dem haus Estereicb erbiet, und fircht ime sein her ibel, und maint man, herzog Wilhalm werd ky. mt. fur ain remiseben kung erkennen und eyl fast, das ers thie, ee und Sachsen bewilg. Man sagt mir, Eck hab bekent, er sey in ainer pratik gestanden

10 von des jungen von Wirtenbergs wegen, aber dise pratik hab iber- hand genumen; dan ich wol raerk, das er dem alten von Wirtenberg noch nichtz vertraut. Mein gn. h. herzog Wilhalm hat mir und andern lehenleiten geschriben, das wir gerist sollend sein zu ros und zu fues in ain feld, dieweil die leif und pratik gescbwind, und

15 sein gn. hab sich alweg gegen kay. mt. gehalten wie ain corsamer nnd wider den landfriden nie gehandlet. Hat etlich profisoner geschriben, ky. mt. zeich in, er hab wider den landfriden gehandlet. Man wartet alle tag, wan mein g. h. von Salzburg, mein g. hern herzog Wilhalm und herzog Ludwig und herzog Othainrich herkomen,

20 die werdent durch die post mit sampt den comissari in der sach handlen und villeit darnach oder damiten ains bunds halber auch bandlen. Ich kan nit aigentlich wissen, was man handlen wiert. Die wetersieder machend es, wie sy wellend, Und bin ich von unsers banks wegen nur alain da. Mecht fast wol leiden, das ir

25 hie werend. Ir mechtend lecbt mer herfaren dan ich, dan ich der sach zu schlecht bin. Doch wan ir her welt reiten, so fursicht uch wol. Man hat mir gesagt, es sollen bey 60 pferd zu K61- muntz1) an der bruck gehalten haben. Got Schick alle ding zum besten. Befich mich hiemit ewer erwird als meinem lieben hern.

30 Datum an sant Veitztag im 34.

Der rentmaister von Nuenberg hat mir gesagt, mein her von Kaishaim sol hinacht herkomen. Mein g. h. von Augspurg werd in sachen handlen, wiewol er sich versech, der amechtig apt werd gleieh als wenig thon als vor ; er acht weder des closters noch der

35 munch ; er hab an 60 dauset gulden geltz und werd mit ime darvon bracht ; sey wol sein lebenlang ain her. Nit wais ich, ob ime also ist oder nit.

Es seind vil kungischer ret und diener hie. Ich wais aber nit,

') KellmUnz a. liter.

230 1534 Juni 16 Juni 18.

was si handlend, dan das deglich vol weins seind. Her Dietrich Spet ist auch hie.

372, Christopk Kress an Gerioig : 1st die warheit, wie e. gn. schreyben, das ir em schwebische metten verscblaffen habt; dasselb ist auch mir als einem guten, alten koniglicben getrewlich layd. 5 Unser herrgot wdlls pessem. . . Und foreht in soldi em allein den man anf dem sessel (?), und ob er gleich dis jar nit kompt, so wurd er doch das kunftig jar nit aussen pleiben. Darumb mugen sich e. gn. darnach ricbten ; dann so er kompt, ward er e. g. zft gast laden und meins verhoffens den schiller mit seinen gesellen nit 10 ansschlagen. Unser herrgot geb, was gfit sey. 1534 Juni 16.

13, 80, Or.

373. Johann, Alt von Schussenried, an Gerwig: Heute meldvt ihm seine Kundschaft als sicker, das vergangen mitwochen zftnacht etlicfa volk zu Enapeuren gelegen in willen, wie ich vernim, die 15 stat Ehingen zu uberziehen. und uf dise stund Schecklingen einge- noinen haben. Wie sy daselbst handeln, mag ich noch nit wissen. UnterkSt Fiihlung mit den Nachbarn *). 1534 (dornstags nach Viti) Juni 18.

13, 88, Or. ' 20

') Abt H. von Marcktal an Johann zu Schussenried: Uf hilt ist mier pot- schaffc worden, wie die von Echingen us irer statt flechnend, deshalben ich zu burgermaistern geschiekt, wiewol von im potschaft zu mier verordnet, mich zu berichten, wie die handlung des herzogen halb stand und was die ursach Irs nechnenz halben sey. Bin ich grundlich und warhaftig bericht von baiden pot- schaften, das herzog Urich und landgraf dien ganzen hufen zusamen ziechend der meinung, das sy, sover inen von kunglicher mt, nit ander antwirt zfikomen wirt bis donstag ze nacbt, well en sy zwen hufen inachen, dien ain uf Echingen und Mr us, dien andern uf dien bischof von Augspurg und all ander gaistlich, och all osterrichschen lender verornen und fur und ftir zuziechen. Und wiewol ich gem bis donstag oder fry tag euch ze schriben verzogen, hab ich aber sorg getragen, ir und ander werden durch dasselbig verkyrzt worden sein. Deshalben ich euwern organisten gleich mit diser geschriit widerura haim geschickt, wiewol ich noch groeer hoffnung zu gott bin, man werds darzu nit lassen komen. Dann sollt solch ir furnemen fnrgon, so miesten wir all, gaiBtlich und weltlich verderben und sterben. Das hab ich euch hiemit in yl nit wellen bergen, euch darnach wyssen ze ricbten. So ir dec handlung mer wyssen wolten haben, miigt ir ain poten zu mier allher verornen. Bis frytag will ich demselben weyter

1534 Juni 20 Jnni 24. 231

374. Matthis von Burgau an Gerwig: Truchsess Christoph ham diese Nacht von Augsburg hieker. Es sei Friede mit den beiden Kriegsfursten bis hommenden Montag vereinbart. Die hgl. Kommissare icollen die Fiirsten, die fur die Friedenshandlung vorgeschlagen sind,

5 nicht annehmen. In suma man versicht sich kains frids. Der Herzog liegt mit dem einen Lager bei Miedlingen des willens, sobald der frid nit furgang hat, den nagsten anzegreifen auf dis unser art ; der andere Haufe soil auf die Markgrafschaft Burgau zu Ziehen; an der Leubas (Luebiz) bei Kempten sollen sich die Haufen wie der

10 treffen, derhalben yederman allenthalben flechnet. Waldsee, 1534 (sampstag nach Viti) Juni 20,

13, 91, Or.

375. Matthis von Burgau an Gerwig: Die 25 Pferde liegen nock zu Schussenried. Haben den vogt mit pfant in das leger ge-

15 schickt und alles beschruben, was im closter fur traid, wein und anders 1st, auch das closter beschlossen und lassen niemanz ein. Das leger soil noeh ligen wie von alter bei Riedlingen. So seind anf gestern die verordneten von Augspurg als Wilhalm von Kno- ringen and burgermaister von Augspurg zu Ulm ankomen. Die

20 sollen, als mir heut der schreiber von Oehsenhausen anzaigt, baid kriegsfursten die antwort bringen. Meldet wol daubei, es sey das geschray zu Ulm gestern gewest, die sachen sey en vertragen. Es sollen aueh, wie sunst die gemain sag ist, die baid kriegsfursten sollen auf heint gen Ulm komen. Desse bab ich aber nit vora

25 schreiber von Ochsenhawsen, der gestern zu Ulm gewest, erfaren . . . Waldsee, 1534 (montag nach Viti) Juni 22.

13, 89, Or.

376. Abt Lienhard von Ottobeuren an Gerwig: Hort, wie ir etwas von den landgrafisehen und wirtenbergischen in ewerm gotz- 30 haus uberlast haben sollen. Wa dem nu also, als wir nit verhoffen, wertruegen wir des mit each, das glaupt genzlich, sonderpare 1 aid- same betrueptnus. Bittet urn Mitteilung, auch was solcher un-

warhaft nnderricht geben. Boch m'chts dester minder solt ir euch fursechen und andern solchs och ze wysaen thon: Marchtal, 1534 (zinstags nach Viti) Juni 16: IS, 90, Or.

232 1534 Juni 24 - Juni 30.

rueingen leuten furnemen, auch wie sy sich mit ewerm hofgesynd und anderm euch zugeh6rig halten. 1534 Juni 24.

13, 86, Or.

377. Johannes Bosch, Burster zu Salem, an Gerwig: G. und andere Pralaten und etlicke Stadte sollen Profiant an Wein und 5 Korn in Herzog Vlrichs Lager geschickt haben; wieviel? und auch Geld? Der Abt Uegt hrank in Uberlingen an dem artzat. Salem, 1534 (fritag Joannes et Pauli) Juni 26.

13, 93, Or.

378. Benedict Bock, Grosskeller zu Ochsenhausen, an Gerwig: 10 Der Abt ist abwesend. Sie sind mit denen von Ulm des Sckirms halb wieder versohnt, wiewol sy uns den abschlag der drew pferd gros gnug aufgemustz und des gegen uns ungern gehabt. Aber wie dem so haben sy herzog Ulriehen von Wirttemberg von unser und unsern armen leuten wegen geschriben, dem vogt zwen irer seldner 15 zugeben und ins leger geschickt, darauf ime, vogt, beeder fursten wappen, die wir in alien unsern zugehorigen flecken anschlagen lassen, gegeben worden; und seien jezo in dem verstand als dero von Ulm verwandten, wie dann die fursten mit gemelten von Ulm und iren zugethanen haben. Was wir dagegen thun muessen, kann 20 e. g, ich nit verstendigen ; man hat noch bisher an uns deshalben gar niehts begert, der hoffnung, es werde also pleiben. 1534 Juni 27.

13, 92, Or.

379. Johannes Bosch an Gerwig: Wie man sich dem Wiirt- 25

iemberger gegenuber zu verhalten habe. 1534 Juni 30.

13, 97, Or.

Ich bedanke e. g. hoch und fast der gnedige underrichtung der profant halber in das beer Wirtembergs zu schicken gegeben. Uf hut dato dis briefs ist minem gnedigen herrn und uns alien von 30 gemainem convent von baiden fursten ain schrift zukomen, ounge- varlich dis maynung halten: Wir begeren an euch, zu uns in unser

1534 Juli 10. 233

heerlager zu komen, sich mit uns fur eueh und ewer underthan und alle verwanten zfl vertragen und uberkomen und das furderlieh thun, grossern sehaden zu yerhieten (acht ich wol der prand- schatzung halber), und so wir mit koning Ferdinando veraint, wer- 5 den ir ufgelegter verainigung zu geben nichts schuldig sin ; aber so wir in den angesetzten acht tagen uns mit koning Ferdinando und er mit uns zusamen nit verglichen, das ufgelegt zu geben. Daruf an ewer gnad von wegen mines gn. berren und aines ganzen convents min ganz undertenig bitt 1st, sy wolle mich berichten, ob

10 derglichen begerung e. gn. ouch zukomen sige, und so also were, wie e. g. sich halten wolle, in aigner person oder durch weltlich oder gaistlich personen das versehen, mich darnach wissen zu richten (dann derglichen brief, wie ich von dem boten vernommen hab, vill andern gotzhwsern, mannen und frowen, zQgesehickt worden sien),

15 e. gn. schriftlich antwurt, wie ich vertruw, onzwifelt by disem boten

geben. Beger ich und ain ganz convent umb dieseib e. gn. willig

zu verdinen. Datum Salem, zinstag nach Petri et Pauli anno 34.

Petri et Pauli sind by den 25 pferden Wirtemberger und

Hessen, darunder dry edeln, zu Salmenschwilr ankomen, denen

20 ich essen, trinken gib, und sy sich noch nit ongeburlich gehalten hab en.

380. Graf Hug von Montfort an Geruig: Lindau will auf dem Land die Messe abtun und Prddikanten schicken; ist entschlossen, das zu eerhindem; ivartet aber, bis die Wilrttemberger fort sind. 25 1534 Juli 10.

13, 98 a, Or.

Verschiner tagen haben die von Lin daw mit den pfarern von inen belechnet geret, sy wollen der mes abston, auch nachfolgends predicanten heraus auf die pfarren zu schigken willens. Da solichs

30 mier zu gedulden nit gelegen und dargegen mit ernst zu handlen bedacht, so acht ich darneben von noten sein, man las das unzubel der reiter vor gar aus dem land kumen. Ist darauf mein bitt, ier wolt mich berichten, sovil ier wissen hetend, ob noch etwas rustung im land Wiertenberg lige oder ob sy, die rewter, anhaimsch zogen,

35 mich darnach haben zfi richten. Datum freitags nach Ulrici anno 34.

234 1534 Juli 13 Juli 14.

381. Chrisioph Kress an Gerwig: Ich hab den landgrefischen abzug vast gern gesehen. Mussen dise sach also einen fligenden gayst und plag sein lassen, die [zujzeiten in ein land kompt and also di lewt anfieht. "Verhoff, es soil durch unsern herrn kayser und konig, die ich ye gut bin, noch alles zum pesten herwiderpracht 5 werden. Aber neben dem kan ich e. g, nit bergen, das e. g. und andere die sachen daoben ubel ubersehen haben. Die fiirsten ver- meinen ye, die stet und euch prelaten gar zu fressen, wie sy allgereit init etlichen angefangen und teglich in practik steen. Darurab so wellet noch pas zw der sach sehen und uf eur, der 10 prelaten, seyten helfen, damit solches furkomen werde. Het sorg, es wurde sonst nichts guts volgen. 1534 Juli 13,

13, 94, Or.

382. Karius Huldreick, Kriegsschreiber zu Number g} an Gerwig: Billet, zur Einbringung einer Schuld wetland Bischof Bal- 15 thasars von Konstanz an Graf Albrecht von Mans/eld, auf die ihm Aussicht gemacht ist, bekilflich zu sein. Ansckldge der Fiirsten auf Priilaten und Stddte. Munster. 1534 Juli 14.

13, 95, Or.

Uf das underthenig vertrawen, so ich zu e. g. onzweyfenlich 20 trag, auch die alt kundschaft von wegen meins herrn burgermaister Kressen, als ein alts hofgesund kan ich nit underlassen, e. g. in vorsteendem meinem gluek und wolfart anzusprengen. Und ist das der handel. Herr Cristof Kress schreybt e. g. bieneben J) von wegen einer schuld, die weylend herr Baltasar, bischof von Costnitz, mein 26 g. herr, meinem gnedigen herrn graf Albrechten von Man 8 veld schuldig2). In solehem hab ich ein statlich ziisagen, ich soil der federn nit sparn, wo e. g. weg werden bedenken und anzeigen, das ich verhoff, reich zfl werden, welches dann nu mer wol zeit wer. Nun zweyfelt mir nit, e. g. wurden mir das als einem alten hof- 30 gesund neben meinem herrn Kressen gnediglich vergdnnen. Ist demnach an e. g. mein underthenig hochfleissig bit, e. g. wellen ein

») Fehlt.

2) Es handelt sick urn 10000 ft.; woher die Schuld haw, ist nicht ersichtlich. Am 17. November 1535 bevoUmdchtigt Graf Albrecht von Mansfeld den ksrl. Rat Peter Scher in Pf tilling en mil der Eintreibung aits den hinUrlassenm Gtttern des Bischof s: 13, 381.

1534 Jnli 27. 235

gttt ratgeb sein, ob nit zuni wenigsten etlicb tawsend gulden zu er- langen, die dannoch in einem vertrag pillich zu geben, dieweyl so lawter brief und sigel vor augen, das diesem grafen die forderung vor andern zu thun. So dan unser herrgot gnad geb, das e. g.

5 den recbten weg zeigten, dardurch etliehe tawsent gulden bezalt wurden, alsdann wer ich schon reich und wolt micb des mein lebenlang von e. g. als meinem gnedigen herrn beromen. Darzw weiss ieb sovil, das e. g. ein tapfere vererung gegeben wurde. In solchem wellen e. g. unverdrisslieh sein und dis mein sehreiben

10 anderst nit dann undertheniger guter meynung versteen. Und wo e. g. meins armen dinsts ddrften, will ich e. g. mit leyb und gut willig sein.

E. g. weis icb sonders nichts zu sebreyben. In unser landsart ist es still, allain das etlicb fursten gem die prelaten und kleinen

15 stet, villeicht bernach die grossen aucb under sicb preebten. Das wiird man nit wol erleyden mogen. Darumb ir herrn von den prelaten zw den sacben eurs teyls wol zusehen m6gt. Mein herr und ich beten uns versehen, e. g. solten mit einem affen zw uns herab geflohen sein. Wolten wir e. g. alles, was wir vermoeht

20 heten, mitgetbeilt haben. Mir zweyfelt aber nit, e. g. haben einen guten freund am landgrafen gebapt. Mit Munster horen wir hie nichts sonders, dann das man nock davor ligt; fallen teglich heraus und schermuzeln mit ain andern. Es haben in newligkeit 300 knecht wellen abzieben ; binter di sein di rewter komen, derselben bey

25 100 erstocben. So schreyen di in der stat nur nach dem landgrafen ; wollen sieh sonst nit ergeben; vermeinen noch lang zu halten. Unser hergot geb uberal, was gut sey, sonderlich das wir paid einen frischen bund haben; dann es will sich anspynnen, das der teufel der tag eins abweseln darf.

30 383. Johann Jacob, Abt zu Pfaffers, an Genvig: Der Kon-

venthcrr von Byschach teilt ihm mit, class G. ins Bad nach Pfdffers kommen ivolle, und fragt, ob G. als kaiserlicher Rat bei den jetzigen Laufen Geleite herein brauche. Halt es nichi fiir ndtiy. Will aber doch von der welt-lichen Obriglceit, einem. Landvogt, einen Brief er~

35 werben, den G. von Vaduz aits abholen lassen kann. 1534 (men- tag post Jacobi) Juli 27.

IS, 101, Or.

236 1534 August 3,

384. Wilhelm Reichserbtruchsess von Waldburg an Gerwt'g: Die von Imy haben im Kloster die Messe abgeschafft und Altar e und Bilder zenchlagen, wollen abet den Konvent behalten; was tun? 1534 August 3l).

13, 104, Or. 5

Es hat sich hievor zugetragen den VI. tag July, das burger- maister, rath und ganz gemaind zu Ysni uber vilf&ltig vorbescheen mem gutlich muntlich und sehriftlich handlung, och wider alle kay, mt. edict, mandata des richs und puntsabschid durch ir selbs gewalt in das gotzhuws zu Ysni, ewers ordens, dem prelaten mit 10 der gaistlichen und mir als erbcastvogt mit aller weltlichen oberkait underworfen, gefallen, die hailgen mess abgeschafft, die altaria zer- russen, och bildnussen und tafeln hinweg und zu hufen geworfen, doch sunst an andern sachen usserhalb der kurchen kain beschedi- gung gethon. Wiewol nun solch gewaltig handlung und ingriff mir 15 an obgemelter meiner weltlichen oberkait und jurisdiction nit clain schmach und nachtail gepurt, nochdann lass ichs diser zeit, bis ich meiner gnadigsteu gn&digen hern und guter frunden raths pflig, was dagegen notturftig und gepurlich zu handeln sig, im besten beruwen, Aber dwyl dem prelaten und convent berurts gotzhuws etwas be- 20 schwarlich und wider sein will, den dienst gottes, des si bisher in loblicher ubung gewest sigen, zu verlassen, sonder darin furzufarn ganz gemaint, waren si willens, sich an ander end und blatz, da si solchen gotzdienst irer stiftung volnpringen mSehten, zu verfugen. Hab ich in en daruf ainen blatz als namlich iu meiner statt Mengen 25 und daselbs in Sant Wilhalms gotzhuws, darinn nit mer dan ain ordensman wont, alda si weit und brait hetten, furgeschlagen, der in och wolgefallig. Nun waiss ich aber nit, ob noch zur zeit, dwyl gegen inen, von Ysni, mit der gegentat nicht furgenomen wurt, dem prelaten und convent nutz und gut sin wSlle, sich von irm gotzhuws 30 zu ussern. Dann die von Ysni lassen sich merken, das si wol liden m6chten und gern sechen wSlten, das si bi in bliben ; bed6rfen sich och wyter kains unwillens oder beschedigung weder an lyb noch gut zu in versechen. Nun bedenk ich, s61ten sich der prelat und convent von Ysni verendern, mSchten die von Ysni erst ver- 35 ursacht werden, inen verrern schaden zuzeffigen, zudem das si sich an frdmbden orten in ain hushaltung und costen inzurichten mit

') Vocheser 2, 283.

1534 August 4. 237

schwarem nachtail musten underhalten, und wais deshalb nit, was inen das nutzest und best zu raten und zu tkfin sin m6g, dann das ich also uf verpessrung bi mir beschlossen, dwyl die von Ysni der sach halb noch mit der gegentat nit angefochten werden, das 5 dem prelaten und convent das nutzest sige, sieh irm wesen und hushalten zn Ysni noch ain zeit und bis man siecht, wie sieh die sachen weyter zfttragen wdllen, zu enthalten; mdgen si dannocht die zeit under in selbs im refental und schlafkamern ire boras beten und gdttlich dienst volnpringen. Und hab aber euch als des 10 ordens sdlchs nit vvellen bergen, mit fruntlichem vlis bittend, ir wdllt den handel bedenken und mich daruf ewers raths und gftt- bedunken, was bemeltem prelaten und convent harinn zu thun wolanstendig, loblich und gut sig furzftnemen, schriftlich zu ver- stendigen, destbas darnaeh haben zu halten.

15 385, Genvig an Heinrich Treusch von Buttlar genannt Hess,

Hitter, kgl. Rat: Ich hab euwer schreiben sampt uberschickung des „Vergriffs christenlicher verwarnung", so ir itzt und vor ainem jar theutscher nation zu gfltem gemaeht habt, zu sonderm dank empfangen und daraus wol vernomen, das ir alle sach der criste-

20 lichen religion halb von herzen getreulich und wol mainend. Gott woll euch derwegen die belonung gehen. Ich will mich auch auf ewer schreiben bests vleis bearbaiten, ob das itzig mit erster mug- lichait unvermerter weis in truck gebracht und alsdann publiciert werden mocht. Das buchli und ewer handschrift will ich von

25 stundan abschriben lassen und euch volgends ewer handscrift sampt dem buchli bey aigner botschaft wider gen Eehingen zu ewerm vettern1) schicken. Wo mir dann ewer „Verzaichnus, wie sieh die laien gegen der barmherzigen verhaissung im sacrament halten sollen etc.", von euch auch wurde mitgetailt, wollt ich nit minder

30 dann das itzig zu hochem gefallen und dank annemen. Grass fur Herrn Konrad. Weingarten, 1534 August 4.

13, 105, K.

386. Graf Hug von Montfort an Gerwig: Hat mit Dr. Eck

') Konrad con Bemelberg,

238 1534 August 4 August 8.

wegen Lindaus verhandelt. Die AUglaubigen sollen Geld cwfbringen und Vorbereitungen treffen. 1534 August 4.

13, 111, Or.

Gestera seyen her Egk und ich bey ainander gwest, die sachen zum trewlicbsten ernstlich bedacht und beratschlagt. Befinden, das 5 mit unserm anschlag zu verharen sey, bis im und mier antwort von Isprugk gefal. Darbey auch vir guot angesechen, das mitler weil bey dem bischof von Costnitz, den prelaten, grafen, heren und vom adel gehandelt, das durcb sy ain gelt erlegt, ob sach wer, das sich etwar dero von Lindaw anemen, man raisig, aueh lantzknecht be- 10 stellen, sarapt verlichung gotlicher gnaden mit unsern widerwertigen ain endschaft machen mochten. Haben doch die luterischen stend ain gelt zusamen braeht, mit demselben vil unruo gemaeht. Warum wolten wier dan nit auch so gemainsam sein, die erhaltung der er gotes und unser wolfart bedenken? Haben doch wier wol sovil 15 verstand, geschicklichait und, ob got wit, mer gnad von got als sy. AUain mangelt uns ains anfangs. Darum bit ich, ier wolt der sach, wie die furzunemen, bedenken. Und ob eueh gefellig, zu mier morn frie komen, wolten wier welter der sach halb reden halten, auch bey Achberg funf hierseh, so daselbs sein sollen, jagen, Ob 20 euch aber zu mir zu komen nit gelegen, wil ich zu euch gen Weingarten oder wo reiten. Datum zinstag vor Laurencii anno 34.

387. Graf Hug von Montfort cm Genvig: Was mier wachet traumpt, wiert gern war, also auch rait der antwort von Insprugk beschechen. Die schriben, wiewol sy mier gern raten und helfen 25 wolten, dieweil aber die sach hoehwiehtig und vil daraus erfolgen mocht, derhalb sy ro. ky. rat. gedacht mem schriben zugesebigkt, ungezwifelt, ir ky. mt. werd mich beschaid wissen Ion. Muos also, wiewol untultig, des tags zu Uberlingen erwarten. Wann ich romi- scher kayser wer, wolt ich leiten, die bruoch abziechen, schlayer 30 aufsetzen und gunklen in die hand geben.

Wen es euch gefelig, so kument her, muos Burkart von Sehelenberg mit euch gen Hergenschwiler, daselbs der gross hierseh ist, so in langen jaren seinsglichen nit gesechen. 1534 (samps- tag nach Oschwaldy) August 8. 35

IS, 102, Or.

1534 August 11. 239

388. Graf Hug von Montfort an Gerwig: Schick! Zeitungen iiber die Neuerungen in Wiirttemberg, damit ier ewers vetters des Plarers geschigkte handlung bench t wurdent. 1534 (zinstag nach Laurencii) August 11.

. 18, 108, Or.

Wiewol der Plarer von Costenzs gegen Stutgarten zu bredigen beruft, hat in doch der predicant, so erst aus Hessen komen '), w61cher auch angeuomen 1st, nit lossen predigen, dieweyl er nichts auf das sacrament halte. Darauf hat unser gnediger her herzog 10 Ulrich baid predieanten beschickt. Da hat der Plarer bekennt und auch ain handschrift uber sfllchs geben, das er halt und glaub, war blut und flaisch im sacrament sein, w61ches er vof'zfi Eslingen und Ulm verlognet hat5*).

Es hat auch ain schulthais bey Eslingen etlich pauren zu dem 15 Plarer gen Stutgarten geschickt, in zu fragen, warumb er also bekenn und widerruf, dieweyl er bey inen anders prediget hat. Waiss doch sein antwurt auf s6Ichs nit.

Der new predicant zu Stuttgarten wurt mit weib und kund da beleyben. Derselbig hat geprediget, man nab bishieher dem 20 volk spruer fur korn, lugen fur warhait prediget, und sunst haftig wider bapst etc. geredt.

Des landgrafen rath seyen noch zft Stutgarten. Man sagt zu Stutgarten nichts von des landgrafen zukunft. Er mag wol koraen, aber ich kan nichts darvon zu Stutgarten erfaren. 25 Der Blarer hat noch nit zu Stutgarten geprediget, es seye dann

seydher mittwochen beschechen.

Die doctores zu Tibingen wdllen von irem predigen und leren ganz nit weichen, man drunge dann sy mit gewalt darvon8); man hat doch inen noeh niehts enpoten. 30 Item die besiglung ist furgangen auf anderthalb hundert

tausend und sybenhundert guldin4).

Graf J6rg und der jung furst seyen da und h6ren doch kain mess alle drey, doch geen die wochen 4 geordnet tag an die predig.

') Erhard Schnepf katn von Marbtirg. =) Vffl Schiess 1, XXVII ff. *) Stalin 4, 400 ff. Schiess 1, XXX f, *) Am 4. August mussten Pr&taten, Ritter und Stddte 153 70S jl. Kriegs- kosten an den Landgrafen ilbernehmen: Sat tier 3, 32.

240 1634 August 12 August 27.

1st noch kain rat noch regierung geordnet, aber nach doctor Jacob Krel gen Isni1) geschickt.

Ich hab sovil verstanden in vier wochen ain andere ordnung mess singen und lesen, auch anders betreffend, doch der alten ordnung ganz wider, zu gedenken wie in Hessen gehalten wurt.

389. Erbtruchsess Wilhelm an Gerwlg: G. hat gemeint, dass die Prcilaten, der Adel und etliche Stadte am letzten August zusammen kommen sollien, da die Graf en und Herren in Uberlingeti tagen wollen. Er hat sich mil seinem Vetter Gundelfingen beraten. Der Tag unterbleibt besser, us ursachen das in kurz etlich fursten 10 zu Stutgarten zusamen komen soilen, in was gestalt, m6gen wir noch nit wissen. Solten dann dieselben solicher unser treffenliehen versamlung (als nicht verswigen blipt) bericht werden, m6chten sy erachten, das wir icht wider si handeln w6Iten, wie dann hievor, so wir in Pfullendorf und Ravenspurg bei einander gewest, och 15 bescheen ist, und ich darumb von den stetten Augspurg und Ulm angesprochen worden und uns all deshalp nab mussen verantworten, und mdcht Ieichtlich etwas unraths erwegt werden. Wird mitteilen, was in Uberlingen gesprochen wird. G. mag dann die Pralaten nach Waldsee berufen und Bericht erstatten. 1534 August 12. 20

13, 114, Or.

390. Graf Hug von Montfori an Gerwig: Sein Bruder*) schreibt aus Smier, dass der von Naves*) ihm seeks Beisitzer zu- geordnet habe; einer set jetzt gestorben, ein anderer habe verzichtet; gang seltzam zfL Gedaucht mich, er, mein bruoder, wer auch mit 25 fuogen gern darvon.

Des kaisers halben hat er nichtz gewis gehapt, ob die stat4) erobert sey. 1534 August 27.

13, 119, Or,

*) Krel war in (kn Zwanziger-Jahren dsterreichischer Anwalt am Kammer- gericht: Sckwabenbucher J (passim). Er blieb in Isny. 1541 denkt Mans Jacob von Landau an ihn als Prokurator in der Erbsache seiner Frau (s, Nr. 492); er JtGre zwar, er sey der lutterischen sect etwas anhengig: an G,: 10, Okt.: StFAv Korrm 1415—1547, Or.

2) Graf Wolfgang, ksrl. Kammerrichter.

3) Der Sekretar des Kaisers Johann von N.: Hasenclever S. 285.

4) Karl hielt sicJi das game Jahr in Spanien auf: Baumgarten 3, 162, Sotlte Munster gemeint sein ?

1534 September 15 Oktober 19. 241

391. Bischof Johann von Konstanz an Gerwig: Bevoll-

machtigt auf Anhalten, einen P Hester, so die vergangnen nacht sich

mit wein uberladen imd dardurch unfuor oder unschicklichait be-

gangen, zu einem Exempel mit einer oder zwei Nciehten Kerker zu

5 strafen. Meersburg, 1534 September 15,

13, 129, Or.

392. Johann, Abt zu Salem, an Gerwig: 1st bereit, auf seine Fiirbitte fur Elsbeth Aulbrechtin genannt Schioytzerin, Konventfrau zu Baindt, von wegen ires ubersehens des bevolchen kindlins an 10 die Abtissin schreiben zu lassen, die gut frow, so also darumb ge- fangen und in buss stand, fret zu geben; werde sich hinfiiro derglichen sachen zu volbringen verhueten. Die Frau soil alsbald nach drei Tagen dem orden wider zugestellt werden. r- Salem. 1534 (Mathei) September 21.

15 13, 131, Or.

393. Gerwig an Hans Jacob Gremlich von Jungingen zu Hasenweiler: Aus d&n Tausch der iceingartener Haslachmilhle und des Gutleins zu Hasenweiler gegen den Gremlich-Hof zu Wiggen- hausen und einen Jahreszins, den Gremlich bot, wird vorerst nichts.

20 Der Propst von Ho/en hdtte zwar gem eingewiUigt* So haben doch unser. convent und wir uns mitlerweil erinnert und bedacht, wa wir in disen schweren 16ffen, welche insonderhait den gotzheusern vil mer dann andern gefarlieb, mit des gotzhaus gelegnen gutern ainiehe alienation oder verenderung tun wnrden, das uns daraus

25 leichtsam allerlay nacbtailigs gesehray, grosser verweis und nacbred entsten mScbte, und darumb guter mainung beschlossen, den ange- zaigten tausch jetziger zeit beruwen ze lassen. 1534 (montags nach Galli) Oktober 19,

r-

13, 132} K,

30 394* Konig Ferdinand an Gerwig : Weist any die von seinem

Bruder Christoph Blarer nieht erfiillte Bezahlung von 1050 fi. an

Wartt. GeBchicMsquellen XVI. ^g

242 1&34 Oktober 24 November 14.

die Trompeter und Heerpauker wetland Kaiser Maximilians1) zu leisten. Wien, 1534 Oktober 24.

13, 192, Or.

395. Alt Ulrich von Weissenau an Gerwig: Hat heute Gs. Bruder Michel eroffnet, das ir auf besserung vil mit hue versucht, 5 aber wenig erschossen hab, deshalben ir nit bedacht seyen, ine verrer weder in fanknus noch sonst anzunemen. Aber mein rat und gutbedunken sey, das er sich euch underwurflich gemacht uud in ewer straf begeben hett; hab ich gut hoffmmg, ir werden, so das beschech, solchs zu gutem gefallen annemen und sich dest bruder- io lich gegen im halten. Ob ir in dann glichwol in fanknus haissen gan, wSU ich mich in etlichen tagen zu euch verfugen, von seint- wegen bey euch trewlichen anhalten und bitten, das ir in desselben erlosten. Michel ist bereit, sich der Strafe zu unterziehen, und ver- spricht, wenn er dann dnrch seine, Ulrichs, Vermittlung frei werde, 15 sich so zu halten, dass G. Gefallen darob haben werde. 1534 (samstags post Martini) November 14.

13, 162, Or.

396. Christoph Kress an Gerwig: An neuen Zeitungen Bonders niehts, dann was man oben herab schreibt, wie etlichen kriegsleuten 20 durch herr Casper2) und ander oberst geit und bescheid gegeben werden soil. Gegen wen aber di sach ist, here ich noch nit. Mit Munster8) stet es, das etliche plochhewser darfur geschlagen. Aber

') Christoph Blarer hatte die Besahlung innerhalb eines Jahres oder sobald das Geld einginge, au$ den Ausst&nden iibernommen, die ihm Karl V. eimutreiben ilberliess. Nach Christoplis Tod wandten sich die Trompeter an G., der Be- sahlung versprach, wenn sie eine kgl. Weisung beibrflchten : die Trompeter an Ferdinand: 13, 191, A. o. D.; es set, erinnert das Gesuch, mit Maximilians Sciiulden so gehalten worden, dass mit den Gl&ubigem ein Abkommen getrqffen und der Rest je zur H&lfte von Karl und Ferdinand iibernommen ttmrde; Fer- dinands Anteil sei bezahlt. Einen dhnlichen Handel hatte G. 1536 mit den Feuerleuten der Grafschaft Tirol durchzufechten, denen Christoph fUr die Dienste unter Graf Felix von Werdenberg in Italien im Namen des Kaisers auf 1. Nov. 1532 1440 fl. ambezahlen aollte: Akten 14, 115 ff., 123 ff., 210.

*) von Frtmdsberg,

s) Zum Folgenden vgl. Kerssenbrochs Htstoria anabaptistici furoris heraus- egeben von H. Detmer , Die Geschichtsquellen des Bistums Munster VI, 2 (1899), 681 ff. Ztim Kreistag in Kdln vom 25. OHober ebd. 684, 742.

1534 November 21. 243

di in der stat thun men grossen trang, das sy yzo im westfelischen krais tag halten und umb liilf wider die von Munster ansuchen. Von Lubek l) h6re ich, wie der herzog von Holstein ine etlieh volk, ongeferlieh bei 300 mann erlegt, auch etliehe schiff genomen soil haben. Und soli yzo di sach uf underhandlung des churfttrsten von Sacbsen und landgrafen von Hessen steen. 1534 November 21.

13, 150, Or.

397, Das Regiment zu Innsbruck an den Konig: Rat, den Verkauf der weingartener Klosterguter an Johann Renner nicht zu

10 bestdtigen. Der Kauf ist ohne Einwilligung der ordentlichen Obern des Abts geschehen und dtshalb unkrdftig und kann auch durch die kgl. Konfirmation nicht bekraftigt werden. Das Hans Osterreich als Kastenvogt und die Erbtruchsessen von Waldburg als Landvogte haben etliehe Dienstbarkeiten und Gerechtigkeiten auf den Giitern,

15 welliche durch disen kauf und ander unhausliebaiten des gegen- wurtigen abts, wo im dermassen zu bandln zuegesehen werden solt, sampt den gestiften gotsdiensten und jartagen mit der zeit nit mochten verricht noch gehalten, auch, als una anlangt, dise kauf- suma dem gotshaus nit zu guet sonder zu bezalung des abts

20 brueders verlassen schulden gewent wirdet. Schon friiher hat der Abt die G otteshausgulien an der Etsch verkaufen wollen und urn Bestdtigung nachgesucht mit meldung, das es des gotshaus obligend notturft merklichen erfordere. Als aber das Regiment Raitung tiber seine Administration verlangte, hat er lieber auf den Verkauf ver-

25 zichteU o. D.

fa *

Innsbruck, KopiaWUcher (an kgl. Mt.) 1532—1535 foL 413b. funter den Kopien vom Dezember 1534.]

398, Vlrich Herzog zu Wurttemberg an N., Abt zu Wein- garten: Hbri, dass er einen wcihlbestimmten und rechtschaffenen 80 Altisten in Weingarten habe. Bittet, nachdem er von jugent uff sondere lieb und neigung zu der music gehabt und deshalben ferr und weit nach guten singern usgeschickt, der meynung, widerumb ein dapfere und namhafte cantorey uffzurichten, den Altisten zu schicken und, wenn er gefdllt, ihm zu uberlassen. [o. D.J

24, 163, Or., Reste cks Versehlussiegels. ») Vgl. Waitz, LSbeck 135 ff.

16*

244 1535 Januar 2.

399. Konstanzer Imtruktion Gerwigs fur den Tag zu, Bonait-* worth an Dreikonig (6. Jan.) x) betreffend Bundeserstreckung. Meersburg, 1535 Januar 2.

13, 222—226, Or.

Johann, von gotts genaden bischove zne Costanz ... 5

Bemelten comissarien anzaygen, das wir von misers arm en gestifts wegen diser weylen mit sovil obligenden und eehaftigen ursaehen so hdchlieh beladen seven, das wir selbs personlich (wie gem wir r6. kay. und kun. mayten, unsern allergnadigisten berrn, hierynn gehorsam underthanigste wilfar gethon hetten) auf disem io tag nit haben kunden erscheynen ...

Zum andern soil unser gewalthaber eyngedenk seyn, das er von unsern wegen in dhayn bundsaynigung verwillige, es seye dan sach, das man die eintrag, schmSlenmg und abbruche, so uns und unserm stifte an unser ordenlichen jurisdiction, auch andrer ober- 15 und gerecbtigkayten und rechtmassigen eynkommen (one erlangt " rechtens) in den schwebenden seeten und irsalen begegnet seven, in s611icher mas wider abst611en und auf besser weg bringen seye, damit wir und unser gestifte dieselben unser jurisdiction, auch ander ober- und gerecbtigkayten und reehtmassige eynkommen (wie 20 billicb und recht ist) wider gebruchen und gemessen sollen und mugen. Desgleychen das auch zuevor bewilligt werde, damit wir und unser gestifte Costanz mit nachgemelten artikeln und maynungen in den kunftigen bund auf und angenommen werden. Dann so wir und unser gestifte (nacbdem wir in newe erstreckung des bunds 25 bewilliget betten) unser jurisdiction . . . noch lenger in ermanglung ' und stillstand verlassen und gestSIlt, desgleychen auch in nachge- sehribnen artikeln . . . abschlegig und besehwarlicher bedacht, wurde* uns und unserm gestifte in demselben bund ze seyn und ze beleyben nit nu allayn ungemaynt, sonder auch nnmuglichen seyn. 30

Zum dritten so aber wir und unser gestifte also unsrer ab- gedrungner ordenlichen jurisdiction, ober- und gerechtigkayt und eynkommen, wie oberlut und billich ist, wider frey ergenzt und geniesslich gemacht, auch mit nachgenannten artikeln in den bund angenommen wiirden, soil unser gewalthaber furwenden, das wir 35

l) Ferdinands Einladung vom 18. November 1584: 13, 160, Or. S a tiler 3 Beil. 29 S. 143. Am 19. Dezember hatte G. die Einladung noch nicht in lldnden, wohl aber Johann von Schussenried, <ter mm auf Gs. Bat die Pr&laten zur Be~ sprechnng auf 29. Dezember nach Waldsee berief: 61, 255.

1535 Januar 2. 245

begeren, damit wir und unser gestifte Costanz wider meniglich, nie- mand ausgenommen [. . . wie oben S.2054~3$] geschiermpt werden . . . [wie oben; nach Marchdorf: Radrach . . . bis bewilligt wurde].

Auch dass die von Costanz eyngeleypt werden, damit uns 5 der bund wider sy in sachen gaystlich und weltlich oberkayt, daran sy tins in der statt Costanz wider recht vergwaltigung zuefuegten, wie wider meniglich retten und handhaben sdlle.

Und ob dan gefragt wurde, was doch die jurisdiction ware, so seye dieselbig die annata und erste frucht von den prelaturen

10 und pfarren. Item die proelamationen und investituren der gepriester. Item die kirchensteuren, bannales, consolationes nnd dergleychen.

* Item alle oberkayt, gezwang und bestraufung uber unsre gayst- liehen nnd priesterschaft Item der bann und volnziechung des- selbigen. Item die ee- und bluemensachen und dergleychen. Item

15 die citationen und all an der gaystlich gerichtliche process. Item die dispensationen. Item die subsidien. Item die reehtvertigung uber zeehenden, kirchen und ander gaystliche gueter. Und dergleychen alle ander gemayn sachen, so nach vermuge des geschribnen rechtens, auch ausser vertragen und altem loblichem herkommen unserm

20 gaystlich en gerichtzwang underwurfig gewesen und noch zue- gehorig seyen.

Zum funften . . . [me oben S, 2058$-2069]. Darumb und soverr uns dann unser ordenliehe jurisdiction und ander ober- und gerechtig- kayten und eynkommen wider eynhendig gemacht und vervolgt werden,

25 soil unser gewalthaber von unser und unser gestifte wegen in die newen bundshilf sechs pferd und zwaynzig fuessknecht bewilligen und nit weyter.

So dann die notturft seyn wurde, anzezaigen, wdlcher end -und gestalten uns an unsrer jurisdiction abbriieh und eyntrag ge-

80 schechen ware, so haben uns die stett Ulm, Esslingen, Rentlingen, Biberach, Eysni und ander irs gleychen bundsstette in unserm bisthumb alles das, so in iren stetten von der gaystlichen und ge~ priestern, auch pfarren, kirchen, caploneyen und dergleychen stucken gelegen und unsrer jurisdiction zuegehSrig ist, abgebrochen und

35 ernidergelegt, wie wir dann das, so von ndtten, aller notturft nach verner furzebringen haben.

Zum sechsten w611e unser verschont werden, das wir ausser unsern gschlossern, stetten und fiegken, mit denen wir in den bund kommen wiirden, dem bund wider die aydgnossen offnung geben

40 solten. Dann uns und unserm gestifte dasselbig ze underlassen

246 1535 Januar 3,

unvermeydenlichen von ndtten und kayns wegs zue verargen ist, in ansechung das wir vil den merern tayl unsrer gsehlosser, stett, ftegken und nutzungen in der aydgnoschaft ligen haben, und so wir anderst dieselben lenger behalten wdllen, das wir dann in aynicher bundnus iehtzit den aydgnossen znewider anzenemen oder eynzegeen kiinden nocb wissen.

Zum sibenden [bis zum Schluss wie oben S. 2068i~8$],

400* Heinrich Marschall von Pappenheim, Deutschordens- Komtur zu Donauworth, an Gerwig: Teiltim Auftrag seines Bruders Lenhard mit, doss seines Wissens noch heine Kurfiirsten-Botscliaft 10 Herberge in Worth vorgesehen habe, ausgenommen die der Herz'oge von Bay em, Wilhelm, Ludwig, Ottheinrich und Philipp, die den Kaisheimer~Hof belegen liessen und filr eine eigene Kiichenhaltung einkaufen lassen. Dann sind Herbergen bestellt fur die Boten Markgraf Jorgs von Brandenburg, der Herren von Bamberg, Eich- 15 stddt; Ottingen, der Stadte Augsburg und Ulm, (die bei Peter Rieimuller* Andere Sfddteboten bei der Harpferin. Fur G. ist beim Rietmiiller eine Stube und Kammer mit Verpfiegung gefunden. 1535 (sontag nach dem neuwen. jarstag) Januar 3.

13, 205, Or. 20

401, Lienhard von Pappenheim an Gerwig : Vorbereitungen filr den Tag zu Donauworth. Kaisheim und Pfalz. Die pfdlzische Kur. Hohenreichen, 1535 Januar 3.

13, 392, Or.

Ich hab ewer schreiben seins inhaltz vernumen und wol 25 verstanden nnd wil mein muglichen fleis ankeren, zu erfaren, wan es not sey, das ieh uch eilends erbiet, Ieh gedenk, wann e. e. iber fierzehen tag kura, sey zeit genug, wil aber mich vor bas erkun- digen und uchs furderlich berichten bey aiguer botscbaft. Etlich vom adel unsers banks send an dem halgentag1) bey meinera gn. hern 30 von Augspurg zu hof gewesen. Bin ieli wol nit dagewesen, dann mein hausfraw etwas schwach was, das ieh herbaim bin pliben. Die haben mir enboten, das sy mich bitten, das ieh auf den nesten tag nach der hailigen drey king tag gen Werd kum. Da wellend

!) Weihnachten.

1535 Januar 3. 247

ir etlich auch komen und ainen befeleh geben, der von ir aller wegen antwurt geb. Mein her landkomater von Elingen1) wil auch ain tag oder aeht verziehen. Ich hab mein em bruder, dem chomater zu Werd, geschriben, das er za Werd erfar, wer berberg

5 hab verfangen, und dasselb in ainem zedele in mein brief, den ich ewer erwird geschriben hab, schieb.

Ferer lass ich nch wissen, das ich erst heit lecht zwo stund vor ewerm boten komen und bey meinem gn. hern von Augspurg gewesen, bey sein fr. gn. allerlay zu erkundigen, und waist sein

10 furstlich gnad noch gar nichtz, von kainer comis nichtz. Maint woi, es werd erst etwa aine komen, so er gleich reiten sol, und meint sein gnad, die comis werd auf den bischof von Lundo und auf in stan; doch wis er gar noch nichtz gewis. So hab ich sein gnad auch gefragen, was er darfur aeht, ob er doch hofnung zu

15 einem bund hab. Hat mir sein gnad anzaigt, das er ain guote hofnung darzu hab gehapt, wiewol er ietz fast daran zweifle; es verker sich das weter altag, doch so wis er gar nichtz gewis,

Ferer lass ich uch wissen, das mein her von Kaishaim mit meinem gn. hern dem pfalzgrafen vertragen ; doch wais ich nit wie,

20 wan das ich vergebenlich gehert, er mies jarlichen 600 gulden zu schirmgelt geben, und sol so der schirm solang beleiben bis auf

widerriefen kay. mt.

So ist mir gar in grosem kaim gesagt, das die pfalzgrafen

standen mit ainander in handlung, das der kurfurst wel von der 25 kur abstan, und sol herzog Friderich kurfurst werden, und herzog

Othainrich sol gen Nuenmark an herzog Friderichs stat komen2).

Nit wais, ob si sich vergleichen kunden oder nit. Es wils gar

nemen reden darvon. Als ain groser kaim sol es sein. Ander me

zeitung wais uch ietz zur zeit nit schreiben, wil aber fleis ankeren, 30 was ich erfar, und wan es mich zeit dunk, bey aigner boschaft

zu Schick en.

402. Der Konig an Staithalter und Regierung zu Innsbruck :

Hat Eenner bereits geantwortet, dass er den weingartener Kauf

nicht bestdtigen k'onne, namentlkh well die papstl. BewilUgung fehle.

35 Befiehlt, das ir auf des abts sachen und handlungen in dem und

i) Wilhelm ton Neuhuusetu a) Es blieb beini GerHcht.

248 1^35 Januar 8 Januar 10.

andern fallen ewr fleissig achtung und aufmerkung habet, und so ir befindet, das vom abt ichtz furgenomen oder gehandlt wurde, daraus yez oder kunftiglich unserm haus Osterreich, dergleichen der land- TOgtei Swaben ainicher nachtl, schmelerung oder entziehnng volgen oder das gotshaus und die stiftung dardurch in abfaal komen wurde, alsdann darin von unsern wegen billiche und notwendige einsehung timet, dasselb bei dem abt abstellet, aueh darob und daran seyet, das bemelts closter und loblich stiftung desselben aufrecht und im wesen behalten und nit in abfali und verderben wacbse. Wien, 1535 Januar 8.

Innsbruck, Kopialbttcher (von kgl. Mi.) 1535/87 fol. 1.

10

403, Lienhard von Pappenhehn an Gerivig; Gestem spat hat ihm sein Bruder entboten, doss die Iconic/lichen Kommissdre in Worth angekommen sewn, Hans Jakob von Landau und einer von Landcck, vom Regiment in Ensisheim; dazu Dr. Frankfurter, der gestem in 15 der Nacht noch erwartet wurde. Sonst anwesend sind markgrdfsche und bambergische Rate und etliche Stadteboten, und namentlich viele Knechte, die Herberge besiellen. G, soil nun auch kommen. Er selbst will morgen dorihin und fur die Pralaten das Nbtige tun und aufscbub geben bis auf ewer zukunft. Der Komtur von Ellingen 20 soil bis Sonntag auch da sein. Graf Jbrg von Wurttemberg sei neulich bei Herzog Wilhelm in Ingolstadt ge wesen. PLoJienreichen, 1535 (freitag nach der hi. drykiingtag) Januar 8.

13, 215, Or.

404, Johann, Bischofzu Wien, an Gerwig: Wort, dass Herzog 25 Ulrich dllerlei gegen die Pralaten in Wurttemberg vornhnmt^ mid das auch der guet her abt von Zwyfalt und etlich andere sein aus- getreten1). Wenn er nur helfen konnte! Will aber in der hessischen und wiirttembergischen Handhing, sovil an uns kunibt, treu/kh raten und helfen. Wien, 1535 Januar 10. 30

13, 228f Or.

40&* Pralaten, Graf en and Adel beaniworten den Bundes- antrag der ksrL Kommissare: Das wir der ro, kay* und ko. mten,

l) = geflohen: Hoi zh err r Geschichte der ehemaligen Benedifctimr- mid Reichs-Abtei Zwiefalten (1887) S. 92.

1535 Januar 26. 249

unsern allergnedigsten und reehten naturlichen herren, zu under- tenigster willfarung und gehorsam, auch umb befurderung willen des hailigen romischen reichs und teutscher nation gemainen nutz und fridens mit und neben andern hievor gewesnen bundsstenden 5 die nechstvergangnen bundsaynigung geren uf etlich jar weiter an- nemen, bewilligen und erstrecken helfen wdllen. Wa aber dasselbig villeicht mangel halb etlicher anderer stende ye nicht besehehen m6chte oder wSIlt, alsdann seyen wir abermaln urputig und willig, uns mit der ro. kay. und ko. mt., auch denjenigen churfursten,

10 fursten und andern stenden, so sich mit uns zu verpinden willens, uf leidlich und treglieh mittel und wege ainer newen bundsaynigung . . . zu vergleichen. Und nachdem etlich vill mer graven, herren und Vom adel unser, der ritterschaft, bank gewesen bundsverwandten von der ro. ko. mt. uf disen tag auch beschriben und aber nit er-

15 schinen, von der wegen wir dann kain befelch oder gewalt haben, geben wir . . . zu bedenken, das unsers erachtens die notturft hochlich erfordert, das mit denselbigen und andern von der ritterschaft bey Und umb uns gesessen mit vleiss und ernst werde gehandelt, uf das si sich gleicher weis, wie wir, mit und neben uns in die

20 bundsaynigung auch begeben und einlassen. Anderst wiirde uns, wie . . . ir selbs erachten mugen, vorige purde ainig zu tragen, zu schwer und in allweg die notturft sein, die vorig unser bundshilf eintweder ze ringem oder in ander weg zu ers fatten.

Wilhelm von Newhausen, landcomenthur der ballei Franken

25 und comentur zu EUingen, teutseh ordens, von wegen des ad- ministrators teutsch ordens. Karl Wolfgang und Martin graven zfi Ottingen von wegen ir selbs, ires brudern und vettern grave Lud- wigs des eltern aller regierenden graven zu 6ttiugen. Gerwigk, abbte zu Weingarten, von wegen sein selbs und des abbts zu

30 Kempten und der abbt Salmsweiler, Elchingen, Ow, Ochsenhausen, Yrsi, Schussenried, Marehtal, Rott und der abbtissin zfi Heppach, Baind und Gutenzell. Die gesandten von prelaten von Rokenburg, Wettenhau8en und Ursperg. Lienhart von Bappenheim, des hailigen reychs erbmarschalk, von wegen sein selbs und seiner bruder und

35 den hernachgeschribnen herren Casparn von Freuntspergs, herren Johann Schaden, Gaudenzen, Hansen und Wilhalmen von Rechperg, Walther, Hansen, Rudolfen und seiner bruder von Hirnheim, Hainrich Burkhart marschalk, Burkhart Hansen von Ellerbaeh, Er- harten Vhelin, Wolfen von Ahelfingen. Eytel Lwkircher. Eberhart

40 von Freyberg von wegen sein selbs und herren Diepolten, herren

250 1535 Januar 26 Februar 1.

Hans Adamen, Marquardten, Hans Adamen zu Ransperg vom Stain, Ulrich Burggraf, Cristof imd Jacob yon Riethaim, Hans Con rat Thum zu Newburg, Wilhalm von Riethaim zu Angelberg, Wilhelm von Stotzingen, Zimprecht von Benzenaw, Wilhelmen Rietter, Hans Michel von Tan neck, Ludwig, Gerg Ludwig und 5 Wolfen von Freyberg. Donautvorth, 1535 Januar 26.

13, 301, A.

406, Erbtruclisess Wilhelm an Get wig; Wort, dass die Pra- laten und Herren den ausgeschriebenen Bundestag1) nicht selbst 6e- suchen, sondern eine Botschaft s chicken wollen. Wa dem also war, 10 hette ich ain sonder verwundrung, dass sie das kgl. Ausschreiben also hinlassiglich achten. Jedenfalls miissfe ihr Vertreter vollen Ge- walt ohne Hintersiehbringen bekommen. Wa das nit ist und ir sitzen anhaimsch uf dem pfulben, ist zu gedenken, das ku. mt, gnedigst gmiet durch imser aller hinEssigkait ouch mocht verendert werden. 15 Sapienti satis dictum. Wiisste manches zu sagen, welches der feder nit zu empfelchen. Bittet, davon den Herm von Kempten zu ver- standigen. 1535 Februar 1.

13, 233, Or. Cito, cito, cito.

4:07, Gerwig an Walther von Gronberg: Hat einen Brnder, 20 Herm Michael. Plarer, Laienpriester, one sondern rom ze m el den furwar geschickt und gebreuchlich, der sich seinerzeit bewegen Hess, mit den Kriegsleuten naeh Italien zu Ziehen und in Pavier scblaeht2) und handlung dabey und mitgewest, dardurch er seine priesterliche ampt verer zu geprauclien verwirkt. Nachdem nun aber sein Bruder 25 seL und er von pdpstl. Heiligkeit eine Dispensation erlangt haben, ivonach Herr Michael sein Priesterami wieder ausuben darf, wenn er in einen Or den tritt, wobei der DeuUchorden besonders genannt wurde, und da Herr Michel sonder grosse begird, lust und willen zu e. g. und derselben orden, hat er, G., mit dem Komtur der 30 Ballet Fran ken, Herm Wilhelm von Meiihausen, geredet, der aber entgegnete, dass er ohne Wissen und Willen des Veutschmeisters

a) In Lauingen am 11. April (MimHcordia). *) Am 24. Februar 1526.

1535 Februar. 251

niemanden aufnekmen durfe* Bittet urn die Erlaubnis1). 1535 Februar.

StFA.} ReicJisprdlaturen in Schwaben 128& ff.} Or. o. Tag.

408. Gerwiy an Eeinhard Rieppur, Domdekan zu Wowns und 5 Propst zu Wimp/en: Hat sein Schreiben aus Rom seinerzeit in Weingarten und ein zweites aus Baden vom 16. Januar hier in Worth erhalten. Matte auf seine Anfrage wegen der vom Bischof oon Konstanz zu vergebenden Digniiaten> wie gflt dieselbigen und in was gestalt sy zu verdienen, langst geantwortet, wenn er nicht seinen

x) Cronberg fordert darauf G. auf, den Bruder nach Mergentheim zu schicken, dyeweil sich von rechts and unsers ordena sonderlichen eatzungen wegen geburt, das er zuverderst unsres ordens wesen besichtig und erkundig, und herwiderumb auch, daa das sein besichtigt und erkundigt werde; Eorneck,

12. Februar: ebdm Mit G$. Schreiben vom 12. MUrz macht Michel sich auf die Reise: ebd. Am 5. April schreibt Cronberg zurtlck, doss Michel sich nicht bew&hre* JSr predige nicht und Use nicht Messe, wie er sich erboten, und Imlte sich ganz unpriesterlich. Am GrUndonnerstog, da er doch von Herzen hdtte betrachten sollen, was er getan, ist er nach dem Gang mit dem hi. Sakrament gleich teieder in den pfudel geloffen und sich dermassen mit ubermessigem wein beladen, das es sich gleich in der vasnachi zeiten wol vergangen. Am Ostermittwoch $ah thn Hew Hans von Ehingen, Hauskomtur zu Regensburg, in einetn Wirtshaus bezecht, und ah der thn mahnte, rief er: Du begersi als ain schelm, das ich ain pfaff sey. Dieselbe Nacht hat er der Wirtin ain seiche letzin im bet gelassen, daa die zu seubern und zu trucknen die m&gt gwax und inen word en. Dann wottte er einen Laienprie&ter nSiigen, ihm das gemeine Fraumhaus zu zeigen, in demselbigen er zur nacht bei den offen m&tzen gelegen, sich mit inen geschlagen und die metz an die hand genoraen, ffir das thor hinaus auf ain wisen offentlich spacieren gezogen, darnach mit unserm nachrichter den nechsten geselt, mit ime und deu offen mPzen gezecht, geessen und getrunken, in die wirzheuser unverschempt gesessen und sich aust also yetzt verganges sampstags, ais er dan suntags morgens gepredigt haben solt, uberfudert, daa er auf der gassen ligen bliben, und ala ander in da funden, in ain wirzhaus au! den mist geschlaift5 daselbs er die ganze nacht bliben. Und wie er under dem ampt zu predigen, noch auch sust in der kirchen und desgleichen zum &ssen nit erscheinen, und wir im nachfrageu und suchen lassen, ist er in dem geraainen haus bey dem henker befunden word en. In ihrem Orden ist eine zilchtigere und tugendsamere Probe Herkommen. Hat ihm also sagen lassen, er solle sich meder davon machen : ebd. G. ent- schuldigt sich. Das hdtte er nicht erwartet. Michel war wohl vor Jahren leicht- sinnig, ist oft und viel in die Kriege gelattfen, hat sich aber dritthalb Jahre in Weingarten zUchtig und still gehalten. Schttmt sich und bittet, ihm selbst nichts nachzutragen. Wenn der Unmensch zu ihm ko)nmt} soil er die Schnuich der ganzen Freundschaft btt$smy soil er der sunnen auf ertrich nicht vil mer gesechen: Ulm, 14. April: Or, ebd.

252 1535 Februar 14 Mitas 13.

Besttch in Weingarten in Aussicht gestellt hdtte, den er mit grossem Verlangen erwartete. Dieweil aber ir, des ich mich doch ange- dingter bruderlicher fnmtschaft nach nit versechen, nebenfur geritten, so fug ich euch nichtz destoweniger auf euwer begern hiemit ze wissen, das meins gn. hern des bischofs zfi Costenz dignitates oder 5 officia, so er zft conferiren hat, vast schlecht, und sonderlieh die besten merertails in der aidgnoschaft sub imperio zwinglianorum, und die, so her disshalb des Bodensees apud catholicos, dermasen so klainfiig, das ich warlich besorg euch nicht zu acceptiren seyen. Derhalben ich auch noch zur zeit euch nichtz acceptirt, sondern 10 biz auf euwera weitern beschaid zu verziechen vorhab. Will, wenn

er wieder zu Haus ist, em Verzeichnis schicken. Donauworih, 1535 Februar 14.

t

13, 239, K.

409, Bisehof Johann von Konstanz on Gertvig; G. sagte ihm 15 neulich, dass er eiliche Priester mit Benefizien versehen konnte. Schickt den M. Benhart Link, Pfarrer zu Erpfingen, Dekan des Buralkapitels Trochtelfingen, als der diser verendrung nnsers haylgen glaubens von gedachter pfar, die in Wurtenberg ligt, abwychen

unless'). Meersburg, 1535 Mdrz 10. 20

13, 278, Or.

410. Bilrgermeister und Rat zu Bavensburg an Gerwig: Dringen auf die Besidenzpfiicht der Klosterkapldne an der Pfarr- kirche. 1535 Mdrz 13.

13, 252, Or. 25

Nachdein dann etlich eaplSn aus ewr gnaden pfarkirchen al- hie2) uf ander pfronden gezogen und noch t&glichs in iibung seyen,

l) Link schreibt am 18. Februar 1536 als Pkbanus in Jungingen bet Hechingen sdbst noch einmal an (?., quia beueficio, quod obtiuueram ad 28 arnios, spoliatus sum ob non adherere secte illi heretice* . . . Cum Ambrosius Blaxer et complex sous Scbn&pf sacerdotes romane ecclesie adherentes post quandam per eos am- monitionem factam myenenmt, eos benefices privatos ab eorum locia beneficiorum expulenint. Hat inzwischen Jungingen (modicoram censuum) angenommen, bis etioas Besseres aufginge. Kommt tviederholt confteus de v. d. in sacerdotes autiqui ritus ecclesie romane adherentes benivolentia: 14, 6, Or.

*) Am 11. August 15H6 beschweren sich der Ratscfireiber KrStlin und Zunft- meister Bartolome Henshr im Namen des Rates wiederholt bei G* iiber die KapWm

1535 Marz 15. 25 3

ander pfronden auch anzenemen, das mis dann ganz wider, auch der ehor gar empldst, und den stiftern solcher pfronden, auch den jarzeiten und vigilien zu halten nit volg und stat besehicht, wie dieselben von den stiftern angesehen und gestift seven, deshalben

5 wissen wir aller unser gewisne naeh nit weiter zuzesehen. Und ist darauf an e. gn. unser gar hoch und ernstlich pitt, e. g. welle zum beldesten es sein mag mit denjenigen, so jetz ab dem cbor und von irn pfronden seyen, sovil schaffen und handeln, das sy auf ire pfronden jetz nach der hailigen zeit wider ziechen,

10 die pfronden, auch die gestiften jarzeiten aigner personen one Ienger verzug besitzen, halten und versehen oder e. g. dieselbigen aufgeben, auch furter dhainen mer von seiner pfrond zu ziechen gestatten noch erlauben, wie e. g. solchs pillion besehicht selbs er- kennen mag. Das wellen wir umb dieselb e. g. ganz willig verdienen

15 und uns gar dhains abschlags versen. Dann solt solche gewaigert werden, wurden wir verursaeht, weiter dagegen zft handeln, des wir den abgestorbenen und uns selbs sehuldig seyen, wie dann e. g. unsere gesandten verschiner tagen darumb muntlich auch ersucht haben. Datum sambstags vor judica anno 35.

20 411, Abschied der schwabkeken Pralaten, Grafen, Herm und

Bitter zu JJlm: Ablehnung des haiserlichen und Erneuerung des (iitesten schwtibischen Btmdes. 1535 Marz 15.

IS, 256—257, A.

Item als meine gnedig und giinstig herren die „prelatenf 25 graven, herren und vom adei uf montag nach dem sohtag judica zu Ulm erschinen und anfangs sich der bundserstreckung halb, uf den abschid jungst zfi Thonaw<5rd gegeben, underredt, und nachdem sy in solehem abschid sovil beschwerlichs und in sollich bundniis zu bewilligen inen ganz unleidenlich befunden und nach bewegung 30 und guter vorbetrachtung viler urBachen entschlossen, das den ro. kay. comissarien, so uf misericordia domini1) schierstkunftig zw Lawgingen sein werden, schriftlich ire beschwerden, warumb

Gatti DiepolteJtof&r und M. Wenddin [DepsrietJ tcegm Nicht-JResidens: Ravensburp B. 167, Or. Depsriet (oben Nr. 1) ist schon 1529 Kaplan in J?..- 10, 176. 154S und 1551 ist er Pfarrer in Erbach: 20, 168; 22, 276. *) 11. April.

254 1535 MSrz 17.

men sollich bundnus anzunemen nit gelegen, zugeschickt, lawt der schrift deshalb an sy, die kay. comissarien, gefertigt: Daneben haben ir gnaden und gunst bedaeht, ganz nutz und fruchtpar und kains wegs zu underlassen sein, das sy sick under ainander selbs, wie ir eltfordern vor jam auch gethan, ainer freuntliehen und nach- 5 peurlichen verainigung, gesellschaft oder verstentnus verglichen, uf das sy desterpas und niwiglich bey kay. mt., dem bailigen ro. reich, dem ufgerichten und ausgekundten landfriden und bey dem iren unbetrubt beleiben mugen. Dieweil dann angezaigter alter ver- ainigung, gesellsebaft und verstentnus noch etwan absehrift vor- 10 handen, ist beschlossen, dieselbigen fur die hand zu neuien und ir yedem davon ain verrichte copei mitsampt disem abscbid ufs furder- lichst zfi uberschicken, sich darin zu ersehen und volgents uf kunftigem tag darvon weiter ze reden, ze ratscblagen und zu beschliessen, was die notdurft erfordert. Und ist demnach yetz 15 berait ain anderer tag und malstat benennt und furgenomen, nemlich uf misericordia domini schierist zu nacht widerumb alhie zfi Ulm an der herperg ze sein und morgens montags die sachen obanzaigter massen vollends zu verrichten und, sovil mit fugen sein mag, zu be- schliessen, und in allweg fur hocbnotdurftig bewogen und beschlossen, 20 das ain yeder in aigner person oder im vail ehafter verhinderung durch sein volmechtig anweld uf ernennten tag gewislich erscheine und kainer ussen bleiben. Dess soil sich ain yeder zu dem andern verlassen *).

412, Prdlaten, Grafen, Herren und Adel der Bitterschafts 25 bank des gewesenen schivab. Bundes an Bischof Christoph von Augs- burg, Marquard vom Stain, Dompropst zu Bamberg, Mainz und Augsburg, und Wolfgang Graf zu Montfort und Rotenfels ah kaiserliche Kommissdre fur die Bundesverhandlungen in Lauingen: Lehnen den angesonnenen Bund ab, da sie darin nur 3 Stimmen 30 haben sollten und die Fiirsten 8, und weil sie, obgleich an Zahl

s) Folgt die PrSsens: vgL oben S. 249 250. Stott des Komturs von Ellingen

ist der von Heilbronn anwesend. Leutfcircher, Thumb von Neulrurg und Thanneek

fehlen dtesmal, DafUr sind Vertreter des Komturs von Altshausen, der Frau

von Buchau, Trnchsess Wilhelm, Gundelfingen sugleich fiir Montfort, KSnigsegg

und Vollnutcht Sebastians von Berwang genannt.

1535 MRrz 17 April 11. 255

geringer als im gewesenen Bund, noch mehr als vorher leisten sollten. Vim, 1535 (mitwoch nach dem sontag judiea) Marz 17 l).

13, 397—399, A.

413, Ulmer Ahschted vom 11. April 1535: Ableknung des 6 hsrl. Bundes und Vorbereitung einer neuen oberlandischen Einigung.

13, 428, A.

Item als abermals meine gnadig und gunstig herren die pre- laten % graven, herrn und vom adel auf sontag misericordia domini, jungst gemachtem abschid nach und vermeg desselben, zu Ulm er-

10 schinen sein und anfangs die gestelte schrift an die kay. comissarien fur die hand genomen haben, haben sie dieselben dermassen, wie hievor bescblosseu, zu vertigen und den bemelten kay. comissarien alsbald zu uberscbigken verordnet, wie es dann berait bescheben und volzogen3).

15 Dann von wegen der newen verstentnus, gesellschaft oder

verainigung, dero sich ir gnad und gunst mit ainander zu ver- gleichen vorhaben, 1st beratschlagt, fur frucbtpar und gut angesehen und verlassen, das sich ain yede nechst gesessne nachpaurschaft zum furderlichsten, so es ir gelegenhait halb sein mag. zu ainander

20 verfugen, die vor t'iberschigkten capitel und artigel einer fraintlichen und nacbpurlichen verstentnus, dera sich algerait etlich graven und herren vergleicht haben*), sollen mit ainander besprechen und underreden. Wie sie sich derselben vergleichen, die zu mindern aid zu meren oder dermassen, wie sie yetzt gestelt, beleiben ze

25 lassen, fur gut ansehen und inen gefelt, das megen sy meinem gnadigen herrn herrn Schweigkharten von Gundelfingen, freyberrn, in schriften oder montlich zu erkennen geben, welchs sein gnad furter obgemelten graven und herren auch furhalten und zum besten furdern wirdet, als sich sein gnad sollichs zu thun erboten hat, ob

30 mittel und weg gefunden, das diejenigen, so dermassen, wie oblaut, bey meinem gn. herrn von Gundelfingen angesucht, mit gedachten graven und herren in gleichformige ainung und verstentnus komen

') Spiess Beil. X S. 14214 mit dem Datum vom 12, April, *) G. hat sie unter dem 23, M&rs zu voUz&kligem Erscheinen in Person ieschrieben: 13, 264.

*) Ohm iW. 412. *) Oben Nr. 282.

256 1535 April 25 April 29.

meehten, wie sich dann ir gnaden und giinst all dem fraintlich nachpurlichem und vertrawlichem gesprech nach, deshalb vii- valtiglieh mit ainander gehalten, leichtlich zu befinden und un- zweifelich besehehen, zu ainander versehen und getrosten wellen.

414, Pfalzgraf Oitheinrich an Gerwig: Hort, wie, die 5 singerey zft Costenz zertrennt, und etliche Sanger noch in Meersburg und dortherum sich aufhalten sollen. Benotigt filr seine vorhabende cantorei eines Bassisten, Altisten und Tenoristen. Bittet, drei gute Stimmen fur ihn auszusuchen. Sie sollten aber zugleich Priester sein} da er zwei mit vacierenden Messen versehen und den dritten zu selnetn 10 Kaplan machen will. Bittet urn Nachricht ins Wildbad im Furstentum - Wiirttemberg, wohin er Pfingsten iiber acht Tage kommen wird. G. soil ja auch einen Organisten haben, der fur ander kunstlich und berombt. Mdchte ihn gem schlagen horen, Bittet, ihn ins Wildbad oder sonst an einen fugticken Ort zu scht'cken. Neuburg, 1535 15 April 25.

13, 277, Or.

415. Graf Hug von Mont/ ort an Gerwig: Graf en und Her r en lassen die Prdlaien zur Verhandlung iiber die Einigung auf Montag '■ nach Exaudi (10. Mai) fiir den Dienstag nach JJberlingen einladen. 20 Bittet, sie zu benachrichtigen. 1535 (niittwoch nach cantate) April 28.

13, 273, Or.

Vlrich von Schellenberg, Bitter, an Gerwig: Hat das kraut fur die gelsucht auf dem weg bis hieber gen Veldkirch nit 25 kunden finden, gedench aber, es sey mangel des gesicbt. Aber bie zu Veldkirch hab ichs mit dem blumly funden. Das Schick ich uch hiemit, und wo es so schwelk ware, dass irs nit meehten kennen, so nemen nit mer dan ain becher voll wasser und stecken die wurz vor ab und dechen den becher, damit krut und wurz 30 uber nach im becher belib, so wirt es sich schon aufthon. Feld- kirch, 1535 (dornstag nach dem sontag cantate) April 29.

13, 274, Or.

1535 April 30 - Mai 257

417. Gerwig an die Pralaten: Beschreibi m auf Sonntag

Exaudi (9. Mai) zur Vorbesprechung nach tfberlingen. Erbtruchsess

Jacob icird von Worms erwartet, der iiber den munsterischen Handel

und den wormser Besckluss1) referieren soil. 1535 (freitag nach

5 cantate) April 30.

13, 400, K.

418, Vorbesprechung der altgldubigen Pralaten, Graf en, Herrn und Stadte fiir den Abschluss einer schwabischen Vereinigung. Pfullendorf [1535 vor Mai 9 J.

10 15, 306—308, A.

Nachdem sich lay der diser zeit beschwerlich geschwind pratiken und ISff erogen, die sich zu airier sorglicheri embdrung gezogen, daraus dann krieg, verderbung land und lent volgen mag, dieweil dann verborgen, wohin sich dise beschwerliche loff

15 strecken, wer uberzogen und begweltigt werden, oder wo und iiber wen sich dise ISff, geschwind und selzam pratiken zfltragen, und was beschwerlichs hierus ervolgen mag, deshalb und dieweil von noten, das meniglich ain ufsehen und sonderlich diejenigen, so bey einandern bisher in gueter naehtpurschaft gesessen, in zusteenden

20 ndten einandern treulich zu hilf koinen und erspriesslich sein mdgen, so haben demnach die wolgebornen mein genedig heren graven und hern hernach bestimbt sich kurzverruekter tagen zusamen gethan, dernhalb ain fruntlich gesprech gehalten und gedachte beschwerlich obligend geschwind pratiken und Idff, dieweil doch, wie gehSrt,

25 verborgen, wo die anfahen, wie sich die enden und uber wen die usgeen werden, auch was beschwerlichs ainem yeden hierus begegnen und zusteen mug, ganz gueter getruer wolmaimtng und daneben auch bedacht, wo hierinnen ain fruntlich nachtburlich gesprech, verstand und vergleichung bey denen, so neben und

30 bey einandern gesessen, in zusteenden nSten ainandern hilf, rat und beystand thun kunden, und sich dess mit einandern vergleichen, das solchs gemainer diser landsart sonder trostlich und ein yede dester minder begweltigt und zu unbillichem gendt, belestigt und uberzogen, darumben nacbgemelte fursten, prelaten und stett uff

35 heut alher geen Pfullendorf beschriben, da von nachtburlich unterred zu halten, Demnach haben sich gemelte fursten, prelaten, graven,

*) Vgl. untm Nr. 420. Wtlrtt. GeBchiehtsquellen XVI. yj

258 1535 Mai.

herrn und von stetten, nachdem sy berurte empdnmg bey inen selbs us hohem verstand und erwegen, das von n&ten, fruehtbar und gut sey, damit ain yeder wisse, wie er diser schweren ISfT halb bey dem andern gesessen, und welcher naehgenielter massen bcgwaltigt und uberzogen werden wolte, wes er sich zu seinen 5 umbgesessnen nachpuren getrosten und versehen sSlle, und daruff disen nachburlichen verstand und vergleichung gemacht und abgeredt.

Erstlicb, ob sich hinfuro die gedachten jetzt schwebenden beschwerlichen loffen zutragen und begeben wurde, das under nach- 10 gerurten fursten, prelaten, graven, herrn und von stetten ainieher uberzogen und von dem alten waren unzweifelichen christlichen glauben, dergleichen von der rd. kay. und ku. mt. unser aller- gnedigisten herrn, dem hailigen rdmiscken reich, des glider sy sind, den ufgerichten landfriden und abschiden vergangner gehaltnen 15 reiebstagen gemacht und angenomen, begweltigt und getrungen werden wSlten, so sollen gerurte fursten, prelaten, graven, herrn und von stetten dem oder denen, daruff anfangs der uberzug be- schehen wSlt, mit allem irem vermdgen leibs und guts nach gestalt des uberzugs und gewalts gestrackts on alien verzug zu rettuug 20 und widerstand zuziehen und getruewe hilf, rat und bey stand thun.

Zum andern ist hierinnen ferrer bedacht, damit nit nf ver- gebenlick geschray und warnungen ain zuzug beschebe und gemelte fursten, prelaten, graven, herra und von stetten in unnotdurftig und vergeben costen gefurt werden, sol ain yeder sein guete 25 kuntschaft haben und machen, und wann warnung und kuntschaft koDien, das der uberzug uber gerurte fursten, prelaten, graveD, heiTn und von stetten, uber welchen es were, beschehen wSlte, und der oder die, so also uberzogen und begweltigt werden wolt, solchs nachgemelten dreyen, namlich von fursten und prelaten ainer, 80 von graven und von herrn ainer und von den erbern steten ainer, die darzu sonderlich furgenomen und erkiest sind, benandtlich , . . von stundan, welchermassen irae die warnung zukomen, berichten und zuschreiben, dieselben drey, oder so inen die sack zu handlen bescbwerlich sein w&llt, mugen sy noch drey, von yedem 35 obgemelten stand amen, zu inen erfordren, die auch gehorsamlich erseheinen sdllen, die mugen alsdann bey inen selbs erkennen, welcher massen dem, so obgelauter gestalt begweltigt und uberzogen werden whiten, mit der ganzen hilf alles vermugens leibs und guts oder aber mit ainer anzal, wie sy yeder zeit fur not und gut 40

^ " "KTrw^ft^c

1535 Mai. 259

ansicht, zugezogen werden, getruewe nachpurlich hilf, rat und beystand beschehen s611e, Und wie sy yeder zeit die hilf erkennen, dermas sol sy dureh gerurte fursten, prelaten, graven, herrn und von steten sametlich und ain yeden besonder on alien usred und 5 verzug bescbehen.

Zum dritten dieweil etlich dise abred yetzo zuzusagen nit gewalt zu baben angezogen, sdllen dieselbigen durch sich selbs oder ir botschaft bis uf donstag naeh exaudi1) nechst alhie zu Pfullen- dorf zu- oder abkunden.

10 Zum vierten sollen merbemelte fursten, prelaten, graven, herrn

und von stetten uf erstbedachten donstag nach exaudi widerumb durcb sy selbs oder ir botschaft erscheinen und dise handlung zum beschluss bringen. Und solen mitlerzeit die herrn prelaten, vom adel und stett, so yetzo zu beratschlagen, das sy hierzu gutlich

15 aucb vermugt, durch die geordneten ersuecht, und uff gerurten tag ir gemuet und antwurt entdeckt und anzaigt werden,

Zum funften so wollend sieh mitlerzeit yeder gegen dem an- dern getrdsten und versehen, ob ain uberzug beschehe, das ain yeder dem andern mit Ieib und guet zuziehen, hilf und beystand

20 thun werden.

Und sind namlich uff disem tag ersehinen mein g. herr von Costenz, meiner gn. frawen abtissin von Buchow botschaft, herr landcomenturs botschaft, mein g. herr von Salemschwiler, mein g. herr von Wingarten, mein g. herr von der Weissenaw, mein

28 g. herr von Schussenriedt.

So haben nachgemelte graven und herrn bestimbten tag us- geschribeu und daruff ersehinen: mein g. herr graf Friderich von Fnrstenberg, mein g. herr graf Jorg von Lupfen, m. g. h. Wilhalm des reichs erbtruchsass, herr Sehweiekhart von Gundelfingen frey-

30 herr, herr Hans von Konigseck freyherr zu Aulendorf, herr Hans Dionisy von Konigseck freyherr von Konigseckerberg, herr Jacob des reichs erbtruchsess freyherr zu Waltpurg der junger und die botschaft her Gotfrid Wernherns von Zimern.

So sind naehvolgende stett beschriben und ir botschaft er- 35 schinen: nemlich Uberlingen, Ravenspurg, Wangen, Pfullendorf, und haben die von Leutkirch geschriben und abschid begert.

Es soil mein herr von Wingarten handlen mit den prelaten Kempten und Ochsenhusen.

') IS. Mai.

17

260 1535 Mai 11.

419, Vberlinger Einigung sckwabischer Pralaten, Graf en, Herren und Bitter vow 11. Mai 1535.

13, 284—292, A.

Wir dis nachbenenten, wie wir uns mit aigen handen under- schriben, bekennen, demnach wir heut dato bey einander gewest, 5 daB wir betracht und fur augen genomen die sipp-, freund- und nachpaurschaft, darinnen wir dann alle gegen und under einander verwont gesessen, auch in sonderheit der schweren und geschwinden 16ff halb, so diger zeit augenscheinlich vorhanden, uns underredt und daruff bedacht, damit wir bey unserm althergebrachten waren 10 cristenlichen glauben, der hailigen und gemeinen cristenlichen kircben, derselbigen ordnungen und gebreuchen, wie die yon unsern eltfordern auf uns gewachsen, ruewiglicb und unbetrubt bleiben mogen, auch der ro. kay, und ko. mten. und des hailigen reiehs landfriden in alweg desterbas tmterthenigist, treulich und gehorsam- 15 lich geleben, beweisen und batten kunden, ain freundlich nach- peurlich verstendnus und gesellschaft mit ainander abgeredt, besehlossen und gemacht. Dem ist also:

Erstlich das unser kainer den andern noch die seinen in yedes herrschaften, oberkaiten und gerichten, darzfi am inhaben, 20 gebreuchen und altem herkomen oder possession und anderm in obgemeltem landfriden begriffen gewaltiglich oder wider unsern alien wolhergebrachten cristenlichen glauben noch siinst uberziehen aid beschweren; sonder welcher zu dem andern zuspruch oder an- vorderung hette oder vermainte zu haben, soil er denselbigen mit 25 geburlichen rechten ersftechen.

Ob sich aber zutragen und begeben, das under uns, diser aingung verwonten, ainer dem andern in seiner oberkait, gerichten, possession oder inhaben gewaltigen eingriff thun wiirde, und der gegenteil solchs nit bestendig, sonder achtete, im were von dem- 30 selbigen solchs oder dergleichen beschehen, und sy also der that oder possession strittig, dasselbig soil vor dem haubtman und den- jenigen, so under uns darzu verordnet, auf baidertail verhor erleutert; welchem dann die possession oder inhaben zugesprochen, derselb soil also darbey ruewiglich beleiben, so lang bis in der gegenteil 35 an dem ort, alda diser handel der gebur nach gerechtfertiget wirt, mit recht austreibt, Doch sollen zuvor sy versfiechen und vleis

-VIK^Or

1535 Mai 11. 261

ankeren, die sachen gtietlich hinzulegen. Wa aber die guetlichheit nit stat moeht haben, alsdann, wie obstet, z& reeht weisen.

Gefuegte sich dann, das under dem haubtman und denen, so wir zu solcher erkanntnus verordnet, ainer oder mer den partheyen, 5 so erkanntnus begerten oder zu thun vonnflten, mit freundschaft verwont, nemlich sein brueder, schwester, geschwisterkind, schwester- oder tochterman were, an desselben stat sol vom haubtman und den andern raten, und so es den haubtman antreff, alsdann dureh die rate ain anderer dazw verordnet und diejenigen obgemelter

10 mas verwont zu erleutern nit zugelassen werden.

Und so sich begebe, das yemands diser unser freuntlichen und nachpeurlichen verstendnus nit anhengig noch verwont ainen oder mer under uns in seiner graf- oder herrschaft, oberkaiten oder gerichten an leut, gueter oder inhaben, desgleichen unsers alten

15 hailigen glaubens halben oder sunst an dem seinen gewaltiglich ausserhalb reehtens uberziehen oder angriffen wurde, soil oder mag derselbig, so vermainte, vergwaltiget zu sein, dem haubtman das anzaigen oder berichten, und so derselbig mit sambt den verordneten das dergestalt warhaftig erfinden, soil abermalen dasselbig guetlich

20 hinzftlegen furgenomen, und so es aber nit vervolgen wolt, s611en sy irae auf sein anruefen nach gelegenheit der sach und parthei hilf und beystand zu erkennen schiildig sein. Wa aber der haubt- man und die verordneten dem hilf begerenden mit freuntsehaft verwont, soil ain anderer, wie oblaut, an ir stat genomen werden.

25 Was auch einem yeden under uns vermo'g des anschlags des-

halb in sonderheit geraacht und verglichen geburn und er von dem haubtman und den verordneten darumb beschriben und erfordert wurdet, sSllen und wdllen wir gehorsamlich on widerred naehkomen und volg thun, und soil solcher anschlag allain bey dem haubtman

80 und der verordneten henden ligen und bleiben. Weleher aber under uns sSlchs nit thet und sein angebur nit schicken oder in ander weg ungehorsam sein wurd, so sdllen die andern guete volmacht und recht haben, semlichs bey ime, wie sy fur guet ansicht, zu suechen und zu erholen.

85 Und so von gemelten haubtman und geordneten raten ain

hilf oder straifende rott zu ross oder fuess erkennt, an welches ort dann selbige von dem haubtman gewisen, daselbst soil inen von unserm yetwederm underschlauf, geburliche lifferung, auch underhaltung umb ir gelt gegeben, furgestreckt und mitgetailt

40 werden.

262 1535 Mai 11.

Ob aber ainer oder mer under uns, wie vorangezaigt, ver- gwaltiget, ee und er s61chs dem haubtman und den verordneten beclagt, auch im hilf erkennt, aigens willens sich tatlicher weis der gegenwehr gebraucht hette oder wurde, dem oder denselbigen s611en der haubtman und die verordneten derselben each halb weiters & nicht erkennen, auch wir ime dhain hilf zu thun schuldig, dann was im yeder aus freuntlichem willen gem thuet; es wer dann sach, das sich ainer oder mer under uns der gegenwehr in frischer gethat zu erhalttmg des seinen gebrauchen muesse, soil ime oder denselbigen die bilf darumb nit abgestrickt sein. io

Soverr sich auch die vergwaltigung oder empdrung so be- schwerlich zutrueg, das der haubtman und die seehs geordnete rethe erkennen mdchten, obgeschribene hilf nit genueg sein, so soli ain yeglicher, welcher under uns diser ainigung zugethan, so dureh bemelte haubtman und rat umb weiter hilf in der eyl 15 ersuecht wurdet, von stun dan z& ross und fuess ey lends mit geschutz und aller notturft nach seinem pesten verm6gen aufsein und an das ort, dahin er also obgelauter mas erfordert wird, zuziehen, doch auf gemeinen costen, der ime nach messigung haubtman und der verordneten sechs raten abgelegt soil werden. 20

Begeb sich auch, das ains oder mer diser ainigung underthan understuenden, sich wider ir oberkait unbillicher weis zu setzen und in ungehorsami, die zu aufrur dienen mSchten, zu begeben, so sullen auf des haubtmans und der verordneten aufmanung die andern all one verzug zum sterkesten zft ross und fuess aufsein 25 und dem oder den clagenden, so ir underthan als obsteet wider- sezig weren, zuziehen und dieselbigen zu gehorsami helfen bringen, es were dann das die underthanen sich gegen der oberkeit unbillichs getrangs beschwerten und beclagten und deshalb vor andern unser ainigung verwont verhdr und endlichs austrags und 80 entschaids zu gewarten erbuiten. Dabei sollen sy -alsdann dem, so zwischen inen gesprochen wiird, on waigerung nachkomen,

Und wa unser ainem oder mer, unsern underthanen, verwonten oder verpflichten ausserhalb unser herrschaften oder oberkaiten, ge- richten, lent, gulten oder gueter gelegen etwas zfisteen oder 85 begegnen wurde, sollen wir dem oder denselbigen solcher handiung oder sach halb auch dhain hilf, es were dann mit guetem freunt- lichen willen, zu thun schuldig sein.

Gefuegte sich aber, das ainer oder mer in ains oberkait oder gerichten diser verstendnus verwont frevelt oder mishandelt und an 40

1535 Mai 11. 263

demselbigen ort umb soleh handlung, wie sieli geburt, nicht recht geben oder nemen wolte oder wurde, der oder dieselbigen s611en alsdann von unser dhainem enthalten, alslang bis sich der thater gedachter mishandlung mit demjenigen, in dessen oberkeit oder 5 gerichten das beschehen, guetlich oder rechtlich vertragen wurdet. Es soil auch kainer dem andern seine offentliehe abgesagte veind, so er des berieht wurdet, enthalten noch furschub geben in dhainen weg, sonder wa ainer argwenig leut zu ross und fuess wandlen oder handlen sehe oder inn en wurde, das er achten oder

10 gedenken mdcht, das denen, so diser unser verainigung /erwont, zftgegen wer, der soil den andern freuntlichen nnd nachpenrlichen warnen und s61chs anzaigen.

Und so ainer oder mer under uns schloss, stett, flecken oder leut hett, der er sy zu s61cher hilf und beystaud nit verm6cht oder

15 meehtig were, dieselbigen seyen wir, die andern, auch nit weiter

verbunden zu helfen, dann wie sy uns sein w&llen, und sollen

dieselbigen nocb vor aufrichtung diser ainigung benamset werden.

Es soil auch yez von stundan unser yeder sein ambtleut auf

das ho'chst bey iren aidspflichten bevelhen, was sich in ains yeden

20 abwesen, so unser ainer oder mer selbs personlich nit anbaim were, begebe, darumb, wie obsteet, ersueeht oder uns schreiben [sic], das dieselbigen sein ambtleut in seinem abwesen mit hilf und in anderweg diser verstendnus gleich und gemes handlen s611ten in allermas, als ob der herr selbs ainhaim und gegenwurtig zu thfm

25 schuldig were.

Ob sich dann begebe, das ainer zft zeiten der ndten, wie yetzt gemelt, nit anhaimseh, sonder von seinen herrn, deneu er mit diensten verpflicht, erfordert oder sunst aus eebaften ursachen zu komen verhindert, so ist lauter beschlossen und abgeredt, das ain

30 yeder alsdann fur sein anzal pferd das gelt, namlich alwegen ein monat lang auf ein pferd 12 gl., dem haubtman bey der glftbd hernach gethan in monatfrist zu erlegen schuldig, darzu bey den seinigen znm hdcbsten versehen und verordnen soil, wann sich der beschwerlieh uberfal oder embSrung zutrueg, das die seinen, so er

35 anhaimseh hat, in allermas auf der verordneten erfordern handlen, zuziehen und thun sollen, als ob er selbs zftgegen were.

Es sdllen auch der verordneten sechs, nemlich zween von prelaten, zween von grafen nnd herrn, auch zween von der ritter- schaft und adel, und darzw ain gemainer haubtman erwelt und ye

40 zu zeiten der notturft von ainem haubtman beschriben werden. Ob

264 1535 Mai 11.

aber under denselbigen sechs verordneten ainer oder mer aus eehaftigen notwendigen ursaehen auf das erfordern nit erscheinen kunt, soil der haubtman macht haben, "ain oder mer an derselben stat aus uns, den andern, za bescbreiben und erfordern, auch der oder dieselbigen also erscheinen, es were dann sach das derselbig 5 ausbleibend ain andern seins panks an sein stat zu reiten vermdgt und verordnet bett, des dann ainem yeden rath, doch nit anders dann zfi seiner eehaften notturft, zugelassen sein soil.

So dann der haubtman und die verordneten sechs samentlich oder sunderlich, ainer oder mer under uns der freuntlichen und 10 nachpeurlichen verstentnus und gesellschaft geschickt zerung oder uncosten leiden aid ausgeben wiirde, soil dasselbig von uns alien gemainlich bezalt und yedem nach seiner geburenden hilf erlegt, und auf ein pferd ains tags und nacht ain halber gulden gelegt auch einem prelaten, graven oder herrn funf, ainem ritter vier und 15 ainem vom adel drey pferd und daruber nit gehalten werden.

Und so der haubtman und die verordneten der notturft nach uns alle zasamen erfordern wurde, sftllen wir und yeder insonders schuldig sein zfi erscheinen. Ob aber ainer oder mer ausbleiben und nit erscheinen kdnten, der oder dieselbigen sdllen alsdann 20 nicht destweniger alles das, so durch den merertail der erscheinen- den gehandelt und beschlossen, volziehen und nachkomen, als weren sy selbs personlich dabey gewest.

Es ist auch aus bewegenden ursachen fur notwendig und guet angesehen, das kainer under uns in diser nachpeurlichen 25 verstentnus begriffen sich in ander verainigungen, so der yezigen entgegen und zfiwider wern, begeben oder einlassen sollen. Ob sich aber ainer oder mer neben diser in ander verainigungen ye einlassen wollte, sdllen doch der oder dieselbigen yezgemachte bewilligte verainigung in alien puncten und artikeln auch in alweg 30 vorbehalten.

Doch so sdllen yedwederer under uns die pflichten, so ainer von wegen seiner lehen und dienst [hat], darin ain yeder auf disen tag begriffen, usgenomen und bevorbehalten sein und dise freuntliche naehpeurliehe verainigung daran nicht verhindern. 35

Weiter ist bedacht, ob ainer oder mer in disem gezirk oder viertail sich in dise unser verainigung begeben und einlassen wolten, so s611en alsdann der haubtman und rate den oder dieselbigen macht haben einzftnemen. Wa aber ander ausserhalb, vil oder wenig, zft uns in dise unsere gesellschaft begerten, mit denen sollen 40

1535 Mai 11. 265

gemelte haubtman imd rate handlen und alsdann solchs an uns gemainglich langen lassen, darinnen zfi bewilligen oder abzu- scblagen.

Es ist auch sonderlicben hierinnen ftir notwendig angesehen, 5 so sich in diser vorgeschriben unser frenntlichen verainigung und verstendnus zwischen uns verwonten in ainem oder mer artikeln etwas stritt oder misverstand zfitragen oder begeben wurde, so sdllen der oder dieselbigen durch haubtman und rat irs stritts und mis- verstands, was und wie die sein, erleutert und entschiden werden,

10 was sy auch also darin erleutern und entscbaiden, von alien tailen stracks gelebt, gebalten und statgetban werden.

Wann dann der haubtman und die verordneten vermainten von ndten sein , uns all zftsamen zu erfordern, und auf sdlchen tag, so der haubtman und die seehs geordneten benennen und er-

15 kiesen werden, soil anfenklich und volgends alle jar gott dem almechtigen, seiner werden mueter der junkfraw Maria und dem hailigen himelfursten und ritter sant Jorgen zfi lob und eer von der hailigen dryfelttgkait ain 16blieh ambt zu singen bestellt und das- selbig von uns nach altem cristenlichen brauch gehdrt werden.

20 Und zu ainem besebluss so soil dise freuntliche und nach-

peurliche verstendnus zway jar lang die nechsten nach dato in creften und wurkung bleiben. Und ob sicb etwas in disem zotriiege, das in gemelten jarn nit volendet wurde, sollen wir sovil und dieselbig sach betrifft ainander nichts dester minder

25 verb linden sein bis zu erdrterung der handlung, so noch nit volendet.

Des zft warem urkund haben wir alle und yeder insonder dem erwelten hauptman mit handgelobter trew und er, der haubt- man, uns herwiderumb an aides stat zugesagt und versprochen,

SO auch mit aignen handen underschriben }), alles wie obsteet getrewlich zu halten und dem nachzakomen ongeverde. Geben und beschehen zu Uberlingen, aftermontags nach dem sonntag exaudi, nach Cristi unsers erl6sers geburt gezalt tausend funfhundert dreissig und funf jar.

35 420, Pralaten, Graf en und Herren des schwdbischen Bundes

zu Uberlingen an Kardtnal Albrecht zu Mainz: Wollen die Anlage

*) Unterschriftm fehlen.

266 1535 Mai 11.

gegen die Wiederidufer in Milnster- als gehorsame GUeder des Beichs erlegen, doch mit diser angehengten protestation, das wir damit in den cobelenzischen abschid1) keinswegs bewilligt noch gehelleu, auch solche anlag nit in craft des usgeschribnen craistags, sonder allein der merkliehen notdurft nach nnd us gutem willen erlegt & baben wollen, sover die romisch ko. mt. das usscbriben, wie in dem abschid verleipt, in das reicb publicirn und ausgeen lasset. Dire Boten hahen schon in Worms gegen den dortigen Kreis- oder Reichstag protestiert, da der Tag nicht nach der Ordnung des Reichs und altem Herkommen ausgeschrieben war. Uberlingen, 10 1535 Mai 11*).

61, 268, A.

421, Schweikhard von Gundelfingen an Konig Ferdinand: Sie hahen in Schwaben neulicher Tage eine Verstdndnis und Ver- einigung abgeschlossen in bedenkung der itzt scbwebenden ge- 15 schwinden nnd sorglichen loff nnd sonderlich des erschrockelichen widertaufs halb, una und die unsern vennittl den gnaden gottes, auch der r6. kay. und ewer k6. mt. hilf, bey nnserm alten waren cristelichen glauben . . . zu erhalten, eine V ereinigung, tvelche ver- hoffelich e. kS. mt. vordern erblanden im val der noturft auch in 20 vil weg zu getrewen und sonderlich, wa denselbigen befolhen, ir nachpeurlich und vleissig aufsechen dermass auf uns ze baben, wie wir auf sie zu thun begirig, zu verhutung vil nachtails leichtlich und wol erschiessen mag. Teilt das mit, ob villicht etzwa durch unsere missgunner s61chs anderer gestalt und gleichsam wir (welchs 25 doch gar nit ist) ain grossen neuwen oder gegenbund und etzwas gemacht, das e. k. mt. zuwider sein mdcht, an e. kS. mt. gelangte* [1535 nach Mai 11].

15, 593. Gerwigs K. 0. D.

l) Vom Dezember 15S4 : Kerssmbroch [oben S. 242 Anm. 3] S. 741 ff, a) 13, 401: Actum donnstags nach dem sontag exaudi (13. Mai) haben meine gnfidige herra prelaten, grafen, herrn, auch die ritterschaft und vom adel yetzt zu Uberlingen versamlet . . . beaeblossen, das ein yeder in seiner herrschaft, oberkait und gerichten offentlich bei hoher strafen auskunden und verbieten, das nyemants dhain landstreicher oder bettler enthalten, straifen oder bettlen lassen soil, er habe dann genugsamen schein und urkund, von wannen, auch wer er sei, und das er hierin mit dhainem betrug sonder mit erbera und unstraflichen sachen umbgarjg, welchs er auch alsbald mit dem aid beteuren, den er deshalb leiblich zu got und den hailigen neben seiner habenden kundschaft schweren soil.

1535 Juni 5. 267

422* Christoph Kress an Gerwig : Graf Albrecht von Man sf eld erkundigte sich bei seinem Schwager Christoph Furer, wie seine Sache stehe l); er wolle zum Kaiser reiten, sob aid er nach Neapel oder Italien komme; der Kurj-'drst wolle Botschaft fiir ihn zum Kaiser fertigen. 5 Ob G. Bescheid wisse. In Number g ist es ganz still. Dass aber die hungerigen lews2) auch unter euch hinauf komen sein, wie die langhere bey uns hie gewest, syhe ieb vast gem, und pit, e. g. wollen micb wissen lassen, wo Hans Thoman mit dem Langen binkomen sey, und was das geschray davon. 1535 Juni 5.

10 13, 409, Or.

423. Gerwig an Sigmund Pfandel: Teilt vertraulich mit, dass diese 'Page eine der besten Kaplaneien, die er zu vergeben hat, an der Frauenpfarrldrehe zu Ravensburg durch Resignation Meister Jos HaUutzels frei geicorden ist; sie trilge ihm absente oder

15 reservato mindestens 40 oder 50 fi. Nun hat fre'dich Hablutzel zu- gunsten Urban Edels, Parochianen zu Hosskirch, verzichtet, und er, G.f hat den Edel einem alten Versprechen zufolge prcisentiei'en mftssen, so dass er bereits investiert ist. Ich bett aber rermaint, euwere procuratores sdllten nichtz destoweniger euwer jus exequirt

20 und prosequirt baben; ist aber nit bescbechen, wiewol ich deshalb doctor Hansen, den pfarrer zft Ravenspurg, als euwern anwalt selbs adraonirt. Er ist aber des andern bruderlicher frund und gesell, hat nichtz wider in attentiren wellen. Nun ist gleichwol euch noch nichtz versumpt. Dieweil es nit in vestra notitia gewest, so hab

25 ich euwer jus nit hinweg geben kiinden; dann ir in continente, alsbald die caploni vacirt hat, plenum jus quesitum gehabt und noch, welchs euch weder ich noch niemantz hingeben oder niemen kan. Empfiehltf sein Recht geltend zu machen, je eher desto besser; und ebenso, das Procuratorium einem andern zu ubertragen.

30 Dr. Hans hilft in diesem Fall seinem Verwandten und wird mehr hindern als niitzen. Der Bischof in Wien und Dr. Peter Speyser werden ihm wohl raten und helfen. 1535 Juni 53).

J) Vgl. obeti Nr. 382.

*) Die Schnapphdhne Rosenbergs,

") P. an (?.<• Dr. Speiser sagt, dass G. dem Meister Jos obligiert sei. Will also, <la es doch umsonst w&re, nicht molestieren ; er kann warten: Wien, 1535 Juni 23: 13, 313, Or. Im Jan. 1538 hat P. noch heme weinyartener Pfriinde G. an P. : 15, 29, K.

268 1535 Juli 12 August 2.

Zettel. Dankt fur das gfit gesengli, so euwer capellmaister gesetzt hat, Bittet urn mehr; dann ir mich nit bas dann mit gutem gesang vereren mugt, und so es etzwa ain gute neuwe mess sein m6cht, war mir am allerliebsten.

13, 297, K.

o

424, Gerwig an Graf Haug von Montfort: Schickt die formen der basteyen und brugken1), wie sy mein bot angestern von Regenspurg gebracht. 1535 Juli 12.

13, 326, Zettel.

423. Erbtruchsess Jacob an Gerwig; Vetter Ghristoph hat 10 ihm durch seinen Vater Wilhelm mitfolgende Zeitang au$ Tunis zugehen lassen. Bittet, sie nach Kenntnisnahme an Grauf Haug weiterzugeben. Wolf egg, 1535 August 2.

Herzlieber herr und vetter. Ich lass euch wissen, das die ro. kay. mt. *) mit ainer grossen armada eigner person den 12. tag 15 Juny in Sardinia in ein port neben einer statt Cari zn unser armada komen ist und von stundan den 14. Juny mit gar gutem wynd auf Barbaria und Trutz-Tunis verruckt und den 15. tag Juny zu Cartago wol ankomen, und baben dem Barbarosa, weleher dann mit drezehen galeen zu der flucbt grist, ubereylt, darzu er nienant 20 mer weder zu land noch zu wasser aus mag. Und send mir den 16. tag Juny zu Carthago ankomen, ligt ungefarlicb zwo tbeutseh meyl von Tunis, mit gwalt aufs land gestigen, und wiewol sicb die moren uns dasselb zu weren erstlicben gestelt, aber sob aid unser nur wenig aufs land komen, seind sy von stundan geflohen, und 25 so sie sicb nur ain wenig gewert, hetten sie uns on irn schaden im ansetzen grossen schaden thon mdgen.

Der Barbarosa bat gar ain fest und stark schloss ausen an der port, die gen Thonis gat, newlieh gepuwen, wdlches kay. mt., ee und er Thonis belegert, gewinnen mus, darumb man uns, 30 so mir fur Thonis, die proband ab den schiffen durch die port zubringen m6ge.

*) Vgl. M: 369.

2) Vgl. Peynins Bericht bet Lam 544 ff. Sepulveda XI c. 14 XIII c. 22:

1, 351—409.

1535 August. 269

Man schanzet stets zu dem schloss und hat yetz zwo gross maurbrecherna gelegert.

Die moren und Turken machen uns gut geschier, scharmitzeln gar stark and stet mit uns alle tag rait grossen haufen zu ross und 5 fuess. Sobald aber ain hauf an sie zucht, so weichen sie wider hinder sich.

Die Spanier mit den halben haken kerend in waidlich ab. 1st kain tag nimer, sie verlieren ir ain grosse anzal.

Under dem fuesvolk lafen die weiber auch gewert, sind etlicb 10 erscbossen und erstochen worden.

Die kay. mt. ist statlichs personlich bey alien handlungen der erst und stets hinera, da es am dickesten ist, und gibt sich oft so gar bios, das das ganz kriegsvolk nit wol zufriden ist.

Wir haben den 19. tag Juny gar ain grossen scharmutzel

15 gehabt. Soil Barbarosa selbst herusgewest sein. Hat kay. mt.,

Andrea Dorea, der stalmayster und der trabanten haubtman etwas

besichtigen w611en; sind sie wol mit 20 pferten Turken hinderrennt

worden, das sie sich mit gewalt hardurch sehlahen haben muessen.

Ir mt. ist gar wol mit unserm theutsehen haufen zfifriden, und so

20 es von noten sein, will ir mt. zu uns in unser ordnung ston. Und

hat auch ir mt. des konigs von Portengals, kay. mt. schwagers1),

spiess zu uns in die ordnung verordnet. Er hat auch uns Theutsehen

nit anderst ais ir mt. gwardia und ligt auch mit seiner person in

unserm leger. Ist den ersten tag in unser ordnung umgeritten,

25 uns zftgesprochen, wir sollen uns wol halten, er wSHe leib und gilt

zu uns setzen.

Wir seind all noch von gnaden gottes gesund. Ich will euch ain andermal mer schreiben, dann es gat eben yetz ain lerman an. 30 Unser hauf zu ross und fuess ist bey 35 000 stark, und yetz

noch 4000 Ytaliener zu uns komen. Datum in grosser eyl in Africa zu Cartago, den 22. tag Juny anno 1535.

13, 309, Or.*).

426, Konig Ferdinand an Genvig: G. soil auf Einladung des Hauptmanns der Ritterschaft St. GeorgenSchilds in Schwaben,

J) Prinz Don Luis, der Bruder Kdnig Johanns, war selbst mit im Feld. *) UnvollsMndig bei Vochezer 2, 293 f.

270 1535 August 7 September 13.

Graf Haugs zu Montfort, den Bitter schaftstag besuchen l% auf den er, der K'onig, seine Kommissdre schicken will, damit Bitter und Prdlaten in Schwaben in den yetzigen kayserlicken pund zu Swaben2) komen. Wien, 1535 August 7.

13. 395, Or.

5

4:27, Die zu Uberlingen versammelten Boten. des Bischofs von Konstanz, Prdlaten, Grafen, Herrn, Bitter und vom Adel an K'onig Ferdinand: Bitten, bei Hirer eigenen V erstdndigung bleihen zu durfen; lehnen den Beitritt zum neuen kaiserlichen Bund ab und entlcrdfien den Vorwurf, dass sie mit Neugldubigen sick eingelassen 10 hdtten. 1535 September 13.

13, 368—369, A.

E. ku. mt. verordneter cominissarien werbung haben wir des inhalts anbeut vernomen, namlich das wir die bundnus oder ver- aynigang (so wir kurzvergangner weil gemacht haben) aufbeben 15 nnd fallen lassen und uns mit der kay. und e. ku. mt. und etlichen andern fursten und stetten in bundnus (auf schieristem tage zu Ingoldstat) begeben und einlassen whiten, und das sSlliehs -e. ku. mt., damit wir destfuro bey dem unsera beleiben mugen, uns selbs zu wolfart und gutern furnemen und bedenken. 20 Kunden derhalb e. ku. mt. gemute nit anderst befinden, dann •das e. ku. mt. uns gnedigist und wol maynen und betrachten. Darumb wir dasselbig pillich zu hochen fr6den verstaDden, und seyen urpitig, sollichs umb e. ku, mt. ungespart unsers posten vermdgens in aller gekorsame underthenigist zu verdienen. Wdllen 25 aber e. ku. mt. darauf undertlienigister maynung anzaigen, das wir ainieh bundnus, besonder nun allain ain nachpeurliehe verstendnus, beredung oder geselscbaft allain darumb mit ainandern angesechen und gemacht haben, namlich damit .wir bey dem rechten waren eristenlichen glauben, hailiger cristenlichen kirchen und von unsern 30 eltvordern (bis auf uns) erwachsnen religion und dann auch bey -der kay. und e. ku. mt., desgleichen dem kay. und des hailigen

*) Hug von Montfort an G.: Lcidt mit den anderen Einungsverwandten ■auf 12. September nach tlberlingen ein : 24. August: 13, 339, Or.

*) Die neunjtihrige Einigung von Donauwb'rth vom 30. Januar 1535: Mpiess S. 13, 97 ff.

1535 September 13. 271

reichs landfriden, auch der verwantnus und gehorsanie, damit der kay. und e. ku. mt., auch dem hailigen reiche wir zfigethan sind, wie unsere vordern dest sicherlich und erschieslicher unbekombert und ungedrengt beleiben und unserm vermugen nach erhalten ver- 5 helfen m<3chten, wie dann e. ku. mt. auser beyligender abschrift bestimpter unser nachpeurlichen verstendnus oder geselschaft gnedigist zu veraemen haben, alles wie dann auch sollieh und dergleicben verstendnus oder geselschaft hievor an unser und andera landsarten im hailigen reiche von unsern eltvordern gemacht

10 und von e. ku. mt. hochloblichen vorfarn nit nur allain auch gnedigist zugelassen, besonder sy dabey gnedigist gehandhapt und geschirmpt, des alles halben wir dann im anfang nit gezweifelt und noeh nit gezweifien seyen, wir haben dardurch der kay. und e. ku. mt. underthenigist wolgefallen erstattet.

15 Dieweil dann nun sollieh unser nachpeurliche verainigung

und verstendnus nit anderst dann wie oberzelt geschaffen, auch die furs ten und stett, mit den en wir also in weitere pundnus und verainigung komen solten, uns sovil nnd weit entlegen, das wir sy mit ainicher erschiesslichait noeh frucbtparlichem trost (wie ye zu

20 zeiten wol gut und von nfiten ware) gefrewen noeh beschirmen mugen, und uns der fiirsten und grossen stetten yeder zeit anligen und gescheft (deren sy in faohten und anderwegen vil mer dann wir und unserm klainfiiegen vermugen ganz uugemes haben) ver- helfen zu tragen und auszufiieren (wie e. ku. mt. selbs gnedigist

25 eraehten mugen) ye nit erleydenlich noeh muglich, desgleichen furnemblich, dieweil wir ony alles mittel all unser leib und gut zu der kay. und e. ku. mt. unserm pdsten vermdgen nach ze sezen und ze geprauchen (alls pillich) begem, so pitten e. ku. mt. wir hochsts vleis underthenigist, e. ku. mt. w<31Ien uns aus angeporner

30 furstlich und kuniglicher miltigkait so gnedigist sein und nit weniger, dann ire hochloblichen vorfarn gethan, uns auch verner gnedigist maynen und bey derselben unser verstendnus oder gesel- schaft gnedigist furgen und beleiben lassen. Hieruber versechen wir uns ganz underthenigist und trostlichs gemuets, die kay. und

35 e. ku. mt. werde umb destmerer bewillichait unserer religion, auch destmer erhaltlicher dienstparkait willen, der kay. und e. ku. mt. hand und gut aufsechen allerweyle gnedigst und mit trewen ob uns haben und halten und dann zu dhainen ungnaden von uns auf- neraen, das wir den angesezten bundstag zu Ingoldstat nit besuchen.

40 Dann dasselbig ausser ainicher ungehorsame, besonder allain der

272. 153o September 13.

ursach beschicht, damit andere, so villeicht audi noch nit in den kay. bund komen seyen und die ursachen (so wir heraussen zu beleiben tragen) nit wk. wir hetten, von uns denselben kayserlichen pund zu verwagern nit ursach schdpfen nocb nemen mdchten. Und als uns dann unser mitverwanter der prelat zu Urse und andere 5 yezan ain e. ku. mt. schreiben des inhalts anzaigt, das e. ku. mt. fiirkomen seye, wie sy sicb mit etliehen, so unser alten bailigen religion zuwider seyen, in bundnus einlassen w6Ilen, und sy uns nun darauf gepetten, sy sonderlicb derhalb gegen e. ku. rut. zu verantwurten, so wollen pitten wir underthenigsts die kay. io und e. ku. mt. sicb zu uns samet und sonderlich kaines andern verseehen, dann das wir kains wegs bedacht seyen noch sein wdllen, uns in ainicb bundnus nocb verainigung zft yemauds, so unser alten bailigen cristenlichen religion, aucb der kay. nocb e. ku. mt., desgleichen dem kay. und des hailigen reichs landfriden 15 zuwider sein, besonder auf und mit irer kay. und ku. mt. gnedi- gisten wissen und willen ze begeben und inzelassen. Ob wir aber derhalb gegen e. ku. mt. samet oder sonderlich anderer gestalt eingetragen waren oder noch wurden, das doch e. ku. mt. sollichen ungegrimdten maynungen kaynen gestand geben, besonder alweg 20 derhalb unser warhaftig verantwtirtungen gnedigst born, die wir auf e. ku. mt. begeren dureh unser botschaft oder schriftlich aller- weylen zu thun underthenigist begirig seyen. Das begeren umb ir kay. und e. ku. mt. (die der allmechtig got in langwirig-siglicher regierung und wolfart glicklicben erhdchern und erweitern wolle) 25 gegen got und hie im zeit mit gehorsamer und pflichtiger dienst- parkait, wie unsere vordern aucb gethan, underthenigist zu ver- dienen.

428. Gerwig an seinen Grosskeller: Hablutzel soil mit- folgenden Brief1) an den Propst zu Ho fen we.itergeben. Er betrifft 30 den Vikar zu Buchhorn. Der Herr von Kempten zeigt ihm an, das er dhain nutz, ain lecker und ain bub, auch erlogen sey, womit er umbgang. 1st gat, das der bropst desse wissen empfacb.

Musste wegen der Reiterei, vor der man ihn warnte, den Weg 85 andern; so 1st er noch Kempten gekommen. Heute geht es wetter nach Irsee und morgen nach Landsberg, dann nach Munchen und

*) Fehlt.

1535 September 26 Dezember 8. 273

Wasserburg, von wo er auf das wasser ze sitzen' gedenht. Kempten, 1535 (sontags nach Math el) September 26.

13, 373, Or.

429. Johann Eck an Genvig1): ...Hat ihn umsonsi auf

5 dem Bundestag'1) erwartet. Die Herren von Roggenburg, Ursberg und Wettenhausen suchten urn Aufnahme nach . . . SchicH das versprochene lateinische Homiliarium de sacramentis und em zweites Exemplar zur Besorgung an den Abt von An. Ingolstadt, 1535 Oktober 1.

10 Stuttgart, Bibl. Cod. hist. fol. 527, Or.

430. Bischof Christoph von Augsburg an Gerwig: Der

p&pstliche Orator teilte ihm mil, dass der Papst ein Concil nach

Mantua plane, und hat ihn gebeten, G. und den andern Prdlaten

des schwdbischen Kreises davon Mittetlung zu tnachen, damit sie sich

16 zur Beise bereit halten. Dillingen, 1535 November 29.

13, 385, Or.

431. Herzog Ulrich von Wurttemberg an Gerwig: Gemeine Landschaft bringt an, dass sie samt den (wilrttembergischen) Prd- laten versehiner jaren s), als wir uff nnser furslentuin, dasselbig zu

20 recuperieren, angezogen, usser betroweter vorcht des gewesenen regiments etlieh geld uns zu widerstand miissen bei euch und andern aufnemen, das nun auf Weiknachten zu bezahlen ware, und bat, fiir sie vier oder fiinf Jahre Ziel zu erwirhen. Da er selbst der Landschaft erne merkliche Summe an seinen Kriegskosten auf-

25 erlegen musste, ware ihr die Zahlung beschwedich. Stuttgart, 1535 Dezember 8.

13, 386, Or.

l) Der Brief im itbrigen mit Zeitungsnachriehten ohne selbstdndigen Wert ist gedruckt in Koldes Beitr&gen zur bagerischen Kirchengeschichte 7 (1901), 229 ff. ErwUhnt von Pastor 5, 162, Schlecht in Grevings Re- formationsgeschichtl. Studien und Texte 21/2 (1912), 144/. *) In Ingolstadt, 21. September: Spiess S. 16 f. *) 1534: oben Nr. 358 und 368. Wflrtt. Gcschiohtsquellaa XVI. -jo

274 1536 Januar 5.

432, Aibrecht, Weihbischof zu Brixm1), an Gerwig: Hat einen gnadigen Filrsten und Herrn und ist G. sekr dankbar., dass er ihn hieher gefbrdert hat. Sein Herr sprkht oft von G. in allem Guten und ruhtnt die Freundschaft, die ihm G. erwiesen. Ebenso der Hofmekter Petrus Philegas, der seiner ansprach dannocht nit 5 vergessen des gwetts halb, und wa e. e. als guten lust hette, 100 gulden oder ein gut pferd zu geben, als er zu nemen, mocht iener wol ain gut mittler funden werden, obschon ichs were, das all ansprach schon hingelegt wurde.

An neuer Zeitung nichts Besonderes, als dass der von Gump- 10 penberg hero us schrieb, der Kaiser set in Neapel im Namen des Papstes von den Kardindlen Cesarini und Siena begriisst worden. Mt. werde ende Januar nach Mom kommen; da werde man in mit grosser herlichkait und eren empfahen ; rist sich ganz Rom darzu 2), Sofern das besehehe, vernem ich, in. g. b. zu Brixen werd och 15 hinein zu ier mt. ain ritt thun.

Schickt 100 Pomeranzen und 16 Malgranat; die Halfte nidge G. dem gn. Herrn nach Meersburg schicken. 1536 Januar 5.

13, 203, Or.

433. Hans Jacob von Landau an Gerwig: Da G. eilends zu 20 mrreiten im Begriffe ist und nicht nach Salem kommen kann, und er selbst nach Wemgarten zu reiten verhindert ist, schickt er die kgl. Kredenz, die er personlich hatte ubergehen sollen,

Icb trag firsorg, der bischof von Costenz werd uns in diseni land von wegen der eincorporaz der Reicbenaw15) und Oinyngen 25 halb en ain lerman macben. Mich langt vergebenlich an, wie das die ky. mt. in die eincorporatz, unangesechen der verschiner hand- lung und das ich ir ky. mt. grundlich bericht thun hab, das es meins achten nit gut, bewiligt bab. Doch ist mir solichs noch nit dureh ir ky. mt. zugeschriben. In summa man wirtz zu weren 30 understan. Es sein fil bratyca darauf gemacht. Weiter wil sich der veder nit befelchen lausen, Hapt ir solicher bewiligung wisen,

J) A. Kraus von Melchingm, bisher Pfarrer in Wnrzach; F, A, Sinnacher, Beitrdge zur Geschiehte der bisch, Kirche Sdben und Brixen in Tirol 5 (1827) Seite 166.

2) Der Einzuff Karfa in Horn erfolgte am 5. April: Pastor 5, 165—179.

") Vgl. oben Nr. 237. 238.

1536 Januar 18 Jamiar 19. 275

hit ich, mieb soliehs, wiewol ieh wais, das mir in kurz di ky. mt. selbs zuschriben wird, zu berichten. Her, es mug warlich ain babst ain babst, ain bischof ain bischof, ain apt ain apt beliben, oder es wirt di har nit gnt thtm. Icb bab each fir ain weisen

5 hern: warum verkauft ir nit ewr gotzhaus auch und thut euch in raw mit ewrem grosen nutz? So es darzu kumen, das ain apt also ain gotzbaus verkauft, wirt es den stiftungen beschwerlicb.

Got geb euch zu ewr rais gluck, und solt euch entlich ver- lausen, so ich in ewrm abwesen ewrm gotzhaus dienstlichen und

10 gute frintsch a ft erzaigen, das ich solich mit vil wilen thun will, Damit alzit der ewr. Nellenbury, 1536 Januar 18.

14, 7, Or.

434. Peter Scher an Gerwig: Nuy zittung ist bir nichs besunder, dan der ku. mt. und andern ober herab vor gewis ge~

15 scbryben worden, Hans Thoman von Rosenberg1) bab e.g. hinweg gefurt. Aber ich habs nit wellen oder mogen glauben, es wer denn das Hans Thuma in der nehe underschlauf oder enthalt het. Dan sunst bey dem wetter nit wol gefangen hinweg zu bringen, U8S ursacb man uff der stras bleiben mus. So es aber, als mier

20 laid, geschen wer, bofft ich, e. g. des briefs genossen haben wurd. Dan ich mit der hiif gotz zeitlich bey Hans Thuma und e. g. gewest sein welt. Doch ist es vil besser also und in alweg gut, das e. g. ires reitens in guter aebt baben und nichs verachten, us ursacb en, die sicb bass reden dan schreiben lassen.

25 Der Kont'g hornmt bis 21. d. M. und Berzog Wilhelm morgen

hieher. Grat wol, sy etwas gutz usricbten. Salzburg, 1536 Januar 19.

14, 17, Or. Bern . . . Wiagart oder wo er ist. Cito, cito, cito.

435. Bischof Johann von Wien an Gerwig: Hat ihm schon

30 in Wien erzahlt, dass er von einem zwinglischen Weibe in Mem-

mingen etliche Matter Haberzinse kaufte, mit den en das Patron at

*) Vgl. Nr. 422. Bos serf, Aus der Zeit der Fremdhtrrschaft; WUrttemb. JahrbUcher 1911 (1912) S. 77. Am 9. Oktober 15B5 hatte Hans Thomas dm Prdlaten, Grafen, Herrn und Bittern des schwttbischen Bundes, mit denen er noch nicht vertragen war, von neuem Fehde angesagt: 61, 271, A.

18*

276 1536 Februar 4 Februar 18.

der Pf arret Unserer Frau zu Zett1) in seine Hdnde kam, und dass er s61chs zfi ainer gotsgab richten wellen. Der Konig begehrt abei; dass die Stucke zu diesem Zwecke gefreit werden, und der Herr von Kempten als Lehensherr will sie nicht fret geben. G. moge doch, wenn er nach Kempten kommt, noch einmal den Versuch 5 machen. Und wenn es nicht anders geht, will er die Lehenschaft iiber die Pfarrei Kempten ilberlassen, wenn nur die Zinsen fret werden. Oder vielleicht weiss G. ein besseres Mittel.

Wir achten, der cardinal von Trient sey nunmal zft Rom. Aber alle tag mag e. e. geselschaft haben; ist aueh sieher zu 10 Ziehen. Wann wir wissten, das ir mit ainem tolmetseb nit versehen, were diser zeit ainer verhanden. Und furdert euch durch Innsprugg. Es ist wol so theur. Wir haben hie noch kainen lebentigen fisch gesehen. Darumb wer vil mitbringt, der hat dester mer und ist hie wie im himelreich. Innsbruck, 1536 Februar 4, 15

14, 15, Or., e. U.

436. Bitr germeister, Gericht und Rat zu Stuttgart und Tubingen an Gerwig: Die konigliche Regierung in Wurttemberg hat vor einigen Jahren bet ihm 1000 ft. entlehnt, fur ivelche etliche Prdlaten und Stddte in Wurttemberg sich verschrieben. Da die 20 merklichen Beschwerden gemeiner Landschaft die Ruckzahlung bisher nicht ermoglicht haben, hat Herzog Ulrich urn Verldngerung des Ziels angehalten*), worauf aber G. nicht einging und sich all am der ganzen bezalung oder verzinsung desselben versenchen wollen. Die ubrigen Prdlaten haben 5 Jahre Ziel gegeben, und so hat 2& genuine Landschaft vor dem Eintreffen seiner abschldgigen Antwort den Umschlag der ganzen Summe auf das Ziel gemacht. Bitten nochmals, gemeiner Landschaft zu Gnad und Gutem jetzi 500 ft. anzunehmen und Montag nach Reminiscere (13. Marz) in Vim abholen und die Ubrigen bis Weihnachten stehen zu las sen. 1536 30 Februar 18.

14, 27, Or.

437. Otto Truchsess*), Freiherr, Rektor der Akademie zu

') Zetl bet CfrSnenbach; Baumann, Allgdn 3, 395, 456.

*) M>. 431.

") Der sptttere Bischof von Augsburg (Mai 1543) und Kardtnal.

1536 Februar 25 MSrz 11. 277

Pavia, an Gerwtg1): Der Hndauer Burger Balthasar Bie?ist ham zu ihm im Auftrag der Frau Anna von Kbnigsegg mit der Bitte, ihren Handel mit den Ihrigen zu End bringen zu helfen%); sie fiirchte^ dass die Sache sick noch mehr verzogere, was ja bei der 5 augenblichlichen GeschafUlage in Bom leicht sein konnte. G+ soil sieh der Sache annehmen. Hat anch dem Kardinal von Trient geschrieben, Sie beide werden beim Papst Beschleunigung erreichen, G+ soil den Kardinal unterrichten. Besonders wird zu versuchen sein, vom Papst Absolution zu erlangen. Pavia, 1536 (V. kal. 10 Marcii) Februar 2*5.

14, 25, Or.

438* Johann Habluizel an Burgermei&ter, Gericht und Bate zu Stuttgart und Tubingen: Sein Herr ist vor einem Monat zum Kaiser geritten. Will Herzog Ulrich von Wilrttemberg zu unter- 15 tanigstem Gefallen und ihnen und gemeiner Landschaft zu Nutz und Gutem auf Montag nach Beminiseere nach Vim schicken und die 500 fi* in Empfang nehmen lassen und ilber die andern 500 Ji. eine neue Obligation auf Weihnachten*) nehmen. Weingarten, 1536 Februar 27.

20 14, 23, K.

439* Veit Kuny an Gerwig: Man ist allenthalben in grosser Biistung zu Boss und Fuss, wo man aber das Kriegsvolk brauchen werde. kann er nicht sagen. Weingarten sind 10 Pferde attferlegt. Fur 7 will Graf Haug Geld nehmen, die anderen 3 milssen gerustet 25 sein. Beitet heute noch nach Vim. urn die 500 fi. vom Land Wurttemherg abzuholen. Weingarten, 1536 (samstags post invocavit) Marz 11.

14, 24, Or.

1) G. ist auf dem Weg nach Rom; Am 26. Januar war er in Weingarten aufgebrochen, ham ant 6, Februar nach Trient, 13. Februar Modetia, 18, Fl&renz, 27. Ram, ging am 29, wetter nach Neapel (4,-21. Mttrz), nach Rom zuriick zti einem Aufenthalt vom 27, Htirz bis 20. April; 1, Mai Ferrara, 4* Mantua, 9. Mailand, dann ilber Asti nach Savigliano sum Kaiser; 17* Juli Albano, 21, Mailand, 27, Chur, 29. Lindau: Kosten-Aufstellung (973 ft.) mit Itinerar: 14, 131—149. Vber den Hauptzweck der Fahrt vgl. unUn Mr. 449.

*) Vber die Sache selbst verlautet nichts.

8) Am 3. Februar 1537 schickt <?. seinen Sekretfyr Adelgais nach Ulm, um die zweiten 500 ft. abholen zu lassen : 14, 252, 265.

278 1536 MSrz 22.

440. Johann Ferenberger an Gerwig: So es e. e. in Italien in ausrichtung derselben sachen l) glucklich und wol gieng, hetet ich herzlich geren. Der Nmitius Paul Vergerio hat ihm die papsUichen seeks Honate Kollationsrecht einer Pfarrkirche bei Egenberg verliehen. Mochte gem eine pdpstliche Korroboration dariiber und eine pdpst~ & liche Fiirschrift an den Abt von Krems?niinsier, der die a?ideren seeks Monate hat, das er mir sein jus conferendi auch zustellet, damit ich allain collator wurde. G. tnoge die Sache bei dem Herrn von Lund, dem er auch schreibt, fordern.

Bey uns ist nichts sonders, dann das sich allenthalben des 10 Franzosen halber die rustung regt. Wo ain bestendiger friden folgen mecht, were fur den krieg anzunemen. Damit wurd plaetvergiessen verhuet, nit sovil armer wittib und waisen gemacht, nnd behielten die grossen herrn das gelt in truchen. Innsbruck, 1536 Mdrz 22.

14, 32, Or. 15

441, Aus dem Outachien des Erzbischofs von Lund, me die deutsehen Fiirsten und Stande zum Beisiand gegen Frankreich zu gewinnen seien. 1536 Marz.

Lans, Staatspapiere zur Geschichte des Kaisers Karl V. S.205/.

Primo ut hie [in Schwaben] tractetur cum abbate in Wyn- 20 garten, qui omnium prelatorum illius provintie negotia a tempore felicis memorie Maximiliani imperatoris inclusive in omnibus diebus publicis turn etiam in confederal one lige Suevie, tarn bellorum quam pacis temporibus, in hunc usque diem tractavit et apud illos tante auctoritatis est, ut eos ad contribuendum atque omnia eis possibilia 26 exponendum inducere potest. Ideo cum illo hie tractandum esset, quo aut ipse cesaree vestre maiestatis nomine onus suscipiat cum illis agendi, aut saltern per suas literas ita negotium promovendi, quo alii maiestatis vestre commissarii ad hoc designandi eo facilius rem pro voto expedire et impetrare valeant. 30

442. Get wig an Kaspar von Frundsberg : uberbringer, Johannes Maria von Turin, Kanzleischreiber des Herrn von Trient, Savoyarde von Geburt, mochte in seine Heimat Ziehen, um nach

J) Vgl. unten Mr. 449.

1536 Mai 25 Juni 2. 279

seinen Erbgiitem zu sehen, die vermutlich zur Zeit auch in Gefahr steken. Da er ein frommer, ehrlicher Geselle, der Sprache machiig und im Savoy erland kundig ist, kbnnU der Mann ihm nur niitzen wenn er ihn mitnahme. Empfiehlt ihn. 5 Heute zieht er wieder an den ksrl. Hof. ^~ Mailand, 1536

Mai 25.

14, 33, K.

443. Hans Jorg von Beischach berichtet iiber den Bundestag an Exaudi zu Augsburg: Fortdauer der Bundespfiicht gegen Hans 10 Thoman von Rosenberg1) und koniglkhe Werbung an die Hitter-? schaftsbank um Bundeserneuerung. 1536 Mai 28 Juni 2.

14, 177—180.

Habend die commissarii *) tmserm bank tiff donstag8) nach imbis lassen ansagen, das rair um 2 *ur bi ineti tiff dem hns sin

15 wellen. Habend die commissarii ain k6n. credent verlesea lassen und darnach anzaigt, wie sy ain kon. mundiichen befelch haben, mit unserm bank an handlen. Daruff hat doctor Fatt anfachen reden ongefarlieh dis mainung: wie kay„ och kon. mt'n. im 33 ver- schinen ain anhalten an gmain stend thon bab um witerer undL

20 longer verstreckung der lljarigen pundnus, namlicb noch 9 jar, das aber von gmainen stenden gewegert und abgescblagen worden sy. Us was ursach, kondent ir mtUD. nit wissen. Dwil aber uff

1) Auf die Fehdeansage Hans Tkomam an PrUlaten, Ritterschaft, Add und SUldte (vgl. oben S. 275 Anm.) hatten diese auf dem Bundestag su Augsburg an QuasimodogeniU (23 28. April) 1536 beantragt, mit Rosenberg gtltlich su handeln, da die FUrsten, die er lustBam nit wart angriffeu, dock nicht eilen werden, ihnen su helfen. Die Fifrstenbank erkldrte tndessen, van der Sache Qberhaupt nichts mehr wissen zu wollen, da der Bund liingst abgelaufen sei. Die Stdnde beschliessen Hintersichbringen und Antwort auf Exatuli: 14, 198—201. In der ErkUlrung vom 31. Mai blciben die Fursten (Maim, Herzog Ludwig, Herzog Frtedrich, Wiirzbttrg und Hessen) bei ihrer Verweigerung von Hilfe und Anlagen. Dagegen sind die andern fUr Fortbestehen der Bundespfiicht. Der Antrag Dr. Ecks und Trucfisess Wilhelms, zu beschliessen, doss em Mehrheits- beschliiss alle verpflichte, wird angcnommen. Der hisch.-konstansische Vertreter stimmt nicht mit, da er nur Weisung habe, su hSren. Demnach wird den FUrsten geantwortet, dass es mit dem Hilfeartikel so gehalten werden solle, als ob die Einigung noch w&hrte.

2) Hans Jacob von Landau und Dr. Faut. *) 1. Juni.

280 1636 Juni 2.

dis zit so geschwind und seltzam pratik und I6ff verhanden syent, so habe kay. och k6n. nit. hochteutschem land zd wolfart, nutz und gut, und gmainen landsfriden des statlicher z& erhalten, fur got angesecheD, das der bank widerum bewilg, die 9jarigen ainigung helfen zu verstrecken. Welle k6n. mt. dureh ire commissarii und 5 gesandten mittel und weg stichen, das es dem bank lidenlicb sin werde anzftnemen. Und zu dem es gut und nutzlich gmainer tutschen nation, welle kSn. mt. gegen dem bank in gnaden er- kennen. Darnach sind die k6n. commissari ustretten. Hat der bank an si begert ain copy der 9jarigen ainigung, sick darin zft 10 ersecben, die dan dem bank von commissariis zugescbickt worden ist und darnach verlesen, darin dan der bank vil beschwerlichs und unlidenlicbs funden haben, namlich der religion halb, och des usnemens halb. Ist daruff beschlossen, mornderigs urn 6 ur wider zusamen komen uff das hus. Darufif habend sich die prelaten uff 15 fritag an morgen urn 5 ur allain zusamenthon, und als die umfrag an mich kumen ist, hab ich den prelaten anzaigt, wie icb ain gwalt von m. g. h. anwelt1) babe, der sich nit witer streck dan uff den jungsten abschid Hansen Thomans handlung betreffen. Dann mir nit wol geburen wdlle, mich in die handlung inzfilassen. Aber 20 ich welle es gem an m. g. h. anwalt langen. Sye ich darnebent guter hoffnung, das bemelt anwalt meins g. h. sich von gmainen prelaten nit sundren werden, son der sich halten werden nach gepur und irer gnaden gefallen. Daruff m. g. h. von Kempten min gwalt gelesen und mir geraten, ich sdlle mich nit sundern, rathe er mir 25 in truwen ; dan wan s. g. wiste, das es wider m. g. h. oder das gotzhus were, s. g. wSlte mir es nit raten. Uff sdllicbs hab ich inen helfen beschliessen, das mir all s&llent und wellent ain ain- hellige antwurt geben. Und ist die antwurt verfast in geschrift, lut also: 30

Auf r6. kon. mt. schriben und irer k6n. mt. verordnet com- missarien anbringen, werbung und beger, den prelaten, herrn und vom adel von wegen des kon. bunds furgebracht und us gnadigstem der rd. kdn. mt. angedenken, wie es ir gnad und gunst . under- thanigst vernomen, geschechen, habend sy, ir gnad und gunst, 35 sovil derselben jetzo hie zuentgegen, underredt und bedacht und sind in alle underthinigkait erbietig, rd kay., och kon. mt. in allem, das irthalben geburen und lidenlich sin kan, und sonderlich

') Gertviy selbst ist in Italien.

1536 Juni 8. 281

zfi furderung des hailigen r6. riclis und teutscher nation gemainem nuz, frides und ainigkait gepuren m6cht, underthaniglich zu ge- horsamen. Dwil aber etwan vil, so in der Xljarigen ainigung gewesen, nit entgegen, 5ch die botschaften zum thail lut des 5 jungsten abschids nit diser sach, sonder allain Hansen Thomans von Rosenberg furgenomen fech halber abgefertiget, wil ir gnad und giinst, die jetz entgegen, usserhalb der andren nit wol muglich sin, entlich antwurt zft geben anderst, dan das ir gnad und gunst bittent der beschwerlichen artikeln halb, die sich hie vor uff dem

10 gebaltnen tag zu Laugingen ") des furgenomnen p finds halben haben anbringen lassen, zft bedenkent und ir giinst und gnad von Irs banks wegen zu verstendigen, wie und mit was mas und lidenlicher gestalt sy in demselben pund m6ebtent in und ange- nomen werden, oeh was sy entgegen zft thon schfildig sin sSlten,

15 uff das sy ain sfilliches an die, so nit entgegen sin, mdcbten langen lassen und sich sampt denselben entlich entschliessen, und das die r&, k<3n. mt. an der prelaten, grafen, herra und rittersehaft, die der Xljarigen ainigung zugethon gewesen syen oder nit, mit dem furderlichisten uff ain benampten tag ain gelegen malstat w&lt

20 beschriben und erfordern, darzu och dieselben anhalten und ver- m6gen, uff lidentich zimlich condictiones mit in die furgenomen kay. ainigung zu komen, uff das des ordenlicher, statlicher und volkomner von saehen mScht gehandlet und, was die notturft er- fordret, beratschlagt und besehlossen werden, sy hiemit rd. kay.,

25 5ch kon. mt. underthanigste befelcbende. Datum fritag ante festum penthecostes 36.

Und nachdem als uff fritag nach 4 urn der abschid verlesen ward, und von den dryen banken jedem 2 verordnet warden, das dieselbigen niacht hetten, die stend, so es von ndten sin wurde,

30 wider uff ain gelegen malstat zu beschriben, inhalt des abschids, do tratent die zwen benk us, und belip unser bank allain bi den commissariis, und fieng m. g. h. von Kempten an und uberant- wurtet den kdn. commissariis die geschriftlichen antwurt von unserm bank rait underthanigem erbieten gegen kay. und k6n. mten. uffs

35 underthanigest. Daruff doctor Fatt dem bank dank sagt und daby anzaigt, sy, die commissarii, wellen kdn. mt. die underthanigkait und gutwilligkait von uns riemen, g&ter und unzwifler hoffnung, kdn. mt, werde solliche gehorsame gegen unserm bank in gnaden erkennen.

») Mitte April 1535: Spiess S. 148 ff.

282 1536 Juni 10 - Juni 22.

444, Der maildndische Sekrettir Peter Merbelius an Gerwig: News hat man alhie nicht besonders, dan das vil gesagt von der Schweitzer zulaufen zum konig zu Frankreich. Were ain vast gute solzen1) darauf, so sy wolten wider kay. mt. aus if en ianden Ziehen, das andere darein Ziehen. Warden also wol wider iren 5 willen doheim zn behalten [sein], oder das inen doch zum wenigsten etwas derhalben bedrohet wurde, zusampt der zwispaltung, so under inen selbs ist des glaubens halben; wurde der sachen vast wol dienen. Mailand, 1536 Juni 10.

14, 159, Or. 10

445, Gerwig an Melchior Adelgais*) [in Mailand]: hi fur die n&chsten Tage zum Kaiser nach Savigliano beschieden. Asti, 1536 Juni 22.

li, 60, Or.

Heut dato ist die kay. mt. von hie verruekt auf Alba und 15 morgen freitags wurt ir mt. von dannen auch widerum und gehen Savilian reiten, und haben heut fru der her Gran veil und doctor Mathys 9) aus irer mt. befelch mich daselbs hin auch beschaiden und mir entlich zugesagt, mich daselbs aller sachen abzefertigen. Es hat mir auch doctor Mathys gesagt, das der kayser nit uber zwen oder 20 drey tag zu Savilian beleiben, sonder sich von dannen von stund an in das veld thun werd, und mir demnach geraten, das ieh von stund an auf und bey den ersten zu Savilian sey, welle er under- ston, mir daselbs entlich mein abfertigung zu erlangen. Also reit ich morgen freitags mit ime, doctor Mathysen, ains tags geen 25 Savilian; ist nit mer dann 24 welsch meil wegs. Wellen gleieh alsbald da sein als der kayser, so zwen tag daran reiten wurt. Darum so zeuch mit sampt dem jungen Schindeli (so er hey dir ist) allgemach hernach geen Savilian ; allda wurdest du mich, wills gott, finden. Hie zfi Ast ist der wurt und die wurtin, knecht und 30 megt und iderman aller ding von mir bezalt. Fiir den wein hab ich zehen kronen bezalt, dem gesind ain kronen zu letze unter sy

J) Sulz.

%) Adelgais von Augsburg war Christoph Blarers Sekretar und seit dessen Tod in Gs. Dienstm bis September 1587; dann Biirger in Ravensbtirg, schlwsslirfi Rentmeister in Neuburg.

9) Der Rat Alber.

1536 August 23. 283

getailt, und ist iderman daukparlichen wol zefriden, bezalt und abgerieht.

Der marches de Salutz ist gestern bieher kuraen und sich an kay, mt. ergeben; heut reit er auch mit ir mt. dahin.

5 446, Peter Scher an Gerwig: Hat mit den ksrl. RiXstungen

oiel zu tun gehabt. Hofft von seinern Schwarzenburg aus zu niltzen. Hans Thomas von Rosenberg Handel. Die Anspriiche Graf Albrechts von Mansfeld an das Erbe Bischof Balthasars von Konstanz. Strassburg, 1536 Augsburg 23.

10 14, 68—69, Or.

Das e. g. gesundlich und wol wider bairakumen sein, hab ieb vast gern gehort, der hoffnung, e. g. hab etwas gutzs usgericht So hab ich die zevt her mit bestellung und abvertigung der kay, mt. kriegsvolk in Italia und Niderland, daher ich erst vor acht tagen

15 kumen, auch nit vil rue gehapt. Und das ich nit selbs in derselben leger ains bin, ist ursach, das ich hoff, us meim bus Schwarzen- burg1), da die Franzossen deglich hin und wider reiten, auch kurz- Iich uff 2 meil davon ain nom gethan, mer nutz dan im veld zu sehaffen. Doch hab ich etlich meine pferd bey Hans von

20 Sickingen.

Verer so ste ich mit Hans Thoma von Rosenberg, der und ich vor drien tagen bei ainander gewest, dermas in handlung, das ich hoff, die ved gegen den alten gewessen bund hingelegt oder zum wenigsten ain zeyt lang bis uff weiter handlung angestelt

25 werden sol, und [hoff] das ich in diser sachen nit allain e. g. (von wegen buchsen, bulfer und ander husstuir gen Schwarzenburg, des ich bei disen laufen wol notturftig were), sunder aller andern mein gestrengen gunstigen heren gemeltzs bunds auch in Hans Thuma niitzlich und wol dienen wel, wie e. g. in kurz weiter, dan jetz zu

30 schriben, vernemen werden. Und so von Hans Thuma wegen umb ain glait, wie ich acht bald gescben, angesucht wiert, bedunkt mieh gut, man im dasselbig nit abschla. Ich welt gern ain stund bey e. g. sein, oder das die ain reitent person bei mir hetten.

Weiter als e. g. mir die handlung uud antwurt meins gn,

35 fursten und hern von Costenz, mein g. h. grave Albrecht von

*) Bei Kolmar im MUnstertal.

284 1536 September 11.

Mansfeld betreffen1), gescbriben, acht ich nit fur gut, das dermas mit weiland des abgestorben meins g. bern von Costenz und Malten seliger verlassen guter gehandelt ist und wiert. Dan grave Albrecht ist, wie ich beriebt, in ervarung kur. mi, das im sein bezalung im testament sunderlich verordent sey; darum meins bedtinkes nit gut, sich ain jeder selbst zu bezalen der verlassen bab underwind, und moecht weiterung zu verhuten besser sein, man noeh, uff mainung, wie e. g. und ich mit ainander verlassen, handlung furnem.

4

44 7. Das Regiment zu Innsbruck an den Konig: Hans 10 Jacob von Landau will wissen, das$ der AM von Weingarten die Reichenau bekomme. 1km ist nicht bekannt} dass G. nach der Aw stellen soil2). Sollte der Abt den Versuch maeheu, wird der Konig die Not turf t des Hauses Osier retch zu bedenken ha ben. 1536 September 11.

15

Innsbruck, Kopialb&cher (an kgl Mt.) 1536/8 fol 67.

448. Hieronymus Rot*) an Gerwig: Hort, dass der Abt von Salem vor eilichen Jahren Geld auf sein halbes Dorf Unter etching en, das zur andern Htilfte dent Rat von (Jim gehori} ha be aufnehmen wollen* Ob der Abt nicht zu bewegen ware, den Dorfanteil zu 20 verkaufen, zumal er Salem so entiegen 1st 10 oder 12000 fl* wilrde er so fort bar bezahlen, einen Gulden auf den andern gelegt. Weiss freilich nicht genau, was das Dorf wert ist} da er die Register nicht gesehen hat Vielleicht konnte G. anfragen, und vielleicht wilrde er um so eher erne Z usage bekommen, tvenn er ihn zundchst nicht 25 nennt. Die Sache musste ganz im geheimen gehandelt werden* Dem hiesigen salemschen Hofmeisier kann G. 100 oder 200 jt* versprechen, ebenso sonstigen Mittelspersonen von Einfinss. Wilrde den grossen

l) Vgl. ohm Nr. 382.

a) Vgl. oben Nr. 237. 433. Am 21. September 1536 meldet die Regierung dem Kdnig, es heisse, der Abt von St. G alien strebc nach der Reichenau, anch einBlarer. Landau werde wohl die beiden veiwechselt haben. FUr diesen Fall musste der KSnig erst recht auf der Hut sein. Man diirfe niemah einen Etdgenossen sich hier festsetzen lassen. Der Konig habe ja anch die Inkorporatton der Abtei nach Kotistanz verhindern kdnnen : ebd. fol. 75 b.

3) K. 11. Frhr. Roth von Schrtckenstein, Ilier. Roth von Schrecken* stein, Karlsruhe 1878.

. 1536 Oktober 20 November 21. 285

Dienst G. an der Witwe Christophs und derm Kindem mit Beiten, Eaten und Be den gutmacken, wenn er auch nicht Vormund geworden ist. Und da er O. selbst nichts versprechen kann, will er der Schwagerin und den Nichten je erne goldene Kette schenken. Aber 5 die Sache muss ganz still abgemacht werden; dan sunst wurden sich gewislich leut einlassen, wider die ich es nit kaufen dorft, und wurden es mir vertheuren. Ulm, 1536 Oktober 20.

StFA.} Kwr. 1415— 1547, Or.

449, Gerwig an seine Schwagerin Barbara Blarer in Ulm: 10 Bemiihungen urn die Geldanspruche ihres verstorbenen Mannes. 1536 November 21.

14, 92—95, K.

Braderliche truw zuvor. Liebe schwester. Dein schreiben mir bey disem zoger zfigesant, hab ich vernomen, und ist war, das

15 ich selbs zu dir ze reiten willens gewest. So sind aber die gesanten von Regenspurg :) wol funf tag vor dem tag, darauf sy mich be- schaiden, gar zu mir geen Weingarten kumen, derhalb ich an meinem furgenommen ritt verhindert worden. Nun schreibst du mir und manest mich abermalen deinthalben hoch und vast, dir zu

20 verbelfen, damit du furderlich widerum zu deinen kinden und ain aigen anwesen uberkumest, da du wissest, wa du dein leben lang bleiben s611est, desgleicben das ich der basen abermalen gelt schick. So hoff ich doch, du sollest mir vertruwen und dhain zweifel haben, das ich biz anher alles das und mer thon hab, dann in meinem

25 vermiigen, und sonderlich dieweil ich dhain menschen auf erterich hab, weder aus deiner oder meiner friindschaft, der mir in alien deiner und deiner kind saehen nicht urn ain haller wert beystand oder hilf beweiset, Ich hab diz vergangen jar in dein und deiner kind dienst etzlich und sechshundert teutscher meil wegs auf mein

*) Vgl. oben S. 190 Antn. Regensbitrg hat mit G. wegen der Sehuldeit Christophs zu verhandtln : Die Stadt hat wetland dem Hauptmann 4000 fl. ge- lieken (St FA., Korr. 1415— 1547 ': 1531 freytag nach Viti). Dann ist Pulver «»- bezahlt, das Christoph filr Ernst von Passau van der Stadt bezog, und wofUr er sich hatte bezahlen lassen: 12, 160. Anderes habe Christoph hn stddtischen Bau- amt verbraucht; anderes set er fUr den KSnig schuldig geblieben: 86, 144. Eine Mahnung an G. vom 9. AfSrz 1540 spricht von ilber 8000 fl. rheinisch: 16, 34. Da G. nicht bezahlt, sucht Regensbitrg 1540 (freitag nach Katharina) bei G. 4000 fl. zu entlehnen, da die Stadt fUr den Reichstag Geld brauche: StFA.

286 1536 November 21.

aigen zerung tmd costen geritten, iner dann zwaytausent gulden meins aignen gelts diz jars allain in dein und deiner kind sachen verzert und ausgeben und daengegen nit ain pfening von kaiuem menschen eingenomen. Gott well danocht, das es nun nit ver- gebelich und zu nutz und erledigung der sachen erschiesslich sey. 5 Ieh hab von kay. mt. vil gfiter brief und befelch an die k6. mt. gebracht, dieselbigen der kS. mt. selbs uberantwurt und gleichwol vil guts trosts und zusagens, aber doch noeh zur zeit kain gelt enpfangen, darumb ieb warlieh nit minder angstig und ungedultig dann du, hab aueh desse vil mer ursacb, dann aller last allain auf io mir ligt. Uber das icb meinem brfider selgen in sein lebzeiten uber um funfzehen tausent gulden gedient, daran ich auch nocb dhain pfening enpfangen und jerlich aus meins gotzbus aigen gut verzinsen muss und itzt gerait vier jar verzinst bab, so will doch zft dern allem noch iderman nun von mir haben, dich underhalten, 15 die kind underhalten, die glSbiger zu gesehwaigen, die jarlichen zins hern Johannsen Rennern ') zft entrichten, an dera camergeriebt taglicben grossen gerichtscosten in den recbtfertigungen zfl bezalen, far mem person in der sach in frSmde land mit schwerem costen reiten und vil verzeren und gegen dem allem weder pfening noch 20 haller haben einzenemen. Warlieh warlieh, gott mfis gnad geben, das es bald ain end nem und zu besserung kum; dann dergestalt ward ich es lenger nit erharren mugen. Must aus bezwingner not des neebsten tags dich und die kinder ellendklich gar verlassen uud far raich selbs auch ain schaden enpfacben, den ich und mein 25 gotzbus mein leben lang nit uberwinden m6cht. Hoff aber danocht zu gott, es sey auf dizmal bey kay. und ko. mt. so weit gebracht, das uns alien aus dem last geholfen werd, wiewol es sich danocht lenger verzeucht, dann ich mich versehen hett. Ich bin bedacht, Melchorn *) deshalb noch vor weichnechten widerum zfi k6. mt. ze 30 schicken, und were sehir has von noten, das ich selbs ritt. So will mir aber far und far vil verzeren, anhaimsch vil versumen und dagegeu nicbtz enpfacben znletzt gar zu vil beschwerlieb und nit dermass in meinem weder leibs noch guts vermugen sein. Aus dem allem hast da nunmer genugsamlich zu versteen, oh an meinem 35 getruwen vleiss, costung, roug und arbait dir und dinen kinden zu

*) Christoph Blarer hat bet Hans Renner in Allmmdingm 15 000 Ji. fUr den Kaiser aufgmormnm, die nun auf G. lasten: vgl. unten Nr. 466. Akten 14, 357; 16, 217, 260.

2) Adelgais.

1536 November 21. 287

verhelfen ye etzwas ermanglet. Ja ich liab aigentlich weit uber mein vermugen gethon. Darvon ich heur hauseu und meins gotz- haus sachen verrichten s611t, das hab icli vernd von din und deiner kinder wegen verzinst und verzert, also das ich itzt an gelt gar 5 bios und, uber das ich vil schuldig, meiner aignen zins noch vil unbezalt, seiner gar dhain baren pfening in henden hab, darum auf dizraal dir gelt ze schicken nit muglich, wais dir auch vor weyehnechten kains zu vertrSsten, dann ich gnug ze schaffen, das ich itzt bezal, was ich im Welschland von din und diner kind

10 wegen verzert hab, und zusamen kratze, das ich Melchorn widerum geen Wien fertige. Darura mussen nothalben du und dein bas mitleiten und geduldt tragen in allweg, bitz Melcbor widerumb von hof kumpt; daun es ist gleich itzt am treffen und, als ich zu gott hoff, am letzsten. Will und soli uns geholfen werden, so wurt und

15 mus es itzt beschechen. Das alles hett ieh gleichwol mit mer erzelung, so der feder nit zu befelhen, dir gem selbs muntlich an- gezaigt Dieweil ich aber, wie du vernomen, an meineni vorhaben- den ritt verhtndert worden, so hab ich dir semliehs doch ziim tail ze schreiben nit underlassen mugen. Deine kind sind frisch und

20 gesund, seer vast gewachsen, schier lenger dann du. Ich bin willens, das Ketterli etzwa zu ainer grafin in ain frouwenzimer ze thftn x). Deinthalben hab ich schon mit der abtissin zu Lindouw handlen lassen, aber noch dhain antwurt enpfangen. Wann Melchor mit guter abfertigung, wie ich zfi gott verhoff, von Wien kem, so

25 bedurft es des alles nit, so mdchten du und die kind wol bey ainandren bleiben. Auf das so leid, sclimnck2) und druck dich (ist mein getrfiwer rat und fruntlich bitt) mitler zeit, wie du kanst und wie du inagst, dann ich kan und wais dir auf ditzmal anderst oder weiter nit weder zu raten noch zu helfen, dann das

30 ich also mit sampt dir und deinen kinden, biz Melcher wider kumpt, in dera namen gotes will der hoffnung Ieben und gott um gnad und erledigung des lasts bitten. Das sollt du auch thftn, so wurdet ungezweifelt uns geholfen werden.

') €ber sie vgl. unten Nr. 539. Jedcnfalls war dann die jUngere Tochter Magdalene auf Lupfen, sett Pfingstm 1539, van der Heichmau aus, wo sie bet Burkhart- von Danketsieeiler untergebracht war: 15, 516. Im August 1542 stellte sich fur die 15jdhrige in dent jungen Konrad von Reokenbaeh der ersU Freier ein: Gr&fin Anna von Lupfen an G: 16, 283. Im Januar 1544 sucht G. sie in das Frauenzimmer dasTruchsessenGeorg zu bringen: 17, 583. Vgl. unten M\ 597*

*) =• schmiege.

288 1536 November 21 Dezember 3.

450. J oh, Weyssenf elder an Gerwig: Sein Herzog [von Bay em] mil Hofyesind ist wieder zu House, Haben gleychwol der unsern etlich, die gestorben und krank beliben, hinder uns ver- lassen, aber darunder niemant namhafter. Vil pferd sind uns ver- dorben; aber das, so ir mir gegeben, hat sieh wol gehalten. Ich 5 het verhofft, vil guts damit auszurichten. So ist es zu kainer handlung komen, das ich ain peut gewinnen, etwas erobern oder mich sunat halten het mogen, das ich mich meinera erbieten naeh gegen eur erwirde erzaigen moeht. Wie er zu Asti und Saoiyliano sayte, so ists yekommen. Sie haben den Koniy von 10 Frankreich vertrieben, und nun hat ksrl. ML, me er hort, nach ihrem Abzug von den Franzosen Schaden yenommen l). Geb Gott, das unsern gemainen sachen in Teutschland uud was die religion betrifft, auch gute fursechung beschech; dan sovil ich merk, werden die mit den lesten bedacht. Ist im Feldlayer so schwach yewesen, dass 15 er mehrmals aines posern besorgt. Miinchen, 1536 November 21.

14, 82, Or.

451. Heinrich, Abt von Marchtal, an Gerwig: Die Prdlaten haben ihm iiber Gs. Abwesenheit irn gehaim zuyestellt, was der Abt von Au vorher hatte, und haben ihm befohlen, den Anschlay der 20 2 ji. vom Hundert einzuziehen. Das ist yeschehen. Nun klayt der Hmipimann ihrer Bank Eberhard von Freybery, er habe kein Geld und wisse sich keines zu verschaffen, iciewohl er an den fruheren Hauptmann Lienhard Marschalk yewiesen sei als den, der die Geheimsachen des Adels zur Hand hat und dem das Einbrinyen 25 des Amchlays befohlen war, wie ihm und Graf Martin. Freybery verlanyt 2 oder 300 fl. Er hat ihn aber an die geunesen, die es ihm schuldtg sind, damit gleichhait in disem val gehalten werd; dann solten wir und die grafen und heren das unser erlSgen und sy noch thainen pfening erlegt haben, wa das billich sein wolte?30 Was er tun solle. 1 536 (prima dominica adventus) Dezember 3.

14, 98, Or.

452. Bartholomdus Bock an Kaspar Kaiser, Voyt zu Schussenried : Der Abt von Weingarten ist in dem attenweiler

x) In d-er Provmce; Baumgarten 3, 208 ff.

1536 Dezcmber 3, 289

Zehn tstreit dafilr, da ss Sch ussenried die s chien enschen Untertan en durch einen aliglaubigen Nachbar pasiorieren lasse. Weingarien, 1536 December 3.

11, 223, Or.

5 Unserm abschid nach hab ich meinem gn. hern von Win-

garten die brief1) zu lesen geben, daruff die handlung anzfgt und berictat. 1st siner gnad rat und niaymwg, daz min g* her uff der

*) Walbtirff von Schiencn zu Gamerschtcang, Witwe, an ihren Vett-er Hans Shn&n von Stadion: Ich iieg dier ?A veraeinen, das mich der statschriber zfi Ehingen bericht bat, wie du meinthalben mit ime von wegen des zechenden zfim

Berg und Husen, so bisher gen Attenwyler gehert hat, geredet habest, uffsonder anlangen an dich von meinem herren von Schussenried heschechen, Und solt mir dagegen mit warhayt und endlich gelauben, das ich gegen den abt oder gozhus Schussenried, aueh der pfarr Attenwiler gar kainen neid hab noch trag, mich auch, noch meine kinder, des zechenden nit beger ze bessernd; dann von den genaden gottes bederfeo meine kinder solher gieter gar nichts. Aber so meine nacbpurn, die von Byberach, die hergebrachte cristeltche religiou zfi Attenwiler ahgeschaft, hab ich gedacht und bin noch endlich des willens, die meinen underthonen darvon nit lassen abtringen, und also us der ursach begert, der pfarrer zu Attenwiler soil ainen anderen nachparen ainger pfarr als zu Ogelspyren oder Asmushart bitten, das er sollich mein underthonen zu Husen und Berg zfim leben und sterbend, auch sunst nach cristelicher ordnung ver- sechen welle, dargegen welle ich ime dea zechenden willig und gem folgen lassen, Aber ich hab sollichs bey dem pfarrer nit migcD erhalten, Ich hab auch gleicher gestalt dem herren zu Schussenried zSgeschriben, und das sollicbs bill ich beschechen solle, mich herboten uff herkantnus erberer lent, die nit luteriseher seckt syend. Ich hab aber bisher kaiu antwurt entpfangen, sunder hat sicb der prelat beriempt aines kofs um den zechenden, als ob er fry sein und nichts um den zechenden ze thund schuldig were. Ich setz es schon (doch unbegeben), das er den zehenden in disem jar von dier selber herkoft hett, so wolf ich dannocht gehabt haben, das meinen annen leuten um sollichen zechen- den heschechc, was bisher der bergebracht erber cristelich aprobiert gebrauch gewesen und noch ist. Wixd mich one herkantnus meines herbietens darvon nit dringen lassen, Dan es ist alain um ain bitten ze thund, so mag sollicher mangel zu alien thaylen wol verwendt werden: 1586 Oktober 19: 14, 222, 0>\, Hand ties Ehinger Stadtschreihera Hu$et\ Dieselbe an denselben : Dier ist wisend, wie die von Biberach die mess und alle cristenliche ordnung zu Atta- wilier haben abgestelt, dahin dan meine underthanen zu Husen und Berg lebendig und tod gehert haben, Auch so waist du, welcher gestalt ich dem pfarer hab lausen den zehenden verhalten. So nun der apt zu Schussenried und der pfarrer kainen nachpuren ainicher pfarr bitten wellend, sollich meine underthanen mit deu gotzreehten zum leben und tod zu versehen, und mir zum hochsten gepurt, sy nit also verderben zu lausen, so ist zum fordersten umb gottes willen mein ernstlieh und frCmtHch bitten an dich, du wellest sollich

Wilrtt. Geachichtsquellen XVI. 19

290 1536 Dezember 10.

frowen von Schinen sehriben und erbieten, so dann zimlich und ansehen hab, nochmals m dera von Stadion Schick und beger, mit ir zu verschaffen, ime die gesperten zehenden gutlich volgen zu lasen, und so das geschee, welle sy[n] gnad by dem nachsten pfarrer anhalten und verschaffen, das sy die mayer in baiden 5 ddrfern uff ir beger und in irn nSten, wie sy dann sunst solhs och ze thun schuldig syen, mit den sacramenten nach cristenlicher ordnung versehe. Dann wa sy gnad sich der frowen beger und erbieten widern und speren, und die sacb fur verstendig lut kern, wurde es syn gnad als gaistlichen preiaten nachred und onglimpf io bringen. Und so dann sich die frow uff solh siner gn. erbieten ime die zehenden nit volgen lies, sy alsdann mit landgericht fur- nemen und bandlen, als dann er mit sin gn. och witer deshalb reden und handlen welle; dann er sich versehe, in kurzer zit selbst by sin gnaden ze sein. 15

453, Gerwig an Weissenf elder: Der unglilckselige franzosische Krieg. Ttirkenangst. Erbitterung in Italien ilber die Spanier. Un- zufriedenheit in Deutschland. 1st guter Bayer. Weingarten, 1536 Dezember 10.

14, 106—107, K.

20

Ich bedank mich gegen eueh zum allerhochsten des frtmtliehen und getruwen angedenkens, das ir mein nit vergessen und in euwer widerum ankunft mein mit euwerm schreiben jiuigstlieh von Munchen aus an mich gethon *) widerum gedacht liabt. Am andern so lob ich gott mit frdden, und erfrowt mich auch wie billich von 25 herzen, das zuvorderst mein gnediger furst und her, auch ir und ander seiner f. g. geliebten mit gesunthait und glucklich aus dem ungluckhaftigen land und krieg widerum seyt haitn kumen. Und

mein underthanen in deiner pfarr zu Stadiou annemen und sy zum leben und zum tod zu der giebt [= exercitium] dabin gehern und versehen laussen so lang, bis sich die each des cristenlichen glaubens zu besserung schicken wirdet. Dar- gegen soliend genauten mein underthanen deinem pfarer den zehenden wie lusher gen Attan wilier j'arlichen geben oder sich umb am genant gelt, wie sich gepurt, gcgen im vergleichen. Und wiewol ich mich der sacb dhains abschlaga gegeu dir versich, bitt ich doch dein frantliche schriftliche antwfirt: W'M (an a Her sell en tag) November 2: 14, 228, Or. s) Mr. 450.

1536 Dczember 10. 291

glaubt mir in warhait, das seyther meins von euch genomen ab- scheids dhain tag- vergangen, daran ich an euwere wort, die ir zft Ast des domain vorstenden kriegs halben vertrulich mit mir gerett, nit inneklieh gedacht hab und sonderlich itzt am letzten, so sich 6 befunden, obgleich wol ir nit alleklich aus dem hailigen gaist gerett, das ir es danocbt erraten habt, et sic utrinque gloriose et egregie certatum est. Es hat aber darumb nit iderman sein gelt wider, wiewol mir gar nichtz und villicht euch auch nit ser vil darvon worden ist anderst, dann was ir mir und andern mit spilen abge-

10 wonnen habt, welchs gleicbwol bey dem val, 30 ich taglich in dem lurtzsch3) von euch gesechen und erfaren, meins erachtens auch nit vil uber hundert kronen sein wurt. Also will ich im namen gottes mein tail gedachts franzdsichen kriegs gott dem heren be- follien haben und bitten, gnad zu verleichen, das uns der Turk

15 nit ubereyl. So vil hdr ich deshalb itzt zeitung und geschray seins furnemens auf den kunftigen fruling, das es warlich auf ditzmal mein allergroste anfechtung und sorg ist, wir werden den kunftigen summer mit demselben ze sehaffen haben. Petrus Merbelius, may- landischer secretari, hat mir bey wenig tagen aus Mayland ge~

20 schriben glich wie ir, das es in Italia auf ditzmal ganz kumerlich stee und am allermaisten seins erachtens umb desswillen, das nit allain die schlflsser und befestigungen, sonder auch die furnemsten und treffeliehsten empter und alle gubernationes in ganz Italia, was dem kayser zftgehort, mit lauter spanischen amptleuten, hoptern

25 und volkern erst von newem besetzt worden, des die Italianer ganz ungetultig und seer scbwierig seyen. Ich besorg, es werd uns armen Teutschen in die leng nit wol bekumen, wie ir mir ge~ schriben, das gemainer teutschen sachen und furnemlich was die religion betrifft, so langsara und zftm letzsten oder etzwa gar nichtz

30 woll bedacht werden. Und soil der Turk, da gott vor sey, za den kunftigen wettertagen die cristenhait teatscher nation uberziechen, so kan ich in mein ainfeltigen kopf nit bringen noch gedenken, wa doch der schulthaiss, der uns armen verirrten und verwurten Teutzsen zu ainicher gegenwer auf bieten oder zfisamen bringen mug,

35 es mfis nur oben herab ubernaturlich beschechen, das well gott. Diser zeit wais ich euch sonst nichtz ze schreiben, dann das ich each fnmtlich bitt, ir welt meinem gnedigen fiirsten und hern lierzog Ludwigen mein temiitig gebet, undertenig, schuldig und

') Lurtschen = Bretttyiel (Grimm).

19*

292 1536 Dezeniber 17.

willig dienst von meintwegen ansagen uud das ich seiner f. g. ankunft von herzen erfrSwet sey, und darbey mich seinen f, g. underteniklich befelhen. Dessgleiehen meinem hern graf Mauritzen von Ortenburg und dem hern Kurrsen auch mein willig dienst und grues sagen, und also zwuschen euwer und mein die sachen 5 in angedingtem vertruwen und bruderlieher frundsebaft in allweg beleiben und mich ain guten Payer sein lassen1), aucb als den euwern idertweilen zfi euwerm gefallen und dienst ungespart haben.

4:54, Gerwig an Dr. Andreas Aman, bi&ch, Vikar in Badolf- zell: Pfarrnot. Schickt einen Konventualen zum Examen pro cura 10 animarum; soil es gnadig machen. 1536 Dezember 17.

14, 84, K.

Bartblome Bock, mein procurator, wurt euch bericbten, aus was beweglichen und gnten ursachen ich bedacbt, zdgem ditz, herrn Wolfgang Mettezelt, auf die pfarr Berg zft presentiren. Dann 15 ich warlich dhain pfarrer itzt wol in zway jaren darauf hab uber- kumen kunden. Also mftss ich nothalben disen conventual presen- tiren, vermug mins privilegiums. Wie ir secben werden, ist gleich- wol in cura animarum noch gar nichtz erfaren, dann er es nie gebraucht hat, aber sust frum und geschickt gnug. Und damit in 20 cura animarum auch nichtz versumpt werd, hab ich im gar ain geschickten laypriester, welher der mer erfaren und genbt, auf mein costen zftgeordnet, der im als ain heifer dinen und in cura animarum tagliche underricht thfm wurt derm ass en, das ich kain zweifel hab, er werd necher dann in ainem halben jar nun ain 25 geschickter pfarrer werden. Nun muss er, wie ir wist, zuvor pro titulo et admissione cure animarum respondiren und examinirt werden, darab er sich seer f&rcht und entsitzt, und bedurft sy warlich gar nichtz. Wollt gott, das wir im bistumb kain unge- schicktern priester hetten. Darumb so bitt ich euch als mein guten 30 alten spiessgesellen und Mnd, ir wellt das geltle pro examine gutlich von im nemen lassen und ine nit zom hertesten examiniren, besunder mir als seinem prelaten de idoneitate persone zum tail vertruwen. Mdcht es gesein, das man im die proclamation und

*) Dass [er] ye ain gut payerisch herz hab, versichert O, am 17. Juli 1539 auch Ihrzog Wilhelm selbst und den milnchencr Marschall Wolf von Schdlenberg : l'>, 417, 421, K.

1536 Dezember 23 1537 Januar 15. 293

investitur mit ainandren geb, ir turfen kain sorg haben, das sich der end nieraantz intromittir. Wa aber das in termino proelama- tionis beschech, will icb verspreehen, euch die investitur wieder ze sehicken . . . Datum sontags nach Lucie 36.

5 45&. Regiment mid Kammer zu Innsbruck an den Konig :

Vil mer1) verwundera tragen wir, das herr Hans Jacob understeen darf, e. ku. mt. den abt zu Weingarten dahin zu promo viren, was ursachen oder grand er doch hab und ine darzu bewegen. Dann wiewol nit allain ainer visitation sender aueh reformation in der Rei-

10 chenaw und villeucht in mer gotzhewsern von noten were, so well en wir doch e. ku. mt. underth'anigist verwarnet haben, wo der prelat mit vorgender ordenlicher und rechtlicher privation von seinem gotzhaws geschalten, das sy des von Weingartens halben gnedigist bedacht sein well; dann es steet darauf (wie uns noch angelangt),

15 das ime wol so bald ainer visitation von noten, und das er villeicht so vil von seinem gotzhaws verthan mocht haben, als der in der Aw2), und wol so guet were, ine da dannen zu thun, als erst ain merere prelatur zu befelhen. 1536 Dezember 23.

Innsbruck, KopialbilcJw (An kgl. Mt.) 1536—1538 fol. 95 b.

20 4S 6. Erbtruchsess Wilhelm an Gerwig : La'dt auf kgl. Befehl

mit den andem Pralaten des schwabischen Kretses zu einer Tagfahrt nach Waldsee tin auf 6.J7. Februar, den verfolger cristanlichs namens und globens, den Turken und sein treffenlich rflstung und kriegsversamlung belangend; G. soil gewiss erscheinen; dann ieh

25 sondern befelch hab, die, so personlich ankomen oder nit, ir mt. anzftzaigen. 1537 Januar 15*).

14, 246, Or.

*) Sie wundern sicJi fiber Landaus Bericht fiber das unordentliche Haus- halten und bd'se Wesen des Abts auf der Reiclienau, die Forderung einer Visitation und den Vorschlag Gs. als Nach/olger, ergers sra verhieten. Landau ist darin Partei, da er mit dem Prillaten Hdndel hat. Die Schuld am Niedergang der Reichenau liegt nieht am derzeitigen Abt, sondern 60 und mehr Jahre weiter zuriick, Dann . . . (obenf.

*) Markus von Knoringen: vgl. oben Nr. 237.

3) Ferdinand selbst hatte G. bereits ersticht, auf Ausschreiben des Erb- truchsessen zu erscheinen: 1536 Dezember 26: 14, 109, Or. Das t'tsterreichische Gedenkbuch notiert eine Ga-be der schwabischen Prdlaten vom 22. April 1537: Oberleitner S. 66.

294 1537 Januar 15.

45 7, Wolfgang Andreas Bam, Propst zu St. Moriz in Augsburg, an Gerwig : Der neue pfaffenfeindliche Bilrgermeister von Augsburg. Neu/gkeiten: Bischofe, Nationalhonzil, Andrea Doria, der Kaiser. Augsburg, 1537 Januar 15.

14, 9—10, Or. 5

Diser kemptischer pot, so sich bey mir angezeigt, hat mich verursacht, e. e., wiewol ich derselben nichts besonders zu schreiben hette, e. e. dannocht mit wenig worten anzusprechen, und dieweil ich jetz ain gute weyl von e. e. nichts vera omen, von derselben gesuiithait und wolfart hiemit zu erforschen. Dann mir e. e. jetz 10 ein zeitlang gar frembdt worden. Haben auch uns alhie zu Augspurg gar aufgeben, daz mich gleich nit wenig verlangt, e. e. als meinen sondern gunstigen herren ainmal zu sehen. Derhalben so e. e. nit etwan herkomen, wurd ich nit underlassen, gy zu Weingarten auf den fryeling haimzesuchen, sonderlich so man uns pfaffen alhie 15 erlauhen wurd, unseren pfening anderswa zu zeren, wye es im dann noch nie gleicher gesehen hat als jetzund. Dann man vor aebt tagen den alten UI rich en Rechlinger seines ampt auf sein begeren erlassen und an sein statt ainen sondern weysen man mit namen Hansen Welser zu ainem burgermaister erwolt1), wolcher, dieweil 20 er von natur hitzig und rumorisch, auch ain erzfeind aller gaistlichen ist und allain der mess zewider z& disera ampt gefurdt worden, Sten wir nit in geringen sorgen, der gaul werde zulest geen muessen, und diser werde daz kind mit dem pad ausschitten. Ich glaub, e. e. kennen den Hansen Welser selbert wol, der des Adlers 25 dochter hat. Derhalben ist e. e. den weyter zu discutieren unnot. Zu ainem aingang seiner regierung hat er ainen pfaffen von Geggingen in daz narrenheuslin legen lassen und von dannen in die eysen fieren und auf des thomdeehants erforderung, ime den als seiner oberkait underworfen zuzestellen, ofenlich durch ainen 30 schergen zu der statt hinaus fieren und deren verweisen lassen.

Und dieweyl ich in die augspurger hendel komen, muss e. g. ich auch anzeigen, daz der grave von Ortenburg mit seinem frawenzimmer jetz ain zeytlang auf der pfalz ligt und banketiirt; soil auch, wye man sagt, disen winter hie verharren; waz seine 35 hendel seyen, mir unwissend.

J) F. Roth 2, S. 310 f.

1537 Januar 16. 295

So hat der Hans Paumgartner der alt seinen sone Hansen Paumgartner dise tag verheirat ainer von Stadion, meines gn. herren von Augspurg bruders dochter ; wurd die hochzeit zu DilKngen und daz haimfieren bieher werden. 5 Sonst newer zeitung schreibt man, daz ko. mt. auf dise fas-

nacht gen Passaw komen solle und etliehe fursten zu seiner mt. berufen, darunder benantlich die fursten von Bayrn und den bischoven von Salzburg, wye man acht, von des Turken wegen sich zu underreden *). So ist, wye e. e. villeicht wissen, her Jeronymus

10 Meitinger, gewesner canzler zu Memeggen (?), hern von Passaw, bischof zu Gbyemsee worden, doch mit grossen und schweren eonditionibus, under denen die ain, daz er canzler sein soil uud nichts darvon einnemen. So hat mein .gnedigster her von Salzburg seinen canzler2), den waidlicben man, welchen e. g. on zweifel

15 wol kennen, darmit er sein mit fug abkom, zu ainem bischof zu Secken gemaebt. Item ist die sag, der cardinal von Salzburg werde ain national-concilium halten under den sunnen zu Muldorf in kurzen tagen. Weiter hat man hie schreiben von Venedig, der Andrea Doria habe den bauptman Judeo8) sampt etlichen schiffen

20 nidergeworfen. So sagt man sonst auch, kay. mt. habe den Fran- zosen acht sehuff auf dem mer genomen, und darzu sollen seiner mt. abermalen etliehe schifF ex terra nova von S, Dominico ankomen sein, die sollen pringen funf milion golds. Daz synd ungefarlich die zeitungen, so diser zeyt albie synd. W611en e. e. also von mil*

25 guter mainung anfnemen und dis mein unzeitig ungereimbt schreiben nit verargen.

438. Johann Weyssenf elder an Gerwig: Biistungen des Turken. Herzog Vlrich von Wiirttemberg soil gegen Bayem rilsten. Der Konig und- die Herzoge von Bayem wollen in P assau zusammen- 30 kommen. Miinchen, 1537 Januar 16.

14, 261, Or.

Hab eure recomendaciones und erbieten bey m. gn. berrn herzog Ludwigen, auch sunst eur erwirde bevelh nach ausgerieht;

') Vgl. Mr. 458 Anm. •) G-e.org von Tessingen.

*) Der Korsar Sinam el Judeo (genannt Tschufud), der 153d Goletta ver- teidigen half: Petit S. 154. Jorga 2, 874.

296 1537 Januar 16.

die sirtd an alien orten zu gefallen und dank angenomen. Und moget euch gewisslich versehen, das ir hoehgedachten m. g. herren zu gnaden und eurem gefallen habt. Wiewol ieh diser zeit nit vil ursach hab zu sehreyben, so hab ieh mich dannoch als ain williger erzaigen wollen, dieweyl mir diser pot zu handen komen ist. Ieh 5 ackt, es sey nicht not, von den vergangen ieufen vil zu sehreyben, dieweyl sich die leuf dermassen erzaigen, das wir villeych auf komenden frueling mer dan gnug zft thften haben werden. Dan die kuntschaften lauten noch all geleych, das der Turk mit grosser und vor unerhorter macht auf Italiam und Hungern ziehen w611. 10 Es wil auch von etlichen geacht werden, er sey selbs parsendlich ge la Vallona :) schon ankomen. Soverr dem also, wierdet Sicilia und Apulia, auch ganz Italia gut aehtung haben muessen, auch key. mt. beschwarlich sein, aus Hispania in Italian! zu komen, ir mt. schlachen sych dan mit gewalt durch. Neben dem bewirbt 15 sich die ko. mt. des Turken halben auch umb hilf, und wie man sagt, ist ir mt. willens, auf kunftigen Marzen einzug in Hungern zu thuen. Got wolle, das alles wol gerat.

Uber das alles ist ain gemain offenbar geschray, es werden auch bed m. g. fursten und herren des von etlichen orten gewaraet, 20 das herzog Ulrich von Wiertenberg in grosser rustung und willens sey, mein g. herren zu uberziehen '% Und wiewol ir fr. gn. ime des kein ursach geben, so ge den ken doch ir f. gn. sych audi zur gegenwere zu schicken und nicht unfuersehen linden zu lassen. Was guts daraus erfolgen, wierdet die zeit zu erkennen geben. Und wiewol 25 ieh zum kriegen kain sonder begiert hab, so verhoff ieh doch, dieweyl

*) Walona an der Eiiste von Albanian. Vgl. die Zeitimg mm 15. Februar 1537 : Nuntiaturberichte 2, 126 A. 3.

2) Stalin 4, 414. Eberhard von Freyberg zum Eisenberg, Hauptmann, an Abt Johann von Schussenried: Herzog Wilhelm und Litdwig von Bay em haben auf dem jetzigen Bundestag in Donauwdrth anzeigen lassen, dass sie von viehn treffiichen Personen und Orten vor einem Vberzug gewarnt icorden seien Sachen halb, die sich wdhrend der elfjahrigen Einigung zugetragen haben. Da man auf dem Bundestag in Augsburg Uber die Bilfspflicht gegen Rosenberg einig geworden set, begekrm sit die Bundeshilfe auf Grund des bekannten Artikels, das nit zwayerlay recht und maiming sein und darzu mit amichen fuogen wol umb- gangeo werden mog. Schreibt Tag aus auf 25. Mttrz (palmarum) wieder nach Donauworth, wo alle restierenden Sachen erledigt werden sollen. Die Stddte wollen vorher in Vim zusammen kommen. Wilt das auch fiir die PrSlaten- und Herrenbank fUr notig und lildt auf 22. Mars (dornstag nach judica) nach Vim- em: 1537 Marz 5: 14, 456—459, Or.

1537 Januar 24. 297

es unser herr also schickt, ieh wolle mich meines im negsten zug erlitnen schadens wider erholen. Und soverr ir von dem oder andern gewerben hoehgedaehten m. g. herren zuwider etwas wissen hettet oder erfaret, bit ich gar dienstlichs vleis, ir wollet mich in

5 gehaim und vertrauen desselben berichten oder m. g. herrn selbs zuschreyben. Dan ir bewist irn fr. gnaden daran sonder angenem wolgefallen. Wollet auch dabey bedenken, solten meine gnadige fursten und herren underdruckt werden, das alle geystlichait im reych und die, so bey unser heyligen religion noch bestendig sincl,

10 ain guten trost verloren hetten, wellichs gar der almechtig one zweyvel nicht verhengen, sonder mit gnaden verhueten und sein gnad auf unser seyten verleyhen wierdet. Darneben wollen wir auch uDsere feust darstrecken und thuen, was zu der sach gehort. Ich setz in kainen zweyvel, ir werdet eurem selbs erbieten nach

15 ain guter Bayr sein und beleyben. Bed meine gnadige herren haben auf k6. mt. begeren und ansuechen bewilligt, zu ir mt. gen Passau zu komen. Der tag irer zusamenkunft ist noch nicht benent, soil aber in kurz beschehen *).

459. Oordula, AbiissM zu Sojiingen, an Gerwig: Schickt 20 ihren Hofmeister in einem grossen Anliege-n, daran unser verderben stet und darzu bezwangnus unsers glaubens, und villeicht, so man dem ersten an fang nit widerstund, indent hernach volgen, das man uns ganz vertryb, wie in den wirttenbergischen cldstern beschicht. Kopien ihrer letzten Antwort an die von (Jim, vines ksrL Befehls an 25 diexelben, des lief arm az-Briefes, wie sy den schirm fiber unser gotzhaws us befelch der bapstlichen commissari angenomen haben, eine Kopie der [Confirmation ihrer Freiheiten mogen ihm zeigen, was wir billichait und gerechtigkait haben, uns der stur halben gegen den von Ulm zu weren. Zudem liegt ihr Gotieshaus iveder in ihren 80 Zwingm noch Bdnnen; die von Ulm haben weder Gebot noch Verbot fiber sie. Es ist ihr nun geraten warden, ihre und der andern adeligen Konventsfrauen Verwandtschaft zu berufen und durch sie die von Ulm bitten zu lassen, beim Herkommen zu bleiben. Ihr Bruder*) sollte eiliche Vettern aufbringen, Herrn Ecken und Ruf

l) Die passauer Tagung vom 12. Feb mar, die am 19. Februar zn einem AbwehrveHrag gegen den Tilrhen fiihrU: A. S. Stnmpf, Baierns pol/'tische Geschichte (Munchen 1816) S. 196 ff.

T) Hans Jb'rg von ReAschach, der weingartener Siechmeister.

298 1537 Februar 5.

und die andem, Bittet, es ihrem B ruder zu gestatten. Bittet um Bat ivegen des Gesuches an die von Vim. 1537 (mitwoch vor dem suntag circumdederunt me) Januar 24.

57, 112, Or.

460. Gerwig an Peter MerbeUm: Tiirkenangst. Reformation 5 in Augsburg. Weingarten, 1537 Februar 5.

14, 262, K.

Ir hetten schier ursach, zft gedenken, ich were undankbar und hette enwer gar vergessen, dieweil ich each als lang nichtz geschriben und doeh kurz verruckter tagen etzlich brief von euch 10 eupfangen hab. 1st warlieh meinthalb nit undankparer mainung. sonder ainstails meiner ubermessigen gescheft halb, damit ich diser zeit beladen, und dann auch zflm tail, das mir der botschaft ge- manglet, die zeit her beliben ansteen. Darum bitt ich, meins wenigen schreibens mich entschuldigt ze baben und es gewisslich 15 darfur halten, das es meinthalb gegen euch noch in angedingtem unverkertem vertruwen stee. Ich sollt euch auch billieh vil neuwer zeitung schreiben und euch auch zu versteen geben, wie es diser weil um uns narrachtigen Teutschen stund. So zweifelt mir nit, ir dess merertheils hievor bericht seyt. Doch kann ich euch nit 20 bergen, das wir fur und fur in grosser angst und gefar standen auf disen summer gegen dem Turken. Derselb, furcht ich, werde das kind mit dem bad ausschutten. Allain gott mfts ubernahuiich disen last abwenden, sust wais und sich ich warlieh noch zftr zeit wenig understand. Gott verleich uns gnad. Ich mag euch auch 25 nit verhalten, das in nechst vergannem monat burgermaister und rath zii Augspurg allenthalben in der statt daselbs, in dem thftm und alien andem kirchen alle alte ehristeliche ordnung mit gewalt abgeschafft, die bilder in irn kirchen gewaltiklich durch nider- gerissen und hinweg gethon, die thumherren sampt der ganzen 30 priesterschaft aus der statt verschafft. Laut beyligender copy1) haben die gedachten von Augspurg ir sachen besch6nt allenthalben und in all kirchen in ir statt anschlagen, auch den priestern, munchen und nunnen in alien kirchen und kldstern dermass in schriften lassen uberantwurten. Also seyen die armen pfaffen, 35

') Fehlt.

* K Hill III Kit ttf \

1537 Februar 5. 299

munch und nunnen daselbs zft Augspurg auch schon verjagt und vertriben, darab die r<3. k6. mt., die fursten von Payern, auch des bischofs und der thumherrn frundsehaft, desgleicben aller adel ringsweis um Augspurg gesessen seer ubel zefriden. Was aus dein 5 allem ervolgen, wurdet die zeit ungezweifelt in kurz zil erkennen geben. Ich bin willens, nacb verscheinung der vasnacht widerum an der k6. mt. bof ze reiten.

46*1. Walther von Geroldseck an Gerwig: Das Bergwerk zu Geroldseck1). 1537 (montags nach liechtmess) Februar 5.

10 14, 259, Or, e. U.

Ich hab euch etlich malen geschriben des bergwergs halben. Sind ir nit in lands gewesen. Nun hat es sich von gottes gnaden geschickt, das zimlich hipsch erz an dryen orten im stollen an- troffen hond, und habend etlich zentner erz uber Rein ins

15 Lebertal *) geschickt, des durch das gros fur geen lassen, finden wir sylber darynn, das uns beniegt, wiewol dasselb erz nit ganz gemaeht gewesen, sunder vil wisser spatt darynn gelassen, des dann das sylber rawpt Wir well end aber nach yetz erster vast- wochen noch dryssig zentner erz, des rainer geraacht ist, auch ins

20 Lebertal schicken und schmelzen lassen, der hoftnung, ain gut sylber zu machen. Daran wellen wir, so wir ain vorrat habend, selber der gruben gelegen schmelzhuten raachen laussen, und, ob gott will, unsers costen wol einkomen. Es sicht ainem guten bergwerg gleicb. Hoff noch bessers. Wir derfen kain wasser haben.

25 Habend ytz nun fuuf hSwer und dry schaider. Sobald wir in ain vorawt kumen, das wir nit von unserm gelt usgeben dorfen, w61Ien wir noch zum wenigesten zehen hdwer anstellen, damit wir ain schmelzer furdern m%en. Acht ich, in ainem monat mug es wol sein. Wir m&chten yetz wol mer hower furdern, lassen wir es

30 ansten, bis wir in vorrawt kumen. Ich verhoff, wir wellen bald ussbeit haben. Solchs hab ich euch, dieweil ir gebuwen bond, ee wir dermassen erz antroffen haben, nit wellen verhalten.

462. Fried/rich Graf zu Fiirstenberg an Gerwig: Bechtold Res von Bugetsweiler klagt, doss G, seiner Tochter Anna und ihren

]) Vgl. oben JVr. 254. 3X7. *) Elsass: Leber au, Markirch.

300 1537 Februar 14 Februar 21.

13 Kindern nack dem Tod ihres Mannes ihr Lehengutlein zu Berg genommen habe. Der Mann ist im letzten Krieg in der Provence im Dienste des Kaisers gestorben. Die Frau ist fiirstenbergische Leibeigene. Und ich dann auch bericht worden, ir des orts den kernen eingenomen, und derwegen die spreuren zu behalten billicb ir verstet mich wol. Aulendorf, 1537 Februar 14.

14, 267, Or.

463. Gerwig an Dr. Held: Seine Freundschaft fur Lund. Field als Kaufer des Blarer-Hauses zu Regensburg. Mochte ihn sprecken, am liebsten in Weingarten. Wemgarten, 1537 Februar 21. 10

14, 269—270, K,

Euwer schreiben des datum Augspurg den 29. Januarii neehst- verruckt bab ich beut dato enpfangen und gib eueh darauf widerum zft erkennen, sovil unti mein gn. heren den von Lunden belangt, das icb demselbigen man nit gerinklieb sonder mit leib und 15 gut, ja und naeh allem meinem vermugen zu dienen begirig. Und nachdem icb gleicb itzt wegfertig und an k6. mt. bof ze reiten willens, daselbs icb ungezweifeit sein gnad aueh finden wurd, so bin ich bedacbt, seiner f. gn, gemut und vorhaben von wegen an- gezaigter coadjutory ') weiter von seinen f. g, anzehSren und alsdann 20 seinen f. gn. mein mainung und bedenken hieruber selbs muntlicb anzezaigen und mich dermass mit antwurt gegen seinen gn. ver- nemen ze lassen, darab verboffelicb sein f. gn. meintbalb ain gnedigs benugen bab en wurt.

Dann von wegen meiner pflegkinder bebausung zfi. Regenspurg 25 seyt ir mir ain auserwelter guter k&ffer2). Will eueh ditzvals ain rechtgeschaffnen guten kauf und mich dermass gegen eucb halten, das ir es ungezweifeit zu dank haben und wol benugig sein werden, und wess icb mich deshalb gegen eucb erbotten, soil eueh unwidersprechlich erfolgen. Aber in allweg wurt zftvorderst die 30 noturft, das wir derwegen selbs zusamen kumen. Dann die von Regenspurg meins besorgens sich villicht understeen m6chten, aus dem, das inen mein pruder selger auch etzwas scbuldig, mich an

') Zu Iieichenau.

9) Am 18. August 1537 sehrcibt G. an Pfalspraf Ottheinrich, dass er das Ham niemandem lieber uberliesse als thin, aber es set sur Ze'tt noch den Glttitbigem verpftindet : 14, 32<K

1537 Marz 2. 301

sdlehera zu verhindern, welchs aber, wie ich euch wol berichten will, mit geschiklicbait und guten fugen leichtlich und wol zu furkumen ist. Nun versich ich mich nit uber ain monat an der ko\ mt. hof zu beleiben. Darum wann ir wider in das land

5 Schwaben gelangend und ich auch widerum anhaimsch kumen bin, als ich zQ gott hoff in kurze zu bescheehen, und euch alsdann gar zu ruir in mein gotzhus ze reiten ye entlegen und beschwerlich, so beschreibend mich zu euch an ain blatz in Schwaben, wa ir wellend, so will ich zfi euch reiten und mich aller sachen rait euch

10 genugsamlich besprechen und handlen helfen, was gut ist und die noturft erfordert. Dann ich warlich nit allain diser sonder auch anderer viler sachen halb gem nur zwo stund bey euch sein wellt und aigentlich diser zeit lieber dann bey dhainem menschen auf ertrich. Mir ist auch nit ain geringe beschwert, das ir im land

15 zi\ Schwaben gewest und nit zu mir kumen seyt oder nach mir gescbickt habt. Aber ich verseche mich, so ir wider geen Schwaben kumen, ir werden euch nit beschweren, selbs zu mir in mein gotzhans ze reiten und dieselbigen sauren wein auch versftchen1).

464. Bischof Johann von Konstanz an den Abt von Wein- 20 garten : Uniert auf Bitten die Corporis-Christi-Kaplanei zu Ravens- burg, der en Kollation G. zusteht, mit der Pf arret daselbst, quod ecclesia parochialis adeo in fruetibus et redditibus tenuis sit, ut rector seu viearius eiusdem per te suis temporibus designandus eongrue sustentari et incumbentia illius occasione onera commode 25 suportare nequeat, auf 15 Jakre von der nachsten Erledigung an % vorbehaltlich alter Pfichten und f rein der Rechte. Meersburg, 1537 Marz 2.

Weingarten B. 280, Or. Ex eoirmiissione d. revmi Jo. BSppliu not. sa. Rt 2 flor.

') Geschah ttoch im August 1537: vffl, Nr. 478. Am 12. Januar 1538 bittet Held von Mainz aus um seine Truhe und anderes, teas er in Weingarten gelassen habe, nach Speier: 15, G. G. schickt Pferd, Eseltruhe und Felleisen (felis) : 2. Marz: 15, 53.

2) Der Inhaber Urban Edel war schwer krattk; so drtingte die Sache. Am 9. Februar 1537 bittet G. den meersburger KanzUr Dr. Jacob Jonas um Aus- fertigung der versprochenen Briefe, da er tvegfertig an den kgl. Hof set, u>o er sie sogleich durch den pdpstl. Legateti expedieren lassen wolle: Zilrich W II 18, Or.

302 1537 M'irz 13 Marz 18.

46o. AM Ulrich von Weissenau an Gerwig: Bittet dringend, den Tag von Vim zu besuchen, da die Praia ten ikn benotigen. 1537 Marz 13.

14, 287, Or.

Dieweil, wie ir vor mir wissen, hochwichtig saehen, sorglich 5 tmd besebwerlieh lewf, daran euch, ewrem gozhus, mir und alien prelaten nit wenigs sonder merklichs und gross, das ir vor mir bedenken kdnnden, gelegen, vor augen und vor handen sein, und durch ewer verreiten berurten prelaten, eucli und mir on das noeh grosser nachtail, gefar und zerruttung der prelaten, in ansehung 10 das mem herr von Kempten auf angesetztem tag zu Ulm, so ir vor besuchung desselben verreiten wurden, auch nit erseheinen will, erwachsen und zutragen mdcht, ist an euch mein gar fleissig, fruntlich und hdehst bitt, ir wellend gemainen prelaten, auch mir zu lieb, gefallen und wolfart auf bemeltem tag auch erseheinen und 15 alda belfen beratschlagen und schliessen, was unser, der prelaten, notdurft erfordert und zu gutem langen, das bey euch vll bas und mer dann bey mir, auch andern bedacht werden mag, und eucb in solehem beweisen, wie ich zu euch sonder hoch und gut vertrawen hab, und ir ungezweifelt fur euch selbs zu thun begirig, genaigt 20 und willig sein. Das will ich umb euch mit hochstem fleis ver- dienen und solchs ander prelaten auch zu thun ermanen. Und so ir, als ich genzlich verhoff, anhaim beleiben, will ich mit euch, inieh wende dann gros krankhait, dero ich yezo got lob kaine wais, auch reiten und die ersten nacbt, dahin villicht mein herr von 25 Salmanschweil auch komen wirt, bey ainandern zu Umendorf sein. Datura zinstags post letare anno 37,

466. Gerwig an Hans Jacob von Landau: Erbittet dessen Filrsprache beim MarschaU [Lebnhard v. Vels]1) nichi tvegen der Reichenau, sondern wegen der 15 000 ji. Schulden an Hans Renner ; so schlagt die Fassung vor. Weingarten, 1537 Marz IS,

14, 283—284, K.

Ich hab euwer widerschreiben sampt der uberschickten be- furderung an den hern marschalk enpfangen und bedank mich

') Qbersthofmarschall Ferdinands: Bergmann S. 244. ff. Vgl. Ober- le it tier S. 64, 76, 160.

1537 MSrz 18. 303

derselbigen wie billich zum allerh6chsten, und sonderlich daz ir mir den nechsten ze raisen so gfitwillig erlaupt. Aber mein frumer, lieber her und ratter, mein mainung ist in meinein sehreiben nit gewest, die befurderung an den her marschalk von wegen der 5 Reieben-Ouw ze stellen, sonder von wegen mein und hern Hansen Renners handlung, dieselbigen bey der ko\ nit. vollend zu end ze bringen. Dann ir selbs gedenken, das mir vil mer an derselbigen handlung dann an der Reichen-Ouw gelegen. Dieweil nun mir und meinem gotzhaus an dem, das wir von hern Hansen Rennern

10 der 15000 gulden, der wir uns von kay. und kd. mt. wegen gegen line verschriben, widerum erledigt werclen, wie ir als der mer verstendig selbs zu bedenken wist, am allermaisten, ja und all unser verderben oder wolfart gelegen, so ist an eueh mein frtratlich und hdchst vleissig bitt, ir wellt mir desshalb euwer furschrift an

15 den hern marschalk ungefarlieh volgender mainung, doch auf euwer verbessertmg, mitzetailen dhain beschwerd haben:

„Wolgeborner her. Ir habt aus vorigem meinem sehreiben gnfigsamlich veraomen, daz ich vill guts willens und naigung zft meinem hern und frund dem abbt von Weingarten und am aller-

20 maisten darumb, das ich im vertruw und es genzlich darfur acht, aueh zam tail im werk befunden hab, das er ain getruwer, guter 5sterreicher ist. Nun zeucht er abermalen an der k6. mt. hof von wegen der handlung seins brfiders selgen gelassen withib und kinder, in hoffnung, dieselbigen dem abscheid naeh, so im jungst

25 die kd. mt. zu Brixen allergnedigst geben lassen, auf ditzmal vollends mit ir k6. mt. zu verrichten und an ein end ze bringen, zfi weiehem inie niemand has, wie er mir bericht, zfidem daz ich es selbs auch wais; dan ir erschiessen mugen, und darumb mich gebeten, darauf ine bey euch ze furdern, des er hoch za geniessen

30 verhofft. So ist demnach an eueh mein" etc., wie ir dan volgends das fflrbitt zum besten wol wissend ze machen. So wellt ich die ander furschrift die Reichen-Ouw belangend nichtz desto weniger bev mir behalten und doch nit antwurten, bitz die kS. rat. oder mein gnecligster her von Trient aid meiu her marschalk selbs an-

35 fingend, derselbigen sach halb weiter mit mir ze reden. Diser b<>t hat befelch, mir euwer sehreiben gen Ulm ze bringen. Darumb so bitt ich euch, mich mit angeregter furschrift auch zu versechen und mir nit zfi verargen die grobkait, das ich widerum zu euch Schick, sonder zft bedeuken, das es mein grosse noturft, und ir mir h6ch-

40 Hch darinn on euwern schaden und nachtatl gedienen mugt. Ist

304 1537 Marz 21.

es niir miiglich, so will ich es wider um euch und die euwern ver- dienen. Ich wolit furwar nit was grosses darfur nemen, dann das ir mir ain copy der furschrift gesebickt habt. Dann ich warlich sunst gemaint hett, sy des Eenners sach halben gestellt. Das were meinthalb ain versumnus gewest. Hiemit allzeit euwer aigen, und 5 bitt euch, ir wellt mir euwer hausfrouwen, mein unbekant, gutwillig und geburlich dienst, auch dess mer sagen, das ich zu Ingelstatt irem sun well ain guten trunk bringen, doch der beschaidenhait, das er mir erst, wann er elter und grosser werd1), beschaid tug, Und wunsch euch und euwerer hausfrouwen vii eren, wolfart und io gliicks zu euwerer jungst verheyraten tochter. Und bewar euch go tt allzeit.

467, Hans Jacob von Landmi an Gerioig: Hat gestern in Augsburg vom Vizdum zu Wien 2) einen Brief vom 5. d. M. erhalten, wonach Lienhard von Vets, Marschall, a Is oberster Feld- 15 hauptmann nach TJngarn abgefertigt ist und am 10. Wien verlassen hat. Balthasar Bresinger soil sein Verweser sein. Der von Boggen- dorffz) set auch nicht am Hof. G. wird also wenig Fbrderung er- war ten durfen. Da er aber Bresinger hennt, schreibt er an Vels zu Handen Herrn Balthasars und hofft, ihm so zu dienen. G. moge 20 in Ingolstadt seinen Sohn ansprechen und mit dem Prazeptor re den } wie ihm das Lernen eingehe; er ist noch ganz kindisch, noch nicht alter als 12 Jahre,

Ich hoff, der Dirk werd uns ditz jars in Osterrich nix than, aber ich sorg des lantz Krobaten und lautz Cron4). Waal, 1537 25 "irz 21.

14, 288, Or.

468. Wilhelm Wernher Freiherr, Herr zu Zimmern, an Gerwig: Die Grafin zum Haag schreibt immer wieder wegen ihres Geldes 5), so dass es ihm lieber ware, er hdtte mit der Sache nichts 30

*) Vgl. Nr. 467,

s) Marx Beck von Leupoldsdorf.

8) Wilhelm v. M., Feldhauptmami im 1537 er Krtig neben Katz inner. ') Kroatien und Krain.

3) Es handelt sich um 500 ft., tvelche Kunigunde vom Haag [Schwdgerin des von Zimmern: W. G8ts, Ladislaus von Fraubcrg: Oberbayer. Archiv 4.6

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1537 Marz 25 Marz 30. 305

zu tun; sie bringt ihm dock nur bei beiden Teilen Undank. Bittei, dieweyl ich euch (das red ich on gleysnen) fur den erlichen herren erkenn und halten thun, der seyns bruders aeligen sygel nit zw wasser werden lasset, fur Zahlung zu sorgen. Speier, 1537 5 (am suntag palmarum) Marz 25.

14, 282, Or.

469. Peter Merbelius an Gerwig: Tod des Markgrafen Franz von Saluzzo vor Carmagnola. Turkische Riistung mid Botschaft nach Frankrekh. Der Papst in Bologna. Die Kaiserin. Jtfailand, 10 1537 Marz SO.

14, 489, Or.

An geistern ist zeitung aus dem veldleger alher kommen, das der marggrave zu Salutz am 27. dits ist mit etlichem volk gen

(1889) 112] am 16. April 1532 dem Christoph Blarer anf \/s Jahr lieh. Klag- schrift des zimmerschen Antealts Johann Drewer an das Kammergericht: praes. Speier, 16. Mai 1541: 86, 13, Or. Die Forderung war schon am 22. Oktober 1532 von Graf Ladislaus vom Haag an G. ah Bruder Christophs der mir [dem Graf en] dan insonders verwant gewesen gestellt worden: 12r 92. Aber G. hatte erkldrt, sich zu erinnerny dass Graf Ladislaus dem Christoph in seiner Gegenwart filr Dienstleistung 1000 ft. versprach, so dass die Erben noch 500 ft. beMmen: G. an Moser: 25. Juli 1535: 13, 322 ff. Wilh. Wernher von Zimmern mahnte bereits unter dem 26. Februar und 16. December 1535: 13, 244, 388. Am 31. Mai 1537 droht er mit Klage an gebUhrliehen Enden. Seine Base habe ihn mit vilfeltigen ungestymen, ja iniportfinischen schreyben also gemaxtet irad gestfcpft, daa ich wol welt, es bet ain end, G, werde doch Brief und Siegel seines Bruders nicht vor Gericht bringen lassen, der ihm im Leben so lied und wold venvandt getoesen: 14, 297. Gerwig an Moser: Kann es der Grilfin vom Haag mid dent Herrn von Zimmern nicht veriibeln, dass sie die Zitation am Kammergericht ausgewirkt hahm. Er hcitte selbst gchofft, dass die Bezahlung raschei* hdtte erfolgen kdnnen. Jetzt ist die vom KGnig ver~ langie Raitung erledigt. Sein Schreiber ist zur Zeit am Hof} schon in der 13, Woche. Der meldet, er habe gute Hoffmmg und Vertrdstung. Mehr kann er nicht tun. Soil tvarien, damit nicht die GUtubiger gegmseitig sich hindem und keincr etwas bekommt Die Kinder haben nur AnsprUche an das Inventar. Die Hinterlassenschaft reicht, abgesehen von den kaiserlichm Schulden, nicht aus fUr die Widerlage des Beibringens der Frau. Dazu kommen noch andere erste Gldubiger mit unmittelbaren Pfandverschretbungen, Das Ganze steht beim Kaiser. Bechtfertigungen konnen die Sache nur st&ren. itf. soil auch die der Gr&ftn an- stellm. Der von Zimmern soil sie bitten, sich zu gedulden: Weingarien, 1539 September 26: 15, 439—441, K.

■Wtirtt. GcBCbichteqnellen XVI. 20

306 1537 Jali 3.

Carmannola geruckt, dasselbig auch eingenomen. Und dieweil die veind ins sloss daselbst gewiehen, hat er sich entschiossen, den ernst gegen denselben auch zu versuchen und geschutz gelegert und abrichten wellen. Im selben ist ain hackenschus vom sloss faeraus auf inen und im durch den hals gangen, das er alspald tod 5 plieben '). Aber onangesehen solhs bat man mit dem ernst fur- gefaren und die veind dermassen bezwungen, das sy sich baben auf gnade und ungnaden ergeben muessen. Derselben hat man die furnembsten in stucken gehawen und die andern gehenkt.

Es wirdet auch gesagt, das zu halbem April der Turk solle io mit seiner rustung personlich gen Valona komen2) und furter in Apulien Ziehen wellen. So bin ich glaubliehen bericht, das vor wenig tagen ain turkiscbe potschaft verclaidet auf welsch in swarzen cappen solle zu Chur mit 30 pferden durch passiert sem auf Frankreich, und die Grahenpund sollen dissimulieren, dieselbig 15 nit gekennet ze ha ben.

Babst solle zu halbem April gen Bonony komen underra schein, des concili daselbst zu erwarten; aber andere sagen, aus forcht der turkischen rustung.

Es sind brief vom kay. hofe komen, etwas alt, haben nichts 20 besonders news dan das gesagt wird, die kayserin solle wider swanger sein. Sunst her man nichs von kay. nit, heraus komen.

470. Johann von Lund an Gerw/'g: Bittet und bevollmachtigt, alles zu tun, was zweckdienlick schein t, ihn zu seinem Nachbar zu nmchen; kan nit vil meher pitten oder fuchsschwantzen. G. soil 25 iiber alles Nackricht geben und sogleich an den Sckretrar Feren- bcrger schreiben, icenn er konigliche Hilfe brauchL Hori gar mchts von Graf Friedrick von Furstenberg und was ihm auf semen Antragz) begegnetist. Zweifelt nichi, dass auch dieser in seiner An- gelegenheit das Beste Ute. Kremnitz in Ungarn, 1537 Jitli 3. 30

U, 308, Or.

471, Giovanni Morone an Gerwig: 1st vom Papst mm

Generalkommissdr fur die Einforderung der Annaten samtlicher

•) Sep nlre da XVI c. S. *) Vffl. ohm S. 290. 8) TV//. Mr. 473.

1537 Juli 3 Juli 13. 307

Kldster, Prior ate und anderer Benefizien in den Konigreichen, Provinzen, Stadten und Orten Ferdinands bestellt. Ernennt ihn, da er nicht personlich dort sein kann, de fide, integritate et diligentia tua eonfisi, zum Kollektor in dent dem romischen Konig zugehorigen 5 Teil dei~ konsianzer Diozese mit Quittungs- und Strafvollmacht. Prag x), 1537 Juli 3.

14, 304, Or,, e. U.

472. Konig Ferdinand an Gerwig: Beau/ 'tragi, nachdem ihm der Papst die Annaten seiner Konigreiche fiir den Tiirkenkrieg be- 10 wilUgt hat, mit der Aufstellung und Kontrolle in der Diozese Konstanz. Prog, 1537 Juli 13.

14, 309, Or. Ad maud. . . . Eofmau.

Ferdinand . . . Ersamer geistlicher lieber andaehtiger. Nachdem uns die pabstlich heiligkait zu widerstand gemainer eristenhait

15 erbfeint dem Turggen al!e und yede annaten, so irer heiligkait von den bistumben, abteyen, prelaturen und dergleichen beneficien, die zu Rom ir confirmation nemen, in alien unsern kunigreichen und landen zuesteen, aus vatterlicher lieb und naigung ain zeit lang ervolgen zu lassen bewilligt und darauf irem nuntio, dem

20 erwirdigen unserm lieben andachtigen Johann Morono, bischofen zu Modina, aufgelegt und bevolhen, angezaigte annaten allenthalben in gemelten unsern kungreichen und landen zu erfordern und ein- znbringen, dieweil aber gedachter nuntius solher bandlung selbs persondlich nit auswarten mag, demnach hat er zu erkundigung

25 und einbringnng berurter annaten in alle bisthumb, so uns under- worfen, sonder gwalttrager und comissari und fumemblich im bisthumb Costenz von wegen der prelaturen und beneficien, so darinnen under unserm gepiet gelegen und demselben underworfen sein, dich auf unser anzaigen und bewilligung darzue furgenomen

30 und verordnet, wie du ab beiligundem seinem schreiben2) vernemen

*) G. weilt sett April selbst in Frag in Sachen der Schulden seines Brnders und wurde durch Helds Abwesenheit, der aus befelh und sondern gescheften zu etzlicheu fursten in das reich vom hof Tor wenig tagen zovor und ehe ich gecu hof kumen, verriten, lange hmgehaltett, so dans er erst am 22. Juni seinem Gross- keller tnelden konnte, dass sick seine Handlnng ein wenig zu rechtschaffener Ex- pedition zu schicken beginne: 14, 305. Vgl. Nr. 477.

■) Nr. 471.

20*

308 1537 Juli 20.

wirdest. Nachdem wir dann zu dir ain sonder gnedigs vertrawen tragen, uns auch, damit solhe handlung ordenlieh und mit gueter furdrung in das werch gebracht, nit wenig gelegen, demnach ist nnser gnedig und ernstlich begem, du wellest dich beriirter hand- lung guetwillig beladen und in bemeltem bistumb Costenz aller 5 abteien, prelaturen und incorporierten beneficien, so ir confirmation, wie obsteet, zu Rom nemben und daselbst die annata bezalen, er- kundigen, und sobald du dieselben naeh nottiirft erkundigt hast, uns derselben welhe und wievil, auch an welhen orten dieselben sein, unverzogenlich bei der post berichten und volgents auch dein 10 aufmerken haben, sobald sich durch abgang ainiches prelaten indert ain vacanz zuetregt, damit du uns dasselb auch furderlich zue- schreibest und erindrest, darzue auch dein vleissig nachfrag haltest, ob nit in kurzer zeit in bemeltem bistumb Costenz und desselben incorporierten abteyen, prelaturen und beneficien etlich derselben 15 annaten, die noch zu Rom unbezalt ausstuenden, verfallen sein oder noch in kurz verfallen werden, uns desselben alles yederzeit von stundan und furderlich berichtest, damit wir zu erforderung und einbringuug derselben annaten alsdann verrere verordnung thun mugen, und hierin mit solhem vleiss und furdrung handiest, wie 20 dann unser gnedig vertrawen zu dir stet, und solhes gegen dir mit sondern gnaden erkennen wellen.

473. K'dnig Ferdinand an Gerwig: G, erinnert sick an Hire

Aussprache dariiber, warum er G-raf Friedrich von Furstenberg und Schweikhart von Gundelfmgen befahl, mit Dekan und Kapitel zu 25 Konstanz zu verhandeln, dass sie den Bischof von Lund zum Bischof postulieren. Da das Kapitel nicht schlussig wurde, beauf- tragi er ihn und Gundelfingen von neuem.,.. So wir beharrig den sachen nachgedenken, konnen wir nit anderst befynden, dann das die angesuecht postulacion bemeltem stift zu hohen eren und auf- 30 nemen gelangen mag. G. soil also em gutes Aufmerken auf die ndchste Zusammenkunft des Kapitels haben, damit er rechtzeitig handeln kann, und mit den Personen des Kapitels, die ihm bekannt sind, praktizieren und st'e persuadieren, Prag, 1537 Juli 20.

StFA., Korr. 1415—1547, Or. 35

474. Dr. Matthias Held an Gerwig: Nichts sonde rs Neues dan allain, das mir von ainem glaubhaften ort gewisslich zue-

1537 August 6 August 10. 309

geschriben, wie der kunig von Frankreich mit tod abgangen *). Wo dera also, wie ich hoff, so werden vil sachen desto bass und rich- tiger zuegeen. Es hat auch der Andre Dori dem Turken zehen schif mit profand nidergelegt2), und stet man in guter zuversicht, der 5 Turk werde nit also vil ausrichten, als er und sein brueder der Franzos angeschlagen, und mochten ire anhenger deshalb auch desto weniger muetwillig und fraidig werden. Feldkirch, 1537 August 0.

14, 310, Or., e. U.

10 475. Gerwig an Balthasar Rawer > Rat Pfalzgraf Fried-

richs: Hat ihrem Abschied zufolge durch seine Amtleute in Ravens- burg nach Geld fragen lassen und befunden, dass eine gute Summe dort zu behommen ware, aber nur gegen Pfand dieser Landsart. Als Herzog Ernst, Administrator von Passau, durch Mittelpersonen

15 um Geld hier handeln Hem, bekam er keines auf ausldndische Burg- schaft, obgleich er 6 und 7 vom Hundert anbot. Legt eine Liste von geldkraftigen Leuten bei, die er als Darleiher oder Biirgen gewinnen k'dnnte. Auch der Konig und die Herzoge Wilhelm und Ludwig von Bay em lassen in dieser Art um Geld handeln, mit

20 welchem Erfolg, konnte er nicht erfahren. Gegen die Bilrgschaft der im Zettel Genannten sollte er leicht in kurzen Tagen 20000 ft. aufbringen konnen. Weingarten, 1537 August 7.

14, 319, K. s. T. eigenh.

476. Herzog Wilhelm von Bayern an Gerwig: Hat mit 25 seinem Bruder Herzog Ludwig beschlossen, in disen geschwynden sorglichen leufen, auch aus andern bewegenden ursachen ainen vorrate mit ainer trefflicben summa gelts bey uns selbs und unserm furstentumb furzeslahen und an andern gelegen orten aufzebringen. Nun hat G. unlangst in Landshut gegen Johann Weyssenf elder 80 gedussert, ir versehet euch in kurze ain namhafte summa gelts aufzebringen. Schickt seinen geheimen Sekretdr Joachim Steger, zu horen, wo und auf welche Zeit 20, 30 oder 40000 ft. gegen gebilhr- liche Versicherung und 5 vom Hundert Zins aufzubringen wdren. Milnchen, 1537 August 10.

35 14, 447, Or., e. U.

x) Dasselbe teilt Anton Fugger am 1. August G. als Geriicht aus den Niederlanden mit: 14, 316, Or. Vgl. Mr. 480. *) Vgl. Nr. 478 S. 312.

310 1537 August 12.

477, Johann von Lund an Gerwig: Bedauert dessen geringen Erfolg am Hof. Zweifelt an Helds Aufrichtigkeit. Danki fur Bemiihung urn die Koadjutorie [auf der BeichenauJ und in der konstanzer Sac fie. Der Turke in Sicht. Kremnitz, 1587 August 12, 5

14, 323—324, Or. Cito, cito, cito.

Eur erwyrd schreiben, des datum stet Prag 11. Julii, ist myr alhie am 22. Julii uberantwort worden, des inhaltz gnugsam ver- nommen, neralich wie man e. e. zu hof gehalten und naehfolgens expedirt hat mit gutea hoflichen worten und sunst weDig dabey, 10 das myr dan von herzen ein beschweren gemacht. Wolt got der almechtiger, das ichs b'esseren meeht. Ich wold e. e. nit halb sovill guter wort geben, wold aber bas bei derselbiger thun. Doctor Mathias schreibt myr, wie er so wol bei e. e. gethan und noch zu thun willens sei ; aber etc. Ich kan fort meher von niementz sagen, 1 5 dan von mich allain: Daran tzweifelt nit, mein her, wen ich e. e. beistendig und hilflich sein mag, fyndt man mich bei tag und nacht nach meinem hegsten vermugen berait, und das soil ja sein. So vill die coadjutorei belanget, bedank ich mich nochmals derselbigen guten willen und freuntlichen erbiedens; kan ich numer zu dank 20 verdienen. Wyr wellen die sach noch ein zeit anstehen lassen, bis una got wenig neher bei einanderen fueget. Alsdan wollen wyr wol weiter dovon handlun und reden.

Sovill dan meine sachen Costanz belanget, hab ich auch e.e. gut fruntlich und willig erpieten vernomen und pin des gnugsam 25 wol gesetiget; kan von got und e.e. nit meher begeren. Nu hoer ich auser des herren Ferenbergers sehreiben, das ku. mt. e. e. fuer ainen comissarien neben den herren von Gundelfingen instat graven Fridrichen von Furstenberg verordnet hat. Nu will ich auf solcher sachen nit meher denken, allein will sy got dem herren und e. e. 30 befelhen. Tzweifel auch nit, e. e. werden sich der sach meher dan seine aignen befolhen sein lassen und zu herzen nemen. So kan mich auch niemant bas hierinne furderlich sein als e. e., went die saeh mit sambt alien personen, dodurch die gehandlet mus werden, seind derselbigen bekant meher dan yemantz, der lebt auf 35 erden. Ich bedank mich auch e. e. getreuwen raets, will mich auch des halten und die capitulation so paid nit bewilligen, auch nit abschlahen. Will mich aber versehen, e. e. werden mich in kurz alien beschaid, wie die sach ein gestalt hat, zuschreiben und be-

1537 August 12. 3H

richten, was ich mich weiters halten soli. Ich hab mich einmal e. e. ergeben und will in dem und villen anderen des ratz ganz und gar folgen, Und was ir, e. e., mich dennassen in verti'auwen raten und berichten wyst, das soil bei myr in gehaim bleiben. Ich

5 will auch mich darnach richten, sovill myr immer muglich, mich in der nehen zu machen, kann aber deshalben nicht zusagen, went ich werd inwendig 10 oder 11 tagen von hynnen verrngken auf Wien and wais nit, was ich aldo far einen beschaid finden werd von ku. mt., quia homo sum sub potestatem altering constitutus, et

10 quando dicitur: vade, ego vado, et quando: veni, ego venio, wie dan e. e. selbst zu bedenken haben.

In diser fridshandlung *) ist abermal nichts fruchtparlichs aus- gericht, mus also got befelhen. Der Way da veriest sich auf den Turken, der zeucht schon int 45 000 stark auf das wendisch land

15 herzu. Got will, das man im zeitlich widerstand thun mag. Sunst ist hie nicht besunders. Ich will mich furderen, widerum in das edel trutzland zu kumen, und nit so paid in Hungern raisen.

478. Ferenberger an Gerwig : Schickt Post fur Dr. Held.

Ich wil nit zweifln, e. e. hab im gute geselschaft gelaist und sich 20 des langweiligen legers in Beheim wol erzegt.

Bittet, sich seines jungm Vetters anzunehmen, ob im etwas zu

seiner lernung und underhalten fehlen mecht. Sonst ligt die purde

auf mir als seinem negsten frund. Bat mit seinen Sohnen Kosten

genuy, die mit der en Heranwachsen iaglich grosser werden. G. moge 25 an sie denken, wenn draussen etwas Gunstiges aufginge, das nit

curatum were. Der Pfarrer von Ravensburg -1st noch nicht hier.

Will sein Aufmerken haben.

J.us Rom sind Schreiben eingetroffen, dass dem Gesandten des

Bischofs von Konsianz der Resignation halb schlechter Bescheid 30 geivorden set, nemlich die bapstlich hi. wil, das er noch in dem

stift beleib. Ich wil dise tag mit k6. mt. weiter aus der sachen

reden, wie dieselbig am fruchtparsten uber den gegebnen beschaid

gehandelt mug werden.

In Hungern steen die sachen noch innen. Lang haben wir 35 kain schriben von dem hern von Vels gehabt. Man acht, dieweil

Laske*) mit seiner rustung zu im kumen und sunst auch ain

*) mit Franlcrekh: vgLuntm S. 315 Anm. 3.

s) Hieronymus Laszky, polnischer Edelmann.

312 1537 August 13.

sterkung beschehen ist, sy seyen in ainem grossen thon. Got geb darzue sein gnad und vil gluck.

So wisst ir, das Andre Doria dem Turken 25 sehiff erlegt l), und des Franzosen parthie in Italien ain grossen schaden genomen hat, darunder der forasit, wellier den herzog von Florenz umb~ praeht*), gefangen ist. Man aeht, er werde in die zweynial hundert tusent gulden bezalen miisen. Prag, 1537 August 13.

14, 325, Or. (44).

479. Georg Bischoff*) an Gerw/'g: Vom wendischen Krleg, news Aufgebot. Andrea Dona. Florenz. Die Kaiserlichen vor 10 Peronne. Altes und Neues aus Prag. 1537 August 13.

14, 327, Or.

Der rd. ku. mt. kriegsfolk in Wendisland hat noch auf dise stund kain tatliehen angrif gethan, das aus nichte anders erfolge, dann das der veind zu stark und der unsern zu wenig ist. Aber 15 zu besterkung unsers haufen, aueh damit die zeit nit vergebenlich verfleyss und der gros uncosten nit so gar verswert werd, beschicht yetzo in alien erblanden das aufpot, welhe hilfen zum teil bei dem haufen und der ubrig tail im eylenden zuzug sein.

Von hern Lienharten von Vels hat die ku. rat. in 20 tagen 20 kain post. Aber sider der Loska zu ime mit seinen reytern komen ist, hat er sich mit allem kriegsfolk erhebt und dem veind zuzogen. Wie des Turso4) schreiben laut, sollen baide, das unser und des Woyda her, uber zwo meil nit von ain an der gelegen sein. War ten also mit grossem verlangen, was got verhengen will. 25

Dann so sein vorgestem der ku. mt. zeitung komen, das Andre de Doria dem Turken auf dem mer ain grossen schaden gethan hat, nemlich in die 14 galern, klain und gross, erlegt, darauf Turken und Moren gewest, die sich bis auf den tod gewert haben, welhe sckeff Andreen de Doria ausspehen sollen, wie weit 30 er von der anderu turkischen armada sey, des er gewar worden

>) Am 22. Juli: Petit S. 168. Vgl. Nr. 479.

*) Lorenzino de' Medici, der am o.Januar 1537 den Vetter Herzog Alessandro ermordrte, war kein i uoruscito (Verbannter) : B. Varchi, Storia Fiorentina (1721) L. 15 S. 587 ff. Vgl. Nr.479 S. 313 und sum Gansen Baumgarten 3, 229.

3) Koniglicher Kanzhischreiber und Taxator.

*) Alexius Thurso, nngarischer Schatzmeister, AnhUnger Ferdinands.

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1537 August 16. 313

und sy in irne vortl ub erf alien und mit verleichung gotlicher gnaden erobert.

Ferer als bievor zft Florenz l) ain anzal purger von wegen irer meyterey austriben worden, die aines grossen vermiigens sein,

5 haben sich den 24. Jnli aufgeniacht, mit dem von Mirandl 6000 stark, und die stat Florenz widerumb uberfallen wollen, des sy in der stat gewar worden und 2000 man heraus aus der stat gelassen, die sy bei nechtlicher weil uberfallen, die veind geslagen und die maisten obrist und radlfewrer gefenglich in die stat pracht.

10 Wie es im Niderland ain gestalt hat, des seyen wir

stundlichen gewertig. Dann sich die kayserischen langst zu dem sturm zu erobrung Perona zugericht haben mit allerlay instrumenten. Wa sich nu zutragen2) und zu schreiben wirdig sein wirdet, will ich euch warlich nit verhalten.

15 Sonst steet es am hof, wie es eur gnad verlassen hat, dur8)

und gesund und wenig par gelt. Die fraw von Eylenberg hat das gemain hemet noeh. Anheut dato hat her Caspar Phlueg mit der grefin von Schaunburg hohzeit.

480, Graf Hug zu Montfort an Gerwig; Soil mich erstlich 20 nit verwundern, das man des Franzosen absterben so glauplich gesagt und von grosen hansen dem vicecanzler zugescbriben 4). Sich wol, ier kuntschaft felt inen auch zu zeiten, das sy vallieren, hoflich davon zu reden. Lddt auf Sonntag nach Tettnang ein, datnit ich sampt ewer und ander weyser leit rat gegen den hierschen 25 am wald, dero vil und gros, handlen meg. 1537 (dunstag nach der himelfart Marie) August 16.

13, 332, Or.

481. Eberhard von Freyberg an Gerwig: Bastktn Schertlin hat

seinen Sch wager Hans Adam [von Stein] niedergeworfen. Die von

30 Augsburg verweigern die Freilassung zu Recht oder auf Urfehde

und die Herausgabe der ritterlichen Zeichen, die ihm Schertlin wider

den Landfrieden auf offener Reichsstrasse mit Gewalt abgedrungen.

l) A. v. Reumont, Geschichte Toscanas 1 (Gotha 1876) S. Stiff. Pastor 5, 225. Vtjl. unten Nr. 483.

3) Die Einnahme gelang nicht: Polit. Korr. 2, 391. Egelhaaf 2, 311.

3) Tetter.

4) Vffl. oben Nr. 474.

314 1537 August 19.

Die Freundschaft ivill bei ksrl. Majestat klagen und bittet, die Sache beim Vicekanzler, der in Weingarten $ein soil, zu fordern,

P. S. Der Konig hat den Tag auf Bartholomai (24. August) abbestellt und auf Allerheiligen verschoben. Hans Thoma l) ist mit Geleit versehen, hat aber noch nicht geantwortet. G. moge sich vor- sehen. Ebenso ist nach Kempten und an die andern Bate geschrieben, damit ir und ander nit vermainen, wir haben ain anstall, und dazwischen ainer sich unverseben leg. 1537 August 19.

14, 34218, Or.

lO

483* Paul III. an die Abte Sebastian von St. Urban und Gerwig von Weingarten; Verleiht auf Bitten auch der Monche und Uniertanen da die Kloster a jurisdictione ordinaria penitus et omnino exempta et sedi apostolicae in spiritualibus et temporalibus subiecta existant, et ordinarius loci nullam in ipsa monasteria aut 15 illorum subditos jurisdictionem exercere possit, ac in illis partibus non sit aliquis alius antistes, qui monachis et subditis ordines ecclesia- sticos commode conferre possit, dieKonsekrationsgewalt, ut omnes et singnlos monaehos et servitores ac novitios dictorum monasteriorum elericali caractere insignire et ad quatuor minores ordines simul vel 20 separatim statutis a jure temporibus proraovere ac dictos ordines eis conferre ac imagines, cruces, campanas, calices, patenas ac vasa et tabernacula, eciam in qnibus eucharistie sacramentum conservatur et reliquie tenentur, necnon vestimenta et sacerdotalia ac paramenta et ornamenta ecclesiastica quecunque dictorum monasteriorum ac 25 illis unitarum ecclesiarum et capellarum illorumque altarium divino cultui dedicata benedicere necnon eorundem monasteriorum ac illis unitas aut alias subiectas ecclesias et capellas illorumque cimiteria et loca ecclesiastica sanguinis vel seminis effuBione aut alio quovis modo pollutas et polluta (aqua tamen prius per aliquem catholicnm 30 antistitem ut moris est benedicta) reconciliare. Ferner fiir sich und die Nachfolger das Recht, Mitra, Ring, Stab und die andern Pon- tifical-Insignien zu gebrauchen und in ihren Klostern und unierten Kajyellen und ander en Kirchen nach der P oniifi cal-Messe , Vesper oder sonstigem Gottesdienst den feierlichen Segm zu spenden, dumodo 35

') von Rosenberg; cgl. oben Nr. 443. 446,

1537 August 25 August 26. 315

ibidem aliquis antistes presens non sit, vel, si presens fuerit, eius ad id expressus accedat assensus. Bom, 1537 August 25,

Weingarten B. 23, Vidimus des Notars Joh. Institoris (Kramer) van Saulgan: Weingarten, 1538 Mat 27, Or,

5 483. Peter Merbelius an Gerwig: her Auf stand in Florenz.

Der Tiirke, mit Frankreich unzufrieden, gehe zuriick. Der nieder- landische Ansiand. Sieg des Komgs ilber den Woiwoden. Dei' Tiirke und Venedig. Die Truppen in Oberitalien. Mailand, 1537 August 26.

10 14, 334 J 5, Or.

Ich versehe mich, e. e. hab numer vorlengst verstanden den sig, so Florenz am 1. dits hat zu Montemurlo wider ire forenses und rebellen gehabt und aueh Philipsen Strocciam sampt in 60 gefangen gen Florenz gefurt1), on not, ferrer meldung da von zu thun.

15 Yetz will derselben nit verhalten, das in vergangen tagen die Florentiner haben etlich derselben irer gefangen rebellen nemlich Bartholomeen Valor sampt seinem sone und ainem bruder kopfen lassen, Aber Philips Stroecia wird noch im sloss in verwaltung- Alexander Vitelli gefanglichen gehalten ; was mit demselbigen

20 volgen will, wird man hernaeh horen. Anhent hat man kuntschaft gehabt aus briefen von Valona, des 7. dits gen Venedig kouien, das der Turk5') vorhaben solle, mit seinem veldhor zu land wider hinder sich gen Andrinopel zu Ziehen, und hat sieh gegen der fran- zosischen potschaft, so bey im ist, hoch beswert und beclagt, das

25 im sein konig, was er im zugesagt, nit hah gehalten, und hab inen mit grossen uncosten aufbracht mit vilen grossen gewissen zusagen; so er komen, hab er das widerspil vil anders funden. Die turkscbe armata, so er in Apulia geschikt, solle aueh wider hinder sieh gen Valona scbiffen. Und die stat Castro, so sy ein-

30 genomen, haben sy verbrennt und den graven von Castro kopft, darumb, das sy nit gefunden, das er inen hat zugesagt.

Des niderlendischen anstands auf 10 monat3) kane mieh nit gnuegsam verwundern. Ich halts ain straf von got uber uns in

*) Vgl, Nr. 479, Baccio Valori ist am 3. August 1537, Fiiippo Strozsi MUte Dezember 1538 hingerichtet bzw, beseitigt tvorden: Reumont S.86f. 89.

*) Die Bot-schaft war irrig; der Tiirke war in Ungam und zur See auf dem Vormarsch: vgl. Nr. 488. Zinheisen 2, 769 ff. Pastor 5, 190 ff.

3) Waffenstillstand von Bomy votn 30, Juli: Henne 6, 203.

316 1537 August 26.

disen landen. Dan zu besorgen, wir werden gnuge zu schaffen

haben. Got wells zum pesten fugen.

Alhie wirdet vil geredt von der zertrennng des woydischen kriegsvolks und ro. ko. mt. sigs1). Von selbem alien wart ich guten underricht von e. e. Der Turk solle sich gegen den Vene- 5 digern haben entschuldigt des zugefugten scbadens inen durch die seinen widerfaren, das solhs on seinen bevelcb, wissen und willen geseheen sey ; welle auch die theter deshalben ungestraft nit lassen und sy des schadens wider ergotzen und die fridliche capitl mit

inen bestendglich halten2). 10

Anheut sollen die unsem das geschutz vor Cheri3) legem.

Den ausgang wird man hernaeb horen.

Wirtemperg mit seinen knechten solle zu Pinarola und Vigone ligen 4).

Grave Fridrich von Furstemberg ist mit seinen 10000 knechten, 15 warlich an sehonem volk, am 16. dits hie dureh zogen.

Sunst ist nichts besonders vorhanden.

484. Bisckof Johann von Wien an Gerwig: Dr. Hans, der Pfarrer von Ravensburg, hat aus Wien gesckrieben, aber nichts ilber den Handel mit G. Hat gestern einen Teil seiner Materi vom 20 sacrament6), auch des grossen operis von Dr. Cochldus und dm Buchdrucker zu Leipzig*) empfangen; will alles zuschicken, sobald es fertig ist. Die geivunschten drei Biieher De fide et bonis operibus *), zu Kbln gedruckt, kann er nicht senden, da er kein Exemplar mehr besitzt. Versieht sich, G. werde die Sache zu Ochsen- 25 hausen fur ihn richiig machen. Prog, 1537 August 26.

14, 339, Or., e. IK

') Das Geriicht war unbegriindet. ?) Ist unsutreffend.

8) Chieri bet Turin. *) Vgl. Nr. 486,

5) De communione sub una et utraque specie: Friedensburg in der Zeitschrift fur Kircfiengeschichte 20, 93.

9) Opuscula quaedam rev. d. Joh. Fabri ... a Joh. Cochlaeo in unum collecta, Lipsiae 1537: E chard et Que t if, Scriptores ord. praed. 2 (Paris 1721) S. 112.

"') Friedensburg a. a. 0.

1537 August 27 Oktober 13. 317

485, Gerwig an Konig Ferdinand: Hat Erkundigungen ein- gezogen. Nur sechs Pralaturen holen ihre Konfirmation in Bom und bezahlen Annaten dorthin, Beichenau, Kempten, St. G alien, Ein- siedeln, Salmansweiler und Bebenhansen. Die Taxen hat er nicht 5 erfahren konnen, Variiber konnte man sich am besten in Bom er- kundigen. Will aber weiter fragen. Wie es zur Zeit mit Beben- hausen steht, wird Ferdinand wissen. Weingarten, 1537 August 27.

14, 349, K.

10 486. Merbelius an Gerwig: Gerucht von Helds Beise nach

Spanien. Fin Sieg Katzianers bei Esseg? Die Turken auf Korfu. Franzosenpolitik. Krieg um Oberitalien in Frankreich, Christoph von Wurttemberg in Lyon. Der Landenberger. Schweiz und Savoyen. Herzogin Christine, Ma'dand, 1537 Oktober 13.

15 14, 381/3, Or.

Das doctor Mathis Held ain zeit bey derselben [e. g.] gelegen, und mein auch im pesten gedacht worden, ist mir ain sonder wol- gefallen und freude. Alhie ward mir vor wenig tagen gesagt, er solt dnreh Placenz auf Genua geritten sein, in Hispanien zu faren,

20 was mir ain frembds und selsams dings zu horen. Aber numehr gib demselben kain glauben, sondern bin sein alhie gewertig.

Am 11. dits ist von Venedig alher komen, das Cacianer solle mit seinem volk in Wenden 21. Septembris die Turken zu Esseg angriffen, geschlagen und in flucbt braeht1), auch den sangiacbo

25 aus Bossen 2) mit vil den furnembsten seinen haubtleuten gefangen haben, sollen ob 10000 Turken umbkomen sein; und den san- giacbo von Krichisch "Weissenburg dermassen belegert, das er sicb mit seinem volk entweder mus ergeben oder das geschiitze hinder im in der flucht lassen. Die Venediger haben auch ain stat,

30 Schardan8) genant, so die Turken ingehabt, erobert. So ist der Turk vor Corfu mit spot abzogen4), solle aber im selben dennocht in 14000 cristen mit hinweggefurt haben. Im selben als er im aufbruch gewest, sind 13 franzosische galeen zu im ankomen, die

') Vgl. dagegen unten Nr. 4S8.

*) Der Sandschak (Pascha) von Bosnien.

B) Scardma.

*) Am 1. September: Petit S. 171.

318 1537 Oktober 13 Oktober 16.

hat er nit boren wellen, sonder auf Barbarossa beselrieden. Sollen begert haben, das der Turk welt mit 100 galeen auf Sieilien straifen und angreifen. Solle inen abgeschlagen sein.

Die Franzosen haben sich nit gescheut, zu Veuedig offentlich auszugeben, kay. mt. solle mit dem Turken haben fride gemacht 5 wider die Venediger. Auf solchs sey der Turk alspald aus Apulien abe und auf Corfu zogen. Aber der kouig handel mit ernst, den Turken zu miltern, werde aueh mit Peyern die sachen auf gute bane zurichten, mit begere, das die Venediger sich nit welten gegen den konig abweifen, sonder im vil neher anhangen. Was 10 ist aber den Franzosen zuvil?

Es will der Franzosen vorhaben, so sy verm am t auf Italien zu nemen, erkalten. Dan Graf Wilhelm von Furstenberg sampt dem Gablen (P)1) mit iren knechten sollen in Langendock ziehen, daher kay. mt. den Franzosen ain newes feier anziindt. 15

Der konig solle noch zu Fontanable hart krank ligen.

Der jung von Wirtenberg2) ist nit erschossen, sonder Iigt vast krank zu Lyon. Hans Ludwig von Landenberg, so sein locotenent gewest, ist zu Lyon kopft worden, darumb das er den knechten etlich besoldung solle hinderhalten haben !f). 20

Die Franzosen sind auch umnuessig, hin und her in der ayd- genoschaft etwer aufzuwugeln. Was sy ausrichten, wird man hernach heren. Sy wolten gem Pinarolo, Turin und andere fleeken in Savoyen retten. Wird hart zugeen. Die zeit wirds geben.

Ich versiehe micli, unser herzogin1) werde etwan 15. oder 25 16. dits aufsin, von Pavia ausziehen ins Niderland. Und ist die sage, sy solle dem jungen von Cleve vermehelt werden.

Bitte e. e. welle disen brief hem doctor Mathisen zusenden.

487. Bischof Johann von Wien an Gerwig: Konstanz und der Erzbischof von Lund, Wien, 1537 Oktober 16, 30

14, 378, Or.

') Soil loohl heissen: ConnetabU [Montmorency] '.

*) Christoph von W. war in Pinerolo meuchlerisch verwundet worden; B. K h gler 1 (IMS) S. 38.

3) Zimmerisehe Chronik 3, 860 f.

*) Christine, die lojUhrige Witwe From Sforzas, Prinsessin von Dftmmark, KarU V. Xi 'elite, die aber me mit Wilhelm von Cleve verheiratet werden sollte.

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1537 Oktober 16. 319

Als ier uns versehiner tag gesebriben, wie die babstlich heyligkayt in die resingnaeion des herrn bischof zu Costnitz nit bebilligen welle, und das gemelter berr sych wider in das bistumb eingelassen, weyter ausfierung, haben wir nach der lenge vernumen 5 und fiiegen eur erwierde darauf zu wissen, das wir hiezwiseben glaublich pericht, wie sy etwas neuer widerwill zwischen gemelten heiTn bischof und capitl zu Costnitz zuegetragen, das auch ge~ dachter herr nit sunders willen hab, sych pey dem pisturab zu halten, und wo im ain zimliehe pension nochmals volgen niecbt,

10 das er syeb contentiern liess. Und demnach nun solch widerwill zu payden taylen und unwill der administration disem lobliehen alten stift gewislicb zu gresserm abfall raychen wierdet, und wir dan unser pflicht halb uns schuldig erkennen, solchen weyterabfall und schaden, sovil an uns, furzukumen, haben wir der saeh der

15 masse n und gestalt nachgedacht, namblich sover ein erwierdig capitl unser payder lieben herrn, patron und freund den herrn erzbischof zu Lundan, den kayserlichen oratorn, postulieren wiirden, so wuerde an zweyfel die ro. ku. mt., unser allergenedigister herr, pey babstlicher heyligkayt wol vennugen und erlangen, das ier

20 hayligkayt in solche cession pewilligen wurt. Und sovil die pensyon betrifft, gedunkt uns, es seyen und wuerden auch weg sein verhanden, dardurch der jetzig herr von Costnitz auch zuin tayl mechte contentiert werden, wie ich dan eur erwierde pey doctor Hansen von Ravenspurg *) oder pey der negsten post an-

25 zaigen will. So mugent ier gedenken, dieweyl der herr von Lunda pey kay. und ku. mt. dermassen angenemb und verdient und mit andern einkumen versehen, auch also ein geschickter, verstandiger herr 1st, zu was trost alien alten cristen diser herr sein wuert, und sunderlich in etlichen sachen, daran der stift gelegen. Und dem-

30 nach eur erwierde, auch doctor Peter2) under andern fur ganz nutzlieh angesehen, wo der herr von Lunda zu dem bistumb postuliert wuerd, das dan pey each bedacht wer, das sych sein gnad consecrieren liess zu guetem exempi und trost des ganzen bistumb, darauf fueg ich eur erwierde zu wissen, das sein Hebe

35 warlich an unser mainung fur sych selber solches freyens willens und ganz trostlich erpoten, das wir ganz erfreyt. Und zweyfelt uns nit, wo sein lieb zu diser stift kumen wuerde, es wuerde die saeh der heyligen religion zft Costnitz und in andcr weg greslich ge-

krf tfcTt LLI ' *m tl

x) Pfarrer Joh, Pfnind. VgL Mr. 497. *) Koixsianzer Domherr Peter Sfpeiser,

320 1537 Oktober 19.

fierdert werden. Und zweyfelt uns noch weniger, der ansehlag, so mier mtt ainander gemaeht umb etlich furlechen zn erledigung der jarlichen zins, wiirde seinen gueten furgang haben. Wie aber der jetzig herr mdehte contentiert werden, das werdent ier aus sunderm vertrauen in beyligunder zedl unser haudgeschrift l) ver- nemen. Und darumb wellet das pest thun zu fuerderung aller sacb, wie dan die ku. mt., aueb der herr von Lunda selber eueh schreiben.

488. Der Erzbischof von Lund an Gerwig: Bemiihungen um Konstanz. Niederlage der KonigMchen [bei EssegJ. Wien, 1537 io Oktober 19.

14, 367—370, Or. Cito, cito, cito.

Am 23. Augusti send myr 2 brief zu Cremnitz in Hungeren von eur er. wol uberantwort worden, der datum stehen den Vm und 7. Augusti, daraus grontlich vernumen, wie treulich eur er. 15 me'me sachen maynen und gerne gefurtert segen, und sich nocb aufs allerbegst und freuntlicbst erpieten, hinfftre noch stetz zu thun, daran ich dan kain zweifel stell, sunder gewisslich pin, dieselbige sich meine sachen meher beherzigen, dan ob es derselben person belanget. 20

Ich hab aus eur er. letzt schreiben gnugsam vernomen, wie der gesant des herren bischofs zu Costanz von Rom widerumb kumen sey und von dannen nicht auders dan refutation es pracht, nemlich das solches villeicht beschehen sein solt, das man von meynentwegen zu Rom angehalten solt haben. Darauf fueg ich 25 eur er. zu wissen, wie war sey, das die ro. ku. mt. vor mich oder zu meiner furdrung an pabstl. hay*, und irer mt. agenten zu Rom geschriben hat, aber solch ir mt. schreiben ist nit zeitHch ankumen, ist auch der pab. hay. nyhe angetragen, derhatben gar nichts ver- soumet ist worden, wie dan solches der ku. mt. aus Rom von iren 30 agenten aldo zugeschriben ist worden. Wan aber eur. er. anders verstanden oder mit der warheit bericht were, ist mein freuntlich pit, sy wollen mich solches in vertrauwen unangezaigt nit lassen, damit ich mich ein ander mal darfur zu hueten het. Und wiewol der her bischof zu Costanz sich wider umb den stift angenomen, 35 so werd ich doch durch den wolgebornen herren Schweyckhart von

l) Fehlt.

1537 Oktober 19. 321

Gundelfyngen, freyherren, bericht, wie nachmals zwischen dem hochgemelten herren bischof und capitel zu Costenz ein neuwer unwill erwachsen sein solt, das noch zu hoffen, so man sich der pension vergleiehen mucht, das noch wol mit dem herren bischof 5 und den vom capitel wol zu handlen stund, wie eur er. dan aus beyligender copien1) des schreibens herren Schweyckarten von Gundelfingen weyter vernemen wirdet. Nu hab ich nit underlassen, solch des herren von Gundelfingen sehreiben der ro. ku. mt. zu lesen lassen, und ir mt. guetbedunken darauf begert. Darauf ir

10 mat. von stundan befolhen, an eur er. und gemelten herren zu Gundelfingen zu sehreiben, wie dan eur e. hieneben sehen werden. Ir mt. hat auch mit mich genedigliehen selbst gehandlet, das ich kay. und ir ku. mt. zu gefallen und dem armen nydertrugkten stift zu guten mich diser sachen nit entschlahen solt sunder mich

15 darinne bewilligen, so solt an ir mat. auch nichts erwunden, alles das ze thun, damit der lobliche stift; widerumb in aufnemung ge~ richtet wurd. Dieweil ich mich dan solches zu thun bewilligt, und ieh auf erten nyemant hab, dern ich mer vertrauwe, dan eur er., auch nyemantz ander diser sachen nutzlicher und furderlicher sein

20 mag dan eur er., als sowol bei dem herren bischof als bei dem capitel, auch privaten personen, so 1st an eur er. mein freuntlich pruderliehe pit, sy wollen bruderliche treu hierin bei myr thun und nochmals mit sambt dem herren von Gundelfingen oder sunst forhin, allein oder wie eur er. solchs fruchtbarlieh sein ansicht, mit

25 dem herren bischof auf leidliche weg und mittel handlen, damit sein lieb sich mit mich der pension halber vertrug, und das das capitel ine bewillig, so solt an die pab. hay. gar kayn mangel sein. Ich wust denn alsdan wol mittel zu funden, damit sein hay', auch kein beschwerung darinne nemen wurd. Ich zweiffel auch nit, so

30 der her bischof und capitel samentlich die sach mit myr treulich furderen, wolten die weg wol finden, das der her bischof mit eyner leydlicher pension versehen wurd und dem stift nit so gar ver- derblich sein solt. Went so der fur[. .?] noch furhanden were, so wold ich auch mein vermugen nach eur er. und des herren von

35 Gundelfingen rat dermassen darstrecken, damit yder meniglich senen mucht, das ich es auch treulich maynet. Und so es demnach beschehen mucht, wold ich mich von stundan zu einem bischof eon- secryren lassen und priester werden und mich darnach richten, das ich got dem herren, dem loblichen stift, auch alien umbligenden

"») Fehlt.

WttTtt. Oeiehiohtiquellon XVI. 21

322 1537 Oktober 19.

herren prelaten, graven, herren und vom adel und sunst yeder meniglichen dienen wolt und das thun, das eynen eerlibenden bischof wol zustehen wurd. Ich hab mit dem herren vicecanceler von diser sachen beratschlagt, und das ich es mit eur erw. rat thun will. Nu fynd ich im kalt in diser sachen und, vertreulich r> geret, nit genaigt, das solches durch eur er. beschehen sold. Nu wais got, das ich eur er. in dem ja uber mein sel und eer ver- trauwen darf, hab auch den bericht von eur er., das sy gute kunt- schaft und freuntschaft mit dem herren byschof haben, audi etzlichen aus dem capitel. Derhalben flieg ich zu eur er. und pit io anfs freuntlichst, wellen sich meiner nit entschlahen, sunder alien muglichen vleiss furwenden, damit ich mit leidlichem mittel und weg zu disem stift kumen mucht. Das will ich in alleweg ge- treulich verdienen. Und was ir in diser sachen ausrichten werdet, das wellet mich yederzeit auf der post und eylent zuschreiben. 15 Und was ir mich vertreulichen anzaigen werdet, das sol in gehaira bey myr pleiben, daran solt eur er. gar kein zweifel setzen.

Mein her von Wien schreibt auch in diser sachen, Ich verste nit anders, dan das sein lieb es treulich maint. Wan eur er. aber vermerkt, das [er] ein intresse darin haben mucht, wollen mien 20 treulich und in gehaim warnen, [darnach] ich mich alsdan zu richten het. Went mein maynung gar nit ist, das ich mich ge- waltiglichen darumb annemen will. Sunder hat es got versehen, das ich got dem herren, dem stift und eueh anderen dienen mag, fiat voluntas domini; anders beger ichs nit. 26

Neu zeitung, so itzund alhie ankomen, die laider war seind, das das kriegsfolk, so ro. ku. mt. im wendischen landen gegen den Turken geschickt hat, merer tail erslagen seind. Soli durch abzihung der obristen her Hans Catzianer, her Hans Ungnad und herren Alb. Schlick bescheen sein. Dieselbig, sagt man offentlich, 30 solten sich in der nacht haimlich mit den hussaren dovon gemacht haben, dardnrch das folk in schreck und onordnung kumen. In summa als erslagen, was nit flohen ist. Die Hungeren seind mit iren geringen pferden merer tayl dofon kumen1). Bakics Paul2) yst erschossen gewesen 2 tag for disem thuu. Man wil sagen, so 35 er gelebt, wer numer meher zu dem fal kumen. Man gybt herren

l) tTber die Schlacht von Esseg siehe J. Voigt, Der Freiherr Hans Katzianer im THrkenhrkg: JRaumers Historisches Taschenbuch N. F. 5 (1844) S. 159 ff.

*) Der Reiteroberst Paul Bakith.

I-^T

1537 Oktober 29. 323

Heinrich Tressen, Langbess, gross lob, wie, so man seinem rat gefolgt hett, weren die sachen glucklich zugangen. Er ist mit dem leben wol darfon kumen. Recht als ich dis schreib, schickt die ro. ku. mt. einen Hunger, so des berren Turzo *) diener ist, zu myr.

5 Der kumpt itzt auf dise stund aus dem wendiseben land, ist bei alien handel gewesen. Der zaigt an, das all ku. rat. kriegsfolk noeh bebalten sein und seind mit aufgeregkten fendlein aus dem leger gezogen und iren abzug genomen und seind zu Walpo*) an- komen; ist ein sloss, das gehort Peran Peter zu. Und wiewol der

10 Peran Peter woydaisch ist, so hat er doch befohlen, das man der ku. mt. hauptleut und diener einlassen soil und das folk speisen; das bat der pfleger auch gethan. Haben profant genug aldo funden und haben nichts anders verloren dan das geschutz. Und vermaint diser, der so kumen ist, wo man inen ein wenig geschutz und ein

15 elaine anzal kriegsfolk noch zuschicket, sie wolten den Tnrken schlahen.

[P.S.J Was eur er. bedunken und folgends sy in der ganze handlung ausrichten oder begegnen wurd, pin ich durch die post stetz erwarten.

20 Wollet mich doch in vertrauwen anzaigen, wer der sein soil,

der von meinentwegen und myr zu gut die sach bei pab. hay', an- getragen hat; soil bei myr peleiben.

489. Gerwig an Dr. Georg Gienger*): Redet auf An/rage zu, den Dienst als Vizehofkanzler zu ubernehmen* Weingarten, 25 1537 Oktober 29.

14, 398/9, K.

Euwer schreiben de dato 13. ditz hab ich angestern enpfangen und daraus warlieh mit rechten frSden vernomen, das ir noch aufrecht, frisch und gesund, auch gegen mil* in alter bruderlicher 30 frundschaft noch unverkert seyt. Und euwer entschuldigung, das ir mir alslang nit geschriben, bin ich wol benugig, allain angedingt, ob ir noch ain grosser pomposus aulicus wurdend, welchem arm gesellen musten vor der thur ligen, das ir mich alsdann noeh kennen und dhains wegs aus dem register rechter, warer und

1) Nr. 479 Anm. 4.

2) Valpo oberhalb Esseg.

») Vber ihn Bergman S, 190 ff.

21

0

324 1537 Oktober 29.

ungefelschter bruderlicher frundscbaft kumen lassen wellend. Daran will ich mich entlieh verlassen und aigentlieh mein leben lang anderst gegen euch auch nit erfunden werden; des haltend euch gewiss. Und das ich euch mein getriiwen rath sollt mittailen euwers vorstenden hofdiensts haiben, des bin ich sehuldig, willig 5 und bald bedacht, dann von vilen, wie ir in euwerm schreiben selbs melden, die zeit ich zfi hof gewest, und sonderlich euwer person belangend, vil und mancherlay deshalb mit rair geret worden, bey denen ich es dermas befunden, das mich bedunkt (singulis gravaminibus, muneribus et oneribus hinc inde et 10 quantum possibile ponderatis), ir haben vera unftikl ich, wol und recht gethon, das ir euch auf alle gepflegne handlung der r6. kS. mt. als unser baider rechten naturlichen und ainigen herrn auf erterich in disem val gehorsamlich underworfen und alleklich ergeben habt, mit euch furzenemen und za gebrauchen nach irer mt. willen und 15 gefallen. Dann mir an euch gar nit zweiflet, wann h6chstgedachte kd. mt. an euch im val unvermeidelicher erhaischender noturft mit erast gnediklich gesunen und begert hett, das ir zu erledigung irer mt. gefarlichait unci erhaltung derselben wolfart euch in ain kriegs- zug begeben, an ain veldschlacht in das vorderst glid steen sollten 20 etc. (ubi eciam extrema vite pericula), ir warden s61ehs, wiewol ir ain schlechter kriegsman, als ain getruwer, gehorsamer diener, ungeacht euwers leibs und lebens letzsten und grosten gefarlichait, nicht haben gewegert noch abgeschlagen. Warumb wollten dann ir, derselben ir mt. quasi a latere und in secretissimis consiiiis, 25 alda danocht leibs und lebens gefarlichait dermas nit vorhanden, zfi dienen, so gros abscheuchen und beschwerd haben. Das ir aber besorgen, ir m6chten der enden euwern kinden zfi frfl enpfallen, ist (meins bedenkens) on den wiirt gerait; dann, wie ir selbs wist, solch an euch nit, sonder an dem, der uns alle 30 erschaffen hat, gelegen. Der wiirdet euch, wann es im gefellt, ir seiend dann zfi hof oder Insprugk, wol finden. So soil sich, wie ich zfi gott hoff, wol zfitragen, das ir euwers leibs halb zu hof gesunder werdend sein dann zfi Insprugk in der finsternus, alda gleich ain menschlich wonung, als wann ainer in ainem vass sitzt 35 und zft dem spunten aussiecht. Also habt ir mein ratschlag be- schliesslich darauf, das ir euch die sach lassen gering und leicht sein und euch mit haut und mit har dem allmechtigen und kd\ mt. befelhend und ergebend. De conditionibus und capiteln euwerer bestallung am hof kan ich euch nit rathen. Darinn werden ir euch 40

■T^^^^"*hmt,

1537 November 5 November 17. 325

selbs wol euwerer gelegenhait und noturffc nach zu bedenken wissen. Mir zweifelt aber nit, an aller billichait werden ir bey k6. mt. dhain mangl finden.

490. Peter Scher an Get wig : Das Testament weiland Bischof 5 Balthasars von Konstanz bestimmt, dass von dem in etlicken Truhen zu Meersburg verwahrten Silbergeschirr u. a. zundchst Graf Albrecht von Mansjeld befriedigt werden solle1). Bittet, als Nachbar zu ver- helfen, dass ihm die Hinterlassenschaft ausgeliefert wird, wie es mit den in Trier hinterbliebenen Sachen auf reehtliche Erhenntnis kin

10 auch geschah. Strassburg, 1537 November 5.

[P. S. eigenh.J Wais nichs besunder nuis zu schriben, dan es in alien kay. und der to. ku. mt. veldleger, us den ich kurzlich brief gehapt, gegen Fraukrich, den Durken und Woiden, got sei lob, wol stat. So wissen e. g., das Hans Thuma von Rosenberg

15 uf den tag gen Wien ist; hoff soil vertragen werden. Wo mem lieb husfraw, die nun in den 3 monet hart krank gelegen und noch ligt, gesund, wer ich mit hinabgeritten. So die saeh vertragen, hoff ich, als der des tags us meinem verursacht, welchs zum tkail, als ich von e. g. wegen bey im gewest, geschen ist, ain gut werk

20 gethan haben. Wo das nit, und e. g. ich im selben weiter dienen mag, bin ich eilig.

14, 394, Or.

491. Erbtruchsess Wilhelm an Gerwig: Hat fitr seinen Sohn Jacob*) genug Schulden bezahlt. 1537 November 17.

25 14, 412, Or., e. U,

Ewer schryben und begern, so ir der schuld halben, die ir fur mein sun Jaeoben uff sein pitt versprochen, auch bezalt, und der wegen ir mit mir jungst auch red gehalten, auch dieweil ir bishar von ime, meinem sun, weder schrift noch gelt bekomen 30 m6gen, das ich euch dann dieselben sum by ewerm diener gegen habender bekanntnus zflstellen sollen, hab ich alles verners inhalts nach lengs verstanden. Fug euch daruff vertruwter fruntlicher guter maynung zft veraemen, das ich ermelten meinem sun uber

l) Vgl.Nr.382.

-) Ober ihn s. Vochezer2, 295 jf.

326 1537 November 17.

all zftbus, das jarlich vier huudert guldin getroffen, kurzlich bis in drytthalb tuwsent guldin schuldin z& bezalen angenomen, wie ir dann dess us meinem hievor beseheen anzaigen wissen, und im letstlich daran zu seinem jungsten abscbid und erstattung selbig gemachter schulden tuwsent guldin, darunder dann ewer angeregt 5 summa ocb benennt und im bezalt worden ist, gut gemacht, des versecbens gewest, ir waren auch zflfriden gestellt worden. Diewyl es aber vermdg ewers schrybens noeh nit beseheen und villicht us dem eylenden zug, so er nacb seinem hie wegraisen in windisch land gethan, bishar verlengt worden sein mag, z fid em er mir diser io tag byligend schryben an eueh lutend zugeschickt, ich nit wissen kan, ob euch deshalp bezalung verordnet wurt oder nit, waiss ich diser zyt nit bescbaid zu geben. Ir werdens aber us seinem schryben meins erachtens befinden. Jedoch will ich ernentem meinem sun euwer jetz gethan schryben und vordern ziischicken, 15 daneben och an ine, euch fiirderliche bezalung zft thftn, begern. Das aber ich dasselb fur ine diser zyt erlegen s611, habe ich vile der ausgaben, so beseheen und noch vorhanden, nit statt. Darumb mein bitt an euch langt, mir selbigs nit in argem oder unfruntlicher maynung uffzftnemen. Dann wann ich ietz von neuwem uber 20 erlegte suma seiner gemachten schulden sagte a, miest ich volgends das b och nennen, und wurd damit kain uffhSren. Wann ir mich aber vor ewer versprechung darumb gefragt, wollt ich euch nit geraten oder aber jetz selbs bezalt haben.

492, Hans Jacob von Landau an Gerwig: Hat sick auf Gs. 30

Erbieten hm in dem Streit seiner Hausfrau mil ihr em Vetter Kaspar Schenk zum S chenken stein um ihr Erbe :) beim Konig um eine

*) Sophie Schenkin stand im fiinften Lebensjahr, als ihr Voter ohne Testament starb. Die Oheime Christoph, Hans und Stent brachteti sie zu derm Schwester Ursula von Seckendorf und nach derm Tod zu der Tochter Ursula von Wolmershausen. Mit 13 Jahren heiratete sie am 6. April 1513 den Hans Jacob von Landau, nachdem die drei Oheime sie sum Verzicht auf ihr Erbe tor dent Landgericht uberredet hatten, mit 3000 fl. Beibringen. Die Oheime teilten. Der vierte, Kaspar, war bet ailed em ausgeschlossen. Die Bruder waren verfeindet, da Kaspar im Zorn einst einen Amtmann der an dem in einen Brunnen getoorfen und mit Steinen geUStet hatte. Ein fiinfter Ohei-m Wiihelm war schon Idngcr tot. Kaspar hat die Abmachnngen der andern gegen die Niehte stets vernrteilt. Wie er aber nach dem Ableben aller andern BrUder Aileiuerbe werden sollte, blieb auch er bet den AnsprUchen: so die Positionsartikel des Anwalts der Sophie,

1537 November 26 Dezember 15. 327

Kommission auf ihn beworben, die nun eingetrofen ist. Bittet, sick der Sache anzunehmen. Nellenburg, 1537 November 26.

14, 410, Or.

4L93. Vicestatthalter und Regenten der oberbsierreichischen Lande 5 an [Gerwig] : Soil den AM von Zwief alien veranlassen, auf seinem Posten zu bleiben. Innsbruck, 1537 Dezember 15,

14, 436, Or. Adresse abgerissen.

Uas ist glaublichen fiirkomen, wie der erwirdig herr Se- bastian1), abbt des gozhaws Zwifalten, des vorhabens sein solle,

Michel Mans r Landschreibers zu Stockach: 33, 645 651 (o. D.), Schwierig- kettm machte dm Konsulenten der eidliche Verzicht der Sophie vor ihrer Heirat. Zwar war alles einig, class der Eidf der der Dreizehnj&hrigen abgewonnen warden war, nicht binde. Trotzdem empfiehlt Dr. Volland so wichtig es sei} doss

Gerwig als gaistlicher prelat dea furtreffenliehen hohen verstauds und reputacion sich der Sache angenommen habe, bey bapstlicher heyligkait auch ein sondei rescript und commission zu erlangen super questione juramenti termtnanda; es were nit pos aonder in vil weg dienlich: Gutachten vom 9. Januar 1542: 33, 638, Hans Schenk habe sterbend noch ein Testament zugunsten der Nichte ntachen wollen, set aber durch Kaspar daran gehindert worden: Landau an G.: 6+ De~ zember 1541: StFA., Korr. Der Streii zog sich lange Jahre kin. Akten (ohne neue Gesichtspunkte) aus den Jahren 1538: 15, 139, 145; 1539: 15, 351, 471; 1540: 16, 162; 1541: 33, 557; 1542: 16, 187, 191, 210; 33, 637/9; 1543: 17, 97, 102, 191, 297; 33, 641; 86, 263, 270, 273; 1544: 17, 501; 18, 45, 64, 91, 122; 86, 265; 1546: 86f 267; 1549: 86, 258, 261} 275, 290% 297, 298. Landau beaufiragte eine Reihe von Juri&ten mit dem Handel, nachdem der Kaiser (das Kammergericht) ein erstes Urteil des Schiedmannes Gerwig aufgehoben und die Sache vor seine Instanz gezogen hatte: 16. Dezembei* 1538: 15, 182. Der ketnptener Kanzkr Blast Forner (16, 189); Dr. Schnell in Altdorf; Jacob Kr&l von Isny (16, 139); Dr. Volland in Landsberg, der ailer doctor doctor eein soil (Landau an G.: 10. Oktober 1541: StFA., Korr.); Dr. Johann Sithart in Tiibingm (17, 580); Dr. Diepolt Bapst.in Freiburg (18, 45) haben in dem Handel gegnfachtet 1545 urteilt G.: 1. Fran Sophie ist alleinige Frbin des Vaters. 2. Sie erbt auch ein FUnftel der Habe wetland Wilhelm Schenks; was noch vorhanden ist, ist ihr auszuh&ndigen, das Verdnderte und Verzehrte zu ersetzen. 3. An Hans Schenks Erbschaft von seinem Vater Kaspar seL her hat Kl&gerin keinm Anspruch. Die Kosten sotten beiderseits verglichen sein: 33, 652. Der Handel war aber damit keineswegs beigelegt, da die Schenken protestierten: 19, 84.

*) Sebastian Mitller von Neuffm, ein ehrenwerter Mann, der eine eingehmdere Behandlung verdiente. Vgl. K, Ho Iz herr, Geschichte der ehemaligen Bene- diktiner-Abtei Zwief alien, Stuttgart 1887, S. 86 ff.

328 1537 Dezember 17.

von der regierung derselben seiner prelatur abzusteen und dieselb ainer andern person zu resignieren nnd zu ubergeben. Und naeh- dem wir aber denselben prelaten zu Zwifalten bisher fur ainen gueten und fleissigen hausbaber beranden, der die alten loblichen

h.

religion, stiftungen und ceremonien im selben gozbaws erhalten 5 hat, sein wir hievor verursacht worden, ime deshalben zu scbreiben. Und wiewol wir fiirsorg tragen, er werde sich hart darvon ab- wenden lassen, so ist doch in namen ro. ku. mt. unsers aller- gnedigisten herrn an euch unser ansuechen und begem, ob ir von irae ersuecht wurden, ime soliich sein vorhaben helfen zu volziehen, 10 ir wellet in bedenkung der geferlichen z'eit und abfal der alten christenlichen religion dismals an vil enden vor augen mit gemeltem abbt zw Zwifalten mit a Hem fleis und gueter beschaidenhait, wie ir wol zft thuen wissen, guetliehen handlen und dahin weysen, von solhem sein em vorhaben anzaigter vorhaben den resignation ab- 15 zusteen und solher prelatur, wie er bisher als ain getrewer haus- h alter gethon, noch weiter vorzusein und darvon nit abzuweiehen. Wo ir aber uber soliich ewr handlung, die ir unsers verhoffens mit allem fleis thuen werden, sollichs bey ime, prelaten, ye nit erhalten mdchten, so wellet doch die sachen solher verendrung und 20 resignation der prelatur dahin rich ten und dirigiern, damit der pfarrer im closter, herr Niclas Puecher, den gemelter abbt darzue furzunemen vorhat (soverr ir ine taugentlich darzue achten), oder ain ander eerliche, taugentliche person, der demselben gozhaus in gaistlichen und weltlichen sachen und sonderlichen zu erhaltung 25 der alten christenlichen religion und ceremonien ordendliehen vorseye, darzue furgenomen werde. Und was ir also hierinnen erheben und handlen werden, wellet uns sollichs, sovil sich geburt, berichten, damit wir sollichs die vorgemelt romisch ku. mt, die des on zweyfel ain gnedigs gefallen haben, verstendigen mogen. 30

494* Graf Havg zu Montfort an Gerwig: Sie miissen sich wegen Hirer m Pjingsten abgelaufenen und bis Weihnachten vcr- langerten freiindlichen Verstandnis bexprechen, da die Laufe sich in nichU gcbesseri haben, sondern sich ganz beschioerlich und sorgsam erzeigen. Bittet auf Sonntag nach Dreikonig den 13. Januar in 35 Person oder Vollmacht nach JRaoensburg. 1537 Dezember 17.

14, 438, Or., e. U.

<^AVy>'

1588 Jaimar 6. 329

495. J ok. Maria Alibirtus1) an Gerwlg: Verhaftung des papstlichen SeJcretars Ambrosias [Ricalcati]*). Rom, J 538 Januar 6.

15, 3, Or.

5 Quid scribam inpraesentiarum, poenitus ignoro. Quoniam ad

novum annum pervenerimus sine novis, haud satis tota urbs mirari valet. Et profecto careret omnifaria locutione huiusmodi, nisi sanctissimus d. n, jussisset recludi in carceribus qaendam d. Am- brosiura eius secretarium, quern aiunt non leviter suffurasse redditus

10 ecclesie. Sed pandidit imperatori quedam secreta et regi Francorum similiter non minus importantia, quam tempus, in quo respublica Christiana est constituta, requirit. Is habebat penes se et ita inventa sunt quindecem millia aurea, vasa argentea et gemme ad valorem decern millium. Et vulgi opinio est, vitam cum gemitu

IB occluserit.

496. Qerwig an Joachim Steger, fursUichen Geheimxekretar in Milnchen : 1st. auf sein Schreiben selbst mit Jokann Marquart von Konigsegg in Waldsee zummmen gewesen und hat ihm wieder- holt BOO ft. Rats- und Dienstgeld geboten. ' Dass er 400 geben

20 durfe, hat er lieber nieht gesagt. So sind sie einig worden, vor- behdltlick der Zustimmung Herzog Wilhelms: 1. Nimmt Marquart gegen 300 ft. Dienstgeld sechs Pferde an; 2. vetyftichtet er sick, auf Erfordern des Herzogs ein Fahnlem Knechte aufzubringen. Brlngt er drei oder vier Pferde mekr (ah die sechs) ins Feld, soil

25 der Herzog sie unterhalten; bei zehn Pferden soil ihm audi sein

Wagen vergutet werden. Die Bestallung soil drei oder vier Jahre

unwiderruftich gestellt werden. Kommt die Bestallung zustande, so

hat es auch mit den 6000 ft, Anleihe keinen Mangel; 4000 gibt

Herr Johann Dionys, die andern 2000 Marquart, je auf eigene

30 Zinsverschreibung. Wird aus dem Dienstvertrag w'chts, Icann Johann Marquart seinen Anteil nicht geben. Die Zinsbriefe und Zinspflicht sollen auf den Tag gestellt werden, da die Unterhandlungen begannen, also auf Michaelis oder Galli, da sie seitdem ihre Gelder fur den Herzog haben liegen lassen. Konigsegg ?neinte, er konne daneben

') Alberti, romischer Agent der Kardinals von Trient: Nuntiaturberichte 9, 518, A. 2.

■) Pastor 5, 26.

330 1538 Jamiar 11 Jamiar 29.

unter Vorbehalt der bayerischen Diemipjiicht auch konigliche Dienste ?iehmen, worauf er, G., aber keinen Bescheid zu geben wusste. Das alles war ausgemacht. Nur wollte Konigsegg nock zwei Tage Frist, urn die Sache seinem Vater mitzuteilen. Nun schrieb er gestem Nacht und verlangt neu, dass der Herzog ihn auch ledig machen milsse, falls er in dessen Diensten niederliege oder gefangen wilrdc. Was er nun tun solle i). W eingarten, 1538 Januar 11.

15, 8, K.

497, Gerwig an den Bischof von Wien: Verwahrt sich und die Ravensburger gegen Anklagen und Verddchtigungen des Pfarrers 10 Dr. Hans Pfrund. Weingarten, 1538 Januar 29.

15, 22, K.

E. f. gn. schreiben, dess datum zfi Brag den 14. ditz, belangend doctor Hansen Pfrundt, pfarrern zii Kavenspurg, hab ieh empfangen und vernomen, und kan mich warlich nit gnflg verwundern, das 35 sich bemelter doctor Hans nicht schempt, mich dermas gegen e. f. gnaden mit der offenbaren unwarhait einzebilden und zu verun- glimpfen. Wollte gott, das e. gnaden uns baid under augen horen und volgends richter in der sach sein sollt, es warden ungezweifelt e. f. gn. die sachen vil anderst finden und entschaiden, dann sy izt 20 bericbt und gesunt ist. Wie darf doctor Hans so leichtfertig und unverschempt sein, das er e. f. gn. furgibt, ich halte im sein wein und korn vor? Er that mir unrecht und spart in solchem die warhait Das will ich ira val der notftrft gnftgsamlieh beweisen. Er hat gilt unversert brief und sigl von mir, dergleichen ich auch 25 von im, darinn mit lautern worten austruckelich begriffen, was ich im und er mir schuldig. So hab ich nie anderst begert und beger noch nit anderst, dan das denselbigen gelebt, und was er vermug gedachter seiner gegebnen brief und sigl schuldig, das er dem-

*) G. an Steger: Hat Hans Marquart die Brief e vom 17. Januar in Wein- garten vorgeUgt. Bestallungs- und Heeersbrief sind unbeanstandet. In der Zins- cerschreibung vermissen sie Wilhelm Truchsess als Bilrgen, wie verabredet tear; dies soil nachgeholt- werden mit der Verpftichtnmg zum Einlager mit reisigent Kmcht und leistbarem Pferd nach Uberlingen oder Bavensburg. Und als Ab- Wmmgsort wilmcht Konigsegg nicht Landsberg, sondern Kaufbeuren oder Mindel- heim. Anstatt des Truchsessen darf auch em anderer llahhafter vom Adel in dieser Art gesessen Mitgtllt sein: Weingarten, 1538 Januar 24: 15, 25, K*

1538 Janaar 29. 331

selbigen wie ain erlieh man naehkum. Das will ich meins tails gewisslich auch thun. Und ob er wellt vermainen, die brief nit gleich mit rair zu versteen, bin ich je und allwegen urhutig gewest und noch, das er zwen man geb, dergleicben wellt ich auch than, B die miser baid verschreibung ubersechen, und was sy Member uns entschaiden und erkleren, darbei well ich meins tails entlich und ungewert beleiben. Das thug er auch. Wa im dasselbig auch nit gelegen, bin ich urbutig und willig,. uns desshalb unser baiden ordelichen richter, den bisehoflichen vicari, rechtlich zu entschaiden

10 lassen. Und w&r mir nichtz liebers, dann e. f. gn. hierinn selbs zu erkennen lassen, wa allain e. f. gn. der sach nit so weit entlegen und mich auch gnugsamlich gehSrt. Ich hett e. f. gn. gern lengst geschriben, so hab ich es allain bitz anher darum underlassen, das ich fur und fur durch mitlpersonen mit im in handlung gestanden

15 und verhofft, mich gutlich mit im zu vertragen. Dann ich zum wenigsten fier oder funfmal mit im reden lassen seine besten Mnd, und am jungsten auch doctor Petern Speisern, aber dhainer hat noch nie an im vermugt, das er zu mir kumen, noch ain ainigs wort hab wellen von ainicher gutliehait reden lassen. Was sollt

20 oder kund ich doch mer thun? Und uber das alles understeet er sich nit allain mich sonder auch die frumen erlieh leut von Raven s- purg bey dei" ko. mt. und euwera gnaden zu verunglimpfen und einzebilden, als ob sy vorhabens, von dem hailgen cristelichen glauben ze fallen1), daran er inen doch (wais gott und die welt)

25 warlich unrecht thut. Dann das wais ich gewiss, das sy von alter cristelichen religion, auch kay. und ko. nit. gehorsame abzeweichen nie gedacht, und doctor Hans sollt sich billich schemen, die frumen leut dermas mit ungrund zu verunglimpfen. Ich wurd auch semlichs den gedachten von Ravenspurg als meinen lieben

30 naehpuren us billiehait nit kunden verhalten, ungezweifelt, sy werden sich desse dermalenains zu irer gelegenhait gegen der ko. mt. selbs auch entschuldigen. Zu dem understat sich auch bemelter doctor Hans mit allem vleiss und selzamen pratiken taglich, dieselbigen meine lieben nachpawren von Ravenspurg und

') Unter dem 19, Januar 1538 fragt die Regierung zu Innsbruck bei Graf Hang von Montfort an, wie es damit stehe. Uns hat angelangt, als ob burger- maister, Tat und gemaind der statt Ravenspurg etwas im glawben schwankeu wellen. Hang soil sich erkundigen und zutreffenden Falls mit Truchsess Wilhelm und Schweikhart von Gundelfingen nach Ravensburg gehen und die Stadt beim alien Glauben zu erhalten suchen; Scfiwaben-bticher 2, 264.

332 1538 Januar 29.

mieb, so Til an im, in unfrundschaft und widerwertikait zft bewegen, des er sich aueh billich enthalten sollt. Dann er aigentlich des dhain dank noch volg weder bey denen von Ravenspurg noch mir erlangen wurt. In sum ma ich gib im und lass im volgen getrulich und mit gutem willen alles, was icb im schuldig und versehriben 5 bin. Wollt gott, das er semlichs dermassen auch that, sein ungegrunt praticen gegen miT und andern leuten underliess und ruwig war, so stund sein saeh ezwas bas. Darum wa e. f. gn. doctor Hansen eren und guts gunt, so welle sy im getrulich rauten und weisen, das er ruwig sey und mit aller gut nem, was im ver- 10 schriben ist und zugehort ; das wurt man im auch williklich und gem volgen lassen; und daengegen auch thug, was er schuldig ist, sich gefretz, unruw und widerwillen zwuscben guten frunden und nach- puren ze machen enthalte, desto williklicher werden die von Ravenspurg und ich im than, was wir schuldig und im lieb ist. 15 Wa nit, so trug ich fursorg, es wiirde im dermalenains sein disturbing unrftwigkait und praticirn nit zum hasten erschiessen, und ditzvals untruw iren aignen heren treffen. Und ich bitt e. f. gn. insonderhait underteniklich und mit vleiss, sy wellen disen meinen hochverursachten notgetrengten und warhaftigen bericht gnediklich 20 von mir vermerken und dermas die warhait sein nit zweiflen oder sollichs bey andern erfaren, so werden sy es gewisslich alleklich in grand also befinden und demnach doctor Hansen in seinem zumal ungegrundten darthun und bericht gar dhain glauben geben. Und well sich auch e. f. gn. irm selbs erbiten und meinem unge- 25 zweifelten vertruwen nach hieruber ime, doctor Hansen, zu aincher befurderung wider mich weiter mit nichten bewegen lassen. Dann dess miigen mir e. f. gn. in warhait vertruwen und glauben, das ich dasienig, wess mich doctor Hans gen ewer gnaden verunglimpft und dargegeben, nie gedacht noch im willen gehabt, und das mir 30 aigentlich nicht liebers dann frid und ainikait, gesehweigen das ich mit dem wenigosten zu unruw oder abbruch cristelicher religion ursach geben sdllt. Es must mir auch laid sein und wellt mich schemen, das ich etzwas minder dann doctor Hans zu befurderung cristelicher religion gewillgt wer. Das alles hab e. f. gn. ich uff 35 derselben sehreiben underteniger mainung zft mererem underricht der warhait nit wellen verhalten und bin unbeschwert, das e. f. gn. doctor Hansen diz mein sehreiben zuschick. E. f. gn. hab ich bey dem von Ochsenhusen nit vergessen; versich mich, es soli richtig sein. Dann nit allain in dem sonder in merem, ja und mit leib 40 und gut zfl gedienen, fin den sy mich allzeit berait und willig.

1538 Februar 1 Februar 5. 333

[fol. 28] Postscripta ist der her doctor Peter Speiser zu tnir kumen und sich zwuschen gedachtem doctor Hansen und mein sovil gearbait und bemugt, das ich niieh entlich versich, die sach sdll zwnschen unser in der gut alleklich hingelegt und vertragen 5 werden. Und darbey hat gedachter her doctor Peter mieh auch gebetten und vermugt, das ich mieh begeben und bewillgt hab, burgermaistern und rath zu Ravenspurg berurter sachen halb diztnals dhain anzaigung ze thun. Also hoff ich, der handel sey gericbt und vertragen, wie ungezweifelt d. Hans e. f. gn. selbs auch schriben 10 wurt, Und wa doctor Hans selbs will, so wurt sein sach bey mir und zu Ravenspurg nun itzt mer dann wol steen.

498. Lienhard Strauss, Burgvogt zu Breisach, an Gerwig: Hat jilngst mit ihm wegen Eberhards von Radenhausen *) geredet, und nun auch mit Hans von Konigsegg. Auch dieser erklart wie

15 G.} dass man dem R. nicht anders bezeugen k'onne, denn dass er

sich beim Bund ehrlich und wohl gehalten habe. Hat nun an die

Versammlung in Donauivorth geschrieben und gebeten, dass der

Bund dem von R. eine Urkunde fiber sein Verhalten ausstelle, G.

moge den Brief mitnehmen und die Sache for dem. Schussenned,

20 1538 (an unser 1. fravven liechtmess abend) Februar 1.

15, 31, Or.

499. Gerwig an Schweikhart von Gundeljingen : Da sie nicht zusammen kommen konnen, milssen sie der Sache ihren Lauf lassen. Von Rom isi noch keine Verldngerung fur das Kapitel eingetroffen. 25 Die Her r en werden zur Elektion oder Postulatlon schreiien milssen. Es ist ihr htzter Monat. Der Weihbischof2) meint der Wahl sicher zu sein. Vielleicht wird Gott sonst geben, dass es fur mein gn. hern von Lund gleichwol geraut, 1538 (s. Agneten tag) Februar 5.

30 15, 13, K. n. e.

') Radenhausen war im Bauernkrieg hessischer Rat im schwdbischen Bund gewesen und hatte mit Hans Freiburger von fjberlingen, Vlrich Neithart von Ulm und L. xStrauss die Musterungen des bilndischen Kriegsvolks besorgt. Nun umrde er doch ime nit under augen beschuldigt, als habe er sich damals nicht aufrecht und rediich gehalten, so dass er bet Landgraf Philipp in Ungnade ham. Darauf wandte er sich an Strauss urn ein Fflhrungszeugnis : Strauss an die Ver- sammlung in Dmiatworth: 1. Februar: 15, 32, K.

!) Melchior Fattlin.

334 1538 Februar 9 Mar/ 3.

500. Wolfgang von Kempten an Gerwig: G. soil alles liegen lassen und nach Donauworth reisen1). Wenn die Pralaten sick nichi zei'Ug einftnden, mochte ihnen aller unfueg und schwellung der sachen, wo si irs gefallens nit furgang haben, zftgemessen werden, . . . damit wir nit ab alien tagen die sw heimfueren 5 ruiissen. Kempten, 1538 Februar 9,

15, 37, Or.

501. Johann, Bischof zu Wien, an Gerwig: Horen gar gem, das die sach2) hingelegt ist und horen noch vil lieber, das sieh euer erwird in das predigambt gegeben. Des wirdet got e. e. grosse 10 und reichliebe belonung sein.

Und wiewol uns nie gezweiflet, das burgermaister und rat zu Ravenspurg solten in der religion unbestendig sein, aber nichts dester minder ist es gen Ynsprugg und gen bof gescbriben worden, wie yr dan mit der zeit wol erfaren werden. Yr baben unser zu 15 Oxenhausen vergessen. Und sebiken e. e. hiemit ain"^buechle, daniber die pikharten in Beham seer gemurret 3), aber es ist nichts daran gelegen. Prag, 1538 Februar 22.

15, 56, Or.

502. Erbtrucksess Wilhelm an Gerwig: Will, da der Prdlat 20 ■zu Isny gestorben ist, hinaufreiten, damit gleich ein anderer erwahlt wird, wie denn der Konvent ihm darum Botsckaft schickte. Da er G. gem dabei hdtte, bittet er ihn, wo moglich morgen nacht oder langstens bis Dienstag abend nach Trauchburg, damit ir in der election oder suspension nach ewerm gtltgedunken helfen handlen. 25 Da der ndchste Weg uber Waldburg und Karsee fuhrt, m'oge er den Ammann Jorg von Sieberatsreute mitnehmen oder den Waibel von Waldburg, die ihn nach Isny filhren werden. Erwarlet ihn sicher. Waldsee, 1538 (sonntag esto mihi) Mdrz 3.

15. 48, Or.*) 30

') PrUlatenvollmacht fur G. nach Donauwdrth vom 6. Februar: 15, 44, Kgl. Einladung auf 13. Februar (rosenbergischer Koiwpromiss) : Krems, 17. De- cember 1537: 14, 436, Or.

*) Vgl. oben Nr. 497 P. S.

8) Offenbar die Triginta articuli, in quibus Lutberua peior raagisque impiua deprehenditur, quam sunt Vualdeasee et Pighardi: in Opuscula quaedam D. Jo. Fabri, Lipsiae, Nic. Wolrab, 1537.

4) Vocheser 2, 285.

1538 Marz 16 Mftrz 26. 335

503* Johann, Abt zu Salem, an Gerivig: G. und Eberhard von Freyberg haben ihn auf 27. Marz (Mittwoch nach OcuU) zum Wahl- und Rechnungstag nach TJlm geladen, 1st aber gleichzeitig. von der oberosterreichischen Regentschaft gebeten, mit Uberlingen und 5 Radolfzell in den verhassten Spdnnen zwischen Hans Jabob von Landau, Riiter, Landvogt zu Nellenburg, und Ritterschaft und Adel vom St. Georgenschild im Hegau gutlich zu unterhandeln, welches wir mit gemelten baiden erbeni stetten, unseni lieben nachpuren, in ansehung, das wir und sy bey uns nit wenig bedacht haben, das

10 nach gestalt laider swebender beswerlichen 16f fruchtpar und gut were, darait die irrungen bey disen thaylen vertragen, und die, so ainer religion und dermas ain andern gesessen sind, in gute freundnachpurschaft und vertrewen gepracht wurden, gutwillig an- genomen. Sie haben hiefur bereits Tag gesetzt auf 2. April (Zinstag

15 nach Ldtare), zu welchem vielleicht auch jemand von der hochloblichen Regierung zu Innsbruck sick einfinden wird. Bevollmachtigt fur Vim, da er nicht beabsichtigt, sich abzusondem. -~ Salmansweiler, 1538 Marz 16.

15, 49, Or.

20 504. Konig Ferdinand an Gerung: Pralaten, Graf en, Herren

und Ritter im Hegau haben in den beschwerlichen Zeiten eine neue Ordnung gewiinscht. Kaiser und Konig wollen sie mit etlichen Fiirsten in einer „christlichen Vereinigung" geben. G. soil den An- schluss der Schwaben vorbereiten helfen. Prag, 1538 Marz 26.

25 U, 58. Or. Ferdinandus. B, card. Trid. Neoner.

Ersamer, lieber, andechtiger. Wir sein gnediglich eingedenk, das wir von wegen aller prelaten, auch grafen, herra, ritterschaft und adls sand Georgen schilts im Hegow verschiner zeyt durch derselben gesandte potschaft, nemblich den wolgebornen, unsere

30 und des reichs liebe getrewe Haugen, grafen zu Montfort und Rotenfels, und Adamen von Honburg ersuecht worden sein, mit anzaigung, wie geferlich und beschwerlich sich die leif sonderlich von wegen des zwispalts im glauben an mer orten erzaigtn, des- halben von gedachten prelaten, auch grafen, herra, ritterschaft und

35 adl fur hoch notwendig und guet angesehen worden, daz wir bey der ro. kay. nit., unserm lieben brueder und herra, sovil handleu und die sachen dahin richten welten, auf das ain soiher verstand

336 1538 MSrz 26.

und ordnung aufgericht, daunt sy bey nnserm alten waren heyligen cristliehen glauben und religion beleiben und gehandhabt werden mechten, welches wir uns nwn ze handlen gnediglich angebotten und seither in den sachen nit gefeuert und sambt und neben der ro. kay. mt. vicecanzler und oratom doctor Mathiasen Helden bey 5 etlichen chur und fursten ira heyligen v6. reich sovil gehandlet, das sich diesdben neben der kay. mt. und una in ain cristliche ver- ainigung und bundnus allain defensive begeben und eingelassen, wie dann gar in kurzem ain tag zu entlicher beschliessung und ferti- gung solher christlichen aynung und biindnus angesezt und furge- 10 nomen wirdet, welhes wir dir hiemit gnediger maynung verkundt haben wellen, von der ro. kay. mt. wegen und fur uns selbs be- velhent, das du dich mit obgedachtem grafen von Montfort, auch Wilhelmen truchsassen und Schweikharten von Gundlfingen, frey- herrn, unser raten, denen wir hieneben gleicherraas schreiben 15 lassen, der sachen halb in bester gebaime vergleichet l), also das ir samentlieh oder sonderlich, wie each solhes zum besten und nutzlichisten ansehen wirdet, mit den andern prelaten, grafen, herrn, ritterschaft und adl unverzogenlich und auch in bester ge- haime handlet, neben erzelung und ausfuerung der ursachen, 20 darumb solhe lobliche christliehe aynung und bundnus, welhe, als obsteet, allain defensive und zu der gegenwer und erhaltung unsers waren cristliehen glaubens und religion furgenomen ist, und zu was wolfart, nuz und guetem dieselb alien cristglaubigen raichen und komen werde, und sy dahin beweget, das sy sich inen selbs 25 sowol als andern, so unserm waren cristliehen glauben und religion anheugig sein, zu trost und guetem in angezaigte cristliche aynung und bundnus einlassen und derhalb yemands aus inen mit vol- kommem bevelch und gwalt gefasst und brait machen, so wir euch den tag zu entlicher beschliessung diser handlnng zueschreiben 30 lassen, das sy dann denselben durch ire verordente ersuechen und an wider hindersichbringen in den sachen entlieh sliessen und hierinn kainen aufzug noch ainiche waygerung suechen noch ge- brauchen wollen, Inmassen wir uns dann zu dir ganz ungezweyflt versehen wollen, du werclest dess fur dein person aus cristlichem 35 gemuet und herzen ganz begierlich, genaigt und willig sein, so wollen wir dir den tag und malstat, sobald der ernent wird, zueschreiben lassen, denselben den verordenten anzuzaigen haben.

l) Erbtruchsess W. an G.: Sie milssen sick die Sachc tlberlegen; ist dafUr dass sic erst nach Ostem (21. April) zusammm kommen: 11. April: 15, 90, Or,

?■—£?.

1538 Marz 30. 337

Und dieweyl noch etliche stet als Uberlingen, Ravenspurg und audere mer der alten religion und glaubens sein, ,so stellen wir in ewr aller guetbedenken, ob mit denselben gleichermassen ze handlen wir, und so das bey euch fiir guet angeseben w&rd,

5 alsdann auf mas? wie obsteet, sambt oder sonderlich mit den stetten handlet *), und was ir ausrichtet, uns dasselb zum furder- lichisten berichtet und in solhem kainen vleyss sparet noch nichts underlasset, was disen dingen furtraglich und erschiesslich sein mag. An dem allem beschicht kay. nit und uns sonder geborsambs

10 und annemigs wolgefallen in gnaden zu erkennen2).

505. Konig Ferdinand, an Genoig, Schweikhart von Gundel- fingen und Kaspar Domsperger : Freut sick, aus ikrem Schreiben vom 19. Marz zu sehen, doss Domdehan und Kapitel zu Konstanz den Erwahlten von Lund zum Bischof postulieren wollen und auf

15 9. April (Zinstag nach Judica) Tag gesetzt haben. Wird Lund, der zur Zeit nicht am Hof isi, aber in wenigen Tagen kommen wird} benachrichtigen und ihn alsbald hinausschicken, dasjenig, so noch etwas irrig, zft end und vergleichung zfl bringen. Sie sollen mittlerweile das Beste tun, damit die Postulation erfolgt* Frag,

20 1538 Marz 30.

15, 57, A.

506. Abt Wolfgang von Kempten an Gerwig: Die Pralaten

sollten auf das kgl. Ausschretben kin zusarnmen berufen werden^

aber nur sie zehn, die immer zusarnmen standen* Roggenburg, Urs-

25 berg, W ettenhansen} die wir allweg in alien sachen mit unlust

*) Kgl Kredem an die StMte vom 26. M&rz: 14, 197, Or.

a) Hierher gehort offmbar das Bedmken 12, HI: Ob der ro. kay, und ken mt. nit fruchtparer, nlitzer und pesser, anch zu merer erhaltung derselben reputation nicht dienstlicber aey, wan die prelate^ gTafen, herrn und vom adel im land Schwaben, derwegen der abt von Weingarten aus derselben bevelch anaaigung gethan, in der nachpurlichen verstentatls, deren sie sich, wie die ko. mt. bericht worden, mit ainander verglichen, bleiben, dann das sie sich zfi der kay. und ko. mt., auch den fttrsten und stetten zfi irem nachtail und verderben in pundntis einlassen und begeben sollte^ dieweil doch derselbigen prelaten , > . vorhaben der kay* und k5. mt. zu keinem nachtail oder ungeborsam, sonder zu mererm fortl und erhaltung schuldiger geborsam fiirgenoinen und gestellt ist. Und ob

es kglr, ML nicht zuwider, dass die Pr&latm , , , mit Hans Thomas von Rosenberg auf sein Ansuchen sich vergleichen. A. o. D.

WOrtt, GeBchichtsquellen XVI. * 22

338 1538 April 14 April 24.

haben zu uns bringen mussen, lasst man am besien draussen. Marchtal soil auf dem Tag zugleich Raitung iiber die ferndige Anlage der Pralaien und des Landkomlurs tun. Tag und Malstatt soil G. bestimmen. Kempten, 1538 (sonntag palmarum) April 14.

15, 69, Or.

507, Gerwig an gemeine Pralaien: Der Konig fordert aber- mals Turkenhilfe. Dieweil dann der handel, wie ir selbs erachten mugt, wiehtig und gros und uns prelaten villeicht mer dann yemands andern daran gelegen, ladt er zur Besprechung und zugleich zur Rechnungsablage des Abts von Marchtal iiber die 10 8000 ft. bereits geleistete Hilfsgelder *) auf 30. April (Aftermontag nach Quasimodogeniti) nachts nach Leutkirch. Weingarten, 1538 (montags nach palmarum) April 15.

15, 216, K., n. e.

508, Philipp von Ehingen, Landkomtur der Ballei Klsass 15 und Burgund, an Gerwig: Wird in kurzen Tagen mit etlichen Graf en. Bittern und vom Adel der Turkenhilfe wegen zusammen- kommen und kann darum an dem von G. angesetzten Tag nicht teilnehmen. Es wird notwendig unci gut sein, dass kgl. Mt. an ihre 8000 ft. Hilfsgeld erinnert, und demnach jedem seine Gebiihr abge- 20 zogen wird. Truchsess Wilhelm teilte ihm mit, dass Hans Jacob von Landau dem Abschied des jilngsten Bundestags zufolge mit Hans Thoman von Rosenberg personlich verhandelt und einen tveiteren Ansiand bis 2. Jam (Exaudi) erlangt ha be. G. soil das auch dem AM von Kempten schreiben. 1538 April 24. 25

15, 93, Or.

509, Wolfgang, Abt zu Kempten, an Gerwig: Findet nie-

manden in Leutkirch vor und muss nun wieder heim, ohne auf die andern warten zu konnen; muss sich versehen haben.

In der sachen, darumb wir alhie zusamen komen, wil ich 30 mich von ewerm bedenken und guten ansechen nit sSndern, aber eueh dannocbt daneben im besten nit pergen, das ich achten, wir werden ditze begerte hilf in bedacht viler ursachen, die in meiner ainfalt hoeh erwegen sich nit mit kiirz wellen schriben lassen, one

- i

) Vgl. S. 293 Anm. 3 und hTr. 508 und 510 S. 341.

1538 April 30 Mai 7. 339

raerkliclien schaden und abfal mit dhain fuogen umbgeen imd w'agern mogen, wiewol ich wayss, das der mertail der unsern, hoc est der altglawbigen gaistlich und weltlich stende, solliche hilf haben gewogert, wir auch gewiss seind, das wir mit laistung der- 5 selben wenig frid, schutz, schirm oder gnad ditz ends uns und unsern gotzheusern stiften und kaufen werden. Es mochte aber uns dannoeht fur ain g'ahen tod, der uns uberfallen, ain triaygst1) sein und dahein gedienen, das man uns unsern fainden nit gar zu ainem raub ergebe. In sum ma es sein all pratiken, damit alle

10 welt umbgeet, wider uns und zu unserm verderben und abtilgen erdacht und angerieht. Wie wir die an dizen und andern enden fftrkomen oder an irer wurkung auf besserung, so wir von gott taglich warten, verhindern mochten, acht ich uns daran nicht zu sparen sein. Ob aber gemain prelaten ie nit wolten, so wil ich

15 euch im besten nit bergen, ich bin bie mir selbs beraten und ent- schlossen, fur mich selbs und alain ir mt. in ditzem werk ain hilf meinem klainen vermogen nach zu laisten; helfe dan mein gotz- haus als vill gott welle! Ich wil auch sollich hilf weder auf kunftig reichsanschlag noch auf ainich versicherung, mir dieselben

20 widerumb zu bezalen, ir mt. furstrecken, sonder lieber ietz williglich schenken, dan das ichs kunftiglich abziechen oder forderu wellen, wie vor auch beschechen, mit ungnaden musse dannoeht yerloren sein lassen. Leutkirch, 1538 April 30.

50, 856, Or.

25 5 tO, Die Pralaten an Konig Ferdinand: Schenken 6000 ji.

Partikularhilfe gegen den Tiirken. 1538 Mai 7.

15, 247—248, K. mit Gs. Korr.

Eur ro. ku. mt. gnedigist ansuechen und schreiben belangende ein parti cularbilf wider des cristenlichs namens und glaubens

30 vervolger und erbfind den Turken, des datum Brag, den 11. tag des monats Marcy in disem laufenden jar, haben wir sambt weiter ausfiirung desselbigen schreiben inhalts in untertbenigister gehor- same und mit geburenden reverenzen emphangen und vernomen. Und wiewol wir eur ro. ku. mt. als unserm allergenedigisten herrn

35 nit allain in disen cristenlichen und notwendigen fumeraen und

*) triakel = Theriak.

22

340 1588 Mai 7.

werken, als billich beschicht, sonder audi in alien andern eur ku. mt. obligen und begem alle underthenigkait und gehorsame, wie hievor auch von una alwegen unsers hflchstcn vermdgens in unterthenigkait beschehen, erzaigen und beweisen wolten, des wir aucli zu thun uns schuldig erkennen, so geben eur ro. ku. mt, wir 5 doch in aller unterthenigkait und gehorsame zu erkennen, das wir gleichwol verhofft, das all prelaten im land zu Schwaben auf eur ku. mt. genedigist ausschreiben und ansuechen sich mit uns ainer hilf, die wir eur ku. mt. zu unterthenigister gehorsame und zu widerstand des Turken kriegsrustung untertheniglichen hetten mugen 10 verordnen, verglichen, das aber nit beschehen, sonder allain auf heutigen tag wir, die hie undersehribnen, bey und mit einander erschinen.

Allergenedigister kung und herr. Dieweil nun eur ku. mt. genedigist abzunemen und zu bedenken, nachdem sich die nach- 15 gemelten reichsprelaten und prelatin, nemlich der brobst zu Ellwangen und die abbte zu Sant G alien, Reichenaw, Creuzlingen, Petershausen, Kaishaim, desgleichen die aptissinen zu Buechaw und Lindow und brobst zu Wettenhausen yetzo ain zeit her als die vermugliehisten von uns als den geringsten und unvermug- 20 lichisten abgesundert, und zu dem der herr landcomenthur zu Alts- hausen und der abbte zu Roggenburg, welche doch an jungster hilf- wider gemelten Turken eur ro. ku. mt. im verschinen jar untertheniglich gelifert, mit uns angelegen, aber yetzo auf dismal bey uns auch nit erschinen noch ankomen und desshalb izt auch 25 von uns abgesundert seyen, das uns ganz beschwerlich und wir ausserhalb derselbigen (wie eur ku. mt. allergenedigisf selbs ermessen mag) gar ains geringen und clainfuegen vermugens. Yedoch solchs alles unangesehen so wollen eur ro. ku. mt. wir nachbemelten, unbewogen unser aller ganz unvermuglichait und 30 treffenlichen abgangs deren, so sich hievor und yezo in grosser anzal, und gleichwol die vermoglichisten under den prelaten, von uns abgesondert, eur ku. mt. zu unterthenigister willfarung und gehorsame zu widerstand dem Turken rait 6000 gulden munz untertheniglichen vereern und die frey schenken und nichs dest 35 mynder, was kunftiglieh die stend des reichs ingemain des reichs anlag halben funiemen und schliessen, dasselbig auch unsers tails gem underteniklieh volziehen und laisten, eur ro. ku. mt. ganz unterthenigist bittende, sdlch vereerung von uns nachbemelten pre- laten und prelatin diser zeit zu gnaden anzunemen und daran ain 40

1538 Mai 7. 341

genedigist benuegen zu haben. Dann wiewol wir in verschinem jar eur mt. gleicherweis 8000 gulden vereert, so muessen wir doch dismalen zu ervollung der oberlauten 6000 gulden uns selbs hoher und mer angreifen *) dann fernd zu den 8000 gulden beschehen o ist, in ansehung das die gemelten herr landcomenthur und abbte zu Roggenbnrg an den hievor erlegten 8000 gulden ir angebur auch gegeben, aber uns an den yetzigen 6000 gulden gar nichs erschossen. Und mag demnaeh eur ko. mt. unsern lieben herrn und freund abbte zu Weingarten gnedigist berichten, wa eur mt.

10 solch suma der 6000 gulden, es sei zu Augspurg oder Ulm, gem haben 8), wollen wir bey gemeltem herrn von Weingarten solch gelt gewislich zu befinden verordnen, eur ro. ku. mt. unterthenigist bittende, uns und unsere gozbeuser in genedigistem schutz, schirni zu erhalten, genedigist und v&tterlich zu bedenken. Das wollen

15 umb eur ro. ku. mt. als unsern allergenedigisten herrn wir mit unserm diemutigen gebet gegen got hie im zeit um derselbig lank- wirig gesuntheit und gluckliche regierung vleissiklich zu bitten und sunst daneben in aller unterthenigkait und gehorsami zu er- seheinen alzeit unterthenigist und gehorsam erfunden werden.

20 Datum den 7. tag May anno 38.

Eur ko. mt. unterthenigiste und gehorsame caplSn Wolfgang abbt zu Kempten, Johann abbt zu Salemschweiler von wegerj sein selbs und der abbtissinen zu G-uetenzell, Bundt und Heppach, Gerwig abbt zu Weingarten, Jheronimus abbt zu Elchingen, Endres

25 abbt zu Ochsenhausen, Paulus abbt zu Irsin, Cunrat abbt zu Rott, Ulrich abbt in der Minder Ow, Johann abbt zu Schussenried, Hainrich abbt zu Marchtal und Thomas abbt zu Ursperg.

5 it, Gerwig an Wolfgang Prantner, Hochmeister St. J or gen- Ordens in deutscken Landen, koniglichen Bat und Prdsidenten der

*) In Leutkirch ist am 1. Mai eine Umlage von 27 ft. vom Rundert biindischen Darlegens beschlossen warden: 15, 214.

z) Am 13. Juni (Breslau) bejiehlt Ferdinand Zahlung an G. gegen Quittung des Hofzahlmeisters Mathes Fuchs: 15, 107, 222. Am 24. Juni teilt der Konig G. mit, dasa er die 6000 ft. attf Wechsel bei Hans Paumgartner in Augsburg aufgenommen habe, zahlbar 14 Tage nach tTberantivortung : 15, 116. Bautn- gartners Quittung ilber 6000 ft.: Weingarten, 17. Juli: 15, 229. Quittung des Hofzahlmeisters Hans Angerer aber 6432 ft. (darunter nachtrdglich gewtthrte 432 ft. von Roggenbnrg) : Wien, 12. August : 15, 192.

342 1538 Mai 15 Mai 16.

kgl. Ho f hammer: Ob er das Geld1) nach Augsburg oder Ulm bringen lassen solle, Ihm ware es am liebsten, wenn es in Wein- garten erhoben, oder durch den Vizdum von W'ten ein Wechsel ae- macht wurde. Die Vermoglichsten unter den Prdlaten, die im vorigen Jahr die 8000 Ji. gaben, haben sich diesmal abgesondert. r, Sonst ware die heurige Summe ebenso gross oder noch grosser geworden. Vielleicht lassen die andern und besonders der Land- komtur sich dock noch bestimmen, wenn der K'dnig ihnen nochmals schreibt. Donauworth, 1538 Mai 15.

Eben schreibt der Abt von Roggenburg, dass er auch 432 fi. jq beisteuem wolle. Ob er das Geld entgegen nehmen und wohin er ep verordnen solle.

15, 80, K.

SI 2. Gerwig an den Vizehofkanzler2) Dr. Georg Gienger: Gluckwiinsch zum neaen Amt und Bitte urn- FreundschafL Be- 15 sckwerungen durch den Vogt von Meersburg. Donauivbrth, 1538 Mai 16.

15, 100/1, K.

Das ir nun itzt an der k6\ mt. hofe in verwaltung des vice- canzelariat ampts seyt, h6r ich warlich von herzen gern. Wiewol 20 ich gedenk, das es euch noch und also am ersten ganz beschwer- lich sey, noch dann verhoff ich genzlich, es sSU euwer und euwer kinder grosser nutz sein, 'und wiinseli euch zu demselbigen nit mer, dann was ich euch gunn, und hab dhain zweifel, ir wflrden daran ganz wol benugig sein. Dann ir wist, waser. gestalt ich 25 euch gewillgt bin. 1st und lebt ain getruwer, recht warer und ungefelster frund auf erterich, so bin ich (das waiss ich, das ir mir sdlchs vertruwt) gegen euch derselbig gewisslich. Doch hoff und vertruw ich euch, ir werden mich arm en munch, am das ir itzt ain grosser her, poraposus aulicus et quasi secundus post 30 regem seyt, ut more hungarico loquar, danocht auch nit gar in vergess stellen und aus euwerm register than, sonder mich nichtz destoweniger in altem angedingtem brftderlichen vertruwen unve-r- kert idertweilen befolhen haben. Bedurfen ir mein nit vil, das gunn ich euch von herzen. So bedarf ich aber euwer ye lenger 35

J) Oben Nr.olO.

2) Vffl. Nr. 51G S. 346,

*<$&frffi&HHX*

1538 Jimi 10. 343

ye mer, und dank gott vora himel, das es euwert und meinthalb darzu kumen ist. Wurden dann ir oder euwer kindle ezwa mein bedurfen, so kabt ir mich, das wisst ir, als den euwern auch gewiss. 5 ... Die von Merspurg [halten sich] mit raeinen gutera, so in

irn gerichten ligen, erst in disem jar dermassen mit neuwen dienst- parkaiten, aufiagen und stefiren so unnachpeurlich gegen mir, das ich derwegen mit inen in rechtfertigung wachsen dermassen, wa ieh diesselbig ir angefengt neuwerungen mit dem reebten nicht mag

10 abtreiben, das ich nit allain ander kauf underlassen *), sonder die itzigen guter in irn gerichten gelegen notbalben selbs verkaufen muss und dhains wegs behalten kan. Gleicher gestalt begegnet mir und andern nacbpauren aucb von denen von Marktorf, alles aus an- richten des frundholdselgen mans Hans Jacoben Hunpiss, itzigen.

15 vogts zu Merspurg und Marktorf. Der wurdet, verhoff ich, sein vorgeupte handlung, die er in vergangnem paurenkrieg als der pauren und aufrurer oberster hauptman gepflegen, sampt itzigem seinem gleichmessigen gutmainenden vorhaben dermalenains von denen, die es dest als getroffen und itzt taglich betrifft, auch be-

20 dacbt und vergolten werden. Zaig ich euch, gleichwol ezwas zevil passionato ammo aber doch vertruwter mainung und am aller- maisten darum an, das ir nflmer mit ewerm garten in ander euch gelegen und gefellig weg ze handlen wissend. Dann wa es disen mangl nit, hett ich aigentlich disen garten ze kaufen von mir nit

25 gelassen.

613, Johann, Bischof zu Wien, an Gerwig: Wiewohl er von Prag gem den ndchsten Weg nach Wien gezogen ware, wie es auch nottate, hat er die Erlaubnis nicht hekommen, sunder muessend den weiten triangl auch helfen umbziehen: von Prag nach Meissen zu 30 Herzog Jorg, von da in die Oberlausitz und nach Schlesien. In acht Tagen soil es nach Mahren weitergehen. Darnach, wie zu be- sorgen, werden wir uns des Turken erweren muessen. Der samlet sich und wirdet taglich sterker. Der Erzbischof von Lund ist wieder angekommen; er wird auf der Post nach Weingarten reisen2)

J) Gienger hat G. semen Weinberg in Meersburg zum Kauf angeboten: 14, 398.

2) Hans Jacob Bumpte meldet G. am Dimstag den 19. November, dass Lund diese Woche noch in Meersburg eintreffen wolle: 15, 156.

344 1538 Juni 10 Juni 12.

und dann a 1$ bald wetter sum Kaiser. Gott hab lob, wir habend noch bey alien landen guete vertrostung emphangen, und ir herrn, die prelaten, haben recht gethon mit ewr bewilHgung. On zweifl, die ku. int. wirdet es in sondern gnaden erkennen. Breslau, 1538 Juni 10.

15, 177, Or., e. U.

5

S14. Gerivig an Otto Truchsess von Waldburg, pdpstlichen Rammer er : Otto hat angefragt l), ob er, G,t einen Auftrag ftir ihn hdtte, wenn er nun nach Rom kommt. Weiss nichts, als dass er Gnmppenb erg *) bisweilen antreiben Iconnte, der seine Geschajte in 10 der Hand hat. Weingarten, 1538 Juni 11.

15, 106, K.

SIS. JJlrich von Schelienberg an Gerwig: Muss vielleicht auf den Tag nach Nurnberg. G. solle fur diesen Fall eine Antwort Salems wegen des Kaufs von Eissiissen veranlassen. 15 Seine Sorge, er Jcomite an Zwinglische verkaufen miissen, Feld- kirchy 1538 Juni 12.

15, 109, Or.

Ich laus ewr erwirde wiesen, das mir min brftder Wolf3) schribt, des dato stet den 3. tag ditz monats, wie daz doctor Matbis 20 Held bey berzog Ludwig zu Ingelstatt gewesen und hab inie, minem bruder, gesagt, wie das graf Haug von kay. und ieb von ku. int. gen Nurnberg komen sin solten, aber er hab uns baiden den tag abgeschriben ; und were gut, das uns das abschreiben nit zukomen, den er verse ch sich, der tag werd sinen furgang haben, und ver- 25 main, daz nit iederman das absehriben so eylends zukome hab mogen. Und er, doctor Mathis, well auch gen Nurnberg, und hant auch minem bruder gesagt, ich musse zu ro. ku. mt. Erwirdiger gunstiger herr, solte nun ku. mt. mich erfordren, so mogen ir woi als der hochverstendig gedenken, wann ich widerum anbaimsch 30 komen wurd. Dieweil ir dann min anligen wissen, und uch mer

') Dat. Waldsee, 10. Juni: 15, 110, Or.

8) Oben Nr. 318.

8) Marschatl in Miinchen.

1538 Judl 345

dann kainem andern vertrawt hab, so ist min fleissig und dinstlich bitt an uch, ir wellen doch rair ain entlicb antwurt von wegen Ristissen von minem hern von Salmeswiler zu wegen bringen, Dann ich will also nit mer leben. Ich wil min sach scbicken zur 5 ruw, so fil mir moglich. Und mus iehs geben den zwingliscben, so ist es doch mir im heraen laid, und mus gott erbarmen, das ich gott und sine hailigen und die hailigen mess, auch die armen seelen verkaufen mus. Ich kan und mag nit mer in der unruw steeken .

10 516. Georg Gienger an Gerwkj: ... Ich sollt e. gn. vil news

schreyben. So acht ich, das allenthalben vil mehr von lewfen dan hie zue hove gesagt werd. Ob der T-urke1) seinen Weg auf Friaul oder gestracks auf Vngarn zu nimmt, ist noch ungewiss. Und er zieche, wolchen er wdll, so trifft er die ku. mt., deshalb alhie zue

15 hove treffenlich gross gesch'aft, muhe und arbayt ist. Mit dem Woyda hat man ayn jarigen an stand und vileycht ayn ewigen . vertrag z).

Der kunig von Poln hat sein treffenlich botschaft hie in causa sponsalicii inter filium suum et filiam regiae majestatis

20 primogenitam celebrandi 3). Und acht, dieselb heyrethandlung werd anhewr entlich und, ob gott will, glueklich beschlossen.

Bis montag verrucken wir in Mahren, daselbst auch ayn land- tag ze halten, und von dannen meyns achtens auf Lynz; da mochten wir uns vileycht ayn zeyt lang legem.

25 Meynthalben kan ich e. gn. kayn andern bericht thuen, dan

das ich von den gnaden gottes bey meym herrn zuevor und sunst meniglichem gnad und gunst geuueg hab. Sed nemo illi debet quicquam. Und besorg warlich, ich werd den dienst leybs bl6dig- kayt und armuet halb in die harr nit ubersten mugen, ich wdll

30 mir dan selbs mein leben erkiirzern und meyne kind noch weyter verderhen.

0s, Diener hat ihn um ein Darlehen angegangen. Da er aber in meyner silberkamer ganz arm und nottig, hot er ihm geraten}

') Vgl. S. 846 Anm. 2

2) lm Frieden von Grosswardein vom 24. Februar 1538 : Fessler 6', 532 ff, *) Ferdinands Tochtcr Elisabeth war schmi seit 1530 (km Polenprinzen Sigmnund versprochen. 1538 im Juni ham zu Breslau die endgiltige Abreile zustande. Die Hochzeit folgie am 21. April 1543: Buc holts 8, 698/.

346 1538 Juli 4.

sick an den Herrn von Lund zu henken ; dann e. gn. vil mehrers umb ime verdient. Hat sich aber erboten, im Not/all ihm auszu- helfen, und tvenn er selbst entlehnen miisste. Es war aber nicht ndtig, da ihm ayn unversechen gluck zuegestanden. E. gn. geberi mir vilzue boehen titel; dan ich den namen „vicecaneellary" nit 5 hab, sonder „hofcanzley-verwalter". [1538 Jutii]1).

5, 133, Ot\ 0. D.

a 17, Abt Johann zu Roggenburg an Gencig: Die nach- irdgliehe Leistung zu dem wnterblicbenen Tiirkenzug. Roggenburg, 1538 Juli 4.

15, 201, Or.

10

Der ro. ko. int., unsers allergn. hern, dergeleichen e. e. neben- sehreiben an uns bei zaigern getban haben wir nit mit clainem befrembden und sonderem verwundern vernomen, indem das die ro. ko. rat. mer wissens umb unsers gotzhaus einkomen soil haben 15 und tragen dann wir selbs, also das ir rat. in ireni sehreiben uns . die angeburliche taxe zuschreibt, die wir e. e. uberschiken sollen, so wir doeh bishore kain wissen emphangen, ob doch einicher prelat under uns, was oder wievil zu ergangnem Turk en-gsch ray, so nil erlosehen und kainen furgang (got hab lob) nie gehabt2), 20 bewilligt hete. Wo das beschehen, dcs wir (wie gemelt) kain wissen tragen, solten ye solche bewilligung vor yetziger anvordrung uns der pillicbeit naeh zuegeschriben wo r den sein, damit wir mit der bezalung uns gefast machen beten mugen. Dieweil dann laider darzu komen, das gleich ein yeder in unserm pewtel und des goz- 25 baus einkomen, wellies nit so gross, als wir aber yezo spuren yeder vermaint, sich zu erseben, moehten wir dem oder denselben in ir vermugen gleichermassen zu seben aueh leyden, des sy aber (glauben wir) gcrn vertragen sein. Darumben wir uns solher an- vordrung, in ansehung das wir hievor von kainer bewilligten anlag 30 noch eiuichera anzug wissen geliabt, uns dismals nit versehen hetten. Gleiehwol wo hochgedaehte ro. ko. mt. zu widerstand des

J) Vgl. oben S. 345 Anm. 3.

2) Soliman ha tie auf die Kunde von dem Frieden von Grosswardein wicder gerustet, ist am 9. Juli von Konstantin-qpel aufgebrochen, hat ende August die Donau iiberschritten, sich aber dann der Moldau zuffcieandt: Fessler 6', 540 f. Jorga 2, 424 f.

1538 August 26. 347

Turken was bedurftig, haben wir neben andern preiaten ein ge- purende auzal gelz zu geben uns erpoten. Yedoch sein wir aus anderer des gozbaus angedrungner grosser merklicher notturft ein dorf zu verkaufen willens. Alsbald wir das versilbern, wollen wir 5 uns in disem fal mit bezahlung angezaigter vordrung wie ander prelatn guetwillig der gebur nach erzeigen.

518. Pralaten, Grafen, Herrn und Adel insiruieren Johann Marquart von Konigsegg und Wolf Dietrich von Hamburg fur die Werbung l) an Herzog Ludwig von Bay em um Aufnahme in den 10 nurnberger Bund2). Waldsee, 1538 August 26.

15, 170—173, Enttmrf mit Gs. Korr.

. . . Nachdem wir nit anderst kunden befunden, dann das hoebstgedacbter kay. und ku. mte% auch churfursten und fursten furgeuumene cristenlicbe verainigung ein gottldblicb, notwendig,

15 cristenlich guet werk, so seyen wir hocbstgedaehter kay. und ku. mt*n. zw underthenigister gehorsam, desgleiehen churfursten und fursten zw undertbenigem und dienstlicbem gefallen uns auch darein guetwillig einzulassen und zu begeben begirig. Dieweil aber wir in einer vast geringen anzal und unser gar wenig allain in einem

20 ganz klainen bezirk einer naehpaurschaft bey einander gesessen, ja nit der zehent tayl des schwabisehen krays, so sey aach uns nicht minder besehwflrlich, ichzit in den vorrat zelegen, dann das- selbig gar nit in unserem vermugen, znedem das die mas der hilf, so uns furgehalten, als nach des reiehs anschlag uns ganz ungleich

25 und ubermassig aufgelegt ganz besehwarlich, cleshalb unser vil und der merertayl sich des auf etlichen reichstagen besehwaret, dar- wider suppliciert und protestiert haben.

Das wir dann uns als die clainfuegen mit kay. und ku. mt°". sambt churfursten und fursten afs grossmechtigen hcuptern angc-

30 zaigter massen in Vermel te reichshilf, auch gleichmessige kriegs- riistung und yebung einlassen und begeben, kunden sein f. gn. selbs genediglich ermessen unserm geringen vermugen zu schwer und nicht erheblichen.

Es sollen auch die gesandten insonderhait anzaigen, das s611ichs

35 hievor in aufrichtung der ailfjarigen gewesnen bundsainigung von

') Auf Anbringen ksrl, und kgl, KommissSre, Vgl. oben Nr. 504 und Nr. 519.

8) Vom lO.Juni 1538: U or tie der VIII. c. 14, S.1343f.

348 1538 August 26.

kay. unci ku. mt*0., audi churfursten, fiirsten und gemainen domalen gewesnen bimdsstendeii selbs gnuegsamblieh und wol bedacht und erwegen worden, und daruniben desmals und in derselbigen aini- gung unserm, der ritterschaft, pank in nachfolgenden drejen treffen- lichen puncten vor andern gewesnen bundsstenden milterung und 5 vortail getan, als nemblieh und

Zuni ersten, das hochgemelte kay. und ku. mt. una zw ainer pesserung jarlichen 4000 gulden unserm pank verstewrt, auch mit derselben anlag in kriegsteufen genediglich haben erschossen.

Zuni andern das unser, der ritterschaft, gewesner bundspank, 10 so man einem churfursten oder fursten hilf gethan und in das veld gezogen, nit lenger dann acht tag auf unser selbst costen zo Ziehen und zfl helfen schuldig gewesen, besonders nach versebeinung der- selben acht tag derselbig churfurst oder fiirst, dem hilf bescheen, unsers panks kriegsvolk in seiner liferung underhalten muessen, 15 unbedacht das die andern zween der fursten und stett pank fur und fur (so lang der krieg gewert) ir kriegsvolk selbs zw under- halten verpunden gewesen.

Zum dritten das genanter unser der ritterschaft gewesner bundspank, so den fursten oder steten hilf bescheen, aller under- 20 haltung des gesehutz und artelary allentlich erlassen gewesen, und die andern zween pank denselben kriegscosten allain getragen und underhalten, alles in bedenkung unser als der clainfuegen unge- legenhait und geringen vermugens.

Daneben sollen unsere gesandten hochgemeltem unserm gene- 25 digen herren herzog Ludwigen anzuzaigen nit underlassen, das dannocbt hierin nit wenig zu bedenken und zw erwegen, das in unsern oberkaiten und gebieten als im Algew, Fodensee, Hegeuw und Schwarzwald vil und treffenlich guet gebraucht kriegsleut, woliche dann yeder zeit erhaischender notturft umb geburliche 30 besoldung, im val so uns die sach selbs berurte, dest leichtlicher aufgebracht und bestellt werden miigen, w611iches sonst und one das (wo wir der ainung und handlung nit verwont) dermassen nit bescheen raocht, derhalb solliches alles dieser zeit unsers verhoffens der billichait nach nit weniger dann hievor auch erwegen und be- 35 dacht werden soil.

Damit aber die kay. und ku. mt™., auch curfursten und fursten diser cristenliehen ainigung verwont ye spuren und erkennen kunden, das wir uns in berurt ainigung gem begeben, und sovil in unserem geringen und clainfuegen vermiigen ain ieidenlich hilf 40

„—

1538 August 26. 349

auf tins ze nemen audi nit verwaigern wdllen, so sollen die ge- santen handlen und werben, ob wir naehvolgender gestalt und mas in die ainigung einkomen und aufgenuraen werden mdehten.

Nemblieh naehdem wir mit geraysigen diser zeit sonderlich 5 nit verfasst, das wir dann, so ein aufmanung oder veldzug fur- genomen, mit 337 fuessknechten aufzesein und zuezeziehen und nit allain die acht tag (wie in voriger ainigung bescheen) sonder also lang als die audera ainigungsverwonten zu verharren und dasselbig unser fuessvolk auf unsern costen zw underhalten schuldig seyen,

10 aber daentgegen wir des geschiitz und artelarey helfen zw under- halten wie hievor genediglich erlassen wurden.

Desgleichen sollen die gesandten aus oberzelten ursacben mit allem vleiss handlen und arbeiten, das wir des darlegens in den vorrat auch genediglich erlassen werden, dann in denselben vorrat

15 wenig oder vil zu legen (wie vor laut) in unserm vermugen gar nit, sonder bedenken und anseben, das wir merer tayls sonst mit ziinb- lichem vorrat der provant, weins und traids versehen, wSlicher auch im fal erhaiscbender notturft umb geburiiehe bezahlung wol wurdet ze finden sein.

20 Item es sollen die gesanten hochgemelten unserm gnedigen

herrn herzog Ludwigen in sonderhait auch anzaigen, das unser nit der drittail oder viertail, wie der ritterschaft pank hievor im schwabischen punt gewest, yetzund bey einander seyen, rait er- zelung deren aller, so hievor im bund gewest und yetz abgangen,

25 derhalb ditz unser anerpotne hilf der vorigen nit ungemess.

Item die gesandten sollen auch handlen und arbaiten, das uns alien zwen rath (die wir aucb selbs underhalten wollen) zue- gelassen und vergunt werd.

Und damit sSHiches dest leicbtlicher erlangt und bewilliget,

30 so mugen sich die gesandten auch einlassen und von unserent wegen bewilligen, das wir zw underhaltung des gemainen uncostens wie andere ainigungsverwonten alle jar unser angebur noch unserer bewilligten hilf an gelt auch darlegen unci bezalen wdllen.

Wo aber uns die nachlassung der underhaltung des geschutz

35 und artelarey ye nit erhept und erlangt werden mochte, so sollen die gesanten macht und hiemit bevel ch haben, dieselben underhal- tung von obgemelter unser bewilligten hilf auch zu bewilligen.

Es sollen aucb die gesanten (naehdem sy aller sachen gnueg- samblich bericht und selbs verwont seyen) hochgedachtem unserm

40 gnedigen herren herzog Ludwigen mit vleis wol berichten und er-

350 1538 September 1.

inneren, wic wir merertails an der grenitz viler unser wider wertigen gesessen, und was unser gelegenhait, und das dardurch, wa wir in die ainigung emkuraen und aafgenumen wurden, dannocht gemainen ainigungsverwonten vil unrats verhuet und entgegen grosser nutz gesehafft, und sonderlich, so wir also angeriumen, das ungezweifelt 5 vil andere prelaten, graven, kerren und adl und stetten sich alsbald und villeicht (dieweyl sy eins hohern vermugens) mit einer mereren und ansehenlichern hilf in beriirte ainigung (wolichs sunst nit besebee) anch einlassen und begeben wurden.

In dem allem sich die gesanten unser aller notturft und ge- 10 legenhait naeb als die hochverstendigen zura vleissigisten und wol wissen werden ze halten. Und was sy ausserhalb diser instruction weiter fur fruchtpar und guet an sich t, furzetragen und ze bandlen zw erlangung obgemelts unsers vorhabens, das sollen sy mit bestem vleiss thuen und hiemit auch bevelch liaben. 15

Und was inen also hieruber begegnet und von inen erlangt, sollen sv vier verordenten vom ausschuss aufs furderlichist in scbriften oder muntlich zu wissen maeben.

Actum Waldsee und mit unser Wolfgangen abbte des gotz- haus Kempten, Gerwigken abbte zw Weingarten, Fridrichen graven 20 zw Furstenberg, Heylgenberg und Werdenberg, Haugen graven zw Montfort und Rotenfels furgedrukten betscbieren fur una und von wegen unser hienachgescbribnen mitverwonten verfertigt am montag nach Bartholomei apostoli anno der wenigernzal im acht und dreissigisten jar. 25

[Fol. 296 und 300, von Gs. Hand:] Welch e auf montag nach Bartholomei anno 38 zu "Waldsee in die instruction zu herzog Ludwigen von Payern gestellt geschriben seyen. [Vgl. unten $. 365.]

Fol. 296 fehlen Buchau, Okristopk von Sckienen und die beiden 30 Danketsweiler. Dafiir unterschrieben 1538 mehr: Pangraz von Stoffeln, Friedrich und Hans Rudolf von Enzberg und Friedrich von Heggelbach.

519. Gerivig und Graf Hang zu Montfort an Konig Fer- dinand: Die Werbungen fur die nurnberger christliche Vereinigung 35 in Schwaben. 1538 September 1.

It, 269—271, Gs. K.

1538 September 1. 351

. . . E. k6. mt. jungsten uns zfigesanten befelch, das wir mit den prelaten, grafen, hem und vom adel, desgleichen etzliehen stetten im land Schwaben handlen, das sy sich in die cristeliche verstentniis tmd verainigung, kurzverriekter tagen von der kay. und 5 .ewer ko. mt. sampt etzliehen chur und f&rsten zu Neuremberg be- schlossen, aueh einlassen und begeben sollten, haben wir mit geb&render reverenz in aller undertenikait enpfangen und zu ge- horsamer volnzieehung desselbigen anfangs mit denjenigen prelaten, grafen, herrn und vom adl, so uns am nechsten gesessen und bie-

10 vor, wie e. kd. mt. gnedigst wissen tragen, mit ainandren in ainer nachpeurlichen cristeliche n verstentnus gestanden seyen, die wir all gehen Uberlingen zusamen bescbriben, bests vleiss gehandlet und bey inen so vil befunden, das aus denselbigen die in beyliegender zettl verzaichneten sampt uns baiden der r6\ kay. und ewerer

15 k6. mt. zu undertenigster gehorsam sich auf geburlich und leidlich mas in berurte ainigung zfi begeben urbutig und willig, wie sy dann mit sampt uns genait, ir botschaft zu unserm gnedigen hern herzog Ludwigen von Pay em als obersten diser provinz mit credenz und instruction abgefertigt, der aufnemung und mas der hilf und stimen

20 halb im rath mit semen f. gn. von unser aller wegen ze handlen und wa muglich underteniklich zu vergleichen.

Und wiewol her Wilhalm, des hailigen reichs erbtrachsess, und her Schwickart von Gundelfingen, baid fryhern, fur sich selbs und als formunder wiland her Jergen, des reichs erbtruchsessen,

25 freyherrn, seligen gelassnen kinder in vorbemelter unser nacb- peurlichen und cristelichen verstentnus oder verainigung auch be- griffen und verwant gewest, so haben sich doch baid beraelt frey- heren sampt irn pflegkinder itzt von uns abgesundert und in dise der kay. und euwer k6. mt. verainigung zu kumen gewegert und

30 abgeschlagen, aus ursachen, wie e. k6. mt. aus irem hie beyligenden schreiben, das e. kd. mt. wir deshalb underteniklich hiemit zft- schicken, allergnedigst selbs zu vernemen haben.

Mit den stetten Uberlingen und Ravenspurg haben wir gleicher- gestalt gehandlet. Darauf uns die von Uberlingen nach lang ge-

35 haptem bedacht geantwfirt, das sy ab der kay. and k6. mt. gnedigst und cristelich vorhaben ain undertenigst wolgef alien, und wellen deshalb e. k6. mt. irer gelegenhait aufs furderlichst selbs berichten, der undertenigsten zuversicht, darab e. k. mt. ain gnedigst gefallen und benugen haben werd, darbey wir es unsers tails auch wie

40 billich haben sollen und mussen beleiben lassen. Aber die von

352 !538 September 1.

Ravenspurg haben die sach alleklich verwegert und abgeschlagen mit erzelung, das inen diser zeit sich in ainiche verstentnus oder buntnus einzelassen und zu begeben gar nicbt gelegen, wol sich sust und in anderer weg gegen der kay. und e. ko. mt. alier under- tenikait und gehorsame anerbotten. So haben wir auch die and em 5 stett als Wangen, Kaufbeura, Pfulendorf, Leutkireh und Buehom zii uns geen Wangen besehriben, aber daselbs allain die von Kof- beuren und Wangen erscheinen, mit denen wir gehandlet. Haben sy ain bedenken genomen, deren antwurt wir noch gewertig. Der sollen e. kS. mt., sobald uns die gefelt, von uns mit ehestem under- 10 tenigst auch bericht werden. Pfulendorf, Leutkireh und Buchorn seyen gar nit erscheinen, haben sich entschuldigt, wie e. k6. mt. aus derselbigen hiebeyligenden schreiben auch gnedigst vernemen mfigen.

Die edleut im Alg6w gesessen haben wir zu uns geen Wangen 15 besehriben und mit inen inmassen wie mit andern gehandlet, welch e nach gehabtem bedacht uns geantwurt, das sy der sach also zft- sechen und warten, wie sich die andern vom adi halten; darnach wellen sy allsdann auch unverweislich handlen, Aber Jos von Laubenberg, welcher sich in disem val von inen abgesu'ndert, hat 20 uns fur sieh selbs gcantwiirt, das er fur sein person in angezaigte bundniis oder verainigung ze kumen urbutig und willig; und der hilf halb, so er derwegen auf sich nemen sSllte, welle er nach gnugsainer verhdr und bericht seins klainfugen vermugens zu unser baider selbs erkautnus gesetzt haben. 25

Und nachdem die edelleut auf dem Schwarzwald und am Necker gesessen uns gar weit entlegen, auch der enden uns ze reiten und ze taglaisten ezwas gefarlich, so haben wir daselbs bin mit credenz und instruction substituirt und verordnet Folmern von Brandis und Hansen von Echingen, die deshalb schon tag aus- 30 geschriben, und was dieselbigen ausrichten, werden sy uns widerumb zftschreiben. Das sdllen und wollen e. ko, mt. wir alsdann auch furderlich berichten.

Desgleichen sech uns auch fur fruehtpar und gOt an, under- tenigst bittend, das e. k6. mt. yemands andern mit den grafen von 35 Otingen sampt dem adl am Koeben gesessen ze handlen auch gnedigst hetten verordnet !), dann uns an dieselben ort ze reiten

*) Ferdinand bestellt dafur die JcgL R&te Eherhard von Freyberg und £h\ Joh. Voyt: an G\: 18. September: 157 131. Or.

1538 September 17. 353

und ze handlen gleicher gestalt weit entlegen und gefarlieh und (in ansechung, das wir mitler well mit aoderxi, wie volgt, gnftg werdend ze schaffen und ze handlen haben) schier nit muglich.

Dann die edelleut an der Tunouw und in der margrafschaft Burgouw gesessen haben wir auf den 11. ditz geen Weissenhorn beschriben, mit denen wellen wir inhalt e. kd. mt. befelch aueh hdchsts vleiss handlen, und was uns fur beschaid und antwfirt ge~ fellt, e. kd. nit. mit ehesten auch zuschreiben, derselben e. ko. mt, uns hiemit underth. befelhend.

10 520, Hans Jacob von Landau an Gerwig: Die Verhand-

htngen mit Hans Thoma von Rosenberg. Der Atisschuss des Donau- viertels. Nellenburg, 1538 September 17.

15t 133, Or.

Als ich von Weissenhorn widerum alher kumen, ist von Hans

15 Thoma ain knab' alhie gewest. Der sehribt, wie das Jacob Sturm von Strasburg, so zwisehen sein und den 18 gesunderten steten handlet1), noch entlichs nix beschlossen oder gehandlt. Und so vil ich in solichem sehriben vernym, ist zu achten, das sich die vergliehung an dem artikl, ich euch bericht, gern stossen wolt.

20 Man tet das dachtraff gern auf an der richten. Und seinem sehriben nach acht ich, er mecht den vertrag mit der ku. mt. und an dem bas leiden. 0 wo ist mein frumer kaiser Maximylyan! Woitn wir ytzo den junkhern der stet so ain fein banket zurichten! Dan er wurd die alfjerig gewesen buntzainung mit der hilf nachgeben, was

25 ain ydern darin mit der hilf bruchen thet, alain das wir fir uns selbs nix handlen wider in, es bescheche dan mit ainyger hilf ver- myg der buntzainung. Ich sorg, wo man nit weiter mit einlaust, er werd niymer stil stan. Und dieweil zu achten, das ir sampt meinem hern graf Hugen in kurz gen Yberlingen kumen und verer

30 umb ain ausschutz gen Echingen handln mechten, als ich des von euch bericht, wolt ich mich zu euch dahin verfugen, dasselb verer bereden. Dan ich mecht und wolt verer tegliche sorg und schaden gern verhuten. Es ist och zu sorgen, wa wir nit welen, so mys und werd er than mysen, des er nit gern thfit. Dan der von

35 Strasburg handlung ist noch nit gar zerschlagen. Welche gen

*) Vgl Polit. Korr. 2, 537 f.

Wttrtt. Geschiohtsquellen XVI. 23

354 1638 September 21.

Echingen aus unserni viertl der Tonaw zu aussehutz verordnet, haben ir hieneben zu vernemen,

Zettel: Her Hans Jacob von Landaw, her Jorg von Rechberg, her Ludwig von Bernhausen, her Wolf Dietrich von Kneringen, her Hans Adam vom Stain, her Conrat von Bemelherg, her Hans Rener von Altmating, all rytter. Eberhart von Freyberg, Hainrich Burkhart marschalk zu Bapenheim, Wilhalm Vetzer, Jorg von Rott, Jos von Hornstain, Jacob von Riethaim.

Dise all sein von der riterschaft gen Echingen zu ausschutz verordnet.

10

521. Burgermeister mid Bat zu Buchhom an Gerwig: Haben den alien Vert-rag unit Weingarten ivegen der Kaplaneien in ikrer Stadt eingesehen und finden, dass sie im Becht sind: Die vazierende Pfrimde und die Kaplanei des St. Jakobaltars diirfen sie verleihen. Der Irrtum kommt daher, dass ihr Stadtschreiber, der noch nicht 15 lange hier isi, den Altar nack der Stiftilngsurkunde Unser-Frauen- altar nannte, da der Altar zu Ehren der hi. Jungfrau, der Mutter der Barmherzigkeit, St. Jokanns des Tdufers und der drei Konige geweiht ist. In der Stadt aber keisst er Dreikdnigsaltar. Und das 1st ehen der vazierende. Bitten also nochmals, einen tauglichen 20 P Hester zu schicken, den sie dem Ordinarius prdsentieren wollen. 1538 September 21.

15, ISO, Or.

522. Wolfgang Prantner an Gerwig: In euwres bruder saligen sachen hab ich auf des hern Fernberger bericht bey 25 ku. nit. alles vleiss gehandlet, damit von ir int. etlichen benenten stetten im reich gesehriben worden war, das gelt, so bei inen erlegt worden oder kunftiglich erlegt wft, euch und andern testamentarien jeder zeit volgen zu lassen. Und wiewol sollich begem von eurentwegen ir mi mermaln alles vleiss ffgetragen, 30 aueh daneben doctor Matbias Helt furgeschrift und gutbedunken verlesen, so hat es doch nit erhalten werden kinden, vor und ehe die abraitung durch die verordneten commissary aufgenomen und aigentlich bewust werd, was die schuld sein wurt, so erem bruder selign noch ausstendig. Derhalben ir kfi. mt. an des abgestorben 35 Jan Luca stat doctor Munsinger verordnet. Wollet derhalben sollich e

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1538 Oktober 17 November 1. 355

abraitung beffdern, darait euch und der sachen gehelfen, darzu ieh meins tails, als der euch dem erigen zu dienen ganz willig, gern das pest verhelfen und alzeit thon wil, was euch lieb und gefellig. IAm, 1538 Oktober 17.

15, 141, Or. e. U.

323. J. Fernberger an Gerwig: Hat beim Konig die ge- iviinschie Weisung an die Stadte nicht erlangen konnen. Hat dem Hochmeister St. Georgenordens Aussicht auf die Koadjutorei in Weingarten gemacht. Linz, 1538 November 1.

10 15, 174, Or.

Als ieh ain zeitlang nit hie an ko. mt. hof gewesen bin, ist in meinem abwesen ain schreiben von e. e. komen an mich lautend. Dasselbig hab ieh seins inhalts vernomen und alspald neben doctor Gienger mit ko. mt. aus der sach geredt. Und als sy die sach

15 vormalen der hofkamer zuzustellen bevolhen, hat sein ko. mt. aber- malen gewelt, das dieselbig die sach furnemen und beratslagen solt. Dasselbig ist in meiner gegenwurt beschechen. Und wiewol ieh ain schrift auf die andern, so vormalen ausgangen sein, orden- lichen auf einander gericht, auch nachmalen selbs ain concept

20 gestelt, wie die ko. mt. in namen kay. mt. den steten schreiben solt, so hat doch ir mt. nach emphangen bericht die begerten brief, vor und ehe die raitung furgenomen und erledigt werde, zu fertigen gewaigert und angestelt, aber an des Johann Lucas stat hern Joseph Munsinger zu commissary verordent . . .

25 Der her hochmaister sant Jergen orden der hat sich hoch

bemi'iet, hett euch gern gedient, aber diser zeit nichts erhalten kennen. Ieh hab im ursaeh geben, vleis zu prauchen. Dann ieh hab ine vertrest, ir mechten zu bereden sein, wo ir hilf zu der pillichait befunden, daz ir seiner gnaden bey euwerm convent in

30 alien gnaden gedenken wurden, ob sy ine zu ainem coadiutor an- nemen. Das zaig ieh e. e, darumb an, ob sy in kunftig zeyt ursaeh hett, seinen f. gnaden zu schreiben, das ir mit unverpun- lichem erbieten diser sachen halber auch anregen gethan und sonderlich aueh gemeldt hetten. Ieh hab furwar all mitl und weg

35 gesuecht, euwern willen zu erlangen, hab aber nichts erhalten konnen, das mir selbs beschwerlich ist.

23*

356 1538 Dezember 6 Dezember 26.

524. Domdekan und Kapitel des Stifts Komtanz an Gerwig : Die Klerisei in der Landvogtei Schwab en beklagt sich langst fiber die rechtliche Vorforderung durch das Landgericht. Sie haben nun als Verwalter des Stifts und ordentlicher Bichter der genannten Klerisei sich an den Unterlandvogt Jacob von Seckendorf und an 5 die Begierung nach Innsbruck gewandt und damn erinnert, doss in fruheren derartigen Fallen die Begierung auf Klagen Bischof Johanns von Lupfen die Forderungen des Landrichters ivieder abbestellte. Jetzt horen sie, dass der Landrichter mit Acht und Fon vorgehen will. Schreiben zugleich an Truchsess Wilhelm und 10 Schweikhart von Gundeljingen als Gerhaben der Kinder Truchsest Jorgs mit dm' Bitte, die Klagen abzustellen. Bitten ihn als ain liebhaber der clerisy urn Forderung bet den beiden1). llber- lingen, 1538 Dezember 6.

15, 166, Or. 15

525. Gerwig an den AH von Salem: Der Weihbischof hat ihn auf morgen Samstag nacht nach Salem beschieden, wo er Sonntag frtih seine, Gs., P ontifikalien 2) benedizieren und ihn selbst

investieren will, und wurdet diser actus gar in privato ezwa in ainer capell und dermas so fru und furderlich beschechen, dass 20 unser ider noch des tags widerum haim gelangen mag. Schickt die Mitra. Will bis morgen abend dort sein und bittet urn tin warmes Stable, des ich warlich am noturftigosten3). 1538 Dezember 20.

15, 184, K. 25

526. Ulrich von Schellenberg an Gerwig: Sein Befinden.

Sollte nach Landshut. Mochte JSofmarschall werden und bittet nm Forderung. 1538 Dezember 26.

15, 470, Or.

Ewer erwirde schriben, des datum stet den 20. tag Decembris, 30 hab ich empfangen, und befund in demselben, das e. e. minem

!) Die Regierung in Inn$h?itck rerfUgt darauf Abstellung der Vorforde- rttngen : an den Landrichter Burhart Treutwein : 4. Dezember. Mitteihmg an das Kapitel: 5. Dezember: Schwabenbttcher 2, 315, 314.

*) Vgl. Nr. 482.

a) G. war den Somtner Uber /crank: 15, 83.

1598 Dezember 26. 357

hochen vertrwen nach min nit gar vergessen haut. Und ist glich- wol die warhait, das mir kain arzat Mlft, mir kum das confortatif in minen magen. Das beseehe, so es gottes will ist. Und laus uch wissen, das ich als gestert den cristag das letzst mal nach 5 dem warm en trunk geschwitz. Wol wil mein arzet, das ich noch 8 tag oder lenger alle morgen ainen warmen trunk des starken wasser vor mittag um fier auren trinken soil; dein will ich also nachkomen. Und wiewol ich uch in minem nesten schriben, da ich uch ain schweinkopflin und den beren geschickt hab, anzaigt

10 hab, wie min gnadiger her herzog Ludwig von Bayrn auf den 13, tag Januarii nest kunftig mich gen Lanzhut auf ain pundstag beschriben, und ewers rat begert, wie ich mich als an aim erfaraen halten soil; dann mins achten eben fru noch nach der cur des holz ist, auszufliegen ; und dieweil ir mir kain antwurt darauf ge-

16 schriben, so gedenk ich, uch sein dassclb min schriben noch nit worden, deshalb ich abermal als minem gunstigen vertrwten hern bitt, ir wellen mir ewern trwen rat mitteilen, was mir also darinne zu thon sey. Dann fierwar die luft ietzund scharf sind, und ich eben scharf die chur genomen. So ist doch ie der lib das hopt-

20 gut. Und bin also ewers rat gewarten. Zum andern als ir mir geschriben. haben, wie her Caspar Koniger mit tod verschaiden sey, das ist doch mir in meinem herz ain gros laid, dan er ain fromer, erlicher, trwen man, zudem das er min gar guter frund gewessen ist, so felt mir ains zu : dieweil ir wissen, das von eren wegen

25 mir kain mue noch arbait, aueh kain gefarlichait des libs zu scliwer gewessen, auch kaine nie geschechen *), dieweil dan, wie ir schriben, das die ro. kay. mt. soil oder sey in das Niderland komen, das es sich lichtlich zutragen mecht, das ir kay. mt. in das rich kerne oder ain richstag wurde, so ist her Caspar Koniger ro. kay. mt.

30 hofmarschalk gewessen, und so fer ir als der hochverstendig ver- mainten, das ich dasselb ampt mechte vertretten kunden, so were an uch min ganz dinstlich und hochfleissig bitt auf alles vertrwen, das ir uch bey minem gnadigen hern von Costanz, so sin gnad zu uch komen wurde, mir zu era so til handlen, das ich anstatt

35 weitand hern Caspar Koniger selig statt (!) von der ro. kay. mt. zum hofmarschalk angenomen werd. Desglichen dieweil ir in ainem solichen grossen vertrwen bey doctor Helden sind, das ir uch mir zu era bey doctor Mathis Helden auch arbaiten, ob ich

*) gescheut.

358 1539 Januar 7 Januar 8.

zu hofmarBchalk angenomen wurde. Wo ich dann das um ewer erwirde und minem gnadigen hern von Costnitz und doctor Mathias Helden mit minen armen dinsten verdinen kund, wellt ich allzeit willig sin. Und so ich bey uch in rat funde, das ich den tag zh Lantzhut besuchen ongeferde mocht, bo wollen raich wissen laussen, 5 auf welchen tag ich ewer erwird in der wochen vor Hilary an- haimsch finde, so welt ich fur uch hinab reiten und allerlay mit uch causiren, das mir sidher begegnet. Gott der allmechtig welle der todten sellen gnadig und barmherzig sin. Thu hiemit ewer erwirde als minem gunstigen hern bevelchen. Datum in die 10 Steffani anno 39.

527. Wolfgang Pr miner an Gerwig: Wilrde als wein- gartener Koadjutor nur des Gotteshauses Ehre und Nutzen im Auge haben. Wien, 1539 Januar 7.

15, 316, Or. 15

. . . Euer schreiben des datum am 24 Novembris hab ich die tag empfangen und vernomen eur danksagung und freundlich er- bueten, das ich in eur sachen mich wol gehalten. Solliches hab ich euch, meinem herra und freund, von alter kundschaft und der billigkait wegen fast gern gethan. Will auch jeder zeit mit allem 20 treuen vleiss thuen, was euch und den eurigen, sovil mir imer muglich, lieb und gefellig.

Dann betreffend eur freundlich erbueten der coadjutorei halben will ich dieselbig nit anderst begert noch gehandlt haben dan mit alien euern und des gotshaus eer, nutz und wolfart, und kain 25 andern fursehlag thuen, sunder denselben und mit was condicion eur gelegenhait, die ich am vordristen bedenk und vollziehen will, euch und dem ganzen capitl auf zimblich weg und mitl euerm ge- fallen nach einlassen und halten, damit sollicher, wie obbemelt, das wenigist euch noch euerm gotshaus zw nachtail, sunder in vil 30 weg meines verhoffens bey kay. und ku. mt. zw guetem raichen soil, und allezeit an mir ain guetwilligen diener haben. Das wollet also eur gelegenhait nach im bdsten bedenken und mich antwurt wissen lassen. Dan ich zweifel, ob ku. mt. so bald in das reich oder gen Insprugg kum. 35

528* Tag zu tJberlingen in Sachen der ksrl. Einigung: 1539 Januar 8.

1539 Januar 16 Januar 17. 359

Graf Hug von Montfort und Ulrich von Schellenberg als Jcaiserliche Kommissare bringen die chrisiliche Vereinigung wieder- holt vor Pralaten, Graf en, Herrn, Bitter und Adel. Die Pralaten sind bereit, uber ir vorgethan erbieten und bewilligten anscMagen 5 des fuessvolks noch ainest als vill, die Graf en und Herren nock halb so viel zu unterkalten. Und da Herzog Ludwig sick wrmhmm Hess, dass der Bund lieber Pferde als Knechte kdtte, wollen tie (doch in abschlag obgemelts irs bewilligten fussvolks) 50 geriisteter Pferde, fur je ein Pferd 14 ft. Anschlag verrechnet, sekicken.

10 Bitterschaft und Adel honnen nicht mehr leisten.

uber dieses Angebot wollen sie nie gesteigert sein und alter Extraordinan-Anlage und Ausgabe, wie etwa Unterhaltung des Ge- schiitzes, erlassen bleiben, da die Pferde in dieser Landsart be- schwerlich aufzubringen sind. Alles auf Hintersickbringen, da einige

15 Pralaten nicht anwesend si?id und die Boten keine Vollmacht haben, zur Beantwortung innerkalb 12 Tagen.

15, 237—238, A.

529, Die Pralaten an Haug von Montfort und Ulrick von Schellenberg: Haben sick wegen der ilberlinger Anlage besprochen

20 und beschlossen, sie anzunehmen, wiewol der ungleieh und unmassig anschlag uns und unsern gotzhewsern hochbeschwerlich, uns aber verrer noch wyter daruber nit beschweren lassen wellen, doch der gestalt, das wir der pferd halb, wo unser einen oder mehr die uffzupriDgen nit muglich, unverpunden, sonder in solichem fall fur

25 yedes pferd 14 gulden zu benuegen wirde angenomen. Doch sind wir sampt und sonders des erpietens, in uffpringung solicher pferd kern vlys; mhue noch arbait, damit die im fall eraischender not- turft geschickt werden, an uns erwinden ze lassen. M'cUdsee. 15 39 Januar 16.

30 15, 499, K.

530, Graf Hug zu Montfort an Gerwig: Die Schreiben an den Konig in der Bundessache. Die Form der Prdlatenhilfe. 1539 Januar 17.

15, 322, Or.

35 Vermeg gestelter copey1) hab ich den brief an ro. ku. int.

ververtigen und das schriben dero am Kochen und des ausschutz

l) Von Gs. Hand: 15, 496: Pr&latm, Graf en, Herrn und Adel im Hegau hoffen auf dem ndelisten Bundestag aufgenommen zu werden. Mit d#m Adel am

360 1539 Januar 23.

des viertals an der Thonaw einschliessen lassen. Wolt solich sehriben aueh verbitsehiern, volgends auf die post geben, damit es furderlieh geantwort werd. Ieh hab auch ewer, der prelaten, sehriben an mieh und her Ulriehen von Sehelenberg ausgangen geofnet, seins inhaltz vemomen, erstlieh gem gehort, ier die hiif 5 vermeg des abschids zu Uberlingen angenomen, das aber solcher bewilgung angebenkt, so ier im val der hilf die pferd nit moehtend zuwegen bringen, alsdan fur ains 14 guldy erlegen soltend. Die- weil aber zu gehaltnem buntstag unser erbieten dahin gestelt, das wier des jerlichen uncostens solten entladen sein, aus ursach wier 10 die pferd, dero wier uns zu schigken bewilgen, wurden mit be- schwerd bekomen und underhalten miesten, und ietz in obgemeltem ewerni erbieten die sach in ain zweyfel gestelt, wie wurd es sich dan gepuren, vil pferd zu schigken uns zu erbieten, obgemeltz last der jerlichen underhaltung damit zu entladen, und man ewer, der 15 prelaten, halb kains gwis derhalben im val der noturft nit kinden laysten [sic]? 1st hierauf mem bit, die sach dahin zu richten, wie zu Uberlingen darvon geret, darait wier fursich und nit Mndersieh handlen 1).

Des lantkumaters und dero von Wangen sehriben ist ro. ku. 20 mt. durch mieh von Munchen aus zugesehigkt worden.

Mein bruoder schript mier statigs von wegen der kunst, so ier im zu lernen zugesagt, die hagken in stain einzugiesen.

531, Dr. Friedrtch Nausea, Koadjutor in Wien*), an Gerwig: Erwahnt ihn und den Abt von Kempten in seinen Lucubrationes, 25 Geschenke. Dr.Speiser soil G.zugleich die Eesponsa auf die Gravamina deutscher Nation ilberreichen, in denen er ebenfolls Gs. Namen auffilhrt. Wien, 1539 Januar 23.

15, 320, Or.

Kocher moge der Konig durch Graf Martin von Ottingen und Wolf von [Hohen-] Alfingen oder sonst jemanden verhandeln lassen: 17. Januar.

l) Hang tviederholt seine Bitte urn Verbesserung der Prcilatenantwort am 26. Januar: 15, 328.

*) Vgl. Jo s. Metsne r, F. N., Bamberg 1884. W. Fried ens bit r g, Beitr&ge mm Briefwechsel der katkolisehen Gelehrten Detitschlands im Seformations-Zett- alter: Zeitschrift fur Kirchengeschtchte 20 (1900) 500 f. K awe ran in der llealenzyklopUdie fiir protestantische Theologie. 3 A. 13 (1903) S. 669 ff.

~jii"i^^m—

1539 Januar 23. 361

Salus a deo optimo maximo cum humtli mei eomraendatione. Reverende in Christo pater ae domine modis omnibus observande. Etsi pluribus scribendo nunc agere proposueram, quia tamen post infinita pene et ea quidera publica negocia sic repentinis in pre- 5 sentia negoeiis aliis obruor, baud est ut modo scribam aliud, quam quod intelligere desidero, quam bene valeat una cum suis re- verenda paternitas vestra, quam certo sic optime de me meritam agnosco, ut non possim illi non semper optime velle et preeari, cuius etiam honorificentissimara facio mentionem in meis lucubra-

10 tionibus, que nunc Lypsie sub prelo sunt, haud multo post deo favente in lucem proditure1). In quibus nee imraemor sura reverendi domini abbatis campidonensis, optimi patroni, quem tamen miror proximis suis ad me literis ne verbum quidem feeisse de libris, quos tempore succidaneo ad ipsum misi, sileo quod interim quie-

15 quam aliud [scripserit ?] aut de equo, quo tamen plnrimum indigebo vere proximo, aut de alio gratitudinis argumento, quod tamen iuxta benignissimam ipsius proraissionem reverenda paternitas vestra pro sua in me benevolentia benignissime pollicebatur etiam contra votum meum se promoturam et tempore quoque primo ad me, si

20 quid donaretur, perferri curaturara. Ego autem ut nihil ambio, sic nihil asperaor, quod ab eis, quos et amo et veneror, offertur, non eos propter munera sed munera propter eos diligens et observans: ita me deus araet. Et ipsa reverenda paternitas vestra testis esse potest omni maior exceptione, non ignorans animi mei simplicitatem

25 non ambientem sed vix obtrusa nonnunquam recipientem. Hec magis scripsisse velim, ut eadem reverenda p. v. mei sit memor, quam ut tantillum mihi tribuat, cui iampridem plus debeo, quam solvendo futurus sim unquam. Ipse vero rev. dominus campi- donensis, si quid pro sua liberalitate proque ejus apud me gloriosa

30 memoria statuisset ad me mittere, qui semper in aula regia sum, reverenda p. v. omni ferme hora et quidem tutissime poterit trans- mittere, et quidem in absentia mea ad rev. dominum episcopum viennensem. Quod superest: rev. p. v. felicissime valeat ad nos quandoque reditura, mei graciose memor. Que. nobiscum nova

35 sunt, bona fide novit narrare lator pr^sentium ven. et eximius dominus doctor Petrus Speyser, utriusque nostrum communis amicus studiosissimus, qui et nomine meo offeret mea responsa in ipsa

*) Ah erste Dedikation an Gene iff mid den kemptener Abt kennt Metzner S. 49 die Passionspi'edigt von 1537 f gedruckt wit Widmung mm 3, September 1537, Die netie Widmung mis der leipziger Druckerei kann ieh nicht feststellen.

362 1539 Januar 24 Januar 31.

A-

German it; gravamina contra sedem apostolicam x), rev. p. v. vel ideo fortasse non ingrata, quod etiam in ipsis aliqualem inter nomen daturas ceterorum prelatorum mentionem feci reverende. pa- ternitatis vestrae, que iterum atque iterum pro voto suo et in ecclesie, dei spem et salutem diutissime valeat mei memor. a

332. Hieronymus Holtschuer von Nilmberg an Gerwig; Dankt fur Wein; will denselben ungeacht seiner sewern mit guten ge- sellen verprauchen. Sehriebe gem neiie Zeitung, weiss aber nichts Besonderes, allein das angezeigt wirt, wie der landgraf einen praun- schweigischen secretari nydergeworfen, der zum cardinal von Meinz 10 abgefertiget, als solt der landgraf in gewerb und rustung steen, den cardinal und gedachten von Braunschweig zu uberziehen, welches aber der landgraf widerspricht und deshalb seine rethe zum cardinal und capitel abgefertigt, ine zu entschuldigen 2), als das der landgraf und herzog von Braunschweig noch wol ein thor- 15 heit gegen ein ander begen dfirften. Mussen also uff den somer sehen, was der mit sich pringen wirt. 1539 Januar 24.

15, 330, Or.

o33. Weissenf elder an Gerwig: Herzog Ludwig braucht den Hauptmann Schnabel fur sich und die christliche Einigung, zumal 20 In gegenwdrtiger Zeit, so gem er ihm, G., und Ecken von Rei- schach 3) gefdlUg gewesen ware. In Monatsfrist wird man wt'ssen, wo die 8 ache hinaus will. Denkt, dass der Herzog und Reischach einander nicht verhindern, 1539 Januar 31.

15, 327, Or. 25

534. Graf Martin von Ottingen} Hauptmann, an Gerwig: Hat auf dem Einigung stag in Tngolstadt 4) wegen der Beschwerden ihrer

l) Nausea hat im Anftrag des pflpstlichen Legaten Campeggi, (lessen Sekretdr er damals umrr die Gravamina des nUrnberger Reichstags von 1524 heantwortet ; erst 1538 warden die Hesponsa gedrucht: Met? tier S. 24.

*) Zu der Gefangmnahme des braunschweigischen SekreUlrs Step/tan Schmidt (lurch Philipp von Hessen am 30, December 1538 $. Fr. Jlortleder I V. B. c. 2, & 10 ff.

s) Vagi zu Bregenz.

*) Am 26. Januar: Spiess S. 182 ff.

1539 Februar 9 Februar 26. 363

Bank in Sachen Hans T/wmans von Rosenberg geredet und erklart, das unserm stand ganz beschwerlich sein wolle, dermassen ze sitzen und taglichs schadens zu gewarten, worauf ihm geantwortet wurde, dass die kaiserliche Bundesversammlung am Sonntag Be- lt minis cere (2. Marz) wieder in Ingolstadt zusammen treten und in der Sache handeln werde, wenn sie bis Oculi (9. Marz) ihre Bofen nach Ingolstadt schicken. G. soil sich gewiss einfinden l). Hiero- nymus Holdschuher, der B ur germeister von Niirnberg, hat die Siddte ebenfalls beschrieben. WallersUin, 1539 Februar 9.

10 16, 334, Or.

&3&* Abt Ulrich von Weissenait an Gerwig : Die Siirgen reiten urn. Bemdberg wirbL 1539 (mitwochs post Mathie) Februar 26.

15, 344, Or.

15 Necht umb acht ur ist Wilhalm Surg, Welfen Si'irgen sun,

sarapt seinem knecht zu mir komea und erstlichs frag gehapt, ob Hans Surg von Kruchenwis nit bey mir in meim gotzbus sey. Und wiewol ime anzaigt ward, das er nit bey mir wer, so wollt er doch bey mir ubernacbt bleiben. Uber ain klaine weil kam

20 bemelter Hans Surg mit drew pferden aueh zu mir. Fragt ine, von wannen er ryt. Sagt er: von Lindow und w6Ilt auf hewt fru vor tag widerumb gen Kruchenwis zu seinen knechten. Herr CoDrat von Bemelberg hett ime geschriben, das er dieselben nit verlaufen lass, sonder mer annem und also aufhielt ungeverlich

25 drey wochen, alsdann wdllt er ime weiter beschaid geben. Zaigt auch ain brief, den ime herr Conrat geschriben hett. Und ward von ime dhain unbeschaidenlich wort gar nit geredt, auch ewer nie gedacht2). Auf heut ist er vor zwayen in der nacht hinweg geritten, aber nit weiter dann bis in Rollwagen3), und widerumb

*) Der Tag wurde auf 12. Mdrzverschoben: O.an G.: 26. Febr.: 15, 349, Or.

3) Sett November 1538 ist G. in Sorge vor SUrg. Vgl. unten Mr, 541. Er macht nach alien Seitm Mitteilung von der ihm drohenden Ge/ahr, wogegen die Nachbam, Graf Maug, Friedrich von FUrstenberg und Hans Mar quart von Kttnigsegg, ihn bei'uhigen, indent sie getreues Aufsehen rersprechen: 15, 284, 160, 315.

a) Das wagende = sich beioegetide Gerffll. Der Hof (?) (Flur?) ist gam, auch als Name, verschwunden.

364 1539 Marz 6.

hinder sich zu seim vetter, bemeltera Wilhalmen, den er in meinem gozhus gelassen hett, geschickt, das er zu ime in den Rollwagen kem, er wollt gen Ravenspurg in statt, dann er daselbs zu schaffen hett. Also ist bemelter Wilhalm zu ime geritten, und sind zu Ravenspurg gewest. Was sy gethan haben und verer hin geritten 5 sind, ist mir nit wissend.

536. Anlage und Veriretung der Schwaben in der christlichen

Vereinigung. Bavensburg, 15S9 Mam 6.

15, 521—525.

AIs auf heut dato mein genedig und gunstig herrn und junk- io hern von prelaten, preletin, graufen, herren und vom adel sampt der abwesenden botschaften zu beschluss der cristenlichen pundnus oder verainigung alhie zu Ravenspurg bey einandera erschinen, haben sy sich aller sachen berurte cristenliche ainigong belangend noturftiglich mit einandera underredt, beratschlagt, verglichen und 15 entsehlossen, wie nachvolgt.

Erstlich haben ira gnaden und gunst sich mit meinem gene- digen herren graf Haugen zu Montfort und Rotenfels als kaiser- lichem und koniglichem commissarien des punds- und reversbriefe halben, wie die gegen ainandern uffgericht, besigelt und zuui 20 furderlichisten gefertigt und gegen einander uberantwurt werden sollen, entlich verglichen, docb auf wolgefallen und beschluss meios genedigen fursten und herrn des obersten diser provinz, inmassen sollichs die copeien, deshalben gestelt, abgehabt und von alien theilen gewilgt und angenomen, luter zu erkennen geben. 25

Zum andern nachdem in bemeltem punds- und reversbrieve under andern begriffen, das gedachter mein genediger und gunstigen herrn und junkhern pundshilf uff funfzig pferd und dreyhundert zu fuss gemessigt, taxiert und mit inen verglichen ist1), also das sy uff ervordern des obersten dieselbigen yeder zeit eraischender 30 noturf one ainichen abgang laisten und schicken sollen und muessen, so haben sy sich darauf mit ein andern aach verglichen,

J) Die Anfnahmeurkunde Herzog Lndwigs undat. A, 15, 208- 205 erl&utert: Ungeaeht wie die andern bundestende aus erhaisehender notturft ir MIf mesaigen, meren oder staigeren, das beschehe wie es w6H, sollen sy dannocht bei angeregter irer hilf gelassen und uber dieselb nicht gestaigert werden.

1539 MH.rz 6. 365

solche hilf mit ir yedes gunst [und] willen under men zerthailt und angeschlagen, das einem yeden insonderhait uff ires darzu verordneten haubtmans ervorderung zu leisten und zu sehicken geburt, wie hernaeh volgt: 5 Item meim genedigen furst und herrn von Kempten 6 pferd,

19 zu fuss, item meiner genedigen frawen von Buchaw 1 pferd und 8 zu fuss, . . . Salemsehweiler 6 pf., 35 z. f., ... Weingarten 3 pfv 191/2 £* Elchingen 3 pf., 19l/2 z. f., ... Ochsenkausen 5 pf., 287a z. f., ... Irsee a pf., 17'/2 z. f., ... Roth 3 pf., 17*1* z. f.,

10 . . . Mindernowe 3 pf., 19V2 z. f., ... Schussenried 3 pf., 19 7* z. f., . . . Marchtal 3 pf., 19V2 z. f., ... Baind 1 pf., 6V* z. f., ... Heppach 1 pf., 13 z. f., ... Guetenzell 1 pf., 7 z. f., ... grafen Frideriehen von Furstenberg 4 pf., 19 z. f., ... Wolf und Hugen zu Montfort 3 pf., 17 z, f., ... Ludwigen zu Sulz 2 pf., 17 z. f., ... Giergen zu

15 Lupfen 4 pf., 8 z. f., ... Johansen und Dionisien von Konigsegg 1 pf., 12 z. f.

Meinen gunstigen herrn und junker n von der ritterschaft und adel nembliehen hern Ulrichen von Schellenberg zu Kysslegk, rittern, Vk pferd, herrn Yteleeken von Reischach zu Metperg1),

20 rittern, Vk pferd, junker Adam von Honburg 1 pf., junker Fride- riehen von Freyberg zu Kyssleek IVs pf., junker Hansen von Emps zu der Hoehen-Emps 2 pf., junker Hansen und Burkharten von Schellenberg zu Huffingen, gebriidern, 3Vs pf., junker Pilgerin von Reyschaeh zu Stoffel 1 pf., junker Wolf Dietrichen von Honburg

25 zu Honburg 1 pf., junker Pilgerin von Heudorf zu Woltsperg 1 pf., junker Wolf von Honburg zu Meckingen 2l/a pf., junker Jacoben von Stoffel zu Stoffel 2 pf., junker Eberhart von Reischach zu Linz 1 pf., junker Christof von Scheinen '/a pf,, junker Burkhart und Jacob von Dankenschweil 1 pf., junker Hans Cunrat von Bodman 1 pf.,

30 junker Wolf von Bodman 2 pf., weilund herrn Wolfen Dieterichs

von Emps zu der Hochen Emps, riters, selige verlasne kinder 2 pf.

Dabey ist aber meinen gnedigen herrn und frawen den

prelaten und prelatin hierin insonderhait zugelassen und bewilligt,

ob ir einer, eine oder mer sein angebiir zu ross nit uffpringen

85 kunten oder mochten, das alsdan von demselbigen oder derselbigen fur yedes pferd und underhaltung des wagens uff ain monat 14 gulden zu benuegen sollen angenomen werden. Doch sollen sy sich befleissen, sovil muglich die pferd uffzubringen und zu lifern.

l) Mctgdeberg.

366 1539 Marz 6.

Desglichen 1st auch meinen gunstigen herren und junkern von der ritterschaft und adel bewilgt und zugelassen, ob ir ciner oder mer die yetzbewilligten pferd nit kunte oder welte usschicken, so mogen sy alsdann fur yedes pferd uff ein monat 10 gulden er- legen und bezalen, welehs auch zu benugen solle auf- und ange- 5 nomen werden.

Und dieweil aueh in sollicher ainigung witer verleibt, das obgeraelten meinen gnedigen und gunstigen herrn und junkern zwen pundsrat, einer von den pralaten, graufen und herrn, der an der von der ritterschaft und adel zugelassen und bewilligt worden, io doch das sy dieselbigen fur sich selbs und in irem costen under- halten sollen, so baben daruff irn gnaden und gunst zu punds- ratben erbeten und verordnet nemblich m. gn. h. hern Johann Marquarten von Konigsegg, freyherrn zu Allendorf, und junker Adamen von Honburg, und daby beschlossen, das bemeltem meinem 15 gnedigen hern von Kunigsegg funf pferd und junker Adamen von Honburg drey pferd, so sy von gemains punds wegen ervordert und [zu] reiten wurden gehalten, uff yedes pferd ein tag funfzig creuzer solle gerait und bezalt werden.

Es 1st auch fur die hoch noturft, ganz frucbtbar und guet 20 angesechen und beschlossen, das zw verrichtung vorgedachter und aller anderer pundsbandlungen ein haubtman under irn genaden und gunst erwelt und erbeten, dem von yedem stande einer werde zugeordnet, dye derselbig haubtman in alien furfallenden gescheften zu sich beschriben und mit derselbigen rath yeder zeit furnemen 25 und handlen sollen, was irn gnaden und giinsten halben die noturf ervordert,

Und ist zu solchem haubtman furgenomen und erbeten worden m. gn, herr grave Friderich von Furstenberg, und zu seiner gnaden rate verordnet nemblich von der prelaten wegen m. gn. herr von 30 Weingarten, von der grafen und herren wegen m. gn. h. herr graufe Georg zu Lupfen, und dann von der ritterschaft und adels wegen junker Friderich von Freyberg zu Kyssleck1).

') Die Aufnakmmrkunde erl&uiert: Doch dergestalt. ob etlich andere vierthail des schwebischen krays uber kurz oder lang in dise aiming auigennniea warden, das alsdann dieselbigen auch darin begriffen, imd die yetzgenielten sich mit den herzuekumenden ein yeder mit seinem stand der rethe halben iu jars frist oder zu ausgang desselben jars, nachdem sy eingenumen worden, vergleichen, und soverr dieselb vergleichung sonderlich bey denen vom adel nieht stattlich gefunden werden mocht, sollcu sy alsdann die rat ein jar umb das ander ver-

1539 MSrz 6. 367

Verner ist uff disen tag beratschlagt und besehlossen, diewil m. g, h. von Kungsegg in geuiainer obbemelter pundsverwandten sachen yetz zwen ritt, und dan junker Adam von Honburg, des- gleiehen junker Wolf Dietrich von Honburg ir jeder ein rit gethan,

5 darum sy die zerung dargelyehen, das dan m. g. h. der haubtman obgenant von iren genaden und gunsten ir raytung irer zerung und ussgeben uffnemen und sy derselbigen entricbten und bezalen sollen.

Und zu verrichtung des und anders uncostens, so taglichen . von noten, ist yetz allhie ein ansehlag gemacht und uff yeden fus-

10 knecht vorgemelter bilf nacb (doeh das die pferd zu 14 gulden gerait und auch zu fuesknecht gemaeht werden) zwen gulden ze legen beseblossen, welche anlag alsbald ussgeschriben :), in monats- frist darnach erlegt und von yedes stands verordneten rate von demselbigen seinem stande eingebracht und dan dem haubtman

15 werde zugestelt, darvon er dan gepurlich raitung thue. Und sollen alle jar der haubtman und die zugeordneten rate von newem widerumb erwolt, die reitung aufgenomen, und von dem hauptman nach verscheinung des jars deshalben one verzug ein sonderer tag an gelegne malstatt ussgeschriben werden.

20 Wa aber ainer oder mer sein. angebur in monatsfrist auf das

beschechen usschreiben und erfordren oder sunst sein angebur der aufgelegten und angenomenen hilf nit wurde oder wolte schicken oder erlegen, von dem oder denselbigen solten und mugen alsdan die andern aioigungsverwandten solch sein oder ir angebur auf

25 des ungehorsamen sehaden aufnemen, ine oder sy darum an irn haben und guetern angriffen, wie inen geliebt und eben ist, darzu sy, die andern, all ainandern getreulieb und niit vleiss sollen be- holfen sein sunder alls geverd, Des zu warem und vestem urkund

ordnen, und dem sckwebiechen krays nit mer dann swen r&tli, netoblich den prelaten, graven und herrn ainer und denen vom adl auch ainer, zuegelassen werden.

J) Anlag der christenlichen bundnfis zu llavenspurg angefengt, Ein- nemen: Kempten 80 fi., Buechaw 23, Salem 112, Weiogarten 60, Elchingen 60, Ochaenhawsen 92, Irsee 56, Mtincbrot 56, Mindernow 60, Schussenried 60, Marchtal 60, Baind 20, Heppach 32, Guetenzell 20, F6rstenberg 66, Montfort 54, Lupfen 28, Sulz 48, Ktingsegk 30, H. U. t. Schellenberg 15, H. E. v. Reischach 15, A. v. Honburg 10, H, v* Embs 15, F* v* Freyberg 15, H. u. B* v, Schellenberg 35, P, v, Reischach 10, W. D* v. Honburg 10, P. v. Hewdorf 10, W. v. Honburg 25, J. u. P. v. Stofflen 20, E, v. Reischach 10, St. v. Schyna 5, B. u. J. v. Danketsck- wcyler 10, H, C. t. Bodman 10, H. W. v. Bodrnan 20, H. W. D. v. Embs kinder 20: 15, 501—502.

368 1539 MSrz 6.

ist diser abschid mit alien obbemelten ainigungsverwandten eins yeden aigen oder desse volmeehtigen gewalthaber hand en under- scttriben und meinem genedigen berrn dera haubtman zu handen geantwurt. Beschechen, verglichen, bewilgt und beschlossen zu Ravenspurg, am dornstag den sechsten tag des monatg Marzi, naeh Cristi geburt gezelt funfzehundert dreissig und neun jar.

337. Mittwochs-Glockenlduten und -Gebet and Jahres-Gottes- dicnst fur die chriatliche Vereinigung. [1539 J.

15, 213.

Anfaugs ist beslossen, das die zeben jar des punts us von 10 alien stenden des punts verfugt und verscbaft werden sol, das in ainer yeden pfarr allwegen an der mitwochen zu abend nach Ave Maria-zyt ain glocken gelutet, dardurch die menschen daselbs ge- inant werden sollen, ain besonder gebet zu thun und got den all- m'achtigen, die junkfrowen Marien und alle gottes hailigen andach- 15 tiglicb auzurufen und zu bitten, das unserm allergnadigisten hern dem romischen kayser, auch andern churfursten und fursten, des- glychen den prclaten, graven, fryen, riter, knecht und des reychs stetten, die sich all zu underhaltung des kay. landfriden und reehtens, auch zu ir aller und des gemainen lands er, nutz und 20 wolfart in ainung und verpuntnus zusamen getban und verbunden haben, gnad, wyshait, craft und macht verlihen und gegeben werd zu regiern, zu beschutzen und zu beschirmen land, lut, witwen und waysen, also das es got loblych und in alien und irn underthanen und verwandten zft frid und ewiger saligkait erschiesslich sey. 25 Solichs sol auch, wie obstat, allenthalben an den canzeln notdurftig- lich verkundt und angezaigt werden, damit ain yedes mentsch des wissen empfah und sich darnach mug geriehten. Welchem aber die gloggen obgemeltermas nach Ave Maria-zyt nach gelegenbait sins gotzdiensts oder ander sach halb luten zu lassen nit fuglich 30 wer, der mag solch luten zu andrer zyt, doch allwegen an der mitwoch, zu thun verordnen und solchs am selben end also ver- kunden lassen. Und umb das ain yedes mentsch des williger sey, nach lutung s611icher gloggen rait andacht zft beten, sol by yedem erzbischof und bischof, in dern bistumben solch ort gelegen sein, 35 vleys besehehen, zu sdlliehen gebeten sonder gnad und ablass zu geben, wie sieh zum besten gepurt. Es soil auch in alien stiffen,

1539 M£rz 22 Marz 29. 369

elfistern und pfarkirchen, so den puntsverwandten zfigeh6rig und onderworfen sein, all sonntag an der canzel verkundet und das volk ernstlich ersueht und ermant werden, obgemelter mas got den allmachtigen, die junkfrawen Marien und alle gottes haiiigen, wie 5 vorstat, anzurnfen und zu bitten.

+

Darzu sol auch in alien stiften, cldstern und pfarkirchen im

punt alle jar uff sant Jorigentag ain loblich ampt gesungen und

darzu messen gesprochen werden in der eer der haiiigen drivaltig-

kait, der junkfrawen Marien und des lieben riters sant Jorigen

10 umb erwerbung gemains punts gnad und glick.

538. Hug Graf zu Montfort an Gerwig : Heute ham Herzog Philipps Diener, einer v. Liechtenstein, Pfieger zu Hemau, zu ikm, nachzufragen, ob in Ravensburg Geld aufzubringen wdre, and sich um Mitgilten in Schwaben umzusehen. Da G, mvhr Erfahrung hat,

15 wird der Diener morgen in Wetngarten anfragen. Bet Hans Surgen zu AmtzeU ist er schon gewesen, mit Erfolg. Bittet, des frommen FUrsten wegen sich des Dieners anzunehmen.

Sie sollten die Abie von Boggenburg und Ursberg um Ant wort ersuchen und sich vom Ausschuss des Viertels an der Donau mit-

20 teilen lassen, wer mundlich oder schriftlich die Handlung1) abge- schlagen habe, damit der Konig nicht bloss Heinzen von Rot Antwort erfiihre. 1539 (samstag vor letare) Marz 22.

15, 356, Or.

539. Gerwig an Hans Kern: Bruder Christophs entlaufene 25 Tockter. 1539 Mdrz 29.

15, 361/2, Or. (44).

Auf die werbung, so du necht von wegen meins ungehorsamen pflegkinds, raeins bruders selgen eltern tochterle8), desgleichen irs wider mich genomnen mans, meins ungetruwen gewestnen dieners, 30 bey mir hast angebracht, fug ich dir widemm ze wissen, wann die baide uber die hochstreflichen verhandlung und ungehorsame, so sy an mir begangen, sich wie billich in irem entweichen der

*) Vgl. Nr. 519. 536.

s) Katharina Blarer, die spSter (1547) den Hans Raitner heiratete. Sie hielt sich mit ihrem Mann ohne Kirchgang in XJberlingen auf; Kaspar von Ultn, Amtmann zu Stockach, an G.: 28. April: 15. 388.

Wtlrtt. Geaehiohtsquelten XVI. 24

370 1539 Mara 29.

warhait beflissen, die saeh, wie sy die hinderrugks mein und on all mein wissen und willen gehandlet, recht angezaigt und nit erst zu besch<5nung irer baider begangnen ungehorsam und untruw mich mit der offenbaren unwarhait, als were bemelt ir handlung aller ding mit meinem wissen und verwillgen und ditz ir entweichen 5 aus meinem befelch und allain zu ainem sehein beschechen, gegen meniglichem za beschrayen und dermas zu schmechen under- standen, so hetten sy villicht noch etzwa huld und verzeichung bey mir und anderri des toehterlis Mnden find en und erlangen miigen. Dieweil aber sy baide erst uber all ir begangen ungehor- 10 sam und untruw mich so unwarhaftiglich zu beschrayen und all ir misshandlung angezaigter massen mit mir zu beschflnen sich nit geschempt, so hast du selbs zu gedenken, das ich mich desselbigen wie billich ab inen zftm allerhochsten beschwer, dann ich mich des, wa dem also, wie sy baide mit un warhait, als sy selbs wissen, 15 angezaigt und auf mich erdichtet haben, vor meniklichem sebenien nifis. Darum will ich nichtz fruntliehs mit inen baiden ze schaffen haben, doch dem tochterle kain laid thun, aber irem man nit ver- gessen der red, die ich mit im an unser lieben frouwen verkun- dungtag nechsthin allhie vor meinem binthaus') ungefarlich um 20 zway ur nachmittags gethon hab, der er sich ungezweifelt wol wurt wissen zu erinnern, in hoffnung, des toehterlis und meine frund werden sich auf mein underricht, den ich inen deshalb than wurd, gegen ime, ain ider zu seiner zeit und gelegenhait, um sein ver- handlnng unverweislich und wol wissen ze halten. Dergleichen 25 wiird und will ich, sovil mir gebiirt, mit gnad und hilf des all- meehtigen auch than und daneben kain vleiss sparen, darait ir baider in diser sach kuppler und kupplerin auch iren billiehen und wolverdienten Ion enpfachend. Sunst soil und mag mir das tochterle vertruwen, das es mir irthalb von herzen laid ist. Das 30 alles bab ich dir darum nit muntlich sonder in schrift zfi antwurt wellen anzaigen, damit du sy baide desselbigen desto bas zfi be- richten oder ditz mein schreiben inen wissest zftzeschicken. Datum Wingarten, am hailgen balmaubend anno 39,

Hansen Haiden hett ich s61ch untruw ye nit zflgetruwt. 35 Dann mein brftder selger und ich vil bessers umb in verdient. Er .soil aber in kurze erfaren und innen werden, das er wiinschen und wellen sSllt, er die gutth&t und trftw, ime von meinem brftder

*) Bindehaus, Gebinde-, Fass- und Geratehaus.

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1539 April 2. 371

selgen und mir vilfeltiklich bewisen, has bedaeht und seinem stief- sun anders, dann ich seither erfaren, gerauthen hett.

540, Friedrich Graf zu Filrstenberg an Gerwig: Graf Haug von Montfort verlangt im Auftrag Herzog Ludivigs von

5 Bayern eine baldige Tagsatzung fur den endlichen Beschluss der Hand- lung1). Bittet G. mit den andern Eaten auf Montag in den Oster- feiertagen (7 . April) nachts nach Waldsee fur die Verhandlungen am Dienstag, unangesehen der heyligen zeit, so man in disem val von kurze der zeit wagen nit verschonen mag. Heiiigenberg, 1539

10 April 2.

15, 379, Or., e. U.

S4J. Das Regiment zu Innsbruck an den Konig: Zwischen Abt Gerwig und Hans Surg von Silrgenstein zu Krauchenwies haben sich etlicher Reden halb 2) Irrungen ergeben, welcher halben er, von Siirgen-

16 stain, etwas unwillen und drow nit allain mit worten, sonder mit vor- habender that, das er sich umb ain anzal knecht beworben, auch drew fendlin im schloss Kruchenwis ausgesteckt, furgenomen gehabt. ge- melten prelaten und das gozhawsW., wo es nit underkomen word en, zu uberziehen, gegen alles Rechtserbieten des Abts, Das Regiment hat, da der

20 AM dsterreichischer Schirmsverwandter und der Konig Eigentumsherr von Krauchenwies ist, und anges-ichts des drohenden Landfriedensbruchs den Grafen Karl von Zollern und den Vogt von Bregenz Eck von Retschach beauftragt, Siirgen zum Rechten zu weisen, Aber trotz alter Warnungen und Tagleistungen sind nur zwei Anstiinde erreicht

25 warden, zuerst bis 0 stern und dann bis bevorstehende Pfingsten. Im letzteren Vertrag ist bestimmt, dass Surg bis Pfingsten selbst zum Konig reiten und Bescheid holen soile. Der Konig muss den Abt schutzen zu Erhaltung seiner Reputation, da der Prdlat jahrlieh ein ansehnliches Schirmgeld an die Landvogtei bezahlt. Siirg soil also

30 bei Verlust seines Lehens Krauchenwies zum rechtlichen Austrag verpfiiehiet werden. Und da Silrg in ansehung das er haubts halben etwas nit geschickt sein soil, bisher auf niemanden horte, m'oge der Konig noch vor Pfingsten eingreifen, auch mit Riickxicht. auf

1) Dm Beitritt zum k&rl. Bund: vgL unten Nr. 547.

2) Der Zimtnerischen Chronik (3, 586 f.) zufolge h&tte G, dem Siirg ein Pferd versprochen, aber das Versp-rechen nicht gehalten.

24*

372 1539 Mai 9 - Jani 8.

die christlkke Vereinigung, welcher der Abt angehort. 1539 Mai 9.

Innsbruck, Kopialbuch (an kgl. Mt.) 1539/42 fol, 42—43.

542* Gerivig an Lenhard Strauss: Will das gewiinschte Papier besorgen, wiewol der bapirmacher zu Ravenspurg, der das 5 gflt papir gemacht, Beither gestorben; mil aber sehen, doss der jeizige a itch etwas Gutes mache. Die Raitung seines Bruders1) ist Don Ulrich v. Schellenberg, Joseph Munsinger und dem Amimann von Bregenz vom Sonntag Jubilate bis Cantote (27. April bis 4. Mai) besichtigt und beschlossen worden. Sie ist versekretiert noch in 10 seiner Hand; dann ich ezlicher viler engel oder mengl halb (ich wellt, das es teufel, die wereii mit dem creuz zu vertreiben) ain schriftlichen underricht thun, aber damit auf Melchorn Adelgais, der izt in aim bad ist, biz der wider um haim kumpt, verziechen, dan one denselben ich dhaim underricht noch beschaid ainicbes 15 mangels halb ze geben waiss. Weingarten, 1539 Juni 6.

15, 399, K.

54:3, Graf Hug von Montfort an Gerwig: . . . Sovil den lantgrafen belangt, gedecht ich, wo er gestorben, etwa ain basen in der hel fur sant Elsbeten im himel suoehen ward. 20

Her Wilhalm und her Schwikart haben als vorminder von wegen ierer pfiegekind in die christenlich buntnus zu komen be- wilget, aber irer personen halb entlich abgesehlagen *). Wiert herzog Jorgen zu Saxen dot3) nnd ier abschlag der buntnus nit wenig nachtail geperen. 1539 (sun tags nach corporis Christi) Juni 8. 25

15, 391, Or.

544. Konig Ferdinand an Vizekanzler und Iiegierung zu Innsbruck : Hat mit Hans Surg *), als er an den Hof kam, kandeln und ihn in Pfitcht nehmen lassen, dass er in Jahresfrist nichts gegen den Prdlaten von Weingarten in Ungutem oder mit der Tat 30

*) Vgl. oben S. 190 Anm. Nr. 449. S. 305 Anm. Nr. 522. 523. 559. *) Vgl. oben Nr. 519. S. 351. *) 17. April 1539. ') Nr. 541.

1539 Juni 12 Juai 15. 373

vornekme. Hat zu gutlicher Vergleichung Kommissdre bestellt. Sie sollen den Prdlaten ermahnen, dass er an seinem Teil sich so halte, dass der Irrtum vertragen wird, Bern Pralaten ist in diesem- Sinne schon geschrieben. Wien, 1539 Juni 12.

5 Innsbruck, KopialbUcher (von kgl. lit.) 1538—1541 fol. 232.

545. Abt Johann von Marchtal an Qerwig: Ob er als Reichsprdlat die osterreichische Vorladung1) sich gef alien lassen oder me er antworten solle. Ware den Handel gem bald los. G. hat empfoklen, den Hans Renner personlich zu bitten , ob er Herr Kon- 10 raden giltlich dazu vermochte, dass er die Arrestation aufhebe. Wurde aber einen Schiedspruch von zwei Geistlichen und zwei Weltlichen vorziehen. Marchtal, 1539 Juni 15.

15, 409, Or.

546, Leonhard Strauss an Gerwig; Freut sick, dass die

15 christophsche Raitung nun erledigt ist. Daz aber etlich engl (oder

wie man die haist mengl) darin befunden worden, darurab soil

e. g. nit ersehreeken. Ich hab dieselb raitung auch ubersehen,

und die mengl, so darin befunden, mugen pass nach e. g. brueders

tod dann bey seinem leben erledigt werden aus villen ursaehen.

20 Ich waiss, daz die ku. mt. gnediglich genaigt ist, daz den verlassen

kinden geholfen werd. Zweivelt mir nit, kay. mt. werden sich

darinen auch gnediglich halten. E. g. seyen zufriden und loben

gott, das es dahin ist komen. Mir zweyfelt nit, Melcher Adlgaiss

wurt e. g. darinen nicht versamen, er wolle dan nit thuen wie

25 bisher, daran mir nit zweivelt. Ich will gott trewlich pitta, daz

e. g. desselbn costs bald gar entledigt werde. Ich hoff, daz grost

sey gethan. Dankt fur die Mitteilung ; dan ich hab warlichen ain

!) Vizekanzler , RegenUn und RUte der oberosterreichischen Land* an den Abt von Marchtal: Setzen in seinem Handel mit d-em Inhaber der Herrschaft Ehingen, Herrn Konrad [von Bemelberg] Tag nach Innsbruck anf 16. Juli: Innsbruck, 1539 Juni 2: 15, 410, A. Am 26. Februar 1539 bat Johann G., Bemelberg personlich zu bearbeiten, wie sie es in Vberlingen besprochen haben : 15, 350, Or. Es handdt sich urn osterreichische Anspr&che gegeniiber Marchtal, die Bemelberg als Inhaber der Herrschaft Ehingen, Schelklingen, Berg durchsetzen wollte. Da der Abt sich nicht fUgie, sperrte Bemelberg die Klosterzehnten, Benten und Zinsen zu Berg und Altbierlingen, was aber die Regt'erung hi Innsbruck sogleich uHeder abstellte (2. Juni 1539): SchwabmbUcher 2 fol. 343, 342, 3501 1.

374 1539 Juli 13 August 21.

nagenden wurm gehabt, e. g. habe gedacht, ich babe mich aus dem h an del gezogen. Aber er hat zwei Herren, die lassen mir nit vil gras undern fuessen wachsen, sonderlich bo ich alweg tette, was mich der ain hiiesse, daz ist mein gn. her yon Braunschweig.

Waiss e. g. nicht news zu schreiben, dan daz mein g. herr 5 herzog Hainrieh von Braunschweig am andern tag diz monats Juli von der kay. mt. selbander und ainem jungen edlman, so kay. mt. semen f. gnaden der sprach halbn zugebn hat, ist her Eggen von Reyschach sun, haist Hans Conrat von Reyschacb, auf der post zu mir gen Breysach ankomen und bey mir im sloss uber nacht io belibn, am morgens aufm schiff und ich mit sein f. gn. gen Stras- burg gefarn; sein nach mittag umb 4 ur da ankomen; ist auch uber nacht da belibn und nit haimlich. Aber der schenke halbn, so im zu Strasburg geschenkt, hette ich ubl essen und trinkn muessen. Doch graf Wilhalm von Furstenberg hat mir weder 15 hunger noeh durst gelassen. Er liede, mein gn. hern sollt am freytag den 4tag Juli mit im geessn habn. Aber sein f. gn. wellt der malzeit nit erwarten; sorget, er wiirde gesambt; ist gen Menz. Sein f. gn. vermaint, ir kay. mt. werde auf den September gewiss- lich heruber in Ytalien komen. 20

Mein gnediger her von Lunden, postulierter von Costenz, wurdet in kurz von kay. mt. widerumb heraus in Teutschland komen. Ich wolt e. g. gern etwas schreyben, aber der feder ist nit zu vertrawen.

Des babst und Franzosen potschaft sein bey kay. mt. an- 25 komen. Zillhausen, 1539 Juli IS.

15, 419, Or. J

547, Graf Friedrich zu Fiirstenberg an Gerwig: Herzog

Ludwig von Bayern hat den Bundesbrief geschickt und verlangt ihre Reverse. Es wird gut sein, wenn sie ihren Brief auch moglichst 30 bald fertigen. Wollen aber doch noch vorher zusammenkommen. Bittet mit Siegel auf Sonntag den SI. August nach Bavensburg fur die Verhandhmgen am Montag. 1539 August 21.

15, 427, Or.

548. Genvig an Jobst Dannecker, Forme nschneider zu Augs- 35 burg: Schickt ihrer augsburger Abrede gemass die alte Form seines

1539 November 23 1540 Januar 7. 375

Wappem sarnt dem Titel und die Visierung der neuen Form und wunscht moglichst baldige Anfertigung. Hat nichts dagegen, wenn D. an der Stettung der Inful oder der Anordnung des ganzen Wappens etwas zu verbessern weiss. Dan wir kunnen wol erkennen, 5 das ir der perspectif und dergleichen und sunderlieh, wie und in was bosten die wappen wol und am bosten steen, vil mer dann wir verstendig. We'mgarten, 1539 November 23.

15, 459, K.

549. Johann, Erzblschof zu Lund, Bischof zu Konstanz und 10 Rosshilden, ksrl. Mt. Orator-General in deutschen Landen, an Gerwig: Will am nachsten Sonntag (11. Jan.) zu fruher Tagzeit die Possess des Bistums empfangen und mochte ihn als Nachbar mit den andern dabei haben, damit er die Besitzergreifung mit gebuhrlicher Sollen- nitai und Zierlichkeit vornehmen helfe und die gotilichen Atnter 15 und Zeremonien, so zu Wohlfahrt des Bistums angesehen und gebraucht worden, mit seiner Gegenwart beehre. Uberlingen, 1540 Januar 7.

lb', 9, Or., n, e.

550. Gerwig an Dr. Augustin Marius: Schickt auf Ver- 20 Ian gen das Buck De sacrijicio missae zuriick. Doss es nicht nach Freiburg him, ist nicht seine Schuld. Wie mir das biichle zfikumen und ieh es mit vleiss uberlesen, hat mir epistola preliminaris oder nuncupatoria *) gar nit gefallen, dann sy mir vil ze vil lobs zftge- messen, des ich nit wert bin und mieh vorn leuten, die mich er- 25 kanten, hett schemen mussen. Deshalb ich verfirsacht, s61ch epistel und das bnch ainem vorder gelerten gftten vertruwten frimd nicht weit von Freyburg gesessen in vertruwen zftzeschicken , den ich gebeten, nicht allain die epistel etzlichermassen z& emendiren und volgents zft Freyburg meis expensis trucken ze lassen, und mich 30 nicht anderst versechen, dann es s611t vorlengst getruckt sein. Also hub ich auf euwer jungst schreiben alsbald zft vorgedachtem vertrulichen guten frftnd ain aignen boten geschickt, mich des langsamen verzugs beschwert mit vermeldung, wie mich anlang, das es noch nie geen Fribfirg kumen, und begert, wa demselbigen

J) Dat. Wiirzbiirg, 1. Februar 1589: Gedruckt bet Hess S. 225—280.

376 1540 Januar 19.

also, das er mir das buchle bey zogern wider schieken well, welchs er gethon und mir daa btichle sampt seiuen annotationibus cum emendatione epistole preliminaris wider zugeschickt, wie ir hie beyligend vernemen werden. Die Schick ich euch allain urn dess- willen, das ir nit gedenkend, das buchle mittlerweil hinder dem 5 ofen seyg gelegen. Und was euch weiter hieruber gelegen nnd gefellig ich hierin thfin soil oder kan, des mugend ir mich bey zogern oder sust zu ewer gelegenhait berichten. Darin s&llen ir mieh als den euwern idertweilen ungespart meins vermugens berait und gutwillig finden. Weingarten, 1540 Januar 19. 10

16, 13, K.

55 X Gerwig an Bischof Johann von Konstanz: Der kon- stanzische Domherr Hercules Goldlin ham gestern gegen die Nacht nach Weingarten, dem ich alle zucht, freundschaft und eer, sovil mein haus und mein tafel vermugt, mit guetem willen bewisen. 15 Und als er mich heut frue umb sachen, die mir nicht zu yerant- wurten gewest, gleichwol anfangs mit aller giiet gebetten und an. gesprochen 1), und nachdem ich dieselbigen als, wie geh6rt, mir unverantwurtlich mit ganzen beschaidnen worten verw&gert und nit bewilligen wdllen, bat er sich erzurnt und in den dolchen, den er 20 an seiner seiten gehabt, mit bedroelichen worten gefallen und auf mich, wie ich zuchtigUch, auch on alle wehr bei dem tisch gesessen und er vor mir gestanden, getrungen und mich erstechen w61Ien> also wo gott die genad nicht verlihen, das ich im die hand und den dolchen erwischt und solang gehalten, bis man mir zu hilf 25 komen, wer ich wie vermuetlich meins leibs und lebens auf dise stund von ime also wehrlos unversehenlich entleibt und erstochen worden, deshalb ich verursaeht, ine zu verwahren und ausprechen zu lassen, wie ich dann zum drittenmal gethan, das er mich zu recht sichern und umb alle handlung thatlichs und ausserhalb 30 rechtens nichs gegen mir und den meinen w611e furnemen, welchs

*) Unter dem 24. Januar 1539 bat G-dldlin, Domherr und Statthalter der Dompropstei zu Konstanz, G. um seine Dienste filr die Erlangung der Assekuration auf die Reichenau, nachdem er in Schussenried nichU erreicht habe (15, 329), und am 8. August, G. m&ge ihm zu Domherrmtellen in Speier und Worms ver- helfm, filr dm Fall, doss er nicht Nachfolger des abgetretenen konstanzer Dom- propsts J&rg Sigmund von Ems wiirde (15, 436), Ob der Handel damit zusammen hing ?

1540 Januar 24 Februar 3. 377

mir auch zum liebsten gewest, dagegen ich in auch allerding zum rechten sichern und sein weg hab reiten lassen wdllen, das er aber alles verwSgert und noch zuweil mich und die raeinen zu recht dhains wegs sichern, sender fur und fur in seiner bedr&eung ver-

5 barren will, mit vil bedrdelichen worten, unnot hierinn zu melden, welches mir und den meinen gar unerleidlich. Ruft das bischbfliche Gericht an. Dann mein mainung und gemuet ye nit ist, bemelten Gdldlin ain stund wider e. f. g. willen zu enthalten, unbedaeht das er sieh ber&mbt, e. f. g, haben uber in nichs zu gebieten. So hab

10 ich in auch mit dhainem scliimpf und spott zu verclainerung e. f. g,, auch meiner hern des erw. thumbcapitels fenklich nit uberschicken w61len. Ob er ihn schicken oder im Namen des Bischofs caution em juratoriam verlangen solle, oder ob der Bischof jemanden dazu ver- ordnen wolle. Ist bereit, selbst zu erscheinen und zu berichten l).

15 In grosser EUe zu Weingarten, 1540 Januar 24 (um 9 JJhr vor- mittag).

ZUrich WII19, Or., e. U.

552. Gerwig an den Bischof von Konstanz: Schickt ein Biichlein, von dem er sagte. Musste es erst in Hofen holen lassen, 20 Und halt es bey mir gewisslich darfur, das es ain wolgegrunte und cristeliche rechte anteutung seyg der waren und rechten arzney aller krankhaiten, so in cristelicher religion diser zeit vor augen schweben. Aber des heren von Heuwen selgen recept steet nicht darin geschriben. Hagnau, 1540 (die Blasii) Februar S.

25 16, 19, K.

553, Friednch Graf zu Furstenberg an Gerwig: [Ver- bot fremder Dienste und Werbungen.] Nachdem sich die louf und pratiken diser zeit abermals so gefarlich und geschwind, das uns alien von noten, damit ain yeder uff die seinigen, 30 das sy wider kay. und ku. mt. nit Ziehen noch aufgewigelt werden mogen, zum hSchsten fursehung thue, zutragen, derhalben mich fur hoch und notwendig angesehen, auch dasselbig von mein gnedigen herrn baiden obristen zu thun bevelch, euch zu ersuchen, damit ir bei den ewerigen, wie ir dann das mit verbot im brauch haben,

') Der Bischof will vermitteln, muss aber dm Spruch bis zu seiner Rttck- Icehr verschieben: an <?..* Meersburg, 1540 Januar 28: ebd, K.

378 1540 Februar 11 Mai 30.

wollen vermfigen und gebieten, das kainer ewer underthon kainem herrn one ewer erlaupnus und vorwissen zuzieben, in auch kain haupt- oder bevelehsman in ewer oberkait knecbt annemen lassen, er habe dann von kay. oder ku. mt. glaubhaft und onargwenig generalmandat, sonst aucb uff unser widerwertigen pratiken, wie ir dann fur each selbst genaigt, ewer getruw uffsehen and ires fur- nemens erfarang haben, und was mir von noten zu wissen, mieh desselbigen jeder zeit beriebten. Stat mir umb euch, zu dem das es ewer aigne sach ist, freuntlich verdienen. 1540 Februar 11.

16, 24, Or. (40).

10

t>£4. Melchior [Adelgais] an Gerwig: Schickt Zeitungen1), welche Konigin Anna am 26. Marz am Wien bekommen hat.

Wir sind arm lent. Iro land an der Etsch hat seider Michaelis nie geregnet noch gescbnyen; derren und brennen alle sachen aus, sonderlichen die reben. Got helf uns, -So send 15 grawbsamliche terre motus hie furgangen, nit ainer, ja auf ain tag aeht Innsbruck, 1540 April 4.

16, 46, Or.

55o, Johann von Lund an Gerwig: Die Geschdfte am Kaiserhof. Man spricht nicht mehr von Italien fur diesen Sommer. 20 Gs. Reise wiirde sick kaum lohnen. Was wo hi aus dem Reichstag wird? Mecheln, 1540 Mai 30.

16, 57, Or.

Salutem plurimam et offitioruni meoram paratissimam com- mendationem. Reverende in Christo pater, domine et confrater 25 omnium honorandissime. Seripsi dudum dominationi vestrae re- verende, quemadmodum nullum detrimentum in rebus suis sustulerit, quod hue eitius non advolaverit. Nam nihil video, quod in rebus germanicis hie expediatur. Neque adhuc rumor est cesaream maiestatem ex Flandria soluturam hac estate Italiam. Hie nihil 30

') 16, 39: Mehmetbeg in Sf/rmiet. Man spricht von einem Angriff auf Osterreich. Der Turfee habe semen SBhmn geschworen, den einen zum KSnig von Ungarn zu machen und den andern nach Ninive zu seism, Mehmetbeg hat Wemtnp, drei feste PlMze Zrings, der Katzianer totete, m stilrmen. Der THrke will nmh der Eroberung Budas den Wajfenstillstand brechen*

1540 Juni 18 Juni 21. 379

agittir nisi ea, que spectant ad summam rerum. Modo est in dotmnationis vestre reverende bono arbitrio, si velit hue accurrere. Ego illius presentiam optarem, modo esset cum suo commodo. Est etiam mihi provisum de bono vino renensi non infeeto calce vel 5 aliis id generis malis condimentis, quod eque est futurum pro r. d. v. usu ac meo. Hie expectamus, quinam principes sunt venturi Spiram ant Hagenoam ad dietam in dietam per cesaream maiestatem, et quid boni tractaturi sunt cum sacra Romanorum regia maiestate. Utinam quid boni tandem fieret! Tempus esset,

10 et revera plus quam tempus. Si d. v. r. ad dietam iverit, rogo ut suis Uteris frequentius me invisitet, quam hue usque fecerit. Ego reddam responsa condigna. R. d. v. deo Optimo maximo com- mend ata bene valeat et mihi praecipiat.

Hie est unus Nurembergensis, qui anxie sollicitns est de ad-

15 ventu r. d. v.

556, Burgermeister und Rat zu Vim an Gerwig : Der Land- graj von Messen hat ihnen Schrijten l) zur W eiterbefdrderung iiber- mittelt, darunter auch eine fur ihn. Senden einen eigenen Boten und begehren auf landgrajlichen Befehl Aniwort. 1540 Juni 18.

h 57, 70, Or.

do 7. Hug Graf zu Montfort an Gerwig: Prdsenz zu Hagenau; langsame Verhandlungen. Ein allgauischer Trompeter in Hagenau Gs. Sohn? 1540 Juni 21,

16, 69, Or.

25 Ewer schriben mier verschiner tagen, als ich hieher gen

Hagenaw zu reiten willens, geantwort, hab ich seins inhaltz ver- nomen. Acht nit von noten, das mier der titel mit angehengten conditionen im frankfortischen abschid begriffen (?) gegeben, dan meins aehtens dieselbigen personen nit zu befmden. Darf lange

30 weil, das man ander, die auserhalb benenter aigenschaft sind, alher bringen mag. Die, so hie sind, weren gem al tag hinweg. Gestern suntags ist der bischof von Coin erst komen. So wartet

*) Die hessische Apologie gegen das FamosbUchlein Herzog Heinrichs von Braunschweig: Begleitschreiben vom 6. Juni: Or.~Dr.: 16, 56. Die Apologia bet Sortie der IV c. 7 (Dattert vom Montag nach Misericordia = 12. April 1540).

380 1540 Juni 24 Juli 9.

man al tag des von Trier and herzog Ludwig von Bairen. So sind zuvor hie der pfalzgraf cburfurst, die bischof zu Bremen, Speir, Strasburg, Augspurg, Trient, herzog Erich und Hainrich zu Braunschweig, etlicher bischof und fursten rat, desglichen des churfursten von Saxen, lantgraf zu Hessen rat, auch derluterischen 5 stet gesanten. Und wiewol man gem mit der handlung eylet, wil es doch nit sein, hengt sich vast an. Was aber dieselbig handlung sey, wil ich euch, sovil sich meinthalben gepurt und mier wissend, berichten. Sunst wais icb euch diser zeit nichtz zu schriben, dan das ain algewischer trumeter hie umgat, der sich auf euch ver- 10 spricht; sagt zu Schlier ') dahaim sein. Und wie er gestern bey deni/ bischof von Wien mit besechen, achtet mein vetter von Gerolzegk, er ewer sun sey; euch zu gefallen denselbigen gen Enshaim bestellen will.

558. Vlrich von Schellenberg an Gerwig: Ich kann mich 15 nit enthalten auf die unbillich mer, die bey uns hie oben stand, und neralich so sagt man bey uns hie, das mine baide gnedigiste herrn Menz und Trier sollen lutterisch worden sin; desglichen so sagt man, herzog Wilhalm von Baier, min gnediger her, sol wellen schmakkalsch werden, das ich alles nit wol glauben kann, dureh 20 welchi red ich mich eriner etlieh reden, so ich vormals von euwer erwirde geh6rt hab. Bitt ewr erwirde dienstlich, die welle mich alten, kranken man, so fil euwer erwirde gepuren will, wissen laussen, wie die saehen standen; dan solten solich sachen war sin, das were mir von herzen laid, und mus gott erbarmen. Wie sich 25 der Reichstag anlasse, und welchen Weg der Konig auf der Riick- reise nehmen werde. Feldkirch, 1540 Juni 24.

16, 81, Or.

&&9, Vizekanzler Gienger an Gerwig: Die christophsche Geldsache. Der Gang der Reichsgesch&fte, Religionsvergleichung und 30 Reichstag. Hagenau, 1540 Juli 9.

16, 73, Or.

E. g. schreyben vom 20sten Junii nachsthin hab ich von beweyser dis allhie emphangen. Und sovil weylund e. g. brueders

*) OA. llavcmburg.

1540 Juli 15. 381

seliger raytung l) belangt, sollen e. g. wissen, das angeregte raytung, inmass die von rd. ku. int. verordneten eommissarien aufgenomen, der r6. kay. mt. jiingstlich zue Gent uberantwurtet worden, w61cbs doch gleychwol so spat und wenig vor unsrm aufbruch von Gent 5 beachechen ist, das ich nit wissen mag, was derhalben seyther gehandelt sey, wiewol ich leychtlich ze vermneten, das anf de- mands verfolgen die sacben in die lang truchen gespilt werden m6ehten, sonderlich dieweyl ich dannocht von den verstendigen erynnert werd, das die r6. kay. mt. weylund e. g. brueders s&Iiger

10 erben aynen nambhaften rest schuldig beleyben moeht, derhalben empsigs und vleyssigs nachvolgens wol von ndten. Dieweyl aber aus allerhand vermuetung verhoffenlich, das die ro. kay. mt. in etlich wenig monaten und noch vor augends winter herauf in Tewtschland ankomen, m6cht meyns aehtens die sach bis daselbst-

15 hin wol angestdllt und alsdan von e. g. mit b6ster bequemlicheyt zue ende gehandelt werden . . .

Hie ligen wir nw in die sibent wocben und laboriern noch in rerum principiis. Wie mich aucb die sachen ansechen, ist mer verhoffenlich, das man zue kunftger vergleychung aynen fruchtbarn

20 anfang maehen, dan hie die sachen entlich verrieht werden mugen. Und acht meyns tayls, daz dise taglaystung aynen reychstag gepern, wSIchen die ro. kay. rat. selbs personlich besueehen, und alsdann die sachen der strittigen religion zue christlicher ver- gleychung vermitelt g6tlicher gnaden gebracht werden mugen.

25 Wiewol ich unsers aufbruchs noch kayn wissen trag, so hoff

ich doch, wir w&llen zue ausgang gegenwrtigs raonats nit weyt von Wien seyn.

560. Friedrich Nausea an Gerivig: Schickt seinen Sermon iiber die Himmel/ahrt Marid. Hagenau, 1540 Juli 15.

30 16, 88, Or.

Quam ego semper et vehementer reverende paternitati vestrae

gratificari cupiam, vel ex hoc exiguo sermone de admiranda glo-

riosissime virginis deipare adsumptione 2) ipsa paucis inteliigere

poterit, utpote quem ego secundum quidem promissum meum, sed

35 non secundum eiusdem rev*, p. v. votum in presentia paulo quam

») Vfjl Nr. 542.

3) Offeribar etwas anderes als die im August 1527 gehalt*ne Predigt, die Metsner S. 35 erwdhnt.

382 1540 August 2.

par git maturius raitto, magnopere rogans et obseerans, ut ipsa banc ipsum sermonem in lingua nostra vernaeula concionatum non secus solita sua benevolentia suscipere dignetur atque eum, qui propter arduas et eas quoque propemodum innumeras oecupationes in iisce monstruosis et prodigiosis pene caloribus a me non potuit 5 nee erudicior nee efficacior concipi. Quern ubi eadera rev*, p. v. boni consulere dignabitur, fore spero ut, quidquid in eo neglectum hae est tempestate, non multo post fortasse compensaudura sit. Quod proinde superest, oro, reva. p. v. in tam saneto tanque nun- quam satis laudato suo instituto pergere progredique non gravetur, 10 susceptura dubio procul in illo die coronam iusticie. et glori§, quam virgo ilia longe Iaudatissiraa, posteaquam in eelum super omnes angelorum cboros adsumpta fuit, suscepit, modo pro nobis inter- cedes apud filium Jesum, qui revdaro. p. v. nunquara non felicissime conservet incolumen meique memorein. 15

561, Genvig an Lund: 1st krank gewesen. Hofft Bescheid, wenn L. bald zuruckkommt. Der Reichstag. Weingarten, 1540 August 2,

16, 84, K.

E. f. gn. jungst mir gethon schreiben des datum Gent den 20 21. Junii neehsthin hat mich in hdebster warhait von herzen erfrftuwt, sonderlich dieweil icb daraus verstanden derselben e. f. g. f'risch gesunthait und glftcklieh wo] fart gegen alien irn missgunnern. Der allmechtig ewig gott und die frum ehristelich kay. mt. haben ewig lob, Darbey verstand e. f. g. aucb mein zitnlich gesunthait 25 und wolfart. Aber vor fierzechen tagen in vergangner grosser hitz hab ieh ain vast gross und totlich hoptleger gehabt in colirica passione mit ainer grossen dyaria, also das icb mich sterbens aller ding hett verwegen und ergeben. Doch hat mir gott desselbigen gnediklich widerum aufgebolfen, dem sey ewig lob und dank ge- 30 sagt. Deshalb well e. f. g. mich gnediglich entscbuldigt haben, das e. f. g. ich so lang nit geschriben ; hab es laider schwachait halb mein leibs underlassen miissen.

E. f. g. schreiben nach versich ich mich, dieselb in kurz in meinem gotzhaus zu seehen, der zuversicht, e. f. g. werde mich 35 meiner gescheft, so ich bey kay. mt. hab, alsdann dermass beriehten, das ich verner selbs zu der kay. mt. ze reiten nit noturftig, wa aber

1540 September 7. .383

nochmalen mir ze reiten ye von ndten, das ich volgends gleieh mit e. f. g. widerum zu der kay. mt. reiten werd. Oder villicht ra6cht sich mittler weil ain reichstag zutragen, welchs gott verhuten well. Dann meins klainfugen verstands nichts guts daran ist noch 5 darans ervolgen mag, es were dann die religionsach zuvor ver- glichen. So mSeht es dann von wegen des Turken und anderer des reichs obligen wol ain notftrft sein.

562. Bilrgermeister und Bat zu Wan gen an Gerwig: Der

Brandstifter vom vorigen Jahr ist in Marchtal gerichtet warden,

10 1540 September 7.

16, 101, Or.

Ewr gnaden tragen guts wissen, welehermassen wir von gott dem almechtigen den andern tag Septembris des newnunddreissigsten jares jungst verriickt laider mit und durch feursnot zum hochst-

15 beschwarlicbstcn baimgesueclit, angegriffen und in oniiberwiind- lichen schaden und verderpen gestelt worden sein. Und wiewol wir domain und bis anber auf jemand ongetrewen, besonder solchs allain von gott dem herrn uns zu warming und straf beschechen in grundlichem argwon oder verdacbt gehapt, so haben wir aber

20 jezo diser tagen von des erwurdigen hern hern N., abbte des gotz- haws Marchtal, unsers gnedigen herrn, vogte ain schreiben inhalts empfangen, das er ainen mit namen Egloff Pauls von Zaisserz- hoven, ainem dorf bey Miindelhaim gelegen, den er an offentlieher gethat des prennens ergriffen, derhaiben in vanknus und fronvest

25 angenomen, der under anderm seiner gethonen urgieht bekannt und angezaigt, das er sieh ongevar auf obbestimpt zeit alher in unser statt gefuegt, daselben ezlich pulfer gekauft und solchs mit ftirwerk an z way en orten eingelegt, angezint und ausgeprannt, auch sich gleich darnach widerumb herein gethon und sein bos

30 geiibt an uns volnzogen beschadigung und mishandlung, wie er die volnfuert, angesechen babe. Darauf wir auch alsbald zu grund- licher warh after und glaubwiirdiger erfarung und bericht der sachen zwen unser mitrazfreunde zu gedachtem gefangen verordnet und ine aller gelegenhait und gestalt solcher sachen notturftiglichen

35 erkundigen und erlernen lassen. Die haben es obangeregtem unserm zugesanten schreiben und disem anzaigen gemas in alwege befunden. Es ist auch solcher mortprenner jetzo auf mitwoch den ersten tag Septembris nechsthin daselben zu Marchtal mit dem feur gericht worden und also auf seinem hievor bescbechnem be-

384 1540 Oktober 3 Oktober 25.

kennen bis in seinen tod verharrt Das haben wir dannocbt e. g., die miser gelitten beschadigung alles zweifels ain gnedig mitleiden tragen, sich und die irigen vor solcbem und derglichen schaden and laide dest baser zu bewara wissen, dienstlieber und guter nachparlicher mainung im pesten nicht mogen pergen. 5

563. Hans Jacob von Landau und Ritterschaft und Adel vom St.Jorgen-S child im Hegau an Gerwig: [Mordbrenner.J Kurzverschiner tagen seind wir sampt baider erbarn stetten gesandten als namlieb Uberlingen und Ratolfzell bey ainander daselbs zu Zell gewest und under anderra der sorglichen lewf des mordprennens halben, so 10 sich laider diser zeit in vill weg erSgen, aucb dieweil allerlay arkweniger lewt der landsarten umbraysen, zu furkomung des- selbigen una selbst, aueh andern und unsern underthanen zu gutem, nach zeitigem rat gut zu sein bedacht, das sich die pre- laten, graven, hern und vom adel sampt etlichen stetten in disem 15 gezurk sich an ain gelegne malstat zusamen verfuegen, mitl und weg bedacbten, damit ain yeder fleck dder dorf sampt iren zuge- h&rigen weylern und hofen sich selbs zu tag und nacht mit guter wacht, hut und ordnung vers eh en mugen. SeUen Tag auf 17. Oktober fur 18. nach Oberlinc/en. Zell, 1540 Oktober 3. 20

16, 117, Or.

564. Abt Johann von Marchtal an Gerwig: Hat heute die beiden Abschlede1) der beschwerlichen Ldufe hatb erhalten, Fueg euch hieruff zu vernamen, das ich mit sampt andern meinen nach- puren vom adel hievor aller diser artikul halben ain verstendnus 25 und abred gethon und mit ainanderen gemacht und bisher under uns also gehalten haben, deshalben ich mir die sachen vast wol gefallen lass. Was die Prdlaten auf ihrem Tag beschliessen, dem tvird er beistimmen. Marchtal, 1540 Oktober 25.

16, US, Or. 30

565. Gerwig an den Abt von Kempten: Halt dafiir, dass ge- meinen Prdlaten an dem angesagten Reichstag*) mehr als anderen

*) Vgl. untin Nr. 566.

*) Der von Karl V. unter dem 24. September 1540 von BrUssel aus auf 6. Januar nach Regensburg angesagte Reichstag. Die Einladung fiir G. (presentate Weingarten 27. Ohtobris) ; 16, 108. Vgl. H eider ich 1, 7 f.

1540 Oktober 29 Oktober 31. 385

gelegen mi, dann der enden meins besorgens wenig ir erhaltung und wolfart, sonder am allermaisten ir h6ehster nachtail und inen schwer unleidelich bardinen aufzelegen bedacht und tractirt wurt. Mockte die Pralaten einberufen. Biitet, als Archiprelaius Tag und 5 Ori vorzmchla gen . Welche Pra'laten einzuladen waren. 1540 (fritags nach Simcmis und Jude) Oktober 29.

Zedula. Mich sech auch fur gat an, das euwer canzler am copy hett gestellt des vertrags, den ir and ich jungst zu Liebentann von wegen unserer baider gotzhus leut mit ain andren abgeret und

10 gemacht habend, damit dasselbig auch aufgericht und in wftrkliche volnzieehung kem. Mich nimpt auch wunder, ob ir lebendig oder tod syend, das ich so gar lang nichtz yon euch geh6rt hab. Mas sehier gedenken, ir haben aller armer bruder und nachpuren ver- gessen, umb das ir ain mechtiger grosser her seyt, heurig jars den

15 wera wolfail kaufend und euch der haber vil gelts gilt. Ich glob, das ir mit euwern gebeuwen so vil ze sehaffen habt, wann euch ain aug empfie!, das ir es kaum aufhubend; dann warlich, mir ist auch also. 16, no, K.

066, Abt Johann von Schussenried an Gerivig: Die Ab-

20 schiede von Badolfzell und tlberlingen. 1540 Oktober 31.

16, 120, Or.

Ewer schriben mit verleipter tagsatzung und zugeschickten abschiden haben wir alles inhalts vernommen. Geben euch daruff zu versteen, das ir selbs wissen hapt, das uns nit muglich 1st,

25 weder dise noeh andere tag eigner person zu besuchen. So wissen wir auch diser zeit yemands uff den kunftigen tage zu verordnen. Dieweyl wir dann nit anders gedenken, dan das ir disen tag selbs personlich besuchen werden, darzu wir euch unsers theils auch pitten, so ist und langt unser pit an euch, ir wollet uns

30 unsers empleybens us ursachen euch wol wissend entschuldigen und in diser sache volmechtig vertreten. Und aber so haben wir uns in den zugeschickten abschiden von den hern zu Ratolfzell und jungst zu Uberlingen gemacht ersehen, lassen uns dieselbigen der mordprenner und anderer halb wol gefallen. Wir und unsre

35 amptleut haben auch hievor yezschwebender lewf halben des prennens fur unser und unsers gozhus kleinfueg wesen in unser obrigheit fur uns selbs mit huot, wacht und in ander weg ordnung machen lassen, ob wir damit dester bass mit gottes hilf in zu-

Wikrtt.Oeschichtsquelleii XVI. 25

386 1540 Oktober 31.

fallender not tins selbs vor schaden und nachtheil sein und ver- hueten mfichten, alles inmassen ungevarlich, wie der erst abschid vermag and in sich helt.

Uff den andern abscbid lassen wir tins gefallen, das die gotzlesterung, zutrinken und andre sundliche laster, daruss vill 5 arges ervolgt, abgestelt werden,

Und dieweyl aber uff disem kunftigen tage der andern umb- ziehenden personen halb, als der landsknecht, kessler, spengler, saphoyer, kranicr, bacheischer *) und ander, wie es damit gebalten, solle geredt werden, wurt gut und von nSten sein, so man des- 10 balben ordnungen furnenien, das allenthalb von denen herschaften, die obrigkeit baben, gleiche ordnung und mass mit rechtvertigung, fenglicber annemung, inquisition und straf derseibigen personen gemaebt und furgenomen, also das in alweg in einer als in der andern obrigkeit, nit das der ein straf, der ander nit, sonder 15 gleichlicb gebalten werde, und das es aucb mit dem entrinen und durcbschliefen gehalten, wie der viert arttkel im andern abschid meldung tbut.

Den funften artikel lassen wir uns aueh gefallen, das in demselben gleiche mas geben werde. Wir haben aber bievor der 20 bocbzeiten balben geordnet, das niemands mer dan vierzig personen laden solle, der prewtigam zweinzig und die hocbzeiterin zweinzig.

Docb was die bern angeregter sachen halben uff disem tag wyter notturftiglich bedenken und einhelliglicb beschliessen werden, demselben wdllen wir uns aueh gemes halten. 1st aueh unser pit, 25 uns deshalben furderlich absebid uff unsern costen zuzeschicken.

S67. Gerwig an Erasmus Rauschnabel, Zunftmeister und des Bats zu Vim: Hat zur Zeit keinen Wein fell; musste selbst fur den- eigenen Gebrauch und seine Tafemen ha u fen. Will trotzdem Herzog Ottheinrich ztvei Wagen guten Heurigen, halb rot und halb weiss, 30 gegen ziemliche Bezahlung iiberlassen, mit. dem er nichi ubel bestehen sollte, das ravensburger Fuder um 24 ft. Da das ravensburger etliche Elmer mehr fasst, als das See- oder markdorfer Fuder2),

*) Bachantm, Vaganten.

^ G. gibt ab: 44 Elmer 2 Mass Weisswein unci 51 Eimer weniger 4 Mass roten = 94 Eimer 21 Mass, das Fuder zu 24 fi,, macht 75 Jl. 51 let", : 16, ISO. Also hat das ravensburger Fuder = 30 Eimer, 1 Eimer = 23 Mass, das Mass zu 2 Kreuzem.

1540 November 7 November 14. 387

kommt er immer nock besser weg, als wenn er am See oder in Markdorf 23 fl. filr das Fuder gibt. Wird etwas GuUs schicken, da der Herzog nicht gem schlechteri oder argen Wein trinkt. Weingarten, 1540 November 7.

16, 135, K,

368. Abt Johann von Salem an Gerwig: Kami wegen der Undcherheit der Gegend den Prdlatentag zu Waldsee am 17, No- vember zur Besprechung ihrer Vertreiung in Regensburg nicht be- suchen, da sich dis tag her die Idff so sehwarlicb und geswind

10 zugetragen und sich so sorgsam erzaigen, das zu besorgen, am krieg und aufrur daraus erfolgen werde. Als namlich so ist in diser landsart, wie die gewiss kundschaft lawt, ain namhaft kriegs- folk zu ross und fuss ankomen und verhanden, Hgt etwan auf ain meyl wegs von Rothweyl, und dem hern von Zimbern etliche seine

15 dorfer eingenomen haben sollen, und yemands entlich wissen mag, uber wen oder wabin solliehe kriegsrustung erdacht und geen wurdet1), wie ir dann villeieht sollichs aueh zuvor warhaft kund- schaft haben, zudem das taglich fur und fur, wie ir selbs auch bericht seyen, in unser gegend etlich geswader reiter umbstraifen,

20 und man auch nit wissen mag, wer dieselbigen und wem sy zu- gehorig. Ich bin auch von etlichen herrn und guten naehpuren gewarnet worden, mich nit also ausser meinem gozhus zu lassen, mus also diser zeit mich anhaim enthalten und zusehen, was sich weiter zutragen mSchte, wiewol ich bey h6chster warhait gern

25 selbs personlich erscheinen wdllte. 1540 (sontags nach Martini) November 14.

16, 136, Or,

569. Hug Graf zu Montfort an Gerwig : . . . Das ich ench

etwas news vom Schwarzwald solt wissen lassen, wolt ich gern

30 thun. Es ist aber bis hieher ganz stil gewest, und so man ange-

fangen darvon zu reden, sind dieselbigen so gar uberflissig, das

J) Es tcaren die Leute Christophs von Landenberg, 1000 Pferde und 1500 Knechte, die Oberndorf, WaldmOssingen und Seedorf besetzt hietten zum Angriff auf Rottweil. Der ursprilngliche Streit der Nachbarn um PilrschrechU war in offene Fehde iibergegangen : vgl. 0. Leibius, Die Landenbergische Fehde 1538—1540 und ihre Folgen. Reutlingm 1897.

25*

388 1640 November 21 November 26.

kain grand zu schriben. Burkart von Schellenberg, ietz zu Tettnang, kumpt von Straspurg herauf, hat angezaigt, daB die sib en alte ort 20000 stark auf Rotweil zfiziechen, haben auch 10000 bey den bracken zu Stain nnd Diesenhofen, dieselbigen zu bewaren, ge~ lassen '). Sind ietz dunstag nit weit von Engen uber nacht gelegen. Gott sehicks zum beaten. 1 540 (suntags nacb Othmari) No- vember 21,

16, 127, Or.

570, Gerwig an Graf Fried-rich von Fiirstenberg: Hat, was sie beide, Montfort und Konigsegg jiingst in Markdorf besprachen, 10 am letzten Donnerstag (18. November) in Waldsee den Prdlaten vor- getragen. Sie sind einverstanden, dass er (Fiirstenberg) und Pilgrim von Beischach im Namen alter Prdlaten, Grafen, Herrn und des Adels der christlichen Veremigung den Tag zu Uberlhigen besuchen, und lassen ihn bitten, die nachstehende Antwort zu geben'2): Sie 15 alle wollen einander guie Nachbarschaft beweisen und gegen Morder und Afordbrenner sfch naeh dem letzten Uberlinger Abschied halten und hoffen vom Reichstag gute Vorsorge. 1540 November 22.

16, 148, K,

571, Abi Wolfgang von Kempten an Gerwig: Vorbereitungen 20 fur Regensburg. Die Sache kommt teuer zu stehen. Ob G. nicht allein reisen wolle. Kempten, 1540 November 26.

16, 146, Or.

Es hat kurzer weilen ain burger zu Regenspurg meiner diener ainem geschriben, das zu Rengenspurg iederman procurier, 25 das Teutseh bie men engelossiert und nit Spanier aid ander frambd volk bie sich haben musen, und in, meinen diener, gepetten, ime etwan umb ain teutschen fursten, herrn oder derselben potsehaft, wo ime ra6glich, zu verhelfen. Daraus ich wol getr6st, wir weilen mit alien statten, wo ir anderst furderlich und zeitlich gnug hienab 30

') Gegen den Landenberger. Das Gerilcht hat indessen stark iibertrteben. Dierauer 3, 280; Antn, 4 Literatur.

*) Folgt der in den Mitteilungen axis dem FUrstenbergischen Archiv 1, 296—297 Nr. 419 gebotem Text, der (unten Nr. 674 zufolge) gemeinsam in Markdorf verabredet war.

1540 November 26. 389

scbicken, alda unterkomen, und sonderlieh dwell ir alda hievor bekant and in kuntschaft sein. Ich welt auch rathen, das ir ditzem euwerm diener beveleh geben, das er sich alda umb wein, korn and haber aigentlich, in was gelt and kauf die, und wie gross eicb 5 and mess alda weren, befragt und dannocht bestellt hette, das wein, haber etc., so wir wieter potschaft hienab theten, einkauft, dardarch wir in erfarung komen raSchten, ob am hienabfieren vor- thail oder nachtail sein wurde. Es ist noch umb ain botenlon zu thou, so wissen wir uns mit vorthail einzuriehten. Ich wolt gem

10 verstendigt sein, wie wir uns mit silbergeschier und anderm not- durftigen hawsrat, den wir villeicht nit gleich berait alda fin den mdgen, versechen und halten musen.

Ich hab ain beduren mit gemeinen prelaten ab ditz unkosten, der mit uns beeden aufgeen und wol halbigs erspart hette mugen

15 werden, und were noch mein pitt, ir nemen die sach auf euch alain und ersparten gemainen prelaten ditzen unkosten, der neben euch auf mich geen und dannocht an den sachen mit mir nicht gebessert noch gefurdert wirdet. Mein veraunft raicbt nit weit ubern stubenschwellen. So muss ich mit grossen unstatten von

20 haws.

372, Oerwig an den Abt von Kemjrten: Sein Diener hat aus Regensburg Besckeid gebrachi. Sie bekommen eine rechischaffene Herberge zu allernachst beim Bathaus, dass sie nur ein paar Sehritte zu gehen ha ben. Von seinem Diener, etlichen des Rats und dem

25 Herrn von Loxaw wird ihm iibereinstimmend berichtet, dass der Reichstag stattfinde; von einer Anderung oder V erschiebung weiss memand, sonder seyge daselbs, wie er verritten, ain heftig reissen und furiren tim die herbergen von ko* mt, auch der curfursten und fursten gesanten, und rusten sich dieselbigen gesanten seer fast

30 mit einkofen weins und habers, auch mit hdw und stro. Der cur- furst von Saxen hat furirt auf 300 pfert und der curfurst von Brandenbftrg uf 250 pfert. Triurn regam ist voruber. Wann aber der Kaiser kommt, ist nicht zu erfahren. Die einen sagen? er sei am Heraitfziehen, die andern, er gehe wieder zurilck. Vor anderen

35 nach Regensburg zu liegen and das Geld zu verzehren} sicht er nicht fur gut an; dabei konnte ein halbes Kloster darauf gehen. Sie diirfen aber auch nichts versiiumen 7 namentlich am Anfang, weil da der Ausschuss gebildet tvird, in toelchem die Prdlaten ver-

390 1541 Jairaar 10 Januar 23.

treten sein mussen. Halt es fiir das Beste, in acht Tagen wieder einen Fumbolen nach Regensburg zu schicken, dem von Loxaw oder einem vom Rat zu schreiben, dass sie getreue Vigilatores seien und Nachricht geben, sobald der Kaiser sick ndhert oder der Reichstag durck Kommissdre eroffnet werden soil. Weingarten, 1541 Januar 10.

33, 390, K.

573. Graf Hug von Montfort an Gerwig : Aus Vim ist ihm geschrieben, der Kaiser sei mit den Konigen von Frankreich und England in Valenciennes (Valesin) zmammen gewesen1). Der Konig hat Dr. Ech mitgeteilt, dass er den Reichstag besuchen werde. Dem- nach icird der Reichstag zustand kommen, zumal nichts von einer Verschiebung verlauiet. Der Konig wird ihn wohl fiir den Kaiser eroffnen2). 1541 (sambstag nach Hilarii) Januar 15.

33, 384, Or. 15

574, Fried/rich Graf zu Furstenberg an Gerwig: Der lan- denberg-rottwe'der Handel hdnge mit den Riistungen der Protestieren- den zusammen. Die Eidgenossen wollen Durchzug. Herzog Ulrichs Geschiitz in Rottweil. [1541] Januar 23.

8, 105, Or. 20

Ewer schreiben hab ich alles inhalts verstanden, meins achtens, wie zu Markdorf auch abgeret3), gleichforruig. Wil uff ewer aller beger uff zukunftigen tag zu Uberlingen mit sampt Pilgera von Reisehach die sach ausrichten, es were dan das die leuf es verhinderdet; wil ichs sust ausrichten lassen, das nichts 25 versaumpt wirt.

Als ier begeret, das ich uch was nuis [schreibe] insundert Landeberg am Schwarzwald , daruf las ich uch wissen , das Landeberg sich fast sterkt. Und ist die tag nochs nichs nam- haftigs gehandlet, dan das etlich fueskuecht, ain tail sagt 800, der 30 ander 1500, pherd 200 oder 300 reiten von und zue. Aber der

*) Das Gerilcht war irrig. Karl war sur Zeit mit beiden wieder eerfeindet. 2) Ferdinand kam tatsachlich am 20. Juni elf Wochen nach der Eroffnung: He id rich 1, 21.

*) Vgl, oben Nr. 570.

1541 Jarniar 23. # 391

rech hauf sol mit dem geschutz komen. Sol stark sein, der maiming, Rottweil zu erobren, unangesehen das Sehweiser inen zu hilf komen sollen, das ich nit glauben kan, angesehen das Rott- weil heftig baupt und sich sterket. Wolt er die statt gwinnen, on 5 zwifel er wnrd sy nit also befestegen, sterken und speysen lassen. Aber nach aller gestalt wirt das kind ain andern und vil grosern namen haben *) und ain andern weg nemen. Got schicks znm besten. Die protestierende stend rusten sicb fast, scbicken gelt umber und haben iere hoplut, sich berait zu halten, befolen. Es

10 wird bald ausbrechen, was es sein soli. Es handlet etlieli dar- zwischen*). Die von Rottwil wellet aber kain antwort on gmain aidgnossen geben. Verstand sovil, welten sy die sach uffheben und das reeht abschaffen, sy kemet aus der sorg. Bey dem mdgt ier wol abnemen, das ain anders ist und nit von iertwegen an-

15 gefangen. Betreffen die aidgnosen ist mir ain sehreiben von inen komen, darin sy den pass durcb mein grafschaft Furstenberg, aucb ain wissen haben wellen, ob ich mich Landebergs annemen oder uffenthalten welle; doch so ich inen den pass zulassen, mich gemelts Landeberg nit annemen, soil ich mich als guotz zu inen

20 versehen. Darumb ich inen durch meine gesanten muntlich antwort geben las, ich welt, sy weret riebig, insunderhait dieser zeit, und so sy heraus Ziehen wellet, das sys an aim andern ort thieget. Wo aber je sy heraus wellet, kund ich inen den pass nit weren, sunder es sey und gang ain freye lantstras durch gmelt grafschaft ;

25 die wissen sy, wie sy geburt, zu brauchen, alles ausgestrichen, wies die notturft erfordret. Nu acht und habs entlich darfur, das sy nit herausprechen, es sey dan sach, das er, Landeberg, oder andern Rottwil belegern wurden, das ich, wie vorstet, nit mer gedenken kan. Herzog Ulrich begert an die von Rottweil das

30 geschutz, so er im abzug zu Rottweil gelassen 3), um das gelt, wie ers inen verpfent hat. Haben der funf ort botschaft ernstlich darunder gehandlet; wais aber nit aigenlich, was angenomen ist, dan das die aydgnossen ain gros misfal daran haben, das es jetzen

') Dass in weiteren Kreisen hinter der landenberger Fehde die grossen konfessi one lien Gegens&tze gesehen tourden, zeigen die Berichte des Graf en von Zimmern und des Landvogts von Ensisheim an die Eidgenossen: Eidgenossische Abschiede IV 1 c S. 1264, 1209.

*) Ulrich von WUrttemberg , Strassburg, Pfalz: Leibtus S. 28.

a) Anno 1525; der Herzog behuuptete, er habe das Geschiitz in blosse Ver- wahrung gegeben, die Rottweiler sagten, es sei ihnen geschenkt: Leibius S.22ff.

392 1541 Januar 28 Februar 10.

in noten begert wirt. Halts fiir partheysch. Ich wolt uch wol vil schreiben, halts ich nit far gwys. Versech uff morgen zu nach was gewis zu haben.

Es dorft wol ain unsuberer reichtag werden, darum lat uch ain hoch par schuoch machen.

5

575. Ambrosi Anton, Sckultheiss zu Regensburg, an Gerwig: Heute, zwei Stunden vor Nacht, ist ein Kaiserischer, Berr Johann von Lier zu Berchem l), angekommen mit e'mem Schreiben an Kam- merer und Rat, mit Begehr, ikrer Mt, die Herberge, welche sie wahrend des letzten Reichstags innehatte, wieder zu uberlassen. Der 10 Gesandte ist am 21. Januar von Speier cms8) abgefertigt worden. Ndchstens werde der Kaiser Niirnberg erreichen und iiber Neu- marH und Lengenfeld nach Regensburg kommen. 1541 Januar 28.

38, 405, Or.

15

576. Hans Jacob von Landau an Gerwig: Die Losung der Landvogtei. Nellenburg, 1541 Februar 10.

33, 419, Or.

Als ich von euch abgeschaiden, als ich weiter, ob di losung der lantvogty furgang haben oder nit, bericht empfach, oder wer 20 lantvogt werden sol, euch zu berichten, darauf gib ich euch, doch in vertrawtem gehaira, zu erkennen, das mir seider unsers abschidz die ku. regirung von Ynsbruck abermaln so vil geschriben, das ich acht, die losung werde, unangesechen, das die hern der regirung gut wissen, das di herrn truehsessen fil berateryen, die lantvogty 25 zu behalten, angericht, beschechen. Und wie es noch die mainung, so sol her Wolf Dietrich von Kneringen oder Hans Wilhalm von Laubenberg, dero sych ainer aus inen oder velicht yder insunder 20000 guldin auf gewonlieh verzinsung auf die landvogty darzu-

') Johann Frkr, su Lier, Herr zu Berchem (Luxemburg), ksrl. Rat, Statt- halter zu Luxemburg, oberster KrtegskommissSr.

s) Hug von Mffitifort er/uhr, dass der Kaiser am 10. Januar in Heidelberg angekommen set (an G.: 16. Januar,' 33, 392), nachdem Karl ein paar Tage am Zipperkin in Neustadt bet Speier krank gelegen hatte (Hieronymus Holtschuer an 6.: 8. Februar: 33, 416).

1541 Pebruar 12. 393

lichen anbuten solen, zu landvogt genomen werden. Welch er aber furgan, kan ich noch nit wissen, dan das ich acht, her Wilhalm Schurf, als ain schwecher genieltz yon Laubenbergs, werde ine, von Laubenberg, fur den andern ftirdern. Man wit davon sagen, Hans 5 Wilhalm sy etwas lutrisch. Solich anzaigen than ich euch unserm abschid nach in grossera vertrawen und gehaim. Die yberig rest, so die truchsessen auf der iandvogty, sol ach nit mangl haben, so glichwol die truchsessen auf irem syn, das sy nix auf verzinsung anstan laussen, verharen wellen x) . . . Last auch insunder her Wolf 10 Dietrichs halb nix merken, dan es keme im bey den fursten von Bayrn zu grossen ungnaden, und wurden wir baid deshalb ach in ainander in ungutz waxen.

S77, Gerwig an Ambrosi Aman und m, m. Georg von Loxauw: 1st mit dem, was ihm mit der Berberge begegnet} nickt wenig be-

15 schwert. Gestern am 11. Februar wollten sie verreiten und haben nun keine Herberge und keinen Wetn, Heu, Sir oh noch Futter. Sie haben sich in allem auf Knisler verlassen, der doch die Wohnung anbot. Wenn er sie dann nur zeitiger abgesagt hatte. Herrn Hans Hoffmann*) gonnt er sie. Er wilrde sie ihm zu lieb selbst wieder

20 verlassen haben, wenn er schon drin gewesen ware. Jetzi werden sie kaum mehr etwas bekommen kbnnen. Zunachst wird aus ihrer Ab- reise nichts. Vielleicht verordnen die Prdlaten nun eine andere geringere Vertretung, oder milssen sie mit weniger Pferden reiien und eine offene Herberge beziehen. Auf Knisler verlassen sie sich

25 nickt mehr. Ob die Adressaten noch Unterkunft besorgen konnten. Ein Bote wilrde ihn auf dem Weg Miinchen Landsberg lrsee— Kempien ireffen. Weingarten, 1541 Februar 12.

33, 423, K.

378, Wolfgang, Abt zu Kempten, an Gerwig: Mit der Beise

30 nach Reg ens burg eilt es nickt. Geleite fur die Protestanten. Un~

l) G. an Vberlingen: Die erbtrucJisesstschen Vormt'inder wUnschen eine Bescheinigung auch aber die Ruckzahlung der 7500 fl., welche seinerzeit von den Truchsessen zur Bezahlung des Sans Jacob von Landau bet den AnstSssern ent- lehnt worden sind. Weiss seiner setts nicht anders, als dass alles heimgezahlt ist, 5000 Jl. noch zu Lebzeiten Nicolaus Zieglers, der Rest von Erbtruchsess Jorg selbst: 4. Juni 1542: 16, 264.

■) Freiherr zu GrilnbUhel, kgl, Schatsmeister : Bergmann S. 203 ff.

394 1541 Februar 13.

ndtiger Aufwand fiir die Kaiserempfange. Man sollte mehr auf Gott als auf den Kaiser bauen. Kempten, 154.1 Februar 13.

33, 428, Or.

Mir hat newlicher tagen ain burger von Nurnberg geschriben, das die kay. mt. zu Nurnberg noch nit ankomen. Man seye auch 5 irer mt. erst auf den 16. diz monats gewertig '), aldahein ire mt. vil sacben und botscbaften verzogen- und beschaiden, derhalben zuversichtlicb, ir mt. mochte ain zeit alda verharren und bleiben.

So hab ieh durch mein landvogt, der ietz nest vergangner tagen zu Bayern auf ainer hochzeit gewesen, derhalben auch 10 kundschaft lassen maehen, und wird von ime bericht, das zu Bayern fur gewiss gebalten, das der reichstag vor der andern vastwuchen *2) nit angeen. Es werden auch vor dizer zeit die fursten zu Bayern auf solhen tag nit anreiten. Es ist auch zu Bayern die sag, die kay. mt. werde nach verrichten gescMften von Neurnberg 15 aus zum margraufen und herzog Frideriehen reiten und bie beeden fursten fassnacht und kurzweil halten. Derhalben ier mt. zukunft zu Regenspurg sich vor angeender vasten niemands versichet3). So ist auf dizen tag zu Regenspurg noch dhain furst ankomen, und, wie ich hor, mein herr von Aitgspurg auch vorhabens, vor ange- 20 zaigter zeit nit anzureiten. Das zaig ich eucb darumb an, damit wir aldahein auch nit eylend und dan auf schweren unkosten alda lang tag haben und vergebenlich verligen mussen. Und ware demnach mein rat, wir erwarteten der kundschaft von Regenspurg aus, die ir alda gemacht und verlassen haben, und verreiten davor 25 mit nichten. M6cht me'ins achtens das sicherst mid gewissest sein. Stells aber alles zu ewerm bedenken, gevallen und massigung. Ich wart auf euch.

Es ist auch die sage, die kay. mt. habe das podagran am Rhein verhindert. Ir mt. were sunst zu Nurnberg langest ankomen, 30 und der reichstag zeitlicher angangen.

Es schreibt mir auch gemelter burger von Nurnberg, wie treffenlich und hoch die kay. mt. die protestanten auf dizen tag habe verglayten mussen. Das v61klin hat noch ain scbwachen glawben; vertrawen irm gott nit wo]. Wir ziechen auf goz barm- 35

') Wie es dann auch kam: He id rich S. 9.

2) Also vor 7. Mars; tatsUchUch wurde es 5. April: Heidrich S. 11, KarlsV. wiederholte Anfforderung an G., sich einzufindm, vom 1. Mdrz: 33, 433, Or.

3) Fassnacht war am 1. Mars ; seit 23. Februar ist Karl in liegensburg.

1541 Februar 14. 395

herzikait, weder vom kay. noeh in, den protestanten, sonder ver- glayt, sed sieut merit voluntas in coelo, sic fiat. In domino eon- fidimus, is nos liberabit e manibus persequentium, et auxilium foret in tempore opportuno. Man rust sich an alien orteu, aldahein man 5 sich der kay. mt. zukomen versiebt, mit unerhorten triumpfen, praeht and hoffart, ire mt. zu empfahen, das gleicb zuvil und uber- flussig, und grdslieh zu besorgen ist, wir werden gott mit solcbem unserm onnutzen weltpracht erzuraen und zu ungnaden bewegen und die grossmechtig sacben und obligen der kirchen und reichs

10 mit onnutzer hoffart anfacben und zum lesten mit ainer braitwurst besiglen, wie vor oft besehechen. Timeo, frater, ne nimium con- fidamus in viribus eaesaris, in quibus non salus, dieentes: pax, pax, et non est pax, quia pax peccatorum pessima, interim non agnoscentes tan turn abest ut emendemus, quod deliquimus,

15 nos justo juditio dei feriri his fiagellis, que. jam annos aliquot nostro merito patimur. Expediret magis in eum sperare, confidere adeoque omni fiducia nos totos conjicere, qui solus potest avertere, quod patimur, et pr^stare, quam omni studio cupimus et ambimus, veram paeem. Pr^stabit autem non nisi poenitentibus, timentibus

20 et petentibus eum in veritate. Vale. Ir habt mich hiemit alzeit mit leib und gut zum besten.

Ir must mit bfiser schrift also in der eyl mit mir vergut haben.

379. Bilrgermeister und Rat zu Wan gen an Gerwig: Senden 25 einen Boten an den Kaiser mit einer Supplih urn eticas Begnadung, Hilfe und Forderung nach dem grossen Brandschaden des Jahres 1539 J) und vom Sonntag vor Catharinae (21. November) Anno 40, dardurcb wir in allerhochst beschwarliehsten last und onuber- windlichs verderben gestelt, G. hat ihnen damals stattliche Hilfe be- 30 wtesen und seine ferneren Viemte angeboten. Empfehlen ihren Ab- gesandten, damit er unverziiglich Audienz und gnddigsten Absented erlange. 1541 Februar 14.

33, 422, Or.

380. Joachim Besserer an Gerwig: Schickt ein Konzept zur

35 Durchsicht, da er in solchen sachen mit was clughait oder kurzer

begreifung, damit solhe grosse herren durcb lang sehriften nit ver-

*) Vgl. Mr. 562.

396 1541 Mara 21 Mftrz 26.

drfissig oder unwiliig gemacht, ganz unerfaren, wogegen G% diser und merern sachen hochverstendig und erfaren ist. Wenn Landau oder Schellenberg in Begensburg sind, moge er die Sache mit ihnen besprechen. 1541 (montag nach oculi) Marz 21.

33, mo, On 5

5 SI. Genvig an Alt Graf to zu Hersfeld: Hat Gewaitbrief und Geld (am schdn stuck golds) erkalten, danktfurdie Verehrung und will sein Mbglichstes tun. Den Gewaitbrief hat er der maimer Kanzlei iibergeben* Bis jetzt hat niemand etwas gegen seine Ver- tretimg *)• Sollte sick em Mangel heraussteUen} wird er Nachricht 10 geben. Zur Stunde ist der Reichsrat noch nicht eroffnet. Der Abt moge acht Tage nach Ostem um Nachricht schichen. Legt den Prdsenzzettel beu Ndchste Woche sollen etliche Kurfursten und viel-e Fiirsten eintreffen. Die Stddtebotschafien sind fast alle anwesend. Sobald der Kerr von Mainz kommt, wird der Reichsrat beginnen. 15 Begensburg^ 1541 (samstag nach dem sontag oculi) Marz 26%

33, 437, K.

582* Peter Merbelius an Gerwig: Hat jilngst am 20. Marz dem Vizekanzler um eine Freiheit fur sich geschrieben. G. moge filrsprechen. Es geschieht ksrL ML zu Ehren und seinem, M% Namen 20 zu ewigem Gedachtnis, damit die Nachkommen und die Lebenden mehr bereit sind, sick in des Kaisers Dienst zu begeben. Er hat in Kaisers Diensten soviet verzehrt und Muhe und Arbeit gehabi und von seinem Eigenen dargeliehen, dass er noch viel mehr verdient hatte, zumal er noch dutch nichts belohni ist Mir ist das grossest umb 25 die verlorae bluehende jugent, so unwiderbringlieh. Wolan icb muss es alls mit geduld got bevelhen- [1541]*

33, 47 1} Or.

*) G. ist audi volhnSchtiger Anwalt Propst Riidigers von Weissenburg : Zettel 33, 484. Und so 1544 in Speier GewalttrSger des Abts Gottfried von Aspermont (gitte Freunde liaben thm G, ah einm ansehnlicken und erfahrenen Prcilaten geschildert: Echtemach, lO.Februar: 17 \ 517). Ebenso des Abts Franz t>on Corvei (27. Februar: 91} 74), und des letzteren und Abt Ulriehs von St.Gott- hard m Hildtsheim wieder 1546 in Begensbicrg (21. Mai: 19y 67).

*) Am 9. Mai (montag nach dem sontag jubilate) fragt Abt Crafto an, ob sich zu verhoffen, das sich die sachen des sswiapalts in unser christlichen religion zue einigkeit Ziehen und der restitucion etwas fuxgenomen, adir wie sich die sachen allenthalben zutragen wollen, damit wir uns auch darnacli zu richten wuBten: 33, 443, Or.

ifflijffinfltf'ftaflfiiMi^

1541 April 27 Mai 1. 397

583, Andreas, Abt zu Elchingen, an Gerwig: 1st mit P Hester n im Gotteshaus iibel bestettt, hat dagegen em paar Jungere, die nock nicht alt genug sind, aber fiirwahr geschickt, gelehrt und tauglich. Fur diese mochte er um pdpstliche Dispens einkommen. G. moge 6 beim Legaten in liegensburg fursprechen und seinen Boten fordern. Elchingen, 1541 April 27.

33, 446, Or.

584, Merbelius an Gerwig in Regensburg: iXer Reichstag. Tiirkische geheime Gesandtschaft in Frankreich. Rustungen in Turin* 10 Tiirkische Galeeren. Der Papst im KHeg mit Colonna. Venedig. Mailand, 1541 Mai 1.

33, 464—466, Or.

... [E. e.] schreiben des 9. Aprilis hab ich am 1. dits gehabt, alien desselben inhalt vernomen. Sage e. e. desselb alles und in

15 sonderhait das dieselbig bey herra doctor Mathisen Helden, viee- canzlern, meiner im pesten gedacbt, hochvleissigen dank. Das sich der reiehstag angefangen und kay. mt. iren furtrage und begem gethon, wie e. e. meldet, ist meins achtens ain furstlichs, cristlichs und lobliebs begeren J). Got welle gnad verleihen, das demselbigen

20 gemess gehandelt und ainmal die saebn auf ain ende komen und das reiche wider zu ainem aufnemen gebracbt werde. Dan warlich ain zeither ists in grossem abfall gewachsen. Soil nit fursehung, und zeitige, gescheen, furwar wir Tewtscben wurden unser hochait, ere und guten namen unwiderbringlichen verliern, umb welchs

25 unsere voreltern grosse muehe und arbait, ja aucb mit vilem bluet- vergiessen gehabt, bis sy es dahin bracht und nunmeher auch so lang erhalten haben.

News haben wir ditsmals albie nicht besonders, allain das Eineon2), so vor etlichen monaten von Constantinope| gen Venedig

30 und furter durch dieselben sicher und stark bis an der Grahen Piind grenitzen verglaidt und von dannen durch die aydgenoschaft in Frankreich komnien, yetzen wider ist aus Frankreich gen Venedig komen und numeher villeicht auch onweit von Constan-

') Die kaiserliche Proposition betonte vor allem die Notwendigkeit der re- Ugitisen Einigung, an sweiter Stelle den Tiirkenkrieg und die ReichshUfe: He id- rich 1, 11.

2) Franztisischer Diplomat.

398 154=1 Mai 1.

tinopel sein mag. Was er news in Frankreich that anzetteln, ist noch verborgen, wird etwan ausbrechen.

Aber in Turin geschicht yon den Franzosen grosse kriegs- ruestung, laufen auch teglichen denselben vil italischer kriegsleut zu und werden angenomen. Und wiewol Turin mit gutem grosseni 5 geschutze (als ich vernim ob 100 stuck auf redern wol berfarer butzet) versehen, so sollen sy doch noch andere 60 grosse stuck auch aus Frankreich teglichen gewertig sein. Was solhs auf ini trage, hat ain yeder verstendiger zu ermessen. In surama die saehen sehen mich meher kriegisch dan fridlichn ane. Doch acht 10 ich darfur, es werde alles an yetzigeni reichstag gelegen sein, wie derselbig sein endschaft und beschluss haben wird. Wurden kay, mt., die churfursten und stende ainhelliglich sich mit ain ander ver- gleichen, so mocht Frankreich sein versuch nider fallen; wo nit, so mocht ers noch ainmal wagen. 15

Es wird auch geredt, der konig solie paid personlichen mit grossem volk gen Lyon komen; was thun, wird nicht geredt.

Es sollen 60 turkische galern gen Valona an komen sein und sich auch zum tail ins weit meer gethan haben; und noch 300 velen1) solle man daselbst teglichen gewertig sein. 20

Sicilien besorgt sich nit wenig; underlasst nit, sich auch zur gegenweher zu r listen.

Babst hat yetzt auch ain krieg wider hern Ascanium Coluni- nam angefangen 2). Wird im in allerlay wege und nit zum besten ausgelegt. Hat im selben das sloss Papa 8), welchs, wiewol es vast 25 stark, aus wassersnot ergeben, erobert, und ist wol vil darunder gehandelt worden, die saehen zu vertragen, auch capitel desselben durch babst aufgericht, aber durch Colonna nit angenomen. Babst kriegsvolk hat sich fur Paleanam4), so etwan 20 meil von Eom ligt, gelegert und etwan lang darfur gelegen. Nun hat Colonna 30 darin in 4000 kriegsleut, und sind im yetz noch 1500 und der merer tail Spanier aus Napels zukomen. Haben babsts kriegsvolk nit allain von der belegerung abe, sonder auch schir bis gen Rom hundersich triben, welchs babst nit allain verdrossen, sonder auch etwas ftirchtsam gemacht; derhalben in Rom von newem lassen 35 umbschlagen, noch meher kriegsleut zu machen. Also wird von

l) velum, Segel.

*) Vgl. Pastor, Pcipste 6, 238 ff,

s) liocca die Papa in den Albanerbergen.

4) Paliano hielt> sich bis toe it ill den Mai hinein: Pastor 241.

1541 Mai 11. 399

Rom durch brief 20. April is alher geschribn. Und moebt sieh der krieg wol meher erlengern, dan gemaint worden. In Paleana bat Ascanius Colonna Fabricium, sein sone, und er ist in Abrutz und scbickt fur und fur den seinen hilf und fursehung.

5 Sunst ist diser zeit nicbt anders vorbanden. Wird etwas

weiters fnrfallen, solle e. e. aucb mitgetailt werden, Dieselbig bitt ieb, hern vicecanzlern micb aufs hochst zu bevelhen. Der almechtig geruebe, e. e. in langer gesimdhait wol zu erbalten.

Die Venediger solien in alien iren stett, vesten und flecken

10 die besatzungen dupplirn, desgleichen Sarra und Catara1), welehe der Turk noch fur und fur begert, auch mit notdurftiger provision fursehen. Etlicb balten aber darfur, wo der Turk daselbst fur- passirn wolt, sy wurden im den pass nit abscblagen, damit er nur vom begem abstunde.

15 Got welle gnade verleihen, das der reichstag sicb ainhellig-

lichen bescbliesse und ende. So bab icb ganz kain zweifel, wir wellen deni Turken und allem seinem anbang meher dan stark gnueg sein. Wird alls an disem besehluss ligen. Die aigennutzige bandlung bat bishier vil guts zuruck gesehlagen und noch mer

20 unraths gefurdert. Haben wir den spigel fur augen. Darumb hat Salustuss) nit vergebens gesagt: concordia res parve. crescunt, dis- cordia maxime dilabuntur.

&85. Abt Diethelm von St. Gallen an Genoig: Ein armer Priester, Marti Semli, von Wil geburtig, hat e'men andern Priester

25 aus Feindschaft entleibt, wofilr er auf Anrufen der Freundschaft des Getoteten vom Bischof von Konstanz zu ewigem Gefdngnis ver- urteilt wurde. Nun haben die beiden Freundschaften sich verglichen, und Herr Marti ist aus der Gefangenschaft entlassen worden. Als er aber von dem Offizial Herrn Andreas Aman absolviert und re-

30 stituiert werden wollte, erklarte dieser, heine Gewalt zu haben; er solle vom Legaten 8) in Begensburg eine Kommission auf (kit, Herrn Andreas, erwirhen. G. moge dazu verhelfen. Er, Diethelm, wurde den Marti wegen Priestermangels und mit Uucksicht auf seine Freundschaft fordern. 1541 (mitwochen nach dem sonntag

35 jubilate) Mai 11.

33, 444, Or.

}) Zara ttnd Cattaro (Dalmatien). *) Jngurtha 10, 6, *) Gasparo Goniarim*

400 1541 Mai 20.

586. Merbelius an Gerwig in Begensburg : Der Papst hat Paliano erhauft. Die Welschen sind unzuverlassig. Senigaglia. Frankreich und der Papst. Prophezeiung einer neuen Plunderung Boms. Venedig. Mailand, 1541 Mai 20.

33, 469—470, Or. 5

. . . Verseche mich, [e. e.] sey mein jungst schreiben des 1. dits nun meher auch zukoinen; unnot wider zu repetiren. News ist diser zeit nicht besonders vorhanden, dan das babst Paleana wider belegert hat, und dweil er aber dasselbig mit gewalt nit hat erobern mugen, wird geredt, das er sovil zugericht, das die eolum- 10 nes'erischen kriegsleut darinnen im solhs umb gelt verkauft und aufgeben haben sollen, doeb allain die stat; das sloss solle Columna noch innen haben, welebes babst auch belegert1). Papa das sloss haben sy on not aufgeben und yetz Paleana verkauft. Hat e. e. abzunemen, wie vertrawte kriegsleut die Walhen sein muessen. 16 Dannocht will man dieselben in tewtsehen landen auch haben. Man sagt, babst solle yetzt vorhaben mit dem kriegsvolk gen Senagaglia, so der herzog zu Urbin innenhat, daselbst auch ain lermen zu machen, dasselbig zu belegern und erobern und Octavio, seinem enklin *), einzugeben. 20

Weiter ist gesagt worden, Frankreich solle yetzt abermalen ain newe botschaft zum babst gen Rom gesandt haben. Dieselhig solle sich gegen babst zu ausreutung Ascanii Columna alle hilf- macht und beystand erpoten haben. Dagegen babst solle gedankt, aber diser zeit solhs erpieten weder angenomen noch abgeschlagen 25 haben. Und wird auch geredt, babst solle sein enklin, den car- dinal Farnese3), yetzt in Frankreich legaten gesandt haben. So wirdet auch gesagt, das ain herernit, so vormals auch bey babst Clementen zeit die plunderung zu Rom verkundt'1), yetzn wider solle gen Rom komen sein und abermals ain andre und noch 30 grossere plunderung, welch e durch disen ganzen May en zu gescheen

!) Am 9./10. Mai nahmen die Pa'pstlichen die iintere Stadt Paliano, am 22. die obere, am 26. fiel die Burg. Das Geriicht der Bestechung scheint fal-sch gewesen zu sein: Pastor 5, 242 f 2.

8) Sohn Pier Luigi Fortieses, Ottavio tear seit 4. November 1538 mit Karls V. Tochter Margareta verheiratet.

8) Alessandro Farnese, Bruder Ottamos.

*) Bartolomeo Carosi genannt Bran da no: Pastor 4, 261 f. Von einem neuen Auftreten des Ungliickspropheten scheint sonst nichts bekannt zu sein.

1541 Mai 28. 401

zu besorgen 1st, wo man sich nit bessere, verkundigt haben. Den- selben solle babst haben gefenglicben setzen, aber nit dester minder seydher zu seiner sicherhait sich nachts mit ainer starken guardien im eastello S. Angel enthalten und auch fur und far volk zusamen 5 bringen. Und wird weiter geredt, er solle in der aydgnoschaft sich auch umb volk bewerben. Etwas muss im vorgeen.

Die Venediger sollen abermals ire stette und flecken noch meher, dann das ordenlich besetzen, mit volk und auch mit ge~ schutze versehen lassen. Was argwon sy haben, hert man nit

10 587. Gerwig an den Kaiser: Trotz der Bestdtigung der wein-

gartener Freiheiien, Gnaden und Rechie zu Worms Anno 1521 be- gegnen ihm und dam Gotteshaus immer wieder Missverstdndnisse, Irrungen und Neuerungen und sonderlich wider die freyhait und lang hergeprachten geprucb fur frembde gericht. Bittet den Artikel

15 zu erldutern, icie er in den friiheren Konjirmationen stand; Item das niemands, in was wirden, stand oder wesen der oder die seyen, abbte und convente und des gotzhaus W. aigenleut, zinser, hindersessen, amptleut, dienstleut und underthonen an kainem hof- gericht, landgericht, noch kainem andern frembden gerichten, wie

20 die genant sein, umb dhainerlai weltlich sachen, leib, ehr oder guet belangend (nichtzit dann allain sachen, darumb ainer am leben gestraft werden mflcht, ausgenommen) weder mit verkundungen noch ladungen furhaischen, laden, noch beklagen, noch daselbs wider sy gericht, geurtailt noch procediert werden solle, besonder

25 wer zu denselben . . . ze sprechen hette, das der . . . das recht vor gemeltem apt oder seinen nachkomen zu W, und derselbigen bruedergericht darumb suchen und sich dessen daselbs von inen beniegen lassen, . . . es werde dann den clegern uff ir anruefen das recht kundlich versagt . . . Zmviderhandlungen sollen nichtig

30 sein unit den Untertanen keinen Schoden bringen. Der Aid soil alle Strafen, so sich innerhaib des bezirks und der maur in seinem gotzhaus W. begeben warden, selbs straufen vor allermeniglich unverhindert.

50, 299—300, A. mit Gs. ffbergabevermerk : 28. Mai 1541.

35 588. Btir germeister tend Rat zu Leuthirch an Gerwig in

Regensburg: Haben sich vor Jahrm auf Aminnen fur den Konig

Wttrtt. Gegebichtsqnellen XVI. 26

402 1541 Mai 28 Juni 16.

fur 1000 ft. zu Ablosung der Landvogtei in Schwaben verschrieben. Da nun die in ihrem Schadlosbrief bestimmte Zeii der Wiederlosung voruber und gemeine Sage ist, dass der Konig die Landvogtei zu seinen Hand-en Id sen werde, kaben sie sich an den Bischof Johann zu Wien l) gewandt urn Eat, ivie sie der V erschreibung erledigt werden honnten. Der antwortete, das die losung vermelter land- vogtey in ewer gnaden h an den stee. Bitten bei der Armut und dem Unvermogen gemeiner Stadt um Unterweisung. 1541 Mai 28.

50, 469, Or.

589. Pfalzgraf Philipp an Gerwig: Als G.jungst in Regens- io burg bei ihm ass, Hess er einen Jungen, des Organisien zu Konstanz Sohn, auf einem Instrument schlagen, was ihm sekr gefiel. G. meinte damals, wenn er, Ph., den Jungen wolle, wiirde er ihn schenken. Bittet darum, wenn der Junge nicht inzwischen sonst versprochen ist2). Burglengenfeld, 1541 (erichtags nach dem hi. pfingstag) 15 Juni 7.

57, 143, Or. Dem erw. . . Hodtwigken . . .

590, Hans von Hinwil an Gerwig: Der Konig von Frank- reich hat Geschutz und Proviant nach Turin gebracht. So sien ouch die tag etlich uffwigler vom bapst abgeverget. Also gend si 20 ee fur, in die eidgnoschaft konimen, hetten gern dem bapst ein goute anzal knecht. Kan aber nut verstan, das man im noeb nichtz geben noch vergonnen welle. Bittet um Nachrichten, wie die religionsacben und der seeks colloquenten 8) bandel, und wo der iez stande,' und wie die kriegsbandlung vor Ofen und in Unger 25 stand ind. Elgg (Elgow), 1541 (uf corporis Christi) Juni 16.

33, 487, Or.

l) Der Bischof empfahl G. das Anliegen seiner Vaterstadt scJion am 6. MUrz 1541: 50, 468, Or.

s) G. an Ph.: Der Junge tst bereits dem Bilrgermeister Rochlinger in Augs- burg zugesagt; hofft ihn aber nrieder frei zu bekommen: Regensburg, 10. Juni: 33, 479, 491. Am 30. Juni dankt Ph.fUr die Zusendung: 33, 489.

8) Der from Kaiser in Regensburg fiir den Religionsausgleich ernannten Eollokutoren: P. Vetter, Die ReUgionsverlumdlungen auf. dem Reichstag zu Regensburg (Leipzig 1889) S. 62 f.

1541 Juni 17. 403

59jf, Bischof Friedrich von Wien an Gerwig in Regensburg :

Hatte germ an der Beilegung der Religionshdndel sich beteiligt, aber

der Konig will, doss er in diesen gefdhrlichen Zeiten bei seiner

Herde bleibe. Bitfet, ihn gegen den Vorwurf der UnkirchUchkeit

5 zu schuizen. Wien, 1541 Juni 17,

33, 490, Or.

Etiamsi iamdudum decretum erat, ut cum serenissirno ac clementissimo rege meo isthuc coram proficiscerer, quod ego quidem non gravatim fecissem, ut aliquid operae atque consilii pro meo

10 officio ad moderandas sanctissimae nostrae religionis controversias contulissem, siquidem mihi gratius nil est neque iucundius, quam si ecclesiam dei mea tenuitate iuvare possum, tamen propter ingentem regionis nostrae metum cum bellorum turn etiam aliorum incendiorum factum est, ut rex meus clementissimus mutata sen-

15 tentia consultum fore iudicabat, ut hie apud populum mihi con- creditura in consueta devotione, tantisper quoad aliud fieret, manerem ibique partes meas quantum possem strenue toerer tarn legendo quam coneionando, docendo quam consulendo, quod ego perlubenter faciam, sicut hactenus cum iactura quadam valetudinis

2o meae feci. Cuius rei mihi r. d. v. testis esse potest. Ideoque si erunt nonnulli, qui me falso accusare audebunt, quasi adversus ecclesiam sedemque apostolicam parum futurus sim syncerus1), rogo petoque, ut non solum iis hypocritis fidem non habeat sed etiam reprimat, contemnet meamque pietatem tueatur. Praeterea

25 r. d. v. etiam atque etiam hortor, ut quod semper facit laboratque, iam demum contendat, quo principes praesentem in laudabili con- gregatione occasionem non somniculose amplectantur, sed efficiant, quo compositis utcumque dissidiis et iniunctis viribus et faeultatibus exacta turcica tyTannide possimus tandem videre florentem ecclesiam,

30 pacem in nostris terris auream illam, quam Christus Jesus suis discipulis iamiam ascensurus ad patrem reliquit et donavit, qua sine frustra malorum finem expectamus. Ego quod solum possum pro mea conditione, non cesso cum plebe mihi commissa deum opt. max. orare, ut nostris delictis, quibus ex merito quidvis malorum

35 sustinemus, propitius ignoscat, consilia saluberrima et quae ipsemet fortunaturus et ad foelicem exitum perdueturus sit, cum monarchis et regibus terrarum turn etiam vobis antesignatis ecclesiarum an-

*) Wegen seiner Ann&herung an Melanchthm und Butzer: vgl. tinten Nr. 592.

26*

404 1541 Juli 15 September 6.

tistitibus suggerat. Ad quae r. d. v. cupio diu foeliciter valere mei semper memorem, cupidum et amantem.

59%. Bischof Friedrich von Wien an Wolfgang von Kempten und Gerwig in Begensburg : Schreibt beiden wiederholt zusammen, quia eas [dominationes vestras] pari inter se necesBitudine et bene- 5 volentia devinctas ita idem pridem intelligam, ut nihil esse possit vel apud fratres coniunctius, egoque non dispari amore unus ambas prosequar. Beiden zv. schreiben ha tie er auch keine Zeit. Hat auj drei Briefe una cum privatis eolloquiis, que mihi apud Vangiones l) eontigit de sacrosanctae nostrae religionis controversiis cum Me- io lanchtone et Bucero, duobus adversariorum antesignanis, habere, noch keine Ant wort- bekommen. Das Schweigen beunruhigt ihn. Es ware nicht einerlei, wenn die Schriftstiicke abgefangen worden waren. Aber andere, demn er Briefe dutch den ndmlichen kgl. Postreitei' schickte, haben doch auch geantwortet. Sie werden sich doch nicht 15 durch Neider und Verleumder ihm entfremden lassen. Sollten seine Mitteilungen nicht in ihren Han den sein, schreibt er gerne nochmnls, ut si quid utiiitatis in publica de religione restituenda nostra de- liberatione aut momenti aliquod adferre possint, statim ad manus habeant r. d. v. Wien, 1541 Juli 15. 20

50, 479, Or.

593. Hans von Hinwil an Gerwig: By uns ist ganz still. Des bapsts botschaft ligt zuo Uri mit gelt wol verfasset, boulet state umb knecht, begart wider an die eidgnossen eines tages; der wirdet uf den 12. Septembris2). Was ghandlet, wil ich bey erster 25 botschaft e. g. zuoschriben. Die Bachen sollen zuo Genf aber in etwas unrouwen stan3); achten, den Berner welli zuo schaffen werden. £igg, 1541 September 6.

33, 507, Or.

riLii r>Li l

!) Auf detn Reltgionsgesprach in Worms am 19. Dezetnber 1540 und 10. Janttar 1541: Metzner S. 59 f. Kawerau, Die Versuche, Melanchthoit zur katholischen Kirche zurUckzufiihren ; Schriftm des Vereitts fUr Reformations- Geschichte 78 (1902) S. 68/., 70/

•) Tag zit Bremgarten; Ritier Hieronymus Frank als pUpstliclier Gesandter: Eidgen. Abschicde IV Id 8. 70.

s) Es sind die Tage der religiSsen Wirren in Genfj untnittelbar vor der Riickkehr Calvins: Dierauer 3, 256.

154:1 September 7 September 14- 405

594. Ulrieh von Schellenberg an Gerwig: Bedauert das Sterben in Weingarten. Hat neue Zeitungen cms Ulm, wiewol ich hoff, es solle nichs sin : das hgl. Kricgsvolk set gegen Wien hlnter st'ch gezogen- Eck von Reischach set todt, das Kriegsoolk alles er~ 5 schlagen, das Geschiitz verloren. So irae also were, so besorg ich, mir muessen den Turken bald im reich haben. Bittet urn Mit- teilungen. Dann ich gedenk, Bayrn werd es ietz auch angen. Der Kaiser ziehe nach Genua tmd wolle auf das Meer sitzeti. Feld- kirch, 1541 September 7.

10 33, 511, Or.

598. Ulrieh, Abi zu Minder au, an Gerwig: Da die Prdlaten

in Leutkirch aiif das Schreiben der Regierung zu Innsbruck und die

Werbung der Kommissdre beschlossen, wegen der Losung der Land-

vogtei sich nichts zu begeben, noch sich zu verschreiben, hat er mil

15 seinem Konvent ebenfalls jede Burgschaft zu verweigem fiir gut ge-

funden, mid will dementsprechend den Kommissdren, die in Ochsen-

hausen sein sollen, antworten. Legt Kopie bet zur etwa/gen Ver-

besserung. - 1541 September 10.

33, 516, Or.

20 o96, Johannes Eck an Gerwig; Weinfuhre, Die Turken

Neue Biicher. Ingolstadt, 1541 September 14.

33, 517, Or.

Wie e. gn. zu Regenspurg verhaissen hat, ain wagen mit wein zu geben, semel pro semper, fur all kunftig und vorgende vor-

25 derung, also Schick ich hie mein knecht Hansen Stettberger, und im gelt geben auf die fur zu bestellen von Wingarten bis gen Ulm nach dem aimer. Ich hab musseu jetz geben von Wurzburg gen Ingelstat, sint 21 meil, des bischofs wein, 26 aimer ingelstetter, Bint, als ich hSr, 13 ulmer; dan unser zwen aimer thund zu Ulm

30 erst ain [sic; fehlt Angabe der Hohe des Fuhrlohnes], E. gn. waisst bas den brauch der fftrleut bei euch, dan ich gedenken kan. Ich hab dem knecht fast gold geben. Waisst e. gn,, wie der gulden auf 18 batzen kummen. Obs bei euch auch sei, waiss ich nit; aber under 71 cr. wolt ich nit, das sie hingeben wurden. Ee ttaet

406 1541 September 14.

ihr mir ain dienst und lihet die minz dar und nemmen das gold anstat; wolt ichs bald 15sen. Vor 41 jaren, wan ich gen Memingen kam, so het man leibfarb seewein, hiess man schiller, war gmain. Von seltzame wegen wolt ich gem der farb ain fasslin haben.

Es kamen zu dem ersten grausame mar, als war unser h6r 5 gar erlegt, die Turken bran ten um Wien bis gen Melk. Aber der hinkend bot hat bessere mar bracht, das die raisige all Bint heruber gfiert, auch das fussvolk bis on 2500, darunder vil kranker. Sint also zwen haufen der unser, ainer gen Gomorra ') zogen, der ander gen Altenburg. Kain Turk hat nie dergleiehen than, das er herauf 10 wolt weiter dan gen Pest und Ofen zft dem minch 2),

Hett ich hie den medicis gefolgt, es solt mir wol ubeler gangen sein dan zu Regenspurg; ich nim aber kain sirupel meer.

Hie lass ich trucken ain buechlin wider ain judenvater, sicht * dem Hosand gleich. Postea supplebo. Est avisamentum contra ci- 15 vitates et nobiles, qui tolerant judeos usurarios3). Darnach wurd ich trucken laBsen Annotationes in Josue4). Ich Schick ain neus Enchiridion 6). Valeat r. p. y. felieissime. Ingolstadii, 14. Sept. (da der Franzos schlacht gewonen zu Maniian6) ist heut 26 jar) anno gratie 41. 20

Wolt, das an jedem fass stund, wa der wein gewaehsen. Ich will gern sehen, wie wol ihr den wagen laden werden.

597. Gerwig an die Grafin Anna zu L up fen: Sie wiinschte, dass er seine Vogttochter7) heitnholen lasse, da sie der sterbenden Laufe halb mil wenig Gesinds an andere End sick begeben too lie. 25 Aber in Weingarten ist der sterbet mer dann an andern orten der- massen so jemerlich und grausamlich eingerissen, dass er selbst

1) Komom.

2) „Der M6nchu ist Zapolgas Sat und Agitator Georg Martinucei, Prior in Czenstochotv, Bischof von Grofiwardein: vgl. Voigt in Baumers Hist, Taschm- buch, K F. 5, 41.

8) Ains juden traechlins verlegirag: Wiedemann S. 636 f. Der Judm- mter (= Verteidiger) , gegen den er sick wendet, und dem die Bolle des Juden- schiitzers gegen den Vortvurf des Christen-Kinder-Mordes gleidisehe, sei Hosand (= Osiander in Nilrnberg), gegen den Eclc 1540 schrieb: Wiedemann S. 635.

*) Ist nicht erJmlten : Wi e dem ami S. 447.

5) Die 24. Ausgabe des Enchiridion locorum eoinmunium adv. Lutherura: Wiedemann S. 540.

*) Marignano, 14. September 1515.

') Vgl. Xr. 449 S. 287.

1541 September 14 September 22. 407

mid seine Schwcster, das eine da, das andere dort, sich aujhalten miissen. Desgleichen vast in alien flecken und herbergen, dar (lurch sy reiten oder faren oder herberg haben miiste, die sterbenden unrainen luft auch regieren. Bittet, das Baschen vorerst bei sich zu 5 behalten. Ausnang, 1541 (an des h, creuz erhdhung tag) Sep- tember 14.

33, 519, K.

598, Haug Graf zu Montfort an Gerwig : Das Sterben. Niederlage in Ungarn. 1541 September 21.

10 33, 527, Or.

. . . Mich verlangt zu vernemen, wie ier lebend. Ich und mein gesind sind noch aufrecht, doch all tag gwertig, won wier weichen miesen. Got wol uns hinfur bewaren.

Wiewol raier von vil orten geschriben und gesagt, her Egk l)

15 sey gestorben, hab ich doch demselben kain glauben geben wollen, stetigs verhoft, es solt bessere zeitung komen sein. Aber verschiner nacht ist sein sun Hans Conrat zu Lagnaw2) uber nacht gewest, sagt von grosem jamer, auch welcher gestalt her Egk gestorben, sein bruoder erschosen und nachvolgends der abztig beschechen,

20 1st zu verbarraen und ain straf von got. Jorg Lorenz von Weyler, sein bruoder, etlich Bregenzer leben noch. Sind zu Gomora gwest, daselbst sy gedachter Hans Conrat verlassen. Graf Lasly vom Hag3) ist mit drey venly lanzknecht gen Wien ankomen. Wiert nit vil erschiesen, wa man in nit sterkt. Got geb gnad und

25 besserung.

599. Die Amtleute der Herrschaft Argen an Anwalt und Amtleuie zu Weingarten : Bitten wegen der Bezahlung *) um Geduld, da sie in der Herrschaft Argen der sterbenden Ldufe halb ebenso daran sind, so dass sie, anstait von den Untertanen Zinsen, JRenten 30 und Gihlten einzuziehen, tdglich mit Geld, Korn und anderem aus- helfen miissen. 1541 September 22.

33, 529, Or.

0 Vgl. Nr. 694.

2) Langnau OA. Tettnang. ') Vgl. S. 304, Anm. 5.

*) G. hat 250 ft. verfallene Zinsen (von Graf Johann zu Montfort) verlangt: 21. September; 33, 525.

408 1641 Oktober 3.

600. Gerwig an Johann Hablitzel: Creuizer berichtet ihm, class der Prior unci Konvent sich geweigert haben, den Zinsbrief iiber 500 fl, feriigen zu lassen, da sie in diesen beschwerlichen Laufen keinen Zins iibernehmen konnen; zudem sei der Konvent nicht vollstdndig bei einander. Bekuraert und betrupt mich wurs, 5 dann mich mein leben Jang kain aach nie betrupt nocb bekumert hat, ursach, das ich mich gar nit veraecben, das ay in mich and each am s611ich mistruwen gesetzt, als ob wir, davor uns gott behut, naistwa unverantwurtliehe ding furzenemen im sinn hetten, sonder sollten billicher gedacht haben, wir warden inen derhalb zu 10 unaerer ankunft erlichen und gaten beschaid geben, dieweil ieh doch inen ainche unwarhait mein lebenlang nie zugesagt, noch ay in dem wenigosten ye betrogen, als ich aach, ob gott will, mein lebenlang noch nit than will. Kann unter diesen Vmstdnden die Giiter zum Rotten *) nicht bezahlen und die falligen Zinse nicht 15 entrichten, da sie selbst bei diesen Lduften keinen Pfennig Ein- nahme erhoffen diirfen. Der Grosskeller soil den Konvent veran- lassen, mit dem Alpvieh den Waibel, Renner und anderes zu bezahlen, dieweil sy doch das regiment, inemen und aasgeben in der hand haben, dann ich ainmal laider mer dan in 30 wochen das gotzhus 20 nie gesechen. Villicht werden sy one zinsaufnemung semliebs baa dann wir verrichten kunden. Wurt es aber falen und dem gotzhus mit angriftung der underpfanden oder in ander weg etzwaa dar- durch begegnet, will ich mich vor gott und der welt entschuldigt haben. Der Herr von Kempten hat bei dem Kauf des Rotten fur 25 ihn gehandelt, verhoffet, er und dank damit zu erlangen, dann es warlich dem gotzhus ain nutzlich gftter kauf 1st. Dieweil es aber nit sein scrllt, ao wellte got, das ich darfur tod; war mir lieber, dann das ich darob soil oder mass ze spott werden. Hablutzel soil handeln, wie er es fur gut JindeU Er wird nichts mehr in 30 dieser Sache vom Konvent verlangen, und was hinfiiran scbuldner zu mir kumen, mftss und will ich zu inen weisen. Ich bin audi unbeschwert, wa sy ab mir oder meinen handlungen ainich mias- valien, inen die abbty und alle administration zu iibergeben und zuzestellen, welche stand sy wellen, und well gott, das sy es wol 35 treffend. Soil mir von des erlichen stift und gotzhus wegen die grost fr6d sein. In summa ich bin bekumert, Wie es doctor

l) Zwei Gdter and cine Miihle sum Rotten, Ami Ausnang; der Kauf ham am 0. Februar 1542 zttstande: Libri abb a turn Weing. II, 8 3 6 ff.

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1541 Oktober 3 Oktober 14. 409

Sehnellen ergangen *), also sorg ich wurde mir, do der allmechtig gott vor sey, mit disen handlungen auch bald beschechen. Ich hab hinacht die ganzen nacht kain schlaf nie thon. Aber wann ich nit mer bin, so sorg ich warlich, man werd erfaren, was man 6 an mir verloren hab, Ausnang, 1541 (aftermontags nach Miehaelis) Oktober 3 2).

60, 485, K.

601, Statthalter, Rege.nten und Kammerrate der oberoster- reichischen Lande an den Konig: Hans Wilhelm von Laubenberg

10 und Eberhard von Fregberg haben auch mit dem AH von Wein- garten urn Geld zur Losung der Landvogtei Schwaben unterhandelt. Der Abt antwortete, als er in Regensburg um Bilrgschaft angegangen wurde, zundchst abschldgig und erkldrte auf wiedsrholte An/rage, das er der kii. mt. nit ain haller furstrecken oder zu guetem purg-

15 schaft oder ichtzit thuen welle. Sp&ier berief er sich auf seinen Konvent, der Sferbens halb nicht bet einander sei, und ohm den er nicht antivovten konne. Dazu sei er fur den Konig so une so schon um uber 20000 fi. verschrieben. Hat auch die Biirgschaft fur 1000 fi., die man von ihm verlangte, abgeschlagen. 1541

20 Oktober 14.

Innsbruck, Amraser Akten 1540/1.

602. Hug Graf zu Montfort an (Jerwig: Sie sind alle bei guter Gesundheit. Dass es sich in Weingarten nicht bessern will, bcdauert er, besonders Dr. Schnells9) Tod. Zu Tettnang hatte das 25 Sterben aufgehort, aber das einziechen wider in etlichen hews em emewert. Dieweil dan dieselbigen dots und fliechens halben gelert, mocht es wider bestand haben. Bey mier hie zn Argen ist es nach gestalt der sach noch guot; dan wan schon etwo ain mensch stirpt, wiert nichtz darauf geachtet.

») Vgl. untm Nr. 602.

') Gerwig an seinen Konvent: Nimmt die Entschuldigung wegen des MifS- Kersttindnisses der letzten Tage und die Ver sickening, daft das Bedenkm der BrUder keinem Mifitrauen entsprang, gem an und will iknen sein Leben lung ein recht getreuer und von Herzen gutmeinender geistlicher VaUr und Prttlat sein: 7. Oktober: $9, 516, Or. (47).

*) An watt in Altdorf.

410 1541 Oktober 16.

Die neue Zeiiung fiber den Kaiser hat er aus der Eidgenossen- schaft bestdtigt bekommen, das ier mt. disen winter in Italia beleiben werd. Darneben ist versehiner tagen ain knecht von Bregenz, so rait den knechten mit leinwat bis gen SpeeP) zogen, komen, wel- cber angezaigt, die kay. mt. sey zu Genua weg auf Mayorika zu 6 gefaren, der mainung, nachvolgends Algero zu erobern2), welches der knnig von Thunis belegert. Es sey aueh des abenz, wie kay. mt. weggefaren sein solt, ain trefenlicher groser sturmwind komen, das zn besorgen, ier mt, etwas zu nachtail geraicht. Hab 100 nafen, 150 galeen on ander klaine schif. 10

Hat das letztemal vergessen, von dem Biindnis zu schreiben: Ist ain declarats Iateiniseh von kay. mt. gemacht3), meins achtens allain doctor Helden zuwider, dan in derselbigen nichtz sunders der alten entgegen, allain das papstlich hayligkait aucb darein komen, desgleichen die Niderland. 154 1 (am tag Gaily) Ok- 15 tober 16.

33, 537, Or.

603. Bischof Johann von Konstanz an Gerwig : Vernimmt gem, dass er noch frisch und gesund ist, ungern, dass er der ster- benden Laufe halb nicht nach Weingarten zuruck kann und taglich 20 besorgt sein muss, auch seinen jetzigen Aufenthalt verlassen zu miissen, Bittet ihn zu mch nach Waldsassen; bei uns werdt ir ge~ sunden guten luft und ein gemecblin finden. Von Begensburg ists nur 17 Meilen Wegs hieher fiber Schwandorf, Weiden, Tirschen- reuih. 25

Zum andern belangend die erbamliche handlung in Hungern habt ir euch wol zu erinnern, mit was getrewer mainung wir oft- mals uff jungst gehaltem reichstag zu Kegenspurg darvon orTentlich geredt, welchs dann nit allein leichtiglich in wind gescblagen, sonder uns auch allerlei ungnad darumb zugelegt worden, das wir 30 nun got und der zeit mussen ergeben. Sagen aber noehmals, wo nit anderst zum saehen und ein jeder also uff seinem furnemen

') Spezia (Levant?,).

*) G. Turbo, t}ber den Z\tg Karls V. gegen Algt'er: Archiv f&r Sster- seichische Geschichte 76 (1890), 44 ff.

*) Die Ernmerung des niirnberger Bundes am 29. Juli 1541: gedr. bet Are tin, Bayerns auswdrtige Verhdltnisse sett dem Anfang des sechsehnten Jahr- hnnderts t (Passau 1839), S. 50 f. VglHeidrich 1, 44.

1541 Oktober 27 November 8. 411

beharren und zu kainer einhelligen vergleichung zusamen gethan (welchs der almechtig gott, wie wir teglich bitten, gnediglich wolle verleihen), so werden wir in kurz die straf uff den hals, nemblich umb unsers zwispaltigen und sundlichen lebens willen dnrcb ver- 5 hengung gots durch den wutenden feind unsers eristlichen glaubens und nam ens des Tnrkens entlich verhorung und zerstorung der ganzen cristenheyt haben, das wir dann ie aus cristlicher lieb billich anderst beherzigen und zu widerstand bedacht sein sollten, Es will aber ein ieder seins naehburen sebaden, ehe es den seinen

10 selbst beruhret, nit zu gmuth fuhren, wie er billich ime selbst zu gut, wa ers je seinem nachbum nit gemeint, des er doeh schuldig, sollte thun. Wir sein aber in unserem zwispaltigen sundlichen leben also verstockt und verblendt, das wir solliehs nit erkennen nocb sehen. Der almecbtig got erleucht unsere herzen, das wir uns zu

15 besserung und er seinen zorn von uns wende. Waldsassen, 1541 Oktober 27.

[Eigenh.] Adventum r. d. v. hue ad me magno desiderio expecto, cuius etiam adventus mihi erit acceptissimus.

50, 525, Or,

20 604. Gerwig an Graf Martin zu Ottingen: Er und der Abt

von Kempten konnen den Tag zu Lauingen der sterbenden Laufe halb nicht besuchen, 1st in Ausnang allenthalben von dem Sterben umgeben. Von seiner unmittelbaren Umgebung sind etliche Knechte gestorben. Mit anderen verkehrt er iiiglich, so dass er furchtet, dass 25 manniglich auf dem Tag einen Abscheu vor ihm hatte. Ausnang, 1541 (sontags nach omnium sanctorum) November 6.

S3, 547, K.

605. Beinrich, Abt von Wiblingen, an Gerwig: Sort mit Freude, dass das Sterben abnimmt, und G. daran denkt, heimzugehen. 30 Bei ihm und in Ulm ut es nicht so schlimm gewesen (non ita acri fervore hactenus grassatus est). Im Kloster und auf den Giitern ist niemand gestorben. In (Jim ut paulatim increvit, ita in dies decrescere dicitur. Wiblingen, 1541 November 8.

83, 548, Or.

412 15*1 November 16.

606. Gerwig an gemeine Pralaten: Seit seiner MitUiluug wegen des Kreistages zu Weil1) hat er eln kgl. Mondat envpfangen, me die andern ohne Zweijel auch, ivonach aus dem Kreistag em Reichstag geworden ist. Er und der Abt von Kevvpten haben darum die Pralatenbotschaft vom Kreistag wieder abgeschafft und einen Prdlatentag wegen der Beschickung des Reichstags fur fruchtbarer angesehen. Lddt auf den 7. Dezember nach Leutkirch ein. 1541 November 16.

33, 544, A.

607. Hans Jacob von Landau an Gerwig: G. schreibt, d<iss 10 die Landvogtei eingelost sei. Wird ich euch den batzen unsers gewedts nit schenken. Ich hoff, ir werdt ain gueten landvogt haben. Dann ir wisst aus allerlay bichsen zu schiessen. Es ist mir warlich ain verwierte handlung. Ich bin lange zeyt ain handler gewest; hab mieh der entschlagen, aber aus begegneten sachen allemal fur is gewiss geacht 16sung solcher landvogtey#. Die earner zu Ynsprngg ist warlich so arm nit, als sy sich stdllt. Aber das der fromm konig nit witzig werden will, vom hundert dreyssig guldin geben muess, hat auch ain griff. Es werden vil leut daby reich. Aber es sy, wie im wSll, so gedenk ich, solche losung one sonderliche 20 ursach und furtrachtung kiinftiger regierungen nit beschehen sey. Ich wais aber nit, ich bin frow, das ich ain wort hab, hinderm ofen zu sitzen und, als ich zu euch kom, ain guts drinklin find. Und kan noch diser stund nit wissen, wer landvogt ist. Herr Wolfdietrichs von Kn6ringens weyb, so mit mir geschwistrige kind, 26 ist newlicher tag bey mir hie gewest, angezaigt, ir herr hab ir ge- schriben, der k6nig hab ime die landvogtey bewilligt, und er soil gen Ynsprugg sein zu vergleiehung der burghuet. So ist newlich herr Velchior von Freyberg auch by mir gewest, angezaigt, das ungefarlich vor drey wochen Hans Wilhelm von Loubenberg by 30 Casparn von Freyberg gewest, im gesagt, er hab das gelt zu der losung aufgepracht bis an 2000 guldin, die woll ainer im auch leyhen, soverr er, Caspar, sein, Hans Wilhelms, burg werden w61I ;

*) Herzog Ulrich von Wiirttemberg an Gerwig; Lddt sur Vorbesprechung filr den in Megensburg beschlossenen Tag zu Speier (14, Januar) auf 20. Novem- ber zu einem Kreistag nach Weil der Stadt ein: Stuttgart, 20. Oktober^: 56, 16, Or. Vgl. Heidrich 1, 54 f.

-WMHW •'--

1641 November 21 November 30. 413

damit sey er landvogt und werd aufziehen. Also ist Caspar von Freyberg burg worden. Waal, 1541 November 21.

16, 140, Or. n. e.

608» Hans Jacob von Landau an Gerung: Die Megierung 5 schrieb ihm neulich, er solle Wolf Dietrich von Knoringen be- stimmen, die 20 000 ft. zur Losung der Landvogtei darzuleihen und Landvogt zu werden. Dann wieder heisst es, Hans Wilhelm von Laubenberg set Landvogt. Soverr dem also, wie ieh ine, von Loubenberg, erkenn, so acht ich ine fur ainen halben phantasten.

10 Ir und ewer hauf werden ine gleieh gar in philosophum pro- moviern. Und niocht sich noch ainer verwundern an diser losung: steet auch allerlay rechnung darauf. Aber in suma es bescheh auf was maynung es w611, so bin und bleib ich allzeyt der ewer. Wollte gem einmal mit G. von disen und andern plawen kesen

15 reden. Wie es in Wemgarten und Raoensburg mit dem Sterben siehe. Hlerherum steht es noch gut; gleichwohl ist es zu Landsberg nicht gar rein. Heute ham Eberhard von Freyberg und berichteie, dass die Losung der Landvogtei erfolgi sei. 26000 ft. seien iibrig geblieben. Hans Wilhelm sei Landvogt gewdrden, „Luce 6".

20 Waal, 1541 November SO.

StFA., Korr. 1415—1547, Or., e, U.

609. Hans Jacob von Landau an Gerwig: „Luce sexto" ') heisst man den Hans Wilhelm von Laubenberg, weil er in Kempten, a Is Abt Braitenstein mit dem Konveni an seiner Herberge voruber

25 ging, zum Fensier kinaus schrie: „Luce sexto". An disem und anderm fliegen speurt man wol, was ewer jetziger landvogt fur ain vogel ist. Die Losung wird mit solchem drutz und gelt nit on ursach bescheben sein. Und kan euch aus hochem vertrawen in gehaim nit pergen, das ir etwas hoeh verdacht w611en werden, als

30 ob ir hart widerstreben habt, das die prelaten weder gelt oder burg zu diser losung geholfen sein wollen.

Newer zeytung ist mir gesrrigs tags von Augspurg komen,. das die kay. int. irn willen auf dem yetzigen zug2) nit erlangt, sonder von den Turken, dem Barbarossa und den Moren im aus-

') Lucas im 6\ Kapitel. Welche der sahlreichen Sentenzen daselbst gemeint ist, wird schicer zu sagen sein. ') Vgl. Nr. 602 S. 410,

414 1541 Dezember 6 Dezember 7.

stand schaden gelitten und grosser wind auf dem mer an ine komen, siben galleen undergangen. Ir kay. mt. soil auch wider zu schiff hindersich getriben und durch windsnot sein armary vil zurtrent und also ongeschafft im abzug sein. Dieweil man aber sagt, das man zu Augspurg auch leyt fin den m6chte, die yileicht 5 nit bapstlich oder kayserlich wern, hoff ich zu gott, es sey nit war. Waal, 1541 Dezember 6.

StFA.} Korr. 1415—1547, Or. e. U.

610. Friedrlch von Grafenech zu Tierberg, Obervogt zu Otto- beuren, an Gerwig: Seine Herren kaben ein Wildsehwein am 10 Falleneisen. Bevor es nun tod ist, und da jetzt Wdrme eingefallen ist, und sie den Schioeinskopf nicht verderben lassen wollen, hat er vorgeschlagen, der Konvent solle ihn verspeisen. Aber der Abt wollte nicht, da jetzt verbotene Zeit sei. lndes kamen sie uberein} dass er G, schreiben und ihn auf ndc/isten Samstag einladcn solle. Alda 15 well er, mit gunst zu melden, der heren bed1) wermen und haytzen lassen, und so ver ewer erwird ain bedheren geben wellen, stood es bey e. erwird. Und am morgen suntag darnocb meg e. erwird mit sampt andern mein heren, die [er] gleychenfall dureh mich besehreyben hat lassen, mit namen mein gn. von Kempten 20 und Irsen, und sover ir, mein gn. und giinstigen heren, znsamen komen, wirt es bey e. erwird und andern mein herren sten, zu disbenzieren, Dan ieh acht, mein her werd e. e. und ander mein heren in solchem fall nichtz abschlagen. G. soil sich nicht weigem, dan zweyfelon e. e. werd ain sundern Ion oder applass an mein 25 heren dem co feint erlangen und erwerben. Irsee hat schon zu- gemgt*). 1541 (mitwuch nach sant Nikolas tag) Dezember 7.

33, 558, Or.

611. Endres Schlegel an Gerwig: Hat ihn schon zweimal in Ausnang gebeten, ihm zu einem- ehrlichen Dienst bet einem Herrn m

») BeU,

■) Abt Leonhard von Ottobeuren an Gerwig: Der Kerr von Irsee teilte ihm mit, G. habe die Einladung seines Vogts zum Wildbret am n&chsten Sonntag ab- gelehnt, weil er gehSrt habe, dafi Hans Siirg von Krauchenwies in Ottobeuren Gast sei. SUrg ist seit Sonntag fort, wie der Vberbringer dieses Briefes, der eben von Krauchenwies kommt, ihm filr gewifi sagen kann. Bittet, sn Icommen: 1541 (fry- tags post Nicolai) Dee, 9: 33, 57 G, Or.

1541 Dezember 21. 415

oder Pralaten zu verhelfen. Er wollie gewiss dienen, icie es einem frommen, redlichen Dienstmann ziemt, und wie er 18 Jahre lang einer ehrbaren Stadt Wang en treulich getan hat. Die von Wangen mochten ihn auf diesen Tag noch wokl erleiden. Dieweyl seich 5 aber meyn burden groseret und unser schad so unyberweintlich yst, und der armen beschedigiten yr schad so gros yst, darvon man nur feurhein mit gewalt ein muos ziechen, darmit man die warhait halten mig: diewil seich nur feurhein mein beschwerd seich wurden meren und nit meinderen, (dan was yren 19 am

10 halben tag erraten, das ychs dieselbigen ganzen wochen sol thou)

wftrt mier zu schwer werden, zu dem schaden, den ich sonst in

der brunst mit inen geliten han, das doeh mer yst dan 1500 fi.

Wenn man wiisste, dass er einen Dienst sucht, hatte er Gonner

genug; er mil es aber nicht anzeigen. G. hat versprochen, die

15 Herren von Kenipten und St. Gallen zu fragen. Da er nun im Auftrag seines Rates zum Abt nock St. Gallen zu reiten hat, honnte G. ihm ein Schreiben mitgeben 1). Der Rat von Wangen lasst fragen, ob G. den kiinftigen Reichstag besuche, well er sick dann in ikren Handel desto leichter schicken honnte t). Wangen, 1541 De-

20 zember 21.

33, 581, Or.

612. Gerwig an den Abt von Zwief alien: Die Pralaten teilen in beiliegender Schrift de.s Abts von Kempien*) ihr gutmainend christelich furnemen und bedenken mit; Abt Nikolaus soil sich nur 25 durch Gottes Gewalt verhindem lassen, den angesetzten Tag zu Ottobeuren zu besuchen. Sie rechnen auf ihn besonders, der zu disem vorstenden gfiteu gottloblichen werk vil erspriesslich und dasselbig ans euwerer geschicklichait etzwa vor andern wol anze- richten und zu befurdern wissen*), wie ir ungezweifelt als sonder-

') Unter dent 21, August 1543 will G. dem Altbilr germeister einen Dienst in Ochsenhausen vermitteln, kommt aber zu spelt; 17, 178, 184. Endlich am 31. Mai 1546 wird S. ochsenhausener Hat und so bald darauf auch Gs, Diener; 19, 81.

s) Vgl. Nr. 579.

8) Fehlt. Es handelt sich am die Griindung einer Pr&laten-Schule. S, unten Nr. 620.

*) Am ,9. April 1530 riihmt Schweikhard von Gundelfingen den zwiefaltmer

Konventherm Clam als fast gelert, erlichs guts wesens und vor ander furnemb-

lich: 11,33, Vgl. Holzherr , Geschichte der ehemaligen Benediktiner-Abtei Zwie- falten S. 93 ff.

416 1541 Dezember 29 1542 Januar 2.

licher liebhaber aller guten tugenden des ordens und studiums fur euch selbs zu th&n genaigt seyt G. hat ikn beim Herrn von Kempten und an dem so geruhmt, dass er gleichsam sein Erscheinen als gewiss versprochen hat. Ausnang, 1541 Dezember 29 (des

ausgenden 41).

38, 587, K.

a

613. Hans Jacob von Landau afiGerwig: Italienische Fahn- lein in Ungarn geschlagen. Die Schmalkaldener in Speier. Der Jrseer Giiterhauf. Waal, 1542 Januar 2.

16, 187, Or.

10

Nichtz sonders news, daim das sehreiben gen Augspurg komen sein, wie das die 15 vendlin ytalischer knecht in Ungern auch ge- schlagen sein sollen, aber nit allain von den Tfirken, sonder von den Ungern, dann sy sollen im land grosen scbaden gethon haben. Wo dem also, were nit gut. In Augspnrg soil geredt werden, das 15 die Schmakaldischen vergleieht haben, zu Speyr kain hilf zu be- willigen, sy haben dann etwa vil jar den fryden1). Und trag grosse sorg der vergleicbung und hilf zu Speyr, werde zu langsam zugen. Sonderlich diser und anderer sachen balb, die im reych sich er6gen, bedenk ich, das diser zeyt nit wol thunlich, gueter zu 20 kaufen'). Dann es m&cht sich die zeyt in ainem jar vil verendrung gaistlich und weltlich stands zutragen. Deshalb ich meinem vetter Hainrichen von Landaw3) solchs kaufs und gueter halb rait euch weiter zu reden aueh bevelch gethon. Dann mir in ansehung diser zu fallen den schweren louf, und das darzu auch die nutzung ge- 25 melter gueter, wie ir sonder zweyfel nuraals in meinem langen bericht gnugsam vernomen haben, ganz klainfueg, desbalb ich uber geschlagnen rath nit befinden kan, das mir thunlich, diser zeyt solche gueter in solchem hohen werd anzunemen, wie sy von meinem hern von Ursin geacht, oder uber zwaytausend guldin 80

*) Noch zu Regensburg nach dem ReicJisabschied vom 29. Juli: He id- rick 1, 45 f.

*) Der Abt von Irsee hat ihtn G titer und Eigenleute in D lessen und Waal (Buchloe) ttnd ein Gcholz dort, das Vorach, angeboten. Irsee verlangt 24.00 Ji. oder 2000 in Gold, Landau bietet 2000 in Manse. Das Holz sei verwahrlont, nnbeschirmt; es haue jedermann darin: Landau an G.: 29. Januar 2542 : 16, 208.

8) Zu Lautrach im Allgflu: Baumann, Allgdu 3, 519.

\t}t..T*.*.>

1542 Januar 8. 417

darumb zu geben sey; damit wem sy uberflyssig bezalt. Dann wann gleichwol frydsame jar, so hat doch der pharrer den besten tail des zehenden und sonst dhain nutzung, und als der hagel scblieg und missgewachs wern, so muesst ich dannocht den pharrer

5 underhalten. Gieng mir in aiaem jar alsvil auf, als ich in dreyen nutz hett. Darumb als ir solchen kauf zwiischen Ursin und mein umb solchen kaufschilling ungefarlich nit zu erheben wissen, so wurd es mir ain vergebne mue und cost, darinnen zu handlen. Dann ich kan nicbtz kaufen, das ain andrer einnimpt, oder mir

10 vor zugehdrig, 1st mir oder meinen erben ain schlechte mue oder last, das ich oder mein erben ain paurn gen Ursin Schick und lass mein vor erkauften iehen begern und empfahen.

614, Hans Jacob con Landau an Gerwig: Die habfburgischen Lande haben Turkenkilfe bewilligt. Angrifftplane. Die Turken in 15 Ungam. Die Stimmung schlagt fiir den Konig um. Sterben in Nellenburg. Waal, 1542 Januar 8.

16, 180^182, Or. e. U.

Mir sind newlicher tag von ansehenlicben leuten von k6\ mt. bof von Prag aus, desgleichen aus Osterreicb, schreiben zukomen,

20 deren ich glouben gib, das sich der k6, mt. konigreich und alle osterreichische land ganz nndertheniglich und wol gehalten, under anderer hilf bewilligt, das yeder herr oder des adels ye vom hundert gulden bauptgut ainen, und der gemain burger oder paursman alweg von 60 ainen oder dreyssig gulden hauptgutz

25 ain halben yetz im anzug zu widerstand dem Turken oder aber ye von yeder feyrstatt von dem gemainen volk ainen gulden erlegen wollen, und das der reych dem armen zu hilf komen soil. 1st auch sonst von grosser hilf wider den Turken geredt. Die k6. mt. hat auch gemainer versamlung furgehalten, wie das die

BO kay. mt. in willen, auf kunftigen fryeling oder somer mit aigner person und irer maeht wider den Turken zu ziehen, willens solchs auch auf kunftigen tag zu Speyr der versamblung des reychs an- zezeigen. Doch kan ich noch nit verstan, ob ir mt. mit den stenden des reychs und den Ssterreicbisehen konigreichen und

35 landen ziehen oder fur sich selbs auf dem meer ain zug furzunemen vorhat. Mecht vileicht die vergleichung zu Speyr bescbehen. Zudem schreibt mir herr Marx Beck, niderdsterreichischer canzler, euch wol bekannt, des datum Linz, dornstags nacb dem hailigen weyche-

Wttrtt. GescliioUuquollen XVI. 27

418 15*2 Januar 8.

naehttag, wie das die Turken Ofen wol besetzt, gar dhainen Unger, hochs aid niders stands, nit darein lassen, und gegen den Ungern ain tyrannisch wesen halten, weder trawen noch glouben, deshalb Funfkirchen und ander mer newlieher tag widerumb uf der r<3. kS. mt. parthey gefallen. Und wie seine kundscbaften lauten, 5 so seyn vil Unger widerunb zum glouben und zu koniglicher mt. gefallen, ruefen umb bilf treffenlich an. Die k6. mt. bat auch Funfkirchen wol besetzt, daraus man, wie herr canzler schreipt, den Turken wol abbruch und nacbtail zufuegen mag. Es were noeb bisber gnad von gott und gliicks gnug verhanden gewest, wo 10 der mangel nit an hoaptleuten und diser niisverstand der religion halb nit gewest were. Gott woll zu Speyr gnad verleyben, das man ainig werd. Ich hab so vil kundschaft, das die Schmalkal- discben auf dem fridstand, denselbigen zum wenigisten funf jar zu erlangen, und das das konigreieb Ungern nit allain dem bans 15 Osterreicb, sonder andern stenden, so ir bilf mit thun werden, auch zugethon werden soil, bart darob halten werden. Sollichs zu gestatten mSebte vileicht der kay. und k6. mt. aus etlichen ursachen beschwerlichen sein; sy haben bisher vil auf Ungern gelegt und gegrundte gute erbgerechtigkait darzu. Damit bin ich ganz der 20 ewer. Weyter schreibt gemelter canzler, wie es zu Wien auf hat heren sterben. Und in summa die Beham sampt irn zugethonen landen und buntzverwandten sollen sicb, ain solliche grosse hilf hindangesetzt, den guldin, davon nit zu sagen ist, mit allem ernst endtschlossen [haben]. 25

Lieber herr, mir ist heutigs tags scbreiben von Nellenburg komen, das ich sorg, die bos krankhait sey mir auch in das haus komen. Dann ich bab ain jagerknecht erzogen, der zu allem waid- werk geschickt; solcher ist am freytag vor dem weychennachttag nachtz krank worden, am hailigen tag gestorben. Und wiewol 30 dozumal mein vetter Lutz von Landau da gewest, haben sy doch solch kranken und todten vor im verlegnet und bey der nacht haymlich aus dem schlos getragen und vergraben lassen. Gott well gnad thun. Derohalb ich sorg trag, ich niues der osterayen alhie er war ten. 35

613 0 Alt Georg von 0 ch senJimisen an Gerwig: Hat ihm sckon mitgeteilt1), dass er kommenden Montag die Untertanen

l) Unter dem 2. Januar hatte Abt Georg zum SchworaJct auf 17. Januar einyeladen: 16', 194, Or.

1542 Januar 14 Januar 18. 419

schwdren lassen will. Hori nun, dass der Rat von Ulm eine Bot- schaft ftir Sonntag nacht nach Ochsenhausen verordnet habe. He- sorgt, sy werden villeicht den ayd der underthanen wollen dis- putieren. Bittet G., eben/alls schon Sonntags zu kommen, urn 5 Neuerungen zu begegnen. 1542 (sambstag nach Hilarii) Januar 14.

16, 183, Or.

616, Hans Jacob von Landau an Gerwig: Hans Silrg in Fehde wit Augsburg. Der new Landvogt. Die Ttirken in Ungarn. Verlust von Marano. Waal, 1542 Januar 18.

10 16, 201, Or., e. U.

Als ich kurzer tag zue Augspurg gewest, ist mir angezaigt, das Hans Sirg zu Krauchenwis etlich tag darvor daselbs aueh ankoraen und seinem vorigen unbesunten prauch nach etlich seydin gwand, ross und anders kouft, leycbtsinnig gewest, under anderm

15 ainen schlitten zuwegen gepracht, dem pherd vil schellen angehenkt, darrait uber der von Augspurg verpott, das yemands zu diser zeyt nit dermassen in schlitten farn, darinnen gefarn, und als er, Syrg, sein fart volpracht, haben zwen handwerksleut ine, so allain gewest, auf der gassen rait etwas fr&fenliehen worten angesprochen, desbalb

20 sy rait ainandern zu schlachen komen. Also hat er, Syrg, den ainen zu tod gesehlagen; der ander ist ime entloffen. Nun hat er gleichwol sich aus seiner tollen weys erstlich in dhain flucbt geben wollen, aber aus etlicher gueter gesellen warnung ist er auf ain ross gesessen und one schaden seiner person aus der statt Augs-

25 purg gen Frypurg1) komen. Also haben die von Augspurg im sein erkoufte war, die er bey oder ob 600 guldin erkouft, in arrestation gelegt. Auf das hat er, Syrg, an die von Augspurg schriftlich begert, ime sein gut verfolgen zu lassen. Dieweil aber die von Augspurg vermaint, das in sollichs, sonderlich auf anruefen

30 des entleybten frundschaft, nit gepuren w611, darauf er den von Augspurg widerumb geschriben haben soil, wann sy ime sein ver- lassen hab nit schicken, so wolle er des gegen gemainer statt und alien derselbigen verwandten einkomen; darnach sollen sy sich ze richten haben. Und hat sich hierauf von stundan zu Fridpurg auch

35 weg gethon. Und wiewol ich ewerra bericht nach acht, ir haben

') Friedberg bet Augsburg.

27

420 1542 Januar 18.

solchs Tor ain wissen, so hab ich euch doch des auch gueter maynung nit verhalten wSilen. Dann wol gelouplich, das aus disem handel sovil verfolgen werd, damit er, Syrg, ewerB handels vergessen muesst.

Sonst bin ich auf mein jungst schreiben von euch antwurt ge- 5 warten. Als ich under anderm angezaigt, ist war, das der stattschreiber yon Kempten zum newen landvogt gestellt. So hat doch die re- gierung zu Ynsprugg mit dem Kleckler, stattschreiber zu Uber- lingen, das er, wie ich berieht, gen Weingarten komen soil, gehandelt. Doch hat er solchs noch nit endlich anderst dann auf 10 die von Uberlingen zugesagt, denen er noch ain zeyt ze dienen verschriben ist. Also wirt oder hat die regierung mit denen yon Uberlingen handlen lassen.

In Augspurg sind zeytung, das die Turken abermals ainen treffenltchen straif gethon, und wiewol sy der konigin1) zugeord- 15 neten stett und flecken bisher beschont und nit beschwert, so sollen sy doch Ebenburg2) ausgeprennt und daselbs umb newlicher tag vil cristenleut weg gefuert hab en.

Zudem soil gewiss war sein, dieweil die ro, ko. mt. im venedigischen krieg8) durch mich und Jorgen von Liechtenstain ain 20 gar starke statt am meer, genannt Merona in Phryuli, daran den Venedigern vil gelegen, und ain guter bass und hafen, abgewunnen, bis hieher, unangesehen das die Venediger der r6. ko. mt. ain gross gelt widerumb darumb geben haben wollen, erhalten; dann solche der. Ssterreichischen lande dienstlich und ain gueter vorhof Gerz 25 und des lands zu Kron, solche statt Merona ist vom meer mit. geringer schaffung, darauf uber 4 oder 500 werhafter mann nit gewest, auf gemachte pratica der ko. mt. abgetrungen und einge- nomen 4). Lautend die schreiben zum tail, das sy durch den konig von Frankreich beschehen. Etlich sagen, es habens die Venediger 30 thon. Die mochten vileicht der enden dem Turken bass geben. Dieweil ich aber daselbstumb alle gelegen- und landsart wol erkenn, aeht ich nit wol gtdplich, das dise handlung durch den konig von Frankreich beschehen, dann sy ist ime ungeleich.

') Zapolyas Witwe Isabella: Fessler 6, 597 f.

tt) Odenhxirg.

*) Im Juni 1509: H. Ulmann, Kaiser Maximilian I. (Stuttgart 1891)

2 7 882.

4) VfjL Schiess 2, 769 f. Mr* 4, derm Battening damit genauer ennSg- licht isL

1542 Januar 22 Januar 24. 421

Gott der allmacktig woll gnad und vergleichung zu Speyr mitteylen, dann es wirt sy warlich bedurfen.

617. Abt Vlrieh von Weissemu an Gerwig: Hat gestern ein hsrl. Mandat bekommen mit dem Gebot, den dritten Monat der 5 eilenden Hilje wider den Turken zu erlegen oder inner ha lb 24 Tagen vor dem Kammergericht zu erscheinen. Hort, dass G. und andere es auch behamen. Was sie tun wollen. Er ist gewillt, das Geld zu schicken. 1542 (sontags post Sebastiani) Januar 22.

16, 190, Or.

10 618, Hans Jacob von Landau an Gerwig: Schickt 1000 fi.

Hans Surg. Wolf Dietrich von Knoringen. Der Reichstag von Speier, Die ksrl. Deklaration ist verjehlt. Das Sterben in Weingarten. Waal, 1542 Januar 24.

16, 191, Or.

15 Ich hab ewr schriben mir durch ewrn diener Veiten hut dato

geantwurt mit sampt dem schuldbrief empfangen und las mir solichen schuldbrief ganz wol gevalen. Wo wir nit al todtlich, welt ich gar kain nit angenomen, wiewol die lof diser zeit be- sebwerlieh. Als der Durk kam, davor got gnad thie, hilft weder

20 brief oder gelt. Und hab di tausent gulden1) ewrm diener in vier secken geantwurt, und ist in ytem sack mein handschrift; dan ichs in vorbeschechnem empfang selbs gezelt. Sover ich etwa un- gevar etlich batzen yberschossen, werden ir befinden: will ieh die erstatten. Ist es dan mer, wil ichs wol finden. Kan ieh euch grosen

25 dienst beweysen, ich wils euch thun.

Ich wais nit, wo diser zeit Hans Sorg hinkomen ist. Es ist zu sorgen, di von Augspurg werden auf sein trawlich sehriben sich nit samen. Was mieh deshalb weiter anlangt, wil ich euch beriehten.

30 Hern Wolf Dietrich von Kneringen ist vor etlichen tagen fast

krank worden und hat sich in ainem schliten gen Augspurg furen lausen ; ist ain hitzigs fieber daraus worden ; ligt also zu Augspurg am doktern. Solichs schreibt mir sein hausfraw. Deshalb zu

' r*Tcr^L* T "miirfi

x) Darlehen fUr G. und Moment ; one alle uutz und interesse: Landau an G,: 8. Januar; 167 180.

422 1542 Februar 23 Marz 13.

achten, er werd di Iandvogty ytzo beruwen Iaassen. Gott geb gelick zu Luce sexto ').

Ich hab auf dem reichstag zu Speir gros sorg, es werd nix statlichs beseblossen, Es ist ain elende sacb. Es mecht gelicb wol besser gewest sein, der kayser bete sein deklerazion *J under 5 und noch lenger in der veder beliben lausen oder des doch in andern weg gehandlet. Aber im sey wie im wol, so sol man doch in diser grossen dirkischen not kain neyd oder anders nit ansechen, damit man sich von der Durken thiranerey erholt, und unsere arme weiber und kinder nit also in angst und not stelen, 10 zusampt dem das wir ob zuredung unsers globen leib und gut nit sparen sol en.

Icb hab fast gern gehort, das es des sterbenz halben zu Weingarten und Rafenspurg wider wol stat. Got wel, das es behar. Und ist mein rat und bit, das ir nit zu fruw einziechen; last den 15 tag lender werden.

6t9. Maitkis von Burgau an Gerwig; Sein Herr Erbtruchsess Wilhelm schreibt am Speier, er hoffe, der Reichstag werde sick mit der Tiirkenhilfe wohl enden. Der Pfahgraf KurfUrst habe dem Konig zwei Ochsen von wunderbarer Grbsse und Feiste geschenkt; 20 der grosxere habe 24 Zmtner 1 Vierling gewogtm.

So ist auch ain ailfjerig mediin, das soil in zway jam nichtz geessen und in aim jar nicht getrunken baben, rd. ku. rat. alher ge- schiekt und dermass in bewarung bevolhen zu erfarung, ob es bieberey sey oder nit. Hat auch jetzo bis in 3 tag nicht geessen. 25 1542 (vigilia Mathie apostoli) Februar 23 A).

16, 215, Or.

620. Die Pralakn*) beschliessen die Griindung einer Ordens- schule zn Li-gau. 1542 Marz 13*).

16, 228 231, ungenaue A. Or. offenbar lateinisch. 30

*) Vgl. oben Nr. 609.

*) Nr. 602. Vgl. Hasenclevcr S. 809.

*) Fttr die Hervorhebung der Initiative Gs., wie Hess S. 254 sie betont, fehlt jedes Recht. Zur Sadie selbst vgl. SdgmUller, Das philosophisch-theo- logische Studium innerhalb der schwdbischen Benediktinerkongregation im 16. und 17. Jahrhundert: Tilbinger Theologische Qtuxrtalschrift 86 (1904) S. 163.

*) Vgl. Nr. 620 a.

1542 Mftrz 13. 423

In dem namen der allerhailigisten, untailbarliehen trifaltikait. Amen. Wir nachbenamten von gottes gnaden Wolfgang abbte, decan und convent des stifts und gotzhaws Kempten, Gerwigk abbte, prior und convent des gotzhaws Weingarten, Leonhard abbt, 5 prior und convent des gotzhaws zft Ottenpiren, Hainrich abbte, prior und convent des gotzhaws Wiblingen, Paulus abbte, prior und convent des gotzhaws Yrstn, Nicolaus abbte, prior und convent des gotzhaws Zwifalten, Thomas abbte, prior und convent des gotzhaus Thonawerd und JSrg abbt, prior und convent des

10 gotzhaws Ochsenhawsen, alle sant Benedicten ordens, bekennen fur uns, unsere stift, gotzhawser und all unsere nachkomen sament und sonderlich vor aller meniglich mit disein brief, das wir cristenlicher guoter wolmainung diemietiglich zu herzen gefast und bedacht, das gott der allmechtig diser sorglichen schweren zeit uns sindige

15 christglaubigen usser seinem gottlichen zoren umb unaussprechenlich vilfaltigkait unser siind und ungerechtigkait nit allain mit grausam- lichem, erschrockenlichem krieg, sterben und theurung hertiglich angreift, sunder auch mit zwispalt und musshellung unsers aller- hailigisten, unzweifenlichen christenlichen glaubens, mit abgang,

20 mangel and einziechung christgelerten getrewen hirten, vorgenger, verkundiger und diener seins gottlichen worts zum allerhertesten straft und haimsueht, dermassen das, wo durch gaistlich und weltlich stend, vorgenger und gemainer christglaubigen, besserung und bekerung von sunden mit gnaden des allmechtigen von ganzem

25 herzen nit gesucht und angenomen, noch hocher und merem zorn und straf gottes fiber uns zu ervolgen in allweg zft besorgen. Sollichs zft furkumen und diewil der christglaubig nit allain von dem naturiiche brot, sonder auch dem wort gottes an seiner seel zum allerhailberlichesten nach disem zergenglichen zfl dem ewigen

30 leben gespeyst und gefurdert wurdet, werden soli und muess: dem allemnach gott dem allmechtigen, seinem eingepornen sun Christi Jhesu, unserm hailand, der allerhailigisten junkfrawen und mutter gottes Marie und allem himelischen h6re zu eer, lob, breys, za speys und erhaltung unser armen sundigern, [datnit gottes wort]

85 hinfare des mer und fruchtbarlicher in der christglaubigen herzen gepflauzt, ausgebraitet, gelert und verkundiget und also der gottlich uber uns gefast und wolverschuldter zorn barmherzglich ab und nachgelassen und in gnad und barmherzigkait bekert und verwendt werde, sunderlich auch zu aufung, mererung, besserung und

40 erhaltung unsers hayligen ordens, und dann auch gemainer christen-

424 1542 MlLrz 13.

bait zu seliger wolfart, so haben wir obernennten prelaten alle fur uns, unsere stift, gotzbeuser und nachkomen uns ainhelliglich, ungetrengt, ungezwengt und freywiiliglich user oberzelten und ander ehristenlieben ursachen uns us christenlicber Hebe und eifer in vil weg darzft bewegende mit ainander veraint, verglichen, 5 obligirt, verpflicht und verpunden, obiigieren, verpflicbten und ver- punden uns aucb biemit zum kreftigisten und bestendigisten aller gaistlicb und weltlichen rechten in kraft dis briefs also und der- massen, wie hernach folgt:

Nemlieh und erstens das wir obgenannten prelaten, decan, 10 priores und convent mit gnad und bilf des allmechtigen furderlich und unverzogenlieh an ain gelegen ort und raalstatt benamtlicb in dem flecken Legaw, uns, abbte Wolfgangen und unserem stift Kempten zfigeherig, ain gemaine sehul mit aller zugeh<3 rd not- tftrftiglich erbawen und anricbten und hinfur unabgenglich zu 15 ewigen zeiten erbalten.

Am andern das aucb wir und unsere nachkomen gelerte, wolgeschickt, taugenlichen professores, die cristenlichs und erbers exempel, vorbild, bandel, wandel und wesens sein, wie wir die ungevarlich zum besten bekomen miigen, yeder zeit bestellen und 20 bey der sehul halten. Aucb auser yeden obernennten stift und gotzhaws unsere ordensjungere, so zQ dem studieren taugenlicb und gescbickt, und sonst niemands andern unsem orden nit ver- wandt (es gescheche dann mit unser aller oder unser nacbkomen prelaten gftten willen und zflgeben) dabin scbicken und verordnen 25 sollen und wellen, welche daselbst in guter leer der dreyen sprachen hebraice, grece und latin e und ander nfitzbarlicher kunsten, sonderlicb audi in tbeologia, der liaiiigen gschrift, mit sampt guten christenlichen zucht und sitten hochst vleyss gelert, underricht und auferzogen werden. 30

Es soil auch von uns und unsereu nacbkomen ausser ober- nennten unsern stift und gdtzheuser ydem fur und fur zft yeder zeit zum wenigisten ain junger in solher unser sehul erbalten, und dann der studierenden junger kainer on rat und bewilligen der zwayer presidenten oder visitatorn, von uns und unseren nachkomen 35 darzu und daruber zu verordnen, von seinem prelaten ausser der schfil revociert und haimberieft werden, damit wir mit der gnad gottes und der zeit aigen professores unsers ordens erlangen und bekomen mugen.

1642 MSrz 13. 425

Am dritten das unser yeder insonderbait und all unsere nach- komen zfi erbawung und ewiger und unabgenger underhaltung solher schfil, derselbigen professores und studierenden unsers ordens junger, alle jar jarlich und ains yeden jars allain und besonder 5 allweg uff achttag vor oder nach ungevorlich sein gepur und anlag, wie wir das ainem yeden gotzbaws taxieren und auflegen werden, gewisslieh on alien abgang, auch on alles widersprechen, einreden und verzuechen, sains aigen costens dem N. gen N. antwurten, erlSgen und bezalen sfillen, fur all acht, benn, krieg, rauben und

10 nam und gemainlich fur meniglichs, gaistlieher und weltlicber per- sonen verhoften, verpieten, niderlegen, verhindernus und eintrag, und des alles und yedes, wie oben von ainem zu dem anderen ge- schriben stat, war, stat und unversprochen zu halten, auch alles anders, was die gep&r und notturft zu erbawung und erhaltung

15 obangezaigter unser schftl, professores und studierenden ordens- personen erfordern wirt, yeder nach seinem anthail zu erstatten und darzulegen.

Wir obernemten prelaten, decan, priores und convent [baben auch] bey dem hailigen evangelio, unserem hailigen christenlicben

20 glauben, wurden, eeren und guoten getrewen ainander zugesagt, geredt und versproehen, [das wir] auch derhalben all und yed unsere und unsern stift und gotzheusern yetzo habend und kunftiglich fiberkomende rent, zins, gult, nutz, genies, einkomen, auch ligender und varender hab und gueter, nichts ausgenomen,

25 verpfandt, eingesdtzt und verschriben haben wSUen, und hiemit wissentlich und wolbedachtiglich gereden, verspreehen, verpfenden und einsatzen also und dergestalt, welcher oder welche sein oder derselb nachkomen under uns vilermelten prelaten des alles, wie obstat und sovil men betreff, fiber kurz oder lang zq ainer oder

30 mer fristung nit halten wolten oder wurden, so sSllen der oder dieselbigen ungehorsamen prelaten, als der oder die ir obangezaigt gelipt und verspreehen frevenlich und verachtlich dem hayligen evangelio geprochen, on verner inquisicion und erfarung rechtens mit der that von b&pstlicher hayligkait, derselbigen darzft

35 delegierend und verordneten, oder ainem rdmischen kayser, kunig oder bisehove, welcher ordinarius derselben enden ist, der prelatur und abbtey prifiert und entsfttzt werden on meniglichs verhindern, eintrag und iruug. Und nicbtdesweniger s6IIen und mugen die gehorsamen prelaten alle sampt oder yr ainer allain oder mer den oder die ungehorsamen prelaten an alien und yeden ir und iren

426 1542 Mftrz 13.

gotzhewser rent, zins, gulten, einkomen, nutzen, geniessen, ligend und varender hab und gieter, als iren rechten fur- und underpfanden aller orten, wie and wo sy die bekoraen mugen, mit oder one gericht und recht, auch genzlich ungefrevelt gegen aller gaistlichen und weltlicben obrigkait und unversprochen des kayserlichen land- 5 friden und gemainer rechten, durch sicb selbs oder ire heifer an- greifen, hSften, zwingen, n6ten, pfenden, die underpfand zu handen nemen, selbs behalten, andren verkaufen, vers6tzen oder verganten, und ob von n6ten sein wurde, hieriner die weltlichen obrigkaiten zu hilf anriefen, pitten, begem und nemen, imer sovil to und gnfig, bis sy zu geborsani gepracht und aller ausstand sampt aller erlittner express, costen und schaden von inen ertogt, gewert und bezalt worden ist. Hierwider und vor dem allem uns, unsere stift, gotzbeuser und nachkomen, auch unsere rent, zins, gult, ein- komen, ligend und varenden hab und gieter nicbt freyen, schutzen, 15 entheben, schirmen nocb entschuldigen soil noch mag kain bapsch- lieh, der hayligen concilien, kaiserlich, kuniglich, furstlich, noch kain unsers hayligen ordens oder unser stift und gotzhewser gemain oder sunderlich privilegien, freyhaiten, genad, gericht noch recht, gaistlich noch weltlich, so yetzo erlangt und ausgepracht sein 20 oder kunftiglich aus aigner bewegung oder aus anriefung geben werden mocbte, auch kain statut, satzung, ordnung, exemption, appellacion, absolucion, supplicacion, dispensacion, reductiou, resti- tucion in integrum, nichtig sprechen noch nichtig anders, so yemands hierwider erdenken, geprauchen oder furwenden kund oder mdcht. 25 Dan wir uns des alles und yedes, gemain und suoderlich, sampt dem rechten, gemaine verzeichung widersprechend, wissenttich und wie zu recht gnflg zu besten und bestendigisten ist, verzugen und begeben haben woilen und hiemit verzeichen und begeben in kraft dis briefs. Des alles zu warem, offem und stetem urkund mit 30 unser aller obgemelter prelaten und convent, abbtey und convent insigel besigelt und geben worden ist montags nach dem sontag oculy den dreyzechenden tag Marcii anno 42.

620 a, Ausfuhrungs-Abrede: Interimistikum in Ottobeuren.

91, 59. -35

Zft wissen, das montags nach dem sontag oculi den dry- zehenden Marcii anno etc. XLIl uff den recess und abschid montags

1542 M&rz 13. 427

den 23. Januarii obbestimpts jars zu Ottenpeuren ergangen trad uff des hoehwiirdigen rains gnadigen fursten und herni von Kempten ausschreiben *) die erwirdigen herrn prelaten im obangeregten abschid benempt abermals in dem gozhaus Ottenpeuren personlich 5 by ainandern erschinen und mit guter vorbetraehtung und gehaptem rath verner beratschlagt, gehandelt, bescblossen und verabschidet

haben, wie hernaeh volgt.

Erstens das sy ir cbristenlicb und loblich vorhaben rait uffrichtung und erhaltung ainer christenlichen schfil vermug und

10 inbalt der obligacion und verpfliehtung dariiber begriffen und wie hernaeh geschryben steet, rait gnad und hilf des almeehtigen in alweg volnziehen, in das werk bringen und das mit nichts under- lassen wollen, welche obligacion von mergedachten herrn prelaten nottiirftiglich abgehfirt. Dieweil aber etlicher ausser inen notturft

IB ervordert, dieselbigen an ir convent zu bringen und za gelangen,

ist inen sdlichs zftgelassen, doeh also, woleher oder wolche solch

obligacion bis uff den sontag judiea2) nechst kommend nit abge-

iJschryben wiirden, soil die als von inen ratificiert und angenomen

liirderlich angrossiert, aufgericht und verfertigt werden.

20 Und zu statlich und wiirklicher verstreckung obangeregts ires

vorhabens so haben mergedaehte herren prelaten zu presidenten solliehs werks erpeten, gesetzt and geordnet min gnadig fursten und herrn von Kempten und Ottenpeuren, also das die ernempten herren presidenten nach gewonhait irs ordens dry jar lang den

25 necbsten in der presidenz beleiben, dieselbigen bosts vleis verwalten und die zeit irer wesenden presidenz in alien gemainen und redlich fiirfatlenden obligen und sachen die schul belangend nach irem hohen und gfiten verstand on weiter anpringen und beratschlagen der andern prelaten selbs handlen, disponieren, schaffen und thon,

30 so sich aber eehaft und grosse sachen zotragen wurden, alsdann die andern prelaten all capitelsweis fiir sich besehriben und ervordern, daranf auch alle prelaten aigner person gewisslich er- scheinen und on eehaft und notwendig ursachen und verhinderung kainer aussenbleiben. So aber ainer oder mer nit erseheinen, das

35 doch on ursach, wie obgemelt, nit beschehen, sollen die herren presidenten sampt den andern erschinenden prelaten die obligenden sach und handlung nottiirftiglich beratschlagen, beschliessen und

*) Vom 23. Febntar: 16, 213. *) 26. M&rz.

428 154:2 Mftrz 13.

demselbig beschluss und gfttdunken die abwesenden zngleich den gegenwirtigen prelaten on alle einred und widerspreehen nach- zftkumen und zft. geleben in alweg schuldig und verpflicht sein.

Am andern bat sich min gnadiger herrn zft Ottenpeuren sampt sinem convent dem aimecbtigen zft lob, andern prelaten zft 5 fraintlichem gefallen und disem cbristenlichen werk zft gliickseligem anfang bewilget, ain bebausung in ierem gozhaus dry und vier jar lang ongefarlich darzftleihen und soldi e bebausung der sehftl und derselbigen personen zft bequemlicber bywonung nach notturft auf gemainen der prelaten costen und darlegen zft erpauwen. io

Am dritten vier professores zft inslituierung bestelt und an- genomen, und namlieh durch minen gnadigen fiirsten und herrn von Kempten mit doctor Cocleo, minen gnadigen herrn von Wein- garten mit maister Hansen Sfisenbrot zft Ravenspurg und dan die herren von Zwyfalten und Elcbingen mit zwayen religiosen von 15 Loreh und Adelberg, diser zeit zft Ingoldstatt studierend, fleyssig gehandelt werden, dieselbigen daher zft vermegen. Und so der ob- vermelten ainer oder mer zft professoren nit erhdblieh, sollen die" gedaehten prelaten mit rath der herrn presidenten umb ander tugentlich professores sich bewerben und in alweg versiegen '), 20 das dieselbigen auf Michaelis nechst kommend aufziehend und anstanden.

Am vierden 1st zft gemainem einnemen und ausgeben dry jar lang die nechsten furgenomen und verordnet vilermeiter prelat und herren zft Ottenpeuren, dem uff sin ervordern ieder zeit die 25 andern prelaten jeder sin angepeur, wie ainem ieden dieselbig von dem herrn einemer zfigescbryben wirt, furderlich erlegen, und dan er, der einemer, umb alles sin einemen und ausgeben zft erpauwung und erhaltung der professoren und ander notturft jedes jars andern prelaten reehnung und underricht thon soil. 30

Am finften hat sich auch oftgedachter prelat und herren zft Ottenpeuren zft befurderung. der sachen und den andern prelaten zft willfarung gietlich und fraintlich bewilget, solang das im und sinem convent gelegen und gefallig sin wirt, die ordens-studenten in siner liferung mit essen und trinken zimlicbermassen zu halten 35 und versehen, darumb dan im fur jeden jarlich 20 guldin in miinz umb den trucknen tiseh gegeben; was und wieveil aber ainer an wein verpraucbt, dasselbig in sonderhait bezalt werden soil.

') versiegeln, verpjiichten.

1542 M&rz 23. 42&

Am sechsten und damit obgenanter prelat und herren zu Ottenpeuren von jedem prelaten sin angepur des jarliehen oncostens wisse zu erfordern, so haben sich die herren prelaten getreulieh und sonder gefar, wie hocb, mit wievil hauptgut und vermugen ain 5 jeder in disem ehristenlichen werk, darauf er angelegt mug werden, sin w8Il, vernemen lassen und verglichen, wie hernach volgt, namlich das stift und gozhaus Kempten 5000, Weingarten 3000, Ottenpeuren 4000, Wiblirjgen 1500, Ysni 3000, Zwifalten 5000, Elchingen 3000, Thonawerd 2000 und Ochsenhausen 5000, das

10 alles 31000 guldin betrifft.

Am sibenden ist verner tiir gut angeseben und beschlossen, das die baid obernempten herrn presidenten die gestelten notel und statuten de disciplina regulari et racione studii von den herrn prelaten zft Ottenpeuren und Zwifalten iibergeben1), zwischen hie

15 and dem necbsten iren prelatentag zusamen conferieren und ver- gleichen auf maiming und mas, wie dis tags darvon geredt ist, und sollich ir vergleichung uff nechstkiinftigen prelatentag widerumb furhalten und anzaigen sollen,

Zul6tzt ist verabscbidet, das in alweg vor iibersendung und

20 zukunft der studenten ain prelatentag gehalten, uff welehem die statuten beschlossen und dem praeposito sampt den angenomen professoribus lauter beschaid und underricht, wie sy sich aller ding halten s511en, gegeben werden.

621. Hug Graf zu Montfort an Gerwig : [Turkenhilfe.] Wa ier

25 gesund wert, euch glugklicli und wol ging, sunderlich mit dem newen

lantvogt, hort ich gern. Wyst mich, got hab lob, bey guoter ge-

sundhait, docb im rechten fegfuir ; dan unser handlung alhie gleich

unsern hewern: so sy zwen tag das hey zusamen rechen, kumpt

in der nacht ain wind, der dasselbig in vil ort zerstrewt, dergestalt

30 das man solichs zusamen zu bringen etlich tag haben muos2).

Versich mich doeh in kurz beschlosen werd, wa heint nit wider

ain luft kumpt. Got geb gnad, wa nun die hilf entlich bewilget,

al krais ier folk schigken. Wenn es dam kommt, mochte Burkart

von Sohellenberg Hauptmmm der P ralatenknechte werden; empfiehlt

35 ihn. Speier, 1542 (dunstag nach letare) Mtirz 23.

16, 220, Or.

l) Ist nicht erhalten.

8) Vgl.Heidrich 1, 78.

430 1642 MBrz 24 Marz 27.

622. Abt Nikola us von Zivief alien an Gerwig: Schickt seinen Sermon de corf oris Chr. sacramento zur Durchsicht. Plane ultra fidem est, quantum et laboris et molestie generarit hee mea de corporis ac sanguinis Christi sacramento proraissio. Venerat enim certus ille tuus servus suumque ad me reditum a Rottenburg 5 nunciavit, penes quem et pre/atum negotium expedire tueque d. transmittere decreveram, quod quidem me ad muitam noctem dictare atque famulum meum dictata obtuso certe ingenio cominuen- tibusque oculis describere coegit Verum tua d. fidem meam de hae materia habet pr§stitam# Reliquura est ut tua d, hos de 10 sacramento sermones vel augeat, minuat vel in totum diluat Pro- fecto non tantum oeii fuit, ut transcripta relegere potuerim ; proinde

tu errata et ignosce et emmenda. Item quanam conditione ac mercede eonductus esset ille ludi Hterarii magister Ravenspurg§ l) scire desidero. 1542 Marz 24. 15

16 } 239, Or.

623. Gerwig an Wolfgang von Kempten: Hat dem ihm in Ottobeuren gegebenen Bejehle gemdss mit Mstr. Hans Sausenbrot ge~ handelt. Der sagt} er sei einem Rat za Eavensburg noch bis Pfingsten iibers Jahr zu dienen schuldig; er sei aber uberzeugt, dass 20 die Zeit von Mkhadis bis Pfingsten ihm geschenkt wiirde, ivenn die Prdlaten bei Rnmnsburg anhielten* Er bitte aber um acht Tage Bedenkzeit, da er sich mit seiner Hausfrau bereden ivolle, Nach acht Tagen ham er wieder: er sei bereit} wenn Baoemburg thn frei gcbe und er jahrlich 100 fl* und Behausung und fiolz bekdme. 25 Seine Hausfrau sei so krank, dass sie Ottobeuren me sehen werde. So habe er niemanden als einen Famulus; man kmine ihm also im Kloster selbst ein Gemdchle geben*). Weingarten, 1542 Marz 27,

P. 5. Nicht Mstr. Hans; sondem andere glaubwiirdige Leute haben ihm gesagi} dass vor kurzem die von Konsianz ihm 200 fi* 30 jahrlich geboten haben; er lehnte aber ab wegen ihres Glaubens.

Kr, A. Neuburg (Stift Kempten).

624* Johann, Bischoj zu Konstanz, an Gerwig: Meintf sie sollen ihre Turken hilfe zusammeniunf damit sie ein Fdhnlein

l) Susenbrot: vgl ohen S. 428 und Nr. 623.

*) Wolfgang an 6?„; (?, mGge mit den Ravensburgem unUrhandetn. Be- hausung und Holz geben sie nicht; dafttr kann er 110 oder 120 ft* btelen: 28. M3rz: ebd.

1542 April 8 Mai 6. 431

zusammenbringen, des desto besser und auserlesner sein mocht. Speier, 1542 (am heyligen osterabend) April 8.

16, 227, Or.

62S* Johann, Abt von Salem, an Gerwig: Heute ist ihm von 5 dem Herrn von Kempten ein Tag auf Mittwoch nach Jubilate (3. Mai) nach Leutkirch angesagt ivorden. Das kgl. Mandai, das ihm gleichzeitig zuging, verlangt aber Ross und Knechte schon auf 1. Mai. Ob G. mit der Aufbringung seiner Angebilhr bis nach dem Pralaten- tag warte, oder wie sie es halten wollen *). 1542 (dornstag nach 10 quasimodogeniti) April 20.

16, 244, Or.

626. Q-raf Hug zu Monifort an Gerwig: Wie es die Pralaten mit den Knechten halten. Mr will aus sein en 44 Mann ein eigenes Fdhnlein bilden. Morgen ist Kirchweihe zu St. Anna 15 allerndchst bei der Stadt*), daselbst gros gnad und aplas; wolt ier sj tailheftig werden, so kumeud. 1542 (samstag vor cantate) Mai 6. *

16, 261, Or.

627. Gerwig bestellt im Namen der Pralaten nach dem leut-

20 kircher Beschluss den Hans Achberger von Ostrach*) zum Haupt-

mann der Pralatenfussknechte mit der Verpfiichiung, solange er zu

Feld oder in Besatzung liegt und von des Reichs obersten Feld-

') Derselbe: Wie G. seine Reisigen kleide, mit was tueb? farb und form; wie es Kempten halte: 23. April: 16, 245.

2) Tettnang.

8) Salemscher Diener in Reutlingen. ScJullenberg (oben Nr. 621) lehnte ah (16, 291), da er filr Luxemburg angeworben war [Hug von Hontfort an G.: Necht spat ist Burkarten beschaid zdkomen, das er und ander hanptleit, dero zwolf Bind, on verzug gen Speir reiten, daselbst gelt empfaeben, knecht anemen, iier venly gen Weysenburg, die achte gen Hausen zu beschaiden, daselbst ge- mo8tert uud zu bewarung des lands Ltitzelburg gepraucht. Dank hab der aller- christenlichist kunig von Frankreich, Wolt lieber an in dan den Turken Ziehen : 25.Juni: 16, 267, Or.]. Da Achberger hrank war, schlug Abt Johann den Kauf- mann Hans Pfannenstil in Salem vor, der dann auch der reuterey geprucht ist: 7. Mai: 16, 284.

432 1542 Mai 8 Mai 17.

haupimann nicht geurlaubt ist, 485 Fussknechte zu fiihren und von dem uberwiesenen Geld zu bezahlen und sich bei jeder Musterung von dem Muster herm oder dem Muster schreiber dariiber urkunden zu lassen. Siegel Achbergers und Gerwigs. 1542 Mai 8.

16j 4&1, Or., betde Siegel aufgedr. und e. IT. 5

628. Gerwig an Grof Wilhelm zu Ebertiein, des schwa- bischen Kreises obersten Hau-ptmann uber das Reichskriegsvolk: Hat 10 Pferde und einen Wagen zu stellen, den Monat vom 15. Mai an gerechnet Seine Leute sind fiir den ersten Monat in Weingarten bezahlt worden und alsbaid verritten. Fruher hat es aus Mangel 10 an Eiistungen und Pferden nicht sein konnen. Fiir den zweiten und dritten Monat sind sie an den Kreiszahtmeister Bastian Besserer in Vim verwiesen, dem das Geld zugeschickt ist Das Fussvolk haben die schwdbischen Prdlaten zusanimengestossen zu einem wohl- besetzten Fdhnlein von 485 Personen unter Hans Ackperger von 15 Osirach. Attch sie sind fur den ersten Monat } vom 8. Mai ab ge- rechnet, bezahlt l) unci fur die weiteren an Besserer beschieden *). Empfiehlt sie alleB). Weingarten, 1542 Mai 17%

16, 441, K. *

629. Bischof Johann von Konsianz an Gerwig: M"6chie} nach- 20 dem er bestdtigt istf zfi ainem glficklichen gftten anfang unsrer regierung, gott dem allm&cbtigen, seiner werden mftter Marien und alien gottes hailigen zft lob und eer und den abgestorbnen christ- gldbigen seelen zfi trost und hilf an Pfingsten (28. Mai) sein erstes bischofiiches Amt in Vberlingen halten und biitei, das Fest nach 25

x) Achbergers Qtiittung vom 19. Mai: Weingarten bezahlte 225 ft. (50 rech- nete G.fttr AmUtgen ab), Both 125, Weissenau 250, Schussenried 225, Marchtal 50, Heggbach, Baindt und G-utenzell je 621/^ ztutammen 1Q62XI% ft,, die G. erlegU; I562x\% ft. haben Kempten, Salem and Irsee, Ochsenhamen und Elchingen zn leteten; die beiden letzterm haben noch nicht bezahlt: 16, 449.

v) Achberger quittiert Besserer Uber 2475 ft. zweiten Monatssold (7.Juni bis 6. Juli): 23. Juni: 16} 303.

*) Dasselbe an Erbtruchsess Jacob, obersten Leutnant und Musterherrn: 16, 441.

«) Ebenso dem Obersten Uber das Ftissvolk, Konrad von Bemelberg von

meintwegei^ meinem zfi euch gfiten und hochen vertniwen nach: 20. Mai: 16, 257,

154:2 Mai 19 Juni 28. 433

altem loblichem Brauch und Herkommen feiern zu helfen. Meichenau. 1542 Mai 19.

16, 255, Or.

630m Gerwig an Dr. Niclas Hybeysen, ewfursilichen Mat zu 5 Salzburg; B, fragt wegen der Fraulein and Tochter der Grafen und Herren in der Nachbarschaft, die zu verheiraien sein mochtm* Graf Hang von Montfort hat zwei mannbare schone eheliche Fraulein, deren eines er, G.} a us der Taufe hob; und dann hat Monifort noch eine Nichte bet sich. Christoph von Schwarzenbergs sel. Tochter.

10 Graf Friedrich von Fiirstenberg hat vier oder funf schone Tochter, Truchsess Jerg sel* hat em schones Fraulein verlmsen. das jetzt auch heiratsf&hig ist. Dann weiss er noch von zwei Fraulein von Zollern. Wie es mit Sulz. Geroldseck und Zimmem steht, kann er in der Eile nicht hertchten. Graf Martin von Ottingen hat eine unver-

15 heiratete schone Tochter. Auch eine range Grdfin von Lupfen ist noch zu haben, soviel er weiss. Deren aller herkumen und frund- schaft wurdet meins era ch tens in nichtz zu versehlagen noch zu verbessern sein. Wie aber die frolin, seh6n holdselig oder unfletig, wurdet bey mir nit zu erfaren sein, dann ich desse, wie billich,

20 gar dhain kundschaft anderst, dann ich dannocht waiss und ge~ secben hab, das sy von angesicht scb6n sind; so zweifelt mir an andern iren tugenden, zucht und er gar nichtz. Weingarten, 1542 Juni 28.

16, 266, K.

25 631. Abt Ulrich von Minderau an Johann von Schussenried:

J. teilte ihm mit, dass der Herr von Marchtal willens sei, die Anlage seiner Ordensleute, Pfarrer, Konventualen und Heifer in besondere Verwahrung zu tun und sie mit der der Untertanen nack Ulm an die Kreiseinnehmer zu schicken, und dass er auch selbst seine Kon-

30 ventualen im Gotteshaus und alle auswartigen Pfarrer und, Kirchen- fabriken in seiner Obrigkeit und auch etliche Pfarrer itnter anderer Ohigkeit besteuert habe, und fragt, ob er die Steuer auch den Kreiseinnehmer n oder dem Bischof zu Konstauz iibergeben solle. Da Pralaten, Grafen, Herrn und Stddte ihre Konventualen, Pfarrer

35 und Kapldne besteuert haben, und der Bischof keine Obrigkeit daran gehindert hat, hat er es ebenso gemacht, und wird er die Anlage

Wllrtt. GeechtehtisqueHen XVI. 28

434 J-542 Juli 3.

seinem Schreiber mitgeben, der diesen Diemfay mii Abt Gerwig nach Dim reitet. So hat es Weingarten und haben es Graf en, Herren mid Stddte auch gehalten. Da vom Bischof keine Einrede erfolgt, brauchen sie auch keine Ungnade zu besorgen.- Gedenk auch, wa er solchs zu wenden fug hett, das er solchs also nit furgon lassen 5 wurd. Bedenken konnte man haben wegen der Pfarrer, die nicht in seiner Obrigkeit sitzen. Da aber der Bischof keinen Nutzen und keinen Nachteil hat, ob nun er oder der Abt besteuert, wird es ihm wohl auch keine Ungnade eintragen. Und wenn der Bischof ihn d-eswegen zur Rede stellt, hat er sich ja auch wohl leicht auszureden. 10

Des jahrlichen Einkommens mid der fahrenden Ha be halb verstchen sie den Reichs absented1) so, dass von 100 ft. Nutzung der zehnte Tell und von 100 ft. Wert an Habe l/a ft. gegeben werden soil. 1542 Juli 3.

52, 228, Or.

15

632. Hugo Engelin von Egelsee an Vetter Gerwig: Das Kriegsvolk im Lager vor Wien. Franzosische Praktiken. Die Schmalkaldener und Heinrich von Braunschweig, Der Kaiser in Spanien, Wiederheirat? Neues ksrl. Geschutz. Augsburg, 1542 Juli 3. 20

16, 276—277, Or.

Daz ich e. g. ain zeit her nit geschriben hab, ist beschechen, umb mir nicht zugestanden, davon e. g. zu schreiben gewest Und wiewol ich auch jetzt nicht sonders wais, hab ich doch nit umb- geen wellen, e. g. pey disem poten, so mir von Costanz hieher 25 geschickt ist worden, etwaz wenigs zu schreiben aus sonderer lieb und trew, damit ich e. g. zu denen genaigt wer, auch umb ich ver- langen hab, herwider von e. g. zu irer gelegen zeit zu vernemen e. g. und alien den iren gesundhait und wolfart, die gott der herr mit gnaden lange zeit erhalten und bestetten well. Amen. 30

Newer zeitong sollen e. g. wissen, daz ich schreiben hab von Wien aus dem leger des datum 24. Juny, darin mir anzaigt wirt, wie des versamleten reichs folk in als noch ob den 22 000 zu fus und 3000 pherd nit pey ainander wasen; die hetten dem obersten s)

l [t-llllTtt l l ra^\ c"

*) Speierer Abschied vom 10* April 1542; an SchussmrUd 16, 270: Qr.~Dr" -) Kurfiirst Joachim II, von Brandenburg*

1542 Juli 3. 435

schon gelopt und geschworen; waz der mererthail under herr Con- raten von Pemelbergs der negstgelegnen kraysen; und herr Wolf Dietrich von Phiert bett von den weitgelegnen kraisen uber 13 fenli nit. Uff 22. Juny haben die ku. mt. und der oberste solch folk alles

5 in ordnung stellen und daraus 4 heufen machen lassen und wider ainander stellen mit verordneten geschuiz und pherden, wie daz behorlich, die feind anzugreifen, umb daz folk in ubung zu pringen. Doch hort man noch ganz nicbt von kainem anzug, waz man damit furnemen well. Es sollen zu Best und Ofen uber 10 in

10 12 000 Turken nit ligen. So acht man nit, daz der Turk aigner person dis jar kom, sonder man waz seiner potschaft gewertig, und waz pey etlichen geachtsam, wolt man sieh mit im in ain anstand zu handlen inlassen, also daz unser folk wol als paid solt wider geurlopt a!s fort fur Ofen oder weiter in Hungern gefurt

15 werden, daz doch zu erparmen wer, so man mit ainem solchen seh&nen, namhaften folk sampt der Hunger hulf und mit disem aufgetoffnen schweren costen nit mer und nutzlichers ausriehten sollt. Es seind auch noch 4000 Italiener, so die bapstlich hailig- kait gesant, und 500 pherd underwegen am nabziechen. Und soil

20 gesund und probant halber ganz wol im leger steen. G-ott der

herr geb nur sein gnad, daz vil nutzlichs und guts ausgerieht werd.

So haben e. g. on zweyfel gut wissen der francosischen

practiken und unruob, so er allenthalben uff Italien und Niderland

zu furwendt, derhalb die kay. mt. genot worden, sich allenthalben

25 in die gegenweer zu schicken, mit verhinderung, uns ainige hilf oder peystand ze thund in disem christlichen zug wider die Turken. Es hat ir mt, bisher 16 felin knecht in Italien furen lassen und 12 felin ins Niderland. Doch hort man noch nit, daz etwederer thail angriffen hab. Es wendt der Francos fuer, er hab mit ir mt.

30 nicht zu schaffen, sonder well in Italia nur daz herzogtumb Saluz und Monferrat, so im gehdrig, innemen, und zu Luttich ins bistumb anstatt J&rgen von Osterich, den er gefangen helt1-), ainen andren bischof machen und seins gefallen einsetzen, daz dan der kay. mt. aus allerlay ursachen unleidelich, und wirt es mit kainer lieb nit

35 beschechen lassen, sonder bat an baiden orten all vest flecken besetzen lassen. Daruber wirt sich die sach machen. So soil bap8tliche hailigkait auch 6000 knecht versamlet haben, der vil darzwischen handlet, daz der anstand und frid zwischen kay. mt. und dem Francosen gehalten werd, und weleher den prech, dess

J) Henne 8, 259.

28*

436 1542 Juli 3.

feind well er sein1). Nu ist besorglich, weil der Francos so lang- sam umbget mit dem angreifen in Italien, es sey waz verporges darhinder, wie die franco sischen practiken all tiff verraiterey gestellt, daz er uff des Barbarossa oder turkischen armada verzeueh*), and welche so lengst schon zu Constantinopl mit 5 150 galeren und ffistin3) soil abgefaren sein, daz zu vermuten, sy mecht uff Jenua zu faren, und der Francos sein folk auch dahin ziechen lassen und die statt also uberfallen, derhalb man sich zu Jenua auch sterket, und lies ir mt. etlich 1000 Spanier dahin furen aus Napelz. Und im Niderland hett der herzog von Geldern auch 10 etlich vil 1000 knecht versamlet, mit denen er pass begert durch das bistumb Luttich, dem Francosen zuzeziechen, so aigner person auch wol mit 10000 ze fus und 2000 pherden versamlet uff der frontier lag, welcher pass aber gedachtem herzogen von Geldern abgeschlagen. Und waz die kungin frow Maria sampt den Nider- 15 landen in grosser ruistong, zu verhieten, daz geldrisch und franco- sisch folk nit zusamen kam. So haben sy mit den vertribnen Gen tern *) uff St. Johanstag negstverschinen ain unerhorte verraeterey angericht gehapt, dar durch sy vermaint die statt Anthorf an vil orten anzezunden, inzunemen und zu plundern, daz aber durch 20 schickong gotts offenbarung gnediglich fiirkomen ist worden. So haben e. gn. on zweyfel gut wissen, wie die sach zwischen der schmalkaldischen buntmis und herzog Hainrichen von Braun- schweyg gestellt: ist gemelte pantnus in aller ruistung und an- ziechen in gedachts herzogen landen, als man achten will, wol mit 25 14 in 20000 zu fus und 5000 pherden, umb er iren bunds- verwanten, den 2 stetten Goslar und Praunschweig, den angepotten friden und anstand nit sold gehalten haben, also daz e. g. sechen mag, daz allenthalb jaraer und not ist. So hab ich frisch brief aus Hispania, daz die kay. mt im kungrich Nabaria waz, und wust 30 nemand, waz ir mt furnemen wolt. Ich acht fur mich, ir mt- mdcht sich gegen dem winter oder uffs lengst gegen frueling wider in Italien oder heraus machen. So wellen etlich achten, ir mt. mdcht sich wider verheiraten 5) mit des kunigs von Engeland dochter. Gott der herr Schick allenthalb waz gut sey. 35

•) Pastor 5, 470 ff,

-) = wartc.

a) Fuste, leichtes Sp&h^chiff.

*) Vgl. Blok 2f 537 f.

5) Isabella von Portugal war am 1. Mai 2539 gestorben.

1542 Juli 5. 437

Mil* hat der Kutzi, balbierer, gesagt, wie e. g. verganges jar, als e. g. ab dem reichstag und hier durch gezogen, nach mir haben fragen lassen, dess ich mich ganz underthenigliehen und uffs hochst bedank. Pin zur zeit von kay. mt. berieft worden, tind must mit 5 ir mt, gen Bozen zieehen, da mir ir mt. under wegen befeleh geben, irer mt. ain grosse anzal, bis in 108 stuck, sch&n gros geschuiz raacben zu lassen, eitel carthonen, singerin und schlangen, deren ich hier schon gutthail rait hab, der hoffnung, so ir mt. wider raus kan, ir mt. das schdnest geschuitz versamlet zu haben, daz kain 10 f first nie pey ainander gehapt.

633. Hans Achberger von Ostrach an Gerwig: Klagt iiber Verkurzung seiner Kasse durch die Musterherren und zu Gunsten des Feldhauptmanns. Im Lager vor Wien, 1542 Juli 5.

16, $00, Or,

15 Nachdem e. g. mich abgefertigt, hab e. g. ich zugesagt, wie

ich sampt raeinem vendlin kneeht, so mir e. g. und ail prelaten als mein gnedig herren zugestelt, underhalten werde, sollichs zu- zuschreiben. Verrer wie ich noch hab sollen 14 kneeht annemen, damit mein zal erfollet, hab ich dieselbigen und noch wol acht

20 darzu an der musterung ghapt, so ich angenomen, darmit ich von wegen e. g. und aller meiner gnedigen herrn dester erlicher bestiend, denen ich alien gelihen und bishierab verzert. Thun hierauf e. g. zu versteen, das man mir bey den 22 kneeht an der musterung ausgemustert und deren, so ich angenomen, nit mer dann bey

25 zehen eingeschriben, aber nachmals die musterhern mir noch mer, so uff irn aigen pfening herab zogen sein, under mein vendlin kneeht schreyben lassen und geben, die mir dannocht nit uff das fendlin warten, darmit ich in meinem register personen hab 472, aber an gelt betrifft 2475 und 6 batzen, daran aber ich nit ain klain be-

30 schwerd trag; dann ich die anzal kneeht, wie e.g. mir bevolhen, nit hab, und doch am gelt als vil anlauft, als e. g. mir hieoben uberantwurt hat. Will hierauf e. g. ich nichtz unanzaigt lassen noch verbergen. Man hat mir kneeht usthaun, so umb 4 fl. gedient, und ander an die statt geben, den ich 3 und 4 sold geben muss, und

85 so ich mich sollichs besehwert hab, haben mir die musterherren zu antwurt geben, sy seyen jez die rechten herrn ; sy wellen kriegs- leut haben, die vor mer bev dem scherz gewesen sein, und nit

438 1542 Juli 5.

baurenknecht. Und so man mich sampt meinem vendlin knecht nit anderst underhalten will, wais ich nit, wie der sach zu thun ist, aueh wie ich mich halten soil, dann ich vergebens dienen mus und knecht dazu sein. Ich wellt mer gelts haben, so ich ttmb 6 oder 8 gulden gedient bett wie ain anderer doppelseldner, dann 5 also. Ich bin aber guter hoflhung, e. g. werde mich in dhain schaden stecken lassen. Ich hab anch den musterherrn anzaigt, e. g. sampt alien prelaten als mein g. herrn erlegen uff yeden raonat uff yorgemeldt vendlin knecht 2625 gulden, damit sy heren and sehen, das ich solchs auch versteen und wisse. Geben mir die 10 musterherren zu antwurt, es sey zu underhaltung des churfursten als obrigister veldhauptman uff jeden knecht ain halber gulden geschlagen; so sy nit alda und andern orten ain vorthail und vorrath hetten, wa sy solchs nemen welten, darmit sy gedachten churfursten underhalten mochten? Wais ich nit, wie ich mich zum 15 tail darinnen halten soil. Dann in meinem klainfuegen verstand so geherte sollich erlegt gelt uff gedachter meiner g. herrn der prelaten vendlin knecht. Will hierauf e. gn. von wegen aller meiner g. herren der prelaten zum underthenigisten gepeten habem mich bey nechster und gewisser botschaft bericht wissen lassen, 20 wie ich mich sampt meinen knechten derhalben halten sollen, damit wier recht und nit unrecht thnen, und auch e. g. dhain nachtail noch schad volgen und entspringen. Dann ich des sins, mich zu halten, daran e. g, ain gnedigs gefallen tragen, und wisse solchs gegen e. g. zu verantwurten. . 25

Verrer sollt ich e. g. newe zeitung zuschreyben, hab ich noch dhaine erfarn. Hab auch dhain feind nie gesehen, dann wir noch vor Wien im ersten leger ligen, und wais nit, wann wir verrer verrueken werden. So ich aber newe zeitung innen wurd, will ich dieselben e. g. bey aigner oder sunst gewisser botschaft zuschreyben 30 und zu wissen thun. Ich sollt aueh e. g. dem ganzen convent als meinem gnedigen und gunstigen herren ain beytpfening zuscbicken. Hab e. g. ich nit mer zu ainem musterherrn. Darneben bin ich so arm, wann es nit bald besser wart, mus ich bald selbs darvon entlaufen. Und wiewol e. g. mir zn kostlich zu ainem boten oder 35 diener, disvals ist doch mein underthenig pitte an e. g., welle den convents- auch amptsherrn und ganzem hofgesind mein willigen dienst und alls gutz sagen. Ich bin auch sampt meinem fendliu knecht noch frisch und gesund und wol herab und onclagpar komen und zogen. 40

1542 Jrdi 7. 439

634, Hans Jacob von Landau an Gerwig: Die politische

Lage. JBerichterstattung. Der Papst will dm Frieden erhalten.

lliistungen in den Niederlanden und Mailand. Vie Schmalkaldener.

Vom Tiirkenzug. T'drke, Frankreich und Venedig. Waal, 1542

5 Juli 7.

16, 285—287, Or. e. (J.

Newer zeytung: 1st noch kurzer tag an kainerlay ort, in Ungern, Mayland, Niderland oder gegen Braunschweyg durch die sehmalkaldischen piindnus, die, wie mich gelauplich anlagt, sich

10 treffenlich sterken s6Uen, thetlichs nichtz gehandelt. Aber alle zftziig sein in das werk gepracht. Das fenr ist angeziindt. Gott der allmechtig woll gnad und barmherzigkait mitteiln, das wir xmsern waren, alten, cristenlichen glauben erhalten. Der Schertli l) von Augspurg ist knrzer tag mit sampt etlichem kriegsfolk von

15 Augspurg aus zum landgrafen, Herr Johann Zott8), der diser zeit zu Augspurg ist, hat mir hie beyligend zeytung geschriben, Teh hab bey irae und dem hern Pongartner fursehung gethon, dieweyl si in Augspurg alle furderliche zeytungen und die aus alien landen haben, soverr was thetlichs gehandelt, mich von stundan zu be-

20 rich ten. Verfolgt was guts, wil ich euch auch berichten; kompt dann was bos, so werden wir es nu zu bald innen.

Ferrer new zeytungen hab ich der zeit nichtz sonders. Der bapst uebt sich vasst, zwuschen kay. mt. und Frankreych frid ze rnachen. Ira Niderland3) besehicht grosse fursehung, und wirdet der

25 von Sigkingen yetzo zwolf fendli knecht hinab fueren. Und der landgraf wirdet der k6nigin Maria noch acht fendli knecht schicken, also das man maint, der konig von Frankreych werde an dem ort nichtz ausrichten. So verstee ich, in Mayland furcht man sich auch nit fast. Ir wisst on zweyfel, das die Sehmalkaldischen des vor-

30 habens sein, herzog Hainrichen von Braunschweyg zu iiberziehen. Wo solchs nit fiirkomen, wirdet es den cristenlichen zug kain furdrung pringen. Hie ist das geschray, der Turk beger, ain anstand oder friden auf 12 jar mit kay. mt. inzugeen, das ich doch gar nit glaub; hab auch deshalben kain schreiben von hof. Die

35 Turken zu Ofen halten sich yetzo still. So ist des reychs folk, sovil des hinab komen, noch bey ainandern im ersten leger, und

l) Pot it. Corr. 3, 277.

*) Kgl, SekreWr.

3) Vfjl. Nr. 632 S. 435 f. Nr. 639 S. 444. Vffl Bloh 2, 481/.

440 15*2 Juli.

der churfiirst als obrester bey men. Ieh hab auch noch kain scbreiben, wan man verrucken oder was man fiirnemen wurdet, und acht, es stee noeb alles in ratschlag. Auf den 24. Juny sein bey 30000 knecht ankomen gewesen und bey 3000 pferden. Es sein aber fur und fur noch mer im znzug gewesen. Man sagt, die 5 wasser seyen treffenlich gross und die Teyssa sey 10 meyl wegs ausgeloffen. Es ist ain Unger in konig Ludwigs niderlag1) vom Tiirken gefangen und erst kurzlich ledig worden, der sagt, der Turk sey noch in Constantinopel und nit willens, heur aigner person hinauszuziehen, das ich auch nit glaub; dann er wirdet 10 seinem brfider, dem konig von Frankreych beystendig sein und nit ausbeleiben. So sagt man, der Barbarossa hab anderthalb hundert segel und woll damit auf Genua schiffen, dem konig von Frank- reych zu hilf. In summa, es wollen an alien orten far aufgeen Gott der hen- wolle auf unser seyten sein. 15

So ist rair erst necht spat den 7. Juli von Augspurg under anderm geschriben, wie das die Turken mit den Venedigern sovil gehandlet, das sie den Turken 40000 pferd zu hilf den Franzosen in Mayland zu passiern bewilligt, des ich doch noch nit glaub besehehen werd. 20

635. Andreas von Neideck an Gerwig: 1st mit seinem Gesinde ■wohl und aufrecht, frisch und gesund iierab gekommen. Nur ist er gegen andere Leute ganz ubel gerilstet mit Bossen, Wagen und was dazu gehort; am vierten Tag nach dem Aufbruch von Weingarten hat er schon ein Wagenross zuriicklassen miismn. Hat grosse Sorge 25 vor der Musterung, dan sy ist ganz scharf, als mans nit fil gehort hat. Der ganze Haufe Landsknechte und Reisige liegt noch ncei Meilen oberhalb Wien; auf den 22. Juli riickt Herr Konrad von Bemelberg mit seinem Regiment, und der oberschwdbische reisige Zug etliche Meilen unierhalb Wien vor, Ist ain gar gross folk bey 30 ainandren und fur und fur zftzucb, und ist ganz wolfel. Nuws: es ist ain baurenhochzeit zwischen Ofen und Wein gewest, da ist der Turk ufkumen und hinweg gefiert, was da ist gewesen. Doch sind vil Turken darob nidergelegen. Datum den 23. Juli ziechen mir dahin uf die musterung und glieh fort hinweg. 85 [1 542 Juli].

5, 318, Or. 0. I).

«) VffL Mr. 149.

1542 Juli 25. 441

Hans Jacob von Landau an Gerwig: Zeitungen:

Mangelhafte kyl. Riistungen, Der Zug nach Ungarn. TUrken. Schmal-

haldener. Herzog Hans wolle romiscker Konig werden. Franhreich.

Barbarossa, Niederlande. Geschrei fiber dm Konig. Waal,

h 1542 (sant Jacobstag) Juli 25.

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

i

Newer zeitung halb wo etwas tetlichs gehandlt, net ich euch lengst ewenn vorbeschechnen begem nach ain wissen gemacht. Mir wirt von Fucker, Bamgartner und her Hans Zotten, was zu

10 Augspurg zeitungen ankumen, alzeit geschriben, aber noch bisher an kainem ort tetlichs nix gehandelt. Des reichs kriegsvolk sol yber 25 000 zu fus und 4000 pferd nit stark sein. Di ku. int. sol mit ir anzal nit gevast sein, derglich etlich ander stend ach. Des- halb sol ain gross gescbray yber die ku. mt. ausgan. Der andern,

15 so glichsvals nit gevast erschinen, da schwaigt man zu. Der kur- first sampt dem reichsvolk zeucht auf Gran und Ofen. Die Dirken soln by 60 000 stark sein. Aber von fil orten sein schriben kumen, das der dirkisch kaiser aigner person schon zu Cunstandinopl mit grosser macht ausgezogen. Sol auf Ungern ziechen. So wist ir

20 sunder zwifl, das der kung zu Nyrnberg 1st. Hete gem leut und gelt. Die Turken soln newlich Best in Ungern gewunnen, ver- brendt, etlich hundert erstochen und darzu by 300 persouen week- gefirt haben.

Die Schmalkaldischen sterken sieh vast. Es sein aus Augs-

25 purg bey 1200 webermaister und 600 derselbigeu knecht zum lantgrafen. Wie durch die bessen Osterrichischen ain gescbray ausgat, so welt gern ausgeben werden, herzog Hainrich von Bran- scbweik solte nit die braut sein, darumb die Schmalkaldischen danzten, sunder solte herzog Hans gern zu der romischen eron

30 kumen. Wo das die mainung were, wie ich dan vorlang gehert, were nit gut. Der kung von Frankreieh sol bis in 50000 stark bv Torin ainkumen sein. Der Barbarossa sol im zuziechen und etlich galeen schon by Jennawa ankumen sein, aber noch gar kain angriff gethan haben. Kungin Maria sol in Nyderlaud 5000 gerustc

35 pferd und 18000 knecht haben; ligt auf der frutthur '), grift audi nit an. In suma es wirt mir fil durch di gemelte personen ge- schriben, des sy der veder nit ales bevelchen laust. Aber es kumen fil widerwertiger schriften, und ist glichwol ain gros gescbray

') frontiere.

442 1542 Juli 31 August i.

yber unsrn frumen king. Er hat diser art alain doctor Vaiten '), den freliehen man, bym schlafdrunk gen Speir ervordert. So ist der bischof von Trient ach hinab. Was diser zeit bisehof und doctor by den Schmalkaldischen gelten, die velicbt ir weiter bradik haben mochten, hapt ir abzunemeu. So wist ir, graf Fridrich und 5 graf Haug, derglieh mein g. h. von Augspurg soln von kay. int. wegen aucb ankumen. Wan was tetlichs gehandlt und ich bericlit wurde, wil ich uch wisen laussen.

Es wirt geschriben, wie das sieh kungin Maria im Nyderland und das kaiserisch kriegsvolk in Mayland vast sterken, aber in nit 10 fast firchten sollen.

637 Gerwig an die Kreiseinnehmer : Ersucht wiederholt ver- inwje des Reichs- und Kreisabschiedes in craft euwers anipts und enpfangnen befelchs und unter Berufung auf ihr V ersprechcn um Bezahlung des dargeliehenen vierten Monatsolds an seinen Diener 15 Jacob Tkotzman. Die Praia ten haben das Geld gegen Zins auf- nehmen miissen und bereits algeschickt*), Weingarten, 1542 Juli SI.

16, 306, K.

638. Hans Jacob von Landau an Gerwig: Die Franzosen in 20

DamviUera und Gorze. Graf WUkelms von FUrstenberg Anscklag auf Metz. Heinrich von Braunschweig in Bayern. Waal, 1542 August 4.

16, 314—315, Or.

Es sol der Franzos schon in lutzenburger land angriffen *), 25 ain stattlin, haist Danweiler (vor dem sy 4 sturnib verloren) durch geschwindigkait seiner eingenoraen, geplundert, verprent, die mans- personen, so man nit gefangen, erwirgt, und mit jungfrawen und frawen schandlich gehandelt haben. Zu dem haben sy ain closter Gozo, nachend bey Metz, darin nun adelspersonen gewesen, auch 30

') Dr. Hans Vattt, fn'lher osterreichischer Rat in Wttrttemberg, lebt sett 1034 in Augsburg.

2) Dasselbe insbesondere an Ckristoph von Westerstetien, Dechant des Stiffs Elltcungm, als Einnehnnr: 16, 309, K.

5) He tine S, 14 Jf.

1542 August 6. 443

eingenomen. Das sol der kunig dem von Furstenberg rzu ainem peutpfening geschenkt haben, tregt achthalb tausent kronen jarlichs einkomens. Die munich hat er verjagt. So soil er, graf Wilhalm, zu Metz gewesen und des forhabens sein, die stat einzuneiuen.

5 Das ist offenbar worden. Hat man die porten zugespert, ine gefangen, aber darn act (dieweil vil franco sischen im rat und vast vom adel sein) auf gelubt ledig gelassen, nit mer wider sy zu bandlen. Das sol den Francosen verdrossen baben.

Lieber herr, Ieh bedenk, so herzog Hainrich von Braun-

10 schweig in Payern sey (verm6g des Bomgartners schreiben), so werd er vast bey herzog Ludwigen von Payern als dem, der auch in dem newen cristenlichen pund ist, umb hilf anruefen.

639, Hans Muster, Einnehmer des schw&bischen Kreises zu Vlm? an Gerwig: Zeilungen: Herzog Heinrich landfliichtig. Die 15 Schmalkaldener im Feld. Die bayerischen Rate als Vermittler. Der Herzog von Jiilich vor Antwerpen. Konigln Maria. Der Konig von Frankreich. Italien. Vastos Bechtfertigung, Tiirkenzug. Ulm, 1542 August 6.

16, 812, Or.

20 Neuwer zayttmg stnd vyl, aber lay der kain gate. Herzog

Hainrich von Braunschweyg hat sain land verlassen, ist mit 5 pferden verschiner tagen gon Lanzhut komen, naehgends gon Munchen, von da dannen gon Nierenberg geritten. Ist herzog Ludwig auch dahyn. Hat 2 sune zu sain em tochterman markgraf

25 Hansen von Brandenburg geflehnet. Soil all sain barschaft und klaineter ns dem land gefiert haben, aber wohyn ist nit lautsam. Hat saine heuser besetzt und der ritterschaft sain land bevolen, sy vertrost zu retten. Hat dem trumer und buben, so ihme den fainds- brief gebracht, 10 thaler geschenkt, ibel dabay geschworen und

30 gesagt, sy haben den vorzug, er wfille den nachzug haben. Da

soil ihme gott zu helfen. Soil gar kain volk bayainander haben.

Saehsen und Hessen sind verschiner wochen angezogen in

das veld. Dieweyl niemands vorhanden, w611en sy ain blochhaus

fur Wolfenbeutel schlahen. Die bayerischen rath haben weder bay

35 Saehsen noch Hessen zu verhor komen mogen; sind beschayden, dem haufen nazilziehen bus gen Braunschweyg, da sollen sy ver- h6rt werden. Die sachsisehen knecht ligen uff des bischofs von

444 1542 August 6.

Menz bauren, aber bay holier straf verboten, niemand zu belay digen ; zalen wol.

Der herzog von Gulch hat uff 6000 pferd und 10 000 knecht bay ainander, ligt lift* 4 oder 6 mayl von Antorf. Sind alle stand wartig, wan sy belegert werden, dieweyl ihme der pass in Frank- 5 reyeh nit hat wollen gegont werden. Die kaufleut aldo haben in 14 tagen kain handtierung mit ainander gehapt; haben alle zusamen gesehworen; doeh welcher gewelt, hat mdgen wayb und kind flehen; doch so mas er belavben.

Die konigin Maria soli uff 30000 maun zft ross und fus und 10 wol geriist bay ainander haben. Hans von Sickingen zeucht mit 8 venlin aylends auch hynab. Sain brftder Franz Conrad ist rait 4 venlen gon Tbiedenhofen in die besatzung komen; ist kayserisch ; ' ligt im land von Lutzelburg. Gond die reden (doch nit so gar fur gewiss), er solle von franzomschen teutsehen kneehten schon be- 15

legeret sain.

Der konig in Franken reyeh hat in alien sainen stetten und markten lassen mit ainer heerbocken umbschlahen und trumeter umbblosen und usschrayen lassen, das er der kay. mt. offentlicher vyend saye, ursach die: er babe ihme weder trew noch glauben 20 ouch zusage gehalten. Hat vyl volk bay ainander. Er und der delphain sind zu Leon; wollen dem konigraych Naverra zftziehen und in Hyspanien1).

In Italien ist es gar still. Passiert yederman under ainander, kaiserisch, franzesisch und durkisch. Die franzSsischen Schwaytzer 25 sind ouch still. Wolcher wider haym will, wurdet ain kron ge- schenkt, lasst in laufen.

Gesterigs tags hat markeus de Gwaschgo2) an die von Ulm geschriben sain entschuldigung, das er den fry den am Franzosen nit gebrochen, wiewol er des geschnldiget werde; ermant sy gut- 30 harzig, an dem kayser zu pleyben. Gleycher gestalt hat er auch geschriben an die von Augspurg und andre namhaftige stett. Und ist der her von Liere uff der post geritten zu den stenden gon Nierenberg, welcher ouch dise brief geantwortet, doch nit aigner person gon Ulm komen. 35

*) Vgl. Mr, 6il.

s) Marques del Vasto, Stattkaiter in Mailand, den man fitr die Emiordiiny der fransSsischen Gesandten llincont und Fregoso vemntwortlich machte: Sepnl- eda XXI c. 2ff. Ranke, Deutsche Geschichte. im Zeitalter der Reformation 4, 17 fi. Bucholtz i, 403 f. Leva 3, 450 ff.

1542 August 12. 445

Von imserm volk in Ungern ist nichts gwiss vorhanden, dann

das sy und die Turken uff 4 meyl wegs von ainander lygen. Ge~

denk, hyezwisehen handlung mit ainander gehabt haben. Die

Turken sollen zu Ofen heraus in das veld gezogeu sain und sich

5 gegen unserem volk gelegert haben.

640, Hans Jacob von Landau an Gerwig: Das Kriegsvolk Mr Rob. Untdtigkeit. Ob die christliche Vereim'gung dem Braun- schweiger nicht helfe. Einladung zur Jagd. Nellenburg, 1542 August 12.

10 16, mi, Or.

Newer zeitung seind mir, seydber meins jungsten schreibens von bern niderosterreichischen canzler, auch meinem vettern Jorigen von Landau brief zukomen des datum Wien den 23. July, nicht sonder news. Des reicbs kriegsfolk ist domain zu Rab ankomen,

15 Hgt 15 meil under Wien. Newlieh darvor haben die Turggen Rab gepliindert und verprendt, wie ieh euch zuvor auch geschriben, etlich leut hinweg gefuert. Die Turggen sein domain, wie von baid rair geschriben, uber 15 000 nit stark im ganzen kunigreich Hungern gewest. Aber all kundschaften lauten, der turggiseh

20 kaiser sey in aigner person angezogen. Ist wol zu gedenken, er werde Hungern nit verlassen. Sonst ist bis zur selben zeit tatlichs in Hungern nichts gehandlt, dann vil treffenlieher pangget gehalten worden. Es sol auch von wegen ir etlicher der haubtleut etlich tausend gulden geen Augspurg in wechsel erlegt sein, sonderlich

25 sollen hern Conraten von Bembelberg vil tausend gulden zugehorn. Ist gleichwol ain sag, er hab solliche zum tail dem churfursten von Brandenburg mit spilen abgewtinen.

Schreibt mir, ob ir vom christenlichen pund herzog Hainrichen von Braunschweig verlassen wellen oder nit. Ich bedenk, wo ir

30 im schon die hilf nit schuldig und er verlassen werden solt, die Schmalkaldisehen werden mit ime nit ersettigt, sonder ain gefarliche handlung daraus werden.

Wo ir nit sonders zn schaffen hetten und euch mit jagen wol were, thetet ir mir sonder gefallen, das ir zu mir hieher kemen

35 und ainen birsch hulfen jagen. Wolten wir, ob got will, frewlich sein und ainen hirsch fahen.

446 154:2 September 18.

641, Hugo Engelin von Egelsee an Gerwig: Zeitungen: Tiirkenzug. Die Franzosen gegen Spanien, in Italien und Flandern. Die Niederlande. Truppenzuzilge zum Kaiser. Heuschrecken, Blut- regen, Wolfe, Hagel und Erdbeben in Italien. V enetianische Yerluste in Griechenland durch Verrat. Sachsen und Hesseti. Augsburg, 5 1 542 September 18.

16, 329, Or.

Ich hab e. g. uff 3. July geschriben. Weil mir aber von e. g. bis bent daruber kain antwurt zukomen ist, und icb aber sonder verlangen bab, ainest e. g. gesundhait und wolleben zu verneuien, 10 so hab ich nit underlassen wellen, e. g. hiemit abermals in aller underthenigkait zu schreiben mit disem vergeben hoten, so an Bodensee gen Zell in Undersee gefertigt ist und furderlich wider herkomen soil. Hab ewer gn. auch also anzaigen wellen, waz wir bier fur zeitongen hab en. Daz ist daz man aus des reichs leger, 15 so zu Gran ligt, schreipt, wie sy der ko. mt. aigner person ankonft teglieh gewertig und in willen wasen, fur Ofen zu ziechen, dahin auch teglieh vil Turken zur rettong ankomen sollten '). Gott der herr geb gnad, daz waz fruchtbars und nutzlichs aldar ausgerieht werd. Amen. 20

So hab ich gestert von der ro. kay. mt. selbst brief aus Hispania enpfangen de 27. Augusti aus Monzon, dergleichen von andern herrn und guten friinden, darin mir anzaigt wirt, daz die frontieren gegen Frankreich und sonderlich der art, da der Francos ira anziechen was, vast wol versechen wasen, daz sich genzlich zu 25 versechen, daz die Francosen nicht ausrichten wurden. Und aus Italia schreipt man in briefen von 13. dis monats, daz for Perpinan in Hispania etlich tausend Francosen sollen erlegt sein worden, wiewol dem nit sonderer glauben zu geben ist, bis weiter zeitongen hernach komen 2). Ainmal wais ich aber von alien orten, daz sich 30 der Franzos allenthalb uff Spania zu am maysten sterkt. Und soil ain sterbet under seim folk sein also uff der grenitz von Spania wie uff der greniz von den Niderlanden. Er hat in Italia3) auch angriffen und ain statt, so neutral gewest, eingenomen, Cierasgo genant ; dargegen der marques del Guasto wider sy zogen und inen 85

') Zinkeisen 2, 844 ff. J org a 3, lQff.

2) Vgl. Mr. 644.

') Sepulveda XXII c. 26 ff.

154:2 September 18. 447

2 ander stett eingenomen und Cirasgo wider belegert hat der hoffnung, sy wider einztinemen, ee sy gemelte statt vest machen. So haben die Francosen gegen der grenitz uff Flandern auch etlich stett, doch nieht sonders vest, im land zu Lutzemburg und

5 die statt Lutzenburg selbst eingenomen und in willen gehapt, fort fur Dietenhofen zu ziechen '), daz aber vest und wol besetzt ist. Und sollen inen zeitongen komen sein, daz sy den haufen thailen und vast das best folk gegen Spanien schicken miessen, auch daz ain sterbet under inen ist, daz genzlieh zu achten, sy werden daz

10 land raumen miessen, wiewol die kunigin in den Niderlanden der gestalt wyder sy auch also verfast ist, daz irethalb, ob sy weiter greifen wolten, kain sorg zu haben ist, sonder ganz verhofflich, weil der anfang des kriegs am Francosen gewest, so werd daz end ietz pey der kay. mt. steen. Es werden ir mt. ietz abermals

15 4000 lanzknecht pro Italia gesant, uber 6000, so zufor hinein ge~ sant sein, und ist zu achten, man werd paid noch 4000 hinaueh schicken, also daz genzlieh zu achten, ir mt. well sieh der sach mit ersnt wider den Francosen underfangen, auch wider ander sein anhenger. G-ott der herr geb, daz sollichs mit gluick und sig

20 beschech. Amen.

Sonst schreipt man auch aus Italia, wie ain grosse menge hewschrecken hin und wider im land ziechen und alles auffressen, waz sy im land finden, allain den wein ausgenomen, dem thund sy kain schaden. Dergleichen soil es in ainer statt blftt geregnet

25 haben, und in ainer an dem statt sollen ob hundert grosser w61f uff ain tag versamlet gewest sein. Dergleichen sein in ganz Italia dis jar vil grosser hagel und erdbidem gewest, dardurch wir die hand und warnong gotts wol sechen mugen. Der well uns den verstand und gnad zur besserong geben. Amen.

30 Waz sich dan zu Venedig fur ain verraterey, so der Francos

mit dem Turken seid dem jar 34 gefurt, enteckt, werden e. g. on zweifel vor disem vera omen haben. Zwen furnemer Venediger, so darin verwant gewest, sein an galgen geurtailt, und uff andere, so entwichen oder geflochen sein, ist vil gelt gelegt worden, sy

35 lebendig oder todt zu bekomen. Dan durch dise verraterey sein die Venediger verursacht und zwungen worden, dem Turken die vergangen tag Malvasia und Napy de Romania zu ubergeben 2),

') Henne 8, 15. Blok 2, 482.

s) Doch schon im Friedensschluss i>om Oktober 1540: Zinkeisen 2,

77 Off., 803 ff.

448 1542 September 19.

welchs dem Franzosen auch in ganz Italia nit wenig abfals pringt. So ist e. g. on zweifel wol wissend, wie Saxen uud Hessen nach eroberong des lands Brunsehwig und nach bewilligong des friden von den kay. und ku. mten. ir folk uff 30. Augusti wider haben verloufen lassen und erpieten sich des rechten irer gethonen hand- longen vor kay. und ku. mten.

642. Die Einnehmer des schwabischen Kreises an Gerwig: Die Kreistruhe ist leer. Die Stande sollen ihr Kriegsvolk fortan selbst unterh alien. Ulm, 1542 September 19.

16, HS9, Or.: Presentate den 22. September anno 42. 10

Welchermassen wir verruekter zeit von unsern gnedigen fiirsten, auch gnedigen, gunstigen herren und freunden den gaist- lichen und weltliehen fursten, prelaten, graven, freien herren und stetten des schwebiscben reichskrais und also auch von e. e. zu einnemern des gemainen pfenings der bewilligten beharrlichen 15 turkenhilf verordnet, das haben e. e. ungezweifelt noch in unver- gesnem angedenken. Nachdem wir nun sollicben unsern empfangnen bevelch (unsernhalb on rhum zu melden) seider der zeit unserer ersten zusamenkunft alhie verm6g des schwebischen krais abschids bis tiff heutigen tag nit mit geringem vleiss, mueh und sorgfeltig- 20 kait verwalten, in welch er zeit die stend ditz schwebischen krais (ausserhalb etlicher ausgezognen und von alter ungehorsamen stend) irn gemainen pfening bei uns uff den reichsabschid erlegt, haben wir hiezwischen dem verordneten zalmaister das gelt aus gemainer kraistruchen zu underbaltung des kriegsfolks vornenzu hinab ins 25 leger gesandt, also das der gemain pfening nunmer aus und zum end geloffen, daher wir aus unvermeidlicher notturft lenger nit umbgehn m6gen, e. e. gelegenhait desselben aigentlich zu berichten. Und sollen demnaeh e. e. freuntlich vermerken, das wir aus ge- mainer kraistruchen das kriegsfolk bis daher underhalten und sie 30 des vierten und funften monats genzlich entricht, damit auch der gemain pfening aus und zum end geloffen, wie wir dann e. e. und gemainen reiehs- und kraisstenden zu gepurender zeit uff ir erfor- dern underschidliche raituag derwegen zu thuu schuldig und erpietig seien. Dieweil wir nun aus angezaigten ursachen das 35 kriegsfolk lenger mit nichten underhalten konden noch mugen und wir daher alsbald von ainander verritten sein, wdllen e. e. (inmassen

542 September 19. 449

wir gegen alien stenden dis krais gethon) wir dasselbig, und das der gemain pfening also zu end geloffen, freimtlicher, auch getrewer und sehuldiger mainung hieroit er6ffnet und angezaigt haben, des frenntliehen versehens, das e. e* nunmer und naeh 5 ausgang des funften monats, welcher sich mit gegenwirtigem monat Septembri enden wird, ir kriegsvolk in Hungern vermog des jungst zu Nurmberg verfassten abscbids bis uft* den kunftigen reichstag ftir sicb selber wol zu underhalten werden wissen '). Dann sich hinfuro weder e. e* noch ainicfaer stand dis krais uber den ange-

10 regten ffinften monat verer bezalung oder underhaltung seines kriegsfolks von dem gemainen pfening zu versehen haben sollen. Und dieweil die hoeh unvermeidlich notturft erfordert hett, e. e. dessen furderlicher und ehe zu berichten, so hat es doeh in warhait aus allerlai beweglichen ursaehen und verhinderungen zeitlieher nit

15 sein oder beschehen mogen.

J) Hang von Montfort an (!.; Die von Ulm wollen trotz ihrer Protestation kgl. Mb, zu Gef alien dm sechsten Monat erhgen. Andere Stdnde und St&dte tmr- den zweifellos ebenso handeln. Da diirfen sie nicht suriickbleiben ; 14. Qktober: 16, 349. Johann von Salem an G.: tlberlingen und Pfullendmf wollen sich nach anderen ricliten oder weitere Weisungen abwarten. Graf en und lierren schicken das Geld auf 14. November nach Ulm mit der Weisung an die Verordneten, en wie der heimzubringen, wenn das Kriegsvolk schon entlassen ivtire: 29. Qktober: 16, 366. Wilhelm Graf zu Eberstein an Hans Achperger: Wir geben dir zu erkennen, das wir uns versehen, unacr krayestend haben ir seehste inonatshesol- dung und abvertigung, eonder ain jeder seins volks bezalung, alher gen Wien verfertigt und uberscbickt So befinden wir doch, das soliichs von inen under- lasseo, des wir nit klaine beschw&rd haben, hetten uns auch soliichs in dhainen weg versehen, Dweyl wir aber gedenken, das nit ain jedes gelegenhayt sey, lang darauf zu vcrharren, sender dasselbig den knecfaten zu hoehstem mangel rayehen, des uns dock zurn hochsten layd, so haben wir uns uff gut ansehen der kricgsrath also hedacht, das wir dir ain glaubwurdigen urkuud, so lang du gedienet und wie du bezalt, geben wellen, der hoffnung und zuversicht, ain jeder stand wcrde die semen onclagtbar machen und zufriden stellen, wie dann der reychsabst'hid zu Nurmberg verraag- Darauf magstu gedacht sein, durch sollich mittel und besten fuegen und wegen dein kriegsvolk in abzug zu bringeu und verlaufen zu lassen, dann wir je kainen andern weg wissen. So well en wir auch sy nit lenger uffhalten, hetten auch wol leyden mSgen, das wirs je thun hetten konden. Wellcst uns auch gegen gemainen kuechten, dannnb wir dich zum hochsten gebetten haben, entschuldigen. Dann wir seven genaygt, aovil an uns ist, ainem jeden zu seiner bezalung zu verhelfen: Wien, 1542 Qktober 31: 16, 445. - Am 10. Mtirz 1543 sind Hanptmann und Knechie dann in Weingartcn vollends ausbezahlt trorden; Akten 17, 32, 96, 98, 255, 258. Das Rottbuch der Ammarschierien 17, 79—94 vgL mit 17, 259—286; 16, 411—434.

Wttrtt. Gctchicht&qucilen XVf. 29

450 1542 September 24 Oktober 9.

643. Ulrich Graf zu Helfenstein an Gerwig: Bittet zugleich ini Auftrag seines Schuxihers Schweikhart von Gundelfingen zu einem Spiel nach Neufra, da sie beide wegen Leibesgebrechen nicht nach Welngarten kommen komien, um seinen Wein zu versuchen: Allein das wir una mit euch in der karten und wirfeln yepten. Dan es 6 sagt in em schweker, das die rueinung nit mer habe, wie auf dem reichstag zu Nirnberg. Aldo hab die IaDg krum nas der andern langen nasen und dem kransen hor forgangen; das mach des geistiich kleit der kutten, in der man sieh fil vermuten duth. Neufra, 1542 September 24. 10

10, 341, Or.

644. Hans Jacob von Landau an Gerwig: Newer zeitung baben wir im Hegaw gar nix aus Ungern dann ain gemain ge- schray, til geltz verthun, nix ausgericht. So gat ain geschray umb, wie der kay. mt. kriegsvolk die Franzosen uud Schweizer bei 12 000 15 vor Barbyana :), dergliehen am Runtzyfal 2) auch ain nemlichen haufen zu tod geschlagen und kay. int. kriegsvolk das veld behalten haben. Glaplich ist mir angezaigt, wie das der Schweizer fil haim kumen3) one schuch und wer, deshalb ich solicbem gemainen ge- schray globen gib gar wol; das also sy. So hab kiugin Maria 20 kriegsvolk das land Lutziburg wider one sekwertschleg gewunnen, und fliechen di franzosischen ymen dan vor in week. Es ist glichwol ain geschray gewest, das derselben ort auch ain that beschechen, aber icb her, es sy nix. Die Franzesischen welen nit warten. Nellenburg, 1542 Oktober 9. 25

mFA., Korr. 1415—1547, Or.

645. Gerwig an Franz von Castelalto: Wiewohl er vil bas ain pfarrer oder mesner dann ain kriegsmann zu befftrdern verstendig,

.fTM*-* ILl^L.^llLI

l) Perpignan, wo der Dauphin die Kaiserlichen bclagerte. Der Bericht de$ franzosischen Gesandten Boisrigault in den Eidgen. Abuchicden IV 1 d & 184 stettt den Vorgang umgekehrt ate Mederlage der Kaiserlichen dar. Jedenfalls zog der Dauphin unverrichteter Dinge tvieder ab. Sepulveda XXlc. 10 10, PoliL Con\ der Stadt Strassburg 3f 335. Leva 3, 4<S8.

*) limcesvalles ? Sepnlveda XXJc. 8 berichtet von dtr AufsteUttng einer Dmktmgmrmm tatter Peter Velasquez auch an derGrenze von Navarra. Bucholtz 4, 413.

*) Auch Bomrigault $pricht von zahlreichemy unhefugtem Abzttg dm* Eid- (fenossen.

1542 Oktober 10 Oktober 19. 451

sehicki er semen Diener und Landsmann Michel Fingger von Kon- stanz 3), welcher am gut fenle kneeht ungefarlich in acht tagen aufzebringen urbutig, und bitkt als sein alter Kaplan, den Fingger fur den bevorstehenden Zug dem Herrn von Lier, der mir gleichwol 5 unbekant, als Hanptmann zu empfehlen. Sein Schuizling wiirde als ein ziemlich geubter Kriegs- und alter Befehlsmann ohne Zweifel sich redlich halten. 1542 Oktober 10.

16, 353, K.

646* Hans Jacob von Landau an Gerwig: Empfiehlt den 10 Johann Gasa als Lehrer fur die neue Prdlatenschnle. Nellenburg, 1542 Oktober 19.

16, 348, Or., n. e.

Johann Gasa, weiser ditss briefs, so etlieh jar der von Stockach schulniaister und stattschreiber gewest, aber seins willens

15 sich desselben ampts gemuessigt, ist vor mir ersehinen, hat mieh bericht, wie er in erfarung komen, daz ir" und etlieh ander preiaten vorbabens und willens sein sollen, die jugend ewers ordens zu merer und pesserer erfarung hailiger schrift, aiieh den grund und ursprung der fdrnembsten sprach lateini und krecbisch zu ziehn

20 und koine u ze lass en und darumb ain universitet bder wonung ainer gemainen zusamenkunft derselben ewers ordens verwandten gen Legen zu verordnen und alda die obgemelten hailig schrift und sprachn lesen und lernen ze lassen, darzu ir dann derselbn erfarnen und der kunstn liebhabendn personen sonder zweifl be-

25 dorftig sein werdn. Wann er nu von jugend auf dem studio nach- gefoigt, aber zu Stockach die jugend die bucfaer, so er zu lesen lust, nit so gwaltig, daz sy dieselbn noeb der zeit begreifen, welchs nit die wenigst ursach, daz er sich diser ort beruebigi, sonder each fur ander zu gedienen willens, und daz er von

30 bemelter und andern hern prelatn universitet und samblung geh6rt solt werden, sonder begiert truege, und so er dann wissen het, daz ieh mit eueh in guetem willen und vertrawtem verstand stiende, were sein dienstlich pitt, ime zu bekomnng dienst, alda er zu lesen gepraucht, mit fursebrift an eueh, dcro er on zweifel hoch

') Finc/cer hatte G. um Fordening su einetn baf/erischen Dknat gebeten, nachdem er ihm abgeraten babe, bei den Schmalkaldeneni Dienst su nehmen:

21. Januar 1541 : 33, 398,

29

452 15^2 Oktober 21.

zu geniessen verhoffte, zu erspriessen. Dieweil er sich dann etlich jar zu Stockach, als icli nit anderst wais, dienstlieh und unclagbar gehalten, auch von den von Stockach auf sein begem und anzaigten ursachen bemelts seins arapts rait guetem willen den abschid erlangt, und ich dann ine, Gasa, von andern obgemelter 5 sprachen erfarnen fur geschickt und wolberflmen hSr, so bin ich ine insonderheit gegen euch als der kiinst liebhabenden ze furdern und zu guetem zu erschiessen ganz wol genaigt. Und ist daruff an euch mein dienstlieh und freuntlich pit, ir wollen ine, Gasa, in solehem horen, und so er euch geliebte, fur ander zu ainer lectur io ditz orts komen lassen und gegen den andern prelatn hie anze- nemen furdersam sein, solte aber vorgemelt ewer und anderer herren prelatn vorbaben nit in daz werk oder furgang gepracht werden, ine in ander weg zu gebrauchen oder ze furdem bevolhn haben, darait sein erfarenheit andern liebenden auch zu nutz und 15 fruchtn komen m6ge, und eneh von mein wegen gegn ime erzeign, wie ir on zweyfl (gegn ainem, der soleh konst liebet) selbs genaigt und ich euch vertraw, auch damit er diser meiner befurderung genossen ze haben, empfindlich speurn mdg. Daz steet mir im val und sonst umb euch dienstlieh und freuntlich zu verdienen 1). 20

4*

(14:7. Gerwig on Biirgermeisier *und Bat zu Uberlingen; Hans 0 frier2), Peter Of tiers sel. Sohn, Sckulmeister und Gericht- schreiber zu Jltdorf, sagt? ihr lateinisches Schulmeistcramt sei (lurch Wegzug ihres Sehulmeisiers} der glaublichem Vernehmen nach Meister Bans Susenbrat seL in Raoensburg succedieren soil, ledig geworden, 25 und bittet urn FursckrifL Hat von Susenbrat mehrmals gehort und selbst zu erproben GeUgenheit gehabt, dass Ofner gelehrt, verstandlg, tauglich, dnm elnes ehrbaren Wandels ut, so dass er ihn vor andern empfehlen Jcann. J 542 Oktober 21.

16, 362, K.

30

648. Gerwig an den Abi von Kempten : Ist 4iese Tage in Meersburg gewesen* Der Bischof will noch vor Weihnachien wegen

l) G, an Gaza, Professor der Benedikttnerschule zu Ottobeuren; Hat seinen Hausrat mit eigener Fuhre von Hagnau holen und ivird ihn bis Samstag (16. Dezetn- her) nach Wurzach fHhren lassen, wo er ihn umladm und nach 0. bringen mdge: 10. December: 16, 377, K. Hess S. 255.

*) Hermelink, Matrikel S. 296.

1542 Dezember 4 Dezember 15. 453

des Konzils elm Synode halten oder wenigsiens die Prdlaten und La-nddekane zusammen beschreiben, wahrscheinlich nach liavensburg. Iste monachus lorehensis J), qui a nonnullis judicatur doetissimus, scripsit, ut hie videre licet a), epistolara non quidem 5 eiceronianaui set potius obscurorum virorum seu hortenicam. Non dubito quin inter legendum in cacbinuum moveberis. Mallem juvenes et tnos et meos domi raanere, quam istius elegantiam sequi. 1542 Dezember 4.

16, 383, K.

10 649. Hans Jacob von Landau an Gerwig: Wolf Dietricheu

von Honburg belangend ist die nrsach der verhindrung, das er nit zfi euch konien, das ime auf disem turkischen zng ain son tod beliben, er auch zftvor zwen, den ainen auf dem zug in Marsilien, den anderen zft Molden als ain sant Johannser her, aueh wider

15 den T iirken, verlorn hat, deshalb er in grossem laid, und am dornstag neehstkomend sein, des letsten abgestorben, besingnus zft Steysslingen, des ime halb und der ander halbtail Renharten von Honburg zugehSrig, alda si auch ir begrebnus haben. Also hat er, Wolf Dietrich, yetz allain ainen ainigen son, so ain 1yd-

20 messiger, rechtgestalter gsell; ist auch der, davon ich euch vor gesagt hab. Sonst hat er zwo dochtern; die ain ist Eberharten von Reischaeh zft Linz verheurat, ausgesteurt und verzigen, die ander, ain schiin, wolgethone junkfraw, ist noch unverheurat. Und wil darob sein, das er, Wolf Dietrich, in nechstkomender wochen

25 zfi euch geen Weingarten komen und seinen son, das ir in sehen und euch gleichwol mit im ersprachen, mit im pringen sol. Nellenburg, 1542 Dezember 11.

M, 382, Or.

650. Gerwig an Abt Georg von Ochsenhausen: Empfiehlt den 30 M. Franziskus Vitus als Klosterlehrer . 1542 Dezember 15.

16, 380, K., n, e.

Als ir uns nehermals angesprochen und gebetten aines schul- mai8ters halb in ewer gotzhtis fur ewere jtmger, wo uns ain

') Vgl. oben S. 428™. 2) Der Brief fehlt.

454 1542 Dezember 27 1543 Januar 3.

sollicher zukerne, eueh den zuzeweysen oder desse zu berichten, daruff fuegen wir eucli hiemit zu wissen, das zayger dis briefs, Franciscus Vittus, ain in agister der universitet zu Tubingen, uns angezaygt worden, er auch sich selbs schriftlieh und mundlich dermass bey uns angezaygt, das wir des guten grund und wol 5 kundscbaft geben miigen, das er ain treffenlicher, wol belesner, in greeo und latino gelerter gsell, der erudition und doctrin halben dar dhain mangel und gnugsam, und das ir mit im in solchem gewuslieb nit verfaren wurden. Was er aber sunst fur ain mensch, seiner tugenden, sitten und wesens halb, wissen wir gar dhain io bericht zu geben, dann er uns an dem allem unbekant. Seinem erpieten naeh hetten wir hoffnung, er solte sich wo! und recht halten und eueh mm wenigsten ain zeytlang zu versuehen sein. Der lutherey halb haben wir in gnugsamlich besprochen und in demselbigen gar kain mangel bey ime befunden. Er zaygt sich an 15 fur ain guten catholicum, den wir eueh hiemit jungst mit eueh deshalb gemaehtem absehaid nach guter und fruntlicher maynung onangezaygt nit haben wellen lassen.

651* Hang Graf zu Montfort an Gerwig: Der Konig ist nock nicht hier1); es ist auch nicht bekannt, wann er kommt. 20 T&glich ireffen Gesmtdie emt aber kein Fiirst personlich-); trag sorg ier wenig komen werden. 1542 (am tag- Johannis ewange- Hste) Dezember 27.

16, 896, Or.

OS '2* Hugo Engelin von Egelsee an Gerwig: GranvelLa in 25 Jtalien. Landtag in Cmtilien, Rilstungen auf Malaga gegen Algier oder If alien. Die Fratizosen in Italien. Der jiilichsche Krteg. Augsburg, 1543 Januar 3.

17, 2 Or.

E. g. schreiben mir ufF 23. Septembris beschecben ist mir 30 lengst wol worden, und als e. g. darinnen angezaigt, wiHens zu sein, paid sclbst ainsher zu komen, hab ich underlassen, pisber derselben gnedig schreiben zu vcrantwrten, auch angesechen, das es kainer sondern antwrt begert. Weil aber ietz pringer dis

') In MU ruber g mm Reichstay: He id rich 1, 108$". 5) He id rich 112 f.

1543 Jamiar 3. 455

Michel Fingker herkomen und wider haim reit, hab ich e. g. danocht mit im in aller underthenigkait scbreiben und anzaigen wellen, wie der lierr von Granveila ') uff 17, Decerabris zu Jenua aus Hispania wol ankomen ist? der mir audi etlich brief an herr 5 Naves*) zugesant, und ieh im per Nurenberg, aldar er sich ietz befindt uff fiirgenomnem reichstag, versebafft bab. Und wie mir aus Italia geschriben wirt, soil gedachter herr von Granveila seiii jungern son, den herrn von Schantone 3), alspald zu dem bapst gesant und alien potentaten Italie ain landtag gen Mantua ansgeschriben

10 baben, darin sich 3 oder 4 wuchen verzeuchen moehten. Doch solt er alspald nach geendtem tag von Mantua fort heraus und uif den reichstag gen Nuremberg komen, aidar der kung. rat. aus Hungern auch stets vervvart wirt. Gott der herr geb gnad, daz darutT vil nutzlichs und guts ausgericht werd. Amen.

15 Es seind mit gedachtem herrn von Granveila 2500 Spanier

uberkomen in Italiam. Aber die 4000 teutscher knecht, so der graf von Lodron per Spaniam gefurt, seind noch in Hispania in besetzinen. Und als mir in briefen von Barzelona de 16. Nofembris geschriben, wirt ir rat. wider hinder sich in Castilia zogen sein,.

20 aldar auch ain landtag mit den spanischen kungreichen zu halten, und soil alspald darnach ins kungreich Granada reysen. Lassend zu Malaga grosse ruistong machen von bastionen und munizion, daz zu achten, ir. mt. werden disen frueling wider ain zug fur Algier furoemeu oder mit grossem folk in Italiam schiffeo, dem

25 krieg mit Francia aufzuwarten. Es ist ir mt. in Italia sonst noch ganz wol mit kriegsfolk versecben, daz man sich am selben ort der Franzosen nicht besorgt. Haben erst for wenig tag-en for Cher4) ain grossen scharmutzel und zu Cumi ain sturm verloren, daz sy mit schaden und schanden wider haben miessen abziechen ;

30 und aus forcht, daz inen nit nachgeylt werd, seind sy uber den Pado zogen und fort hinder sich.

So wert der krieg mit Gulch auch noch. Seind des herzogen von Gulch folk ietz aber 6000 stark for dem stettlin Dueren6)

') Nikolas Perrenot Herr von (jr., KansUr Karls V: vgl. M. Ch. Weiss, Notice priliminaire zu den Papiers d'etat du cardinal de Granvelh I (Paris 1841), Monogr.von P err in (Besancon 1901).

■) Karls Visekanzler : vgl, oben Mr, 390,

') Thomas de Chantonnay : Pastor 5, 179 \ff.

*) Chieri bei Turin. Ciwiiana (?).

") Diiren war im Oktober 1542 von den Kaiserlichen und im November von Wilhelm von Cleve-Jiilich genommen wordcn: Henne 8t Stiff, lilok 2, 48S.

456 1543 Januar 7.

gewest, so im die kiingin inhalt, aber nicht ausgerieht, wider ab~ zieehen niussen. Und ist sorglich, so die sach uff ietzigem reichs- tag nit giietlich vertragen, werd noch aiD boser krieg daraus, den gott der berr rait gnaden gnediglich fiirkomen well. Amen.

653. G-erwig an Schweikhart von Gundelfingen: Weiss nichts 5 Bestimmtes von einem Widerwillen zwischen Lund und seinem Kapitel, 1543 (sontags nach trium regum) Januar 7.

17, 4, K.

Gib each des widerwillens oder missverstands balben, so mein gnediger her von Costenz und seiner f. g. erwurdig thum- io capitel gegen und wider ainander haben sollen, derwegen ir in euwerm schreiben meldung thund, biemit auf berurt euwer schreiben und begem widerum z& erkennen, das mir sdlcher sacben halb gar nichtz bewist anderst, dann sovil mi eh erst gestern mein conventual her Hans Jerg von Reischaeh bericht hat, das imc ver- 15 gangner tag der von Hunweyl, tumherr gemelts stifts, als er von euch geritten und im veld auf in gestossen, deshalben habe zu versteen geben, der im aueh under anderm angezaigt, als ob ich in denselbigen sachen ezwas verwant. Aber in was gestalt, hat raich gedachter mein conventual nit bericbten kunden, deshalb mich 20 gleich verwundert und, was doeh die sachen seven, zu erfaren und ze wissen verlanget. Es ist auch hoebgemelter mein g. herr von Costenz donstags vergangen bey mir zu Weingarten gewest und mit mir zu imbiss geessen, volgents seins wegs nach Waldsee ge- ritten; wa weiter hiii, ist mir unbewist; und hat under anderm in 25 seinem abscheid zft mir gesagt, sein f. g. .welle ungefarlich in 15 oder 16 tagen widerum bey mir sein und alsdann in etzlichen sachen meins rauts pflegen, darbey es ditzmals gebliben und mir verner von s. f. g. niclitz eroffnet worden. Ob es aber angeregter oder anderer sachen balben sein werde, mag ich auch nit wissen. 30 So sich aber etzwas widerwillen zwuschen s. f. g. und derselben tumcapitl soTlte zutragen oder zfitragen hette, welchs doch mir noch zur zeit unbewist, das were mir warlich von herzen laid, und wa ich zS verhutung oder abstellung desselbigen etzwas zfi ersch iessen wiste, und darum von ainchem tail ersucht wurde, so erkenn ich 35 mich als ain stiftsverwanter prelat schuldig, bin aueh urbutig und willig, hierin an allem meinem muglichsten vleis, mfig und arbait

1543 Januar 10 Februar 15. 457

gar nichtz erwinden ze lassen. Dann baiden tailen von wegen des erlichen alten stifts nit allain in dem sonder in allem, was mir muglich, underteniglich and fruntlich zfi gedienen, wellt ich von herzen gem thftn und allzeit willig erfunden werden.

5 684. Graf Haug zu MontfoH an Gerwig: Bittet zu einer

Zusammenkunft mit Graf Friedrich [von Filratenberg ] auf 15. Januar nach Markdorf, dan sich die sachen dermassen ein- reyssen, das guoter fursehung hoch von noten sein wil J). 1543 Januar 10.

10 17, 11, Or.

655. Hans Jacob von Landau an Gerwig: Hbrt, dass er in tfberlingen sei und so nachet meiner armen haushaltUDg ; und [da] ich ouch in solicher meiner haushaltung lieber dan kain menseh uch diser zeit nit von wolerbutenz oder diser zeit von witz wegen 15 baben und sechen welt, bittet er, zu kommen und den Vetter Ulrica von Schellenberg miizubringen. Hdtte ihn abgeholt ; so bedenk icb, das etwa ainer gedenken mecht, was ich auf ewerm tag zu schaffen liet. Nellenburg, 1543 (sun tags vor Maria liechtuiess) Januar 28.

17, 25, Or.

20 0S00 Haug Graf zu Mont fori an Gerwig: Der reichstag

stegket hart an der visitation des chamergerichtz 8) ; dan wa mans nit nach der protestierenden gefallen besetzt und bis zu derselben zeit suspendiert, wollen sy in kain handlung bewiigen sunder hinweg reiten, derhalben man wol aiu kurzen abschid machen

25 mocht. Niirnberg, 1543 (dunstag nach invocavit) Februar 15.

J) Es handett sich urn eim mm schwUbische Einigung: vgl. Nr. 656 und 657. Die Tagung ham sustande mit dem Ergebnis, dans auf 28. Januar tceitere Intei-essenten nach Gberlingen bestellt warden und auch snsammenkamen: 17, 20. Da Graf Haug aber an Lichtmess beim Kihtig in Niirnberg sein musste und darum tfberlingen nicht besuchen konnte, bat er Kempten, Klinigscgg, Bod- man, Graf Friedrich auf 27. Januar nach Waldsee: an G.: 21. Januar: 17, 19, Or. Auch daraus umrde nichts. Haug und G. besprachen sich darauf am 27. in Weingarten: 17, In, Or.

-) Vgl. S mend S. 157 Jf.

458 1543 Februar 21.

[P.S.J DerGesandte der Praia-ten wird berichtet haben, wasGran- vella als kttrl. Orator bet demKonig mid den Sfdnden vorbrachte, welches vil bedenkens gemacht, dieweil er hilf wider den Franzosen und herzog von Gulch begert. Was fur ant wort darauf gefallen wiert, stegket noch in der veder. Wan man ini recht det, moeht ain 5 zerrutung des schmalkaldischen buntz daraus erfolgen.

Weiss nicht, wann er wieder nach Haase beurlaubt wird, dan unser handlung in grosser weitloufikait stet. Wer not und guot gewest, man het auf dem tag zu Uberlingen darvon geret, wie es zu Marchdorf bedacht, das ain verainung gemacht und unsern 10 buntzniten bevolhen, weg an die hand zu nemen, damit wier mit fuogen aus der and era kemend. Dieweil aber dasselbig nit be- schechen, moeht doch bis auf unser ankunft mit sundern personen prateciert und gehandelt werden, such ain eopey der buntnus

gestelt.

15

m, 259, Or.

637. Friedrich Graf zu Fiirstenberg an Gerwig : Stimmung fiir Aujiosung des nutzlosen Bundes. Wie die Praia-ten denhen. 1543 Februar 21.

17, 22, Or., e.. U. (43).

20

Als ich auf ewer aller begern inhalt des jungsten uber- Iingischen abschids unsern rathen gen Nurnberg geschriben, darauf dann mein freuntlicher lieber sun Hans Marquart von Kungsegg, freyherr, wider geschriben, ob wir uns nit entsehlossen oder bedacht haben, soverr kain resolucion der hilf und die bundnus 25 nit anderst gehalten, ob wir lenger, so ander hinaus begerten, darin verharren wellten, nun gedenk ich, das uns graven und herrn also zu beleiben beschwerlich sein wurd. Diewevl nu vor- gemelter abschid kain meldung davon thuet, kann ich mich nit erinnern, so auf obgemeltem tag nit so vil davon geredt, was 30 gemuetz' ir herrn, die prelaten, sein mechten, und ich aber acht, das ir dersclbigen gemuet mererthails wol wissen, ist darauf mein fremiti ich bit, mich desselbigen zu verstendigeo, damit ich bey dem boten obgemelten raeinen sun desse wider zu berichten wiss. Bedenk auch, das die vom ad el irem gesandten, das sy gern 35 daraus wercn, bevelh geben werden haben, derohalben uns auch

1543 Februar 24. 459

von noten, unserm rath, darin sich haben ze halten, audi beschaid ze geben. Will also ewer antwurt erwarten and den boten darnmb aufhalten.

658. Die zu Baden versa mmelten Ratsboten der fiitif Orte 5 der Eidgenossenschaft an Gerwig: Abt Bonaventura von Rkeinau berichtet, dass er eines geschickten christlichen P Hesters bedurfe, der die Kanzel versehen konne, aber keinen zu bekommen wisse, and dass er hare, dass G. in seinem Konvent etliche geschickte, gelehrte Priesfer habe, mit denselben er die kanzel in sinem gotzhus, ouch

10 die biderba lut, so dahin zu kilchen gond und unsers alten, waren, christanlichen gloubens sind, versehen kdnne. Bitten urn tlber- lassung eines geeigneteti Konvenluaten, da derselbig under den biderba luten zu nffnung unsers waren, christanlichen gloubens vil nutzes schaffen werde. Siegel des Landvogts zu Baden Jacob

15 Aapro und des Rats zu Uri. 1543 Februar 24.

17, 17, Or.

659. Gerwig an Vizekanzler Gienger: Klagt iiber seine nit vast gliickiich wolfart, die beschwerlichen und schier unleidlichen gewalttdtigen Handlungen des neuen Ver waiters der Landvogtei und

20 Landrichters, die Gienger geschickt hat. Ziceifelt nicht, dass der Konig keinen Gefallen daran hdtte, wenn er es wiisste. Dann warlich warlich und bey meinem ayd, den ich ir ku. mt. geschworen nab, ist und wurdet irer ko. int. nicht nutzlich und wol gedienet mit dem, das also taglich und on underlass die nachpuren und

25 anstosser der landvogtey mit hievor unerhorten frettereyen uud newerungen von den ambtleuten geplagt und gekestiget1) werden. M6cht in die leng nichts guets daraus ervolgen. Dann da verstee ich ye nit, das dimmer under alien nachpuren und der gedachten landvogtey anstosser weder von prelaten, grafen, herrn, adel oder

30 stetten hoehstgemelter ko. mt. ichzit beger zu entziehen, besunder vil mer underthenigst gewillgt seyen, im fall erhaischender notturft ir leib und guet fur ir ku. int. darzusetzen. Derenhalben vil besser, deren underthenigsten und gewislieh guetmainenden willen (welchs doch on den wenigisten nachtail der ko. mt. leichtlich und wol be-

35 schehen kdnnt) bey disen erbarmklichen und besehwarliehen zeiten

*) castigare.

460 1543 Marz 31 April 2.

zu erbalten, dann sy unnotturftiger weise dermassen zu molestieren und zu verbittern. Schreibt das im Vertrauen, damit Gienger vor- bereitet id, falls die Handlungen an den Konig g elan gen. Dann ir wisst, dass ich es der ku. mt halb zum allertrewlichisten und guet main, erkenn mich auch desse zum hocbsten verpflicht und scbuldig, und ir ko. mt. unterth. gehorsamer und gewisslich getrewer diener ieh, ob gott will, ersterben will. Weingarten, 1543 Marz 31.

41, 186, A.

660. Bischof Johann von Konstanz an Gerwig: Irrungen 10 zwischen Bischof und KapUel. Die Domherren halten mit Grafen und Herren Tag in Kadolfzell. Bittet G., sich einzufinden. Oningen, 1543 April 2,

17, 116, Or., n. e.

Ausser was grand und ursacben wir etwas zeither mit 15 unserm tumbcapitel in spenn und irrungen gestanden und noeh, tragen ir sunder zweifls guet wissen. Wiewol wir inen nun auf ir una ubergeben schrift alien rechten und billiehait geraas binwider dermassen gn&dig und freuntlich antwtirten lassen, das wir entlicb verhoffet, sy betten die eer und lob gottes, unsers stifts und iren 20 selbs nutz betracht und zue berzen gefuert und ires vorbabens abgestanden, so befinden wir doch bey disen leuten (ie mer wir inen nachgeben) niehtzit dann alle hartnegkigkait und widerwillen, indeme das ber Hercules Gdldlin, tumbherr1), uns verscbiner tag- laistung vor gemainen aidgnossen zue Baden 2) hdchlich, doch mit 25 ungrnnd verclagt, und dann sy, vom capitel, auf nachsten sontag misericordia domini3), wie wir benefit, alle graven, berrn und vom adel dis gezirks zuesaraen gen Ratolfzell beschriben, ungezweiflt anderer gestalt nit, dann uns inen noeh weiter und mer einzebilden und ze verunglimpfen, das uns zum bfichsten beschwaiiich und 30 unleidenliek. Dieweil nun unser hdehste notturft ervordern will, uns daselbsthin auch ze verfuegen, und wir dann dhaine bessern freund und obriste glid dann euch und ander prelaten unsers stifts

*) Vijl. M% 551.

2) Am 12. Mfirs: Eidgen. Ahschiede IV Id (1882) 8.226: Goldli ah zilricher BUrger klagt fiber die Arrestteruni/ des Seiniijen und liber Einziehumj von Dom- pfrunden an den Bischofstisch.

s) 8. April.

1543 April 10. 461

wissen, so tliuen wir an euch giinstlich gesynnen bittende, ir w611en uns und unserm arm en stifte zue wolfart und guetem, auch in bedenkung, was each und alien andern gaistlicben unsers bistunib Costanz daran gelegen, entschlossen und unbeschwert sein,

5 euch auf gemelten sontag misericordia domini (doch in stillen fuegen und unvermelter ursachen) aubents dabin gen Ratolfzell,. alda ir uns befinden, auch ze begeben, uns beistande ze tbuen und mit und neben uns unser eapitels beschwarung und verunglimpfung und unser daruf volgend gruntlich und rechtmassig antwurt und

10 gegenbericht anhcren und vernemen. Das seyen wir umb euch ungespart unsers vermugens ze beschnlden und ze verdienen genaigt. Wir haben auch eueh dismal merstail darumben be- schreiben lassen, damit ir unser baider tail grund und ungrund selbs muntlich versteen, und wir euch hernach verrer unbemuhet

15 lassen mugen. Und wiewol wir uns abscblags nit versechen,

bitten wir doch ewer verschriben antwurt bey disem unserm poten.

Glicher gstalt ist unser bitt, uns doctor Jacoben Kessering J)

ze vergunnen und ietz sampstags oder doch sontags mit euch zue-

komen lassen, ine bey disen sac'hen auch haben ze gebrauchen.

20 66 J, Joseph Miinsinger von Frundeck an Gerw'ig: Antioortet

auf dessen Schreiben mm 30. Marz, dass er sich schuldig wisse und die 200 fi. Darlehen langst zuruchgezahlt haben sollte. Er hat aber am Hof von sein en Ausstdnden nock nichts bekommen konnen, ist indes verstrostet ivorden, dass er in ietzigem aufbruch von noch

25 werendem rychstage bezahlt werden solie. Hat frcilich starke Ziveifel von wegen des Turken beschwerlichen und erschrocken- lichen zuzugs auf Osterreych, und dan das die hochzeit der jungen k6nigin2), so zu Crakovv den 6. tag May soil gehalten werden, jetz vorhandeh, zu deren abvertigung eine hohe und treffenliehe som

30 gelts und uncost aufltfffet. Hofft aber, bis Michaelis bezahlt zu haben, Nilmberg, 1543 April 10.

Euwer gnadeu haben, als mich anlangt, etliche vorhaben wider der k<5. mt. landvogtey Schwaben landgericht und derselbigen zugewanten und underthonen zugegen derselbigen alte herkomen

35 und freyhaiten vermeinte appellationen (wie davon will geredt

l) Altbiirgermeister van Vberlingen, um 1522 tin Dienste Jodocs von Salem (41, 9), spttter Gerwigs Rat,

a) Ferdinands Tochter Elisabeth, die den Sigismund von Polen heiratete.

462 1543 April 13.

werden) an das kay. camergericht furgenonien, wolche hochgedachter ko. mt., derselbigen erblanden und zugeh6rigen etwas onlitenlieh wider deren freyheiten, alt herkomen und sunst onzulessig bedaeht wdllen werden, darus, wo e. g. des nit gegriint und gesiegt sein mdchten, allerlay vorwiss, naehteil und ongnaden zu ervolgen m 5 besorgen, Dwyl ich nun hochlichen geneigt, mich ouch des schuldig erkenn, euwer gnaden und deren gotzhus sehaden und naehteyl aller miner verraSgen zu verhieten, hab euwern gnaden ich sollichs biemit, doch sonders geheiras und dienstlichs ver- truwens, nit w611en verhalten. Dwyl ich nun der ursachen und 10 bewegnusen e. g, furneinen und handlungen mit nichten wissen trag, mochte ich erzelter ursachen leyden, desselbigen soyil fuglich, etwas bericht zu empfahen, dnuiit, ob d era h alb in dem ko. bofrate hievon iehtzif solte furkomen und gehandelt oder in ander weg davon geredt werden, das zu entscbuldigung euwer gnaden ich 15 darzu, doch als fur mich selbst, des stattlicber reden und bericht geben mochte. Das wMlen e. g. gnediglieh von mir vernemen, doch mich hierinnen in aliweg ongemert halten.

Wo sieh dan e. g. handlungen auf ein kayserliche sondere gegebne freyhait w61ten strecken, kan e. g. ich gleichs dienstlichs 20 vertruwens nit bergen, das sollicb erlaugt kayserlich freyheiten ganz fur nichtig und oncrefftig geacht wurdet. Dan in kay. mt. macht und gewalt gar nit gestanden, iemand sollicher mas zu eintrag und schmelerung landgerichts einiche freyheit zu geben, das ouch dieselbig mit nichten gestatt noch zugelassen werde, 25 ausser allerlay hochansehenlicheu, beweglichen und gegrundten ursachen, so der feder nit zu vertruwen. Das wSllen euwer gnaden minthalb ganz guter, getruwer meynung versteen und mich allzeit ganz gnediglieh bevolhen haben.

17, 298, 301, Or.

30

662* J. Femherger an Gerwig: Vom Reichstag. Wenn der Kaiser kdme, wiirde den Katholischen und ihm, (?., geholfen. Der vielbeschaftigte Kl'mig. Nurnberg, 1543 April IB,

17, 124, Or.

1st am 28. Mdrz anheims in ko. mt. gescheften verriten und 35

erst gestert hie ankumen. Gedenk, ich werd den beschluss des reichstag helfen maehen. Wann nu der mit meiner stira folget, so

.ifCAiiHiki »■

1543 April 28. 463

wurd Osterreieh geholfen. Aber bella intestina thun dismalen Osterreieh den grossten scbaden. Dann der Turk 1st in maxim o apparatu. Gott helf den negsten. So dann, wie davon geredt wirdet, die kay. mt. paid in Genua ankumen, wurd es, wie e. e.

5 erachten kann, vil dienstlich auf der catoiischen seyten sein, und sonder zweifl derselben ir ka. mt. ankunft ewer und ewer phleg- kinder sach hoch furdern. Welt got, ich kout oder mocht ychts furdersam erzaigen, ich tbet es von herzen willig und geren, were des aucb zu thun sehuldig. Ieh hett mich e. e. hie genzlichen

10 getrost und dann mit derselben von alten sachen vertruwlich geredt.

Ko. mt. wurdet durch disen lang verzugenen abschid verhindert, das sy bey derselben liebsten doehter, so dem kunig von Polen verbeuratet ist, abfertigung nit sein kann, die aus Wien den

IB 23. huius bescbehen soil.

So ist ain landtag auf ultima huius gen Prag angesetzt, den- selben soil und mues die ko. mt aigner person besuechen, also das ir ko. mt. kain ainige stund undienstlich zu verzeren hat. Der ewig got verleich derselben gesundbait und wolfart nach irem gfallen,

20 alles zu trost und gutem gemainer cristenhayt und erhaltung crist- lieher ainigkayt. Amen.

663. Erbtruchsess Wilhelm an Gerwig: Ist glaublich berichtet, class G. als kaiserlicher Kommissdr mit dem Knpliel zu Billing en wegen der Wahl seines Sohnes, Herrn Ottos, verhandeln soil. Bittet, 25 dock sicker die Kommission anzunehmen und. sick daheim Jin den zu lassen, da der Auftrag bis 6. Mai ihm zukommen muss. 1543 April 28.

StFA., Korr. 1416—1547, Or.

664, Abt Wolfgang von Ketnpten an Gerwig: Schickt ein 30 Schreiben von Otto Truchsess, das ihm sein Vogt zu Wolkenberg, Heinrich Burkhart Marsckall, von Nurnberg aus zusandte, und das an die Prdlaten des schwdbischen Kreises gerichtet ist; es wird wokl die pdpstlicke Einladung zum Konzil in Trient sein, wie er sie eigens bekam. Der Bischof von Augsburg1) set gestorben. Sein Vogt will 35 bald heimkommen und einen seltsamen Beichsabschied mitbringen,

l) Christoph ton Stadion, f 15. April 1543.

464 1543 April 30 Mai 1.

der wie die hi. Messe. am Karfreitag weder Anfang noch Ende haben werde. Kempten, 1543 (montags nach vocem jocunditatis) April 30.

17, 117, Or.

665. Otto Truchsess Freiherr in Waldburg, papstL Nuntius, 5 an Gerwig: 1st vom Papst, Kaiser, Konig und anderen Filrsten und Herrn aus eigener Bewegnis zur bischofiichen Dignitdi zu Augsburg gefordert, und <?♦ und Graf Haug zu Mont fort sollen als Kommissare amten. Bittei ihn auf Dienstag Nacht den 7, Mai *) nach D tiling en. Billing en, 1543 Mai 1. 10

[Eigenh.J Reverende domine abbas. Non derelinquas nie et hoc laboris mihi des, ut bono et hilari aaimo caesaream eora- missionem pro tuo deditissimo exequaris. Qua re me tibi devine- tissimum in perpetuum confirmabis* Laborem autem hunc et ex- pensas non sine mntuo omnium offieiorum genere rependam. 15

StFA., Korr. 1415—1547, OrS

666. Friedrich Graf zu Furstenberg an Gerwig; In tfber- ling en9) wurde seiner Zeit beschlossen, gleich nach der Heimkehr der Rate vom Reichstag wieder zummmen zu Jcommen. Man hat aber dann doch lieber getvartet, bis man wiisste, wie der Reichstag enden 20 wurde. Soweit ists nun, und da dringende Handlungen zu besprechen sind und ziidem wahrscheinlich Herzog Ltidicig von Bay em als Obrister einen Bundestag vomehmen will, mussen sie jetzt tagen* Lddi auf 20. Mai zu Nacht fur den 21. nach Ravensburg ein*). 1543 Mai 1. 25

17, 130, Or., e. U.

667 9 Hugo Engelhi zu Egelsee an Gerwig: r G. wird ver- nommen haben} dass Granvella vor seinem Weggang von Niiniberg dem Herzog von Jiilich einen Anstand bewilligt hat, der doch ganz fortailig fur die kay. mt. ist, und daz genzlich zu verhoffen, man 30

rTi.L-. _ l rr

1) Erbtruchsess Wilhelm erinneri G. unter Berichtigung obigen Schreibms daran, dass der 7. Mai Montag ist: 3. Mai; ebd. Or.

2) Vfjl oben S. 457 Annu 1.

*) RavensbHrger Abschied mm 23, Mai 1543: K. 167 F. 1 B. 10 Nr. 2.

1548 Mai 12. 465

werd in der zeit also darzwuschen handlen, daz die sach genzlich vertragen werd. Dass Herr Otto Truchsess vorgestem zu Diilingen zum Bischof gewdhlt wurde, freut ihn, schon weil G. ime sonderlich wol vertrawt ist. Der Kaiser wird idglich in Italien erwartet und 5 dam, ho ft man, werde er alsbald ins Reich heraus kommen. Gran- vella ist gestern von hier zu dent Fiirsten von Boy em nach Miinchen geritten, um von da nach Italien dem Kaiser entgegen zu Ziehen. Augsburg, 1543 Mai 12.

17, 127, Or.

10 668. Gerwig an Joseph MU winger; Ersieht aus seinem

Schreiben aus Niirnberg vom 10. April, dass Ka*par Klockler ihn mit Ungrund beim Konig verunglimpft. Wundert sich, dass der Landrichter sick nicht schamt, und zweifelt nicht, dass der Konig sich zu keiner Ungnade bewegen Hesse x), wenn er den Sachverhalt

15 kdnnte, und an des Landrichters unnbtigen und ungebiihrlichen Frettereien bet diesen okne das beschwerlichen Laufen keinen Ge- fallen kdtte.

Damit aber ir discr sachen gar am grand wissend und de meritis cause gnugsamlich intbrraiert seyend, so hat die sach die

20 gstalt. Nach dem ime, landrichteru, (wie die gemaiu sag und er sich auch selbs berftmpt) das landgericht sampt desselbigen nutzung und gefellen sein, landrichters, leben lang unverrait verschriben, hat er alsbald in antretung des ampts one alien zweifel atif mancherlay mittl und weg gedacht, wie er im selbs semlichs zii

25 hdchstem nutz richten kiiut, unbedacht, ob darbey der kd. int. vortail oder nachtail seyg, allain gesfteht, der sachen ain schein ze machen, als ob es ir kd. mt zu hanthabung irer oberkait gediente, auf das er in sdlchern seins aigennutzigen vorhabens etzwa schirm und hanthabung erlangen mdeht, und demnach uber und wider alt

30 herkumen und wider offenbarlichen gebrauch des landgerichts angefangen, auf schlecht burgerlich beklagung verkundungen

*) Ferdinand selbst empjiehlt G. miter dem 26. April (Innsbruck) cm seiner twmeinten Freiheit und Appellation abzustehen. Er habe, ah er sich vom Kaiser die Freiheit geben Hess, verschwiegen, was er hatte sagen milssen, ntfmlich dass die Landvogtei nnd das Landgericht sur Zeit nicht kaiserlich, sondern dem Hans Osterreich verpfdndet ist, Niemand kSnne ohne seinen Willen emmiert werden. Und da G* kein Hochgericht habe, set das Landgericht, also Osterreich zust&ndig: 17, 291, Or.

Wttrtt. G«t8chicht8quollen XVI. 30

466 1543 Mai 21,

erkennt und ausgeen lassen und damit understand en, dieselbigen bfirgerlichen und scbier alte sachen zu landgerichts ehaftinen ze machen, zfi hievor nie erhdrtem und unleideliehem abbruch nit allain meiner, sonder aller diser art gesessnen prelaten, grafen, hern und stetten kayserliehen freyhaiten, also das in kurzem ditz sein, 5 landriehters, fiirnemen dahin gelangen, das aller beren und stett freybaiten und ire ordenliche gericht gar niehtz mer sein und alle sachen, sy werend criminal oder bfirgerlich, nmsten vor ime und dem landgericbt erortert werden. Was semlichs fur ain unleidelicbait und erbermklieh nachgedenken bey mir und andern oberkaiten den 10 prelaten, grafen, heren, dem adel und den stetten zu erhaltnng irer freybaiten auf ibm tragen wurde, mugt ir als der mer verstendig selbs bedenken.

So hat der Landrichter kilrzlich einen G otteshausmann Klaus Kolros urn ain schlechte ungefarliehe red, daraus er, landricbter, 15 ain schmachsach macben wellen, vorgeladen. Als er, G., den B inter sassen vermoge seiner ksrl. Freiheit abforderte, sprach das Landgericht ihn trotzdem schuldig, und als er an das Kammergerichi appellierie, erkannte der Landrichter den armen Beklagten in die Acht und trieb also den armen Menschen von Weib und Kind und 20 Haus und Hof ins Elend. Darauf hat er wieder apfelliert, worauf der Landrichter zur Vernehmung zitiert wurde1). Jetzt soil der Konig ihm heraushelfen. Wenn der Landrichter sich hielte, wie es von altersher Brauch war, wdren derariige Appellationssoxhen bald veriragen. 25

Ich mScht aber leiden, daz lantricbter etwa befragt wurd, was die ursacb, das die nutzungen und gefell der landvogty, so der k6. mt. in ir earner zii verraiten steen, seither die landvogty von den truchsessen gelfist worden, in minderung und abnemen kumen (wie man in der raitung befinden wfirt), und aber daengegen die 30 nutzungen und gefell des landgerichts, so nit k<5. mt. sonder dem lantrichter iu sein seckel gehfirig, in tagliche merung und aufnemen kumend. So wurd man befinden, das landricbter nit allain anderer heren und oberkaiten leut und sachen wider alt herkumen under- steet fur landgerieht zu ziechen, sonder auch irer ko. mt. und der 35 landvogty selbs sachen, vil oberkaiten gebott und verbott, die hievor allwegen ainem landvogt zfigestanden und von ime sind gebust

') Akten stt dem Handel 17, 107 ; ferner passim Bd. 58 wit reiclilicJien allgempAnm Beschwerdeakten gegen die Landvof/tei, Und Innsbruck, Kopialb&cher 15431') fol. 34, 38, 118, 166, 1.82, 200.

Liirifir

1543 Mai 21. 467

.mid gestraft worden, itzund understet fur sich und daz landgericht zft ziechen, auf das sein, landrichters, mitzung und geniess gemeret und gr6sser, aber der k6, int. und der landvogty nutzung gemindert und gesehmelert werd. Daraus lauter zft verinerkeu, ob landrichters

5 vorhaben kd. mt. zu gutem oder zu nachtail seyge fiirgenomen. Datum warlich wol die notftrft und gut wer, daz die kS. mt. dise saehen der ganzen landvogty verwaltung recht warbaftigen grund Hesse erkundigen und erfaren. Ich bin auch ganz trdstlicher und ungezweifelter hoffnung, die ko. mt, m. allergn. her (dem ich,

10 gleichwol als ain unwurdiger, nicht weniger aber villicht raer als lantriehter mit dienst und rauthspfiicht vervvant) erkenne mich anderst und getruwe mir s&Icher untugend gar nit, das ieh ir k6, mt. oder derselben erblanden den wenigesten abbrueh oder nachtail s611te begeren zft beweisen !), als ich auch derselbig man

15 gewisslich nit bin, und soil, ob gott will, mit dhainem grund mein leben lang anderst von mir nit erfunden noch erfaren werden, dann das ich ir kd. mt. recht warer, gfitmainender und getriiwer, undertenigester und gehorsamer deiner sey, der ich gewisslich mit hilf des allmechtigen ersterben will. Ich waiss auch aigentlich

20 wol, das meine heren ir kd. mt. gehaime earner- und hofrathe alle gar mich anderst nit erkennen, mir auch der untugend gar nit ge- truwend. Ich gedenk sy auch iu allweg ires wolgetruwens mit nichten zu versetzen. [1543 Mai 21]*).

17, 318—326, K.

25 669. Baug Graf zu Montfort an Gerwig: Ich hab vermaint,

ewer scherz, das des lantvdgts raxsiger zuig, darmit er mit guoter ordnung verschines tags zu Ravenspurg durchzog, nit al guot erfaren reiter, gevvest. Aber ietz muos ichs glauben, dieweil mier gestern derselben ainer komen, der sein hochzeitlich klaid nit

*) Der Landvogt Laube-n&erg warnt G-., aus Unmut iiber den Kolroshandel dem Kffnig Richie vorzuenthalten, die er f-riiher Minderen, den JSi'btruchsessen, sugestanden habe, und biUet freundschaftlich urn weiUren Unterhalt fiir die Pferde und Knechte- [vgl. oben Nr. 204]: 11, Mtlrz 1543: 17, 305.

*) Ganz im gleichen Sinne, mtr mit Unterlass-ung dm Angriffs auf den

Eigennutz Klocklers, berichtet G. an die Iiegierung in Innsbruck: 21. Mai: 17,

327 ff,, K. Der Handel zieht sich viete Jahre hin. Am 20. Juli 1543 spricht

Karl V. den Kolros sicker gegen den AcJitsvollzug bis zu Austrag der Sache am

Kammergericht : 17, 331, Vid. Akten 17, 292/3; 309/11.

30*

468 1543 Mai 28 Juni 6.

anhet; was mer fur ain betler dan am reiter anzusechen, dieweil an stat des roten wolverbrempten rogk ain schwarzer kitel, der kain getailten errael, darin circulos planetarura geniaeht, het, sunder wunderbarlich zerscbniten oder altershalben die locher zu- samen gerissen. 1543 Mai 23.

17, 136, Or.

670, Otto, Erwahlter von Augsburg, an Gerwig: Das Konzilsausschreiben. Beteiligung. Im Interesse der Pralaten sollten G. und der Abt von Kempten personlich reisen. Dillingen, 1543 Juni 6. 10

17, 141, Or.

Wir haben euer schreiben und bericht, wem ir das zugestellt babstlicher hailigkait breve aus den prelaten verknodt, und das wir den andern prelaten des scbwabisehen gezirks dasselbig auch zu insinmern wissten, vernomen, und hetten gleichwol darfiir gehalten, 15 ir raechten angeregt breve den andern prelaten am gelegnisten auch verkunden haben lassen. Aber nicht desto weniger wollen wir uns hierin der gebur erzaigen. Belangend das concilium langt uns an, seyen es auch allererst gestrigs tags ab der post bericht worden, das vil prelaten zu Triend ankomen und noch teglichs za- 20 Ziehen. So ist auch unser herr und frund der bischove zu Eystet diser zeit bey uns albie, in willen, sich gen Trind zu verfiiegen. Dergleichen wirdet auch der bisehof zu Meyssen, welher sehou auf dem weg, und ungezweifelt andere mer gaistlich fursten aigner person, und dann auch durch ire gesandten auf angeregtem con- 25 cilio erscheinen, wie wir dann unser botschaft dahin auch abze- fertigen willens, also das wir den furgang des conciliums fur gewiss halten. Darumb were auch unser rath und wolmainend bedenken, daz, wo nit mer, doch zum wenigisten ir und unser freund der abbt zu Kempten von der schwabischen prelaten wegen 30 das concilium aigner person besuecht hetten. Dann wir tragen die fursorg, sollten ir nur allain per constitutos erscheinen, es mechte euer, der prelaten, in bedacht das die r6. kay. int. alda auch an- kommen soil, vergessen oder doch vilieicht euer sach, wie es die notturft erhaischte, nit furgetragen werden. 35

1543 Juni 23. 469

6 7 In Konig Ferdinand an Gerwig : Der Pfennigmeister

Walther von Habsberg berlchtet, dass viele Sidnde die in Niirnberg

beschlossene Titrkenhilfe auf 15. Mai nicht erlegt haben und sich

mm Teil damit entschuldigen, dass die verordneten Legstatten (Nurn-

5 berg, Regensburg oder Frankfurt) die Gelder nicht annehmen wollen,

Der Erbfeind zieht in eigner Person mit dreifachem Heere gegen

Urtgam und Osterreich heran; etliche 1000 stehen schon in Of en.

Wenn die Passe und Flecken nicht besetzt werden, ist die deutsche

Nation und gemeim Christenhe.it in Gefahr. Ersucht um Bezahlung

10 des ei'sten Termins an den Pfennigmeister und dessen Bevoll-

mdchtigte und bittet, mit dem nahen zweiien Termin nicht zu

saumen. Pragf 1543 Juni 23.

58, 151, A.

672. Hugo Engelin von Egelsee an Gerwig: Der Kaiser auf

15 dem Wege ins Reich. Rustungen gegen Frankreich und Jiilich.

England geht mit dem Kaiser. Erfolg zur See. Franzosen und

JiiUch im Feld, Landfriede. Visitation des Kammergerichts. Neuer

Reichstag. Italiener auf dem Weg nach Ungarn. Auch B'ohmen

gibt Leute in die Bcsatzungen. Der TiirJce im Anzug. Augsburg, 20 1543 Juni 23.

17, 154:, Or.

Die kay. mt. ist uff 17. dis zn Greiiiona gewest, von dannen ir mt. uff 18. haben wellen fort nach Parma zu bapstlicher hailig- kayt verreiten. Doeh wolt man genzlichen aehten, ir mt. wurden

25 uber 2 tag sich pey ir hailigkayt nit verhindern *), sonder glieh fort uff Trent und heraus gen Speyr zeuchen, dahin ir mt. alle kriegsruistong verordnen laussen zum anzug wider seine feyend ungeferlieh uff Jacobi. Wirt geacht, word etlicb tausend Spanier mid Italiener, auch geringe plierd mit im heraus pringen. So seind

30 hieraussen fur ir mt. auch bis in 40 feniin kneclit und 2000 pherd bestellt, die gar paid werden anfangen ze loufen. Uber daz haben ir mt. in Niderlanden auch schon ain zimlich kriegsfolk uff den frontieren gegen Frankreich und gegen dem herzogen von Gulch2) bis in 30000 zu fuos und 4000 pherd, und seind ietz 3000 Spanier

35 daselbs auch ankomcn. So erzaigt sich der kung von Engeland

*) Die Begetpmng /and vom 21. 25. Juni in Busseto statt: Pastor 5, 4 '811. -) Ranle 4, 210 ff. Blok 2, 483. Leva .% 496.

470 1543 Juli 12.

audi gut uff kay. int. seyten zu land und zu wasser, Had haben die unsern uff der see for wenig tagen den Francosen bis in 49 sell i ff genoraen. So ligt der Francos mit zway heeren gegen Artoys und Piekardia for zway stettlin. Dergleichen ist der herzog von Gulch ietz 6 in 7 wtichen for aim stettlin gelegen, so Hains- r> perg genant und sein gewest ist, haben aber zu alien seiten pisher, gott sey lob, noch nicht ausgericht. So wirt noch gietlichen getagt und gehandlet zwisehen ir mt. und dem kunig von Denmarkt.

Die k. mt. haben den landfriden im retch bewilligt, auch die visitation des camergerichts uff 3. July, darzu ire coramissarien 10 verordnet, und gegen winter soil wider ain reichstag am Eeinstrom gehalten werden.

3000 Italiener setnd noch under wegen aus Italia uff Ungern zu ze ziechen, so man in die besetze zu Wien prauchen wirt wider den Turketf, und seind solehe Italiener for 3 tagen schon zu 15 Bryxen ankomen, da sy der herr von Chan tone, des herrn von Granvella son, so gestert. uff der post hier (lurch geritten ist, ver- lassen hat. So h6r ich, daz die Behem und ander anstees auch folk bewilligt haben in gem el t besatzongen. Wer dock wol von noten, wir theten ira reich auch waz ernstlicher darzu, weder wir 20 nit thund, damit wir unsere ubrigen flecken uff der grenitz erhielten, darau dis jar nit wenig wirt gelegen sein. Dann von alien orten wirt geschriben, daz der Turk uff 26. May aigner person schon zu Grlechisch Weyssenburg ankomen sey, des willens, ffirderlich fort heruff fur Wien zu ziechen t). So soil sein armada 25 uff dem meer bis in 150 segel stark auch schon a la Prevcsa2) ankomen sein, mit welcher auch der francosisch gesant, Polin genant3), feert. Gott der herr erbarm sich liber die ehristenhait. Der well uns gnedigen beystand than, e. g. und uns allezeit for laid bewaren. 30

673* Abt Wolfgang von Kemp ten an Gerwig: 1st in d'teser Nacht dutch seine Gesandten, die er auf Kundsehaft dem Kaiser entgegen geschickt hat, benachricht'tgU dass der Kaiser kommenden Samstag bei ihm Herberge nehmen tverde. (In grosser Eile) Kempten, 1543 (donerstag morgens umb ain uer) Jttfi 12. $>

17, 150, Or.

*) Bucholtz 5, 19$ ff. J org a 3, 22 ff.

2) Prevesa, Sildspitze Albanians.

3) Paulin de la Garde: Zinkeisen 2, 854. f.

1543 August 1 August 6. 471

674, Gerwig an den Abi von Kempten: Hat mit dem Kaiser gesprocken. Stond meine sachen, wie ir mir hievor noch zfi Kerapten in des techants gemach gesagt habt: ich hon kain gelt, aber doch besser speranzen and vertrostung dann hievor nie en- 5 pfangen. Die kay. mt. hat mieh ira veld allerneehst bey Griinen- baeh l) selbs zu sich fordren lassen und also ira veld ain gate weil selbs mit mir allergnedigst geret. Habeu wol etzlich Teutsch ge- sechen, die es verwundert hat. Erst zfi Ulm bin ich von ir rat. abgeschiden; noch bitz auf den samstag2), bis ir mt. von dannen

10 verruckt, bey ir mt. zft Ulm beliben. Daselbs hat mir ir mt. nun gar ain gnedigen abscheid, aber gar dhain gelt gegeben. Meinen bfiben, den Payer, hab ich gar geen Speyr gesehickt. Der wfirt mir, hoff ich, gleichwol nit gelt, aber doch, wie ich vertrost worden, etzlich brief bringen, die danocht gelts mSchten wert sein. Bin

15 desse nunmer all stand gewertig.

Zu Ulm hat der von Altenstaig in meinem beysein dem hem Naves and vii andern angezaigt und gesagt, das die spanischen fusknecht gar von Genua heraus niendert eiiieher und bass getractirt und gehalten seven worden dann in der grafschaft

20 Kempten ; hat audi gesagt, das er semlichs die kay. mt. selbs auch beriehten well.

Den Pralatentag krrnn er noch nicki ansagen. Naves sagte, dass noch ein anderes Ausschreiben wegen des Reichstags erfolgen werde; das jetzige set nur eln Landfriedensmandat. We in gar ten, 25 1543 August 1.

17. 166. K.

675, Abt Wolfgang von Kempten an Gerwig: 1st von Bischof Otto auf Sonntag nach Assumptionis Mari&s) abends tiach DUUngen eingeladen zur Beshignis weil. Bischof Ckristopks set, am Montag, 30 wozu er die Pontifikalien mitnehmen mum. Dieweyl wir aber misers stabs in dem pawrenkrieg beraubt und nochmalen mit kaineni taugenlichen versehen, zue deiue dannocht der klainfueg, dessen wir uns bisher gepraucht, diser zeyt erprochen, bittet er urn Aushilfe. Kempten, 1543 August 6*.

17, 164, Or,

l) Gronmbach, nfirdlich von Kempten. *} 28. Juli. 3) 19. August.

472 1543 August 17 Oktober 1.

676, Gerwig an die Abtissin von Heggbach: Als er jungst nach seinem Abschied vom Kaiser in Ulm heimkam, /and er ihr Schreiben vor* Schickte sogleich semen Kammerdiener Georg Krumel hinte.r dew. Kaiser drein nach Speier und Mainz. Der bringt gute Hoffnung mit, dass dem Kloster gegen Biberach sein Recht werden 5 solle. Weingarten, 1543 (freitags nach assumptions Mariae) August 17 l).

17, 170, K,

677. J. Ferenberger an Gerwig: Sein weingartener Falbe sieht ab. Vom Turkenkrieg. Wenn der Beichstag nicht hilft, ist 10 Osterreich verloren. G. soil als ksrl. und kgl. Eat das Seine tun. Wien, 1543 Oktober 1.

17, 183, Or.

Ieh hab nu bys in sechs wochen an dem laydigen podagram heftiglieh gerubet. Es ist aus dem podagram genngra worden, des *5 ieh vor nit gefelt hab. Bin neben den teglichen gescheften, so das kriegswesen macbt, mit sondern eommissioneu aucb beladen, die ursach geben zue raisen, als reyteu und faren, claz da kain feyren ist. Nu hat e. e* folhen, den sy mir vor zehen jaren zu Prag- zugestelt, bisher das pest bey mir gethan; hab kain ander pherd 20 als denselben uherscbriten und furwar vil reitens aaf irne verpracht. Der wil nu auf den fuessen nit mer bestendig sein, pricbt dahin, daz ieh raich sein begeben mues. Er ist aber sonst ganz aufrecht; das herz ist gut wie etwan in alten leuten, daz er furwar zu aim bescheler wol dienet Wann ieh wider dergleiehen haben mecht, 25 welt ieh ine umb 100 fl. nit von mir lassen, dan er ist gewiss und aufrecht ganz nach meiner hand gewesen. Wo nu e. e. noch ain gestuet hett, were ieh des vorhabens, derselben solchen mein falhen zuzusenden ; dann da sehe ieh ine lieber, dan das er sieh

*) Veronica von Heypbach an (Jeruriy: Dankt. Wir sind doeh sunst wol verlassne kind gewesen. Die von Byherach Iiaben sich yrer ungbefugten hand- lung noch nit benuegen lassen, sunder nach kay mt abschid bond sy mir den schlussel zu zechendstadel genumen und die zecheiidknfccht, uber daz sy mir gelobt, yn yr gelubt genumen> och yn selbs die friicht (doch yn min stadel) gesamlot. Gott wSll sy erlucliten, daz fiy noch darvon standen. Sy sind so fr&vel, daz ych gar klaine hoffnung hab. tlwer gnad und ander gut herra und friind habent wol daz best mit uns geton, abor es will niitz emehiessen by dem volk: IS.Aiujnst: 17, 17 L

^ v-- j\.i

1543 Oktober 5. 473

erst in seinen alten tagen zu tod Ziehen muesst. Bit e. e. mich ires gemuets, ob sy solhen annemen welle, zu berichten.

Mir zweifelt nit, es werde oben bey euch vil and maneherlay von dem kriegswesen herunden zu Hungern geredt. Der Turk hat

5 layder heur an mer orten seinen willen erlangt wider die cristenhait. Unser frumer kunig ligt ytzo mit am em grossen volk zu veld J). So zeucht der Turk zum tayl ab, daz ieh nit waiss, was man aus- riehten mag. In summa, got ist uber uns erzurnet, straft schein- berlich, Noch erzaigt sieh schlechte pesserung unsers cristentumbs

10 und Iebens. Wir Osterrieher haben bisher auf die kay. mt. nit wenig gebofft; sein kay. mt. hilf wil aber ye zu lang aussen sein. Das machen bella intestina, wie e. e. wayss. Wann doch kunftiger reichstag ychts wiirket, das zu ainer cristlichen ansehenlichen expedition gelanget! One die so ist Osterreyeh in hoehster gefer-

15 lichayt und wurdet par forz under des Turken gwalt gedrungen, das zu erparmen und zum hocbsten zu klagen ist. Verhoff, so e. e. zu angesetztem reichstag kumbt, sy werde als der kay. und kd. int. rate in allem das pest helfen furdern.

678. Ki'miy Ferdinand an Gerwlg: Schickt den Ho/rat 20 j)r. Andre von Konritz mit Instruktion und Befehl, wegen eines Darlehens fur den Tiirkenhrieg zu unterhandeln. G, soil in Anbetracht der augenblkklichen aussersten Not zur Rettung und Erhaltung des christlichen Namens, Glaubens und Vaterlands sich so halten, wie es die Notdurft erfordert und wir gegen each und 25 dem gotzhaws mit alien gnaden erkennen wellen. Pressburg, 1543 Oktober 5.

17, 197, Or. Ferdinandus. Ad maud. . . Acluiz Scbrott. Kevenlritler. Tftnkl.

679. Gerwig an Kempten, Salem, Qcfwenhnusen, Elchingen,

80 Irsee, Roth, Schussenried, Au} Marchtal: Katie nach dem leitt-

kircher Abschied gemeint, langstens in elnem Monut ivieder zu Hause

zu sein. Aber die Visitation 2) zieht sich hin. Die V hi tat or en wissen

*) Bucholtz 5, 200 ff.

-) Karls V. Einberufuntj an tr. auf den 2. Oktober (statt 3. Juli) datiert

Roermond, 31. August: 17, 173, Or. Vgl. Heidrich 2, 3. Am 24. September

mhreibt D>". Ltd-as Land str ass aus Speier, dass er Kerberge bestellen ivolle; die

Visitation komme sicker zustunde; dm Sterben habe noch nickt so ehtf/erissen,

(hiss das Kammert/ericht transfrriert tt'erden mttsste; 17, 182.

474 1543 Dezember 3 Dezember 3L

nicht, wie fertig werden. Und der Kaiser hat erst neulicher Tage wieder befohlen7 nicht auseinander zu gehen} bis das Werk zu Ende ist. Sie arbeiten schon im dritten MonaL Das kostet Geld. Und der AM von March tal ist auch nicht bezahlt fur das, was er vorher in der Sache in Speier verzehrt hat1). Muss auf je 100 fl. alien bun- 5 dischen Darlegens 3 fl. urnlegen, welche sie ihm selbst oder sebum G rosskell er n ac h Weing a rt en sc hicken m bg en * - Speie rf 1 543 (montags nach Andree apostoli) December 3.

17, 203, K.

680* Gerwig an den Fiirstabt zu Kempten: Kann den Tag 10 zu Elchingen am 18. Januar misers ordens sch&l halben nicht be- suchen, da er sogleich nach Speier zuriick muss. Er hat nur auf dringende Bitte fur 14 Tage Urlaub erhalten zfi ffirgewenter meiner obligenden not&rft, euch meins pr&ders selgen raitung halb vvol bewist Zum Gliick haben sich in miser elenden visitation-handlung 15 dermalen etzlich irtung und mengl ergeben, die man an ksrL Mf. gelangen lassen mttsste, sonst hatte er iiberhaupt nicht abkommen konnen, Bevollmdchiigt ihn. Weingarten, 1543 (samstag nacli Thomae apl.) Dezember 22.

17, 209—210, K. 20

681* AM Nikolaus von Zwief alien an Gerwig: G. nidge un- besorgt vor Herzog Ulrich durch Wurttemberg reiien, 1543 (ultimo Decembris 44) Dezember 31.

18, 116, Or. BruchsiUck.

Der reyterey halber durch das laud Wirttemperg haben yr 25 nicbts on zweyfel zft besorgen, dann ich nichts hdr noch hie erfaren mag. Ir werden stchcr sein. Komraen zfi myr, volgens auf Trochtelfingen, Rottenhurg, Wyl, Pforzen. Will mit each reyten lasscn nach euwerm wolgefallen; aber warlich es bedarf kaines glaitz. Und soilichs zfi hegeren, wfirde erst by meinem gn. fursten so und herrn misfallens und ungnad erwdcken, dann aus sollichem zu vermftten, als hetten ir onrechtlich wider sein f. gn. gehandelt, und

*) (?. schickt zur ErGJfnung axis ehuften Ursachen und Leibeshrankheit den AM von Marchtal; o. />.: 11 , 224.

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F&™W*

1544: Januar 4. 475

ir sein ongnad zevor besehult wissten. Zftdem w&re ze achten, lnein gn. ber herzog Ulrich seye besehrayt, a!s werde in seinem land ranbisch handlungen und sollich onsieherhait ze vvandlen ge~ statten. Dero und ander ursaehen raer ha) ber begerte loli warlicb o kain glait. In surama ir seyen sicher. Vertruiwen myr darum. Will, ob gott will, in sollichem nit vcrfaren lassen. Dann myr nit weniger dann euch selbs von herzen laid ware euwer ongliiek. Doeh hierin will icli euch dienen nach willen. Dann euch wa moglich lieb dienst zu beweysen, bin ich euwer. Gott dem hern 10 bevolehen.

682, Hieronymus Schellang an den AH zu Ochenhausen: Ob er sick langer weigere, den Gewaltbrief Oerwigs fiir den Reichstag zu besiegeln. 1544 Janitor 4.

17, 482/3, Gs. K.

15 E. g. fug ich zu vernemen, naehdem ieh melnem gn. hern von

Weingarten e. g. bedenken der besiglung des gwaltsbriefs balben bericht, hat sich sein gn. nit gnftg verwundera kunden, das e. g. den leutkircbischen abscheid dermassen verstanden. Dann gedachter gn. her von Weingarten mir angezaigt, das ye and allwegen bey

20 den prelaten der brauch gewest und also herkumen, wann sein gnad oder ain anderer aiif ain reichstag ze reiten verordnet und erbeten worden, daz drey prelaten und gewonlich von den dryen 6rden ]) den gwaltsbrief von ir selbs und der andern aller wegen besiglet und derwegen nie dhain sonder bittung umb die besiglung

25 beschechen. Sonder die verordnung und erbittung der person, die man auf den reichstag in der prelaten rauth verordnet und ze schicken beschlossen, seyge allwegen fur die zfistellung des gewalt- briefs, bittung der besiglung, bezalung der zerung und underhaltung und andere darzu gehflrige nottarft verstanden worden. Also und

30 dermassen habend alle gwaltsbrief, so vil dern sein gnad in 24 jaren auf die reichstag gebraucht, allwegen besiglet Salemsch- wiler, Ochsenhusen und Ouw, wic e. g. ungezvveifelt bey irem schreiber befinden werden, das gleichcr gestait, do mein g. furst und her von Kempten und sein gnad zft Regenspurg gewest, der-

35 selbig gwaltsbrief audi ist besiglet worden. Aber die jnngsten zwen gwaltsbrief, so meins g. f. und h. von Kempten landvogt nf

') Benediktitier, Cistersienser, Pr&monstratenser.

476 1544 Januar 10.

die reichstag geen Speyr und Neurenberg gebabt, dieweil mem g. h. von Weingarten der zeit der gesanten dhainer gewest, haben sein gnad, Salemschweiler und Ouw als die nechstgesessnen dicselbigen besiglet. So nun itzt mein her von Salem noeh nit confirmirt sich ainehes sigels noch nit gebraucht, aueh die verord- 5 nung bey dem alten heren beschechen, hat s. g. dismals das sigl auf m. h. von Both gestellt. Es bericht mieh aueh sein gnad, das der gwaltsbrief nit anderst dann von wort zft wort, wie von alter her und die vorigen gwaltsbrief gestanden seyen. Es welle aueh seinen gn. gar nit gelegen sein, urn ainche besiglung oder gwalts- io brief ze bitten oder vast zft solicitiren, dann sich dasselbig gleich liess ansechen, als ob sein gnad umb disen befelch und verordnung geworben und gebeten, so man doch, wie e. g. wissen, ine aufs h6chst gebeten und schwerlich darzu bewegt, erbeten und vermugt hah. Dann s. g. vii lieber anhaimsch und bey seinem gotzhus be- 15 iiben wellt. Und wa e. g. hieruber noehmalen bedaeht, den gwalts- brief nit zft besiglen, ist sein gnad wol zefriden und will vill lieber anhaimsch beleiben, oder nach vollendung des camergerichts visitation widerum haim reiten, doch semliehs, wie billich, den prelaten auf das furderlichst zftschreiben, damit ider seiner gelegen- 20 bait nach den reichstag fur sich selbs zft besuchen wisste.

683, J. Ferenberger an Gerw/'g: Der Konig verhandelt in Prag wegen der Hilfsgelder. Ohne Kaiser und Belch wird der Auf wand umsonst sein. Die Turken in Ungarn. Der Reichstag muss Hilfe bring en. Eegensburg, 1544 Januar 10, 2b

17, 489, Or. (51).

Von neuzeitungen kann ich nit vil sehreiben. Die ro. ku. mt. ist, wie e. e. wissen megen, in Prag. Daselbst handlt sy mit ir ko. mt. kungreichen, furstentumben und landen verordneten aus- sehuss umb hi If, wie zu dem zukunftigen summer dem Turken zn 30 erhaltung der niderostreichiseben land widerstand beschehen mag. Das wirdet. on znthun und hilf kav. mt. und der stend des hi. reichs aber ganz beschwerlich zuegeen. Dann vertrawlich gemeldt so wirdet sich die bewilligt der kunigreieh und land hilf uber 700000 gl. nit erlaufen, darin den niderostereiehiehen landen 35 300000 gl. geburt, denen das vergangen jar, als ich mit warhait waiss, nit weniger auferlofen ist. Die Turken in Ofen und

■^^^^v^

1644 Jamiar 10 Januar 11. 477

Weissenburg feyren bey der winterzeit auch nit, trachten nacb der uberigen Hansen hewser, haben newlich ain reichen Hans, Mer- lessla genant, ist gleichwol mit seinen underthanen tyrannisch umbgangen, in seim haus mit zweien sonen aufgehebt und vil 5 hunderttausent gulden par und an klainoter wert erobert und gen Ofen pracht. So stet man in grossen sorgen, wo die Tonaw bey Gomeren ') uberfruren solt, das dieselbigen Turken die schutt nnderhalb Presburg einnemen, daselbst ain grosser vorrat an pro- phant ist. In summa, wo zukunftiger reiebstag nit das pringt, das

10 vergleichung in der religion sach volgt, so wirdet ko. mt. und derselben kunigreich und land vermugen an gelt, und obgleich daz gut muglichen zu gelt zu machen were, wider ain solh gwaltigen veind, als der Turk ist, wenig furtreglich sein. Und dweil dann e. e. zuversichtlieh den ausgeschribnen reichstag auch besuechen

15 wirdet, wil ich nit zweifln, dieselbig werde von ir und aller ander prelaten wegen alles, das zu vergleichung imer dienstlich ist, mit dem trewlichisten furdern, darumben ieh e. e. selbs gebeten und dieselbige hiemit got und nach im mich derselben e. e. bevolben haben wil.

20 684, Marx Beck von Leopoldsdorf, niederosterre/ckischer

Kanzler, an Gerioig: Gute Zeitungen, die er gem schriebe, gibt es nicht. Dan es ist darzu kumen, got erparmbs, das Wien die recbt turkesch granitz worden, und wo ir herrn nit pey zeyten aus dem reych darzu thun werdt, babt ir zu gedenken, was daraus erfolgen

25 werdet. Dan der ko. mt. nocb disem land ist nit muglich, ausser- halb des reychs und anderer potentaten zuthun aynem solchen feind widerstand zu thun. Wien, 1544 Januar 10.

17, 488, Or.

685. Bischof Otto von Augsburg an Gerioig: Kann seinem

4

30 Wunsch, etnen Jungen in seine Kanzlei aufzunehmen, wegen Uber- fiillung nicht entsprechen. Diliingen, 1544 Januar 11.

[Eigenh,] R. d. Scis te unice a me amari ac nihil magni esse, in quo tibi non libenter gratificarer. Sed nunc res meae eo sunt in statu, ut pro ordine conservando hanc petitionem tibi denegare

35 fuerim coactus. Quapropter excusatum me habe.

StFA., Korr. 1415—1547, Or. *) Komorn.

478 1544 Januar 15 Januar 29.

686. Gerwig an die Prdlaten: Auf dem Tag zu Leuthirch wurde jiingst beschlossen, dass er mit Dr. Jacob Kessering sie aiif dem Reichstag in Speier1) vertreten solle. 1st im Begriff, zu reiten, und braucht Geld. Da Kempten sick abgesondert hat, wird er nicht unier 5 ft. vom 100 des alten bund{schen Darlegem verlangen 5 miissen. JBlttet um Bezahlung an seinen GrossJaller. Weingarteny 1544 Januar 15.

17, 494, K.

687. Gerwig an J. Fernberger: Sat die Zeitung uber den Tiirken nicht germ gehbrt und kan gleichwol gedenken, daz desse 10 widerstand bey uns christen zfi gutem und maisten tail auf ver- gleichung der religion steet. Ich besorg aber warlich, wa die kay. mt. nit mit ernst und etzwas gewaltiglieher und strafsamer, dann bisher beschechen, darein greifen, so werden sich die ver- gleichung under den stenden selbs, deren berzen meins besorgens 15 ze vil gegen ainandren verbittert, langsam und beschwerlich finden lassen. Die kay. und kd. mt. haben numer, wie offenbars wissens, gnogsam befunden, das ir baider inten, gnedigste senftmutigkait und gutigkait bisanher laider wenig oder schier gar nichtz erschossen. 1st on alien zweifel ain straf von gott umb unserer sund willen, 20 quia utrimque licenciosissime exorbitatur, siraul omnes inutiles facti sunms et non est, qui faciat bonum usque ad unum. Der barmherzig gott verlieh uns gn&dige erkantnus und besserung nach seinem g<5ttliehen willen und gefallen. Auf dem reiehstag wurt wenig oder gar nichtz an mir gelegen sein. Was ich aber kundt-25 oder m<3cht, soil gewisslich bey mir nichtz anders dann zuvorderst die eer gottes und frid und einigkait der christg!6bigen gutherziglich bedacbt und one alien zeitlichen affect zum trulichsten befurdert und gesucht werden. 1544 Januar 19.

17, 503, K. 80

688. Gerwig an Hans Wilhalm von Laubenberg zu Wagegg,

kgl. Rat und Landvogt in Ober- und Niederschwaben: Prasenz zu Speier. 1544 Januar 29.

17, ;>06, K.

*) Karln V. Anffwderung an ii. sum Besuch dea auf SO. November 154i> anyesagten Reichstag, datiert Liiwen, 2. Januar 1544: 17, 485, Or. -Dr.

1544 MSrz 27. 479

Meinem jungst von euch genomenen abscheid und zfisagen nach fug ich euch hiemit ze wissen, das die kay. mt. nocli nit zu Speyr, aber allernechst darbey in ainem schloss ungefarlieh 1 raeyl wegs von Speyr zft dem Weysenhaus genant, und wie man sagt,

5 seer ungenedig, das die fursten und stend so langsam ankumend. Dann noeh von chur- und fursten aigner person niemantz allhie dann herzog Hainrich von Braunschweig und sein sun, der bisehof von Speyr, der teutsebmaister und der bisehof von Hildeshaim. Aber gleichwol der chur- und fursten botschaften und rat seind

10 vast all hie und die heren all auf dem weg, in zuversicht, das nocli ditz woeben jederman ankumen und der reichstag auf die kunftigen woeben angefangen. Man versicht sich auch entlich, das die kay. mt. morgenJ) oder aufs lengst ubermorgen hie einreiten werd. Von kd. mt. wegen ist noeh niemants hie dann der vice-

15 canzler doctor Gerg Gienger, und ist man meins gn. hern des bischofs zft Bassen *) als irer mt. comissarien auch all tag gewertig. Aber doctor Gienger bericht mich, das sich der kd. mt. aigner person hieherzekumen noeh in ainem monat nit zuversechen. Verner waiss ieh euch auf ditzmal nit zu beriehten. Aber meins erachtens

20 noeh in ainem monat werden sich vilerlay neuwer zeitung erdgen. Crott Schick es alles nach seinem gottlichen willen und gefallen.

689. Karl V. an Gerwig: Hat dem Abt 0 alius von Schussen- ried die Gotteshausfreikeiten bextatigt, die freyhait, auf seins gotzhaus nidern gerichten und guetern in- und ausserhalb der ottern zu holz, 25 wasser und veld allenthalben, inner- und ausserhalben unser land- vogtey zu Schwaben, den angriff zu habeu, audi halsgericht, stock und galgen aufzurichten und den pan uber das pluet zu richten, und weut an, bis Jacobi den Abt in Eid und Pjlieht zu nehmen und dariiber zu beriehten. Speier, 1544 Marz 27 3).

30 17> S32, Or. Carolus. Ad mandatimi caesareae et catholicae maiestatis

proprium Oberoburger. V*, Naves.

*) Traf zu. Dagegen konnte der Reichstag erst am 20. Februar eriiffnet werden: H eid rich 2, 9, It*

2) Passau, Wolfgang von Salm.

3) Die Vereidigttng erfolgt zu Waidsee am 8. Juli: 17, 581. Bassetbe miter dem 27. Mai 1545 (Worms) fiir Abt Jacob: 41, 208; 18, 883. -^ Gallus an Gerwig: Zeigt seine Wahl an, nachdem der bisherige Herr wegen Alters und Leibmnverm&gen mit Wissen und Willen des Herm von der An als des Gottes- hauses Schnssenried Hausraters, zuriickgetretm ist, Btiiet auf dem Beicfistag eine

480 1544 April 14.

690. AH Nikolaus von Zwiefalten an Gerwig in Speter: Das Klosterchen in Mengen cds Ort ihrer XJniversitdt, 1544 (altera pasce) April 14.

17, 545, Or.

Bin on zwyfel, euch seye ain geschrift, unser universitet von 5 Ottenbeuven gen Mengen zfl verendern1) inhaltend, von meinem hem von Kempten jungst zfikomen. 1st hieneben an eueb, dwyl yr sollich unsers ordens studium bisher ze furderen sonders genaigt. mein fruntlich beger, w611en euch mit dem cldsterlin zfi Mengen 2) nit leychtlich lassen abwenden. Dann warlieh der platz Mengen 10 mit aller uotturft gut und wol gelegen. Mdgen auch die professores und ander layenpersonen, w61che far unsre jnngen zn bedenken, so der universitet dienlich, rait weniger muw ankomen, besoldet und in all yerer uotturft in dem statlin Mengen erhalten werden, mochten auch die professores jungknaben von dem adel in kost 15 und ler nach yerem gefallen gesundert mit statiger bywonung von den unsern annemen und aufenthalten. Dann allerlay notturft und handwerksleut in dem stattlin wol zu bekomen, dadurch sollych lychter und beharlieher, auch den unsern jungen ze lesen uns ver- bunden und lenger ze dienen verb aft belyben wurden. Dann w611en 20 wir die angefengt universitet erhalten, mus warlieh der platz nit

Ringerung des unverh&ltnism&ssigen und nnertrclglichen Anschlags seines Klosters zu erwirken, und bittet um Mitteihmg darilber, wie er am besten, mit mUglichst wenig Miihe und Kosien, zur BestMigung seiner Regalien und Freiheiten komme: 1544 Februar 25: 17, 527/8, Or. Gerwig an G alius : Will wegen der Ringerung des Reichsanschlags handeln, wie wenn es seine eigene Sache wcire. Die Regalien betreffend ist cs aus vielen Griinden besser, sle vom Kaiser und nicht vom KSnig zu emp/angen; von beiden, ist nicht nb'tig; da der Kaiser im Reich ist, wird sich der Konig auch nicht anmassen, Regalia zu konferieren; die kgl. Admini- stration gilt nur Uber die Dauer der Abioesenheit des Kaisers. Wetin er die Sache mit dem stillsten und wenigesten geBchray und den geringsten Kosten abmachen will, soil er ihm, G., durch einen Fussboten das Original oder Vidimus der letzten Belehnung suschicken samt kurzer Supplikation, die er dann tibermitteln will; darauf wird der Kaiser einen Nachbar beauftragen, ihn in PJlicht zu nehmen. Die Taxe wird unge/clhr 50 Goldgulden ausmachen, die er gleich mitschicken kann. Wenn es geht, will G. daran ersparen, avdemfalls vorerst darauflegen. Bei einer eigenen Botscha/t, die in einem Monat kaum fertig wurde, kdme die Sache viel teurer, danu es warlieh allhie uber die massen theur ist; ihm selbst wcire datnit freilich vieh MUhe erspart: Speier, 1544 (mitwoch nach dem sontag invocavit) M&rz 5: 17, 534/5, K. (49).

x) Vgl. B assert, Die University Mengen: Wiirtt. Vjh.7 (1884) S. M2-

*) VgL Nr. 384.

1544 April 14. 481

alain uns, unsern jungen, sonder aueh den professorn und andern lay en, so hiezft gebraucht werden, derraassen gelegen sye, das auch sollich all yr notturft mit tisch, essen, irinken, elaidung, handwerks- leuten onbeschwarlich zu bekomen haben. Es mdehten aueb die 5 layenpersonen als m6tzger, b6eken etc. rait anderer notturft, viseh, flaisch, wein etc. aus der statt nach unserm willen befunden werden. So lauft die Donow und sunst ain schon wasser nachst by der statt. Haben auch hierum kaine nachpnrn dann grafen, fryherrn, adel und ander, so unser studium gut und glucklich vast

10 gern suecben und furdern werden. Sunst mag ich by myr nit er- finden, das unser schul an andern orten, die umgelegen, uns, unsern jungen, den professorn, den layenpersonen nach aller notturft an der ainddin, by bosen luthery nachpurn oder sunst in ainer hungergrftb radge beharrlicben furgang baben. Dwyl dann die hern

15 von Ostereych des gemelten orts stifter des gotzheusiin seyen, mochte sollichs rait andern hern und nachpurn unserm vorbaben guten rucken und hilf in kunftigen anligen in allwegen auch geben, wie dann yr nit alain berurte mainung sonder auch anders mer als der verst&ndiger wol zft erkennen haben. Deshalben w6Ilen trfiiw-

20 lich anhalten, damit uns das closterlin werden m6ge. Ware in der warhait vil hievon ze schryben, aber dwyl yr mit andern geschaften beladen, mfts ich euwer verschonen.

691, Hans Kdm an Gerivig: In der Landvogtei haben sie mm Gebote ausgehen lassen: 1. dass keiner, der in der Landvogtei

25 sitzt, einen Lehenbrief oder Severs durch jemanden anders als den Landschreiber fertigen lasse bet 10 Pfund Pfennigen Strafe. Vor einem Jahre war en mir 3 Pfund angesetzt. 2, Alle Witwen oder Waisen in der Landvogtei, wess Herrn sie sind, sollen zuvorderst durch den Landvogt bevogtet werden; den andern Vogt mag die

80 Herrschaft geben, auch bet 10 Pfund Strafe *). 3. Alle Rechnungen,

') Dass die Landvogtei damit Ernst machte, zeigen alsbald die Verleyen- heiten der UnterUmen, die ztvischm beiden Obrigkeiten standen: Hans Kdm an G: 22. Juli 1545: 41, 205. Klagen des Prtilaten von Wetssenau an G. vom 16. Mtirz 1544 : 17) 540. Am 5. Mai 1544 klagt Ulrich von Wetssenau fiber die unbefugte Verkt'lndigung und den Anschlag des kgl. Mandats van Speier (vom 26. Mdrz betr. Gottesl&sterung, Zutrinhen, Ehebruch, Konkubinat, Wucher, unziemlichen Vorkauf und Bedrilckung der Armen : 18, 124, Or.-Dr.). Auf seinen Vorhalt habe der Landvogt erwidert, die Kloster in der Landvogtei seien Osterretch verpfdndet und

Wflrtt. GoehichtsqaeUeu XVI. 31

482 154* Mai 3.

es tref kyrchen, kyrchenpfleger oder witwen und waysen, durfen mtr in Gegenwart ernes Landvogteiknechtes gesteUt iverden* 4. Hat der Knecht der Landvogtei zu Zollenreute auf den Maitag aUe Bdume gehoten und verboten; der Ammann von Blonried habe keinem Gotteshausmann mehr einen Baum zu geben ohne Erlaubnis; 5 ist vor nie erh6rt worden, Dagegen hat der Landvogteiknecht, Jorgen Bess Bruder, 5 oder 6 Maien, Birnbaume} Apfelbaume, Eichen und allerlei Gehblz urn Aulendorf und Zollenreute zutn Kohlenbrennen gegeben. Sie haben nun die Kohlenhaufen und die gesetzten und geschlagenen Holzer und jede Anderung durch 10 den Ammann von Blonried bei Strafe bis zu Gs. Heimkunft verbieten lassen* 5. Urn den Kammerhof hat der Landvogt aUe fliessenden Wasser bei 3 Pfund Pfennigen verbieten lassen, Fischen und Krebsen; die Mater sagen7 dass sie und ihre Vorfahren daran bis voriges Jahr nie gehindert worden seien. Ldsst man die Neueruny 15 heuer hingehen, kommt ubers Jahr noch mehr. Weingarten, 1544 (sambstags invention is crucis) Mai 3.

41f 195} Or.

692. Hans Neuner an die Bischoje von Konstanz und

Augsburg, den Abt von Weingarten, die Graf en von Montfoi*t) Fursten- 20 berg und Helfensteint die Freiherm zu Konigsegg und Waldburg: Antwortet im Namen des Konigs auf deren schriftliche Beschwerde und milndliches Vorbringen in Sachen der Appellationen vom freieu Lnndgericht in Ober** und Niederschwaben an das ksrL Kammergericht. Seitdem die Landvogtei von den Erbtruchsessen ah Afierpfandherrn 25 wieder an den Konig kam} wird ML immer wieder gegen die Freiheiten und Exemption des Houses Osterreieh durch Appellationen beldstigt und beunruhigt Nun wissen aber die Klagfiihrer dock, dass Erzherzog Sigmitnd und Kaiser Maximilian schon solch unbilliges Unterfangen abgestellt haben. Wenn Appellationen wahrend 30 der AfUrpfandschaft an das ksrL Kammergericht gelangten, so gesehah das ohne Wissen der Landesfursten und ihrer Begierung. Von Neuerungen ist also keine Rede; der Landrichter konnte gar nicht anders handeln. Trotzdem hat der Konig dem ksrL Kammer- gericht des Hauses Osterreieh Freiheiten im Original zur Rimicht- 35

inkorporiert ; wir sollten billich hedenken, wer wir weren, und wann eein herr, der konig, nit were und so trewlich ob uns liielte, das wir gar nichts weren:

17> 546, Or.

_ _ ^_l b _'l L L L L L L Li L L L L L L iiiiifr^tttt* *

1544: Mai 4 Juni 29. 483

nahme vorUgen und den Artikel die Appellationen belangend am den Freiheiten bel dem Kammergericht ad Acta registrieren lassen und sich herbeigelassen, die gerichtliche Erkenntnis des Kammergerichts abzuwarten, urn endlich Ruhe zu bekommen. Die Herren soil en 5 nicht meinen, doss Mt. sie von alien Rechten drdngen wolle. Dafiir sollen sie nun aber auch warten und nichts weiter vornchmen. Partikularspanne wie die Irrungen mil den Erbtruchsessen will der K'onig auf Supplizieren dutch gutliche Handlung vor unparteiischen Kommissdren austragen lassen. Speier, 1544 Mai 4.

10 18, 127—129, A.

693, Heinrich d. J. Herzog zu Braunschweig an Wolfgang, Administrator des Hochmeister turns in Preussen, Deutschordensmeister, Otto, Bischof von Augsburg, Gerwig, Abt von Weingarien, Friedrich Graf zu Furstenberg, Haug Graf zu Montfort und Hans Christoph

15 Freiherrn zu Fnlkenstein: Beurkundet den Empfang von 9280 rhein. Gulden, jeden zu 15 Batzen, guter grober Landswdhrung, welche die Herren bet den Juden Samuel von Landau und Josel von Krozingen fur ihn entlehnt haben 1). Verpfiichtet sich, die Summe innerhalb eines Jahres in einer der Stddte Frankfurt, Mainz oder

20 Worms zuriickzuzahlen. Verpfdndet alle Guter und Guthaben bei Kaiser, K'onig und numbergischen Bundesverwandten und verpjtichtet sich, innerhalb 2 Monaten eine B iirg verse hreibung von Herzog Ludwig con Bay em beizu bring en. Speier, 1544 (am raittwoch nach dem sontag cantate) Mai 14.

25 17, 511—512, A.

694. Haug Graf zu Montfort an Gerwig : Hat seinem VetU-r Graf Friedrich das letzte Begehren Herzog Heinrichs uhersandt, aber in Sachen Hirer Zusammenkunft noch keine Antwort. Meint, dass sie sich besprechen sol/ten, nit allain, was auf herzog Hainricbs 30 beger zu thun, zu beratschlagen, sunder wa er etwas unrue anting, sich unsere nachpauren dese anemen wolten, unsern ain belaidigen, wie wier uns in die handlung schigken wolten. 1544 (am tag Petri und Pauli apostolorum) Juni 29.

17, 58S, Or.

*) Verschreibung der sechs Herren gegen die beiden Juden vom gleichen Tag : Vim, Schmalkaldischer Krieg II A ( = X 36, 1), Or.

81*

484 1544 Juli 12 Oktober 1.

/ 695. Hang Graf zu Montfort an Gerwiy; Von Antorf i&t gen Augspurg geschriben, das kay. mt. die bevestigung an den grenitzen erobert dergestalt, das ier nit. nichtz verhindera mag, fur Bans zu ziecben. Jers achtens sey es schon belegert '). Aber necht spat hab ich vom Musler2) gehort, der erst herauf von Ens- & haim reit, der kay. mt. kriegsvolk hab Tray 3), so ain ganz veste stat sey, belegert; darvor wel es sich stosen. Mier ist wie dem apt zu Kempten, wais scbier nit, was ich micb frewen oder be«* kumern lassen sol. 1544 Juli 21.

18, 7, Or.

10

696, Die schwabischen Prdlaten, Graf en und Herrn lehnen

den Wunsch des Bischofs von Konstanz, ihre PrieHer mit einer

ausserordentlichen Etilfe besteuern zu durfen, wiederholt ab. Meersburg, 1544 Oktober 1.

18, 34—36, A. lb

i

Mittwoch nach Michaelis anno etc. 44 seyen die erwurdigen, wolgepornen, edlen und gestrengen herr Gerwigk abbt zu Wein- garten, herr Haug graf zu Montfort und herr Hans Wernher von Reyschach, landcomentur der beley Elsass und Burgundi, teutsch- ordens, bey dem hochwurdigen fursten und herren herren Johansen, 20 erwelten erzbischoven zu Lunden, bischoven zu Costanz, zu M6rs- purg im schloss erschinen und ungevarlich die mainung furtragen: Als kurzverruekter tagen gemaine des schwabischen krays prelaten,: graven und frey herrn und der abwesenden potschaften zu Raven s- purg bey ainander versamelt gewesen, were inen ain schreiben von 25 seiner furstl. gn. zukomen, inbaltend, warumb ir f. gn. vermug irer ausgangen mandaten ain hilf auf derselbigen clerisey und gaistlichen von wegen jungster zu Speyr auferlegter defension geschlagen, daran aber ir f. gn. von etlichen gaistlichs und weltlichs stands, in deren oberkaiten und gerichten derselben briesterschaft gesessen, 30 wftrden verhindert, mit bitt, dasselbig abzustellen und sein f. gn. bey sollichem irem begem unverhindert beleiben zu lassen. Daruf sy von ermelten prelaten, graven, freyherrn und der abwesenden potschaften abgefertigt mit bevelcb, sein f. gn. derselben zuvorderst

') Traf bekanntlich nicht zu. Karl drang nur bis Chdteau-Tluerry vor. a) Mam Mitsler: oben Mr. 639. s) := Thierry,

llT^l^-llT"

1544 Oktober 1. 485

geburliche nachpurliche dienst und gueten willen zu vermelden, wie sy dann fur sich selbst auch gethon haben wolten, und dem- nach ir f. gn. zu bedenken zu geben, wo sy auf irem furnemen mit einziechung der begerten hilf bey iren gaistlichen veruiug

5 ausgangens mandats wolten verbarren, und das in kurz der ganz graain pfening von inen verniug des jungsten reychsabschids solt und muest angelegt und eingezogen, auch sein f. gn, das noch unentricht subsidium earitativum solte entricht und gegeben werden, hetten ir fr. gn. leichtlich zu erachten, was in disen zeiten und

10 ISffen, darin etliehe beschwarlich und misgewachsliche jar gewesen, auch die priester allenthalben nit wol ze bekomen und vil abgang an irem einkomen, aus sdllichen und andern mer bewegenden ursachen fur nachtails und libels dams m6chte ervolgen, rait bitt, ir fr. gn. wdlten von s611ichem irem begeren absteen und sy, die

15 priestersckaften, mit sSllicher steur unbelegt und unbeschwart zu lassen.

Hieruber haben sein fr. gn., genomen bedenken nach, inen, den hern gesandten, widerumb lassen furbringen, das sy sych irs freundlichen und nachburlichen erbietens bedanken und versechen wolten, sy begertem demselben naehzusetzen. Und nachdem die

20 andern prelaten, graven und freyherren und der abwesenden bot- schaften und sy aus obangeregter ir f. gn. an sy derhalb ansgangen sehreiben gnugsam vernomen, was unvermeidenliche zum h6chsten eraischende notturft ir fr. gn. bewegt, derselben gaistlichen umb ain geringfuege und gleichmA,ssige tragi iche hilf zu auferlegter

25 defensionhilf anzusuchen, uf das und auch zuvor sich ir fr. gn. unzweifenlich getrSst, sy s61ten von den oberkaiten und herschaften, darunder derselben gaistliche gesessen und umb sMlich hilf ersuecht, daran unverhindert gelassen worden sein; dann wie auch bemelt sehreiben mitbrecht, were laider die kund und wissentlich warhait,

30 das der stift Costanz zum hSchsten erarmbt und beschwart und doch mit den jetzt vilfeltigen reychshilfen so hochlich belegt, das sy seiner f. gn. und derselben gar wenig doch erarmbten under- thonen zu ertragen nit erschwinglich und treglich; und wiewol sich sein f. gn. (wie inen, den herren gesandten, und andern

35 stenden des reychs, so auf jungstem zu Speyr und etlich darvor gehalten reychstagen gewesen, wussend) des zum kdchsten mit embsigstem vleis beclagt, und dieweil sy nit zu leidenlich und treglieher hilf mdgen kommen, wider dieselben abschid, sovil die auferlegten hilfen belangt, protestiert, so hetten sy doch hinwideromb

40 erwegen, dieweyl s&lch hilf auch wider unsers hay. christen-

486 1544 Oktober 1.

lichen glaubens und namens erbfeind den Turken und seine anhenger diente, und das auch ir fr. gn. zu nachst angesechner vergleichung der anschlag glichmassig und traglicher hilf gewisslich zu gewarten und zu haben vertr&st, wie sy diser hilf auch erstattung thuen und besehwMictas, so one das ir fr. gn., derselben 5 stift und wenig erarmbten underthonen ervolgen, verhueten mdchten, und derwegen ire gaistliche zu ainer gering und leidenlich gleichmassU gen hilf neben den so wenig und erarmbten weltlichen underthonen zu getragen gezogen, und verhofft, dieweyl ir f. gn. vorfarn unver- hindert menglichs die gaistlichen zu den zeiten in reychssteuren zu io mithilfeu gezogen, do der stift in vil grosserm einkomen und der reychssteurn nit sovil wie laider ietz gewesen, es solte irn f. gn. jetz derselben stift eussersten erarmbung und abgang naeb in so ringer und gleichmassiger treglicher anlag zu ainer hilf, die billich meniglich berura solt, vil weniger eintrag und verhinderung begegnet, is und gar nit obangeregts fur ain verhinderliche ursach erwegen worden sein. Dann je bey alien gaistlichen merstails zu befinden, das sy sein f. gn. als irem ordinari s&llich leidlich und tregltehe hilf gehorsamlich zu erstatten wol genaigt1), wo sy von den her- schaften, in deren oberkaiten und gerichten sy gesessen, da ran 20 unverhindert, auch von inen zum tail in andere weg derwegen unbelegt und unbesteurt bleiben mdchten. Und derhalb ir f. gn. erachtung nach were nit ze erwegen, wo die gaistlichen jetzt sollich ir f. gn. begern der defensif halben und in kurz hernach den gemainen pfening und lestlieh das noch usstendig subsidium 25 caritativum musten erstatten, das darus vil beschwarlichhait und unraths ra6chte ervolgen; dann wie bemelt, so w&ren die priester sollich hilf, wo sy unverhindert, gehorsamlich zu erstatten willig und m6chten der vom reych auferlegten durchgeenden anlag mit dem ganzen gemainen pfening nit erapflieehen. Zu dem so hetten 30 ir f* gn. den stift Costanz nun in das sybent jar innen und subsidium caritativum noch nie ervordert, wfirdens auch zu jetzigen beschw&rlichen zeiten und leufen noch nit ze erfordern gemeint sein, sunder, indem das zu des reychs hilfen dient, dem, so durch

l) Matthias Segesschmid und Zimprecht Wigelin, beide u.j.lic, Dekan und Kamerer des Kapitels Itavensburg7 an Jacob N.} Sekretdr zu Meersburg: Wollten mel lieber dem Bischof die speierer Anlage entrichten als den Weltlichen. Aber die Obrigkeiten Jiaven$burg} der Landvogt, Baindt, Berg} Bodneck, Eschach, Wein- garten} Graf Hug, wollen sie nicht entlassen: Weingarten, 1544 Okt 26: ZUricfi W II 19, Or. Daselbst und W II 20 retches Material am dem Streit ztrnschen Bischof und Berrschaftm urn die Tilrkensteuer mn 1544.

1544 Oktober 1. 487

solch subsidiurn caritativum ir f. g, und dem erarmbten stift Costanz zu gnetem konien mdchte, fursetzen. Und dieweyl dann sy, die berren gesandten, aus obangeregten schreiben und jetzigem furbringen, auch eunst als tragende wisser des stiffs gelegenhait, 5 leichtsam zu vermerken, aus was hSchst beweglichen ursachen sein f, gn. umb ain sdllich gering und gleiehm&ssig tregliche bilf ire zugethone gaistliche ersuecht, und warumb billich die dargegen furgewente ursachen nit so beschw&rlich, wie sy angezogen, statt- haben m6chten, so were ir f. gn. ganz freuntlicbs und giietlichs

10 ersuecben und begern, sy, die herrn gesandten, wolten bey den andern herrn prelaten, graven und freyherrn fsovil befurdern und fur sich selbst genaigt sein, das ir f. gn. bey sollicher irer anlag, dieselben Verrer unverhindert haben einzubringen, bleiben lassen. Das wolten sich ir f. gn. zu inen ganz freundlich, guetlieh und

15 nachburlicb versechen und getrosten, das sy, die herrn prelaten, graven und herrn, sich wurden wissen zu erinnern, das sy vermug der recht und alten herkomen nichts zu gebieten oder zu verbieten ; wo es aber geschechen, wurdens ir fr. gn. gott ergeben und doch nit underlassen, vermug der pflicht, damit sy dem stift zugetbon,

20 an orten und enden, do sicbs geburt, von den verbinderlichen zu beclagen,

Uff sdllichs haben die herrn gesandten anzaigt, sy hetten von den andern herrn prelaten, graven und freyherren und der abwesenden potschaften bevelch, sein f. gn. aus obangezaigten

25 ursachen zu bitten, von sollicher erforderten hilfe abzusteen, wie sy dann noehmals gebeten haben wdlten. Und wa es aber nichts verfachen, wurden und wolten sy sdlch ir f. gn. antwurt widerumb an sy, die andern herren prelaten, graven und freyherrn, gelangen und es jetzmals irstails darbey beleiben lassen, wie sy dann

30 gethon und darrait abgeschaiden. Actum ut supra.

697. Dr. Lucos Landstrass an Gerwig: Der kaiserliche Fiskal hat ihn unter dem 27. d. M. gegen G. wegen Nichtbezahlung des sechsten Ziels der dreijdhrigen Kammergerichtsanlage angerufen und ihm nur 14 Tage Zeit gegeben; moge die Mahnung und einen 85 beiliegenden Eatschlag Kessenrings an die Pralaten gelangen lassen, die es angeht1). Der Kaiser und Frankreich haben Frieden gemacht;

l) Johann Graf zu Montfort, Kammerrichter, und die Beisitzer des Icsrl. Kammergerichts an Gerwig: Der b'iskal berichtete, dass G. vor seinetn Weggang

488 15*4 Oktober 1.

des Konigs von Frankreich Sohn? der Herzog von OrUans} soil des* Kaisers Tochter nehmen und der Franzose soil Savoyen abireten und Hilfe wider den Turken schicken % mit anderen mehr KapituHs* von denen man wohl mit der Zeit horen wird. Leizten Freitag ist der Kaiser in Valenciennes auf eigenetn Grund und Boden glucklich 5 angekommen* Das Kriegsvolk zisht ihm nach.

Der Bischof von Augsburg ist votn Kaiser als oberster Kommissar fur den Reichstag nach Worms bestimmt und ersuchf, ion stundan zu reisen.

Biiietj dem Boten von Speier fur jede MeUe einen Batzen zu 10 hezahlen%\ Speier, 1544 Oktober L

18, 31, Or.

698. Friedrich Graf zu Furstenberg an Erbtruchsess Wilhelm : Der Herr von Augsburg, Naves und er sind als JcsrL Kommmare fur das Werk der Ringerung vorgestem in Worms elngetroffen und 15 haben gesfem die Kreisverordneten zusammen erfordert} fanden aber nur fiinf Kreise vor und auch den schwdblschen nicht vollkommen vertreten, woruber der Herr von Naves sehr unzujrieden war? weil gerade sie soviet darum angehalten habenz), besonders auch} dass der Verordnete der Prdlaten, Graf en und Herm4) noch nwhi <kt 20

von Speier zugesagt habe, class er die Pr&laten des schwfibischen Kreises zitr Er- legung der Anlage des fUnften und des letzten Ziets nocJi vor Aasgang der drei Jahre bestirnmen werde, tend dass er daraufhin mit gerichtlicJien Anrufen gewartet habe. Nun habe aber nur G.fiir sich das fdnfte Ziel bezahlt. Soil veranlassen, dass die Pr&laten den Riickstand des funften und das sechMe noch vor End* Juli ent?*zchien: Speier, 1544 Juli 4; 18, 1.

*) Friede von Crfepy, 18. September: Egelhaaf 2, 435 f *) Das normale Meilengeld fUr den Reichakammergerichtsboten betrng 1 fi* ftir 12 Meilen, seit 1548 Pj% ft.: Smend S. 365.

3) Das Sehreiben schickt der jttnge Erbtrucltsess Wilhelmf da sein Vater abwesend ist, an Gerwig und Graf Hang: 4> Notwmber: 18, 70, Or., (26).

4) Kon-rad Lmclcer, Stadktmmann voti Tettnang* Am 18. November fordert G.ihn auf, zur Abfertigung nach Weingarten zu kommm; 18, 82. Am 24. No- vember reiste er mit Kessenring von Weingarten ab: 18, 81. Urspriinglich hatU der Obervogt von Waldsee, Trautwein, die Vertretung tibernommen, auf den auch der Gewaltbrief ausgestdlt wary was zundchst zur Beanstandung filiate, so dass Graf Friedrich seinen Kanzler Dr. Matthias Host mit der Presentation der Ringenmgs-Gesuche beauftragte, ohne den Dank der andern zu jinden: Friedrich an Erbtruclisess Wilhelm: 1. Dezetnber ; 18, 93. Am 11. Dezember drdngt Hang von Mont fort zur Absendung eines eigenen Gewalf briefs fur Leucker an den Erb- imckmmn: 18, 97, 99.

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1544 Oktober 30 ~ Dezeraber 21. 489

war. Soil sorgen, dass der Mann so rasch wie moglich reist, went} er noch zu Haus sein sollte; dass Graf Hnug von Montfort, dem der Gesandte mit Eidespfiicht verwandt ist, ihn fur diese Handlwig schriftlich seiner Pjiicht entbinde, und dass der Verordnete die 5 Prdsentation mitbringe, trie er, Graf F., sie Hang und dem AH von Weingarten uberschickt hat.

Heute 8 XJhr sind die Prcisentationen, Eidesentschlagungen und

Vollmachten der anwesenden Vertreter angehdrt worden. Von

Schwaben ist nur der von Kaltenthal1) hier. Das schadet; were

10 fast gut, das wir bas zft unsern sachen sehen und nit allwegen die

sdraigsten weren. Worms, 1544 Oktober 30.

18, m, Or., e. U.

699. Andre von Konritz an Gerwig: Mochte em voll- stdndiger Schwabe werden und wilnscht augsburger oder kemptener 15 Lehen. Der Abzug des alien Kammergerichts. Der Reichstag. Gs. Geldsache. Niederosterreichische Geldbew'dligung. Freistadt 1544 Dezember 21.

18, 104—107, Or.

Nachdem ich in kainen zweyfel setze, e. e. werden gegen-

20 wertigen reichstag personlich von gemainer prelaten wegen in Swaben aueh und oder aber in ansehung irer aignen sachen, so sie mit kay. mt. haben, gehorsamglich besuchen, als hab ich nit konnen nnderlassen, e. e. mit meinem schreiben freuntlieh und dinstlich anzulangen, zu grussen und zu pitten. Und verursacbt

25 mich hiezu insonderhait, das sieb e. e. mermals gegen mir so gunstiglich, wol und freuntlieh, wiewol meinethalben unverdinter sachen, erpoten haben, wo und wuemit sie mir der landart furder- lich und dinstlich sein mochten, sich dermassen gegen mir zu erzaigen, das ich e. e. gunstigen willen im werk befiuden solt.

30 Und so nue ich und die meinen umb e. e. im allergeringsten nit verdienet haben, einige woltbat von e. e. zu empfahen, so viel mehr solt mich verhindern und abscheu machen, e. e. in meinen sachen zu besweren und zu belestigen. Aber unangesehen des alles, und das e. e., wie gemelt, ir getreues gemuth gegen meiner

35 person eroffnet, auch ich und die meinen e, e. und den iren gehor-

') Vffl. S. 187 Ami. 3.

490 1544 Dezember 21.

samen und dinstlichen willen zu beweisen mehr dann genaigt seint,. werde ieh gedrungen, mit e. e. etwas vertreulicher kunftiglich zu handlen imd mich derselben zu bevehlen al8 meinein sondeni gunstigen lieben herra und patron. Erw. und gunstiger lieber herr. Weil ich ein eingepflanzter Swapp genant werde, und mir nieine 5- natur zu demselben unzufier furnemlicli und mebr dan zu andern nationen, aucb meinem aignen vaterland, guts saget, so wolt ich auch gem etwas im selben veraehtem lande haben, ob ich mit der zeit gar ain Swapp werden konte. Was ich auch itzund an e. e. dinstlich begem werde, das beschit nit alein au's meinem vertrautem io gemutb, sonder ein herlicher mann hat calcaria auch addirt, so euch wol bekant ist.

Und ist das nemlich die sache. Mein gnediger furst und her von Augspurg, dabei ich mich aller gnaden versehe, desgleicheu auch mein gn. f. von Kempten sollen viel guter leh en in iren 15 pistumen und stiffen haben, welche ire furstliche gnaden, [wenn] one das eines zum fall komt, andern zu verleihen schuldig seint. Und neben dem, das ich gutlich darfur halte, beide hern seint mir mit alien gnaden genaigt, zu dem das ire gnaden y zu zeiten aucb leute am kuniglichen hofe haben mussen, so ire und der iren 20 sachen sollicitiem, treiben und furdern, als hab ich nit umbgehen mogen, e. e. dinstlich zu pitten, mit beiden hern zum fuglichsten undertheniglich und wie e. e. zu thun wol weis, als zu dem ich mein vertrauen in dieser und andren sachen stell, zu handlen, damit ire gnaden mich mit expectanzen auf nechstkunftige fellige 25 lehen gnediglich versehen und mir solche gnade one iren und irer stifte nachteil widerfaren lassen wolten . . . Mit wenig worten zu melden hab ich ein soldi vertrauen und lieb zu e. e. gefast, das ich mich zu derselben in obberurter, auch andern sachen, so mir zu ehren und nutz geraichen, alles guts und nit weuiger als zu 30 meinem leiplichen vater getroste. Wil mich auch hiemit e. e. uni- versaliter commendiert und ergeben haben. Und y ehe ich mochte ein wirklicher Swapp werden mit angehender expeetanz und fellickait, y lieber mirs sein wurde. Cum bonis bonus, cum hereticis hereticus eris : Suevus et Saxo : ab aquilone omne malum. 35 Ego abhorreo a patria. Sat sapienti.

Wie mich die sachen ansehen, so wird ku. mt. diesen reichs- tag nit besuehen. Und weis e. e. daneben als meinem lieben patron nit zu pergen, das ich in ku. mt. gescheft ein grossen schaden empfangen und einen schenkel nemlich den rechten durch 40

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1544 Dezember 26. 491

fall eines gauls ganz und gar enzwey geprochen und sunst ubel gefallen bin; lige noch under dem arte itzund in die siebende wochen; kan noch nit gehen, hab unseglichen smerzen erlitten. Das die herliehen gelerte leute am kay. camergerieht so einen spottliehen abzng genomen J), ist sich hoch zn erparmen, davon mir 5 doctor Stump, itzund regimentsher zu Inspruck, in dieser stunde noch. lengs geschriben. Der almechtige got verlei seine gnade, das ir hern auf diesmal die sachen justiciam und religionem als duo connexa und inseparabilia bas bedenket, ne faciatis deum omnino iratum, qui non semper teinporisabit. Wan gleieh Gulich

10 und Frankreich dardureh seint gezwungen oder gestraft worden, so mochte es doch die zeit nit alweg gut thun und am hauptstuck, das ist der Turk, wol felen und umslagen. Wil mich hiemit e. e. ad omnia servitia submittiert und ex animo commendiert haben. Die wel mich zu irem gefallen nach allem meinem vermugen

15 uunachleslich geprauchen. Und sei e. e. got in gnaden bevholen, mit pit, mich zu berichten, ob kay. mt. irem gnedigen zusagen mit bezalung nachsetze; dan wie mich her Min singer 2) bericht, befundt sich e. e. raitung ganz aufrichtig. Und wie sich der reichstag anlass, was guts zu hoffen sei. Die ku. mt. haben mit iren nider-

20 osterreichischen erblanden getaglaistet; die bewilgen viermalhundert- tausent gulden. Trium regum fahet der lantag zu Prag an. So e. e. mir schreiben wil, gebe sie den prif dem hern doctor Giengern oder meinem bruder Nickel, so an kay. mt. hofe ist.

700. Dr. Jacob Kessenring an Genvig: Anhunft in Worm*. 25 Quartiere. Proposition, Der Kaiser. Die Besckwerden. Mengener Saehe. Naves. Worms, 1544 Dezember 26.

18, 114—115, Or.

E. gn. will ich in underthenikait nit bergen noch verhalten,

das ich auf sonntag den 21. Decembris zu Wormbs glucklich

80 ankomen bein. Der allmechtig sey gelobt. Und hab mich auf

montag darnach ro. kay. may. comissarien s) sampt ubergebung der

') Da man sich auf dem Reichstag in Speier iiber die von den Frotestanten tierlangte Neubesetzung des Kammergerichts nicht hatte einigen kfrnnen, blieb das Gericht seit Juni 1544 suspendiert; die Beisitzer verliessen sum gro'ssten Teil die Stadt: R. Sin end S. 160, 171.

») Vgl. Nr. 66V

3) Bischof von Augsburg, Graf Friedrick von FUrstenbery und Naves: Vgl, Nr. 698.

492 1544: Dezember 26.

gwalt in die menzisehe kanzley anzaigt und presentirt, welches von mir gnediglieh angenommen worden, doch mit dem anhang, das sich die ro* kay. mt. der stend langsam zukunft zum hdcbsten beschwere, darauf ich e. g. entschuldigung und leibschwaohait furgewendt *), so fur gnugsam hinderung angenommen. Und ist 5 ain gross geschray allain uber e. g. gewesen, so ietzumal gestilt. Mein zukunft ist zu reenter zeit bescheehen. Dann ich von meinem gn. herrn graven Frideriehen verstanden, das die ro. kay. mt. w6il wissen haben, was fur stend, oeh derselben potschaften, gegen- wurtig, oeh abwesend syen, welches sy, die herrn commissarien, io irer may. zuschreiben muessen. Sovil furgetragne proposition8) belangt, bein ich gleichwol aus Leuckers8) schreiben zu Thiefenbrun anfenglich in der eyl erschrocken, und derhalben dozumal fur gut geacht, e. g. zu verreiten. So ich aber in erfarung der sachen kommen und mich sollicher aigentlich erkundiget, ist es noch vii io zu frue. Dann auf dieselbig noch kain reichsrat gehalten, in ansechung das der stend potschaften so in klainer anzal, das man die rat nit mag besetzen, darum die sachen bis zu ankunft merer stend, oeh derselben rat, aufgeschoben. Wie aber die kayserlieh proposition gestalt, haben e. g. sampt ainem schreiben von kay. may. 20 an die stend aus disen zwayen copeyen4) zu vernemen.

Der ro. kay. may. ankunft ist ganz ungewiss. Etlich ver- m ain en, ir may. werden auf den 3. oder 4. Januarii hie ankommen. Etlich sagen, ir may. sey mit dem podagra beladen^ Und das hat mir ain bot allgestern anzaigt, des ich wol kundsehaft hab, er sey 25 ongevarlich vor 10 tagen zu Gent ausgeritten, da syen die kay. may. vast krank gewesen, podagra, derhalben man sy irer may. zukunft in ainem monat nit dttrft versechen5). Auf sonntag verschinen syen kay, may. furir ankommen und haben. fur 3000 pferd allhie furirt, und ist beschwerlich umb e. g. herberg zugangen ; aber ich 30 habs noch erhalten. E. gn. werden des platz halben lustig haben, aber sunst wirt es eng gnug sein; doch mftss man sich beiden,

s) Kredenz Gs.fitr Kesxenrhig an den Bischof von Augsburg: 15. Drzem- her: 18, 100.

a) Vom 15, Dezember: Heidrich 2, 51 53. 8) Oben Mr, 690.

4) Fehlen. Die Proposition ist gedruckt bet A, Bezzenberger y Berichte und Brief e des Hats und Gesandten Herzog Albrechts van Preussen, Ahasrerns von Brandt, I (Kdnigsberg 1904) S. 126.

5) 'Patsachlich ist es 16. Mai geworden: Heidrich 2f S$>

1544 Dezember 26. 493

dann ich es nit waiss zu verbessern. Aus den ursachen haben

9

e. g. wol und gnugsam zu vernemen, das es noch zeit gnug ist e. g. zu verreiten des reiehstags halber, das e. g. auch aus kayser- licher proposition haben zu versteen, Derhalben mein rat, e. g. noch 5 diser zeit anhaira zu pleiben, so lang bis ich e, g. bessern und ver- stendigern bericht thun kan. Dann wa sich etwas besehwerlichs zu- tragen oder in ander weg begeben wurd, das ich achten mdcht, e. g, gegenwurtikait not wen dig sein, will ieh e. g. des zu berichten kain boten sparen. Dann es vast theur allhie und bald etwas erspart mag werden.

10 Blasin bab ich 80 lang behalten, bis ich m6cht etwas erfaren

und der herberg gewiss were. Zudem ist raein bub sampt dem boten auch noch nit ankommen. Denselben boten will ich ain tag oder zwen behalten und damach e. g. dabey ouch schreiben.

E. g. bitt ich undertheniglich, sy well mir ain schamlot l) mit

15 furen lassen und e. g. wappen zuschicken, damit ich das hab

anzuschlaehen. Dann ich version mich ains langwirigen reiehstags.

Leucker bat all supplicationes der beschwerden halb uber-

antwurt, ist aber kaine von wegen meins gn. herra von Kempten

vorhanden; wer gat, das fursechung bescheche. Und ist Leucker

20 angenommen, aber kommerlich. Dann wiewol die presentation auf Leuckern vergriffen, ist doch der gwalt auf obervogt gestelt nit revocirt. Und ist Leucker vor seiner presentation allhie gewest, und wa noch mer beschwerden vor augen, mags e. g. Leuckern zuschicken.

25- Und dann veraers, gnediger herr, hab ieh mit baiden burger-

maister zu Mengen auf e. g. bevelch gehandelt und die sach2) dahin gebracht, das mdcht etwas fruchtbars und erschiesslichs von wegen meiner gnedigen herren der prelaten auf leidenliche mittel ausgericht werden, wa sy der sachen genzlich und aigentlich bericht

30 weren, das sy zu geschechen wol leiden und gern sechen wolten, wie ich das e. g. verhoff mundlich anzuzaigen. Dann es sich nit alles will lassen der feder bevelchen.

Den herren von Naves hab ich nit allhie befunden; er ist ain tag vor meiner ankunft zu der ro. kay. nit. verritten.

3k 701, Genvig an Bischof Johann von Konstanz: Die Heifer

in Ravemburg haben die Kapldne vor der weltlkhen Obrigkeit

1) (Wassergemusterter) feiner Mock, Talar.

2) Vffl M-. 690.

494 1541 December 29.

verhlagt in Sachen, die dochm unmittelbar dem Bischof und seinem Vikar zmtehen l). Dieweii dann one das zu Rarenspurg bey ainem rath die administration uber die gaistlichen gfieter von tag zu tag ye lenger ye mer e* £ gn. jurisdiction zu beschwerlichem nachtail einreisst, zu welchera yetzt die heifer mit clag noch mer ursaeh 5 geben, wird der Bischof am besten erne Inhibition fiir beide Teile ausgehen lassen, aber ohne ihn, G\} zu nennen. Die Kapldne whin das Verbal gem. G. will die Inhibition insinuieren. Weingarten 1544 (montags nach dem hailigen cristag des angenden 45 jars) Dezember 29, 10

Das herr Hercules GrSIdli in curia romana tods verschiden, ist ungezweifelt also der will gottes gewest, welcher den krieg zwischen unser am passten zu richten und zu vertragen gewisst; der wolle seiner und alien cristgldbigen seelen genedig und barmherzig sein. Amen. 15

Zurich WII20, Or., (50).

702. Kessenring an Gerwig: Vom Reichstag: Der erste

Beichsrat. Tiirkennot. Gemeiner Pfennig. KsrL Proposition. Der

%) Gerwig und Johann Geldrich, Pfarrer zu Cappel, Dekan des Kapitels Teuringen, an Bischof Johann von Konstanz; Haben als btschofliche Kommissdre die Heifer und Kaplttne von Ravensburg zitiert und verhSrt und schlagen zur Beilegung des Streites vor: 1. Da der Anschlag des Korns und Sabers gleich- mdssig und ntQmand zu Kachteil gemacht ist, me die Procuratares, denen solches von Amis toegen zusteht, unter Eid trkl&rm, und da die gefarlichait diser raitung und anschlaga deraassen bey weitem so gross und bescbw&rb'ch nit befunden, inmafiseu von den belfern aogezogen, so soil es dabei bhiben und niemand den anderen schmdhen. 2. Kom und Haber sollen alls Jahre aufgeschilttet und zu jeder Cotember (Quatember) den KaplSnen und Helfem ihr Anteil an Korn und Haber j nicht an Geld gegeben toerdetu 3. Eiery Buhner, Hennen und das Roggen- geld, die bisher nicht in die Rechnnng kamen, sollen ebenfalls verrechnet, aber dagegen den procuratoribus und ainem yeden caplon, so zu verricbtung gemainer bruederschaft speiin, irrungen und gescheften ausgeschickt oder in an der weg gebraucht, aus der fabrieh oder gemainen aerario (den By truncen nennen) not- turftige zerung und ftir sein versaumntis, mueh und arbait zimliche belonung gegeben wiird. 4. Bedunkt uns nit un rats am, das ain belfer, der wochner ist, des seelambts und derselbigen neglients (doch allain sover er in seinem studio ?m verkundung gottes wort anhaimsch bleibt) erlassen. Da aber er, der wochner, in solchem vorlessig und usserhalb seines stadiums in zcchea, auf der ga?sen oder anderswa befundeu, das er alsdann in der neglients billich sSUe begriffen und notiert werden. Bisher haben Kaplime und Heifer sum Schaden der Bruder- schaftsfabrih die Negligent^ geteilt; das soil verboten werden; alls Negligenis geliSrt in den gemeinen Truncn-s: 1545 Januar 22: Zurich W II 20, Or. .

'— *

1545 Januar i. 495

Kaiser. Gs. Merberge. Der Herr von Augsburg ist Kardinal geworden. Neues Konzilsausschreiben. Leucker tmd die neuen Anschlage. Gs. Reise. Naves. Worms, 1545 Januar 4.

IS, 149— 151, Or.

. . . Auf das schreiben, so ich e. g. jiingst bey Blasy Schmid

h gethon, will ich e. g. weiter undertheniger mainung nit bergen, das auf die kayserlieh proposition, so ich e. g. auch zugeschickt, am andern Januarii der erst reichsrath gehalten worden, aber kain furst, sunder derselben potschaften, gleichwol in zimlicher anzal, verhanden gewesen. Und haben anfenglich der herr von

10 Madrutseh l) newe zeitung des Tarken halb furgetragen 2), das derselbig in deni anzug auf Ungern und alsbald mit unmensch- Hcher anzal volks sterker dann noch nie anzogen sey, mit beger, die sachen zu furdern; dann ain stund zu lang sey; und wa nit bey zeit darzu gethan, werden die tfsterreichischen land zu Uogern

15 auf dis jar eingebiiesset werden. Aber wie breuchlich, hat man das mer zu oren dann zu berzen gefasset.

Demnaeh den gmainen pfening betreffend haben sich aller stend botschaften im furstenrat gehorsam erzaigt. Der merer thail ist urputig, ir urkund und recognition einbringung des gmainen

20 pfenings furzulegen. Die andern syen im werk und wellen sich in kurze dem speyrischen abschid gemess ouch erzaigen. Den dritten ist bevolchen, irn fursten und herren zuzuschreiben, sich vor nacbthail und straf in jungst speyrischem abschid begriffen zu verhueten. Und darum, wa e, g, und ander mein gnedig herren

25 den gmainen pfening noch diser zeit nit eingebracht, wirt not- wendig sein, solchs furderlich zu beschechen, und wa e. g. noch diser zeit nit verreiten, mir deshalb recognitiones und urkunden zu uberschicken 3), mich darnach haben zu halten. Das wellen e. g. meinem gnedigen herren von Kempten und andern mein gnedig

30 herren die prelaten zu wissen thun. Dann ich im reichsrat fur- gewendt, mein gnedig herren, die prelaten, einbringung halb des

v) Osterreichischer Hofmeister,

*) VgL Heidrich 2, 53.

a) Marx Ziegkr, Priester, Kaplan unci Schulmeister im Gotteshaus Wein~ t/arten, Hans Kmn, Oberamtmann, und Jerg Spohn, Ammann daselbst, als Gemoigs verordnete Obereinnehmer beurbunden, dass bci d#r Erhebnng des gemeinen Pfennigs in den Gotteshausgerichten getreulich und vollkommen nach dem jilngsten ttpeierer Abschkd verfahren tvurde. Siegel Kdms: 1544 December 9: 18, 89, Gs. K, 41, 197, Or.

496 .15*5 Jamiar 4.

gmainen pfenings ouch im werk sein, in dem sych ir gnaden ge- ]ior8amlich erzaigen werden.

Sovil dann die articel in kayserlicher proposition belangt, davon ist ouch geredt, aber nicht verglichen. Dann man in unserm rat fur gut angesechen, durch ausschutz ain articel nach dem & andern abzuhandlen. So wellen die churfurstlichen rat die sachen an der session, stym und stand anheben, welches allain ain ver- lengerung und verzug ist, dieweil solch irrungen allain zu der kay. may. standen. Syen also unverglichen von ainandern geschaiden 1). Besorg abermal in acht tagen kain reichsrat zu haben, und haben io doch die kayserlichen coram issarien anzaigen lassen, das die kay. may. kurzum welle die articel vor ir may. ankunft beratschlagt haben. Aber ich kan nit erachten, das fruchtbarlich etwas vor ir may. zukunft ausgericht noch endlich beschlossen werd. Wo es aber geschechen solt, das man die handlungen und proponirten 15. articel ernstlich furnemen wolt, mScht e. g. gegenwurtikait nit schadlieh sein. Dann e. g. wol mdcht etwas verhueten, insonderhait so mer dann ain ausschutz gemacht s61t werden. Mdcht auch vast wol leiden und gern sechen, das mir e. g. danocht in irem abwesen ain instruction auf die proponirten articel zugesandt hett, mich 20 darnach haben zu richten. Wiewol ich mit andern zustimmen mftss und guter massen waiss, auf welche seiten ich mich halten sdll, noch danocht haben mein gn. hen* von Kempten ain stritt der session halb mit den Johanniter, dero mir nit bewist, derhalben mir vonndten sein will, bericht zu empfachen, wa die session' 25 furgenomen, wie ich mich halten sSH, in dem fall nicht zu begeben.

Der ro. kay. may. ankunft ist noch ungewiss; waist niemand davon zu sagen. Ir may. soil den 27. Decembris noch zu Jengt 8 gewest sein, und ist vor liechtmes noch kain hoffnung, derhalben 30 ich e. g. noch nit rat, zu verreiten kay. may. halber.

E. gn. hauswirt beschwart sieh zum hflchsten e. g. langsaraen znkunft; dann er das haus vor funf wochen verleichen und ain nutz daraus haben mugen; hab gnug an im zu halten; gib doch die trostung, e. g. werde seins nach tails nit begeren. Und ist 35 warlich billich, das ime an dem ort ain will gemacht werd, dann er vil am das haus angesfteht wirt; und wo ich nit, hett ers so lang nit lassen warten. Doch ist besser, sich mit ime zu vertragen,

») Heidrieh 2, 53 f.

*) Gent,

- l*^trotr^frh«tf*'"»*"£"T*

1645 Januar 4. 497

daim das haus vergebenlich zu besitzen. E. gn. wellen mir deshalb bescbaid zuschreiben, wes ich ine mug vertrosten.

Newer zeitung waiss icb e. g. nit zu verstendigen, dann das in. gn, herren von Augspurg auf sonntag innocentum !) post zu~ 5 kommen, das sein furstl. gn. zu cardinal angenoraen, und am newen jars abend post vesperas ist seiner f. g. das cardinalhutlin in ecclesia in der saeristey aufgesetzt worden cum solennitate, qua decet, alda ich sampt den andern der gaistlichen botsebaften gegenwurtig gewesen mit gliiekwunschung anstatt meiner gn. herren

10 der prelaten. Circumcisionis '-) haben mis sein f. g. zu gast gehalteu.

Romanus pontifex haben abermal ain concilium gen Trient ad quartam dominicaro in quadragesima 3) ausgeschriben.

Leucker bat mir anzaigt, das er e. g. gern in etlich articel

15 rat haben welt und die mir doch nit ertfffnet. Hab ime bevolehen, e. g. das zu schreiben. Der anschleg halb wirt streng gehandelt, kan mich aber doch auch kains austrags versechen. Wo e. gn. und ander inein gnedig herren weiter beschwerden hetten furzu- bringen, mag nochmaln schriftlich geschechen. Dann ich danocht

20 sovil vermerkt, das etlich supplicationes zu gmain und mer ad speciem muess gangen werden. Dann die reehten katzen zu den anscblegen verordnet. Besorg (gegen e. gn. in trauwen vermelt) Leueker sey schlecht gnug und werd vast uber die gaistlichen geen, wa nit mit der zeit einsechen geschicbt.

25 Und in summa wiewol in. gn. lierr von Augspurg ain sonder

verlangen nach uwer gnaden haben, wie dann ir f. g. mich deshalb selbs angesprochen und verniainen, das e. g. als der erfaren by den furstlichen gesandten wol indent frucht schaffen, weleher mainung m. h. graf Friderich ouch ist, so kan icb doch nit

30 erachten, wie die sachen geschaffen und sich ansechen lassen und dann e. g. bevelch nach, das e. g. nochmaln zu verreiten sey bis auf weitern meinen bericht, den e. g. ich in kurze verhoff zu thun, in ansechung das icb nit glauben kan, das wir nns vor der kay. may. ankunft vergleichen oder endlich entschliessen. Und oh

35 das gleichwol gescheehe, wurd es churfursten und fursten, so auch ankommen werden, muessen referirt und darnacb endlich beschlossen werden, welches erst nach kay, may. ankunft geschechen wirdet,

') m Dezember. 2) t. Januar. s) 15. MOrz*

Want. GeschichU<iu«ltert XVI. g2

498 1545 Januar 15.

Dann noch kain furst one m. g. h, von Augspurg gegenwurtig. H6r auch nit ainichen auf dem weg sein. Wa sich aber begeben ward, das die sacben der proposition ernstlicb furhand genommen, och die kay. may. in kurze ankommen s&lt, will ich das e. g. wa nit by vergebenlicher doch by aigner botsebaft zeit gnug versten- 5 digen und in dem mein miiglichsten fleiss furwenden.

Der herr von Naves ist noch. diser zeit nit widerum ankommen, der zuversicht, er word newe zeitung mit ime bringen.

70S. Kessenring an Gerwig : Seit dem Schreiben vom -i. Januar, das der Bote von Uberlingen miinahm, haben sich die 10 fiirstlichen Gesandten am 7. Januar der Proposition halb dcihin verglichen, dass die Artikel von der Untcrhaltung des Rammer gerichts and betreffend Session, Stimtne und Stand bis zur Anhunft des J£aisers verschoben werden sollen. Filr die Beratungen iiber die Miinze ist am 10. Januar ein Ausschuss gebildet worden1). Obwohl 15 er davon nkkts versieht, hat er nicht unterlassen, mit Biicksicht auf Stimme and Session in den Ausschuss einzutreten. Ob G. nicht alte Bedenken und Batschldge in der Mtinzsache habe.

Die dsterreichiscken Gesandten haben dureh Urhtnden die Starke des Tilrken in XJngarn dargetan, und was der Kbnig im 20 Jahre 44 an Besatzungen daselbst liegen hatte; aber es wirt laider wenig geacht; schickt Kopien% Am 1L Januar ist Post vom Kaiser gekommen; legt Kopie bei*). Die Anhunft ist noch ganz ungewiss. Vom Hofgesind ist noch niemand da, und von den Kur- fiirsten und Fiirsien auch niemand persordich. Wenn der Turkenzug 25 nicht so hbchlich vonn&ten, wiirde loohl nicht viel auf dem Reichstag gehandelt werden. G. braucht vorerst nicht zu reisen* Die ksrl. Kommissarien haben P rioatschreiben mit dem Befehl, die Saumigen wegen des gemeinen Pfennigs zu mahnen. Die Verordneten filr die Bingerung der Anschldge arbeiten fleimg. Hente wtirde Graf 3o Friedrich wrhandelt. Die Pralaien mllien besser vorsorgen* Wenn der Herr von Kempten seine Beschwerden nicht bei Zeiten vorbringt, irird sein Anschlag sicher erhohL Der Sdumige muss den Schaden tragen, insbeson dere bei den Geistlichen* Der Vogt von der

re__ lLct

») Heidrich 2, 53 f,

*) 6, 288 CO nnd IS, 141. s) Frhlt.

1545 Januar 16. 499

Beickenan1) sagt ihm, doss er Befehl habe, diejenigen, welche die Hilfe der Geistlichen zur Defensfon nicht ha ben folgen lassen, tor den Stdnden des Beiches zu verktagen; was er tun solle.

Newer zeitung waiss ich sonst e, g. nit zn schreiben, dann

5 das bey uns ain gewiss geschray, das die ro* kay, may. 4000 Spanier und 800 pferd in Ungern zu ffieren angenomen. 1st die sag, sie zieeben durch Lutheringen und wellen den weg dureb ko. may. vier Rhein-stett 2) nemen, dadurch sey ouch in unser iandsart kommen mdchten. Dieweil aber dieselbigen ain unerhdrte, an*

10 mensehiiche tyranney gebraueben, und wa men nit fiirkonimen, alles zerreissen und zersebleifen, hab ich das e. g, unanzaigt nit wellen lassen, sich davor ira fall der notturft haben zu verhueten, mit veraem underthcnigem anzaigen, so der furzug zu Weingarten geschechen> das e, g. mem hausfrawen und kinder welt gen

15 Ravenspurg in e, g. behausung kommen lassen, grosser gewalt fur- kommeu, Dann die sag, das sey in Lutheringen mit blindern, weib und kindern ganz ubel hausen, ouch ain turkischen gwalt treiben. Worms, 1545 Januar 15.

G. mage fitr die. Miinz- und P olizeiverhandlungen die alien

20 Abschiede und Reichsordnungen mUbringm* Der Herr von Naves ist noch nicht wieder angekommen. Fur die Bingerung sind die Stande in Klassen geteilty von denen die eine nach der andem durchgenommen wird* 8 chichi den Plan '% Demnach ware es Zeit fitr Beschwerden und Erklarungen* Michel Finher von Konstanz

25 ist gesfern zu Fuss angekomrnen; er will sich in seiner Weise viel Zmagms berithmen? G. werde in 6 Tagen ankommen. Wundert sich; G. soil warten. Possem quidem scribere brevius sed obscurius. Der fiirstenbergische Kanzler hat von seineni Ilerrn mehr als 100 ft* empfangoiy aber Leucker nur 32 fiw in Gold da von gegebeu ; der

30 will jetzt von den Pralaten und Herren Geld. Leucker hat die Klasmn vor ihm verborgen} er hat sie aber sonst zu bekommen gewusst. Januar Z6\

18, 167—170, Or.

704* Gerwig an die IcsrL Kommissare und die verordnetcn ;j5 Krefcriiie : Klagt iiber den uhermassigen Reichsamchlag seine*

!) Paul Appenzhoferf bisdiiiflich konstanzischcr Vogt und Delegiertsr hi Worms. Zur Sachc obeti Nr. 696.

■) Breisachf Hheinfelden, S(ickingenr Waldshut. s) TAegt nicht bek

500 15*5 Jaauar 20.

Gotteshauses. FrUher haben seine samUiehen Untertanen nur nach Welngarten gesteuert Seii seinem letzien Vorg&nger Abt Hartmann sind die in der Landvogtei, welche dann die grflest und mayst inanschaft ist, so mein gotzhaus hat, ahgedrungen und Sfeuer und Eelse vom Landvogt eingezog&t warden, so dass er nur tnehr den 5 dritten Teil von friiher belegen kann* lhizu hat Weingarten jahrlich iiber 3000 ft* Zinse und Leibgedinge zu leisten und kann nicht einmal mil ebensoviel jahiicher Geldgiilt reehnen* Kann das alles beschwbren. Bttiet urn Ringer ung wmigstens um die Hdlfte. Auoh dann wird er gegen andere noeh zu hock angeschlagen sein x). 10

417 201y A.j ingebracht auf den 20* Januarii anno 1545.

70S* Kessenring an Gerwig: Warum denn der Herr von Kempten keine Beschwerde schicke. Der von Kaltenial sagte ihm gestemf dass Kempten am Moniag (19. Januar) im Rat vorgenommtn warden sei> und da keine Sitpplikation vorlag, set die Sache auf 15 5 oder 6 Tage verschoben. (r\ soil durch eilenden Boten Kempten benachriehtigm lassen. Vielleieht kann er Aufschub erlamjen, bis eine Supplikation kommt; andern falls ist eine Beschwerung auf nicht wenige 1000 f. sicher. Leucker hat ihm davon nichts gesagt und nichts von skh aus getan^ so dass es mm reichlich spat isL 20

Des Kaisers Ankunft ist ungewisser denn je; vor Fassnacht ist er nicht zu erwarten. Inconstans rumor, ir may. syen mit dem kunig von Engeland hdehlich unainig und haben den Engenlesern all ir hab und giiter zu Berg am Sand und Antorf verarrestirn lassen, dagegen Engeland etlich schiff auf dem mer nidergelegt"). 25 Und ist der frid mit Frankreieh attch noeh nit gewiss und con- firmirt3), auch wie ich hor nit zum besten auf unser seiten.

*) Da der Bitie nicht entsjirmhen wird, ernmeri er sein Anbringen an Konk/j Fursten und Stdnde; IVenn die. Kreisverordneten meinen} dass die An- schlcige nicht von den Untert-anen, sondern vom Gotteshans zu leisten seim, so ent- spricht das nicht der gemeinen Voraussetzung und mcht dem Vennogen des Rlosterx, dessen Einkommen so ganz geringfugig. Es sind Anschldge von Prdlaten und Stdnden geringert worden, die das mermn imperinm% Stock und Galgen haben und alle Untertanen bestenem konnen mid piel weniger must belastet sind: 41y 2097 <k IX

s) Soweit teams nicht. Wohl aber hat man in Karh V. Umgebung tcShrend und nach den Friedetis-Verhandlnngen ztt Crespg (Sej)tember 1544) mit englischen Feindseligkeiten gerechnet, da Eeinrich VIII. den Franzosm Boulogne nicht wieder herausgeben wollte: Granretlas Memoire in den Papiers d'etat 3, 28f. Sepnlveda XXIV c.S9. M.Brosch, Geschichte pm England (i (Gotha 1890), H63>

8) Die Exekution machte Schwierigkeiten und bedurfte noeh verschiedener Kmiferemm: Granveltas Papiers d'&tat 3, BBff*t <>7tff\

1545 Jairaar 21. 501

Die Reickshandlungen sleeken in der Mil me, Der Aussckuss

arbeitet taglich damn; besorg aber kains endlichen austrags. Biitet

um ImtruMon, Wenn sonst Ernstliclies vorgenommen und die

Ringer ung beschlossen oder die Verordneten gehort wurden, ware

5 Gs. Anwesenheit notwendig.

Die Wormser besorgen, der Reichstag werde verschoben oder dock kurz dauern; es scheint so. Der Kaiser soil nicht sonders krank aber mit Geschajten iiberladen sein, so dass er kaum ivird kommen konnen. Worms, 1545 Januar 21.

10 18, 176—177, Or.

706, Kessenring an Gerwiy: Am 21. Januar1) um 9 Vhr haben die ksrl. Kommissdre die Stdnde und Botschaften zusammen- berufen und mitgeteili, dass der Kaiser am 15. Januar von Gent aufzubrechen vorhatte und ende des Monats oder anfangs Februar

15 in Worms ankommen wolle, und dass bis dahin die Stands personMch sich einfinden sollen. In einem zweiten Schreiben des Bischofs von Arras, das mitgeteilt wurde, war berichtet, dass Mt. am 15. von Gent abgereist set. G. wird also sich rilsten miissen, wenn er einige Tage cor dem Kaiser eintreffen will. Wird ihm noch schreiben, wenn

20 Mt. in Koln anlangt.

Neue Zeitungen, doeh gib ich das nit warhaftiglieh anderst, dann wie es rair gesagt, das der konig von Frankreich soil den konig von Engeland wider kay. may. aufweiglen und deshalb zugeschriben haben, welches schreiben vom konig von Engeland

25 kay. may. zugeschickt worden sein soil. Das geb ain anzaigung, das der friden nit langwierig sein wurd, wie man dann auch will sagen, das sollicher noch nit bekreftiget. Der konig von Engeland soil etlich schiff und galeen, so aus Braband in Frankreich sehiffen wellen, erlegt haben, dagegen die kay. may. all der Engeleser war,

30 hab und guter im Niderland zu Berg am Sand und Antorf verlegt2).

21. Januarii ist graf Ego von Furstenberg aus Frankreich allher kommen, und Hgt graf Wilhelm noch gefangen s), sunst frisch; mas zu erledigung 30000 kronen geben.

*) Heidrich 2, 54. Das kaiserliche Schreiben aus Gent, 5. Januar: 18, 160.

*) VgL Nr. 705,

*) Zhnmerifuche Chrtmik H} 419 f.

502 1545 Jaauar 23 ~ Januar 28.

Die Franeosen halten auch nit yil vom friden. Es haben der kunig von Frankreich viceroy 80 000 kronen und dem Gran- vellen ain ganze berrschaft geschenkt ]). Worms, 1545 Januar 23.

18, 186/7, Or.

/

707. Das Regiment zu Innsbruck an Gerwig: Ersuchi, die 5 Konkubinen der Monche aus dem Kloster zu schaffen. 15/0 Januar 28 s).

Schwabenbilcher III, 342.

Die ro. ko, mt. . . . haben in bedenkung der erschroekenlichen leuf . ernstiich mandata zu abstellung des eebrnchs, uneelicben 10 beisitz und ander ergerlicher 1 aster halben, wie euch ungezweifelt unverborgen, in alle ir mt. osterreichischen landen ausgeen lassen s), darauf ir mt. landvogt und amptleut gegen den uberfarern handlen, auch die uneelichen von ainandren verwisen. Dieweil dann aus demselben allerlay nachred erfolgt, das die gaistlichen nichtz dest 15 minder in inn ergerlichen leben verharren, so sind wir verursacbt worden, deren priester halb, so in der landvogtei Schwaben in oifem ergerlicbem leben bei iren eoneubinen sitzen, umb abstellung desselben unserm gnedigen berrn von Costanz zu schreiben, ain sollicbes abzustellen, Dieweil wir dann neben demselben auch 20 bericht sind, das etlich ewre eonventbruder mit den frawenbilder nit wenig ergerlichs leben fueren sollen, dieselben iren freien offen gang, wonung und wesen, wie wir bricht sein, bei inen haben, dardurch menglichem ergernus geben wurdet, davon nit allain die gestraften, sonder auch ander, so ain sollicbes sehen, allerlay red 25 geprauchen, demnach in namen hochermelter ro. ko. mt. an euch unser ansuchen ist, ir wollend dises bey ewern conventbruder abstellen, damit sy ir wesen und verpflichten gaistliehen stand zu besserung schicken, dardurch die weltlich oberkait4) nit ursach

') He tine 8, 197 iveiss von Gratijikationen Karls V.fUr die franzosischen t'nterh&ndler in mflssigen Grenzen, 3000 500 Gold-JL So wird es von der andern Seite filr f'errante Gonzaga und Granvella auch gehalten worden sein.

2) Benutet von Bos serf in Theologische Stnxlien aus Wilrttembery 7 (1886) S. 40.

8) Vgl. S. 481 Anm.

4) Die Regierung macht davon auch dem Landvogt Laubenber%g MitteUung; was uns kierauf begegnet, wollen wir euch licrnaeh zusehreibeii unci wes ir euch halten sollet berichtert: .29. Januar: ebd. H40>

1545 Januar 28. 503

habe, gegen denselben verdechtlichen frauen zu handlen. Das haben wir euch zur warnung wollen anzaigen.

708. Gerwiy an Cochlaus: Dankt fiir die Widmung der Verteidigung des P riestertums und Messopfers" . . Weingarten, 5 1545 Januar 28.

18, 198, K.

Salutem et animum ad quidvis obsequii propensissimum. Optime Cochlee, domine et amice observandissime. Cum jam accinctus eram itineri Vurmatiam versus, ecce tue littere una cum

10 defensione tua de sacerdotio et sacrificio nove legis contra Musciculi contionatoris augustani sermones mihi dedicata1,) cum quibusdam etiam appendicibus per presentium latorem advolarunt, quibus obiter et quasi per transennam dumtaxat visis admodum grato animo accepisse ingentique me gaudio exhilarasse ne dubites,

15 et quo penitius introspexero, hoc magis mihi placet, turn quia id tragicis istis precipue et plane comiserandis temporibus sumopere sit necessarium, turn quia eiusmodi tue lucubrationes, ut sunt validissimis argumentis atque erratorum confutationibus mira eruditione plenae, ita pura catholica yeritate sinceraque evangelica

20 mansuetudine et pietate undique scateant. Utinam tui similes plures haberet ecclesia Coehleos. Non dubitarem fore ut hoc Mei negotium brevi in letam exiret catastrophen, si modo agnosceremus nostra comissa, inclamaremus domini misericordiam et non sibi quisque blandiretur et alius in alium culpam reijeeret. Atqui non usque adeo

25 desperandum. Dominus adhue vivit et procul dubio non sinet naviculam suam obrui fluetibus, utcumque fremit hoc * mare. Pro munificentia dedicationis tue habeo gratiam quam possum maximarn. Proinde scito me probe scire, quantopere debeam tuo isto in me animo, declaraturum offieia tanta non prorsus penes hominem

30 ingratum et immemorem esse deposita, si quando sese dederit oportunitas, enitarque pro viribus, ut si grati nomen non possum assequi, saltern ingrati hominis notam videar effugisse. Et quacunque in re tibi me posse prodesse arbitreris, de me aeque atque explorate tidei amico omnia tibi polliceri potes. Christus optimus maximus

35 et nobis incolumem quam diutissime servet. Bene vale.

*) Sacerdotii ao sacrificii novae legis defensio adversus Wolfgangi Musculi Aagustae concionantis arrosiones: M. Spahn, Jolt. CochlSns (Berlin 189H) S\ 364 Nr. 151. OUger Brief bei Hess S. 224 f.

504 1545 Januar 30 Januar 31.

709. Abt Wolfgang von Kempien an Gerwig: Hdtte gewiinscht, dass G. selbst nack Worms gegangen ware, namenttich seitdem er iveiss, dass der deputterte Kreisrat Leugger von Tettnang zu diser expedition etwas zu gering und der saehen, wie dann unsernhalb von sondern noten, zu klainfteg und unverstendig. Wenn G. auck 5 in den Kreisrat nickt zugelassen wilrde, so konnte er dock Leugger unterweisen. Hat Dr. Jacob Kessenring ehien neuen Bericht seiner Beschwerden wegen geschickt, wahrheiisgetreu auf Ehre und Eid. Wilrde einen Aufschlag seiner Anlage nickt annehmen konnen. Der von Kaltenthal ist ebenfalls angewiesen, fleisstg aufzumerken. Bittet, an 10 Dr. Jacob zu schreiben. Sprdche gem nock pei'sonlick mii (?., kann aber Geschdfte halb nicht von Kempien weg. G. soil sehen^ dass die Pralaten in den Reich ssachen nicht benaehteiligt werden. Hat gestern aus den Niederlanden und Nurnberg gehort, dass der Kaiser den Arrest ilber die engUschen G liter aufgehoben, und der Konig von 15 England die Schiffe und Galeen herausgegeben habe. Kempien, 1545 Janitor 30.

18, 199, Or.

710. Kessenring an Gerwig; Der Kaiser will mm BeicksUtg icommen. G. mdge sich fur den Weg bereit kalten. Erhohung der 20 Anschldge. Die Protestanten wachen. Miinzsache. Worms, 1545 Januar 31.

17, 295—296, Or.

K6, kay, may. commissarien [haben] der stend potschaften auf mitwoch vor dato den 28. Januarii1) zusamen bernefen lassen und 25 denselben furgebalten, wie die kay. may. doctor Lucas Landstrass (so anderer saehen halb zu hof im Niderland gewesen) mit ainem credenz an die stend und der abwesenden rat und potschaften sarapt mundlichem bevelch abgevertiget, mit begern, dieselbigen credenz zu verlesen und gedaehten d. Lucassen darauf zu verhdren, 30 welches beschechen, und ist das credenz zu Brussel den 18, Januarii gegeben. Nach verlesung des credenz hat d. Lucas mundlich fur- gezaigt, wie sich der ro. kay. may. leibs schwachait aus gnaden des allmechtigen sich za zimlicher guter besserung geschickt hab, derhalben ier may. endlich und gewisslich furnernen, vor ausgang 35

') Vr/i. He id rich 2, ii-if.

l rm uv l ££*^K"

1545 Januar 31. 505

des monats Januarii sich von Brussel m erheben und allher gen Wormbs furderlich zu verrucken. Daran wellen sich ir may. kain gescheft, es sey gegenwurtig oder kunftig, weder irren noch hinderen lassen, mit begem, die stend und der abwesenden potschaften o wellen irer may. zukunft mit gedult erwarten. Und wa ain ander geschray dera zu wider erstunde, demselben sollen die stend kain glouben geben, wiewol ir may. in sorgen standen, wenig stend aigner person gegenwurtig zu finden. Und ist das ongevarlieh

d. Lucassen fiirtrag gewesen, aber wenig ansechens gehabt, sunder 10 hat man allain das gespdtt daraus gemacht. Nachvolgends auf

donnstag vor dato hat vil gedachter d. Lucas mit mir geessen (der

e. g. sein dienst und vil gfttz anzaigen lest). Da hab ich ine in son derm vertrawen angesprochen, quid de caesaris adventu sentiat, wann ich e. g. beschreiben soil. Darauf dis antwurt gefallen: was

15 er furgehalten, hab er aigentlichen bevelch gehabt, und halt er darfur, das die kay. may. eher allhie ankomen werd, dann niemands achten well. Doch mug ich e. g. beschreibung halb verziechen, bis ir may, gen C61n komen. Des will ich meinem vorigen schreiben nach gewarten. Doch will ich e. g. aus wolmainendem gemuet zu

20 bedenken geben, das nit unratsam ra6cht sein, ob sich gleichwol e. g. hett auf den weg gemacht, auf der herren fasnacht ') allhie zu sein. Dann obgleich e. g. etlich tag vor der kay. may. allhie weren, wurd e. g. in causa monasterii2) dester mer glimpf und und frucht geberen. Wellen die kay. may. ie auf disen reichstag

25 komen, und soil etwas ausgericht werden, so kunden e. g. nit mer zu true kommen, zu dem das ringerung der anschleg nach bey dem end und relation der verordneten furgenomen werden m6cht. Ich wolt gern e. g. verschonen als vil muglich, wolt auch danocht gern das allerglimpfst gesucht und das nicht verabsumpt wurd, das auch

m e. g. nur ain tag oder zwen vor der kay. may. allhie weren, wen ich das nun wiste zu betreffen. E. g. verreiten och nit. Si quid eerti de adventu imperatoris rescivero, faciam p. v. eertiorem iuxtra praescripta proprio nuncio. Es will danocht das geschray erschellen, das ir kay. may. uber 14 tag nit werd ausbleiben.

35 Mein g. furst und herr von Kempten ist gewisslich gehdchert

(ut ex aliis intetligo), aber wievil, mag ich nit wissen. Die grafen und herren haben Leuckern aber 32 fl. gegeben.

* VMf^nn *-

l) 15. Februar.

-) In der IUngenmyHmche,

506 1545 Januar 31.

Protestantes seyen in ernstlichen raten. Diligenter vigilant, nos vero stertendo tabescimus. Syen auch verfast, ire beysitzer lant speyrischen abschids zu presentiren.

An der munzhandlung syen wir onch emsig. Gott well, das es wol gerat.

Fincker hat das nier ansgeworfen, e, g. und der kayser syen ime m lang aus; cost ine etllch tausend gangfisch.

•)

711. Hans Conrad von Bodman an seinen Schwager Gerwig: Schickt nach Verabredung seinen Bruder Kasjpar, den G. an einen Hof bring fn soil, wo er lernen und vieles sehen konnte, am liebsien 10 mm Herzog von J Mich, der dann fur ander fiirsten mit ordnung

ft*

der hofbaltung beruempt. Uberlingen, 1545 Januar SI.

18, 201, Or.

712* [Kessenring an Gerwig]: Schickt kaiserliche Mandate t welche ihm gestern von dern Gesandten der schwcibischen Kreisfilrsten 15 Konstanz und Wtirttemberg iibergeben wurden, zur Mitteilung an die Prdlaten. Darnach kommt der Kaiser noch nicht, trots alter Zusagen. Es heisst, er ivolle Granvella her verordnen. Wo das geschicbt, wirt dem reichstag bald der boden aus sein, dann der stend potschaften des wartens vast unlusttg, etlich auch vorhabens, 20 widerura zu verreiten. Ursach, warum kay. may. allhie nit ankommen mSgen, soil sein (doch wais ich das anderst nit, dann wie ichs ungefar gehftrt), das der kunig von Frankreich tddtlick schwach und krank sein soil, und wa der sterben, ist der delphin Yorhabens, den friden mit kay. may. nit anzunemen noch zu 26 bekreftigen, wie er sich dan anfenglich des auch gewidert haben soil3), und besorgt man ain newe pundnns mit dem Turken. Dei- Turk lest sich zu Wien 2) secben und soil das etlich mal berennen lassen haben. Es syen erschrockenlich lfiuf. Ob es so raUam fur G. ist, zu verreiten, ma-g er selbst erivagen, Ich versich raich kainer 30 besunder endlichen handlung disen reichstag, dann das man den kriegszng beratschlagen werd, damit man das gelt von uns bring, deinde posterior error pejor erit priore.

') Be n n e 8, 198/. Eg el ha af 2, 436.

-) Falsche Geruchte? Die Turken sind 1544 nicht fiber die aster r&ehmcke

I

O'rettze t/ehmimen: J org a 3, 26jf\ VtjL Xr. 711.

1545 Februar 8. 507

Leucker sagie ihm heute, class die V erordneten fur Ringerung der Amchlage fast fertig seien. Von den Pralaten seien etliche mehr beschwert als vorhery andere seien beim alien Anschlag geblieben, etliche geringert. Im Namen der Beschwerten hat Leucker aaf 5 seinen Rat sogleich protestieri, damit nichts begeben werde und die Pralaten vermoge des jiingsten speierischen Abschieds dag eg en vorgefien kommu Br selbst hat sich dent Protest nichi angeschlossen} da er nicht weiss9 welcher Prdlat gestetgert oder geringert isL Glaubt nicht, dass die Sache zu Ende gedeiht.

10 17, 4 90/ lf ant Schluss unvottst&ndig^ oh m Unterschrift mid A dresse ;

Kessmrings Hand, Vom Mismven-Registratm* irrig mm 8. Februar 1544 ein- gereiht*

7 IS. Kessenring an Qcrwig: Der ausschutz der munz halb hat relation gethan und ain kayserlich mandat der mtinz halb ge- 15 macht sarapt ainem munzbuchlin, ist gesehriben, und wirt meins eraehtens da steeken und pleiben, Jetzt syen wir in der pollicey. Wirt ains on das ander ausgericht Es ist allain ain schein, quasi vel aliquid videamur fecisse. Worms, 1545 Februar 8.

lSf 140, Or.

20 714* Kessenring an Gerwig : Granvella, Naves, Viglhts !),

Obern burger **) sollen in ungefdhr 8 Tagen ankommen. Von den Fiirsten ist nock niemand anwesend. Etliche Botschaften sind oerritten.

Am Asckermitttvochs) war er vom Herrn von Madrutsck und

25 Br* Gienger zitierty die ihm namens des Konigs die Turkennot dar- legten: ivie die anno 43 bewilligte Hilfe nicht volhtandig yeleistet warden und ML dadurch in grossen Schaden gekommen set, da sie troizdem 40 000 Mann mt Ross und Fuss angenommen und unier- halten habe> wofur sie iiber 60 000 ft. mit schwerem Interesse auf~

30 nehmen musste. Dadurch habe der Konig den Turken aufgehalten und grosser en Schaden vom Reich abgeivehrt. Nun mochte Mt. die

J) Dr. Viglius van Zwichemy 153o 1537 Beimtzer des Kammergerichts in Speier, dann MUglied des kaimr lichen geheimm Rats in Br Unset: 1) ruff el, Des V. t\ X. Tagebuch Binl Bm end S. 168 ff. 2) KgL Bat 9) IS. Februar.

508 1545 Febraar 21.

Summe tilgen> dieweil ir may. gemachel darum versehriben und obligirt syen. Man erwarte darum Bezahlung der Bueksidnde, und dafur habe Ferdinand von Walther von Habsberg, gewesenem Reichs- pfennigmeister, sick einen Auszug der Register ubergeben lassen. Saiveit das die Pralaten angeht, haben die beiden ihm den Auszug 5 mitgeteilt, den er anzunehmen sick nicht welgern Iconnte. Schicht ihn mid bittei um Weisung. Worms, 1545 Februar 2L

_ _ w

[ZetteL] E. g. wellen mir zu ungnaden sampt andern m. gn. herrn der auszug halb nit aufnemen, danu ich das neben andern stend botschaften annemen muessen. Und bab dafur, als vil icb 10 von andern vermerk, es werd nit vil gefallen, es hetten auch die kay. may. diser zeit wol gesehwigen. Doeh vermerk ieh von D. Gengern sovii, wann e. g. das best thet und vor andern prelaten das gelt erlegen wurd, e. g. rest mdcht nacbgelassen werden.

18, 215/8, Or. 15

7 IS, Dr. Georg Gienger an Gerwig: Sein Schreiben vom 29. September 44 wegen des Klosters zu Mengen ist ihm von Wien aus durck seine Frau nack Worms nachgeschickt worden. Inzwischen hat er von Gs. Kdmmerling und dann von seinem Verordneten gehort, dass die Sache nunmehr zu gutem End gebracht ist. Woran 20 sie sich doch so lange gesperrt habe. Kann mitteilen, dass die Sache schon vor seinem Abgang vom Ami erledigt und der oberosterreichi- schen Regierung befohlen war, mil den Pralaten zu kapitulieren, wie die kgl. Konzession und die Fundation der Pralaten vollzogen werden mochte1). Ob das nun geschehen ist, oder wie und durck 25 wen es verhindert tvurde, kann er nicht wissen. Gleichwol hab ich hie aynen sehnal gehSrt, dabey ich sovil vermerkt, das etwo an ort und enden impedimenta eyngeworfen sein mdchten, der enden man sich des nit versechen. Sollte er nock etivas darin tan konnen, wird es gerne geschehen* 30

') VffL oben Xr. 690. Ferdinand an Vizestatihalter , Regenten und M&te zu Innsbruck; Gibt seine Znstimmung zur tfberla^stmg des Wilhelmitetthlosters Mengen fur die PrUlatenschule* Sie sollen mit den Pr&laten wegen d#r Bauhosten und der lr nterhaltnng vei'handeln. Das Kloster ist sehr bauftillig. Will sdbst bis zu 300 JL j&hrlich beitragen gegen das liecht, vier bis seeks Pers&nen auf die Schule zu pr8~ xentieren: Wieny 1544 August 19, BUr germeister una fRat zu Mengen beschtaeren melt, da der Prior bereii mir die dem Kloster inkorporierte Pf'arrei wied#r m ffbemehmen, Aber Ferdinand bhibt bei seinem Widen: an das Regiment: 2H* Sep- tember: Innsbruck, Amraser AHen 1544/5, K,

1546 Feb mar 21 ' Febmar 28. 509

Wenn G. bittet, zu helfen, class die Landvogtei Schwa ben mit einem katholischen Landvogt versehen und dadurch der Enden Abfall der Religion verhiltet werde, so will er alles tun, wenn er zum Konig kommt. Vber Feld lassen sich dergleichen Sachen nicht wohl ver- 5 handeln; es ware unfruchtbar und valde periculosutn. Der Land- vogt soil todkrank sein. Wenn er stilrbe, und ich nit ayn doctor, auch ir herrn nit so unrichtig zaukisch nachpawrn wart, hette ich nit ayn bdsen lust, nach diser landvogtey ze trachten und gleych die uberigen tag roeyns lebens alda zu verzern, dieweyl es doch

10 layder an dem ist, das ich ineyns hdchsten besorgens unser edel Osterreych und Wien verlassen und fur mich, auch weyb und kynd aynen sichern blatz unserer wonung suechen wird muessen; sed de hiis coram plura.

Von seinem Gesandten wird G. Ausziige und Bericht empfangen,

15 was der Herr von Madrutsch und er am kgl. Befehl mit ihm ge- handelt haben. Der Tiirke hat Gran, Weissenburg, Socklics und Walffo*) erobert Der Konig musste selbst ins Feld, und es gelang ihm, den Feind trotz alter Victori aufzuhaUen und zum Riickzug zu bringen, deutscher Nation zur Rettung, daran warlich die ku. mt.

20 aynen solchen sorglichen, gevariiehen und wol ze reden desperierten zug gethan, das nit unmuglieh gewesen, es s6lte irer rat. wie der- selben schwager kunig Ludwigen hochloblicher gedachtnus2) er- gangen sein. Der Konig hat aus Mangel an Reichshilfe Gut und Bint aufgebracht und sami Gemahlin und Rdten sich verschr'teben

25 und mit schwerem Interesse Geld aufgenommen. Jetzt lasst der Konig bitten, doss die Pralaten die Ausstande erlegen, wie die andern Stdnde auch darum angegangen sind, und wie die Protestierendeu, die doch die Hilfe gar nicht bewilligten, ihr Angebi'thr schon erlegi haben. Worms, 1545 Febmar 21.

30 18, 222—232, Or.

710. Kessenring an Geruig : Das Gerilcht torn Tod des Kaisers ist falsch. Granvella und Naves in Koln. Spanier gegen den Turken. Neue Einladung des Kaisers. Der Konig kommt Pdpstlkhe Hilfe. G.soll nunmehr reisen. Worms, 1545 Februarys.

35 18, 245—246, Or.

') Ssiklos find Valpo, beitle Peter Peroiyt gchilrig, sind schon sett JunifJuli 1643 tilrkisch: J org a 3, 23.

*) G (fallen am 29. August 1526 bei Mohacs. Nr. 149.

510 1545 Februar 28.

. . . Das mir e. gn. by dem Payer von der kay. may. todtlichen abgang schreiben, lean ich mich nit gnugsam verwunderen des geschrays, dann es alles (gott hab lob) erstunken und erlogeii; waiss das nit besser zu verteutschen. Und gib deslialb zu merer urkund e. g. zu erkennen, das allgestern der jung marschalk. so 5 sieh ietz ain jar in e. g. berberg verspilt, alher atif der post von Briissel kommen und auf sonntag invocavit l) daselbst ausgeritten, zaigt an, das es um ir kay. may. nach gestalt der sachen zimiicb wol stand. Und dann ist auch junker Hans Conrad von Reischach, weilund herr Egken sun, alhie, so den nechsten ouch von kay. may. 10 hof kompt, zaigt an, wie sieh die kay. may. in die cur begeben und vor vierzechen tagen in das holz gelegt hab, welches ir may. wol erschiess. Zum dritten sagt inir d. Lucas Landstrass, das er etlich brief by der kay. mt. erlangt, die ime in wenig tagen von Oberburger uberschickt und mit kay. may. aigen handsehrift 15 und zaichen signirt syen, quod est testimonium vivum. Dem- naeh hab ich m. gn. hern von Augspurg e. g. schreiben selbs uberantwurt mit vernern mundlichen bevolchnen anzaigeu, welche sieh ob e. g. schreiben und meinen gethonen furhait ouch nit wenig vcrwundert, mit dem bevelch, e. g. zu wissen thun, das die 20 letst zeitung von der kay. may. syen, das sieh ir may. in das holz legen lassen, welches ir may. so treffenlieh wol thue, das man solchs taglieh spuren mug, und syen ir may. ietzund dermassen widerum erstarket, das ir may. trostlicher hofFnung, vor ausgang dis reichstags personlich alhie zu erscheinen, welches ungevarlich 25 um osteren sieh zutragen und begeben rouge.

Granvellen ist sampt seim mitverwandten 21. Februarii zu Prussel, alher zu kommen, ausgeritten, und herr von Naves 15. huius, und sollen dieseibigen kay. may. rat zu Coin zusamen komen, mit dem erzbischof daselbst zu handlen, das die kay. may. ab sein m sachen kain gefallen tragen. Nach dem syen sy ouch zum chur- fursten von Trier und Menz verordnet, etlich handlung zu pfiegen. Und sollen die all in der ander wochen nach reminiscere 2) alihie ankommen.

Weiter ist mir auch von m. g. herren anzaigt, das die kay. may. 35 zu furderung der sachen 12000 Spanier in Ungern verordnet haben one die, so noch in Italien Ugen, welcher bey 8000 ouch dahin beschaiden werden sollen.

') 22. Februar.

'■) 1. M&rz. Sie trafeti am 6. Ma'rs in Worms em: He id rich 2, 57.

->«;

WOii^tiiiiV'J* XJ.t*mmtti*r.

1545 Februar 28. 511

Und hab ich e. g. vormals geschriben, wie sich die kay. may. den 12. Feb. entschuldigen und die reichsstend von newem ad ultiraam Februarii beschreiben lassen, guter hoffnung, es sey e. g. uberantwurt.

5 Was ich dann von wegen der kiinglichen may. geschriben,

haben e. g. nunmer auch vernommen, und steet nochmal bey dem selbigen; ist seidher bestettigt, und syen wir alhie der hoffnung, ir ko. may. werden vast um oeuli l) oder nit lang darnaeh alhie ankommen. 10 Bapstlich hayligkait wollen der ko. may. alle armada auf der

Tonaw wider den Turken auf dis jar erhalten.

Der Herr von Augsburg hat ihm neue Zeitungen zugestellt, die er mitsendet, zugleich fur den Bischof von Konstanz.

Vorerst ist er, von den bisdiofiichen abgesehen, noch der einzige 15 Prdlatenbote.

Da nun die kaiserlichen Rate unterwegs sind und der Konig angemeldet ist, wird es Zeit, dass auch G. kommt Sobald der Konig und die Rate da sind, wird die Expedition wider den Tiirken beraten werden. Und dann wird G. auch in Sachen seines Klosters 20 mit Granvella und Naves am besten fahren. Soil also langstens bis Ldtare2) eintreffen, zumal der Kaiser die Stdnde von neuem auf letzten Februar beschrieben hat.

Der pollicey halb syen wir im ausschutz vertig und vorhabens, in ainem tag zwayen relation zu thun, und haben uns understanden, 25 ain etn, mass, gewieht und munz im reich zu machen, das by nrir unmuglich.

717, Otto Kardinal zu Augsburg an Gerwig: Bart mit Be-

dauem, dass er zur Zeit so sehr mit Podagra geplagt ist. Dieweyl

ir aber in disem fal so gros herren zu gesellen als die ro. kay. mt.,

30 den kunig von Frankreich und marques de Guast dis jar gehabt,

sollt ir billich gedult tragen.

Was sonst die mutwiilige einbildung etlicher erscbrockenlicher neuer zeytung 3) anlangt, wird Dr. Kessenring geschrieben haben. Gott sey gelobt, die saehen stand has und werden (ain gott will) 35 ie lenger ie has ston, dan die aufrierische gern sehen.

») #. Mars,

s) IS. Mi/rz.

3) Oben S. 510, If.

512 1545 Februar 28 Marz 27.

Granvella soil in drei oder vier Tagen kieher kommen, und langstens in 10 Tagen wird der. Konig erwartet. Will euch treulich als der, der euch von herzen gutz gint, ermant haben, das ir ench unverzoglich hieher verfigen. Worms, 1545 Februar 28.

50, 526, Or.

718. Abt Wolfgang von Kempten an Gerwig: Hat sein Schreiben mil dem Anbringen der kg'L Gesandten betreffend die Turkenhilfe vom Jahre 43 und der Mitteilung seines Riickstandes gelesen. Ersieht daraus, das wir, die prelaten, vor alien andern (und gleichwol ungehorsamen) stenden des reiehs allerhand be- 10 sehwarden tragen und all unkrad zechen bezalen miiessen. Wews geiviss, dass ettiche Kurfilrsten, Fiirsten und Stdnde in g uier Anzahl und namentlich viele Reichsstddte weder Heller nock Pfennig an der Hilfe erlegt haben und erlegen werden. Wird folglich den Rest, der ubrigens geringer ist, als da# Verzeichnis sagt, auch nicht be- 15 zahlen, sondem an dem vierten Monat der regensburger eilenden Tilrhenkilfe, welche anderen auch nachgelassen ist, abrechnen *). G. soil, wenn er auf La'tare naeh Worms kommt, sorgen, dass sie, die Gehorsamen, die dem Konig erst mit drei ansehnlichen Reiter- diensten zu Hilfe Jcamen, nicht gegen alles Herkommen und mehr 20 als andere beschwert werden, Kempten, 1545 Marz 7.

52, 262, Or.

719. Ulrich von Schellenberg an Gericig; Die Turhenhilfe

der vier Herrschaften vor dem Arlberg. V nzufriedenheit mit dem Landrichter. Erwerbung von Egelsee. Einbussen im Hofdienst. 25 Feldkirch, 1545 Marz 27.

16, 41, Or.

Ich laus uch wissen, das [mieh] die ro. ku. mt auf den land- tag der fier kerschaften vor dem Arlenberg neben dem landvogt in Ober und Nidern Schwab en und Wolfen Kantzen, amptman zu 30 Bregenz, furgenomen zu comissarien, welcher auf den sun tag judica den 22. tag Marcii zu Veldkirch gehalteu ist. Aber mir haben gar wenig ausgericht der instruction gemes, wie mir dan dasselbig

v) Kempten erkgt den Ausstand dann dock, dwell ich verstee, das ir all ewers gelts so freygebe sein: art G.: 20. April: 18, 27 U.

amrrnn

1545 Marz 27. 513

ro, ku. mt |bey disem boten zuschickeu. Und ist soldi kiiaiafuge hilf alain aus dem gefolgt, das sy sich so hoeh ab dem landriehter zfl Schwaben so hock beklagen, das er sy, die landschaften, und sonderlieh die in dem hinder pregenzer wald beclagen, desglichen

5 die aus der herschaft Hoehennegk, understande sy von den fryhaiten, so sy von ro. kay. und ku. mten. gefreyt und begnadt und begabt um ir getrewen dinst mit irm blutvergiessen, zfl dringen, und wellen also glich darvon reden, das ir ku. mt und die regirang irenhalb unverwurkt und unversehadt inen zu naehtail und wider ro. ku. mt.

10 gegeben brief und sigel, so sy by handen haben, welle den land- riehter reieh machen und sy verderben, das sy doch noch nie ver- wurkt haben, und sich sollichs sych so hoeh beschwert, das ich entlich giob, wa solich beschwerd nit vorhanden nit gewest ware, sy hetten sich aines anseehenlicbs bewiiliget. Das sehrib ieh bey

15 disem boten dem viceeanzler doctor Jacoben J) auch. Und wie hoeh ir mir doctor Baltasarn Stumff2) berumpt haben, so bin icli doch bericht, das er dem landriehter alle schriften mache, und Frank- furter 3) und er sollen gar wol auf sein. Also sin, das ich doch nit hoff, so ist mir min freid und hoffnung ubel zu lieb worden. Dan

20 ich verhofft hah, doctor Baltasar Stumff solt fil ubels verhiet haben. Ich bin guter, ungezweifleter hoffnung, ir haben min nit vergessen, wie ir wissent Und ist mir vergebenlich zfigefallen, ob es nit dinstlich were, mine sach ilester in causa Egelsee 4) zu erlangen,

l) Jacob Jonas.

*) VgL S. 491, 5.

s) KffL Rat und Regent zu Innsbruck.

') Ulrich von Schellenberg an den Konig: Steht sett 1507 in mterreichisehrn Diensten. Hat Kaiser Maximilian mit Darstreckung ran Leib, Bint und Gut und Verlust der Gesundheit gedient und nach des Kaisers Tod die Vogtei Feldkirch in aller aufrfir, da man hinder und vor mir aufrurig geweseu, in gnter gehorsaiu erhalten. Hat sich in des jetzigm Kaisers Krkgsvolk brauchen I assert. Als IMS auf dem Reichstag der Kaiser die Kidgenossm wider den Konig von Frankreich filhren wollie, und mele es abschlugenf als Ob erst er mit ihnen anszu2tehen} hat er arts Gehorsam dm Fasten iibemommen und den Zag mit gutem Willen rerrichMf und also kainem herrn von Ostreieh kain rais noch zifg nie abgeschlagen noch kain geiarehait gCvSchuclicn. Dafiir hat Mt. auch ihn mehrmals schriftlkh und mundlich vertrostet, ihn gntidig zu, bedenken. liittet t$m Eigmmg des (selbgewaehs- lien) Egelsees. Da ihn bisher alle VSgte von Feldkirch innegehabt haben, wit nie dadurch der kgL Hammer kein Abgang envachsen. Der See mag 10 oder 50 JL tragen. Derselhig Egelsee hm 20 oder 30 jam anfaehen von unden ahziigeen, gar trucken, also dass nit ain tropfen wasser darintmi bleibt; das beschicht z& vilmalen und so geschwhid unvcrsechlich, dass man don fisehen, so darhmen

Wftrtt. GoschJchtBquellon XVI. 33

514 1545 Marz 27.

das ewer erwirde alain angezaigt hetten, wie durch mine getrwe dinst, so ich kayser Maximilian, irer mt. bruder und ir mt. selbs, alien drey en minen allergnedigisten hern, gethon, mich so fil mich miner getrewen dinsten gebessert, das ich gedrungen worden, min vaterlich erb zft verkaufen, massen wie ewer erwirde gut wysen 5 ist, und habs weder vertrunken noch verelaidt und noch fil minder verspilt, wie ir gut wissen tragen, alain hab ich das min mit minen getrewen dinsten ingebust. Und will ewer erwirde nit bergen, das mir uber ro. ku. mt. "bevelch an die regierung ausgangen nach ver- mog desselben bevelch min zerung, so ich verganges reichstag, so 10 ich zu Speir dargelichen hab, noch mir unbezalt ausstet, deshalb ich, wie ir aus beyligender copey vernemen wurden, [wilens] bin, der ro. ku. mt. ain anmanung zu thun. Wo aber ewr erwirde ver- mainte, das dises min schriben an ro. ku. mt. ainche verhindrung in causa Egelsee bringen mocht oder solt, so wellen solichen minen 15 brief verhalten. So will ich im namen gottes, wiewol minem grossen unstatten nach, lenger still sten, wiewol ich sy bedorft. In suma ich bevelch mich und min sachen in ewer hand, der unge- zwifleten hoffnung, ir werden darinen handlen, mie min hochs vertrwen zu uch stet. Und furwar ich bin in guter hoffnung, ir 20 werden mir mit dem Egelsee etwas gutz erlangen. Wo aber sieh die auf der earner welten ausred haben, wie noch der bericht von Ynnsprugk aus noch nit verhanden wer, so laus ich ueh wissen, das der bericht und erfarung zuem an dermal von Iusprugk aus ge hof geschickt worden ist, und so er, Johann Zott, zu hof ist, so 25 wayss er wol, und gedenk, er wisse audi, was gestalt die erkun- digung geschechen sey. Wo sy ie den bericht verlegnen welten, so laussen michs ewr erwirde. bev disem boten wissen, so wil ich

seiiid; nit zu hilf konien mag, sonder mnssen sy, die visch, verderben, und so darm die winter kalt seind, so gefrfirt der gar auf den boden und also, daa ich kain visch mer darinn thun darf; dann er erst heur bis auf den boden gefroren; und so der also abgangen ist, so wurt er nit wider vol!, es sei dann das der Bhein, so 2000 schritt vom selben see auf der andern seiten f&rgat, gross ist; und ain wasser, haist die Jll, daa flusaet auch woll 2000 schritt auf der andern seiten fur, warm baide wasser gross setad, so quilt der Egelsee von unden auf, wie er abget. Der KSnig mope durch KomnmsSt% etwa den Amtmann Wolf Kanis in Iiregenz oder dm Hofschreiber Ruprecht Gabelkhofer in Feldhirch, die Nntzungen mis dem See feststellen lassen; soviet wollen er und seine Erben jeweils einem Vogt zu Feldkirch jShrlich erlegeti, wenn er den See erblich und fret eipeit bekdme, dass er darnit wie mit andern Gtttem verfahrm Mnnte* Er wUrde Geld damn rffeken mid ein Stuck verbaumi: 5, 205—207, K. o. D.r Gs, KorreHnren,

1545 Mai 17. 515

versuehen, so am bevelch an die regirung darvon ausget, so hoff ich, welle in wol erlangen.

720, AH Ulrich von der Minderau an Gerwiy: Der Land- vogt hat sein Protestations-Instrument hesudelt und verhohnt. 5 1545 Mai 17.

18, 282/3, Or.

, . . Ewr baide schreiben doctor Jacoben und mir gethan hah ich alles inhalts verstanden. Und wiewol mir mein herr und ge- vatter grauf Hug vor zukomung ewer schrift glich wie ir geraten,

10 auch willens gewest bin, denselben nachzugeen, noch dann, dieweil mir auf freitag den 8. tag die monats nachmittag umb die vierten stund von den herrn der regiemng und dem landvogt wie volgt begegnet ist, bin ich mit berichtung des landvogts handlnng still gestanden. Namlich als sich auf bemelten tag Johanns Kromer

15 oder das Theusslin mit dem instrument meiner gethonen protestation in die statt zu den herren der regierung und dem landvogt in des Hegers haus verfugt, und doctor Jacob Frankfurter, wie ich bericht wird, gesechen hat, das berurt Theyslin ain brief gehapt, hat er begert, ine denselben seben zu lassen, der ime alsbald von dem

20 Theyslin geantwurt worden. Aber nu doctor Frankfurter das instrument gelesen, hat der landvogt ain hoch glas vol wasser oder win in das instrument scbiitten, das ime aber doctor Frankfurter nit gestatten wollen. In dem hab der wind doctor Jacoben das instrument, wie er das under aim fenster gelesen, aus den henden

25 genomen und an die gassen getriben. Docb sey gleich dasselbig

von ainer magt in des H&gers bus geh6rig aufgebdpt und in das

, hus in die kuehin getragen. Alsbald hab sich der landvogt in die

kuchin verfugt, von der magt das instrument genomen, mit ainer

pfannen oder kessel bestrichen und also russig den herren in der

30 stuben gezaigt. Was sy weyter mit ainander geredt, ist mir un- wissend. Sy haben mir aber solch besudelt oder russig instrument bey aim knaben in aim bappir verschlossen und mit aim kreuzer versecretiert zugeschickt. Darauf ich den knaben zwaymal gefragt, von wem im solch instrument gegeben, wem er das zu antwurten

85 und was zu sagen bevelch hab. Hat er mir angezaigt, solchen brief hab im doctor Jacob Frankfurter, der in der stuben am tisch, und ander herren mer bey ime gesessen seyen, geben und gesagt :

33*

516 1545 Mai 17.

Gang in die Ow und bring den brief dem abt und sag im, das Theyslin hab im solchen brief geschiekt; darauf aber das Theyslin gesagt, du sollt nit sagen, das ich ime den brief Schick, sonder der landvogt. Damit hett er den brief von doctor Jacoben genomeu, und wie er ime den brief geben, hab doctor Jacob nnd a die andern herren all mit ainander gelachet. Nach dem nachtessen desselben tags hat sich das Theyslin, der auch russig oder schwarz im angesieht gewest ist, heraus zu mir verfugt, und sobald er m rair komen, mich gefragt, ob mir das instrument word en sey oder nit. Hab ich gesagt, ja, es sey mir worden; was er darmit maine, io mir ain solch instrument zuzescMcken. Zaigt er an, er hette es mir nit geschickt sonder der landvogt, der hett im das instrument mit gewalt genomen, auch also schwarz gemacht; hett auch zum landvogt gesagt, wann er wisste, das er, der landvogt, und ich nit vertragen weren, w611t er solchs nit vergut haben, wann er noch 15 ain landvogt wer. Als ich aber wol sach, das er ain guten trunk hett, und zu im sagt, er wer vollen wins, sollt auf ain ander zeit wider komen, gab er mir zu antwurt, er were nit als vol, wisse wol, was er thete, wSllt mir ain ander instrument maehen. Aber do ich im wie vor antwurt und das er sich auf morn wider zu 20 mir verfugen sollt, sagt er, kiinde nit allweg komen, wann es mir gefiel. Gieng darmit hinweg und ist auch seidher nit bey mir gewest. Dieweil mir nu solch instrument, wie gehort, zugesehickt, und ich nichts anders hab abnemen mugen, daun das mir sdlchs zu verachtung, spott und verdriess besehech, hab ich besorgt, so ib ich inen des landvogts handlung nnd schreiben furhalt, mir werde mer verachtung, schimpf und spott dann vor von inen begegnen und widerfaren, und darumb und zu verhietung grossers unwillens stillgestanden. Schick euch hierauf berurt instrument, das mir also, wie ir sehen werden, zukomen ist. Bitt euch ganz fruntlieh und 30 fleissig, ir wdllend hierinnen, was euch fur ratsam und gut bedunkt, handeln, wie ich dann ir zu thun genaigt seyen ganz ungezweifelt, und bey nechster botschaft solch instrument zuschicken.

721. Hamj Graf zu Monifort an Gerwlg: Hort nichi (fern, dass sich die Sadie mit Aufbringwig des Geldes dermmmn ver- ziehen will, und dam man erst mit dem Samuel gehandeW*) ; wtnn man das ivollte, konnte es sdion friiher mit wen/ger Gemhrei und

y) Vgl. Nr. 693.

1545 Mai 17 - Juni 2. 517

leidlicherem Inter esse geschehen; schickt eine Kopie der Verschreibmig. Wenn der Kaiser in Worms wdre, mochte er auch einmal die Stadt wleder sehen. Der htstige Handel, der dem Abt von der Au begegnet ist, cerdriesst ihn mehr als den Abt. Es ist allerlay daraus zu 5 vermuoten. Der new heifer zu Ravenspurg hat ain gnedigen landvogt; hat im verschiner tagen auf dem schlos, als kirchweiche gewest, geprediget, 1545 (suntags exandi) Mai 17.

18, 284, Or.

722. Graf Hang von Montfori an Gerwig: Horte gerne, dass

10 der Kaiser nun in Worms angelcommen ist *). Verliof zu got, dester

richtiger al sacben teitscher nacion zu wolfart ieren fiirgang haben

werden. Will bis Fronleichnamsabend*) auch drunten sein. 1545

(am balgen pfingstag) Mai 24.

18, 295, Or.

15 723. Hans Kdm an Gerwig: Die Regimentsherren wollen es

nun doch bleiben lassen ivie Usher, Das Regiment wollte in und ausser dem Flecken Altdorf wie in der gan&en Landvogtei em JJngeld auf Wein legen, wovon die Halfte dem Landvogt, die andere den Altdorf ern gehoren sollte. Ist wol darum seltzam gescbray.

20 Der Grosskeller schickt G. das stifterbuchli 3), und hat es Hansen

Raytern alle schrift, so darin hi den bildern geschriben staut, von aim platt zft dem andern abschriben laussen, 6b e. g. das buchli nit mer werden mecht, damit man etwas davon liStt. Weingarten, 1545 (zinstag post trinitatis) Juni 2.

25 il. 204, Or.

724. Ulrichf Abt der Minderau, an Gerwig: Vor einigen Tagen ist ihm von den Amtleuten zu Bregenz*) ein kgl. Mandat mit Schrif ist tick zugekommen, das er iibersendet. Da er horte, dass dem

J) Am Id. Mai.

2) 8. Juni.

8) Die Ilistoria (juetficu: K. L off lev, Die Jlandschriften des Kt. W.: Bet- hefU :. Zentralbiati fib- JBibl,- Wesen 41 (1912), Wo, 150.

') Auf Qrund des Beschlmses eines neuen wrarlberyischen Landtag® an- fangs Mai (nach Cantate, 3. Mai) ; 18, 290.

518 1545 Juni 12 Juni 16.

Hetm von Kempien die gleiche Schrift zuging, wandte er sich dorthln urn Auskunft. Von dort riet man ihm} sich zu filgen, Kempten, dessen Einkommen in der Herrschaft Bregenz und Mohenech zwar kleiner set als das auische, nicht iiber 3 Pfund Pfennige, habe 8 Schilling Pjennige nach Bregenz geschickt, aber 5 zu erklarenf doss er nur auf Grand des speierischen Abschieds zahle und dem Konig kein Steuerrecht fiber die Gotteshausleaie und Habe zugestehe. Ehe indessen dieser Bat einiraf} kam am Donnerstag Corporis Ghristi (4. Juni) der Landvogt nach der Minderau und erklarte, doss er vom Konig und der Begierung Befehl habe, alien, io welche in hglr. Mi. Erb- und inkorporierten Landen Giiter, Zinse, Gulten oder Zehnten haben, mitzuteilen, dass der Konig durch den Abschied in Speier $)*machtigt set, fur die Offemivhilfe alles zu be- steuem; er wolle also darum gebeten haben, damit er das Einkommen nicht in Arrest legen oder sonst vorgehen miisse ; den andem sei 15 dasselbe schriftlich miigeteilt. Er Jragte darauf beim Grosskeller in Weingarten} bei den Truchsessen und in Ravensburg an, wo man aber nichts davon wusste. Will die bregenzer Sieuer nicht verweigern * Aber dass der Landvogt ihn so hoch ansuchte, gefdllt ihm nicht, and der speierer Abschied gibt weder dem Landvogt noch dem 20 Konig ein Recht, seine Giiter in der Landvogtei zu besteuern *). Wie er sich verhalten solle. 1545 Juni 12.

18, 311, Or.

725* Gerwig an den Abt zu Kempten: Schicki einen n-euen Professor fur die Ordensschule. Worms, 1545 Juni 16. 25

18, 313— 314, K.

Ffig euch hiemit auch ze wissen, als ich von eucb enpfangnem befelch nach hie dem Vitzelio8) nacbgefragt und so vil befunden.

1) Der Kardinal von Augsburg, die BischSfe von Strassburg und Konstanzy der Graf von Fiirstenberg im Namen auch anderer Grafm und Herren und die Stadt Biberach proUstteren durch ihre Vertreter ebenfalls gegen die (Ssterreichische Be$tenerung; 19. Juni: 18, 819. Unter dem 10. M&rz 1545 verlangt das Begi- ment in Innsbruck vom Landvogt und Landrichter Bericht, aus was bewegung, recht und gerechtigkait oder gebrauch Weingarten und Wemenau von Osterreich besteuert werden, zur Rechtfertigung gegeniiber dem Reich: SchuxibenbUcher 37 355.

-) Georg Wttzel, der K&mpromUs-Theologe : Kawerau in IL E. 21 (1908) ? Smff. G. Rickter, Die Schriften G. W. Fulda 1913.

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1545 Juni 16. 519

das er auf diesen reiehstag hieher nit kumen, und ob er gleichwol hie, diser zeit gar nit ad eathedram und lecturam zu bewegen sein wftrt, angesechen das er allgerait ad scribendum sein underbaltung von ko. nit. bekunien hat, darbey (wie man gewisslieh achtet) er 5 beleiben wftrt, so hab ich danocht darneben unserer schnl zft gutem ainem gelerten theologen nachzefragen nit underlassen, darauf mir diser dominus Martinus, zaiger ditz, (den sust j derm an doctor nempt, er aber nicht bekennt, das er ye ainche insingnia genomen hab) von treffelichen leuten, denen er vil jar ganz wol bekant, der-

10 massen fur ain gelerten catholieum theologum, eciam grece et latine doctissimum berumpt und angezaigt, das sy und ich genzlich darfur achten, wir fur nnser schftl mit ime zu ainem professore theologo gar treffelichen wol sollten versechen sein. Dieyenigen, so ine zft solchem werk bey mir also berumen nnd promoviren, sind dominus

15 rev""18 episcopus hildeshamensis et dominus Julius Pflug, episcopus neumburgensis , die euch baid wol bekant, quorum judicio non dubito eciam vos stabitis ; desgleiehen der jungen erzherzogen von Osterreich preceptor, gar ain treffelicher, gelerter, erlicher man, welehe drey erliche gelerte und glaubwftrdige menner mir diseu

20 dominum Martinum seiner erudition, auch seins erlichen wandels und wesens halb dermassen berumpt und mit demselbigen mich dahin bewegt, das ich mich in irem beysein und mit irem rath uns alien zfi gutem und unserer schftl zfi befurderung nachvolgender gestalt rait im eingelassen und dise abredung gemacht hab : nemlich

25 das er sich mit disem meinem schreiben hinauf zft euch als zum obersten unserer schftl presidenten verfugen, sich bey e. hochwftrde anzaigen, die sich ainer bestallung zftm wenigosten auf ain halb jar zu versftchen auf dis mein schreiben mit ime vergleiehen werd. Wa aber ye ainche vergleichung zwftschen e. hochwurd und ime,

30 des ich mich doch dhains wegs versieh, nicht mdchte befunden werden, so soli im danocht ain erliche zerung, widerum haimze- reiten, geschenkt werden. Weiter hab ich im nichtz versprochen. Und auf sollichs hab ich im ain ross kaaft um 16 gulden und 10 gulden zfi zerung geben. Welchs er also mit mir eingegangen

35 und demselben nachzekumen zfigesagt und angenomen. Er ist auch willens, priester ze werden und sich des predigamts zft gebrauchen. Auf s611ichs mftgen nun e. hochwurd mit im handlen, wie euch gut bedunkt, in allweg nach obgemelter heren anzaigen und gegebne kundschaft, diser man werd fur unser schftl wol ze halten und

40 dhains wegs ze lassen sein. Das ross soil er mit sampt ainem

520 1545 Juni 26.

briefle, so ich ira darzft gegeben, geeu Wingarten schicken; hab ich geschriben und befolhen anzenemen; will ich aintweders ani soliich gelt selbs behalten oder widerura verkaufen und das gelt erbarlich verraiten. Lond raich auch (bitt ich fruntlich) mit ehestem wider am wissen, ob und wie ir mit disem theologo Uber- 5 einkumen und verglichen seygend.

Ich sollt und welt e. h. audi gem vil von dem reichstag schreiben und vorlengst geschriben haben. So ist bey gutem glauben noch zur zeit warhaftigs nichtz vorhanden; dann auf dise stund weder in ainem noch dhainem artikel ichtzit beschlossen, io und w&rdet danocht itzt taglich von ainem end, bescbluss und ab~ scheid des reich stags geret und gewisslich darrar geachtet, das die kay. und k6. raaiestaten uber 14 tag nit mer werden hie beleiben, also das ich entlich gedenk und glaub, der bescbluss und abscheid dis reichstags werde vor dem anfang gemacht. Gott verleich sein 15 gnad, das es wol gerauth. Ich hab aber warlich zu s&lchem noch wenig hoffnung.

4 <*

26* Wolf von Scheltenbery, Marschall Herzog Wilhelms von Bay em, an Gerwig: G. schreibi, dass er9 sein Brader und ikn Erhen tine Krone auf den Wappenhelm bekommen konnten, ivenn er 20 mit Wahrheit sagen konne, dass sie ikn en zu komine* Sie ha ben hinder unserm vatter ainen fast alten dolich fimden, an demselbeu stat das wappen von Kyslegk mit dem banter1) iin schilt und auf dem helm, wie dann die fisery inlialt, und wayss nit anders, der helm hab ain kron ; aher gleieiiwol hat des wappen Schelienberg 25 nehilt und helm kain kron. Will es in Gs. Bat stellen, Der Tax haU bittet er die 40 fi* vorzustrecken. 1545 Juni 26.

1H, 31S? Or.

727. Bischof Johann von Konstanz an Gerwig: Sein Vogi von der lieichenau Paul Appetzhojer teilt that mit, dass G. sieh 30 aumerte, das* er dmstlich achtet, woe der synodus in unserm stift Costanz beschehener underrede gemes were in wurkung komen, and dass man auf dem tieiehsiag vermute, dass da$ Konzil in Trient seinen Fortgang nehme* Will zuriickkehren, sobald G. vom Beichstag daheim istr und mit ihm beraten. wen alles man einladen 35

i

) Der r*>cht$aHf$feif/e)i<k f/ehornte Panther,

1545 Juni 27 Jali 8. 521

mum, unci ob es nUtzlicher set, wenn er selbst das Konzil besuche oder einen nndern sckicke, Tirschenreuth im Stift Waldmmen, 1545 Juni 27.

18, mi. Or., e. U.

5 728. Gerwiy an Dr. Balthazar Stump zu Innsbruck: Dankt

fiir seine freundlichen Worte in etlichen Brief en an ihren gemein- samen Frettnd den Vizekanzler Dr. Jacob Jonas und fur das gat- meinende Gemilt, so ir aus weniger meiner kundschaft zemal ver- trulich zfi mir gefast. Biitet um ein gelegentUches Brief e mit Benefit,

10 was doch bie auf dera reichstag gehandlet werd. Darin ich des- selbigen alhie wenig oder schier gar nichtz erfaren kan anderst, dann was auf dem zwibelmarkt gesagt wart. Daselbs vilerlay reden and under anderm aucb die sag, wie abermalen ain quodlibetischer reiebsabscheid vorhanden, uud das wir ains andera reiebstags sine

15 grieht et sine recht, eciam sine crux et sine lux erwarten mussend. Ich besorg warlieh, es seyge dem camergericlit gleich wie etzwa dem sebwabischen bund selgen bescbechen, den aueh etzlieh zu zerreissen und in dreyen tagen widerum aufzerichten sicli be- I'umpten und vermainten, aber iile bonus bunt niiserrime dilaeeratus

20 et mortuus est, qui nee hodie surrexit nee forsan unquam resurget. Das consilium zu Trient wolit aucb gem, wie man hie auf dem raarkt sagt, febres quartanas uberkumen. Faxit deus, ut bee tragedia in letam exeat catastropben.

Wenn aus der Landvogtei Sehwaben von seinen geheimen Ver-

25 leamdern, der en er dort nicht allzu wenige hat, uber den armen abt zu Wiugarten geschriben oder geschryen ward : crucifige, cruci- fige, mil er dm Freundesamts walten und wenigstens fragen: quid enitii male fecit? Er wird ihn als seinen Amvalt nicht zuschanden machen. Worms, 1545 Juli S.

w is, ma— mi, k.

729. Hans Ham an Gerivig: Der Waibel hat auf Be j eld des Lundvogts in Abwesenheit des Lmdrichiers, als der zu Worms war, in alien Amtern der Landrogtei die Gotteshausleute zu sick entbieten lussen und jeden einzeln gefragt, ivas er fiir ein Lehen habe, Erbgut W) oder next empfangen, und hat alles aufgeschr/eben und jeden gefragt, ob er iiber den AM zu klogtn habe, wie ich dan wol gehdrt, das

522 1MB Juli 22 Juli 31.

etlieh ab e. g. elagt habend, die es wol underlaussen hSdtend. Hie

nun die Sache lautbar ivird, geben die Landvogtischen aus, sie haben die Leute wegen der Hilhner berufen; der alte Zettel set verloren; sie miissen einen neuen machen. Weingarten, 1545 (an sant Marien Magdalenen) Juli 22.

41, 205, Or.

730. Die Bur gen Uerzog Heinrichs von Braunschweig *) ver- stdndigen sich, da das Hawptgut innerhcdb Jahresfrist nicht bezahlt werden konnte, iiber die Verteiluny der 1400 ft. Zinsen mid Unkosten dahin, doss der Kardinal von Augsburg und der Ad- 10 ministrator je 300, die andern vier je 200 ft. erlegen sollen. Ferner doss keiner ohne die andern sich mit dem. Herzog auf eine Sonder- abrechnung oder einen Vergleich einlasse. Worms, 1545 Juli 31.

86, 807, A.

731. Veronika, Abtissin zu Heggbach, an Gerwig: Hat von lf> Dr. Kesselring erfahren, doss G. auf dem Reichstag mit ihrer Supp- likation*) nichts Sonderliches erlangt hat, als dass die von Biberach sie bel dem Ihrigen lassen und den geraubten Zehnten herausgeben sollen, diewyl sy doch den genomen nach dem regenspurgischen reychsabschid. Hat nun gemeini, sie werde jetzt Ruhe haben. Aber 20 als das Horn seitig geworden, und die armen Leute innerhalb 3 Tagen haben schneiden wollen, sind die von Biberach zugefahren und haben den Zehnten von neuem niedergelegt. 1st nun dz unrubig zit vor ougen gewest, dz ych nutz hab kunden rait yn bandlen. Diewyl ich aber der schwaren handlung zu klain verstendig, ouch 25 von yederman verlaussen, und e. g. on alien zwifel wol waist, wz sdllieher sachen halb mit deu protestierenden stenden gehaudlet, ouch wz sy zQgesagt, so bittet sie nochmals urn Rat. Daz gotzhus kan den schaden yn die Jenge nit gedulden, diewyl ieh den alten pfarrer mit sampt dem lutersehen predieanten soil und mus under- 30 halten. Sieht e. gn. wol, daz sy weder umb kay, noch kun. mi, ouch umb den gemainen abschid des richs nutz geben. Daz ist ye ara seltzam verwegen ding, darus ych nutz gfltz niemen kan. B'dtet ion eine Abschrift des ganzen Reichsabschieds ; wiewol ich dem

aan ifltta

') B. ohm Xr. 69H. '-•) Vffl ohm Nr. 67(i.

\*»>Up\\f...tv...„t.*&Z2=Z*

1545 August 9 September 3. 523

ganz niitz nachfrag anders, dann daz niich betrifft, so will ych den doch getru bezalen ; dann mfis ych wyter mit yn zu schaften haben, so ist mir von ndten, daz ych wiss, waz gebandlet gy. 1545 (suntag vor Lauren cy) August 9.

18, 14, Or.

732, Gerwig an Dr. Balthasar Stump; Das zft Warms verabschidet colloquium1) gefellt mir glich eben wie es ist, und in summa gar nichtz. Und ob es derjenigen, die so heftigltch darauf getrungen, gemut und mainnng gewest, das sSlch colloquium in

10 der religion zft gtiter fridltcher vergleichung und ainigkait soil erschiessen, das mag wol war sein, ich glaub es aber bey gott nit. Und ich besorg warlich, es werde sich in fine colloquii befinden, das dis kind ain andern vatter hab und ain krott am boden lig. Allain der barmherzig gott muss hierinnen mit seinen g6ttlichen

15 gnaden seiner hailgen gespons und kyrchen zft gfitem durcb die baid christeliche heupter, die kay. und k6. mt., ezwas sonders wurken, oder ich sorg, aller menschlicher verstand und vergleichung seyge vergebelich und umsust.

Kgl, Mt Wohlfahrt und Nutzen nicht nur nicht zu verhindem,

20 wie Stump in seinem Schreiben begehrt, sondern nach allem Vermogen zu fordern, hat er als Bat geschworen und bekennt er sich schuldig und bereit, nicht weniger als die, welche ihn ihres Yorteils und etgenen Nutzens wegen beim Konig und der Regierung verleumden. Stump moge sorgen, doss er im Not/ all seinen Missgonnern gegen-

25 uber wenigstens gehort tverde; da wird sich bald zeigen, wa das loch im sack ist. Weingarten, 1545 September 3.

18, 334—836, K.

733* Konig Ferdinand an Gerwig; lnstruiert fitr Verhand-

lungen mit den schtvdbischen PrdJaten wegen einer ziemlichen christ-

30 lichen Handreichung und Hilfe fur die Declcung des Belches gegen

den Tilrken, da Osterreich allein nicht mekr aufkommen kann,

>nr(»Mn

*) Karl V. hat am 6\ Juli dm Protestanten mitgeteilty dass er ein Jteligimis- gesprtich am eigener Machtvollkommenlmt ansetzen werde} da er die ZuMimmung der Katholilcen nicht habe erlangen k&nmn. Karl musste nadi dent verunglttcktm ReicliHtag Zeit gewinnen und mittterweile die Gegner beschwichtigm : He id rich 2, 97 f.

524 1B45 September 4 Oktober 8.

nachdem die Stdnde in Worms die Offenswhilfe auf den nacksien Eeichstag verschoben haben. PrG$> 1545 September 4.

18 f 344—351 f Or.f m* m. ttbereinstimmend mit cUr Instniktum fiir Graf Friedrich zu FUrstenberg und Hang zu Montfort an die Grafen und Herren in Schwaben: Mittezlungen ans dem Furstenberg, Archive I (1894) } 400 406. T>

734. Valentin, Bischof zu Hildesheim7 an Gerwig; Gestattet ih rer wo rmser Abrede gent ass seinem Suffrage* n und Weihbisch of Balthasar Vaneman, Bischof von Myden, auf deepen Bitten, in den Dienst der schwabischen Pralaten zu treten, solange sich die hildes- heimer Sache nicht zu verhoffter und billiger Anderung schicken 10 ■will, mit der Bescheidenheit, dass er zuruckkomme, sobald der Bischof den Suffragan in Hildesheim oder Trieni oder somt wieder branch t. Wie verabredet, iM der Suffragan, dweil sich diser zeit der vortheil und bequemligkeit mit dem geleid der itzigen gewesenen frankfurter herbstmess zugetragen, darinnen er sicher und unbefardt ewer 15 liebden zuziehen mogen, abgeretst. Mainz, 1545 September 20.

18, 358, Or., e. V.

735. Joha-nn von Lund und Konstanz an Gerwig: Die papstliche Hilfe id die Bezahlung fur Parma. Der Krieg urn Kdln ware der Anfang grosser Empbrung. Der Tod des Herzogs von 20 Orleans macht den Krieg nicht rdtlich. Meersburg, 1545 Oktober 8.

18, 374, Or.

Ich bedank raich der zugeschriebner newe zeitung ganz freuntlich gegen euch, und wil doch in myr nit, das die pabstlich 25 hay. funfmalhundert tausent ducaten umbsunst ausgebe, darzu 12000 italianische kriegsleut underhalt auf 2 jar lang1). Ich hab fil ursachen. Aber das glaub ich wol, das die pab. hay. der kay. nit. gelt heraus schickt, das ir mt. von Parma und Piacenz ein herzogtum erigiert hat und des pabst son gegeben 3), das furhin 30 ztmi herzogtum Meilan gehert hat.

1st es aber war, das man den krieg mit Collen8) anfang, so waiss ich so vill, das es aufhoren mit Collen nit sein wyTt, und

') Die papstliche Hilfe zur Bekffmpfttng der Protestan ten : Pastor 5, 523, ") t'ber die Behlmung Pier Luigis s. Pastor 5, 527.

s) Zur RehathoMsierung. Die Sorge vor dem Ileligionskrieg beherrsch-te schon dm ganzen wormser Eeichstag 1545: Heidrich 2, 58 jf.

1545 Oktober 8. 525

wil got den almeehtigen herzlich anruefen und pitten, das er dise sachen bas nach seiuem gotlichen willen und diensten richten willen, dan die menschen es furhaben. Populi enim tumultum tiraeo et omnium subditorum defection em. 5 Ob eur erw. was weiters von absterben des herzogen von

(Miens l) bettea, pit ieh freuntlicb, ir wollent mieh das zuschreiben lassen. Dan so das were, wolt ieh meins teils ungern zu dises kriegs an fang geraten haben.

736. Biachof Johann von Konstanz an Gerwig: Die liaoens- 10 burger halten sich gegen den newn Pfarrer Widmann und mit dem hither ischm Heifer ihrer Zusage gemass. Engliscke Hunde. Meersburg, 1545 Oktober 8.

18, 867, Or., n. e.

Wir haben ewer schreiben uns dureh zaigern, den pfarrer

15 zue Weingarten, geantwurt empfangen und gezweifeln nit, ir wissen each unsers jiingst gemachten abschids sovil ze erinnern, das ir nach des ietzigen pfarrhers, maister Wolfgang Widraanns, eintreten der sachen aigentlich auftnerken geben, ob sich der lauterisch heifer2) predigens weiter underfahen, oder was gemelten m. Wolf-

20 gangen als newem pfarrer unbillichs begegnen wolt, darnach wir uns auf bericht jederweil der gepeur ze verbal ten gewisst. Nun kunden wir aber ausser beuaeltem evverm schreiben und des pfarrers von Weingarten muntlichen anzaigen anders nit abnemen noch versteen, dann das burgermaister und rath zue Ravenspurg

25 gerurten in. Wolfgangen, ewern dahin gesetzten pfarrer, gepeurlicher weis empfangen, ime trostlich zngesprochen und vor Abel oder mutwillen sovil miiglich ze verhueten bewilligt, und das mer ist, den luttensehen heifer, das er sich seiderher des predigens ent- halten, abgesehafft, (lurch welchs sy irem der ro. kay. int.,

ao unserm allergn. herrn, beschechen znesagen unsers ermesscns volg gethan. Und derwegen in diser sach zu verhaetung slier) ay unraths und ubels vorbedachtlich ze handlen, besonder auch verfasst ze

l) KSnig Franz' von Frankreich Sohn Heinrich starb am 8. September IMS; er Ittitte. durch den Friedm ton Crespg Herzog von Ma Hand oder Herr der Miederlamle teerden sollen, gait also als Frhdenagarant. Vgl, Mr, 697.

s) Konrad Konatanzcr : s. Uafner, Die cvangelische Kirchc in Savensburg (1884) S. off.

526 * 1546 Oktober 17.

sein, so er, der heifer, auf citation, wie wir genzlicb glauben, ersehinen und der besehuidigten artikel in abred sein, das man dann solliehe, wie recht, auf ine ze beweisen. Darumb so schreiben wir ietzen unserm vicarien officialn, ain generalcitation cum annexa inhibitione auszezieeben, und uns die sampt den artikeln, so ime} : wie uns zaiger bericht, durcb unsera ruraldecan vor langem ange- tragen, mit ehistem ze ubersebicken, in dem allem wir uns not- turftiglieh ersehen und was zum besten gethon oder gelassen.

furneraen wollen1).

Furs ander . . . uns seyn ... die englischen hund noch nit n

zue kornen.

737. Hans Wilhelm von Laubenberg zu Wagegg, praeses Sueviae abdicatus, an Gerwig: Will vor sernem Abschied sein valete sagen und bitten, warinnen ich ir [e. e.] oder iren zugewanten durcb unscliickelicheit meines tragenden ampts oder je durch einicherlei is ergerliche mein selbst handlungen, deren wir allezumal taglich ungesichert, verhinderlich und widerig gewesen, ir wollten das meiner ungeubten jugent zu einichem abgonst oder inisvallen ver- n em en.

. . . Der almecbtige konig der ehern Christus, der gottes ein-20 geborne sone, verleich euch und andern alien seinen segen und wolfart sampt einem lantvogte, der euch alien trostlicher, bequemer und nutzlicher oder jehe anmuetiger dan ich geringer armer Algewer sein niugen, daran, in warhait zu melden, nit on ist, n\ und merklichs gelegen sein will. Bevilch also mein abtretuog 2;> ferrer gott, dem obersten regenten. Hatte ikn germ noch zu Tisch geladen. So bin ich als em gvvaltloser mit wildbret nicht versecheu und anderer geputender noturft. Bittet fur morgen um Urlaub fur Herrn Niholaus Erntrhiger, dessert Bekannischafi als eines icohl- gelehrten Mamies er machen mochte. Racensburg, 1545 (samstag 30 nach St. Galli) Oktober 17.

18, 381, Or.

l) Derselbe an (*.: Hat auf (lessen lateinisches Schreiben, wie schon vorher mundlich and schriftlich, seinetn Vilcar Lie. Andre Amman befohlen, die Citation wider den httherischen Heifer zu- Ravensbnrg wiverzuglich einzttschicken. SobaU -das ffesehehen ist, ivird er seinem Wnnsche icillfahren : Meersbnrg, 1545 Oktober 14 : 18, 128, Or., n. e.

KM

1545 Oktober 20. 527

738. Die Pralaten an Genviy: Lehnen eine ncue ParUkular- hilfe fib' den Konig ab. [ (Jim, 1545 Oktober 20, l)],

18, 369—371, A.

Der rd. ku. nit, imsers allergn. herrn, an uns ausgangen

5 eredenz und daruf furgelegte commission von irer mt. auf euch gestelt haben wir zusampt irm begem angebdrt und mit geburen- der reverenz undertheniglich empfangen. Und wiewol wir der ro. ku. rat. gnedigstem anbegeren, zuvorderst irer mt. und derselben betruebten und angefochten kiinigreichen und ianden, auch gemeiner

10 tentscher nation, uns selbs und unsern gotzheusern zu wolfart, nutz und gutem underthenigiste bilf und beylag zu beweysen, zu laysten und zu thun undertbenigst genaigt und von berzen begirig, so seind und werden wir docb hieran aus nacbvolgenden gegrundten und erbern ursacben an volnziechung desselbeu wider unsern willen

15 grdsslich verbindert, underthenigister boffnung und trosts, ir kun. mt werde sdlebe begeer ir selbs gnedigist und also gestalt sein erwegen und befinden, das sy derselben gnedigist benuegen, uns und unsere arme gotzheuser niebts destweniger in gnedigistem bevelch baben werden.

20 Und erstlicb so haben irer mt. wir uber die ordinari hilf beini

heyligen reych, so wir yeder zeit gehorsamlich gel ays t, und unser und unserer gotzbeuser stattlicb vermdgen in wenig jaren mer dann ainen ritterdienst mit grossen unsern unstatten, aber in under- then igster gehorsam gethon, wie offenbar und son der zweyfel irer

25 mt. in gnedigistem angedenken, und euch, herr cornmissari, zura tbail auch wol bewist ist

So haben wir seit anheer des regenspurgischen reyebstags alle jar ain hilf im reych gethon und darzu im gemeynen pfening. den wir jetz zum zwaytenmal eingezogen, unserer gotzheuser erarmte

30 underthonen mit derselben hdchsten unstatten belegt. Und wiewol uns gedachte unsere underthonen, gleicb wie andern stenden die im, beylegen zu thfm schuldig gewesen, so haben docb etlicb aus uns, in bedacht vorsteender armuot und hungersnot merern unrautb

]) Am 15. September teilt G. den Pralaten mit, class er ihnen am 20. Ok- tober, wo sie one das von wegen der ritterschaft bank des gewesnen ailfjarigeti scbwabisclien bunds nach Ulm beschrieben semi, einen koniglichen Befehl vorsu- tragen habe: 18, 387, K. G. an den Konig: Hat die Prcilaten auf den 20. Oc- tober — friiher war es ihm krankheittthalber und aus anderen Verhinderunge/t nicht mSglkh beschrieben. Schicht ihm wahrheiisgetrene Anttoort: 26. Oktober:

is, m. k.

528 1545 Oktober 20.

zu verhueten, derselben mit belegung verschont und s61che hilfeu ausser unserer gotzheuser geringen jarlichen einkomen (so sich dennoch, a!s es von vil unwissenden geacht, bey weitem nit vergleieht) erstattet, und zu dem all em den gedachten unsern underthonen in irer armuot und hungersnot, inen ietzund mer daiin 5 ain jar besehwerlich obgelegen, ain ansechenliche hilf an esskorn und gelt, aber gleichwoluber unser stattlieh vermugen, furgelichen und dargestreckt, welehe wir nit allain von inen noch nit einge- zogen und empfangen, sonder dieweil der hoehbeschwerliebeu theurung und hungersnot kain ende, tragen wir die fursorg, wir io muessen inen noch mer furleychen oder ains ergern und bosern gewarten.

Und naehdem der merer thail unserer gotzheuser jerlicben einkomens, wie dann eueh, berr kuniglieher commissari, wol bewisst, allain auf korn und wein und dann etlieher allain auf u> gelt und haberzinsen steet, so haben wir, deren zins und gulten wie oblaut an wein und korn gefallen, bey etlichen nechst ver- sehinen unfruehtbarn jaren ainiche losnng, die uns was furtragen, gehaben mogen, sondern alien unsern wein und korn zu unsem taglichen hausbaltungen verwenden, und dann wir, so weder wein 20 noch korngulten haben, mit anderm imserm einkomen, esskorn und wein zu notturftiger underhaltung unserer haushaltungen und taglichen gebreuchen zum theuristen und in h6chstem gelt erkaufen muessen.

Bey dem allem hat audi ir ku. mt. gnedigist zu bedenken, 25 in was sorgen und gfar wir, die prelaten, bey clisen sorgliehen ubeln und unseligen zeyten steen, was beschwerlicben abgangs wir aueh an unsern jerlichen einkomen ain zitlang erlitten und noch t&giich in ander weg gedulden, und das wir aueh vilmaln uber unser vermogen und gelegenhait nun ainen ubernachtigcn friden 30 mit, gelt und grosser geduld erkaufen oder merern unrath, unrwe und schaden darob gewarten muessen.

Wir geschweygen der ubermessigen gastung und ausfreytens, dam it wir in unsern gotzheusern taglich und mer dann vor alter zum hdchsten besehwert, und dannocht damit zu unserm scbaden, 35 der uns an gutherzigen erkanten und dankbarn leuten nie bedauret und noch nit, bey weylen grossen undank erlangen.

Zudem so tragen sich hierunder aueh allerlay alt pundiseh und sonderlich die hinlag mid vergleiehung der rosenbergisehen vehdsachen dermassen zu, das wir uns daroben kains andern dann 40

1545 Oktober 20. 529

grosser ausgaben mid schadens zu versechen haben. So will audi una, die wir bisher mit und bey ainandren gehebt und gelegt, beschwerlichen fallen, das wir under dem nam en der sehwabischeii prelaten, der wir doch nit der viert thail seind, alien last, so bisher

••• 5 alien sehwabischen prelaten in gemein obgelegen, attain auf uns nemen, gedulden und tragen sollen. Darumben wir dann aus oberzelten und mer andern hochwichtigen erbern ursaeben diaer- weylen an vermogen und barschaft dermassen embldst und erschopft, das wir irer mt. gnedigsten anbegern uns durch euch, herr com-

10 missari, aus irer mt. bevelch ditzmals angezaigt, wie gem wir irer int. underthenigist gedienen und willfaren wdlten, one unserer gotzheuser unuberwindiichen nachthail und schadliche verpfendung statt zu thun nit vermogen, nnderthenigister boffnung so wann ir ku. mt. diser unserer obligenden bescbwerden durch euch, herr

15 kuniglicher commissari, inmass wie obstat bericbt, ir mt. werde unser uuvermugen, hart und schwere ausgaben bey disen theuren und miseligen jaren und zeiten gnedigist erwegen, uns auch der vilfeltigen underthenigisten particularhilfen und reyterdiensten, so wir irer mt. neben alien ordinan reyehsbilfen bisher in undertheni-

20 gister gehorsam williglich gelaist und, wa es unsers vermogens, abermalen underthenigist und willig thun wdlten, gnedigist geniessen lassen, ganz dienstlich und freundlieh bittend, ir wolt dis unser hochnotwendig bedenken und antwurt der ro. ku. mt., unserin allergn. herren, von unsern wegen underthenigist und mit besten

25 fugen, als ir zu thun wol wist, referirn und, als der unsers un- vermdgens fur ander unsere herren und freund, die prelaten, wol bericht, bey irer mt. underthenigist entreden und entschuldigen. Kunden dann hftchstgemelter irer mt. wir hienach in ander weg underthenigist gedienen, so soil an unserm klainfuegen unvermugen

30 und undertbenigisten genaigten willen nichtzit ermangeln. Bo w61ien wir auch solehs umb euch, unsern lichen herren und freund, willig und freundlich herwidern.

739, Graf Hang zu Mont/art an Gerwig: Freut sick fiber

die Nachrichten, (He G. aus Vim sandte. Der almechtig got wol

35 dem man ') hinfur gnad und sig verleicben, dam it er nit etwo durch

mangel geltz zu ainem vertrag getrungen; dan wo er schon im nit

i n 1 1 ii I-

') Gemeint ist affenbar Hemrtch von Braunschweig, der Hhrigens in diesem Augmhlick schon vernichtet war: rr/L nnten Xr. 743.

WtiriL (icsctiiclitBctuellon XVI. JJ4

530 1545 Oktober 28 - Oktober 31.

t

beschwerlicb, inoebt er doch kay. mt und andern, darvon er mit schuldiger hilf verlassen, zu nachtail raychen.

An St. Gallentog1) ist sein Diener Konrady nach Munchen (jertiten, um wegen des Biemles*) zu handeln; wundert sich> class er nock nicht zurilclc ist; wahrschemlich hat er Dr. Ech nicht angetroffen 5 und ist thin nach Kelheim nachgeritten. Wenn von Wolf von ScheUenberg ettvas erfahrt, was ihrn wegen der Besoldung oder mnstwk mitzen kanu, bittet er um Mitteilung'6)* Wie lange (?. noch

r

zu Ham m; wolt icb luogen, auf ain imbis hinuber zu reiten.

1545 (Simonis und Jude) Oktober 28. 10

18t 359, Or,

74=0* Gerwig an den Herrn von Kempten: Jacob Totzmann*) wird ihrn von den rosenbergischen Verhandlungen in Ulm berichtei haben. Darnach sollte erf &., und em kemptener Geaandter nun auch den Bundestag in Nordlingen besuchen. Wartet auf Bescheid. 15 Er allein mochte diesen wichtigen Bejehl doch nicht auf sich nehmen. Als er von Ulm heimkam, /and er den Weihbischof von Hildesheim wieder in Weingarten. Der Vater von Buxheim habe ihn in Otto- heuren im Auftrag der Herren von Kempten und Ottobeuren angewiesen, nach Weingarten zu gehen, wo er? G., weiteren Bescheid 20 wUist* Er hat aber kehierlei Mitteilung* Hat in Ulm wohl mit den Herren von Blehingen, Ochsenhausen und Irsee geredei und Toizmann atifgetragen} ihre Meinung nach Kempten zu melden7 mehr aber weiss er nicht. Ob er den Weihbischof nach Elchingen schicken oder behalten oder wie er ihn abfertigen nolle. Darin ich ye und 2b sonderlich mit disem erlichen man gern recht und das handlen wolltj was icb wiste, das unser sch&l woifart, auch e. hochwfird und den andern presidenten lieb und gefellig w&r, Weingarten, 1545 (vigilia omnium sanctorum) Oktober HI.

18, 360} K,

l) 16. OMohm

5) Wolf von ScheUenberg fragte durch Zettel vom 17. August an, ob Haug nicht das Landhofmeistm4amt in Miinchen annehmen mochte: 18, 331, 336.

s) Haug nahm dm Dienst alsbald an. Am 2. Januar 1546 &ckreibt er an <?., wiewohl er in Miinchen gncidig gehalten werde^ so ist mier doch3 ich in zway jam ait daheimet gewesen sey: 19t 4>

4) Kempten er SekretSr.

30

grjTW'"wr«:fii«mww

1545 November 4. 531

4

41. Wolf von Schellenberg an Gerwig: Nachdem ich mit e. e. und gn, von wegen der von Raffenspurg geredt hab, auf solchs hab ich mit doctor Egken geredt; aber ich befund nit by ime, des mich getrost hett, und sorg, es werd nit gan. Aber er maint,

5 doctor Egk, es solen die herren und grafen sampt der ritterschaft des Algews ain ainsechen haben und sich in die sach schlachen, es wer durch romisch ko. mt. oder sunst, mit den von Raffenspurg, Das hab ich e. e. und gn. nit verbal ten wellen als ain alter gater crist, e. e. und gn. daraach weyter nachzwgedenken haben. Ich wil

10 auch noch weyter mit docter Egken darvon reden, Mi'mchen, 1545 November 4.

18, 73, Or.

742. Gerwig an den Abt von Kempten: hi Vim ist ausgemacht warden, dass er nach Nordlingen nur zu reiten brauche, wenn auch

15 Kempien entweder jemanden zuordne oder schriftliche Instruktion mitgebe. Da der Furst sich ausschliesst, lehnt er es ab, namens der Pralaten zu reisen, und wird nur eine eigene Botschaft senden oder Graf Martin becollmdchtigen. Dass das aber bet den Stddten,

> Fiirsten und andern Stdnden ihrer Bank mid ebenso bei den Rosen-

20 bergischen gemeinen Pralaten von Nachteil sein wird, sicht jed#r. Den Pralaten das mitzuteilen, ist die Zeit zu kurz.

0 mein vertruwter lieber herr und brftder. Ich kan eueh mit betruptem herzen nit verhalten, das ich laider auf samstag aubents nechstvergangen um 7 ur in meinem gotzhus jemerlich und

25 hertiglich verbrunnen, * in meinem buhof der grost stadel, den ich gehabt, darin bis in die 2*/« [CJ fader houw, deren jedes 3B ^ wol wert gewest, 37 haupt rindervich, darunder etzlich gat mestochsen und 12 stoten, darunder siben getragen haben, 2 fule und 3 wagen- pfert. Und wiewol der schad weit uber 2000 gulden, so besorg

30 ieh doch, der schreck, der in meinen glidern, werde mir vil wurs dann der schaden bekumen. Gott verleich sein goad und gnedige erstattung. Derhalb kunden ir gedenken, mit was ungelegenhait und kumerhaftigem herzen ich itziger weylen von meinem gotzhus reiten muss, und das wol mein hdchste noturft erforderte, anhaimsch m zu beleiben. Nochdann will ich willig sein, wann ich allain ain coadiuncten oder schriftliche instruction hab, Weingarten} 1545 (mitwoch nach omnium sanctorum) November 4.

18, 382/3, K.

34*

532 1545 November 5.

74S. Hang Graf zu Montfort an Gerwig: Die Gefangen- nahme Herzog Heiurichs von Braunschweig. 1545 November ■>.

18, 388, Or.

. . . Mier ist ewer zugestandner schad der brtmst halben am trewlicbs laid. Wer wol willena gewest, selbst zu euch zu reiten. 5 So baben mieh docb die zeitungen herzog Hainrichs halben l) so unlustig gemacht, das ich schier nit wais, warmit icb umgang. Ich sorg, er sey schantlich verraten und verkauft worden. Dieweil dann nit mer traw, glaub und er auf erterich, hab ich wenig Inst, zu leben. Bit eueh fraintlicb, ob euch, wie es doch ergangen, auch io was sich seidher zfigetragen, bericbt hetend, mir anzuzeigen. Mich verwundert zum hochsten, das er sich sol haben lassen faeheii, dann im der dot vil weger gewest. Der almecbtig schicks zum besten. Hiemit got bevolchen.

Der landgraf hat gen Augspurg geschriben, das er herzog H. 15 und sein sun fanglich zu seinen handen gepracht, sy baid mit fier hundert pferden gen Cassel geschickt. Was sich weiter zutrag, so inen, den von Augspurg, zu wissen von noten, sol inen unver- halten bleiben. Es ist gros frologkung in alien steten. Got geb gnad, das bald in ander weg gewent werd. 20

744. Bischof Friedrich von Wien- an Gerwig: Batte sein Schreiben langst beantwortet, war aber mit so vielen grossen, wieh- tigcu Geschdften chrtstticher Religion und dann mit einem solchen schweren Haujptfiuss beladen, an dem er drei Monaie king zu Beite lag. dass er nicht zu schreiben ivusste. Da nun sein Sekretdr Jacob 25 Ochsel Geschcifte halh in seine Heimai nach Schleiistadt geht} wottte er ihm doch einen Brief nach Weingarten mitgeben. Dankt fur die MaJmung, sich zu pfiegen, damit er der christlicheu Religion lange gesund erhalten bleibe. Dass G< seine zivei Schreiben und- den Katholischen Katechismus2) nicht erhalten hai} tvundert ihn. Er 30 hatte m einer so ansehntichen Person anvertrmit, dass er diese nicht mahnen kann. G. wtinschte von ihm eine Trailer rede. S chichi die

*) Heinricfi von Braunschweig war am 21. Oktober bet Northeitn Kalefeld von den Schmalkaldenem geschlagen und mit seinem tUtestm Sohn Karl Viktor gefangen genommen und nach Ziegen hain gebracht warden : Brandenburg , Polit, Korr. 2} 142.

*) Mttzner & 76.

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1545 November 23. November 28. 533

t

Ansprache, die er jiingst bei der Begdngnis der Konigin Elisabeth von Polen in Beiwesen elites yrossen merklichen Volks getati und G. zu sonderlichen Ehren zugeschrieben hat und drucken Hess1). Dazu schickt er den Katholischen Katechismus, dessen einer Teil G. und 5 dern Herrn von Kempteu dediziert isi, schon eingebunden. Bitiet, bei den pfalzgrtifischen Rciten nock einmal zu betreiben, doss er in die Possession des Propsteileins Unter-lngelheim komme, das wahr- lich vor Gott dem Herrn und in alien Bechten ihm gehort. H enn G. die Sache dutch eine gebuhrliche Schenkung und Verehrung

10 zuweg brachte, wurde er ihm a lies ersetzen und ihm, alsbald wir in die possession kommen, eynes aus tmsern sonderlichen gottseligen operibus, die wir in disen dreyen jahren gmayner christenhait zw gut gemacht, dedicirn und zw unsterblicher gedechtnus im druck w611en ausgeen las sen, welchs auch der furnembsten ursacben ayne

15 1st, derhalben wir so gem zu der brobstey zw Ingelbaim seyn w61ten. Im Sch/.oss zu S. Veil, 1545 November 23.

18, 395 6, Or.

743. Johannes Habliiteel*) an Genoig: Gelobt Jieissiges Studium. Elchinyen, 1545 November 28.

-2i) StFA., Korr. 1415—1547, Or.

Quibusnam laudibus aut encomiis tutim suinmum am o rem paternum imo potius egregiam pietatem, qua nobis hominibus nihil preeiosius, nihil sanctius ab illo laudatissimo conditore huius prae- clarae machinae est concessum, praediceua aut collaudem, ignoro

25 imo plane omnino mihi non constat. Hoc tamen mihi habeo polliceri, quanto tua reverenda paternitas est natu grandior, tanto meae tenere juventuti erit aequabilior ac ignoscentior, qui nullo modo dictis effari referre possim. Quale autem mihi tua summa r. p. addiderit calcar ad diligentissime conficiendum cursum incaeptum

30 ineorum studiorum, mihi optime sum conscius. Quare t r. p. etiam atque etiam fortiter cohortor, ne peniteat sumptuum, quos hue usque

r) Me tz tier B. 71. M. Denis, Wiens Buchdruchergeschichte bis 1560 ( \Vien 1782) 6'. 414 teilt Nauseas Widmung vom 20. August desselben Inhalts trie obiges Schreiben mil; tvenn die fibersandte Trauerrede nicht entspreche, moge G. die attf Erasmus oder Katharina van England oder die Kaiserin sick ansehen.

*) Wohl ein Neffe des Gross/tellers, der spQterc Koadjutor (25. September 1563) und Nachfolger Gs.: Hess 8.271Jf.

534 1&46 November 28.

fecerim, imo magis velim habeat animum de me confirmatnm ac corroboratum. Quantum enim in me erit, deo optimo raaximoque coadiuvante summis viribus conatibusque enitar, ut spem de me eonceptam egregie sustineam et non dedecorem autoritatem loei magistrive, imo revertar aliquando comitatus musis honestissimis ac onustus optimis artibus. Valeat tua reverenda paternitas et me7 ut antea consuevit, amet. Que erunt mearum partium, fidelissime snstinebo ac conficiam. Datae ex nostro museo elebingano, quarto kal. Decembris anno 1545.

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746. Haug Graf zu Montfort an Gerwig: Freut sick, dam 10 (r. wieder zu House ist. Hofft, doss alles wohl ausgerichtet, die rosenberger Sache verglichen and ein neuer Bund angerichtet ist, damit der kaufleit wuocher sein furgang, etwa ain furst rertriben oder sunst entlaufen mies.

Was G. fiber Braunschweig mitteilte, hat ihm viel Nachdenkens 15 verursacht. Er hat immer gehofft, es stehe besser und der Herzng wiirde mit etwas Mass ditrch Herzog Moritz betadingt. Ware zu G> geritten, hat aber den Dienst hei Bay em angenommen und stekt in tdglicher Riistung und Ordnung seiner Armut, falls er hinab er- fordert wird. Bittet urn Bericht in der braunschweigischen Sache. &> Was nicht weiterkommen soil, wird er verbrennen, 1545 (samps- tags nach Katherine) November 28,

18, 405, Or.

74:7. Hans Jacob von Landau an Gerwig: Es ist nicht gut, dass die rosenbergische Handlung nicht vertragen ist; aber nock 25 baser ist die braunschweigische Niederlage, das er sich nit bass bedacht und also blosgeben hat. Und zuni allerbosisten were, sollte die kay. mt. uf trium regum geen Regenspurg ankomen, die chur- und fursten reiehs abschid naeh nit bald bey irer mt. er- scheinen, und ir mt. nit auf sie verharren, solder den neebsten 30 aus teutscher nation in Italien und villeietat gar in Hispanien ver- rueken, tins also ainander umbziehen lassen, Ich hoff aber, gott der herr werde die sachen ainmai dabin schicken, das die von reenter bossin gut werden muess. Aber es gehe, wie es wSH, so bin und bleib ich der euwer, und vermdgen raieh als weit ieli 35 reiten und geen mag". Mochte gem iiber die schu'eren Ldnfe reden.

1545 Dezember 2 Dezember 6. 535

Und bab zu manigen, alsbald herzog Hainrieh angezogen, gesagt, wie mir sein furnemen nit gefall, und noch vil weniger, das inis die kay. int. gestattet. Sover es aber ye gestatt het sollen werden, so sollt es mit andern fugen beschehen sein. Dardurch hetten die 5 kay. and ko. mten. ir repetation bas, dann wie zu besorgen als besehehen wurt, erhalten mugen. Hoff aber noch, ir mt, ziebe nit aus Tentscbland and thue iren bruder, die ko. mt., sampt der religion also verlassen. Ich besorg, mein zugeschiekte suw sey nit frisch beliben; es sein die wiiden seuw all aus meinem vorst, 10 waiss nit, wo sie hinkomen sein.

Ob auf dem Bundestag von einem neiten Bund geredet werde. Nellenburg, '1545 Dezember 2.

[E.J Ewr zugestandner schad der brunst halb ist mir trewlich laid. Got ergetz eucb.

15 18, 418, Or., n. e.

748. Balthmar, Bischof von Mysien, an Gerwig: Enttauschuwj in Elckingen. Zeitung iiber die Sehlackt bei Kalefeld.. Konzils- eroffnung in Trt'ent. Ochsenhaasen, 1545 Dezember 6.

18, 404, Or.

20 Salutem et obsequium, rma in Christo pater et doniiue atque

nunquam a me sine venerationis titulo nominande preceptor. Nihil habeo hoc tempore magnopere dignum, de quo rmam d. v. inter- pellarem, quia premor mole cogitationum earum rerum, que iu Elhinge passus sum, ut de hiis quid primum quidve novissimum

25 scribam, plane ignorem, turn quia occulta, de quibus non iudicat ecclesia, turn etiam ineerta. Et non dubito, quin rdu8 in Christo pater et dominus loci illius abbas ista rectius antea cognoverit vestramque rm*m prudentiam de hoc instruxerit, ideoque manifeste nihil de ea re amplius, donee coram liberius confabulari liceat.

BO Libuit tamen vos admonere, ut si meum iuditium cum vestro con- sents, aliis persuadeatis, que videbuntur ea in re vestris necessaria et utilia. Meas quidem passiones sat moderate fero, me ipsuin consolans exemplo Davidis, si forte illi deus permisit, ut mihi male- dicat cerebrum que perturbet eoque remedio purgare velit, quod in

35 me displicet oculis illius, et quid, si mihi inde procuret salutem. (mod adversarius adhibet in perniciem, Rmi domini mei hildesemen- sis seripta ad me amanter congesta (cum ista dictarem) recepi cum

536 1545 Dezember 26.

introclusa de duce Henrico brunswicensi et ejus filio Carolo captis tragedia. Quaui de hac re irnpressam protestantes divulgant, hane vobis legendarn mitto *). Et inter alia quoque plura nova seribit, de quibus hoc unum ut sciatis volo, quod ipse rmu8 28, Novembris certum ex Tridento nuntium habuit de coneilio generali tercia ;> dominica adventus proxime futura2) aperiendo et incipiendo, quod fortunatum nobis et felix eontingat et toti orbi et reipublieae christiane existat. Favorem quem preter meum meritum tam benigniter iain pridem vestra dementia obtulit, lubens amplector habeoque gratiam quantara possum maximam. Quid autem vieissim io vobis pollicear, non invenio, nisi animum meraorem et gratnm, et si quid prestare potero obsequii. Dominus Jesus rmani in Christo d. v. de bono semper in maius et melius provehat et quam prosperrime valere faciat. Hoc postremo ardenti animo precor, ut huius epistole prior medietas nemini legenda tradatur, nee ipso i"> rd0 domino de Elchingen. Etenim neutiquam tuta fides, ideoque cavendum magis ne cuivis comittantur legende epistole. Valete et diligenter meis verbis et obsequiis rmum dominum eampidonensem salutate precor, cui omnia leta, felicia et iucunda ex animo opto.

749. Cordula von Sojtingen an Qerwig : Abatelhmg der Mexse 20 im K I osier dutch die Olmer ; biitet um Hilfe. 1545 Dezember 20.

19, 236, Or.

Den fridsamen kting, der von u users heils wegen hat

meusehlich natur an sich geuomen und hat uns in derselben eri5st von dem ewigen tod, der verleich e. g. alles gut zu sel und leib. 25 Erw. gu. herr. Ich hab sein ein sunder frSd, das e. g. wider mtt gesuntheit in ir gnaden gotzhaws ist kumen.

Aber wissent uns in grosser betrupt. Dann wir unser vatter, des gotzdienst, der mess und aller cristenlichen ceremonien beropt seind3), mit ander vil beschwerden beladen. Ich hab mich in vil ; dingen heftig gewert und mich auch hSren lassen, das ir handlung

*) HH, 655 03*8. Der Extraet und auszug m. gn. ]i. landgrafen zu Hesseii, auch Sebastian Besserers, ulmischeu kriegsraths, und dan eins hesaischen secre- taricrt gethoner schreiben bietet niehts Netted.

-) 13. Dezember,

3) Nac/i [G. Fischer] Geschichte dm Klosters SafUngen (Vim 1862) £>. 35 ff. stud Reformations- Verm che sett August 1542 geniacht worden, w&re aber das Afesse- Verbal erst am 23. August 1546 erfolgt.

1546 Januar 2. 537

sey wider ir eigen brief und sigel, and vorab die sy dem gotzhaws in besehliessung des gotzhaws geben haben, und nem mich wander, wer in den gewalt hab geben, das sy also gewaltiglich mit uns handlen, so doch sy weder gebot noch verbot uber uns haben, und

h kay. mt. unser rechter und oberster schirmherr sey, und sy allein us befelch k, nit. unser schirniherren sey en. Aber es half alles niehtz. Wann wir ein ding, darumb sy uns anlangten, nit wolten mi it em en, so wolten sy gleich 2 oder 3 fenlin kriegsknecht uber uns schicken, das sy uns blfinderten und zerstdrten. Ieh will yetz

10 nit mer von dem sehreiben. Ir wist, das die sch western Lazari dem herren enboten: den du lieb hast, der 1st krank. Darumb ist es auch gnug, das e. g. weist, das es ubel umb uns stet Die ursaeh werden e. g. von meinem bruder !) h6ren, warumb ich e. g. nit vil darvon schreib. Bitt e. g., sy wdllen meinem bruder gnug-

lo same gnedige audienz geben von mein und meins gotzhaws wegen. Unci bitt e. g. demutigiich uff das allerh6ebst, e. g. wdll das best thon nach meinem sundern guten und hochen vertruwen, die gute hoffnung, so ich zu e. e. hab. Dann ich hab ymmer [hofthunge], ir vergessen unser nit ganz, da es uns erschiessen mag. Wir

20 bitten gott teglieh umb k. mt. gluckliehe, sigliehe, fridliche regierung, auch umb seiner mt. langs leben. Nit mer, dann der segen gottes sey allweg mit e. g. Datum in die s. Stephani protomartiris anno 46.

i

730* Gertvig an Dr. Balthasar Stump in hiusbntck: Bittet 26 urn Freundschafi yeyen minen Verleumder [den Landrichter? ]> Weinrjarteriy 1546 Januar 2.

li), 2, K.

S. Nosti procul duhio, mi Balthasar, amicoruin ut frater ob- servandissime, syehophantam queiopiam, qni licet non sit mihi

30 hostis atrocissimus, clancularius tamen est insidiator, quern non pudet quotidie mira et aperta mendatia impudentissime in me excogitare, maehmari, instituere et raoliri. Scis quem hie nominare sileam et silendo rnagis notem. Humanitatis igitur tue erit, iidelissimi proptmgnatoris erga me agas officium, huiusmodi virulentis

85 ohtrectationibus tua dexteritate et discretione oeeurrere et exinde

,) Dem weinffurtener Konv&nUtfihn nnd Siechmeister Huns J '/>/•*/ ron Iti'ischach.

538 1546 Januar 17 Januar 19.

irominenti meo periculo semper consulere. Constat enim tibi et omnibus apocletis regiis, seit etiam rex ipse, quod non vulgaris sed ultronius et apertus imo Melissimus eius maiestatis sum servitor. Et non diffido sue mtls clementiam mihi nunquam defuturam, utcunque fremant in me vel multoruui insidie. Tametsi interim § huius machinatoris pervicax insolentia me sine intermissione ad socraticam patientiam compellat, spero tamen et expecto brevi hnius tragedie redemptorem et cathastrophen, presertim cum luculenta hominis impostura eiusmodi sit negotium, ut tandem eius missio non perinde ad meam quam ad regie maiestatis (quod non n> dubito postmodum alicubi reseisces) quoquam pertineat utilitatem. Vale patrone unice et me (impensius enim rogo) tibi ut eepisti ex animo commendatum semper observa.

7ol. Jokann, Abt von Salem, an Gerwig: S chiclet den Geivalt- brief fur den Reichstag1) besiegelt zuriich. Ki'irzlich sind zwei is RegimentsheiTen von Innsbruck dagewesen, die sagten, der Kaiser liege in Utrecht am Podagra krank und werde so bald nicht auf dem Reichstag erscheinen hbnnen. Demnach eilt es ouch mit der Gesandtschaft nicht. Die Koste?i konnen gespart werden. lo46 (sonntags nach Hilarii ep.) Januar 17. W

19, 5, Or.

7o2. Gerwig an den Herrn von Augsburg: Dankt fiir die Befreiung von dem unm'&nchischen Laster des Zutrinkens durch Auf- na-hme in die Johannesgesellschaft. Weingarten, 1546 Januar 19.

19, 7, K. %

Das e. f. g. so gnedigst an mich gedacht und niieb neben andern erlichen grafen, hern und vom adel von dem zumal un- mfmchischen laster des zfttrinkens hinfur aucb abzewenden und zu verhuten willens und derwegen mich in derselbigen sant Jobans gesellschaft auch gnedigst angenomen und verordnet, sag derselben # e, f. g. ich undertenigen und hochvleissigen dank, und hab darauf e. f. g. zugeschickten sant Johansen sampt den beygelegten artikeln in aller undertenigkait empfangen und gfttwilliglieh angenomen,

') In Regemburg : Heidrich 2, 109 j}\

-) Erw.Pfister, DenJcwuriUgheiten 1, 119. Statin 4, 3H(i.

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1546 Febraar 7. 539

will in ich vermittl gottlicher hilf denselben artikeln in gehorsamer ondertenigkait gemes halten. Und wellte gott, das es meinthalb vor 30 jaren bescheehen, so weren sonder zweifel min armer kopf and magen vil geschickter, dan sy lay der itzt seyen und gewisslich 5 nimmer mer werden.

tSS. Haug Graf zu Montfort an Gerwig: Bavensburg. Naves. ■Die Protestierenden und die Schweizer. Vie Pfalzgrafen in Vnter- handlung mit den Schweizern. Kurpfcdz soil reformieren. Bayern ist treu. Herzog August von Sachsen und Franz von Liineburg 10 auf Beisen. Der franzosische Frtede und der Ti'trkenanstand. 1546 Februar 7.

19, 13, 0t\

Das dermassen zu Ravenspurg furgefaren, ist mier, waist got, ain trefenliche beschwerd. Wa ich auch zu abwendung ains

15 solchen etwas guotz handlen kindt, wer ieh willig, trag aber fursorg, es sey versaumpt, mies von inen fortgetanzet werden. Got wol gnad geben, damit etwas gfitzs auf dem concilio, desgleicben coloquio zu Regenspurg, so auch angefangen, gehandelt werd, damit wir zu ainikait komen mogen.

20 Was euch fur newe zeitung von Augspurg des Navis halben ')

zukumen, ist hie auch die sag gewest, aber gleich schreiben komen, das es nichtz ist. So gib ich im kain glauben, das die Schweizer sich mit den protestierenden verbunden, der fursten halb. Namlich al pfalzgrafen, darunder die auf dem Hunzrugk*) auch sind, habeu

26 in ier bintnus begert, aber kain entliche antwort erlangt, sunder bis auf ain kinftigen tag ain bedenken genomen3). Der pfalzgraf churfurst sol schon den pfafen weiber zu nemen geboten haben4).

fa

Hie zu Bayren stat es noch, sunderlich des fursten person halben, mit der religion ganz wol. Der almechtig wol gnad verieichen, HO das solichs bestendig beleibe.

Es ist herzog Augustus von Saxen und herzog Franz von Lineburg die verschinen wochen alhie zu Minchen gewest, ganz

*) Vgl. unten Nr, 756. -) Pfalz = Simmern.

3) Die Eidgen. Abschiede geben dariiber' keine Ausfamft. *) In der Reform ~Ver or dnung vom 6. Januar : H. Rott, Friedrich II. ron der Pfalz und die Reformation: Heidelberger Abhandl. 4 (1904) 8. 49.

540 15^6 Februar 11 Februar 14.

furstlieb und erlich mit aller kurzweil gehalten, verschines freitags wider auf Augspurg zu verritten. Suochen ieren lust. Uber zwainzig pferd nit bey inen gehapt, sich kainer handlung ange- nomen, allain den wein volmechtiklicb gepraucht. 1st rnier mein tail etwo auch darvon worden. 5

Ich bet mich verseehen, der reicbstag bet vor lengst sein furgang erraicht, damit unsery gnedigist heren Augspurg und deitzsehmayster [3 Zeilcn unkenntUch gemachtj. Wiert noeh die unvermeydenlich noturft erfordern, das solicb sacb wol bedacht n nd allerlay nachtayl, so daraus erfolgen mocht, abgewent. 10

Man versicbt sieb gleiebwol alhie kains bestendigen fridens zwiscben kay. mt. und den Franzosen. So dasselb gescbicht, ist sieb wenig auf den turkischen anstand zu verlassen. Der almechtig wol uus gnedig und barmherzig sein.

7o4"Friedrich von Fr eg berg zu Kisslegg an Gerwig: Ich bin 15 berieht, wie das e. e. gefreit und gewalt babe, notarius zu maehen und zu bestatigen. BUtet, den Ulrich Ott, Bruder der Frau seines Schreibers, Prokurator zu Landsberg, la at seiner basbort einen ehrlichen Mann, zum Notar zu befordern. 1546 Februar 11.

19, 14, Or. 20

75o. Gerwig an den Kardinal von Augsburg: Der Schid- meister, von dem er sprach, will nicht nach DUUngen. Ist froh an St. Johann. Weibertausch in Ravemburg. Bittet, den weissen Ornat nicht zu vergessen. Weingarten, 1546 Februar 14.

19, 15—16, K. 25

E. f. g. gnedigst schreiben, darin sy under an derm aucb erinnerung thund ains scbulniaisters halben, mir bey disem z6ger zukomen, hab ich in aller undertenigkait empfangen und gib darauf e. f. g. underteniklieh hierrrit widerum zu erkennen, wa icb bey raeinem sehftlmaister (von desswegen e. f. g. ich nehermals zu 3fl TilHngen etzlicher massen anzaigung getbon, mit dem icb warlieh, alsbald ich von e. f, g. anhaimscb kuinen, bests vleis gehandiet) etzwas willen erlangt, belt icb gewisslich nit underlassen, e. f. g. semliebs vorlengst underteniglich zuzescbriben. Dieweil ich aber mit alien meinen persuasionibus ine zft diser condiction noch zu & aincbem bofdienst mit niebten bewegen mugen, hab icb nit gedacht

1546 Februar 14. 541

von n6ten sein, e. f. g. deshalb weiter ainehe anzaigung zft thfin, sonderlich dieweil ich noch in t&glicber naehfrag gestanden und noch stand, etzwa aiuen andern zfi beknmen. Und sobald ich ainen, mit dein ich getruwte e. f. g. m versechen, erfaren hette oder noch 5 erfaren wurde, bin ich bedacht, dasselbig e. f. g. alabald bey aignem boten underteniglich zfizeschreiben.

Sant Johans helt sich, gott hab lob, noch ganz wol mit mir, und gewisslich hat e. f. g. an mir mit demselbigen ain ganz gnedigst almfisen, gottloblich und gat werk gethon. Und bedank

10 mien auch darn eb en gegen e. f. g. der gnedigsten zftgeschribnen neuen zeitnng ganz underteniglich und zSm allerhSchsten, trostlieher hoffnung, von e. f. g. zum schiersten etzwas mer und, das gott geb, etzwas glucklichs ze h6ren.

E. f. g. wais ich neuwer zeitung diser art besunders nichtz ze

15 sehreiben, dann das neulicher tagen zfi Ravenspurg zwen ehemenner und ire beide weiber, doch allain auf etzliche mal und necht, in craft der ditz orts neuw angefangten evangelischen freyhait ain tausch oder wechsel mit ainandren getriben, also das die baid menner jeder dern andern sein weib, und engegen jetlieh weib der

20 andern irn man zft beschlafen vergunt, welcher wechsel oder tausch also etzliche mal one ainiches tails einreden oder scheuchen dermass verricht, das sich dhain tail, weder weib noch man, ichtzit ab dem andern beschwert, hat inen alien fiern das fromd fiaisch wol geschmeckt. Und do sdllichs aufgebrochen und an den tag

25 kumen, sind gleichwol die tier personen von alneni rauth fenklich angenomen und nit h6cher gestraft dann auf etzlich wenig jar der statt verwisen worden. Und darum, wa e. f. g. etzlich eeleut hetten oder wiste, die ires ordenlichen beyschlafs masslaidig und gesint weren, ze wechseln oder ze tauschen, so mag sy dieselbigen ge&n

30 Ravenspurg beschaiden. Allda wurt es durch schutz und schirm des neuwen predicanten one scheuchen ain ghte zeit lang wol inugen getriben werden, und volgends, wan es zum bosten gerauth, urn ain geringe, klaine strauf ze thun sein. f

Zedula. E. f. g. welle auch (bitt ich underteniglich) etwa zu

35 irer gelegenhait gnediglich eingedenk sein des hailgen hints Christi zft Weingarten mit dem weysen silberin oder ainem andern weyssen ornat nach e. f. g. gevallen, inmassen von e. f. g. ich etzwa gnedigstlich bin verwent worden; das kan und wurdet ungezweifelt gott der herr dflrch sein hailigs blut wol urn e. f. g. vergteichen.

40 So bin und bleib ich sunst allzeit e. g. aigen.

542 1546 Februar 17 Mfirz 17.

7SH, Balthasar, Bischof von Mysien, an Gerwiy : Personliches. Der Kaiser in den Niederlanden. V orbereitungen fiir Regensburg. Melanchthon will kern Religionsgesprdch, da es sum Konzil fuhre. Der Papst. Naves, Ochxenhausen, 1546 Februar 17.

57, 161, Or. 5

Si pre catharri molestia lieuisset, ipse coram salutassem amplitudinem vestram. Verum cum pridem Buxie1) aliquot in pontificalibus actus peregissem, continuo me tantus capitis dolor et exinde pituita invasit, ut pre molestia illius egredi non audeam, antequam hie morbus et aer nobis clementior appareat. Conveni io tunc cum patre prescript! loci de vehiculo, quod apud vos est ; boc ipsum per preseutes mihi mitti rogo. Audio cesarem in partibus inferioribus suos recensere milites, et quod in diocesi traiectensi capitaneis aureum vellus distribuerit. Neomagi metropoli geldrensi suos illius ducatus nobiles omnes congregatos habebit (germanice: is off eyn geraeyuen landdach) et cum ex ipsis suos elexerit, migrabit ad Aquenses sicque tandem Ratisponam perveniet '). Dominus Jesus sue maiestati pios conatus dirigere usque in finem dignabitur. Ex colloquio3) quidam a Billichio4) informatus scribit, Melanthonem recusare colloquium ; nam a colloquio migrandum erit ad con- 20 cilium, nee omnes securi de reditu. Papa iuxta rationem etatis feliciter vivit. Egregius cesarie maiestatis vicecancellarius Naves non est eaptus, nee tamen, ut olim, fervet hereticorum perlidia.

757* Bischof Johann vvn Konstauz an Gerwiy: Wenn der iveingartener Notarius die Kontumazien gegen den Heifer zu Ravem- 25 burg exequiert hat, soil er die Execution zuschicken mii Bericht, wit es dem Notar ergangen. Meersburg, 1546 Marz 17.

19, 38, Or., n, e.

') Bnxhetm.

2) 10. April.

3) Dent in Worms am 6. Juli 1545 in Aussicht genommenen Religions- gesprdch, das am 5. Februar in Regensburg seinen Anfang nahm: Heidrich 2, 97/., lllff.

4) Der Karmeliten-Provinzial Eberhard Billick von Kb'ln, einer der trier Kollokutoren : A. Post in a in ErUiutcrnngen mid Ergdnzungen zu Janssen II X—H (Freiburg 1901) S.8Sf.

1546 Mttrz 18 MSrz 24. 543

7oS, Gerwig an Dr. Balthasar Stamp in Innsbruck: Schiakt das versprochene Fdsschen hagnatier Seewein. Matte markdorfer geschickt, welche gleichwol die bessern und sterkern; hdrt aber, dass der Landrichter solchen fiir ihn versende. S. soil beide versuchen

•5 und nachstes Jahr bestellen, was ihm am besten schmeckt. Et quam- quam vinum meum non prevaleat alteri, nil tamen dubito, animum in te meum baud fucatura sed syncerum atque adeo propensissimum, si non prevalere, saltern adequare posse. Fastosi horainis, quern nosti, insolentia nondum deferbuit, si quidem ardelionem agit

10 pomposum atque vaferrimum quotidie mihi negotium faeessens. Blanditur presens, mordet absens, promittit amicura, prestat bostem. Sed dabit deus (spero) presertim tuo adiutn his aliquando qaoque fin em. Will bald auf den Reichstag reiten. Gott verleich gnad, das es g&t und ainmal widerum geriebt und recht im reich werd,

15 dann es ist warlich meins besorgens dermass ze kurz. Wein- iftrtm, 1546 Mcirz 18.

19, 33, K. (27).

7S0. B'tschof Johann von Konstam an Gerwig : Kami den Heichstag in Regensburg nicht personlich besuchen. Ist doch die

20 kundlieb warhait, das wir bey sechs jaren her dureh das fieber taglich belestigt sovil, das wir zue erlaiigung unserer leibsgesundhait und nacb erboltem rathe der gelerten medicis dis fruelingszeiten in ain bad ze Ziehen genottrangt, geschweigen das sollich personliche besuehung in unser und misers erarrubten stifts Costanz vermagen

25 gar nit ist. Wird einen Boten schicken und ihn anwetsen, sein Aufsehen allein auf G. zu haben. Biltet, sick dessert anzimehmen, ihn selbst bei Kaiser und Konig zu entschuldigen und vertraulich mitzuteilen, wann er den Boten abgehen lassen soil. Meersburg, 15i(i Marz 24.

-BO 19, 48. Or.

760. Haug Graf zu Afontfort an Gerwig: Hat seine Mit-

ttilungen1) erhalten und ist nicht weniger als G. dndurch beschwert.

Will das Schreiben an Graf Friedrich weiier geben; der hoffentlich

fur sie das Besle tun wird, wte es ja nun die unvermeidliche Not-

l) In Sachen der Biirgschaft fiir Heinrich von Braunschweig: oben M:(>93, 730. untm Xr. 763.

544 1546 Mara 25 Mara 28.

durft erfordert, doss schnell gehanddt werde, da ihre Zusamtnenkitn/ £ von wegen das des reiebstags anfang noeh ungewis ja dovh sich verzogert. Ich kan Dit erfaren, das ausserhalb ro. kay. und ku. mt., aucb meins gnedigen heren, noch iemant zu Regenspurg1 fnriert. Meins klainfiegen verstands wiert vil am tag, so den 5 ersten April is zu Wurmbs durch die protestierenden sol gehalten werden1), gelegen sein. Das die von Ravenspurg derhiassen fur- faren, 1st mier, waist got, ier und unserthalben ain grose beschwerd. Seinen Herm ist ein Fieber angestossen ; hat sich vast darab entstelt. 154U (am tag der verkindung Marie) Marz 25. w

19, 47, Or.

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7 HI. Wolf gang von Kempten an Gerwig: Sie hatten auf das kaiserlicke Mandat torn 23. Marz2) beschlossen? den Reichstag zu Regensburg luit Br. Jacob Kessering tend dem kemptiscken Uiener Wolf Franz zu beschicken. Nun ist Kesser'mgs Frau gestorben, so 15 dass er zu diesem Werk sick nicht wird gebrauchen lassen. Das IcsrL Ausschreiben ist scharf Wolf Franz allein entspricht ihm nicht. Sie riskieren sonst bei der IcsrL Majestat mefir und grossere Ungnade ate andere, weltliche Reichsstdnde. Sie sollten noch einmol zummmen kommen, oder> da die Zeit kurz ist, solle G. etliehe niichsU 20 gesessene Pralaten nach Weingarten berufen und unser aller notdurft and was uns (nachdem ir wist, das nider zefin leicbtlich zu steigen) aus verachtung diz ernstlichen aussehreibens und herforderns f6r uachtail und unrat zu gewarten, beratschlagen $). Kempten, 1546 Marz 28.

19, 49, <h\

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702. Hans Jacob eon Landau an Gerwig: Mir sein hutigst tags zeitungen zukumen, dero zu verhoffen, es werd sich der reichstag wol anlaussen. Der marcis de Qussgo *) ist tod. Der king-

3) Vgl. Nuntiatnrberichte IX, 22 f.

2) Es liegen also doch mehr kaiserliche Ausschreiben vor} ah Meidrich '^^ US A. 1 geltm lassen will.

3) G> schrerM darauf einen PHikitentag naoh Leutkirch auf 5. April aug*

28. Milrz: 19, 24.

4) Vasto? St<xrb schon Eiuh 1514: E.Cat in La grande tncyclopedie 4, 843.

^_*^^-..,

1546 April 9 April 20. 545

von Frankrich bant seine stet und fleeken in Bemundt1) stark, sterket sich in Mayland. Der kaiser maebt in Mayland fi! geiz.

Der babst machte gem in Teutschland krieg. Nellenburg, 1546 April 9.

86, 268, Or. P. 8.

763. Friedrich Graf zu Fiirstenberg an Gerwig; Graf Hang zu Montfort und er sind dafur, dass die 9280 Jt. avfgenowmen werden* Hat seinen Schwiegersohn Hans Christophel angewiemi, Gs. Diener das Nottge miizuieilen* G* moge die Brief e alle mit- 10 einander dutch einen stcheren Boten nach dent Heiligenberg schicken und seineneits den i\ Falken stein bitten, dass er moglichsten Fleim anwen de> die Summe gegen geb uhrenden Zim a ufzubringen . Der Kaiser ist letzten Samsta-g angeka m m en . Regensburg, 1546 April 13,

15 19, 56, Or.t e. U. (40.

764. Gerwig an Sehweikhart von Gundelfingen : Hat von den JcsrL Eaten treffliche Verirostung, dass er das Geld auf jetziger frankfurter Fastenmesse erhalien werde 2), und hat bereits semen Boten daselbst, der ihm Geld oder Bescheid nach Regemburg auf 20 den Reichstag bringen muss. Wird dann a itch ihm beriehten and erwartety dass S. zwischen den Vormilndern der jungen Renner und seinen Pflegkindern 3) em guter Miitler sein und letzteren zu einer ziem lichen und leidUchen Losung verhelfen werde. Weingarten, 1546 (zinstag nach palmarnm) April 20.

25 19, 34 } K.

76o. Hans von Ems an Gerwig; G., der Kardinal von Augs- burg, Jorg Gienger und Jacob Jonas sollen beim Kaiser anhalten, dass sein Sohn die 200 fi. Provision bekommt, welch e sein em Bruder

!) Piemoni.

2) Die Aushezahhmg der kaiserlichen Schuldsumme an seine Nichten habe sich dutch den Tod des KurfHrsten von Mains (24. November 1545) verzdgert, der einen grosmn Teil zu teistm gehabt h&tte, schreibt (?. an Lorenz Seuter in Kempt en: 29. Januar: 19, 250.

a) Vgl oben S. 286 Anm. 1.

Wtirtt. GeflcklchtsqueHen XVJ. 35

546 1546 April 21 Mai 5.

Burkhart sel. fur die Uffmmg zu Hohenems und auf semen Leib geboten ivurden. Wiirde dern Sohn auch Neuenems zusiellen, und der Sohn wiirde dazu zwei Pferde fur den Kaiser h alien f wahrlich viel urn so wenig Geld. Aber es ware ihm lieber, als wenn der Sohn Dienstgeld von andern Her r en annahme. Seine Vettem ha ben vor Jahren auch die Provision bekommen, die vorher ihr Voter and Bruder hatte. 1546 April 21.

19, 57, Or.

766. Ulrich von Schellenberg an Gerwig: Bin Schmahgedicht auf den Kaiser. Die Schmalkaldener in Worms. Feldkirch, 1546 io Mai 5.

19, 73, Or.

+

Ewer erwirde kan ich nit bergen in gehaim, das ain vertrwte person zu rair komcn 1st, die haut mir vertrweter weis anzaig in gehaim, er welle sy kain wort, haben, der mir auzaigt, in aim 15 druck, der bab etwan 2 bogen, das sey das scbnedest gedicbt wider kay. mt., das er me gelesen, welcher truck die chur und fursten, auch gemain stend wider ir kay. mt. irtyr !), sy sollen ain aufnierken haben; man mache ain geschray, als ob die kay. nit. weile gen Algeren ziechen und kriegsfolk annemen, das welle aber 20 k. mt. in Theusch bruchen wider Schtnalkalschen. Darum sollen sy, die stend des reieh, zusamnet tbnn, ir mt. irn ends ermanen. In suma, es [will?] als uber die gaistlichen. Und wier mir anzaigt, so ist es bey mir verrattery, unerhert ding. Darum ist von noten, das kay. mat. wol umsecb. Man sagt auch bey uns, wie noch kain 25 furst zu Regenspurg sey, und das die Sehmalkalsch zu Wormbs bey ain andren sien 2). Doch sagt man derneben, si sole iez von ain andren verriten. Was aber gemacht haben, waiss ieh nit. Etlich sagen, ir pund haben si rait gaistliehen und weltlichen hern weiteret. Gott geb gtiad* Ich gedenk off noch an etlich reden. 30

767. Gerwig an Balthasar Vaneman *% Weihbischof von Hildesheim : 1st etlzcke Tage vor dem Bischof von Htldesheim nach

') Irritiere.

*) Zur Prtisenz in Regensburg um diese Zeit vgh NuntiaUirberichU IX, 36, A. Zur wormser Tagimg oben S, 544, &

8) Der Domtnikaner Fannemann : N. Paulus, Die deutschen Dominikaner im Kampfe gegen Luther: Erlautemngen zu Janssen IV (1905) S*84ff+

1546 Mai 10 Mai 16. 547

liegensburg gekommen. Da man aber dessert Ankunft tdglich er- wariete, behieli er diesen Boten so lange zuriick. Hat nun mit dem Bischof geredet und nicht finden konnen, quod v. d, r. esset in contrarium sen qnovismode prejndieiale; verum, ut mihi videtur, 5 siuim sufraganeum ex aniino plurimum diligit et ita, ut vix ipsum vel per quantumlibet oeeasionem hoe tempore dimitendum sit persuadendus. Der Bischof hofft sicher auf seine baldige Restitution ') und will dann seinen Weihbischof wieder ssu sick rufen. Es wird gut sein, wenn er, V., iiber Ochsenhausen nach 10 Vim reist und auf der Donau hieherfdhri. Ein Pferd bis Ulm wird ihm der Grosskeller geben. In Ulm kann ihn der ochsenhausener Schaffner Joh. Muller beraten. Regensburg, 1546 Mai 10.

19, 70, K.

768. Hans Kiim an Gerwig: In Weingarten steht es gut. 15 Der Ban geht weidlich voran; nur das name Wetter hindert; bis

Pfngsten sollte er fertig sein. Wyss e, g., das doctor Oschwalt2) und doctor Karli 3) den pfaffen, so hoclizit gehopt hat4), under den arroen in der scbmid trinkstuben gefiert hond zu schenken. Es hit der pfaf von Nurenberg5), wie die hoclizit gewesen ist, den

20 eelicben statt ausgeschruwen und mit sondern worten geredt, w^lcber priester am mess sing oder les, der kain eeweib hab, der sey vor got ewiclich verfliecht, und sonst mit andern ungeschickten worten, die ich nit zft schriben waiss. Nun hat die wochen im closter6) der predicant ain kind touft, und ist kain touf im eloster.

25 1546 (mitwoch post misericordia domini) Mai 12.

19, 241, Or.

769. Bischof Balthasar von My si-en an Gerwig: Sehnt mch nach standesgemassem Unterhalt. Der Abfall der Ravensburger. Weingarten, 1546 Mai 16.

30 1% *5, Or.

') HUdesheim ist sett Herbst 1542 reformiert. Der Februar 154S hat dann die Restitution wirklich gebracht: G. Erdmann, Refornxation und Gegenrefor- tnation im FUrstentum H. (Hannover 1899) S. 21, 23.

*) Vli: Schiess 1, 32 Anm. 4.

a) Unbekannt.

*) Konrad Konstanzer : vgl. Nr. 736.

5) Blasius Stochlin: T. Ha f tier, Geschickte der Stadt Ravensburg (1887) S. 500.

6) Bei den Karmeliten.

35*

548 1546 Mai 16.

Salutem mentis et corporis tribuat vobis Jesus, sapientia patris. Rme in Christo pater idemque abba amplissime. Literas d. v. propria manu Ratisbone oetava Maii ad me amanter con- ge stas quarta decima eiusdem mensis letus aceepi et ex supra- seriptione et iilarum sigillo auctorem cognoscens, priusquam 5 aperirem, iterum atque iterum exoseulatus sum nianum mihi notam et familiarem, quam et prclectam inter chariora loeavi. Ex qua etiam sieut et in epistola rrai d. hiidesh. cognovi, r. d. v. plus satis fuisse pro me solicitam, quamquarn et rmm dominus hildesernensis non plene respondeat votis meis. Ego enim, si recordamini, petii et 10 adhuc peto, ut ex iusto munere rmi mei cibus in mensa et domo propria mihi largiatur. Seriptum est enim in traetatu reformationis eleri Germanie, ut episcopi provideant suis in pontificalibus vicariis; nam et ipsi episcopi sunt, ut babeant mensam propriam honestam ac pontifici dignain, ne cogantur servire questui l). Hoc est. quod 15 semper petii, ut a mundo ejusque tunmltu et principum aula sequestratus quieti ac paci studere possim et versari in scripturis sacris sicque in simplicitate cordis mee deo vivere, quod in sequela curie ac mense alterius mihi contingere non potest. Quare etiam d. ille noster Aquinas a) olim non minus prudenter quam erudite 20 docebat, ut qui in curiis principum mala impedire et bona eon* sulere, procurare et providere non possent, sesc ab illis abstinerent, priusquam iutempestive fundantur vertice. Cani Erasmi3) quoque consilium de aula principum r,na d. v. optime novit. De hiis tamen priusquam ad vos pcrvcnero nihil dicatis; ego coram constitutus 25 de singulis eum aliquando melius informabo. Ravensburgenses4) in perfidia de maio in pejus, de seism ate in heresim, de heresi in suermeros, swinglianos et anabaptistas (ut audio) in dies crescunt habentque ex multis eivitatibus pravos fidei nostre et religioni catholice adversaries viros, qui in unum in dies conveniunt, ut ex 30 omnibus sectis novam aliquara ex veteribus consutam edant. Conradus, huius niali inceptor, duxit uxorem, cum qua carnatis prius precesserat copula quam matrimonialis. Hec stmt illius spiritus fructus et opera, sicque semper verum est, quod parvus error in principio magnus efficitur in fine. 35

l) Die Constitutio ad removettdos abusns et ordinaUo ad vitam eleri re/or- mandam Campeggis vom 6. Juli 1524 bet Goldast% Collectio constitutionum imperialium III. (Frankfurt 1713) S. 492 Art. 36.

9) Summa II. II. q. 187 II ad 3 (?).

8) Ecclesiastes I: Opera (Basel 1540) p. 661/2.

*) Von hier ab bei Hess S. 247.

-y

1546 Mai 17. 549

770. Hans Kam an Gerwig: Will die 1000 fl.} die sie an

Kempten schulden, lieber fur Os. Gebrauch zuruckbehalten. Die

Ravensburger machen eine Kirchenordntmg ; haben das liruderschafts-

archiv weggenommm. Der Weihbisckof von Myden. Weingarlen,

5 1546 Mai 17,

19, 243, Or.

Auf das schriben, so ewer gnad niinem herrn grosskeiler gethon, hat er mir widerum e. gn. zft schriben bevolhen, Hans von Moshain werd im die wochen die 800 guldin legem Nun hab er

10 von e. gn. bevelch, sye auch selbs des wyllens, noeb an 200 guldin darnf ze samlen and die 1000 guldin minem gn. herrn von Kempten ze legen. Diewil er nun hdrt, das e. gn. etwas uber die pfingsten gelt hat und nit lenger, nnd es sych auch e. gn. halber nit mer diser zit urab gelt den herren prelaten auszeschriben ist,

15 wil m. herr grosskeiler sdlch gelt bis auf e. gn. widerscbriben bc- halten, und das e. gn. m. gn. herrn von Kempten umb weyter styllstand schribe1). Dan in. herr grosskeiler sagt, wan er das gelt gen Kempten geben miess, so wyss er auf zit e. g. schriben nach nieht ze helfen. Dan er auch jctz in diser armen zit des volks

2fl kain gelt, das im ingon m6g, noch inzebringen wyss.

Gnediger herr, ich hab e. g. ainmal oder zway von den von Ravenspurg geschriben, wie es dan gtouplich uns anzaigt worden ist. Nun jetz hat doctor Jacob2) nest verschinen freitags5) zu Ravenspurg glouplich gehSrt, ain rant zft Ravenspurg hab den her

25 predicanten, aim von Nurenberg4), aim von Strasburg6), aim von Bybrach ") und Conraten, dem ersten bevolheu, sey sdllend zftsamet sytzen und ain kyrchenordnung machen, das wyr all gedenkent, es sey geschechcn. Dan das gmain geschrai ist, nest sontag cantate werdent die predicanten rait iereni abgefallen von der

30 kyrchen wesen prcdigen, und geschray, den pfarrer und die eappldn austriben. Es hat uns maister Mdlcher jetz mdntag des briefs datum zft Wingarten anzaigt, wie er jetz etlich tag im closter

*) Da Kempten nicht liinger marten wollte, mussten die 1000 Ji. bezahlt trertien: Kftm an G.: 14.Juni: 19, 24b, *) Kessenring. 3) U. Mai. *) Oben Kr. S. 547 Anm. 5.

5) Joh. Mar bach.

6) Jacob ^chopper.

550 1546 Mai 20.

hab die orgel schlachen miessen. Jetz sontag jubilate versehiueu h abend etlich im closter zu im gesagt, er schlach jetz zum letsteti da, er miess jetz wider auf ier sekt in der pfarr schlachen. Was aber darus wurt, wy! ieh e. g. bi nester botscbaft wissen Ion. Sonst stond alle sachen dem korn und win noeh wol. Gott hab lob, und 5 beh&t es gott. . . . Datum Wingarten, m6ntags post jubilate anno 46.

Gn. hen*. Min herr wichbischof hat mir e. gn. zu sehriben bevolhen, er w51l sych auf den weg zu e. gn. ze komen furdern in acht oder zechen tagen. Er hat zft Wingarten ain ross umb 10 18 guldin kouft, hat kains wdllen bis gen Ulm anndmen, wie dan e. gn. gesehriben bat.

Post scripta. Gn. herr. Auf dato dis briefs ist der pfarrer von Ravenspurg1) naeh mitag in der Ow gewesen. Habend der statschriber und Mathis Krdtli der bruderschaft lad, darin sy alle 15 brief und anders inliond, der brfidersehaft zugehSrig, und cs auf ain karren geladen und auf das rath us gefurt, daruf wol z& vermuten ist, sy syend des wyllens, wie ieh dan e. gn. in disetu brief gesehriben hab. Der pfarrer von Ravenspurg hat sieh soiebs zfl besehechen versechen. Da wyl er aber nit wychen, bis go es sin miess.

771. Hans Kam an Genvig; Abstellung der Messe in Ravens- burg. Pfarrer und Kapldne bitten urn Weisung. 1540 Mai 20.

19, 242, Or.

Auf lieut dato habend die von Ravenspurg naeh deni pfarrer 25 und alien cappldn, so in der start Ravenspurg sind, auf das ratbus gesehiekt, und hat der statschriber von ains rautz wegeii die red thon und gesagt, ain rat zu Ravenspurg wMle ain reliou haben, wie sey es jetz im closter habend angefangen, und sey sdllend mit ierer bepstisehen r el i on stil ston mit singen, lesen und BO predigen. Darnach habend sey ain stattknecht in die kyrchen gesehiekt. so der mesmer zu dem ampt gelidten hat, und in baissen aufhdra lenten, und die wyber des alten glouben aus dem kor triben und in iere lieehter und alle Hechter in der kyrchen geldst vor dem sacrament und allenthalben, darnach den kor beschlossen. 35

') Wolfgang Wiedmann,

1546 Mai 23. 551

1st von den alten eristen ain grosser jamer, klag und geschray gewesen. Auf das der pfarrer und eappldn all auf deni rathus gewesen sind, habend sey sych auf des stattsehribers red mit ainandern underredt und des ains worden, sey wdllend an die yon

5 Ravenspurg begeren, das sey inen auf iere lechenherren zug und tag an sey za bringen geben wSllend. Das habend die von Ravens- purg inen ziig und tag bewilgt. Daruf ist der pfarrer von Ravens* purg komen, solchs anzaigt. Ist doctor Jaeob, myn herr grosskeller sampt deni pfarrer r&tig worden, e. gn. von stundan zu schriben,

10 das e. gn. in, die e. gn. zu versprechen stond, als der collator zuschribe, was sey fur antwurt geben sd-llend, oder db e. gn. fur sey antwurt geben w&lle, auch wie sy sych nunraer halten sSUen. Es sey schon us ; das wasser gang uber die kdrb. Daruf pittend sey e. gn. umb gottes wyllen, e. gn. als ir gn. herr wSll sey nit

15 verlassen und in auf das beldest antwurt wissen Ion; dan sey besorgen, sey baben nit lang nier blatz da; man werd in etwa das zil kurz verstecken, wSlcher ierer sekt nit sin wdlL

772. Hans Jacob von Landau an Oerwig; Schickt seinen Vetter Heinrich von Landau, der ihn bitten soil, mit dem Kardinal

20 von Augsburg zu reden, dass dieser die kauerlkhe Kommnsion zu giitlicher oder rechtlicher Handlung in dem Streit seiner Frau mit ihren jungen Vettern, den Schenken, urn ihr milUerliches Erbe x) an- nehme. 1st auf dem Weg nach Waal und will in einem Monat, nach Pjlngsten, wieder in Nellenburg sein. Und als ieh freytags

25 negsthin2) mit nieiner hausfraw zu Rafenspurg gewest, hab ich be- funden, das ain rat daselbs den pfarern und briister in ewrer und sant Jossen pfarkirchen anzaigen und bevelchen laussen, das sy sich der messen enthalten bis auf weitern beschaid. Also mecht zu gedenken sein, sy heten ainen tritt necher dan vor in die hell.

30 Das maeht ir auf disem ewrm reichstag. Etlich wolen meiner eraebtung von dem reichstag spotlich reden. Ieh welt, das ein- sechung beschech, solt ieh schon meine alten styunpf und haut auch daran henken. Mir gevelt nit, das der kaiser nit roer reichs- leut als ret zu im schreibt. Lautrach, 1546 (stmtags eantate)

35 Mai 23.

19, 46, Or.

s) Oben Nr. 492. ■) 21. MaL

552 1546 Juni 2 Juni 14.

773* Hans Jacob von Landau an Gerwig: Bittet, die Supplikation an den Kaiser in seinem Handel mit den Schenken zu lesen mid den Vberbringer, Vellarius Stainer, zu beraten. Wenn sein Schwager Ott von Neideck zu Ausbringung der Kommission notwendig ist, bittet er, ihn beizuziehen. Sonst kennt er niemanden 5 am Hof. XJnd wenn Stainer ihn um das Geld fur die Kanzleitaxe angeht, moge er es darleihen. Will noch einen Monat in Waal bleiben und dann nach Nellenburg zuruckkehren. Wie sich der Reichstag anlasse. Wie es um den guten, frommen Herzog Heinrich von Braunschweig stehe. Ob die Schmalkaldischen den JReichstag 10 besuchen oder den Kaiser wieder so schimpflich in Regensburg liegen lassen wollen, und ob das Reich ohne Kammergericht und Recht bleiben solle. Waal, 1546 Juni 2.

19, 86, Or., e. V.

774. Hans Kam an Gerwig: Die Priester in Ravensburg 35 warim auj Bescheid. Die Stadt schafft alles Alte ab, Der gemeine Mann ware lieber zwinglisch. Der Blutriit. Der Organist in Ravensburg sehnt sich fort. Melchior Adelgais ist deren von Ravens- burg Aufpasser. Den Ravensburgem ist die Messe auch auswarte verboten. 1546 Juni 14. 20

19, 245, Or,

. . , Die von Ravenspurg ieres gloubens betreffen hab icli e. gn. aus befelch mins herrn grosskellers gesehriben. Es belangt aber den pfarrer von Ravenspurg und die eappBn der antwurt fast serr. Dan sey besorgend, wan sey in ki'irz kain antwurt geben, 25 man werd sy by araer tagzeit die statt haissen rumen, sy wdllend dan ierer sekt sin, das dan noch kainer in wvllen hat. Svder des nesten schribens habend die von Ravenspurg in e. gn. pfarr den touf, namlich der pfaff Conte, ausgesehidt, und wann sey toufen wdllcnd, noinend sey wasser aus dem brunnen. Sy bond audi die 30 altar abdeckt und etlicli taflen hinweg thon und sonderlieh, wa unser liebenfrowen biltnus ingewesen ist. Wa sy es aber bin thon habend, niogen wyr nit vvissen. Do sdlchs beschechen ist, hat der pfarrer syeh gegen dem burgermaister besehwert, sy mdehtend morn dem hochwurdigen sacrament audi ain uneer bewisen, wie er syeh 35 mit lialten soil. Da hat der burgermaister ain antwurt geben, er s6II das sacrament aus der kircben ndmen und es im pfarrho.f by

1546 Juni 14. 553

im behalten. Das hat der pfarrer thon, haltz in siner kamer. Eg sind fier predicanten zft Ravenspurg, die predigen der ain beut das, der ander morn dis, darns sych taglich fyl news seltzams glouben ziitregt, und ist Contz, der erst pfaif, am allervertSrtisehten, dan 5 er ain anbang von dein gemainen man an im hat, der lieber zwinglisch dan luterisch sin wil. Man maint auch gwisslich, die Interseh jetz sind, und die andern, so zvvinglisch gern werid, sey werdent noch ain ander selb haym such en. So es wider gott nit ist, woll gott, das es beschech, damit in des gloubes werd.

10 Gnediger herr. Auf die creuz-mitwoeh sind von alien orten

die ereuz komen gen Wingarten wie von alther, on atlain die von Ravenspurg. Sey habend aueli urn das hailig blftt durcli ir statt wie von alter her ze fieren nit gebetten. Auf das sind wyr fritags hinin gegen der statt zft dem bild vor der holen gassen geritten

15 und darnach gegen dem Kamerbriel und das ganz feld umb, wie von alter her. Es ist auch kain menseh von Ravenspurg mit- geritten noch gangen. Der landrichter ist selbs mit uns geritten und son st gar fyl folk, das wyr der von Ravenspurg nit bcdurfen baben. Der landrichter hftt nun bis auf die Kuppelu reuten wSllen,

20 hat es aber min herr grosskeller und wyr all nit thun w611en ; se}r h Attend villicht gedacht, man tratz itz.

On. herr. Mdlehior, der organist zu Ravenspurg, hat mich auch c. g. ze schriben gebeten und ganz nnderthenielich e. g. umb hilf und rat anzerufen. Er ist und wurt von den von Ravenspurg

25 zwungen und genddt, das er im closter und in der pfarr schlachen der psalmen melodi, wie sey das volk in der kirehen singen, und wie es die predicanten von aim tag zft dem andern far gut an seen en. »So er das thun miess und da beliben, so miess es sin tod sin. Daruf raft er e. g. auf das host ganz underthenielich

30 als sin gn. herra und vatter an, e. g. w61 im rauten und hdlfen, wie er in gehaim mocht an ain ort komen des alten glouben, da wolt er Ions halber nit zerschlaehen. Behalt es e. g. in styll, dan es mocht im zfi grossem nachtail raiehen; pitt, wa es m6g sin, umb

ain ant wurt. 35 Ich hab e. gn, vormals aus bevelch in. herrn grosskellers von

wegen Mdlehior Adelgais geschriben, liat aber e. "gn. in nestem schriben sein entschuldigung gethon. Syder aber hat man ininem herr grosskeller, frum, erlich, wissend persona, anzaigt, das er der von Ravenspurg vyylator1) sye, und an fyl orten furker, dartim

') vigUator.

554 1546 Juni 19.

e. g. nutz wissen mag-. Dan mer gesagt, es ndm sey wunder, das e. gn. so tyl vertrewes in in setz. Dan die von Ravenspurg behaltend im nit vergebens die vogti Schmalnegk. 861chs hat mir m. herr grosskeller e. gn. ze sehriben bevolhen, das sych e. gn. in gehaym dester has zu huten wisse. 5

Gn. herr. Ungefarlich in zwdlf tagen vor dato ist ain betler in gar zerrissen klaider, st61t syeh als 6b er nerseh sye, hat Katzhain l), e. gn. ain liof und zwen stedel verprendt. Den h abend die von Ravenspurg gefangen und in on rom wider ledig gelassen. Da vermainend vil lent, wan er zu Wolparschwendi oder andem 10 ieren orten ain hus verprendt liedt, wer sehwarlich hinkomen. Sdlchs bat e. g. has zfi bedenken, dan wyr es sehriben k6ndent . . .

Der bow ist nit aufgangen, wie Conz fur sich genomen hat. Das schaft das regenwetter, und hat mangel an kaleh gehdpt; hat miessen die kuecht andersehwo bruehen. Wyr habend aber die 15 wochen nest verschinen zwen brend mit kalchstainen und ziegel gebrendt, das wir wider gefasst sind.

Gn. herr. Auf heut dato dis briefs habend die von Ravens- purg alien ira burger und inwonem, frowen, jungen und alien, gebotten by aines rautz striif, das kainer, man noeh frowen, hinder 20 kain mess mer stand noeh gang gen Wingarten, in die Ow, gen Sant Cristinen2) noeh ander orten . . . Datum Wingarten, am pfingstmSntag anno 46.

77o, Abt Andreas von Elchingen mi Gerwig: Ist bey uns nit ain klain gesehray und gemaine sag, wie die ro. kay. mt. s alien tlialb ain morklich gross volk zu ross und zu fuss sey machen, dess sich meine naehpaurn nit wenig entsotzen und wietend wie die sehwein. Laust sich audi das bofel hern, sobald der krieg angeeh, so wSilen sy den nechsten auf Weyssenhorn und Elchingen Ziehen und selbig hernmb keren. G. soil beim Kaiser Vorkehnmgen 30 veranlassen. Elchingen, 1546 Juni 19.

19, 95, Or,

776, Hans Kam an Gerwig: Am Montag nach Trinitati* (21, Juni) urn 1 Vhr nachmittags ist Michel JSidegk mit sei-nen

') Katzheim.

'*) Die Pfarrei war tveissenauisch.

1546 Juni 21 Juni 23. 555

Brie/en gekommen, welche er mid der Grosskeller allein gelesen und am denen sie grosse Freude empfangen haben. Der Grosskeller schickt 200 ji. in Gold und Talern. Es war schwer, das Geld aufzu bring en. Der Bau kostet viel und das Mahen und Schneiders 5 auch. Wegen des Messverbots der liavensburger habend sych die altglSubigen fruinen leut herzlicii beschwert, das sey es nit an gelt geboten baben. Syder aber M61cbior Adelgais zu Ravenspurg ist gesin, was er in fur botschaYt br&cht hat, sy sind klainlut worden und ir botschaft glich gen Ulra geschickt. Weingarten, 1546 10 (montags post trinitatis) Juni 21.

19, 251, Or.

777, Grosskeller und Amtleute zu Weingarten an Gerwig: Wenn der Kaiser sehrtebe, warden die Eavensburger gehorchen. Bausache. 1546 Juni 23. v

Jo 19, 98, Or.

AIs e. g. uns less etlich ma! geschriben und getrdst, wie die kay. rat. ain ernstlich schreiben an die von Ravenspurg tbun, das verhoffelich wol erschiessen werd, aber gleiehwol noch nichtz komen, und die frommen alten christen zu Ravenspurg seer verlangt,

20 daruf kiinden e. g. wir nit bergen, das wir sovil taglich erfaren, das die von Ravenspurg jetz von kay. int. kriegsristung dermass ersehroeken und klainniuetig, also das es meniglich zu Rafenspurg und hie gewislich darfur belt, wann jetz nur ain ernstliehs briefle dreyer linien lang von kay. nit. inen, denen von Rafenspurg,

25 zugeschickt, sy wurden unwidersprecblich alles das geborsamlich thun, was ir int. von inen begern wurd, also gar synd sy ersehroeken. Und nympt uns warlieh all gross wunder, das die ko. rat. deshalb bey der kay. rat. nit anheit, dieweil docb der kd. mt. landsehaft in der landvogty und alien irer mt. vorderen landen

30 sovil damn gelegen. Dann wann inen, denen von Rafenspurg, von kay. mt. ietz nichtz zuknmpt, und sy also mit ir furgenommnen kirchenendrung dismals von ir kay. mt. oneangesueht beleiben, so werden sy gewislieh ihe lenger ie frefelicher und dhain rue haben, bis sy soldi neucrung und endrang aueb in die landsehaft bringen,

35 welchs dann nit allain e. g. und andern gaistlichen und weltlichen christenHchen naehpawren, sonder aueh zuvorderst der kS. mt. zu hochstem nachtail raichen mecht, und aber yetz mit gar ainem

556 1546 Juli 3 Juli 5.

geringen wol zu furkoraen und zu verhieten ware. Das alles liaben wir e. g. undertlieniger gnter maiming bey disem vergebnen botten in eyl nit wellen verhalten. E. g. baw geet waidlicb von slatt : wann wir nun gut wetter hettend. Conz Maurer verhofft, rait den raaurern noeh in ainein monat fertig ze werden. Hiemit bewar gott e. g. allzeit gesund und verhelfen ir bald mit gesund wider haini.

778. Abt Andreas von Etching en on Gertvkj: Not gegenuber Vim. Die Schule hat sick aujgelost. Die Protestierenden werden taglich starker. Elchingen, 1546 Juli 3. 10

19, 104, Or.

Ich hab e. e. in kurz verschinen tagen geschriben besonder der sehweren und ferlichen leuf hat ben, getrdster hc-ffnung, die ko. rat. durch e. e. anmanen solte lassen fursehung thon, darait irer mt. erblender (als nemlich die margrafschaft Burgaw, Ginzburg, 15 desgleichen Weyssenborn) nit verdSrbt wurden, und ich auch also mochte gescbirmpt werden, Hab ich aber in mitler weyl von nie- mants kain trost erapfangen und sitz also wie der vogel auf dem zweyg, waiss nit, wan ich leyb oder leben hab, will des guts ge~ sehweygen. Dan meine nachpaurn liaben mir in meins gotzbus 20 flecken dishalb der Thnnaw (nemlich in bayde Valhein, Nersingen, Strass und Holtzhaim) 4 fenlin knecht gelegt und fressen sie gar aus, drewen mir auch one underlass, sy w6ilen das closter uber den berg hinab styrzen. Haben mir das korn und ander getrayd, so zu Uhn Hgt und ich zu taglichem underhaitung meins prauehs 25 notturftig, arristiert, lassend mir nichtz heraus. Item die schul ist zu scheyter gegangen; ist ain yeder an sein gewarsame zogen, et sum ego solus superstes, ut uaneiarem tibi. Gelangt deshalb nochmals an e. e. mein ganz fraintlicb pit, sy wolle nochmals vleys furwenden, ob mir doch mochte hilf geraieht werden. Ich hab mein 30 arm ut noeh alles beyhanden, wayss nit, wa ich s611e bin flebnen. Und die protestierenden stdrken sicli taglich, beriemen sich, sy wdllen die bass und strassen verhieten, dainit die knv. mt. kain frembd volk tndge ins reyeh pringen.

779. Weingarien fluchtet seine Wertsachen nach Vberlingen: $s Revers. 1546 Juli 5.

19, 2Mf A.

1546 Juli 5. 557

Wir Gerwig, von gottes fursechung abbte, audi prior und convent des gotzhauses Weingarten, bekennen, das ietz schwebender sehweren and sorglichen loff halben, auch aus sonderiu vertrawen wir hinder die edien, ernvesten, fursichtigen, ersainen und weysen 5 burgermeister und rauthe des heyligen reychs statt Uberlingen, unser Bonders lieb frennd und gut nachpauren, geflSchnet und zu besserer bewalirung erlegt nachgemelte stuck, als nemlich drey gross verscblagen truchen one schloss; mer ain gefierte lad, oben am 1yd gespitzt wie ain sarcb, ist auch verschlagen und hat kain

10 scbloss; mer ain lad, ist nit so gross als die andren drey, aber gleichsam verscblagen und unbeschlossen, all fi'raf mit hayltum und kyrchenzierden. Item mer zway beschlagne ladlin mit schlossen mit briefen und klainetern. Item ain raistrog, ist bescblagen, oben auch mit ainem hochen lid und mit schlossen versorgt, rait guldin

15 oraaten und kyrchenzird. Mer ain schwarzer raystrog mit leder uberzogen, wolbeschlossen und mit schlossen, rait briefen. Item zway weinfass; auf dera ainen statt: grosskeller, auf dem andren: berr Hainrich von Paier, prior, mit ainer kriden geschriben : vvelchs alles verpetschiert, auch sy von Uberlingen auf unser bescheehen

20 bitt und von freundlieber gueter nachpaurschaft wegen zu getrewen lianden angenomen und in ir versorgnus wie ander irer statt aigen ding behalten, und uns dabei vermog der sondern verschribung uns hierumb zugestelt fur sich und ir nachkomen zugesagt und versprochen haben, yemand daruber ze lassen, noch des samethaft

25 oder zum tail ze antwurten, er bring inen dann dess von uns oder unsern nachkomen briefiich urkund und thue sy darumb geburlieh quittieren, sonderlich wo angerurte laden, truchen und fass sampt darin gethonen kirchenzierden, hab und gftetern genzlich und allerding erhebt wftrd, irn legbrief wieder uber antwurten. Dann-

30 zemal und auch uff quittung sollen sy uns und unserrn machtboten des alles, wie vorsteet, sonderlich oder sametlich herauszegeben schuldig sein, docli allain vorangerurter irer behaltnus auch one irn costen und schaden. Ob sich aber begebe, das sy, die genanten von Uberlingen oder ir nachkumen mittler zeit, vor sametlicher

35 oder sonderlicher erforderung und erhebung merbemelte hinder- legten zierden, hab und gueter, umb dasselbig gar oder zum tail kemen durch prunst, dieplich entwehrung, krieg oder ander der- gleichen ursaehen, und sich des erfiind kundlich gemacht, oder wurden solch zierden, hab und gueter schadhaft, wie sich das alles

40 gefuegen mochte, des alles sy unentgolten, auch uns, unsern nach-

558 1546 Juli 5.

koraen nocb unserm gotzhaus oder yemand von unsertwegen deshalb nicht verbunden, verpflicht nocb sehuldig sein. Wir sdllen aneh ay, gemain ir statt und all deren verwandten hierumb weder mit gaistlichen noch weltlichen gerichten, auch sonst in kein vveis noch weg nit bekombern, anlangen, umbtreiben noch in eosten furn. 5 Wo aber sy, die vilgenanten von tlberlingen oder die irn, der sachen von yemand angelangt, bekombcrt und zu eosten and schaden gebracht wiirden, von wem oder in was gestalt das bescheche, davon s&Ilcn wir oder unser naehkomen sy zu alien tagen und an alien enden enthalten, ledig ond los machen in io unserm eosten und one irn naebtail, schaden und abgang. Sy, die von Uberlingen haben inen auch vorbehalten und wir inen frei- willig zugelassen, wo sich in der weil irer bebaltung oftgemeiter unser hab zutruege, das ir statt von offnen veinden bendtigt und belegert wurde, das wir umb diser irer versorgnus und bewahrung 15 willen mit inen unci irer burgerschaft soldier benotigung und belegerung halben in allem schaden gleichi burdi, doch nach gebur ze raiten, dulden und tragen. Dergleichen haben auch vilgemelte von Uberlingen bewilligt, ob wir in diser gefar zu inen komen und dess begern wurden, uns bey inen inzelassen, anzenemen und zu 20 enthalten. Wir sdllen aber sy mit denen, so under tins nit mannbar sein, mit nichten beladen oder beschweren und dannocht profiant auch andere notturft mit uns bringen, das wir davon geleben, und inen ermelte ir statt helfen sehutzen, sehurmen und retteu nach unserm besten vermogen one geverde1). Und des zu 25 vestem urkund ...

780, Hans Kam an Gerwig: Die Ravemburger drohen and iverben. Der Konvent hat die Wertsachen nach Uberlingen gefiiXchtet. Die Geistlt'chen in Ravensburg. Weingarten, 1546 Juli 5,

19, 233, Or.

Auf e. g. schriben luynem herrn grosskeller by Spurrin jungst gethon hat er, auch doctor Jacob und ich verlesen. Daruf hat mir m. herr grosskeller e. g. widerum ze schriben bevolhen, das es by

30

l) Eine Abre.de vom 3. Juli hatte bestimmt, (kiss der Konvent im Not/all seine Barschaft darlethe, bis zu 100 Matter Korn Proviant oder das Geld dafur beisteure und zehn wehrhafte Personen stelle: 19, 253, A.

" 1546 Juli 5. 559

uns des kriegs lialber sonderlich zu Ravenspurg mit trdwen und frevenliehen reden alle tag ze horen, so, wan der kayser angreif, wdHend sey den nesten in das gotzhus Wingarten mit gewalt fallen und es ze trftmer ryeliten. Daruf habend wyr im gotzhus

5 und im fleeken tag und nacht ain wacht. Wyr habend aueh die von Altdorf angesprochen, die woHend uns, aueh der landrichter von wegen der landvogti, trewlich half und bystand thon. Bey, die von Ravenspurg, ndmond knecbt an, was sey bekomen mogen. Habend ain tail bin zfl den von Ulni gesehiekt und habend jetz

10 fritags widerum by den 200 gemustert; die habend sey noch bi in. Ob sey es behalten oder hinweg scbicken, mogend wyr nit wyssen. Sey laussend sych hdrn, wie die Sebwyzer in und andern protestierenden bi drissig taasend man zusehicken wdlie. Es ist aueh das geschray, das der herzog von Wurtenberg wolle mit ge-

15 wait in unser land ziechen, des wyr doeh erwarten miessend. Wyr h offend aueh zfl gott, dass es sych mer zfl besserung dan zn widerwertikait oder krieg enden werd. Es hat e. g. geschriben, sey achte nit, das diser krieg dem gotzhus Wingarten ainehen schaden pringen mog. darum e. g. vermain, nieht von ndten sein

20 werd, das hayltum zft flechnen; e. g. stei es auf unser gutbedunken. Diewyl dan das geschray by uns so gross ist, habend in. herr prior, grosskeller, herr Glaus, doctor Jacob und ich uns mit ainandern underret, was darin ze than oder ze lassen sey, diewyl doch, was zu verlieren hat, gen Uberlingen flechnet. Syend zu rat worden,

25 doctor Jacob, der dan sonst aueh von sines selbs wegen zft schaffen gehflpt hat, gebetten, mit den von Uberlingen ze handlen, ob sey e. g. und aueh was e. g. lieb wer ze flechnen, by in inzelassen, des er dan ze thon gutwillig gewesen ist. S6Ich werbung hat er gethon. Habend sey im die antwurt geben, herr

30- Wilhalm truchsess, m. gn. herr von Salem, Schussenriet, Rot und ander haben zfl in gefleehnet, sych verschriben lut der copi. Soferr sych m. gn. herr von Wingarten sampt sinem content ver- schribt wie ander, so mdg sin gnad selbs und ain ganz confent mit aller irer hab ain ofne statt haben. Solche copi schick ich

35 e. gn. zu verlesen zfl. Auf soldi verschribung habend wyr uns ze thun oder ze lassen weyter beratsehlagt, aueh m. herru ain ganz confent in irem capitel das darin bedacht, wan die sachen des kriegs so ubel ston wurdit und der romiseh kayser in disem krieg

*) Die Abrede mm 3, Juli: oben Nr, 779 Anm,, vgl. nnten Mr. 784.

560 1546 Juli 8.

verlustig, wie dan die gemainen reychstett sych ains grosien berimen, ir nit. zu vertriben, das doch, ob gott wyl, nit besebeehen wurt, so wer es bi uns und andern orten schon der garus. Wa es sych dan nit bedurfen wurt, als wyr zu gott hoff'en, so ist es urn ain clainen costen ze thtm. Daruf habend wyr das hayltuui bin 5 gen Uberlingen ffiren laussen saiopt dem sylbergesehier, aucb den stiffbriefen, kaiserlicb, bapstlich freyhaiten, aucb alle vertreg von herrn und stetten, was wyr vermaint bond von noten ze flecbnen sey, dasselbig bi nacht auf das stillest ingeraacht und hinweg gefurt. 10

Gnediger herr. Auf freytag vor dato ditz briefs habend die von Raven spurg nach dem pfarrer und cap pi on gescbickt, von in begert der antwurt, als sey sych auf iere eoHatores zug und tag begert habend. Nun ist der pfarrer und die capplon des bestands wie von alther, und habend die antwurt gebeu, wie sey e. g. bi ih Michel Nidegken rnyn herr grosskeller ziigeschickt hat. Die habend sey vor raut lesen laussen und sych daruff bedacht. Nach iereiu bedacht habends die von Ravenspurg haissen wider haym gon, bis man sey weyter beriift. Sonst diser zit nit mer, dan es sonst, der wein und korn aucb alle ding wol stond, gott hab lob. Wann 20 nun e. g, mit frouden bald haymkam und die richtung des kriegs mitbraeht! Darumb wdllend wyr gott treulicb von herzen bytten. Datum Whigarten, montag post iJlriei anno 46.

781. Abt An dreas v on Etching en a n G erwig : J) ie Ulm er haben am 6\ Juli in Geislingen acht ehrliche Manner 9 welche zum th Kaiser Ziehen wollten, angehatten, sie misshandelt, ihnen Brief schaf ten aus den Bulgen genommen und sie in einem Wirtshaus gefdnglich bewacht. Ahnlich behandelfen sie heute in Altenstatt unterhalb Geis- lingen einen Kurrier, der vom Kaiser aits Regensburg Brief e trug. G* moge dem Kaiser Mitteilung machen und einen andern Postweg 30 oorscMagen. Wetter soil G. anzeigen, dass die Protestanten gewaltig nach dem Allgau Ziehen, um die KnechU zu Nessehvang zu schlagen und die Post zu sperren. Elchingen, 1546 Juli 8.

Giefels Papiere. VgL Vorwort,

782. Herzog Wilhelm von Bay em an Gerwig: Nachdem solcke 35 Enrporungen vor Augen, dass ntemand wissen mag, tvie sie ausgehen

1546 Juli 10 Juli 12. 5(U

werden, muss er sick In Gegenwehr und Riistung schichen. Fordert bet seiner Lehenspfiicht1) zvr sofortigen Sielhmg eines Mamies mit Ross, Uarnasch und Spiess nach Ingolstadt. Regensburg, 1546 Juli 10,

19, 113, Or.

783. Ger wig an den Abt von Kenypten: Bedauert den bevor- stehenden Krieg. Regensburg, 1546 Juli 12.

19, 117, K.

Aus ewers vogts Wolfert Frantzen muntliche relation habcu

10 ir one zweifel nunraer selion vernonien, wie die saehen allenthalben gesehaffen, und was der kay. mt. vorhaben. Und wellte gott vom hirael, das jederman euwer und des fnimen fursten bisehof Christof . von Augspurg selgen, aueh itziger meiner gnedigen fursten und herrn von Aystett und Bassen und mein gemut gehabt, so sollte

15 gewisslich dise handlung zu dhainem krieg gerauthen sein. Gott verzeichs denen, so es zfi ainem krieg geffirdert, die es gewisslich aintweders nit baa verstanden oder nit getriilick gemaint habend. Aber wie dem allem, so ist doeh der barmherzig ewig gott nock gewaltig und nit weniger barmherzig (modo agnosceremus nostra

20 comissa, inclamaremus doniini raisericordiam, et nou sibi quisque blandiretur atque alius in alium culpam reiceret). Der wurde, verhotf ich, entiieh allerseits noch sein gdtlich gnad und ezwa ain mittl senden, das die saehen in gutigkait vcrricht, christelich blutvergiessen verhut und die erlieh teutsch nation, unser loblich

25 vatterland, unverhert und unverwust beleiben mdeht. Die kay. mt. ist warlich nit kriegs- noch blutbegirig. Wann aliain gnad und gutigkait bey irer rat. gesueht wfird, so hoftet ich zu gott, entlich die saehen sollten noch gftt werden. Wollte gott, ich wer nur zwo stund bey euch, ut lieeret hisce de rebus coram comentari,

*) Als lnhaber von Rotten, vgb it n ten Nr. 802. Ger wig an Stockhamer .- Heute erst kam ihm fiber Weingarten das fUrstliche Schreiben zu. Bittet, dem i Herzog zu sagen, dass er sur Zeit weder Boss noch Knecht noch Spiess noch Harnasch besitzt, sonde rn ein armer vertriebener Monch amser Lands ist, der selbst nicht helm darf und sich nicht getraut, auch nur einen Brief heimzubringen. Der Herzog mb'ge Mitleid und Geduld haben. Ein anderntal mil er umso ge- horsamer sein. Will dafur auf Weihnachten gnte Gangjischle schicken: Begens- burff, [o. D.J : 19, 264, K.

Wnrtt. Oeachicht«quollen XVI. ,%

562

1546 Juli 12.

nam Uteris nee satis comode nee tuto licet. Reliqua ex nuntio intelligetis, qui (ut omnibus modis consulerem) illico reniittatar. Hiemit bewar euch der ewig gott vor laid allzeit.

10

15

784. Hans Kam an Gerwig: Schickt eine andere Kopie des Vertrags mit tlberlingen, die etwas ringer ist dan die forig. Weyter laut min herr grosskeller e. g. wissen, das wyr gar in grossen sorgen stond. Dan die gmaiii sag ist, der lierzog von Wurtenberg hab den herrn truchsessen abgesayt und wel den nesten fur Rud- lingen und darnach gen Wingarten nnd Wolfeg und das ganz land straifen und innomen und sonst alle oldster blundern und verderben. Das wurt von den von Ravenspurg ausgeben. Die von Ravenspurg- habend heut dato iere burger gmustrat, und hat der uberruter gesagt, ist in der statt gewesen, es syend funfhundert Schwytzer aueh dato ditz briefs binin komen. Wir habend ain gen Riidlingen geschickt, die sachen zft erfaren, ist aber noeh nit komen, wiewol rnir botsehaft enzwusehen gehdpt bond, der herzog sye von GSppingen aufbrochen und wende den kopf auf Rudlingen zu. Wyr habend al!e grose sorg. Wdltend trost gebe. Wyr kunden und wyssend ort. Da muss es bi ainandern beliben. gnad nnd fryd.

Kunz Maurer will mit dew Bait bis Jacobi fertig sein. Das Korn steht gut; sie wollen diese Woche anfangen, den. Eoggen zu schneiden. Got behut es, das es nit verderpt werd; der gemain man miest hunger sterben. Gn. herr, mag es sin, piten wyr e. g., disen 25 boten auf das furderlichest ze fertigen, 6b wyr ain gfiten trost und hilf von e. g. uberkomen ra&gen. Sunst stond alle ding, gott hab lob, wol. We'tngarien, 1546 Juli 12.

19, 252, Or.

3

gern, das e. g. uns g ft ten nit zft flechnen an kain Gott der allmeehtig geb 20

785, Gerwig und Graf Haug von Montfori an Abt Johann 30 zu Salem: Der Kaiser hat ihnen 6000 fl.fiir den Obristen Bemhard von Schonburg nnd dessen Begiment Landsknechie bei Riedlingen ubergeben. Da aber das Geld nur mit Gefahr ubertnittelt werden konnte, bitten sie, die Summe droben dem Obersten zu leihen oder

1516 Juli 13 Juli 16. 563

sie am dem gemeinen Pfennig zu nehmen. Regensburg, 1546 Juli 13.

19, 19, A1).

786. Die schmalkaldischen Kriegsrate an Konstanz: Der 'AM 5 von Weirtgarlen, etltche Domherrn und wie verlautet auch der Bischof sollen ikre Babe auf die Reichenau gefiii chief haben. Niemand harm das Geld besser brauchen ah sie. Die geheimen Rate der Siadt sollen sich beraien, wie man dazu kommen konnte, aber gam in der Stille, damit S chimp f, Spoti und Nachteil verhiitet 10 werde. 1546 Juli 16.

Giefels Papier e. Vffl. V or wort.

787. Hans Kdm an Gerwig: Sie stehen in Weingarten in grossen Sorgen jetz lang her und noch ye lenger je mer. Hodtend doeh gera ain guten trost ainmal von e. g., so es sin mocht. Dan

15 alle tag kompt warnung, man wSIl das closter inndmen und blindern, aun was sonst sorg daruif stat. Wan gestern vor dato ist meim herr grosskeller warnung komen von m. berrn von Ow, das die wurtenbergischen reuter und anderer stett reuter habend sych bi tusend zesamet thon, wollend auf Ummendorf, Walse, Wingarten

20 und Ow straifen, die inndmen. Habend wyr hinaeht die naebt unser kundsehaft gemacbt, 6b dem also; dan man hat es gwiss gemacht. Die kundsehaft ist aber noch nit komen. So ligend die knecht bi funftusend, so zu Rudlingen gemustert solltend worden sein, jetz zu Salem, Bermatingen und alien thalb daselbs hierum

25 und noch nit gemustert; habend kain gelt; thund dem armen man grossen scbaden. Lend sych die von Ravenspurg horen, wan die knecht heruf auf Wingarten und Ow sych legren, wdllend sey es abbrennen. Sey habend nest fritag die Schwitzer gemustert und habend in geschworn. Oedenk, sey habend ain fanli aller knecht.

30 Darurn, gn. herr, e. gn. wurt nit zu rauten sein, diser zit haym zu reuten, bis das ungestym wuttend wetter von den leuten ain wenig nider Iasst. Sonst seind noch alle sachen, gott hab lob, wol. Wyr

') Erne Abschrift davon teird an den Komtur in Altshausen geschicht zur Weitcrgabe an Salem, sicherheiishalber, da der andere Bote niedergeteorfen loerden kSnnte: 17. Juli: 19, 121, Gs. K.

36*

564 1540 Juli 19 Juli 22.

wdllend gat sorg haben fur loufend folk. Tag und nacht habend wyr gat wacht. Habend auch der landriehter und die von Altdorf zugesagt, bi uns zu beliben; aber fur kain gwalt werdent wyr nit in6gen sein. Weingarien, 1546 Juli 19,

Weingmtm B. 32, Or. &

788, Gerwig an den Landkomtur zu Altshausen: Nachdem ye die gross unvermeidelich noturft, das Bernhart yon Schonbnrg mit seinen knechten bezalt werd und fort ziech, aber diser weileit unsiclierbait des wegs halben ainich gelt, wiewol des allhie (gott hab lob) mei" dann gnfig vorhanden, von hieraus zft im ze bringen ID nit muglieh, hat der Kaiser dem Deutschordens-Hochmeister heute 12000 jt. einhdndigen lassen1), ivelche Reischach moglichst rasch draussen aufbrhigen und vorstrechen soil, damit das kriegsfolk fortkum. Begensburg, 1546 Juli 21.

19, 123, K. 15

789, Graf Rang zu Mont-fort an Gerwig in Begensburg: Kriegsknechte in Both. Herzog Ulrich. Die Schweizer. 1540' Juli 22.

33, 664, Or.

Huit dato ganz trie ist mem diner, so ich hinauf anhaimsch 20 gesehigkt, wider komen, mier beygelegten brief euch gehorig bracht, darin, wie es stat, [e. e.] ungezweifelt bericht befmden werd. Wer noeh guot. Mein diner ist zu Munchrot ubernacht gelegen. Haben die von Memingen dem apt emboten, er sol zwen oxen metzgen, dan es werd ain veuly knecht bey im zu raorgeu 25 essen. So ist auch meinem diner angezaigt, das herzog Ulrich von Ulm aus an Bodense ziech, der maiming, des von Schonburg knecht, so noeh ungemustert ura Salmenschwiler ligen, zu schlagen und das land einzunemen. So das bescheeh, miestend ier urn ain andere aptey und ich am ander herschaften in Hispanien sechen2). 30 Hof aber zu got, der werd dem ffumen kayser gnad und sig

x) Mittcilung des Administrators des MoehmeistertHms und Bttte an G., dew Komtur zu schreiben: Begensburg y 21. Juli: 19, 128, A,

2) Zitiert von Ffister, Denkwitrdigkeiten S. 121/2.

£,«

1546 August 16. 565

verieichen. Wie sieh die Schweitzer halten, das wiert ro. kay. mt. ungezweifelt bericht empfaclien von ier kay. rat. gesanten, der auf gehaltnem tag zu Baden bey inen gewest1). Wer gelt gipt, der bekompt leit bey inen. . . . Datum bey ainer eylenden post, 5 ainem karer, so nit lenger warten wollen, am tag Marie Magdalene anno 46.

790. Bischof Wolfgang von Pmsau an Gerwig: Bittet inn als obersten fori. Proviantkommissar, seine 5000 fl. in Proviant liefern zu diirfen. Was die Fein.de und der Kaiser vorhaben. 10 1546 August 16.

29, 125—126, Or.

Icb bin durch meinen diener den Tengler bericht, der kurz- verschiner tagen bei euch zu Landshuet gewest 1st, das die ro. kay. mt., unser allergenedigister herr, euch uber die proviant-

15 handlung zu oberstem comissarien gemacht hab, des ich ganz geern gesehen. Wunsch euch auch darzue gliick und hail und zweifl nit, ir werdet die commission kay. mt. und disem vorhaben zu riutz, euch selb zu eeren veri'ichten meer dann yemand anderer, item es yr mt. hette bevelhen . mugen. Nun hab ich vor etlichen

20 tagen, zuvor und eer dan ich dises eur bevelch erinnert worden, meinen tumherrn alhie herrn Wolfgangen von Clos zu dem cardinal von Augspurg abgefertiget, zu handlen, ob der ro. kay. mt. gelegen sein wolf, fur die 5000 fl. hilfgelt, die ich yr mt. versproehen hab m disem werk, proviant, als wein, getraed und fuetter von mir

25 anzunemen. Darauf ist mir erst gestern von dem cardinal selb zu antwort gefallen, daraus ich abnemmen kan, das man geern von mir die 5000 gulden hette, und auch, das ich noch daneben mit proviant auch zufiern soli. So dan mir auf peed weg gefast zu sein und kay. int. zu dicnen unmuglieh, dan gib ich die 5000 fl.,

30 so mues ich das aus meiner proviant ldsen, darzue ich dan wol kaufleit linden will, und aber vil lieber kav. mt. dan andren die

/ ft*1

proviant vcrgonncn wollt, daneben audi war ist, das mir vil gelegener fiele, die kay. mt nemme proviant dan gelt von mir, hab icb auf das fraindlich vertrauen, so ich zu euch trag, meinen

l) Am 5. Julu Die 1 nut miction vom 11* Juni Uiutete auf Rechtfertiffuny iifs Kaisers ffegpji die imgehorsamen FUrsten und Fordemng der MeutrfdiUit der Hufffenossm; Rid-yen. Ahschiede IV 1 d9 633, 640.

566 1546 August 16.

hofmaister derwegen mit euch zu reden zu ench ahgefertiget. Bitt each fraindlichen, ir wellet denselben horen tmd euch, sovil an kay. mt. gelegeuhait gesein mag, also furdersam erzaigen, wie mein vertrauen zu euch steet. Das will ich ganz fraindlich wider be- schulden. Sunst gewart ich von euch allerlai neu zeytung- von 5 yetzigem wesen und bitt sundeiiich, ir wellet mich vertreylichen berichten, wie sich doch unsere feind halten each publicierter acht1), ob kain hofnung ainiehes fridens sei, wohin audi die kay. mt. zu erstem angrif den kopf steck; das soil bei mir gehaem beleiben. Ich verman euch, das ir der kay. mt. nit in das pulver io prunzen wellet Und dieweil ich sovil berichts wol hab, das die regl saneti Benedieti nit lernt, das die ordensleit solten sieh kriegs geprauchen, so mues ich gedenken, ir seit aus sunderer Schick ung des almecbtigen gott daher geordnet, damit ir durch die hende der unglauwigen zu einem marterer werden. Darzu wellet euch mit 15 grosser geduld schicken. Sunsten dismals nit meer, dan wist rnich alle zevt eur getreuen fraind.

791. Prior und Konvmrt zu Weingarten an die Briider in Hofen; Bitten in hbclister Feindesnot urn Bat.

19, 263, Or. Ohm Adresse. Ammt: Die brief sind in des richs kricg 20 una, so zu Hofen gwest, zugesdiriben im 46.

Fruntlichen lieben heren und hrueder. Die saehen laufen uns ougenplieklieh zfi, das wir in grosen angst und nfitten scbw&ben. Wir habend den landriehter angerieft, do er doch uos wel raten, kitne er uns nit helfen; diewil er uns nit helf, so ist 25 do raht so tunkel, das wir uns nfint kundent trSsten, und furchten, wieehen wir us dem gotzhatis, so werdend wir nocli ier in ewikait nit mer dariim kuraen. Dan wir fnrchend, ier [. . . zerstortj des kunigs innemen. Beliben dan wir, so [furchtend wir] unsr lips und lebens, das mir von nieinen getrost werdend anderst, das der land- BO richter sagt, sy habend noeh niemend so tiranesch gehandlet, das man die munch zti tod geschlagen hab. Darztt ist zft besorgen, sy werden ain soldi suma geltz forderen, das uns und ueh unmfiglich, sy uMbringen. Solend sy dan uns umzieeben, wirt von notten sin, das ier uns Idsend. Darum rath end uns urn gottes 85

Get/en Kurmchsen und Fhilipp von JJes$ent datiert 20. Julif imhHzitrt

am 11. August: Hort lednr ][17 c. 16. (Ausgabe Gotha 1645.)

1546 Aagast 21. 567

willen und thond das Hens. Dan die find sind so naeh, das wir all stund den iiifal farchtend.

Prior et reliqui.

792. Johann Hablutzel, Grosskeller, und Veil Rayter, Hof- 5 herr des G otteshauses Weingnrten, an die weing artener Konventsherrn zu Hofen: Die Br Oder in Hofen schrieben an den Prior und die andern, die noch in Weingartm sind, das ir sey in irer rantzion nit verston laussen wollen, das billich. Ebenso sind die in Wein- garien mil dew einverstanden, was die in Hofen zusagen mumten,

10 Aber wie oder wa man das gelt ndmen wdllt, da wer fyl zu bedenken. Wenn die Eanzion nttr 3000 ft. ware, ware es schiver, sie auch auf gute Unterpfander und um Zinse zu bekommen. Da ist ze besorgen, wan die gftten herren den pundischen die rantzion zusagen und kain bar gelt verhanden, so wurdent sey die herren

15 zu gysel mit in fieren, dem gotzhus ze sehmaeb. Daruf wer gut gewesen, das man dem gelt vor nachbedaeht hett, dan das zusagen.

Die weing artener Herren haben durch Flans Kam an Dr. Jacob Kemmrmg n ach Uberlingen schreiben lassen, dass der Konvent

20 dorihm Ziehen mochte und allda den sehweren loufen nachzehusen. Kemmrmg antwortete, man solle ihn wissen lmsenf wie man husen w6H; man finde noch wol ain leer hus? da sey aber weder gesehiff noch geschier, oder ob man sey zft der cost verpflichten wdlte. Man muss die Kosten Qberlegen, onaiigesechen man uberkom ain

25 hus, wa men wfill, ist etwa die ain steg hoch, die an der nidert des syeh mem herr grosskeller hoch beclagt: er wdlte gern bi euch sin und wer sy schuldig, aber durch sine grdsse und sehwere muss er ain aigen gemach hon, darzfi ain diener, das man die huser jetz in der not ztt Uberlingen nit linden wurt Und etliche

30 andere hediirfien ebensolcher Gemacher: Diewil es nun diser zit nit sin mag, das ir all bi ainandem sein mdgend, wii syeh m. h. grosskeller etwau an 14 tag allain versechen.

Der Btaiihalter von Rorschach hat geantworteU Wenn der Herr von St, Gotten Rorschach bewilligt hatte, ware der Gross-

35 belter hinubergefahren ; wetter mag er aber nicht gehen. Wenn sie, die in Hofen} davon Gebrauch mac hen ivollen, siehi es ihnen Jrei. H agnail, 1546 August 21.

Weingarten B. 327 Or. Kittm Hand.

568 1546 August 22.

793. Kaspar Klockler an die Regierung zu Innsbruck: Die Schmalkaldener haben Weingarten eingenommen. Sie haben nur gegen Kloster und Stifle Befehle. Dtr Konvent besteht aus seeks Nitglie- dern; der Prdtat, der iibrigens der Kriegsemporung verdachtig isi} und 9 Koneentualen sind geflohen* Das Kloster 1st auf 20000 fl» 5 geschdtzty was die Monche unmoglich zahlen konnen. Auch Monch- rot bei Nemmingen untrde eingenommen mid geschdtzt und den Monchen das Messelesen und de sanctts-Singen verboten* Ebenso erging es Heggbach und GuienzelL Altdorf, 1546 August 22.

Innsbruck, Amraser Akten VIII lf A. 10

794. Dr. Christianiis Bruck, Jacobus Lersener, IAz.} Martin Weyckm an und N. Oxterreicher von Augsburg als Rate und Geschickte des schmalkaldischen Bundes haben mit Heinrich von Bayer, Prior \ Nicotaus Entringer, Vitus Payer, Jacobus Yflinger, Bans Wolfurtsperger, Heinrich von Reischach und dem ganzetx \b Konvent des Klosters Weingarten unterhandeli und von men zft ainer ana&liehen hilf und steur zft dem gegenwtirtigen ehristlichem und notwendigem defensionzuge verwilligung und zftsage erlangt, si uns aueh huldigung und gelupt gethon mit irem betenrten eide und aufgeregten fingcrn, den Einigwigsoerwandtm verwandt und 20 zfigethon zft sein, wider diselbigcn aueh nichtz wissentliehs zft thun, zft rathen, zft fordern und selbst zft laisten helfen, aueh kains w&gs iren unwurdigen abbt Gerwigen Plarer als der Schmal- kaldener hoebsten veind und widerw&rtigen einem, aueh vornem- liehen verleitern und anstiftern der yetzigen vorstenden roraischen 25 antichristisehen und seins anbangs kriegsrflstung und empdrung, welcbe zft wider und zft grundltcher austilkung der waren elrristenlicheii religion und des haiiigen allain saligmachenden gottlieben worts, aueh vergiesung ehristeliehs pints und zft ewigern entliehem verderben unsers Heben vatterlands teutscher nacion nnderfangen und forge- 30 nomen warden, in genannts ir closter Weingarten noch auf und in ires clusters zft- und angehorige gueter, dorfer und Meken die zeit seines iiibcris vil weniger zft seinem regiment wider kuraen zft lassen, auch inen far iren abbt und regenten hinfuro nicht raer zft achten. zft halten und zu erkennen, aueh yine kaine underhaltung 35 an gelt oder sunst, wenig oder vil, liairnlieh oder offentlieh, durch sich selbst oder andere zuzusehiekeii und volgen zft lassen, auch sich. alles gehorsains und bcvelehs gegen irem prior und keller,

1546 August 23. 569

welehen wir uf dismal die zeitliche und weltliche administration in craft imsers habenden machts und g waits ernstlich auferlegt und bevolhen, bis auf . . . weitere ordnung und verschaffung genzlich zu halten und zu erzaigen, das wir men derhalhen 5 . . . gleuchmassigen schutz und schirm, und das si uf ir under- th&nigs und demiietigs ansuchen Ln gnadigem und getruwem bevelcli gelialten und gehandhabt werden und si sich des zu verlassen haben sollen, verbaissen und zugesagt. 1546 August 23.

10 Weinyartm B. 32, A.

793* Die seeks weingartener Konvenhtalen geloben den Kriegs- rdten der Sckmolkaldener in Abwesenheit ihres Abies, zu verhietung [des gotzhaus] verderb und schaden, auch zu sehutz und besehirnrang unsers lieben vaterlands deutscher nation gegen dem 15 auswertigen fremden und tirannischen kriegsvolk 5000 gulden an gelt, kirchkleinaten und anderm silber- und gulden geschir zur Halfte in 14 Tagen und die andere Hdlfte 14 Tage darauf an den Rat zu Ravensburg zu erlegen. Weingarten, 1546 August 23.

20 Innsbruck, Pest-Archiv II 530, A.

796. Kaspar Klockler an die Regierung zu Innsbruck: Vie Schmalkaldener in Weingarten; deren fern ere Plane. Altdorf 1546 August 23,

Innsbruck, Pest-Archiv II 530, Or., praes. 27. Aug.

25 Gestern hab e. gn. ieh geschriben, was die Schmaikaldischen

rait einnemung des gotzhaus Weingarten gekandelt, und das sy vorhabens, gemelt* und andere gotzheuser diser gegend einzunemen und zu schetzen. Also haben sy gestern die liandiung mit den seehs eonventuales angefangen: erstlich 10000 guldin in sehatzung.

30 Haben das men auch die eonventuales schweren sollen. Under denen wolten sy ainen oder zween verordnen und denselben alle nod volkomne weltliche administration bis auf weitern beschaid bevelehen. In solicher handlung sy den herrn prelaten zu Wein- garten hoch. und liitziglicb angezogen, das gotzhaus mit vleis

35 besehen und vorhabens gewest, wa es one nachtail des fleckens

570 1546 August 23.

Altdorf sein mdgen, das sy es auf den boden zu verprennen, wann sy aueh den prelaten uberkomen, den zu henken sunder bevelch heten. Und wiewol gemelte sechs ordenspersonen raich zuni hochsten angesucbt, inen in disem bescbwerlichem werk mit den kriegsrathen helfen zu bandeln, hab ich dasselbig gewegert. Dann 5 ieh zu diser gewaltigen anreebtlichen bandlung mit nichten consentieren noch darait zu sebaffen haben wolte. Eg gepurte mir aueh nit, ich were dann gefasst, das ich disen hochmut, gewalt und unreeht mochte mit der gegenwehr abtreiben, darzu ich mit den underthanen der landvogtey zu schwach, zudem die paurn nit io allerding lustig weren.

Und wiewol sy gestern zeitlich gnug angefangen, sind sy doch zum andern mal davon in die statt Ravenspurg geritten, daselbsthin der stett botseliaften aueh und inen mer dann ain post komen, desbalb sy dise sach erst heut beschlossen und naeh vil 15 ergangen handlung die sechs arnien munch dahin getrungen, haben sy nit zersehlagen und genzliche verderbung des

gotzhaus seben wollen, das sy inen auf heut 500 guldin also

bar geben; naeh erlegung derselben woltcn sy abziehen; und volgents in vter woclien den nechsten 5000 guldin in die statt 20 Memmingen erlegen und bezalen solten ; odcr so sy die betzalung der 5000 guldin nit gar und genzlieh thun, alsdann mochten die Schmalkaldisehen sovil an wort von gotzhausgftetera einnemcn. Zum andern das sy glupt und pflichten thun soilen, inen in allem, was inen auferlegt werde, geborsams zu laisten 25 (daran wurt gewisslich abthueng der mess und nit mer de Sanctis zu singen faangen). Zum dritten das sy den prelaten nit mer fur irn herm und prelaten halten, eern nocb haben, und wolten sy, die rath, zween oder- ain zu der administration in der weitliehait ordnen bis auf verrern bevelch. Darauf solten &y, ir hab und 30 gfteter, in inn, der yehmalkaidischen, schutz und sehirm sein, wie sy inen deshalh brier) ich urkund geben und zustellen wolten. Wiewol. nun die conventuales kain gelt, so dein gotzhaus zugehdrig, gehapt, so gedenk ich doch, sy werden die 500 guldin aufbringen, darumbeu sieh ire weltlich amptleut versehreibeii. Etlich under 35 inen haben bar gelt: das leichen sy dar und werden thun, wie sie mdgen, damit sy die 70 pferd aus dem closter und das fussvolk aueh hinweg bringen, der hofnung, ee die vier wochen verscheinen, es soil pesser und sy von kay. int. umb die 5000 guldin qnitiert werden. ±0

1546 August 27. 571

Ob sy nun irm vorhaben geraess auf andere closter und stifter ditz bezurks rucken und gleicherweis handlen, das mag man noeh nit wissen. Dann gestern am morgcn let inen ain post komen, das die von Ravenspurg eilents ire 300 aidgenossen und 5 darzu noch 200 lanclsknecht, darunder etwovil ier ausgeschossen burger sind, Innweg geschickt, so dieselb nacht m Umbendorf und Essendorf bei Biberaeh und auf heut zu Ulm sein sollen. Eyient vast. Das mus meins klainen verstands was neus bedeuten. Geet ain und umb, das von dem kaiserischen volk ctlich tausend der

10 iren erlegt. Aber so giftig, hessig und bitzig sind die verordneten kriegsrath, das ich glaub, ist es inen mdglich und mentsehlich, werden sy iren beveleh mit den clostern und stiften verrichten. Ich hab den herrn vogten und amptleuten der herrsehaft Bregenz gestalt diser saehen geschriben und, wa sy vermainten, auch desse

if> beveleh hetten, mociit disera volk leiehtlich widerstand beschehen. Wolten sy zuziehen, so wolt ich mit den underthanen der land- vogtei audi hilf thun, sovil mentsehlicb und moglich were. Mir ist aber noch kain antwurt worden, wiewol ain sollichs dannocht wol zu bewegen, dieweil sy sich teglich sterken mochten und zum

20 krieg gefasst sind. Hoff zu gott dem herren, das umb ain claine zeit zu thun, darinnen man tcmporisiren muss; alsdann indgen die closter wider mit zehen mannen einzunemen sein. Es ist mir so hocb widerig. Wann ich konndt und moeht, wolt ich sy lieber helfen sehlahen, dann icht anders thun.

25 Postscripta. Sein Sohn Dr. Christoph hat, als er auf Bitten

der Monche von Weissenau mit den Kriegsraten we gen Milder ung der Schatzung verhandelte, von dem Gesandten der Stadt Ulm Martin Weyhnann gehort, dass die Schmalkal disc hen nun emstlich entschlossen mien, des Kaisers Land zu ilberziehen; sie hdtten darum

30 auch von den Schweizern e'm iuchtiges Kriegsvolk geworben, und der Herzog von Bayern habe ihnen den Pass durch sein Land beiviiligt.

797. Hans Kam an Glaus Entringer : Sie sollen smhmi, Geld aufzubringen oder die Eavensburger zu bestimmen, dass sie 35 als Schatzung cine Zhisverschreibung annehmen. Hagnau, 154(> August 27.

19, MO, Or.

572 1546 August 27.

Ewer schriben niinem herrn grosskeller gethoa hat er sines inhaltz vernomen und mir bevolhen, euch widerum ze schriben, das er lieber dahaym sein w61t dan zft Hagnow. Gdrg Spon h&t im nacht by Blesin geschriben, er sdll nocb nit haym, bis die kriegsrat binweg komen. Nun hab icb euch atis bevelch m. herni *> grosskellers nacht geschriben, das er mid hofher1) fur gut ansechend, diewyl die von Ravcnspurg das gelt zu enpfachen gewalt habend, das in. herr prior, als der den balden burgermaister wol gmaint und bekant ist, sey sampt euch und den amptleuten ansprechen umb getrewen rat, ob ir nit mochtend by den von io Ravenspurg erlangen ain furstand, es wer auf zinsbrief, der zwen bi graf Hansen von Montfort, die am hoptgut hodtent 5000 gnldin 2), dieselbigen in koufwis aid underpfandwis inzfisetzen oder andere h6f und guter naeh iereni willen und get alien, damit sey halten m6gend, was sey zugesagt habend. Und wan das nit verfachen lfr meg, das sey es absehlagend, so schlacbend in fur die zins, so das gotzbus sampt dem zecbenden in ir statt hat, in pfandz- oder in koufweis fur. Wa das auch nit sin kan oder mag, das ir doctor Cristof Kleckler betid, das er mit euch zft den herren, den kriegsraten, gieng und in sdlchs anzaigte, das nit moglich, den 20 herren in soldier kurzen zeit das gelt aufzebringen were. Dan wyr liaben doctor Jacob Kessuring zu uns gen Hagnow berieft und in auf hSchst gebeten, uns umb soldi gelt zu verb el fen, des er sych sinern verraogen naeh gfttwillig ze than erbotten; bat uns aber erst necht geschriben, er hab by den von Ubcrlingen und 25 alien under orten bi den bersebaften gesacht und gefragt, k6nd aber kains zewegen bringen ; dan wer gelt hab, wdl es bi den sehwaren loufen nit auslichen. Darum so bitten den landrichter von wegen meins herrn grosskellers und hofherrn, ob er wisste gelt aufzebringen; wa nit, das er verlielf, das doctor Cristof das 30 best mit euch thie- Lauseud nit! Vermaint lneiii herr grosskeller, ob es an alien orten f&lte, das man docb mit den herren den r&thcn handelte, ob man nideht weiter frist uberkomen. In sdlchem allem woliend m. herr prior, ir und die amptleut das best thun und es morn, wie oben gemelt, anfachen, und ob es m5cht, ain 35 gluckhaftigen anfang! Wan dan m. herr grosskeller erfort. das er

*) Veil Baiter in Hagnuu*

s) 2000 ft. hat Johann mm Montfort im August 1540 in Weinyarteti ent- lehnt: 26, 91, 92. J>a$ iibrige scheint ran einem Guterkanf ron 1539 herzu- riihren : la, 79.

1546 August 29 August 30. 573

liiit ffigen hinuf koniea mag, wil er sych nit somen, anch dans ft rauten und helfen, wie or dan ssc than schuldig ist

798* Wolfgang Kanz, Amtmann zu Bregmz, an die Regierung zu Innsbruck: Der Gromkeller Hablittzel und der b Amtmann Kent von Wehigarten wollen einen Eaten tnii Beriehten iiber die Einnahme fhres Klosters durch die Schm alkalden er an ihren AM schicken und wissen nicht} ivie er sicher ins ksrL Feld- lager gelangen soil, wo G\ zurzeit sich aufhalte. Sie lassen um einen Pass oder Forderungshrief bitten. Bregenz, 1546 August 29,

10 Innsbruck, MiscelL 45, Or.

799. Kaspar Klockler an die Regierung zu Innsbruck: Die

Schmalkaldischen haben die Gotteshduser WeingaHen, Weissenau und Baindt geschiitzt, selbst Lomntal die Leistung von 50 fi. bar und BOO in vier Wochen aujerlegl, und sieben andern Kirchen der

15 Landvogiei gegen 18300 Jt,, innerhalb 14 Tagen zahlbar, abgefordert. Da sie das nicht leisten konnen, droht Brandschatzung,

Zwiscken Weingarten und Weissenau zieht viel schmalkaldisches Volk. Dem Grafen Karl von Zollern wurde avf Anjrage geant- wortetf dass sie gegen weltliche Obrigheiten keine Befehle haben und

20 ni*r geg$n dw Kloster und Kirchen vorgehen.

In Uwmendorf haben sie zwei weissenauer Konventualen ver~ trieben; in die Dorfer Schemmerberg und Opfingen sind Prddikanten verordnet In den Klostern ist geboten, keitie Messe mehr zu halten, ausser der Darreichung der Kommunion9 in deutscher Sprache zu

25 iaufen, einzusegnen ustv. Die Vorstellungen der Konveninalen blieben erfolglos* Der ulmische Kriegsrat meinte, sie woltcn nichts liebers sehen, dann das die kdn. rat von wegcn der landvogtei inen sollieh zu weren understuende, damit sy, die Schmalkaldischen, ain ursach, wider ir mt land und leut zu handeln gewinnen. Zu

30 St Chridinen und Leutkirch sind die kirchlichen Verriehtungen eingestellt worden* Er hat aber bei hochster Strafe den Empfang der Kommunion atigeordnet und die neue Lehre verboien. Vlmr Memwingen, Kemplen, hny} liavensburg, Lindau und Konstanz haben unter der Bilrgerschaft jeden dritten Mann awgehoben.

35 AUdorf, 1546 August 30.

Innsbruck} Petit- Archiv II 530T Or,

574 1546 September 1 September 6.

800. Christoph von Carlo witz on Gerwig zu Jtegensburg : Empfiehlt den Sekretar des Herzogs Moritz, Joachim v. d* Hriden, and erbiiiet dutch ihn Nachrichten. Freiberg, 1546 September 1.

18, 332, Or.

Nachdeui mein gn. her herzog Moritz gegenwertigen s. f. gn. r seeretarium m. Joachim von der Heiden l) mit etliehen befelen in das keiserliche lcger geschickt, so ist an e. g. meine ganz dinstliche bit, ob geraelter secretaries zw e. g. keme, e. g, wolle in en umb hoehgedaehts m. g. hern willen, auch von wegen dieser meiner furderungsschrift, in gnedigem befelh haben. Dan er ist em 10 frommer, redlicher man, auch der keiserlichen nit. gar wol gewogen, Darumb mag auch e* g. mit ime von den itzo furstebenden leuften wol sicher reden, und ob sich etvvas hesonders, das schreibens wirdig were, zutruege, ime dasselbig anzaigen, rair ferder zu wissen zu thun. Weil icb aueh weiss, das e. gn. air ding gelegenheit mit is besserm grunde dan andere pflegen zu erfaren, so ist an e. g. weiter meine ganz dinstliche bitt, dieselbige welle mir diesen gnedigen wilten erzeigen und die gelegenheit dieser leufte und was sich bisher zwischen der key. mi und iren feinden im felde und sonst zugetragen, desgleichen wie sich m. g, h. herzog Wilhelm 20 in die saehe schicket, item was die schwebischen stende furhaben, auch was von entlichem ausgang dieses krieges e. g. judicium sey, gnediglichen nach der lenge zoschreiben. Dan was mir dieselbige zuschreiben wirdet, weiss ieli wol, das solchs grunt wirdet haben. So wil ich auch also damit umbgehen, das e* g. keine gefare 25 daraus entstehen sol. Und womit icb solchs umb e. g. verdinen mag, dazw wil ich mit besonderm vleiss allezeit ganz willig sein.

801. Haug Graf zu Montfort an Gerwig; Hat ihn in Munchen erwartet. H'dri nichts von ihm7 ob ier dod oder lebendig. Konnfe dent weingartener Boten nicht mgen} wo er ihn Jinden 30 wiirde, und hat ihn nach Regensburg gewiesen. Der wird ihm berichten? wie es am Weingarten und andere Kloster siekt. Ist zu erbarmen, das wier [nit] bas znsamen setzen, ain klainfieg volk der- inassen lassen handlen. Hof docb, es werd ier hochmuet bald ain end nemen. 1546 September 6\ 35

19, 146, Or.

l) E. Brandenburg } Politische Korresjyomienz 2, 477, 822a.

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1546 September 10 September 12. 575

802, Heinrtch von Bayer } Prior, und Nicolaus Entringer an den bayerischen Sekretdr Hans Mullen Bind innerhalb 18 Tagen urn 5500 ft* gemhaizt warden und sollen in 3 Wochen bezahlen. Konnten bet llerren, Stddten und Adel kein Geld auftreiben. Nun 5 ist mis trowetj wa wir soldi gelt nit legent, werde der letst tag baser dann der erst, und zu besorgen, was vor aufrecht blibeti, werd darnach zerrissen oder villeicht gar verbreunt. Nur das Gut zum Rotten, das der Abt vor 5 Jahren von Mutters Mutter seL ge- kauft hat} Jeonnte sie retten. Martin Weickmann von Vim, einer 10 der Kommisstire, wurde das Gut kaufm und das erste Ziel von 2500 ft. erlegen, wenn Herzog Wilhelm von Bayern, der zum Tell Lehensherr des Gutes ist, ihn belehnen wollte. Bitten als die gebunden und gefangen zu sorgen, dass Weickmann die Zusage bekommt. Weingarten, 1546 September 10.

15 Weingartm B. 32, A.

803* Karl V. an Gerwig: Befiehlt, die ihm kurzlich in Begensburg ubergebenen 6000 fl. sobald als moglich durch Wechsel oder auj anderem fitglichen Wege nach Weingarten zu bringen und gegen Quittungen dent Abt zu Salem 3000, dem Landkomtur zu 20 AlUhattsen 2000 und Wilhelm von Siotzingen zu Heudorf WOO Ji,, welche sie dem ksrL Coronell Bernhard von Schauenburg fur das Kriegsvolk vorstreckten, zu bezahlen. lm Feldlager bei Tngohiadi, 1546 September 11 *).

58, 159, Or. Carolus. Naves. Ad mancL . . - Obernburger.

25 804. Naves an Gerurig: Der von Buren^) soil heute in Neu-

marki sein. Got geb, das er on schaden durehkome. 1546 September 12.

Pfalzgravisehe rethe seyn hie3). Tr her halt sich nicht, wie man sagt

30 19, 141, Or.

!) Am 20. Oktober macht G. von Munclien mis dcii drei GlUubigern Mit~ tetlung, dass er d<t$ Geld schicken werde, sobald die Strassen sicherer werdeti; sie sollen den Obersten nicht l&nger urn Bezahlnng ansprechen; 19, 179. Die Quit- tungen des Komturs mm 13. Januar, Solemn vom 27. Januar, Siotzingens pom 21.Wlrz 1547: 58, 161, 160, 167 7 Or.

*) Graf Maw r. B., der dem Kaiser die Niedei'l&nder ztiftihrte. VgL Bruffel, Zmchems Tagebuch S. 103 Nr. 22.

») D ruffe I S. 107 Nr. 33.

576 1546 September 12 September 13.

805* Bemhard von Schauenburg an Gerwig: 1st dem Abt von Salem mtsser den 3000 ft. noch 400 schiddig. Ob G. me nichi auch iihermitteln wolle. Ah Biirgen nenni die Verschreibung Graf Jorg von Hetfenstein. In der Verschreibung fur Stotzingen mid genannt mm B ruder HarthaH und Jorg von Wangen. Der Schuld- ~y schein ilber die 3000 ft. liegi hinier denen von fiber lingen ; darin ist alles aufgtfiihrt, was er sonst noch entlehnt hat: 2000 ft. von dem Grafen von Filrstenberg} die 3000 von Salem, 2000 vom Komtur, 1 000 von Truch sess Wttkelm, 1 000 vom Bischof von KonstanZ) 1500 von Uberlingen, 500 vom Domkapitel, 500 von 10 Landau, 1000 von Markert von Konigsegg. Dazu kommt Marchtal mit 400 ft. Graf Friedrich and Truchsess Wilhem sind bezahlt. So hat er noch 11300 ft. zuriiekzuzahlen, nach Abzug der OOOO noch 5300. Der Kaiser hat die gauze Summe bereits erlegen lassen. Ob G* nicht auch die 5300 ft. oder wenigstens die 400 fur Marchtal la weitergeben wolle *)* 1546 September 12.

19} 142, Or., e. U.

806. Die schmalkaldischen Bate an den Konvent zu Wein~ garten: Tr hapt euch zu erinneni, was wir uber bewilligte sehatzung der religion halber mit euch verabscbaidet und verhandelt 20 haben. Damit mm Sachsen} Wurtiemberg und Hessen und thren verwandten Stdnden genug gexchieht, befehlen sie die Personen, so ir zu dem prediger- und kirchenampten aus ewerm convent ver-

Ail

ordnetj inherhalb acht Tagen nach Uberantwortung dieses Brief es nach Ravensburg abzufertigen, sie dem Super ait endenien zu jyrdsen- 25 iieren und ob sy zu verwaltung und ausrichtung sdleher eristlichen ampten gnugsam und dienstlieh seyen, examiniem und probiern zu lasseUy wie auch der Super attendent Befehl hat. Und wenn dieser zur Unterweisung selbst nach Weingarten komme, sollen sie ihn freundlich aufnehtnen} giitlich horen und sich nach seiner 80 Verrichiung imweigerlich halten. Das wiird ewerm closter sonder zweifel zu allem wolfart geraiehen. Ulm7 1546 September 13.

Weingarten li. 32, A.

*) G. ist bereitj die f>300 Jhemzunehmen: aber Fiirstenberg und der Truch- sess mnssen von ihrer Bezahlung nach Vberlingen Mitteilung machenf damit die

Stadt die Verschreibung heran$gibt: Regensburg} 14. September: 19f 148,

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1546 September 14 September 16. 577

807, Biirgermeister und Rat zu Ravensburg beurkunden, dass ihnen Prior und Konvent zu Weingarten heute an den 2500 fl., welcke sie der christltchen Vereinigung als erstes Ziel schulden, 1200 fl. rhein. in Miinze erlegt haben. 1546 September 14.

5 Weingarten B. 32, Or.

808. Naves an Gerwig: Dankt fur Quitiung und Erbieten gegen seinen Schwager1). Der Kaiser ist diesen Morgen gegen Neuburg geritten zur Besichtigung und das leger zu schlagen. Eg wurt inen ubel gan. Der Graf von Biiren ist gestern Her ange-

10 kommen. Sein Volk liegt eine kleine Meile von hier. Wir werden morgen oder ubermorgen das spyl anfahen. Gott geb uns gluck. Der Landgraf liegt zu Donauworth. Die sag ist, Oldenburg und Riffenberg2) solln inen reutr und knecht zupracht habn. Des Herrn von Loxau3) Unfall ist ihm leid. Des Provinzials*) will er

15 eingedenk sein. Icb rathe e. e. nicht, das sie anhaymsch zyhn, bis man sicbt, wo das wetter aus will. Ich hoff, myn hem von Memingen und Ravenspurg werden mussen zaln. Sobald Neuburg genommen ist, ivird er wieder schreiben. Wir haben eyn trefflig anzall guts volks. 1546 September 16.

20 Gruss fur Loxau und Dr. Lux 6).

19, 145, Or.

809. Gerwig an Naves: Das Geld seines Sckwagers wird in Regensburg wokl verwahrt sein. Hofft, die 6000 fl. ksrl. Befehl gemass getreulich zu besorgen, bittet aber, zu verordnen, dass ihm

25 der Abgang an den Talern, an' 2000 fl. 9 fl. 32 kr., ersetzt werde, oder ich will und wurd euch geen Weingarten in die laiste manen. Mit dem von Loxau steht es etwas besser. Sobald er gute Nachricht hat, dass sich der ksrl. Mt. Sachen ein wenig zu sieglichem Gliick schicken wollen, will er nach Schwaben reisen oder villicht der

30 kay. mt. verhoffelich bis in das land Wurtenberg nachvolgen, doch

*) Oberst Bernhard von Schauenburg: Hasenclever S. 286. '-) Friedrich v. Beiffenberg, Oberst in hessischen Diemten : ADB. 27, 687 ff. 3) Oben Nr. 304 Anm. Nr. 821 spricht von einer Krankheit Ls. *) Joh. Hoffmeister: vgl. unten Nr. 832.

6) Dr. Liikas Landstrass, Kammer gerichts- A dvohat und sett Januar 1540 Prfllaten-Prohirator : 16, 7.

"Wtirtt. Geschiehtsquollen XVI. 37

578 *54(> September 18 September 21.

alles naeh ewernt raut nnd gfltbedunken. Begensburg, 1546

September 18.

19, 151, K.

H10. Gerwig an den Oberst von Schauenburg: Hal auf sein Schreiben alsbald nach etlichen dm Rats geschickt, welche sich bereit 5 erkldrten, das Geld zu getreuen Handen zu nehmen. Er selbst kann sich nicht mehr fur ihn verschreiben, da er in wenigen Tagen Begensburg zu verlassen gedenkt, mich kay. mt. und dem leger numer zuzunehern bedacbt; konnte also das Geld nicht meiir von der Stadt zu Handen nehmen. Zweijelt nicht, dass der Herr 10 von Konstanz, Salem und Marchtal, Landau und die von XJberlingen den Verzug nicht ubel nehmen, wenn sie erfahren, dass ihre Bezahlung in Begensburg hinterlegt ist. Will ihnen das schriftlich oder miindlich zu wissen tun. Begensburg, 1546 September 18.

19, 147, K. 15

811. Matthis von Burgau an Gerwig: Bittet, selnem Schwag&r- Siechmeistei' zu gestatten, dass er seinen Aufenthalt in Hosskirch nehme, da die Bavensburger auch ihn auf die neue Ordnung vereidigen konnten. Wolf egg, 1546 September 21.

19, 152—153, Or.

20

Als in jetz schwebenden beschwerlieheu kriegsemborungen verschiner zeit die gotzjbeuser diser unser landzart uberzogen, ein- genomen, gesehetzt, und die gaistlichen, so darinnen betretten, in ain andere geliorsame undgeliipt verstrickt, hat sich, wte sonder zweifel ewer gnaden wissen tragen, deren siechmaister, her Hans 25 Jerg von Reisehaeh, mein fruntlicher lieber herr nnd sehwauger, sampt andren, damit er sich nit auch in obangeregte verstrickung begeben muessen, in aller seiner krankhait mit grossem nachtail hindan gethan und volgends, nachdem die sacben.' -furuber, widerumb in das gozhaus verfuegt. Dieweil aber kurzversehinen 30 denen von Ravenspurg geschriben, das sie so1 Hen predicanten in das gozhaus ordnen, denen bevolhen, was fur priester vorhanden zu examiniren, und welche zu irem gozwort taugenlich, aufstellen zn predicirn, auch sunst ander ordnungen furzeneraen, aus welchem onfelig nichz anders volgen wirt, dann das diejenigen, so noch 35

1546 September 21. 579

unverglupt, audi wie ander in ir gehorsauie ze drungen, welches dann mein sehwauger kerns wegs gesint 1st, wurde ime aueh nit allain gegen gott dem alraechtigen und ewer gnaden, sonder audi gegen alien seinen frunden und verwanten beschwerlich zu 5 verantwurten sein, sieh in ander verpflicktuog und gehorsame, dann darinn er jetzo ist, zue begeben und andern obrigkaiten ausserhalb ewer gn. zu underwerfen, und das zum aller unleidenlichsten, sein bishieher gehapte religion zu endern und zu verlassen, hat der- halben nach mir geschickt und soldi jetz erzelt sein beschwerd

10 ganz claglieh enteekt und mieh umb rat angesprochen. Und wiewol ich in solchen beschwerlichen sachen ze raten mieh zue klainfueg erkenn, noch dann bab ich nit umbgeen mdgen, ime als meinem verwannten lieben hern und sehwauger mein guetbedenken und furnemlichen anzezaigen, das er sieh, wo in dem, wie

15 obbegriffen, wellte furgangen werden, nit betretten lass, und ewer gn,, aueh seine fruntsehaften zu ubergeben, und zuvorderst ime gegen gott dem almechtigen siner seel lialben ain gewissne ze machen, und desse mit ainander ratig worden, demnach der jetzig sein vieari zu Hosskireh von gott dem almechtigen begabet, das er

20 lam und nichz versehen kan, das er sieh daselbsthih verfuegte und sieh der zeit und pillichait naeh mit gemeltem vieari und der herschaft vergliehe und sieh von dem ubrigen der pfarr zuegehord one sondern des gotzhaus naeh tail behelf, so sieh aber zuetragen, das er daselbs aueh nit mer sicher, alsdann abermaln bey seinen

25 hern und frunden weiter platz und enthalt suehte. Wann dann der almechtig gott uns seinen friden und ainigkait senden wurde, wer ime die hochst frewd und nichtz anmuetigers, zu ewer gnaden wider in das gozhaus in sein alten stand zue verfuegen und sein leben als ain gehorsamer bet ewer gn. und dem gotshaus zu

30 verschleissen.

Doch so ist unser paider "bescbluss dahin gerieht, ewer gnaden als seins gn. hern und obern ratz zu pflegen, und seind baid ungezweifelt, das ewer gnaden ime hierinnen (wie dann hievor von ewer gnaden alwegen gnediglieh beschehen) abermaln

35 ze raten und ze helfen bedaeht sein, wie beschwerlich ime, die oberzelten artikel uf sieh ze laden.

So dann gemeltem meinem sehwauger, als dann seine sachen gestalt sein, jetzo in der not an dem ort ane des gozhaus und seinem nachtail und sondern schaden, so lang und es dann durch

i0 zuefal der lewf besser oder bdser werd, enthalt haben m&chte, ist

37*

580 1546 September 28.

an ewer gnad mein underthenig pitten, .die wellen gemeltem meinem schwauger zu gnaden sollichs zuegeben und gnediglich bewilligen, wo es aber je wider ewer gnaden (als er und ich nit hoffen) sein wurde, das dann ewer gnaden ime, damit er nit verkurzt und des angezaigten lasten uberhept, ander mittl und weg 5 anzaigen; demselbigen ist er in aller gehorsame zue geleben urpittig; und mir oder ime solliches bei diser oder nagster potschaft gnediglich zueschreiben. Das will umb e. g. ich sampt andern seinen hern und frunden gnetwillig und underthenig helfen verdienen. 10

I eh wellte ewer gn, gem guete zeitungen schreiben, so kan ich die bei uns nit vernemen, will aber von ewer gn. besser zeitung gewertig sein. Datum Wolfegk, in die Mathei anno 46.

812. Gerioiy an Dr. Balthasar Stump in Innsbruck: Der Jjandrichter y jetzige Landvogtei-Venvalter, wird ihm erzdhlt ha ben, 15 me die Feinde des Kaisers mil seinem und andern Klbstem in Schwab en umgegangen sind. Wenn Gott ihm wieder heimhilft und er alles grundlich erfahren hat, wird er selbst berichten. Der Landcogt, Dr. Gienger und er liegen den ganzen Reichstag iiber in Regensburg, wahrlich mit grossen Unstatten, aber der Hoffnung, 20 Gott und sein Knecht der Kaiser werden ihnen bald wieder zur Landvogtei und zum Gotteshaus verhelfen. Die taglichen Zeitungen werden ihm melden, ivie es dem Kaiser wohl von statten geht. Schreiht nur, damit S. nicht meint, er habe ihn vergessen, und dass er ihn selbst nicht in Vergessen stellt, wiewol ich ain armer ver- 25 tribner bandit. Heute reitet er nach Munchen, wo er der Handlung etliche Tage zusehen will, urn dann ins Lager zu Ziehen. Griisse ftir Dr. Alber, Begensburg, 1546 September 28.

19, 163, E.

SIS. Georg Gienger an Gerwig in Munchen: Der Landrichter 30 von Schwaben teilte ihm mit, dass er und andere konigliche Vbgte neulich in Wangen bei einander gewesen seien, urn unier anderm sich wegen der Brandschatzung der Gotteshduser zu beraten, und dass sie der osterreichischen Regierung ihr Bedenken, wie man sich mit aynem volk zue der gegenwor gevasst machen mSeht, Ubersandt 35 ha ben. Vielleickt wolle aber die Regierung nicht von sich aus

1546 Oktober 1. 581

Bescheid geben, sondern die icichiige Sache an den Konig gelangen lassen, so dass sie sich immerhin verzbgern wird, w&Ichs ich dannocht e. gn. zue aynem trost hiemit nit unangezaygt lassen w611en.

5 Muss, obghich konigliche Rate mid Agenten genug helm Kaiser

sindf in Bdlde ins Lager tend will, wenn er dm Kaiser oben in Sehwaben trifft, nach Ravensburg kommen and Weib und Kind nachkommen und dort oder anderswo, nach Gelegenheit der Laufe, uberwintern lassen.

10 Dan der krieg will sieh eerlich spreyssen und mir nit aller-

ding zum hassten gevallen. Nachrichien aus dem Lager von gestern zufolge soil der Kaiser den Landgrafen verhssen und nach Monheim und weiterhin nach DilUngen auf warts Ziehen wollen, wdlelis vileycht guet sein mag; res tamen not) caret periculo. Der

15 Franzos sol sein botschaft beym landgraven im leger und in) gelt

gescbickt haben : derbalben gestern morgens auf ain ganze stund

lang im landgrevisehen leger frewd geschossen worden sein soil. [1546 Oktober 1 *).]

o, 356, Or.

20 814. Hans Creuzer an Gerwig ; 1st erstlich des silbergeschirrs

halben scbon verabstimbt. Dann die herrn dasselbig schon erliebt und die von Uberlingen under e. g. und des convents insigel quittiern muessen, und betrifft sich dasselb auf tausent gulden, darumb es die von Ravenspurg annemen wolten. Es iigt noch

25 alles in des berrn grosskellers gewelb. Der Konvent bat die Ravensburger, an Weickmann und die Kommissdre zu schreiben, ob doch mit neraung des silbergeschirrs noch vierzehen tag- verzogen. Anticort ist noch nicht da. Es haben die herrn sich anderst nit versehen, es waren die Schmakeldisehen vor acht tagen wider in

30 das closter komen und das gelt, wie sy sich hdren lassen, selbs geholt. Wenn G. sofort 1000 ft. in Wechsel oder sonst schicken konnie, wtirde das Silbergeschirr erhalten.

Martin Schreibers Brader in der Au ist in Ulm gewesen.

Da seien die Kommissdre zu ihm gekommen und haben gefragt: Sie

35 haben vernommen, der Abt von Weingarten set daheim im Kloster ;

ob es wahr sei. Sie wollen gute Kundschaft machen und sich dann

von stundan erheben und das closter underst zu oberst stnrzen,

i-

) Vffl. D ruff el, Zwichems Tagebnch S. 132.

582 15*6 Oktober 8.

den abbt hinwegfueren und mit ihm handeln, das irae zu schwftr were. Der Konvent Idsst ihn also drlngend bitten } in Sicherheit zu bleiben, bis er sieht, wie es mit dem Krieg geht, damit die Herrn nit umb e. g. und das gotzhus mit einandern kotnen. Die Schmal- kaldischen lassen sieh horen, dass sie ihr Winterlager bei Wein- 5 garien und am See aufschlagen werden* G. moge also ja in Munchen bleiben. Man waiss alhie fur und ftir nit, wie die sacben ain gestalt gewynnen. G. moge Graf Friedrich berichten, damit Fursehung getroffen wirdf damit die armen Leute nickt also eerheert und verdorben und ihr und andere Gotteshduser verbranni werden. 10

Des Rotten halb ist Wolf Ansback bei Weickmann in Ulm gewesen und hat ihm eine Kopie des Kaufbriefs gezeigt* G* moge sorgen, dass es ihm von dem Fiirsten x) verliehen wird? oder einem andemy der das Geld erlegen kann, damit nicht das Kloster verheeriy zerrissen oder verbranni werde. Sy [die Konventherm J haben 15 gleichwol zuversicht, die sachen mit dem Rothen mochte sieh nocb wol ain klaine zeit verziehen, ob dieweil etwas zwischen kugel und zil k&me. Die Her r en bitten in allem um Weisung, da sie we der Heller noch Pfennig auf bring en kdnnen. Dann sy von ny eman d bilf, trost noch zusprung haben, sonder gar verlassen 20 seyen. Solte es darzu komen, das sy [die Schmalkaldener] wider in das closter komen und das gelt selbs holen w61ten, wurdet den verschribnen herrn nit zu rathen sein, sieh alda ergreifen zu lassen. Weingarien, 1546 Oktoher 8.

StFA., Korr. 1415—1547, Or. 25

SIS* Bischof Johann von Komtanz, Landkomtur Johann Wernher von Reischaeh, Johann von Salem, Senior und Kapitel des hohen Stiffs Konstanz, Hans Jacob von Kdnigsegg, Hans Jacob von Landau, Biirgermeister und Rat der Stadt Vberlingen an Bernhard von Schauenburg und Hans Othmar von Schonaw, kgl. Vogt zu 30 Laufenburg und Hauptmann dm* Vierwaldstddte am Rhein: Auf ihr Schreiben an Graf Friedrich von Fiirstenberg wegen des in Salem betvilligten Anlehens hat Schauenburg geantwortet9 dass das Geld mm Teil dem Abt von Weingarten auf genugsame Obligation ersiattet und der Rest hinter die Stadt Regensburg verwahrungswei* gelegt seL Dadureh fiihlen sie (ausser Graf Friedrich ton

') Vf/L Xr. 802.

.■\ fiTiYii.l L .

1546 Oktober 8 Oktober 19. 583

Furstenberg und Erbtruchsess Wilhelm) sick beschiveri, da sie (Adressaten) und andere Hauptleute sich dock verschrieben haben, die ganze Summe nirgends anders als in Uberlingen und auj einen benannten Termin (der schon vorilber ist) zu erlegen. Bitten urn 5 unverziigliche Entrichtung 1). tfberlingen, 1546 Oktober 8.

19, 164, A.

816. Kar dined Otto von Augsburg an Gerwig: Schickt auf

Wunsch neue Zeitungen, ain verzaiclmis, darinnen, was sich unge-

varlich von anfang des kay. zugs bisher verlaufen hat, gemelt

10 wirdet, und versprickt Weiteres. Im kay. veldleger zu Appatz-

hoven 2) bei Nordlingen, 1546 Oktober 10.

[E.] Seyt nur guter ding. Gott und der kayser werden sich wol an unsern feynden rechen. Si sollen uns den kosten sonderlich . wol bezalen. Die pauren miessen das gras, das si gefressen, 15 wider speyen.

19, 168, Or.

817. Martin Weickman, Burger und des Bats zu Ulm, an Prior und Konvent zu Weingarten: Kann ihrem Ansucfien um em Darlehen, so ich von ewert wegen gegen angezaigter und gnug-

20 samer enthebung und versicherung an ewerm verschribnen und bewiliigten schatzgelt tun solt, nicht entsp-echen, da er mit Bargeld nicht versehen ist. Sie mogen sich anderwarts versehen und die Bestellung so richten, dass sie das Geld moglichst bald vbllig erlegen, da der Kurfurst von Sachsen und der Fiirst von Hessen nicht

25 anders glauben, als dass es langst bezahlt sei. 1546 Oktober 17.

19, 173, Or.

818. Bischof Wolfgang von Passau an Gerwig: Freundschafts- versicherung. Des Konigs Erfolg. Besser ware es, es hdtte den Tiirken gegolten. Aus Bohmen weiss er nichts. Passau, 1546 30 Oktober 19.

19, 175, Or.

1) Schauenburg macht davon G. Mitteilttng ; ob er denn den GUinbigern nicht geschrieben hahe: Im Feldlager bei Brenz ob Gundelfingen, 21. Oktober: 1% 183, Or.

2) Almamhofen: D r uffel, Zmchems Tagbnch S. 134*

584 1546 Oktober 19.

Eur sehreiben mit disem zaeger hab ich empfangen und hab dannoeht geern vernuminen, das ir wider aufgeleint, von todten wider erstanden und mich als euren nit geringisten fraind nit gar under die pank gelegt. Eur endschuldigung, darumen so lang her mir nicht gesehriben, mues ich annemen, salvo tamen jure imper- 5 tinentiuui und auch dergestalt, das ir kunftig, sovil ir anher verlassen, wider erstattet. Zu meiner person solt ir yedcr zeyt eueh, sovil als anderer euerer fraind kaenem, guets und liebs versehen. Und ist noeh, wie aueh in negstem meinem sehreiben verrneldet, niein inaenung, wo ir nit kurzlicb von Muniehen gegen io Weingarten zu verrucken vorbette, das mir nicht fraintlichers von euch volgen kan, dan das ir mit eurem gesind, sovil ir dessen habt, zu mir euch her verfiegend und bei mir, bis eur gelegenhaet anders geben wurdet, beleiben, meinen gueten wyllen mit deni, das unser hergot daneben bescheeren wurde, zu guet annemen 15 wellend. Dan obwol hie die mechtickaet von Muniehen nit ist, so wolt ich doch, sovil pro paupertate pataviensi gesein kunt, euch fraintliche gute geselschaft laesten. So ir das thund, alsdan wierd ich clar versteen, das ir euch zu mir freundliches wyllens verseht. 20

Was dan das betrubt thun im reich betrift, hab ich gleiehwol dergleichen zeytungen anderer orten her auch empfangen. Ich erfrei mich der ro. ku. mt. gluck, wie billich, zum hoebsten, aber noch der zeyt wolt ich, ir mt. hetten solliche macht an dises werk zu wenden nit ursach gehabt. Ich wolt auch dem vatterland und 25 gemaener cristenhaet wunsehen, das wir disen mereklichen uncosten wider den Tiirken und nit zu unser selb verdruckung wider uns angewendet hetten. Aber wer will gott deni herrn, der aelle ding nacli seinem willen richtet und zweifelsan dise rueten uns allain zu genaden uber uns ausgestreekt hat, einreden. Laeder besorg 30 ich, teitsche nation werd ir reputation nit den wenigisten tael ver- loren haben. Pacientia et penitentia ad deum werden die pesten simplicia zu disem obligen sein.

Wie die saehen in Beham steen, kan ich euch nit endlieh sehreiben ; dan ich hab in einer gueten weil her von Beham kaen 35 sehreiben gehabt. Ich hab aber zwen posten aus dem land; was mit denselben mir zukumbt, will ich mit erster gelegenhaet euch zuschreiben. Das hab ich euch auf eur sehreiben hiemit wrellen zu antwort anfiegen, dam it uns all den genaden gottes fievelhend. 40

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1546 Oktober 21. 585

819* M. Adler1) an Gerwig: Im Lager bei Sontheim. Am- sichten. Der Kaiser hatte Vim iiberrumpeln sollen. J erg von Regensburg Uegt im Sterben. 1546 OJctober 21.

n, 180, Or.

5 Seither des legers hab ich e. g. nit schreiben kundeu, ursaeh,

das wir am zug nit sovil weil und aueh an pottsebaft mangel. So bat sich aueh der zeit nit sonders verlaufen, das namhaft zue schreiben. Dann wie den ersten tag nach unserm verrucken von Tbunawert die stet nemlieh Hdchstett, Dillingen, Gimdelfingen,

10 volgends des andern tags frue Laugingen sich der kay. nit. ergeben, haben 0 sonder zweifel e. g. vor vernomen.

Sonst ligen baide, kay. mt. und sehraackaldiseher baufen, ietz etlieb teg in unverrucktem leger ungeferlich ein meil von einander, und ligen wir uber die Prens in einein dorf Suntha genant. So

15 leit der Iandgraf nit weit von Giengen bei einein dorf Memingen3) genant. Haben baid tail gute vortayl, wils sich aueh derselben kain tail begeben. Wirdet gleichwol all tag geschermutzelt, aber von keinem tayl sonder schaden genomen. Allain uf gestern versehinen 4) bat kay. mt. beinoch halben tayl seines kriegsfolks uff

20 ein scharmutzel verordnet und die in pergen und walden versteckt, volgend den vetnden etlieh bis an ir leger zue scharmutzel n geschickt, in hofnung, die feind us irm vortail zu locken, die aber sich nit beraus lassen wollen. Doch dannocht die unscrn der feinde bis in 50 erlegt, da run der etlieh vom adel, aber keine

25 bevelchsleut, sein sollen. Seind dern etlieh gefangen worden. Was sy nu in der verhdre kay. mt. geSffnet, hab icb bent noch nit er- fragen kunden. Aber wie in gemein gesagt, so soil bei unserm widertail nit vil profant und sonderlich wenig gelt sein. Meins erachtens aueh werden baid tail gesynt sein, dis jar nit zue

30 schlagen, sonder einander aus dem veld zue verharren. Ich halt aber, bei uns soil an gelt kein mangel, derhalben ich hof, der gegentail soil desbalben den kurzesten ziehen muessen.

Die kay. mt. hat, wie in gemain gesagt, ubel gethan, das ir mt. nit mit dem ersten uff oder fur Ulm geruckt. Dann wie

l) Einer der aitf/sburger Ail/er, mit de)ien Loxan rerschtcagert war ('?). Berg m a n n S. 101 f., 176.

-) %M>ichetns TageMuch S. 135/.

3) Hohenmemmingen.

*) Vgl. Gryns Bericht bei D ruff el, Ziokhems Tayebuch 8.157.

586 15*6 Oktobcr 22.

etlich kundsehaften anzaigen, ist derselben: zeit ein grosser zwy- traclit und widerwill zwischen rath und geniain in Ulm gewest, und das in der erst niit einem unversehenliehen uberfal Ulm leichtlich were zu erobern gewest. Aber us was ursachen die kay. rat. solhes underlassen, waiss ieh nit. Was sonst in gemayn 5 das geschray, haben e. g. bei zeigern zu erkundigen . . .

Hiemit thue e. g. mich zu diensten und undertheniglieh be- velhen. Der alt gut kayserisch oberst Jerg von Regenspurg ist heut, wie ieh bericht, an hmzigen gelegen; halt, hab schon die schuld der natur bezalt. Got helf ime und uns alien. 10

820, Naves an Gerwig: Langsame Kriegfilhrung. Der Konig und Herzog Moritz in Kursachsen. Die Stddte. Kardinal Famese. Warn der Kaiser m'tt seinen Masmahmen nur gut beraten ist! Im Lager bei Sontke/'m, 1546 Oktober 22.

t9, 185, Or., ohm Namenstmterschrift, Naves' Hand. 15

Ewr erw. an mich gethon schreibens hab ieh bey zaiger dis entpfangen und denselbigen lenger verhaltn, darait ieh e. e. etwas gwys unsers wynterlegers halbn schreiben mdelit. Dwyl abr sollichs noeh nicht resolvirt, hab ieh ine nieht lenger behalten wolln. Wolt got, wir hettn, die zeyt mir zu Marxhaym und hie 20 stilgelegn, angelegt und furtgezogen. Wolt zu got verhoffh, wir woltn etwas ausgerieht, das dis jars nicht zu erholn. Man hat hie zeytong, die ko. mt. und herzog Moritz seyen schon dem herzogn von Saxea ins land gefalln. Gott geb, das sie etwas fruchtbars ausrichten. Ieh hoff, es soil diesn wynter den stettn dermassn uff 25 den dienst rait straifen, versperong der propfande und verpiet der handtierong gewartet werden, das sie wilten soltn, sie hettn sich nicht so weyt wyder ir mt. ingelassn. Und uff kunftigen frewling hoff ieh, man soil ander lewt audi besuchen. Der cardinal Fernese verreyt morgen von hyn .*), Ieh wolt, er furt seyn gesynd alles mit; dan 30 kayn gltick darbey in it irem unchristlichen, grawsarneD lebn. Der almechtig got will uns seyn gnade und fridn verlilm. E. e. wissn, was ieh ir alzeyt gesagt, es werden die ding nicht also nahr gan, wie vill lewt furschlagen. Wolt got, die zu diesn dingn gerathn, hettn all sach bass verstanden. Dan so unser furnemen nicht uff 35

') Vyl. Gri/n bei D ruffe I, Zic'tchemts Tagebnch $,!%$,

1546 Oktober 23. 587

gott gericht (wie ich des kaysers thails nicht zwyftel), so besorg ich, wir werden allerlay wyderwertigkayt befinden. Reliqua lator presentium. Hiemit bevilch ich mich e, e. mit bit, dem hern graf Haugn, hern von Eek und Stoekhaymr J) myn ganzwilligen dienst zn 5 sagen. Et principi officium obsequium. Ich hab die hern cardinal von Augspourg und graven zu Furstenberg an graf Haugen each geraant. Deditisspma] manus nota.

821, Georg con Loxau an Gerwig: 1st krank gewesen, seitdem der leizte Bote abgegangen war, beftndet sich mm aber besser.

10 Dankt filr die Filrsprache bei Herzog Wilhelm. Der Befehl war aber nicht so gestellt, wie G. meinte ; der Herzog relaxiert den vorigen Befehl nicht, sondern sequestriert die Einkunfte in dritte Hand bis zur endgilltigen Entscheidung. 1st damit zufrieden. Wenn aber G. einen noeh besseren Bescheid erlangt, da er dock weiss, wie

15 Mar und lauter sein Recht ist, ist en ihm lieber. Da sie numnehr ihre Kinder zusammen verheiratet haben 2), ist er doppelt bereit, zu tun, was ihm. lieb und dienlich ist, darj aber nun auch off en fragen: Als er in Munchen war, hab ich nicht allein an irer f. g. gestalt, sonder auch an derselbigen worten ain ungnad gegen niir gespurt:

20 ob villeicht der von Regenspurg ir der relligion halben furnemen die ursach gewesen, kan ich mir gott, ro. kay. und ku. raaiesteten bezeugen, das ich an sol her mishancilung kein gefalleu nie getragen. Es wird sich auch noeh, ob got wil, bis in meine gruben nicht anders erfmden, Und hoff zu got, er werde alle die,

25 so mich pey irn f. gn. oder anderswo anders dan einen from en, erlichen, cristlichen zustehen soller3) eingeben, nicht den rechten grund der warhait anzeigen (!). Sonst wusste er heinen Grand. Hatte gehofft, dem Herzog ewiglich dienen zu konnen, und ist noeh dazu entschlossen, zumal seitdem seine Erbherrn und der Herzog

30 eine so hraftige Freundschaft geschlossen haben, die ihnen und der ganzen Christenheit niitzen mag. G. moge nacta opportunitate vel quando per occasionem licuerit beim Herzog darauf zu re den kommen. Regensburg, 1546 Oktober 23.

19, Ml, Or.

') Bat/erischer Rat.

-) Eim biarer-lvxau incite Verbindunij liegt nicht vor. Gemeint ist die baye- t'isch-osterreichische Heirat torn 4. Juli 1546. 3) = znsiehenden Soldner, Besoldeten.

588 1546 Oktober 26.

822. Vlrich von Schellenberg an Gerwig: Liegt mit den treuen Arlbergern bei Bregenz. Wenn er Geld hatte, wollte er die Bettel- stadte timkehren. Die Haltung der Eidgenossen. Der Geldmangel schadet der ksrl. Reputation. Liigen iiber den Kaiser. Man musste die 9 Orte unterstiitzen. Benotigt ein Pj'erd. G. soil mit der Heim- kehr oorsichtig sein. Bregenz, 1546 Oktober 26.

19, M7—li>8, Or.

Ich fieg ewer erwirde zft vernemen, das ich alter krancher krawen man dureh der her herschaft vor dera Arlenberg dureh ir erlich und vertrawt erbieten mich frey. Dieweil sy sich so erlieh io unci a!s die frnmen sich erbieten, bey iren hern er, lib, bint, leben und gut laussen welien, bin ich dureh solichs bewegt worden, min lib, leben und blut auch bey inen zu laussen, und lig ietz hie zu Pregenz in ainem offnen leger, wa si [e. e.] uns die gnad gibt, das mir mit ainandren redeu mogen, anzaigen wil, und mit ainem 15 klainen volch. Gott haut niieh nie verlanssen, und wo nns die hern von der regie-rung den bann entschlagen hetten, so bin ich guter hoffnung, mir welten etwas gethon haben, das mir in ain kronik kumen weren, und auch kay. mt. an seim fiernemen zu firdrung erschiessen were, auch die grafsehaft Tyrol um ainen 20 weiten bezurch geweitet haben. Aber die hern von der regierung haben uns fur und fur die hand beschlossen. Darzu so 1st ain alt gesprochen wort, gelt werd fil guter spil, und wann mir ain wenig gelt hetten, und uns der bann entschlagen were, mir welten lengst ewer gotzheuser alles last erlediget haben und irer kay. mt. 25 entgegen zogen sin und die bettelstett umkert haben. Mir mnssen hie zusechen, das von Augspurg, IJlm, Memmingen, Kempten, Isni und Ravenspurg ir lib und gut uber den Bodensee in das Sehweizerland flechnen. Wo uns der bann entschlagen ware, welten wir wol haben sftglen mogen. Und mus achten, wan mir go ain wenig gelt von ro. kay. mt. hie haben mochten, so welte mir ro. kay. mt., auch ro. ku. int. estimation und reputazion erhalten oder daruin sterben. Aber furwar wenig gelt, ist bey uns, und mussen dannocht an drey orten den angrift' in ainem offen leger den an drien orten erwarten, am ainen ort von den punden, am 35 andern von Schweizer, am drittcn von den bettlern reichstetten als Kempten, Memmgen, Ysni, Ravenspurg und Lindow, die sich

1546 Oktober 26. 589

euglich mit Sehwizer sterken ]) und auch von den andren schmal- kalschen stetten. Noch niche des weniger wan mir ain wenig gelt hetten, das mir dinstlewt moehten haben, so welt ich mit minen mitgesellen das best thou. Und ligen mit dem landvolk etwan 5 700 stark allain in der besetzung.

So tagen ietz die eigenossen an drien orten mit ainandren, neralich die 9 ort zu Lutzern2), die andre als Zurich, Bern, Basel, Schaffhausen und Sant Gallen zu Zurich3), und hand die zu Sant Gallen 300 man ausgeschossen. Von andren orten waiss ich

10 noch den aus [sic] nit. Aber Wilhalm Plarer von Wartensee, luins hern von Sant Gallen bruder, vogt von Rosenberg, der haut mir auf hewt urn ymbis zeit ainen sinen knecht geschickt und schribt mir all verba formalia, und sobald ich von den Berner und Zurcher ich gruntlichs erfar, so werd ichs uch berichten. Und och

15 ir haben wol wissen, das die von Sant Gallen die statt und ir biet usgeschos8en haben. Das 1st gleichwol war; ich habs wol vor gewist, wie obstet. Am dritten ort so tagen die drey piind auf Dafos4) in Punden, da warlich geschwind pratiken sind vom konig von Frankrich durch den Piro Strotza, des vatter kay. mt.

20 ze Florenz den kopf ab haut lassen hawen. Man wil sagen, doch waiss ichs nit, er sey, der Piro Strotza, beim landgrafen im leger gewessen % Was daraus wil werden, wirt die zeit mitbringen. Aber ainmal ist noch das gemain geschray, die funf stett Zurich, Bern, Basel, Schaffhausen, San Gallen die welleu die Schmal-

25 kalschen und insonder die stett nit verlaussen. Herwiderum so ist auch das geschray und hauts mir ainer namhafter landaman aus der aignosschaft erbotten, das die 9 ort wellen stiff6) die erbainung

') Trotz ofjizieller NcutralitUtaerkldrung der Eidgenossen sind den Sehmal- kaldenem zahlreiche SSldner aus den reformierten Orten zugelaufen : P. Schweitzer, Der Donaufeldzug von 1546'; Mitteilungen des Institute fUr osterreichisch e Gesch.- Forschung 29 (1908), S. 131.

3) Tag der filnf katholischen Orte vom 26, Oktober: Eidgen. Abschiede IV Id? 703. Freiburg, Solothurn, G'larus und Appenzell waren nicht beteiligt.

3) 20. Oktober : ebd. S. 698 ff.

*) Einen gleichzeitigen bUndischcn Tag zu Churwalchen ertcdhnm die Eid- gen. AbscJiiede ebd. 703.

•) Vgl. D ruffe I, Zwichems Tagebuch S. 97, 132. Sett dem Tag zu

Konigsfelden mitte November 1546 ist von franztistechen Praktiken teieder offen

die Rede: Eidgen. Abschiede IV Id, 710 ff. Zu Strozzis UmMebm vgl. K. Geiser,

Ober die Haltung der ScJitveiz wilhrend des Schmalkaldischen Krieges: Jahrbvch

fur schweizerische. Geschichte 22 (1897), S. 225 ff.

6) = skiff festf unverbrUchlich.

590 1546 Oktober 26.

an kay. nit. uud ku. mt halten, und sobald die obgemeite stett aus dem land ziechen, so wellen si men darin ziechen. Wie sich aber die pund halten werden, bin ich guter hoffnung, in drey tagen ain gruntlichs zu haben. Das haul man mir wol gesagt, wie das wol vor ainem monat bericht, das Bern, Zurich und ir anhang c ro. ku. mt. in ire vorland, als nemlieh in das Sungow, Prisgow und Elsas fallen wellen. Da ist aber so ain grosser grewlicher sterbet zu Bern, der es ain tail verhindert haut. Und darzu die Waliser und die von Freyburg in Uchtland haben nur den von Bern und irem anhang erbotten, sobald sie aus dem land ziechen, sobald 10 wellen sy zu inen och in ir land ziechen.

Euch mocht wundren, warumben zwayerlay dimpten1) sien. 8o lauss ich ewer erwirde wissen, wie den brief bey der naeht geschriben, haut der bub das liecht wellen butzen und haut inir ain glas mit wein darin geschut. So bin ich so krank und hab 15 sovil zu schaffet, das ich ine nit hab kunden umsehriben. Helf ewer erwirde, das mir auch mochten kayserisch gelt hie haben, ist yme moglich. 0 her, wol clag ich uch so trwlich, gar nit beritten bin und hon nit ross, das ich mag bis zu der ordnung in das erste glid mag reiten. Wo die feind an uns kemen, so will 20 ich also from inieh in dem ersten glid, ist gottes will, finden laussen; es ge mir recht um misers hailigen glauben, reeht wie gott will. Aber muss ich von mangel geltz also sterben, das sy gott clagt. Dann die earner ist abermal erscheflft, dardurch der ro. ku. mt., mins allergnedigisten hern, hochhait und reputation 25 merklich verciainert wirt. Nymand waist noch, wa es mit den Schwizer und punden [hinus] will. Dann die aignossen haben die glauphaftig lugen uber kay. mt. erdicht, da nit von zu sagen, und nemlieh si haben uber kay. mt. erdicht, wie ir kay. mt. das salz, so von Hall aus dem Yntall, so an das ryeh und aignossen 30 und pund gang, vergift hab, damit ir ro. kay. mt. das ganz reich und rasch verderb 2). Solich falsch pratiken kann ich, und auch nit alain, sonder ander lent, nit anders cumettieren, dann es gang aus den schmalkalschen stetten und ain grosser tail von Lindow kum; dan sy war[lich] mit geschwinden. bossen pratiken umgend 35 und sich nichs schamen, damit sy die pund und aignossen auf mochten bringen. Und furwar, solten die 9 ort den krieg mit den ungleubigen orten anfaeben miissen, so mocht. mins achtens niehs

') Tinten.

-) Vf/l. Eidtjen. Abachieck IV Id, 704.

1546 Oktober 28. 591

geschaden, das die ro. kay. mt. den funf orten mit ainem ansechelichen gelt ain hilf thete. Dan 9 ort, sorg ich, nit ill in irem gemainen seckel haben; aber die andere ort mochten nier in gemainem seckel haben, dann sy all kirclien und alle gotzbeuser 5 geplundert baben rait renten, gilten, kirchenzier und als, und nichs dahinden gelaussen, wie ewer erwirde wissen, darunder maebtige gotzbeuser gewesen und stift, damit sy rait gut und Me der lewt nacbtail mnsten leiden; aber die ungleubigen ort hand nit sovil guter lewt als die 9 cristenliche ort.

10 Erwirdiger her, ich bitt ewer erwirde, wo ain sctalacht solt

beschechen, so gedenk ich, do mochten die ross wolfail werden, so gewonnen wurden werden. Wo dan ewer erwirde ain hipsch, woltrabets henkstlin, das mich tragen raocht, nit schwer, das nun dahindem den gerechten fuss nit weiss hab und nit rot sey, sunst

15 was farb er haut, ewer erwirde an die band stiess, so kaufens mir, so will ichs euch bey glauben gottlich bezalen und widerum verdienen. Und bitt e. e., die welie sieh nit zu frow [sic] anbaimsch thon; dan mich noch taglich seltzam pratiken und reden wider e. e. personen glaublich anlangen. Und bitt e. e., sy welle

20 mich wissen laussen, wie die saehen standen, und wo die ro. kay. mt. irn winterleger haben wert, so fil ueh gepfurt], Ich gedenk, min gnediger her herzog Wilhalm hab auch ainen in ro. kay. mt. leger, durch weichen e. e. mir wol mecht ain brieflin schicken, das der doctor Barten, so von der regierung ins kaysers

25 leger ist, der mocht es doctor Baltasar Stumppen wol gen Ynsprugk schicken, der mochts mir auf der post zuschicken. Vergessen min armen alten kranken man nit. Lauss mich e. e. etwas news wissen, dann ich ie der ewer bin und blibs, und thu mich ueh als minem gunstigcn hern bevelchen. Damit sey die gnad gottes und Marie

80 allzeit mit uns.

823. M. Adler an Gerwig: Den Schmalkaldenem ist Proviant und Silber abgenomrnen worden. Scharmiltzel, - Im Lager bet Sontheim, 1546 Oktober 28.

19, 186, Or.

35 Seyther der Payr verritten, hat sieh nit sonders zuegetragen,

dann uff 26. hat der Premier genant1), ein guter reyter, sambt

l) Wohl 'Lienhard vmi Plefdden, Brenner genannt, der 1582 mit ror Wien war, und dew Christoph Blarer davmi 194 fl. schnhhte: 12, 311.

592 1546 Oktober 28,

andern seinen zuegebnen reytern, der in all bis iri 80 und zum tayl dem hern von Lyer zuegehdrt haben, bis in 16 oder 17 wagen wein und prot hieher gepracht, welche sy bei Kingshofen1) uff der haid nidergeworfen. Und under den wagen ist uff einem protwagen ein fassel gefunden, darin sechs silberzelten, etlich sagen, sol leu 5 einem von Erdfurt zuegehdrt haben, Aber bei solcher niderlag ist ein knecht gefangen worden, gehert dem munzmaister von Nerd- Hngen zue, daraus zue vermueten, das silber sey auch des munz- maisters gewesen, Haben auch mit selhen wagen etlich fuerleut erwischt, etlich seind entlaufen. Wie dann die gefangen anzaigen, 10 haben sy selhe profant uffNerdling, volgends ins landgrefisch leger f'ueren welln 2).

G-estern haben des hern von Peyrn9) reyter, auch die geringen welsche reyter einander antroffen, mit einander gescharmutzelt und den Schmackaldischen bei 150 niderstochen, etlich gefangen, 15 darunder ein fenderich sambt dem reyterfendli nidergelegen, auch bis in 400 roes, so uff die fieterung geschickt, auch erobert, in surama die Schmackaldischen bis ins leger gejagt, was nit gefangen worden.

Was sich weyter zuetragen, soil e. g. mit negstem haben. 20

824. Gerwig an Bern-hard von Schauenburg : Hat kein Geld empfangen, urn die von Uberlingen, Konstanz, Konlgsegg, Landau zu bezahlen. Und wenn der Oherst seinem Diener sagte, dass die von Uberlingen und die andem thin, <?v vielleicht nicht trauen, so beirri ihn das nicht Hat me noch nie darum gebcten* Z wet felt 25 indessen nicht, dass die Herren alle sich zufrieden gegeben flatten, wenn Schauenburg ihnen mitgeteilt hatte, dass der Kaiser nur die 3000 ft. fur Salem und das Geld fur den Landkomttir und Wilhelm von Stotzingen ihm9 G9> iihergeben hat mit der Weimng, jedem das Seinige auszuzahlen* Schauenburg hat ja zu seiner Freude 30 vorgezogen} das andere Geld in Regensburg zu hinterlegen *). Er hat

*) Bei Dinkelsbuhl VgLGryn beiBrnffel, Zmchems Tagebuch S.160, 162. *) VffL Gryn & 162/3,

3) Bilren.

4) Darauf meint Schauenburg, G, hrihe ihn missverstamkn; er habe nur gmchrieben dernhalben, so ir gut wissens tragen, und weil er zwetmal von Ober- lingen angegangen wurtU* Wenn er sein Geld in Regensburg hinterlegte, so hatte f r dazu seme Griinde. Es ware ihm aber heute noch lieberf wenn G. es zur Hand

1546 Oktober 28 November 6. 593

nicht genie mil fremdem Geld zu tun mid mochte ja mir gefdllig sein. Dass ihr Anieil in Begemburg Uegt, nnd dass das Geld nur wegen der Unsickerheit der Strassen nicht hinaufgebracht werden kann} wissen die H err en dock. Miinchen, 1546 Oktober 28.

5 19, 187, K.

8Q5. Bilr germeister and Bat zu Ravensbarg beurkunden, dass Prior Ileinrich von Payer ttnd Konvent zu Weingarten ikiwn als den Kammerraten der ckristlichen Vereintgung an den 5000 ft. Schatzung zu den hereits erlegten 1200 ft. heute 66 Mark 11 Lot 10 vergoldetes und 33 Mark 5 Lot unvergoldetes Silbergeschirr, die Mark vergoldetes zu 11 und das uncergoldete zu 10 ft, angeschlagen, eingehdndigt haben. 1546 Oktober 31.

Weingarten B. 32, Or.

826. Georg von Loxau an Gerivig: Die Bohmen auf dem

15 Marsch nach Sachsen. Die kgl. Hussaren. Herzog Moritz Kurfiirst.

Von einem anderen neuen Kurfiirsten ioird geredet. Regensburger

Feindseligkeiten. Schickt Reformationsschriften. Regensburg, 1546 November 6.

19, 190, Or.

20 Ich weiss e. g. nichts sonders zu schreibn, allein wiser Behem

haben achou erstlich die Platta '), Gotsgab and Schwartzburg durch den haubtraan Im Thai eingenomen. Nu ist der obriste her Sebastian2) mit dem ganzen haufen ins Voytland geruckt, Adorf, Newkirch und Olsnitz palt erobert, ein grafen von (xieieh, so funf

25 fendl knecht und drey huudert gruster pferd gehabt, auf haubt erlegt, also das 1200 auf der walstat plibn, 500 gfangen worden; er selbst ist mit dem rest entrunnen. Zihen auf Zwickau zu, also habn die Behem mit herzog Moritzen auf 5. ditz monatz sollen zu- samen komen. Die hussarn, so die ro. ku. mt. pey den Behem hat,

30 thun das pest. Die Saxen furchen sich vor in wie farm teufel.

nehmen wollte: Im Feldlagcr bei Lauingen, 1546 (aller hailigen tag) November 1: 19, 191, Or.

*) Flatten bei JoachimstaL Vgl.den Bericht des Vizekanzlers Jonas an Carlo- wiis bei Brandenburg, Polit. Korr. 2, 914 f.

*) v. d. Weittm'ihl,

Wtlrtt. Geschiohtequellon XVI, 33

594 1546 November 8.

Mein pfleger 1st mir est gestern aus dem leger hieher komen. Hof vast wolf das diser churfurst kein weiter leger dahaim wirt liabn niogen. Und wie das gemaine gescbray geht, so ist herzog Moritz schon churfurst. Es mag sich noch wol dis jar zutragen, das wir noch ain andern newen churfursten darzu habn werden1). Dan in 5 vertrawen zu schreiben, tinsre nachbarn gem Behemerwalt werts sein gar teufliseh; sy hebn an, kunigisehe und kayserische, wer nu kombt, zu berauben, und nymands auf erden ist besser als der lantgraf. 0 que infa[mia?].

Ich schiek e. g. auch hiemit ain ratschlag des Luters, welhn 10 er noch des churfursten vater geschriben hat, und ein text, so mir von hof geschickt ist. Wolt nicht sagen, das ich each den ge- schickt, quia cum istis rebel lis infamie nihil mini commune est

827. Hans Creuzer an Gerwig: Ist dem Befehl gem-ass zu den Pr&laten nach tlberlingen geritten und hat die Serren von Roth 15 und Schussenried daselbst gefunden. Dr. Jacob Kessenring ging mit ihm. Erfuhr, dass Schussenried urn 4000 fi. geschdtzt ist; der Pralat habe daran aber nicht mehr als 400 fi, bezahlt. Aber die von Biberach, die verordneten Mnnehmer, kaben ihm die Korngilten niedergelegi; was daraus gelost wurde, weiss der Pralat noch nicht. 20 Sey aber des willens, weil ime mandiert, weder haller noch pfening mer zu geben, sonder darfiber gliick oder unglucks zu erwarten.

Roth ist urn 5000 fi. gebrandschatzt ; 300 seien davon sogleich erlegt worden. Dann habe der Konvent 1500 auf ein bestimmfes 25 Ziel bezahlt und auf ein weiteres Ziel 1500 auf Silbergeschirr und anderes entlehnt, aber gleichwol die von Memingen entsitzen mnessen. Das Silbergeschirr liege in guter Verwahrung. Doctor Jacobs Bruder und andere gute Herrn und Gesellen haben ihm geholfen und vorgestreckt. 30

Au sollte an 4000 fi. Schalzung 800 sogleich bar bezahlen. Da das aber dem Prdlaien unmoglich war, wurde die Forderung auf 450 ermdssigt, und da die Schmalkaldischen vier Ndchfe im Gotteshaus laqen, haben sie fiir jede Nacht 50 fi. nachgelassen. Au

x) Dass Wilhelm von Bayern sett dem Tode seines Tetters Lttdwig in Heidelberg (16. Mtirz 1544) Ansprticke auf die wittekbaciwr Kur erhob, war eme bekanntc Sache: S. Riezler , Geschichte Bay ems 4 (Gotha 1899) S.328ff.

1516 November 8. 595

hat also 250 fi. bar erlegt Das Silbergeschirr anzugreifen, ist ihnen von guten Herrn widerraten worden. Mehr zu bezahlen, habe der Pralat nicht im Sinn.

Lowenthal ist um 350 fl. gebrandschatzt, woran die Frauen 6 200 bezahlten. Mehr wissen sie nicht aufzubringen, wMlen gltick oder ungltieks erwarten.

Baindt hat an 500 fl„ Schatzung 100 erlegt.

Pr&laten und Pralatinnen lassen G. bitten, als ihr Vater beim Kaiser zu sorgen, dass sie Schutz und Schirm ilberkommen und 10 bald wieder mit Freuden eingesetzt und axis den Handen Pharaos ins gelobte Land gebracht werden.

Das silbergeschirr hat schon miiessen har lassen. Es ist schon aus der von Ravenspurg handen und durch den prior den Schmakeldischen uberantwurt. Der prior sagt, es sei also ganz 15 alles mit einander sambt der frouwen von Lewental gelt hinweg geschiekt worden. Ob im also oder ob es zerschlagen, halb, ain tail oder gar zu Ravenspurg bliben, kan ieh anderst, dann der prior angezaigt, nit wissen; dann er allain damit umbgangen.

Hans Rani berichtet Ndheres in beiliegendem Zettel *). Wein- 20 garten, 1546 November 8.

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

x) Ebd.: Jacob Kessenring war im Auftrag des Kontents beim Bischof und frayUy ob Weingarten das den Schmalkaldenem gegebene Versprechen haltm -mitese. Der Bischof bejahte. Darauf gingen die Herrn die von t)berUngenf Truchsess Wilhehn, den Landkomtur} Landau, TittcJisess J&rg, den Bosch in Waldsee, die voti Waldsee und JVangen, Hans SUrg um Darlehen an9 ohne Er- folg. Die, beiden Zinsbriefe tiber 5000 ft* auf Graf Hans von Montfort lautend, welche sie durch Kessenring in Vberlingen erheben lie&sen und die sie Ravensburg zum Versatz oder Kauf anboten, nahmen diese nicht an. Schliesslich acceptierte Hans SUrg den einen Brief tiber 1200 ft,f aber nur gegen BUrgsehaft JSrg Spans und Hans Kdms und gegen Leistnng ab Georgii. Weickmann, dent man nach Vim nachritt} hat den Handel wegen des Rotten auch abgeschlagen. Die Kom~ missdre schrieben und drohten7 mit 18 Fdhnlein von der Klause weg tiber die KlSster zu kommen. Dotznumn von Kempten wamte. Darauf schickten sie Wolf Ansbach nach Kempten und an die Klause^ konnten aber keine Vertilngerung er- reichen. Als Kessenring die von Oberlingen nochmals bat, 1000 ft. auf Briber- geschirr zu leihent schlugen sie es ab. So mussten sie das SUber in Oberlingen erheben. hides der Hat von Ravensburg erkUirte, sie haben selbst schon mehr als 18000 ft. in diesem Krieg ausgegeben und sehen noch kein Ende} doch wollen sie an die KommissUre nach Vim schreibm. Die schrieben aber streng zurUck> wenn der Konvent das Geld nicht erlege, werden sie wiederkommen und hausen} das es wis laid werden miess. Auf dringendes Bitten gaben die Ravensburger endlieh

38*

596 1546 November 12.

828* Balthasar Stump an Gerwig: Wollie gerne ihn taglich in emtio trosten. hides tveiss (?* selbst, class Gott seine Heifer und Diener, <pap$tliehe Heiligheit und den Kaiser nichi verlasst, so doss er in Ehren bald wteder heim kann. 1st ihn zu Diensten. Wohin er das schuldlge Geld schicken solle* Legt einen Brief von Ulrich 5 von Schellenberg an G> bei. Alles steht gut. Morgen sollen neapoli- tanische Beiter in Steinach 3) eintreffen, die zum Kaiser Ziehen. Ks set niemand mehr um Fiissen und die Landvogtei. Sie Ziehen bin und her wie die zigeuner, ist sich nit uf sy zu verlassen. Innsbruck, 1546 November 12. 10

19, 197, Or.

829. Gerwig on den Kardinal von Augsburg: Warni vor Wolf Frantz, des Herrn von Kempten Diener? der sein Mitgesandtvr auf dem letzten Reichstag zu Begensburg war. Hort, dass der Mann den Kardinal und ihn der kay. commission halb, so von wegen 15 des gemainen pfenings an den von Kempten ausgangen2), rerun-

1000 fl* gegen SUberpfand auf 14 Tage. An dem Tag, da der Prior das Silber nach Ranensburg fuhren liessr ham der Landrichter und verbot} den Schvialkal- dtschen Geld zu geben. Aber das Silber war schon in der StadU Wo sie mnst anfragten, auch in Wolf egg, hatte niemand Geld fUr sie; und wer hatis} wollte es nicht leihen, aus ursach, diewyl wyrs den Schinachaldischen geben miessen, wan es die kay. ink gewar, w6rd inen nichtz raer danuru Es ist unser aller maiming, wan des kaysers volk kom, w8ll kainer wyehen, wan aber die Sehma- chaldischen solten noch ain mal komen, da got vor sin, w6ll kainer beliben. W&Uend sych in irn glouben nit evgeben.

Der Landrichter will, dam die Herrn wteder Messe lesen. W511end die herrn nit thon, e* g. haiss oder rautz ynen; erwarten also Bescheidund bald ihn selhst.

Die herren sagend irs sylbergeschiers haib, er [&J sey ir gn. herr ; so ir sylber und hab etwas erschiessen ui&cht, m&g er es nomen, wan sin gnad woll; daran sol irthalb kain somen noch unwyl sin.

1) Tirol.

2) Instriiktion Karh V.filrAbt Wolfgang von Kempten an die schwtibisclien Pralaien: 1st nach all semen vergehlichen Versnchen, den Zioiespalt der strittigen Religion zu christlicher, friedUcher Vergleichung zu bringen, geniitigt, zu Erhal- tttng FriedenSj Ruhe und Rechtens im hi. Reich und seiner JcsrL Iloheit Reputation und Autoritat erne ansehnliche Anzahl Kriegsvolk in Sold zu nehmm* Begehrt hierffir den in Speier 1544 bewiltigten gemeinen Pfennig under den Tttrkenr wie die geistlichen FUrsten und andere PrUlaien im Reich ihn gewdhren, da gemeiner deutscher Nation an dieser liilstung nicht weniger gelegen als an der Hilfe gegen den Tiirken, die ohne Befriedung des Reiches dock nicht fUglich und fmchtbar in das Werk gefUhrt toerden kann. Und verlangt Bereithaltung von Proviant,

1546 November 16 November 20. 597

glimpft ha be, so dass der Furstabt iiber sie heide Heimlich sehr verbiitert m mid sich auch gegen etzlichen erlichen leuten veraemen lass en. das er schier e* f. gn. noeh meinen namen nit mag nennen hdren. Wird ihm dawn in den navhsten Tagen mundlich herichten, 5 et bee litere rogo vulcano dedicentnr* Miinchen, 1546 November 16*

19, 210 , K,

830. Gerwig an Jacob Toizmann zu Kenrpten: Wolf Frantz hat ihftf (?., mit Ungrund bet dem Herm von Kempten verleumdet,

10 wit er in beiliegendem Brief an den Fiirstabt beweist rl\ moge den Brief lesen und dann mit ehestem seinetn Herm schicken, wenn er nicht zu Haus ware. Der Furstabt mache gleich aus mir, was er well, rede mir wol oder ubei, seyge mir find oder hold, dfige mir liebs oder laids, so will ich dannocht dem erlichen stift Kempten

15 guts thftn, wa ich kan und mag-. Aber Wolf Frantz bedarf es dhaineru pfaffen beichten. Der Herr von Augsburg, er und die andem vom Adel} die Wolf oerleurndet hat, werden jeder fur sich zu gelegener Zeit gebiihrliche Widerlegung tun. Wie es der Kriegs- laafe halb im Allg&u siehe. Will dieser Tage wieder ins Lager

20 zwn Kaiser und hofft dami bald heim zu konnen. Miinchen, 1546 November 16*

19, 204, K.

SSI. Herzog Wilhelm von Bat/em an Graf Haug zu MonU fort: Der Krieg kostet ihn sehr viel allain urab beschiitzung willen

25 unserer land und lent. Hort, dass zu des Grafen und des Prdlaten von Weingarien Hdnden von ihrer Burgsehaft her 6000 Gulden erlegt seien. Ob er die nicht gegen genugende Versicherung fur einige Zeit bekommen konn te. Wenn Montfort einverstanden isi} hat der Prdlat sicher nichts dag eg en. Bohenkirchen, 1546

30 November 20.

W, 209, A

+

If aber und besonders Mehl, dam it sie Brot anf die Mnsterpliltze and in die Ihirch- ztigslager fuhren ktsaen kSnnett gegen geziemende Bezahlung, dass das Krieg svolk seine NaJirung nicht bei nmchuldigen armen Leuten mchen muss: Eegensburg, 1M6 Mm 26: 19, 88—91, A.

598 1546 November 21.

832. Hans Kdm an Gerwig : Des Provinzials1) halb hat man in trakdiert rait der musyk und was das hus vermogen hat.

Der Grosskeller hat den Landrichter Gs. Schreiben die Messe betreffend lesen lassen, womit dieser ivohl zufrieden war. Der Land- richter hat dieser Tage mil Jorg Spon geredet, er solle ihm anzeigen, 5 was Weingarten den Schmalkaldischen in atte Stadfe an Zinsen mid Vogtrechten geben milsse. Er habe seinen Sohn, den Landschreiber, in die Au geschickt, wo der Prdlat es auch bewiUigte, Er habe. Befehl vom Regiment in Innsbruck, die Zinse und Vogtrechie zu verarrestieren. Der Grosskeller lasst fragen, ob er Auskunft geben 10 solle. Ste alle hoffen, dass G. beim Kaiser eine frohliche Einsetzuny erlangt, das wyr widerum zu unserm alten undzwifelichen cristen- glouben der hayligen mess komen m&gen. Es stat sonst alle ding wol, dan wyr wol miessend hdren alie tag ain new geschray. Weingarten, 1546 November 21. 15

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

833. Joh. Hoffmehier an Gerivig : Seine AuJ'nahme in Wein- garten. Wein. Musik. Predigten. Geht nach Kolmar wetter. Verwandte. Weingarten, 1546 November 21.

19, 211, Or. 20

S. p. Reverende pater ae mecenas optime, Salvi et incolumes hue venimusa), proregente videlicet nos dei gracia, qua freti speramus etiam nos pari hilaritate ad Colmarienses meos venturos. Sumus etiam hie quam humanissime suscepti, liberalissime tractati et amieissime dimissi, quam benefieiam deus optimus maximus 25 perpetuo remunerare volet; ego eniin numquam potero par referre. Ad primum quidem lapidem impegeram (nam pineerna et qui r. d. t. a cubiculis est, non admodum dulce propinabat vinum, sed quod colore mel, sapore acetum referre videbatur); sed is a me admonitus posthac nunquam me lesit. Dixi autem me non hue 30 venisse, ut agrestia et arida ebibam vina, sed ut optimo vino rursum asuefaeerem linguam meam ad vinum elsatense.

Sed hec per locum. Musiea hie licet in luetu egregie tamen triumphal. Breviter nemo nisi r. t. p. desideratur. Hodie habui

vj Auffustiiier-Prorimial Joh. Hoffmeister: s. Mr. 833.

'•') Aits Miinchen. M. Paul us, Der AtiffUStinermSnch Joh. Hoffmeister (Freiburg 1891) S. 231. Bossert in Blcitter fur wurtt, Kirchengeschiehte 10 (1.895), 72.

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1546 November 26. 599

eoneioneni in parrochia hie. In erastinum, si dominus dederit, Uberlingam proficiscar, ibi non nisi pernoctaturus. Deinde et recta et proxima Colmariam petam. Proinde si ex Uberlinga nihil scripsero ad r. t. p., nihil est quod meo nomine mittas. Hie eon-

5 scripsi concionem. de eultu et invoeatione divorum et magnam partem eras concionis, quam habui in die animarum. Has absolutas principi Ulustrissimo d. Alberto gratitudinis ergo mittam; nam te referente intelligo ilium benigno animo stiscepturum. Ceterura rogo diligenter, t. r. p. velit illnstrissimis principibus, toti aulae et hospiti

10 tno ac universae familie me comendare. Posta non amplius hie pertransire solet1), quare querenda est alia coinoditas, qua ego ad te et tu ad me scribas. His t. r. p. perpetuo valeat et me sicut hactenus comendatum habeat. Ex Vineis tuis, in festo presentationis d. virginis anno 1546.

15 Inveni cognatos et affines meos, inter quos precipuns est

Osualdus Hoffmeister, ut ex tuis audio, vir honestus et catholieus, proximam Ravenspurgo villam sive pagum inhabitans, et ni fallor servitute perpetua tibi obstrictus, leibeigen.

834, Graf Haug zu Montfort an Gerwig : 1st ohne alien 20 Nachteil nach Hates gekommen, meine nachpauren ganz stil fund en ; moehten leiden, das frum leit ain vertrag und ainigkait machtend; sy haben bey kurzen tagen ain stuir angelegt, von 100 guldin houpguotz drey guldy; sind etlich ganz unwillig. Da G, mit Schauenburg und den drei andern verhandelt Jutt, weiss er am besien, 25 was mit dern bayerischen Ansinnen zu machen ist. Tettnang. 1546 November 26.

19, 213, Or.

83S. Wolf Haller*) an Gerwig: Hat seii seinem Weggang

con Regensburg nicht geschrieben, uml er in Brabant und mehr

30 Orien zu tun hatte, hat aber ton seinem Vater aus Niirnberg guten

Bericht. Hans Lochinger schrieb ihm vor 14 Tagen, G. habe ihn

gebeten, nach Leipzig zu reiten und das Geld, zu sollizitieren'4),

') Weingartm hatte ttiglichc Post (der Link Bnmskeim Innsbruck):

15, i46.

*) Kaiserlicher Einnehmer su Speier.

8) G. war filr seine Nichten auf die ausstUndigen Turkmhilfsgelder des

Erzbischofs von Magdeburg verwiesen, welche dieser nach Leipzig zu erlegen sich

600 1546 November 26 Dezcmber 2.

wofur er erne Vollmacht und Prinzipalquittung wihnschte. Das gehi aber gegen seine, 3s., Insiruktion. Aitch wird es nicht ratlich seiti, dieser Zeit solche Sachen ilber Land zu schicken. Und dann wird die Summe auch nicht bereit Uegen. Der Bischoj begehrte bis Ostei*n Zeit G. wird besser beim Kaiser selbst sollizitieren, dass er Weisung 5 gibt. Die Bezahhmg ist offers zugesagt warden, zuletzt nock auf Michaelis. Biitet um Kekognition iiber die 4200 Taler. G. scheint den Taler hoher ais 17 Batzen angenommen zu haben; das ware ein baser Eingang; solange er im Ami ist, ist nock me ein Taler anders genommen worden; es gehi gegen seine Instrnhtion. Schickt 10 eine Abschrift eines Schreibens des Bischofs von Magdeburg, das noch unbeantwortet ist G. moge seinem Schwager Jacob Mufell nach Niimberg zu wissen tun, was man schreiben soil. Ein kaiser- liches Sc hreiben ivare a her viel fruchtbarer. S])eier9 1546 November 26. 15

Ich hab gedacht, dieweil kay. int. vill Saxen und Praun- schweiger im veld halt, ob man mit Ulrichen, obersten der reiter, handlte, sus zu Leipzig empfangen und euchs e* g, doben oder in Nurnberg zalten. Das kunt durch den hem von Naves wol ge- schehen. Oder das sein gn. mit dem Kurtzen, der hem Fugger 20 diener, so bey gemeltem hern von Naves ist, handlte, oder wo mans im veld annem, das man e. gn. uf inieh diser zeit bewise, so wurs auch gevvis sein.

19, 260, Or.

836* Boffmeister an Genoig: Weiterreise. Wilde Geruchte 25 iiber den Kaiser. Dank. Empfehlungen. Bnchdrucker. Kolmar, 1546 Dezember 2.

StFA., Korr. 1415—1547 } Or.

erbot, da er ztir Zeit unmogUch Geld nach Niimberg bring en konne* 4200 TaUr 4760 fl. seien bereits an Martin Pfintzmg in Leipzig bezahlt, 623 ft. an den fuggerschen Faktor J org Hoffmann. Fiir den Best von 8000 ft. erbat der Erz- bischof Frist bis Ostem: 30. September 15S6; 19f 268. Die 4200 Taler nakm G, am 21. August in Regmsburg von Ckristopk von Carlotvitz vorerst zu getreuen Handen, bis der Bischof Carlowitz bezahlt hatte: 19, 127. G. ist mit der Vet- zogerung unzufrieden und verlangt vom Erzbischof auch Deckung der 2000 ft, Zinsen, die sett seiner Assignation aufgekmfen seien: MUnchen, 5. November:

19, 192.

1546 Dezember 2. 601

S. p. Reverende in Christo pater ac mecenas humanissime. Vicesima prima Novembris a Vineis tuis veni Uberlingam. Quod cum rescirent magistratus, Optimo vin,o me exceperunt et sua presentia certe honestissima cenam nostram honorarunt. Postea

5 rogarunt me vellem apud ipsos usque ad festum Catharine per- du rare ac eo die concioneni ad ipsorum populum habere. Qua in re libenter eis inserviissem. Verum quoniam mihi presentabam non fore integrum diutius ab edibus meis peregrinari et iam celum mihi mmitaretur pluvias et nives, altera die summo mane relictis

10 illis rursus ingressus sum viam et sic 25. Novembris veni Friburgum. Dominica vero die sequent! rogatus a parocho concionem habui in summo templo. Dein facto prandio Brisacum, sequenti vero die Colmariam petii, ubi cum summa omnium congratulatione exceptus sum ab omnibus. Ibi, dii boni, quales rumores, quam falsa, quam

15 crudelia de imperatore nostro sparserunt heretici! Verum me ad- veniente et rem omnem sicut est referente evanuerunt ilia omnia. Iam vero dum in itinere fuimus, varia rursum sparguntur. At nos tarn longe ab exercitu degentes nihil certi scimus. Malo tamen ilia ignorare, quam longius hinc abesse. Ceterum nihil est, quod

20 r. p. t. amplius scribam, nisi ut eidem ingentes gratias pro tam ingentibus beneflciis agam. Et licet preteritis beneficiis respondere nequeam, tamen ut r. p. t. eciam plura in me conferat, diligenter obseeraverim. Hoc autem velim, ut ilia me christianissimis princi- pibus Bavarie commendare non eesset, et que ad me pertinent,

25 diligenter cnret, si fieri potest. Rogo ex te intelligam, quid typo- graphus ingolstadiensis cum meis libris3) agat. Conciones illas duas-) absolvi et a typographo friburgensi exmissas ad vos in tempore mittam. Hospites tuos cum universa familia bene vaiere cupiam. Dominus noster Jesus Christus r. p. t. perpetuo servet

30 incolumen ac bene agentem.

837. Genvig an Graf Hang von Montfort: Wundert sick, das dermassen mir unverantwfirtliche ding sdllen zugemutet werden. Aber der Herzog kennt ja nun die Ursachen seiner Weigerung mid des Kaisers ernstlichen Befehl. Nun bittet der Herzog, Hang moge 35 jiersonlich mit Salem, dem Landkomtur und, Stotzingen handeln, dass sie ihm die 6000 Gulden fur einige Zeit gegen Zins und Ver-

1) Vgl. unlen Nr. 850.

2) Vgl. Pan I us a. a, 0. S. 389 Mr. 16.

602 15*6 Dezember 2 Dezember 11.

sicherung lei hen* Das konnen die drei wohl7 da es ohnehin kaum moglich ist, jetziger Zeit das Geld ohne grossen Unkosten fortzu- schaffen. Er selbst kann das Geld nicht auf eigene Gefahr and Hasten hinauffuhren lassen; das ist er nicht schuldig, und der Kaiser verlangt es aach nicht W'enn die drei die Gefahr nicht auf 5 sich nehmen, muss der Kaiser dafiir sorgen. Nur bis Milnchen hat ihn die Beforderung so wie so schon mehr als 20 Gulden gekosiet. Haug soil a lie drei nach Salem hesckreiben* Sobald er eine Quittung in der Hand hat, wird er das Geld dem Herzog ubergeben. Milnchen, 1546 Dezember 2. 10

19, 221, K.

838. Haug Graf zu Montfori an Gerwig: 1st heute wieder nach Milnchen gekommen. Da der Bote des Herzogs ihn erst in Mindelheim antra f wollte er nicht zuriickreiten. Wird die Sache dtirch eine andere Person ausrichten lassen. Hort} dass G. in Brack 15 liegt; ivarum? Es sind miser nachpauren ganz stil worden. Trag nun sorg, der Franzos werd auf den fueling am unruo anrichten; dan er an etlichen orten in der aidgnosehaft den hauptleiten gelt gipt. 1546 (mitwoch nach Nicolai) Dezember 7.

19, 226, (h\ 20

839. Dr. Georg Gienget\ Landcogt, an Gerwig: Nichts Nettes* In Gs. Herberge steht es gut. So lasset die sterbsncht sunst auch vast nach, so dass G. wieder kommen kann. E. e. haben uns mit dem Mspanisehen kriegsvolk vil miihe und arbeyt gemacht und nit allay n der statt, sonder umbligenden landsehaft ain hoche be- 25 schwarung anfgeladen, des ich anfangs wol fursorg getragen und derlialben disen last gern von uns gewcndt, auch lieber gesechen, das die wenig b6sen der froinen inner- und ausserhalb der statt genossen hetten, als das die unschuldigen in der stat und auf dem land der andern zue irem hochen nachtayl entgelten sullen und 30 muessen, Augsburg, 1546 Dezember 11.

19, 217, Or.

840. Haug von Montfori an Gerwig: Der Herzog brauchi sofort Geld und tvunscht die 6000 fl. Als Pfand will er Dukalen-

-♦*'«?%

1546 Dezember 13 December 14. 603

und anderes Gold, das er nicht gem ausgibt, hintetiegen, dasselbe auch mit erster Gelegenheit wieder losen, da er noch vor \Veih~ nachten Geld bekomme. Gm moge den Wechsel vernchten oder ihm, M.y miUetlen, wo das Geld liegt. 1546 Dezember 13.

19, 216, Or.

841* Gerwig an Graf Haug za Montfort: So germ er dem Hei*zog dienen mochte, konnie er es so rasch nicht machen} da das Geldy wie Stockhamer weiss, in einem Eisenstock vertoahrt ist, ilber welch en er ohne semen Diener Payer nicht kommen kamu Der ist 10 aber noch im Jesrl. Lager } und wahrscheinlich werden sie erst in Weingarten wieder zmmnmentreffen* Wenn Payer nicht tried erkdrne oder stiirbe, musste er den eisertien Stock erbrechen lassen, Brack, 1546 Dezember 14.

19f 230, K,

15 842. Prior und Konvent zu Weingarten an Vlzestatihalter,

Regenten und Rate der oberosterreichischen Lande: Nachdem uns verschiner zeit des schmalchaldischen bunds ainigungsverwandten im gotzhaus Weingarten gwaltiglich uberfallen, gebrandschatzt und darzu die gfittlichen &mpter der hailgen mess erlegt und uns furhin

20 die zu halten verpotten, auch anders nit dann de tempore zu singen und lesen erloubt, wie wir dann sdllichs aus gwalt getrungner not bisher halten oder des gotzhus zerst^rung und unvermeidenlichen schaden dabey gewarten muessen, ist Caspar Klockler, Freiland- richter, als Verwalter der Landvogtei nach Weingarten gekommen

44

25 mit dem Befehl, wieder Mesne zu halten und Amter zu singen, bei der Ungnade der Regierung. Sie antworteten, dass sie ohne ihren Abi nichts zusagen konnten, so geneigt sie selbst waren, wa dem gotzhus nit merer schaden und genzlich verderben daraus entsteen wtirde. Auf den Bescheid ihres Abies hin (sie leg en ihn bei)1)

30 hofften sie, es sollte bei ihrem Erbieten verbleiben. Nichtsdestoweniger hat sie der Landrichter wieder zusammen berufen mit dem neumi Befehl aus Innsbruck, mir sollen denken bey grosser ungnad uml mess lesen und sagen, ob mir das thun wellen oder nit Sie be- richteten abermats an den AH und bekamen den alien Bescheid

x) Fehlt.

604 1346 Dezember 17 Dezember 19,

(liegt bei)1). Da nun ihr Herr auf clem Weg mm Kaiser ist und die Sache bei Hof solliziiieren will und bis Weihnachten selbst hommen und die gbttlichen Amter mil Freuden wieder halten will, bitten sie solange um Geduld, da sie, die Regenten, doch Weingarten nicht verderben lassen wollen; und bitten, es iknen nicht zu Vn- 5 gnaden aufzunehmen, da sie ohne den Abt nicht handeln durfen. Zudem haben ander gotzheuser nit wenig pfarren in der iandvogtey gelegen, so durcb ire conventherren und religiosen versechen werden, das aber bei uns ain ander gestalt und liaben kain pfarr in der Iandvogtey, die durch ain berren vom convent, besunder 10 werden die all durcb perpetuos viearios versechen. [1546 Dezember 17]*).

Weingarten B. 32, A. o. D.

843. Hans Kam an Gerivig: Der Konvent hat dem Land- richter weg en des Messelesens geantwortet, Sie ertvarten seine Helm- 15 Jcehr, Wenn er ksrl. Volk mitbringt, miisste es stark sein. Ravens- burg droht. Weingarten, 1546 Dezember 19.

Weingarten B. 32, Or.

Auf ewer guaden jiingst schriben tuinem hern grosskeller gethon, wie der landrichter sinem beveleh nach haben wyl, mine 20 herrn conventz sdllend mess singen und lesen wie von alter her, sSleh e. g. schriben bi dem Hansen Hagen gethon hat ra. herr grosskeller den landrichter lesen laussen. Hodt vemiaint, land- richter wer des beniegit gewesen. Hat sych aber sdlcbs sehriben nit ersettigen laussen, besonder gesagt, er hab in die Ow, 25 Sehussenried, Marchtal, Rott, Bund und L&wental geschickt, das sey gedenken lut des mandatz und sines habenclen bevelchs und mess singend und lesend wie von alter her. W611 des ain wyssen haben und ir antwurt gen Ynsprugk sehycken; habend sych die herren in alien cluster ze thun bewilgt bis an Ow; hat sych mess 30 zu lesen in irn pfarrn ausserhalb des closters, als Bodmegk, Esehach, Taldorf, bewilgt und lesend da mess, aber im closter nit. Das wdll er, landrichter, aines jeden antwurt hinin schriben; so kund er von ieretwegen nicht anclers bininschriben, dan wie sy im mit antwurt begegncn. Er mog aber liden, das die herren rait und 85

*) Fehlt.

*) Vgl. tint en Xr. V47.

1546 Dezember 19. 605

neben im schribend, so w61 er in sinem brief scbriben: der herrn von Weingarten antwurt werden ir, die herrn, in disem byligenden brief verndmen. S61ch sehriben hat doctor Jacob gestellt; hsi.t man sam pt den zwayen e. g. briefen und sehriben hinin gen Ynsprugk 5 gescbickt lut byligender copy1).

Zum andern ist minen herren in den nest vergangen tagen ain brief von Berahart Kennern z&komen ; den sckieken sy e. g. zfi. Habend im daruf ain antwurt zfigeschriben lut der ingelegten copy8). WSlle e. g. sey, die herrn, 6b e. g. selbs diser zit nit

10 komen kdnd oder mfieht, wyssen lausen, wie sy sych darin halten s&tend, wiewol wyr uns versechen hddtend, e. g. wer auf das vest zfi uns komen. Sagt man aber by uns, die ro. kay. mt. ziech mit ierem kriegsvolk auf Koln zu, daruf wir ail ain bedenken gehapt, so das wer, das e. gn. nit allain haymkdmen wurd. S61te dan e. g.

15 ain volk mitbringen, das bedSrft aines gwaltz zu sin; es wurd sonst der ledtstag beser dan der erst, Es ist ain geschray entstanden zu Oehsenhusen dureh den luterischen predicanten von Ulm, der da geprediget hat, e. g. werd vor dem vest gen Oehsenhusen komen mit ainem grossen volk, da w61 er e. g. nit warten, und

20 den nesten gen Ulm geflochen und nach alien sinen buchern gescbickt, nit mer da sein noch warten wollen. Das geschray ist gen Ravenspurg komen. Laussend sey daruber ausgon, sy w611end ir conschaft machen, nnd wan sey erfarend, das e. g. des wyllens, sey zu verderben, wdllend sey e. g. vor verderben und den nesten

25 hems fallen, Weingarten und Ow auf den boden abbrennen. Des ist m. herr grosskeller ieres redens und forhabentz von sinen gfiten frunden trewlich gewarnet worden. Wiewol sych e. g. in sSlehem und anderm wol zfi halten wayst, habend es dannocht m. herrn nit onanzaigt laussen wdllen. Des geschrayes und trowens ist fyl. Der

30 almechtig got wend und schik es zfi gfitem fryd und ainykait. Es statt sonst der hushaltung wol. Got hab lob. Wan wyr nun e. g. by uns in gfitem frid haben m6chtend, w61ten wyr von got nit mer begeren. Der allmechtig got wdlle es in kurae nach sinem gStlichen willen und gefallen schicken.

35 844* Hans Kiim an Gerwig: Eben ham der Landrichter und

begehrte vom Prior, er solle ein Kapitel zusammen berufen, und hat

'} Mr, 842.

s) Fehlt.

606 1546 Dezember 20 Dezember 25.

einen Befehl aus Innsbruck vorgehalten, dass sie in Weingarien unverzUglich wieder Messe singen und lesen solien; andernfalls miisste er dem Gotteshaus olle Hab und Gut verarrestieren. Der Konvent antwortete, er habe mil Vorwissen des Landrichters nach Innsbruck geschrieben; er solle sie die Antwort abivarten lassen. 5 Da er das nicht wollte, baten sie, bis sum Fest zu warten. Damit war er einve-rstanden. Sie haben nun Dr. Jacob Kessenring nach Uberlingen geschrieben, er moge zum Bischof nach Meersburg reiten und Rat holen. Wenn in diesen Tag en keine Weisung von G. kommt, und der Bischof es rat, werden sie wieder Messe lesen. Denn 10 wenn KlecUer die Guter airestiert, wird es nachher MUhe kosien, sie wieder zu erledigen. 1546 (auf sant Thomas aubent) Dezember 20.

StFA., Korr. 1415—1547, Or,

845* Joseph MUnsinger von Frundeck an Gerwig: Der 15 Kaiser Uegt in Heilbronn, die Kaiserlichen im weinsberger Tal und bis Asperg hinauf. Herzog Ulrich auf dem Hohentwiel. Furcht und Flucht im Land. Em kaiserliches Lied. Khingen a. K., 1546 Dezember 25.

19, 235, Or.

20

Euwern gnaden gib ich hiemit zu versteen, das in hilf des allinechtigen ich dornstags j&ngstverruckt *) hie zu Rotemburg glucklichen und wol ankomen bin. Hab alsbald raornends frytags, damit euern gnaden ich gelegenhait aller sachen dest gruntlieher anzogen und berichten mdehte, em eigen botten gein Stutgarten 25 geschickt. Wiewol nun derselbig auf hut den heyligen wyhennacht- tag hie by mir widerum ankomen, hab ich doch dismals grunt- lichen anders oder merers nit.erfaren m&gen, dan das die kay. mt, noch zur zeit in der statt Haylbron, die sich ir mt, undertenigest ergeben, ligen, aber das kriegsvolk s611e das winsperger tal inhaben 30 und zum teyl weiter heruff bis umb den Asperg in die flecken sich gelegert haben. Es s6Uen auch etlich vom adel und darunder Bernhart von Talheim*) hart in iren sitzen angegriffen und be- schedigt sein. Aber von vernerm kay. mt. vorhaben hab ieh noch

') 23, Dezember,

2) Schmatkaldischer Oberst; Famffimsi-te sikllich von Heilbronn.

'■a

1546 Dezember 25. 607

zur zeit nichts eigentlichs erleraen kdnden. Aber gewiss, das herzog Ulrich ausser lands und auf Hohentwiel gewiehen ist, und nit ein cleine bewegung der underthonen im land vorbanden, die sicb vor kay. mt. zum h6chsten besorgen, und vil vom adel und 5 der furnemen ir wyb, kinder und beste hab ausser lands flebnen, wie ich den derselbigen etlicb von Stutgarten und Tuwingen in miner ankunft in miner behusung befunden. Doeh ist gestern aubends spat etwas kuntscbaft berkomen, wie die sachen zwuschent kay. mt. und dem berzogen in etwas anstand und

10 handlung komen und zu verboffen sein s611, es werde ein gietlicher vertrag vervolgen1). Mir doch gar onwissend, auf was mittel und weg sdlliehs geschehen m6g; es solte sunst e. g. biemit genzlichen onverbalten plyben.

E, g. sehick ich hiemit die absehriften, wie e. g. an mich

15 begert, und daneben ein copy eins lieds, so die kay. mt. selbs soil gemacht haben; gedenk, es solle e. g. nit misfallen. Gedenk, e. g. werden ire cantores sollichs wol ausstrychen lassen.

So e. g. diener der Baier anheimpsch komen und mir ouch brieve oder botschaft gebraeht, verboff ich, e. g. werden mir die-

20 selbigen mit der zeit zukomen lassen.

Wie sicb dan die sachen verner in Wurtemperg zutragen werden und ich derselbigen gruntlicben bericht empfahe, soil sollichs e. g. volgends onverhalten plyben. Dan e. g. sollen an mir aliwegen ein gehorsamen und ganz gutwilligen diener haben.

25 Damit allzit in die gnad des allmechtigen bevolhen. Datum Ehingen am Necker, den 25. tag Decembris des noch werenden 46 jars.

Der herzog hat von sinen raten niemands uff Hohentwiel dan Balthus von Giltlingen und doctor Knoderer.

30 Grave J6rig von Wurtemperg und die andern rate seien

noch zu Stutgarten; verhoffen glucks und gnad.

846. Simon Kraus, Prokurator in Buxheimt an Gerwig : Mochte ihn wegen der Restitution seines Hauses und wegen seiner Klagen [gegen Memmingen] sprechen. Ittingen, 1546 Dezember 25.

35 19, 234, Or.

*) Verhandlungen tcaren sett 11. Dezember eingeleitet; der Vertrag kam noch ende des Monats zusiande und wurde von Ulrich am 3. Januar unter- zeichnet: Still in 4, 456 f.

608 1546 Dezember 31.

Jesum pro salute in vigilia nativitatis douiint. Eeverende in Christo pater idenique vir prndentissime. Dedit ad me unas literas venerahilis dominus Nieolaus, filius et conventualis tuns, quibus perleetis incredibili gaudio perfusus sum, propterea quod te dominum nostrum eeu mecenatem communem totius Sweviae in- 5 columen* domum rediisse cognoverim, quemque ego destitutus omni solatio semper summis desideriis prestolatus sim. Deereveram ergo neglecta etiam omni cura et studio pro consilio petendo ad vos venire scilicet preterito die Jovis. Sed quia equus noster, quern priori ex Friburga accommodaveram, nondum reversus est, item hie quidam, 10 cui secretum domus nostrae tradideram, se absentavit intelligens me velle abire, quod omnino recipere mecum necessarium erit, preteriit autem interim dies ille Jovis. Putabam ergo me incassum laboraturum veniens non tempore constituto, praeserttm cum scripsisset prefatus dominus Nieolaus gratiara tuam rursus esse i& reversuram ad caesarem. Quam si domi mansuram cognovero per aliquot dies, veniam citra moram nocte etiam. Nam habeo seere- tissima non nisi tibi viro prudentissimo et domus nostrae fautori singularissima narrare, presertim v. patre priore meo extincto (quia hie nusquam apparet). Rogo ergo obnixe revam paternitatem tuam, 20 significes mihi per tabellarium hunc, quando et quo tempore debeam ad vos venire et utrnm consulas, ut modo veniam, preterea quis modus, que facies future restitutionis etc. Longum computum cum tutoribus nostris habeo, quos accusare apud caes. maiestatem consuluere multi, sed hoc committo prudentie tue. Vale. Datum 25 raptim Yttinge1), die Veneris natalis domini 1546.

847. Statthalter} Amtsverwalter, Regenten und Rate der ober- bsterreichischen Lande an Prior und Konvent zu Weingarten: Haben a us dem Schreiben vom 17. Dezember erseken, warum sie die Wiederaufrichtung des alien christlichen Gottesdienstes noch zur Zeit 30 ems telle n tvollen. Nachdem sick aber die Kriegssachen kai. Mt. dermassen mm Guten schicken, dass von den Schmalkaldischen nichte zu besorgen ist, erwartm sie Vollzug Hires Befehls mit aufrichtung angeregts alt cristen lichen gotzdiensts als haltung der heiligen mess und ambter, audi andern ceremonien, wie euch dann zu thun 35. gebiirt. Andernfalls wiirden sie verursacht, ksrl. Befehl gemass ihre

') Karktme im Thurgau*

1546 Dezember 31 1547 Januar 2. 609

Giilten und Fruchie in der Landvogtei Schivaben in Arrest und Verbot legen zu lassen. frmsbruck, 1546 Dezember 31 (anno im 47.

19, 479, Or.

5 848. Hans Jacob von Landau an Gerwig: Freut sick iiber

seine Iteimkehr und die W iederherstellung der Messe. Herzog TJlrich und S chaff hit usen. Bern und Solothurn. Herrentag zu Miedlingen gegen einen drohenden Bauernauf stand. N&chilicher Stddterat in Konstanz. Nellenburg, 1547 Januar 2.

10 19, 276, Or., n. e.

Gott der allmechtig verleieh am glucklich, gesund, gut jar, zu gott hoffend mer geliieks, dann das verschinen gewest. Mich hat glaublich angel angt, wie ir kurzlich vor dem hayligen weyhen- naehttag widerumb in ewer gotzhus anhaimsch komen, die loblieh

15 mess und ander cristenlich cerimonien widerumb uffgerieht, des ieh hoch erfrewt, das gott der allmechtig der kay. mt. dermassen sig gegeben, dardurch one zweifl frid und recht verfolgen und uffgerieht, damit ich in der schenkischen sach x) auch zu end komen werd. Und hab gleichwol etwas beschwerd an euch gehapt, das ir mir

20 seyder vor anfang des kriegs nie geschriben. Yerhoff, die kay. rat. hab und werd euch auch mit gnaden bedenken, dardurch ir ewerer erlittnen schaden ergStzt, das ichs auch innen werd. Und soverr es euch nit beschwerlieh, gen Sallmensweyler oder Weyler zu komen, wolt ich mich zu euch verfuegen, mich allerlay sachen mit

25 euch ersprachen.

Zeitung hab ich nichts sonders. Herzog Ulrieh ist zu Twyel. Etlich seine reiter, bis in seclizig pherd, ligen zu Thayingen, in der oberkait raeiner verwaltigung, mit dem aygentumb gen Schaf- hausen gehSrig. Er ist in treffenlicher handlung bey denen von

30 Schafhausen, ine zu burger uffzunemen ; hat noch kain entlich antwurt; und hat under andern begert, ime zu gestatten, sein pfening alda zu zeren und zway heuser zu bestellen oder zu kaufen ; haben sy geantwurt, sy mogen leyden, das er sein pfening alda zeer, doch in ainem ofthen wurtshaus 2).

^eeeeeire±*:±+r

') Oben M: 492.

=) Vtjl. Sat tier 3, 243.

WUrtt.GeschicbtBquellan XVI. 39

610 1547 Januar 2.

Es soil yetzo an der hayligen drey konig tag ain tag zu Baden und daselbst zwischen denen von Bern und Solutern ge- handelt werden. Dann die von Bern haben denen von Solutern newlieher tag ain kurchen erstert, deshalb Solutern sampt Lucern uffgewest, haben an ainandern gewelt; solchs ist durch under- 5 handlung dis angezaigten tags fiirkomen l). Und wiird glaublich bericht, wie das ain grosse pratik zu ainem pewrischen ufstand vorhanden, das aucb ain furst etwa vil fendlin [fure], daran pflueg, pflegel, sehauffen, bickel und ander baurnwerk gemalt, deshalb ieh uf ersuehung und beger graf Karlins von Zollern und hern Wyl- 10 halm truehsessen niit rath meins gnedigsten herrn von Costanz vermog erstlieh aines uberlingisehen und volgends des ehingischen abschyds den ausschutz von grafen, herrn und der ritterschaft baider viertl des Hegows und der Tonaw am sonntag nach der hailigen drey kflnig tag2) zu Riedlingen anzukomen zusamen be- J5 schriben. Und wiewol ich acht, dieweyl die kay. int. in solchem syg, gott hab lob, solehen aufstand der baurn verhindern mdeht, so bin ich doch durch etlich treffenlichen hern und des adls als der erkiest ausschreiber dermassen ersucht, das ich solche zusamen- beschreibung sonderlich uff den ehingischen abschyd von ernenten 20 grafen, herrn und vom adl gemacht und vergleicht nit underlassen kunden. Zudem wurt diser schweren loff halb uff dem riedlingischen tag audi beratschlagung bescheehen, uns der kay. mt. als die underthenigisten zu bevelehen. Damit bin und bleib ieh allzeit der ewer. 25

So haben ir sonder zweifl gehdrt, das am zeinstag nechsthin3) bey vierzig personen in der nacht von Lindaw den see ab zu Costanz ankomen. Solliche hat man umb 1 ur einge- lassen und gleich rath gehalten. Die soilen us den r&then von st&tten Memingen, Kempten, Eysni, Lindaw und villeicht von 30 andera stetten mer. Was aber ir handlung gewest, ist mir noch unbeweist.

') Gemeint ist wohl der Streit um das Bekenutnis an der Kirche zu Cressier, der sett dem berner Tag vom 3, November 154& immer wieder verhandelt wird- Eidyen. Abschiede IV Id, 731 f., 745 f., 749/. In Baden am 10. Januar 1547 ist indessen nicht die Rede davon: ebd. 753 ff.

-) 9. Januar.

s) 27. December.

1547 Januar 4. 611

849. Bischof Johann von Konstam an Gerwig: Die blau-

beurer Konventualen bitten um Restitution und einen neuen Pralaten.

Moge die Sache am Hof for dem. Frankreich riistet. Die Eid-

genossen. Nahme gem wieder Dienst. Memmingen mil sick aus-

5 sSknen. Ebenso Augsburg. Markdorf, 1547 Januar 4.

18, 148, Or., n. e. l).

Traget ir Bonder zweifel guet wissen, welch ermassen das gotshaus Blawburen von herzog Ulrichen von Wirttenberg oder die seinen diser sorglichen 16ff und zeit dermassen verst6rt und zurruth

10 worden, das die conventherrn (so dann unserm alten, waren, christlichen glauben anhengig bliben) sich bis anhero allenthalben in arraut fromblicb und erlichen erhalten haben mussen, derenselben conventualen ainer herr Christian Tubinger, beweiser, ist, so sich bis hieher bei uns aines frommen, gaystlich und ehrlichen lebens

15 verhalten. Und dieweil dann gott der allmechtig die armen nit verlassen, sonder irer sich zueletzt erbarmen wirdet (wie dann, ob gott will, beschehen), und das gotshaus B. widerumb in den 16blichen althergebrachten christlichen brauch restituiren wirdet, hierauf so hat uns bemelter herr Christan Tubinger als ordinarien

20 undertheniglichen angerufen und gebeten, wir wolten ine und seine mitbruder bei der ro. kay. nit. furdersani sein, damit das gotshaus durch erwolung aines newen prelaten und einsetzung desselben, dergleichen der conventherren, widerumb zu dera alten brauch kommen mdehte. Und uns nun aber bewist, hochstermelte

25 kay. mt. sollichs fur sich ze thun aus vatterlicher naigung, ist unser gunstig gesinnen und bit, ir wdllet die sachen beherzigen und die- selben bei kay. mt., den herrn von Gravella, herra Naves, vice- canzler, Oberaburger und wo sunst von n5then, in gunstigem bevelch haben.

30 [18, 153: Zettel: e.J Erwirdiger lieber her und freund. Dise

nacht ist myr aus der eydgnodschaft ein schreiben worden von eynem vertrouweten lieben freund, wie sich der kunig von Frank- reich zum krieg rustet, auch knecht annympt2) das ich vast er- schroeken pin. Darumb wolt ich wol, das key. mat. nit vil zeit

35 verlter und zu gnaden nem, was man haben mag.

'} Der Blaubeurer-Pasms bei Hess S. 248 f. mit dem Jahre 2b(l). 8) Werbungm durch La Riviere auf dem Tag zu Baden am 10. Febmar : Ekhjen. AbscMuU IV Id, 758 1.

39*

612 1547 Januar 4.

Die eydgnossen heben auf new an unrubig zu syn. Kan

gedenken, es kunipt als aus anricbtung des Francosen.

So man mich vertrouwet, wust ich noeh wol ze dienen l). Doch wi'l icli nrab dienst nunier meher ansucben.

Wolt myner mit h err en Joergen Schencken von Tawtem bergs 5 son nit vergessen. Desgleichen auch mit den zweyen doctoren, dovon ir myr gesagt, und ob sy ze dienen willig sein wurden.

Ich pin warhaftig bericht, das Memmingen zu key. mat umb frid auzehalten abgefertiget hat2).

Hab schreiben, das die von Augspurg bey key. mat. durch den 10 churfursten Pfalz umb iren friden angehalten; aber key. mat. hat es zu zweyen malen mit ungnad abgeschlagen 3) 5 ir mat. ist auf sy gar erzurnt.

Ir wollet herren von Granvelles meinen dienst sagen und den herren Naves, Obernburger vast grussen. 15

850, Hoffmeister an Gerwig: Entbehrt seine Bilcher. Seine PostUle. Kaiser und Krieg. Griisse nach Munchen. Seine deuischen Homilien. Kolmar 1547 Januar 4.

StFA. Korr. 1415— 1547, Or.

S. p. Quum non satis sciaru, r. d., ubinam r. p. t. iam agat, 20 ineertus sum, quid scribere debeam, quam plurima certe seripturus, si certo scirera illam adhuc Monaci in exilio agere. Iam vero omnium rerum ignarus itlud tantum scire cupiam, ubi vas meum cum libris meis peregrinetur. Nam egerrime illo careo. Et quid cum postilia mea4) agat bibliopola sive typographus ingolstadiensis. 25 Nam ut hie de omnibus rebus meis ad r. p. t scriberet, ilium dili- genter admonui et rursum privatis Uteris eundem eadein de re admoneo. Ceterum non est quod ad t. r. p. scribam, nisi quod adhuc hie fluctuemus ignorantes, quis et qualis nam eventus huius

') Der einstige haiserliche Orator hat schem als G-eisllicher in der Protestantm- Politik dts Kaisers hinter Granvella und Naves zttriicktreten miissen: Ha sen- clever 8. 295.

*) 19, 290 Abschrift der Abhitte der Stadte Memmingen, Biberach, Ravens- burg, Kempten und Isng vom 16. Januar zu Heilbronn. Zu Memmingen vgl. D ruff el, Zwiehems Tagebnch S. 288 Nr. 69 und S. 239 Mr. 71.

*) Vgl. Rath 3, 465 ff.

4) Die Hmniliae in evangelia erschienen bet Alexander Weissenhorn in Ingolstadt: Pan lus a. a. 0. S. 388.

1547 Januar L 613

gravisstrai belli sit futurus. Constans fama est apud nos, caesarem nostrum piissimum adhuc in Haylbrunn laborare podogra. Nos tinieraus ne exereitus eaesareanus propius ad nos venturus sit quam cupiamus. Aiunt Argentinenses conscribere militem usque a$

5 6000 peditum; in quern finem, novit dominus, qui servurn suum imperatorem nostrum non negliget. Reliqua omnia circa nos mediocriter sese habent. Hiis igitur t. r. p. bene valeat et me commendatum habeat.

Si r. p. t. adhuc Monaci agit, non dedignetur meo nomine

10 salutare insignem ilium amicum nostrum d. G. Stockhamer cum universa familia et reliquos bonos viros, quos r. p;. t. novit mibi non male velle. Si cum his Uteris ad r. p. t. pervenerint homilie meae gerraanice1), de quibus in proximis Uteris scripsi, illas sic partiatnr, ut 10 exemplaria Ratisbonam ad abbatissam in Ober-

15 miinster2) veniant. Incertus sum, an friburgensis typograpbus illas absolverit. Po,stremo per Christum rogo r. p. t hanc meam audaciam in meliorem partem interpretari velit. Eos enim obtundere soleo, quos mibi bene velle intelligo. R. p. t. rursum in muitos annos bene valeat et meis studiis bene favere pergat.

Afl

20 851* Abtissin Veronika zu Heggbach an Gerwig: Freut sich

seiner Eiickkunft und der besseren Zeiten. Hat Schlimmes durch- gemacht durch ihre Untertanen} besonders die Mieiinger. Wie sie die 400 fl. Schatzttng durch Biberach ivieder bekommen kbnnte. 1547 Januar 4.

25 UK 278, Or.

9

Erwirdiger, gajistlieher, gn&diger berr und allergefrruwster vatter in Christo. E. g. sey min diemutigs gebett, und ob ych gutz vermocht, durch die gnad unsers hern zuvor. Dem allraechtigen sey ewig lob und dank, der sein barmherzigkait nacb siner vatter-

30 lichen strauf nit wendt von denen, die yn von herzen lieben und firchten, der ouch e. g. mit gesundhait und frSwden wider yn ir gn. gotzhus geholfen, der zukunft min lieber convent und ych gar lioch erfrdwt. Dann wir gedachten wol, es wurd uns ouch bald gate botscbaft werden, also audi, gott hab lob, beschechen; dann

35 wir von der babilonischen gefanknus erledigt und wider yn

J) Pan Ins S. 389 Nr. 16.

!) Barbara von Sandisell, der Hoffmeister schon seme Drey christliche . . predu/en von 154.6 gewidmet hatte: Paul us Xr. 15.

614 1547 Januar 4,

unsenn alten wesen seven. 0 gnldiger herr, ych kan nit wissen, wau ieh den anfang aller betriebnus, die ych erlitten hab, soil sckriben. Aber zaiger, min hofmaister, kan es e. gn. wol berichten. Staut doeh, gott hab lob, naeh nngnad nit so nbel, dann das mine underton zu Mutingen laider ain schware handlung begangen, die 5 mich sehier zft vil betriebt, darinn ych e. g. vatterlichen rat bedorft Und bitt e. g. gar ernstlich, sy wolle zaiger von der handlung h6ren reden und sy daruber berichten, wes sy sich, die armen leut, und ych darinn halten, oder wie doch die unschuldigen zil erretten waren. E. gn. glaubts nit, die zank und wider wartigkait w kumen alain von verlaussen losen leuten. Die strauft man dann alain yn seckel. Darnm so hab ych die ganzen oberkait vol ver- wegner leut, und entspringt dann darus, das kain amptman seins leybs und lebens sycher. Soil mir e, g. yn warhait glauben, das ych mich yn diser ufrur als vil und mer vor den aygnen underton 15 hab miessen besorgen und noch, als von den andera kriegshand- lungen. Ych mag e. g. so lang nit bemyen mit schriben, aber grosse not war, das ych hilf bet; die tut mir yemantz.

Fur das ander so bin ich, wie dann die gewonhait, aber tiefer ym spil dann andere gotzhuser. Schaft, das die von Byberaeh 20 nit alain mich mit dem zechenden, wie e. gn. waist, in grosse kosten gefiert, sunder yetzo das gotzhus gar zu handen und under sich bringen wollen, darum ych ouch yn 400 gulden yu diser ufr&r an der beschatzung erlegt und die furwar mit grosser mie und schaden des gotzhus zu wegen gebracht. So aber der herr durch sin gnad 25 das blattlin herum will keren, so ruwt mich das gelt, des ych yn ander weg bass beddrft. Bitt e. g., sy wolle mich underrichten, wie der handel zu thund, ob ych das wider m6cht bekumen. Und e. g. beriehte mich doch, was wir gaistlichen uns sollen versechen, oder e. g. fur ainen beschaid von kay. mt. gebracht, daniit ych 30 mich deshalb ouch in die sachen mug schicken. Damit befilch ych e. g. yn den sehirm des allmechtigen ; der wdlle e. g. vill gnad- richer, fridlicher, gesunder jar verleychen. Datum zinstag naeh dem nuwen jar anno 47.

852. Paulus, AM zu hrsee, an Gerwig: Hort, dass heu-te 35 nacht der Kaiser in Vim eintreffe1). G. weiss, was er und sein

') Die Nachricht war verfruM, Earl ham erst am 25. Januar naeh Ulm: Th. Keim, Die Reformation der Reichsstadt Ulm (Stuttgart 1851) S. 395,

1547 Januar 4 Januar 7. 615

Kloster fur Schaden genommen haben, durch Schertles Schuld. Die 1000 Gulden iverden wohl noch in Kaufbeuren liegen und wieder zu bekommen sein. Dafiir kann er keinen besseren Sollizitator finden als G. Wo er am Hof zu finden sei. Der Herr von 5 Etching en mochte ihn auch gem antreffen, urn ihn an die Salva Guardia und an die Schulsache zu erinnern. 1547 (after rnontags nach dem newen jarstag) Januar 4.

19, 272, Or.

853. Bischof Johann von Konstanz an Gerwig: Uns langt 10 glaublich an, welchermassen die aidgnossen etwas zwitracbtig und unruwig. Nemblich so haben sy noch bisher, wie von alter breuchig gewest, ire alten bund und den aide zu gott und den hailigen nit schweren wollen, derwegen man sich nit vil guets versicht. Die 7 christlichen Orte haben ihre Botschafi an den 15 Konig von Frankreich beordert. Sonntags /and wieder ein Tag zu Baden statt1); mdchte aueb etwas newes geberen. Herzog Ulrich 1st mit dem Kaiser vertragen. Der Kaiser will das Land in aeht Tagen rdumen. Weiter wird gesagi, doss der Kaiser Tuttlingen

durch etliche Spanier habe einnehmen lassen'*) und vorhabe, Graf

20 Christof von Lupfen zu uberziehen. Markdorf 1547 Januar 7.

19, 273, Or.

854. Veronika von Heggbach an Gerwig: Dankt fur den Bescheid, den ihr Hofmeister brachte. Den Handel mit Biberach hat sie schon vor Wochen in die Hdnde eines guten Freundes

25 gegeben; er soil jetzt beim Kaiser liegen. Bittet, wenn G, an den Hof kommt, w61Ie darob sein, darait die sach yn stille beleyb; dann mir ligt furwar vil daran, WSllt wol lieber yn ainem andern gehorsam gewesen sein; ursacb, das ych taglich spenn und yrrung von des gotzhus wegen mit yn hab. S611t es sy dann furkumen,

30 und kay. mt. us dem land kam, mag e. g. selbs gedenken, was guter richtung darus wurd. Weyter so kan der landrichter nit hoeh gnftg erhdben, das ych yn nit um hilf angerieft oder ym nit anzaigt, das die von Biberach das gotzhus eingenomen ; trowt, er w611e es der regierung zftschriben oder habs geton. So gedenk ych

l) Geiser a. a. 0. 8. 228 J. 8) Traf nicht sn.

616 1547 Januar 7 Januar 8.

wol, e. g. wisse z& gftter mas, wie er sich so trostlich gegen e. gu und andern gotzhusern, die ym nacher gelegen, gehalten. G. solle darin das Beste tun, wiewohl sie glaubt, doss der Landnchter nur Worte mache. An Schatzung hat sie zuerst 200 ft. nach Vim und dann 200 fi. nach Biberach geliefert. Bittet, wenigstens darum an- zuklopfen. 1547 (freytag nach tryum regum) Januar 7.

19, 282, Or.

853. Genoig an Graf Haug von Montfort: Die Leute miss- trauen ihnen beiden und verlangen das hinierlegte Geld heraus. Sie kdnnen es also Herzog Wilhelm von Bay era nicht leihen. 10 1547 Januar 8.

19, 285—286, K.

Wiewol icli erhebung and hieherfuruug des gelts gem lenger verzogen, so wurdet aber von. denyenigen, denen dises gelt zugeh&rt, se heftig und ungedultiglich um bezalung angehalten, 15 zudem ich auch, alsbald ich baimkumen, erfam, das ir und ich und sonderlich gegen den landeometur klainen dank verdient mit dem, das wir s61cb gelt hinder uns crlegen lassen und angenomeju, derwegen bey erlichen leuten vil unnoturftiger und ungeburlicher reden getriben, uf raainung als ob es hinder uns nit wol; versorget, 20 furnemlieh aber meinthalb, wie ich es taglich verthftg und nit mer vorhanden und bescbwerlich widerum von mir werde ze bringen sein, mit vil mer ungeschickten worten euch und mich belangend, so der feder nit zu befelhen. Alsbald mir aber gott selbs z& euch hilft, sSllt ir dern von mir aller lengs bericht werden. Darum 25 ich verursacht und warlich zft erhaltung meins gftten lumbden, und damit die warhait, das das geld unverthon und noch vorhanden, an den tag kume, dhains vvegs hab kunden underlassen, von stun dan nach dem gelt ze Schick en und vermug kay. mt. befelch bezalung ze thun. Das dann sdlch gelt meinem gnedigen fursten 30 und hem herzog Wilhalmen ze leichen abgeschlagen, seyen ir ungezweifelt von Conradin, ewerm schreiber, hievor bericht, und wurdet deshalb verner mit inen nun nit ze handlen sein. Ich hab deshalb auch ansuchen gethon, aber nichtz anders dann b6seu beschaid erlangt. Dann von etzlichen nit geglobt wurr, das s61ch 35 gelt noch vorhanden, sonder darfin* gehalten, mein gn. furst und herr seye von uns baiden crbetten, uns ain sdlche zinsverschribung

1547 Januar 8. 617

darzelichen, bis wir s61ch gelt etzwa anderer ende wider urn auf- bringen. Es soil aueb under anderm von ainem geret sein worden: hoho, ist das gelt denen zwayen (euch und raich mainend) under die hand worden, so wurt es gewisslich mit lieb nimer mer von 5 inen mugen gebracht werden. Ich glaub warlicli, das etzlich veraiainent, umb das ir und ich von unserer elt- und vorfordern wegen mer, dann uns lieb ist, schuldig, das uns um desswillen weder seek el noch gelt sollt zu vertruwen sein, Non sumus. Wir wellend, ob gott will, gleieh so wenig ainem andern das sein

10 vertbain oder vertruwt und hinderlegt gelt veruntruwen als ainer, der niemantz nichtz schuldig und all kisten vol gelts hat. Ich wellt, das ainer die franzosen hett, der eueh oder mir nit bessers vertruwte. Dem allem nach bitt ich each mit ganzem vleiss zuin aUerhdehsten, ir wellt bey meinem wurt doctor Stockhamer, der

15 das gelt, wie ir wist, in sein em gwelb hat, verhelfen, das Anken- reuti nit aufgebalten, besunder von stundan gefertiget, damit das gelt herauf gebracht und die lent bezalt werden. Will ich gefiissen sein, um euch zu verdienen. Heut dato reit ich von hie aus zu kay. int., in zuversieht, ir mt. zu Stutgarten oder daselbs um

20 anzetreffen. Und hab dem Ankareuti alle sach empfolhen, in meinem abwesen das gelt heraufzebringen und die bezalung ze thun. Die leut haben nicht wellen geduld tragen und warten, bis ich von hof wider haim kern. Ankareuti wurt euch ain copy seehen lassen, so ich gestellt, wie er von ir jedem ain quittung

25 gegen uberantwurtung des gelts empfacben soil. Versich mich, es sSllte gnug sein. Wa ir aber daran etwas mangl, mugt ir hinz& setzen,

8S6. Joseph Muminyer von Frundeck an Germg: Der Kaiser hdtte Wiirttemberg wegnehmen konnen, Man spricht von einem Eeichs- 80 tag in Speier. Hat sich vom Hof ferngehalten, da er doch nichts ausrichten konnte. ' Ehingen a. N., 1547 Januar 8.

19, 284, Or.

Wiewol ich nun begyn'g wer, euwer gnaden hiemit vil guter

nuwer zytung zu berichten, sien doch deren wenig vorhanden. Dan

35 wiewol kay. mt. ausser gnaden gottes mit loblichem syg und alien

gnaden das ganz furstentum Wurtemperg one alle gegenwdr und

widerstand hett raSgen in sein hand bringen, wie dan ir mt. daran

618 ' 1547 Januar 8 Januar 24.

raeer dan den halbenteil der stett und ampter eingenomen, so ist doch Johannes mit dem guldin miind1) dermassen darunder gel often, sovil practiziert and erlangt, das ein vertrag vorlianden, wie der herzog widerum zu gnaden und dem land komen soil. Aber was die eapitel solliehs vertrags sien, ist mir noch zur zeit genzliehen 5 verborgen. Es soil ouch die kay. mt. wHIens sein, sieh onverlengt gein Spyr zu verfiegen, daselbs ein reiehstag zu halten, doch mir onwissend, auf was zeit clerselbig ausgeschriben. Versicbe mieh, e. g. bab des voran gut wissen. Dwyl nun sollich oncristenlich und ganz eigennittzig pratiken bisher vorbanden gewesen, hab ich mich 10 bisher an den kayserlichen hove mit nichten verfiegen wollen. Dan ich solliehs ganz fur onfruchtbar geacht. Gott verleiche, das dis alles dem frommen, eristenliehen kayser zu alien eern, gliick und wolfart komen. Verner zu schryben, ist der feder nit zu bevelhen. Verhoff aber, e. g. s611 die arm herperg bald by mir besuchen : 15 alsdan mag dureh in und meer dan die feder vertruwlichen anzdgt werden.

8S7. Bischof Johann von Konstanz an Gerwig: Hat die Mitteilung wegen der 6000 ft. dureh Schellang erhalten; futile nie an seinem mundlichen Bericht yezweifelt, Wollte sich mit der Sadie 20 nur soweit beladen, a Is er ihm gefallig sein konnte, und hat die schauenburgischen Schriften geschickt, urn ihn zu warnen. G. soil sich nicht zu weit einlassen, dann hieraus allerlay weiterung, widerwill und linfreundschaft wol m 6 elite entsteea, die besser verm i ten. Das zu Baltringen angekommene kaiserl. Kriegsvolk belangend wet'ss er 25 nicht, wohinaus es semen Kopf streckt. Bittet um eigenen Boten bet Tag mid Nacht, sobald G. etwas erfdhrt, namentUch auch uber Namen und Zunamen der Obersten. Meer burg, 1547 Januar 8.

19, 287, Or.

44

858. Friedrich Graf zu Ottingen an Gerwig: Hat ihn jiingst 30 in Esslingen um eine Abschrift der stet hekennung2) und offenlichen ir verbreebung wider die kay. mt. warbaftig doch inen schandlicb

4B

gethon gebeten. Wiederholt die Bttte. Ottingen, 1547 Januar 24.

19, 291, Or.

J) Ooldynlden: S tiil in 4, UH, Anm. 2. s) Vffl. obm S. 612 Anm. 2.

1547 Januar 24 Januar 25, 619

859. Veronika, Abtissin zu Heggbach, an Gerwig: Ich wais kain trost uf erd yn disem ellenden wesen dan e. g. Darum bitt ych e. g. durcb gottes willen, mir zfi helfen und raten yn diser zeit, damit daz gotzbus und desselben armen leut nit so ubel verderbt 5 werd. Die salva guardia hab icb ufgeschlagen. Man sagt aber, daz daz gemain volk wenig darum geb. Darum war vonndten, ych hett ain trumetter oder trabanten, die furhielten, damit nit ain volk einfall und mit uns ubel hus bait. Bittet, dazu behilfiich zu sein; und wie sie solchen Gesandten halten miisste. Soil micb gar 10 nit tauren, wann ich alain mine liebe kind bey ainand mag bebalten. 1547 (m6ntag vor eonversionis s. Payly) Januar 24.

61, 302, Or.

860. Joseph Munst'nger von Frundeck an Gerwig: Hat sein Schreiben am Geislingen den 22. d. M. erhalten. Wusste nicht, dass

15 er noch am ksrl. Hofe weilt, sonst hatte er bereits geschrieben. G. ivird sich erinneni, dass sie in Regensburg zuversichUich geglaubt hatten, der Kaiser werde das Land Wurtiemberg iiberziehen und Jiirderhin bei dem hochlobL Haus Osterreich behalten, und wie sie damah besprachen, in welcher Form erf M., supplizieren mile. Da

20 es nun nicht so kam} hat er Dr. Gienger eine andere Supplikation vertraulich zugeschickt, der en Abschrift er beilegix\ Bittet attch £?v der ihm dartn mehr als andere niitzen kann, um seine Jffilfe, damit er wieder zu seinetn ihm mit Gewalt entrissenen ffause kommt samt den zwolfjahrigen Interessen daraus und aus der zugehorigen Kelter.

25 Will der Herzog Haus und Kelter nicht wieder herausgeben, soil er den Wert erlegen mussen} 2000 ft. samt 1000 ft. Interessen aufgute V ersicherung , bar oder in gleichem WerU Ehingen a. N*} 1547 Januar 25 *).

33, 401, Or.

30 861. Gerwig an Andreas Schlegel: M'dchie wiinschen, der

Herr von Ochsenhausen hatte dem Vizekanzler Naves einmal einen

!) FehlU

-) Am 4. Februar wiederholt Miinsmger seine Bttie : G. moge auch mit dem Kardinal von Augsburg und Graf Friedrich von Furstenberg reden. Zu den beulen Sohnen, die bereits dem Kaiser dtenen, will er noch einen dritteti und einen Sohnssohn abfertigen; dan ich ie mit alien minen kinden bis in unsere gruben gut Bsterrychisch sein und pleiben wollen: 38, 413, Or.

620 1547 Januar 26 Januar 30,

Karren mit Hennen und Kapaunen oder Haber oder em Fasschen Seewein geschickt; das miisste ihm und dem Gotteshaus zu gut hommen. Hatte dem AH selbst geschrieben, weiss aber nicht, ob er daheim ist. Ulm, 1547 Januar 26.

19, 293, Or. (27). h

862. Veronika von Heggbach an Gerwig: Ihr Amtmann zu

Baustetten, welcher in Ulm war, teilte ihr mit, doss Graf Friedrich zu Filrstenberg und Herr Hans Walther zu Konigsegg Boten an Dietrich von Both und Burkard Hans von Ellerbach geschickt haben mit der V or la dung, heute persdnlich in Vim ihre Gesuche urn Ver- 10 schonung ihrer armen heute mit Kriegsvolk vorzubringen, und dazu solle ouch die heggbacher Bofschaft sich einfinden. Sonst ist ihr aber nichts mitgeteilt worden. Hat nun zu den beiden Edelleuten geschickt und anfragen lassen. G. moge helfen, dass das Gotteshaus und seine Untertanen verschont bleiben und sunderlich mit den 15 Walscben nit beschw&rt werd. In der Sache mit dem Landvogt und den bosen Bauern von Mietingen hatte sie noch vill artikel-, die mir hochbesehwarlich, und iiber toelche sie den Hofmeister gem mit G. sprechen liesse; daim mir werden die freyhaiten ofenlich gebroehen. 1547 Januar 28. 20

19, 289, Or.

863, Abtissin Cordula zu Sojiingen an Gerwig in Ulm: Benotigt seinen Rat gegen Ulm. 1 547 Januar 30.

19, 294, Or.

Spirituni domini et sanetam eius operacionem pro humili 25 salute. Erwirdiger, geistlicher und insunder geliepter herr in Christo. leh hab erst but gehort, das e. e. zu Ulm ist, des ic-h sunder erfr6wt bin. Bitt e. e. demutiglicb um.b gotz willen, ir wdllen einmal zu mir kumen und bey uns essen, das ich mit e. g. reden mug; auch das e. g, mit ir herus brechte k. mt. beichtvatter, 30 so wolt ich e. gnad bitten, das ir mein interpres weren. Aber die ursacb meins schreibens uff dasmal ist die: Wir haben einen eaplon zu Erenstein, heist her Hans von Honburg, der berftmpt sich, das er bey k. mt. wol bekant sey und schier teglich zu im mdg kumen. Nun hab ich etlich beschwerd der von Ulm halben ; gedar 35

1547 Jarniar 31. 621

ieh niemant darumb vertrnwen, in ein stipplieatz zu stellen, und hab dieselben obgemelten her Hansen nff einem zedel uffzeichnet, das er die k. mt. anzeigte. So hat er das, als er mir furbelt, gethon, und hab k. mt. im selb mundlich befolben, zu dem vice-

5 cancellarius zu gen und in aller sacben zu berichten. So vermeint er, vicecancellarin8 sey villeicbt nit so ganz willig und ziech die sach uff, wie e. g. der von Honburg selbs wirt berichten. Sorg ieh nun, der von Honburg sey der sach nit gnugsam, und bitt e. g. uft* das hdchst, das sy zu der sach raten w611, das sy dannocht ge-

10 schicklicb gehandlet werd, damit die von Ulm nit ganz in unwillen gen uns fallen, und doch wir auch nach notturft des gotzhaws versechen werden. E. g. lass sich gegen dem von Honburg nit merken, das icb sorg, er sey nit gnugsam. Ach mein gnediger herr, thund das best nach meinem vertruwen, als ein getruwer

IB vatter armen weisen thut. Wir seind ye verlassen und haben niemand, und glaub e. g. tbue ein sunder gut, gottwolgefellig werk. Wa icbs sampt meinem ersamen convent umb e. g. gegen gott und im zeit verdienen kunden, wdlten wir ganz willig und gem thon.

Ulrich von Schellenberg an Gerwig: Die Ulmer und

20 der Zehnte von Rissiissen. Lindau will sich wehren, hat schweizerische

Knechte geworben. Auch Augsburg und Wiirttemberg und andere

unterhandeln mit den Eidgenossen. Ulm, Augsburg, Strassburg und

Lindau unterworfen? Feldkirch, 1547 Januar 31,

17, 509, Or.

25 Hette icb gewist, das ir so lang ausbeliben sin were, so hette

ieh doch lengst ain knecht zft uch geschickt aus diser ursachen : der zechend zu Ristissen ist getailt in drey tail, der ain tail an ain predicatur gen Ulm, die haut ain pfaff bis in sin end ingehept, haut maister Martin ftdelhauser1) gehaissen, der ist fast der ersten

30 ainer gewesen, der die lutrey angefangen haut. Nun als er vor etlichen jaren mit tod vergangen, hond etlich von Ulm wol vor geredt, wo ieh den zechenden welte kaufen, so wierd er mir um ain zim- lichen pfening. Da bin icb recbt in gotz namen so enger gewissne gewesen und hab vermaint, icb thete unrecht und wider die

35 mandata und das edict, und hab mich in kain handlung inlaussen wellen. Da ist Ulrich Nithart, der burgermaister, wiewol sich fil

l) Helhttwier: Bossert in der Wiirtt. KirchengescMchte S. 261, 265.

622 1547 Januar 31.

mal nit Hans Lutters sin (sie)1), zftgefaren und hant denselben zechenden den drittail ingenomen, aber quo jure, 1st mir nit wissen. So gehort der ain tail mir und der drittail an die caploney zu Ristissen. Dieweil lilrich Nithart aus sinem gewalt den zechenden, so in miner gerichten gelegen, haut ingenomen, so hah mit e. e. ?> wellen haudlen bey ro. kay. mt., ob ich denselben drittail des zechenden hette von kay. mt. mogen erlangen, und das die von Ulm oder Ulrich Nithart von kay. mt. zu pen aufgelegt wurd, die alte predicatur von iren guter wider aufzuricbten. Zum ander dieweil sich der ro. kay. mt. also glucklich und siglich zutragen, io ob ich etwan auch ain pesser platz, den ich hab, der mer nutz hette. Zfl dritten so tragen sich die sachen dermassen glichwol hieumb zu, das ich nit von haus komen kan. Dan die von Lindow sich noch so wild erzaigen wellend und sich berumen, kay. mt. mog inen nemen lib und leben, aber die sel nit, und halten sieh 15 gegen der r. kay. mt. ganz verachtlich, sy wellen der kay. mt. wart en, und ir mt. mus mit gewalt gewunen. Und ist mir ain conschaft von ainem treffenliehen man zukomen, wie die von Lindow noch treffer und streng mit irem baw fierfaren, sich vor der kay. mt. zu erweren. So sollend die von Lindow drey haupt- 20 lewt aus den punden bestelt und abgefertiget haben, inen drey vendlin knecht in den punden anzunemen. Sollen die haupt- lewt schon das gelt auf den Iauf empfangen haben, und sollen under den drey fendlin knechten ach hunder halb haggen- schutzen sin. Die wellen die von Lindow zu besetzung irer start 26 erhalten und besolden. Darumb darf und kan ich ietz nit von haus, wie gem die kay. mt. gern sechen welt. Desglichen ist mir auch angezaigt, das die von Augspurg sich auch der kay. mt. wellen erweren und sich um aignossen bewerben, und sollen innerhalb drey tagen (vor datum der conschaft, die mir zukomen 30 ist; stet auf den 23. tag) 12 sehwitzer hauptlewt und vendrich gen Augspurg geritten sin; wellen daselbs beschaid erapfachen. Ob aber Augspurg und Lindow sich ergeben haben an die kay. mt, wais ich nit. Entlich so bin ich auch bericht, das herzog Christof auch urn hilf bey den Sehwitzer anhang2). Aber es ist vor drey 35

*) Ich rerstehe: Obwohl sich vielmals dartun Idsst, dass der ZehnU nicttt lutherisch [Hans: spottisch] ist.

2) Namentlich mit Bern stand der Herzog in reger Beziehung: Geiser S. 197, 221 ; cine ojfettc Werhwng scheint nicht vorzidkgen.

1547 Februar 1. 623

tagen des von Augspurgs *) man, haist Lemmer, bey mir gewesen, dem hab ich mit aim ross geholfen; der 1st gen Zureh. Da solen Bern, Sebaffhusen, Basel, Mulhusen, Sant Gallen bey am andren sin3*). Des wart ich. Hie da will man sagen, der landgraf,

5 Sachsen und etlieh stett sollen ir botsebaften haben und der jung von Wirttenberg. Und ich bin noch in 2 tagen des Lemmer ge~ wertig von Zurich. Gunstiger, ich bitt ewer erwird als minen gunstigen hern, due mich alten man und cristen doch aigentlich berichten, mit was conditionen die kay. mt. Ulm und Augsburg

10 angenomen hab. Man wil bey uns sagen, Strasburg3) und Lindow *) haben sich auch an die kay. mt. ergeben ; wie aber, sagt man noch nit. Ich bitt ewer erwirde, die welle mich wissen laussen, wo der landgraf und herzog Hans Friderieh sien und der her von Bairen, und wie es ime gange. Bitt ewer erwird, mich

15 wissen zu laussen, wie lang noch kay. mt. zu Ulm bliben werd, oder wo ir kay. mt. den winterleger haben werd, oder wan ewer erwirde haim kom.

865* Karl Graf zu Zollern an Gerwig: Seine schirms- verwandten Kloster Heiligkreuztal und Habstal wollen sich wegen der

20 Beschiverung des abgeschatzten gelts, in en dig en summer durch der Schmalkaldtschen gesandten commissarien beschehen, an den Kaiser wenden. Wort, dass G. dergleichen Klagen von andern anzubringen im Begriffe sei, Bittet, auch der beiden Supplikationen, die er beilegth), sich anzunehmen, sie, wenn notig, zu verbessern und dein

25 kreuztaler Schreiber zur raschen Abschrift zurilckzuschicken. Sigmaringen, 1547 (zinstags vigilia purifications Marie) Februar 1.

19, 295, Or., e. V.

866. Georg, Abt zu Ochsenhausen, anGerwig: 1st gestern in sein Goiteshaus eingeritten und hat seine Gewalt wieder in die Hand

l) Des Bischo/s.

*) Eidgen. Abschiede IV Id, 764.

s) SfrassMirg huldigtc dem Kaiser nach siebenwb'chentlichen Verhandlungen am 25. April: Schiess 2, 598, 599, 601, 603, 606, 609, 615, 619.

*) Lindau unterunr/t sich am 31. Jannar, Fuss/all am 7. Februar: K. Wolf art, Gesch. d. St. L. I 1 (1909) S. 360.

5) Fehlen.

624 1547 Febraar 2.

genommen. Der vermeinte Vogt von Ulm l) ist fort, aber heuie wieder gekommen mii dem Erbieten, ihm zu dienen mid Rattling ztt tun. Der venneinie Verwalter, der Subprior2) and Schreiber sincl von den JJlmern noch nicht abgemahnt Doch ist der Verwalter abgetreten and hat die Schliissel ausgeliefert. Dem Vizekanzler 5 Naves hat er Haber} Wein und Hennen verehrt und hat, da Ochsen- hausen n&her bei Ulm ist als WeingaHen} mehr davon hinabgeschickt, damit (r. auch etwas hat* Kcvpaunen kann er nicht schicken. Die von Ulm ha ben damit aufgeranmt.

Da etliches Kriegsvolk in diese Landsart kommen soil, bittet 10 ery ihm sob aid als moglich 20 ksrl. Adler mii den Kleinodien zu besorgen} damit er seine armen Leute vor Schaden bewahren Icann. Wenn die von Ulm gegen ihn oder Ochsenhausen beim Kaiser oder den Baten zu handeln suchen, moge G. berichten.

Burgermeister Schlegel hat eine Supplikaiion am Hof gelassen 15 wegen des nlmischen Schirms und des entwehHen Gelds **)> G. moge in der Sache wachen und, wenn der Kaiser nach Vim kommt, treulich fordern, dass er den ulmischen Schutz los wird. 1547 Februar 2+

StFA., Korr. 1415—1547, Or.

*) Jacob Gregg, den die Ultner am 30. August 1546 sum Vogt bestetttm r 19, 136.

*) Die Ulmer hatten bei der Besetzung 0s. am 29. Jnli einen Biirgerssohn, den Snbprior Veit Wick zum „regierend#n Herrn" gemacht: Kluge Abt Georgs an dm Kaiser: 23, 184, A. o. D.

8) Der Brandschatzung von 7000 Jl.: 19, 154.

Register.

Aachen (Aquenses) 542,17.

Aapro, Jacob, Landvogt zu Baden

459,14. ab aqnikrae omne malum 142,15. 490,35. Ablafi 368,36. 414,25. 431,15. Absberg, HansTboma von 22,16. 118,6 ff. abweseln = Abwechslung 235,29. Achberg, Schlofi (o. v. Lindau) 120,1.

238,20. Achberger, Hans, von Ostrach, Haupt-

mann 431,20, N. 3. 432,15, N. 1,

N.2. 437,11 ff. 449 N. A del berg, Pr&monstratenserabtei 428,16. Adelgais, Melchior, von Augsburg 277

N.3. 282,11. 286,30. 287,10.372,13.

373,23. 378,11. 553,36 ff. 555,7. Adler, von Augsburg 294,25.

M. 585,1. 591,31. Administrator desDeutschordenss.Cron-

berg, Schuzbar. Adorf im Vogtland 593,23. Adrianopel 88,18. 315,23. affen = EaDzen 235,18. Anelnngen s. Alfmgen. Alfingen, Wolf von 249,39. 360 N. Alb 25 N. 1.

Alba (Oberitalien) 282,15. Albano 277 N. 1. Alber, Matthias, Dr., kgl. Rat und

Regent der oberSsterr. Lande 282,

20 ff. 580,29. Algier (Algeren, Algero) 410,6. 455,24.

546,20. Alibirtus, Job. Maria, r8m. Agent 329,1. AUcshausen(Riedliugen),Bauennmruhen

51,20. Allguu 217,1. 348,28. 560,32. 597,19.

Bauern 40,3. 66,2. 68 N. 79,26. 163,17.

Edelleute 352,15 ff.

Wttrtt. GeBchichtofiuollen XVI.

Allgtia, Luthertum 31,3.

Ritterechaft 531,6. Altbierlingen OA. Ehingen 373 N. Altdorf = Weingarten 23,21. 40,6. 41

N.2. 42,1. 43,22 ff. 45,6 ff. 50,12. 53,80. 54,17. 61,10. 104,20,25. 127, 12. 183,13. 517,17. 559,6. 564,2. 570,1.

Ammannamt 127,12. 129,24.

Ammann und Gericht 104,26.

Landtag der Landvogtei 13 N. 3. 23,15 ff. 25,2.

Sammlung (Pranziskanerinnen) 104, 20,25.

Vertrag 65,15. 68 N. 91,32. Altenbnrg (Ungarn) 195,20. 406,10. AUenstadt bei Geislingen 560,28. Altenstaig, Lorenz von, Oberst 471,16. Altmaunshofen 78,2.

Moritz von, ftirstl. kemptener Land- vogt 77,30.

Altmesrietb, Caspar von, Magister

170,26. Altshauseu, Deutschordeuskommende

35 N.3. 74,5. 104,7. 115 N. 2.

Komtur: s. Ehingen, Fried ingen, Reisehach.

Aman, Ambrosius, Schultheifi zuRegens- burg 392,6. 393,13.

Andreas, Lie. jur., Vikar und Offizial des bisch. Chorgerichts in Radolf- zell 292,9. 399,29. 526,4, N. 1.

Amtzell, Pfarrer Matthias Segenscbmid

98,27. S. SUrg. anabaptistae 548,28. Anderlin, Jorg, Bauernbauptmann 4U?13* Angelberger, Hans Michel, Kaplan in

Ulm 32,15. Angerer, Hans, Hofzahlmeister 841

N.2.

40

626

Register.

Ankenreuti (Ankareuti), weiugart Die-

ner 617,15,20. Annaten in K. Ferdinands Territorien

306,33. 307,9 if. 317,3.

sanktgallische 164,14. Anschl&ge s. Kammergericht, Regiment,

Reich. Anstosser der Landvogtei 6 N. 3. 8,2.

13,13. 23,15. 117,11. 159,14. 393

N. 1. 459,25 ft'. Antorf (Antwerpen) 436,19. 444,4 ff.

484.1. 500,24. 501,30. Apenteker, Hans, in Ulm 32,21. apoatema sclireticum hitzige Ge-

schwulst 157,2. Appenzell, Bauermmruhen 79,20. Apulien 296,13. 306,12. 315,28. 318,6. Argen 8. Langenargen. Argen, Bauern an der 39,28. Arlberg, die vier Herrschaften vor

512,29. 518,3 ff. 588,9.

Landtag 512,28 ff. 517 N. 4. armary = ksrl. Flotte 414,3,

Arras, Anton Perreoot Granvella, Bi-

sehof von A. 501,17. artelary, artelarey 348,21. 349,10. Artois 470,4.

Arztekunst, zweifelhafte 406,12. Aschhausen, Barbara von 166,21.

Hans Georg von 166,23. Asmushart s. Aflraann shard t. Asperg 227,24 ff. 606,31. Aspermont, Abt Gottfried von 396 N. 1. ABmannshardt bei Biberach 289 N. 1. Asti 277 N. 1. 282,30. 288,9. 291,3. Attenweiler bei Biberach 288,34. 289

N.l.

Reformation 289 N. 1.

Atzenreute bei Waldsee 53,18.

Au = Reichenau 152,38. s. Weissenau.

aufgemustz 232,13.

Augsburg, Reichsstadt 32,19. 74,30 ff. 80,35. 84,5. 88,33. 119.12,16 ff. 141,18. 146,24. 149,12. 150,17. 152,34. 158,29. 226,21 ff. 228,20.

231.2. 240,16. 246,16. 294,1 Iff. 804,14. 341,10. 342,1. 413,32. 414,5. 416,11,15. 419,8,11 ff. 420,14. 421,

27,31. 439,14 ff. 441,10,24. 444,32.

445,24. 484,2. 532,15. 539,20. 540,2. 588,27. 612,10. 622,28 ff. 623,9.

Augsburg, Bischof Christoph von Stadion XX N.l. 147,26. 226,22. 228,24. 229,32. 230 N. 246,31. 254,26. 273,11. 295,3. 299,3. 380,3. 394,20. 442,6. 463,34. 471,29. 561,12. Otto Truchsefi XXVH N. 3. 463,

24. 464,5 ff. 465,3. 468,7. 471,28.

477,29. Kardinal 497,5. 482,20.

483,13. 488,7,14. 490,14. 491.

N.3. 497,4,25. 498,1. 510,17.

511,12,27, 518 N.l. 522,10. 538,

22. 540,7,21 ff. 545,26. 551,20.

565,22,26. 583,7. 587,6. 596,12.

597,16. 619 N. 2. 623,1.

BUrgermeieter 231,19.

__ _ Langenmantel 148,30.

Rechlinger 294,18.

Welser 294,20,25.

Dompropst Marquard vom Stein 133,13. 226,24. 228,25. 254,27.

Domdechant 294,29.

Domherrn 299,3.

Gs. Herbergen 74,31 ff. 119,16 ff.

KUsterei 119,16.

Pfennigmeister Lobel 158,30.

Rat 119,21. 298,27. 313,30.

Reformation 294,21 ff. 298,26 ff.

Reichstag 147,35. 149,3. 153 N. 155,7. 159,21. 183,2. 185,13. 186

N.l.

St. Moritz, Dochant Ilsung 122,17. Propst Rilm 294,1.

St. Ulrich, Abt Johann 148,1. Kanzler Vomer 74,30.

Stadtvogt 156,2.

Sterben 141,19. 602,22.

Tage des schwiib. Bundes 7,18. 13 N. 3. 32,6. 75,6. 88,24. 113 N. 1. 118,20. 133,16. 139,22. 148,31. 181,28. 189,13. 204,5. 207,3. 211, 27 ff. 213,4 ff. 219,1. 226,21 ff. 228, 15 ff. 231,18. 279,8 ff., N.l. 296N.2.

Wiedert&ufer 112,5ff. Augustin von Getelen 155,11 N. Aulendorf 482,8.

Register.

627

axtsfreyten = Freihalten von Ausw&rti-

gen (?) 528,33. Ausnang (Asnang) OA. Leutkircb, wein-

gart. Am t 128 N. 2. 410,22. 414,30.

Banernbewegung 40,27 ff. 41,3 ff. 163,18.

Sterben 410,22.

Babilonische gefanknus 613,35. Bach, Walter, Bauernfiihrer 65,23.

Bacheische 386,11.

Baden im Argau 136,7. 214,3. 459,4.

460,25. 565,3. 610,2. 615,16.

Baden, Markgraf Bernhard 103,7,

Ernst 103,8.

Philipp, Statthalter XX N.l. XXI.

100,6. 101,32 ff. 112,18. 185 N.l. badiacher Kanzler Dr. Hieronymus

Vehus 155,9. Baienfurt OA. Ravensburg 55,35. Baindt,Cisterzienserinnen-Kloster5N.3.

23,20. 53,20. 54,9. 89,32. 98,16.

241,9. 365,11. 367 N. 1. 432 N.l.

486 N. 573,13. 595,7. 604,26.

Abtissin 98,7 ff. 241,10. 249,32.

341,23.

PI eb anus Spechelin 4,30.

Schwester Elsbeth Aalbrechtin 241,8. Bairen, Herr yon, e. Biiren.

Bakith, Panl, ungar. Reiteroberst 322,34. Baltringen OA. Laapheim 618,25. Bamberg, Bischof Weigand von Redwiz

27,11. 75,22. 113,24. 117,28. 220,16.

228,2. 246,15. 248,17.

Bauern 77,1.

Diozese 9 N. 1. 28 N.

Dompropst M. v. Stein 254,27.

Stiftsgiiter in Kilrnten 75,24. Bapst, Dr. Diepolt, von Freiburg 327 N. Barbaria = Berberei 268,18. Barbarossa Chair Eddin 268,19 ff. 318,1.

413,34. 436,4. 440,12. 441,32. Barcelona 455,18. Barr - Baar bei Zug 173,19. Bart, Dr., kgl. Rat 591,24. basbort 540,18. Basel 72,2. 135,20. 151,21. 173,26.

178,19. 589,7,24. 623,3. ;

Basel, Bischof Christoph 72,7,

Koadjutor Niclas v. Diesbach 72,6. Bassen s. Passan.

Bauernkrieg 33,6ff„22. 34-69. 70,22. 71,24. 72, 17,30 ff. 74,2. 77,1,10 ff. 78,8 ff. 80,4,12. 97,20. 110,9. 134, 13. 163,17. 183 N. 215,23. 217,23. 333 N. 343,16. 471,31.

Gaining 1546/7 610,7 ff. Baumeister, Magister Johann, Vikar

in Berg 19,26. Baustetten, heggbachisches Amt 620,7. Bayern 394,10 ff. 405,7. 443,10. 571,31.

Herzoge XXII N. 83,18. 295,7,29. 297,15. 299,3. 393,11. 394,13. 601,24.

Albrecht XXI N. 6. XXII N. 4.

599,7.

Friedrich s. Pfalz. Georg 22,8.

Ludwig XXI N. 6. 95,29. 139,

26. 210,26. 220,15. 229,19. 246,12. 279 N.l. 291,38. 295, 33. 296 N. 2, 309,19,25. 344,20. 347,9 ff. 350,28. 351,18. 857,10. 359,5. 362,19,23. 364,23 N. 371, 4. 374,29. 380,1. 443,11,24. 464, 22. 483,23.

Ottheinrich s. Pfalz. Philipp s. Pfalz.

Wilhelm XXII N. 13,12. 95,28.

103,3. 138,28. 139,26. 148,10. 229,7 ff. 246,12. 248,22. 275,25. 288,1. 292 N. 296 % 2. 309,18, 24. 329,21. 465,6. 544,49. 560, 35. 561 N. 571,31. 574,19. 575, 11. 582,13. 587,5,10 ff. 591,22. 597,23. 599,25. 601,33. 602,9,13, 33. 603,7. 616,31.

schmalkaldisch ? 380,19.

und die Reformation 539,28.

Verhaltnis zu Frankreich und Tiir- ken 318,8.

Wiedertaufer 108,23. 112,10.

bayerische Rate im Lager vor Wolfen-

bfittel 443,34. Bayreutu 113,19.

Bebenhausen, Cisterzienserabtei 317,4,6.

40*

628

Register.

Beehem, Beheim, Pehaim a. Bohmen.

Beck, Marx, niederSsterr. Kanzler 417, 37. 445,12. 477,20.

Behara s. Bohmen.

beiden, sich = sich begnttgen 492,32.

Bemelberg, Konrad von, Bitter, Inhaber von Ebingen, Schelklingen, Berg, Oberst 187N.3. 191,14. 237,31. 354,

5. 363,12,23. 373,9 N. 482 N. 3. 435, 2. 44U,28. 445,25.

Benediktiner, exemte 153,14.

Benediktiner-Ordens-Provinz Mainz- Bam berg 9N. 1. 28 N.

Benediktiner-Ordens-Schule zu Legau 4 15,23 ff. 422,27—429,23. 461,17 ff. 474,11.

Benzenau, Zimprecht von 250,4.

Berchtesgaden, Propst von 15X1. 31,

6. 70,7.

berg, von = talabwiirts 110,5. Berg am Sand 500,24. 501,30. Berg bei Ehingen 373 N. Berg bei Raveusburg 45,2 ff. 486 N.

lutherana f actio 20,1.

Pfarrei 19,27. 69,32. 292,15.

Berg s= Rusenberg bei Biberaeh 289 N. 1.

Bergatreote (Waldsee), Plebanu6 Mag- nus Kees 4,31.

Bergbeim bei Markdorf, Tertiarerinnen- Klosterchen 105 N.

Bergwerke zu Geroldseck 159,25. 194, 15 ff.

Rotenfels 207,3.

Berlicbingen, Gotz von, Aussohnung

mit dem Kbmg 158,18 ff. Bermatingen bei Markdorf 563,24. Bern 107,1. 172,24. 173,22. 178,18.

180,20. 181,1,15. 589,7,13,24. 590,5,

8ff. 610,2 ff. 623,3.

Disputation 106,29 ff.

Verbaltnis zu Geuf 404,27. Bernang bei Konstanz 172,8. Bernbausen, Ludwig von 354,4. berschaunen = Personen 112,6. Berwang, Sebastian von 254 N. Besserer, Bastian, von Ulm, Kreis-

zahlmeister 432.12,17 N. 2. 536 N.l.

Besserer, Ber, Btirgenneister zu Ulm XXII N. 227,2.

Heinrich, Biirgerm eister zu Ravens- burg 48 N. 49,10. 68,4. 75,16. 99,35.

Joachim 395,34. betreyen = betriigen 137,27.

bettgand = Bettgewand 56,31.

Biberach, Reicbsstadt 23,19. 25,9. 51, 18. 245,31. 289 N.l. 472,5 N. 518 N.l. 594,19. 612 N. 2. 614,20 ff. 6 15,23 ff. 616,5.

Pralatentag 6 N. 2. 12,6. 21,10.

und Eeggbach 472,5 N. 622,17 ff. 614,20 ff.

Bienst, Balthasar, von Lindau 277,1. Billick, Eberliard, Karmeliten-Provinzial

542,19. binthaus 370,20. Bischoff, Georg, kgl. Taxator XXII U,

312,9. Bischofszell 173.29.

A

Blarer, Agnes, Gs. Schwester, = Hitzler

53 N. 2. = Schellang 193 N. 3. 203,8 ff.

Ambros XIV ff. 239,2 ff. 262 N.l.

Bartholomaus, BUrgermeister zu Konstanz 5,5. 6,4.

Chris topb XV. 1,20. 2,11. 4,4. 5,8. 30,24. 31,12. 35,15. 47,13. 70,8. 71,10. 91,2. 100,5. 102,29. 110,23. 111,13. 114,20. 132 N. 2. 139,7. 151,8. 152,5. 154,26. 157,10. 158,9. 159,5. 164,12. 166,30. 178,5. 185 N. 188,10,28. 190 N. 198,17. 199 N. 3. 203,19. 241,31. 242 N.l. 250,25. 284,1,10 ff. 300,33. 303,23 ff. 305, 3,N. 354,24 ff. 369,24 ff. 591 N.

dessen Frau Barbara 285,9 ff.

303,23. Kinder 285,20 ff. 303,23. 59&

N.3.

Johann Chriatopb 188 N. 4.

Katharina XIV N 3. XXIV"

N.l. 287,21. 369,28 ff.

deren Liebhaber 370,35 ff.

Mann, Hans Raitner 369 N.

Magdalena 287 N. 1. 406,24.

Register.

629

Blarer, Chris toph, Schuldsache 190 N. 241,31 ff. 285 N. 286,2 ff. 305 N. 307 N.l. 354,24 ff. 355,14 ff. 372, 7ff. 373,15 ff. 380,29 ff. 381,9 ff. 382,36 ff. 463,6. 471,2 ff. 474,14. 489.21. 491,18. 545,17 ff.

Gerwig: Ansehen XXVIII.

Erscheinung XV N. 1. XXI.

Freundschaften XXI-XXIV.

Hauehalter XXVII.

infuliert 314,32 ff. 356,18. 375,1 ff.

bei Karl V. XXVm.

Kommissionen : Annaten-Kollek-

tor 307,4,8 ff. 317,1 ff.

fur Landau 327,1.

fUr Otto Truchsefi 463,23.

Tiirkenhilfe 341,9 ff., N.2.

342,1 ff.

- Konsekrationsgewalt 314,18 ff. Krankheiten 19,16. 35,19 ff. 42,5.

46,8. 111,2. 156,24 ff. 382,27 ff

511,28.

predigt XXX N. 10.

Wappen 181,28. 375,1 ff.

Johann, Ge. Vater 97,16. 154,16. —- Katharina, Gs. Mutter XVI. 19,12.

55,11. 109,4. 114,18. 154,15.

Konrad von. Konstauz XVm.

Magdalena, Gs. Seh wester 4,7. 55,

11, 114,18. 407,1.

Michael, Gs. Bruder XV. 8,14. 98, 28. 108,31. 120,20. 151,20. 152,2. 154,17. 156,8. 159,33. 165,31. 171, 24. 242,5. 250,20 ff. 251 N.

Thomas, Biirgermeister von Konstanz XIV ff. 159,33.

Blarer von Wartensee, Diethelm e. St. Gallen.

Wilhelm 589,10.

Blaubeuren, Benediktinerkloater 611,8 ff.

Abt Ambros 30,14. 32,16.

Blitzenreute bei Ravensburg 38,22.

41 N. 2. 110,1.

BlBnried OA. Saulgau 37,29 ff. 128 N. 2.

482,4.

Amtmann 482,4,11. Clans Softer 37,34.

Bauernauf stand 37,29 ff.

bluemensachen (defloratio) 245,14. Blumenthal, Komtur von 227,1. 228,8. Blutregen in Italien 447,24. Bock, Bartlome, Prokurator am Chor- gericht zu RadolfzeU 171,22. 288,

33. 292,13.

Benedikt, Groflkeller zu Ochsen-

hansen 232,10. Bodensee 40,17. 62,25. 79,20. 93,5. 106,20. 108,20. 130,8. 167,1. 205,6. 206,3. 217,1. 252,8. '348,28. 564,27. 582,6. 588,28. 610,28.

Bauern 68 N.

StSdte 103,8. Bodman, Hcrren von XXIII.

Hans Konrad 365,29. 367 N.l.

457 N.l. 506,8.

Kaspar 506,9.

Wolf 365,30. 367 N. 1.

Bodnegg bei Ravensburg, weissenauisch

486 N. 604,31. Bohlingen in der Hori 205,12. Bohmen, Beham, Beheim, Peham 17,10.

119,3. 122,6. 136,21. 215,14. 228,19.

311,20. 470,18. 584,34. 593,20,28,29.

Hauptmann L. von Rosental 119,2.

Kdnig s. Ferdinand.

Kbnigtum 95,11 ff. 96,6 ff.

Ttirkenhilfe 115,15 ff. 417,20 ff. 418, 22 ff.

B&hmerwald 594,6.

Boissot, Claudius de, ksrl. Bat 12,29.

Bologna 195,11,13. 305,9. 306,17.

Kaiserkronung Karls V. 142,5 ff. Bcipplin, Jo., biach. Notar 301,28. Bosch, Bastian, Hofmeister zu Argen

50,10.

von Waldsee 595 N.

b. Salem.

Bosnien, Sandschak von 317,25. Bozen 437,5. Brabant 501,28. 599,29. Brandenburg, Kurfurst Joachim I. 18, 11. 114,9.

Gemahlin Elisabeth 114,9.

Joachim II. XXVII N. 3. 389,32.

434,34. 435,4. 438,12. 440,1.

441,15. 445,27.

630

Register.

Brandenburg, Markgraf Georg 220,15.

227,35. 246,15, - Gumbrecht 18 N.

Hans von Ktistrin 443,25. Brandis, Folmer von 352,29. Brandschatzung, biindische 163,14.

schmalkaldische 568,5. 594,17 ff.

wiirtteinbergische 233,3. BrauuBchweig, Stadt 436,27. 443,36.

Herzog Erich (Calenberg) XXI. 114,7. 212,3. 380,3.

Heinrich (WolfenbUttel) XXVII

N.3. 210,27. 362,12,15. 374,4 ff. 380,3. 436,23 ff. 439,8,30. 441, 27. 443,9,21 ff. 445,29. 479,7. 483,11 ft'., 27 ff. 529 N. 1. 532,2 ff. 534,15 ff., 26. 535,1 ff. 536,1. 552,9.

Sohn Karl Viktor 532,16.

536,1.

Land 448,3.

Schuldsache 483,11 ff., 27 ff.

516,35 ff. 522,7 ff. 543,32 ff. 545,6 ff. 597,26.

Sekretar 362,10.

Braunschweiger 600,16.

Brecht, Basilius, Eat in Innsbruck

XXI N. 6. Bregenz 224,2. 410,3. 588,14.

Amtleute 517,27.

Aintmann 6. Kantz.

Herrschaft 218,3. 571,13.

Bregenzer im Feld in Ungarn 457,21. Bregenzer Wald 513,4. Breisacb 374,10. 601,12.

Breisgau 590,6.

Bremen, Bischof Christoph von Braun- schweig 380,2.

Breragarten 177,4. 180,29.

Bresinger, Baltbasar 304,17.

Brisgovius, Johannes, Theol. 209,11.

Brixen 195,7. 202,30. 211,6. 214,23. 303,25. 470,16.

- Bischof Georg von Oeterreich 187 N. 1. 192,22. 193,26. 195,6,25. 197, 11 ff. 198,5. 200,21. 201,6,12,25. 202,7 ff. 209,20 ff. 210,85 ff. 211 1.2. 214,21. 218,1. 274,2.

Brixen, Hofmeister s. Viilegas.

Stift 201,28. 202,19.

Weihbischof Kraus 274,1. Brack bei Pursfcenfeld 602,15.

Bruck, Dr. Christian, schinalk. Bat

568,11. BrUssel 504,81. 505,1. 510,7,28. Buchau, Buchen, Reichsstadt 57,4. Bucbau, Stift 5N.3. 89,32. 365,6.

367 N. 1.

Fiirstabtissin Barbara von Gun del- fingen 22 N. 4.-

Elisabeth von Geroldseck 225

N.l. 254 N.l. 259,22. 340,18. 350,30. Buchereee = Federsee 51,16. Buchhorn, Buchern, Reicbsstadt 25,9. 40,15. 55,13 ff. 80,33. 207,9 ff. 352, 6,11.

Biirgermeister u. Rat 354,11.

Priorin und Konvent der Sammlung 207,9 ff.

Vikar 272,31.

weingartener Kaplaneien 354,12 ff. St. Jacob (Dreikonigsal tar) 354,14.

Buda-Pest 378 N. bulgen 560,27.

Bund, kaiserlicher, von Donauwfirth 270,3,9.

nurnberger (christliche Einigung) s. Niirnberg.

schmalkaldischer s. d.

schwitbischer s. d. Bund s. Baindt. Bttnde s. Graubiinden.

Biiren, Max von, ksrl. Oberst 575,25.

577,9. 592,13. 623,14. Burgau, Markgrafschaft 231,8. 353,5.

556,1 5.

Matthias von, Vogt zu Waldsee XXII N. XXIUN.6. 188,1. 231,1. 422,17.

zu Wolfegg 578,16. 580,13.

Burggraf, Ulrich, Edelmann 250,2. Burgund 26,29.

Burraeh OA. Ravensburg 53,22 ff. Butzer, Reform ator 403 N. 404,11. Buxheim, Kartause 530,18. 542,7.

Register.

631

Calais 100,9.

Campeggi, Laurentius, Kardinal 29,26. 30,5.

Cantorei (Singerei) in Konstanz 256,6.

Neuburg 256,7 If.

Sigraaringen XXV N.

Stuttgart 243,33.

Cari aui Sardhneu 268,16.

Carlowitz, Christbph von 574,1. 600 N.

Carmagnola (Turin) 305,8. 306,1.

Carthago 268,19 ff.

carthonen 437,7.

Castelalto, Franz von, Gouverneur in

Trient 450,27. Castilien 455,19. Castro (Apulien) 315,29.

Graf von 315,30. Cattaro (Dalmatien) 399,10. Cesarini, Kardinal 274,12.

Chan tommy, Thomas de 455,8. 470,16. Cherasco (Cierasgo) 446,34 ff.

Chiemsee, Bischof Hieronymus Mei- tinger 295,11.

Chieri bei Turin 316,11. 455,28.

ChriBaro = Kompetenz 205,18.

Christazhofen OA. Wangen 40,29. „Christliche Vereinigung" von NUrn-

berg: Werbung in Schwaben

335,23. Christoph s. Blarer. Christus-Brief 167,8 ff. Chur 277,34. 306,14. Cisterzienser, exemte, sollen den Bi-

echbfen unterstellt werden 153,14. cleffer, Schreier, Schwatzer 199,9. Cieve, Herzog von 318,27. Cochlaua, Dr. Johann 165,8. 316,21.

428,13. 503,3 ff.

Sacerdotii . . . defensio 503,10. Clos, Wolfgang von, Domherr zu

Passau 565,21.

Colli, Konrad, Domiuikaner-Prior in

Koto 155,10. Colloquenten von Regensburg 402,24. Colonna (Columna), die Herrn 95 N. 2.

Ascanio 398,23 ff. 400,10 ff.

Fabricio 399,3. confortatif (Arznei) 357,2.

Conrater, Laux, Propst von St. Stephan

in Konstanz XVIII. Contarini, Gasparo, papstl. Legat 397,

5. 399,31. Corvei, Abt Franz von 396 N, 1. Costnitz s. Konstanz. Cremona 469,22. Crespy, Friede von 487,36 ff. 500,26.

502,1. 506,25. Creutzer, Hans, weingart. Diener 408,

1. 581,20. 594,14. Cristan, Christian s. Lantz. Croaria, Hieronymus von, Landvogt zu

Graisbach 168 N, 2.

Cron b. Krain.

Cronberg, Walther von, Administrator des Hochmeisteramts und Meister des Deutschordens 56,5. 90,8. 141, 25. 144,18. 147,35. 166,19. 249,25. 250,20. 251 N.

Cronburg, SchloB und StMtlein 17,15.

Cumiana bei Turin 455,28.

cumettieren = commcntieren 590,33.

Damvillers 442,21,26. Danemark, Kbnig 179,19. 470,8. Dankets wetter .(Dankenschweil), Burk-

hart von, Obervogt der Keichenau

XXII N. XXHI. 150,13 ff. 152,1.

172,1. 192,11. 225,1. 287 N. 1.

350,31. 865,28. 367 N. 1. ein Sohn [Bruder?] Mo'nch in Kempten 151,24.

Jacob von, Landvogt zu Rotenfels 207,1. 350,31. 365,29. 367 N. 1.

Dannecker, Jobst, Formenschneider zu

Augsburg 374,35. darafter = landauf, landab 123,14. Darlegen, bttodisches 5N.3. 24,23. Davos 589,18. Deiniugen im RieU, Pfarrer Stephan

Wolf 70,20. Deklaration von Speier 422,6. Depsriet, Wendelin, Magiater, Kloster-

Prazeptor 1,1. 2,4,27. 3,13. 4,30.

Ravensburg a. Erbach. Deutechorden 250,28. 251 N.

Administrator s. Cronberg, Schuzbar.

632

Register,

Deutschordeu, Marschall Jorg v. Olz 16,26.

Meister s. Cronberg, Schuzbar. Dick, Leopold, Prokurator in Speier

XIX N. 3. XXVII N. 4.

Diedenhofen 444,13. 447,6.

Diepoltzhofer, Galli, Kaplan in Ravens- burg 253 N.

Diesbaeh, Niclas von, Koadjutor zu Basel 72,6..

Diessenhofen 172,3. 388,4.

Dietenberger, Johann, Domimkaner- Prior in Koblenz 155,11.

Dietrich, Dr. Ambros 16,24.

Dignit'aten, bisch. konstanzische 251,8 ff.

Dijon 26,29.

Dillingen, Bischofsresidenz 295,3. 465,2. 471,28. 540,31. 681,13. 585,9.

Graf von 213,1.

Kapitel 463,23.

Dinkelsbtihl, Reichsstadt 22,18. 227,2. Dinnenried OA. Waldsee 53,18,20. Diozesan-Synode, konstanzer 453,1. 520,31 if.

Dona, Donen = Donau.

Donau 94,20. 95,18. 141,6. 162,2. 477,6. 481,7. 611,11. 547,10.

Edelleute 353,4.

Ritterschafts-Viertel 210,23. 353,11. 354,1. 360,1. 369,19. 610,14.

Donauwb'rth 227,2. 244,1. 246,11,22,34. 248,13. 251,7. 253,27. 334,2. 577,12. 585,9.

Benediktinerabtei 9N.1. 32N.1. 429,9.

Abt Thomas 423,8.

Generalkapitel 9N.1. 32N.1.

Prior imd Konvent 428,9.

Gerwigs Herbergen 246,17 ff.

Kaisheimer Hof 246,13.

Komtur Heinrich v. Pappenheim 246,4.

Tage: des ksrl. Bundes 270 N. 2. des schwab. Bundes 296 lsT. 2.

333,17. 334,2, K. 1. Doria, Andrea 269,16. 295,19. 309,3.

312,3,10,27 ff. Dornach = Tournai 179,27.

Dornsberger, Kaspar, Ritter, von Uber- lingen 114 N. 2. 152,20. 337,12.

Augustin 114 N. 2.

DSsch, Zutfftmeister in Ravensburg- 132,20.

Drei Konige, HI., Gaben der 123,3.

Drewer, Johann, An wait am. Kammer- gericht 305 N.

Duren 455,33.

Ebersheim = Miinster, Benediktiner- kloster 70,30 ff.

Abt Georg 70,30 ff.

Eberstein, Graf Wilhelm zu, oberster Hauptmann 432,6. 449 N.

Eck, Dr. Johann XXI N. 6. 155,8. 181, 24. 273,4. 405,20 ff.

Schriften: Ains Juden Buechlins Verlegung 406,14, N. 3.

Annotationes in Josue 406,17. Enchiridion 406,18.

Homiliarium 278,7.

Sermones 181,24.

Eck, Leonhard von, bayer. Kanzler XIV. 14 N. 70,6. 133,13. 142 N. 1.

148.10. 199N.1. 200,18. 226,27. 228,5. 229,1 ff. 238,4 ff. 279 N. 1.

390.11. 530,5. 531,3,5,10. 587,4.

Edelstetten, Abtissin Beatrix von Wald-

kirch 196,21. Egelsee bei Feldkirch 513,23, N. 4.

514,15,21. Ehingen a. D. 116,22. 191,17. 210,23. 230,16. 237,26. 353,30. 354,1,9.

Stadtschreiber Huser 289 N. 1.

Tag der Graf en und Herrn 610, 12,20.

Ehingen (a, N.), Eberhard von, Komtur zu Heilbronn 254 N.

Hans 352,30.

Komtur zu Regensburg 251 N.

Philipp, Komtur zu Altshausen 338, 3,15. 340,21. 341,5. 342,7. 360,20.

Ehreuberger Klause 595 N. Ehrensteiu bei Ulin, Kaplan Hans von

Homburg 620,33 ff. Eichstadt 220,16.

Register.

633

Eichst&dt, Bischof Gabriel von Eyb 178,5. 220,16. 246,15.

Moritz von Hutten 468,21.

561,14.

Domdekan 194,3. Eidgenoesen, Eidgenossenschaft 76,24.

106,18,31 ff. 122,11. 125,16. 135,11 ff.

149.15. 172,22 ff. 179,14. 181,13. 205,21 ff. 21 3,25 ff. 245,39. 246,3. 252,7. 318,21. 390,18. 391,2,12,15 ff. 397,31. 401,5. 402,21. 404,24. 410,1. 460,25. 513 N. 4. 589,6 ff. 590,27 ff. 602,18. 611,31. 612,1. 615,10 ff. 622,29 ff.

fllnf Orte 136,10. 172,27. 174,1. 177,3. 178,10 ff. 179,2 ff. 180,29.

181.16. 391,31. 459,4. 590,1.

neun Orte 589,7,27. 590,37. 591,2,9.

sieben Orte 388,2. 615,14.

Kappeler Krieg 172.18 ff.

Eiiner, ravensburger = 23 MaB 386 N.

ingolsfadter 405,28.

ulmer 405,29.

Einigung, oberlandische (christliche Verst'andnis) 160 N. 2. 169,2. 170,2. 175,10, N. 2. 191,3,10. 218,25. 240, 7 ff. 253,20 ff. 255,4 ff. 256,19. 257, 7ff. 260,1 ff. 266,14 ff. 270,8 ff. 328, 33. 387 N. 2. 351,11,26. 457 N.l. 458,10,14. 464,17 ff.

Einsiedeln 178,21. 317,3.

eidgenoss. Tag 76 N. 2. 122,12. Elchingen, Benediktinerabtei52,9. 101,5.

156,10. 365,8. 367N.1. 397,2.429,9. 432 N.l. 530,24. 535,24 ff. 554,29. 556,23.

Abt Andreas 397,1. 428,15. 473,29. 530,22. 535,27. 536,16. 554,24. 556, 8ff. 560,24. 615,5.

Hieronymus 32 N. 1. 52,6. 81,30.

89,29. 149,21. 156,8. 249,30. 341,24.

Bauern 52,7 ff.

Benediktinerschule 530,27. 533,19. 556,26 ff. 615,6.

Pr&latentag 474,11.

Priestermangel 397,1 ff. Ellerbach, Burkart von 52,23.

Ellerbacb, Burkart Hans zu Laupheim

249,38. 620,9. Ellingen, Landkomtnr Wilhelm von

Neuhausen 220,13. 247,2. 248,2ft.

249.24. 254 N. Ellwangen, Propstei 5N.3. 7,14.

Bauern 44,24.

Propst Pfalzgraf Heinrich XXIV N.6. 22 N. 4. 340,17.

ElsaB 590,7.

els&sser Wein 598,32.

empfal « en tf all en, sterben wiirden

151,3. Ems, Hohen-(Emps) 546,1.

Neuen- 546,2.

Herren von XXIII.

Burkard von, Oberster im salz- burger Krieg 83,12. 84 N. 1. 546,1.

GeorgSigmund,DomherrzuKonstanz UN. 187,18.

Hans 365,21. 367 N.l. 545,26.

Mark Sittich, Bitter, Vogt zu Bre- genz, Bludenz und Sonnenberg XXII N. 79,22. 85,17. 108,5. 111,4. 162,31.

Wolf Dietrich 365,31. 367 N. 1.

Ennabeuren OA. MUnsingen 280,15. Engelin von Egelsee, Georg XYI.

Hugo XXII N, 434,16 ff. 446,1 ff.

454.25. 464,27. 469,14. Engen (Hegau) 388,5. England 18,2, 100,15,17.

Konig Heinrich VIII. 26,25. 100,9, 12. 165,3 ff. 390,10. 469,35. 500,23 ff. 501,23 ff. 504,16.

Tochter Maria 436,34.

Reformation 165,3 ff. Englander 500,23.

englische Hunde 526,10. Ensisheiin 380,14.

Land vogt 391 N.l.

osterr. Regieruog 248,15. Enzberg, Friedrich von 350,32.

Hans Rudolf 350,32. Erasmus von Rotterdam 548,23. Ensheim s. Ensisheim. Erbach, Pfarrer Depsriet 253 N. Erdbeben im Etschland 878,16.

634

Register.

Erdbeben in Italian 447,27.

Erfurt 592,6.

erkickt = erkeckt, kiihn geworden 50,8.

Srmatingen am Untersee 172,8.

Erpfingen, Pfarrer Link 252,17.

erschetze (Abgabe bei Lehensverande-

rung) 30,24. erstunken und erlogen 510,3, Erzherzog Sigmund 482,29, Escbach OA. Raven sburg 39,32. 77,32.

486 N. 604,32.

Bau em mi rob en 78,8, N.

Hauptmann Hans Miller 78,11. Esenhausen OA. Ravecsbnrg 38,4. 41

N.2. 128 N. 2. Esseg (Ungarn) 317,11,23 ff. 820,10. Essendorf bei Biberacb 571,7. Efllingen, Reichsstadt 47,14. 239,14.

245,30. 618,31.

Fllrstentag 100,26. 101,29. 103,2.

Kreistag 185 1.1.

Reichsregiment 30,25. 31,10. 91,17. 104,5.

Etschland 112,11. 378,18.

Erdbeben 378,16.

weingartener Besitz b. Lana. euffen = aft'en 137,27. evangelici, quos vocant 142,14. Eylenberg, Frau von 318,16. Eysni s. Isny.

Fabri, Dr. Johann, (Jeneralvikar in

Konstanz 8 N. 2. osterr. Rat 30,23. 72,2. 91,19.

93,29. 96,22. 97,8. 100,8 ff.

1UN.1. 188,23. 139,4. 155,4.

Propst in Ofen 180,17.

Biscbof von Wien 164,11. 171,

18. 180,25. 186,16 ff. 195,14.

248.25. 267,31. 275,39. 316,18 ff. 318,29. 322,18 ff. 330,9 ff. 334,8.

343.26. 861,4. 380,12. 402,4. Schriften: De fide 816,23.

..— MaterivomSakrament 316,20.

...... Opuscula 316,21.

Triginta articuii 334 N. 3.

fachten = Fehden 271,22. Fahlheim (elcbingisch) 556,21.

falchynetlin = Geschtitz 97,22. Falkenstein, Hans Christopb Freiherr

von 483,15. 545,8,11. Farnese, Eardinal 586,29. Fastendispens der Benediktiner 28,32 ff.

32,18.

im Advent 414,23.

Faut (Fait, Foit, Vait, Yoyt), Dr. Jo- hann, Mitregent zn Stuttgart 215, 30. 216,82. 227,32. 279,17. 281,35. 352 N. 442,1.

Feldkirch 256,25 ff. 513 N. 4.

Landtag 512,32.

Vogt s. Schellenberg.

Ferdinand, Erzherzog 6N.3. 13 N. 3.

17.7. 19,4. 24,9. 26,3. 27,21. 30,5. 35,10. 40,6. 45,16. 60,1 ff. 61,23 ff. 65,34. 72,1,6. 75,12. 92,30. 93,14.

95.8. 96,6. 131 N. 8.

Komg von Bbhmen 95,11. 96,7. 100,7. 115,15. 122,6.

von Ungarn 95,8. 124,9.

101,17. 102,10. 105,14,21. 106,9. 108,26. 111,9,14. 114,1. 124,16, 27. 126,18. 127,1 ff. 130,16. 131,4 ff. 134,10,31. 186,4. 138,14. 140,19. 145,29. 146,38, 148,20. 149,24. 151,8. 157,14.

romischer Kbnig 158,2. 160,31. 162,16. 164,13. 165,16. 166,33. 169 N. 1. 180,6. 187,3. 189,3. 190 N. 195,17,19. 196,8. 197,11. 198,1,16. 199,7 ff. 203,17. 204,29. 209,6. 211, 9,28. 213,6. 215,14. 216,14. 217,8. 219,3,8. 220,6,20,26. 223,21. 224, 14,18,23. 225,9,20, N. 226,11. 228, 19 ff. 230 N. 233,4. 234,5. 238,27. 241,30. 242 N.l. 243,8. 244,8, N. 247,32. 248,33. 250,14. 266,6,13. 269,34. 270,7 ff. 274,27. 275,14. 276,2. 279,15 ff. 284,10, N. 2, 285 N. 1. 286,6. 293,5,20, N. 3. 295,5 ff., 29. 297,16. 299,2,7. 300,17. 301,4. 303,6,22 ff. 307,2,8 ff. 308,2iff. 309, 18. 310,27. 311,9,31. 312,18 ff. 314, 3. 315,7. 316,4. 317,1. 819,18. 320, 7,26 ff. 321,81. 323,4. 324,12 ff. 326, 12. 826,32. 328,8. 331,22 ff. 335,20 ff.

Register.

635

337,11,23, N. 2. 338,6,19. 339,16, 25 ff. 341 N. 2. 342,19 ff. 344,4,21,27. 345,14. 346,12 ff. 347,13 ff. 350,34 ff. 353,21. 354,26 ff. 355,6 ff. 358,31,34. 359,31 ff. 360,20. 369,21. 371,12. 372,27. 373,20. 377,29. 379,8. 380, 26. 381,2. 389,28. 390,18. 401,86.

402.3. 403,3 ff. 405,3. 409,9,14. 412, 18. 417,18 ff. 420,19. 422,20,23.

435.4. 441,12 ff., 20. 442,1 ff. 446,16. 448,4. 449 N. 454,19. 455,12. 457, N.l. 458,2. 459,21 ff. 461,33 ff. 462, 35. 463,12,17 ff. 464,6. 465,12 ff. 467 N.l. 469,1. 473,6,19. 476,27 ff. 477,25. 478,17. 479,14,17. 480 N. 482,22,34. 483,21. 490,37. 491,19. 498,20. 502,9. 507,25. 508,3, N. 509, 3,17 ff. 511,5,16 ff. 512,2,19,28. 513, 1,8 ff. 517,27. 518,7 ff. 519,4. 520,

13. 523,16 ff., 28 ff. 527,2 ff. 531,7. 535,5,7. 538,2. 544,4. 555,28 ff. 556,

14. 573,27. 581,1. 584,23. 586,23. 588,32. 590,6,25. 593,29.

Ferdinand, Gemahlin Anna 19,4. 378, 12. 508,1. 509,24.

Tochter Elisabeth 345,19, N.3. 461, 28. 463,13.

Ferenberger (Fernberger), Johann, von Egenberg, osterr. Sekretar XXII N. 64 N.l. 131,1 ff. 157,10. 166,29. 171,17. 180,5. 188,10. 278,1. 306, 26. 310,27. 311,18 ff. 354,25. 355, 6ff. 462,31. 472,9 ff. 476,22. 478,9.

Ferrara XVI N. 6. XXII N. 277,32.

Feustritz, Martin von 162,17.

feyren = Feiertage, Ostern 112,7.

Filonardi, Aotonius, Bischof von Veroli 194,4. 211,7.

Eunius, Nnntius 9 N.

Fingger (Fincker), Michel, von Konstanz, Hauptmann 451,1, M. 455,1. 499,24. 506,6.

Fiechbach bei Regeneburg 199 N. 3.

fisery = Yisier 520,24.

Fiskal des Kamraergerichte 21,15. 487,32, N.

Flandern 378,30. 447,3.

Hiss e, goldeues VHes.

Florenz XXII N. 277,30. 312,10. 313, 3ff. 315,5,11 ff. 589,20.

fierzog Alessandro 312,5. Fokenzer s. Vockeozer, Fontanable Fontainebleau 318,16. Foraait = fuoruscito 312,5. Franken, Wiedertaufer in 108,23.

112,11. Frankfurt a. M. 17,17. 132 N. 2. 469,5. 483,19.

Fastenmesse 545,18.

Herbstmesse 524,14. Frankfurter, Dr. Jacob, Kammerproku-

rator der vorder'dsterr. Lande 63,31. 97,32. 105,26. 134,9. 248,15.

kgl. Rat und Regent zu Innsbruck XXI N. 6. 513,17. 515,17 ff.

frankischer Zug (1521) 51 N.

Frankreich 18,2, 133,30. 278,17. 305,9. 306,15. 315,6. 317,12. 325,13. 397, 32. 398,1,8. 400,3,21 ff. 439,23. 444,5. 446,24. 455,25. 469,33. 491,10. 500,26. 501,28,31.

Ktinig Franz 100,14. 108,9. 179,28. 210,19. 212,6. 282,3. 288,11. 309,1,6. 312,4. 318,20. 315,25. 318,7,16. 329, 10. 374,25. 390,9. 398,16. 402,18. 420,30,34. 431 N. 8. 435,22 ff. 439, 27. 440,11,13. 441,31. 442,25 ff. 443,1,8. 444,17 ff., 28. 446,24,31. 447,13,30. 448,1. 458,3. 470,3. 487, 36 ff. 501,22. 502,2. 506,23. 511,30. 513N.4. 545,1. 581,15. 589,19. 602,17. 611,82. 612,2. 615,15.

Dauphin (Dolphin) Heinrich von Orleans 444,22. 450 N.l. 488,1. 506,24. 525,6.

Frantz, "Wolf, kemptener Diener 596, 13. 597,8,15.

Franzos, der, s. Frankreich, Konig.

Franzosen 26,85. 278,11. 283,17. 288, 12. 295,20. 317,12. 318,4 ff.,1 Iff., 21 ff. 398,3 ff. 440,18. 442,20. 446, 26 ff. 447,3 ff. 450,15. 455,27. 470, 2ff. 502,1. 540,12.

Franzosen, die (Krankheit) 617,12. franz'dsiscke Botschaft beim TUrken 315,23. 470,27.

€36

Register.

franzosische Galeeren 317,83.

Krieg (1536) 290,17.

Lieder 134,1.

Frauenfeld 173,27.

Fregoso, franzSs. Diplomat 444 N. Freiburg i. B. 375,27,34. 601,10.

Buchdrucker 601,27. 613,15.

Druckerei 375,21,29.

Prior (?) 607,10.

Theologie 209,9 ff.

Freiburg i. U. 209,2. 590,9. Freiburger, Hans, Biirgermeister zu

fjberlingen 7,26. 42,25. 56,20.

333 N. Freising 133,22.

frettereyen = Herausforderungen 459,

25. 465,16. Frey, Jacob, Hauptmann von St. Gallen

174,11.

Freyberg, die von 65,23.

Caspar 412,31 ff.

Eberhard 249,39. 288,22. 296 N. 2. 313,28. 335,2. 352 N. 354,6. 409,10. 413,17.

Ferdinand XXIKN.6.

Friedrich zu Kifilegg 365,21. 366,33. 367 N.l. 540,15.

Georg Ludwig 250,5.

Ludwig 250,5.

Pangraz XXIII N. 6.

Velchior 412,29.

Wolf 250,6.

Freudenberg, Eberhard von, Haupt- mann 11 8,30 ff. Freundsberg 8. Frundsberg. Friaol 345,12.

Friedingen, Hans von, bisch. konstanz, Hofmeister 67 N. 4.

Verweser der Landvogtei 134,24.

Rudolf, Landkomtur der Ballei Elsafi zu Altshausen 18,16. 24 N.l. 71,21. 74,1. 82 N. 2. 89,24. 90,7. 104,1. 119,24. 125,5. 135 N.l. 140, 14. 141,9. 144,18. 147,30. 163,31. 1.69,1. 170,1. 202,34. 225 N. 254 N. 259,23.

Friedrich, Herzog s. Pfalz.

Fronhofen OA. Ravensburg 38,4. 39,13.

41 N. 2. 128 N. 2. Frundsberg (Freuntsperg), Georg von,

Feldhauptmaon 95 N. 2. 96,17. 97,23.

Kaepar 141,9. 242,21. 249,35. 278,31.

Fuchs, Matthaus, Hofzahlmeister 341

N.2. Fuchs von Fuchsberg, Ritter Christoph

von, tirol. Regimentsrat 13,10. 130

N.l. Fuchs zum Schneeberg, Hans 189 N.

Fugger, die 600,20.

Anton 309 N. 441,9.

Jacob 52,24. 164,15.

fuggerscher Faktor Hoffmann 600 N.

Fulda 69,25.

Fiinfkirchen (Ungara) 94,27. 418,4,8.

Fiiof Orte s. Eidgenossen.

Furer, Christoph 267,2.

FiirBtenbank des schw&bischen Bundes

279 N. 1. Fiirstenberg, Grafschaft 391,16.

Graf Christoph XXIII. Egon 501,31.

Friedrich XXII N. XXIV N. 2.

XXVII N. 3. 124,30. 155,22. 191 N.l. 259,27. 299,33. 306,28. 308,25. 310,29. 316,15. 350,20. 363 N. 2. 365,13. 366,29. 367,5, N. 1. 371,3. 374,28. 377,26. 388, 9. 390,16. 433,10. 442,5. 457.6, N.l. 458,17 ff. 464,17. 482,20. 483,14,17. 488,13, N. 3. 491 N. 4. 492,8. 497,29. 498,31. 518 N.l. 524,4. 543,33. 545,6. 576,8,12, N.l. 582,8,32,36. 587,6. 619 N. 2. 620,8.

Tochter 433,10.

Wilhelm 54,32. 318,13. 374,15.

443,1 ff. 501,32.

Fiir8tenbergiseher Kanzler s, Rast.

Filrster, Jorg, Notar am Kammergericht 156,3.

FUrstl. Durchleuchtigkeit b. Ferdinand.

Fiissen a. L. 596,8.

fiissener Vertrag 66,2, N.l. 69 N. 2.

ffistin 436,6.

*,

Register.

637

Gabelkhofer, Rupreoht, Hofschreiber

in Feldkirch 514 N. Gable = Connetable? 318,14. Gaienhofen in. der Hori 205,12. Gaisbeuren OA. Waldsee 53,17. 55,34. Gaismayer, Bauernhauptmann 79,24.

90 N. 91,25. Gall, Hans, Chorherr zu Brixen 200,27. Gangfische XXI N. 6. Gaza (Gasa), Johann, Schulmeister zu

Stockach 451,10 ff. 452 N.l. gebrote (im Brot stehende, bezahlte)

Knechte 41 N. 2. 183,13. gech = jah 137,25. gefrett = betrogen 151,18. Geislingen a. St. 560,25. 619,14. geistltche Jurisdiktion 203,3. 205,17 ff.

244,31 ff. 245,8 ff. Gelderich, Konrad, Biirgerraeister zu

Ravensburg 224,31. Geldern, Herzog 436,10,14. Geldricb, Johann, Pfarrer zu Cappel,

Dekan von Teuringen 494 N. gelsucht Gelbsucht 256,25. geraeiner Pfennig 486,26,31. 495,17 ff.,

N.3. 498,29. 596, 16, N. 2.

Generalkapitel der Benediktiner der

mainzer Provinz (Provinzialkapitel)

9 N. 1. 28,2 ff. 30,14. 32 N. 1. 70,31.

121,17. Genf, relig. Uuruhen 404,26. Gent 381,3. 382,20. 492,26. 496,29.

501,13,17. vertriebene Genter 486,18. Genua (Jenua, Jenow) 17,29. 137,2.

196,1. 317,19. 405,8. 410,5. 436,7.

440,13. 441,33. 455,3. 463,4. 471,18. genugra 472,15. geprSte s. gebrote. Geroldseck, Hohen-, bei Lahr, Erzgrube

159,25. 194,16 ff. 299.8 ff.

Elisabeth, Abtissin von Buchau 194 N.3.

Gangolf von, Landvogt in Ensis- heim 155,14. 380,13.

Walther von 159,24. 194,15. 299,8. Tochter 438,13.

geschiff und geschirr 567,22.

Gefilerin, die, Nonne in Baindt 98,11.

geswader reiter 387,19.

Ghinucci, Girolamo, Kardinal, Senen-

sis 274,12. giebt, die = (3 bung 290 N. Gienger, Dr. Georg, von Ulm, bisch.-

konstanz. Kanzler 105 N.l. 126N.1.

197 N.

Hofkanzleiverwalter (Vizehof-

kanzler, Vizekanzler Ferdinands) 323,23 ff. 342,14 ff. 345,10 ff, 26 ff. 346,6. 355,14. 380,29. 396, 19. 459,17. 460,2. 479,15,17. 491,22. 507,25. 508,13,16. 545,27.

Landvogt in Ravensburg (seit

1546) 580,19,30. 602,21. 619,20. Glareanus, Professor in Freiburg

209,13. Gleich, Graf von, s&chsiscber Oberst

593,24. Glockenlauten fiir den niirnberger Bund

368,7 ff. Gmfind, Schwab. 139,21. 227,2.

Wiedertaufer 144,13.

Goggingen bei Augsburg, Pfarrer von

294,27 f. Goldenes VHes 179,29. 542,14. Goldlin, Hercules, Domherr und Statt-

halter der Dompropstei zu Konstanz

376,13 ff. 460,24. 494,11 ff. Gomora s. Komorn. Gonzaga, Ferrante, VizekQnig von

Mailand 502,2.

GBppingen 562,17. Gorz 420,25.

Gorze, Kloster 442,21,30. Goslar 436,27.

Gottesgab (Joaehimstal) 593,21. Gottesl&sterung verboten 386,7. Graf Hans e. Montfort. Grafen und Herrn (Ritterschaft und Adel) 449 N. s. Ritterschaftsbank.

Oberschwab. Einigung 169 N. 1. 175, 9. 191,2,8. 240,8.

Grafeneck, Friedrich von, zu Tierberg

414,9. Grahenpund s. GraubUnden. Graisbach bei Donauworth 168 N. 2.

638

Begister.

Gran (Ungarn) 108,27. 441,16. 446,16.

509,16. Granada 455,21. Granvella, Nicolas Perrenot de, Kanzler

Karls V. 282,17. 455,3,7,15. 458,1.

464,28. 465,5. 470,17. 502,2. 506,

18. 507,20. 510,27. 511,20. 512,1.

611,27. 612,14. Graubiinden (Grahen Pund) 306,15.

897,30. 588,35. 589,17. 590,3,27.

622,21. Gremlieh von Jungingen, Hans Jacob,

zu Hasenweiler XXTTT. 241,16.

Wolf, zu Menningen 37,25. 39,13. Grieckisch-Weiasenburg 470,24. 477,1.

509,16.

Sandschak von 317,27. Groncnbach bei Kempten 471,5. Groflkeller, weingartener s. Weingarten. Gugel, Christoph, Kanzler zu Hauren-

burg 114,17.

Erasmus 114,19. Gulch s. Julich.

Gulden in Gold = 18 Batzen 405,33.

= 71 Kreuzer 405,34.

Gnldenmiinzer, Antonius, konstaozer Dominikaner 92,26.

Gultlingen.Balthus von,wUrtt.Rat 606,29.

Gumppenberg, Ambros von 195,9. 196, 5. 198,8. 274,10. 344,10.

Gundelfingen (Munshigen), Schweikard von, Freiberr XXII N. 85,1. 124 N.2. 131 % 3. 160 N. 2. 165,19. 166,8. 169,3,17, N. 1. 170,1. 188,10. 197,14. 198,29. 202,28. 240,9. 254 N.l. 255,26. 259,29. 266,13. 308, 26,29. 310,28. 321,1,7 ff. 331 N. 333,22. 336,14. 337,11. 351,23. 356, 11. 372,21. 415 N. 4. 450,2. 456,5. 545,11.

Gundelfingen bei Dillingen 585,9.

Gundelsheim, Peter voa, Komtur zu

Ulm XXII N. Giinzburg 556,15. Gutenberg, Eektor von 141,25. Gutenzell, Cisterzienserinnen-Kloster

a. Roth 5 N. 3. 31,25. 89,32. 365,12.

367 N.l. 432 N.l. 568,11.

Gutenzell, Abtissin Katharina Bacbtin 31,21.

Magdalena von Freyberg 249,32.

341,23.

Haag, Kunigunde GrSfin zum 304,29,

Graf Ladislaus 305 N. 407,22.

Hablfitzel, Johann, Grofikeller zu Wein- garten IN. 5. 33,28. 37,17. 41,20. 42,17 ff. 43,4. 44,27. 46,30. 49,9. 50,4. 53,8 ff. 86,11. 123,25. 132,16. 195,22. 272,29. 277,12. 408,1. 517, 20. 518,16. 549,7. 551,8. 552,23. 553,20,35. 554,4. 555,1,12. 557,17. 558,31. 559,22. 560,16. 562,6. 563, 17. 667,4,26 ff. 572,1 ff. 578,4. 598, 3. 604,19. 605,26.

dessen Neffe 533,18 ff.

Jos, Kaplan in Raven sburg 267,14.

Konrad, von Markdorf 163,29. 185,24.

Habsberg, Walther von, Pfennigmeister

469,2. 508,3. Habstal, Dorainikanerinnenkloster bei

Sigmaringen 623,19. Hagenau, Reicbsstadt 379,26.

Reichstag 379,7,22 ff. 380,26,30 ff. 381,17 ff. 882,17.

Hagnau (Hagnow) am Bodensee 41 N. 2. 42,17. 151,15. 452 N.l. 572,3,22.

Magister Joh. Buman 5,1.

Wein 542,2.

Haid, Hans, Christo! Blarers Diener

370,36 ff. Haimenhofen, Burkhard von XXII N. Hakirichmann, Dr. Jacob, Vikar und

Domherr zu Augsburg, Bundesricbter

122,24. Hainsperg = Heinsberg bei Aachen 470,6. Haintzel, Hans, "Vogt zu Mindelheim

110,16. Hall im Inntal, Salz 590,30. Haller, Wolf, vom Hallerstehi, <L A.,

Ritter, ksrL Rat 599,30.

<LJM ksrl. Pfennigineiaterl90X.

599,28. Hamerstetter, Kaspar, Proton otar am

Kainmergericht 156,3.

.Register.

639

Hans, Herzog, b* Mecklenburg.

Hans s. KSra,

Haos Thoman s, Rosenberg*

Harsperg, Caspar von. Prior in Wein-

garten IN. 5. 4,11* Hasenweiler OA. Ravensburg 241,18.

Haslachmtthle 241,17. Hausen i. E. 431 N. 3.

Hausen ob Rusenberg bei Biberach

289 N.l. Hawer, Balthasar, Rat Priedrichs von der Pfalz 309,10.

Hegau (Hegaw, Hegenaw, Hegow, Hegeuw) 40,17. 79,2, 348,28. 450,13.

Bauern im 40,18. 68 N. 71,24.

Grafen, Herrn und Adel 169 N.l.

Pr&Iaten, Grafen, Herrn und Ritter 335,21. 359 N.

Ritterschaft vom St. Georgensehild 384,7. 610,14.

Heggbach, Cisterzienserinnenkloster bei Biberach 72,16. 365,11. 367 N.l. 432 N. 1. 472,5. 522,28. 568,9, 614, 22. 615,33. 619,4.

f V

Abtissin Barbara Elenbogin 72,14. Margarethe Haubtmaoin 249,31.

341,23. Veronika KrSlin 472,1, N. 522,

15 ff. 613,20 ff. 615,22ff. 619,1 ff.

620,6 ff.

lutheriseher Pr&dikant 522,30.

Untertanen 614,10 ff.

Heggelbach, Friedricb von 350,33. Heideck (Hay-) bei Niirnberg 118,8. Heidelberg 392 N. 2. Heiden, Joachim von der 574,5. Heidenheim, Herrschaft 22,8.

Forstmeister Hitzler 22 N.l. Heilbronn, Stadt 116,4. 606,29. 612

N.2. 613,2.

Komtur Eberhard von Ebingen 254 N. Heiligenberg 545,10. Heiligkreuztai, Cisterz.-Kloster 623,19.

Held, Dr. Matthias, Reichs-Vizekanzler 300,8 ff. 301 N.l. 307 N.l. 308,37. 310,2,14 ff. 311,18. 313,21. 314,2. 317,10,16. 318,28. 322,3. 336,5.

344,19,26. 354,31. 357,37 ff. 397,15.

399,7. 410,13. Held, gegen Gemig 322,6. Helfenstein, Graf J8rg 576,4.

Ulrich XXII N. 154,29. 450,1.

482,21.

Griffin Margarethe 155,20. Helmersbausen, Benediktiner-Abtei 121,

16. Hemste (Henibst), Franz von, gen, Ta-

mis 189 N. Hensler, Bartholoma, Zunftmeister zu

Ravensburg 252 N. 2. Heppach s. Heggbach. Herbrot, Jacob, von Augsburg XIX N.3.

XXI N. 6. XXJJJ. Hergenschwiler s. Her rgotts well er. Herrgottsweiler (Tettnang) 288,33. HSricourt Dep. Haute Sadne 55,1. Herman, Simon, von Ulm 154.

Urban, Bauerniiibrer 54,21 ff. Herschel, Dr. 210,6.

Hersfeld, Abt Krafto von 396,6, N. 2. Herwart, Konrad, von Augsburg 94,10.

111,19. 119,17. Hessen 239,7. 240,5.

Landgraf Philipp 17,15. 56,19. 118, 30. 115,9 ff. 116,19. 117,14,19,29. 124,7. 212,4. 219,31. 221,19 ff. 226, 11. 227,7, 228,20 ff. 230 N. 231,2, 29. 232,31. 234,1. 235,25. 239,22. 243,6. 248,28. 279 N. 1. 333 N. 362, 9ff. 372,19. 379,17. 380,5. 439,15, 26. 441,26. 443,32,35. 448,2. 532,15. 586 N.l. 576,21. 577,12. 581,12, 15. 583,24. 585,15. 589,21. 592,11. 594,9. 623,4,13.

Wilhelm XIX N. 3.

Heudorf, Pilgrim vou, zu Woltsperg

365,25. 367 N.l. Hejmeran = St. Emmeram s. Regens-

burg. Heuscbrecken in Italien 447,22. Heuwen, Herr von 377,23.

Hildesheim 524,12.

Bischof Valentin v.TeutlebenXXVII

N.3. 479,8. 519,15. 524,6. 535,36. 546,32. 547,3 ff. 548,8 ff.

640

Register.

Hildesheim, Administrator Merklin 122,21.

Weihbisehof s. Vaneman,

Restitutionssache 524,9. 547,8.

St. Gotthard, AbtUlrich von 396 N. 1.

St.Micbael 121,24. Hiltner, Andreas 198,31 ff.

Dr.Johann,pfalz-neuburg.Ratl99,l ff. hinkender Bote 406,7. | Hinwil, Hans von 402,18. 404,22.

Domherr zu Konstanz 456,16. Hirnbeira (b. Nordlingen), Hans von

249,37. ~ Herdegen 85,28.

Rudolf 249,37.

Walther, Piieger zu Kirchberg, ' Hauptmann des schwSb. Bundes

13,1. 46,1. 52,20. 56,13. 57,13. 69,

21. 74,9. 79,1, 80,9. 88,22. 89,13,21.

115,25. 116,32. 119,15. 124,3. 139,

22 ff. 142 N.l.

d.J. 73 N.l. 74,11. 249,37.

Hitzler, Simprecht, Yerwalter der Land-

vogtei 22 N.l. 23,24. 41 N. 2. 44,6.

53,13. 63,10. 105 N.

Hocbstadt bei Dillingen 585,9. Hochzeiten, Zahl der GSste 386,23. Hofen, Propstei bei Buchborn 165,31. 377,19. 566,19,21. 567,6 ff.

Propst Johannes von Ramsperg 4, 10. 34,2. 49,12. 165,30. 195,22. 241, 20. 272,30.

Hoffmann, Hans, kg]. Schatzmeister

393,19. Hoffmeister, Jobann, Augustiner-Pro-

vinzial 577,14. 598,1,17 ff. 600,25 ff.

612,16 ff.

dessen Verwandte 599,15 ff.

Hofmarscball, ksrl. 356,27. 857,30,36. Hofrat, kgl. 462,13. Hofs bei Leutkircb 40,27. Hoheneck, Herrschaft 513,5. 518,4.

Hans (Andrea) von, zu Filseck, Vogt zu Ocbsenhausen 163,27. 185,24.

Bohenmemmingen bei Giengen 585,15. Hohenlohe, Graf Albrecht 148,29.

Georg 148,29.

Michel zti Wertheim 149 N.

Hobentwiel 607,2,28. 609,26. Hoi stein, Herzog Adolf 243,3. Holtschuer, Hieronymus, Btirgermeister von NUrnberg 362,6. 363,8. 392 N. 2. Holzheim (elchingisch) 556,22. Holzkur 357,13. 510,12,21. Homburg (Hon burg) (Stoekacb), die von

xxra.

Adam 150,24. 335,31. 365,20. 366, 15. 367,3, N.l.

Hans, Kaplan zu Ehrenstein 620, 33 ff.

Renhart 453,13.

Wolf Dietrich XX HI N. 6. 347,8 ff. 365,24. 867,4, N.l. 453,10,19.

Kinder 453,12 ff.

Wolf zu Meckingen 365,26. 367 N.l. H6ri, die 205,11.

Horneck, Hauskomtur zu 56,5. Hoflkirch OA. Saulgan 105,9. 579,19 ff.

Pfarrer s. J. G. v. Reiscbach.

Urban Edel von 267,16.

Hornstein, Jos von 354,8.

Hosand Osiander 406,15.

Hug, Dr. Paul, 'Dominikaner-Provinzial

155,10. Huldreich, Karius, Kriegsschreifaer zu

NUrnberg 234,14 ff. Hurapis (HunpiB, Huntpis) zu Senfte-

nau, Hans Jacob, Hauptmann der

Bodenseekuecbte 50,10.

Hauptmann der Bauern 343,17. Vogt der Abtissin zu Lindau 91,3-

Vogt zu Meersburg und M&rk-

dorf 84344, N. %

d. J. xxin N. c.

Konrad, von Ravensburg 34,19*

Ytal 39,11. Hungern s- Uugarn,

Hundsrttck, Pfalzgrafen auf dem 539,24*

Herzog Hans XXVII N, 3. Hunwejl s. Hinwil.

Hurrenwagen (Hurlewagen), Dietrich*

Bauemhauptmann 40,13, Hussaren 593,29,

Jagd XIX % 2.

Ibrahn Pascba, Groflwcsir 161?7*

Register.

641

Idelhauser, Meister Martin, PrSdikant

zu Ulm 621,29. Jenow s. Genua. Usung, Georg XXII N. XXIII N. 6.

XXVI N. 6.

Dr. Sebastian, Kanonikus in Augs- burg, Bundesriebter 85,8.

Dr. Sigmund, Dechant zu Augsburg 122,17. 133,22.

Domherr zu Konstanz 208 N. 1. imber, grttner (Ingwer) 19,17. Im Tal, bobm. Hauptmann 593,22. Ingelbeim, Propstei 533,7,15. Ingolstadt 181,26. 248,22. 304,7,21. 344,20. 405,28. 428,16. 561,3.

Buchdrucker 601,26. 612,25.

ksrl. Bundestag 270,18. 273,5. 362, 27. 363,5.

Landtag (1526) 95,29 ff. Innsbruck 118,21. 198,20. 201,21. 324,

32 ff. 334,14. 358,35. 373 N. 412,28. 538,16. 591,25.

Anstbssertag 13 N. 3.

Kamnier 412,16.

Landtag 180,11. 223,20.

oberosterreichische Regierung 8,8. 14 N. 23,14. 51 N. 83,18. 97,31. 105,8. 129,17. 134,10. 146,5. 159,13. 169 N.l. 211,27. 223,19. 238,24 ff.

243.8. 247,82. 276,12. 284,10, N. 2. 293,5. 327,4. 335,4. 356,6, N.l. 371, 12 ff. 372,27. 373,7, N. 392,23. 405, 12. 409,8. 413,4. 420,8,12. 467 N. 2. 502,5. 508,22, N. 514,9,23. 515,1- 517,15. 518,10, N.l. 568,1. 569,21. 573,4,11. 580,34. 588,17. 591,24.

598.9. 603,16. 604,29. 606,1. 608, 27. 615,34.

Verh&ltnis zu d. Eidgenosseu

284 N. 2. ynBen = Eisen 56,30. Institoris, Joh., Notar von Saulgau 315,3. Jocbim, Dr. = Joachim Eckelli, Arzt in Altdorf 157,7.

Jobannesgesellschaft gegen das Zu- trinken 538,26 ff. 541,7.

Johannes mit dem guldin mund = Gold- gulden 618,2.

Wttrtt. Geeohlchtaqnelton XVI.

Johanniter, Sessionstreit mit Kempten

496,26. Jonas, Dr. Jacob, bisch. konstanz. Kauz-

ler 211 N. 2. 301 N. 2. 486 N.

Ssterr. Vizekanzler 513,15. 521,7. 545,27.

frsee (Irsin, Urse, Ursin), Benediktiner- abtei 58,6 ff. 101,6. 272,37. 365,9. 367 N.l. 393,26. 429,8. 432 N.l. 615,1.

Abt Petrus Fend 58,1 ff. 89,30. Paulus Necker 249,31. 272,5.

341,25. 414,21, N. 2. 416,30 ff., 1,2. 423,6. 473,30. 530,22. 614,35.

die Bauern 58,10 ff.

Prior und Konvent 423,7.

Isny (Eysni), Eeichsstadt 23,19. 25,1. 236,7 ff. 240,2. 245,31. 334,21,28. 573,33. 588,27,37. 610,30. 612 N. 2.

Arzt s. Kegel.

Bauern 40,29.

Benediktinerabtei 236,10 ff.

Abt Philipp vom Stein 135 N,l. Ambros Horn 236,10 ff. 834,21.

Konvent 236,20 ff. 334,22.

Reformation 236,12 ff.

Italien 95,23. 106,22. 111,22 ff. 115,5.

196.2. 242 N.l. 250,23. 267,3. 278, 1. 283,14. 287,9. 291,20. 296,10,13, 14. 312,4. 315,8. 317,12. 318,12. 874,20. 378,30. 410,2. 435,23,30. 436,2,33. 444,24. 446,27,33. 447,15, 21 ff. 448,1. 455,7,9,16,24 ff. 465,4,7. 469,29. 510,37. 534,31.

Sterben 111,22.

Italiener 269,31. 291,25. 399,2,15 ff. 416,12. 435,18. 470,13 ff. 586,30 f.

Juclen, Eck gegen 406,14 ff. Judeo, Korsar 295,19.

Jtilich, Herzog Wilhelm XXVHN.3.

444.3. 455,32 ff. 458,4. 464,29. 469, 33. 470,5. 491,9. 506,11.

Jung, Dr. Ambrosi, Arzt in Wolfegg 156,23.

Jungingen (Hecbingen), Plebanus Link 252 N.l.

41

642

Register.

Kaiser Karl V. 6N.4. 12,12,23, N. 2. 13,2,N.3. 100,14. 102,10. 103,12.

108.9. 112 N. 4. 115,7. 131 N. 3. 133 N.l. 137,1. 142,5 ff. 146,13,31. 149, 9,27. 154,1,23,26. 164,13. 169 N.l. 174 N. 3. 179,23,27. 180,7. 181,20. 183,8. 185,1,15. 186,6,N.1,N.2. 187,

. 8,11. 189 N. 190 N. 192,1. 195,10.

196,3. 199,3. 200,5. 209,6. 211,7.

213,5. 215,20. 216,13. 217,8. 218,5,

10,15. 219,1. 220,6. 221,5 ff. 225,12. . 226,11. 227,5. 228,27. 234,4. 240,27.

242 N.l. 244,8. 248,33 ff. 253,31 ff.

255.10. 258,13. 260,14. 267,3. 268, 15 ff. 270,16. 274,11. 277,14. 279,5, 18. 282,4,12 ff. 286,6. 288,11. 291, 24. 295,20. 296,14. 303,10. 306,22.

314.1. 318,5,15. 325,12. 329,10. 331, 26. 335,22,36. 337 N. 2. 344,1. 347, 13 ff. 355,20. 357,27. 358,31. 373,21. 374,7,19,22,25. 377,29. 378,29 ff. 381, 3,9,12,22. 382,24,36 ff. 389,33. 390, 4,9,13. 392,9, N. 2. 394,5 ff. 395,25. 396,20 ff. 397,17. 398,12. 401,10. 405,8. 410,1 ff. 413,33. .414,2. 417, 30. 422,5. 435,24,33,38. 436,30 ff. 437,4 ff. 439,23,33. 442,6. 444,19,31. 446,21. 447,14. 448,4. 450,15. 455, 19 ff. 463,4. 464,6,30. 465,4,7, N. 467 N. 2. 468,27. 469,22 ff. 470,9, 32 ff. 471,1 ff. 472,2,4, N. 473,10ff. 474,1,16. 476,32. 478,13,17, N. 479, 2ff.,22ff. 480 N. 483,21. 484,2. 487, 36. 488,5,7. 489.22. 491,16. 492,3,8, 22 ff. 493,34. 496,28. 497,34,37. 498, 4,14,23 ff. 499,5. 500,21. 501,7,18, 23,25,29. 504,14,26,33 ff. 506,17. 508,12. 510,1 ff. 511,29. 513 N. 4.

514.2. 517,2,10. 520,13. 523,16. 524,29. 525,29. 530,1. 534,28 ff. 535,3 ff. 587,20. 538,16. 540,12. 542,12 ff. 544,3,13 ff. 545,2,13,27. 546,10 ff. 551,33. 552,2,11. 554,25, 30. 555,21,28 ff. 556,33. 559,2,38. 560,2,26 ff. 561,11,25. 562,31. 564, 11,31. 565,1,14 ff. 570,39. 571,29. 574,18. 575,16. 576,14. 577,7,28. 578,8. 580,16 ff. 581,5,12. 583,12.

585,10 ff. 586,1. 588,19,25,31. 590, 28 ff. 591,1,21. 592,27. 595,9. 596,3, 7,N.2. 597,20. 598,11. 600,5,16. 601,15,34. 602,5. 604,1. 605,12. 606,28,34. 607,4,15. 608,24,31. 609, 16,20. 610,16,23. 611,21,25,27,34. 612,8,10. 613,1 ff. 614,30,36. 615,17, 25. 616,29. 617,19,35. 618,6,13,32. 619,17. 620,34 ff. 622,6 ff. 623,21. 624,13,17. Kaiser Karl, Beichtvater Domenico Soto 620,30.

-- Tochter Maria 488,2. Wiederheirat 436,34.

Maximilian I. 6N.3. 13 N. 14 N. 91,9. 184,32 ff. 209 N. 5. 214, 11. 242,1. 278,22. 353,22. 482,29. 513 N. 4. 514,2.

Maximilian II. 184,16.

Sigismund 183,10.

Kaiser-Empf&nge, nnnotiger Aufwand

395,4 ff. Kaiser, Kaspar, Vogt zu Schussenried

288,33. Kaiserin Eleonore 305,9. 306,21. Kaisheiin, Cisterzienserabtei 5N.3, 35

N.3. 101,5. 141,8.

Abt Konrad Reuter 52,22. 89,25. 120,11. 138,22. 142,4. 168,27. 214,

15. 229,31 ff. 247,18. 340,18. Kalhart von Ulm 88,32.

Kaltental, Dr. Kaspar von, schvrSb. Bundesricbter, Domscholastikus u. Offizial in Augsburg, Propst zu Wiesensteig 39,36. 109 N. 122,24. 187 N. 3. 489,9. 500,13. 504,10.

Kara (Kain, Kem), Hans, Amtmann zu Weingarten 23,14. 48,26. 45,10. 54 1.2. 61,8. 74,1. 87,4. 109,26. 132,

16. 140,13. 369,24. 481,23, N.

Oberamtmann 495 N. 3. 517,15. 521, 31. 547,14. 549,1. 550,21. 552,15. 554,33. 558,27. 562,4. 563,12. 567, 18. 571,33. 573,5. 595,19, N. 598,1. 604,14. 605,35.

Kammergericbt 16,8. 18,27. 104,5. 130, 10. 149,1. 154,30. 189,9. 199N.3. 240,23. 286,17. 305 N. 327 N. 421,6.

Register.

643

462,1. 466,18. 467 N. 2. 473 N. 476, 18. 491,4, N.l. 521,16. 552,12. Kammergericht: Anscblage 16,9. 18,18. 91,8. 153,25. 487,33.

Appellation vom Landgericht 482, 23 ff.

Meilengeld 488,10, N.l.

Prokurator Macktolf 121,15.

Richter s. Montfort.

Richter und Beisitzer 487 N.

Visitation 457,21. 470,10. 473,32, N. 474,15.

Kammerhof bei Bodn egg (Ravens burg)

482,12. Kantz, Wolf, Amtmann zu Bregenz

372,9. 512,30. 514 N. 573,3. Kappel, Schlacht bei 173,8. kar = GelaG, Keller 35,2. 54,13. Karli, Dr., in Ravensburg 547,17. Karmeliten-Provinzial Theodorich vou

Gouda 155,11. Karnten, bambergische Gtiter in 75,24. Karsee (Vogt bei Ravensburg) 334,26. Kaspar, Meister s. Kaltental. Kassel 532.17.

t

Katzheim (Soulier bei Ravensburg) ver-

brannt 554,8. Katzianer, Hans, Kroatenoberst 304

N. 3. 317,11,22. 322,29. 378 N. Kaufbeuren, Reichss tad 1 58,13 ff. 66,7.69,

26. 330 N. 352,6,7. 615,2.

irseer Haus 59,1.

der lutherische Pobel am 59,6. Kegel, Dr. Johann, Arzt in Isny XXII N. Kehlheim 530,6.

Kellmtinz a. Iller 229,27.

Kempten, Reichsstadt 48,28.65,15,29.

66,8. 97,20. 163,14. 202,11. 272,36.

393,27. 413,23. 573,33. 588,27,37.

610,30. 612 N. 2.

Bauern 48,29 ff. 65,18 ff. 66,8. 76,11. 82,26 ff.

Biirgermeiater 97,24. (Alt-) Seuter 48 N.

Stadtschreiber 420,6.

Kempten, Ftirstabtei 5N. 3. 7,14. 35 N. 3. 48,26. 52 N. 3. 76,5. 78,27. 115 N. 2. 116,11. 141,7. 151,25. 170,20. 190,3.

276,5. 314,6. 317,3. 365,5. 367 N.l. 424,14. 429,7. 432 N.l. 470,34. 471,3. 504,12. 518,3. 597,14.

Kempten, Abt Jobann Rudolf 20,5.

Sebastian von Breitenstein 48,24.

65,12.76,1, 82,24. 89,26. 135N.1. 138,13. 153,1. 163,6. 189,12. 249, 30. 250,17. 259,38. 413,24.

Wolfgang von Griinenstem [Kon-

ventuale 65,11. 186 N. 2.] 272,31. 276,4. 280,24. 281,32. 302,11. 334,1. 337,22. 338,25,27. 341,22. 350,19. 360,25. 361,12,28. 384,31.

388,20 ff. 389,21. 393,29. 404,3. 408,25. 410,21. 411,4. 414,20. 415,15,23. 416,3. 423,2. 424,13. 427,2,23. 428,13. 430,17,N. 2. 431, 5. 452,31. 457 N.l. 463,29. 468, 3D. 470,31. 471,1,27. 473,29. 474, 10. 475,34. 478,4. 480,7. 484,8. 490,15. 493,18. 495,29. 496,23. 498,32. 500,13 ff. 504,1 ff. 505,35. 512,6,N. 518,1,3,24 ff. 530,11 ff.

531,13 ff. 536,18. 544,12. 533,5. 519,12. 561,6 ff. 596,16. 597,9.

Dekan und Konvent 423,3.

Grafschaft 471,19.

Kanzler Blasi Forncr 327 N. 385,7.

Konvent 76,8 ff.

Landvogt Altraannshofen 77,30.

Stattlialter, Pfleger und Konvent 65,

11 ff. ~ Vogt Wolf Franz 544,15. 561,9. ker s. kar.

Kessenring (Kessering , Kesselring), Dr. Jacob, Altburgermeister von Uberlingeu, Gs. Rat XXm N. 6 XXV N. 461,17. 478,2. 487,35. 488, N. 4. 491,24 ff. 494,17 ff. 498,9 ff. 500, 12 ff. 501,llff. 504,7,11,19 ff. 506,14 ff. 507,13,20 ff. 509,31 ff. 511,33. 515,7. 522,16. 544,14. 549,22. 558,32. 551, 8. 559,22 ff. 567,19,20. 572,22. 594, 16,29. 595 N. 605,3. 606,7.

Kiburg 173,27.

Kirchberg, Herrschaft 135 N.l.

Klettgau (Kleckow) 136,8.

644

Register.

KlSckler (Kleckler), Kaepar, Land- richter 465,11 ff. 467N.2. 521,33. 537,25. 543,4 ff. 553,17,19. 568,1. 569,21. 573,11. 580,15,30. 596 N. 598,3 ff. 603,23. 604,20 ff. 605,35. 606.11. 615,31. 616,3. 620,16.

Landvogteischreiber 62,38. 64 N. 1. 97,31.

Stadtschreiber zu tjberlingen 420,8. dessen Sohn Dr. Christoph, Land-

schreiber 571,25. 572,19,30. 598,7. Knaufl, Wolfgang, Doms&nger zu Kon-

stanz 136,16. Knoderer, Dr. Jobann, wiirtt. Kaozler

606,29. Knoringen, Bartholomaue, von, Land-

komtur an der Etsch 151,10.

Volker (Folcher), von, zu Sounen- berg 98N.1. 152,2. 177,2.

Wilbelm von, bisch. augsb. Rat 148,30. 228,30. 231,18.

Wolf Dietrich, Pfleger zu Fried- berg 151,9. 354,4. 392,27. 393,9. 412,25 ff. 413,5. 421,30.

Koblenz, Landkomtur zu 103,6. Koblenzer Wiedert'auferabscbied 266,3, Koburg, Stadt 113,26. Kocher- (Kochen-)FluB, A del am 352, 36. 359,35. 360 N.

Baucrn urn 56,9. Kolmar 598,23. 599,3. 601,13.

Protestanteo 601,15.

Koln 157,11. 179,24. 510,29. 605,13.

Bucbdrucker 316,24.

Kurfiirst Hermann von Wied 12,28. 17,4. 102,5. 379,32. 510,30.

Religionskrieg 524,32 ff.

Kolros, Klaus 466,15 ff. 467N.1,N.2. Komorn (Uugarn) 406,9. 407,21. 477,7.

Konig (King, Kiing, Kiinig), Dr. Jobann, von Tubingen 20,14. 100,23. 101,15, 22. 103,1,26. 133,1. 174,18. 182,85. 184,18. 215,28.

Sobne 184,19 ff.

Koniger, Kaepar, ksrl. Hofmarschall 357,21 ff.

Konigsbronn, Cisterzienser-Abtei 29,23.

Abt Mekhior Ruff 22,6. 29,20. 70,19.

Konigsegg, Anna von 277,2.

Hans von, zu Aulendorf 24,28. 52, 22. 66,27. 89,23. 140,8,28. 184N. 259,30. 333,14. 365,15. 367 N.l.

Hans Dionys, zum KQnigseggerberg 33, 4. 44 N. 66,27. 68,1. 120,2. 184, 31. 259.31. 329,29. 365,15.

Hans Jacob 582,28. 592,22.

Hans Marquart, zu Aulendorf 165, 20. 200 N. 254 N. 329,17 ff. 330 N. 347,8 ff. 363 N. 2. 366,14. 367,2. 388,10. 457 N.l. 458,23. 482,21. 576,11.

in bayer. Diensten 329,18 ff.

Hans Walther 620,8.

eine von XXHI N. 6. Konigshofen bei Diukelsbiihl 592,3. Konrad, Herr, s. Bemelberg. Konrady, montfortischer Sekretar 530>

3. 616,32. Konritz, Dr. Andre von, kgl, Hofrat

473,20. 489,13 ff. Abneigung gegen Sachsen 490,36.

Nikolaus 491,23.

Konstantinopel 115,23. 121,28. 160,3 ff. 397,29,33. 436,5. 440,9. 441,18.

kgl. Gesandtechaft nach 161,3 ff.

Konetanz, Stadt 5,8. 136,12 ff. 205,30 ff. 245,4 ff. 430,30. 563,4. 573,33. 610,28.

Bruderhaus 104,14.

Burger meister und Rat 123,9. 149, SO. 154,15. 172,8.

Religion 319,38.

Schwestern 104,14 ff.,26.

und die Schwelz 106,18. 107,12 ff.

Sterben 92,32.

~ Bistum 187,1 ff. 192 N.l. 205,18.307,

5,27. 319,3 ff. Bischof Baltbasar Merklin 150,25.

182,20. 211,22. 234,25. 283,8.

284,2. 325,5.

Hugo von Hobenlandenberg

XVHI. 4,15. 8,7. 60,34. 67,26, N.4. 99,17. 104,13,24. 120 N. 2. 121,1. 123,8. 126,8. 131 N. 3. 138,19. 145,25,37. 147,15,26,

150,8. 153,18. 157,5,20.171,20. 172,18. 173,12. 175,8. 180,17.

Register.

645

182,18, N. 2. 187N.1. 207,14, 29. 208 N. 1.211,22.

Konstanz, Bistum, Bischof Johann von Lupfen XIX N. 2. ION. 2. 187 N.l. 188,22. 191,7. 192,10,23. 193,1,18,24. 196,12,32. 198,8,23. 200,22. 201,4, 11,24. 202,2. 204,9. 207,14. 210,34.

214.21. 218,7. 241,1. 244,4. 252,15.

259.22. 270,6. 274,18,24. 279 N.l. 283,35. 301,19. 311,29. 319,2,22. 320, 4,22,35. 321,2. 356,8.

_ Johann von Weeze, Erzbischof

von Lund XXIHN.6. XXVII N.3. 186,23 ff. 247,12. 278,9,

1 6. 300,8,14 ff. 306,23. 307,27. 310,1 ff. 318,30. 319,17 ff. 320, 9ff. 333,28. 337,14. 343,33, N.2. 346,1. 357,33. 358,2. 374,21. 375,9. 376,12. 377,18. 378,19. ff. 382,16 ff. 410,18 ff. 430,33. 432,20. 433,33,35. 434,3 ff. 452,32. 456,5 ff. 460, 10 ff. 482.19. 484,12 ff. 493,35. 494 N. 502,19. 506,16. 511,13. 518 N.l. 520,29. 524,18 ff. 525,9 ff. 542,24. 543,18 ff. 563, 6. 576,9. 578,11. 582,26, 592, 22. 595 N. 606,8. 610,11. 611, Iff. 615,9 ff. 618,18 ff.

Otto HE von Hochberg 183,11.

Statthalter Metzler 10 N. 2.

Domdechant Vergenhans 131N.3.

182,17. 187,18. 202,25.

-Herren s. Eras, Goldlin, Hin-

wil, listing, Landau, Lieb, Mesnang, Schad, Speiser. Kapitel 123,9. 131 N.3, 182,

17. 187,5, N.3. 188,12. 197, 14. 200,26. 201,5. 202,16. 211, 8. 218,11. 308,26,33. 319,7,16. 321,2. 333,24. 337,13. 356,1 ff. 377,11. 426,7,10 ff. 460,11 ff. 576,10. 582,27. 592,22.

-Kustos Hans von Lupfen

126 N. 1 . 131 N. 3.

-Propst Jorg Sigmund von

Ems 89,30. 376 N. Generalvikar 8N.2. 211,9. 830,9.

Konstanz, Bistum, Hofmeister Hans von Friedingen 67 N. 4.

Kanzler s, Gienger.

Koadjufcor Merklin 124,4. 126,18.

130 N.l. 131,10, N. 2,3. 145,26,

37.

Koadjutorei 131,5.

Stift 131 N.3. 171,29. 197,18.

202,12. 204,12 ff. 209,20. 211,4.

218,17. 244,6 ff. 319,12 ff. 321,13.

485,30. 486,12,32. 487,1. 543,24. Weihbischof Fattiin ION. 2. 187,

18. 333,26. 356,16.

Konstanzer, Konxad, Heifer (Pr&dikant)

zu Ravensburg 517,5. 525,18 ff. 547,

17 ff. 548,32 ff. 549,26. 552,29. 558,4.

Konzil 164,27, 306,18. 453,1. 542,20.

Mantua 273,13.

Trient 463,33. 468,20 ff. Kopfinger, Wirt in Nurnberg 26,1, 27,7. Korfu 317,11,31. 318,7.

Krain 304,25. 420,26.

Krakau 461,28.

Krai (Krel), Jacob, Jurist in Isny 240,

2. 327 N. Kranich XXII N. Krauchenwies, SchloB, Ssterr. Lehen 363,

22. 371,17. 414 N. 2. Kraus, Simon, Prokurator zu Buxheim

607,32 ff. Kreiseinnehmer 433,29. 442,12. 448,7 ff.

s. Besserer, Musler, Westerstetten.

Kremsmiinster, Abt 278,6.

Krefi, Christoph, Biirgermeister zu

Niirnberg XXI N. 6. 16,2. 21,14,28.

25,27. 27,20. 64 N.l. 82,8. 83,6.

87,18. 96,3. 106,17. 108,22. 115,4.

117,25. 121,27. 133,10. 137,12,21.

158,32. 160,26. 168,21. 179,13. 181,

12. 192,17. 194,9. 219,27. 230,3.234,

1. 242,19. 267,1.

Kretz, Dr. Matthias, augsburger Dora-

prediger 155,9. Kreuzgang=Bittgang gegen den Ttlrken

164,7. Kreuzlingen, Augustinerkloster, Abt

340,17. Kreuz-Predigt 139,16.

646

Register.

Krieglin, Hans, Zunftmeister in Ravens-

burg 66,22. Krobaten = Kroatien 304,25. Kromer, Johann, „dag TheuBlin", Schrei-

ber zu Ravensburg 515,14 ff. Krotlin, Matthias, Ratscbreiber zu

Ravensburg 252 N. 2. 550,15. Krucbenwis s. Krauchenwies. Kruuiel, Georg, weingart.Ramnierdiener

472,3. Kiigelin, Martin, freiburgerTheol. 209,11. Kummerazhofen (Gaisbeuren, Waldsee)

126 N. 3. 128 % 2. Kiini (Chuni), Veit, weingart. Kloster-

dienerXXVnN.3. 34,1.45,11. 277,21. Kurrs, Herr, in Miinchen 292,4.

Laienpfrunden in Ochsenhausen 154,1 ff.

Weingarten 12,23'ff. Laiuinau, Baueru zu 75,18. Lamparter, Dr. Gregor 118,11.

Lana (zw. Meran u. Bozcn), weingart. Besitz 47 N. 2. 243,21.

Landau, Hans Jacob von, Ritter, Herr zu Waal, Landvogt zu Nellenburg XXH. 64,12. 200 N. 240 N. 1. 248,14. 274,20. 279X2. 284,11, N. 2. 293,6, N.l. 302,28. 304,13. 326,30,N. 335, 5. 338,21. 853,10. 354,3. 384,6. 392, 16. 393 N.l. 396,2. 412,10. 413,4 ff., 22. 416,7. 417,13. 419,7. 421,10. 439,1. 441,1. 442,20. 445,6. 450,12. 451,9. 453,10. 457,11. 534,24. 544,27. 551,18 ff. 552,1 ff. 576,11. 578,11. 582,28. 592,22. 595 N. 609,5 ff.

Frau Sophie Schenkin 326 N.

551,21.

Sohn 304,8,21.

Tochter 304,11.

Eberhard, Domherr zu Konstanz 202,26.

Heinrich, zu Lautrach 416,23, 651,19.

J6rg 445,12.

Lutz 418,31.

Philipp, zu Lautrach 78,28. Landeck, Herr von 248,14.. Landenberg, Christoph von 387 N. 390,

16,27 ff. 391,17 ff., N.l.

Landenberg, Hans Ludwig 317.13. 318,18.

Sigmund XXIII. Landgericht der Landvogtei 18,28. 356,

3. 461,33 ff. 465,21 ff. 482,24 ff. Landgraf s. Hess en. Landkomtur s. Altshausen. Landrichter der Landvogtei 18,28. 24,4.

356,8 ff. 459,20. 513,2 ff.,17. 518 N. 1.

559,6. 564,2. 566,24,30. 572,28

s. Klockier, Treutwein. Laudsberg 272,37. 330 % 393,26.

Notar Ulrich Ott 540,17.

Sterben 413,16. Landshut 309,29. 356,27. 357,11. 443,

22. 565,13.

Bundestag 357,11 ff. 358,5. Landstrafi, Dr. Lukas 473 N. 487,31.

504,26 ff. 510,13. 577,20. Landstreicher 266 % 2. Landvogt in Schwab en 60,3 ff. 127,3 ff.

129,25 ff. 243,13. 481,29 ff. 486 N.

500.5. 515,12 ff. 517,18. 526,22 s. Gienger,Hitzler,Laubenberg,Secken- dorf, Truchsefl Jb'rg, Zeck, Ziegler.

Landvogtei 7,3, 8,2. 9,5. 12,4. 13,13 ff, N.3. 22,5. 23,29. 25,2. 40,4,24. 43, 14. 60,5. 61,24 ff. 77,23. 78,27. 91,33. 105 N. 109,27. 126,2,24 ff. 129,8 ff.

146.6. 159,13. 163,2. 248,3. 392,17 ff. 459,19 ff. 461,33 ff. 465 N. 1. 466,20 ff. 481,23 ff.,N. 482,25 ff. 500,8 ff. 502, 17. 509,1 ff. 517,17. 518,21. 521,24, 33 ff. 555,29. 571,16. 573,15,27. 596, 8. 604,7. 609,1.

die Bauem 40,4. 77,24.

der Bischof von Konstanz erstrebt sie 126,2 ff.

Klerisei 356,2.

Losung 392,16 ff. 402,1 ff. 405,13 ff. 409,11 ff. 412,11 ff. 413,6,18,27.

Religion 509,3. Langenargen 50,11. 226,5ff.

Herrschaft 407,26 ff.

SchloBbefestigung 226,5 ff. 268,7.

Sterben 407,28. 409,27. Langenau OA. Ulm, Bauernhaufe 52,8 ff. Langendock = Languedoc 318,14.

/

Register.

647

Langenmantel, Wolf, Biirgermeister zu

Augsburg 148,30. Langnau a, d. Argen, Bauern 39,28. 40,

25. 407,17. langwyrrig = langlebig 151,2. Lantz, Christian, weingart. Klosterdiener

34,7. 42,29. 43,23. 45,27, 54 N. 2.

Laszky, Hieronymus, polnischer Edel- raann 311,36. 312,21.

Laubenberg, Hans Wilhelm von, zu Wagegg, Landvogt 392,27. 393,4 ff.

409.9. 412,30. 413,7 if. 420,7. 429,26. 467,26, N. 1.478,31. 502 N. 4. 509,5. 512,29. 515,12 ff. 517,6. 518,9 ff. 521,32. 526,12ff.

„etwas lutrisch" 393,5. 517,6.

Luce sexto 413,19,22. 422,2.

Jos von 75,10. 83,2. 116,34. 219,17. 352,19.

Laufen, Schlacht bei 22*2 N. 223,22.

224,5 ff. 225,5 ff. Lauingen a. D. 120,8. 585,10.

Bundestag 250,9. 253,32. 254,29.

281.10. 410,21.

Pralatentag 30,21. Lebertal (ElsaB) 299,15,20. leeht - leicht, vielleieht 247,7. lecker 272,32.

Legat, papstl. 301 N. 2 b. Contarini.

Legau (Legen) bei Kempten, Ordens-

schule 422,28. 424,13. 451,22. Leipzig 599,32, N. 3. 600,18, N.

Buchdrueker 316,22. 361,10. Lengenfeld 392,14.

Lenzfried, Franziskaner - Kloster bei

Kempten, Guardian Hieronymus,

Luther-Gegner 170,29 ff. Leonrod, Junker Hans von, eichstatt.

Bundesrat 85,6. 226,27. Lersener, Jacob, Liz., schmalk. Rat.

568,11. Leser, Hans, am Kammergericht 156,3.

Leubas, Flusschen bei Kempten 231,9.

Leuchtenberg, Landgrai Georg XXXVI

N.5. Leucker (Leugger), Konrad, Stadt- ammaim von Tettnang 488 N. 4. 492,

12. 493,17 ff. 497,14 ff. 499,29,30. 500,19. 504,3 ff. 505,37. 507,1,4. Leutkircb, Reicbsstadt 23,20. 195,9. 259, 36. 338,12. 352,6,11. 573,30.

Bauern 40,29.

Biirgermeister u. Rat. 401,35.

Pralatentag 338,12,28 ff. 341 N. 1. 405,12.411,7.431,6,19. 473,31. 475, 18. 478,1. 544 N. 3.

Lieb, Dr., Domherr zuKonstanz 211,16. Liebenthann, fiirstl. kempt. Scblofi 65,20.

385,8. Liebhardt, Jerg, Maler in Augsburg

XVN.l. Liechtenstein, von, pfalz. Diener 369,12.

Jorg 420,20.

Lier, Johann von, Herr zu Bercbem, ksrl. Rat, oberster Kriegskommissar in Deutschland, Statthalter zu Lu- xemburg, Reiteroberst XXII N. 392, 8. 444,33, 451,4. 592,2.

Lindau, Lindow, Reichsstadfc 4042. 89, 36. 91,14. 93,9. 98,20. 122,13. 226, 4. 238,10. 277,34. 363,21. 573,33. 588,37. 590,34. 599,20. 610,27,30. 622,1 3 ff. 623,11.

Biirgermeister u. Rat 98,21.

4 M

Damenetift: Abtissin Axnalia von Helmsdorf 91,1 ff.

Katharina you Bodman 225 N.

287,22. 340,19.

reformiert auf dem Lande 233,27 ff. Link, M. Renhart 252,17

Linz 100,11. 119,3. 158,5. 161,4, 180,12.

345,23. Loble, Johatm, Burgvogt zu Ems, kgl.

Rat 162,17. Locliinger, Hans, von NUrnberg 599,31. Lodron, Graf, ksrl. Oberst 455,17. Larch, Benediktinerabtei 428,16, 453,3, Loska 8, Laazky. Lothrmgen, Spanier in 499,7,16 ff. Lowenthal, Doininikariermnenkloster bei

Tettnang 23,20. 105,20. 573,13, 595,

4ff.,15. 604,26, Loxau (Loxaw, Loxauw), Georg von,

Bitter, Vizekanzler von BShmen,

ReichBbanptmami zu Regensburg

648

Register.

189 N. 389,25. 390,2. 393,13. 577,14,

20,27. 587,8. 593,14. Loxau, G. v., Gegner des Luthertums

594,13. Lubeck 243,3. Lucas, Johann, von Augsburg, ksrl.

Rat 118,1. 354,36. 355,23. Luckarer = Locarner 173,3. lumbden (Leuniund) 616,26. Lund s. Konstanz, Bischof Johann Ton

Weeze. Liineburg, Herzog Franz von 539,31 ff.

Heinrich 156,1. 212,3.

Lupfen, Schlofl 287 N.l.

Graf Christoph 615,20.

Georg 259,28. 365,15. 366,32.

367 N.l.

Hans, Domkustos in Konstanz

66,27. 126 N.l. 131 N. 3.

Grafin Anna 287 N.l. 406,23.

junge GrSfin 433,15.

Sterben 406,24.

lurtzech, Lurtsch, Brettspiel 291,11.

Luther 19,19. 26,21. 31,3. 143,24. 164, 24 ff. 168,26. 594,10.

Lntherische, lutrey, lutheranorum factio, seditio, Sekte, newleufig leren, loff 20,1. 28,6,19,28. 29,6,14. 57,25. 73, 22. 131 N. 3. 134,11. 135,10,15 ff. 149, 15. 156,5,7. 170,29. 174,26. 205,37. 216,20. 238,12. 240 N. 1. 289 N. 454, 14. 553,6. 621,80. 622,1.

Lutheringen s. Lothringen.

Liittich, Bischof JSrg von Osterreieh 435,32.

Bistum 435,31. 436,12. Luxemburg (Liitzenburg) 431 N. 3. 442,

25. 447.4,5. 450,21. Luzern 172,26. 182,5. 209,1. 589,7. 610,4. Lwkircher (Leukireher), Eitel, Ritter

294,39. 254 N. lyd (Deckel) 557,9. Lyon 317,13. 318,18 f. 398,17. 444.22.

Machtolf, Lie. Johann, Kammergerichts-

Proknrator 121,15. Madrutsch, Gaudenz von, <3sterr. Hof-

meister 495,10. 507,24. 509.15.

Magdeburg, Erzbischof Johann Albreeht von Brandenburg 599 N. 3. 600,4,11.

M'ahren 343,31. 845,22.

Maibaume 481,3.

Mailand 26,32. 111,28, 136,22. 195,28. 277,32. 291,19. 439,8,28. 440,19. 442,10. 545,2.

~ Herzogin Christine 317,14. 318,25.

Herzogtum 524,31.

Mainau, Deutschordenshaus 71,27. 104,

7. 116,11. 125,6. 151,22. Mainz, Stadt 180,8. 301 N.l. 374,18.

472,4. 483,19.

Stift 116,1.

Bischof: Kurfiirst Albreeht 17,4,

16. 102,5. 115,26. 116,21. 117,30. 148,32. 265,36. 279 N.l. 362,10 ff. 396,15. 441,1. 510,32. 545 N. 2.

lutherisch? 380,18.

Dompropst vom Stein 254,27.

Kanzlei 396,13. 492,1.

Sekretar Frohlichkind 101,26.

111N. 1.112,15. Majorka 410,5. Malaga 455,22.

Malgranat, Granatapfel 274,17. Malta 453,14.

Bischof Balthasar Merklin 284,2. Malten s. Malta.

Malvasia (Monemvasia, Lakonia) 447,37. Mangolt, Hans Martin, zu Wnnnling'en

45,30. Mansfeld, Graf Albreeht von 234,26 ff.

267,1. 283,6,35. 325,6. Mantua 277,32.

Konzil 278,13.

ital. Landtag 455,9,11.

Marbach, Johann, Pr&dikant zu Ravena- burg 549,25.

Marehtal, Pramonstratenserabtei 5 N. 3. 35N. 3. 51N. 52N. 54,11. 89,33.116,32. 190 N. 365,11. 367 N.l. 373,6, N. 393.9,38. 432 N. 1. 576,11,15. 604,26.

Abt Heinrich Stolzle 21,8. 25 N. 2. 50,33 ff. 116,17. 185,10. 230N. 249, 31. 288,18. 338,2,10. 341,27.

Johann Gudin 373.6, N. 383,20.

384,22. 433,26. 473,30. 474,4.578,11.

Register.

649

Marchtal, Vogt Hans Perfect Bruder 116,25. 383,21.

roarenschloss 35,4.

Maria, Kdnigin von Ungarn, Statthal- terin der Niederlande 200,24. 436, 15. 439,26. 441,34. 442,9. 444,10.

447.10. 450,20. 456,1. Marignano, Schlacht bei 406,19. Marine s. Mayr.

Markdorf bei ftberlingen 67N.4. 81 N.2. 82,17. 193,19. 196,13. 201,8.

205.11. 343,13. 387,2. 388.10. 390, 22. 457,17. 458,10.

Fuder 386,35.

Wein 543,2 ff.

Marken, daa, Grenz-Untergang 127 N.

129,29. Markgraf Joachim s. Brandenburg. Markgraf Kasimir von Kttlmbach 103,7. Marschaik s. Pappenheim. Marseille (Marsilien) 453,13. Mart, Dr. Kaspar, ksrl. Fiskal 190 N. Martin s. Oswald.

Graf, s. Ottingen.

Martinszell, fiirstl. kemptener Dorf 82,27,

Martinucci, Georg, „der M8nchu, Zapo-

lyas Rat 406,11.

Martians N., Professor der Benediktiner- scbule 519,7 ff.

Marxbeim 586,20.

masslaidig 541,28.

Mathys, Dr. s. Alber.

Maus, Michel, Landscbreiberzu Stockach

327 N. Mayr, Dr. Augastin, Weihbischof zu

Freisiog, Basel und Wiirzburg 73,14.

120,19. 155,11. 375,19 ff. Mecklenburg, Herzog Hans Albrecht

441,29.

Heinrich 17,25.

Medard, F., Franziskaner, Prediger Ferdinands 155,12.

Meersburg, biseb.-konst. Residenz 67 N.4 8 IN. 2. 98,6. 122,20. 182,21. 193,3. 201,1. 202,28. 205,11. 218,7. 256,6. 274,18, 325,6. 452,32, 484,21. 606,8.

Kanzler 180,28.

Meersburg, Vogt Hans Jacob Hurapis 382,16. 343,14.

weingartener Giiter im Gericht M, 343,5 ff.

Mehmetbeg, Statth alter der Wall ache i

157,15. 378 N. Meiningen a. d. Rh9n 69,24. Meissen 343,29.

Bischof Johann von Maltitz 468,28. Meitinger 8. Chiemsee. Melanchtbon 403 N. 404,10. 542,19. Melk, Stift 406,6.

Generalkapitel der Benediktiner 9 N. 1. 10,5.

Mellingen (Aargau) 180,29. Memmingen, Reichsstadt 23,19. 48,31.

69 N. 2. 80,34. 275,30.406,2. 564,24.

570,21. 573,33. 577,17. 588,27,37.

594,27. 608,24. 610,30. 612,8, N. 2.

Mengen, Donaustadtcben 98,10. 480 ff.

Benediktiner - Universit'at 480,6 ff. 493,26.

Biirgenneister 493,26. u. Rat 508 N.

Wilhelmiten - K16sterehen 236,26. 480,10. 508,17 ff.,N.

Prior 508 N.

Menz s. Mainz.

Merbelius, Peter, mailandischer Sekre-

tar 282,1. 291,18. 298,5. 305,7. 315,

5. 317,10. 896,18 ff. 397,8. 400,1. Mergentheim 251 N. Merklin, Balthasar s. Hildesheiin, Kon-

stanz. Merlefila, ungar. Edler 477,2 ff. Merona (Friaul) 420,21 ff. Mesnang, Dr. Job., Domherr ia Kon-

atanz 187 N. 3. Mettezelt, Hans, Stadtscbreiber von

tiberlingen 114 N. 2. Metz 443,4 ff.

Mietingeu bei Biberaeb 614,5 ff. 620,17. Minckwitz, Nickel von 122,9. Mindelbeim 330 N. 602,14.

Bauern 78,1.

Wiedertaufer 110,16 ff. Minderau 8. Weissenau. Mirandl = Mirandola 313,5.

650

Register.

Modena 277,30.

Mohren 312,29. 413,34.

Moland s. Mai I and.

Molcher, Meister, Organist in Ravens-

bnrg 549,31 if. 553,22 ff. Molden s. Malta. Mbneb, der, s. Martinucci. MSncbroth s. Roth. Monheim (Donauwbrth) 581,13. Montemurlo bei Florenz 315,12. Montferrat 435,31. Montfort, Herren von 39,29.

Graf Haug XIX N. 2. XXII. XXIII, 40,23. 75,9. 79,15. 93,4. 123,1. 191. 1. 192,14. 210,22. 222 N. 225,26. 226,1. 233,22. 237,33. 238.23. 239,1. 240,22. 254 N. 256,18. 268,6. 270,1. 277,24. 313,19. 328,31. 331 N. 335, 30. 336,13. 344,21. 350,21,34.

353.29. 358,37. 359,17,30. 363 N. 2.364,18. 365,13. 367 N.l. 369,11. 371,4. 372,18, 379,21. 387,28. 388,10. 390,8. 392 N. 2. 407,8. 409,22. 429,24. 431,12, N. 3. 433,7,8. 442,6. 449 N.

454.19. 457,5,20, N. 1. 464,8.467,25.

482.20. 483,14,26. 484,1,18. 486 N. 488N.3u.4. 489,2. 515,9. 516,34. 517,9, 524,4. 529,33. 530,3 ff., N. 8. 532,1. 534,10. 539,6. 543,31. 545,6.

562.30. 564,17. 574,27. 587,4,6. 597, 23. 599,19. 601,31. 602,12,33. 603,6. 616,8 ff.

Landhofraeister in Miinchen 530,

3 ff, N. 2. 534,18. Tochter XXIII N. 6. 433,7.

Jobann, Kammerricbter zu Speier 407 N. 4. 487 N. 572,12. 595 N.

Wolf, kgl. Rat, Karamerrichter, Vizestatth alter der obertisterr. Lande 112 N. 4. 185,22. 207,2. 224,18. 254, 28. 360,22. 365,13.

Monzon (Aragon) 446,22. Mordbrenner 384,10. Morone, Giovanni, Biscbof von Modena, pllpstl. Nuntius 306,32. 307,20.

Moser, Dr. Justinian, bisch. konstan- ziseher Viearius u. Offizial 85,9. 92,25. 120 N. 2. 126,23. 129,7. 130,

7ff. 135,4. 144,17. 145,8- 164,19.

190 N. 305 N. Mosheim, Hans von 548,8. Moskowiter 100 N. 2. Mnfell, Jacob, in Nilrnberg 60O,12. Miibldorf a. Inn, Natioualkonzil 295,17. Miiblenreute, weingart, Dorf 126.N. 3.

128 N- 2. Miihlbausen i. E. 173,29. 178,19. 623,3. Mailer, Hans, bayer. Sekretar 575,2, Miinchen 272,37. 290,25. 360,21. 393,26.

443,23. 465,6. 530,3. 539,32. 574,28.

575 N.l. 580,26. 582,7. 584,10,16.

587,18. 602,6,13. 612,22. 613,9. Miinchrot s. Roth. Mlinich, Hans, salzburg. Stallmeister

90 N. 1. Milnsinger v. Frundeck, Dr. Joseph

XXII N. 854,36. 355,24. 372,8. 461,

20. 465,10. 491,17. 606,15. 617,28 ff.

619,13 ff.,N. 2. MUnster i. W. 235,21 ff. 240 N. 4. 242,

23 ff. 257,3.

Biscbof 212,3.

Wiedertaufer 266,1. Miinznot ia Osterreich 215,5 ff.

Musik XXIV N. 6. 133,27 ff. 1 67,4. 180, 15. Musler, Hans, von Ulro, Kreiseinnehmer

443,13. 484,5. mutbrunst = Eifer, Unwillen 51 N. Mutt, Getreidemaft 145,38. Mysien, Biscbof von, s. Vaneman.

Napios s. Neapel. Napy de Romania 447,37. narrachtige Teutsche 298,19. nassarem (Donauscbiffe) 162,1. Nassau, Graf Wilhelm von XXIV N. 2.

141,29. 142 N.l. Nationalkonzil zu Miibldorf 295,17. Nausea, Dr, Friedrich, Koadjutor zu

Wien 360,24. 381,28 ff.

Biscbof 403,1 ff. 404,3 ff. 532,21 ff.

Katecbisiuus 532,30. Lucub rati ones 360,25.

Responsa 360,26. 361,37.

Sermon iiber Maria Himmelfabrt

381,32.

Register.

651

Nausea, Bischof, Trauerreden 533,1 ff.,

N.l. Verdacht der UnkircbJickkeit

403,21 ff. 404,16. Navarra (Nabaria) 436,30. 444,22. Naves, Jean, de Messaney, ksrl. Sekxe-

tiir 240,23. Beichs Vizekauzler XXII N.

XXVII N. 3. 455,5. 471,17,22.

488,14,18. 491 N. 3. 493,33. 498,7.

499,20. 507,20. 510,28. 511,20.

539,20. 542,22. 575,25. 577,6,22.

586,11. 600,19,21. 611,27. 612,15.

619,31. 621,4 ff. 624,6. Neap el (Napelz) 27,4. 111,26. 267,3.

274,11. 277,31. 398,32. 436,10. oeapolitanische Reiter 596,6. Neckar, Edelleute am 352,27. negjients = absentia 494 N. Neideek, die von XXIH.

Andreas 440,21.

Hans, Blirgermeieter zu Ravensburg 34,6. 45,12. 49,16, 67 N. 4. 68,1.

Ott 552,4.

Paul XXIII N. 6.

Neithart, Ulrich, Altbiirgermeister zu Ulm 141 N.l. 338 N.

d. J. 621,36. 622,4,8.

Nellenburg bei Stockach 418,26.

Sterben 418,27 ff.

Neresheim, Abt Johann Vinstemau von

Hochstiltt 9,16. 10,11. 28,31 ff. Nersingen (elchingiscb) 556,21. Nesselwang (Fiissen) 560,32. Neuburg a. D. (Ntienberg) 577,8,17.

fientineister 229,31. Neuenburg, ftirstl. kempt. SchloC 65,22. Neuhausen, Wilhelm von, Landkomtur

zu Ellingen 220,13. 247,2. 248,20.

249,25. 250,31. Neukirch im Vogtland 593,24. Ncufra bei Riedlingen 450,3. Neumarkt, Pfalz-, 137,17. 392,12. 577,25.

Herzog Friedrich s. Pfalz. Neuneck, Rein hart von 155,1.

Neuner, Hans, kgl. Rat XXI N. 6. 482,19. Neuravensburg (Wangen) 40,14. Neustadt bei Speier 392 N. 2.

Neustadt, Wiener-, Bischof Gregor An- gerer, Dompropst zu Brix.cn 193,26. 195,5,25. 197,33. 202,1. 209,18. 211, 1. 214,20.

Niederbiegen bei Raveneburg 42 N.

Niederlande 155,20. 180,7. 200,25. 209,

22. 283,14. 309 N; 313,10 ff. 315,6, 32, 318,26. 357,27. 410,15. 435,23 ff. 436,10 ff. 439,8,24 ff. 441,34 ff. 442,9. 446,33. 447,10. 469,32. 501,30. 504, 14. 542,12 ff.

niederosterr. Kanzler b. Beck.

Nimwegeu 542,14.

Ninive 378 N.

Nordlingen. 168,23. 227,2. 592,7 ff.

Tag des schw&bischen Bundes 22 N. 3. 23,3. 530,15. 531,14 ff. 535,11.

Nuenberg s. Neuburg.

Niirnberg 10,2,15. 25,20. 26,1 ff. 27,3,7 ff.

57,21. 82,8. 88,19. 113,13. 115,19.

118,7. 137,14 ff. 157,11. 159,5. 194,

10. 220,3 ff. 228,3. 235,19. 267,5.

344,14,22. 392,12. 394,4 ff. 441,20.

443,23. 444,34. 449,7. 455,5. 457 N.

1. 458,22. 463,31. 464,28. 465,11.

469,4. 504,14, 599,30. 600,19,N.

Generalkapitel der Benediktiner 9N. 1. 10,2,15. 30,15.

Luthertum 26,21 ff. 28,19 ff.

neue Kirchenordnung 192,18.

Rat 113,17. 117,25.

Regiment s. D.

Reichsrat 182 N. 3.

Reichstage 25,15. 91,14. 449 N. 450, 7. 454,20 ff. 455,12. 457,20. 458,2 ff. 461,25. 462,37. 463,12,35. 464,19 ff. 466,2. 469,2. 476,1.

St. Agidien 28,3. Abt 10,12. 28,8.

Teurung 159,4.

Wiedert'aufer 115,18 ff. Niirnberger Bund (1538) 335,23. 336,

4ff. 347,10 ff. 350,35 ff. 410,11 ff. 443,12. 445,28. 458,12,18,25 ff. 464,

23. 483,21.

in Schwaben 336,18 ff. 347,7 ff. 350, 36. 351,2 ff. 358,36 ff. 359,18 ff., 31 ff. 364,7-368,3,10 ff. 369,29. 371,5 f.

652

Register,

372,1,22 ff. 374,29. 388,14. 410,11. 458,26 ff. Niirnberger Bund in Sehwaben verbietet fremde Dienste und Werbungen 377,32 ff.

Oberhofen, weifienauisches Dorf 39,32.

91,34.

Oberlausitz 343,30.

Obernburger, Johann, kgl. Rat 507,20.

510,15. 611,28. 612,15. Oberreitnan bei Lindau 40,15.

Ochsel, Jacob, Sekretar Nauseas 532,25.

Ocbsenhausen Benediktinerabtei 35 N. 8. 87,12. 54,11. 115. N. 2. 116,11. 154,3 ff. 201,15. 216,23. 217,30. 232, 10 ff. 249,30. 316,25. 332,39. 334,16.

365.8. 867 N.l. 405,16. 415 N.l.

429.9. 432 N. 1. 547,9. 605,17. 623, 29 ff.

Abte 475,32.

Andreas Kindscher 4,18 [Ui rich].

15,8. 20,16. 65,8. 66,28. 89,23.

96,30. 126 N.l. 154,1. 232,11.

259,38. 341,25. Georg Mailer 418,36. 423,9.

453,29. 473,29. 530,22. 619,31.

623,28 ff.

Groflkeller Benedikt Bock 232,10.

Klosterachreiber 231,20.

Konvent 154,2.

lutherischer PrSdikant 605,17 ff.

Prior und Konvent 423,9.

SchulmeiBter 453,32.

Snbprior Veit Wick 624,3.

Vogt 232,15.

Jacob Gregg 624,1.

Hieronymus Scliellang 198 N. 8.

Odenburg (Ungarn) 420,17.

Ofen-Pest 94,22, 95,5. 157,14. 161,9 ff.

195,14. 402,25. 406,11. 418,1 ff.

435,9,14. 439,35. 441,16. 445,3.

446,17. 469,7. 476,27. 477,6. Ofner, Hans, Schulmeister zu Altdorf

452,22. Oggelsbeuren OA. Ehmgen 289 N. 1. Oggelsbausen OA. Riedlingen, Bauenx-

unruhen 51,18.

Ohningen bei Konstanz 274,25. Oinyngen s. Ohningen, Oldenburg, Graf Christoph von 577,12. Olsnitz im Vogtland 593,24. Opfingen, Pradikant in 573,22. orhenn = Auerhahn XXII N, Ortenburg, Gabriel Graf von, Freilierr

von Salamanca, Landeshauptmann

der vorderfisterr. Lande 64 N. 1. 97,9.

188,27. 198,17. 199 N. 2. Ortenburg, Graf Moritz von 292,4. 294,38. Osterreich 158,12. 186 N. 1. 304,24.

378 N. 417,19. 461,27. 463,1 ff. 469,7.

473,14. 509,11. 523,31.

Haus- 118,28. 151,26. 223,2. 229,6. 243,12. 248,3. 284,14. 418,16. 481,15. 482,27,35. 619,18.

Tiirkenbilfe 417,20 ff. "dsterreichisehe Beamte in Karnten 75,24.

Freiheiten 482,35.

Lander 280 N.

vordere 169 N. 1. .266,20.

und die Eidgenossen 107,15.

Inhaber der Landvogtei Sehwaben

s. Landvogtei. Osterreicher, die 473,10.

Osterreicher, N., von Augsburg, schmalk.

Rat 568,13. Osterreichischen, die bosen 441,26. Ostrach (Hohenzollern) 202,30. Oswald, Martin, von Ulm, Kanzler

(Schreiber) des schwab. Bundes 21,5.

22 N. 4. 24,14, 25,14. 46,5. 73,26.

83,22. 84,4. 85,15. 88,32. 90,12.

91,22. 109,21. 117,6. 119,24, 120,6.

139,20. 140,24. 144,12. 159,9. Otsch s. Etsch. Ottheinrich, Herzog, s. Pfalz. Ottingen, Grafen von 352,26.

Friedrich 618,30.

Joachim 23 N.

Karl 52,21. 70,24.

Karl Wolfgang 249,26.

Ludwig 249,27.

Martin 70,27. 74,31. 140,6. 141,9.

228,7. 246,16. 249,26. 288,26. 360 N. 362,26. 410,20. 433,14. 531,13.

Register.

653

Ottobeuren, Benediktiner-Abtei 414,9 ff., N.2. 427,1,4 if. 428,7 ff. 429,8. 430,18,26. 480,6. 530,18.

Abt Leonhard Wiedemann 171,2. 231,28. 414,13 ff., N. 2. 423,4. 427,23. 428,4,25,32. 429,2,14. 530,19.

Benediktinersckule 428,7 ff. 452 N.J. 480,6.

Konvent 414,10 ff. 428,5,

Obervogt Friedrich von Grafeneck 414,9.

Pralatentag 415,26.

Prior und Konvent 423,5. Ow a. Weissenau.

Packsche Handel 113 N. 2.

Pado (Po) 455,31.

PalianobeiRora 398,29. 399,2. 400,2,8 ff.

Pandekten 133,10.

Pappenheim, Erbmarschalle von, Hein- rich, Komtur zu Donauworth 246,8. 247,4. 248,13.

Heinricb Burkart, Vogt zu Wolken- berg XXH N. 140,8. 249,38. 354,7. 463,30.

Lienhard, zu Hohenreichen (b. Wem- ding) 168 % 2. 226,17. 228,14. 246,10,21 ff. 248,12. 249,33. 288,24.

Papst Hadrian VI 17,26 ff. 19 N. 2. . 26 N. 4.

Siemens VII 100.14. 139,15. 142,13. 146,13. 164,14. 193,5. 197,6. 210,19. 218,10. 250,26. 400,29.

Abneigung gegen die Deutschen

147,11 ff.

Paul 111273,12. 274,12. 277,7.305,9. 306,17,32. 307,9,10. 311,30. 314,11. 319,1,20 ff. 320,27 ff. 323,21. 827 N. 374,25. 398,23 ff. 400,1,8 ff.,22 ff.

402.20. 404,23. 410,14. 435,18,37. 439,23. 455,8. 463,33. 464,6. 468,13. 469,23. 497,12. 511,10. 524,25 ff.

542.21. 545,3. 596,3.

Enkel AlessandroFarneae 400,27.

Ottavio Farnese 400,19.

Sohn Pier Luigi 524,30.

Papstwahl 26,33.

pastl. Kir chengutsmandat 144,31. 145,80.

146,15. 147,1. Paris 484,4. Parma 469,23. 524,29.

Passau 295,6. 297,17. 584,17. Biscbof Ernst von Bayern 285 N. 1. 295,10. 309.14.

Wolfgang von Salm XXVH N. 3.

479,16. 661,14. 565,7 ff. 583,27 ff.

Stilt 132 N. 2. Paternosterstab 129,28.

Paulin de la Garde, franzfta. Diplomat

470,27. Paumgartner von Nttrnberg 87,20.

133,12.

Hans, von Augsburg, d. A. 295,1.

341 N. 2. 439,17. 441,9. 443,10.

d. J. 295,1.

Pavia 318,26.

Akademie 277,1.

Schlacht 250,23.

Payer, Hans Ludwig von 140,3,25,29, N. 1.

141,3. Peran-Perenyi, Peter, Herr zu Valpo

323,9 ff. Peronne (Perona) 312,11. Perpignan 446,27. 450,16, N.l.

Pest, Stadt 94,25. 214,33. 435,9. 441,21.

Peter8bau8en,Benediktiner-Abteil6,10ff. 136,13.

Abt Johann Merk 16,7. 17 N. 1.

Gebhard Dornsperger 225 N. 340,18.

Petschaft-Ring 88,3.

Peutinger, Dr. 109,19.

Pfaffers, Abt Johann Jacob 235,30.

Pfaffers, Bad 235,31.

Pfalz, Herzog Friedrich von Neumarkt XXI. XXHN. XXXVI N. 5. 103,3. 162,8. 189,8. 190 N. 199 N. 3. 220,13. 247,25. 279 N. 1. 394,16. 575,28.

Heinricb, Propst zu EUwangen

s. d.

Ottheinrich XXII N. 168 N. 2.

199 N.l. 220,14. 227,10. 229,19. 246,12. 247,26. 256,5. 300 N. 386,32.

654

Register,

Pfalz, Herzog Philipp 168 N. 2. 185 N.l.

219,6. 222,14. 224,10. 227,32. 246,12.

369,12. 402,10. Wolfgang 86,6.

Kurfiirst Friedrich II. 612,11.

Rate 533,6.

reformiert 539,26 ff.

Ludwig V. XXVII N. 3, 17,15.

86,5, 102,5. 117,14. 228,22. 247,24. 380,2. 422,19.

Kunviirde 247,25. Pfalzgrafen und die Schweiz 539,24. Pfandel, Sigmund, Kleriker in Wien

267,11. Pfannenstil, Hans, Kanfmann zu Salem 431 N. 3.

Kaspar, Hauptmann in Weingarten 81,17. 117,26.

Pfarrnot 292,16, 397,1 if. 399,33. 423,20.

459,6 ff. 485,11. Pfintzing, Martin, in Leipzig 600 N. Pfirt, Wolf Dietrich von, Oberet 435,3. Pflug, Julius, Bischof von Naumbnrg

519,15. Pforzheim 474,28. pfudel = Pflihl 251 N. Pfullendorf, Reichsstadt 25,9. 82,21, 240,15. 259,35. 352,6,11. 449 N.

Tag der Ritterschaftsbank 240,15, 257,9. 259,8,

Pfuser, Hans, Pfarrer zu Marktelfingen.

150,16. Philegu6 s. Villegas. Philipp, Herzog a. Pfalz. Phlueg (Pflug), Caspar 313,17. Piacenza 317,19, 524,29. Piccardie 26,30, 470,4. Piemont 545,1. Pikarden in Bohmen 334,17. Pinarola == Pinerolo 316,13. 318,23. Placenz s. Piacenza. Flatten bei Joachimstal 593,21. plawe kes 413,14. Plenriet s. Elonried, Podolien 100 N. 2.

Polen 27,1, 160,30. 162,4.

KSnig Sigismund 100 N. 2. 345,18.

Konigin Elisabeth 533,1.

Polen, Prinz Sigismund 345,19. £63,13.

Vieh aus 96,15. Pomeranzen 274,17. Pongartner s. Paumgartner. Portugal, Konig von 269,21. posta 599,10.

Prag96,9. 114,2. 132,5. 307 N.l. 312,11. 343,27,29. 417,19. 463,16. 472,19. 476,28.

AusecbuB der habsburg. Lande 417,19 ff. 476,28 ff.

Landtag 49.1,21. Pralaten, Reichs- 234,8. 235,14. PrSlaten, schwabische 6,11, N. 1,2. 7,10.

20,10,15. 21,1,6,15. 22,1,15. 24,22. 25, 16, N. 2. 26,10. 27,22. 33,23. 67,1,27. 74,15. 82,1, N. 2. 88,28. 89,29, 90,6. 91,32. 93,5. 100,27. 101,8. 110,26,33. 112,22. 117,2. 119 N. 2. 124,11,17,29. 125,5, N.l. 130 N. 2. 133,1. 134,15. 135 N.l. 138,19. 140,21. 145,19,27. 146,15. 147,1,9,31. 149.10. 153,12,24. 155 N. 160,11 ff, 162,18. 163,8,24. 166,30. 169 N.l. 170,2. 176,1.183,3.184,18. 185,11 ff. 186,6,N.2. 189,8. 190,3, N.

191.10. 203,1. 214,16. 220,27 ff. 225,20,26 N. 232,5. 240,7,19. 244 N. 248.19,26. 256,19. 257,1,7 ff. 260,1 ff. 265,35 ff. 270,3,7 ff. 273,13. 275,34.

276.25. 278,21. 280,15. 288,18, 293,21. 302,7 ff. 334,2, N. 1. 337,22.

338.6. 339,14,25 ff. 342,4. 344,3,21. 346,19. 347,6. 359,2 ff.,17 ff.,31 ff. 360,3,16, N.l, 365,32 ff. 384,28,32 ff.

387.7. 388,11 ff. 389,13,38. 393,22.

405.11. 412,1 ff. 413,30. 415,22. 422,27—429,23. 431,13,19. 432,14. 437,16. 442,16. 458,1,18,31. 463,32. 468,13ff. 471,22. 475,20 ff. 477,16. 478,1 ff. 487,35. 488 N. 489,20. 493,28. 495,30 ff. 497,10. 498,31, 504,13. 506,17. 507,2. 508,5,23 ff.,N.

509.26. 512,9. 523,29. 524,9. 527,1 ff. 531,17,20. 544,21. 549,14. 594,15.

595.8. 596 N. 2.

Pralateu im Reich sregiraent 15,3. 30,25. 31,8. 70,8.

Register.

655

Pr&laten, wurttembergische 273,18,

276,20. Pr&laten-Knechte gegen den Tiirken

429,34. 431,13,21. 432,13 ff. 437,16 ff. Pr'alaten- und Herren-BaDk (Stand) s.

Ritterschaftsbank. Pramonstratenser, exemte 153,14, Prandisser, Sigmund, oaterr. Rat 134,9. Prantner , Wolfgang , Hochmeister

St. Jorgen Ordens, kgl. Rat und Hol-

kammerprasident 341,28. 354,24 ff.

355,8,25 ff. 358,12 ff. preces primariae 12,26. Premier, Lienhard von Plofelden gen.

591,36. Prenninger, Dr. Marsilius 16,32. 23,6.

31 N. 2.

wiirzburg. Kanzler 193 N. 3.

Prefiburg 195,20.

die Schutte bei 477,7. Preveza (Albanien) 470,26. Priester-Todachlag 399,24 ff. Profisoner 229,16.

Protestanten, ksrl. Geleite naeli Regens-'

burg 391,33 ff. Protestantes vigilant 506,1. Protestierenden, die, und das Kammer-

gericht 457,22. 506,2. Prote8tierende,RUstuagen390,18. 391,8.

560,31.

Tiirkenhilfc 509,27. Provinzialkapitel s. Generalkapitel der

mainzer Provinz. pruedernmess = Brudermesse, Bruder-

handel 210,20. Pucci, Laurentius, Kardinal 28 N.

Rab (Ungam) 445,14 ff,

Radenhausen, Eberhard von, liess. Rat

im schwab. Bund 333,10, N. Raderach bei Uberlingen 245,3.

Radolfzell, Zell 68 N. 130,12. 172,2. 180,29. 201,21. 335,4. 384,9. 461,6,

Amt 152,26.

Bauernkrieg 68 N.

Mordbrenuertag 384,9 ff. 385,21,33 ff.

Tag des konstanzer Kapitels und der Grafen und Herrn 460.28.

Radstadt (Ratstat), salzburg, 85,23.

88,7. 90N.1. ragasch = Rakusck, ungar. Reichstag

95,5.

Rainer, Konrad, konstanzer Sekretar

4N. 2.

Ral, Stephan, von Herbisreute, Bauem- fiihrer 54,3,

Ram (Rem), Dr. Wolfgang Andreas, zu Ketz, Propst zu Augsburg, Bun- desrichter 122,25. 167,9. 294,1.

Ramsperg, Job/;, Propet zu Hofen s. d.

Jacob von 32,25. ranzion 567,7.

Rappertsweiler OA. Tettnaug 40,25,

43,14. Rast, Dr. Matthias, fiirsfcenbergischer

Kanzler 488 N. 4. 499,28. Ratzenried, Herrn von 97,22. Rauschnabel, Erasmus, Zunftmeister in

Ulm 386,29.

Ravensburg, Reichsstadt XXXVI N. 5. 25,1,9. 34,5 ff. 39,8. 40,24, 45,10. 54,18. 57,16, 61,12. 66,26. 77,12. 109,28. 110,28. 132,17. 138,20. 201,16. 224,33. 252,26 ff. 259,35. 309,11. 330,10 ff.,N. 837,1. 351,33. 352,1 ff. 369,13, 374,32. 430,14,19 ff., N. 2. 453,2. 467,27. 484,24. 486 N.

515.16. 518,17. 531,2 ff. 555,17. 558,27 ff. 562,11 ff. 563,26. 570,13. 571,4. 572,7 ff. 573,33. 576,25.

577.17. 578,31 ff. 581,7.24 ff, 588,28, 37, 595,13,17, N. 599,17. 605,22. 612 N. 2,

Anstossertage 8,10. 13 N. 3. 14,1. 15 N.

Arzt a. Uli.

bischofl. Jurisdiktiou 494,3 ff.

Bruderschaft ION. 2. 550,15.

Biirgermeister und Rat 34,11. 68,1. 75,14. 224,31. 252,22. 333,7. 334,12. 494,3. 525,24. 569,18. 577,1. 593,6.

Biirgermeister s. Besserer, Gelderich, Neideck.

Dekan Rayser 120 N. 2.

Segenschmid 486 N.

Fuder 386,34 N. 2.

656

Register.

Ravensbnrg, Heifer und Kaplane 10,20 ff. 493,35 ff. 494 N.

Herren- und Stadte-Tag 169K.1. 240,15.

Kanimerbriel, Flur 553,15.

Karmelitenkloster 547,24. 549,32 ff. 550,29.

Kuppelan 553,19.

lather. Heifer (Pradikant) 517,5. 525,18 ff. 526 N. 541,31. 542,25.

Papiermacher 372,5.

Pfarrei 99,5 ff. 301,21.

Pfarrer Dr. Hana Pfront ION. 2.

267,30, 311,26. 316,18, 319,24. 330,11,14 ff. 332,38. 333,2.

Segenschmid 98,27 ff. 171,17.

Wolfgang Widmann 525,17 ff.

550,13 ff., 25 ff. 551,2 ff. 552, 24 ff. 560,12 ff.

Pfatrkirche U. 1. F. 252,26 ff. 267,13. 551,26.

St. Christina 554,22. 573,30.

St. Jodoc 551,27.

Ratsehreiber s. Krotlin.

Reformation 331,23 ff., N. 334,13. 531,2 ff. 539,13. 541,17 ff. 544,7. 547,16 ff. 548,26 ff. 549,22 ff. 550,25 ff. 551,26 ff. 552,22 ff. 555,5 ff.,17 ff. 560,11 ff.

Kirchenordnung 549,27. 578,18.

ScbloB 128,23. 517,6.

Scbmiede-Trinkstube 547,18.

Stadtschreiber 550,15,27.

Sterben 422,14.

Tage der Ritterschaftebank 160,10. 328,36. 364,8,13. 368,5. 464,24.

dee scbwabischen Bundes 66,21.

67 N. 4.

Weibertansch 541,15 ff.

weingartener Haus 34,15. 55,12. 499,15.

Kaplane 11,3 ff. 252,26 ff.

Urban Edel 301 N. 2.

Kaplaneien 267,13 ff.

Corporis Christi - Kaplan ei

301,20.

weissenauer Hans 224,34.

Ravensbnrg, Zanffcmeister s. D&seh,

Heneler, Krieglin, Werner. Rayser a. Ravensburg. Rayter (Raitner), Hans, weingart. Klo-

sterschreiber 517,21. - Veit, weingart. Hofherr zu Hagnau

567,4. 572,6. Rechberg, Gaudenz von 249,36.

Hans von, zu Eichen 249,36.

Jorg XXII N. 354,3.

Wilhelm 249,36. Reckenbaeb, Konrad von 287 N.l. recognitz = Scbuldsehein 156,21. Redben, Tkeodorich de, konstanzer

Prokurator in Rom 194,3. refental = Refectorium 237,8. Regensburg 100,24, 111,4, 114,22.

180,1. 191,16, 200,19. 203,14. 268,8.

285 N.l. 388,15 ff. 38.9,22.392,13.

393,30. 394,18 ff. 396,3. 397,5. 402,9.

405,23. 406,13. 409,12. 410,23,28.

412N. 416N.1. 469,5. 475,34. 547,1.

548,3. 560,29. 574,1,30. 575,17.

577.23. 578,8. 580,19. 582,35. 587,20ff. 592,31, N. 4. 593,17. 594,6. 599,29. 600 N. 619,16.

Abtissinnen zu Obermunster 21,22. 613,14.

Blarer-Haus 189 N. 300,9,25 ff.

08. Quartier 101,25. 174,25, 389,22ff. 392,9. 393,14 ff.

ksri Hauptmannschaft 188 N. 4. s. Blarer, Fuchs, Hemste, Loxau.

Kammerer und Rat 392,8.

Kolloquium 539,18. 542,19 ff.

Komtur Hans von Ehingen 251 N.

Reformation 587,20 ff.

Reichstage 100,24 ff. 110,33 ff. 112, 16 ff. 114,22. 174,23. 180,1. 181,21. 182,26. 183N. 185,14. 186 N.l. 285N. 384,32. 387,8. 388,18,21 ff. 389,26 ff. 390,4,11. 392,4,10. 394,12,81. 396, 6ff.,N.l. 397,8,17 ff. 398,11. 399,15ff.

402.24. 403,26. 410,28 ff. 512,16. 522,19. 527,27. 534,28 ff. 538,15 ff. 540,6. 542,17 ff. 543,13,19 ff. 544, 2ff.,13ff.,29. 545,13,19. 546,26. 651,30 ff. 552,9 ff. 596,14.

—4

Register.

657

Regensburg, Sohultheifi Ambros Aman 392,6. 393,13.

St. Emmeram (Hemre) 191,19. 200,19.

Abt Ambros Miinzer 190 N.

Stilt 132 N. 2.

Regensburg, Jorg von, ksrl. Oberst 586,8.

Regiment, Reich s-, in EOlmgen 30,25.

31,10. 70,8. 100,6. 101,32 ff. 104,5.

Namberg XX. 15,4. 26,27. 109,12.

Speier 112,16. 114,21. 133 N. 1.

154.29. 189 N.

Anschlage 18,18. 91,7. 153,25.

Statthalter s, Baden, Markgraf Phi-

lipp- Rehlinger (Rachlinger, Rochlinger), Dr.,

Bilrgermei8ter von Augsburg 109,

10 ff. 402 N. 2.

Reichenau, Benediktiner-Abtei 149,20

151,36. 152,21 ff. 225 N.l. 274,25.

284,12, N. 2. 287 N. 1. 293,9 ff., N. 1.

302.30. 303,5. 317,3. 563,6.

Abt Georg Fischer 151,35. 152,22.

Markus von Knorlngen 124,29.

125,5,9. 149,20 ff. 150,14 ff.

152,11. 225 N. 293 N.l. 340,17.

Einkunfte 152,21 ff.

Inkorporation nach Konstanz 150,8, 25. 274,25. 284 N. 2.

Koadjutorei fur Gerwig 149,34 ff. 150,15 ff. 284,12. 293,7 ff. 303,5 ff.

fur Lund 300,20. 310,3,19 ff.

fiir Herkules Goldlin 376 N.

Kouvent 151,4,33.

Vogt Appenzhofer 499 N. 520,30. Reiffenberg, Friedrich von, Oberst

577,13.

Reischaeh, die von XXm.

Cordula s. Soflingen.

Eberhard, zu Linz 365,27. 367 N. 1. 453,21 .

Eck, Herr zu HohenkrShen und Magdeberg 139,9. 204,23. 297,34. 365,19. 367 N.l. 374,8. 405,4. 407,14 ff. 510,10.

Statthalter zu Kemp ten 65,11.

Vogt zu Bregenz 362,21,23.

371,22.

Hans Konrad 374,9. 407,17. 510,9.

"WUrtt. Geachicbtsquollen XVI,

Reischach, Hans Wernher, Komtur zu Altshausen 484,18. 563 N. 564,6,12, N.l. 575,19, N.l. 576.9, 582,27.

592.28. 595 N. 601,35. 616,17.

Johann Georg s. Weingarten.

~~ Pilgrim zu Stoffeln 365,24. 367 N. 1. 388,13. 390,24.

Rui 297,34.

Reitzenstein, Thomas von 199,25, N. 3. Religionsfrage in den schwSb. Bundes-

verhandlungen 203,3. 280,13. Religioussache in Deutschland 288,13.

291.29. 381,23. 383,5. 396 % % 402,24. 403,2 ff. 404,18. 477,10. 478,12. 491,7.

rem = Ruderschiff 94,20. Renneaberg, Herr von 165,14. Renner, Bernhard, Bitter 605,7.

Hans zu Allmendingen 155,17. 243,9. 247,33. 286,17. 303,5 ff. 354,6. 373,9.

408,18.

Erbcn 545,21. Residenzpflicht 252,23 ff. Restitution der Kirche 396 N. 2. Reuscbner Hans, Zunftmeister zu Augs- burg 141,17.

Reufi = (Riss-) Flufi 172,29. Reussen = RuBland 100 N. 2. Reutlingen, Reichsstadt 25,8, N. 1.

245,30. Rhein, konstanzer Stiftsgiiter diesseits

205,10. 206,3. Rheinau, Benediktinerabtei 182,6 ff.

Abt Bonaventura 182,4. 459,5.

Konventuale Jacob v. Payer 182,13.

Pri ester man gel 459,6 ff. Rheinsfadte, osterr. 499,8.

Rheintal (Schweiz), Bauernunruhen

79,19 ff. 162,26 ff. Rhodos 17,28. Ribeisen, Dr. Nicolaus, salzburger Rat

31 % 2. 226,26. 228,31. 433,4.

Dr. Simon 31 N. 2.

Ricalcati, Ambrogio, papstl. Sekretar

329,2,8. Riedlingen 231,6,17. 562,8,14,17,32.

563,23.

Tag der Graf en und Herrn 610,15,22.

42

658

Register.

Rieppur, Reinhard, Domdekan zu Worms

251,4 ff. Rietheiin, Christoph von 250,2.

Jacob von 250,2. 354,8.

Wilhelm von, zu Angelberg 250,3. Rietter, Wilhelm, Ritter 250,5. Rigma Constantiensium, Schrift Sig-

mund Ilsungs 122,18. Rincon, franzos. Diplomat 897,29. 444 N. Rifitissen (OA. Ehingeu) 344,15. 345,3.

62 1 ,27 ff.

Kaplanei 622,3.

Zehnte 621,27 ff.

Rittersehaft - AusschuB zu Ehingen

210,23. Ritterschaftsbank des schwab. Bundes

(Pralaten, Grafen, Herrn und Adel)

22 N. 4. 35 N. 3. 50,16. 52,20, 64,11.

74,13. 80,13. 89,13. 116,6. 139,31.

140 N.l. 203,1. 227,13. 229,2 k

238,6. 246,30. 248,32 ff. 250,8.

253,20 ff. 254,25. 255,7 ff. 257,7 ff.

260,1 ff. 265,35 ff. 270,7 ff. 279,10 if.,

N. 1. 288,29. 347,7—350,33. 363,1.

364,10 ff. 484,11 ff. 488,20. 527 N.

531,19.

Tage s. Pfullendorf, Ravensburg, Uberlingen, Ulm.

Rocca di Papa 398,25.

Roggenburg, Pramonstratenserabtei

35 N. 3. 141,8. 216,24. 217,30.

337,24. 346,15.

Abt Job. Mair 249,32. 273,5. 340,22. 3-11,6, N. 2. 332,10. 846,8 ff. 369,18.

Roggendorff, Wilhelm, Feldhauptraarm

304,17. Rollwagen (abgeg. bei Ravensburg)

363,29. 364,2. Rom 26,33. 121,2. 181 % 3. 210,7.

251,5. 274,13. 276,9. 277,29. 311,28.

317,5. 320,22. 333,24. 344,9. 398,33.

400,22. 494,11.

Agenten s. Gumppenberg, Redhen.

Engelsburg 401,4.

Kurie 187,26. 188,13. 196,6. 198,6. 277,5.

neuer Sacco 400,29. Roncesvalles 450,16.

Rchachors 567,34 .

Statth alter 567,33. Rosenberg, Barbara von 166,22.

Hane Thoman 215,19. 267,8. 275.15. 279,10, N.l. 280,19. 281,5. 283,7,21ff. 296 N. 2. 314,4. 325,14. 334 N.l. 337 N. 2. 338,23. 353,11 ff. 363,1. 528,39. 530,13. 531,19. 534,12,25.

Rosental, Leon von, Hauptmann in

Bobmen 119,2. Rot, Hans von 54,16. Riltenbach bei Wolf egg, Pfarrer ist

verheiratet 188,2 ff. Roth, Pramonstratenserabtei 23,18.

351.3. 101,5. 116,11. 183 N. 365,9.

367 N.l. 432 N.l. 564,23. 568,6.

594,24 ff. 604,26.

Abt Johann Lauginger 21,8. 65,8. 66,28.

Konrad Ermann 224,34. 249,31.

341,25. Konrad Spleifi 473,30. 476,7.

559,30. 564,24. 594,15. Roth, Dietrich von 620,9. Roth, Farailie, von Ulm XXIII.

Dr. Hieronymus 114 N. 2. 284,17.

Rott, Ritter Konrad von, Ssterr. Rat, Foretmeister von Burgau 23,23.

Heinz von 369,21.

J(5rg von 354,7.

Rotten (Rothen), zum, Amt Ausnang 408,15,25. 561 N. 575,8. 582,11,16.

595 N. Rottenburg a. N. 430,5. 474,28. 606,22.

Rottweil, Reichsstadt 135,11. 387,14. 388,3. 390,17. 391,2 ff.

Reformation 135,12 ff.

wttrtterob. Geschutz 391,30. Riidlingen s. RiedliDgen.

Riiti, Pramonstratenserabtei 149,10.

Abt Felix 76,25. 149,9.

Sachseu, Herzog August, 539,31 ff.

Jorg 343,30. 372,24.

Moritz 534,17. 574,4. 586,23.

593,28.

Kurfttrst Friedrich 27,21.

Register.

659

Sachsen, Kurfiirst Johann 103,3. 113 N.2. 114,11. 115,10. 117,14,29.

594,11. Johann Friedrick 212,3. 229,8.

243.5. 380,5. 389,31. 443,32,35. 448,2. 576,21. 583,24. 586,24. 594,2. 623,5,13.

Moritz 594,4.

Marschall 100,19. Sachsen, die- 593,30. 600,16.

Salem, Salemsweiler, Salraansweiler, Cisterzienserabtei 5 N. 8. 35 K. 3. 54,9. 57,22. 90,9. 109,10 [statt Chri- stoph Blarer]. 115 N. 2. 116,11. 183 N. 201,15,28. 226 N. 233,19. 274,21. 284,18. 317,4. 356,12. 365,7. 367 1.1. 432 N.l. 563,24. 564,28. 582,32. 602,8. 609,23.

Abte: 475,31.

Amandus Schaffer XXI % 6.

123,25. 125,6, N. 1. 130 N. 2.

141,8. 160,9. 164,22. 169,6, N. 2.

232,7,30. JodocusNecker7,l8. 15,3. 31 N. 2.

57,21. 66,27. 82 N. 2. 98,4. 109,10

[a. Bench tigungen]. 461 N. 1. Johann Fischer 241,7. 249,30.

259,23. 284,20. 302,26. 335,1.

341,22. 344,15. 345,3. 356,16.

387.6. 431,4, N. 3. 449 N. 476,3. Johann Precht 473,29. 476,4.

538,14. 559,30. 562,30. 563 N. 575,19, N.l. 576,1,8. 578,11. 582,27. 592,28. 601,35.

Bursier Joh. Bosch 232,25.

Grofikeller 23,26.

Konvent 232,31. 233,9. Salmansweiler, Salmenschwiler s. Salem. Salustus 399,21.

Salutern s. Solothnrn, Saluzzo, Markgraf Franz von 283,3. 305,7,13 ff.

Markgrafschaft 435,30.

Saluzzo -Moutferrat, Herzogtum 435,30.

Salzburg 80,12. 81,25. 82,10. 83,7 ff. 84,7.

Banernkrieg 79,5,27. 83,9ff.,32. 84,7 ff.,29 ff. 85,17 ff. 87,23 ff. 88,6 ff., 25. 89,7 ff.,14. 90,13 ff. 91,25. 103,20.

Salzburg, Kardinal Matthans Lang 90 N. 1. 103,17. 227,9. 228,1. 229,18. 295,8,13,16.

St. Blasien XXHN.

S. Dominiko = S. Domingo 295,22,

St. Egidius, Kloster in Niirnberg 28,3 ff.

St. Elsbet 372,20.

St, Gallen, Stadt 173,28. 178,19. 589, 8 £,24. 623,3.

Biirgermeister und Bat 125,18.

Hauptmann Jacob Frey 174,11.

St. Gallen, Abtei 125,20. 173,28. 209,6. 317,3.

Abt Diethelm Blarer von Warten- see XXX N. 10. 162,21. 164,10. 209,3. 213,23. 284 N. 2. 340,17. 399,23. 415,15. 567,34.

Konfirmation 164,13.

Franziskus Geittberg 6,9. 125,14.

Kilian German 136,24. 149,14.

Priestermangel 399,33.

St. Georgen-Schild,Ritterschaft 269,35 ff. 335,7.28. 384,7.

Ritterschaftstag in Uberlingen 270, 1, N. 1.

St. Urban, Cisterzienserkloster, Kt. Lu-

zern, Abt Sebastian 314,11. sanctdssimus = Papst 139,15. 329,8. Saphoyer 386,11. Saulgau 205,13. Sausenbrot s. Susenbrot. Savigliano 277,33. 282,12 ff. 288,10. Savoyeu 278,33. 317,13. 318,24. 488,2. Scardoua (Dalraatien) 317,30.

Schad von Mittelbiberach, Hans Philipp XXII N.

Johann 249,36.

Dr. Johann Joachim, Dommherr zu Konstanz 92,29. 109,21.

Schaffhausen 172,3. 173,26. 178,19.

589,8,24. 609,28,30 ff. 623,3. schamlot 493,14. Schar (Seller), Peter, osterr. u. ksrl.

Rat, Lehentrager des Schlofichens

Pfullingen 110,32. 111,8. 234 N. 2.

275,13. 283,5. 325,4. Scharpf, Veit, Di en e r Abs bergs 118,8 ff.

120,7 ff.

42*

660

Register.

zu Eiif- 367 N.l.

Sch&rtlin (Schertli), Bastian, augsbnrger

Feldhauptmann 313,28. 439,13. 615,1. Schauenburg (Schonburg), Bernhard von,

ksrL Oberst XXI N. 6. XXII N.

562,31. 564,7,27. 575,21. 576,1.

577,7,22. 578,4. 682,29. 583 N.l.

592,21 ff., N. 4. 599,24. 618,22. - Hartbart von 576,5.

Schaumburg, Gr'afin, Pftugs Gemahlin

313,17. Schecklingen = Sckelklingeu OA. Blau-

beuren 230,16. Seheinen s. Schienen,

Scbellang, Agnes 193 N. 3. 203,8 ff.

Hieronymusl93N.3. 203,12. 475,11. 618,19.

Schellenberg, Burkard von, fingen 238,32. 365,22. 388.1. 429,33. 431 N, 3.

Hans von, m H. 365,22. 367 N.l.

Ulrich von, zu RiMssen u. Kifllegg, kgl. Bat irad Vogt zu Feldkirch XXI % 6. XXn. 200 N. 213,23. 256,24. 344,13 ff. 356,26 ff. 358,37. 359,18. 360,4. 365,18. 367 N.l. 372,8. 380,15. 396,3. 405,1. 457,16. 512,23 ff. 546,9. 588,1 ff. 596,6. 621,19 ff.

ist altgl&ubig 345,6 ff. 590,22.

621,33 ff.

Wolf von, zu Kifilegg, Marsehall in Munchen XXH N. 1. 292 N. 344,18. 520,18 ff. 530,6, N. 2. 531,1.

Wappen 520,20 ff.

schellige Baueru 46,16. Scbemmerberg, Priidikant in 573,22.

Schenek ?on Tautemberg, Jorg 612,5. Schenk, Baste 116,22.

Schenk ziira Scbenkenstein, Cristoph von 826 N.

Hans 326 %

Kaspar 326,31, N.

landauer Erbstreit 326 N. 551,18 ff. 552,2 ff. 609,18.

Sixt 326 N.

Ursula 326 N.

Wiihelm 326 N.

Scberer, Bastian, weingartener Kom-

ponist XXT7 N. 6. scheuxn Becher 161,5,

Schienen, Christoph von 350,30. 365,28. 367 N.l.

Waldburg von, zu Gamerschwang 289,1, N. 1.

Schiller- Wein 406,3.

Schlaffer, Felix, Kaplan zu Konstanz

136,12. schlangen (Geschiitz) 437,7. Schlegel, Andreas, Burgermeister zu

Wangen (1523—1541) 414,29. 415

N. 1. 619,30. 624,15. Schlesien 343,30. Schlick, Albert, bohm, Beiteroberst

322,30. Schlier, weingart. Dorf. 126 N. 3. 128

N. 2. 380,11. Schmahgedicht auf Karl V 546,16 ff.

Schmalegg bei Bavensburg, Vogt- Ad el-

gais 554,3. Kriiglin 39,12.

Schmalkaldischen, die, schmalk. Bund

416,16. 418,13 ff. 436,23 ff. 439,9,29. 441,24,28. 442,4. 445,31. 451 N. 458,6. 546,21,26 ff. 552,10. 568,2,13. 569,22 ff. 573,12,28. 577,3. 589,24. 592,15. 593,8. 594,83. 595,14, N. 598,6. 603,17. 608,32.

beansprueheu Ungarn fiirs Beicli 418,15 ff.

wollen Hans von Mecklenburg zum Konig 441,29.

schmalkaldische Kriegskommissare

(1546) 563,4. 568,11 ff. 571,26. 572,5,20. 576,18. 581,26 ff. 595 N. 623,21.

Schmotzer, Johann, konstanzer Notar

4N.2. Schmotzer, Dr. Ulrich, Advokat zu

Innsbruck 211,26.

Scbnabel, Friedrich, Hauptmann 362,20. Schnell, Dr., Anwalt in Altdorf 327 N. 409,1,24.

Schnepf, Erhard, Beformator 239,7. 252 N. 1.

Register.

661

Schnitzer, Jacob, Hauptmann von

Wangen 68 N. Schoffenler,Lip, Bauern hauptmann 40,3.9. SchSnaw, Hans Othmar von, Yogt zu

Laufenburg 582,30.

Hans Rudolf XV N. 7. Schonburg s. Schauenburg. Schopper, Jacob, Pr&dikant zu Ravens- burg 549,26.

Schrotinger, Leonhard, Lie. von Ingol-

stadt 155,12. Schurf, Wilhclm 393,3. Schussen, die vier "weingart. Gerichte

jenseits der 37,27 ff. 43,12 ff. Schusseuried, Pramonstratenserabtei

7,14. 35 N. 3. 36,21ft". 56,30 ff. 90,9.

115 N. 2. 116,11. 141,8. 201,29.

231,14. 289,1, N.l. 365,10. 367 N.l.

376 N. 432 N. 1. 594,17. 604,26.

Abt Johannes Wittmayer 15 N. 1. 21,8. 31 N. 2. 33,20. 36,13. 56,26. 65,8. 66,23. 67,10. 72,24. 84,28. 89,33. 110,21. 130 N. 2. 182,27. 224,34. 230,13, N. 244 N. 249,31. 259,25. 289 N.l. 296 N. 2. 341,26. 385,20. 433,25. 473,30.

Gallus Miiller 479,22, N. 2.

Jacob Renger 479 N. 3. 559,30.

594,18.

Bauern 36,14 ff. 56,30 ff. 67,14,16 ff.

Blutbann 191,25 [s. Berichtigungen].

Regalien 191,25. 479,23 ff. 480 N.

Vogt Sebastian App 67,20. 72,24. 125,6.

Kaspar Kaiser 288,33.

Schuttern, Benediktinerkloster bei Labr,

Abt 71,7. Schuzbar, Wolfgang, gen. MUchling,

Administrator des Deutsch-Hoch-

meisteramts 479,8. 483,12. 522,10.

540,7. 564,11, N. 1. Schwabenland 166,34. 179,23. 278,20.

301,5 ff.

schwiibische Mette verschlafen 230,4.

Schwabieeher Bund 5,16. 7,18. 8,2, N.l. 13,11, N. 1,3. 22,16. 32,7. 86,21. 38,10. 42,6,26. 44,11. 45,17,33.

48,6,30. 49,5. 50,17,27. 52,6,21. 53,1.

59.30. 60,35. 61,1,17. 67,1,12. 68, 8,N. 69,30. 71,26. 75,23. 76,24. 79,12. 83,8,14. 85,7,18. 88,5,24.

89.31. 90,14. 91,25,31. 93,6. 103,18.

104.2. 109,22. 110,25. 115 N. 2. 116,3. 118,14. 119,18. 138,28. 139,21. 141, 27. 145,22,32. 151,28. 158,19. 163,14.

166.25. 167,15 ff. 168,28. 170,7. 196,13,27. 208 N. 1. 215,21,29.

217.22. 221,9. 226,10. 235,28. 265,35.

278.23. 279 N.l. 283,23. 333,16. 349,23. 521,17 ff. 528,38. 530,15. 531,14 ff. 534,12. 535,11.

= elfjahrige Einigung 24,23. 25,10. 203,5. 296 N. 2. 347,35. 353,24. 527 N.

Erstreckung (Verl'angerung) 8,3. 12,3. 13,3. 15,1. 191,4. 194,9 ff.

198.3. 202,35 ff. 204.6 ff. 212,1. 213, 5ff. 214,8,16. 218,29. 219,2. 220,22.

227.4. 229,21. 244,2 ff. 248,32 ff.

253.26. 279,20.

= zehnjiihrige Einigung 22 N. 4.

24 N.l

Bundesgericht 215,29. -rate 314,6.

-tage 8. Augsburg, Donauwb*rth,

Lauingen, Ntfrdlingen, Ulm.

schwabischer Kreis 347,21. 366 N. 448,7 ff.

Schwanen XXII N.

Schwarzburg 593,21.

Schwarzenberg, Cbristoph von 433,9.

Sebastian von XXLH. Schwarzenburg (Miinstertal) 283,6,16. Schwarzwald 35,9. 348,29. 387,29.

390,28.

Bauern 35,9. 68 N.

Edelleute 352,26. Schweiz 162,27. 588,29.

Schweizer 35,8. 282,3. 444,25. 450,15, 18. 559,12. 562,13. 563,28. 565,1 ff. 571,4,30. 688,36. 589,1. 590,27.

und deutsche Protestanten 539,22 ff. 559,12.

Schweizer = Krieg 217,23. schwelk welk 256,28. Schwikart, Herr, s. Gundelfingen.

662

Register.

Schwyz 182,5. 209,1.

Secken = Seek an, Bisehof Georg von Tes-

singen 295,16. Seckendorf, Jacob voq, Unterlandvogt

356,5.

Ursula von 326 N.

See- (Bodensee-) Puder 386,35. Seekirch am Federsee, Bauernunruhen

51,16 ff. Segenschmid (Segesschmid), Matthias,

Pfarrer zu Amtzell 98,27.

zu Rave-nsburg 171,17.

Dekan zu R. 486 N.

Seld, Dr. Georg Sigmund, ksrl. Vize-

kanzler 191,23 (s. Beriehtigungen). Seuili, Marti, von Wil, Priester 399,24. Seuigaglia 400,2,18. Senis s. Siena.

Sernatingen (Ludwigshafen) 68 N. Seuter (Suitter), Gordian, Altbiirger-

meister zu Kempten 48 N. d. J. 171,4.

Lorenz 545 N. 2. Sickingen, Franz von 17,19.

Franz Konrad 444,12.

Hans von 283,20. 439,25.. 444,11. Sieberatsreute, Am maim J8rg von

334,27. Siegelwachs 29,28. Siena (Senie) 17,30.

Kardinal a. Ghinucci. Silberfiotte 295,23. singerin (Gescblitz) 437,7, syntflwss = Uberschwemmung 27,3 ff. sirupel 406,13.

Sithard, Dr. Johann, in Tubingen 327 N. Sizilien 296,12. 318,2. 398,21. Soflingen, Dorf 212,18.

Klarissenkloster, Abtissin Cordula von Reischach 212,16. 216,1. 217,15. 297,19. 536,20 [s. Beriehtigungen]. 620,22.

Reformation 297,21 ff. 536,20 ff.

[s. Beriehtigungen].

Sollizitator der Theologen in Augsburg

155,13. Solothuru 178,19. 6L0,2ff.

Wirren (1533) 213,26 ff.

solzen 282,4.

Sontheim a. Brenz 585,14. 586,20.

Sorg, Haus s. Siirg.

Spanien, Hispania 18,2. 103,12. 104,4.

164.29. 195,13. 296,14. 317,11,19.

436.30. 444,23. 446,31. 447,8. 455, 4,17. 534,31. 564,30.

Spanier 95N.2. 113,3. 269,7. 388,26. 398,32. 436,9. 455,15. 469,28,34. 471, 17. 499,5 ff. 510,36.

in Augsbnrg 602,24 ff.

als Beaintein Italien 291,24.

in Tuttlingen 615,19.

Wildheit 499,9 ff.

Spilt, Dietrich, Obervogt in Urach 124 N. 2. 191,15. 223,35. 224,3. 230,1.

Spat, Magister Gregor, von Pfullendorf 193 % 3.

Speier 81,31. 86,4. 92,26. 96,33. 116,26. 124,10. 130,12. 133,2. 164,31. 180,8. 240,23. 301H.1. 379,7. 392,11. 412 N. 422,18,23. 431 N. 3. 442,2. 469,26. 471,12. 472,4. 473 N. 474,5, 12. 488,10, N. 618,7.

Bisehof Georg 86,6. Philipp 380,3. 479,8.

Domherrnpfrfinde 376 N.

s. Kammergericht.

s. Regiment.

Reichstage XIV. XX. XXVII N. 3. 81,31. 84,21. 86,7. 8719. 89,18. 91, 2. 104,2. 123,13. 124,11. 125,22. 126,25. 133,4. 174,19. 183 N. 396 N.l. 412,3 ff. 415,18. 416,16.417, 32. 418,12. 421,1. 422,3 ff, 18. 429, 27 ff. 434,12. 470,11. 471,23. 473.13, 17. 475,12 ff. 476,1. 477,9. 478,3,24, N. 479,2 ff.,N. 3. 484,28. 485,35. 491, N. 1. 495,21,23, N. 8. 506,3. 507, 6. 514,11. 518,6,13,20. 522,34. 596 N.2.

Sterben 473 N.

Speyser, Peter, Dr., Domherr, Vikar des Bisch. von KonvStanz 155,13. 164,12. 184,30. 214,22. 267,31. 319,30. 331, 17. 333,1. 360,26. 361,36.

Spezia (Levante) 410,4.

Register.

663

Spohn, Jo'rg, Amtrnann zu Weingarten 496 N. 3. 572,3. 595 N. 598,5.

Veit, Wirt in Dim XXHL Sprichwijrter 144,21. 147,11. 218,30.

230,4. 238,23. 294,24. 298,23. 324,

29. 326,21. 353,20. 385,17. 395,10.

412,13. 413,14. 523,13. 544,22. 551,

13. 583,14. 588,33. staehel = Stahl 56,30. Stadion, Ober-, OA. Ehingen 290 N.

Christoph, Bischof, s. Augsburg.

Hans Walther von 116,19.

HanB Simon 289 N. 1.

eine Tochter 295,2.

Stadte des Reichs 102,7. 234,8. 235,15.

lutheriscbe 380,5.

schwabische 64,15. 65,3. 66,26. 80,13. 103,8. 134,16. 140,16. 160,10. 169,4 ff. 170,4. 232,5. 240,7. 257,8 ff. 279 N.l. 296 N. 2. 337,1 ff. 449 N. 531,13. 560,1. 670,14. 588,36. 590,34.

Staig OA. Ravensburg 38,22. 109,32 ff.

Melcbior Katzmaier von 55,2.

Jos Miiller von 55,3. Stain, vom, s. Steiu.

Stainacb, am, bei Altdorf (?) 43,24. Stainberger, Mattheus, Bundesgerichts-

schreiber 122,26. Stattbalter der Landvogtei s. Landvogt.

des Reichsregiments s. Baden, Mark- graf PhiHpp.

in Wlirttemberg s. d.

Staufen bei Regensburg, Bernardin von

200 N. Stauffer, Jerg 224,3. Steekborn am Untersee 172,8. Steffling bei Regensburg 199 N. 3. Steger, Joachim, bayer. Sekretar 309,

31. 329,16. 330 N, Stein (Stain) a. Rh. 172,3. 388,4.

Abtei 76,26 ff.

Stein (Stain), Adam vom 52.23.

Bernhard zu Emerkingen 51,4.

Diepolt zu Mattsies 72,27. 73,5. 74, 21. 79,1. 80,16. 82,16,25. 85,27. 140, 9. 141,10. 249,40.

Hans Adam zu Jettiugen 250,1.

Stein, Hans Adam zu Ronsberg 250,1. 313,29. 354,5.

Hans Marquart 52,22.

Marquard, Dompropst zu Bamberg, Mainz u. Augsburg 133,13. 226,24. 228,25. 250,2. 254,27.

Ulrich zu Lindau 98,20. Steinach (Tirol) 596,7.

Sterben, das, der Sterbet s. Argen, Augsburg, Ausnang, Italien, Kou- stanz, Landsberg, Lupfen, Nellen- burg, Ravensburg, Tettuang, 01m, Weingarten, Wiblingen, Wien.

Steufilingen OA. Ebiugen 453,17.

Stockach 68 N. 82,18. 202,29. 451,14 ff, 26 ff.

Stockenfels bei Regensburg 199 N. 3.

Stockhamer, Stockhaymr, Dr., bayer. Rat 561 N. 587,4. 603,8. 613,10. 617,14.

StScklin, Blasius, Priidikant in Ravens- burg 547,19. 549,25.

Stoffeln, Jacob von 365,27. 367 N.l.

Pangraz von 350,31. 367 N. 1.

Stotzingen, Willi elm von, zu Heudorf

250.4. 275,20, N.l. 576,4. 592,29. 601,35.

Strati (elchingiscb) 556,22.

Strafiburg 57,32. 122,13. 354,35. 374, 11 ff. 388,2. 613,4. 623,10.

Bischof Wilhelm v. Hoha stein 8,5. 70,33. 103,4. 380,3.

Erasmus von Limburg 518 N. 1.

Strauss, Lienbard, zu Zillhausen (Sulz- matt), Burgvogt zu Breisach 333,12, N. 372,4. 373,14.

in Diensten Heinricbs von Braun- schweig 374,4.

Strozzi, Philipp 315,18,18 ff.

Pietro 589,19 ff. Stuben bei Blonried 37,32. Stuhlweissenburg 94,33. 95,6.

Stump (Stumpf), Dr. Balthasar, Regt- menteherr zu Innsbruck XXI N. 6.

491.5. 513,16,20. 521,5 ff. 523,6 ff. 537,24 ff. 543,1. 580,14. 591,25. 596,1.

664

Register.

Stunipf, Phllipp, Feldhauptiuann der Schwabeu im salzburger Krieg 85,23.

Sturm, Jacob, von Strafiburg 353,15.

Stuttgart 46,13. 219,19. 239,6,15,18,22, 25. 240,11. 606,25. 607,6,31. 617,19.

Burgermeister, Gericht u. Rat 276, 17. 277,13.

osterr. Regienmg 115,26. 219,6. 222, 14. 224,10 ff. 225,7.

subsidium caritativum 485,8. 486,26,33.

487,1. Buermeri 548,28. Sulz, Graf Alwig XXII N.

Ludwig 365,14. 367 N. 1. 433,13.

Rudolf 136,8,29.

Sundgau 590,6.

Suntba s. Sontheiin.

Superattendent 576,25.

Surg von Stirgenstein, Hans, zu Amtzell

97,19. 369,15. 595 N. zu Krauchenwies 363,17 ff.,N.2.

371,13 ff. 372,28 ff. 414 N. 2. 419,

7 ff. 421,26. Hans Ulrich 139,9.

Wilhelm 363,15 ff. 364,1 ff.

Wolf 363.15.

Siisenbrot (Sausenbrot, Susenbrat), Meister Hans, Schulmeister zu Ra- vensburg 184,21. 428,14, 430,14,18 ff. 452,25.

Siitzlin, Urban, weingart. Klosterdiener 38,2. 45,28. 54 N. 2.

swapp = unznffer 490,5—6.

Syrmia 378 N.

Sziklos (Uugarn) 509,16.

Taiglin, Gilg, Orgelmacher XXIV N. C. Taldorf, weissenauisch 604,32. Taler = 17 Batzen 600,8. Talheim, Bernhard von, Oberst 606,33.

Jochim von 158,17.

Tanneck, Hans Michel von 250,5. 254 N.

tappee = Teppich 161,12,

Tataren 100 N. 2.

Terra nova = Nueva Espafia (West-

indien) 295,22. Tettnang 45,22. 75,17. 313,23. 388,1.

Friidikant 192,12.

Tettnang St. Anna-Kapeile 431,14.

Sterben 409,24 ff. tettnanger Wald 226,1. Thaingen bei Schaffbausen 609,27. Theifi (FluB) 440,6.

Thierry, Chateau- 484,6. Thomas von Aquin 548,20. Tbotzmann (Totzmann), Jacob, weingart. Dicner 442,16. 597,8.

kemptener Sekretar XXni N. 6.

530.12. 595 N.

i

Thumb zu Neuburg, Hans Konrad 250,

3. 254 N. Thurzo, Alexius, ungar. Schatzmeister

312,23. 323,4. Tiefenbach OA. Riedlingen, Bauern-

unruhen 51,17. Tirol 215^5.

Grafschaft 242 N. 1. 588,20.

Landtag 148,20.

St&nde-AusschuB 148,18.

weingartener Beeitz 47 N. 2. 148,22. Tobel = Graben 110,3.

Torgau (Turgaw) 114,10. Torkenweiler OA. Ravensburg, Bauera

39,32. Traiectensis dfdcesis s. Utrecht. Trauchburg bei Isny 334,24. Trautwein, Obervogt von Waldsee 488

N.4. 493,21. Trefi s. Treuscb. Treusch von Butlar, Heinricb, Ritter,

kgl. Rat, „der lange Hesse" 191,15.

323,1 ff.

schriftstellert 237,15 ff.

Trentwein, Burkart, Landricbter 356 N. 1 .

triaygst - Theriak 339,7. Trient 277,30. 469,26.

Bischof Kardinal Bernhard von Cles 17,1. 158,1. 276,9. 277,6. 278,32. 303,34. 335,25. 380,3. 442,3.

Konzil 463,33. 468,20 ff. 497,12. 520,34 ff. 521,21. 524,12. 636,5. 539,17.

Trier 325,9.

Erzbischof-Kurfurst 17,15.86,4. 102, 5. 117,14. 380,1. 510,32.

luthorisch? 380,18.

Register.

665

Troehtelfingen bei Hechingen 474,28.

Euralkapitel 252,18. Truchsefi s. Waldburg.

Trutzland (gegen die Ttlrken) = Oater-

reich 311,17. Tubingen 9,2 ff. 101,23. 607,6.

Bwidesgericht 215,30.

Btlrgermeister, Gericht u. Rat 276, 17. 277,13.

Pfalzgraf Hugo 212,31.

Reformation 239,27 ff.

Universitat 454,3.

Tubinger, Christian, Konventuale zu

Blaubeuren 611,13,19. Tunis 268,18 ff.

Kbnig von 410,7. Tnnouw s. Donau.

Turgau (Thurgow) 82,21. 172,11. 173,27. 175,3. 178,19.

Bauern im 125,10. Turgauer, die 174,14.

Turin 318,23. 398,3 ff. 402,19. 441,32.

Joh. Maria von 278,32. Tiirkei 94,16.

Turken 18,9. 27,1. 88,11. 94,15 ff. 96, 3 ff. 100,13. 112,1. 115,5. 121,29 ff. 137,14. 138,14. 139,28. 155,15. 157, 15. 158,12,22,32. 160,30 ff. 165,1. 185, 3,17. 186 N.l. 189,14.195,15.196,8. 198,1. 214,32. 269,3 ff. 291,14,30.

293.23. 295,8,28. 296,9 ff. 298,5,22 ff.

304.24. 305,8. 306,10 ff. 307,15. 309,3. 310,4, 311,14. 312,3,15 ff. 316,6,22 ff. 316,5. 317,11,23 ff. 322, 28 ff. 325,13. 343,32. 345,12. 346,19. 378 N. 383,6. 398,18. 399,11 ff. 405, 6,20. 406,6 ff. 411,6. 413,34. 416,13. 417,25 ff. 420,14 ff.,31. 421,5,19. 422,8 ff. 431 N. 3. 435,10 ff.,26. 436, 4ff. 439,32 ff. 440,17,33. 441,16 ff. 445,2 ff.,15 ff. 446,18. 447,31 ff. 453, 12,15. 461,26. 463,2. 469,6 ff. 470, 15,23. 473,4 ff. 476,27 ff. 478,10. 488,3. 491,12. 495,10. 498,20,25. 506,27 ff. 507,25 ff. 509,16 ff. 511, 11,18. 540,13. 584,27. 596 N. 2.

Turkenliilfe(-Anlage)20,6. 21,20. 31,22. 95,30. 100,13,26. 104,3. 106,11.

124,26. 185 N.l. 148,20. 153,22. 162,18. 163,28 ff. 186,8. 188,23. 189,14. 209 N.l. 293,23, N. 3. 338, 7,17,30 ff, 839,25ff. 341 N. 2. 342,1 ff. 346,9 ff. 421,4 ff. 422,19. 429,32.

430.34. 431,7. 432,20. 448,15. 469, 3ff. 473,21 ff. 476,28 ff. 485,22 ff. 486,1 ff. 491,19 ff. 499,2. 512,8 ff. 523,30 ff. 527,1 ff.

tiirkische Botschaft nach Frankreich

306,13. 397,9,28 ff. Tuttlingen 35,12. 615,18,

Twyel s. Hohentwiel. Tyschon s. Dijon.

llberlingen, Reicbsstadt 7,19. 25,1,8. 32,8. 42,18. 44,6. 68N. 232,7. 257,2.

259.35. 830 N. 335,4. 337,1. 351,12, 33 ff. 353,29. 369 N. 373 N. 384,8. 420,11. 432,25. 449 N. 457,12, N.l. 557,5 ff. 559,24 ff. 562,5. 567,19 ff. 572,25. 576,6,10,N.l. 678,11. 581,22. 582,29. 583,3, 592,22, N. 4. 594,15. 595 N. 599,2,3. 601,2 ff. 606,8.

Burgermeister u. Rat 452,21.

Biirgermeister s. Freiburger.

latein. Schule 452,23.

Mordbrennertag 384,20. 385,21,34 ff. 388,14 ff. 390,28.

Stadtschreiber s. Kleckler.

Tag der Grafen u. Eerrn 610,12.

Tag der PrSiaten 594,15.

TagederRitterschaftsbank 124,16 ff. 134,23 ff. 135 N.l. 175,10. 191,8. 238,29. 240,8. 256,20. 260,1 ff. 265, 36. 266 N. 2. 270,6 ff. 351,12. 358, 36 ff. 359,18. 360,6,18. 457.17, N.l. 458,9. 464,17.

St. Georgenscbilds 269,35 ff,

nlceracio vesice 35,20.

Uli, Dr. Matthias, Stadtarzt in Ravens- burg 19,8. 195,23.

d. J., Advokat in Radolfzell

19 N.l.

Oswald 547,16.

Ulm 22,6. 33,25. 35 N. 3. 44,8. 45,34. 63,30. 69,17. 74,23. 115 N. 2. 117,3. 119,17. 124,10. 141,4. 160,13. 167

666

Register.

9ff. 211,14. 228,35. 231,19,24. 232,

11. 239,13. 240,16. 245,30. 246,16.

276,29. 277,16,25. 285,9. 296 N. 2.

303,36. 341,10. 342,1. 405,2,27.

433,28. 434,2. 444,28,35. 449 N.

471,8,10,16. 472,2. 529,34. 530,13,17.

531,13. 547,10. 549,11. 554,27 ff.

555,9. 556,20 ff. 559,9. 560,24 ff.

564,27. 571,7,27. 573,32. 581,33.

582,11. 585,34 ff. 588,27. 595 N.

605,17,20. 614,36. 616,4. 620,7,10,

27 ff. 622,8. 623,9,15. 624,4 ff. Ulm, BUrgermeister u. Rat 24,27. 167,21.

284,19. 379,16. 419,1.

verbieten Verpfandungen an

Geistliche 157,26.

ochsenhausener Sehaffner 547,12.

PrSdikatur 621,28. 622,9.

Reformation 167,21 ff. 621,29.

salemer Hof 57,31. 284,27.

Sterben 410,30.

Tag der Pralaten 30,17.

Ritterschaftebank 13,4 ff. 253,

20 ff. 255,4 ff. 296 N 2. 335,3,17. des schwabischen Bundes 13,6,

N.3. 24 N. 2. 25,8. 42,6. 45,17.

50,19. 51,2. 53,1. 59,30. 62,16.

66,11. 68,8. 69,30. 72,26. 103,19.

115,27. 117,7. 302,2 ff. 390,8.

530,13. 531,13. der sehwahiseben Stadte 296 ■%, 2.

und Ochsenhausen 232,11. 419,1 ff. 605,17. 624,1 ff.

Soflingen 212,21 ff. 216,2 ff. 217,

16 ff. 297,24 ff. 536,21 ff. Ulm, Herren von XXIII.

Caspar 174,29'. 177,1.

Amtmatm zu Stockaeh 369 N.

Hans, Stadtammann zu Konstanz XVI.

Ulrich, ksrl. Eeiteroberst 600,17. Unimendorf (Urabeudorf) bei Biberach 33,20. 302,26. 563,19. 571,6. 573,21.

Ungarn 88,12. 94,16 ff. 106,10. 112,1. 121,31. 136,21. 138,15. 157,13. 162,3. 186 Jf.1. 296,10,17. 304,16. 311,17,34. 322,33. 345,13. 378 N. 410,26. 416,12 ff. 435,14. 439,8.

441,19. 445,1 ff.,19ff. 449,6. 450,13. 455,13. 469,7. 470,13. 473,4. 495, 11,14. 498,20. 499,6. 510,36. Ungarn, Ko'nig Ludwig 94,31 ff. 440,7. 509,22.

Konigtum 95,8 ff. 96,4.

Ferdinands 418,6 ff.

ungarische Mtinze 215,7. Ungnad,Hans,Oberst,steirischerLandes-

hauptmann 822,29. Universitat der schwab. Pralaten 451,20.

480,5. Unterelchingen (bei Ulm) 284,18. Unterwaehingen (Riedlingen), Bauern-

uuruhen 50,6 ff. Unterwalden 209,2. unziibel = Unziefer (?) 233,31. Urban s. Sutzlin. Urbino, Herzog von 400,18. Uri 182,5. 404,23.

Rat von 459,15. Ursberg, Pramonstratenserabtei 89,32.

216,24. 387,24.

Abt Thorn as Magnus 196,26. 249,33.

273,5. 341,27. 369,18.

Urse s. Jrsee.

Ursel, Frau, s. Waldburg.

Usinger, Dr. Bartholom'a, von Wiirz-

burg 155,11. Utrecht 538,17.

Di5zese 542,13.

Vaduz 235,35,

Valenciennes 390,10. 488,5.

Yalona (Albanien) 296,12. 306,11. 315,

21,29. 398,28. Valori, Baccio 315,17. Valpo (Ungarn) 323,8. 509,17. Vaneman, Balthasar, Bischof von

Mysien, Weihbischof von Hildes-

heim 524,8 ff. 530,17 ff. 535,16 ff.

542,1 ff. 546,31 ff. 547,27 ff. 550,8. Vasto (Guasto), Marques del, Stattbalter

in Maiiand 444,28, N. 446,35. 511,30.

544,29 (?). Veh, Michael, DominJkaner in Mainz

155,12. Vehlin (Vbelin), Erhard, Ritter 249,39.

Register.

667

Veit, Vit s. Kiini.

Vels, Leonhard yon, GroBmarschall u,

(1539) Oberhofmeister 302,29 ff.

304,15. 311,35. 312,20. Venedig 88,12. 121,28. 160,30. 162,5.

295,18. 315,8,21. 317,22. 318,4.

397,29,33. 447,30 ff. Veuetianer (Venediger) 100,15. 111,29.

121,31. 316,5. 317,29. 318,6 ff.

399,9. 401,7. 420,22 ff. 440,17.

447,36. venediger Krieg (1509) 420,20. verbiten = abfertigen 228,1. Vergenhans, Dr. Georg, Domdechant

zu Koustanz 181 N. 3. Vergerio, Paul, Nuutius 278.3. verhergen = verbeeren 65,26. Veroli, Bischof, s. FUonardi. Verstiindnis, christliche, in Schwaben

s. Einigung. Vetzer, Wilhelm, Ritter 354,7. Vierwaldstadte am Rhein 582,31. Vigone (Turin) 316,13. Villegas, Pedro de, Hofmeister in Brixen

193,2,20. 195,8. 196,3. 198,6. 274,5. Villingen, Reichsstadt 205,14. Villinger zura Seifriedsbcrg XXIII. Vilshofen 141,4. Vitelli, Alexander 315,19. Vitus, M. Franziskus 453,30. 454,3. VizekanzIerKonigFerdinandss. Gienger,

Jonas.

des Reichs s. Held, Naves, Ziegler. Vockenzer, Hans, Wirt zu Ulm 26,17.

Jacob 157,24.

Konrad 157,24.

Vogt, Bantleon, Bilrger und des Rats

zu Kempten 163,13. Vogtland (Voytland) 593,23. Vohenstein, Wilhelin von XXIII N. 6. Vollaiid, Dr. Ainbro9, in Landsberg 327 N. Vomer, Blasi, Kanzler zu St. Ulrich in

Augsburg 74,30. Voyt s. Faut.

Waibel der Landvogtei 408,18. Walacnei 100 N. 2. Waldburg, SchloB 334,26.

Waldburg, Freiherrn von, [Erb-j Truch- sesseu 7,13. 109,28. 243,13. 392,25. 393,7, N.l. 467 N.l. 482,25. 483,7. 518,17. 562,8.

Christoph 231,1. 268,10 ff.

Jacob 257,2. 259,31. 268,10.

d. J. 325,24 ff.

__ obersterLeutnant432N.4.

Jorg DI 23,18. 24,28. 35,24. 53,1,

14 ff. 66,20. 67,19. 69 N. 2. 72,32. 77,9 ff. 78,27. 98,11. 116,34. 117,10. 118,26. 129,19. 146,5. 159r17. 165,21. 215,23. 351,24. 356,11. 393 N. 1.

(lessen Kinder 165,21. 166,13.

Tochter 483,11.

deren Vormlinder 393 N. 1.

Land vogt 134 N. 159,12. 163,2.

165,21. 393 N. 1.

Jorg IV 287 N.l. 595 N.

Otto 276,33. 344,6. 463,24,30. 464, 5ff. 465.2.

i

- Bischof s. Augsburg.

Wilhelm, KHmmerer 7,25. 8,7. 14 N.

15 N. 22,4. 23,1,8. 24,28. 158,6. 165,19. 166,8. 200 N. 214,7. 215,17. 218,21. 222 N. 224,21. 236,1. 240, 6ff. 250,8. 254,6. 259,28. 268,11. 279 N. 1 . 293,20, N. 3. 325,23 ff. 330N. 331 N. 334,20. 336,14, N. 338,30. 351,22. 356,10. 372,21. 422,17. 463,22. 464 N.l. 482,21. 488,13, N. 4. 559,30. 576,9,12,N.l. 583,1. 595N. 610N.

Ursula 98,10.

Waldhausen OA. Saulgau 38,4. 41 N. 2. Waldsassen, Cisterz. - Abtei 93,15. 410,22.

Abt Nicolaus Seber XXI. 93,13.

Waldsee (Walse) 72,30. 98,10. 219,23. 225 N. 231,7. 240,20. 329,18. 350, 19,27. 371,7. 456,24. 457, N. 1. 479 N. 3. 563,19. 595 N.

Propstei 53,20.

Tagf afar ten der Anstb'sser 25,2.

oberschwfib. Einigung 169 N. 1. Pralaten 18,17. 20,7. 82,1. 133,6.

147,31. 169 N.l. 170,3. 176,2.

668

Register.

185,12. 191,12. 244 N. 293,22. 359,27. 387,7. 388,11. Waldsee, Tagfahrt der Ritterschafts- bank 347,10.

Wirt Beekelhupt 32,20. 219,23. Walg6wer 8. Allgauer. Walliser, die 173,3. 180,19. 590,8. Waogen, Reichsstadt 25,1. 52 N. 3.

68,3. 75,14. 259,35. 352,6 ff.,15.

360.20. 415,3 ff. 580,32, 595 N.

Brand 383,9 ff. 395,26. 415,5 ff.

Biirgermeister u. Rat 383,8. 395,24. 415,17.

j Biirgermeister s, Schlegel.

Pradikant Sterk XX. Wangen, J<Jrg von 576,5. Wasserburg a. Inn 273,1. Wasserflug = Wasserhose 29,21. Wayda, Weyda, Woiwode s. Zapolya. weetagen = Schmerzen 156,31. Weickmann, Martin, ulmischer Kriegsrat

568,12. 571,28. 573,26. 575,9. 581, 26. 582,11. 583,17. 595 N. Weilderstadt 412,2 ff., N.

Kreistag zu 185,23, N. 1. 186,1. 474, 28.

Weiler (Lindau), Jb*rg Lorenz von 407,20. Wein XXI N. 6.

Weingarten, Benediktinerabtei 41 N. 2. 47,24. 49,21. 53,3,30. 54 N. 2. 55,18. 69,31. 72,10. 74,3. 81,20. 96,32. 101,5. 115 N. 2. 117,26. 123,2. 127, 1 ff. 144,22. 148,2. 159,13. 201,15,28.

224.1. 274,22. 301,7,18. 314,13 ff.

342.2. 343,34. 365,7. 367 N. 1. 369, 15. 429,7. 432 N. 1. 450,4. 453,25. 456,23. 457 N.l. 486 N. 499,13. 500, Iff., N.l. 518 N.l. 520,1. 530,18.

544.21. 547,14. 550,5,10. 552,11. 554,21. 559,3 ff., 18. 562,9. 563,12 ff., 19,27. 568,2 ff. 569,22 ff. 573,6,12,17. 574,31. 575,18. 576,29. 577,26. 582,5. 603,18 ff 605,25.

Abte: Gcrwig s. Blarer.

Hartniarui Wigelin von Burgau

1,22. 2,6. 3,34. 4,1,16. 7,5. 12,13. 500,2.

Abtssiegel rot 29,27 ff.

Weingarten, Bauern 60,10. 61,9. 98,1.

Brand 531,24 ff. 532,4. 535,13

Neubau 547,15. 554,13. 555,4.

556,3. 562,21.

Brudergericht 128,1. 129,26. 184,6. 401,27.

Foblenweide XXII N.

Freiheiten 401,10 ff. 466,3 ff. wertlos 462,19 ff. 465 M,

Gestttt XX EN.

GroBkeller s. Habliitzel, Reiscbacb.

Heiliges Blut 34,22. 42,4. 44,9. 132, 18. 541,35. 553,12.

mehrt sich 99,37.

Heiltum 34,4. 144,23. 557,11. 559,

20. 560,5.

Hospital 30,10.

Koadjutorei 355,8,30. 358,13,23 ff.

Konkubinen XIX N. 3. 502,21 ff.

Konvent, Konventualen 1,15. 2,18. 3,31 ff. 4,4. 34,2 ff. 38,5. 39,23. 45,

21. 46,19 ff. 49,20. 55,20. 86,11 ff. 94,7. 105,7. 127,1. 183,12. 355,29. 408,2 ff. 409,16. 557,2 ff. 576,18. 581,25.

Entringer, Nikolaus 626,29. 559,

22. 568,14. 571,33. 575,1. 608,3.

Fullach, Caspar von 4,14.

Habliitzel, Johann 4,12.

Heudorf, Georg Gall von 4,12.

Inteler, Georg 4,12. 55,22.

Mettezelt, Wolf 292,15 ff.

Payer, Heinrich von 4,14.

Joachim 4,11, 55,21.

Vitus 568,14.

Raitner, Vitus 4,13.

Reischach, Heinrich von 568,15. Johann Georg 1,23. 3,7. 4,13.

55,21. 235,31. 279,8. 297,34. 456,15. 537,13.

Schelling, Johann 4,11. Vetter, Georg 4,11.

Wolfurtsperger, Hans 568,15.

Yflinger, Jacob 209,9. 568,14.

Yrmensee, Job. 4,18.

grttnes Waebssiegel 29,28. Jagd 146,8.

verweigern Unterschrift 408,2 ff.

Register.

669

Weingarten, papstl.Privilegien 314,13 ff.

Pfarreien in der Landvogtei 604,9.

Pfarrer 99,4. 525,14,23.

Pxalatentag 163,24 ff.

- Prior Kaspar von Harsperg 1 N. 5. 4,10.

Heinrieh von Payer 557,1,18.

559,21. 566,18 ff. 568,14. 575,1.

593,7. 595,13. 605,36. Job. Georg von Reiscbach IN. 5.

3,7.

Joh. ScheUing 121 N.

und Konvent 46,19. 49,20. 423,

4,5. 566,18 ff. 567,5. 572,8. 577,2.

583,18. 593,7. 595 N. 603,15 ff.

608,28.

Reformation (1546) 570,26. 578,32 ff. 603,19 ff.

Gegen- 603,25 ff. 604,21 ff. 606,

Iff. 608,29 ff. 609,15 ff.

Reichtum XXI.

Sfingerknaben XXIVN.6.

Siechmeister Joh. Georg v. Rei- scbach 1 N. 5. 578,16 ff.

Sotoinerhaus 23,22.

Sterben 405,2. 406,26. 409,16,23.

410.20.29. 422,14.

Stifterbiichli 417,20. Weinsberg 56,8. weinsberger Tal 606,30.

Weissenau (An, Minderau, Ow), Pramon- stratenser-Abtei 35 N. 3. 39,32. 54, 4,8. 57,15. 90,10. 101,5. 105,19. 116, 11,32. 130 N. 2. 201,15. 363,16 ff. 365,10. 367 N.l. 432 N. 1. 5.16,1. 518,9, N.l. 550,14. 554,21. 563,20, 27. 571,26. 573,12,17. 594,31. 598,8.

604.15.30. 605,25.

Abte 475,32.

Johann Mayer 4,19. 5,15. 6 N. 2.

8,1. 12,1. 13 N. 3. 16,1. 21,8.22,

15. 31 N. 2. Jacob Murer 24,27. 33,19. 40,

23. 41 N. 2. 49,11. 50,7. 64,11.

67,26. 68 N. 76,23. 77,5. 91,30.

105,18. 124,15. 126 N.l. 146,12,

27. 149,8. 153,7. 164,1. 183 N.

185,11.

Weissenau (An, Minderau, Ow), Abte, Ulrich Sattler 224,30. 242,4. 249,30. 259,24. 273,8. 288,20. 302,1. 341,26. 363,11. 405,11. 421,3. 433,25. 473, 30. 476,3. 479 N. 3. 481 N. 515,3 ff. 517,3,26. 563,17. 594,32 ff. 598,8.

Gotteshaualeute 91,34 ff.

Messeverbot 604,30. Weissenburg i. E. 431 N. 3. Weissenburg, Propst Rudiger von 396,

N.l. Weissenf elder, Johann, von Hilgarts-

berg, bayer. geheimer Rat XXI N. 6.

288,1. 290,17. 295,27. 309,29.

362,19. Weissenhom 46,7. 353,5,14. 554,29.

556,16.

Ritterschaftsabschied 210,30. Weifies Haus bei Speier 479,4. Weitmtihl , Sebastian v. (1., Oberst

593,23. Welsche = Spanier 620,16. Welschland s. Italien. Welser, Christoph, Propst zu Regens-

burg, Pfarrer zu Berg 7,9. 19,25. Wemding, Jb'rg von, zu Fiinfstetten

226,27. Wendisch Land 311,14. 312,13. 317,23. 322,27 ff, 326,9.

wendischer Krieg (1537) 312,9 ff. Werdenberg, Graf Christoph 7,20. 32,8.

215,25.

Feiix 115,6. 136,15. 242 N.l. Werner, Glaus, Zunftmeister in Ravens- burg 39,12.

Wernitz-Anhausen, Abt Georg Truch-

seB 27,25. Westerstetten, Christoph von, Deehaut

zu Ellwangen, Kreiseinnehmer 442,

N.2. westfalischer Kreis 243,1. wetersieder = Politiker 229,23.

Wetteniausen, Augustiner - Chorherra- stift 337,25.

Propst Ulrich Hieber 135 N. 1. Georg Frey 249,33. 273,6. 279,6.

340,19. Wiblingen, Benediktiner -Abtei 429,8.

670

Register.

Wiblingen, Abt Georg Hacker 32 N. 1.

Heinrich Glaus 135 N. 1. 410,28.

423,5.

Prior und K craven t 423,6.

Sterben 410,30.

Wiedertaufer, Wiedertaufen 108,23.

110,17. 112,5 ff. 115,18. 144,13. 266 1. Wien 275,30. 287,11. 304,16. 311,8.

316,19. 325,15. 843,27. 378,12. 381,

27. 405,3. 406,6. 449 N. 463,14.

470,14,25. 477,22. 509,11. 591 N.

Bischof s. Fabri, Nausea.

Musterplatz 186 N. 1. 434,17,31 if. 438,28 ff. 440,28 ff.

Sterben 418,21.

Stadium (Universit&t) XXX N. 1. 1, 6. 73,15.

Tiirken vor 138,24. 155,15. 161,17. 506,28.

Vizdum Marx Beck von Leupolds- dorf 304,14. 342,3.

Wigelin, Zimprecht, Kamerer des Kapi-

tels Ravensburg 486 K. WJggentiauseii (fettnang) Gremlichhof

241,18. Wildbad 256.11. Wilhalm, Herr s. Waldburg. Wimpfen,PropstReinhardRieppur 251,5. Wimpina, Dr. Konrad 155,10. Winckelhofer, Dr. Heinrich 6,4. 7,1. 8,

13. 20,15. 183 N.

Hieronymus 67,14. 82,3. 123,26. Wittenberg (Wittenburg) 164,25. Witzel, Georg, Theologe 518,28. Wolfe in Italien 447,25. Wolfegg (Waldsee) 562,9. 596 N.

Arzt 8. Jung.

Gestttt XXII N.

Vogt J oh. Schuler 66,28. Wolfenbiittel 443,34.

Wolfgang vonSalzburg,Theologe 155,12. Wolkenberg.furstl. kempt, SchloB 65,21. Wolmershausen, Ursula von 326 N. Wolsey, Kardinal 165,3. •woltrabets henkstlin 591,13. Worms 164,31. 404,9. 483,20. 488,15.

491,29. 501,15. 503,9. 504,2. 505,2.

512,18. 517,2,10. 521,33.

Worms, Domherrpfriinden 376 N.

Edikt 143,2.

Gs. Herberge 496,32 ff.

Reichstage XIV. 183 N. 257,4. 266, 8. 488,8,14 ff. 489,20. 490,37. 491, 7 ff., 18. 495,6 ff. 498,11 ff. 501,1 ff., 11 ff. 504,24 ff. 505,24 ff. 506,19,31. 507,13 ff. 511,2,16 ff. 520,7 ff., 33. 521,10 ff. 522,16. 524,1.

Protestantentag (1546) 544,6. 546,26.

Eeligionsgesprach 404,9 ff. 523,7 ff.

Ringerungstag(1544) 488,15 ff. 498, 30 ff. 499,21 ff. 505,26. 507,1 ff.

WI5rth s. Donau worth.

wiirs = libel, 6cblimm 531,30.

WUrttemberg 5,17. 35,12. 116,1. 136,1.

203.2. 204,29. 214,28. 216,34. 219,

11. 220,1. 221,3 ff. 223,21. 225,3. 227,6. 228,20. 233,34. 239,2 ff. 248, 26. 252,19. 273,19. 474,25 ff. 577,30. 607,3,21. 617,36 ff. 619,17.

Bauernunruhen 56,8. 218,29.

Graf Jorg 239,32. 248,21. 606,30.

Herzog ChrLstoph 211,28. 213,7.

219.3. 229,10. 239,32. 316,13. 317,

12. 318,17. 622,34. 623,6,

Ulrich 22,9. 35,7 ff. 40,2. 46,13.

71,23. 217,23. 220,21. 227,8. 228,2, 20, 230 N. 231,2. 232,6,14. 239,10. 243,28. 248,26. 273,17. 276,22. 277, 14. 295,28. 296,21. 390,18. 391,29 ff. 412 N. 474,30 ff. 506,16. 559,9. 562, 7,16. 564,26. 576,21. 607,2 ff.,28. 609,26 ff. 611,8. 615,16. 618,4. 619,25.

Herzogin Sabine 223,85.

Kbster 297,23.

Laudsehaft 273,18. 276,21. 277,15.

osterreichisch 221,5 ff. 273,21.

Priilaten 273,18. 276,20.

Regierung, kgl. 276,18.

Reiter 563.18.

Stadte 276,20.

Statthalter Pfalzgraf Philipp 219,6. 227,32.

- ErbtruchseB Jorg 165,22. Wilheltn 22,4.

zwbglisch 220,2. Wurzach (Wurzcn) 452 N.l.

Register.

671

Wurzach, Bauemschlacht 54,22 ff.

Landammann 23,19.

~- Pfarrer Kraus 274 N.l. Wiirzburg 69,22. 193 N. 3. 405,27.

Bauem 77,1.

Bischof Konrad von Thttngen 69,22.

117,13. 147,24. 215,18. 279 N.l. Wyl s. Weilderstadt.

Yfflinger, Jacob 209,9. 568,14. ymen = Bienen 450,22.

Zaiserskofen bei Mindelkeim 383,22.

Zapolya, Johann, Woiwode von Sieben- biirgen, Ko'nig von Ungarn 95,4. 108,25. 122 N.l. 195,19. 311,13. 312,24. 315,7. 316,3. 325,13. 345,16. 406 N. 2.

Gattin Isabella 420,15. Zara (Dalraatien) 399,10.

Zaumberg im Rotenfelsischen 163,18. Zeck, Ludwig, Verwalter der Land-

vogtei 13,10. N. 3. 22 N. 1. Zell bei Grb'nenbach 276,1. Zell s. RadolfzeH. Zellerberg bei Wangen 162,23.

Ziegelmtiller, Urban, Ammann zu Alt-

dorf 45,15. Zieger Gebiet s. Zug. Ziegler, Mara, Kaplan u. Schuimeister

zu Weingarten 496 N. 3.

Ziegler, Nikoiaus, Landvogt in Scbwaben, Reichs-Vizekanzler 6,13ff.,N.3. 7, 1 ff. 12,17. 13 N. 3. 134 N. 393 N. 1.

Zigeuner 596,9.

Zhnbrecht, Lie. in Weingarten 3,36.

Zimmern (Zimbern), Froben XXIX N. 8.

Gottfried Wernher von 259,33.

Wilhelm Wernher 304,28. 387,14. 391 N.l. 433,13.

Zollenreute OA. Waldsee 482,3,8. Zollern, Graf Karl von, Erbkammerer

XX IIN. XXIII. XXV N. 371,22.

573,18. 610,10. 623,18. Tochter XXV N. 433,12.

Cantorei XXV N.

Zott, Johann, von Perneek, kgl. Rat

130 N. 1. 439,15. 441,9. 514,25. Zriny, Graf 378 N. Zug, Kanton 149,9. 178,21. 209,2. Zugerberg, Scblacht am 173,13 ff. 178,

6ff. Zurich 76,26. 107,14 ff. 1 36,8 ff. 149,15.

172,24 ff. 173,16 ff. 177,3,7. 178,18.

179,1. 182,14. 182,5. 589,7 ff., 23.

590,5. 623,2,7. Zutrinken, Gesellschaft dagegen 538,

26 ff. Zutrinken verboten 386,7. Zwichem, Dr. Viglius van, ksrl. geh.

Rat 507,20. Zwickau 593,27. Zwiefalten, Benediktinerabtei 328,1 ff.

429,8.

Abte: Nikoiaus Buchner XX. 328, 22. 415,22 ff.,N. 4. 423,7. 428,15. 429,14. 430,1 ff. 474,21 ff. 480,1.

Sebastian MUUer 4,18. 84,31.

218,28. 248,27. 327,5 ff. Zwiugli 137,28 ff.

zwinglisch 154,7. 220,2. 252,7. 344,16.

345,5. 548,28. 552,6. zwingiiseher Krieg 181,31.

Nachtrage und Berichtigungen.

Zu S. 94 Anm. 1 zit. W. Bauer, Die Korrespondenz Ferdinands I 1 (Wien 1912), 445, 450 ff.

Nr. 175: Absender ist Abt Jodoc von Salem.

Zn S. 112 Anm. 1 zit. Zeitschrift des Hist. Vereins fiir Scbwaben und Neuburg 28 (1901), 12 ff.

Zu S. 162 Anm. 3 zit. J. Miiller, Die Tagebiicber Rudolf Sailers: Mit- teilungen zur vaterlandiscben Gescbichte, lirg, vom Hist. Verein ... St. GalJen 33 (1913), 449.

Nr. 309 gebfirt zum Jabre 1553.

S. 192,9 1. 12, 170 statt 91, 170.

S. 420 Anm. 4 vor SchieB: Leva 3, 461 ff.

Nr. 562 ist m. m. (Wangen an St. Gallen) gedruckt in Kefllers Sab- bata, hrg. vom Hist. Verein des Kantons St. Gallen 1902, S. 5211

N. 749 gehSrt zum 26. Dezember 1546.