nn Be ae VRR Ay N . E Ss. Pr, BAIRD. Ornithologisches Prachtwerk. ee DIBTtE 3. | Gould's oder Tukanartigen Voegel. 200 von . Johann Heinrich Christian Friedrich Sturm und Johann Wilhelm Sturm. E: is eine anerkannte Thatsache, dass bei den riesigen Fortschritten, welche sich in neuerer Zeit durch alle Zweige der Naturwissenschaft kund geben, sründliche Monographien das Meiste zur Erweiterung der Naturgeschichte beitragen, ja dass nur durch sie noch allein die Gegenstände auf eine. erschöpfende, die Wissenschaft wahrhaft fördernde Weise abgehandelt werden können;, denn wer kann bei specieller Bearbeitung einer ganzen Thierklasse, bei der übergrossen Masse angehäufter Stoffe, noch ein Ziel seiner Arbeit vor Augen sehen? — | | nn. Ein sehr grosses Verdienst um die Ornithologie hat sich daher Herr John Gould zu London durch die Herausgabe seiner vortrefflichen Monographie der Ramphastiden erworben, welche unter dem Titl: A Monograph of the Ramphastidae or Family of Toucans, by John Gould, F. L. S., London 1833 — 1835, 3 Hefte in gross Folio, erschienen ist und die Abbildungen und Beschreibungen von 33 Arten enthält. Mit vollem Rechte lässt sich von diesem und den vielem anderen ornithologischen Prachtwerken des Herrn Gould sagen , dass sie namentlich in ‘ Betreff der schönen Abbildungen bisher noch von keinem anderen ähnlichen Werke übertroffen worden, und auch den Ornithologen aller Länder längst auf das Vortheilhafteste bekannt sind, Wir glaubten somit nichts Ueberflüssiges unternommen zu haben, als wir uns einer deutschen Bearbeitung neben genannter Monographie unterzogen, zumal da dieselbe in Deutschland noch nicht jene Verbreitung gefunden hat, die ihr im Interesse der Wissenschaft zu wünschen wäre, was zum Theil auch in dem hohen Preise derselben seinen Grund haben mag. Dabei schmeicheln wir uns, in dem Stande zu sein, eine des Originales würdige Arbeit liefern zu können, die sich vor allen bis jetzt über exotische Vögel erschienenen Kupferwerken durch Sorgfalt und Genauigkeit der Abbildungen auf eine vortheilhafte Weise auszeichnen und einer günstigen Aufnahme nicht unwerth sein dürfte. Ueber die Art der. Bearbeitung erlauben wir uns Nachstehendes zu bemerken. Alle unsere Abbildungen stellen die Vögel in halbnatürlicher Grösse vor, und sind nur dann allein nach Gould’s Figuren genau copirt, wenn wir uns die Vögel nicht selbst in Natur verschaffen konnten. In den meisten Fällen jedoch haben wir unsere Abbildungen immer noch auf das Sorgfältigste mit der Natur verglichen, mehrere aber ganz neu entworfen, so dass eine Vergleichung nnserer Tafeln mit dem Originalwerke zeigen wird, dass wir nicht immer blosse Copien geliefert haben. Dieses wurde uns theils durch den Besitz einer. eigenen Sammlung möglich, welche eine nicht unbedeutende Zahl von Arten aus: dieser Familie enthält, worunter sich auch zwei ganz neue, in @&ould’s Werke fehlende Arten von Pteroglossus befinden; theils wurden wir durch mehrere öffentliche und Privat-Sammlungen mittelst Zusendung; solcher Arten, die uns fehlten, auf das Freundschaftlichste unterstützt, was wir bei den Beschreibungen jener Arten auf das Dankbarste näher angeben werden. Alle Tafeln sind von uns eigenhändig auf Stein gezeichnet und das Kolorit derselben unter unserer Aufsicht ausgeführt worden. Den Text anlangend, so haben wir solchen gleichfalls selbst aus dem Englischen übertragen und-unsere Bemerkungen und Zusätze, öfters auch noch ausführlichere Beschreibungen beigefügt. Die Bearbeitung des anatomischen Theiles hat Herr Professor Dr. Rudolph Wagner zu Erlangen, durch seine klassischen Arbeiten über vergleichende Anatomie, so wie durch seine Beiträge zu Naumann’s Werk auf das Rühmlichste bekannt, zu übernehmen die Güte gehabt. Um daher unserer Arbeit die möglichste Vollständigkeit geben zu können, wagen wir es, an alle Direetoren und Besitzer ornithologischer Sammlungen die ergebenste Bitte zu stellen: uns ihre etwaigen neuen Arten zum Behufe der Abbildung und Beschreibung gütigst mitzutheilen, wobei wir Alles aufbieten würden, die an uns gestellten Wünsche oder Bedingungen, so weit solche nur immer in unseren Kräften stehen, auf das Pünktlichste und Dankbarste zu erfüllen. | Nach dem bis jetzt vorhandenen Materiale wird die ganze Monographie aus etwa 40 sorgfältig kolorirten Tafeln in gross Quart, nebst dem dazu gehörigen Texte bestehen. Jeder Species ist eine eigene Tafel gewidmet, doch sind auf ihr bei sehr vielen Arten beide Geschlechter, bei einigen auch noch der junge Vogel abgebildet. Die Textblätter und Tafeln sind nicht numerirt, wodurch wir im Stande sind, jeden uns noch zukommenden Beitrag an gehöriger Stelle einzuschalten. Sie erscheint in 4 Lieferungen, von denen die erste bis Ende Oectobers dieses Jahres ausgegeben wird, die anderen aber in kurzen Zwischenräumen nachfolgen sollen, da das ganze Werk ausgearbeitet vorliegt und die ununterbrochene Erscheinung desselben vollkommen gesichert ist. Mit dem Schlusshefte wird eine systematische Uebersicht sämmtlicher Arten, Einleitung, Titel, Register etc. erscheinen. Die äussere Ausstattung, so wie ein schöner und korrekter Druck sollen den billigen Anforderungen | an ein solches Unternehmen in jeder Beziehung entsprechen, indem wir auch hierin dem Originalwerke möglichst nachzukommen strebten und dabei den Preis auf das Billigste gestellt haben. Derselbe beträgt für eine Lieferung in farbigem Umschlage mit 10 kolorirten Tafeln und eben so vielen Textblättern 4 Rthlr. sächs. oder 7 fl. 12 kr. rhein. Mithin wird die ganze Monographie bei grösserer Vollständigkeit doch nur auf ein Drittheil des Preises vom englischen Originalwerke zu stehen kommen. Das Werk erscheint auf unsere Kosten. . Alle gefälligen Bestellungen darauf müssen wir uns, soweit es sein kann, portofrei erbitten. | Nürnberg, im September 1840. J. H.C. F. Sturm. 3. W. Sturm. We en, ae. TEEN = H \STOS CULNMINATUS, Gould. Kantfirstiger Tukan. u # RAMPHASTOS CULMINATUS, Gouid. Kantfirstiger Tukan. Reamph. rostro nigro, culmine fasciaque basali stramineis: ater; gula pectoreque albis; Jfascia angusta pectorali tectricibusque caudae inferioribus coccineis; uropygü plumis sulphureis in aurantium ad apices transeuntibus. Schnabel schwarz, längs der ganzen Firste und an der Wurzel beider Kiefer mit einer hellstrohgelben Binde; Kehle und Brust weiss; ein schmales Band um letztere und die untern Schwanzdeckfedern karmoisinroth; Bürzel schwefelgelb, die Federn an der Spitze in ein feuriges Orange übergehend; übriges Gefieder schwarz. Ganze Länge 18 bis.20 — Schnabel 4 bis 5, Breite kaum 1 — Flügel 8%, bis 97 — Schwanz 61, bis 7” — Lauf 2 Jtamphastos culminatus. Gould, Proceedings of the Zool. Soc., Part 1. p. 70. Vor mehreren Jahren erhielt ich zum ersten Male diese Species, welche ich immer mit Wagler’s Ramphastos Cuvieri verwechselt habe, bis eine genauere Untersuchung der Merkmale mich von der wesentlichen Verschiedenheit beider Vögel überzeugte. Dieselbe tritt am meisten in der Bildung des Schnabels hervor, der bei Ramphastos eulminatus durchgehends kürzer und stärker gekrümmt erscheint, so wie dessen Oberkiefer zusammengedrückt ist und eine schmale Firste darstellt, die an jeder Seite ihrer ganzen Länge nach: durch eine Furche begrenzt wird. Der Ramphastos Cuvieri dagegen hat zum unterscheidenden Merkmal einen sehr langen . Schnabel, der allmählig in.eine Spitze ausläuft und regelmässig an beiden Seiten des Oberkiefers aufgeschwollen ist. Ein schönes Exemplar des Ramphastos culminatus, eines in den Sammlungen Europa’s seltenen Vogels, welcher ausser mit dem Ramphastos Cuvieri mit keiner andern der bekannten Arten verwechselt werden kann, ziert das Museum des Lord Stanley und ein anderes — höchst wahrscheinlich ein Weibchen, weil es kleiner ist und die angegebenen Merkmale minder ausgeprägt sind — das Museum der zoologischen Gesellschaft zu London. Diese Art kam von Mexiko, und ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf dieses Land und das spanische Amerika eingeschränkt. k \ RAMPHA STOS N CUVIE Guvier’s Tukan . IR I, Waeler. = RAMPHASTOS CUVIERI, Wagler. Cuvier’s Tukan. Ramph. rostro Dbrumneo-nigrescente, culmine fasciaque basali luteis, hac postice linea nigra antice fascia atra cincla: niger; genis, gutture, pectoreque albis lutescenti linctis; torque pectorali caudaeque tectrieibus inferioribus coccineis, superioribus auranliaco- -flavis. Die Seiten des Schnabels bräunlichschwarz, ein Band längs der ganzen Firste und eine breite Einfassung an der Wurzel beider Kiefer grünlichgelb, letztere nach hinten durch eine schmale schwarze, nach vornen durch eine breitere tiefschwarze Linie "begrenzt, die aber nur in einem gewissen Lichte sichtbar wird; der Scheitel und die ganze Oberseite schwarz, mit Ausnahme der obern Schwanzdeckfedern, welche hell- orangegelb sind; Wangen, Kehle und Brust weiss, grünlichgelb überlaufen und nach unten von einem scharlachrothen Band eingefasst; Unterseite schwarz; untere Schwanz- deckfedern scharlachroth. Ganze Länge 24” — Schnabel 7,“ — Flügel 9“ — Schwanz 6%“ — Lauf 2. Ramphastos Cuvieri. Wagler, Systema Avium. Der einzige Naturforscher, welcher bis jetzt eine Nachricht über diese schöne und seltene Art mitgetheilt hat, scheint Wagler zu sein, der in seinem „Systema Avium“ einen ausführlichen ‚Bericht über ihren specifischen Charakter gegeben hat. Die ihr in Gestalt und Färbung am nächsten stehende Art ist Ramphastos erythrorhynchus, von welcher: sie jedoch auf den ersten Blick durch die bedeutendere Grösse und das Schwarz unterschieden werden kann, welches sich beinahe ' über die ganzen Kiefer ausbreitet, dagegen bei jener Art das helle Scharlachroth des Schnabels besonders in die Augen fällt. Auch sind die obern Schwanzdeckfedern tiefer orangefarben. An Grösse kommt der Ramphastos Cwieri dem R. Toco gleich, wenn er ihn nicht noch übertrifft. Sein Schnabel ist ebenso gross, und obgleich längs der Firste nicht kielförmig, ist er doch auf ähnliche Weise verdümt. Wie selten diese Art ist, kann am besten daraus abgenommen werden, dass ich ausser meinem Exemplar nur noch, wenn ich mich recht erinnere, im Museum zu Berlin ein solches gesehen habe, und die prachtvolle Sammlung zu Paris kein Stück davon aufzuweisen hat. Mein Exemplar, nebst meiner andern seltenen und neuen Art, wird die schöne Sammlung der zoologischen Gesellschaft zu London vermehren. Das eigentliche Vaterland dieses Vogels sind ohne Zweifel die dicht bewaldeten Gegenden zu beiden Seiten des Amazonenflusses; wenigstens lässt sich dies nach seiner Gestalt vermuthen, in welcher er ‘mit den R. erythrorhynchus und culminatus übereinkommt, Vögel, die ebendaselbst oder doch nicht weit davon angetroffen werden’). *). Näheres über Verbreitung, Lebensweise etc, dieser Art ist aus den am Schlusse der Einleitung von Herrn Prof. Dr. E. Poeppig mitgetheilten Notizen zu ersehen, St. En ae PIIROFLOSSTS DIKLANDRENNTENNS, Sturm. Schwarzschnaebliser Arassarı. eVachı.derVentur auf ISternsuez n ER Sturm. ? = % PTEROGLOSSUS MELANORHYNCHUS, Sturm. 7 Schwarzschnäbliger Arassari. Pter. rostro magno unicolore nigerrimo ; pieo et cervice anthracinis; regione parotica, colli lateribus gulaque albis; pectore ventreque coeruleo-canis; crisso coccineo; _ dorso alisque olivaceis brunnescenti-croceo-lavatis; remigibus primarüs fuscis, secundarüs plumbeis virescente linclis; uropygio sulphureo; cauda schistacea, rectri- cibus quatuor intermediis ad apicem cinnamomeis; femoribus ferrugineis; pedibus coerulescentibus. ' Schnabel gross, gestreckt, nach vornen sehr zugespitzt. Der Oberkiefer oben sanft gewölbt; die mit einem etwas zugespitzten Winkel in die Stirne eintretende Firste an der Wurzel breit abgeflacht, bald jedoch in eine mässig abgerundete, gegen die stark herabgezogene Schnabelspitze fast schneidende Kante verlaufend; die, Nasenlöcher länglich-eiförmig, etwas in den Federn verborgen; die Tomienränder mit zehen Zähnen, von welchen die in der Mitte stehenden am stärksten sind; der Wulst an der Schnabelwurzel ist durch einige erhöhte Linien angedeutet. Unter- kiefer fast gerade, gegen die kaum merklich herabgebogene Spitze sanft aufsteigend, mit einem schwachen Längseindruck an den Kinnladenästen, die Tomien mit vielen oft sehr undeutlichen Zähnen; Kinnwinkel sehr zugespitzt, bis gegen die Mitte des Schnabels vortretend und ziemlich stark befiedert. Ganzer Schnabel einfärbig glänzend schwarz, innere Fläche desselben roth, die Spitze einen Zoll breit schwarz. Die nackte, das Auge umgebende Haut himmelblau, hinter und über dem Auge mit einem halbmondförmigen orangerothen Flecken. Oberkopf und Hinterhals glänzend blauschwarz; Seiten des Kopfes und die Kehle weiss; Vorderhals, Brust und Unterleib schön hell graulichblau, an den Seiten des Halses und der Kehle allmählig in das Weisse sich verlierend; Steiss brennend hochroth, ganzer Rücken, kleine und mittlere Flügeldeck- federn von einem bräunlichen stark mit Safrangelb vermischten Olivengrün; grosse Flügeldeckfedern und die Schwungfedern der zweiten Ordnung graugrün, die vier letzten derselben schiefergrau, alle etwas seidenartig glänzend; die grossen Flügel- deckfedern mit bräunlicholivengrünen Spitzen; grosse Schwungfedern schwärzlich- braun; innere Seite der Flügel bräunlichgrau, mit gelblichgrauen Rändern an der innern Seite der Fahnen; die innern Flügeldeckfedern von gleicher Farbe; Bürzel rein schwefelgelb; obere Schwanzdeckfedern grau, mit grünlichen Spitzen ; obere Seite des Schwanzes schiefergrau, die Wurzel jeder Feder mit grünem Saum an den Aus- senfahnen, die vier mittlern mit breiten zimmtbraunen Spitzen, welche durch eine verloschene schwärzliche Binde von dem Grau getrennt sind; die untere Fläche des Schwanzes schwärzlich; Schenkel kastanienbraun, die ziemlich starken Beine hellblau. = E Länge von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze 21” — Länge d.Schnabels (vom Mund- winkel bis zur Spitze) 4 4° — Höhe d. Schnab. 1” 4 — L. vom Kinnwinkel bis. zur Schnabelspitze 2° 9 — Flügel 6 9 — Schwanz 7 6% — Lauf 1” 9 — Aeussere Vorderzehe 1 6 — Innere Vorderz. 1” — Aeussere Hinterz, 1 2 — Innere Hinterz. 6° (sämmtlich ohne Nagel) — Aeusserer Vordernagel 614 — Aeusserer Hinternagel 6”. Dieser höchst ausgezeichnete Arassari weicht in vielen Stücken von. allen entdeckten Arten ab, so dass er mit keiner derselben verwechselt werden kann. Das auffallendste Kennzeichen, das sich bei keinem, zur Zeit bekannten Vogel aus der Familie der Ramphastiden, mehr vorfindet, ist der ganz einfärbige kohlschwarze Schnabel, wodurch er auch auf den ersten Blick zu erkennen ist. Am nächsten steht im noch Pteroglossus hypoglaueus Gould, mit welchem er, den schwarzen Schnabel und die weissen Kopfseiten ausgenommen, viele Uebereinstimmung zeigt, und gleich ihm das dichte Gefieder hat, wodurch beide so sehr von den übrigen Pteroglossen abweichen. Unser Vogel hat mit Pteroglossus hypoglaucus gleiches Vaterland, und bewohnt auch höchst wahrscheinlich wie dieser die hohen Gebirgswaldungen Columbiens. An Grösse übertrifft er letzteren beinahe um drei Zoll, und ist der grösste aller bis jetzt bekannten Arassari. Das einzige Exemplar dieses Vogels, welches zu unserer Ansicht gekommen ist, und nach welchem wir vorstehende Beschreibung und Abbildung entworfen haben, ziert unsere Sammlung, und kam aus Santa Fe de Bogota in Columbien. St. PTEROCLOSSTS AZARAM , Wagler.. A\zara’s Arassarı. Aa 72 out anf: Hleın ger © Ir MWupın Orb Ict I EHlachenceber- PTEROGLOSSUS AZARAE, Wagler. Azara’s Arassari. Pier. rostro stramineo, mandibula superiore pallidiore, nigro serrata: olivaceo-viridis ; capite nigro; auribus gulaque saturate castaneis, hac nigro postice cincta; gutlure coccineo; torque pectorali lala, antice nigra, postice anguste coccinea; ventre flavo ; erisso coccineo. Schnabel hellstrohgelb, am bleichsten der Oberkiefer, die Sägezähne seiner Tomien mit schwarzen Flecken bezeichnet; Scheitel und Hinterkopf schwarz; Ohrgegend und Kehle tief mahagoniholzbraun, unter letzterer ein halbmondförmiges schwarzes Band; diesem folgt ein breiter scharlachrother Gürtel, dann ein ähnliches pechschwarzes Band, und auf dieses wiederum ein scharlachrothes schmales Band; Schenkel olivengrün; übriger Theil der Unterseite gelb; Oberseite olivengrün mit Ausnahme des Bürzels, welcher scharlachroth ist. Ganze Länge 15. LD’Aracari Azara. Levaill., Ois. de Parad., Supp. p. 40. t. A. [citirt von Wagler.] Ramphastos Azara. Vieill., Nouv. Diet. d’Hist. Nat., t. 34. p. 282. Pleroglossus Azarae. Wagler, Syst. Avium. . Zwei Exemplare dieses wahrhaft schönen Arassari zieren das französische National-Museum und sind nebst einem in der. Münchener Sammlung befindlichen, meines Wissens, die einzigen in Europa. Im Jahr 1825 hat Herr Vieillot eine Abbildung und Beschreibung dieses Vogels ver- öffentlicht, nach einem, wie er uns selbst berichtet, einzigen Individuum in der Gallerie des natur- historischen Museums, woraus erhellt, dass das zweite angeführte Exemplar, das bei Weitem das schönste ist, wie Herrn Vieillot’s Abbildung beweist, erst nachher erhalten wurde. Da das Supple- ment zu Levaillant’s Werk, das nach Wagler’s Citat eine Abbildung dieses Vogels enthält, in England ausserordentlich selten ist, so war es mir nie möglich, die angeführte Tafel zu sehen. Ich besuchte absichtlich Paris, um die Exemplare dieses seltenen Vogels zu besichtigen und eine Zeichnung danach zu entwerfen, um mich zugleich von ihrem specifischen Werthe zu überzeu- gen und zu sehen, in welche Gruppe sie in Bezug auf Verwandtschaft zu verweisen wären. Die ‚abwechselnden Bänder von Roth und Schwarz, welche die Brust zieren, nebst dem einfärbigen Colorit des Schnabels, dessen Sägezähne nur mit Schwarz bezeichnet sind, unterscheiden ihn sogleich von jedem andern Pieroglossus. Zu bemerken ist jedoch, dass bei dem Stücke, nach welchem Herr Vieillot seine Abbildung genommen, sich von der Wurzel des Oberkiefers bis nahe an zwei Drittel seiner Länge ein dunkler Flecken ausbreitet, und nach der Spitze zu abnimmt. Ich bin damit nicht im Reinen, ob dieses undeutliche Merkmal das Zeichen eines unausgewachsenen Vogels sei, oder ob es vielleicht durch irgend eine Zersetzung nach dem Tode verursacht ist, da die übrige Färbung weder so schön noch so glänzend ist. Auch bemerke ich noch, dass sich nur eine leichte Andeu- tung des untern scharlachrothen Bandes findet. | Unter den bis jetzt entdeckten Arten steht der Pteroglossus bitorquatus unserem Vogel am nächsten; doch kann er auf der Stelle von ihm durch die abwechselnden Brustbänder unterschieden werden. Wagler berichtet uns, dass das Vaterland dieses Vogels Brasilien sei, wo er äusserst selten vorkömmt. Das zoologische Museum der Universität zu Leipzig besitzt ein Exemplar dieser seltenen Art, welches Herr Professor Dr, E. Pöppig am Amazonas, Provinz Maynas in Peru erhalten und uns zur Ver- gleichung gütigst mitgetheilt hat, wofür wir demselben hier öffentlich unsern grössten Dank wiederholen. Da dieser Vogel in den Sammlungen noch so äusserst selten ist, so können wir nicht umhin, eine | etwas genauere Beschreibung desselben hier folgen zu lassen, indem die vorstehende des Herrn Gould ohnehin etwas kurz abgefasst ist. Der Schnabel gestreckt, gegen die Spitze hin sehr verschmälert. Oberkiefer in einen langen, sanft hinabge- hogenen Haken auslaufend; die Firste an der Wurzel ziemlich breit, überall sanft abgerundet; die Tomienränder mit vielen, gegen die Spitze hin immer grösser werdenden Zähnen besetzt. Unterkiefer nach vorn sehr verschmälert, mit herabgezogener Spitze und vielen, meist sehr undeutlichen Zähnen an den 'Tomienrändern. Der ganze Schnabel einfärbig strohgelb, nur ist der Unterkiefer merklich dunkler gefärbt; der Tomienrand des Oberkiefers weisslich in den Zahnwinkeln mit länglichen, gegen die Basis des Schnabels viereckigen schwarzen Flecken bezeichnet. Innere Fläche des Oberkiefers schwärzlich mit rother Spitze, die des Unterkiefers roth, an den Seiten gegen die Mundwinkel schwärzlich. Die das Auge umgebende nackte Haut und Füsse ganz wie an Pteroglossus Aracari, Oberkopf schwarz, Wangen und Rehle hellchokoladebraun; Genick dunkelbraunroth, die Nackenfedern an der Wurzel grün, an der Spitze hellroth; unter der braunen Rehle ein schwarzes Band; die Brust hoch blutroth; der Vorderbauch tiefschwarz, welche Farbe an gegenwärtigem Exemplar viel weiter herabgeht, als an dem auf unserer Tafel abgebildeten des Pariser Museums, und nur durch eine schmale rothe Binde begrenzt ist, die sich an den Bauchseiten etwas ausbreitet; Bauch’ und Steiss schön schwefelgelb; Schenkel hell- olivengrün; Rücken und Flügel schwärzlicholivengrün; die grossen Schwungfedern, von welchen die fünfte am längsten ist, schwarzbraun, mit grünen Rändern an den Aussenfahnen; die innere Seite der Flügel bräunlichgrau, mit gelblichen Rändern an den innern Fahnen; die untern Deckfedern der Flügel hellgelb; Bürzel hellblutroth; Schwanz a mit bräunlichem Anflug; Unterfläche der Schwanzfedern graugrün, matt glänzend. Ganze Länge beiläufig 18 (da an diesem Exemplar der Schwanz leider defeet ist.) — Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze 3 144 — Höhe des Schnabels 4 2% — Flügel 5” 74 — Lauf 1 2 — Aeussere Vorderzehe 15% — Innere Vorderz. 11% — Aeussere Hinterz. 421%, — Innere Hinterz. 6‘ (sämmtlich ohne Nagel gemessen,) — Aeusserer Vordernagel 6 — Aeusserer Hinternagel 5, % St. PTEROGLOSSUS BITOROTATUS , Viors. Zweibindiger Ärassarı. Nach fl Could af Stein ger. » £ Sturm S Calrber 1 C Hlachenecker PTEROGLOSSUS BITORQUATUS, Vigors. Zweibindiger Arassari. Pter. mandibula superiore albescenti-flava; inferiore albida, fascia obliqua apicali nigra: capite nigros dorso, alis, caudaque olivaceo-viridibus; gula guttureque castaneis, hoc subtus nigro-marginato ; torque pectorali angusta, abdomine, erissoque sulphureis ; pectore, nucha, uropygioque coccineis. Oberkiefer weisslichgelb, Unterkiefer weiss mit einer schwarzen schiefen Binde an der Spitze; Oberseite olivengrün; Scheitel schwarz; Kehle und Halsseiten kastanienbraun, durch ein schmales, schwarzes Brustband begrenzt, unter welchem ein ähnliches gelbes steht; Brust, Nacken und Bürzel scharlachroth; Unterleib und untere Schwanzdeck- federn schwefelgelb; Schenkel olivengrün. Ganze Länge 14“ — Schnabel 3. Pteroglossus bitorguatus. Vigors, Zool. Journ., Vol. II. p. 481. Die erste und einzige Nachricht von diesem Vogel gibt meines Wissens das »Zoological Journal« im zweiten oben citirten Bande, in welchem er von Herrn Vigors als eine für die Wissenschaft neue Art charakterisirt wird und zwar nach einem ihm zugehörigen schönen Exemplar, welches aber seitdem nebst seiner ganzen Sammlung an das Museum der zoologischen Gesellschaft zu London übergegangen ist. : | | Den specifischen Namen bitorquatus erhielt er von den beiden schmalen Binden am Vor- derhals, deren eine gelb, die andere schwarz ist, obschon diese Farben nur zum Theil den Hals umgeben. | Der Pieroglossus bitorguatus ist nicht nur wegen seiner Schönheit und zierlichen Form, sondern auch wegen seiner -ausserordentlichen Seltenheit merkwürdig. Die einzigen Exemplare, welche ich je zu untersuchen Gelegenheit hatte, waren erstlich das, nach welchem die Original-Beschreibung entworfen, dann ein zweites in allen seinen Merkmalen dem ersten ähnliches, welches mir von Lord Stanley zur Ansicht gütigst mitgetheilt worden ist, und ein drittes in dem Museum zu Berlin. Das letztere weicht in einem Punkte von den vorher- gehenden ab, indem das gelbe Brustband fehlt, und auf die schwarze Einfassung des kastanienbraunen Vorderhalses unmittelbar das Scharlachroth folgt. Ob dieser geringe Unterschied durch Geschlecht, Alter oder Jahreszeit bedingt oder ob er bloss zufällig ist, kann ich bei der beschränkten Kenntniss, die ich über die Art besitze, nicht mit Sicherheit entscheiden.) *) Nach Wagler (Isis Jahrgang 1829. Bd. XXI. p. 508.) wären die mit dem gelben Halsring versehenen Exemplare die Weibchen, und das Berliner Museum besässe beide Geschlechter aus der Provinz Para in Brasilien unter der Benennung Pieroglossus nigridens. x St. & Er ist einigermassen mit Pteroglossus Beauharnaisü Wagler (Pter. ulocomus Gould) verwandt, dem er in der Farbenvertheilung ausserordentlich ähnlich ist; und obschon der Kopf nicht die gekräuselten Anhängsel hat, so ist er doch mit schwarzen Federn bedeckt, die vom übrigen Gefieder dadurch abweichen, dass die Schäfte glänzend und borstig sind. Diese Aehnlichkeit darf uns keineswegs überraschen, da wohl zu erwarten ist, dass ein so merkwürdiger Charakter, wie _ der gekräuselte Schopf des Pier. Beauharnaisii nicht einer Art allein gegeben worden sei, ohne dass sich Spuren davon in verschiedenen Stufen bei andern Arten zeigen; denn plötzliches Abbrechen selbst in den geringsten Details steht immer mit der Natur im Widerspruch, und diesem Prineipe zufolge, dürfen wir mit Grund zum Voraus die Entdeckung von Arten annehmen, die eine regel- mässig abgestufte Reihe bilden werden. Er bewohnt Guiana und das spanische Amerika. PWEROGLDSSUS IPIRASINUS 9 Lichtenstein Grasgrüner Arassarı. «Fach 2.Goulal und der Natur auf Ste gen.o ESturm; Gear. Ber LC. Hlachkenecher: PTEROGLOSSUS PRASINUS, Zichtenstein. Grasgrüner Arassari. Pier. mandibula superiore flava, culminis striga, macula ante nares, lineaque ad tomium nigris; inferiore nigra, fascia basali flava: supra aureo-viridis, in coeruleum ad remiges et ad rectrices ewirorsum transiens, harum apieibus rufo-brunneis; genis gulaque cinereis ; pectore coerulescenti-viridi, in viridem postice transeunte ; teciri- | cibus caudae inferioribus rufis. | - Juvenis. Mandibula superiore ad basin rufo-nebulosa versus apicem in flavum et lutes- centem vergente ; inferiore lola nigra: abdomine quam in adulto obscuriore. Oberkiefer gelb, längs der Firste mit einer schwarzen Linie, einem schwarzen Flecken vor den Nasenlöchern, und einer Binde von gleicher Farbe längs den Tomien; Unterkiefer schwarz, an der Wurzel gelb eingefasst; Oberseite goldgrün, an den Schwingen und der untern Hälfte des Schwanzes ins Blaue übergehend, letzterer mit rothbraunen Spitzen; nackte Haut um das Auge dunkelbläulichgrün; Wangen und Kehle grau; Brust bläulichgrün, unten ins Grüne übergehend; untere Schwanzdeckfedern fuchsroth; Beine bleifarben. Bei dem unausgewachsenen Vogel hat der Unterleib dieselben obgleich weniger lebhaften Farben, aber der Oberkiefer ist an der Wurzel roth überlaufen und geht an der Spitze -allmählich in Gelb und Grün über ; Unterkiefer schwarz. Ganze Länge m Schnabel 3“. | Dem Naturforscher drängt sich oft die Bemerkung auf, dass die Natur in der Bildung ihrer" Gruppen niemals: plötzlich abspringt, sondern den Uebergang von der einen zur andern durch eine Reihe dazwischen liegender Abstufungen vorbereitet, und diesen als. verbindenden Gliedern beider Rotten die unterscheidenden Merkmale derselben, obschon in minderem Grade, einverleibt. Auch die gegenwärtige Art veranlasst zu solcher Bemerkung. Bei meiner Beschreibung des Pteroglossus sulcatus machte ich schon darauf aufmerksam, dass er in der Folge wohl der Typus einer neuen Gattung werden würde; diese Abtheilung würde dureh einen verdünnten und rinnigen Schnabel in Verbindung mit einem matteren und einfärbigen Colorit, und kurzem, stufigen Schwanz zu charakterisiren sein. Auf den ersten ‚Blick scheint nun Pier. prasinus mit dieser Abtheilung verwandt und möchte bei einer strengwissenschaftlichen An- ordnung nicht unpassend dahin gestellt werden; indessen zeigt eine aufmerksamere Untersuchung eine gleiche Verwandtschaft mit den echten Pteroglossen. So ist z. B. der Schnabel zwar rinnig, doch nur’im geringen Grade und nähert sich denen der Arassari in Breite und Dimension überhaupt; auch sind die Spitzen der Schwanzfedern und die untern Schwanzdeckfedern, wie bei den meisten Arten jener Gattung, rothhraun. Der Pteroglossus prasinus ist äusserst selten und-ich kenne in der That nur Ein Museum in Europa, nemlich das zu Berlin ‚ welches Exemplare davon besitzt. Ich bin daher Herrn Professor Lichtenstein, der ihn zuerst bekannt gemacht hat, für die gütige Erlaubniss, die einzigen, seiner unmittelbaren Sorgfalt anvertraueten Stücke untersuchen und abbilden zu dürfen, sehr verbunden, und | erlaube mir, ihm hier öffentlich für diese und viele andere Vergünstigungen, wodurch ich mich un- endlich verpflichtet fühle, meinen wärmsten Dank auszusprechen. In wiefern der grasgrüne Arassari an Manieren und Lebensweise in Einzelnheiten von seinen Gattungsverwandten abweicht, darüber kann ich keine Nachrichten mittheilen. Als. Thatsache steht jedoch fest, wie auch die Tafel deutlich zeigt, dass der Schnabel nicht nur in Hinsicht der Grösse, sondern auch bezüglich der Färbung, bis zu der Zeit, da der junge Vogel ausgewachsen ist, einer Veränderung unterliegt, die dieser Art nicht allein eigen, sondern für die ganze Familie cha- ' rakteristisch ist, und ich muss hier bemerken, dass aus Mangel einer gehörigen Beachtung dieses Umstandes viele Irrthümer und Verwirrungen entstanden sind. Was die Entwicklung des Schnabels betrifft, so ist noch anzuführen, dass solche mehr stufenweise vorschreitet, als der übrige Körper, denn wenn letzterer vollständig ausgewachsen ist, so hat ersterer kaum mehr, als ein Drittel der Grösse, die er nachher erreicht. Vaterland Mexiko. Zuv leichtern Vergleichung mit dem so nahe verwandten Pteroglossus Wagleri Sturm, fügen wir hier noch die ausführlichere Beschreibung eines alten männlichen Vogels aus Mexiko bei, welcher sich in der zoologischen Sammlung der königl. Universität zu Würzburg befindet und uns von dem Vorstande derselben, Herrn Professor Dr. Leiblein, zur Benützung gütigst mitgetheilt wurde, wofür wir demselben unsern Dank darzubringen nicht umhin können. Schnabel an der Wurzel ziemlich stark, gegen die Spitze zusammengedrückt, mit fünf bis sechs Zähnen an den Tomien, und erhöhtem schmalen Rand an der Basis. Oberkiefer mit an der Wurzel breiter Firste, langer, herabgebogener Spitze und etwas eingedrückten Seiten; Unterkiefer an den Seiten gleichfalls eingedrückt, die Spitze schwach herabgebogen. Oberkiefer sehr schön zitronengelb, gegen die Spitze grünlich, letztere wieder reingelb; unter den Nasenlöchern ein länglicher schwarzer Flecken, die Firste von der Basis bis zu einem Dritttheil der Schnabellänge schwarz, vornen ins Braune übergehend, vom ersten Zahn zunächst der Spitze zieht eine schwarze Binde längs des Tomienrandes und verliert sich gegen den Mundwinkel in eine feine Linie. Unterkiefer tief schwarz, an der Wurzel mit einem gelben Saum eingefasst, der sich in den Kinnwinkel fortsetzt. Augengegend nackt. Die mässig starken Beine bleifarben; Nägel. hellhornfarben mit schwärzlicher Spitze. Kopf, Hinterhals, Rücken und Flügel gras- grün ins Olivengrüne ziehend; die grossen Schwungfedern schwarz, an den Aussenfahnen grün, die der zweiten Ordnung an den Spitzen in Blau übergehend; innere Deckfedern der Flügel gelblichweiss; Kinn und vorderer Theil der Wangen weiss mit schwachem hellblauen Anflug; Ohrgegend, Halsseiten und ganzer Unterkörper schön hellgrasgrün, die Seiten des Bauches gelbgrün überlaufen; Steiss hellzimmt- braun; Schwanz auf der Oberseite zunächst der Basis von der Farbe des Rückens, gegen die Spitze ins Blaue ziehend; Unterseite schwarz, mit grünem Wiederschein, die acht äussern Federn (an gegen- wärtigem Exemplar) mit breiten, schön zimmtbraunen Spitzen. Ganze Länge 14” 44 _ Schnabel (vom Mundwinkel bis zur Spitze) 5” — Höhe d. Schnab, 41 — Flügel 4” 10 _ Schwanz 4 — Lauf 1” 3” — Aeussere Vorderzehe 4” — Innere Vorderz, 81% — Aeussere Hinterz, 1° — Innere Hinterz, 4'/,'” (sämmtlich ohne Nagel) — Aeusserer Vordernagel 5 — Aeuss, Hinternagel 41/,, Wagler führt diese Art in den Beiträgen und Bemerkungen zu seinem Systema Avium in Oken’s Isis, Jahrg, 1829, Bd, XXIL S. 507. als den Ramphastos pavoninus der Autoren auf. | St. 1 IS RE PTWEROCLOSSUS MATULTROST / x 2 Skrerme [7 ar Pr Ver uber Natur auf Sei gez 3% } Ri Geflecktschneeblizer Arassarı 3 ; Lichtenstein Gain. ber [.& Llachenecker PTEROGLOSSUS MACULIROSTRIS, Lichtenstein. Geflecktschnäbliger Arassari. e Mas. Pier. rostro abbreviato, cinerascente, in olivaceum ad culmen vergente; mandibula superiore ad latera maculis transversis nigris irregulariter fasciata: supra saturate viridis; corpore infra, capite, nucha, collique lateribus aterrimis , nitidis; genis bimaculatis, macula superiore sulphurea, inferiore aurantiaca; fascia lunata cervicali sulphurea; cauda olivaceo-viridi, rectricibus sex intermedüs rufo apieulatis ; tectricibus caudae inferioribus coccineis; abdomine imo femoribusque croceis, sul- phureo, viridique väriegalıs. Foem. Corpore infra, capite, nucha, collique lateribus castaneis; macularum genarum superiore sordide sulphurea, inferiore obscure viridi-brunnea. | Männchen. Schnabel kurz, blassgrau oder weisslich, an der Firste ins Olivenfarbene | spielend; die Seiten des Oberkiefers unregelmässig mit grossen schwarzen Querflecken geziert; Kopf, Genick, Seiten des Halses, Kehle, Brust und die Mitte des Bauches tief glänzendschwarz; an den Wangen liegen zwei Federbüschel, der untere, welcher die Ohrgegend bildet, ist schwefelgelb, und der andere, welcher vom Mundwinkel entspringt, ist orangefarben; Rücken, die ganze Oberseite und die Flügel tiefsaftgrün ‘ins Olivenfarbene ziehend, vom schwarzen Nacken durch ein halbmondförmiges schwefelgelbes Band getrennt; Schwanz olivengrün, die sechs mittlern Federn mit, rothbraunen Spitzen; Bauch safran-schwefelgelb mit Olivengrün untermischt, welch’ letztere Farbe besonders bei den Schenkeln vorherrscht; untere Schwanzdeckfedern scharlachroth; Beine bleifarben. Weibchen. Etwas kleiner, als das Männchen und im Gefieder bedeutend abweichend, indem Kopf, Hinterhals, Seiten des Halses, Kehle und Brust kastanienbraun statt schwarz sind, die Ohrgegend weniger lebhaft gelb ist und die Federbüschel, welche vom Muind- winkel entspringen, dunkel grünlichbraun sind*). Ganze Länge 12 — Schnabel 2,” — Flügel 4%,“ — Schwanz 5% — Lauf 1%. a Koulik du Brest: Le Vaill., Ois. de Parad., vol. 2. p. 40. t. 15. _ — — Männchen. Ibid., Suppl., p. 41. fig. A. A. Pieroglossus maculatus. Jard. et Selby, Illust. of Ornith., vol. 1. pl. 26. L’Aracari a bec tachete; Ramphastos maculatus. Vieill.,, Gal. des Ois., tom. 2. *) Der Be Maximilian von Wied beschreibt in seinen Beiträgen zur Naturgeschichte von Brasilien Band IV. 1. Abtheil. S. 291. diejenigen Theile des Vogels, welche sich nach dessen Tod wesentlich verändern, folgendermassen: Mänuchen. ‚Die nackte Haut um das Auge ist lebhaft grasgrün (gummiguttgelb und berlinerblau gemischt) ; Iris bräunlich-gelb, nach vorn und hinten dunkel, oben und unten mehr in’s Gelbe ziehend; Schnabel an der Wurzel blass graugrünlich, Spitze etwas mehr gelblich-grün, in der Mitte dazwischen stehen drei bis vier grosse, senkrechte, schwarze Flecke, der vordere über beide Kiefer, die zwei oder drei hinteren bloss am Oberkiefer ; die Firste auf zwei Dritttheile der Schnabellänge an der Wurzel ist schwärzlich ; Beine hellgrün.‘“ Weibchen. „‚Iris gelb, nach vorn und hinten grün; Schnabel an den Seiten bläulichweiss, Spitze blass gelbgrünlich ; ae an der Seite mit drei schwarzen Querflecken, und vor der grünlichen Spitze um beide Der geflecktschnäblige Arassari ist von allen andern bekannten Arten durch den kurzen Schnabel leicht zu unterscheiden, so wie durch die deutlichen aber unregelmässigen schwarzen Flecken auf dem Oberkiefer, woher auch sein speeifischer Name maculirostris abgeleitet ist. Da man bei Anwendung eines unterscheidenden Terminus bezwecken sollte, dass dadurch irgend ein hervorspringendes specifisches Merkmal auf den ersten Blick gefunden werde, so habe ich aus dieser Rücksicht den Namen angenommen, welcher dieser Art von Lichtenstein früher gegeben wurde, als sie von Vieillot den Namen maculatus erhielt. Was sonst bei den echten Tukanen nicht der Fall ist , bemerkt man an den Geschlechtern mehrerer Arten der Pteroglossen einen bedeutenden Unterschied in der Färbung des Gefieders — und dies gilt besonders von unserem Vogel, da am Weibchen Kopf und Brust schön kastanienbraun gefärbt sind, während dieselben Theile am Männchen tief glänzendschwarz sich zeigen. Jedoch ist dieser Unterschied nicht der ganzen Gattung eigen, noch tritt er bei irgend einer andern Art in so hohem Grad hervor”). | | Die spärlichen Nachrichten über gegenwärtige Art, veranlasste bis vor wenigen Jahren in Bezug auf die Identität der Geschlechter grosse Verwirrung. Zum Beleg führen wir nur Dr. Latham an, welcher in seinem fleissigen Werke „The General History of Birds“ das Weibchen als besondere Art unter dem Namen „Janeiro Toucan“ beschrieben und abgebildet hat. Er scheint überdies noch im Zweifel zu sein, ob es nicht das Weibchen des piperivorus sei, welcher Vogel aber in vielen Merkmalen davon abweicht. Der Pteroglossus maculirostris scheint nur in Brasilien vorzukommen, da man ihn allein von diesem Lande bis jetzt erhalten hat. Zu bedauern ist, dass keine Nachrichten über seine Sitten mitgetheilt werden können. Wahrscheinlich weicht er darin nur in Bezug auf geringere Einzelnheiten von jenen Arten der gleichgrossen Pteroglossen ab, die einen mehr gestreckten, weniger kräftigen Schnabel haben, während er bei gegenwärtiger Art kurz, dick und stark ist. Vaterland Brasilien **). Da Herr Gould des jungen Vogels nicht erwähnt, so lassen wir hier als Zusatz eine kurze Beschreibung desselben folgen: Junges Männchen. (Die oberste Figur unserer Tafel.) Schnabel kürzer als beim alten Männchen und am obern 'Tomienrande nur mit einer schwachen Andeutung eines Zahnes versehen; die drei schwarzen Flecken des Ober- und der des Unterkiefers nur wenig bemerklich; Gefieder wie beim alten Männchen, aber alle Farben schmutziger und heller, was vorzüglich von den gelben Bauchseiten und dem Roth der untern Schwanzdeckfedern gilt; die Schenkel mehr grün gemischt. Füsse wie am alten Vogel, jedoch an der Fussbeuge (Knie) jedes Schildtäfelehen in der Mitte mit einem dornartigen Fortsatze; die zwei dem Laufe zunächst stehenden Tafeln mit besonders deutlichen, nach oben gerichteten Dornen bewaffnet. Ganze Länge 12” — Schnabel 1” 9%“ — Höhe des Schnabels 9 — Flügel 4 10% Schwanz 3” 10 — Lauf 13%. Junges Weibchen. Weicht vom alten Weibchen in allen den Stücken ab, wie solche beim jungen Männ- chen angegeben wurden. St. Kiefer mit einem schwärzlichen Ringe; die breite Firste des Schnabels hinter dem schwarzen Ringe bis zu den Stirnfedern schön hell blaugrün, eben so, nur blässer, der Wurzelrand der Kiefer nahe am Kopfe, so wie die Gna- thidien (Kinnladenäste) ; innerer Schnabel blass graugrün.“ St. *) Aus der vorstehenden Beschreibung, welche Herr Gould im ersten Heft seiner Monographie geliefert hat, geht wohl deutlich hervor, dass derselbe damals die dem Pier. maculirostris so nahestehenden Arten noch nicht kannte, die nun aber eine so scharf begrenzte Gruppe bilden, dass sie von ihm später zu einer eigenen Gattung, Selenidera, erhoben wurden, worüber unsere Anmerkung bei der Beschreibung des Pier. Gouldii zu vergleichen ist. St. **) Nach dem Prinzen von Wied ist der Pieroglossus maculirostris, was Gestalt, Stellung und Haltung des Körpers betrifft, dem Pier. Aracari ähnlich, und trägt eben so den Schwanz, wie die übrigen Tukane, im Sitzen und Hüpfen ‘oft hoch. Er ist im östlichen Brasilien weit seltener als Pier. Aracari und wird am Belmonte und Rio Pardo Aracari-Poka genannt. St. PTERDELDSSUS BGODWLIDINL, Nauterer Gould's Arassarı. len Poren 0.aler Nattır gez.0.PSturse. berinse l C Frnenerahtt. PTEROGLOSSUS GOULDII, Natterer.» Gould’s Arassari. Mas. Pier. summo capite, nucha, guiture, pectore, abdomineque nigris; plumis auricu- laribus aurantiaco-flavis ad apicem stramineis; fascia semilunari nuchali flava ; dorso, alis caudaque olivaceo-fuscis; hujus rectrieibus sex intermediüs apice castaneo; lateribus aurantiaco-flavis ; Jemoribus castaneis, crisso coccineo, cute circa oculos viridi; rostri mandibula superiore nigra, apicem versus livide cornea, apice albo, faseiaque angusta alba ad basin ; mandibula inferiore alba fascia nigra, apiceque livide cornea, pedibus plumbeis. | Foemina differt partibus, quae, in mare nigrae, in üla castaneis, et lateribus plumisque auricularibus pallidioribus. Männchen. Oberkopf, Genick, Vorderhals, Brust und die Mitte des Unterleibs pech- ‚schwarz; Ohrgegend orangegelb, gegen die Spitze zu in ein schönes Strohgelb über- gehend; im Nacken ein halbmondförmiges blassgelbes Band; Rücken, Flügel und Schwanz dunkelolivengrün; die sechs mittlern Schwanzfedern mit kastanienbraunen Spitzen; Seiten des Bauches dunkelorangegelb; Schenkel kastanienbraun; untere Schwanzdeckfe- dern scharlachroth; die nackte Haut um das Auge grün; Oberkiefer schwarz, gegen die 'Spitze grünlichhornfarben, diese so wie eine schmale Linie, welche die Wurzel umgibt, weiss; Unterkiefer Dreiviertheile von der Basis an weiss, ein. unregelmässiges schwar- zes Band trennt diese Farbe von der weissen, olivengrün überlaufenen Spitze; Füsse bleifarben. Weibchen. Alle Theile, welche am Männchen schwarz sind, finden sich an jenem schön kastanienbraun, auch sind die Bauchseiten und die Ohrgegend nicht so lebhaft gefärbt. Ganze Länge 11“ — Schnabel 24“ — Flügel 5% — Schwanz 4%, — Lauf 144. Pteroglossus Gouldi. Natterer, Proc. of Zool. Soc., Part V. 1837. Da seit der Vollendung meiner Monographie der Ramphastiden die Wissenschaft mit dieser Art von Arassari bereichert wurde, so ergreife ich diese Gelegenheit, um Abbildungen der beiden Geschlechter zu geben, die nach Exemplaren entworfen wurden, welche Herr Natterer der zoolo- ») Diese Art wurde von Herrn Gould im ersten Heft seiner „kcones Avium, or figures and descriptions of new and interesting species ofBirds from various parts of the Globe. London, August 1837.“ beschrieben und abgebildet, und daselbst für die Untergattung Selenidera folgende generische Charaktere aufgestellt: Rostrum brevius et crassius quam in genere Pteroglosso, nec non cauda brevior est ratione ad magnitudinem corporis habita; inter sexus color differt, mare caput peclusque nigra habente; his partibus foemina castaneis; plumae auriculares Hasası mulague flava cervicem imum eingit. Ad hane notam titula generica refert.. s [76 gischen Gesellschaft zu London zum Geschenk machte. Er erhielt ‘solche in Brasilien an den Ufern des Flusses Madeira, und hatte die Güte in der Sitzung der obengenannten Gesellschaft am 11 April 1837 sie nach mir zu benennen. Der Pteroglossus Gouldii ist mit Pieroglossus maculirostris sehr nahe verwandt, aber in allen Theilen beträchtlich kleiner als dieser, und unterscheidet sich noch dürch den einzelnen, breiten, schwarzen Flecken auf dem Oberkiefer (der bei Pier. maculirostris regelmässig mit queren ovalen Flecken bezeichnet ist) und durch die dunklere Orangefarbe an den Seiten des Körpers. Auch erwiesen sich diese Merkmale als constant bei mehreren Exemplaren dieser Art, welche Herr Natterer in seiner Sammlung besitzt. In der Einleitung zu meiner Monographie über diese interessante Gruppe wurden die Arten derselben in Rotten eingetheilt, und ich bin nun geneigt, denjenigen Rotten, welche sich am meisten auszeichnen, einen Gattungsnamen, oder wenigstens den Namen einer Untergattung beizulegen. Da die Gattung Aulacorhynchus fast allgemein angenommen worden ist, so benütze ich diese Gele- genheit, eine weitere Unterabtheilung der Familie vorzunehmen, indem ich von den echten Ptero- glossen (für welche Pier. Aracari und Pier. pluricinetus Beispiele des Gattungstypus sind) folgende Arten, als: Pieroglossus Gouldü, Pter. maculirostris, Pier. Nattererü, Pter. Reinwardtü, Pier. Langsdorffü und Pter. Culik unter dem Gattungsnamen Selenidera trenne. Die Arten dieser kleinen Gruppe sind nicht nur durch die mindere Grösse verschieden, sondern auch mit einem andern Gefie- der geziert, indem beide Geschlechter in der Färbung deutlich von einander abweichen, was bei den echten Pieroglossen nicht der Fall ist. Sie zeichnen sich nemlich durch die gelbe Ohrgegend und das halbmondförmige Band von gleic herFarbe aus, welches quer über den untern Theil des Nackens zieht. Auf letzteres Merkmal spielt unser Name der Untergattung an. Auch sind am Männchen Kopf, Vorderhals und Mitte des Unterleibs schwarz, während dieselben Theile am Weibchen kastanienbraun sind. Ein schönes Männchen dieser Art, welches von Hrn. Professor Dr. E. Poeppig in Peru erlegt worden ist, befindet sich in der Sammlung der hochlöblichen naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig und wurde uns von derselben zum Abbilden und Vergleichen gütigst mitgetheilt. Dasselbe stimmt an Grösse und Gestalt mit dem Pier, maculirostris ganz überein und gleicht ihm auch in der Färbung des Gefieders vollkommen, unterscheidet sich jedoch von demselben leicht durch den ganz anders gefärbten Schnabel. Dieser hat an seinem Oberkiefer auf weissem Grunde einen kohlschwarzen Flecken, welcher zwei Dritttheile der Schnabellänge einnimmt, etwa ein und eine halbe Linie von der Basis entspringt, dabei aber nicht ganz die Tomienränder erreicht und nur in vier mit dem Weiss abwechselnden Flecken an dieselben himabsteigt und nach vorn zu sich allmählig mit Längsstreifen in die grünliche Schna- belspitze verliert. Der Unterkiefer ist weisslich; da wo der schwarze Flecken des Oberkiefers sich vorn endigt, zieht ein verloschenes unregelmässiges schwarzes Band über denselben; die Spitze ist gleichfalls gelb- grün, und diese Farbe nimmt einen etwas grössern Raum des Schnabels ein als bei Pier. maculirostris. Auch ist an diesem Exemplar der orangegelbe Flecken an den Seiten des Bauches etwas höher gefärbt. St. PTEROGLOSSTS NATTERERII, Gould. Natterer's Arassarı. Mad I Cord auf Stern, gez ». FE Sturm. Gedr bei I CSHlachenecker PTEROGLOSSUS NATTERERII, Gould. Natterer’s Arassari. Mas. Pter. rostro rubro, ad apicem flavescenti-albido, linea culminali, macula ad la- tera utriusgue mandibulae, maeulaque supra singulari serratura nigris, serraturis albis: capite supra, gula, gutiureque nigris; fascia nuchali pallide flava ; dorso alis- que saturate olivaceisz; rectricum sex intermediarum apieibus castaneis ; lateribus fla- vis, in castaneum ad femora transeuntibus ; caudae tectricibus inferioribus coccineis. Foem. Capite supra, gula, gutlturegue pallide castaneis; regione parotica pallide ‚flavescenti-viridi; dorso pallidiore. | ' Männchen. Schnabel roth, mit Ausnahme eines schwarzen Streifens auf der Firste, eines Fleckens an jeder Seite beider Kiefer und einer kleinen unregelmässigen Zeichnung von gleicher Farbe über jedem der Sägezähne, welche weiss sind; Schnabelspitze gelblichweiss; Oberkopf, Genick, Vorderhals und Brust schwarz; Ohrgegend blassgelb; ein halbmondförmiges Band von gleicher Farbe trennt den schwarzen Nacken vom Rücken, welcher nebst den Flügeln dunkelolivengrün ist; die Spitzen der sechs mittlern Schwanzfedern kastanienbraun; Seiten gelb, an den Schenkeln ins Kastanien- braune übergehend; untere. Schwanzdeckfedern scharlachroth. Weibchen. Alle jene Theile hellkastanienbraun, die am Männchen schwarz sind; das Grün des Rückens weniger tief, und die Ohrgegend blassgelblichgrün; im Uebrigen ist die Färbung dieselbe, wie beim Männchen. | ‚Ganze Länge 131,“ — Schnabel 254° — Flügel 51, — Schwanz 5° — Lauf 1, Pteroglossus Nattererü. Gould, Proceedings of Zool. Soc., Part II. Obschon ich immer zu vermeiden suchte, einer neuen Art einen specifischen Namen beizulegen, ‚mit dem nicht einiger Begriff von Gestalt oder Färbung gegeben wäre, so musste ich doch im “gegenwärtigen Fall von diesem Grundsatz abweichen, da ich meine Hochachtung einem für die Wissenschaft mit so vieler Liebe beseelten und höchst verdienten Naturforscher gern bezeigen wollte, durch dessen persönliche Bemühungen während eines Zeitraums von achtzehn Jahren so grosse Sammlungen in den Wäldern Brasiliens zusammengebracht und nach der Hauptstadt Oestreichs gesendet wurden, das durch die Freigebigkeit seiner Regierung ihn in den. Stand setzte, seine Untersuchungen weiter verfolgen zu können. Zugleich ergreife ich diese Gelegenheit, einem reich begabten Gelehrten, Herrn von Schreibers, Director des kaiserlichen Museums zu Wien meinen ergebensten Dank für die Liberalität auszusprechen, mit welcher er mir erlaubte, die Vögel dieser Familie, welche die seiner Sorge anvertraute Sammlung enthält, untersuchen und meiner Monographie die Darstellung dieser seltenen Art beifügen zu dürfen. Obgleich ich den Ort, wo dieser schöne Vogel erlegt wurde, nicht genau angeben kann, so scheint doch der Umstand, dass mit ihm andere Arten aus jenem Theile Brasiliens kamen, der sich längs des Amazonenflusses hinzieht, mit Recht zu der Vermuthung zu führen, dass er die Wälder jenes Landstriches bewohnt. Er steht dem Pieroglossus maculirostris am nächsten, und wird mit dieser und mehreren andern Arten eine besondere und wohlbegrenzte Gruppe bilden, welche viele eigenthümliche Merkmale darbietet. | F PTEROGLOUOSST YARD v Reinwardt's ÄArassarı vH rn b EU ker PTEROGLOSSUS REINWARDTII, Wagler. Reinwardt’s Arassari. Pier. Has dimidio basali sordide rufescenti-aurantiaco, culmine apiceque nigrescenti- brumneis: capite, collo, gula, guttureque nigris; regione parotica fasciaque nucham ‚cingente aurantiacis, hac pallidiore; dorso saturate olivaceo-viridi brunneo tincto ; lateribus aurantiacis castaneo tinclis;s caudae tectricibus inferioribus coccineis 5; remigibus nigrescenti-brunneis; rectricibus quatuor intermedis casianeo spieulatis ; a. pedesque viridescenti-plumbe. Die Hälfte des Schnabels von der Wurzel an schmutzig röthlichorangefarben, Firste und Spitze schwärzlichbraun; Kopf, Hals, Kehle und Brust tief schwarz; Ohrgegend lebhaft orangefarben, im Nacken ein halbmondförmiges Band von gleicher, aber etwas hellerer Farbe; alle übrigen Theile der Oberseite dunkelolivengrün, braun überlaufen; ‚die grossen Schwungfedern schwärzlichbraun, die vier mittlern Schwanzfedern mit ‘schmalen kastanienbraunen Spitzen; Seiten tief orangefarben mit kastanienbraunem Anflug; Schenkel hellbraun ; untere Schwanzdeckfedern karmoisinroth; Füsse und nackte Haut um das Auge grünlichbleifarben. Ganze Länge 12 bis 13% — Schnabel 24, — - Flügel 5° — Schwanz 5%,“ — Lauf 11”. Pteroglossus Reinwardtü. Wagler, Systema Avium.- a —— Gould, Proceedings of Zool. Soc., Part Il. Das Exemplar, nach welchem die beifolgende Abbildung entworfen wurde, befindet sich in dem königl. Museum zu München, und ist, wie ich glaube, das einzige in den Sammlungen Europa’s. Ich gestehe offen, dass ich, bevor mir der Vogel zu Gesicht kam, einigen Zweifel über sei- nen wahren specifischen Werth hegte, indem ich nach der von Wagler gegebenen Beschreibung vermuthete, dass er bloss eine Varietät oder ein nicht ausgewachsenes Exemplar von Pieroglossus Kulik sey. Vergleicht man jedoch die gegenwärtige Tafel mit der des Pier. Kulik, so wird sich mein Bedenken als ungegründet darstellen, denn’ der gegenwärtige Vogel zeigt bei genauerer Be- trachtung Merkmale, die sogleich die verschiedene Art erkennen lassen. In Bezug auf seine Geschichte kann vor der Hand nichts weiter angegeben werden, als dass er ein Bewohner Brasiliens ist, ein Land, das wir noch immer wegen der vielen neuen und schönen Producte, die es uns liefert, bewundern müssen. | Ich habe den Schnabel so kolorirt, wie er sich an dem Exemplar, von welchem die Zeich- nung genommen wurde, darstellte; indess hat dieser Theil zuverlässig eine weit lebhaftere Färbung gehabt. Wiewohl er mit Pteroglossus Nattererii am meisten verwandt scheint, wird man doch bei Ver- eleichung beider Arten gute Unterscheidungsmerkmale herausfinden, indem der Schnabel in Form und Zeichnung abweicht, und die Ohrgegend ganz orangefarben ist, während bei mehreren Exemplaren des Pter. Nattererü, die ich Gelegenheit hatte zu untersuchen, dieser Theil blass zitronengelb mit einem leichten Anflug von Braun an dem untern Theile, auch der halbmondförmige Flecken im Nacken und die Seiten merklich verschieden waren. Bei gegenwärtiger Art haben die vier mittlern Schwanzfedern braune Spitzen, dagegen bei Pter. Nattererii sechs auf diese Weise gezeichnet sind. FREIE PTEROCLDSSUS . CASTANOTIS, Gould Braunohrı ae Ärassarı. Mack SGbondal u.der Nadaı ‚auf‘ Sein gez:2. Filurme: Gene bei | Ü Flackenecker PTEROGLOSSUS CASTANOTIS, Gould. Braunohriger Arassari. Pter. rostro depresso; mandibula superiore straminea, culmine late nisi ad apicem maculaque triangulari utrinque nigris; tomiis profunde dentatis, interstitüs nigris; mandibula inferiore nigra; fascia basali flava: supra olivaceo-viridis, subtus sul- phureus ; capite guttureque nigris; regione parotica femoribusque saturate castaneis ; uropygio, tergo abdominisque fascia lata coccineis; tectrieibus caudae inferioribus sordide flavis; remigibus brunneis. Schnabel niedergedrückt; Oberkiefer dunkelstrohgelb, mit einem breiten dreieckigen schwarzen Flecken längs der Firste, der zwei Dritttheile der Länge einnimmt, nebst einem fast ähnlichen schwarzen Flecken an jeder Seite; Tomienrand stark gezähnt, mit schwarzen Zwischenräumen in den Einschnitten; Unterkiefer ganz schwarz; beide Kiefer an der Wurzel mit einem gelben Streifen umgeben; Oberkopf, Seiten des Halses und Kehle schwarz; Ohrgegend schön dunkelkastanienbraun; ganze Oberseite, Flügel und Schwanz dunkelolivengrün; ganze Unterseite schön zitronengelb mit Aus- nahme eines hochscharlachrothen Bandes, welches quer über den Vorderbauch läuft, und einigen wenigen leichten Flecken von letzterer Farbe auf der Brust und den untern Schwanzdeckfedern; obere Schwanzdeckfedern scharlachroth; Schenkel kasta- nienbraun; Beine dunkelbleifarben. | E _ Ganze Länge Ya — Schnabel 5” — Flügel 6%,“ — Schwanz 71, — Lauf 1%. Pteroglossus castanotis. Gould, Proceedings of the Zool. Soc., Part 1. p. 119. Bei einer so scharf begrenzten Gruppe von Vögeln wie die unsere, ist es gewiss merkwür- dig, dass meine durch diese Monographie veranlassten Untersuchungen durch die Entdeckung so vie- ' ler bisher unbeschriebener Arten belohnt worden sind. So kann ich hier die Wissenschaft wieder mit einer neuen Art bereichern, welche sich in Gestalt und Färbung dem Pteroglossus Aracari nähert. Jch erhielt diese schöne Species erst kürzlich, und eine Nachricht darüber nebst Angabe des specifischen Charakters findet sich in den „Proceedings of the Zoological Society,“ Theil I. pag. 119. _ Das Vaterland unseres Vogels ist Brasilien, und ich muss wiederum bemerken, dass wenn in einem sowohl durchforschten Lande, wie dieses, neue Arten noch fortwährend zum Lohne wissenschaftlicher Forschungen entdeckt werden, wie weit mehr dürfen wir nicht von fleis- sigen Untersuchungen jener Gegenden der neuen Welt erwarten, die noch nicht wissenschaftlich bereist worden sind. Obgleich ich diesen Vogel castanotis nannte, eine Benennung, die das Exem- plar, welches ich davon besitze, gut bezeichnet, so habe ich doch bei Untersuchung eines andern Exemplares im königlichen Museum zu Paris gefunden, dass das Kastanienbraun, welches bei meinem ‚Stücke nur die Ohren bedeckt, sich bei jenem rings um die Kehle ausbreitet. Ob aber dieser Un- terschied nur eine Folge des Alters, Geschlechtes oder der Jahreszeit sei, kann ich bei der be- schränkten Kenntniss, die ich über die Art. besitze, nicht entscheiden. An dem Postamente, worauf das Pariser Exemplar steht, war der Name Pfer. bitorquatus befestiget; der echte Pier. bitorguatus aber, für welchen dieser Vogel wahrscheinlich angesehen wurde, befand sich nicht in der Sammlung. Die hochlöbliche naturforschende Gesellschaft zu Leipzig hat uns ein Exemplar dieses Vogels gefälligst mitgetheilt, wornach wir die obere Figur der Tafel, so wie die folgende nähere Beschreibung entworfen haben. Wir halten es für Pflicht, den Herren Vorständen obiger Gesellschaft für die gültige Un- terstützung, welche sie uns bei diesem Werke nicht nur durch Zusendung vorliegender, sondern noch mehre- rer andern seltenen Arten zu Theil werden liessen, hier öffentlich den wärmsten Dank darzubringen, Durch diese neue Figur glauben wir, dass das Charakteristische der Art noch besser erkannt werden dürfte, da an ihr auch der Rücken mit dem weit hinaufreichenden Roth sichtbar ist, während die obere Fi- gur im Originalwerk den Vogel gleichfalls nur von vorn zeigt, Dabei hat unser Exemplar, wie das von Herrn Gould abgebildete, das Braun nicht allein an der Ohrgegend, sondern es ist dasselbe auch über die Kehle, die Halsseiten und den Nacken verbreitet. Schnabel sehr gross, mehr denn dreimal so lang als hoch, mit einem etwas erhabenen Rande an der Basis. Der Oberkiefer an der Spitze zusammengedrückt und an gegenwärtigem Exemplar in einen stark gekrümmten Haken ausgehend, der über den Unterkiefer um fünf Linien herabgezogen ist; die Firste an der Wurzel sehr breit und rundlich-abgeflacht, gegen die Spitze allmählig schmäler werdend; die Tomienränder mit starken Zähnen versehen, Unterkiefer gegen die Spitze sanft herabgebogen, mit schwachen, oft undeutlichen Zähnen an den Tomienrändern, Der erhabene Rand an der Wurzel beider Kiefer zitronengelb, vorn mit einem breiten dunkelbräunlich karminrothen Streifen begrenzt, welcher am Unterkiefer breiter und kürzer ist und nicht ganz bis an’s Rinn reicht. Der Oberkiefer gelblich ocher- braun, nach hinten dunkler, wo sich diese Farbe vor dem Nasenloch mit dem Karminroth vereinigt, die Schnabelspitze ins Gelbe übergehend; längs der Firste läuft von der Stirn aus ein breiter schwarzer Flecken, der drei Viertheile der Schnabellänge einnimmt, und gegen die Spitze zu immer schmäler wird; ein ähnlicher Längsflecken befindet sich zu beiden Seiten des Oberkiefers und setzt sich als ein kleiner Flecken in jeden Winkel eines Zahneinschnittes fort. Der ganze Unterkiefer bis auf die erwähnte zitronengelbe Einfassung und den bräunlich karminrothen Streifen schwarz. Iris rein weiss; ein Flecken an der vordern Seite des Sehloches am innern Rande der Iris schwarz, so dass das Seh- loch oder der schwarze Augenstern nach vornen verlängert zu sein scheint, Die nackte Haut um die Augen etwas runzelig und schwarzgrau, Die Füsse, so wie die Wurzeln der Klauen dunkel graulichgrasgrün; das Uebrige der Klauen sgraulichschwarz, der nicht beschilderte Theil der Läufe dunkel grünbläulichgrau. Oberkopf, Hinterhals und Gurgel tief schwarz; Ropf- und Halsseiten, die Kehle und ein breites Band im Nacken schwärzlichrothbraun; Rücken und Flügel schwärzlichgrün, einige der Schulterfedern mit einem rothbraunen Flecken bezeichnet; Schwungfedern schwärzlichbraun mit hellern Rändern an den Aussenfahnen; Brust und Unterleib schwefelgelb, die Federn der Brust in ihrer Mitte hellblutroth, wodurch dieser Theil roth gefleckt erscheint; über den Vorderbauch läuft eine breite an den Weichen hinziehende hochblutrothe Querbinde; untere Schwanzdeckfedern theilweise mit leich- tem rothen Anflug; Schenkel schwärzlichrothbraun; Unterrücken und obere Schwanzdeckfedern hoch- roth; Schwanz bräunlicholivengrün, an seiner Unterseite matt glänzend graugrün, Ganze Länge 18'/, — Länge des Schnabels vom Mundwinkel bis zur Spitze 4” 6‘ Höhe des Schnabels 4 44 _ Flügel 6 1% — Lauf 1 44 _ Aeussere Vorderzehe 4 3/# _— Innere Vor- derzehe 1‘ — Aeussere Hinterzehe 1 5 _ Innere Hinterzehe 6'/,’/ (sämmtlich ohne Nagel ge- messen), — Aeusserer Vordernagel 6% — Aeusserer Hinternagel 51’, Nach brieflichen uns von Herrn Johann Natterer in Wien gefälligst mitgetheilten Nachrichten traf dieser berühmte Reisende gegenwärtige Art in Brasilien zuerst unterm 17° S, Br,, so weit westlich als sich die Provinz von Goyaz erstreckt, und von da nördlich bis über den Amazonenfluss hinauf an; Pteroglossus Aracari hingegen geht bis zum 24° S, Br. hinab in die Provinz von St, Paulo, und ist im ‘Norden sehr selten, Die Angabe der Färbung des Schnabels, der Augen und Beine in unserer Beschreibung stützt sich gleichfalls auf eine gütige Mittheilung des Herrn Natterer, welcher dieselbe nach dem frischen Vogel aufgezeichnet hat. Ss I DEN ge | 6 5 zöR Ir ’ « 3 & F / ni 4 bn | # s j a FE # Er . = rt j \ R I a N Mt eh a Nelly rt Erfah Zaren 2 ne, - ei \ ß er j u 0. x Be urn * “ nr Y e' 4 = . u Lech : N 2 . ® fr Rp Kr h er . . » Any ir ei el B \ ö Ve % pP re 37 PWEROCILOSSTS TOROTATTS,Wagler. VL. 1. Isband Arassa ge VL Hauer 2; Veernz Laura 72 ler e/ beach PTEROGLOSSUS TORQUATUS, Wagler.*) Halsband-Arassari. Pier. mandibula superiore straminea, nigro serrata, culmine nigro; inferiore nigra, fescia angusta straminea: olivaceo-viridis ; capite collogue alerrimis; cervice fascia lunata castanea postice cincta; gutture postice coceineo obscure marginato; corpore infra flavo, sanguineo maculala; pectoris macula alerrima, fasciaque alra postica coccineo marginala; tectrieibus caudae inferioribus obscure flavis; uropygü fascia coccinea; remigibus Drunneis. Oberkiefer strohgelb, Firste und Zahneinschnitte schwarz; Unterkiefer schwarz, an der Wurzel mit einer strohgelben Linie umgeben; Kopf, Hals und Kehle tiefschwarz; der Nacken durch ein halbmondförmiges kastanienbraunes Band begrenzt; ganze Oberseite und der Schwanz olivengrün; Schwungfedern braun; über den Bürzel ein scharlach- rothes Band; der schwarze Rand des Vorderhalses dunkel scharlachroth eingefasst; auf der Mitte derBrust ein tief schwarzer Flecken, und unter diesem ein schwarzes Quer- band mit scharlachrothem Saum; Schenkel fuchsroth; Grundfarbe der Unterseite schön gummigutgelb, mit zahlreichen blutrothen Fleckchen ; untere Schwanzdeckfedern mattgelb. Ganze Länge 15 bis 17“ — Schnabel 4 bis 41%”. Das einzige Exemplar dieses Vogels, welches ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, befand Sich im königl. Museum zu Berlin. Nach Henn Professor Lichtenstein weicht er durch viele wesentliche Eigenthümlichkeiten . von Pteroglossus Aracari ab, der einzigen Art, mit welcher er jemals verwechselt werden konnte, kann aber sogleich durch die schwarzen Bänder auf der Brust, die halbmondförmige Zeichnung im Nacken und die fuchsrothen Schenkel unterschieden werden, da Pier. Aracari keines dieser Kennzei- chen besitzt. Sonst stimmen beide Vögel an Grösse und Gestalt möglichst genau mit einander überein. Obgleich diese Abbildung die erste ist, welche von Pier. regalis erscheint, so war solcher doch aller Wahrscheinlichkeit nach schon früher auf dem Continent bekannt, wurde aber mit Pter. Aracari verwechselt, wobei zu bemerken ist, dass Dr. Latham in seiner „General History of Birds“ aus ihm die Varietät A. bildete. Das Vaterland dieser beiden Vögel scheint indessen ganz verschieden zu sein, indem Pier. ‚regalis Mexiko bewohnt, und Pier. Aracarö auf Brasilien eingeschränkt ist. Beide Vögel sind als Typus für die Gattung und wahrscheinlich auch in Lebensweise und Manieren im Allgemeinen einander gleich. Von der spanischen Bevölkerung in Mexiko wird er Pretto real genannt. *) Pteroglossus torquatus. Wagler Beiträge und Bemerkungen zu dem ersten Bande seines „Systema Avium‘“ in Oken’s Isis Jahrg. 1829 Band XXII. S. 508.. Ramphastos torgquatus, Auct. — Im Originalwerk ist diese Art als Pteroglossus regalis, Lichtenstein aufgeführt. Wir lassen hier noch eine genauere Beschreibung dieser seltenen Art folgen, nach einem sehr voll: ständigen Exemplar unserer Sammlung aus Santa Fe de Bogota in Columbien, welches auch die beifol- gende Tafel darstellt: : Gestalt des Schnabels wie bei Pteroglossus Aracari. Der Oberkiefer mit an der Wurzel breit abge- flachter Firste, welche bis gegen die ziemlich stark herabgebogene Spitze sanft abgerundet ist; die Tomien mit acht, tief eingeschnittenen sehr starken Zähnen, vom Mundwinkel bis zum ersten Zahn eine etwas erhabene Kante bildend. Der Unterkiefer fast gerade, die stumpfe Spitze nicht herabgebo- gen, Oberkiefer hellochergelb, an den Seiten, zunächst der Basis, vor dem Wulste ein rother Flecken; Schnabelspitze und ein Flecken in den Winkeln der Zahneinschnitte schwärzlich; Firste mit einem kohlschwarzen, bis über die Mitte des Schnabels reichenden Flecken bezeichnet, der an dem Stirnwinkel mit einem gelblichweissen Saume eingefasst ist, welcher Saum die ganze Basis des Oberkiefers, so wie den ganz schwarzen Unterkiefer und den Kinnwinkel umgibt, hier aber und zu beiden Seiten der Nasenlöcher am breitesten ist, Iris weiss, Nackte Augengegend blutroth. Beine meergrün. Kopf und Hals glän- zend tiefschwarz, im Nacken ein ziemlich breites, hellkastanienbraunes Band; der ganze Unterleib lebhaft schwefelgelb; die zunächst des schwarzen Halses stehenden Federn der Gurgel blutroth, mit gelben Spitzen, die Brust roth gefleckt; eine rothe Binde zieht über den Vorderbauch und breitet sich an den Seiten mehr aus; ın der Mitte dieser Binde steht ein in die Breite ziehender und auf der Mitte der Brust ein runder ziemlich grosser schwarzer Flecken; Steiss schwefelgelb, alle Federn mit hellrothen Schäften; Schenkel fuchsroth; Rücken und Flügel dunkel schwärzlichgrün; Schwungfedern bräunlich- schwarz; Unterrücken, Bürzel und obere Schwanzdeckfedern hoch scharlachroth; der Schwanz schwärz- lichgrün; untere Seite desselben matt glänzend graugrün. Länge von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze 18” — Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze 5” 10/4 — Höhe des Schnabels 1 5 — Flügel 5% 9 — Schwanz 6% 9/4 — Lauf 4” 4 _ Aeussere Vor- derzehe 1” 5° — Innere Vorderzehe 10/% — Aeussere Hinterzehe 1 2% — Innere Hinterzehe 6° (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 5” — Aeusserer Hinternagel 4!/,'. Wasgler beschreibt in Oken’s Isis, Jahrgang 1829. Bd. XXI. p. 508 ausser dem Männchen auch noch das alte Weibchen und den jungen Vogel nach Exemplaren des Berliner Museums, wie folgt: „Foem. adult, Mari (rostro ineluso) similis, macula pectoris quam in hoc minori.““ „Mas juvenil. Rostro edentulo, quam in adulto pallidiori, brevi, teretiusculo; capite ac toto collo antico chocoladino-fuseis; collo postico, pectore epigastrioque summo coceineis; reliquis corporis partibus inferioribus pallide sulphureis; tibiis olivaceo-fusceis; dorsi plumis. alarumque teetrieibus superioribus obseure viridibus, obsolete coceineo-limbatis; caudae tectrieibus superioribus coccineis; cauda tota ‚obseure viridi,“ Herr J. Natterer benachrichtiget uns, dass er diese Art in Brasilien nicht gefunden, dass aber das kaiserl. zoolog. Museum zu Wien zwei Stücke davon besitzt, wovon das eine bei Nicaragua an der Küste von Centralamerika, das andere in Mexiko gesammelt wurde. St. m r Li ’ if ae Veen -PIRROGLDSSUS PITRICINUTTS, Gould Vielbmdiger Arassani. 4 Goslitar‘ SLeen rn Lr SLurr72: PTEROGLOSSUS PLURICINCTUS, Gould. Srelbin diker Arassari. Mas. Pier. rostro ad basin linea elevata flava cincto; culmine, linea mandibulae superioris intrabasali, mandibulaque inferiore nigris; mandibulae superioris lateri- bus aurantiaco-flavis, in flavescenti-albidum apicem versus transeuntibus: olivaceo- viridis; capite, gula, gutture gastraeique fascüs duabus latis, nigris; gastraeo antice flavo, coccineo maculato, postice uropygioque coccineis; crisso pallide flavo ; orbitae pedesque saturate plumbei. ‘ Foem. Jeegione parotica Drumnea ; gutture postice coccineo cincto. Mähnchen. Ein breites schwarzes Band zieht sich, von den Nasenlöchern anfangend, längs der ganzen Firste hin, und bildet einen vor dem erhabenen gelben Rande der Schnabelwurzel herunterziehenden schmalen Gürtel; die Seiten des Oberkiefers schön orangegelb, gegen die Spitze zu ins Gelblichweisse übergehend; Unterkiefer ganz schwarz, nur an der Wurzel mit einem gelben Wulst umgeben; Kopf und Hals schwarz; ganze Oberseite dunkelolivengrün, mit Ausnahme des Bürzels, welcher schar- lachroth ist; die Brust mit zwei breiten schwarzen Querbinden durchzogen, die obere dieser Binden ist von der Kehle durch einen gelben, rothgefleckten Zwischenraum getrennt; ein ähnlicher aber breiterer Raum trennt beide schwarzen Binden, von denen - die untere scharlachroth eingefasst ist, und bis zu den bräunlich olivengrünen Schenkeln reicht; untere Schwanzdeckfedern hellgelb; die nackte das Auge umgebende Stelle, Läufe und Füsse dunkelbleifarben. Weibchen. Dieses weicht von dem Männchen darin ab, dass die Deckfedern des Ohres braun sind und ein schmaler scharlachrother Gürtel die schwarze Kehle umgibt. Ganze Länge 20 — Schnabel 414” — Flügel 6%,“ — Schwanz 81/4. Pteroglossus plurieinctus. Gould, Proceedings of Zool. Soc., Part IH. y Obgleich ich nicht im Stande war, den Vogel selbst zu besichtigen, den Le Vaillant unter dem Namen L’Aracari a double ceinture abgebildet und beschrieben hat, und welchen dieser Na- turforscher als eine blosse Varietät des gemeinen Arassari (Pier. Aracari) betrachtete, so bin ich doch geneigt zu glauben, dass er mit gegenwärtiger Art identisch ist. Die ausserordentliche Seltenheit des Vogels und die folglich kleine Anzahl von Exemplaren, welche nach Europa gekommen sind, erklären einigermassen die Vernachlässigung dieser Art von Seite der spätern Schriftsteller, die sie entweder ganz übersehen oder Le Vaillant’s Meinung als wohl gegründet angenommen zu haben scheinen. Wenn jedoch andere Beobachter die mir zu Theil gewordene Gelegenheit, mehrere | Exemplare untersuchen zu können, gehabt hätten, so zweifle ich nicht, dass sie gleich mir zu dem- selben Schlusse gekommen wären, diese Art nicht nur als eine deutlich verschiedene, sondern zu- gleich als eine der schönsten ihrer Gruppe zu betrachten. Le Vaillant’s Irrthum kann ich mir nur so erklären, dass er sehr wahrscheinlich nicht mehr denn ein oder zwei Stücke, und diese viel- leicht in schlechtem Zustande gesehen habe. Schöne Exemplare von beiden Geschlechtern sind in der brasilianischen Sammlung zu Wien vorhanden, und die Geschlechter von dem berühmten Naturforscher Herrn Natterer, der sie in den entlegenen Districten Brasiliens erhalten hat, anatomisch untersucht und bestimmt worden.) Durch die Güte des Herrn Professors Dr. E. Poe ppig erhielten wir ein Weibchen dieser Art mit- getheilt. Dasselbe ist jünger, als das in der obern Figur der Tafel dargestellte und unterscheidet sich vor- züglich von demselben durch den Mangel des rothen Bandes, welches den schwarzen Hals begrenzt, Der schwarze die ganze Firste bedeckende Längsfleck geht bei diesem Exemplar an den Seiten in einen grauen Streifen über, und verliert sich gegen die röthliche Schnabelspitze sanft in das Gelb des Ober- : kiefers; die schwarze Einfassung, welche vor dem gelben Wulst an der Basis des Oberkiefers steht, ist unreiner und mehr in das Gelbe verflossen, und die Zahneinschnitte an den Tomien sind nur schwach an- gedeutet, Der Unterkiefer tief schwarz, an der Spitze in’s Gelblichbraune übergehend. Kopf und Hals bis zur Brust schwarz, matt glänzend; am Ohr ein kastanienbrauner Flecken; ganze Unterseite schwefel- gelb; ein schwarzes Querband zieht über die Brust, und ein zweites über den Vorderbauch; letzteres ist mit rothen Federn gemischt, welche dasselbe auch an den Seiten und unterhalb begrenzen; die gelben Federn zwischen dem schwarzen Hals und dem Brustbande sind an ihren Wurzeln roth, wodurch dieser Theil roth gefleckt erscheint, aber kein rothes Band bildet; Rücken und Flügel dunkel schwärzlichgrün, die grossen Schwungfedern schwarzbraun; Unterrücken und Bürzel brennend hochroth; Schwanz oben schwärzlichgrün, unten matt glänzend graugrün; Schenkel bräunlich olivengrün, alle Federn mit gelb- lichen Rändern, Beine ganz wie die des Pier. Aracari, aber merklich stärker und überhaupt der ganze Vogel bedeutend grösser als jener, Diesen Vogel erhielt Herr Professor Pöppig in Maynas baxo, um Yurimaguas, und befindet sich nun in der zoologischen Sammlung der Universität zu Leipzig. Ganze Länge 19” — Länge des Schnabels vom Mundwinkel bis zur Spitze 4° — Höhe des Schnabels 1° 4! — Länge des Unterkiefers vom Rinnwinkel bis zur Spitze 3° — Flügel 51%” — Schwanz 6° 5/4 — Lauf 1 5 — Aeussere Vorderzehe 1’ 2/ — Innere Vorderzehe 44’ — Aeussere Hin- terzehe 17 2° — Innere Hinterzehe 6’ (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 6° — Aeusserer Hinternagel 51/4”. St. & *) Zur Berichtigung dieser Angabe lassen wir hier dasjenige folgen, was uns Herr Joh. Natterer über diese Art in einem Schreiben mitzutheilen die Güte hatte: „Mit Bedauern muss ich Sie versichern, dass ich Pier. pluricinctus nie frisch in die Hände bekam, obschon ich davon eine kleine Gesellschaft von etwa 6 Stücken am Rio Negro oberhalb Villa de Thomar auf einem dürren Baume sah, und mit dem Fernrohr ganz deutlich die doppelte Binde am Unterleib erkannte; dass er von dort weiter nördlich am Rio Padauiri und am Castanha paranä, der in den Orinoco sich er- giessen soll, nicht selten ist, beweisen eine Menge von Balgstücken des Unterleibes dieses Vogels und drei ganze Bälge, die ich bald nachher aus dortiger Gegend von den Indiern Macunäi erhielt. Was Hr. Gould bei diesem Vogel von mir sagt, ist nicht richtig, denn die zwei in unserm Museum aufgestellten Vögel, die er noch während meiner Anwesenheit in Brasilien hier in Wien abbildete und beschrieb, sind zwei solche von Indiern bereitete Bälge.“ St. REIN ee vo . ae u Be ver k PTHRODELDSSTS IETDIBOILIDTT,Waglen Humboldts Arassarı. NackT Gold auf Sternges.v.Er Sturse: \ Gednder Berner & C020P. PTEROGLOSSUS HUMBOLDTI, Wagler. H umboldt’s Arassari. Pier. rostro majore; mandibula superiore sordide flavescenti-aurantiaca, culmine, linea basali eingente, maculaque ad singulam serraluram nigris; mandibula inferiore ‚ nigra, ad basin pallide Jlavescenti-aurantiaco eineta: capite, collo, gula, guttureque nigris; dorso sordide olivaceo ; remigibus nigrescenti-brunneis; gastraeo pallide stramineo viridescente tincto ; uropygü macula coccinea; orbitae tarsique plumbei. Der Schnabel im Werbälinis zum Körper gross; ein schwarzes Band nimmt die Firste von der Basis bis zur Spitze ein, übrige Theile des Oberkiefers matt gelblichorange- farben, mit Ausnahme eines unregelmässigen schwarzen Striches, der von jedem Säge- zahn entspringt. und einer feinen Linie von gleicher Farbe, welche den Oberkiefer “nahe an der Wurzel umgibt; Unterkiefer schwarz, die Wurzel ausgenommen, welche hell gelblichorangefarben eingefasst ist; Kopf, Hinterhals, Kehle und Gurgel schwarz; die ganze. Oberseite, mit Ausnahme eines scharlachrothen Fleckens am Bürzel, dun- kelolivengrün; Schwungfedern erster Ordnung braun; Unterseite blass strohgelb mit einem leichten grünen Anflug; AD a lalenbrenn: nackte Haut um das Auge und Beine bleifarben. ‚Ganze Länge etwa 16 bis 17% — Schnabel 4” — Flügel 5%‘ — Schwanz 674 — u 19%. Pieroglossus Humboldt; Wagler, Seine Avium. — u Gould, Bros tn of Zool. Soc., Part IM. Ein schönes, und so viel mir bekannt ist, das einzige Bxemplar dieser Art von Pteroglossus befindet sich in dem naturhistorischen Museum zu München, welches besonders dadurch berühmt ist, dass. es die Sammlungen . enthält, welche die Selehrten Reisenden, die Herren Doctoren von Spix und von Martius aus Brasilien mitbrachten. Diese schöne Sammlung, so reich an Arten gegen- wärtiger Familie, wurde mir zu meinen Untersuchungen auf das Bereitwilligste geöffnet, und ich bemerkte zu meinem grössten Vergnügen diese. schöne, hier abgebildete Species, welche jene eigen- thümlichen Kennzeichen am Schnabel darbietet, die zuvor nur auf eine bekannte Art, den Pteroglossus - inseröptus. beschränkt waren. "Die, bedeutendere Grösse und der schwarze Unterkiefer werden jeder- zeit zu einem gut unterscheidenden Merkmal zwischen beiden Arten dienen. | Ueber Geschichte und. Lebensweise dieses Vogels scheinen keine weitern Nachrichten vor- handen zu sein, als dass erwähntes Exemplar ein Männchen war und aus Brasilien, wahrscheinlich aus der Nähe des Amazonenflusses erhalten wurde. PIEROELOSSUS LANESID DIRIFIFTI, Wagler. Langsdorffs Arassarı. Na I Cosstaerndder NaturacgfSborr2.ges. er Sturz: Gedrbesllenner & or. PTEROGLOSSUS LANGSDORFFI, Wagler. | Langsdorff’s Arassari. Mas. Pier. rostro nigrescenti-brunneo, prope basin in cinereo-olivaceum transeunte, serraluris albidis: vertice, collo, gula gultureque nigris; regione parolica fasciaque nuchali aurantiaco-flavis; dorso, alis rectricumque basi saturale olivaceo-viridibus brunneo linctis, harum apieibus ........; lateribus olivaceis castaneo tinctis ; tectrieibus caudae Fe sordide coccineis ; pedes plumbei. Der Schnabel drei Yiertheile seiner Länge von der Spitze an schwärzlich braun, welche Farbe sich an der Wurzel in ein dunkles grauliches Olivengrün verliert, das sich am Unterkiefer mehr ausbreitet; die Zähne des Tomienrandes weisslich ; Oberkopf, Hinterhals, Kehle und Brust schwarz; die Ohrgegend und das Band im Nacken schön orangegelb; die ganze Oberseite, die Flügel und der obere Theil der Schwanzfedern dunkel olivengrün, braun überlaufen; die Seiten schön olivenfarben mit kastanien- braunem Anflug; die Schenkel einfärbig braun; die untern Schwanzdeckfedern schmutzig karmoisinroth; Läufe und Zehen bleifarben. Ganze Länge etwa 1314“ — Schnabel 2%. — Flügel 5%. — Lauf 1%. Pteroglossus Langsdorffü. Weagler, Systema Avium. nn — Gould, Proceedings of Zool. Soc. Part IIE. Der kräftige Schnabel und das fast einfärbige Colorit desselben sind vielleicht die auffallend- - sten Merkmale, wodurch diese Art von mehreren andern , die gleichfalls das halbmondförmige Hals- band und die schöne Färbung der Ohrgegend besitzen, unterschieden werden kann. Ein einziges, allem Anscheine nach ganz ausgefärbtes Exemplar dieses Vogels befindet sich in der Sammlung, zu München und ist, wie ich . glaube, das Individuum, nach welchem der selige Dr. Wagler seine Beschreibung in der Monographie über diese Familie entwarf, die in seinem wohl kleinen, aber nützlichen Werke „Systema Avium“ enthalten. ist.’ Mit Bedauern muss ich bemerken, dass ich den Schwanz dieses Stückes so sehr verstümmelt fand, dass es unsicher war, von diesem Theile mehr abzubilden, als die beifolgende Tafel zeigt. Gegenwärtiger Vogel ist etwas grösser als Pteroglossus maculirostris; auch sind Ohrge- gend, Nackenband und Seiten viel lebhafter gefärbt als bei jener Art, Die einzige Nachricht, welche ich mir über diese seltene Species verschaffen konnte, war, dass sie Brasilien bewohnt, aus welchem Lande sie vor vielen Jahren erhalten wurde. Foem. Cupite, collo pectoreque rufis ad epigastrium in flavum transeuntibus, regionis paroticae macula superius olivaceo-brunnescente, inferius sordide viridescenti-flava; caeteris partibus maris üllis similibus; rectricibus sex intermediüs rufo- -apiculatis. Weibehen. Der Schnabel oben mässig gewölbt, mit an der Wurzel breiter überall sanft abgerundeter Firste, die Spitze in einen dünnen Haken auslaufend; die Tomienränder des Oberkiefers mit acht Zähnen, von denen die in der Mitte stehenden am grössten und stärksten sind; Nasenlöcher fast rund und ganz frei; Unterkiefer ziemlich gerade nach vornen zusammengedrückt, mit acht bis neun nicht sehr deutlichen Zähnen an den Tomienrändern ; Rinnwinkel nicht ganz die Hälfte des Schnabels er- reichend, Der Oberkiefer schwärzlich mit Ausnahme der Seiten an der Basis, welche schmutzig gelb- lich sind; der Tomienrand bis zu seinem vierten Zahn heller, in den Winkeln dieser vier Zähne mit einem schwarzen Flecken bezeichnet; der Unterkiefer gelblich, welche Farbe sich in verloschenen Längsflecken in die schwärzliche Spitze verliert. Der grosse nackte Augenkreis spangrün, ins Gelb- liche ziehend, der Farbe einiger tropischen Lacerten sehr ähnlich. Iris zitronengelb, Beine hellgrün, Kopf, Hals, Kehle, Brust und Oberbauch rothbraun, am Kopf und Hinterhals mehr ins Rothe, _ an den vordern Theilen mehr ins Gelbe übergehend, Ohrfedern olivenbraun, hinter denselben ein Büschel schmutziggelber Federn. Zwischen dem rothbraunen Hinterhals und dem Grün des Rückens steht ein halbmondförmiges hochgelbes Band, welches höher gefärbt ist und mehr hervortritt als bei Pter. maculirostris. Rücken und Flügel dunkelolivengrün; die grossen Schwungfedern dunkelbraun, mit hellerem Saum an den Aussenfahnen, die hintern Ränder der Schwungfedern von innen und die innern Deckfedern der Flügel weisslichgelb; die Seiten des Bauches mit einem hochorangefarbenen Flecken ; Bauch grünlichbraun, alle Federn mit gelblichen Spitzen, an dem After ins Gelbe übergehend ; untere Schwanzdeckfedern hochroth; Schenkel rothbraun; Schwanz schwärzlich olivengrün, untere Seite desselben matt glänzend schwärzlichbraun, die sechs mittlern Federn mit schmalen zimmtbraunen Spitzen. Länge von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze 14° 9% — Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze 2. 44 — Höhe des Schnabels 14% — Länge vom Rinnwinkel bis zur Spitze 2% 51% — Flügel 5% — Schwanz 4 94 _ Lauf 41” 5% — Aeussere Vorderzehe 15° — Innere Vorderzehe 9” — Aeussere Hinterzehe 4° — Innere Hinterzehe 4!/,’ (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 4'/, — Aeusserer Hinternagel 4, Das Weibchen, nach welchem wir vorstehende Beschreibung, so wie unsere Abbildung entworfen haben, besitzt die zoologische Sammlung der Universität zu Leipzig, und wurde von Herrn Prof. Dr. E. Pöp- pig, dem wir die gütige Mittheilung desselben verdanken, in Maynas baxo um Yurimaguas erhalten, Der- selbe hat in Froriep’s Notizen, Bd, 51. Nr. 21. od, Nr. 681. Beilage, einen in lateinischer Sprache abge- fassten Auszug aus seinem zoologischen Tagebuch (datirt Pampayaco am Huallaga, östliches Peru 25, Febr, 1830) mitgetheilt, in welehem sich auch die Beschreibung dieses Weibchens, jedoch ohne speeifische Benen- nung befindet, Jene Beschreibnng ist um so schätzbarer, als sie nicht nur die richtige und genaue Angabe der Färbung des Schnabels, der nackten Augenhaut ete. nach dem frischen Vogel entworfen, sondern auch sehr interessante Notizen über seine Lebensweise enthält, welch’ letztere wir hier in einer Uebersetzung folgen lassen : »Man findet ihn in diehten Wäldern paarweise fliegend. Er flattert von einem Zweig zum andern, nie auf entferntere, die er, selbst wenn er vom Jäger erschreckt wird, wegen der Kürze seiner Flügel nicht erreichen kann. Seine Stimme gleicht der eines Raben; wenn er schreit, ist der Körper immer senkrecht in die Höhe gerichtet, der Kopf nach dem Rücken gebeugt und der Schnabel gerade emporgehalten, Nur in dieser Stellung pflegt er seine Stimme hören zu lassen oder Speise zu verschlingen, was man an gefangenen Indi- viduen, die schon nach wenigen Tagen zahm werden, sehr leicht beobachten kann, Seine Nahrung sucht er nach Art der Spechte auf, indem er die ungeheuern Ameisen - und Termitenwohnungen, mit denen die Aeste der Waldbäume belastet sind, durchbohrt, In der Gefangenschaft ist er zwar ein Omnivor, doch nährt man ihn sehr leicht mit Insecten, vorzüglich mit den Larven der grössern Ameisen.« St. PTEROELDSSUS WAGLERTLZ . Stuem Wag ler’s Arassarı [® ? Marh der Aatur auf. Sein ger. ol Slurm. Gedh. ber SC Klakeneker PTEROGLOSSUS WAGLERI, Sturm) Wagler’s Arassari. Pier. rostro nigro, ad basin linea aurantiaco-flava eircumdato, lateribus (misi basın - versus) flavis superne in coeruleo-viridem transeuntibus infra linea nigra a tomio sejunclis: prasinus, subtus pallidior; tectrieibus caudae inferioribus rectricumque apieibus brunneis; remigibus nigrescenti-brunneis; orbitae rubrae; pedes plumbei. Schnabel schwarz, mit Ausnahme zweier Dritttheile des Oberkiefers (von der Spitze an gemessen), der an den Seiten nach oben lebhaft gelb ist, nach unten aber in ein schönes Blaugrün übergeht, welches von dem gezähnten Tomienrand durch einen schmalen schwarzen Streifen getrennt wird; die Wurzel beider Kiefer durch eine orangegelbe Linie eingefasst; ganze Ober - und Unterseite, ausgenommen die untern Schwanzdeckfedern und die Spitzen der Schwanzfedern, welche braun sind, schön grasgrün, an der Kehle und der Unterseite heller; die grossen Schwungfedern schwärz- lich braun; die nackte das Auge umgebende Haut roth; die Beine bleifarben. Ganze Länge 13 bis 14 — Schnabel fast 3%” — Flügel 54, — Schwanz 5% — Lauf 134”. \ Pteroglossus Pavoninus, nach einem Zettel im königl: Museum zu München. Gould, Proceedings of Zool. Soc. Part IH. Diese Art ist verhältnissmässig in allen Theilen kleiner als Pier. prasinus, der gleich unserm Vogel ein Bewohner Mexikos ist. Abgesehen von der geringeren Grösse unterscheidet er sich von seinem nahen Verwandten durch die eigenthümliche Gestalt und Zeichnung des Schnabels, welcher an der Wurzel ganz mit Schwarz umgeben ist; auch verbreitet sich ein schönes Grün und Gelb über die Seiten des Oberkiefers. Das in der Münchener Sammlung befindliche Exemplar ist das einzige, welches mir bekannt geworden ist. Bei diesem Exemplar befand sich ein Zettel mit dem Namen Pier. pavoninus, und es scheint solches eine neue Acquisition zu sein, weil es in der schätzbaren Monographie Wagler’s nicht aufgeführt ist, der vor ungefähr zwei Jahren auf einer Jagdpartie in der Nähe Münchens einen frühen Tod fand. Er ging nämlich mit einem geladenen Gewehr, die Mündung gegen seinen Körper gerichtet, durch eine Hecke, unglücklicherweise entlud sich dasselbe und endigte so leider zu frühe die irdische Laufbahn eines Mannes, dessen zahlreiche Werke und grosse Talente ihn zu einem der ausgezeichnetesten Naturforscher seines Zeitalters gemacht haben.””‘) *) Im Originalwerk als Pteroglossus pavoninus aufgeführt. **) Diese Angabe des Herrn Gould erlauben wir uns auf den Grund authentischer Nachrichten in nachfolgender Weise zu berichtigen und zu vervollständigen. Wagler hatte sich am 15. August 1832 mit seiner Familie nach der königl. Fasanerie zu Moosach bei München, seinem gewöhnlichen Jagdorte, begeben, woselbst sich im Verlaufe des Tages zwischen zwei andern Gästen ein so heftiger Streit entspann, dass der Eine in der höchsten Aufwallung des Zorns den Andern erschiessen wollte, und schon das Gewehr auf ihn angelegt hatte. Waglern gelang es mit Lebensgefahr dem Wüthenden das Gewehr abzunehmen, welches er, um ferneres Unglück zu verhüten, in eine Schlehdornstaude verbarg. Als Wagler später dahin zurückkehrte, flogen zufällig zwei Waldtauben vorbei, weshalb er in der Eile das mit Hühnerschroten geladene Gewehr herauszog, wobei sich aber der Hahn unglück- licherweise spannte und der ganze Schuss sich in Wagler’s Oberarm entlud. Acht Tage darauf den 23. August verschied er am Brande, in einem Alter von 32 Jahren. St. Da uns von dem königl. zoologischen Museum zu München das einzige bis jetzt bekannte Exemplar dieses seltenen Arassari zur Ansicht und Benützung gütigst mitgetheilt worden ist — wofür wir hier öffentlich unsern wärmsten Dank darzubringen uns erlauben — so sind wir im Stande eine ausführlichere Beschreibung, so wie eine neue Zeichnung von demselben zu liefern, indem uns die Abbildung des Herrn Gould mit dem Original-Exemplar verglichen nicht ganz getreu erschien, und eine genauere Auseinan- dersetzung seiner Merkmale zur Unterscheidung der beiden nächstverwandten Arten nicht unzweckmässig sein möchte. Schnabel an der Wurzel stark, an den Seiten gegen die Spitze hin etwas zusammengedrückt und letztere leicht herabgezogen; Tomienränder mit acht Zähnen besetzt. Oberkiefer an der Wurzel mit breiter überall abgerundeter Firste und stark erhöhetem, ziemlich breiten Wulste an der Basis; Unterkiefer gegen die Mitte etwas zusammengedrückt und nach der Spitze zu sehr verschmälert, diese nur wenig herabgebogen; Rinnwinkel etwas über ein Dritttheil der Schnabellänge vortretend, Seiten des Ober- kiefers vom Nasenloch bis zum ersten Zahn der Tomien schwarz, welche Farbe sich in einer schmalen Binde längs des Tomienrandes bis zum letzten Zahn an der Spitze fortsetzt, hier aber in ein röthliches Braun übergegangen ist; die Basis der Firste auf ein Dritttheil der Schnabellänge gleichfalls schwarz, die Nasenlöcher einschliessend, und’ sich hier mit dem Schwarz an den Seiten vereinigend, oben aber in eine braune Spitze auslaufend; übriger Theil des Oberkiefers schön zitronengelb, an den Seiten zu- nächst des schwarzen Längsstreifens in Grün übergehend; der Wulst an der Basis orangefarben. Unter- kiefer schwarz, die Spitze und der Rand an den letzten Zähnen der Tomien ins Röthliche ziehend; die Basis mit schmaler, gelber Einfassung, die sich bis zu einem Drittel des Rinnwinkels als ganz schmale Linie fortsetzt. Die nackte Haut um das Auge roth. Die Beine bleifarben. Oberkopf, Hinter- hals, Rücken und Flügel grasgrün, am Kopf und Vorderrücken mit gelblicholivengrünem Anfluge. Schwungfedern schwärzlich, an den Aussenfahnen mit blaugrünem Saume; die der zweiten Ordnung an den Spitzen ins Bläulichgrüne übergehend; innere Flügeldeckfedern weissgelb, ebenso die hintern Ränder der Schwungfedern von innen. Kinn und Vordertheil der Wangen weiss, die Federn dieser Theile an den Spitzen sehr schwach hellbläulich gefärbt. Ohrgegend und ganze Unterseite hellgras- grün, am Hals und der Brust ins Spangrüne, an den Seiten des Bauches ins Gelbgrüne ziehend; Steiss hellzimmtbraun, Schwanz auf der Oberseite dunkelgrün, gegen die Spitze blaugrün; untere Seite schwärzlich, mit grünem Widerschein, alle Federn desselben mit breiten rothbraunen Spitzen, Ganze Länge 45% 40 — Schnabel (vom Mundwinkel bis zur Spitze) 2 144 — Höhe des Schnabels 41,0 — Flügel 5” — Schwanz 41%" — Lauf 1 2 — Aeussere Vorderzehe 44'/, — Innere Vorderzehe 94 — Aeussere Hinterzehe 44!/,' — Innere Hinterzehe 41), (sämmtlich ohne Nagel gemessen). — Aeusserer Vordernagel 5° — Aeusserer Hinternagel 41/,, Diese dem Pteroglossus prasinus äusserst ähnliche Art unterscheidet sich von demselben durch den subtilern und mehr gestreckten Schnabel, so wie vorzüglich durch die schwarzen Seiten und dem starken Wulst an der Basis des Oberkiefers, was durch Vergleichung beider Abbildungen noch deutlicher werden wird, Es sind nun drei Arten bekannt, auf welche die Beschreibung des Ramphastos pavoninus der Autoren bezogen werden könnte, und es dürfte nicht leicht zu ermitteln sein, welehe Art darunter verstanden wurde. Herr Gould führt in seiner Monographie unsern Vogel als Pier. pavoninus Wagler, nach einem bei dem Münchener Exemplar befindlichen Zettel auf, bemerkt aber zugleich dabei, dass es eine neuere Acquisition de Sammlung zu sein scheine, weil Wagler diese Art in seinem Systema avium noch nicht habe, Blierin- nen hat Hr. Gould vollkommen Recht, denn jener Vogel kam erst nach Wagler’s Tod in das Museum, und wurde wahrscheinlich nach dessen Beschreibung von Pier. pavoninus in Okens Isis Jahrgang 1829 Band XXI. p. 507. als solcher bestimmt, Wagler hat aber a, a. ©. den Pier, prasinus Lichtenstein als Pter. pavoninus beschrieben, indem derselbe nur diese von den drei sich so nahestehenden Arten gekannt und daher auf dem Ramphastos pavoninus der Autoren bezogen hat. — Was nun aber den Speeiesnamen pavoninus betrifft, so haben wir von demselben Umgang genommen, da diese Vögel durchaus nichts in ihrem Gefieder haben, was mit einem Pfau verglichen werden könnte, nd es daher nicht unwahrscheinlich ist, dass das Exemplar, nach welchem der Name aufgestellt worden ist, mit fremden Federn ausgeputzt war. Dagegen konnten wir es uns nicht versagen, vorliegender Art den Namen unseres unvergesslichen theuern Freundes Wagler beizulegen, dem die Ornithologie und inubpsandere ge genwärtige Familie so viele Aufklärung verdankt und noch weit mehr zu verdanken haben würde, yet er nicht auf die mehr erwähnte traurige Weise, seinen Freunden und der Wissenschaft viel zu frühe entrissen St. worden wäre. PIRRDOLDSSWS DATIROMRMTMTEHNTS, Sturm Kleinschnaebliger Arassari. . Näch. der aıturau Ste ges.» 2 Sta ı12. Ser u FE Shader -PTEROGLOSSUS ALBIVITTA, Boissonneau*) Weissbindiger Arassari. Pter. rostro parvo, nigro, ad basin fascia alba circumdato, culmine toto ad apicem usque (ewcluso angulo frontali) laterumque mandibulae superioris parte eitreis, in viridescentem transeuntibus, mandibula inferiore ante fasciam albam macula sanguinea nolala; capite, cervice, dorso alisqgue laete prasinis, olivaceo-lavatis ; pogoniüs esternis remigum primariarum ochraceis; gula albida; genarum parte antica lineolaque supra oculos cyaneis; regione parotica, jugulo et toto corpore ‚subtus flavo-viridibus; crisso cinnamomeo ; rectricibus supra basin viridibus, dein in. coerulescentem transeuntibus, omnibus macula einnamomea larga terminalis; pedibus plumbeis. Schnabel auffallend klein, an der Wurzel mässig stark, gegen die Mitte etwas zusammen - Be > gedrückt und in eine stumpfe Spitze auslaufend; Tomienränder mit sechs bis sieben starken Zähnen. Oberkiefer mit an der Basis breiter, abgerundeter und gegen die Mitte hin ziemlich abgeflachter Firste, unter welcher eine seichte Vertiefung hinläuft, die Spitze sehr wenig herabgebogen; Unterkiefer gerade, von dem Kinnwinkel an gegen die Spitze etwas aufsteigend, diese nicht herabgebogen; Kinnwinkel bis zur Mitte vortretend. Oberkiefer schön hellgrün, mit Ausnahme der Schnabelspitze und der Firste zunächst dem Stirnwinkel, welche lebhaftzitronengelb sind; Stirnwinkel und ein von den Nasenlöchern ausgehendes, längs den Tomien hinziehendes breites Band schwarz, gegen die zwei letzten Zähne in Roth übergehend. Unterkiefer gleich- falls schwarz, mit einem dunkelrothen Flecken längs den Kinnladenästen, die Spitze braunroth., Die beiden Kiefer umgibt an der Basis ein breites reinweisses Band, das an dem Unterkiefer über zwei Linien breit und auf einem Theil der Dillenkanie als schmaler Streifen fortgesetzt ist, auch den Stirnwinkel umgibt, und gegen die schwarzen Schnabelseiten sehr nett abstich. Nackte Haut um die Augen röthlich. Die kleinen schwachen Beine bleifarben. Kopf, Hinterhals, Rücken und Flügel leb- haftgrasgrün, am Kopf und Hinterhals ein wenig olivengrün überlaufen; die Flügel etwas blaugrün, besonders an den Spitzen der Schwungfedern zweiter Ordnung; die der ersten Ordnung schwärzlich mit grünen Aussenfahnen, welche gegen die Spitze hin ins Lederbraune übergehen; innere Flügeldeckfedern und die hintern Ränder der Schwungfedern von innen weissgelb; Kinn und Kehle weisslich; ein Streif über dem Auge und der vordere Theil der Wangen hellblau; Ohrgegend, Vorderhals und ganze Unterseite von lebhaftgelbgrüner Farbe, an der Brust etwas ins Spangrüne über- gehend; Steiss schön rothbraun; obere Seite des Schwanzes etwas dunkler grün, als *) Der Name Pieroglossus microrhynchus unter der beifolgenden Abbildung ist in Pieghnloseus albivitta umzuändern, da wir die Bekanntmachung dieser Art in der Revue zoologique leider erst erfuhren, als die Tafel bereits fertig war. die Flügel, gegen die Spitze ins Blaue ziehend; untere Seite desselben schwärzlich, mit grünem Schiller, alle Federn mit sehr breiten rothbraunen Spitzen. Länge von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze 13% 7“ — Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze 2 1” — Höhe des Schnabels 91, — Länge des Unterkiefers vom Kinnwinkel bis zur Spitze 1” 3 — Flügel 5% — Schwanz 4“ 7“ — Lauf 13% — Aeussere Vorderzehe 10 — Innere Vorderzehe 914° — Aeussere Hinterzehe 10 — Innere Hinterzehe 3%, (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 41,“ — Aeusserer Hinternagel 4. Pteroglossus albivitta. Boissonneau, Revue zoologique 1840. Heft II. p. 70. Dieser Arassari weicht von dem ihm äusserst ähnlichen Pteroglossus Wagleri durch den kleinern und anders gefärbten Schnabel ab, und erinnert durch letztern an die grössern Arten der Bartvögel (Bucco L.); auch ist die breite weisse Binde an der Basis des Schnabels ein gutes Un- terscheidungsmerkmal, so wie das blau eingefasste Gesicht, welches bei jenem weiss ist, Die Rän- der an den Aussenfahnen der grossen Schwungfedern sind lederbraun, während sie bei Pier. Wagleri grünlich sind; die Schwanzfedern sind viel breiter und an den Spitzen abgerundeter, als bei letzt- genannter Art, an welcher besonders die beiden mittlern Federn viel schmäler und zugespitzter erscheinen. Die Beine unseres Vogels sind in Vergleichung mit jener Art etwas kleiner und schwächer. Die Abbildung und Beschreibung dieser schönen Art haben wir nach einem sehr vollständi- gem Exemplar unserer Sammlung entworfen. Einer gefälligen Angabe des Herrn Johann Natterer zufolge besitzt das kaiserl. zoologische Museum zu Wien ein Exemplar dieses Vogels, das in allen Theilen etwas grösser als das unserige, daher wahrscheinlich ein Männchen ist, und gleich ihm aus Santa Fe de Bogota in Columbien erhalten wurde, einem Lande, welches noch manche neue Art aus dieser Familie liefern wird. St. PIBROCMLOSSTS ATROETILARIS, Stumm. Schwarzkehliger Arassanı. Nach der Naer auf. Ser ges. v2 Scurom h Gean dr N Besnorse ec? PTEROGLOSSUS ATROGULARIS, Sturm. s chwarzkehliger Arassari. Pier. mandibula superiore citrea, culmine per totam longitudinem late deplanato, ad latera canaliculato-impressa, ante angulum frontalem macula nigra oblonge qua- drangulari, a naribus in lineam, exira jasciolam prominulam, ad latera basalia descendente, hic largiore et in taeniam supra dentes tomiorum exiensa; mandibula inferiore tota nigra, excepta fascia basali alba; gula genarumque parte anlica anthracinis; capile, cervice, dorso alisque olivaceo-viridibus; regione parolica, jugulo, foto corpore subtus uropygioque laete flavo-viridibus; crisso cinnamomeo ; cauda supra basin obscure viridi, dein in coerulescentem transeunte ; rectricibus octo intermedis macula cinnamomea terminatis; pedibus plumbeis. Der Schnabel gestreckt, an der Wurzel breit, gegen die Spitze zusammengedrückt. Ober- kiefer mit breiter und bis an die leicht herabgezogene Spitze abgeflachter Firste, unter dieser an den Seiten stark eingedrückt, wodurch eine breite Rinne der ganzen Länge nach entsteht; Tomienränder mit sechs bis sieben ziemlich starken Zähnen; der Wulst an der Schnabelwurzel breit und aufgeschwollen. Unterkiefer gerade, die Spitze nicht herabgebogen, an den Seiten merklich zusammengedrückt, mit fünf bis sechs Zähnen an den Tomien; die Kinnladenäste an der Wurzel in einen sehr spitzigen Winkel verlaufend; Kinnwinkel gross und breit, bis gegen die Mitte des Unterkiefers vortretend. Oberkiefer schön zitronengelb, auf der Firste ein länglichviereckiger schwarzer Flecken, der den Stirnwinkel vier Linien lang frei lässt, als schmale Linie an den Nasenlöchern hinabzieht, dieselben einschliesst, neben dem hochgelben Wulst an den Seiten sich ausbreitet und längs den Tomien bis zum letzten Zahn als schmaler Streifen fortgesetzt ist. Unterkiefer schwarz, die Spitze gelblich, an der Wurzel mit einem Sen, breiten weissen Bande eingefasst, das auf dem Kinnwinkel als schmaler Streifen fortläuft; die Wurzel der Lade, so wie der Kinnrand schwarz. Augenge- gend nackt, im Leben wahrscheinlich bläulich. Beine bleifarben. Vorderer Theil der Wangen, Kinn und Kehle kohlschwarz, mit schwacher bläulichgrüner Einfassung; Oberkopf, Hinterhals, Rücken und Flügel grasgrün, etwas ins Olivenfarbene, die Flügel mehr ins Blaugrüne ziehend; die. grossen Schwungfedern schwärzlich, mit grünen Aussenfahnen, die hintern Ränder der Schwungfedern von innen und die innern Flügeldeckfedern hellgelblich; Seiten des Kopfes, ganze Unterseite und Bürzel schön hell grasgrün, an der Brust und dem Vorderbauch etwas ins Gelbgrüne ziehend; Sieiss zimmtbraun; obere Seite des Schwanzes dunkelgrün, gegen die Spitze ins Blaue übergehend, untere Seite desselben schwärzlich, mit grünlichem Schiller; die acht mittlern Schwanzfedern mit breiten schön zimmtbraunen Spitzen. _ Länge von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze 14%” — Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze 3“ — Höhe des Schnabels 1114‘ — Flügel 4“ 11 — Schwanz a — % Lauf 1” 2” — Aeussere Vorderzehe 1” — Innere Vorderzehe 9 — Aeussere Hin- terzehe 4%,‘ (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 5” — Aeusserer Hinternagel 4°. | Ein schönes Exemplar dieses Vogels, welches sich im königl. zoologischen Museum zu Berlin befindet, wurde uns von Herrn Geheimenrath Professor Dr. Lichtenstein gütigst mitgetheilt, wodurch wir in Stand gesetzt wurden, gegenwärtige Monographie mit dieser neuen ausgezeichneten Art zu bereichern. Wir fühlen uns für diesen schätzbaren Beitrag zu dem. lebhaftesten Dank ver- pflichtet, den wir hiermit öffentlich aussprechen. Dieser schöne Arassari kann von den nächstverwandten Arten als Pteroglossus Wagleri, albivitta und prasinus sogleich durch die kohlschwarze Kehle und den vordern Theil der Wangen unterschieden werden. Doch bietet auch der Schnabel bei näherer Vergleichung gute Unterschei- dungsmerkmale dar, und bildet durch die breit abgeflachte Firste und die unter derselben hinziehende Rinne den Uebergang zu der Gruppe, welche die Arten Pieroglossus sulcatus, Derbianus, . Lichten- steinit und haematopygus enthält. Das Vaterland dieses Vogels ist Peru, wo er die Cinchonenwälder am östlichen Abhange der Cordilleras bewohnt. | St. U IPIMERDEILOSSTS IIICHMTENSTIEINIL, Sturm. Lichtenstfein’s Arassarı. Mack der Merzar uf seccz GeRAEER Sursee Gear Bee &.N Rezerzer dee 2? PTEROGLOSSUS LICHTENSTEINH, Sturm. Lichtenstein’s Arassari. Pter. toto rostro (in exuvüs) plumbeo, apice tomüsque pallide corneis; capite, dorso alisque olivaceo-viridibus; uropygio sanguineo ; mento, gula, genarum parte antica ' lineolaque supra oculos albidis; regione parotica, colli lateribus, jugulo ac toto corpore subtus prasinis, crisso caudaeque tectricibus inferioribus in flavescentem vergentibus ; macula infra oculos striaque longitudinali ad latera pectoris coeruleis ; cauda coerulescenti-viridi, rectricibus quatuor intermediüs macula dilute ecinnamomea terminatis; pedibus plumbeis. Schnabel gestreckt, gegen die ziemlich stark herabgebogene Spitze sehr verschmälert und - zusammengedrückt; der Wulst an der Basis durch einige erhabenen Linien angedeutet. Der Oberkiefer mit an der Basis sehr breiter, überall abgerundeter Firste, unter welcher eine von den eiförmigen, nicht mit Federn bedeckten Nasenlöchern ent- springende, zwei Dritttheile der Schnabellänge erreichende Furche hinzieht; zunächst unter dem Nasenloch tritt eine starke Kante hervor, die sich gegen die Hälfte des Schnabels verliert, die Seiten zwischen dieser Kante und dem mit acht bis neun un- gleichen nicht starken Zähnen besetzten Tomienrand schwach eingedrückt. Unter- kiefer bis zur Mitte gerade, von da aber gegen die sehr verschmälerte, wenig herab- gebogene Spitze sanft aufsteigend; die Tomienränder mit sieben bis acht deutlichen Zähnen besetzt; Kinnwinkel etwas über ein Dritttheil der Schnabellänge vortretend. Der Schnabel (am getrockneten Balge) bleifarbig, ins Blaue ziehend, gegen die Spitze und an den Tomien gelblich hornfarben. Nackte Augengegend und Beine bleifarben. Kopf, Hinterhals, Rücken, Flügel und obere Schwanzdeckfedern dunkelgrasgrün, ins Gelblicholivengrüne übergehend; die grossen Schwungfedern schwärzlich mit grünen Aussenfahnen; innere Flügeldeckfedern und die hintern Ränder der Schwungfedern von innen gelblich weiss; Flügelrand hell zitronengelb; Bürzel blutroth; ein Streif über den Augen, Kinn, Kehle und der vordere Theil der Wangen weisslich, die Federn dieser Theile an den Spitzen hellbläulich, welche Farbe unter den Augen zunimmt und einen blauen Flecken bildet; Ohrgegend, Halsseiten, Gurgel, Brust und Unterleib schön hellgrasgrün, an dem Steiss und den untern Schwanzdeckfedern ins Goldgelbliche ziehend, die Spitzen der Federn an den Seiten der Brust hellblau, wo- durch dieselbe blau eingefasst erscheint; Schwanz oben dunkelgrasgrün , untere Seite desselben heller mit blaugrünem Schiller; die vier mittlern Schwanzfedern mit hell- zimmtbraunen in das Grüne verwaschenen Spitzen. Länge von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze 171, — Schnabel vom Mundwinkel ' bis zur Spitze 3“ 1“ — Höhe des Schnabels 1” — Länge des Unterkiefers vom Kinnwinkel bis zur Spitze 2° — Flügel 5% 8 — Schwanz 5% 9’ — Lauf 1” 5 — Aeussere Vorderzehe 1 21,‘ — Innere Vorderzehe 1014” — Aeussere Hinterzehe 1“ 1‘ — Innere Hinterzehe 5 (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer | Vordernagel 9 — Aeusserer Hinternagel 41, Dieser neue Arassari wurde uns von dem königl. zoologischen Museum zu Berlin auf das Bereitwilligste mitgetheilt, wodurch es uns möglich wurde, die Monographie mit dieser interessanten Art zu vermehren. Gewiss wird jeder Freund der Ornithologie sich mit uns im Namen der Wissen- schaft dafür zu dem lebhaftesten Dank verpflichtet fühlen; und wenn wir es wagten, dieser neuen Art den gefeierten Namen des würdigen Vorstandes oben erwähnten Museums, des Herrn Geheimenrathes und Professors Dr. Lichtenstein, beizulegen: so wollten wir dadurch nicht allein unsere unbe- grenzte Hochachtung und Dankbarkeit ausdrücken, sondern zugleich auch die vielseitigen Verdienste ehren, welche sich dieser ausgezeichnete Gelehrte seit einer langen Reihe von Jahren um die Na- turwissenschaften erworben hat. Bedauern müssen wir, von dieser seltenen Species nichts Weiteres mittheilen zu können, als dass sie mit Pteroglossus atrogularis und Derbianus die am östlichen Abhange der Cordilleras gelegenen Cinchonenwälder Perus bewohnt, und von den Indiern Chukimbi genannt wird. Pieroglossus haematopygus ist die einzige uns zur Zeit bekannte Art, mit welcher dieser Vogel verwechselt werden könnte; jedoch ist er durch die bedeutendere Grösse, den ganz anders gefärbten Schnabel nnd die weisse Kehle leicht zu unterscheiden. St. ne a LDSSUS HAEMATOPYGUS , Gould Rothburz eliger Arassarı. Mech]. Gordel auf Steise gen.2. EF Sturm, Cedr0L0 Wachereecher. PTEROGLOSSUS HAEMATOPYGUS, Gould. Rothbürzeliger Arassari. Pier. rostro saturate eastaneo: vertice, collo, dorsogue viridibus subolivaceis ; subtus . coerulescenli-viridis, pectore saturatiore; uropygio coccineo; rectrieibus quatuor intermedüs brunneo-apieulatis; orbitae rubrae; pedes olivaceo-brumnei. Schnabel dunkelkastanienbraun; Oberkopf und Oberseite grün ins Olivenfarbene ziehend; Bürzel blutroth; die obern Schwanzdeckfedern und der Schwanz grün, die vier mitt- lern Federn des letztern mit braunen Spitzen; ganze Unterseite bläulichgrün, auf der Brust gesättigter; nackte Haut um das Auge roth; Beine olivenbraun. Ganze Länge 14“ — Schnabel 2%,” — Flügel 434 — Schwanz 51, — Lauf 114. Pteroglossus haematopygus. Gould, Proceedings of Zool. Soc. Part II. p. 147. Diese neue Art kann von allen bekannten Arassari mit gefurchten Schnäbeln durch das weisse Band am Schnabel und den blutrothen Flecken am Bürzel leicht unterschieden werden. Mit ihr am nächsten verwandt sind Pieroglossus sulcatus und Pteroglossus Derbianus; doch ist ausser dem bereits bemerkten blutrothen Flecken am Bürzel unser Vogel von beiden genannten Ar- ten noch durch seinen kürzern Schnabel, weitern Rachen, und dadurch verschieden, dass die vier mittlern Schwanzfedern braune. Spitzen haben, während bei Pteroglossus Derbianus nur die beiden mittlern an der Spitze braun sind. | Ich kann nicht umhin, hier noch meinen wärmsten Dank Herrn N. C. Strickland für die Gefälligkeit auszusprechen, mir gegenwärtige Art zum Abbilden anvertraut zu haben, und für allen Vorschub, den er mir nach Kräften, insbesondere aber dadurch angedeihen liess, dass er mir die in seiner Sammlung enthaltenen Arten zu meinen wissenschaftlichen Untersuchungen zur Ver- fügung stellte. | | Die einzigen bis‘ jetzt bekannten Exemplare dieser Art sind meines Wissens das genannte und ein zweites im königlichen Museum zu Leyden. Bedauern muss ich, dass Herr Strickland mir nicht angeben konnte, aus welchem Theil Südamerika’s sein Exemplar erhalten wurde, jedoch lassen mich einige Umstände glauben, dass es von den Cordilleras de los Andes kam. RAMPHASTDS TDdD,. Lim. Toco Tukan. ; Drdr. bei 0.1 2 FLURMERT RAMPHASTOS TOCO, Auct. Toco-Tukan. Ramph. rostro aurantiaco ; fascia basali maculaque ovali utringue ad apicem mandi- bulae superioris nigris: ater; auribus, gula, pectore, caudaeque tectricibus superiori- bus albis; inferioribus coccineis. Variat forgue angusta coccinea. Der Schnabel schön orangefarben, an der Wurzel eine schwarze Binde und ein breiter ovaler Flecken von derselben Farbe an den beiden Seiten der Spitze des Oberkiefers; die Iris roth; die Augenlieder blau; die nackte Stelle um das Auge roth; der Scheitel und das ganze Gefieder tief schwarz, mit Ausnahme der Ohrgegend, der Kehle, Brust und obern Schwanzdeckfedern, welche weiss und der untern, welche roth sind; die Läufe matt blau. Bei einigen Exemplaren ist das Weiss der Brust durch eine scharlachrothe Binde eingefasst. Ganze Länge 27°” — Schnabel 74,“ — Flügel 10% — Schwanz 77 — Lauf 2”. Toucan de Cayenne, appelle T’oco. Buff., Pl. Enl., n. 82. | Ramphastos Toco. Auct. Le Toco. Levaill, Ois. de Parad., 2. p. 7. t. 2. Azar. n. 50. Diese prachtvolle Species ist eine der grössten der Gattung und zeichnet sich durch einen an Grösse vielleicht unverhältnissmässigeren Schnabel aus, als irgend eine andere Art, wodurch sie, so wie durch die schöne Färbung der Kiefer sogleich unterschieden werden kann. Auch möchte ich noch bemerken, dass sie von den übrigen Tukanen vermöge ihres ungewöhnlich kurzen, viereckigen Schwanzes, der an seiner Wurzel mit breiten weissen Federn bedeckt ist, abzuweichen scheint. Vor wenigen Jahren noch war diese Art selten in den naturhistorischen Sammlungen; in neuerer Zeit ist sie indessen häufiger zu uns gebracht worden, und findet sich nun in allen Museen von einigem Belange. Obgleich der Ramphastos Toco unter allen Arten die am weitesten verbreitete ist, indem er durch alle die waldreichen Distriete von dem Rio de la Platta bis Guiana vor- kommt, so wird er doch nur spärlich angetroffen. Nach den mir von meinem Freunde Herrn Dr. Such mitgetheilten Nachrichten ist er äusserst scheu und nicht ohne beträchtliche Schwierigkeit zu erhalten, da er sich auf den Spitzen der höchsten Bäume aufhält, und dabei in hohem Grade vor- sichtig und schlau ist. Früchte machen, wie bei den übrigen Gattungsverwandten, den Haupttheil seiner Nahrung; aus, und unter diesen soll er für die des Pisangbaumes eine sehr grosse Vorliebe haben. Die Geschlechter bieten in der Farbe wenig oder keinen Unterschied dar, doch lässt sich das Weibchen immer durch die geringere Grösse und die verhältnissmässig mindere Dimension des Schnabels erkennen. Die Hauptfarben im Gefieder der jungen Vögel sind gleichfalls denen der alten ähnlich, aber der Schnabel ist natürlicher Weise weniger entwickelt, und es dauert eine beträcht- liche Zeit, ehe er seine lebhafte Färbung und vollkommene Grösse erreicht. I} Nach Herrn Joh. Natterer, dessen Güte wir die hierfolgenden nach dem frischen Vogel entworfenen Angaben der Färbung der im Tode sich verändernden Theile, so wie die genauen Masse verdanken, wird diese Art im südlichen Brasilien gewöhnlich Tucanussü (grosser Tukan) genannt, und ist wohl über ganz Brasilien verbreitet, doch glaubt dieser berühmte Ornitholog, dass unser Vogel die an Steppen grenzenden Wälder vorzieht, denn öfters traf er ihn selbst auf niedern Steppengehölzen, wo reife Früchte waren. Herr Natterer fand ihn zuerst in der Provinz von San Paulo, dann auf dem Weg nach Goyaz und Mattogrosso, dann am Amazonenfluss und am obern Rio Branco. Gewöhnlich streicht er in klei- nen Familien, hat unter allen Gattungsverwandten den tiefsten Laut wie grrr oder grrra, und varürt sehr in der Länge des Schnabels, dem Alter und Geschlechte nach; die Weibchen haben immer kürzere Schnäbel, was wohl bei allen Tukanen zutrifft. . Männchen, am 47. März 4819 bei Yponema (Provinz San Paulo) geschossen. Schnabel dunkel- gummiguttgelb, die untere Hälfte des Oberkiefers und der ganze Unterkiefer mit Karmin lavirt, der Rücken oder die Firste des Oberkiefers etwa eine Linie breit beiderseits dunkelkarminroth, die Wurzel des Schnabels und ein grosser Flecken an der Spitze des Oberkiefers schwarz; über beide Rinnladen durch die Ränder verticale schmale schwärzliche Striche, Iris graugrün, der innere Rand dunkeloliven- braun, der Aussenrand schmal blaugrau, Augenringe schmal schwarzblau, um dieselben ein runder erha- bener Kreis der nackten Haut zwei Linien breit prächtig kobaltblau; der schmale Aussenrand dieses Blaus ist weissgelb und vertieft; die übrige nackte Haut um die Augen prächtig orangefarben, die Stelle jedoch, die durch die erhöhete Schnabelwurzel bedeckt wird, weissgelb, die ganze, die Augen umgebende Haut aber ist sehr dick, fleischig und runzelig. Die Füsse graulich-bergblau; die Sohlen der Zehen bräunlich; die Nägel schwarz. Ganze Länge 28°/,‘7 — Breite 30° 10’ — Schnabel in gerader Linie gemessen 7’ 4“ — Der Schwanz ragte über die Flügelspitzen hinaus 5° 8°, Ein altes Weibchen, welches Hr, Natterer am 16. März 4819 erhielt, hatte dieselbe Färbung der federlosen Theile, nur fehlte am weissen Vorderhals der karminröthliche Saum des Männchens. Ganze Länge 26” 14’ — Breite 50'/,’’ — Schnabel 5% 8° — Der Schwanz ragte 4 2 über die Flügelspitzen hinaus, Die meisten Vögel dieser Art, welche Herrn Natterer vorkamen, hatten einen rein weissen Vorderhals, wenige mit gelblichem Anfluge und nur sehr wenige hatten denselben unten röthlich gesäumt. St. om. TRAMPHASTOS DARINATMTS, $wain Kielschnaebliger Tukan. Aueh den Nertur 2:2 Gox2d ars Si02 ge v Pers. Cede tad EM Renner 8 C0273P. RAMPHASTOS CARINATUS, Siainson. Kielschnäbliger Tukan. Ramph. rostro elongato, compresso, fascia angusta nigra basali circumdato, apice sanguineo ; mandibula superiore viridi, culmine maculague utrinque aurantio-flavis ; inferiore coerulea viridi tincta: ater, nitidus, cervice rufo parum tincto; gutture pectoreque luteis; fascia pectorali tectriceibusque caudae inferioribus coccineisz; uro- Pygio albo. Der Schnabel sehr lang und an den Seiten zusammengedrückt, mit einer schmalen schwar- zen Randbinde an der Wurzel; der Oberkiefer grün mit einem orangegelben Flecken an jeder Seite und einer Linie von derselben Farbe, welche sich über die ganze Firste erstreckt; der Unterkiefer blau, grün schattirt; die Spitzen beider Kiefer roth; die nackte Haut um das Auge, die Läufe und Zehen violett; die Augen hellgrün; die Kehle und Brust schön citronengelb; das Band auf der Brust und. die untern Schwanzdeckfedern scharlachroth; der Bürzel weiss; das übrige Gefieder ‚glänzend schwarz, der Hinterhals mit einem leichten Anfluge von Roth. Ganze Länge 20” — Schnabel 6. Brazilian Pie. Edw., vol. 2.1. 64. : Yellow-breasted Toucan. Edw., vol. 3. p. 253. t. 329, (adult). Jtamphastos Tucanus.? Shaw, Gen. Zool., vol. 8. p- 362. Ramphastos carinatus. Swains., Zool. Ilus., vol. 1. pl. 45. . In den Museen Englands befinden sich gegenwärtig nur zwei oder drei Stücke dieses Tukans. Die königl. Sammlung zu Berlin bot mir jedoch die Gelegenheit dar, eine Reihe von Exemplaren auf einmal untersuchen zu können und die genaue Besichtigung derselben überzeugte mich, dass, gleich wie bei den meisten anderen besonders denjenigen Arten, deren. Schnabel mit verschiedenen zarten Farben bezeichnet ist, auch an vorstehender Art die Kiefer sowohl, als auch die nackte Haut um das | Auge, nach dem "Tode eine beträchtliche Veränderung erleiden; ferner fällt die Beobachtung nicht: schwer, dass die ursprüngliche Färbung an verschiedenen Individuen sehr verschieden ist, was mich vermuthen lässt, dass die Jahreszeit auf die Farben des Schnabels grossen Einfluss ausübt und dass ohne Zweifel dieselben während der Paarungszeit am schönsten und glänzendsten sind. Bei einigen Stücken fehlt der orangefarbene Flecken an den Seiten des Oberkiefers beinahe ganz, und bei an- deren ist er in eine Reihe kleiner Flecken getheilt oder in ein breites Band erweitert, welches beinahe die ganze Länge des Oberschnabels einnimmt; aber ungeachtet dieser Abweichungen, besitzt dieser Vogel specifische Merkmale, durch welche er sogleich zu erkennen ist, und diese bestehen 'in der kielförmigen Gestalt des Oberschnabels, dessen Firste unveränderlich gelb und rund um die Basis des Schnabels schmal Schwarz eingefasst ist. Gewiss ist es, dass Edwards diesen Vogel im Jahr 1759 lebend sah und ihn unter dem Namen Yellow breasted Toucan beschrieben hat. Seine näheren Nachrichten darüber, so wie seine Abbildung zeichnen sich durch eine den Schriften dieses talentvollen Naturforschers eigenthüm- liche Genauigkeit aus. Er gibt an, dass unser Vogel nach England von Jamaika, wo man ihn aller Wahrscheinlichkeit nach von dem nahegelegenen Festlande erhalten hatte, gebracht worden ist. Wo er von dem Schnabel spricht, bemerkt er, dass die Zeichnung nach einem lebenden Vogel aus dieser Gattung zehn andere, die nach todten Exemplaren gemacht wurden, aufwiege, da die Schnäbel nach dem Tode immer ihre natürlichen schönen Farben verlieren: Im zweiten Bande, Tafel 64 findet sich eine andere Zeichnung und Beschreibung eines Tukans, welchen er Brazilian Pie genannt hat. Dieser Vogel kam gleichfalls von Jamaika, und ist, meiner Meinung nach, mit gegenwärtiger Art identisch, von welcher er sich nur durch die Farbe des Vorderhalses, welche weiss oder milch- weiss ist, was höchst wahrscheinlich von einer Krankheit oder Schwäche herrührte, unterscheidet. Herr Swainson ist der einzige Schriftsteller, der seit den Zeiten Edwards diesem Vogel volles Recht widerfahren liess, indem er in seinen „Z4oological Illustrations‘ eine verkleinerte Abbil- dung desselben veröffentlichte; aber obschon er Edwards als den Ersten, der dieses Vogels gedacht hat, anführt, so schweigt er doch über die andere, oben angeführte Figur. Le Vaillant hat he nicht abgebildet. | Die Exemplare in dem Museum der zoologischen Gesellschaft und der Berliner Sammlung sind von den südlichen Provinzen Mexikos, das für sein wahres und eigentliches Vaterland gelten kann. Von den Bewohnern Mexikos wird er Pito canoa genannt. Wir besitzen ein von Herrn Deppe im Jänner 41829 bei Papantla in Mexico gesammeltes sehr schönes Exemplar dieser Art, welches auch unsere Tafel darstellt und von dem hier eine nähere Beschreibung und Ausmessung folgt. Altes Männchen. Schnabel sehr gross, won der Mitte an gegen die Spitze sanft herabgebogen, an den Seiten sehr zusammengedrückt, die Firste der ganzen Länge nach scharf, fast schneidend; die 'Tomien- ränder mit fünfzehn bis sechzehn starken Zähnen. Oberkiefer grün mit einem länglichen orangefarbenen Flecken an jeder Seite; die Firste gelb; Unterkiefer blau, in der Mitte in’s Grüne ziehend, mit fünf bis sechs dunklen Streifen, welche senkrecht über die Tomien beider Kiefer hinziehen; die Spitze des Schnabels hoehroth; die Wurzel mit einem schmalen schwarzen Wulst umgeben. Iris apfelgrün, Die nackte runzelige Haut um die Augen violettblau. Beine stahlblau; Nägel schwärzlichbraun. Ein Fleck- chen an der Stirn unter dem Nasenloch, die Ropfseiten, Kehle und Brust von dem reinsten Zitronen- selb, letztere durch ein hochrothes Band begrenzt; untere Schwanzdeckfedern brennend hochroth; der Bürzel weiss, mit gelblichem Anfluge; das übrige Gefieder tief schwarz, etwas metallisch glänzend; der Hinterhals mit einem schwärzlichrothen, der Rücken und die Schenkelgegend mit dunkelgrünem Anstrich. Ganze Länge 24° — Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze in gerader Richtung 5 9’; von der Stirn bis zur Spitze der Krümmung gefolgt 7° 8 — Höhe des Schnabels 2” & — Unterkiefer vom Rinnwinkel bis zur Spitze 4” 4/4 — Flügel 8%,‘ — Schwanz 6°/,°7 — Lauf 4’ 40 — Aeussere Vorderzehe 4 7° _ Innere Vorderzehe 4 4 — Aeussere Hinterzehe 1'// — Innere Hinterzehe 8% (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 5%,‘ — Aeusserer Hinternagel 41/,, Das Weibchen hat einen kürzern, nur vier Zoll langen Schnabel und eine dunkler gelbe Kehle, als das Männchen; sonst sind beide Geschlechter in der Färbung gleich, | Das k. k. zoolog. Museum zu Wien besitzt, nach einer gefälligen Nachricht des Herrn Joh. Natterer, vier Stücke dieser schönen Art, wovon es eines aus Caraccas, und ein Paar aus Mexiko durch Herrn Deppe, unter dem Namen Ramphastos poecilorhynchus Lichtenstein erhielt, Dieser Tukan ist der Ramphastos piscivorus des Linne, der ihn, so wie Brisson nach Edwards Beschreibung und Tafel 6% im II. Band seiner „A Natural History of Uncommon Birds ete, London 4747‘ beschrieb. ' In Wagler’s Systema avium ist die weisshalsige Varietät als Ramph. callorhynchus und der hier dargestellte mit gelbem Halse als Ramph. carinatus aufgeführt. St. y ee RAMPHASTOS VINEIILINTS, Aliger. Dottergelbhalsiger Tukan. Dachder Nerur und J Bold un Sbeeiv ger.eB Storze Gecnber EN Herzrer £Comm. RAMPHASTOS VITELLINUS, Zliger. R | Dottergelbkehliger Tukan. kamph. rostro nigro', fascia basali coeruleo-cana postice linea nigra eincta: niger; ‚pectore aurantiaco-flavo in album ad latera et antice transeunte; torque ELEN ‚caudaeque tectricibus coccineis. Der Sehahe schwarz, an der Wurzel mit einem graulich-blauen Bande umgeben, welches hinten von einem schmalen schwarzen Rande begrenzt wird; die nackte das Auge um- gebende Haut bläulich-bleifarben; Hauptfarbe des Gefieders schwarz; die Brust in der Mitte orangegelb, gegen die Seiten allmählich blässer werdend, zuletzt in ein reines Weiss, besonders an den Wangen und der Kehle, übergehend; das Orangegelb der Brust von einer scharlachrothen Binde eingefasst; obere und untere Schwanzdeck- federn gleichfalls scharlachroth. Ganze Länge 1% oder 18% — Schnabel 5” — Flügel 7” — Schwanz 634” — Lauf 1%". Le Pignaneoin. Levaill., Ois. de Parad., vol. 2. pl. 7. ' Bamphastos vitellinus. Wlig. — Lichtenst. — Swains., Zool. Ilust. vol. 1. p- 56. Würde das blaue Band an der Schnabelwurzel nicht sogleich nach dem Tode verbleichen, so könnte die gegenwärtige Art leicht unterschieden werden; doch ist, abgesehen von diesem Kenn- zeichen, das Weiss der Ohrgegend und der Seiten der Kehle ein noch hinreichendes Merkmal, um sie von allen anderen zu unterscheiden. Unser Vogel scheint durch Illiger von seinen übrigen Gattungs- verwandten getrennt worden zu sein, und wurde von Herrn Swainson in seinen „Zoological Illustrations“ abgebildet, Er bewohnt Surinam, Cayenna, Guiana und die Ufer des Amazonen- flusses, in welchen Ländern seine schöne gelbe Brust von den Eingeborenen sehr hoch geschätzt wird, die seine Haut oft als Putz zubereiten. Herr Johann Natterer, welcher die Güte hatte uns zur nähern Vergleichung mehrere Stücke dieser _ Art aus dem k, k. zool, Museum zu Wien nebst seinen am frischen Vogel genommenen Massen und Bemer- kungen mitzutheilen, traf diesen Tukan zuerst am Rio Branco unterhalb der Serra Carauman unter dem 2° N. Br., und dann weiter südlich bei der Barra do Rio Negro, aber nicht bei Parä, wo wieder Ramph. Temmincki häufig war, Altes Männchen, am 10. Juni 1832 bei derSerra Carauman geschossen, (Die vordere Figur unserer Tafel.) Schnabel lang, die Firste an der Wurzel etwas abgeflacht, gegen die ziemlich stark herabge- bogene Spitze sehr schmal werdend und überall abgerundet; unter der Firste zieht eine tiefe Rinne ‚hin und verliert sich allmählich an der Schnabelspitze; die Tomienränder mit zwölf bis vierzehn Zahn- einschnitten, Schnabel glänzend schwarz; an der Wurzel ein breites blaues Band, welches am Rücken des Oberkiefers sehr schmal wird und sich hier mit der kurzen blauen nach vorn ziehenden Spitze auf der Firste vereinigt, Das Blau ist verschieden von jenem der nackten Augenhaut, es ist ein ins Violette ziehendes Bergblau, jedoch in der Mitte der Länge des Streifens nach ins Grünliche übergehend; ein schmaler Rand am äussersten Ende der Schnabelwurzel schwarz. Iris dunkelbraun, der äussere schmale Rand dunkelgrau. Die fleischigen Augenringe, die nackte runzelige Haut um die Augen an der vor- dersten Stirn und zu beiden Seiten bis an die Schnabelwurzel hellgrünlichbergblau (türkisblau), der untere Augendeckel mit Ausnahme des Augenringes violettbergblau. Nackte Haut an der Rehle dunkel- violettbergblau, in der Mitte mit einem grünlichbergblauen Längsstreifen, Die Farbe der Beine ist ein ‚. ins Violette ziehendes Bergblau. Die Nägel schwarz. Wangen und Halsseiten weiss, gegen die Mitte. des Vorderhalses und den obern Theil der Brust allmählich in ein reines Dottergelb übergehend; die Brust mit hochrothen fein zerschlissenen Federn bedeckt; die untern Schwanzdeckfedern haben dieselbe Farbe, die obern sind zitronengelb, zum Theil mit rothen Spitzen und Schäften; das ganze übrige Ge- ‚ fieder ist dunkelschwarz mit bläulichem und dunkelgrünem Metallschimmer, der besonders an den Flügeln und dem Schwanz vorherrscht, Ganze Länge 24” 4/4 — Breite 25° 44 — Länge des Schnabels (in gerader Richtung gemessen) 9° 1/4 — Höhe des Schnabels 1°” 9% — Länge des Unterkiefers vom Rinnwinkel bis zur Spitze 3” 9 — Flügel 7” 9 — Mittelste Schwanzfedern 6” 3“ — Der Schwanz ragt über die Flügelspitzen hinaus 5 84 — Lauf 4° 9/4 — Aeussere Vorderzehe 1 5% _ Innere Vorderzehe 121/4/% _—_ Aeussere Hinterzehe 1‘ 5‘ Innere Hinterzehe 7° (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 6° — Aeusserer Hinternagel 4°/,°, Ein altes Weibchen, welches Herr Natterer am 14, Juni 1852 gleichfalls bei der Serra Carauman erhielt, hat einen viel kürzern Schnabel, bei welchem die Firste an der Schnabelspitze gelblich-hornfarben, und die obern Schwanzdeckfedern hochorangefarben mit Roth gefleckt sind, Im Uebrigen gleicht es dem Männchen, Ganze Länge 25’ 1 — Breite 24” 10 — Schnabel 4 5” — Höhe des Schnabels 4 9 — Flügel 7/1 8 — Mittelste Schwanzfedern 5° 41 — Der Schwanz ragt über die Flügelspitzen hinaus u gu _ Lauf 1 gi, Eine am Rio Negro den 29, Sept. 1852 von Herrn Natterer erlegte Varietät eines jungen Weib- chens (die hintere Figur der Tafel) hat an den Tomienrändern kaum noch angedeutete Zahneinschnitte, und ist besonders wegen der Farbe des Vorderhalses merkwürdig, welche unten ins Karminrothe übergeht, Auch sind die obern Schwanzdeckfedern so wie die untern blutroth gefärbt, Ein altes Weibchen von der Serra Arimani -- rechtes Ufer des Rio Branco, etwas südlicher, als die Serra Carauman — hatte, wie alle jene, die Hr, Natterer weiter südlich antraf, rothe obere Schwanz- deckfedern, was auch bei den Exemplaren aus Surinam, welche wir zu sehen Gelegenheit hatten, der Fall war. Alle Exemplare, welche Hr, Natterer erhielt, haben den blauen Flecken auf der Basis der Firste, nur ist er an manchem Balge erst sichtbar, wenn man diese Stelle nass macht, Da Herr Gould in seiner vorstehenden Beschreibung diesen Flecken nicht erwähnt, jedoch in der Diagnose des Ramph. citreopygus einen solchen angibt, so scheint derselbe der Meinung zu sein, dass dieses Kennzeichen bei Ramph. vitellinus fehle, welches aber nach obiger Angabe nicht der Fall ist. K RAMPHASTOS ATNRDTMIIN GIRO , Wagler Temnmanck’s Tucan Nach Irosld und Ler NdLar aa) Scoe.ges. ULF Steer 02. ErdrbeeG MM Besser el? RAMPHASTOS TEMMINCKI, Wagler.:) Temminck’s Tukan. Jtamph. rostro nigro, fascia basali sulphurea, culmine ad basin coeruleo: ater; gula, genis guttureque auranlio-luteis, hujus margine inferiore sulphureo, regione perioph- thalmica nuda miniacea, fascia pectorali, crisso uropygioque coccineis. Der Schnabel schwarz, an der Wurzel mit einem schön gelben Bande eingefasst; die Firste bis zur halben Schnabellänge graulich-blau; Kehle und Brust schön orange- gelb, an den Rändern heller werdend; unterhalb der Orangefarbe der Brust ein schmales strohgelbes Band, dem ein breiteres scharlachrothes folgt, welch’ letztere Farbe auch die obern und untern Schwanzdeckfedern haben; das ganze übrige Gefieder tief schwarz; nackte Haut um das Auge scharlachroth; Iris blau; Beine bleifarben. Ganze Länge 18% — Schnabel 4:4 bis 5” — Flügel 714” — Schwanz 614“ — Lauf 1%”. Jtamphastos Tucanus. Linn? Le Toucan de Para de Ü_ Amerique meridionale. Vieill., Gal. des Ois., Suppl. Toucan Brasiliensis gutture luteo? Briss., Orn., vol. 4. p. 419. pl. 32. fig. 1. Le Toucan @ gorge jaune du Bresil. Bufl., Pl. En]. n. 307. Jtamphastos Temminckü. Wagler, Syst. Avium. | | = ‚Ariel. Vigors, Zool. Journ., Vol. 2. p. 466. Es gibt wohl keine Art unter den Ramphasten, welche in unseren Museen gemeiner oder besser gekannt wäre, als die gegenwärtige; und doch herrscht, seltsam genug, über keine derselben eine grössere Verwirrung. Diese Verwirrung scheint daher entstanden zu sein, dass ein Schriftsteller seine Charaktere von den Beschreibungen eines Anderen entlehnte, ohne selbst irgend eine Unter- suchung vorgenommen zu haben. Anstatt mich daher hier auf eine ausführliche Auseinandersetzung dieser mannigfachen Irrthümer einzulassen, will ich meine Leser lieber auf N. A. Vigors, Esq,; M. P., gediegene Arbeit über diesen Gegenstand verweisen, welche sich in dem „Zoological Journal“ Bd. 2. S. 466 findet. Ich selbst kann jedoch den Argwohn nicht unterdrücken, dass, ohngeachtet der gelben obern Schwanzdeckfedern, welche Linne als ein Kennzeichen des Ramphastos Tucanus beschrieb, der gegenwärtige Vogel wirklich mit jener Art identisch sei; und bin um so mehr geneigt, diess zu glauben, da, so viel ich zu behaupten im Stande bin, kein solcher Vogel in irgend einer Sammlung vorhanden ist. Der Leser mag sich aus- den Werken Linne’s, Brisson’s und Wagler’s, auf die ich ihn verweise, selbst überzeugen, welch’ eine Ungewissheit über die Nomenclatur des in Frage stehenden Vogels herrscht. Herr Vigors besass acht Jahre lang ein lebendes Exemplar dieser schönen Art. Unser Vogel ist in Brasilien äusserst gemein, von wo aus er über den grössern Theil Süd- amerikas verbreitet ist, Herr Johann Natterer traf diese Art zuerst etwas südlich von Rio de Janeiro, nicht weit von Margaritiba im dichten Walde; ferner auf dem Wege nach der Stadt San Paulo; dann erst wieder am rechten Ufer des Amazonenflusses, oberhalb der Mündung des Rio Tapajoz 20° nördlicher, und später häufig um Parä, Dieser Tukan ist daher wahrscheinlich in allen hohen Wäldern der ganzen Küste entlang von Rio bis Parä verbreitet. Dem Amazonenfluss scheint er eine Strecke gefolgt zu sein, aber weder am Rio Madeira noch am Rio Negro und Rio Branco fand ihn Hr. Natterer, dahingegen an beiden letzten Flüssen Ramph. vitellinus und Ramph. erythrorkynchus häufig waren, _*) Im Originalwerk als Ramphastos Ariel, Vigors; Ramph, Tucanus, Linne ? aufgeführt. St. Seine Durchlaucht der Prinz Maximilian von Wied fand diesen Vogel gleichfalls häufig in Brasi- lien, und hatte die Güte, uns eine Höchstselbst nach dem lebenden Vogel entworfene Farbenskizze mitzuthei- len, wofür wir uns zu dem grössten Danke verpflichtet erachten! *) Ein altes Männchen von Hr, Natterer in Mattodentro auf dem Wege nach San Paulo den 28. Dec. 1818 geschossen, hatte die Iris grünlich-bergblau, um das Sehloch violettbergblau; nackte Haut um die Augen hellkarminroth (Harmin mit etwas Zinnober); Schnabelwurzel an den Seiten zitronen- gelb, rundherum schmal schwarz gesäumt; die Firste von der Wurzel bis ein Dritttheil der Schnabel- länge bergblau ins Violette ziehend; innere Fläche des Schnabels an beiden Kiefern hochroth; Beine schmutzig violett-bergblau, die vordere Seite der Tarsen etwas ins Grünliche übergehend, Ganze Länge (am frischen Vogel gemessen) 22 9/4 — Breite 25” 4 — Der Schwanz ragte über die Flügelspitzen hinaus 5° 94, Ein anderes altes Männchen, welches Hr. Natterer AS54 am rechten Ufer des Amazonenflusses schoss, hatte die Iris schön kobaltblau, um’s Sehloch dunkler, ins Violette ziehend, die Augenringe. dunkelbraun, das untere Augenlied hautfarben (die Farbe der Haut eines Nordeuropäers); die nackte Haut um die Augen dunkel zinnoberroth, gegen das Auge dunkler, ins Fleischrothe fallend. Das Gelb am Schnabel war grünlichgelb, der Rand des Oberkiefers im Gelben bläulich-grau; die Firste an der Wurzel hell- sraulich-violett, Beine schön violett-bergblau, Länge 25° — Breite 25% 1 — Der Schwanz ragte über die Flügelspitzen hinaus 4 114, Prinz Maximilian von Wied erwähnt in seinen Beiträgen p. 276. eine Varietät dieses Vogels, deren Tomienränder mit Zähnen versehen war, und die Kehle blassgeib unten breit weisslichgelb eingefasst hatte, die rothe Farbe reichte weit nach dem Bauche hinab, doch war sie, so wie die Schwanzdeckfedern nicht blutroth, sondern orangefarben. Sehr grossen Dank schulden wir Herrn Joh. Natterer für viele wichtige Bemerkungen und Aufklärungen über gegenwärtige Art, Derselbe berichtet uns nehmlich, dass Marcgrave’s Tucana, im Originalgemälde der Berliner Bibliothek, Ramphastos Tucanus, L. Gm. unser Ramph. Temmincki sei. Die Diagnose passt zwar nicht, und ist von Linn&’s 15ter Ausgabe genommen, doch die weiter unten folgende Beschreibung Gmelin’s passt sehr wohl, wenn man et cervix ausstreicht, Auch Brisson’s Gitat und Abbildung, so wie Buffon’s pl. enl. Nr. 507. bezeichnen ebenfalls unsern Vogel, nur ist überall der Bürzel gelb angegeben. Herr Nat- terer hat zwar unter einer ziemlichen Zahl dieser Vögel, welche ihm in Brasilien unter die Hände kamen, keinen mit gelbem Bürzel gesehen, jedoch zweifelt dieser genaue Forscher nicht, dass es solche geben könnte, da er von Ramph, vitellinus Exemplare mit fast ganz gelbem Bürzel fand, und Ramph. culminatus et osculans, Gould mit gelbem und rothem Bürzel vorkommen, Nach Herrn Natterer ist Le Vaillant’s grand Toucan a ventre rouge pl. 6. (Ramph. erythrosoma, Wagler) wohl nichts, als Ramph. Temmincki, an welchem der schmale gelbe Saum am orangefarbenen Vorderhals fehlt, und das Roth der Brust weiter herabsteigt, was entweder beim Ausstopfen der Haut gedehnt worden sein mag, oder gar durch ein Stück Haut eines Andern verfälscht wurde; denn Le Vaillant hat viele verfälschte Vögel abgebildet. Von zweien fand Hr. Natterer erst kürzlich noch die Originale im k, Museum zu Leyden, die von Temminck’s Sammlung abstammen, So ist Le Vaillant’s grand Toucan a gorge orange, pl. 5. (Ramph. Forsterorum, Wagler) gewiss nichts, als ein Ramph. Cuvieri, dem der orangefarbene Vorderhals und der rothe Bürzel eines Ramph. Temminckü eingesetzt ist. — Le Toucan & collier jaune, Le Vaillant pl, 4 — (Ramph, Levaillantü, Wagler) ist nichts anders, als Ramph, erythrorhynchus, dem durch die Ofenhitze das Roth in Gelb verändert wurde, was durch die einst gebräuchliche Methode, die an- gefressenen Fxemplare in einem Ofen einer gelinden Hitze auszusetzen, leicht erklärlich ist. St. *) Da die Beobachtungen, welche dieser hohe Reisende über gegenwärtige Art. in den Beiträgen zur Naturge- schichte von Brasilien IV. Bd. 1. Abtheilung p. 277. mittheilt, sehr vieles Interesse Ei so erlauben wir uns, dieselben hier folgen zu lassen: „Der Tucan obiger Beschreibung ist in den von mir bereis’ten Gegenden, nebst dem Arassari die gemeinste Art dieses Geschlechts, überall unter dem beschriebenen Gefieder vorkommend, wo nur grosse aneinander hängende Waldungen gefunden werden. Er hält sich gewöhnlich hoch oben in den Waldbäumen nt und ist deshalb nicht immer leicht zu bekommen. Die Spitzen hoher Bäume lieben sie zu ihrem Sitze, schweben sanft von einer Baum- krone zu der anderen, und lassen oft in der dichtesten Verflechtung der Zweige ihren sanften, schwirrenden Pfiff hören, der weder wie rac! noch wie pignan-coin klingt, wie Azara und Buffon von ihren Tucanen sagen. Sie sind bewegliche, muntere Vögel, dabei neugierig, deshalb versammeln sie sich sogleich, wenn sie einen Baimanec), besonders eine Eule bemerken, welche von ihnen heftig geneckt wird.“ „Da diese Vögel in geschlossenen, grossen Urwaldungen zu den gemeinsten gehören, so erlegten wir oft in einem Tage sehr viele von ihnen. Ihr krähenartiges Fleisch wurde alsdann gegessen. Die schönen Federn benutzen die rohen Urbewohner jener Wälder als Zierrath; so sah man auch noch unlängst zu Linhares am Rio Doce einen Anführer der Botocuden im Gefechte, der an jedem Ende seines Bogens die gelbe Brust eines Tucans befestiget hatte, andere brachten die Brusthaut mit gelben Federn an den Schläfen an, wie z. B. die jetzt civilisirten Tubinampen. c „Jung gezähmt, wie ich den eben beschriebenen Tucan in Brasilien selbst sah, ist er ein gieriger Fresser, der Alles verschlingt, was er verschlucken kann. Er frass mit grossem Heisshunger, warf aber die Bissen nicht in die Luft, hüpfte ungeschickt und stürmisch, wie eine junge Elster, dabei mit hoch aufgehobenem Schwanze; im freien Zustande scheinen sie nicht auf die Erde zu kommen. Er biss nicht und war sehr zutraulich; durch den colossalen Schnabel erschien er sehr ungeschickt. Man hatte diesen jungen Vogel aus einem hohlen Baume genom- men, allein mir selbst hat es nie geglückt, ein solches Nest zu finden.“ St. ELLE hy ER PHASTOS MIIOLDRIS, Linn. Grünschnäbliger Tukan. Nach J. Gould und der Natur auf Stein gex.v.Fr. Sturm. Gear bei 6.W. Kenner £ Comm. \ RAMPHASTOS DICOLORUS, Zinn. Grünschnäbliger Tukan. Ramph. rostro luteo, marginibus serratis rubris, fascia lata basali nigra: ater chalybeo splendens ; pectore aurantiaco, linea sulphurea cincto; abdomine caudaeque tectri- cibus coccineis. | Der Schnabel grünlich-gelb, an den gesägten Tomienrändern roth, an der Wurzel beider Kiefer mit einem breiten schwarzen Bande umgeben; die nackte das Auge umgebende Haut roth; die obern Theile des Körpers, Flügel, Schwanz, Schenkel und Bauch schwarz, mit stahlblauem Widerscheine; die Brust in der Mitte schön orangefarben, mit einem zart schwefelgelben Bande umgeben; der Vorderbauch, und die obern und untern Schwanzdeckfedern hoch scharlachroth; die Läufe und Zehen bläulich-bleifarben. Ganze Länge 14 bis 17” — Länge des Schnabels 2°/, bis 3% — Breite desselben an der Basis 1!,, — Flügel 7 — Schwanz 614 — Lauf 17%”. Itamphastos dicolorus. Gm. Linn., p.556. Lath., Ind. Orn., p. 135. 2. Turton, vol. 1. p. 211. Swains., Zool. Illus., vol. 2. pl. 108. Jard. et Selby, Ilus. of Orn., vol. 1. pl. XXIX. Yellow-throated Toucan. Lath., Syn., 1. 325., Gen. Hist. Birds, vol. 2. p. 282. Brisson, Orn., tom. 4. p. 411. pl, 31. £. 1. Buffon, Pl. Enl., 269. Le petit Toucan a ventre rouge. Le Vaill., Hist. Nat. des Toucans, pl, 8. Le Tucai. Azar., Voy., 3. p. 143. n. 5l. Wagler, Syst. Avium. Ramphastos Tucai. Lichtenst,, Catal., p. 7. Itamphastos chlororhynchus. Temm., Man. d’Orn. Die jetzigen Ornithologen nehmen an, dass sich der hier abgebildete Vogel auf den Ramphastos dicolorus des Linne beziehe; aber ohne die Richtigkeit dieser Meinung bezweifeln zu wollen, muss dennoch bemerkt werden, dass dieser specifische Name auf einen Vogel nicht recht anwendbar ist, welcher drei bestimmte und in die Augen fallende Farben hat. Diese Art wurde von Sir W. Jardin und Herrn Selby in ihren schätzbaren „Illustrations of Ornithology“ als ein Beispiel des Typus der echten Tukane erklärt, und in dem angeführten Werke findet sich auch eine etwas weit- läufigere Beschreibung, so wie ein Bericht über die vorherrschende ‚Lebensweise und Manieren der in dieser Familie enthaltenen Arten. Der. Ramphastos dicolorus kann sogleich von allen andern Arten durch mehrere auffallende Charaktere unterschieden werden. Er ist der Kleinste der Gattung und in der Färbung und Ent- wicklung des Schnabels herrscht eine grosse Verschiedenheit. Mangel an Gelegenheit, eine Reihe von Exemplaren zu Einer Zeit untersuchen zu können, mag zu der Verwirrung in der Nomenclatur dieses Vogels beigetragen haben; denn ich bin völlig über- zeugt, dass diese Veränderungen ganz dem Alter, Geschlecht oder der Jahreszeit untergeordnet sind. Die Weibchen haben immer einen kürzern Schnabel und eine etwas minder glänzende Färbung, bieten auch in der Leibes-Grösse dieselbe Ungleichheit dar, so dass hievon abgesehen keine andere äusserliche Verschiedenheit zu entdecken ist, und selbst die oben erwähnten Unterschiede sind so unbedeutend, dass sie das Weibchen ohne wirkliche Sektion kaum erkennen lassen. Der junge Vogel, den die untere Figur darstellt, hat erst jene Periode erreicht, wo er im Stande ist, selbst für seine Bedürfnisse zu sorgen. Der Schnabel ist in diesem Alter von äusserst zarter Textur und so weich und nachgiebig, dass er ein sehr hreiartiges und nahrhaftes Futter erfordert, welches aller Wahrscheinlichkeit nach in Früchten, Insectenlarven etc. besteht. Selbst in diesem’ jugendlichen Zustande hat das Gefieder seine vollkommene Färbung angenommen, und die Farben sind kaum weniger brillant, als die am alten Vogel. In dieser Eigenschaft gleichen die Vögel aus der Familie der Ramphastiden genau den Fissirostres, legen wie diese weisse Eier und nisten in Löchern oder dunkelen vertieften Stellen. Die gegenwärtige Art ist weit über Brasilien verbreitet. Sie wurde aus Rio de Janeiro, Bahia und Paraguay erhalten. en Herr Joh. Natterer hat diese Art zuerst auf dem Weg nach San Paulo und nur in der dortigen Provinz bis zum 25° S, Br,, aber nie nördlich angetroffen. Altes Weibchen, welches Hr, Natterer in Pirahy am 8. Nov. 1818, erhielt. Schnabel gelbgrün, an der 'Firste mehr gelb, Spitze weisslich ; die Zähne an den Tomien beider Riefer und ein Theil des Randes an denselben schmutzig karminroth; Schnabelwurzel schwarz. Iris gelbgrün, wie der Schnabel, am Aussenrand mehr gelb. Augenringe schmutzig bergblau. Nackte Haut um die Augen dunkel zinnober- roth. Beine graulichblau, ins Bergblaue übergehend. Ganze Länge (des frischen Vogels) 20% 94 — Breite 22 5% — Der Schwanz ragte über die Flügel- spitzen hinaus 4 8, St, . PIIROELOSSUS ENPOELAUTTWS, Gould Graubacuchis er Arassarl, Wach Gosita auf Stein ge. u Seurrre Gedr Bei GV Tterner ds C PTEROGLOSSUS HYPOGLAUCUS, Gouid. Graubäuchiger Arassari. Pter. mandibulis linea flava basali .circumdatis, maculaque triangulari subbasali nigra | plagaque ‚flava nigro marginata notatis; superioris culmine lateribusque antrorsum saturate sanguineis ; inferiore, nisi basin versus, atra: olivaceo-brunneus, subtus coeruleo-canus; capite caudaque nigris; rectricibus quatuor intermedüs ad apicem Drunneis; remigum pogonüs externis viridibus, internis brunneis ; uropygio lules- cente; tectricibus caudae Ma viridi-olivaceis, inferioribus coccineis. Der Oberkiefer an der Basis mit einem enecelmiasigen gelben Felde, das schwarz beran- det und vor der Wurzel mit einem dreieckigen schwarzen Flecken bezeichnet ist, wodurch die Schnabelwurzel schmal gelb eingefasst erscheint, Firste und übriger Theil der Schnabelseiten dunkelblutroth; die hintere Hälfte des Unterkiefers hat dieselbe gelb und schwarze Färbung, wie der Oberkiefer, endiget sich aber nach vornen statt in Roth in ein tiefes Schwarz; Scheitel und Hinterkopf schwarz; Rücken, Schultern und Schenkel schön olivenbraun; die äussern Fahnen der Schwungfedern grün, die innern braun; Bürzel hellgrünlichgelb; obere Schwanzdeckfedern grünlicholivenfarben; Schwanz schwarz, die vier mittlern Federn mit braunen Spitzen; untere Schwanzdeck- federn scharlachroth; der ganze Hals, Brust und die untern Theile silbergrau. Ganze Länge 18,“ — Schnabel 4“ lang, 1,” hoch und an der Basis 1:4“ breit — Flügel 6%” — Schwanz 7° — Lauf 134”. Pteroglossus hypoglaueus. Gould, Proceedings of Zool. Soc., Part I. p. 70. Dieser seltsame Arassari weicht von allen andern bis jetzt entdeckten Arten in der Verthei- lung seiner Merkmale und der allgemeinen Färbung und Textur des Gefieders merkwürdig ab, indem der Schnabel brillanter, das Gefieder des Körpers. dagegen mit weniger Pracht und Glanz ausgestattet ist. Ebenso auffallend unterscheidet er sich durch seinen Aufenthalt; denn während ‚alle andern Arten in den niedriger liegenden und wärmern Gegenden gefunden werden, bewohnt der graubäuchige Arassari- nach authentischen Nachrichten die Gebirge, und findet sich nur auf . den höchsten mit Wald bedeckten Theilen der Anden, für welche hohen und kalten Lagen ihm das dichte und flaumige Gefieder, so verschieden von der spärlichen Befiederung der Arassari im Allge- meinen, bewundernswürdig angepasst ist. Der specifische diesem Vogel gegebene Name bezieht sich auf den schönen Silberglanz, der über das zarte Grau, welches die Brust und Unterseite ein- nimmt, verbreitet ist, \ Dieser interessante Vogel wurde mir nebst vielen andern ornithologischen Seltenheiten von meinem sehr geschätzten Korrespondenten Herrn D. Christie zu Popayan in Columbien zugesandt, und ich ergreife mit Vergnügen diese Gelegenheit, demselben für die mannigfachen Beweise von Wohlwollen, so wie für die vielen wichtigen mir mitgetheilten Nachrichten, hier meinen innigsten Dank darzubringen. | | Da ich diesen Vogel weder in den Sammlungen Englands noch in denjenigen, welche ich auf dem Continent besichtiget, angetroffen habe, und die Nachricht Dr, Latham’s von einem „Blaukehligen Tukan“ (Blue throated Toucan) zu unbestimmt und ungenügend ist, um etwas daraus ersehen zu können; so schliesse ich mit gutem Grund, dass diese Art bisher noch unbe- schrieben war. Von zwei Exemplaren, die ich erhielt, ist das eine in dem Museum der zoologischen Gesell- schaft zu London niedergelegt. Vaterland Columbien. PTIBROWIDSSWS STTIRMII, Naterer. Sturm’s Arassari. 2 Er Ber 2 272 WER. Nach der NEBur auf Noise ges vn Sturm. PFeir Bei EN Tternen & 0092 PTEROGLOSSUS STURMII, Natterer. > Sturm’s Arassari. Mas. Pier. mandibula superiore sordide viridi-flava; mandibula inferiore tota nigra ad apicem viridi-flava; iridibus Drunneis; regione ophthalmica nuda profunde coerulescenti-cinerea, excepta margine supra oculum sordide punicea; vertice nigro; | dorso, alis caudaque olivaceo-viridibus; gula guttureque castaneis, hoc fascia nigra terminato; torque pectorali lata, abdomine crissoque sulphureis; nucha, pectore, epigastrio uropygioque coccineisz; pedibus nigrescenti-viridibus. Männchen. Schnabel siark, gegen die sanft herabgebogene Spitze sehr verschmälert, die Firste überall abgerundet. Der Tomienrand des: Oberkiefers mit zehn bis elf Zähnen, welche gegen die Schnabelspitze an Grösse zunehmen und hier am tiefsten eingeschnitten sind. Unterkiefer bis zum Kinnwinkel gerade, von da an gegen die Spitze sanft aufsteigend; der Tomienrand mit schwachen unregelmässigen Zähnen. Oberkiefer schmutzig grüngelb, an der Wurzel ins Bläulichgrüne übergehend; der 'Tomienrand weiss, mit schwarzen länglichviereckigen Flecken in den Winkeln der Zahneinschnitte. Unterkiefer schwarz, mit Ausnahme der Spitze, welche grüngelb ist. Die an der Wurzel beider Kiefer den ganzen Schnabel umgebende erha- bene schmale Einfassung ist an den Seiten des Schnabels dunkelocherfarben, an dem Stirnwinkel und um die Nasenlöcher herum, so wie auf den Kinnladenästen ocherfarben weiss. Die innere Seite des Schnabels schwarz, mit einem grünen. Längsstrich auf der Mitte des Gaumens. Iris dunkelbraun. Augenringe und nackte Haut um die Augen dunkel bläulichgrau, die oberste Hälfte der Gegend ober und hinter den Augen schmutzig karminroth. Die Beine dunkel sraulichgrün, fast wie der Schwanz auf der untern. Seite. Oberkopf tiefschwarz; Wangen, Halsseiten, Kehle | und Gurgel röthlich-schokoladebraun, durch ein halbmondförmiges tiefschwarzes Band begränzt, unter welchem ein ähnliches etwas breiteres hellgelbes steht; Brust, Nacken, - ein Theil des Vorderrückens und der Bürzel hochblutroth; Bauch und untere Schwanz- deckfedern schwefelgelb; Schenkel olivengrün; Bücken, Flügel und obere Seite des. Schwanzes schwärzlich-olivengrün; die grossen Schwungfedern bräunlichschwarz, zum Theil mit schmalen grünlichen Rändern an den Aussenfahnen ; innere Seite der Flügel schwärzlich-grau, mit hellgelben innern Rändern an ihrer obern Hälfte; die innern Flügeldeckfedern gleichfalls hellgelb; untere Seite des Schwanzes graulichgrün, mit Betüenarlsgenn Glanze. Mässe am frischen Vogel: Ganze Länge 151, — Breite 1554 — Schnabel vom Mund- | winkel bis zur Spitze (in gerader Richtung gemessen) 3” 1‘ — Höhe des Schnabels 131, — Länge des Unterkiefers vom Kinnwinkel bis zur Spitze 24, — Flügel 4” 9 — Schwanz 5” 1 — Derselbe ragt über die Flügelspitzen hinaus 4 8 — Lauf 1” — Aeussere Vorderzehe 1” — Innere Vorderzehe 9“ — Aeussere Hinter- zehe 114 — Innere Hinterzehe 5 (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 4” — Aeusserer Hinternagel 314 Pteroglossus Sturmü. Natterer, im k. k. zoologischen Museum zu Wien. Das k. k. zoolog. Museum zu Wien besitzt das Exemplar dieser neuen, wahrhaft schönen Art, welches Herr Johann Natterer am 22. Jänner 1830 aus einer kleinen Schaar in dem Urwalde bei Borba, nahe an der Mündung des Madeirastromes, erlegte. Es war ein Männchen und dem stark gezähnten Schnabel, so wie dem Gefieder nach zu urtheilen ein alter, nicht in der Mause be- findlicher Vogel. | Dieser Arassari unterscheidet sich von dem ihm sehr ähnlichen Pteroglossus bitorquatus durch den ganz schwarzen Unterkiefer, während die hintere Hälfte desselben bei letztgenannter Art weiss ist; dann durch die dunkelbraune Iris, welche bei jenem orangefarben ist, und zu beiden Seiten am innern Rande einen schwarzen Flecken hat, wodurch das Sehloch horizontal-oval erscheint; ferner durch die dunkelblaugraue nackte Haut um die Augen, wo nur der Rand an den: Scheitelfedern schmutzig karminroth, da hingegen bei Pter. bitorguatus nur die Augenringe grau und die ganze nackte Gesichtshaut schön roth (Karmin mit Zinnober gemischt) ist, und durch den blassgelben Halbmond am Ende des Vorderhalses. Dem Männchen des Pter. bitorquatus fehlt dieser Halbmond, und nur das Weibchen ist damit geziert, aber auch an diesem ist er schmäler und höher gelb gefärbt. Die Gründe, welche Herrn Natterer bewogen haben, diesen Vogel, von dem er zwar nur dies eine Exemplar erhielt, als eigene Art und nicht als Varietät vom Pier. bitorquatus zu betrachten, beruhen hauptsächlich darauf, dass es ein alter Vogel ist, und bei andern Arten, wie Pieroglossus maculirostris, Gouldü, Nattereri, Langsdorffü, Reinwardtii ete. die Artunterschiede auch nur fast ausschliesslich in der Färbung des Schnabels liegen. Der Entdecker dieses schönen Vogels hat uns die unverdiente Ehre erwiesen, demselben unsern Namen beizulegen, und uns dadurch um so mehr überrascht, als unsere schwachen Verdienste um die Ornithologie keine solche Auszeichnung verdienen. — Bei dieser Gelegenheit fühlen wir uns ge- drungen, die grosse uneigennützige Gefälligkeit, mit welcher uns Herr Natterer alle seine Be- merkungen und Aufzeichnungen über die während seines achtzehnjährigen Aufenthaltes in Brasilien erhaltenen Ramphastiden mitzutheilen die Güte hatte, hier öffentlich auf das dankbarste zu rühmen! — Nur dadurch wurden wir in den Stand gesetzt, bei so vielen Arten die Färbung der nach dem Tode sich verändernden Theile richtig anzugeben, was unserer deutschen Bearbeitung gegenwärtiger Monographie zur bleibenden Zierde gereichen wird, und überhaupt ein so wichtiger Beitrag zur nähern Kenntniss dieser ausgezeichneten Familie ist, dass gewiss jeder Ornitholog sich mit uns zu dem wärmsten Danke wird verpflichtet erachten, der Herin Natterer, diesem unermüdlichen For- scher, in so hohem Grade gebührt! St. ; 14 wu % PIEROKLOSSTS HITNIBOILIDANI, Wagler. /Femena,) Humboldt’s Arassari. Nat der Maroır aut Sean get. u FR SCUr772 Gear Bei GW Ererosser 82 Ci IP? z £ DE O7ITEL. PTEROGLOSSUS HUMBOLDTI, I Wagler. -Humb oidt S Arassari. Foem. Pier. rostro magno ; mandibula superiore straminea, culmine, apice, linea versus latera basalia descendente striolisgue e tomiorum emarginationibus adscendentibus nigris ; mandibula inferiore nigra ad basin flavo-marginata; pileo fuscescenti-nigro, capitis lateribus, nucha guttureque obscure badüs; dorso, alis caudaque nigricanti- viridibus; pectore abdomineque sulphureis; femoribus rufescentibus ; uropygio coccineo. Altes Weibchen. Schnabel gross und stark, die Firste an der Basis breit, überall sanft ‚abgerundet; die Tomienränder mit dreizehn bis vierzehn Zahneinschnitten, wovon die der Spitze zunächst stehenden am grössten sind; der die Seiten des Schnabels an der Wurzel umgebende breite Wulst mit drei erhabenen Längslinien. Der Oberkiefer strohgelb ; die Firste, die Schnabelspitze und ein vor den Nasenlöchern entspringender, neben dem hochgelben Wulst herabziehender Streifen, so wie die buchstabenähnlichen Längsstriche, die aus den Winkeln der Zahneinschnitte emporsieigen, schwarz. Der Unterkiefer schwarz, mit Ausnahme einer breiten gelben Einfassung, die an den Seiten der Ladenwurzeln entspringt, den Kinnwinkel einschliesst, und sich auf der Dillen- kante fortsetzt; gegen die Schnabelspitze stehen zwischen den flachen Zahneinschnitten zickzackförmige, weissliche, sehr verloschene Flecken, welche sich allmählich in das Schwarze verlieren und wenig sichtbar sind. Augengegend nackt wie am Pferoglossus | inscriplus und währscheinlich ähnlich gefärbt, Oberkopf bis zum Hinterhaupt bräun- lichschwarz; Kopfseiten, Genick und Vorderhals dunkelkastanienbraun, letzterer mit einem grünlichschwarzen Saume; Nacken, Rücken, Flügel und Schwanz schwärzlich- ” grün, etwas ins Bläuliche übergehend; die grossen Schwingen schwärzlich-graubraun mit srünlichem Saum an den Aussenfahnen; der Bürzel hellkarminroth; Brust und Bauch schwefelgelb, etwas ins Grünliche ziehend; am Ende der Brust in der Mitte sind die Wurzeln der Federn sehr hellkastanienbraun, eben so, aber etwas lebhafter sind die Schenkel gefärbt; der hintere Theil derselben, so wie die Schenkelgegend ist nebelgraulich-grün; untere Schwanzdeckfedern blass-schwefelgelb, die grössern am Ende ins Hellkastanienbraune übergehend ; der Schwanz auf der untern Seite grünlich- srau mit schwachem seidenartigen Glanze. Masse am ausgestopfien Vogel. Ganze Länge 16 11“ — Länge des Schnabels (in gerader: Richtung) 3 9.“ — Höhe des Schnabels 15% — Länge des Unterkiefers vom Kinnwinkel bis zur. Spitze 2° gu, _ Flügel 5% 14 — Schwanz 5° 1; die. äussersten Federn um 3 10° kürzer als die mittelsten — Lauf 1 1’ — Aeussere Vorderzehe 11’ — Innere Vorderzehe 814 — Aeussere Hinterzehe 1114 — Innere Hinterzehe 5“ (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 4 — Aeusserer Hinternagel 3,. Ein zweites Weibchen hat dieselben Dimensionen und Farben, nur waltet das Hellkastanienbraune am Ende der Brust vor und bildet daselbst einen grossen ovalen Flecken; doch gehen die Spitzen der Federn ins Gelbe über. Auch sind fast alle untern Schwanzdeckfedern hellkastanienbraun. Das Männchen unterscheidet sich durch den schwarzen Kopf und Hals, so wie durch ein reineres Gelb am Unterleib. | Sehr verpflichtet fühlen wir uns Herrn Johann Natterer für die gütige Mittheilung des oben beschriebenen weiblichen Vogels aus dem k. k. zoolog. Museum zu Wien. — Da das Weibchen dieser seltenen Art bisher noch gänzlich unbekannt war, so gereicht es uns zum grossen Vergnügen, diese Lücke nun ausfüllen zu können. Herr Natterer erhielt in Brasilien ein Männchen und zwei Weibchen dieses Vogels. Leider kamen ihm solche aber nicht frisch in die Hände, indem sie einer von seinen Jägern aus Mona- queri — einer Gegend am rechten Ufer des Amazonenflusses, oberhalb der Mündung des Rio Negro — wohin er, um zu sammeln geschickt worden war, mitbrachte. Derselbe wusste sich jedoch nicht auf die Färbung der Iris zu erinnern. Nach Wagler soll sie gelb sein, wahrscheinlich nach Spix Mittheilung. Wenn diese Angabe richtig ist, so wäre dieses ein Unterschied mehr vom Pieroglossus inscriptus, mit: welchem die gegenwärtige Species sehr nahe verwandt, aber in allen Theilen merklich grösser ist. St. PRERDEILDSSTS INSCRIPTTS, Swainson., Schrift-Arassari. «Vac dem Matura Scecre geh. + 2 eS%2e7-222. Gedrbee & MN Perser 8 CO77079- PTEROGLOSSUS INSCRIPTUS, Swainson. Schrift-Arassari. Mas. Pier. rostro fluvo, nigro serrato; culmine, apice, fasciaque basali nigris: olivaceo- viridis, subtus citrinus; capite colloqgue atris; crisso coccineo. Foem. Capite colloque brunneis. Männchen. Der Schnabel gelb mit einem schwarzen Bande an der Basis und schwarzer Firste und Spitze; die Sägezähne eleichfalls mit schwarzen unregelmässigen Wider- haken bezeichnet; die nackte Haut um das Auge und die Beine grünlichbraun; Kopf und Kehle glänzend schwarz; Flügel, Rücken und Schwanz olivengrün; Bürzel schar- lachroth; Unterseite zitronengelb. Weibchen. Es gleicht dem Männchen mit dem gewöhnlichen Unterschiede, dass Kopf und Kehle braun anstatt schwarz sind. Ganze Länge 12 bis 13° — Schnabel 3 — Flügel 4“ — Schwanz 5° — Lauf 114. Pteroglossus inscriptus. Swains., Zool. Hlust., vol. 2. pl. 90. Wagler, Syst. Avium. Dem Lord Stanley bin ich für schöne Exemplare dieses interessanten Vogels höchst verpflichtet, und seiner zuvorkommenden Güte verdankte ich auch häufig die Mittheilung von Arten aus seinem reichen und kostbaren Museum. Ausser dem schönen Paare in der erwähnten Sammlung habe ich noch ein Weibchen zu Edinburg gesehen und diese drei Stücke, nebst dem Originalexemplare im Besitze des William Swainson, Esq,, sind so viel ich im Stande war zu erfahren, die einzigen in England. Es scheint ein äusserst seltener Vogel zu sein und nur in den entfernten und unbetretenen Theilen des ihm von der Natur zu seinem Wohnorte angewiesenen Landes angetroffen zu werden, welches nach den zuverlässigsten Nachrichten, die ich sammeln konnte, Guiana ist, dessen tiefge- legene und sumpfige Districte, mit ihren zahlreichen und üppigen Palmen etc., ihm einen Zufluchtsort . darbieten, aus welchem wir ohne Zweifel uele zur Zeit noch unbekannte ornithologische Seltenheiten erhalten werden. Der Schrift-Arassari erhielt seinen edlen Namen von den eigenthümlichen Zeichnungen auf dem Schnabel, die einiger Massen hebräischen Lettern gleichen, und dieses Kennzeichen, so wie seine Kleinheit unterscheiden ihn von jeder andern Art. Vaterland Guiana, Zur Vervollständigung des Vorstehenden geben wir hier die nähere Beschreibung eines sehr alten männ- lichen und weiblichen, dann die des jungen Vogels (sämmtlich auf unserer Tafel dargestellt), welche uns Herr Johann Natterer nebst seinen Bemerkungen über diese seltene Art gütigst mittheilte, wofür wir demselben unsern wärmsten Dank wiederholt abstatten, Herr Natterer fand diesen Vogel zuerst im October 4826 in den Wäldern am Flusse Guapore in der Nähe von Cidade de Mattogrosso, früher Villabella genannt, 15° S. Br.; dann bei Borba am Ausflusse des Madeirastromes und zuletzt bei Parä zwischen dem 4° und 2° S, Br. — Er wird, wie alle Pteroglossen, in Familien angetroffen, lebt von Beeren und variirt etwas in der Grösse, auch in der Zeichnung des Schnabels, besonders mit mehr oder weniger Schwarz am Unterkiefer, Altes Männchen. Schnabel gross, an der Wurzel stark, nach vorn sehr zugespitzt, in einen ziemlich dünnen Haken auslaufend; die Firste breit, überall sanft abgerundet; die Tomienränder mit dreizehn bis vier- zehn ziemlich starken Zahneinschnitten, Ober- und Unterkiefer lebhaft gelb, der erhabene Wulst an der Basis des Schnabels orangegelb; die ganze Firste, ein Band an der Schnabelwurzel, welches am Unterkiefer in ein breites, bis über den Rinnwinkel hinausreichendes Feld ausgedehnt ist, die Schnabel- spitze und eine buchstaben- oder hakenähnliche Zeichnung in den Winkeln der Zahneinschnitte, die jedoch am Unterkiefer mehr verloschen erscheinen, schwarz, Iris sehr dunkel (etwas bräunlich) karmin- roth, Die obere Hälfte der nackten Haut um die Augen bergblau, etwas ins Violette übergehend, die untere Hälfte sammt Zügel, Augenringen und unteren Augendeckel dunkel violettgrau; über dem Ohr ein gelblich-karminrother Flecken. Die Schilder der Tarsen und Zehen graulich-grasgrün, die häufigen Stellen zwischen denselben dunkelblaugrau, Kopf und Vorderhals tief glänzend-schwarz; Nacken, Rücken, Flügel und obere Seite des Schwanzes schwärzlichgrün, ein wenig ins Bläuliche ziehend, im Nacken am dunkelsten, wo es in das Schwarze des Kopfes übergeht; die grossen Schwingen schwärzlich, mit grün- lichem Saum an den Aussenfahnen; innere Seite der Flügel grau, der innere Rand an der vordern Hälfte und die innern Deckfedern gelblich-weiss; Brust, Bauch und untere Schwanzdeckfedern schwefelgelb, etwas ins Grünliche ziehend, einige Federn unter der Brust in der Mitte hellröthlich-braun gefärbt, wodurch dieser Theil leicht gefleckt erscheint; vordere Seite der Schenkel hellröthlich-braun, die hin- tere Seite, so wie ein Theil der Schenkelgegend schmutzig dunkelgrün; die untere Seite des Schwanzes grünlich-grau mit schwachem seidenartigen Glanze; der Bürzel hellkarminroth. Masse am frischen Vogel. Ganze Länge 15° 14 — Breite von einer Flügelspitze zur andern 15 74 — Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze 5!/,°° — Höhe des Schnabels 4° 1:1, — Länge des Unter- kiefers vom Rinnwinkel bis zur Spitze 2 74 — Flügel 4 10 — Schwanz 5 5° — Derselbe ragt über die Flügelspitzen hinaus 5° 5 — Lauf 1” — Aeussere Vorderzehe 11’ — Innere Vor- derzehe 9 — Aeussere Hinterzehe 411: — Innere Hinterzehe 5° (sämmtlich ohne Nagel ge- messen) — Aeusserer Vordernagel 44 — Aeusserer Hinternagel 54, Altes Weibchen, Schnabel bedeutend kürzer, als beim Männchen, an der Basis etwas höher und nach vorn noch mehr zugespitzt; die Tomienränder mit neun bis zehn weiter auseinander stehenden Zahneinschnitten, von welchen die der Spitze zunächst stehenden am grössten sind. Färbung des Schnabels wie am Männchen, nur ist die schwarze Zeichnung am Unterkiefer nicht so ausgebreitet, Iris und nackte Haut um die Augen ebenso wie bei jenem gefärbt, doch geht das Bergblaue nicht so tief am Zügel herab. Der Oberkopf bis zum Hinterhaupt bräunlich-schwarz, Kopfseiten, Nacken und Vorderhals dunkel- kastanienbraun, nur eine Stelle vor dem Mundwinkel schwarz; der Vorderhals mit schmalem grünlich- schwarzen Saume, In der Färbung des übrigen Gefieders gleicht es dem Männchen vollkommen, Masse am frischen Vogel. Ganze Länge 15 9 — Breite 36 4 — Länge des Schnabels 5% — Höhe des Schnabels 4 1°/,/% — Flügel 4 7% — Schwanz 5° 4 — Derselbe ragt über die Flügel- spitzen hinaus 4 44 — Lauf 1”, Ein bei Parä geschossenes Weibchen hatte die Iris dunkelkarminroth, die nackte Haut vor, über und ein Theil derselben hinter den’ Augen war bergblau, fast wie Türkis; die Stelle hinter diesem zunächst dem Hinterhaupt ging ins Kobaltblaue über und unter diesem zog gegen das Auge ein gelblich-karmin- rother Flecken, der übrige Theil der Haut unter den Augen vom Schnabel bis zu diesem rothen Flecken war violettgrau, | Länge 14 944 — Breite 14 4 — Der Schwanz ragte 4” 11 über die Flügelspitzen, Junges Weibchen. Schnabel viel kleiner und schwächer, als am alten Weibchen, die‘ Tomienränder mit sieben bis neun Zahneinschnitten. Die Färbung ist ein blasseres Gelb, das Sehwarze ist überall mehr ins Gelbe verwaschen, und statt der buchstabenähnlichen Zeichnungen stehen hier nur verwischte, schwach- graue, kaum sichtbare Flecken, Das Gefieder ist im Allgemeinen wie das des alten Vogels; nur sind alle Farben matter, und besonders die schwefelgelbe Färbung der untern Theile viel unreiner und mehr ins Grüne ziehend, Ganze Länge 15° 9 — Länge des Schnabels 2 51/,/ — Höhe des Schnabels 40 — Flügel. 4 112 — Schwanz 41/,' — Lauf 11',,’, Ein Pärchen dieses Vogels aus den Wäldern bei Parä, welches wir in unserer Sammlung besitzen und das wir der Güte des Herrn Natterer verdanken, stimmt in der Färbung des Gefieders ganz mit den oben beschriebenen überein, weicht aber in den buchstabenartigen Zeichnungen am Tomienrand des Oberkiefers etwas ab, indem diese nicht so weit gegen die Firste hinaufreichen und beim Männchen am Unterkiefer ganz fehlen. St. E EN PIIERDELDSSUS [DIBIRUBILAUN I Graf D erby’s Arassarı. Nach I. Gould und der Natur arg‘ Stein ger. ». Br Sturm. Gedr bei Kenner & Comp. PTEROGLOSSUS DERBIANUS, Gould. Graf Derby’s Arassari. Pier. rostro castaneo, antice in brunnescenti-nigrum transeunte, ad basin fascia angusta flavescenti-albida cincto: viridis, supra brunneo parum tinctus ; capite coerulescenli- viridi; remigibus nigrescenti-brumneis; reelricum intermediarum duarum apicibus castaneis; orbilae rufo-brunneae; tarsi coeruleo-plumbei. Schnabel schön kastanienbraun, in der Mitte des Oberkiefers und am vordern Theil des Unterkiefers in ein tiefes bräunliches Schwarz übergehend, die Seiten an der Wurzel beider Kiefer mit einem schmalen gelblichweissen Band eingefasst; Oberseite des Körpers grün, mit leichtem braunen Anflug; alles übrige Gefieder grün, mit Ausnahme des Hinterkopfes und Genickes, welche einen starken blauen Anstrich haben, dann der grossen Schwungfedern, die schwärzlichbraun und der Spitzen der zwei mittlern Schwanzfedern, welche kastanienbraun sind; die das a umgebende Haut röthlichbraun; Beine bläulich bleifarben. Ganze Länge 141, bis 15% — Schnabel 354 — Flügel 5% — Schwanz 5 — Lauf 1%. Aulacorhynchus Derbianus. Gould, Proceedings of. Zool. Soc. Part IH. p. 49. Für die gütige Mittheilung des einzigen Exemplares dieser schönen Art, das zu meiner Kenntniss gelangte, bin ich Herrn Grafen von Derby auf das Dankbarste verpflichtet, dessen schätzbare Sammlung mir so oft Gelegenheit dargeboten hat, seltene und neue Arten untersuchen zu können. Indem ich nun diesen neuen Vogel nach einem so ausgezeichneten und hochgeschätzten Manne benenne, wollte ich nicht allein das Interesse ehren, das Seine Herrlichkeit an der Verbrei- tung der Wissenschaft, besonders der Ornithologie, nimmt, sondern ich fühlte auch ein Verlangen, dadurch meine Hochachtung und Dankbarkeit an den Tag zu legen. So viel mir bekannt wurde, bewohnt diese Art die Cordilleras de los Andes, woher sie, obgleich nicht auf directem Wege, in den Besitz des Lord Derby kam, der sie mir zur Abbildung und Beschreibung gütigst zusandte. Von Pter. sulcatus (der einzigen bekannten Art, mit welcher sie verwechselt werden könnte,) weicht sie durch stärkern Körperbau und kräftigern, weniger verschmälerten Schnabel ab; auch verlängert sich der Backenwinkel bei Weitem nicht so nach hinten, als bei Pter. sulcatus. Nicht minder bieten bei gegenwärtiger Art die braunen Spitzen an den beiden mittlern Schwanzfedern ein Kennzeichen dar, das bei Pter. sulcatus nie beobachtet wurde, und wodurch sie jederzeit un- terschieden werden kann. Der hochlöblichen naturforsch end en Gesellschaft zu Leipzig verdanken wir die gefällige Mitthei- lung eines sehr schönen in ihrer Sammlung befindlichen weiblichen Exemplares gegenwärtiger Art, welches von Herrn Prof, Dr. E. Pöppig, nebst vielen andern Seltenheiten, aus Peru mitgebracht worden ist. Eine aus- führliche, nach dem frischen Vogel entworfene Beschreibung theilte dieser gelehrte Reisende aus seinem in Peru geführten zoologisehen Tagebuch in Froriep’s Notizen (Band 34. Nr. 24, od. Nr. 681. Beilage) mit, ohne ihm einen specifischen Namen beigelegt zu haben. Am Schlusse dieser Beschreibung ist noch bemerkt, dass von der Geschichte des Vogels nichts bekannt und seine Stimme laut und widrigklingend sey; dass er auf Bäumen sitzend oder auch auf dem Boden gehend den Schwanz aufrecht trage, und beständig nach Art ‘ der Motacillen bewege, in lichteren Wäldern lebe und sehr selten vorkomme. Weitern uns gütigst mitge- theilten Nachrichten des Herrn Prof, Pöppig zufolge, bewohnt diese Art mit Pter. Beauharnaisü die peruanischen Anden (Provinz Huanuco 8000’ ü. d. M.), nistet wie die Gattungsverwandten in hohlen Bäumen, und legt weisse wie die des Alcedo ispida glänzende Eier, Die obere Figur unserer Tafel stellt das vorerwähnte Exemplar dar, von welchem wir hier eine aus- führliche Beschreibung folgen lassen: Schnabel gestreckt, an den Seiten yiikirimänbedricht, mit herabgezogener Spitze und neun bis zehn ungleichen Zähnen an den Tomienrändern, Oberkiefer mit sehr breiter, abgeflachter Firste, welche am Stirnwinkel einige seichte Querrunzeln zeigt; vor dem Nasenloch erhebt sich eine Rante, die bis über die Mitte des Schnabels reicht, und sich hier allmählich verliert; oberhalb dieser Kante zieht eine Längsfurche hin und unterhalb derselben sind die Seiten etwas eingedrückt, Die Farbe des Schnabels ist bräunlich schwarz, beide Riefer an der Basis und die Spitze des Oberkiefers purpur- oder dunkelblutroth; die Seiten an der Wurzel mit einer schneeweissen Linie eingefasst, welche bis unter das Nasenloch hinzieht, Iris gelb, Nackte Haut um die Augen und die ziemlich starken Beine bleifarben, die Nägel schwärzlich, Oberkopf dunkel- grasgrün, am Hinterkopf und Gexick ein hellblauer Flecken, Hinterhals und Rücken gelblich olivengrün, Seiten des Kopfes und der untere Theil des Körpers lebhaft hellgrasgrün, ein Streif über den Augen und die Kehle weisslich, die Federn derselben mit schwachblaugrünen Spitzen, der vordere Theil der Wangen grünlichblau; Flügel grasgrün, etwas ins Bläulichgrüne übergehend; die grossen Schwungfe- dern schwärzlich, an den Aussenfahnen grünlich; die untern Deckfedern der Flügel weisslichgelb, eben- ‚so die Ränder der grossen Schwungfedern an der hintern innern Seite; der Schwanz oben bläulich- grün, untere Seite desselben heller, die beiden mittlern Federn mit breiten rothbraunen Spitzen, Länge von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze 14°/,° — Länge des Schnabels vom Mundwinkel bis zur Spitze 5 2° _. Höhe des Schnabels 4° — Länge vom Rinnwinkel bis zur Schnabelspitze 2° — Flü- gel 43/,/° — Schwanz 4 41° — Lauf 1 4 — Aeussere Vorderzehe 1 2 — Innere Vorder- zehe 9'/,’! — Aeussere Hinterzehe 15 — Innere Hinterzehe 5'/,‘ (sämmtlich ohne Nagel gemes- sen) — Aeusserer Vordernagel 6° — Aeusserer Hinternagel 31%’. Das königl, zoologische Museum zu Berlin theilte uns später auch einen alten, wahrscheinlich männ- lichen und einen jungen Vogel dieser Art gütigst mit, wofür wir den gebührenden Dank hier öffentlich wieder- holen, Beide Vögel wurden in den Cinchonenwäldern Perus am östlichen Abhange der Cordilleras gesammelt. Das alte von uns für ein Männchen gehaltene Individuum weicht von dem oben . beschriebenen Weibeben nur durch einen etwas gestrecktern, um vier Linien längern Schnabel ab, und stimmt in der Fär- bung genau mit demselben überein. Ganze Länge 15 8% — Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze (in gerader Linie gemessen) 5'4' — Flügel 5% 4 — Schwanz 5° 5% — Lauf 17 4, Der junge Vogel, welcher bis jetzt noch ganz unbekannt war, zeigt mehrere Abweichungen A wir bedauern sehr, dass unsere Tafel schon fertig war, als wir. denselben erhielten, daher wir hier bloss eine Beschreibung davon geben können. Schnabel kürzer als am alten Vogel, die Furchen zwar vorhanden, aber nur undeutlich, und nicht tief einge- drückt; die Zahneinschnitte an den Tomienrändern fehlen noch ganz. Die blutrothe Farbe des Schnabels ist weiter ausgebreitet und nur auf der Mitte der Firste, an den Tomien und am Unterkiefer vom Rinn- winkel bis gegen die Spitze durch ein schwärzliches Braun verdrängt; die weisse Linie an der Wurzel, welche bei dem alten Vogel so nett absticht, ist hier durch eine vier Linien breite schmutzig weisse - Einfassung ersetzt. Die Färbung des Gefieders gleicht der am alten Vogel, nur sind alle Farben heller und unreiner, besonders fehlt das helle Gras- oder Smaragdgrün an der Unterseite, welches hier nur ein mattes Grün ist. Der Schwanz ist von dem des alten Vogels auffallend verschieden, indem alle Federn, besonders die beiden mittlern sehr zugespitzt sind; letztere mit einem kastanienbraunen Flecken an der Spitze, der eine Linie vor derselben abbricht, so dass die Spitze wieder grün erscheint, Beine wie beim alten Vogel, nur hat jedes Schildtäfelehen an der Fussbeuge (Rinie) einen dornartigen Fortsatz, wie solches in der Beschreibung des jungen Vogels von Pier. maculirostris angegeben ist. Ganze Länge 45° — Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze 2.1 40 — Höhe des Schnabels & Flügel 87 44 — Schwanz 5° — Lauf 1 4, St. ya —_ RAMPHASTODS SWAINS®DNII, 6onld. Swainsons Tukan. Nach der Natur und . Goulal wuf Stein „ge. von Fr Sturm. 0 bed. bei Ih. Bammerer in München rt ET x er Saar. RAMPHASTOS SWAINSONII, Gould. Swainson’s Tukan. Ramph. mandibulae superioris basi inferne inferiorisque basi tota rufis; hujus apice lineaque obligua a rictu ad frontem extensa nigris; superioris. culmine parteque anlica flavis: ater, vertice nuchaque rufo parum tinctis; gutture lutescenti-fiavo, abdomen versus linea alba alteraque coccinea cincto ; tectricibus GRADE superioribus albis, inferioribus coccineis. leostrum pro tempestate Bieölde tantum; mandibula inferiore superioreque oblique et inferne basin versus nigris; hac ad apicem superneque flava. Oberkiefer am untern Theil seiner Basis, so wie die ganze Basis des Unterkiefers schön fuchsroth, welche Farbe am Oberkiefer durch ein schmales schwarzes Band begrenzt, die Spitze des Unterkiefers aber ganz schwarz ist; übriger Theil des Oberkiefers von der Stirn bis zur Spitze sehr schön orangegelb; Vorderhals citronengelb, an der Brust von einem schmalen weissen Bande eingefasst, dem ein breiteres scharlachro- thes folgt; Kopf, Hinterhals, die ganze Ober- und Unterseite tief schwarz; untere Schwanzdeckfedern scharlachroth, obere weiss; Läufe und Zehen bleifarben. Nach Verschiedenheit der Jahreszeit fehlt das Fuchsroth an der Basis der Kiefer oft ganz, und seine Stelle nimmt ein dunkles, bloss weniger tiefes Sc hwarz ein, als das der schiefen Linie ist, durch welche es begrenzt wird. Ganze Banbe 18 — Schwanz 61,“ — Flügel 9% — Lauf 1%” — Kane des Schna- bels 51, — 6%. Se | Tocard? Le Vaill., Ois. en vol. 2. pl. 9. Ramphastos ambiguus? Swains., Zool. Illust., pl. 168. | Jtamphastos Swainsonü. Gould, Proceedings of the. Zool. Soc., part. 1. p. 69. Die Veränderungen, welche die Farben des Schnabels bei den Vögeln dieser Familie im Leben erleiden, fangen endlich an verstanden zu werden, und die vorliegende Art ist sehr dazu geeignet, die Grösse der wahrscheinlich zu verschiedenen Jahreszeiten vorkommenden Variationen zu zeigen. Hätten wir keine Kenntniss dieses Farbenwechsels, so möchten die Vögel auf beifol- gender Tafel für zwei Arten angesehen werden; aber ihre Identität. ist durch eine Reihe von. Exemplaren, welche ich besitze, und die einen stufenweisen Uebergang von einer larbe zur andern darbieten, vollkommen bewiesen. Von dem Ramphastos ambiguus des Herın Swain son, welche Art ich mit, einigem Zweifel als Synonym zu dieser Species gezogen habe, ist unser Vogel bloss darin verschieden, dass das Schwarze am Oberkiefer weniger nach vorn ausgedehnt ist. In der von dem oben genannten Herrn gegebenen Abbildung reicht das Schwarze am unteren Schnabelrand bis zur Spitze, und gibt nahe an seinem vorderen Theil schmale, etwas querstehende Streifen von derselben Farbe ab. Bei gegenwärtiger Art dagegen bricht das. Schwarz der Spitze plötzlich ab, lässt ein volles Dritttheil der ‚Schnabellänge frei, und die Streifen fehlen. Auch zeigt der von Herrn Swainson abgebildete Vogel einen schiefen grünen Fleck an den Seiten des Schnabels; diess ist aber wahrscheinlich von keiner Wichtigkeit und hängt von einem nach dem Tode anfayseiden Wechsel in dem brillanten Gelb dieses Theiles ab; denn an einem meiner Exemplare sind an einer Seite unregelmässige grüne Flecken vorhanden, die an der anderen Seite gänzlich fehlen. In jeder anderen Beziehung herrscht zwischen beiden Vögeln die grösste Aehnlichkeit. | Es ist mir nicht bekannt, dass irgendwo ein Exemplar des von Herrn Swainson benannten Vogels vorhanden sey. Seine Autorität für denselben bestand in einer (angeblich gleich nach dem Tode des Vogels entworfenen) Zeichnung von einem unbekannten Künstler, für deren Genauigkeit im Allge- meinen er jedoch im Stande war, sich zu verbürgen. Es wäre wohl möglich, dass durch ein Ausgleiten mit dem Pinsel der so eben angezeigte Unterschied in der Färbung entstanden seyn könnte; aber diess würde eine Voraussetzung erfordern, auf die ich mich nicht verlassen will. Ich betrachte demnach den gegenwärtigen Vogel als eine eigene Art. Wenn ich ihn daher nach Herrn Swainson benannte, so wünsche ich, dass derselbe darin ein Zeichen meiner Hochschätzung erkennen : möge, welche ich für seine talentvollen naturhistorischen Arbeiten, so wie für seine Untersuchungen der vorliegenden Familie hege. Der Tocard des Le Vaillant stellt ein Kleid vor, welches ich nie gesehen habe, Es stimmt mit unserm Vogel ganz überein bis auf die Farbe des Vorderhalses und der Brust, welche weiss dargestellt sind. Es ist höchst wahrscheinlich, dass diess die Folge des Verbleichens des zarten Citronengelbs jener Theile an einem Exemplare der Be Art sey, welches vielleicht der Luft oder einem starken Lichte ausgesetzt war. Ich erhielt den Ramphastos Swainsonii von Herrn Christie- zu Popayan in Columbien; auch habe ich ein Exemplar aus dem Süden von Mexiko erhalten. Sein Vorkommen scheint sich demnach: längs der Anden und der zwischen den divergirenden Ketten liegenden Plätze auszudehnen. Herr Dr. 3. 3. von Tschudi hatte bei seinem Aufenthalte in Peru Gelegenheit, diesen Vogel zu beobachten, und die Güte, uns nicht nur seine Bemerkungen über denselben, sondern auch ein sehr altes vollständiges Männchen zur näheren Vergleichung und Beschreibung mitzutheilen, welches die untere Figur unserer Tafel darstellt. Der Schnabel sehr gross, fast gerade, an der Basis ziemlich diek, nach vorn etwas zusammengedrückt, doch so, dass die Firste nur an der hakenförmig herabgebogenen Spitze etwas schneidend erscheint, sonst aber überall sanft abgerundet ist. Die Tomienränder mit elf bis dreizehn nicht sehr starken ‚ Zahneinschnitten versehen. Die Farbe des Oberkiefers ist am obern Theil ein hohes grelles Gelb, welches scharf von dem schwärzlichen untern Theil abgeschnitten ist, so dass der Schnabel dadurch gleichsam halbirt wird. Wo diese Farbe an das Gelb grenzt, geht es in Schwarz über und bildet so einen dunkleren Streifen, der an dem Tomienrand am breitesten ist, gegen die Basis schmäler wird, und sich am Nasenloch in dem gleichfalls dunkler gefärbten, den Schnabel umgebenden Wulst ver- liert. Ganzer Unterkiefer einfärbig schwärzlich, gegen die Spitze in ein dunkleres Schwarz übergehend. Die nackte, runzelige, die Augen umgebende Haut blau. Iris grün. Die starken Beine blau, die Nägel schwärzlich. Ein Flecken unter dem Nasenloch, die Kopfseiten, Kehle und Brust schön citronengelb, an den Seiten weiss eingefasst, und unten von einem hochrothen Bande begrenzt. Die untern Schwanz- deckfedern prächtig hochroth.,. Bürzel rein weiss. Alles übrige Gefieder tief schwarz, mit schwachem Metallschimmer, der besonders auf den Flügeln bemerkbar ist. Der Hinterkopf, Nacken und Vorder- rücken mit einem starken, braunrothen Anstrich, welcher auch theilweise auf dem le nur schwächer, sichtbar ist. Masse am ausgestopften Vogel: Ganze Länge 24“ 6 — Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze (in gerader Richtung gemessen) 6‘ 5‘ — Höhe des Schnabels 2’ — Unterkiefer vom Mundwinkel bis zur Spitze 6° 1’ — Flügel 8‘ 10 — Aeussere Vorderzehe 4’ 8‘ — Innere Vorderzehe 1‘ 2‘ —. Aeussere Hinterzehe 1” 7° — Innere Hinterzehe 8‘ (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeus- serer Vordernagel 7'/,’ — Aeusserer Hinternagel 61/,'. Herr Dr. v. Tschudi theilte uns noch folgende Beobachtungen über gegenwärtige Art mit: „Diese Species findet sich in den heissesten Thheilen Peru’s, am weitesten östlich von allen von mir beobachteten, wo er einsam sich auf den gigantischen Bäumen wiegt. Er bleibt den Tag über gewöhnlich unter dem dichten Laube versteckt, und kommt nur bei Sonnenuntergang hervor. Er-nimmt seine Nahrung wie die übrigen Tukane zu sich; sehr oft aber ergreift er die Früchte, die er fressen will, mit dem Schna- bel, sehnellt sie in die Höhe, öffnet den Schnabel und lässt sie hereinfallen. Oft setzt er sich auf einen Ast und wiegt den Kopf hin und her und lässt sein monotones Geschrei hören, welches sich ganz deutlich durch die spanischen Sylben Dios te d& (Gott gebe dir) ausdrücken lässt. Die Indianer nennen ihn daher auch Diostede und behaupten, dass er, während er schreit, nicht geschossen werden könne, was aber, wie mir die Erfahrung gezeigt hat, im Gegentheil sehr leicht ist, indem er dann seine Aufmerksamkeit, so wenig wie der Auerhahn beim Falzen, auf den heranschleichenden Jäger richtet. Ich besass längere Zeit ein le- bendes Exemplar dieses Tukans in Lima und hielt es in einem Hühnerhofe, wo er sehr friedlich mit den Hühnern zusammenlebte und ihre Nahrung theilte. Ich hatte im Sinn, ihn mit nach Europa zu nehmen. Unglücklicher, ‚Weise aber fiel er wenige Tage vor meiner Abreise im August 1842 in den für die Enten bestimmten Wasserbehälter und ertrank.““ — St. ER Mach 6 Scharf auf. Stein gez. vlr Sbarm Gedr. bei Th: Kammerer in München! % se " 7 Fig Auf Stein’ ge. von Er. Jurmi ® . Gedr: bei: Ih: Kammerer in München‘ N IE Mi er IR ARRERR 1 rL 4 TPINRRDEILDESSUTS IBIRATIHLAIENATSIT, Wagler. Herzog von Leuehtenberg’s Arassarı. Aach der Aatur auf Stein ger. v. Pr Sturm. Gedr. bei Dienner & Comp. PTEROGLOSSUS BEAUHARNAISII, Wagter. ) Herzas von Leuchtenberg’s Arassari. | Pier. rostro elongato, mandibulis albo serratis, ad basıin fascia angusta castanea circumdatis; superioris culmine aurantiaco linea sordide coerulea utringue margt- nato, lateribus aurantio-rubris; inferiore straminea, in auranliacum ad apicem vergente; naribus linea alba cinctis: plumis capitis, genarum, nuchaeque ‚folüferis, illius crispis nigris, harum spatulatis, genarum stramineis nigro apiculatis; cervice, dorso, pectorisque lateribus coccineis; alis, cauda, femoribusque olivaceis ; remigibus Drunneis; gula, pectore, abdominis medio erissoque ‚flavescentibus , pectoris plumis coccineo marginalis. | Schnabel verlängert, beide Kiefer mit weissen Sägezähnen dicht besetzt; Firste des Ober- kiefers orangefarben, von einem schmalen dunkelblauen Längsstreifen begrenzt, der bis nahe zur Spitze reicht, unterhalb dieses Streifens sind die Seiten des Oberkiefers ‘schön orangeroth; eine weisse Linie umgibt die Oeflnungen der Nasenlöcher; Unter- kiefer strohfarben, an der Spitze orangegelb; ein. schmales schön kastanienbraunes Band umgibt beide Kiefer an ihrer Wurzel; Scheitel mit einem Schopfe von gekräu- selten, metallischen, tief schwarzen, sehr glänzenden Federn ohne Bärte; so wie sie sich dem Hinterkopf nähern, verlieren die Anhängsel allmählig ihren gekräuselten Charakter und werden gerade, schmal und spatelförmig; die Federn der Wangen haben letztere Form, sind aber entschiedener spatelförmig, ihre Farbe ist gelblich- weiss, und: jede an der-Spitze schwarz; Vorderrücken und obere Schwanzdeckfedern dunkel blutroth; Brust schön gelb, mit kleinen, halbmondförmigen rothen Querstrei- fen; Seiten gelb, dicht, roth gefleckt; Rücken, Schwanz und Schenkel olivengrün; Schwungfedern braun; Läufe bleifarben. | | Ganze Länge 18“ — Schnabel 4“ — Flügel 5%“ — Schwanz 3% — Lauf 24”. Pteroglossus ulocomus. Gould, Proceedings of the Zool. Soc., Part. I. p- 38. So viele schätzbare Beiträge die Wissenschaft schon aus Brasilien erhalten hat, so zeugt doch der werthvolle Zuwachs, den die Ornithologie durch diesen schönen Vogel erhielt, auf's Neue von dem Reichthum jenes üppigen Theiles im tropischen Amerika, und bestätiget die lang gehegte Meinung, dass noch manche Seltenheiten in seinen ausgedehnten Wäldern zu entdecken sein wer- den; — denn während unsere Sammlungen mit Produkten der an Städte grenzenden oder sonst leicht zugänglichen Distrikte überfüllt sind, empfangen wir von den im Innern fast noch gar nicht durchforschten Landstrichen nur gelegentlich Exemplare, welche unsere Unbekanntschaft mit jenen Gegenden, und wie viel noch künftigen Entdeckungen vorbehalten bleibt, beweisen. Da ich mich für diese ausgezeichnete Familie immer lebhaft interessirt habe, so begrüsste ‚ ich mit nicht geringer Freude die Ankunft dieser schönen Art, zumal sie unserer Beobachtung eine unter den Pteroglossen neue Form der Kopfbedeckung darbietet. Ich bedauere nur, dass es nicht in der Macht unseres Pinsels liegt, den schönen Anblick genau so wiederzugeben, den diese glän- zenden und zierlich gekräuselten Anhängsel gewähren, und in ihrem Stoff nur mit den metallischen Federn verglichen werden können, die sich bei einigen hühnerartigen Vögeln finden, wie z. B. die Spitzen der Hals- und Flügelfedern bei Gallus Sonnerati Temm. —. Dieser Bau scheint in einer Ausdehnung des Schaftes einer jeden Feder oder vielleicht in den zu einer Masse zusammen- geflossenen Fahnen zu bestehen. Zwei Exemplare dieser Art waren in einer Sammlung seltener Vögel aus Rio -Janeiro enthalten. Von diesen war ich so glücklich, das schönste zu erhalten, das aller Wahrscheinlichkeit nach ein Männchen ist, und sich nun im Museum der zoologischen Gesellschaft zu London befindet. Das andere, welches für ein Weibchen gehalten wird, ist im brittischen Museum aufbewahrt. Das Vaterland dieser Art sind wahrscheinlich die beinahe noch unbetretenen Wälder am Amazonenflusse, da ich auf dem Zettel eines’ dritten Stückes, welehes ich seit der Ankunft des oben erwähnten Paares noch gesehen habe, angegeben fand, dass es aus Para ‚käme. - 7 *) In Gould’s Monographie ist diese Art als Pteroglossus ulocomus aufgeführt. St. BEESCIETOED TEE TEE ET TTR TIER ET Fee pm Herrn Johann Natterer, der diese ausgezeichnete Art in Barra do Rio Negro im Walde bei Monaqueri am 22. Juni 41883 erhielt, verdanken wir die genaue Angabe der Färbung der sich mit dem Tode verändernden Theile, so wie die Masse am frischen Vogel, wodurch wir in den Stand gesetzt sind, nachstehende vollständige Beschreibung zu geben. Schnabel gross, gestreckt, an der Wurzel stark, gegen die Spitze allmählig verschmälert, mit dreizehn bis vierzehn Zähnen an den Tomienrändern. Oberkiefer mit an der Wurzel breiter, überall abgerundeter Firste, die Spitze in einen stark herabgebogenen Haken ausgehend, Unterkiefer mit: herabgezogener, gerade abgeschnittener Spitze. Die Schnabelspitze und der Rücken des Oberkiefers schmutzig orangefarben, und zwar zunächst der Stirn grünlichbraun, weiter nach vorn ins Braunrothe und gegen die Spitze ins Dunkelorange übergehend. Vom Nasenloch zieht ein breiter grünlich-blaugrauer Streif nach vorn bis nahe an die Schnabelspitze, unter diesem ist der Oberkiefer schwärzlich fleisch- roth, der Rand des Nasenloches, die Zähne an dem Tomienrande und der ganze Unterkiefer, mit. Ausnahme der Spitze, weiss. Der erhabene Rand, welcher die Schnabelwurzel umgibt , hellkastanien- braun. Innere Seite des Schnabels zinnoberroth. Nackte Haut um die Augen grünlich - bergblau, um das Auge ins Violette ziehend, hinter demselben ins Gelbgrüne übergehend, jedoch an der Grenze der Hinterhauptsfedern fleischroth, welches aber fast ganz von den Federn bedeckt und nur sichtbar wird, wenn man die Federn hier aufhebt. Iris granatroth. Beine schmutzig-grasgrün, die Schilder ins Bräunliche übergehend, Klauen grüngrau, die Spitzen dunkler. Kopf und Nacken sind mit schwarzen, metallisch-slänzenden, polirten Hornspänen ähnlichen Federn besetzt, welche nach dem Tode kraus werden. Die Fahnen der Federn an diesen Theilen sind an ihrer oberen Hälfte gleichsam in eine metallisch-glänzende Masse zusammengeflossen, jedoch an der Spitze wiederum mehr oder weniger zerschlitzt, was die einzelnen unserer Abbildung beigefügten Federn am Deutlichsten zeigen werden, So wie sie sich dem Nacken nähern, werden diese Hornplättchen immer schmäler und verlieren allmählig das Krause, indem die untersten ganz gerade und spatelförmig sind. Wangen und Rehle mit hellstrohgelben, an der Spitze schwarzen Federn, die eine ähnliche Bildung wie die des Nackens zeigen, dabei aber mehr spatelförmig und da, wo die Fahnen zusammengeflossen, durchsichtig wie Glas sind, Die Seiten des Halses und die ganze Unterseite schön schwefelgelb, die äussersten Spitzen der Federn am Hals und gegen die Brust hin schwärzlich, von da an sind die Spitzen roth und nehmen an Breite zu, so dass sie über der Mitte des Bauches ein breites, glänzend-rothes Querband bilden, welches sich noch an den Weichen bis zu den Schenkeln hinabzieht. Hinterhals, Vorderrücken und Steiss dunkel- blutroth, übriger Rücken, Flügel und Oberseite des Schwanzes dunkel-olivengrün; Unterseite des Schwanzes matt-graugrün glänzend, Schwungfedern erster Ordnung schwärzlich-braun, mit schmalem, srünlichen Saum an den Aussenfahnen; die Schwungfedern zweiter Ordnung an den Innenfahnen von da an, wo sie von den andern Federn verdeckt werden, schwärzlich. Innere Flügeldeckfedern weiss- gelb, eben so die hinteren Ränder der Schwungfedern von Innen. Schenkel olivengrün, grüngelb gemischt. Länge (am frischen Vogel gemessen): 18'' 8 — Breite 18 4’ — Schnabel 5°/‘. Der Schwanz reichte über die Flügelspitzen hinaus 4, g due Ein zweites Exemplar, welches Herr 3. Natterer erhielt, hatte folgende Masse: Länge 17°/, — Breite 17 2 — Schnabel 5'/4'. Masse des Exemplares im Museum zu Eichstädt: Ganze Länge von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze 17 9° — Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze 5’ 8 — Höhe des Schnabels 1’ 4" — ‘Länge des Unterkiefers vom Kinnwinkel bis zur Spitze 2° 10’ — Flügel 5° 4 — Schwanz 6," — Lauf 1 2 — Aeussere Vorderzehe 1‘ 4‘ — Innere Vorderzehe 41° — Aeussere Hinterzehe 1°‘ 2° — Innere Hinterzehe 4'/,''' (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 5 — Aeusserer Hinternagel 4?/,‘' Pteroglossus Beauharnaisi Wagler im Unterhaltungsblatte „das Ausland“ vom Jahre 1850 Nr. 118, S. 470. — Oken’s Isis Jahrg. 1852. S. 280. Pteroglossus Poeppigü Wagler. Oken’s Isis Jahrg. 1852. S. 1250. Poeppig’s naturh. Berichte aus Peru in Froriep’s Notizen Bd. 52. S. 146. Diese schöne und äusserst seltene Art wurde zuerst im Jahre 1829 von weiland Sr. königl. Hoheit dem Herın Herzog August von Leuchtenberg nebst vielen andern naturhistorischen Schätzen aus Brasilien mitgebracht und im herzoglichen Museum zu Eichstädt aufgestellt, welche reiche Sammlung nun im Besitze Sr. kaiserl. Hoheit des Herrn Herzogs Maximilian von Leuchtenberg ist, und von diesem hohen Kenxer und Beförderer der Naturwissenschaften unablässig erweitert und durch die grössten Seltenheiten vermehrt wird. Nach diesem Exemplare theilte der selige Professor Wagler in der Isis a. a. ©. die Charaktere dieser Art mit, und legte ihr den gefeierten Familiennamen des Herrn Herzogs bei, der das erste Exemplar dieses Vogels nach Europa gebracht hatte, Gould kannte aber Wagler’s Bekanntmachung - dieser Art in der Isis nicht, und zeigte unsern Vogel in der Sitzung der zoologischen Gesellschaft zu London am 45. März 1855 vor, wo er ihm den Namen Pf. ulocomus gab, vor welchem jedoch der Wagler’sche als der frühere den Vorzug verdient.. Später glaubte Wagler nach einem von Herrn Professor Poeppig in Froriep’s Notizen a. a. ©. mitgetheilten Berichte über eine wahrscheinlich neue Art von Pteroglossus aus Peru, eine dem Pt. Beauharnaisü zwar äusserst ähnliche, aber dennoch verschiedene Art erkennen zu müssen, ohne diesen Vogel jedoch gesehen zu haben, und stellte ihn in der Isis Jahrg. 1852 S. 1950 als Pt. Poeppigü auf. Von den beiden von Herrn Professor Poeppig aus Peru mitgebrachten Exemplaren dieser Art, befindet sich das eine in dem königl. zoologischen Museum zu Dresden, das andere aber ziert die Sammlung der naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig, und dieses Originalexemplar wurde uns von genannter Gesellschaft zur Abbildung und Beschreibung gefälligst. mitgetheilt. — Dadurch ist es uns nun möglich geworden, über die Identität beider Arten entscheiden zu können, und es unterliegt keinem Zweifel mehr, dass der in dem herzoglich Leuchtenberg’schen Museum befindliche brasilianische Vogel, den wir gleichfalls selbst gesehen und untersucht haben, von dem peruanischen Exemplare nur sehr unwesentlich abweicht, und beide Vögel unbedingt einer Art angehören, was auch aus unserer Tafel ersichtlich ist, die ‚ beide Original- Exemplare und zwar die obere Figur das peruanische, die untere das brasilianische darstellt, St. ir 5 Kar PITERDEILDOSSTUS AZATRAI, Le Vaillant. Azara’s Arassari. «Nach der Natur auf Steim gex.von Pr Surm. Gedr. bei Th. Bammerer in München PTEROGLOSSUS AZARAE, Le Vaillant. Azara’s Arassari. Pier. rostro flavido-albo, mandibulae superiores lateribus macula longiludinali nigres- centi, tomiorum alborum emarginationibus nigris; verlice nigro; dorso, alis, cauda ‚femoribusque olivaceo-viridibus; auribus gultureque salurale castaneis, gulture ‚fascia angusia nigra terminata; pectore coccineo, epigastrio nigTo, pone nn angusta ‚coccinea ; ventre crissoque sulphureis; uropygio coccineo. ' Schnabel an der Wurzel ziemlich dick, gegen die Spitze sehr verschmälert. Oberkiefer in einen sanft gebogenen Haken auslaufend, die an der Wurzel breite Firste überall ‚sanft abgerundet, Tomienränder mit neun bis zehn, gegen die Spitze ziemlich grossen ' Zähnen. Unterkiefer gegen die sanft Berähzehozen Spitze sehr verschmälert, mit vielen meist deutlichen Zähnen an den Tomienrändern. Die Farbe des Schnabels ist _ (am trockenen Balge) ein helles Strohgelb, die etwas breite, die beiden Kiefer an der Wurzel umgebende Einfassung dunkler gelb, an den Seiten des Oberkiefers zieht von der Basis bis gegen die Spitze ein schwärzlicher Längsfleck, welcher gegen das Ende an der untern Seite in ein bräunliches Orange übergeht und den weissen Tomienrand frei lässt, der in den Winkeln der Zahneinschnitte mit schwarzen, vier- eckigen, gegen die Schnabelspitze' grösseren und ausgebreiteteren Flecken bezeichnet ‘ist. Die innere Fläche des Schnabels ist roth, an den Tomienrändern weisslich. _ Nackte Haut um die Augen (im trockenen Zustande) schwärzlich, ober und hinter dem Auge ein rother Streif, welcher besonders sichtbar wird, wenn man hier die Federn aufhebt. . Augen und Füsse sind wahrscheinlich wie bei Pter. flavirostris gefärbt. Oberkopf bräunlichschwarz, Wangen und Vorderhals chokoladebraun, Ge- nick dunkelbraunroth, die Nackenfedern an den Wurzeln grün, an den Spitzen heller braunroth; der braune Vorderhals ist mit einem schwarzen Saume eingefasst; die Brust hochblutroth oder scharlachroth, unter diesem Roth steht ein, ein und einen halben Zoll breiter, tief schwarzer Gürtel, der den ganzen Vorderbauch einnimmt und unten durch eine schmale, hochrothe, an den Seiten etwas ausgebreitete Binde begrenzt ist; der übrige Theil des Bauches und der Steiss rein schwefelgelb; Schen- kel schmutzig olivengrün; Rücken und Flügel schwärzlich olivengrün; die grossen Schwungfedern schwärzlichbraun, mit an den Wurzeln grünen, an den Spitzen röth- _ lichbraunen Säumen der Aussenfahnen; innere Seite der Flügel bräunlichgrau mit heilgelblichen Rändern an den obern Fahnen; die untern Deckfedern der Flügel hell- gelb; Bürzel blutroth; Schwanz sehr dunkelolivengrün, mit starkem, bräunlichem Anflug, untere Seite desselben hellgraugrün, matt seidenartig glänzend. Masse (am ausgestopften Vogel). Ganze Länge 14‘, — Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze (in gerader Richtung gemessen) 3 4“ — Höhe des Schnabels I 1“ — Länge des Unterkiefers vom Kinnwinkel bis zur Spitze 2” 4“ — Flügel 44 10%“ — Schwanz 5% — Lauf 1” — Aeussere Vorderzehe 11'/, — Innere Vor- derzehe 9 — Aeussere Hinterzehe 10%,“ — Innere Hinterzehe 5‘ (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 44, — Aeusserer Hinterna- gel 44 ii L’Aracari Azara. Le Vaill., Ois. de Parad,, Suppl. p. 40. t. A. Jeamphastos Azara. Vieill., Nouv. Diet. d’Hist. Nat., t. 34. p. 282. Das k. k. zoologische Museum zu Wien besitzt das von uns zur Abbildung und Beschrei- bung benützte Exemplar, welches uns durch die Güte des Herrn Joseph Natterer zu diesem Behufe bereitwilligst mitgetheilt wurde. | In der neueren Zeit hat es sich erwiesen, dass der schon von Le Vaillant bekannt ge- machte Vogel, von welchem auch Herr Vieillot im Jahr 1825 eine Abbildung und Beschreibung veröffentlicht hat, und der Brasilien und Peru bewohnende, von Wagler und Gould für diesen Vogel gehaltene Pier. flavirostris, zwei gut unterschiedene Arten sind. Es wiederholt sich in gegenwärtiger Gattung öfter, dass die Arten im Gefieder einander äusserst ähnlich sind und nur an den Schnäbeln constante Verschiedenheiten zeigen. Herın Fraser bot sich die Gelegenheit dar, bei zwanzig Exemplare dieser Art in beiden Geschlechtern und von jedem Alter zu untersu- chen und zu vergleichen, welche alle den schwärzlichen Längsflecken an den Seiten des Oberkiefers hatten, der bei unserm Vogel ein specifisches Merkmal und keine durch irgend eine Zersetzung nach dem Tode entstandene Färbung oder das Zeichen des unausgewachsenen Vogels ist, wie Herr Gould glaubte annehmen zu müssen. Dieser schöne Vogel würde nach Herrn Fraser (Ann. of Nat. Hist. London 1841. Bd. VII. p. 153,) Britisch-Guiana -bewohnen, aus welchem Lande Sir Robert Schomburgk die von Herrn Fraser untersuchten Exemplare zurückgebracht haben sollte Herr Richard Schom- burgk zu Berlin, welchen wir desshalb um nähere Angaben ersuchten, meldet uns, dass ihm dieser Vogel in Britisch-Guiana. nicht vorgekommen sei und er ihm schwerlich entgangen sein würde, wenn er dieses Land bewohnte. Die Exemplare dieser Art, deren Herr F raser erwähnt, stammen von der ersten Reise Sir Robert Schomburgk’s, welcher dieselben wahrscheinlich in einem andern Theile Südamerikas erhalten hatte, St. PIHRDEILDSSTS IBAILLIKENIE Wagler. Baillon’s Arassari. Mach der Vetur uma I Gontol wwf Stecre gez. von Er. Sturm. Gedr bei Th. Kammerer 52 München. PTEROGLOSSUS BAILLONI, Wagler. Baillon’s Arassari. Pter. rostro mediocri, arcuato, lutescenti, basin versus sub-olivaceo: fronte,. genis, gula, corporeque subtus praeter femora croceis; corpore supra, alis, cauda, femo- ribusque olivaceo-viridibus aureo Bann tinetis; uropygio coccineo ; pedibus tarsis- que plumbeis. Der Schnabel mittelmässig, gebogen , grünlich-gelb, an der Basis ins Olivengrüne über- gehend; Stirn, Wangen, Kehle und ganze Unterseite, mit Ausnahme der Schenkel, schön safrangelb; obere Theile des Körpers, Flügel, Schwanz nnd Schenkel oliven- grün, leicht goldgelb schattirt; Bürzel scharlachroth; Füsse und Zehen bleifarben. | Ganze Länge mit Einschluss des Schnabels 14—16° — Schnabel 2',—8'/”. Pteroglossus Bailloni. Woagler, Systema Avium. | L’Aracari Baillon. Le Vaill., Ois. de Parad., tom, 2. p. 44, t. 18. Ramphastos Bailloni, Vieill,, Nouv. Dict. d’Hist. Nat., p. 283. Pteroglossus croceus. Jard. et Selby, Ill. of Ornith., vol. 1. pl. 6. Diese schöne Art war vor einigen Jahren in unseren Sammlungen noch so wenig gekannt, dass Sir W. Jardine und Mr. Selby verleitet wurden, sie in ihren „Illustrations of Orni- thology“ als einen für die Wissenschaft neuen Vogel unter dem Namen Pieroglossus croceus abzubilden. Der Umstand jedoch, dass er in andern Werken schon vorher beschrieben und abge- bildet worden, hindert mich, den sehr passenden, ihm von diesen Herren ' beigelegten Namen anzunehmen. nr Die zahlreichen Acquisitionen, welche wir in den letzten Jahren aus Brasilien machten, lehrten uns auch diesen Vogel näher kennen, und obgleich ich nicht im Stande bin, etwas Speciel- les über seine Lebensweise und Manieren im Freien anzugeben; so kann ich doch mit Gewissheit behaupten, dass die Geschlechter nicht jene Verschiedenheit in der Färbung des Gefieders darbie- ten, welche bei vielen Arten dieser Gattung so charakteristisch ist. In der That lässt sich auch kein äusserer Unterschied, die Grösse ausgenommen, wahrnehmen, indem das Weibchen in allen ‚seinen Theilen etwas kleiner, als das Männchen ist. Pteroglossus Bailloni zeichnet sich nicht nur durch Schönheit und zierliche Form, sondern auch hauptsächlich durch das schöne, in so grossen Massen über die Brust und alle unteren Theile verbreitete Goldgelb aus. | Sein Vorkommen scheint ziemlich örtlich zu sein, da alle die Exemplare, welche ich ge- sehen habe, aus Brasilien waren. Der Güte des Herrn Johann Natterer verdanken wir nachstehende nähere, nach frischen Exem- plaren entworfene Beschreibung der mit dem Tode sich verändernden Theile, wodurch Gould’s vorstehende Beschreibung wesentlich vervollständiget und berichtiget wird. Altes Männchen, welches Herr Natterer bei Antonio Dias den 9. November 1822 erhielt. Auf hohen Bäumen im dichten Walde; er lebt paarweise, und war um diese Zeit im Anfange der Mause, Im Magen Beeren. Schnabel: blassgelbgrün, gegen die Spitze mehr gelb, Wurzel dunkelbleifarben ins Grünliche ziehend; an dem Oberkiefer von der Wurzel bis zur Mitte ein anfangs breiter, dann sich verschmälernder dunkelrother (Karmin mit Zinnober vermischt) Längsfleck; ein dergleichen kurzer und schmaler an der Wurzel des Unterkiefers an der Schneide; die nackte Haut um die Augen von der- selben Farbe. Iris schön eitronengelb. Füsse graugrün, Nägel schwärzlich, die Sohlen gelblich. Länge (des frischen Vogels) 46 8° — Breite 16° 8° — Der Schwanz ragte über die Flügelspitzen hinaus 5°/,. Altes Weibchen bei Pahor, am 16. November 1818 geschossen. Der Schnabel an beiden Kiefern von der Wurzel bis gegen die Mitte dunkel graublau, die übrige Hälfte schmutzig grüngelb, diese beiden Färben an der Grenze ineinander verfliessend. An den Seiten des Oberkiefers, von der Wurzel bis gegen die Mitte, ein breiter nach vorn. etwas schmal auslaufender Längsfleck von chinesisch -rother Farbe, und an der Wurzel des Unterkiefers am Rande hinziehend ein schmaler nur halb so langer Längsfleck von derselben Farbe. Die nackte Haut um die Augen von gleicher Färbung. Iris sehr licht eitronengelb. Füsse grünlich grau, Nägel dunkelgrau. Länge (des frischen Vogels) 16‘ 10 — Breite 46‘ 7’ — Der Schwanz ragte über die Flügelspitzen hinaus 5°. — St, PIEROELDSSTS PIPERIVORWS,Linn. Koulik -Arassanı. each der MidururcdhIbonde au Steese ger. o-Ex Stra Gedn ber EN Benner Som PTEROGLOSSUS PIPERIVORUS, Line. *) Koulik Koss. Mas. Pier. rostro nigro, basin versus in rubrum, transeunte: olivaceo-viridis, ventre castaneo variegato ; capite, collo, pectoreque nigris; auribus lunulaque dorsali flavis; caudae tectricibus inferioribus coccineis; rectrieibus ad apices castaneis. Foem, Lunula dorsali nulla, cervice sordide castanea; jugulo pectoreque obscure c@- ruleo-canis. | Männchen. Schnabel schwarz, an der Wurzel allmählich in Roth übergehend; die nackte Haut um das Auge und die Beine dunkel bleifarben; Oberkopf, Hals und Brust schwarz; Ohrgegend und ein halbmondförmiges Band im Nacken gelb; Bauch oliven- grün mit Kastanienbraun vermischt; Steiss scharlachroth; die ganze Oberseite oliven- srün, die Schwanzfedern mit kastanienbrauner Spitze. Weibchen. Es gleicht dem Männchen in der Hauptfärbung des Gefieders, doch fehlt das gelbe halbmondförmige Band im Nacken, welcher dunkelkastanienbraun ist; Kehle und Brust bläulich-grau. Ganze Länge 12—13 — Schnabel 2°, — Flügel 4,“ — Schwanz 4°, — Lauf 1% Green Toucan. Edw., vol. 3 pl. 330. Toucan ä collier de Caj. Buff., Pl, Enl, n. 577. Ramphastos piperivorus. Auct. L’Aracari Koulik de la Guyane. Levaill., Ois. de Parad., vol. 2. p. 41. pl. 13. Pteroglossus Culik, Wagler, Syst. Avium. Das eigentliche Vaterland dieses interessanten und schönen Vogels sind die reichen Gegen- den von Cayenne und Guiana, woselbst er, wie mir berichtet wurde, von der Eigenheit seines Ru- fes den Namen Koulik erhalten hat. Indessen scheint sein Vorkommen ziemlich örtlich zu sein, da er mir weder aus Brasilien noch Columbien zugekommen ist. Diese Art ist bei nur einiger Beachtung der Farbenvertheilung leicht von jeder andern zu unterscheiden, indem sich das Männ- chen durch seine schwarze Brust und das halbmondförmige Band zwischen den Schultern, sowie das Weibchen durch die helle Färbung der Brust und der untern Theile auszeichnet. Der Güte des Herrn Johann Natterer verdanken wir die Mittheilung eines männlichen und weiblichen Vogels dieser Art, so wie die genaue Angabe der Färbung aller mit dem Tode sich verändernden Theile und die am frischen Vogel genommenen Masse. Wir lassen hier eine ausführlichere Beschreibung dieser Exemplare folgen. Männchen. Schnabel gross, die Firste an der Basis breit, überall sanft abgerundet; der Tomienrand des Oberkiefers mit acht bis neun nicht sehr starken Zähnen. Unterkiefer bis zum Kinnwinkel gerade, *) In Gould’s Monographie als Pteroglossus Culik, Wagler aufgeführt. St. von da gegen die Spitze aufsteigend; der Wurzeltheil der Lade um zwei Linien länger, als der Ober- kiefer, Die ‚Wurzel des Ober- und die hintere Hälfte des Unterkiefers schmutzig lackroth (hell- fleischroth wie rohes Fleisch), der ganze übrige Schnabel schwarz; die hintern Zähne weisslich, Iris karminroth. Augenringe dunkelgrau. Nackte Haut um die Augen bis an die Schnabelwurzel schön gelbgrün, nahe am Auge und hinter demselben mehr ins Blaugrüne, an den Hinterhauptsfedern ins Bergblaue, zunächst an diesen Federn und zum Theil von ihnen bedeckt ins Hellviolette übergehend. Die nackte Haut an der Kehle hellfleischroth, nach oben gelblich. Beine graulich-grasgrün, die hintere Seite der Tarsen mehr grün; Sohlen der Zehen gelblich; Nägel schwarz. Kopf, Hals, Kehle, Brust und der grösste Theil des Bauches tief schwarz mit bläulichem Schimmer; Ohrgegend goldgelb; im Nacken ein halbmondförmiges orangegelbes Band; alle obern Theile schön gelblich olivengrün; die Flügel mehr bläulich-grün, alle Federn derselben an den Rändern etwas ins Gelblichgrüne ziehend; die grossen Schwungfedern bräunlichschwarz, mit schmalem grünlichem Saum an den Aussenfahnen; Schwanz oben von der Farbe der Flügel, zunächst den Schäften und gegen die Spitze ins Schwärzliche übergehend, die acht mittlern Federn mit zimmtbraunen Spitzen *), untere Seite desselben schwärzlich- grau mit seidenartigem Glanze, der Hinterbauch, ein Theil der Seiten und die Schenkel "hinten hell olivengrün, erstere stark ins Gelbe ziehend, die vordere und innere Seite der letzten fuchsroth; Steiss zinnoberroth, Ganze Länge 16° — Breite 16° 1° — Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze (in gerader Richtung gemessen) 5’ 2’ _— Höhe des Schnabels 4° 17,” — Flügel 4° 410° — Schwanz 4” 1 — Der- selbe ragt über die Flügel hinaus 4” 1 — Lauf 1° 3 — Aeussere Vorderzehe 4’ 2’ — Innere Vorderzehe 10’ — Aeussere Hinterzehe 4 1 — Innere Hinterzehe 5° (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 5’ — Aeusserer Hinternagel 4'/,''. BE Ein anderes Männchen, welches Herr Natterer am 18. Juli 1833 erlegte, hatte die Iris gelblich -karmin- roth und den innern Rand derselben hellbraun. | Länge 14" 8" _ Breite 151%, — Schnabel 2” 8 — Der Schwanz ragte über die Flügelspitzen hin- aus 5° A1’". Junges Weibchen. Der Schnabel, mit dem des oben beschriebenen Männchens verglichen, klein, nach der Spitze zu sehr verschmälert. Die Firste gegen die Spitze fast schneidend; die 'Tomienränder des Oberkiefers mit sechs, schon ziemlich deutlichen Zähnen versehen. Färbung des Schnabels und der Füsse, wie am Männchen. Iris bräunlich-karminroth. Die nackte Haut um die Augen nach vorn schön gelbgrün, ganz nahe am Schnabel ins Grüngelbe übergehend; hinterm Auge ist das Grüne mehr bläu- lich-gelbgrün. und der Rand an den Seiten des Hinterhaupts sehr hell violettblau; diese Farbe erscheint mehr, wenn man die Federn daselbst aufhebt, Oberkopf schwarz; Nacken röthlich-kastanienbraun; Vordertheile sehr hellschiefergrau; Bauch und Seiten hellgrün, allmählich ins Grau sich verlierend; hinter dem Mundwinkel vor der goldgelben Ohrgegend finden sich einige hellgrüne Federchen, sonst ist die Färbung aller übrigen Theile wie am Männchen, nur weniger lebhaft, i Ganze Länge 13” 5" — Breite 14 8 — Länge des Schnabels 2” 5 — Höhe des Schnabels 9',,'' Flügel 4’ 5° — Schwanz 5” 4 — Derselbe ragte über die Flügelspitzen hinaus 5 8% — Lauf 1° 1°, Dieses wahrscheinlich einjährige Weibehen — das einzige, welches Herr Natterer auf seiner Reise erhielt — wurde am 17. Juli 1855 nahe an der Barra do Rio Negro geschossen, und weicht von einem alten weiblichen Vogel dieser Art, den wir vor uns haben, nur durch den kleinern, viel subtilern, nach der Spitze mehr zusammengedrückten Schnabel ab, stimmt aber in der Färbung ganz mit demselben überein. | Herr Johann Natterer hat diese schöne Art nicht oft und nur in den Wäldern um die Villa dos Manaos (ehemals Barra do Rio Negro genannt), nicht weit von der Mündung des Rio Negro in den Amazonenfluss, angetroffen, was also die Meinung des Herrn Gould, dass dieser Vogel in Brasilien nicht vorkomme, widerlegt. Wir haben für diese Species wieder den Namen piperivorus gewählt, unter welchem sie die ältern Autoren aufgeführt haben, den aber Wagler in Qulik umgewandelt hat. Wahr ist es, dass sich mit der Benennung piperivorus ein irriger Begriff verbindet, indessen war sie schon lange angenommen, und es ist noch nicht erwiesen, ob man diese Vögel nicht doch von dem Capsicum mit kleinen Früchten fressen sah, welches auch als Pfeffer verwendet wird. St. *) Ein altes Männchen in der Sammlung des verstorbenen Barons von Feldegg weicht von diesem Exemplare nur dadurch ab, dass alle Schwanzfedern braune Spitzen haben; doch sind die der beiden äussersten nicht so rein und deutlich als die der übrigen. St. POÄRDEILDSSUS SWLCATITS, Swainson. Furchenschnäbli Ser Arass arı. Nüch der Natur auf Stein 90%. vom Fr. Sturm. Gedr: bei. Tr. Kammerer.: PTEROGLOSSUS SULCATUS, Swainson. Furchenschnäbliger Arassari. Pter. rostro attenuato; mandibulis compressis, sulcatis, superioris suleis utrinque duobus, inferioris unico; superiore nigra, culmine apiceque saturate rufo-brunneis; inferiore nigra, ad basin sanguinea: a subtus pallidiore; 5 jugulo cinerascente ; = genis coeruleis. Schnabel verschmälert, gekrümmt, in eine scharfe Spitze endigend; Kiefer zusammenge- drückt, der obere an jeder Seite mit zwei, der untere mit einer tiefen Rinne; Wurzel des Unterkiefers blutroth; Firste und Spitze dunkel rothbraun, übriger Theil schwarz; Wangenfedern blau; Ober- und Unterseite grün, letztere etwas heller und unterhalb der Kehle ins Grauliche ziehend. Ganze Länge, 11 — 13“ — Schnabel 3— 3’, — Lauf 1. Pteroglossus suleatus. Swains., in Journ. of Roy. Inst., vol. 9. p. 267. und im Zool. Ilus., vol. 1. pl. 44. Temm. Pl. Col. pl. 356. Dieser interessante Pteroglossus wurde zuerst von Herın Swainson bekannt gemacht, der ihn aus Columbien erhalten hat. Nach Herrn Swainson's Beschreibung im „Journal of the Royal Institution“ und seiner getreuen Abbildung; in den „Zoological Illustrations“ “wurde dieser Vogel nochmals von Herrn Temminck in den „Planches coloriees“ abgebildet. Obgleich seit dieser Bekanntmachung ein Zeitraum von mehreren Jahren verflossen ist; so bin ich. doch nicht im Stande, irgend eine Nachricht dem beizufügen, was jene berühmten Naturforscher bereits mitgetheilt haben, und die ausserordentliche Seltenheit des Vogels hat bisher verhindert, Näheres über seine Lebensart und Manieren zu erfahren. | AS Die grosse Verschiedenheit, welche der Pt. sulcatus in der Bildung des Schnabels, verbun- den En anderen Merkmalen, darbietet, lassen mich vermuthen, dass man in der Folge in ihm den _ Typus einer besonderen, in vielen Stücken mit Bucco verwandten Gruppe finden werde. Indessen hält mich das Wenige, was wir bis jetzt von seiner Lebensart und seinen Betragen kennen, ab, gegenwärtig schon eine neue Gattung aus ihm zu bilden. Die beiden Exemplare, nach denen die Abbildungen entworfen wurden, BeBnden sich gegen- wärtig im Museum der zoologischen Gesellschaft zu London, und werden für Männchen und: Weibchen gehalten; ist dieses wirklich der Fall, dann würden beide Geschlechter äusserlich keine Verschiedenheit darbieten, ausgenommen, dass das Weibchen etwas kleiner wäre. Vaterland Columbien und Guiana. Sehr vollständige Exemplare eines Paares dieser schönen Art wurden uns durch Herın Custos Joseph Natterer aus dem k. k. Museum in Wien gütigst mitgetheilt, wodurch es uns möglich wurde, beide Geschlechter nach der Natur zu zeichnen, und ausführlichere Beschreibungen und Ausmessungen zu geben, Beide Stücke kamen aus Santa Fe de Bogota in Columbien. Altes Männchen: Schnabel ziemlich gekrümmt, niedrig, an den Seiten zusammengedrückt, die Firste breit abgeflacht, an der Wurzel mit einigen Querrunzeln, der Tomienrand mit sehr seichten Zahnein- schnitten; vor dem Nasenloch erhebt sich eine Kante und verliert sich gegen die Mitte des Schnabels; oberhalb dieser Kante ist eine schmale Rinne, und unter derselben noch eine breitere zu bemerken, Die sehr schmale Lade des Unterkiefers ist gleichfalls mit einer breiten Längsrinne versehen, und tritt an der Wurzel in einen spitzen Winkel vor. Die Firste und der obere Theil der Seiten des Ober- kiefers, die Wurzel des Unterkiefers, dessen Spitze und der Rinnrand sind bräunlich blutroth, die übrigen Theile des Schnabels dunkelschwarz, Beide Riefer sind an der Basis mit einer schmalen weissen Linie eingefasst, die unter dem Nasenloch entspringt und sich am Backenwinkel mehr aus- breitet. Die nackte Haut um die Augen (am trockenen Balge) schwärzlich-grau, etwas ins Röthliche ziehend. Oberkopf, Hinterhals, Rücken und Flügel grasgrün, Seiten des Kopfes und ein Theil der ‚Halsseiten lebhaft gelbgrün überlaufen; die grossen Schwungfedern schwärzlich, mit graulich-blauen Aussenfahnen, innere Flügeldeckfedern und innere Ränder der Schwungfedern weisslichgelb, Flügelrand etwas lebhafter gelb. Kinn, Kehle und ein Streif über den Augen graulich weiss, letzterer vor und' hinter dem Auge in ein schönes Blau übergehend, die Wangen von derselben Farbe; die sich in einen Streif bis hinter das Auge fortsetzt. Alle untern 'Theile lebhaft hellgelblich- grasgrün. Schwanz oben fast von der Farbe des Rückens, aber etwas bläulicher grün und gegen die Spitze ins Blaugrüne übergehend; die untere Seite hellgraugrün, mit seidenartigem Glanze. Ganze Länge von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze (am trockenen Balge gemessen) 45” — Länge des Schnabels vom Mundwinkel bis zur Spitze (in gerader Linie gemessen) 5° — Höhe des Schnabels 10° — Länge des ÜUnterkiefers in gerader Linie gemessen 5’ 4° — Länge des Unterkiefers vom Rinnwinkel bis zur Spitze 1°/,‘‘ — Flügel 5°. — Schwanz 5° — Lauf 41‘ 5 — Aeussere Vorder- zehe 4” 4‘ — Innere Vorderzehe 9'/,' — Aeussere Hinterzehe 4” — Innere Hinterzehe 5’ (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 41/,''! — Aeusserer Hinternagel 4. — Altes Weibchen. Genau wie das Männchen gefärbt, und unterscheidet sich nur durch die mindere Grösse und den bedeutend kürzern Schnabel von demselben. Ganze Länge 12‘ 40° _— Länge des Schnabels 2° 5° — Höhe des Schnabels 9° — Länge des Un- terkiefers 2'' 61/,' — Länge vom Rinnwinkel bis zur Spitze 1 31,‘ — Flügel 4 8'' — Schwanz A A — Lauf 1 2%. — St. _ PTEROGLOSSUS FLAVIROSTRIS, Fraser. 9 Gelbschnäbliger Arassari. | Pier. rostro flavido-albo, mandibula superiore pallidiore, tomiorum alborum emargi- nationibus nigris; verlice nigro; dorso, alis, cauda femoribusque olivaceo-viridibus ; auribus gutlureque saturate castaneis, gutiure fascia angusia nigra terminata; ' pectore coccineo, epigastrio nigro, pone fascia coccinea; ventre crissoque sulphu- reis; uropygio coccineo. Ä ‚ Schnabel gestreckt, gegen die Spitze sehr verschmälert; Oberkiefer in einen langen, sanft gebogenen Haken auslaufend, die Firste an der Wurzel ziemlich breit, überall sanft abgerundet, die Tomienränder mit vielen, gegen die Spitze hin immer grösser wer- _ denden Zähnen besetzt. Unterkiefer nach vorn sehr verschmälert, mit, herabgebogener Spitze und vielen meist undeutlichen Zähnen an den Tomienrändern. Die Farbe ‚des Schnabels ist gelblichweiss, die Spitze beider Kiefer ins Schmutziggelbgrüne übergehend; die Gegend unter dem‘ Nasenloch blassgelb, noch blasser gelb die vor- dere Hälfte der erhabenen Einfassung der Schnabelwurzel, die hintere grünlichgrau, heller als die Augengegend. Der Tomienrand des Oberkiefers rein weiss, die Win- kel der Zähne mit schwarzen Flecken bezeichnet, welche gegen die Schnabelspitze oft den ganzen Zahneinschnitt einnehmen; die Hälfte des Unterkiefers, vom Tomien- rande an, ocherfarben (hellgelbbraun), doch erreicht diese Farbe weder die Wurzel noch die Spitze, gegen die letztere sind die Tomien ebenfalls schwarz gerändert. Innere Fläche des Schnabels schwarz, nach hinten roth. Augenringe und die Gegend um die Augen, etwa zwei Linien breit, dunkelgrünlich-grau, rund um diese. Farbe schmutzig karminroth (Karmin mit Zinnober gemischt), am breitesten über dem Auge. Iris dunkelkarminroth. Die Füsse. schmutzig grasgrün, die Läufe etwas ocherfar- ben überflogen; die Spitzen der Nägel schwärzlich. Oberkopf, schwarz, Wan- gen und Vorderhals hellchokoladebraun; Genick dunkelbraunroth, die Nacken- - federn an den Wurzeln grün, an den Spitzen hellroth; unter dem braunen Vorderhals ein schmales schwarzes Band; die Brust hochblutroth; der Vorderbauch tief schwarz, durch eine blutrothe, an den Bauchseiten etwas ausgebreitete Binde begrenzt; Bauch und Steiss schön schwefelgelb; Schenkel hellolivengrün; Rücken und Flügel schwärz- lich-olivengrün; die grossen Schwungfedern schwarzbraun, mit grünen Rändern an den Aussenfahnen; die innere Seite der Flügel bräunlichgrau, mit gelblichen Rändern an den innern Fahnen; die untern Deckfedern der Flügel hellgelb; Bürzel blutroth; Schwanz dunkelolivengrün mit bräunlichem Anflug; Unterseite der Schwanzfedern sraugrün, mattglänzend. Ä *) In Gould’s Werk als Pteroglossus Azarae Wagler aufgeführt, welchen Namen auch unsere Tafel trägt und der nun in Pteroglossus flavirostris Fraser umzuändern ist. St. Masse am frischen Vogel. Ganze Länge 16%,” — Breite 15°, — Länge des Schnabels (in gerader Richtung gemessen) 3 7“ — Der Schwanz ragt über die Flügelspitzen hinaus 4 5. | Masse des von Herrn Professor Poeppig mitgetheilten Vogels. Ganze Länge beiläufig 18° (da an diesem Exemplar der Schwanz leider defekt ist) — Schnabel vom Mund- winkel bis zur Spitze 3° 11‘ — Höhe des Schnabels 1 2 — Flügel 5 7“ — Lauf 1% 2 — Aeussere Vorderzehe 13% — Innere Vorderzehe 11 — Aeussere Hinterzehe 12!/, — Innere Hinterzehe 6 — (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 6% — Aeusserer Hinternagel 3,“ — (Alle Masse am aus- ' gestopften Vogel genommen). Junges Weibchen. Stimmt in der Färbung mit dem alten Vogel überein, nur ist sie nicht so hoch und rein, und die schwärzlichen Tomienränder des Oberkiefers sind nur mit schwach angedeuteten, gegen die Spitze etwas stärkern Zahneinschnitten versehen. Pteroglossus flavirostris. Fraser, Ann. of Nat. Hist. London 1841. Bd. VII. p. 153. Pteroglossus Azarae. Wagler, Syst. Avium. Auch bei dieser schönen und seltenen Art verdanken wir die Kenntniss der Färbung der federlosen, sich mit dem Tode verändernden Theile und die Masse des frischen Vogels dem uner- müdeten, um die Ornithologie Brasiliens so hoch verdienten Herrn Johann Natterer, der sie bei Marabitana am 14. Mai 1831, wo die Vögel eben in der Mause begriffen waren, 'antraf. Das erwähnte ‚junge Weibchen, welches unsere Sammlung der Güte des Herrn Natterer verdankt, wurde von demselben am 4. Juni 1831 in den Wäldern am Ufer des Flusses Xie, welcher in den obern Rio negro fällt, erlegt. — Herr Professor E. Poeppig traf gegenwärtige Art am Amazonas, Provinz Maynas in Peru, und hatte die Güte, uns ein altes Exemplar, welches nun das zoologische Museum der Universität zu Leipzig besitzt, zur näheren Vergleichung mitzu- theilen. | | Von den sehr ähnlichen, bisher mit gegenwärtiger Art für identisch gehaltenen Pieroglossus Azarae unterscheidet ihn leicht der Mangel des schwärzlichen Längsfleckens am Oberkiefer, die breitere rothe Brust, und der auf diese folgende schmälere schwarze Gürtel. In allem Uebrigen stehen sich beide Arten ausserordentlich nahe. Herr Gould hat in seiner Monographie diese Art als den Pier, Azarae beschrieben, und unter der Abbildung des Vogels den Schnabel des ächten Pier. Azarae dargestellt, welchen er für | irgend eine, aus ihm unbekannten Gründen entstandene Abänderung annahm, St. PTEROGLOSSUS WIEDIL, Sturm. Prinz Wied’s Ka . Pter. mandibula superiore flavido-alba, culmine per totam longitudinem jascia angusta, margine tomiorum ad basin mandibulague inferiore nigris, rostro toto basi albo- cincto; capite colloque nigris, corpore superius olivaceo -viridi, in ferius sulphureo, Jascia ventrali, tergo caudaeque tectricibus superioribus coccineis ; femoribus pal- lide olivaceis. Männchen. Schnabel lang, etwas hoch, gegen die Spitze sehr verschmälert, diese her- abgebogen, die Firste sanft abgerundet. Die Tomienränder des Oberkiefers besonders gegen die Spitze hin mit starken Zähnen besetzt. Der Oberkiefer schmutzig gelblich- weiss, die dreiviertel Linie breite erhabene Einfassung, welche beide Kiefer ganz umgibt, von derselben Farbe. Ein Streifen auf der Firste, welcher an seiner grössten Breite (zwischen den Nasenlöchern) vier und eine halbe Linie misst und von der Stirn bis gegen die Schnabelspitze sich erstreckt, schwarz. Neben der erhabenen Einfassung an den Seiten des Oberkiefers zieht ein schwarzes Band herab, das sich an den Mundwinkel etwas ausbreitet und auf dem Rand der Tomien bis zu Han ersten Zahneinschnitten als schwarzer Saum hinzieht. Der ganze Unterkiefer, mit Ausnahme der hornbräunlichen Spitze, und. der weissen, den Kinnwinkel einschliessenden Ein- fassung, schwarz. Die nackte Haut, welche das Auge umgibt, und die Augenlieder bläulich schwarz. Iris dunkelbraun; Beine graulich grün (wie die untere Seite des Schwanzes). Kopf, Vorder- und Hinterhals tief bläulich-schwarz, Ohrgegend und Kehle stark ins Violettbraune ziehend; Rücken und Flügel dunkel schwärzlich-oliven- grün, die grossen Schwingen een graubraun; die innern Deckfedern der Flü- gel gelblichweiss; ein Theil des Unterrückens und der Steiss schön blutroth; Brust, Bauch und untere Schwanzdeckfedern rein schwefelgelb; über den Bauch läuft ein zollbreites, hoch blutrothes, glänzendes Querband; Schenkelgegend und Schenkel hell- graugrün; Schwanz oben dunkel schwärzlicholivengrün, mit schwarzen Schäften, unten mattglänzend graugrün, die Schäfte bräunlichweiss. ' Länge (am frischen Vogel gemessen) 20'/,'‘ — Breite 20°. — Schnabel (vom Mundwinkel bis zur Spitze, in gerader Richtung gemessen) 4° 3° — Höhe des Schnabels 1 4 _— Länge ‚des Unterkiefers vom Kinnwinkel bis zur Spitze 3° 21° — Flügel 5 — Schwanz 6% 5%, Derselbe ragt über die Flügelspitzen hinaus 5% — Lauf 1° 4 — Aeussere Vorderzehe 1°° 4° —. Innere Vorderzehe 1’ 1/,° — Aeussere Hinterzehe 1° 3° —. Innere Hinter- zehe 7° (sämmtlich ohne Nagel gemessen) — Aeusserer Vordernagel 6° — Aeusserer Hinternagel 5°. Altes Weibchen, von Herrn Natterer am 6, April 1830 bei Borba geschossen. Dem Männ- chen ähnlich, nur ist der Schnabel etwas schlanker und weniger hoch, der schwarze Streifen auf der Firste ist an der Basis. etwas schmäler und das Band, welches neben dem erhabenen Rande an den Seiten.des Oberkiefers steht, breiter. Die Spitze des Oberkiefers gelbbräunlich. Nackte Haut um die Augen schwarzgrau. Iris dunkelbraun, am Aussenrande dunkelgrau, Beine graugrün, die Spitzen der Nägel schwärzlich. Ohrgegend und Kehle schwarz; das rothe Band, welches quer über den Vorderbauch zieht, wen schön, in allen übrigen wie das Männchen gefärbt. "Länge (am frischen Vogel gemessen) 18 8 — Breite 181/, — Schnabel 44 — Höhe des Schnabels 1 215. nme Männchen, welches Herr Natterer am 22. Dec. 1818 bei Mattodentro erhielt. Der Schnabel an der Wurzel grau ins Grünliche ziehend; Oberkiefer graulichweiss, ins Grau- lichgelbgrüne ziehend, vor der Spitze ocherbraun, die Firste vor der Spitze bis über die Mitte ocherbraun, weiter gegen die Wurzel hin dunkelgrau, sich erweiternd.. Beide Tomienränder. schwärzlich gerändert; Unterkiefer ausserhalb der grauen Wurzel über die Mitte schwarzgrau verwaschen, der übrige Unterkiefer ocherbraun, die Spitze schwärzlich gesäumt. Iris dunkel- braun, am Aussenrande dunkelgrau; nackte Haut um die Augen dunkelblaugrau; Beine graulich- gelbgrün. Länge (am frischen Vogel gemessen) 18%‘ — Breite 195,4” — Der Schwanz ragte über die Flügelspitzen 6”. | Junger Vogel im ersten Jahre. Dieser wird von dem Prinzen Maximilian von Wied, wie folgt, beschrieben. „Er ist‘ weit kleiner, der Schnabel kleiner, dicker, mehr rauh, mit völlig glatten, gänzlich ungezähnten Tomien, die Nasenlöcher sind noch nicht so tief eingesenkt, der erhabene Rand der Schnabelwurzel fehlt noch gänzlich, die Spitze des Oberkiefers ist noch weniger hinabgekrümmt, der Oberkiefer hat eine schmutzig grünlichweissgraue Farbe, der Streif auf der Firste ist nur mit Braun angedeutet, der Unterkiefer dunkel bräunlichgrau; die gelben Untertheile sind stark mit’ Olivengrau gemischt; Flügel, Schwanz und Rücken mehr hellzeisiggrün, der Kopf ins Bräunliche ziehend, die rothen Theile nicht so rein und schön; Er erlarht wie am alten Vogel. Dieser Vogel war im Monat Januar vollkommen ausge- 'edert.“ Pieroglossus dracari, Prinz Maximilian von Wied, Beiträge zur Naturgeschichte von Brasilien. IV. Bd. I. Abth. p. 283. | Die Hauptmerkmale, wodurch sich diese Art von dem mit ihr bisher für einerlei gehaltenen Piero- glossus Aracari unterscheidet, liegen in dem Schnabel, indem gegenwärtiger Vogel einen viel schmäleren schwarzen Streifen auf der Firste hat, dagegen ist das schwarze Band breiter, welches neben der erhabenen Einfassung der Schnabelwurzel an den Seiten des Oberkiefers herabgeht, breitet sich am Mundwinkel aus und zieht als schmale Linie auf der BKante des Tomienrandes hin. Bei Pier. Aracari hingegen ist dieses Band viel schmäler, breitet sich gegen den Mundwinkel in einen kleinen, dreieckigen Flecken aus, lässt den Tomienrand eine Linie breit frei, zieht als schmaler Strich über denselben bis zum zweiten Zahn hin und erstreckt sich von hier als-verwaschener ‚grauer Streifen -bis ‘gegen die Schnabelspitze, aber immer den Rand der 'Tomien frei lassend. Der schwarze Streifen auf der Firste ist viel breiter und nimmt nicht allein diese ganz ein, sondern bedeckt auch noch einen Theil der Schnabelseiten. Der Schnabel des Pier. Aracari ist im Verhältniss etwas länger und schlanker, die Schenkel sind mit röthlich-olivenbraunen Federn gemischt, und bei recht alten Vögeln öfter ganz von dieser Farbe, während sie bei Pier. Wiedü hellgraugrün sind, Auch ist die rothe Querbinde des Vorderbauches merklich schmäler und die rothe Farbe am Unterrücken geht nicht so weit hinauf, als bei Pier. Aracari. Im übrigen Gefieder gleichen sich beide Arten ausseror- dentlich, Herr Johann Natterer erhielt unsere Art meistens in der Capitanie von Rio Janeiro und St. Paul, und nur wenige in Mattagrossa bei Borba, Im Magen fanden sich grosse Getonien und Kerne von Orangen. Seine Durchlaucht der Prinz Maximilian von Wied berichtet uns, a. a. ©. p. 289 über den Aufenthalt und die Lebensart dieses Arassari Folgendes: ‚Der Arassari lebt in allen von mir bereisten brasilianischen Urwäldern in Menge, und zeigt in der Hauptsache ganz die Lebensart der Tukane. Man sieht ihn sehr häufig auf dem obersten dürren Zweige eines hohen Waldbaumes sitzen, wo er seinen kurzen, zweistimmigen Ruf hören lässt, der etwa klingt wie: kulik! kulik! Er lebt paarweise, und ausser der Paarzeit in kleinen Gesellschaften; wo er nach den Früchten umherzieht. Besonders in der kalten Zeit, der Reifezeit der meisten Früchte, verlässt er oft die Wälder und nähert sich den Rüsten und Pflanzungen, wo man ihrer viele erlegt. Das Fleisch ist gut essbar, und in der kalten Zeit fett. Diese Vögel fliegen bogen- "und stossweise, wie alle Tukane, und schnellen wenig mit den Flügeln. Wo sie wenig gejagt werden, sind sie nicht schüchtern. Wenn sie in Ruhe sitzen, so schnellen sie gewöhnlich mit dem Schwanze, wie Cor- vus Pica, Linn. — Ihr Nest mit zwei Eiern oder Jungen findet man in einem ‘hohlen Baume 'oder Aste. Um die Raubvögel, besonders die Eulen, versammeln sie sich, wie die Tukane, um sie zu necken.“ Wir haben uns erlaubt, dieser Art den gefeierten Namen Seiner Durchlaucht des Prinzen Maximi- lian von Wied beizulegen, ein Name, der immer an die grossen Verdienste erinnert, welche die Wissen- schaft und namentlich die Ornithologie Brasiliens, dem Eifer und den unermüdlichen Bemühungen Sr. Durchlaucht verdankt, August 1847. ugu St. Beobachtungen über die omım TUR] BRiichard Owen. Mit Zusätzen und einem Nachtrage Rudolph Wagner. Beobachtungen über die N N N N N . D: Verdauungsorgane der. Tukane bieten überall eine Einfachheit des Baues dar, welche mit ihrem geographischen Vorkommen und dem Vermögen übereinstimmt, sich sowohl animalische als vegetabilische Nahrung anzueignen, für welche die Natur in Tropenländern so reichlich gesorgt hat. Die Weite des Schlundes und der überall gleich weite Darmkanal entsprechen der Grösse des Schnabels. Es ist keine seitliche Ausdehnung oder Kropf vorhanden, auch ist der Magen durch seine Muskelwände nicht so verenget, dass ein solcher Behälter für die Nahrungsstoffe nöthig wäre. Der Darmkanal ist gleichfalls ohne seitliche Anhänge oder Blinddärme; die Drüsen des Vormagens sind einfach, und liegen in Zollbreite um das Ende des Schlundes. Die Verbindung des Magens mit dem Vormagen ist frei, und gestattet leicht eine rückgängige Bewegung der Speise. Dieser Akt wurde an zwei lebenden Tukanarten (Ramphastos erythrorhynchus und R. Temminckii) beob- achtet, und da die so zurückgetriebenen Stoffe, nachdem sie zum zweiten Mal gekäuet worden sind, wiederum verschluckt werden, so lässt sich dies mit dem Wiederkäuen der grasfressenden Säugethiere vergleichen. Der Darmkanal übertrifft den Körper mit Einschluss des Schnabels nicht an Länge. Die Verdauungswerkzeuge der Hornvögel stimmen im Allgemeinen mit denen der Tukane überein, Die Leber der Tukane besteht aus zwei Lappen von ungleicher Grösse, die durch ein schmales - Band verbunden sind; auch sind die Ränder der Lappen mehr als gewöhnlich abgerundet. Eine Gallenblase ist nicht vorhanden; durch Mangel dieses Organes ähneln die Tukane den Spechten und Papageien unter den Klettervögeln, ”) während dagegen die Hornvögel den Krähenvögeln in der grossen Entwicklung des Gallenbehälters gleichen. Ein schmaler Lebergallengang mündet in den Zwölffingerdarm nahe am Anfange desselben und ein zweiter ohngefähr zwei Zoll im Durchmesser haltender Gang; zieht sich nach einem mehr entfernten Theil des Eingeweides, wo er sich neben . der Einfügung der beiden zur Bauchspeicheldrüse gehörigen Gänge endiget. Die Nieren sind aus drei Lappen gebildet, von denen der mittlere der kleinste ist, ihre Länge beträgt 1%, Zoll; auf ihrer Oberfläche zeigen sich Windungen, obgleich in einem schwächeren Grade, als bei den Reptilien. Zwischen dem vordern Ende dieser Drüsen lag bei einem weiblichen Individuum des Ramphastos Temmincki der Eierstock, von dreieckiger Gestalt und anscheinend ge- *) Nicht allen Papageien scheint die Gallenblase zu fehlen; ich fand sie wenigstens bei Psöttacus sulphureus. R. Wagner. sunder Beschaffenheit. Die Ova waren wie kleine Körner traubenförmig verbunden. Die Neben- nieren lagen hinter dem Eierstock eingebettet. Der Eierleiter war so dick, wie die Spule einer Krähenfeder; er entsprang mit der gewöhnlichen gefransten und weiten Oeffnung, war leicht gewun- den am Anfange und führte dann in gerader Richtung zur Cloake. Unter den verschieden gestalteten Zungen der Vögel ist die der Tukane eine der merkwürdigsten. Bei einem ganz ausgewachsenen Ramphastos Toco betrug ihre Länge von der Oeffnung des Luft- röhrenspaltes sechs Zoll. Der hintere Rand war breit und fein gezähnelt; er lag ohngefähr vier Linien von dem Luftröhrenspalte entfernt, Weiter nach vorn ist die Zunge in einer Ausdehnung von vier Linien weich und mit kleinen Papillen besetzt, und höchst wahrscheinlich ist hier der Sitz des Geschmacksinnes. Der übrige Theil dieses Organes besteht aus einer durchsichtigen, hornartigen Platte, welche horizontal, abgeflacht und von dem vorderen Stücke des Zungenbeins un- terstützt wird, das längs der Mitte der Unterseite eine Erhöhung bildet. Etwa vier Zoll von der Spitze der hornartigen Platte sind die Ränder schief eingeschnitten, und diese Einschnitte werden gegen die. Spitze zu tiefer und enger, wodurch die Zunge zu beiden. Seiten das borstige Ansehen erhält. Herr Vigors bemerkte, dass diese Borsten meistentheils an die Stücke der Nahrung angedrückt werden, während der Vogel dieselben zwischen den Kiefern hält, um sie zu verschlucken. Die Hörner des Zungenbeines sind einen und einen halben Zoll lang. Die Luftröhre ist enge und von einfacher Bauart; die Ringe sind etwas niedergedrückt und nehmen im Durchmesser gegen das untere Ende ab, von welchem ein einzelnes Paar Muskeln nach dem Brustbeine geht, Das untere Viertheil und die Bronchial- Aeste werden von einem Paare schmaler Muskeln bewegt, die von den Seiten der Tracheal-Knorpel entspringen, und vom Ende der Trachea zur Gabel gehen. Dass dieser Theil der Luftröhre einer Veräuderung in der Länge unterworfen ist, wird durch den gewundenen Verlauf der nervös recurrentes, die an den Seiten der Trachea liegen, bemerklich. Die Lunge ist im Verhältniss zu der Grösse des Vogels klein und von gewöhnlicher Form und Struktur. Die Abdominal-Luftzellen sind klein. Das Herz ist von einer mehr länglichen Gestalt, als Genöhn. lich; seine Spitze ist gleichsam abgestutzt; die Länge beträgt einen Zoll. Die Brustmuskeln sind, wie bei den Papageien, nur schwach entwickelt, der Kiel des Brust- beins von mässiger Grösse und steigt nur einen halben Zoll von der Fläche des Knochens auf. Das Brustbein hat an seinem hintern Rande vier Einschnitte *). Die Schlüsselbeine oder die seitlichen Hälften der Gabel sind hier, wie bei Papageien **) und Straussvögeln vollkommen ge- trennt; sie sind einen Zoll lang, dünne, am untern. Ende spitz und unter sich und mit dem Brust- beine nur durch ein Band verbunden. ‘Die eigenthümlichen Bewegungen des Schwanzes forderten eine. besondere Untersuchung dieses Theiles. Es hält schwer, die Zahl der Schwanzwirbelbeine genau anzugeben, weil die letz- ten mit einander fest verwachsen sind, und zu dem Ende die Untersuchung eines jungen Exemplares zu einer Zeit, wo die Verschmelzung noch nicht Statt findet, nöthig wäre. Bei dem Skelette eines schwarzschnäblichen Tukans, welches ich untersucht habe, schien es mir, dass drei Wirbel- beine”) auf diese Weise mit einander verwachsen sind, wodurch die ganze Zahl der Schwanzwir- *) Jederseits finden sıch nehmlich zwei häutige Forisätze, welche zwei häutige Abdominalbuchten begrenzen, von denen die .äussere um die Hälfte tiefer ist, als die innere. .R. W. ’=*) Bei vielen Papageien ist indess die Gabel vollständig und nicht in zwei Hälften zerfallen. R. W. ’»=#) Bei Ramphastos dicolorus finde ich nur die beiden leizten Schwanzwirbel mit einander verwachsen, aber auch ım Ganzen nur. acht Schwanzwirbel. R. W. belbeine sich auf neun beläuft. Die Spechte haben gleichfalls neun Wirbel, und es scheint dieses die grösste Zahl zu sein, die bei Vögeln angetroffen wird. Die ersten sechs Wirbel sind bei den Tukanen durch Gelenkhöcker und Vertiefungen beweglich verbunden; die Hervorragung und Vertie- ' fung ist an den beiden letzten Gliedern am deutlichsten. Der zwischen dem sechsten und den ver- wachsenen Wirbeln stehende ist mit einem Kapselband versehen; die andern haben eine nachgiebige, bandartige Verbindung. Die dornartigen Fortsätze dieser Wirbelbeine, sowohl obere als untere, sind mässig gross, am kleinsten jedoch bei dem sechsten Wirbel, wo die stärkste Bewegung Statt findet. Die Querfortsätze dagegen sind gross und breit, so dass sie eine seitliche Bewegung fast ganz verhindern. Der erste der verwachsenen Wirbel ist breit und flach, von runder Gestalt und dient den Bürzeldrüsen zur Grundlage; der letzte dieser Fortsätze ist seitlich zusammengedrückt und von der gewöhnlichen pflugscharähnlichen Form ”). Die Schwanzwirbel können rückwärts gebogen werden, bis ihre obern Dornen mit dem Kreuzbein in Berührung gebracht sind; in der entgegenge- setzten Richtung können sie kaum über eine gerade Linie hinausgebeugt werden. Dieser Bauart der Knochen und Gelenke muss auch bei den Tukanen die Fähigkeit beigemessen werden, dass sie ihren Schwanz auf den Rücken legen können (wie dies in dem Zoological Journal, vol. II. pl. XV. vorgestellt ist), indem die Muskeln im Vergleiche wenig Eigenthümlichkeiten darbieten, weil die an- geführte Bewegung mehr wegen der Ausdehnung, als wegen der Kraft, mit welcher sie ausgeführt wird, bemerkenswerth ist. u Die Hauptheber des Schwanzes sind die sacro-coccygei superiores (sacro-sus-caudiens des Vicg d’Azyr). Sie entspringen von zwei Längsfurchen auf dem untern und konvexen Theil des Kreuzbeins, sind an die obern Dornen der ersten sechs Wirbel durch getrennte Sehnen angeheftet und endigen sich breit an den verwachsenen Wirbeln. Die Hauptgegenmuskeln sind die Sacro- ' cocceygei-inferiores (sacro-sous-caudiens von Vieg d’Azyr); sie gehen über die ersten fünf Wirbel und endigen sich an dem sechsten und verwachsenen Wirbel; sie entspringen weiter von einander entfernt, als die beiden vorhergehenden Muskeln, indem sie von den Rändern der Kreuz-Sitzbein- Ausschnitte ausgehen. In dem Zwischenraume liegen schmale Muskeln, die von den Querfortsätzen zu den untern Dornen der sechs ersten Wirbel laufen. & Nach der beschränkten Weise der Seitenbewegungen des Schwanzes sind die zu diesen Bewegungen erforderlichen Muskeln schwach, besonders im Vergleich mit jenen, welche man an Vögeln bemerkt, die ihre Schwanzfedern im Flug ausbreiten, um dadurch ihre Richtung während jener kräftigen Fortbewegungsart zu bestimmen. Diese Muskeln sind auf jeder Seite zu zweien vor- handen, entspringen von dem hintern Ende der Sitzbeine, und sind in die ausgebreiteten verwachsenen Wirbel eingefügt. Nach der Lage dieser Muskeln ist es einleuchtend, dass, nachdem die eigentli- chen Heber den Schwanz bis zu einer gewissen Höhe aufgerichtet haben, sie nach dem Rücken hin der Mittelpunkt der Bewegung werden, ihre Kräfte mit den Hebern vereinigen, und durch diese Vermehrung der Kraft den Act des ruckweisen in die Höhe Werfen des Schwanzes endigen. Herr Vigors bemerkt in seinen Beobachtungen über den lebenden Vogel: „bei diesen Bewegungen schien es, als wenn sich der Schwanz in einem Charniere drehete, auf das eine Feder einwirkte.“ Die knöchernen Kiefer der Tukane sind so gebaut, dass sie mit der grossen Masse dieser Theile einen angemessenen Grad von Stärke und Leichtigkeit verbinden, und dem zu Folge finden wir auch, dass das knöcherne Gebäude von sehr schöner und zarter Konstruction ist. Die äussern *) Der letzte Wirbel hat ganz die Form wie bei den Spechten. VB: WW. Wände sind ausserordentlich dünn, besonders am Oberkiefer; sie sind elastisch und geben bei mässigem Druck etwas nach, bieten aber beträchtlichen Widerstand dar, wenn zum: Zusammen- drücken des Schnabels Kraft angewendet wird. An den Spitzen der Kiefer sind die äussern Wände fast eine Linie dick; an andern Stellen des Oberschnabels sind sie weit dünner und wechseln von 1/30 —V/so, im Unterschnabel von en, Theil eines (englischen) Zolles in der Dicke ab, Wenn durch den Oberkiefer ein Längsdurchschnitt geführt wird, so zeigt es sich, dass die Basis eine kegelförmige Höhlung einschliesst, die, ohngefähr zwei Zoll lang, einen Zoll im Durch- messer hält und deren Spitze nach vorn gerichtet ist. Die Wände dieses Kegels bestehen aus einem sehr schönen knöchernen Netzwerke, das aus unregelmässig-winkeligen Feldern zusammen- gesetzt ist, die im Durchmesser von einer halben bis zu zwei Linien abwechseln. Von den Wän- den dieses Kegels setzt sich ein Netzwerk mit Knochenfasern zu den äussern Wänden des Kiefers fort; die Fasern, welche unmittelbar die letztern unterstützen, stehen beinahe ohne Abweichung mit rechten Winkeln auf dem Theile, in welchem sie eingefügt sind. Den ganzen vor dem Kegel gelegenen Theil des Kiefers nimmt ein ähnliches Netzwerk. ein, dessen Maschen im Mittelpunkt des Schnabels am breitesten sind, weil hier eine Vereinigung zwischen verschiedenen schmalen Fibern Statt findet, die von dem Umfang nach innen zu auslaufen. Merkwürdig ist es, dass der Haupteylinder in diesen sehr verfeinerten Bau hineingeführt ist; die schmälsten Stützpfeiler der Kiefer sind, mit dem Mikroskope untersucht, hohl oder röhrig. Beim Unterkiefer ist die Bauart dieselbe, aber die das Netzwerk bildenden Fibern sind im Allgemeinen stärker, als die am Oberkiefer. | Die markige Membran, welche diese Höhlungen auskleidet, scheint nur im geringen Grade gefässreich zu seyn. Fortsätze der Membran und die sie begleitenden Gefässe und Nerven, durch- - schneiden in spitzen Winkeln die kegelförmige Höhlung an der Basis des Schnabels. Die Haupt- nerven sind zwei Aeste des fünften Paares, welche an dem untern Theile der kegelförmigen Höhlung eintreten, sich nach verschiedenen Richtungen ausbreiten, und bei ihrem Vorschreiten bis zum Schnabelende aufsteigen, wobei sie Aeste abgeben, die sich an der Schnabelscheide vertheilen und solehe empfindlich machen. Die Luft gelangt in das Innere des Oberschnabels aus einer an der vordern Wand der ‘ Augenhöhle gelegenen Oeffnung, welche an ihrem hintern Theile mit den in die Augenhöhle hinein fortgesetzten Luftzellen, und an ihrem vordern Theile mit der Maxillarhöhle in Verbindung steht. Die Nasenhöhle ist allenthalben, mit Ausnahme ihrer äussern und innern Oeffnung, durch die Schleimhaut geschlossen, und steht mit dem Innern des Schnabels in keiner Verbindung. Das Geruchsorgan ist auf die Basis des ‚Oberschnabels eingeschränkt. Der Kanal, durch welchen beim Einathmen die Luft und die Geruchstheilchen hindurchströmen , bildet eine Sförmige Linie in vertikaler Stellung. Die äussere ‚Oefinung steht genau senkrecht über der inneren, Sie liegt an der hintern Aussenseite des Oberschnabels, wo sich derselbe über die Fläche der Hirnschale erhebt; die Oeffnung ist folglich rückwärts gerichtet, um jeden Schaden zu verhüten, der für sie beim Durchdringen eines dichten und verschlungenen Laubwerkes entstehen könnte, | Der Kanal des Geruchsorgans ist anfangs von fast walzenförmiger Gestalt und hat beinahe zwei Linien im Durchmesser. Er geht ohngefähr einen halben Zoll vorwärts, und hier setzt sich die obere Muschel an; alsdanı beugt er sich nieder- und rückwärts und erweitert sich, um die zwei andern Nasenmuscheln aufzunehmen; von da an steigt er nun vertikal zu dem Gaumen nieder, anfangs zusammengezogen, nachher sich erweiternd, um die innere oder hintere Oeffnung zu bilden. Die erste oder äusserste Muschel ist beinahe horizontal und ihre Wölbung ist nach aussen gerichtet. Die zweite ist fast vertikal gestellt, mit nach hinten gekehrter Wölbung, und endiget sich unten in eine schmale Spitze. Die dritte oder obere Muschel bildet einen schmalen Vorsprung gegen die Mittelfläche, ohngefähr von der Grösse einer Erbse. Diese Nasenmuscheln werden durch inwendige Vorsprünge der innern und hintern Knochenwände des Nasenkanals gebildet; sie sind zellig und enthalten inwendig Luft von der Diplo@ der Hirnschale; jedoch sind die Wände des Nasenkanals ‚gauz mit einer zarten Schleimhaut ausgekleidet. Die innere Scheidewand der Hirnschale hängt mit den Wänden der Nasenhöhle mittelst des knöchernen Kanals zusammen, welcher die Geruchsnerven begleitet und schützt und gleichsam ein einzelnes Loch der Siebplatte bei den Säugethieren dar- stell. Die Verbindung der Höhle der Hirnschale mit jener der Nase ist auf ähnliche Weise gebildet, und ist nur im frischen Zustande durch die Schleimhaut an der hintern Seite verschlossen, von wo aus der Geruchsnerve seine Aeste strahlig vertheilt. Diese Aeste werden, wie Scarpa bei andern Vögeln beobachtet hat, auf die Schleimhaut beschränkt, welche die Nasenscheidewand und die obere Muschel bedeckt. Die äussere Oeffnung des Gehörganges liegt ohngefähr einen halben Zoll hinter der untern Grenze der Augenhöhle. Das Trommelfell schliesst sie in so schiefer Richtung, dass seine Fläche beinahe rückwärts gerichtet ist; dem zu Folge liegt sein vorderer Rand fast drei Linien von der äussern Oeffnung, während sein hinterer Rand wenigstens sechs Linien von demselben Punkt entfernt ist. Aeusserlich ist das Trommelfell konvex, wie solches bei Vögeln im Allgemeinen der Fall ist. Die innern Gehörwerkzeuge sind sehr leicht darzustellen, indem die halbzirkelförmigen Kanäle in ein zartes netzförmiges Gewebe der Hirnschale eingesenkt sind. Diese Theile nebst der Kolumella und der Schnecke bieten keine von dem gewöhnlichen Bau abweichende Verschiedenheit dar, die einer Erwähnung werth wäre. Richard Owen. Erklärung der Tafel I. Fig. 1. Durchschnitt der Hirnschale und des Oberkiefers - m. die Oeffnung des Luftröhrenkopfes ; von Ramphastos Toco. a. Der gegitterte Bau des Schnabels ; b. Höhlung an der Basis; c. Aeste des fünften Paares der Nerven; d. d. die äussern Oeffnungen der Nasenlöcher ; _ e. die knöchernen Wände des Nasenkanals; f. die knöchernen Röhren, welche die Geruchs- nerven beschützen ; g. die blossgelegte Schleimhaut und Aeste des Geruchsnervens, der sich strahlig auf ihr aus- breitet ; 3 h. die obern halbzirkelförmigen Kanäle des innern Ohres; i.ı. Halbkugeln des Gehirnes; k. kleines Gehirn. Fig. 2. Die obere Seite der Zunge. l. Der gefranste oder gefiederte Theil der Zunge; vo n. die Oeffnung des Schlundes; o. o. Hörner des Zungenbeines; p. die Luftröhre; q. der Schlund. . 3. Senkrechter Längsdurchschnitt des Kopfes. Dieselben Buchstaben bezeichnen die nehmlichen Theile wie bei den vorhergehenden Figuren ; d. zeigt die innere Oelfnung der Nasenlöcher; r. der Anfang des Rückenmarkes ; s. die articulirende Oberfläche des Hinterhaupt- beines ; t. die Nasen- oder Scheidewand ; u. die vor der Augenhöhle liegende Luftzelle, durch welche die Luft in den Kiefer tritt; v. der gegitterte Bau des Unterkiefers. Nachtrag. Den obigen Beobachtungen ‚von Owen ist wenig hinzuzufügen. Doch finde ich nach der von mir angestellten Anatomie am Ramphastos dicolorus noch folgendes bemerkenswerth. Der Schädel zeichnet sich durch vorzügliche Breite aus, das. Hinterhauptsloch ist ziemlich weit nach hinten gerückt; der Höcker des Hinterhauptsbeins ist sehr klein, der Jochbogen stark, das Thränenbein mit dem Oberkiefer verwachsen, die Keilheinflügel (oss«a communicantia) sind stabförmig, ohne dritte Gelenkung. Die Pneumaticität des übrigen Skelets ist nicht beträchtlich; der Oberschenkelknochen ist markhaltig; das Schulterblatt ist stark säbelförmig gekrümmt, wie bei den Spechten, mit denen überhaupt die ganze Gattung in anatomischer Hinsicht sehr übereinstimmt. Es finden sich 12 Halswirbel, 7 Rückenwirbel, 8 Schwanzwirbel; von den 7 Rippen ist die vorderste und hinterste unächt. | ! Ueber das Auge hat Owen nichts bemerkt, der nicht auffallend starke Ring der Sklerotica besteht aus 13 Knochenstücken. Der Fächer besteht aus 15 Falten, der gewöhnlich bei den Klettervögeln vorkommenden Zahl. | Die folgenden Zeichnungen geben die Theile des Ramphastos dicolorus in natürlicher Grösse. Erlangen, den 15. September 1840. Rudolph Wagner. Erklärung der Tafel IL. Fig. 1. Skelet des Ramphastos dieolorus von der Seite. .b. Vormagen; Fig. 2. Brustbein von vorn. c. Fleischmagen ; a. Die unverbundenen Aeste der Gabel. d. Zwölffingerdarm. Fig. 3. Zunge von oben.. Fig. 5. Letzter Schwanzwirbel von unten und hinten. a. Mündung des Kehlkopfes; Fig. 6. Knochenring der Selerotica von oben. b. Zunge; Fig. 7. Fächer des Auges. ce. gefranste hornige Scheide derselben. a. natürliche Grösse; Fig. 4. Magen geöffnet. ° b. vergrössert. a. Speiseröhre ; Re I 2 EN F IB, Il Ill 3 9088 00865 8387 u [n= < cc [) = zZ ° Fb E (7) z zZ < zZ [0] [7) TE E = {0}