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HN, 7 fr ei S u Ar Br u ni R NS | | " ” Ey | P nn & Il Ir ka ee“ 6% ea , „O S uam & Ih ö | | \ ı L " e i l | | c, | ji & » ER 2 i! N i R@) N 2 (z 3”, RE ETEN n 4 RL. „Ra Er Öl, u \ A x RN SE % 8 ur Re N N RE Ir & SHE ee il | ıl Be 9 Ö h | 4 ji | ll £s ‚l) | X r Ya ii | I a N | N S SS : EN a DR ENGE ve ys O6 er Na EEr | ETW) or A r JE R 2 2 Bi N ; r "2% a & > N 9, ws u ET „? N u. See SS a En | 1 +8 Bi Ba 2 & N ö Y AL ei SS) = | nl in ) + ‚if Il || Re A ass 0% | Gears) „O Il ul Er N 2 on Wine i | 7 äh 1) Se 2, N 8 Ze 3 BP ME ER Ma f Re: N e 2 DER Pu ERENS, ei z 5 ©. ar ee Ss R MRS, En ver ER 5 3] Fi FE ir Mathe en % 4 £ m EEE N, BR } Es 4 7 7 u N x, lit j el nn Ha A = Wa SEN ae N he re Er Fo = EHER Se anne 4 (@ ip 1169 ui Ä O = entenn An An a BlHlgn, = F “ P; N e LE: en > % & > SR 5 den EEE Herren, r >72 ehe fr m Die Ste ae a Mi la Kahn EN n \ N AN Bel, we Se, er 5 Sg EERERT an u Ei Li - Kunifiormen der Ilatur. Von Prof. Dr. Ernit Haeckel. 1% Zweife Sammlung, Fünfzig Illuftrafionstaieln mit beichreibendem Text. EAIOSI keipzig und Wien. Derlag des Bibliographiichen Initituts, Ge a Re Dr Y 7.00 a in Um schonende Behandlung wird 3 lichst gebeten. Lieferungen, in dei Tafeln oder Textblätter fehlen, kö nicht surückgenommen werden. Bibliographisches Ins PBorwaort. Ay Natıv erzeugt in ihrem Schoße eine unerfchöpfliche Fülle von wunderbaren Geftalten, dur deren N) Schönheit und Mannigfaltigkeit alle vom Menfchen gefchaffenen Kunftformen weitaus übertvoffen werden. Die Naturprodukte, aus deven Nahahmung und Modellierung die bildende Kumjt des Menjchen hev- vorgegangen ift, gehören begreiflicherweife jolhen höheren Gruppen des Pflanzenreichg und des Tierreichs an, mit denen der Menjch in beftändiger Berührung lebte, vor allem den Blütenpflanzen und Wirbeltieren. Dagegen tft den meiften Menfchen größtenteils oder ganz unbekannt jenes unermeßliche Gebiet dev niederen Lebensformen, die verftedt in den Tiefen des Meeres wohnen oder wegen ihrer geringen Größe dem uns bewaffneten Auge verschloffen bleiben. Der größte Teil diefer verborgenen Schönheiten der Natur tft exit durch die ausgedehnten Forihungen des 19. Jahrhunderts aufgevert worden. Bejonders ergiebig an eigenartigen und wundervollen Gejtalten ift daS weite Neid) der Brottjten oder Zellinge, jener einfachften Organismen, deren ganzer lebendiger Körper nur aus einer einzigen Zelle befteht: Nadiolavien, Thalamophoren und Infuforien unter den Urtieren (PBrotozoen); Diatomeen, Kosmarieen und PVerivineen unter den Urpflanzen (Brotophyten). Die eritaunliche Fülle von zierlichen und phantaftifchen Formen, die diefe einzelfigen Wrotiften hervorbringen, ift uns erft durch das ver befierte Mikroffop, die verfeinerten Beobachtungsmethoden und die planmäßige Meeresforihung der Neuzeit zugänglich geworden. Diefen verdanten wir aber auch einen überrafchenden NReihtum an Ontvechungen auf den benachbarten Gebieten, auf denen größere Organismen niederen Ranges ihre bemumdernswürdige Geftaltungskraft entfalten: Algen, Pie und Moofe unter den niederen Pflanzen; BVolypen, Korallen umd Medufen unter den Nejleltieren. Die Mehrzahl der vorhandenen Abbildungen diefer formenfhönen Organismen it in teuren umd jeltenen Werfen verfteett und dem Laien fchwer erreihbar. Die vorliegenden ‚„‚KRunftformen der Natur“ Dagegen verfolgen den Ymwed, jene verborgenen Schäte ans Eiht zu ziehen und einem größeren Kretje von Freunden der Kunft und der Natur zugänglich zu machen. Seit frühefter Jugend von dem Formen- veize der lebendigen Wejen gefeflelt und feit einem halben Sahrhundert mit Vorliebe morphologijche Studien pflegend, war ich nicht mur bemüht, die Gefebe ihrer Öeftaltung und Entwidelung zu erlennen, jondern auc, zeichnend und malend tiefer in das Geheimmis ihrer Schönheit einzuoringen. Auf zahl: veichen Reifen, die fi über einen Zeitraum von fünfundvierzig Dahren erjtredien, babe ich alle Länder und Küjten Europas fernen gelernt und auch an den interejlanteiten Gejtaden de3 nördlichen Afrika und des jünlihen Aften längere Zeit gearbeitet. Taufende von Figuren, die ic) auf diefen wiljenichaftlichen Neien nad) der Natur gezeichnet habe, find bereit3 in meinen größeren Monographien publiziert; einen anderen Teil will ich bei diefer Gelegenheit veröffentlichen. Außerdem werde ich bemüht ein, aus der Vorwort. umfangreichen Zitteratur die Thönften und äfthetiieh wertvolliten Formen auszulefen und zufanmenzuftellen. Wenn die eriten Hefte beifällig aufgenommen werden, jo jollen Tpäter auch die jelteneren und weniger befannten Schönheiten aus dem Gebiete der höheren Tier und Vflanzermelt eine entiprechende Darftellung finden. Bunädhit werden von den ‚„Kunftformen der Natur‘ 50 Tafeln erjcheinen (fünf zwangloje Hefte zu je zehn Tafeln), jede Tafel von einem erläuternden Textblatt begleitet. Im Falle einer günftigen Aufnahme it eine größere Zahl von Heften in Ausficht genommen; ich hoffe dann, nad Vollendung von zehn Heften (100 Tafeln), eine allgemeine Einleitung zu dem MWerfe geben zu können, welche die jyjtemattjche Ordnung jämtliher Formengruppen enthält, ferner eine äfthetiihe Erörterung ihrer Fünjtleriichen ©e- jtaltung jowie Angaben über die wichtigjten Dutellen der betreffenden Litteratur. . Die moderne bildende Kunft und das moderne, mächtig emporgeblühte Kunftgemerbe werden in diefen wahren ‚„‚KRunftformen der Natur’ eine reihe Fülle neuer und jhöner Motwe finden. Bet ihrer Zufammenftellung habe ich mic) auf die naturgetreue Wiedergabe der wirklich vorhandenen Natur- erzeugniffe bejchränft, dagegen von einer ftiliftiichen Modellierung und deforativen Verwertung abgejehen; dieje überlaffe ich den bildenden Künitlern Jelbft. Für die künstlerische Ausführung der Figuren und ihre naturwahre Lithographie bin ich meinem treuen, bewährten Mitarbeiter, Herın Adolf Giltih in Jena, zu aufrihtigem Dante verpflichtet. Seinem (ebhaften Sinterefje fir die gejtellte Aufgabe, einem morphologiihen Verjtändnis und fünftleriichen Talente ift e8 zu verdanken, daß ich den fehon vor langer Zeit entworfenen Plan diejes Werkes endlich in Der gewünschten Form ausführen konnte. Lebhaften Dank jcehulde ich außerdem für materielle und intelleftuelle Forderung meines Unter: nehmens Herin Dr. Baul von Nitter in Bafel, dem begeijterten Freunde und opferwilligen Gönner der Natırmwilienihaft. ME er im Sabre 1886 die „WBaul von Kitterihe Stiftung für phylogenetifche Zoologie” an der Univerfität Jena gründete, prad er den Wind aus, daß deven Mittel nicht nur zur Förderung afademifcher Studien und Forihungsreifen verwendet würden, jonvern auch zur Grwekung de3 Snteveffes an den MWunderwerten und Schönheiten der Natur in weiteren Bolfsfreifen. Die Duellen äfthetifchen Genuffes und verevelnder Erienntnis, die überall in der Natur verborgen find, jollen mehr und mehr erfchloflen und Gemeingut weiteiter Bildungsfreije werden. Diefen IAnfhauungen fam auch das Bibliographiihe Inititut in Leipzig entgegen, das Die foftipielige Ausführung und die Veröffentlihung der Tafeln bereitwillig übernahm; auch ihm ftatte ic) für feine Opfer und Mühen meinen bejten Dank ab. Möge unfjere gemeinjame Abjicht erreicht werden, durch die Befanntfchaft mit den „‚Kunftformen der Natur‘ gleichzeitig das Fünftleriiche und daS wiljen- ihaftliche Interefle an der herrlichen uns umgebenden Geftaltenwelt zu fördern! Sena, am 16. Februar 1899. Ernit Saeckel. Tafel 1. Circogonia. Uıxtiere aus der Klafle der Radiolarien (Legion der VBhäodarten). Tafel 2. Globigerina. Vxtiere aus der Klaffe ver TIhalamophoren (Legion der Fora- miniferen). Tafel 3. Stentor. . Urtiere aus der Hauptflaffe der Snfuforien (Klafjje der Giltaten). Tafel 4 Trieeratium. pflanzen aus der Hauptklaffe der Algarien (Klafje der Dia- tomeen). Tafel5. Ascandra. Niedertiere aus dem Stamm der Spongien (Klafje ver Kalffhwänme). Inhalts -Berzeichnis zum 1. Beft. Tafel 6. Tubuletta. Nelleltiere aus der Klalle der Hydropolypen (Ordnung der Tubu- larien). Tafel 7. Epibulia. Nefjeltiere aus der Klafje der Siphonophoren (Ordnung der Cyitonekten). Tafel 8. Desmonema. Nefleltiere aus der Klaife der AWiraspeden (Ordnung der Disco- medufen). Tafel 9. Maeandrina. Nejleltiere aus der Klalle der Korallen (Ordnung der Deraforallen). Tafel 10. Ophiothrix. Sterntiere aus der Klalie der Ophiodeen (Ordnung der Colophiuren). ' Safel 1. — Circogonia. Phaeodaria. Rohrftahlinae. Slanım der Uxktere (Protozoa); — Baupfklale Der Wurzelfüker (Rhizopoda); — Klalle der Strahlinge (Radiolaria); — Nenton der Tannopylern (Phaeodaria). Die Bhäodarten oder Gammopyleen bilden eine bejondere Hauptgruppe (Legion) in der Klafle ver Kadiolarien over Strahlinge. Der ganze Körper diefer marinen Wrotozoen befteht aus einer ein- fachen Zelle. Der lebendige Weichkörper derjelben hat gewöhnlich eine jehr einfache Geftalt (Fugelig, Imjenförmig, Tegelfürmig, eiförmig u. |. w.); er bejteht, wie bei allen Radtolarien, aus zwet verjchtedenen Yauptteilen, die durch eine dünne, feite Haut getrennt find. Der innere Teil, die Zentralfapfel, um: Ihltet den rundlichen Zellkern; der äußere Teil, das Salymma, bildet eine Gallerthülle um den erjteren und wird von den zahlreichen, von viejem ausjtrahlenden Scheinfühchen oder Wfeudopodien durchbrochen (hier nicht Dargejtellt). Die verfiejelte harte Schale, welche von den lebteren an der Oberfläche des Salyınma ausgejchtevden wird, bejist eine jehr manniafaltige und zierliche Geftalt. Die meiften PVhäo- darien find Bewohner der Tieflee, von jehr geringer Größe. Tafel 1 jtellt Vertreter von drei verjchiedenen Familien der Whäodarien dar: Fig. 1-3 Gir- coporiven, Fig. 4 und 5 Medujettiden, Fig. 6 eine Challengeride. Fig. 1. Oircogonia icosahedra (Haeckel). Familie der Airroporiden. Die Schale hat 0,7 mm Durchmeffer ıumd die Form eines vegulären Stojaeders; fie it begrenzt von zwanzig gleichen dreiecfigen Flächen, auf denen fh zierliche, nebförnig verbundene Zeiften erheben. Cine von diejen Grenzflächen (in der Mitte) zeigt “eine größere Öffnung, mit jechs Zähnen bewaffnet. Bon den zwölf Eden des geometriich vegelmäßigen Körpers gehen zwölf bohle jtrahlige Stadheln ab, die an der Balts von einem Rorenfvanz umgeben und mit einem Bülhel von zarten Kiefelmimpern bejebt find. Die äußere Spite jedes Nadialjtachels it von fünf Zähnen umgeben. Fig. La die Min- dung ver Schale, welche in der Mitte von Fig. 1 fichtbar ift, ftärker vergrößert. Fig. 2. Circostephanus coronarius (Haeckel). Familie der Lireoporiden, Die Schale hat 0,5 mm Durchmeffer und die Sorm eines endoiphäriichen Volyevers; d. h. eines vielfeitigen geometrichen Körpers, dejen Ecen jänt- ih m eime Kugelflähe fallen. Die gleichen drei- eckigen Flächen (82—40) find vertieft und dur erhabene Zeiften getrennt. Aus den (24—30) pyra- mivalen Eden erheben fich hohle Kavdialftacheln mit gedrehten Kanten, bejest mit Kiefehwimpern; Die Bafis jedes Stadels ift von fünf bis jechs Voren umgeben, jeine äußere Spibe von fünf bis Jechs Stadheln. In der Mitte der Figur tft die größere, von acht bi3 zwölf Zähnen umgebene Mimdung der Schale jichtbar. Fig. 8. Haeckeliana porcellana (John Murray). Familie der Lirroporiden. Die fugelige Schale, von 0,4 mm Durchmeffer, it durch eigentümliche porzellanartige Bejchaffenheit ausgezeichnet, mit runden Grübchen bedeckt und von zahlreichen (3040) Worenfränzen durchbrochen; gewöhnlich zeigt jeder Kranz fünf Voren (Fig. 3a). Aus dev Mitte jedes Kranzes erhebt fich ein ftarker vadialer Hauptftahel. Außerdem it Die ganze Oberfläche der Schale mit fehr zahlreichen nadel- förmigen Betjtacheln bewaffnet. Fig. 3a. Gin Vorenkranz derjelben Schale, jtärter vergrößert. Fig. 4. Cortinetta tripodiseus (Haeckel). Familie der Meduleffiden. Die glodenförmige Schale, von 0,1—0,15 mm | Durhmeller, trägt oben einen geraden fegelfürmigen | Sipfelftachel, unten drei gefrimmte, gleichweit von- einander abftehende Füßchen; vieje find hohl, ge | glievert und auf der Mußenfeite mit einer Neihe von dretäftigen Nebenjtacheln bejett. jeite der Ölode und des Gipfelhorns ijt mit Riefel- wimpern bejebt. fi) diejelbe durch eine Mündung, aus welcher die feinen Scheinfüschen (Nfeudopodien) vortreten. Die Auken- | Sm Innern der Schale tjt Die | rundliche Zentralfapfel Tihtbar, mit einem großen | (viele Nukleolen enthaltenden) Zellkern. Unten öffnet | ig. 5. Medusetta tetranema (Haeckel). Familie der Medulettiden. Die glocenfürmige Schale, von kaum 0,1 mm Durchmefer, trägt oben einen geraden, dornigen ©ipfelftachel, unten vier jtarfe, eimwärts gefrimmmte | Füßchen; Ddieje find hohl, gegliedert und auf der | Außenfeite mit einer Reihe von ftarten Dornen be- waffnet. ®ig. 6. Challengeria murrayi (Haeckel). Familie der Ahallengeriden. Die linfenförmige Schale (von 0,15 mm Durd- mejler) it freisrund, ftark zufammengevrüct, mit jehr zterlicher Gitterftruftur; oben öffnet fie fich durch eine Mündung, die von einem breiten, einem Yals- fragen ähnlichen Bertftom umgeben it; der Seiten- vand Ddiejes Kragens it mit jechs ftarfen Stacheln bewaffnet. Im Innern der Schale ift in der unteren Hälfte die linjenfürmige Zentralkapjel fichtbar, von | welcher veräftelte Scheinfüßchen ausjtrahlen. Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 1 — Circogonia. u FERI, === & | CE ai L ZN = Aeri- i an Pre ber . Bor RK — FF ; Re n 2 - Er “ “ me SS Pen BE Rn & Phaeodaria. — Biobrftraßlinge. Tafel 2. — Globigerina. Thalamophora. Kammerlinge. Slamım der Mrtiere (Protozoa); — Baupfklafe der Wurzelfüker (Rhizopoda), — Klalle der Kammerlinge (Thalamophora); — Legion der Stebmandigen (Foraminifera uder Perforata). Die Kammerlinge diefer Tafel gehören zu den Stebmwandigen (Foraminifera), deren Kalt Ihale von jehr zahlreichen, feinen Löchern (fichtbar in Fig. 3, 11, 16) fiebförnig durchbrochen it; durch) diejelben treten die feinen beweglichen Wlasmafäden hervor, welche von dem eingejchloflenen einzelligen Weichförper ausftrahlen; diefe Scheinfüßchen dienen jomohl zur Drtsbewegung als zur Nahrungsaufnahme. Her find mw die Kalkichalen abgebildet, deren Farbe bald weiß oder gelb, bald rot oder braun in vielen Adftufungen ist. In frühefter Jugend find alle Foraminiferen einfammerig (Monothalamia), wie es bleibend Lagena tt (Fig. 17—20). Später fett die Schale gewöhnlich zahlreihe Kammern an, die an Größe bejtändig zunehmen und durch poröje Scheivdewände unvollftändig getrennt find. Diele Vielfan- merigen (Polythalamia) erreichen zum Teil eine anjehnliche Größe; jo haben 3. B. die größeren Arten der Arummuliten den Umfang eines Fünfmarkftücdes (über 50 mm Durchmeffer). Fig. 1. Nodosaria spinicosta (d’Orbigny). vom Rande gejehen; oben ijt die Mündung ver lebten Die Tegelförmige Schale ft 1 mm lang md | (größten) Kammer fichtbar. aus jehs Kammern zufammengefeßt, die in einer Sig. 5. Oristellaria siddalliana (Brad). geraden Reihe hintereinander liegen. Fig. la. Die Die dünne, blattförmige Schale ift 1-2 mm jüngjte Kammer, von der Mündung gejehen, von lang und in einer Ebene Ipiralfürmig aufgerollt. welcher 16 Rippen Itrahlenfürmig auslaufen. Die Kammern deden fi) mit dem hinteren Rand. Fig. 6. Cristellaria compressa (d’Orbigny). Die dünne, blattförmige Schale hat 4—6 mm Durchmelfer und tt in einer Ebene jpiralig aufgerollt. Fig. 2. Uvigerina aculeata (dOrbigny). Die fegelfürmige Schale it 2 mm lang und aus zwölf Kammern zufammengefebt, die alternierend in zwei Reihen gegenüberftehen. Fig. 7. Polystomella aculeata (d’Orbigny). Die linjenförmige Schale won 1 mm Durd)- 3tq. 3. Bolivina alata (Seguenza). meijer) it nautilus-ähnlih, am Kande gezahnt. Die Wände der Kammern find von einer Keihe fichelfürmiger Schlite urchbrocdhen. | Fig. 7a. Diejelbe Schale vom Rande gejehen; | oben ift die Mindung der leisten Kammer. Die Schale ift 1 mm lang, zöpfchenförmig, aus 17 Kammern zujfammengejegt, die alternierend in zwei Reihen gegenüberftehen und anı freien Rande einen Flügel tragen. Fig. 8. Polystomella venusta (Max Schultze). dig. 4. Oristellaria echinata (W’Orbigny). Der weiche, aus Vrotoplasma gebildete Körper Die Imjenförmige, bifonvere Schale Hat 2 mm | des einzelligen Rhizopoden, welcher in der in Fig. 7 Durchmeljer. Die Schetvewände der Kammern glei- | abgebildeten Kalkichale eingefchlofien ift. Die Lappen- hen Berlichnüren und laufen am Kande in einen | veihen der einzelnen Kammer-Füllungen entiprechen tavialen Stadhel aus. Fig. La. Diefelbe Schale | den Schlisreihen der Kaltichale (Fig. 7). ig. 9. Nummulites orbieulatus (Mhrenberg). Die Imjenförmige Schale (25 mm Durchmeffer) it Doppelt vergrößert und in der Mittelebene auf- geiprengt, jo daß man die Kleinen Kammern fieht, welche zu ZTaufjenden in einer Spirale aufgerollt hintereinander liegen. Die mmeren, älteren Kammern find bedeutend Feiner al3 die äußeren, jüngeren. Die jcherbenförmige Schale exrjcheint durch ftrahlige Bellen ein wenig gebogen. Die veriteinerten Schalen diefer Nummuliten (bi8 zu 60 mm Durcämeffer) Jeßen die Steine zufammen, aus denen ein Teil der ägyptiichen Byramiven aufgebaut ift. Fig. 10. Globigerina bulloides (W’Orbignyy). Die Schale (von 0,5—1 mm Durchmefer) it aus wenigen fugeligen Kammern zufammengejeßt, von denen die lebte (jüngfte) viel größer ijt als die vorhergehenden. langen umd dünnen Kalfnadeln aus; fie dienen al3 Schwebeapparate für das Thmwimmende Tier, wel- ches im Plankton mafjenweile Tebt. %ig. 11. Pavonina flabelliformis (d’Orbigny). Die flahe Schale (von 1 mm Durchmefjer) hat die Geftalt eines Fächers umd ift aus zwei Reihen von alternierenden Kammern zujfammengejegt, Die ehr val an Größe zunehmen, ähnlich Fig. 3. Fig. 12. Bulimina inflata (Sequenza). Die fegelförmige Schale (faum 1 mm lang) piralig um die Ach)e des Kegels gruppiert find. Ar der jüngften größten Kammer fieht man oben die Ihräge Ihlisförmige Mündung. Die hinteren Rän- ver der Kammern find jtachelig. Sig. 13. Frondieularia alata (@Orbignn). Die flahe Schale (Länge 3 mm) bat die Ge jtalt eines Fächers und ift aus einer einzigen Neibe | von Kammern zufanımengefekt (mie Fig. 1). Die Bon der wabigen Oberfläche der Schale ftrahlen Taufende von boritenfürmigen, jehr Kammern jur /A-fürmig und veiten aufeinander; einige laufen hinten in einen Stachel aus. Fig. 14. Calearina elavigera (d’Orbigny). Die Imjenförmige Schale (von 1—2 mm Duchmeljer) gleicht einem Spornrade. Der Außen- vand der Iptralig geordneten Kammern ift in feulen- förmige vauhe Strahlen verlängert. Fig. 15. Tinoporus baculatus (Carpenter). Die Iimjenförmige Schale (von 1—2 mm Dirchmelfer) gleicht einem Seeftern mit fünf Armen. Die rauhen Höder der Oberfläche find regelmäßig verteilt, durch erhabene Zeiften nebförmig verbunden. Fig. 16. Orbulina universa (WOrbigny). Die einfanmerige fugelige Schale tt von zahl- veihen Poren regelmäßig durchbrochen. Fig. 17. Lagena alata (Brady). Die einfammerige Schale (von 1 mm Durd)- - mejjer) gleicht einer Sägerflafche, it Lmfenförmig zufammengevrückt, zierlich getäfelt und am breiten ande geflügelt. Fig. 18. Lagena interrupta (Wilkamson). Die zierlihe Schale (won 0,5 mm Durcdmelfer) bat die Geftalt einer Likörflafche, deren Hals eine Spi- valfante trägt. Von ihm laufen 16 gezähnte ftrablige Jtippen herab; acht längere (perradiale) wechjeln ab mit acht fürzeren (interradialen). Fig. 18& diejelbe Flafche von oben gejehen, in ver Mitte die Mündung. it aus zahlreichen Kanımern zujammengejegt, welche Slajc) gejeh 9 Fig. 19. Lagena acuticosta (Heuss). Die fugelige Schale (von 0,3 mm Durchmejfer) it oben in einen furzen Hals ausgezogen und zeigt augen 1O—12 Rippen, in Meridianbogen verlaufend. Fig. 20. Lagena spiralis (Brady). Die eiförmige Schale (0,5 mm Durchmefer), oben in einen funzen Hals ausgezogen, zeigt außen 8— 12 in Opiralbogen verlaufende Rippen. I .S S S "SD SZ = ! | ST = iS u of] » ie a = & | = E = | je‘ | & er OÖ | en h Q, E u 8 - ® o . - Hacckel ‚x Kunstfonmen der Natur. — BEE een fe Zu u, ’ Teen Te Teen per TARFTRREIEIN DR RN — “rn TUN a \ Li; ...7..,0nVL oh PARSE ‚Sahsch 2 | Kot Fe w. ut Wi iten N N) | ön kit as 27 D N 1: . . } N a. e AN er Br cr De F ——pefprengt, er 1 di en r ae “ 4 D gi u > Er me Iche A Laulendey ie“ 6; - u | | a a Purhmefler) NAT) emef Spomiide_ Der Ahffen- | Ink a, oo Lanım Ion {ft in Adlfen- | | iner \ | ae | 15 dene ein “ der | | | N a | ne 7 Si a 2 2 | | FeRse, N =) h ee De | N ea (der RZ, fr pas NGwinmenb 5 | | N S Ri | | eg © un Die N Schale (vonYa mm ru ee | ae Nörflafche, deren od ie ı | 4 A afch, art Non ibn Dagfen. 6 aha [ IN, Ye fogplfür Eu INS ft ausiäähft reichen RS N “1 | ,Fpireligigm di M t . 19.\fägena geuticheth (Reus)-. a der jüngften N | ge u Sähte on Ne aufn Drrchingfier \ Ri K „Trge: ‚aoli Dinge Mündung. \ift= Aha in eindy Ray, Kent We. a ih Dr us ] | en at R ee w Ttachelig. N he AT Er | | _ ‚18: ae er Sg 20. Jakenaı hu | | PR Feühe Süfecusn 2 a | Di \eifdrmike “ de NER | R talt ses achte jur t Aus einer dj \ RN | pane a jest (mie | N | N N | FR % N \ | | el ) NIS _ NEE EN Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 2 — Globigerina. © RE en Thalamophora. — Stammerlinge. Tafel 3. — Stentor. Ciliata. Winperlinge. Slamım der Mxkiere (Protozoa); — Baupfklajle der Infufionstiere (Infusoria); —— ZAlalle Der Wimperlinge (Oiliata). Der Körper der Wimperlinge oder Wimperinfuforien (Ciliata) bejteht aus einer einfachen Belle, die ganz oder teilweife mit beweglichen Wimpern bevedt ift. Diefe Wimpern (Ciliae) dienen jowohl zur Oxtsbewegung (Schwimmen oder Kriechen) als zum Taften und zum Strudeln im Wafjer; dadurch wird Jahrung md Sauerstoff dem Zellenkörper zugeführt. Die meiften Wimpertierchen Ihwinmen frei im Waller umber (Fig. 1-6); andere heften fich zeitweilig an (Fig. 7, 8); manche fiten dauernd feit (Fig. 9—15). Non den letteven treiben viele Knofpen und bilden fo verzweigte Zellvereine (Gönobien, Fig. 11—15). dig. 1. Codonella campanella (Haeckel), | Fig. 5. Oyttaroeylis eistellula (Fol). Familie der Qinkinnoiden, | Familie der QTintinnoiden, Der Schwinmende Zellenleib, welcher unten aus Die Schale trägt auf einem trichterfürmigen der Mündung der glodenförmigen Schale hervortritt, Dals einen fugeligen Kopf. ift mit einem doppelten Kranze von Anhängen ver- Fig. 6. Petalotricha valea (Hacckel). - jehen, mit langen Wimperhaaren und mit furzen Hamilie der Tinkinnoiden. aboralen Winperplättchen. Die eiförmige Schale ift getäfelt, in der Mitte mit einem ing von Steinchen belegt, unten an ‘Fig. 2. Dietyocysta tiara (Haeckel). der Mimdung trichterförnig erweitert. “e.. - Hamilie der Qintinnoiden, Die fegelförmige harte Schale hat faft die Ge- Fig. 7. Stentor polymorphus (Zhrenberg). ftalt einer päpftlihen Diara und tft gitterförmig Familie der Stenforiden. von Löchern durchbrochen. Der zarte, jchlank Tegelfürmige Körper Diejes ‚„Zrompetentierchens‘’ it unten amt Boden anges | beftet, oben in eine Mumnpdjcheibe verbreitert; eine MWimperipivale führt bier in die freistunde Mund- Öffnung der Zelle. Die förnigen Streifen, welche unter der zart bewimperten Hautfihicht der Zelle liegen, find Musfelfäden. Der rojenkranzförmige Körper it der Bellentern. Fig. 3. Dietyoeysta templum (Haeckel). Familie der Tintinnoiden. Die zierliche Schale hat die Geftalt eines Tem: pelS, deilen gitterförmig ducchbrochene Kuppel auf fieben jchräg ftehenden Säulen ruht; unten an der Mündung find diefe durch einen Wing verbumden. Fig. 4. Tintinnopsis campanula (Olaparede). Fig. 8. Stentor polymorphus (Zhrenberg). Familie der Tintinnoivden, Familie der Stentoriden, Die Schale ift mit Eleinen Kiejeliteinchen belegt Eine Gruppe von Sieben feitjfigenden Trompeten- und bat die Geftalt einer Schlankten Olocde, deren | tierchen, in verjchiedenen Zuftänden der Zujanımen- Kand unten verbreitert ift. ziehung. Sig. 9. Freia ampulla (Olaparede). Familie der Sfentoriden, Der zarte, jehr bewegliche Leib der Zelle it dicht bewimpert und oben in zwer große Mundlappen gejpalten, von deren Rand eine ftärfere Wimper- Iptrale ausgeht. Unten fißt die hornige eiförmige Hülle, in deren Schuß Jih das Tierchen zurüdziehen fan, auf dem Bovden feit; ihr dünner Hals it von einer Ipiraligen Leite ummunden. Fig. 10. Vorticella convallaria (Zhrenberg). Familie der Borficelliden. Sine Gruppe von Ölocdentierchen, welche mittels dünner fontraftiler Stiele auf Wafferpflanzen auf- figen. Der Stiel, in dejlen Achje ein Mustelfaden verläuft, it bei einigen Zellen Ipwalig zujammen- gezogen wie ein Korkzieher, bei anderen ausgedehnt. Sinige Zellen find in Zängsteilung begriffen. Fig. 11 u. 12. Garchesium polypinum (Eihrenberg). Familte der Dortirelliden, Ein baumförmiger Bellverein (Coenobium), | ı Musfelfaden, der fich zufammenziehen kann. Fig. 14 ähnlich einem Wolypenftod (Cormus), zujammenz- gejett aus zahlreichen einzelnen Zellen, deren jeve ‚ einer Vorticella gleicht (Fig. 10). fäden in der Achje der einzelnen Stiele find Ilfte — Die Mustel- des gemeinfamen Mustelfadens im Hauptitiele oder Stamme, Jo daß bei einer Jufammenziehung desselben alle einzefmen Slfte fich gleichzeitig Fontrahteren. Dielen Zuftand der totalen Kontraktion zeigt Fig. 12. Fig. 13. Epistylis flavicans (Zhrenberg). Familie der Borlicelliden. nr Ein baumförmiger Bellverein (Coenobium), ähnlich dem vorhergehenden (Fig. 11); aber bie diinnen, Iteifen Stiele der Zellen find nicht beweglich, ohne Musfelfaden. Zwilhen den glocenförmigen MWimperzellen jigen Sndtviouen, welche in Selbit- teilung begriffen find Bierteiung und Achttetlung). Fig. 14 u. 15. Zoothamnium arbuseula (Eihrenberg). Familie der Dorfirelliden. Cin baumförmiger Zellverein (Coenobium), ähnlich dem von Carchesium (Fig. 11); aber der Stamm veräftelt fih nicht gabelteilig, fondern Ihtemförmig. Auch bier enthalten die Stiele einen ein jüngeres, Fig. 15 ein älteres Smpiviouum. Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 3 — Stentor. = Ciliata. — Wimperlinge. Tafel + — Triceratium. Diatomea. Sıhachtellinge. Slamım der Urpflangen (Protophyta); — Baupfklalle der Alaarien; — Klalle der Diatomeen (Sıhachlel- oder Kiefel- Algarien). Die Diatomeen oder Schadtellinge bilden eine formenreiche Klaffe von einzelligen Uvxpflanzen, welche maljenhaft jowohl im Süßwafjer als im Meere leben; über 2000 Arten find befanmnt. Sie zeichnen fich vor anderen Protophyten durch die Bildung einer zierlichen, zmweitlappigen Kiefelfchale aus; die beiden Hälften oder Klappen derfelben verhalten fich wie eine Schachtel und ihr Dedfel. Die obere, etwas größere Hälfte, die Dedelflappe, greift mit einem breiten Rande, dem Giünrtelbande, über den Nand der unteren größeren Hälfte, der Schachtelflappe, hinüber. Daher hat jeve Schale zwei fehr verfchiedene Anfihten, die parallele (horizontale) Boden» oder Hauptfeite (Fig. 1, 4 20.) und die vingförmige (verti- fale) Oürtel- oder Nebenfeite (Fig. 20, 21 .). Die exftere ift meiftens duch fehr zierliche Skulptur ausgezeichnet: Nippen, Leiften, Felder, Körner x. Sie ift von fehr feinen PWoren durchbrochen. Die meiften Diatomeen find fehr Klein, jchweben frei im Waffer und bilden einen wichtigen Beftandteil des Plankton; andere Arten find durch allertitiele am Boden befeftigt. Diele Arten bilden Gönobien oder Hellvereine, indem die durch Teilung entjtehenden Tochterzellen in Zufammenhang bleiben. Alle auf diefer Tafel abgebildeten Arten gehören zu den einfam lebenden (Monobien) und frei jchwimmenden. Ihre Schalen find meijt duch eine jehr vegelmäßige geometrifche Grundform ausgezeichnet: zmweifeitig (Fig. 2, 3, 10), vreijtrahlig (Fig. 1, 4, 22), vierftvahlig (Fig. 7, 9, 11), fünfftwahlig (Fig. 5), vielftrahlig (Fig. 16). Der lebendige, weiche Zellenförper, welcher in der Schale eingefchloffen ift (Fig. 15), enthält in der Mitte einen Zellenfern; von der feinen Wlasmafchicht, die ihn umgibt, ftrahlen verzweigte Wlosmafäden aus, welche die jtömende Bewegung der lebendigen Zellfubitanz zeigen. Im Plasmanet zevftreut liegen viele Chromatellen oder Farbkörner; ihre grüne Farbe (Chlorophyll) wird meiftens durch einen gelben oder braunen Farbjtoff verdedt (Diatomin). Sg. 1. Trieceratium digitale (Brun). ig. 12. Auliseus mirabilis (Grewlle). - 2. Navicula Iyra (Ehrenberg). - 13. Aulacodiscus Grevilleanus (Norman). . Navicula excavata (Greville). - 14. Surirella Macraeana (Greville). Trieeratium mirificum (Brun). - 15. Denticella regia (Max Schultze). . Trieeratium pentacrinus (Wallich). - 16. Asterolampra eximia (Greville). Vgl. Fig. 21. - 17. Actinoptychus heliopelta (Brun). >. Actinoptychus constellatus (Brun). - 18. Plagioeramma barbadense (Brun). . Aulacodiscus mammosus (Grevile). - 19. Pinnularia Mülleri (Haeckel). . Navicula Wrightii (Meara). - 20. Biddulphia granulata (Smith). . Auliscus erucifer (Brun). - 21. Triceratium pentacrinus (Wallich). . Biddulphia pulchella (Gray)). Val. Fig. 5. . Auliseus eraterifer (Brun). | = 22. Trieeratium moronense (Grewlle). Hasckel, Kunstformen der Natur. Tafel 4 — Trieeratium. 1177 5 ei 20 ABTEI un=r E) ern « 200 ERICH u N iss ee BG D: FAR ULLNN u] ER Ara Tre N) ab \ E Ei Sam: I Um # IR \. e SE ü j i a &° em mE / | ie N I WEEN DAAAN See ERuwERNEuNTuEn“ a vun [N 0 Du 6 SCH o o 090,0 = ernese e \Ays= = KR) 26 o Fee PELTEN Et) zeulls N ; ae ® Diatomea. — Schachtellinge. Tafel 5. — Ascandra. Caleispongiae. Kalkfıhwämme. Stamm der Sıhwämme (Spongiae); — Klalle der Kalkfılmämme (Calcispongiae). Die KRaltfhmänme (fämtlih auf dem Boden des Meeres lebend) zeichnen fich vor den übrigen Spongien dadurd aus, daß fie Nadeln von kohlenfaurem Kalt in ihrem Gewebe ablagern. Die einfachjten Formen diejfer Klaffe find Kleine, einer Gafträa ähnliche Bläschen (Olynthus); gewöhnlich bilden fie Kleine Stöde oder Kormen, die aus zahlreichen folcher bläschenförnigen Verfonen zujammengejest find. Die äußere Form und innere Struftur der Kalfihwänmme tft oft jehr zierlich; die Größe beträgt meiftens mr menige Millimeter, höchftens einige Zentimeter. Die Arten, welche auf diefer Tafel, Ihwach vergrößert, dargeftellt find, gehören zwei verfchievenen Ordnungen an, den Asconen und Syeonen. Die Ascones (bie tubulöfen oder vöhrenförmigen KRalkihwänme, Fig. 1—3) find dinnmandige Schläuche mit poröfer Wand, die durch dreijtwahlige oder vierftrahlige (jelten einfache) Kaltnaveln gejtütt wird. Bald (eben die A3conen tfoliert, als einzelne Verfonen (Olynthus, ähnlich Fig. 10); bald bilden fie zierliche Stödichen oder Kormen, ftrauchförmig aus vielen Perfonen zufammengejegt (Fig. 13). Die Sycones (bie ftrobilöfen oder zapfenfürmigen Kaltfhwänme, Fig. 4—13) find dietwandige Körper, aus vielen Ascon=Perjonen zufammengejeßt, welche regelmäßig um die zentrale Magenhöhle eines Muttertiereg geordnet find, ähnlich wie die Blüteninofpen um einen Tannenzapfen (Fig. 8, 13). Bei allen Raltihwämmen tritt das Seewafjer mit der Nahrung durch feine Woren der Oberfläche (Fig. 10) ein, durch eine größere Mündung (Osculum) aus. Fig. 1. Ascandra pinus (Haeckel). Fig. 6. Syeurus primitivus (Haeckel). Ein zierlicher, einem Tannenbaum ähnlicher Ein folbenfürmiger Sycon (mit Zapfenjtruf- Stod, welcher allfeitig reich verzweigt it und aus zahlreichen Keinen jpindelförmigen Berjonen bejteht, jede mit einer Mundöffnung. Fig. 2. Ascandra sertularia (Haeckel). Ein plattgedrücter Stod von der Form eines doppeltgefiederten Blattes; die zweizeiligen, in einer Ebene fiegenden Hte tragen fiederftändige Verfonen. Fig. 8. Aseilla gracilis (Haeckel). Ein traubenförmiger Stod, deilen Tchlank geftielte Verjonen die Form einer zierlichen Urne beitsen. Fig. 4,5. Syeulmis synapta (Haeckel). Zwei vierjtrahlige anterfürmige Kalknadeln, welche zum VBerantern des Sycon-Schwammes im Schlamme des Meeresbodens dienen. tur), zufammengejeßt aus zahlveichen Fegelförmigen Schläuchen, welche in die gemeinjame Zentralhöhle vadial münden. Diefe öffnet fich oben durch eine Mündung (Osculum). Sn der Mitte tft ein Stüd ver Körperwand herausgelchnitten. Fig. 7. Sycodendron ampulla (Haeckel). Ein traubenförmiger Stod, der aus einem Dusend Ichlank gejtielter Sycon-Berfonen zujammen- gejeßt tft, mit dveiechig getäfelter Außenfläce. Fig. 8. Sycarlum elegans (Haeckel). Ein eiförmiger Syeon mit regelmäßiger Japfen- fteuftur. Die zahlreichen radialen Röhren, welche bei Sycurus primitivus (ig. 6) getrennt blieben, find hier mit den Kanten dergejtalt verwachjen, dab fie achtkantige Brismen bilden, und daß zwilchen je vier anjtoßenden Röhren vier Kleinere, vierjeitige Zwilchenfanäle übrigbleiben (vergl. Fig. 11). Rechts it die Hälfte der vorderen Magermwand bevaus- geiehnitten, um die fie durcchlegenden Strahlfanäle zu zeigen. Die Wumdöffnung (Osculum), oben, it mit zwei fragenförmigen Navdelfränzen bewaffnet, einem horizontalen und einem vertikalen. Fig. 9. Sycortis quadrangulata (Haeckel). Duerichnitt duch einen Sycon, der diefelbe vegel- mäßige Zapfenjtruftur bejist wie Fig. 8. Die 20 fihtbaren Nadialröhren find jo dargeftellt, daß in jedem Viertel de3 SKreifes zwei Röhren mit ven Voren und drei Röhren mit den vreiftrahligen Kalfnavdeln erjcheinen. Fig. 10. Sycandra compressa (Haeckel). Gine einzelne Kavialröhre aus einem Sycon (ähnlich Fig. 8) toliert, um die regelmäßige Zage- rung der vreiftrahligen Kalfnavdeln zu zeigen, und dazwilhen die Voren, durch welche das Waller ein- jfteömt. Oben auf der Spige fteht ein Bufch von gefrümmten kolbenfürmigen Kalfnaveln. Fig. 11. Syearium elegans (Haeckel). Duerfchnitt dur) eine achtfantige Kadialröhre des Syeon Fig. 3, Stark vergrößert. Zwilchen den vier anftoßenden (mr teilweife dargejtellten) Röhren ı den Nöhren. jteht man vier Fleinere, vierfantige Zmijchenfanäle, durch welche das Waller einjtrömt. Die Zwifchen- wände find durch deeiftrahlige Kalfnadeln geftikt. Die innere Fläche der achtfantigsprismatifchen Röhren üt mit einer Schicht von Geikelzellen ausgeffeidet. Fig. 12. Syealtis perforata (Haeckel). Stud eines Duerjehnittes durch die Wand eines Syeon. Man fieht die freisrunden Duerfchnitte von vier benachbarten Nadialröhren, welche von einer Schicht Geikelzellen ausgekleivet Ind. Die Wände der Nöhren find durch dünne breiftrahlige Kalt- nadeln gejtüßt; der vierte Strahl Tpringt frei in die Röhren vor und tft radial gegen deren Achle gerichtet. Acht jtärfere Dreiitrahlige Naveln liegen zwischen In der Mitte ift eine fugelige Eizelle fihtbar, mit ihrem Kern, dem Keimbläschen. Fig. 13. Sycetta strobilus (Haeckel). Ein eiförmiger Sycon mit vegelmäßigem Zapfen= bau; die zahlveichen Navialröhren, welche die Wand de8 hohlen Körpers zufammenfegen (angeoronet in Spiralen, glei) den Knojpen eines DTannen- zapfens), find hier Jechsfantige Brismen, zmijchen welchen der Eintritt des Wafjers durch dreifantige Zwilchenfanäle erfolgt. Oben fiebt man die freis- runde Mumdöffnung (Osculum). KANU NE = Haeekel, Kunstformen der Natwr. Zur Tafel 5 — Ascandra. Ba N Ü [2 es 27 a, 3 Ei 2 ee % Y No Pi \ h 20 N Öak N NA N 2. a FR I ! , OR De FIN u NL, Bi en an vn 1" y s a In w = R « nF 5 = Yon I AN REN EN 5, u an Er ei) x EN 5 te & day» Au un | u a > _ N Sa, N \ \ IF 2 N | B wi dl 7 Ne ‚sihsnseh — 4 Isis ımN N Der 2 | je Y 7 > 5 2 — ER en undy/ einem 2% Yale CR er } ae SER BE A nt user Ei #0 von a 3 I) dargef tet, bob 2% . 10m Ku a = KOSKET Ki |} KON te end nee Kakr oe aus 2 roller? e ar N) | Bergen \ Rn IE ED Ga duch N & he RDeLeIe c & es: Oben f 2: | Mi an N & RO (Oscalimif, | 0 Br a SRIZS RR = SEE a ® Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 5 — Ascandra. Calcispongiae. — Salkfebwämme. Tafel 6. — Tubuletta. Tubulariae Rührenpolppen. Stamm der Belfelfiere (Onidaria); — Baupfklajle der Bydrafiere (Hydrozoa); — Klalle der Dyaropolypen (Hydroidea); — Bronung der Röhrenpolypen (Tubulariae). Die Hypratiere (Elydrozoa), welche meiftens im Meere leben, treten gewöhnlich im zwei ver- Ihiedenen Hauptformen auf: einer Feitjisenden Bolypenform von ehr einfachem Körperbau (Fig. 5—12) und einer frei jchmimmenden Medufenform von höherer Organifation (Fig. 1—4). Beide Formen find bei ven meilten Hydratieren durch Generationsmechjel (Metagenefis) verfnüpft: die Volypen entftehen aus den befruchteten Giern der Medufen; diefe hingegen entstehen durch Knofpung aus den Volypen (Fig. 9, 11). Sedo gibt es auch viele Wolmpen, welche feine Medufen bilden, und viele Medufen, aus deren Giern wieder Medujen hervorgehen (duch Dypogenefis, ohne Generationswechjel). Die Bolypen, welche auf diefer Tafel dargeftellt find, zeichnen fich meiftens durch Thöne vote, orange und gelbe Färbung aus; fie gehören zur Ordnung der Röhrenpolypen (Tubulariae, Fig. 5—12) und ftehen in Generationg- wechjel mit den Blumenguallen (Anthomedusae, Fig. 1—4). Fig. 1. Codonium eodonophorum (Haeckel). die Gier entitehen. Unten it der Mund geöffnet. Anthomedule aus der Hamilie der Lodoniden. Die vier langen Tentafen find perlfchnurförmig, sm der Mitte des glodenförmigen Schtems hängt | mit Nejjelfnöpfen bejett. der eiförmige Magenjad herab, von dejlen Grunde vier Nadtallanäle zum Skhiemrande gehen. An diefem fiten vier aufgerollte Fangfävden oder Ten- tafeln, an deren Grunde zahlreiche Keine Medufen dvurd Kmojpung entitehen. Fig. 4. Sarsia tubulosa (Lesson). Diejelbe Anthomedufe (Fig. 3) von unten ge- jehen, ftark zujfammengezogen, nach Ontfernung des Magenrohres. Durch) die enge zentrale Offnung fieht man oben im Grunde der Schirmhöhle das Kreuz %ig. 2. Dipurena dolichogaster (Haeckel). der vier perradtalen Kanäle. Dieje vereinigen fich Anthomedufe aus der Familie der Codoniden, unten in dem quadratiihen Kingfanal, an defjen In der Mitte des eiförmigen Schiems hängt | vier perradtalen Eden die vier Augen liegen. Die daS jehr lange und bewegliche Magenrohr herab, | acht gefteverten Blätter find die ftark fontrahterte welches oben eine Schlinge bildet, unten Gefchlechts- | Musten der Subumbrelfa. | anjehmellungen zeigt, in denen Gier entjtehen. Da, | Fig.5—7. Thamnoenidia coronata (L. Agassiz). wo die vier Ventateln vom Schiemrande abgehen, Bypropolyp aus der Familie der Qubuleftiden. figen vier Mugen. Der obere Teil der Tentafeln Fig.5. Anficht der Bolypenperjon von oben. Die it feulenförnig, der untere Teil mit Nefjelvingen | veräftelten Bläschen, welde im Kranze die zentrale defeßt. Mumvöffnung umgeben, find die Gejchlechtsorisen Fig. 3. Sarsia tubulosa (Lesson). (Gonaden). Die feinen gefrümmten Fäden des Anihomedufe aus der Familie der Lodomiden. äußeren Sranzes find die Tentafeln. sm der Mitte des eiförmigen Schiems hängt Fig. 6. Dugendlihe Larve desjelben Rolypen, da8 jehr lange Magenvohr herab, in deflen Wand | frei im Meere Schwimmend. Der einfache gafträa- ähnliche Körperfad tt oben am Munde von zwei Tentateltränzen umgeben, einem inneren Fleineren | und einem äußeren größeren. Fig. 7. ltere Zaxve desfelben Bolypen, welche ih unten am aboralen Vole auf dem Meeresboden feftgejeßt hat (Actinula). Fig. 8. Monocaulus pendulus (Allman). Dydeopolyp aus der Familie der Torymorphiden. Die Schlanke Verfon des Köhrenpolypen tt unten durch Wurzeln am Felfen befejtigt; oben zeigt Das hängende Köpfchen in der Mitte den kolbenfürmigen Küffel, deilen zentrale Mundöffnung von Fleinen Tentafeln umgeben it. Zmwilchen dem Nüffel und den ausgebreiteten Kranze der gebogenen Tentafeln it ein Öürtel von Fleinen runden Bläschen Ttchtbar, ven Gejchlehtsdrüjen oder Gonaden. Fig. 9. Corymorpha nutans (Sars). Bypdropolyp aus der Familie der Worymaorphiden. Die Rolypenperfon tft im ganzen jehr ähnlich derjenigen der vorhergehenden Art und nur dadurd) wejentlich verfchieden, daß an Stelle des Gonavden- Gürtels fich ein Kranz von Kleinen Medufen vorfindet. Diefe Anthomedufen (aus der Gattung Steen- strupia, mit nur emem DIentatel) entjtehen aus dem Magen des Köhrenpolypen dur Knofpung. Später lölen fie fich ab, Ihwimmen frei umher und werden geichlechtsveif; aus den tern, die in threr Magenwand entitehen, entwideln fich kleine Larven (Actinula, Fig.6, 7), die wieder zu Bolypen werden. Fig. 10. Tubuletta splendida (Haeckel). Ein Bydropolyp aus der Familie der Quhuleftiden. Der zierliche Bolyp hat die Geftalt einer Frucht- Iichale, über deren Rand Trauben herabhängen. Diele Trauben (Ion rot gefärbt) Tind die veräjtelten Ge- Ihhlechtstiere (Oonophoren). Sie entjpringen aus dem Magenlad de Bolypen zwiichen den beiden Kränzen von Ventafeln oder Jangfäden. Der obere Kleinere Kranz umjchließt den Rüffel, an deifen Spige fh oben die Mundöfnung befindet. Die ftärferen Ventafeln de3 unteren, größeren Kranzes bilden die Wand der Frudtihale. Das hornige Rohr, welches ven Stiel umschließt, ft längsgerippt, unten quer= gegliedert und am Meeresboden duch Wurzelfajern befejtigt. $ig. 11. Syncoryne pulchella (Allman). Dydropolyp aus der Familie der Ioryniden. Au dem friechenden nebförmigen Wurzelgeflecht des Stodes erheben ich Fünf Keulenpolypen, welche an ihrem jpinvelförmigen Magen zahlreiche, am Ende mit einem Knöpfchen verjehene Ventafeln tragen. Die beiden Fleineren Bolypen (infs) find unfruchtbar, Die drei größeren VBolypen tragen Gruppen von Me- dufenknofpen. Diefe löfen fich Tpäter ab und werden als Thmwimmende Sarfien geichlehtsreift (Fig. 3). $ig. 12. Myriothela phrygia (Fabriewus). Dypropolyp aus der Hamilie der Myriofheliden, Der große Hauptpolyp Jist unten auf dem Meeresboden jet mittel3 einer eiförmigen jtacheligen Shitinicheide, mit Wurzelfafern; oben it das lange Magenrohr desfelben wie ein Schwanenhals gebogen und mit Eleinen gefnöpften Tentateln bejeßt; an ber Spite oben liegt die Mundöffnung. Sm der unteren Körperhälfte fist ein dichter Kranz von fugeligen Gelchlehtsorganen (Gonophoren), welche aus der Bafız von Fleinen Nebenpolypen hervorjproffen; diefe Dlaftoftyle tragen im oberen Teile ein Büchel von gefnöpften Ventafeln. 2 Tafel 6 — Tubuletta. Haseckel, Kunstformen der Natur. N h AR — = T = = Tubulariae. — Röbrenpolppen. Tafel 7. — Epibuha, Siphonophorae. Staatzqnallen. Stamm der Delfeltiere (Cnidaria); — Klalle der Staatzguallen (Siphonophorae); — Pronumg der Blafenguallen (Cystonectae). Die Klaffe der Stantsquallen oder Siphonophoren wird gebildet durch eine Arzahl von höchit intereflanten, an der Oberfläche des Meeres Ichwimmenden Nejfeltieren, welche fich durch die blumenähit- [ihe Geftalt und die anmutigen Bewegungen ihres zarten Körpers auszeichnen; zugleich find fie von großer Bedeutung fir die wichtige Frage von der Arbeitsteilung (Ergonomie) und der damit ver fnüpften Sormipaltung (Bolymorphismus). Der reife Körper aller Siphonophoren bildet einen Tierftod (Kormus) und it zufammengejeßt aus zahlreichen einzelnen, wurjprünglich medujenartigen Verjonen; diefe teilen jth im die verjchievenen Arbeiten des Lebens (Schwimmen, Freflen, Beutefangen, Empfinden, Fortpflanzen); fie haben infolgedeflen durch Anpaflung Tehr verichiedene Formen angenommen. Alle Körperteile der Stphonophoren find mehr oder weniger durcchfichtig, oft Ihön gefärbt, wie aus buntem Glaje gebildet, daber jehr empfindlich und beweglich. Die Größe der meisten Arten jchmankt zwilchen zehn umd neunzig Jentimeter; die größten Formen erreichen eine Länge von einem Meter und darüber. Sig. 1. Epibulia Ritteriana (Haeckel). Eine Eyftonekte aus dem Smpiichen Ozean (Belli- gemma auf Ceylon). An der unteren Geite der großen, mit Zuft gefüllten Schwinmblaje (welche oben dur eine Scheitelöffmng Luft entleeren farm) ist dicht gedrängt eine Gefellfchaft von zahlreichen Ver jonen, von vier verjchiedenen Formen. Ummittelbar unter der Shmwimmblafe (Bneumatophore) befindet fih ein Kranz von zahlreichen, Ichlanten, rojaroten Taftern (Balponen); jede von Diejen zarten, jehr empfindlichen und beweglichen „‚Gefühls- perjonen” zeigt an der Dberfeite der Spite ein rotes Auge (Dcelfus). der Mitte vier lange rote Trauben herab, zujam- mengejett aus zahlreichen rundlichen Beeren, den männliden und mweiblihen Geihlehtsperfonen (Gonophoren). Die jehS größeren gelben Tiere find die Sreßperfonen oder Saugröhren (Siphonen). Dur) ihre Durhfichtige Magenwand Ichimmern dun- felgelbe Zeberbrüfen durch, die zur Verdauung der Nahrung dienen. Diefe wird unten durch den Tehr dehnbaren Mund aufgenommen, welcher trichterförmig Unterhalb derjelben hängen in | erweitert, aber auch angejaugt und umgejtülpt wer- den fan. Zum Fangen der Beute dienen Die langen, jehr beweglichen Fangfäden (Ventateln); je einer fit am Grunde jeder Saugröhre. Die Ten: tafeln tragen eine Neihe von feinen Seitenfäden (Tentillen). Die Figur ift in doppelter natürlicher Größe nach dem Zeben gezeichnet. Diele Ihöne Stipho- nophore ift zu Ghren des Herrn Dr. Baul von Ritter benannt, des hochherzigen Gründers der ‚„Baul von NRitterichen Stiftung für phylogenetifche Zoologie” an der Univerjität Sena. Fig. 2. Oystalia monogastriea (Haeckel). Eine Cyjtonefte aus dem Indiichen Ozean (Bellt- gemma, Geylon). Dieje Feine Art ijt jehr ähnlich der vorhergehenden umd vielleicht nur eine Larve oder Sugendform derjelben. Sie unterfcheidet ich von der erjteren durch den einfacheren Bau der Kleinen Schwimmblaje und bejonders dadurd, daß mır eine einzige Saugröhre (Siphon) vorhanden tt, mit einem Sangfavden. Die Bafts diejes gelben „‚reß- polypen’ it oben von mehreren voten Gejchlechts- trauben umgeben. Die Figur it achtmal vergrößert. T 7 Fig. 3—6. Salacia polygastriea (Haeckel). Fig. 3. Eine Eyftonefte aus dem Atlantifchen Dean, viermal vergrößert. Am oberen Ende des lan- gen, röhrenförmigen, jehr beweglichen Stammes fteht eine eiförmige Schwimmblafe (Wreumatophore). sm Innern derjelben tft eine weiße Zuftflafche jiht- bar (PBnreumatocyite), welche dur) eine Scheitel- Öffnung oben Luft entleeren fan; unten hängen an ihr zahlreiche Yotten (vergl. Fig. 4 und 5). An vem langen Stamme fisen in regelmäßigen Abitänven zahlreiche Kormidien oder Verfonengruppen, deren Keife und Größe von oben nach unten zunimmt. Ssedes Kormivium tt aus mehreren WVerjonen zu- jammengejett, vier bis acht gelben Saugröhren (Siphonen), mit trichterförmigem Munde und einem feinen Fangfavden, ferner jechs bis zwölf jpiten jpindelförmigen Taftern (Balponen) und mehreren roten traubenförmigen Gejhlechtstieren (Gono- phoren). Fig. 4. Shmwimmblafe der Salacia, in ho- vizontalem Duerfchnitt (in der Mitte), achtnal ver- arößert. Die zentrale Luftflajche tft von acht Zotten- bitfcheln umgeben. Fig. 5. Schwimmblafe der Salacia, von oben, vom Scheitel gejehen, achtmal vergrößert. Die auffteigen, Leberdrüfen durch). zentrale Scheitelöffnung tft von einem Kranze von abht roten Pigment- Lappen und von Itrahligen Muskeln umgeben, bei deren Zufammenztehung Luft ausgetrieben wird. Der Tierftod wird dadurd) Ihmerer und fintt im Waffer unter; will er wieder 0 wid Luft aus der Wund der Shwimmblaje abgejondert und diefe ausgedehnt. Fig. 6. Ein Kormidium der Salacıa. Die PVerfonengruppe (tärker vergrößert) zeigt, am Stanım anfisend, zwei gelbe Siphonen (oder Freßpolypen) [infs mit zufammengezogenem, vechts mit geöffneten Mund; duch die Magenwand Ihimmern die gelben An der Bafis jedes Siphon fist ein langer, geringelter Fangfaden mit Nefjel- fnöpfen (Schuswaffen). Zwilchen beiden Siphonen hängt eine rote Gefchlechtstraube herab, zufammenz= gejeßt aus zahlveichen (voten) bienfürmigen männ- lichen Verfonen und aus wenigen großen weiblichen Gejchlechtstieren (unten in der Mitte eins mit einer Medufenglode). Zmwilchen den beiverlei Gefchlechts- perjonen fißen zahlreiche, jehr empfindliche und be- wegliche (gelbe) Tafter oder Gefühlsperjonen (Bal- ponen). Dieje Figur zeigt nur einen Teil des Kor- mivium, von welchen die Mehrzahl der Berjonen abgelöft tit. > DI un Haeckel, Kunstformen der Natur. Ja: Tafel 7 — Epibulia. 1 ae Siphonophorae. — S$faatsguallen. — Desmonema. Discomedusae. Srheibengwallen. Stamm der Bellelfiere (Onidaria); — Rlalle der Nappenguallen (Acraspedae); — Pronmmg der Sıheibenguallen (Discomedusae); — Hnterordung der Hahnenmündigen (Semostomae). Die Fahnenmündigen (Semoftomen) bilden eine bejondere Unterordnung der Scheibenguallen oder Discomedufen, ausgezeichnet durch die Spaltung des Munvdes in vier jtattliche, oft einer flattern- den Fahne oder einer faltenveichen Gardine ähnliche Mundarme. Dieje zarten, meiltens dur) zierliche Gejtaltung und prächtige Färbung auffallenden Shirmgquallen Ihwimmen in großen Scharen an der Ober: fläche des Meeres. Die Schwimmbewegung wird bewirkt durch Musteln, welde fih an der unteren Fläche des freisrunden Schirmes (Umbrella) ausbreiten. Am Rande ift diefer Schiem oder bie Schmwinmmjcheibe in S—16 (bisweilen 32 oder mehr) Lappenpaare gejpalten; zwilchen den beiden Lappen jedes Vaares fißt ein Sinnesfolben (Rhopalium), zufammengejeßt aus einem Auge, einer Gehörblafe und einer Kiechgrube. Dazwilchen fiten am Schirmwande lange bewegliche Tentateln oder FYangfäven. Sn der Mitte des Schiemes Liegt die zentrale Magenhöhle, von welcher 8S—16 oder mehr Strahlfanäle over radiale Tajchen gegen den Rand verlaufen. In der Mitte der unteren Fläche (Subumbrella) öffnet ih der Magen durch den Mund; die vier (perradialen) Mundarme, welche die Öffnung umgeben, find jehr beweglich. Zmiichen denjelben Liegen vier (interraviale) Gejchlehtsdrüfen oder Gonaden. Fig. 1. Desmonema Annasethe (Haeckel). Eine Semoftome aus der Familie der Cya- netden (von der Jüdafrifanischen Küfte) in natür- licher Größe. Die obere Fläche des Schirmes ift vertieft und mit 16 jtrahligen, gefieverten ippen verziert. Von der unteren Fläche desjelben hängen in der Mitte vier zarte blaue ‚„‚Mundgardinen‘ herab, breite Mundlappen, die am Rande unten jtart ge fräufelt und in viele feine Falten gelegt find. Rechts und Kinf3 davon fieht man zwei von den vier (inter radialen) orangegelben Gonaden, aufgehängt an zarten dünnen hellgelben Schürzen. Die zahlreichen, jehbr langen und beweglichen Fangfäden find in acht adradiale Bülchel gruppiert. Der Speziesname ° diejer prachtvollen Discomeduje — einer der Ichönften und interejlanteften unter allen Medufen — verewigt die Erinnerung an Anna Sethe, die hochbegabte feinfinnige Frau (geb. 1835, gejt. 1864), welcher der Berfafler diefes Tafelmerfes die glüclichjten Jahre jeines Lebens verdantt. dig. 2. Desmonema Annasethe (Haeckel). Der Schirm (Umbrella) von unten gejehen, nad) Entfernung der meiiten Anhänge. In der Mitte ver Unterflähhe (Subumbrella) it das Mundfreuz fihtbar, defjen enge zentrale Öffnung in die Magen: höhle führt. Bon den vier falterweichen Mundgardinen, welche die jchmalen Schenkel des Munpdfreuzes um- geben, tft nur die untere erhalten. Nechts und Kinfs von derjelben fieht man feine rote parallele Linien, vie zirfularen Falerzüge des Itarfen Ningmusfels ver Subumbrelle.. Von den 16 Magentafchen (von welchen vier oben rechts fichtbar find) gehen ‚ fein veräftelte Grnährungsfanäle in die 16 Nand- lappen binein. Zmilchen den beiden Nanplappen jedes Paares liegt ein dunkler Sinnesfolben (Rho- palium). 2infs oben it eine vollftändige Gonade erhalten, eine ziexlich gefaltete vrangegelbe Gejchlechts- frauje, aufgehängt an einer zarten hellgelben Schürze oder Gejchlechtsgardine. Fig. 3. Floseula Promethea (Haeckel). Eine Semoftome aus der Jamilie der %lo3- euliden (aus dem Indilhen Ozean), in natürlicher Größe. Die fonvere obere Fläche des Schirmes (Exumbrella) ift durch einen adhtjtrahligen Stern ausgezeichnet, dejjen Strahlen gegen die acht Stmnes- folben (Nhopalien) des Schtrmrandes gerichtet find. Mit diefen Sinnesorganen wechleln regelmäßig ab acht adradiale, lange, vote Tentafeln oder Fiühlfäden, zierlich aufgerollt. Die 16 radialen Ernährungs- __ __—.—IKRI——— en | fanäle, welche vom zentralen Magen zu den Ventafeln und Otnnestolben gehen, find am Schtemrande durch einen gewindenen Ningfanal verbunden. Aus der fonfaven unteren Schimflädhe (Subumbrella) tritt ein furzes Mundrohr hervor, weldes in vier ge fräujelte Mundlappen tief gejpalten ift. $1g. 4. Chrysaora mediterranea (Peron). Eine. Semoftome aus der Jamilie der Bela given (von Sumyrena); viermal verkleinert. Die’ forwere obere Schtirmflähe (Exumbrella) Ihmüct ein rotbrauner Stern mit 16 breiten Strahlen. Zmwilchen Diefen Nadien Ihimmern Veile der unten gelegenen Gejchlehtsprüjen (Oonaden) bimvurd). Vom gelappten Schtiemrande hängen 24 faven- fürmige Tentafeln herab. Die vier langen roten Mundarme find raufenartig gefaltet. Tafel 8 — Desmonema. Haeckel, Kunstformen der Natur. Bengutallen. i — Sche dusae 1SCome D We Er = se S ve Safel 9. — Maeandrina. Hexacoralla. Serhsttrahline Sternkorvallen, Tamm der Belleltiere (Onidaria); — Klale der Korallen (Anthozoa); — Kegion Der Sternkorallen (Zoantharia); — Brommg der fecheftrahligen Sternkorallen (Hexacoralla). Die Figuren diefer Tafel ftellen ausfchlieglie die Feten umeren Kalfgerüfte von jechstrahligen Kovallen oder Blumenpolypen dar, von denen die lebendigen Weichteile entfernt find. Die meilten Figuren zeigen einzelne Verfonen; mw Fig. 1, 8 und 9 ftellen Stöcfe over Kormen dar, die aus vielen einzelnen Verfonen oder Volypen zufammengefegt Ind; Fig. 12 und 13 find Kleine Teile von Kormen. Die Heraforallen bilden eine formenveiche Drdnung in der großen Klaffe der Rorallentiere, welche Jämtlih das Meer bewohnen. Die Tafel ftellt eine Auswahl folcher jechsftrahliger Sternforallen dar, und zwar nur das innere feite Kalkgerüft, das weiße Skelett. Der bunte fleifchtge Überzug, welcher am (ebenden Korallentiere diejes Skelett bedeckt, it entfernt. Gleich den übrigen Anthozoen leben auch die Hexafovallen bald einzeln, in Form ijolierter Perjonen, bald im Stöden oder Kormen vereinigt. Die einzeme Berfon befitt bier die geometrische Grundform einer vegulären jechsfantigen Pyramide; die heragonale Grundfläche derjelben ift dargeftellt in Sig. 2, 3, 6, 7, 14, 15. In der Mitte liegt der Mund, welher Huch den Shhmd in die Magenhöhle führt. Bon diefer jtrahlen jehs Magentafchen aus, welche durch radiale Scheivewände oder Septen mehrfach geteilt werden; ihre Anordnung und Gejtaltung it im einzelnen jehr mannigfaltig. Im allgemeinen untericheiden wir jechs größere Strahlen erjter Drdmung (Hauptftrahlen oder Werradien) und fechs Kleinere zweiter Ordnung (Imilchenftrahlen oder Interradien). Zmifchen beiden in der Mitte liegen die jchmächeren zwölf Strahlen dritter Ordnung Ntebenftrahlen oder Adradien). Dft finden fich auch noch zwifchen letteren und erjteren 24 Strahlen vierter Ordnung (Beiftrahlen oder Subradien). In der Seitenanficht exfcheint die einzelne Korallenperfon bald flach, jcheibenförmig (Fig. 2a, 14a), bald hoch, felchfürmig (Fig. 4, 5). Mit dem unteren, der Mundöfnung entgegengejesten Bole der jenkrechten Hauptachle ift die Perfon oder der Polyp gewöhnlich auf dem Meeresboden feitgewachlen. Die Stöde over Kormen der Deraforallen, welche meiftens aus ehr zahlreichen, eng verbundenen PVerfonen (oder Bolypen) zufanmengejebt find, entjtehen aus einer mfprünglich einfachen Berfon durch wiederholte Knojpung oder unvollitändige Teilung. Ihre Grnährung beruht auf vollftändigem Kommunismus; venn alle Nahrung, welche die einzelnen Verfonen Durch den Mund aufnehmen und in ihrer Magenhöhle verdauen, gelangt von da im enge Röhren oder Grnährungsfanäle (Gaftrofanäle), welche den ganzen Stod Durdziehen. Die Oeftalt und Größe diefer Kovallentöce ift fehr verfchteden; bald find fie baumförmig verzweigt (Fig. 1), bald jtrauchförmig (Fig. 9), bald vafenfürmig oder felbft Fugelig (Fig. 8). Die ein- zelnen Berjonen fisen auf den Stöden (wie Blumen) bald weit getvennt (Fig. 1), bald eng beifammen (Fig. 9, 13); oft fließen jte veihenmeile jo zufammen, daß fie lange, enge Thäler bilden (Fig. 8). Die verfaltten Dexaforallen bilden durch mafjenhafte Entwicehing in den Tropenmeeren zahlreiche Snjeln (tolle, Küftenriffe 2e.). Auch verfteinert find diefe Riffe aus früheren Verioden der Erdgefchichte wohl erhalten, oft jo Ichön, daß man alle Einzelheiten der zierlichen Skelettftruftur ebenfogut wie an lebenden Zieren ertennen fann. Große Gebirgsmaflen find oft überwiegend aus fofitlen Heraforallen zujammengejeßt, jo 5. B. der danach benannte ‚„‚Korallenkalf” im oberen (weißen) Jura. $ig. 1. Lophohelia prolifera (Pallas). Ein baumfdrmiger Korallenjtod von Norwegen aus der Familie der Augenkorallen (Deuliniden), mit zahlreichen Berfonen, in deren Kelchen die jechs Hauptitrahlen ftärter find als die übrigen. 19. 2. Leptocyathus elegans (Milne- Edwards). Eine foljtle Korallenperfon aus der Yamilie der Kretjelforallen (Turbinolwen), aus dem, eveänen Londonthon. Der Keleh ift/ein flacher Stern mit zwölf gleich Itarfen Hauptitrahlen. Fig. 2a. Geitenanficht Derfelben. Fig. 3. Cyathina eylindriea (Milne- Edwards). Gine fojltle Korallenperfon aus der Kreide von Belgien, aus der Familie der Kreijelforallen (Zur: binoliven). Die jehs primären Kelchitrahlen (Ber- vadien) find jtärfer al3 die jechs jefundären (Inter= vadien) und diefe länger al die zwölf terttären (Mdradien). Letbteren gegenüber jteht innen ein Kranz von zwölf Paliffaden. ig. 4. Balanophyllia floridana (Pourtales). Sine Tiefjeeforalle von Florida, aus der Yamilie der Supfammiden. Der becherförmige Kelch zeigt zwölf flügelförmig voripringende Hauptitrahlen. ®ig. 5. Rhizotrochus fragilis (Pourtales). Eine Tieffeeforalle von Florida, aus der Familie der Turbinoliden. Der Kilienförmige Kelch zeigt unten jechs blattförmige, oben zwölf vreifantige Daupt- jtrahlen, abwechjelnd mit zwölf Nebenftrahlen. Fig. 6. Stephanophyllia elegans (Milne- Edwards). Eine Scheibenförmige, folfile Korallenperjon, aus der Familie der Nifftorallen (Madreporiven). Die jechs BVerradien (Strahlen erjter Ordnung) tragen gabelförmige Seitenäfte; die jech8 Interradien (Strah- (en zweiter Ovonung) find einfache Rippen. Sig. 7. Astroeyathus paradoxus (Pourtales). Eine Tieffeeforalle von Floriva, aus der Famtlie der Kreifelforallen (Turbinoliven). Die Perradien > der Tcheibenförmigen Verjon Ipringen am Rande als jechs ftarfe Stahen vor; die jechs Interradten find an der Bafis Y-fürmig gabelteilig. %ig. 8. Maeandrina filograna (Lamarck). Sin fugeliger SKorallenitod aus der Yamilte der Sternforallen AUfträiden). Zahlreiche Kelche find zur Bildung von tiefen, mäandrijch gewundenen TIhälern zujfammengeflofen, jo daß Die einzelnen Verfonen nicht mehr zu unterjcheiden Jind. ®ig. 9. Madrepora Iruticosa (Brook). Ein jtrauchförmiger Korallenjtod, aus der Fa- milie der Mapdreporivden, mit fegelförmigen ten, auf welchen jehr zahlreiche Kleine Rerfonen dicht genrängt fiten. Unten in der Mitte ift ein Ajt weggebrochen. Fig. 10. Flabellum australe (Woseley). Gine Tiefleeforalle aus der Familie der Tur- binoliden, mit langer Mundfpalte. Fig. 11. Flabellum alabastrum (Moseley). Gine DViefleeforalle aus der Familie der Tur- binoliven, mit langer Munpjpalte. Fig. 12. Thamnastraea arachnoides (Milne- Edwards). Sine einzelne, jehsjtrahlige Berfon nebjt den angrenzenden Stüden der benachbarten Berjonen des Stoces, aus der Familie der Sterntorallen (Afträiden). In der Mitte dev Mumd. Fig. 13. Porites furcata (Lamarck). Gin Stückchen eines Korallenjtodes, aus der Ya- milte der Porenkorallen (Poritida), Man fieht drei jechsftrahlige Kelhe (Berfonen), durd) hohe lechsfantige Rahmen eingefaßt und getrennt. Fig. 14. Stephanophyllia complicata (Moseley). Eine Tieffeeforalle vom Baeifte, aus der Familie der Niffforallen (Mapreporiven). Fig. 14a. Geitenanficht derjelben. Fig. 15. Leptopenus discus (Moseley). Eine Tieffeeforalle vom Pacific, aus der Familie der Niffforallen (Madreporiven). SE. Hexacoralla. — Sedsflvaßlige Sternkorallen. sernbsinenNi — 0 Its ınN Pr; 7 pn NN Loch r En e Ba = ent BR utpnto aus x Aftran Zahlreiche . | | N deiich ou et Ze en ngefloilen, Sr dab dir einzelnen \ CH Y | be: Kr zu unterjcheiden IN | / ! ig 9. Madrepora. frutieosa (Briok). a | enger Kopallepftod, aus ber Far! dotepaytudny Bee Ai, anf nk eiche Heine Verfonen di ng in ber Nie ft, ern At erahnen { Hum australe (Moseley). / Ei | aus der SR e Ar binoliden, mit langer nojpalte. | rn | $ig. 11. Flabellum abagtfum (Moseldy). = Eine Tiefjeeforalle Kke 0 Familte det A N Fi 3 3 Bann 2 = a (Pourtales). | biholiden, mit langer MM yo “> = aus der Familie | Fig. 12. Thamnastra Br Q Kelch zeigt zwölf Te Edi er hen, Eine einzelne, jeh$ abgeRefon nebf den uytales). | angrenzenden Stüdon der ek Perfonen | Sr 2 Stenitöstilät | Migeßörmig bo print En Ötrochus fragilis iefieeforal ES Ida, aus DROX us se) Pa, n fol tige Haupt: Sen hing a rt Si TB ÄtLahen. iR | Kan . Rt ar Ki 5 Ta ee en 's ti a4 ‚amilie der ee Madrep den) Fig, 1a’StAph; 197 in let x kahl a Orpnung e: agen > Eine Tief Be von Pacific, aus der Familie Nat ae $ mn, er Ei a; ung). findteinfgche Sippe Fi. } N: | © je tipp N ent RE Fi nanfi Bol. | Bus pargd Kus (Pour rtodest, | r 3. ib) „Lsptopgmn 1 dE en u Vücific, a der, EM R | fogallen (Mabvegeriien). ee I = Pa 2a n L - 1 IR EI in f £ Sen Ar: Ann” {f I Haeckel, Kunstformen der Natur, Tafel 9 — Maeandrina. Hexacoralla. — Sechsffraßlige Sternkorallen. “ Tafel 10. — Ophiothrix. Ophiodea. Sihlangenfterne. Stamm der STernfiere (Echinoderma); — Baupfklaffe der Pygorincten (Pentorchonia); — Klalfe der Sıhlangenlterne (Ophiodea); — Promung der Pphiorfonten (Oolophiura). Der fünfjtrahlige Körper dev Schlangenjterne, welche auf dem Meeresboden Friechend leben, ift durch ein feftes, veich geglievertes Kalkjfelett gejtüßt. Bon der fünferfigen zentralen Scheibe desjelben gehen Fünf gegliederte Arme aus, welche meiftens jehr lang, beweglich und mit Stachel bewaffnet find. Fig. 1. Ophiothrix capillaris (Lyman). Anfiht von der Bauchfeite, dreimal vergrößert. Ir der Mitte ift dev Mund, mit fünf Zähnen. Da, wo die fünf Arme von der zentralen Scheibe ab- gehen, find an deren Bafts feitlich je zwei läng- liche Spalten Jtihtbar, die Gefhlehtsöffnungen. Ar ven geglieverten Armen jtehen zwei Längsreihen von £leinen Öffnungen, aus denen am lebenden Tier die beweglichen Füßchen austreten. Nah außen davon gehen die langen und dünnen Kalfftacheln ab, welche beweglich und fein gezahnt find; fie dienen Jomwohl zum Ochuße als zur Ortsbewegung. Der größte Teil der langen Arme it abgebrochen. Fig. 2. Ophiotholia supplicans (Lyman). Anficht des zentralen Scheibenteiles, von der Bauchjeite, zehnmal vergrößert. In den zentralen Mund ragen fünf jpike (interradiale) Zähne hinein, deren breite dreiecige Bafis fächerförmig gerippt ift. Smilhen denfelben find je zwei Neihen von Mumd- tentafeln fichtbar, nach außen zahlreiche jchuppen- förmige Mundpapilfen. Fig. 3. Ophiocoma rosula (Link). Anfiht von der Küdenfeite, in natimlicher Größe. Die zentrale Scheibe zeigt fünf (perradiale) Baare von hellen dreierfigen Kalfplatten, dazwilchen dunkle (intervadiale) Reihen von Fleinen Stacheln. Die fünf langen, jehr beweglichen und zerbrechlichen ı fette, zweimal vergrößert. Arme jmd mit langen dünnen Stacheln bewaffnet. Das Tier wirft fie bei der Berührung leicht ab. %ig. 4. Astroschema brachiatum (Lyman). Anficht von der Nüdenfeite, zweimal vergrößert. Auf der zentralen Scheibe erheben fich fternförmig zehn apdradiale Nippen, je zwei an der Bajts der fünf langen, jehr beweglichen Arme, welche in Sino- ten verjehlungen find. Sig. 5. Astroschema horridum (Lyman). Anficht der zentralen Scheibe von der Bauc)- jeite, zweimal vergrößert. Im die zentrale Mund- Öffnung Springen fünf (interradiale) Zähne vor. Smwilchen denfelben gehen die fünf langen (perra- dialen) Arme ab (ähnlich denjenigen von Fig. 4); nur ihr Bafaljtück it gezeichnet, mit den Löchern zum Austritt von je drei Füßchenpaaren. Fig. 6. Astroschema rubrum (Lyman). Ansicht der zentralen Scheibe von der Baucı)- jeite, dreimal vergrößert. Hhnlich der vorigen Art (Fig. 5). BZwilchen je zwei Armen find zwei jpalt- fürmige, nach außen divergierende Gefchlechtsöffnun- gen fichtbar. Fig. 7. Ophiocreas oedipus (Lyman). Anficht der zentralen Scheibe von der Niden- Von der Mitte des KRücens gehen fünf Baar adradiale Kippen zur Balt3 der fünf perradialen Arme. Fig. 8. Pluteus paradoxus (Johannes Müller). Die pelagiihe, auf offener See Ihmwinmende Larve eines Schlangenfterns, gänzlich verjchieden von dem erwachjenen fünfftrahligen Tiere (Fig. 17). Die Larve, melde aus dem befruchteten Ct des (eßsteren fich entwickelt, ift jehr Klein (meift kaum | 1 mm groß) und Ichwimmt umher mittels feiner bewimperter Flimmerichnüre. der act langen und jtarren Arme, melde innen durch dünne Kalkjtäbe geftübt und Iymmetrifch ver- teilt find. In der Mitte des Durbhfichtigen Körpers it der Darm Tihtbar, unten der Mund, .oben (rechts und [ins vom Magen) die beiden Cölomtajchen. Die geometrifhe Grundform diejer Kleinen Stern- (avven ift vein zwetleitigefymmetrifch, der Schwimmen den Drxtsbewegung angepaßt; fie zeigt noch Feine Spur von der requlärsfünfitrahligen Form, welche Ipäter das erwachjene Sterntier in jo harakteriftiicher | Meife auszeichnet. (Stark vergrößert.) Sig. 9. Pluteus paradoxus (Johannes Müller). Diele laufen entlang Gine pätere Entwidelungsitufe derjelben Zarve (Fig. 8). förpexs ift die Anlage des fünfarmigen Schlangenjterns fichtbar, welcher durch eine jeher merkwürdige Ver- wandlung aus dem Yentralteile der bilateralsiynime- triihen Sternlavve hervorgeht. Won diejer legteren wird nur der innere Teil (mit dem Magen und einigen anderen Organen) in den Körper des fünf- ftrahligen Sterntieres hinübergenommen, während der äußere Teil (die langen Larvenarme mit den Diefe haben Sn der Mitte des ahtarnigen Larven- MWimperjchnüren) vücgebildet wird. feine Beziehung zu den fünf Armen des gejchlechts- veifen Sterntieres, welche ftch Jelbjtändtg von den fünf Geen der zentralen Scheibe aus entwiceln. A erite Anlage derjelben find bier fünf Stäbe mit gitterförmigem Kalkifelett Ttchtbar und zwilchen ihnen zehn Eleinere Stacheln. Zu beiden Seiten jedes Stern- arımes treten zwei gefrimmmte bewegliche Füßchen vor. Ophiothrüs. EG Le y Mi SEELE TEE T TERN Ns NS ON: = Rz 3 ed l 5. Tafel 10 Haeckel, Kunstformen der Natur. > le ı ERCAER NN ıT = 1] ii Ai N, Ophiodea. — Schlangenfferne. h RE er. BUN, [ c er “ ae 4 . ” ? . i i LH, ar f . h J u t Br 4 RN > nd ner, ae he RE WAR) ü s } \ Ne 2 HER Mer RUE Sau HaR 37 IN WE DG Kkunstformen der Natur. von Prufeffov Dr. Ernlt Bacıkel, Sünfzig Slluftrationstafeln mit bejchreibendem Eert. 5 Kieferungen zu je 5 Mark (1 SI. 80 Kr. 9. W.). 1)" in der ganzen Welt als einer der größten Naturforjcher befannte Derfafjer beabfichtigt in diefem Werke die mannigfaltigen verborgenen Schönheiten der Natur einem größeren Kreife von Sreun- den der Kunft und der latur zugänglich zu machen. | Die moderne bildende Kunft und das moderne, mächtig emporgeblühte Kunftgewerbe werden in diefen wahren „Kunftformen der Yatur” eine reiche Fülle neuer und fchöner Motive finden. Der Der- fafjer bejchränkt fich auf die naturgetreue Wiedergabe der wirklich vorhandenen Haturproöufte; von einer ftiliftifchen Modellierung hat er abaefehen ımd überläft fie den bildenden Künftlern felbft. Das Werk erfcheint in zwanglofen Sieferungen, von denen jede 10 Tafeln und mindeftens IO er- läuternde Tertblätter enthält. Jedes Heft ift einzeln für fich Fäuflih. Zunächt werden fünf Hefte (50 Tafeln) ausgegeben. Wenn diefe erfte Serie hinreichende Derbreitung findet, jo ift eine größere Hahl von Beften in Ausficht genommen. In diefem Salle wird — nach Dollendung von 10 Heften (100 Tafeln) — eine allgemeine Einleitung für das Werk zugegeben werden, welche die fyjtematifche Ordnung fämtlicher Sormengruppen enthält, ferner eine äfthetifche Erörterung ihrer Tünftlerifchen Geftaltung fowie Angaben über die wichtigften Quellen der betreffenden Kitteratur. Veinzig und Wien, Ende Kebruar 1899. Bibliograpbisches Institut. ER 74 IENENALUNENEIENENENENENENEN TI ISIS / I / EL E/ BE HELBSBECH LH LEI HEHE l NENENENEIENELUNENEUNUNENENENANTEN ‚S Der Unterzeichnete beftellt hiermit Lieferung 2 und folgende von Ernst Haeckel, Kunstiormen der Datur. 5 Lieferungen zu je 3 Mark = 1 FH. 80 Kr. i.W., Betrag ift in Rechnung zu ftellen — ift nachzunehmen — folgt gleid)- : zeitig mit Poftarmweifung. (Die nichtgewünfchte Bezugsweife ift zu durchitreichen.) BIC KR Eee FE IRiRe Ren. .9 0 2 Ne. 2 1) Se EEE ET SETS LELUNUSELELENENENENELENENUNENENENEIESENENENENENENI/ I/II I/II S/W EL DI DE B/ DIE BIBI DIEB 7E/9191819018/2 TEAM LE/E AUGE LE LH LES BSD BES LESLELDDNUNDENSNSENENONDNDONUNENONDONUNT Sı\ | Drud vom Bibliographifchen Inftitut in Keipzig. Zweite Lieferung. | Preis: 3 Mark. Leipzig und N Mr ibliogra | ® ee INISC au ER U “| } { Inhalts -Berzeichnis zum 2, Beft. Tafel 11. Heliodisceus. Uxtiere aus der Klaffe derNtadiolarien (Legion dr Spumellarien). Tafel 12. Miliola. Urtiere aus der Kaffe der Thalamophoren (Legion der Gfora- minien). Tafel 13. Dinobryon. Uxtiere aus der Daupt- £lajle der Infuforien (Klalfe ver Flagel- laten). Tafel 14. Peridinium. Urpflanzen aus der Hauptklalfe dev Algetten (Klafje ver Maftt- goten). | Tafel 15. Zonaria. Ihalluspflanzen aus dem Stamm der Algen (Klafje ver Fukoideen). Tafel 16. Pegantha. Nefjeltieve aus der Klafje dev Krafpedoten (Ordnung der Warko- mebufen). Tafel 17. Porpema. Nefjeltiere aus der Klafje der Siphonophoren (Ordnung der Disto- netten). Tafel 18. Linantha. Nejeltiere aus der Klafle der Afrafpeden (Dronung der Disto- medujen). Tafel 19. Pennatula. Nefieltiere aus der Klafie der Korallen (Oronung der Dftoforallen). Dafel 20. Pentaerinus. Sterntiere aus der Klafje der Krinoideen (Ordnung der Ben- tafrineen). Tafel 11. — Heliodiscus, Discoidea. Bıheiben- Steahlingae. Slanım der Mrfiere (Protozoa);, — Bauptklale der Wurgelfüker (Rhizopoda); — Alalle der Strahlinge (Radiolaria),; — IHenion der Peripyleen oder Sıhaumllermufen (Spumellaria); — Branung der Sıheiben-Streahlinge (Discoidea). Die Raviolarien diefer Tafel gehören Tämtlich zur Legion der Spimellarien, bei welchen alffeitig Humderte oder Taufende feiner Plasmafäden (Pleudopodien) von dem einzelligen Körper ausftrahlen umd durch unzählige feine, gleihmäßig verteilte Boren der Zentralfapfel hervortreten (Fig. 5, 6, S und 9). Lebtere ift bier rot gefärbt, die umgebende Gallerthille (Calymma) gelb. Das zierliche Skelett diejer „Schaum: fternchen”‘, von welchen über 2000 Arten bejchrieben find, bejteht aus einem jehr zarten Neswert von Kiefelfäden, gleich feinjter Filigranarbeit. In der Oronung der Diskoideen, zu welcher die hier abgebildeten Formen gehören, tt die Ausgangsform der Sfelettbildung ftetS eine freisrunde, bitonvere Scheibe; vom ande diefer Linfe wadhjen radiale Arme, Flügel oder Stadheln von jehr verjchiedener Zahl, Größe und Gejtalt aus. Alle diejfe Fortfäge liegen in der Aguatorialebene der zentralen Linje; fie dienen al8 Schub- walten und als Schmebeapparate und verhindern das Unterfinten der Kleinen Wefen. Die meiften Diskoiveen find jo Keim, daß fie dem bloßen Auge gar nicht oder nur als feinjte VWünktchen fichtbar find; fie leben zu Milliarden Jchwebend an der Oberfläche und in verschiedenen Tiefen des Meeres. %ig. 1. Histiastrum Boseanum (Haeckel). 3ig. 4. Rhopalastrum trispinosum (Haeckel). Familie der Porodiseida. Familie der Porodiseida. Scheibe freuzförmig, mit vier Treuzjtändigen Scheibe gleichleitig Dreiedig, mit drei dolch- Armen, deren Folbenfürmige Enden mit Stadheln | förmig zugelpisten Armen. bewaffnet find. Diele jchöne Art, ähnlich einem Drvenskreuz, ift zu Ehren des Grafen Karl Bofe Sig. 5. Chitonastrum Iyra (Haeckel). benannt, des hochherzigen Gründer der Bofe-Stif- Familie der Porodiseida. tung an der Unwerfität Sena. | Scheibe gleichjchenfelig dreiecig, mit drei gabel- ‚ teiligen Armen; der untere, unpaare Arm tft größer; Fig. 2. Stephanastrum quadratum (Haeckel). ihm gegenüber fteht zwifchen den beiden panrigen Hamilie der Porodiscida. Armen eine jhwingende Sarkodegeißel. Scheibe freuzfürmig, mit vier Freuzjtändigen Armen, deren Flügel fich zu einem Kranz verbinden. | dig. 6. Euchitonia careinus (Haeckel). Hamilie der Porodiseida. Fig. 3. Dieranastrum furcatum (Haeckel). Scheibe gleichichenfelig dreiedig, mit dvei ftacheli- Familie der Porodiseida, gen Armen; der untere unpaare Arm ift größer, Scheibe Freuzförmig, mit vier Freuzjtändigen | ihm gegenüber fteht zmilchen den beiden paarigen Armen, die außen gabeljpaltig Ind. Armen eine bewegliche Sarkodegeißel. dig. 7. Myelastrum dodecaceros (Haeckel) Hamilie der Porodiscida. Scheibe zweileitig-Jymmetrifh, mit drei Paar Flügeln; rote Zentvalfapfel mit zwölf Lappen. Sig. 8. Myelastrum papilio (Haeckel). Hamilie der Porodiseida. | Scheibe zweileitige'ymmetriich, von der Form eines Schmetterlings, mit zwei Vaar Flügeln; vote HBentralfapfel mit vier Lappen. ig. 9. Pentinastrum asteriscus (Haeckel). Familie der Porodiscida. Scheibe regulär fünfjtrahlig, mit fünf gleichen, am Gnve Ddolchförmigen Armen, die dur eine Shwimmhaut von Filigranwerf verbunden find. [eo] a AS Sig. 10. Hexinastrum geryonidum (Haeckel). FJamilie der Porodiscida. Scheibe regulär jechsftrahlig, mit jechs gleichen, durch eine Schwinmhaut verbundenen Arnten. tg. 11. Heliodrymus dendrocyclus (Haeckel). Familie der Phacodiseida. Scheibe jonnenförnig, mit einem Linjenförmigen gentrum, von dem zahlveiche Kiejeljtacheln (zum Teil veräftelt) ausftrahlen. Die duntelvote Kugel in der Mitte ift der Kern der Zelle. ®ig. 12. Heliodiseus glyphodon (Haeckel). Familie der Phacodiscida. Scheibe Iinjenfürmig, mit einem Kranze von acht gefurchten, gleich verteilten Randftadeln. \ = SV STR NS SA [02 Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 11 — Heliodiseus. RSS NN RES = BG _ Discoidea. — Scheiben: Strablinge. 5 BEN N. SA Ü a & Gr. ap eh I 2 v POT Re ) ME ur) 7 62 LI OR 'e, a I larayayote)trz STafel 12. — Miliola. Thalamophora. Kammerlinge. Stamm der Urtiere (Protozoa); — Baupfklalle der Wurzelfüßer (Rhizopoda); — Alalle der Kammerlinge (Thalamophora); — Tegion der Dichiwandigen (Kforamınıa oder Imper- forata); — Hamtlie der Miliolida. Die Kammerlinge (Thalamophora), welche auf diefer Tafel dargeftellt find, gehören jänt- (ich zur Familie dev Milioliden, einer Abteilung von den meerbewohnenden Dihtwandigen (Efora- minia); fie unterfcheiven fi) von der anderen Legion der Klafje, den Stebwandigen (Foraminifera, Taf. 2) dadurd, daß ihre Kalfichale jolid, porzellanartig, nicht fiebfürmig von Kleinen Löchern durch- brocden it. Die zahlreihen beweglichen Scheinfüßchen oder Plasmafäden (Bjeudopodien), welche von dem (ebendigen, in der Schale eingefchloflenen Zellenförper ausftrahlen, treten daher bei diefen Gforaminien nicht durch Sieblöher der Schale aus, jondern durch die einfache Mündung der leßten, jüngjten Kammer (Fig. 1, 2, 6a, 12a, 15) oder durch die Löcher einer Platte, welche diefe Mündung verfchließt (Fig. S, 9a, 10a, 16). bleibend Cornuspira, Fig. #, it. sn frühefter Jugend find alle Milioliven Ginfanmerige (Monostegia), wie es Später jest die wachlende Schale gewöhnlich zahlreiche Kammern an, die an Größe zunehmen und durch Scheidewände unvollftändig getrennt find. Diefe VBielfammerigen (Polystegia) fünnen einen Durchmefjer von mehr als 30 mam erreichen. | ig. 1. Miliola parkeri (Bradı)). Die Schale dat 1 mm Durchmefjer, beiteht aus 3—5 Kammern und tt durch den Belit trans- verfaler LZeiften und feiner Grübchen in der Dber- fläche ausgezeichnet. $ig. 2. Miliola retieulata (Lamarck). Die Schale hat 2 mm Durchmeffer, befteht aus 3—5 Kammern und tjt dur) die Ausbildung eines zierlichen Netzwerkes an der Oberfläche harakterifiert. #ig. 3. Miliola striolata (Reuss). Die Schale hat 1,5 mm Durchmeffer, bejteht aus 3—5 Kammern und zeichnet fih durch Bil- dung von zahlreichen feinen parallelen Längsrippen an der Oberfläche aus. Fig. 4. Cornuspira planorbis (Max Schultze). Die flache, Scheibenförmige, einfammerige Schale hat 3—4 mm Durchmefjer und bejtehbt aus einer einzigen, »plattgevrücdten Röhre, welche in einer Ebene jpiralig aufgerollt it; ihre Weite nimmt gegen die Mündung bin zu. - Fig. 5. Articulina sagra (WOrbigny). Die Schale it 1 mm lang und aus 7—9 Kammern zufammengefett, deren Oberfläche feine Fängsrippen zeigt. Die erjten 3—5 Kammern machen tm verjchiedenen Ebenen einen halben Um: gang (wie bei Miliola, Fig. 1—3); die folgen- ven 2— + liegen in einer Achje hintereinander und jind erweitert. Fig. 6. Spiroloeulina nitida (d’Orbigny)). Die flache Schale hat 1 mm Durchmeffer umd Üt jtark zufammengevrüct (in Fig. 6a vom fchma- (en Rande gejehen, mit der Mündung der lebten Kammer). Die Oberfläche ift teilmweife guubig. Die 9 Kammern find in einer Ebene |piralig aufgerollt; jede macht einen halben Umlauf. Fig. 7. Alveolina melo (d’Orbigny). ‚ Die Schale tt melonenförmig, von 1 mm Durchmefler und von jehr verwiceltem Kammerbau, bier im Duerfchnitt gejeben. Zahlreiche Opiral- vöhren, welche in viele Kammern abgeteilt find, laufen um eine gemeinfame Dauptachle; die Figur zeigt nur die jpivale Aufrollung einer einzigen Röhre. Fig. 8. Peneroplis planata (Montfort). Die flahe Schale ift fächerförmig, von 1 mm Durchmefjer und an der Oberfläche mit zierlichen | parallelen Rippen gezeichnet. Die zahlreichen Kam: mern, welche in einer Ebene Jpiralig aufgerollt find, nehmen anfänglich langlam, jpäter jehr valh an Breite zu. Aus dem freien Miündungsrand der legten, breiteften Kammer (oben) treten zahlreiche veräftelte Blasmafäden aus; fie vereinigen Jh an ven Berührungsitellen zu einem vergänglichen Nteß- wert und nehmen fremde Körper als Nahrung auf. $ig. 9. Hauerina eireinata (Dradh). Die flache Schale tft Scheibenförmig, von 1 mm Durcchmeffer, aus zahlveihen Kammern zujammen- gelebt, welche in eine Ebene jptralig aufgerollt und zierlich gerippt Ind. YBom jhmalen Rande (Fig. 9&) fieht man die zahlreichen Mimdungslöcher in der Wand der jüngjten (lebten) Kammer. Fig. 10. Hauerina ornatissima (Kärrer). Die flache Schale ift Kinjenförmig, von 1 mm Durcchmeljer, ähnlich der vorhergehenden gebildet. Sie unterjcheivet fih von ihr durch die elegante Drnamentif der Kammerwände, welche mit ftarfen | Duerleiften und feinen Längsvippen dekoriert find. — DUE Baal er Dinchmeljer und hat die Geftalt einer dicken Scheibe, deren Nand wellenförmig gefaltet ift. 103 Nandanfiht (mit Mündung). Fig. 11. Vertebralina mucronata (WOrbigm). Die Schale (Länge L mm) hat unten den Bau einer Miliola (Fig. 1—3); die mittleren Kammern find in einer Ebene aufgerollt, die jüngiten (oben) | liegen in einer geraden inte hintereinanver. Sig. 12. Vertebralina insignis (Brady). Die Schale (von 1 mm Durcdmefjer) it ähn- (ih wie die vorige gebaut, aber durch Grübchen der Dberfläche ausgezeichnet. Die jüngeren Kammern nehmen va an Ausdehnung zu und umjchließen teilweife die älteren. Fig. 12a Mündungsanficht. Fig. 13. Vertebralina catena (Haeckel). Die Schale tft 2 mm lang und im älteften Teil aus wenigen Kammern gebildet, welche in einer Ebene Ipival aufgerollt find; die jüngeren Kammern, in einer Jteihe hintereinander Itegend, bilden eine Kette. Fig. 14. Vertebralina furcata (Haeckel). Die Schale ift gegen 2 mm lang und ähnlich der vorigen gebildet; aber in der Mitte beginnt Ste fih gabelfürmig in zwer Neihen zu jpalten; an ven jüngiten Kammern it die Oabelteilung vollitändig. ®ig. 15. Biloculina comata (Bradı)). Die Schale ift vielfanmmerig, ähnlih Miltola gebaut, O,8 mm lang; äußerlich find mur die beiden jüngjten, größten Kammern jtchtbar, da diejelben die vorhergehenden älteren vollftänvig umfaljen. Fig. 16. Orbieulina adunca (Lamarck). Die zufanmengedrücdte Schale it nautiloid, von 1 mm Durchmefjer, ähnlich gebaut wie Wenero- plis (Fig. 8); man fteht fie vom Rande der Schmal- jeite, oben die beiden Neihen der Miündungslöcher in der jüngften Scheivewand, unten einige ältere Kammern, welche von den jüngjten umfaßt werden. Fig. 17. Orbitolites laciniata (Brady). Die freiseunde Schale erreicht 25 —30 mm Sie beiteht aus unzähligen Keinen Kammern, welche in viele fonzentrifche Ninge geordnet find (ähnlich den per- foraten Nummuliten); mw die ältelten Kanmer- vinge (in der Mitte) zeigen noch die wrjprüngliche | Spiralmonung (wie bet Beneroplis, Fig. 8). ie Tafel 12 — Miliola. Hasckel, Kunstformen der Natur. a u ee zu Talamophora. — Stammerlinge Safel 13. — Dinobryon. Flagellata. Geißlinge. Stamm der MUrfiere (Protozoa); — Baupfklalle der Infufionsttere (Infusoria); | Alalle der Geiklinge (Flagellata), Der Körper der Geiflinge oder Geikelinfuforien (Flagellata) bejteht aus einer einfachen Zelle, welche an einer Stelle ihres Körpers eine oder zwei, felten mehr Geißen (Flagella) trägt; dieje werden ichwingend, wie Weitfehen, bewegt und dienen bei den frei Ichwinmenden Formen zur Drtsbewegung, bei den fejtfigenden zum Strudeln im Waffer, wodurch Nahrung und Sauerftoff dem Körper zugeführt wird. Viele Geißlinge leben als einzelne Zellen ioltert (Fig. 4, 5), im Meere fowohl als im Süßwaljer; einige auch als Schmaroger im Innern von anderen Organismen. Piele andere Flagellaten bilden zierliche Stöckchen oder Zellvereine (Coenobia); die Zellen, welche auf diefen vereinigt leben, fiten bald frei in Gruppen auf den Enden von veräftelten Stielen (Fig. 13), bald wohnen fie in Röhren oder in becher- förmigen Hüllen, in deren Schub fie fi) zurücziehen können (Fig. 6—10). Fig. 1. Anthophysa vegetans (Stein). Ein weiches und biegjames, viel verzweigtes Stengelgebilde, das an den Enden feiner Gabeläfte fugelige Zellvereine (Gönobien) trägt. Dieje bejtehen aus zahlreichen, in einem gemeinfamen Mittelpunkt ft) berührenden Zellen, von denen jede eine Geikel trägt. Fig. 2. Cephalothamnium eyelopum (Stein). Ein jteifer dreiteiliger Stengel trägt an den Enden feiner te drei halbfugelige Zellvereine (Cönobien); die birnförmigen Zellen derjelben tragen je eine Geißel und berühren fi an dev gemeinjamen Balis. Fig. 3. Codonocladium candelabrum (Haeckel). An der Spibe eines dinnen, Iptvalig gebogenen Stengel3 |teht eine Dolde mit mehreren (4—8) dünnen, gebogenen Hiten; jeder Aft trägt ein Cöno- bium, das aus mehreren (3—9) an der Balıs vereinigten Zellen zufanmengejegt it. Der bivn- fürmige Leib jeder Zelle trägt oben eimen dünnen Plasmalragen, in defjen fegelfürmigem Hohlraum fih eme lange Geißel jchwingend bewegt. Diele neue Art (aus Meljina) unterjcheivet fich von Co- donocladium umbellatum dur) die gebogenen Stiele und die größere Zahl der Zellen in den voldenfürmigen Gönobten. $ig. 4. Trichomonas intestinalis (Dujardın). Cine jpindelförmige Geißelzelle, welche tjoltert in großer Menge als Barafit im Darmlanale vieler MWirbeltiere lebt. Die Schwinmende Zelle ift an beiden Enden zugejpist und trägt hinten meist eine Geißel, vorn 2—4 (meift 3) Geißeln. Emm jchrwingendes Band oder eine undulierende Membran zieht Ihräg über den Körper. $ig. 5. Tetramitus rostratus (Perty). Eine birnförmige, oliert im Waffer Ichroinmende Geißelzelle, welche am abgerundeten Vorderende vier lange (aus einem Punkt entipringende) Geikeln trägt. Das abgebildete Individuum beginnt jtch vorn Der Länge nach in zwei Tochterzellen zu teilen und hat beveitS acht Geißeln gebildet. Fig. 6. Rhipidodendron splendidum (Ste). Ein großer fächerfürmiger Zellerem (Göno- bium), zujammengejeßt aus zahlreichen braten Köhren, welche in den flachen Oabeläften des Bellen- | ftocles dicht nebeneinander ftehen wie Drgelpfeifen. Die Kleinen eiförmigen Zellen, welche die Röhren bauen und in ihnen wohnen, tragen je zwei lange dinme Geißeln; fie find in den mittleren Iften der Figur zuriidigezogen, dagegen an den feitlichen ften teilweile hervorgetreten. Fig. 7. Codonosiga botrytis (Stein). Das kugelige Cönobium befteht aus zahlreichen | bienförmigen Zellen, welche im Mittelpunft der Kugel vereinigt und auf einem dünnen, geraden (hier nicht fichtbaren) Stiel des Gönobiums be- fejtigt Tind. Iede Zelle trägt am freien Ende einen zarten cylindrilihen Nlasmaktragen, in welchem eine lange G©eikel chwingt. $ig. 8. Phalansterium digitatum (Stein). Das bufchartige, reich) handfürmig verzweigte Gönobium befteht aus hohlen Röhren, in deren feulen- fürmigen Gndäjten die eiförmigen Zellen wohnen; jede trägt am Borderende eine jchwingende Geißel. Fig. 9. Dinobryon sertularia (Hhrenberg). Das ftrauchartige Cönobium tt aus zahlreichen becherfürmigen Hülfen zufanmengefegt, deren Balts Ichnabelähnlich zugejpist it; die bafalen Opisen der jüngeren Becher fteden in den oberen Münz- dungen der älteren. Sn jeder Hülje wohnt eine Ihlanfe eiförmige Zelle, welche oben eine große und eine kleine Geikel trägt. #ig. 10. Poteriodendron petiolatum (Ste). Das zierliche GCönobium tt ähnlich) wie das vorhergehende (Fig. 9) zulammengejegt; aber die becherförmigen Hülfen, die in Längsveihen ftch ftaffel- fürnig übereinander aufbauen, find unten in einen | feinen, dünnen Stiel ausgezogen. Am Borderende | der Zellen, welche die Becher bauen und bewohnen, fteht neben der Geißel ein funzer Blasmakragen. Fig. 11. Uvella glaucoma (Zhrenberg). Das Fugelige Cönobium it aus bienfürmigen, im Mittemuntt vereinigten Zellen zufanmengejebt, welche neben einer Ichnabelförmigen Spiße zwei Öeißeln tragen, ein großes und ein Kleines Flagellım. Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 13 — Dimobryon. Flagellat&. — ©eiblinge. Tafel 14. — Peridinium. Peridinea. Geißelhitchen. Stamm der Urpflangen (Protophyta); — Baupfklaffe der Algelten; — Klafle der Geikel- pflänzihen (Mastigota); — Pronung der Geikelhütchen (Peridinea »der Dinoflagellata). Die Peridineen oder Geihelhütchen find einzellige Urpflanzen, welche fih durch die Bildung einer zmweiklappigen, höchjt Jonderbar und mannigfaltig gejtalteten Schale auszeichnen. Dieje Zellpiille be- jteht aus Gelluloje, tft im mancher Beziehung derjenigen der Diatomeen (Taf. +) ähnlich, aus Platten zufammengejegt md mit jehr feinen Boren verjehen. Die PBerivineen find jehr Klein (meiftens mikro- Kopie), leben aber in ungeheuern Mafjen im Plankton jchwebend an der Oberfläche des Meeres (einige auch im füßen Waller). Ste bewegen fi Ihwimmend mittels zweier dünnen Geißeln umber, welche aus einer horizontalen Duerfurche des Zellenleibes, zwilchen beiven Schalenflappen, hervortreten (Fig. 1, 4, 6, 7, 8); daher wurden dieje Algetten (oder „einzelligen Algen”) früher für Infufionstieve gehalten. Die längere Geißel Schmwingt in langen Wellen, peitfchenartig, und ift bei der Bewegung meiftens nad hinten gerichtet. Die Tinzere Seibel Liegt in der äquatorialen Duerfurhe oder Gürtelfurde und jchwingt in zahlreihen Eugen Wellen. In Innern der Zelle Viegen, außer einem rumdlichen Sellfern, zahlreiche gelbe, grüne oder braune Farbförner (Chromatellen). Die beiden Klappen der Gellulofehülle find meiftens von jehr „verfchiedener Form und Größe. Die obere oder Scheitelflappe (Miralhälfte) ift gewöhnlich Kleiner al3 die untere oder Fußklappe (Bafalhälfte). Oft tragen diefelben Stadheln und flügelartige Fortjäte, welche teils als Schubwaffen, teils als Schwebeanpparate dienen. Fig. 1. Geratium tripos (Nitsch). welche am unteren Rande ein hufeifenfürmiges Gitter- Die getäfelte Schale befteht aus zwei jehr un |, blatt tragen. Der Raum zwifchen beiden Kragen gleichen Klappen; die untere (in der Figur nad) | UL die jehr ausgedehnte Duerfurce. oben gefehrte) Fußklappe trägt zwei lange, gefrimmte Hörner, die glodenfürmige Skeitelflappe dagegen | Fig. 3. Ceratocorys horrida (Stein). ein langes (nad) unten gerichtete) gerades Horn. Die gelörnte Schale hat die Gejtalt eines Schüten- hutes, auf welchen oben jechs Yedern aufgeftedt find. Sig. 2. Ormithocereus magnifieus (Stein). Die breite Krempe unten trägt feine ftrahlige Rippen Die gelörnte Schale hat die Geftalt eines veih | md ift an der linken Seite tief eingeferbt. Die verzierten Nitterhelms; oben trägt fie einen jen- Scheitelflappe (unten am Hut) ift ftark vebuziert. rechten Flügel, dejlen Nand gejäumt und in fünf Zaden ausgezogen ift; er wird ausgefpannt durd Fig. 4. Goniodoma acuminatum (Stein). 8-—9 radiale Nippen, von denen 4—5 außen einen Die Schale tft entfernt; man jieht nur den Ipongiöfen Zapfen tragen. Die untere Mündung |, nadten, darin eingefchloffenen Weichkörper der fuge- de3 Helms ift von einem breiten, doppelten, trihter- Tigen Zelle. Die obere Hälfte derfelben ift von der fürmigen Halsfragen umgeben. Der äußere (obere) | unteren durch eine tiefe horizontale Ringfurche oder Kragen wird dur) 18— 24 einfache Nippen gejtüst, | Gürtelfwrche gefchievden; in diejer liegt die Quer: der innere (untere) Kragen durch 10—12 Rippen, | geißel, melde fich im zahlreichen Furzen Wellen bewegt. LintS geht aus der Mitte der äquatorialen Furde, da, wo fie von einer furzen Merivianfurche gefveuzt wird, die Längsgeißel ab, welche fi in wenigen langgeitredten Wellen bewegt. Im Innern ver Zelle Tind zahlreiche braune Farbförner fichtbar, in der unteren rechten Hälfte der eiförmige Zellkern. Sig. 5. Dinophysis homuneulus (Stein). Die geförnte Schale hat die Geitalt eines Kam- merheren im Frad (ohne Kopf), von der Kinfen Seite gejehen. Dben erhebt fich ein fteifer, vorn offener Stehfragen oder Kopftrichter. Darunter fteht ein Ihmälerer Halsfragen, der fih vorn auf der Bruft (Links) in einen dünnen, jenkvecht vortretenden Bauc)- flügel fortfeßt. Der gemwölbte Rüden (vechts) ver- | längert fih unten in einen Fradihoß. Der Fuß jpist fich unten fegelfürmig zu. $ig. 6. Dinophysis sphaerica (Stein). Die fugelige, geförnte Schale trägt oben einen breiten, vorn offenen Stehfragen oder Kopftrichter, darunter einen Jchmäleren Halsfragen. Zwilchen beiven Kragen tt in der Ningfurdhe die wellen- fürmig Ihmwingende Duergeikel fichtbar. Kechts er- hebt fich auf der Bruft ein breiter, nebförmig ge aderter Bauchflügel, aus dem unten die chwingende ängsgeißel hervortritt. LintS am Nüden fieht man den eiförmigen Zellfern. Fig. 7. (eratium cornutum (Olaparede). Die getäfelte Schale, von der linfen Seite ge- jehen, trägt auf der oberen Klappe (Scheitelhälfte) ein chief abgejtußtes Stirnhorn; auf der unteren Klappe (Fußbälfte) zweiHörner, ein fürzeresSchwanz- horn (rechts) und ein längeres Zußhorn (unten). ‚sm ver Aingfurhe zwilchen beiden Klappen ift die wellenfürmig Schwingende Duergeißel fichtbar, mwäh- veno unten die größere Längsgeißel vortritt. Fig. S. Ceratium maeroceros (Schrank). Die getäfelte Schale, von der vechten Seite ges jehen, ähnlich der vorhergehenden. Das Scheitel- horn (auf der oberen Klappe) ijt länger; die untere | Klappe trägt hier drei Hörner (lints Schwanzhorn, unten Fußhorn, rehts Bauchhorn). ig. 9. Pyrgidium pyriforme (Haeckel). Die eiförmige, geförnte Schale gleicht einer Frucht, deren kurzer Stiel unten von einem linjen- | fürmigen Kragen umgeben ift. dig. 10. Peridinium divergens (Ehrenberg). Die getäfelte Schale gleicht einem nievrigen Kefjel, ver auf zwei Beinen ruht (zwei Fußhörner mit je einem Zahn). Der fegelfürmige Dedel (die Scheitel- flappe) trägt oben einen Knopf. Sig. 11. Histioneis remora (Stein). Die geförnte Schale, von der linken Seite ge= jehen. Die Kleine Scheitelflappe (nach) unten ge fehrt) ift jtark reduziert (mie in Fig. 2, 3, 5); fie trägt einen jcehlanten hohen Kopftrichter (inneren Kragen). Die halbfugelige Fußklappe trägt hinten einen langen Fußflügel (in der Figur nach oben gekehrt) und über der Gürtelfurche einen hohen Hals- fragen, welcher in zwer Oeitenklappen gejpalten ift. Tafel 14 — Peridinium. Haeckel, Kunstformen der Natur. er AR SI > o2 3 ©o® = & 95 ZEN TM EEE gl N I = o oBe EEE Zr M2000000 Tafel 15. — Zonaria. Fucoideae. Branntanae. Stamm der Tange (Algae); — Mlalfe der Braunfange (Fucoideae vdrr Phaeophyceae). Die Brauntange bilden eine formenveiche Hauptgruppe der Algen, welche jomwohl durch anfehnliche Größe als mafjenhafte Entwidelung alle übrigen Gruppen der Wafferpflanzen überragt. Die Farbe tft gewöhnlich braun, bald mehr in das Ledergelbe und Dlivengrüne, bald mehr in das Braunmvote umd Schwargbraume übergehend. Alle Fukoiveen find Meevesbewohner, einige Arten über 300 m lang. ig. 1. Nereoeystis Lütkeana (Mertens). Familie der Taminariareen der Blälterfange. Der einfache und jehr dünne Stengel trägt am oberen Ende eine große birnfürmige Schwinmmblafe und oberhalb verjelben eine Krone von Jcehmalen und jehr langen Blättern. 100 m lang. (Nordpacifiicher Ozean.) Fig. 2. Outleria multifida (Grey). Familie der Yufleriareen oder Kuflelfange. Der fäherfürmige Sproß ift wiederhalt gabel- förmig geteilt; die Afte dimnhäutig, blattförmig, mellenfürmig gebogen und teilmeile jpiralig gedreht. (Atlantifcher Ozean.) Fig. 3. Oystosira erica (Naccarı). Familie der Fukareen oder Blafenfange, Der Slamm des Thallıs ift unten durch eine Wurzeljcheibe befeitigt, Die, zapfenförmig, mit zahl- veihen, eiförmigen, jtacheligen Knorren dicht bejeßt. Cr trägt viele fadenförmige, alljeitig verzweigte te (Langtriebe), welche mit Dornen (Kurztrieben) dicht befeßt find. (Mittelmeer.) Fig. 4. Thalassophyllum clathrus (Postels). Hamilie der Taminariareen over Bläfterfange, Der ftattlihe Thalfus ift unten dur) Wurzel: fafeen auf dem Meeresboden befeftigt. Die Ilfte des verzweigten Stengels jpalten fi) oben md Der Stengel wird über | bilden breite Blätter, welche tütenförmig eingerolft uno gitterförnuig durchlöchert find. (Norodpacifiicher Dean.) Fig. 5. Seaberia Agardhi (Greville). Familie der Fukareen over Blafentange. Der mittelgroße Sproß tt unten dur eine Wurzelicheibe auf dem Meeresboden befejtigt, vielfach verzweigt. Der Stamm und die Langtriebe find oicht bejest mit Furzgeftielten, Tcehiloförmigen Kurz- trieben, welche teils jtachelige Wärzchen tragen, teils in DBlajen verwandelt find. uftralien.) Fig. 6. Zonaria pavonia (Agardh). Familie der Diriyolarzen over Färherlange. Der fächerförmige Thallus ift verzweigt, die ‚ blattförmigen te flach ausgebreitet, mit dunfeln fonzentrifchen Streifen gezeichnet, am freien Vorder: vande fait halbfreisförmig und gegen die Bafis tief jtrahlenförmig eingejchnitten. (Mittelmeer. Fig. 7. Turbinaria gracilis (Sonder). Familie der Fukareen oder Blafenlange, Der bufchförmige Thallus ift allfeitig veich ver- zweigt. Die blattartigen KRurztriebe, welche an den Oeiten der favenfürmigen Zangtriebe aufligen, find Ihiloförmig, Dreifeitig, am Nande fternförmig ge: zähnt; ihre Fegelfürmigen Stiele find blajenartig aufgetrieben. (Utlantilcher Ozean.) = EREI- >, Tafel 15 — Zonaria. Haeckel, Kunstformen der Natur. Fucoideae. — Bdrauntange. Tafel 16. — Pegantha. Narcomedusae. Spangennallen, Stamm der Belfelfiere (Onidaria); — Mlalle der Sıhleierguallen (Craspedotae); — Pranung der Spangenguallen (Narcomedusae). Die Spangenguallen (Narcomedusae) bilden eine eigentümliche Drdnung in der Klaffe der Graspedoten oder Hypromedufen, ausgezeichnet durch den Belis freier Gehörkölbchen am Nande des Oallertfehirmes und die Entwifelung der Gefchlechtsorgane in der unteren Magenwand. Die Tentafeln voer Jangfäden, welche vom Schtiemvande abgehen, Tino nicht hohl und jehr beweglich wie bei den meiften anderen Meoufen, jonvern jolid und fteif; fie Frümmen fie) nur langjam und find oft mit Sinneshaaren bejebt. Auch die Gehörtölbchen (Fig. 7) Ind umgewandelte folbenfürmige Tentafeln, an deren Bafıs feine Hörhaare fich frei erheben; fie find zugleich Organe des Gleichgewichtsfinnes. Fig. 1 u. 2. Pegantha pantheon (Haeckel). Familie der Peganthiven. Fig. 1. Seitenanficht der Medufe. Der galler- tige Körper bat die Geftalt eines Diadems und ut dur) eine horizontale Ringfurche in eine obere, faft halbfugelige Schtemlinfe und einen unteren, ge- lappten Schtemfranz geteilt. Aus der Ninafurche entipringen die 16 Jchlanten, gegliederten, Joliven Tentafeln, welche S-fürmig gefriummt und nach oben zurücgeichlagen find, ähnlich dem Federfchmuc einer Sndtanerfrone. Der Schirmfranz it in 16 ei- fürmige Lappen geteilt, welche unten durch einen vorjpringenden Nandjfaum (Velum) verbunden find. Unten fieht man etwas in die Schiemhöhle hinein und -erblict den unteren Teil von einigen (bläu- (chen) Gejchlechtsprüfen (Gonaden), welche in den fonfaven Nihen an der Snmenfeite der Lappen verborgen Liegen. ig. 2. Ein einzelner Schtemlappen derjelben Pegantha, vergrößert. Die äußere, fonvere Fläche eriheint gerippt; am Rande fieht man einen bläu- lichen Zappenfanal und einen Kranz von Gehör- fölbehen (von ähnlicher Bildung wie Fig. 7). Fig. 3. Aeginura myosura (Haeckel). Familie der Hoiniden, Untere Anftcht der Medufe, deren Gallertichtem in der Geitenanficht fat halbfugelig gemölbt ift (ähnlich Fig. 5). Im der Mitte der Schiemhöhle Ut der Freuzförmige Mund fichtbar; die Kreiskimie, welche denjelben umgibt, ijt der umere, frei vor- Ipringende Rand des musfulöjen Randjfaumes (Be- um). Nach) außen davon Tieht man die acht breiten, nad innen eingefchlagenen Nandlappen des Schiemes, zwilchen denen acht Tentafeln entipringen (jchneden- fürmig zufanımengerolt). In jedem Lappen liegen zwei Kleine Gejchlechtstafhen (mit Giern). Nach innen von dem (blauen) Kandfanal der Lappen liegen 16 freie Gehörfölbchen (won ähnlicher Bil- dung wie Fig. 7). Fig. 4. Solmaris Godeffroyi (Haeckel). Familie der Solmariden. Untere Anficht der Medufe (ähnlich wie Fig. 3). Der vieredige Mund tt von einem achtlappigen Ge- Ichlechtsfvanze umgeben, in welchem 24 Gejchlechts- drüfen oder Öonaden radial vorjpringen (je drei an jedem Kranzlappen). Nach außen davon fieht man den jchmalen King des Randjaumes (Wehum) und an vejjen Außenvand den feinen, dunfeln Nerven- ring, von weldhem 36 Gehörfölbchen vorjpringen (ähnlich gebaut wie Fig. 7). Zmifchen den zwölf vorgewölbten Nandlappen des Schiemes fiegen außen zwölf eingerollte Ventafeln. Fig. 5—7. Ounarcha aeginoides (Haeckel). Familie der Aunanthiden. Fig. 5. Seitenanficht der’ lebenden Medufe in Schwimmbewegung. Cine tiefe Ringfurde trennt die gallertige, halbfugelige Schtemlinfe (oben) von dem vierteiligen Schtemkranz (unten). Aus der ffnung des trichterförmigen Kandfaumes (Behm) tritt unten daS bewegliche Magenrohr als ein langer Küffel vor, an deilen Ende fich der vieredfige Mund öffnet. Bon der Ringfurche gehen vier lange (per- radiale) Tentafeln ab, deren folbenfürmige Enden unten mit Sinneshaaren bejegt find. ever Der vier Nandlappen de3 Schirmfranzes (zwifchen je zwei Fangfävden) enthält zwei Gtertajchen und zeigt unterhalb verjelben einen blauen Nandfanal und drei Gehörfölbchen. Fig. 6. Anficht Dderjelben Meduje von oben. Smilchen den vier (perradtalen) eingerollten Ten- tafeln jpringen die vier (interradialen) Zappen des Schirmkranzes weit vor; jeder trägt am Rande drei Gehörkölbchen. Im der Mitte ift der Freuzfürmige Mund ftark zufammengezogen. Diejer führt in den (bläulichen) Magen, von welchen vier Naar Navial- fanäle und vier Paar Lappentafchen abgehen. tg. 7. Ein einzelnes Gehörfölbchen, ftarf vergrößert. Das freie Kölbchen (ein umgewan- velter Tentafel) enthält oben im Gnöteile einen Dtolithen (Hörjtein) und tt umgeben von zarten Hörhaaren, die frei in das MWajler hineimragen. Sn dem darunter gelegenen Teil des Schirm- vandes fieht man ein Stüd de8 Ningfanals umd (unten) eine Dörfpange, umgeben von einem halb- mondförmigen Vigmentpoliter. Fig. 8. Gunantha primigenia (Haeckel). Familie der Cnmanthiden, Seitenanficht der Ichwimmenden Nedufe, ähnlich) wie Fig. 5. Sie unterfcheidet fi von diefer haupt: lählih durch die eiförmige Geftalt der vier Nand- lappen des Schtemfranges, von denen jeder nur ein einziges Gehörfölbchen trägt. Fig. 9. Cunoetantha discoidalis (Haeckel). Familie der Ymmanthiven. Anfiht der Medufe von oben (mie Fig. 6). Die blaue, achtitrahlige Nofette ft der Magen, und in der Mitte desjelben liegt der freistunde Mund. Von den Enden der acht Magentafchen gehen acht jolive, gebogene Tentafeln ab (perradial). Zwilchen ihnen ftehen acht eiförmige Nandlappen, jeder mit einem Gehörkölbchen (ähnlich wie Fig. 7). Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 16 — Pegantha. Narcomedusae. — Spangengialfen. Tafel 17. — Porpema. Siphonophorae. Btaatsywallen, Stamm der Bellelfiere (Onidaria); — Xlafe der Staalsyuallen (Siphonophorae); — | Pronung der Sıhildyuallen (Disconectae). Die Schilöguallen oder Diskonekten bilden eine bejondere Gruppe der Staatsquallen oder Stpho- nophoren; fte unterscheiden fih von den übrigen Neffeltieren diejer merkwürdigen Klafje, den Stpho- nanthen, dadurch, daß der medufenfürmige Stod eine flache Scheibe bildet, an deren Unterjeite die zahl- veichen verjchtedenen Perfonen der Vierfolonie anfigen. Ber allen übrigen Stphonophoren, den Sipho- nanthen (fo auch bei den auf Tafel 7 abgebildeten Cyftoneften) wird der zentrale Stamm des Kormus, aus welchem die vielgeftaltigen, durch Arbeitsteilung differenzierten Cinzeltiere hervorjprofjen, dur) das vertikale Magenrohr der urfprünglichen Medujenmutter gebildet, hier dagegen, bei den Disfoneften (oder Distonanthen), durch deren horizontalen Schirm (Umbrella). In der Mitte von deffen Unterfeite (Fig. 6, 8, 9) it der achtlappige Mund fihtbar, am unteren Ende des hevabhängenden Zentralmagens (Fig. 1, 4 7). Diefer ift von einem Kranze von Gejchlechtstieven umgeben (Oonophoren). Weiter außen am Schiemrande fteht ein Kranz von Fangfäden oder Tentafeln, die mit fugeligen Nejfel- fnöpfen bewaffnet find (Fig. 1, 5, 8). Im Zentralteile des Schtemes tft oben eine Treisrunde, gelbliche, mit Luft gefüllte Schwinmblafe eingefchloffen (Fig. 3 und 5). Die Disfonekten Ihwimmen alle an der Oberfläche des offenen Ozeans, oft in großen Schwärmen; bei den größten erreicht der Schiem den Durchmefier eines Thalers. Die meijten Arten zeichnen fi) duch prädtige blaue Färbung aus; Magen und Gefchlechtstiere find oft rot over gelb gefärbt. Alle Figuren diefer Tafel find Schwach vergrößert. Fig. 1—4. Porpema medusa (Haeckel). Familie der Poxrpifiden. Fig. 1. Der ganze TVierjtod von der Ooeite gejehen. Der Schiem (oben) hat die Gejtalt eines flachen Hütchens. Bon der Mitte desjelben hängt der vübenfürmige braune Magen des Muttertieres herab, vejjen achtjtrahliger roter Mund fi unten ausbreitet. Den mittleren Teil umgürtet ein Kranz von zahlweichen, blauen, beweglichen Tentafehr. Fig. 2. Die Gruppe von Gelchlechtstieren, welche unten franzfürmig den Jentralmagen umgibt. Fig. 3. Schmwimmblaje, weldhe im Zentralteile de3 blauen Hütchens (Fig. 1) eingejchloffen tft. Acht vadiale, huftgefüllte Kammern (jede mit einer Offnung zum LZuftaustritt) umgeben eine Hentralfanmer. | Fig. 4. Oeitenanfiht des Stodes Fig. 1 nad) Sntfernung der zahlveichen blauen Tentateln; man fieht die jechSerfigen Felder, auf denen fie ange- jeflen haben. Unterhalb tjt der Kranz der voten Gejchlechtstiere Tichtbar, welche den rübenfürmigen Zentralmagen umgeben. Fig. 5. Porpalia prunella (Haeckel). Familie der Porpifiden. Anficht des Icheibenförmigen Tierftodes von oben, achtmal vergrößert. Sn der Mitte des flachen blauen Schtrmes Tehimmert die gelbe, mit Luft ge füllte Schwimmblafe duch. Am Rande jtehen zahl- veiche bewegliche Ventafeln, regelmäßig auf acht Bündel verteilt. Fig. 6 u. 7. Discalia medusina (Haeckel). Familie der Pigkaliden, Fig. 6. Anficht des Stodes von unten. Die zentrale achtlappige Mundöffnung tft von acht voten Gefchlechtstieren umgeben, die zahlreiche gelbe Gier- glodfen tragen. Mit den acht Nandlappen Des Schirmes, welche mit blauen Hautdrüjen geläumt find, mwechjeln acht blaue, bewegliche Tentafeln ab, am Gnde mit einem Nejlelfnopf bewaffnet. Fig. 7. Oeitenanficht desjelben Stodes, mit verfürzten Tentafeln; in der Mitte der lange Zentral- magen, unten der geöffnete Mund. Fig. S—12. Disconalia gastroblasta (Haeckel). Familie der Pizkaliven. | Fig. 8. Anfiht de Stocdes von unten. In der Mitte ift der achtlappige Mund geöffnet, ums geben von acht voten Gefchlechtsperjonen, welche zahl- veiche gelbe Giergloden tragen. Nach außen davon ftehen acht ftrahlige Bündel von blauen ZTentateln, jeder mit drei Neihen von Nejlelfnöpfen bewaffnet. Die inneren Ventafeln find jtark zufammengezogen. Fig. 9. ine junge Zarve von Disconalia, ähnlich gebildet wie Discalia (Fig. 6). Der zen- tale, achtlappige Mund ift geöffnet und von acht Kleinen, voten Gejchlehtsfnofpen umgeben. Alm Schiemrande, welcher einen Saum von blauen Yaut- driifen trägt, jtehen zwiichen acht Irandlappen acht Tentafeln, mit je vier Nejlelfnöpfen. Fig. 10. Horizontalfhnitt Dur) den oberen Teil de8 Schirmes (linfe Hälfte); in der Mitte die braune Bentraldrüje, umgeben von roten Nadial- fanälen; am achtlappigen Nande ein Kranz von blauen Hautorüfen. Fig. 11. Dorizontalihnitt Durch den unteren Teil de8 Schiemes (rechte Hälfte); im der Mitte die Höhle des Zentralmagens, umgeben von der braunen Zentraldrüje; am Nande die Anjagitellen der abgelchnittenen Tentafeln. - Fig. 12. Ein einzelnes rote8 Gejchlechtstier (Gonopalpon) mit mehreren Längsreihen von Nefjel- fnoten bewaffnet; unten ein Kranz von medufen- fürmigen Giergloden (Gonophoren). Dieje Löjen fih jpäter ab und jchwimmen frei umber. Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 17 — Porpema. r ee 0 un - A a Fat Da ran el re BE nn er Fe Se ur a rn nr Siphonophorae. — S$faatsguallen. Wafel 18. — Linantha. Discomedusae. Srheibenguallen. Tamm Der Mellelliere (Onidaria); — Klalfe der Tappenguallen (Acraspedae); — Promung der Sıheibenguallen (Discomedusae); — Kilerordnung der Rohrmündigen (Cannostomae). Die Rohrmündigen (Cannoftomen) bilden die ältefte von den drei Unteroronungen dev Scheiben- guallen oder Discomedujen, gekennzeichnet Durch den Belt eines langen Mundrohres, welches unten aus der Mitte des Schirmes (Umbrella) entipringt. Unten ift diejes cylindrijche oder vierfeitigeprismatiiche Mundrohr in vier furze, oft gefräujelte Lappen gejpalten, welche die vieredige Mundöffnung umgeben. Oben führt das Mundrohr in die zentrale Magenhöhle, in welcher fich vier interradiale Magenfäden (Oaftralfilamente, Fig. 5), oder Büchel von foldhen verdauenden Fäden (Fig. 1), frei bewegen. Tach außen von diefen liegen in der unteren Magenwand vier oder acht rumdliche Gefchlechtzprüfen (Fig. 1, 2 und 9). Der Shiemrand ift außen in 16 Lappen gejpalten; zwifchen diejen fiten abmwechjelnd acht ad- vadiale, bewegliche Tentafeln und acht Sinneskolben oder Ahopalien (vier perradiale und vier interradiale). Jeder Simmesfolben it zufammengejegt aus einem Auge, einem Gehörbläschen und einem Geruchsgrübcen. $ig. 1,2. Linantha lunulata (Haeckel). Fig. 1. Untere Anficht dev Medufe, welche ruhig mit ausgebreiteten Tentafeln an der Oberfläche des Meeres Ihwebt. In der Mitte ift das Mundfreuz jihtbar, von vier gefräufelten Mundlappen umgeben; dieje liegen in den Strahlen erjter Dronung (pers | radial). Mit ihnen mechleln außen vier förnige Gierftöde (Ovaria) ab, in den Strahlen zweiter Oronung (interradial); an der Innenfeite jedes Ovariums liegt ein Büfchel von Fleinen Magen: tentateln (Oaftralfilamenten). Der achtedige, aus parallelen Fajern zufammengefegte Ning an ihrer Außenjeite tt der Ningmusfel der unteren Schirm flähe (Subumbrella). Nach außen davon wird der Schumrand in abt Baar eiförmige Nandlappen gejpalten, von denen jeder zwei zierlich veräftelte Zappentajchen enthält, getrennt durch eine fubradiale Lappenipange. BZwilchen den Nandlappen figen ab- wechjelnd acht Sinneskolben und acht adradiale Ten- tafeln (in den Strahlen dritter Ovonung). Fig. 2. Seitenanficht Dderjelben Medufe. Aus der Mitte der unteren Schiemflädhe hängt das Mundrohr herab, welches unten in die vier Mund- lappen gejpalten ift. Fig. 3—5. Palephyra primigenia (Haeckel). Dret verschiedene Anfichten der Medufe, im Roten Meere, 1873 nad) dem Leben gezeichnet. Fig. 3 frei Ihminmend, mit ausgeftrecktem, beweglichen Mund- tohr; die vier gefräufelten Lappen der Mundöffnung (unten) find nach oben zurücgefchlagen, ebenfo die acht adravialen Tentafen am Schiemrande. Fig. 4 langjam unterfinfend, mit verfürztem, geradem Mund- vohr und ganz zurücgeichlagenen Mundlappen; die acht Tentafeln find nach unten einwärts gefchlagen. Fig. 5 untergejunfen und auf dent Boden des Glas: gefäßes ruhend, wobei die vier ausgebreiteten Mund: lappen als Stüßfüße dienen; das Mundrohr ift ver- fürzt, die acht Tentafeln find hafenförmig gekrümmt. De Fig. 6. Zomephyra zonaria (Haeckel). Die frei Ichwimmende Medufe biegt den Mund jtiel und Öffnet unten den vierechigen Mund, der nicht in Lappen ausgezogen tft. Zwijchen den 16 Kandlappen des Schirmes (welchen an der oberen fonveren Schirmflähe 16 feine Radialrippen ent- Iprechen) fißen acht Tentafeln und acht Stnnesfolben. de. 7. Sugendzuftand einer Scheibengualle, zulammen- gejeßt aus einer glodenfürmigen Bolypenamme (Scy- phostoma, oben) und einer fnojpenden Medufen- Ieibe (Ephyra, unten). Bei den meijten Disco- medufen bejteht ein Generationswechjel, mpen aus den Eiern der Medufe ein Becherpolyp entfteht, der fich feitleßt. (mit vier interradialen Magenleijten) erzeugt durch) Knofpung gewöhnlich zahlveihe Medufen, die fich ablöfen. Sn dem abgebildeten Falle tjt exit eine Strobila monodisea (Haeckel). jolche Medufe entftanden, mit aht Baar länglichen Randlappen. | Diefes glocdenfürmige Scyphoftoma | Fig. 8. Nauphanta Ohallengeri (Haeckel). Anfiht der Medufe von oben. Die äußere Schiumflähe (Exumbrella) ift dur) eine tiefe Ningfurde in einen inmeren mo äußeren Kranz gejondert. Der innere Kranz it in 16 gleiche Felder geteilt. Die 16 Mülfte des äußeren Kranzes find ungleich; acht Ichmälere, prinzipale (mit Sinnes- folben), mwechjeln vegelmäßig ab mit acht breiteren (avdravialen), welche gebogene Tentafeln tragen. Fig. 9. Atolla Wyvillei (Haeckel). Anfiht der Mevduje von unten. Die zentrale, viereciige Mundöffnung it von vier Badentajchen umgeben. Nach außen davon liegen acht rundliche Ge- Ihlehtsdrüfen (Oonaden), paarweile getrennt durch) radiale Musteln. An Rande der unteren Schiem- fläche (Subumbrella) find zwei ringfürmige Kranz- musfeln fichtbar, ein dünner innerer und ein dicer äußerer. Die ftumpfen NRandlappen, welche nad) außen darüber hervorragen, mechjeln vegelmäßtg ab mit dünnen, fadenförmigen Ventafeln. Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 18 — Linantha. Discomedusae. — Scheißengitallen. Tafel 19. — Pennatula. Pennatulida. Fenerkorallen. Stamm der Bellelfiere (Cnidaria); — Klafe der Korallen (Anthozoa); — Hegion der Kranzkorvallen (Aleyonaria); — Prdnung der arhfflivahligen Kranzkorallen (Octocoralla). Die Familie der Federforallen (Pennatulida) bildet eine befondere Gruppe in der Ordnung der ahtftrahligen Kranzforallen (Octocoralla). Alle Korallen diefer Familie bilden ymmetriiche Stöde oder Kormen, an welchen viele blumenähnlihe Bolypen auf einem gemeinfamen Stamm auffiten. _ Die meiften Arten find von anfehnlicher Größe und jhön gefärbt. Der Stamm des gemeinfamen Stocd- förpers (Cormus) enthält eine hornige Achje und jtedt mit dem unteren Gnde loder im Peeresboden. Die einzelnen VBolypen oder Verjonen, mit einem Kranze von acht gefievderten Tentafen am Munde, find regelmäßig, feverfürmig oder doldenförmig am Stamme verteilt. ig. 1. Umbellula enerinus (Linne). - Der lange Stamm diefer „„Doldenkoralle‘ (jehr verkleinert in Fig. 1a) trägt eine Jchirmförmige, oben abwärts gefrümmte Dolde. Die einzelnen Ver- onen (Bolypen), welche oben in mehrfachen Kranze vereinigt anfiten, tragen acht blattförmige, gefiederte Fühler oder Tentafeln, wie bei allen anderen Dfto- forallen. Farbe oliwengelb. Fig. 2. Stylatula Finmarchica (Sars). Ein jehr langer, rutenfürmiger, gefteverter Ko- rallenitod, innen mit einem hornartigen, biegjamen Achlenitab. Die zahlreichen PRolypen diefer Nuten- foralle jtehen einveihig auf den Fiederäften, gejtüst durd eine fammförmige Platte. Fig. 3. Virgularia Leuckarti (Richiardi). Ein Fiederaft (Cormidium) von einer Ruten- foralle, mit jehs Berfonen (CBolypen), deren jede um die Mundöffnung einen Kranz von geftederten Tentafeln trägt. Im unteren Teile der BVolypen jteht man die acht Plagenleiften (Täniolen) durc- Ihimmern. - Töchtern erzeugt. Sig. 4. Renilla reniformis (Pallas). Der Korallenftod diefer ‚‚Iterenforalle‘’ hat die Öejtalt eines ierenförmigen Blattes, dejen obere Fläche zahlreiche Bolmpen von zweierlei Form trägt, arößere Gefchlechtstiere und Eleinere Gefchlechtstofe. Der Mund jedes Volypen tft von einem adhtjtrah- ligen Fühlerkranz umgeben. Der gebogene Stiel des Blattes tft unten angejhwollen und tet locer im Meeresichlamm. Farbe rot oder violett. Fig. 5. Renilla reniformis (Pallas). Die ältefte (aus dem Et entjtandene) Berfon — over der primäre Mutterpolyp — der Nierentoralle (Fig. £). Der telchförmige Körper trägt einen Kranz von acht gefiederten Tentafeln. Fig. 6. Renilla reniformis (Pallas). Ein junger Stod der Nierenforalle. Der Mutter- polyp (Fig. 5) hat durch Knofpung einen Kranz von Durch weiteres Wahstum und Vermehrung diefer Jefundären Bolypen entjteht das | nierenförmige Blatt (Fig. 4). Fig. 7. Stylatula elegans (Dana). Stüdf von der Feder einer Nutenforalle (ähn- id, Fig. 2). Fig. S. Stylatula Kinbergii (Kölliker). Stick von der Feder einer Rutenkoralle (ähn- ic Fig. 2). Fig. 9. Virgularia olacialis (Sars). Stück von der Feder einey Nutenforalle (ähn- ih Fig. 2). Fig. 10. Virgularia Rumphii (Kölliker). Stük von der Feder einer NRutenkoralle (ähn- ich Fig. 2). Fig. 11. Virgularia mirabilis (Lamarck). Stück von der Feder einer Nutentoralle (ähn- ı ich Fig. 2). Fig. 12. Pennatula spinosa (Ziks). Der ganze Stock einer Seefeder, deren Stiel (ver- gleichbar dev Spule einer Vogelfeder) unten im Meere3- Ichlamım ftecit. Auf den Fiederäften der Feverfahne, die mit einer Reihe von Kalkftacheln bewaffnet find, jtgen in Reihen die Kleinen Verfonen, von derjelben Bil- dung wie Fig. 3 (jeder Volyp mit acht Tentafeln). An dem Magen laufen acht Bänder herab, welche im Dunten ftark leuchten. Viele Arten von See- federn find prächtig gefärbt: rot, violett, blau. Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 19 — Pennatula. Pennatulida. — Stederkorallen. Tafel 20. — Pentacrinus. Crinoidea. Palmenfterne. Stamm der Sternfierr (Behinoderma); — Hlaffe der Palmenfterne oder Serliltien (Ori- noidea), — Hegion der modernen Palmenfferne (Neocrinida); — Pronmg der Tanalicaften (Pentacrinacea). Die Klafje dev Balmenfterne oder Geelilien (Crinoidea) unterfcheidet fi von den übrigen Sterntieven durch die Ausbiloung eines becherförmigen Kelches (Theca), welcher unten an der Niücfen- fläche durch einen langen, geglieverten Stiel am Meeresboden befeftigt ift, während oben in der Mitte ver Bauchfläche dev Mund liegt. Diefer ift umgeben von fünf ftarfen, langen und fehr beweglichen Armen, welche meiftens vielfach gabelipaltig und veräftelt find. Auf den zahleihen Kalkftücken, welche die Oliever der beweglichen Arme bilden, fisen feine gegliederte Fäden auf, die Fiederchen (Pinnulae). Der lange und jlarte Stiel over die Säule, welche unten von der Mitte der Kicfenfläche des Kelches abgeht uno an ihrem unteren Ende am Meeresboden fejtwächit, ift ebenfalls gegliedert und trägt in bejtimmten Abjtänden Kränze von je fünf dünnen Nanken; auch dieje find fehr beweglich und aus einer Neihe von Kalkftücen zufanmengefeßt. Die Zahl der einzelnen, aus kohlenfaurem Kalk beftehenden Skelett- teile, welche in einem jolchen großen Balmenftern durch Gelente verbunden find, Jowie die Zahl der dazu gehörigen Musteln und Bänder beträgt oft mehrere Taufend, bei den größten (über 2 m hohen) Arten mehrere Millionen. Die jungen Larven der PBalmenfterne jhwinmen frei im Meere umber. Fig. 1. Metacrinus angulatus (Carpenter). ig. 4—6. Pentacrinus Wyville-Thomsonii Der ganze Palmenftern, in natürlicher Größe. (Jeffreys). Die fünf mächtigen Arme, welche vom Kelche ab- Drei Stielglieder, von der Gelenffläche gejehen, gehen, find jchon an der Bafis in zehn geteilt und | um die zierliche Skulptur des fünfftrahligen Stern- meiterhin vielfach gabeljpaltig veräftelt. Der untere | bildes zu zeigen. Teil des langen Stieles it weggelaffen. - IE meggelal] &ig. 7u.8. Metacrinus angulatus (Carpenter). ig. 2. Pentacrinus Maclearanus Hwei Stielglieder, von der Gelenffläche gejehen, (Wyvile Thomson). um die verjchtedene Skulptur desfünfftrahligen Stern- Der Kelch des Palmenfterns, mit dem oberen | Dildes zu zeigen. — Die Stielglieder zeichnen fich Teile des Stiels, in natürlicher Größe. durch die mannigfaltige und zierliche Skulptur ihrer fünfecfigen Gelenfflächen aus. Borfpringende ftrah- %ig. 3. Pentacrinus Wyville-Thomsonii (ige Rippen des einen Gliedes paflen in entjprechende (Jeffreys). FZuchen des anftoßenden. In der Mitte ift ein Der Kel) des Palmenfterns, mit dem oberen | durchgehender Zentralfanal fichtbar, welcher Blut- Teile des Stiels, in natürlicher Größe. | gefäße und Nerven enthält. 2 na ee Tafel 20 — Pentaerinus. S Ir Lu A el, % Er IIeet tformen der Natur. Be rS Free nn, Imenfterne. idea. — Fa 1Nn01 Cr De A e ER Ko ß (® Ko BE a Sür eine bequeme Aufbewahrung der hie erite Sammlung unfrer Kumjtfarmen ber Batur bil: denden 50 Tafeln nebit den erläuternden Tertblättern haben wir eine gefchmadvolle —» Sammel-Dappe s- in Leinwand mit Sarbendrud herftelen lafjen, welche en den zudnenae] zum Preis von 5 Marf bezogen werden Fann. Die Derlagshandlung. Im Derlag des Bibliographifchen Inftituts in £eipzig und Wien ift ferner erfchienen: Brebms Cierleben, dritte, wanzlic; neuheacheitete Auflage, von Prof. Dr. ee Dr. W. Haade, Prof. Dr. &. X . Tajchenbera, Prof. Dr. W, Marfball und Prof. Dr. Boettaer. Alt AIIO Abbildungen im Tert, I1 Karten und 180 Tafeln in Holzichnitt und Sarbendrud nach der Hatur von iD. Camphaufen, TC. 2. Deiker, 8. Kol, C. Krämer, W. Kuhnert, B. Marin, d, Mützel, €, Schmidt, Fr. Speiht, ©. Winkler u. a. m. 150 Lieferungen zu je I Markt oder 10 Halblederbände zu je 15 Alarf, Mar es vor dreifig Jahren noch ein Wagnis, mit dem Brehmjchen Tierbuch ein Interejje wach- AN, rufen zu wollen, welches damals dem. allgemeinen Bildingskreife noch ferner lag, jo begegnet | Da dasjelbe Unternehmen der Teilnahme und dem Derftändnis weitefter Kreife. Dieje bedeutungspolle [> Wandlung darf in nicht geringem Grade unferem Buch zugefchrieben werden. Wie fein anderes Werk hat es während zweier Auflagen die höchfte Anerkennung der Milfenjchaft und den Beifall der gejamten gebildeten Welt gefunden und war in feiner eignen großen Derbreitung wie in nicht weniger als neun Überfeßungen von geradezu bahnbrechendem Einfluß auf die Dolfstümlichkeit der Naturwiffenfchaften. In feinem eigenartigen Charakter ift das neue Werk feiner Aufgabe nicht nur durchaus freu ge- blieben, fondern in noch höherem Grade gerecht geworden, indem es auf ftreng wifjenfchaftlicher Grund- lage Leben und Meben der Tierwelt unferem Herzen und Gemüt in edelfter Sorm näher bringt, Was zur Einführung der vorigen Auflage gefagt werden Fonnte, gilt auch von der neuen: „berichtigt, verbeffert, bereichert, vervollftändigt und verfchönt nach allen Richtungen hin, ein neues Buch unter altem Titel. Sein Gepräge aber haben wir nicht verwifchen, feine Eigenschaften als volfstümliches Werk ihm nicht rauben wollen‘. „Brehms Tierleben’ ift ein Werk, welches uns ein großartiges Naturbild liefert, erhaben, veizend und unerfchöpflich bildend. Möge es auch fernerhin eine Quelle des edelften Benufjes und denen ein wahrer Hausfcha& fein, welche fich feines Befites erfreuen, ZZ BF $ Eee — ——. ——ng—nnzn—n—n—uüuüunnna—nd—ndn—nn————— ———— 6 f Drud vom Bibliographifchen Inftitut in Keipzig. a) | Dritte Lieferung. | EN Preis: 3 Mark. u Wer ge A ee Inhalts - Berzetchnis am 3. Beft. Tafel 21. Xiphacantha. Vxtiere aus der Klaffe ver Radtolarien (Legion dev Afantharien). Tafel 22. Elaphospyris. Urtiere aus der Klaffe der Nadiolarien (Legion der Naflel- larien). Tafel 23. Cristatella. Wurmtiere aus der Klafle ver MooStiere oder Bryozoen (Drd- nung der Armmirbler). Tafel 24. Staurastrum. Urpflanzen aus der Hauptklaffe der Algarien (Klafle der Des- midiaceen oder Kosmarien). Tafel 25. Diphasia. Nefleltiere aus der Klaffe Baer Sydropolypen (Ordnung der Reihen- polypen oder Sertularten). Tafel 26. Carmaris. Nefleltiere aus der Klaffe ver Skhleierguallen oder Kraspedoten (Ordnung der Trahomedufen). Tafel 27. Hormiphora. Vefjeltiere aus der Klaffe ver Kammguallen oder Ktenophoren (Legion der Kannofktenien). Tafel 28. Toreuma. Nefjeltiere aus der Klaffe der Afraspeden (Ordnung der Disfome- dufen). | Tafel 29. Cyathophyllum. Tefjeltiere aus der Klafje ver Korallen (Ordnung der Tetra- forallen). Tafel 30. Clypeaster. Sterntiere aus der Klaffe der Ehinideen (Ordnung der Kly- peajtronten). Tafel 21. — Xiphacantha. Acanthometra. Starheltvahlinne. Slamm der Urliere (Protozoa); — Bauptklaffe der Wurzelfüßer (Rhizopoda); — Mlalfe der Strahlinge (Radiolaria); — Negion der Aktipyleen (Acantharia); — Prönung der Slarhelflvahlinge (Acanthometra). Die Stadhelftrahlinge oder Akanthometren bilden eine befondere Ordnung in der Legion der Alantharien. Diefe Nadivlarien leben in großer Menge jehwebend an der Oberfläche des Meeres; fie jmd von jehr geringer Größe, meiftens erft durch das Mikroffop erfemmbar. Die Mfantharien unter: Iheiden fih von den übrigen Naviolarien durch die eigentünmliche hemijche und morphologifche Zufammen- jeßung ihres Sfeletts, das aus einer jehr feiten und elaftichen organifchen Subftanz befteht (Mlanthin). Die zwanzig Staheln, welche das Skelett zufammenfegen, ftrahlen vom Mittelpunfte des einzelligen Körpers aus und find nach einem jehr merkwürdigen Gefeße ganz regelmäßig verteilt. Nach diefem geometrifchen Stellungsgefese — dem Skofafanthengef ebe — fallen die Spiten der zwanzig radialen Stahen in fünf Barallelfreife, die nah ihrer Lage dem Iguator, den beiden Wendekreifen und ven beiven Polarkreifen der Erdfugel entjprechen. Die vier Stadheln jedes Kreijes liegen in zwei Meridian: ebenen, die jenkrecht aufeinander jtehen. Die acht Wolarftaheln und die vier Mguatorialftacheln liegen in denjelben zwei Merivianebenen. Die acht Tropenftacheln hingegen ftehen in zwei anderen, fi) vecht- wintelig tweuzenden Merivianebenen, welche die leßteren unter Winkeln von 45% fehneiven. Die jenfrechte Achje de3 Groglobus, im dejjen Mitte die fugelige (hier gelb gefärbte) Zentralfapfel der Mantharien gelegen ift, enthält feine Stadheln. Die Gallerthülle (Calymma), welche die fporenbildende Zentral: fapjel umgibt, wird von den feinen Scheinfüßchen oder Pfeudopodien durchjegt, die von diefer ausftrahlen (Fig. 15). Die Scheinfüßchen dienen Jomwohl zur Empfindung und Bewegung als auch zum Ergreifen und Berdauen der Nahrung; fie ftrahlen nicht gleichmäßig von der inneren Bentralfapfel aus (mie bei ven Spumellarien, Tafel 11), jondern find regelmäßig in Reihen auf Feldern zwilchen den Skelett- jtacheln verteilt; diefe letteren dienen als Schußwaffen und Schmwebeapparate. ig. 1. Xiphacantha eiliata (Haeckel). Anfiht vom Mole. der ftachellofen Globusachie. Man fteht in der Mitte die fugelige gelbe Zentral- fapfjel, imerhalb derjelben die vierfantigen Bajal- teile der abgeftußten Rolarftahen. Die Gallert- Stadheln zwilchen ihnen berühren mit ihren (Hier abgebrochenen) Spisen einen MWendekreis. Zwifchen diefen acht Navdialftaheln treten acht Bündel von feinen Scheinfühchen vor. Fig. 2. hülle (Calymma) umfhließt in Form von acht gelblichen Scheivden die Bafalteile von acht Stacheln, welche ein vierflügeliges Kreuz von nebförmig durc)- brochenen Blättern tragen. Die beiven vertikalen und die beiden horizontalen Stachen liegen in der Aguatorebene. Die vier amderen (diagonalen) Xiphacantha spinulosa (Haeckel). Anfiht auf den einen Bol eines Iauator- ftahels (im der Mitte der Fig); zwei andere Stahelm der (hier fenkrecht ftehenden) Iguator- ebene jind oben und unten fichtbar. Die vier Staheln Inf umgeben den Nordpol, die vier ven) jtachellofen Dauptachje. Won den vier diagonal liegenden Tropenjtacheln berühren die beiven Linfs mit ihrer Spibe den nördlichen, die beiven vechtS den jüolichen Wendefreis. ever der zwanzig Stacheln trägt vier Kreuze von vier dornigen Duerfortfäßen. Fig. 3. Stauracantha quadrifurca (Haeckel). Anficht auf einen Bol eines guatorftachels (in der Mitte der Figur); zwei andere Stacheln der (hiev wagerecht ftehenden) guatorebene find vechts und Minfs fihtbar. Dben fieht man die vier Stacheln des nördlichen, unten die vier Stacheln des füolichen Wolarkreifes. Von den acht übrigen (diagonalen) Staheln gehören die vier oberen dem nördlichen, die vier unteren dem füolichen Wende- freis an. Seder der zwanzig Stadheln trägt em Kreuz von vier Duerfortfägen, deren jeder fh m acht Gabeläjte jpaltet. Fig. 4. Pristacantha polyodon (Haeckel). Anfiht vom Nordpole der jtachellofen Globus- achle. Die vier Staheln des nördlichen Wolarkreifes find entfernt; man jieht bloß acht Napialftachehr. Die beiden fenkrechten und die beiven mwagerechten Staheln Liegen in der Aguatorebene Die vier anderen (diagonalen) Stacheln berühren mit ihren Spiten den nördlihen MWenvefreis. Die Bajalteile ver Stadheln, welche von gelblihen Galymma-= Iheiven umbhüllt find, bilden vier freuzjtändige Blätter, deren jedes zwei Neihen von Zähnen trägt. Fig. 5. Lithoptera dodecaptera (Haeckel). Anfiht von einem Bole der jtachellofen Globus- achje. Sn der Mitte die gelbe Zentralfapfel, welche Te Stacdheln rechts den Südpol der (Horizontal Viegen- | hier nicht Fugeltg (wie in Fig. 1—4), Jondern kreuz: förmig, vierlappig it. Die vier großen Stachel, von denen jeder einen ©itterflügel mit drei Neihen jechsecfiger Mafchen trägt, Yiegen in der Mauator- ebene und gleihen Windmühlenflügeln. Die acht (diagonalen) Tropenjtaheln tragen einen Kleineren Gitterflügel mit nur einer Neihe von Mafchen. Die acht Kleinen, einfachen VBolarjtacheln, von denen mm die vier oberen in der Mitte ftchtbar find, tragen feine Duerfortläße. ig. 6. Acantholonche peripolaris (Haeckel). Anfiht von einem Bol eines xudimentären Hguatorftahels (in der Mitte). Zmwei guator- ftacheln (oben und unten) jind übermäßig ent- wicelt, mit vier breiten, Freuzjtändigen Flügeln; die beiden anderen find vücdgebildet, ebenfo auch die acht Kleinen Volarftacheln (vechts und Kinks, in ver Mitte). Die acht Tropenftahen find einfach, hornförmig gekrümmt, an der Bafis geflügelt. Die jtachellofe Hauptachfe des Globus liegt in diefer Figur mwageredt. ig. 7. Acantholonche favosa (Haeckel). Anfiht vom Vole der ftachellofen Globusachfe. Don den vier Aguatorftaheln find zwei gegen- jtändige (oben und unten) übermäßig ftark, die beiden anderen (vecht3 und Imts) rudimentär. Die acht (Diagonalen) Tropenftacheln (von denen nur die vier oberen jichtbar) find viel Kleiner; die Wolar- jtacheln (in der Mitte) find ganz verfimmert. Der äußere Theil der Stacheln ift fegelfürmig, durd) narbige Grübchen ausgezeichnet. Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 21 — Xiphacantha. n Acanthometra. — Stachelltraßlinge. Tafel 22. — Elaphospyris. Spyroidea. Biüpßrkenjtahlinge. Stamm der Urfiere (Protozoa); — Baupfklalfe der Wurzelfüker (Rhizopoda), — Blalle der STrahlinge (Radiolaria); — Legion der Rorhffrahlinge voer Monopyleen (Nassellaria); PDrdnung der Dübkhenflvahliuge (Spyroidea). Die Figuren diefer Tafel ftellen die gereinigten Kiefelffelette von Spyroideen dar, einer befonderen Ordnung aus der formenveichen Legion der Korbitrahlinge oder Nafjellarien. Das Skelett diefer fleinen, dent bloßen Auge mur als ein Pünktchen erfcheinenden Nadiolarien bildet eine ziexliche Gitterfchale von zweileitiger Grundform, zufammengefegt aus zwei Seitenhälften, welche durch eine mittlere Ginfhniwung (Fig. 1, 9, 13) oder durch einen jenfrecht tehenden Ning (Fig. 6, 8, 11) gejchteden ex- Icheinen, ähnlich den beiven Hälften einer Walk. Der lebendige weiche Körper, welcher inerhalb diefer Schale Fiegt und meiftens eine rundliche, Tegelfürnige oder nußförmige Zentralfapfel enthält, ift auf diefer Tafel nicht dargeftellt, ebenjo auch nicht die zahlreichen feinen Wlasmafäden (Scheinfüßchen over Nfeudopodien), welche von demjelben ausjtrahlen (vgl. Tafel 11 und 21). Die gegitterte Kiefelfchale der meiften Spyroiveen it mit Stacheln oder flügelfürmigen Anhängen verjehen, welche teil3 als Schubwaffen, teil® al8 Schwebeapparate dienen, jowie al8 Stüßen fir die Schemfüßhen. Dben auf dem Gipfel vieler Schalen jteht ein Horn oder Scheitelitachel (Fig. 6, 8, 11), daneben oft noch zwei Seitenftahen (Fig. 1, 7, 12). Unten ift die Mündung des Gehäujes, aus welcher die Scheinfüßchen hauptjächlich vortreten, oft mit zwei langen Seitenjtacheln oder Füßen verjehen (Sig. 1, 5, 11) oder mit einem Kranze von Blättern oder Stacheln umgeben (Fig. 4, 6, 7, 8). Fig. 1. Trieeraspyris gazella (Haeckel). Fig. 5. Dendrospyris polyrrhiza (Haeckel). . Sale” oben min Drei Dörnern, umken mut Drei Schale oben mit einem Scheitelhorn, unten mit Süpen. zwei gefrümmten Füßen. Fig. 2. Glathrospyris pyramidalis (Haeckel). Schale oben mit einem Scheitelhorn, unten mit Fig. 6. Sepalospyris pagoda (Haeckel). fünf Füßen. Schale oben mit Helm und Scheitelhorn, unten Fig. 8. Pylospyris canariensis (Haeckel). mit einem Kranz von blattfürmigen Füßen. Schale oben mit Helmauffag, unten ohne Füße. Fig. 4 Anthospyris mammillata (Hacckel). Fig. 7. Elaphospyris cervicornis (Haeckel). Schale oben mit drei Hörnern, unten mit einem Schale oben mit drei Hörnern, unten mit zwei Kranz von blattförmigen Füßen. Baar äftigen geweihartigen Füßen. Fig. 8. Tholospyris eupola (Haeckel). Schale oben mit einem Scheitelhorn, unten mit drei geweihartigen Füßen. Fig. 9. Dietyospyris stalactites (Haeckel). Schale ohne Hörner und Füße, mit fleinen, italaftitenähnlihen Knorren bedeckt. Fig. 10. Dietyospyris anthophora (Haeckel). Scale ohne Hörner und Füße, mit diden, teil- mweife gejpaltenen SKnorven bededt. fig. 11. Dorcadospyris dinoceras (Haeckel). Schale oben mit einem Scheitelhorn, unten mit zwei mächtigen gefrümmmten Füßen, Die eine Reihe von dornigen Staheln tragen. Fig. 12. Trieeraspyris damaecornis (Haeckel). Schale oben mit drei Hörnern, unten mit zwei Paar äftigen Füßen (von oben gejehen). Fig. 13. Geratospyris Strasburgeri (Haeckel). Schale jtachelig, mit zahlreichen geflügelten Hör- nern und Füßen. | 2 Tafel 22 — Elaphospyris. Haevkel, Kunstformen der Natur. Spyroidea. — Nüßchenftrablinge. Tafel 23. — Cristatella. Bryozoa. Movstierre. Stamm der Wurmftere (Vermalia); — Baupfklalffe der Bufhmirmer (Prosopygia); — Alafe der Mounsttere (Bryozoa); — Prdmmg der Armmwirbler (Lophopoda), Die Moostiere (Bryozoa) bilden eine formenreiche Klaffe im Stamm der echten Wurmtiere (Vermalia); fie (eben größtenteils im Meere, wo ihre Stöde in Form von Kruften, Blättern, Birichen ı. . w. Steine und andere Gegenftände überziehen. Iedoch die Orbnung der Armmirbler (Lophopoda), welche auf diejer Tafel dargeftellt find, fommt nur im Süßmafjer vor; fie überziehen bier mit ihren friehenden Stöden Waflerpflanzen und Baummurzehr und finden fi) oft an der Unterfläche der Blätter von Wallerlinfen, Seerofen u. |. w. Sn der Yugend it jedes Moostierchen eine einfache wurmartige PVerfon (Fig. 6), nahe verwandt eimem Näpertierhen (Rotatoria); dich den zterlichen Tentakelkvanz, nelcher den Mund umgibt, gewinnen fie Ipnlichkeit mit den hydroiden Volypen (Tafel 6 u. 25) und werden daher auch oft als „Moospolypen’ bezeichnet; fie umterjcheiven ich aber von diefen jehr bedeutend durd) die entwirkeltere innere Organifatton (Belt von Leibeshöhle, After, Gehienfnoten u. ]. w.). — Die Ber- mehrung der Moostiere geichteht teils auf geihlechtlihen Wege (durch befruchtete Gier), teils unge Ihlechtlih, dur Knojpung. Die meilten Bryozoen bilden damı durch oft wiederholte Knojpung große Stöde oder Kormen, die aus jehr zahlreichen Kleinen Berjonen zufammengefett und durch mannigfaltige Form der harten ausgefchtevenen Gehäufe ausgezeichnet find. — Die Armmirbler des fühen Waflers find durch einen bufellenförmigen Träger der Ventafelfrone fowie durch die Vroduftion von inneren Dauer- feimen (Statoblasta, Fig. 1 und 2) gekennzeichnet. Diefe „Winterfnofpen” überwintern, und im Früb- jahr Ihlüpft daraus ein Keim hervor, der ftch jofort zu eimer jungen Verfon entwidelt (Fig. 6). Diele treibt dann Jeitliche Kmojpen (Fig. 3). Die runden Dauerfeime umgeben fi mit einer fejten, linjen- fürmigen Hülle; der Rand diefer braunen Zinje tft oft von einem zierlihen Schwimmring umgeben, dejjen zahlreiche Kleine Kämmerchen mit Luft gefüllt find (Fig. 1 und 2). Dadurch werden die Statoblajten an ver Dberfläche des Wafjers Ichwimmend erhalten und fortgetrieben. Fig. 1—5. Oristatella mucedo (Cuvier). Ende feine Wiverhäfchen tragen (zur Befeftigung Fig. 1. Gin unveifer Dauerkeim (Stato- | an Woljerpflanzen). blajt), ein vielzelliger Tinfenförmiger Körper, der | Fig. 3. Ein junges Stödchhen (Öormidium), von einer bewimperten Hülle umjchloffen it. welches frei umberichwimmt und aus drei Verfonen Fig. 2. Ein reifer Dauerfeim (Statoblaft). | oder Einzeltieven zufammengejebt ift (dazwilchen An- Der innere (braune) vielzellige Körper ift von einer | lagen von zwei weiteren Perfonen). Die mittlere harten, linfenförmigen Chitinhülle umfchloffen. Den | Berfon tft das ältefte Individuum, ausgejchlüpft Kand der bifonveren Linfe umgibt ein zierlicher | aus dem Iinfenförmigen Dauerfeim (Fig. 2); Tie Schwimmring, zufammengejest aus Heinen, Iuft- | bat vecht3 und Imfs eine Seitenfnojpe getrieben. gefüllten Kämmerchen. Außerdem gehen vom Rande Fig. 4. Ein vollftändiger blattförmiger Stod der Zinfe viele ftrahlenförmige Stade ab, die am (Cormus), ji) frei im Waller bemegend, jchmach vergrößert. Während die Stöde der meijten übrigen Moostierchen Feitjisen, bat die merfwürdige Crista- | tella die Fähigfeit freier Ortsbewegung beibehalten. Der gallertige, bewegliche Vierjtod friecht auf der flahen (grünlichen) Bauchjeite langjam fort umd Elettert an Waflerpflanzen empor (ähnlich einem Strudelmurm oder einer Nadtichnede). Die zahl- reihen Perjfonen ften auf der gewölbten (bräun- ihen) Nüdenfeite des Stoces,, im mehreren Reihen verteilt. Im der Mitte des Rüdens jehimmern viele braune Dauerfeime dur (Fig. 1 und 2). Fig. 5. Duerfchnitt dur den blattfürmigen Stod (Fig. 4); unten die flache Sohle, auf welcher der Stocd Friecht, oben zwei VBaar Berjonen, melde aus der gewölbten Rückenfeite mit ihren Tentafel- fronen vortreten; dazwilhen unentwicelte Keime. Fig. 6—8. Plumatella repens (Lamarck). Fig. 6. Eine junge Berfon, frei Ichwimmend, vor furzem ausgefchlüpft aus der Ihüßenden Hülle des Dauerfeims (Statoblajten); die beiden (brau- nen) Klappen des letsteven hängen noch am Hinter- ende des Tierhen3 und zeigen am Rande den zier- fichen gelblichen Schwimmeing, deflen Kämmerchen mit Luft gefüllt find. Im durhfichtigen Hinter- feibe der BVerfon fieht man in der Mitte den jpin- velförmigen Magen, vechts und Iinfs die Rüdzieh- musfeln. Sm dünneren, jpindelfürmigen Vorderleib it der Enddarm fichtbar, der ftch oben durch den fleinen After öffnet. Dberhalb desjelben liegt die Mundöffnung, umgeben von dem hufeilenförmigen Tentafelträger (Lophophor); auf diejem jist eine Krone von 60—90 zarten, beweglichen, mit Jlım- Stark vergrößert. Fig. 7. Ein junger Stod, mit wenigen Iften, aus einigen dreißig Berjonen zufammengejest; Ihwac) vergrößert. Man findet größere, veichverzweigte Stöde oft auf der unteren Blattfläche von Seerojen friechend. Fig. 8° Ein Stüdhen des Stodes Fig. 7, jtärfer vergrößert; man jieht die Ventafelfronen der fünf Berjonen von verjchiedenen Seiten. merhaaren bevecten Ventateln. Sig. 9. Aleyonella flabellum (Van Beneden). Sin junger Stod mit zwei Tymmetrifch ver- teilten Hauptäften, an deren jedem zehn Rerfonen fißen; Ihwach vergrößert. Fig. 10— 12. Lophopus erystallinus(Dumortier). Fig. 10. Ein junger Stod, aus fünf Ber- jonen zufammengejeßt (auf dem Würzelchen einer Majlerlinfe anfisend); jtark vergrößert. Der Vor- derleib der oberen (mittleren) Berjon ijt rüffelartig vorgeftülpt, von der rechten Seite gejehen. Die Tentafelfrone ift an diefer und an den beiden be- nachbarten Berjonen frei entfaltet, an den beiden jeitlihen (jüngeren) Individuen zurücdgezogen. Fig. 11. Eine junge Knofpe, noch nicht ge öffnet, mit der erjten Anlage der Tentafeln (auf zwei Iymmetrifche Biifche verteilt). Fig. 12. Eine ältere Knofpe, noch nicht ge öffnet. Die Tentafeln find länger al3 in Fig. 11 und beveit3S Tymmetrifch auf die beiden Arne des hufetfenförmigen Tentafelträgers (Lophophor) ver- teilt. Die beiden braunen Stränge rechts und linfs find Rüdziehmusteln. | Tafel 23 — Oristatella. Haeckel, Kunstformen der Natur. N Dem tere. — Moost Bryozoa. Tafel 24. — Staurastrum. Desmidiea. 2ierdinge. Stamm der Mipflangen (Protophyta); — Baupfklafle der HAlgarien (Paulosporata); — Klalle der Kosmarien (Desmidiacea). Die Kosmarien oder Zterdinge (Desmidiacea) bilden eine formenveiche Klafje in dem Stamm der einzelligen Urpflanzen, und zwar im jener Dauptklaffe, welche feine Slimmerbewegung hat (Ugarien). Ale Kosmarien bewohnen das Süßmwaljer (Hauptjächlih Moorfümpfe); Ite zeichnen ih aus durch die zierliche Symmetrifche Gestalt ihrer Zellmembran over Gellulofejchale, welche oft mit Dornigen Staheln bewaffnet it. Der lebendige Plasmaförper (Cytosoma), welcher diefe Schale bewohnt, um ihließt einen grinen Farbjtoffförper (Chromatell) von zterlicher Geftalt; meiftens bejteht derjelbe aus zwei ynmetrischen Chlorophyliplatten mit radialen Zappen (Fig. 12 u. 13), jeltener aus mehreren Blatten (Fig. 10), bisweilen aus einem Spivalband (Fig. 9). Im Chromatell Liegen meijtens mehrere glänzende Gimweißtriftalle (Ryrenoive). Sn der Mitte jeder Zelle Liegt ein einfacher Zellkern. Die Fortpflanzung der Kosmarien it jehr merfwürdig und erfolgt auf doppelte Art: erftens durch einfache Zellteilung und zweitens dur) Paarung. Ber der einfachen Zellterlung (Fig. 6, 7) Ihnüren fi beide Hälften der Iymmetriichen Zelle voneinander ab, und jeve Hälfte bildet an der Trennungsebene eine neue Zellhälfte durch Ergänzungswahstum; die neue Hälfte wählt, bi3 fie Größe und Geftalt der alten erreicht bat. Bei der. Paarung dagegen (Konjugation oder Kopulation) legen fich zwei Zellen übereinander (Fig. 2, 3 u. 4); die beiden Klappen oder Schalenhälften jeder Zelle Löfen fich voneinander ab, und die beiden dadurch frei gewordenen Zellenleiber (Cytojomen) verfchmelzen miteinander. Die jo entftandene (meijtens fugelige) neue Zelle — Baarling oder Sochipore (Zygojpore) — umgibt fich mit einer Membran, die meijtens mit radialen Staheln bewaffnet it (Fig. 5). Später verläßt die Zelle diefe Hülle. Fig. 1. Staurastrum fureatum (Brebisson). Fig. 3a. Frontanfiht (von der jchmalen Eine regelmäßig dreiedige Rosmarie, mit gabel- | Seite des Kiffens). Zwei Zellen legen fich mit den teiligen Staeln bewaffnet. In der Mitte der Zellkern. | gemwölbten breiten Seiten behufs Kopulation über- einander. Fig. 2. Staurastrum vestitum (Drebisson). Fig. 3b. Endanficht (von der breiten Seite Zwei regelmäßig dreiedfige Kosmarien, welche | des Kiffen). In der Mitte der Zelltern. fih behufs Kopulation Tehräg übereinander legen (vgl. Fig. 3, 4 u. 5). Fig. 4. Staurastrum paradoxum (Meyen). Eime regelmäßig vieredige Kosmarie, deren vier dig. 3. Staurastrum aculeatum (Ehrenberg). | Arme am Ende einen Dreizad tragen. Eine vegelmäßig vieredige Kosmarie, von der ig. ka. Frontanfiht (von des jchmalen Geftalt eines quadratiichen Sofafiffens, mit Stadheln | Seite). Zwei Zellen legen fi mit den gemwölbten bejegt. breiten Seiten behuf3 Kopulation übereinander. Fig. Ab. Endanfiht (von der breiten Oette). Dasjelbe Bären in Kreuzung. Fig. 5. Staurastrum spinosum (Brebisson). Diefe Figur zeigt die vollgogene Paarung von zwei Zellen. Die beiven Kosmarien, welche fich Treuz- förniig übereinander gelegt haben (mie in Fig. £b), haben ihre dornige Schale in zwei Hälften gejpalten; ihre beiven balbfugeligen Klappen ind auseinander getreten (inte obere umd rechte untere Klappe ge hören zu einer Jelle). Die weichen lebenvigen N asma- förper (Cytofomen) find aus beiden geborjtenen Zel- fen ausgetreten und haben jih in der Mitte zu einer Kugel vereinigt, der „„Sochipore‘ (Zygoipore) Diele Plasmafugel hat eine neue Gellulojehülle aus- gejhieden, die mit langen Nadtaljtacheln bewaffnet it; jeder Stachel trägt am Ende einen Dreizad mit drei gabelfpaltigen Enöhaten. ®ig. 6. Mierasterias dentieulata (Brebisson). Eine Rosmarie von der Geftalt einer freisrunden, bifonveren Zinfe, in Teilung begriffen. %ig. 7. Mierasterias trigemina (Haeckel). Gine Linenfürmige Rosmarie mit drei Baar gabelipaltigen Armen. Die Teilung beginnt. ig. 8. Mierasterias melitensis (Zhrenberg). Eine Kosmarte von der Geftalt eines Maltejer- freuzes, mit drei WBaar mehripaltigen Armen. Fig. 9. Spirotaenia condensata (Brebisson). Eine walenförmige Rosmarie. innerhalb des Hohleylinders tft ein Chlorophyllband piralig auf- gerollt. Fig. 10. Ölosterium costatum (Corda). Sine fthelfürmige Kosmarte, mit drei Chloro- phyllbändern. An den beiden Enden des Yalb- mondes liegt ein helles, Fugeliges Bläschen, in dem fih feine Gipskriftalle zitternd bewegen. Fig. 11. Euastrum pecten (Ehrenberg). Eine fammförmige Kosmarte, mit jehs Naar ftumpfen NRandlappen. Fig. 12. Euastrum agalma (Haeckel). Eine Iheibenförmige, längs=elliptiihe Rosmarie, mit acht Waar mehripaltigen Nandlappen. Fig. 13. Euastrum apieulatum (Zhrenberg). Sine jcheibenförmige, quer=elliptiiche Rosmarie, mit zwölf Waar mehripaltigen Nandlappen. Staurastrum. Tafel 24 Haeckel, Kunstformen der Natur. Desmidiea. — 3ierötinge. Tafel 25. — Diphasia. Sertulariae. BReihenpolppen, Slamm der Delfelliere (Onidaria); — Baupfklalfe der Bydrafliere (Hydrozoa); — Wlalle der Bydropalypen (Hydroidea); — Pronung der Beihenpolypen (Sertulariae). Die Sertularten oder Neihenpolypen gehören zu jener Gruppe der Mydrozoen, welche niemals zu Ihwimmenden Medufen fie) entwideln, jondern ftets die urfprüngliche Form der feitfisenden Bolypen beibehalten. Die Kormen oder Störe diefer Ordnung find ftets reich verzweigt und aus zahlreichen Kleinen Berfonen oder Ginzelpolypen zufammengefeßt. Diefe letteren treten meistens in zwei verjchtedenen, durch Arbeitsteilung entjtandenen Formen auf, als frefiende Nährtiere (Hydranthen) und als zeugende Gejchlechtstiere (Opmophoren). Die Hydranthen oder „Freßpolypen” (Fig. 1) tragen einen einfachen Kranz von beweglichen Tentafeln oder Fangfävden, welche jowohl zum Fühlen al3 zum Fangen der Beute dienen und mit Nefjelfapfeln bewaffnet find; ihr einfacher Magenwaum öffnet fi oben durch einen Mund auf dem Gipfel eines Tegelförmigen Nüffels. Die Gonophoren oder Gefchlehtspolypen dagegen (Fig. 9) entbehren fowohl der Tentateln als des Mundes; fie entwiceln in der Wand des gejchloflenen Magenjares die zur Fortpflanzung dienenden Gefchlechtszellen; die Weibchen bilden Gier, die Männchen hingegen Sperma. Die Crnährung des ganzen Stocdes tt gemeinfam, da die Magenhöhlen aller Berjonen duch die hohlen Köhren der Afte kommunizieren (Fig. 6—8, 11). Die zarten Leiber der Bolypen find in jchüsende hornige Kapfeln eingejchlofen, in welche fie fich zurücziehen fünnen (Fig. 6 u. 11). Die röhrenförmigen Schußfapfeln der Freßpoiypen (Hydrothefen) find gemöhnlich an den zweizeiligen ten ve3 Stodes regelmäßig in zwei gegemüberjtehende Reihen geftellt (Fig. 2, 3, 8 u. 11). Dazwilchen jtehen einzeln (Fig. 2 u. 11) oder paarmeije verteilt (Fig. 3, 6 u. 7) die größeren Schußfapfeln der Gejchlechts- polypen (Gonangien); ihre zierlihe Form gleicht oft einer Urne (Fig. +, 5 u. 9). ®ig. 1. Diphasia pinaster (ZL. Agassiz). Fig. 3. Syntheeium elegans (Allman). Ein einzelner Freßpolyp over Syodranth, ftart Ein geftiederter Alt eines Stocdes, Ihwach ver- vergrößert (ohne die umgebende Schußfapjel). In | größert, mit gegenftändigen Seitenzweigen. ln die- der Mitte ift der eiförntige Körper der Verfon von | Ten fien die Kleinen Hydrothefen in zwei Reihen, wäh- dem einfachen Tentafelfvanz umgürtet; oben öffnet | vend an der Bafis jedes Seitenaftes ein paar größere, fih der Mund auf der Spite des fegelfürmigen | zapfenfürmige Gefchlechtsfapfehn gegenüberftehen. Ki 18. . D D OD = Fig. 4. Idia pristis (Lamourouw). dig. 2. Diphasia pinaster (Z. Agassi2). Eine einzelne Gefchlechtsfapfel, ftark vergrößert. Ein Kleiner Stod, Schwach vergrößert, mit zahl- reichen Oeitenzweigen, auf denen die Hydrothefen (die Kapjeln der FSreßpolypen) zweizeilig angeoronet find. Dagmifchen zerftreut fißen einzelne größere | ig. 6. Synthecium campylocarpum (Allman). Sonangien (Die Kapjeln der Gejchlechtspolypen), jede Ein Stüd eines Jweiges, mit vier Freßpolypen mit vier Zähnen (vergl. Fig. 8). und zwei Öelchlechtsfapjeln, jtark vergrößert. Die Fig. 5. Thuiaria quadridens (Allman). - Eine einzelne Gejchlechtsfapfel, jtark vergrößert. beiden oberen Rolypen find aus ihrem Gehäufe vor gejtreckt, die beiven unteren zurücgezogen. Fig. 7. Desmoseyphus acanthocarpus (Allman). Gin Stüd eines Zweiges, mit drei Gliedern und Jechs Berfonen, ftark vergrößert. Am oberen Glied find ein paar Freßpolypen fihtbar (Hydran- then), am mittleren Glied ein paar leere Kapjeln von jolhen (Syorothefen), am unteren Glied ein paar leere Gejchlechtsfapjeln (Gomangten). Fig. 8. Diphasia pinaster (L. Agassiz). Ein Stüd eines Zmweiges von dem in Fig. 2 abgebildeten Stod, jtark vergrößert. Man fieht die Leinen Dedel, durch welche die zurücdgezogenen Freß- polypen ihre Kapjeln Jchließen können. Unten links fit eine vierzähnige Geichlechtsfapfel, in deren Sn- nerem der eingejchlofjene männliche Bolyp fihtbar ift. Fig. 9. Eusertularia exserta (Allman). Eine einzelne Gejchlechtsfapfel, ftark vergrößert. sm Snneren tft der eimgefchloflene weibliche Rolyp fichtbar. | Fig. 10. Dynamena argentea (Fleming). Teil eines großen Stoges, in natinlicher Größe. Fig. 11. Thecocladium flabellum (Allman). Ein Stüd eines Ajtes, jtark vergrößert. Der obere Zweig, an dem zwei Kethen Sreßpolypen ftehen, läuft oben in eine Kanfe aus; am unteren Zweige ist eine große Gejchlechtsfapfel. Haueckel, Kunstformen der Natur. Tafel 25 — Diphasia. ED ne TR MIH a @ ss IR PX on er aaa (8) (0) 42 {ot 0) I - or Sul Sy n = & % DEE Net erh AN Sertulariae. — Reibenpolppen. Tafel 26. — Carmaris. Trachomedusae. Kulbenguallen. Stamm der Bellelliere (Cnidaria); — Rlalle der Sıhleierguallen (Craspedotae); — DPrd- nung der Molbenguallen (Trachomedusae); — Familie der Rülfelguallen (Geryonidae). Die Kolbenguallen (Trachomedusae) bilden eine bejondere Oronung in der Klafle ver Kraspevoten oder Hydromedufen, welche der Ordnung der Spangenguallen (Narcomedusae, Tafel 16) nahe verwandt ift. Gleich diefen letteren befisen fie am Rande des Gallertichtrmes charakteriftiiche Ge- hörkölbchen, welche bald frei, bald in Hörbläschen eingefchloffen find. Die Gefchlechtsorgane liegen aber bei den Kolbenguallen nicht in der unteren Magenwand (mie bei den Spangenguallen, Tafel 16), jon= dern im Verlaufe der Strahlfanäle, welche vom Nande der zentralen Magenhöhle an der unteren Schtem- fläche zum Rande des Gallertichiemes verlaufen und bier dur einen Ningkanal zujammenhängen. In: dere Grnährungsfanäle treten von diefem Ningkanal in die beweglichen Tentateln oder Yangfävden ein, welhe am Schiemrande fißen und mit Nellelorganen bewaffnet fi. Die Nüffelguallen (Geryonidae), welche auf diefer Tafel dargeftellt jind, bilden eine bejonders intereflante Familie in der Dronung der Kolbenguallen, ausgezeichnet durch die blattförmigen Gejchlechts- drüfen, die eigentümliche Struftur der großen, in der Gallerte de3 Schtemrandes eingefchloffenen Gehör- bläschen und durch den langen Magenftiel, der gleich einem Nüffel aus der Mitte der unteren Schiem- fläche berabhängt. Unten am Ende diefes beweglichen Nüfjels fist der Kleine, glocenfürmige Magen, defjen Mundöffnung in vier oder jechS blattförmige, ehr dehnbare Lippen gelpalten ift. Vier oder Jehs Stielfanäle jteigen in der Außenfläche des Rüfjels zur Subumbrella (der unteren, hohlgewölbten Schiemfläche) empor und biegen hier nad) dem Schiemrande um, wo Tte ft im Ningfanal vereinigen. Bon legterem laufen oft blinde ‚„Zentripetalfanäle” gegen das Zentrum zurück (Fig. Lund 2). Die Geryoniven befiten zwei ver- Ihtevdene Formen von Tentafeln, welche am Schiemrande fisen. Vier oder jechs ftarre, jolide Tentateln find nah oben gekrümmt und an der Außenfeite mit Nefjelpoljtern bewaffnet. Mit ihnen mwechjeln regelmäßig ebenjo viele Tange, hohle und jehr bewegliche Tentafeln ab, welche meiftens herabhängen, oft verfnäuelt und mit vielen Nellelringen perlichnurartig umgeben find. Die Nüffelquallen find lebhaft beweglich und tro& ihres zarten, Durcchfichtigen Körperbaues gefähr- liche Raubtiere; manche Arten gehören zu den ftattlichiten Schleierguallen (mit 10 em Schiemdued)- mejjer und darüber). Viele Arten find farblos, glasartig; andere find zart bläulich, grünlich oder röt- ih gefärbt. Auf unjerer Tafel ift die Gallertfubitanz des Körpers grinlichhlau gefärbt, das Ranal- Ioftem umd die Nefjelorgane rötlih. — Die hier dargeftellten Geryoniden gehören jämtlih zur Sub- familie dev Sarmariniven, mit jehsftrahligem Körperbau; die Subfamilie der Eleineren Liriopiden ift vierftrahlig gebaut wie die meilten übrigen Mevufen. Fig. 1—3. Carmaris Giltschi (Haeckel). benannt, deilen jeltenem Talent und vollkommenen Cine große Geryomive von Auftralten, in natin- | Fornwerftändnis die fchöne und naturgetreue Wieder- licher Größe. Dieje prächtige Medufe tjt zu Ehren des | gabe der Geftalten in Dielen „‚KRunftformen der ausgezeichneten Kiünftlers, Heren Adolf Giltih, | Natur” zu danken ift. Fig. 1. geichloflenem Munde (in der Mitte). Der verkürzte Magenftiel (in der jenfrechten Achje des Körpers liegend) tft nicht fichtbar. Die jech8 roten, blatt- fürmigen Organe, welche den zentralen Magen ums geben, find die Gejchlechtsdrüfen (Gteritöce); Ste berühren fich faft mit den Nändern und bilden jo eine jechsjtrahlige Nofette. Zmoijchen Diejen jechs Gonaden find 66 blinde ZJentripetalfanäle ftchtbar, welche vom Ningtanal des Schirmrandes gegen ven Mittelpunkt verlaufen. Ihr äußerer Teil erjcheint verschleiert Durch den freisrunden Musfelring over Schleier (Velum), welcher vom Schiemrande hort- zontal nach innen vorjpringt. Der Schimvand jelojt it mit einem Nefjelring und einem anliegen- den zarten Nervenring geläumt; an den zwölf Cden vesjelben Liegen zwölf fugelige Hörbläschen und ebenjo viele Ventateln; von diefen find die jechs perradialen jehr lang und beweglich, Hohl und in | Snäuel verihlungen; Die jechs interradialen find jteif, jolid, hornförmig gekrümmt. Fig. 2. Anficht der Ichmimmenden Wedufe von der Seite und etwas von unten. Der lange Magen ftiel oder Rüffel tritt unten weit aus der Schiemböhle | hervor und bewegt fich Ihlängelnd. Der Mund unten it weit geöffnet, jeine jechs Lippen zurücdgeichlagen. Fig. 3. Die rötlihe Oelchlechtsrofette und ver bläuliche Mund, von unten gejehen. Während in Fig. 1 der Magen ftark zujammengezogen tft und Die jechs Lippen der Mundöffnung nach innen gejchlagen find, erjcheinen lettere bier weit auseinanver gelegt, als jechs perradiale, gefräufelte Blätter. Fig. 4+—6. Carmarina hastata (Haeckel). Eine große Geryontde aus dem Mittelmeer, in Bil- lafvanca bei Nizza nad) dem Leben gezeichnet (LS64). Fig. 4. Die gejchlechtsreife, vollfommen ent- wicelte Medufe in natürlicher Größe, von der Seite und etwas von unten gefehen. Das Tier it in leb- baftejter Schwinmbemwegung Dargejtellt. Der flach- ne a He ——— Anficht der Medufe von unten, mit | gewölbte Schtem it glodenförmig zufammengezogen und jtößt unten das Waller aus, mwodurd Der Schmwimmring (Velum) unten vorgetrieben wird. Der Magenftiel it ftarf gefrümmt; aus dem weit geöffneten Munde, deilen jehs Lippen flach ausge: breitet find, tritt die ipindelfürmige Zunge hervor. Die Jechs perlichnurförmigen langen Ventafeln be- wegen fie) wurmförmig. tg. 5. Eine jugendliche Larve von Jehr ein- fachen Körperbau, vergrößert. Der Magenftiel tft noch nicht entwicelt. Der Kleine Magen fist oben fach im Grunde der Schiemhöhle. Am ande des Schirmes fißen zwölf kurze Zarvententafeln, jechs fleine primäre (mit einem Nejlelinopf), nad) oben gefriimmt, und jech3 größere jefundäre, nad) ab- wärts geichlagen. Die jeh3 langen tertiäven Ten- tafeln des reifen Tieres (Fig. 4) Fehlen noch). Fig. 6. Cine ältere Larve mit 18 Tentafeln, von der Seite und etwas von unten gejehen, ver: größert. Der Magenftiel beginnt jich zu entwiceln. Später fallen bei der Verwandlung die JechS Kleinen primären und die jech3 längeren jefundären Ven- tafeln (melche nach oben geichlagen find) ab, und e3 bleiben nur die jechs langen tertiären Fangfäden übrig, welche geichlängelt hevabhängen (Fig. 4). Fig. 7. Eine große Geryonive aus Südafrika, von der Seite und etwas von oben gejehen. Der Schirm ift faft fugelig zufammengezogen und trägt an feiner Unterjeite jechs breite, blattförmige Gonoden (Gier- ftöde). Am Schimvande find jechs jolide (inter- vadiale) Tentafeln hornfürnig aufwärts gefrümmt, während jechs hohle (perraviale) Tentafeln jchlaff herabhängen. Der lange Rüfjel oder Magenitiel, der unten aus der Schiembhöhle hervortritt, ft jpiralig gefrümmt, der glodenförmige Magen an feinem unteren Ende flach ausgebreitet, jo daß in- der zarten, durchfichtigen, jechseckigen Mundjcheibe jechs ovale, blattförmige Drüfen fichtbar werden. Geryones elephas (Haeckel). Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 26 — Carmanris. RS 8 > SR 3 IS Lt If Rp RN, m 7 S ie SS ta ge LADE ee “ EB as or Ti N SI er Pr Be CH S No Bey I DNV VSEHIFEREOIRER- OT 22 N Ü 2 28 = = S Tl, se : _ Trachomedusae. — Stolbengtallen. | m Tafel 27. — Hormiphora. Ctenophorae. Kammmallen. Stamm der Bellelfiere (Onidaria); — Klafle der Kammguallen (Ctenophorae); — Legtun der Oannocteniae (mil einfachen Rippenkanälen); — Prommg der Sarralen (Oydippeae). Die Rammguallen oder Nippenguallen (Ötenophorae) bilden eine jehr eigentümliche Klafje im Stamme der Nejjeltiere; jte find wahrjheinlich den Schleierguallen (Craspedotae) am nächjten verwandt umd aus eimem BZmeige der Anthomedufen hervorgegangen (Tafel 6, Fig. 14). Alle Kammguallen leben jhmimmend im offenen Meer und zeichnen fi durch die außerordentliche Zartheit ihres weichen, gallertigen Körpers aus. Der Waflergehalt desjelben beträgt meiftens zwilchen 96 und 99 Prozent, jo daß mw 1—4 Prozent (oder nocd weniger) auf das Gewicht des tieriichen Gemebes fommen. Dabei ift der glasartige Körper meiitens vollfommen durcchfichtig, jo daß man die innere Organijation ohne Schwierigkeit ertennen Tann. Die Größe ift jehr verschieden; fie beträgt bei den Fleinften Arten nur wenige Millimeter, bei den größten über einen Meter. Sehr eigentümlich it die geometrifche Grundform des Körpers, dejjen äußere Gejamtforn bald fait Fugelig oder eiförmig, bald birnförmig oder melonenfürmig ift. Die. inneren Organe und die äußeren Anhänge des Körpers find jtetS jo georonet, daß die abftrafte geometriihe Grundform vier- jtrahlig und zugleich zweiichneidig ift (die Ahombenpyramide, d. 5. eine vierjeitige Pyramide, deren Bafıs ein Rhombus ist). Von den drei verjchiedenen, aufeinander jenkrechten Nichtachjen, welche die Grundform beftimmen, ift die exjte, die Hauptachfe, ungleichpolig; am unteren, oralen Vole (Mundpol) liegt die Mumdöfnung, am oberen, aboralen Vole (Trichterpol) liegt der Trichter und der Nervenfnoten nebft Sinnesorgan. Die beiven anderen Richtachjen find gleichpolig; in der Fürzeren (fagittalen) Ache liegt der jeitlich zufammengedrüdte Schlund (in Fig. 1, von oben gejehen, jenfrecht); in der längeren (late: talen) Ace, rechts und Imfs, liegen die beiden langen Tentafeln oder Fangfäden, die in bejondere Tentafeltajchen zurückgezogen werden fünnen (in Fig. 1 mwagerecht). Ganz harakteriftiich für die Ktenophoren ift ihr eigentümlicher Bewegungsapparat, dem auch die Klafje ihren Namen verdankt. Derjelbe befteht aus acht adradialen Wimperfämmen oder „‚flimmern- ven Rippen’, welche in flachen Mertvianbogen von einem Pole der jenfrechten Hauptachje zum anderen verlaufen. Jeder Kamm beiteht aus einer Keihe von fchwingenden zarten Wimperblättchen, welche an ver breiten Bafi3 der Dautoberfläche auffisen und am freien Ende in viele zarte Wimperhaare gejpalten find. Wenn die Sonne auf die langjam Thmwimmenden Tiere jcheint, entfteht durch Interferenz des Lichtes das prächtige Jarbenjpiel eines beftändig mwechjelnvden Negenbogens. Durch die willfürlichen Bewegungen diefer Wimperrippen, welche jo vegelmäßig wie die Nuderreihen einer Oaleere Schlagen, werden die zarten KRippen- guallen langlam gleitend im Meer umbergetrieben. Der innere Körperbau ift dem der Medufen ähnlich. Die bewegliche anböfftung (unten) führt in eine weite Schlundhöhle; diefe geht oben in eine Kleinere Magenhöhle über, den jogenannten Trichter. Oben fpaltet fi diejer in zwei Trichterfanäle, welche den oben gelegenen Nervenfnoten umfafen, das Scheitelhien nebjt dem anliegenden fugeligen Sinnesorgan am Scheitelpol (Fig. 3 und 4). Vom Trichter gehen zwei jtarte Grnährungsfanäle jeitlih ab, welche fich zweimal gabelförnig teilen; jo erhält jeder der acht Wimperfämme eimen ‚„‚Nippenkanal”, aus dejfen Wand fich die Gefchlechtsprüfen entwiceln, und zwar liegt an jevem Kanal auf der einen Seite eine männliche, auf der anderen Seite eine weibliche Drüfe. Sig. 1,2. Haeckelia rubra (Victor Carus, 1862). | Familie der Merfenliden. Dieje zierlihe Ktenophore, in Meifina Io- venber 1859) nad dem Leben gezeichnet, erreicht nur 6—8 mm Körperlänge; fie zeichnet ji Durch einen prächtigen Imaragdgrinen Schiller aus, we3- halb fie jpäter (1880) Euchlora rubra genannt wurde. Bejonders intenfiv it der grüne Glanz an einem Veile der Kanäle. Die Tentafelfcheiven rechts und linfs find prächtig orange over blutrot gefärbt. Fig. 1. Anfiht von oben, vom Trichterpol, achtmal vergrößert. Man fteht in der Mitte den feit- lich zulammengedrüdten Schlund, vet und int die beiden einfahen Fangfäven (aus ihren Tajchen vortretend), dazwilhen die acht Wimperrippen. Fig. 2. Anfiht von der breiten ©eite. Die beiven langen, jehr beweglichen Fanafäden find bei Haeckelia einfach), während fte bei allen anderen Ktenophoren mit zahlreichen Seitenfäden (Tentillen) bejegt jmd. Aud ift Haeckelia (eine der phylo- genetisch ältejten unter den lebenden Kammtguallen) die einzige Gattung, welche feine lateralen Schlund= | fanäle bejist, und bei welcher noch echte Neffelzellen entwidelt find (bei den übrigen find Diele in eigen- tümliche „Oreitzellen” verwandelt). ®ig. 3. Hormiphora foliosa (Haeckel). Familie der Pleurobramiden. Sine neue Ktenophorenart, au der Meerenge von Gibraltar, nah dem Leben gezeichnet (März 1867); achtmal vergrößert. Diefe Ichöne Spezies zeichnet ich durch die eigentümlichen blattförmigen Anhänge aus, welche zroijchen ven Kleineren feulen- förmigen Geitenfäven an den beiven langen Ten- tafeln zerftreut fißen; te find handförmig gejpalten fanarijhe Hormiphora palmata (Chun). und vos gefledt. hnliche Anhänge trägt auch die Ri ver Mitte des Körpers fieht man unten den feitlich zujommengedrüdten Schlund (eingefaßt von den bei- den Schlundfanälen), oben den Trichter und die beiden Vrichterfanäle, welche das Sinnesorgan am Skeitelpol umfafjen. Fig. 4. Callianira bialata (Delle Chiaje). Familie der Qallianiriden. Anfiht von der breiten Seite, jchmak ver- größert. Innere Organifation wie in Fig. 3. Nechts und fintS fieht man die großen Tafchen, in welche vie beiven langen Fangfävden zurücdgezogen werden fönnen. Oberhalb vexjelben ift der gallertige Kör- | per in zwei hornfürmige ©eitenflügel ausgezogen. Fig. 5. Tinerfe cyanea (Chun). Familie der Mertenfiden, Eine der Fleinften Ktenophorenarten, nur 4 mm lang, von jtahlblauer Farbe. Anfiht von der Ihmalen Oeite (jo daß der eine der beiden jeit- lihen Tentafeln in der Mitte vorn fichtbar it, der andere hinten). Fig. 6. Lampetia pancerina (Chun). Familie der Pleurobragiden. Dieje Ktenophore ft in natürlicher Größe dar- gejtellt, den Mund nad) oben, den Trichterpol nach unten (umgekehrt wie die Stellung in Fig. 2—5). Das zarte, glodenförmige Vier hängt an der Dber- fläche des Waflers mit dem jcheibenförmigen, flach ausgebreiteten Munde, den e3 auch zum Kriechen beißen fan. Die acht Rippenftanäle jchiefen blinde Fortläge in die zarte Mundhaut. Die beiden langen Sangfäden und ihre zahlreichen feinen Seitenfäden find in Zoden aufgerollt. Haeekel, Kunstformen der Natur. Tatel 27 — Hormiphora. « An AR —\ = RN Su WERT b NN TEN N N [7 % u a tn I Sa hi N [\ Ste SE DAN \ ® m wi a w RAR aA 1‘ 5 Bee x \) a \‘ RE Ass ‚die h EN |; Ne et Sg Ä Sl NZ / \v AN A 02 N x 9 / [ A UL A 9 \l Q 09) I \ HN oT a St ee: Otenophorae. — SHanımguallen. Tafel 28. — Toreuma. Diseomedusae. Srleibengiallen. Stanım der Belleltiere (Cnidaria); — #lalfe der Tappenguallen (Acraspedae); — Branung der Sıheibenguallen (Discomedusae); — Ynrlerprdmung Der Wurgelmändigen (Rhizostomae). Die Wurzelmündigen Ahizoftomen) bilden die dritte und jüngfte von den drei Unterordnungen ver Skheibenguallen over Discomedufen, ausgezeichnet dadurch, daß bei der erwachjenen Meduje die zen- trale Mumdöffnung vollftändig zugewadhlen tft. Das junge Tier hat anfangs die urjprüngliche Mund: bildung der Rohrmündigen (Cannoftomen, Tafel 18); der Mund Tiegt unten am Ende eines Mund» rohres, welches aus der Mitte der unteren Schtemflähe entjpringt; er tt in vier kurze Zappen gejpalten Tafel 18, Fig. 2—5). Später wachjen diefe vier fraufen Mundlappen zu vier mächtigen, beweglichen Yrmen aus, den faltenweichen Mundarmen over Mindgardinen, welche die Unterordnung der Fahnen- mündigen fenmzeichnen (Semoftomen, Tafel 8). Die Wirzelmündigen find aus diefen Fahnenmündigen dadurch entftanden, daß die vier Mumdfahnen fi gabelfürmig in je zwei Afte Tpalteten, und daß die zahlreichen, aneinanderliegenden Falten der Mundkraufen diefer acht ftarten Mundarme miteinander ver- wachjen find. Dentt man fie) die Falten einer hart gejtärkten Hemdkraufe over eines Radkragens an den Berührunggitellen verklebt, To entjtehen ähnliche Röhren. Die Nahrung gelangt dann durch die zahl- veichen Eleinen Öffnungen (Saugmiündden) am äußeren Ende der Röhren in diefe hinein und weiterhin duch deren innere Öffnungen in die zentrale Magenhöhle. Der zentrale Teil des mittleren Mundes dagegen wächlt volljtändig zu; die Treuzförnige Verwachlungsnaht diefes gefräufelten Mundkreuzes bleibt erhalten (Fig. 3). Meijtens veräfteln fie) bei den Nhizoftomen die zahlveichen Zweige der act fraufen, diden Munvdarme jo jtart, daß blumenfohlähnliche Bildungen entjtehen, mit Taufenden von kleinen Saug- mündehen. Oft find zwifchen diefen eigentimnliche Kolbenförmige Blafen befeitigt (Fig. 1 um 2). Der hutförmig gewölbte over flach Fcherbenförmige Schtvm (Umbrella) der wurzelmündigen Scheibengualle enthält in der Mitte die zentrale Magenhöhle, von welcher meijtend 16 veräftelte Strahl- fanäle gegen den Schumvand verlaufen. Unterhalb der Magenhöhle Liegen an der unteren Schiemfläche (Subumbrella) die vier halbmondförmigen oder vreiedigen Geihlehtsprüfen, befeftigt an zarten, faltigen Bänvdern (Gonades, Fig. 4). Zwilden ihnen bildet der untere Raum der Magenhöhle ein vechtwinfeliges Kreuz (dig. 2, 4, 6). Die gemwölbte äußere oder obere Schiumfläde (Exumbrella) ift bet vielen Ahizoftomen mit regelmäßig verteilten hellen (weißen oder gelben) Flecken verziert, welche fich auf dem dunfeln (oft gelb oder rot, violett oder blau gefärbten) Grunde des Gallertichirmes fharf ab- heben (Fig. 1, 2, 5, 6). — Der Shirmrand der Nhizoftomen tft dadurd ausgezeichnet, daß die bemweg- lichen fadenförmigen Tentafeln, welche die übrigen Medufen befisen, bier duch Rücbilvung verfchwunden find. Gewöhnlich it der Schtemvand zierlich geferbt oder im zahlreiche feine Zäppchen geteilt. Zmoijchen diefen fisen in tieferen Emfchnitten S—-16 Sinnesfolben oder Nhopalien; jeder it zujfammengefest aus einem Auge, einem Gehörbläschen und einem Geruhsgrübchen. Sig. 1—4. Toreuma bellagemma (Haeckel). Eine neue Nhizoftome aus der Familie der ZToreumiden (Subjamilie der Bolycloniven), in Belligemma auf Ceylon (im Dezember 1881) nad dem Leben gezeichnet, in natürlicher Größe. Dieje neue Art fteht in der Mitte zwifchen den beiden anderen (ebenfalls im Smoiihen Ozean vorkommen: ven) Arten ver Gattung Toreuma (T. theophila um T. thamnostoma). Sig. 1. Anfiht der ganzen Medufe von der Seite und etwas von unten, mit ausgebreiteten Ar- men Schroimmend. Der hHutfürmige Schirm tt oben in der Mitte fat hHalbfugelig gewölbt. Unten find nur zwei von den acht Armen volljtändig fichtbar, zroiichen ihnen in der Mitte eine von den vier Gejchlecht3- Öffnungen. Oberhalb derjelben zeigen fih am ge ferbten Schiemrande drei von den adt Sinneskolben. Fig. 2. Anfiht der ganzen Medufe von oben. Man fteht die zterliche Zeichnung des Außenfchiemes (Exumbrella), helle Fleden auf duntelm Grunde. Sn der Mitte Ichimmern die vier Schenkel des Ge- Ichlechtsfreuges dur. Der zierlic gefäumte Schirm- vand ift dur acht Ein)cehnitte, in welchen die acht Simnesfolben fißen, in bogenförmige Zappen geteilt. Augen treten die acht ftarten Mundarme veich ver- äftelt hervor, mit feinen Saugfraufen und folben- formigen Anhängen. Fl. 3. Das Mundfreuz der Mevdufe, von unten gejehen. Die vier Bajaljtüde der Mundarme find paarmweile verbunden; fie teilen ich gabeljpaltig. Die zentrale Mumvöffnung tft zugewachlen und nur als feine Naht erkennbar, ebenjo deren Fortjegung auf die verwachjenen Mundrinnen der acht Arme. Fig. 4. Das Gefchlechtsfreuz der Medufe, von oben gejehen. Die Dede der zentralen Magenhöhle it weggenommen, jo daß man die vier interradialen Gelchlehtsfraufen jieht, welche von unten in diefelbe hineimvagen. Jede Kraufe bejteht aus einem gefalte- ten Gejchlechtsbande und einer zarten, ftrahlenförmig zufammengelegten Haut, die zur Befeftigung dient. Sig. 5. Toreuma thamnostoma (Haeckel). Inficht des Schtumes von außen (ohne die acht Arme), in halber natürkicher Größe Man fieht die bunte Zeichnung diefer Art, mit ftrahlenfürmig geftellten hellen Fleden (acht großen, 16-—48 mitt: [even und vielen Tleineren). Fig. 6. Cassiopeja eyclobalia (Leo Schultze). Anfiht des Schtirmes von außen (ohne die acht Arme), in doppelter natürlicher Größe. Man Tieht die harakteriitilche Jternförmige Zeichnung Ddielfer Akt. Um Schtemwande fißen bei Cassiopeja 16 Sinnes- folben (bei Toreuma nur ad). a Haeckel, Kunstformen der Natur. | ig Tafel 28 — Toreuma. Discomedusae. — Scheibengtallen. Tafel 29. — Cyathophyllum. Tetracoralla. Pierftahlige Sternkorallen, Slamm Der DMelleltiere (Onidaria); — Klale der Korallen (Anthozoa); — Tegpion der SIernkorallen (Zoantharia) ; — Prönung der vierlfrahligen Sternkorallen (Tetracoralla). Die Figuren diefer Tafel ftellen in natürlicher Größe (Gum Teil bei Ihwacher Vergrößerung) die feften inneren Kalfgerüfte von vierftrahligen Sternforallen (Tetracoralla) dar. Dieje formenveiche Ord- nung der Korallenklafle bevölferte vor vielen Millionen Jahren die palävzoiichen Meere, während der filu- vifhen, devonifchen und farbonifchen PVeriode. In der folgenden permifchen Periode (oder jpäteftens in der Triaszeit) ftarben Ddiefe vierftrahligen Sternforallen volfftändig aus und mwinrden durch die jech3- jtrahligen erjest (Tafel 9). Während bei diefen Tetteven der Körper der einzelnen Korvallenperfon aus je gleichartigen Strahlteilen (oder Barameren) fi) zufammenjett, find bei den Tetraforallen deren nur vier vorhanden (bald gleich, Fig. 3, + u. 13, bald zweileitig geordnet, Fig. 5 u. 11). Viele Tetraforallen (eben tjoltert, als einzelne Verfonen (Fig. 1, 6—8); andere bilden durch Knojpung Stöde oder Kormen (Fig. 2, 13—15). Die feinjten Einzelverhältniffe des Körperbaues find bei ven hier abgebildeten Kalt- jfeletten der verfteinerten TVetraforallen eben)o vollftändig erhalten und deutlich fichtbar wie an ven Kalfgerüften lebender Korallen, deren Weichteile entfernt find (Tafel 9). Fig. 1. Omphyma turbinata (Milne Edwards). Familie der Ayathophylliden. Eine fofftle Berfon aus dem jihriihen Kalt- ftein. Der becherförnige Körper it unten durch) Wurzeln befeftigt. Oben fieht man in die fegel- fürmige Mundhöhle hinein. Fig. 4. Goniophyllum pyramidale (Mine Edwards). Familie der Iyfiphylliden, Anfiht einer filuriihen Perfon, von der qua- dratiihen Mundflähe. Die vierjtrahlige Grundform tritt Deutlih vor. Fig. 5. Menophyllum tenuimarginum (Mine Edwards). Familie der Baphrentiden, Anjicht einer Tarbonischen Perfon (aus der Stein- fohlenzeit), von der Mumdfläche gejehen. Die Stern- leiften des vierjtrahligen Körpers find hier tart zweileitig georonet, zu beiven Oeiten einer Jagittalen Mittelebene. Fig. 2.Cyathophyllum Marmini (Mine Edwards). Familie der Ayalhophylliden. Stüd eines Duerfchnittes durch einen devonijchen Korallenftod, mit fünf größeren und vier Kleineren Perjonen. Bom Munde der einzelnen Perjonen gehen zahlreiche Sternleijten jtrahlenfürmig aus. %ig. 3. Pachyphyllum devoniense (Milne Edwards). Familie der Cyalhophylliden, Stüd eines Duerfchnittes durch) einen devonischen Fig. 6. Zaphrentis cornieula (Lesueur). Familie der Baphrenfiden. Eine einzelne devoniihe Verfon. Mus dem ober- ten Veile der Kelhwand ift die vordere Hälfte des Korallenitod, mit einer vollftändigen und jechs un- vollitändigen Berjonen. Pauerblattes mweggebrochen, um die Mundjceibe mit der Mundöffnung zu zeigen. Sig. 7. Oyathophyllum expansum (@Orbignj). Familie der Cyalhophylliden. Eine einzelne farbonifche Verfon (aus der Stein- fohlenzeit). Oben ift in der Mitte die Mundöffnung fihtbar, im Grunde der Kelchhöhle. Fig. 8. Oyathaxonia eynodon (Rafinesque). Familie der Ayalhaxonivden, Eine einzelne karbonifche Verfon (aus der Stein- fohlenzeit). Oben ift die vordere Hälfte der Kelch- wand weggebroden, um die fegelfürmige Säule (columella) zu zeigen, welche fich aus dem Grunde ve3 Magens erhebt. 3ig. 9. Lithostrotion irregulare (Milne Edwards). Familie der Ayafhophylliden. Längsihnitt durch eine farbonische Verjon. Man fieht die Fiederbildung der Duerblätter. Fig. 10. Alveolites Battersbyi (Milne Edwards). Familie der Havnlitiden. Längsichnitt dur) eine devonische Verjon. Zahl- veihe Duerblätter oder Böden find zwifchen den längS verlaufenden: Sternleiften ausgejpannt. $ig. 11. Hadrophyllum multiradiatum (Mime Edwards). Familie der Balaeorykliden. Anficht einer devonischen Verfon (von der Mund- fläche). Die Sternleiften des vierftrahligen Kelches find zweijeitig geordnet, wie bei Menophyllum, Fig. 5. tg. 12. Glisiophyllum turbinatum (James Thomson). | Familie der Oyathophylliden. Duerjhnitt durch eine einzelne Korvallenperfon. Die Sternleiften find jpiral gewiunden. Fig. 13. Acervularia ananas (Schweigger). Familie der Ayathophylliden. ‚Stüd eines filwifchen Korvallenftodes, mit einer vollftändigen und jehs anjtoßenden unvollftändigen Berjonen. %ig. 14. Syringophyllum organım (Milne Edwards). Familie der Ayathophylliden, - &tüd eines filnifhen Korallenftodies mit Techs Perjonen, deren Kelhmwände aneinander ftoßen. Fig. 15. Cyathophyllum articulatum (Milne Edwards). Familie der Ayalhophylliden. Stüd eines filuichen Korallenjtodes, zufam- mengejeßt aus einer großen Anzahl von jchlanfen, geglieverten Berjonen; viele junge Individuen wach- jen oben aus dem Kelche ihrer Eltern durch Anos- pung hervor. em, hop um. t at Ya Mn Mr. 5 = je Bn o Re & ‚= 3 >20 » er & a = Pr) RS Pb | iS u | — as) ar oO n% as) ar ne & - er Na men dy rmen d ja Haeckel, Kunstfor Flaeckel, non fo 0 ER — 08 [ste BURN ; zer Iraaoht ans nie) Oben ift in ber Mit 77 ben, im Grunde der REN \ | pe Era B, : K SS ig. 8. ee ERodon of ie et ee le, a Cm 4 der 4 Eohlenzeid). Dben r die vordere Hälfte wand meggebrd khen, um die Fegelförmige (eolumella) zu IE: welche ii) aus dem Grun des Magens exrhebl. \ | Fig. 9, Yes ion. irregulare or dw xd8). N 3:4 veiche Due (ätter | 1 längs verlaıfenben: Y | PL ı1. Hadrophylkum Ba Mei | | | | | | | | | ! Seiten ausgefhannt, "Eine He he Rein dust er Shin! | NS Bu \ ul e. u = \ Jen ober aus \ Si u des vierftrahligen Kelches find fig eordnkt, wie bei Menophylium, Fig. 5. Fig, %. ph turkinatum “ ames Thomson). Familie‘ 9er Oyaihophylliden. Dugrjpnitt h) ch eine einzelne un, ee fine iral ga N [ We TE: I ./ Hamilie der Oyalho Hyli ei, Veri eines filneifchen Kora ernftog 8) mit einer: Pünsap und jechs re unvollftändigen Rerfonen | -. ee a er (Milne Edwar # | ot. Ye Rlurilien Roraltenfthrtes mit jehs - Ben aneinander N ftoßen. or- .b | char art ih per Enathopdj a n miendefebt a einer großen nahe‘ on ichlanter goghiebet 2 Berfonen; viele junge Individuen wadh- u be Al ibe Eltern durch Anoss a anknas (Sphsweigger):- ——— ic eins“ filurifchen "B 5, aufn u SRH MNANANAL e RE ae Zn Per Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 29 — Oyathophyllum. IN n? AR & Li {7 D VS u Pa RR NL, 2 208 I "0 AL Tetracoralla. — Sierftrablige Sternkorallen. 1% bo iR Tafel 30. — Olypeaster. Eehinidea. Jaelfterne. Stamm der Sfernfiere (Echinoderma),; — Baupfklalfe der Bygorinklen (Pentorchonia),; — Alaffe der Igelfferne oder Serigel (Echinidea); — Mnferklafe der modernen Serigel (Autechinida); — Prommg der Blumenigel oder Ankhalfichen (Olypeastronia). Die Blumenigel (Clypeaftronien) bilden eine bejondere Gruppe der modernen Seeigel, die Ti) durch die Bildung der fünfftrahligen und zugleich zweileitig = Jymmetrifchen Kalffehale ausgezeichnet. Auf der Bauchfeite derjelben Legt unten in der Mitte der Mund, mit fünf Zähnen bewaffnet, dahinter der After (Fig. 20.4). Auf der Nücenfeite liegt oben in der Mitte das Kleine fünferfige Gefchlechtsfeld, mit fünf feinen Gefchlechtsöffnungen (Fig. 1 u. 3). Dasselbe ift umgeben von fünf eiförmigen Füßchenfeldern (Ambulakren), welche zufammen eine blumenähnliche Figur bilden Onthodium) ; diefelbe hat die Grund- form eines Weilhens. In jedem der fünf Blumenblätter find zwei Neihen feiner Woren fichtbar, aus denen die zahlreichen Füßchen vortreten. Die Kaltichale ift bei allen modernen Seeigeln aus zwanzig Merivianreihen von Blatten zufammengejeßt, die bogenförmig vom oberen zum unteren Vole der vertikalen Hauptachje verlaufen. Immer wechjeln je zwei poröfe (ambulafvale) Wlattenreihen regelmäßig ab mit je zwei joliden (interambulafvalen) WBlattenreihen. — Die jugendlihe Larve der Geeigel | (Plutellus, Fig. 5 u. 6) tft zweifeitig-Tymmetrifch gebaut und zeigt noch feine Spur von der fünfftrahligen Grumd- form des erwachlenen Tieres, das fih aus ihr durch eine fehr merfwindige Metamorphofe entwickelt. Fig. 1 u. 2. Olypeaster rosaceus (Lamarck). Kauen dur die Fräftigen Kaumusfeln bewegt, Familie der Ulypeaftriden. Der rojenfarbige Schildigel, von den Antillen, in natürlicher Größe. Fig. 1. Anficht der Kalkfchale von der Kücdenfeite,. nach Entfernung der Stadheln. Die fünf Ambulafren oder Füßchenfelder, Bhumen- blättern ähnlich, bilden das Anthodium und um- geben das Kleine zentrale Gejchlechtsfeld, mit fünf feinen Öffnungen. Fig. 2. Die obere (Dorjale) Hälfte der Kalt- Thale (Fig. 1) ift durch einen horizontalen Ring- Ihnitt entfernt, To daß man die inmeren Organe in der Leibeshöhle fieht; im Umkreife der Figur die dicke Schnittflähe. In der Mitte ift die Mund- öffnung von fünf jpisen (interradialen) Zähnen um- geben; nach außen von jedem Zahn fieht man zwei (dunkle) Aurifelgruben. Die Zähne werden beim welche an den Kalfftäben der großen fünfedigen Zahn- pyramide befejtigt find (ver jogenamnten ‚Laterne des Ariftoteles”). Der fünflappige Kranz, ‚welcher ziwilchen der Zahnpyramide und dem äußeren Um: freie der Schale liegt, wird durch die fünf traubigen, bogenförmigen Gierjtöce gebildet, welche ringsum zufammengefloflen find. Fig. 3 u. 4. Encope emarginata (Leske). Familie der Skutelliven, Der olwengrüne Kerbigel, von Brafilien, in natürlicher Größe. Fig. 3. Anficht der Kaltfchale von der Nüden- jeite, nach Entfernung der Stadeln. Die fünf blattförmigen Ambulafven umgeben das zentrale Gejchlechtsfeld, wie in Fig. 1. Die flache, Jchild- fürmige Kalfichale der Gattung Encope ijt vor an- deren Geeigeln Dadurch ausgezeichnet, daß der Nand fünf perradiale Ginfchnitte befitt. Im der Mitte zwilchen den beiven hinteren Kerben tt der Körper von einem Loch durchbrochen (durch Verwachlung - von beiden Nändern einer hinteren, unpaaren Kerbe entjtanden). Fig. 4 Anfiht von der Bauchleite, nad Sntfernung der Stadeln. Von dem zentral ge- legenen Munde gehen fünf gabeljpaltige und ver- ältelte Subvektoren oder Ambulafralfurden aus, Zufubrwege der Nahrung, in denen zahlreiche Feine Füßchen Stehen. Hmiichen dem zentralen Munde und dem hinteren Körperloch liegt die Fleine After- öffnung. Fig. 5—9. Eehinoeyamus pusillus (Müller). Familie der Ulypeafitiden. Larven de3 Fleinen europäilhen Schilvigel®. Dieje fünf Figuren find ftark vergrößert und ftellen fünf Stufen au der Keimesgejhichte des einzigen Slypeaftronien dar, welcher die europätichen Meere bewohnt. ig. 3. cyamı), 48 GOtumden alt, mu « mm lang, 250 mal vergrößert. Die beiven fteifen Arme find duch Kalkitäbe gejtüst; entlang den Geitenlinien läuft eine Wimperihnur, deren Flıimmerbewegung zum Schwimmen dient. Im der Mitte ift der ein- fache (gelbe) Darm der Zarve fihtbar, oben ver After, unten bie Mundöffnung. Die junge Zarve (Plutellus Echino- ig. 6. Eine ältere Plutellus-Zarve, 10 Tage alt, ungefähr 100 mal vergrößert. CS find bereits acht Arme gebildet, ähnlich wie bei der Bluteus- (arve von Ophiothrix (Tafel 10, Fig. 8). Am Darm (in der Mitte der Figur) find drei b- Ihnitte zu unterjcheiven, unten der weite Mund, in der Mitte dev Magen, oben der Enddarm mit dem After. Fig. 7. Der junge Seeigel, welcher Ti durch Verwandlung aus der Blutelluslarve (Fig. 6) ent- widelt hat, 45 Tage alt, jtark vergrößert, von ver Bauchfläche gejfehen. Sn der Mitte die Tünf- erfige Mundhaut; die fünf Ipisen Zähne find rings um bieje angelegt (mit je drei Kalkjtüden). Die Skhalenanlage bildet einen Kranz von gitterfürmigen Kalkplatten. Nach außen davon fieht man die fünf perradialen eriten Füschen, Tolbenförmig, mit runden Saugicheiben ; dazwilchen fünf interradiale Stadel- gruppen. Fig. 8. Das Mundfeld eines etwas älteren Geeigeld, 50 Tage alt, 200mal vergrößert, von der Bauchfläche. Im der Umgebung der fünferfigen Mıundhaut find die Kalkteile der Zahnpyramide weiter entwidelt. Die fünf vorjpringenden Kalf- platten de8 Nandes gehören zur Anlage der per: radialen Ambulafren. Fig. 9. Ein junger OSeeigel, 60 Tage alt, 1 mm lang, 160 mal vergrößert, von der Nücen- fläche gejehen. Das Kalkifelett ift jtärker entwidelt, jowohl die Gitterplatten, welche die Schalenanlage bilden, al8 die langen, jymmetrifch angeordneten beweglichen Stadeln. 7 Hiuechel, Kumnstformen der Natwr- j. Zur Tafel 300 — Oiüppantene. Eichinidea. — "1% LAGE 22 Eat I a cl orensauld — 08 IstsT N F . zastnVL ob sur RO ar Eu wi Es\find bereits ähnlich wir bei der Pluteus- | \ tethr) (20 W, B3.3 ). | in der Mitte \der Figur Fi drei A {chtritte Yu unterfcheiben, St d, in der | | a Mitte den Mdgen, de An hit dem After. welehe fid) din el 7 e en ent- t, jtark veugrößert, \ooi en aus, itte Die fünf‘ | Sufı hrivege Der Na mg, in den eh, feine Ä t ü nd rings Lern Füßen ftehen. Zwilchen dem yent Ay unde f elegt/ (mit je drei Kalkjtüden). Die und dem hinteren Körperloch Fiegt die f RN \ | I | ’ I[\__/von/beiden Rörfdert ‚entftandepf. ll wei ge | Dermandlurna nd ver- | widelt hat, nd 7 Nach außen davon jieht man | die fünf zühchen, folbenfärmi ee nden Zerlheiben‘” dazeifthen Hi rt um 3 ch Shildige®. | Fig. 3. Düs-Bunbfei. gi oe | et un Br 5 ER: i Look al, ergrößert, ol ihre des eiizigen ver Baucflä NZ hun zer Eu hie M nn # a: - weiter entordel platten nes voricleh N Diele fünf Figuren fi fünf Stufen aus d | 250 a vergrößert. Div en Figr 9. | BR BEE Beitiät; entla {1 kin iR, Mal vergrögert, von der Rüden: (äthe leben entmwidelt, onkohl Die Nhoen,, als Die langay Iymm beiveg ice Stahely "u a m re jpeaster. [r Oh ıfel 30 2 c T tur. Te men der _N a fo Kunst Haeckel, — Sgelfterne idea. In Eich Sür eine bequeme Aufbewahrung der hie erfte Sammlung unfrer „Kunftfornen ter Datur’‘ bil: ‚denden 50 Tafeln nebjt den erläuternden Tertblättern haben wir einen gejchmadoollen —3» Sammel-Rasten &- mit Seinwandüberzug herftellen Iaffen, welcher zum Preis von 3 Mark bezogen werden Tann. Die Derlagshandlung. Derlag des Bibliographifchen Inftituts in Leipzig und Wien. Allgemeine Naturkunde. | Allgemeine Länderkunde. Im Anflug an „Brehms Tierleben” find erfchienen: Der MDensch. Hweite, gänzlich neubearbeitete Auflage. Don Profeffor Dr. Jobannes Ranke. Mit 1398 Abbildungen im Tert, 6 Karten und 35 Tafeln in Sarbendrud. 26 Kieferungen zu je I Mark oder 2 Halblederbände zu je I5 Mark. Völkerkunde. Sweite, gänzlich neubearbeitete Auflage. Don Profeffor Dr. Friedrich Ratzel. Mit 1105 Abbild. im Tert, 6 Karten und 56 Holazfchnitt- u. Farbendrudtafeln. 28 Kieferungen zu je I Mark oder 2 Halblederbände zu je 16 Mat. Pflanzenleben. Sweite, neubearbeitete Auflage. 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Ausführliche Profpefte gratis. — Die eriten Lieferungen zur Anfidt. EN Preis; 3 Mark. Tafel 31. — Calocyelas. Cyrtoidea. Flafıhenftrahlinne. Stamm der Mrliere (Protozoa); — Banpfklaffe der Wurzelfüker (Rhizopoda),; — Xlafle der Strahlinge (Radiolaria); — Tegion der Korhflvahlinge voer Monopyleen (Nassel- laria); — BPromung der Hlafıhenlivahlinge (Cyrtoidea). Die Figuren diefer Tafel ftellen die Kiefelftelette von Cyrtoideen dar, der formenreichjten Ordnung in der Legion der Naffellarien; man fennt von diefer Dronung jhon 160 Gattungen umd mehr al3 1200 verjchiedene Arten, meiftens jehr Elein, dem bloßen Auge unfichtbar oder nur al ein Binftchen ericheinend. Die Cyrtoideen find nädhft verwandt den Spyroideen, die auf Tafel 22 Ddargejtellt find. Der lebendige weiche Körper, welcher innerhalb der Kiejelfhale Liegt (auf Tafel 11 abgebilvet), tft eine einfache rumdliche Zelle (eiförmig, fegelfürmig oder länglihrund); die zahlreichen feinen Plasıma- fäden, die von der inneren Zentralfapfel überall ausjtrahlen, find hier nur in Fig. 7 Ddargejtellt; fte bauen die zierliche Kiefelfchale auf, die fih in diefer Ordnung durch außerorventlihe Mannigfaltigkeit und Gleganz in der Schalenform und Gitterbildung auszeichnet. Selten bleibt die Schale einfammerig (Monoeyrtida, ig. 1); meiftens jeßen fi an die erjfte Kammer noch eine oder zwei Kammern an (Zweifammerige, Dieyrtida, Fig 2, 3; — Dretlammerige, Trieyrtida, Fig. 4-8). Dann wird die erfte Kammer (oben) als Köpfchen bezeichnet (Cephalis), die zweite als Brujtforb (Thorax), die dritte al8 Baudhforb (Abdomen). Bei. den Vielfanmmerigen (Polycyrtida) liegen 4—8 oder mehr (bisweilen 10-20 Kammern) übereinander (Fig. 9, 11). Meiftens ift die Oitterfchale mit zierlichen Anhängen geihmüct, die als Schubwaffen und Schwebe-IApparate dienen (Hörner am Kopf, Flügel am Bruftlorb, Füße am Bauchkorb). Fig. 1. Cyrtophormis spiralis (Haeckel). forb (II.) glodenförmig, an der Mündung mit FYamilie der Phännralpiden. einem Kranz von vielen Zähnen. Vergrößerung 400. Schale eintanmterig, mit einfaher Mündung; gezähnte Spivalrippen zwilchen ven PVorenreihen. Fig. 4. Pterocorys rhinoceros (Haeckel). Familie der Podoryrfiden, Vergrößerung 400. Schale dreifanmerig ; exfte Kammer („Köpfehen”) kegelfürmig, mit zwei Hör- nern; zweite Kanmmer („Bruftforb”) dreijeitig- pyramtdal, mit drei zugejpisten Flügeln; dritte Kammer („Bauchforb”) mit weiter Mündung. Fig. 2. Clathrocanium reginae (Haeckel). | Familie der Triporyrfiden. Vergrößerung 600. Schale zweifanmerig; erjte Kammer („Köpfchen”) mit einem Scheitelhorn; zweite Kammer („Bruftforb”) mit gezähnter Mimdung und mit drei radialen Nippen, zwijchen denen drei ®ig. 5. Lithornithium falco (Haeckel). weite, eiförmige Öffnungen bleiben. Familie der Podoryrtiden, 5ig. 3. Anthoeyrtium campanula (Haeckel). Vergrößerung 400. Schale dreitammerig ; Familie der Anfhoryrfiden. Köpfchen mit Scheitelhorn; Bruftforb fait kugelig, Vergrößerung 400. Schale zweifammerig; | mit drei jpiten Flügeln; Bauchtorb umgelehrt fe- Köpfchen (I.) mit einem pisen Scheitelhorn; Bruft- | gefförmig, unten gejchloffen. dig. 6. Alacorys Bismarckii (Haeckel). Familie ver Phormoryrliden. Vergrößerung 200. Schale vreifammerig; Köpfchen mit dornigem Ocheitelhorn; Bruftkorb gemwölbt, ftachelbewehrt; Baucdhforb mit weiter Öff nung, umgeben von fünf ftarfen Füßen; jeder Fuß trägt an feiner Bafis innen zwei furze Dornen, außen ein jtarkes, aufwärts gefrümmtes Horn. (Diefe ftattlihe Art, einem Monument auf fünf Säulen gleich, wurde zu Ehren des Fürften Otto von Bismard benannt, des genialen Gründers des neuen Deutihen Neiches und feiner hoffnungsvollen Kolonialmadht. Cr wurde als praktischer Kenner der deutfhen Stammesgefhichte am 31. Sul 1892 in Sena zum eriten Doktor der Vhylogenie honoris causa ernannt.) Fig. 7. Galoeyelas monumentum (Haeckel). Familie der Phormoryriiden. Vergrößerung 400. Schale breifammerig; Köpfchen mit einem Jtarfen dreifantigen Ocheitel- horn; Bruftforb glodenförmig, mit vielen langen radialen Staheln bewehrt; Bauchforb weit, an der offenen Mündung mit einem Kranze von zahl- reichen großen, jenfrecht jtehenden Füßen. Bet diejer Figur allem ijt auf diefer Tafel auch der lebendige Meichförper dargeftellt, welcher die harte Kiejelichale aufbaut. DVBon der fegelfürmigen Zentralfapfel, die in der Schale eingefchlofjen it, ftrahlen Taujende von feinen Wlasmafäden aus; diefe Scheinfüßchen oder Wjeudopodien verichmelzen oft an den Bes rührungspunften; fie dienen jowohl zum Bewegen und Taften als zur Nahrungsaufnahme. Fig. 8. Pierocanium trilobum (Haeckel). Familie der Podoryrfiden. Vergrößerung 300. Schale dreifammerig ; Köpfchen mit einem ftarfen Scheitelhorn; Bruftforb dreifantigepyramidal, ftahelig; Baucforb in Drei große Lappen gejpalten, zwilhen denen drei lange Füße abgehen, al3 Fortfegung der drei Bruftkanten. 3ig. 9. Stichophaena Ritteriana (Haeckel). Familie der Phormorampiden. Vergrößerung 400. Schale vielfammerig, fe gelförmig, aus einer Neihe von Kammern zujam- mengejett, die mit dem Alter an Größe zunehmen. Die ältefte Kammer (oben) it ein Feines Köpf- hen mit einem Sceitelhorn; die jüngfte und lebte Kammer (unten) tjt jehr groß, ballonfürmig, fait fugelig aufgetrieben. Auf diefer Kugel verlaufen neun gezähnte Rippen in Meridianlinien als Fort: jeßung von neun vorjpringenden Flügeln des mitt- leven Schalenteils. Unten it die Mündung dur) ©itterwerf gejchlojfen (mie in Fig. 5). Diele Ihöne Art ift zu Ehren des Heren Dr. Baul von NRit- ter in Bafel benannt, der im Jahre 1886 an der Unwerfität Jena die „Baul von Ritteriche Stif- tung für phylogenetiiche Zoologie” gründete und damit zugleich den eriten afademilchen Lehrituhl für die moderne Entwidelungslehre, die „Nitter- Nrofeffur fir Vhylogenie” in Sena. %ig. 10. Dietyocodon Annasethe (Haeckel). Familie der Podoryrfiden, Vergrößerung 400. Schale vreifammerig ; Köpfchen mit einem ftarfen Scheitelhorn; Bruftforb vreifantig-pyramidal, mit drei gegitterten Flügeln; Baudhforb mit drei Gürteln von großen Gitter: majchen, die durch feines Nebwerk gejondert find. Mündung unten mit einem Kranze von neun bvei- eckigen, jenkvecht jtehenden Gitterfüßen. Dieje Ichöne Art ift dem Gedächtnis von Anna Haedel, ge- borne Sethe, gewidmet (geb. 1835, gejt. 1864). ®ig. 11. Artopilium elegans (Haeckel). Familie der Sfichoryrfiden. Vergrößerung 200. Schale vierfammerig, dret- fantig = pyramivdal. Köpfchen mit zwer Hörnern. Der Fleine Bruftkorb und der große Baukhforb mit drei gezacten Kanten, die am Beginn der vierten Kammer in drei jpite Flügel auslaufen. Miün- dung zadig, mit neun jenkvechten Zähnen. “ . Kunstforhien der Nablı ’ 2 a linge. B Cyrtoidea. — Slafcbenftra neo) — FE FT Tu fi) keit drei gegitterteh Flügeln; \\ Ih 1 en. ıh io Kart. Os \ Bautplorb Intl) Dept Bürteln on haben Gitter \\I RR Bon der’ fegelffkmi | ft, Die geiomder, find. I) Mündung unten mit einem Krane von ney u Fe De von feinen $ [ = ; \ n jonkvecht: ftehenden Gitterfüßen. an fe NER “1 ; ii oder "Peubapkbikn ylk u of on ben. Be- E | ben Gedächtnis von Anna N del, her . 1° Die ft Dem Alter a ro unehmen. . RR mer (oben) #- ein 1 & ® 2 ‚nen Scheitelhsen; die jüngjte‘ ud este / | den mit 9 24 Korkuget: (yp ken) it jehe groß, bulloöemiestaft augen ann! - (Diefe - Ttatt iche Mrd, einem Bonument auf flinf. Eugelig yatıfgetrieben. Auf Diefer Kugel gelaufen | fe Theo | Heu gegähnte Hippen in Meribianlinien ds Fort esung vonzneum: voripringenden Slügel des D) en \ foren ‚Gcholentiig, -Linten R dig Findung wur Lob - N ER A gefehlofen mi. 3). Diele fchihne Art if fren es Bern Dr. Raul ont Kit) a si in all ae der im Jahre 1898 an der Unwerfität Paul von Reride Stif tung. für oöyle nd Zoologie” änbete And ı Damit ae en laden ER Big, ubl für die mobernsEgeie = u ®, | Brofefhur für geriet in Neyla Fig, 10, Dietyocodem Er mes he ((Haec} al Familie der Beret! en eiches u undf jeiner Hoffnungsvolld Er wurde als ieh Nenn RUN : Ri. gi m nn = \ ü ns 22 , a . i %, ; j r F = 4 Ä \ er ö 2 5 4 - 2 .“ me ö # f 4 ıW. ‚ 24 # N Me, \ Ekins: Eu 7% Tea aagera TREE RETTEN ABER m u en 5 ’ ir. ’ . ° j 1, U - fi AUT rührungspuntten; und Taften als 4 Yienen jowohl zum "Bewegen Sebe, gewibmet (geb. 1835, gt. 186%). © De: | zur Nahrungsaufnahme. ig. 11. Artopilium elesans Lacckel).. ae Familie der Stirhoryehfden, ed WATER ’rerocanium IrHlobum (Haeckel). Hantlie der Podscyrfiden. Ders töherung 300. Br dreifi funerig ; N | with eiitem Pen 2 Ben; Bruftforb = Det Efeine Brufttor am | | | as x in n drei. drei gezadtten Kan , die ne, Kammer in, die FE ipige Flügef auslaufen, € Mün- 3 ar. Br sehn, ‚mifen | N et ni: ac, nit ne mr 2 ten Se Re N ‚Abe abgehen, als Fortjegung der prei ET Kr, a nn u Nr 1} 5 ar fs F - u L Lie 2 3 EI DE REED re N =. £ « a" 3 “= ” ‚Je de 2 ü #5, zu 4 e —_# Ze 3 a. en ren m a u Bu Fr Calocyclas. Tafel 81 — inge. [ ab Aa = 5: S I je} = Ss S N Ss Cyrtoidea Haeckel, Kunstformen der Natur. P) Tafel 32. — Pedalion. hotatoria. Ränertiere. Stamm der Wurrmlirer (Vermalia); — laffe der Räderfierr (Rotatoria). Die Rädertiere (Rotatoria) find Wurmtiere von jehr geringer Größe, meiftens dem unbewaff- neten Auge unfichtbar; nur wenige Arten erreichen die Größe von 1—2 mm. Gie bewohnen zum größten Teil das Yüße Waller, einige auch das Meer; viele können lange Zeit ausgetrodinet im Schein- tode verharren; exit bei Waflerzutritt leben fie wieder auf. Ihren Namen haben diefe VBermalien von dem Beltte eines eigentümlichen Käderorgans, einer beweglichen Scheibe am Kopfende des eifürmigen over Ihilpförmigen Körpers; die zarten Wimpern, welche den Kand diefer gelappten Scheibe in einer oder mehreren Keihen bejegen, bringen durch ihre lebhafte Bewegung einen Wafferftrudel hervor, der jomohl zum Schwimmen als zum Derbeiwirbeln der Nahrung dient; es entjteht jo bei vielen KRäpdertieren, be- jonders wenn die Scheibe deutlich zweilappig ift, dev Anfchein von einem Baar fich drehenden Rädern. Die meiften Rädertieve |hmwimmen jo frei im Waller umher; einige Friechen auch (ähnlich wie Raupen), indem fie einen geglieverten Fortfas des hinteren Körperendes, den jogenannten „Fuß, frünmmen, ausftrecen und einziehen (Fig. 6, 7, 8). Mittels der beiden Zangen oder Schwanzlappen an deffen Ende fünnen fie jth auch vorübergehend anheften. Cinige Arten heften jich mittelS des Fußes dauernd an Steinen oder Waflerpflanzen feit. In der Mitte des durchfichtigen Körpers fieht man den Darmfanal, der aus drei Abjehnitten befteht: vorn ein Schlundfopf mit einem Paar beweglichen, fauenden Zähnen, in der Mitte der rundliche Magen mit einem Baar Jeitlichen Leberdrüfen (Fig. 3, 8); hinten der gerade Enddarn, zu deffen beiden Geiten die Schenkel des hufeifenförmigen Gierjtodes Liegen (Fig. 3, 4). Rechts und links fieht man un den ©eitenteilen des Zeibes ein Baar gejchlängelte Kanäle, die hinten ausmünden, die Grkvetionsorgane oder Nieren Nephrivien, Fig. 5—8). Der feite Banzer, der den Körper vieler Näpdertiere einfchlicht, beiteht aus Chitin und ift oft mit Nippen und Zaden verziert (Fig. 7, 8). Fig. 1. Pedalion mirum (Hudson). Hamilie der Sreiriopoden, Diefes Kädertier (vom Nüden gejehen) zeichnet fih. vor den übrigen duch den Belit von ech boritentragenden, beinartigen Anhängen aus, die zum Springen im Waller dienen und ihm große Ünpnlichkeit mit gemwilfen Xleinen Kuebfen verleihen; die Borften diejer Springfüße find gefiedert. Zwei Füße find unpaar und liegen in Der Nittelebene des Körpers, mit nach hinten gefehrten Schwimm- boriten (ein Fleinerer Fuß oben auf dem Nitcen, ein größerer Fuß unten auf dem Bauche). Die vier anderen Füße find paarig, ein Baar Kleinere Border- füße (oben) und ein Baar größere Hinterfüße (unten). Oben am Kopfe find rechts und Linf3 die beiden elliptiichen Näder oder Wimperfcheiben fichtbar. dig. 2. Lacinularia socialis (Zhrenberg). Familie der Rhizotiden, Die Figur zeigt eine kugelfürmige Gejellfchaft von Rävertieren, welche jtrahlenförmig an einem ge- meinfamen Mittelpunfte auf dem Stengel einer Waflerpflanze aufliten. Fig. 3. Polyarthra platyptera (Zhrenberg). Familie der Ulloririvden, Der eiförmige fußlofe Körper diejes Näpdertieres ft dur) den Belts von jechs Naar beweglichen, Ihwertförmigen Flofjen oder Echwinmborften aus- gezeichnet, welche die vajchen, hipfenden Bewegungen find gejägt; drei fen jederfeits am Nande der Hüdenflähe, drei am ande der Baudflähe Am Kopfe vorn (oben in der Figur) jiht das Näbder- organ, deilen Wimpern zurücgefrümmt find; tmmer- balb desjelben ein Baar fegelfürmige Nafen (Niech- organe) und ein Baar. fteife Borften (Tajtorgane); dazwilchen in der Mitte das unpaare Auge. Im Innern Shimmert der Darmfanal durch, hinten der bufetlenförmige Gierftod. Sig. 4. Pterodina patina | (Ehrenberg). Familie der Plerodinivden, Der Iinjenförmige Körper ift in eine flache, Ereis- am vorderen ande tritt (oben) das zmweilappige Käderorgan hervor. An jener Balts liegen ein Baar rote Augen. In der Mitte des Innern ift der Darm- fanal fitbar und zu beiden Seiten desjelben vom | gieren. Hinten teitt der gegliederte Fuß vor, mit einem Baar Schwanzlappen. die geichlängelten Nieven, hinten der hufetjenförmige Gierjto mit zwei halbmondfürmigen Schenfeln. Fig. 5. Stephanoceros Eichhornii (Ehrenberg). Familie der Rhizofiden Diejes Nädertter Ttt mittels eines Ihlanten Fußes an Wafferpflanzen Feft und hat äußerlich große Ipn- | fichfeit mit einem Bolypen. Das eigentümliche Räder | nach hinten gerichtete Taftborften. Der Darmfanal, organ befteht aus fünf Ichlanfen Armen, die oben den Mund umgeben und enmärts gekrümmt find; die zahlreichen langen Wimpern, weldhe in Wirteln | , Nierentanäle. Hinten tritt der lange, geringelte Fuß Im Innern des feulenförmigen Körpers tft in der | auf den Armen auffigen, bewegen Ith nur langjam. 5) Mitte der Darımlanal fihtbar, zu beiden Seiten de3- jelben die geichlängelten Nieren und hinten der Gierftork. ®ig. 6. Euchlanis dilatata (Leydiy). Familie der Loririden, Der linjenförmige Körper ift in einer zmweiflap- | »igen Schale eingefchloffen, deren Bauchkl [ bewirken. Die fcharfen Ränder diejer fteifen Floflen | seihlej) Glappe flach it, während die Nücenklappe ftark gewölbt ift. Mus dem vorderen Ausfchnitt der Schale tritt (oben) das Räverorgan hervor, in mehrere Lappen geteilt. Der gegliederte Zub am hinteren Ende trägt ein Paar lanzgettförnige Schwanzborften. Im Innern ift in ver Mitte dev Darmkanal fichtbar, zu beiven Seiten die geichlängelten Nieren. Fig. 7. Noteus Leydigii (Haeckel). Hamilie der Toriciden, Der flachgedrückte Körper ift in eine Schale ein- | geichlofjen, deren gewölbte Nückenplatte getäfelt und ‚ durch geförnelte Nippen in fünferfige Felder geteilt , 5 am vorderen Ausjchnitt der Schale Ipringen zwei runde Schale eingefchlofien; aus einem Ausihnitt gekeimmmte, am hinteren zwei gerade Hörner vor. Das große Nüverorgan (oben) ift gelappt. Im Iin- nern Ht in der Mitte der Darm fihtbar, hinten der Gierjtod umd zu beiden Seiten die gejhlängelten Sig. 8. Brachionus Bakeri (Zhrenberg). Familie der Loririden, Der Banzer, welcher ven flachgedrücten Körper einschließt, ift vorn mit drei Baar, hinten mit einem Paar Stadheln bewaffnet. An dem breiten, fünf- lappigen Käderorgan ftehen Jeitlich ein Waar lange, in der Mitte vuchihimmernd, zeigt deutlich die drei Abiehnitte. Zu beiven Oeiten liegen die gefchlängelten vor, am Ende mit einer Schwanzgabel. Haeckel, Kunstformen der Natur. Tatel 32 — Pedalton. SH GE) Rotatoria. — Mädertiere. Tafel 33. — Flustra. Bryozoa. Wusstiere. Slamm Der Wurmftere (Vermalia); — Baupfklalle der Bulıhwürmer (Prosopygia); — Klale Der Monstiere (Bryozoa); — Mnfterklafle Der Kranzmirbler (Stelmatopoda); — Prommg der Tippenmiündtigen (Cheilostomata). Die Figuren diefer Tafel jtellen bei ftarfer Vergrößerung die zierlihen Gehäufe von Moostieren oder Biryozoen dar. Die lebenden Tierchen Jelbft, welche dieje fejten, verkaltten Gehäuje bauen und be- wohnen, find hier nicht Dargejtellt, wohl aber auf Tafel 23 (Cristatella). Ihre Größe beträgt nur einen oder wenige Millimeter, viele find noch Feiner. Während die zarten Wurmtiere diejer formenreihen Klaffe faft immer diejelbe polypenähnliche Geftalt beiten (Taf. 23, Fig. 6), tt dagegen die Form der von ihnen erzeugten Gehäufe oder Kalkihalen äugerit mannigfaltig; man unterjheidet gegen 3000 Arten; davon ungefähr ein Drittel lebend, zwei Drittel ausgejtorben und verfteinert. Der größte Teil der Arten lebt im Meere, nur jeher wenige im fühen Waffer. | Fat alle Moostiere leben gejellig, indem viele Einzeltiere (oder Verjonen) zu einem Stode oder Kormus verbunden find. Alle Indivivuen eines Stoces hängen direft zufammen und haben gemeinjame Srnährung, ähnlich wie die Berfonen der Bolypenjtöde. Iede Verjon bilvet fi) ein horniges over Falkiges Gehäufe, eine Kammer (oder jogenannte „Zelle”), in welche fie ftch zurüdztehen kann. Die zahlreichen Kammern (oft viele Taujend an einem Stode) find bald in einer Fläche nebeneinander geordnet, bald fettenförmig aneinander gereiht; im eriteven Falle haben die Stöde die Form von Blättern oder Krujten, welche bald frei wachlen (Fig. 16), bald Steine, Seepflanzen und andere Oegenjtände rindenartig über- ziehen (Fig. 7); im lebteren Falle bilden die Stöce meist zierlihe Bäumchen oder Sträucher, die ji) oft reich verzweigen. Bei vielen Bryozoen nehmen die einzelnen Verjonen des Stocdes dur) Arbeits- teilung oft jehr verschiedene Formen an (ähnlich wie bei Volypen und Siphonophoren); jo finden fich 3. DB. oft awilden den vollfommen ausgebildeten, gejchlechtsreifen Berjonen andere Individuen, welche weder Darm noch, Gefchledtsorgane haben, jondern als Greif und Taftorgane thätig find; fie haben bisweilen die Form von Ichmwingenden Stäben (Vibracula) over von Vogelföpfen mit beweglichen Unter- Ichnabel (Avicularia, ig. 6, 14 und 15). Fig. 1. Lepralia spinifera (Johnston). Fig. 4. Cribrilina radiata (Smith). Familie der Esıhariden. Familie der Exıhariden. Sieben benachbarte Kammern (mur die zwei mittleren vollftändig). Eine einzelne Kammer. Fig. 5. Lepralia alata (Busk). Familie der Esıhariden. Fig. 2. Oribrilina punetata (Hassall). Familie der Ex hariden. Eine einzelne Kammer. Fig. 3. Umbonula verrucosa (Hincks). dig. 6. Bugula flabellata (Busk). Familie der Exıhariden. | Familie der Birellariden. Sine einzelne Kammer. Sechs benachbarte Kammern. Seh benachbarte Kammern. 3ig. 7. Oupularia stellata (Dusk). Familie der Esıhariden. - Ein junger Stod (Icheibenfürmiger Kormus), zujammengefeßt aus zahlreichen, vierjtrahlig geftell- ten Kammern. Fig. 8. Fareiminaria aculeata (Busk). Hamilie der Harriminariden. Eine Gruppe von Kammern (Die drei oberen vollftändig). Fig. 9. Umbonula reticulata (Hincks). Familie der Exıhariden. Eine einzelne Kammer. Fig. 10. Cribrilina costata (Busk). Familie der Gsıhariden. Eine einzelne Kammer. Fig. 11. Smittia Landsborovii (Hincks). Familie der Esıhariden, Eine einzelne Kammer. Fig. 12. Smittia retieulata (Hincks). Familie der Ezıhariden. Eine einzelne Kammer. Fig. 13. Lepralia annulata (Johnston). Familie der Esıhariden. Eine einzelne Kammer. Fig. 14. Diachoris magellanica (Busk). Familie der Hlulfriden. Sebh3 benachbarte Kammern. ®ig. 15. Diachoris erotali (Busk). Familie der Hlufieiden. ht benachbarte Kammern. dig. 16. Flustra Gayi (Savigny). Familie der Flufieiven. Ein ganzer Stod (zweimal vergrößert). Auf den gelappten, blattförmigen Alten des Kormus ex- Iheinen die unzähligen Fleinen Kammern desjelben al3 Kleine Bunte. Fig. 17. Flustra Gayii (Savigny). Familie der Hlufieiden. Dreizchn einzelne Kammern von dem tod ig. 16, jtark vergrößert. Fig. 18. Schizoporella hyalina (Hincks). Familie der Esıhariden. Drei benachbarte Kammern. Sig. 19. Lepralia variolosa (Johnston). Familie der Esıhariden, Eine einzelne Kammer. Fig. 20. Ohorizopora Brongniartii (Audowin). Familie der Esıhariden. Drei benachbarte Kanmern. Fig. 21. Flustra Aragoi (Savigny). Familie der Flufriden. Eine Gruppe von 17 Kammern. ——n ed —— | Busch, Keunsifumen, der Nakw: ihiineaS- Fragen, | ee Bryozoa. — Moostiere. i “ ü \ est — 88 hs u un ob sostoasın i Aiee er. B t Kammery. ig. 16. /Flustra Say (Sarigny). Familie Ein Berger Stod“ a vergrößert). Ä ‚geloppten, blattförmigenAftenybes Korigus er beren | Iheinen je unzähligen fleinen Kotumex dp Kasr als Keime Bırnkte. er Fa. trFlustra dayi RD, amilie der 4 ZN, Dreischtyeinizelne Kanlinern eds de Fig. 16, Ttark_Dyrgrößert. Sig. 16: Nhizoporella Kan) (ri \ Iamilie der Fall heiden. \ GDEN. Sin Pau iger Zip (kheibeng = yende er zahlreichen, ' Familie de Sähs benachbarte Tafel 33 — Flustra. Haeckel, Kunstformen der Natur. iere. Koost a IR S Bryozo3& Tafel 34. — Pediastrum. Melethallia. Gefelline Algeiten, Stanım der Urpflangen (Protophyta); — Baupfklalfe der Algetfen (Zoosporata); — Mlalfe 2er Meleihallien (Coenobiotica); — Hamilie der Wallernekihen (Eydrodictyea). Die Melethallien (Coenobiotica) find fleine, das Süßmwaller bemohnende Urpflanzen aus der Hauptklaffe ver Algetten (der jogenannten „einzelligen Algen mit Schwärmfporen”, Zoosporata); jte unterfcheiden ji) von den übrigen Algetten dadurd, daß ihre grünen Zellen nicht einzem Teben (Monobia, die naheverwandten Protofoften), jonvdern beftändige Zellvereine bilden (Ooenobia). Bei der Gattung Pediastrum, mit zahlveihen, im Süßmwaffer lebenden Arten, find die gefelligen Zellen ftet3 in Form einer flachen Scheibe von zierlicher Form georonet, in einer einzigen Schicht. In dem grünen Zellindalt findet fich ftets ein glänzender Gimeißfeyftall (Byrenoid) jowie mehrere (hier vötlich gefärbte) Leine HZellferne. Die Fortpflanzung erfolgt gewöhnlich duch Schwärmfporen, welche in beftimmter Sahl (4, 8, 16, 32) in einer Zelle entitehen; dann pringt an einer Stelle die Zellmand auf, und aus diejev Geburtsipalte dev Mutterzelle tritt eine gallertige Blafe hervor, in welche die beweglichen Tochter: zellen übertreten (Fig. 8); Ihon innerhalb der Blafe oronen fich leßtere zu einer neuen Scheibe. Bei den meijten Arten tft die Scheibe aus 8 oder 16 Zellen zufammengefest, feltener aus 4, 32 oder 64. Die Ranvzellen unterjchetven ich gewöhnlich von den Mitteellen durch Bildung von Lappen, Zaren ooer Staheln, welche in den einzelnen Arten verschieden geformt find. Fig. 1. Pediastrum tetras (Ehrenberg). ®ig. 4. Pediastrum octonum (Haeckel). Die Scheibe bejteht aus vier gleichen, im Kreuz Die Scheibe bejteht aus acht gleichen, flaichen- Itehenden, dreiecigen Zellen, deren Außenvand zweir fürmigen Bellen, die einen regulären achtitrahligen lappig und vierjpisig it. Dede Zelle enthält ein | Stern bilden. eve Zelle befitt einen Kern (mitten), Vyrenoidv und zwei Kerne. ein Pırenoid (innen) und einen radialen Fortjat, ı gleich einem Flajchenhals (außen). ig. 2. Pediastrum rotula (Kützing). Die Scheibe ift aus acht zweilappigen Zellen Fig. 5. Pediastrum eruciatum (Haeckel). zulammengejest; die Mittelzelle enthält fünf Kerne, Die Scheibe befteht aus vier gleichen, im Kreuz die jieben Nandzellen je jechs Kerne. Ttehenden zmeilappigen Bellen; jede Zelle enthält ein PVyrenoiv und jechs Kleine Kerne. ever der Fig. 3. Pediastrum sranulatum (Kützing). acht Zappen trägt aufen zwei feine Spigen. Die Scheibe bejteht aus acht Zellen, von denen | jede ein zentrales Pyrenoid und zahlveiche Heine Dig. 6. Pediastrum selenaea (Kützing). Kerne einihließt. Die beiven Iymmetrifchen Mittel- Die Scheibe befteht aus 16 Zellen, welche die zellen find trapezoid, ohne Fortfäte. Die jehs | gewöhnliche Anordnung zeigen (wie aud) in Fig. 7); Kandzellen find zweilappig, jede mit zwei radialen, | eine zentrale Mitteelle ift von fünf ähnlichen förnig vauhen Kolben bewaffnet. | umgeben, und diefe von einem Kranze von zehn zweilappigen Nandzellen. eve Zelle enthält ein zen- trales Pyrenotd und 4—-6 Kerne. Sig. 7. Pediastrum pertusum (Kützing). Die Scheibe befteht aus 16 Zellen, in derjelben Anordnung wie Fig. 6, nur dur) größere Swilchen- räume getrennt. Die jpiben, dreiecfigen Lappen der zehn Nandzellen Tind gezähnt. Die Fleinen Kerne diefer Art find zahlreicher. Fig. Ss. Pediastrum elegans (Haeckel). Die Scheibe bejtehbt aus 32 Zellen; eine zen- trale Mittelzelle it von drei Zellenringen zu fünf, zehn und 16 Zellen umgeben. Bon den jechs Mittelzellen enthält jede ei zentrales Pyrenotd und 5—6 Kerne. Die zehn Bellen des zweiten Ringes find in Vermehrung begriffen; jede zerfällt Huch Teilung in 8—16 Zellen. Die 16 Zellen de8 Äußeren Ninges oder die Nandzellen (mit je vier jpigen, gezähnten Nandlappen) zeigen den Ge- bıntsaft der Tochteriheiben, die jich in jeder ein= zelnen Zelle der Muttericheibe dur) Teilung ge bildet haben. Im vier diagonalen Nandzellen be- ginnt die Gebunt, imden aus einem Sprung oder Seburtsjpalt der Zellenwand eine gemwölbte Blafe vortritt. Sm vier anderen, zwilchen jenen liegenden Kandzellen ijt die Geburt weiter vorgejchritten; Die vier jungen Tochterfcheiben (deren 16 bewegliche Zel- (en fich noch nicht regelmäßig georonet haben) Jtnd aus ihrer Mutterzelle in die Blafe übergetreten. Die acht Nandzellen zwilchen ven gebärenden acht Zellen find bereitS entleert; jede zeigt noch den Jchrägen Sprung der Zellenwand, aus welchem die geborenen Tochterfcheiben ausgetreten find. | Fig. 9. Pediastrum lunatum (Haeckel). Die Scheibe beiteht aus acht Zellen, ähnlich georonet wie Fig. 8 und 10. Die beiven Mittel- zellen find halbfveisfürmig, mit je zwei Kernen; die jechg Nandzellen find halbmondförmig, mit je vier Kernen. Dede Zelle enthält ein zentrales Vyrenoid. Sig. 10. Pediastrum fureatum (Haeckel). Die Scheibe beiteht aus acht Zellen, ähnlich georonet wie Fig. 3 und 9. Die beiven Mittel- zellen find fünferig, die jehs Nandzellen find jechs- eig, außen gabelteilig. Sig. 11. Pediastrum Braunii (Haeckel). Die elliptiiche Scheibe beiteht aus 8 pentago- nalen Zellen, deren jede einen tiefen Ginfchnitt zeigt. Die jechs Nandzellen find mit je vier zarten Spiben bewaffnet. Diefe Art ift ac) dem fein- finnigen Botaniter Alexander Braun benannt. Fig. 12. Pediastrum ellipticum (Ehrenberg). Die elliptiiche Scheibe beiteht aus 16 Zellen, von denen jeve ein Wyrenoiv und vier Kerne ent- hält. Die fünf Mittelgellen find zweiteilig, die elf Nandzellen am ande vierlappig. ig. 13. Pediastrum Darwinii (Haeckel). Die birnförmige Scheibe tft bilateral und bejteht aus acht Iymmmetriich geordneten Zellen; eine Mittel- zelle ijt von jechS zweiteiligen Randzellen umgeben; die achte Zelle liegt exzentri)ch zwilchen zwei Itandgellen. Sig. 14. Pediastrum trochiseus (Haeckel). Die Scheibe, einem Zahnrad ähnlich, bejteht aus 32 Zellen; eine Mittelzelle tt von drei Zellen- ringen umgeben; der erite (immere) Ning it aus fünf, der zweite (mittlere) aus zehn umd der dritte (äußere) aus 16 Zellen zufammengejeßt. Bon leisteven find vier Baar leer und zeigen die Geburtsipalte, aus welcher die Tochtericheiben ausgetreten find. Sig. 15. Pediastrum solare (Haeckel). Die Scheibe bejteht aus 64 Zellen; drei Zentral- zellen find von vier Ringen umgeben; der erite King enthält 7, der zweite 13, der dritte 18 und der vierte 23 Zellen. Dede Zelle enthält ein Wy- venoid und mehrere Kerne. Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 34 — Pediastrum. al N 1 SEE ES trter RER Melethallia. — Sefellige Nigetten. Tafel 35. — Farrea. Hexactinellae. Glasfıhwänme, Slamm der Sıhmämme (Spongiae); — Klale der Kiefelfihfmämme (Silieispongiae); — Brimung der Glasfıhmwänmme (Hexactinellae oder Hyalospongiae). Die Glasfhwänmme oder jehsftrahligen Kiefelfihwännme (Elexactinellae) zeichnen fi) vor den übrigen Schwanmtieren durch die Bildung eines zierlichen Kiejeljfeletts aus, defjen urprüngliche Bejtand- teile jechsftrahlige Spicula oder Nadeln find. Die geometrifche Grundform diejer zarten Kiejelgebilde tft der Achlenftern des MWürfels und des vegulären Oftaeders: drei gleiche Achjen, welche jich unter vechten Winkeln im Raume fehneiden (wie die drei Achjen des regulären Kriftallfyitens). Bald bleiben dieje drei Achlen gleich; bald werden eine oder mehrere verlängert oder verfürzt, veräftelt oder geteilt. Bismweilen tritt an die Stelle jedes einzelnen Strahls ein pinjelfürmiges Büfchel von Nadeln (Fig. 12—17). Jeder Strahl kann am freien Ende au ein Scheibehen oder Sternchen tragen (Fig. 13, 14). Taufende jolcher zierlichen Kiejelgebilde find gewöhnlich innerhalb des weichen lebendigen Shwammförpers zu einem mannig- fach geitalteten Gerüfte verbunden, welches einem Kunjtwerk aus gejpormenem Glaje gleiht. Die Ver: bindung der Spiteln innerhalb des weichen Gemebes bleibt Locker in der Unteroronung der Lyffacinen; diefe fterfen meijtens mittels eines Schopfes loder im Schlamme des Mteeresbodens (jo Euplectella und Holtenia, Fig. 3 und 5). Dagegen wird die Verbindung der Nadeln jehr feft durch VBerwachlung zu einem jtarven Gerüfte in der Unterordnung der Dietyoninen, die metjtens auf felfigem Meeresboven feftgewachlen find (jo Farrea, Fig. 1 u. 2, und Sclerothamnus, Fig. 6 u. 7). Nicht allein die Höchit mannigfaltige Geftalt diefer Kiejelgerüfte it bei den Deractinellen gewöhnlich jehr zierlich und regelmäßig, fondern auch die Anoronung und Geftalt der Waflerfanäle, welche den Schwanmtkörper durchziehen, und der Geißelfammern, die oft Itrahlenfürmig um einen Kanal gruppiert jmd (Fig. 2, 4, 8). Gewöhnlich it der ftattliche Stod (oder Kormus) der Glasihwänme aus zahlreihen Stöcdchen (oder Cormidien) zufammengejeßt, und dieje wieder aus vielen Geigelfammern, den eigentlichen Individuen oder Verjonen de8 Schwanmes. | $ig. 1. Farrea Haeckelii (F. E. Schulze). Dev anjehnliche, baumförmige Schwamm (m Diradratjeiten des äußeren Gitter werden durch Dün- nere, die des inneren durd) didere Nadeln gebildet; natürlicher Größe gezeichnet) bejteht aus veräjtelten hohlen Röhren, deren dünne, aber feite Wand ein jeher zierliches Gitterwert mit guadratiihen Mafchen zeigt. Durch die feinen Voren der Oberfläche ftrömt das Waffer ein, durch die Mimdungen der Röhren aus. $ig. 2. Farrea Haeckelii (F. E. Schulze). Eine einzelne vierecfige Majhe des Schwanmes Fig. 1. Die Kiejelnadeln Jegen in regelmäßiger Unordnung ein doppeltes Gitterwert zufammen; Die beive Jchneiven fi) unter halben rechten Winkeln. Bon den Weichteilen Tieht man im inneren Duadrat- raum den freisrunden Duerjchnitt eines yconarti- gen Kormioium (Vafel 5), zufanmengefeßt aus zroölf Geitelfammern oder DOlynthnsförben. Bierliche Tavelfterne ftten an den Knotenpunften des Gitters. Fig. 3. Eupleetella aspergillum (Owen). Der ‚„Benu3-Blumentorb-Schwanmm”, einer der zterlichiten und der zuerit befannt gewordenen Glas- Ihwänme (um em Drittel verkleinert). Gin zier- licher Spiralfamm läuft um die dünne Wand des cylindrifchen Körpers, dejfen obere Öffnung (Os- culum) durch eine Stebplatte gejchloflen ift. Fig. 4. Eupleetella aspereillum (Owen). Ein Stüd der äußeren Haut, Itark vergrößert. Sn den vier Gcen des Duadrates, welches durch) Lange Nadeln gebildet wird, Liegen zierliche Sternchen. ig. 5. Holtenia erateromorpha (Wyville | Thomson). Der becherförmige Schwamm fit auf einem langen Stiel, der durch einen filzigen Busch von zujammengevrehten Kiejelnadeln gebildet wird. Mit Biiheln von ähnlichen, geiponnenem Glafe vergleich- baren Kiejelnadeln ift auch die äußere Oberfläche des Bechers und der Rand der oberen, weiten Öffnung (Osculum) bevedt. Das zierlihe Gitterwerf der äußeren Körperoberfläche tjt von zahlreichen größeren, fternförmigen Öffnungen durchbrochen. Fig. 6. Selerothamnus spiralis (Marshall). Der Shwanm (im Biertel der natürlichen Größe gezeichnet) bildet einen Bufch, defjen jchlanfe Ifte von einer Spiralfrauje ummunden find. Fig. 7. Selerothamnus spiralis (Marshall). Ein Mit desjelben Schwammes in natürlicher Größe. Fig. 8. Polyopogon amadu (Wyville Thomson). Duerjchnitt duch einen jungen Schwamm, deifen HSentralhöhle acht vaniale Ausbuchtungen zeigt; dieje mo im Bau einem Sycon (Tafel 5, Fig. 9) ähn- (ich und vegelmäßig mit Oeißelförben befett. 51g. 9. Pheronema rhaphanus (Franz Eilhard Schulze). Eine Zapfennadel der äußeren Haut. ig. 10. Hyalonema indieum (Franz Eilhard Schulze). Ein Amphiviseus oder ein Kiefelftab, welcher an beiden Emden einen Stern trägt. dig. 11. Hyalonema conus (F. E. Schulze). Ein Amphiviseus, ähnlich Fig. 10. Fig. 12. Regadrella phoenix (Oskar Schmidt). Ein Floricom (Kiejelftern, deifen jechs Schenkel biumenähnliche Binfel darftellen) mit zurüdgefriimm- ten Blumenblättern. Fig. 13. Saccocalyx pedunculata (Franz Eilhard Schulze). Ein Discoherafter, Stern mit fpiralig gedrehten Sndjtrahlen, die eine Feine Scheibe tragen. Fig. 14. Orateromorpha Meyeri (Gray). Ein Discoherafter, Stern mit jehs Pinfeln. Sig. 15. Hyaloslylus dives (Franz Eilhard Schulze). | Ein Hexajter, Stern mit Rohrkolben. &ig. 16. Polylophus philippinensis (Gray). Ein PBlumicom (Deralter oder jechsjtrahliger Kiejelftern mit jehs Federbüfchen). Fig. 17. Stylocalyx tenera (Franz Eilhard Schulze). En Amphivisceus. Em Kiejelitab, an dejfen bei- ven Gnvden zwei jternförmig eingefchnittene Oloden einander gegemüberitehen. UFFeH. y 39 —— # Y [3 Tafel Haechel, Kunstformen der Natur. llae. — Slasfdmwänmmte. Hexäactine Tafel 36. — Aequorea. Leptomedusae. Zaltenguallen. Slamm der Bellelltere (Cnidaria); — Alalle der Sıhleierguallen (Craspedotae),; — Bronung der Faltenguallen (Leptomedusae); — Familie der Sonnenguallen (Aequoridae). Die Sonnenguallen (Aequoridae), welche auf diefer Tafel dargeftellt jmd, zeichnen fi vor ven übrigen Faltenguallen (Leptomedusae) durd) die anjehnliche Größe und die ungewöhnliche Zahl der Strahlfanäle aus, die an der unteren Fläche des Gallertichiemes verlaufen; von unten gejehen (Sig. 1, 3) gleicht diefer einer Sonnenblume mit vielen Strahlen. Während bei den meisten übrigen Medufen die Zahl der Nadialfanäle vier oder acht beträgt, fteigt fie hier auf 32—64 oder jelbjt über hundert. Der freisrunde Oallertfchtem diefer Sonnenquallen (Umbrella) ift meijtens flach jheibenfürmig (Fig. 1— 3), feltener glocdenfürmig hoch gemölbt (Fig. L—6). Die gemölbte obere Fläche (Exumbrella) tjt bis- weilen von radialen Rippen durchzogen, wie ein Kriftallteller (Fig. 2, 5). An der ausgehöhlten unteren Fläde (Subumbrella) Liegen die Ningmusfeln, welche den Schiem zufammenziehen und durch Yus- Itoßen des Wafjers aus der Schtemböhle dejlen Schwimmbewegung vermitteln. In der Mitte der unteren Skhirmfläche Kiegt eine flache, Freisrunde Magenhöhle; viele öffnet fi durch einen jeher dehnbaren Mund, der von einem Kranze dünner, beweglicher Mundlappen umgeben tt (Fig. 1, 3). Bisweilen ftsen lestere am unteren Ende eines umgefehrt fegelfürmigen Gallertitieles, der unten weit aus der Schiemböhle her- vorragt (Fig. 5, 6). Die Strahlfanäle, die aus dem Umfreije des Magens entipringen, jteigen dann erit am Magenitiel empor, biegen oben nah außen um und laufen an der Subumbrella zum Schirm- vande; hier vereinigen fie fich zu einem Ningfanal. An diefem Tiegt auch der Nervenring Jowie ein Kranz von Gehörbläschen; nah innen davon ein horizontaler Schwimmwing (Velum, Fig. 1, 3). Die zahlreichen Ventafeln oder Fangfäden, die vom Schiemwande abgehen, geraten beim Schwimmen in die anmutigften wellenförmigen Bewegungen. Die Hguoriden find getrennten Gefchlechtes wie die meilten anderen Medujen; die Gejchlechtsprüfen find bier Kleine, wurjtförmige Sädchen, die bein Weibchen Gier, beim Männchen Sperma erzeugen; fie liegen bald am Ahrfange der Ktavialfanäle (Fig. 6), bald im Verlaufe oder am Ende derfelben (Fig. 1, 3, 5). Die Farbe der zarten, ducchfichtigen Aquoriden ift meiltens bläulich oder Ficht vötlich. Fig. 1. Aequorea discus (Haeckel). Yus dem Mittelmeer, in natürlicher Größe, von unten gejehen. Der geöffnete zentrale Mund it von einem Kranze furzer Lippenfranfen umgeben und führt in eine flahe Magenhöhle, von deren Umfang 32 Nadialfanäle ausftrahlen; in der Mitte ihres Verlaufes Liegen ebenjoviele Gejchlechtsprüfen, am Rande furze Fangläden. Nah innen jpringt von dem einwärts gerümmten Rande ein hori- zontaler Musfelring vor (Velum). Fig. 2 u. 3. Zygocanna diploconus (Haeckel). Aus Neuguinea, in natürlicher Größe; Fig. 2 von der Seite, Fig. 3 von unten gejehen. Der vurhfichtige allertichtem bildet eine Friitallartige Scheibe, deren flach gewölbte obere Fläche von 32 FZurdhen eingefohnitten it. Vom Shtemrande jtrahlen 16 lange, jehr bewegliche Sangfäden aus. Sn der Mitte der hohlen unteren Fläche liegt der freisvunde Mund, von 16 gefräufelten Mundlappen umgeben; er führt in die flabe Magenhöhle, von deren Nanvde 16 gabeljpaltige NKavialtanäle aus- jtrahlen. An jedem Gabelafte der leßteren fttt eine - wuritförmige Gejchlechtsprife. An dem Nervenringe des Schiemrandes, von welchem die 16 Ventafeln entipringen, fihtbar (Gehörbläschen) ; nad) innen davon ein freis- runder, horizontaler Musfelring (Velum). Fig. 4. Polycanna germanica (Haeckel). Von Helgoland, in natürliher Größe, von ver Seite gejehen, in lebhafter Schmwimmbewegung be- griffen. Der flach gemölbte Gallatihiem it faft balbfugelig zulammengezogen und jtößt Wafjer aus der unteren Schiemböhle aus. Davurd wird der Kranz von langen Fangfävden, der vom Schtrm- rande herabhängt, in eine zierlihe Wellenbewegung verjeßt. In der Mitte der Schtimbhöhle hängt oben der Magen herab, von deilen Umfreife 50—70 Kadialfanäle ausjtrahlen. der unteren Flähe des Ohirmes find an Drei Stellen befonders ftark zujammengezogen. Fig. 5. Zygocannula diploconus (Haeckel). Yus dem Indilchen Ozean, in natürlicher Größe, von der Seite gefehen. Der bochgewölbte Gallert- fchtem gleicht einer Kriftallglasglode, deren Ober- fläche in ftwahlige Rippen geteilt ift. Vom Schium- vande hängen unten jehr zahlreiche lange Fang: fäden herab. In der Mitte der Shirmhöhle fibt find ehr zahlreiche Kleine Körnchen | Die Ningmusieln an ‚ der umgekehrt fegelförmige Oallertitiel des Magens, ver in 16 lange, gefräufelte, wellenförmig bemegte Mumndlappen gejpalten ift. Zahlreiche Nadialfanäle gehen vom Magen aufwärts, biegen oben in der Shirmhöhle um und laufen abwärts gegen den ı freien Ntand des Schirmes; hier find fie gabelfürmig gejpalten, und jeder Gabelait trägt eine faltige Gejchlehtsprüfe. Die zahlreihen Körndhen am Skhiemrande find Feine Gehörbläschen. Fig. 6. Orchistoma elegans (Haeckel). Halb von unten, halb von der ©eite gejehen, im natürlicher Größe. Aus der unteren Fläche des balbfugeligen Schtemes hängt ein dicker, gallertiger Magenftiel herab, dejlen unteres, dünnes Ende den | Magen trägt; viejer tt falt bis zum Grunde in 32 lange, dünne, bandfürmige Mundlappen ge- ipalten, die Sich Fräufelnd bewegen. Gleich oberhalb derjelben liegt ein Kranz von 32 Gefchlechtsprüfen, am Beginne der aufiteigenven Nadialfanäle; oben biegen leßtere nah außen um und laufen zum Schiemrande, wo fie) jeder Kanal in einen langen, beweglichen Fangfaden fortjest. Dieje elegante neue rt, in der Nähe der Agoren-Snfeln gefangen, unterjcheivet ich von der verwandten Orchistoma Steenstrupii der Antillen durch den Ihlankeren Magenitiel und die viel längeren Mundlappen und Tentafeln. — Haeckel, Kumstformen der Natur. Tafel 360 — Aequorea. aa a min RN G va Leptomedusae. — Saltengquallen. I zz ee na Ef) Tafel 37. — Discolabe. Siphonophorae. Btaatsquallen. Stamm der Dellelfiere (Cnidaria); — Alalle der Staafsguallen (Siphonophorae); — Dronung Der Prarhlguallen (Physonectae). Die Bradtquallen oder Bhyfonekten gehören zu den Ichönften und wundervollften Erjcheinungen des Meereslebens; te gleichen Ihwimmenden Blumenftöden, deren Körper, aus buntem Olafe angefertigt, nut zierlihen Blättern, Blüten und Früchten bedeckt ift, dabei in hohem Grade empfindlich umd beweglich. Bon den anderen Dromungen der Siphonophoren (Cyftoneften auf Tafel 7, Disconekten auf Tafel 17) unterfcheiden fich die Phyjoneften durch höhere Arbeitsteilung der zahlreichen, vielgeftaltigen Berfonen, welche den Stock zujammenfegen, bejonders aber durch den gleichzeitigen Befis von zweierlei Schwimmapparaten, einer gipfelftändigen palliven Schwimmblaje und zahlreichen aftiv=-beweglichen Schwimmgloden. Die dar: gejtellte Art gehört zur Familie der Discolabiden; von der gewöhnlichen Bhyfophora untericheidet fih Discolabe dadurch, daß die Schwinmgloden nicht in zwei, jondern in vier Längsveihen geordnet find. Fig. 1—5. Diseolabe quadrigata (Haeckel). Diefe prachtvolle Stiphonophore ift in Fig. 1 volljtändig dargeftellt, wie fie im Dezember 1881 im Sndilchen Ozean gefangen und in Belligemma nach dem Leben gezeichnet wınde (im doppelter natürkicher Größe). Der anjehnliche Medufenftock, der aus mehreren taujend Ginzeltieren, medufen- artigen PBerjonen, zujammengejeßt ift, gleicht einem blumengefjhmücten Tafelauffat oder einem bunten Blumenjtod, der manniofach geformte und gefärbte Blätter, Blüten und Früchte trägt. Der jchmwim- mende Körper des ganzen Stores oder Rormus be- jteht aus zwei Hauptftüden, dem oberen Shwimm- . förper (Nectofom) und dem unteren Nährkörper (Siphojom). Der Shwimmförper (Nectosoma) trägt oben an ver Spibe des zentralen Stammes (oder der Achle des Stodes) eine luftgefüllte Shwinm- blaje (Pneumatophora), einen hydroftatiichen Apparat (ähnlich ver Schwinmblafe ver File). Dar- unter folgt eine vierjeitigepyramidale Schwimmfänle, zujammtengejeßt aus vier Neihen von Shwimm- gloden (Nectophora); das find Medufen ohne Magen und Mund, die bloß die Aufgabe haben, durch ihre regelmäßigen Zufammenziehungen den ganzen Stod Ihwinmend fortzubewegen. Cine ein- zelne Schwinumglode, von der breiten Seite gefehen (mit ihren vier gewundenen Grnährungsfanälen), ft ın Fig. 3 dargeftellt; — Fig. 2 zeigt die Inı- fiht der Shwunmfäule von oben; in der Mitte die Icheitelftändige Schwinunblafe, umgeben von den vier Reihen der freuzjtändigen Schwimmglocen. Der Nährtörper (Siphosoma) beginnt bei diefer Art mit einem breiten Kranze von fehlangen- fürmigen Balponen oder Taftern (Taftpolypen), die fich lebhaft tajtend ausbreiten und bewegen (im Leben jhön rojenrot gefärbt); aus der Bafis jedes Tajters erhebt fih ein langer, jehr beweglicher Taftfaden oder Balpakel, pielend nach oben aus- gejtwect. Unter dem Schute der Tafterfrone fibt zunähit ein Kranz von traubenförmigen Körpern, ven Gejhlehtsitöckhen over Serual-Gormidien (Gonodendra). eve Traube befteht aus einem Ihlanten, mit Wärzhen befesten Gejchlechtstafter | (Gonopalpon), aus einer oberen weiblichen Traube (mit vundlichen Beeren, den Weibchen) und einer unteren männlichen Traube (mit länglichen Beeren, den Männchen). BVergl. Fig. 4 Alle einzelnen Beeren find medufenartige Verfonen, deren Magen- ja (ohne Mundöffnung) beim Weibchen Eier, beim Männden Sperma erzeugt. Die Gefchlechtstiere diefer Art zählen nach vielen Taujenden, wie die Blüten eines großen Obftbaumes. — Unterhalb des Kranzes der Gejchlechtsperjonen oder Gonophoren find 10-—20 große Nährperfonen oder Siphonen fihtbar (auch „Saugröhren” oder „Sreßpolypen”, „Bolypiten” oder „Oaftrozooive” genannt); je dienen allein zur Nahrungsaufnahme md verbauen die ge freffenen Beutetiere (Krebfe, Würmer, Medufen, Urtiere); die verdaute Nahrung gelangt am Orunde der Siphonen in die hohle Röhre de3 gemeinjamen Stammes (Truncus), von wo fie an alle Ver- fonen des fommuniftiihen Tierjtaates verteilt wird. Die Siphonen find gelb gefärbt, jehr beweglich, gefräßig und verdauungsfähig (mit acht braunen Zeberftreifen ausgeftattet, die durch die Magenwand duchihimmern); ihr achtlappiger roter Mund it jehr erweiterungsfähig, mit einem Saume von Nefel- fnöpfen und Drüfen ausgejtattet (bei der Berjon, welche die Mitte von Figur 1 einnimmt, weit geöffnet). Yn der Bafis jedes Siphons fibt ein langer umd ftarfer Fangfaden oder Tentafel, bejegt mit einer Keihe von beweglichen Geitenfäven (Teentilla). Sedes Tentilum trägt am Ende einen birnförmigen Nejlelfnopf oder eine „Neflelbatterie”, eine Kapjel,, in der ein bhutrotes Neffelband Tpiralig aufge rollt Kiegt; diejes Spiralband enthält Taufende von Rejielpatronen, furdhtbare Giftwaffen, welche die | Beutetiere töten. Das Spiel der langen TVentateln und ihrer zahlreichen Tentillen, die lebhaften und mechjefnden Bewegungen diejer Hangorgane, gewähren | am lebenden Tiere ein wundervolle Schaufpiel. In Fig. 1 ift der Tentatelbufch Yptralig aufgerollt und unten (am Boden de3 Olasgefäßes) teilweile aus: gebreitet. Wird das empfindliche Tier gereizt, jo ziehen fich alle Berjonen des Stodes zujammen. Fig. 2. Scheitelanfiht des Schmwimmför- pers (von oben) in doppelter natürlicher Größe. Die kreisrunde Schwimmblajfe Prreumatophore) im der Mitte ift von vier Neihen freuzjtändiger Schwim- glocen Nectophoren) umgeben. Fig. 3. Eine einzelne Shwimmglode Nec- tophore), von der breiten Seite gejehen, fünfmal ver= größert. Non den vier Grnährungstanälen des Me- dujenschiremes find die beiven jettlihen gejchlängelt und viel länger als die beiven mittleren. Fig. 4 und 5. Der Stamm (Truncus), nad Ablöfung aller Anhänge (der polymorphen Perfonen), mit Ausnahme der Gejchlechtstrauben. Fig. 4 (won unten, Balalanficht) zeigt die jpirale Yufrollung des jacförmigen Stphonenjtammes, an | deffen Bauchrand (außen) die Reihe der Gejchlechts- bäumchen fißt; die runden Löcher an ihrer Bafts Ind die Anjasitellen der abgelöften Stphonen. Fig. 5 (von oben, Apikalanficht) zeigt oben die achtitrahlige Schwimmblaje, darunter den zujammengezogenen Stamm de Schmwimmförpers. Die vieredigen Facetten am Rande des Siphonenftanmes jind die Anjagftellen der abgelöjten Balponen. Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 37 — Discolabe. Im) @ N Siphonophorae. — Sfaafsguallen. Tafel 38. — Periphylla. Peromedusae. Tafıhenguallen. Stamm der Belleltierr (Cnidaria); — Mlalle der Tappenguallen (Acraspedae); — Prommg der Talıhengnallen (Peromedusae); — Yamilie der Bläfferkrangguallen (Periphyllidae). Die Talhenguallen (Peromedusae) bilden eine jehr eigentliche, exit neuerdings in der Tieffee entdeckte Ordnung von ftattlichen Tieren aus der Klaffe der Lappenquallen (Acraspedae). Shre nächtten Verwandten find die Scheibenguallen (Discomedusae, Tafel 8, 18, 28); jte unter fcheiven fich aber von diefen flachgewölbten, fcheibenfürmigen Medufen nicht allein durch die hohe Wölbung des fegelförmigen Schiemes, jondern auch durch merkwürdige Verhältniffe im inneren Körperbau. Alle Diskomedufen tragen am Schiemrande mindeftens acht Sinmesfolben oder Rhopalien (vier perradiale und vier interradiale); die Beromedufen dagegen befigen nur vier interradiale Sinnestolben von eigentünlichem Bau (Fig. 6); dagegen figen an Stelle der vier perradialen Nhopalien biev einfache Tentateln. Ur Ipringiih find übrigens alle Rhopalien der Miraspeden durch Ummandlung aus Tentafeln entjtanven. Der Mund der Peromedufen (Fig. +) führt in ein vierfeitiges, mit vier Badentajchen verjehenes Mundrohr und diefes in einen weiten, fegelfürmigen Magen (Fig. 2, 3, obere Hälfte). Durch vier lange interradiale Magenfpalten gelangt die Grnährungsflüffigfeit in einen ringförmigen weiten Hohlraum (Kingfinus) und aus diefem in 16 Kranztafchen, die am Schiemrande liegen. Die Gejhlehtsdrüfen (Gonaden, in Fig. 1 und 2 durch gelbe Färbung auffallend) find vier Baar Wülfte, die an der unteren Schirmfläche vorfpringen. Zmoifchen ihnen liegen acht dreiecige Deltamusfeln, nad) außen davon ein breiter Kranzmustel, in 16 vieredfige Felder geteilt (Fig. 1 und 5). $ig. 1—2. Periphylla mirabilis. (Haeckel). Eine große Weromedufe, an der Oftfüjte von Kteufeeland in 6600 Fuß Tiefe von der Challenger: Grpedition gefangen (Shum 16 cm hod, 12 cm breit). Fig. 1. Anfiht der ganzen Medufe, von unten, in drei Viertel natürlicher Größe. Die Mitte der Figur nimmt das große achtecfige Munorohr ein (Fig. 4). Der wulftige Mundrand ift etwas ein- geichlagen und trägt vier Baar Bartfäven oder Dralfilamente. Die dunkle, trichterfürmige Höhle, aus welcher das belle Mundrohr hervorragt, ift die tiefe Schiemhöhle, ihre Unterflähe (Subum- brella) it rötlichviolett gefärbt und größtenteils mit kräftigen Schwimmmusfeln bevedt; außen der breite Kranzmusfel (in 16 vieredige Tafeln geteilt), innen ein Ning von acht dreiecfigen Nadialmusfeln (Deltamusteln). Zmwilhen letteren Itegen die acht gelben, hufetjenförmigen ejchlechtsprüjen (Öonaden). Nah augen vom Kranzmustel find die 16 jtarken, einmärts gefrümmten Nandlappen des Schirmes fihtbar. BZmilchen diefen liegen am Schiemrande vier interravdtale Simnestolben (diagonal) und 12 jtarfe Fangfävden oder Tentafeln (vier perradiale und acht adradiale). | Fig. 2. Anfiht der ganzen Medufe von der Seite. Der hobe, fegelfürmige Schtem tft durch eine tiefe, horizontale KRranzfurdhe in zwei verjchiedene Hauptitüde geteilt, den oberen glatten Schiemfegel und den unteren, in 16 Felder geteilten Schirm- franz. Durch) die Wand ver unteren Hälfte des Obirmfegels Ihimmern vier gelbe Gejchlechtsprüfen dur, in der Mitte ein vierediger VBerwachlungs- inoten (Cathamma). Der Schirmfranz zeigt in feiner oberen Hälfte acht diefe Gallertiodel oder We- dalten, in der unteren Hälfte 16 jchmälere Nand- (appen. Zmijchen diefen |ien in jedem Duadranten des Schirmrandes drei ftarke, einmärt3 aufgerollte Tentafeln und in der Mitte zwilchen ihnen ein Sinnestolben. $ig. 3. Periphylla Peronii (Haeckel). us dem füdatlantiihen Ogean, in natürlicher Größe; Seitenanfiht. Die obere Körperhälfte, der Schirmtegel, tt Taft halbfugelig; der Dunfelviolette Zentralmagen Ihimmert dur die die, bläuliche Gallertwand de Schirmes dur. Die untere Körperhälfte, der Schirmkranz, tt durch 16 radiale Einjehnitte in ebenjoviele Nandlappen geteilt. Zwi- Ihen diefen fißen auf den Gallertiodeln oder We- dalien 12 jtarke aufgerollte Fangarme (je drei in jedem Duadranten) und vier interradiale Stmmes- £olben. Unten tritt aus der Schirmböhle der breite, gelbliche, weit geöffnete Mund hervor. $ig. 4. Periphylla hyacinthina (Steenstrup). Yus dem Meere von Grönland. Anficht des tlolierten Mundrohres, von unten. Im der Mitte fieht man das jchmale, bläuliche Mundfreuz, die enge, freuzförmige Öffnung, welhe in den Magen führt. Kacd) augen von den vier perradialen Schenteln de3 Mundfreuzes Tiegen vier T=förmige Badentajchen, getrennt durch vier interradiale gelbe Mundfäulen. ig. 5—7. Periphylla mirabilis (Zaeckel). Fig. 5. Duerfhnitt duch die Mitte des Kör- pers, mit jchematischer Wrogeftion der verjchiedenen Drgane. In der Mitte das Mundkreuz, zwilchen dejlen vier Schenteln acht Galtralfilamente Tihtbar find (innere Magententafeln). Dann folgt ein Kranz von vier Baar gelben (adradialen) Gejchlechtsprüjen; zwilchen diejen Liegen acht rote Deltamusfeln. Auen it ein Sivanz von 16 gelben Magentajchen und von 16 blauen WVevalten im Duerjchnitt fichtbar. Fig. 6. Em einzelner Sinnestolben (Rho- palium), jtarf vergrößert. Der obere, Jchmälere Teil diefes Otnnesförpers enthält in der Höhle einer Dedichuppe ein fugeliges Gehörbläschen, das mit Kriftallen gefüllt it. Zu beiden Seiten de3- jelben find ein Baar Augen fihtbar. Gin Drittes, unpaares Auge (mit gelber Line, umgeben von einem violetten Bigmentring) liegt im breiteren un- teren Teil des Nhopalium, der von einem fragen- fürmigen braunen Vigmentpolfter mit zwei dicken Schenfeln umfaßt wird. Fig. 7. Duerjehnitt durd den Muskel einer Tentafelwurzel. Auf der blauen Stüßlamelle it ver Wurzelmustel in zierlihe Falten gelegt. Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 38 — Periphylla. f Peromedusae. — Talcbengtallen. Tafel 39. — Gorgonia. Gorgonida. Rinpenkorallen. Stamm der Delfelfiere (Onidaria); — Mlalle der Korallen (Anthozoa); — Legion der Kranz- korallen (Aleyonaria); — BPrdnung der arhlfirahligen Kranzkorallen (Octocoralla). Die Familie dev Nindentorallen (Gorgonida) bildet eine formenveiche Gruppe (mit mehr als 300 Arten) in der Ordnung der ahtjtrahligen Kranzforallen (Octocoralla). Alle Korallen diefer Familie bilden anjehnlihe Stöde over Kormen, die unten auf dem Meeresbovden feitgewachlen find; viele zeichnen fich durch zierliche Formen und bunte Farben aus (bejonders gelb, orange, vot, violett). Die einzelnen Bolypen oder Korallen-Berjonen, welche diefe rutenfürmigen over baumförmig verzweigten Stöde zujammenjegen, find gewöhnlich jehr Klein, oft mitroffopiich; fie find am Stod und jeinen Zweigen bald in regelmäßigen Neihen, bald mwirtelfürmig georonet, bald unregelmäßig verteilt. Seder einzelne Bolyp (Fig. 1, 13, 15) trägt eimen Kranz von acht gefiederten Tentafehn; dieje können bald lang ausgejtreckt oder zurücgeichlagen, bald zufammengelegt und eingezogen werden (Fig. 9.) Das fefte Sfelett oder jtüßende Gerüft der Ainvenforallen bejteht immer aus zwei verjchiedenen Teilen: einem inneren Achjenjkelett, das einen hornigen oder verfalften Stab bildet (auf unferer Tafel nicht ficht- bar), ımd einem äußeren Rindenjfelett, in welchem die einzelnen Verfonen befeftigt fien. Die Rolypen, deren Dauptachje jentvecht gegen die Achje des Stocdes gerichtet it, hängen in der Rinde durch zahlreiche ernährende Gefäße zufanmen; diefe Nagengefäße gehen von den achtitrahligen Magenhöhlen der einzelnen Polypen aus. Die weiche Aınde erhält Feftigfeit dur Einlagerung von jehr zahlreichen Kalkkörperchen (Spieula). Die Geftalt diefer Spiteln ift jeher mannigfaltig und oft jehr zierlih (Fig. 2, 3, 7, 14). Fig. 1. Gorgonia verrucosa (Pallas). Ein einzelner Bolyp (eine Korallenperfon), jtark vergrößert, mit ausgeftrecten acht Yangarmen; von vielen gefiederten Ventateln find vier nach oben, vier alternierende rüdmwärts nah unten gefrünunt. Sm Duchfichtigen Leib it innen der flafchenförmige Magen Ttchtbar, deilen Hals oben das enge Schlhund- vohr bildet. Unten ift die Bafis des blumenförmigen | Volypen von einem niedrigen felhförmigen Fortlat des Nindenfteletts umgeben, ver in acht lanzett- fürmige, dornige Blätter gejpalten it. ig. 2. Platycaulos Danielsseni (Perceval Wright). Ein einzelnes Spifel des Nindenffeletts, ftarf vergrößert (ein freugfürmiger Kalkförper, deifen vier Schenkel ein ÜUhrenbüfchel tragen). Fig. 3. Euplexaura pareiclados (Perceval Wright). Ein einzelnes Spifel des Nrinvenfteletts, mit zwei Gnofnöpfen und zwei Wirten von Knöpfen. Fig. 4. Primnoella biserialis (Perceval Wright). Hmwer Wirtel von dem langen, vutenfürmigen Korallenjtod, getrennt durch ein freies, befchupptes Swilhenjtüd (Internodium). Seder Wirtel ift aus acht Volypen zufammengefeßt, deren zweifeitig zufanmengevrücter Körper mit zwei Neihen von verfaltten Schuppen gepanzert ift. dig. 5. Primnoella Murrayi (Perceval Wright). Hmwei Wirtel des langen, rutenförmigen Stodes, die mur durch ein Furzes Zwijchenftüd (Inter- nodium) getrennt find. In jedem Wirtel ftehen jechs Wolypen, gepanzert mit Schuppen, die einen Dorn tragen. Fig. 6. Stenella spinosa (Perceval Wright). Gin Hitchen des reich verzmeigten Korallenftoces, an dem zwei Jehuppentragende Bolypen ich gegen- überftehen. Fig. 7. Juncella juncea (Pallas). Ein einzelnes Spifel des Kindenfelett3 von der Form eines Ddiden Kalfjtabes, der an beiden Enden einen dornigen Morgenitern trägt. Fig. 8. Calyptrophora japonica (Gray). Drei Wirtel von den langen, rutenfürmigen iten eines verzweigten Stodes. In jedem Wirtel ftehen drei, vier oder fünf Polypen, gedecdt durch) zwei große, dornige Kalkfehuppen, eine horizontale und eine vertifale. Der Bolyp, der durch Diele Dedichuppen geihüst und verjtedft wird, ft noch mit einem aus acht Spiteln gebildeten Dedel verjehen. Fig. 9. Gorgonia verrucosa (Pallas). Ein Alt eines vielverzweigten lebenden Korallen- jtodes, jtark vergrößert. Die zahlreichen einzelnen Tolypen, oder die Verjonen des Kormus, find in verjchiedenen Zuftänden der Ausvehnung und Zur fammenziehung Ddargeftelt. Die acht gefiederten Tentafeln, welche den Mund umgeben, find bald ausgeitredt, bald zurüdgeihlagen, bald eingezogen (Farbe veränderlich: weiß, gelb, orange, rot). Fig. 10. Acanthogorgia longiflora (Perceval Wright). Ein At des verzweigten Korvallenjtodes, der mit Dornen bededt ift. Der blumenförmige Volnp an der Spite des Aites ift von acıt geftederten, verfalften Blättern eingefchlojen, die mit Schüpp- chen bevedt finD. Fig. 11. Primnoella Australasiae (Gray). Drei Wirtel des langen, rutenförmigen Korallen- ftockes, dicht übereinander fißend, ohne freies Inter- nobium. SIeder Wirtel ift aus acht Bolypen zu= | BI Jammengejegt und jever Bolyp mit acht Reihen von Schuppen gepanzert. Bon diejen find jedoch nur die zwei dorjalen, äußeren eihen Ttchtbar, die mit- einander alternieren. Die jechS Tleineren Reihen liegen darunter verjtect. ig. 12. Calypterinus Allmani (Perceval Wright). Drei Wirtel eines langen, rutenfürmigen Korallen- jtoces, getrennt durch furze Snternodien. In jedem Wirtel figen fünf, jeh3 oder fieben Volypen, mit dem Munde nad) abwärts gefehrt. Sever Bolyp it mit drei Reihen von dornigen Kalffehuppen bedeckt, deren oberite (bafale) ein horizontales Schußdach bildet. Fig. 13. Paramuricea spinosa (Kölliker). Ein einzelner Rolyp, ähnlich einer Diftelblüte. Unten an der Bafis tft der felchfürmige Körper von einer Dornenfrone umgeben. Oben ift Die Mundicheibe von den acht eingejchlagenen Tentafeln bedeckt, die mit bogenförmigen Spikeln belegt jmd. Fig. 14. Juncea barbadensis (Duchassaing). Ein einzelnes Spitel des Ninvenffeletts, von der Form eines gejtielten Tarnenzapfen®. Fig. 15. Anthomuricea argentea (Perceval Wright). Ein einzelner Volyp, deijen acht geftederte Ten- tafeln oben gegen den zentralen Mund eingejchlagen find. Der ganze Körper it mit einem Ntavelfleide gepanzert, deilen einzelne Stüde, die Fleinen Kalt- nadeln oder Spifeln, in acht gefteverten Doppel- reihen eng aneinander gelagert find. Fig. 16. Calyptrophora Wyvillei (Perceval Wright). Drei Wirtel von einem Alte des verzweigten Korallenitodes. ever Wirtel bejteht aus vier im Kreuz jtehenden Bolypen, deren Mund nach abwärts getehrt ift. ever Wolyp tft mit drei Neihen von Schuppen gepanzert; die oberiten (bafalen) find größer und bilden ein horizontales Schußdad). — oe GOrgO Nic. a Y Zur WateP 89 = enßorallen. Mind | & < S oO ei) = oO & D &x & “ !‚Kunstformennderr Natimr. iron — LE IT u Y un VL oh sastrtolasınL ‚SsoonHt jcchs PBolypenl, geegizerk rnit r: chugpen; dien | R Atge® Wacht Reihen von | Dorh tragen. L x | SHuppen q gepanze Bf find jedoh nur | u (hie zwei porläten; äuße eihen Sichtber, die mit | 1 alteyyie je jechs Heinevan Neihe Liegen Sariygler verftedt. Fig. 6. Stegellk Mingsa , KPenfeval tight). Ein Aftehen des geich verWeigtepRovalirandes, einayag In au dentsmei IchuppentiudenogMNoR S geden- , überjtehen. | | Fig. 7. Juncella juncea (Pullas). ol Ein einggines, Spifel Yes indenfteletts von rel jtodds, getrennt durch furze nternodten. In jedem Birtel)fitenfünf, jechs oderxtiehen Boßypen, mit de Mınye nah abwärts gekehrt. Feder Mol ip tjt drei Reihen Hon dornigen alfihuppen Kedeft; ir _sberfte (Bafale) ein/horizontalie ShAlradGiÄS | der Formreinesokten Koffftabes,. der af \beiven | Enden finen dornigen Morgenftker täigt. Sig. 8. Galyptrophera japonick (Gray). Drei Wirtel von den Yangen, Zutenförmigen We eines\verzweigter Stodes. In ja, Wirtel | S inf Rolypen, gedet Dear « in eine horizontale | ‚ der > Bien j j U Die a geflenr Dr aha umgeben, find b Wo zürüsegeich (Kaen, bald eindez 11): erh D « (Perceud=IP: Ralt- ; Dopylel- En AM a we mit Dornen beyert\ift. Der an der Spißer des Aftegift verfalkten Bhättern li beichloilen = bedeskt er (Perceval ' vet Wirtel von eine 8 v en Jeder Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 39 — Gorgonia. Gorgonida. — Zinsenkorallen. Tafel 40. — Asterias. Asteridea. Seefterne, Slamım der SIernliere (Echinoderma); — Baupfklalfe Der Pyaprinefen (Pentorchonia); Alalle der Seelferne (Asteridea); — Brdnung der Unlalleriden, Die Seejterne (Asteridea) treten in zwei ganz verjchiedenen Formen auf, gleich den meiften anderen Sterntieren. Das umveife junge Tier, die Sternlarve (Astrolarva, Fig. 2—4) ift ehr Hein, wenige Millimeter groß, von zweileitiger (bilateral=|ymmetrifcher) Grundform; feine einfache Orge- wifation gleicht derjenigen eines einfachen Wurmtieres, namentlich eines Kävertieres (Tafel 32); gleich diejen Legteven Ihwimmt die Sternlarve mittels Kleiner, lebhaft ich bewegender Wimpern im Meere um: her; diefe find hier in lange Wimperfchnüre georonet (in Fig. 2—4 rot gefärbt). Bei der ganz jungen Seejternlarve (Fig. 2), welhe die Form eines Bantoffels hat, bildet die Wimperfchnm einen einfachen King mit ein paar feitlichen Ausbuchtungen; fie umfäumt die Öffnung des Wantoffels, welche der Bauch- jeite entipriht. Später entwideln fi an beiden Seiten der Sternlarve lange, armartige Fortfäte, auf welche auch die Wimperfchmur in ihrer ganzen Länge fich fortjeßt (Brachiolaria, Fig. 3, 4). Das gefhlehtsreife Sterntier (Astrozoon, Fig. 11, 12) entwidelt fih aus der zwei- jeitigen Zarve durch eine jehr merfwürdige Metamorphofe (Fig. 5—8); e3 hat eine ganz andere, fünfftrahlige Körperform und viel verwidelteren Bau; auch ift der erwachfene Seeftern mehr als hundertmal größer und lebt Friechend auf dem Boden des Meeres. Die die Haut des erwachfenen Sterntieres ut jtart verlalft und oft mit Stadheln bevet. Nur der Eleinere Teil feiner inneren Organe wird während der Verwandlung aus dem Körper der Aftrolarve in denjenigen des Aftrozoon hinübergenommen; der größere Teil des letteren entiteht durch) Neubildung. ig. 1. Asterias rubens (Linne). Der gewöhnliche rote Seejtern der europäilchen Küften, Ihwach vergrößert, von der Nüdenfeite ge jehen; das junge Vier ijt noch nicht ausgemachfen und geichlechtsreif, hat aber bereits die bleibende fünf- rahlige Form entwidelt. Die Kalkftacheln, welche die rot gefärbte Rücenfläche beverken, find regelmäßig in Reihen geordnet. Im den tiefen Buchten zwifchen den fünf Armen find die fünf zweijpitigen Gefchlechtg- platten fihtbar, aus deren Öffnungen beim Weibchen jpäter die Gier austreten. In der Mitte des Ritckens liegt die Afteröffnung. Die zahlreichen Füßchen oder Tentafeln, welche aus der (nach unten gefehrten) Dauchfläche Jeitlich vortreten, find cylindrijche, mit | Waffer gefüllte Schläuche, die fi) Tebhaft bewegen und am Ende eine Saugjcheibe zum Anheften tragen. Fig. 2—8. Larven und Verwandlungs- ftufen eines nahe verwandten Seefterns; Me- tamorphoje der bilateralen (Zweifeitigefymmetrifchen) Aftrolarve in das pentaradiale (fünfftrahlig ge- baute), päter gejchlechtsreife Aitrozooon. Fig. 2. Die jugendliche zweifeitige Zavve, die ih aus dem befruchteten Gi des fünfftrahligen Seejterns entwicelt hat (Scaphularia). Die ' Barchjeite der pantoffelfürnigen Larve ift von Wim: perjhnur umfäumt; in der Mitte ift der dveiteilige Darmlanal fichtbar (unten der Mund, oben der After, in dev Mitte dazwiichen der Magen). Fig. 3. Gine ältere Zarve (Bipinnaria), von ver Baucjleite gejehen. KNechts und ins find fünf Baar bewegliche Arme oder Wimpeln hervor- gewachjen, auf welche die (rote) Wimperfhnur ji) fortjeßt; zwei Waar liegen unten am Munde, drei Raar oben am After, Iymmetriich auf beide Seiten verteilt. In der Mitte des durchfichtigen Körpers Ihimmert der Magen durd). Fig. 4. Cine weiter entwickelte Larve (Bra- chiolaria), von der rechten Seite gejehen; der gewölbte NKüden it in der Figur nach vechts ge fehrt. Alm unteren Ende find drei nee Arme hervorgejproßt, die feine Fortfäte der Wimper- Ihnur, oben am freien Ende eine Saugwarze tragen, die jpäter zum Anheften dient. Am hinteren Ende (oben) ift die Anlage der fünfftrahligen voten Scheibe fihtbar, aus der fi) das Aftrozoon entwidfelt. ig. 5. Nüdenanficht einer älteren Larve. In der unteren Hälfte tritt die Anlage de Afteozoon vor, dejlen zahlreiche Ranpditacheln durch zierliche, geftederte Kalfftäbchen geftütt werden. (Das Hinter- ende it nach unten gekehrt.) Fig. 6. Bauchanfiht einer älteren Larve (da3 Hinterende ft nach) unten gekehrt). In der oberen Hälfte find die drei charakteriftiichen Arme ver Brachiolaria fihtbar, die am Ende Saug- näpfe tragen und zum Anbheften dienen. Sn der unteren Hälfte it das Ajtrogoon weiter entwidelt, | mit zierlichen, gitterförmigem Kalfffelett; der Nand ver fünflappigen Scheibe zeigt bereits die Aus- biloung des VBentapalmar-Staviums an (Fig. 7, 8). Sg. 7 und 8. VBentapalmar-Stadium des jungen Aitrozoon (7 von der Bauchfeite, 8 von der Jücenfeite). Die leiten Refte von der zweileitigen Ihwimmenden Zarve (Brachiolaria, Fig. 4+—6) jind jamt ihrer Wimperfchnur und den Wimpelarmen verjhwunden; der junge fünfitrahlige Seeftern fann nicht mehr Ihwimmen und frieht auf dem Meeres- boden umher. Auf der Bauchfeite (Fig. 7) Liegt in der Mitte der Mund, umgeben von fünf Baar Saugfühchen. Nach außen davon fieht man das harakteritiiche fünfitrahlige Anthodium, die „Am: bulafralvojette”, deren fünf Urme die Anlagen von je fünf Wafjerfüßchen zeigen. Auf der Nücden- jeite (Fig. 8) Üt in der Mitte der Aiter fichtbar, umgeben von fünf Stachelgruppen. Diejes „Benta- palmar-Stadium” tt für die Stammesgejchichte der Sterntieve befonvders wichtig, weil es in ähnlicher Form bei Mjtrozoen der verjchiedeniten Klaffen wievertehrt. Sig. 9 und 11. Hymenaster echinulatus (Percy Sladen). | Ein auftraliicher Oeeftern (aus 12,000 Fuß Tiefe), in doppelter natinlicher Größe. Fig. 9 zeigt allein das Mundfeld, in der Mitte der Bauch- fläche; der freisrunde, zentrale Mund ift von fünf beweglichen Stachelgruppen umgeben. Fig. 11 zeigt in der oberen (toten) Hälfte die ftachelige Nüden- fläche, in deren Witte der Eingang zur Bruthöhle liegt, verjchlofen von fünf geftreiften Klappen (dieje und die folgende Gattung von Tiefleefternen tragen ihre junge Brut während der Entwidelung in der Bruthöhle auf dem Rücken). In der unteren (gelben) Hälfte von Fig. 11 fteht man auf der Bauchfläde zwei von den fünf Armeinnen, aus denen zahlreiche Füßchen vortreten. Fig. 10 und 12. Pferaster stellifer (Percy Sladen). Ein pacifiiher Oeeftern (aus 1200 Fuß Tiefe), von der Weftküfte von Südamerika, in natürlicher Größe. Fig. 10 daS Mundfeld (wie in Fig. 9). Fig. 12 der ganze Seeftern, oben die (vote) Rücken- jeite, unten die (gelbe) Bauchjeite (wie in Fig. 11). Die ganze Nücenflähe tft mit zierlihen Sternchen bedeckt (Barillenfvonen). In der Mitte des Niücens fiehbt man die fünf dreierfigen Klappen, welche den Cingang zur Bruthöhle verjchließen (vgl. Fig. 11). — Tafel 40 — Asteras. Hoaeckel, Kunstformen der Natur. — SBeellerne idea Aster Er en AN we I ER: Er = Sn zweiter, gänzlih neubearbeiteter und vermehrter Auflage tft foeben erjchtenen: — Sn 115 Kartenblättern nıit 9 Tertbeilagen und Regifter aller auf den Karten befindlichen Kamen. In Dalbleder gebunden 13 Mark 5o Pfennig. Band in Hand mit den Herausgebern, die mit Sorgfalt und mficht bemüht waren, ein den modernen Anjprüchen ge- mügendes Kartenmerf zu fchaffen, haben wir unfer Augen- merf auf erne möaltchit einmanofrete graphıfche Herftellung und techniche Dervollfommnung der nenen Auflage gerichtet, Meyers Hand-AUtlas wird fi aljo mehr noch wie zuvor in Schule und Haus, in den Stätten getftiger Arbett das Bürgerrecht dauernd fichern, und in allen Fällen, in welchen eine zuverläffige . Orientterung nicht von der Hand zu weıfen tft, dürfte fich diefer Buchatlas aufs bejte bewähren. — Das bequeme Buchformat macht dtefe Kartenfammlung zu einem wirklichen „Hand-Atlas'', der in jevem Bücherregal und auf jevem Schreibtijch Platz findet, und zu dem man gewiß Iteber greift als zu einem Soltanten-Atlas. Allgemeine Länderkunde, Herausgegeben von Prof, Dr. Wilb. Sievers. | In die Reihe unfrer rüuhmlichit befannten, der Popularifierung des modernen Wifjens ge widmeten Publifationen tritt diefes vornehme r Don Dr. A. Pbilippson und Profeffor | Sammelwerfvollfommenebenbürtigein. Einem | Don Profeffor Dr. Wilbelm Sievers. - Europa. Asien. von jedem Gebildeten geteilten Bedürfnis, 2 r k Demenz Tor zwingenden Erfordernis unfrer Seit: d.t. lit 156 Abbildungen im Text, 14 Karten Profefjor Dr. Wilbelm Sievers. die Sufammenfafjung unfrer heutigen | u.22 Tafeln in Holzfdnitt ı. Sarbendruc, Mit 166 Abbildungen im Tert, 14 Karten Kenntnis von der Erdbefchreibung in 4 en. . einheitlicher, überfichtlicher Form bet Befchrän- BE ES IR TEE fung des riefigen Stoffes auf den Kern des ab- Sn Balbleder gebunden I6 Mtark, e ] 2 Darftellung und bilölther Anfhauung, fommt Don Profefjor Dr. Wilhelm Sievers. In Halbleder gebunden 15 Alart. « die „Allgemeine Känderfunde!' wirffam Hm k entgegen. Ihr verdankt die deutfche Kitteratur eri a, ein WDerf, das, zuverläffig und maßgebend, den | In Gemeinfchaft mit Dr. &, Deckert und sahmann von der niederöricenden Bürde des “ Sedächtnishballaftes zu entlaften fucht, und das Be DE En ae Ne al dem Saten unter Hinwegräumung aller bis- von Prof. Dr. Wilbelm Sievers. herigen Schwierigfeiten jede gemwünjchte Be- lehrung in der anfprehendften Form erteilt. Kein anderes Kulturvolf erfreut fich eines gleichen oder zum mindeften ähnlichen Werkes. Mit 154 Abbildungen im Tert, 12 Karten u, 16 Tafeln in Holzichnitt u, Sarbendrud. Mit 201 Abbildungen im Text, 13 Karten u.20 Tafeln in Holsfchnitt u. Sarbendrug® In Halbleder gebunden I5 Mtark, 3n Balbleder gebunden 12 Miark, Australien und Ozeanien. Don Profefjor Dr. Wilhelm Sievers, Eine allgemeine Sandesfunde. Mit 137 Abbildungen ım Tert, 12 Karten md 20 Tafeln in Hoßjchnitt und Sarbendrud. — In Halbleder gebunden 16 Hlarf. Feder Band der „Allgemeinen Wänderkunde” ift einzein Kauflich. Bilder- Atlas zur Geographie 233 Abbtlo in Bol;- von Europa. fchmitt on mit befchreibendem Tert von Dr. Alois Seiftbeck. sn Zeinwand gebunden 2 Marf 25 Pfennig, Bilder-Atlas z. deographie der aussereuropäischen Erdieile. 314 Abbildungen in Holzihmitt nad Photographie mit befchreibendem Tert von Dr. Alois Seijtbecd. In Xeinwand gebunden 2 Ntark 275 Pfennig. | u nn de Der Tert tft zumeift in der Form Fleiner Reifeffizzemge: halten, dte den Sefer lebhaft und anfchaulich in Orte var- geftellte Gegend verfegen und ihm die Augen öffnen über die harakteriftiichen Eigentümlichfeiten u. ore Schönheiten einer Sandfhaft jowtie über den innigen Sufammenhana des Natur- und Menfchenlebens auf diefen: Stück Boden; mit andern Worten: Bild und Tert zufammen find eine echte, rechte geographifche Entderfungsreije für jung u. alt. Br Der illuftrierte Derlagstataloa des Bibliographifchen Imftituts in Leipzig fteht Fojtenfrei zu Dienjten, u Druf vom Bibliographiichen Inftitut in Keipzig. ii Rn‘: \ ’ Be, } x f a. ! { N t | ' Fünfte Lieferung. = | | Preis: 3 Mark. ee RR a MR ; + " Eur 1% N Er EN ee. "Tafel 44. Inhalts -Derzeichnis am 5. Beft. Tafel 41. Dorataspis. Urtieve aus der Klafle dev Nadiolarien (Legion dev Alantharien, Ordnung dev Afanthophraften). Tafel 42. Ostracion. Wirbeltiere aus der Klafie ver Ftche (Unterklafle der Knochenfilche, Ordnung der Schnabelfiiche, Plectognathi; Unterfamilie der Koffer- ftide, Ostraciontes). Teleostei; Tafel 43. Aeolis. Weictiere aus der Klaffe der Schneden oder Gafteropoden (Drdnung der Nacttiemer, Nudibranchia). | Ammonites. Klafje dev Krafen oder Gephalopoden (Fa- milte dev Ummonshörner, Ammonitida). Tafel 45. Campanulina. Nefjeltiere aus der Klaffe der Hydropolypen (Drdnung der Slodenpolypen oder Kampanarien). Meichtiere aus der Tafel 46. Gemmaria. Nejleltieve aus der Klaffe ver Skhleierguallen oder Kraspedoten (Drdnung der Blumenguallen, Antho- medusae). Tafel 47. Limulus. Gflievertiere aus der Haupt- flafje der Kruftentiere, Crustacea (Kaffe der Schildttere, Aspidonia). er ' Tafel 48. Lucernaria. Neffeltiere aus der Klaffe dev Cappenquallen oder Ufraspeden (Ord- nungder Bedherguallen, Stauromedusae). Tafel 49. Heliactis. Neffeltiere aus der Klaffe ver Korallen, Anthozoa (Dvdnung der Heraforallen, Unterordnung dev Aetinien oder Seeanenonen). Tafel 50. Sporadipus. Sterntiere aus der Klafje der Seegurfen (Thuroidea oder Holothuriae). | Tafel 41. — Doratbaspis. Acanthophracta. Wunverftrahlinae, Stamm der Urkiere (Protozoa); — Baupiklale der Wurgelfüßer (Rhizopoda),; — Klalle ver Strahlinge (Radiolaria); — Legion der Akfipylern (Acantharia); — Bronung der Wunder- Krahlinge (Acanthophracta). Die Wunderftrahlinge oder Manthophratten gehören zu den mwunderbariten und intevejjan- teften Bildungen, die der einzellige Organismus der PVrotozoen hervorzubringen im jtande ift. Diefe zierlichen Radiolarien haben fi) aus der Ordnung der Stadelftrahlinge oder MWanthometven entwicelt, die auf Tofel 21 dargeftellt find; fie gehören gleich diefen zur Legion der Mfantharien. Das eigen: tümliche Acanthin-Sfefett der Afanthophratten umbült den einfachen Zellenförper in Oeftalt einer Gitter- ihale, die ich durch ihre höchft zierliche und vegelmäßige Bildung auszeichnet. Die Grundlage des Sfeletts bilden zwanzig Stadeln, die vom Müttelpunkte des einzelligen Körpers ausftrahlen und nach jenem merfwindigen Stofafanthen-Gejege verteilt find, das bereit3 bei den Alanthometren be- Ihrieben wurde (vgl. die Erklärung zu Tafel 21). Während aber bei diejen leteren die zwanzig Stacheln einfach bleiben oder ihre Duerfortfäge höchftens einfache, freie Oittertafeln bilden (Tafel 21, Fig. 1, 2, 3 und 5), treten fie hier zur Bildung einer vollftändigen Gitterichale zufammen. Die Scheinfühchen oder Peudopodien, die von der Zentralfapfel des lebenden Zellenförpers ausftrahlen, durchjegen die Gallert- bülfe (Calymma), welche fie von der Schale trennt, und treten durch deren Gitterlöcher hervor. (Auf unferer Tafel 41 find mm die gereinigten Sfelette dargeftellt, nicht der Weichförper.) Die Gitterbildung der Schale ift in zwei Hauptgruppen der Manthophraften dergejtalt verjchteven, daß in der einen Gruppe von jedem Nadialftachel (an der Oberfläche des Calymma) je zwei gegen: ftändige Duerfortfäge auswachlen (Diporaspida), in der anderen Gruppe dagegen je vier freuz- ftändige Duerfortjäße (Tessaraspida). Im erjten alle, bei ven Diporafpiden (Fig. 1 und 2) entjtehen duch Verwachlung der Duerfortläge am Abgang von Stachel zwer gegenftändige Ajpinalporen, im zweiten Falle dagegen, bei ven Teljarafpiven (Fig. 3-und 4), vier Freuzjtändige Ajpinalporen. Auen auf der Gitterichale bilden fich fpäter oft zarte Berjtacheln, deren Richtung derjenigen der zwanzig radialen Hauptftahein parallel ift (Fig. 2, 3 und 4). Die miprünglihe Kugelform der Schale (Fig. 1—3) geht ipäter oft in die linfenförmige über (Fig. 9 und 10) umd zulegt in die Doppelfegelform (Fig. 6 und 7). Fig. 1. Dorataspis typica (Haeckel). trägt. Sn denfelben beiven, fich freuzförmig Ichnei- Tolaranficht der fugeligen Schale. In der | denden Merivianebenen wie die Bolarjtacheln Liegen Mitte der Figur it der Volarporus fichtbar, um- geben von .ven Schildern der vier BVolaritacheln, deren jeder einen Kragen mit zwei Ajpinalporen die vier guatorialftahen, die am Kande der Figur (im Nguator der Schale) vortreten. Im zwei anderen Merivianebenen, welche die eriteven unter Winkeln von 45 Grad diagonal Fchneiven, Liegen die 8 Tropenftadheln, vier nad) vorn, vier nad) hinten gerichtet. Sn jeder Naht, die zwei aneinander- jtoßende Tafeln verbindet, Tiegt ein Koronalporus. Fig. 2. Diporaspis nephropora (Haeckel). Hguatorialanficht der Kugeligen Schale. In der Mitte ift einer der vier Aguatorialftacheln fichtbar, umgeben von zwei nievenförmigen Aipinalporen amd jech8 Keinen, runden Koronalporen. In der Hori- ftacheln vor. Dben fieht man die vier Volarjtacheln der nördlichen, unten die der Jüonlichen Hemilphäre. Bon den acht Tropenftacheln find nur die vier vor- deren, heil leuchtenden fichtbar. Die Oberfläche der Schale ift mit gabelfürmigen Beiftacheln bevedt. Fig. 8. Lychnaspis miranda (Haeckel). Rolaranfiht der fugeligen Schale. Sn der Mitte ift der vierlappige Volarporus Ttchtbar, und in diejem das Zentrum der Kugel, in dem die 20 Kadialftaheln zulammenftoßen. Bon vielen Tteht man 16: Die vier Äquatorialen und Die vier vor- veren polaren, zwijchen diefen die acht Tropenftacheln (diagonal, vier vordere und vier hintere). Zahlreiche, ziczacförmig gebogene Beiltacheln laufen parallel den 20 Hauptjtaheln, auf deren Gittertafeln fie fi) erheben. Diefe neue Art, im September 1899 in Ajaccio auf Corfica beobachtet, unterjcheivet fich von den verwandten Arten der Gattung dur) die vier | jtarten treuzjtändigen Flügel, die von dem pyramti- dalen Außenteil jedes Hauptitachels abgehen. Fig. 4. Lyehnaspis polyaneistra (Haeckel). Ein einzelner von den zwanzig Dauptitacheln, welche die fugelige Gitterfchale zufammenfegen. Die vier freuzftändigen Duerfortfäge, die von der Mitte ves Stahels abgehen, umfchließen durch) ihre Ver: bindung vier runde Aipinalporen und tragen auf den Enden ihrer fte dimme, gezähnte Beiftacheln. Fig. 5. Eehinaspis echinoides (Haeckel). Ein einzelner von den zwanzig Hauptitacheln, welche die fugelige Gitterichale zufammenfeßen. Die vier freuzftändigen Duerfortjäge, die von der Mitte des Stachel3 abgehen, tragen auf den Enden ihrer gabelteiligen Hfte dünne, gezähnte Beiftacheln. Fig. 6. Diplocolpus costatatus (Haeckel). Die Schale diejer Gattung weicht am meiften ; von der urjprünglichen Stammform ab; von den 20 zontalebene treten rechts und Iinfs zwei Agquator= Kavdialitacheln, welche die eigentliche Gitterjchale zu- jammtenjegen (in der Mitte der Figur), find 18 rudi- mentär; nur zwer gegenjtändige Stacheln (Jenfrecht) find jehr jtart entwidelt und von einem glocden- fürmigen Kragen mit gezähntenm ande untgeben. Fig. 7. Diploconus hexaphyllus (Haeckel). Die Schale diefer Gattung unterjcheivet fi von der vorigen (Fig. 6) dadurch), daß die 18 rudi- mentären Nadtalitaheln noch äußerlich vortreten. Die beiden großen, jenfrecht ftehenden Stacheln find durch jehs radiale Flügel mit dem fegelfürmigen Kragen verbunden, der ihre Balıs umgibt. Fig. 8. Icosaspis elegans (Haeckel). Gine tolierte Bolar-)Blatte, getrennt von dem Berbande der 20 Gitterplatten (ähnlich wie Fig. 3). Fig. 9. Hexaconus serratus (Haeckel). Die Iinjenförmige Gitterfchale ft aus 20 Ra- dialjtacheln zufanmengejeßt, von denen 14 Fleinere nur wenig über die Außenfläche vortreten, 6 größere von ftarken, gezähnten Scheiven umgeben |ind. Fig. 10. Hexacolpus nivalis (Haeckel). Die linjenfürmige Gitterichale ift aus 20 Ka- dialitaheln zufammengefett, von denen 14 fleinere gar nicht über die Aukenfläche dev Schale vortreten, jechs größere (am Zinfenrande) von jtarfen, gerippten Stahelicheiven umfchlojfen find. I en Zur Tafel 41 — Dorataspis. Haeckel, Kunstformen der Natur. a ERERZSEE en Z an \ en 7 Br — .d En AD) ? N ae Vale ul N 3 N; Dis rs = UITSN a ISIS S AL A SI Nenn 5 ee 1 zigeninnoll — Ib Is ımN : un VL oh sorgen ‚soon A SB a a . N 5 So N iS echinoides Kr ‚kb E "E gan e Kant eder Naht, die zwei jan neben. a Frerbindet, liegt ein Koron vier f Auzftänbigen Ouerfortfähe, die vg per Pit } Si. e-Din Mporaspis nephsopora (Hacc I abgehen, Ra aul ben „ er u aiht der Fugeligen Sthale. E % on I 22: Mar vier Squntoricltachehn tin, , Diploeolpus cost He (Heck N u: ah En] RR un | Fe eicht a net E 3 fa NS Hori- NL Ver Hori Stammform\ch\ N dert Bil m ER SR ae e bie eigentliche \ Sitterfchale zur | mmenfeben (in der Mitte der Figur), find 18 zudi- entär; nur zwei gegenjtänbige Staeln a tacheln vor änten die der füplichen Demifphäre, | er nördlich Sy 5 Bon Ben h) j | ra find mir Die Ey x DEU _ & "88 Seit | ING er ee Fig, ag Die Shgk U . Sat unter je sam von Sn a Golasan ist der tus hole. Sm der Y es R 3 fihtbar, und | = 2 in Biele 1 ‚das rg in ben die 20 | nern Be ve 6: ie bi vun Ex Dom WR Ntebk, durch jede: radial BRUNS Ar Tegelfdtmigen ER: man 16: die ö A und Die vier vor- Rragen. verbunden Wo süre Bafıa ame Pi | deren polaren, en ee Tropenftacheln he RE Hal TER Fe a vier pordere une Hi Dee) Zahlreiche, Fig. S. Iedsaspis elegans (Haeckel). Aotjen para le den | Eine ilolie klar Btatte, getrennt von Si Tab nee 20 terplatten (dhmlich wie Fig. 8). | 16x% tus W weckel) ' “| t ee bialftacheir zulangengejest, von denen 4 Heide e ur wenig Aber bie Tüfenfläche vortreten, 6 größere _ Seähnten Scheiben umgeben find. / ‚dalen ‚Aupenteil jedes Omas 4 bachen Fig. 4. bychnaspis polyand tra (Haeckel). Gin einzelner von ben zwänzig Dauptitacheln, welche die Fgelige Gitterfchale zifammenfegen. Die | _ Die linfenft | Rn vier Freuzjtändigen Duerfortfäße. Die von.ber Mitte | bialitadheln 3 | nunengejeßt, von benen 14 | Eleinere\ E ST BE des Stahels abgehen, umfchließen Dur ihrrBeri_? Tarssigt irdie Außenfläce ber Schale vortreten, | x bindug vier runde Aipinalporen und Bopauf den 3 jechs axpheye (am > nfengande) von Starken, gerippten en‘ a Ü Ale difne, geg6 teSW deln. O) Stasefilären Alchloffen find. er Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 41 — Dorataspis. e) Acanthophracta. — Wunderftraßlinge. Mr re Kt var A % a er Tafel 42. — Ostracion. Ostraciontes. Kolferfilie. Stanım der Wircheltiere (Vertebrata); — Baupfklalfe der Kiefermänler (Gnathostoma); — Klalfe der Hilde (Pisces); — MUnfterklaffe der Anoıhenfifihe (Teleostei); — Promumg der Sıhnabelfilihe (Plectognathi); — Familie der Barfhauffifche (Selerodermi); — XUnter- familie der Kofferfilhe (Ostraciontes). Die Rofferfifhe oder Oftracionten weichen in mehrfacher Beziehung von den gewöhnlichen Knochen- fifchen ab. Der kurze, gedrungene Körper ift größtenteils von einem ftarren Knochenpanzer umfchloflen, der fi aus jechsedigen Tafeln zufammenjegt. Nur das Maul, die Bafıs der Flofjen und der hintere Teil de3 Schwanzes find von weicher Haut bedeckt, jo daß die am diejelben fich anjeßenden Muskeln fie frei bewegen Können. Die Knochen des Oberfieferapparates (Dberfiefer und Zwilchenkiefer) find unter “einander ımd mit dem Schädel feft verwachfen, jo daß derfelbe einem Kunzen Schnabel ähnlich wird: Seder Kiefer it mit einer einzigen Nethe Feiner, Jchlanfer Zähne bewaffnet (Fig. 2 umd 3). Die Spalte des fleinen Mundes it jehr eng, ebenfo die furze Kiemenjpalte, die unmittelbar vor den Bruftfloflen regt. Die Bauchflofien find verfhwunden. Die feine Rücdenflofle jteht weit hinten, fait gegenüber der ähn- Lichen Aterfloffe. Die anlehnliche Schwanzflofle it abgerundet. Die kurze Wirbefäule tft nur aus vier- sehn MWirbeln zufammengejeßt. Die großen Augen ftehen hoch oben auf der Stirn. ' Die Gattung Ostracion enthält über 20 Arten, die größtenteils die Tropenmeere bewohnen; viele Arten find mit Starten Stadeln bewaffnet md durch bunte Färbung ausgezeichnet. Die feiten, meiftens jechserfigen Knochentafeln, welche den harten Banzer zufammenfeten, zeigen oft eine jehr zierliche Skulptur; fie ericheinen mit zahlreichen Kleinen Höckern wie mit Berlen bejegt; oft find diefe vegelmäßig in Reihen oder Bänder geordnet, die vom Mittelpunkt der Banzerplatten ausftrahlen (Fig. 5—8 und 10). Fig. 1—5. Ostracion cornutus (Linne). ausgezeichnet, von denen das obere Naar (über den Der gehörnte Kofferfiih. Fig. 1 von der Augen) nad) vorn gerichtet it, das untere Baar Rückenfeite; Fig. 2 von vorn, von ber Mundfeite (zu beiden Seiten des Afters) nad Hinten. Die (beide in natürlicher Größe); Fig. 4 von der red) große Schwanzflofje (m Fig. 1 weggelafjen) trägt ten Seite (verkleinert). Fig. 3 der Mund, von | dableihe Augenflede. vorn, geöffnet (vergrößert). Fig. 5 eine fechserfige Krochentafel, mit den anftoßenden Rändern der jehg | 919 68. Ostracion quadrieornis (Linne). benachbarten Tafeln (vergrößert). Diefe Art ift Der vierhörnige Kofferfilh. Fig. 6 von durch vier jtarke, fat horizontal abftehende Hörner | der linken Seite; Fig. 7 und 8 zwei einzelne Knochen: tafeln aus dem Wanzer; die perlenähnlichen Höder der Dberflähe find Itrahlenföürmig in Neihen ge ordnet, die vom Mittelpunkt ausgehen. Die vier Hörner diefer Art, ein Waar obere Stienhörner und ein NWaar untere Afterhörner, find fehmächer als Diejenigen der vorhergehenden Art. Fig. 9. Ostracion auritus (Shaw). Der geöhrte Kofferfiih (won der rechten Oeite). Diefe plumpe Art ft durch die Bewaffnung mit zwölf großen, rücdwärts gerichteten Hörnern | oder Stadheln ausgezeichnet. Drei Vaar Hörner jtehen oben auf dem Nücden, ein Baar in der Mitte ver Seiten (rechts und Iimfs), zwer Paar unten am Bauch. Fig. 10. Ostracion turritus (Swainson). Der getürmte Kofferfiih (von der Iinfen Seite, verfleinert). Diefe jonderbare Art trägt auf dem Nücen, oberhalb der parallelen Oeitenfanten, einen fegelförmigen Bucel, deilen Gipfel ein jtarker Stachel frönt. Ein Baar Shwäcere Stadeln Iteben vorn über den Augen. Bier jtarfe Stachehr jtehen hintereinander auf der Bauchfante und find nad hinten gerichtet. ED Tafel 42 — Östracion. Haeckel, Kunstformen der Natur. Ostraciontes. — Hofferfifche. Tafel 43. — Aeolis. Nudibranchia. Baiktkiemen-Scmerken, Sfamım der Weichfiere (Mollusca); — Blalfe der Sihnerken (Gasteropoda); — Heyion der Binterkiemer (Opisthobranchia),; — Prdmung der Daikikiemer (Nudibranchia). Die formenreiche Drvdnung der Nacdtkiemer oder Nudibranchien gehört zur Legion der Hinter- fiemen-Schneden (Opifthobrandhien) und umterjcheivet fie) von den übrigen durch den gänzlichen Mangel der Schale und des Mantels, der die Schale bildet; da ‚jedoch. ihre Yugendzuftände (Embryonen und Larven) diefe wichtigen Schusorgane des weichen Schnecfenförpers beiten, mülfen wir nach dem bio- genetischen Grundgejege Jchließen, daß auch diefe „Nactichnecten” — gleich allen anderen Gafteropoden — von Ichalentragenden Urjchneden abjtaınmen. Die Urjache ver phylogenetifchen Kücbidung von Mantel und Schale liegt in der Lebenswerfe der Nadtkiemier, welche meiltens zwifchen den dichten Ilften ver Algenbäume an der Meerestüfte fi verfteden und langjam umberkriechen; hier wide eine jchwere, fefte Kalkichale der freien Bewegung nur hinderlich fein. Dur) Anpalfung an die vielteiligen Formen und bunten Farben diefer Seepflanzen haben die Nadtkiemer jene chende hnlichfeit mit ihrer Umgebung erworben, die fie vor den Angriffen anderer Seetiere bewahrt. Biele von ihnen zeichnen fich durch außer- ‚ordentlich bunte Färbung und zterliche Geftaltung ihres zarten, jehr biegfamen und dehnbaren Körpers aus. m vorderen, breiteren Ende des eiförmigen oder blattförmigen Körpers ftehen bei den Nackt: fiemern gewöhnlich ein over zwei Baar Tentafeln; die vorderen Kleineven find Lippenfühler und von einfacher Bildung; die hinteren größeren find Niechfühler, meiftens in Scheiden zurüdztehbar und durch) blätterige Struktur ausgezeichnet. Die Kiemen, die bei den übrigen Mollusfen verjteet zwilchen Fuß: vand und Mantelvand ftehen, gejhüst von ver Nücenfchale, find bei den Nactkiemern infolge der Nüd- bildung von Mantel und Schale auf den Rüden getreten; fie liegen hier frei und unbedect, in Form von zahlreichen zierlihen Fäden, Blättern, Federn, Bäumen u. |. w. Bald find die Kiemen in zwei Zängsreihen gejtellt (Fig. 3, 5 und 6), bald in zahlreiche Duerreihen (Fig. 1 und 2), bald bilden fie einen Kranz, welcher den After fternförmig umgibt (Fig. + und 7). ig. 1. Hermaea bifida (Loven). gefäßen, des Nücdens abgehen, jchimmern durch Die Familie der Hänlidinen. | durhfichtige Haut hindurch. Am Kopfe (oben vechts) jtehen ein Baar auf- | gerollte Tentafeln oder Niechfühler und dahinter | ein Baar Eleine Augen. Über den Nücfen ziehen Familie dev HMänlidinen. zwet Neihen von eifürnigen Kiemen; die zierlichen Am Kopfe (oben lints) ftehen zwei Baar Ten- voten, gefiederten Gefäße, die von den beiven Magen- |, tafeln, von denen die vorderen (Lippenfühler) einfach, Sig. 2. Aeolis coronata (Forbes). die hinteren (Niechfühler) blätterig und nicht in Scheiven zurücziehbar find. Der Rüden trägt zahl- veiche rote, fadenfürmige Kiemen, die büjchelmeife auf zwei Längsreihen und fechs bi acht Duer- reihen verteilt find. Sig. 3. Dendronotus arborescens (Alder). Hamilie der Dendronvofiden, Am Kopfe (oben Kints) fteht vorn auf der Stien ein Kranz von acht baumförmigen Nebenfühlern (zwei Waar größere in der Mitte, zwei Waar Kleinere jeitlih) ; dahinter ein Baar große Niechfühler, deren oberes Stüd Teulenförmig, mit einer Neihe von Blättchen belegt it und in eine Scheide zurüd- gezogen werden fann, die einen Kranz von baum- fürmigen Anhängen trägt. Auf dem Rüden jtehen zwei Neihen-von baumförmigen Kiemen, deren Größe von vorn nach hinten abnimmt. Fig. 4. Idalia elegans (Leuckart). Familie der Doridinen. Am Kopfe (unten Links) ftehen vorn ein Baar dünne Stirnfühler, dahinter ein Baar ftärkere Niech- fühler, deren Spite zart geblättert it. Der Rüden | trägt drei Längsreihen von Mantelfäden (eine mitt- lere unpaare und zwei jeitliche paarige) und hinten eine Krone von achtzehn gefieverten Kiemen, die den After umgeben. ig. 5. Doto coronata (Loven). Familie der Dofoniden, Am Kopfe (oben rechts) jtehen ein Baar ein- fache NRiechfühler, die in eine Scheide zurüdziehbar find. Der Rüden trägt zwei Zängsreihen von (jeder: jeitts fünf) großen, feulenfürmigen Kiemenblafen, die mit fingerförmigen Warzen bejegt find. ig. 6. Tritonia Hombergii (Cuvier). Familie der Triloniaden, Am Kopfe (oben Iinfs) jtehen ein Baar gezarte Stirnlappen; dahinter ein Baar cylindrifche, gezähnte Fühler, die in eine Scheide zurücdgezogen werden fönnen. Der Rüden ift mit zwei Neihen von ge- fiederten Kiemen gejehmüct. Fig. 6. Ancula eristata (Loven). Familie der Poridinen. Am Kopfe (oben lints) ftehen ein Baar kurze Stirnfühler, dahinter ein Waar große, blätterige Kiechfühler, die an ihrer Balts zwei fingerförmige Fortfäse tragen. Auf der Mitte des Rüdens Liegt. der Aiter, umgeben von einer zierlichen Kiemen- frone, die aus drei federförmigen, doppelt gefieder- ten Blättern zufanmengejeßt ift. Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 43 — Aeolis. PA Ne Nudibranchia. — Mactkiemen: Schnecken. Tafel 44. — Ammonites. Ammonitida. Anmonshirner, Stamm der Weichfiere (Mollusca); — Hlafle der Kraken vver Tintenfilche (Cephalopoda); — | Familie der Ammonshörner (Ammonitida oder Ammonoidea). Die formenreiche Familie der Anımonshörner over Ammoniten bildet eine jehr intereflante, Yängjt ausgejtorbene Gruppe dev Krafen over Gephalopoden, der hökhftorganifierten Weichtiere. Diefe Mollusten (ebten in Taujenden von Arten während des paläozoiichen und bejonders während des mejozotichen Zeit alters, ftarben aber gegen Ende der Kreideperiode vollftändig aus. Ihre jhöngeformten Kalkfehalen haben fich verjteinert in jolhen Mengen angehäuft, daß fie große Gebirgsmallen überwiegend zufammen- legen, jo 3. B. im Sura, defjen einzelne Schiehten durch bejtimmte Formen von Ammoniten charakterifiert werden fünnen. Das Weichtier, welches die vielfammerigen Gehäufe bildete und die lebte (jüngjte) Kammer’ desjelben bewohnte, ift uns feiner bejonderen Organilation nad völlig unbefannt; nur das läßt fich mit voller Sicherheit behaupten, daß e3 ein echter Gephalopode war, ebenjo wie Nautilus, Octopus und Sepia. Ob aber die Ammoniten Nautilus nächjt verwandt waren und gleich diejem zu den Vierkiemigen (Tetrabranchia) gehörten, oder vielmehr zu den Jweifiemigen (Dibranchia), wie Spirula, Sepia und Octopus, läßt fih nad) der Schalenbildung allein nicht entfcheiden. Die Kaltihale der Ammoniten tft planofpiral, in einer Ebene Tymmetrifch aufgerollt, und beiteht aus einer großen Anzahl von Kammern, welche durch feite Scheivemwände getrennt find. Die Kammern waren mit Luft gefüllt, wie es bei den heute noch lebenden vierfiemigen Nautilus und zwei- fiemigen Spirula der Fall ift; fie bildeten einen vortrefflichen hydroftatiichen Apparat, der das pezifiiche Gewicht des Körpers verminderte und da3 Schwimmen erleichterte, ähnlich wie die Schwimmblaje der Fıdhe. Das lebende Tier bewohnte die jüngjte und größte, zuleßt gebildete Kammer und war in diejer durch einen feiten Strang (Sipho) befejtigt, welcher die Scheivewände durkhbohrte: Die Scheidewände (Septa) der Lufttammern (in Fig. 2, £, 6 und 8 von vorn gefehen) find mehr oder weniger wellenfürmig verbogen, jo daß ihr Anfab an der Außenwand der Schale nicht in einer einfachen Ninglinie erfolgt, jondern in zierlich gebogenen Suturkinien oder Lobenlinien, deren veräftelte Borfprünge als Lappen und Sättel unterfchieden werden (Fig. 5). Außerdem ift die Außenfläche der Schale oft mit ftrahligen Rippen, Leilten, Kanten, Staheln u. |. w. verziert. dig. 1,2. Ammonites (Uardioceras) cordatus | %ig. 3, 4. Ammonites (Schloenbachia) Coupei (Quenstedt). (Drogniert). Aus dem mittleren braunen Jura. Fig. 1. In: Aus der mittleren (Cenoman-) Kreide. Fig. 8. jicht von der Imfen Seite. Fig. 2. Anfiht von | Anficht von der rechten Seite. Fig. 4. Anficht von der Bauchfeite. Dben ift in der Schalenmündung | der Bauchleite. Oben ift in der Schalenmündung die jüngjte Kammerjcheivewand fichtbar. die jüngjte Kammerfcheidemand fichtbar. Sig. 5, 6. Ammonites (Ptychites) opulentus | (Mojsisovich). Yus der alpinen Trias. Fig. 5. Anfiht von der linken Seite. Fig. 6. Anfiht von der Baud)- jeite. Dben ift in der Schalenmündung die jüngjte Kammerjcheivewand fichtbar. Die Außenwand ver Schale it in Fig. 5 dur Abchleifen entfernt, To daß man die zierlichen, baumförmig veräftelten Outur- (inten fteht, die Loben und Sättel der Anfaglinien, durch welche die Scheivewände der LZuftfammern an der Snnenwand der Schale befeitigt find. Sig. 7. Ammonites (ornatus) mammillaris (Schlothem). Aus der unteren Kreide (Oault). Anficht von | der rechten ©eite. Fig. 8. Ammonites (planulatus) cavernosus (Quenstedt). Aus der oberen (weißen) Kreide. Frontalichnitt duch die Schalen, parallel der Bauchfeite. Oben umd unten find die Scheidewände von je zwei Kam- mern fichtbar, dazwilhen der innere Hohlraum von mehreren Umgängen der Schale. Fig. 9. Ammonites (amaltheus) rotula (Schlotheim). Yus dem unteren (Ihwarzen) Jura. von der linfen Oeite. Ansicht Fig.10. Ammonites (stephanoceras) Humphryi (Sowerby). Aus dem mittleren (braunen) Jura. Anficht von der rechten Seite. —aht [} | % | j Si | = =H nd ee) Si > | | | j J A, | AR N | ro ET Fond - 5 ' | 2 + Qo & - u | R nd en da iti er r. sfformen der Nat. Kin lie 2 h ie HN TE re nein on — a lkT ums ECG sasotzunnt ‚IofoonH rege ee mama vs | teht, Br oben und Fit 5 ” Anfaplinten, En RE buch welche die ee mmerk ar | = = | Sn ’ (Schlotheim). _ | | es oiwerbij). 3 der umieren Kreide (Oault). Anfid | ANS dem mittleren (braunen) Jura. Anficht ver rechten Geite. /, vom dersechten Seite. Is N [ | Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 44 — Ammonites. Ammonitida. — Ammonsbörner. Tafel 45. — Campanulina. Campanariae. Ölorkenpolppen. Stamm der Delleltiere (Onidaria); — Daupfklalle der Bydraliere (Hydrozoa); — Klalle Der Bydreopulypen (Hydroidea); — Bronung der Glorkenpolypen (Campanariae). Die Glokfenpolypen oder Kampanarien find Jowohl den Nöhrenpofiypen (Tubularien, Tafel 6) als den Neihenpolypen (Sertularien, Tafel 25) nahe verwandt; fie umnterjcheiven fi aber von beiven dadumch, daß die zarten Wolypenleiber fich im feite, Hornartige Schußkapfeln zurücztehen Fönnen, die auf Ihlanten, geringelten Stielen auffisen. Die Verjonen, welche die Stöde der Kampanarien zufannmenjegen, haben infolge von Arbeitsteilung ftetS zwei oder drei verjchtedene Formen angenommen. Die Freßpolypen oder Hydranthen befigen am Ende eine Numdöfhmung, die von emem SKranze beweglicher Tentafeln (Fühlfäden und Fangarıme) umgeben ift; oft it der Mund in einen Rüffel verlängert (Fig. 5); ihre Schub: fapfel (Hydrotheca) bildet einen glocenförmigen Kelch), dejjen Nimdungsrand oft zierlich gezähnt it (Fig. 3). Dagegen ift die Schußfapfel dev Geihlehtspolypen oder Gonophoren meijt größer, wrnen- fürmig, fürzer gejtielt oder fisend (Öonangien). Die mumodlofen Gefchlechtstiere, denen der Tentakelfvanz fehlt, bleiben entweder am Stocde feitligen und bilden in ihrer Magenwand Gejchlechtsprodufte, aus denen fid) Larven von Volypen (Planulae) entwideln (Fig. 3 und 4); oder fte verwandeln ftch in höher organifterte Medufen, die, frei umherichtwinmenp, exit Ipäter gejchlechtsreif werden (Fig. Lund 2); aus den befruchteten Gtern diefer Medufen entjtehen wieder Rolypen. Die Hypromedufen, welche dergejtalt in Generationswecjel mit Kampanarien ftehen, gehören zur Ordnung der Yaltenquallen oder Zeptomedufen (Tafel 36). Fig. 1. (ampanulina pinnata (Haeckel). Der Stod diefer neuen Kampanarie (von der fanariihen Injel Lanzerote) trägt zweierlei ver- Ichiedene Werfonen: die Eleineven Freßpolypen und die größeren Öejhlehtspolypen; exjtere befizen Mund und Ventafeltvanz, während diefe Organe bei leß- teren verloren gegangen find. Die Geihlehtspolypen verwandeln fich Ipäter in freie Medufen, deren Schiem vier gefieverte Nadialfanäle bejikt. ig. 2. Der Stod diefer Kampanarie zeigt im oberen Teile zwei Frekpolypen von jehr Ichlantem und Campanulina tenuis (Van Beneden). zartem Körperbau (zwilchen beiden eine Snofpe), im unteren Teile einen Gejchlechtspolypen, der fich bereits in eine Meduje verwandelt hat und Tpäter ablöft (mit vier einfachen Nadialfanälen, die am Shirmrande dur) einen Ringkanal verbunden find). Unten im Grunde der Schtemböhle fist bei der Me- dufe der kurze Magenfad, dejlen Mundöffnung von vier Fleinen Mundlappen umgeben ift. ig.3. Campanularia ptychoeyathus (Allman). Aus einer friechenden, fadenfürmigen Wurzel er= heben ich vier langgeftielte Freßpolypen und zwei £urzgeftielte Gejchlechtspolypen ; leßtere enthalten mehrere medujoide Keime und entbehren der Mund- öffnung und des Ventafelfvanzes der eriteren. Diele Organe find mir von einem Hydranthen abgebilvet; die drei anderen zeigen nur die leere Schußglode (Hydrotheca). Fig. 4. Operecularella lacerata (Hincks). Die beiderlei Werjonen, welche den Stoc zu: lanımnenjegen, find in jehr verjchtedene Gloden em- geichloien; die Hydrothefew der Freßpolypen, Die Mund und Tentafelfvanz tragen, find jchlante, eiförmige Kelche, deren Nandzähnchen ich vedelartig zujammenjchließen. Dagegen ind die Gonangien der mmmdlofen Gejchlechtspolypen, die zwei, vier oder acht Planula-Larven einjchliegen, vice, Tegel- fürmige Gloden mit glattem Mündungsrand. Fig. 5. Ophiodes mirabilis (Hincks). Der Schwach verzweigte Stod trägt dDret ver- fchtedene Verfonen: oben einen großen rebpolypen, defien Ientafelfvanz einen eiförmigen Nüffel um- | gibt (durch eine jcharfe Ginihnürung vom Magen abgefegt), unten einen eiförmigen Gejchlechtspohypen, defien umbüllender Kelch geringelt tft, außerdem drei ihlanfe, ehr bewegliche, Ihlangenähnliche Waffen: polypen, deren mundlojes Gnöfnöpfchen viele lange Keffelfäden entjendet. 5ig. 6. Hypanthea hemisphaeriea (Allman). Aus dem friechenden WWurzelgeflecht des Otodes erheben jich drei Langgeitielte FSreßpolypen, deren Körper mit Mund und Tentafelfvanz in die halb- fugelige, dDidwandige Schußfapfel nur teilweife zurüc- gezogen werden kann; zu beiven Geiten fißen zwei furzgeftielte Gefchlechtsfapfeln (Gonangien); Die eiförntigen, mundlojen Gejchlebtspolypen in diefen Kapjeln bejtten weder Mund noch ZTentafeln. Fig. 7. Obelaria geniculata (Haeckel). Un einem Aite des vielverzweigten Stodes fißen mehrere Freßpolypen, von denen drei den Ventafel- franz zeigen, der ven Mund umgibt. Tiefer unten figen zwei größere, eiförmige Gefchlechtspolypen (ohne _ Mund und Tentafeln); jeder von diefen erzeugt in ver Magenwand dur Knofpung zahlreiche Tleine Medufen, die päter in der Fig. 8 abgebildeten Form frei werden. Fig. 8. Obelia lucifera (Haeckel). Die Kleine Medufe, die jih in den Gejfchlecht3- fapfen von Obelaria geniculata (Fig. 7) ent- wickelt hat, zeigt am Schiemwande einen Kranz von Tentafeln und acht Gehörbläschen; in der Mitte Mund und Magen, umgeben von vier Gieritöcenn. Tafel 45 — Campanulna. Haeckel, Kunstformen der Natur. er: Sy Campanariae. — Glockenpolvpen. Tafel 46. — Gemmaria. Anthomedusae. Blunenguallen, Stamm Der Belleltiere (COnidaria); — Hlalfe der Sıhleierguallen (Craspedotae); —- Dramung der Blumenguallen (Anthomedusae). Die Blumenguallen (Anthomedusae) unterjeheiven fi) von den übrigen drei Ordnungen der Schleierguallen (Tafel 16, 26 und 36) dadurch, dab fie am Schiemvande feine Gehörbläschen tragen, fondern ftatt deren Augen (meiftens vier oder acht, oft zahlreiche Augen, gewöhnlich von voter oder Schwarzer Farbe). Die Gefhlehtsdrüfen oder Gonaden (fowohl die Gierjtöcde dev Weibchen als auch die Samenftöce der Männchen) entwickeln fich bei ihnen nicht im Verlaufe der Radialtanäle, wie bei den Leptomedufen (Tafel 36) und den Trahomedufen (Tafel 26), Jondern vielmehr in dev Wanvd v8 Magenfades, der aus dem Grunde der Schiemhöhle herabhängt. Dft befisen die Gejchlechtsprüjen, deren Inhalt — Gier und Sperma — frei in das Seewafler entleert wird, eine jehr zierliche Form, von gefiederten Blättern (Fig. 5 und 6), gefräufelten oder nesförmigen Volftern (Fig. 2 und 4) u. |. m. Das Mundrohr, duch da3 fi der Magen unten öffnet, ift bisweilen in einen langen Niüfjel ver längert (Fig. 6), meiftens in vier große, jehr dehnbare und bewegliche Mumdlappen gejpalten, deren Ianod zierlich gefaltet und gekräufelt ift (Fig. 3, 4 und 5). Manche Blumenguallen bejisen außerdem zierliche, einfache oder veräftelte Mundgriffel, die am freien Ende Neffelfnöpfe tragen; bald entipringen biejelben an der Mumdöffnung jelbft (Fig. 2), bald am der Bafis des Mundrohrs oder Nüfjels (Fig. 6). Yon Kande des glocenfürmigen Schivmes (Umbrella) entjpringen uriprünglich vier Tentafeln oder Fangarıne, und zwar vom Ende der vier Nadialfanäle; oft find aber zwei gegenüberjtehende Tentafeln zurücgebildet, die beiden anderen um jo ftärfer entwidelt (Fig. 1 und 6); oft ift ihre Zahl jpäter jehr vermehrt (Fig. 2 umd 3). ! Die Anthomedufen ftammen von Nöhrenpolypen ab (Tubulariae, Tafel 6); fte jtehen noch heute mit diefen in Öenerationswechjel (Metagenesis),. Aus den befruchteten Gtern der frei- Ihwimmenden, hochorganifierten Medufen entwiceln fich fejtitigende, viel einfacher organifierte Bolypen; diefe erzeugen dur Knofpung wieder Medufen. Fig. 1. Gemmaria sagittaria (Haeckel). am Schirmrande in eimen Ninglanal vereinigen, Familie der Qladonemiden, oben aber in den eifürmigen Magen einmmünden. Seitenanfiht der Medufe, 2Omal vergrößert. | Im oberen Teile der Magenwand liegen vier Freuz- In der Aufßenfläche des fegelföürmigen Shirmes | ftändige Gefchlechtsprüjen oder Gonaden. Unten (Exumbrella) verlaufen vier freuzftändige Neflel- | öffnet fih der Magen dur den Mund, der von Ihläuche. Unter diefen liegen in der Innenflähe | vier gefräufelten Mundlappen umgeben it. Alm (Subumbrella) vier jhmale Radialfanäle, die fih | Schtemrande fisen vier Tentafeln, von denen zwei gegenftändige Klem und vudimentär, die zwei an- deren jehr groß und mit langgeitielten Neffelfnöpfen bewaffnet jind. Fig. 2. Rathkea faseieulata (Haeckel). Familie der Margeliden. Medufe von oben, viermal vergrößert. Man fieht in der Mitte das Kreuz der vier Schmalen Nadial- fanäle, darunter die vier voten, faltigen Gejchlechts- drüfen, die in der Magenwand liegen. Unter leb- teren treten außen die gabelteiligen Endältchen ver vier Mundgriffel vor, die jehr ftark veräftelt find. Die achteelige Figur, welche diefe Mundgriffel um gibt, ift Huch Musteleinziehungen der Subum- brella bedingt. Die zahlreichen Tentafeln, die außen unter dem Schiemrande vortreten, find gefräufelt und auf acht Bündel am Rande verteilt; über jedem Bündel ist ein Auge. Fig. 3 und 4. Tiara pileata (L. Agassi2). Familie der Tiarivden. Fig. 3. Anficht ver glodenförnigen Mevufe von unten, dreimal vergrößert. Man fteht in der Mitte die vier großen, voten Mundlappen, Die den vierecfigen Mund umgeben und zierlich gefräujelt find. Nach aufen davon ift der freisrunde Schiem- vand fichtbar, innen fein Musfelring (Velum), außen der Kranz derzahlveichen zurücgefchlagenen Ten- tafeln, deren jeder an der Bafts ein votes Auge trägt. Fig. 4. Anficht des vierjeitigen Magenjades von der Seite; in feiner Wand liegen die nesförnig verbundenen Zeiften der Gefchlechtsprüfen; Darunter die vier großen, voten Mundlappen, deren Nänver Stark gefaltet und gefräufelt find. Sig. 5. Stomotoca pterophylla (Haeckel). Familie der Tiariden, Anficht des vierfeitigen, faft fugeligen Magen: jades von der Seite, dreimal vergrößert; an feinen Kanten liegen die vier roten Gejchlechtsprujen, welche Anficht der glodenförmigen (oder faft fugeligen) die Form von zierlichen, doppelt gefteverten Blät- tern haben; Darunter die großen, gefräujelten Mund- lappen, zurücgejchlagen. 3ig. 6. Thamnostylus dinema (Haeckel). Familie der Warneliden, Seitenanficht der Meoufe (etwas von unten), fünfmal vergrößert. Die Inenfläche des halbfuge- ligen Schtumes it mit Nefjelwarzen bevectt. Sn der Mitte der Inmenfläche hängt der vierjeitige Magen- lad herab, in deflen Wand die vier roten Gejchlechts- orüfen Liegen, in Form von zierlich gefteverten Blättern. Der lange, jehr bewegliche Rüffel, der unten vom Magen berabhängt (mie der Klöppel einer Glocke), it unten in vier bvetecfige Mımd- (appen geipalten, oben an der Bafıs von vier jehr großen, voten Mundgriffeln untgeben, die jehr jtart baumförmig veräftelt find; jedes Aftchen trägt am Ende einen Neflelinopf. Am Nande des Schirmes it der horizontal ausgejpannte Schwinmwing ftcht- bar, der Musfeljchleier over das Velum; nad) außen ein roter Nefjelring, der den Nervenring det. Von den wuriprünglichen vier Tentafeln, die am Cnpe der vier Nadialfanäle entipringen, find zwei gegen- ftändige ganz rudimentär (nur durch vote Nefjel- fnöpfe angedeutet); die beiden anderen find um jo jtärter entwicelt, jehr lang und beweglich, perlihnur- fürmig, mit zahlreichen roten Nelleltnöpfen wie mit Nerlen bejebt. Be. Haeckel, Kunstformen der Natur. ! Tafel 46 — Gemmaria. Anthomedusae. — Blumengualfen. Tafel 47. — Limulus. Aspidonia. Sıhildtiere. Stamm der Gliedertiere (Articulata); — Banpfklalfe der Krultenfiere (Orustacea); — Klafe der Schildftere (Aspidonia). Die Schildtiere oder Mpioonien bilden eine jehr alte Gruppe von Öltedertieven, die gegenwärtig mr noc durch eine einzige lebende Gattung vertreten ift, den merkwürdigen Schwertfchwanz oder Pfeil- fvebs (Limulus; Fig. 1-—8). Dagegen fpielten die Schildtiere, durch zahlreiche und ftattliche Arten vertreten, eine fehr wichtige Rolle während des paläozoifchen Zeitalters, jenes grauen Altertums, das mindestens 14—20 Millionen Jahre hinter der Gegenwart zurückiegt. Damals, befonders während des filurifchen und devonifchen Zeitraums, bevölferten die Schildtiere das Meer in Joldhen Maße, daß jte als die herrfchenden Vertreter der Gliedertiere erfcheinen, befonders die artenreichen Trilobiten. Andere Ajptvonien, jo namentlich die viefigen (1,5 m langen) Pterygoten, ind die größten und ftärkften aller Oflievertiere. Sm Syftem der Gliedertiere over Artikulaten werden die Schtlötiere meiltens zur Klalje der Karivonien oder Krebstiere, alfo zu den Kruftaceen im engeren Sinne, gejtellt. Smveljen anterfcheiden fie ji von Dielen leßteren jehr wejentlih dadurd, daß ihnen deren charakfteriftiihe Nauplius-Larve fehlt. Auch tragen alle Aipidonien vorn auf der Stirn, vor dem Munde, nur ein Baar echte Antennen oder Fühlhörner, alle Karivonten hingegen zwei Waar. Außerdem nähern ih die Schildttere in manchen Beziehungen Jehr den Sforpionen, jo daß manche Zoologen fie mit den Arachniven verbinden. Ievden- fall jtammen betve Klafjen der Kruftaceen von älteren Aingeltieren oder Anmeliven ab, und zwar von Borjtenwürmern (Chätopoden), die an jedem Gfliede zwei Paar Beine trugen. Manche Trilobiten find gewiljen Anmeliven jehr ähnlich, jo 3. B. Triarthrus (Fig. 20a und b). Sig. 1-3. Limulus molueeanus (Olusius). der jechserfige Hinterleib, trägt am hinteren Seiten- Kepion der Sıenkelmitiber (Merostoma); — Prd- vande jech8 Paar Seitenjtacheln; das dritte, beweg- wung der Sımwertfihmänge (Xiphosura), liche Stück tt ein einfacher ftarfer Schwanzitadel. Ftg.2. Dasfelbe Männchen, von der Baud- jeite gejehen, ein Drittel natürlicher Größe. Auf der Unterjeite ltegen unter dem großen Kopfbruft- den wärmeren Meeven). Ihilde verftect jehs Paar feherentragende Oflted- ig. 1. Ein Männden, von der Küden- | maßern; das vorderfte, Kleinfte Vaar find die An- jeite gejehen, ein Drittel natürliher Größe. Der | tennen oder Fühlhörner (vor dem Munde gelegen); Körper bejteht aus drei Hauptjtüden; aufdem erjten, | die fünf folgenden Paare find Schreitfüße, deren der halbmondförmigen Kopfbruft, fisen vier Augen, | Bajalgliever zum Kauen dienen. Unter dem jechg- vorn em Waar Kleine einfache, weiter hinten ein | eigen Hinterleib liegen je Waar Grtvemitäten, Paar große zufammengejeßte Augen; das zweite, | von denen das vorderfte einen halbfveisförmigen Die einzige heute noch lebende Gattung aus ver Klafje der Schildttere (mit wenigen Arten, in Kiemendedel bildet und Die folgenden fünf Baar Kiemenfüße bedeckt. ig. 3. Zarve des Limulus. Die jugend- lichen Zarven der Schwertichwänze haben noch feinen Schwanzjtachel, jondern jtatt dejjen das harakte- riftiihe Schwarzihild (Pygidium) der Triboliten (dig. 6, 9, 17 u.|.w.). Sie werden daher mit Recht als ‚‚Zrilobiten-Zarven der Xiphofuren‘’ be- zeichnet umd bemeilen die Abitammung der letteren von Vrilobiten. Fig. 4. Eurypterus Fischeri (Pichwald). Legion der Sıhenkelmimder (Merostoma); — Pro- nung der Riefenkrebfe (Gigantostraca). Der Körper (in natürlicher Größe) trägt an dem vierefigen Kopfbruftiehild jechs Raar Beine, von denen daS vorderjte, die Antennen, hier nicht fichtbar, das legte mit einer ftarfen Schere bewaffnet ift; vorn oben fisen ein Baar große, nierenförmige Mugen, da- zwilchen ein Baar Eleine VBunktaugen. Der lange Hinterleib beftehbt aus zwölf Gliedern und einem Schmanzitadel. Sig. 5. Pierygotus anglieus (Agassiz). Legion der Sıhenkelmiinder (Merostoma); — BPrd- nung der Rielenkreble (Gigantostraca). Der Körper Diejes größten aller Gliedertiere ift ähnlich wie beim vorhergehenden zufammengefekt, wird aber zehn- bis zwmölfmal jo groß (1,5 m lang). Das erjte Beinpaar, die Antennen (bei der vorigen Art jehr Hein und unter dem Kopf verftedt), ift hier lang und jchlanf, mit einer Schere bewaffnet. Fig. 6— 21. Trilobita oder Palaeades. Legion der Dreifeilkeebfe (Trilobita), verjteinert. Alle Figuren Stellen die Nücenfeite diefer Schild- tieve (meiftens in natürlicher Größe) dar, mit Aus- nahme von Fig. 8a, b, Fig. 15b, Fig. 19, Fig. 20b. shren Namen bat die arterweiche Zegion der Trilo- biten davon erhalten, daß der Rüdenpanzer ftets dur) zwei parallele Längsfurchen in drei Felder geteilt ijt, ein unpaares Mittelfeld (Spindel oder Rhachis) und zer paarige Seitenfelder (Pleurae). Auch der Diuere nach ift der Körper durch zwei ı parallele Transverfalfurdhen in drei Stüde geteilt: Kopf, Rumpf und Schwanz. Der Kopf (Caput) tt der breitete Teil, oft Halbmondförnig und hinten in zwei lange Seitenhörner ausgezogen; er trägt meiftens auf der Nüdenfeite ein Paar große zu- jammengejeßte Augen. Der Rumpf (Thorax) ift aus einer wechjelnden Zahl von Gliedern zufanmen- gejegt. Der Schwanz (Pygidium) bejteht meiftens aus mehreren verichmolzenen Segmenten. Fig. 6. Trinucleus Goldfussi (Barrande). &ıg. 7. Deiphon Forbesi (Barrande). ig. 8. Phacops latifrons (Bronn). 8a. Anfiht des zufammengerollten Tieres von vorn, 8b von der linken Seite. Fig. 9. Dalmania punctata (Barrande). Fig. 10. Ampyx Rouaulti (Barrande). Fig. 11. Paradoxides bohemicus (Boeck). Fig. 12. Cheirurus insignis (Beyrich). Fig. 13. Acidaspis Dufresnoyi (Barrande) $ig. 14. Megalaspis extenuatus (Angelin). $ig. 15. Harpes ungula (Sternberg). 15a vom Rüden, 15b von der rechten Seite. Fig. 16. Agnostus pisiformis (Linne). Fig. 17. Lichas palmata (Barrande). Sig. 18. Hydrocephalus saturnoides (Barr.). Fig. 19. Sphaerexochus mirus (Beyrich). Anfiht von der Kinfen Seite. Fig. 20. Triarthrus Becki (Beecher). 20a. Anficht von der Kückenfeite; 20b. An- ficht von der Bauchjeite. Dieje Trilobitenforn ge hört zu den Älteften und primitioften Vertretern der Klafje und zeigt Sämtliche Gliedmaßen vortrefflich ı erhalten; am Kopfe ein Baar Fühler und vier Baar Kieferfüße; am Numpfe zahlreiche zweipaltige Beine, deren hinterer At kammförmige Kiemen trägt. - Zur Tafel! 477 — Hacckel, Kunstforme E ee N. Aa, = ns E Fr I | > an Am) N Ey \ Be ae u le ee EN, - en u a a ER EEE Er FE ausbesuhl — Tb [stsT N Hifbel\ bei 9 Shwertjch FÜRS Schwan Une 4 jf Ta en Ö aftide Pd rgillium N (rt, 17T. Kot : 5 A s ; : a | en RE EN FE ee nge Seitenhörne 2 K Kecht. als „„IrNobitensggiven der Zipbofuren "ES SH bürne { REN en di Horn agree N zeichnet md bewellen die auf ‚der "Bticenjeit e on Ertlobiten. | ‚non BR UDWEN RR: c erus Fischeri. (Bichwald). gut — Pro- ;. Trinneleus GolXussi in; u ee Forbesi XBarr N . 8. Phacops latifrons | . Unficht des zufanmmenge | d ölf Glievern und FIR anlic wie bei Das ergebenden m Sr Ichlanf, a > ia thrus Wiki ; Becher, Me . 621. Trilopi fiht RS Wüdenfeite; 20b. z Ei je, 1: > Sion ber. tan { = 2 i icht RN Sn Bauhisnte re | a £ I Alle 5 öiguren ftellen Die AR diefer Shili hört Au den älteften BR Bertretern h vn f 1 re (meiftenzgn natürlicher übe) an mit) | Z — Me ZB me von Fig. 8a, b, Fig: | | Nasten hat die ur er io dei Tri Ge halt En 5 alten, a Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 47 — Limulus. Aspidonia. — Scbilötiere. Tafel 48. — Lucernaria. Stauromedusae. Bererqwallen. Stamm der Belfelfiere (Cnidaria); — Wlaffe der Tappenguallen (Acraspedae); — Drd- mıng der Berherguallen (Stauromedusae). Die Ordmung der Beherguallen oder Stauromedufen it die ältejte und primitivfte unter allen Afraspeden und enthält diejenigen Formen, welche der gemeinfamen Stanumform der ganzen Klafje am nächjten ftehen. Die einfachften diefer Formen find die Tejferiden (Tessera und Tesserantha, Fig. 1 und 2); ihre Organifation weicht mr wenig von derjenigen des Scyphostoma ab, jener Scyphopolypen- Anme der Zappenquallen, die noch heute in der Keimesgejchichte der meiften Akraspeven eine Rolle pielt. Während dieje Kleinen Tefjeriven meiftens frei umherfhwinmen (gleich den übrigen Medufen), haben ich dagegen die größeren Vertreter einer zweiten Familie, der Lucernariden, wieder an die feitjisende Lebens- weile ihrer älteren Rolypen-Ahnen gewöhnt und mit dem Scheitel ihres Schirmes am Meeresboden feft- gebeftet; bei den meiften Arten bat fich hier infolgedefjen ein Langer, mustulöfer Stiel entwidelt. Daburcd) haben diefe Lampenguallen, die entweder am Stiel gleich einer Hängelampe hevabhängen oder aber aufrecht auf dem Stiele fiten, wieder die Volypenform angenommen; fie wurden deshalb früher zu den Korallen geftellt. SISmoeffen lehrt ihre Anatomie, insbefondere der Bau des Schiumes (der Umbrella) und der Grnährungsorgane (de8 Gaftrofanaliyftems), deutlih, daß fie von afvaspeven Medufen abjtammen, die das Schwimmen verfernt haben. Charakteriftiich ift für die echten Lucernarien, daß die acht Nanp- (appen ihres Schirmes acht pinfelfürmige Bülchel von Fleinen Nebententafen entwideln, während Die urfprünglichen, dazwifchen ftehenden acht Haupttentafeln (vier primäre perradiale und vier jefundäre inter- vadiale) entweder nur als Eleine bohnenförmige „NRandanter” übrigbleiben (Fig. 3—5) voer ganz ver- Ihwinden (Fig. 7). radiale). Unten aus der Schtemhöhle hängt das vierfantige Magentohr herab. Fig. 2. Anficht derjelben Bechergualle von unten. Fig. 1. Anficht der frei Shmimmenden Becher | In der Mitte it die Ereuzförmige Mundöffnung ficht- gualle von der Seite, zehnmal vergrößert; die 16 | bar, umgeben von vier zierlich gefväufelten Mund- Tentateln find nach oben zurüdgelchlagen; an der | Lappen; nad) außen davon die vier dufetfenfürmigen Ge= Bafis der acht primären Ventafen fist ein [hwarzes | Ichlechtsprüjen oder Gonaden, zwifchen beiden Schen- Auge. Sn der Außenflähe des glodenförmigen | Ten jedes Hufeifenbogens ein dreiediger Deltamusel. Schirmes (Exumbrella) verlaufen 16 Nefjelrippen | Außen am Schiemrande der Kingmusfel nebjt den (acht jtärfere perradiale und acht Ihmwächere inter- | Anjäten der Tentateln. | Fig. 1, 2. Tesserantha conneecteus (Haeckel). Familie der Tefleriden. &ig. 3—5. Halielystus auricula (Clark). Familie der Turernariden, tg. 5. Anfiht der Lampenqualle von der Seite; der fleifhige Stiel, der vom Scheitel Des glocdenfürmigen Schtimes (Umbrella) entjpringt, it oben an die Schale einer Kammmufcel (Pecten) angeheftet. Der Schinmwand (unten) it in act Dreiedige Jandlappen geteilt, die ein pinjelförmiges Büfchel von geinöpften Tentafen tragen; zwilchen diefen fiten in den Einfchnitten des Schiemvandes die acht „Nandanfer”, die umgebildeten Ülberrefte der acht urfprünglichen Tentateln. Zu beiden Seiten der musfulöfen Magenleilte (Täniole), die jih in der Mitte der Figur vom Stiel bevabzieht, liegen ein Baar halbeiföürmige Gonaden. Fig. 4. Diejelbe Sarnpengualle (Fig. 3) mit | umgejtülpten Schim; der achtlappige Rand Der Umbrella it zurüdgelchlagen und der Bafıs des Stiels genähert; in der Mitte tritt unten der vier- fantige Rüffel frei vor. Fig. 5. Anfiht derfelben Lampengqualle von unten; in der Mitte das NMumotreuz. Die vier dia- gonalen Leilten (Täntolen) find die interradialen Scheidewände der vier perradialen Magentafchen, in deren unterer Wand die vier Yaar Oomaden (Ge- Ihlechtsprüfen) liegen. 519. 6. Lucernaria bathyphila (Haeckel). Familie der Tuxrernariden, Dnerfehnitt durch den Stiel einer Zampengualle, deren Körperform im mwejentlichen der in Fig. 3—5 dargeftellten gleicht. Der innere Hohlraum de3 vier- jeitigen Stiels (er Bajalmagen) it freugförmig und wird durch vier vorjpringende Längsleiften (ZTäniolen) in vier Talchen geteilt. Die Muskel bänver, die der Länge nad) in den Väniolen ver- laufen, find jo georonet, daß ihr Duerfchnitt die Form eines tief eingejchnittenen Blattes zeigt. tg. 7. Lucernaria pyramidalis (Haeckel). Familie der Turernariden, Anfiht der Lampengualle (ähnlich Fig. 5) von unten. Dan fieht in der Mitte das Mundfreuz und zu beiven Seiten der vier Jenkvecht gefreuzten Miagen- letjten die vier Baar Gejchlehtsprüfen; am Nande die acht paarweile genäherten Nandlappen, zwilchen denen bier feine Nandanker liegen. Sn diejer Figur jtehen die Verradien (Strahlen erjter Drdnung) diagonal, dagegen in Fig. 5 die Strahlen zweiter Ordnung (die Interradien). Hoaeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 48 — Lucernaria. SV. mE LR L rettet M {1 N N U Stauromedusae. — Bechergualfen. Tafel 49. — Heliactis. Aectiniae. Seranemonen. Stamm der Deflelfiere (Onidaria); — Klafe der Korallen (Anthozoa); — Iegion der Sfernkorallen (Zoantharia); — BPronung der Terheflrahligen Sternkorallen (Hexa- coralla); — Ynterordnung der Seranemonen oder Fleifihkorallen (Actiniae, Actiniaria). Die Sesanemonen oder Fleifchtorallen untericheiden fih von den übrigen Sternkorallen durd) die gänzlihe Abweienheit der inneren Kalfablagerungen, die bei diefen ein fejtes Sfelett bilden (vgl. Tafel 9, Dexaforallen; Tafel 29, Tetraforallen).. Der ganze Körper der Kovallenperjon, die bei den Altinien fat immer ifoliert Lebt, fehr felten Stöce bildet, ift weich, musfulös, in hohem Grade fähig, - fih auszudehnen und zufammenzuziehen, dabei die Gejtalt vielfach zu verändern (vgl. Fig. La, 1b umd 7, 12a und 12b). Die meisten Seeanemonen find nicht am Boden des Meeres fejtgemwachjen, rote die - Mehrzahl der übrigen Korallen, jondern nur mit der Fußjcheibe angejaugt; fie fünnen daher ihren Ort langlam verändern. Der cylindriiche Körper, defjen breitere Bafıs diefe Fußjcheibe bildet, fann lang ausgedehnt (Fig. 3 und 12b) und ftark eingefchnürt werden (Fig. 9 und 12a). Den oberen Teil der Säule bildet die jehr bewegliche Mundfcheibe, in deren Mitte die Mundöffnung liegt; Diele führt in ein musfulöfes Schlundeohr, das ih unten in den eigentlihen Magen öffnet. DVro& ihrer zarten Blumenform md Iheinbaren Belcheidenheit find die weichen Aktinien gefräßige Raubtiere, die Fleiih und andere Ddar- gebotene Nahrung begierig mit den Tentafeln ergreifen, in den Mund führen uno leicht vervauen. Dabei jind die Tentafeln, die meiftens in großer Zahl den Rand der Mundfcheibe zieren, nicht nur als empfin- dende Fühler, jondern auch als Fräftige Fangarme thätig. Die Beobachtung diefer Bewegungen der blumen- ähnlichen Mtinien ift nicht minder anziehend als die Betrachtung der zierlichen Formen und prächtigen Farben, mit denen fie gejhmüct find; fie gehören daher zu den bevorzugten Lieblingen der. Bejucher umferer modernen quarien. Fig. 1. Heliactis bellis (Thompson). Sig. 3. Aiptasia Couchii (Gosse). Fig. La. Anftiht von oben, mit dem Otrahlen- Die langen Fangarme befinden Itch in lebhafter, fvanz der ausgebreiteten Yangarıme; der Duerjpalt | Ichlangenförmiger Bewegung. in der Mitte tft der Mund. Die darunter jtehende Figur 1b zeigt dasjelbe Tier in der Anficht von der Seite, mit zufammengezogenen Tentafeln. Der Körper tft an der Balts aufgetrieben, gegen den Mund zweimal vingfürmig eimgejhnürt; Die Tentateln find zujammengezogen. Fig. 4. Cylista impatiens (Dana). Fig. 2. Mesacmaea stellata (Andres). Bon den 36 Fangarmen vdiejer Art find die neum inneren über dem Munde (vechts unten) zu- dig. 5. Bunodes thallia (Gosse). lammengelegt, die 27 übrigen im jieben Bündel ver- Der balbfugelige Körper und die Jangarme teilt und nah außen zurüdgeichlagen. find ftart zufammengezogen. $ig. 6. Metridium praetextum (Oouthouy). In der Mitte der nach oben gefehrten Mund- Iheibe tritt der Lippenring vor. Die Fangarme ind von zweierlei Art, auf zwei Kränze verteilt; die Dentafeln des inneren Kranzes find einfach, cylindrifch; Diejenigen des äußeren Kranzes haben die Form von gekräufelten und gelappten Blättern. Heliactis troglodytes (Thompson). Die Tentafeln find jehr zahlreich und kurz; fie jtehen in mehreren Kränzen am Jtande der fonfaven Mundfcheibe. Diefe Art it jehr nahe verwandt der in Figur 1 abgebildeten Spezies. Fig. 7. Fig. S. Anthea cereus (Gosse). Der obere Teil des Körpers tjt unterhalb des Schlundes ftark zufanmengezogen, jo daß der untere Teil glodenfürmig abgejegt exfcheint. Fig. 9. Aiptasia undata (Martens). Die Tentateln find lang ausgeftredt, konkav nach innen gebogen und mit den Spiten jo zus Jammengelegt, daß te eine Krone bilden. Fig. 10. Aiptasia diaphana (Andres). Die Tentafeln find ftark zufammengezogen, ge- vade, deutlich in zwei Kränze geitellt. Fig. 11. Die geringelten DVentafeln find in Llebhafter, Ihlengenförmiger Bewegung. Der untere Teil des Körpers, über der Fußicheibe, tt Flach ausgebreitet Bunodes monilifera (Dana). _ amd mit mehreren Kränzen von dichtftehennen War- zen wie mit einem Halsband von Rerlenjchnüren gejchmuüct. Fig. 12. Öorynaetis viridis (Allman). Der Körper dt m Figur 122 glocdenförmig zufammengezogen, in Figur 12b lang eylindriich ausgedehnt; die zahlreichen Ventafeln, die am Ende ein Knöpfchen tragen, find in 12a ebenfalls zu- janmengezogen, tn 12b nach außen zurücdgejchlagen. ig. 13. Metridium eoneinnatum (Dana). Die große Mundjcheibe, in deren Mitte das vorgeftülpte Schlundrohr vringförmig vortritt, it von zahlreichen Itrahligen Furchen durchjeßt und am Itande in jechs große, runde Zappen geteilt, dichten Bülchen auffiten. Fig. 14. Sagartia chrysosplenium (Gosse). Auf dem glodenfürmigen Körper verlaufen Längs- reihen von Warzen und fitt oben ein einfacher Kranz von furzen, Dicken, eiförmigen TVentafeln. Fig. 15. Actinoloba dianthus (Blainvile). Der glatte, cylindrische Körper tft unten durch) eine breite FZußjcheibe befeitigt und trägt oben einen vingförmigen Gürtel. Oberhalb diejes Gürtels breitet fi die mellenfürmig gefaltete Mundjcheibe aus, deren äußerer Teil mit jehr zahlreichen furzen Tentafeln bedeet ilt. auf denen die zahlreichen piken Tentafeln in jechs Haeckel, Kunstformen. der. Natur, Zur Tafel 49: —- Hebhactis. 27 3 WEEZE N 7 TER E > ei N M = | Rn na & : —_ / Sr Js 1205 \ (7 Fyh SI III DIDI) N 5 ae A . 7 De: er U Le u Do Su 7 ld ee a Se — ae 1 Te a FA UFER ARTE TEA FA EEE EL Feweız a ee en —— 5; me & 7 r - ' m sono -— er Is u Ban ann en praetextum BR \ abet ac) ee; zu .)< . oben gefehrten Br zen wie y pP: =, Men gefhmid vor. Di a f ze SUR ae T ; Iren 2 | Sig. 18. Met „ IH Die große ink Mundich der in Figur NE NERNIES. | on f || Se (er a Dh vorgeftülpte‘ ER sh u ZEN IF S Fe. 8. Anthes ZOIYUB (70852). von ste REGEN Rechen ALS Ans en I | Der ‚aber Teil des SErpers ft unterhalb des ant Hande ie agappent —. < Schlundes jtart zufammefezgogen, jo ba ber imtere | aRz \ | | teleßt erjcheint. auf denen Di An Teil glodenförmig SM N ’ I "9, Aiptasia = undata /Martens). N | uno Sl umgWosse), I alodfenförmigen Körper Ye Buffer Räuge- PT: < Rurzen und fißt oben ei einfacher Kranz zen, didken, eiföimigen Ventafehr. e 8 \ lang ausgeitredt,, fan) mit den Spiben Krone bilden. eite Fußicheibe bafeftigt und trägt oben ei ige Or =kerhalb diefes Sitz krfier Teil, hr bedeckt ift. ie gneringelter | \ NN geht jemwegung. /Derimk | Re Be ijt flach | El EN | er =. Se | ur Haeckel, Kunstformen der Natur. BPTENS hu NE ” ®# e e > Y . r Actiniae. — Seeanemonen. Tafel 50. — Sporadipus. Thuroidea. Slamm der Sternfiere (Echinoderma); — Baupfklalfe der Bonrinefen (Monorchonia); — Alalfe der Gurkenfterne oder Sergurken (Thuroidea oder Holothuria). Gnrkenlterne, Die Seegurten (auch, Gurkeniterne oder Seewalzen genannt, Holothurien oder Thuroiveen) find unter den fünf lebenden Klaflen der Sterntiere diejenigen, welche der gemeinfamen Stammgruppe des ganzen Gchinodermenftanmmnes (den Amphorideen oder Urnenjternen) am nächjten ftehen; fie befiken gleich diefen nur ein Baar Gejchlechtsprüfen, während die übrigen vier lebenden Klafjen deren Fünf Baar tragen. Yuh äußerlich tritt der charakteriitiihe fünfftrahlige Bau des Echinodermenförpers bei den Holothurten weriiger hervor; fie haben mehr Ahpnkichkeit mit einer Schlange oder einem Wurme; andere gleichen mehr einer Walze over Gurte. Der Körper tft langgejtreckt, jehr musfulös, daher Starter Zujanmenziehung und Ausdehnung fähig. BZahlveiche bewegliche Fühchen treten aus der Haut hervor, bald regelmäßig in fünf banoförmige Längsveihen geftellt, bald unvegelmäßtg über die ganze Oberfläche zerftreut (Fig. 1 und 2). Am hinteren Ende des langgejtredten Körpers liegt der After, am vorderen Ende der Mund, umgeben von emem Kranze von Tentateln. Diefe Fühler oder Fangarme find bald baumförmig veräftelt (Fig. 1), bald jchiloförmig (Fig. 2). Sn der derben, leverartigen Haut der Holothurien find Maflen von mifro- optischen Kalkkörperchen zeritreut, die eine jehr zierliche und mannigfaltige Forn beiten (Fig. 8S— 22). — Yus den Gier der Seegurten entwideln ftch nicht divekt die fünfftrahligen Tiere, Tondern zweileitig gebaute Larven Auritularien, Fig. 3 und 4); diefe verwandeln fich erft durch eine jehr merfwürdige Metamor- phoje in die erwachjene, gejchlechtsreife Ihuroivee (Fig. 5 und 6). Fig. 1. Phyllophorus urna (Grube). Fig. 2. Sporadipus botellus (Selenka). Legion der Strahlengurken (Actinopoda); — DBronung der Baumfühler (Dendrochirota). Der gefrümmte, walzenfürmige Körper diefer Oeegurfe tft mit zahlveichen fegelfürnigen Füßchen bevedt. Der Mund (oben) it mit einem Kranze von zwanzig großen, baumförmig veräftelten Fühlern umgeben, deren Gnoäftchen ein gezadtes Läppchen tragen, ähnlich einem Gichenblatte. Fünf Eleinere Fühler find in einem inneren Kranz georonet, fünf- zehn größere in einem äußeren Kran. Legion der Strahlengurken (Actinopoda); — Drdnung der Sıhildfühler (Aspidochirota), Der gefrünmte, Ihlangenfürmige Körper vieler Oeegurfe ift gelb gefärbt, mit braunen, |tevnförmigen lecken und mwarzenföürmigen Füßchen bededit. Dev Mund tjt oben mit einem Krvanze von zehn bis fünf- zehn einfachen Fühlern umgeben, die einen jtern- fürmig eingejehnittenen Schild tragen. Diele Holo- thurte tt bier jo dargeftellt, daß fie den Körper der vorigen Art gleih einer Schlange unmindet. Sg. 3—7. Schwimmende Narven einer Ser- gurke (Synapta digitata), ftark vergrößert. Fig. 3. HBweileitige Zarve (Auricularia), von der Bauchleite gejehen. Cine zulammenhän- gende Wimperfchnur, die zum Schwimmen dient umd unmetrifch in mehrere Lappen ausgezogen ilt, ums Jäumt den Bauchrand des pantoffelfürmigen Körpers; an jenem hinteren Ende (unten) liegen ein Baar runde Kalfränchen. In der Mitte des Durchlichtigen Körpers Ihimmert der Darmfanal durd. Fig. 4. Diefelbe zwetjeitige Zarve (Auri- cularia), weiter entwidelt. Die Wimperihnur tft verlängert und jtärker gebogen. Vom Magen haben fih (rechts und Links) ein Baar bohnenförmige C- (omtafhen abgefhnürt, die Anlagen der Leibeshöhle (Coeloma). Vom vorderen Ende der linfen Cö- lomtajche (in der Figur vechts oben) bat fi) ein fünfzadiger Shlaudh alymmetriih abgejchnürt. ig. 3. via), aus der zwetleitigen pantoffelförmigen Larve (Fig. &) duch eine eigentümliche Verwandlung ent: widelt. An die Stelle der zujammenhängenden Wimperihnur find 5 getrennte Wimpergürtel ge treten. Der Mund (oben) ift von 5 Tentateln umftellt. Tonnenfürmige Zarve (Doliola- Fig. 6. Eine ältere tonnenförmige Zarve, | durch deren durchfichtige Körperwand fünf Zängs- musfeln ducchfehimmern, in der Mitte der jchrau- | benförmig gewindene Darm. Hinten (unten) find mehrere zierlihe Kalfrädchen fichtbar, vorn (oben) veräftelte Kalkjtäbchen, die einen King um die Balıs | des fünfftrahligen Fühlerkranzes bilden. Fig. 7. Duerihnitt dur den vorderen Teil der tonnenförmigen Zarve, Fig. 5. Das fünfedige Mumdjhild (im der Mitte) it von dem Nervenring umgeben, deilen verdidte 5 Cden die Snoipen für die 5 Starken Nervenjtämme des Körpers Zwilden den lebteren die ringfürmigen Duerjehnitte der fünf hohlen Brimär- Tentateln. ausjenvden. dig. 8—22. Kalfförperhen aus der Haut von Seegurfen, jtarf vergrößert. Diele mifro- THopifchen Kalkkörperchen Liegen zu Millionen in der leverartigen Haut der Holothurien eingebettet und zeichnen ftch durch jehr regelmäßige und zierliche Form aus: Stäbchen, Räochen, Tiihehen, Stühlchen u. |. mw. Fig. 8. Stichopus Murrayi (Theel). 50. 9. Myriotrochus Rinkii (Steenstrup). Sch8- und vierstrahlige Kalfräochen. Sig. 10. Caudina coriacea (Hutton). Doppelräoden, außen vier, innen acht Speichen. Sig. 11. Paelopatides aspera (Theel). Sünfftrahliger Kalfförper. Ein vertifaler Stab ı fteht in der Witte eines horizontalen Stabfreuges. Fig. 12. Elpidia rigida (Theel). Kreuzfürmiger Kalktörper mit fünf Stacheln. Fig. 13. Synapta aculeata (Theel). Fig. 14. Synapta glabra (Semper). Anferförmige Kaltförper. Fig. 15. Colochirus inornatus (Marenzeller). Kalfförper von Geftalt eines Doppelvinges. Fig. 16. Stichopus Moebii (Semper). | Gegitterte Tiihplatte eines quadratischen Kalf- | tiihchens (vol. Fig. 22). Fig. 17 und 18. Chirodota venusta (Semon). Zwei Kalfräochen mit jech3 Speichen. Fig. 19. (ueumaria erucifera (Semper). Kreuzfürmiger Kalftörper. Fig. 20. Thelenota atra (Jaeger). Stuhlfürmiger Kalfförper. Fig. 21. Arbacia pustulosa (Semon). Sehsftrahltiger Kalkförper von ©eitalt eines Gittertiihes mit drei gabelteiligen Beinen. Fig. 22. Stichopus Moebii (Semper). Bierjtrahlige8 Tiihchen, deijen vier Füße oben \ kreugförmig zujammenftoßen, unten doppelt gabel- teilig am King Jh anjegen (vgl. Fig. 16). ERS Zur Tafel 50 — Sporadipus. Haeckel,, Kunstformen der Nat. an > 3 BE z “ ee BE en Ze re u en nn TE er a en sahrroge — 08 IstsT m - 4 - | . aa i \ ; S | Fi. Je 5 0. 3. L Cohen ary Y) | | Ze; hejehen. Eine A u Ptmpe Y) die zum Schwimmen dient rd | um gan Bauchrand Dead | | ey hinteren &r ' se M Be ag | . | pers 7 a Bea N U I. ° | ‚ularıa),toeit a En | jerlängert ; und |! > IR | = ner Stab | ih (res Ara RU linfs} ein m NE | Pe in der Mitte eines n Air I | + x 38 9) Gr Par R “) NA) 3 | | Ras u, Die u er ed m; Fig. 12. Aunke (Theel). Fee ET ar We ber Ye SFr Kaltesher Dim I IT omtajgh er- Figur Re 8 oben) „hat Ach Re dl N | P abge Ar.13. Synapta Aeule; ta (Theel). BETH Yes HIRTE. sc E ® Sene .(Doliclk | Fig” I#, Synapta slahra ‚(Semper).. Sr au, old Ars ; ; | ee ineıet Enar | Anterförnig go Ralfkörper. | ar: Dr a ud we Fig. 15 Coehirus \noprui st Maref . | >> € , Spufanmen häkanRe er} | "Kalklörper von Geftalt eine EEE Wi > Wimpergürtel ge dig, 16, Stichopns Mocbii 2 | ZSentafeln umitellt. Gegitterte Tiichplatte eines quadrati EI SE tiihchens (Sal Fig, 22). | aut! rne-ältere tonnerffemine Sarve, | P ai #: | Mr Qi 1 LA |, HT mb 157 Ullfrodota venusta (Sems | duch Deren uttichtige Körperwmand fünf Ting si Aakkei it fechs Epeich ia vei Kalfrädegen/ mit jede Speichen, | mustehi oafedhi Ihimmern; der Mitte der- fchrau- =. 8 iu < EN a nr 9; AN Males | benförmi & ‚yirben Darm. Hinten (unten) find ig. 19. Seas g erucifera (Semper?: | : %) A i : BE FREE - Armpfärna A B | tehrerg/ yesKaltränchen fichtbar, vorn (oben) ı Be Freugiö S aeebepe. \ | rät N fe, einen King um TR. dig. 205 Thelenota atra Gasen = des Tinte Fühlertyänges bilden. ne ee Kaltkörper, | Fe Dyerihnitt 921. AWacia pustulgse | Teil der tontienfötmigen & Segftrablig Sa per vor tünfeige: Mundfchilo Orgexti it mit fbrei. gabelteifigen Br Nervegking: UBER, >22, Sticho] ! opti] St Nnofypen für Be Bernie zig DKükm Wie ‚außfenden., y) m | en Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 50 — Sporadipus. Thuroidea. — G®urkenfterne. Empfehlenswerte Geschenks- und Biblisthekswerke aus dem Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien. Soeben erichien der erite Band der Geschichte der Kunst aller Zeiten und Volker. Von Geh. Hofrat Profellor Dr. Karl Wioermann, Mit etwa 1300 Abbildungen im Text, 45 Tafeln in Jarbendruck und 75 Tafeln in Holzlchnitt und Tonätzung. 3 Bande in Halbleder gebunden zu je ı7 Mark. (Im Erscheinen.) Eine neue allgemeine Kumitgelchicehte — aber auch wirklich eine neue? Es find ichon To viele tüchtige Daritellungen dieles Gebietes erichienen und im Er- icheinen begriffen, daß lich, Tobald abermals eine auftritt, die Frage erhebt, ob es denn wirklich angezeigt war, zu ihnen allen noch eine u fügen. Seit Plinius die Kunitgefchichte als einen Teil der Naturgelchichte behandelte und fie wegen der Stoffe, die die Künlte verarbeiten, in die Lehre von den Steinarten verletzte, hat fie viele Wlandlungen durchgemacht. Unter Valaris Händen ward fie im 16. Jahrhundert zur Künitlergefchichte und blieb es, bis Winckelmann in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Gelchichte der Kunitwerke der Geichichte der Künitler gegenüberltellte. Die großen Philofophben in der eriten Hälfte und in der Mitte des 19. Jahrhunderts, Hegel in Deutichland, Taine in frankreich u. 1. w., regten dann eine Huffallung der Kunftgelchichte als eines Teiles der Geiltes- und Sittengelchichte an, und immer wurde die Kunitgelchichte Teither in den Dienft eines philofophilchen Syitems geitellt. Daß dies Itets eine Itarke Ginfeitigkeit, bald nach der einen, bald nach der andern Seite, zur Folge hatte, ilt leicht begreiflib, und darum hat es fich der Verfalfer unlers Kerkes zur eriten Hufgabe ge- madt, die Kunitgefcbichte um ihrer Telbit willen darzuitellen, nibt im Dienfteirgend eines Syitems. Von diefem Gelichts- punkte ausgehend, legte er das Hauptgewicht auf die Entwickelung der künltlerilhen Motive als Tolcher und betonte über- baupt das entwickelungsgelbichtlihe Moment viel mehr, als daß er etwa eine Hufzählung aller einzelnen Kunitwerke anitrebte, die den Lefer nur verwirrt haben würde, Ein weiterer bedeutender Vorzug diefer Kunftgelchichte der ganzen Menichheit, deren eriter Band gegenwärtig unter dem Citel „Die Kunft der vor- und außerdriftliben Völker“ in die Hände des Publikums gelegt wird, während der zweite Band die hrilt- = libe Kunft bis zum Reformationszeitalter, der dritte die Kunft der neueren Zeit darltellen wird, darf darin geliehen werden, daß die Kunit der Ur- und Daturvölker hier zum erlitten Male die ihr gebühbrende zulammenbängende Bebandlung gefunden hat, und was die Form der Darltellung anlangt, Io war es das Ziel des Vertallers, in gelchmackvoller Form den welentlichiten Inhalt der neuelten Forlchungen auf Grund eigener Quellenkenntnis und eigener Anichauung der behandelten Kunitwerke zu geben. Chinefifcher Porzellanteller der Periode Kien-Kong. * Urgelchichte der Kultur. Yon Dr. Beinrich Schurtz, Mit 8 Tafeln in Jarbendruc, 14 Tafeln in Hoblchnitt und Tonätzung und ca. 420 Abbildungen im Text. In Balbleder gebunden I? Mark. (Im Ericheinen.) Die Menichheit, wie Tie feit Jahrtaulenden als eigenartige Gruppe von Lebewelen die Erde bevölkert, it undenkbar ohne die geiltige Erbichaft, die ungszählte Generationen gelammelt haben, und die fich in jedem Lebenden wirklam zeigt, ohne die Kultur. Wie aber in allen Bauptzweigen der @ilfenichaft zunächit nur einzelne Teile bearbeitet wurden, ehe auch die übrigen allmählich Berücklichtigung fanden, und wie erlt Ipät der Verfuch gemacht worden ilt, alles zu einem hat- menilchen Ganzen 3ulammenzufallen, lo zeigt Tich diele Ericheinung auch in der Willenichait vom Menichen, der Kulturgelchichte. Ja, wir fteben vielfach noch mitten in diefem Übergang von der ein- feitigen Einzelforichung zur alles verbindenden Kulturwillenichait. — (ie tmnendlich viel neue Husfichten lich ferner der Killenichaft öffnen, Tobald man neben der Frage: „lie Toll das fein?“ die andre zu beantworten Iucht: „ie ilt das entltanden?“, das haben uns die Naturwillenichaften bewielen. Diefem Vorbild Tind die Geilteswillenichaften bisher nur langlam und 3Sgernd gefolgt. - ' Das @erk darf von lich rübmen, zum eriten Dale eine die gelamte Kultur umfallende Darltellung 3u geben, die keinen Zweig des Kulturlebens gegenüber andern vernachlälligt. Freilich Können die einzelnen Teile nicht gleich vollkommen fein, denn während manche ilfenszweige bereits vorzüglich bearbeitet find, war es bei andern nötig, falt von Grund auf neu zu bauen. Durch das Ganze aber foll ein einheitlicher Zug gehen; es loll das Bewuntlein erweckt werden, daß lich die menichliche Kultur aus dem dunkeln Grunde der Vorzeit als einheitlicher, machtvoller Bau erhebt, den wir mit wachem Auge und Itarker Hand fortführen müllen, wenn wir die kurze Bahn des Daleins nicht zwecklos durchlaufen wollen. Döhlenwohnungen im Matmatgebirge bei Babes. mu u mu nm u 2 Du wu RD Dun Zn Dun (run pr DD nn = E 3 ; 5° weh u 3 S =“ h j _ : = f — > 5 2 ER Der illuftrierte Derlagsfataloa des Biblioaraphijichen Injtituts in Leipzig jteht kojtenfrei zu Dienjten. u Druck vom Bibltographilchen Inftitut in Leipzig. en Sechste Lieferung. Preis: 3 Mark. Inhalts -Berzeichnis am 6. Beft. Tafel 51. Collosphaera. Urtiere aus der Klafle ver Nadiolarien, Dronung der Vereins- Strahlinge (Polyeyttaria). Tafel 52. Platycerium. Farnpflanzen aus der Klafje der Zaubfarne (Filicinae), Samilie der Tüpfelfarne (Polypodiaceae). Tafel 53. Murex. Weichtiere aus der Klalle der Schneden oder Gafteropoden, Ordnung der KRammkiemer (Ctenobranchia). Tafel 54. Oetopus. Weichtiere aus der Klaffe der Krafen oder Gephalopoden, Legion der Tridter-Krafen (Gamochonia). Tafel 55. Cytherea. Weidtiere aus der Klaflfe der Mufcheln oder Wcephalen (Zweiflap- pige Mollusfen oder Bivalva). Tafel 56. Calanus. Glievertiere aus der Yaupt- flafje der Kruftentiere (Orustacea), Drd- nıng der Ruderfrebje (Copepoda). Tafel 57. Lepas. Gfliedertiere aus der Haupt: Elaffe der Kruftentiere (Crustacea), Orod- nung der Rankfenfrebje (Cirripedia). Tafel 58. Alueita. Ofliedertiere aus der Rlafle der Kerbtiere (Insecta), Ordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera). Tafel 59. Strobalia. Nefleltiere aus der Klafje der Staatsquallen oder Stiphonophoren, Dronung der Vhylonecten. Tafel 60. Cidaris. Sterntiere aus der Klalle der Seeigel oder Ghinideen, Ordnung der Gidaronien. Tafel 51. — Collosphaera. Polyeyttaria. Bereins-Strahlinge, Stamm der Hrfiere (Protozoa); — Baupfklafe der Wurzelfüßer (Rhizopoda); — Klalle der Stvahlinge (Radiolaria); — Iegion der Peripyleen oder Sıhaumllernihen (Spu- mellaria); — Brdnung der Bereins-Sfrahlinge (Polycyttarla). Die Kleine Ordnung der „VBereing:Strahlinge” oder „Sozialen Radiolarien‘, welche im Spyftem unter dem Namen Polyeyttaria zujammengefaßt werden, zeichnet fi) vor den anderen Urtieven diefer Klafje durch ihre Neigung zur Affocion aus. Während die große Mehrzahl. der Napiolarien durch toliert Yebende „‚Ginftedlerzellen” vertreten wird (Eremobia, Tafel 1, 11, 21, 31, 41), bilden dagegen die Polycyttarien permanente Zellvereine (Coenobia). Die zahlveichen gejelligen Zellen, welche einen folchen Verein oder eine ‚„„Zellfolonie‘‘ darjtellen, beiten jede ihre befondere, von einer feften Membran umjchloffene Zentralfapfel, in deren Mitte dev Zellfern Liegt (im Alter durch eine Fettlugel erjebt). Dagegen ift das weihe Calymma, die Gallerthülle, in welche die Zentralfapfeln eingebettet Liegen, allen gemeinfam; oft it die Gallerte von Wafferblafen oder Vafuolen erfüllt, und bis- mweilen zeichnet fie) eine größere fugelige Bentralblafe durch befondere Befchaffenheit aus (Fig. 12). Die unzähligen Wlasmafäden, welche von den einzelnen Zentralfapfeln ausjtrahlen, veräfteln fih und ver- binden fich innerhalb des Calymma zu einem dichten Nebwerk; an der Oberfläche dagegen ftrahlen te in Form feiner radialer Fühler aus. Zahlveiche gelbe Zellen, welche im Calymma zerjtreut zwilchen den Kapfeln liegen, gehören nicht zur Kolonie jelbft, jondern find einzellige Vflanzen lgarien) aus der Gattung Xanthella; fie leben mit den Naptolarien in Symbioje (Genofjenichaft zum gegenfeitigen Borteil; Fig. 2, 10, 11, 12). Die Volyeyttarien gehören (zufolge der Struktur ihrer Zentralfapfel) zu der Legion der Schaum- fternden (Spumellaria) und bilden innerhalb diefer Legion eine bejondere Ordnung. . Diefe umfaßt drei Jamilien: I. die Collozoida, die fein Kiejelftelett bilden; II. die Sphaerozoida mit einem Kiejel- ffefett, das aus vielen einzelnen, loder und uwerbunden im Calymma zerjtreuten Kiejelftüden von Nadel- form bejteht (Fig. 2—5); II. die Collosphaerida, bei denen jede einzelne Zentralfapjel von einer gegitterten. Kiejelfihale umichloffen it (Fig. 6— 12). dig. 1. Collosphaera primordialis (Haeckel). | Gallerthülle. Im der Mitte der Zentralfapfel der Ein ringförmiges Gönobium in natürliher |, fugelige Zellkern, mit vielen Kevnkörperchen; bie Größe; die feinen Bunkte in der Gallertmafje find | glänzenden Kugeln in der Peripherie find Fettkörner. die einzelnen Zentralfapfeln. Zahlreiche gelbe Körner im Calymma find fym- biotiihe Algarien: einzellige Bilanzen aus der Gat- %ig. 2. Thalassoxanthium medusinum (Haeckel). tung Xanthella. Cine äußere fhüßende Dornen- Ein einzelnes, einzelliges Tier, zufammengefeßt | Ffrone wird durch vierftrahlige Kiejelnadeln gebildet, aus der blauen Zentralfapfel und deren gelblicher | deren gerümmte Schentel dornig find. AN \ LH \ = \ ig. 3. Sphaerozoum ovodimare (Haeckel). Gin Fugeliges Cönobium, jehwach vergrößert. Die blauen Jentralfapfeln der Ginzeltiere, welche an der Oberfläche des gemeinfamen Calymma ver- teilt liegen, find Iinjenförmig und enthalten eine zentrale Fettlugel. Die Kiefelförper, die in großer Zahl im Calymma zerjtreut find, tragen an beiden Tolen eines Stabes je drei Schenkel. Fig. 4. Thalassoxanthium cervicorne (Haeckel). Ein einzelner, Dreiftrahliger Kiefelförper, defien drei Schenkel gleihe Winkel bilden und wiederholt gabelfürmig veräftelt jmd. Fig. 5. Sphaerozoum spinosissimum (Haeckel). Gin einzelnes Kiejelftüd (Spiculum) mit drei divergenten Schenkeln an jedem Wole des Mittel- jtabes. Diefe neue Art (aus dem Indiihen Ozean) unterjcheidet ji von den nächitverwanoten Arten der Gattung (S. armatum und S. punetatum) dadurd, daß die zahlreichen, in Wirteln jtehenden Seitenäfte der jechs Strahlen felbft wieder veräftelt und mit Dornen bejegt find. Fig. 6. Coronosphaera diadema (Haeckel). Ein einzelnes, einzelliges Tier, deffen blaue | Zentralfapjel von einer gegitterten Kiejelichale mit fronenförnigen Aufläßen umgeben tt. Fig. 7. Trypanosphaera trepanata (Haeckel). Sine einzelne Zelle, umgeben von der fugeligen Kiefelfchale, deren Öffnungen die Form von Trepan- tronen tragen. Fig. 8. Acrosphaera inflata (Haeckel). Eine einzelne Zelle, umgeben von der fugeligen Kiejelichale, aus deren Oberfläche ich mehrere pyra- nivenförmige Fortjäße erheben, jeder mit einem radialen Gipfelitachel. ®ig. 9. Mazosphaera lagotis (Haeckel). Eine einzelne Zelle, unngeben von einer fugeli- gen Kiejelichale, aus deren Oberfläche fich viele vadiale Röhren erheben, jede mit einer jeitlichen - Öffnung und einem gefrimmten Spitenfortfaß, ähn- ih einem Dajenohr. 3ig. 10. Öaminosphaera dendrophora (Haeckel). Cine einzelne Zelle. umgeben von einer fugeli- gen Kiefelfchale, deren Oberfläche zahlreiche radiale Röhren mit baumförmig verzweigten ten trägt; die erweiterte Mündung der Nöhrenäfte ijt trichterförmig, mit gezacktem Nande. Außerhalb gelbe Zellen. $ig. 11. Üoronosphaera calycina (Haeckel). Eine einzelne Zelle, deren fugelige Kiejelichale ‚ eine Anzahl von großen trichterförmigen Auffägen trägt; die Achje derjelben it radial, die Wand ge ı gittert, die äußere Mündung mit gezähnten Rande. $ig. 12. Solenosphaera familiaris (Haeckel). Ein fugeliges Gönobium, im Sunda-Meere lebend beobachtet, Ihwach vergrößert. Sm gelblichen Ca- Iymma find zahlreiche einzellige Gingeltiere einge- Ihlofien, deren Zentralfapfel blau gefärbt tft und eine ı zentrale Fettfugel einjhließt. Unter den zahlreichen MWafferblafen oder Baluolen, welche die Oalferte zwilchen den einzelnen Zellen erfüllen, zeichnet Tich die zentrale Fugelige Blafe (oder ‚Zentral-Alweole”) Dur) eine verdicte Wand und einen neßförmigen Überzug von Sarkode aus. Die Hleineren und jünge- ven Zellen (mm Inneren des Cönobiums) find noch) nacdt und vermehren fich lebhaft durch Teilung. Die größeren und älteren Zellen (an der Oberfläche) haben als Schußhülle eine poröfe Kiejelichale aus- gejchieden, welche mehrere radiale, trichterförmig er= mweiterte Auffäbe trägt. Bon der nächjtverwandten Solenosphaera cornucopiae (Haeckel) unter- jcheidet ich diefe neue Art durch die Fleineven und regelmäßigen Woren der Gitterjchale. Be Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 51 — (ollosphaera. Polyceyttaria. — Vereins - Straßlinge. Tafel 52. — Platycerium. Filicinae Taubfarne. Slamm der Borkeimpflanzen (Diaphyta vder Archegoniata); — Baupfklalle der Farır- pflanzen (Pteridophyta); — Klafle der Laubfarne (Filicinae); — Yamilie der @üpfel- farııe (Polypodiaceae). Die formenveiche Klafje der Zaubfarne (Filicmae over Filicariae) ift in den Ländern der gemäßigten Zone größtenteils nur durch zarte und Kleine Farnkräuter vertreten. In den Tropengegenden dingegen Iptelen diefe Gewächle eine viel beveutendere Nolle, indem fie teils als anjehnliche Farnbäume einen hervorragend fehönen Beftandteil der Urwälder bilden, teils als ftattliche Scheinfhmaroger oder Epiphyten die te und Stämme vieler Bäume beveden. Unter diefen Gpiphyten zeichnet fich durch auf fallend beforative Form der hier abgebildete Htrihhornfarn (Platycerium) aus. Man findet ihn in Snfulinde und anderen Tropenländern nicht allein mafjenhaft auf den Bäumen des wilden Waldes, jondern au als Zierpflanze in den Gärten. Die eigentümliche Form von Platycerium ift duch Arbeitsteilung oder Ergonomie jeiner Blätter oder ‚Wedel bedingt. Bei den meilten einheimijchen Farnen find diefe alle von gleicher Bil- dung: zarte, grüne, metjtens geftederte oder vielteilige Blätter, auf deren Unterfeite fi) die braunen FSruhthäufhen (Sori) entwiceln, zufammengejebt aus zahlreichen Sporenfapfeln (Sporangia); die in diefen enthaltenen mifcoffopiihen Zellen find die ungefhlehtlihen Keimzellen (Sporae). Bei Platycerium bingegen, wie bei einigen anderen Farnen, entwidelt die Pflanze zwei oder jelbit drei verjchtedene Arten von Wedeln; die einen von diefen, die Laubblätter, dienen nur zur Grnährung des Gemächles und bilden feine Sporen; die anderen, die Sporenblätter, erzeugen die zur Fortpflanzung dienenden Sporen; eine dritte Form, die Nifhenblätter oder Mantelblätter, bilden an der Bafis des Farnz eine Nijche, in welcher fich abiterbende Pflanzenveite anfammeln und Humus erzeugen. In diefen rudtbaren Sumus wachen die Wurzeln des Farıs hinein und beziehen aus ihm ihre Nahrung. Indem die blaßgrünen oder gelben Nifchenblätter bald abjterben und fich über ihnen immer neue bilden, entitehen die, braune Boljter, oft von einem halben Meter Durchmeffer und darüber. Die grimen Laubblätter dagegen hängen von diefen Rolftern in Form vielteiliger Wedel herab, die mehrere Meter Länge erreichen; te find gewöhnlich vielfach gabelteilig, gleich dem Gemeih eines Hirfches oder eines Elches verzweigt (Platycerium aleicorne). Die Sporenkapfeln entwideln fih auf der Unterfeite der Wedel bei den verjchiedenen Arten in verfchiedener Weile, bald mır an der Bafis einzelner Laubblätter, bald auf einem großen Teil der unteren Blattflähe, bald an den Spiten der Gabeläfte. Sig. 1—4. Platycerium grande (Hooker). (Beimak: Infulinde.) Fig. 1: Ein junger Stod in '/; der natür- lihen Größe. Die dide, braune Sinolle in der Mitte jist auf einem (bier nicht gezeichneten) Baumajt auf und wird durch viele abgejterbene Niichenblätter gebildet, die wie die Schalen einer Zwiebel über- einanderliegen. Dben erheben fih Daraus mehrere vielteilige, Fächerförmige, hellgrüne Mantelblätter, die feine Sporen bilden. Unten hängen mehrere duntelgrüne, geweihförmige Sporenblätter herab, welche jpäter auf der Unterjeite Sporen bilden; Die- jelben werden dann viel länger, oft mehrere Meter lang, und fpalten fih in jehr zahlreiche, tief herab- bängenvde Gabelälte. Fig. 2: Ein größeres Nifhenblatt von der Form eines jtarf gerippten Fächers. Fig. 3: Ein größeres Nifhenblatt von der Form einer Nautilusichale. Fig. 4: Ein größeres Niihenblatt von der Form eines Füllhorns. Fig. 5, 6. Platycerium stemmaria (Beauvais). (Beimal: Sidmellaftika.) Der Keine Stod, den Fig. 5 und 6 von zwet verjchtedenen Oeiten zeigen, trägt nur wenige Blät- ter; die aufrechten, nad) oben gefehrten find die braunen Nifhenblätter; die unteren grünen Zaub- blätter bilden jpäter an der Unterjeite Sporen. Fig. 7. Platycerium Hilli (Moore). (Beimat: Auftalien, Bueenzland.) Der Kleine Stod trägt unten wenige gelbe, mufchelförmige Nifhenblätter, oben einige auf- rechte, grime, handförmig gelappte Laubblätter; an der Unterfeite ihrer Spisen bilden ich Tpäter die Sporen. formen, des. Natur. Zur T N 4 A SE EI Ve I u KEN) ee un 77 | _ % , Kl Ü FE —g N \ 7 u N) | AN N < I u Fr WIEN Kr oh 17a N AAN © 3 we TRY ah soneroilamt ‚TsduonEL (Beimaf: Si0% h r N N ] TA ER | N tleine Stod, Ve % ub LIE Aha Be | 4) ee Setten zetgen, = e = & a eh h Ä > in ö # - =“ 5 itber Sallı erlzei it. NY NZ ee a tet yı DIATE EN u END antelbie x. | TAN : ER SUP N NA /TIIEHTELE s Set NN er u FE a ER [ BD ? 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Die artenveihe Ordnung der Kammkfiemer oder Gtenobrancien gehört zur Legion der Vorder- fiemen-Schnedien (Brofobrandien); fie umfaßt die große Mehrzahl derjenigen Schnecden, die fih durch ber jondere Größe, zierliche Form und bunte Färbung einer anjehnlichen Spiralfchale auszeichnen. Die charakte- viftiihe Bildung Diefes gewundenen „Schnedenhaufes”, in das fi) der weiche Körper völlig zurückziehen fann, it bedingt dur) das alymmetriihe Wachstum des letteren. Von den beiven Antimeren oder Gegenftüden des Körpers, welche urjprünglich (bei den älteften Schneden) jymmetrifch gleichgebildet find, wächjt die linke Hälfte ftärker, die rechte Shwächer (oder umgekehrt). SImfolgedejjen werden die zufammen- gehörigen, paarig angelegten Drgane des ,‚Mantelfompleres”’ (paarige Kiemen, Herzvorfammern umd Nieren) auf der einen Seite rüdgebildet, auf der anderen um jo jtärker entwicelt. Zugleich wird ver Eingemweidefad, der diefe und andere Organe enthält, von int und hinten nach vechts und vorn ge- oreht; infolgedeflen kommt die Kieme, die uriprünglih hinter dem Derzen lag, vor diefes zu liegen. Bei weiterem afymmetriihen Wachstum wird der Gingemweidejad, der aus dem Rüden des Tieres gleich einem Bruch vorteitt, Ipiralig aufgewunden, und die Kalkichale, die von der Nüdenhaut abgejondert wird, nimmt die Form einer auffteigenden MWendeltreppe an (Fig. 6— 8). Irnvem zugleich von dem faltigen Rande des ‚„‚Mantels”’ (der Nüdenhaut) lappenartige oder fingerfürmige Fortläte vortreten und dieje ebenfalls Kalkhüllen abjcheiden, entjtehen die ftachelförmigen oder flügelfürmigen Fortfäte der Kalt- ihale, welche vielen Schnedenhäufern eine befonders zierliche Korm verleihen (Fig. 1, 4, 5, 7,8). Tafel 53 zeigt nur die Kalkichalen von einigen der jchönften Kammkiemer; der Weichkörper des Tieres, welcher ven Hohlraum der Schale ausfüllt, it nicht dargeftelft. Fig. 1. Calear triumphans (Philippi). fürmig, nach) der Bafıs verjchmälert, Thon gezeichnet Die ‚„‚triumphierende Spornihnede”, aus Sa- pan, ausgezeichnet Durch eine Neihe von Tpornartigen Staheln an der Bafis der Schale; Anficht von der Spite de3 Gehäufes. Fig. 2. Die ‚‚katferlihe Kegelichnede“, aus dem Sn: diihen Ozean. Die Schale ift umgekehrt fegel- Conus imperialis (Linne). und gefärbt. Der obere Rand der Windungen trägt eine Reihe von kegelfürmigen Höcdern; die lange und Ihmale Mündung hat einen fcharfen Außenrand. ig. 8. Harpa ventricosa (Lamarck). Die „Davivsharfen-Schnede‘, aus dem Inz- diichen Ozean. Die eiförmige, bauchige Schale ift von heller Zilafarbe, mit breiten braunen und Jchmalen weißen Duerbinden. Die purpurroten Längsrippen, welche dieje letteren durchichneiden, find oben zu= gejpist und unter der Spige mit einem jtarken fegel- fürmigen Zahn bewaffnet. $ig. 4 Murex tenuispinus (Lamarck). Die „Doppel-Spinnentopf-Schnede”, aus dem Inoifchen Ozean. Die graue Schale trägt drei fammförmige Längsreihen von langen dünnen, pa- tallelen Stadeln. ig. 5. Murex inflatus (Lamarck). Die „Zalenhorn-Schnede”, aus dem Sn- diihen Dzean. Die aufgeblafene, eiförmige Schale it quer gefurcht und gerippt, weiß und braun ge- wölkt, mit fleifchroter Mimdung. Der Länge nad) ziehen darüber drei Reihen von gezadten, vinnen- fürmigen, zurüdgebogenen Dornen. Fig. 6. Fusus longieauda (Lamarck). Die „‚langröhrige Spindelfhnede‘, aus dem Snoilhen Ozean. Die vordere Wand der Schale üt entfernt, um die zentrale Spindel (Columella) zu zeigen, welche in der Achje des Ipiralen Gehäufes herabfteigt, und um welche Sich die zahlreichen Windunz gen desjelben gleich einer Wenvdeltreppe herumdrehen. tg. 7, 8. Astralium imperiale (Chemnitz). Die „‚Latferlihe Sternihnede‘, aus Neufee- land. ig. 7 Anfiht von unten, Fig. 8 von oben. Bon unten fieht man in den tiefen Nabel (Um- bilieus) der Schale, den fegelfürmigen Hohlraum, der bi3 zur Spiße der Schale emporfteigt. Won oben fieht man die Neihe der zierlichen dreiecigen Blätter oder Flügel, welche fächerartig gerippt find und längs de3 unteren Randes jeder Windung in vegelmäßigen Abitänden Jtehen. ae Ye a Fe N a Arie a Arc, u re ü EEE ö Ren. — 84 lol u ammförmige ER Ar ppogn dünnen, pas: + M' ‚Stab | Die „tatlerliderSt Inichnede”, au je | \ ‚unten, Sig. 8 pol oben. 318. 5 re. Ss (Lana 7 ln urrber scht ma in Rt Rafel ={1 Jın- Länge nad) rinnen: | bes umleren Nanbes ei 2 Whlrsnna Haha u Nanden CHE, kn et a hr a Mure: men der Natur. stfo) Kun RK Haeckel, Schnecken iemen exrk Doxrö Prosobranchia. [5 2 Pe ee Tafel 54. — Octopus. Gamochonia. Trirhterkraken. Stamm der Weirdhfiere (Mollusca); — Hlalle der Kraken oder Timtenfifche (Cephalopoda); — Legion der Gammıhonien, mit vohrfürmtgen Trichter. Die Krafen oder „ZTintenfifche”, welche auf diefer Tafel abgebildet find, gehören zu der Jünge: ven Legion der Gamochonien over der „Gephalopoden mit Rohrtrichter”. Unter „Trichter“ verfteht man bei diefen höchftorganifierten Weichtieven ven hinteren Teil des Fußes (Podium), d. ). der zentralen Sohle oder Fußplatte, welche den älteften Mollusften ebenjo wie den heutigen Schneden zur friechenden DOrtsbewegung diente. Ber der älteren Legion der Tomohonten oder ver „Gepha- lopoden mit Spalttridhter”, von denen heute nur noch eine einzige Gattung lebt, das ‚„‚Werlboot“ (Nautilus), wurden die beiven Seitenlappen des Hıinterfußes, die ‚„„Spipodtallappen”‘, gegeneinander ges friimmt und mit den Rändern übereinander gelegt, jo daß te ei fegelfürmiges, dütenartig zufammen- gerolltes Blatt darftellten. Bei den jüngeren Gamohonten jind die beiden Ränder diejes Blattes mit- einander vollftändig verwachlen, jo daß aus der Düte ein fegelförmiger, oben und unten offener Trichter gemorden ift; in der Mitte der Figur 2 ift diefer Trichter al3 dreieciges Organ zwilchen dem Kopf (unten) und dem Rumpf (oben) fichtbar. Durch die obere (größere) Öffnung des Trichters wird MWaffer aus der Mantelhöhle aufgenommen, durch die untere (Kleinere) Öffnung bei Zujfammenziedung des Trichters ausgeftoßen; durch den Fräftigen Nücftoß des ausgetriebenen Waffers wird der Körper Ichwimmend fort- bewegt, wobei die Schwanzflofje oben auf dem Rüden (in Fig. 1 unten, in Fig. 2 u. 3 oben) vorangeht. Der vordere Teil des Fußes it bei allen Gephalopoden in Zappen gejpalten, welche fie) meiftens zu Starken Armen entwidelt haben. Da diefe Arme den großen Kopf (mit ein Baar mächtigen Augen) franzförmig umgeben, werden die Krafen als ‚‚Kopffüßler‘ bezeichnet. Ber allen lebenden Krafen (nur Nautilus ausgenommen) find die fehr beweglichen umd mustulöfen Arme mit kräftigen Saugnäpfen be- jest, die meiftens in zwei Reihen ftehen. Die Familie dev Ahtarmfraten (Octolenae, Fig. 4 u. 5) befist acht jolhe Fangarme. Ber der Yamilie der Zehnarmirafen (Decolenae, Fig. 1—3) fom- men dazu noch zwei befondere, jehr verlängerte Fangarme. Dieje tragen nur am verdidten Ende Saug- näpfe und fönnen in bejonvdere Ventafeltafhen zurücdgezogen werben. Alle Lebenden Krafen find Zweiftemige (Dibranchia); eine einzige Ausnahme bildet nur der alte, mit Spalttrichter verjehene Nautilus, bei dem die Atmungsorgane verdoppelt find; daher vertritt er die bejondere Gruppe der VBierfiemigen (Tetrabranchia). Die anjehnliche, mit Luftfammern ges füllte Kalffchale, welche der Nautilus mit den auf Tafel 44 abgebildeten Ammoniten teilt, it bei den meilten lebenden Gamochonten rücgebildet over ganz verjhwunden. Die bunt jchillernde Haut zeigt bei den lebenden Krafen allgemein ein wunderbar jehönes Farbenipiel. &ig. 1. Chiroteuthis Veranyi (Ferussac). Familie ver Behnarmkraken (Decolenae). Der Kopf (nad) oben gekehrt) trägt ein Paar ehr große Augen und fünf Baar lange Arme, die mit zwei Nethen von gejtielten Saugnäpfen dicht bejegt find. Gin Paar jehr lange Fangarme find viel dünner al8 die übrigen und nur am Gnde mit einer jtarfen Saugplatte bewaffnet; fie fünnen in eine bejondere Tafıhe zurügigezogen werden. Der Ihlanfe fegelfürmige Numpf trägt am Dorfalpol (in der Figur unten) eine herzförmige Schwanzfloffe. Mittelmeer.) ig. 2. Histioteuthis Rüppellii (Veranı)). _ Familie der Zehnarmkraken (Decolenae). Der Kopf (nad) unten gefehrt) ift größer als der Rumpf und trägt ein Waar jehr große Augen jowie fünf Baar lange Arme, die mit Reihen von Saugnäpfen bewaffnet find. Die drei vorderen Urmpaare find durch eine trichterförmige Schwimme haut verbunden. Das binterfte (Fleinjte) Wrmpaar it frei. Die beiven jehr langen, viel Dünneren Fangarme tragen am verdidten Ende jehs Keihen von Saugnäpfen. Der Kleine glodenförmige Rumpf trägt oben am Dorjalpol eine breite herzförmige Schwanzfloffe. (Mittelmeer. dig. 3. Pinnoetopus cordiformis (Gaimarad). Familie der Aıhfarmkraken (Octolenae). Der Kopf (nach unten gekehrt) trägt vier Paar Ihlanfe Arme, die mit zwei Keihen Saugnäpfen bejeßt und am Grunde durch eine Schwimmhaut verbunden find. Der eiförmige Rumpf ift oben am Dorjalpol in feiner ganzen Breite von einer herz- fürmigen Schwanzflofje gefäumt. (Sndiicher Ozean.) Fig. 4. Octopus vulgaris (Lamarck). Familte der Hıylarmkraken (Octolenae). Der Kopf (nad) unten gefehrt) trägt vier Baar ftarfe Arme, die mit zwei Reihen Saugnäpfen be- legt und am Grumde dur eine Schwimmhaut ver: - bunden find. Auf diefer frieht das Tier, welches von der Vorderjeite der Rüdenfläche gejehen ift. Der eifürmige Numpf trägt auf Ddiefer Seite fegel- fürmige Dautläppchen. Mittelmeer.) Fig. 5. Octopus sranulatus (Lamarck). Familie der Aıhlarmkraken (Octolenae). Der Kopf (nach oben gekehrt) trägt acht fehr ftarfe Arme, die mit zwei Neihen von großen Saug- näpfen bewaffnet find. In der Mitte diejes jtrah- Ligen Armkvanzes it der Eingang zur Mundöffnung. Der dicke eiförmige Rumpf (in der Figur unten) ift mit vielen feinen Körnchen bededt. Tafel 54 — Octopus. Haeckel, Kunstformen der Natur. Gamochonia. — Tridßterkraken. "Tafel 55. — Cytherea. Acephala. Wurzeln. Stamm der MWeichfiere (Mollusca); — Klalle der Wufrheln (Acephala — Kopflofe, — ver Bivalva = Bweiklappige, — oder Lamellibranchia = Blaffkiemige Wetchtiere). Die Klaffe der Mufcheln zeichnet fi) vor den übrigen Weichtieven durch zwei charakteriftiiche Gigentümlichfeiten aus: durch die Rüdbildung des Kopfes (Daher ‚„Kopfloje, Acephala” genannt) und durch die zweillappige Schalenbildung (daher als „„Zweitlapper”, Bivalva, bezeichnet). Der weiche Körper des Mufcheltieres it meift ganz in dem Hohlraum der Schale oder „Gonchylie” veritect und bei deren Schhufjfe vollftändig von der Außenwelt abgejhteven. Der Verihluß der Schale wird durch die Kontraktion von einem oder zwei ftarfen Musteln bewirkt, welche quer durch den Körper hin- durchgehen und beide Klappen bis zum Sneinandergreifen der Ränder (an der Bauchfeite) nähern. Das ffnen der Schale (bei Nachlaß des Musteguges) wird dagegen durch) ein Starkes elaftiihes Band (Schloß: band oder LZigament) bewirkt, welches der Länge nad) in der Mittellinie des Niücens verläuft. Sobald man bei der gefchloifenen Aufter ein Mefjer zwilchen die beiven Schalenklappen einführt und den Schließ- mustel durchicehneidet, treten die Klappen infolge der Glaitizität des Schloßbandes auf der Bauchleite £laffend auseinander (Fig. 11). Die beiden Klappen, welche die rechte und Linke Seite des Mujchelförpers Ihüßend beveden, bilden zulammen mit dem fie verbindenden Schloßband drei Teile einer urjprünglic einfachen jchiloförmigen Rüdendede; deven Dreitetlung it dur) Ausbildung von zwei parallelen Zängs- furchen entitanden. Die Schale der Mufcheln ijt ebenjo wie die ver Schneden (Tafel 53) und der Kraten (Tafel 44) das eritarrte und verfalfte Abjonverungsproduft des Mantels, einer dünnen Hautfalte, die fi) vom Jrücden des Tieres erhebt und rechts und lints in Geftalt von zwei dünnen Zappen berabhängt. Zwoilchen diejen beiden Mantellappen und dem eigentlichen jakförmigen Vierkörper hängen ein oder zwei Baar große blattförmige Kiemen (daher die übliche Bezeichnung: „Blattfiemer‘, Lamellibranchia). dig. 1—3. (ytherea Dione (Lamarck). Familie der Denusmulheln (Venerida). Fig. 1: Anjicht von der hinteren Seite; Fig. 2: Anfiht von der linken Seite; Fig. 3: Anficht von der vorderen und oberen Geite. Die Schale der „Shten Benusmufchel” (aus dem Antillenmeere) it von hellfleifchroter Farbe, an der Oberfläche durch fonzentriiche Duerrippen ausgezeichnet. Das lanzett- fürmige Schilodhen (Area oder Vulva), welches va3 Schloßband (in Fig. 1 oben) einjchliekt, it purpurrot und von einem Kranze gefrümmter Sta- heln gejchüßt. Sig. 4 u. 5. Cardium aculeatum (Linne). Familie der Berzmuliheln (Cardiada). Fig. 4: Anficht von der rechten Seite; Fig. 5: Anftht von der hinteren Seite. Die Schale diefer im Mittelmeer häufigen „tahligen Heramuschel“ ut von rötlichgelber Farbe und durch vorfpringende Rippen ausgezeichnet, die eine Neihe von Stacheln tragen; die Nippen ftrahlen von den Jogenannten ‚„DBtrbeln” (zwei vorfpringenden Budeln oben am | Rüden) nad) der Bauchleite aus. ig. 6—9. Hemicardium cardissa (inne). Familie der Bersmufheln (Cardiada). Fig. 6: Anfiht von der Iinfen Seite; Fig. 7: | Anficht von der oberen Seite; Fig. 8: Anficht von ver vorderen Seite; Fig. 9: Anficht von der hin: teren Seite. Die Schale der indiihen „VBenus- hberamufchel” tt herzfürmig, von weißer Farbe, mit einem jcharfen gezahnten Kiel verfehen, welcher von den beiden Wirbeln in der Mitte der vechten und Linken Klappe gegen die Bauchleite herabläuft, und mit fonzentrischen geförnten Bogenrippen, welche dem Kiel parallel laufen. Fig. 10—13. Tridaena squamosa (Lamarck). Familie der Riefenmufcheln (Tridacnida). Die ‚„Ihuppige Niefenmujchel”, aus dem Snoilhen Ozean. Fig. 10: Anficht von der Rücken- jeite; Fig. 11: Anficht von der Baudjleite; Fig. 12: äußere Anficht von der rechten Seite; Fig. 13: innere Anficht derjelben rechten Schalenflappe. Die weiße Schale ift an der Außenfläche wellenförmig gebogen und von jtarfen Rippen durchzogen, welche von den Birbeln gegen den freien Schalenrand ausftrahlen. Auf jeder Rippe erhebt fich eine Reihe von blattförmi- gen Schuppen, die wie Dohlziegel übereinander liegen. Fig. 14. Hippopus maculatus (Lamarck). Familie der Riefenmufdheln (Tridacnida). Die ‚„rotgefledte Bferdehbufmujchel‘, aus dem Snoilchen Ozean, in halber natürlicher Größe. | Anfiht von der Nüdenfeite. Der obere Teil der Fi- gur Stellt die hintere Hälfte des Nüdens dar, mit dem Schloßband und dem Schtlochen (Area over Vulva); der untere Teil der Figur zeigt die vor- dere, tief eingejunfene Hälfte des Nüdens, mit dem ı Hofraum oder Felochen (Lunula). .— sit Hab TER ENG os aa = = AS Bun “er N } i KiNlermu fe ır (Tridagnida). * ie Rielenmufchel, aus ‚Dem... Ih r : Nficht von der-Rüden- I) Nitteheer Näufisen Stahl vtlihselben Terbe und \Rusogeihtet, Die eine Neil re Rippen: ftrahlen. von den YHukenfläche mellenförtäsgt like A (zwei perfringendg-Büdei-pbe Rippen TIER gen, welch IY sa Wirhfin genen DeiteR j tcht von der öberen Seite; muschel“, aus 1 ‚berkmufhe)” it Herzfiswmig, e gur ftdlit bie Gintere Hälfte des Midens| ddr; mi El, =; vo Ben beiden ARı heln in der Mitte dir tedhten | [dem € hlokband md dem Schiläkken FArdy N E | | IT fern Kldpre/gegen die Bauchjeike herabläuft, || Vulya); Ä 3 N) eh Da cl gekörnten Boyenriigen,. welche ter veriehen, welcher ie N Ah le R untere Teil dei Figuhgdigt Die vr n Sr /Hiel) Haraklei laden. u Pr, ; x Re j - { 4 REDEN, nagieliäher Bröße, | er Niultertse Der aber Drifner Fir USE, | Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 55 — Üytherca. Acephala. — Wtfcdeln. Tafel 56. — Calanus. Copepoda. BRuberkrebfe. Stanım der Gliederliere (Artieulata); — Baupfklalle der Krultentiere (Orustacea); — Alalle der Hrebstiere (Caridonia); — BPronung der Ruderkreble (Copepoda). Die Ordmung der Ruderkrebfe oder Ruderfüßer (Copepoda) bildet eine große, jehr formen- veiche Abteilung in der Gruppe der niederen Kvebstiere (Entomostraca); man fennt davon jest weit über taufend Arten. Die große Mehrzahl verjelben (über neun Zehntel) Lebt im Meere, kaum der zehnte Teil in füßem Waffer. Ungefähr die Hälfte der Mten Shwinmmt frei im Waller umber und ernährt fich von Eleineren Tieren; die andere Hälfte hat fi mehr und mehr an das Schmarogerleben gewöhnt und fit einen großen Teil des Lebens an Fishen und anderen Wafjertieven feit; diefe Vara- fiten (die jogenannten Fifchläufe) weifen alle Stufen der NRüdbildung umd Verkfümmerung auf. Die meiften Gopepoden find von jehr geringer Körpergröße; nur einen oder wenige Millimeter lang; mas ihnen in diefer Beziehung abgeht, erjegen fte durch ungeheure Fruchtbarkeit und vajhe Mafjenentwidelhung in fürzefter Zeit. Die Kleinen Ruderkrebfe gehören daher zu den wichtigsten und häufigiten Veltandteilen des Nlankton, d.h. jener Moffe von Heinen Tieren und Pflanzen, die fih an der Oberfläche der Gemäller oder in verfchiedenen Tiefen derjelben jchiwebend erhält, ohne den Boden zu berühren. DBiele Arten von frei Ihwimmenden GCopepoden treten in jo gewaltigen Mengen auf, daß fie eine bejtimmte Färbung des Maffers bedingen und die Hauptnahrung größerer Waffertiere bilden, 3. B. der Heringe, Makrelen und anderer Ziiche, größerer Krebstiere, Krafen, Medufen u. |. w. Zahlreiche Ruderkrebfe zeichnen fi) dur zierliche Form ihrer Anhänge, bunte Färbung ihres Chitinpanzers und metalliihen Glanz aus. Die Beine und Schwanzborften find oft gefiedert oder mit zierlichen, bunten, federfürmigen Anhängen ge- ihmiückt; diefe dienen den pelagiichen Tierchen al3 Schwebe-Apparate und verhindern ihr Unterfinten im Wafler. Mie die Anfekten auf dem Lande, Jo Ipielen die Ruderfrebfe im Waffer eine höchit wichtige Kolle, indem fie fih in mannigfaltigfter Weife den verjchiedenften Lebensbedingungen durch Anpafjung fügen; und wie die exfteren, Jo bewahren auch die leteren (troß der größten Mannigfaltigfeit der |pe> ziellen Körperbildung) ftets den gleichen Charakter der Gliederung infolge fonfervativer Vererbung. Bei den meiften frei lebenden Copepoden befteht der gegliederte Körper aus 15 Folgeftüden oder Metameren, welche fich gleichmäßig auf die drei Hauptabichnitte des Körpers verteilen; urfprünglich fommen fünf Segmente auf den vorderiten Teil, den Kopf; fünf auf den mittleren, breiteften Teil, die Bruft; fünf auf den binterften Teil, den Schwanz oder Hinterleib. Der Kopf (caput) trägt zwei Naar Fühlhörner oder Antennen und drei Baar Kiefer, ein Baar Oberkiefer (Mandibulae), ein Baar Unterkiefer (Maxillae) und ein Paar Hinterfiefer (Postmaxillae). Gewöhnlich ift der Kopf mit dem erften Brufteing ver- wachjen uno wird daher als Kopfbruft (Cephalothorax) bezeichnet. Die fünf Ringe der Bruft (Thorax) tragen ebenjoviel Baar Nuderfüße, die zweiäjtig und mit langen Schwinmmborften bejest find, oft feder- förmig (Fig. 1, 8). Die fünf Metameren des Hinterleibes (Abdomen) tragen feine Gliedmaßen; da3 leßte Glied (Telfon) endigt mit einer Schwanzgabel, an welcher lange Schwanzborften anfiten. Auch diefe fönnen die Form von zierlichen bunten Federn haben (Fig. 1, 8). Die Weibchen tragen ge- wöhnlic ein Baar Gierfäcihen am Grunde des eriten Sinterleibsfegmentes (Fig. 7). Die Männden bilden befondere Samenpatronen, die fie dem Weibchen ankleben. Meiftens find die Männden Kleiner und leichter beweglich) als die derberen Weibchen. Alle Figuren diefer Tafel find ftark vergrößert. tg. 1. Calanus pavo (Dana). Fig. 5. Acontiophorus seutatus (Brady). Männden. Weibchen. Fig. 2. Clytemnestra scutellata (Dana). Fig. 6. Corycacus venustus (Dana). MWeibehen. Meibehen. Fig. 3. Oncaea venusta (Philippi). ig. 7. Sapphirina Darwinii (Haeckel). Männden. Merbehen. Sig. 4. Oryptopontius thorelli(Giesbrecht). Fig. 8. Augaptilus filigerus (Giesbrecht). Neibehen. Männden. are Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 56 — (alanus. SIE II SS San SSS Copepoda. — Wiuöerkrebfe. Tafel 57. — Lepas. Cirripedia. BRankenkrebfe. Stamm der Gliederfiere (Articulata); — Banpfklafle der Kruflentiere (Orustacea); — Mlalle der Krebstiere (Caridonia),; — Brdmung der Rankenkreble (Cirripedia). Die Ordnung der Nanfenfrebfe oder Nanfenfüßer (Cirripedia) zeichnet ich vor den anderen Ordnungen der formenreichen Krebstierklalle dadurch aus, daß fie die urjprüngliche freie Ortsbemegung völlig aufgegeben und fie) der Feitligenden Lebensmeife angepaßt hat. Die verfchtedenen Stufen der Kid bildung, welche diefe Art der Anpaffung zur Folge hat, laffen fich bei den Rankenkrebjen vollftändig im Zujammenhang verfolgen. Zunächit verfümmert allgemein ein großer Teil de8 Kopfes mit den Gehirn, den Fühlhörnern und Augen; nur die Mundteile bleiben meiftens erhalten. Die wriprüngliche Geihlehtstrennung (Gonohorismus) geht über in Zwitterbildung (Hermaphrodismus). ©o- dann entwicelt fih zum Schubte des weichen Körpers eine eigentümlich geformte Kalkfchale, die von ein Baar breiten „Mantellappen” (bünnen HDautfalten des Nücens) abgejondert wird. Betr den Lepa= dinen (Fig. 18) tjt diefe Schale zweiklappig und jo ähnlich der der Mufcheln (Tafel 55), daß man die Lepadinen früher zu diefer Klalfe von Weichtieren ftellte. Iede der beiden Klappen (rechte und Linke) it aus mehreren Kalktafeln zufammengefeßt; die Schale it bier auf einem ftarken fleifhigen Stiel befeitigt, der bisweilen mit Kalkfehuppen bevect it (Fig. 5—8). — Bei den Balaniden (ig. 9—14) tft Die Schale ungeltielt und fist mit breiter Balis auf Seetieren, Felfen oder anderen Gegenjtänden fell. Die beiven Mantellappen find bier zu einer Nöhre verwachlen, welche eine entiprechend geformte Kalkichale abjondert. Dit ift diefe im jehr zierlicher Form aus ftrahlig georoneten Kalkplatten zufammengejegt (je in Fig. 9—12, adt in Fig. 14, zahlreiche in Fig. 13). Der Iebenbige Meihkörper des Tieres, welcher in diefer Schale ähgehhfbfen it, Jißt mit dem verfümmerten Kopfe am Grunde der Schale feft und firedt oft den Hinterleib aus deren Mündung ber- vor. Gewöhnlich trägt der Leib (außer den Fleinen Mundteilen) jehs Waar lange, vielgliederige Nanten- füße (Fig. 14). Diefe find mit Borften dicht befegt und werden von den feitfisenden Tieren jtru> delnd bewegt; dadurch wird Nahrung und Friiches Ateniwaffer dem Körper zugeführt. Ber den Jchma- rogenven Girripedien verfümmern diefe Füße zulegt vollftändig, ebenjo wie der größte Teil der inneren Organe. Bei den parafitiihen Ahizocephalen oder Wurzelfrebjen bildet das gejchlechtsreife Tier einen unförmlichen Sad, der fait nur Gier und Sperma enthält; von der Mundöffnung mwachlen feine, ver- äjtelte Saugröhren aus, welche gleich einem Bilggefleht (Mycelium) fi im Körper des Wohntieres ausbreiten, an dem der Schmaroger befeitigt ift (vgl. die Abbildung der Krabbe in Fig. 15). dig. 1, 2. Lepas anatifera (Linne). Fig. 2: Die Iinfe Schalenflappe it entfernt, Sg. 1: Das Vier tft in der zweillappigen Schale | jo daß man den Weichkörper des Tieres frei in der eingejchloffen, welche aus fünf Kalkplatten zufammen- | rechten Schalenklappe liegen fieht. Der verfinmmerte gejest und auf einem quergerungelten Stiel befeftigt | Kopf ift nad unten gerichtet und am oberen Ende ft; nur ein Teil dev Kanten tritt auf der Bauch- | des Stieles befeftigt. Man fieht die jechs Paar jeite vor. Anfiht von der vechten Seite. behaarten Nanfenfüße. Anficht von inte. Fig. 3. Conchoderma auritum (Olfers). Eine Oruppe von fieben Nerfonen hat fie) auf ver toten Schale einer Coronula diadema (Fig. 9, 10) angejegt. Die mittlere Berfon (unten), auf zulammengefrümmtenm Stiel, zeigt die jehs Baar Kankenfüße von der Bauchleite, oberhalb verjelben (hinten) die beiden ohrfürmigen Anhänge diefer Art. Fig. 4. Pentalasmis vitrea (Leach). Das Tier it aus der Schale genommen und von der Bauchjeite gejehen; oben ift der Dice, fu- gelige Kopf am oberften Stielende befeftigt. Zwilchen ven beiden punktierten, halbmondförmigen Jement- rüfen (die den Kitt zur Befeftigung liefern) ift der Kleine weise Mund fichtbar, umgeben von dem eiför- migen Schlundeing des Zentralmervenfyftens, an welchen fi) die Kette des Bauchmarts hinten an= Ihließt. Ganz unten tft in der Mitte der unpaare Shmanzanhang fichtbar. Die 24 Nanken, welche an ven jechs Beinpaaren figen, find eingerollt und mit Borjten bejett; das vorderite Beinpaar ift ftärker und von dem zweiten durch eine Züce getrennt. Fig. 5, 6. Sealpellum eximium (Hoek). Fig. 5: Anficht von der rechten ©eite; Fig. 6: Anfiht von der Nüdenfeite. Die Schale it aus 15 Ralfplatten zufammengejest dem umpaaren Kieljtüc, Carina, oben auf dem Rüden, und fieben Baar Oeitenjchildern). Der Stiel ift mit Schuppen bevedt. Fig. 7, 8. Sealpellum vitreum (Hoek). Fig. 7: Anfiht von der Iimfen Seite; Fig. 8: Anficht von der Rüdenfeite. Die Schale it aus 13 Kalfplatten zufammengejebt dem unpaaren Kieljtüc, Carina, auf dem Rüden, und jehs Baar Seiten- Ihtildern). Der furze Stiel ift beichuppt. Fig. 9, 10. Coronula diadema (Lamarck). Fa. 9: Anfiht der Schale von der oberen, offenen Oeite; Fig. 10: Anfiht von der äußeren Seite. Die fronenfürmige Schale diefer „Walfiich- NY —H pocde”, weldhe al8 Schmaroter in der Haut der Maltiere lebt, ift aus jechs Kalkplatten zufammen- gejeßt. Sechs breite, blattförmige Rippen, jede aus vier oben vereinigten Zeiften zufammengefeßt, laufen vom oberen Rande der Jechgecigen Schalenmündung bogenförmig gegen deren Bafıs. Fig. 11. Coronula reginae (Darwin). Anfiht der Schale von der oberen, offenen ©eite. Die jehs Aippen, welche von den Jechs Gken der oberen Schalenmündung ausgehen, find fäherfürmig und breiter al3 bei der vorigen Art. Fig. 12. CUhthamalus antennatus (Darwin). Anficht der fegelfürmigen Schale von der oberen offenen O©eite. Die jechS Fächerförmigen Kalfplatten, welche vom Mündungsrande der Schale ausgehen, tragen breite Rippen. Die Mündung tjt durch vier dreiecfige Dertelfticte gejchloflen. Fig. 13. Catophragmus polymerus (Darwin). Anfiht der Schale von der oberen Seite. Die Kaltichale it von elliptiihem Umwiß und aus ehr zahlreichen Kleinen Schuppen zujfanımengejeßt. hre obere Mündung, welche durch vier dreierfige Kalk platten verjchloffen wird, tjt von acht größeren fächer- fürmigen Tafeln umgeben. Fig. 14. Oetomeris angulosa (Sowerby). Anficht der Schale von der oberen Seite. Die Kalfiehale tft aus acht Fäherfürmigen, zierlich ge vippten und Frenelierten Wlatten zufammengejegt. Die Mündung Ihliegen vier Dretechige Wlatten. ig. 15. Saceulina careini (Thompson). Die Fiqur Stellt in natürlicher Größe die Baudh- jeite einer gewöhnlihen Krabbe dar (Oarcinus maenas, Leach). Das ganze Fleii) it von den wurzelförmig veräftelten Saugröhren der parafiti- jhen Sacculina durchzogen, deren quer=etförntiger weißer Leib unten auf der Bauchleite des furzen Schmwanzes der Krabbe befeitigt it. Zur, Tafel .57 —- Lepas Haeckel, Kunstformen, podde” Wakiez nat un = a F ü n 4 + “ ui pi w } ne > N e „Ar ) 3 . . Pr b N EHER, 4 3 P | nee 1 R - ya en m I - { Kit u E 4 m y i B n ws en an nr ne ” von N fehs De 17° ce von den 3 3) er/ oberen. oh a {indi 2 ; ausg en ni und; eier al ber „ber rigen. { {7 DEREeeen am) Ins an en Rt 15 = a De Ran en vprr/bem eiför- | h fe jen)t a Kin adhe Sal td AS Sp an < i N 2° welpe vom engeranig ‚ja ® " traher breite San, use arts hinten se, Fig. ie Schale lau UN: 1 u KR | andy {} ar na, at Ka 1 Coronupk. ‚di@dema &d | ig. ei At er Shah B,von dey abet RG € öfpnen Waglte; Beso: Nafikht Don Der ä here SL . Qeite, Bike | emenforn re Shake Brfer ya ii &- Lepas. D= P ) Tafel formen: der Natur. Kuns A Haeckel, ! | \ Bu “ > we a u 2 Rrebfe. anßen a ia. irriped ® Tafel 58. — Alucita. Tineida. Motten, Stanım der Glierderfiere (Articulata); — Baupfklalfe der Luffeohritere (Tracheata); — Hlalfe der Kerbfiere (Insecta); — Drdmumg der Sıhmetterlinge (Depidoptera); — IUnter- prdnung der Kleinfihmefterlinge (Microlepidoptera); — Hamilten der Federmolten (Ptero- phorida, Fig. 18) und der eıhlen Mollen (Tineida, Fig. 4—6). Die Familien der Motten (Tineida) und der Federmotten (Pterophorida) enthalten die Eleiniten, zarteften und unanfehnlichften Schmetterlinge. Trogdem zeichnen Jich viele Arten diejer joges nannten Rleinfhmetterlinge (Microlepidoptera) durch jehr zierliche Formen, feine Zeichnungen und zarte Farben aus. Man braucht mur einige diejer Kleinen Motten mit Hilfe einer Lupe bei jchwacher Vergrößerung zu betrachten, um fich zu überzeugen, daß dieje befcheidenften Vertreter der Formenveichen Schmetterlingsordnung in äftheticher Beziehung den größeren, ftattlicheven und bunteren Formen Diejer prächtigen Gruppe nicht nachftehen. Durch die außerordentliche Schönheit und Mannigfaltigfeit der Färbung und Zeichnung übertreffen die Schmetterlinge mit nur die Mehrzahl der übrigen Snjekten, fondern auch der wirbellofen Tiere überhaupt. Sie wird bedingt durch die verjchtevenartige Färbung und Anordnung des jogenannten „Schmetterlings-Staubes”. Jedes Körnchen Ddiejes Staubes it eme blattartige Schuppe von eifürmiger oder dachziegelähnlicher Gejtalt (Fig. 2a, 2b, 5a, 5b). Bei jtarfer Vergrößerung betrachtet, zeigen diefe „Schuppen’ (eigentlich blattförmige Chitin-Daare) eine jehr feine Otreifung. Die gemwöhnliden Motten (Tineida, Fig. 4—6) beiten zwei Baar ungeteilte Flügel, gleich den meilten anderen Schmetterlingen. Die Vorderflügel find, wie gewöhnlich, breiter und jtärfer als die Hinterflügel, deren Hinterrand jtark gefranft tft. Dagegen zeichnen fih die Federmotten oder Federgetifthen (Pterophorida, Fig. 1—3) vor allen anderen Schmetterlingen dadurd) aus, daß die Flügel tief gejpalten oder ftrahlenfürmig in Lappen geteilt und die Lappen federartig gefranft find. Bei der Gattung Pterophorus (Fig. 2, 3) find bie Borderflügel zweilpaltig, die Hinterflügel vreiteilig; in der Ruhe werden die Flügel zulammengelegt und mwagerecht ausgeftvedt. Bei der Gattung Alueita (Fig. 1) find jowohl die breiteren Vorderflügel als auch die fchmäleren Sinterflügel in je jechs Federn geipalten; in der Nude werden die Flügel fächerförmig ausgebreitet. Außerdem unterfcheiven jih die Federmotten von allen anderen Schmetterlingen durch Die auffallende Länge der Hinterbeine; die Unterfchentel (Schienen) find mehr als 2";mal jo lang wie die Oberjchenfel. 3,” ee ee ne ig. 1. Alueita hexadactyla (Linne). (— Ormeodes hexadactyla, Spuler.) GBeikblatl-Geilihenmofie. 15 mm breit, Smal vergrößert. Familie der Pterophorida. Aubfamilie der Alueitida. Die Motte ift braun gefärbt, mit gelben oder grauen ziczackfürmigen Duerbinden. Sie trägt 24 zterliche Federn, da jowohl, die längeren Vorder- Flügel als auch die fürzeren Htnterflügel in je jechs gefiederte Strahlen gejpalten find. Fig. 2. Pterophorus pentadaetylus (Linne). (— Aeciptilia pentadactyla, Hübner.) Bıhner- Herdermolte. 30 mm breit, Gmal vergrößert. Familie der Pterophorida. Subfamilie der Aciptilida. Die ganze Motte ift Ichneeweiß. Die längeren Borderflügel find zweilpaltig, die finzeren Hinter- flügel dreiteilig. Die feinen langen Franjen ver fünf zierlichen Federpaare find filberweiß. Die ge meinte Art unter den einheimiichen Federmotten. dig. 2a und 2b. Gimelne Schuppen, jtark ver- größert. Fig. 3. Pterophorus rhododactylus (Linne). (— Cnaemidophorus rhododactylus, Wallengren.) Rolen- Federmofte. 24 mm breit, 5mal vergrößert. Familie der Pterophorida. Bubfamilie der Aciptilida. Die Motte ift gelblichrötlich gefärbt. Die zwei- Ipaltigen Vorderflügel find mit weißen Binden und Ceitenfleden geziert, mit einer braunen Duerbinde und Saumlinie. Die vreiteiligen Hinterflügel find tar bewimpert und tragen vor der Spibe einen braunen Fleck. tg. 4. Lithocolletis populifolia (Treitschke). — Gracilaria populifolia, Zeller.) Pappelblaft-Mofte. 8 mm breit, 15mal vergrößert, Familie der Tineida. Subfamilie der Lithocolletida. Die Motte tft bräunlich gefärbt. Die Vorder: Flügel Ind braun, mit weißen, edigen Fleden, am Hinterranvde lang gefranit. Die Hinterflügel find Jehbr Ichmal, braungrau, mit langen gelben Wim- pern Dicht bejebt. Sig. 5. Plutella xylostella (Zeller). (— Cerostoma xylostella, Latreille.) Beikblatt- Bakenmofte. 20 mm breit, 7/mal vergrößert. Familie der Tineida. DSubfamilie der Plutellida. Die Motte ft bräunlich gefärbt. Die Vorder: flügel find barfenförmig, an der Spite bafenartig gefrinmt, braun, am gefranften Hinterrande gelb. Die länglich-erförmigen Hinterflügel find rötlich filber- grau, mit langen Wimpern bejekt. Fig. Ja und 5b. Einzelne Schuppen, jtark ver: größert. 3ig. 6. Harpella geoffroyella (Schranck) (= Geoffroyella gruneriella, Schäffer.) Gelbe Barfenmofte. 19 mm breit, 7mal vergrößert. Hamilie der Tineida, Zubfamilie der Gelechida. Die Motte ift gelblich gefärbt. Die Vorder- flügel find durch zwei hellgelbe vreiecfige Flede in zwei Felder geteilt. Das Smenfeld tft odergelb, außen zimtbraun, mit grünftlbernen, jchwarz ge- vänderten Strichen verziert. Das Außenfeld tjt gelb- braun mit Ihwarzbraunen Streifen und Rand. Die Hinterflügel ind lang bewimpert und braungran. <> Zur Tafel 58 — Alueita. Haeckel, Kunstformen der Natur. 7 ä 5 £ IA I K n IK, NG „ IN =—_ - —. — — _— 7 NL EN 2 NINO Se R } N ee { la N > Tun. — f Sn DE IIND IS j or y IN In N n | Nu, \ 1 \ i b \ = or rt N? er ur \ < \ S = N — en WE FEL 20 Gr G _ Er aaa > PER ALLG IE - 53 DZ IT y 3 I Fun Sy : En er “u Baal j8 > W% u / Ni 77 7 WE WE HL Mn ie er 7 — J — 5 Fl a 7 F ‚ Fi . ler 2 ZEN E, Km B \ 77 £ 0 AN 2 . WIEN S1lZ : Ye 3 y x - a N = - si EHE —u N x N ZN W, 97 - K\ IN \ 3 ee a : - =, e ’ ö S FAN) ZI N f a 5 E Ar a ee ; 2 SEN & 4 _ : \ = 4 ‚ Ni N N h t ; A: MR hi » 7 Me 3 n i ö x a Z a s n ee, = =T \e nn Fe \ N I— \ - 4, ü “ I» _ » i er i ne [= ae - Aa Fe & ustnYL oh sustrollannıt „Tolan Fl ita hexadiety | Beifichenmotte, = 15 mm Tceil, Smal vergrößert — N . N en 8 mm brei, 1ömal He . Familien Eee Familit Jezretopherida, IS Aubfartlie der Alueitida. 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Tafel 58 — Alueita. , ; ; x Kein | \ \ n > Ferniminagn eng ) i =, ; = £e u Da rn en 2535.74 % = 2 EEE ER ER . , RS IR Tineida. — Motten. Tafel 59. — Strobalia. Siphonophorae. Staatsquallen. Stamm der Bellelliere (Cnidaria); — lalfe der Sfaalsyuallen (Siphonophorae); — Prdnumg Der Prarhiguallen (Physonectae). Fig. 1—9. Strobalia eupola (Haeckel). Die prachtvolle Siphonophore diejer Tafel wurde 1881 im Impilchen Ozean gefangen und in Matura, auf der Süpdjpise der Infel Ceylon, nach dem Leben gezeichnet. Sie ift nahe verwandt der europätichen Forskalia, Jomwte auch der auf Tafel 37 abgebildeten Discolabe quadrigata. Der ganze Körper, in Fig. 1 in natürlicher Größe dargejtellt, bildet einen Ichwimmenden Medufenitod (Cormus) und it aus mehreren taufeno Gtimzeltieren, medujenartigen Berfonen, zufammengefett. Im Leben find diefe Einzeltiere Duckhfichtig, jehr empfindlich und beweglich; der größte Teil des glasartigen, gallertigen, jehr zarten Körpers it farblos oder Schwach bläulich gefärbt; einzelne Teile der Verjonen find vot gefärbt (blutrot bis braumvot). Der ganze Stod bejteht aus zwei Hauptftüden, dem oberen Schwimmförper (Nectofom) und dem unteren Nährkörper (Stphojom). Die Arbeitsteilung (Ergsonomia), melde bei allen Siphonophoren hoch entwickelt ift, hat zu der auffälligen Formjpaltung (Polymorphismus) der vielen PVerfonen geführt, welche diefe mert- wirdigen pelagiichen Tierjtöce zufammenfegen; der obere Schwimmkörper dient lediglich zur Jchwinmten- den Ortsbewegung, der untere Nährkörper zur Grnährung und Fortpflanzung. Der Shwimmförper (Nectosoma) hat bei der vorliegenden Art die Geftalt eines eiförmigen Sapfens; feine zahlreihen Schwimmgloden (Nectophora) find vdergeftalt fchraubenförnig um den zentralen vötlichen Stamm geordnet, daß das ganze Nectofom die Form eines Tanmenzapfens, mit fptealig georoneten Knojpen, erhält. Dede einzelne Schwinmglode ift eine medujenartige Berfon, ohne Magen uno Mund, aber mit einer jehr entwicelten Mustelihicht. Dben auf dem Gipfel des ganzen Schwimm- jtüdes thront ein zweites Schwimmorgan, die luftgefüllte Shwimmblaje (Pneumatophora); fie befitt an ihrem Scheitel eine Öffnung, durch welche Luft willfürlich entleert werden kann (gleich der Scheitel- Öffnung eines Luftballons). Diefe zentrale Öffnung tft von einem voten Pigmentjtern mit acht Strahlen umgeben, der wahriheinlich als Lichtempfindliches Auge dient (Fig. 2). Der Nährförper (Siphosoma) ift ungefähr doppelt fo groß wie der Schwimmförper und mit Taufenden von jchuppenfürmigen, fnorpelartigen Dedblättern bevedt. Diefe beweglichen Dedfitüce (Bracteae) dienen als jehütende Schilde für die übrigen zarten Perfonen des Nährftoces, welche fi) zujammenziehen md vollftändig unter ihrem Dach verbergen können. Die Ichiloförmigen Deekftücke find bei diejer Art an beiden Rändern und auf einer vorjpringenden Mittelrippe gezadft; man betrachtet fie als umgejtaltete Gallertihirme (Umbrella) von rudimentären Medufen. Sie find mit ihrem Bafalteile an dem zentralen Stamm (Truncus) befeftigt, welcher als roter Faden in der Achfe des ganzen Stoces verläuft. Ebenfo [ind an dem Stamm auch die übrigen Berjonen des Nährkörpers angeheftet; diefe find nicht vegellos zerjtreut, Jondern in bejtinmte Verfonengruppen, Stödchen oder Cormidia, geordnet. = Die Cormidien ftehen in gleichen Abjtänden voneinander und bilden zufanmen eine Spivalteihe, die gleich einer Wendeltreppe um den Yentralftamm hevumläuft. Diejer Dierftaat befist vollkommenen Kommunismus. „senes Stödhkhen (Cormidium, Fig. 3—5) befteht aus fünf verschiedenen Berfonenformen, einer Saugröhre (Siphon), einem Tafter Balpon), einer Ablakröhre (Cyfton) und aus beiderlei Ge- Ihlechtsperfonen, Männchen und Weibchen; Iestere find zahlweih vorhanden und bilden zwei trauben- jürmige Körper: eine männliche und eine weibliche Traube (Fig. 4 u. 5). Die Arbeitsteilung zwifchen diejen fünf Berfonenarten tft dergejtalt entwicelt, daß der Siphon (er „Freßpoiyp“) zur Nahrungs- aufnahme umd Verdauung dient, der Balpon (die „Gefühlsperfon‘) zum Taften, der Cyfton (das Abflußrohr) zur Ausiheidung unbrauchbarer Stoffe; diefe drei Formen find polypenartig, aufzufalfen al3 Medufen, deren Schiem rücdgebildet ift. Die beiden anderen Formen, die Gejchlechtstiere, find medufenartige Verfonen mit Schtem; ihr mumdlojer Magenfad produziert bei den Männden (Fig. 9) Sperma, bei ven Weibehen (Fig. 7 u. 8) je ein Ei. Fig. 1. Der ganze Stod (Cormus) in na- türlicher Größe, frei Ichwimmend. Fig. 2. Die Schwimmblafe (Pneumato- phora), oben vom Scheitel gejehen; in der Mitte die Scheitelöffnung, das Luftlod. dig. 3. Gin Stödchen (Cormidium) mit ver Saugröhre, von Dedichuppen umgeben (ohne die anderen, in Fig. 4 dargeftellten Verjonen). Die polypenartige Saugröhre (Siphon) bejteht aus vier Teilen: 1) dem dünnen Stiel (oben), 2) dem fugeligen Örundmagen, 3) dem weiten Magen (mit acht voten Zeberitreifen) und 4) dem KRüjfel, der ih unten Durch den achtedigen, jehr erweiterungs=. fähigen Saugmund öffnet. An der Bafis des Stiels fit ein langer, jehr beweglicher Fangfaden (Tentafel) und an diefem in gleichen Abftänden viele furze vote Oeitenfäden (Tentillen). Fig. 4. Ein Stödhen (Cormidium), aus dem die Saugröhre entfernt it. Unter den jchilo- fürmigen Dedblättern verftect, Tieht man Linfs die weibliche, vecht3 die männliche Gefchlechtstraube, zwilchen beiden links die Abflußröhre (Gyiton, mit voter, fegelfürmiger Mündung), rechts den ihlanfen, pindelfürmigen Tafter (Balpon). ı folbenfürmiger Magenjad Sperma erzeugt. Fig. 5. Ein Stöddhen (Cormidium), von vem die Deckblätter entfernt find. Nebeneinander nd am Stamm angeheftet: Iinfs die meibliche, vecht die männliche Gefchlechtstraube (beide aus vielen Berjonen bejtehend); in der Mitte hängt der große Siphon (mit eingezogenen act Lippen am gejchlofenen Munde); Lnfs daneben der Ichlanfere Eyjton (mit votem After), vechts der Palpon. ig. 6. Ein Seitenfaden des Tentafels (Tentillum), mit der voten Neffelbatterie, die in Öeltalt eines Spivalbandes gemunden ift; fie ent- hält Taufende giftiger Nellelfapfeln; unten amı Gnde ein dünner Gndfaden. Stark vergrößert. dig. 7 u. 8. me weiblihe Berfon (Gy- nophora); eine glocdenförmige Medufe mit einem fugeligen Gi, das ein großes Keimbläschen ein- Ihließt (Fig. 7 von der OSeite, Fig. 8 von unten). Am unteren Ende der vier Strahlfanäle, die in ven Ninglanal des Schirmrandes münden, fißen vier rote Nejjelfnöpfe, als Überbleibfel der rüc- gebildeten Zentafeln. dig. 9. Eme männlihe Berfon (Andro- phora); eine verfümmerte Medufe, deren großer Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 59 — Strobalia. Siphonophorae. — Sfaafsgualfen. Tafel 60. — Cidaris. Echinidea. Jaelfterne. Slamım der Sterntiere (Echinoderma); — Baupfklafe der Pygorinkfen (Pentorchonia); — Klafe der Igellferne oder Serigel (Echinidea); — Unferklaffe der modernen Serigel (Autechinida); — BPronung der QTurbanigel oder Presmollichen (Cidaronia). Die Ordnung der Turbanigel (Cidaronia) umfaßt die älteren Formen der modernen Geeigel, deren Schale regelmäßig fünfitrahlig ift, aber nicht zugleich zweifeitigejymmetrifeh, wie bei den Blumen- igeln (Olypeastronia, Tafel 30). Die Kalkichale ift bei allen modernen Seeigeln aus zwanzig Meri- dianreihen von Platten zufammengefeßt, die bogenförmig vom oberen zum unteren Pole der vertikalen Hauptachje verlaufen. Immer wechjeln je zwei poröfe (ambulafrale) Wlattenreihen mit je zwei joliven (interambulafralen) ab; die erjteven werden durch den Hauptftrahl oder Strahl exrfter Ordnung (Per- radıus) getrennt, die lesteren durch den Zwifchenftrahl oder Strahl zweiter Ordnung (Interradius). Durch die Voren der fchmäleren Ambulatral-Blatten treten die zahlreichen jehr beweglichen Füßchen hervor, die am fveten Ende eine Saugjcheibe zum Anfaugen tragen (Fig. 8). Die rundlichen Höcder auf den breiteren Interambulafral-Blatten ind die fonveren Gelenthöcer, auf welchen fich die fontaven Ge- lenfflächen der Staheln bewegen (Fig. 1). Die Stacheln find bald dünn, boritenförmig oder nadelfürmig, bald die, jtabfürmig oder feulenfürmig; und dann oft zierlich gerippt, Fanneliert oder mit Dornenwirteln verziert (Fig. 1, 6 u. 7). Auf dem Duerfchnitt (Fig. 9) zeigen die Kalkftaheln eine zierlihe Zujammen- jebung aus fonzentriihen Lamellen und radialen Rippen. Zmifchen den Stacheln finden fih auf der Außenfläche der Schale oft jehr zahlreiche Kleine Greifzangen mit zwei oder drei Armen (Pedicellarien, Fig. 4, 5 u. 10); fie dienen zur Reinigung der Mußenfläche und zum Grgreifen der Nahrung. Die Skelett- Teile der Vedicellarien zeigen eine zierliche Gitterftruftur, ebenfo auch die Kalkplatten, welche zur Stübe der Saugfüßchen dienen (Fig. 8). Während der größte Teil der Seeigelichale eine ftarre, unbewegliche Panzerkapfel bildet, findet ih unten in der Mitte ein Mundfeld mit beweglicher weicher Haut (Fig. 2) und ebenfo oben in der Mitte ein Afterfeld (Fig. 3). Lebteres enthält die Feine Afteröffnung und ift umgeben von zehn größe ven Kalttafeln. Bon diefen find fünf perradiale (Deellarplatten) Heiner und tragen ein Auge; fünf inter vadiale (Oenitalplatten) ind größer und haben eine Gejchlechtsöffnung. Eine von diefen fünf Gejchlecht3- platten (in Fig. 3 die untere) it größer al3 die vier anderen; fie ftellt ein poröjes Sieb dar und dient als jogenannte Madreporen-PBlatte zum Filtrieren des Seewaflers, das von außen in die Maffergefäße eintritt. In der Mitte deg Mundfeldes (Fig. 2) ift der Mund mit fünf interradialen Zähnen be- wahnet; zu ihrer Bewegung dient ein innerer komplizierter Kauapparat, die „Laterne des Ariftoteles” (Fig. 11). Diefer pyramivenförmige Kieferapparat war fon dem Ariftoteles befannt; er ift aus fünf großen und mehreren Kleinen Kalkjftüden zufammengefett. Oidaris tribuloides (Lamarck). Familie der Cidarida. Anfiht des lebenden Vieres, in natürlicher Größe, von der Mundfeite. In der Witte der unte- ven (ventralen oder oralen) Seite find die fünf Zähne der gefchloflenen Mundöffnung fihtbar. Im Umkreife der getäfelten Kalkfehale treten Hunderte von langen und dünnen Füschen hervor, welche fi) lebhaft Frümmend bewegen ımd am freien Ende mit einer Saugfcheibe verjehen find (vergrößert in Fig. 8). Die Füschen find regelmäßig auf fünf Baar Meri- dianreihen verteilt; Die Mittellinie jedes PBaares tjt der Strahl erfter Ordnung (Hauptftrahl oder Per- radius). Zmijchen ven Dauptitrahlen, und mit ihnen abmwechjelnd, Liegen fünf Baar Stachelreihen; die Mit- tellinie jedes Waares it der Strahl zweiter Oxd- nung (Zwilchenftrahl oder Interradius). Die diefen Fig. 1. Stadeln find zierlich Fanneliert, mit gezähnelten Jippen, und bewegen fich frei auf dem glocdenförmi- gen gefurchten Sodel. Fig. 2 u. 3. (idaris baculosa (Lamarck). Familie der Cidarida. Fig. 2: Das Mundfeld der Schale Mitte jtüc der unteren Hemifphäre). Sn der Witte find die fünf Zähne der geichloflenen Mundöffnung Tichtbar. | Die fünf Ihmalen Bänder, die davon ausftrahlen, find die perradialen Ambulacra (die Wlattenreihen mit Löchern, durch die die Füßchen austreten). Die. fünf breiteren Bänder dazwilchen find die interradia- len Interambulaera, die Wlattenveihen mit gro- Ben fonveren Gelenfhöcern, auf denen fi) die Bajal- enden der Stacheln bewegen. Fig. 3. Das Afterfeld der Schale Mtittel- jtüc der oberen Hemifphäre). Die Mteröffnung, in ver Mitte des Scheitelfeldes, it von mehreren Flei- nen Wlättehen umgeben. Nings um diejes Feld liegt ein Kranz von zehn größeren Tafeln, deren jede eine Öffnung zeigt. Die fünf Hleineren von die- jen Tafeln find die perradialen Dcellarplatten, die ein Auge tragen. Die fünf größeren Tafeln find die interradialen Genitalplatten, die eine Gelchlehtsöffnung enthalten. Gine von Dielen leßte- ven (unten in der Mitte) it größer umd dient als ‚Madreporenplatte” zum Filtrieren des Scewajlers, das in das Waflergefäßiyiten eintritt. Fig. 4. Dorocidaris papillata (Agassi2). Eine dreiarmige Greifzange (Reditcellarie). Fig. 5. Strongylocentrus nudus (Agass:2). Längsjehnitt durch) eine Greifzange. Fig. 6. Phyllacanthus annulifera (Agassı2). Ein einzelner Stachel, fanneltert und mit vielen Wirteln von Dornen verziert. | %ig. 7. Phyllacanthus baeulosa (Agassiz). Gin einzelner Stachel, mit mehreren parallelen gezähnten Längskänmen geziert. Fig. 8. Psammechinus miliaris (Agassi2). Die Gnoplatte eines Saugfüßchens, jtark ver- größert, gejtüßt dur Fünf gegitterte Kalfplatten. Fig. 9. Öentrostephanus longispinus (Peters). Duerjehnitt durch einen Stachel, jtark vergrößert. Fig. 10u.11. Sphaerechinus eseulentus (Desor). Fig. 10. Eine dreiaumige Öreifzange (Vedicel- larie). Fig. 11. Die „Laterne des Ariftoteles”, der innere Kauapparat, der oben die fünf Zähne trägt. zwnhrd) — 09 BT in eu TEE ‚be verje Die krüßchen find et ig auf ei Oft dieftreihen verteilt; die Mittellinie KIAMNares Y raus). Zwiidlenfoe INN telint je 203 geryasten, Sockel jamili Be Fig. 2: Das jtüd| der unteren Hem ph De Ninf Die Fünf Ihmaleh Yin find ehchern, buschsie die Füpehe streiten). cr fünf beten Der N uni 1 ıD bie itarrni = llaty (Age ssie). \ anal (ei dicellar; d). derSträhl: erftel I u Fe Bo ‚Sup mit Ibmen abypechjefnd, Tirnakiuk Dar & ‘et - 2 3% WR I Strongxflocei sy Ns ,; edgassid, \ NT = i ar ; ar fe SET nutaslZoiTenuttcegt oder Enkerrak NERS pp: | Sicht durch eine 2. Be FF} yllacanthusz Anulifgra (Agassı y. SH&eln .. dere Donneltert, (Ü Roc Ind bazaanind) frei auf den Mod en einzelner Stade, Dornen EN —> PhpHacanthus Bat AD Ye es rote lm, nichtep je len Srstdmmten ' gegiert, ; | J .38Xfdaris bacp Nundfeln, \ ü Hitie Ana AR Zähne der geistnitenen Taf Ka Die ERRE Aue e Davon ausjtranl geftüst ku u ai Kalkzlı Men. = bie perradiahn Anbulacrarpie Rlattenreil nu meist (Re Leiten Stage itarf vergel ber. Tapech uns RN ent 5 Kelarmige Reifgapge Pebieel- ne 2 R t der Stachel bewegen. _ me 08.» ftarfeld 4 Dieks Self I Safelfra-heren ZuUlE, inelißtt und wit did fen RN 7, es iz AN a \ (Ayasazk 4 I" sschen®, jtartxvder- / 5 NS. "dan ( Tafel 60 Haeckel, Kunstformen der Natur, gellferne. A) idea. ın Eich Allgemeine Daturkunde. Der Denic. Don Profejlor Dr. Johannes Ranfe, Swette, neubearbertete Auflage, Mit 1398 Abbildungen im Tert, 6 Karten und 35 Tafeln in Farbendrud, ‚2 Bände in Balbleder gebunden zu je ı5 Mark. Ranfes Werk unterrichtet trefflich über Entftehung und Entwidelung der menichlihen Srucht bis zur fertigen Menjchengejtalt und über die innern Kräfte unfers Organismus jfomohl als über die Dorgänge des Stoffwerhfels, der Blutbildung, Atmung, Ernährung und Mustelbewegung; es belehrt wis über die wunderfamen Junftionen des Gehirns, der Nerven und geht jodann au einer fefelnden, intereffanten Darjtellung der Gefchichte des Mlenfchengejchlechts über. Völkerkunde. Don Prof. Dr. Sriedrich Ragel. Sweite, neubearbeitete Auflage. Mit 1103 Abbildungen im Tert, 6 Karten und 56 Tafeln ın Holzjchnitt u. Farbendrud. TE 2 Bände in Balbleder gebunden zu je 16 Mark. TE ZINN I INES R > ——; = NN: \ \ I Mir durchwandern und durchforfchen hier die Wohngebiete der Dölter, beobachten fie bei ihren TE : x | \ Sitten und Gebräucen, erfennen und veritehen ihre Jdeen und ıhre Kunfttriebe, orinaen ein in ihre religtöfen Dorjtellungen und politifchen Derhältniffe und überjchauen die fülle der Beziehungen, die fie untereinander verbinden zu einer den ganzen Erdball umjpannenden gemeinfamen Einheit. Ein Övahererd. (Aus: „Völkerkunde! von Profejfor Dr. Sriedrihh Kagel.) Bor > S Dritte, neubearbeitete Auflage von Profeffor Dr. Pechuel-Koejche, Dr. MW, Haacke, Prof. Dr. ©, Boettaer, Prof. Dr. &, X. Tafchenbera und Prof. Dr. W, Marihall, Alit 1910 Abbildungen im Tert, ı1 Karten und 180 Tafeln in Holzjchnitt und Farbendrud. 10 Bände in Balbleder gebunden zu je 15 Mark. — Gesamtregister zu Brehms Tierleben, dritte Auflage. In Leinwand gebunden 3 Mark. Diefesnaturgefhichtlihe Hausbuch tft durch feine Derbreitung über den ganzen Erdball fo befannt, daß es Feiner weitern Empfehlung bedarf. Die Pflanzenleben. Schöpfung der Tierwelt. "Don Profefjor Dr. Kerner von Marilaun. Sweite, neube- arbeitete Auflage. Mit 448 Abbildungen im Tert (mehr als Don Dr. Wilhelm Haace. Mit ı Karte und 469 Abbildungen im Tert und auf 20 Tafeln in Holzjhnitt und Sarbendrue. In Balbleder gebunden 15 Mark. In lichtvoller Überfichtlichfeit bringt das Werk nicht nur eine Entitehungs« gefchichte der Tierformen, fondern auch eine ausführliche Erklärung der Tierper: breitung fowie eine eingehende Stammesgejchichte der großen Tieraruppen und fchließt fichdadurchmit,‚BrehmsTierleben’’ zu einer lädenlojen Tierfundezujammen, Erdgeichichte. Don Profeffor Dr. Melchior Heumayr, Smweite, neubearbei- tete Auflage. Mit 873 Abbildungen ım Tert, 4 Karten und 34 Tafeln in Holzjhnitt und Farbendrud. 2 Bände in Balbleder gebunden zu je ı6 Mark. Der Derfaffer gibt zuerft eine vollitändige Geichichte des Erdballs, ver- gleicht dann die Erde mit andern Himmelstörpern und lehrt die Katurfräfte ?ennen, welche die Erdoberfläche verändern. Er gewährt volle Einficht in das Wejen der Befteine und Gebirge und geht nadı einem umfafjenden Rüdblid auf die frähern Perioden der Erogefhichte zur Umfchau auf die heutige Erde über, 2100 Einzeldarftellungen), ı Karte u. 64 Tafeln in Sarbendrud zc. 2 Bände in Halbleder gebunden zu je 16 Mark. &s ilt das Keben der Pflanze in feinen geheimnispollen Erfcheinungsformen, welches der Derfaljer zu ergründen fjucht, Der feinfinnig beobachtende sorfcher führt zuerft in die Morphologie der einzelnen Pflanzen ein, erklärt dann deren GSeitalt und Teile aus ihren Sunftionen und jchildert ihre Kebenserjcheinungen. Das Weltgebäude. Einegemeinverftändlihe HBimmelsfundevonDr. M. Mil- helm Mleyer. Mit 287 Abbildungen im Tert, 10 Karten und 31 Tafeln in Holzichnitt, Heltiogravüre und Farbendrud. In Balbleder gebunden 16 Mark. Lach 'einer Betrachtung über den Inhalt der Himmelsfunde und einer Erörter tung der aftronomifchen Bilfsmittel wird die Befchaffenheit der Hintmelstörper erläutert, indem erjt das Planetenjyttem und dann die Welt der Siriterne eine Schil- derung erfahren. Dann folgt die Erlenntnis von den jcheinbaren und wirklichen Bewegungen der Beilirne u. fchlieflich eine Entwidelungsgejchichte der Meltkörper. Daturgelchichtliche Bilder-Atlanten: z,0logie der Säugetiere. cu mu w fchreibendem Tert von Profeffor Dr. William Marsball. In Leinwand gebunden 2 Mark 50 Pfenn'g. « + j Abbild { Zuolsgie der Wögel. zeistanit mit befcret bendem Tert von Profejlor Dr. William Marshall, In Leinwand gebunden 2 Mark 50 Pfennig. Zoologie der Fische, Lurche und ‚Kriechtiere. x son pieefoeDe. a0. harehat In Leinwand gebunden z Mark 59 Pfennig. & x MR 292 Ab- Zoologie der Miederen Tiere. sunungen mit bejchreibendem Tert von Profefjor Dr. W. Marsball. 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Tafel 67. Vampyrus. Wirbeltiere aus der Klafje der Säugetiere, Unterklaffe der Blazenta- lien (OrdnungderFledertiere, Chiroptera). Tafel 68. Hyla. Wirbeltiere aus der Klafje der Amphibien, Legion der Jrölhe (Batra- chia oder Anura). Tafel 69. Turbinaria. Nejjeltiere aus der Klafe dev Korallen (Ordnung der Deraforallen). Tafel 70. Astrophyton. Sfterntiere aus der Klafje ver Dphiodeen, Dronung der Gurya= lonten (Cladophiura). Tafel 61. — Aulographis. Phaeodaria. Stamm der Urfiere (Protozoa); — Baupfklalle der |Wurzelfüker (Rhizopoda); — Alalle der Strahlinge (Radiolaria); — Tegion der Tanmopylern (Phaeodaria). Rohrktrahlinae. Die mannigfaltigen Formen der Rhäodarien oder Gannopyleen, von denen beveits gegen 500 Arten beichrieben find, ftimmen alle überein in der eigentümlichen Struktur ihres einzelligen lebendigen Weichförpers. Deffen innerer Teil, die Zentralfapfel, umjchließt den großen rumdlichen Zellkern und ift duch einen eigentümlichen Strahlendecdel mit zentralem Miündungsrohr ausgezeichnet, der allen übrigen Kadiolarien fehlt (vgl. Tafel 1, Fig. 4 und 6). Der äußere Teil des Weichkörpers, die Sallerthülle der Zelle (Calymma), jhließt einen dunklen, meijt braunen oder oliwengrünen Pigment- förper ein, der dem Strahlendecdel aufliegt (Phaeodium). In Gegenjab zu diefer einfürmigen Bil- dung des charakteriftiihen MWeichkörpers fteht die große Mannigfaltigkeit des von ihm ausgejchiedenen, meist fiejeligen Stelettes; mehrere typiiche Formen von diefem find bereits auf Tafel 1 abgebildet worden. Gewöhnlich ift das Skelett aus hohlen Kiefelröhren zufammengejeßt und bildet eine Gitterfchale mit va- dialen Staheln, Hafen und anderen Anhängen, die zum Fangen der Beute dienen. Die zierlichen hier auf Tafel 61 dargeftellten Arten gehören verjchiedenen Familien an, den Aulafanthiven (Fig. 18), den PBhäofphäriden (Fig. 9I—12) und den Vhäofondten (Fig. 13—-16). dig. 18. Aulacanthida. Slarhel-Phävdarien. Vhäodarien, deren Skelett aus zahlreichen ein- zelnen Kiejelröhren zufanmengefegt it; leistere jind jwahlig gegen den Mittelpuntt der fugeligen Zen- tralfapjel gerichtet und berühren deren Außenfläche mit ihrem inneren Ende. Ihr äußeres Ende trägt meifteng Staheln, Widerhafen oder Kränze von dornigen Mten. Hier find nur dieje äußeren Enden von einzelnen Nadialröhren verjchiedener Arten mit ihren Gnoäjten dargeftellt. Fig. 1. Aulographis candelabrum (Haeckel). Das äußere Ende eines jeden Radialcohres ift Inopfförmig angefhwollen und trägt einen Kranz von 69 gefrümmten hohlen Gndäften, die mit Widerhafen bejeßt und am Ende mit einem Dornen fein (Spathilla) getönt find. Fig. 2. Aulographis pulvinata (Haeckel). Das äußere Ende eines jeden Nadialvohres ift politerförmig angejchwollen und trägt zwei alter- mierende Kränze von geraden, radial dDivergierenden Sndäften; jeder Endaft zeigt zwei gegenjtändige Jeit- liche Neihen von jpigen Zähnen und am Gnde einen Dornenftern (Spathilla). Fig. 3. Aulographis verticillata (Haeckel). Das äußere Ende eines jeden Radialjtadels ift eiförmig angejchwollen und trägt 20— 30 fchwach ge= frümmte Gndäjte, die in fünf Merivianreihen md 4—6 fongentrifche Wirtel geordnet find; jeder Gndaft trägt zwei gegenjtändige Jeitliche Reihen von Wider: hafen und am Ende einen Dornenjtern (Spathilla). dig. 4. Aulographis asteriseus (Haeckel). Das äußere Ende eines jeden Nadialrohres trägt ‚einen Kranz von 6—9 geraden, gefrönten Gnöäften. Fig. 5. Aulographis furcula (Haeckel). Das äußere Ende eines jeden Nadtalvohres tt gabelfürmig und trägt drei glatte, jtark gefrünmte Cndäfte, am Ende mit vier Dornen. Fig. 6. Aulographis triglochin (Haeckel). Das äußere Ende eines jeden Nadialrohres bildet einen Dreizad mit drei glatten, gerümmten Endäjten. Fig. 7. Aulographis bovicornis (Haeckel). Das äußere Ende eines jeden Radialitachels trägt zwei oder drei glatte, gefrümmte Cnodäjte. Fig. 8. Aulographis ancorata (Haeckel). Das äußere Ende eines jeden Napialjtahels trägt vier glatte, jtark zurüdgefrümmte Widerhaten. Fig. 9—12. Phaeosphaeria. Kugel-Phändarien. Nhäodarien, deren Ofelett eine Gitterfugel bil- det; die Kiefelfäden, welche die Majchen diejes Nebes zufammenjegen, find bald hohle Röhren, bald jolide Stäbe. Die Zentralfapjel liegt in der Mitte der Gitterfugel, von ihr durch die Oallerthülle getrennt. Fig. 9, 10. Sagenoscena stellata (Haeckel). Der einzellige, Fugelfürmige Weichförper zeigt in der Mitte die fugelige Zentralfapjel, die einen zentralen Kern (mit vielen Kernkörperchen) einjchlicht. Außen auf der (doppelten) Membran der Zentral fapfel Liegt eine Shit von fürnigem Plasma; von diefer Strahlen die feinen Wlasmafäden (Pfeudo- podien) aus, welche die fugelige Gallerthülle durch: jeßen. An der Oberfläche der letteren bildet das Stelett eine zierlihe Gitterfugel mit dreiedfigen Mafchen. Über je jechs benachbarten Mafchen erhebt fich eine zeltförmige jechsfeitige Wyramive, umd in der Achle jedes Zeltes jteht ein Nadialitab; Diejer entfpringt aus dem HYentrum des jechsecigen Bajal- neßes (1o je jechs dreiecfige Mafchen zufammenftogen) und verlängert fih nad außen in Gejtalt einer treten Beltjtange, die am Ende eine Steahlenfugel trägt. Deder Gndalt der leßteren it mit einem Dornenftern gefrönt. — Fig. 10. Die Strahlen: fugel am Ende einer Zeltitange, jtärfer vergrößert. Fig. 11. Sagenoscena ornata (Haeckel). Sine Zeltjtange, die jtatt einer Strahlenkugel (Fig. 10) einen zierlichen Endfopf trägt, zufanmen- gejett aus vier vertifalen geftenerten Blättern. Fig. 12. Auloseena mirabilis (Haeckel). Eine Zeltftange mit divergenten Gnoäjten, die om Gnde einen Dornenftern (Spathilla) tragen. Fig. 13—16. Phaeoconchia. Muldhel-Phävdarien. Phäodarien, deren Skelett aus zwei gewölbten Klappen zujammengefest ift, ähnlich einer Mufchel- Ihale. Die Staheln, die von der Schale entjprin= gen, jind bei ven Konchariden (Fig. 13, 14) ein- fache Jolivde Hörner, bei ven GCölographiven (Fig. 15, 16) hohle, veräftelte Röhren. Sig. 13. Conchoceras cornutum (Haeckel). Die zweitlappige Gitterihale trägt am hinteren Ende, 10 beide Klappen durd ein Schloßband zu- jammenhängen, zwei Hörner (eins auf jeder Klappe). Fig. 14. Conehonia quadricornis (Haeckel). Die zweillappige Oitterichale trägt vier jtarfe, gefrümmte Hörner, je eins am hinteren Ende und je eins am Scheitel einer jeden Klappe. Da bie beiden Klappen etwas voneinander entfernt find, Tieht man die zahlreichen Tpisen Zähne, durch welche ihre Ränder ineinandergreifen (wie bei vielen Mujcheln). Fig. 15. Coelographis regina (Haeckel). Einer von den drei Griffeln, die aus dem Helm: auffa am Scheitel jeder Schalenklappe entjpringen. Fig. 16. Coelospathis ancorata (Haeckel). Einer von den vier Griffen, die aus dem Helm auffa am Scheitel jeder Schalenklappe entipringen. — ee — Haeckel, Kunstformen. der Natur. Zur Tafel 61 — Aulographis. — zilarnohck. — 18 Its T u Mönch vier Z = ade jegeh Ür Nhindrahres b a, gehn ite Wennpinken. Ran, en ser? e ide eines De: aa DIE N 2 To aurghrei glatte, ie .. St ih, ul A ulogrnplägge con N ? eine: a Radialftachels ES HT Ummte Widerhafen. 3 Ber > I } 3. . Alsfanmer a. x 2 I N Ra NN € >: Y, telett eine Gittenfugel bil | 2 2: ei EN es | ırien, je in n iitte der N allerthütle getzerunt. Sıhtertinel, a (He: Re Be zei | Sc | ie t Ale die fe NIEWE :lche bie {hi er Dr / v3 biuchba t fee ZN Aal Y, 5, Ntebe ent 5% im DV ” DE N RENeRTLODeNR I Inramide, NR abtalftab: SR yiy jechS breiesfign N ya: wen ich nad) RZ ET TREE FL NRICHT RE Tee Wi stgen Balz. ] an Saba RR a 8 Zr Phaeoeonchin.E> a4 zZ E Bayz i fe Pi apen. SU > Phäodarien, 2: ie, 7 Klappen zufanımen ul ihale. Die Stadel Sue find bet ven Kon SE fache inlibe Höher, bi 15, 16) holte ‚veräfte gen, Vonelk eT2 Die zmeillappia Ende, mo beide LS & Fig. 1, Alam ein n Schlk Mr Di j ei Br fammenbängen/ Tr en & as auf jeber Sn iz 5 \ ni er . wyadrieornis ( % ER Ne trägt ı vie) & Ber Cie, I n aus /Dfer | i u ah f 1 | id Al binden Sof, 5 | u Aulographis. “ aupee Me 2 ae Tafel 61 ge. blin [4 riiva [a Rob =) & — wer Phaeodaria. — formen der Natur. 4 \Uunsi Haeckel, Tafel 62. — Nepenthes. _ Nepenthaceae. Kamenpflangen, Slamm der Blumenpflangen (Phanerogamae der Anthophyta); — Baupfklalfe der Peik- [amigen (Angiospermae); — Hlaffe der Bmrifamenlappiaen (Dicotyleae); — Tegion der Arugpflanzen (Sarracenieae); — Familie der Kannenpflansen (Nepenthaceae). Nepenthes melamphora (Reinward). Die puipucbraune Kannenpflanzge von Infulinde. Die Gattung der „Rannenpflanze” (Nepenthes) gehört zu jenen höchft merkwindigen fleifeh- Fref fenden Rflanzen, deren vieljeitige hohe Bedeutung exft in der zweiten Hälfte des 19. Sahrhun- dert3 entdecit worden ift. ES find jest gegen fünfzig verjchiedene Arten diefer wunderbaren Gattung be- fannt; Ste leben Süntlich in der Tropenzone der dftlichen Hemilphäre auf Sumpfboden, die meijten auf den Infeln des Malaiifhen Archipels. Die hier abgebildete Schöne Art wurde am 4. Januar 1901 an den Waflerfällen von Tjiburrum („Notenbah”), in einem der großartigiten Urwälder der Infel Java gefunden md in dem Laboratorium des benachbarten Tjibodas („Weihenbah”) nach dem Leben gemalt; jte tft in der Abbildung um ein Drittel verkleinert. Die feltfame Vflanze wächjt dort in Menge an den Ufern des wilden Notenbaches und Flettert als vielverzweigter Lianenftrauh an den Bäumen in die Höhe. Die fannenförmigen, prächtig gefärbten und gezeichneten Anhänge der Zweige, die von den Aften der um- Ihlungenen Bäume berabhängen und zwiichen deren griinen Blättern locdend beroorfchauen, find nicht die Blüten der Nepenthes, jondern die oberen Teile der Blattjtiele, die zum Fange von Sniekten, Spinnen und anderen Fleinen Tieren eingerichtet: find. Das Zaubblatt diejer Fletternden Kannenpflanze bejteht aus vier Teilen, von denen eigentlich drei zum Blatttiel gehören. Das unterjte Glied, mit umfafjender Bafis dem Stengel anfizend, hat die Form entes einfachen, grünen, eiförmigen oder breit lanzettförmigen Laubblattes. Das zweite Glied hat die gewöhnliche Form eines dünnen zylinoriichen Blattftieles. Das dritte Glied ift das auffallendfte und gleicht einem eiförmigen Kruge oder einer Tchlanken Kanne, deren Mindung nach oben gekehrt ijt. Diele Öffnung wird gejehloffen durch das vierte Glied, das der Blattipreite entfpricht, einen flachen, herz fürmigen Dedel, der am Rande der Öffnung genau mie der Derkel eines Bierfeidels angebracht ift. An jüngeren Blättern (in der Figur unten) liegt der Decel noch feft der Mündung auf; wenn er fpäter aufgejprungen ift, legt er ftch nicht wieder jet darüber, fondern mölbt fich über der Öffnung als Schub- dad), welches das Einfallen des Negens in die Kanne verhindert. | Die Kanne jelbit, deren Wand ehr feit und elaftifeh ift, erjcheint in raffinierter Weife als eine Tierfalle eingerichtet, zum Fangen von Infekten und anderen einen Tieren, die fie frißt und verdaut. Sei | J Die Iebteren werden dur die prächtige Farbe ver hellwötlichen, mit dunklen Burpurfleden bhumenähn- (ih bemalten Kanne angelocdt. Der Inorpelartige Kand von deren offener Mündung ift verdickt, zierlich gerippt und veichlich mit Haaren bejegt; er jondert einen jüßen Honigjaft ab. Diefer it auch unten auf der Banchfeite der Kanne zu finden, zwilchen zwei Reihen von Haaren, die auf zwei parallelen voripringen- den Kämmen ftehen. ngeloct durch die füßen Lippen des Honigmumdes, fuhen mın die Snfekten auch weiter in daS Innere der verführeriihen Kanne einzubringen. Hier aber eveilt fie da3 Vervderben. Die Snnenfläche der Kanne it im oberen Drittel, unterhalb des vorjpringenden geferbten Kandes, ganz glatt, wie mit Wachs gebohnt. Haltlos gleiten die gefangenen Viere über diefe Ichlüpferige Fläche hinab und fallen in die verdauenve Flüfltgkeit, die im unteren Teile der Kanne von den Drüfen der Wand abgejon- dert wird. Diefe Flülltgkeit it ein ftark wirtender VBerdauungsjaft, der gleih dem Magenjafte der Tiere aus Säuren und einem pepfinartigen Fermente zujammengejest if. De mehr Tiere in diefe Falle ge- raten und durch ihre Bewegungen die empfindliche ISnnenflähe des Kannengrundes reizen, dejto mehr ver- dauende Flüfligfeit wird abgelondert. Lettere löft in furzer Zeit die verdaulichen Subjtanzen der gefange- nen Tiere, von deren Fleih und Blut fih die Farnivore Pflanze dur Auflaugung nährt. Die Kleinen Blumen dev Nepenthazeen, die unjeren einheimischen „fleifchfreflenden Bflanzen”, den Kleinen Drojerazeen und den Ariftolochten, nahe verwandt find, erjcheinen unanjehnlich und gleichen den Blütenfträußen unferes Holunders (Syringa); fie find hier nicht dargejtellt. Der Eletternde holzige Stengel der bier abgebildeten Art hält ich mit vielen feinen, braunen Wurzeln Felt und trägt die Kannen- blätter in Sränzen oder Wirteln, in bejtimmten Abjtänden verteilt. Die Flüfligfett in den Magenjäden enthielt bei dem hier abgebildeten Exemplar außer verschiedenen Heinen Infekten (Fliegen, Käfern, Immen) auch einzelne Spumen; teils waren fie jchon tot, mehr oder weniger verdaut, teils Juchten fie vergeblich aus der Jalle Herauszufommen. a ‚Nepenthes. s _ Tafel 6 Haeckel, Kunstformen der Natur. Nepenthaceae. — Sannenpflanzen. Tafel 63. — Dictyophora. Basimycetes. Sıhmanmpile. Stamm der Pilze (Fungi vder Mycetes); — Klalle der Sıhmammpilge (Basimycetes vder Basidiomycetes); — Legion Der Bymentalpilze (Autobasidii). | Der formenreiche Stamm der echten Pilze wird durch vielzellige Thalluspflangen gebilvet, die fi von den übrigen Thallophyten durch ihren Mangel an Blattgrün (Chlorophyll) und den da- mit verfnüpften plasmophagen Stoffwechfel unterjcheiden; fie ernähren fie), gleich den Tieren, von organischen Subftanzen, die fie von anderen Organismen aufnehmen. Der Stamm zerfällt in zwei Klalfen, Schlaudhpize und Schmanmpiße; beide pflanzen fih dur ungeihlehtlich erzeugte Keimzellen oder Sporen fort. Die Hauptmaffe der Schwammpiße wird dur) die großen, allbefannten Sutpilze (Ey- menomycetes) gebildet. Außerdem aber gehören dazu zwei merkwürdige Kleinere Ordnungen: die Baud)- pilze (Gastromycetes, Fig. 10) und die nahe verwandten Rutenpilze (Phallomycetes, Fig. 1—9). Der eigentümliche Frutförper (Sporothecium) diejer leßteren ift anfänglich einfach eiförnig, von einer feften Fruchthülle (Peridium) umfchloffen. Dieje bleibt unten als eine halbfugelige, oben meilt in Lappen gejpaltene Scheide (Volva) zurüd, nachdem der wachlende Frudtträger (Receptaculum) fie oben durchbrochen bat. Lebterer ift in der Familie der Gitterpilze (Olathracei, Fig. 3—9) gitterförmig, aus verzweigten Balken zulammengefegt, an deren Inmenfeite die Sporenmafje (Gleba) liegt. Dagegen ift der Fruchtförper der Vhalluspilze (Phallacei, Fig. 1, 2) ein ftarfer, hohler, zylindriicher Zapfen, der oben eine Gichel oder ein Hütchen trägt; diefem Hütchen Liegt die Sporenmalje äußerlich auf. ig. 1. Dietyophora madonna (Haeckel). Sıhleierdamenpik. Tava. Balürlihe Größe, Der völlig entwidelte Körper diefes merfwür- digen Vilzes bejteht (von unten nad) oben) aus fünf verjchienenen Teilen: 1) den violetten, fadenfürmigen Strängen des Mycelium; — 2) der braunen, faft fugeligen Scheide (Volva), die einem dictwandigen, mit fegelfürmigen Warzen bevedten Wurzelfnolfen ähnlich ift; — 3) dem Hutftiel (Phallus), einem gelblichen, zylindriichen, in der Mitte etwas an geichwollenen Körper, der Tenfrecht auffteigt; — +) dem Dut oder der Eichel (Glans), ähnlich einem grünen Damenhütchen, deflen Tchmale Krempe etwas gefranft und aufwärts gebogen ift; die oliwengrüne Oberfläche ift mit einem weißen Net von Jechgedigen Majchen bevedt; — 5) dem Schleier oder Neb- ro (Indusium), einem glodenfürmigen, gelblich weißen Nebgebilde; die Balken des zarten, hinfälligen Nezes ind Dimne Bänder; der untere Nand der Krinofine ift mit einem Saum von Kleinen vierecfigen Majchen bejegt. Der Schleierroc zeigt einige Längs- falten. Die Entwieehung diejes zierlichen Gebildes, verbimden mit einem Inacenden Geräufh, erfolgt jo raleh (im wenigen Stunden), daß man hier das „Wachjen” jehen und hören Tann. — Dieje jchöne neue Art wurde im Dezember 1900 im botanijchen arten von Buitenzorg (Sava) gefunden. Ste unter Icheivet fi) durch die Form der Wolva, des sn- Dufums und des Hütchens von ‚mehreren dort. vor- fommenden, nahe verwandten Arten (oder Varietäten einer einzigen, jehr veränderlichen Spezies, Dictyo- phora campanulata, E. Fischer). Fig. 2. Phallus impudieus (Linne). WMoxıhel-Gühtpik. Gucopa. Datürliche Größe. Die eiförmige Scheiwe (Volva) tft in der Mitte dDurhicehnitten, un den Kammerbau ihrer diden Wand und den Eingang in die Höhle ve3 zylindriichen Stieles zu zeigen, defjen weiße Oberfläche genarbt ilt. Dben trägt der Stiel den eiförmigen olivengrimen Hut mit grob nebförmiger Oberfläche. Fig. 3. Asero6 rubra (Billardiere). Polypenpig. Java Baliclihe Größe. Aus der fugeligen Scheide, die oben in acht Zappen gejpalten tft, erhebt jich ver hohle, vote, einem Bolypen ähnliche Fruchtförper: feine obere Pindung ut mit einem Kranze von acht Paar tentalelartigen Lappen, ähnlich Rolypenarmen, umgeben. dig. 4. Olathrus cancellatus (Zournefor). . Rofer Gilferpig. Südeueopa. Perkleinert, Die halbfugelige Scheide trägt unten ein wurzel- ähnliches Büchel von verzweigten Mycelium-Strän=- gen, oben einen Kranz von acht dreieciigen Lappen. Der vote Fruchtlörper bildet einen eiförmigen Gitter- fäfig, deijen weite, vielecfige Mafchen durch Dice, quergefaltete Balken getrennt find. "zig: 5. Clathrella. erispa (2. Fischer). Rraufer Gifferpik. Südamerika, Datürluhe Größe. . Die Tugelige Scheide tt oben. in vier. dveiedfige Sappen gefpalten, die ‚den eifürmigen Sporenbehäl- ter umfaflen. Das Gitterwerf diefes Käftgs zeigt breite, am Mißenivande ftark gerunzelte Balken. Fig. 6. Clathrella pusilla (2. Fischer). Aleiner Gikterpig. Auftvalien, Watixliche Größe. Die halbkugelige Scheide ift an der Mündung oben in zehn eiförmige Lappen gejpalten. Der dar: aus fich erhebende Sporenbehälter bildet im oberen Teil ein Gewölbe aus jech8 querrunzeligen Säu- (en, die fi oben in einem King vereinigen. — At mit Botten bevedt. Fig. 7. Calathiseus sepia (Montague). Polypen-Berperpig. Pfiindien Balüclihe Größe, Der Fruchtlörper hat die Oejtalt eines Bechers, dejlen Rand eimen Kranz von zahlreichen, einmärts gefrümmten Bolypenarmen trägt, und vejlen Fuß unten die Fugelige Scheide bildet. | Sig. 8. Simblum sphaerocephalum (Klotsch). Augelköpfiger Stempelpig. Amerika. Derklemert, Der vötliche Stiel (Phallus) fit unten in der fugeligen (in jehs Lappen gefpaltenen) Scheibe (Volva) und trägt oben einen gitterförmigen rucht- fürper (Receptaculum), an dejjen gerungelten Balfen innen bie Spovenmaffe anliegt. Fig. 9. Anthurus borealis (Burton). Sfxahliger Blumenpik. Boxdamerika. Berarökert. Duerfchnitt Durch den oberiten Teil eines jungen Fruchtförpers. In der Achje des zylinprifchen Be- ceptaculum, das demjenigen von Phallus (Fig. 7) gleicht, befindet jich ein zentraler Strang von galler- tigem Fadengeflecht. Bon diejem gehen jechs Itrahlen= fürmige Seflechtsplatten ab, die jenfvecht den Stiel durchjegen und jehs Kammern trennen, im denen die Sporenmalje (Gleba) Liegt. Fig. 10. Geaster multifidus (Michel). Biellixahliger Sternpik. Curopa. Batinliche Größe. Der blajenfürmige, rundlihe Fruchtförper um- Ichließt die innere Spovenmafje mit einer-Doppelten Hülle. Die äußere, derbe Hülle Ipringt in jtrahligen Killfen auf, jo daß ein Jternförmiger Kranz von auf gerollten- Lappen entjteht. Die innere Hülle it zart. Fig. 11. Coprinus comatus (Müller). Boffiger Sıhopffhmamm. Eneopa. Perkleinert. Aus der zylindeifchen Scheide erhebt fid) dev Ihlanfe Stiel, der einen walgenförmigen, gelblichen Fruchtförper trägt. Die äußere Fläche diejes „Hutes” Haeckel, Kunstformen der Natur, 1 10 [3e. — Shwammpi tes imyce Bas Tafel 64. — Caulerpa. 5 Ten u Siphoneae. Rierfen-Algetten. Stamm der Mepflangen (Protophyta); — Baupfklalfe der Algelten (Zoosporatae); — Alalle Der Rielen-Algellen (Siphoneae). Die Klaffe der Siphoneen oder „Riefen-Algetten” erfcheint in mehrfacher Beziehung als eine dev merkwirdigften Abteilungen des Pflanzenveiches.. Gewöhnlich werden ihre Angehörigen als „Schlauch: | algen” oder „Nöhrenalgen” zu der Hauptklafle der Algen oder Tange gejtellt. Allein die echten Algen (Tafel 15 und 65) find jtets vielzellig und bilden mannigfaltige, aus verjchievenen Zellformen zufammen- gejeßte Gewebe, wie alle „Gewebpflanzen" over Metaphyten. Die Siphoneen dagegen find einzellig, wie alle „Urpflanzen” oder Brotophyten (Tafel 4, 14, 24, 34). Die fonderbarfte Eigentümlichkeit diefer „ejen=Mlgetten” bejteht aber darin, daß der einzellige Organismus hier eine außerordentliche Größe erreicht, fich vielfach verzweigt und durch Arbeitsteilung der Ifte Bildungen erzeugt, die bald dem viel- zelligen Thallus niederer Metaphyten Algen, Bilze), bald dem Körper höherer Pflanzen mit Stengel, - Wurzel und Blättern böchft ähnlich werden. Die „Riejenzelle” oder das „Ihalloid” der Siphoneen ift meiftens mehrere Zentimeter, bis- meilen über einen Meter groß und bildet einen veräjtelten Schlauch, Ddefen untere, im Boden de Meeres baftende Wurzeläfte echten PBflanzenwurzeln gleichen; der ZJellenitamm, einem echten Stengel ähnlich, hat unbegrenztes Wahstum und trägt in der oberen Hälfte meiit zahlreiche Scheiteläfte, welche die Form von Blättern und Früchten annehmen. Die dünne, aber fefte Wand des grünen Schlauches um: Ihlteßt einen einzigen, einfahen Hohlraum, der mit mwällerigem Zellfaft und Plasma erfüllt it; im der Wandihicht des Plasma Tiegen jehr zahlreiche Kleine Zellferne und grüne Ehlorophyllfdrner. Die Familie dev Caulerpazeen (Fig. 1—6) wird nur durch die einzige Gattung Caulerpa vertreten, und Dieje it merkwürdig durch die außerordentliche Variabilität ihrer zahlreichen Arten und durch den gänzlichen Mangel bejonderer Fortpflanzungsorgane; fie vermehrt fih nur durch Speofjung und Ablöfung der einzelnen Sproffen oder Iite. Die meijten anderen Stphoneen vermehren fich dagegen dur Sporen oder „Keimzellen”, die in bejomderen Sporvenbehältern (Sporangien) erzeugt werden. Lebtere Liegen oft jehr regelmäßig in den ftrahlig georoneten Scheiteläften, die von dem zentralen Stamm des einzelligen Schlauches ausgehen, fo bei den Dafykladeen (Fig. S—11). Fig. 1. Caulerpa racemosa (Agardh). Fig. 2. Uaulerpa uvifera (Agardh). Traubenivagende Qaulerpa. Beerentvagende Taulerpa. Auf den Korallenbänten des Noten Meeres, Auf den Korallenbänten von Geylon. Die Scheiteläfte der Kiefenzelle (vechts) bilden Die Scheiteläjte der Zelle (Lints) bilden Trau- Trauben mit feulenfürmigen Beeren; die Wurze- | ben mit weinbeerenähnliden Bläschen; die Wurzel- äfte (Links) haben feinverzweigte Fafern. äjte (rechts) haben feinverzweigte Fajern. Fig. 3. Oaulerpa pinnata (Weber van Bosse) Orfiederie Qaulerpa. Auf den Korallenbänfen von Snjulinde. Die Scheiteläfte der Zelle gleichen den gefie- | derten Blättern eines Farnfrautes. Fig. 4. Caulerpa peltata (Lamouroux). Sıhüllelnfvagende Qaulerpa. Von der Küfte der Samoa=Snieln. Die Sheiteläfte der Belle gleichen einem Gabe von Schülleln oder Näpfen, die in der Mitte von | einem Stabe durhbohrt und in Stocwerfen über einander geordnet find. Fig. 5. Caulerpa paspaloides (Harvey). Bärlappähnlühe Qaulerpa. Bon der Küfte der Halbinjel Florida. Die Sceiteläjte der Zelle gleichen den bufchigen, | dicht mit Blättchen befegten ten mancher Arten von Bärlapp (Lycopodium). Fig. 6. Caulerpa macrodisea (Decaisne). Srhilderfragende Qaulerpa, Auf den Korallenriffen von Celebes. Die Scheiteläjte der Zelle haben die Form eines geftielten, freistunden, oft dreitetligen oder vierteili= gen Schildes, das ein zierlihes Gitterwerf von | Klippen trägt. Struvea plumosa (Sonder). Federfürmige Daloniazer. An den Küften von Auftralien. Die Sceiteläjte der Zelle bilden ein doppelt geftedertes Blatt (ähnlich der Feverforalle Penna- tula, Tafel 19, Fig. 12). Die Ftederäfte find duch Dueräfte zu einem loceren Nteßwert verbun- den. Der angejchwollene Schaft der Feder ift unten vurh Wurzeläjte befeitigt. ig. 7. ig. 8, 9. Neomeris Kelleri (Cramer). Kaäakıhenfürmige Dalyklader, An ver Küjte von Madagaskar. Die Scheiteläfte der folbenfürnigen (in Fig. 9 ı fünfmal vergrößerten) Belle [md im jehr großer Zahl dicht gedrängt um den zentralen chlenjtanım der Zelle gruppiert (mie bei allen Dasyfladeen). Die Dberfläche ver jtark verkalften Zelle eriiheint daher zierlich facettiert und behaart (Fig. 9). Auf dem Dxerfchnitt (Fig. 8) find vom äußeren jtarfen Kalt ring nur vier weiße Ausschnitte dargejtellt, zwifchen diejen vier Nadialjtüde mit Sporenbehältern. Fig. 10. Acetabularia mediterranea (Lam.). Butpikfürmige Dafyklader. An den Küften des Mittelmeeres. Die Scheiteläjte der langgeftielten, verfalkten Zelle jtrahlen vom oberen Ende des dünnen Stteles aus und Sind jo miteinander verwachlen, daß die | ganze Niejenzelle einem Hutpilz oder Blätterpil;z (Agaricus) gleicht. Am unteren wurzelartigen Ende des Stieles bildet die Zelle neue ITchalloide. Fig. 11. Bornetella capitata (Agarah). Bapfenfürmige Dalyklader. Bon den Korallenriffen der Freundichafts-Injeln. Die Scheiteläfte der kolbenfürmigen Zelle treten in der oberen Hälfte des gejtielten Körpers zur Bil- dung eines eiförmigen Japfens zujfammen. Deljen zierlich gefelderte Ainde (mit jechsecigen Facetten) it größtenteils entfernt, um zu zeigen, wie die zahl- veichen vadialen Afte in vierzehn Wirteln oder Verti- eillen um den Stammteil der Zelle herumftehen. Bon jedem Wirtel find nur je zwei gegenüberjtehende | Üfte gezeichnet, bejet mit den Sporenbehältern; von den übrigen ten find nur die Anjasftellen (am zentralen Stammteil der Zelle) fihtbar. Zus Zu Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 64 — Caulerpa. Algelten. - = Siphoneae. — Dielen Tafel 65. — Delesseria. Florideae. Rotalgen. Stamm der Tange (Algae); — Klaffe der Motalgen (Florideae vder Rhodophyceae). Sowohl durch die fchöne rote Färbung des ganzen PVilanzenkörpers, al3 auch dur) die mannig: faltige und zierliche Oeftaltung diejes „Ihallus” zeichnen th die Notalgen vor allen übrigen Wafler: pflanzen auffallend aus. Die meijten Arten der großen Klafje bewohnen das Meer, nur wenige das Süfßmwalfer. Obgleich der LZaubförper oder Thallus diefer Algen noch nicht in Stengel und Blätter ge- londert ift, wie bei den höheren Pflanzen (den Moofen, Farnen und Blütenpflanzen), ahmen doch viele Arten duch ihre Sproßbildung und Verzweigung die äußeren Formen der letteren in auffallender Werje nach. Der innere Gemwebebau ift jedoch viel einfacher als bet den höheren Pflanzen. Das vielzellige Ge: webe fann zwar in Mark und Kindenfchicht gejondert fein (Fig. LO, 11), bildet aber noch feine „Gefäße”. Die auffallerde rote Färbung des ganzen Thallus zeigt in den zahlreichen Arten der tot: algen die mannigfaltigften Abftufungen und Farbentöne. Ber der Mehrzahl der Floriveen ijt die Ge- lamtfarbe heller oder dunkler vofenvot; häufig geht fie mm Karmin, PBırrpur und Violett oder Notbraun über; in anderen Arten jpielt das Note in Orange oder vötliches Gelb, bisweilen aud in Grün oder Pilchtöne diefer Farben hinüber. Die Duelle der voten Färbung tft ein bejfonverer Farbitoff, das Vhy- forhodin (auch Whyfoerythrin oder Nhodophyll genannt). Er überzieht die plasmodomen, rundlichen oder Scheibenförmigen, grinen Chlorophyllförner, die auch hier, wie bei den meilten Bflanzen, in den Zellen angehäuft find. Aber die grüne Farbe Ddiefer letteren wird durch das Floriveenrot volljtändig verdeckt; fie wird exit fichtbar, wenn das Not bei längerem Liegen in Siüßmwafler ausgezogen wird. Auch durch eigentümlihe Verhältniffe der Fortpflanzung zeichnen ji die Florideen vor den übrigen Algen aus; jie bejiten einen regelmäßigen Generationsmwechfel, ähnlih dem der Moofe und Farne. Die gejhlechtliche Generation der „Samophyt”) bildet Eizellen, die von bejonderen Samen: £örpern (Spermatien) befruchtet werden; leßtere find nicht, wie bei den übrigen Algen, bewegliche Geifel- zellen, jondern einfache nacte, runde Zellen. Nachdem die beiven Gejchlechtszellen („Sameten”) fopu- liert und ihre Kerne verfhmoken ind, entmwidelt jih aus der befruchteten Eizelle (Oytula) eine eigen- artige Sruchtblafe (Oystocarpium, Fig. 10, 11). Dieje ungefchlechtliche Generation (der „Sporo- phyt”) erzeugt zahlreihe „Sporenmutterzellen”, von denen jede in der Regel vier Sporen bildet (Tetra- jporen). Aus jeder Spore entjteht wieder ein Gamophyt. dig. 1. Chondrus erispus (Linne). Fig. 2. Amansia glomerata (Agardh). Familie der Gigarfineen, Familie der Rhodomeleen, TIhallus (in natürliher Größe) gallertig=fnor- TIhallus (in natürlicher Größe) flach) bandför- pelig, mit vielen, wiederholt gabelteiligen ten. | mig, mit alternievenden Seitenfproffen, die am Nande Diefe Art Liefert getrocdnet das offizinelle „Car | oder auf der Fläche wiederum fiederartig verzweigte tageen” (jogenanntes „isländishes Moos”). Nebeniprofien zweiter und dritter Ordnung tragen. I > Fig. 3. Constantinea rosamarina (Postels). Familie der Dumontiageen, Ihallus (in natürlicher Größe) ähnlich einem verzweigten Laubiproß mit ftielrunden Ichuppigen Stengel und durchwachlenen, Jchtloförmigen, ftrahlig gefurchten Blättern. Fig. 4. Ptilota serrata (Kützing). Familie der Ueramiageen, TIhallus (in natürlicher Größe) äußerit veich verzweigt, mit vielen feverartigen ften, die wie- der gefiederte Aftchen tragen. Die Sproffen find abgeplattet, zmweilchneidig. Fig. 5. Ptilota densa (Agardh). Familie der Ugramiageen. Ein Kleines Stüd (hwac vergrößert) von einem Seitenzmeige de3 vielverzweigten gefieverten Thallus, deffen Ifte alternievend geftevert find. Der vor= dere, Tonfave Rand der te ift glatt, der hin- tere, fonvere Nand halb geftevert. Sevem Fteverafte gegenüber jteht auf der anderen Oeite des Yaupt- altes ein Sporangienträger, ein verfürzter Frucht: fproß, der zwilchen feinen kurzen ftchen je vier Sporangien trägt. Fig. 6. Rissonella verruculosa (Agardh). Familie der Rhodophyllazerı. TIhallus (in natürlicher Größe) flad), blattför- mig, gabelteilig; das Blatt gleicht einer Wendel- tveppe und it jpwwalig um feine Achje gemwunden; die freien Ränder find unvegelmäßig gezacdt und gewimpert. dig. 7. Delesseria involvens (Harven). Familie der Delelferiageen. TIhallus (mr natürlicher Größe) jchmal bfatt- fürmig, unvegelmäßig verzweigt; die Aite treiben wiederum Sprofjen, teils aus dem Nande, teils aus ver Mittelvippe des Blattes. Die Enden der Sprofien find zierlich eingerollt. Fig. S. Delesseria Sanguinea (Linne). Familie der Delelleriageen, TIhallus (im natürlicher Größe) unvegelmäßig | verzweigt; die Sprofjen haben die Geftalt eines jehr zarten und dünnen, breit lanzettförmigen Blattes mit einer jlavken, vegelmäßig gefieverten Mittelvippe. Fig. 9. Nemastoma cervicorne (Agardh). Familie der Bemallomazeen. | TIhallus (in natürlicher Größe) gallertig, äußerit ı fraus verzweigt, einem Blumenkohlfopf ähnlich; Die dicken Ränder der Sprofjen find gabelteilig gelappt. Fig. 10. Solieria chordalis (Agardh). Familie der Rhodophyllazeen, Senkredhter Schnitt durch eine Zruchtblaje (Oy- stocarpium), jtarf vergrößert. Oben ift in der Pitte der enge Kanal fihtbar, dur) den die Spo- ven aus der Sporenfrucht austreten. $ig. 11. Binderella neglecta (Schmitz). Familie der Gelidiazeen. Senfredter Schnitt Durch eine Fruchtblaje (Cy- stocarpium), jtarf vergrößert. Im Grunde der Höhle erheben fich Kleine Sproflen, die zahlveiche Sporen tragen; oben tjt die Austrittsöffnung der Sporen. — * SEertd. Tafel 65 — Deles Kunstformen der Natur, i Haeckel, En Florideae. — 2tofalgen. Tafel 66. — Epeira. Arachnida. Spinnentiere, Stamm der Bliederfiere (Articulata); — Baupfklalfe der Zu Due: (Tracheata); - Alalle der Spinnenftere (Arachnida). Die formenreiche Klafje der Spinnentiere (Arachnida), von der über 4000 Yebende und viele ausgejtorbene Arten bekannt find, it der Klafie der Infeften am nächften verwandt. Wie bei diejen gliedert ih der Körper urfpringlih in drei Dauptabjchnitte: Kopf (Caput), Bruft (Thorax) und Hinterleib (Abdomen). Während aber bei den Infekten der Kopf» umd der Bruftabichnitt zufammen fieben Baar Slieomaßen tragen, Jind bei den Spinnentieren mr jechs Baar vorhanden: es fehlen ihnen die Fühlhörner (Antennae) der Injekten. Bei den ältejten Arachmiven, den Urfpinnen (Solifugae), fißen, ganz wie bei den SInfeften, drei Waar Kiefer am Kopf: Oberkiefer (Mandibulae), Witerfiefer (Maxillae) und Hinterfiefer (Postmaxillae); und ebenjo it die Bruft aus drei Ringen oder Thorar-Segmenten zu- Jammengejegt, die drei gleichartige Bernpaare tragen. Ber allen übrigen Spinmmentieren verjchmelgen die drei Kopffegmente und die drei Bruftringe zu einer einzigen Mafle, der Kopfbruft (Cephalothorax). An deren Unterjeite jigen die jehs Baar Grtvemitäten, von denen gewöhnlich die zwei vorderen als ‚‚siefer”” (Dberkiefer und Unterkiefer), die vier hinteren als „Bruftbeine” betrachtet werden. Die Hinter- fiefer bewahren mir noch jelten ihre bejondere Geftalt (Fig. 5); gewöhnlich nehmen fie die Form der drei echten Bruftbeinpaare an. Deshalb werden den Spinnen meiftens vier Beinpaare zugejchrieben, im Gegenfas zu den Snjekten (mit drei Beinpaaren). i Die Klaffe der Arachniden zerfällt (abgejehen von den erwähnten Urfpinnen, Solifugae) in drei große Legionen; von diejen it die ver Sforpione (Scorpionea, über 500 Arten) die ältefte; die Ringe des Dinterleibes (6—13) bleiben hier.noch getvennt (Fig. 5). Bei den anderen beiden LZegionen ver Ihmelzen diefe Ninge zu einer ungeglieverten Malle. Dieje bleibt von der Kopfbruft getrennt bei den Weberfpinnen (Araneae, über 2500 Arten); ihr Abdomen it bald länglichrund (Fig. 13 —15), bald breiter als lang (Fig. 7—10), bald jelbit dreiecig (Fig. 6, 8); oft ift es mit Stacheln bewaffnet (dig. 7—13). Dagegen verfhmilzt der Hinterleib vollftändig mit der Kopfbruft zu einer einzigen runden Malle bei ven Flemen Milben (Acarinea, über 1000 Arten). Dieje Keinften, oft nur dur) das Mikeoffop zu erfennenden Arachniven, die meiitens als Schmaroger auf anderen Tieren und Pflanzen leben, find in der Mehrzahl jtarf vücdgebildet und jehr einfach geftaltet. Sieweilen aber. zeichnen fich ihre sugenoformen (Nymphen) durch Tehr zierliche hornartige Hautanhänge aus; jo die der winzigen, im Mooje lebenden Moosmilben (Oribatidae, Fig. 1—4). Sig. 1. Tegeocranus herieius (Michael). Dornkronen- Moosmilbe Dympbe). Curopa. 9IOmal vergrößert (0,60 mm lang). Sig. 2. Tegeocranus latus (Koch). Stachelkrang- Woosmilbe (Pymphe). Curopa. 65mal vergrößert (0,90 mm lang). %ig. 3. Tegeoeranus cepheiformis (Nkcolet). Örfiederte Moosmilbe Aymphe). Curopa. SOmal vergrößert (0,62 mm lang). dig. 4. Leiosoma palmieinetum (Michael). Blalfgürtel- Woosmilbe Aymphe). Guropa. 7Omal vergrößert (1,0 mm lang). 519. 5. Phrynus reniformis (Oliwier). Dierenfürmiger Geikellkorpion, Dftindien. Natürliche Größe. Fig. 6. Arkys cordiformis (Walckenaer). Berzfürmige Hrkyslpinne. Amerifa. 2Zmal vergrößert. Fig. 7. Gasteracantha cancriformis (Latreille). Krabbenfürmige Starhellpinme, Brafilien. 3mal vergrößert. Fig. 8. Grasteracantha acrosomoides (Koch). Drrierkige Starhellpinne. Moavagasfar. Smal vergrößert. 3ig. 9. Gasteracantha geminata (Koch). Doppeldornige Starhellpinne. Dftindien. 3mal vergrößert. Fig. 10. Gasteracantha arcuata (Koch). Bogendornige Stachellpinne, Ssava. 2mal vergrößert. Fig. 11. Acrosoma hexacanthum (Hahn). Bxıhelpikige Staxchellpinne. Braftlien. Amal vergrößert. tg. 12. Acrosoma spinosum (Koch). Dirkdornige Staxhellpinne. Sidamerifa. mal vergrößert. ig. 13. Acrosoma bifurcatum (Hahn). Aweigahelige Stachellpinne. Braitlien. Amal vergrößert. Fig. 14. Oxyopes variegatus (Hahn). Bunte Speinglpimme. Deutihland. mal vergrößert. Fig. 15. Epeira diadema (Linne). ‚Fromme Rremfpinne. Deutfehland. Smal vergrößert. Haechel, Kunstformen der Natur. Tafel 66 — Epeira. Arachnida. — Spinnentfiere. Tafel 67. — Vampyrus. Fleverfiere. Alalle der Säugetiere (Mammalia); — Unferklaffe der Boffentiere (Placentalia); — Pro- nung der #lederliere (Chiroptera). Die fliegenden Säugetiere, die gewöhnlich als „Fledermäufe”, befjer al Fledertiere oder Hand- flügler (Ohiroptera) bezeichnet werden, unterjcheiden fich von allen anderen Manmalten in erfter Linie durch ihren ganz eigentümlichen Flugapparat, die dünne, breite Hautfalte, die als „Slughaut” (Pa- tagium) zwilchen den jehr verlängerten Fingern der Hand und den Seiten des Numpfes omwie zwijchen den Ichwachen Hinterbeinen und dem Schwanze ausgejpannt ift. In zweiter Linie zeichnen fich die Fleder- tiere durch die merkwürdige Bildung ihres Gefichtes aus, die bedingt it dur) die Kleinen Augen und die ungewöhnliche Gejtalt und Größe der Ohren und der Nafe. Mannigfach geformte Hautlappen und Fortjäge an dielen hoch entwidelten Sinnesorganen find der Sit einer jehr feinen Sinmesempfindung, die das Ichwache Sehvermögen der nächtlichen oder in der Dämmerung fliegenden Tiere erjett. Alle auf diefer Tafel abgebildeten Chiropteren gehören zur Unterordnung der Snfektenfreiien- ven Sledertiere (Nycterina), von denen über 400 Arten unterfchieden werden. Dieje zerfallen in zwei Gruppen, die Olattnafen und die Blattnafen. Die Olattnafen (Gymnorhina, Fig. 1—3, 8, 12) haben eine Kleine Nafe ohne Blattauffat und meiftens fehr große Ohren mit eigentümlich gebildeten inneren Obrklappen (Tragus). Die Blattnajen (Phyllorhina) zeichnen fi) dagegen durch den Bejis eines jeltfamen, oft jehr großen und abenteuerlich geftalteten Blattauffates auf der Nafe aus (Fig. 4—7, 9—11, 13—15). Derjelbe beiteht bei voller Ausbildung aus drei blattförmigen Stüden, einem vorderen Hufeifen- blatt, einem mittleren Sattelblatt und einem hinteren, meift jenfvecht fich erhebenden Lanzettblatt. 7 "ig. 1, 2. Pleeotus auritus (Geoffroy). Die Ohren find jehr groß, faft fo lang wie ver Rumpf, dinnhäutig. Die Figur 1 ift etwas ver- Kleinert. In Figur 2 Üt der Kopf derjelben Art Ihmwac) vergrößert, von vorn gejehen, im Moment leivenfchaftlicher Erregung. Die beiden großen Ohren find etwas nad der Seite gelegt und gegen die Spite gefaltet. Die innere Obrflappe ijt lanzettförmig, faft halb jo lang wie das Dhr, oben zugefpißt. Fig. 3. Nyetophilus australis (Peters). Die riefengroßen Oben find länger und breiter als der Kopf, dünnhäutig. Die innere Ohrflappe (Tragus) it ein Drittel jo lang wie das Ohr, oben abgerundet, unten am Rande mit vorjpringen- ven Zaren. Über den Nafenlöchern erheben fich hintereinander zwei Tleine, quergeitellte Blätter. ig. 4. Megaderma trifolium (Geoffroy). Die großen Ohren find am Innenvande in der unteren Hälfte verwachlen, jo lang wie der Kopf. Die innere Obrflappe (Tragus) ijt zwei Drittel jo lang wie dag Dhr, Tehmal, oben zugejpist, an der Bafıs mit einer inneren und äußeren are verjehen. Der Nafenauffag bejteht aus drei Blät- tern; das untere it Hufeifenfürmig, das mittlere (horizontale) und das obere (vertikale) herzfürmig. Chiroptera. Stamm der Wirbelliere (Vertebrata); — Baupfklaffe der Kiefermänler (Gnathostoma); — dig. 5. Vampyrus auritus (Peters). groß wie der Kopf. Die innere Obrklappe (Tra- sus) it Klein, mit einem jpiten, gezähnelten Fort- jag.. Der Najenaufjfag. beiteht aus einem unteren bufeifenförmigen und einem oberen fpisen Stück. Sig. 6,7. Lonchorhina .aurita (Tomes). Die eiförmigen Ohren find jehr breit und größer als der Kopf. Die innere Obrflappe (Tragus). it Ihmal breiecig, oben zugejpist, halb jo lang wie das Ohr. Der Najenauffat beiteht aus einem unteren dreilappigen und einem oberen jchmal drei erfigen Stüd mit Mittelvippe, das einer Lanzenjpise gleicht und länger als der Kopf ft. In Figur 7 it der Kopf halb von hinten, halb von der Kinfen Seite gejehen. | Fig. 8. Natalus stramineus (Gray). Die breiten Ohren find fchief eiförmig und un- gefähr jo lang und breit wie der Kopf. Die innere Ohrklappe (Tragus) tt Klein, fait halbmondför- mig (immnen fonfav) und mit der Spite nad) innen und oben gerichtet. Die Najenlöcher öffnen fich vorn an der Schnauzenipite. Die Dberlippe ziert ein breiter Schnurrbart. | %ig. 9. Mormops blainvillei (Peters). Die großen Ohren find beinahe vierecig, mit zwer Ausjchnitten am oberen. und äußeren Rande versehen und zwei Drittel fo lang wie der Kopf. Die innere Obhrflappe (Tragus).ift did, ein Viertel fo lang wie das Ohr, rumdlih md umregehmäßig gelappt. Der Najenauffaß beftebt aus einem unteren Kleinen, hufetfenförmigen ımd einem oberen großen, zmweilappigen Stüd. Das Kinn trägt eine große | vierecfige, gelappte umd warzige Hautplatte. Fig. 10. Anthops ornatus (Thomas). Das Geficht diejer „Dreibechernaje”, die am nächjten der euwopätichen „Suferfennaje” verwandt Die freien Ohren find eiförmig, ungefähr jo ı jtehende, dünn gejtielte Becher trägt. -gejchnitten. üt, zeigt eine höchft Jonderbare Bildung. Das untere, bufeifenförmige Blatt des Najenauffates ift in meh- vere paarige Zappen geteilt. Zmwilchen diejen erhebt fih das geftielte, dreiefig-fächerförmige Mittelftück des oberen vertikalen Blattes, das oben drei parallel Sig. 11. Phyllostoma hastatum (Pallas). Die Ihmalen Ohren find eifürmig-dreiedig. Die innere Obrflappe (Tragus) ift halb jo lang wie das Dhr, am Tonkaven Mußenrand dreimal ein- Das untere, bufeilenfürmige Blatt des Nafenauflates it von einem gezähnten Halbmond umfaßt, das obere, eiförmige Blatt zugejpikt. Fig. 12. Furipterus coerulescens (Tomes). Die Ohren find rundlich, ebenfo lang wie breit. Die Keine Ohrklappe gleicht einer Pfeilfpise. - &ig. 18. Rhinolophus equinus (Schreber). Die dreiedigen Ohren find quergerippt und am Smmenvand gefiedert. Das untere, große Blatt des Najenaufjages zeigt ein Dufeifen mit drei parallelen Bogenpaaven; das obere, Kleine Blatt bildet ein gleichjeitiges Dreied mit zwei Ausjchnitten. Fig. 14. Venturio flavigularis (Peters). Die rundlihe Ohemufchel ift oben in zwei Zap- pen geteilt, ebenlo wie unten die Kleine Obrklappe (Tragus). Das untere Blatt des Nafenauffabes bildet ein viereciiges Schild, | zu defjen beiven Seiten die Najenlöcher Liegen, von jehs Knoten umgeben. Das obere Blatt bildet einen Worfprung mit drei bufetenfürmigen, übereinandergetiiemten Bogen. Fig. 15. Vampyrus speetrum (Geoffro). Die eiförmigen Ohren find jo groß wie der Kopf. Die- iumere Obrflappe (Tragus) ift Jhmal, jpis und ein Drittel jo lang wie das Ohr. Der Ntafenauffas it Ihmal, mit unterem- Hufeifenblatt und obevem. Zanzenipigenblatt. Haechel, Kunstformen der Natur. Tafel 67 — Vampyrus. Chiroptera. — Sileöderfiere. Tafel 68. — Hyla. Batrachia. Fröfche. Stamm der Wirhbelfiere (Vertebrata); — Baupfklalfe der Kiefermänler (Gnathostoma); — Alalle der Turihe (Amphibia); — Unferklafe der Barkklurihe (Lissamphibia); — Tegton der Fröfche (Batrachia) vder Sıhwanzlolen Amphibten (Anura, Ecaudata); —- Dronungen der Erhfeöhhe (Banacea) und ver Taubfrölkhe (Hylacea). Die Legion der Fröihe wird gewöhnlich al8 die moderne Gruppe der Schmwanzlofen Zurde (Anura) den älteren gejhmwänzten Amphibien (Salamandern und Verwandten, Urodela) gegenüber: geftellt; die erjteren haben fie) aus den lesteren durch Rüdbildung des Schwanzes und ftärfere Ausbildung der beiden Beinpaare entwickelt. Bei den eigentlichen Fröfchen find namentlich die Hinterbeine überwiegend ausgebildet und durch Anpaflung zu mächtigen Sprungorganen geworden. Der Organismus der Fröjhe ericheint zwar im Vergleich zu den übrigen Lurchen alS der böchitentwidelte, bleibt aber in Bezug auf die übrigen Wirbeltiere auf einer mittleren Ausbildungsitufe jtehen. Alle Amphibien find Bertebraten mittleven Ranges; fie find zwar bedeutend höher entwidelt als die Filche, von denen fie abjtammen, ftehen aber tiefer als ihre Epigonen, die Neptilien. Sn der Steinfohlenperiode tritt mit den Amphibien zum erjten Male der Organismus der landbewohnenden Wirbel: tiere, mit vier fünfzehigen Füßen, auf (Pentadactylia oder Tetrapoda); die älteren Vertebraten, in der vorhergehenden devonischen Weriode, waren noch jämtlich waljerbewohnende Fiche, mit vier vieljtrah- ligen Flofien (Pinnata). Die älteren gefhwänzten Amphibien, die heute noch lebenden Ktemenlurde (Perennibranchia), bejien noch zeitlebens Kiemen neben den Lungen; fie können abwechjelnd im Wafler duch die Kiemen und auf dem Lande dur) die Zungen atmen. Die Fröfhe wiederholen noch heute alljährlich diefen Entwidelungsgang des Stammes in ihrer inotvioutellen Keimesentwicelung; entprechend dem biogenetiihen Grundgefes ericheint ihre Keimes- geihiehte (Ontogenie) als ein gedrängter Auszug ihrer Stammesgejhichte (Phylogenie). Aus den Giern ver Fröjche, die bei den meilten Arten im Frühjahr als „‚Zaich” in das Wafler abgelegt werden, ent- wideln fie) die befamnten gefhwänzten Kaulguappen (Gyrini); fie befisen anfangs no) feine Beine und Ihmwimmen mittels ihres lanzettförmigen, dDurchfichtigen Nuderfhwanzes munter im Waffen umber; fie befisen auch noch feine Zungen und atmen zuerft durch äußere, jpäter, duch innere Kiemen. Der ganze Körperbau der Kaulquappen gleicht noch dem der File, nicht dem der jpäteren Fröfche, in die fie fich inner- halb weniger Wochen verwandeln. Die Vorgänge diefer Metamorphofe find höchft Lehrreich und Kiefern unmiverlegliche Bemetje für das biogenetifhe Grundgefet und fir die darauf gejtüste Abftammungslehre. Unter den Amphibien der heißen Zonen gibt e8 viele Arten, die dur Anpallung an bejonvdere Zebensverhältniffe diefen uriprünglihen (palingenetifchen) Gang der Keimesentwicehung abgekürzt oder eingebüßt und eine abgeänderte (cemogenetiiche) Yorm derjelben angenommen haben. Damit it oft eine merkwürdige Art der Brutpflege verfmüpft, an der fi) bald die Mutter, bald der Vater beteiligt, bis- weilen beide Eltern. Manche Fröjche (befonders Arten aus Südamerika) tragen ihre Jungen eine Zeit- lang auf dem Küden, bald frei (Fig. 6), bald in einer Tajche over einem Beutel verborgen (Fig. 1). = - ee Fig. 1. Notodelphys ovifera (Weinland). bildung der Kaulguappen verweilen. Ein Ihmaler dreierfiger Spalt am Hinterteil des Nücens (mitten in dem hellen Sattelflec‘) führt in den Beutel hinein. Fig. 2. Hyla meridionalis (Boulenger). Der Laubfroih von Nordafrifa und Südeuropa | it von unjerem gewöhnlichen grünen Zaubfrojch (ELyla arborea) nur wenig verjchieden md lebt gleich die jem. auf Bäumen und Sträudern. Das Männden treibt beim Schreien die Kehlhaut blajenartig vor. Fig. 3. Hyla tubereulosa (Boulenger). Der Laubfro)ch von Ecuador zeichnet fie) Dur) die plumpe Bildung der dicken Finger (mit fehr breiten Hafticheiben) und durch die förnige Haut aus, die wie bei den Kröten dicht mut drüfigen Warzen bejeßt ift. Fig. 4. Amphisnathodon Güntheri (Boulenger). Der Kletterfrofeh von Geuador gehört zu den Ihlanfeften und beweglichiten Formen der Laubfröjche; feine außerordentlich dünnen und langen Gliedmaßen | (mit zebraähnlichen dunklen Duerftreifen) befähigen ihn zu. den gewandtejten Kletterfüniten. Fig. 5. Rhacophorus pardalis (Wallace). allen anderen Batradhiern dur die außerordentlich verbreiterten Schwimmhäute zwijchen den verlänger- ten Zehen aus. Wenn der Flugfrojeh diefe Schwinm- bäute beim weiten Sprunge von Baum zu Baum ausjpannt, fo fan er fie als Fallihiem benugßen, ähnlich wie die Flugdradhen (Draconellus) unter den Reptilien (Tafel 79) und die Flughörnden (Pteromys) unter den Nagetieren. ®ig. 6. Hylodes lineatus (Schneider). Der Militärfrofh von Surinam ift jehe flählich gelegene Trommelfell. merfwinrdig dadurch, daß das Weibehen jeine Jungen a _ auf dem Rüden in militäriiher Ordnung trägt. Der Beutelfrofh von Venezuela zeichnet ich | beim Weibchen dur den Befis einer paarigen | Jrucentafhe aus, in der die Gier bis zur Mus | Die Kleinen Kaulguappen jaugen fi) in der Zahl von 12 bis 20 mit ihren Mundjaugnäpfen an zwei diwergenten Nüdenleiften dev Mutter an, die ym- metrilch zu beiden Seiten der Mittellinie des Rüdens verlaufen. Die beweglichen Nuderihwänze find jo- wohl rechts al3 auch linfs nad außen gerichtet. Sig. 7. Limnodytes erythraeus (Dumeri). Der Bänderfrofh von Java zeigt auf dem Jücken zwei parallele weiße Längsbänder, die ich Iharf von dem dunfel rotbraunen Grumde abheben. Der Ipringende Laubfrofh ift gerade im Begriff, mittelS der vorgejtülpten zweilpaltigen Zunge ein Snfekt zu fangen. Fig. 8. Geratobatrachus Güntheri (Boulenger). Der Zipfelfrofh von den Salomoninfeln ge- hört zu der Gruppe der „Hörnerfröfche, die fich durch ein Baar jpite Hörner oben auf den dreiecigen Kopfe auszeichnen; e3 find dies verlängerte Aufläbe ver oberen Augenliver. Die bunte Färbung und Zeichnung diefes Hornfrojches tt Außerit variabel und oft der Umgebung angepaßt. ig. 9. Breviceps mossambicus (Peters). Der Diefopffrofh von Dftafrifa Mojambit, Sambeft) weicht in der Geftalt des jehr urzen Der Flugfrofch von Borneo zeichnet fih vor uno dien Kopfes auffallend von allen anderen Fröihen ab. Much fan er mit jeinen furzen, | Ihwachen Beinen nicht fpringen und den Ddiden, plumpen Körper nur Ichwerfällig Tortbemegen. Im ven Dinterfüßen befit er eine große, Ichaufelfürmige Grabichwiele, mittels deren ex fich vajch in die Erve eingräbt. Gr nährt fih von Termiten und gleicht in der unteriwoiichen Lebensweile den Maulmürfen. Fig. 10. Rana pipiens (Linne). Der Vipfroih von Nordamertta. Gleich Hinter dem Auge fieht man das große weiße, ganz ober- kel, Kunstformen der Batrachia. — Tafel 69. — Turbinaria. Hexacoralla. Sechstteahline Sternkorallen. Stanım der BelTelfiere (Cnidaria); — Klalfe der Rorallen (Anthozoa); — Legion der Stern- korallen (Zoantharia); — Brimung der Terheltvahligen Sternkorallen (Hexacoralla). Diefe Tafel zeigt eine Gruppe von Kovallenftöcen, wie fie Jich auf den prachtvollen Korallenbänten der Tropenzone in größter Sormenmannigfaltigfeit und Yarbenpracht finden. CS find mur die gereinigten Ralkftelette diefer Blumentiere abgebildet; der bunte fleifchige Iberzug, der die Kalkffelette an den leben- ven Tieren bedeckt, und der in den auf Tafel 49 abgebildeten Mitinien dargeftellt wurde, tt hier entfernt worven. Alle auf unferer Tafel abgebildeten Arten gehören zu der Ordnung der fehsjtrahligen Stern- forallen (ebenjo wie die auf Tafel 9 und 49 dargejtellten Anthogoen); fie ftammen von den indilchen Korallenbänten von Injulimde (Singapore, Java, Sumatra); alle Arten (mit Ausnahme von Fig. 8) bilden Stöde oder Kormen, die aus zahlreichen einzelnen Rolypen oder Berfonen zufammengefegt find; nr in Fig. 8 find ein Paar einzelne Verfonen dargejtellt, die feine Stöcde bilden. Die jechsitrahlige Grundform diejer Herakorallen wird dadurch erzeugt, dab von dem zentralen Magen der pyramidenförmigen PVerfon oben (an der Bafis der umgekehrten Pyramide) jechs Tafchen abgehen, welche durch dünne Scheide- wände (Septa) getvermt werden; indem immer neue Scheidewände zwijchen den jechs urjprimglichen fich entwideln, entjteht ein jtrahlenveicher Stern (vergleiche die Erklärung von Tafel 9 amd 49). Die zahl- veichen Verjonen, die auf jedem einzelnen Korallenftoct vereinigt find und dur) umwolljtändige wiederholte Spaltung (Knofpung oder Teilung) einer einzigen primären Berfon entftehen, leben in vollftändigem Kommunismus; alle bleiben in Zufammenhang durch veräftelte Grnährungsfanäle, die den ganzen Stod durchziehen und die von den einzelnen Berjonen aufgenommene Nahrung gleichmäßig verteilen. Die Zorm der Korallenftöde ift höchft mannigfaltig und verämderlich, je nach der Art der Verzmeigung und de Wachstums und je nach den Griftenzbedingungen, welche diefe vielfach abändern. Bald jind die gejelligen Perfonen des Stoces dicht ameinandergedrängt und bilden fompakte Maffen (wie bei Astraea, Fig. 9, 10); bald hängen fie mw unten an der Wurzel zufammen (wie bei Euphyllia, dig. 12). Die Hauptäfte des Stodes bilden bald dide Trauben (Hydnophora, Fig. 5), bald dünne Blätter (Lophoseris, Fig. 3, 4). 8 gibt viele Kovallenarten, bet denen fein Stod dem anderen gleicht (wie bei den Bäumen eines Gichenwaloes); die Fünftliche Unterfcheivung von „guten Arten” (Bonae Species) erjcheint hier ganz willtiniih. Fig. 1 und 2 gehören zur Familie dev Madre: porivden, Fig. 3 und 4 zu den Jungiden, Fig. 5—12 zu den Afträiden. %ig. 1. Turbinaria transformis (Haeckel). Dieje neue Art der formenzeichen Gattung Tur- binaria, von Singapore, gehört zu der Spezies- gruppe des böchit variablen Genus Turbinaria, die al3 Crateriformis befchrieben wird (Becher- form der Kreifelforalle); unter den fechzehn befannten Arten diefes Subgenus fteht ihr die Turbinaria undata (Henry Bernard) am näcjten. Sie unter- Icheivet ich von diefer und von den verwandten Spezies (oder Subjpezies) dadurch, daß fi) aus der Mitte des trichterfürmigen Stodes ein zweiter, Elei- nerer, ähnlich geformter Stod erhebt; die Yußenteile ve3 dünnwandigen Trichters find jtark mwellenförmig verbogen, der Außenvand it glatt abgejchnitten. se ‚Fig. 2. Turbinaria robusta (Henry Bernard). Diee Art von Turbinaria gehört zu der Opeztesgruppe Foliata. nen Wände des trichterförmigen Stodes find beveu- Die wellenförmig geboge- | | | tend - jtärfer umd robufter als bei der vorigen Art, ebenjo die eiförmigen Verjonen, die größer find und [ocferer auf der ISnnenwand und am Rande ftehen. ig. 3. Lophoseris frondifera (Milne- Edwards). Der Korallenitod it aus mehreren jenfrecht | jtehenden, teilmeife verzweigten und wellenförmig gebogenen Blättern zujammengejegt; bier jtehen die | kleinen Berjonen in zahlreichen parallelen Duerreihen, die durch wagerechte Kämme getrennt werden. %ig. 4. Lophoseris divaricata (Milne-Edwards). Dieje Art tft der vorhergehenden nahe verwandt; jte unterfcheidet ich von ihr durch die ftärkeren, mehr unregelmäßig verbogenen und gewundenen Blätter de3 Korallenftoces, bejonders aber durch aufjteigende ftarfe Rippen, die von der Bafıs des Stodes aus- jtrahlen und die horizontalen Kämme freuzen. 5ig. 5. Hydnophora racemosa (Haeckel). Diefe neue Art der Gattung Hydnophora, von | Sumatra, jteht in der Mitte zwilchen zwei anderen indilhen Arten derjelben: H. exesa und H.lobata. Ste unterjcheidet jich von beiden durch die trauben- fürmige Veräftelung des Stodes und die eiförmige Seftalt der Verfonen, die dichtgedrängt an den folbenförmig angefchwollenen Endäften fiten. Sig. 6. Tridacophyllia laetuca (Blainvlle). Der Korallenftod, von dem bier bloß der vierte Teil dargejtellt ift, hat die Yorm eines runden Salat- fopfes, defjen dünne frauje Blätter vielfach gemunden, | gelappt und zerrijjen find. Die Kelche der einzelnen Berfonen find jehr unregelmäßig, tief trichterförntig. %ig. 7. Manieina erispata (Milne-Edwards). Der Korallenjtod gleicht einer zierlich gefalteten Hempdfranfe; er entiteht dadurd), daß eine urjprüng- —; EN PN ih einfache, in der Nugend trichterfürnige Verfon (ein Jogenannter Kelch) in die Länge auswächlt, und daß fich Dabei die gegemüberftehenden Wände in vegel- mäßige Falten legen; die innere, vertiefte Fläche diejer Seitenjprofjen erjcheint zierlich geftedert, in- dem die Septen zu beiden Seiten des langgezogenen Mundes fi gegemüberftehen. ®ig. 8. Lithophyllia lacera (Oken). Eine Gruppe von zwei einzelnen Werjonen; die trichterfürmige obere Fläche, in Deren vertiefter Mitte die Mundöffnung liegt, it von den radialen Schetdewänden der Magentafchen durchzogen; zwölf größere von diefen Septen (jechs primäre und Jechs | jefundäre) find Itärfer als die übrigen; ihre freien Ränder jind ftark gezadt. 19. 9. Astraea magnifica (Dana). Der Korallenftof (Cormus) ift in mehrere ı Stödchen (Cormidia) geteilt, welche durch tiefe Einjchnitte getrennt ericheinen. Die einzelnen trichter- fürmigen Berfonen fiten Dicht gedrängt und Tind | durch gegenjeitigen Druck unregelmäßig vieledig. dig. 10. Astraea expansa (Milne-Edwards). Dieje Art ft ähnlich der vorigen gebaut; aber der Stocd tft flach auf dem Boden ausgebreitet; die poly- gonalen Kelche der Berjonen find ziemlich vegelmäßig. dig. 11. Pierogyra laxa (Milne-Edwards). Der Stod tft aus wenigen (urjprünglicdh jechs) jehr langgeftredten VBerjonen zufammengejegt, welche ‚ die Form jchmaler geftederter Blätter haben. Die äußeren Gnden beginnen fich wieder zu teilen. Fig. 12. Kuphyllia striata (Welne-Edwards). Der Korallenjtod, von dem die Figur nur den dritten Teil zeigt, it im Umwilje faft kugelig. Die anfehnlichen Verfonen find größtenteils frei und hän- gen mur unten an der Wurzel zufammen. Die Yluben- fläche ihrer zylindrischen, etwas zufammengedrücdten Kelche (das Mauerblatt) tft feingerippt. nn ‚Haeckel, Kunstformen der Natur. Zur Tafel 69 — Turbinarva. U NT IN NN SS \ N or SS « \ ER N N = S\ N N \\ N Yyi\- \ An # N KU . ) # [\ 1 N Kt. \ “7 - \ er | \ - y ar N ) \ ı z = ANsurs | x So I name GEN NL FAME 2 ni 2) Ur FIT N ID) SUR KEN VE rn — 08 IteT u n OU Ar AR w Di U \ D. ER Pay N fa CK US ri 1 IS) y DD \ \ Tuk > e DD \ NP ii RER hs 1.1055 N rd, AS ar IN I z ER - = a { _ T ENTE y® cr h N hi | N Fr IM ee) % u HIRERUNIDER NN NEE Ma! No DNELRT rent (eds 12 ’ h " “ 1% } PT CNAEE a die übh { Ds « IUBRS Eee TER E eärleitigeN Astraean ex 2 a Nimm fl ip: I N f Tu, L MB; IN N Hr NV \\ =\ N a =) - Ulf —y = / \R\ AN ) i FREE PA | \\ N t ERS EER UM KANAREN Haeckel, Kunstformen ‚der Natur. Tafel 69 — Turbinaria, RTL Hexacoralla. — Secbsftraßlige Sternkorallen. Tafel 70. — Astrophyton. Ophiodea. Schlangenfterne. Stamm der Slernfiere (Echinoderma); — BDaupfklalfe der Pygorineten (Pentorchonia); — Malle der Sıchlangenflerne (Ophiodea); — Brdmug der Euryalonien (Cladophiura). Die Schlangenfterne, die auf diefer Tafel abgebildet find, haben teilweife noch fünf einfache, unverzweigte Arme, gleich denjenigen Ophiodeen, welche auf Tafel 10 dargeftellt find. Dagegen zeichnen fich die merfwürdigen Medufenjterne (Astrophytida, Fig. 1, 2) durch die jtarfe Veräftelung der jehr vergrößerten Arme aus. Diele fünf baumförmigen Arme dienen mit ihren unzähligen, jehr beweglichen ften zum Ketten umd können nach der Bauchfeite eingerollt werden; fie find aus Taufenden von ges lenfig verbundenen Gliedern sulammengejegt, ähnlich den Armen der Balmfterne over Seelilien (Tafel 20). Die verkaltten Anhänge der Haut eriheinen als Stabeln, Schuppen, Kämme u. }. m. Auf der Unterfeite der zentralen Scheibe, die von den fünf Wrmen jcharf abgejeßt ift, Tiegt in der Mitte der fünfeeige Mund, mit fünf Zähnen bewaffnet. Bei einigen Aitrophytiven jedodh (jo im Fig. 1) find fünf Smoilchen je zwei Armen liegen unten zwei Gejchlehtsipalten. gewöhnlich die fiebfürmige Madreporenplatte. jolhe Madreporiten vorhanden. Eines von den fünf Mundfehildern trägt Fig. 1, 2. Astrophyton darwinium (Haeckel). Fig. 1. Das ganze Sterntier, in natürlicher Größe, von unten gefehen, in der Mitte der Mund. dig. 2. Der zentrale Teil des Tieres (die Scheibe), von oben gejehen. (Sumatra. Diefe neue Art der Gattung Astrophyton, aus dem Sndilchen Dzean, jteht unter den befannten Spezies diejes Genus am nächften den beiden in- dien Arten: A. muricatum (J. Müller) und A. Linckü (J. Müller), Sie unterjheivet fic) aber von Dielen, wie von allen anderen bekannten Arten, durch die Itarfe Bevdedung des Nücdens mit ftumpfen Stabeln und bejonders dadurch, daß Die zehn jtrahligen, dreiecigen Nippen der Jrücenfeite der Scheibe wenig vortreten, vielmehr paarweile zu einer breiten, berzförmigen Mafje verfhmolgen find (Fig. 2). Die Stadhehr treten auch) am Rande der Scheibe, zwifchen den Armen, auffallend vor. Der zentrale fünfjpaltige Mund it von Fünf fammförmigen Zähnen umgeben; Diele jtehen in- terradial (in den Strahlenachjen zweiter Ordnung) zwilchen den fünf äftigen Almen, die perradtal liegen (in den Strahlenachlen erjter Ordnung). Nach außen von den fünf Zähnen liegen die fünf Elei- nen runden Madreporenplatten, durch) deren feines Filter das Seewaljer in das Wafjergefäßiyitem ein- tritt. Bmwilchen je zwei Madreporenplatten jtehen zwei Munvfüßchen Gehn adradtale Tentafehn, in den Strahlen dritter Ordnung). DS denjelben Strahlen (adradial) Liegen die zehn jehmalen, jpalt- fürmigen Gejchlehtsöffnungen, durch) welche Die Gier austreten (ein Baar zwilchen je zwei Armen). Pa Die Unterjeite der vielverzweigten Nrme tft mit zwei Reihen von zierlichen Fammförmigen Stadheln | gefäumt. Die taufendfach veräftelten fünf Arme find ftark abgeplattet; die jeher beweglichen Alte, die zum Klettern an Oeepflanzen dienen, ind nad) der Bauchleite jpiralig eingerollt. | dig. 3. Ophiopholis japonica (Lyman). Der mittlere fünfedige Teil der Ereisrunden, [huppentragenden Scheibe, mit dem bajalen Anz fangsjtüd von zwer Armen. | Fig. 4.. Ophiotholia supplicans (Zyman). Der untere Teil der: Scheibe, vom Nande im Profil -gejehen, mit den Schuppenkträngen, melde | Zmifchen den lebteren liegen je zwei fingerförmige die "Bafalteile der. fünf Arme jhüsend umgeben (vergleiche. Tafel 10, Fig. 2). ®ig. 5. Ophiohelus umbella (Zyman). Stelett. eines einzelnen Armgliedes (gegen die Spiße des Iemes). - Zu beiven Seiten der mittleren, fiebförmig durchlöcherten Wlatte, welche die Dber- jeite des Armgliedes Ddedt, jtehen ein paar jchlanfe, gabelteilige Seitenplatten, die viele dünne, gefnöpfte Kalkitaheln tragen, radial ausgejpammt gleich den Stäben eines Negenjchirmes. Fig. 6. Ophioglypha minuta (Lyman). Obere Anficht vom fünfeefigen Zentralteil der Scheibe, nebit einem Stüd des angrenzenden Rand» teiles, mit den Bafalglievern von zwei Armen. Fig. 7. Hemipholis cordifera (Lyman). Anfiht des Mundes von- unten. In Die zen- trale Mundöffnung Ipringen Fünf zweiipisige Zähne vor, getragen von fünf Baar bienförmigen Kiefern. Purnd-Ventafeln, mit Wärzchen bevedt. Nac außen vor dem bandförmigen, musfulöfen Zippenting liegen ‚ fünfzehn Kalkplatten: an jeder der fünf Geen ein dreiecfiges interradiales Mundihild, umgeben von zwei Kleineven adradialen Seitenjildern.. Tafel 70 — Astrophyton. Haechkel, Kunstformen der Natur. Fe en u A 6 Ophiodea. — Schlangenlterne. a ti KANNE Ph 2 Mr n N EEsr HH en a = ” I Ka { I 2 a sr Allgemeine Länderkunde, "su... Hirika. Hmeite Auflage, nach der von Prof. Dr. Wilhelm Sievers verfaßten erften Auflage völlig ungearbeitet von Prof. Dr. Sr. Hahn. Mit 175 Abbildungen im Tert, 11 Kartenu.21 Tafeln in Holsfchnitt, Zlsungu.Sarbendruc. 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NUnfere „Allgemeine Länderfunde‘ Ffommt dem von jedem Gebildeten ge- teilten Bedürfnis nah Aufammeit- faffung unfter heutigen Kenntnis von der Erdbefchreibung entgegen, indem fie den gewaltigen Stoff in überficht- licher, anregender form unter Be werte behandelt, Die zahlreichen ‚Shwarzen und farbigen Illuftrationen find ebenfo lehrreich als Fünftlerijch vollendet, dre Karten überfichtlich und gewiffenhaft bearbeitet. In der „‚2Ill- gemeinen Sänderfunde befitt die deutfche SKiteratur ein Derf, das, Zur Der erfte Nilfataraft oberhalb Affuan. (Mach Photographie.) verläffig und maßgebend, den Jach- man von der miederorückenden Bürde des Gedäctnisballaftes zu entlaftei fucht und dem Saten unter Hinweg- räumung aller bisherigen Schwrertg- fetten jede gewünfchte Belehrung in der aujprechenoften Form erteilt, Kein andres Kulturvolf erfreut fich eines gleichen oder ähnlicher Werkes. Bilder-Atlas zur @eograpbie von Euro | 255 Abbildungen mit bejchreibendem Tert : p * von Dr. Alois Geiltbeck. 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Der Tert ift zumeift in der form Fleiner Reifeffizzen gehalten, die den Sefer lebhaft und anfchaulih in die dargeitellte Gegend verjegen md ihm die Augen öffnen über die charakteriftifchen Eigentümlichfetten und Schönheiten einer Sandfchaft fowie über den innigen Sujammenhang des Hatur- und Mlen- fchenlebens auf diefem Stüct Boden; mit andern Morten: Bılo und Tert zufammen find eine echte geographıldhe Entdecfungsrerfe. ne ne Sn N ge In a ba nn nn BE: j ger Der illuftrierte Derlaasfataloa des Biblioaraphijichen Imjtituts in Zeipzia jteht foftenfrei zu Dienften, WE Drud vom Bibliograpkifchen Jnftitut in Keipsig. Achte Lieferung. | "Preis: 3 Mark. ch 7 5 0 HO0 graph I: Inhalts -Bexzeichnis am 8. Beft, Tafel 71. Tympanidium. Yıtiere aus der Klafje der Nadiolarien (Legion der Iaffel- larien). Tafel 72. Polytrichum. Moospflanzen aus der Klafje der Laubmoofe (Museinae). Tafel 73. Erysiphe. Pilze aus der Klafje der Schlaudpilze (Ascomycetes), Legion der Carpascodi. Tafel 74. Cypripedium. DBlumenpflanzen aus der Familie dev Orchideen (Hauptklafje der | Ungiofpermen, Klajje ver Monofotylen). Tafel 75. Diplozoon. Wlattentiere (Platodes) aus den Klafjen der Saugwürmer (Trema- todes) und der Bandwürmer (Cestodes). Tafel 77. Bassia. Tafel 76. Alima. £laffe ver Kruftentiere (Orustacea), Legion der Banzerfrebfe (Thoracostraca). Glievertiere aus der Haupt- Stefleltiere aus der Klafle der Staatsguallen oder Stiphonophoren, Ordnung der Kelhguallen (Calyconectae). Tafel 78. Charybdea. Nefjeltiere aus der Klaffe der Herajpeden, Didnung der Wür- felguallen (Cubomedusae). Tafel 79. DBasiliseus. MWirbeltiere aus Der Klaffe ver Reptilien, Ordiung der Gidechjen (Lacertilia). Tafel 80. Pentremites. Sterntiere aus der Klafje der Kunojpeniterne (Blastoidea). ; - i “ 5 Hi 2 Tafel 71. — Tympanidium. Stephoidea. Ringel-Steahlinge. Stamm Der Mriiere (Protozoa); — Baupfiklalfe Der Wurzelfüker (Rhizopoda); — Klafle der Stvahlinge (Radiolaria); — Negion der Korbfirahlinge vder Monpopyleen (Nassel- laria); — Bromung der Ringellirahlinge (Stephoidea). Die formenveihe Ordnung der Ningelftrahlinge (Stephoidea) ift nächftverwandt derjenigen der Nüßchenftrahlinge (Spyroidea, Tafel 22) und der Flajchenftrahlinge (Oyrtoidea, Tafel 31). Wie bei allen Nafjellarien, it ihre Sentralfapjel durch einen bejonveren Fußkegel (Podoconus) ausgezeichnet, welcher unterhalb des Zellfernes liegt (Fig. 1, LO und 11) und ein Vorenfeld bejist zum Austritte der unzähligen feinen Plasmafävden (Scheinfüßchen oder Pfeudopodien). Dieje letteren bauen ein Siefeljfelett von jehr zierlicher und mannigfaltiger Form auf. Seine Grundlage bildet das Salymma, eine belle Galferthülle, welche die Jentralfapjel um)ehließt und von den Scheinfüßchen durcjjegt wird. Sm GCalymma zerjtreut Liegen bei den meijten Nadiolarien zahlreiche gelbe Zellen (Fig. 1 und 10); vieje gehören nicht zum Organismus jelbjt, jondern find eimnzellige Vflanzen (AUlgarien) aus der Gattung Xanthella; fie vermehren fich Jelbjtändig durch Teilung und bilden mit den Napdiolarien eine Genoffenchaft zum gegenjeitigen Vorteil (Symbiofe; vgl. Tafel 51, Fig. 2, 10, 11 und 12). Die Ordnung der Stephotdeen enthält vier verjchievene Familien. Ber den Stephaniden opder „Krängzelvadiolarien” (Fig. 1) bildet den mwejentlichiten Teil des Kiefelffeletts ein einfacher, vertikal ftehen- der Ning (Sagittaliing). Ber den Semantiden oder „Siegelftrahlingen” (Fig. 2) tritt dazu ein zweiter, horizontaler Ring, welcher mit der Bafts des eriteren zufammenhängt (ähnlich der Wlatte eines Siegelringes). Die Coroniden hingegen oder die „Kronenradiolarien” (Fig. 3—5) beiisen drei Ninge, die in drei jenfrecht aufeinanderjtehenden Ebenen Liegen. Die Tympaniden endlich over die „Trommel- jteahlinge” (Fig. 6—13) zeichnen fi Durch den Belis von zwei Horizontalringen aus, die durch einen oder mehrere DVertitalringe verbunden find. ®ig. 1. Lithoeireus magnificus (Haeckel). Familie der Stephaniden. Die erförmige HYentralfapfel (rot) enthält unten den Podoconus, oben den wurftförmigen Zellkern, feitlich ein paar Olkugeln. Die Pfeudopodien, die davon ausftrahlen, ind jtart veräftelt. In. dem Calymma zerjtreut liegen zahlreiche gelbe Zellen, Die Iymbiotifchen Kanthellen. Bon dem vertifalen ellip- tiichen Kiejelving, der das Galyııma umschließt, gehen viele geweihförmig verzweigte Stacheln ab. Fig. 2. Semantis sigillum (Haeckel). Familie der Semantiden, Das Sfelett bejteht aus zwei Kiefelringen, die jenfrecht aufeinanderjtehen, eimem vertifalen Ning (gleich Fig. 1) und einem horizontalen Ning (unten). Fig. 3. Acanthodesmia corona (Haeckel). Familie der Coroniden. Das Fronenähnliche Skelett beiteht aus einem horizontalen Bajalring und zwei vertifalen bogen- fürmigen Spangen, die fih oben freuzen. Fig. 4. Tristephanium dimensivum (Haeckel). _ Familie der Ooroniden. Das Sfelett befteht aus drei Kiejelringen, die in drei aufeinander jenfrechten Ebenen liegen. Der horizontale Ning liegt tiefer alS die Mitte der beiden vertifalen Ringe; Daher jind die oberen vier Thore größer alS- die vier unteren. Fig. 5. Trissocyelus sphaeridium (Haeckel). Familie der Toroniden, Die innere Zentralfapfel (vot) ift kugelförmig und von einer fonzentriichen, ebenfalls fugeligen Galferthülle (Calymma) umgeben. Auf deren Ober: fläche find drei freisrunde Kiejelringe abgelagert, die im drei aufeinander Jenkrechten Ebenen liegen. Daher find die acht Thore, die zwilchen den Ningabichnitten offen bleiben, gleich groß und gleichleitig Dreiedig. Fig. 6— 13. Yamilie der Tympaniden, Die Samilte der Trommelitrahlinge (Tym- panida) unterjcheidet fi) von dem drei anderen Familien der Stephoideen dadurd), daß zwei parallele horizontale Kiefelringe das Skelett bilden (mie bei einer: Trommel); beide find durch einen oder meh- vere vertifale Ringe verbunden. Der obere (Mitral- ring) it meistens Fleimer als der untere (Bafalring). Fig. 6. Vetotympanum cervicorne (Haeckel). Die beiden Horizontalvinge find von gleicher Größe und jo gegeneinander gebogen, daß fie fi an ven beiden Volen der horizontalen Transverfalacdh)e berühren und verwachfen. Daher bleiben zwif hen ihnen und dem Kleineren Vertitalring acht große Thore offen. Fig. 7. Mierocubus zonarius (Haeckel). Zmilchen. dem oberen (mitralen) und unteren (bajalen) Kiefelving findet ich hier noch ein dritter (äguatorialer) Horizontalting. Alle drei werden von dem vertitalen (Sagittal-) Ning in der Witte halbiert. Fig. 8. Tympaniscus tripodiseus (Haeckel). Die beiven Horizontalringe find durch Techs ver- tifale Säulen (die Hälften von drei Meridianvingen) verbunden. Der Scheitel trägt oben einen Gipfel- tachel. Unten jtehen drei Divergente jtachelige Füße. Fig. 9. Tympaniscus quadrupes (Haeckel). Die Kiefelfchale diefer Art it einem Diadem ähnlich; der Scheitelftachel oben it jehr Itarf und dornig. An der Balis vier kurze fenfrechte Füße. Fig. 10. Tympanidium foliosum (Haeckel). Das Kiejelffelett ift aus zwer horizontalen und vier vertifalen Ningen zujfanmengejett, die jih in ver Tenfrechten Mittelebene Tchneiden. Die beiden Horizontalvinge werden durch den Medianring hal biert. Zwilhen den blattartig verbreiterten Stacheln ' zahlreiche gelbe Zellen (Kanthellen) und feine Vfeudo- podien, die von der (voten) Jentralfapfel ausftrahlen. Fig. 11. Lithotympanum tuberosum (Haeckel). Die Kiefelfchale gleicht einer Trommel, deren beide Trommelfelle durch eine gemwölbte Sitterplatte erfeßt find. Die beiden horizontalen Ringe find durch 10 bi3 12 jenkvechte parallele Stäbe verbunden. Fig. 12. Cireotympanum octogonium (Haeckel). Das tronenähnliche Kiefeljtelett bejteht aus zwei parallelen Horizontaliingen, die dur acht Stäbe verbunden find: Da der untere (bajale) Ning doppelt jo groß ijt als der obere (mitrale), jteigen die Stäbe Ihräg nad) oben und imen auf. Bon beiden Gnpden jedes Stabes jpringt ein gezähnter Dorn vor. Fig. 13. Lithocubus astragalus (Haeckel). Die beiden horizontalen Kiejelvinge find vieredig und von gleicher Größe, am den vier Gefen durd) vier parallele, fenkvecht auffteigende Stäbe verbunden. So entjteht. ein Gerüft mit jehS vierecigen Thoren, von der mathematifchen Grundform des Würfels. ne — Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 71 — Tympanıdium. Stephoidea. — Ztingelltrablinge. Tafel 72. — Polytrichum. Muscinae. TLaubmoofe, Slanım Der Borkeimpflangen (Diaphyta oder Archegoniata); — Baupfklaffe der Monx- pflanzen (Bryophyta); — lalle der Taubnwofe (Muscinae). Die Mooje find befanntlich unter allen landbewohnenden Pflanzen die Keinften und unfchein- barften; auch zeigen fie den eimfachiten Bau unter allen Rormophyten oder Stodpflanzen, d. h. ven- jenigen Gemwächlen, deren Körper in Stengel und Blatt gefondert ift (im Gegenjase zu den Thallo- phyten oder Thalluspflanzen, den Algen und Pilzen). Aber dennoch jpielen die Mooje nicht nur phyfiologiseh eine fehr wichtige Nolle im Pflanzenleben unferer Erde, jondern find au troß ihres einfachen Körperbaues morphologiieh von hohem ntereffe. Der einfahe Stod oder Cormus des Moosförpers beteht bei den echten Laubmoojen (Muscinae) ftetS aus einem zarten, fadenförmigen Stengel, der viele Blätter trägt, und aus einer jehr Heinen und unfcheinbaren Blüte mit männlichen Organen (Antherivien) und weiblihen Organen (Urkhegonien). Die Eizellen, die in den letteren ent- halten find, werden von den beweglichen, in den Antheridien gebildeten Samenzellen befruchtet und ent- wiceln fih dann zu einer Sporenfapjel (Sporogonium). Diefe „Moosfrucht” oder „Moosurne” ericheint meiltens als eine länglichrunde oder flafehenfürmige, gelb, xot oder braun gefärbte Kapfel, in deren Smerem jich die ungefchlechtlichen Keimzellen, die Sporen, entwideln. Lebtere treten aus der veifen Moosfrut durch eine Öffnung aus, nachdem die fefte Kapfelmand in Klappen aufgejprungen ift (Andreaea, Fig. 12) oder einen Derfel oben abgehoben hat (Physcomitrium, Fig. S—10). Meiftens it die Sporvenfapfel von einer jeiden- over filzähnlichen Haube (Oalyptra) bevedt, die jpäter abge- worfen wird (Polytrichum commune, Fig. 3, oben rechts). An Schönheit der Formen im ganzen und in den einzelnen Teilen des Körpers jowie an Mannigfaltigfeit der Bildung jtehen die Kleinen Moofe den großen Geftalten der höheren Pflanzenwelt niht nad. CS bedarf jedoh der Anwendung einer Lupe, um zunächft bei Schwacher Vergrößerung (4—Smal) diefe verborgenen „Kunftformen der Natur” zu erkennen. Bei Anwendung Starker Ber- größerung (200—400mal) offenbart jtch exit vollftändig die Fülle Ichöner Motive, die in diefen zarten PVflanzengeftalten verjtet tft. ISnsbejonvdere bietet dann das feine Zellenneß der zarten Blätter fchöne Motive fir Sticimufter, während die Kapjel mit dem zierlichen Dedel und gezähnten Mimdungsrand Vorlagen für Urnen und Flafchen Liefert. Unfere Tafel jtellt bei Ichwacher Vergrößerung in den natürlichen Farben einen Mooswald dar, welcher aus einer Anzahl von verjchtedenen einheimischen Moosarten befteht. Landichaftlich be= trachtet, eriheint ein jolher Miniaturwald nicht minder Schön und anziehend als ein tropifcher Urwald, ver aus einer großen Anzahl verchiedener Baumarten zufammengefegt ift. Auch die zarten Abftufungen der verschiedenen Sarbentöne find nicht minder reizvoll, das hellere oder dunklere, meilt warme oder gelb- liche Grün der zarten Blättchen, das Not und Braun der anmutig gebogenen Stengel, das vielfach ab- getönte Gelb, Rot und Braun der zierlich geformten Früchte. ER! Oben Kints (Fig. 1) erhebt ich über die anderen Mooje das Ihöngefhwungene Thamnium alo- pecurum, das Fuhsihmanzmoos, eine der ftattlichjten baumförniigen Moosarten unjerer Deimat. Seine kräftigen dumfelgrünen, veich beblätterten Zweige find umfchlungen von den fehr zarten und feinen ten des Fletternden Lianenmoojes (Eurhynchium praelongum, Fig. 2). Rechts gegenüber erheben fich hoch oben die Fräftigen, mit einer glodenfürmigen Vemübe helmartig bevedten Früchte des hohen Örenadiermoofes (Polytrichum commune, Fig. 3). Oanz rechts daneben, am Nande, fteht ein eizelner Stamm des Torfmoofes (Sphagnum cymbifolium, ig. 4); jene jehlanten, blaffen, ge- zähnten Blätter bilden oben zwei regelmäßige Wirtel, aus denen ih ein Kranz von kleinen, fnopf- fürmigen, langgeftielten Früchten erhebt. Die Mitte de3 Bildes nimmt eine Gruppe des zierlihen Schirmmoofes ein (Splachnum luteum, Fig. 5); jeine Kleinen Früchte zeichnen fih durch einen jehr großen, Tchremförnigen Anja aus, der wie ein ausgelpannter gelber Negenjhiem erjcheint. Linfs davon (in der Mitte Imfs am Rande) prangt palmenähnlic das Ichöne Sternmoos (Mnium undulatum, Fig. 6); aus der Mitte einer üppigen, fternförmigen Blätterrofette erhebt fich auf Ichlanfen, roten Stielen ein Strauß von nidenden Früchten mit zierlich gezähnten Mündungen. Kechts gegenüber zeigen fi) Drei größere, ebenjo über- hängende Früchte des fchönen Nofenmoofes (Rhodobryum roseum, ig. 7); ihre drei langen Frucht jtiele treten aus der Mitte einer jternfürmigen Blätterrojette hervor. Eine Anzahl Keinerer und niederer Moofe bevedt unten den Boden des Mooswaldes. In der See lints unten ftehen nebeneinander drei Arten des zwerghaften Blajenmoojes (Physcomitrium), ganz Kints die Kleinen Urnen des Physcomitrium acuminatum (Fig. 8), darunter die Kegelfrüchte mit jpiser Saube von Physcomitrium ericetorum (Fig. 9), recht8 daneben die fugeligen Urnen von Physcomitrium sphaericum (Fig. 10). Ganz unten am Boden (in der Mitte) Tiegen drei vötliche Köpfchen eines Torfmoofes (Sphagnum medium, Fig. 11). Doch erheben fich über diefen vier Stämme de3 fchuppenblätterigen Steinmoofes (Andreaea Thedenii, Fig. 12); von ihren drei roten Früchten it eine (ins) noch gefchloflen, die beiden anderen find in vier Klappen aufgejprungen. Rechts daneben ftehen drei breite, dreiecige Stöde des doppeltgefiederten Yarnmoojes (Hypnum castrense, Fig. 13), ganz ähnlich Keinen Farnweveln. Darunter im Vordergrunde ein Bujh eines Schirmmoofes (Tetra- plodon urceolatus, ig. 14); endlich rechts in der Ede zwei Arten des Kleinen Doppelzahnmoojes (Dissodon), finf® D. Hornschuchü (Fig. 15), daneben D. Froelichüi (Fig. 16). Fig. Thamnium alopeeurum (Linne). Fig. 9. Physcomitrium ericetorum (Notaris). Sig. Sig. Fig. Sig. Sig. Sig. Sig. Eurhynchium praelongum (Linne). %ig.10. Physeomitrium sphaericum (Schwaeg.). Polytrichum commune (Zinnd). Fig. 11. Sphasnum medium (Zimpricht). Sphasnum eymbifolium (Ehrhard). Fig. 12. Andreaea Thedenii (Schimper). Splachnum luteum (Zinne). Fig. 13. Hypnum castrense (Linne). Mnium undulatum (Hedwig). ig. 14. Tetraplodon urceolatus (Schömper). Rhodobryum roseum (Schreber). “ig. 15. Dissodon Hornschuchii (Greville). ET Fe Sea a ee Physcomitrium acuminatum (Schleich.). ig. 16. Dissodon Froelichii (Hedwig). ee REES EEE EHER KEESEESEEESEE TE REEL Gi RUMMOD Sl Yatterten Imeige find W eyırkynchiunm Pine tt. fin) 'alodenförmigen TE Di > Rfin CORAL Une, Riga). ah es va} 1 ; Aagnum ceymbilolkum, Fig j PR RN, aus ‚Denen ae Fi ai n : Ms Hu N Inka, Y | e 7 6 uppe bs dee Somit. i Bpiechliii f Am h fe ‚zeichnen Ti durch einen ebr Groi | Anja: aus, PR 7- 4 ten eriegritt, SintsgoSwon! gr der Mitte Ks ur = | ie ‚By? aus, der. Mite einer | ER en ein > Steh Bi. nicenden ip. Di; in dei (an zruhe A l ner Vaart & nich | B16 1 rmkıhe at rt zierlich gezäh Hr? et Ä Be Ferkchte des jchönen Erreln (uud | ftiele treten aus ber Mitte einer ternförnu ar RL | ‚Eine N . never und Huaere: We gang Ki \e feinen ° | er eine (inf) ei ftehen Drei breite, ud "gang Ähnlich, tleixen I ‚plodon UTGERRENUN) 77 Im en } IS Haeckel, Kunstformen der Natur. Muscinae. — $Saußbmoofe. Safel 73. — Erysiphe. Ascomycetes. Sıhlamhpike. Slamm der Pilze (Fungi vder Mycetes); — Hlalle der Sıhlanihpilge (Ascomycetes nder Ascodiomycetes);, — Legion der Frurhtkapfelpilge (Carpascodii). Die beiven großen Klafjen der Pilze unterfcheiden fi dadurd, daß bei den Shwammpilzen (Basimycetes, Tafel 63) die Sporen oder Fortpflanzumgszellen durch Knofpung aus einer Mutterzelle (Sporometra) entjtehen und frei auf Bafidien ruhen, während fie bei ven Schlaudhpilzen (Ascomy- cetes) dur) Teilung der Sporenmutterzelle enttehen umd in Sporenfchläuchen oder Askodien eingefchloffen find. Der größte Teil der Asfomyceten gehört zur Legion der Fruchtkapfelpiße (Oarpascodi); ihre Sporenjchläucde enthalten eine bejchränfte Zahl von Sporen (meift acht) umd find in befondere Frucht- Eörper, die fapjelförmigen Askothecien, eingefchloffen. ES gehören hierher drei Ordnungen, die über 10,000 Arten umfaljen; viele davon find jehr Elein, oft mikvoftopifch, aber ehr wichtig, da fie als Barafiten von Pflanzen verderbliche Krankheiten veranlaffen. Die Ovonung der Meltaupilze (Capnomycetes oder Perisporiales) zeichnet fich durch ganz gejehloffene Sruchtkapjein (Clistothecia) aus; die eingejchloffenen Sporen werden durch) Berwelung der Hülle frei. Das Mycelium diefer Thädfichen Vilzge (das vegetative Geflecht von gegliederten Fadenzellen, den Hyphae) bildet jenen weißlichen, Ipinnmwebähnlichen Überzug auf Blättern und anderen genen Pflanzen: teilen, den man als Meltau bezeichnet. Die Fruchtkörper (Fig. 1—4), dem bloßen Auge als \hwarze Pünktchen erkennbar, zeigen oft jehr zierliche Formen. Der Traubenpilz; (Erysiphe Tuckeri), welcher die ververblice Traubenkrankheit verurfacht, gehört hievherz’ aber auch die gemöhnlichen Schimmelpilze (Penicilium, Eurotium). Die Dronung der Kernpilze (Pyrenomycetes oder Peritheciales, Fig. 5—9) befist am Gipfel der Fruchtfapfein (Perithecia) eine Öffnung, durch welche die Sporen austreten. Sie pflanzt ji) nit nur dur) diefe Sporen fort, von denen meiftens je acht in einem Sporenfchlaud) eingejchlofjen find (Fig. 5), jondern auch dur Staubjporen (Conisia oder Conidia), die in unbeftimmter Zahl durch Knofpung aus einer Oypbenzelle entftehen, oft in Form einer vofenfvanzähnlichen Sporenkette (Sporo- catena, Fig. 8 u. 9). Hierher gehören die Rußtaupile, deren Mycelien die grünen Pflanzen mit einer Ihwarzen Krufte überziehen. Die Oronung der Scheibenpilze (Discomycetes oder Apotheciales) unterfcheidet fih durch offene, einer Scheibe oder Schüffel ähnliche Fruchtkörper (Apothecia). Hierher gehören die eßbaren Mordeln (Morchella), die Lorchein (Helvella) und die Becherpige (Peziza). dig. 14. Ordnung der Meltaupilze Der rumde, faft fugelige Fruchtlörper ift an (Capnomycetes »ver Perisporiales). der Bafis von einem Kranze zierlicher Haare umt- Sig. 1. Erysiphe Berberidis (De Candolle). geben, die wiederholt gabelteilig und gemeihartig Meltaupig des Sauerdorne. Lebt auf den | verzweigt find. Die Öattung Erysiphe ijt jehr Blättern von Berberis vulgaris. reich an jchädlichen Arten. Sig. 2. Erysiphe Alni (De Oandolle). Meltaupilz der Badj-Erle. Lebt auf ven Blät- tern von Alnus glutinosa. u Der runde, fifjenförmig abgeplattete Sruchtlörper it im guator von emem Kranze von 10—16 | Haaren umgeben, die am Ende in ein Paar geweih- artige, furz gabelteilige Wlatten auslaufen. ig. 3. Erysiphe Salieis (De Candolle). Meltaupilz der Sal-Weide. Lebt auf den Blät- teın von Salix- caprea. Der runde, abgeplattet-fugelige Fruchtförper ift im Hquator von einem Sranze zahlreicher Haare um- geben, deren jtumpfe Enden nad) innen gerümmt find, Fig. 4. Erysiphe aceris (De Candolle). Meltaupilz de8 Berg-Ahorns. Lebt auf den Blättern von Acer Pseudoplatanus. Der runde, Fillenförmige Fruchtkörper ft hier in der Mitte jenkvecht dDurchichnitten und die vordere Hälfte entfernt, To daß man von innen in die hintere Hälfte hineinfteht. Das Sporenlager (EHymenium), welches die Höhle der Fruchtblaje erfüllt, it zu> - fammengefekt aus pindelförmigen Spovenschläuchen, die je acht Sporen enthalten, und aus geglieverten, dazwilchen jtehenden, jterilen Fävden (Barapbyjen). Oben ein Kranz von gabelteiligen Haaren. Fig. 5—9. Ordnung der Kernpilze (Pyrenomycetes over Peritheciales). Fig. 9. Kirbispilz der Buche. Lebt auf toten ften von Fagus silvatica. | . Der Tugelige Fruchtförper ift jenkrecht durd- jchnitten und ftark vergrößert. Oeine dide Hülle (Peridium) it oben durd) einen Porus geöffnet. Seine Höhlung ut ausgefüllt mit eylindrifchen Sporen- Ihläuchen (je adt Sporen enthaltend) und WBara- pbyfen. Auen umgibt die Bafıs der Frustblaje ein jammtetartiger, ringfürmiger Kontftenwullt. Cucurbitaria maecrospora (Tulasne). Sig. 6. Hypomyces ehrysospermus (Tulasne). Pilzparafit auf Löcherpilzen. Lebt auf dem Fruchtlörper de8 Boletus tomentosus. Die lorferen Fäden des Bikihmarosers wachjen aus dem Bafidiengewebe (oben infs) des Steinpilges hervor, auf welchem der Schmaroger lebt. Sietragen an den Enden ihrer zahlreichen Afte zweierlei Staub- fporen (Conisia): die größeren (Macroconisia) find goldgelb und ftachelig vaub; die Kleineren (MI- croconisia) jind jchneewerk md glatt. $ig. 7. Hypomyces asterophorus (Tulasne). Vilzparafit auf Blätterpißen. Lebt auf dem Fruchtlörper von Agarıcus-Atten. Yus dem Mycelium, dem (odferen, ‚pinnweb- ähnlichen Fadengeflecht, daS den vegetativen Körper de3 Pilgparafiten bildet, wachjen drei verjchiedene Fortpflanzungsorgane hervor: 1). die getäfelten, Tu- geligen oder birnförmigen Fruchtlörper, in denen die Sporen entjtehen (oben vecht3); 2) die zarten, verz äftelten Fäven, an denen die größeren, -Ttacheligen Staubjporen hervorfnojpen (Macroconisia, oben (ins); und 3) lange, gegliederte Yäven, die ji vielfach, auch wirtelfürnig, veräfteln, und deren dünne Sndäfte bogenförmig geihmwungen find; die einzelnen Glieder Löfen fi) jpäter ab und werden zu Heinen Staubjporen (Microconisia). Fig. 8. Melanconis umbonata. (Tulasne). Nußtaupilz der Eichenrinde. Lebt auf abgejtor- bener Rinde von Quereus. Eine Gruppe von [pindelförmigen, (anggeftielten Konifienfrühten (Pycnoconisia); jeve Ihließt eine Kette von 4—8 Staubfporen (Conisia) ein. %ig. 9. Pleospora herbarum (Tulasne) NRußtaupilz vieler Kräuter (vielgeitaltig). Die abgebildete Form hat fih auf den Früchten von Cucurbita, die durch Winterfroft zerjtört find, entwidelt. Die Staubjporen (Conisia) diejes Pilges find in geftielte Konifienfrüchte eingejchloffen. ——— — Er > eo) Tatel 7 o S & S 8 ie — SS 270) ‘ | n ® +» © ® > = e) Ö (dp) <| Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 74. — Cypripedium. Orchideae. Penushblimen. Stamm der Blumenpflanzen (Phanerogamae »der Anthophyta); — Baupfklaffe der Deik- Tamigen (Angiospermae); — Mlaffe der Einfamenlappigen (Monocotylae); — Kegton Der Sänlengeiffel (Gynandrae); — Familie der Penushlumen oder Kurkuksblüten (Orchideae). Die Orhideen oder „Venushlumen” ftehen Hinfichtlich der |hönen und mannigfaltigen „Kunjt- formen“ ihrer Blüte ebenfo an der Spite der Monototylen oder „Ginjamenlappigen”, wie die Bapi- Kionaceen oder „Schmetterlingsblumen” an der Spise der Dikotylen oder „Zweilamenlappigen”. Sn beiden formenreichen Familien ift die vielgeftaltige Blüte ausgezeichnet durch die zweijeitige Grundform (bilaterale, dorfiventrale oder zygomorphe Grundform): fie läßt eine vechte und eine linfe Seite, eine Rüden: und eine Bauchfeite unterfcheiden. In beiden Pamilien ift diefe zweileitige Iymmetriihe Grundform der Blüte durch jekundäre Anpaffung aus einer ftrahligeveguläven oder primärsradialen yorm hervorgegangen, die bei den Monokotylen dreiftrahlig, bei den Dikotylen fünfftrahlig war. Die dreiftrahlig-zweileitige Blüte der Orchideen läßt fih von der trivadialsregulären Blüte gewilfer Kiltenartiger Amaryllideen ableiten (mit fünf dreizähligen Blattkreifen) und ebenjo die fünfftrahlig-zweileitige Blüte der Bapilio- naceen von der pentaradial-regulären Blüte gemiffer rojenartiger Nojaceen (mit fünf fünfzähligen Blattkreifen). Im beiden Familien ift die Blüte oberftändig (über dem Fruchtinoten), und ein einziges medianes Blumenblatt zeichnet fi durch befondere Größe, Gejtalt und meilt auch Färbung aus: bei den DOrhideen die Honiglippe (Labellum), bei den Bapilionaceen die Fahne (Vexillum). sn beiden Familien it diefer eigentümliche Bau der Blüten ud Anpafjung an die Berruchtung durch Sniekten entitanden und dadurch die wripringliche, Much BVBererbung von den Ahnen übertragene Gejtalt ver wischt worden. Zugleich hat die natürliche Zuchtwahl auch die Gejtalt der die Befruchtung vermitteln: den Infeften vielfach beeinflußt, und jo erklärt fich die auffallende hnlichkeit diefer zygomorphen Blumen mit Bienen und Hummeln, Fliegen und Schmetterlingen. Sy derfelben Weile erklärt auch die Selektionstheorie vollkommen befriedigend die merkwürdigen und unendlich mannigfaltigen Bildungen der einzelnen Blütenteile, welche durch die gegenfeitige An- palfung der Blüten umd der fie befruchtenden Infeften hervorgerufen werden; dabei jpielt eine jehr bedeutende Rolle die mimetische Anpalfung und die Anlodung der fliegenden Infekten durch die auffallende Geftalt und bunte Färbung der Blüten. Durch den füßen Honigjaft im Grunde der Blüte angelodt, fuchen die Bienen, Fliegen, Schmetterlinge u. |. w. diefen Saft im Grunde der Blüte auf, ftreifen dabei den Blütenftaub oder Pollen von den Staubgefäßen ab und übertragen ihn auf die nächjte von ihnen befuchte Blüte. So wird die nachteilige dauernde Selbjtbefruchtung dev Blumen eingefchränft und die vorteilhafte wechjeßfeitige Kreuzbeftäubung vermittelt. Da von den Orchideen über 6000, von den PBapi- Konaceen über 5000 lebende Arten befammt find, und da die Artenzahl der mit ihnen in engfter Beziehung ftehenden Infekten (Smmen, Fliegen, Schmetterlinge) noch viel größer ift, erflärt fi) leicht Die aufßer= ordentliche Mannigfaltigleit ihrer auffallenden Blütengeftalten. Die Orchideen find in der gemäßigten Zone meiltens nur durch Fleinere und erobemohnende Arten vertreten, in der heißen Zone hingegen dur eine viel größere Zahl von jtattlichen, meiit baumbewohnen- den Arten. Unfere Tafel zeigt eine Eleine Wuswahl diefer leßteren in natürlicher Größe. Die jedhs Blätter der farbigen Blütenhülle find dergeftalt in zwei Kreife gruppiert, daß die drei Kleineren und ichmäleren Blätter des äußeren Kreifes mehr zurücktreten; von den drei größeren, meift breiteren Blättern des inneren Kreifes find die beiden feitlihen paarig entwidelt; das unpaare mittlere Blatt (urjprünglich dorfal, in der Mitte des Nidens) bildet die große und jchöne Doniglippe (Labellum). Diejer gegen- über fteht in. ver Mitte der Bauchfeite die Säule (Columna), der harafteriftifhe Blütenteil der Ordi- deen, welcher durch Verwachlung der weiblichen Griffel mit den männlichen Staubfäden entjtanden ift (daher der alte Klafjenname: Gynandria — Weibmännige, für die eng hermaphroditiihen Drchiveen). Gewöhnlich ift von den fechs Staubfäven (drei innere und drei äußere) mur eim einziger entwidelt, der ventrale oder bauchftändige des äußeren Kreifes; jein Staubbeutel fit auf der Spite der Säule, über der Narbe. In der befonderen Bildung diefer beiden wichtigften Gejchlechtsorgane, des männlichen Staub- folbens und des weiblichen Griffels, hat die Selektion im Laufe der Zeit eine Fülle der zwerimäßigiten Sinrihtungen entwidelt. Ilfe Figuren diefer Tafel find in natürlicher Größe und Farbe dargejtellt. Odontoglossum naevium. | Fig. 9. Cypripedium lecanum. Oneidium kramerianum. Fig. 10. Odontoglossum wattianum. Odontoglossum ramosissimum. Fig. 11. (attleya labiata. Odontoglossum schroederianum. Fig. 12. Epidendrum atropurpureum Cattleya ballantiniana. Fig. 13. Cypripedium argus, Oattleya mendellii. Fig. 14. Paphinia rugosa. Cypripedium lemoinieri. Fig. 15. Zygopetalum xanthinum. Oattleya rochellensis. Fig. 16. Oneidium laxense. ‚ssbsgingu Od — AT Le uN pie Srhfbegt Aus-tarker näßtgten \ome N "ro } N " Mi % “N N treten, Ju bes-h {fen gon dir sn) Durch elle v Ry | ein re Meine Amar ; ae Infere N > H >) find: ange (9 Be n" LM Heifeg, 08 inkefen -Arei {ns dariat,- IIL.Der a er) Iteht: in Dev Allikte>dnt | vllkere Sahlse dj da Sa in (3 au 1) F m ä eg x Pirdi De eh Hal) enitaniet Ih en uRfamie des A Wr Karbe, : Fin olbe 2 und Des eioni Lihe Mur efktmi sım /s6Chrodderiänum. % ’ E L = 7 a \ ‚ 5 4 E nr h br E 2 a Ta ne ee a Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 74 — Oypripedinmn. Orchideae. — Wenusblunten. Tafel 75. — Diplozoon. Platodes. Plattentiere, Stamm Der Plaffenftere (Platodes) vaer Plattwirmer (Platyhelminthes); — Alalfen der Saugmwürmer (Trematodes) und der Bandmwürmer (Oestodes). Der Stamm der Vlattentiere (Platodes) wird gewöhnlich noch zu der bunt gemifchten Gruppe der „Würmer“ gerechnet, unterfcheivet fih aber von den echten Wurmtieren (Vermalia, Tafel 23, 32 und 33) durch den Mangel der Leibeshöhle und des After3; der Darm hat mr eine Offnung, wie bei den Nejlel- tieren. &8 gehören hierher drei artenveiche Tierklafjen: die freilebenden Strudelwürmer (Turbellaria) und die parafitilchen beiden Klaffen der Saugmürmer (Trematodes) und der Bandwürmer (Cestodes). Bei allen ift der plattgevrücte, blattförmige Körper von ehr einfacher Organijation, ohne Glievmaßen. Die weiche Haut ift bei der ältejten Stammgruppe, den im Wafjer lebenden Turbellarien, mit einem Slimmertleive bevedt; in ben beiden parafitiihen Klaflen it letteves verloren gegangen; durch Anpallung an das Schmarogerleben haben diefe Klaflen Haftorgane erworben, Saugnäpfe und Klammerhafen. Die Bandwürmer, welche im Darmlanal anderer Tiere leben, haben infolgevejjen ihren eigenen Darmfanal (ein Grbftüd von ihren Trematoven- Ahnen) verloren. Die Entwidehing diefer Ihmarogenden BVlattentiere ift jehr merkwürdig, meiftens mit Wanderungen duch zwei verichiedene Mohntiere oder Wirte, oft auch mit Generationswechjel verknüpft. Die Saug: wirmer (Fig. 1—9) zeigen in der Ordnung der Bolyftomeen (Fig. L—9) meistens direkte Entwide lung (Sypogenefis), im der Dronung der Diftomeen (Fig. 1—3) meiftens Generationswechjel (Meta: genefis); die frei Ihmwimmenden Yarven der letteren bewegen jich mittel3 eines Ruderichwanges („Schwanz- tierhen”, Cercariae). Die Bandwürmer (Fig. 1O—14) find jelten einfah Monocejtoden, Fig. 10); meistens bilden fie Ketten, die aus vielen Glievern zujanmengejegt find („Kettenwürmer” oder Syı= cejtoden, Fig. 11—14); jedes Glied (Broglottive) entipricht einem Nonoceftoden. Fig. 1. (ercaria dichotoma (Johannes Müller). | Freilebende Trematodenlarve aus der Öat- tung Distoma. Der Rumpf zeigt die Organijation des Dijtoma, mit zwei runden Saugnäpfen, zwilchen denen der (gelbe) Darmkanal, mit zwei Gabeläjten, fichtbar ift. Zu beiden Oeiten des Darmes (rechts und (imfs) die gefchlängelten Nievenfanäle (Nephridia); diefe münden in den zweiaumigen Behälter, welcher hinter dem hinteren Saugnapf Liegt und runde Kalt- förperchen enthält. Der bewegliche Schwanz (oder der hintere Körperteil) ift gabeljpaltig. Saugnapf. Fig. 2. (ercaria spinifera (La Valette). Diefe Art unterjcheidet fih von der vorigen durch einen jtacheligen Halsfragen hinter dem vorderen Der beweglihe Schwanz it ungeteilt, mit einem dünnen, Floflenförmigen Hautjfaum. Fig. 3. Üercaria bucephalus (Zreolanı). Diefe Cerfarie unterfcheidet fih von den beiden vorigen und ven meilten anderen Arten dadurch, daß der bewegliche Schwanz doppelt und jehr ftark ent- wicelt ift. Wenn die beiven Schwänze Iptralig auf: gerollt und nad) vorn zurücgeichlagen find, gewinnt das Tier das Ausfehen eines Wioverkopfes oder | Ochjenkopfes; 8 wurde daher zuerit al$ Buce- phalus polymorphus (Stebold) bejchrieben. Der gejchlechtsreife Saugwurm, welcher fih nad Ab: ftoßung der beiven Schwänze aus diefer Zarve ent- wicelt, lebt im Darm von Süßmallerfiihen Barsd, Hecht u. a.) und heißt Gasterostomum fimbria- tum (Siebold). Der Zub nimmt ihn auf, indem er Mufcheln frißt, welche die Larven enthalten. Fig.4,5. Polystomum integerrimum (Rudolph). Fig. 4. Das erwahlene, gejhlechtsreife Tier, in der Harnblafe des Froihes lebend. Der Saugwurm befeftigt fich dajelbit mittels der großen Saugjcheibe am hinteren Ende, die am ande drei Paar große freisrunde Saugnäpfe trägt. Der Darmkanal (gelb) bat die jeltene Form eines Ninges, indem die beiden feitlichen Hauptäfte vorn und hinten zufammenhängen. Fig. 5. Die umeeife Larve desjelben Tieres, frei im Waller lebend; Ite Ihwimmt umher mittels fünf Slimmergürtel und dringt jpäter in die Kiemen- höhle der Kaulguappen ein. Während der Ber- wandlung der Froichlarve wandert die Wurmlarve Huch den Darmfanal in die Harnblaje ein. Fig. 6. Gyrodaectylus elegans (Nordmann). Der Saugwurm lebt auf den Kiemen der Karpfen und anderer Süßmwallerfiihe; er trägt am hinteren Snde eine jehr große Saugiheibe mit 16 Hafen. Fig. 7. Diplozoon paradoxum (Nordmann). Das merkwürdige „Doppeltier”, auf den Kiemen von Süßmaljerfiichen lebend, entjteht dadurd, daß zwei Gigeltiere aus der Gattung Diporpa mit- einander verwachlen. Beide Verjonen tragen am hinteren Ende ein Paar große, in je vier Gruben geteilte Hafticheiben und außerdem in der Mitte einen Bauchjaugnapf und einen Rüdenzapfen. Bei der Ver- Ichmelzung beider Werjonen verwächlt der Niüden- zapfen der einen mit dem Bauchjaugnapf der anderen. Fig. 8. Tristomum coceineum (Ouvier). Der Icheibenförmig abgeplattete Saugwurm, auf Fiüchen Ihmarogend, ift durch Drei Saugnäpfe be feftigt, vorn zwei jeitlihe Mundnäpfe, hinten einen großen vadfürmigen Bauchnapf. Der Darm (gelb) bildet einen dreierfigen Ring mit vielen ten. dig. 9. Üallicotyle Kroyeri (Diesing). Bor dem einfach gabelteiligen Darın (gelb) Liegt vorn der Kleine Mundjaugnapf des Saugmurmes, hinten der große, ranfürmige Bauchjaugnapf. Fig. 10. Varyophyllaeus mutabilis (Rudolph). Diefer ungegliederte Nelfenwurm, im Darme der Karpfen lebend, vertritt die Gruppe der einfadhen Bandmwürmer (Monocestoda). Die inneren Or- gane find Teile des verwicelten Geichlechtsapparates. Fig. 11. Tetrarhynchus longicollis (Cuvier). Ein junger Kettenbandwurm, in Filchen lebend. Die vordere Hälfte (Kopf) trägt vier lange, bewegliche Küfel. Die hintere Hälfte Numpf) bejteht aus vielen furzen und breiten Glievern (Broglottiven). Fig. 12. Phyllobothryon gracile (Yan Beneden). Der freuzförmige Kopf eines in Haifischen leben- ven Kettenbandmurmes, mit vier großen, ge träufelten, Jehr beweglichen Daftlappen. Fig. 13 u. 14. Taenia solium (Kudolphi). Teile des gewöhnlihen Menfhenbandwurms, ‚ dejfen Kette eine Länge von 2—3 m erreicht und aus 800— 900 einzelnen Gltedern beiteht. Fig. 13. Eine Broglottide, ein einzelnes ge- IchlechtSreifes Glied, mit dem durchiehimmernden, veräftelten Gibehälter (Uterus). Fig. 14. Der Bandmurmtopf (Sceolex), vom Scheitel gejehen. Der zentrale Scheitelvorfprung (Rostellum) ift mit einem Kvanze von 25—28 Hafen umgeben; am Außenvande jtehen im Kreuz vier große runde Saugnäpfe. TS og 0 az saosolgdl — ET [stsT uS Dir a: 2 ftogung der h af Moidelt, Tebt i no Sühwerk | {die Kltene Form etss Ringes, Iuden die beiden | tl RT wuntäfte vorn m AuyaNenh zulammenhängen. ia. \ re Te re FE en > rl Ze Mil = ling 4 me aan 2 Sr heine rue 1 anti LEE Ze | das (eir/. rodiize Rus Die dt um I bei tasterostonham BR # ee u tin (il, Det’ Fild) Yeynint über auf indk Hi er Mürfche De Yaxven Fe ® 5 Tig.4,5. stomum N (Rudolph, N, 1; : Fi EN Das erwachlene, en A a R | Der Vase je daS Frojchks lebend. Der $ | fiat Sich bejefbit mitikle der IBAN ‚a eset 4 am binteren Ende, die am ra Raariargie | ande Sarugräp trägg, Des Darntfanal fg 1 Qi unteife Narve besftlbg 342 alfernlebend; fie ein) IM he it edhürtel und DH ng 14 n bie Stiemen- ae as iM. end ber Wer: Hai Sun SR) 5 der ie „Doppeltios auf den R ers SPA-— 900. einzelne von Süßwgltekichen lebend) entiteht danurd Ben. ER 6 ne Beof zwei’ Eißeltiere aus der: Gaktung Diporp& mit: | eingrfder. verwachlen. Beide Berjonen tragen & pinteren. 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Die Gliederung des Körpers it troß aller DVerfchievenheit der zahlreichen einzenen Gattungen immer diefelbe; der Leib üt beitändig aus 20 Ringen oder Segmenten zufammengefeßt, umd jedes Segment trägt ein Raar Glied- maßen, mit einziger Ausnahme des lebten, de3 Schwanzgliedes (Telson). Bon diefen 20 Ringen fonmen 5 auf den Kopf, 8 auf die Bruft, 7 auf den Hinterleib. Diefelbe Gliederung zeigen auch die Ningelfrebje (Arthrostraca), weshalb fie mit den Banzerkrebfen in der Unterklaffe der Schalenkrebfe (Malacostraca) zujammengefaßt werden. Allein bei den Ningelfvebfen, fowohl den Slohfrebfen (Amphipoda) als den Affeln (Isopoda), fisen die Augen im Kopfe (Sitaugen, Edriophthalma); dagegen find die großen zufanmengejegten Augen der Banzerkvebje auf langen, frei beweglichen Stielen angebracht (Stielaugen, Podophthalma). Von den beiven Ordnungen der Vanzerkvebfe ift die weitaus formenveichite diejenige dev Zehn- füßer (Decapoda; Fig. 1—6); bei ihnen find alle acht Bruftringe verfchmoßen; fie tragen vorn drei Paar Kieferfüße, dahinter fünf Paar Bruftfüße. Hierher gehören die langjchwänzigen Krebfe, Macrura (Slublrebs, Hummer, Garnelen, Languften), und die kurzichwänzigen Krabben (Brachyura; vgl. Tafel 86). Bei den Maulfübern (Stomatopoda; Fig. —10) find dagegen die drei hinteren Bruftringe frei und tragen drei Baar Bruftfüße; die fünf vorderen tragen Kieferfüße. Die meijten Banzerkvebfe machen in ihrer Jugend eine Neihe von fehr merkwürdigen Verwand- lungen dur; diefe Metamorphofen find mit jehr beträchtlichen Umbildungen der Tonderbaren Larven- formen verfnüpft. Unfere Tafel ftellt nur jolhe Larven dar, und zwar Fig. 1-6 von Zehnfühern, 7—-10 von Mauffüßern. Bei dem gemeinen Flußfrebs (Astacus) und einigen anderen ift die Meta- morphoje dur abgekfürzte Entwidelung verloren gegangen; die Jungen Tehlüpfen in entwicelter Form aus dem Gi. Fig. 1. Lueifer typus (Milne Edwards). einfache Magenhöhle (Urdarm), die fih durch den Familie der Garneelen (Caridina). Urmund (unten) öffnet. Das äußere Keimblatt Gastrula, Keim des Tieres in dem beveutungs- | (Sinmeshlatt) bildet die äußere Hautderke. Diefer vollen Sugenoftadium, in welchen der glodenfürmige | Gastrula-Zuftand ift allen Gewebetieren (Meta- oder becherförmige Körper bloß aus zwei Zellen | zoa) gemeinfam umd bezeugt ihre gemeinfame Ab- Ibichten bejteht, den beiden primären Keimblättern. | ftammung von einer Stammform (Gastraea); ev Das innere Keimblatt (Darmblatt) umschließt die | fehlt den einzelligen Urtieren (Protozoa). ig. 2. Penaeus Muelleri (Haeckel). Familie der Garneelen (Caridina). Zarve des Tieres -in dem beveu- tungsvollen Jugenpftadium, das allen echten Kreb3- Der einfache birnförmige Körper trägt drei gegliederte Beinpaare; da3 erite, ungeteilte Baar wird zum inneren Fühlhorn (vordere Antenne); das zweite, gabelteilige Paar bildet das äußere Fühlhorn (hintere Antenne); Nauplius, tieren (Caridonia) gemeinjfam- ift. 003 dritte, ebenfalls geipaltene Paar wird zum | Oberfiefer (Mandibula). ig. 3. Mastigopus dorsipinalis (Spence Bate). Familie der Slarhelgarneelen (Sergestida): Zarve von Sergestes tenuis (Spence Bate). Diefe Larve trägt auf dem Niüden eine Reihe von gefrünmten Stadeln. ig. 4. Elaphocaris Dohrnii (Spence Bate). Familie der Sfarhelgarneelen (Sergestida). Larve von Sergestes elaphocaris (Spence Bate). Dieje Zarve zeichnet ji durch ein vieredfiges (fait quadratijches) Kopfbruftichtld aus, vejlen Fand mit veräjtelten Stacheln bewaffnet it. %ig. 5. Phyllosoma palinuri (Milne Edwards). Familie der Tanauften (Palinurida). 2awe von Palinurus vulgaris (Latreile). Die gemeine Langufte, die im Mittelmeer außer: ordentlich verbreitet it. und Icon von den alten Kömern als einer der wohlfchmedendften Krebfe jehr gefhägt wurde, macht in ihrer Jugend eine Keihe der merfwürdigften Verwandlungen durch; die Telt- fame, hier dargeftellte Zarve erjcheint als eine dünne, vunde, glasartig durfichtige Scheibe, die feine Spur von Hhnlichkeit mit der erwachlenen, hummer- | ähnlichen Zangufte befitt. Won dem ftarken Hinter- leibe ver letteren it bier erft ein Turzer Anja vorhanden; die Zarve wınde früher als befondere Öattung, Phyllosoma, bejrieben. dig. 6. Zoda Qareini (Mine Edwards). Familie der Krabben (Brachyura). Zo&a-Larve der gemeinen Krabbe, Carinus Maenas (Leach). Die Furzichwänzigen Defapovden (Brachyura), die gewöhnlich als Krabben bezeichnet werden, unter- Iheiden fi) von den langihwänzigen (Macrura) durch Rücdbiloung des Hinterleibes. Ihre charal- teriftiihe Zosa-Larve hat ein Paar jehr große Augen und ift meiltend mit einem großen Stun- ftachel und einem frummen Nücfenftachel bewafnet. Fig. 7. Gonerichthus chiragra (Brooks). Familie der Beufchreikenkeeble (Squillida). LZarve des Handgichtirebfes, chiragra (Latreille). Das Kopfbruitihild diefer Zarve bildet in der Gonodactylus- ‚ Mittellinie des Rüden einen |hnurgeraden Kiel und | läuft vorn und hinten in einen jtarten Stachel auS. Fig. 8 um 9. Alima gracilis (Brooks). Familie der Beufhreckenkrebfe (Squillida). Larven von Squilla gracilis (Brooks). Die Larven von Squilla find in den verjhie- denen Stufen ihrer Verwandlung fo jehr voneim- ander verjchteden, daß man fte früher als Vertreter mehrerer getrennter Öattungen bejchrieben hat (Brich- thoidina, Alima, Erichthus u. |. w.). Der Hinterleib, bei der entwicelten Squilla jehr ftart und viel größer als die Ihmwache Kopfbruft, tjt bei der jungen Erichthoidina-Larve noch unbedeutend. Fig. 10. Alima bidens (Claus). Familie der Beulihrerkenkrebfe (Squillida). Zarve von Squilla mantis (Feondelet). Diele abenteuerliche Zarvenform zeichnet fi durch die Verlängerung des zweiten Kieferfußpaares aus, das als mefjerförmige Greifhand eine gefähr- liche Waffe bildet. Die hinteven Ninge des jchmäd)- tigen Hinterleibes tragen je ein Paar Kiemen mit 4—5 halbgefteberten n | Alima. 1 76 ale a M Hanzerkrebßfe. | es) ®) 8) - ib) un ®) ®) es) a ® Si 4 tformen der Natur. uns K Haeckel, aeges = ri Baer Tafel 77. — Bassia. Siphonophorae. Staatsnallen. Stamm der Dellelfiere (Onidaria); — Klaffe der Sfaalsyuallen (Siphonophorae); — Pronung der Kelıhquallen (Calyconectae). Die Ordnung der Kelhguallen (Oalyconectae) unterfheidet fi von allen übrigen Stphono- phoven durch den Mangel der Kuftgefüllten Schwinmblafe Bhyfophor). Ihre Ihmimmende Drtsbewegung wird allein durch) die Muskeln der medufenförmigen Schwimmgloden (Necetocalyces) bewirkt. Gemwöhn- (ich jtehen an dem Scheitel des langgejtreciten Stammes oben zwei große Schwinumgloden (Diphyidae); bald Tiegen diefelben hintereinander und find von fehr verschiedener Größe (Fig. 3); bald find fie nahezu gleich groß und jtehen ftch gegenüber (Fig. 1). Sn anderen Fällen wird der Schwimmförper (Necto- soma) durd mehrere in zwei Nteihen gejtellte Schwimmglocden gebildet (Polyphyidae) Der Nährförper (Siphosoma) it aus zahlreichen Kleinen Berfonengruppen oder Stödckhen (Cormidia) zufammengejest, die in regelmäßigen Abftänden am fadenförmigen Stamme verteilt fiten. Diefe Kormidien fünnen fi von dem Stamme ablöfen und jelbjtändig umberihwimmen; jolche tjolterte Stöc- hen wurden für jelbjtändige Arten gehalten und mit befonderen Namen benannt (Eudoxia, Fig. 2 u. 7). Gewöhnlich befteht jedes Kormidium aus zwei PVerfonen, einer jterilen (unfruchtbaren) und einer fertilen (gejchlechtsreifen). Die fterile Berfon it eine Medufe mit Magen und Mundöffnung (Siphon) und jonder- bar gejtaltetem Schum (Umbrella), ohne Gejchlehtsorgane. Die fertile Verjon bejist einen. anders ge- formten Schtem; ihre Magenihlaudh bat feine Mundöffnung, bildet aber Gejchlechtsprodufte. Die Form der Männchen (Fig. 7) ift oft von derjenigen der Weibchen (Fig. S) verfchieden. Die merfwürdigen Stöde diejer Kelchquallen, die jehr empfindlih und beweglich find, kann man emem langen Gifenbahnzug vergleichen, an dem vorn zwei Lolomotiven ziehen (die beiden großen Schwimm- glocen). Den Waggons ent|prechen die einzelnen Kormidien. Aus den Giern entwickelt fich eine medufen- fürmige LZarve; deren Magenjack verlängert fih und wird zu dem Stamm, der durch Knofpung die ein- zelnen Stöcdchen, erzeugt; e3 beiteht alfo bier Generationswechlel. Fig. 1 u.2. Praya galea (Haeckel). Familie der Diphyiven, Unterfamilie der Brayiden. Fig. 1. Der ganze Tierjtod (Oormus), von einnimmt, wird beim Schwimmen das Waller au$- gejtoßen. Die Zahl der. einzelnen Stöckchen oder Kormivien = Eudogien), die in weiten, vegelmäßigen den Kanariichen ISnjeln, in natürlicher Größe. Oben an der Spiße des langen, fadenfürmigen und ehr beweglichen Stammes fiten die beiden großen Schwinmmngloden, die eiförmig, faft von gleicher Größe find und einen abgerundeten Schirm (ohne Kanten) befisen. Aus der fegelfürmigen Schirm: höhle, welche die untere Hälfte der Schwimmalorfen Smwilchenräumen am Stamme verteilt figen, ijt bei diefer Art jehr groß. dig. 2. Em einzelnes Stödhen (Cormi- ‚dium) oder eine Eudoxia (bei diejer Art als Eudoxella galea bejchrieben), Ihwach vergrößert. Das Kormidium tt aus zwei Verjonen zufammen- gejegt, einer jterilen und einer fertilen. Die fterile Berjon (gejchlechtslos) ift eine Medufe, deren nieren- fürmiger Schiem (oben) eine jehr unvegelmäßige Form zeigt und vier ungleiche Navialfanäle enthält; ihr Magenihlaud (Siphon) it bienfürmig, mit act gelben LZeberjtreifen; jein beweglicher Nüfjel öffnet fi) (unten finfs) dur) einen achtedigen Mund. Von der Bafis des Siphong geht ein langer, gejdhlängelter Fangfaden ab, der mit vielen feinen Geitenfäden bejekt üt. Die fertile Berfon (männliches Gefchlechts- tier, vechts in der Mitte) ift eine Mevufengloce mit vier regelmäßigen Kapdialfanälen; im Orunde ver Schiemböhle hängt die Samendrüfe (Spermarium). Fig. 3-—8. Bassia obeliscus (Haeckel). Familie der Diphyivden, Unterfamilie der Abyliden. Fig. 3. Der ganze Tierftod (Cormus), von den Kanarischen Snfeln, in natürlicher Größe. Die beiden Schminmgloden jind von ehr ungleicher Größe und Form. Die obere, Fleinere Schwimm- aloce bildet ein fünffeitiges Prisma; ihre Haupt- achje Liegt horizontal, und die Mündung der Schirm- böhle ft nach vechtS gerichtet. Die untere, größere Schwinmglode bat die Form eines vierjeitigen Dbelisten; ihre Sauptachje jteht vertikal, und die Mündung der Schiembhöhle ift nach unten gerichtet. Ihre zwei Nüdenfanten (links) find kirzer als die zwei flügelförmigen Bauchlanten (vechts); zwilchen (eßteven tritt unten der lange, favenförmige Stamm vor, an melden in regelmäßigen Abjtänden die einzelnen Kormidien fiben. Fig. 4. Die obere Schwimmglode (der api- fale Nektophor), von oben gejehen, ausgezeichnet durch acht jonderbare dreiedige Zipfel. Oben auf dem musfulöfen Schwimmjad fit ein eiförmiger Saftbehälter (Sontatocyft). Fig. 5. Die obere Shwimmglode, von vorn gejehen (von der Balaljeite). Sn der Mitte der Gingang in den Schwimmjad, deiien Velum ein freisrunder Ninglanal umgibt, von dem vier Nadialfanäle abgehen. Fig. 6. Die untere Schwimmglode (Der bajale Neftophor), von unten gejehen, mit vier ohr- fürmigen, dreierfigen Zipfen. Oben fieht man in den musfulöfen Schwimmjad hinein, von deijen Kingkanal vier Radialfanäle abgehen; unten in den Trichterfanal, in welchem der zufammengezogene Nährkörper verftect it. Fig. 7. Ein einzelnes Stödden (Cormi- dium) oder eine Budoxia (bei diejer Art als Sphe- noides obeliscus bej&rieben), Ihmad) vergrößert. Das Kormivium it aus zwei Verfonen zufanmen- gejeßt, einer fterilen und einer fertilen. Die größere, jterile VBerfon tjt eine gefchlechtsloje Medufe, deren jeltfam geformter Schirm mit vielen Nefjeltnöpfen bejeßt it und zwölf vreitantigspyramidale Fortjäße trägt. Unter dem Skhiem fist der bienfürmige Magenihlaud (Siphon), deiien beweglicher Rüffel fih dur) den Mund öffnet (unten rechts). Der lange Fangfaden, der von der Bajis des Siphons ausgeht, it mit vielen feinen Seitenfäden bejekt. Seder einzelne Seitenfaden trägt eine bohnenför- mige Neljelbatterie, die zahlveihe giftige Nefjel- organe enthält. Die fertile Verfon (männliches Gejchlechtstier, Imfs in der Mitte) ift eine Medufen- glocde mit vier Balakzipfeln. Fig. 8. Ein weiblihes Gefhlehtstier, ijo- fiert. Die Form des vierfeitigepyramtidalen Schiemes it von der des männlichen (Fig. 7) verjchieven. Sm Grunde der Schiemhöhle hängt der Gierjtod (Ovarium). BE m Haeckel, Kunstformen der Natur. rt ei vo So ° je = a ° ° jeraur‘ 670) | ® as) - OÖ Ka O, ®) = ®) So O, r- un Tafel 78. — Charybdea. Cubomedusae. Wirfelgiallen. Stamm der ) (Cnidaria); — Hlafle der Tappenguallen (Acraspedae); — Pronmung. Der Wiürfelguallen (Cubomedusae). Die Wirrfelguallen (Cubomedusae) fuw im ganzen jeltene, meift wohl die Tiefjee bewobh- nende Tiere, einerjeitS verwandt den Tafchenguallen (Peromedusae, Tafel 38), anderjeits den ge- wöhnlichen Scheibenguallen (Discomedusae, Tafel 8, 18, 28, 88, 98). Bon beiden Ordnungen unterfcheiden fie fich Durch die vierkantige Form ihres hochgemölbten Gallertihirmes; bald ijt diejer fajt wiürfelförmig (Fig. 2, 5, 6) oder vierfeitig-prismatifch (Fig. 8), bald mehr pyramidal (Fig. 3) oder glocenförmig (Fig. 1). Am unteren Rande des Schirmes, von dem ein dünner Ranojchleier (Velarium) herabhängt, fiten die vier interradialen PVevalien, die Träger der langen, geringelten und jehr bemweg- Lichen Sangfäden. Bei den Charybdeiden (Fig. 3—8) find die Vedalien einfach, alfo mr vier Tentafeln vorhanden; bei den Chirodropiden hingegen (Fig. 1 u. 2) find die vier Bevalten hanvförmig, in mehrere Finger gejpalten, und an jedem Finger fist ein DTentafel. Yn den vier flachen Seiten des Schirmes figen unten in der Mitte die vier perradialen Augen, von jehr zufammengefestem Bau, geborgen in einer herzfürmigen Nifhe oder Augenhöhle (Big. 1—3, 7 u. 8). Die vier Augen jtehen untereinander und mit den vier Tentateln durch einen jtarten Nerven- ring in Verbindung; diefer ift beffer entwicelt als bei allen übrigen Mepufen und fteigt jeverjeits in Bogen vom Auge zur Bajis der Vedalien herab (Fig. 1, 7 u. 8). Im Grumde der Schumbhöhle Fiegt der Magen, deffen Mundöffnung unten von vier Mundlappen umgeben ift. Im den vier flachen Tafchen, die vom Magen an die Innenflähe der Schirmfeite abgehen, Liegen vier Paar bandförmige Gonaden oder Gejchlechtsprüfen, deren freier Nand zierlich gefräufelt tft. Sig. 1. Chirodropus palmatus (Haeckel). Familie der Chieoveopiden. MWürfelgualle aus dem Jünlihen Atlantijchen Dean (bei der Injel Sankt Helena), in natürlicher Größe. Der glodenfürmige Schtem tt unten vierfeitig- prismatifch, oben fuppelförmig gemwölbt. Die ftarten GSeäpfeiler der vier Zängsfanten, von denen die hin- tere nicht fihtbar it, dienen unten zum Anja der vier mächtigen, bandförmigen Vedalien, die fait To lang als der Schtem und ajymmetriich verdreht find. Jede Hand ift in 21 lange Öallertfinger gejpalten, und jeder Finger trägt einen lehr langen, geringelten Tentafel. Dur) die glasartig Durhfihtige Wand de Schirmes Ichimmern die gefräufelten Gonaden und in der Mitte der birnfürmige Magen bindurd), dejien Mund unten von vier fraujen Lappen ums geben ijt. Der breite Nandjchleier (Velarium), der vom Schirmrande unten berabhängt, ift von zier- lichen geftederten Kanälen durchzogen. Fig. 2. Chiropsalmus quadrigatus (Haeckel). Familie der Chixodeopivden. MWirfelqualle aus dem ISmdilhen Dean, in natürlicher Größe. Der würfelfürmige Schtem trägt oben eine vieredige Müße, unten vier jtarfe Hände, die alymmetrifch verdreht find. Jede Hand ijt in vier Finger von ungleicher Länge gejpalten, und jeder Finger trägt einen langen Tentakel. Fig. 3 u. 4. Charybdea obeliseus (Haeckel). Familie der Ühaxybdeiden. Würfelgualle von Weftafrifa (Kapverden-änjeln), in doppelter natürlicher Größe. Der Schirm hat die Form einer vierfeitigen, oben abgejtugten Vyra- mide und zeigt auf der Außenfeite aht Baar jtark vorjpringende Länggleiften. | Die vier perradialen Paare, die von den berzförmigen Augenhöhlen auf- wärts gehen, find halb jo lang wie die vier inter: radialen VBaare, an denen fi unten die vier Me: dalien anlegen. Die vier Ventafeln tragen am Enve einen Nejielfnonf. Fig. 4. Mund und Magen derjelben Würfel gualle (welche in Fig. 3 oben im Grunde der Glodee dvurhihtnmern), jehsmal vergrößert. Die untere Mundöffnung des Heinen, flachen Magens tjt von vier blattförmigen, jtark gefalteten Mundlappen ums geben, deren Nänder zierlich gefräufelt find. Oben über dem Magengrunde find zwei von den vier fanımförmigen, zweiteiligen Bhacellen den Büjdyeln der inneren Magenfäven) jichtbar. Fig.5 u.6. Charybdea murrayana (Haeckel). Familie der Charybdeiden. Mürfelqualle von Wejtafrifa (Küfte von Sierra Leone), in natürlicher Größe. Fig. 5. Anfiht des würfelfürmigen Schtiemes von unten. In der Mitte (im Grunde der Schirm böhle) it der Freuzfürmige Mund mit feinen vier gefräufelten Lippen fihtbar. Der vingfürmige Nand- jchleier, der ihn umgibt, it von zierlichen, baum- förmig veräftelten Kanälen durchzogen. Der an- ftoßende äußere Schiemwand zeigt tiefe Furchen und an ven vier Een die eifürmigen Bevalien der Tentakeln. Fig. 6. Anfiht des würfelfürmigen Schirmes von oben. Im der Mitte (im Orunde der Wagen: höhle) it das regelmäßige Kreuz der Magenrinnen fihtbar; zwijchen vefjen vier perradialen Schenteln die vier Kleinen interradialen Whacellen. Nach außen von lebteren Ipringen die dicken Doppelpfeiler Der Schirmfanten jtark vor; an ihrem unteren Ende die vier Wedalten mit den TVentafeln. Fig. 7. Procharybdis tetraptera (Haeckel). Familie der Prorharagmiden. Wirrfelgualle aus dem Sndijchen Ozean, in natür> licher Größe. Der eiförmige Schuem trägt unten vier mächtige, blattförmige Vedalten, von denen hier nur zwer jihtbar jmd, rechts und links (Das vor- dere amd hintere Wedal find abgeicehnitten). Dedes Vedal hat einen breiten inneren und einen hoben äußeren Flügel und trägt unten emen Ventafel. Durch die glasartig Durhfichtige Wand des Schtrmes Ihimmern vier blattförmige Gonadenpaare dur) und oben die eifürmigen Mundlappen. Fig. 8. Tamoya prismatica (Haeckel). Familie der Charybdeiden, Wirrfelgualle aus dem Weltinviichen Meere Aln= tillen), in natürlicher Größe. Der hohe Schum tft vierjeitigeprismatiich, Doppelt jo hoch als breit. Die vier Tenkrechten interradialen Gcpfeiler de8 Schiemes gehen unten in die Feilfürmigen Wedalten der vier Tentafeln über. An der Snnenjeite der Gelpfeiler find die vier Vaare bandförmiger, gefräufelter ©o- naden befeitigt. Die obere Hälfte der Schiembhöhle nimmt der fugelige Magen ein, die untere Hälfte die vier großen, blattfürmigen Mundlappen. Chr ybde D Char 1.78 Tafe S eh (len felgquta ix 5) So #% OS ERE | ga & Cubomedusae r Natur. 2) Ki en ET umstformen de Tafel 79. — Basiliscus. Lacertilia. Eiderhfen, Sfamım der Wirchelfiere (Vertebrata); — Baupfklaffe der Kirfermänler (Gnathostoma); — Hlalfe der Schleicher (Reptilia); — Mnfterklaffe der Sıhuppenlurche (Lepidosauria); — Prommg der Einerhlen (Lacertilia). Die formenreihe Drdnung der Eidedhfen (Lacertilia) gehört zu den ältejten Bertretern der Amniontiere (Amniota), jener Hauptabteilung des Wirbeltierftammes, welche dejjen drei höchitent- wicelte Klafjen umfaßt: Reptilien, Vögel und Säugetiere. Berfteinerte Ureivechfen (Basilosaurus) finden fich jhon in den Sedimentgeiteinen der Triasperiovde md fchliegen fih eng an Stammmveptilien (Tocosauria) der vorhergehenden Permilchen Periode an, aus deren Umbildung fie entjtanoen find. Die Tofojaurier wiederum ftammen ab von den Vanzerjalamandern (Stegocephala) der älteren Steintohlen- periove, ven älteften befannten vierfüßigen und landbewohnenden Wirbeltieren. Die allgemeine Körperform der gewöhnlichen Etvechjen, der platte, dreieckige Kopf, der langgejtreckte Rumpf und Schwanz, Die geringe Stärke der vier furzen, fünfzehtgen Beine, gleicht noch jehr derjenigen ihrer älteren Vorfahren, der VBanzerfalamander. Gm wejentlicher Unterjhhted von letteren befteht in der VBerhornung der Oberhaut (Epidermis), entitanden durd) die Anpaffung an den bejtändigen Auf enthalt in der trodenen Zuft. Das Schuppenkleid der Gidechjen, eben)o wie dasjenige der von ihnen abitammenden Schlangen, befteht aus einem zujammenhängenden Banzer von Hornfhuppen (Pholides); diefer Wanzer wird bei der öfter wiederholten Häutung abgeftreift und durch einen neuen exjett. Nur bei einem Kleinen Teile der heutigen Eivechlen bat fie) noch) der ältere Banzer von Rnodhenfhuppen (Lepides) erhalten, welcher der darunter Kiegenden Lederhaut (Corium) angehört. Die Lederhaut ift reich an bunten Farbftoffen, die meiftens in Form von verjchtedenartigen Bigmentförnern in bejon- deren Zellen abgelagert find. Diele Bigmentzellen (Chromatophora) find oft jeher beweglich, und indem ihr lebendiges WBlasma fi) in wechjelnder Weile zufammenzieht, entiteht jener befannte Farben: wechlel, der beim Chamäleon jprihmwörtliih tt, aber in gleicher Weife fich auch bei vielen anderen Rep- tilien und Amphibien (4. B. Fröfchen) findet. Oft pafjen fich diefe Tiere mittels des plöglichen Farben: wechjel3 in auffallender Weile willfintih der Umgebung an. Dabei kommt in Betradt, daß die Pig- mentzellen häuftg mit feinften Endäjten des Nerveniyitems direkt zufammenhängen; heftige Seelenaffefte: Shrek, Zorn, Furdt u. |. w., können daher unmittelbar Sarbenmechfel hervorrufen. | Ein bemerfenswertes Vermögen der Anpajfung an die Eriftenzbevingungen äußert ich bei vielen Gidechlen außerdem in zahlreihen anderen Einrichtungen und ruft bedeutende Abweichungen von der gemöhrt- ihen Körperform hervor. So zeichnet fi) das Chamäleon (Fig. 1) durch hohe Kletterbeine und eine lange, wurmförmige Zunge aus. Bei den Stadhel-Givechjen (Fig. £ und 8) haben fie) die gewöhnlichen Horn- ihuppen in harte Staheln verwandelt. Bei den Leguanen ift der Niden oft mit einem langen zadigen Kamm geihmückt (Fig. 2, + u. 6). Die Kragen-Giechje (Fig. 7) befist einen breiten Halskragen, den fie willfürlih ausbreiten und nieverlegen kann. Die fliegenden Draden (Fig. 3 u. 5) bilden mittels einer breiten jeitlihen Yautfalte einen Fallfhtem, ähnlich den fliegenden Eichhörnchen, und Ipringen damit von Baum zu Baum. Die natürlichen Farben der Givechjen find oft jehr Yebhaft und bunt, vielfach in hohem Grade veränderlich; auch bei den bier abgebildeten Arten ericheinen fie meiftens mannigfaltiger und bunter, als fie hier (der Ginfachheit wegen) dargeftellt find. $ig. 1. Chamaeleon montium (Buchholz). Berghamäleon von Kamerun. Familie der Uhamäleonfen (Vermilingnia). Die Kletternden Chamäleonten umfafjen die Baumzmweige mit ihren Kletterfüßen gleich Papa- geien und fangen ihre Snfeftenbeute mittels der ehr langen, wurmfürmigen Junge, die plöglich vor- geftoßen wird. Die hier abgebildete Art zeichnet fich dur Den Belt von ein paar Stirnhörnern aus. Fig. 2. Lophyrus tigrinus (Dumenril). Ramm-Ghfe von Sava. Familie der Baum-Agamen (Dendrobatae). Diejer Baum-Leguan bejitt einen langen ge- zähnten NRüdenfamm und einen weiten Kehliad. Fig. 3. Draconellus volans (Linne). Fliegende Draben-Chfe von Java. - Familie der Baum-Agamen (Dendrobatae). Die Draden-Ghfen fliegen von Baum zu Baum mittel3 einer breiten feitlihen Hautfalte, die als Falfehiem dient und dur die beweglichen Rippen ausgejpannt wird. $ig. 4 Phrynosoma cornutum (Wiegmann). Stadhel-Agame von Meriko. Familie der Erd -Ayamen (Humivagae). Statt der gewöhnlichen Schuppen trägt diefe Gio- echje Ipige hornige Stadheln; ein Kranz von Stadheln am Hinterkopf tritt durch befondere Größe vor. —O SZ rn — ig. 5. Ptychozoon homalocephalum (Kuhl). Falten-Gedo von Java. Familie der Gerkonen (Ascalabotae). Diejer Haftzeher zeichnet Tich vor den anderen Geronen dur ein Baar breite jeitlihe Hautfalten aus, die zwilhen Borverbeinen und Hinterbeinen ausgejpannt und am Schwarze zadig ausgejchnitten jmd. Onfang zur Bildung einer Flughaut.) dig. 6. Basilisecus americanus (Daudin). Bafilisten-Ehje von Guayana. Familie der Baum-Pgamen (Dendrobatae). Auf dem Rüden erhebt fih ein hoher Kamm, der duch ftachelige Strahlen gejtüßt wird, ähnlich der Nückenfloffe der Fische. | Fig. 7. Chlamydosaurus Kingii (Gray). Kragen=&hje von Auftralien. Hamilie der Baum-Mgamen (Dendrobatae). Der Hals it von einer großen, am Rande gezähnten Dautfalte umgeben, die einem. breiten Ningkvagen gleiht. Wenn das Tier diefen Kragen als Schredimittel zur Verteidigung ausbreiten will, bewegt e3 die verlängerten Hörner des Zungenbeing, die al38 Stübe dienen. dig. 8. Moloch horridus (Gray). Stadhel-Moloh von Australien. Familie der Erd-Auamen (Humivagae). Der ganze Körper ift mit diden, fegelförmigen Stadheln bevedt, die fi) aus gewöhnlichen Haut: Ihuppen entwicelt haben. Asaar = a ®; For Bat, N ei. o 10e Ku & ri au | i Lacert Vatur. Hacckel, Kunstformnen der _N Tafel 80. — Pentremites. Blastoidea. Kuofpenfterne, Slamm der STernliere (Echinoderma); — Baupfklalfe der Brocinefen (Pentorchonia); — | Klaffe der Inpfpenfierne (Blastoidea). Die Knofpenjterne oder Seefnofpen (Blastoidea) bilden eine jehr eigentümliche Klafje des Stern- tierftanmes; fie find uns mr duch ihre verfteinerten Überrefte befannt. Dieje Kalkpanzer find ausjchließ- ih auf das paläozoiiche Zeitalter beichräntt, das mindeftens 14 Millionen Jahre zurückiegt; fie treten Ihon im unteren Stlur auf, werden häufiger im Devon und erreichen ihre höchjte Entwidelung im Kar- bon; mit dem Ende der GSteinkohlenperiode ftirbt die Klafje aus. Alle Blajtoideen lebten feitjisend auf dent Meeresboden, oft durch einen furzen Stiel befeftigt; die Haltung des fünfleitigepyramidalen Körpers war daher diejelbe wie bei ihren direkten Vorfahren, den Beutelfternen (Oystoidea, Tafel 90), und bei den Balmenjternen (Crinoidea, Tafel 20). Gegenüber dem unteren Bafalpol der jenfrechten Hauptachle de3 Körpers liegt oben in der Mitte der Mund, am Scheitelpol. Der Mund bildet das Zentrum einer fünfftrahligen Sternfigur, de3 Anthodium Diejes beiteht aus fünf perradialen Fühlerfeldern, den Ambulafren, die einen jehr verwidelten, ung nur teilmeife verjtändlichen Bau befisen. Bei der großen - Mehrzahl der Knofpenfterne, bei den Gublaftoideen, find die finf Ambulafren von gleicher Geftalt und Größe; dagegen find fie auffallend ungleich bei der Kleinen Ordnung der Barblaftoideen (Fig. 4 u. 10). Hier ift das eine (Hintere, dem After zugefehrte) Ambulafrum viel fürzer und breiter als die vier anderen, bandförmigen Fühlerfelder. Übrigens wird dur die erzentrifche Lage des Afters (im binteren, inter- radialen Felde) bei allen ©eefnojpen eine zweileitige Symmetrie in dem fünffeitigen Pyramivenbau des Körpers angedeutet. Der Mund ift von fünf Baar Öffnungen umgeben, die fich ähnlich verhalten wie bei den Schlangenfternen (Ophiodea, Tafel 10 u. 70); mwahrjheinlich dienten fie, wie bei diefen, zur Ent- leerung der Gejchlehtsprodufte. Meiftens liegen diefe zehn Genitalfpalten (die aber auch als Mremöffnungen gedeutet und „Hyprojpiren” genannt werden) paarweile zwilchen den Scheitel-Enden der Ambulafren. Die Seitenränder der Iebteren waren mit einer Neihe beweglicher Fiederchen (Pinnulae) gejäumt, deren ge- gliedertes Kalkifelett aber mr jelten gut erhalten ift (Fig. 3 oben, Fig. 12).. Nach innen gejchlagen, bevedten diefe Pinnulae (die den Fiederchen an den freien Armen der Grinoideen, Tafel 20, entfprechen) das ganze Anthodium (im Fig. 3 die beiden oberen feitlichen Ambulafren). | Alle Figuren diefer Tafel find Ihmwach vergrößert. Die Ambulafren find gelb gefärbt. Fig. 1. Pentremites pyriformis (Say). %ig. 3. Pentremites species (Arnold Lang). Anfiht von der Seite. Bon den fünf Ambur- Anfiht vom Scheitel; in der Mitte der Mund, lafren find nur drei fichtbar; oben der Mund. umgeben von den fünf Paar Gelhlehtsöffnungen. Die fünf Ambulafren find in der Weije verjchieden dig. 2. Pentremites orbiguyanus (Koninck). | vargeftellt, daß die Pinnulae (die gegliederten Anfiht vom Scheitel; in der. Mitte der Mund, | Fiederhen) in dem oberen, unpaaren Felde feitlich oben darüber der große Alter. fret vorjtehen, in den beiden oberen Jeitlichen Feldern dagegen nach innen eingejchlagen find; in den beiden unteren paarigen Feldern find fie entfernt, jo daß man in der Mitte jedes Feldes die Zanzettitüde fieht, nad aufen davon die Geitenftüde umd die Poren. Im der Mitte des oberen Feldes ift Der Streifen der Dediftücihen fichtbar, die zwei alter- nierende Reihen bilden. Fig. 4. Zygocrinus eruciatus (Bronn). Anfiht vom Scheitel; in der Mitte der Mund, unten der After. Das untere (ventrale) Ambu- lafrum it Doppelt jo breit und halb jo lang. wie die vier anderen bandförmigen Fühlerfelder, welche zujammen ein vechtwinfeliges Kreuz bilden. Gnt- iIprechend find auch die fünf Interradialitüde Tehr verjchteven, das unpaare dorjale (oben) viel größer als die beiden dorfolateralen; ganz Elein find die beiven unteren (ventrolateralen) Felder. %ig. 5. Orophoerinus stelliformis (Eiheridge). Anficht vom Scheitel; in der Mitte der Mund, oben der After. Die fünf Ambulafren find gleich- mäßig entwickelte, jchmale, geftederte Bänder, jedes mit einem Paar langer, jeitliher Spalten (Ge- ihlehtsöffnungen oder „Hydrojpienihlisen”). %ig. 6. Phaenoschisma acutum (Hiheridge). Anficht vom Scheitel; in der Mitte der Mund; am inneren Teile der fünf gleichen lanzenfürmigen Ambulakven die fünf Paar Genitalfpalten. ®ig. 7. Elaeacrinus olivanites (T’roost). Anfiht von der Nüdenfeite; oben der Mund, umgeben von den fünf Baar Geichlehtsöffnungen. Fig. 8. Elaeacrinus Verneuili (KRoemer). Fig. 8%. Anfiht von der Nücdenjeite; oben der Mund, umgeben von den fünf Baar Genitalfpalten. Fig. SP. Anficht von der Balis; in der Mitte der Anjab des abgelöften Stieles. © Fig. 9. Codonaster trilobatus (Bather). Anfiht vom Scheitel; in der Mitte der Mund, oben der After. Zwifchen je zwei Ambulafren ein ‚dreiecfiges „Deltoioitüc”. Fig. 10. Eleutheroerinus Oassedayi (Shumard). Fig. 10%. Anficht vom Scheitel; in der Mitte ver Mund. Das untere (ventrale) Ambulafrum ift doppelt jo breit und halb jo lang wie die vier anderen Fühlerfelder. Bon diefen liegen die beiven mittleren (ventrolateralen) in einer Meridianebene, die beiven oberen (dorfolateralen) divergieren gegen den Rüden. Fig. 10%. Anfiht von der Bafis (von unten, wo das Vier befeitigt war). Man fieht, daß bie Bentraljeite ziemlich flah, die Dorjalfeite dagegen jtart gemölbt ift. Fig. 10%. Amficht von der Rücenfeite. Sig. 11. Asteroblastus stellatus (Fr. Schmidt). Fig. 11%. Anficht vom Scheitel, in der Mitte der Mund, umgeben von den Ambulafren. Fig. 11. Anficht von der Bafis, in der Mitte der Anjab des abgebrochenen Otieles. | Fig. 118. Anfiht von der Seite; man fieht, daß die fünf breiten Ambulafralfelder nur die obere Hälfte des Kelches einnehmen. Fig. 12. Asteroblastus Volborthi (Fr. Schmidt). Anficht von der Seite; unten der furze Stiel. Die Ambulafralfelder find ganz bededt von den ge- gliederten beweglichen Fiederchen (Pinnulae), welche dicht gedrängt ihre Ränder faumen. Die Oattung Asteroblastus wurde früher zu den Geeäpfeln ge- ftellt (Oystoidea, Tafel 90); fie bildet den Über- gang von diefen zu ven Blastoidea und Tann (ebteren als Vertreter einer befonderen Ordnung an- gefchloffen werden: der Broblaftoideen. > + u Then 2y a Le BZ ET FT ut Y \ } ’ Hi Mu a ir Be, a he Kipa rtuh, REN BE a En a a N) | \ a id ,: EN N i j SEN» MN TERE EP BEN [IE 4 UP % EERER S je) 08 TEN ihgen find ID Nelizage 3 | Bentealfei X pr: sin | DFTETLIOIF FTH & te Run dorfolateralen; ganz. Hei | keren. (nentünigteralen) eldey 7 Fa. 8. Orophoerinus terlilforui: "Anfiht sm) Sceitel; in Per ben der fie Die fünf Anhalt | Heli Schmale, gelten mit ‚Sinem Paar: Tanger a ide Spat ilechtsöffnungen, oder.& © Syipirenfchlk Fiat. ippnoschismä uentum (Eis Hulk ‚umgeben 1, Bla@akcriniug ta. Wh. Anficht vgf RRELLLE N IN AN) “ ÜHÄR tler NERKTEEME Rasa = m N ee Tafel 80 — BPentremites. penfterne. 62) oO 5 5 | dea. n Blasto nt Zur! BE Ba ALT Br, Hacckel, Kunstformen der Natur. a A, ee Sage En en Allgemeine Naturkunde. Der Denich. Don Prof. Dr. Johannes Ranke. Zweite, neubearbettete Auflage, Mit 1398 Abbildungen im Tert, 6 Karten und 35 Tafeln in Sarbendrud, 2 Bände in Halbleder gebunden zu je ı5 Mark (18 R, 3. W.). Ranfes Merk unterrichtet trefflih Aber Entftehung und Entwidelung der menfchlichen Srucht bis zur fertigen Menichengeftalt und Aber die innern Kräfte unfers Organismus fomohl als über die Dorgänge des Stoffwecjels, der Blutbildung, Atmung, Ernährung und Musfelbemwegung; es belehrt uns Aber die wunderfamen Sunktionen des Gehirns, der Ilerven und geht fodann zu einer fejjelnden, interejjanten Daritellung der Sefchichte des Menfchengefchlechts Aber. . Völkerkunde, Don Prof. Dr. Friedrich Ratzel. Sweite, neubearbeitete Auflage. Mit 1103 Abbildungen im Tert, 6 Karten n. 56 Tafeln in Holzichnitt u. Sarbendruc, 2 Bände in Balbleder gebunden zu je 16 Mark (19 R. zo b. 8. W.). —— — GE I Wir durchwandern und durchforfchen hier die Wohngebiete der Dölfer, beobadhıten fie bet ihren Sitten und Gebräuchen, erfennen und verfteben ihre Jdeen und ihre Kunfttriebe, dringen ein in ihre reltgiöfen Dorftellungen und politifchen Derhältniffe und Aberfchauen die Säle der Besiehuns gen, die fte untereinander verbinden zu einer den ganzen Erdball umjpannenden gemeinfamen Einheit. = S ei — Dritte, neubearbettete Auflage von Profeffor Dr. Pechuel-Eoeiche, Dr. W, Haacke, Profeljor Dr. ©. Boettger, Drofeffor Dr. &,£, Talchenberg und Profeffor Dr. W. Marfball. Mit 1910 Abbildungen im Tert, 12 Karten und 129 Tafeln in Holzichnitt uno Sarbendruc, ı0o Bände in Balbleder gebunden zu je 15 Mark (18 KR. 5. @.), Gelamtregilter 3u Brehms Tierleben, dritte Anflage, Im Leinwand gebunden s Mark (SH. 60h. 8.). Diejes naturgefchihtliche Hausbud) tft durch feine Derbreitung über den ganzen Eröball fo befannt, daß es Feiner weitern Empfehlung bedarf. Die | Pflanzenleben. Schöpfung der Tierwelt. Don Profeffor Dr. Kerner von Marilaun. Sweite, nenbearbei- \ ’ tete Auflage. Mit 448 Abbildungen im Tert (mehr als 2100 Einzel-- Don Dr. Wilhelm HBaacke. Mit 1 Karte und 469 Abbildungen im darjtellungen), 1 Karte und 64 Tafeln in Holzfchnitt und Farbendrud. Text und auf 20 Eafeln in Holzichnitt und sarbendrue: 2 Bände in Balbleder gebunden zu je 16 Mark (19 KR. zo b. ö. @.). Dark (18 R. 8. U.). ee. Be a el ) . &s ift das Seben der Pflanze in feinen geheinmispollen Erfcheinungsformen, In lichtooller Mberfichtlichfeit bringt das Merk nicht nur eine Entitehungsgeichichte | welches der Derfaifer zu ergründen fucht. Der feinfinnig beobachtende Sorjcher führt der Tierformen, fondern auch eine ausführliche Erflärung der Tierperbreitung jomie | zuerjt in die Morphologie der einzelnen Pflanzen ein, erklärt dann deren Beftalt und eine eingehende Stammesgefchichte der großen Tiergruppen und fchließt fi dadurch | Teile aus ihren Sunktionen und fchildert ihre Kebenserjcheinungen, mit „„Brehms Tierleben‘ zu einer lüdenlofen Tiertunde zufammen. Erdgelchichte. Das Weltgebäude, i \ i ! ? &nodli t Dr. MD. Wil- Don Profeffor Dr. Melchior Neumayr. Zweite, neubearbeitete | Eine gemeinverftändlihe Himmelsfunde von Yufla 9 Kr 873 Abbildungen im Tert, 4 Karten und 34 Tafeln | belm Meyer. Mit 282 Abbildungen im Text, 10 Karten und sı Tafeln in Holsfchnitt und Sarbendrue. in Holsfhnitt, Heliogravüre und Sarbendruc. 2 Bände in Balbleder gebunden zu je 16 Mark (i9 R. zo b. 5. @.). In Balbleder gebunden ı6 Mark (19 R. 20 h. 5. @.). Der Derfaffer gibt zuerft eine vollftändige Geichichte des Erdballs, vergleicht Trac einer Betrachtung über den Inhalt der Bimmelstunde und einer Erörte- dan die N iu andern Bimmelstörpern und lehrt die Maturfräfte fennen, welche rung der afttonomijchen Hilfsmittel wird Die Beichaffenheit der Dimmelsförper erz die Erdoberfläche verändern, Er gewährt volle Einficht in das Wefen der Gefteine läutert, indem exft das Planeteniyitem und ‚dann die Welt der ‚sigiterne eine Schil- und Gebirge und geht nach einem umfaffenden Rüdblie auf die frühern Perioden derung erfahren. Dann folgt die Erkenntnis von den fcheinbaren und wirklichen der Erogefchichte zur Umfehau auf die heutige Erde über. Bewegungen der Beftirne und {chlieglich eine Entwidelungsgefchichte der Meltförper, Die Daturkräfte. Ein Weltbild der phyfitalifchen und chemifchen Erfcheinungen von Dr. MD. Wilhelm Meyer. Mit 474 Abbildungen ım Tert und 29 Tafeln in Holzihnitt, Ayung und Farbendruck. In Balbleder gebunden ı7 Mark (zo R. 40 b. 5. W.). Daß ein Afteonom es unternimmt, die Einheit und das Wefen der Haturfräfte darzulegen, ift mit Ssreude zu begrüßen, Bietet es doc) einen ganz eigenartigen Reiz, gerade aus einer folhen Feder eine gemeinfaßlihe Darftellung diejer grogen Einheit in gewaltigen Parallelen, die überall von den Himmelsförpern zu den Atomen leiten, vorgeführt zu fehen. Das Werk ftellt, für jedermann anfchaulich, die hauptfählichiten Befeße der phyftfaltihen und hemifhen Eigenfhaften der Mlaterie nad} den neuen Gefichtspunften der Wifjenfchaft dar, die zum großen Teil bisher nur in der dem Katen unverftändlichen Sprache mathematifher Unterfuchungen vorlagen. Es entwirft ein gewaltiges Bild. des Betriebes der Kräfte, die unter unfern Augen unabläffig weiter am Aufbau des grogen Kosmos arbeiten. h Sn Y in 1 ° [7 [ TEE Der illujtrierte Derlaasfataloa des Biblioaraphiichen Snftituts in Leipzig ftebt Eojtenfrei zu Dienften, WE e Diud vom Bibliographijchen Inititut in Keipjig. Preis: 3 Mark. Tafel 81. Lagena. lixtiere aus der Klafje der Kammerlinge (Thalamophora), Legion der Siebwandigen (Foraminifera). Tafel 82. Marchantia. Moospflanzen aus der Klajle dev Zebermoofe (Hepaticae). Tafel 83. Cladonia. Thalluspflanzen aus der Klajle ver Fledhten (Lichenes). Tafel 84. Navieula. Urpflanzen aus der Haupt: flajje der Algarien, Klajfe der Diato= | een. Tafel 85. Cynthia. Manteltiere (Tunicata) aus der Klalle der Seejcheiden (Asci- diae). Inhalts -Derzeichnis zum 9, Beil, Tafel S6. Parthenope. Olievertiere aus der Hauptklalfe ver Kruftentiere (Orustacea), Dronung der Zehnfußfrebje (Decapoda). Tafel 87. Pegasus. Wirbeltiere aus der Klalje der Fifche (Pisces), Unterklafje der Anocden- filde (Teleostei). Tafel 88. Pilema. Neileltiere aus der Klafje der Zappenquallen (Acraspedae), Ordnung der Scheibenquallen (Discomedusae). Tafel 89. Testudo. Wirbeltiere aus der Klafje der Schleicher (Reptilia), Yegtonder Schild: fröten (Chelonia). Tafel 90. Calloeystis. Sterntiere aus der Klafle ver Beuteljterne (Cystoidea). Tafel 81. — Lagena. Thalamophora. Kammerlinge. Stamm der Nrtiere (Protozoa); — Baupfklalfe der Wurzelfüker (Rhizopoda); — Klafle der Kammerlinge (Thalamophora); — Legion der Stebmandigen (Foraminifera vder Perforata). Die Kammerlinge diejer Tafel Ichließen ih an die auf Tafel 2 abgebildeten Siebwandigen (Foraminifera) an; ihre zierliche Kleine Kaltichale tft ftebartig von jehr zahlreichen feinen Löchern durdh- brochen, aus denen die fanenfürmigen beweglichen Scheinfüßchen (Pseudopodia) vortreten. Dieje ver- änderlichen Vlasmafäven (Dargeftellt auf Tafel 12, Fig. 8) find Ausftrahlungen des weichen lebendigen Körpers, der in der Kalkichale eingejchlofjen tft (vgl. die Erklärung von Tafel 2 und 12). Die Fora- miniferen zerfallen in Gintammerige (Monothalamia, Fig. 1—10) und Bielfammerige (Poly- thalamia, Fig. 11—22); auch die lebteren find in der Jugend einfanmerig, jegen aber jpäter neue, gewöhnlich zahlreiche Kammern an, die untereinander in Verbindung bleiben. Dieje ordnen fie) bald in eine Jteihe (Fig. 20, 21), bald in zwei abwechjelnde Kteihen (Fig. 11—14), bald in eine Spirale (Fig. 16—19). Fig. 1. Lagena formosa (Schwager). Die einfanımerige Schale ift flafchenförmig, Imm | lang, mit zwei gegenjtändigen gerippten Flügeln in einer Merivtanebene. Fig. 2. Lagena auriculata (Bradı). Die einfammerige Schale, 0,4 mm lang, tft von drei gerippten und gemundenen Flügeln umgeben. Fig. 3. Lagena pannosa (Millett). Die einfammerige Schale, 0,3 nam lang, gleicht einer Waflerflafhe, die am eingejchnürten Grunde mit zwei Kränzen von Grübchen verziert ift. Fig. 4. Lagena torquata (Brad). Die zierliche Schale (Fig. 4a von der Seite, 4b von unten gejehen) ift 0,6 mm lang, flajchen- förmig und von zahlreihen Merivianrippen durch) zogen, die mit Grübchenreihen abwechjeln. dig. 5. Lagena squamosa (Brady). Die Schale, von oben (von der Mündung) ge- jehen, 1 mm lang, tjt ähnlich der Lagena alata, (Tafel 2, Fig. 17), linfenförmig, am Rande geflügelt. Fig. 6. Lagena Milletti (Haeckel). Die flafhenförnige Schale (von oben gejehen), 0,4 mm lang, tt ähnlich dev Lagena torquata, Fig. 4, aber von acht Spiralrippen ummunden, die Doppelveihen von Voren tragen (ähnlich L. striato- punctata, Parker). — (Aus Injulme.) Fig. 7. Lagena Walleriana (Joseph Wright). Die Iinjenförmige Schale (von oben gejehen), 0,5 mm lang, ift am Rande mit einem dreifachen Flügel verziert. Fig. 8. Lagena castrensis (Schwager). Die Iinjenförmige Schale (von oben gejehen), 0,4 mm lang, hat grubige Oberfläche (mie Fig. 4) und am Rande einen breiten, fünfrippigen Flügel. ®ig. 9. Lagena semistriata (Williamson). Die fegelfürmige Schale, 0,4 mm lang, bat einen geringelten Hals und an der Balis einen | Kranz von adt Füßcden. Fig. 10. Lagena plumigera (Brad). Die flafchenförmige Schale, 0,6 mm lang, hat zwölf Meridianrippen, die gezähnt find und unten. in balbgefiederte Flügel auslaufen. %ig. 11. Bulimina spinulosa (Weilkamson). Die zöpfcehenförmige, 1 mm lange Schale tjt | zweizeilig aus zahlreichen Kammern zufammengejeßt, die am Hinterrande eine Stachelreihe tragen. An der jüngften (größten) Kammer, unten, fieht man die Ihlisförmige Mündung (vgl. Tafel 2, Fig. 12). ®ig. 12. Bulimina marginata (@’Orbigny). Die zweizeilige, 0,4 mm lange Schale ift ähn- (ih der vorigen, hat aber am NHinterrande jeder Kammer eine fammförmige Zahnreihe. ®ig. 13. Bolivina Durrandii (Millett). Die Kammern der zweizeiligen, 0,5 mm langen Schale find am Hinterrande ausgejhweift und von zahlreichen parallelen Längsrippen gefurdht (vgl. Tafel 2, Fig. 3). ®ig. 14. Bolivina convallaria (Wilett). Die Kammern der zweizeiligen, 0,5 mm langen Schale find ähnlich derjenigen von Fig. 12, aber (ocferer geftellt, niedriger, glatter und auf dem Kiücden jtärter gemwölbt. Fig. 15. Uvigerina porreeta (Brady). Die Kammern der Iehlanten, 0,5 mm langen Schale find halbringförmig, jehr loder georonet, an der Außenwand mit jtarfen Längsrippen ver- jehen (vgl. Tafel 2, Fig. 2). Fig. 16. Truncatulina ungeriana (W’Orbigny). Die flache Spiralidale, von 1 mm Durd)- meffer, hat einen glatten, zwilchen je zwei Kammern | eingeferbten Außenwand. Sig. 17. Rotalia calear (d’Orbigny). Die flahe Spivalfhale, 0,7 mm groß, gleicht einem Spornvade und trägt am Außenvande jeder Kammer einen Kadialahn. Fig. 18. Polystomella imperatrix (Brady). Die Icheibenförmige Spiralichale, 1,7 mm groß, trägt am Außenrande einzelne (A—6) zeritreute Stahen und am Hinterrande jeder Kammer eine Keihe von Shlisen (vgl. Tafel 2, Fig. 7). Fig. 19. Oristellaria calcar (Parker). Die Tcheibenförmige Spivalfhale, 2 mm gro, gleicht einem Spornrad und trägt am Fielförmigen Yupenrand eine Neihe von jtarfen, vüdmwärts ge= frümmten Stadeln (vgl. Tafel 2, Fig. +6). %ig. 20. Bifarina Mackinnonii (Millett). Die geradgeitredite Schale, 0,6 mm lang, be- fteht aus einer Neihe von jehr ungleihen Kam- mern, die fast dreiechig find und fih am Ende durd) einen langen, Ihmalen Schlis öffnen. $ig. 21. Lingulina pagoda (Millett). Die geradgeitredte Schale, 0,5 mm lang, be fteht aus einer Neihe von glodenfürmigen Kammern, deren jede einer Lagena gleicht (Fig. 1—10) und am Hinterrande einen gezähnten Kragen trägt. Fig. 22. Mimosina hysirix (Willett). Die zweizeilige, zöpfehenfürmige Schale, 0,5 mm lang, bejteht aus zwei Reihen von alternievenden Kammern mit farierter Außenflähe; jede Kammer trägt einen ftarken Stadel. Zur YBafel 8 —= Z u nn er, S Be = N Re | | Ä a T © 2 Ss NS, DR SS ! N N ER nn N, 5 \ En fe) | | e Mm TU Fi u Ne FAR. 2, E = E PR = 2 De, Er u ar ‚ Kunstformen, der. Natur. NN \ \ RR H R 2 SE a N eu aus gahlreidhen R Sintervande eine © ker, (größte) Rau Rüge Mimdung (db Sande ausgefhmpit und 30 mern Der giveigelii 19 Ali ‚Derjenigen von 2 ft, ; niebriget, glatterQi Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 81 — Lagena. Thalamophora. — Stammerlinge. Vafel 82. — Marchantia. Hepaticae. Tebermmufe. Stamm der Porkeimpflangen (Diaphyta vder Archegoniata); — Baupfklalle ver Moox- pflanzen (Bryophyta); — Hlafle der Iebermoofe (Hepaticae). Die Eleinen und zierlichen Vorfeimpflanzen, die in der formenveichen Klafje der Zebermoofe (Hepaticae) vereinigt werden, Laffen fi) auf zwei verjchiedene Unterklafien verteilen, die LZagermooje und die Blattmoofe. Die ältere und niedere Unterklaffe find die Lagermoofe (Thallobryia, ig. 1—7); bei ihnen ift noch fein Unterfchied von Stengel und Blatt entwicelt, ihr vielzelliger Körper bildet daher einen einfahen Zagerbau (Thallus), wie bei den Algen (Tafel 15 und 65) und Pilzen (Tafel 63 und 73); fie jchließen jich direft an die Orünalgen (Ohlorophyceae) an, von denen fie abjtammen (die Ulvazeen unter den lebteren führen zu den Niceiazeen unter den Lebermoojen hinüber). Die jüngere und höhere Unterklafje find die Blattmoofe (Phyllobryia, Fig. S--17); bei ihnen tjt bereits der Gegenjas von Stengel und Blatt entwidelt, wie bei den höher ftehenden Laubmoofen (Muscinae, Tafel 72). Die Entwidelungsgefhichte der Lebermoofe ift, ebenfo wie diejenige der Laubmoofe, mit einem Generationswedhfel (Metagenesis) verknüpft. Aus der befruchteten Eizelle (oder der Stammzelle, Cytula), die von der exjten, gejchlechtlichen Generation erzeugt wird, entwidelt fich eine zweite, un- geihlehtlihe Generation in Form einer Sporenfapjel (Sporogonium, aud) al „Moosfrucht, MooS- une” 2c. bezeichnet). Diele braume, gelbe oder rote Sporenkapfel ijt metjtens eiförmig, oft Langgeftielt und jpringt gewöhnlich bei der Reife in vier Klappen auf, wobei die Mafje der Kleinen darin enthaltenen Keimzellen oder Sporen entleert wird (Fig. 8-—10, 13, 15 und 16). Aus jeder Spore entwicelt fich beim Keimen eine Pflanze der gejchlechtlichen Generation, da8 Blütenmoos (Bryogonium); Ddiejes wählt bei den Lagermoofen (Fig. I—7) zu einem einfachen blattförnigen TIhallus aus, bei den Blatt- moojen (Fig. 8—17) zu einem beblätterten Stengel. Später entwideln fi auf diefem die Moos- blüten, die aus Eleineren männlichen Samenbehältern und größeren weiblichen Gibehältern bejtehen. In den Samenbehältern (Antherivien oder Spermarien) werben bewegliche Geißelzellen (Spermatozoen mit zwei Ichmwingenden Geikeln) gebildet; in den Gibehältern (Archegonien oder Ovarien) einzelne große Eizellen. Nachdem die letteren durch die erfteren befruchtet worden find, entiteht das Sporo- gomium, die „Moosfrucht”. Ber vielen Zagermoojen bilden fich zierlihe Blütenftände (Receptacula), indem die Blüten von einer Blütenhülle (Perianthium) umfchloffen und gruppenmweile vereinigt werden, jo bei den Marchantiazeen (Fig. 1L—7). ig. 1. Marchantia nitida (Lehmann). | ig. 2. Marchantia polymorpha (Linne). Eine weibliche Pflanze, deren fleifchiger, in vier Ein einzelner weiblicher Blütenjtand, von unten breite, gabelteilige Lappen gejpaltener Zagerbau | gejehen. An der Unterjeite des fternfürmigen (Thallus) jteben gejtielte Blütenftände (Recepta- Schirmes, der gewöhnlich in neun (hier in act) cula) trägt. ever Ichirmähnliche Blütenftand ift | Lappen gejpalten ift, fiben zwifchen den pervadialen fternföürmig in neun Lappen gejpalten, die an ihrer Lappen ebenjo viele interradiale weiblihe Blüten, Unterjeite die Sporenfapfeln tragen. jede von zwei gefraniten Lippen umjchlojjen. ig. 3. Fimbriaria marginata (Gottsche). Ein gabelteiliger Lappen des Thallus, auf der Unterfeite mit Wurzelhaaren bejegt, trägt auf Ihlanfem gebogenen Stiel einen Bfütenftand, der | aus fünf einfrüchtigen Blüten zufammengefegt ift. | ja, mtelnaits AURHERENEL DENT Stengel, aus dejjen Mitte fich eine gejtielte Sporen- Die eichelförmige Blütenhülle (Perianthium) ift außen in lanzettfürmige Klappen geipalten. ig. 4. Fimbriaria venosa (Lehmann). Ein geftielter Blütenjtand mit fünf einfrüch- | gefehen. tigen Blüten, wie in Fig. 3. Fig. 5. Fimbriaria eubensis (Gottsche). Ein gejtielter Blütenftand mit vier freuzjtän- digen Früchten, wie in Fig. 3 Fig. 6. Fimbriaria sanguinea (Lindenberg). Ein geftielter Blütenftand mit vier Treuztän- digen Früchten, wie in Fig. 8. dig. 7. Das Treuzförmige Fruchtföpfehen beiteht aus vier vöhrenförmigen, horizontal abftehenden Frucht: hüllen (Berianthien); aus jeder Hülle vagt eine ge- jtielte Fruchtkapjel hervor, die mit vier Klappen freuzförmig aufgelprungen it. Lunularia erueiata (Dumortier). Fig. 8. Jungermannia ventrieosa (Dickson). Ein Sproß, aus defjen Kelch oben eine ge | ftielte, in vier Klappen aufgejprungene Sporen- fapfel bervortritt. Fig. 9. Jungermannia conniveus (Diekson). Ein Stöckchen mit vier freuzjtändigen Sprofjen. Fig. 10. Lepidozia reptans (Nees). Ein Stöckchen mit fiederäjtigem friechenven fapjel erhebt. ig. 11. Jubula Hutchinsiae (Dumortier). Ein Stüd eines Sproffes, von der Unterfeite _ ig. 12. Harpalejeunia aneistrodes (Spruce). Ein Stüd eines Sprofjes, von der Unterfeite gejeben. Fig. 13. Scapania undulata (Nees). Ein Sproß, aus deilen Kelch oben eine geitielte, in vier Klappen aufgejprungene Sporvenfapjel her- vortritt. Fig. 14. Scapania subalpina (Dumortier). Ein beblätterter Sproß. Fig. 15. Seapania umbrosa (Nees). Ein Sproß, aus dejlen Kelch oben eine gejtielte Sporentapjel hervortritt. Fig. 16. Sceapania nemorosa (Nees). Ein Sproß, aus defjen Kelch oben eine geftielte Sporenfapjel bervortritt. Fig. 17. Sceapania aequiloba (Nees). Ein beblätterter Sproß, oben mit dem Kelch). Erin - Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 82 — Marchantia, Hepäaticae. — Sebermoofe. Safel S3. — Cladonia. Liehenes. Zlerhten, Slamm Der Pilze (Fungi oder Mycetes); — WKlalfe der #leihten (Lichenes). Die formenreiche Gruppe der Flechten (Lichenes) bildet eine der merkwürdigften Klaffen des Planzenveichs, deren wahre Natur ext neuerdings vollkommen aufgeklärt worden ift. Dede Flechte ift nämlich aus zwei ganz verjchtevenen Pflanzenformen zufammengefegt, von denen die eine zum Stamm ver echten Pilze, die andere zum Stanım der Algen oder der Algarien (Uxpflanzen) gehört. Die Bilze (Tafel 63, 73) find plasmophage Vflanzen, die fein Wlasına bilden können, Tondern e8 von anderen Organismen aufnehmen müffen. Die Algen hingegen (Tafel 15, 65) umd ebenfo die einzelligen Algarien (Tafel 24, 34) find plasmodome Organismen, gleich den meiften anderen Rflanzen. Ste befiten das Vermögen, aus einfachen anorganichen Verbindungen (Waffer, Kohlenfäure, Salpeterfäure, Ammoniak) durch Syntheje (over „KRohlenjtoff-Afjfimilation”) neue lebendige Subftanz oder Plasma herzuftellen. Diefe Lebensgemeinichaft, Konjortium oder Symbiofe, ift von größtem Nuten fin beide zufanmenlebende Organismen; die grüne Alge verfchafft dem Pilze die Nahrung ımd das Gedeihen, umd diefer gibt ihr dagegen Schuß, Wohnung und Waffer. Hhnlih it das Wechfelverhältnis der beiden Lebensgenoffen oder Symbionten, daS mir bei den plasmophagen Radiolarien und den „gelben Bellen” oder Zooran- thellen finden, die als PBrotophyten den einzelligen Leib jener Wrotogoen bewohnen (vgl. Tafel 51, 71). Die beiden verfchiedenen Pflanzenformen, die plasmodome Alge (oder Algarie) und der plasmo- phage Vilz, ind in jeder Flechte jo innig verwachlen und fo voneinander abhängig, daß der ganze Flechten- förper als Konjortium durchaus einheitlich erfcheint und eine ganz befondere Form annimmt; jowohl die äußere Geftalt als die innere Struktur (die gejeßmäßige erblihe Verwachfung der grünen vumden Algenzellen mit den farblojen fadenfürmigen Pilzfäden) find den Flechten ganz eigentümlih und dhavak- terifteren fie als eine bejondere Nflanzenklafje. Auch phylogenetifch haben fich die zahlreichen Arten diefer Klafje — als Ipezifiiche Komfortien —— felbftändig weiterentwicelt. Die Vermehrung geihieht Hauptfäd- fich duch eigentümlihe Staubfeime (Soredia); einzelne grüne Mlgenzellen (Gonidien) oder Gruppen von jolhen werden von farblofen Bilzfäden (Hyphen) umfponnen und Löfen fich als „Iymbiontifche Brut- - Inojpen” in Form von Staubkörnern ab, die fich alsbald zu neuen Flechten entwickeln. Außerdem pflanzen fich die Flechten durch bejondere vundliche (meift braune) Frudtförper (Sporelia) fort, die Sporen bilden. Diefe Sporelien find bald feheiben- oder Schüffelförmig, frei an der Oberfläche gelegen (Apo- thecia); bald fugelig oder flafhenförmig, eingefentt in die Oberfläche des Thallus (Perithecia). Fig. 1. OJadonia retipora (Floerke). | Fig. 2. Oladonia perfoliata (Hooker). Dekumllarhfene Säulenflerhte, Durihbrorhene Säulenflsihle. Jatirliche Größe, Schwach vergrößert. Der Thallus bildet einen baumförmig veräftelten, Der TShallus bildet aufftrebende gefrimmmte einem Korallenftocd ähnlichen Körper, deffen Oberfläche Stengel, die mit Ihiemförmigen Wirteln von gabel- mit einem zierlichen NeswerkvonvoripringendenZeiften | teiligen ten in beftinumten Abftänden befeist find. überzogen ift (ähnlich dem Bryozoen-Stod Retepora). | Die zahlveichen Gabeläfte find in den oberen Wirteln oder VBerticillen nad oben gefrümmt, in den mitt- [even horizontal, in den unteren nad) unten gerichtet. Cladonia verticillata (Achard). Wixkellragende Säulenflerhte. Schwah vergrößert. Der Thallus bildet aufrechte Säulen, die in bejtimmten Abjtänden Wirtel von Seitenäften tra- Fig. 3. gen; die leteren find zur Bildung von fegelfürmigen | Beren zufammengeflofjen, in denen fi) Wafler an- lammelt. vom Rande der Beden. Fig. 4. Cladonia squamosa (Hoffmann). Sıhuppige Säulenflerhte. Schwach vergrößert. Der Thallus bildet Tandelaberähnlihe Baumes | chen, deren die Säule gabelfürmig verzweigt tft; an den Enden der Hite ftehen beerenfürmige rot- braume Apotheeien. Die Oberflähe der te ift mit abftehenden Schuppen oder blattfürmigen ge- ferbten Läppchen bedeckt. ig. 5. Cladonia fimbriata (Fries). Troddelfragende Säulenflerhle, Schwach vergrößert. Der Thallus bildet gejtielte Becher, die an ihrem Kande einen Kranz von Inopf- oder trodvelförmigen pothecien tragen. Fig. 6. Cladonia cornucopiae (Fries). Fillhornfürmige Säulenflerhte. Schwach vergrößert. Der Thallus bildet umgefehrte, einem Füllhorn ähnliche Hohlfegel oder Becher, deren Rand Gruppen | von Fnopfförmigen Apothecien trägt. Fig. 7. Stieta pulmonaria (Achard). Gelappte Tungenfegte. Natürlihe Größe. Der Thallus bildet dünne, lederartige, Flach) ausgebreitete Blätter, die vielfady in unregelmäßige Viele umvegelmäßige Afte entipringen | Lappen von verjchiedener Größe geteilt find. Die ‚ braume Dberfeite ift grubig, von einem Nebwert ı förniger 2eiften durchzogen; die gelbbraune Unter: jeite ft filzig. Die roten Apothecten fiten zerjtreut ı am Rande der Lappen. Fig. 8. Parmelia stellaris (Aries). Slernfürmige Schilvflerhte. Katürlihe Größe. Der Thallus bildet einen Treisrunden grauen Schild, in der Mitte warzig, mit vielen braunen Ichüllelförmigen Apothecien bevect, am Rande in zahl- reiche jtrahlende, vielteilige Lappen gejpalten. %ig. 9. Parmelia olivacea (Achard). Dlivenbraune Sıhildflerhte, Natürliche Größe. Der Thallus bildet einen regelmäßig fTreis- runden, olwenbraunen Schild, der ti viele, vom Mittelpunft ausftrahlende Falten gelegt it. Der Hand ift in viele flache, abgerundete, gefräufelte umd geferbte Zappen gejpalten. Fig. 10. Parmelia caperata (Achard). Rungelige Sıhildflechte. Natürliche Größe. Der Thalhıs bildet einen freisrunden oder ellip- tiichen lederartigen Schild von gelblicher oder grauer Farbe. Sowohl die Oberfläche als der Nand ijt viel- Tach gefaltet und in unzählige Zappen und Läppchen ' gejpalten, die fich teilmeife dachziegelfürmig deden. Sig. 11. Hagenia cerinalis (Schleicher). Arrfaferie Wimperflerhte, Natürliche Größe. Der Thallus bildet einen blattfürmigen, läng- | (ihrunden oder unregelmäßig gelappten Körper mit vielfach veräftelten Zmeigen, deren feinfte Aftchen in baarförmige Wimpern auslaufen. Die Farbe it grünfichgrau; die gejtielten Apothecien (in der Mitte) jind Ihüfjelförnig und baum gefärbt. —— > ; Zur Tafel 83 _— ‚Oladonia. . Haeckel, Kumstformen der Natur, (rn EN MEN URN L | AL iL ER > RE N SH Ss: Pi > : ROUN IT VS SIR, Fe ER Se \ ws. zn Tee NER NEE Rn. RE DI ER NIE LUNG DIN I er AN S RT, N ee I ER I I END ES 2 BE :. > al = &) 1G © a NIE €: u G { Be in: „0-9 een As = \ und DE NEN N a Ins De ER N Na N, ke \ an Sao EI um ee, een Dee a .£ ee an EZ gan R a a RER 2 en EI Da = Ze = a A Se! VE DIET I ER IETG er nn ern a N Re) N an Te 7 v as SENT NS au ZEIT RER © 2 ®: SCHE = IA I. B2- REITEN OSES en yes er; Rd NE ET ; IR zueen &* \ SZ ee Re 2,76% - & EN DASS — SEIF N > . S L AG ) (& = (tt Sa S N ] ) 9; RN I (ie) Eu 2 h ER Le, “ä Bu e @: N = ru %£ IE ER 5 & 3 I ER u En . RN ut 5 IR ES, TONINI KANEET ONE ee ar ZEN IE; G An e, TON N NO = 5 Ken ae ee En C a = I NODSIRNT Luc IL a) 2 SUR | N MR v2 172, Sn DIE En G) NT NG K d t 8 ln \ I Guy w 40: < „9 a 78 & Wr N, eye og TG a 4. ww „ ee ‚ 4 en N 'W CE erticillen nach ohen ge " ah Eher ER Pr oh A chedeneEs d.: ESSEN EN Koir borigontat, in . Hi Ko Br ' OR) e Bee Feits EHLASURT, ur von RS H .. euweart IS; Al 3 \ Be Sa a ne En nm a 0 u & Ze 5 ES SEEEEEEEEEEELSG: SERIES £ Meint nn aan nl a ET rn el Sr, 5 R - R . a LT 4 ren BEN, Fe ar SH UN “ &8 Tote TR 5 en 3 J jv f oe, ee: ı Dir PFWBR | ER n UM oral en ER Fig..3. Gadonia, eg un "Mixtelte u 7 DL "Schma Es - He ER Wr irrecdie { Der, van Sei gen; Die-tegteren find Su | Berden ir anmengeft . Fammelt) ei opt, ke RR BEN de > Si ef hdonie | | MN Bänlenfierhie. u 9. ‚Bi m lin olivi { Kr he r I N m. u “ les WEN 3 : f 79 4 ce: & > Su Ye DEEEER hrs Ar ee | Er ler e u? Rpetäin füm td \ Re: au BE. i we Be: , ER = \ EN jr { N N re Rn we } u r / un & BP 5 1 a N is AR, 4 L EN = 4 \ Pu: F a: Fir a | \ a8 Se * LER 3 a N WiEh . W x 4 = A, ‘2 y an >‘ N ir R. » ei NY * N f . ER Ku: ' milk x m Ypit 18 ei | Sit, im boy’ Mitte orig, Sl \ et üb Mc Er \ ee en ya u e: An verzweigt. ift; Eu | | Resfteben Lusbehförmige vob.® heiter i DE Ob fe if | Dip AN Ei NN eg \ or Belege us a VER > | Kan 1 in s% ehe 27 Imdetel” HER R 1 Fr E. au getirbte. Up pen gefpalien.. 37 NE FRE er Fi, 10. Parmeliki Je at? onen: sn 13.17 a 4 FR FRE cr HET N f E u I | $ Bir BR. En aha bildet all } ano ‚einten I Ei u: , 4 A I Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 83 — Cladonia. Lichenes. — Silechten. Tafel S4. — Navicula. Diatomea. Sıcharhtellinne. Stamm der Hrpflanzen (Protophyta); — Baupfklaffe der Algarien; — Rlalle der Dialo- meen oder Barillarien (Schachtel- oder Kiefel-Algarien). Die vielgeftaltigen Arten der Diatomeen oder Schadtellinge, die auf diefer Tafel zujanmen- gejtellt wurden, find größtenteils Monobien oder einfam lebende Zellinge, gleich allen auf Tafel 4 ab- gebildeten Arten. Daneben find aber bier auch vier verjchiedene Arten von Cönobien over Zell- vereinen Ddargeftellt, zufammengejett aus zahlreichen gejellig verbundenen Zellen, die durd wiederholte Teilung einer Mutterzelle entftanden find. Zum Teil find dieje „„Zellenjtödichen‘ oder ‚„Zellfolonteen‘‘ frei und fettenförmig, indem alle gejelligen Zellen fih in eine Neihe hintereinander ordnen: Ketten: vereine (oder Gatenal-Gönobien, Fig. 7, 9); zum andern Teil find fie fejtjisend, jtrauch- oder baumförmig, auf verzweigten Gallertitielen befeftigt: Bauntvereine (oder Arboral-Gönobien, Fig. 4, 14). Die Zahl der einzelnen Zell-Indivivuen, die in einer folchen Kolonie vereinigt leben, fann bei großen Cönobien viele Taufjende betragen. Obwohl der Bau der lebendigen Diatomeenzelle jehr einfach ift (ein rundlicher Plasmakörper, der einen einzigen Zellfern in der Mitte enthält), it dennoch die Geftalt der von ihr abgefchtedenen Kiefelihale höhjt mannigfaltig und dureh eine außerordentlich feine und regelmäßige Skulptur aus- gezeichnet. Allen diefen Kiejelfchalen gemeinfam ift der harakteriftiihe Schahtelbau, indem die beiven nur loder verbundenen Klappen der Kiefelichale fi wie eine Schachtel und ihr Dedel verhalten. Die obere, etwas größere Hälfte, die Dedelflappe, greift mit einem breiten Rande, dem Gürtelbande, über den Rand der unteren, etwas Fleineren Hälfte (dev Schacdhtelflappe) hinüber. Die fefte und jehr charak- teriftiich geformte Kiefelihale bietet daher gewöhnlich zwei jehr verfchiedene Anfichten dar; von der Yaupt- jeite oder Bodenjeite gejehen, zeigt fie meiltens eine jehr detaillierte und zierlihe Skulptur (am horizon- talen Boden der Schachtel ebenfo wie amı Dedel); einfacher erjcheint gewöhnlich die jchmälere Nebenfeite, die al® Gürtelfeite over Gürtelbandjeite bezeichnet wird. Die unzähligen Kleinen Boren, welche die Kiefelfichale Duckhbrechen, find oft Höchft regelmäßig in jtrahlenförmig verteilte Felder geordnet, die durch vorjpringende Leiften getrennt werden. Viele Arten md zweiftrahlig (Fig. 5, 6, 10, 11), andere dreiftrahlig (Fig. 15), vierftrahlig (Fig. 16), jehsftrahlig oder adtitrahlig (Fig. 8). (Bol. hierzu auch Tafel 4 und deren Erflärung.) Bisweilen erjheint in ‚der feinen Skulptur der Kiejelihale die harakteriftiihe Fadenzeichnung fixiert, die bei der gewöhnlichen inviveften HZellteilung die jogenannte Mitofe zeigt (Fig. 3). Der lebendige Inhalt der Kiefelfhale (der Protoplaft) erfcheint in der lebenden Diatomeenzelle meiftens gelb oder gelbbraun gefärbt durch bejondere FSarbiörner (Chromatellen), die im Plasmanes zerftreut find. Im der Mitte der Zelle liegt dev runde Bellfern (Nucleus oder Karyon). Fig. 1. Pyrgodiscus armatus (Kitton). Eine [cheibenfürmige Zelle, die am Rande 8 Heine adraviale Stacheln trägt, in der Mitte einen vier- | eigen FTopffürmigen Auffab mit 8 großen Tegel- fürmigen Stadheln (4 horizontalen pervadialen und 4 aufftrebenden interradialen). ig. 2. Rutilaria monile (Grove). Die vieredige Schachtelzelle, von der Gürtel: bandfeite gejehen. Fig. 3. Auliseus elegans (Bailey). Eine einzelne Zelle, deren Schalenzeichnung an das Bild der indirekten Zellteilung (mit Mitofe) erinnert. dig. 4. Üocconema eistula (Efrenberg). Ein jtrauchförmiges Cönobtum, zufammengefebt aus zahlreichen Zellen, die auf dünnen, gabelteilig verzweigten allertitielen fißen. Fig. 5. Qampyloneis Grevillei (W. Smith). Eine einzelne Zelle mit bilateral = radialer Struftur, mit elliptiichem Boden. Fig. 6. Asteromphalus imbrieatus (Wallich). Eine einzelne Zelle mit bilateral=Tymmetrifcher Struktur (porn und hinten verfchieden). Fig. 7. Odontella aurita (Lyngbye). Ein fettenförmiges Cönobium, zufammengejett aus einer Neihe von vieredigen, mit zwei Baar Ipiben Obren verjehenen Zellen. Sig. 8. Grovea pedalis (Grove). Eine einzeln lebende achtitrahlige Zelle. Ilm ande der freisrunden Schachtel alternieren acht perradiale breitere mit acht interradialen Ichmäleren Borjprüngen. | ®ig. 9. Biddulphia pulchella (Gray). Ein fettenfürmiges Cönobtum, zujammengejegt aus einer Neihe von büchlenförmigen zylindrijchen Bellen, die vun) furze, Inopfähnliche Fortläge mehr- fach verfnüpft find. ig. 10. Navieula bullata (Norman). Eine einzelne jpinvelförmige Zelle. Fig. 11. Navicula didyma (Greg.). Eine einzelne geigenförmige Zelle. Sig. 12. Oampylodiscus bieruciatus (Greg.). Eine einzelne Zelle mit einem Doppeltreuz. Fig. 13. Surirella pulcherrima (Meara). Eine einzelne guergerippte Zelle mit lanzett- ı förmigem Sentraloinament. ig. 14. Licmophora flabellata (Carm.). Em baumförmiges Cönobium, zujammengefeßt aus fächerfürmigen Gruppen von feilfürmigen Zellen, die auf gabelteiligen Gallertitielen jtehen. Fig. 15. Triceratium Robertsianum (Greville). Gine einzelne, gleichjeitig dreiefige Zelle mit polygonalen Facetten. Fig. 16. Gephyria eonstrieta (Greville). Gine einzelne langgeftvedte, zwetjeitige Zelle mit einer mittleren Emjhnürung, von der Gürtel bandfeite gejehen. Fig. 17. Amphithetras elegans (Grewlle). Eine einzeln lebende quadratiiche Zelle mit freuz- förmiger Zeihnung und vierftrahliger Skulptur. ea | Swan 1 00 a SE E | E — [ "ii j FIN x 5 = \ ; z = Rd 2 BE Ft on u = | MEY Ns a wir I S | RT YD Q oz I N | 7, 1 Ga 2 } 7, SE: 2 2 22 Be x Se = ie _ = z ISSS | / BER I N N \ 7 = Sen = 337 N G ; m Mn) \ NIS S — DS N (/ IN : S E 2 = 5 [ age , h | = S = > S S S (® IS N — | 1 3 (7) S S S > S | ® ws ee weg Binbeige hi ZU] i AN Hopfan nis E gain Bade W | Erhalt ei na ar ar; | > er 6% BEN Kite \ch a fe F2gtle Ni I) fern u Aral \ aus Facherfört 4 ER Be Baertjilen Pim- fe N | |. o Ir B Br} 2% t erg 3 en er u ——n a no ne ee EG g2 3 N “ % Mas, " v URBAN LE Tafel 84 — Nemveula, Haeckel, Kunstformen der Natur, EN hf Y alle Du SIE yS x Eier IEHERERERTT Diatomea. — Schachtellinge. Tafel 85. — Cynthia. Ascidiae. Serfrheiven, Stamm der MWanteltiere (Tunicata); — Hlalfe der Seeliheiden (Ascidiae). Die Mantelttere (Tunicata) nehmen unter den mirbellojen Tieren eine jelbitändige Stellung ein; früher warden fie bald zu den Weichtieren (Mollusca), bald zu den Wurmtieren (Vermalia) gerechnet. Die Entvedung ihrer Gntwidelungsgefchichte hat aber neuerdings zu der Überzeugung geführt, daß fie ven Wirbeltieren (Vertebrata) nächjtverwandt und aus einer Wurzel mit diefem Stamm entjprungen find. Die Sugendzuftände beider Stämme (Chordula genannt) haben denjelben charakteri- ftiihen Körperbau, der bei feinen anderen Wirbellojen mwieverfehrt. Die Tumntcaten bewohnen jämtlih das Meer, teils feitfitend (Ascidiae), teils frei Ihmwimmend (Thalidiae). Die Ascidien over „„Seejcheiven” Leben bald einzeln, als einfache Berfonen (Monascidiae, Fig. 1—4), teils bilden fie durch Knofpung Stöde oder Kormen, die aus vielen einzelnen Perjonen zujammengejest find (Synascidiae; Fig. 5—14). Die Monascidien over „Einfachen Seejcheiden‘‘ haben meift die Geftalt eines einfachen, länglich- runden Schlauches oder Sades, der unten am Meeresboden auffitt, oben zwei Öffnungen nebeneinander zeigt, die größere Munvöffnung und die Fleinere Mantelöffnung; die Mundöffnung ift von einem Kranze von Fühlern oder Tentafeln umgeben (Fig. 2). Der die Mantel, der den weichen Körper umschließt, befteht aus HZellulofe und ijt bisweilen mit Staheln bevedt (Fig. 1). Schneivet man den Mantel auf und legt die rechte und Linfe Körperhälfte auseinander, jo Tieht man, daß der größte Teil der weiten Zeibeshöhle von einem faltigen Kiemenjad eingenommen wird, der fi) oben durch den Mund öffnet (Fig. 3). Unten geht diefer „„Kiemendarm‘ in den verdauenden Magendarm über, der fi auf dem Niden durch ven After in die Mantelhöhle öffnet. Diefe nimmt auch die Gefchlechtsprodufte auf, die in der tiefer ge- legenen Zwitterorüje gebildet werden, und mündet auf dem Nüden duch die Ausfuhröffnung. Die gejelligen Perjonen, welche die Stöde der Synaseivien zufammenfegen, find jelten gleihmäßig verteilt (Fig. 5); meiftens bilden fie Kleinere Gruppen, Stödhhen oder Kormidien (Fig. 6--14). In jedem jternförmigen Kormidium find die Verjonen dergeftalt ftrahlenfürmig gruppiert, daß ihre Mund- öffmumgen nad außen gekehrt find, die Mantellöcher hingegen innen gegen einen gemeinfamen Mittelpunkt gerichtet (Fig. 8) oder zu einer gemeinjamen „‚Rloafenöffnung” verfhmolzen find (Fig. 7). Die Mantel- oberfläche diefer Synascidien tjt oft Ihön und bunt gefärbt. Sig. 1-—3. Oynthia melocactus (Haeckel). umgeben von einem Kranze von zehn großen ge- Fig. 1. Die ganze Monascdie, von der Rücken | fiederten voten Tentateln. Unterhalb des Mundes feite gefehen, in doppelter natürlicher Größe. Die | U in der Mittellinie der Rücfenfeite die vierlappige ganze braungelbe Oberfläche des eirunden Körpers | Mantelöffnung (Atrioporus) fihtbar. it mit fternförmigen Stadheln bededt, fehr ähnlich Fig. 2. Die Mundfeite der Monascidie, von einem Melonenfattus. Der Anheftungsitelle der | oben gefehen, jehsmal vergrößert. In der Mitte ift der Freuzförmige Mund fihtbar, deijen vier Lippen Perfon (unten) liegt oben gegenüber der Mund, gleichjeitig dreiecfig und mit großen Warzen bedeckt find. Aus dem verbieten Umkreife des eigentlichen Mumnpdfeldes entipringen 20 gefievderte Tentafeln, ab: wechjelnd 10 größere, baumförmige, reich veräftelte und 10 fleinere, einfach gefiederte Fangarme. Fig. 3. Die ganze Verfon, durch einen Längs- fhnitt in der Mevianebene (in der Bauchlinie) ges öffnet, dreimal vergrößert. Die beiven Körperhälften, die rechte und linke, ind feitlih auseinandergelegt, hängen aber in der Mitte (am Nüden) noch zu= fammen. Der gelbliche, mit jternförmigen Stadheln beveckte Mantel ift men von der dünnen weichen Hautvede ausgekleivet (auf dem Durdicehnitt eine vote Linie). Die wette Mantelhöhle ift zum größten Teil von dem gegitterten Kiemendarım eingenommen, dejfen Innenflähe auf jeder Seite (vecitS und links) in neun Zängsfalten ft erhebt. dev Kiemendarm in den Kleinen Magen (in ver Mitte); der Dünndarın, der daraus entjpringt, it rechts unterhalb der Kiemen jihtbar (unten Kints die Geihlehtsprüfe). Die Mantelöffnung liegt oben in der Mitte des Nüdens, oberhalb des von Ba- pillen umgebenen Witers. Dieje neue Art der Gat- tung Cynthia, von Sumatra, ift nahe verwandt der eropäifchen ©. echinata (Linne) und der auftra- Kichen ©. spinifera (Herdman); fie unterjcheidet fi) von beiden durch die Form, Größe und Zahl der Pantelftaheln, der Tentafeln und der Kiemenfalten. Fig. 4. Molgula tubulosa (Forbes). Das Munpdfeld der Monascidie, von oben ge- jehen, dreimal vergrößert. Zwilchen den jehs Zähnen der jechsecigen Krone find jechs gelbe Augenfleden fihtbar, im Grunde des Mundfeldes Jechs geftederte, mit den Spißen nad innen gerichtete Ventafeln. Fig. 5. Fragarium elegans (Giard). Der fugelige, vote, einer Grbbeere ähnliche Stod in natinlicher Größe. Vorn in der Mitte eine größere, gemeinfame Mantelöffnung. Der Mund | jever Perfon trägt einen Kranz von acht Tentakeln. Unten öffnet ji re ——g e&> Sig. 6, 7. Polyelinum constellatum (Savigny). Fig. 6. Ein eifürmiger Stod, aus mehreren gelben, jternförmigen Stöckchen zufanmengejeßt, vier: mal vergrößert. Der gemeinfame Mantel tft blau. Fig. 7. Ein einzelnes Stöckchen oder Kor- mivium, zwölfmal vergrößert. Die Ichlanten Ber- jonen find jternfürmig um eine gemeinjame Mantel- öffnung (Bentralfloafe) gruppiert. Fig. 8. Synmoecum turgens (Phipps). Ein Stödchen von jehs Berjonen, von oben gejehen, in natürlicher Größe. eve Verjon trägt an der äußeren Mundöffnung jeh3 größere, an der inneren Mantelöffnung jech3 Kleinere Tentafeln. %ig. 9. Botryllus polyeyelus (Savgny). Sin Stödchen von neun PWerjonen, jtrahlig gruppiert um die gemeinjame Wantelöffnung; der Mund it nad) außen gekehrt. Dieje und die fol- genden Figuren find jchwach vergrößert. Fig. 10. Botryllus rubigo (Giard). En Stöddhen von neun ftrahligen Berjonen. $ig. 11. Botryllus Marionis (Garda). Sin Stödhen von abt Jtrahligen Berfonen. $ig. 12. Botryllus helleborus (Gierd). Sin Stöcdchen von fieben ftrahligen Berjonen. ig. 13. Polyeyelus eyaneus (Drasche). Der hellbraune Stoc it in zahlreiche rundlich- ı vieleitige Stöckchen geteilt, deren jedes aus 10 bis 16 bimmelblauen Berjonen zujfammengefegt it; dieje jtehen jtrahlenfürmig um die gemeinfame, vot gerämerte Ausfuhröffnung herum. Dex votgefäumte Mund einer jeden Werfon hat die Form eines Kreuzes mit vier gabelteiligen Schenfeln. Fig. 14. Botrylloides purpureus (Drasche). Ein einzelnes elliptifches Stöckchen von purpur- roter Farbe, aus zehn PVerfonen zujammengejeßt. Die gelblihweiße Mundöffnung jeder Berjon tft von einem achtlappigen Stern umgeben und hat die Form eines Kreuzes mit vier gabelfpaltigen Schenfeln. Haeckel, Kunsiformen der Natur. | Zur Tafel 85 — ‚Oynthia. SS ee x Ns) AN, 5 f zn = - a ( ® 1 h 2 PS N RE Br a V AN EN) IwSr, et 2 EI eh RR ü a SD — 88 Te an | NT Jos QOE Re eichjeitig a x d een a8 LF x 3 find. dem. uer'pfekten Lk x gs Sea & 8 e AREAL N - | i ee 10 Fe aumfenigp " BE ri 0 Fogemeitfane ee ale > Es Äl ir {or SA Fi i DEE. 2 N fode ee | Re ' " le eartac) & gefiederte S haapı MeN \ 58. te ganze ae Did N eh IH FIEEE 2) ängen aber, in ie niet e Tea, ae ar 5 u Or N pärlchen Ü. echi: elek SD) Inne) und De rs KR Spinifera SER: ; fie unterfchöidet | cells \ Größe und Zahl der- BE Der Sellnsune g 2 id ber Riernenfalten. u 1 ielocfige Srscden | | \ Yakio. 3 Hol ia tübulose, 3). I8/ Y6 bimmelblpdet he zul {Da unbhop ba DITENT 3 oben gez ee ftel As Big Ay ji jeden, Dugimal y tarbige Bro ı der fe 3 N sfuhn 7 der JechBeigen Krone find Rs Bee, ? | | | | | | 1 | | | | | | I e is Es Be Ze Ki EB a ei —_: er ar r j E EEE rue: = werte - « Eee Pe: Fun 5 1 Far ee Pakun: NE Ex unbe bes I undfetn T a Ne en | R men ‚ge se N > uu* 34 \ en N / Pi eh E a DE 1 I en # - R = \ ur Ba. > H | 3 . - Pr = x Zu . - R \ „ 3 “, » na a Be” N nr se re 7 Fe 2 = Pe u . I = — — I - un = = r N 7 En - "3 mer r = m TE Br = = - Fee RE # Fr = - A = =: a n - + en N 1% / . m P e en ” x BE eg Au IE Zi - a Z s rung en AEHBNSEN ä Be ge P a en - E - rn DE 5 ae nn raue ya — : ö E De FETTE SR, ME en N ve ER. en ER a ee ee ee —— _— — —— eine — -- 2 Tre — ei Se Zur ae u een EFFeIZE ; En Fr E = Br A > S u: a ı* = Eu - - “ : N h n i q ir , ER, r i . IE ” ® - Doz - > ı a r >= | \y re “ ’ - Wrr Ei P2.z a, Haeckel, Kunstformen der Natur, Tafel 85 — Cynthia. Ascidiae. — Seefceiden. Tafel 86. — Parthenope. Decapoda. Behnfußkrebfe, Stamm der Gliedertiere (Articulata); — Banpfklafe der Kruftentiere (Crustacea); — (Klale der Krebstiere (Caridonia); — Negion der Panzerkrebfe (Thoracostraca); — Pronumg der Behnfußkrelle (Decapoda). | Die Ordnung der Zehnfüher oder Zehnfußfrebfe (Decapoda) umfaßt die größten, voll- fommenften und höchjtentwicelten von allen echten Krebstieven. Sie gehören zu der formenveichen Unter: Elajje der höheren Garidonien, die man unter dem Namen der Dberfrebje (Malacostraca) zujammen- faßt. Obgleich diefe Gruppe mehr al3 viertaufend verjchiedene Arten umfaßt, und obgleich diefe in ihrer äußeren Körperform ımd inneren Organifation weit auseinandergehen, bleibt dennod) die Oltederzahl ihres Körpers beitändig zwanzig, und jedes Körperglied (Somit oder Metamer) trägt ein Paar Oliedmaßen — ur das leßte ausgenommen, das Schwanzglied oder Telson. Dieje auffällige Konftanz der Olteverung erklärt fich Durch Vererbung von einer gemeinfamen Stammform, während anderjeits die. große Mannig- faltigfeit. dev Geftaltung durch Anpaffung an die verjchtedenen Lebensweilen und Eriftenzbedingungen verjtändlich wird. Die Unterklaffe der Malacostraca zerfällt in zwei Legionen, die Sitaugen (Edriophthalma) und die Stielaugen (Podophthalma); bei den erfteren fißen die Augen unbewegkih im Kopfe (Floh- frebfe und Aijelm), bei den lesteren fisen fie auf beweglichen Stielen Maulfüßer und Zehnfüßer). Der befanntefte Vertveter der Zehnfüßer. tft unfer gewöhnlicher Flußkvebs (Astacus fluviatilis), das größte unter allen einheimifchen Gltevertieren. Ihm nahe verwandt find der große Hummer und die Fleinen Garneelen (Caridina, Fig. 6, 7). Bei allen Decapoden find die 20 Körperglieder in ähnlicher Weile auf die drei Hauptabjchnitte des Körpers verteilt: 5 Glieder kommen auf den Kopf (Caput), 8 auf Die Bruft (Thorax) und 7 auf den Hinterleib (Abdomen). Kopf und Bruft find auf der Nidenjeite zu einem einheitlichen Kopfbruftpanzer (Cephalothorax) verihmolzen, dagegen bleiben die jteben Hinter: leibsringe frei. Die 19 Baar Gliedmagen zerfallen durch Arbeitsteilung in 2 Paar Fühlhörner, 3 Baar Kiefer, 3 Baar Kieferfüße, 5 Baar Schreitfüße (die vorderen mit Scheren) und 6 Paar Hinterleibsfüße. Sn der Ordnung der Decapoden werden drei Unterordnungen unterjchieden: eritens die Lang: Ihwänzer (Maecrura), mit langem, voll entwideltem Yinterleib (hierher gehören Flußfrebs und Gar- neelen, Fig. 6, 7); zweitens die Kurzihwänzer (Brachyura), mit furzem, auf die Bauchleite der Kopfbruft umgefchlagenen Hinterleib (hierher gehören die Krabben oder Seefpumen, ig. 1—5, 10); drittens die Mittelfdwänger (Anomura), die zwilchen beiden in der Mitte ftehen (Fig. S, 9). Zu diefen Tetsteren gehören die merfwirdigen Einfiedlerfrebfe oder Bernhardskrebfe, welche die jeltfame Ge- wohnbheit angenommen haben, ihren verfümmerten, weichen Hinterleib in einer leeven Schnedenichale zu verbergen. Giner von Diefen Vaguriden, der in Indien auf dem Lande lebende Balnıendieb (Birgus latro, Fig. 9), nährt fi Hauptlählih von Kofosnüfjen, die er gejchiett zu öffnen verfteht. ” Die Entwidelung der meiften Decapoden ift mit merkwindigen Verwandlungen verknüpft; einige von den jonderbaren Larven, die dabei auseinander hervorgehen, find auf Tafel 76 abgebilvet. - Charakteriftiich für die Iuzihwänzigen Krabben ift befonders die Hocalarve, mit einem Baar jehr großer Augen (Tafel 76, Fig. 6). | | $ig. 1. Parthenope horrida (Fabricius). Familie der Dreierkkrabben (Oxyrhincha). 5 Natürliche Größe. Sndilcher Ozean. SFarbe/grau.. Fig. 2. Podophthalmus vigil (Leach). Familie der Bogenkrabben (Oyelometopa). | Halbe natürliche Gxöfie, Sndifcher Ozean. Farbe olivenbraun. ig. 3. Pisa armata (Leach) Familie, der Dreierkkrabben (Oxyrhincha). Natürliche Größe. - Mittelmeer. Farbe rot. Fig. 4. Gonoplax rhomboides (Desmarest). Familie der Piererkkrabben (Quadrilatera). | Natürliche Größe. Mittelmeer. Farbe rötlichgelb. | Sig. 5. Pisolambrus nitidus (Milne Edwards). Familie der Preieıkkrahben (Oxyrhincha). | Dreimal vergrößert. IHlantiiher Dean. Farbe braun. ‘Sig. 6. Stenopus hispidus (Latreille). Familie der Garneelen (Caridina), Natürliche Größe, Indilcher Dean. Farbe gelb. $ig. 7. Palaemon serratus (Fabrieius). Familie der Garneelen (Caridina): Natürliche Größe Nordfee. Sarbe rötlihgran. Big: 8. Albunea symnista (Fabrieus). Familie der Rofkreebfe (Hippida). Zweimal vergrößert. Snjulinde. Farbe gelblichgrau. Fig. 9. Lissa chiragra (Leach). Familie der Dreieikkrabben (Oxyrhincha). | Natürliche Größe Mittelmeer. Farbe purpurrot. - Fig. 10.. Birgus latro (Herbst). Familie der Ginfiedlerkrehfe (Pasurida). . Wiermal verkleinert. Snjulinde Farbe purpurbraun. en | 7 Huechel, Kunstformen der Natur. St Parthenope. mn - Tafel 87. — Pegasus. Teleostei. Knorhenfilche. Stamm der Wirhelfiere (Vertebrata); — Baupfklaffe der Kiefermäuler (Gnathostoma); — Alaffe der Hifche (Pisces); — Mnterklafle der Enochenfifhe (Teleostei). Die Tafel zeigt in der Mitte vier verjchiedene Arten von Knochenfilchen, die durch ihre abjonder- lichen Formen fi von den gewöhnlichen Teleoftiern weit entfernen. Dieje Gruppe, Tchroimmend int Meere gedacht, it rings umgeben von einem Kranze von zwölf Filchjiehuppen, die jchwach vergrößert dargejtellt ind; fie jollen die zierlihe Geftalt und darakteriftifche Struktur diefer Enöchernen Hautgebilde zeigen. Die Schuppen der File ind dünne Knochenplatten, die in bejonderen Falten der Lederhaut, ven jogenannten „Schuppentafchen”, von Bindegewebszellen gebildet werden. Man unterjcheidet drei ver- Ihiedene Hauptformen derjelben, die für die drei Unterklaffen der echten Filche größtenteils charakteriftiich find. Die älteften Fiüche jind die Urfifche (Selachii); zu ihnen gehören die Stammformen der ganzen Klafje jowie die modernen HSaifische und NRochen; ihre derbe Haut ift gleihmäßig mit Vlacoivfhuppen bededt, die in ihrer Struktur den Zähnen der Mundhöhle gleichen und daher auch „Hautzähne” genannt werden. Aus diejen verfnöcherten Vapillen der Lederhaut find durch ftärkere Entwicehing des Schmelz: überzuges die Ganoivjhuppen entitanden, die Schmelzfchuppen oder Slanzfchuppen der Schmelz- fifde (Ganoides). Won diefen ftammen die jüngeren, erft in der Juraperiode auftretenden Knochen: fie (Teleostei) ab, zu denen die große Mehrzahl aller jebt lebenden Filche gehört. Ihr Körper ift gewöhnlich mit dünnen, vurchfichtigen Glasjchuppen oder Diaphanfhuppen bevert, die auch fehon bei einem Teile der jüngeren Ganoiven durch Rücdbildung von Schmelzfchuppen fich entwidelt haben. Sn- defien gibt e3 auch verjchiedene Familien von Knochenfiichen, bei denen die Haut nicht mit gewöhnlichen Slasihuppen bevedt ift, Jondern mit größeren Knochentafen. Das tft der Fall bei den Kofferfiihen (Ostraciontes, Tafel 42) und ebenfo bei drei Knochenfiihen unjerer Tafel 87 (Fig. 1, 2, 3). Die Diaphanjhuppen der gewöhnlichen Knochenfiiche (Fig. 5—16) find meiftens jehr dünne, durhfichtige und biegfame Knochenplättchen von länglichrunder oder fast vierediiger Form, regelmäßig in Längsreihen und Duerreihen geordnet. Mit ihren hinteren freien Rändern deden fie fich dachziegelähnlich (in der Nichtung von vorn nach hinten), während ihr vorderer oder bafaler Teil in der Schuppentafche der Lederhaut befejtigt it. Die meiften Diaphanjhuppen zeigen an ihrer Außenfläche eine harakterijtifche Skulptur, ein Syjtem von radial-fonvergierenden Streifen oder Leiften (Längsrippen) und feineren, fie Ihneivenden, Fonzentrifhen Duerftreifen (Ouerrippen). Die Längsleiften ftrahlen gewöhnlich von einem erzentriihen Scheitel aus, welcher der Mitte de3 hinteren freien Randes genähert ift, jeltener in der Mitte der Schuppe liegt (Fig. 2, 3). Man unterfcheidet al zwei Hauptformen der Diaphanfchuppen die zyKloiden und ctenoiven Glasihuppen. Die meiften bier abgebildeten Formen find KRammjehuppen (Ctenoides); ihr hinterer freier Rand it zierlich gezahnt oder mit vielen Stadeln und Zaden fammartig bejebt. Da- gegen it er glatt umd abgerumdet bei den gewöhnlichen Rundfhuppen (Cycloides). Bisweilen ift auch die äußere freie Oberfläche der Schuppen gezähnt Rafpelfhuppen, Sparoides, Fig. 13). Fig. 1—4. Bier ungewöhnlide Yormen von | Senochenfijchen (Teleostei). Fig. 1. Pegasus chiropterus (Haeckel). Das geflügelte Mufenpferdchen (Sumatra). Familie der Qafaphrarten. Dieje Jonderbaren fliegenden Fiichchen Tcheinen den Übergang von den Panzerwangen (Cataphracti) zu den Birfchelfiemern (Lophobranchii) zu bilden; jie nähern fich einerjeit8 dem Flughahn (Dacty- lopterus), anderjeitS dem Seepferochen (Syngna- thus). Die neue, bier abgebildete Art wurde am 23. Februar 1901 in der Truffanbat (an der Süpfüfte von Sumatra) gefangen; fte unterfcheidet ft von den verwandten indischen Arten durch die Bil- | dung der löffelfürmigen Schnauze und des achtefigen Rumpfes Jowie die zehn Knochenringe des Schwanzes. ig. 2. Hippocampus antiquorum (Leach). Das Fletternde Seepferdchen (Mittelmeer). Familie der Synanalhiden. Der biegfame Kletterihwanz dient zum Felt | halten an den Algen, zwijchen denen das gepanzerte Fiüchchen lebt. Das Männchen trägt die Gier in Bruttafhen an der Schwanzmwurzel. Fig 3. Phyllopteryx eques (Günther). Der feßentragende Algenfiih Qluftralien). Familie der Synanathiden. Die jonderbaren Feen und Lappen auf ven Knochendornen der Hautjchilver gleichen in Form und Farbe den Blättern der Algen, zwijchen denen diefer Fi) Kletternd lebt. Diefe Schusvorrihtung (‚„Broteftive Mpnlichkeit) ift durch mimetische Anı- pallung und Naturzühtung entitanden. Sig. 4. Antennarius tridens (Bleeker). Der Dreizad-Seetenfel (Snoijcher Ozean). Familie der Pedieulafen. Der erite Strahl der Rücdenflofje jteht toliert über der Schnauze, trägt einen Dreizad und dient al3 beweglicher Tentafel Towohl zum Taften wie al3 Köder zum Anloden der Beute. Die Wurzel der Bruftfloffen ft armartig verlängert. Fig. 5—16. Einzelne Schuppen von uochjen: füchen (Teleostei), jwach vergrößert. Fig. 5. Chrysophrys aurata (Cuvier). Shter Golobraffe (Mittelmeer). Familie der Sparoiden. Sig. 6. Pagellus erythrinus (Cuvier). Ioter Seebraffe (Mittelmeer). Familie der Sparoiden, Sig. 7. Box vulgaris (Cuvier). Gabelihwänziger Gabelbrafle Mittelmeer). Familie der Sparoiden. tg. 8. Anthias sacer (Schneider). Gejtreifter Heiligenberih (Mittelmeer). Familie des Perroiden. Fig. 9. Apogon imberbis (Günther). Bartlofer Glattbarih) Mittelmeer). Familie der Perwniden. Fig. 10. Üentriscus scolopax (Ouvier). Kohrmündige Meerichnepfe Mittelmeer). Familie der Tentrisriden, | Fig. 11. Hypostomum plecostomum (Owvier). Stacdheliger Panzerwels (Südamerika). Familie der Silueoiden. tg. 12. Fistularia ehinensis (Lacepede). Chineftiher Bfeifenfiih (Chinefiihes Meer). Familie der Fiftulariden. Fig. 13. Solea vulgaris (Quensel). Gemeine Seezunge (Nordjee). Hamilie der Pleueonerfiden. Sig. 14. Searus enneacanthus (Bleeker). Bunter Bapageifiih (Mittelmeer). Familie der Tabeoiden. ®ig. 15. Haemulon elegans (Cuvier). Kotlippiger Sägebarih (Snoiihes Meer). Familie der Priffipomiden. Fig. 16. Cantharus vulgaris (Ouvier). Cantaro-Meerbraife (Norofee). Familie der Sparoiden. aeckel, Kunstformen. der, Natur. Ani Se a ne 5 Fe N), A % BER IT en = — = ier. Gold ne ehe), Ga elichwwänzi Familie d It zen | FR. 8. AnthideZaeer (A fi RER, hai Nie € | NIE pt \ DD —_ Blie des Per | } ya Ä hi ei ei ERREN eh Sn N en { RN ge aD des ud N ©; unge de3 Sc RU un SS RE 9 Ic ee En ber an (Günther), f DMos Rartfofer 6 attogeie (° )-nJ | (Mittelmert) en der Kr "L \ dient zum Selt- / u das gepatzeri N EL Dien&ier it en num (Cuvic ae Des, Sibomerie),, et @ De APIS ame en, an A: ip 12: Bing EN a Be in dr nr ERS ineftfchy KA (@ H09 Me Fan bi \ 17 feinen. : 2 13. 2 Yı je 8 (Que 15h " Gemeine Segungh (Roidfe). | = ‚Searus ent A thus (Bleche A ; R Bei FR Bine ag ee a DE eialan ya et FRRL Hatterno Te | onrrichtung ae nlichteit‘ 4 5 minvetifche Anz pallung und hun N RATEN. Be rulafen, RL EN = ae di, olog N) u ie Engl Du .r . B e: ertttofle: fi ig en tm Si gebpa Ss Dieigaci NN. en ii nie er. N: > u ! ” Dr A Die Wurf ee = 2 Ber IE n le nad u - ı . “ ’n 2 Eu N sn: ui u * D ie \ j >i# - 4 # en h . in a a — n - * . Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 87 — Pegasus. G Z ; NG d | INTERN VL SEN RN P 00% RI? 2 # x; Ex ze as 13 AT} ) % a“ 3R DR > H vr Teleostei. — Stnochenfifche. Tafel 88. — Pilema. Discomedusae. Sırheibengnallen. Stamm der Mellelliere (Onidaria); — Klafle der Tappenguallen (Acraspedae); — Pronung der Sıheibenguallen (Discomedusae); — Ynterordmung der Wurzelmimdigen (Rhizostomae). Die wurzelmindigen Scheibenguallen, die auf diefer Tafel dargejtellt find, gleichen im wejent- lichen Körperbau den auf Tafel 28 abgebildeten Nhizoftomen. Ste unterjcheiden fi) aber von ihnen durch die verjchiedenartige Ausbildung der acht Mundarme und der zierlihen Anhänge, die fi an deren Saugfraufen entwidelt haben. Der butfürmige Öalletihtem (Umbrella), der zum Schwimmen dient, zeigt einen vegehnäßig vierftrahligen Bau; in dev Mitte feiner fonfaven Unterflähe (Subumbrella) Tiegt der cheibenförmige Magen, umgeben von den vier interradialen Gejchlechtsprifen (Oonaden). Bon Um: fveife des Magens gehen 8 over 16 Strahlenfanäle ab, die an der Unterflähe des Schtemes gegen deflen freisrunden Rand verlaufen und durch reiche Veräftelung ein zierlihes Kanalneß heritellen. In act Ein- ferbungen des gelappten Schiemwandes figen die acht Sumestolben oder Rhopalien, jever zufammengejegt aus einem Geruhsgrübhen, einem Auge und einem Gehörbläschen (oder Gleichgewichtsorgan). Die Fangfäden oder Tentafen, die am Schirmrande der übrigen Medufen fiben, find bei ven Ahizoftomen infolge von Nückbildung verfchwunden. Um jo ftärker find die Fangorgane an den acht Starken Mundarmen entwicelt, die durch Gabellpaltung der vier uriprünglichen (perradialen) Mundlappen entjtanven find. (Vgl. die Erklärung zu Tafel 28.) Da der zentrale Teil der Mumdöffnung bei allen Khizoftomen Thon in früher Jugend zuwächit und die fraufen Falten der Mundarme ebenfalls vielfach verwachlen, bilden fich an deren freier Fläche Taujende Kleiner Mundöffnungen, die durch feine Saugröhren die Nahrung in den Magen leiten. Die charakteriitiihen „Saugfraufen”, die jo entitehen, find jelten einfach (wie in Fig. 6, 7), meijtens jtark veräftelt, gefaltet und zu blumenkohlähnlichen Bildungen ent widelt. In der Familie der Vilemiden (Fig. 1—5) zerfällt die Saugfraufe an jedem der acht Arme in zwei Stüde, eine obere Schulterfraufe (Skapulette) und eine untere Enofraufe (Terminette); Lettere it oft mit zierlichen, kriftallähnlichen Galfertfnöpfen oder anderen Anhängen bejeßt. ig. 1--3. Pilema Giltschii (Haeckel). Familie der Pilemiden. Fig. 1. Seitenanfiht der ganzen Medufe, in halber natürlicher Größe. Fig. 2. Obere Anficht, Außenfhiem (die fon: vere Exumbrella). Fig. 3. Untere Anfiht, Unterfhiem (die fon- fave Subumbrella). Diefe neue Art der Gattung Pilema, an 23. Februar 1901 an der Süofüfte der nfel Sumatra beobachtet, ijt der Pilema clavigera (von der hineftischen Küfte) nächitverwandt; fie unter- jcheivet fie) von Ddiefer Spezies und von der ähn- (ihen Pilema stylonectes (von Gibraltar) durch die Bildung des Schtumrandes und der Mundarme. Der Schiemrand ist in 48 Lappen geteilt; jeder der acht Simnesfolben des Schirmrandes it von ein paar Keinen Dfularlappen umgeben, und dazwilchen fisen in jedem Dftanten vier zweiteilige VBelar- (lappen. An der oberen Fläche des hutförmigen Schirmes (Exumbrella, Fig. 2) it in der Mitte ver Magen fichtbar, von welchem 16 Ravdialfanäle gegen den Schiemrand laufen, um dort ein zier- liches KRanalneb zu bilden. Schirmes (Subumbrella, Fig. 3) zeigt am um: geklappten Rande acht Ginjehnitte, in denen die acht Stmesfolben fiten. Ihr Mittelteil wird durch die acht Itarfen Arme mit ihren Anhängen vervedt. In der GSeitenanfiht (Fig. 1) find die 16 Schulter: frauen fichtbar, die oben an den 8 Nrmen fißen, und die folbenfürmigen Gallertfnöpfe an ihrem unteren Ende. Die Saugfraufen find orange ge färbt, der Schirm bläulic weiß, die Nandlappen duntelblau, ähnlich wie bei unjerem europäilchen Pilema pulmo. Diejfe |höne neue Art trägt ihren Namen zu Ehren des Dr. Adolf Giltic in Iena, des ausgezeichneten Künftlers, welchen bie „Kunftformen der Natur” ihre ebenjo naturgetreue wie geihmadvolle Ausführung verdanten. Sig. 4. Rhopilema Frida (Haeckel). Seitenanfiht der Medufe, in natürlicher Größe. Dieje prachtoolle neue Art der Gattung Rhopi- lema, eine der jchönften Medufen, wurde am 10. März 1901 unter dem guator in der Malakfa- Straße gefangen. Sie trägt ihren Namen zur blei- benden Erimnerung an Fräulein Frida von U3lar- Gleichen, die funftfinnige Naturfreundin, die durch ihr feines Urteil die „Runftformen der Natur” viel- fach gefördert hat. Im ganzen jteht diefe neue Spezies der indiiden Rhopilema rhopalophora (von Madagaskar) nahe; fie unterjcheivet fi aber von ihr durch die Bildung des Schirmwandes und der Armkraufen. In jedem Dftanten des Schirmrandes fisen Gwifchen je zwei Sinnestolben und deren Dfu- larlappen) acht viererfige zweiteilige Velarlappen. Die 16 Schulterfraufen, die in der Mitte der Körper: | höhe einen zierlichen Gürtel um die vier Munppfeiler bilden, find länger als der freie Teil des Oberarıns, Die untere Flädhe des aber nur ein Drittel jo lang als die ftarfen Kaufen des Unterarms. Dieje find mit jehr zahlreichen glas- artigen Oallertinöpfen von breitantig-pyramidaler Form verziert; fie hängen gleich den prismatiichen Slasperlen eines Kronleuchters unten herab. Acht jftarte Gallertnöpfe, viel größer als die übrigen, zieren das untere Ende der Dorjalfraufen. Die Farbe diejer eigenartigen Meduje it ein zartes grünliches Blau; die vier Gomaden und die Armfraufen find vojenrot gefärbt; der Magen und die Kanäle Tee grün, die aht Augen purpurrot. Der Durchmeffer des Schirmes beträgt 16 cm, die Höhe 5 cm. ig. 5. Brachiolophus eollaris (Haeckel). Seitenanfiht der Medufe, in natürlicher Größe. Dieje Bileniive (von den Galapagos-Snjeln) be- ist im ganzen den Körperbau von Pilema (Fig. 1—3); jte unterjcheidet fi) aber dadurch, daß die 16 Schulterfraufen untereinander mit den Seiten: rändern verwachlen find, und eben)o die Bajalteile ver gabelfürmig verzweigten Unterarme. So bilden die Schulterfraufen einen jtarfen Gürtel um den mittleren Teil des Körpers. Fig. 6, 7. Cannorrhiza connexa (Haeckel). Fig. 6. Oeitenanfiht dev Medufe. Fig. 7. Anfiht von unten, in natürlicher Größe. Diefe auftraliihe Ahizoftome, in der Nähe von Neufeeland gefangen, gehört zur Familie der Ber- juriden; fie it Durch die einfache Bildung der acht zylindriihen Mundarme ausgezeichnet, die mit ihren Seitenrändern zu einem actfantigen pris- matischen Rohre verwachlen find. ur die unteren Snden der Arme find frei und nad außen um- gebogen. Bei der Anfiht von unten (Fig. 7) jteht man in der Mitte den Gingang in das enge Mund: rohr, außen davon die vier perradialen Munppfeiler, zwilchen denen die Gingänge in die vier interra- dialen Gejchlehtshöhlen Liegen. Tafel 88 — Pilema. (len Benguta ei ® 3%, n >) de) 15Scome D Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 89. — Testudo. Chelonia. Sıhildkröten. Stamm der Wirbelfiere (Vertebrata); — Baupfklalle der Kiefermäuler (Gnathostoma); — Alalfe der Sihleicher (Reptilia); — Tegion der Scıhyildkröfen (Ohelonia). Die eigentümlich gejtaltete Legion der Schildfröten (Chelonia) gehört zu jenen Speztaliiten- Gruppen der Neptilienklaffe, die jih dur Anpaflung an bejondere Lebensbevingungen und Gemohn- heiten weit von der urjprünglichen Stammgruppe der eivechjenähnlihen Tocojaurier entfernt haben. Sm Gegenjag zu dem langgejtredten Körper der meiiten übrigen Neptilien ift derjenige der Schilofröten jtark verkürzt (ähnlich wie bei den Batrachiern, den Fröfhen und Kröten, unter den Amphibien). Die Ihnabelartigen Kiefer find zahnlos. Der Haupteharaktter Liegt in der Bildung des feften Knochenpanzers, der den gevrungenen, breiten und Furzen Rumpf jchügend umgibt. Im der bijtorifhen Entwicelung diejes Vanzers, der aus Knochen der Teverhaut bejteht (glei) den Schuppen der FZilche), ind zwei Haupt- jtufen zu unterfcheiden, die älteren Pflafterichilofröten und die jüngeren VBanzerfchilofvöten. Die alte Stamm- gruppe der Pflafterfhildfröten (Atheconia) kommt verfteinert jhon in der Triasformation vor (Psephoderma im Dacjfteinfalf) und in der Kreide (Protostega u. a.); heute lebt davon nur nod) ein einziger Überreft, die merkwürdige Lederfchilofröte (Dermatochelys, Fig. 1). Das Hautffelett diejer Atheconier gleicht noch demjenigen der älteren Keptilten, von denen fie abjtammen (dev Anomo- dontien und Tocojaurier); es bejteht aus zahlreichen Kleinen Knochenjtücichen, die getrennt in der Leverhaut liegen over ein zufammenhängendes Pflafter bilden. Das Hautjfelett hat noch feinen Zufammen- hang mit dem inneren Knochenifelett. in jolcher befteht dagegen in der zweiten Hauptgruppe, bei den jüngeren Banzerihildfröten (Thecophora). Hier verbinden fi die vielen Kleinen Knochentäfelchen der Lederhaut zur Bildung eines unbeweglichen Knochenpanzers, der zugleich mit den Bruftwirben und tippen feit verwächft. Nur zwei große Öffnungen bleiben an diefer Knochenfapfel: ein Vordertor, aus vem Kopf und Vorderbeine, ein Hintertor, aus dem Schwanz und Hinterbeine beweglich hervortreten. Die Oberhaut (Epidermis), welche diefen Panzer der Lederhaut überzieht, bleibt nur bei den älteren Chelo- niern weich (Hautjchildfröten, Bursochelya); bei den jüngeren (Hornjchilofröten, Cerachelya) verhornt fie und bildet die jtarfen Hornplatten, die als „Schilopatt” technisch verwertet werden. Sig. 1. Dermatochelys eoriacea (Blainnille). | die primitive Bildung de3 inmeren und Außeren Lederjhildfröte (Tropenmeere). Sfeletts, die noch in Feiner Verbindung jtehen. Dromung der Atheconia, Hamilie der Dermatochelyda. | Das Hautffelett beiteht aus einer großen Anzahl Die Crerichilofröte gehört zu den größten leben | von £leinen Knochentäfelchen, die in ein mojaifartiges ven Chelomien; jte wird 2 m lang und über 10 | Bflafter geordnet und von der weichen Lederhaut HZentner jchwer und findet jih nur felten in den | überzogen find; diefe zeigt am Küchen fieben vorsprin- tropiichen Meeren. Von allen anderen lebenden | gende Längskiele. Die Vorderbeine find jehr lange Schildkröten unterjcheivet ich dieje einzige Art durch | Nuderfloffen, doppelt Jo lang als die Hinterbeine. Fig. 2. Caretta imbricata (Gray). Garett-Schildfröte (Tropenmeere). Pranung der Oryptodera, Familie der Carettida. Die Carett-Schilofröte fommt in allen wärmeren Meeren vor, wird 1 m lang und fteht der befannten Suppen-Schilvfröte (Caretta viridis) fehr nahe; fie unterjcheidet ich von ihr dadurd, daß die großen Vanzerplatten des Nürens ji) dachziegelartig über- einanderlagern. Das Schilöpatt, welches diefe dicken Hornplatten liefern, ift von bejonderer Güte. Die | vier Beine find auch bei diefer Seefchildfröte, wie bei der vorigen, in Nuderfloffen verwandelt. Sig. 3. Hydromeda tectifera (Wagler). - Shlangenhals-Shildfröte (Südamerika). Prönung der Pleurodera, Familie der Neochelyda. Die Schlangenhals-Schilöfröte, 40—50 cm lang, bewohnt die Flüffe und Seen von Brafilien und zeichnet fich durch die Zänge ihres jehr bemeg- lichen, Ihlangenartigen Halfes aus; diefer it länger als die Bruftwirbelfäule, die unter dem Jehr flachen Kücenjchtlde verborgen. tt. Fig. 4. Chelys fimbriata (Dumerü). Hgotten-Schildfröte (Südamerika). Drdmung der Pleurodera, Hamilie der Neochelyda. Die Zotten-Schilvfröte oder „Matamata“ wird 2 m lang (das Nücenfchild, mit drei Längsreihen ftarker Eonifcher Kielhöder, 1 m). Der lange, fehe bewegliche Hals und der Kopf find mit veräftelten Hautzotten bejest, die im Waller flottieren und den auf dem Grumde der Flüffe im Schlamme verftecit liegenden Tieren als Köder zur Anlocdung der Fifche dienen. Die Naje it in einen Nüffel verlängert. | | ig. 5. Testudo geometrica (Linne). Stern-Schildfröte (Südafrika). Promung der Cryptodera, Familie der Testudinida. Die Stern-Schilöfröte (20 cm Lang) ift unferer gemeinen europäilchen Landichildfröte (Testudo graeca) nahe verwandt, zeichnet fich aber vor diejer und anderen Arten. der Gattung durch die pyra- mivalen Banzerplatten des Nücenjchildes aus, deren gelbe Kanten auf dem braunen Grunde eine ftern- fürmige geometrilhe Zeichnung hervorbringen. Fig. 6. Testudo elephantina (Dumeril). Glefanten-Schildfröte (Galapagos). Drdmung der Cryptodera, Familie der Testudinida. Die Riefen-Sdhildfröte oder Glefanten-Schildfröte ' erreicht ein Gewicht von 4—6 Bentner umd darüber; the Hochgewölbter Banzer wird 1m hoch und 1,5 m ‚Kielhöcer (wie in Fig. 4 md 5). lang. Früher in großer Menge auf den „Schild: fröten=Infeln” (Galapagos, Maskarenen) vorhan- den, find dieje folofjalen Keptilien, wegen ihres wohl- Ihmecenden Sleifches mafjenhaft vertilgt, jest nahezu ausgejtorben. | Sig. 7. Chelydra serpentina (Schweigger). Alligator-Schildfröte (Nordamerika). Pronung der Cryptodera, Familie der Chelydrina. Die Schnapp-Schildkröte oder Alligator-Schilp- fröte, häufig in den Flüffen von Nordamerika, wird über 1 m lang und 20 kg jchmer. Das Rüden: Ihild (60 cm lang) trägt drei Reihen fegelfürmiger Der ftarfe Schwanz it oben mit einem zadiger Kamm be- watlnet (mie bei Krofodilen) und länger als bei ven meilten anderen Schildkröten. Huechel, Kunstformen der Natur, Tafel 89 — Testudo. Chelonia. — Schilößröten. Tafel 90. — Oallocystis, Uystoidea. Bentelfterne. Stamm der Sfernliere (Eehinoderma); — Baupfklaffe der Bonvineken (Monorchonia); — Alalle der Beufellferne (Oystoidea). ‚Die Kaffe der Beutelfterne oder Seeäpfel (Cystoidea) lebte nur während des paläozoiichen geitalters, vor vielen Millionen Jahren; wir Fenmen daher von diefen (ängft ausgeftorbenen Sterntieren (ebenfo wie von den Urnenfternen, Tafel 95, und von den Knofpenfternen, Tafel 80) mr die verjteinerten Überrefte. Gleich den beiden leßteren Klaffen lebten auch die Cyftoideen feitiisend auf dem Grunde des Meeres, meiftens an einem gegliederten Stiel befeftigt. Der beutelförmige, oft faft Fugelige Körper tt mit Starken Kalfplatten gepanzert und zeigt gewöhnlich drei Offmungen. Die obere ffmung (dem Stiel gegenüber) Tiegt zentval und ift der Mund; die beiven anderen Öffnungen Fiegen erzentriih, auf einer Seite. Die größere untere ift die Afteröffnung (oft pyramidenförmig, mit 5 bis 6 Klappen geichloffen); die Kleinere Öffnung, zwifchen Mund ımd After, ift die Gefhlehtsöffnung (Gonoporus). ‚Der Mund der Beutelfterne ift von einer Fühlerrojette oder Ambulafral-Nojette (Antho- dium) umgeben, die gewöhnlich aus fünf bandförmigen oder blattfürmigen Strahlen (den Ambulacra) zufammengejeßt ift; jeltener find deren mır vier vorhanden (Fig. 1), drei (Fig. 9), oder zwei (ig. 6). Sedes Fühlerfeld oder Ambulacrum befteht aus einer äußeren Zufuhrrinne (Subvector) ımd einem darunter gelegenen und dazugehörigen Veile der inneren Wallerleitung oder des Ambulatral-Syitems. Das Zentrum diefer Waflerleitung it ein Waffergefäßring (Eiydrocirceus), der den Mund umgibt und durch eine äußere Öffnung, das Wafferlod (Hydroporus), Seewaller von außen aufnimmt (Fig. 11). Die Strahlgefäße oder „BerravialKanäle” (meiltens fünf), die vom Ringfanal abgehen, laufen ftrahlig iiber eine Xürzere oder längere Strede der Banzerfapfel (Theca); fie geben jeitlihe Mtchen an die beweglihen Finger ab, die meiltens in zwei Neihen längs der Zufuhrrinnen georonet und mit Kleinen Nlättchen bevect find. Die Nahrung wird in den Subveftoren durd Wimperbewegung dem Punde zu: geführt. Alle hier in natürlicher Größe oder jchwach vergrößert abgebildeten Cyftoiveen find verfteinert im Stlurifhen Gebirge gefunden worden, die meilten in Rußland und Nordamerika. Fig. 1. Staurocystis quadrifaseiata (Haeckel). Der langgeftielte Kelch tt eiförmig=vierfantig, indem nur vier freuzftänvige Fühlerfelder entwicelt jind; jedes tt mit zwei Reihen von beweglichen ge- gliederten Fingern eingefabt. Link oben die After: öffnung, von 6 bis 8 Klappen umgeben; vechts zentralen (mit fünf Klappen gejehlojjenen) Mumpe laufen fünf feine verzweigte Fühler-NRinnen über die Wlatten weg; am Cnde jedes Ajtes derjelben it der Anjab eines Fingers Jichtbar. große After mit je Klappen. ig. 3. Protocrinus fragum (Zichwald). Unten der oben eine Porenvaute (Madreporit?). Fig. 2. Glyptosphaera Leuchtenbergii (Johannes Müller). Der Eugelige Kelh (von oben gejehen) ift aus unregelmäßigen Platten zufammengejegt. Bon dem Der fugelige Kelch (im Alter frei) zeigt, von oben gejehen, in der Mitte die dreiipaltige Mund- Öffnung, von der die fünf gefiederten Fühler-Rinnen abgehen; jeder Fiederaft mit Gelenffläche für einen Finger. Unten der After mit jebhs Klappen. Fig. 4, 5. Oystoblastus Leuchtenbergii (Volborth). Der fugelige Keld), in Fig. 4 von oben Mtund- jeite), in Fig. 5 von hinten (Afterfeite) gejehen, zeigt in der oberen Hälfte eine Blumentofette (Antho- dium), die aus fünf gefieverten, lanzettförmigen Fühlerfevdern zufammengejett it. Zwilchen zmei Kleinen Ambulafren liegt Iinfs die Kleine GejchlechtS- öffnung, vechts unten die große Afteröffnung. Fig. 6. Pseudoerinus bifaseiatus (Fearce). Der Linjenfürmige geftielte Kelch it von zwei Seiten ftark zufammengedrückt. Der Nand der Zinfe it vorn mit zwei Doppelveihen von Fingern Itrahlig bejeßt, die auf zwei gegenjtändigen Fühlerfeldern jtehen; die drei anderen Ambulafven find rücgebildet. Fig. 7. Syeoeystis angulosa (Leopold Buch). Der vieledige Kelch fist auf einem jtarfen ge aliederten Stiel und tft aus 19 polygonalen Tafeln zulammengejeßt, die einen Kippenftern tragen. Der Mund (oben) ift von fünf Ihwachen Armen umgeben. Fig. 8. Galloeystis Jewetti (Hall). Der eiföürmige Kell), von hinten gejeben, zeigt oben in der Mitte den After Durch jehS Klappen geichlofjen), zu beiven Seiten desjelben zwei von den fünf langen bandförmigen Fühlerfeldern, die zwei Reihen von Finger: Anfäten tragen. ig. 9. Hemicosmites extraneus (Bichwald). Der eifürmige Kelch ift aus großen fechgecfigen | Sternplatten zufammengejeßt. Links ift der Miter (mit jechs Klappen) fichtbar, unten der Anjat des Gtiels, oben der Mund mit dem Anja von drei Armen. Fig. 10. Glyptoeystis multipora (Biülings). Anficht des eiförmigen Kelches von oben, von der Mundflähe. Das fünfftrahlige Fühlerfeld (Antho- dium) zeigt in dev Mitte die vreiftrahlige Mund- | furche (mit zwei Reihen von Vlättchen gedect). Nach) vorn (in der Figur oben) geht das einfache mittlere Fühlerband ab, während fich rechts und Ninfs die beiden Jeitlichen Ambulafren gabelförmig teilen. Zwi- Ihen le&teren Liegt unten die Gejchlehtsöffnung. Sig. 11. Glyptocystis pentapalma (Haeckel). Anfiht des Mundfeldes, von oben, um die harakteriftiiche Bildung der Fünfjtrahligen Fühler: voJette zu zeigen (Anthodium pentapalmare oder Jogenannte Hydrophora palmata). Der zentrale Mund it vom Wallergefäßring umgeben, von dem die fünf Strahlgefäße abgehen. Sedes derjelben teilt fi am Ende in fünf Ute, deren jeder in einen Finger übergeht. Unten am Rüden tft die Öejchlechts- öffnung Jihtbar, von drei Klappen gejchlofen. Fig. 12. Der eiförmige Kelh it aus drei Neihen von Chiroerinus testudo (Haeckel). großen Jechsechigen Tafeln zufammengefegt; die ftarfen Kippen, die vom Mittelpuntt der Tafeln ausftrah- (en, bilden einen Kranz von rautenfürmigen Figuren. Der Mund (oben) tt von 25 gegliederten, zwei- zeilig getäfelten Armen umgeben (im fünf Gruppen). Fig. 13. Caryocrinus ornatus (Thomas Sayy). Der eiförmige Kelch tt aus vier Oürteln von großen vieledigen Tafeln zulammengefett, von deren Mitte ein Rippenftern ausjtrahlt. Der Mund oben tjt dreiitrahlig, von neum geglieverten Armen umgeben. Fig. 14. Agelacystis hamiltonensis (Haeckel). Der freistunde, flah Iheibenförmige Kelch ift mit Fleinen Schuppen gepanzert und von der oberen Kelchdede durch einen Gürtel von größeren Tafeln ge- trennt. Die fünf bandförmigen Fühlerfelder find jtart gefrümmt. Der zentrale Mumd it mit vier Klappen, ı der erzenteilche After mit aht Klappen gejchlofjen. Fig. 15. Agelaerinus vorticellatus (Hall). Der flache jcheibenfürmige Kelh it dem von Agelacystis ähnlich; aber die fünf bandförmigen Fühlerfelder find breiter und S-fürmig gewunden. - Zur Tafel 90 — Calloeystis. SEIT Fre FEN 7 I S S \ S | 2 N e IE R t S 5 L / RR S \ S Se) oJ 2% Ve SH ai ENT Haeckel, Kunstformen der Natur I = pm in‘ Fig \ ? in, h 1%; "Ar NY ne ı Aufich Amel, ale e4 ie jchlechts- | 4 Seld) A Va ‚auzn\dofe: n od Seiten tat z arme Üe t Rand ber Anfe. | it, vorn ntig ei; Gppeteien i Don Anger fteaßl u be ebt,/ Die auf) zwei ‚& IR ılägıdioen Su Stecher ij Diei üNberen u Anbulakten fü Pr n 0 up en Sof ei / « fanımepäk fest; hit einen ne tragen.» Dep | en ek it op‘ EI Ei. IMenten ung ben. Tall). on Hagen; Ein . | \ferot Klapken ! zudem. bi ” ar 9 Henie); ni -aleworquld Al BEN ; „Der AR ge ci ‚oben ber, Mund mit dr t Afag von bel Fomf 1. de RR Si: 1. Mm Oeyetign ultipora da Mllings 2 D) EN EB AbemigenN Tr vo el ae st per \ E* td y | ap Haeckel, Kunstformen der Natur, Tatel 90 — Calloeystis. OCystoidea. — Zdeutelfterne. Die fehlte Auflage diefer großen EnzyFlo- päote enthält mehr als 11,000 Abbildungen, Karten und Pläne im Tert und auf über 1400 Bildertafeln und Kartenbeilagen. Sie jmd ftets den zugehörigen Artikeln: bei- geheftet, in Holzfchnitt, Kupferftich oder Sarben- dr ausgeführt und umfafjen: co Tafeln zur Völkerkunde und Kultur- gelchichte. | 22 Tafeln zur Anatomie und Pbyliologie des Menfchen. 193 Tafeln zur Zoologie, Entwickelungs- gelchichte ıc. 141 Tafeln zur Botanik, namentlih Inou- firie-, Gefpinft-, Nahrungs, Senußmittel-, Arznei- und andre wichtige Xubpflanzen, zen 2c., deutiche Walobäume, biologijche Gruppen, Sloreigebiete 2c, 62 Tafeln zur Mineralogie, Geologie und Paläontologie, geologiijhe Erodurdh- fchnitte, Tiere und Pflanzen der Urmelt, 18 Oeologilche Karten. 28 Tafeln zur Phyfik und Meteorologie, die wichtigften phyfifaliichen Gejetze und Inftrumente erläuterno, 22 Tafeln zur Altronomie, zur Erflärung der BHimmelsförper, Mlonolanofchaften, Sonnenprotuberanzen, Inftrumente 2c. ıx0 Tafeln zur Technologie, zum Oewerbe- und Fabrikwelen, die wictigiten MNla- fchinen und Induftrier. 24 Tafehr zur Elektrotechnik. 26 Tafeln zum modernen Bau- und In- genieurwelen. 51 Tafeln zum Kriegs- und Seewelen, die mwichtigften Waffen, Gefüge, Kriegs- fchiffe 2c, darftelleno. 44 Tafeln zur Kand- und Bauswirtichaft und zum Sport, Majchinen-, Kultur- uno Tierzuchtbiloer. 12 Tafeln zum Obft- und Gartenbau. 69 Tafeln zur Kunftgefchichte, die wichtig- ften Bauftile in ihren hervorragenoften Werfen, die moderne Architektur der Haupt- ftädte 2c., die Hauptwerfe der Bildbauer- kunft (24 Tafeln). 30 Tafeln Bildnilfe berühmter Männer. sı Tafeln zur Kunftinduftrie, die Orna- mente aller Sttlarten, Flafftfche Proben der wichtigften Kunftgewerbe, Koftimfunde, Aumismatif ıc. % Tafel zum Schriftwelen. 8 Tafeln ver Flaggen, Wappen, Orden, Münzen ic. 120 Karten Zur politilchen Geograpbie. 56 Karten zut phyfikalilchen Geographie, pflanzen= und tiergeographiiche, ethnogra- phiiche, ftatiftiiche und Derkehrsfarten ıc, 25 Gelchichtskarten der wichtigften Staaten, 0 Städtepläne und Umgebungskarten. Ein unentbebrlicher Hausichat:. Mehr als 148,000 Artikel und Derweifungen auf über 18,240 Seiten Text mit mehr als 11,000 Abbildungen, Karten und Plänen im Tert und auf über 1400 Illuftra- tionstafeln (darunter etwa 190 Farbendrucktafeln und die -heimifchen Giftpflanzen, Sierpflan- | 24 Tafeln zum Bergbau und Hüttenwelen. 300 Telbfitändige Kartenbeilagen)fo- wie 130 Textbeila- gen enthält das fo- eben in vollitändig neuer Bearbeitung und glänzender Aus- jtattung erfcheinende berühmtefte Hach- Ichlagewerf des all gemeinen Wiffens: Großes Konverfations-Lexikon. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. 20 Bände in Halbleder gebunden zu je 10 Mark (12 K) oder in Prachtband gebunden zu je ı2 Mark (14 Kzoh): Ein vollftändiges Wörterbuch des menfchlichen Willens hat man Meyers Großes Konverfations-Lerifon genannt, weil es alles, was der Inbegriff der heutigen Weltbildung erheifcht, alles, was Wiffenfchaft und Erfahrung zur menfchlichen ‚ Kenntnis gebracht haben, in muftergültiger Darfteliing umfaßt. Da konnte es denn für die Meubearbeitung diefes modernften, in nahezu einer Million von Eremplaren ver- breiteten monumentalen Werkes feine andre Kofung geben, als dasfelbe zu immer größerer Dollfommenheit auszubilden und daducch fein Anfehen zu erhalten. Seine befannten Dor- zuge: Swecmäßigfeit der Anlage, Elare, allgemein verftändliche Darftellung, einheitliche Bearbeitung, Unabhängigkeit und Sicherheit des Urteils, Objektivität, namentlich au in Fonfeffionellen Dingen, Dollitändigfeit neben erprobten Einrichtungen für die praftifche Benugung 2c. find in wefentlichen Teilen noch vermehrt und erhöht worden. Band in Hand mit der textlichen Neugeftaltung und wefentlichen Erweiterung des Merfes geht eine planmäßige Ausbildung des illuftrativen Teiles. Die Tertbilder zeichnen fich, wie bisher, durch ftrenge Sachlichkeit, technifche Dollendung und inftruftive Klarheit aus und bringen auf allen Gebieten vieles Teue. Die Aliujtratianstafein wurden ebenfalls den erhöhten Ahrforderungen entfprechend vielfach durch neue Dar- ftellungen erfegt und um einige hundert vermehrt, darunter 190 Sarbendrucdtafeln von hervorragenden Fünftlerifchen und wiffenfchaftlichen Wert, wie fie in feinem andern Werfe geboten werden. Der Atlaz der Erdbefchreibung hat eine gründlihe Neu: geftaltung erfahren und darf als eine Fartographifche Müufterleiftung bezeichnet werden. Zahlreiche Neuftiche haben vorhandene Karten erfegt, und eine große Anzahl neuer Stadt- pläne and Karten, darunter auch folche geologifchen, phyfifalifchen, tier- und pflanzen- geographifchen Inhalts, find hinzugefommen. Auf eine [höne äußere Ausftattung des ganzen Merfes wurde alle Sorgfalt verwendet. Schrift, Drud, Papier und ein ebenfo eleganter wie gediegener Einband werden die verwöhnteften Anforderungen befriedigen. Sünf Bändeliegen bereits vor, die weitern erjcheinen nretwadreimonatlichen Paufen. Eine intereffante Sufammenftellung von fachlichen Urteilen maggebender Perjonen und der hervorragendften Zeitungen über den Wert und die mmübertrefflichen Eigen- fchaften des Meverfchen Konverfations-Lerifons fowte ausführlichen Projpeft jendet die Derlagshandlung auf Derlangen gratis zu, Druf von Bibliograpkifchen Jnftitut in Keipzig, Zehnte Lieferung. ß Preis: 3 Mark. Leipzig und W Tafel 91. Astrosphaera. Klaffe der Nadivlarien (Legion der. Spu: mellarien). Tafel 92. Alsophila. Farnpflanzen (Pterido- phyta) aus der Klaffe der Laubfarıe (Filicinae). der Wurzelfüßer (Rhizopoda), Klafje der PVilztiere (Mycetozoa). Tafel 94. Araucaria. Blumenpflanzen aus der Hauptklafje ver Nadtjamigen (Gymno- spermae), Slafje der Hapfenbäume (Co- | niferae). Tafel 95. Placoeystis. Sterntiere aus der Hauptklafje vr Monordhonten (Noncincta), | Kaffe der Urnenjterne (Amphoridea). Urtiere aus der | Hauptklalje der Wurzelfüßer (Rhizopoda), | : ® : Tafel 98. Aurelia. Tafel 93. Areyria. Untiere aus der Yauptklafje & Inhalts -Berzeirinis um 10, Beil, Tafel 96. Sabella. Gliedertiere aus der Haupt: flajje dev Ringeltiere (Annelida), lafie ver Boritenwürmer (Ohaetopoda). Tafel 97. Terebratula. Wurmtiere aus der Hauptllaffe der Bufhmwürmer (Proso- pygia), Klalje der Spiralfiemer (Spiro- branchia). Neileltiere aus der Klaffe ver Heraspeden, Ordnung der Scheiben: guallen (Discomedusae). Tafel 99. Trochilus. Wirbeltiere aus der Klafje ver Vögel (Aves), Unterflafle der Kiel- vögel (Carinatae), Familie der Kolibris (Trochilidae). ı Tafel 100. Antilope. Wirbeltiere aus der Klaffe der Säugetiere (Mammalia), Legion der Yuftiere (Ungulata), Yamilie der Anti: (open (Antilopina). Br, Pu, kam San en u Vafel 91. — Astrosphaera. Spumellaria. Sıhanmjtrahlinge. Stamm der Urfiere (Protozoa); — Baupfklafle der Wurzelfüker (Rhizopoda),; — Klalle der Stvahlinge (Radiolaria); — Legion Der Peripyleen oder Sıhaumllrahlinge (Spumellaria). Die fornenreiche Zegion der Schaumftrahlinge (Spumellaria), von denen über 2000 Arten befannt find, zeichnet fi) Durd) die große Kegelmäßigkeit und Mannigfaltigteit um Aufbau ihrer zier- lichen Kiefelfhalen aus. Diele bilden meijtens ein äußerft feines Gitterwerk, das von Taujenden feiner Nlasmafäden ausgejchievren wird, Ausftrahlungen des einzelligen Weichkörpers. Während einfache oder mehrfache Gitterfchalen den lebteren chüßend umgeben, dienen ihm ftachelige oder flügelfürmige Fortjäße als Schmwebeapparate, die das Unterfinten des Eleinen, im Meere Ihmwimmenden Körpers verhindern. LE vier Ordnungen diejer großen Legion werden die Ffugeligen (Sphaeroidea), pflaumenförmigen (Pru- noidea), jheibenförmigen (Discoidea) ımd Ientelliptiichen (Darcoidea) unterchieven. Die Zentralfapfel, der innere Teil des einzelligen Körpers (dev den Zellkern einschließt), und ebenfo die äußere Gallerthülle (Calymma), welde fie Shüsend umgibt, find urfprünglich Eugelig, bei den Sphaeroidea, ig. 1, 2. zsndem ftch eine chje der Bentvalfapfel verlängert, wird fie ellipfoid oder pflaumenförmig, bei den Prunoidea, Fig. 3—10. Wenn fic) dagegen eine Achfe verfünzt, wird fie Iinjenförmig oder jcheibenförmig, bei ven Discoidea, Fig. 11—14. (Bol. au Tafel 11.) Endlic roird die Zentralfapfel und das Calymma, entiprechend auch die auf lettevem abgelagerte Gitterfchale, ein abgeplattetes Elfipfoid (Lentelliptifch) bei den Larcoidea, ig. 15; bier find die drei aufeinander jenkrechten Achjen des Körpers von ungleicher Länge. \ Alle Figuren diefer Tafel find ftark vergrößert; es find nur die Kiefelffelette dargeftellt. Über den eingejchlofjenen Weichförper umd die von ihm ausftrahlenden Pfeudopodien find Tafel 11 und 51 zu vergleichen. Fig. 1. Astrosphaera stellata (Haeckel). Drdnung: Sphaeroidea; Familie: Astrosphaerida. Die kugelige-Öitterfhale, von 0,2 mm Durd- mefler, bejteht aus vegelmäßig jechserftgen Majchen, von deren Knotenpuntten feine NRadialnavdeln au$- jtrahlen. Die Gitterbalfen werden gefreuzt durch) jind etwas Spiralig gedreht und laufen in drei ge- frimmmte Seitenäfte aus. | Fig. 3. Cannartidium mammiferum (Haeckel). Bronung: Prunoidea; Familie: Cyphinida. Hußere Oitterichale zweifammerig, 0,13 mm lang, dur eine vingförmige Einfchnirung in zwei Tangentialftäbhen. Die zwanzig jtarten Nadial- | gleiche, faft tugelige Kammern gefchieven, die warzen- jtacheln zeigen drei gezähnte Kanten. förmige Höcer tragen. An beiden Bolen der Längs- Fig. 2. Hexaneistra quadrieuspis (Haeckel). | le eine gegitterte Höhre. Die Sitterichale, von 0,17 mm Durchmejier, Pronung: Prunoidea; Hamilie: Oyphinida. it aus zwei fonzentriihen Kugeln zufammengejegt, die durch jechs jtarke, gleihgroße Nadialftacheln zu- jammenhängen. Diele liegen paarweile in drei auf- einander jenktrechten Duxchmeljern. Ihre drei Kanten Hußere Gitterfchale ähnlich der vorigen (Fig. 3), 0,14 mm lang, von ihr verjchteden durch die Iharfen Spiben der fegelförmigen Bolarröhren und Warzen. Sn der Mitte zwei Kleine onzentriihe Markichalen. 2 Fig. 5. Cannartiscus amphiconiseus (Haeckel). Promung: Prunoidea; HYamilie: Cyphinida. Sukere Gitterfchale, 0,14 mm lang, ähnlich den beiden vorigen (Fig. 3, 4); aber die innere Markt Ihale einfach. dig. 6. Cyphinus amphilophus (Haeckel). Pronung: Prunoidea; Hamilie: Oyphinida. Hußere Gitterfchale, 0,2 mm lang, ähnlich den drei vorigen; aber jtatt der hohlen gegitterten Röh- ven an beiven Volen der Längsachle ein Schopf von jtarfen fegelfürmigen Stadeln. Markihale einfach. Fig. 7. Panartus diploconus (Haeckel). Brdmumg: Prunoidea; Hamilie: Panartida. Die äußere Gitterfchale, 0,534 mm lang, bejteht aus zwei Paar Kammern, die in der verlängerten Ychle einander gegenüberliegen und durch drei ving- fürmige Einfhnürungen getrennt werden; die beiden ven fegelfürmig. Sn der Mitte Liegen zwei Kleine fonzentriiche Markichalen. ®ig. 8. Peripanartus amphiconus (Haeckel). Pronung: Prunoidea; Familie: Panartida. Gitterfchale vierfammerig, 0,3 mm lang, ähn- (ich der vorigen (Fig. 7); aber von einer zweiten, äußeren Nindenjhale von gleiher Form umgeben. %ig. 9. Panieium eoronatum (Haeckel). Dromung: Prunoidea; Familie: Panartida. Gitterichale vierfammerig, 0,22 um lang, ähn- ich Fig. 7; aber die beiven polaren Kammern nicht fegelförmig, Tonvern flad Tappenfürmig, mit einem ftarfen Stadelfranz. $ig. 10. Peripanicium amphicorona (Haeckel). Proönung: Prunoidea; Hamilie: Panartida. Gitterichale vierfammerig, 0,26 mm lang, ähn- [ich der vorigen (Fig. 9); aber von einer zweiten, äußeren Kindenjchale umgeben. Sig. 11. Trochodiscus stellaris (Haeckel). Prönung: Discoidea; Hamilie: Cenodiseida. Gitterfchale Iinjenförmig, einfach, von 0,25 mm Durchmeffer; in der Hguatorebene mit einen brei- ten Strahlengürtel, der in zwölf dreiecige Zaden ausläuft. Fig. 12. Dieranastrum bifureatum(Haeckel). Bramung: Discoidea; Hamilie; Porodiseida. Gitterichale Freuzfürmig, mit vier Ichlanfen, Dop- pelt gabelfpaltigen Armen, die in einer Ebene auf- einander jenfvecht Liegen. (Bal. Tafel 11, Fig. 8.) Fig. 13. Archidiscus pyloniseus (Haeckel). Prönung: Discoidea; Hamilie: Porodiscida. Sitterichale Tcheibenförmig, gleichleitig dreiedig, von 0,05 mm Durchmeljer. Die zentrale Kinfen- | fürmige Martihale tft von einem Oitterring um- inneren Kammern find Tphäroival, die beiden äuße- | geben, ver in jechs Kammern geteilt ft; Drei größere abwechjelnd mit drei Eleineren. Fig. 14. Pylodiseus triangularis (Haeckel). Prdnung: Discoidea; Hamilie: Pylodiscida. Gitterihale Tcheibenförmig, gleichleitig Dreiedig, von 0,15 mm Durchmeller. Um eine innere Mark Ihale, die der vorigen (Fig. 13) gleicht, ift ein äuße- ver Gürtel angewachlen, der wieder in jechs Kam: mern geteilt ift. Fig. 15. Tholoma metallasson (Haeckel). Prönung: Larcoidea; Hamilie: Tholonida, Gitterichale freuzförmig, lentelliptiich, neunfam- merig, von 0,26 mm Durchmelfer. Um eine einfache elliptiiche Zentralfanımer find vier innere Kammern angewachlen, die freuzföürnig in einer Ebene liegen, und über diefen vier äußere Kammern von gleicher Form, je zwei gegenjtändige größer als die zwei anderen Kammern. | on... Zur Tafel 91 — Astrosphuera, inge. ey Fe ın 5 %; Fl u. ee > fe Ei de Id nt ar & ne} Spumellaria. — Hpeckel, Kunstformen, der, Natyn,. sungen: — [E Its T u un nah suserotlamät ‚Teonit- NEN RUN \\ IN N N tranngen etrenn u fegelfprmig. RE AR ne Linde Parkichalen. Peripanartus amphigönus_(Haeckel). Kitte Niegen zwei Heing Fa. 8. U, Prungidea; Hamılig- Panartida. Sirteriiy L, ertammerig, 0,3 mm, INS) ls . (0) H 4 N n Y Ober Moe (Fig. ‘); Der 00 I, p \ Ns Mean vor Hleicher For GB fich Fig. 7; Kberiiie Mr REN DOT ZN 1 Mad trten \Stac RaNz- Ol ium amp N: Prämg: Prunoidea; Hamilies Gittyhale vierfammerigeQ,26 (ich Ser vorigen (Fig. 9); aber yon einer öyeren Rinvdenihale umgeben. #. gegen ne & Y —— — Er er er | ee) Soidea; Familie: Porodiseida. delt gabelipaltigen Ar Form, anderen Rammern Nrrenast/um biftreatu Gitterfchhle Fre eig, mit vier Ihlanken, Do gen, die in einer Fig. 14. Pylodiseus triangularis (Haeckel). Prim Disesidea; Familie: Pylodisdada‘ Pedimumng: Lareoidea; Ha Mile: iHerichale Ereuzjöürmig, Yentelfi 2x en Achmejler. U er find vier nme N ie zwei gegenitändige % OB UDE ‚Astrosphaera. Tafel 91 [ trabfinge. i nt en ee a Zn . S ng > + jet en a SE, ® 2708 TH .— 8 Spumellaria Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 92. — Alsophila. Filicinae. Taubfarne. Slam der Porkeinpflanzen (Diaphyta vder Archegoniata); — Baupfklaffe der Harn- pllanzgen (Pteridophyta); — lalfe der Naubfarne (Filieinae). Zu denjenigen „Runftformen der Natur”, die in unjevrem gemäßigten Klima mir eine fehr be Iheivene, dagegen in der heißen Vropenzone eine hervorragende Rolle jpielen, gehört die formenveiche Haupt: flalje ver Sarne, und unter ihnen befonders die größeren Formen der Laubfarne. Während diefe Schönen, zartblätterigen „Gefäßfryptogamen” bei uns nur durch fleine oder mittelgroße Kräuter, niemals aber durch aufftrebende baumartige Formen vertreten find, Yeben dagegen in dem feuchten Treibhausflima dev Tropen zahlreiche Yarnbäume, die an impojantem Wuchs des jchlanfen Stammes und Schönheit feiner Blätter tvone mit den Bahnen wetteifern; die einzelnen Blätter mancher frautartiger ftanımlofer Farne (Angiopteris) erreichen über 4 m Länge, während ihre Blattjtiele LO cm die find; umd zwifchen diefen Riefen wurchern eine jolche Mafje Kleinerer umd leinjter Sarııe, daß der dicke grüne Teppich des Urmaldbodens oft fiber: wiegend aus ihnen zujammengejett ift. Das gilt namentlich von den emwigfeuchten „Negenwäldern”, die zwiichen 1000 und 2000 m Höhe die vulkanifchen Gebirge von Infulinde beveen; bier fann man auf einem Keinen Fle& in furzer Zeit mehr als hundert verfchtedene Farnarten fammeln, zwijchen den großen und mittelgroßen Formen auch winzige Zwerge. So find namentlich die zwerghaften Arten der zarten Schleierfarne (Eiymenophylleae) oft Kleiner als die benachbarten Laubmoofe. Gin topiiches Charakterbild eines folchen tropischen Farnwaldes aus Infulinde gibt unfere Tafel 92, welche am 4. Januar 1901 bei den Wafferfällen von Tjiburrum auf Sava nach der Natur gezeichnet wurde. Der enge Talfefjel, der bier am Fuße de8 Pangerango-Bulfans Yiegt, ift auf zwei Seiten von 130 m hohen, fait jenfrecht auffteigenden Felswänden umfchloffen, über die drei prächtige Waflerfälle hevabftürzen. Die ganze Luft ift mit Waflerftaub erfüllt und bietet unter den gebrochenen Strahlen der warmen Tropenfonne den immer durftigen Filicinen die günftigften Bedingungen fin üppige und veiche Ontwidelung. Ale anderen Formen überragen bier die prächtigen Baumfarne aus der Gat- tung Alsophila. Auf einem jchlanfen, geraden oder leicht gebogenen Stamme von 12—15 m Höhe breitet jich eine pradhtvolle Krone aus, zufammengefest aus 20-—-30 riefengroßen Fiederblättern; die jungen, noch nicht entwidelten Blätter jtehen in der Mitte der Krone fpiralig eingerollt; die alten ab- gejtorbenen Blätter und Blattitiele hängen darunter gleih einem Bufche brauner Haare herab (in der Witte des Bildes). Man pflegt häufig die evlen PWalmen als die „Fürften des Pflanzenreich3”, die Prineipes plantarum zu bezeichnen; allein die Baumfarne, die ihnen fo ähnlich find, übertreffen fie in mehrfacher Beziehung. Denn während die Fiederblättchen der meiften Balmen einfache Lanzettförnige Blätter von jtarrer, lederartiger Beichaffenheit darftellen, find die zarten Federn der Baumfarne Jelbft wieder mehrfach gefiedert md in unzählige feinfte Blättchen geteilt; und ihr feines hellgrines Laub ift jo zart und durchfichtig, daß es einen Teil der Sonnenstrahlen durchfallen läßt. Der braune over Jhwarze Stamm it oft zierlich getäfelt oder beichuppt. | Sn ganz befonderer UÜppigfeit und Fülle gedeiht bei ven Waflerfällen von Tjiburrum — und eben)o in dem benachbarten Urmwalde von Tjibodas — der merkwürdige Bogelneitfarn (Asplenium nidus, vechts in der Mitte unferes Bildes). ine regelmäßig abgerundete, oft halbfugelige Krone wird dur) einen Schopf von jehr zahlreichen, zungenfürmigen Blättern gebildet, die in zierlihem Bogen aufwärts jteigen und fi außen herabfrümmen; fe erreichen über 1 m, bisweilen fogar 2 m Länge. Die Mitte diejes Kiefenjchopfes bildet einen Trichter, in dem fi) das Negenwahler und das abfallende Zaubwerk der Bäume anjammelt. Sin dem reichlichen Humus, der durch deilen Zerlegung gebildet wird, haufen viele Gliedertiere, jomohl Snfeften, Spinnen und Taujendfüßer, als auch riejige, hellviolette Negenwürmer von 30 cm Länge und 1,5 cm Dide. Unterhalb der Blätterfrone hängt ein Bulh von abgejtorbenen Ihmwarzbraunen Blät- tern ımd vermoderten Blattnerven herab. Diefe rieftgen grünen „VBogelnefter” fiten zu Taufenden auf den Älten der Baumftämme oder auf den Lianen, die fi) von einem Baume zum anderen fchwingen; bisweilen Frönt auch ein einzelnes ‚‚Vogelneft”” das Ende eines abgebrochenen Baumjtammes und erweckt den Anfchein einer eigentümlihen Form von Baumfarnen (jo in unjerer Figur). Unter den Kleineren Farnfräutern des Urmwaldes it in allen Tropengegenden häufig der zierliche vieröhrige Saumfarn (Pteris quadriaurita, unten rechts); jeine Stengel und Blattnerven find jhön vot gefärbt, und oft nehmen auch die grünen Blätter jelbjt diefe Farbe in mannigfahen Tönen und Ab- ftufungen an. Sehr elegant breitet fie) die Krone eines mächtigen Angiopteris auf dem Boden aus (unten Finks). Die Baumftämme find oft ganz bedeckt mit dern herabhängenden Weveln eines jchönen Polypodium, die ich dachziegelartig deden. Cnolih wuchern dazwifhen am Boden noch) eine Menge fleinerer und ganz Kleiner Yarnkräuter. Manche zarte Elymenophyllum-Arten find Feiner als die riejen- großen Zaubmoofe, unter deren Schube fie fich verbergen. Ginem feinen Grasbüjchelchen gleicht das win- ige Monogramma; betrachtet man aber die Nückfeite jener feinen fadenfürmigen Blättchen, jo erblickt man die Reihe der braunen Sporenbehälter, das Zeugnis jeiner Filiceinermatur. Haeckel, Kunstformen der Natur, Tatel 92 — Alsophila. Filicinae. — Saubfarne. Tafel 93. — Arcyria. Mycetozoa. Pilztiere. Stamm der Urkiere (Protozoa); — Baunpfklale der Wurzelfüker (Rhizopoda); — Zlaffe der Pilzliere (Mycetozoa). Die merfwindigen Wreotiften, welche die modernen Zoologen als Bilztiere (Mycetozoa) be- zeichnen, wurden noch vor fünfzig Sahren allgemein von den Botanifern als Pflanzen betrachtet und als eine bejondere Ordnung in der Klaffe der Vilze (Mycetes, Tafel 63 u. 73) untergebracht. Exit als im Sabre 1858 die bis dahin unbekannte Keimesgefchichte derjelben vollftändig aufgeklärt wurde, ergab e3 ji, daß fie mit den echten VBilgen gar nichts zu tun haben, vielmehr zur Hauptklaffe der Wurzel: füßer (Rhizopoda) unter den Ürtieren gehören; fie bilden hier eine befondere Klafje (über 300 Arten). Alle Mycetozoen find landbewohnende Drganismen und vorzugsmweile auf verwejenden Pflanzen- teilen (faulem Holz, alter Baumrinde, verweienden Blättern) zu fuwen; fie nähren fih ala Plasmo- phagen von deren Zerjegungsitoffen (Saprofiten). Alle durchlaufen während ihres Lebenskreifes zmet jehr verfchtedene Zuftände; im exjten, beweglihen Zuftande (Kinesis) bilden fie nadte Plasmaförper, Die ih ganz wie andere Rhizopoden bewegen, Nahrung aufnehmen und beträchtfih wachlen (Fig. 1—3). m zweiten, vuhenden Zuftande (Paulosis) haben fich die formwechjelnden Rlasmaktörper (Plasmodia) zu einer einfachen, meift Fugeligen oder eiförmigen Maffe zufammengezogen, die man als Sporenblafe (Sporangium) bezeichnet (Fig. 4-20); diefe ift mit Taufenden jehr einer Keimzellen oder Sporen gefüllt. Bei der Keimung der Bilztiere (im Waller) Thlüpft aus der feften Hülle jeder. Spore eine Heine nacte Keimzelle heraus (Fig. 1, unten); diefe ftrecit bald einen jehr dünnen, fadenfürmigen Fortjab des Plasmas aus und bewegt fich mittels diefer Geikel Ihmwimmend im Waffer umher. Bald ziehen aber dieje Shmwärmfporen (Fig. 1) ihre Geißel ein und verwandeln fih in Triechende Myxamöben, d. h. nadte einternige Bellen, die ganz den gewöhnlichen Amöben gleichen und langfam ihre Form verändern (Fig. 2). Sndem mum viele jolhe Nyramöben zufammenfließen, entjtehen größere, oft mehrere Zentimeter große Plasmakörper, die Wlasmodien (Fig. 3). Meiftens bilden fie ein feines Newert mit unregelmäßigen Mafchen, das in beftändiger langfamer Formweränderung begriffen ift; ihr lebendiges Rlasma zeigt feine weitere Struktur, jondern bildet eine zähflüffige, Tchleimige Malle, meift von weißer oder gelber Farbe. Hat daS mwachlende Wlasmodium eine gewille Größe erreicht, fo zieht e8 fih in eine kompakte rundliche Nafje zufanmten, jcheivet eine äußere feite Shu&hülle (Peridium) ab und zerfällt innerhalb derjelben in Taufende von Kleinen fugeligen Sporen, jede mit einem Zellkern. Aus dem Kefte des Plasmas zwilchen den Sporen entfteht ein Haargefleht aus fehr feinen Fafern (Capillitium, Fig. Su. 9). Wenn fpäter die veife (oft gejtielte) Fruchtblafe auffpringt, tritt oben das elaftiihe Gapillitium aus dem geborjtenen PVeridium hervor und ftreut die Sporen aus (Fig. 10—20). Fig. 1. Areyria punicea (Persoon). | Fig. 2. Triehia varia (Persoon). Eine Öruppe von fünf Schwärmjporen, bemeg- Eine Gruppe von vier amöbenartigen Zellen, aus lichen Geikelgellen, welche mittels einer haarförmigen | den Schwärmfporen (Fig. 1) durch Einziehen der Ihmingenden Geißel umberihwimmen; die unterfte | Geifel entftanden. Die nadten Zellen friechen mittels ihlüpft eben erjt aus ihrer Sporenhülle aus. fingerförmiger Fortfäge umher Vergrößerung 400). ig. 8. Physarum plumbeum (Michel). Ein Wlasnodium oder bewegliches Rlasmaneb, entitanven dur Verihmelzung zahlreicher amöbiner Hellen. Das lebendige Schleimneb, in dem viele Zell- ferne zerjtreut find, ändert bejtändig Jeine own. Fig. 4. Badhamia panicea (Rostafinskı). Ein Tugelige8 Sporangium von weißer Farbe und L mm Durdmefer. Im der lederartigen Hülle (Peridium) ift viel fohlenjaurer Kalk abgelagert, in Form von labyrinthiieh gemundenen Strängen. 59. 5. Didymium nigripes (Fries). Ein halbkugeliges pilsfürmige® Sporangum (ähnlich Fig. 6, aber von oben gejehen), von "|; mm Durchmefjer. Hülle mit jternförmigen Kalkkriftallen. ig. 6. Didymium farinaceum (Schrader). Ein balbfugeliges pilzfürmiges Sporangium, weiß, von 1 mm Durchmeffer, im Längsschnitt. Hülle mit fternförmigen Kalftriftallen bevedt. Fig. 7. Lepidoderma tigrinum (Rostafınsk:). Ein halbfugeliges pilzförmiges Sporangum von 1 mm Durchmefjer. Die orangefarbene Hülle ut mit grauen friftalliniichen Kalffehuppen von un- regelmäßiger amöbenähnlicher Form bevedt. Fig. 8. Triehia fragilis (Rostafinski). Eine einzelne Spivalfafer aus dem Gapillitium (500 mal vergrößert). ig. 9. Areyria serpula (Massee). Gine einzelne Spiralfajer aus dem Gapilkitum, mit Dornen bejest (1200 mal vergrößert). Fig. 10. Dietydium cernuum (Nees). Sporangium fugelig, auf Ihlanfem Stiele nickend (100mal vergrößert). Der bafale Teil der Hilfe bildet nad) Entleerung der Sporen einen glodenfürmigen Kelch, der apikale Verl einen Gitterforb. Fig. 11. Oribraria aurantiaca (Schrader). Sporangium ähnlich dem vorigen (Fig. 10), aber orangerot (SOmal vergrößert). Das Gitter ves apikalen Korbes ift von dicken Knoten ducchjekt. ‚ it gejprengt und entläßt das Gapillitumt. un Fig. 12. Cribraria intricata (Schrader). Sporangtum ähnlich den beiven vorigen (Fig. LO u. 11), orangebraun (200 mal vergrößert). Die dien, jternförmigen Knoten des apitalen Gitterforbes find dur) Jehr zarte Doppelfäden verbunden. Fig. 13. Cribraria pyriformis (Schrader). Sporangum ähnlich den drei vorigen Arten (Fig. 10—12), purpurbraum, bienfürmig (SO mal vergrößert). Der Balalteil der Hülle (Kelch) Fegel- jürmig; Das Nebwerf des Apikalteils ehr zart. Sig. 14. Trichia verrucosa (Lister). Sporangium birnförmig, odergelb (5Ontal ver- größert). Der bafjale Teil der gejprengten Hülle \ gleicht einer pyramidalen Blumenkrone, die auf einem genarbten Stiel auffist. Oben tritt das goldgelbe Sapillitium mit der Sporenmalle aus. Fig. 15. Arcyria cinerea (Persoon). Sporangium länglich-eiförmig, grau, langgeftielt (20mal vergrößert). Oben ragt das Fegelfürmige Sapillitium aus dem halbfugeligen Kelch vor. Fig. 16. Stemonitis fusea (Roth). Das Teulenförmige Zajerneß des Capillitum, in | dem Gruppen von fugeligen Sporen zerjtreut Fiegen. Fig. 17. Physarum didermoides (Rostafinskı). Eine Gruppe von eiförmigen Sporangten, Die | ih im großer Zahl aus dem Wlasmodium erheben. Fig. 18. Arcyria incarnata (Rostafinski). Eine Gruppe von fleiichroten Sporangien. Das vordere tt gejprengt, das Gapillitium aus der gloden- fürmigen Dülle hevausgetreten (20 mal vergrößert). Fig. 19. Triehia botrytis (Persoon). Eine Gruppe von fugelrunden purpurroten Spo- vangien, die teilweije traubenförmig auf gemeinjamen Stielen auffisen (20 mal vergrößert). Fig. 20. Areyria adnata (KRostafinskı). Eine Gruppe von zylindriichen voten Sporan- gien (20 mal vergrößert); die mittlere Sporenfapel ED TI. Arc: f 4 3 — Arcyria. ur 5) > 1) Zur Tafel 9 Tafel 93 [ztiere. 2 Si u ur | ® ®) N OÖ A & OÖ > = rmen der Natur. ‚ Kunstformen der Natur. fo el, Kunst, Hoeckel a u Hoaeck u halbtuge 2 = >. ‘ Fon sorusih — 80 IsteT in Ein Plasıyodt entfianben Durch) Ki Kulle % | Zeiten. Das lebendige Schleimneb, ip dent viele ; "BR | ferne zerityeit find, ändert beitiubi jeine For Ss 8. #. Badhamia panicea (Kostafurs®s Ein | fugeliges Spötangium von) mweiker Fat go 1.ma Durkimefler. - Xp der legerartigen/ HR N il Tohldulemer Kalk abyefägett, So yon Tabyeinthif “) erumdeuen Strängen, Sihss. gripps en sap) Aidymium v er j en ik, / ig Sporanskmin, | ‚\im Längsihnitt. | Hülle mit stbenf färntige | — T ee Balllan ya MEER } Yie or BNN Nr Hüllen t Dh BR ı Kaliichupdan wär tuts || bede I OSQ, nski), 5 dem Gapikittum \ (500mal Yergrößert). Hassee). | Fig. Y, RN: n Amen an Ö PINNE BET. BUN nr voBgen (Fig. LO l au le re er anikalen Sitte 7 Yin, | ine in großer I | Fig. 18. ; Sruppe non Hei ijt gejprengt, das Kr ringen Hülle berausgetreten Sporangie muus Dy glod en; 30 mal de ee) 19. Trichia botr WE (JPersbon). Yırvote‘ 097 | h Eine N von Fugelrugden py rförnig gaf gemeiy et. / tt geiprengt air hu angien, Die tejkioerfe traube tiefen RN BEER vergprhfpt t) Ay Areyrie By X (Kb Giye Eyuippe von) zylifirtihen / gien (Z2Omal Vergrökert); piekmi N NV fit das Gapilliti Tafel 95 — Areyria. Hoeckel, Kunstformen der Natur. a VER —— : ne _ e ter Pilzt — 2 S Mycetozoa Tafel 94. — Araucaria. Coniferae. Z3apfenbänme, STanmım der Blumenpflansen (Phanerogamae vder Anthophyta); — Baupfklafle der MarkI- Tamigen (Gymnospermae); — #lalle der Bapfenbäume vder Dadelhößer (Coniferae). Die artenveihe Klaffe der Zapfenbäume oder Koniferen it die höchjtentwidelte Gruppe der nackt- jamigen Blumenpflanzgen (Gymnospermae). Dieje ältere Hauptflafje ver Bhanerogamen bildet phylo- genetifch den Übergang von den Farnpflanzen (Pteridophyta, Tafel 52 u. 92) zu den jüngeren Ded- jamigen (Angiospermae). Ihre verbindende Mitteljtellung zeigt fi namentlich im Bau der Blüten. Die weiblihen Samenanlagen, die den Embryojad (die Mafrofpore) umjchließen, find bei den Dedjamern in aufgerollte Fructblätter (Carpella) eingejchloffen, die zur Bildung eines Fruchtinotens mit Griffel und Narbe zufammentreten. Diefe Shubvorridhtung fehlt den Nadtfamern, bei denen die Samenanlagen nat auf den Fruchtblättern auffisen. Die älteften Gymmojpermen find die Farnpalmen (Oycadeae) und die Gingtobäume (Gingkoneae, Fig. 9); Ite gleichen noch ihren Vorfahren, ven Schuppenfarnen (Selagineae), im Befite von beweglichen Spermazoiven Mikrofporen). Diefe find zu glatten, unbeweg- lichen Spermazellen Bollenkörnern, Blütenjtaub) geworden bei den jüngeren Nacdtjamern, Koniferen und Önetazeen, ebenjo bei den Jämtlichen Dedjamern. Die außerordentlihe Mannigfaltigkeit und Schön- heit der Blumen und der aus ihnen entjtehenden angiojpermen Früchte ut erjt ein Erzeugnis des lebten Hauptabjchnittes der Crogejchichte, der Tertiärzeit; die Angiofpermen beginnen erjt in der vorhergehenden Kreiveperiode ihre Entwidelung. Bor der letteren, in der Jura= und Triasperiode, bildeten den Saupt- beitandteil der Pflanzendere der Erde die Oymnmojpermen; diejen beiden Verioven fehlten noch die eigent- lichen „Blumen“. Die harakteriftiichen Früchte der Koniferen find bei ven älteren Tarazeen fleilchtge Beeren mit Samenmantel (Arillus, Fig. 6), bei den jüngeren PBinazeen holzige Zapfen (Strobi); im diejen find die verholzten Fruchtblätter in dichten Spivalen um die gemeinfame Achfe des Blütenjtandes geordnet. Fig. 1. Araucaria brasiliana (Lamb). Fig. 3. Abies bracteata (Hooker). Familie: Pinoideae Subfamilie: Araucarinae. Familie: Pinoideae. Subfamilte: Abietinae. Sin weibliher Zapfen in halber natürlicher Sin weiblicher Zanfen in halber natürlicher Größe. (Stamm bis 50 m hoc. Brafilien.) Größe. Deekjfehuppen in eine 4 cm lange Nadel . ausgezogen. (Kaltfornten.) Fig. 2. Picea excelsa (Link). Familie: Pinoideae. Subfamilie: Abietinae. Sig. 4. Chamaeeyparis obtusa (Siebold). Eine Zapfenihuppe von innen gejehen, unten Familie: Pinoideae. Subfamilie: Cupressinae. mit zwei weiblichen Blüten. (Curopäildhe Fichte. Ein. Zaubzweig mit fünf Tugeligen Zapfen. Stamm bis 50 m hoc.) (Kinofi oder Sonnenbaum von Japan, 20 m hoc.) Be Fig. 5. Thujopsis dolabrata (Siebold). Familie: Pinoideae. Subfamilie: Thujopsidae. Ein Zweig in natürlicher Größe; an den Enden der Aftchen Kleine zylindrifche männliche Zapfen, weiter unten drei rundliche weibliche (von 1,5 cm Durchmeffer). (Hoher Zierbaum aus Japan.) Fig. 6. Juniperus communis (Linne). Familie: Pinoideae. Subfamilie: Cupressinae. Ein Zweig des gemeinen Wacholders (Curopa und Alten) mit drei Gruppen von fugeligen, jchwarz= blau bereiften Beeren. Fig. 7. Libocedrus decurrens (Torr). Familie: Pinoideae. Subfamilie: Thujopsidae. Ein Zweig in natürlicher Größe, mit drei weib- hen Zapfen. (Meiße Zeder oder Itiefenzeder von Kalifornien, hoher Baum.) Fig. 8. Phyllocladus rhomboidalis (Richard). Familie: Taxoideae. Subfamilie: Phyllocladinae. Ein weiblicher Blütenzweig in natürlicher Größe. Diefe Gattung zeichnet fi) dur) die abgeplatteten Zweige aus, die in blattförmige Flachiprofje ver- wandelt find. Die eigentlichen Blätter find auf kurze zahnartige Schuppen reduziert, die zweizeilig auf deren Kanten fiben. (Tasmanta.) Fig. 9. Ginkgo biloba (Linne). Familie: Ginkgoideae. Subfamilie: Ginconinae. Ein weiblicher Blütenzweig mit ein paar lange gejtielten Samen. Die breiten gabelteiligen Blätter, mit gabelig-fäherförmiger Nervatur, gleichen ge willen Sarnblättern und weichen jehr von der ges | wöhnlichen jchmalen ‚‚Nadelform‘‘ der Koniferen ab. Yu zeihnet fih Gingko dadurd) aus, daß die männ- lichen Zellen beweglihde Spermatozoen bilden mie bei ven Eyfabeen und Filieinen. Man bat daher | neuerdings diefe Gymmospermenform als befondere Oronung (Gingkoaceae) von den echten Roniferen getrennt. Der jtattlihe Gingkobaum ift in China und Japan einheimifch, erreicht 30 m Höhe, über 3 m Stammdide und ift der lebte Überreft einer alten Tadtjamergruppe, von der viele ausgeftorbene Ber: treter ftch in älteren Exrdfornationen verjteinert finden. Fig. 10. Sequoya gigantea (Torr). Familie: Pinoideae, Subfamilie: Taxodinae. Em weiblicher Zapfen des Mammutbaumes von Kaltfornien, eines der größten lebenden Bäume; jein Stamm erreicht über 100 m Höhe, 10—12 m Ducchmefler. am Stamnı. Die pyramivdale Krone fteht hoch oben Fig. 11. Gupressus sempervirens (Linne). Hamilte: Pinoideae. Subfamilie: Cupressinae. Ein Zweig, der im oberen Veile männliche Blüten trägt, im unteren Teile zwei weibliche Zapfen (2—83 cm lang, mit 8&—10 poblygonalen Schilvern gedert). Die pyramidale Zypreffe, feit Sahrtaufenden ein berühmter Charakterbaum der Mittelmeerkiften, ift urprüngih im Kleimaften und Griechenland ein- beimifch; er erreicht über 20 m Höhe und ein Alter von mehr al 2000 Sahren. Fig. 12. Taxodium distichum (Richard). Familie: Pinoideae. Suhfamilie: Taxodinae. Ein fugeliger Zapfen der GSumpfzyprejfe von Kordamerifa. Der ftarte Baum erreicht eine Höhe von mehr al3 30 m, einen Stammumfang von 12m und ein Alter von. 4000— 5000 Sahren. ®ig. 13. Pinus serotina (Linne). Familie: Pinoideae Subfamilie: Abietinae. Ein fegelfürmiger Zapfen mit ehr regelmäßiger Iordamerifa.) Schuppenordnung (Strobilation). HE — Tafel 94 — Araucaria. Haeckel, Kunstformen der Natur. Pe Be ATS DALE LET RE Coniferae. — Bapfenbäume. Tafel 95. — Placocystis. Amphoridea. Wrnenfterne. Stamm der Sternfiere (Echinoderma); — Baupfklaffe der BWoncinefen (Monorchonia); — Alalle der Mrnenfierne (Amphoridea). Die Yebenden Sterntiere zeigen gewöhnlich einen ausgejprochen fünfftrahligen Körperbau, der fie von allen anderen Tieren auf den erften Bli unterfcheiden läßt. Eine wichtige Ausnahme davon macht jeooch die ältejte Klafje der Echinodermen, die wir als Urnenfterne (Amphoridea) bezeichnen und von den früher damit vereinigten Oystoidea abtrennen; fie finden fich nur verjteinert in den älteften Schichten der paläogoifchen Formationen, im fambrifhen, jilurifchen und devonischen Syjtem; in Der Steinfohlenzeit find fie fchon ausgeftorben. Allen Amphorideen fehlt das harakteriftiihe Anthodium der übrigen Sterntiere, d. b. die fünfftrahlige Ambulafral-Nofette, die durch die fünf den Mund ums gebenden Ambulafren over „‚Fühlerfelder”” gebildet wird. Die älteften Urnenjterne, die Anphoralien (Fig. 1—2), zeigen noch feine Andentung des fünfftrahligen Baues, jondern gleichen in der bilateralen oder zweileitigefymmetrifchen Körperform den höheren Tieren. Grit bei den jüngeren Amphoronien (Fig. 5, 6) beginnt die Pentaradial-Struftuir, imden 5—15 Arme im Kranze den Mund umgeben. Ginige von ihnen befiten große hnlichkeit mit Stephanoceros, einer zierlichen Form der Rädertiere, die auf Tafel 32, Fig. 5 dargeftellt ift. Bon ähnlichen bilateralen VBermalien müffen wir die Ampho- viveen auch phylogenetich ableiten. Dffenbar ift e8 die Anpaflung an fejtjigende Zebensweile, die den radialen Bau der uriprünglih bilateralen Tiere hervorgerufen bat. Unfere Annahme, daß die pentaradialen Ehinodermen von bilateralen Vermalien ab- ftammen, findet ihre jtärkfte Stüße in der Keimesgejchichte der lebenden Sterntiere. Denn die unreifen Zarven oder Jugendformen derjelben, die wir allgemein Aitrolarven (oder Echinopaedia) nennen, bejiten noch einen jehr einfachen, den Rotatorien (Rävdertieren) ähnlichen Körperbau und eine vein bilaterale Orund- form; jo die Auricularia-Larven der Thuroideen (Fig. 12; Tafel 50, Fig. 3, 4); die Plutellus- Larven der Ehiniveen (Fig. 10); die Pluteus-Larven der Dphiodeen (Fig. 9; Tafel 10, Fig. 8); die Bipinnaria-2arven der Afteriveen (Fig. 11; Tafel 40, Fig. 3—6). Ext während der Verwandlung entjteht aus der bilateralen Astrolarva das pentaradiale geihlechtsreife Sterntier, Astrozoon. Fig. 1. Placoeystis erustacea (Haeckel). Promumng: Amphoralia Hamilte: Anomoeystida. Die Öattung Placocystis, verjteinert im Unter: jtlur von Nordamerifa gefunden, gehört nebit dem folgenden Genus Pleurocystis (Fig. 2) zu jenen älteften Sterntieren, deren Körper noch feine Spur von fünfitrahligem Bau zeigt, vielmehr jo vollfom- men bilateral-ymmetriih gebaut it wie bei ven Wirbeltieren und Gliedertieren. Ihr Huberes zeigt fo viel hnlichfeit mit gemilfen Rrebstieven (Apus), daß fie urjprünglich als Kruftazee (Enoplura ba- lanoides) bejchrieben wurde. Der abgeplattete, ovalsviereciige Körper tt Jomohl auf der fonveren Küdenjeite (La) als auf der fonfaven Bauchjeite (1b) mit großen, polygonalen Wlatten gepanzert. Born am Stirnrande liegt in der Mitte der Mund, zwilchen zwei gegliederten Armen. Hinten fißt ein bemeg- licher gegliederter Stiel, der vielleicht als Schwanz hei der freien Drtsbewegung diente oder als Stiel bei der Anbeftung am Meeresboven. Fig. 2. Pleurocystis Alitexta (Billings). Prönung: Amphoralia; Hamilie: Anomocystida. Der abgeplattete, dreiecdige Körper tjt auf der feften fonvexen Nüdenfeite (2a) mit wenigen großen heragonalen Blatten gepanzert und durch drei Kanım- rauten ausgezeichnet; dagegen tjt die flache, dehnbare Baucdhjeite (2b) mit vielen Heinen polygonalen Blätt- chen getäfelt. Born liegt am Baudhe in der Witte die Mundöffnung, zwischen zwei langen gegliederten Armen; hinten fints (alymmetrih) die Mteröffnung. Sig. 3. Oroeystis Helmhackeri (Barrande). Drdnung: Amphoronia; Hamilie: Aristocystida. Der eifürmige, 3—4 cm lange Körper ijt mit großen heragonalen Wlatten gepanzert, die mit einem ziexlichen Verlenitern gejhmücdt jind (Fig. 3b). Das hintere Ende ift zugejpikt; das vordere Ende trägt zwei fegelförmige Öffnungen nebeneinander, Mund und After. Gine dritte Öffnung, zwifchen beiden ajymımetriich LinfS gelegen, it die Gefchledhtsöffnung. Fig. 4. Deutoeystis modesta (Barrande). Prodnung: Amphoronia; Familie: Aristocystida. Der eiförmige, 4—6 cm lange Körper tt ähnlich dem der vorigen Art. Die Gelhlehtsöffnung (oben Links zwischen Mund und After) it hier dreiteilig. Der Ranzer bejteht aus vielen Kleinen polygonalen Tafeln. Fig. 5. Üitroeystis eitrus (Haeckel) (= Echinosphaera citrus, Kloeden). Brdnung: Amphoronia; Familie: Palaeoeystida. Der Körper tft zitronenfürmig, von 2—3 cm Durchmefier, fait fugelig, unten furzgeftielt, oben mit einem furzen Mundrohr, aus defjen dreiteiliger Bafıs fünf kurze Arme entfpringen. Dem unpaaren (rontalen) Arm gegenüber liegt der erzentrilche After, mit Slappenpyramide. Die Banzerplatten zeigen einen heragonalen Stern (Fig. db, Se). Fig. 6. Acanthocystis briareus (Barrande). Bramung: Amphoronia; Hamilie: Palaeocystida. Der rübenförmige Körper it 2 cm lang und mit beragonalen Wlatten gepanzert. Der Mund (oben) it von 15 jhlanfen Armen umgeben. dig. 7. Aristocystis bohemica (Barrande). Brdmung: Amphoronia; Hamilie: Aristocystida. Eine einzelne VBanzerplatte, von eigentümlichen Kanälen durchjest, die vom Mittelpunft ausftrahlen. Fig. 8. Ophiothrix fragilis (J. Müller). Rlalfe: Ophiodea; Bronumg: Ophioctonia. Der junge Schlangenjtern, von regelmäßig fünf ftrahligem Bau, der fich exit fürzlich von der bila- teralen Bluteus=-Larve (ähnlich Fig. 9) abgelöft hat. (Bol. Tafel 10, Fig. 1.) Fig. 9—12. Larven von Pentorchonien, Fig. 9. Pluteus bimaculatus (J. Müller). Larve des Schlangenjtern® Ophiura Hliformis. Mlalfe: Ophiodea. (Vgl. Tafel 10.) Die glocdenfürmige Bluteus-Zarve trägt vier Baar dünne lange Arme, von denen nur der Bajal- teil dargeftellt ift. Im Grunde der bilateralen Gloce it die Anlage des fünfitrahligen Oeejterns fichtbar. Fig. 10. Plutellus aequitubereulatus (J. Müller). Zarve von Echinocidaris aequituberculata. Alalle: Echinidea. (Bgl. Tafel 60.) Die pyramidenfürmige Larve trägt vier Paar fange dinme Arme und oben ein Baar Hörner oder Skeiteljtäbe. Die Anlage des fünfjtrahligen See= igel8 ift noch nicht vorhanden. $ig. 11. Bipinnaria asterigera (J. Müller). 2arve des Oeejtern3 Luidia Sarsı. Klalfe: Asteridea. (Qgl. Tafel 40.) Die anjehnliche Zarve (die größte von allen be= fannten Ghinodermen- Larven, 30—35 mm lang) zeichnet ich aus durch fieben Baar bewegliche pünne Urne und zwetr große unpaare Lappen am hinteren Ende. Vorn die Anlage des fünfjtrahligen Seefterns, Fig. 12. Aurieularia nudibranchiata (Chun). Zarve einer Dolothurie (Elasipoda). Alalfe: Thuroidea. (Val. Tafel 50.) Die zarte gallertige Larve gleicht einer Nackt fiemenfchnede (ähnlich Aeolis, Tafel 42). Bon dem bilateralen Körper gehen vechtS und Linf3 paarige Lappen ab, die jehr jtark wellenförmig gefräufelt find. u WE h | Haschel, Kunsiformen, der. Nat. a N ee arten]. — Ce IstsT ınR Terlenjgern geihtrück find (Fig.|3h). Das und Afte alymmetri Fig. 4. Prdnung: — photonia; Hamilie: Aristpeystida. _ —= Wehifospheera citr Dronunk Amphoröpia; Hafıi han 24 128 et, obeh Bafis Fin? kurze Mrme entipringer. Dem Ned (frontaltn) Arm egenüber Liegt Ser erzentrifche Hfts großen heragankley Bintten gepanzert, Yie/mit einem d 6 cm lange Körpgk tt ähnli ) Die Ip Afnung (oben Y lange dilnne N H. He Anlabe des fünfitrahligen | Scheitelftäbe. igels it noch nicht ve Fig/1K Bipinnarla Ästerigertan, Sarve bes Na/n | r :01deA4, T Y roraichiats Adthuli: (Basipodk) be 50,) tipp Zarok | gleicht eine hfEtA | Zpm & panrige Hacckel, Kunstformen. der Natur, eTrte. (vrenft p) - Amphoridea. — Tafel 96. — Sabella. Chaetopoda. Burjtenwürmer. Stamm der Gliederliere (Articulata); — Baupfklalfe der Ringelfiere (Annelida); — Klalle der Borltermürmer (Chaetopoda); — Unterklalfe der Borfenveichen (Polychaeta). Die Ringeltiere over Ringelmwürmer (Annelida, auch) Annulata genannt) werden gewöhnlich al3 eine Klafje der „Würmer“ betrachtet; fie unterjcheiden fie) jedoch von den echten, jtet3 ungeglieverten MWurmtieren (Vermalia, Tafel 23, 32, 33, 97) ehr wefentlih dur) ihre Metamerie, d. h. dur) die äußere und innere Glieverung des langgeitredten Körpers. Vielmehr gleichen fie hierin den höher jtehenden „Oliederfüßlern” (Arthropoda), den beiden formenveichen Gruppen der Kruftentiere (Crustacea, Tafel 56, 76) und der Zuftvohrtiere (Tracheata, Tafel 58, 66). Dieje beiven letteren Dauptklafjen find als zwei jelbitändige Hauptäfte des Olievertierftammes zu betrachten und jtammen von zwei ver: Ihiedenen Gruppen der Anneliven ab. Allen diefen Gliedertieren (Articulata) gemeinfam tjt nicht mm die Äußere Ningelung der Hautdedle, jondern auch die innere Gliederung des Zentralnervenfyftems (Bauchmark), des Musteliyitens, Gefäßiyitems u. |. w. Die älteren Anneliden unterjcheiden fi von den beiden jüngeren Gruppen der Arthropoden hauptfählich dadurch, daß die einzelnen Körperglieder oder Kinge (Segmenta, Somita, Metamera) bei den erjteven meijtens jehr gleichartia gebildet find (ho- monom), bei ven le&teven mehr over weniger ungleichartig (heteronom), infolge von Arbeitsteilung. Auch find bei den Anmeliven die Beine (urjprünglich ein Baar an jedem Gfliede) kurz und ungegliedert, bei den meilten Arthropovden lang und gegliedert. Die Hauptklafje der Anneliven wird in zwei Klaffen eingeteilt, die Ggel oder Blutegel (Hiru- dinea) und die Borjtenwiirmer (Chaetopoda). Die Haut der erjteren ijt glatt und entbehrt der Borftenbederkung, welche die letsteren auszeichnet. Dieje harten Chitinborften find von höchft mannigfaltiger Form, Größe und Anordnung. Klein und jpärlich entwidelt find fie bei den Borftenarmen (Oli- gochaeta), zu denen unter anderen der Negenwurm (Lumbrieus) gehört. Dagegen find die Borften groß und zahlreich bei den Borjtenreichen (Polychaeta); fie fiten hier auf befonderen Fußftummeln (Parapodia), die den Boritenarmen fehlen. Gewöhnlich fisen an jedem Körpergliede zwei Baar Stummntel- füße, jeltener mir ein Vaar. Die Füße tragen meiftens äußere Kiemen, Fühlfäden und andere Anhänge. Die Borftenreihen (Polychaeta) leben jämtlih im Meere und zerfallen in zwei formenreiche Ordnungen: Raubwürmer und Röhrenwirmer. Die Raubmwürmer (Errantia oder Rapacia, Fig. 5—7) friechen oder Ihwimmen frei im Meere umher und tragen Kiemen an den meiften Ringen. Als Fräftige Kaubtiere befigen fie einen gut entwicelten Kopf, meiftens mit Kiefern bewaffnet Dagegen fesen Tich die Nöhrenwürmer (Tubicolae oder Sedentaria, Fig. 1—4) am Meeresboden feit; ihr Kopf ift ver- fümmert und trägt große Kiemen; Kiefer fehlen. an Fig. 1. Sabella speetabilis (Grube). Federbufh-Sandwurm. Röhrenwimer (Tubicolae); Hamilie: Serpulizen, Der KRöhrenwurm it aus Teiner leverartigen Nöhre herausgenommen. Die gefiederten und mit breiten violetten Bändern gejhmüdten Kiemen find jo zufammengelegt und nad innen «gerümmt, daß fie einen birnförmigen Federbufch darftellen. Fig. 2. Serpula eontortuplieata (Linne). Gejelliger Kaltvöhrenwurm. Röhrenwimer (Tubieolae); Familie: Serpulinen, Diefe Röhrerwürmer wohnen in gewundenen Kaltröhren, die auf dem Meeresboven in großer Zahl nebeneinander befejtigt Jind. Zwei Verjonen ver Gefellichaft haben ihren Kopf aus der Röhre hervor: gejtveckt und ihre beiden, zterlich gefieverten Kiemen entfaltet. Zmilhen beiden Kiemen tritt auf einem langen und dünnen, fleiihigen Stiel ein trichter- förmiger Deckel hervor, deifen hornige Endplatte jechs vote Strahlen auf weißem Orunde zeigt. Wenn der Wurm ji in die Kalfröhre vollitändig zurüdzieht, fann er deren Mündung mit dem Dedel verschließen. ®ig. 3. Spirographis Spallanzanii (Vivanı). Gewundener Schraubenwurm. Röhrenwirmer (Tubicolae); Hamilie: Serpuliden. Bon der leverartigen braunen Röhre des Wurmes it mw das vorderite Stüd (in der Nitte der Tafel) fihtbar; aus diefem tritt der Kopf des vielgliederigen, 9 cm langen Tieres hervor. Nur die eine Kieme (bald die rechte, bald die linke) ijt entwidelt, die andere verfümmert; fie bildet ein zierliches Spiral- blatt, an dejien Außenrande die zahlreichen geftever- ten und gebänderten Kiemenfäden wie auf einer ducchbrochenen MWendeltreppe angeordnet find. Fig. 4. Terebella emmalina (Quatrefages) - Baumftiemiger Fühlerwurm. Röhrenwirmer (Tubicolae); Hamilie: Terebelliven, Der Wurm ift aus feiner Sandröhre heraus- genommen; ev trägt oben am Kopfenve drei Vaar rote baumförmige Kiemen md eine große Anzahl von gelben, jehr beweglichen, dünnen Fühlfäden. Sig. 5. Eunice magnifieca (Quatrefages). Rrädtiger Shlangenwurm. Raubwürmer (Errantia); Familie: Eimiciden, Der jeher lange und ftarfe Wurm bat einen . kräftigen Körper, der aus zahlreichen gleichartigen Kingen zufammengejest it und fi Ichlangenartig windet. Seder Ning trägt ein paar Nuder umd Fühler (irren); am Kopfe (oben) ftten fünf größere Fühler und ein Baar Augen. Die metiten Segmente (nur die 8— 10 vorderjten ausgenommen) tragen ein Vaar rote famımförmige Kiemen. Die Würmer der Gattung Eunice gehören zu den größten und jtärkjten Anneliden; einige Arten werden 1-1!) m lang und 2—3 em breit; fie find. jehr Tebhaft, prächtig gefärbt und greifen jelbit Filche und andere größere Oeetiere ar. ig. 6. Hermione hystrieella (Quatrefages). Stadhelihwein-Schuppenwurm. Raubmiürmer (Errantia); Familie: Aphrodite, Der Niücden des kurzen elliptiihen Wurmes tt mit breiten violetten Schuppen gepanzert, die ji) dachziegelartig deden. Die Segmente, die je em Paar Schuppen tragen, wechjeln ab mit Ningen, die ein Paar fadenfürmige weiße Fühler (Cirren) befien. Dex Kopf (oben) trägt vier geftielte Augen und zwei lange Kopffühler. Die langen fteifen Borjten find goldglänzend und ftehen büjchelweife von den Schuppen ab. Fig. 7. Ohloeia euglochis (Zihlers). Seidenhaariger Kiemenwurm. Raubwiirmer (Errantia); Familie: Amphinomiden. Der gevrungene Kiemenwurm, in natürlicher Größe abgebildet (12 em lang und 2,5 cm breit), trägt an den Seiten des Zeibes, der aus 36 bis 40 Segmenten bejteht, lange Bündel von meiken feidenglänzenden Borften, in der Mitte mit einem voten Bande geichmüdt. ever King trägt auf dem Küken ein votes Kreuz. Senes Segment, die drei vorderiten ausgenommen, trägt ein Baar gefteverte Kiemen, deren Fäden nad) hinten gerichtet find. Haeckel, Kumstformen der Natur. Tafel 96 — Sabella. 6 Chaetopoda. — Borffenwürmer. Tafel 97. — Terebratula. Spirobranchia. Spiralkiemer. Stamm der Wurmfiere (Vermalia); — Baupfklalfe der Bufhmwürmer (Prosopygia); — Alalfe der Spiralkiemer (Spirobranchia) voder Armfüker (Brachiopoda). Die arterweihe Klaffe der Spiraltiemer (Spirobranchia) umfaßt eine eigentümliche Gruppe von Seetieren, die man früher wegen ihrer zweiflappigen, mufchelähnlichen Schale zu den Weichtieren (Mollusca) ftellte und als nächfte Verwandte der echten Mufcheln (Acephala, Tafel 55) betrachtete. Indeffen ift diefe hnlichkeit nur oberflächlich; die beiden Schalenflappen der Mufcheln ftehen vechts und (infs an den Körperfeiten und find oben auf dem Rüden durch ein Schloß verbunden, ebenjo wie bei den mujchelähnlichen Krebjen, 3. B. den Nankenkvebfen (Cirripedia, Tafel 57). Hingegen liegen bie beiden Schalenklappen der Spiraltiemer oben und unten an dem feftgewachjenen Körper; die Kleinere Rüden flappe (Valva dorsalis) liegt wie ein flacher Dedel auf der größeren, jtärter gewölbten Bauchklappe (Valva ventralis). Ihre Länge beträgt I—9 cm. Das Schloß (Oardo), das beide Klappen nad) Art eines Angelgelents feit verbindet, Liegt am hinteren Onde. Hier it gewöhnlich die Bauchklappe dur) einen Stiel am Meeresboden befeftigt. Bon dem facfürmigen flachen Körper, der nur die hintere Hälfte ve3 Schalenraumes ausfüllt, gehen zwei dünne Mantellappen ab, die die Schale abjondern und am Rande Borften tragen (Fig. 13). Am vorderen Ende des Weichförpers Kiegt der Mumd, umgeben von einem Paar großen harakteriftiihen Armen (Brachia). Diefe find fchraubenfürmig aufgerollt und mit Taujenven feinen Kiemenfäden am äußeren Tonveren Rande der Schraube bejest. Die hohlen Franfen find innen mit Blut angefüllt, außen mit beweglichen Wimpern befekt; fie dienen jowohl zur Atmung als zur Erzeugung eines Wafferftrudels, durch welchen dem zahnlofen Munde Nahrung zugeführt wird. Die Arme jelbft find wenig oder gar nicht beweglich, oft durch eine fpirale Kalfjäule im Inneren gejtübt, die auch) an den fojfilen Schalen vortrefflich erhalten ift (Fig. 1—8, 14— 18). Der neuere Name ‚„Spivalttiener” ift daher viel pafjender al3 der ältere Name „Aemfüßer”. Die nähften Verwandten diefer Vermalien find nicht die Mufcheln, fondern die Moostiere (Bryozoa, Tafel 23). Die bewimperten VTentateln oder Fühlfäden der Bryozoen entiprechen den einzelnen Kiemenfäden der Spiwobrandien- und die beiden ‚Ieme” der lebteren den beiden Armen des hufeifenförmigen Ventafelträgers oder Zophophors der exfteren (Tafel 23, Fig. 6-8). Die jugendlichen Larven der Spirobrandien find ähnlich organifiert wie Die ophopoven unter den Bryozoen. Im ven älteren Werioden der Srögefchichte jpielten die Spirobrandhien eine große Rolle; ihre foffilen Schalen jesen große Gebirgsmaffen zufammen, 8 jind gegen 3000 fojjile Arten unterjchteven; lebende Spezies find wenig mehr als 100 bekannt. Fig. 1. Dayia navieula (Sowerby). Fig. 3. Oyrtina heteroelita (Schlotheim). Nücenklappe der Schale, von innen gejehen, mit Jückenklappe, von innen gejehen. dem Kaltgerüfte der beiden Spivalfiemen; oben der Schlofrand. Fig. 4. Spirifer gibbosus (Barrande). Fig. 2. Strophomena rhomboidalis (Wilekens). 4a. Dextralanficht (von der vechten Seite). Rüdenklappe, von innen gejehen; oben der breite 4b. Frontalanfiht (vom Stunvand). Schloßrand. Ace. Karvdinalanficht (vom Schloßrand). %ig. 5. Rhynchonella nympha (Barrande). 5a. Dextralanficht (von der rechten ©eite). 5b. Kardinalanfiht (vom Schloßrand). Oben die größere, jtark gewölbte Bauchklappe, unten Die kleinere, flache Nürdentlappe. %ig. 6. Rhynchonella eucharis (Barrande). 6a. Frontalanfiht (vom Otirnvand). 6b. Dorjalanfiht (Nüdenklappe von außen). ®ig. 7. Rhynehonella inaurita (Sandberger). 7a. Dorjalanfiht Nüdenklappe von außen). 7b. Siniftralanfiht (won der Imfen Seite). Fig. S. Rhynchonella psittacea (Davidson). Der Weichkörper nach Entfernung der Schale und des Gingemweidejades. Die beiven Mantellappen (die außen die Schalenklappen abjcheiden) find aus- einander gejchlagen und von innen gejehen. Am oberen (dorjalen) Zappen jteht man von unten in die beiven fegelförmigen Hohlräume hinein, die dur) die Spiralwindungen der beiden Kiemenarme gebildet werden. Am unteren (ventralen) Lappen jteht man von oben die beiven nebförmigen Geichlechtsprüfen, unten die gabelfpaltigen Äfte der großen Blutgefäße. Fig. 9. Lingula anatina (Lamarck). 9a. Dorjalanfiht des Meichförpers, ohne Die Schale. Durch den dünnen Nüdenlappen des Mantels Ichimmern die verzweigten Blutgefäße dur, im Dreie der oberen Hälfte die drei Schliegmusteln, im herzförmigen Raum der unteren Dälfte Die dreiecige Leber (in der Mitte); darunter die Gelchlechtsprüjen. Ip. Frontalanfiht des Meichförpers, ohne die Schale. Die beiden Mantellappen find aus- einandergelchlagen, wie in Fig. 8. Am oberen (dorjalen) Lappen fieht man unterhalb der: beiven furzen Spivalarme in der Mitte den Fleinen Diuer- ipalt des Mundes, am unteren (ventralen) Lappen das gleichichentelige Dreier des großen Blutfinus. Fig. 10. Terebratula flavescens (Lamerck) — Waldheimia australis (Davidson). 10a. Anficht der rechten Hälfte des Weichförpers von innen (von der linken Oeite); die linte Hälfte it größtenteils entfernt, ebenfo die Schale. Man fieht oben den Rüdenlappen, unten den Bauchlappen de8 Mantels; in der Linken (vorderen) Hälfte der Figur die rechte Spiralfiene, in ber vechten (hinteren) Hälfte die Gingeweivde in dem geöffneten Körperjad. 10b. Anfiht der linken Körperhälfte von innen (von der rechten Seite); die rechte Hälfte und der größte Teil der Gingeweide ift entfernt. Plan fieht oben die Kücentlappe, unten die Bauchklappe der Schale, mit dem innen anliegenden Mantel. Den größten Teil der Mantelhöhle füllt die linfe Spiralfieme aus. 10c. Nüdenklappe von innen gejehen, mit dem Ichleifenförmigen Kalfgerüfte der Kiemenarme. Fig. 11. Atrypa insolita (Barrande). Kicenflappe, von außen gejehen. Fig. 12. Rhyncehonella oblita (Barrande). iicenklappe, von außen gejehen. Fig. 13. Terebratulina serpentis (@Orbigny). Dorjalanficht des Weichförpers, nad) Entfernung der Rücfenflappe. Oben find unterhalb des Stieles die Schalenmusfeln fichtbar, darunter die Leber; in der Mitte die netförmigen Gejchlehtsdrüfen, außen die gabelteiligen Blutgefäße und die Mantelboriten. $ig. 14. Terebratulina Murrayi (Davidson). Sirckenflappe mit den Spivalfiemen, von imen. Fig. 15. Spirigerina concentrieca (WOrbigny). Kückenklappe, von innen gejehen. Fig. 16. Rhynehonella nigricans (Fischer). Kiückentlappe, von innen gejehen. Fig. 17. Nucleospira pisum (Sowerby). Kückenflappe, von innen gejehen. Fig. 18. Atrypa marginata (Dalman). Jirkenklappe, von innen gejeben. ——— ren Bar a): lnechel,, Kaumstformen, der, Nat. Zur Tafel 97° — Herebratula. sheipndesst — Te IsisT m | asinVE ob susiohlesueil soon R chonella nympha (Bakrande)., I r | se (von ie im: 1 Ceite); N 2 ifneten Rörperjad. x e8 Ein Ar si 2. R Ninkenkla 1 Dig. 12 Nerel EN, | Dorn N 0% ad he x i /] /) U ie. ol der, 1, pe. A I [b des Stieles | » N | (Keamsch. Ne leme HE 4 | bieshklennmusteln ORAL“ Darunterldie Yebr;\in Dorjalanficht des Weichlörpke 2 bie PS: die nebförmigen Gelehlegtshrii Dız R Binnen Nüdenlappen DEF Pipe bs > ee EN | 1 Rlutgefäße DU 0 4 : hl | pbelteiligen 2 won. Inne [ ee Sn r ” 7 2 £ - RER 037 N IT ar aaa L 4 Hueckel, Kunstformen der Natur. Tafel 97 Terebratula. RNIT MM, NTERTLLEIÄELN ER I N N N, ar) N FRTERRRRRNERNNNNRCTURN un iii En Er = = N ei nn Spirobranchia. — Spiralßiemer. Tafel 98. — Aurelia, Tue Discomedusae. Sıcheibengnallen. Slamm der Delfelliere (Cnidaria); — Klalle der Nappenguallen (Acraspedae); — Pronung der Sıheibenguallen (Discomedusae); — Unterordnung der Hahnenmündigen (Semostomae). Die fahnenmündigen Ocheibenguallen, die auf diefer Tafel dargeftellt find, haben denfelben vegel- | mäßig ftrahligen Bau wie die auf Tafel 8 abgebildeten Semoftomen. Der treistunde gallertige Schirm (Umbrella), welder als Schmimmorgan dient, zeigt in der Mitte feiner fonfaven Unterjeite (Sub- umbrella) die vierechige Mundöffnung („Mundkreuz”). Die vier langen Arme, die von defjen vier Seen abgehen (Fig. 5), jo oft fahmenförmig und beftimmen die Strahlen erfter Ordnung (Berradien). it den Mundarmen mwechleln regelmäßig die vier Gefchlehtsprüfen oder Gonaden ab, die jtet3 in. den Strahlen zweiter Ordnung (Interradien) liegen (Fig. 1, 3, 6 u. 8). An ihrem Innencande fißen vier Büchel von beweglichen Dagenfäven oder Gaftralfilamenten, die frei in die Magenhöhle hineimvagen und bet der Verdauung mitwirten. Am Schirmvande fisen außen acht Sinnesfolben (vier perradiale und vier interravdiale) ; jeder Sinnestolben (Rhopalium) ift aus drei verjchievenen Simesorganen zujammen- gejegt: an der Balıs (in Fig. 7 unten) eine Riehgrube over Nafe mit verzweigten Falten; in der Mitte ein Auge (ein runder oder veräftelter Pigmentkörper, oft mit ine); am freien Ende (in Fig. 7 oben) eine eifürmige Kapfel, die Kalkkrijtalle enthält, früher für ein Gehörbläschen gehalten, jebt für ein Organ des Raumfinnes (Öleihgewihtshpläshen oder Statoeyfte). Mit den acht Sinneskolben alter- mieren meijtens acht (oft auch mehr) lange bewegliche Fangfäden oder Tentafeln (in ven Strahlen dritter Ordnung, Aoradien). Zmwilchen den Tentafefn und den NRhopalien fiten urfprünglih am Schirmvande 16 vorjpringende Randlappen, in den Strahlen vierter Drdnung (Subradien, Fig. 9). Fig. 1. Aurelia insulinda (Haeckel). Familie der Mlmariden. Das ganze Tier, in natürlicher Größe, von unten gejehen. Dieje neue Art (aus dem Meere von Snjulinde, an der Küfte von Sumatra) ijt blaß rötlich gefärbt, die Gonaden violett; fie fteht jo- wohl der europäilchen A. aurita al3 der ameri- fantjchen A. habanensis (von Habana) nahe, unter- Iheiet fi) aber von beiden durch die Geftalt der vier tchelfürnigen Gefchlechtsprüfen und der fchmäch- tigen furzen Arme, Jowie durch die acht tiefen Bud) ten des Schirmrandes, in denen die acht Sinnes- folben liegen. Der ganze Schiemrand ift mit fehr zahlreichen furzen Tentafeln gefäumt. Fig. 2. Aurelia aurita (Lamarck). Familie der Mlmariden. Die Strobila oder der Knojpenzapfen, welcher den eigentümlichen Generationswechlel der Scheiben- guallen charakterifiert, jtark vergrößert. Aus dem befruchteten Et derjelben entwidelt fich ein einfacher Bedherpolyp (Scyphostoma, oberjter Teil der Fig. 2). Aus deffen Mund wählt ein langer Zapfen hervor, der durd) Duereinfhnürungen in eine An- zahl von kreisrunden Scheiben zerfällt. Dede Scheibe bildet am Rande acht Baar Einterbungen, in denen acht Sinnesfolben mit acht Ventateln alternieren; päter löjen fich. die Scheiben ab und Schwimmen als Kleine Disfomedujen umher (Ephyra). Fig. 3. Undosa undulata (Haeckel). Familie der Ulmarivden, Untere Anfiht des Treistunden Magens, von dejfen Umkreis 16 Nadialfanäle abgehen (hier mm im Bafalteil angedeutet). In der Mitte das Muno- freuz, umgeben von den vier fraujenartig gefalteten Gefchlechtsdrüfen, an deren Srnenvand die vier Biülchel ver Öaftralfilamente Liegen. %ig. 4. Floresea parthenia (Haeckel). Familie der Floskuliden. Seitenanficht des Ichwimmenden Tieres, in na= tirlicher Größe, mit bewegten Mundlappen und Fangfäven. Die Außenflähe des bavettfürmigen Schiemes ziert ein Bigmentitern mit 16 dunfeln Strab- len. An der Unterflähe des Schtemes Thimmern wei von den vier hufeilenförmigen Gonavden durch (ähnlich den in Fig. 6 abgebildeten). In den Gin- Schnitten Des Schiemrandes regen zwilchen acht Stinnes- £olben 24 Tentafeln. Aus der Mitte der unteren Schirmflähe hängt ein langes Mundrohr herab, dejfen Mundöffnung (unten) von vier großen ge fräufelten Mundlappen umgeben ift. Sig. 5—7. Pelagia perla (Haeckel). Familie der Belagiden. Fig. 5. Seitenanficht der Ihwinmenden Medufe in natürlicher Größe. An der Außenfläche des Schir- mes, der fait kugelig gewölbt ift, treten 16 vadiale Keihen von großen Nejfelmarzen hervor, die von den Sinfchnitten zwifchen den 16 vieredigen Nandlappen ausgehen. In diejen Einjchnitten fisen acht Sinnes- £olben und damit abwechlelnd acht favenfürmige Ten- tafeln. Sm runde der unteren Schirmfläche Liegt der Magen, von dejien Mumöfnung vier lange gefräufelte Mundlappen herabhängen. Fig. 6. Horizontalfchnitt durch den flach aug- gebreiteten Schtiem (Projektion). Bon der zentralen Magenhöhle gehen (dem Mundkreuz ent|prechend) bie vier Kanäle für die perradialen Mundarme ab. Mit ihnen alternieren die vier hufeifenfürmigen Gejchlechts- — —————- drüfen, an deren Snnenvand die vier interradialen Bülhel der Gaftralfilamente Fiegen. Am Schirm vand tt der Nervenring angedeutet, der die acht Simnesfolben verbindet. Fig. 7. Ein Sinnesfolben oder Randkörper (Rhopalium), jtark vergrößert. Bon ven drer Ab- Iohnitten des zufammengefeßten Stnnesförpers ent- hält der obere die Statoeyite (eine eiförmige, mit Kalkkriitallen gefüllte Kapjel), der mittlere das Auge (einen fternförmigen roten Bigmentförper), der untere das Geruchsorgan (ein Grübchen, von dejjen Mittel- punft verzweigte Falten des Epithels abgehen). Fig. 8. Drymonema vietoria (Haeckel). Familie der Ayaneivden, Der Zentralteil der unteren Schtemfläche, heraus gejchnitten. Im der Mitte it das Mundfreuz ficht- bar mit jeinen vier perradialen Lippen und den Balalteilen der abgefchnittenen Arme. Zwtichen ihnen liegen interradial die Gejchlechtsgardinen, zarte faltige Membranen, an denen die gefväujelten Go- navden aufgehängt Timd. Fig. 9. Procyanea protosema (Haeckel). Familie der Iyaneiden. Die Figur zeigt in der oberen Hälfte den Unter- Ihiem (Subumbrella) nad Entfernung der vier Mundarme; in der unteren Hälfte die Außenfläche de8 Oberjhirmes (Exumbrella) mit ihrem eigen- tümlichen Getäfel und den voripringenden GOtern- (eilten. An der Subumbrella tft in der Mitte die Hälfte des zentralen Mundfreuzes Jihtbar, nad außen davon zwei von den vier halbmondfürmigen Gonaden; an ihrem Außenvand die Hälfte des acht- erfigen Ningmustels. Am breiten Schtumrande Liegen die acht Sinneskörper (vier perradiale und vier inter- vadiale); fie find durch 16 fünfecfige Nandlappen ges trennt von den alternierenden acht (adradtalen) Ten- tafeln, deren langer Außenteil abgejchnitten tft. Sn ' den 16 (jubradialen) Randlappen find die zierlich veräftelten Gaftrofanäle jihtbar. Haeckel, Kunstformen der Natur. 19) Discomedusae. — Sceibengialfen. Tafel 98 — Aurelia. db} Tafel 99. — Trochilus. Trochilidae. Kolikris. Slamın der Wirhelliere (Vertebrata); — Baupfklaffe der Kiefermäuler (Gnathostoma); — Alalle der Bügel (Aves); — Unferklafe der Kielnönel (Carinatae); — Brdnung der Tuft- fealer (Macrochires); — Hamilte der Kolibrix (Trochilidae). Die Familie der Kolibris oder Trochiliven, die über 400 Arten zählt, ift ausjchlieglich auf Amerika beichräntt; in der Alten Welt, befonders in der Tropenzone von Mrila, Aien und Auftralien, wird fie durch die Familie ver ähnlichen Honigvögel (Nectariniae) vertreten. Ihre nächften Verwandten in Guropa jmd die Segelihwalben oder Mauerjegler (Cypselidae). Unter allen Bögen find die Koltbris die Kleinften und zierlichften, aber auch in mehrfacher Beziehung die Ihönften ımd merfwindigften. Zwar fommen ihnen andere VBogelfamilien, die Varadiespögel, die Hühnervögel, Papageien u. |. w., an Bracht ver Färbung, Metallglanz und jchöner Zeichnung des Gefteders gleich, und einzelne von diejen übertreffen fie Jjogar. Was aber den Kleinen Kolibris ihren ganz eigenen äfthetifchen Neiz und ihre poetifche Ver- Härung verleiht, das it die Vereinigung der ziexlichen Körperform und des prachtvollen Gefteders mit einer außerorventlichen Anmut und Schnelligfeit der Bewegungen, jowie die innigen Beziehungen zu den ähnlichen Ichönen Blumen, von denen fie leben. Die Bezeichnungen: „Blumenvögel, Blumenfüffer, Blumen: elfen, Wrachtelfen, Blumennymphen, Glanznymphen” u. |. w., die für einzelne Gattungen in Anwendung gebracht find, geben diejer innigen MWechjelbeziehung zwifchen den Kolibris und den von ihnen beftändig bejuchten Blumen einen poetifchen Ausdrud, fowie anderjeit3 der prachtvolle, die Schönften Edelfteine nach: ahmende Metallglanz des bunten Gefteders durch die Bezeichnungen: ‚„„Sdelfteinvögel, Diamantvögel, Topas- elfen, Rubinnymphen‘’ 1. |. mw. ausgedrüct wird. Wie bei den meisten anderen Vögeln, die durch bunte Pracht, Farbenveichtum und Ihöne Zeichnung des Gefteders auffallen, find auch bei den Kolibris die Männden die Cigentümer diefer ornamentalen Vorzüge; die Weibchen dagegen find meiftens viel blaffer oder ganz unfjcheinbar gefärbt und entbehren der bejonderen Schmudteile, welche die Männden am Kopfe als Feder- büjche ausgebildet haben, an den Beinen als Feverhöschen, an dem langen Schwanze al3 Zierfevern oder Gabelfihwanz u. |. w. Die Urjachen diefer feruellen Differenzierung hat uns die Seleftionstheorie enthüllt; fie hat uns gelehrt, wie die fortgejeste „‚gejchlechtliche Zuchtwahl” ala die phyftologische Urjache anzufehen üt, die unbewußt dieje jchönjten „„Runftformen der Natur‘ hervorgebracht hat. Der verfeinerte äfthetijche Geihmad der feinfinnigen Weibehen gibt bei der Gattenwahl demjenigen Männchen den Vorzug, das fich vor allen übrigen dur Glanz und Vracht des Feverihmudes auszeichnet, und indem dieje individuellen Vorzüge dann durch Vererbung auf die Nachfommen des liebenden Barden übertragen, durch wiederholte jexuelle Selektion in der Öenerationenreihe allmählich gehäuft und gefteigert werden, entfteht jene bemunderungS- würdige Schönheit der gefiederten ‚„‚Runftform”. Wie im Menfchenleben die Liebe, die alles iberwindende Huneigung und Dingebung der beiden Gefchlechter, die umerjchöpfliche Urguelle der höchften Genüffe, der Ihönften Oeifteserzeugniffe, der herrlihiten Schöpfungen in Dihtfunft und Tonkunft, in Malerei und Bildhauerei it, jo wird fie auch bei diefen lieblichen VBögelchen zur bewirfenden Urfache ihres unüber- troffenen Schmuces. Das bezeugen auch die veizenden Liebesjpiele, die bei den zärtlichen Kolibrigatten der ehelichen Verbindung vorangehen; das werbende Männchen entfaltet bei diejen „fliegenden Liebestänzen“ nicht allein die volle Bracht feiner körperlichen Schönheit, Tondern überhäuft auch) das wählende Weibchen mit Yärtlichkeiten und Aufmerffamfeiten aller Art. Huch in bezug auf dieje beveutungsvolle jeruelle Selektion gleichen die Kolibri den ähnlich geichmückten Snjekten, und vor allen den Schmetterlingen, die ja ebenfalls ‚„‚Blumenvögel” find. Wie die befondere Form des langen Schmetterlingsrüffels dazu dient, diefe lange Saugzunge in die Tiefe dev Bhumenfelche zu verjenten und aus diefen Honig zu najchen, jo gilt dasjelbe auch von dem langen und dinnen Schnabel der Kolibris und von der zweilpaltigen, darin verborgenen Zunge. Sedoch befteht injofern ein Unterjchied, als die meijten Kolibris nicht bloß vom Honigfaft der Blumen jich ernähren, jondern zugleich von den Kleinen Snfekten (Käfern, liegen u. ). w.), die beim Auffuchen desjelben in der Tiefe der Blumenkelhe fih angefammelt haben. Biele Kolibriarten find auch, ebenfo wie viele Schmetterlingsarten, an den Beluch einer bejtimmten Blumen- art gebunden; ihr feiner Gefchmad hat fih jo an ven bejonderen, von diejer Blume ausgejchtedenen Honigjaft und an die bejonderen, gerade diejer Delifatefje nachgehenden Snjektenarten gewöhnt, daß fie alle anderen Senüffe verihmähen. Infolgeveflen it auch die eigenartige Geftalt und Länge des dünnen, Jäbelförmigen SchnabelS derjenigen des ent/prechenden Blumentelches angepaßt. Die Kleinen Fühchen diefer Blumen- vögel werben mr wenig gebraucht, zum Umfaffen der dinnen Baumzweige während der Ruhe; fie find daher faft verfümmert. Um jo Fräftiger find die jchmalen und langen Flügel entwidelt, die faft fort- während in Übung find. Alle Beobachter Tebender Kolibris find erftaunt über die Ausdauer, Gemwandt- beit und Schnelligkeit ihres Fluges, bei dem die pfeilichnellen, metallglänzenden Körper im Sonnenjchein den Gindruc von gejchoffenen Edelfteinen machen. Fig. 1. Trochilus colubris (Linne). Fig. 7. Eutoxeres condamini (Reichenbach). Feenfoltibri (Carolina). KSrummijchnabelkolibri (Geuador). %ig. 2. Heliactinus cornutus (Bonaparte). ig. 8. Lophornis gouldii (Gray). Schmeifelfenfolibri (Brafilien). Kragenktolibri (Brafilien). Fig. 3. Topaza pella (Gray). Fig. 9. Ornismya petasphora (Lesson). Topaskolibri (Surinam). Obhrenfolibri (Brafilien). Fig. 4. Lophornis ornata (Lesson). Fig. 10. Augastes Jumachellus (Gould). Schmudelfenkolibri (Ouayana). Rotihwanzkolibri (Braftlien). Fig. 5. Sparganura sappho (Cabanis). %ig. 11. Hylocharis Stokesii (King). Sapphofolibri (Bolivia). Blaufappentolibri (Snfel Suan Fernandez). Fig. 6. Docimastes ensifer (Gould). Fig. 12. Steganura underwoodi (Gould). Schwertihnabelfolibri (Bern). Tlaggenfolibri (Brafilien). Tafel 99 — Trochilus. Haeckel, Kunstformen der Natur. . — Stolibris. Trochilidae Tafel 100. — Antilope. Antilopina. Antilopen. Stamm ber Wirbeltiere (Vertebrata),; — Baupfklalle der Kiefermäunler (Gnathostoma); — Rlalfe der Säugeliere (Mammalia); — Unferklajfe der Bottenfiere (Placentalia); — Legion der Buffiere (Ungulata); — Promumg der Paarzeher (Artiodactyla); — Unterordnung der MWiederkäuer (Ruminantia); — Tribus der Bohlhörner (Cavicornia); — Familie der | Anftilopen (Antilopina.. Die Familie der Antilopen gehört zu derjenigen Gruppe der Wiederfäuer (Ruminantia), deren Kopf mit hohlen Hörnern bewaffnet ift, die auf Inöchernen Stivnzapfen auffigen. Zu Ddiefen Sohl- börnern (Cavicornia) gehören außerdem die Ziegen, Schafe und Rinder. Die Unterfchiede zwiichen diefen drei Familien und den Antilopen, von denen fie abjftammen, find Ihmer fejtzuitellen, um jo mehr, als viele Übergangsformen zwifchen ihnen vorhanden find. Gegenwärtig kennen wir bereits über hundert (ebende Arten von Antilopen, früher alle in einer Gattung vereinigt, jest auf 20 Gattungen verteilt, die hauptjählih nach der Form des Gehörnes unterichteden werden. Nur zwei von vielen zahlreichen Arten leben gegenwärtig in Europa (die Gemfe in den Alpen, die Oaiga-Antilope im fünlihen Jtub- (and); zwei andere in Nordamerifa (die Gabelantilope, Fig. +, und die Ziegenantilope, Haplocerus americanus). Die große Mehrzahl aller Antilopen lebt herdenweile in Afrika, ein Fleinerer Teil in Afien. Fig. 1. Tetraceros quadricornis (Blainville). Fig. 3. Tragelaphus sratus (Sclater). Bierhornantilope (Smdiih: Bherki). Körperlänge 85 cm, Schmwanzlänge 15 cm, Schulterhöhe 50 cm, Farbe braun, unten weiß. St bewaldeten Hügelgegenven von Oftindien. Dieje Antilope it das einzige lebende Säugetier, das im Naturzuftande zwei Baar Hörner trägt (im Kultur | zuftande find Ziegen mit zwei, feltener drei Baar Hörnern mehrfach gezüchtet worden). Die hinteren, größeren Hörner find die urprünglichen. Das Weib: hen tit hornlos. Fig. 2. Gatoblepas enu (Sundevall). Hildebeeft wer Gnu AUfrtkanifd: Imbutuma). Körperlänge? m, Schwanzlänge80 cm, Schulter: höhe 1,2 m. Farbe dunkel graubraun, Nadenmähne und Schwert weißlihgrau. Im großen Herden in Südafrifa. Sehr Ichnell, wild und unzähmbar. Sumpfantilope Alfetfaniid: Situtunga). Körperlänge 1,2 m, Schulterhöhe 90 cm. Farbe braun, mit hellen Streifen und Fleden. Die jehr Ihlanten und hohen Beine und die langen [preizen- den Schuhe find entjtanven dur) Anpaflung an den Aufenthalt in Flüffen und Sümpfen; ebenfo das grobe, jtruppige Daarkleid. Weitafrifa. Fig. 4 Antilocapra americana (Owen) = Anti- lope fureifera (Smith). Oabelantilope Almerifaniih: Mazama). Körperlänge 1,25 m, Schmanzlänge 20 cm, Schulterhöhe 8O cm. Farbe oben hell rötlihbraun, unten und an den Seiten weiß. In ven Gbenen von Nordamerika, in großen Herden. Sehr Tehnell, Iheu und behende. Diejer amerifaniiche „Gabel- bod” weiht im Form und Gntwidelung feines gabelteiligen Gehörnes von den übrigen Antilopen ab und nähert fich einerjeitS den Wildfchafen, ander- feit8 den Hirjchen. Fig. 5. Antilope ellipsiprymna (Gray) = (ervi- capra ellipsiprymna (Sundevall). Wafjerbod Afrtkaniid: Singsing). Körperlänge2m, Schwanzlänge 50 cm, Schulter: höhe 1,30 m. Farbe vorherrihhend grau, teilmetle ins Gelbrote ziehend, mit einem ellintifchen helfen Streifenring um die Schwanzwurzel. eine Starte Mähne. Dieje jtattlihe, einem Hirjch ähnliche Antilope bewohnt die Sumpfgegenden von Sidafrifa und Liebt jehr den Aufenthalt im Waffer. #ig. 6. Hippotragus niger (Harris). Schwarzbod oder Rappenantilope. Körperlänge 2,50 m, Schmanzlänge 50 cm, Schulterhöhe 1,5 m. arbe glänzend Tchwarz mit weißen Streifen an einzelnen Stellen. Südafrika. Der Hals trägt eine jtarfe Mähne. Die Hörner find in beiven Gefchlechtern jehr ftark, geringelt, Icharf rüdmwärts gekrümmt. Fig. 7. Addax nasomaculatus (Gray): Mendesantilope. | Körperlänge 2 m, Schulterhöhe 1 m, Farbe gelblihmweiß, Kopf, Hals uno Mähne braun; vor Im Sale ven Augen eine weiße Duerbinde. In Nordoft- afrifa, von Oberägypten bis zum Tfehadfee. Die langen Hörner find in beiden Gejchlechtern geringelt und Ihwac leierfürmig gebogen. Sig. 8. Tragelaphus kudu (Gray) = Antilope strepsiceros (Pallas). Kudu=-Antilope. Körperlänge 2,5 m, Schmanzlänge O, 5m, Schul- terhöhe 1,7 m, Farbe vötlihgrau, mit 7—9 weißen Duerbinven am Rumpf und einem weißen Winfel- zug zwischen den Augen; Mähne am Naden Ihwarz. Die ftarfen, jpiralig gemwundenen Hörner find gelb- braun und über 1m lang. In Waldgegenvden von Zentralafrika, Tüdlih und öftlih der Sahara. Fig. 9. Tragelaphus seriptus (Sundevall) — Antilope maculata (Pallas). Shirrantilope Afrtkaniih: Gulungu). Körperlänge 1,am, Shmwanzlänge 15 cm, Schul- terhöhe 85 cm, Farbe Tajtanienbraun, mit weißen Duerbinden und Längsitreifen jowie Neihen von weißen Sleden; viefe bringen eine Zeichnung ber= vor, die an das weiße Kiemengejhirr eines Vferdes erunmert. Die Hörner find Ihmwarz, 30 cm lang. Sm weitlichen Zentralafrita. Haeckel, Kunstformen der Natur. 100 — Antilope, Antilopina. — NAntilopen. \ N Hermann Sudermann, Sür eine bequeme Aufbewahrung haben wir zu jeder der beiden Serien von Baeckels Kunit- formen der Datur einen gejchmadvollen -# Sammel-Raiten &- in Seinwand mit Sarbendruc herftellen lafjen, welcher durch den Buchhandel bezogen werden Tann, Preis eines Kaftens 3 Mark ausjchlieglich der Hollipefen, welche der Befteller zu tragen hat. Die Derlagshandlung. N nn 2 a Sm Derlage des Bibliographilchen Initituts in Leipzig und Wien erfchien ferner: Sammlung illuftrierter Literaturgefchichten. Geschichte der Deutschen Literatur. Zweite, neubearbeitete und vermehrte Huilage. Don Profefjor Dr. Friedrich Vogt und Profeffor Dr. Max Koch. Mit 165 Abbildungen im Text, 27 Tafeln in Hoßfchnitt, Kupferftich und Sarbendruck, 2 Buchdruck- und 32 Sakffimile-Beilagen. 2 Bände in BHalbleder gebunden zu je 10 Mark. Geschichte der Englischen Literatur, Don Profeffor Dr. Richard Wülker. Aüt 162 Abbildungen im Tert, 25 Tafeln in Holsjchnitt, Kupferitich und Sarbendrue und 11 Sakfimile: Beilagen. In BHalbleder gebunden 16 Mark. Kr a Geschichte der Ttalienischen Literatur. re Don Profeffor Dr. Bertold Wiefe und Profeffor Dr. Erasmo Percopo. Mit 158 Abbildungen im Tert, 31 Tafeln in Hobzfchnitt, Kupferägung und Sarbendrud und 8 Sakfimile - Beilagen, In BHalbleder gebunden 16 Mark. s Geschichte der Französischen Biteratur. Don Profeffor Dr. Hermann Suchier und Profefior Dr. Adolf Birh-Birlchfeld. Ait 145 Abbildungen im Tert, 23 Tafeln in Hobfchnitt, Kupferäkung und Sarbendrud und 12 Saflimile-Beilagen. a In Balbleder gebunden 16 Mark. Mit diefer Sammlung illuftrierter Darftellungen der Siteratur aller wichtigen Kultur- völfer wird dem Publifum etwas geboten, was bisher vergeblich auf dem Büchermarft gejucht wurde. Swar ift der Wert der Jlluftration auch für die Kiteraturgefchichte längft erkannt worden, md verjchiedene diesbezügliche Werfe erfreuen fich beifälliger Aufnahme. Aber es find das vielfach bloße Bilderbücher, die teils ohne Text auf- treten, teils durchaus unzulängliche Darftellungen der Kiteratur aufweifen. Dadurch num, daß es gelungen ift, für diefe Kiteraturgefchichten felbftändtg forfchende Gelehrte zu gewinnen, denen dte Gabe einer lebensvollen Dar- ftellung zur Derfügung fteht, tft es möglich geworden, Werfe zu fchaffen, die jomwohl im Tert als in der Sllnjtrie- rung den höchften Anforderungen der Wiffenjchaft, des guten Gefhmads und der modernen Technik entiprechen, = Ein ausführlicher Prospekt über diese Sammlung von Eiteraturgeschichten steht auf Uerlangen sofort ” kostenfrei zu Diensten. = (1) _ = ® _ WI Jean Jacques Rouffeau. (Nach dem Gemälde — - : 5 Fe von Ramjay.) Drud vom Bibliographiichen Jnititut in Leipzig. Preis: 1,50 Mark. aan RT Kunitformen der Natur. Supplemenf-NHeff, Allgemeine Erläuferung und Iyitemafiiche Überlicht. Von Ernit Daeckel. Leipzig und Wien. Verlag des Bibliographifcben Inftituts. 1904. ZIATAb 4 le Nedite vom Verleger vorbehalten. } RK: Pa 27 N FR ‘ Nachwort. je „Kunftformen der Natur” Tiegen jet mit dem zehnten Heft abgejchloffen vor; daraus erwächft mir die Pflicht, ihnen die im „Wormort” verfprochene „allgemeine Ginleitung” mitzugeben. Diefe enthält im erjten Abichnitt einige Grläuterungen über das NWerhältnis von Kunftformen und Natur- formen, inSbejondere über ihre Gntwidelung. Im zweiten Mbjchnitt habe ich eine allgemeine Überficht über die Orundformen der Organismen gegeben, ihre geometriihe Beftimmung umd äfthetifche Bedeutung, Tomwie die Urjachen der Symmetriegefege. Diefe fehwierigen und wichtigen, aber im ganzen wenig berückitch- tigten Bildungsverhältniffe habe ich ausführlich behandelt im vierten Buche meiner „Generellen Morphologie” (1866): „Peomorphologie oder Grundformenlehre" (Band 1, ©. 375—552). Der dritte Abihnitt gibt eine Iyftematische Überficht über die Kunftformen der einzeinen Rlaffen der organischen Welt, die Entwicelung der Orundformen in ihnen und ihre äfthetifche Bedeutung. Darin nd zunähft die Brotiften oder Zellinge, die einzelligen Organismen, für fih allein behandelt, weil hier die plaftifche Tätigfeit der einzelnen Zelle unmittelbar die Grundform und deren äfthetiiche Orne- mentit bedingt; das gilt ebenfo von den Urpflanzen (Protophyta) wie von den Urtieren (Protozoa). Beide Protiftengruppen enthalten einen viel größeren Reichtum an jchönen und intereifanten Formen, als allgemein angenommen roird; es find ihnen daher 22 Tafeln gewidmet. Insbefondere ift die Zahl ihrer | geometrijhen Grundformen viel größer als bei den Hiftonen oder Webingen, den vielzelligen umd ge- mebebildenden Organismen. In beiden Gruppen der Ieisteren, fowohl bei den Gewebpflanzen (Me- taphyta) al3 bei den Gemebtieren (Metazoa), wird die Grundform und deren ornamentaler Schmuck nicht durch die einzelne Belle beftimmt, jondern durch Die gemeinfame bildende Tätigkeit der Zellvereine, die ji in Gewebe und Organe jondern. Die zahlreichen Klaffen der Hiftonen find in meinem Merf abfichtlich Jehr ungleihmäßig behandelt. Die unendlich mannigfaltigen Schönheiten, welche die anfehn- (ihen und allgemein befannten Formen der höheren Pflanzen und Tiere Ihmücen, find feit Sahrtaufenden dem Menjchen vertraut umd für die bildende Kunft verwertet worden. Dagegen find die nicht weniger weichen und zum Teil ganz eigenartigen Formen der niederen Metaphyten und Metazoen weiteren ge- bildeten Kreifen noch größtenteils unbekannt, und doch verdienen fie unfer äfthetifches Intereffe und Stu- dium in höchjtem Mabe. Ganz bejonders gilt dies von den beiden Vierjtämmen der Nefjeltiere (Cni- daria) und der Sterntiere (Echinoderma); daher find den erfteren 27, den letteren 10 Tafeln ein- geräumt worden. sm ganzen verteilt fi) die Zahl der bumdert Tafeln auf die Hauptgruppen der Organismenmwelt folgendermaßen: Uxpflanzen 6, Gemebpflanzen 12, Urtiere 16, Nievertiere 30, Wurm: tiere 5, Sterntiere 10, Weichtiere 5, Gliedertiere 8, Wirbeltiere 8. BR Der Hauptzwed meiner „Kunftformen der Natur” war ein äfthetifcher: ich wollte weiteren ge- bildeten Kreifen den Zugang zu den wunderbaren Schäten der Schönheit öffnen, die in den Tiefen des Meeres verborgen oder wegen ihrer geringen Größe nur dur) das Mitrojlop ertennbar find. Damit verfnüpfte ich aber zugleih den willenfhaftlihden Zwed, den Einbfi in den Wunderbau der eigen- tümlichen Drganifation diefer Formen zu erfhhliegen. Da uns diefe niederen Kreife de3 organijchen Lebens großenteils exit im neuefter Zeit zugänglich geworden und felbft in vielen Zehrbüchern noch jehr vernachläjftgt find, babe ich gerade ihnen bejondere Sorgfalt gewiomet. Vor allen anderen Klaffen babe ic) hier die Nadtolarien, Medujen, Siphonophoren und Korallen berücfichtigt, mit deren Tpeziellem Stu- drum ich mich Jeit fünfzig Jahren eingehend bejchäftigt, und über die ih im ganzen mehr als 400 Tafeln publiziert habe. Die vorliegenden Vroben find zum größten Teile meinen bezüglihen Monographien ent- nommen („Nadiolarien”, Berlin 1862—87; „Galciipongien”, Berlin 1872; „Medufen”, Sena 1864 bi 1881; „Stiphonophoren”, Edinburg 1888; „Korallen”, Berlin 1875). DIndeflen habe ich, um die Ioftematifche Überficht vollftändig zu machen, auch den befannten höheren Klafjen wenigftens je eine Tafel gewiomet. Die vorliegenden hundert Tafeln ftellen jomit zugleich einen populären biologiihen Atlas dar, der zur Sluftration meiner „Natürlihen Schöpfungsgefhichte” dienen kann (10. Auflage, Berlin 1902). Eine allgemeine fyftematifche Überficht geben dazu die angehängten vier Tabellen. Urprünglih hatte ic) die Abfiht — die auch im „Vorwort zum erften Hefte vor fünf Jahren angekündigt wurde —, diejer allgemeinen Grläuterung Angaben über die wichtigjten Duellen der betreffen- den Literatur beizugeben. Sndeflen erwies fc) jene Abjicht unausführbar wegen der unüberjehbaren Aus- dehnung wie Zeriplitterung Ddiefer Literatur und der zerftreuten Publikation einzelner Figuren in zahl- reichen Zeitichriften. Die wichtigjten Duellenwerke find überdies leicht in den allgemein verbreiteten Dand- büchern der Tyftematischen Zoologie und Botanik aufzufinden. Bei der Wiedergabe der Figuren wurde ftet3 im Auge behalten, die ausgefuhte Schönheit mit der größtmöglihen Naturwahrheit zu verbinden. Alle hier dargeftellten „Kunftformen” find dem- nad in Wahrheit reale Naturformen; von jeder Soealifierung und Stilifierung wurde abgejehen. Für ihre vollendete technische Ausführung und künftleriihe Auffaffung muß ich meinem treuen und unermüd- lichen Mitarbeiter, Heren Adolf Gilt in Iena, nochmals meinen berzlihiten Dank abjtatten, ebenjo ver techniichen Abteilung des Bibliographiihen Inftituts in Leipzig. Sena, im Frühjahr 1904. Grat Bacıkel. SInbalt des HSupplement-Shefles zu den „Aunfformen der Batır“, I. Die Naturformen, Das Plasma (die bildende „Lebendige Oub- tanz‘). — Die Natur des Plasma. — Die Seele des Nlasma. — Die Zmwermäßigfeit der Natur: formen. II. Die Grundformen der Organismen, Anorganische Grumdformen. — Drganifche Grundformen. — Die Grundformen der Moneren, der Zellen, der Cönobien, der Hiftonen. — Die Öeo- metrie der Grundformen. IM. Die Kunjtformen der einzehten Stlafjen. | A. Die Kunftformen der Zellinge (Protista). Chromaceen — Baulotomeen — Diatomeen — Desmidieen — Berivineen — Melethallten — Stpho- neen — Bakterien — Sporozoen — Lobojen — Mycetozoen — Radivlarien — Thalamophoren — Flagellaten — Giliaten. B. Die KRunftformen der Gemebpflanzen (Metaphyta). Tange (Algae) — Pie (Fungi) — Mooje (Bryophyta) — Fame (Pteridophyta) — | tackt\famer (Gymnospermae) Dedjamer (Angiospermae). ©. Die Kunftformen der Niedertiere (Coelenteria). Undarmtiere (Gastraeades) — Schmwanmtiere (Spongiae) — Nefjeltiere (Cnidaria) — Blat- tentiere (Platodes). D. Die Kunftformen der Obertiere (Coelomaria). Wurmtiere (Vermalia) — Sterntiere (Bchi- noderma) — Weichtiere (Mollusca) — Glieder: tiere (Articulata) — Wirbeltiere (Vertebrata). Srite Tabelle: Ordnung der hundert Tafeln der „Kunftformen der Natur” nach der jujtemati- chen Reihenfolge der Klallen. Zweite Tabelle: Überficht über die Hauptgruppen der geometrifchen Grundformen (Vromorpho- (ogijches Syitem). Dritte Tabelle: Morphologiihes Syften der Bro- titten und Gemwebpflanzen. Vierte Tabelle: Morphologiiches Syjtem der Ge- webtiere. OU „Sunitformen der Natur‘, Bemerkung über die Größenverhältnifje der Figuren in den Die große Mehrzahl der organischen Formen, die auf den hundert Tafeln unferes biologiihhen Atlas dargeftellt find, find fir das bloße Auge unfichtbar oder unfheinbar; fie find mehr oder weniger ftart Da nicht auf allen Tafeln die Größenverhältniffe angegeben find, mögen fie bier überfichtlih im Zufammendang angeführt werden, und zwar verteilt auf fünf Orößenklaffen: I — Starke Vergrößerung (50-—-500 und darüber); IT = Shwahe Vergrößerung Gwilden 2 und 50); III — Natürlihe Größe; IV = Shmwadhe Verkleinerung (zwifhen 2 und 10); V — Starke vergrößert worden. Verkleinerung. 1. Circogonia I 26. 2. Globigerina I 27. 3. Stentor I 28. 4. Triceratium I 29. 5. Ascandra 2.17 30, 6. Tubuletta 17 3ılk 7. Epibulia 17 32% 8. Desmonema III DB, 9. Maeandrina II, III 34. 10. Ophiothrix 17 35. 11. Heliodiscus I 36. 12. Miliola I SE 13. Dinobryon I 38. 14. Peridinium I 39, 15. Zonaria III—-V 40. 16. Pegantha II 41. 17. Porpema 11 42. 18. Linantha 17 483. 19. Pennatula 17 44, 20. Pentacrinus III 45. 21. Xiphacantha 7 46, 22. Elaphospyris I 47. 23. Cristatella 17 48, 24. Staurastrum I 49. 25. Diphasia 17 50. Carmaris II, III Hormiphora II Toreuma III Cyathophyllum ZZ, III Olypeaster III Galocyelas I Pedalion Z Flustra I Pediastrum I Farrea I-IV Aequorea I1I Discolabe IT Periphylla ZIT Gorgonia II, I Asterias II Dorataspis I Ostracion ILL Aeolis II Ammonites III Campanulina /7 Gemmaria II Limulus III Lucernaria II Heliactis III Sporadipus 7, II il „on (ER [0,e) ollosphaera I . Platycerium V7 . Murex III . Octopus IV . Cytherea III . Calanus I . Lepas III . Alueita II . Strobalia III, IT . Cidaris ZIL, II . Aulographis I . Nepenthes III 3. Dietyophora III, IV . Caulerpa IT . Delesseria III . Epeira III . Vampyrus II Elan . Turbinaria III . Astrophyton II7, II . Tympanidium I Polytrichum II . Erysiphe I . Cypripedium III . Diplozoon II 76. TR, 18. 00% S0. 81. 82. 83. 34. 8. 86. 87. 88. 89, . Sl, 92. 93. 94. 95. 96. 97. 98. 3%: 100 Alima II Bassia III, II Charybdea III Basiliscus IV Pentremites 11 Lagena I Marchantia 11 Cladonia III, II Navicula I Cynthia 11 Parthenope III, II Pegasus III, II Pilema 1/I Testudo V Callocystis III, II Astrosphaera I Alsophila V Areyria I Araucaria III, IV Placoeystis IIZ, 1/ Sabella ILL, II Terebratula IIL, II Aurelia ZI, II Trochilus ZIT . Antilope V I. Die Daturformen, Das Plasma (die bildende „Lebendige Sub- tanz”). Die wichtigften Fortiehritte, die wir in der Srfenntnis der Naturformen und ihrer Entjtehung gemacht haben, beruhen auf der Feititellung folgen- der vier Theorieen: I. Die Zellentheorie (1838) wies nach, daß dem Aufbau aller organiichen Körper ein und dasfelbe einheitliche Formelement zugrunde liege, die Zelle. II. Die Blasmatheorie (1858) zeigte, daß die beiden einzigen wejentlichen Bejtand- teile diejer Zelle oder des „Glementarorganismus“ zwei eimeißartige, verwandte und zugleich verjchtevene Subjtanzen jeien, die feitere Subjtanz des inneren dellferns (Karyon, Nucleus) und die weichere Subftanz des äußeren Zellenleibes (Proto- plasma, Oytosoma); alle anderen organischen ©e- bilde find direkt oder indirekt durch die Lebenstätig- feit diefer beiven aftwen VBlasmaförper entjtan- ven, find alfo paljiwve WBlasmaprodufte. II. Die Delzendenztheortie (1859) erklärte die Entftehung ver unzähligen organiihen Formen, die wir als Arten (Species) von Tieren und Pflanzen unter- Icheiven, duch gemeinjame Abjtammung von eim- fahjten Stammformen; indem deren Blasma einer- jeits ducch Anpaflung den mannigfachiten Umbilun- gen unterlag, anderjeitS dur Vererbung die erwor= benen Gigenjchalten von Generation zu Öeneration übertrug, Ichuf die Naturzühtung im Kampfe ums Dajein immer neue Spezies. IV. Die Brottiten- theorie (1866) Lehrte, daß alle älteren Drganis- men, ebenjo die Urpflanzen, Protophyta, wie die Urtiere, Protozoa, urjprünglich einzellig waren, wie e3 die vießgelligen Tiere und Vflanzen, die ges webebilvenden Metazoen, vorübergehend in der erjten Qugend find; fie zeigte aber zugleich, daß die äl- teften und einfachjten von allen Organismen, Die Moneren, noch nicht einmal den Formmwert einer echten (Ternhaltigen) Zelle befiten, jonvern homo- gene, ftrukturlofe und fernlofe Vlasmakörperchen find G. B. die Ehromaceen unter den Broto- ‚phyten, die Brotamöben und Bakterien unter ven VBrotogoen). Damit war zugleich die unent- behrliche Hypotheje der Urchigonie (oder der „Ur- zeugung” in einem bejtimmten Sinne) fejt begrün- vet, die Annahme, daß die Entjtehung des orga- nilchen Zebens auf unjerer Grde durch) Bildung jolcher Moneren aus anorganiichen Verbindungen MWafler, Kohlenjäure, Salpeterfäure, Anmontak) zu erklären je. Aus Jolchen einfachen, primären Poneren fonnten die ältejten echten Zellen exit jefundär entjtanden jein, indem ihre urjprünglic) homogene Plasmajubjtanz (Plasson) ji in zwei verjchiedene Subjtanzen Jonderte oder „vifferenzterte”, in das fejtere Karyoplasına des inneren gellterns und das weichere Gytoplasma de3 äußeren Zellen- (eibes, Bon diejen beiven wejentlichen Bejtano- teilen der Zelle oder des „Slementarorgantsmus” bejorgt das äußere Cytoplasma die Tätigkeit der Srnährung und Anpafjung, das innere Karyo- plasma die Zunktion der Fortpflanzung und Ber- erbung. Da die moderne Entwidelungslehre die ganze Mannigfaltigfeit der organtichen Formen und ihrer Zebenstätigteiten auf die phyltkaltichen und hemilhen Veränderungen Diefer beiden aftiven Vlasmakdrper zurücdführt, ft deven genaue Kennt- nis von höchiter Bedeutung. Die Natur des Plasma, In auffälligen Ge- genjage zu der unendlichen Mannigfaltigfert der Formen, welche das NWlasma durch jeine plaftiiche Aition hervorbringt, Tteht die jcheinbare Ginfach- heit und Gfleichartigteit diefer aktiven lebendigen Subftanz. Leider ift uns jeine chemijche Be Ichaffenheit troß aller darauf verwendeten Mühe immer noch jehr wenig befannt. Die meilten Bio- (ogen halten es für ein Gemenge von eiwerkartigen Körpern und nehmen eine bejtinnte Glementar- jwuftur in ihm an (eine Zujemmenjegung aus Körnchen, Bläschen, Waben, Fäven, Sajernegenu.].m.). Smpelen find die verfchiedenen Anfichten darüber, die fich noch befämpfen, jämtlih) Oypothejen; weder die BZufammenfegung des „Gemenges” noch die Form jeiner elementaren Beltandteile tft durch Be obachtung allgemein im Vlasma nachgemwiejen. Viel- mehr ehren uns die niederiten Organismen, die Shromaceen und Rhizopoden, daß jene Strut- tur und Bujammenjegung nicht überall vorhanden it, und daß fie als eine jefundäre, nicht eine pri- märe Gigenfchaft des Plasma anzujehen it — das Produkt der Lebenstätigfeit, nicht ihre Urjache! Befonders Iehrreih find in Ddiefer Beziehung die Kadiolarien, deren einfacher Zellenleib, urfprüng- (ich eine nadte Wlasmafugel (Actissa), an der ganzen Oberfläche Taufende von feinen Ochleim- fäden ausftrahlt; diefe Pjeudopodien find zähflüjltg (ohne fih in Waffer zu Löfen), wechjeln bejtändig ihre Zahl, Größe, Form und Verbindung und bil- den durch Zufammenfliegen veränderliche Blasına- nebe. Trobdem erzeugen die vielgeftaltigen Arten der Radiolarien, deren man über 4000 unterjchei- det, die zierlfichjten und vegelmäßigiten aller or= ganijchen Skelettformen. Dasjelbe lehrt uns auf der anderen Seite die Keimesgejhichte der höheren Tiere und Pflanzen; die einfache Gizelle, aus der fich ihr vießelliger Organismus entwidelt, zeigt in ihrem PBlasmaförper feine Spur einer bejtinumten Struktur, welche den zufammengejegten Aufbau des ipäteren Gemwebelörpers erklärt. Mithin muß die vielgefuchte Glementarjtruftur. des Plasma, Die alles erfläven joll, eine molefulare je und weit jenfeitS der Grenzen der Sichtbarkeit, auch bei ftärffter Vergrößerung, liegen. Sn chemifcher Bes ziehung jcheint die Annahme gerechtfertigt, dab Der wefentlichite Bejtandteil des Plasma ein Gimweiß- förper tft, und daß diefes Albuminat (oder Protein) fi auszeichnet durch die Itiejengröße und labile Konftitution feiner Molefüle, die aus mehr al3 taufend Atomen zujammengejeßt find. Sn phnfifaliicher Beziehung ift die wichtigjte Eigen- ichaft des Plasma feine weiche, plajtiihem Ton oder warmem Wachs ähnliche Bejchaffenheit, Jein „eftflüfftger Aggregatzuftand”; diefer it durch den mwechjelnden Waffergehalt der „gequollenen” Sub- jtanz beoingt. Die Seele des Plasma. Aufmerffame und un: befangene Betrachtung des bildenden Plasma über- zeugt uns, daß Diele formloje „Lebendige Subjtang” bei der Grzeugung ihrer Tejten Naturformen in vieler Beziehung ähnlich verfährt wie der Menjch bei der Produktion jeiner Kunftformen. hnkich ift in beiden Fällen jowohl die Zwecmäßtgfeit als die Schönheit der erzeugten Gebilde; ähnlich find auch in beiden Fällen die phyftologtihen Grund- tätigfeiten der Gmpfindung (Gefühl) und der DBe- wegung (Wille), die dabei zufammenmirten. Wir müfjen daher allem lebendigen Blasma eine Art niederer piychiicher Tätigkeit zujchreiben, die wir mit einem Worte als „Seele” bezeichnen. Die Annahme einer folhen Vlasmafeele (Blasmo- viyche) ift Ichon deshalb gevechtfertigt, weil alle (ebendige Subftanz Gedächtnis bejitt; ohne diejes Vermögen der Grinnerung würden die unzähligen einzelnen Arten (Species) der Organismen nicht imftande fein, bei ihrer Fortpflanzung immer wieder diejelbe pezififche Form duch Vererbung hervor- zubringen. Aber der mwejentliche Unterjchied beider ähnlicher Vorgänge liegt darin, daß die allgemeine N lasmafeele der niederen Organismen unbewußt, an fich zwecilos wirkt, dagegen die funfttätige Seele der höheren Tiere und des Menjchen bewußt und wermäßtg. Die Zwermäßigfeit der Naturformen. Bei der üblichen Ginteilung der Natur in die beiden großen Neiche der organifchen umd der anorgani- ihen Natur wird gewöhnlich als Dauptunterichted hervorgehoben, daß die Organismen zwecmäßig ge- baut und für eine bejtimmte Tätigfeit aus ver- ichiedenen Organen zufammengejeßt jeien, die An- organe hingegen nicht. Bei den einzelligen Pro- tiften bleibt die Zwechmäßigfeit der Organtjation noch oft auf einer fehr tiefen Stufe Stehen und erhebt fich exit allmählich zu höherer Vollfommenheit, in dem einzelne Teile der Zelle fi) bejonderen Tätig: feiten anpaflen und al3 „Drvganelle” Jondern. Hin- gegen erreicht die zwerfmäßige Zufammenfeßung des Körpers aus verschiedenen Organen und die daraus fich ergebende Grundform bei den meilten Yifto- nen, den vielgelligen und gemebebildenden Drga- nismen, die verschiedensten Stufen der Vollendung. 2 II. Die Greimafinemen ver Diganismen. Die große Mehrzahl aller Naturförper läßt bei Jorgfältiger Unterfudung, bet Ausmellung ihrer Grö- Bendimenftonen, bet Belchreibung ihrer Geftalt und Zulammenjeßung bejtimmte mathematiiche Verhält- nilje erkennen. Diele finden ihren Ausdrud in einer gewillen Symmetrie der Körperteile und Ffünnen auf eine geometrifhe Grundform zuricdgeführt wer- den, wenn man die Größerwerhältnilie ihrer idealen chen und der Winfel, unter denen fich dieje Ichnet- ven, mathematifh beitinmt. Die beiden Haupt: gruppen der Anorgane uno der Organismen, der leblofen und belebten Naturförper, bieten in diefer Beziehung teils ähnliche, teils verjchiedene Berhältniffe. Anorganifche Grundformen. Die große Mehr: zahl der Anorgane, der leblojen Naturkörper, tritt uns in imdivivueller Form als Krijtall entgegen, als ein homogener, in fich gleichartiger Körper, der von ebenen Flächen und geraden Linien (Kanten) begrenzt wird, die fich) unter bejtimmten Winkeln Ichneivden. Die Willenichaft, die fi) mit deren Be- ichreibung beihäftigt, die Kriftallographie, unter- Iheivet nur wenige (d—6) Hauptgruppen von Kri- tallformen. Ste jtübt ich dabei vorzugsmeile auf da3 verjchievdene Verhalten der „‚Symmetrieebenen”, dv. h. der ivealen Ebenen, die man durch den Mittel- punkt des Kriftalls legen, und durch) die man den- jelben im je zwei Symmetrilche Hälften zerlegen kann (Iptegelbildlich gleiche Teile, werm man die Teilungs- ebene al3 Spiegel dent). Sieht man die Zahl umd die Lage diefer Symmetrieebenen (oder Sym- planen) als maßgebend an, jo fan man jechs Kri- jtalliyfteme unterfcheiden: 1) das afymmetrifche Syitem (ohne Symplane); 2) das monofymme= trifhe Syftem (mit einer einzigen Symplane); 3) das vhombijche Syitem (mit drei aufeinander jenfvechten Symplanen); 4) das tetragonale Sy: ftem (mit fünf Symplanen, von denen die Haupt ebene jenfrecht fteht auf den vier, unter Winkeln von 45° ich jehneidenden Nebenebenen); 5) das beragonale Syjtem (mit fieben Symplanen, näm= Lich jechs Nebenebenen, die ji) in der Hauptachle unter Winkeln von 30° jchneiden und auf der Haupt- ebene jenfvecht Itehen); 6) das reguläre Syftem (mit neun Symplanen, nämlich drei aufeinander lenfrechten Hauptichnittebenen und jechs Nebenjchnitt- ebenen, welche die Winkel zwiichen jenen halbieren). Organifche Grumdformen,. In ähnlicher Weife, wie die Krijtallographie die mannigfaltigen Geftalten der Krijtalle auf die einfachen Grundformen Diejer jehs Rriftallfyfteme zurücführt und dieje geometri- Ihen Grundformen der einfachen Anorgane mathe matifch definiert, lajlen fich auch in der unendlich mannigfaltigen Formenmwelt der Drganismen einige wenige Gruppen von Grundformen erfennen und mathematifch beftinmen. Die junge, noch wenig bearbeitete Wijjenfchaft, die dieje jchroierige Aufgabe verfolgt, tt die Grundformenlehre Rromor- phologie). uch in ven meijten organifchen Ge- jtalten find, ähnlich wie in den Kriftallen, gewilfe Oymmetrieverhältnifje vorhanden, chen und Sym- metrieebenen (Schnittebenen oder Symplanen); die Zahlen und Größerwerhältnifle diefer Achjen und ihrer Vole Jowie die Zahl der durch fie gelegten Schnittebenen und die Größe der Winkel, unter denen jte fih jchneiden, find mathematifch zu bejtinmen. Aber die Aürfgabe diefer jungen organiichen Bro- morphologie ift unendlich verwicelter als diejenige ihrer älteren Schweiter, der anorganifchen Kri- jtallograpbhie; denn nur jehr wenige Drganismen (nur die primitiven Moneren) find jo einfache und homogene Körper wie die Krijtalle; alle anderen leben- digen Naturförper find entweder einzellige Vroti- jten over vielzellige, aus Geweben zufammengejeßte Hiltonen. Die Grundformen der Moneren. Unter den einfachiten Organismen, die heute noch leben, und die wir unter dem Begriffe der Moneren zufammenfaflen, find mwahrjcheinlich die älteften und primitioften die Chromaceen (oder Vhycodhromaceen) und unter ihnen die Gattungen Chroococeus, Aphanocapsa und verwandte Der ganze Organismus (ohne Dr- gane!) tjt hier ein homogenes grünes Vlasmaforn mit lediglich molefularer, jenjeit der Grenzen der Sichtbarkeit liegender Struktur. Seine Form it metjtens Fugelig; jeine ganze Zebenstätigteit befteht Kunftformen, Suppl. im Wachstum durch Wlasmadomie (Kohlenjtoffalft- milatton) und in Vermehrung durch Tetlung. Will man viefe vegetalen Moneren (die unlogtjcherweile noch meiltens als ‚‚einzellige Algen’ bejchrieben wer- den) mit anderen Organismen vergleichen, jo fann man fie nicht mit gewöhnlichen grünen Bflanzenzellen sulammenftellen, jondern nur mit den Chrona= tellen oder Chromatophoren, den grünen ‚‚Chlo- vophyllförnern‘‘, die im Plasma der lebteren ein- geichlofjen find. Auch vieje Chromatellen vermehren fih jelbftändig durch Teilung, nachdem fie dur) plasmodomes Wahstum eime gewilje Größe erreicht haben. Die Grundform der Chromaceen tt jehr einfach, uriprünglich die veine Kugel; jpäter nimmt fie davon abgeleitete Iphäroivale Formen an (ellip- joide, phäroive, Kinfenfürmige, Ipinvelförmige, jchei- benförmige Körperchen u. j. w.). Die hohe prinzt- pielle Bedeutung diefer Moneren beruht darin, daß fie als ‚trulturlofe Organismen” auf der Grenze swilchen organiicher und anorganijcher Natur ftehen, und daß bier die einfache Kugel als das unmittel- bare Refultat dev Molekularitruftur des homogeften Plasma erjcheint. Bei anderen Moneren G. B. ven plasmophagen Brotamdben) hat der nadte, frei bewegliche Körper überhaupt feine bejtimmte Form, nimmt aber ebenfalls die Kugelform an, wenn er in den Nuhezuftano übergeht. Die Grundformen der Zellen. Die einfachen Moneren, mit deren Entjtehung durd Urzeugung (Arhigonte) das vrganmiche Leben auf mjerem Nlaneten begann, fünnen noch nicht als echte Zel- len bezeichnet werden. Denn auch bet den einfach- jten Zellen bejteht der lebendige Blasmaförper wenig: jtens aus zwei verjchtevenen Subjtanzen, dem inneren feteren Karyoplasma, das den Zellkern bilvet (Nucleus, Karyon), und dem äußeren weichen GCytoplasma oder Brotoplasma, das ven eigent- lichen Zellenleib (Cytosoma, Oelleus) daritellt. Arch Diele einfachiten Formen der echten Zelle haben oft die primitive Geftalt der Vlasmafugel behalten, jo unter den Vrotophyten Palmella, Xanthella, Coccosphaera, unter den Wrotozoen Actino- sphaerium, Actissa, Thalassıcolla und andere Kadiolarien. Die große Mehrzahl der Protijten nimmt jedoch andere, höchjt mannigfaltige Grund formen an, indem der Jelbitändig lebende einzellige Organismus fih Schußorgane, Schalen und andere Drganelle der verfchiedeniten Form bildet. ALS be- jonders wichtig aber müfjen wir hervorheben, daß auch die Gizelle, der einzellige Urzuftand der Hifto- nen, aus dem dieje gemebebildenden Organismen fich durch Fortgejegte Teilung entwideln, urprünglich meiltens die Kugelform annimmt. Das Ei des Men- Ihen wie aller anderen Säugetiere it eine einfache fugelige Zelle; ihr Plasmatörper Ichließt einen ein- fachen fugeligen Kern ein. Wir dürfen demnac) jo- wohl ontogenetiih als phylogenetiih die Kugel, den wichtigiten und vegelmäßtgften unter allen mathe matisch definierbaren Körpern, als die urjprüngliche Grundform des einfachen, einzelligen Organismus betrachten. | Die Grandformen der Cönobien. Den Übergang von den einzelligen Organismen zu den vießelligen, von den gemwebelojen Brotijten zu den vielzelligen Hiftonen bilden jene interejlanten Zellvereine oder BZellfolonieen, die wir als Gönobien bezeichnen. Auch diefe permanenten Zellgejelfchaften nehmen noch) häufig die reine Form der Kugel an, wenn fte |tch frei Schwimmend im Wafler entwideln, unter den Bedingungen des ftabilen Gleichgewichtes. Die gleich- artigen einfachen Zellen, welche das GCönobium zu- Sammenjegen, bilden eine einfache zufammenhängende Schicht an der Oberfläche einer jtrufturlojen Gallert- fugel; jo unter den Brotophyten Volvox und Halosphaera, unter den Brotozoen Synura und Magosphaera. Aber ganz diejelbe charakteriftiiche Bildung zeigen vorübergehend viele Metazoen in den eriten Stadien ihrer Keimesgejchiehte. Der einzellige fugelige Urzuftand, die befruchtete Eizelle, zerfällt durch wiederholte Teilung in einen kugelförmigen Saufen von gleichartigen Zellen: Maulbeerfeim, Morula; invden in der Mitte desfelben Flüffigteit oder Oallerte ab- gefchteden wird und alle Zellen an der Oberfläche zur Bildung einer einfachen Schicht zufammentreten, entfteht die beveutungsvolle fugelföürmige Keimblafe (Blastula); die Zellenjchicht it die Keimbaut (Blastoderma), aus der fich alle verjchiedenen Ge- webe und Organe der Metazoen entwiceln. ad) dem biogenetifchen Grundgefege dürfen wir chlieken, daß diefe beveutungsvolle Gmbryonalform die indi- viouelle Wiederholung einer gemeinjamen uralten Stammform darjtellt, dev Blastaea. Die Grundformen der Hiftonen. Die vießgelligen gewebebildenden Organismen, die wir als Webinge oder Hitonen zufanmenfafien — einerjeits die plas- modomen Gewebpflanzen (Metaphyta), ander: jeit3 die plasmophagen Öewebtiere (Metazoa) — gehen im Aufbau ihres zujammengejesten Körpers jehr weit auseinander. Namentlich in den höheren Klafjen des Bflanzenveiches und des Tierreiches ift jowohl die äußere Körperform al3 die innere Struf- tur und Organilation jehr verjchieden. Dennoch haben beide Neiche jehr vieles gemeinfam, nicht mr die Gelege der Zellenbildung und den Aufbau aus einfachen gellen als Glementarorganen, Jondern auch die Gejege der Grundformen, welche in der Geital- tung des ganzen Körpers und jeiner einzelnen Dr- gane die charakteriftiiche Form bedingen. Dieje Örund- formen und ihre Symmetriegefege find aber hier nicht, wie bei den PBrotiften, das unmittelbare Bro- Duft der Bellen, fonvdern der Gewebe und Organe, denen ich) die Jozialen Zellen unteroronen. Bon nun an ift es der jogenannte ‚Bauplan‘ des zujam- mengejetten Individuums, des Jellenjtaates, der als ‚„‚Thallus‘ oder ,,Sproß” bei ven Metaphyten, als ‚„Berjon” bei ven Metazoen die Grundfor- men bejtimmt. Diejer ‚Bauplan‘ jelbit ijt aber nichts anderes al8 die Summe der Entwidelungs- gejege, welche von den Zellgejellichaften (Gönobien) duch Anpaflung im Kampfe ums Dafein erwor- ben und dur) Vererbung auf die einzelnen Stämme übertragen wurden. Dbgleich nun bier dur) die unendliche Verjchievenheit der Exijtenzbedingungen und ver ent|prechenven Seleftionsprogefle eine unbejchräntte Mannigfaltigkeit der FZormbildung möglich erjcheint, it dennoch die Zahl der Grundformen, die durd) die gejeßmäßige Lagerung und Verbindung der Or: gane bejtimmt wird, nicht groß, Jogar geringer als bei den Protiften. Man begnügt fich hier gemöhnz- lich mit der Unterfcheivung von drei Hauptgruppen der Grundformen: irreguläre (unvegelmäßige), vegu- läre oder ftrahlige (radiale) und bilaterale oder zwei- jeitige (dorfiventrale). Snvellen führt uns eine jchär- fere geometrilche IAnalyje der Symmetrieverhältnifie zu der Unterfcheivung von vier Klaffen und neun Drdnungen von Grundformen, deren Überficht unfere zweite Tabelle gibt. Die Geometrie der Grundformen. Die mathe: matischeBeitimmung der Örundformen over Bromor- ‘phen wird in der organiichen Bromorphologie ebenfo wie in der anorgamjchen Krijtallographie durch Lö- jung folgender Aufgaben erreicht: 1) Beltinmmung der Feten wealen AUchfen, die durch die gegenjeitige Lagerung der Organe und ihre Beziehung zur Ober: fläche gegeben find; 2) Unterfcheivung der beiven Vole jeder Achle; 3) Beitimmung der Sympla- nen over Schnittebenen, welche fie) durch die Achjen legen laflen, entiprechend den „Symmetrieebenen” ver Kriftalle; +) Unterjcheidung der geometrilchen Mitte des Körpers, die jih aus den Verhältnilien der Achlen und Symplanen ergibt. Hierauf gründet jih da8 vierklalfige promorphologiiche Syitem, welches in der zweiten Tabelle überfichtlich zulammen- geftellt tft; im die vier Klafjen und neun Dvonun- gen desjelben lajjen fich alle ventbaren Grundfornen leicht einoronen. I. Oentrostigma (Kugeln): die geometrische Mitte it ein Buntt (Stigma); durd) diefen Mittelpunkt Laljen fi bei ven Olattfugeln unendlich viele, bei den Tafelfugeln eine beftinmte Anzahl von gleichen Achjen und Schnittebenen legen. Während die Ölattfugel (Holosphaera) die reine Kugelform in geometriihem Sinne darstellt, it die Tafelfugel (Phatnosphaera) —- oder das „endo- Iphäriihe Bolyeder” — ein vielflächiger oder facet- tierter Körper, deifen Gden fäntlich in eine Kugel- fläche fallen. II. Centraxonia: die geometrifche Mitte tft eine gerade Linie, die Hauptachfe (Pro- taxon); durch dieje vertifale Achje Laien fich bei ven Ginadhjigen (Monaxonia) unendlich viele gleiche Schnittebenen legen, weil Sweuzachlen fehlen (Iphäroivale und conoivale Grundformen); Dagegen find bei den Kreuzahligen (Stauraxonia) zwei oder mehrere horizontale Duerachien ausgeprägt, und nur die Symplanen, die durch dieje „„Kreuzachjen’’ ge (egt werden, teilen den Körper in fongruente oder jym-= metriiche Hälften Dipyramive und pyramidale Grund: formen). II. Centroplana: die geometrijche Mitte it eine Ebene; diefe „„Medianebene‘ oder ‚„‚Sagittal- ebene’ ijt die einzige Schnittebene, Durch welche der Körper in zwei Iymmetrifch gleiche Hälften zerlegt werden fan. Man kann diele dritte, Höchjtentwickelte Klafje der Grundformen au als Dreiadlige (Triaxonia) bezeichnen, weil fie durch drei aufeinan- ver jenfrechte Achjen bejtimmt wird; von diejen drei Richtadjen (Euthyna) find zwei ungleichpolig, die Dauptachfe oder Zängsachje (mit NMumdpol und Gegenmundpol) und die Vfeilachfe oder Dorjoven- tralachje (mit Nüdenpol und Bauchpol); die Dritte 11 2 Kichtachje, die transverjale over laterale, tft gleich- polig, rechte und linfe Hälfte Tommetitich gleich. Dieje zentroplanen Grundformen werden daher oft auch als zweifeitige (Bilateralia) bezeichnet oder al® monojymmetrijche (Dorsiventralia); bei ihnen allein ijt der Unterjchted von rechts und linke, von Rüden und Bauch ausgebildet. Als zwer Drd- mungen diefer Klafje find die Schienigen (Amphi- pleura) und die Sohpaarigen (Zygopleura) zu unterfcheiden; die erjteren . B. die Blumen der Orchideen und Veilchen) find „‚bilateralsvadial”‘, die (eßteren (Wirbeltiere, Gliedertiere) ‚‚bilateral=jym- metrifeh”. IV. Centraporia. Die geometrilche Mitte des Körpers fehlt, weil an der ganz unvegel- mäßigen Form überhaupt feine chen und Schnitt- ebenen zu bejtimmen find (Srreguläre, Anaxonia). III. Die Kunftformen Der einzelnen Rlalfen. A. Die Kunffformen der Bellinge (Protista). As PVrotiften oder „Zellinge” fallen wir unter einem Begriff alle einzelligen Organismen zufanmen und jchließen ihnen einerjeitS jene ein- fachften und nieverften Lebewejen an, deren Tern- (ofer Plasmaförper roch nicht einmal den Form wert einer echten (kernhaltigen) Zelle erreicht hat (Cy- toden), anderjeits jene einfachjten vielgelligen Körper, die eine locere Gefellfehaft von gleichartigen Zellen, aber noch feine Gewebe bilden (Zellenvereine oder Gönobien). Gemeinfam ift allen diejen Protijten (im meiteften Sinne) der Mangel der Gemebebil- dung und der damit verfnüpfte Mangel eigentlicher Drgane (in morphologijchem Sinne); dieje finden fich mur bei den Hiftonen oder „Webingen”, ven gewebebildenvden Tieren und Vflanzen. Zwar kann man bei den meiften Peotiften im Zellenförper auch verjchtedene Körperteile finden, die bejtummten Zmecen dienen (alfo „Drgane” in phyitologiihem Stimme), 3. DB. Bellfern (Nucleus) und Zellenleib (Oyto- soma); diefe voneinander unterjchtevdenen Teile des einzelligen Organismus werden aber bejjer als Or- ganelle bezeichnet, zum Unterjchtede von den fom- plizierteven, meiftens aus vielen Zellen zujammen- gejegten Organen der Hiftonen. Mit Bezug auf die Lebenstätigfeit fan man da3 vielgeftaltige Reich der PVrotiften in zwei Unz terveiche teilen: die Wepflanzen (Protophyta) und die Urtiere (Protozoa); erjtere find die primären, älteren, lettere die jefundären, jüngeren Formen der Zellinge. Die Urpflanzen bejisen die Fähig- fett der Blasmodomie oder „Kohlenftoffajfimila- tion”, d. 5. ihre lebendiger Plasmaförper Bro- toplaft) vermag unter dem Ginflulfe des Sonnen- (ichtes aus einfachen anorganiichen Verbindungen (Wafler, Kohlenfäure, Salpeterjäure, AUnmoniaf) neues Wlasma, neue „lebendige Subjtanz” herzu- jtellen. Diefe chemilche Fähigkeit fehlt den Ur- tieren, deren Stoffwechlel auf VBlasmophagte angewiefen ift, d. h. fie müfjen zu ihrer ©elbit- erhaltung Plasma „frefien”, von Brophyten over anderen Drganismen beveitS gebildetes Wlasına aufnehmen. Geht man auf die älteften Zeiten in der Gntwicehing des organihen Lebens auf der Erde zurücd, jo muß man annehmen, daß anfäng- ich nur Urpflanzen exijtierten (die ältejten dur) Urzeugung, Arhigonie, aus anorganichen Ber- bindungen entftanden); exjt Jpäter find aus ihnen dur Metafitismus (Umkehr des Stoffwechjels) Urtiere hervorgegangen. Will man in herfömms- [cher Weife die ganze Welt der Organismen auf die beiden großen Reiche, Vflanzenveich und Tierreich, verteilen, jo muß man die Wrotophyten zum er jteren, die Wrotozoen zum Teßteren ftellen. Sedoch ift zu bemerken, daß eine jeharfe Grenze zwijchen beiven Gruppen in feiner Weile zu ziehen tft. Für unfere vorliegende, vein morphologiiche Betrahtung it jene phyfiologiiche Unterjcheivung überflüffig, da in bezug auf die allgemeinen Gejege der Yormbil- dung feinerlet Unterschied zwiichen Urpflanzen und Urtieren befteht; viele Formen beider Gruppen find zum Bermechlen ähnlih. Wir werden daher hier beide gemeinjam betrachten. Bon unferen „Runftformen der Natur” find den Protiften 22 Tafeln gewidmet; davon kommen 6 auf die Protophyten, 16 auf die Protozoen. =” 12 Bon Urpflanzen (Protophyta) find dargeftellt: Diatomeen (4, 84), Desmidieen (24), Beridineen (14), Melethallien (34), Siphoneen (64). Auf Urtiere (Protozoa) beziehen fich 16 Tafeln, und zwar 2 auf Snfulorien (Flagellaten 13 und Gi- (taten 3), 14 auf Rhizopoden (oder Sareodinen); unter leßteren befinden fih 1 Tafel Niycetozoen (93), 3 Tafeln Thalamophoren (2, 12, 81) und 10 Tafeln Radiolarien; davon 3 Spumellarien (11, 51, 91), 2 Xcantharien (21,41), 3 Naj- jellarien (22, 31, 71), 2 Vhäodarien (1, 61). Die Kunjtformen der Wrotiften unterjcheiden ich zum größten Teile von venjenigen der Hrjtonen durch eigentümliche Bildungsverhältniffe und viel größere Mannigfaltigteit der geometrifchen Grund form. Allen Thon in der einen Klalfe der Radio: larien zeigen die zierlichen Gfelettbildungen eine größere Zahl von Grundformen verkörpert, als in allen übrigen Klafjen der organifchen Welt zujfam- mengenommen zu finden tft; ja es find bier jogar Jämtliche ftereometriichen Formen in Siefelifeletten plaftiieh Dargejitellt, welche die theoretiihe Geometrie überhaupt unterjcheiven fann. Die unendliche Man nigfaltigfeit in der Geftaltung und Zujammenfeßung diefer Dartgebilde oder Skelette (Schalen, Gehäufe, Stiten u. |. w.) it um jo merfwürdiger, als die fte bildende Künftlerin meiftens eine ganz einfach ge italtete weiche Zelle ift. Wir müfjen daher bei ihrer Betrachtung vor allem unterjcheiden zwilchen dent weichen, lebendigen aktiven Zellenleibe (Oyto- soma oder Wrotoplaft) und den feiten, jtarren, paljwen gellhüllen (Oytotheka), die von erjterem gebildet werden. Das Material der letteren ift bei den Urpflanzen meiftens fticjtoffloje Zelhulofe, bei den Wrtieven jtichjtoffhaltiges Chitin; in beiden Gruppen wird es oft durch mineraliiche Einlage rungen (Kiejel oder Kalt) verftärtt. Die Mineral- lubjtanz nimmt oft jo zu, daß man von veinen „Kielelihalen” oder „Kalfihalen” Tpricht. A.1) Chromacea Bhycohromaceen oder Syanophyeeen). Dieje einfachiten gellimge find als die ältejten von allen Organismen zu betrachten und bilden wahriheinlich die gemeinfame Stamm: gruppe aller übrigen. Im einfachiten Falle (Chroo- coccus) bildet ver Körper ein homogene Fuge liges Blasmaktorn von grüner (meiltens blaugrüner) Farbe. Verichiedene Organelle und innere Streuftur- verhältniffe find an den Kleinen Kügelchen nicht zu erfennen. Da em innerer Zellkern noch fehlt, it der Glementavorgamsmus (oder die „Bildnerin”, die Blaftive) eigentlich noch nicht als „Zelle” zu bezeichnen, jondern al3 „Sytode”. Ihre ganze Xe= benstätigfeit beiteht im dem chemischen Wrozeß Der Vlasmodomie; hat das Wachstum dadurch eine bejtimmte Grenze erreicht, jo zerfällt das Kügelchen durch einfache Teilung in zwei gleiche Hälften. Oft legen fich dieje Veilprodufte veihermweife aneinander und bilden Ketten (catenale Cönobien, 3. B. Os- cillaria und Nostoc); die Kugelgejtalt der Cytode geht dann oft in die fcheibenförmige, zylindriiche oder ellipjoive über. Dasjelbe gilt für die Bakte- tien, die durch Metafttisuus (oder Umkehr des Stoffwechjels) aus Chromaceen abgeleitet werben fünnen. A. 2) Paulotomea. LS echte einzellige Organismen find diefe einfachen Wrotophyten von ven Ehromaceen dadurch verjchieden, daß das ho- mogene und jtrufturlofe Moner fih in einen äußeren Jellenleib (Cytosoma) und einen tme- ven Zellkern (Nucleus) gejondert hat. Die Grund» form beider tft urjprünglich fugelig. Hierher ge hören die gelben Kanthellen, welche im Kalynıma der Nadiolarien als Symbionten leben (Tafel 51, Fig. 2, 10, 11, 12; Tafel 71, Fig. 1, 10); ferner die grünen, nahe verwandten Balmellaceen }o- wie die pelagishen Galceoeyteen (Eoecojphären, Ahabooiphären); bei lebteren it Der Tugelige Bellenleib von einer Kalkichale umhüllt, die aus einzelnen Kalfplatten (oft mit zierlichen radialen Fortlägen) zufanmmengejest tft. A. 3) Diatomea (Schadtellinge oder Ba- eillarien; Tafel 4, 84). Allgemein verbreitet im Süßmaller und Meere, teils frei Ihwimmend, teils auf dem Boden feitliend, bilden fie die formen veichite von allen Klafien der Wrotophyten (über 2000 Arten), ausgezeichnet durch die Bildung einer höchlt charakteriftiichen Kiefelihale von zierlichiter Form und Struktur. Die Schale diefer Alga- vien (oder „einzelligen Algen”) it zweiflappig und gleicht einer Schachtel mit Dedel (vgl. die Text- blätter von Tafel 4 und 84). Die urjprüngliche Rugelform der Zelle ijt jelten erhalten; meijtens geht Tre durch Abplattung in die Form einer freis- runden Scheibe oder eines kurzen Zylinders über 13 (Tafel 4, Fig. 13, 16; Tafel S4, Fig 3, 6, 9). Indem vom Mittelpuntte der Schale aus Strahlen in beftimmten Richtungen fi jondern, entitehen vadiale oder ftauraronie Gormen (weiltrahlig Ta- fel 4, Fig. 10, 14, 18; deeiftrahlig Tafel £, Fig. 1, 4, 22; vierftrahlig Tafel 4, Fig. 7; fünfftrahlig Ta- fel 4, Fig. 5; achtitrahlig Tafel S4, Fig. 8; zehn: ftrahlig Tafel 4, Fig. 13). Die Oberfläche der diinnen Kiejelfchale ift von unzähligen jehr feinen Poren durchbrochen, die jehr, regelmäßig in Reihen und Gruppen geftellt, oft von feinen Ornamenten umgeben find. PViele Diatomeen leben gejellig, teils in Ketten aneinander gereibt (Catenal-Cönobien, Tafel 84, Fig. 7, 9), teils auf verzweigten Gallert- ftielen befeftigt, zierliche Bäumchen bildend lrbo- val-Gönobien, Tafel 84, Fig. 4, 14). A. 4) Desmidiea (Tafel 24, Hierdinge, Conjugata oder Cosmaria). Die Schale Diejer Süßwaffer-Mlgarien (jogenanmnter „einzelliger Algen‘) it aus Zelluloje gebildet, oft mit regelmäßig ge jtellten Stacheln, Strahlen verziert und häufig am Kande in Lappen geipalten (auf Tafel 24 ftart vergrößert). Die Grundform der Schale ft jJelten einachfig (Fig. 9), meiltens freuzachftig, um zwar eine Doppelpyramide. Die radiale Scheibe it bald zweiftrahlig (Fig. 6, 11) oder vreiftrahlig (Fig. 1, 2), bald vierftrahlig (Fig. 3, 4) oder jechsftrahltg (Fig. 7, 8). Das grime Chromotell (der Farb- ftoffförper, dev im Cytosoma eingelehlofjen tt) erjcheint meiftens in ftrahlige Lappen gejpalten und Ichließt glänzende Gimweikkrijtalle ein (Pyrenpive). A.5) Peridinea (Tafel 14, Oeikelhütchen, auf Tafel 14 jämtlich ftark vergrößert). Dieje Bro- tophyten de Wlantton find jowohl im Meere als im Süßwafler mafjenhaft entwidelt und die Daupt- nahrung vieler Ichwimmtender Organismen. Da bie Zellen zwei jehwingende Geikeln bejisen und Sich mittel3 derfelben Ichwimmend umberbewegen, find diefe Algetten (jogenannte „einzellige Algen” mit Geißelbemegung) früher für Snfujorien gehalten worden. Shre zellulofe Schale zeichnet jih durch) jehr fonderbare, meiftens alymmetriiche Geftalt aus und ift gewöhnlich mit jtachel- oder flügelförmigen Fortjägen verjehen, die als Schwebeapparate dienen. A. 6) Melethallia (Pediastrum; Tafel 34). Diefe gefelligen Algetten, im Sübmaller Ichwimmend, bilden regelmäßig Cönobten over gell- | vereine von eigentümlicher Form. Die grünen Zellen, die das Scheibenfürmige Cönobium von Pedias- trum bilden, find in einer einzigen Schicht vegel- mäßig geordnet; die Zellen der andzone bilden oft ftrahlenfürmige Fortfäge. Die geometrifche Grundform de8 Gönobiums it daher eigentlich eine Doppelpyramive mit jehr verkürzter Haupt: achfe (vgl. den Tert zu Tafel 34, deven Figuren jämtlich vergrößert find). A. 7) Siphoneae (Tafel 64). Riejenalgetten, die größten von allen Wrotophyten; auf Tafel 64 teils in natürlicher Größe, teils Ichwach vergrößert dargefteltt. Dbwohl der grüne, vielverzweigte Vflan- zenförper meijtens einer höheren Pflanze mit Stengel und Wurzel, Blättern und Früchten ähnlich Tteht, befteht er dermoch nur aus einer eimzigen Zelle. Zahlreiche Kleine Zellferne und grüne Chlorophyll- förner liegen in der Wandjchicht des Nrotoplasıa, die der Innenfläche der fejten Zellmand anliegt; der einfache Hohlraum ift mit wällerigem Zellfaft erfüllt. A. 8) Bakterien. Die bisher betrachteten Pro- tiftenklaffen (L—7) find als Urpflangen (Proto- phyta) zu betrachten, wenn man von dem üblichen phyftologischen Standpunkte aus die vegetalen (plas- modomen) Protiften von den animalen (plas- mophagen) chart trennen will. Dann mu man zu den leßteren die nun folgenden Klafien (S—15) ftellen, denen die Fähigkeit der Wlasmodomie (oder der „Kohlenftoffaffimilation”) abgeht. Zu diejen echten, auf Plasmophagie angemiejenen Urtteren (Protozoa) gehören als vier Hauptgruppen die Bakterien, Sporozoen, NAhizopoden und Snfuforten. Die einfachjten und niederften von ihnen find die Bakterien oder „animalen Moneren”. Shr Jehr fleiner, fugeliger oder jtäbchenfürmiger (meitens zylindrischen) Körper bejitt noch feinen echten Bell- fern und it daher nicht als „Zelle”, Jondern als „Sytode” zu beurteilen. Die Balterien gleichen darin den „vegetalen Moneren”, den Chromaceen (©. 13), aus denen fie wahrjcheinkich dur Mez tafitismus entjtanden find. Da die imdiviouelle Form ihres homogenen Wlasmaleibes jtet3 ganz einfach bleibt (Kugel, Zylinder, Komma u. |. w.), it ihr moxphologifches Interefe fehr gering, im Öegen- fate zu ihrer hohen phyjiologiihen Bedeutung. A. 9) Sporozoa (Fungillen, Sporentiere). Auch diefe zweite Klafje von Vrotozoen zeichnet Fich durch große Einfachheit der Grundform aus; ver Körper bildet meiftens eine ganz einfache, Tugelige ver länglichrunde, monarone Zelle. Der Zellkern, der im Inneren des Bellenleibes eingefchlofjen Liegt, ift ebenfall3 meiltens ganz einfacy, fugelig oner monaron (pindelförmig, eiförmig). Dev Bellen: (eib ift (gewöhnlich während des größten Deiles des Zellenlebens) von einer Membran eingejchloflen, durch welche die ernährende Ylüffigkeit mittels Dios- moje aufgefaugt wird. Selten find an diejer Hell- hülle jtrahlenförmige oder andere Fortjäge entwicelt, die eine polyarone Grundform bevingen. A. 10) Lobosa (Zappinge). Wit diefer nie deren Wrotiftenflaie beginnt der große Stamm der MWurzelfüßer (Rhizopoda), jener Urttere, Die fich durch die Bildung von Scheinfüßden (Pseu- dopodia) auszeichnen, d. ). von veränverlichen Fortjägen des Wlasmakörpers, die den verjchteven- jten Lebenstätigfeiten dienen. Die einfachiten Rhizo- poden find die nadten Amöbinen (Amoeba, Di- namoeba u. |. w.), deren nackter Zellförper Funze Lappen oder fingerfürmige Fortläge von wechjelnder Zahl und Größe ausftredt und gar feine bejtimmte Form befit (im Nuhezuftand oft fugelig zufammen- gezogen). Die beihalten Arcellinen unterjcheivden fich von ihnen dur Bildung einer Schale von ein- faher monaroner Form (eiförnig, balbfugelig). Aus der einfahen Mündung ver Schale treten die Lappenfüßchen vor. A. 11) Mycetozoa (Tafel 93). Diejfe Pro- tiften, auf verwejenden Bflanzenteilen lebend, wurden früher als Schleimpige (Myxomycetes) zu den Pilzen gejtellt; jet gelten jte als „Bilztiere” und bilden eine befonvdere Klaffe ver Nhizopoden. Sie treten in zwei ganz verjchievdenen Zujtänden auf; der freie, bewegliche Sugenpzuftand tt ein formlofer nackter Blasmafödrper (Plasmodium); diejer riecht gleich einem viefigen Ahtzopovden umher und bilvet uvegelmäßige WBlasmanete (Tafel 93, Fig. 3). Später zieht er fi zujammen und bildet eine Sporenblaje (Sporangium), die manchen Pilzen (Gaftromyeeten) jehr ähnlich) und meiftens mona- von ift. A. 12) Radiolaria (Strahlinge). Diele Vrotozoenklajle ift Jomohl in morphologiicher als auch in äfthetiiher Hinficht die formenveichite und intereflantefte unter allen WBrotijtengruppen, ja To- gar in bezug auf die Grundformen die merkwilr- digfte unter allen Klaffen organticher Velen. Dem alle denkbaren geometrifchen Grundformen, welche man in der WVromorphologie unterfcpeiven fann, finden fich bier in Wirklichkeit verkörpert vor; md zwar find es die fejten, charafteriftiich geformten Stelette, welche dieje mannigfaltigen Formen in mathenatifcher VBollkonmenheit ausgeprägt zeigen. Die Zahl der befannten Arten beläuft fich bereits auf mehr als viertaujend, obgleich die ganze Klafle im ersten Drittel des 19. Sahrhunmderts noch völlig unbefannt war. Die meisten Arten find dem bloßen Auge nicht fihtbar und können erit bei jtavfer Ber- größerung unterfchieden werden; umd da jte jämt- (ich an der Oberfläche des Meeres oder im verjchte- denen Tiefen jchwebend Leben, entgingen fte früher der Nufmerkfamkeit. Milliarden derjelben bevöltern die Viefenzonen, und nach dem Tode des einzelligen Meichkörpers finfen die unverweslichen, von ihm gebildeten Kiefelftelette auf den Boden des Ozeans. Hier können fie fih zu dien Schichten anhäufen; namentlich in größeren Tiefen (zwilchen 4000 umd 9000 m) bildet diefer „Nadiolarienichlamm” ein feinförniges weißes Wulver, ähnlich der Schlemnt- freide. Seves Körnchen desjelben erweiit fie) als ein zierliches Kiejelgebilde von ähnlicher Form, wie fie auf unjeren zehn Tafeln dargejtellt find. Die unendlich mannigfaltige, vegelmäßige und zierliche Geftalt diefer zarten Dartgebilde tt um jo mertwirdiger, al3 der lebendige Körper, der te er- zeugt, eine ganz einfache, urfprünglich fugelige Zelle it. Von anderen verwandten Nhtzopoden (oder Sareodinen) unterjcheivet fie fie) danınd, daß ver (ebendige Zellenförper in zwei Zeile gejondert ift, eine innere Zentralfapjel, die ven Zellfern einjchliegt, und eine äußere Gallerthülle (Kalyınma), welche die erjtere Ihütend umgibt. Die Zentraltapfel it auf Tafel 11 und 71 vot, auf 21 dunfelgelb, auf 51 blau gefärbt, das Kalymma bellgelb. Das (ebendige Plasma des Zellförpers (ber zähflüfige „Arihleim”, der die Hentralfapfel erfüllt) tritt durch Öffnungen der Rapfelmembran nad außen, ducchlegt ftrahlenförmig das Kalymma umd jtrahlt über vejlen Wußenflähe in das Seewaller aus. Diefe ftrahlenden Schleunfäden (Scheinfüßchen oder Peudopodien) find jehr empfindlich und beweglich, dabei veränverlich und vüdziehbar; feine Körnchen jtrömen in ihnen auf und ab (Tafel 11, Fig.5, 6, 8,9; Tafel 21, Fig. 1—4); fie beforgen die verfchiedenften Lebenstätigfeiten de8 Organismus und bauen auch die funftooll zufammengejeste Schale auf. Die bejondere Form derjelben it innerhalb der einzelnen Spezies ebenfo erblic) wie bei ven höheren Drganismen. Die NRapdiolarienklalie zerfällt in zwei Unter: flaflen: Porulosa und Osculosa, und diefe wieder in je zwei Zegionen. Bei den Porulosa tft die Kapfelmembran von unzähligen feinen Boren durc)- brochen, durch welche die Wfeudopodien austreten; diefe Boren find gleichmäßig verteilt bei ven Spu- mellarien oder Schaumftrahlingen (Tafel 11, 51, 91); Dagegen find fie in bejtimmte, nebfürmig ver- bundene Keihen verteilt beit ven Acantharien oder Stadhelftrahlingen (Tafel 21, 41). Ber leteren gehen die jtacheligen Strahlen des SfelettS vom Pittelpuntte der Zentralfapfel aus, bei erjteren von ver Beripherie. Sn der Unterflaffe der Osculosa befitt die Kapfelmembran eine einzige größere Off- nung, Durch welche die Weudopodien austreten; viejes Osculum tt bei ven Najjellarien dur) einen fegelfürmigen, zentripetal nad innen vor- jpringenden Dedel verfchloflen (Podoconus, Ta- fel 22, 31, 71); dagegen bei den VBhäovdarien durch einen jcheibenförmigen Strahlendedel, von dem eine Köhre zentrifugal nah außen abgeht (Astropyle, Tafel 1, 61). A. 12, a) Spumellaria (Radiolaria pe- ripylea; Tafel 11, 51, 91). Die Kiefelfchale diefer „Schaumfternchen” ift, ebenjo wie die von ihr um- Ihlofjene Zentralfapfel und das umgebende Ka- (ymma, urjprünglih eine Kugel: Sphaeroidea, Kugelftrahlinge (Tafel 91, Fig. 1, 2). Durch Ver- fürzung einer Achje entitehen daraus Scheiben und bifonvere Linjen, oft mit armartigen Fortjäben (Dis- coidea, Scheibenjtrahlinge, Tafel 11). Durch Ver: längerung einer Achje entwideln fih PBflaumen- jteahlinge (Prunoidea, Tafel 91, Fig. 3—10) ; durch Sonderung von drei verschiedenen, gleichpoligen und aufeinander jenkrechten Achlen Körbehenjtrahlinge (Larcoidea, Tafel 91, Fig. 15). Die Spumel- lavien find die einzigen Nadtolarien, die in einzelnen Familien Zellvereine (Coenobia) bilden (Die Polyeyttaria, Tafel 51). A. 12, b) Acantharia (Radiolaria acti- pylea; Tafel 21, 41). Das Skelett diefer „Napel- fternchen” it aus 20 radialen Stacheln zufammen- gejeßt, die vom Mittelpunfte der Zentralfapfel aus fih entwidelhn; ihre Subftanz befteht entweder aus einer eigentüimlichen organiihen Mafje (Mfanthin) oder aus Fiejellauvem Kalt. Diefe radialen Stäbe find nach eimer bejtimmten, jehr merfwirdigen ma- thematischen Dronung jo verteilt, daß ihre äußeren Enden in fünf Barallelfreife fallen (vgl. über diejes „Stojatanthengefet” die Erklärung zu Tafel 21). Bei den älteren „Stadhelitrahlingen” (Acantho- metra, Tafel 21) bleiben die Radialjtäbe einfach oder bilden freie Fortläße. Bei den jüngeren „Wunder- jtrahlingen” (Acanthophracta, Tafel 41) treten diefe Fortfäbe zur Bildung einer zierlichen Gitter- Ibale zufanmen. A.12,c) Nassellaria (Radiolaria mono- pylea; Tafel 22, 31, 71). Die Kiefelichale diefer ‚„Korbitrahlinge‘‘ ift uriprünglich ein einfacher verti- faler Ning, welcher das Kalymma umfaßt und am Dralpol der monaronen Jentralfapfel mit deren D3- eulum zufammenhängt (Tafel 71, Fig. 1); von die jem Sagittalvinge wachjen Fortfäße aus, die Tich äußerft mannigfach veräften; indem die Ifte fih an ver Außenflähe des Kalymına verbinden, entitehen zterliche Gitterfchalen in Gejtalt von Kronen (Ta- fel 71, Fig. 8, 9, 12), Delmen (Tafel 22, Fig. 6—8), Körbehen (Tafel 71, Fig. 10—13), Röd- hen (Tafel 31) u. |. w. Gewöhnlich wachjen vom Jring drei oder vier dDivergente Stacheln aus, von denen einer (der atrale) oben nach dem Scheitel gerichtet tft, die zwei oder drei anderen (bafalen) nad) unten diver- gieren (Tafel 22, 31). Die Grundform wird in diejer Legion meiltens pyranivdal. A.12,d) Phaeodaria (Radiolaria can- nopylea; Tafel 1, 61). Die Sfelette diejer ‚„‚Ntohr- jternchen”” bejtehen metjtens aus hohlen Kiejeröhren, die in mannigfaltiger Weile zu einem funftvollen, oft jeher vermidelten Bau zujammengefügt find. Da 903 Dsculum der Zentralfapjel bier (ebemjo wie bei ven Nallellarien) am unteren Wole der vertt- £alen Achje Liegt, ift auch die Grundform der Schale meifteng monaron oder pyramidal (Tafel 1, Fig. 4, 5); Ste geht aber auch oft jefundär in die Kugel- form über (endojphäriiches Polyeder; Tafel 1, Fig. 1— 3); viele von diejen Gitterfugeln haben eine jehr Tomplizierte und merfwirdige Zufammenjegung (Tafel 61, Fig. 9). = A. 13) Thalamophora (Kanmerlinge; Ta: je 2, 12, 81). Dieje Rhizopoden find den Radio- lavien nahe verwandt und benußen für ihre verjchtede- nen Zebenstätigteiten die feinen veränderlichen Schein= füßchen (Pseudopodia), die von dem einzelligen Körper ausftrahlen (Tafel 12, Fig. 5). Während aber bei allen Napiolarien der innere, den Zell fern umfchlteßende Körperteil (Bentralfapfel) durch eine Membran von dem äußeren Teile (Kalyınma) getvennt wird umd die Wfeudopodien diefe Kapjel- membran durcchlegen müllen, tt dies bei den Thala- mophoren nicht der Fall. Die Scheinfühchen jtrab- len bier unmittelbar von dem lebendigen Zellförper nach außen in das Seewaller aus. Die Schale, die den Zellförper Ichüßend umgibt, it auch hier ehr mannigfaltig und zierlich geformt, wie bei den Jta- violarien. Allein die Kiejelerde, welche letteren das Schalenmaterial Liefert, ift viel plaftiicher und viel mehr geeignet für Produktion feiner Kunftformen als die Kalferde, das gröbere Material der größeren Thalamophoren. Dieje Klaffe zerfällt wieder in zwei Unterflafjen; bet den Foraminifera (oder Per- forata; Tafel 2, 81) it die Schalenwand pords, von Taujenden feiner Woren durchbrochen (mie bei ven Porulosa); dagegen tt fte Jolio md ohne Noren bei den Eforaminia (oder Imperforata; Tafel 12); hier treten die Bjeundopodien nur dur) eine größere Öffnung der Schale aus (wie bei den Osculosa). Die Kaltihale it in beiden Unterklafjen der Thalamophora anfänglich einfad, einfanmmerig (Monothalamia; Tafel 2, Fig. 17—20; Tafel 81, Fig. 1-10; Monostegia; Tafel 12, Fig. 4); päter wählt die Schale zu einem Kohr aus, das dur quere Scheidewände in Kammern abgeteilt wird (Polythalamia; Tafel 2, Fig. 1—15; Tafel S1, Fig. 11— 20; Polystegia; Tafel 12, Fig. 1-3, 9— 17). Der Anjab diefer Kammern gejchteht Jel- tener in einer geraden, metitens in einer gebogenen Achje, Jo daß mehr oder weniger vollitändige Spi- valen entitehen. Die Spivalwindungen liegen bald in emer Gbene (Blanojpirale, Nautilotvichalen), bald Steigen fie Tchraubenförmig empor gleich einer MWenveltreppe (Turbofpirale, Turbinoivichalen). Die Kaltihalen der Thalamophoren bilden. auch Staheln und andere Anhänge (als Schus- und Schmwebeapparate); dieje find aber bei den bentho- nilchen (meift auf dem Meeresgrumde friechenden) Kammerlingen bei weiten nicht Jo zierlich und mans nigfaltig entwicelt wie bei ven plankftontichen (im Meere jchwebenden) Itavtolarien. A.14) Flagellata (Tafel 13). Die Geißel- infulorten oder „Oeiblinge” gehören zu jenen neu= tralen Brotijten, welche auf der Grenze von Dier- verch und Bflanzenveich Tteben und eine jcharfe Tren- nung beider KRetche unmöglich machen. Shr einzelliger Organismus it mit einer oder mehreren fchmwingen- ven Geikeln ausgeltattet; ev wird zu den Urpflan- zen (Protophyta) geftellt, wen er grün: oder gelbe, Kohlenftoff affimilierende Körner enthält umd plasmodom tt; dagegen zu ven Urtieren (Proto- zoa), wenn jene plasmodomen Körner im Wlasıma fehlen und Diefes zu jeiner Grnährung Plasma von anderen Organismen aufnehmen, fie „Treffen“ muß plasmophag). Im beiden Gruppen. der Fla- gellaten gibt es tjoliert lebende einzellige Formen (Die grüne plasmodome Euglena, die farbloje plasmo- phage Trichomonas; Tafel 13, Fig. 4, 5) und Sellvereine (Coenobia), u denen viele gleich- artige Hellen vereinigt leben (bie grüne Volvox, die farblofen Gonocladiceen u. a.; Tafel 13, Fig. 1-—3, 6—10). Die Berzweigung diejer baum- förmigen Stödchen ergibt oft zierliche Formen, wäh- vend die Geftalt der einzelnen Zellen meijt jehr einfach it (monagonsallopol, eiförmig, fegelfürnig u. |. w.). Die Shushüllen, die die einzelnen Zellen um: Ihließen und im dem gemeinfamen Coenobium zufammenhalten, find bald gallertig weich, bald hornartig feit. A. 15) Ciliata (Tafel 3). Die Wimperinfu- jorien oder „Wimperlinge” unterjcheiden fich von ven vorhergehenden Flagellaten dadurch, daß die Be- wegungsorganellen des einzelligen Organismus wicht wenige lange Geibeln, jonvern zahlreiche furze Wim- pern jinmd. Die meilten Ciltaten Schwimmen mittels verjelben frei umher (Fig. I—6); andere dagegen heften fich zeitweilig an (Fig. 7, 8) oder figen dauernd jet (Fig. 9— 15). Lestere haben oft verzweigte Stiele und bilden baumförmige Gönobien (Fig. 11 bis 15). Oelten tft der einzellige weiche Giltaten- förper in einer bejtinumt geformten Schale einge ihlofjen (Fig. 16). Die Grundform ift meiftens einfach, monaron-allopol, oft bilateral, aber gewöhn- ih unfymmetric. Kunftformen, Sıppl. B. Die Aunflformen der Gewebflanzen (Metaphyta). Dem eimzelligen Organismus der Urpflanzen (Protophyta) ftellen wir den vießelligen Körper | der Gewebpflanzen (Metaphyta) gegenüber; dort war es die einfache Zelle, die unmittelbar die charak- terijtiiche Sorm der geweblojen Bflanze erzeugte; hier dagegen ist &8& Dda8 Gemebe, im dem die gejellig verbundenen Zellen al8 untergeordnete Snoiviouen ericheinen und den vielzelligen Gemwebeförper hervor- bringen. Drei große Brinzipien bedingen von nun | an die höhere Entwidelung des Metaphytenförpers: eritens die zunehmende Zahl und Abhängigkeit der vereinigten Zellen, zweitens deren fortjchreitende Alr- beitsteilung und drittens die Jteigende Integration oder Zentralifation des organifierten Zellverbandes: | je verjchiedener die Qebensaufgaben in diefem vepus bfifaniichen Zellenftaate Jih durch Arbeitsteilung ge jtalten, je abhängiger dadurch die verjchtedenen Ge | Tafel 65), die größten und anjehnlichiten vie Braun- webe und Organe voneinander werden, dejto mehr wird der Staat zentraliftert und zu höheren Zeiftun- gen als einheitliches Ganzes befähigt. Bei allen höheren Metaphyten Tonvdert jtch der gewebebildende Körper in drei Grundorgane: Stengel (Caulom), Wınzel (Rhizom) und Blatt (Phyl- lom). Der einfache, unverzweigte Körper der jo zu- fammengejeßten Gemwebpflanze wird als Sproßbau (Culmus) bezeichnet; bei der gropen Mehrzahl ver- zweigt ex fih aber und beißt dann Stod (Cor- mus). Bei den niederen Klafjen der Metaphyten (bei den Algen und Bilzen) find dieje drei Grund- orgame entweder noch gar nicht oder exrft umvoll ftändig gelondert, und man bezeichnet dam den ganz | zen unverzweigten Körper als Zagerbau (Thallus); wenn er fich verzweigt, aß Thallusitod (Thal- loma). Darauf gründet fi) die Ginteilung des ganzen Metaphytenveiches in zwei große Unterreiche, die niederen Thalluspflanzen oder Zagerpflanzen (Thallophyta) und die höheren Stodpflanzen (Cormophyta). Unter den Thallophyten unter Icheiven wir als zwei Hauptflaflen die waljerbewoh- nenden Tange (Algae) ımd Vie (Fungi), nebit ven Slechten (Lichenes). Die Cormophyten zer- fallen in zwei divergente Stänme, die fryptogamen VBorfeinpflanzen (Diaphyten over Archego- niata) — die beiven Hauptklaffen der Moofe (Mus- | cinae) ud Farne (Filieinae) — und die phanero- gamen Blumenpflanzen (Unthophyten over Spermaphyten) — die beiven Hauptklafjen der Nactfamer (Gymnospermae) und Dedfamer (An- giospermae). B. 1) Tange (Algae; Tafel 15, 65). Die niederfte und ältelte Klaffe der Metaphyten ind die Algen over Tange, welche den urjprünglichen Aufent- halt im Waller bi8 heute beibehalten haben. Nach- dem mir die jogenannten „‚einzelligen Algen’ (Dia- tomeen, Desmidtaceen, Berivineen 1. |. w.) aus Diejer Klafje ausgefchievden und zu den Vrotophyten geftellt haben (©. 12), bleiben als echte Algen die viel- zelligen und gewebebildenden Tange übrig. Mean kann unter ihnen vier Klaffen unterfcheiden, die Grüntange (Chlorophyceae), vie Nottange (Rhodophy- ceae), die Brauntange (Phaeophyceae) und die Moostange (Oharaphyceae). Die formenreichiten und morphologiih interejlantejten von Dielen find die Jrottange (Florideae oder Rhodophyceae; tange (Fucoideae oder Phaeophyceae; Tafel 15); die erjteven zeichnen fich durch rote, die leb- teren durch braume Färbung des Thallus (in mannig- faltigen Abtönungen und Mühungen) aus; die Jarbe wird dort durch einen bejonderen voten Sarbitoff (Bhyeorhodin), hier durch ein etgentümliches braumes Vigment (Bhycophätn) hervorgebracht; Die grüne Farbe der Ehlorophyllförner wird dadurch verdedt. Die Verzmeigung des Thallus jowie die verjchiedene Geftaltung der fterilen und fertilen Ifte unterliegt in beiven Klafjen vielen Vartationen und erzeugt zum Teil jehr zierliche und Tchöne „Kunftfornen”. B. 2) Pilze (Fungi over Mycetes; Tafel 63, 73, 83). Aus den Algen find dur) Metafttisums (Umkehrung des Stoffmechjels; ©. 12) die Pie hervorgegangen; fie haben den Aufenthalt im Wafler und die Vlasmodomie völlig aufgegeben und nähren fih gleih den Tieren vom Wlasma anderer Dr: ganismen (Wlasmophagie). Auch unter den Bilzen wie unter den Algen find die einzelligen Formen — als nicht gewebebildend — auszujcheiven und zu ven Urpflanzen (Protophyta) zu jtellen. Wir jehen daher von den Jogenannten „einzelligen Bilzen” (Bak- terien, Myromyceten; Tafel 93) und VBhycommceten hier ganz ab und bejchränfen uns auf die echten, vießgelligen Bilze. Der gemwebebildende Thallus jest fich hier allgemein aus zwei ganz verjchtedenen Daupt- beftandteilen zujammen, dem Miycelum als Oxgan der Grnährung umd dem Sporelium als Organ der Fortpflanzung. Das Niycelium, das vegetative Vilggewebe, verhält fich bei allen Bilzen höchit ein= | fach und einförmig; e8 bildet ein Locferes oder dich- teves Flechtwert von dünnen, verzweigten Fäden, Die aus Keihen von langen, jchlauchförnigen, jehr vün- nen Zellen zufammengejegt jmd. Dagegen zeigt das Sporelium oder Sporogonum, der Fruchtlörper, in dem die Spoven oder Keimzellen entjtehen, eine außerordentliche Mannigfaltigfeit dev Form und Zus ammenfeßung. Ber den Schlaudhpilzen (Asco- mycetes; Tafel 73) entftehen die Sporen im Inme- ven von Schläuchen Ascodten) dur Terlung einer Sporvenmutterzelle (Sporometra). Die Shwanm- pilze hingegen (Basimycetes; Tafel 63) pflanzen fich durch Sporen fort, die äußerlich am Gipfel einer Spovenmutterzelle (Basidium) durch Knojpung ent: jtehen. Im beiven Klafjen der Bilze bilden die Spo- velten oft jehr zierliche und bhumenähnlich zufammen- | gejette Fruchtförper. Dasjelbe gilt auch von den Slechten (Lichenes; Tafel 83), die im Oyften häufig unter die Vilze gejtellt, von anderen als be Jonvere Klafje abgetrennt werden. Die Flechten find im wejentlichen Bilze; Tte enthalten aber jtets in ihren Bilzgewebe eine Malle von grünen plasıno- domen Zellen (Zoochlorellen), die zu den Brotophy- ten Baulotomeen) oder „einzelligen Algen” gehören. Infolge diefer inmigen Symbiofe hat der Flechten- thallı3 ganz eigentümliche Formen des Wahstums angenommen; ev bildet ein permanentes Konjor- tium, deilen beide Symbionten aufeinander angemie- jen jmd. (Bgl. die Erklärung von Tafel 83.) B. 3) Movje (Bryophyta; Tafel 72, 82). Mit diefer dritten Stufe der Metaphyten-Drganijatton beginnt die Bildung des Sproßbaues (Culmus) und der aufanmengejesten Stocpflanze (Cormus). „sn= vejlen bleibt ein Teil dev niederen Zebermooje noch bei der Thallusbildung der Algen jtehen (Thallo- brya); die Niectadinen gleichen noch den Ulvaceen. Ber den meiten Moojen find aber Stengel, Wurzel und Blätter deutlich gefonvert. Der dünne, Ichlante Stengel it gewöhnlich mit zierlichen Blättchen dicht bejetst. Am Gipfel des Stengels entwicelt Ttch eine feine Blüte mit männlichen Organen Olntheridten) und weiblichen Organen (Hrchegonien). Aus dem | ‚ den Stengel hevumt. befruchteten Gi entwickelt ftch die zierliche „MtvoS- feucht” oder Sporenfapfel (Sporogonium); fte jtellt eine zweite, ungejchlechtliche Generatton dar, in deren Inneren fich Sporen bilden. Die Hauptklaffe der Mooje wird gewöhnlich in zwei Klafjen eingeteilt, in Lebermoofe und Laubmoofe. Ber den älteren und niederen Zebermoojen (Hepaticae; Tafel S2) hat der Stock gewöhnlich eine bilaterale (oder dorjiven- trale) Grundform, indem die Blätter auf feiner (obe- ven) Nückenfeite zweizeilig georonet find, eine vechte und eine linfe Neihe bilden; die Bauchjette des Sten- gels Liegt dem Boden auf. Ber den LZaubmoofen dagegen (Museinae; Tafel 72) ftehen die Blätter gewöhnlich in Spiwalen over mehrzeilig rings um Hier entwicelt fie) meiltens aus der Spore ein bejonderer Borfeim (Protonema), der bei den Lebermoofen Tehwach oder gar nicht ent- wictelt ift. Sowohl die Lebermoofe (Tafel 82) als die Zaubınoofe (Tafel 72) zeigen im Wachstum des Stodes, in der Form und Anoronung der Blätter und Frücte eine Fülle der zierlichiten Gejtalten; es bedarf mur einer Schwachen Vergrößerung mit der Lupe, um in diejen unfcheinbaren Kleinen Gewächlen einen überrajchenden Reichtum an Jhönen und orna= mental interejlanten Bildungen zu entveden. B. 4) Sarne (Pteridophyta; Tafel 52, 92). Ber diejen höher entwicelten „Oefäßfiyptogamen” erreicht der Sproßbau jowohl in der äußeren Ge- ftaltung al® in der inneren Steuftur eine weit größere Vollendung als bei den Moojen, von denen fie abjtammen. Hier evrjcheinen zuerjt im ünmeren Gewebe de3 Nilanzenförpers jene harakteriitiichen Zellenftränge, die man als „Gefäße und Gefäß- bündel” bezeichnet, und die ft) von den Farııen auf die Blumenpflanzen vererbt haben; fie fehlen noc) den Moojen jonwie Täntlihen Ihallophyten. Die Farne teilen mit den Moofen den Generationswechlel; jedoch it hier die erjte, gejchlechtliche Generation jeher einfach gebildet, ein Brothallium oder Bor- feim, welcher dem Thallus eines niederen Leber- mooJes gleicht. Aus dem befruchteten Et diejes Vor- feims entwickelt fich die zweite, ungejchlechtliche Gene- vation der Yarne; dieje entjpricht zwar ontogenettjch dem Sporogonium der Moofe, entwickelt fich aber zu einem hoch differenzierten Sproßbau mit Wurzeln, Stengel und Blättern. Auf den Blättern diejer formopbytifchen Generation entjtehen wungejchlechtlich 19 die Sporen, die in bejondere Sporenbehälter ein- gejchloflen find. Die vielteiligen, meilt doppelt ge- fievderten Blätter der Farne gewähren eine Fülle Ihöner Motive fir Drnamente. Belonders gilt dies für die Klajle der Laubfarne (Filicinae) und unter diefen für die palmenähnlihen Farı- bäume, deren Tchlanter Stamm eine herrliche Krone von großen, Jon geihmwungenen Frederblättern trägt (Tafel 92). Aber auch die niederen Farıı- fräuter zeigen eine große Mannigfaltigfeit von zier- (ihen und anmutigen Blattbildungen (Tafel 52). Andere für die KAunjt verwertbare Formen finden fih im Sproßbau der übrigen Farnklaflen. Bet den Schaftfarnen (Calamariae over Equise- tales) gleicht der jchlanfe, gerave Stamm einer Tannelierten Säule, an deren Öliedern in regel- mäßigen Abitänden Duirle von Blättern und ften jtehen. Bei den Schuppenfarnen (Selagineae oder Lycopodales) bevedt fi) der Stanım mit ouppenförmigen Blättern, ähnlich manden Zapfen- bäumen (Koniferen). Die Schuppenfarne führen hirüber zu den Blumenpflanzen. B. 5) Nadtjamer (Gymnospermae; Tafel 94). Die Eleine, aber beveutungsvolle Dauptklaffe der nactfamigen Blumenpflanzen (Phanerogamae symnospermae) wird hauptjächlich durch die Ord- nung der Zapfenbäume oder Navelhößer (Coni- ferae) vertreten; am fie jchließen fich noch einige fleinere Gruppen an, unter denen die Balmfarne (Cycadeae) als die phyletiich ältejten wichtig find, die Ginfobäume (Ginconeae) zwilchen lebteren und erjteren jtehen. Düngeren Alters find die Meningos (Gnetaceae), die [yon in mehrfachen Beziehungen | zu den Decjamern binüberführen. Das Brothal- kum, das die Oymnofpermen von thren Selagineen- Ahnen geerbt haben, ift in ihrer Blüte noch deut- (ich nachweisbar und trägt mehrere weibliche Arche gonien; in den beiden älteften Dronungen (Cyca- deen und Gineoneen) entwiceln ich noch aus dem männlichen Antherivium beweglihe Samenzellen (Zoofjpermien), wie bei den Farnen und Moojen; in den beiden jüngeren Ordnungen (Koniferen und Önetaceen) find die Samenzellen glatt, ohne Flım- merhaare, wie bei ven Angiofpermen. Ber ven meilten Koniferen entwidelt ji aus den weiblichen Blütenftänden der harakteriftiihe Zapfen (Conus), der in jener zierlichen und mannigfaltigen Schuppen- 20 bevedung viele ornamentale Motive Tiefert. Die Sruchtihuppen find harte, flache Blätter, die in dichten Spiralen um die Achje des Zapfens Tchrauben- förmig geordnet find und an ihrer oberen Geite die nacten Samenfino)pen tragen. B. 6) Dedfamer (Angiospermae; Tafel 62, 74). Sn der großen Hauptklafje der decjamigen Blumenpflanzen (Phanerogamae angiosper- mae), der jüngften von allen Pflanzenklaffen, ex vercht der Pflanzenorganismus jeine höchite, viel- jeitigfte und vollfommenfte Gntwidelung. Das Vrothallium der Bterivophytenahnen, das bei den älteren Gymmoipermen in der Blüte noch deutlich erfennbar war, tt bier fait ganz rückgebildet; ver Neft des weiblichen Vorfeimes enthält feine Arhegonien und bildet vor der Befruchtung Fein Gewebe, nach derjelben das Envojperm; der Reit ve3 männlichen Brothalliums tt das Bollenforn, ous welchem der befrucdhtende Wollenichlauch aus- wählt. Die Fruchtblätter ind nicht Flach aus- gebreitet wie bei den Nacktfamern, Tondern bilden um die Samenfno)pen herum eine gefchloffene Decke, ven Fruchtinoten. In der Ausbildung der einzelnen Blütentetle und der daraus entjtehenden Früchte entwideln die Angiojpermen den guößten Neichtun an mannigfaltigen und jchönen Yornten, ebenio auch in der Öeftaltung der vegetativen grünen Zaub- blätter und des Stammes, der fie trägt. Vor allem it daS reizvolle Gebilde, daS wir „Blume“ (An- thos) nennen, im diejer höchitentwidelten Haupt: flafje in allen möglichen Formen ausgebildet und (tefert jeitt Sahrtaufenden für den Rulturmenjcen das wichtigjte und befiebtefte Drnament. . Gewöhn- (ich it die Blume der Angiofpermen aus fünf fon- zentriichen Kreifen von Blättern zufammengejekt, deren jeder urjprünglih bei ven Monofotylen aus drei, bei ven Difotylen aus vier oder fünf Blättern befteht; der erite (äußerte) Sets bildet den Kelch, der zweite die Krone, Der Dritte uno vierte den Äußeren und inneren Kranz der männ- lichen Staubblätter, der fünfte (innerjte) die mweib- lichen Fruchtblätter (Fruchtinoten). Snoeflen tft in den meilten Blumen die Öliederzahl einzehrer Kreie (bejonders des innerjten) nicht vollftändig. Da bei ver Mehrzahl der Blumen der ftrahlige Bau (mit gleicher Größe der Glieder jedes Rreijes) regelmäßig entwicelt ift, müflen wir als Grundform die ve- ur guläre Byramive betrachten (Dretjeitig bet den Miono- fotylen, fünfleitig bet den Difotylen); diejen vegus lärspyramidalen (aftinomorphen) Blumen jtehen gegenüber die amphipleuren (oder 3ygomorphen) Blüten G. B. Orbideen, Tafel 74, unter den Mo- nofotylen, Labiaten und Schmetterlingsblumen unter den Difotylen); hier it die radiale Symmetrie mit der bilateralen verknüpft (©. 12). . Die Kunffformen der Miederftere (Coelenteria). Die viegelligen und gemwebebildenden Tiere, die wir al3 Gemwebtiere (Metazoa) zujanmenfaflen, unterjcheivden fi von den einzelligen Urtieren (Protozoa) wejentlih und durchgreifend dad, daß nicht die einzelne Zelle den Charakter und Die Form des tieriichen Organismus bedingt, Jondern das Gewebe, d. bh. ver feite Verband von vielen gejelligen Zellen, die zu einer höheren Ginheit ver- bunden jmd. Die verjchtedenen Lebenstättgfeiten der Metazoen werden daher nicht dur) Organelle vermittelt, d. d. durch Verle einer einzelnen Belle; londern vielmehr durch Drgane, d. h. durch) be- ftimmt geformte und georonete, vielzellige Körper- teile, die aus verschiedenen Geweben bejtehen. Sm Drganigmus der höheren Gemwebtiere ift die Zahl und Werjchievenheit diefer Organe Jehr groß, da bier infolge weitgediehener Arbeitsteilung zahlreiche verj&piedene Körperteile jehr mannigfaltige Funktionen und Formen ausgebildet haben. Auf den älteren und niederen Entwidelungsjtufen finden wir da- gegen noch jehr einfache Verhältniffe in der Diffe: venzierung der Gewebe und Organe; die einfachiten bei ven Gajträaden. As Gafträaden bezeichnen wir Diejenigen niederften und einfachiten Metazoen, die wir auf Grund der vergleichenden Anatomie und Ontogenie al3 die gemeinjame Stammgruppe Jämtlicher Ge- webtiere anfehen dürfen. Denn alle ohne Nusnahme durchlaufen noch heute in frühejter Jugend das Stadium der Gastrula, eine höchit harakteriftifche Keimform, die im wejentlichen ver Gastraea gleic)- gebildet ilt. Sie bejigt troß vieler Formwartationen immer denjelben mejentlichen Bau; in einfachjter Form zeigt ihn die Gastrula eines Krebjes, Die auf Tafel 76, Fig. 1, abgebildet it. Der kugelige, eiförmige oder Länglichrunde, einachfige Körper | ftelft ein Bläschen oder Säcchen dar, dejjen ein- fache Höhle zum Grnährung dient: Urdarım (Pro- gaster oder Archenteron); feine Öffnung (am einen Pole der Hauptachle) it der Urmund (Pro- stoma over Blastoporus). Die Wand des fleinen Säcchens bilden zwei einfache Zellenjchichten over Spithelien, die jogenannten „primären Kermblätter” (Blastophylla); das äußere Keimblatt, Daut- blatt over Gftoderm, dient den anmmalen Tättg- feiten der Ompfindung und Bewegung; das timere Keimblatt, Darmblatt oder Entoderm, bejorgt die vegetalen Funktionen der Grnährung und Fort pflanzung. Moderne Hafträaden, die noch heute zeitlebens auf diejer niederiten Stufe dev Metazoen- organtatton ftehen bleiben, find die Oaftremarten (Pemmatodiseus, Kunstleria) und die Cyema- vien (Rhopalura, Dicyema). ber auch bie einfachjten und ältejten Formen der Schwänme (Olynthus), der Bolypen (Hydra) und der Blatten- tive (Aphanostomum) beftten noch im mejent- lichen denfelben einfachen Bau und unterjcheiden Ttch von jenen „afträaden der Gegenwart” mw durch) unmejentlihe Zutaten. Die neuere Zoologte unterfcheivet im Neiche der Metazoen zehn verjchiedene Dauptgruppen (Stämme oder Bhylen) und verteilt diefe auf zwei große Unterreiche, Nievdertiere (Ooelenteria) von ein- fachever Körperbildung und Dbertiere (Coelo- maria) von höherer Drgamijation; die erjteren haben mw eine Öffnung der verdauenden Höhle, den Uemund; die letteren befiten zwei Öffnungen der Darmböhle: Mund und After. Ferner fehlt den Ntevertieren (Ooelenteria oder Coelen- terata) noch eine gejonderte Lerbeshöhle; alle Dohl- räume ihres Körpers find direfte Fortlebungen der Darımbhöhle, auch wenn dur weite Beräftelungen verjelben ein fompliziertes Aöhreniyitem entiteht (Gajtrofanaliyitem). Dagegen hat fich bei den Dbertieren (Coelomaria over Bilateria) eine bejondere Zeibeshöhle (Coeloma,) entwicelt, ein Hohlraum, der vom Darmtanal ganz getrennt it, und in dem diefer eingejchloflen liegt. Ferner bildet fich bei den meilten Obertieren ein bejonderes Blut- gefäßiyftem, das eine vollfonmenere Gmwichtung der Ernährung (bejomders für größere Tiere) dar- jtellt; den Niedertieven fehlt e8 noch ganz. Unter - den Cölenterien unterjcheiden wir vier verjchiedene 21 Stämme, die Gafträaden, Spongien, Cnidarien und Vlatoven; unter den Cölomarien jehs Stämme, die Vermalten, Gchinodermen, Molhusten, Artiku- laten, Tunitaten und VBertebraten. ©. 1) Widarmtiere (Gastraeades), die gemein- jame Stammgruppe aller Metazoen. Won diejer ältejten Abteilung der Gemebtiere, aus der alle übrigen durch fortichreitende Cntwidelung hervor- gegangen find, leben heute mur noch wenige Nefte, die Gaftremarien (Pemmatodiscus, Kunst- leria), die Cyemarien (Dieyemida, Orthonec- tida) und die Bhyjemarien (Propbysema, Gastrophysema). Bei allen diejen Kleinen, höchit einfach gebildeten Metazoen ift der Körper einachlig (monaron), meiltens eifdrmig, länglichrund oder falt fugelig. Die einfache Höhle des Ichlauchför- migen Körpers öffnet fih an einem Role der Haupt- achje Durch den Urmund; Nebenachjen und bejondere Organe fehlen. Die „Berfon” (einfachfter Art!) bleibt alfo auf derjenigen niederjten Bildungsitufe jtehen, welche die übrigen Metazoen in früher Yus gend al® Gastrula (Tafel 76, Fig. 1) vorüber: gehend durchlaufen. Die allgemeine Übereinftim- mung der Gastrula-Bildung bei jämtlichen Ge- webtieren bemeilt, daß fie alle von ein und derjelben Gastraea-Stammform phyletiih abzuleiten find. Yus diefer haben fi) drei divergente Stämme von Vievertieven entwidelt: die Shwanmtiere (Spon- giae), die Nejjeltiere (Cnidaria) an vie Blat- I (Platodes). ©. 2) Stchiwanmtiere (Spongiae; Tafel 5, 35). Diefer Stamm der Nievertiere, Dejlen be- fanntejter Vertreter der gemeine Badejhwamm tt, wurde no) im Anfang des 19. Sahrhunderts all gemein in das Wflanzenveich gejtellt und exit um die Mitte desjelben Sahrhunderts als eine jelb- ftändige Hauptgruppe des DVierveiches erkannt. Die meisten Schwämme (nicht zu verwechjeln mit den Vißen, Fungi, Tafel 63, 73) fißen auf dem Boden des Meeres fejt und bilden unvegelmäßige Klumpen von unbejtimmter Gejtalt und von jehr verjchiedener Größe (von einem oder wenigen Milli- metern bis über 1 m). Das eigentlihe Indint- duum der Spongie it ein fugeliges over länglich- Stöcden der Nefjeltiere. rundes, mifrojtopiihes Bläschen, daS den Form- wert einer Gastraea befist. Gelten lebt Diele gajtrurlagleiche Berfon toliert (Olynthus); gewöhn- Gh find viele in großer Zahl zu einem Stode (Cormus) vereinigt. Die jozialen Berjonen, die jogenannten Geißelfammern, ftehen dann mit einem Kanaliyjtem im Verbindung, das die ganze Mafje des Stocdes durchzieht. Durch zahlreiche mitroffopiihe Woren (Tafel 5, Fig. 10) tritt von augen Waller in die Darmhöhle der Geikelfammer ein, deren Snnenfläche von einer Schicht Geikel- zellen ausgefleivet it; jede Gntodermzelle trägt eine lange jchwingende Geißel (Tafel 5, Fig. 11, 12). Das Waffer wird entleert durch eine größere Öff- nung (Osculum), die fie) gewöhnlich am oberen Vole der Körperadhje findet (Tafel 5, Fig. 6, 8). Das Bindegewebe des Gftoverm, welches Die Öeikelfammern umgibt und verbindet, erzeugt ver- Ihievene Sfeletteile, die zur Stübße dienen. Ber den Korfihwämmen (Malthospongiae), zu Denen ver Badeihwanm gehört, ind es meijt elaftische, zu einem Newerfe verbundene Hornfalern, die das fefte Gerüft bilden. Bei den Kaltihwämmen (Caleispongiae) ift diejes aus zierlich geformten Kalfnadeln zufammengejeßt, die bald einfach, bald vreiftrahlig oder vielftrahlig find (Tafel 5, Fig. 10 bis 12). Ber den Kiefelfdwänmen (Silicispon- giae) bejtehen die Skeletteile aus SKiejelerde; bald jmd fie hier einachfig (Monactinella), bald drei- trahlig oder vierjtrahlig (Teetractinella), bald aus jehs Strahlen zufammengeleßt, die in drei auf- einander jenkrechten Achjen Liegen (Hlexactinella, Tafel 35). Bejonders bei diefen „Glasihwämmen” zeichnen jich die jechsjtrahligen Nadeln (Spicula) oft durch höchit zierliche Form und Veräjtelung aus (Tafel 35, Fig. 9—17); viele jolche Kiejelgebilde zeigen jo regelmäßige Grundformen wie Kriftalle (3. B. Oftaeder, Tafel 35, Fig. 12—16). Au) die Anordnung diefer mikroffopijchen Hartgebilde im Gewebe des Schmwammes tt oft jehr zierlich und a (Tafel 5, Fig. 10—12; Tafel 35, Fig. 2, 4, 8). Dagegen ift die Gejamtform des ganzen Schmanmkörpers, der bet ven meiften Spon= gien als em Oajfträaden-Kormus aufzufallen üt, Jelten jo vegelmäßtg wie bei manchen baum- fürmigen Stöden (Tafel 5, Fig. 1, 3, N); ge mwöhnlich it fie irregulär, wie auch bei den meijten ©. 3) Neffeltiere (Cnidaria). Diefer formen- reiche Stamm bildet die Hauptgruppe der Öoe- ID KD lenterata im engeren Stimme; er ift Jomwohl in morphologiieher uno phylogenetiicher als auch in phy= jtologticher und äfthetiicher Beziehung von höchitem Snterejle. Sißmaflerformen ausgenommen, bewohnen da8 Meer und bevölfern es in großen Mafjen und in einer Fülle der Ichönjten und mannigfaltigjten Ge jtalten. Dieje lafjen fie), äußerlich betrachtet, auf zwei Dauptgruppen verteilen, auf den fejtligenden Bolypen und die freiihwimmende Medufe. Der Bolyp tt die mievere und ältere Form, viel ein: faher organiftert als die Medufe, die durch Mus- bildung von Nerven, Musfeln und Sinnesorganen fi) auf eine viel höhere Stufe vollfommener Or: gantjatton erhoben hat. Dennoch ftehen beide Haupt- formen vielfah durch) Generationsmwechjel (Meta: genefts) in ummittelbarem ontogenetilchen Zufam- menhang; aus dem befruchteten Ei der Medufe ent- wicelt ji eine Gaftrula, die fich feitjest und in ven Volypen verwandelt; und aus diefem fprofjen Knojpen hervor, die jtch ablöjen und zu frei jchwim- menden Medufen entwideln. Nach dem biogene- tiihen Grundgejege müllen wir Schließen, daß diefer ontogenetijche Prozeß die abgefürzte Wiederholung over „Nefapitulation” eines ent|prechenden »hylo- genetiihen Worganges ift: uriprünglich exiftierten von den Nejfeltieren nur feftfisende Bolpen; erft Ipäter haben fi abgelöfte Kinofpen verjelben durch Anpaffung an die Shwimmende Zebensweile zu Me- dujen entwidelt. ©. 3, a) Hhdratiere (Hydrozoa) und Berher- tiere (Scyphozoa). Die genauere Grforjchung des imeren Körperbaues und der Entwidelung hat ergeben, daß der mächtige Stamm der Nefleltiere zwar ein großes einheitliches Ganzes darjtellt, und | daß alle verichtedenen Glieder desjelben fich von einer einzigen, einfachen, hypraähnlichen Stammform ab- leiten allen, zugleich aber, daß diefer Stamm fich Ion unten an der Wurzel in zwei divergierende, vielfach parallel aufftrebende Unterjftämme gefpalten hat. Die älteren, Eleineren und niederen von diejen fund die Hydratiere (Hydrozoa) mit einfacher Meagenhöhle, ohne Galtralfilamente; die jüngeren, größeren und höheren Cnivarien find die Becher- tiere (Scyphozoa); ihre Nagenhöhle ift in vier oder mehr periphere Tafchen geteilt, durch vadiale Zeilten, die fi) aus der Magenwand entwideln | Fat alle Nefjeltiere, nur jehr wenige | (Taeniola); aus vielen Zeiften Tproifen bewegliche, orüjenreihe Fäden hervor, innere Magententafeln (Gaftralfilamente). In jedem der beiven Unter: fämme haben fih aus Bolypen jpäter Medufen entwicelt, jo daß wir vier Hauptklallen von Nejlel- tieren unterjcheiven können. Die Bolypen der Hydra- tiere werden als Hydroiven over Hydropolypen bezeichnet (Tafel 6, 25, 45); die davon abgeleiteten Medufen als Elydromedusae oder Craspedotae (Tafel 16, 26, 36, 46). Die Bolypen der Becher: tiere find die Korallen (Anthozoa; Tafel 9, 19, 29, 39, 49, 69); ihre Medufen heißen Scypho- medusae oder Acraspedae (Tafel 8, 18, 28, 38, 48, 78, 88, 98). C.3,b) Hyproiden (Eydropolypi; Tafel 6, 25, 45). Die Urfornm de3 einfachen Bolypen, die uns noch heute ein getreues Abbild von der uralten, gemeinjamen Stanımform aller Nefleltiere vor Mugen führt, tft der gemeine Süßmwafjerpoiyp (Hydra); jomohl feine grime Art (HE. viridis) als au die graue Art (H. grisea) find über die ganze Erde verbreitet. Wenig davon verjchieden find die einfachften Berfonen der Neihenpolypen (Sertula- riae; Tafel 25, Fig. 1) und der Röhrenpohypen (Tubulariae; Tafel 6, Fig. 6, 7). Der einfache, etförntige oder becherfürmige Körper ftellt im mwejent- (ichen noch eine primitive Gastraea dar; die diinne and des Becher bilden zwei Zellenjchichten, die beiden primären Keimblätter (das äußere, animale ı Gftoderm und das innere, vegetale Entoderm); die einfache Höhle des Bechers ift der verdauende Udarm, feine Öffnung, am Oxalpol der Hauptachje gelegen, der Urmund. Am entgegengejesten, abora- (en Bole jist dev Bolyp mit der Bafıs („Fuß“) angeheftet. Während aber bei den Gafträaden der Mund meiltenteils einfach bleibt, umgibt er fich bei ven Bolypen mit einem Kranze von empfindlichen und beweglichen Fortlägen, uriprünglich vier freuz- ftändigen Mundfäven, jpäter mehr. Diele Tenta- feln, die gleichzeitig als Fühlfäden und Fangarne dienen, jind mit den fleinen mitroftopijchen Gift: bläschen bewafinet, die man als Nejfelorgane (Cni- docysta) bezeichnet, und die dem ganzen Stamm ven Namen gegeben haben. Die Tentafeln find nicht nur phyltologiih von Bedeutung, weil von ihnen vie höhere Entfaltung der animalen Zebenstätigfeiten ausgeht, jondern auch morphologiich, weil durch ihre radiale Verteilung (uriprünglich ein reguläres Kreuz) die erfte Anveutung von Kreuzahfen bejtimmt wird und damit die einachiige Grundform der Öajträa (Mo- naxonia) fich im die freuzachjige der Hydra (Stau- vaxonia) verwandelt. Die meilten Oypdropolypen (eben nicht als Einfiedler, wie die Hydra und einige Tubularien (Tafel 6, Fig. S— 12), Sondern fie treiben Knojpen und bilden Stöde. Diele zierlichen ‚„Bolypenftöce” (Cormi) find oft reichverzmeigt, baumförmig; fie werden bei den Nöhrenpolypen (Tubulariae; Tafel 6) durch fefte zylinoriiche Chi- timwöhren gejtüßt, die von den langen Stielen ver Jozialen Berjonen ausgejchievden werden. Bei den Slodenpolypen (Campanariae; Tafel 45) ver- längert fich jedes Röhrchen am äußeren Ende in eine glocenfürmige Kapjel (Iheca), in deren Schub fi) der zarte, weiche Bolypenleib zurückziehen kann. Bet ven Kerhenpolypen (Sertulariae; Tafel 25) fisen diefe Kapfeln ungeftielt, meiftens in zwei Reihen dicht gedrängt, auf den ften des vielverzweigten Stammes auf. Imvem die Tozialen Werlonen des Rolypenjtodes infolge von Arbeitsteilung verjchte dene Formen annehmen, entjtehen polymorphe Stöde, die viel pnlichkert mit Blumenftöcden haben. Die Sertularien bilden feine Medufen, während fich bei ven Kampanularien und Tubularien aus Knojpen des Volypenbechers Medufen in mannigfaltiger Form entwideln. ©. 3, c) Schleierguallen (Eiydromedusae oder Craspedotae; Tafel 16, 26, 36, 46). Diele niederen, Tleineren und einfacher gebauten Medufen ftammen Jämtlih von Hydropolypen ab und find noch heute mit ihnen duch Generationswechjel ver- bunden. Die zirlihen Blumenguallen (Antho- medusae; Tafel 46) entwickeln fi) aus den Knoj- pen von Nöhrenpolypen (Tubulariae; Tafel 6); hingegen die zarten Faltenguallen (Leptome- dusae; Tafel 36) aus den Knojpen von Öloden- polypen (Campanariae; Tafel 45). Dieje beiven Ordnungen der Graspedoten ind Küftenbewohner. Bei zwei anderen Drbnungen ift diejer palingene- tiiche Generationswechlel verloren gegangen dur | Anpaflung an pelagiche Lebensweile auf hoher See; bier entwideln fie) (cenogenetiih) direft aus den Giern der Medujen wieder diefelben Yormen; das it dev Fall bei ven Kolbenguallen (Tracho- | medusae; Tafel 26) und den Spangenguallen | Tafel 7, 17, 37,.59, 77). (Narcomedusae; Tafel 16). Die Medufen haben von den Wolypenahnen den glodenfürmigen Körper mit Magenhöhle und Mumdöffnung jowie den Ten: tafelfranz durch Vererbung erhalten. Dagegen haben jte durch Anpaflung neu erworben den Gallert- ihiem (Umbrella) al® Schwimmorgan, die Sinnes- organe an dejlen Nande jomwie radiale Kanäle oder Magentajchen, die vom zentralen Magen zum peri- pheren Schtenmwande laufen. Belondere Gejchlechts- orüfen (Gonaden) entwideln fi) bei den Alntho- meoufen (Tafel 46) und den Narfomedufen (Tafel 16) in ver äußeren Magenwand, bei den Lepto- medufen (Tafel 36) und den Tradhomedufen (Ta- tel 26) im Verlaufe ver Radialfanäle. Ihre Zahl beträgt meijtens vier (Tafel 46, Fig. 2, 5), jel- tener jechs (Tafel 26, Fig. 1), acht (Tafel 16, Fig. 4, 9) oder mehr (Tafel 36, Fig. 3, 5). Ebenfo wie diefe Gonaden zeichnen Tich auch die vier gefräu- jelten Mundlappen oft durch ehr zierliche Form aus; ebenjo die beweglichen Ventafeln, die mit Keffelfnöpfen, gleich einer Berlenjchnur, bejett find Tafel 26, 46). Da bei fat allen Craspedoten die 4, 6 wer 8 Strahlteile (Barameren) gleich ent widelt jind, jo it die Grundform die veguläre Vyramide (meiftens die Duadratpyramide); der ' Mund liegt im Mittelpuntt ihrer Bafıs. C. 3, d) Stantöquallen (Siphonophorae; Dieje merkwürdige Klafle von Nefjeltieren, die alle an der Oberfläche des Meeres Ihwimmend Leben, it aus Stöcen von Hydromedufen hervorgegangen. Der bewegliche Kör- per gleicht einem Blumenftod, an deilen Stamme viele verschieden geformte und gefärbte Blätter, Bhi- ten und Früchte verteilt jind; alle Teile find durc)- fichtig. Sedes einzelne, jelbjtändig bewegliche Stüd it eine umgebildete Mevufe. Indem die zahlreichen jozialen Verfonen, durch) Sproflung aus dem Schiem oder dem Magen einer Muttermeduje entjtanden, Tich in die Arbeiten des Lebens teilten, die einen jene, die anderen diefe Funktionen übernahmen, haben Tie dur Arbeitsteilung (Ergonomie) eine jehr ver Ichievene Yorm und Zufanmenfeßung angenommen. Dieje weitgehende Formipaltung Bolymorphis- mus) gibt dem ganzen Stode (Cormus) ein jo frempartiges Ausfehen, daß man ihn früher für eine einfache Medufenperfon, für ein Snotwivuum mit multipligierten Organen anjah. Die Klaffe der Stpho- nophoren zerfällt in zwei Legionen, Distonanthen und Siphonanthen. Ber ven jcheibenartigen Disfo- nanthen (Tafel 17) entitehen die zahlreichen poly- morphen Werjonen dur) Oprofjung in fonzen- triichen Kreeifen an ver Unterjeite de3 Schirmes (Subumbrella) des Muttertieves, dagegen bei den Siphonanthen dur Sprojjung aus dem ver- längerten zentralen Magenrohr des Meuttertieres. An diefem langen, beweglichen Stamme fißen die PVerfonen bald dicht gedrängt (Tafel 37), bald in langen Spivalveihen (Tafel 59), bald auf viele Gruppen, Stöckchen oder Cormidien verteilt (Ta- fel 7, 77). Die Ohmwimmorgane der Siphono- phoren find teils Luftgefüllte Shwinmnblafen neu- matophoren; Tafel 7, Fig. 4, 5; Tafel 17, Fig. 8; Tafel 59, Fig. 2), teils Fontraftile Schwinmgloden Tafel 37, Fig. 2, 3; Tafel 59, Fig. 1; Tafel 77, Fig. 46). Die Nahrungsaufnahme gejchteht Durch) die „ereßpolypen” oder Stphonen, mustulöfe Röb- ven, deren Mund fehr erweiterungsfähig ift (Tafel 7, Fig. 2; Tafel 59, Fig. 3; Tafel 77, Fig. 2, 7); lange Fangfäden, die von ihrer Bafis abgehen, ind mit fomplizierten Gtftwaften, den „Neflelbatterten”, befeßt (Tafel 17, Fig. 8; Tafel 37, Fig. 1; Tafel 59, Fig. 3, 6). AS Taftorgane dienen die jehr beweglichen Balponen, Ipindelfürmige Schläuche mit langen Tajtfäden (Tafel 37, Fig. 1; Tafel 59, Fig. 4). Die Fortpflanzung wird durch zweierlei verjchiedene Medıfenglocden (Gonophoren) bemirkt: männliche Androphoren mit Spermarien (Tafel 59, Fig. 4 u. 5 rechts) umd weibliche Gynophoren mit Dvarien (Tafel 59, Fig. + u. 5 Ins). Bet diejen Gejchlechtsperfonen (Gonophoren) und ebenjo bei den Schwinmmgloden Meftophoren) it der vier trahlige Schiem der Medufe und feine pyramidale Grundform meiltens noch erhalten, dagegen bei den Freßperjonen (Siphonen) und Gefühlsperfonen (Ral- ponen) meiftens rüdgebildet. Won den drei Ord- nungen der Siphonanthen beiten die Galyco- netten (Tafel 77) bloß Schwinmgloden, die Eyfto- netten (Tafel 7) bloß Schmwinmmblafen, die Bhy]o= weiten (Tafel 37, 59) beiverlet Schwinmorgane fombintert. Der außerordentliche und fremdartige Reiz, den die Betradhtung der lebenden Siphono- phoren gewährt, beruht teils auf der eigentüms- lichen Geftalt des ganzen glasartigen Stocdes, teils auf ver Ihönen und mannigfaltigen Form jener einzelnen Veile, teils auf ven lebhaften Bewegungen, die Jowohl der ganze Gormus als auch die einzelnen Perfonen und deren Organe ausführen. ©. 3, e) Kammmgunllen (Ctenophorae; Ta- fel 27). Durch) mehrere morphologiiche und Phy- fiologische Gigentümlichkeiten entfernt fich Diele Klafle pelagischer Ntelleltiere ziemlich weit von den übrigen; doch tft fie wahrscheinlich von einer Öruppe der Antho= medufen phyletifch abzuleiten. Die zarten, gallert igen, äußerjt wahlerreichen und vergänglichen Tiere Ihwinmen nicht, wie die Medufen, durch Ausjtoßen von Waller aus der Schiembhöhle, Tondern durch die Puderbewegungen von jehr zahlreichen, willfürlich beweglichen Winperblättchen, die auf acht adradiale Kämme verteilt find. Diele „Wimperfämme” oder „Slimmerrippen” ziehen in flachen Merivianbogen vom oberen Scheitelpole der Hauptachfe (mo der Gehien- fnoten Kiegt) zum unteren Mundpole mit der weiten Mundöfnung. Lebtere führt in einen langen Magen: vauım, der fie) oben in eine kurze Vrichterhöhle fort- jeßt. Aus diejer ent/pringen zwei Triehterfanäle, die ih zweimal gabelförmig jpalten und jo die acht „uppentanäle” Kiefern, die unter den acht Wimper- tippen verlaufen. Alle Oxgane find jo verteilt, daß al3 die reine geometrische Grundform der Berjon die Khombenpyramtde erjcheint, d. h. eine zweischnei- dige, vierjeitige Vyramivde, deren Balis ein Nhom- bus ift. Ste wird bejtimmt durch drei aufeinander jenkrechte chen, von denen die Hauptachje ungleich- polig tjt (oben Trichter, unten Mund), während die beiden anderen gleichpolig, aber unter ich ungleich) find. Im der fürzeren, jagittalen Achje Liegt der Mund (in Fig. 1, Scheitelanficht, jenkrecht); u der längeren, transverjalen Achje liegen die beiden Jeit- (ihen Fangfäden (rechts und Imts). ©. 3, f) 2appengquallen (Seyphomedusae over Acraspedae). Dieje |hönen und großen Me- dufen find den Flemeren und niederen Schleterquallen (Craspedotae) äußerlich jo ähnlich und auch im inneren Bau jo verwandt, daß man beide Gruppen früher in einer einzigen Klaflfe von Mevufen (Aca- lephae) zufammenfaßte; mehrere Yamilien beider Gruppen wurden Jogar verwechjelt, die Narfomedu- len 4. DB. zu den Meraspeden geitellt, Dagegen die Gubomedufen zu den Craspedoten. Grit jpäter er gab genauere Unterfurchung, dab jte zwei jelbitändige, voneinander unabhängige Klafjen darftellen; die &ras- Kunitformen, Suppl. IN0} [21 pedoten find durch laterale Knojpung aus Hydro- polypen entjtanden, dagegen die Aceraspeden durch) terminale Knofpung aus Scyphopolypen, die Die Drganifation der einfachiten Korallen beiten. Die beiden lebteren Klaffen find Scyphozoen; ihr vier- teiliger Magen enthält vier Freuzjtändige Meagen- fetften, aus denen fie) „Gajtralftlanente” entwideln. Diefe fehlen den beiven eriteren Klafjen (Hyorozoen). Sm übrigen ftimmt der Körperbau der niederen, £let- neren Hydromedufen mit demjenigen ver Höheren, gud- Beren Scyphomedufen in allen mejentlichen Verhält- niffen überein; nur entwidelt er ftch bei den lebteren zu viel größerer Mannigfaltigfeit und Bollfommen- heit als bei den erjteren. Die geometriihe Grund- form it bejtändig die reguläre Yyramide und zwar gewöhnlich die Duadratpyramive, jeltener die jechS- jeitige oder achteitige VByramive. Am unteren (oralen) Wole der jenkrechten Dauptache liegt der freusförmige Mund (Tafel 38, Fig. +; Tafel 48, Fig. 2, 5); feine vier gefräufelten Lippen, oft zu großen Mundarmen ausgewachlen, beftimmen die Perradien oder Strahlen erjter Dronung. In der Mitte zwifchen diefen, in den Snterradien voer Strahlen zweiter Ovonung, liegen die Öonaden over Sefchlechtsorüfen (Tafel 18, Fig. 1; Tafel 28, Fig. #; Tafel 48, Fig. 2). Zwiichen den vier Berradien und den vier Interradien liegen die S Adradten over Strahlen dritter Ordnung, mit bejftimmten Organen, 3. B. 8 Tentafeln (Tafel 8, Sig. 3; Tafel 18, Fig. 1-8) oder S Kandarmen mit Tentafelbüjcheln Tafel 48, Fig. 37). Dit fann man aud) noch 16 Subradien oder Strahlen vierter Drdnung unterfcheiven, in denen bejtimmte Organe zwijchen den Strahlen I., II. und II. Ordnung liegen, 3. B. 16 Randlappen (Tafel 8, Fig. 3; Tafel 18, Fig. 18; Tafel 38, Fig. 13). Mit der größten Ktegelmäßigteit wird diefe vierftrahlige Struktur (mit der Grundform der Duadratpyramive) dur Der erbung von der gemeinfamen Stammform der Klajje (Tessera) auf alle Glieder derjelben übertragen. Da diefe Grundform fi ganz bejonders für ge wilfe ornamentale Zmwede eignet, jo wird fie all- gemein zu den verjchtevenjten Dekorationen verwen- det, 3. B. in der Mittelfigur der Zimmerdeden, der Fußbövden u. |. m. Mir unterfcheiden in der formenveichen Klafle der ANeraspeden vier Dronungen. Die ältejte und einfachit gebaute ijt die Drdimmng der Kreuzgualten (Stauromedusae; Tafel 48); bier trägt Der Schiemrand noch Feine Simnestolben, jondern ur: Iprüngih mur acht einfache Wrimärtentafen, vier perradiale und vier interravdiale. Ber den Lucer: narien verwandeln fich Ddiee Primärtentafeln in „andanfer” (Tafel 48, Fig. 3—5), während da= zwischen acht adraviale Nanvdarme verwachlen, Die Biel von gefnöpften Ventafeln tragen. Sn den drei übrigen Drdnungen verwandeln fich entweder alle acht oder nur vier Brimärtentafeln in eigen: tümliche Sinnestolben (Rhopalia); jeder der- jelben trägt gemwöhnfih ein Auge, ein Öehörorgan (Statoeyft) und eim Geruchsorgan (eine Faltige Jiechgrube; Tafel 38, Fig. 6; Tafel 98, Fig. 7). Ber ven Tajhenguallen (Peromedusae; Ta- fel 38) verwandeln fich mm bie vier interradtalen Vrimärtentafen in Rhopalien; bei den MWürfel- guallen (Oubomedusae; Tafel 78) umgekehrt die vier perradialen; bei den Scheibengquallen enolich (Discomedusae) find alle acht Primär- tentafeln zu Simmesfolben geworden (Tafel 18). In diejer größten und formenreichiten Ordnung farm man wieder drei Unterordnungen unterjcheiven. Die ältefte von ihnen find die Rohrmündigen (Can- nostomae), bei denen jich der Mund in ein vier fantigsprismati)ches Rohr verlängert und die vier gefräufelten Lippen an deflen Ende klein und einfach) bleiben (Tafel 18). Dagegen entwiceln jich die Lippen zu vier großen, faltenreichen „NMundfahnen” bet den ftattlichen Fahnenmündigen (Semosto- mae; Tafel S, 98). Ber den Wurzelmündigen (Rhizostomae; Tafel 28, 88) entjtehen daraus vier Paar mächtige, bhumentohlähnkiich mwuchernde, vielteilige Mundwurzeln (vgl. über das Nähere die Grflärung der Meraspeden- Tafeln). ©. 3, g) Korallen (Anthozoa; Tafel 9, 19, 29, 39, 49, 69). Mit den frei jchwinmenven Icraspeven mwetteifern an Schönheit und Mannig- faltigfeit ihre nächjten Verwandten, die fejtiikenven Korallen, wegen ihrer Blumenähnlichkett auch oft Blumentiere C= Anthozoa) genannt. Viele Korallentiere leben dauernd als einzelne Berfonen, fo die Ichönen Seeanemonen (Actiniae; Tafel 49), viele Tetraforallen (Tafel 29, Fig. 1, 68) umd Herakorallen (Tafel 9, Fig. 2—7). Die große Mehrzahl der Blumentiere jedoch bildet dur) Ano)- pung Stöde (Cormi), die aus vielen gejellig verbundenen und gemeinjam fi) ernährenvden Ber: onen zufammengejeßt find; und wenn diefe Mit- glieder des Stores durch Arbeitsteilung verjchtedene Formen annehmen, jo entjtehen Kormen, die Blu- menftöcen jeher ähnlich Tim. Diele Korvallentieve pleiben weich und entwickeln feine Hartgebilde, fo die Aftinien (Tafel 49). Bei der großen Mehr: zahl aber bildet jich) der Körper zum Schuße und zur Stübe feite Sfeletteile, bald aus einer horn- ähnlichen organischen Subitanz (Chitin), bald aus Ralferde. Bet den großen, jtocbildenden Korallen entwiceln fi) dann jene gewaltigen Ralkmafjen, die als „Korallenriffe” unzählige Snfeln im tropiichen Dzean aufbauen, und vie jpäter verjteinert große Gebivgsmaflen zufanmenjegen können (Rovallentalt ve3 Yura). Bon den einfachen Hydropolypen (©. 23), aus denen die Korallen als Scyphopoliypen uriprünglic entjtanven jind, unterjcheiden fie fich wejentlich durch die Ausbildung der inneren Magenleiften (Tänio- len) und durch eine Ginftülpung der Mumdfläche nach. innen in die Magenhöhle; dadurch entiteht ein bejonverer (eftodermaler) Schlund (Pharynx), dejfen zylimdriihe Wand mit der äußeren Körper- wand durch eine Anzahl Itrahlenfürmiger Scheive- wände (Septa radıalia) verbunden bleibt. Die pervadialen (entodermalen) Magenfanmern, - welche zwilchen den interradialen Septen liegen und ven Schlund umgeben, jeßen fich mac) oben fort im bie Höhlen der beweglichen Sangarme, die einen Kranz um den Mund bilden (Tafel 19, Fig. 3, 5; Ta: el a) Die Zahl der Strahlteile (Barameren), die vurd) diefe radialen Kammern und Septen bejtimmt wird, beträgt urjprünglich, wie bei den anderen Nejleltieren, vier, jo permanent bei den Vierer- forallen (Tetracoralla; Tafel 29); dur Ver- doppelung der Kammern wählt fie auf acht, bei ven Achterforallen (Octocoralla; Tafel 19, 39). Sem von den acht Itrahligen Septen zwei gegemüberjtehenve eingehen, entjteht die Form der Sedhjerforallen (Hexacoralla; Tafel 9, 49, 69). Bmwilchen den Primärjepten (4, 6 oder 8) fönnen nachträglich jehr zahlreiche jefundäre Scheide- wände eingel&haltet werden, und diefe können auc) verfalfen; jo entitehen die vielftrahligen BVerjonen, die jomwohl bei den lebenden Heraforallen (Tafel 9, 69) als auch bei den ausgeftorbenen Tetraforallen (Tafel 29) äußerst zierliche und manmigfaltige For: men erzeugen. Diefe jüngeren Blumentieve mit multiplizierten Septen werden al8 Sterntorallen (Zoantharia) bezeichnet, im Gegenjab zu den ältes ven Yormen mit fonjtanter Brimärzahl der Septen, ven Kranzforallen (Alcyonaria). C. 4) Blattentiere (Platodes; Tafel 75). Diejer Telbftändige Stamm des Tierreiches wird ge- wöhnfich noch zu der buntgemijchten Gruppe Der Würmer (Vermes) gerechnet und als Blatt- würmer (Platyhelminthes) den Rundwirrmern (Nemathelminthes) gegenübergejtellt. Allein ev iteht in wichtigen Beziehungen diejen ferner als den Keffeltieven (Cnidaria) und muß mit ihnen zu der Hauptgruppe der Nievertiere (Coelenteria) gezogen werden. Denn e8 fehlt den Wlatoven ebenjo wie ven übrigen Cölenterten die gejonderte Leibeshöhle (Ooeloma) und die zweite Darmöffnung, der After. Allerdings it die Grundform der Berjon bet dem Vlattentieren bilateral, wie bei Dbertieren, und nicht vadtal, wie bei den meisten Niedertieren; aber auch unter diejen fommt jehon vielfach die zweileitige Form zur Ausbiloung. Sämtlihe Hohlräume um Körper der Wlattentiere gehören einem einheitlichen Gaftrofanaliyitem an, wie bei den übrigen Cölen- terien, und auch wenn die ernährenden Kanäle fich vielfach im Körper verzweigen und Blutgefäßen ähn- (ich ericheimen (Tafel 75, Fig. 4, 7—9), bleiben fie doch ftetS mit dem zentralen Magen in direkten Zulammenhange AnderjeitS nähern ji die Vla- toden den echten Wurmtieren (Vermalia), die von ihnen abjtammen, nicht allein durch die bilate- rale Symmetrie, jondern auch durch die Ausbildung von ein paar lateralen Hautoriifen, die fich zu Nie- venfanälen oder Waljergefäßen entwidehn (Nephri- dia; Tafel 75, Fig. 1, 2). Im Stanme der Wlattentiere werden drei Klaflen unterichtevden. Die ältejte und urjprünglichite von ihnen it die Klafje der Strudelmwürmer (Tur- bellaria); fie leben frei friechend auf dem Boden des Wafjers und Ihlieken fich duch ihren einfachiten Vertreter (Oryptocoela und Rhabdocoela) un: mittelbar an die Galträaden an. Wie die ein- fachjte Form der radialen Nefjeltiere (Eiydra) dur) Anpafiung an feitfiende Lebensweife, jo ijt die 4* einfachjte Form der bilateralen Vlattentiere (Crypto- coela) durch Angewöhnung an friechende Orts- bewegung aus der monaronen Stammform der Galträaden hervorgegangen. Mus den Turbellarien haben ftch durch Anpaffung an Ichmarogende Lebenz- weile die Saugwürmer (Trematoda; Tafel 75, Fig. 1—9) entwidelt; fie haben das äußere Flim- merkleto der Turbellarien-Ahnen verloren, dafür aber Haftapparate in Form von Hafenfränzen und Saug- näpfen ewworben (Tafel 75, Fig. 4—9). Dur weitere Ausbildung des Baraftitismus find aus den Saugmwürmern die degenerierten Bandwürmer (Oe- stoda; Tafel 75, Fig. 10—14) entitanden; fie haben den Darmkanal der erjteren vücgebildet und ernähren fc) endosmotifch, indem fte durch die Haut- oberfläche den flüfltgen Darminhalt der Wohntiere auffaugen, in denen fie leben. Für die äfthetifche Betrahtung liefern die meisten Wlattentiere wenig Bemerfenswertes; die äußere Zorn des blattförmigen, jtarf plattgevrücten Körpers tjt meilt jehr einfach. Sndejlen bietet die WVeräftelung des Gajtrofanal- Yoftems manche zterliche Formen (Tafel 75, Fig. 4, 7—9) und ebenjo die Form der Daftorgane (Fig. 6—14). D. Die Kunftformen der Oberfiere (Coelomaria). Alle höheren Diere, die wir unter dem Begriffe der Dbertiere zufammenfallen, jtimmen überein in dem Belige einer Zeibeshöhle (Coeloma), d.h. eines geräumigen Dohlraumes, der den Darmfanal umfchließt und mit Jeiner Höhle nicht in Verbin: dung steht. Auch entwicelt fi bei den Ober- tieren meiltens ein bejonderes Syjtem von Blut- gefäßen, die den ernährenden Saft (Blut), der duch Diffufion aus dem Darminhalt gewonnen tft, im Körper umberführen; nur wenigen der niederjten Cölomarienflaflen fehlt diefe Euwichtung noch ebenjo wie Jämtlichen Gölenterien. Gin weiterer wichtiger Unterfchted beiver Gruppen befteht darin, daß die Obertiere (Ichon auf den nieverjten Stufen der Ver: malienbildung) zwei Darmöffnungen beftgen, Mund und After; wo der Witer in einzelnen Gruppen fehlt, it er durch Rückbildung verfhwunden. Im Übrigen Schließen fich Die niederiten und ältejten Sormen der Gölomarien (die Käpdertierchen, Gaftrotrichen) noch) eng an die älteren Steudelwürmer (Turbellaria) an; fie haben von diejen Nlatoven die bilaterale Grundform und die einfache innere Organtjation durch Vererbung erhalten. Die bilaterale Grundform (die zentroplane oder dorjiwentrale Promorphe) tjt bei allen Cölo- marten die urprünglide Grundform der Berjon und bleibt bei der großen Mehrzahl auch als 3yg0- pleure oder zygomorphe, „‚bilateral-fynmetrifche” Grundform zeitlebens erhalten. Cine Ausnahme machen jedoch viele Gruppen von Dbertieren, Die duch Anpaffung an feitiigende Lebensweife die primäre bilaterale Grundform wieder verloren und (durch Ausbildung eines ziwforalen Tentafel- franzes) die radiale (aftinomorphe oder pyra= midale) Grundform jefundär angenommen haben. Das tft der Fall bei ven Echinodermen, vielen Bryo- zoen md einigen anderen Cölomarien. Während bei ver großen Mehrzahl die jtrenge perfymmetriiche Grundform berricht, d. h. rechte und inte Körper: hälfte jpiegelgleich Ind, entwidelt fi dagegen in mehreren Gruppen eine mehr oder weniger aus- geprägte alymmetriihe Bildung, indem rechtes und linkes Antimer ungleich werden; jo bei den meisten Schneden (den jpiralen Gasteropoda), bei vielen Mufcheln und Ascidien, bei den Bagurivden und anderen Kruftazeen, bei den Wleuroneftiven unter den Ftchen und anderen. Mährend im allgemeinen die bilaterale Grund» form bei den meilten Cölomarien viejelbe bleibt, entwickelt fi in der Geftaltung und ZJulammen- jegung der einzelnen Körperteile, und bejonders im der Lagerung und Beziehung der wichtigjten Drgan- Iyiteme, eine auffallende Verfchtedenheit unter den Hauptzweigen diefes Formenveichen Stammes. Wir unterfheiden daraufhin in demjelben jechs große Stämme oder Vhylen, und zwar in der phylogene- tiichen Auffaflung, daß wir einen von diejen als die ältejte gemeinfame Stammgruppe anjehen, aus der fi die fünf übrigen, die jogenannten ‚‚typt- Ichen Tierftämme‘‘, divergent entwidelt haben. Die- jev ältefte und niederjte Stamm umfaßt die Wurm- tiere (Vermalia), d. h. emen Teil der jogenann- ten „Würmer (Vermes) der älteren Syfteme — nah Ausihluß der Vlatoden, Anneliden und Tus nifaten. Mus verschiedenen Zweigen des Bermalien- ftammes haben fich die fünf übrigen Stämme jelb- ftändig entwidelt, und zwar einerjeitS die fünf- 28 jtrahligen Sterntiere (Echinoderma), die unge glievderten Weichtievre (Mollusca) und die geglie- verten Glievertiere (Articulata); anderjeits die ungegliederten Peanteltiere (Tunicata) und Die gegliederten Wirbeltiere (Vertebrata). Ba dieje leßteven beiden Stämme unten an der Wurzel zus jammenhängen, werden jte auch vielfach zujammen- gefaßt unter dem Begriffe dev Chordatiere (Chor- donia over Chordata). D. 1) Wurmtiere (Vermalia). In dem be Ihränkten Umfange des Begriffes, in dem wir gegen- wärtig einen Teil der früher jo genannten „‚Wür- mer” als Vermalien zulanımenfaflen, enthält dieje ältejte Stanungruppe der Cölomarten vier größere Hauptklaffen, die Notatorien, Strongylarien, Yro- jopygien und Frontonien. Bon Dielen ift als die ältefte und als die gemeinfame Stammgruppe der übrigen aufzufaflen die Abteilung der Nädertiere (Rotatoria; Tafel 32). Die metjten von ihnen find jehr Klein und noch jehr einfach gebaut; Die pbyletiich älteften, Gastrotricha, |hltegen |tch un- mittelbar an ihre Wlatoden-hnen an (Rhabdo- coela). Die Mehrzahl der Nävertiere bewegt Tich frei Schroimmend umher und tt jtreng bilateral- Iymmetrifch gebaut; einige Gattungen jedoch haben fi wieder der fejtfigenden Lebenswerje angepaßt, haben um den Mund einen vierjtrahligen oder fünf- jtrahligen Ventafelfvanz gebildet und find dadurch den radialen Bolypen ähnlich geworden (Tafel 32, Fig. 5). Manche Rotatorien erhalten eine zierliche Form dur Bildung eines getäfelten, mit Jaden und Dornen bewaffneten Rüdenpanzer3 (Tafel 32, Fig. 7, 8); andere dadurch, daß fi) an beiden Körperjeiten (rechts und Kinfs) Tymmetriich geftellte Borftenbündel entwideln (Tafel 32, Fig. 3), oder logar Fußähnlihe Anhänge, die mit bewinperten Schwimmboriten bejet find, ähnlich wie bei Krufta- zeen (Tafel 82, Fig. 1). Neonstiere (Bryozoa; Tafel 23, 83). Diele zierlichen Keinen Vermalten gehören zur Hauptklafle der Prosopygia, welche fich der fejtjtgenven Le bensweile angepaßt bat; fie find dadurch polypen- ähnlich geworden; früher wurden fie als ,‚Moos- polypen’” oder ,„‚Moostorallen‘” neben die Hydro- polypen und Korallen gejtelt. Ste gleichen diejen namentlich dur die Ausbildung emes jtrahligen Tentafelfranzes, der Th um den Mund herum ent- wickelt hat, gegenüber der Anjagjtelle, am hinteren (aboralen) Vol der Längsachle. Snvejlen find die zahlreichen fadenförnigen Ventateln urfprünglich nicht vadial georonet, jondern bilateral, Tymmetrijch ver- teilt auf die beiven Schenkel eines hufeifenförnigen Tentakelträgers (Zophophor; Tafel23, Fig.3—12); erjt jpäter ift ihre Stellung (bet jüngeren Bryo- zoen) vollfommen vadiär geworden. Auch der Darın- fanal bat eine hufeilenförmige Krümmung ange: nommen, indem der terminale (urprünglich hinten gelegene) After nad) vorn, neben die Mundöfnung gertickt it (daher der Name Prosopygia). Gleich ven Ähnlichen Wolypen Leben auch die Bryozoen jelten einzeln, als jolitäre Verfonen oder Einftedler; meiltens treiben fie an der Bafıs Kinojpen und bilden Stöde (Cormi). Die Anordnung der gejelligen Perfonen in diefen vielgeftaltigen Stöcen it höchit manmmigfaltig und führt zur Produktion jehr zier licher Kunjtformen, da- fih der zarte weiche Körper der Kleinen Bryozoen mit einer Iehügenden Hülle, Kapfel oder Kammer (Theca) umgibt. Deren Sub- jtanz ijt bald hornartig, biegjam, gelblich, bald durch Berfaltung jteinhart geworden, jtarr, weiß. So: wohl die Struktur der Kammern Telbjt als auc die Gejtalt ihrer Anhänge, Haare, Boriten, Ota- hen, Schuppen u. . w., tft überaus mannigfaltig Tafel 33). Man unterjcheivet gegen 3000 Arten Bryozoen, davon ungefähr 2000 ausgejtorben und verjteinert. Die metjter Arten leben im Meere, viele auch im Süfßmaller. Spiralfienter oder „Armfüßer”, Schraubenfie- mer (Spirobranchia, Brachiopoda; Tafel 97). Dieje formenveiche, auf das Meer beichräntte Tier- Elafje wurde früher zu den Weichtieren (Mollusca) gejtellt, wegen ihrer zweitlappigen, einer echten Mus Ihel ähnlichen Kalkichale. Später ergab die genauere Kenntnis ihres Körperbaues und ihrer Entwidelung, daß Je vielmehr den Moostieren (Bryozoa) nächitverwandt und gleich diefen Prosopygia, dent- nad unter die Bermalten zu jtellen find. Der ‚„‚sufeilenförnige Tentafelträger” (Zophophor), der den Mund der Feitjigenden Spivobrandien umgibt, it in zwei lange Arme ausgezogen, die Ichrauben- förntig aufgerollt find; bet manchen Formen verkalten fie und find jogar in verjteinertem Zuftande Ichön erhalten (Tafel 97, Fig. 1—3, 14—18). Die zahlreichen feinen, mit Slimmerhaaren bedecdten Jä- den, die in Reihen auf den Armen jtehen und den TVentateln der Bryozoen entiprechen, dienen jomwohl als Fühler wie als Kiemen. Die beiven Klappen ver Kaltfehale, zwijchen denen der Jacfürmige Kör- per eingejchlofjen tft, find an dejjen hinterem (abo- valen) Bole verbunden und meijtens ungleich, jelte- ner gleihd. Da die beiven Arme zwiihen thnen vechts und Iinfs vom Munde liegen, jo ft die eine Klappe als dorfale ücenklappe), die andere als ventrale (Bauchklappe) zu’ deuten, während Die beiden Klappen der echten Mufcheln (Acephala; Tafel 55) vechts und Kinfs liegen. Manteltiere (Tunicata; Tafel 85). Diele interejfanten Dbertiere, Jämtlih Meeresbewohner, zeigen manche hnlichkeit mit den beiden vorher- gehenden Dierklaffen und find gleich ihnen früher jehr verfannt, meiftens zu den Weidhtieren (Mol- lusca) gejtellt worden. Später (1866) ergab thre Keimesgefchtehte, Dat Tre vielmehr den Wirbeltteren (Vertebrata) nächjtverwandt find und auf einer frühen Entwidelungsftufe die gleihe Sugendform befisen, die charakteriftiihe Chordalarve (Chor- Aula). Man hat Daher neuerdings auch beide Vierftämme unter dem Begriffe „Chordattere” (Chordonia oder Chordata) zujammengefaßt. Sie unterfcheiven fich von allen übrigen Metazoen durch den charakteriftiichen Aufbau ihres Körpers aus Jechs Vrimitivorganen: in der Längsachje des bi- lateralen Körpers ein fejter und elaftiiher AUchjen- jtab (Chorda); über ihm das dorjale Nervenrohr Markrohr), unter ihm das ventrale Darmwohr mit zwei Hauptjtücden: im Kopfe der atmende Kiemen- dam, im NKumpfe der verdauende Lebervarn. Zu beiden Geiten diejer drei medianen Organe, rechts und linfs, liegen die paarigen Chlomtafchen, deren oberer Teil (Episoma) die Musfeln des Fleijches liefert, der untere Teil (Hyposoma) das Cölom und die Gefchlechtsprüfen. Die äußere Oberfläche des ganzen bilateralen Körpers wird von einer ein- fachen Zellenjchicht bedeckt, der Dberhaut (Cpiver- mis). Die Entjtehung diefer jehs Brimitivorgane ver Chordula aus den Keimblättern und thre gegen- jeitigen Beziehungen find bei allen Chordatieren in früher Sugend diejelben. Später aber entwickelt fich aus ihnen bei den Wirbeltieren ein hoch auf- jtrebender und jehr zufammengefester Organismus, defjen innere Gliederung, die Wirbelbildung (Verte- bratio), allen anderen Tieren abgeht; die ftamm- verwandten Mantelttere hingegen bleiben ungeglievdert auf einer tieferen Stufe jtehen und werden jpäter vielfach vücgebildet. Der Stamm der Manteltiere ft aus einem Zweige des Vermaltenftammes hervorgegangen, von dem heute noch ein vereinzelter Überreft in der Flet- nen Klafje der Darmatmer (Enteropneusta) lebt (Balanoglossus). Man teilt die Tunikaten in rei Klafjen, von denen die ältejten die einfach ge bauten Appendilarien (Copelata) find; aus ihnen nd eimerjeit3 die feftjigenden Seejhheiden (Asci- diae; Tafel 85) hervorgegangen, anverjeits die feet jhmwimmenden Salpen (Thalidiae). Die äußere Form diefer Kleinen, unanjehnlichen Tiere ut meijtens jehr einfach; Fire unfere ‚‚Runftformen” fonnte nur ein Teil der Aseivien in Betracht font- men. (Vgl. die Erklärung von Tafel 85.) D. 2) Sterntiere oder Stachelhünter (Echino- derma). Der große und formenreiche, mr im Meere lebende Stanım der Sterntiere bildet eine jehr eigentümliche und böchit intereflante Haupt- abteilung der Obertiere (Öoelomaria); er ift ebenjo jelbitändig und unabhängig von den anderen Stämmen der höheren Tiere wie die Wirbeltiere, Ölievertiere und Werchttere; mr unten an der Wurzel hängen alle dieje höheren Tierftämme infofern zu- Jammen, als jie aus der gemeinjamen Stammgaruppe ver Wurmtiere (Vermalia) fi) phyletiich ent- wicelt haben, jedoch aus verjchtevenen Zweigen der- jelben. Im völlig entwidelten und gejchlechtsreifen Zuftande, als Jogenanntes Mltrozoon, Find bie meilten Sterntiere (einige der älteften Formen aus- genommen) durch eime jehr charakteriftiihe fünf- ftrahlige Grundform ausgezeichnet (Tafel 10, +0, 60, 70, 80); man hat fte deshalb früher all- gemein als Verwandte der Bolypen und Medufen betrachtet und mit ihnen im Kreife der Strahl- tiere (Radiata) vereinigt. Indejlen mußte diejer unnatürliche Verband Tpäter aufgelöft werden. Denn jene ftrahligen Nefjeltiere find Niedertiere (Coelen- teria) ohne Leibeshöhle; ihre vieritrahlige, jechs- jtrahlige oder mehritrahlige Grundform tt primär, unmittelbar aus der monaronen Gastraea- Form abzuleiten. Hingegen find die Echinovermen durch viel verwiceltere Drganifation, durch den Belis von Leibeshöhle, Blutgefäßen, Miter u. ]. w. ausgezeich- net, daher als echte Obertiere (Coelomaria) zu betrachten; ihre Tinfftrahlige (pentaradiale, jelten multtradtale, mehritrahlige) Grundform tft jekun- där entitanden; fie Fehlt JomohL den phylogenetiich ältejten Formen des Stammes Amphoriveen, Va- fel 95) alS auch den ontogenetifch jüngjten Zuftänden der fünfftrahligen Sterntiere. Diele Jugendformen bezeichnen wir allgemein al Sternlarven (Astro- larvae; Tafel 30, Fig. 5, 6; Tafel 40, Fig. 2 bis 6, Tafel 95, Fig. I—6); fie find von viel einfacherer Organifation als das reife Aftrozoon und haben eine bilateral=fynmetriihe Grundform, ohne Andeutung eines fünfftrahligen Baues. Dur) eine jehr merkwürdige und im ihrer Art einzige Bermandlung (Mtrogenefts, eine befondere Form der Metamorphofts) entwidelt jid das fünf- ftrahlige, Tpäter gejchlechtsreife Aftrozoon aus der zwerleitigen, viel einfacher gebauten Mftrolarve. Die Sternlarven(Astrolarvae oder Echino- paedia; Tafel 10, Fig. 8; Tafel 30, Fig. 5, 6; Tafel 40, Fig. 3—6; Tafel 50, Fig. 3, 4; Tafel 95, Fig. 16). Aus dem befruchteten Ei aller Schinodermen entwicelt Th zunädhit eine typilche Gastrula (ähnlih Tafel 76, Fig. 1) und aus diefer eine frei Ihwimmende bilaterale Larve, die im wejentlichen Körperbau einem Rädertier gleicht (Rotatoria; Tafel 32); fte Ihwimmt mittels eines bejonderen Flinmerapparates im Meere umber und gleicht darin den ähnlichen Larven anderer Gölo- marien. Während aber diefes „‚Wimperorgan” ur- \prünglih (bei einigen VBermalten und vielen Anne (iven) einen einfachen over doppelten Wimperfranz um den Mumd der Zarve bildet (Trochophora), bei den Mollusfen ein zweilappiges Wimperjegel (Veliger), entwidelt es fi) bei den Sterntieren gemwöhnlih zu einer langen Wimperihnur, und diefe jest ji in großer Ausdehnung auf die viel- geftaltigen Fortfäse („Larvenarme”) fort, die fi) an dem Fchwimmenden Körper der Kleinen Aitrolarve vechts und Kints Iymmetrisch entwiceln (in Tafel 40, Fig. 3—6, it die Wimperfhnur dur orange, in Tafel 50, Fig. 3, +, durch weiße Jarbe hervor- gehoben). Die mannigfaltigen und abenteuerlichen Formen, die der Larventörper durch verjchieden- artiges Muswachlen und Vermehrung diefer Arme und ihrer Wimperfchnüre erlangt, fd zum Teil für die einzelnen Klaflen der Sterntiere harakteriftilch (innerhalb der Klafjen exrblich) nd werden mit be- jonderen Namen bezeichnet; To gleicht 3. B. die Larve der TIhuroideen einem Bantoffel oder Kahn (Sca- phularia; Tafel 50, Fig. 3, 4); die Larve der Aiteriveen einem Wappenjchtlo (Brachiolaria; Ta- fel 40, Fig. 3—6); die Zarve der Ophiodeen einer vierjettigen oder achtleitigen Byramive (Pluteus; Tafel 10, Fig. 8); die Larve der Echintveen einer Malerftaffelet (Plutellus; Tafel 30, Fig. 3, 4). Viele Larven von Sterntieren ind jo ähnlich ven- jenigen von Vermalien und Ilnneliden, dab man fie früher damit verwechjelt hat. Auch der einfache innere Bau des bilateralen Körpers ft urfprünglic) noch derjelbe. Sn der Mitte des Eleinen gallertigen Larvenleibes Liegt ein einfacher Darmfanal, vorn mit Mund, hinten mit Afteröffnung; gewöhnlich londern fih am Darm frühzeitig drei Abteilungen (wie bei den meijten Cölomarien):; vorn der Mund» dar (Stomodaeum), in der Mitte der Magen over Mitteldarm (Mesodaeum), hinten der Gnd- dam (Proctodaeum). Bon der jpäteren ver- wicelten Organijation des fünfftrahligen Mjtrozoon it jonjt an der zweileitigen Mitrolarve noch nichts zu bemerten. Namentlich fehkt anfangs noch die Leibeshöhle (Coeloma); ihre Bildung begumt exit, wenn aus dem Magen rechts und linis eine Tajche over ein „Lateralfäckhen” hevvorwächlt (Tafel 10, Fig. 8; Tafel 30, Fig. 6); exit dann fängt die harakteriftiiche Verwandlung an. Verwandlung der Sterntiere (Ajtrogene- ji3). Don den befannten Berwandlungen höherer Tiere (4. B. der Schmetterlinge, Käfer und anderer Sekten) unterjcheivet fie) die eigentünmliche Aitro- geneje der Echinodermen jehr auffallend dadurch, daß die bilaterale Sugenoform (Astrolarva) nicht nur eine ganz andere Grundform hat als das ex- wachjene gejchlechtsreife Tier (Astrozoon), fondern daß auch im inneren Körperbau die größten Diffe- venzen bejtehen; während der Verwandlung geht nur ein Teil der Organe aus dem einfachen Körper dev Larve in ven verwicelten Bau des Neifetieres über; der größte Teil des legteren wird neu gebildet. Die beiven Cölomtajhen bilden zum DVeil die jpätere Leibeshöhle Meetacöl), zum anderen Teil das eigentümliche Waflergefäßlyften oder Ambulafral- Iyitem, das die Oterntiere von allen anderen Tieven unterfcheivet. Dieje Waflerleitung befteht öl aus vielen Röhren, in die das Seemaller durch) eine äußere Öffnung eingeführt wird. Aus einem cireoralen (den Mund umgebenden) Wallergefähring (Eiydrocireus) tritt das Seewafler in fünf vadiale Hauptgefäße ein, und aus deren Oeitenäften in zahl- reiche, einem Handjehuhfinger ähnliche hohle Haut- anbänge, die bald als Ventafeln zum Fühlen und Greifen dienen (Tafel 20, Fig. 1-3; Tafel 50, Fig. 1, 2), bald als Füschen zum riechen und Anfaugen (Tafel 40, Fig. 1; Tafel 60, Fig. 1). Zunächit wachjen aus dem ambulafralen Munoring (der aus dem Worverteil der Linfen GCölomtajche ajymmetriich entjtanven tft) fünf einfache „Wrimär- tentafeln” hervor (Tafel 50, Fig. 5, 6), ähnlich, wie auch bet manchen fejtjigenden Bryozoen (Loxo- soma) ımd Notatorien (Stephanoceros; Tafel 32, Fig. 1) der Mund von fünf Armen umgeben wird. Durch jene fünf primären Fühlerbildungen des Ambulafraliyitens, aus denen dann fünf lange Kanäle mit vielen Iften hervorwachlen, wird die ganze jpätere Wentaradialform des Mitrozoon bejtimmt (Tafel 40, Fig. 7, 8; Tafel 95, Fig. 5, 6). Dem fünfftrahligen Ausbau der Waflerleitung folgen nun au die anderen Organe (Blutgefäße, Muskeln, Kerven) und vor allem das immere Kalkitelett, welches im der Leverhaut fie entwidelt. Diejes fefte Ralfgerüft ft in bezug auf die außerordent- fiche Zahl und funjtreiche Jufammtenfeßung der ein- zelnen Veile wie auf die Mannigfaltigfeit der Ge: jftalt und Struftur das vollfommtenfte von allen Hartgebilden der organiichen Welt. So beiteht z. B. das eben)o bewegliche wie fejte Skelett bei vielen Grinoiveen (Tafel 20, Fig. 1—3) aus mehreren Millionen von zierlich geformten Kalkftüden (Tafel 20, Fig. —8), und Diele find durch Gelenke, Musteln und Bänder in jehr vollfommener Form verbunden. Aber nicht nur die Tafeln, die diejes Hautfkelett zufammenfegen, zeichnen ftch durch äußerft mannigfaltige und zierlihe Bildung aus, Jondern auch die zahlreichen beweglichen Anhänge, die aus der Haut hervorwadhlen, in Form von Stachel, Keulen, Haaren, Schuppen, Zangen u. |. w. Gigent- fihe Stadeln, die dem ganzen Stamm den Namen Stachelhäuter gegeben haben, fuwen fich allerdings nur in den drei höheren Klaflen der Wygocincten entwicelt, bei den Seejternen (Tafel 40), Schlangen- jternen (Tafel 10, 70) und Sgeljternen (Tafel 30, 60). Die Erklärung diefer eigentümlichen Keimes- gejchtehte der Sterntieve gibt ihre Stammesgefchichte mit Hilfe des biogenetiihen Grundgefetes und des reihen Schabes von Verfteinerungen, den die aus- geftorbenen Ajtrozoen hinterlalfen haben. Die drei älteiten Klafjen des Stammes IAmphorideen, Tafel 95; Eyftoiveen, Tafel 90; Blaftoiveen, Tafel 80) ind feit vielen Millionen Dahren ausgeftorben umd nur in den paläozotichen Sedimenten verfteinert zur finden. Aber auch über die Vhylogenie der übrigen fünf Klaffen gibt die Waläontologie reiche Auf Ihlüffe, nur die Thuroideen (Tafel 50) ausgenom- men, veren lederartige Haut fein zujammenhängen- v8 Kalkjfelett Liefert wie bei den übrigen Klafen; dofür zeichnen fich die mikvoftopischen Kalfförperchen, die mafjenhaft in ihrer Leverhaut eingebettet find, durch großen Reichtum an zierlichen Formen aus (Tafel 50, Fig. 8—22). Stammesgejhiehte der Sterntiere. Al die ältefte von den acht Klajjen der Gchinodermen jino die paläogoijchen Urnenfterne (Amphoridea; Tafel 95) zu betrachten. Shnen fehlt die fünf- jwahlige Struftur der meiften übrigen Sterntiere noch vollftändig, imsbejondere auch deren havakte- vjtiiches Anthodium, d. h. die pentaradiale blu- menähnliche Rofette, die den Mund umgibt, und die aus Fünf blumenblattähnlichen Fiürhlerfeldern (Ambulacra) zufammengejest ift. Lestere ent- wiceln ft ducch zentrifugales Muswachlen von fünf radialen Kanälen, die vom Mundring abgehen. Statt der Fühlerfelder beftsen die Amphorideen teils nur em Baar Tentafeln am Munde (Tafel 95, Fig. 1, 2), teils Dvei, vier oder fünf Fühler, die ven Mund umgeben. Die Ausbildung diefes civc- oralen Tentafelfvanzes it offenbar dur) IAnpaflung an feitiigende Lebensweije entjtanden, ebenjo tote bet den Bryozoen (Loxosoma) und einzelnen Rotatorten (Stephanoceros; Tafel 32, Fig. 1). Yus Vermalten, Die den beiven lebteren Gruppen jehr nahe verwandt waren, find die ältejten Alnpho- viveen entitanden. Auch bei ihnen erfuhr der Darm: fanal die charakteriftiiche „Hufeifenförmige Krüm- mung”, infolge deren der terminale After nad vorn gegen die Munvöffnung bin gewandert it (Pleuropygia). An die Stammmflalje dev Amphorideen Tchliegen fich zunächft zwei andere Klafjen von Sterntieren an, einerjeitS die Beutelfterne (Oystoidea; Tafel 90), anverjeitsS die Gurfenfterne (Thuroidea oder Holothuriae; Tafel 50). Die eriteren haben die feftfigende Lebensweile der Ampbhoriveen- Ahnen bei- behalten; die Legteren haben jte aufgegeben umd ftch wieder an die freie, Triechende Drtsbewegung ans gepaßt. Allen drei Klaffen gemeinfam tft ver Belts einer einfachen, alymımetrifch vecht3 oder links ge- (egenen (bisweilen au im die Mitte gerücten) Ges Ihlechtsöffnung; fie bejigen auh mr ein Baar Gelchlehtsvrüfen md fünnen daher als Monor- chonia zujammengefaßt werden. Die übrigen fünf Klalen hingegen beiisen fünf Baar Gonaden mo meiftens auch ebenfo viele Gefchlechtsöffrnungen (Pent- orchonia). Die letteven liegen bet den fejtfien- den Orocincten oben um den Mund herum (Bla- stoidea, Tafel 80, und Crinoidea, Tafel 20); dagegen bei den frei beweglichen Bygoeinceten, bei denen der Mund nach unten gekehrt tft, oben um ven After herum (Ophiodea, Tafel 10, 70; Aste- ridea, Tafel 40; Echinidea, Tafel 30, 60). Die fünf Gonadenpaare find bei allen Bentorcho- nien durch einen Genitaleing verbunden, und diejer fiegt jtetS auf der oberen Seite. Da bei den feit- fißenden Droeinecten der Mund nad) oben gefehrt it, umgibt der Öenitalving bier den Mund; ums gefehrt umgibt er den After bei den frei beweg- lichen Wygoeincten, deren Mund in der Mitte der unteren Oeite Liegt. Die fünfjtrahlige Grundform, deren geometri- Icher Ausdruc die fünffeitige reguläre Byramive ift, ericheint bei den meilten Aitrozoen vein ausgeprägt, abgejehen davon, daß die einfeitige Entitehung des Hydrocdls Der Anlage des Ambulafraliyjtens aus der Kinfen Cölomtafche) von vornherein eine leichte Alymmetrie in der Lage gewiller Organe G. B. der Mapdrepovenplatte, der Gonade) bevingt. ber bei vielen Sterntieren gebt die pentaradialzveguläre Form jpäter in die amphipleure oder pentaradial- bilaterale Grundform über. Am auffallendften ift das bei den jüngeren Seeigen (Clypeastronia; Tafel 30); diefe haben fih daran gewöhnt, ji in einer beftimmten Haltung und Nichtung des Kör- pers friechend fortzubemwegen, mit einem Ambulafrum vorangehend; infolgevellen haben ich die vier an- deren Ambulafren jymmetriich zu beiden Seiten der Medianebene georonet. Zugleih it der After, ver oben in der Mitte des Scheitelfeldes lag, oben auf dem Nücen nach hinten gewandert oder Jogar nad) unten auf die Bauchleite (Tafel 30, Fig. 2, 4; bei vielen Spatangiven wandert auch der Mund auf ver Barchfeite nach vorn. Hingegen riechen die älteren vegulären Seeigel (Cidaronia; Tafel 60) mit gleicher Gefchieffichfeit nach allen Nichtungen; die fünf Ambulakven ind hier gleichmäßig entwickelt. Senne Umbiloung der regulären in vie bilaterale Ventaradtalforn (mfolge bejtimmter funftioneller Veränverungen) it em jchönes Beilptel für bie „Dererbung erworbener Gigenjchaften”. D. 3) Weichtiere (Mollusca; Tafel 43, 44, 53, 54, 55). Der umfangreiche und vielverzweigte Stamm der Weichtiere unterjcheivet fih von den übrigen Obertieren hauptjählich durch die Bildung einer harakteriftiihen Kalkfjehale, welche den Nücen des ungegliederten Weichförpers Ihübtend bevdedt und von einer bilateralen Dautfalte desfelben, dem Mantel (Pallium), abgejondert wird. ES it daher der alte Name Skhaltiere (Testacea over Oonchylia) eigentlich bezeichnenver als der Nusprud „Weichttere”. Dem dorjalen Mantel gegenüber liegt auf der Baud)- feite des jadförmigen Körpers der fleifchige Fuß (Podium), eine jtarfe Mustelplatte, die zum Krie- chen, Schwimmen, Graben und zu anderen Formen der Drtsbewegung dient. Zwihen Fußrand und Mantelvand kiegen urfprünglich ein Baar Kiemen, in Form von Kämmen, Blättern, Favenbiüfcheln u. ]. w. Das vordere Ende des Körpers tt meiitens mehr oder weniger deutlich als Kopf abgejebt; an ihm liegt der Mund und die Sumesorgane (Fühler und Augen). Der After Liegt urjprünglich am hinteren Snde der Längsachle, rückt aber häufig jpäter nad) vorn. Im inneren Körperbau Ichließen fich Die Mollusten zunähft an gewile Wurmtiere (Ver- malia) an, die wir als ihre divetten Vorfahren betrachten müflen. Die jehr harakteriitiiche Dugend- form der Weichtiere, die al Segellarve (Veliger) bezeichnet wird, gleicht im wejentlichen Körperbau einem Nädertiere (Rotatorium). Die Grundform des Körpers ift bei den Mol- (usfen, wie bei allen anderen Gölomarten, die bi- (aterale oder dorfiventrale, und zwar die 3yg0= pleure; der Leib it aus einem Baar Antimeren zufanmengelett, aus der vechten und Unten Körper: hälfte. Urjprünglich find die letteren Tptegelgleich, Kunftformen, Suppf. 33 OU wie bei den ältejten heute noch lebenden Weichtieren, den Amphineuren (Chiton). ber bei jehr vielen Mollusten (namentlich Schneden) geht dieje per- Iymmetrifhe Grundform jpäter in die afym- metrifche über, indem die eine Körperhälfte jtärfer wächjt und eine andere Form annimmt als die ent- gegengejette. Infolgedefjen entitehen bet den meijten Gaftropoden jene Spiralgehäufe (Tafel 53), die von den gewöhnlichen Zungenfchneden (Helix, Lim- naeus) jedermann befannt jind. Die Urjache diejer Schraubenbildung, die auch bei manchen Tintenfiichen wiederfehrt, tft in dem gejtörten Gleichgewicht der beiden Antimeren zu juchen, von denen das jtärter wachjende, Ihmerere (rechte oder linke) das Wachs- tum des entgegengejeßten beeinträchtigt. In ans deren Fällen, bei den Auftern und anderen fejt- figenden Mufcheln, ift e8 die Anpafjung an die feft- figende Zebensweile (das Anmwachjen der rechten over Iinfen Schalenflappe), die die Aiymmetrie hervorruft. Sıhnedfen (Gasteropoda oder Cochlides; Tafel 43, 53). Die Kaltihale, die vom dorjalen Mantel ausgejchieven wird, entwidelt in der großen Klafie der Schnedien eine außerordentliche Mannig- faltigfeit der Form, Jeihnung und Färbung; man unterjcheivet mehr als 24,000 Arten (davon ziei Drittel lebend, ein Drittel ausgeitorben). Die ur- prüngliche Form der Schale ift ein einfaches, flaches oder wenig gemölbtes Schild von elliptifcher, eiför- miger oder länglichrunder Gejtalt (ähnlih Um- brella). Indem der Nüden des Weichtieres unter diefer Ichüenden Dede fich jtärker wölbt, wird Diele flach fegelföürmig (Patella, Fissurella). Bet nod) jtärterem Wachstum des Nücens neigt ich die höher werdende Kegelfchale auf eine Seite und beginnt, Ttch jpiralig aufzuminden, und indem die Ajymmetrie der beiden Antimeren fi immer jtärfer ausbildet, die röhrenfürmige Schale fih verlängert und in mehrere Spivalwindungen legt, entftehen Die be- fannten „Wendeltveppen” des gewöhnlichen Schneden- baufes (Tafel 53). Dur) Anpaffung am bejondere Lebensmeile Fan aber Ipäter die Kalkichale wieder überflüljig werden und verloren gehen Ktadtihneden, Tafel 43). Der Kopf tft bei den meijten Schneiken mäßig entwidelt, Jelten rücgebildet; metft trägt er ein Waar Mugen und Fühler. Der Fuß ift ge möhnlih eine breite platte Sohle, auf ver Die Schnede Friedht. Muicheln (Acephala vverBivalva; Tafel 55). Bon den übrigen Mollusfen unterjcheiden fich die „topflojen oder zweiklappigen” Mufcheln exftens durch die Nüdhildung des Kopfes (deilen Augen, Fühler und Gebiß verloren gegangen find) und zweitens dur den Zerfall der einfachen Nicendede in drei Stüde Dur Einjchneiden von zwei parallelen Längs- furden). Die beiden breiten, feitlichen Stücke find die falfigen Schalenflappen, die vechts und lintg von ven breiten, tief herabhängenvden Nantellappen aus- geichteden werden; fie werden oben, in der Mitte des Nidens, zulammengehalten durch das elaftilche Schloßband, das Ichmale Mittelftüc der Nickendedfe. Biele Mufheln Imd periymmetrifeh gebildet, indem vechte und inte Körperhälfte gleichmäßig entwoicelt find; aber bei der Mehrzahl haben fich beide Alnti- meren oben mehr oder weniger ungleich umgebildet, indem Schloßzähne der einen Klappe in entprechende Bertiefungen der anderen eingreifen, jo bei der Niefen- mujchel (Tafel 55, Fig. 10—13). Stärfer wird die Alymmetrie beiver Hälften bei den Auftern und anderen fejtitgenden Acephalen, wo die eine Klappe feftgemachlen und jtärfer gewölbt ift und die an- dere als flacher, beweglicher Derkel auf ihr liegt. Strafen (Cephalopoda; Tafel 44, 54). Die interejlante Klaffe der Kraten over Tintenfilche jteht an der Spite des Mollusfenitammes; fie unter- jcheivet Tih von den übrigen Weichtierklaflen durch anfehnliche Körpergröße, vollfonmenere Drganijation, mächtige Entwidelung des Kopfes und eigentümliche Umbildung des Fußes. Der VBorderteil des Fußes (Propodium) entwidelt fih zu einem range von jtarten, fleifchigen Armen, die meiltens mit Saug- näpfen bejest find, vier Waar bei den Achtarmigen (Octolenae, Tafel 54, Fig. 3—5), fünf Baar bei ven Zehnarmigen (Decolenae; Tafel 54, Fig. 1, 2). Der Hinterteil des Fußes dient zum Schwimmen und bildet eine breite Musfelplatte, die fegelförntig aufgerollt wird, den Trichter (Infundibulum); das Waller, welches in die Atenihöhle aufgenommen wird, tritt durch die enge Öffnung des fegelförmigen Trich- ters nad) außen und bewirkt durch den Rüdjtoß (gegen den Boden der Kiemenhöhle) die Fräftige Schwinm- bewegung. Bei den älteren Krafen (Tomochonia), von denen heute nur noc) eine einzige Yorm (Nau- tilus) lebt, verwachlen die beiden Seitenwände des ı tütenförmig aufgerollten Trichter nicht; Dagegen ent- o4 a jteht dur Verwachlung devjelben bei den jüngeren Krafen (Gamochonia) ein gejchlojlenes Rohr mit zwei Offmingen. Auch die Kalffehale zeigt bei den Krafen eine fompliziertere und höhere Ausbildung als bei den übrigen Weichtieren. Die ältefte Form de3 jchliken- ven Gehäufes war auch hier, wie bei ven Schnecken, eine einfache Tegelfürmige Nitdendede (ähnlich) Pa- tella). Dieje wächft zu einem längeren pyvamt- dalen Rohr aus bei ven Gonulariden. Das fegel- fürmige Rohr, mit gerader Achje, wird zu einem eigentümlichen Schwimmapparat, indem Tich viele hintereinander liegende, mit Luft gefüllte Kammern aneinanverreihen, jo bei ven Endoceraden, Or- thoceraden und Gomphoceraden. Indem die gerade Achje viejes vielfanmerigen Schwimmorgans ih Frümmt und dann piralig in einer Ebene auf- vollt, entjtehen die zierlichen planofpiralen Gehäufe, weldhe unter den lebenden Gephalopoden Nautilus uno Spirula bejtgen, unter den ausgeftorbenen die formenveihen Ammonshörner (Ammonitida; Tafel 44) mit mehreren taufend fojfilen Arten. Bet einem anderen Veile der Krafen wird die Schale teilweife oder ganz riüdgebildet. Der gewöhnliche „Zintenfiich” (Sepia) befist al3 letten Net der Schale eine lanzettförmige jolive Kalkplatte („Nücden- Ihulpe” ), eingejchloflen in der Borderwand derKticen- baut. Ber den fchnell Schwimmenden Kalmaren (Tafel 54, Fig. 1,2) it aus der ftügenden Kalf- platte ein nußlojes dünnes Hornplättchen geworden. Ber den meiften achtarmigen Krafen der Gegenwart (Octolenae; Tafel 54, Fig. 3—5) it die Schale ganz veriehmwunden. D. 4) Öliedertiere (Articulata). Die formen- verchhte von allen Hauptabteilungen des Vierveiches üt der Stamm der Gliedertiere, in welchem wir rei Dauptklafjen unterjcheiden: 1) die Ringeltiere (Annelida; Tafel 96), 2) die Kruftentiere (Orustacea; Tafel 47, 56, 57, 76, 86) und 3) die Zuftrohrtiere (Tracheata); zu den lebteren ge- hören vor allen die Spinnentiere (Arachnida; Tafel 66) und die Kerbtiere (Insecta; Tafel 58). Alle dieje echten Gliedertiere haben gemeinjam die harakteriftilchen Gigentümlichkeiten der äußeren Form und inneren Drganilation, dur) die fie fi) von allen anderen Tieren durchgreifend unterjcheiven. Die äußere Gliederung (Artieulatio), die in fun- damentalem Gegenfage zu der inneren Gliederung (Vertebratio) der Wirbeltieve fteht, Ipricht Tic) bei allen Artikulaten darin aus, daß der lang- geitreckte bilaterale Körper durch quer verlaufende Einjehnitte in bewegliche Glieder, Metameren oder Segmente zerfällt; ihre Anzahl tft bei den niederen und älteren Formen de3 Stanımes jehr mwechjelnd, oft über hundert; bei ven höheren Formen beträgt fie meift 15—20. Ihre Oberhaut (Epidermis) Iheidet eine feite Cuticula aus, d. h. eine Mafle, die alsbald erhärtet und einen Jehligenden Banzer darjtelt. Defjen organiihe Grundlage (Ehitin) wird oft durch Einlagerung von Kalferde vertärkt. Die fejteren Chitimwinge (Zoniten) der einzelnen Segmente ind an den Einjchnitten durch dünnere Smwilchenhäute (Interzoniten) beweglich verbunden. Während Ddiejes gegliederte Hautjfelett dem Kör- per der Artilulaten einen hohen Grad von Feltig- feit und Beweglichkeit verleiht, Fehlt ihnen voll- ftändig das typiiche innere Achjenfelett der Wirbel- tive (Ohorda und Perichorda) und damit zu- gleich die wichtige, für diefe harakteriftiiche Schei- vung von meuvalem Nicenleib (Episoma) und galtralem Bauchleib (Eiyposoma). Cbenjo groß üt der Gegenjaß in der ganzen inneren Drgamijation der Gliedertiere und Wirbeltiere; das Jentralmerven- often der Artifulaten it ein „Bauchmart mit Schlundring”, dasjenige der Vertebraten ein „Nüden- mark ohne Schlunvring” ; das Herz der erfteren ift ein Nüdengefäß, das der leßteren Teil eines Baud)- gefäßes. Dementjprechend zeigen die beiden großen und höchitentwicelten Tierftämme der Gliedertiere und Wirbeltiere auch im Bau und den gegenjeitigen Lagebeziehungen aller anderen Drganfyiteme jo durch- greifende Gegenläße, daß wir beive phylogenetijch aus zwei verjchtedenen Gruppen der Wurmtiere (Vermalia) ableiten müfjen. Die drei Hauptklaffen der Glievertiere wurden früher (und auch heute noch häufig) in der Weife aufgefaßt, daß man die Kruftazeen und Tracdhea- ten in einem bejonderen Typus der Gliederfüßler (Arthropoda) vereinigte, dagegen die Anneliden ganz von ihnen tremmte und zu der buntgemifchten Sefellichaft der „Würmer“ (Vermes) ftellte. Aa Hauptgrund für diefe künftlihe Gruppierung wurde angegeben, daß die Beine der Arthropoden „ge gliedert” find, die der leteren nicht. Allein diejer Unterfchied ift weder durchgreifend noch bedeutend. Dagegen hat ftch neuerdings herausgeitellt, daß die fünftlihe Gruppe der Arthbropoden diphyletiich Ut, und daß ihre beiven Hauptgruppen, Kruftazeen und Tracheaten, aus zwei verjchtedenen Zeigen des Annelivenjtammes entiprungen find; dieje leßte- ven jtanmten ab von einem Zweige der untgeglie- verten Wurmtiere (Vermalia). Die bilaterale Grundform ift bei der großen Mehrzahl der Gliedertiere periymmetriich, indem rechte und Linte Körperhälfte vollfommen gleihmäßtg entwicelt ericheinen. Snoefjen können in vielen Fällen die beiden Antimeren mehr oder weniger ungleich) auswachlen, jo daß eine jefundäre Alymımetrie fih bemerfbar macht, jo 3. B. im Größenunterfchted ver linfen und rechten „Schere” vieler Krebje. Bei manchen Gliedertieren, die ft) an feitfigende Lebens- weile angepaßt haben, geht jeheinbar die urjprüng- (ihe bilaterale Form in die radiale über, jo bei manchen Nantenfrebfen; ihre Kaltichale wird bis- weilen forallenähnlih, jo bei ven jechsjtrahligen Coronula und Ohthamalus (Tafel 57, Fig. 9 bis 12) oder bei den achtjtrahligen Catophrag- mus und Octomeris (Tafel 57, Fig. 13, 14). Sndeflen it diefe Radialftruftur nur äußerlich im Schalenbau durchgeführt und bat feinen Einfluß auf die bilaterale Grundform des eingejchloflenen TVierförpers. Dasfelbe gilt von einigen Kleinen Mil- ben, deren Rüden mit mehreren Kränzen von Fon- zentrischen Blättern bevect it und einem „Strahl- tier” ähnlih wird (Tafel 66, Fig. 1—4). Das Ehitin, das die Grundlage der Alrtiku- latenhülle Liefert, tjt eine ftiejtoffhaltige, Tchwer [63- liche Subjtanz, die fi durch einen hohen Grad von Fetigfeit, verbunden mit Glajtizität, auszeichnet. Zugleich tjt fie außerordentlich plaftiich, jo daß die Zellen der Epidermis (hier auch oft als Hypo- dermis bezeichnet) imjtande find, eine unenoliche Fülle von verjchtedenartigen Gebilden aus dem Ehitin zu formen. Die Anpaffung derjelben an die ver- Schievdenften Lebenstätigfetten hat bier eine außer: ordentliche Zahl bejtinunter Bildungen hervorgerufen, die ich Jowohl dur) ihre Nüslichkeit als auch durch ihre Schönheit auszeichnen. Das gilt jomwohl von der ganzen Körperform der Verjonen als auch von ihren Organen und den äußeren Anhängen (Haaren, Schuppen, Stadeln u. dergl). Auch) in bezug auf | den äußeren Schmud, auf Bracht der Färbung und Manntgfaltigkeit der Zeichnung werden die Arti- fulaten von feiner anderen Tiergruppe übertroffen; wir erinnern nur an die Schmetterlinge. Viingeltiere oder Ningelwürmer (Annelida oder Annulata; Tafel 96). Dieje Dauptklafje ift die ältefte umd niederfte von den drei großen Gruppen ver Ölievertiere; aus zwei verjchiedenen Zweigen ver Ningelttere haben ich die beiven anderen Haupt- Flaffen, Sruftazeen und Tracheaten, exit päter ent- widelt. Für die höhere Ausbildung der beiden leßteven, der jogenannten ‚IArthropoden”‘, wurde vor allem die Verlängerung und Öliederung der Beine wichtig, die bei den Ahmeliven noch furz und ungeghievert bleiben (jogenannte „‚Sußitummeln‘, Parapodia). Wußervem bleiben die zahlreichen Glieder (Segmente oder Metameren) der Ningeltiere meiftens gleichartig (hHomonom), mit Ausnahme der beiden eriten Ringe (Kopf) und des leiten Telfon). Hingegen find die weniger zahlreichen Segmente beider Arthropodengruppen - gewöhnlich mehr ungleichartig (Heteronom), d. b. durch Ar- beitsteiung differenziert und jo auf drei Haupt: abjehnitte des Leibes verteilt, daß Kopf (Caput), Brujt (Thorax) und Hinterleib (Abdomen) fi \charf vonemander jondern. Sinvellen fehlt Diele Differenzierung noch den älteften Kruftazeen (Vri- lobiten) und Tracheaten (Brotracheaten), und ander- jeitS tritt fie auch Schon bei manchen Anmeliven auf. Die meisten und formenveichiten Gruppen der Kingeltiere leben im Meere, vor allen die Ichönen Borftenwürmer (Chaetopoda); eine geringere Zahl auch im Süfßmwaljer (Naides u. a.); jehr wenige auf oder in der Erde (Erdwiürmer, Negenwürmer, Zumbrieinen); viele find auch Schmaroger, Die auf anderen Tieren leben, bejonder8 die Blutegel (Hirudinea). Man teilt die ganze Hauptklafje der Inmeliven neuerdings in zwei große Klafjen, die niederen Olattwürmer (Hirudinea), ohne Füße und Borften, und die höheren Borjtenwürmer (Chaeto- poda), deren Haut Reihen von harten Chitinborften, Staheln oder Haaren trägt, meiftens auf ungeglieder- ten Füßen befeftigt. Zu den Hirudineen mit glatter, borjtenlojer Haut gehören die ältejten Glievertiere, die Urringeltieve (Archannelida) und die para- fitifchen Ggel (Eirudimida). Die Chaetopoden zer= fallen in borftenarme (Oligochaeta; 3. ®. die Zumbrieinen) md in boritenreiche (Polychaeta; Tafel 96). Unter den lebteren gibt e8 viele Arten, die fi durch Ihöne Färbung und Bederkung des vielgliederigen Ichlangenähnlichen Körpers auszeichnen. Bei den frei beweglichen Naubmwiürmern (Bapa- cia; Tafel 96, Fig. 5—7) bilden zierliche Anhänge die federförmigen oder fammfdrmigen Kiemen, die fich, ebenjo wie die Borjtenbündel, an jeven Geg- ment paarmeile wiederholen. Bet ven feitjizenven Köhrenwürmern (Tubicolae; Tafel 96, Fig. 1—4) find dagegen die Kiemen, da der größte Teil des Körpers in einer Nöhre eingejchlofjen tft, nur am Kopfe entwidelt, hier aber um jo ftärfer, | in Form Tchöner Feverbiifche, Bäumchen u. vergl. Kruftentiere (Crustacea; Tafel 47, 56, 57, 76, 86). Dieje Hauptklafle unterjcheivet fich von ven Anneliven hauptlählih durch ausgeprägte Olie- derung der verlängerten Beine und die jtärtere Aus- bildung der Chitindede, die meistens durch Ein- lagerung von Kalk zu einem feiten Chitinpanzer wird. Snvejlen Stehen einige ältefte Kruftazeen (Trilobiten) gemiljen Chätopoden Bolynotven) To nahe, daß die Entjtehung der Kruftentieve aus einem Zweige der Ningeltieve nicht zweifelhaft ift. Die meisten Sruftazeen leben im Wafjer und atmen durch Kiemen, im Gegenfaße zur Dauptflaffe der Trachea- ten, die außerhalb des Waflers lebt und durch Lufteöhren atmet. Sndellen gibt es auch verfchiedene Krebstiere, die ji dem LZeben in der Luft ange pakt und demgemäß ihren Kiemenbau modifiziert haben, jo 3. B. die Zandfrabben und Kellevafieln. Wir unterfheiden in der Hauptflaffe der Krufta- zeen zwei Klafjen, die älteren Schildtiere (As- pidonia) und die jüngeren Krebstiere (Carido- nia). Die eriteren tragen am Kopfe ein Paar Fühler (glei) den meijten Anneliven), die leßteren dagegen zwei Waar. Von den Aipidonten (Tafel 47) Lebt heute nur noch eine einzige Öattung, der große ‚„‚Moluffenfrebs” (Limulus; Fig. 1, 2); Dagegen waren dieje Ochildtiere in älteren Pe- vioden der Erdgejchichte dur) jehr zahlreiche und merkwürdige Formen vertreten. Unter den KRiejen- frebjfen (Gigantostraca) erreichte Pterygotus (Tafel 47, Fig. 5) nicht weniger als 1’; m Länge; er it das größte aller befanmten Gliedertiere. Sehr zahlveich lebte in den paläozoischen Meeven die Ze- gion der Dreiteilfrebfe (Trilobita; Tafel 47, Fig. 6— 21). Einige Formen derjelben G. B. Triarthrus; Tafel 47, Fig. 20) find gemifjen Borjtenwürmern Olphroditiva) jo ähnlich, dab die Abftammumng jener Mipivonien von diejen Bolychä- ten feinem Zweifel unterliegen fan. Die Klafje der eigentlichen Krebstiere (Cari- donia) oder der „‚Suuftazeen im engeren Sinne” enthält eine viel größere Anzahl von jehr verjchte- denartigen Formen. Obwohl diefe in bezug auf Körpergröße und Gejtalt, Zahl der Segmente und Beinpaare, vielgeftaltige Ausbildung der Glieder zu den verschiedeniten Ziweden, und auch in der Ver- widelung des inneren Körperbaues jehr weit auS- einandergehen, haben doch alle gemeinfanm die höchit barakteriitiiche Dugendform de8 Nauplius (Tafel 76, Fig. 2). Diefe Larve trägt immer nur drei Bein- paare, von denen das erite ungeteilt it, während die beiden anderen zweilpaltig find. Durch eine Keihe von merkwürdigen Verwandlungen gehen aus diejer gemeinjamen Larvenform des Nauplius die verichte- denen Formen der Kvebstiere hervor; dabei ent- wiceln fi) viele höchit Tonvderbare und abenteuer- liche Larvenformen, die man früher, ehe man ihren ontogenetischen Zufammenbang fanıtte, unter befonde- ven Namen als Jelbjtändigeattungen bejchrieben hat. Die vielgejtaltigen Ordnungen und Unterord- nungen, auf die man die zahlreichen Familien der Krebstiere verteilt bat, fann man in drei größeren Gruppen oder Legionen zujammenitellen, die Nie- derfreble, Daftkrebfe und Banzerkrebfe. Won diefen ind die Niederfrebje (Entomostraca) als die ältejten und primitivjten anzujehen; es gehören da- hin die Blattfußfrebfe (Phyllopoda), die fie) un- mittelbar an die Trilobiten (Tafel 47, Fig. 6— 21) und die nahe verwandten Chätopoden (Tafel 96) anschließen; ferner die große Ordnung der Kleinen Kuderfrebfe (Copepoda; Tafel 56), von denen mehr als taujend Arten befannt find, viele ausge zeichnet durch höchit zierliche und elegante Formen. Eine Jehr abweichende Legion bilden die Haft- frebfe (Pectostraca; Tafel 57); fie find dur) Anpaffung an fejtjibende Lebensweile riicigebildet und jo verändert, daß man Tte früher für Mollusfen anlahb und den Mufcheln anichlof. Snsbejondere zeichnen ich die Nantenkvebje (Oirripedia) durch) jehr merkwürdige Umbildung aus; ein Teil von ihnen bat Jich eine zweiklappige Kalkichale gebildet, 37 die derjenigen der echten Mujcheln (Bivalva; Ta- fel 55) ganz ähnlich ift (Lepadina; Tafel 57, Fig. 1—8); ein anderer Teil ift jogar forallen- ähnlich geworden, die jehsjtrahligen und achtitrah- ign Balanida (Tafel 57, Fig. 9—14). Noch) jtärfer entartet, infolge von Ichmarotender Lebens- weile, jind die jeltfamen Sadfrebje oder Wurzel- frebfe (Rhizocephala); mancde von diefen Va- tafiten find im entwidelten veifen Zuftande nichts weiter als ein unförmlicher, ungeglieverter Sad, der nichts als beiverlet Gejchlechtsprodutte enthält; er ernährt fich Durch verzweigte, wurzelähnliche Saug- fäden, die dem Wurzelgeflecht eines Bilzges (Myce- hum) ähnlih in das Fleiich des MWohntieres hin- einwachlen, auf dem der Sactrebs angeheftet tt (Tafel 57, Fig. 15); man würde nicht daran ben- fen, diejen wurmähnlichen, hermaphroditiihen Ba- rajiten für ein Gliedertier zu halten, wenn nicht aus den befruchteten Giern Dderjelbe Nauplius fich entwicelte wie bei den übrigen Gartbonien. Sn vollem Gegenfage zu Dielen niederen und degenerierten Formen entwidelt ji der Kruftazeen- Organismus zu jehr anjehnlichen, hochorganifierten und vielgejtaltigen Jormen in der Legion der Ban zerfrebje (Malacostraca; Tafel 76, 86). Hier üt der Körper beitändig aus 20 Segmenten zu- jammengejeßt, von denen jedes ein Waar Gflied- maßen trägt, mit Ausnahme des legten oder Schwanz- gliedes (Telson). Dieje 19 Baar Beine jmd auf die drei Hauptabjchnitte de Körpers jo verteilt, daß 5 auf den Kopf fommen, 8 auf die Bruft und 6 auf den Sinterleib. Dex ftarke verfalfte Chitin- panzer diefer PBanzerkrebje zeichnet fie) oft durch Ichöne Formen und bunte Farben des Körpers und jeiner vielgejtaltigen Anhänge aus; jo namentlich in der Ordnung der jtattlihen Zehnfußfrebie (De- capoda), zu der die Krabben, Garneelen ımd der Flußfrebs gehören (Tafel 86). Ruftrohrtiere (Tracheata; Tafel 58, 66). Die artenreichjte und in vieler Beziehung wichtigste von den drei Hauptklaffen der Gliedertiere find die Trabheaten, die meiltens auf vem Lande leben und dur Luftröhren (Tracheae) atmen. Dieje ganz eigentümliche Form der Atmung it dadurch ausge zeichnet, daß die atmofphäriiche Zuft Diveft durch) Luftlöcher der Hautdede aufgenommen und durd) enge, meiltens veichverzmeigte Nöhren im ganzen Körper verbreitet wird. Snfolgedejlen erjcheint das Blutgefäßiyiten (da3 bei den fientenatmenden Anne den ımd Kruftazeen gut entwidelt ift) rücgebildet und it meiftens nur durch ein vielfammeriges Rückenherz vertreten. Die vier Klafjen, die man neuerdings unter den Vracheaten umnterjcheidet, Tind von jehr ungleihem Werte; in den beiden älteren und niederen Klaffen, den Urluftröhrern (Pro- tracheata) ımd Taufendfüßern (Myriapoda) it der Körper, wie bei den Anneliden und niederen Kruftazeen, langgejtredt, aus jehr zahlreichen Glie- dern zufammengejegt, und jedes diefer Segmente, va8 lebte ausgenommen, trägt ein Paar Beine. Diefen Opifobantes, bei denen Bruft und Sinter- letb noch nicht gejchteden ift, ftehen als Thoraco- bantes die beiden jüngeren und höheren Klaljen der Tracheaten gegenüber, die Spinnentiere (Arach- nida; QTafel 66) und die Kerbtiere (Insecta; Tafel 58); hier it die Zahl der Leibesglieder be- Ihräntt (auf 10—18, jelten 20), wie bei den höheren Krebstieren (Malacostraca), und Diele Leibesgliever Ind auf drei Dauptabjchnitte verteilt, auf Kopf (Caput), Brujt (Thorax) und Hinter (eib (Abdomen). Der Ietstere trägt feine ent- wicelten Olteomaßen; diefe Ind auf Kopf und Bruft beichränft, und zwar finden fie) bei den Spinnen= tieven je Waar, bei den SKerbtieren fieben Baar Srtremitäten. Die beiven Klaflen der Thorako- banten, Spumen und mieten, ftammen mwahr- Iheinlich von zwei verjchievenen Zweigen der Myria- poven ab. Die „Zaujendfüße” (Seolopender und Julien) werden von älteren Urkuftröhrern (Pro- tracheata) abgeleitet, die ihrerjeits Diveft von landbewohnenden Anneliven abitanımen. Die heute noch lebenden Kleinen Überrefte diefer Stammgruppe (Onyhophoren, Peripatida) jtehen in der Mitte zwilchen den älteren Chätopoden (Protochaeta) und den jüngeren Pyriapovden (Scolopendrina). Spinnentiere (Arachnida; Tafel 66). Die echten Spinnentiere find, gleich den naheverwandten Snjekten, metjtens dem Leben auf dem Lande an- gepaßt und daher an die Luftatmung gebunden. Der wichtigjte Unterichted zwilchen den beiden Klaflen der Thoratobanten beiteht darin, daß bei den rahniden jehs Baar, bei den Snjekten dagegen jieben Baar Gliedmaßen am SKopfbrujttetle des Körpers angebracht find; den Spinnen fehlen Die Fühlhörner (Antennae), die bei den zsnfekten oben auf dem Kopfe ftehen. Much haben die Arac)- niven nicht die Flügel, die eine befondere Auszeich- nung der Snfekten bilden. Die älteften umd ur- prünglichiten Formen der Spinnen, die jest noch (eben, die Urfpinnen (Solifugae), jehlteßen fic) in der Körpergliederung nod) eng an die Snjekten an; bei den übrigen verjchmelzen Kopf und Bruft zu einer Mafje, „Kopfbruft”, Cephalothorax. Die Ninge des Hinterleibes (Tafel 66, Fig. 6— 13) bleiben noch getrennt bei den Sforpionen (Scorpionea; Tafel 66, Fig. 5); fie verichmelzen zu einer vumdlichen oder erfigen Mafje bei ven MWebeipinnen (Araneae; Tafel 66, Fig. 6— 15). Bei den fleinen Milben (Acarinea) ver wachlen auch die beiven Hauptjtüde, Kopfbruft und Hinterleib, zu einer vundlihen Malle, an der von der urfprünglichen Gliederung nichts mehr zu jehen ift. Unter diefen Eleinften Arachniven find viele Arten dur Schöne Färbung und Zeichnung Jorte durch einen Befab von zierlihen Haaren und Schup- pen ausgezeichnet (Tafel 66, Fig. 1—4). Kerbtiere (Insecta; Tafel 58). Unter allen Klaffen des Tierreiches ift dieje die artenreichjte und in der äußeren Grjcheinung mannigfaltigjte; mehr als 200,000 Arten find genau bejchrieben, davon fommen 90,000 allein auf die Käfer, 30,000 auf die Smmen, 20,000 auf die Schmetterlinge. Wahr- Icheinlich beträgt aber die Gejamtzahl der nod) Leben- den Spezies mehr als das Doppelte. Trob diefer außerordentlichen Mannigfaltigfeit in der Bildung des geglieverten Körpers und jeiner Anhänge jowie der Ihönen Zeihnung und bunten Färbung bleibt die mwefentliche Gliederung und die erbliche Zujamz menfetung des Körpers überall diejelbe; alle die unzähligen Spezies eriheinen nm als Variationen eines einzigen Themas. Immer verteilen fich die 17—19 Urfegmente auf drei Hauptabfehnitte, Kopf, Bruft und Hinterleib. Von diefen trägt der Kopf (Caput) vier Baar Gliedmaßen, nämlic ein Baar Fühlhörner (Antennae) und drei Paar Kiefer (I. Oberfiefer, Mandibulae; II. Unterkiefer, Maxillae; II. Hinterfiefer, Postmaxillae). Die Bruft (Thorax) bejteht aus drei Segmenten und trägt drei Beinpaare (I. Vorverbruft, Prothorax, mit den Vorderbeinen; II. Mittelbruft, Mesothorax, mit den Mittelbeinen; II. Hinterbruft, Meta- thorax, mit den Hinterbeinen). Außerdem fiben auf dem Niüdfen der Bruft bei den meijten Snjetten zwei Waar Flügel (Flugorgane, die im diejer Form bei feiner anderen Dierflafle vorkommen), und zwar die Vorderflügel auf der Mittelbruft, die Hinter flügel auf der Hinterbruft. Der Dinterleib (Ab- domen) befteht gewöhnlich aus 10—11 Ningen und trägt bei den gejchlechtsreifen Snfekten in der Kegel feine Anhänge; indejlen finden fich jolche „Uiterfüße” (Pleopodia) jehr verbreitet unter den Infektenlarven (bei den Raupen der Schmetterlinge 2—4, bei den Blattwejpen 6—7, bei den Vanor- parien 8 Baar), und ihre Anlage ijt auch bei den Embryonen vieler Drthopteren und Käfer nachzu- meifen (8—10 Baar). Enolich bejiten auch die ältejten unter den lebenden Snjeften, die Kleinen flügellofen Gampodinen (Campodea, Japyx), 7—9I Baar permanente Pleopodien in Form von Sriffeln oder Hüftipornen. Alle diefe Abdominal- onhänge find als erbliche Audimente von Dinter- (eibsfüßen zu deuten, die durch Vererbung von den nächiten Vorfahren der Snjekten, den Taufend- füßern (Myriapoda), auf dieje übertragen wırıden, hier aber ihre Bedeutung verloren haben. Auch) die ganze innere Drganijation der Kerbtiere, nament- ich ihre Tracheenbildung, bezeugt unzweifelhaft die Abftammung der Snfekten (ebenjo wie der Arad: niden) von den älteren Myriapoden. Die unerfhöpflihe Fülle von Ihönen und in- terejlanten Kunftformen, welche die Snjektenklafle darbietet, die Wroportionen in der Gliederung des Körpers und jeiner Anhänge, die Zierlichkeit in der Modellierung der einzelnen Teile, die unend- fihe Mannigfaltigfeit ihrer Zeichnung und Die Pracht ihrer Färbung it jo allbefannt und dur) lo zahlreiche Ichöne Bilderwerfe jedermann zugäng- (ih, daß wir hier auf ein näheres Eingehen ver- zichten fünnen. Wir bejchränten uns auf die Bes merfung, dab Tat alle Ordnungen der Sekten (deren früher fieben, jest meistens 12—15 over mehr unterjchteven werden) ihren äfthetiichen Neiz und ihre ornamentale Bedeutung befigen. Im exfter Reihe ftehen die beiden großen Drbnungen Der Schmetterlinge (Lepidoptera) und Käfer (Co- leoptera); fie fallen wegen ihrer mafjenhaften allgemeinen Verbreitung und amjehnlichen Größe wie durch die Pracht ihrer Färbung und Zeich- 39 ming am meilten in die Augen und waren von jeher die bevorzugten Lieblinge der Sanmler umd taler. Im zweiter Neihe Ichließen fich ihnen die Geradflügler (Orthoptera) und die Halbflügler (Hemiptera) an; namentlich die Schreden (Gryl- loptera) unter den erjteven md die Zifaden (Ho- moptera) unter den lebteren mweilen viele ftatt- liche Formen auf, die durch Schönheit der Färbung und Zeichnung wie Durch maleriihe Form Den Schmetterlingen und Käfern/ nicht nadhftehen. Im dritter Reihe kommen dam die Drdnungen der Smmen (Hymenoptera), der Fliegen (Diptera), Neßflügler (Neuroptera) und Urflügler (Archip- tera); da fie ducchichnittlich viel Kleiner find als die vier erftgenannten Dronungen, fallen fie weniger auf; allein bei Betrachtung mit der Lupe offenbaren auch fie einen großen Reichtum an intereflanten, oft jeltiamen Formen und zum Teil glänzenden Farben. Weniger bieten die Eleineven Ordnungen, die in vierter Reihe ftehen, die Velzfliegen (Trichoptera), Kolbenflügler (Strepsiptera), die Flöhe (Sipho- noptera) und die flügellofen Snjeften (Apterota). Dagegen ist noch hinzuzufügen, daß auch unter den Larven der Snjekten (bejonders ven Naupen ber Schmetterlinge) nicht wenige find, die dur) Geftalt und Färbung äfthetiiches Snterejfe erregen. D. 5) Wirbeltiere (Vertebrata; Tafel 42, 67, 68, 79, 87, 89, 99, 100). Sm Stamm der Wirbeltiere hat die Ichaffende Natur auf unjerer Erde den höchften Grad der orgamchen Bollfommen- heit erreicht. Nicht allem übertreffen die Werte: braten alle anderen Tiere in morphologiicher Be- ziehung Durch) Körpergröße md verwidelte HZu- fammenfeßung der Organilation, im phyftologiicher Beziehung dur) die qualitative Vollfommenheit der Lebenstätigkeiten (namentlich der höchiten Funktionen des Nerveniyitems und der Sinnesorgane, Deren Gefamtheit wir „Seele” nennen), jondern auch in äfthetifcher Beziehung dur die Schönheit der Kör- performen, die Wracht ihrer Färbung und Heid) nung. Allerdings ift diefer Vorrang der Wirbel- tiere vor allen anderen Organismen nur bis zu einem gewillen Grade berechtigt md wejentlich da- durch bedingt, daß wir jelbjt diefem Stamme an- gehören und aus eimem ‚Zweige jeiner höchitent- wicelten Rlafife, den Säugetieren, entiprungen nd. IS vervollfommnete Nachkommen von Derrentteren (Primates) haben wir uns unbewußt daran ge- wöhnt, alle anderen organihen Formen zumächt am Maßjtabe unferes eigenen Körpers zu meljen und damit den Feten anthropiitiihen Gefiht3- punft gemwommen, der uns den „Menichen als Mab aller Dinge” ericheinen läßt. Sm Öebiete der er- fennenden Wiflenihaft ebenfo wie der pielenven Kunft jteht naturgemäß immer der Menich im Mittel- punkt des Snterejjes. Aber die richtige naturgemäße Auffallung diejer Anthropismen oder „Wermen)ch- lihungen”, ihre beichräntte Rechtfertigung einerfeits, ihre gejunde Ginihränftung anderfeits haben wir do exit Durch die Fortichritte der Biologie im 19. Sahrhundert, und bejonders durch die Ent- wickelungslehre in deilen zweiter Hälfte, gewonnen. Sie lehrt uns, daß der Menich als „hHöchltes Herren- tiev” fich exit in Ipäter Vertiärzeit aus einer Reihe von niederen Vrimaten entwicelt hat, und daß Diele von einer Reihe niederer Zottentiere (Mlacentalien) aus der älteren Vertiärzeit abjtammen. Diefe wie- derum haben fie) aus Beuteltieren (Marfupialien) der jüngeren und aus Gabeltieren (Monotremen) ver älteren Sefumdärzeit entwidelt. Weiterhin führt uns dann die Stammesgejchichte ver Wirbeltiere auf niedere Faltblütige Ahnen der PBrimärzeit zurüd, auf paläozoiiche Neptilten ver permifchen und Ilm phibien der Steinfohlenperiode. Die Vorfahren diejer ältejten vierfüßigen und fünfzehigen Bertebraten waren vierfloffige und vielzehige Suche (Lurchfiiche, Schmelftiche, Urfiiche). Diefe devonifchen und filu- riichen Ahnen find wiederum abzuleiten von älteren (präfilurischen) Zykloftonen uno Manier, und diefe ältejten Vertebraten von wirbellojen Tieren des Chordonieritammes, desjelben von Wermalten abftammenden Whylon, aus dem auch die Tunifaten (Tafel 85) entiprungen fi. Unfere moderne Vhylogenie hat (jeit 1866) diefe Abftammungsverhältnijie der Wirdeltiere im großen und ganzen fichergejtellt, die Einheit des ganzen formenreichen Stammes Elar ertannt uno die hiftorische Ontwidelungsfolge jeiner Klafjen feit begriimdet. Die vereinigte Anwendung der drei großen, fi) gegenfeitig ergänzenden Schöpfungs- wefunden, der vergleichenden Anatomie, Ontogenie und Paläontologie, hat uns hier zu den höchiten Driumphen naturmifjenichaftlicher Erkenntnis geführt. Den Schlhufftein diejer Grkenntnis gibt (eit 1874) 40 unere Anthropogente, indem wir die Stanumes- geihichte des Menjchen mit derjenigen der übrigen Wirbeltiere feit verfnüpfen und jeine Ahnenrethe in bejtimmten biftorischen Entwicelungsftufen fejtlegen. Die „Kunftformen der Wirbeltiere”, die im Men- Ichen jelbjt ihren böchiten Gipfel evreichen, werden uns im Lichte der Anthropogenie nicht nur das böchite äjthetiiche Intereffe gewähren, jonvern zu: gleih, in Berfnüpfung mit der Grfenntnis ihrer phyletiichen Entwidelung, unferer Vernunft eine weit höhere Befriedigung verjchaffen, als das bloße Luft: gefühl der rein fünftleriichen Anjhauung gewähren fan. Bon diejen Anjchauungen geleitet, wollen wir bier einen flüchtigen Bd auf die phyletiiche CSntwidelung der Kunftformen in der Reihe der acht MWirbeltierklaflen werfen. Schädellufe (Acrania). Won den älteften Formen der Wirbeltiere, den gemeinfamen Wurzel- formen des ganzen Stammes, gibt uns heute mur eine einzige noch Lebende Gattung Kenntnis, der beveutungsvolle Lanzelot over das Zanzettterchen (Amphioxus). Die äußere Geftalt diejes unjcein- baren, im Sande de8 Meeres verborgenen, wenige Zentimeter langen Tierhens it höchft einfach: ein dünnes, lanzettfürmiges Blatt (ähnlich einem Weiden- blatt). Iurbere Anhänge fehlen fait ganz; ein Kranz von feinen Mundfäven und eine niedere Dautfalte, die al vertifaler Flofjenlaum den größten Teil des Körpers in der Medianebene umzieht, treten äußer- lich wenig vor. Der innere Körperbau jtimmt im wefentlichen mit dem der ältejten Wanteltiere über- ein, bejonders im ontogenetilchen Stadium ver Chordalarve (Chordula), die beiven gemeinjam it (©. 30). Der bilaterale Körper der jugend- fihen Werfon bejteht aus denjelben jehs Brimittv- organen; in der Zängsachle des Körpers die Chorva, darüber das dorjale Nervenrohr Nüdenmart), dar unter das ventrale Darmrohr (unten vorn der Mund, hinten ver After); zu beiden Seiten (rechts und lints) die Cölomtafchen, von denen die obere Hälfte (Rücenleib, Episoma) das lei), die Mustelplatten Kiefert, die untere Hälfte Bauchleib, Hyposoma) die Gonaden oder Gejhlechtsprüfen. In der Keimesgejchichte des Menjchen wie aller an- deren Wirbeltiere tritt frühzeitig (dem biogeneti- Ihen Grundgelege entiprehend) eine Bildungsftufe auf, in welcher der Embryo der Chordula des Amphiorus und der Tunikaten (Nszidien) wejentlid) gleich gebaut it. Der michtigfte Unterjchted der beiden leßteren (und jomit der beiden Chordonien: ftämme) bejteht darin, daß die Choroula der Man- teltiere ungegliedert bleibt wie der Körper ihrer Vorfahren, der Vermalten. Ber den MWirbeltieren dagegen tritt frühzeitig jene charakteriftilche innere Gliederung der Berfon ein, die wir Urmirbelbil- dung (Vertebratio) nennen, und die mit dent Zerfall der Gölomtafchen in eine Reihe bintevein- ander gelegener Säckhen beginnt; ihre Dorjalhälften verwandeln fie) in die Mustelplatten, ihre Bentral- bälften in die Geichlechtsprüfen. Wenn auch der moderne Amphioxus in eimigen Ginzelheiten der Organentwidelung rücgebildet ericheint (. B. in den Mangel eines bejonderen Gehirns oder Herzens jowie höherer Sinnesorgane), jo dürfen wir ihn dDoh im ganzen als ein getreues Abbild und als einen lebten Überreft der längft ausgeftorbenen Ur- wirbeltiere (Prospondylia) betrachten, jener niederen präftlurtiiehen Mfvanier, die den ältejten Tunifaten nahejtanden und fi) mit ihnen gemein- jam aus den Vrochordontern entwidelten. Für die „Kunitformen” bieten dieje niederiten Chordatiere wegen der großen Ginfachheit der bilateralen Kür: perform fein Sntereffe. Nundmänler (Öyclostoma). Auc) diefe zweite Hauptftufe der Wirbeltierentwidelung hat noch höchit einfache Bildungsverhältnifie und Feinerlei äfthetifche Bedeutung. Im den beiden einzigen Ordnungen, die wir von den Nundmäulern lebend fennen, den Sngern (Myxinoides) und den Briden (oder Neunaugen, Petromyzontes), ift der lange und dünne, wurmfdrmige Körper fait zylindriich, wenig jeitlih zufammengevrücdt. Iußere Anhänge, ausgenommen Bartfäven am Munde und einen dünz: nen, vertikalen, medianen Flojlenfaum, fehlen noch ebenfo wie beim Ampbhiorus; auch jede Spur von paarigen Gliedmaßen, von Knochenbildungen, Sie fern und Rippen fehlt den Cyeloitomen noch ebenjo vollitändig wie den Akraniern. Sie erheben fich aber über die letteren durch die Ausbildung eines einfahen Schädels (Cranium) und erjcheinen jo- mit als die ältejten Schädeltiere (Oraniota). Das primitive Gehirn, das in diejen Schädel ein- gejchlofjen tjt, zeigt beveit3 viejelbe typilche Gliede- rung in drei, jpäter fünf hintereinander gelegene Kunftformen, Suppl. 41 Htenblafen wie bei den anderen Kranioten. Yu) ein Telbitändiges Herz bat Til) aus dem Baud)- gefäß entwidelt. Ferner find die Gelchlechtsprüfen (die bei ven Mfraniern noch in großer Zahl Tich fanden, ein PWaar in jedem der mittleren Körper- legmente) bet den Nundmäulern bereits zu einer fompalten Malle verichmolzen, wie bei allen höheren Mirbeltieven. SI bezug auf die Einzelheiten der Drganbildung zeigen die wenigen heute noch Leben- den Gycloftomen — einerjeitS die Myrinoiden, anderjeits die Betromyzonten — unter fi) be trächtlihe Unterjchiede und manche Gigentümlic- feiten, die offenbar durch Anpaflung an ihre befon- dere Lebensweile entitanden find. Wir können Diele modernen Rundmäuler daher nicht als unveränderte Kachfonmen und Ebenbilder der ältejten Urihä- deltiere (Archicrania) betrachten, jener gemein- famen Stammformen aller Schäbeltiere, die fi) aus dem Ymeige der Afranier in präftluriicher Zeit entwickelt hatten. Vielmehr müfjen wir fte als wejentlih umgebildete Epigonen jener Archikranter auffallen. Aber im großen und ganzen betrachtet, fteht ihre Drganifation doch in der Mitte zwilchen den älteren, niederen Mraniern einerjeitS und den jüngeren, höheren Fiuchen, den ältejten Kiefermäu- lern anvderfeits. Ziihe (Pisces; Tafel 42, 87). Mit diefer wichtigen und formenreichen Klafje beginnt die Neihe jener Wirbeltiere, die wir in der Hauptklafje der Kiefermäuler (Gnathostoma) zujfanmenfallen. ie diefe Bezeichnung bejagt, tritt hier zum eriten Male die wichtige Mundbildung der Kiefer auf, jener zahntragenden Sfelettbogen, die jettlih am Schädel befejtigt find, und die den Cycloftomen noc ebenfo fehlen wie den Akrantern. Aber noch andere, neue und beveutungsvolle Grwerbungen erheben den Organismus der Filche hoch über denjenigen der Kundmäuler und Schädellofen, von denen fie ab- ftammen. Vor allem tritt äußerlich in den Vorder: grund der Bejis von zwei Baar beweglichen Olted- maßen, vorn Bauchfloffen, hinten Bruftfloffen. Diele fehlen den beiden nieverjten Wirbeltierklafen noc ebenjo wie die KRnochenbildungen in der Lederhaut, die wir Filchiehuppen nennen. Sowohl die äußere Form auch als die feinere Struktur diefer Shup- | pen liefert eine Fülle von zierlihen Kunjtformen (Tafel 87, Fig. 5— 16). Auch das innere Sfelett, bei den ältejten Fijchen noch Inorpelig, wie bei den Nundmäulern, wird bei den meilten Ftichen mehr oder weniger verfnöchert und bildet eine gegliederte „‚Birbelläule‘. Dur reiche Ontwidelung und Differenzierung von Knochen am Schädel entiteht eine vollfonmenere Schävelfapjel, die jomohl als feite Schubhülle des Gehins wie als Stüße und Schub der höheren Sinnesorgane, auch al3 Träger der Kiefer und Kiemenbogen, eine hohe und mannig- faltige Ausbildung erlangt. Dadurd) wird die Vhyfiognomie der Fiiche, in der die Lagerung, Größe und Form der Mugen und Nafen wie des Muns des und Kiemendedels bejonders wichtig tft, zu einer bedeutenden ‚„‚Runftform”. Dasjelbe gilt aber auch von den Flojjen, deren Größe, Gejtalt, Struktur u. ]. mw. außerordentlich) variiert. Während die Mehrzahl der Zilhe in der Gejamtform ihrer bila- teralen PBerfon ähnliche Wroportionen zeigt wie die befannteften Flußfiiche, bewirkt doch das jtär- fere Wachstum einzelner Teile oft beträchtliche Ab- weihungen; einige Jolche ungewöhnliche Formen Tind auf Tafel 42 und 87 (Fig. 1) dargeftellt. Die auffallendfte Umbildung zeigen die ajyı- metriihen Filhe aus der Familie der Schollen (Pleuronectides), die Seszungen, Flundern, Steinbutten u. |. w. Hier haben fie) die beiden Körperhälften, die bei der großen Mehrzahl der Filche völlig ymmetriich gleich jind, jehr ungleich) entwicelt, und zwar infolge der Gewohnheit, Ti) mit einer Seite (dev vechten oder Lnfen) flach auf den Meeresboven zu legen; die obere, dem Lichte zugewendete Seite tft dunkel, oft lebhaft gefärbt umd ichön gezeichnet; ihre „Schusfärbung” entipricht oft ganz ver Farbe ihrer Umgebung; die entgegen: gejegte untere Seite tjt blaß und farblos. Noc) merfwürdiger aber ift 8, daß das Auge ver einen (unteren) Seite nach oben gemandert umo der Ind- herne Schädel dadurd ganz chief geworden tft. Die jungen, freiichwinmenden Schollen ind noch) ganz perfymmetriih, wie die metjten Filche; exit jpäter verwandelt fi der bilaterale Körper im Die auffallend ajymmetriihe Form. Gntiprechend dem biogenetifchen Grundgefege wiederholt heute 110c) jede junge Scholle jenen meriwürdigen phylogeneti- Ihen. Wrozeß, der ein jchönes und Jehr emleuchten- ve3 Beilpiel von „‚Vererbung funktionell erworbener Eigenjchaften” Liefert. 42 Die gewöhnlichen Flußfiiche fallen meijteng wenig durch) Ihöne Färbung und Zeihnung auf; ihre Dberfeite ift dunkel, bläulich, grünlich oder grau gefärbt, die Unterfeite hell, oft filberglänzend (Schub- färbung der Wallertiere). Dagegen find die See- füche (Deren Artenzahl ungleich größer tt) viel bunter gefärbt und mannigfaltiger gezeichnet; auch weichen viele von ihnen in der Schuppenbevedung, der Form de3 Kopfes und der Gliedmaßen, viel ftärfer von der gewöhnlichen typiichen Filchform ab. Das gilt namentlich von den jüngeren Krnochen- füihen (Teleostei; Tafel 42, 87), weniger von den älteren Schmelzfiihen (Ganoides) und von den primitiven Urfilchen (Selachii). Lurchfifche oder Lungenfiihe (Dipneusta over Dipnoi). Dieje interejlante Klalfe it von hohem pbhylogenetifchen Interelje, da hier zum erjten Male die Luftatmung auftritt; die Schwimmblafe, die bei den echten Fichen nur als Hydroftatiiches Organ dient (zur Deränderung des jpezifiihen Gewichtes beim Auf und Niederjteigen im Wafler), paßt fich hier dem Gasmechjel an und wird zur Lunge. Sir folgeveflen tritt auch eine wichtige Umbildung des Herzens ein, vejlen einfache Vortammer in zwei Hälften zerfällt; die vechte VBorfammer allen nimmt | farbonisches (wenöjes) Blut aus dem Körper auf, die Limfe dagegen orydijches (arterielles) Blut aus den Lungen. Beide Blutarten treten in die einfache Herzfammer über und werden aus diejer gemischt ausgetrieben. Darin gleichen die Zurchftiche bereits ihren Nachfommen, ven Zurdhen (Amphibia), während fie in der Gejamtform des Körpers, und namentlich der paarigen Gliedmaßen, die Bildung ihrer Fich- ahnen bewahrt haben. Die Klafje bildet jomit eine wirkliche „Übergangsgruppe” von den fiemenatmen- den Filchen zu den lungenatmenden Amphibien. Die Filhgruppe, aus der fi) die Dipneuften jchon in devonischer Zeit entwicelt haben, find Schmelz- fiihe (Ganoides) aus der Familie der Duaften- floflee (Crossopterygü). Diele verjteinerte Rejte derjelben find im Devon und Karbon wohl er- halten. Die wenigen heute noch lebenden Lurd)- filihe (dev ältere Geratodus in Auftvalten, die jün- geren Vrotopterus in Mrifa und Lepivofiren in Amerita) haben jich von jenen ausgejtorbenen Ahnen in mehreren Beziehungen auffallend entfernt. Ylußer- (ih gleichen fie gemöhnliden Knodenficen. Qurche (Amphibia; Tafel 68). Diejfe wid- tige Rlaffe nimmt eine vollkommene Mittelftellung ein zwifchen den älteren Dipneuften und den jün- geren Reptilien; fie hat von den erfteren Dun Vererbung die Doppelatmung und die entiprechende Herzbildung erhalten; Dagegen hat Ite durch An: pallung an das Leben auf dem Lande die Umbil- dung der paarigen Filchfloflen in fünfzehige Gang- beine erworben. Die Bruftfloffen der Dipneuften und Fiihe haben fich in die Vorderbeine und Die Bauchfloffen in die Hinterbeine verwandelt; damit ift jenes bedeutungsvolle, typisch gegliederte Organ entjtanden, das bei den landbewohnenden vier höheren Bertebraten-Rlaffen eine jo hohe phyftologische Ver- vollfommnung und eine diejer entiprechende mor- phologifche Differenzierung erfährt. Man faßt da- ber auch wohl dieje vier Klaffen unter dem Begriffe der Fünfzehigen (Pentadactylia) over der Bier- füßer (Tetrapoda, Quadrupeda) zujammen. Die charakteriitiihe urjprüngliche Oltederung der beiven Beinpaare, die wir am Ofelett des Mien- Ihen wie der anderen Säugetiere finden, und eben- jo die typische Zujammenjegung der beiden zuge: hörigen Knochengürtel (vorn Schultergürtel, hinten Berkengürtel) it bereits bei den ältejten uns be- fannten Amphibien ausgebildet und bat jich von ihnen durch Vererbung auf alle übrigen Tetrapoden übertragen. Dieje älteiten, längit ausgejtorbenen Stammformen der Vierfüßer find die Urlurche oder Vanzerfalamander (Stegocephala); wir finden ihre Folfilen Überrefte wohl erhalten in der Stein- fohle vor. Im der Gefamtform und den Körper- proportionen gleichen te unferen lebenden Sala- mandern; der langgejtreckte Rumpf trägt vorn einen platten Kopf, hinten einen langen Schwanz; die vier fünfzehigen Beine find furz und Ihwach. ber die Haut war no mit Fichjehuppen oder Kıochen- tafeln gepanzert, die fie durch Vererbung von ihren Fichahnen erhalten hatten. Die lebenden Amphi- bien haben dieje Banzerdede meiitens verloren und werden daher al3 Nacdtlurche (Lissamphibia) bezeichnet, im Gegenjage zu jenen älteren Banzer- lurden (Phractamphibia). Die ältejten Ver- tretev der lebteren (im Karbon) waren meijtens £leine und Ihwahe Tiere, gleich unferen lebenden Salamandern; jpäter (in der Triaszeit) entwickelte fih aus einem Zweige ihrer Nachtonmenjchaft die Ordnung der Wiregähner (Labyrinthodonta), zum Teil riefige Raubtiere von der Größe, Körper: form und ftarfen Banzerbevedung unjerer heutigen Keofodile. Unter den heute noch lebenden Nadt- urchen haben die älteren Salamander Wr Schmwanz- lurdje (Sozura oder Caudata) den langen Schwanz ihrer Vorfahren noch beibehalten; die jüngeren FSrofhlurde (Anura over Batrachia) befiten ihn noch in früher Sugend als Kaulguappen; während der Verwandlung verlieren fie ihn. Unter diejen Srdihen und Kröten gibt e8 zahlveihe Arten, Die durch Tonderbare Körperform, Thöne Zeichnung und bunte Färbung Kunftformen darjtellen (Tafel 68). Sthleicher (Beptilia; Tafel 79, 89). An die Amphibien jcehließen fi) ald nähit höhere Klafje der Mirbeltiere die Reptilien an, die früher mit ihnen unter eriterem Namen vereinigt waren. Beide Klafen haben vieles gemeinfam und find faltblütige vierfüßige Wirbeltiere. Aber die Reptilien find ervit ipäter (während der permilchen Periode) aus den farboniichen Amphibien hervorgegangen; fie haben die Kiemenatmung ganz aufgegeben und ft) Durch vollfommene Anpallung an terreitriiche Generation weiter von ihnen entfernt. Die größeren Schwierig- feiten, welche dieje Fortpflanzung auf dem Lande, außerhalb des Waffers darbietet, haben zur Nus- bildung bejonderer Schub» und Grnährungsapparate für den Embryo gedient. Die Gier der Reptilien haben daher einen viel größeren Nahrungspotter als die der Amphibien erhalten und find von einer derben leverartigen Schußhülle umichloflen, die oft durch Kalfeinlagerung zu einer harten Schale wird, wie beim Vogelei. Die große gelbe Dotterfugel (Die viejig vergrößerte Eizelle) wird durch eine zähflüjltge Simweißihicht von der Kalffehale getrennt, und Ipäter entwicelt ich zwilchen beiden, vom Nabel des Gm- bryo ausgehend, die volumindje Schushülle des Am- nion und Serolemma, eines weiten, mit wäfleriger Flüffigfeit gefüllten Sades, der dem zarten, von ihm umfchlofjenen Keime fiheren Schuß gegen Gr- Iohütterungen und Berlegungen gewährt. Die beiden höchitentwidelten, mwarmblütigen Wirbeltierklaflen, Vögel und Säugetiere, haben dieje charakteriftiiche Amnionbildung von ihren gemeinjamen Vorfahren, den Reptilien, durch Vererbung erhalten und werden daher mit ihnen in der Hauptklaffe ver Amnion- tiere (Amniota) zufammengefaßt. Ein weiterer wichtiger Unterjchied der Amnio- ten von den Amphibien beiteht in der VBer- hornung ihrer Dberhaut und ift ebenfalls dich die Anpallung an den Aufenthalt in der atmo- phäriihen Luft bevingt. Ber den Lurchen, wie bei allen älteren, auf den Wafleraufenthalt beichräntten Wirbeltieren, bleibt die Oberhaut (Epidermis) dimn, weich, Jchleimbautartig. Bei den Reptilien dagegen verwandelt fie fich in trodene harte Hornfubjtanz (Keratin), die oft zu einer jehr harten und feiten hornigen Schußdede wird, 3. B. bei den Schild- fröten. Diefe Horndede entwidelt einen großen Reichtum verjchievdenartiger Hautanhänge, die jowohl in phyftologtiher als auch in morphologiicher Be- ztehung eine hohe Bedeutung erlangen: die Horn- Ihuppen (Pholides) der Reptilien, die Federn der Vögel, die Haare der Säugetiere. Als bejonders jtarfe und feite, wichtigen Zweden dienende [ofale Hornbildungen find die Schnabeljcheiden der Schild- fröten und Bögel, die Schuppen der Schuppen tiere, die Hörner der Miederfäuer, die mannigfach geformten Hornveden der Zehen (Krallen, Dufe, Nägel) hervorzuheben. Da das Keratin jehr plajtijch it und in böchjt manntgfaltigen Yormen den phy- fiognomichen Charakter vieler Ammiotengruppen be- jtimmt, jo befist die jpezielle Bildung der hornigen Hautderfe nicht nur in fyjtematifcher, Tondern auch in äjfthetticher Beziehung eine hohe Bebeutung. Dasjelbe gilt von den äußerit mannigfaltigen und harakteriftiihen Vigmentbildungen u der Oberhaut (Epidermis) und in der darunter liegenden Leder- haut (Corium). Die bunte Färbung und jcehöne Zeichnung der Haut liefert befanntlich bei vielen Amnioten der bildenden Kunft eine Fülle von anziehenden Motiven. Die ältejten Neptilten, unter denen wir Die ge- meinfamen Stammformen aller Amnioten, alfo auch der Vögel und Säugetiere, an ihrer Spike des Men- jchen, juchen müfjen, waren die Stammreptilien (Tocosauria) der permijhen Periode. Sie haben in der merkwürdigen Brüdenechfe (Hatteria) von Steujeeland einen legten lebenden Überreft binter- (offen. Die fofftlen Tofojaurier, die wir aus mohl- erhaltenen Verfteinerungen der permilchen und Der folgenden Triasperiode kennen (unter anderen der Proterosaurus aus dem Kupferjchiefer von Gie- nad, Ihon feit 1710 befannt), jchließen fi) teils an die Hatteria an, teils an die Banzerfalamander ver Steinfohle (Stegocephala), teil3 an die modernen Givechjen (Lacertilia; Tafel 79). Diele älteren Reptilien find Generaliften und haben die urjprüngliche, von unferen heutigen Salaman- dern wenig verjchievdene Körperform bewahrt. Das gegen ind ihre mejozoischen Nachkommen in eine große Zahl von verichtedenen Gruppen auseinander gegangen, die al8 Spezialiiten durch Anpafjung am die verjchtedente Lebensweife höchft mannigfaltige und abweichende Jormen angenommen haben. Die metjten und Jeltjamften Formen diejer Neptilten er- veichten ihre Blüte um die Mitte de3 jefundären Heitalters, in der Suraperiode; viele fetten fich auch noch im die folgende Kreidezeit fort, ftarben aber gegen deren Ende aus. ihre Mafjenentwicelung, Körpergröße, Herrichaft über alle anderen Land- bewohner war während des mejozoischen Zeitalters jo hervorragend, daß man diejes demgemäß al3 „das eich der Neptilien” bezeichnet. Die merkwürdigen Seedradhen (Halisauria) — die filchförmigen Sch- thyojaurier und die Ichwanförmigen Wlefiofaurier — die jeltfamen liegenden Drachen (Pterosauria), die Ihwerfälligen Urdradhen (Theromorpha), vor allen aber die vieftgen Landdrachen (Dinosauria), ungefüge Ungeheuer, die eine Länge von 30 m und mehr erreichten, müjlen der damaligen Land- bevölferung eine höchit abenteuerliche und von der jeßigen verjchievene Whyfiognomie verliehen haben. Vhantafiereihe Maler haben aus ihren mwohlerhal- tenen verjteinerten Neften (vollitändigen Sfeletten und Hautpanzerbildungen) neuerdings interefjante Bilder aus dem Drachenleben vefonitrutert. Viele von diefen Kiejen find weit größer als die größten jest lebenden Säugetiere und entiprechen in ihrer abenteuerlichen Öejtaltung und Banzerbidung, dem furhtbaren Gebiß und der Krallenbewaftnung dem Bilde, das jih unfere Vhantafie von den Lind- mwürmern und Draben der DBorzeit zu machen pflegt. Allein fie alle waren jchon jeit Millionen von Jahren ausgejtorben, ehe der Menih auf unjerem Groball erichien. Die modernen Keptilien, die heute noch ebenfo wie in der ganzen Vertiärzeit über den Erdball zer- jtreut und bejonders in der heißen Zone veich ent- widelt find, zerfallen in die vier Drbrungen der Givedhjen, Schlangen, Krofodile und Schildkröten. Die Schlangen (Ophidia) find den fußlojen Gio- echjen nächlt verwandt und werden mit ihnen in der Legion der Schuppenechjen vereinigt (Lepido- sauria). Auch die Krofodile (Crocodilia) [hlteßen fih den Gidechfen noch nahe an. Dagegen ent- fernen fie) weit von ihnen die Schilpfröten (Che- lonia; Tafel 89); fie gehören zu jenen Spezialiften, die durch Ausbildung eines feiten äußeren Kirochen- panzers eine ganz bejonvere Richtung der Entwice- lung eingejchlagen haben. Bügel (Aves; Tafel 99). Bekanntlich find unter allen Wirbeltieren die WBögel in mehrfacher Beziehung die Ihöniten und anmutigiten und Die jenigen, die durch die Zierlichfeit der Formen und Bewegungen, durch die Vracht der Färbung und Zechnung alle anderen Vertebraten übertreffen; daher find fie jeit Sahrtaufenden die bevorzugten Lieb- inge der Dichter, Künftler und Frauen. Die Vö- gel verhalten jich nicht allen in diefer Beziehung auf äußere Körperjchönheit und reizende Beverung, jondern auch in bezug auf die fliegende Zebensmwetje und die damit verknüpften Gigentümlichkeiten des inneren Körperbaued zu den übrigen Wirbeltieren ganz Ähnlich wie die Smjekten zu den übrigen Gfiedertieren. Im beiven Klaflen haben die Anpa]- fung an die fliegende Drtsbewegung und die damit verbundenen Gigentümlichkeiten der Zebensweile eine außerordentlich hohe Entwidelung der Sinmes- und Oeelentätigfeit bewirkt, eine entiprechende Bervoll- fommmung des Gehirns und der Sinnesorgane; und diefe mächtigen Fortichritte zu höheren Lebens- formen haben wieder auf die vollfommenere Aus- bildung anderer Organe dur Wechjelbeziehung ein- gewirkt. So find 3. B. die Organe der Mmung und Zirkulation viel höher entwidelt ald bei den nächjtverwandten nicht fliegenden Tiergruppen. Die Vögel verhalten Itch daher zu ihren nächjten Wor- fahren, eivechjenartigen Reptilien, ganz ähnlich wie die Snieften zu ihren ungeflügelten Ahnen, den Taufendfübern (Moyriapoden). Beiden Klaffen ge meinfam it auch der außerordentliche Luftgehalt ihres „feverleichten” Körpers, durch den ihr Flug wejentlich erleichtert wird. Bei den Nögeln wachlen von ven Zungen ausgedehnte Zuftläde aus, die teils in die Leibeshöhle, teils in die einzelnen Knochen des Sfelett3 eindringen. Ber den Snfeften wachlen von bejonderen Zuftlöchern der Dautderfe (Stigmata) zylindrifche Zuftwöhren (Tracheae) tm die Zeibes- höhle und jenden ihre feinen Zweige in daS Gemebe aller einzenen Drgane hinein. So wird auf ähn- liche Weile in beiden Klafien von Luftbemohnern dem erhöhten Atmungsbedürfnilie genügt und das ipezifiihe Gewicht des Körpers herabgefekt. Eine weitere interejlante Analogie zeigt auch in beiden Rlaflen der phyletifche Wrozeß der Artbildung. Bon den lebenden Vögeln jmd mehr als 10,000, von den Imfelten mehr ala 200,000 Arten be- jchrieben. Aber die Formunterichtede diefer Spezies beichränten fich größtenteils auf leichte Wachstumzs- Differenzen der einzelnen Organe, die durd An- vallung an die bejonderen Zebensgewohnheiten be- dingt find. Dagegen bleibt der wejentliche Charakter des inneren Körperbaues, der auf der Vererbung von einer gemeinlamen Stammform beruht, inner- halb jeder Klafje beitändig erhalten. Wie wir einer jeits alle Infetten von einem wrfprünglicen Ntyria- poden=- Ahnen ableiten müfjen, jo amverjeits alle Nögel von einer gemeinfamen Borfahrenform aus der Keptilienklaffe. Die anatomischen Unterjchtede der Vögel von anderen Neptiltenklaflen (. B. den Schildfröten, Tafel 89, den Draden oder Dino- fauriern, den Pterojfauriern oder „fliegenden Cid- echjen” u. a.) find nicht größer als Die morpho- logijchen Unterschiede diefer leßteren unter fih; und ebenfo ficher wie die leßteren können wir auch Die Vögel von einer älteren Gruppe von „Stamm veptilien” (Tocosauria) ableiten. Die neuere phy- (etifche Syftematik faßt daher auch die Vogelklafje nur. al8 eine Unterflafje oder Legion der Keptilien auf umd vereinigt fie mit den übrigen in der Klajie der Sauropfiden. Im äfthetiicher Beziehung tiber- treffen allerdings die Wögel Jehr bedeutend die übrigen Kteptilten, wenigitens im Durdhicänitt. Die Schön- heit und Mannigfaltigfeit der Wogelformen, das Shenmaß ihrer Proportionen, die Anmut ihrer Bewegungen, die Yarbenpraht und funjtreiche Zeichnung ihres Gefievers Kiefern den vreichjten Stoff fir Dichter, Maler und Bildhauer. Diele Bedeutung der Vögel als hervorragender „Kunft formen der Natur” ift jo allgemein befannt, daß e8 genügt, hier an die Adler, Tauben, Pfauen und Paradiesvögel zu erinnern. HZu den anımu= tigften gehören die Eleinften von allen Vögeln, die Kolibris (Tafel 99). Säugetiere (Mammalia; Tafel 67,100). Alle übrigen Wirbeltiere überragt dur) die Bollfonmen- heit ihrer Drganifation, durc) die Höhe ihrer Seelen- tätigfeit und dur die Bedeutung für den gegen- wärtigen Zujtand der organiichen Grdbevölferung die Klafje der Säugetiere (Mammalia). Die Zahl der Mitglieder diejer formenveichen Klafje wird gegen= wärtig auf ungefähr 6000 Arten gejhäst; darımter find etwa 2400 Iebende und 8600 folitle Spe- zies; indejjen jtellen die bekannten Kormen der feteren jedenfalls nur einen geringen Bruchteil von der viel größeren Zahl ausgejtorbener Säuge- tierarten dar, die in früheren Perioden der Erd- gejchichte (bis zur Triasperiode hinauf) gelebt haben. Alle diefe Mammalien jtimmen überein im Beftte vieler merfmürdiger Gigentümlichfeiten der Organi- jation, die nur diefer Tierklaffe zufommen und allen anderen Rlafien fehlen. Dahın gehört äukerlich die harakteriftiiche Hautbededung mit Haaren. Zwar gibt e3 favdenfürmige Dautauswüchle, die man als „Haare” bezeichnet, auch bei vielen anderen Tieren und bei jehr vielen Pflanzen. Allein die Haare der Säugetiere find ganz eigentümliche Oberhaut- anhänge, dureh ihren feineren Bau und die Art ihrer Ontwicelung von allen anderen jogenannten „Haaren“ verfchieden; man bat deshalb auch die Mammalia geradgu als Haartiere (Pilosa) be zeichnet. Beim Menjchen, wie bei vielen Affen und anderen Säugetieren, it die Behaarung vorzugS- weile an einzelnen Teilen des Kopfes entwidelt (Bart, Schopf, Mähne). Die grobe Mannigfaltig- feit, welche die Haarbildung, ihre Färbung und Zeichnung an verjchiedenen Körperftellen zeigt, jptelt befanntlich eine Hauptrolle in der äfthetiihen Wert- Ihätung der Säugetiere. Aber auch andere Yom- bildungen der Dberhaut find für den Charakter ihrer „KRunftformen” von größter Wichtigkeit, Jo die Hörner der Wiederfäuer, die Stadheln der Igel und Stadhel- jchweine, die Krallen, Hufe und Nägel, die Gehörne, Geweihe u. j.w. Sie find zum großen Teile „jefun- däre Serualharaktere”, kommen nur den Männchen zu ımd wurden von ihnen im Kampf um die Weib- chen erworben. Dagegen ift eine bejondere Gigen- tümlichfeit der weiblichen Säugetiere die jtart ent- wicelte Milchbritfe; fie it von größter Wichtigkeit für die Ernährung der Jungen durdh die Milch der Mutter und ermöglicht allein das Säuge- 46 geihäft, das der ganzen Klafje den Namen gegeben hat. Diefe höhere Form der Brutpflege exjcheint für die Mutterliebe der Säugetiere und die damit verknüpften Mußerungen des Seelenlebens höchft be- veutungsvoll. sm inneren Körperbau jchliegen fie) die Säuge- tiere unmittelbar an die ältejten Reptilien und Ilm= phibien an, aus denen die Stammesgejchichte fie ableitet. Hierbei fommen als ältefte vierfüßige und fünfzehige Ahnen vor allen die fofltlen Banzerlurche ver Steinfohlenzeit in Betracht, die Talamander- ähnlichen Stegocephalen; weiterhin deren per milche Epigonen, die primitiven Amniontiere, Toco- jaurier. Aus ihnen ging während der Trias- periode die ältejte und nieverite Gruppe der Säuge- tieve hervor, die eierlegenden Gabelttere (Mono- trema). Von diejer Stammgruppe, von der follile Überrefte Jowohl in der Trias der Alten als auch) der Neuen Welt fich erhalten haben, leben als lebte Überrefte heute mr noch drei Gattungen der „Shnabeltiere” in Auftralien: Echidna, Pare- chidna und Ornithorhynchus. Bon einem Zweige älterer Monotremen jtanımen die Beuteltiere (Marsupialia) ab, die ältejten lebendig gebären- den Säugetiere. Auch dieje zweite Unterflafle, die in der Sura= und Kreiveperiode über die ganze Erde verbreitet war, ift gegenwärtig falt ganz auf Aujtra- lien bejchräntt; nur eine Familie lebt außerdem in Amerifa. ISmvem fich bei einer Gruppe der Beutel- tiere die Allantois zur Vlacenta umbildete, entjtand (während der Kreideperiode?) die dritte und höchit- entwicelte Unterklaffe, die der Zottentiere (Pla- centalia). Dieje hat erit innerhalb der Tertiärzeit, Stufe für Stufe zunehmend, jene erjtaunliche Manz- nigfaltigfeit der Bildung und jene Vollfonmtenheit erreicht, die ihr in der Gegenwart das Übergewicht über alle anderen landbewohnenden Viere verleiht, und Die uns die fänozoilche Weriovde ald „eich ver Säugetiere” bezeichnen läßt. Die zahlreichen Drdnungen der Zottentiere, die wahrjcheinlich von einer Gruppe der Beuteltiere abjtammen, lallen fich auf vier große Zegionen ver- teilen, die Nagetiere (Rodentia), Duftiere (Un- gulata), Raubtiere (Carnassia) und Herren tiere (Primates). Ginige fleinere Legionen ev= Iheinen als Speztaliftengruppen, die aus einer jener vier Hauptlegionen abzuleiten find; jo haben na- mentlich die Waltiere (Cetacea) ihre filhähn- lihe Bildung dureh Jefundäre Anpallung an den ftändigen Aufenthalt im Waflfer erworben, die Fleder- tiere (Chiroptera; Tafel 67) thre eigentümliche Seftaltung duch vollfommene Anpaffung an die fliegende Lebensweile. Obgleich nun im diefen großen Legionen und in den zahlreichen darin enthaltenen Familien die Unpafjung an die verjchiedeniten Lebensbedingungen und Gewohnheiten die äußere Geftalt Tomohl der ganzen Verfon als auch ihrer einzelnen Drgane in mannigfaltigiter Weile umgebildet und differenziert bat, tft dennoch der wejentliche Charakter der inneren Organifation und der Keimesentwidelung durch zähe Bererbung überall erhalten geblieben. Die un: endlich mannigfaltige ornamentale Anwendung, welche die „KRunftformen der Zottentiere” Teit Sahrtaufen- den in allen Zweigen der bildenden Kunjt und des Kunftgewerbes gefunden haben, it allbefannt; fie erreicht ihren höchjten Gipfel in der vollfommenften Kunftform der Vrimaten, im Menfchen. a 47 Erite Tabelle: Srdmmung der Hundert Tafeln der „Kunftformen der Natur‘ nach der fyjtematifchen Jteihenfolge der Klafjen. (Für jede Tafel ift Links der Name der Klaffe des Syftems angegeben, rechts die Bezeichnung der Tafel und ihre laufende Nummer.) I. Urpflanzen. Protophyta. Diatomea Desmidiea Peridinea Melethallia Siphoneae Triceratium Navicula Staurastrum Peridinium .. Pediastrum Caulerpa Il. WUrtiere. Protozoa. Spumellaria Acantharia Nassellaria Phaeodaria Thalamophora Mycetozoa Flagellata Ciliata III. Gewebpflanzen. Metaphyta. Algae Fungi Lichenes Museinae Hepaticae Filicinae Gymnospermae Angiospermae Heliodiseus. Collosphaera Xiphacantha Dorataspis . Calocyclas . Aulographis Circogonia . ı Miliola | Lagena . Globigerina Arcyria . Dinobryon . Stentor . Zonaria . Delesseria . Dictyophora Erysiphe Cladonia | Polytrichum Marchantia. Platycerium Alsophila Araucaria Nepenthes . Cypripedium | Astrosphaera . Tympanidium . Elaphospyris . 1 ISO © Or PD + [00] DD D IV. Niedertiere. Coelenteria. Spongiae Hydroidae Craspedotae Siphonophorae | Ctenophorae Stauromedusae Peromedusae Cubomedusae Discomedusae Tetracoralla Octocoralla Hexacoralla | Platodes Ascandra Farrea Diphasia Campanulina . Tubuletta . Gemmaria . Aequorea Carmaris Pegantha ; Porpema Epibulia. Discolabe Strobalia Bassia Hormiphora Lucernaria . Periphylla . Charybdea . Linantha Desmonema Aurelia . Toreuma Pilema . Cyathophyllum Gorgonia Pennatula . Heliactis "Turbinaria . Maeandrina Diplozoon . V, Wurnttiere. Vermalia. Rotatoria Bryozoa Spirobranchia Ascidiae Pedalion Cristatella . Flustra . Terebratula | Cynthia. VI. Sterntiere. Echinoderma. | Amphoridea Thuroidea Cystoidea Blastoidea Crinoidea Asteridea Ophiodea Echinidea Placocystis . Sporadipus . Callocystis . Pentremites Pentacrinus Asterlas . Ophiothrix . Astrophyton Cidaris . Clypeaster . VI. Weichtiere. Mollusca. Acephala Gasteropoda Cephalopoda VII. Gtiedertieve. Artienlata. Annelida Crustacea Arachnida Insecta IX. Wirbeltiere. Vertebrata. Pisces Amphibia Reptilia Aves Mammalia Cytherea Murex Aeolis Ammonites. Octopus . Sabella . | ö Limulus. Calanus . | Lepas Alima Parthenope Epeira Alueita . Ostracion ı Pegasus. Hyla. Basiliscus . Testudo . Trochilus Vampyrus . Antilope f Zweite Tabelle: Überficht über die Hauptgruppen der geometrifchen Grundformen (PeomorpHologifches Syitem; vergleiche ©. 11). Bier Klaffen der Grumdformen, gegründet auf die Verhältnifje der Körpermitte. Neun Ordnungen der Grundformen, gegründet auf die Verhältniffe der Pole der Körperachjei. Seh Klaffen der Srundfor- men, gegründet auf die Ver- Hältuiffe der Körperachjen. Beijpiele fiir die Realifatton der berfchtedenen Ordnungen der Grund- formen in organifchen Geftaltent. A. Erite Klafje der Grund: formen: Centrostigma. Die geometrifche Mitte des Körpers it ein Bunkt (Stig- ma centrale). achfe it nicht vorhanden. Eine Haupt- 1. Holofpharifche 1. Ölattfugel, I. Homaxonia. | Grundformen. ([ Holosphaera. a, 0 (Glatte Kugeln.) | (Sphaera, Kugel.) II. Polyaxonia. 2, Endofphärifche B 2. Sacettenkugel, Gtattfugeln, geomtetrijch rein in vielen Bellen verkörpert (Sowohl PBrotijten als Gier vieler Hiltonen; Säugetier- Ei, Menfhen-Ei). Tafelfugeln, geometrifch reinin vielen Vrotijtenichalen (Sphäroi- deen ır. a. Nadiolarien), tıı Halo- sphaera, den Pollenförnern die> fer Anthophhten, den Eiern vieler Metazoen verkörpert. B. Zweite Klafje der Grund» formen: Centraxonia. Die geontetrifhe Mitte des Körpers ift eine gerade Tinie, die vertitale Hauptachie (Axon centrale) oder Brot- aron. — Sreuzachjerr (be- jtinmte transverjale Achjen, die auf der Longitudinalen Hauptachfe fenkrecht jtehen) fehlen den Monagronien, : Phatnosphaera. Bi ; > Grundformen. NER zn z jan Endofphäriiches Bo- formen. (Tafelkugeln.) | [yeber. III. Monaxonia. * SALANST Spindel, Elli- Grumndformen. 3.6 ve Einadhfige Orund- (Monaxonia iso- pjotde, Sphüroide, Sun- fornten. pola.) jen, Zylinder. Nur die vertikale Haupt- achje ift vorhanden (Uuer- ihnitt daher Freisrund); Kreuzachien fehlen. 4, Eonoidale Grundformen, | (Monaxonia allo- pola.) 4. Kegel, Opifornt, Hemifphäre. 5. Dipyramide [” Reguläre Dop- IV. Stauraxonia. Grundformen. pelpyrantide. Kreuzahfige Grund- | (Stauraxonia iso- E Bweijcdhıreidige fornten. pola.) Doppelpyranride Die vertikale Hauptachle wird von beitinnmien Ho- 6, Pıramidale (6a. Reguläre Pyra= Sphürvidnle Grumpformen. Viele Brotiten (PBrotophyten und Brotozoen) mit gleichen Polen der hie. Viele Gewebzellen bon Hiltonen. Eonoidale Grundfornten, Diele Brotiften PBrotophyten und PVrotozoen) mit ungleichen Polen der Achfe. Viele Oewebzellen von Hiltonen. Dipyramide Gramdforment. BieleRadiolarien, beionders Afan= tharien. Viele Diatomeen und en Biele Gewebzellen von Hiitonen. Byramidale Grundformen, Diele Brotiften Itadiolarien u. a.). un) bei den | yisomtalen Kreuzachjen ge- | Genndfornen. mide. en ee . Be : n en N Ra da- | (Stauraxonia allo- |6b. Zweifchneidige Berfonen der vegulären Sen At | per polygonal). pola.) Pyranride. und Sterntiere. Amphithekte Gte- nophoren. Amphiplenre geradzahlige t Grundformen, Sechsitrahlige ae SER LT Blüten von Cuphea, Lythrum. Schtenige, Oculina u.a. Slorallen. Vieritrah- C. Dritte Klafje der Grund- formen: Centroplana. Die geometrijche Mitte des Körpers ijt eine Ebene, die fagittale „Median = Ebene‘ (Planum centrale). — Nur durch einen Schnitt (den PBfeilfchnitt) ijt der Körper in zwei iymmetrifch gleiche Hälf- ten (vechte und linfe) teilbar; Jriken und Bauch find ver- ichieven. . gleichpolig (iopol). | 7. Amphiplenre V. Triaxonia. Grundformen. (Paramphipleura.) Dreiadjige Grund- (Bilateral-radiale formen. Grundformen.) (Bilaterale, Zygomorphen, Schienige Örundfor- | 7b. Unpaar- Dorjiventrale, Zeugiten.) Sie Schienige. (Dysamphipleura.) Die Grundform wird durch drei aufeinander fent- ‚echte Richt Eu- Ge I a a oufeiee hyna) 5 Sa. Berfynmetri- thyna) beitimmt; von iche. (Nechts und (infs diefen ift die longitudinale RN viren j N) und fagittale ungleichpolig C iateral=fynme- (allopol), die transverfale tifche Grundfor- | 8b. Ajymmetrifche. men.) Yochpaarige | (Hechts und Finke un- Srundfornen. gleich.) | | | | | | (ige Blüten vor Reseda, Scabiosa. Diele Siphonophoren. Amphiplenre ungeradzahlige Grundformen. Fünfitrahlige zygomorphe Blüten (Viola, Yabia- ten, Bapiltonazeen. Dreifteahlige Orchideen). Bilaterale (und penta= radiale) Echinodernten. Perjymmetrifche Zygoplen- ven, Die große Mehrzahl der Pflanzenblätter und der Berjonen der Obertiere (Coelomaria). Ajynmetrifche Zygoplenven, Die meijten Schneden, viele Mu- ioeln. Si Pleuronektiden unter den Fiihen. Blüten’ von Canna. D. Vierte Alajje der Grund» formen: Centraporia. Die geometrifche Mitte des Körpers fehlt vollitändig (Acentra). | VI. Anaxonia. Sehladhfige Grund- formen. Beitinimte Achjen find | nicht vorhanden. | 9, Srregnläre Grumdformen., (Unvegelmäßige Grundfornten.) Klunen, Bolus. 9. Achhienloje. a Achfen und ie find nicht unter- icheidbar. Be- | Srreguläre oder adjenloje Grandformen. Viele amdboide, die unregelmäßige Form jtet3 wech- jelnde Bellen. Viele Organe. Die meiften Shongien (imd andere Kornen), | Kunftformen, Suppl. 49 Dritte Tabelle: Morphologijches Syftem der Organismen. T. I. Exfies Reid: Profiften oder Zellinge. Einzellige, geweblofe Organismen. Hltere und einfache Organismen, ohne Gewebe. Die Körperforn it das Produkt der einzefnen Zelle (Blaftide). L.A. Erjtes Unterreih: Protophyta, Urpflanzen. PBlasınooome PBrotiften. | | | 1. Runitfornten bedeutungslos, meiltens einfache Sturgeln oder Berf- Schnüre, 2,3. Kunjtfornten augerit reich- lajtiden ohre Zellkern. 1. Chromaceae (Phycochromaceae). . Kladont: Archephyta. | . Kladont: 3. Kladont: 2. Ohne Geißelıt. 3. Mit Seien, Algaria. Kern- Algettae. | 2. Diatomea 4, 84; Desmidiea 24. 3. Peridinea 14; Melethallia 34; Sipho- | haltige Zellen | neae 64. 1.B. Zweites Wnterreih: Protozoa, Urtiere. Plasmophage Protijten. Archezoa. SPOr0Z0a. Rhizopoda. Infusoria. . Kladom: . Slladont: . Sladom: 4. Sladonı: Kern= haltige Zellen. Nlaftiden ohne Zelltern. 2. 2. Pit geichlofje- ner Zellhülle. | 3. Mit Pfeudopo- dien. 4. Mit Wimpern oder Öeigeln. | 1. Bacteria, Rhizomonera. Gregarinae, Fungilla. ;, | Mycetozoa 93. Thalamophora 2, 12, 81. °-| Radiolaria 1, 11, 21, 22,31,41,51,61,71. | 4. Flagellata 13; Ciliata 3. Haltig und mannigfaltig in der Sejtalt und Skulptur der Stiefel ichale (4, 84) oder der Zellulofe- fapjel (14, 24) | | 1, 2. Kunjtformen bedeutungs- (03, meijtens einfache Kugeln oder Stäbchen. 3. Kunitformen äufßerjt reich- haltig, jbön und mannigfaltig jo= wohl in der Gejamtforn der Zell- hülle als ihrer einzelnen Anhänge. 4. Runitformen unbedeutend, meiit einfach. Cönobien oft zierlich. | II. Zweites Reid): Siffonen oder Webinge. Bielzellige, gewehebildende Organismen. Süngere und Höhere Organismen, mit Geweben. Die Körperforn it das Produkt der vielzelligen Gewebe. II. A. Drittes Interreih: Metaphyta, DOES: Plasmodome Hiitonen. I. Stufe der Metaphyten: Thallophyta (Sporogamae). Zagerpflanzen oder Thallus- pflanzen. Metaphhten mit Thallus (fein Kormus nut echten Wurzeln, Sten- gel und Blättern). Fortpflanzung Außerjt mannigfaltig, oft nıit Gene- rationswechiel. | | 1. Kladom der Thallophhten: Algae. Tange. TIhalus zufanıntengefest aus plasmodonen, Klovophyllgaltigen Zellen. II. Kladom der Thallophhten: Fungi. Pilze. Ihallus zufanmengejestausplas- mophagen, hlorophyllfreien Zellen (die Flechten zugleich aus Algarien). : | h \: . Chlorophyceae, &rüns tange. 2. Charaphyceae, tange. . Phaeophyceae, tange. 15. 4. Rhodophyceae, Nottange. 65. . Ascomycetes, Schlaud)- pilze. 73. 2. Basimycetes, Schwannt- pilze. 63. MonS- Braun 3. Lichenes, Flechten. 83. 1,2. Runjtfornten unbedeutend, nteilteng jehr einfach: Fäden, aus Zellreihen gebildet, oder blattähn- liche Zellplatten. 3,4. Kunftformen im ganzen unbedeutend, nıeiitens einfach, jedoch) oft mut zierlicher Beräjte- lung des Thallus. 1—3. Runjtformen mannigjal- tig und eigenartig, jedoch meiiteng einfah. Sporenbehälter oft von jehr zierlicher und vielfach zufanı- mengejester Yorun. | II. Stufe der Metaphyten: Diaphyta (Archesoniatae). Mittelpflanzen (Brothallus- pflanzen). Kornophyten (mit Wurzel, Sten- gel und Blättern), mit Generations- wechjel. Eine Neutral- Generation (Sporen bildend) wechjelt ab mit einer Serual-Generation, die Arche= gonien und Antheridien bildet. I. ladont der Diaphyten: Bryophyta. Movje. Gewebe ohne Zeitbündel. Serual- Generation formophhtijch. Neutral- Generation ein Sporogonimm. II. Kladon der Diaphhyten: Pteridophyta. Yarne. Gewebe mit Leitbündeln. Serual- Generation thallophhytiich. Neutral Generation fornopHYtiich. 1. 2. Hepaticae, Xeberntooje.82. Muscinae, Zaubniooje. 72. . Filicariae, Laubfarne. 52, . Rhizocarpeae, [92. Wafjerfarne. 3. Calamariae, Schaftfarne. . Selagineae, Schuppen- farne. 1, 2. Kunjtfornten zierlic) und fein, jedoch im Charakter einfür- mig, wegen geringer Größe be- Icheiden. ° 1—4. Kunftfornen mannigfal- tig und jhön, jedoch meijtens nur in der Silben der vielteiligen jporentragenden Blätter ausge- prägt; in den baumartigen Gejtal- ten jehr anfehnlich. III. Stufe der Metaphyten: Anthophyta (Phanerogamae). Blumenpflanzen oder Sanıen- pilanzen. Kormophhten (mit Wurzel, Sten- gelund Blättern), ohne enerations- wechjel. Aus dent Net der Acche- gonien (Mafrofporangten) find die Samenanlagen geworden (Mafro- ibore — Feimfad), aus den dteit der Antheridien Mikrofporangten) Bol- lenfüde (Mikrofpore—Pollenforn). T. Sladom der Anthophhten: Gymnospermae. Nndtiamer, Samenfnofpen nadt auf offenen Fruchtblättern. Fruchtinoten und Jearbe fehlen. I. Kladom der Anthophhten: Angiospermae. Dekjamer. Samenfnofpen bededt, von den Fruchtblättern eingejchloffen, Die Frudtfnoten und Narbe bilden, | | E E 4. Cycadeae, Zarnpalmen. Ginconeae, Öinfobäume. Coniferae, Zapfenbäume. 94 Gnetaceae , Deningos. . Monocotylae, Einjamen- 2. Dicotylae, lappige. 74 Bweifanen- lappige. 62. , 1—4. Kunjtformen reichhaltig, | befonders in der Verzweigung der Se und te und in der | gepferbiung der Früchte ent- wicelt 1,2. Kunftfornten äußerjt reich- Haltig und mannigfaltig, jowohl im Aufbau des Stammes und der Blüten al8 auch in der fhönen Form und Farbe der Blumen und Telichte. Vierte Tabelle: Morphologifches Syftem der Organismen, II. II. B. Biertes Unterreich: Metazoa. Gewebtiere, Plasmophage Hiftonen. II. B.1. Sltere Stammgruppe: Coelenteria (Coelenterata); Niedertiere, ohne Leibeshögfe, ohne Bhrt und After, Berjon von etnachjiger Grumd form, bloß aus zwei Keimblätter: gebildet. Berfon einachlig, Oafträa- ähne- lich. Stöde von irregulärer Orund- formt, aus vielen Öajträaperjonen ° (Getgelfammtern) zufamntengejeßt, mit Boren in der Haut. T. Stamm: Gastraeades. 1 Stamnetiere 9 „] | II. Stamm: Spongiae. Schwanmttiere oder Schwäntnte. Berjfon don jtrahliger Grund II. Stamm: Onidaria. | form mit radialem Tentatelfranz, Nefjeltiere oder Pflanzen- tiere. Stöde von Höhjt mannigfaltiger Bildung. IV. Stamm: Platodes. Vlattentiere oder WBlatt- würnter. Berjon von bilateraler Grund- fornt, nit einfachen Nervenfnoten (Scheitelhirn), mit Nephridien. | | | | | 5 B | . Silieispongiae, Siefelihwänme | 1. Hydroidae 6, 25, 45. . Craspedotae 16, 26, 36, 46. 3. Siphonophorae 7, 17, 37, 59, 77. mit Neffelorganen in der Haut. s 4. | 5. Acraspedae 8, 18, 28, 88, 48, 78, | | | . Corallia 9, 19, . Platodaria, Urwiürmer. . Turbellaria, Strudelwürmer. . Trematodes, Saugmwirner . Cestodes, Bandiwirnter . Gastremaria. Kunjtfornen bedeutungslos. . Physemaria. Einahfiger Körper Höchjt einfach. . Malthospongiae, Korfihwänme. Kunjtfornen bedeutungslos. . Caleispongiae, Kaltfhwänme 5. I Nur einzelne Stöce fchön geformt. Sfeletteille bon und oft zterficher Oeftalt. | | | mannigfaltiger 35. N | und bedentungspvoll, jowohl in der Öeitaltung der Berfonen und Stöce, al3 in der zierlichen Aus- bildung und Schönen Färbung der einzelnen Teile. Kumitfornen ganz unbedeutend. Anhänge fehlen fajt ganz. turen Teil der Turbellarien zeichnet fich durch Schöne Färbung und Zeich- nung aus. Ctenophorae 97. N 88, 98. | Kunftformen äußert reichhaltig 29, 89, 49. 69. | } Io | II. B.2. Züngere Stammgruppe: Coelomaria (Bilaterata); Dbertiere, mit Leibeshöhle, meitens mit Blut und After, Perfonen ungegliedert, bilateral, meilteng von fehr einfacher Fornı, ohne die typiihen Merkmale der fünf höheren Tierjtämme(VI—X). V. Stamm: Vermalia. Wirrnitiere (oder „Wür- ner, zum Teil). Perfonen von fünfitrahliger Grundforn: (in der Surgend bila- teral), nıit pentavadialem Nerven- ving und Hautjfelett, mit Anıbu- lafralfyiten. PBerjonenungegliedert, bilateral, nit dorfalent Mantel und Schale, ventralem Mustelfuß ; Kiemenzivi- ihen Fußramd und Mantelrand. Kervenzentrun ein Schlundring mit mehreren Ganglienpaaren. VI. Stamm: Echinoderma Sterutiere oder „Stadhel- häuter‘. VIL Stamm: Mollusca. MWeihhtiere oder Schaltiere. Perjonen bilateral, äußerlich ge- ftedert, mit einer Stettevon Chitin- ngen. Nervenzentrumt it ein Bauchmark mit Shlundring. Über dent Darnı ein Nicenherz. VILIL Stamm: Articulata, Öliedertiere. PBerjon ungegliedert, bilateral, nit Achfenitab (Chorda) zwijchen Nüdennarfund Darmeohr. Unter dent Darnı ein Bauchherz. IX. Stamm: Tunicata. Manteltiere. &mD m DD m PDerfon bilateral, innerlich ge- gliedert, mit einer Kette von Mr- wirbeln (Muskelplatteı). Uchfen- itab (Chorda) zwiichen Aicken- mark und Darnırohr. Unter den Darıı ein Bauchherz. X. Stamm: Vertehrata. Wirbeltiere | | | | | | | . Rotatoria, Nädertiere 32. | . Strongylaria, Nundiwirnter. | . Prosopygia, Armiwitrmer 23, 33, | . Frontonia, Rüfjfeiwürmer. . Amphoridea 95. — 2. Thuroidea . Cystoidea 90.— 4. Blastoidea 80. . Crinoidea 20. — 6. Asteridea 40. . Ophiodea 10, 70.— 8. Echinidea . Amphineura, Urmollusfen. . Gasteropoda, Schneden 43, 53. . Acephala, Mujcheln 55. . Cephalopoda, Strafen 44, 54. . Annelida, Ringeltiere 96. . Crustacea, Sruftentiere 47, 56, . Tracheata, Zuftrodrtiere (Arach- . Copelata, Appendikarien. . Ascidiae , Seeicheiden 85. . Thalidiae, Salpiden. . Acrania, Schädelfofe. . Cyclostoma, Rundmäuler. . Pisces, Fiiche 42, 87. . Dipneusta, Lurdhfiiche. . Amphibia, Zurde 68. . Reptilia, Schleicher 79, 89 aaa w . Mammalia, Säugetiere 67, 100. Kumjtfornen unbedeutend. Nur die feitjigenden Profopygien nut jehr mannigfaltiger und fchöner 2 Schalenbildung. Bryozoenftöce. [50. Kumjtfornen Höchjt mannigfal- tig und bedentungsvoll, jowohlanı fünfiteahligen Körper der Berfon 30, 60. al3 anihren zahlreichen Anhängen. Kunftformen ehr mannigfaltig und jchön, von ornamentaler Ge- taltung und oft bunter Färbung; jdodh hauptfächlich in der Kalk Ihale, weniger anı Weichkörher. Kunftformen äußerjt mannig- faltig, jowohl in der Gliederung des Körpers als auch in der feiner Anhänge und ihrer vielfeitigen An- pafjung begrimmdet. Färbung und Zeichnung mteift bunt und Schön. Kunftformen unbedeutend. An- hänge am ungegliederten Körper fehlen metjt. Nur viele Synas;i- dienjtöce find durch fchöne Fär- bung und Zeichnung bemerfens- wert. 57, 76, 86. nida 66, Insecta 58). Kunftfornen höchit mannigfal- tig und bedeutungspoll. Nur die beidenniederiten Stlaffen (1,2) jehr einfah, ohne Gliedmaßen. Die jechshöheren Sllaffen mitzwei Baar Sliedmahken, jeher mannigfaltiger und [honer Slörperbedecung. Aves, Bügel 99. 1 7* 2. Drud bom Bipfiographiieien. Sür eine bequeme Aufbewahrung haben wir zu jeder der beiden Ei von Baechels Kunft- formen der Datur einen gefchmadvollen -23 Sammel-Ralten in Leinwand mit Sarbendrud herftellen lafjen, welcher durch den Buchhandel bezogen werden Fann. Preis eines Kaftens 3 Mark ausjchlieglich der Sollfpefen, welche der Befteller zu tragen hat. Die Derlagshandlung. Im Derlag des Bibliograpbilcben Inftituts in Leipzig und Wien erjchtenen ferner: Das Deutsche Volkstum. Unter Mütarbeit von Dr. Hans Heimolt, Prof. Dr. Alfred Kirchhoff, Prof. Dr. B. A. Köstlin, Oberlandesgerichtsrat Dr. Adolf Eobe, Prof. Dr. Eugen Mogk, Prof. Dr. Karl Sell, Prof. Dr. Henry Thode, Prof. Dr. Oskar Weise, Prot Dr. Jakob Wychgram, Dr. Hans Zimmer herausgegeben von Profefjor Dr. Hans Meyer. Zweite, neubearbeitete und vermehrte Auflage. it I Karte und 45 Tafeln in Holzfchnitt, Kupferägung und Sarbendrud. 2 Bände in Leinen gebunden zu je 9 Mk. 50 Pf. oder in ı Balblederband zu ıs Mark oder in 16 Eieferungen zu je ı Mk. Geschichte der Deutschen Kultur. Don Dr. Georg Steinhaulen. Mit 206 Abbildungen im Tert und 22 Tafeln in Holzfchnitt, Übung und Sarbendrud. In Balbleder gebunden ı7 Mk. oder in 15 Eieferungen zu je ı Mk. (Im Erscheinen.) UIrgeschichte der Kultur. Don Dr. Beinrich Schurtz. Ait 434 Abbildungen im Tert, 1 Karte und 23 Tafeln in Holzfchnitt, Tonäbung und Sarbendruk. | oh ; ln, In Balbleder gebunden ı7 Mk. oder in 15 Eieferungen zu je ı Mk. ij Die Naturkräfte. | Die Erde und das Leben. Ein Weltbild der physikalischen und chemischen Erscheinungen. Eine vergleichende Erdkunde. Don Dr. D. Wilhelm Meyer. Don Profefjor Dr. Friedrich Ratzel. Mit 474 Abbildungen im Tert und 29 Tafeln in Holzfcnitt, Mit 487 ee 21 Kartenbeilagen und 46 Tafeln Abung und Sarbendrucd, an in Holzfhnitt, Tonägung und Sarbenoruc, In Balbleder gebunden 17 Mk, oder in ı5 Lieferungen zu je ı MR. > Bände in Halbleder geb. zu jeız Mk. oder in 30 Lieferungen zu je ıMk. —= Husführliche Prolpekte über die einzelnen Werke Tteben auf Verlangen koltenfrei zu Dieniten. = Drud vom Bibliographifchen Inftitut in Keipzig. — at #7 et mA sa BT ai es ü ee N En £ e X Sr "er Fa Hau M dt N N N & D) S gi Er j [r er Air ? R u u Zur = ans Far \ a © N SM Zi rin: ty Kae Sana? eitert De: Dur Fi 7 Ha 12 Tr Ba Ra Fre Foren Fu SHE ers ae Se r er Fr 15 ur A “u ii Ran. ZN c a ww " Yb | I | Hi u in (2, EDEN, n a h oN mn ı N ill) Hl N A li | Y | | N Zu ) | Ill | | | all [®) ne | | Ni | \ | | Ih i <= u | I 1%, » EI 2 = K N Sy Dr % N ) Rail) am Bir . 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