cm SciELO 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 -5,^ i> . Memórias do Museu Paraense de Historia Natural e Ethnographia. II Zwischen Ocean und Guamá. Beitrag zur Kenntnis des Staates Pará. Von Dr. K. von Kraatz-Kosclilau und Dr. Jacques Huber. Mit einer Karte und lO l'afeln. 1900. Druck vou A. Hopfer, UiirR b. M, Obglcich seit ciner Reihe von Jahrzehntf5n bedeutende Forschungsreisende das Ainazonasgebiet besucht liaben, giebt es wohl kaum einen Teil desselben, der im Zusainnienhang wissenschaftlich erforscht ist. l)ie Reisenden haben meist zu grosse G(;biete in kurzer Zeit durchmessen, iiin von den Eigenschaften des Bodens im Znsammen- bang mit der Bflanzenwelt iind der darans entspringenden menschlichen Kultiir oder Unkultur Reelienscliaft geben zu konnen. Es sollen deshalb durch die nachfolgenden Zeilen Bau- steine ziir genaiientn Kenntnis eines Teils des grossen Gebiets zusammengetragen werden und zwar zur Kenntnis des Landstriches, der im Westen durch den Amazpnas, im Osten durch den Rio Gurupy,^) im Süden durcli den Rio Guamá^) und im Morden durch den Gcean begrenzt wird. Dies Gebiet haben wir zum grosseren Teil in der Zeit von zwei Monaten, teils von Pará zu P'uss oder der Bahnlinie folgend, teils auf Reisen quer durchs Land zu Ihiss, zu Pferd, zu Canoe und mit dem Dampfer besucht und wollen nun im b'olgenden die allgemein interessanten Resultate zusammenfassend wiederzu- geben versuchen. Das bereiste Land lásst in natiirlicher Gliederung zwei grosse, wesentlich von einander verschiedene Regionen unterscheiden, eine nordliche und eine südliche. Die nbrdliche hat bercáts durch die Pünwohner eine passende Bezeichnung gefunden; sie wird allgemein :ds das »Salgado«:, das gesalzene Land bezeichnet, weil die in ihr ver- lauhaiden Müsse von Ebbe und Idut — wáhrend des Sommers besonders — stark beeinllusst wenlen. Natürlich kann eine ganz scharfe Grenze zwischen dem Salgado und dem südlich davon g(íl(;genen Ciebiet nicht gezogen werden, weil eben die Mutverháltnisse niit den Süsswassermass(;n der Idiisse und diese mit den Jahreszeiten wechseln. Will iiian unser Gebiet von tler Staatshauptstadt aus erreichen, so kann dies auf verschie- denen Wegen gescluTen, entweder mit den Küstendami)fern, welche gewõhnlich die Stádte Vigia, Marapanim, Cintra und Bragança anlaufen, oder mit kleinen Idussdampfern, den sogenannten Lanch.as, die d(m Guamá iin Sommer bis Serraria, in der Regenzeit bis ( )ur(;m aufwárts gelum und schliesslich mit der Bahn, die von Pará bis über Castanhal hinaus laiuUahiwárts führt. Wir wáhlten die Seefahrt, da man durch sie zugleich cin Bild der Küstenkonfiguration und (snen Einblick in die Küstenstádte erhált. Von letzteren blieb uns nur Salinas unbekannt, weil hier die Landungsverháltnisse infolge d(ír vorhandenen Untielen und tler Brandung so schwierig sind, dass die meisten Dampfer íuif d(Mi mbglichen Gescháltsgewinn verzichten und die Stadt nicht anlaufen. ’) 'riipí: Ktyiiiokigic cl. uiitcii. 1 * 4 Zwischen ücean and Guaniá. Die Küstenrej^ion steht in scharfein Gegensatz zimi cis^cntlicluai l''c.síland, das selbst vvieder typologischc Unterschicxle zeigt, auf dic spater niiliar dntrco-ana-eii wird. Vom Meer aiis gcsclien bilden gredl weisse Diinan dcii aussersten Küstenstrcifcn zwischen Marapaniin und Hrag-ança; aber dieser Dünensaum ist nur schinal und viel- fach, nainentlich auf den vorlajrernden Inseln, unterbrochen. An all’ diesen Lücken der Dünen und überall hinter dem I )ünenzuge tragen í^rosse Schlaminmassen, durchzoa-cai von einem reichen Netz von Idussmündungen, Kaniilen (einlieimisch »Furos«) und Kanálclien, den Urwald des taglichen Flutbereichs, der wesentlich aus Mangue f llhizo- phora inangle) und Ciriuba (Avicennin nitidn), oft auch mit Heiniischung von 'binteira ( Liguncularia raceino.sa) Ijesteht und danach im Staate Pará ais Mangai und Ciriubal (unser „MangrOVGWald.“) bezeichnet wird. Will man sich ein Bild von den Landmassen in ihrer Verteilung machen, so wird das am besten durch die kartograpliische Bestim- mung der Grenzen des Mangais bezw. Ciriubals gugen das eigentliche P'estland geschelien. Allerdings Hat die b'estlegung der Grenzen ihre Schwierigkeit dadurch, dass einzelne P'estland.szungen in den Mangrovewald vordringen, ja selbst IMstlandsinseln inmitten des Mangais und Ciriubals auftreten. Fine genaue Oberfláchenberechnung kann daher erst nach detaillierten Auftvídimen moglich werden, für die bis jetzt nicht einmal die topographischen Grundlagen vorhmiden sind. Ausserdem bleiben die Schlammmassen, welche ihre Fnt- stehung dem Transport durch die Mlisse und dem Gegenspiel der Meereswellen verdanken, sehr beweglich, sf) dass in wenigen Jahren bereits Anderungen in ihrer Umgrenzung eintreten: hier stürzt der Wald ins Wasser nach, wáhrend dort zuerst Gras (Spartina brasiliensis), dann Mangue oder Ciriuba aufschiessen. Aus den an- geführten Gründen müssen wir uns vorerst mit Angaben der Grenzen ais Ergebnis aus den Beobachtungen begnügen. 1 )ie Mangue- und Ciriubabáume stcáien in eimmi hellgrauen Schlamm, der seine b'arbe den flussabwárts transportiert(;n organisclum .Stoffen verdankt und dort, wo er aus halb flüssigem Zustande plastisch zu werchsi beginnt, ais >'rijuco< (indianisches Wort für Schlamm) bezeichnet wird. Das '1’ierleben in diesen Wáldern, w(ílche in der grossen Mehrzahl von der Me(!resflut jedes Tages iiberschw(;mmt, in ihrer Minderheit, dort wo sie kümmerlich entwickelt sind, noch von den .Springfluten erreicht werden, beschránkt sich auf Vbgel und Wa.ssertiere. Unter den Vbg(íln .seien ais charakte- ristisch für das Bild der Mangrovewálder Garça branca peípuma und Garça branca real f Ardeu rnndidimntu u. , 1 . bmce), (darça morena (Ardeu coerideu), der purpurrote Íbis oder Guará (/bis rubru), der gro.sse Magoary^) (Ardeu coccoi), Kormorane ((Airbo brmiliensis) und Fisvbgel e.rwáhnt. Bezeichnend für die \Váld(;r zur Itbbezeit .sind die zu tausenden den Boden bevolkernden Krabben ((reUmnms vocans u. i/ca imu), welche in den .Schlamm allüberall ihre Lbcher gegraben haben oder háufig, wie d(;r schbn rote Pachygrapsus cruentatus den Mangue -Wurzeln entlang laufen. Die Verbreitung der Mangrove-Wáld(;r schlie.sst sich eng dem \'^(!rlauf der Küste an, wo die.se nicht aus hbherem- I‘'estland besteht, uiul selbst dort sind es nur schmale *) »y« pliouetiscli iiiiincr für laiigcs >»i«. Lichtdruck ron Albert Friích, Derlin W. I Meeresdüncn an cler Mündung des Rio Marapanim. II Sambaqui aiif der lllia do Marinheiro. Zwischeii Occan imd Giuimíi. () l)i(; Gliccleriing der jüngstcn, an vielen Stellcn d(;r Küstc, wie naincntlich durch Bauten und Stcinbruchljctrieb in der Umgegend der Stadt Pará aufge.schlos.senen Bildungen, welche das heutige P'estland zwisehen Amazonas und Gurup)’ wesentlich zusammensetzen, ist einfach und durch die stoffliche Zusainniensetzung der Ablag>-erungen selbst gegeben. Das vollstándigste Profil, welches wir zu selien Cjelegenheit hatten, befindet sich an der linken Ufers[)itze der M(;eresl)ucht, in die sich der Rio das Pirábas^) ergiesst, an dem sogenannten Castello. PPs ist dies, so\v(;it bekannt, zugleich der ein- zige Ort im Staate, an welchem die seiner Zeit von P'erreira Penna, cknn ersten Paraenser Lamellí- branchiaten. Naturforscher, entdeckten KreÍd.6SCllÍclltGn anstehen.") 1 )as Kreidevorkommen, dessen P'ossilien nach éinigen von P'erreira Penna gi^esammelten Plbcken durcli White”) beschrieben wurden, ist nur in einer Máchtigkeit von 1—2 m in dicken, steinkernerfüllten Kalk- bánken zu Tage anstehend. 1 )ie bisher durch White aus der Kreide von Pirabas beschriebenen Fossilien sind die folgenden: ' • 1. Ostrea distans n. sp. White, Pirabas. 2. Spondylus pinguisculus n. ,sp. White, Piral)as. 3. Pteria linguiformis PAans u. .Shumard(?), ldral)as; São Cionçalo, Co([ueiro, Lastro l®lVov. de Sergipe. 4. Gervillia dissita n. sp. White, Pirabas; Portos df)s Barcos, Trapiche das Pedras Velho^ Goqueiro; Prov. de .Sergipe. 5. Arca texticostata n. sp. White;, Pirabas. 6. Arca Ikaraen.sis n. sp. Wliite, Pirabas. 7. PjaiTatia disclusa n. sp. White., 1 ’irabas; Co(]u<;iro, b'ng(;nho Pamona, Porto dos Barcos, Trapiche das Pedras Velho: Prov. de .Sergipe. 8. Axinaea bineminis n. sp. White, Pirabas; .São Cionçalo: .Sergi[)e? 9. Axinaea Pirabensis n. sp. Wliite, Piral^as. IO. Cardita inorganiana Rathbun, Pirabas; Maria b'arinha in Pernambuco. 1 I. Gardita Wilmotii Rathlnm, Piral)as; Maria 1 'arinha in Pernambuco. 12. Astarte agraria n. sp. White, Pirabas; Maria Ikirinha in Pernambuco. 13. Lucina tenella Rathbun, Pirabas; Maria Pktrinha in Pernambuco. 14. Gliama pannicularia n. sp. White, Idrabas. 15. Gardium 1 ’araense n. sp. White, Piraba.s. 16. Gardium perumbonatum n. sp. Wliite, láralxis. 17. Gardium indi.stinctum n. sp. White,_ 1 ’irabas. 18. Gardium proavitum n. sp. White, Pirabas. 19. Venus Paraensis n. sp. Wliite, Pirabas. 20. Gallista megrathiana Ratlibun, Pirabas; Maria Farinlia in Pernambuco. *) Piraba : Tupiwort, Fischiiaiiic -- Clialcinus auratus. tf. I)r. E. A. (jüldi: rriiiifira Contrilnirão para o coiibeciinciiti) (los [)t'i.\('s stehende und tritt in solchen P'allen nieist inselartig aus dem Gelande hervor, so dass man gerailezu von P'elseninseln im Sande sprechen konnte, deten Llferabfall gegen das umliegímde Land i — 2 m erreicht. Nur tlort, wo kleine oder grbssere Pdüsse tiefere Aufsclilüsse schaffen, tretcm die unter dem Parásandstein anstehenden thonisjen Schichten an die Oberílache. Trotzdem diese riione in natürlichen Aufschlüssen selten sichtbar werden, haben sie íiír das Land eine grosse Bedeutung. Linmal sind sie in vielen Ibillen so fein geschlemmt und so rein, dass sie zu 'rhf)nwaren (an manchen Stellen sogar zu Porzellan) verarbeitet wc;rd(m konnten ; hiíírbei kann allerdings der Eisengehalt storend sein, der zwar oft den weissen ’l'hon lleckig rot fárbt oder in hochroten 'Phoneisenstein- Concretionen bahl gleichmássig- durch den 'Phon verteilt, bald in dickeren oder dünneren Streifen im 'riion auftritt, aber dieser Eisengehalt ist keineswegs immer vorhanden und — wenn gegenwártig — oft auf bestimmte Partien des 'Phons beschránkt. Der 1 lauptwert diírser 'rhonmassen besteht darin, dass sie einen schwer Wasser durchlassenden, meist sogar ganz undurchlá.ssigen I lorizont bilden ; nur selten sind die 'Phone ganz oder teilwfíise durch weissen bis luálgelben Sand vertret(!n, wodurch die Wasserverháltnisse natürlich verándert wínaUm. Aus dieser Verteilung der Schichten í;rgiebt sich, dass bei der verháltnismássig greringen Máchtigkeit der oberen Sande und Lehme und des Parásandsteins (án gutes, natürlich filtriertes 'Prinkwassca- in nicht zu grosser d'iete an- zutreflcMi ist (gewbhnlich zwischen 2 — 8 Meter), und so erklárt es sich auch, dass an viehai Stellen des Salgados, wo di(! hlüssí; infolge der Plut bereits brackig(;s oder Salzwa.ss(;r fühiaai, unmittelbar am Ufer auf dem P'estland meist noch gutes Trink- wasser vorhaiuhm ist. Idir die BodenkoníiguratiOU müssen nach unsta-n Petrachtungím wesentlich der obere lehmig-e Saml, tha' bei g-(;nügend(;m 'riiongaáialt übrig-ens vicáfach zur Ziegrf;!- h(;rste!hing vcamauidd wird, sowie d(ír Par:isandst(án bcrstimmend sein. Wháte .Strecken de.s Gíibietes, so /.wiscluai Bragança und Alto Ouati[)urii, zwisclum \hlla de Ouatipurii und Sào Jão tle Pirfibas, die Bahnlinie Pará-B(Mu;vid(;s zeigen an tler Oberílache íast ') Im Volksmuiul Mjitacãn jíciiamil. ■) Die lirasiliaiicr l)czc'i( luu'n «Icn 1’aiásaiulsU'in gvwrilnilii li ciiifach ais . pedra protão (schwarzcrStein). cm ,SciELO, 13 14 15 16 17 If 19 20 21 10 Zwischen Ocean iiiid Guainá. nichts ais gelben Sanei oder seltener gelben Lehm. Aber auf all’ diesen Streckcn sicht man in i — 2 m tiefen künsdichen Aufsdilüssen fast stets den Panísandstdn anstehen und haufig tritt er aufWegcn, wie im Urwald in (snzclnnn 151 ock(;n odnr in grossenani zusaminenhangcndcn Massen zu d age. Ldzten; sind iin cbcíncn (bdande vnrhaltnis- massig selten, doch zeigen cinzcliK! Orte (dic UingcgciKl von Ikaicvides, das Lepra- heim ddicunduba bei Pará, Streckcn de.s Weges z\visch(;n 'Peaitugal und ( lurean) den Parásandstein ais Oberíláchenfonnation. Alie diese 'Peilc des Staates, wo Sand und Lehm in der Reged, Panísandstein seltema", die Oberlláche bikkai, sind fast tafelartig (íbeai. An der Küste von Pará bis Vigia im NNO, an dea' liahnlinie Paní-Penevides im Nd, zwischen Pragança und Ouatipurú dürtUai keine Niv(;auunl(a‘schied(; über 10 m vorhanden sein und selbst wo P'lusss)’steme eine reicluaa: (diedíauing des (leláiuUrs herbeitreführt habeai, erreichen doch die Niveaudifferenzen auf den von uns besi-anu-enen Strecken keines P'alls mehr ais 50 m, ja diese Zahl diirfte schon zu hoch g(;grirfen sein; es ist alsej auch dort, wo die grbssteai 1 lbli(aiunt(a'schi(;de vorliandeai sind, nur an ílach gewelltes Tea^rain zu deaiken. Solche Lixlwellen beobal:ht(;t(ai wir m(;hrfach • im bstlichen 'Peik; des Staates, so in der spanisch-cetareaisisclien Colonie Penjamin Con- stant (bei Pragança), zwischen Alto Ouatipurú uiul Almoço und nalu; Almoço auf dea' Strasse nach Ourean. I )ie Sohkai der zicanlich gleichartig verlaihendeai Landwelkai sind teils auch im Somima' von kleimai Plüsscluai ausgefüllt, ocUa' sie weaalen, wo álteaa; Pdüsse Ursache ihna* Lntst(;hung waren, wenigsteais in der R(;g(aizeit zu Wasserabláuhai. Wo der Pod(ai durch di(! Kultur von Wald (aitblbsst ist, wie Ixa' dcai Coloniiai Penjamin Constant und Almoço, hat man im bew(!gt(ai (uílánde Profile tha" jüngsUai Schichtcai vor sich; di(; I Interschiíah; zwisch(ai Welhaihbhí; und -d'P;fe schwankcai gewühnlich um 5 m luanim; auf d(an Welhaikamm tritt Sand od(a- Parásandstein auf, die Abhánge wcaalen oI>en durch Sandstfãn, darunt(a‘ durch dic; eis(ailialtig(ai I hone (manchmal sandig wfaahaid) gebildet, und auf d(a‘ Solile hal)(ai die Müsse; je nach ihnan Oefáll Ouarzgerblle od(a' schimiiKaaid weissfai Ouarzsand angeháuft. Ls wánai damit die geologiscluai \h;rháltnisse d(;s l'estland('s mit y\usnahm(‘ der Náhe grbssena' Strbme gegebcai; dort fiiuhai sicli eig(aiartige Verháltnisse, die spáter besprocluai werden solhai. I )ie eb^fo(vne(t u. s. w. hervorgehoben. Von grbsseren Palmen ist nichts zu sehen, nur Bacába (Oenocar[)us dislichus) und Paxiúba (Iriartea e.xorrhiza) wurtlen vereinzelt ais junge, niemals ais altere Pllanzen in tliesem Walt! beobachtet. Mumbáca (Astrocari/nin inumbacn) nnd einige kleine ( leoiioDui-ArUtn sind etwas haufiger, doch beeinílussen sie die Physiog- noinie des Plateauhochwaldes nur wiaiig. Überall verlireitet in diesem schwach bewásserten Urwalde werden tlie charak- Baàstischen, sogenannten \^aras'*j angiitroffen, kleine 2 — 10 m hohe, tlünne, schwach- b n. Sinitli: Jiiíizil, tiu' Aina/.ons and thc Ct)asl |). 184I. ■) Hylaca “ das Waldgcliiot .Vina/Diiicns. ■') Vara porliig. — Slci kcii ; auch dio Stcckcii, wdclu' man zimi Vorwarlsstosscii der Canoes in engen Caníilcii odnr bei slarlua' Slrünumg licnutzl, werden ais vVara< Ijczeichnct. 2 + cm ,SciELO, 13 14 15 16 17 If 19 20 21 12 ZwLscliun (Jcoai) uiid Guaiiiá. verzwe.itrte uncl -bclauhtc Ibiiimcluai vcr.schicclcncr Ibvmilic.n {Anonaceen, Hapinãmem, Jtutaceen etc.). 1 )er F)f)d(:n cies Urvvalcles ist zienilich kahl, nur wcaiig- Marantaceen uncl hier uncl cia lídiconia pdttaconiin vcndreten clie sonst in clen 'Fropen so reich entwickelte biolo^ische (Iruppe s^rossblattriírer M()nocot}’len-.Stauclen. l*'arnkrauter fehlen am Boclen fast (ranz, uncl das vcjn cUirrcm Hlattc^rn beclecktc; Erdrcãch wircl nur stcíllen- weise vcjn Samambaya (Selagineíla Parksri) uncl von kleinen, kriechenclen Rubiaceen überkleidet. Audi clie Lianen (Tupi: Cipcxs), cleren haufi^; tis nithaivKiis, -j Matla = Urwalil. cm SciELO 13 14 15 16 17 If 19 20 21 14 Zwischun Ocoaii uiid (auimá. Allercünas konnen clic Vcrandcrunj^en clcr kdussUiufc nocli aiulen; l'()lot:- ..ersclieiiiunírcn haben, ais clic der lintstchuns^ von laapós, \vi(i vintcn ^czei^L werden soll. Wir Icrnten den Lauf des Caetc ') voin Mc(;r bis ca. 20 kin. über Hra^ança hinauf, spiitcr den Oberlauf von 'rentu^al anfvvarts kennen ; der Ouatipurú wnrde von der Villa de Ouatij)urú bis zur luninündiina des Assaliyteiia") studiert, der (juainá von oberlialb Ourem bis zur Mündun^^ imd der Amazonas von l’ará bis zum Ocean be- fahren. Der Braço'*) de Borja') imd Rio ]V 1 orc(!ao'^j fulirten uns in das MimcluiiLii^s- yebiet des Rio Juapirica, und die lírforsclumjr d(;s Kreidevorkomimtns in das Strom- jrebiet des Rio das Idrabas. Kleinere Fliisse und Igarapés, wie RÍo Assah3'teua, Rio Vermellio, Rio Grande, Igarapé da Prata u. a. m. wurden auf dem Marseh über Land teils auf weitere Strecken verfolgt, teils gekreuzt, so dass sicli (;in ziemüch gutes Bild der Wasseradern des Gebietes (jrlialten liess. Nacli unsern Beol)achtungen führen die Pdüsse im Unterlauf Massen von Schlamm mit sicli, die zum grossen 'Peil aus organi- schem Detritus'*) bestehen und in der P'orm des d'ijuco^) abgelagert werden. In ihrem Mittellauf bilden die Flüsse zumeist eine grosse Anzahl von Windungen, die ausser- ordentlich unbestandig von Jahr zu Jahr venindert werden. I Ii<;r ist das aljgelagerte Material zu Zeiten und an Orten schwacherer .Stromung weisser Quarzsand ; bei starke^- .Strbmung kommt grobes Ouarzgerbll zur Ablagerung und an ganz ruhigen .Stelkui schlagt sich feiner Thon nieder, der auch hier und da das Bindemittel Rir feine.n Kies abgiebt. Diese Mittellaufe und nocli mehr der Unt(;rlauf der Strbme sind sehr wichtig Rir die Landeskunde, weil sie nicht nur zur Bildung von Igapó, sondem in ancUam F'allen zur Itntstelumg unbewaldeter Idac-hen, „Cam.pos“, geRihrt haben. Die' grb.ssten Camposstrecken sind die des Rio Ouatipurú und Japirica; kleinere Gampos fmden sich an v(;rschi{;denen Stellen des Gebiets verstre.ut. Wenn man ais Cieologe diese Grasebenen betrachtet, so erscluant ihre I leutung einfach: Sie sind nichts weiter, ais alte flache Flusslaufe und abgííschnittene .Stromsehlingen.'*) Dass auch — entgegen anderen Ansichten ~ Rir den Botaniker diese Deutung aus rein floristi- schen Griinden die natürliche ist, ergiebt sich daraus, dass der eine von uns in ') 'rii]>í : Pllaiizcii aus der Faiiiilic der Maraiitacceii, di(í im Ufcrwaid li!iu(ig aurtret<’n. ■) 'Fiipí : Assahy = ' lüiUapc olcracca. 'l'cua = Überlluss. 'h Braço = Flussarm. ') Borja: |)ortug. Kigeimamc. ”) .Morcego = Flederinaus. "j Ais Blankton wurde im Rio ]’irabas in grossen Mengen eine Alge aus der (jattung 1 ’liaeocyslis beobaclitct. Der 'rijuco bestelit selten aus reiner Diatomeenerde (Gattung Fmgilnriu). Keiclilicli fanden sich Diatomecn im Mcerwasser von Salinas aus folgenden GatUmgen : .l/oc/ZcriU (selir bllulig), Cos(:inodi,‘Cal 13 14 15 16 17 If 19 20 cm 22 Zwischen Otxían iind Guaniá sclilainiiiigo Praias ') mit grosscn Aningai-s iiiitl tlurch ilic fast staiiiinlost;, al)(;r init ricsigcn iMcclerl^lattcrn vorschcnc Jupaty ( liapliia Inedijera), ais Uirrpalinc, clic obcrii cUircli sandigc, kifísigc oder aiis Cbíroll gcbildetu Llfer, an deii scltcai grobcr Pará- sandstcin und krystalliiio CícstciiKí (( ínciss, griinc Scliicfcr) zu Page treten, gekciinzeichnet ist. Auf den Praias des ol)eren Stromabsclinitts findei sich eine in ilirer (irosse stiifenartig ansteigende Vegetation von JiK|uiry (Mimosn auperata), Ingá und einer Cecrepia spec. ; liinter diesen erhelit sich dann das Ufer háiifig in 2 — 3 'Perrassen; ais Uferpalme tritt reichlich die schlanke Jaiiary ( Ástroeanpiiii ■/ditnrj/) auf, \vi;lche hier die Assahy (Miiterpe oleracen) vollkonunen ersetzt. Oberhalb Ourem, \vo der Pluss stark zu erodieren sclieint, kann viiáleiclit noch ein besonderer Idussabschnitt unterschieden werden, doch wurde diese Parlie niclit hoch hinauf befahren, sf) dass über die Vegetation kein endgültiges Urteil abgegebíMi werden kann. Langs des ganzen bekannten Laufs des Guamá sind untea- diai Uferbáunien die I^eguniinosfai in auffallender Weise vorherrscluaul (Arten von Mdc.rolohhini, Caiiip- sinndnt IiK/á, l'(irki(i, Peiitadithva, iin unteríai Lauf ilanebcai auch VivoUi mrivammsis, Curdia umhraculifera, Cecropia und Phnrmncofdjcc). Auffallen muss, dass im obiTiai .Stromabsclinitt neb(ai Jauary ausser dcai gepflanzten fast keine Palnuai zu seluai sind. Itrst kurz oberhalb des zweitcai nach seiner Vegetation unl(a'schiedemai .Stroin- absclmitts, untca-halb des Igarapé Hacucuara ") zwiscluai 'Pupinambá uiul San Migiuá (avscheint massenliaft die Jupatypaline ; sie bildet an den Conve.x-Uhaai ganze Hestánde, wáhrend daneben Assahy und Mirily, sowie Pa.xiuba mit veríánzeltiai Jauarys meist landeinwárts zuriicktretiai. Auf den hbhenai, alten, vom Idusse beriihrtcai Uferterrassen wáchst eine MenacarpUH (listirhm) ist wohl auch diesia' ( iesellschaft zuzurechiuai, scheint alxa" mehr ais dii; vorher aufgeführten vom Vhirhandiaisian des 1 loclnvaldes abzuhángiai. Pesoiidere lirwáhmmg vuel an- st(-ijr(!nd auf. Dicsc iiKTkwürdiiij^c \''^crl)r(!Ítun^ dcutet daravif hin, dass dic Jupaty sich wohl nur auf wcnii^c noch zur Krcidczcit vorliaiubmc Inscln des actliiopisch-brasiliani- schen Conlinents luMãiljcro-crcttct hat, so dass sic spiitcr nur ais Ufcrpflanzc weniger Idiissc (am Capim, am unteren 'rocantins, wic an andern südlichen Zuílüssen des Amazonas sclu;int sic zu fcblcn) crhaltcn blicb. lunc Palme von ahnlichcr, nur auf tlcn bdutbcrcich sich crslreckcnder Ver- brcitun('rtind(-ii \vui(l<'n, (;laulit I)r. J. ]J. de Lacnrd.i cs liici mit cincr nicdcrcn, dcii liotcicndcn nalicstclicndcn Uasse zu llum zu liabcn. Ardiivos do Museu Nucioiml do Rio dc Janeiro, lid. VI (1885) 172— .’uj. cm íSciELO, 13 14 15 16 17 If 19 20 CulLur^eschichllicliei' Aiihuiig'. 29 Israrapc Una: Una = schwarz. Rio Mucajatuba: Mucajá (Acrocomia sclerocarpa), l’alme, + tuba = Ubcrduss. Rio Ma^uary: Maguary (Ardca coccoi); grosser Rcilier. Punta da Tijoca: l'ii = wackclig + oca = Mausd) Curuça: l'upí.sicrt aus Cruz = Kreuz. lllia das Guarás; (juara = íbis rubra. Hahia Cajutuba: Cajú = Anacardium occidentale, verbreitctcr Fruclubauin + tuba = Übcrlluss. 10. Ilha Jtauassú: Itá = Stein + uassú = gross. 11. Rio Marapaniin: Muyra = Hauni + pane = untauglich, sclileclit gerathen.’) 12. Rio Maracanã: Maracanã = Papageien, kleine Aráraarten; ein Indianerstainin zwischen Castaniial und Bragança.^) 13. Rio Irandcua: Vielleicht Jarana = Leguminose + deua = Uberlluss. 14. Rio Maramupy: Mara = wie + niopiu(i) = gemalt, bebaut, gesáuliert. 15. Bahia do Arapepó: Ara (für Arára) = Papageienart + pcpó = Flügel.') 16. Rio Inajá: Inajá = Ma.ximiliana regia, verbreitetste Palme der Terra firme. 17. Rio das Pirabas: Piraba = Chalcinus auritus, Fisch.') 18. Rio A.xindeua: Axi = Schmerz, Stich + deua = Uberfluss. 19. Rio japirica, richtig Juapirica (so schreibt Ferreira Penna): Juá = luaicht F pir *= grün + ica = vorüberllie.ssen.') 20. Rio Quatipurú, richtig Acutipurú: Acuti = Aguti + purú = knacken; íüch- hornchen.’) 21. Rio Assahyteua: Assai -= Futerpe oleracea, verbfeitete Igapópalme + teua Uberlluss. 22. Rio Caeté: Caeté -= Pflanzen aus der lãimilie der Marantaceen.’) 23. Rio Urumajo, auch Arumajó — 24. Rio jundiá, 1 . Nebenlluss iles Urumajo: jundiá •= Platystoma spatula, Fisch. 25. Bahia Preatinga: Preá oder Apereá Cavia Apereá + tinga — weiss. 26. Rio Pria (Prea): Preá Cavia Apereá. 27. Bahia Prea-una: Preá — Cavia AlJt^teá + una -- dunkel, schwarz. 28. Rio Gurupy: (I)-gar — Boot 4- u[)í mit sich; tler das Boot mit sich nimmt;’) oiler Curupira, indianische Gottheit. II. Caeté stromaufwárts : seine Sitios und Nebenflüsse. 29. r. U. Sitio yXraçateua: y\raçá — Psidium spec. F teua -- Cberlluss. r. U. Sitio y\rauá, wahr.scheinlich verkiirzt aus yXrauara vergl. untcr 34. r. U. Igarapé Sapucaj’a: Sapucaya — Lecythis ollaria. r. U. Igarapé jiiiuiry, richtiger Jiuiuiry: Ju(|uiry = Mimosa asperata. r. U. Igarapé Curutuá •- r. U. Igarapé Arauara: Ara (liir yXrfira) F 'líita I lerr, Besitzer; Ort, Bcsitz des Arfira.') ') Niidi Mitll. vnii Ilcmi Dr. 1£. A. Gílltli. cm .SciELO. 13 14 15 16 17 If 19 20 21 30 Culturí,>‘eschiclitlich(3r AiihanK". 35. r. U. Igarapé Ananitcua: Ananí — Syniphoiiia glohulift^ra -I- tcua Ühorlliiss. 36. r. U. Igarapé Tijoca vcrgl. untcr 6. 37. r. U. Rio Ciiry: Cury — g(;Ih(;r 'Flion.^) 38. r. U. Igarapé Araiaué: Araia — I'i.scli, Trygon hystrix? 39. r. U. Igarapé Tijuca[)ara: Tij = wackclig f oca — I laiis + pára — kruiniii. 40. r. .U- Igarapé ArumancUaia: Aruinã ■= Ischnosiphon obli(|uu.s + dcua “ Übcrllu.ss. III. Guainá abwart.s, .seiiuj Sitios uiul Ncbcnflii.sso. 41. Guamá: (I)-guá -= gro.s.sc Hiicht + nia — wic; wio c.iiu; gros.sc Hiicht.') 42. Igarapé bVcchal; rcchte.s Ufcr obcrhalb Ourem: I''rcchal — ITcilroIiriiflanziing untcrhalb Ourem. 43. I. U. Sitio Curuçá: Curuça =■ Kreuz. 44. 1 . U. Igarapé Guajará: Guajará — Báume au.s der làam. der Sapotaceen. 45. r. U. Sitio Tu[)inambá: Tupinamba, ein .Stamm der 'rupí-Nation. 46. 1 . U. Sitio Aracucuara: Aracú — Leporinu.s fridericii (Im.scIi) — cuára - - Winkel, Hcke, Hogen.') 47. r. U. .Sitio Tracuá: 'rracuá — Amei.sen (Camponotus-Arteii).') 48. 1 . U. Sitio Hacuymiry; Bacú = Wel.sart + miry -- klein.') 49. r. U. .Sitio Cuxiú: Cuxiú -= Bithecia .satana.s, Sataii.saffe. 50. r. U. .Sitio Urucuryteua: Urucury — Attalea excelsa (Balme) + teua — Cberlliuss. 51. r. U. Rio Mururé: Mururé = .scliwimmende Wa.s.serijflanzeii, namentlich Bistia, Richhornia. 52. r. U. Igarapé Bacucuara: Bacú — Wel.sart cuara — ICcke, Winkel, Bogen. 53. 1 . U. Rio Irituya: Iru = Gefáss, Baucli, iri — Wa.s.serlauf + tui — iibernie.ssen.') 54. r. U. .Sitio Acary: Acary = Lipo.sarcus pardalis (Idsch).') 55. r. U. Sitio .Sassuy: .Sua.ssú = Ilir.sch + hy = Gewasser. 56. r. U. Rio Urucury; Urucury Attalea excelsa. 57. 1 . U. Rio Jurujaya: Yuru — Maul + yoyai — weit offen. 58. 1 . U. Rio Jupatyoca: Jupaty = Rapliia taedigera + oca I laus. 59. r. U. Rio Caranateua: Caraná — Mauritia Martiana, verbreitete Iga[)ó[)alme + teua «= Überflu.ss. 60. 1 . U. Rio Capim: Capim — Gra.s. 61. 1 . U. Rio Bujarú: (I)lmr - Ouelle -t- yarú — .schadliches Was.ser.') . 62. r. U. Rio Apehú: Apé -- Wa.s.serijllanzen, namentiicli Nymplii:a 4- hy — Gewasser. 63. 1 . in den Rio Apehú der Rio Inliangapy: Inhanga — .Seele + py I lerz; wird von den Jesuiten gedeutet ais Seelentro.st. ') 64. r. U. Carapurú: vielleicht Acará — ver.schiedenebi.scharten 4- piirú i)knacken, 2) entiehnen ? ’) 65. links in den Carapurú Rio Itá: Itá — Stein. 66. r. U. Rio laia.ssuhy: 1 aiassú — • I licotyles labiatus -p hy ■» Ciewásser, ') 67. r. U. Rio Oriboca: Orib-(Verbalstamm) — sich freuen 4- oca — llau.s.') ') Nadi Mitll. von Ilcrrn I)r. K. A. Gulúl cm íSciELO, 13 14 15 16 17 If 19 20 Cultiirj^o.schichtlichor Anhaiijif. :n I Iciitc ist cin irrosser 'rdl des Landstriclies zwischen Guaniá und Meeresküste behaut, allerdiiis^s ist die Kultur dort nur eiiie extensive, aber doch jdaninassiger, ais die der alteii liidianer, welche ilire Roças bald aiii Giiainá, bald am Gurupy, bald in der Niilie der Küste, iinnier aber dem Wasser folyend anlegten. Wir wollen ziim Verslaiidnis des Landbaues drei vvichtige Kulturzentren ais typisdi hervorheben : die I lau[)tstadt Pará, die Kiistenstadt Bragança imd das im Innern gelegene Ourem. 'Protz der hazten Volkszáblung sind die Angaben über die Kopfzahl in den drei Municipien ganz unzuverlássig, weil die oberíláchliche Art des Záhlens und das Iductuieren der imm(;r zum dkãl auf Reisen begriffenen Bevblkerung genaue Angaben vorláufig nicht gnistatten. lís s(;ien hier tleshalb die Náherungswerte gegeben, welche sich aus tlen Schátzungen gewissenhafter Kaulleute zieben lassen, und diese sind Rir Pará loo — 120000, Rir Bragança und Ourem jeweils mit der zum Municipium gehbrigen Randbevblkerung loooo und 4000. Bei Pará ist besonders zu berücksichtigen, da.ss ilie bdnwohnerzahl durch fortwáhrende Idnwanderung aus dem Süden — in fast jeder Woche bringen die Dampfer 1 lunderte von Maranhão, Ceará, Rio grande do Sul und •selbst aus Rio — sprungweise steigt. Die Idinvohner kultivieren im Salgado und dem südlichen Landstrich bis zum Guamá hau[)tsáchlich 'Pabak (Nicotiana Tabacum), Maniok ’) • (Manihot utilissima) und Zuck(;rrohr (.Saccharum oRicinale). Das Zuckerrohr, welches hier ausschliesslich zur babrikation d(;r Cachaça, des Zuckerrohrschnajjses dient, s[)ielt unter diesen tlreitm die g(-ringste Rolle. In grosserem Massstabe haben wir seine Kultur nur in der Colonie Benjamin Constant und an der Bahnlinie zwischen Benevides und Castanhal angetroRen, wo das eben abg(íholzte 'Perrain stark gewellt ist, auch zur trockensten Zeit wasser- Rihrende Igara[)és besitzt und dadurch auf die Kultur des Zuckerrohres hinweist. 1 li(!r wird dann auch Cachaça in nicht unbíídeutender Menge erzeugt, und-es bestehen neben IRítriíáxm mit Ochsen- und Pferdekraft auch einige Dampfbrennereien. Die Produktion reicht aber nicht annáhe.rnd aus, um tlen Bedarf zu decken und viel wird aus anderen 'Peilen Amazoniens, namentlich von Igarapé Miry,'} eingeRihrt— Die Maniokstaude, welche das 1 lauptnahrungsmittel, das Mehl, die IRarinha, liefert, und 'Pabak, der tias verbreitdste Genu.ssmittel (neben dem Caffee) abgiebt, sind in uns(!rm Gebiet die wichtigsten Kulturpllanzen. .Sie w{;rden an den Ulern des (iuamá und Caeté gebaut, und wenn mau von Bragança bis São João ile Pirabas die \\’álder ilurclistanlt, .so llillt es sofort auf, ilass es sich hie.r nicht mehr um zusammen- hiingeiule PIrwaldmassen handelt. Oft wandert man durch neu aufgeschossenen \\’ald, tli(í sogenanntt- Capueira uiul hier hat der Boden nach Abbrtainen des \\’ald(;s schon einmal zur Kulfur der Nutz[)llanzen gcalient. Allerdings fmden wir im Wald immer wieder Streckeii wirklichen Drwalds und auch ilort, wo h(-ut(' Kulturen angelegt .sind, bedccken Maniok- und 'Pabakpllanzungcai keine grb.ssíaaai, zusamnuaihángtaulen blacluai, .sonddn einzeliuí Roças lieg(ai ilurch diai Wald zia-stiaait, oft durch eigi)ic( licii ilit: l’i)ilii>;icscii, .Maniol; tlic liuliancr. '*) Aiii Kiii Ahaolc /,\vis< licii (juaiii.’i mij ■|’i'('ai\litis. SciELO 32 Cultiirjfii.schichtlichcr Anhiiiiji'. w;ild von cinandcr gctrcnnt. An dcn ausgeforstctcn Stellcn lingcn, incist (unzcln, palinblattgedecktc I lauser, von dencn aus naincnllich Caboclos,’) 1 Ialbindian(;r iind indianischcs Mischblut allor ScliaUiorungcn bis zuni índio manso»:, dcni »zahm(;n«, civilisierten Indianer 'babalc und 1'annlia kultivicrcn. Dic Stadt Hragança ist infolgcdosscn cin I Iau[)tausfnhrsort für dioso Produktc, Iiat abcr nocli oin andcros I lintcrland, ais das dor Waldor nach Woston, nainlich das der iiltcron Colonicn Almoço und 'rentugal und der jüngeren Henjamin Constant, die sich einige Kilometer ostiicli vom Rio Caeté bis an cUm Rio Urumajó erstreckl. 1 )ie Colonien Almoço und 'rentugal stellen jede für sich zusammenhangende, gut bebauU; 'beile des Gebiet(;s dar, wie sie sonst nur an der Hahnlinie witalerkehren. Die beide.n Colonien wurden 1878 unter dem Kais<;rreich giígründet und liaben sich seiL dieser Zeit, zuerst mit Staatshülfe, dann ganz ohne dieselbe kraftig (mtwickelt. I )iese Kultur- statten werden ais Colonias nacionaes Ixizeichnet, wcil die Colonisten Hrasilianer und zvvar aus dem arbeitsamen und verhaltnismassig hochkullivie.rten C(;ará sind. Neben den mit diesen Nutzpflanzen bestellten Strecken findet man hier auch an kleinen Idüsschen einzelne künslliche Campos, die mit Wiesen der gemassigten Zonen gewissff Ahnlichkeit besitzen und Viehzucht für den eigenen Iledarf gestatten, wahreml sonst fast alies Vieh fausser in den Camposgebieten) vom Staat Maranhão oder in Pará grossen 'Peils von der insel Marajó (ungeführt wird. Von beiden Colonien scheint I entugal eine grossere Zukunft zu haben, weil der Oberlauf des Caeté in reinem Ouarzsand und Kies schnell dahinfliessend gutes 'I'rink\vass(n‘ giebt und somit für die (»esundh(;it der Anwohner grosse Vortc;iIe geg(;niiber den Landstreckmi llussabwarts bietet. Die Colfinie Henjamin Constant wurde im Jahre 1 894(?) durch den Ciouverneur des Staates Pará, Lauro Sodré, dem das Land viel neue Unternehmungim verdankt, ins Leben gerufen. Sie ist inmitt'(;lc;iyte Stadt Ourem Kulturzentrum und von ihr aus _orc;ilen Pllanzun”'c;n nadi dc;m Norden, nac;h 'l'c;nluji;'al zu, in den Drwald hincan, wálircaul Cam|)c)s kiinstlidi am .Slrom oc;sdiaffen \vc;rclc;n. Ostlicdi von Ourc;m, nach clc;m Ourupy zu, drin_ii^c;n nur sc;ltc;n brasilianisdie 1 lándler vor, da dic: Indianer dc‘s Ourupy ais \\’ildc“ sr(;rürduel \vc;rclc;n, und c:s wird einca" jrrbsseren Fxj)c;ditic)n bc;dürien, um iibea" dic; \’c;rháltnissc: am Ourupy irenaucaa; Auskunfl zu erlans^c;!!. Dic; jiiiyosle Linic-, auf \veldu:r der Ackc;rbau in clc;n l’r\vald vordringt, isl dic; Palinlinic; Pará l5raoanc;a, von dc;r jc;lzl c;rsi das Stück bis Jambu-assú ') in Petrieb isl, c)bt,dcac;h sic; bc;rc‘its vor mc-hr ais canc;m Jalirzc;lint bc:oc)nncai wurclca 1 lic;r erlc;iditca't dic; Hahn dcai Absalz un!^c;mcán, und wcain einmal dic; im Pau bc-oriOenc; Zwcàolinic- Castanhal .Salinas fca-tiij i^'estelll isl, wird das j^rosse; Drcac;ek zwisdicai Pará - -Pra,oanc,'a, Amazonas und Küsle aus_oic;bii^c;r kultivic:rt wcaalen. Fine intcaisivcaa- Kullur besleln vorca-si nur in dea- Náluvdca' 1 lauptstadl, und bica" wird fasl allcan, wcam aueli in unlca\ocorclnc-tcan Massslabc-, Mandioca, Zuekcaaaihr, Caffec: und Cacaio an^fcibaut. .'\n diese Kullurpllanzcai sind nodi dic; Nutzpalmcai aiJzuschlic;ssc;n, dic; liir das jianzc* Amazonasj^c;biel von nichl zu untca^schátzcauler \\’ichtij,fkeil sind. Der i^ro.sslc; 'IVil alha" cha' 1 láusca', welchc; in clc;n Wdildcaai zc;rstrc;ul lic*}rc;n und dic; Clui[)anas') dea’ iirmc:rcai Tcalc- von .Stadl Pará, sind mil Palmblállc;rn und zwar zumc;isl von Inajá iMa.ximiliana rc-j^da), wo diese niclu vorhaiulcai auch von Pabassú (Atlalc-a spc;ciosa)'*) ocdeckl. Dc;slialb lasst man auch bei Abhaucai und Ausbrenncai dc-s \\’aldc:s dic- Palmeai immer stc-hc-n, ja liei dc-n mc-iste-n Ansii-delunj^cai irilfl man aussc;rdem oc-pllanztc- Palinen. Nc-bc;n Inajfi isl wohl Mirily (Maurilia lle.xuosa) die wichliosle Palnu;, weil aus ihren juni^cn ^láiic-rn, den soj^rc-nannlc-n ( )lhos (;\ujfc*n), dic; .Slrickc: }rcilrc:hl werden, in welche man') dic- lanj^c-n Tabakslanjíc-n, dic- Mcilhos, einrollt, c;s i^ili dc;shalb sc-lbst im Walclc-, wo man .sonsl áussc-rsl wc-ilherzi_ij isl, das Abschneiden von Mirilyblátlern ') |,iinliii-.i'<'>ú > Wiililia siciii>)>|((s\;i. '*) llmiiii. *) In cici .Siiicll wiul rixissú (M.iilic atia satiilfi.i) zn ilicsciii /\vi-ik aics dia ( íc^riicl vnii ') In Hiai-.cni.a, (Jci.itipniú und PinKi-liun^. 2 3 SciELO, cm 13 14 15 16 17 18 19 20 21 34 Culturgfeschichtliclier Aiihang-, auf fremdem Gebiet ais Diebstahl, und an Orten, wo viel 'babak (rebaut wird, ist die wilde Mirity fast ganz verschwunden, so dass die Ilauine zuni Gebrauch u-epllanzt werden müssen. Wki keine Miritys vcirhanden sind, benutzt mau zum Umwickeln Lianen (Cipós), von denen besonders der d'imbo-assú (Carludovãca divergens) verwertct wird. Ausser diesen iu der Hausindustrie verwendeten Palinen werden haufm' weeen ihrer b'rüchte die hier wahrscheinlich auch am Meeresgestade nicht heimische Cocus- palme und die Assahy (Euterpe oleracea) giipflanzt, welch' letztere, eligleich ursprünglich an den .Sumpfwald gebunden, auf dem Festland gedeiht. Wkihrend die b'rüchte der Assahy vielfach mit i^'arinha ais nahrhaftes Cetrank genossen, von Wichtigkeit sind, kommt den übrigen, oft cultivierten b'ruchtbaumen und Pflanzen mit Ausnahme der Bananen nur secundare Bedeutung zu. Ais haufig, namentlich an der Küste gepflanzt, sei noch der Cajúbaum (Anacartlium occidentale) erwahnt, in der Nahe der Stadte züchtet man Ananas in verschiedenen Varietaten, und pllanzt Cupu-a.ssú ('Plieobroma grandiflora), Mamoâ (Carica papa}-a), Abacata (Persea gratissima) und viely andere Pruchtbaume. .So schreitet von Pará aus mit den steigenden Bedürfnissen der .Stadt die Be- bauung des Landes weitef tort. Bis aber die Urwaldmassen zwischen Cjuaiml und Bahnlinie und im áu.ssersten Osten am oberen Cuamá und Curupy auch nur extensiver Kultur zugánglich gemacht sind, müssen noch viel Wkindlungen im .Staate Pará vor sich gehen. Es wird vermutlich einer grósseren Krise in der Kautschuk- und Cummi- produktion bedürfen, ehe die Arbeitskráfte, welche heute im Urwald beim Cummisuchen schnellem Erwerb nachjagen, zu einer Eandarbeit h(;rangezogen werden konnen, die den reichen .Staat aus dem Staate selbst ohne die Einfuhr vom .Süden her ernáhren konnte. 2 3 4 5 6 7 1 j — I -1—1 13 14 15 16 17 18 19 20 (Ví bo Matfua ry ■?VrJ^OURI Salvaterra «animtil CINT íoanne) 1 Quatipup^ |Po "to Salvo Sanearem Nova A/foÇuatí£ufi Almoco en,e\‘ Pinhéi ,'ÜIÜL ! ^^TduBtínv / Tentugal a5B< Trocíc eji ci- l^' (•íuá'- 5>52S.MIGUE S.)0MING|pS OUREM CachoàrOi Síe‘'"'í CachoeirMuv Irituia/J 'Vrcstlicli Ton- Itio ile Jnnriím ITBEUSICIIT STCAUTE des iioi'dostEclveiv Teiles des sta\a\tí;s pa\râ Q^Jídos Marlittilos Mc-vBstnb l; 920.000 Kllompler E rJ£;lni'mig:eTi I I Flutbe7'eic)v Krc — \ Diuieiv czziQ Çu C.'^ Cionpos BMÍI <^rii I I PciTCtKíindstCVV rermiitet ■■ Gri \ I " " beobaclitet A SujTÍbi mg Quarzit Gritth-Scltiefèr iv. IHaJ)Us ■■ Griuiit A Sumhcujdi, Reiscrcaite ^ogriqjluAnutíilt Tou Wagner A De^es.-Letprig SciELO wilde M werden j (Cipós), I ihrer Fri palme ur an den , Assahy ■> kommt c Bananen sei noch züchtet r grandifloi Fruchtba S. bauung ( Bahnlinie Kultur zu sich gehe produktio schnellem reichen S