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THOinAS LINCOLN GASET

LIBRARY 1925

m

REISE NACH MOSSAMBIQÜE.

Sil

MTW

£*-' .NATURWISSENSCHAFTLICHE

\

REISE NACH MOSSAMBIQUE

AUF BEFEHL

SEINER MAJESTÄT DES KÖNIGS FRIEDRICH WILHELM IT

IN DEN JAHREN 1842 BIS 1848 AUSGEFÜHRT

VON

WILHELM C. R PETERS

PROFESSOR DER ZOOLOGIE UND DIRECTOR DES KÖNIGL. ZOOLOGISCHEN MUSEUMS ZU BERLIN.

ZOOLOGIE.

V. INSECTEN UND MYRIOPODEN.

BEARBEITET IN VERBINDUNG MIT KLUG, LOEW, SCHAUM, HAGEN, GERSTAECKER, HOPFFER

MIT FÜNF UND DREISSIG KUPFERTAFELN.

BERLIN

DRUCK UND VERLAG VON GEORG REIMER.

1862.

.•->

*

Vorwort.

XJie vorliegende Abtheilung , welche die Insecten und Myriopoden enthält, ist umfangreicher geworden, als sich Anfangs voraussehen liefs. Dieses, so wie die schwierige Ausführung der Tafeln hat die Herausgabe derselben verzögert, obgleich bereits am 25. October 1855 die ersten vierzig gedruckten Bogen der Königl. Akademie der Wissenschaften vorgelegt und die Diagnosen der meisten Arten in den Monatsberichten der Akademie von 1852 bis 1858 mitgetheilt wurden. Durch das Zusammenwirken mehrerer Fachgenossen , welche in den von ihnen übernommenen Ordnungen der In- secten ganz zu Hause sind, hat dieser Theil, wie ich glaube, einen beson- deren Werth erhalten.

Von der Botanik ist die gröfsere Hälfte bereits erschienen. Der zweite Theil derselben, so wie die Vögel, Amphibien und Fische werden ebenfalls in möglichst kurzer Zeit nachfolgen.

Der Tod hat inzwischen Viele hinweggerafFt , deren beglückende und anspornende Theilnahme entbehren zu müssen mich mit tiefer Trauer und Wehmuth erfüllt.

König Friedrich Wilhelm, dessen erhabener liberaler Unter- stützung das ganze Unternehmen seine Entstehung verdankt, die Königin

vi VORWORT.

D. Maria, welche in gütigster Weise die Ausführung desselben beschützte, Alexander von Humboldt, Johannes Müller, Lichtenstein, Klug, Carl Ritter, durch deren freundschaftliches Wohlwollen der gefafste Plan zur Reife gedieh, sie Alle sind nicht mehr unter den Lebenden.

An dem frischen Grabe des unter Trauer früh gereiften hoffnungsvollen Königs Dom Pedro und seiner jugendlichen Geschwister klagt nicht allein sein Volk, sondern auch die Wissenschaft. Durch die sorgsame Erziehung seines Königlichen Vaters von Kindheit an mit Liebe für die Naturwissen- schaften erfüllt und mit gründlichen, manchen Fachmann beschämenden Kenntnissen ausgerüstet, blieb ihm auch auf dem Throne neben den schweren Sorgen seiner Regierung, der er vor Allem seine Gedanken widmete, ein ernster wissenschaftlicher Sinn. Die Erforschung der africanischen Colonien interessirte ihn auf das Lebhafteste. Möge dem Gefährten seiner Studien und Pläne, Seiner Majestät dem Könige Dom Luiz ein längeres und glücklicheres Leben beschieden sein! Dann dürfen wir hoffen, auch den Plan seines ihm so unerwartet früh entrissenen Bruders und theuersten Freundes, die portugiesischen Besitzungen nach allen Richtungen hin erforschen zu lassen, vollführt zu sehen.

Berlin, im December 1861.

W. Peters.

INSECTEN UND MYRIOPODEN.

Übersicht des Inhalts.

; INSECTA.

DIPTERA. ZWEIFLÜGLER.

Bearbeitet von Dr. H. Loew.

Seite Taf. Fig.

Tipulariae . . . . . . . . 1

L'imnob'w, Meigen

albonotata n. sp. . . . - I. j# Tabanini 2

Tabamis, Linne

latipes Macq

longitudinalis n. sp. .

unilineatas n. sp. . . 3 Mldasii

Midas, Latreille ......

dispar n. sp _ I. 2. 3.

Asilici . . . . . . . ; ; 5

Leptogasler, Meigen ....

stigmaticalis n. sp. . I. 7. Stichopogon, Loew

gigantelkis n, sp. .

punctum n, sp. . . 6 Microstylum, Macquart ... 7

simplicissimum n. sp.

acatirostre n. sp. Stenopogon, Loew ..... 8

manths n. sp. . . . Lapliria, Meigen 9

albicincta n. sp. . . . Hoplistomera, Macquart ... 10

serripes Fabricius.

Anthraciae

Exoprosopa, Macquart . . . .

nigripennis n. sp. .

inaequalipes n. sp. . 11 I. 8.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten.

L 5. 6.

Anthrax, Scopoli . . .

biflexa n. sp. Bombyliarii

Bombylius, Linne . . . ornutus Wiedem. nigribarbus n. sp.

brunnipennis n. sp

laticeps n. sp. . Syrphici .......

Conops, Linne ....

bipunctatus n. sp. Eristalis, Latreille . . .

crassipes Fabr. . Syrphus, Fabricius . . .

Salvlae Fabr.

aegyptius Wiedem. Dolichopodes

Thinophilus, Zetterstedt . calopus n. sp.

Tachinariae

Dejeania, Robineau - Desvoidy

bombylans Fabr. Phorocera, Robineau - Desvoidy

eucalypta n. sp. Sarcophagariae ....

Sarcophaga, Meigen . .

hirtipes Wiedem. Muscariae

Ocliromyia, Macquart . .

Petersiana n. sp.

luteola Fabr. Sp. Calliphora, Macquart . . .

vnarginalis Wiedem Lucilia, Macquart ....

varians Wiedem. . .

guineensis Wiedem. .

Seite

12

Taf.

13

14 15

16

17

18

19

20

21 22

I.

Fig.

9.

4.

a

X

ÜBERSICHT DES INHALTS.

dy

Pyrellia, Robineau - Desvoidy

nndissima n. sp. . Musca, Linne

spec. dub. . . . Idia, Meigen

seriepunctata n. sp. .

eupoda n. sp. .

simnlatrix n. sp. . . Phasiariae

Hyalomyia, Robineau -Desvoi

nasuta n. sp. Antliomyinae ....

Hylemyia, Robineau -Desvoidy

quaterna n. sp. . Coenosia, Meigen . . .

tricliopyga n. sp. .

Immeralls Wiedem.

laevigata n. sp. . Ortalides

Senopterina, Macquart . .

submetallica n. sp Platystoma, Meigen . .

pectoralis n. sp. Tephritides

Dacus, Meigen ....

blstrigaius n. sp. . Diopsides

Diopsis, Linne ....

collaris Westw. . Lauxanidae

Lanxania, Latreille . .

gagaüna n. sp. Ulidia, Meigen ....

smaragdina n. sp. . Hydromyzides ....

Notiphila, Fallen . . .

margaritata Wiedem Psllopa, Fallen ....

tonsa n. sp. . . Heteromyzides ....

Dkhrvmyia, Robineau - Desvoidy

caffra Macquart Chlor op in ae

Crassiseta, v. Roser . . .

pulpata n. sp. .

sp

Seite

23

Taf.

Fig.

24 25

26

27

28 29

30

31

32

33

34

I. 10.

HEMIPTERA. HALBFLUGLER.

Bearbeitet von Dr. H. Schaum.

Pentatomides 35

Callidea, Burmeister ....

Callidea duodecimpunctata . Spliaerocoris, Burmeister . .

pardalinus n. sp. Hotea, Amyot et Serville . .

Gambiae Hope . . . Cydnus, Fabricius ....

nigricans Hope . . Sciocoris, Fallen

centralis Germar . Atelocera, Laporte ....

obsipata Germar . Agonoscelis, Spinola . .

versicolor Fabricius

brachyptera n. sp. Mormidea, Amyot et Serville

terminalis n. sp. . Rliaplügastcr, Laporte . . .

pallescens Germar Stwcliia, Hahn . . . . .

alienata Fabricius .

angularis n. sp. . . CimeXy Linne ......

cincticollis n. sp. Apiosterna, Hope ....

virescens Hope . Aspongopus, Laporte . . .

viduatus Fabricius

costalis Germar Coreides

Midis, Leach, Amyot et Serville

heteropus Latreille .

vldua n. sp. . . . Alydns, Fabricius . .

denüpes Fabricius

jaculus Thunbg. Sp.

proletarius n. sp. . Leptocorisa, Latreille . .

apicalis Hope Gonocerus, Latreille . .

cren'wollis n. sp. Hydara, Dallas ....

tenuicornis Hope . Serinetha, Spinola . .

amicta Germar Lygaeites

Lygaeus, Fabricius ...

militaris Fabricius

elegans Wolff Odontopus, Laporte . . .

sexpunctatus Laporte Pyrrhocoris, Fallen ....

Forsten Fabr. Sp.

Koenigii Fabr. Sp

Seite

35 36

37

38 39

40

41

42

Taf. Fii

II. 1.

IL 2.

IL 3. II. 4.

II. 5.

- IL 6. 43

- IL 7.

44

45

ÜBERSICHT DES INHALTS,

XI

Pyrrliocoris albicollis n. sp.? .

quadriplagiatus n. sp elongatus n. sp. . ßeduvini

Physorliynchus, Amyot et Serville

erythroderus n. sp Lestomerus, Amyot et Serville

aeneicollis n. sp. . Pirat es, Serville, Burmeister .

xanthopus n. sp. . . Cenlruspis nov. gen. . . .

Petersii n. sp. . . Harpactor, Laporte ....

segmeniarius Germar Evagoras, Burmeister . . .

fascla ins Palis. Beauv. Sp Ga igulites .......

Mononyx, Laporte ....

grandicollis Germar Nepides . .

Naucoris, Geoffroy ....

fusclpennis n. sp. Appasus, Amyot et Serville .

nepoides Fabricius Sp. Notonectides

Anisops, Spinola

produclus Fieber

Ful goreil ae

Pyrops, Spinola

punctata Olivier Sp. . Eutroplstes nov. gen. . .

caUlfer n. sp. . . Elamoscells, Spinola . . .

cimlcoides Spinola

Cicadellae

Cercopis, Fabricius ....

areata Walker Sp. . Aphrophora, Germar . .

grisescens n. sp.

Tettlgonia, Geoffroy . . .

albida Walker . .

Selenocephalus, Germar . .

lucidus n. sp. .

Slridulantes

Cicada, Linne ..... neurostieta n. sp. . .

Seilß

45 46

Taf.

Fig.

47

48 49

50

51

52 53

54

55

IL

8.

IL

9.

10.

IL

11.

IL

12.

NEUROPTERA. NETZFLÜGLER. Bearbeitet von Dr. H.Hagen.

Termitina 57

Seile

Taf.

Fig.

Termes, Linne, Hagen . . .

57

bellicosus Smenthman .

59

III.

dirus Klug . . . .

83

IV.

1-8.

trinervius Rambur? . .

85

IV.

9—17.

Hodotermes, LIagen . . . .

86

Mossamhicus n. sp.

IV.

18-21

incertus n. sp. . .

88

IV.

22.

Hemerobioidae

90

Chrysopa, Leach

venusta n. sp. . . ,

V.

1.

Micromus, Rambur . . .

91

timidus n. sp. . . .

V.

2.

Myrmecoleontidae . . .

. 92

Ascalaphus, Fabricius . . ,

laceratus n. sp. .

V.

3.

Palpares, Rambur ....

. 94

citrinus n. sp. . .

. 94.558

VI.

1.

moestas n. sp. . .

. 96

VI.

2.

tristis n. sp. . . .

. 98

VI.

3.

latipennis Rambur .

. 99

Myrmeleon, Linue . . . . " ,

101

leucospilus M. B. .

V.

4.

cjuinquemaculatus n. sp

. 103

V.

5.

inconspieuus Rambur

. 104

Libellulina s. Odonata .

. 105

Libellula, Linne ....

, .

basilaris Palisot Beauv

albipunetata Rambur

flavistyla Rambur .

Agrion, Fabricius . . , .

, 106

glabrum Burmeister .

ORTHOPTERA. GERADFLÜGLER. Bearbeitet von Dr. H. Schaum.

Sp

Forficulariae .... Forficula, Linne . . .

gigantea Fabricius Blattariae . . , . .

Heterogamia, Burmeister

aegyptiaca L.

Perlplaneta, Burmeister .

americana L. Sp. Blatta, Linne ....

strigosa n. sp. Panchlora, Burmeister

maciilipennis n. sp.

poecila n. sp. . Corydia, Burmeister . .

paeifica Coqueb. Sp. Hormetica, Burmeister . .

107

108

a

109

110 111

VII. VII.

1.

2.

XII

ÜBERSICHT DES INHALTS.

Hormeticu portentosa n. sp.

Mantidae ,

Mantls, Linne

fenestrata Fabricius

superstitiosa Fabricius

alticeps n. sp. . . Harpax, Serville ....

ocellata Palisot-Beauv. Sp Spectra

Bacteria, Latreille ....

bituberculata n. sp. Bacillus, Latreille ....

gracilis Burmeister

capensis Serville Achetue

Gryllotalpa, Latreille . . .

africana Palisot Beauv Gryllus, Olivier, Latreille .

membranaceus Drury

bimaculatus De Geer

conspersus n.'sp.

teres n. sp. ... Locustariae

Hetrod.es, Fischer v. W. . .

Petersii n. sp. . . Phaneropiera, Serville . .

amplectens n. sp Cymatomera nov. gen. . .

dentlcollis n. sp. Horatosphaga nov. gen. . .

serrifera n. sp. Conocephalus, Thunberg . .

hastifer n. sp. pungens n. sp.

Saga, Cliarpentier ....

macrocephala n. sp. Acridii

Mesops, Serville ....

abbreviatus Pal. Beauv Truxalis, Fabricius . . .

nasuta Linne Sp.

constricta n. sp. . Poecllocerus, Serville . . .

callipareus . .

roselpennis Serv.

cylindricollis n. sp Chrysochraon, Fischer Frib.

stenopterus n. sp Catantops nov. gen. . . .

melanostictus n. sp. Acridlum, Geoffroy . . .

citrlnum Serville .

aeruginosum Stoll Sp

Seite 111

112

Taf. Fig.

VII. 3.

113 114

VII. 4.

558 114

VII. 5.

116

117

118

VII.

6.

119

VII.

7.

121

,

VII.

8.

122

123

VII.

9.

124

125

VII.

10.

126

VII.

11.

127

VII.

12.

128

VII. 13.

129

VII. A.

1.

130

VII. A.

2.

132

VII. A.

3.

133

1 Q/l

VII. A.

4.

135

VII. A.

5.

136

Acridlum rubellum Serville . . Paracinema, Fischer Frib. . .

bisignatum Charp. Sp. Pachytylus, Fieber, Fischer Fr.

nigrofasciatus Latr. Sp.

tenuicomis n. sp. . . Caloptenus, Burmeister . . .

pulchripes n. sp. Phymateus, Thunberg, Serville .

morbillosus Linne Sp. Petasia, Serville ......

spumans Thunberg Sp. PamphaguS) Thunberg, Burm. .

euryscelis n. sp. . .

loboscelis n. sp. .

haploscelis n. sp. . Chrotogonus, Serville . . . .

hemipterus n. sp. .

Seite

136 137

Taf. Fig.

VII. A.

6.

138

VII. A.

7.

139

140

VII. A.

8.9

141

VII. A.

10.

142

VII. A.

11.

143

VII. A.

12.

COLEOPTERA. KÄFER. Bearbeitet von Dr. F. Klug.

Carabici

Manticora, Fabricius . . .

herculeana n. sp.

scabra n. sp. . . Meg acephala, Latreille, Dejean

(Aptema) regalis Boh Cicindela, Fabricius, Dejean

intermedia n. sp. .

microslicta n. sp.

congrua n. sp.

regalis Dejean Brachinus, Fabricius, Dejean

venator n. sp. . . Graphiplerus, Latreille, Dejean

tristis n. sp. ,

Antlüa, Weber, Fabricius

thoracica Fabricius

circumscripta n. sp.

Burchellii Hope . ,

Petersii n. sp.

Fornasinii Bertoloni

aequilatera n. sp.

(Cypholoba) RanzaniiB

leucospelota B Siagona, Latreille, Dejean

melanaria n. sp. Scarites, Fabricius . .

Molossus n. sp.

superciliosus n. sp.

145

146

VIII. 1. VIII. 2.3.

147 148

149

IX. IX.

X. XII.

1.

2.

1. 1.

150 151

152

153 154

155 156

VIII VIII VIII VIII VIII

VIII. 9. VIII. 10.

ÜBERSICHT DES INHALTS.

Seite

Taf.

Fig.

Scarites morosas n. sp. . .

157

aestuans n. sp

VIII.

11.

bisquadripunctatus Kollai

158

nitidulas n. sp. . . .

Clivina, Bonelli, Dejean .

. 159

grandis Dejean . . ,

antliracina n. sp.

.

rugiceps Klug . .

Tefflus, Leach, Dejean . .

160

Beleg orguei Guerin .

IX.

4.5.

procerus n. sp. . . .

IX.

6.

carinatus n. sp. .

161

IX.

7.

violaceus n. sp. . .

IX.

8.

Calosoma, Fabricius, Dejean

. 162

mossambicense n. sp

Omophron, Latreille, Dejean

. 163.

depressum n. sp. . .

IX.

9.

Chlaenius, Bonneil, Dejean .

aplahis n. sp. . .

IX.

10.

Oodes, Bonneil, Dejean . . ,

164

palpalis n. sp.

validas n. sp

IX.

11.

Angionychus nov. gen. . . .

165

lividus n. sp. . .

166

IX.

12.

Abacetus, Dejean ....

angustatus n. sp. . .

IX.

13.

Feronia, Latreille, Dejean .

. 167

(Argutor) parvula n. sp.

X.

4.

Rhatymns, Dejean ....

melanarius n. sp.

IX.

14.

Platymetopus, Dejean

. 168

picipes n. sp.

Selenophorus, Dejean . . .

ochropus Dejean

atratus n. sp. .

, 169

X.

2.

corvinus n. sp.

dilatatus n. sp. .

170

X.

3.

Bradybaenus, Dejean . . .

pseudoscalaris Bert

XII.

2.

Hypolitlius, Dejean . . .

. 171

lomentosns Dejean

holosericeus Dejear

L

aciculatus Dejean

co n gener Dejean

Harpalus, Latreille, Dejean .

dorsiger n. sp.

X.

5.

Stenolophus, Latreille, Dejean ,

172

: fulvlpes Erichson

promptns n. sp.

X.

6.

Acupalpus, Latreille, Dejean

173

quadripustulatiis n. sp

X.

7.

vittiger n. sp. . . ,

X.

9.

plagifer n. sp. . . .

174

X.

8.

Lasiocera, Dejean . . .

tessellata n. sp. Dytiscldae

Cybister, Curtis, Aube

lateralis Fabricius Sp

immarginahis Fabr. Sp Noterus, Clairville, Aube

imhricatus n. sp. Hypliydrns, Illiger, Latreille

clrcumfiexus n. sp. Gyrinltes

Orectocliilns, Eschsch., Laeord

serlceus Aube . Staphylinii

Philonthus, Leach, Erichson

nitidicolUs n. sp. Paederas, Grav., Erichson .

sabaeus Erichson

luctuosus n. sp. . Buprestides

Sternocera, Eschscholtz . .

Orissa Buquet

lactifera n. sp.

rnonaclia n. sp. Jnlodis, Eschscholtz . . .

splendens n. sp. . . vittipennis Boheman Acmaeodera, Eschscholtz

excellens . . .

consobrina n. sp. Chrysochroa, Dejean . . .

lepida de Laporte Steraspis, Solier, Dejean

aeruginosa n. sp. . Chrysodema, Laporte, Gory

puhiventris Laport

limbata n. sp. . Bupresüs, Dejean, Boheman

perspicillata n. sp.

amaurotica n, sp.

proxima n. sp.

ophthalmica n. sp

consobrina n. sp.

pnpillata n. sp.

pyritosa n. sp.

aliena n. sp. Belionola, Eschscholtz

retiadata n. sp.

nervosa n. sp. . Elaterides

Tetralobus, Serville, Latreille

flabellicornis Lep.

rotundifrons Guerin

XIII

Seite

Taf.

Fig.

174

IX.

3.

175

176

177

178

184

186

X. 10. 11. X. 12.

X. 15.

X. 16.

180

XL

1.

XL

2.

181

XL

3.

182

183

185

XI.

XL

5.

187

XL

6.

188

XL

7.

189

XL

8.

190

XL

9.

191

XL

10.

XL

11.

192

XL

12.

193

XL

13.

194

XL

14.

195

XIV

ÜBERSICHT DES INHALTS.

Dicrepidius, Eschscholtz . . nubilus n. sp. adspersulus n. sp. Pliysorhinus, Eschscholtz, Germ

dubius n. sp. .

Agrypnus, Eschscholtz . .

infuscatus n. sp. .

Cardiophorus, Eschscholtz .

taenlatas n. sp.

vestilus n. sp.

lateritius n. sp. rufescens n. sp.

Lyeides

Lyciis, Fabricius, Guerin trabeatus Guerin . lutissimus Linne Sp. cuspidatus n. sp. . Lampyrides

Luciola, Laporte ....

obscuripennis n. sp.

cisteloides n. sp. . . bimaculata n. sp. . cincticolUs n, sp.

exiguu n. sp. . . . Melyrides

Malacliius, Fabricius . . .

pulcliellus n. sp. . Lymexyloncs

Atractocerus, Palis.-Beauv., Ltr frontalis n. sp.

Histeroides

Hlster, Linne, Fabricius . .

validus Erichson . .

plebejus n. sp. . . . Nitidulariae

Lordites, Erichson ....

grammicus n. sp. . Carpophilus, Leach, Erichson

biguttatus n. sp.

ocliropterus n. sp. mutilatus Erichson

Dermestini

Dermestes, Latreille, Fabricius

vidpinns Fabricius

cadaverinus Fabricius Attagenus, Latreille . . .

gloriosae Fabricius

vestitus n. sp. . Hydrophilii

Acldocerus nov. gen. . . . aplwdioides n. sp. Spliaeridium, Fabricius, Oliviei - apicale Boheman

Seite 195

196

197 198

Taf. Fi?.

199

200 201

XII. 3.

202 203 204

205

XII. 4.

XII. 5.

206

XII.

207

X. 14.

208

XII.

8

209

XII.

9

210

X. 13.

211

X. 10.

212

Coprldes

Ateuclius, Weber, Fabricius .

aeruginosus n. sp. LamarcJiü Mac Leay

infernalis n. sp.

femoralls Kirby Sp.

ebenus n. sp. . . Chalconotus, Dejean . . .

cupreus Fabr. Sp Gymnopleurus, Illiger . . .

splendidus Dejean chlorls n. sp. . tlialassinus n. sp

humeralis n. sp.

ignitus n. sp. . Sisyplius, Latreille ....

infuscatus n. sp. .

atratus n. sp. .

calcaratus n. sp. .

pygmaeus Dejean . Tragiscus nov. gen.

dimidiatus n. sp. Onitis, Fabricius ....

tridens Casteln. . .

Inuus Fabricius Sp. .

Lycophron n. sp. . uncinatus n. sp. .

fulgidus n. sp. . . .

aeruginosus n. sp. Oniticellus, Ziegler . . .

nasicornis Reiche

militaris Illiger .

planatus Illiger .

egregius n. sp. Onthopliagus, Latreille . .

pyramidalis n. sp

rarus Guerin . rangifer n. sp.

Ardea n. sp. .

flavo einet us n. sp

Bosclias n. sp.

lorieatus n. sp.

bicallosus n. sp.

Gazella Fabr. Sp

plebejus n. sp. Alcyon n. sp. .

carbonarius n. sp

discolor n. sp. .

auriculatus n. sp. anomalus n. sp.

cruentatus n. sp.

sugillatus n. sp.

tenuicornis n. sp.

Seite

212

213 214 215

Taf. Fii

216

XII.

11,

217

218

XII.

12.

219

XII.

13.

220

221

XIII.

1.2

222

XII.

14.

223

224

225

XII.

15.

226

XIII.

11.

227

228

XIII.

12.

229

230

231

232

233

234

XIV.

1

235

XIV.

2

236

XIV.

3

ÜBERSICHT DES INHALTS.

xv

Onthophagus crucifer n. sp. . nlgritulus n. sp.

flavolimbatus n. sp castaneus n. sp.

- nltididus n. sp.

seminulum n. sp. Voprls, Geoffroy, Fabricius .

Japetus n. sp.

Rhinoceros n. sp. platycera n. sp. Elphenor n. sp.

Bootes n. sp. .

excavata n. sp. Amyntor n. sp.

evanida n. sp. Jp/iodiidae, Mac Leay

JpJiodws, Illiger, Fabricius .

mar^finico^is Dejean

piapes n. sp. . .

adustus n. sp.

dorsalis n. sp. .

coftne#u£ n. sp. .

cruentus n. sp. cinerascens n. sp. circttmdaftes n. sp.

opatroides n. sp. . Chiron, Mac Leay, Latreille

volvulus n. sp. . .

Orphnidae

Orplmus, Mac Leay . . .

bilohns n. sp. . . Hybosoridae

Hybosorus, Mac Leay . .

arator Illiger Sp.

crassus n. sp. Trogidae ........

Omorgus, Erichson . . .

tuberosus n. sp. Geotrupini

Bolboceras, Kirby .... pallens Klug . .

Oryctidae

Oryctes, Illiger

Monoceros Oliv. Sp.

Boas Olivier Sp. Temnorhynchus, Hope, Burm.

clypeatiis n. sp

Strategidae

Heteronyclms, Dejean, Burmeister

nlger u. sp.

corvinus n. sp

atratus n. sp. Phileuridae, Burmeister .

Seite

Taf.

Fig.

237

XIV.

4.

XIV.

5.

238

XIV.

6.

XIV.

7.

239

m

XIII.

3.4.

XIII.

5.6.

240

XIII.

7.

241

XIII.

8.9.

XIII.

10.

242

243

244

245

246

247

248

249

250

252

XIV. 8.

XIV. 9.

XIV. 10.

XIV. 11.

XIV. 12.

251

XIV. 13. 14.

253

Trionychus, Dejean, Burmeister

bituberculatus n. sp Melolonthldae

Ülitopa, Erichson, Burmeister

Erichsoni n. sp. Cyclomera nov. gen. .

dispar n. sp. - castanea n. sp

Leucopholis, Dejean .

lepidota n. sp. Scliizonyclia, Dejean, Burmeister

africana Cast. Sp

Uvula n. sp.

consobrina n. sp. Trochalus, Laporte . . .

plclpes n. sp. . Phaenomeris, Hope

Bescliii Burmeister Anomala, Burmeister .

lutea n. sp. . brunnea n. sp. . .

luclda n. sp.

niUdicollis n. sp. . Popilia, Leach

bipiinctata Olivier Sp Adoretus, Eschscholtz, Burm.

tarsatus n. sp. . .

sellatus n. sp. . atricapillus n. sp. .

subcostatus n. sp. . Cetoniadae

Dicranorrhina, Hope, Burm.

Derby ana Westw

Ramphorrlüna nov. gen. . .

Petersiana n. sp Amaurodes, Westwood . .

Passer inil Westw. Heterorhina, Westwood, Schaum

altemata n. sp. Plaesiorrhlna, Burmeister

plana Wied. Sp Genyodonta, Burmeister . .

bimaculata"De].Sp DisGopeltis, Burmeister . .

vidiia n. sp. . Phoxomela, Schaum . . .

ahrupta Schaum Oxytliyrea, Mulsant . . .

haemorrlioidalisY&br

amabills Schaum .

luctifera n. sp. Pachnodaf Burmeister . . .

cincta De Geer Sp.

Seite

253 254

Taf. Fig.

257

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259

260

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262 263

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265

266

XV.

1.

255

XV.

Ht K>

256

XV.

4.

XV.

5.

XV. 6.

XV. 7.

XV. 8.

XV. 9.

XV. 10.

XVI

ÜBERSICHT DES INHALTS.

Seite

Pachnoda cuneata n. sp. . . . 266

flaviventris Gory Sp.

cordata Drury Sp. . impresso, Goldf. Sp. . 267

virginea n. sp. . . . Diplognatha, Gory et Percheron,

Burmeister . .

silicea Burmeister .

hehraea Olivier Sp.

Taf. Fi?.

XV. 11.

Fortsetzung bearbeitet von Dr. A. Gerstaecker.

Paussidae

Pmtssus, Linne, Westwood .

Humboldtii Westwood inermis n. sp. . .

Ptiniores

Ligniperda, Pallas . ...

congener n. sp. .

cylindrus n. sp. .

Sinoxylon, Duftschmidt . .

conigerum n. sp. .

Melasoma

Zophosis, Latreille ....

agaboides . .

convex'iüscula n. sp Hyperops, Eschscholtz . .

picipes n. sp. . . Macropoda, Solier ....

reticulata n. sp. Metriopus, Solier ....

platynotas n. sp. Stenocara, Solier ....

araclinoides n. sp. Hcteroscelis, Solier. . . .

lineata n. sp. Euryclwra, Thunberg . . .

trichoptera n. sp. Pogonobasis, Solier . . .

laevigata n. sp.

cribrata n. sp. . Herpiscius, Dejean, Solier .

gracilis n. sp. Cryptochile, Latreille . . .

elegans n. sp.

sordida n. sp. Trachynotus, Latreille . .

sordidus n. sp. Cryptogenius, Solier . . .

inflatus n. sp. .

268

XV. 12. 269

270

271

278

279

280

XV. XV.

XVI. XVI.

XVI.

XVI.

13. 14.

272

273

XVI.

1.

274

XVI.

2.

275

XVI.

3.

XVI.

4.

276

XVI.

5.

277

XVI.

6.

XVI.

7.

XVI. 8.

9. 10.

11.

12.

Moluris, Latreille ....

Pierreti Solier . . Phanerotoma, Solier . . .

Bertolonii Guer.Sp

hirtum n. sp. .

coriaceimi n. sp.

scabricolle n. sp.

carbonarinm n. sp Mkrantereus, Solier . . .

costatus n. sp. . Emyon nov. gen

caelatus n. sp. . . . Gonopus, Latreille ....

exaratus n. sp. . Slizopus, Erichson ....

sulcatiis n. sp. . . Eurynotus, Kirby ....

piinctatostriatus m sp

infernalis n. sp. . Anchophtlialmiis nov. gen. .

silplioides n. sp

denüpes n. sp. Opatnim, Fabricius . . .

aequale Erichson .

prolixum Erichson

angusticolle n. sp. Cossyplms, Fabricius . . .

grandicollis n. sp. Dinoscelis nov. gen. .

Passerinii Bertol. Sp Himatismiis, Erichson . . .

buprestoides n. sp

tessulatus n. sp. Praogena, Castelnau, Agassiz

festiva n. sp. . .

vlridescens n. sp. Lagrlariae

Lagria, Fabricius . . . .

aeruginea n. sp. . . V esicantia

Lytta, Linne

strangulata n. sp. .

lorigera n. sp. . .

velata n. sp. ...

pecioralis n. sp. . . Mylabris, Fabricius . . .

tricolor n. sp. . .

Tettensis n. sp. .

bizonata n. sp.

tripartita n. sp. .

tristigma n. sp. .

serricomis n. sp. .

trifurca n. sp. . .

Seite Taf. Fig.

281

XVI.

13

282

XVI.

14

XVII.

1,

283

XVII.

2.

___

XVII.

3.

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285

XVII.

4.

286

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288

XVII. 5.

289

290

XVII. 6.

291 XVII. 7. 292

XVII. 8.

293

294

XVII.

9.

295

XVII.

10.

296

297

XVII.

11.

298

XVII.

12.

XVII.

13.

299

XVII.

14.

XVII.

15.

300

XVIII.

1.

301

ÜBERSICHT DES INHALTS.

xvn

Myhtbris ruficrus n. sp. . .

pruinosa n. sp. . calenata n. sp. .

lanuginosa n. sp. . Curculionides

Apoderus, Olivier, Schönherr nigripes n. sp. .

Ccocephalus, Schonherr . . latirostris n. sp.

Brachycerus, Fabricius, Schönh

apterus Fabricius

annulatus n. sp.

congestus n. sp.

erosus n. sp. iMicrocerus, Gyllenhal, Schönh

spiniger n. sp. .

ßesckel Schönherr

suhcaudatus n. sp

albiventer n. sp. Spartecerus, Schönherr . .

quadratus n. sp.

capucinus n. sp. Cleonus, Schönherr . . .

hieroglyphiciis Schönh Lixus, Fabricius ....

aethiops Schönherr . Siderodactylus, Schönherr .

fiavescens n. sp Mitophorus nov. gen. . . .

pruinosus n. sp. Aleides, Schönherr ....

exilis Schönherr . .

haemopterus Schönherr

olivaceus n. sp. . . Lepiobaris nov. gen. . . .

castaneus n. sp. . Tetragonops nov. gen. . .

fascicularis n. sp. Heteropus, Schönherr . . .

africanus Schönherr Rhina, Latreille, Schönherr

amplicollis n. sp. . . Rhynchophoms, Herbst, Schönh

phoenicis Schönh Hylesinus, Fabricius . . .

pusillus n. sp. . Longicornia

Acanthopliorus, Serville . .

maculatus Fabr. Sp

Cerambyx, Fabricius . . .

incultus n. sp. . . Callichroma, Latreille . . .

albitarsa Fabr. Sp.

Peters, Reise nach Mossambique.

Seite

Taf.

Fig

301

302

XVIII.

2.

XVIII.

3.

303

XVIII.

4.

XVIII.

304

305

.

XVIII.

6.

306

XVIII.

7.

307

XVIII.

8.

308

XVIII.

9.

309

XVIII.

10

310

311

XVIII.

11

312

XVIII.

12

313

XVIII.

13

314

315

XVIII.

14

316

XVIII.

15

317

318

319 XIX

Callichroma heteroenemis n. sp

leucorhaphis n. sp

ruficrus n. sp. . Closteromerus, Dejean, White

insignis n. sp. Compsomera, White . . .

speciosissima n. sp Stromatium, Serville . . .

barbatum Fabr. Sp Obrium, Latreille ....

murinum n. sp. . . Ceroplesis, Serville, Castelnau

rnililaris n. sp. . Cymatura nov. gen. . . .

bifasciata n. sp. . Rhaphidopsis nov. gen. . .

melaleuca n. sp. Tragocephala, Castelnau . .

variegata Bertol

frenaia n. sp. Zographus, Castelnau . . .

aiilicus Bertoloni

hieroglyphiciis n. sp Sternotomis, Percheron . .

Bohemani Westwood Crossotus, Serville ....

pliimkornis Dejean Niphona, Mulsant ....

obscurator Dejean . Phrissoma, Castelnau . . .

giganteum Guerin Oberea, Mulsant ....

scut ellaris n. sp. . .

pallidula n. sp. . . Chrysomelinae

Sagra, Fabricius, Lacordaire festiva n. sp. ... Clythra, Laicharting, Fabricius

Tettensis n. sp. . .

litigiosa Lacordaire Acolastus nov. gen. . . .

callosus n. sp. Corynodes, Hope ....

Dejeanii Drege Pachnephorus, Redtenbacher

flavipes n. sp. . Colasposoma, Laporte . .

crenulatum n. sp. Pseudocolaspis, Laporte . .

metallica Laporte

Ceralces nov. gen. . . . ferrugineus n. sp. Polysticta, Hope . . .

Seite

Tat.

Fig

320

XIX.

3.

XIX.

4.

321

XIX.

5.

_

XIX.

6.

322

XIX.

7.

323

XIX.

2.

324

325

XIX.

9.

326

327

XIX

10.

XIX.

11.12

328

XIX.

13.

XX.

1.

329

XX.

2.

330

331

Insecten.

338 339

b

XX. 3.

XX.

4

332

XX.

5

XX.

6

333

XX

7

334

XX

8

335

336

337

XX. 9.

XVIII

ÜBERSICHT DES INHALTS.

Polyst'wta confluens n. sp. . Plagiodera, Redtenbacher

egregia n. sp. . . Cerochroa nov. gen. . . .

ruficeps n. sp. . . Galleruca, Fabricius, Olivier

abdominalis Fabr.

festiva Dalman .

divisa n. sp. . . Monolepta, Chevrolat, Reiche

flaveola n. sp.

discoidea n. sp. .

trivialis n. sp. Diamphidia nov. gen. . . .

femoralis n. sp. . Aspidomorpha, Hope, Boheman

quadrimaculata Boh Cassida, Linne, Boheman

teuer a Boheman C occ in ellin ae . . .

Alesia, Mulsant, Olivier

Olivieri Gerst. . Epilachna, Mulsant

Payhulli Mulsant

chrysomelina Muls.

Seite

339 340

341

342

343

344

345

346 347

Taf.

XX. XX. XX.

XX. XX.

Fig.

10.

11.

12.

13. 14.

XX. 15.

XX. 16.

348

LEPIDOPTERA. SCHMETTERLINGE.

Bearbeitet von C. Hopffer.

Sp.

Rhopalocera . . . Pontia, Boisduval .

Alcesta Cram Pieris, Boisduval . . .

Thysa n. sp.

Agathina Cram. Sp.

Severina Cram. Sp.

Mesentina Cram. Sp

Saba Fabr. Sp.

Eanoma n. sp. . .

Simana n. sp. . Anthocliaris, Boisduval .

Tritogenia Klug

Eris Klug Sp.

Jone God. Sp.

Exole Reiche

Pallene n. sp.

Achine Cram. Sp

Theogone Boisd

Antevippe Boisd

Phlegetonia Boisd Idmais, Boisduval ....

Dynamene Klug Sp.

Sp

349

351 352

353

354 356

357 358

XXI. XXI.

7—10. 11. 12.

XXIII. XXIII.

1.

2. 6.

XXI. 1-6.

XXIII. 7.8. 359

360

Sp.

361

Idmais Vesta Reiche . Eronia, Doubleday . .

Cleodora Hübner

Buquetii Boisd.

Leda Boisd. Sp.

Argia Fabr. Sp. Callidryas, Boisduval .

Florella Fabr.

Terias, Swainson

Hecabe L. Sp. .

Desjardinsii Boisd

Brenda Doubld.

Rahel Fabr. Sp

Zoe n. sp. . . Danais, Godart, Boisduval .

Chrysippiis L. Sp. .

Dorippns Klug Sp. . Acraea, Fabr., Latr., Godard etc

natalica Boisd.

Pelraea Boisd. . .

Oncaea n. sp. . . .

Seren a Fabr. Sp.

Cabira n. sp. . . Atella, Doubleday . . .

Phalantha Drury Sp. Junonia, Doubleday . .

Orithya L. Sp. .

Clelia Cram. Sp.

Oenone L. Sp. . Rhadama Boisd

Chorimene Guer Ennica, Hübner ....

natalensis Boisd. Sp. Cyrestis, Boisduval . . .

elegans Boisd. . . Neptis, Fabr., Horsfield, Doubld

Agatha Cram. Sp.

Marpessa n. sp. . . Diadema, Boisduval . . .

Misippus L. Sp. .

dubia Pal. d. Beauv. Godartia, Lucas ....

Eurinome Cram. Sp. Romaleosoma, Blanchard

Neophron n. sp.

Ateriea, Boisduval ....

Theophane n. sp.

Meleagris Cram. Sp. Hanna, Doubleday -Westwood

Theobene D.-Westw.

Achlys n. sp. . . .

Concor dia n. sp. . . Cyllo, Boisduval ....

Sp. Sp.

Seite

Taf.

Flg

361

^

363

XXIII.

9.

364

365

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368

369 XXIII. 10.11.

370

371

XXIII. 12.13.

373 XXIV. 1-4.

375 XXIV. 5—8. 377

378 XXIII. 14.15. 379

380

381

383

XXIV. 9.10.

385

386

XXII. 1. 2.

387

XXII. 7-10. 389

XXIV. 11—14.

390 XXII. 5.6.

391 XXII. 3.4. 392

ÜBERSICHT DES INHALTS.

XfX

Sp

Sp

Cyllo Banksiu Fabr. Sp. . Erebia, Dalman, Boisduval

Panda Boisd. Sp. Mycalesis, Hübner . . .

Eiisiras n. sp. .

Evenus n. sp. . Ypthima, Hübner . .

Asterope Klug Sp. Eurytela, Boisduval . .

Dryope Fabr. Sp. Hypanis, Boisduval

Ilithyia Drury Sp. Amblypodia, Horsfield . .

natalensls Doubd. Sithon, Hübner . . . .

Antalus n. sp. . . Jolaus, Westwood . . .

Orejus n. sp. . .

Gaecuhis n. sp. Chrysophanus, Hübner

Perion Cr am.

Lycaena, Fabricius . . .

Calice n. sp. . .

Telicanus Hübn. Sp.

Sybaris n. sp. . Jobates n. sp.

Osiris n. sp. .

Asopus n. sp.

Ly simon Hübn. Sp Lxwla, Westwood ...

Delegorguel Boisd. Sp. Pentila, Westwood ....

tropicalis Boisduv. Sp Ismene, Swainson, Westwood

Flor est an Cram. Sp. Abantis nov. gen

Tettensis n. sp. . . Pamplüla, Fabricius, Westwood

Philander n. sp

Fatiiellus n. sp.

lugens n. sp. .

inconspicua Bert. Sp

Herllus n. sp. . . Pyrgns, Hübner ....

Diomus n. sp. . .

Vindex Cram. Sp. . Heterocera

Deilephila, Ocbsenheimer

Megaera L. Sp. . Nephele, Hübner ....

Peneus Cram. Sp. . comma n. sp. . . . Acheronüa, Hübner . .

Seite

Taf.

Fig.

392

__

XXV.

1.2.

393

XXV.

3.4.

394

XXV.

5.6.

395

399

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XXV.

7-9.

401

XXV.

10.11

402

XXV.

12—14

403

XXVI.

1—3.

405

XXVI.

4.5.

406

408

XXVI.

6-8.

XXVI.

9-10

409

XXVI.

11.12

410

XXVI.

13-15

411

413

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XXVI.

16.17

416

XXVII.

1.2.

417

XXVII.

3.4.

418

XXVII.

5.6.

419

XXVII.

7.8.

420

XXVII.

9.10

421

422

XXVII. 11. 424 XXVII. 12.

Acheronüa Atropos L. Sp. Arniocera nov. gen. . .

auriguttata n. sp. Syntomis, Ochsenheim er .

bifasciata n. sp. Crocota, Hübner . . .

unicolor n. sp. Egybolis, Boisduval

Vaillanüna Stoll Sp Callimorpha, Boisduval .

bellatrix Dalm Äletis, Hübner ....

Libyssa n. sp. . . Nyctemera, Hübner . .

Leuconoe n. sp.

apicalis Walk. Lacipa, Walker ....

gracilis n. sp. . . Diaphone, Hübner . . .

Sylviana Stoll Sp.

mossambicensis Aganais, Boisduval . .

Aphidas n. sp. . Axylia, Hübner ....

tabida Guen. . . Acontia, Ochsenheimer .

disGoidea n. sp. . Cyligramma, Boisduval

acntior Guen.

Latona Cram. Spirama, Guenee . .

Pynila n. sp. Ophiodes, Guenee . . .

Tettensis n. sp. Grammodes, Guenee . .

stolida Fabr. Sp Trigonodes, Guenee . .

Hyppasia Cram. Remigia, Guenee . . .

Archesia Cram. Sp

var

Sp

Sp

Seite

Taf.

Fig.

424

425

426

XXVII.

13

__

XXVII.

14

427

XXVIII.

1.

428

429

XXVIII. 2. 430

XXVIII. 3.

XXVIII. 4. 5.

431

XXVIII. 6. 7. 432

XXVIII. 8.

433

XXVIII. 9. 434

435

436

437

XXVIII. 10.11.

XXVIII. 12.

438

HYMENOPTERA. HAUTFLUGLER.

Bearbeitet von Dr. A. Gerstaecker.

Apiariae 439

Apis, auct

mellifica L

dorsata Fabr 442

indica Fabr

ftorea Fabr. ..... 443

Xylocopa, Latreille .... 444

flavorufa Deg. Sp. .

b*

XX

ÜBERSICHT DES INHALTS.

Xylocopa luteritia Smith

caffra L. Sp. .

lugubris n. sp. . Anthophora, Latreille . .

flavicollis n. sp Lipotriches nov. gen. . .

abdominalis n. sp Coelioxys, Latreille . .

pusilla n. sp. . Allodape, Lepelletier . .

variegata Smith

facialis n. sp. .'■■ Heriaäes, Spinola . . .

argentata n. sp.

phtliisica n. sp. . Anthidium, Fabricius . .

niveocinctum n. sp Euaspis nov. gen. . . .

rufiventris n. sp. . Megachile, Latreille . .

fclina n. sp.

bombiformis n. sp larvata n. sp. .

chrysorrhoca u. sp

xanthopus n. sp.

curtula n. sp. .

gratiosa n. sp. Nomia, Latreille . . .

vulpina n. sp. .

antlüdioides . .

hylaeoides . Vespariae

Enmenes, Fabricius . .

tinctor Sauss. longirostris n. sp.

plithisica n. sp. .

sanguinolenta n. sp Synagris, Fabricius . .

xanthura Sauss. Bliynckium, Spinola . .

histrionicum n. sp

rubens Sauss.

pulchellum n. sp

luctuosum n. sp. Belonogaster, de Saussure

junceus Fabr. Sp

lateritius n. sp.

elegans n. sp. Polistes, Fabricius . . .

Smithii Sauss.

fastidiosus Sauss. Icaria, de Saussure . .

nobilis n. sp.

Seite Taf. Fig.

444 XXIX. 1.2. XXIX. 3.

445 XXIX. 4.

XXIX.

5.

446

447

XXIX.

6.

448

449

*

450

451

452

453

XXIX.

7.8

454

XXIX.

9.

455

XXIX.

10.

456

XXIX.

11.

457

XXIX.

12.

XXIX.

13.

458

XXIX.

14.

459

XXIX.

15.

XXIX.

16.

460

461

462

XXX.

1.

463

XXX.

2.

464

XXX.

3.

465

XXX.

4.

466

XXX.

o.

467

XXX.

6.

468

___

XXX.

7.

469

XXX.

8.

470

Sp

XXX.

Icaria distigma n. sp. . .

tomentosa n. sp. . Crabronites

Philanthus, Fabricius . .

stygins n. sp.

frontalis n. sp. Cerceris, Latreille .

pictiventris n. sp.

tr'wialis n. sp.

rufocincta n. sp. . Liris, Fabricius ....

haemorrlwidalis Fabr. Lyrops, Illiger, Latreille . .

quadricolor n. sp.

fluctuata n. sp.

sepulcliralis n. sp. Sphegides

Spliex, Linne, Latreille, Lepell

albifrons Fabr. Amvnophila, Kirby, Latreille

lugubris n. sp. .

ferrugineipes Lepell Pelopoeus, Latreille, Fabr., Lep

spirifex Latr. . Chlorion, Fabricius . .

fulvipes n. sp. subcyaneum n. sp

Pompilidae

Pompilus, Fabricius . .

Tamisieri Guer.

morosus Smith . vespertilio n. sp.

fatalis n. sp.

Brentonii Guer.

pulcher Fabr.

irpex n. sp. . Heterogyna . . . . .

Mutilla, Linne, Fabricius

Guineensls Fabr. aestuans n. sp.

Tettensis n. sp.

bilunata n. sp. Meria, Illiger, Latreille

seminifa n. sp. Myzine, Latreille, Smith

cingiäata n. sp. Tiphia, Fabricius . .

pedestris n. sp.

scabrosa n. sp. Scolia, Latreille, Klug

ruficornis Fabr.

melanaria Burm.

cyanea Lepellet.

Seite

Taf.

Fig.

471

XXX.

10

472

- .

XXX.

11

473

474

XXX.

12.

475

476

477

XXX.

13.

478

XXX.

14.

479

480

481

484

485

XXX. 15.

482

XXXI.

XXXI.

483

1. 2

486 XXXI. 3:

- XXXI. 4.5.

487 XXXI. 6.

488 XXXI. 7.

- XXXI. 8. 489

- XXXI. 9. 491

- XXXI. io. 492

493 494

Scolia paräalinu n. sp. . .

thoracica Fabr. Sp. .

fasciatella Klug .

mansueta n. sp. Formicariae

Dorylus, Fabricius, Shuckard

badius n. sp. . . .

diadema n. sp. . . Aenictus, Shuckard . . .

fuscovarius n. sp. . Anomma, Shuckard, Westwood

molesta n. sp. . Ödontomachus, Latreille . .

haematodes Latr Ponera, Latreille ....

foetens Fabr. Sp.

cribrinodis n. sp.

laeviuscula n. sp.

crassicornis n. sp. Hoplomyrmus, Gerstaecker .

schistazeus n. sp Formica, Liane, Fabricius, Latr

longipes n. sp. . .

einet ella n. sp. . Carebara, Westwood . . .

Colossus n. sp. . . Heptacondylus, Smith . . .

eumenoides n. sp Crcmatogaster, Lund . . .

tricolor n. sp. Oecophthora, Heer ....

perniciosa n. sp. Myrmica, Latreille ....

ominosa n. sp. .

atomaria n. sp. Chrysididae

Stilbum, Spinola, Latr., Dahlbom

splendidum Fabr. Sp. Pyria, Encycl. meth., Spinola

Lepelletier . . .

lyncea Fabr. Sp. .

stilboides Spin. . . . Chalcididae

Dirhinus, Dalman ....

eoeeavatus Dalm. Ichneumonides

Pimplay Fabricius, Gravenhorst

concolor Brülle . . Evanlales

Evania, Fabricius, Latreille .

laevigata Oliv. . .

Seite

495 496 497

499

500 501

502

503

504

505 506 507 508 509

510 512

514

515

516

517

518 519

520

ÜBERSICHT DES INHALTS.

T;,r. Fig. Seite

XXXI. 11. Braconides 521

Bracon, Fabricius, Spinola . .

fastidiator Fabr. ... XXXI. 12. 13. flagrator n. sp. . . .

flavoguUatus n. sp. . . 522

jocosus n. sp 523

XXXI. 14. Agathis, Latreille, Nees, Brülle 524

XXXI. 15. lutea Brülle ....

tricolor n. sp

XXXII. 1. Chelonus, Jurine, Nees, Wesmael 525

. Tettensis n. sp. . . . XXXII. 2.

S X I

raf.

Fig.

XXXII. XXXII. XXXII.

XXXII.

XXXII.

4. 5.

6.

XXXII. 8. XXXII. 9. XXXII. 10.

XXXII.

11

XXXIL

12

XXXII.

13

XXXIL

14

XXXIL

15

MYRIOPODA. TACSENDFÜSSER

CHILOPODA.

Scolopendridae 527

Scolopendra, Linne, Newport

mossambica n. sp.

braehypoda n. sp. Trematoptychus nov. gen.

afer n. sp. .

Heterostoma, Newport . .

trigonopoda Leach Sp Geophilidae

Geophilus, Leach, Newport .

bilineatus n. sp. .

529

530 531

XXXIII. XXXIII.

XXXIII.

2. 3.

XXXIII. 4.

CHILOGNATHA

Polydesmidae

Strongylosoma, Brandt . .

aculealum n. sp. Eurydesmus, de Saussure . .

mossambicus n. sp

oxygonus n. sp. Julidae . . . . . .__-...

Spirostreptus, Brandt . . .

gigas n. sp. . .

flavifilis n. sp. .

semihinaris n. sp.

stylifer n. sp. .

ornatus n. sp. .

dimidialns n. sp. Spirobolus, Brandt ....

erassicollis n. sp.

luctuosus n. sp. . Übersicht der Tafeln ....

Nachträge

Alphabetisches Verzeichnis

532 533

535

536 539 541 542 544 546 547 548 551 553 558 559

XXXIII. 5.

XXXIII. 6. XXXIII. 7.

XXXIV. 1.2.

XXXIV. 3.

XXXIV. 4.

XXXIV. 5.

XXXIV. 6.

XXXIV. 7.

XXXIV. 8.

XXXIV. 9.

ALPHABETISCHES VERZEICHNIS.

565

Pyria 519.

lynceu 519.

stilboides 519. Pyrops 51.

punctata 51. Pyrrlwcoris 44.

albicolfis 45.

elongatus 46.

Forsten 44.

Koeni^fii 45.

quadriplagiatus 45.

Ramphorrliina 261.

Petersiana 262. jReduvini 46.

Kemigia 438.

y4rc7iesia 438. Rhaphidopsis 326.

meJaleuca 327. Rhaphigaster 39. 468.

paMesceus 39. Rhatymus 167.

ntelawariws 167. Rhina 317.

ampJicolJis 317. Rhopalocera 349. Rhynchium 465.

ifiistnonicum 465.

Zttcfatoswm 467.

pulcliellum 466.

rubens 466. Rhynchophorus 317.

pfooenicis 317. jRornaleosoma 386.

Neophron 386.

Saaa 128.

macrocephala 128. Saara 332.

festiva 332. Saper da 331. Sarcopliaga 20.

hirtipes 20. Sarcophagariae 20. Scapanatus 247.

Scarabaeus 217. 221. 225. 226. 250.

264. Scarites 155. 159.

aestaans 157.

bisgwadripimdatws 158.

Molossus 155.

morosus 157.

nitichtZus 158.

superciüosus 156. Sclüzonycha 257.

africana 257.

consobrina 257.

livida 257. Sciocoris 37.

centralis 37. Scolia 491. 494.

cyanea 494.

fasciatella 496.

mansueta 496.

melanaria 494.

pardalina 495.

ruficornis 494.

Scolopendra 527.

bracliypoda 529.

mossambica 527. Scolopendridae 527. Scolytus 163. Selenocephalus 55.

faecidus 55. Selenopliorus 168.

atratns 169.

cor inn us 169.

dilatatus 170

o ehr opus 168. Senopf&Hiia 29.

submeZaZZica 29. £erme£7ia 44.

amieta 44. Siagona 154.

nie7a«aria 154. Slderodactylus 311.

flavescens 311. Simblephilus 472. Sinodendron 247. Sinoxylon 271.

comgmmi 271. Sisyphus 217.

atratns 218.

calcaratus 219.

infuscatus 217.

pygmaeus 219. Sitfion 400.

Antalus 400. Spartecerus 309.

cajmciuus 310.

quadratus 309. Spectra 114. Spliaeridium 212.

apicale 212. Sphaerocoris 36.

pardalinus 36. Sphegides 480.

Sp7ie# 468. 474. 477. 480. 481. 494.

albifrons 480. Spirama 435.

Pyrula 435. Spirobolus 54:7.

crassicollis 548.

luctuosus 551. Spiro streptns 535.

dimidiafats 546.

flavißis 539.

£M#«s 536.

omatns 544.

semilunam 541. stylifer 542.

Stapliylinii 177. Stfenocara 275.

arachnoides 275. Stfenocoris 43. StenolopJius 172.

fulvipes 172.

promptus 172. Stenopogon 8.

mantis 8. Steraspis 184.

aeruginosa 184. Sternocera 178.

luctifera 180.

Slernocera monacha 180.

Omsa 178. Stemotomis 330.

Bohemani 330. Stichopogon 5.

gigantellus 5.

punctum 6. Stilbum 519.

splendidum 519. Stizopus 286.

sulcatus 286. Strachia 39.

a7ienata 39.

angularis 39. Strategidae 252. Stridulantes 55. /Stfromathtm 323.

barbatum 323. Strongylosoma 531.

aculeatum 532. Synagrls 464.

xanthura 464. Syntomis 426.

bifasdata 426. Syrplüci 15.

Syrplius 16.

aegyptius 17.

Salviae 16.

Tabanini 2. Tabanus 2.

latipes 2.

longitudinalis 2.

unilineatus 3. Tachinariae 19. Tac7wfs 489. Tachytes 477. Te/ffus 160.

carinatus 161. Delegorguei 160.

procerus 160.

inolaceus 161. Temnorhynchus 251.

clypeatus 251. Tephritides 30.

Terias 365.

Breuda 367.

Desjardinsii 367.

Hecabe 365.

Ka7ie7 368.

Zoe 369. Ter m es 57. 59.

beMicosus 59-

dirus 83.

trinertmts 85. Termitina 57. Termopsis 58. Tetragonops 315.

fascicularis 316. Tetralobus 194.

flabellicornis 194.

rotundifrons 195. Tettigonia 54.

albida 54. Tetyra 35. Thinophilus 18.

cuZopus 18.

>

566

ALPHABETISCHES VERZEICHNIS.

Thynnus 452. Tiph'm 492.

pedestris 492.

scabrosa 493. Tlpulariae 1. Trachusa 451. 454. Truchynotus 279.

sordidus 279. Trag'iscus 220.

. dimidialus 221. Tragocephaht 327.

frenata 328.

variccfof« 327 Tremtttoj)ti/c/nfs 529.

«f«f 529.

Tricfeius 260. Thgonodes 437.

Hyppusla 437.

Trigonosoma 36. Trigonostoma 260. Trionyclms 253.

bitubarculatus 253.

Trochalus 258.

ptüipes 258. Trogidae 249. Tro# 249. TVwaroUs 129.

constricfa 129.

nasuta 129. Tynotoma 44.

17/ifüa 32.

smaragdina 32.

Fesic«nU« 295. Fesp« 464. 468. 470.

J^spariae 462.

Xylocopa 444.

caffra 444.

flavorufa 444.

laterltia 444.

lugubris 445.

rptfwtna 395.

Astßrop« 395.

Zet/tJis 468. Zographus 328.

aitücws 328.

hieroglyphicus 329.

Zop/iosis 271.

agaboidcs 271.

conüß.riH.<?ci(?« 272.

DIPTERA. ZWEIFLÜGLER.

Bearbeitet

von

Dr. HERMANN LOEW.

Tipulariae.

Liiiniobia, Meigen.

Limnobia albonotata, nova spec.

Tafel I. Fig. t.

L, alra, opaca, abdominis basi apiceque melleis; pedes testacei, femorwn tibiarumque apice nee non tarsis totis obscurioribus ; alae nigrae , apice punetis tribus candi- dissimis notatae. Limnobia albonotata. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. der Wissensch. zu Berlin 1852. p. 658.

Sammtschwarz ; der Kopf nebst dem Rüssel, den Tastern und den beiden ersten Fühler- gliedern von derselben Farbe; die braune Fühlergeifsel besteht aus 8 cylindrischen Gliedern ohne Wirtelborsten, von denen die folgenden kürzer als die vorhergehenden sind. Thorax und Schildchen durchaus sammtschwarz. Schwinger schwarzbraun. Der erste Hinterleibsring sammtschwarz; der zweite und dritte röthlich-honiggelb; die folgenden wieder sammtschwarz, nur die sehr feine, an der Spitze ein wenig aufwärts gebogene Legröhre, aufser an der Basis der Oberseite, von fast mehr braunrother, als honiggelber Farbe. Hüften schwarzbraun; Schenkel und Schienen bräunlichgelb mit schwarzer Spitze; Füfse dunkler, gegen die Spitze hin schwarz. Flügel sehr gleichmäfsig schwarz gefärbt, an der. Spitze mit 3 schneeweifsen Punkten, von denen die beiden kleinern am Vorderrande etwas vor der Spitze, der gröfsere aber, welchen eine Längsader durchschneidet, am Hinterrande und unmittelbar an der Flügel-

Peters. Reise nach Mossambique. Jnsecten. 1

2 ZOOLOGIE. INSECTEN.

spitze selbst liegt. Der Verlauf der Flügeladern ist aus der Abbildung zu ersehen. Länge

4 0 Linien. Ein Weibchen aus Tette.

Anmerkung. Wegen des merkwürdigen, abweichenden Fühlerbaues pafst diese Art in keine der Unter- gattungen, welche man zeither von Limnobia abgesondert hat. Sie nähert sich im Bau der Fühler Anisomera einigermafsen , hat aber die geschlossene Diskoidalzelle, die letzterer Gattung fehlt. Ohne Zweifel kann sie als Typus einer neuen Untergattung dienen, deren Errichtung dann zeitgemäfs sein wird, wenn auch das Männchen bekannt geworden ist.

Tabanini.

TabailUS, Linne.

TabanUS latipes, Macquart. Tabanus latipes. Macquart, Dipteres exotiques I. 1. 190.

Die Bestimmung ist nicht zweifelhaft. Der von Hrn. Macquart ausgesprochenen Ver- muthung, dafs diese Art der Tabanus fasciatus des Fabricius sein möge, kann ich nicht bei- treten. Die Art findet sich auch am Senegal und in der Gegend von Port Natal. Aus Tette.

Tabanus longitudinalis, nova spec.

T. 2 einer eus; abdorrten subrufescens , striis guatuor longituclinalibus obscure brunneis; frons foeminae eallo oblongo lineaqae fusiformi signata*

Tabanus longiludinalis. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 658. Aus der Verwandtschaft des Tabanus striatus , sugens, guinensis, dorsilinea u. s. w.; auch mit Tabanus consanguineus Macq. Dipt. eocot. I. 1. 127 und Tabanus subelongatus Macq. Dipt. exot. Suppl. I. 31 verwandt, doch von allen diesen Arten sicher verschieden. Unter- gesicht weifs mit weifser Behaarung. Stirn bis zur Augenecke weifsgelblich ; an dieser be- ginnt die länglich viereckige Stirnschwiele, über welcher noch ein spindelförmiger dunkler Strich steht; die Farbe des parallelen Theiles der Stirn ist gelblich grau. Erstes Fühler^iied schwärzlichgrau, ebenso das zweite; das dritte fehlt. Thorax licht -aschgrau mit 3 breiten, braungrauen Längsstriemen, von denen die mittelste vorn durch eine hellgraue Längslinie ge- theilt ist, während in der hintern Hälfte jeder Seitenstrieme eine fast röthlichgraue Längslinie liegt. Brustseiten licht-aschgrau mit weifser Behaarung. Hinterleib röthlich mit 4 schwarz- braunen Längsstriemen; die beiden mittelsten beginnen nahe am Vorderrande des zweiten Hinterleibsringes; der striemenförmige Raum zwischen ihnen ist grauer als der übrige Hinter- leib gefärbt. Die seitlichen Striemen sind weniger scharf begrenzt und nach vorn hin etwas verwaschen; sie vereinigen sich auf dem sechsten Ringe mit den Mittelstriemen und sind schon auf dem fünften Ringe von ihnen nur noch durch eine Längslinie getrennt. Der letzte Hinter-

DIPTERA. TABANINI. MIDASIL 3

ieibsring ist beiderseits braunschwarz; am Bauche sind auch die beiden vorhergehenden Ringe stark gebräunt. Schenkel schwarz, von weifslicher Behaarung und Bestäubung grau; nur an den vordersten finden sich auch schwarze Härchen; die äufserste Spitze derselben ist röthlichgelb. Schienen röthlichgelb , die Spitze der vordersten in ziemlicher Ausdehnung schwarz. Füfse schwarz. Flügel glasartig mit dunkelbraunen Adern und braunem Randmale; die Spitzenquerader ohne Ast, die Analzelle ziemlich weit vor dem Fitigelrande geschlossen. Länge 7f Linien. Aus Tette.

Tabanus imilineatus, nova spec.

T. 9 einer eus, abdominis linea longitudinali alba; alarum stigma nigricans.

Tabanus uniUneatus. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 658.

Auch diese Art gehört in die nächste Verwandtschaft von Tabanus occidentalis Fabr. und Tabanus taeniotes Wied., welche aber beide amerikanisch sind. Er steht in seiner Gröfse zwischen beiden in der Mitte. Die Stirnschwiele ist von demselben Bau wie bei der vorhergehenden Art und wie bei Tabanus taeniotes, doch die hellbraune Schwiele gleich über den Fühlern etwas gröfser als bei letzterem. Von ihm wie von Tabanus occidentalis unter- scheidet er sich ferner dadurch, dafs die letzten Segmente auf der Bauchseite schwärzlich gefärbt sind und dafs die glasartigen, etwas grau getrübten Flügel ein fast schwarzes Rand- mal haben. Die Vorderschienen desselben sind etwas schlanker als bei jenen Arten und fast bis gegen die Wurzel hin dunkelbraun, während sie bei jenen beiden auf ihrem ersten Drit- theile ziemlich weifslich gefärbt sind. Genauere Angaben lassen sich nach dem sehr defekten Exemplare nicht machen. Länge 5 Linien. Aus Tette.

MidasiL

MidaS, Latreille.

Midas dispar, nova spec.

Tafel I. Fig. 2. 3.

31. flava -cinereus (J% s. flavus ($); thorax striis lateralibus e tribus maculis nigris compositis lineisque duabus intermediis signatus; abdomen nigra - annulatum , in foemina diaphanum; pedes maris brunnei, faeminae flavi.

Midas dispar. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 658.

Männchen: Fühler schwarz, 1| mal so lang, als der Kopf breit ist; die Fühlerkeule etwa halb so lang, als das verlängerte dritte Fühlerglied. Grundfarbe des Kopfs schwarz,

1

#

4 ZOOLOGIE. INSECTEN.

nur neben den Fühlern in ziemlicher Ausdehnung und am hintern Augenrande gelbbräunlich, überall von der ziemlich langen fahlgelben Behaarung bedeckt, Rüssel schwarz, aufwärts ge- bogen, etwa so lang wie die Fühlerkeule. Thorax gelblich- aschgrau mit 3 dunkelgrau- braunen Längsstriemen, deren mittelste durch eine feine Längslinie getheilt ist; Behaarung des Thorax fahlgelblich, vor dem glänzend schwarzen Schildchen fast fächerförmig. Der Hinter- leib hat dieselbe aschgraue Farbe wie der Thorax; der zweite und alle folgenden Ringe mit breiter, die vordem zwei Drittheile des Ringes einnehmender, mattschwarzer Binde, welche gegen den Seitenrand hin plötzlich schmäler wird, so dafs sie diesen nur in der Vorderecke erreicht; der Seitenrand des Hinterleibes ist an den vorderen Ringen schwarzbraun und glän- zend. Bauch schwarzbraun, vorn glänzend, nach hinten hin mit dunkelgrauem Reife. Be- haarung des Hinterleibes vorn länger und fahlgelblich, nach hinten hin kürzer und fast schwarz. Beine pechbraun; die Hinterschenkel recht merklich verdickt, auf der Unterseite mit % Reihen starker Dornen. Flügel glasartig mit gelbbraunen Adern, die Randrippe schwarzbraun. Länge 8 Linien.

Bei dem Weibchen sind die hellen Stellen des Kopfs von gelblicher Farbe, seine Be- haarung weifslicher, als bei dem Männchen; die beiden ersten Fühlerglieder gröfstentheils rostbraun, auch der Rüssel sehr viel kürzer als bei dem Männchen, so dafs er nicht aus der Mundöffnung hervorragt. Die Grundfarbe des Thorax ist bei ihm gelber, die Schulterecken kastanienbraun; die dunkeln Striemen sind viel schärfer gezeichnet und glänzend schwarz, die Theilung der Mittelstrieme ist schärfer und das Hinterende der Seitenstrieme bildet einen abgesonderten, glänzend schwarzen Fleck. Die Behaarung des Thorax fällt besonders vor dem Schildchen, am Hinterrücken, so wie an den ßrustseiten und den Hinterhüften durch ihre weifse Farbe auf. Das Schildchen ist zum gröfsten Theile kastanienbraun. Der Hinterleib ist durchscheinend honiggelb und überall glänzend; auf dem verkürzten ersten Hinterleibsringe liegt eine überall gleich breite, etwa die vordere Hälfte einnehmende schwarze Querbinde; die folgenden Ringe haben ebenfalls eine schmale schwarze Vorderarmsbinde, welche sich aber gegen den Seitenrand hin so erweitert, dafs sie nicht nur den ganzen Vorderwinkel ausfüllt, sondern daselbst nur den äufsersten Hinterrand freiläfst; an dem vorletzten Rinae wird dieser seitliche, erweiterte Theil der Binde undeutlich und am letzten Ringe ist über- haupt keine deutliche Zeichnung mehr wahrzunehmen. Die Farbe des Bauches ist schwarz- braun, geht aber auf den letzten Ringen in das Gelbe über. Die Behaarung des Hinterleibes ist überaus sparsam und kurz, so dafs er nackt erscheint, nur auf dem letzten Ringe ist sie deutlicher, aufrecht, etwas nach vorn gerichtet, schwarz. Die Beine braungelb, nur die Spitze der nicht verdickten Hinterschenkel fast pechbraun; die Dornen auf der Unterseite der Hinterschenkel schwächer als bei dem Männchen. Flügel etwas gebräunt, an den Adern mit schmaler, aber sehr deutlicher Bräunung, so dafs sie viel dunkler als die des Männchens aussehen. Länge 8 bis 9 Linien. Aus Inhambane.

Asilici.

Leptogaster, Meigen. Leptogaster stigmaticalis , nova spec.

Tafel I. Fig. 7.

L.; thorax laevis > nitidus, obscure badius ; facies, mystax , pleurae et scutellum al- bescunt ; alae subhyalinae basi flavescentes, stigmate distinctissimo nigro-brunneo-

Leptogaster stigmaticalis. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 658. Untergesicht gelblichweifs schimmernd mit für diese Gattung ziemlich dichtem, weifsem Knebelbarte. Rüssel und Taster schwarz. Fühler hell kastanienbraun; die beiden ersten Glieder und der nackte Griffel dankler als das dritte Glied. Oberseite des Thorax dunkel kastanien- braun, ziemlich glänzend, quer nadelrissig, mit 3 schwarzen, von der Grundfarbe wenig ab- stechenden Striemen, von denen die seitlichen vorn, die mittelste hinten verkürzt. Die Gegend über der Flügelwurzel und vor dem Schildchen, dieses selbst, so wie der gröfste Theil der Brustseiten und die Hinterhüften mit schneeweifsem Schimmer und weifsen Härchen bedeckt. Hinterleib schwärzlich, am Seitenrande vorn weifs, weiter hinten graulich; die einzelnen Ab- schnitte desselben mit feinen grauen Hinterrandssäumen, von denen der des viertletzten Ab- schnittes etwas breiter ist. Bauch schwarzexau. Vorder- und Mittelschenkel roth, die äufserste Spitze derselben schwarz; Vorder- und Mittelschienen an der Aufsenseite strohgelb, sonst schmutziggelb, auf der Vorderseite mit brauner oder schwarzer Längslinie; die Hinterschenkel sind an der Basis strohgelb, dann roth, die äufserste Spitze aber und ein grofser Wisch auf der Ober- und Innenseite schwarz; Hinterschienen bräunlichgelb, auf der Aufsenseite fast strohgelb; auf ihrer rechten und linken Seite eine Längslinie und ihre ganze Spitze schwarz. Füfse schwarz, oder braunschwarz; der gröfste Theil ihres ersten Gliedes, zuweilen auch die Wurzel der folgenden Glie- der braun; Klauen schwarz, grofs; keine Zwischenklaue. Die Flügel haben von der Wurzel bis zur Mitte eine gelbbräunliche Färbung, welche sich dann ganz allmählig in das Wässrigbraune verliert; die Adern dunkelbraun, das Randmal deutlich schwarzbraun. Länge 6^ 7 Linien. Inhambane.

•ew.

Stichopogon, Lo<

Stichopogon gigantellus, nova spec.

St. c? grisens, abdominis cingulis sex latis, albis, aequalibus, tenuiter interruptis.

Stichopogon giyantellus. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 658. Leider liegen mir von dieser durch ihre robustere Gestalt und erheblichere Gröfse ausgezeichneten Art der Gattung Stichopogon nur die Fragmente eines Exemplares vor, doch

6 ZOOLOGIE. INSECTEN.

werden sie wohl ausreichen, die Art kenntlich zu charakterisiren. Kopf weifsgrau mit sehr vertiefter Stirn; die beiden ersten Fühlerglieder bräunlich; das dritte fehlt. Untergesicht breit Der Knebelbart nur auf den Mundrand beschränkt, hellbräunlich. Thorax und Schildchen gelblich weifsgrau; die doppelte Mittelstrieme und die aus zwei grofsen Flecken zusammen- gesetzten Seitenstriemen nur angedeutet. Der Hinterleib erscheint, wenn man ihn von vorn beleuchtet, tiefschwarz, die zweite Hälfte jedes Ringes aber von einer schneeweifsen , gleich breiten Querbinde bedeckt, welche in der Mitte durch eine schmale schwarze Linie unter- brochen ist. Wenn man ihn dagegen von vorn beleuchtet, so erscheint er hellgrau und zwar die vordere Hälfte jedes Ringes heller, als die hintere ; auch erkennt man dann, dafs die Grund- farbe der hintern Hälfte jedes Ringes bräunlichroth ist. Die männlichen Genitalien (wenn sie un- verletzt sind) sehr klein und verborgen. Beine rothbräunlich mit weifslichen Borstchen ; die Unter- seite der Schenkel, die Spitze der Schienen und die Füfse schwarzbraun. Die Flügel sind glasartig mit wässrigbräunlicher Trübung und braunen Adern. Länge 5 Linien. Männchen aus I n h a m b a n e.

StidlOpOgOn punctum , nova spec.

St. hrunnescente - einer eus ; alae einer eo-hyalinae, puncto minuto nigro distinetissimo signatae.

Stichopogon punctum. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 658.

Stirn braungrau; Hinterkopf und Untergesicht weifs bereift; Knebelbart weifslich; die Borsten auf dem Scheitel und in der Ocellengegend schmutzig weifslich. Fühler schwarz. Oberseite des Thorax graubraun mit undeutlichen Zeichnungen; Brustseiten oben mehr grau, unten weifslich bereift. Schildchen graubraun, sparsam mit zarten, weifsen Härchen besetzt. Hinterleib schwärzlich, etwas glänzend; der erste Ring grau; der zweite Ring mit schmaler, in der Mitte weniger deutlicher, grauer Vorderrandsbinde und einem feinen Hinterrandssaume von derselben Farbe; der dritte Ring nur mit grauem Hinterrandssaume; der vierte und fünfte Ring mit graulichweifser, in der Mitte schmal, aber scharf unterbrochener Vorderrandsbinde und mit grauem Hinterrandssaume ; beides auf dem fünften Ringe schmäler als auf dem vierten; die beiden folgenden Ringe schwarz, ihre Hinterrandssäume kaum deutlich; der letzte Abschnitt, und bei dem Männchen auch die auf ihn folgende Decke der Genitalien, weifslich bereift. In mancher Richtung nimmt die schwarze Farbe des Hinterleibes, besonders am Seitenrande und auf den letzten Ringen, einen braunen Schein an. Bauch schwärzlich. Schenkel schwarz mit weifser Bereifung; die vordersten und mittelsten dicker, als die hintersten. Schienen von der Wurzel aus braungelb oder mehr rothgelb, die Spitzenhälfte schwarz, das Ende ziemlich verdickt. Die Füfse schwarz; die Dornen an den vordersten und mittelsten meist schmutzig weifs- lich, an den hintersten meist schwarz. Flügel zwar glasartig, doch mit deutlicher, wässrig brauner, bei dem Weibchen dunklerer Trübung; da, wo die Spitzenquerader sich beugt, liegt ein kleiner, völlig schwarzer Punkt in dem Zwischenräume vor ihr und zum Theil noch auf ihr selbst; die

DIPTERA. ASILICI. 7

vierte Hinterrandszelle ist ziemlich weit offen, die Analzelle etwas vor dem Flügelrande geschlossen. Länge %\ 3 Linien. Aus Inhambane.

MicrOStyllim, Macquart.

Microstylum simplicissimum, nova spec. M. tf totum obscure flavo-cinereum; facies tota barbata ; alae hyalinae, venis versus

mar gittern posteriorem multo tenuioribus ; cellula prima posterior clausa. Microstylum simplicissimum. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 658. Überall von dunkelaschgrauer, in das Gelbliche ziehender Farbe, welche so ziemlich der von Asilus rusticus gleicht. Untergesicht und Stirn breit; die rauhe Behaarung des ersteren geht allmälig in den dichten fahlgelblichen Knebelbart über. Die Behaarung an Kinn, Backen und Hinterkopf ist weifslicher. Rüssel schwarz, Taster braun mit fahlgelblicher Be- haarung. Fühler fast rostroth. Die Oberseite des Thorax hat eine ziemlich deutliche, durch eine hellere Linie halbirte Mittelstrieme, aber kaum deutliche Seitenstriemen. Über der Flügel- wurzel, vor dem Schildchen und an dessen Hinterrande stehen lange fahlgelbliche Borsten; übrigens ist die Behaarung des Thorax ziemlich kurz, auf der Mitte meist schwärzlich, sonst fahlgelblich. Der Hinterleib hat am Vorderrande des zweiten Ringes einen Gürtel etwas nach vorn gebürsteter, fahlgelber Härchen; sonst ist er auf der Oberseite mit äufserst kurzen gelben Härchen, doch durchaus mit keinen Borsten besetzt; eine Zeichnung ist auf seiner Oberseite nicht zu erkennen. Die Unterseite ist etwas glänzender und zeigt in gewisser Richtung eine überaus feine, dunkle Mittellinie. (Die männlichen Genitalien fehlen dem einzi- gen Exemplare.) So sehr die Grundfarbe der Beine von den vielen gelben Härchen und gelblichen Borsten verdeckt wird, bemerkt man doch deutlich, dafs die Grundfarbe der Schenkel auf der Unterseite braun, sonst schwarz, die der Schienen bis gegen die Spitze hin braun, die der Füfse aber wieder schwarzbraun ist. Flügel glasartig mit sehr wässrig braunem Farbentone; Flügeladern dunkelbraun, in der Nähe des Hinterrandes viel feiner; die erste Hinterrandszelle geschlossen. Länge gegen 4 0 Linien. Aus Inhambane.

Microstylum acutirostre, nova spec.

Tafel I. Fig. 5. 6.

M. thorax brunneo cinereus, striis nigris nitidis , lateralibus e maculis duabus com- positis , intermedia duplici; abdomen fulvescens , ad basin et ab annulo quinto nigrum; alae nigricantes. Microstylum acutirostre. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissesch. zu Berlin 1852. p. 658.

Männchen und Weibchen einander ähnlich, in der Färbung des Hinterleibes verschie- den. Untergesicht schmäler als bei der vorigen Art, mit seidenartigem, blafsmessinggelblichem

8 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Schimmer, völlig kahl. Der Knebelbart besteht aus einigen wenigen, sehr langen und starken Borsten am Mundrande, bei denen einige kürzere Haare von derselben Farbe stehen, unter die sich auch hellere mischen, ja die bei dem Männchen zuweilen sämmtlich hell sind. Taster schwarz mit ziemlich langer schwarzer Behaarung. Rüssel schwarz, verhältnifsmäfsig lang und spitz. Fühler schwarz mit schwarzen Haaren, bei minder ausgefärbten Exemplaren die bei- den ersten Glieder oder die ganzen Fühler rothbraun. Stirn glänzendschwarz, schwarzhaarig, am Augenrande und unmittelbar über den Fühlern gelbschimmernd. Hinterkopf mit fahlgelb- licher Behaarung, oben mit schwarzen Borsten. Thorax bräunlichaschgrau mit glänzend schwarzen Striemen; die Mittelstrieme besteht aus 2 Striemen, welche durchgehen und vorn und hinten divergiren; die seitlichen bestehen aus 2 hintereinander liegenden Flecken. Die kurze dichte Behaarung des Thorax, so wie die längern Borsten, welche gegen sein Hinter- ende hin stehen, sind schwarz; ebenso sind die kurze und sparsame Behaarung des Schildchens und die Borsten an seinem Hinterrande schwarz. Der schlanke Hinterleib ist sehr kahl; der erste Ring schwarz mit ochergelbem Hinterrande, der zweite, dritte und vierte ganz ochergelb, doch der zweite bei dem Weibchen fast immer mit schwarzer Basis; der Seitenrand dieser Ringe bei beiden Geschlechtern mit feiner schwarzer Linie; die folgenden Ringe und die Genitalien schwarz; der fünfte Ring bei beiden Geschlechtern mit schmalem, gelbem Hinter- randssaume, bei dem Männchen gewöhnlich auch am Vorderrande noch in einiger Ausdehnung gelb gefärbt. Die ziemlich rauhe Behaarung der männlichen Genitalien ist ochergelb gefärbt. Die Färbung des Bauches stimmt mit der der Oberseite überein. Beine schwarz, ein grofser Theil der Hinterschienen stets, ein ansehnlicher Theil der Vorder- und Miltelschienen nur bei weniger ausgefärbten Exemplaren braun. Behaarung und Bedornung der Beine, aufser an der äufsersten Schenkelbasis schwarz. Flügel von sehr gleichmäfsiger, rauchschwarzer Fär- bung; die erste Hinterrandszelle geöffnet, Länge 4 0 41 Linien. Aus Inhambane.

Anmerkung. Diese und die vorhergehende Art repräsentiren die beiden Gruppen, in welche die Gattung Microstylum zerfällt und die sich besonders leicht durch die starke Behaarung, oder die Kahlheit des Untergesichts unterscheiden,

Stenopogon., Loew.

Stenopogon mantis, nova spec.

St. obscure flavido-cinereus ; fades angustissima ; femora antica basi müde incrassata, fere trigona, subtus spinosissima ; tibiae anticae intus nigrospinosae, reliquis cras- siores; cellula alarum posterior tertia brevis et lata, quarta longe ante marginem alae clausa.

Stenopogon mantis. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 259.

Von dunkler, gelblichaschgrauer Farbe, wie viele Asilusarten. Untergesicht äufserst schmal, besonders nach oben hin, gelbgraulich; die fahlgelbliche Behaarung desselben geht in

DIPTERA. ASILIGI. 9

den Knebelbart über, welcher dieselbe Färbung hat. Rüssel und Taster schwarz, letzterer mit fahler Behaarung. Fühler (drittes Glied fehlt) schwarz und schwarzhaarig. Stirn schwarz, in der Ocellengegend mit schwarzen Haaren. Die Zeichnung des Thorax gleicht derjenigen der Asilusarten, ist aber an dem vorliegenden Exemplare nicht deutlich. Die Behaarung des Seiten- randes und die Borsten fahlgelblich; die sparsame Behaarung auf der Mitte meist schwarz. Hinterleib unansehnlich aschgrau, am Seitenrande heller grau; der sechste, siebente und achte Ring etwas dunkler, auf der Oberseite mit einem gemeinschaftlichen, schmutzig orangegelben, wenig auffallenden Flecke. Hinterschenkel schlank, schwarz; Mittelschenkel kürzer, schwarz mit rother Spitze; Vorderschenkel von derselben Färbung, an der Basis plötzlich aufserordent- lich verdickt, dann bis zur Spitze hin wieder sanft ausgeschweift, also fast dreieckig; auf der Unterseite dicht mit starken, schwarzen Dornen besetzt. Diesem merkwürdigen Baue der Vor- derschenkel entspricht der Bau der Vorderschienen, welche ebenfalls merklich verdickt und auf der Innenseite mit schwarzen Dornen bewehrt sind, welche zwischen die der Mittelschenkel eingreifen. Mittel- und Hinterschienen sind von einfachem Baue, letztere viel länger als erstere; alle sind schwarz mit schmutzig rother Wurzel; ihre Behaarung und Bedornung ist grofsen- theils fahlgelb. Füfse schwarz. Flügel deutlich braungrau getrübt, an der Wurzel und um die Adern an der Mitte des Vorderrandes mehr gelbbraun; die dritte Hinterrandszelle kurz und breit, die vierte schon weit vor dem Flügelrande geschlossen. Länge 6 Linien. Tette.

Iiaphria, Meigen.

Laphria albicincta, nova spec.

L. tf tota atra, nitida; femora postica valde incrassata; cellula prima posterior longe

ante alae marginem clausa. Laphria albicincia. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 659.

Etwa von der Körpergestalt der Laphria fimbriata; überall glänzend schwarz, nur der hintere Augenrand und der Hinterrand des zweiten bis sechsten Hinterleibsringes weifs. Be- haarung des Kopfes überall lang, auf der Mitte des Hinterkopfes schwarz, auf Stirn und Scheitel weifslich mit einzelnen schwarzen Haaren; Knebelbart oben schwarz, der untere Theil dessel- ben, sammt dem Backen- und Kinnbarte, weifslich. Das erste Fühlerglied hat, aufser einigen schwarzen, nur weifse Haare. Die längern Haare und Borsten auf der Oberseite des Thorax und auf dem Schildchen sind schwarz; dazwischen finden sich schwerer bemerkbare, sehr kurze und mehr anliegende weifse Härchen; wenig bemerkbarer grauweifser Schimmer bildet auf der Oberseite des Thorax eine Zeichnung. Brustseiten glänzend schwarz mit undeutlicher grauschimmernder Binde. Die Oberseite des Hinterleibes ist mit überaus kurzen schwarzen Härchen besetzt; auf den weifsen, sich an den Seiten erweiternden Hinterrandssäumen ist die Behaarung weifslich und in der Nähe des Seitenrandes auch ziemlich lang. Die männlichen

9 Peters, Reise nach Mossambique. Insecten,

10 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Genitalien sind von mäfsiger Gröfse, glänzend schwarz, gröfstentheils weifs behaart. Beine ganz schwarz, die Hinterschenkel aufserordentlich verdickt; die Behaarung der Hüften weifs; die der Schenkel schwarz, doch auf der Oberseite der hintersten, so wie auf der Unterseite der andern zum gröfsten Theile weifslich; auf der Unterseite der Hinterschenkel ist sie kurz geschoren und ebenfalls schwarz. Die Behaarung und Beborstung der Schienen ist aus Schwarz» und Weifs so gemischt, dafs das Weifs auf der Aufsenseite und an den vordem Schienen mehr vorherrscht. Flügel glasartig mit graubraunem Farbentone und dunkelbraunen Adern; die erste Hinterrandszelle ist weit vor dem Flügelrande geschlossen. Tette.

Hoplistomera, Macquart.

Hoplistomera serripes, Fabricius.

Die Bestimmung ist völlig unzweifelhaft. Die Exemplare aus Mossambique sind merk- lieh kleiner, als sonst gewöhnlich.

Anthraciae.

ExoprOSOpa, Macquart.

Exoprosopa nigripemris , nova spec.

E. g ? nigricans, tola tomento obscure aureo nitente teeta, quod in thorace brunnescit ; alae totae aequaliter nigro-infumatae, cellulis submarginalibus quatuor.

Exoprosopa nigripennis. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissenscb. zu Berlin 1852. p. 659.

Diese Art ist so kenntlich, dafs sich, obgleich von ihr nur ein zerfallendes Exemplar vorliegt, doch noch eine genügende Beschreibung herstellen läfst. Sie gleicht im ganzen Körperbau, im Verlauf des Flügelgeäders und in der Färbung der ostindischen Exoprosopa Sphinx Fabricius so sehr, dafs sie leicht mit ihr verwechselt werden kann. Stirn dunkel- braun, der vordere Theii derselben und das ganze Untergesicht mit bronzebraunem Filze be- deckt. Fühler ganz schwarz. Die Grundfarbe des Körpers ist schwarzbraun, auf dem Schildchen mehr braun; er ist überall von äufserst dunkelgoldfarbigem, oder vielmehr bronzefarbigem Filze bedeckt, dessen Färbung auf dem Thorax sehr in das Braune übergeht. Beine braun- gelb, Füfse fast schwarzbraun. Die Flügel haben eine sehr gleichmäfsige, dunkle, schwärzlich- rauchbraune Färbung, welche sich nur in der Spitzengegend etwas verdünnt; an der Wurzel und am Vorderrande ist diese Färbung am dunkelsten und keineswegs zeigt sich daselbst, wie bei Anthrax Sphinx, eine hellere, mehr gelbbraune Färbung. Länge 6 Linien. Inhambane.

DIPTERA. ANTHRACIAE. 11

Exoprosopa inaequalipes, nova spec.

Tafel I. Fig. 8.

jE. nigra; thoracic latera postice, abdominis latera antice albovillosa ; scutellum magna- que utrinque abdominis macula rufescunt; alae hyalinae, ad basin et ad marginem anteriorem, nee non ad venas transversas obscure brunneo pietae; cellulae sub- marginales tres.

Exoprosopa inaequalipes. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 659. Sie ähnelt in der Flügelzeichnung der Anthrax? punctata, mit welcher sie sonst keine Verwandtschaft hat. Kopf schwarz, etwas glänzend, am hintern Augenrande weifs schimmernd; die Stirn und das stumpf kegelförmige Untergesicht schwarzhaarig, auf letzterem mit unter- mischten anliegenden, weifsen, wenig bemerkbaren Härchen. Rüssel schlank, etwas aus der Mundöffnung hervorstehend; Taster fadenförmig, länger als gewöhnlich, schwarz, schwarzhaarig. Fühler schlank, schwarz, der gröfste Theil des ersten und die Oberseite des zweiten Gliedes braunroth; der dünne Griffel so lang als das dritte Fühlerglied. Thorax schwarz, schwarz- haarig, vorn und am Seitenrande scheinen braune Haare gestanden zu haben; die Schüppchen sind weifs behaart. Schildchen kastanienbraun, an der Basis schwarz, schwarzhaarig. Die Grundfarbe des Hinterleibes ist schwarz, eine grofse Seitenmakel und der Bauch vom vierten Ringe an hell kastanienbraun; der erste Hinterleibsring an den Seiten weifshaarig; der zwTeite mit einem grofsen, aus ziemlich anliegenden und ziemlich langen platten Härchen gebildeten silberweifsen Seitenflecke; auf dem dritten Ringe ein eben solcher, aber kleinerer Fleck; auf dem vierten Ringe sind keine weifsen Schuppenhärchen zu finden; auf den 3 letzten Ringen sind sie sehr kurz und erstrecken sich bindenartig weit nach der Mitte. Die Behaarung des Hinterleibes ist am Seitenrande und in der Aftergegend ziemlich lang und schwarz; am Bauche ist sie vorn weifs, hinten schwarz. Beine dunkel kastanienbraun, schwarz behaart und be- schuppt; die mittelsten und ganz besonders die vordersten sehr kurz, so dafs der ganze Tarsus dieser letztern kaum so lang ist, als das erste Glied der hintersten Füfse. Flügel glasartig, dunkelbraunadrig; Flügel wurzel bis zum dritten Theile der Analzelle, eine den dritten Theil der Flügelbreite einnehmende Vorderrandsstrieme und ansehnliche Flecke um die Queradern schwarz- braun; charakteristisch ist eine grofse, völlig glashelle und besonders ebene Stelle, welche die ganze zweite Hälfte der Wurzelzelle ausfüllt; in der Diskoidalzelle sind die beiden nach der Spitze hin gelegenen Drittheile und ein Punkt ganz an der Basis derselben völlig glas- hell; die Vorderrandsstrieme ist in der Gegend vor der mittlem Querader heller braun. Länge: 5^ 6^ Linien. Aus Inhambane.

'2

*

12 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Anthrax , scopoii.

Anthrax biflexa, nova spec. Tafel I. Fis. 9.

A. cf nigra, nigropilosa, abdominis segmentis basi albo-tomentosis ; alae oblique dimi- diatim nigrae, punctis duobus discretis nigris.

Anthrax biflexa. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 659.

Sie gleicht grofsen Exemplaren von Anthrax aethiops sehr, unterscheidet sich aber sogleich durch die Gleichmäfsigkeit und den ununterbrochenen Zusammenhang der schwarzen Färbung an der Flügelwurzel. Diese reicht im Hinterwinkel viel weiter als bei jener, ist hier verwaschen, läuft dann schräg nach vorn, so dafs sich ihr die breite schwarze Säumung der Querader wie ein kurzer, dicker, nach hinten gerichteter Haken anschliefst, und schärft sich dann gegen den Vorderrand hin ganz so, wie bei Anthrax aethiops aus; auch die beiden gesonderten schwarzen Punkte haben dieselbe Lage, wie bei dieser; die Spitzenquerader hat in der Nähe der Wurzel einen kleinen, zurückgehenden Ast und ist jenseit ihrer Hauptbeugung noch einmal stark geschwungen, was bei Anthrax aethiops durchaus nicht in gleicher Weise der Fall ist. Färbung, Bjehaarung und Körperformen wie bei Anthrax aethiops, nur steht am Seitenrande des ersten Hinterleibsringes unter den weifsen Haaren ein sehr starker Büschel schwarzer Haare; auch ist der Bauch ganz schwarz und überall mit ansehnlicher schwarzer Behaarung besetzt; die schmalen, silberweifsen Binden am Hinterrande des zweiten, dritten und vierten Ringes sind deutlicher als bei jener; der Silberfilz der darauf folgenden Ringe zeigt keinen Unterschied. Auch die äufsern Genitalien zeigen viel Aehnliches mit denen der Anthrax aethiops, nur ist die dicke Basis der abwärts gerichteten Griffel kürzer und diese selbst dafür etwas länger. Länge: Linien. Aus Lette.

Bombyliarii.

BombylhlS, Linne.

BombyÜUS OmatUS, Wiedemann. BombyMus ornatus. Wiedemann, Aufsereuropäische zweiflügelige Insecten. I. p. 345.

Die Bestimmung scheint mir nicht zweifelhaft, doch will ich zu genauerer Orientirun« be- merken, dafs nur die äufserste Basis der Flügel braunschwarz ist, die Gegend bis zu den ersten Queradern hin mehr kaffeebraun. Die vordere Basalzelle ist viel länger, als die hintere, die erste Hinterrandszelle aber weit vor dem Flügelrande geschlossen, so dafs die beiden am Hinterrande hin- laufenden Queradern diesem parallel sind und in einer Flucht laufen. Länge 2| Linien. Inhambane.

DIPTERA. BOMBYLIARIL 13

Bombylius nigribarbus, nova spec.

B. c? laete flavo-villosus , pilis ohscurioribus intermixtis omnino nullis, frons et facies pilis nigris.

Bombylius nigribarbus. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 659.

Grundfarbe des Körpers schwarz, nur am Schildchen braun. Thorax und Hinterleib sind überall mit dichter, gleichlanger, lebhaft gelber Behaarung bedeckt, unter welcher sich kein einziges anders gefärbtes Haar befindet. Stirn und Untergesicht mit ausschliefslich schwar- zer Behaarung bedeckt, unter welcher sich auf letzterem ein sehr versteckter, gelbbräunlicher Schimmer zeigt; die Behaarung des Kinnes ist gelblichweifs, die des Hinterkopfes mit der des übrigen Körpers gleichfarbig. Die Augen stofsen oben fast zusammen. Rüssel und Fühler schwarz, erstere etwas länger als der Hinterleib, letztere mit sehr schmalem dritten Gliede. Beine gelb, gegen das Ende hin dunkler, die Wurzel aller Schenkel geschwärzt. Flügel glas- artig mit ziemlich hellbraunen Adern, an der Basis des Vorderrandes mit dichter gelber Be- haarung und am Rande selbst mit schwarzen Härchen. Die beiden Wurzelzellen von gleicher Länge; die erste Hinterrandszelle weit vor dem Flügelrande geschlossen, doch in einem spitzen Winkel, so dafs die beiden den Hinterrand begleitenden Queradern zwar ziemlich in einer Flucht liegen, aber nach der Flügelspitze hin mit dem Hinterrande convergiren. Länge: Linie, wenn die Behaarung an Kopf und After nicht mitgemessen wird, mit dieser 4 Linien. Aus Inhambane.

Bombylius brunnipennis, nova spec.

B. 2 validus, lutescente-villosus, pilis ohscurioribus nullis; alae ad basin et ad marginem anteriorem obscure flavo-brunneae , qui color versus apicem et marginem posteriorem in einer eum vergit; cellulae basales aequales; cellula prima posterior clausa, apice acutangula. Bombylius brunnipennis. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 659.

Die Grundfarbe des Thorax schwärzlichaschgrau, die des grofsen Schildchens braun, die des Hinterleibes schwarz. Die etwas rauhe Behaarung dieser robusten Art ist am Thorax überall von einer zwar nicht sehr matten, aber doch etwas fahlen Farbe, ohne alle Beimischung dunklerer Haare; bei unverriebenen Exemplaren scheint sie auf der Mitte des Thorax kurz geschoren zu sein; über der Flügelwurzel und auf dem Schildchen ist sie fast borstenartig. Stirn und Hinterkopf sind schwärzlichgrau, der übrige Theil des Kopfes braungelb. Die Be- haarung des Hinterkopfes und der breiten Stirn ist gelb, bei unverriebenen Exemplaren auf der Mitte der letzteren wohl mehr braun; auch stehen auf beiden Seiten derselben einige aufgerichtete schwarze Haare. Die gelbe etwas sparsame Behaarung des Untergesichts ist ziemlich kurz, nur ganz am Mundrande geht ihre Farbe in das Braunschwarze über. Taster kastanienbraun; Rüssel schwarz, so lang wie der Körper. Beine rothgelb, von der feinen,

14 ZOOLOGIE. INSECTEN.

anliegenden Behaarung gelblich schimmernd; die Füfse dunkler. Flügel an der Wurzel und am Vorderrande dunkelgelbbraun, was sich nach der Spitze und nach dem Hinterrande hin ganz allmählig in ein ziemlich dunkles Grau abschattirt; die beiden Basalzellen gleichlang, die vordere fast kürzer als die hintere; die erste Hinterrandszelle weit vor dem Flügelrande, doch unter ziemlich spitzem Winkel geschlossen, so dafs die beiden den Hinterrand begleitenden Queradern nicht ganz in einer Flucht liegen und gegen die Flügelspitze hin mit ihm conver- siren; an der Basis des Vorderrandes finden sich ziemlich lange schwarze Haare, hinter ihnen dichte gelbe Behaarung Länge: fast k\ Linie ohne die Behaarung. Aus Tette.

Bombylius laticeps, nova spec.

B. 9 robnstus, aureo-tomentosus , ad latera faciei, thoracis et abdominis albo-tomentosas;

frans latissima. Alae pure hyalinae ; cellula basalis anterior posteriori aliquantulum

longior; cellula posterior prima clausa , acutangula. Bombylius latkeps. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 659.

Das einzige, leider sehr verriebene Exemplar dieser sehr eigenthümlichen Art glaube ich, trotz der Zerstörung des letzten Hinterleibsringes, mit Bestimmtheit für ein Weibchen er- klären zu dürfen. Es gleicht in seiner Körpergestalt mehr einer der plumpern Mulio- Arten, oder selbst einer Corsomyza , als einem 'Bombylius, kann aber, schon der genäherten Fühler wegen, nicht in die Gattung Mulio gestellt werden. Ich habe nur unter den neuholländischen Bombylius -Arten einige von ähnlicher Gestalt gesehen. Die Grundfarbe des Körpers ist überall grauschwarz. Stirn sehr breit, überall mit anliegendem, goldgelbem Filze bedeckt, welcher sich über den Scheitel und von da noch ein Stück an dem hintern Augenrande fortsetzt; aufser diesem Filze hat der ganze obere Theil des Hinterkopfs gelbe, die Stirn dagegen feine schwarze Behaarung, letztre überdiefs auf jeder Seite noch einige, nach vorn gerichtete, schwarze Borsten. Fühler schwarz, das erste Glied grau bestäubt; die beiden ersten Glieder unterseits mit einigen schwarzen Härchen; das dritte Glied sehr schlank, erheblich länger, als die beiden ersten zusammen, mit deutlichem Griffel. Rüssel schwarz, kaum so lang als der Thorax ohne das Schildchen. Untergesicht auf der Mitte mit goldgelbem Filze und feinen schwarzen Här- chen; an den Seiten mit dickem, schneeweifsem Filze, welcher sich über das Kinn auf den Hinterkopf und hier am Augenrande fortsetzt; der Untertheil des Hinterkopfs ist aufserdem weifs behaart. Die Oberseite des Thorax und Schildchens scheint überall dicht mit goldgelbem Filze bedeckt gewesen zu sein; über der Flügelwurzel, vor dem Schildchen und an dessen Hinterrande finden sich lange, schwarze Borsten. Die Behaarung der Brustseiten ist nur oben gelblich, sonst schneeweifs. Der Hinterleib ist eiförmig; der erste Ring hat eine abstehende, graugelbliche Behaarung; die folgenden Ringe scheinen ganz und gar von einem anliegenden Filze bedeckt gewesen zu sein, welcher auf dem ersten und auf der Mitte der folgenden Ringe goldgelblich, sonst aber weifslich gewesen sein mufs; ob dieser Filz die Hinterränder der Rin

ge

DIPTERA. BOMBYLIARII. SYRPHICI. 15

frei gelassen hat und ob er auch an den Seiten des vierten Ringes vorhanden gewesen ist, iäfst sich nicht mehr erkennen; wohl aber bemerkt man, dafs am Hinterrande jedes Ringes eine dichte Reihe ziemlich ansehnlicher schwarzer Borsten gestanden hat. Beine schwarz, die Schenkel und die Aufsenseite der Schienen mit schneeweifsem Schimmer. Flügel vollkommen glasartig, die Adern dunkelbraun, die Flügelbasis bis zu den Queradern gelbbraun; auch die Vorderrandszelle hat ein gelbbräunliches Ansehen, was wohl vorzüglich von der helleren Fär- bung der Hülfsader herrührt; die vordere Wurzelzelle ist etwas länger, als die hintere; die erste Hinterrandszelle ist nicht weit vom Flügelrande unter einem sehr spitzen Winkel ge- schlossen, wobei noch der ganz besondere Umstand eintritt, dafs die hintere Ader, welche sonst zur Querader wird, nach dem Hinterrande läuft und dafs die vordere Ader sich auf sie aufsetzt; der Vorderrand der Flügel ist an seiner Basis gar nicht erweitert, aber doch gold- gelb behaart. Schliefsiich will ich bemerken, dafs die goldgelbe Behaarung keineswegs irgendwo einen metallischen Schimmer hat. Länge: 5 Linien. Aus Tette.

Syrphici.

CoilOpS, Linne.

Conops bipimctatUS, nova spec.

Tafel I. Fig. 4.

C $ rufo-testaceus, tarsis nigris ; caput flavum, ad antennarum latus utrinque puncto nigra signatum.

Conops bipunctatüs, Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 659.

Von bräunlichröthlicher Farbe, ziemlich hell. Kopf gelb, jederseits neben den Fühlern ein tief schwarzer Punkt; über den Fühlern eine längliche braune Stelle und in jeder der Untergesichtsgruben ein braunes Strichelchen. Fühler bräunlichroth ; das schlanke dritte Glied fast so lang als das zweite, an der Basis ziemlich brennend roth, an der Spitze braun; der Fühlergriffel schwarz, sehr spitz, sein erstes Glied nach unten hin nur wenig erweitert. Rüssel sehr lang, bräunlichroth, gegen die Spitze hin dunkelbraun. Obers-eite des Thorax ohne jede dunklere Zeichnung. Eine weifs schimmernde Strieme steigt von der Flügelwurzel bis auf die Mittelhüfte herab; eben solchen weifsen Schimmer zeigen die Vorder- und Hinterhüften; die Gruben neben dem Schildchen haben dagegen einen messinggelblichen Schimmer. Der Hinter- rücken schimmert vorn weifs; unter diesem Schimmer zeigt sich ein etwas dunkleres Fleckchen. Der Hinterleib ist von derselben Farbe wie der Thorax und zeigt ebenfalls keine dunklere Zeichnung, aufser auf dem dritten und vierten Ringe, auf denen sich ganz nahe am Hinterrande eine nach der Seite hin ganz spitz auslaufende, dunkelbraune Querlinie findet; der nach unten hin in eine sehr lange Klappe verlängerte fünfte Abschnitt ist oberseits sehr schmal; die drei

16 ZOOLOGIE. INSECTEN.

ersten Abschnitte zeigen auf den Hinterecken einen weifsgelben Schimmer; der sechste und siebente Ring sind gröfstentheils mit messinggelbem, doch wenig dichtem Schimmer bedeckt. Schenkel und Schienen von der Farbe des übrigen Körpers; Hinterschenkel gerade, an der Basis nicht verdickt; alle Schienen auf der Aufsenseite silberweifs schimmernd; die Füfse ganz schwarz. Flügel am Vorderrande bis zur dritten Längsader bräunlichgelb, welche Farbe von der Gegend der gleich hinter der dritten Längsader liegenden kleinen Querader an in ein ziemlich dunkles Graubraun übergeht; die Zelle hinter der dritten Längsader und unmittelbar vor der kleinen Querader ist glashell; die Zelle unmittelbar jenseits dieser Querader ist in ihrer Wurzelhälfte graubraun und zeigt auch an ihrer Spitze eine ähnliche Trübung, sonst aber ist sie glashell; die fünfte Längsader ist von einer braunen Linie begleitet; eine bräunlichgelbe Linie begleitet auch die sechste Längsader. Länge: 5 Linien. Aus Inhambane.

EristaÜS , Latreille.

Eristalis crassipes, Fabricius. 2

Diese zuerst am Cap entdeckte Art ist bis weit in das nördliche Africa verbreitet, ihr Vor- kommen in Mossambique deshalb ein keineswegs auffallendes. Von der Insel Mo ssambique.

SjrphuS j Fabricius.

SyrphllS Salviae, Fabricius.

& 2 flavus , thoracis dorso aeneo , äbdominis cingulis quatuor angustissimis nigris ; frans foeminae angu&tissima.

Stirn für ein Weibchen überaus schmal, besonders oben; sie ist von lebhaft metallischer, fast bronzegelber Farbe, oben und unmittelbar über den Fühlern metallisch violett, welche Farbe bei veränderter Lage sich über ihre ganze Länge ausbreitet. Fühler klein, gelb; das dritte Glied derselben oval, oberseits braun. Untergesicht gelb glänzend, an den Backen fast perl- mutterglänzend, die untere Hälfte desselben scharf vortretend. Die Oberseite des Thorax metallisch erzgrün, der Seitenrand und der obere Theil der Brustseiten gelb; der untere Theil der letztern metallisch graublau. Der Thorax ist mit lebhaft gelber, das Schildchen dagegen zum allergröfsten Theile mit sckwarzer Behaarung besetzt. Hinterleib elliptisch, hinten zuge- spitzt, flach, lebhaft gelb; am Hinterrande des zweiten bis sechsten Ringes eine schmale sehr scharf begrenzte, tiefschwarze Hinterrandsbinde; die 3 ersten dieser Binden sind überall gleich- breit, die beiden letzten gegen den Seitenrand hin schmäler. Bauch einfarbig selb. Die schlanken Beine gelb, nur die Füfse etwas dunkler. Flügel mit sehr deutlicher, wässrigbrauner Trübung; die Zelle zwischen dem Vorderrande und der Hülfsader gelblich, die zwischen der

DIPTERA. SYRPHICI. 17

Hülfsader und der ersten Längsader gelbbraun; die dritte Längsader etwas geschwungen.

Länge: 5 Linien. Aus Inhambane.

Anmerkung. Fabricius hat als in Sierra Leona einheimisch einen Syrphus unter dem Namen Syrphus Salviae beschrieben; eine andere nordafricanische Art beschreibt er als Syrphus ericetorum. Beide Arten hat er im Systema antliatorum pag. 250 miteinander vereinigt. Hr. Wiedemann, Auf sereuropäische zwei- flügelige Insecten IL pag. 122, ist ihm darin gefolgt, glaubt aber, dafs Fabricius in der Angabe des Vaterlandes geirrt habe und überträgt deshalb den Namen auf eine von ihm näher beschriebene javanische Art. Schwerlich ist diese von Wiedemann beschriebene Art mit der einerlei, welcher Fabricius den Namen Syrphus Salviae ertheilt hat und sie wird deshalb wohl einen neuen Namen erhalten müssen. An der Identität des oben näher beschriebenen Syrphus mit dem ächten Syrphus Salviae des Fabricius zu zweifeln, ist kein genügender Grund vorhanden. Ein Zweifel, den die Ansicht der Fabricius'schen Typen vielleicht zu gleicher Zeit zu lösen im Stande ist, ist der, ob Fabricius seinen Syrphus ericetorum wirklich mit Recht mit seinem Syrphus Salviae vereinigt hat; Grund zum Zweifel gibt der Umstand, dafs er dem Syrphus ericetorum nur 3 schwarze Hinterleibsbinden zuschreibt, während er ausdrücklich sagt, dafs Syrphus Salviae auf jedem Hinterleibsringe einen schwarzen Hinterrandssaum habe, so wie der fernere Umstand, dafs in Nordafrica allerdings ein Syrphus vorkömmt, auf den diese Angabe vollkommen pafst.

Syrphus aegyptlUS, Wiedemann. tf

Syrphus aegyptius, Wiedemann, Aufsereuropäische zweiflügelige Insecten. II. pag. 133.

Völlig übereinstimmend mit von Wiedemann selbst bestimmten ägyptischen Exemplaren meiner Sammlung. Wiedemann glaubt, dafs diese Art mit Syrphus scutellaris Fabr. identisch sein könne und wird darin wohl Recht haben. Die verschiedene Farbe der Binden an den Brustseiten scheint lediglich von der gröfsern Vollständigkeit der auf ihnen stehenden weifsen Behaarung herzurühren, da ich sie bei weniger verriebenen Exemplaren stets heller sehe. Wiedemanns Beschreibung dieser Art enthält einige Unrichtigkeiten, welche zu Irrthümern Veranlassung geben können. Zu der bei ihm vorangehenden Beschreibung des Weibchens habe ich zu bemerken, dafs nicht der untere, sondern der obere Rand des dritten Fühlergliedes gebräunt ist; die Brustseiten haben aufser dem Flecke, welcher das Unterende der strohgelben Binde bildet, hinten gerade unter dem Schwinger noch einen ebenso gefärbten Fleck, die strohgelben Hinterleibsbinden liegen nicht an der Wurzel der Hinterleibsabschnitte, sondern nur in der Nähe derselben; die Basis jedes Abschnittes ist schwarz; auch ist bei dem Weib- chen die erste gelbe Binde stets in der Mitte verschmälert und die dritte sanft ausgerandet. Zu der Beschreibung des Männchens mufs bemerkt werden, dafs es in der Färbung der Ober- seite des Thorax meist mit dem Weibchen völlig übereinstimmt, sich von ihm aber auch noch durch den Mangel der schwarzen Stirnlinie unterscheidet. Nicht selten hat die vierte, zuweilen schon der hintere Theil der dritten schwarzen Hinterleibsbinde bei ihm eine braune Farbe; alle diese schwarzen Binden, selbst die so verblafsten, zeigen stets eine Spur von blauem Schimmer, welcher sich oft bis zu dem schönsten Stahlblau steigert. Der von Herrn Macquart (Diptera exotica Suppl. I. 134) beschriebene Syrphus natalensis scheint nichts anderes als eine solche Varietät zu sein. Aus Inhambane.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 3

18 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Dolichopodes.

ThinophÜUS, Zetterstedt.

ThinophÜUS calopUS, nova spec. Th. laete viridis, opacus, antennis, palpis pedibusque luteis, tarsis nigro-annulatis.

Thinophilas calopus. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 659.

Metallisch hellgrün, wegen der Bestäubung ohne Glanz. Stirn breit, besonders oben, daselbst nicht merklich vertieft, bei dem Männchen nur wenig schmäler als bei dem Weibchen; die Ocellen bilden einen Höcker. Die metallisch hellgrüne Farbe der Stirn ist an den meisten Stellen von der Bestäubung bedeckt. Ganz dasselbe gilt von der Färbung und Bestäubung des üntergesichts, welches ganz unten eine schwache, zuweilen durch dunklere Färbung mehr auffallende Querleiste hat, Taster breit, schaufeiförmig, gelb mit weifsen Härchen, auf dem dicken Rüssel, welcher die überaus grofse Mundöffnung schliefst, aufliegend. Fühler klein, bräunlichroth ; ihr drittes Glied besonders klein, gerundet, am Rande kurz und dicht behaart, mit einer schwarzen, an ihrer Wurzel dicken, dann aber allmählig sehr verdünnten Rücken- borste. Oberseite des Thorax, besonders vorn, mit brauner Bestäubung bedeckt, an den ge- wöhnlichen Stellen mit weder sehr langen, noch zahlreichen schwarzen Haaren. Grundfarbe der Brustseiten meistentheils grün, zum Theil dunkelgrau, überall weifslich bestäubt. Schildchen von der Färbung des Thorax, am Hinterrande stets mit 2 von einander entfernten schwarzen Borstchen. Hinterleib ebenfalls metallisch hellgrün, was aber von weifslicher Bestäubung matt gemacht und am Seitenrande und am ganzen Bauche völlig verdeckt wird, so dafs diese ein ganz greises Ansehen haben. Die Behaarung des Hinterleibes ist zerstreut und kurz; nirgends finden sich längere schwarze .Haare. Die äufsern Genitalien des Männchens sind so klein und so untergeschlagen, dafs man es ohne eine genauere Untersuchung für ein Weibchen halten mufs. Hüften schwärzlich, nur die äufserste Spitze etwas heller; die weifsliche Bestäubung macht sie lichtgrau. Beine röthlichgelb, die vordersten Schenkel an der Basis merklich ver- dickt; Füfse ziemlich bleichgelb mit schwarzer Spitze sämmtlicher Glieder; an den vordersten Füfsen ist das erste Glied fast so lang wie die 3 folgenden zusammen, an den mittelsten so lang wie die 4 folgenden, an den hintersten aber kaum länger als das zweite Glied und un- bewehrt. Das Männchen unterscheidet sich von dem Weibchen in der Bildung der Beine dadurch, dafs bei ihm die Verdickung der Vorderschenkel etwas stärker und die Unterseite aller Schenkel länger behaart ist; diese Behaarung ist an den Hinterschenkeln besonders lang und schwarz; auf der Unterseite der Mittelschenkel findet sie sich nur an der Basis, während auf dem letzten Drittheile eine Reihe rückwärts gerichteter, schwarzer Dörnchen steht. Flügel schmal und lang, glasartig mit graulichem, in der Nähe der Wurzel in das Braune übergehen- dem Farbentone; hintere Querader auf der Flügelmitte, etwas gebogen; der letzte Abschnitt

DIPTERA. DOLICHOPODES. TACHINARIAE. 19

der vor ihr liegenden Längsader nur äufserst sanft geschwungen. Länge: 2 bis 2^- Linien. Aus Inhambane.

Tachinariae.

Dejeania, Robineau-Desvoidy.

Dejeania bombylans, Fabricius.

Nur ein Männchen. Es hat ein sehr abweichendes Ansehen, ist aber doch nichts als eine Varietät dieser weit verbreiteten Art. Die ganze Oberseite des Thorax hat die gelbe Farbe, welche sonst nur die Seitenränder desselben zu haben pflegen; der gemeinschaftliche schwarze Fleck des ersten und zweiten Hinterleibsringes fehlt ganz; der schwarze Fleck an der Basis des dritten Ringes ist nur durch eine rostbraune Färbung angedeutet; die übrigen Flecke des Hinterleibes sind nicht schwarz, sondern rostbraun. Aus Inhambane.

_ PhorOCera, Robineau-Desvoidy.

Phorocera eucalypta, nova spec. Th. oblonga, atra, nitida: alae hyalinae; tegularum candidarum posterior permagna. Phorocera eucalypti*. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 659.

Von glänzend tiefschwarzer Farbe und etwas gestreckter Körperform. Das Untergesicht gerade herabgehend, der vordere Mundrand etwas aufgeworfen und weifslich. Weifser Schimmer deckt das Untergesicht und die Seiten der Stirn, während die schmale Mittelstrieme der letztern braunschwarz ist. Stirn jederseits mit einer Reihe starker, aufgerichteter, schwarzer Borsten, welche bis auf die Mitte des Untergesichts herabläuft; jederseits am Mundrande eine starke Borste und eine Reihe schwächerer Borstchen. Die langen schwarzen Fühler reichen bis zu dem aufgeworfenen Mundrande herab; das schlanke dritte Glied derselben ist etwa 5 mal so lang als das zweite; die schwarze Fühlerborste ist zweigliedrig, das erste Glied verhältnifs- mäfsig ziemlich lang. Die Augen sind deutlich behaart. Taster so lang wie die Mundöffnung, braunschwarz, schwarzhaarig. Die Behaarung des Kinns ist schwarz, unten am Hinterkopfe stehen aber nur weifsliche Härchen. Der schwarz behaarte Thorax hat auf der Oberseite nur einen kaum bemerkbaren weifslichen Reif, der am Seitenrande und auf den Brustseiten ein klein wenig deutlicher wird. Das Schildchen ist überall glänzend schwarz. Auf dem Hinterleibe liegt hinter dem ersten und zweiten Einschnitte eine äufserst zarte, weifsschimmernde Quer- linie, von denen die vordere sich bei günstiger Beleuchtung zu beiden Seiten weiter über den Abschnitt verbreitet. Die auf den Bauch umgeschlagenen Seiten des zweiten und dritten Ringes schimmern in der Vorderecke lebhaft weifs. Erster Hinterleibsring ziemlich verkürzt; am Hinter-

3*

20 ZOOLOGIE. INSECTEN.

rande des zweiten Ringes 2, am Hinterrande. des dritten und auf dem vierten Ringe, viele schwarze Borsten. Schüppchen weifs, das hintere sehr grofs. Beine schwarz, schwarzborstig. Flügel glas- artig schwarzadris an der Wurzel etwas gebräunt; Spitzenquerader aufser an ihrer Wurzel gerade, in den Flügelrand auslaufend; hintere Querader geschwungen. Länge Linien. Aus Tette.

Sarcophagariae.

SarCOphaga, Meigen.

SarCOphaga hirtipes, Wiedemann.

Eine absolute Sicherheit in der Bestimmung dieser Art ist ohne eine genaue Vergleichung der typischen Exemplare wohl schwerlich zu erlangen, da zu viele, einander sehr nahe ste- hende Arten concurriren. Aus Inhambane.

Muscariae.

Ochromjia, Macquart.

Ochromyia Petersiana, nova spec.

0, cT thorax viridi-aeneus, polline densissirno flavescens, opticus; abdorrten obscure testaceum, margine segmentorum posteriori lineaque intermedia longitudinali tenaissima nigris.

Ochromyia Petersiana, Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 660.

Diese besonders interessante Art pafst nicht recht gut in gegenwärtige Gattung, noch weniger freilich in irgend eine andere. Ihre systematische Stellung ist überhaupt schwer zu ermitteln; während sie die Körperform und Färbung einer Tachina hat, hat sie zugleich die langgefiederte, an der Spitze aber nackte Fühlerborste der Sarcophaga- Arten; in der Behaarung des Hinterleibes gleicht sie den Muscarien. Die Grundfarbe der Stirn und des Hinterkopfs ist schwärzlich; die des Untergesichts, des Kinns und der Backen gelbbräunlich; der ganze Kopf ist mit gelbem Schimmer bedeckt; nur an der untern Augenecke findet sich eine davon freie, braun erscheinende Stelle. Stirn für ein Männchen breit, jederseits mit einer Reihe nicht sehr starker, schwarzer Borsten; die Stirnstrieme bildet eine schmale, braunschwarze Linie, welche sich oben in 2 noch feinere Linien spaltet. Untergesicht gegen den Mundrand hin etwas vor- gezogen; jederseits am Mundrande eine starke, schwarze Knebelborste und eine Reihe viel schwächerer Borstchen. Taster so lang wie die gestreckte, schmale Mundöffnung, gelbbraun, am Ende fast etwas löffeiförmig. Fühler ganz dunkelbraun, das dritte Glied schmal und etwas über 3 mal so lang als das zweite, auf welchem ein einzelnes aufgerichtetes Haar steht; die

DIPTERA. MUSCARIAE. 21

Fühlerborste dankelbraun, am Grunde lang gefiedert, an der Spitze aber nackt. Grundfarbe des Thorax sehr dunkel mit metallischgrünem, zuweilen mit kupferrothem Glänze, welcher durch die den ganzen Thorax bedeckende gelbe Bestäubung hindurch nur bei einiger Aufmerksamkeit bemerkt wird; bei ganz von vorn auffallender Beleuchtung bemerkt man 2 kurze, breit keil- förmige, vom Vorderrande ausgehende Striemen von dunklerer Farbe; bei ganz von hinten einfallender Beleuchtung sieht man dagegen drei vorn und hinten abgekürzte, vorn fein linien- förmig anfangende Striemen, von denen die beiden seitlichen nach hinten hin lang gespalten sind. Färbung und Bestäubung des Schildchens wie die des Thorax; beide schwarzborstig. Hinterleib rothbräunlich; der zweite, dritte und vierte Ring mit gleichbreiter, schwarzer Hinter- randsbinde und schwarzer Mittellinie; der erste Ring hat nur den seitlichen Anfang einer solchen Hinterrandsbinde; der Hinterleib ist ganz und gar mit messinggelblicher, wechselschillernder Bestäubung bedeckt; nur der kleine fünfte Ring ist davon frei und glänzend schwarz; der schwarze Hinterrand des vierten Ringes zeigt einen etwas metallischen Schimmer. Behaarung des Hinterleibes kurz, schwarz, an den Einschnitten eine Reihe merklich längerer Haare, welche aber nur auf dem vierten Ringe deutlich abstehen. Beine nicht sehr lang, schwarz, schwarz- borstig; die Vorderschenkel an der Aufsenseite grau schimmernd. Schüppchen von sehr mäfsiger Gröfse, gelblich. Flügel glasartig mit bräunlichgrauem, am Wurzel und Vorderrande mehr gelb- braunem Farbentone; Spitzenquerader gerade; die Längsader hinter ihr nicht über sie hinaus verlängert; hintere Querader stark geschwungen. Länge 3| Linien. Aus Inhambane.

Ochromyia luteola.

Musca luieola, Fabricius, Systema Antliatorum. 286. 11.

Wir besitzen über diese Art keine Auskunft, als die sehr ungenügende Beschreibung, welche Fabricius a.a.O. von ihr giebt; es wird deshalb nicht überflüssig sein, sie hier noch- mals genauer zu beschreiben. Körperfarbe fahlgelblich, der Kopf lebhafter gefärbt. Die Stirn von mittlerer, bei beiden Geschlechtern fast gleicher Breite; die Stirnstrieme sehr breit, kaum etwas lebhafter gefärbt, jederseits von einer Reihe schwarzer Haare eingefafst. Untergesicht unter den Fühlern ausgehöhlt, unten dick und etwas hervortretend; die Mundöffnung vorn etwas in die Höhe gehend; am Mundrande jederseits eine starke, schwarze Knebelborste, über welcher eine Reihe kürzerer schwarzer Borsten beginnt, welche sich am Seitenrande der Mundöffnung noch weit fortsetzt. An den Backen und am Hinterkopfe steht fahlgelbliche Behaarung, oben am Augenrande aber eine Reihe kleiner, schwarzer Borstchen. Fühler gelbroth, das dritte Glied etwa 3 mal so lang, als das zweite. Taster gelb mit etwas dunklerer Spitze. Der Thorax ist mit einem schwachen gelblichen Reife bedeckt, der linienförmig schimmert; aufserdem bilden 4, bei dem Männchen viel weniger deutliche, dunkle Stellen jederseits eine Art von in der Mitte unterbrochener Seitenstrieme. Die kürzere Behaarung und die etwas vereinzelten Borsten au der Oberseite des Thorax sind schwarz und verhältnifsmäfsig zart, An den Brustseiten stehen

22 v ZOOLOGIE. INSECTEN.

lichte Härchen und schwarze Borsten, doch zeichnet sich ein Büschel schwarzer Haare unmittel- bar unter einem schwarzen Punkte vor den Schüppchen aus. Der erste Ring des Hinterleibes ist sehr verkürzt, der zweite dagegen sehr grofs; bei dem Männchen hat er unmittelbar vor dem gelben Hinterrande eine schmale schwarze Querbinde, welche in ihrer Mitte eine nach vorn gerichtete Spitze hat; der dritte Ring des männlichen Hinterleibes ist mit Ausnahme des ganz schwarzen Vorderrandes und eines noch schmälern, oft nicht deutlichen Hinterrandssaumes schwarz, doch ist dieses Schwarze, wie auf dem folgenden Ringe, von einem leichten bläu- weifslichen Reife bedeckt; auf dem fünften Ringe läfst das Schwarze eine Mittelstrieme und den hintersten Theil des Ringes selbst frei; der kleine fünfte Ring und die Genitalien gelb; die schwarze Färbung zeigt sich auch auf der Unterseite, doch nicht bis zum Rande der obern Hinterleibsdecken." Der Hinterleib des Weibchens unterscheidet sich von dem des Männchens durch noch gröfsere Entwicklung des zweiten Hinterleibsringes, welcher sich auf der Bauch- seite sehr verkürzt; die dunkle Färbung läfst vom Hinterleibe nur die Basis frei und ist überall von blauweifslichem Reife bedeckt. Beine gelb, ziemlich schlank; die Klauen nur an der Spitze schwarz, bei dem Männchen viel länger, als bei dem Weibchen; auch ist bei dem Männchen das letzte Tarsenglied schwarz gefärbt. Flügel glasartig mit braungrauem Farbentone; Spitzen- querader am Ende etwas auswärts gebogen, sonst gerade; hintere Querader an dem Vorder- ende einwärts gebogen. Länge des Männchens etwa 5, die des Weibchen 6 Linien. Die Beschreibung von Fabricius bezieht sich auf das Männchen. Aus Inhambane und Tette,

Calliphora, Macquart.

Callipliora marginalis, Wiedemann. <?

Calliphora marginalis. Wiedemann, Außereuropäische zweiflügelige Insecten. II. p. 395.

LtfUcilia, Macquart.

Llicilia Varians, Wiedemann. 2 Lucilia varians. Wiedemann, Aufsereuropäische zweiflügelige Insecten. II. p. 655.

Nur ein einziges schlecht conservirtes Exemplar. Der Vergleich mit von Wiedemann herstammenden Exemplaren meiner Sammlung zeigt zwischen ihnen und dem Exemplare aus Mossambique durchaus keinen Unterschied. Beide aus Inhambane.

Ludlia guineensis, Wiedemann. 2 Lucilia yuineensis. Wiedemann, Aufsereuropäische zweiflügelige Insecten. II. p. 402. Aus Tette.

DIPTERA. MUSCARIAE. 23

Pyrellia, Robineau-Desvoidy.

Pyrellia nudissima, nova spec.

Ph. $ nigro-cyanea, modice nitens; abdomen globosum, punctulatum, brevissime tantum pubescens, segmento quarto magno, nigro-viridi.

Pyrellia nudissima. Loew, Bericht; der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 660.

Eine sehr schöne und sehr leicht kenntliche Art. Schwärzlich stahlblau, der grofse vierte Hinterleibsring mehr grünschwarz ; überall mit etwas fettigem Metallglanze. Kopf glänzend tief- schwarz, nur die sehr schmale Stirnstrieme und die Seitenränder der Aushöhlung unter den Fühlern schwarzbraun; der hintere Augenrand glänzend stahlblau. Die Seiten des Untergesichts und die Höhlung unter den Fühlern weifsschimmernd; ein schön silberweifs schillernder Punkt auf jeder Seite der Stirn, nicht weit über den Fühlern. Taster und Fühler braunschwarz; das dritte Glied der letztern kaum 2 mal so lang, als das zweite. Auf der Stirn können nur sehr zarte Härchen gestanden haben. Thorax, Schildchen und der fast kugelig aufgetriebene Hinter- leib überall nur mit überaus zarten und kurzen bräunlichen Härchen bekleidet, welche sehr leicht verloren zu gehen scheinen; am ganzen Hinterleibe kein einziges längeres Haar; an dem Seitenrande des Thorax und am Hinterrande des Schildchens einige nicht sehr lange schwarze Borsten. Bauch grau ohne allen metallischen Schimmer. Beine schwarz, sehr kahl. Schüppchen weifslich. Flügel glasartig, schwarzbraun geädert. Länge: 3f Linien. Aus Inhambane.

MllSCa, Linne.

Musca, Sp. dub. $

Eine der Musca domestica sehr nahe stehende Art, welche sich von ihr indefs sicher unterscheidet, Bei der Schwierigkeit, welche in Beziehung auf diese Gruppe leider bereits herrscht, scheint es durchaus nicht gerathen, dieselbe durch die Beschreibung eines einzigen, defecten Exemplares noch zu vermehren. Aus Tette. .

Idia, Meigen.

Idia seriepunctata, nova spec.

/. d* cupreo-viridis, punctulata, partim nitida; alae hyalinae versus apicem ad marginem anteriorem nigrescunt ; seta antennarum longe plumata.

Idia seriepunctata. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 660.

Kopf flach; Untergesicht für eine Idia unten nicht sehr stark hervortretend, glänzend schwarz; eine dunkel kastanienbraune Strieme zieht sich von der untern Augenecke zur seit-

24 ZOOLOGIE. INSECTEN.

liehen Mundecke; eine kleine ebenso gefärbte Stelle liegt am Augenrande, nicht weit unter den Fühlern. Beide Stellen sind mit besonders lebhaftem Silberschiller bedeckt, Stirn äufserst schmal, linienförmig, silberschimmernd. Fühler von mittlerer Länge, dunkelbraun, die beiden ersten Glieder heller, das zweite an der Spitze roth; die Fühlerborste lang gefiedert, besonders auf der Oberseite. Am Mundrande jederseits eine kurze Knebelborste und mehrere noch kürzere Borstchen. Taster sehr kurz und breit, schwarz. Thorax und Schildchen metallisch grün und kupfrig, ohne lebhaften Glanz. Der Thorax ist in ziemlich regelmäfsigen Reihen punktirt; auf dem ebenfalls punktirten Schildchen und Hinterleibe findet keine solche Regelmäfsigkeit statt. Die Behaarung von Thorax und Schildchen ist kurz und schwarz; nur am Seitenrande des erstem und am Hinterrande des letztern stehen längere schwarze Borsten. Die weifsliche Be- reifung von Thorax und Schildchen ist sehr wenig auffällig und macht sich nur, wenn man den Thorax sanz von hinten betrachtet, auf seinem Vorderende deutlicher, zeigt auch dort den kurzen Anfang von 2 von einander sehr entfernten unet sehr feinen Längslinien. Brustseiten kupferroth, zum Theil metallischgrün. Hinterleib von der Farbe des Thorax, die ersten Ringe reiner grün, die Unterseite kupfriger. So unbedeutend die weifse Bereifung desselben ist, so macht sie ihn doch matt, Schüppchen ganz blafsbräunlich, fast schmutzigweifs. Beine dunkel- braun; die Schenkel bis ganz nahe zur Spitze schwarz; an den Vorderfüfsen etwa die 4 letzten, an den andern die 3 oder nur die letzten 2 Glieder schwarz. Flügel glasartig, an der Wurzel und am Vorderrande hin grau, was sich gegen die Flügelspitze hin zu einem sehr breiten schwärzlichen Wische, welcher nach hinten hin sanft verwaschen ist, erweitert; Spitzenquer- ader gerade, in den Flügelrand mündend; hintere Querader sanft Sförmig geschwungen. Länge : fast 4 Linien. Aus I n h araba n e.

Anmerkung. Indem ich gegenwärtige Art bei der Gattung Idia lasse, nehme ich diese in etwas weiterem Sinne als Herr Macquart; ich kann mich mit der Absonderung der Arten mit gefiederter Fühlerborste nicht befreunden, da ich in dieser Beziehung die allmähligsten Übergänge sehe. Idia seriepunetala kommt auch am Cap vor. Im Königlichen Museum zu Berlin ist ein Exemplar von dort als Idia punetulata Wied. etikettirt. Wiedemann's Beschreibung enthält Angaben, die sich nicht wohl auf gegenwärtige Art beziehen lassen; andere Merkmale, welche auf gegenwärtige Art allerdings passen, sind so vielen Idia- Arten gemeinschaftlich, dafs auf sie kein grofses Gewicht gelegt werden kann. So lange nicht die typischen Exemplare in Wiedemann's Museum den Beweis liefern, dafs trotz der Abweichungen in seiner Beschreibung Idia punetulata gegenwärtige Art ist, kann diese nicht dafür gehalten werden.

Idia eiipuda, nova spec.

I. 2 obscure aenea, abdämme testaceo, pleurarumque vitta longitudinali flava; primus tarsorum anticorum articulus valde elongatus, albus, apice niger.

Idia eupoda. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 660.

Kopf schwarz, glänzend, besonders der sehr vorgebaute unterste Theil des Untergesichts ; nur die Stirnstrieme matt. Fühler an dem einzigen Exemplare defekt; die Reste der Wurzel- glieder zeigen, dafs sie eine braunschwarze Färbung gehabt haben. Von weifsem Schimmer

DIPTERA. MUSCARIAE. 25

am Augenrande zeigt das Exemplar, welches ich vor mir habe, nur undeutliche Spuren. Eine sehr auffällige, breite, matte Strieme von schmutzig schwefelgelber Farbe läuft jederseits vom hintern Augenrande nach dem Mundrande. Taster äufserst kurz, fast kreisrund, schwarz. Thorax düster erzgrün mit wenig bemerklichem, weifsem Reife, doch zeigen sich in demselben bei günstiger Beleuchtung 3 ganz durchgehende, ziemlich breite, dunkle Striemen, welche sich selbst noch auf das mit dem Thorax gleichgefärbte Schildchen fortsetzen. Aufser den ganz kurzen schwarzen Härchen hat der Thorax nur an seinem Seitenrande und das Schildchen nur an seinem Hinterrande längere schwarze Haare. Die schwärzlich -erzfarbenen Brustseiten haben oben eine überaus breite, matte, schmutzigschwefelgelbe Längsstrieme. Hinterleib durch- scheinend gelbbraun, der umgeschlagene Seitenrand dunkler; er ist, wie die Oberseite von Thorax und Schildchen stark punktirt, während die Oberseite des Hinterleibes keine deutliche Punktirung zeigt. Schüppchen gelblich. Vorderhüften gelb, Mittel- und Hinterhüften schwarz; Schenkel gelbroth, die vordersten nach der Wurzel hin etwas verdickt, die alleräufserste Spitze schwarz; Schienen von einer braunern Färbung; Vorderfüfse schwarz, das erste Glied fast so lang wie die folgenden zusammen, mit Ausnahme der äufsersten Spitze weifs; an den hintersten Füfsen sind die beiden ersten Glieder schmutziggelblich, die 3 letzten aber schwarz gefärbt. Flügel glas- artig, doch mit deutlichem, graubraunem Farbentone, an der Wurzel und am Vorderrande gebräunt; die Spitzenquerader ist an ihrer Wurzel ziemlich sanft gebogen, geht dann in ziemlich gerader Richtung zum Flügelrande, welchen sie nahe bei der Mündung der vorhergehenden Längsader trifft; hintere Querader schief, Sförmig geschwungen. Länge 3 Linien. Weibchen aus Inhamban e. Anmerkung. Idia eupoda findet sich auch am Vorgebirge der guten Hoffnung.

ldia sinmlatrix, nova spec.

/. 9 obscure aenea, abdomine testaceo, pleurarum vitta longitudinali flava; primus tar- sorum anticorum arbiculus valde elongatus, albus, apice niger.

Idia simulatrix. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 660.

Das Verhältnifs dieser Art zur vorhergehenden ist ein sehr eigenthümliches. Für den ersten Anblick ist die Ähnlichkeit so grofs, dafs man mit Bestimmtheit glauben sollte, das andere Geschlecht derselben Art vor sich zu haben, eine Vermuthung, welche durch die Ge- meinsamkeit des Wohnorts noch unterstützt wird. Eine genauere Untersuchung zeigt folgende Unterschiede, welche eine Vereinigung beider Arten nicht zulassen. Die Taster sind bei gegen- wärtiger Art linienförmig, lang, hellbraun, an der Spitze etwas dunkler; die Spitzenquerader mündet nicht in den Flügelrand, sondern in die vorhergehende Längsader. Aufserdem zeigen sich noch folgende Unterschiede, welche ich, wenn sie sich allein fänden, für blos sexuelle anzusehen kein Bedenken tragen würde. Die Augen sind durch die mäfsig breite Stirn getrennt, deren Mittelstrieme tiefschwarz ist; die Farbe der Beine ist etwas dunkler; die Vorderfüfse sind kürzer, schwarz, ihr erstes Glied nur an der Wurzel braun; an den andern Füfsen sind

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten, 4

26 ZOOLOGIE. INSECTEN.

die ersten Glieder zwar auch heller als die andern, aber es findet in diesen Färbungen ein

viel schwächerer Contrast statt, als bei der vorigen Art. Die Flügel sind etwas breiter, an der

Wurzel und noch ein Stück am Vorderrande hin braungelb. Länge 3 Linien. Inhambane.

Anmerkung. Diese Art befindet sich auch von Westermann mitgetheilt im Königl. Museum zu Berlin; die

Exemplare stammen vom Olifantriver; bei dem Männchen stofsen die Augen zusammen, sonst gleicht

es dem Weibchen.

t

Phasiariae.

Hyalomyia, Robineau-Desvoidy.

Hyalomyia nasuta, nova spec.

H. Uta atra, nitida; alae hyalinae, ad basin et ad marginem anteriorem dilute brun-

nescentes ; epistomatis margo inferior valde productus. Hyalomyia nasuta. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 660.

Überall glänzend schwarz. Kopf rund; die Augen oben nur durch eine feine, mattschwarze Linie getrennt, welche sich über den Fühlern dreieckig erweitert. Neben dieser Erweiterung und auf den Seiten des Untergesichts zeigt sich weifser Schimmer. Der Mundrand ist nasen- förmig vorgezogen. Fühler klein, schwarz, das dritte Glied rund; die nackte, schwarze Fühler- borste an ihrer Wurzel etwas dick. Die Schulterecke sammt einer von ihr nach der Mittelhüfte hinlaufenden Strieme und der Spitze des Schildchens mit weifslichem Schimmer; eben solcher Schimmer bedeckt das Ende des Hinterleibes und zieht sich an den Seiten desselben weiter nach vorn, hat aber nirgends eine scharfe Begrenzung. Beine ganz schwarz. Flügel glasartig, an der Wurzel und an dem ersten Theile des Yorderrandes mit bräunlicher Trübung; die Spitzenquerader beschreibt, von der hintern Querader an, einen Viertelkreis und trifft die vor- hergehende Längsader sehr weit vor der Flügelspitze in genau senkrechter Richtung; hintere Querader gerade und sehr steil. Länge: 1^ Linie. Inhambane.

Anthomjinae.

Hylemyia, Robineau-Desvoidy.

Hylemyia quaterna, nova spec. H. 2 obscure flavo-cinerea, thorace unicolore; abdominis segmentum secundum et tertium punctis binis brunneis; alarum vena longitudinalis tertia versus apicem antrorsum curvata. Hylemyia quaterna. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 660.

Aus der nächsten Verwandtschaft von Hylemyia quadrum u. s.w.; doch von allen mir bekannten Arten sicher unterschieden. Überall gelblich aschgrau. Kopf weifs schimmernd,

DIPTERA. ANTHOMYINAE. 27

Stirnstrieme von hinten tief zweispaltig. Untergesicht senkrecht mit etwas vorstehendem Mund- rande, bis an welchen die schlanken, schwarzen Fühler reichen. Befiederung der Fühlerborste von mittlerer Länge. Taster linienförmig, lang, schwarz. Thorax und Schildchen ohne Zeich- nung; nur bei ganz von vorn einfallendem Lichte zeigt das vordere Ende des Thorax eine Spur von zwei nur bis zur Naht reichenden Längslinien, an welche sich zwei von ihnen nach aufsen hin laufende und der Naht folgende Querstriemen anschliefsen. Hinterleib mit vier deutlichen schwarzbraunen Flecken, welche auf dem zweiten und dritten Ringe liegen. Beine ganz schwarz. Schüppchen weifslich, ziemlich klein. Flügel glasartig, ohne Randborste; die vierte Längsader beugt sich gegen ihr Ende hin deutlich nach vorn; die hintere Querader steil, ihr Vorderende deutlich nach aufsen hin gebogen. Länge: 2^ Linie. Aus Inhambane.

CoeilOSia, Meigen.

Coenosia trichopyga, nova spec.

C. <T grisea; seta antennarum nuda, basi incrassata ; abdominis segmenta omnia maculis binis obscuris trigonis signuta; anus parce sed longe pilosus.

Coenosia trichopyga. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 660.

Vielen unserer grauen Coenosia- Arten zwar ähnlich, doch aber von allen beschriebenen ziemlich leicht zu unterscheiden. Aschgrau, der Kopf mehr weifsgrau; die breite Stirn braun- schwarz, in anderer Richtung weifsgrau. Fühler schwarz, von mittlerer Länge ; die Fühlerborste n'ackt, an der Wurzel stark verdickt, dann plötzlich dünn Thorax ohne Zeichnung. Das Schildchen an der alleräufsersten Spitze etwas glänzend. Jeder Hinterleibsring hat 2 dreieckige, mit der Spitze nach vorn gerichtete, weder den Seiten- noch den Hinterrand ganz erreichende, braune Flecke und eine eben solche Mittellinie; diese Zeichnung tritt am deutlichsten hervor, wenn man den Hinterleib ganz von hinten beleuchtet, bleibt aber immer auf dem ersten und vierten Ringe weniger deutlich, als auf den beiden dazwischen liegenden. Der letzte Bauchring ist in 2 blattförmige Lamellen getheilt, zwischen welche die hakenförmigen Genitalien eingreifen; diese Lamellen zeichnen sich durch ihre sehr lange, ziemlich helle Behaarung aus. Sonst ist die Behaarung des Thorax und Hinterleibs überall schwarz, am Hinterrande des letzten Leibes- ringes ziemlich lang. Beine schwarz, die Schienen und der gröfste Theil der Füfse nur schwarz- braun, die Wurzel der erstem noch etwas heller. Flügel glasartig, an der Wurzel nur ganz blafsgelblich; die kleine Querader steht genau unter der Mündung der ersten Längsader. Länge: 1| Linien. Männchen aus Inhambane.

Coenosia humeralis, Wiedemann. g

Coenosia Immer alis. Wiedemann, Aufsereuropäische zweiflügelige Insecten. II. p. 441.

Ich habe über die Bestimmung keinen Zweifel, da ich ein von Wiedemann selbst herstammendes Weibchen besitze. Wiedemanns Beschreibung ist nicht recht gut und pafst

4*

28 ZOOLOGIE. INSECTEN.

nur auf nicht vollständig ausgefärbte Exemplare. Das Untergesicht bildet unter den Fühlern eine grofse Höhle, so dafs nur eine schmale Leiste am Augenrande übrig bleibt; an jeder Ecke des Mundrandes steht eine starke und einige schwächere Knebelborsten. Taster rothgelb, linienförmig. Die gelbrothen Fühler sind lang; das breite dritte Glied hat eine ziemlich scharfe Vorderecke und ist am Vorderraude und an der Spitze braun gefärbt; die Fühlerborste ist deutlich 3 gliedrig, bei dem Männchen länger als bei dem Weibchen, schwarzbraun, an der Wurzel heller; nur bei sehr starker Vergröfserung bemerkt man, dafs sie etwas behaart ist. Die Oberseite des Thorax ist gelblichaschgrau, an dem Seitenrande gelblicher; bei Beleuchtung von vorn zeigen sich 3 dunklere Striemen. Auf der Schulterecke ist die Grundfarbe gelb. Bei ganz ausgefärbten Exemplaren sind ein Wisch auf der Spitze der Vorderschenkel, der gröfste Theil der Vorderschienen und alle Füfse schwarz; die andern Schienen sind nur gegen ihr Ende hin verdunkelt. Die mittlere Querader steht ziemlich weit vor der Mündung der Hülfsader. Länge bis 1f Linien. Weibchen aus Tette.

Coenosia laevigata, nova spec.

C. 2 tota laevis, nitida; thorax et scutellum superius nigra; abdorrten obscure testaceum, bifariam nigropunctatum.

Coenosia laevigata. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 660.

Der vorigen Art im Baue des Kopfes ähnlich, namentlich darin, dafs die Höhlung unter den Fühlern vom Untergesicht jederseits nur eine schmale Leiste übrig läfst. Das Untergesicht selbst ist bei gegenwärtiger Art viel schmäler; die Grundfarbe desselben scheint selbbräunlich zu sein, wird aber überall von ziemlich weifslichem Schimmer vollkommen verdeckt. Am Mundrande jederseits eine Knebelborste und einige schwache Härchen. Fühler so lang wie das Untergesicht, dunkelbraun, nur die Spitze des zweiten Gliedes heller; das dritte Glied sehr schmal; Fühlerborste deutlich dreigliedrig, zwar nur mit äufserst kurzer, aber doch deutlicher Behaarung. Stirnstrieme breit, oben tiefschwarz, unmittelbar über den Fühlern brennendroth. Oberseite des Thorax schwarz, glatt, mit graulichem Reife, in welchem sich 3 Längslinien aus- zeichnen; die Schulterecken und Brustseiten glänzend gelbbräunlich, zum größten . Theil mit goldgelbem Schimmer überdeckt, welcher aber nicht in jeder Richtung deutlich zu sehen ist. Schildchen schwarz. Hinterleib braungelb, glänzend, mit 2 Reihen länglicher, schwarzer Flecke, welche auf dem ersten Ringe zusammenstofsen und auch auf dem letzten wieder sehr nahe bei einander liegen. Beine ziemlich dunkel braungelb, nach dem Ende hin dunkler; an den Vorderbeinen sind die Schienen und Füfse schwarz, letztere von der Seite her etwas zu- sammengedrückt. Flügel glasartig, an der Wurzel kaum etwas gelblich; die vordere Querader steht unter der Mündung der Hülfsader. Länge: if Linien. Aus Inhambane.

29

Ortalides.

Senopterina, Macquart.

Senopterina submetallica, nova spec.

«S. 2 viridi-nigra, subcinerascens, opaca; alarum hyalinarum costa a stigrnate nigra us- que ad ostium venae longitudinalis quartae anguste nigro-marginata ; striga nigra ab alae basi usque ad venam transversam anteriorem ducta, inde tenuior, ad venam transversam posteriorem nigrocinctam demum deliquescit.

Senopterina submetallica. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 660.

Diese Art, welche ich auch aus Guinea besitze, stimmt in vielen Beziehungen mit Dacus aeneus Wied. überein; diese Übereinstimmung ist noch gröfser, wenn die von Herrn Macquart Dipteres ewotiques Suppl. III. 61 beschriebene Senopterina aenea mit der Wiedemannschen Art wirklich einerlei ist, da bei ihr nach Herrn Macquarts Abbildung auch die hintere Querader dunkel gesäumt ist, wovon Wiedemann in seiner Beschreibung nichts sagt. Ohne mich bei einer Kritik des Gattungsnamens, welcher Stenopterina lauten sollte, und der Stellung, welche Herr Macquart dieser Gattung, so wie den Gattungen Dacus und Ulidia gibt, aufzuhalten, lasse ich die Beschreibung folgen.

Stirn schwarzbraun mit schmalem, weifs schimmerndem Saume am Augenrande. Fühler schwarzbraun, so lang wie das Untergesicht; Fühlerborste sehr dünn, \^ mal so lang, als das dritte Fühlerglied, mit kaum bemerkbarer Behaarung; Untergesicht ziemlich dunkelbraun mit wrenig bemerkbarer, weifslicher Bestäubung. Die Körperfarbe ist überall matt grün- schwärzlich; äufserst zarte und kurze, anliegende, helle Härchen bedecken den ganzen Körper und geben ihm ein etwas graues Ansehen. Vorderhüften schwarzbraun mit weifsem Schimmer; Mittel- und Hinterhüften schwarz; Beine dunkelkaffebraun ; an den vordersten sind die Schienen und Füfse, an den andern nur der gröfste Theil der Füfse schwarz. Die Flügel völlig glasartig; mit dem langgestreckten schwarzen Randmale beginnt ein schmaler, bis zur Mündung der vierten Längsader reichender Vorderrandssaum; eine von der Flügelwurzel ausgehende schwarze Strieme läuft bis zur kleinen Querader und, sich verschmächtigend , von da noch bis zum Vorderende der ganz geraden hintern Querader, welche ebenfalls schwarzbraun gesäumt ist. Länge beinahe 5 Linien. Aus Inhambane.

Anmerkung. Im Königl. Museum zu Berlin und in meiner Sammlung befinden sich Exemplare dieser Art aus Guinea, welche von Herrn Westermann herstammen.

30 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Platj Stoma, Meigen.

Platystoma pectoralis, nova spec.

Tafel 1. Fig. 10.

P. 2 cervina, densissime punctulata; abdomen violaceum, albo-pruinosum; alae nigri-

cantes, densissime pellucido-guttulatae, fascia venam transversam posteriorem in-

cludente obscuriore. Platystoma pcctoraüs. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 660.

Die Beschreibung, welche Fabricius im Systema antliatorum von Dictya stictica gibt, läfst sich auf gegenwärtige Art, welche ihr nahe verwandt ist, doch nicht anwenden. Kopf zimmtbraun, jederseits neben der Fühlerwurzel ein schwarzer Fleck, unter ihm noch ein klei- nerer; Stirn grubig punktirt. Taster gelb mit tiefschwarzer Spitze, der äufserste Rand mit weifsem Schimmer. Fühler schwarz; die Wurzel des dritten, oft auch die Spitze des zweiten Gliedes roth. Die Fühlerborste ziemlich lang gefiedert. Die Oberseite des sehr grofsen Thorax dunkel zimmtbraun mit unzähligen, dicht beieinander stehenden Punkten; es entstehen dadurch einzelne ein wenig dunklere Stellen, welche eine Art undeutlicher Zeichnung bilden. Die Brust- seiten sind viel dunkler braun, als die Oberseite des Thorax, aber ebenso dicht punktirt. Schildchen wie die Oberseite des Thorax; der Hinterrand mit Ausnahme der äufsersten Spitze schwarz; die Borsten, mit welchen er besetzt ist, stehen auf Erhöhungen. Der Hinterleib ist verhältnifsmäfsig breit, sanft gewölbt, schön violett, graulich bereift, dicht punktirt und mit überaus kurzen und zarten Härchen besetzt, so dafs der metallische Glanz der Grundfarbe nur an dem kahlen und unpunktirten Hinterrande des letzten Abschnitts sichtbar wird. Beine kastanienbraun, die Innenseite der Vorderschienen geschwärzt; Füfse von der Spitze des zweiten Gliedes an schwarz; die Basis an den Vorderfüfsen gelbbraun, an den andern Füfsen gelb. Flügel schwarz mit unzähligen, sehr kleinen, glashellen Punkten, welche eine sanftgebogene über die hintere Querader laufende Binde undurchbrochen lassen; von der Mündung der dritten Längsader an stehen am ganzen Hinter- rande hin etwas entferntere helle Punkte. Länge 4 bis 5 Linien. Weibchen aus Iahambane.

Tephritides.

DaCUS , Meigen.

Dacus bistrigatus, nova spec.

D. thorace badio, humeris scutelloque flavis ; alae hyalinae, striis duabus longitudina- libus nigricantibus angustis, venis transversis non infus catis.

Dacus bistrigatus. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 661.

Nur ein defektes Exemplar, über dessen Geschlecht sich nicht Gewifsheit erlangen läfst. Bei der Unvollständigkeit desselben wird es etwas schwer sein, eine recht genügende Charak-

DIPTERA. TEPHRITIDES. DIOPSIDES. 31

teristik dieser neuen Art zu entwerfen. Die Statur derselben etwa wie bei Dacus Oleae. Kopf gelbbräunlich; das Untergesicht mit den bei vielen Arten vorhandenen 2 schwarzen Punkten. Taster braungelblich. Fühler schlank, so lang wie das Untergesicht, die beiden ersten Glieder bräunlichgelb, das letzte ziemlich dunkelbraun. Fühlerborste lang und dünn. Thorax einfarbig braun; die Schulterecken und das Schildchen gelbbraun, im Leben und an besser conservirten Exemplaren wahrscheinlich gelber. Beine braungelblich, ziemlich hell gefärbt. Flügel rein glasartig, überaus glatt und glänzend; eine schwärzliche Strieme zieht sich von der Flügel- wurzel hinter der ersten Längsader bis zu dem langen schwarzen Randmale, läuft dann als schmaler Vorderrandssaum bis beinahe zur dritten Längsader, erweitert sich dann und endigt ganz nahe an der Mündung der vierten Längsader; eine zweite, ähnlich gefärbte, schmale Strieme liegt auf der in eine sehr lange Spitze ausgezogenen hintern Wurzelzelle, über welche sie nur wenig hinausreicht. Die Körperlänge wird etwa mit der von Dacus Oleae überein- stimmen; die Flügellänge beträgt Linien. Aus Inhambane.

Diopsides.

Diop

SIS Linne.

Diopsis COllaris, Westwood.

Diopsis collaris. Westwood, Transactions of the Linnean Society. XVII.

Kopf gelbroth; die Ecken des Mundrandes dornenförmig verlängert; die Augenstiele nur von mittlerer Länge, dünn, bräunlichgelb, am Ende geschwärzt. Fühler kurz, rothgelb, das letzte Glied blafsgelb; sie stehen unmittelbar am Augenrande. Etwas jenseit der Mitte des Augenstieles findet sich auf seiner Oberseite ein sehr kleines scharfes Zähnchen, auf welchem wohl ein Härchen gestanden haben könnte. Collare rostroth; Thorax glänzend schwarz, an den Brustseiten undeutlich graulich bereift. Die Dornen vor den Schwingern sind sehr klein und von gelbbräunlicher Farbe. Schildchen schwarz, sehr fein und dicht punktirt; die beiden Dornen am Hinterrande desselben sehr lang, gelb mit brauner Spitze. Hinterleib glänzend, lebhaft gelbroth, an der Basis und an der äufsersten Spitze fast in das Kastanienbraune über- gehend. Beine sammt den Hüften gelb, Vorderschenkel verdickt, auf der Unterseite gezähnelt; Vorderschienen und Vorderfüfse dunkelbraun. An den 4 hintern Beinen zeigt sich an der Schenkelspitze, so wie auch auf den Schienen und Füfsen, eine Bräunung, welche aber nur gegen das Ende der Schienen und Füfse hin erheblicher ist. Flügel glasartig mit wässrig graubräunlicher Trübung, vor der Spitze eine graubraune Makel; sie besteht aus einem vordem rundlichen Theile, welcher zwischen der Mündung der zweiten und dritten Längsader steht, und aus einem damit vollständig zusammenhängenden eiförmigen Theile, welcher zwischen der dritten und vierten Längsader liegt; neben diesem Flecke, nach Wurzel und Spitze hin, ist

32 ZOOLOGIE. INSECTEN.

die Flügelfläche klarer, was hinter ihm nicht der Fall ist. Körperlänge 1\ Linie, Abstand der

Augen \\ Linien. Weibchen aus Tette.

Anmerkung. Ich halte diese Art mit Zuversicht für die von Herrn Westwood beschriebene und in den Transactions of the Lin. Soc. XVII. Tab. IX. Fig. 2 abgebildete Diopsis collaris. Ein Männchen derselben Art, welches von Ehrenberg in Syrien gefangen worden ist, befindet sich im Königl. Museum zu Berlin. Die Augenstiele sind sowohl bei diesem Männchen, als bei dem oben beschriebenen Weibchen etwas dünner als in Herrn Westwoods Abbildung. Ich habe es dieses Umstands wegen für nöthig gehalten, eine genaue Beschreibung zu geben, welche Besitzer von gesicherten Exemplaren der Diopsis collaris Westw. in den Stand setzt, mit Sicherheit darüber zu urtheilen, ob ich bei der Anwendung des West- woodschen Namens auf gegenwärtige Art geirrt habe, oder nicht.

Lauxanidae.

IiaUXania^ Latreille.

Lauxania gagatina, nova spec.

L. 2 atra, nitida, halteribus concoloribus ; alae hyalinae; autennarum sela lange pilosa, subplumata.

Lauxania gagatina. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 661.

Überall tiefschwarz mit lebhaftem Glänze; Beine und Fühler dunkel braunschwarz. Stirn nicht sehr breit, nur auf dem Scheitel lebhaft glänzend, sonst mit seidenartigem Glänze. Augen nackt. Taster tiefschwarz. Fühler nicht ganz so lang wie das Untergesicht, das dritte Glied etwas breit. Die Fühlerborste sehr lang behaart, fast mehr gefiedert. Die kleinen Schüppchen gelblich, die Schwinger schwarz. Flügel glasartig mit hellgelblichen Adern; Hülfsader der ersten Längsader sehr genähert; bis zur Mündung derselben hin ist der Vorderrand des Flügels ein wenig erweitert. Länge 1| Linien. Weibchen aus Inhambane.

Anmerkung. Die Art steht wegen der langbehaarten Fühlerborste nicht recht gut in dieser Gattung; in jede andere würde sie noch weniger passen.

Ulidia ? Meigen

Ulidia smaragdina, nova spec. 'ü. 2 laete aeneo-viridis nitida, tarsis anterioribus totis nigris.

Ulidia smaragdina. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 661.

Sie ist der überaus weit verbreiteten Ulidia demandata in jeder Beziehung so überaus ähnlich, dafs ich zuerst ein Exemplar dieser Art vor mir zu haben glaubte. Aber die Vorcler- füfse sind bei gegenwärtiger ganz schwarz, was bei Ulidia demandata nie der Fall ist. Die traurige Beschaffenheit des einzigen vorhandenen Exemplares läfst übrigens keinen recht ge- nauen Vergleich der Formmerkmale zu. Weibchen aus Tette.

33

Hydromyzides.

Notiphila, Fallen.

Notiphila margaritata.

Ephydra margaritata. Wiedemann, Aufsereuropäische zweiflügelige Insecten. IL p. 554.

Ich kann nicht bezweifeln die von Wiedemann als Ephydra margaritata am ange- führten Orte beschriebene Art vor mir zu haben, welche ich, der Anordnung folgend, die Herr Stenhammar dieser Familie gegeben hat, zur Gattung Notiphila bringen mufs. Die schwarze Farbe des Hinterleibes schimmert schön stahlblau; der dritte Ring hat einen nicht immer deutlichen, grau bestäubten Vorderrandssaum. Männchen aus Inhambane.

PsÜOpa, Fallen.

PsÜOpa tonsa, nova spec. P. nigro-viridis f nitida, femorum apice, tibiis tarsisque rufis.

Psilopa tonsa. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 661.

Der Psilopa nitidula überaus ähnlich, aber nur so grofs, wie Psilopa nigritella Sten- hammer. Überall glänzend metallisch schwarzgrün, nur das auf seiner Mitte verschmälerte Unter- gesicht mit geringerem Glänze; die beiden Borstchen am Mundrande, welche bei den beiden eben genannten Arten so deutlich sind, sind bei dieser selbst unter dem Vergröfserungsglase nur schwer zu bemerken. Auf dem Hinterleibe geht die Färbung an einzelnen Stellen mehr in das Kupfrige über. Schenkel schwarz mit rothgelber Spitze; Schienen und Füfse rothgelb, an den Vorderbeinen dunkler. Flügel völlig glasartig; die kleine Querader ganz in der Nähe der Flügelwurzel, noch vor der Mündung der ersten Längsader; die hintere Querader noch vor der Flügelmitte, gerade und vollkommen senkrecht; die dritte und vierte Längsader laufen von der hintern Querader an vollkommen parallel. Länge: £ Linie. Männchen und Weibchen aus Tette.

Heteromyzides.

Dichromyia, Robineau-Desvoidy.

Dichromyia caffra, Macquart.

*

Dichromyia caffra. Macquart, Dipteres exotiques. Suppl. I. p. 217.

Etwas kleiner als meine aus dem Cafferlande stammenden Exemplare, sonst aber mit denselben vollkommen übereinstimmend. Als Typus gegenwärtiger Gattung ist Dichromyia

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 5

34 ZOOLOGIE. INSECTEN.

brasiliensis Macq. (Dipt. exot. III. 3. 265) zu betrachten, welche er bereits früher in den Suites ä Buffbn als Platystoma microcera beschrieben hatte. Ich kann sie nicht vergleichen, mufs aber aus Herrn Macquarts Angaben über dieselbe die Vermuthung schöpfen, dafs gegenwärtige Art gar nicht in eine Gattung mit jener gehört. So ist z. B. bei jener die Stirn behaart, bei dieser nackt; bei jener sind Punktaugen vorhanden, bei gegenwärtiger nicht, u. s. w. Schon das zuletzt genannte Merkmal rechtfertigt die Unterbringung der africanischen Art in einer eigenen Gattung. Männchen und Weibchen aus Inhambane.

Chloropinae.

CraSSiseta, v. Roser.

Crassiseta palpata, nova spec.

C. nigra, nitida, halteribus albis, pedibus flavis.

Crassiseta palpata. Loew, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1852. p. 661.

Kopf gelb; die Ocellen stehen in einem grofsen, glänzend schwarzen Dreiecke, dessen vorderer Winkel etwa 70 Grad betragen mag. Fühler rothgelb, das dritte Glied rund; obenauf sind sie schwarz und tragen eine sehr dicke, schwarze Borste. Taster gelb, linienförmig, weit über den vordem Mundrand hinausstehend. Thorax, Schildchen und Hinterleib glänzend schwarz, ersterer mit wenig bemerkbarem, graubräunlichem Reife, letzterer bei dem Weibchen auf der Mitte braun. Schwinger weifslich. Beine gelb, die vordersten Schienen und Füfse etwas dunkler. Der Flügelrand ist bis zur vierten Längsader verdickt; die vordere Querader liegt unter der Mündung der ersten Längsader; die hintere Querader nicht weit von ihr, etwas vor der Flügelmitte; die letzte Längsader wird gegen ihr Ende hin etwas unscheinbar. Länge: J Linien. Männchen und Weibchen aus Inhambane.

HEMIPTERA. HALBFLÜGLER.

Bearbeitet

von

Dr. HERMANN SCHAUM.

Pentatomides.

Callidea . Burmeister.

».

Callidea duodecimpunctata.

Tetyra duodecimpunctata. Fabricius, Syst. Rhynch. 132. 16.

Callidea duodecimpunctata. Germar, Zeitschrift für Entomologie. I. 120. 20.

Callidea Dreyei. Germar, Silb. Rev. ent. V. 191. 145.

Von dieser in Africa weit verbreiteten Art liegen mir zwei Abänderungen, jede in zwei Exemplaren, vor. Die eine, 7 Linien lang, ist oben violettroth, und es heben sich die dunkleren Flecken nur wenig von der Grundfarbe ab, die Ränder des Vorderrückens und der Unterseite sind roth, die seitlichen Flecken der letztern blau. Die zweite mifst 5 Linien, ist grün oder röthlichviolett, mit sehr deutlichen und grofsen blauschwarzen Binden und Flecken. Callidea Dregei Germar 1. c. von Dallas List, of the Hemip. Ins. of the Brit. Mus. P. I. p. 22 als be- sondere Art aufgeführt, bietet keine Unterschiede von Callidea duodecimpunctata dar. Dallas hat a. a. 0. für Callidea signata, duodecimpunctata und Dregei die Gattung Libyssa errichtet, weil bei diesen Arten das zweite Fühlerglied etwa halb so lang als das dritte, bei den eigent- lichen Callideae kaum ein Drittheil so lang als dieses ist. Mir scheint dieses Kennzeichen nur einen specifischen Werth zu haben.

*

36 ZOOLOGIE. INSECTEN.

SphaerOCOnS , Burmeister.

Sphaerocoris pardalinus, nova spec.

Tafel IL Fig. 1.

S. flavus, thoracis maculis basalibus quatuor, scutelli duodecim (3. 3. 4. 2) nigris. Variat maculis ruf o -brunneis , nigro-annulätis.

Sphaerocoris pardalinus. Schaum, Bericht der König!. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 357.

Diese neue hübsch gezeichnete Art steht Sphaerocoris poecilus Dallas List of the Hern. Ins, p. 9 der Beschreibung nach sehr nahe, ist aber glatt und hat auf dem Schildchen einen grofsen mittleren Fleck hinter der ersten Fleckenreihe, welcher Sphaerocoris poecilus abgeht. Die Farbe ist oben ein helleres oder dunkleres Gelb; der Kopf hat einen schwarzen Rand, eine schwarze Basis und zwei mit der Basis zusammenhängende schwarze Flecke, welche sich vorn in einer Linie vereinigen und einen gelben Fleck einschliefsen. t Die Fühlhörner, sind schwarz mit gelber Basis. Der Schnabel gelbbraun, gegen die Spitze dunkler. Der Vorderrücken ist an den Hinterecken ausgerandet und hier mit einem schwarzen Strich gezeichnet, nahe dem Vorderrande stehen drei unregelmäfsige schwarze Flecken, von denen der mittlere bisweilen getheilt ist, der äufsere bisweilen mit dem Strich am Basalvvinkel zusammenhängt; an der Basis befinden sich vier grofse runde, bald getrennte, bald mit einander verbundene Flecken von derselben Farbe. Das Schildchen mit zwölf ähnlichen Flecken , drei an einander stofsende stehen in der Mitte cler Basis, drei in einer zweiten Reihe, der mittelste derselben hinter dem mittelsten der Basalreihe und mit demselben zusammenhängend, die beiden äufsern vorn mit der Basis durch einen schmalen Strich verbunden; eine dritte Reihe etwas hinter der Mitte besteht aus vier Flecken, von denen die seitlichen den Aufsenrand berühren; die zwei letzten Flecke stehen an der Spitze. Bisweilen sind die meisten dieser Flecke unter einander ver- bunden. Der Hinterleib ist braunschwarz, mit brauner Spitze. Brust und Beine gelbbraun. Länge: 4 Linien.

Bei einem Exemplare sind die Flecken des Vorderrückens rothbraun, mit schwarzer Einfassung. Das Königl. Museum besitzt diese Art auch von der Prinzeninsel.

Hotea, Amyot et Serville.

Hotea Gambiae.

*

Trigonosoma Gambiae. Hope, Cat. of Hern. p. 11. Trigonosoma apicale, Hope, ibid.

Pachycoris falcatus. Germar, Silb. Rev. ent. V. 191. 144. Hotea triangulum. Amyot et Serville, Hern. 41. 1.

Kommt auch bei Port Natal und in Guinea vor.

HEMIPTERA. PENTATOMIDES. 37

CydmiS, Fabricius.

Cydnus nigricans.

Cydnus nigricans. Hope, Cat of Hern. p. 19.

Findet sich auch am Cap und gehört in die Gattung Aethus Dallas, welche mir aber nicht hinlänglich begründet erscheint.

ScioCOris, Fallen.

Sciocoris ventralis.

Cimex ventralis. Germar, Silb. Rev. ent. V. 181. 122.

Sciocoris ventralis. Herrich -Schaeffer, Wanz. Ins. VII. 87. Taf. 243. F. 754.

Auch bei Port Natal einheimisch.

Atelocera, Laporte.

Atelocera obsipata.

Atelocera obsipata. Germar, Silb. Rev. ent. V. 162. 88. Herrich-Schaeffer, Wanz. Ins. VII, 50. Taf. 232. F. 723. Zuerst bei Port Natal entdeckt.

Agonoscelis, Spinoia.

Agonoscelis versicolor.

Cimex versicolor. Fabricius, Syst. Rhynch. 175. 191.

Cimex acinorum. Germar, Silb. Rev. ent. V. 177. 116. var.

Pentatoma acinorum. Herrich-Schaeffer, Wanz. Ins. VII. 105. Taf. 247. F. 769.

Agonoscelis versicolor. Dallas, List, of Hern. Ins. of the Brit. Mus. p. 79.

Ist im östlichen Africa von Port Natal bis Abyssinien verbreitet, im westlichen bei

Sierra Leona und am Gambia aufgefunden worden.

Agonoscelis brachyptera, nova spec.

Tafel II. Fig. 2. A. rufa, capite nigro, vittis duabus flavis, thoracis marginibus cruceque media, scutelli vittis tribus flavis, elytris fuscis margine vitta apiceque flavis , membrana abbre- viata; subtus pallide flava, rufo-nigroque variegata.

Agonoscelis brachyptera. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 357.

Diese Art hat den langen nach vorn etwas zugespitzten Kopf und die übrigen Charaktere

von Agonoscelis, weicht aber durch die Zeichnung und besonders durch die kurze den Hinter-

38 ZOOLOGIE. INSECTEN.

leib nicht vollständig bedeckende Flügelmembran nicht unerheblich von den beiden andern mir bekannten Arten dieser Gattung {Agonoscelis versicolor und niibila Fabr.) ab. Der Kopf ist schwarz, mit zwei breiten lichtschwefelgelben Längsbinden, welche vom Scheitel bis zur Spitze reichen. Die Fühlhörner und der Schnabel sind schwarz, der Vorderrücken fein und ziemlich dicht punktirt, röthlich, der durch eine eingedrückte Linie abgesetzte Vorderrand, der Hinterrand und ein mittleres Kreuz lichtschwefelgelb, die Seitenränder rothgelb. Das Schildchen an den Seiten weniger ausgeschweift und nach hinten weniger verschmälert als bei Agonoscelis versicolor, fein und runzlig punktirt, roth, die Seiten und eine durchgehende Mittellinie lichtgelb. Die Halbdecken braun, der Aufsenrand und eine von der Schulter entspringende, aber den Hinterrand nicht erreichende Längslinie lichtgelb, der Hinterrand röthlichgelb; die Fiügelmembran abgekürzt, so dafs der sechste und ein Theil des fünften Hinterleibsringes unbedeckt bleibt; diese Ringe sind braun, an den Rändern und hinten rothgelb. Die Unterseite blafsgelb, der Kopf in der Mitte mit zwei schwarzen Längsbinden, die Brustsegmente jederseits mit einem grofsen rothen Fleck. An den Seiten des Hinterleibes verläuft eine schwarze Längsbinde. Die drei letzten Segmente desselben sind in der Mitte des Vorderrandes roth, an den Seiten nach innen von der schwarzen Längsbinde rothgelb, an der Spitze schwarz. Die Füfse fehlen dem einzelnen mir vorliegenden Exemplare. Länge 5 Linien.

Mormidea, Amyot et Serville.

#

Mormidea terminalis, nova spec.

M. griseo-fusca, subtus pallida, apice antennarum pedumque nigra, thorace antice

flavescenti acute spinoso, sp'mis nigris, scutello flavescenti, macula basali fusca. Mormidea terminalis. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 357.

Der Mormidea conjungens Germ, verwandt, aber durch den scharf gedornten Vorder- rücken, die Farbe der Fühlhörner und Beine und durch den einfarbigen Hinterleib unterschieden. Der Kopf ist dreieckig, spitz, stark punktirt, oben graubraun mit einer blassen Mittellinie, unten gelblich; der mittlere Lappen des Kopfes ragt nicht über die seitlichen vor. Die Fühlhörner sind etwas kürzer als der Körper, das erste Glied blafs, das zweite, dritte und vierte roth, das letzte schwärzlich. Der Vorderrücken ist stark und gleichmäfsig punktirt, graubraun mit einer unregelmäfsigen gelblichen Querbinde auf der vordem Hälfte, die eingestochnen Punkte dieser Binde sind braun; die seitlichen Dornen des Vorderrücken sind sehr scharf, etwas in die Höhe gerichtet und schwarz. Das Schildchen ist gelblich, braun punktirt, mit einem dunkleren . mittleren Basalileck. Die Halbdecken graubraun, stark punktirt; die Membran weifslich und durch- sichtig. Der Hinterleib steht oben nur wenig an den Seiten der Halbdecken hervor, ist hier braun, mit blassem Rande; unten ist er einfarbig blafsgelb. Die Beine sind blafsgelb, die Schenkel an der Spitze etwas dunkler, die Spitze der Schienen und die Füfse schwarz. Länge 3 Linien.

HEMIPTERA. PENTATOMIDES. 39

Rhaphigaster , Laporte.

Rhaphigaster pallescens.

Cimejc pallescens. Germar, Rev. entom. V. 173. 112.

Rhaphigaster pallescens. Herrich-Schaeffer, Wanz. Ins. VIII. p. 11.

Auch bei Port Natal und am Senegal einheimisch.

Strachia, Hahn.

Strachia alienata.

C/tmex alienatus. Fabricius, Syst. Rhynch. 173. 97. Cimex coloratas* Klug, Symb. phys. V. tab. 44. f. 7 var.

In West- und Südafrica weit verbreitet. Cimeoo coloratus Klug 1. c. ist schon von Dallas List, of Hern, mit Cimex alienatus Fabr. vereinigt worden; das aus Nubien stammende Originalexemplar ist etwas kleiner, hat etwas dichtere Punktirung auf den Halbdecken, .so||ßint mir aber nicht die Rechte einer eignen Art beanspruchen zu können.

Strachia angularis, nova spec.

Tafel II. Fig. 3. S. grisea, flavo-signata, fusco-punctata, thoracis angulis posticis acutis. Strachia angularis. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 357.

Der Strachia gloriosa Hop e, Dali. {Cimeoo muswus Germ.) in der Körperbildung ähnlich, aber etwas gröfser, anders gefärbt und besonders durch deutliche Hinterecken des Vorder- rückens ausgezeichnet. Der Kopf ist gelblichgrau mit schwarzen Längs- und Querlinien, auf der Mitte des Scheitels stehen einige eingestochne Punkte. Die Fühlhörner sind einfarbig schwarz. Der Vorderrücken ist gelbgrau, mit grofsen hier und da in Querrunzeln zusammen fliefsenden schwarzen Punkten bedeckt; eine mit Punkten ausgefüllte Querlinie hinter dem Vorderrande und zwei geschwungene Querlinien, welche aufsen nahe am Seitenrande mit einander verbunden und innen abgekürzt sind, sind stärker vertieft ; die sehr deutlich hervortretenden Hinterecken und der Seitenrand röthlich, einige unregelmäßige Flecken am Seiten- und Vorderrande gelbroth und glatt. Schildchen graugelb, mit eingestochnen schwarzen Punkten; drei Flecken an der Basis und eine mittlere Längslinie sind gelbroth. Halbdecken gelbgrau, mit zahlreichen schwarzen Punkten; die Flügelmembran grau mit schwarzen Adern. Der Hinterleib hinten erweitert, seit- lich die Halbdecken überragend, der vortretende Seitenrand schwarz und gelbroth gefleckt. Unterseite röthlichgrau, an den Seiten mit schwarzen Punkten. Schenkel und Schienen röthlich- grau mit schwarzen Längslinien und Punkten. Füfse schwarz. Länge 3f- 4 \ Linien.

40 ZOOLOGIE. INSECTEN.

CimeX, Linne.

Cimex cincticollis, nova spec.

Tafel IL Fie. 4.

C. supra viridis, thoracis margine postico lineaque margini antico et laterali parallela scut elli marginibus lineaque media flavis, elytris griseis, fusco-punetatis, margine viridi, membrana fusca. Cimex cincticollis. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 357.

Dem Cimex variegatus Thunb. {facetus Germ.) sehr ähnlich, aber gröfser, anders ge- färbt, viel dichter punktirt und mit dunkler Flügelmembran. Der Kopf olivengrün, am Hinter- rande und in der Mitte gelb. Die Fühler an der Basis grün, die Spitze des dritten und die beiden letzten Glieder schwarz. Der Vorderrücken dicht runzlig punktirt, grün, der Hinter- rand und eine mit dem Seiten- und Vorderrande parallele Binde gelb. Die Halbdecken grau- gelb, mit eingestochnen braunen Punkten ziemlich dicht bedeckt, der Seitenrand grün, mit gleichfarbigen Punkten. Die Flügelmembran schwärzlich. Unterseite und Beine einfarbig gelb- grün. Länge 5 Linien.

Apiosterna, Hope.

Apiosterna virescens.

Apiosterna virescens* Hope, Cat. of Hern. p. 27.

Hope erhielt diese Art aus Guinea. Das Königliche Museum besitzt aufser den von Peters gesammelten auch mehrere Exemplare von Port Natal.

AspOIlgOpUS, Laporte

Aspongopus viduatus.

Edessa viduata. Fabricius, Syst. Rhynch. 153. 38.

Edessa viduata. Latreille, in Caillaud Voy. en Meroe Atlas IL tab. LVIII F. 29.

Aspongopus melanopterus. Herrich -Schaeffer, Wanz. Ins. VII. 78. Taf. 240. F. 745.

An der Ostküste von Africa von Nubien bis Port-Natal, an der Westküste von Congo bis zum Senegal verbreitet.

Aspongopus costalis.

Aspongopus costalis. Germar, Silb. Rev. ent. V. 159. 83.

Basicryptus costalis. Herrich-Schaeffer, Wanz. Ins. VII. 81. Taf. 241. F. 749.

Auch bei Port Natal einheimisch.

41

Coreides.

MlCtlSj Leach, Amyot et Serville. C e r b U S , Hahn, Burmeister.

Mictis heteropus.

M. nigro-fusca, antennarum articulo ultimo rufo, thorace postice dilatato, acute spinoso, stigmate metathoracis albo-cincto, abdomine utrinque rufo-vittato. Mas femori- bus posticis valde clavatis , lunato-curvatis , dentibus duobus , primo parva basali, altera maxima ante apicem instructis, abdomine inermi.

Coreus heteropus. Latreille, in Caillaud Voy. en Meroe IV. 287. 30. Atl. vol. II. pl. 58. f. 30.

Steht dem Cerbus pectoralis Germ. (Silb. Rev. entom. V. p. 154) sehr nahe, hat aber etwas längere und dünnere Fühler, die Erweiterung des Vorderrückens endigt in einer schärfern etwas nach vorn gerichteten Spitze, die Schenkel des Männchens sind noch stärker gekrümmt und besitzen aufser dem gewaltigen dreieckigen Zahne vor der Spitze noch einen kleinen an der Basis; auch fehlt diesem Geschlecht der grofse Höcker an der Basis des Hinter- leibes, welchen das Männchen von Cerbus pectoralis besitzt.

Diese Art ist an der Ostseite von Africa bis nach Cordofan und zum Sennaar verbreitet, das Königliche Museum besitzt auch mehrere Exemplare derselben vom Senegal, und ich würde sie für Myctis apicalis Hope Cat. of Hern. II. p. 12 halten, wenn nicht Dallas List of the specimens of Hemipt Ins. in the coli, of the Brit Mus. P. II. p. 392 Myctis apicalis Hope als Synonym zu Coreus curvipes Fabr. stellte; in der Fabriciusschen Beschreibung des letzteren ist aber gesagt „femora omnia bidentata", was auf M. heteropus nicht wohl pafst.

MiCÜS Vidlia, nova spec. Tafel IL Fig. 5.

M. fusca, membrana abscuriari? thorace media subtiliter canaliculato , angulis posticis abtusis. Mas femoribus postice modice incrassatis , rectis , ante apicem dentatis, abdomine basi tuberculato.

Mictis vidua. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 357.

Von langer gestreckter Gestalt, übrigens sehr wenig ausgezeichnet. Der Kopf Jdein, braun. Die Fühler von mehr als halber Körperlänge, braun, das letzte Glied etwas lichter. Der Vorderrücken ohne alle Auszeichnung, wie bei M. tumidipes Fabr. und tenebrosus Fabr. gebildet, rautenförmig, mit stumpfen Hinterecken, in der Mitte mit einer schwachen Längsrinne, vor dem Schildchen mit einem undeutlichen Querkiele, braun, mit kurzer anliegender gelber Behaarung. Schildchen und Halbdecken von derselben Farbe, die Flügelmembran etwas dunkler.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. O

42 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Unten braun, mit gelber anliegender Behaarung, besonders an den Seiten der Brust. Beine braun, die hintern Schenkel des Männchens mäfsig verdickt, fast gerade, mit einem breiten Zahne gleich hinter der Mitte. Schienen zusammengedrückt. Hinterleib des Männchens mit einem schwachen Höcker an der Basis. Das Weibchen ist mir unbekannt. Die Art ge- hört in die erste der von Dallas List, of Hern. Ins. in the Brit. Mus. P. II. p. 386 aufge- stellten Abtheilungen der Gattung Midis. Länge 10 Linien.

AlydllS, Fabricius. Alydüs dentipes.

Alydus dentipes. Fabricius, Syst. Rhynch. 249.7. Herrich-Schaeffer, Wanz. Ins. VIII. 99. Taf.282. F. 867. Auch im tropischen Westafrica einheimisch.

Alydus jaculus.

Cimex jaculus. Thunrerg, Nov. ins. spec. 34. tab. 2. f. 50. Stoll, Pun. 161. tab. 40. f. 292. Findet sich auch in Südafrica, in der Sierra Leone und am Senegal.

Alydus proletarius, nova spec

Tafel IL Fig. 6.

A. griseus, capite thoraceque fusco-lineatis , elytris vitta submarginali antrorsum ab- breviata nigra, margine dilutiori.

Alydus proletarius* Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 358.

Die gekrümmten Hinterschienen bringen diese Art ebenso wie die beiden vorigen in die Gattung Camptopus Amyot et Serv., welche ich aber ebenso wenig wie Dallas (I.e. p. 470) anzuerkennen vermag. In der Gestalt dem A. calcaratus Fabr. nicht unähnlich. Kopf grau, mit zwei undeutlichen dunkleren Längsbinden und einer weifsen Linie jederseits am Innenrande der stark vorstehenden Augen. Vorderrücken viereckig, vorn verschmälert, mit wenig bemerk- baren Hinterecken; er ist mit eingestochnen Punkten dicht bedeckt, grau, die Seitenränder und zwei undeutliche mittlere Längsbinden schwärzlich. Schildchen grau. Halbdecken graubraun, punktirt, mit gelblichem Rande, ein langgezogener dreieckiger Fleck, dessen Basis die Membran berührt, dessen Spitze vor der Mitte an den lichten Aufsenrand stufst, schwärzlich. Die Mem- bran weifs, die Adern braun, stellenweise weifs unterbrochen. Unterseite mit weifsgrauer Pubescenz. Fühler und Beine licht -graubraun, die hinteren Schenkel und Schienen dunkler gefleckt. Länge 3f Linien.

HEMIPTERA. COREIDES. 43

LeptOCOrisa, Latreille. MyodochliS, Burmeister. StenOCOriS, Burmeister, t. IL suppl. p. 1010.

Leptocorisa apicalis.

Leptocorisa apicalis. Hope, Cat of Hern. p. 18.

Auch am Senegal und in Guinea einheimisch.

GonOCerilS, Latreille.

Gonocerus crenicollis, nova spec.

Tafel IL Fig. 7.

G. fusco-luteus, punctatus, subtus pallidior, thorace postice utrinque spinoso, lateribus crenulatis.

Gonocerus crenicollis. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 358.

Oben einfarbig braungelb, dicht punktirt, mit transparenter Flügelmembran. Der Kopf, zwischen den Augen mit einer kurzen Längsrinne versehen, hat von oben betrachtet einen gröfsern Querdurchmesser als Längsdurchmesser. Das erste Fühlerglied ist so lang als der Kopf, das zweite und dritte von gleicher Länge, das vierte fehlt dem einzigen mir vorliegenden Exemplare. Der Vorderrücken stark nach vorn geneigt, mit sehr fein gekerbten Seitenrändern, welche an den Schultern in zwei spitze, feine etwas nach hinten gerichtete Dornen auslaufen, der Hinterrand derselben etwas ausgerandet, deutlicher gekerbt; vor dem Schildchen findet sich ein undeutlicher Querkiel. Die Halbdecken mit tiefen, auf dem Glavus in Reihen geordneten Punkten. Die Unterseite und Beine gelb. Hinterschenkel unbewehrt. Länge 3 Linien.

Diese Art gehört in die Burmeister sehe Abtheilung JB. a. der Gattung Hypselonotus, es scheint mir aber kein hinreichender Grund vorhanden, die Arten dieser Abtheilung (z. B. Cimex trig onus Thunb.) generisch von Gonocerus zu trennen; jedenfalls stehen sie Gonocerus weit näher als den anderen Abtheilungen von Hypselonotus. Auch Dallas I.e. p. 494 ff. hat einige verwandte Species (z.B. Coreus pugnator Fabr., calumniator Fabr.) zu Gonocerus gestellt, ohne indessen zu bemerken, dafs sie mit der Abtheilung B. a. von Hypselonotus Burm. in nächster Beziehung stehen.

Hydara, Dallas.

Hydara tenuicornis.

Coreus tenuicornis. Hope, Cat. of Hern. II. p. 24.

Hydara tenuicornis. Dallas, List, of Hem. Ins. in the Brit. Mus. P. IL p. 493. Taf. XIV. F. 5.

Das vierte Fühlerglied, welches dem von Dallas untersuchten und abgebildeten Ex- emplare fehlt, ist nur ein Drittheil so lang als das dritte, verdickt und von etwas dunklerer

6*

44 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Farbe. Hope und Dallas geben die Sierra Leone als Vaterland an, die Königliche Sammlung besitzt aufser dem in Mossambique gesammelten Exemplare noch ein anderes von der Prinzeninsel.

Serinetha, Spinoia.

LeptOCOris, Hahn, Burmeister. TynOtOIlia, Amyot et Serville.

Serinetha amicta.

Leptocoris amictus. Germar, Silb. Rev. Ent. V. 144. 55. Tynotoma vittata. Amyot et Serville, 220. 1.

Von Drege bei Port Natal entdeckt, und nach Dallas List, of Hern. Ins. p. 462 auch am Gambia einheimisch.

Lygaeites.

I/ygaeUS , Fabricius.

Lygaeus militaris.

Lygaeus militaris. Fabricius, Syst. Rhynch. 217. 56. Burmeister, Handb. II. 298. 2. Amyot et Serville, Hern. 249. 1.

Lygaeus elegans.

Lygaeus elegans, Wolff, Ic. Cim. 112. tab. IL f. 106. Burmeister, Handb. IL 298. 1.

OdontopilS, Laporte.

Odontopus sexpunctatus.

Odontopus sexpunctatus. Laporte, Hern. 37. pl. 53. f. 5. Amyot et Serville, hist. nat. d.'Hem. 271. 1.

Die von Laporte und die von Amyot und Serville beschriebenen Exemplare stammten vom Senegal.

Pyrrhocoris, Fallen.

Pyrrhocoris Forsten.

Lygaeus Forsten. Fabricius, Syst. Rhynch. 230. 128. Pyrrhocoris Forsleru Herrich- Schaeffer, Wanz. Ins. F. 872.

m

Scheint in Südafrica so gemein zu sein, wie bei uns Pyrrhocoris apterus.

HEMIPTERA. LYGAEITES. 45

Pyrrhocoris Koenigü.

Lygaeus Koenigü. Fabricius, Syst. Rhynch. 222. 84. Pyrrhocoris Koenigü. Burmeister, Handb. d. Ent. II. 284. 6. Dysdercus Koenigü. Amyot et Serville, Hern. 272. 1.

Zwei aus Mossambique stammende Exemplare sind etwas gröfser als die ostindisclren, zeigen aber sonst keine Unterschiede; übrigens kommt die Art auch in Guinea vor.

Pyrrhocoris albicollis.

P. ruber, thoracis margine antico, plaga magna postica, hemelytris, pectoris abdomi- nisque fasciis pallide testaceis, antennis, elytrorum fascia membranaque nigris.

Stoll, Pun. F. 125.?

Ich würde die Stoll sehe Abbildung unbedenklich hierher ziehen, wenn die Beine nicht schwarz angegeben wären.

Die Art gehört in die Unterabtheilung Dysdercus Amyot et Serv. und steht D. Koenigü sehr nahe, unterscheidet sich aber durch die schwarze Querbinde der Halbdecken. Der Kopf ist roth. Die Fühlhörner sind schwarz, nur das erste Glied an der Basis roth. Das Halsschild blafsgelb, der abgesetzte Vorderrand gelblichweifs , der Querwulst und die Seitenränder roth. Die Halbdecken blafsgelb, am Rande etwas dunkler, in der Mitte mit einer schwarzen Quer- binde, die Flügelmembran schwarz. Unterseite roth, Brust und Hinterleib mit breiten blafs- gelben Binden. Schenkel roth, Schienen und Füfse schwarz. Länge 8 Linien.

Es liegen mir auch Exemplare aus Südafrica vor.

Pyrrhocoris quadriplagiatus, nova spec.

P. supra niger, capite thoracisque marginibus rufis, elytrorum maculis duabus flavis, subtus rufus, pectoris lateribus antennis, pedibnsque nigris.

Pyrrhocoris qiiadriplagiatus. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 358. Gehört in die Unterabtheilung Physopelta Amyot et Serv. Der Kopf ist roth, die Fühlhörner schwarz, das erste sehr lange Glied an der Wurzel roth. Der Vorderrücken mit einer tiefen Querfurche in der Mitte, welche sich nach den Hinterwinkeln hinabzieht, schwarz, mit rothem an den Hinterecken breiterem Rande. Schildchen schwarz. Oberflügel schwarz mit zwei grofsen, vom Aufsenrande zur Naht reichenden, gelben Flecken; der erste ist drei- eckig, die Spitze des Dreiecks stöfst an die Schulter; der zweite ist viereckig und steht ein wenig vor der Spitze. Die Flügelmembran schwarz. Die Unterseite roth, die Seiten der Brust mit schwarzen Flecken. Beine schwarz. Länge 8 Linien.

46 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Pyrrhocoris elongatus, nova spec.

P. supra niger, epistomate, thoracis margine antico et postico, elytrorum maculis duabus rufis, anteriori sublunata, subtus rufus, pectoris lateribus pedibusque nigris.

Pyrrhocoris clongatus. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 358.

Gehört ebenfalls zu Physopelta Am. et Serv. und ist der vorigen Art sehr ähnlich, aber be- trächtlich länger, mit schwarzem Scheitel und einem halbmondförmigen ersten Flecke der Oberflügel.

Der Kopf roth, der Hinterkopf in der Mitte schwarz, der Vorderrücken mit einer Quer- furche in der Mitte, welche sich bogenförmig zu den Hinterecken herabzieht, von schwarzer Farbe, der Vorderrand, der äufserste Saum des Seitenrandes und der Hinterrand roth; an den Hinterecken nimmt die rothe Farbe einen gröfsern Raum ein und setzt sich nach vorn fort, ist vorn aber von dem rothen Saume des Seitenrandes durch eine schwarze Linie getrennt. Schildchen schwarz. Oberflügel schwarz, mit zwei rothgelben queren Flecken, der vordere ist von halbmondförmiger Gestalt und reicht am Aufsenrande bis zur Schulter hinauf, der hintere steht ein wenig vor der Spitze. Die Unterseite roth, die Seiten der Brust mit schwarzen Flecken. Beine schwarz. Länge 10 Linien.

ßeduvini.

PhySOrhjnchllS , Amyot et Serville.

Physorhynchus erythroderus, nova spec.

P. thorace supra rufo, scutello abdominisque marginibus viridibus, elytris atris, subtus cyaneus9 nitidus, tarsis rufo-piceis.

Physorhynchus erythroderus. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 358.

Der Kopf oben grün, mit einigen Querrunzeln. Grundglied der Fühler schwarz, die folgenden fehlen dem mir vorliegenden Exemplare. Die vordere Hälfte des Vorderrückens rothgelb, die hintere roth, der kreuzförmige Eindruck im Grunde dunkelgrün, die Längsfurche reicht nur bis zur Mitte des durch die Querfurche abgesetzten hintern Theils. Das zweispitzi°e Schildchen grün, mit unregelmäfsigen Runzeln. Die Halbdecken sammtschwarz, die vordere Hälfte des Randes grün. Von derselben Farbe sind die seitlich vorstehenden Ränder des Hinterleibes. Die Unterseite ist metallisch blau, die Behaarung der Schienenspitze und der Füfse fuchsroth, die Füfse an der Basis röthlich, gegen die Spitze dunkler. Länge 8^ Linie.

Die Gattung Physorhynchus enthält zur Zeit folgende Arten: PL crux Thunb. (cracia- tus Ena), erythroderus m., barbicomis Drury, Fabr., gigas Herr.-Schäff. f. 824, lucidus Ena, Am. et Serv. und eine ganz schwarze Art aus Guinea (unicolor ml zu welcher Stolls Figur 296 als Larve zu gehören scheint. Alle sind in Africa einheimisch.

HEMIPTERA. REDUVINI. 47

LestomerUS, Amyot et Serville.

Lestomerus aeneicollis, novaspec.

Tafel IL Fig. 8.

L. thorace supra aeneo, antice septemsulcato, elytris nigris, margine venisque cyaneis, subtus cyaneus, rostro, antennarum basi pedibusque flavis.

Lestomerus aeneicollis. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 358.

Der Kopf malt erzgrün, das erste Glied der Fühlhörner gelb, an der Spitze dunkel, das zweite pechfarbig, die beiden letzten wieder heller. Der Vorderrücken oben golden erzfarbig; die grofse vordere Hälfte mit einer durchgehenden hinten tieferen Mittelfurche und drei schwachen Furchen jederseits, welche alle die mittlere Querfurche nicht erreichen; die der Mitte zunächst liegende ist hinten etwas geschwungen, die zweite und dritte von vorn und aufsen nach hinten und innen gerichtet, die zweite stark abgekürzt; die Vorderecken stehen vor. Die hintere Hälfte des Vorderrückens glatt, mit einem Längseindrucke jederseits nahe den Hinterwinkeln. Das

i

Schildchen mit erhöhten glänzenden Rändern und scharfer Spitze. Die Halbdecken schwärzlich, der Rand und die Hauptlängsadern dunkelblau. Die Unterseite blau, der Hinterleib glänzend, die kräftigen Beine gelb, die Schenkel, Schienen und Füfse an der Spitze schwärzlich; die vordem vier Schenkel unten mit mehreren, zum Theil kräftigen Zähnen. Länge Linie.

*

Jt lr&tGSj Serville, Burmeister.

Pirates xanthopus, nova spec.

P niger, griseo-pubescens, antennis pedibusque flavis, elytrorum maculis tribus, mar- gine externo apiceque flavis.

Pirates xanthopus. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 358.

Mit P. qnadrimacidatus Serv., bimaculatus Serv. und einigen ähnlichen, noch unbe- schriebenen, africanischen Arten nahe verwandt. Der Kopf ist schwarz, graugelb behaart, Schnabel und Fühlhörner gelb. Vorderrücken schwarz, fast glanzlos, graugelb behaart, der vor der Querfurche liegende Theil von einer schmalen aber deutlichen Furche durchsetzt, hinten abgerundet; der hintere Theil kurz und breit. Das Schildchen an der Basis eingedrückt, an der Spitze mit einem deutlichen Kiele versehen, schwarz, graugelb behaart. Die Oberflügel sind schwarz, jeder mit einem grofsen gelben Basal- und einem kleineren Flecke am Aufsen- rande, welche durch den ebenfalls gelben Seitenrand mit einander verbunden werden; ein querer Fleck von derselben Farbe steht innen etwas vor dem kleinen Fleck am Aufsenrande; aufserdem ist die Spitze der Oberflügel gelblich. Der Körper ist unten schwarz, graugelb behaart: der Rand des Hinterleibes gelb. Die Beine ganz gelb, die Vorderschenkel verdickt,

48 ZOOLOGIE. INSECTEN.

an der Spitze verschmälert, die Vorderschienen mit grofser herabhängender Sohle, die sich an der Innenseite hinauferstreckt. Länge 6^ Linie.

Die Königliche Sammlang besitzt auch zwei Exemplare dieser Art vom Senegal.

Centraspis, nov. gen.

Antennae sexarticulatae (radicula basali exclusa), articulo secundo longissimo. Prothoracis sulcus transversus margini antico magis approximatus quam postico, sulco longitudinali divisus. Prosternum profunde canaliculatum. Scutellum postice elevatum, apice vel quadri- vel bi-dentatum. Pedes graciles , simplices , femoribus anticis maris fere inermibus.

Diese neue Gattung steht in der nächsten Verwandtschaft mit Physorhynchus Amyot et Serv. und mit Ectrichodia Lepell. et Serv.; sie unterscheidet sich von der erstem, mit welcher sie in der Zahl der Fühlerglieder übereinstimmt, durch die Lage der Querfurche weit vor der Mitte des Prothorax und durch fast unbewehrte Vorderschenkel des Männchens; von Ectrichodia weicht sie durch die Zahl der Fühlerglieder und darin ab, dafs die Längsfurche des Prothorax vom Vorder- bis zum Hinterrande reicht. Der Kopf ist vorn zugespitzt, der Schnabel kurz, sehr gebogen, die beiden ersten Glieder fast von gleicher Länge. Die Fühlhörner sind etwas länger als Kopf und Vorderrücken, ohne die Basalwurzel sechsgliedrig, das erste Glied glatt, glänzend, an der Spitze etwas verdickt, das zweite reichlich doppelt so lang als das erste, und etwas länger als die vier folgenden zusammen, beim Männchen lang behaart, das dritte ebenfalls beim Männchen behaart, so lang als die beiden folgenden zusammen, die Endglieder feiner. Vorderrücken mit tiefer Querfurche, die hintere Hälfte viel gröfser als die vordere, beide Hälften von einer tiefen, nach hinten seichteren Längsfurche durchzogen, die vordere Hälfte zu beiden Seiten dieser Längsfurche hochgewölbt, die hintere aufserdem noch mit einer tiefen Längsrinne an jeder Seite, wodurch das flache Mittelfeld von den stärker erhabenen Seitentheilen abgesetzt wird; die Hinterecken abgerundet. Das Schildchen in der Mitte quer vertieft, hinten wulstig erhöht, bei der mir vorliegenden Art an der Spitze mit vier Zähnen, von denen die beiden mittleren klein, stumpf und nur durch eine mäfsige Ausrandung von einander getrennt sind, die beiden äufseren hakige, nach innen gekrümmte Dornen bilden; ich glaube aber mit dieser Galtung als zweite Art Ectrichodia imperialis Westwood, Trans, of the entom. Soc. vol. IV. p. \ \ 9. pl. VIII. f. 2 , von Cap Palmas verbinden zu müssen und bei dieser hat das Schildchen an der Spitze nur zwei weit von einander entfernte Stacheln. Die Beine sind alle fast von gleicher Länge und gleicher Bildung, die Vorderschenkel des Männchens fast gar nicht angeschwollen und nur mit einem sehr kleinen Zähnchen versehen.

HEMIPTERA. REDUVINI. GALGULITES. 49

Centraspis Petersii, nova spec.

Tafel IL Fig. 9.

C. violaceus, nitidus, elytris atris, antennis ante apicem flavis.

Centraspis Petersii. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 358.

Diese prächtige Art, von welcher ein Pärchen gesammelt wurde, ist glänzend dunkel- blau, die Oberflügel mit Ausnahme des vordem Theils des Aufsenrandes sammtschwarz. Das zweite Fühlerglied und die Wurzel des dritten stahlblau, die folgenden schwarz, die Spitze des vierten, das fünfte und die Wurzel des sechsten Gliedes gelb. Länge 16 Linien.

Harpactor, Laporte.

Harpactor segmentarius, Germar.

Harpactor segmentarius. Germar, Silb. Rev. entom. V. 125. 9. Zuerst bei Port Natal aufgefunden.

EvagOraS, ' Burmeister.

Evagoras fasciatus.

Reduvius fasciatus. Palisot Beauvois, Ins. 65. Hemipt. pl. II. F. 5.

Zwei mir vorliegende Exemplare passen vollkommen zu Palisots Abbildung von Re- duvius fasciatus, welcher in Guinea entdeckt worden ist. Die Art gehört entschieden zu Evagoras. Amyot und Serville citiren sie, offenbar ohne sie in natura gekannt zu haben, bei der Gattung Harpactor. Eine nahe verwandte Art der Gattung Evagoras ist Rhinocoris lutescens Per eher on gen. Ins. von Isle de Prince.

Galgulites.

MononjX, Laporte.

Mononyx grandicollis, Germar.

Mononyx grandicollis. Germar, Silb. Rev. ent. V. 122. 4.

Mononyx sordidas* Herrich -Schaeffer, Wanz. Ins. IX. 26. Taf. 291. F. 893.

Das mir vorliegende Exemplar aus lnhambane stimmt völlig mit dem Originalexemplare von M. sordidus Herr.-Schaeff. in Germars Sammlung überein; das letztere ist aus Guinea. Ich glaube nicht zu irren, wenn ich M. grandicollis Germ, von Port Natal für identisch halte, ich habe zwar das in Dreges Sammlung befindliche Original nicht vergleichen können, Germars

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 7

50 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

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Beschreibung pafst aber mit Ausnahme der Worte „occipüe profunde transversa carinato genau auf die gegenwärtige Art. Das Wort „carinato" ist offenbar ein Schreibfehler für „ca- naliculato," und es ist hier wohl die Querfurche zwischen Kopf und Vorderrücken, welche allen Arten von Mononyx zukommt, durch ein Versehen dem Hinterhaupte zugeschrieben worden.

N e p i d e s.

NailCOris, GeofFroy.

Naucoris fuscipennis, nova spec. N. grisea, capite thoraceque nigro-irroratis , hemelytris nigra -fuscis, opacis , margine basali dilatato pallido, membmna pallida baßi fusca.

Naucoris fuscipennis. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 358.

Der bei Neu-Orleans und auf Guba vorkommenden N. Poeyi Guer. täuschend ähnlich, so dafs ich selbst Bedenken getragen habe, das einzige mir vorliegende Exemplar als eine besondere Art aufzustellen; es ist aber ein wenig kürzer, hat matte Halbdecken, einen schwarz gesprenkelten Kopf, und die feinen Querrisse und eingestochnen Punkte des Vorderrückens sind zahlreicher und deutlicher. Der Kopf grofs, halbkreisförmig, gelbgrau mit zahlreichen am Scheitel etwas gröfseren schwarzen Punkten. Vorderrücken doppelt so breit als lang, mit stumpfen Hinterecken und einer sehr schwach eingedrückten Querlinie etwas hinter der Mitte; das hierdurch abgetheilte Vorderfeld mit zahlreichen feinen Querrissen, die sich nach hinten in Punkte umändern; die Farbe des Vorderrückens ist gelbgrau, das vordere Feld mit vielen schwarzen Punkten und unregelmäfsigen Zeichnungen, das hintere nur mit einigen in Quer- linien angeordneten Punkten. Halbdecken braunschwarz, matt, der erweiterte Rand an der Basis blafs. Die Flügelmembran blafs, an der Wurzel glänzend braunschwarz, mit blassen Seiten. Beine blafs. Länge Linie.

AppaSUS, Amyot et Serville.

Appasus nepoides.

Tafel II. Fig. 10. .

Naucoris nepoides. Fabricius, Syst. Rhynch. 111. 7.

Appasus natator. Amyot et Serville, Hist. nat. d. Hern. p. 431.

Die Farbe des Körpers ist ein schmutziges Gelbgrau, nur der erweiterte Rand der Halbdecken ist etwas lichter; auf dem Kopfe und Vorderrücken finden sich bei einzelnen Ex- emplaren dunklere Zeichnungen, nämlich ein grösserer Längsfleck auf dem Scheitel und fünf verloschene Längsbinden auf dem Vorderrücken. Der Kopf ist vorn dreieckig, mit stumpfer

HEMIPTERA. NEPIDES. NOTONECTIDES. FÜLGORELLAE. 51

Spitze, fein und dicht punktirt. Der Vorderrücken vorn in der Mitte ausgerandet, auch die Seitenränder etwas ausgeschweift, mit einer eingedrückten Querlinie hinter der Mitte, fein und verworren punktirt. Schildchen mit stärkeren zu Längsrissen und Runzeln zusammenfliefsenden Punkten; nur auf dem letzten Drittheile sind die Punkte feiner und getrennt. Die Halbdecken bisweilen an einzelnen Stellen der Mitte etwas dunkler, der erweiterte Rand namentlich an der Basis lichter. Der Hinterleib bisweilen ganz blafs, bisweilen mit dunkleren Flecken oder seitlichen Längsbinden. Beine blafs, bisweilen mit braunen Flecken.

Die hier beschriebene Art scheint über den gröfsten Theil von Africa verbreitet zu sein, ich habe Exemplare vom Senegal, der Prinzeninsel, Port Natal, Mossambique und Ägypten vor mir. Ich zweifle nicht, dafs Naucoris nepoides Fabr. 1. c. ein Exemplar derselben Art mit dunkler gefleckten Beinen ist. Dafs auch Appasus natator Amyot et Serv. nur eine Abän- derung ist, bei welcher die dunklen Zeichnungen des Kopfes und Vorderrückens deutlicher hervortreten, und die aufserdem auch durch eine etwas rundere Form der Halbdecken ab- weicht, ist mir durch H. Signoret in Paris bestätigt worden. Ob auch Naucoris planus Germar, Silb. Rev. ent. V. 124. 2 hierher gehört, wage ich, ohne das in der Dregeschen Sammlung befindliche Original gesehen zu haben, nicht zu entscheiden.

Notonectides.

AlUSOpS, Spinola.

Anisops productus.

Anisops productus. Fieber, Rhynchotographien Prag 1851. (Abh. d. Kön. Böhm. Geselisch. d. Wiss. V. Bd.

7. Folge) p. 60. 5. Anisops nivea. Spinola, Essai s. 1. Hern. 58. Amyot et Serville, Hern. 454. tab. 8. f. 8. mas.

In grösserer Menge bei Tette gesammelt. Die Königliche Sammlung besitzt aufserdem Exemplare aus Portugal, Sardinien, Ägypten und Isle de France.

Fulgorellae.

PjTOpS, Spinola.

Pyrops punctata.

Stoll, Cigal. 34. Tai. 6. F. 28.

Fulgora punctata. Olivier, Enc. meth. VI. 569. 8. Westwood, Trans, of the Linn. Soc. XVIII. 143. 16.

Flata punctata. Germar, Thon. Aren. II. 2. 47.

Pyrops punctata. Spinola, Annal. d. 1. soc. entom. VIII. p. 237. 5.

Stoll führt als Vaterland Guinea an. Olivier, Germar und Spinola haben die Art nur aus Stoll's Abbildung gekannt; West wo od scheint sie in natura vor sich gehabt

52 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

zu haben, wenigstens berichtigen die Worte seiner Diagnose „alis albis , venis fiiscis" eine Ungenauigkeit der Stolischen Beschreibung, dafs auch die Unterflügel (wie die oberen) schwarze Punkte haben. Nach Walker [List of the Specimens of Homopterons insects in the British Museum P. II Lond. 4851 p. 268) ist Fulgora affinis Westwood a. a. 0. p. 144. Taf. \% F. 6. aus Nepaul mit dieser Art identisch, und sind im brittischen Museum Exemplare aus Nepaul, Silhet, Hongkong, Ceylon, Java und Port Natal vorhanden Da Walker das Westwoodsche Originalexemplar hat vergleichen können und da auch in der von Westwood gegebenen Beschreibung und Abbildung kein genügender Unterschied aufzufinden ist, so ist an der Richtig- keit dieser Angabe wohl nicht zu zweifeln. Der Fall, dafs ein africanisches Insect gleich- zeitig über den gröfsten Theil des tropischen Asiens verbreitet ist, steht unter den Homopteren nicht isolirt da, und verweise ich in dieser Beziehung auf die weiter unten zu erwähnende Tettigonia albida Walker.

EutrOpisteS , nov. gen. _

Caput antice semiellipticum , postice profunde emarginatum. Frons et clypeus plani. Ocelli desunt. Prothorax septemcarinatus , postice profunde trisinuatus. Scu- tellum tricarinatum. Elytra subcoriacea , subfornicata , costis tribus longitudinalibus, exteriori et interiori basi, omnibus apice dichotomis , callo ovali laevigato postice in- structa. Tibiae posticae quadrispinosae.

Es bildet diese sehr ausgezeichnete neue Gattung ein Verbindungsglied zwischen der Gruppe der Issiden und der der Gixiiden. Mit der erstem stimmt sie in dem wichtigsten Gruppencharakter überein, indem die Kiele der Stirn sich nicht auf das Kopfschild fortsetzen; auch fehlen die Nebenaugen und die den Leib fast schwibbogenartig bedeckenden Oberflügel besitzen eine ziemlich derbe Textur. Dagegen weist die Bildung des Vorderrückens und des nach vorn elliptisch verlängerten Kopfes, die Länge und das Geäder der Vorderflügel auf eine nähere Verwandtschaft mit den Cixiiden hin. Der Scheitel bildet vorn eine halbelliptische Vorragung, ist von hohen Kielen eingefafst und in der Mitte von einem schwachen Kiele durch- setzt, hinten ist er zwischen den Augen breit und tief ausgerandet. Die Wangen sind breit senkrecht, die Kiele, welche sie von dem Scheitel und der Stirn trennen, scharf und hoch. Die ganz an die Seite des Kopfes gerückten Augen sind länglich. Nebenaugen fehlen. Die Stirn flach, länglich dreieckig mit abgerundeten Hinterecken, der scharfe Kiel, welcher sie von den Wangen trennt, biegt sich vorn etwas gegen diese hinauf. Auf dem vorderen Drittheil der Stirn finden sich drei kurze Kiele, welche vorn durch Bogen unter einander verbunden sind; die beiden seitlichen verlaufen ganz nahe dem eigentlichen Stirnrande. Der Schnabel ist an dem einzigen mir vorliegenden Exemplare verstümmelt. Der mittlere Theil des Vorder- rückens ist durch scharfe Kiele von den seitlichen getrennt, eben und in der Mitte selbst wieder gekielt, vorn tritt er in die tiefe hintere Ausrandung des Kopfes hinein, hinten ist er

HEMIPTERA. FÜLGORELLAE. 53

halbkreisförmig ausgerandet; die an den mittleren Theil angrenzenden Seitentheile des Vorder- rückens sind schräg abgedacht, und ebenfalls von einem vorn etwas abgekürzten Kiele durch- setzt, hinten sind sie tief ausgerandet, die Ecken der Ausrandung sind scharf und umfassen die Basis der Oberflügel. Das Schildchen hat drei Kiele. Die Oberflügel sind um die Hälfte länger als der Hinterleib, welchen sie schwibbogenförmig bedecken; der Clavus mit zwei Längs- adern, welche sich nach der Spitze zu vereinigen, das Corium mit drei Adern, von denen sich die erste gleich hinter ihrem Ursprünge, die dritte vor der Mitte der Oberflügel, die zweite erst kurz vor der Spitze spaltet, wo sich auch die Äste der ersten und dritten Ader aufs Neue dichotomisch theilen und unter einander anastomosiren. Queradern fehlen fast ganz, nur die Ader des Clavus, die beiden Äeste der ersten und die zweite Längsader des Corium sind hinten durch eine schwache Querader verbunden. Auf der Mitte der hintern Hälfte der Oberflügel, in dem Zwischenräume zwischen der zweiten und dem innern Aste der dritten Querader steht ein glatter augenförmiger Höcker. Letztes Hinterleibssegment mit einer tiefen Grube jederseits neben dem Legestachel. Hinterschienen mit vier Dornen.

Eutropistes callifer, nova spec.

Tafel II. Fig. \\.

E. pallidus, capite prothoraceque fusco-variegatis, elytris griseis, granulatis, vena inter- media nigro-punctata, callo brunneo nitido.

Eutropistes ccdlifer. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 359.

Ein einzelnes weibliches Exemplar von Inhambane. Kopf und Mittelleib sind blafs, mit braunen, unterbrochenen Längsbinden. Auf den grauen Oberflügeln sind die Zwischen- räume der Adern gekörnt; die Adern färben sich an der Spitze braun; die mittlere Längsader hat drei schwarze Punkte; einen einzelnen schwarzen Punkt bemerkt man auf der Mitte der innern Längsader. Der augenförmige Höcker braun, glänzend, mit einem schwarzen Punkte an seiner vordem und hintern Spitze. Die Unterseite ist blafs, die Spitzen der Dornenkränze an den Beinen und die Klauen schwarz. Länge 3 Linien.

Elamoscelis, Spinoia.

Elamoscelis cimicoides.

Elamoscelis cimicoides. Spinola, Ann. d. 1. soc. entom. VIII. 391. Taf. 16. F. 4. Die Art ist zuerst von Drege bei Port Natal aufgefunden worden.

54 ZOOLOGIE. INSECTEN,

Cicadellae.

CerCOpis^ Fabricius.

Cercopis areata.

Monecphora areata» Walker, List, of Homopt. Ins. of the Brit. Mus. P. III. p. 675. n. 7. Diese Art findet sich auch bei Port Natal.

Aphmphora, Germar.

Aphrophora grisescens, nova spec.

A supra grisea, fusco-irrorata, vertice prothorace scutelloque vittis duabus obsoletis fuscis, subtus fusca, marginibus pallidis, fronte transversim fusco-lineata.

Aphrophora grisescens. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 359.

Von der Gröfse der A. spumaria, jedoch etwas schmäler. Die Farbe ist oben ein mattes schmutziges Graugelb, welches jedoch durch mehr oder minder kleine bräunliche Quer- linien etwas modificirt wird. Über Kopf, Vorderrücken und Schildchen läuft eine graubraune Längsbinde, welche in der Mitte durch eine gelbe Längslinie getheilt wird, mehr oder weniger deutlich durch. Am Hinterrande des Kopfes und Vorderrande des Vorderrückens bemerkt man einen seichten Längseindruck, aber keinen Mittelkiel. Der schmale Rand der Stirn, der oben sichtbar wird, ist schwarz gefleckt, bisweilen ganz schwarz, die Unterseite der Stirn ist gelb, mit schwarzen Querlinien. Auf der Unterseite ist die Farbe heller oder dunkler braun, die Ränder aller Segmente sind in grösserer oder geringerer Breite gelb. Länge 3| 4 Linien.

Aufser vier in Mossambique gesammelten Exemplaren habe ich auch ein von Port Natal stammendes vor mir.

TettigOIlia, Geoffroy. Tettigonia albida.

Tettigonia albida. Walker, List, of Homopt. ins. of the Brit. Mus. P. III. p. 767. n. 91.

Auf dem Kopfe dieser Art finden sich drei schwarze Punkte, einer mitten auf dem Scheitel und zwei am Vorderrande vor den Augen und über den Fühlern, welche in Walckers Beschreibung nicht erwähnt werden; ich habe aber von H. Sign or et, welcher oe^enwärtio mit einer Monographie dieser Gattung beschäftigt ist, die Mittheilung erhalten, dafs diese Punkte auch dem von Walker beschriebenen Exemplare nicht fehlen. Nach Signoret ist diese Art nicht blofs an der Ostküste von Africa bis zum Cap verbreitet, sondern kommt auch in Ostindien, auf den philippinischen Inseln und in Neuholland vor.

HEMIPTERA. CICADELLAE. STRIDULANTES. 55

SelenOCephaIuSr Germar.

Selenocephalus lucidus, nova spec.

S. prasinus, elytris nitidissimis , alis hyalinis, vertice obtuse trigono.

Selenocephalus lucidus. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 359.

Der Scheitel tritt bei dieser Art zwar etwas stärker vor als bei S. obsoletus, und bildet in der Mitte eine abgerundete Spitze, ich trage aber kein Bedenken, sie zur Gattung Seleno- cejihalus zu stellen, da der Scheitel am Rande mit einem scharfen Kiele versehen ist, und cla dieser Kiel von der Stirn durch eine schwache Querfurche getrennt ist, in deren äufseren finden die beiden Nebenaugen stehen. Auf den letztern Charakter hat Burmeister (Genera insect) besonders Gewicht gelegt, um die Gattung von Jassus zu trennen. Von Acocephalus entfernt sich die hier zu beschreibende Art durch kürzeren Kopf und die Stellung der Nebenaugen.

Die Farbe des ganzen Thieres ist ein lichtes Grasgrün, nur die Unterflügel sind blafs. Der Scheitel ist hinter dem scharfen Vorderrande etwas vertieft, der Vorderrand tritt in der Mitte in eine stark abgerundete Spitze vor. Die Stirn ist mit einem schwachen Längskiel versehen, der aber schon vor der Mitte aufhört. Das Halsschild mit einer sehr schwachen, dem Vorderrande parallelen Querrinne; der Hinterrand gebogen, dem Vorderrande parallel. Schildchen ohne Auszeichnung. Die Oberfliigel mit sehr starkem glasartigen Glänze. Die Unterseite blafsgrün, die letzten Fufsgliecler gelb. Länge 3f Linien.

s

Stridulantes.

Cicada, Linne.

Cicada neurosticta, nova spec.

Tafel II. Fig. \% C. lutea, supra nigro-variegata, prothorace lateribus angulato-dilatato , elytris hyalinis,

nigro-venosis , venis basalihus albo-punctatis. Cicada neurostkta. Schaum, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 359.

Diese Art, welche einige Ähnlichkeit mit Cic. Tympanum zeigt, gehört der Untergattung Oxypleura Am. et Serv. an. Das vorliegende weibliche Exemplar hat 10 Linien Körperlänge und 1 5 Linien Oberflügellänge, also ziemlich die Dimensionsverhältnisse der Cic. septemdecim.

Der Kopf bildet ein sehr stumpfwinkliges Dreieck mit vorgequollenen Augen, der Scheitel ist nach vorn etwas niedergebogen, graugelb, mit schwarzem gelbgefleckten Vorder- rande und einer schwarzen halbmondförmigen gelbgefleckten Querbinde über der Mitte, welche nach hinten an den Vorderrand des Vorderrückens anstöfst und die Nebenaugen trägt; die

56

ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Unterseite ist graugelb, ungefleckt; die Fühler schwarz mit gelber Borste. Der Vorderrücken übertrifft in seiner mittleren Breite die Länge ziemlich dreimal, seine Seiten sind flach er- weitert und bilden eine stumpfe Ecke, welche zwar weniger vorspringt, als bei Cic. tympanum, jedoch weit mehr als bei Cic. plebeja; seine Farbe ist grünlichgelb, der hintere Rand des seitlichen Vorsprunges und die vertieften Linien des Vorderfeldes schwarz. Der Mittelrücken ist grünlichgelb, mit zwei schwarzen elliptischen Zeichnungen an der Wurzel, einer schiefen Längsbinde an jeder Seite, einem Längsstrich in der Mitte und zwei kleinen Flecken in dem Eindrucke vor dem Hinterrande. Der Hinterrand ist fast gar nicht ausgerandet. Der Hinter- leib ist graugelb, ohne schwarze Zeichnungen, seine Spitze reicht bis zur Hälfte der Flügel- länge. Die Vorderflügel sind glashell, die Randader und die Wurzelmembran grünlichgelb, die übrigen Adern schwarzbraun, die der Wurzel bis über die Mitte hinaus weifs punktirt; die beiden der Spitze des Vorderrandes nahe liegenden anastomosirenden Adern sind schwach schwarz gesäumt, und vor dem Hinterrande zeigt jede Längsader einen kleinen schwarzen Fleck. Die Unterflügel sind glashell. Die Unterseite ist einfarbig gelbgrau. Die Beine sind ebenfalls gelbgrau, die Füfse schwarzbraun mit einem gelben Ringe an der Wurzel des Klauengliedes.

Die Königliche Sammlung besitzt ein zweites nur etwas dunkler gefärbtes, ebenfalls weibliches, Exemplar, welches von Delegorgue im südöstlichen Africa gesammelt und von Dupont eingesandt ist.

«.

NEÜROPTERA. NETZFLÜGLER

Bearbeitet

von

Dr. HERMANN HAGEN.

Termitina. Termes, Linne.

„Von den Termiten glaube ich in Mossambiqae drei Arten zu unterscheiden; die gröfste ist T. bellicosus Smeath., eine zweite kleinere und eine ganz kleine dritte (von der ich aber keine Exemplare auf dem entomologischen Cabinet vorfinde) sind noch unbestimmt. Die Weingeist- Sammlung meiner Termiten enthält in verschiedenen Gläsern alle verschiedenen Formen, die ich aus je einem Termitenbau gesammelt habe, beisammen. Es sind dem äufsern Anschein nach in einem solchen Bau die verschiedenartigsten Thiere beisammen: grofse Geflügelte; Milites gröfser und kleiner mit bereits harten Kiefern oder eben erst aus der Verwandlung hervorgegangen und weich; Larven verschiedener Farbe und Gröfse, weifs, grau, grau mit braunem Kopfe. Es sind die Larven die einzigen, welche die so bekannten Zerstörungen in Gebäuden und Hölzern hervorbringen, und die man daher aufser dem Bau in den dahinführenden Gängen antrifft. In ganz sandigem Boden trifft man keine Termiten, dagegen allenthalben in gröfster Menge, wo sich fettes Erdreich findet, sei es im angeschwemmten Lande, oder in Ablagerungen auf Gesteinen. Die Ausflugzeit fällt mit der Regenzeit zusammen, in Mossambique Ende November bis Februar. Zu allen Jahreszeiten fand ich dieselbe Mannichfaltigkeit in dem Bau der Termiten. Kurz vor oder während der Regenzeit auch Nymphen mit den hervorbrechenden Flügeln und ganz von weifser Farbe, also kurz nach der Häutung. Ungeflügelte reife Weibchen und alati fand ich zu keiner Zeit aufser der Regenperiode. Die Königin oder zwei Königinnen findet man in jedem Bau mehr oder weniger unter demselben in einer etwas gröfseren Vertiefung als sie selbst, Sie sind fingersdick, 2 bis 2^ Zoll lang. In einem Falle fand ich in einem Bau eine grofse und eine kleine Königin; letztere vollständig entwickelt scheint mir zu der kleinsten Art der Termiten

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 8

58 ZOOLOGIE. INSECTEN.

zu gehören, die demnach wahrscheinlich mit den grofsen zusammenleben. Ob Varietät derselben Species? Geflügelte Soldaten sind nicht von mir gesehen, eben so wenig Yorräthe und Magazine mit Futter. Die Eier müssen sich wahrscheinlich sehr schnell entwickeln, da man, so viel ich mich entsinne, nie dergleichen beim Öffnen eines Termitenbaus wahrnimmt. Sie sind von der Form der Ameisenpuppen, sowohl wenn sie gelegt werden als in den Eierstöcken der Königinnen. Wo die Königinnen herausgenommen wurden, stellte sich der Bau wenigstens binnen Jahresfrist nicht wieder her. Die von mir untersuchten geflügelten und ungeflügelten Individuen aufser der Kö- nigin hatten stets nur unentwickelte verkümmerte Geschlechtsorgane. Eine Begleitung von Männ- chen oder von einer Garde, wie Smeathman sie abbildet, habe ich nie wahrnehmen können." Ich habe die obigen mir von Herrn Peters gemachten Mittheilungen wörtlich hergesetzt. Es ist um so Wünschenswerther, dafs künftig jeder Reisende die Sitten und Eigenthümlichkeiten der beobachteten Arten recht speciell notire, da sich schon jetzt darin grofse Verschiedenheiten nachweisen lassen, und sehr mit Unrecht die von Smeathman und Koenig an wenigen Arten gemachten Erfahrungen als für alle Termitten geltend angenommen werden. Es ist mir ge- lungen das Genus Termes in fünf sichere Gattungen zu zerlegen, und so weit es sich jetzt übersehen Jäfst, sehr wahrscheinlich, dafs die Verschiedenheit in der Lebensweise mehr den einzelnen Gattungen als den Arten angehören möchte. Ich behalte mir die nähere Ausführung dieses Gegenstandes für eine monographische Bearbeitung der Familie auf, und bemerke nur, dafs die Termiten in zwei grofse Gruppen zerfallen. Bei der einen findet sich zwischen den Fufsklauen ein stark entwickelter Haftlappen (T. flavicollis und Verwandte), während er der andern Gruppe fehlt. Gegenwart oder Mangel der Nebenaugen, Form des Thorax und das Flügelgeäder liefern die Hauptpunkte zur weiteren Sonderung *).

*) Ich erlaube mir eine kurze Übersicht der Gattungen, in welche Termes vorläufig zerlegt werden kann, hier einzuschalten.

I. Zwischen den Fufsklauen ein Haftlappen; Randfeld geädert.

1. Kalotermes, Hagen.

Ocelli klein, dicht neben den Augen liegend; Prothorax breit, mehr viereckig; zwischen der Subcostalis und der genäherten einfachen Mediana kurze gerade Queradern; die weit getrennte Submediana versorgt das ganze Hinterfeld; Beine kurz und kräftig, die Schienen bedornt; die drei ersten Tarsus-Glieder kurz, gleich lang. Larven und Soldaten blind. Ohne eigentlichen Bau in lockerem Erdreich lebend. ' Fossile Arten: T. Berendtü, affinis im Bernstein; lebende: T. flavicollis und eine Anzahl unbeschriebener kleiner Arten aus Cuba, Columbia, Brasilien. Bei zwei Arten ist das erste Tarsus-Glied verlängert. Viel- leicht bilden sie eine eigene Gruppe.

2. Termopsis, Heer, Die Insectenfauna der Tertiärgebilde von Oeningen etc. II. p. 23.

Ocelli fehlen; Prothorax hinten halbkreisförmig abgerundet; Subcostalis und Mediana bogenförmig zum Hinter- rande laufend versorgen gemeinschaftlich die Spitze desselben; Beine lang; Schienen ohne Mitteldornen; die drei ersten Tarsus-Glieder kurz und gleich lang; Appendices anales lang, bis fünfgliedrig.

Larven blind? Bau unbekannt.

Nur fossile Arten, die Riesen der Gattung, T. Bremii, gracilicornis im Bernstein, T. procerus, Haidingeri,

spectabilis, insignis im Schieferthon. Es steht diese Gattung durch das Flügelgeäder den Blatten (üeterogamia) nahe.

NEUROPTERA. TERMITINA. 59

Termes belÜCOSUS, Smeathman. Tafel III.

Termes bellicosus. Smeathmann, Transact. vol. 71. 1781. p. 141 no. 1. tab. 7; 8; 10 fig. 1 bis 9. Termes fatale. Fabricius, Spec. Ins. I. p. 395 no. 1 {sine synonymis citatis). Mant. Ins. I. p. 248 no. 1.

Entom. System. II. p. 87 no. 1 (sine synon. citatis). Termes fatale. Linne, Syst. nat. ed Gmel. V. p. 2911 no. 1 (sine synon. citat.).

Termes capensis. Latreille, Hist. nat. tom. 13 p. 68 no. 1*; Nouv. Dictionn. d'Hist. nat. t. XXII. p. 59.* Termes subhyalinus. Rbr., Neuropt. p. 307 no. 12.* Termes fatalis. Burmeister, tom. II. p. 765 no. 7.*

Smeathman s Beschreibung pafst vollkommen, nur die Worte „aus fuscescentibus" schei- nen etwas zu stark, werden jedoch dadurch gemildert, dafs die stets dunklere Costa nur ferru-

II. Fufsklauen ohne Haftlappen.

A. Randfeld geädert.

3. Hodotcrmcs > Hagen.

Ocelli als gelbe neben den Augen liegende Flecke angedeutet; Prothorax mehr herzförmig ; Subcostalis nach beiden Seiten verzweigt; Mediana und Submediana laufen einander genähert und von der Subcostalis weit getrennt schräge zum Hinterrande; Beine lang und dünn, das erste Tarsus -Glied länger als die beiden folgenden; Fühler mit zahlreichen, kleinen, kuglichen Gliedern; Imago, Larven und Soldaten mit zwei langen, cylindrischen Mittelspitzen am letzten Bauchschilde.

Larven und Soldaten mit zusammengesetzten Augen.

Hieher gehören die unter dem Namen der marschirenden Termiten beschriebenen Ameisen. T. viator Latr.; T. viarum Koenig; T. ochraceus Burm. Ihr Bau besteht in Erdgängen und überragt nicht die Oberfläche. Von fossilen vielleicht der von Heer als Gryllacris Charpentieri 1. c. tab. I. fig. 5 beschriebene Flügel. (Mandibeln der Soldaten nicht aufwärts gekrümmt.)

B. Randfeld ohne Adern.

4. Termes sensu strictiori.

Ocelli grofs, von den Augen entfernt; Prothorax mehr oder weniger herzförmig; Mediana der Submediana

genähert, bogig, die Spitze des Hinterrandes versorgend; Beine lang, dünn; Tarsus mit drei kurzen

gleichlangen Grundgliedern; Appendices anales kurz, zweigliedrig. Larven und Soldaten blind (vielleicht bei einigen ein rudimentäres mittleres Nebenauge). Thurm- und

Hügel -Termiten. Von fossilen nur T. pristinus Chp. aus Schieferthon, von lebenden T. bellicosus, dirus, grandis, angustatus,

capensis und eine Anzahl kleinerer Arten T. mordax, T. atrox etc.

5. Eid er m es, Heer, 1. c. p. 32 (mit Ausschluss der für Termes abgezweigten Arten).

Die Hauptmerkmale wie Termes, der Flügelbau different. Mediana und Submediana laufen gerade in der Mitte des Flügels sehr genähert zur Spitze; Submediana mit weniger schräg zum Hinterrand laufenden Ästen. Larven und Soldaten blind. Baum -Termiten?

Von fossilen T. antiquus im Bernstein, T. obscurus aus Thonschiefer, von lebenden T. morio, lividus, cin- gulatus, trinerviw, Rippertii und eine Anzahl Copal-Arten T. debilis etc.

Sehr wahrscheinlich wird diese Skizze noch beträchtliche Veränderungen erleiden. Obwohl sie vorläufig die Grundzüge einer weiteren Eintheilung der Termiten angiebt, sind eine Anzahl Verhältnisse unberücksichtigt geblieben. So ist mir noch nicht mit Sicherheit bekannt, in welche Gruppe die Arten, deren Larven und Soldaten „nasuti" sind, gehören. T. quadricollis Rbr. steht Hodotermes sehr nahe, ist jedoch im Flügelbau recht verschieden. T. pusillus Heer scheint gleichfalls auf eigene Gattungsrechte Anspruch zu machen. Endlich hat Heer fossile Termiten mit gefleckten Flügeln entdeckt, die in keine vorhandene Gattung passen.

8*

60 ZOOLOGIE. INSECTEN.

ginea genannt wird. Dafs unsere Art wirklich T. bellicosus sei, wird durch Fabricius Be- schreibung deutlich. Während T. fatale im Systema entomolog. p. 390 no. 1 nach Stücken in Banks Museum beschrieben wohl einer differenten Art angehört „alae obscurae, margine ex- teriori nigro", beschreibt er in den übrigen Werken selbständig die von Smeathman mit- gebrachten Arten, ehe noch dessen Bericht in den Philos. Transact. erschienen war. Wenn nun defshalb Fabricius nicht mit Smeathman in der Nomenclatur übereinstimmt, so ergänzt er doch die kurzen von Solander in den Phüos. Transact. nach denselben Typen gefertigten Diagnosen. Fabricius nennt die „alae pallidae, costa testacea", was vollkommen für diese Art pafst. Die von Fabricius angeführten Citate aus Linne, Forskai, De Geer, Koenig sind sämmtlich unrichtig und drei verschiedenen Arten angehörig. Linnes T. fatale ist der T. de- structor De Geer und umfafst nur Larve und Soldat. Für die Richtigkeit dieser Bestimmung bürgt De Geers Angabe, der Umstand, dafs beide Schriftsteller ihre Arten von Rolander aus Surinam erhielten, und endlich eine bisher übersehene von Linne selbst in Pandora Insec- torum gegebene Abbildung seines T. fatale. Sie stellt einen Soldaten „capite nasuto" vor und stimmt mit De Geers Abbildung von T. destructor überein. Die Imago zu T. fatale L. ist sein Hemer obhis marginalis, der wieder mit T. nasutus De Geer, Burm., Perty synonym ist. T. fatale Fabr. Syst. Ent. wird vielleicht in Banks Museum zu ermitteln sein. Übrigens zieht Fabricius in Mantissa und Ent. system. fälschlich zu seinem T. destructor die Figuren tab. 10 fig. 7. 8. 9 von Smeathman, welche einen Soldaten von T. bellicosus darstellen. Forskais T.arda ist nach Latreille T. flavicollis; jedenfalls von T. bellicosus verschieden. Fabricius scheint diese Art nicht selbst gesehen zu haben, denn er führt sie zuerst in Genera Ins. p. 247 no. 2 mit beigefügtem f auf. Die ganze Beschreibung besteht aus den Worten ihorace dentato, und ist der Abbildung entnommen, da Forskais Beschreibung p. 96 no. 61 gerade dieses Merkmal unerwähnt läfst. In den Spec. Ins. und Entom. syst, citirt Fabricius T. arda Forskäl zu seinem T. fatale, und beschreibt unter demselben Namen T.arda den T atrox Smeath. Gmelins T. fatale ist Fabricius Art aus Spec. Ins. also T. bellicosus mit denselben falschen Gitaten. T. fatale Koenig aus Tranquebar ist von allen vorerwähnten verschieden. Er wird sich mit Sicherheit nach den Originalen in Blumenbachs Museum in Göttingen (cf. Blumenb. Abbild, naturh. Gegst. tab. 9) ermitteln lassen. Latreilles Beschreibung seines T. capensis stimmt mit zwei Stücken seiner Sammlung genau überein, so dafs ich an der Identität nicht zweifle, wiewohl dieselben nicht bezettelt sind, und nur die Vaterlandsangabe Senegal, genau wie in der Hist. not., auf der Etiquette von Latreilles Hand vermerkt ist. De Geers von Latreille als synonym citirte Art T. capensis gehört nicht hierher. Im Nouv. Biet. aVHist. nat. I.e. erklärt übrigens Latreille selbst seinen T. capensis für T. bellicosus. T. subhyalinus ist nach den beiden Latreilleschen Stücken beschrieben. Ich verdanke ihre Mittheilung dem jetzigen Besitzer der Sammlung Servi lies, Herrn Selys Longchamps in Lüttich. T. fa- talis Br. und zwar die gröfsere von Sierra Leona ist nach den Originalen im Berl. Mus. T. bel- licosus, die kleinere vom Cap. b. sp. ist T. capensis De Geer, die aus Bengalen T. fatale Koeniq.

NEUROPTERA. TERMITINA. 61

Imago c?2; corpore fusco, ore, subtus, pedibusque flavo-ferrugineis ; ocellis sub- superis, magnis, oculis propinquis, puncto centrali prominulo ; prothorace angusto, cor- dato, angulis anticis obtusis, deflexis, impressis , margine antico medio inciso, vix emarginato; alis flavescentibus , margine costali ferrugineo.

Long. c. alis 37 millim.; Long. corp. 18 millim.; Expans. alar. 65 millim.

Grofs, rothbraun, gelblich behaart; Kopf ziemlich klein, auf dem Scheitel ein flacher Ein- druck von hellerer Farbe, dicht davor ein erhabener Punkt; Augen klein, neben denselben etwas nach vorn und erhöht die grofsen gelben Nebenaugen; Lippen und Taster heller, gelb- lich; Fühler 4 9 gliedrig, das dritte etwas länger als die folgenden, gelbroth. Prothorax schmal, so breit als der Kopf mit den Augen, herzförmig; der Vorderrand, wo er auf dem Kopfe aufliegt, etwas aufgebogen, in der Mitte eingekerbt und etwas ausgeschnitten; die Vorderwinkel stumpf abgerundet, stark niedergebogen, concav; der Seiten- und Hinterränd bildet eine fort- laufende Curve, die Mitte des Hinterrandes ist etwas ausgeschnitten; jederseits neben dem Vor- derrande zwei schräge Eindrücke; die Oberfläche ziemlich glänzend, zerstreut behaart, der Rand dichter; Farbe braun, der Rand und ein Fleck in der Mitte heller, röthlich. Leib grofs, eiförmig, braun, der Spitzenrand der Rückenschilder und die ganze Bauchseite heller gelbroth; die Ap- pendices anales lang und dünn, kegelförmig, zweigliedrig. Füfse ziemlich kurz, die Hinterftifse kaum den Leib überragend, die Schenkel breit und abgeplattet, die Schienen dünner, kaum länger, platt, an der Spitze mit zwei, bei den Vorderfüfsen mit drei, kurzen Dornen; Tarsen viergliedrig, die drei ersten Glieder sehr kurz, von gleicher Länge, das vierte länger als jene zusammen, die Klauen mit scharfer Spitze, die Basis etwas erweitert; ein Haftlappen fehlt. Die Füfse sind dicht behaart, gelbroth, Schienen und Tarsen etwas dunkler, bräunlich. Flügel lang und breit, mehr als doppelt so lang als der Hinterleib; der Vorderrand läuft in sanfter Krüm- mung, die sich im Spitzentheil plötzlich verstärkt, zu dem noch weniger gekrümmten Hinterrande; die Subcostalis läuft der Costaiis nahe und parallel, sie ist einfach, hornig, in der äufsersten Spitze mit leichten Nebenadern; die Mediana verläuft im ersten Drittel des Flügels, und gibt von ihrer Mitte ab etwa fünf sehr schräge einfache oder gegabelte Zweige zum Hinterrande und der Spitze des Flügels, und gegen die Subcostalis hin eine beträchtliche Zahl kleiner un- regelmäfsiger Äste; die Submediana verläuft der Mediana genähert in flachem Bogen und endet im zweiten Drittel des Hinterrandes und gibt etwa 15 gerade, meist einfache (wenigstens die 6 ersten), strahlenförmige Zweige zum Hinterrande; die sämmtlichen Zwischenräume sind fein geädert. Die Farbe der etwas opaken Flügel ist gelb-weifs, das Randfeld rostroth, mit einem gleichfarbigen Bande dicht hinter der Subcostalis; die beiden hornigen Randadern sind dunkler, alle übrigen blafs, jedoch stark marquirt; Flügelschuppe kurz, fast ein gleichseitiges Dreieck mit gebogenem Aufsen- und geradem Spitzenrande.

Wie bei allen Termiten-Arten finden wir auch hier mitunter etwas oder selbst viel dunkler gefärbte Stücke, jenachdem die Thiere kurz vor dem Ausflüge frisch ausgeschlüpft waren, oder schon längere Zeit als Imago im Bau gelebt hatten. Es ist dann Kopf und Thorax dunkler,

62 ZOOLOGIE. INSECTEN.

fast schwärzlich mit helleren Mittelflecken, oder auch diese verschwinden. Bei einem flügellosen nicht trächtigen Weibchen, über dessen Hiehergehören kein Zweifel obwaltet, ist Kopf nebst Lippen und Tastern und Thorax schwarz, Fühler und Füfse braun, Leib schwarzbraun. Bei älteren Stücken ist die Flügelbasis am Hinterrande etwas rauchig. Beide Geschlechter sind von gleicher Gröfse und Form, der Hinterleib der Weibchen etwas dicker.

Die Männchen (Taf. III. Fig. 1, \a, 9) führen 8 Bauchschilder, die beiden letzten sehr schmal, halbmondförmig, das achte zeigt vorn in der Mitte zwei kleine verkümmerte Spitzen. Das Weibchen (Taf. III. Fig. 10) führt 7 Bauchschilder, das letzte lang und breit, mehr oblong, vorne leicht abgerundet, jederseits mit einem seichten Abschnitt.

Es standen mir trockene und Weingeist-Stücke beider Geschlechter zu Gebote; von der Richtigkeit der angeführten Geschlechtsunterschiede habe ich mich durch die Section überzeugt.

Königin. Es lagen mir vier Stücke vor. Die gröfsten von Peters aus Mossambique mitgebrachten messen 80 Millim. in der Länge und 25 in der Breite, die andern aus meiner Sammlung sind von der Westküste (?) Africas ohne näheren Fundort. Der Kopf und Thorax nebst den Extremitäten sind genau von der Gröfse, Form und Farbe der nicht trächtigen In- dividuen. Bei allen zeigen die deutlich vorhandenen Flügelschuppen, dafs sie geflügelt gewesen sind. Der auffällig dicke Leib ist genau wie ihn Smeathman beschreibt und abbildet, die sechs letzten Stigmenpaare bilden eine 2 Millim. lange Spalte. Die Schilder um die Hinterleibsspitze sind von derselben Form und Gröfse wie bei den nicht trächtigen Weibchen.

Nympha ^ £. (Fig. % Weibchen.) Jüngste: Long. corp. lOmill.; Long. alar. 3 mill. Älteste: Long, corp. 15 mill.; Long, alae 7 mill.

Weifs, die älteren gelblich, behaart, durchscheinend, so dafs Gehirn und seine Nerven, in den Füfsen die Muskulatur, im Leibe das Rückengefäfs und der sehr reiche Fettpolster deut- lich durch die Hautdecken gesehen werden. Die Nymphe hat im Allgemeinen schon ganz die Gestalt der Imago, ist jedoch kürzer und dicker, plumper gebaut. Die Netzaugen sind bei einigen weifs und unentwickelt, so dafs die Thiere damit wohl noch nicht gesehen haben, bei andern schwarz. Bei Termes lucifugus zeigen die kurz vor der Flugzeit gesammelten Nymphen durchweg schwarze fazettirte Augen, während ich unter einige Monate früher gesammelten Stücke mit weifsen unentwickelten Augen, ähnlich den von T. bellicosus, antraf. Es beruht dem- nach hier die Gegenwart schwarzer Augen auf einer weitern Entwicklung, und beseitigt Bobe Moreaus Angabe, dafs die Nymphen von T. lucifugus blind seien. Die Nebenaugen sind als weifsliche Punkte nur gerade angedeutet. Frefswerkzeuge wie bei der Imago. Fühler wie .bei der Imago so lang als Kopf und Prothorax, die Spitzenglieder deutlicher abgesetzt als die übrigen, 1 9 gliedrig. Die Gestalt des Prothorax wie bei der Imago, jedoch der Vorderrand weniger auf-, die Vorderwinkel weniger herabgebogen, also platter. Meso- und Metathorax grofs, quadratisch, hinten ausgerandet. Von der ganzen Seitenlänge entspringen die Flügel. Sie sind ziemlich gleich breit, gegen den Leib gebogen und platt neben ihm liegend, etwas auf die Schneide gekrümmt, mit eiförmiger Spitze. Ihr Geäder ist sehr fein und die Vertheilun^ der

NEUROPTERA. TERMITINA. 63

Adern wie bei der Imago, doch verläuft die Subcostalis weit getrennt vom Rande im ersten Drittel, die Mediana in der Mitte des Flügels. Sämmtliche Adern sind weder hornig noch über die Membran erhaben, bei durchfallendem Lichte erscheinen sie als helle Gefäfse. Bei den kleinsten Nymphen waren kaum Spuren des Geäders sichtbar. Bei den gröfsten Individuen überragen die Spitzen der Hinterflügel den sechsten Bauchring. Füfse wie bei der Imago, aber weniger abgeplattet. Hinterleib dick eiförmig. Beide Geschlechter lassen sich wie bei der Imago nach der Form und Zahl der letzten Bauchschilder unterscheiden, doch sind bei den Männchen die Mittelspitzen des achten Bauchschildes sehr deutlich, und bei den Weibchen auf einer Quer- leiste hinter dem siebenten (offenbar auf dem verkümmerten achten Bauchschilde) angedeutet, während sie hier der Imago ganz fehlen. Bei den meisten Stücken ist als Beginn der Aus- färbung, der Rand des Prothorax, der Hinterrand des Meso- und Metathorax und der Innenrand der Flügel gelblich.

Larva. Es ist natürlich unzweifelhaft, dafs auch hier beide Geschlechter vertreten sein müssen, doch kann ich den Nachweis nur insofern führen, als ich in einer grofsköpfigen Larve die Vorbildung der männlichen Geschlechtsteile zu finden glaube.

1) Die jüngste Larve (Fig. 3) ist 4 £ Millim. lang, milchweifs, sehr lang und dicht behaart, so dafs auch hier (wie bei andern Insecten z. B. Osmylus) die Haare gleich bei der Geburt des Thieres fast ihre ganze Länge haben, und wenig an dem Wachsthum des Thieres Theil nehmen. Sie hat im Ganzen schon die Form der entwickelten Larve, doch ist der Kopf weniger stark und nicht so herabgebogen, die Frefsspitzen dicker, die Fühler kürzer und gegen die Spitze keulen- förmig verdickt, nur die Spitzenglieder deutlich abgesetzt, die übrigen dicht zusammengedrängt. Die Umrisse des Brustschildes sind wenig scharf, so dafs es aus drei ziemlich gleichartigen Platten besteht. Die Füfse und die App. anales des Hinterleibes sind relativ recht grofs; der Tarsus besteht aus einem kurzen Basal- und einem langen plumpen Klauengliede mit zwei Klauen.

2) Mittelstufen von 4 Millim. Länge, genau von der Form und Bildung der erwachsenen grofsköpfigen Larven, jedoch schneeweifs und so durchsichtig, dafs das Gehirn und seine Nerven sich deutlich durch die Hautdecken verfolgen lassen. Endlich:

3) Die vollständig erwachsene grofsköpfige Larve von 6 bis 8 Millim. Länge (Fig. 4). Der sehr grofse senkrecht herabgebogene Kopf ist kastanienbraun, unten platt, oben flach ge- wölbt, der Hinterkopf kreisrund; die Nase (clypeus) bucklig aufgetrieben. Augen und Neben- augen fehlen gänzlich; Fühler so lang als Kopf und Thorax, 19gliedrig, von der Form der Imago, braun, die häutige Spitze der einzelnen Glieder weifs, so dafs sie geringelt erscheinen. Die gelbrothen kräftigen Oberkiefer überragen nicht die ovale lange Oberlippe. Prothorax etwa von der halben Breite des Kopfes, die vordere Hälfte aufgebogen, ziemlich deutlich abgesetzt, quer oblong, mit abgerundeten Verderwinkeln, und in der Mitte etwas ausgeschnittenem Vorder- rande; die hintere Hälfte breiter, jederseits mit einem vorspringenden abgerundeten herabge- bogenen Lappen; Hinterrand mit den Seiten eine fortlaufende Curve bildend, in der Mitte aus- geschnitten. Metathorax viereckig, etwas kürzer und schmäler, Vorderecken wenig, Hinterecken

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stark abgerundet, Hinterrand ausgeschnitten. Metathorax von ähnlicher Form aber breiter, etwa vier Mal so lang als breit, die Hinterecken noch mehr abgerundet. Die Färbung der hornigen Brustschilder ist je nach dem Stadium der Entwicklung mehr oder weniger tingirt, immer heller als die des Kopfes, gelblich, der Rand und ein verwischtes Band in der Mitte dunkler, röthlich. Füfse von der Form der Imago, weifs und durchsichtig, der Tarsus gelb, die Klauen braun. Hinterleib eiförmig, so breit als der Kopf, so lang als Kopf und Thorax, 1 0 Rücken- und 8 Bauch- schilder, ohne wahrnehmbare sexuelle Differenz; in der Mitte des achten die beiden Spitzen deutlich ausgebildet ; Appendices anales bei der Larve wie bei der Nymphe relativ lang, von der Form der Imago. Der Hinterleib ist gelblichweifs, der Hinterrand der Rückenschilder röth- lich; durchweg häutig und so durchsichtig, dafs Fettpolster, Darmkanal, Bauchmark, Harngefäfse deutlich durch die Haut beobachtet werden können. Bei allen und besonders deutlich bei den am weitesten entwickelten Larven sah man, dafs sich die klare Oberhaut in ihrem ganzen Um- fange ablöste, so dafs die Thiere eine weitere Metamorphose eingehen, also wirklich Larven sind. Bei einigen konnte durch die Haut beobachtet werden, dafs sich sogar schon die App. anales und die Mittelspitzen (offenbar im Todeskampfe) aus der alten Hülle vollständig herausgezogen hatten.

4) Neben dieser Larve lebte nach Peters Beschreibung in demselben Neste eine an- dere etwas verschiedene Form (Fig. 6), von welcher gleichfalls die früheren Stufen vorliegen. Die am weitesten vorgeschrittenen von 6 Millim. Länge zeigen bei sonst gleicher Form und Fär- bung den Kopf nur halb so breit und nicht herabgebogen, kürzer, fast kreisrund, den Thorax schmäler, den Leib schlanker. Die Form des Bauchschildes, der Hinterleibsspitzen, die Durch- sichtigkeit des Leibes ist genau wie bei jenen, und beweist durch die Ablösung der äufseren Hautdecken, dafs auch sie eine Larvenform sind, die einer baldigen Metamorphose entgegen- geht, Kleinere, weifse Larven von 3| Millim. Länge und genau gleicher Bildung des Kopfes zeigen, dafs sie keine Durchgangsstufe der früher beschriebenen Larven (1.2.3) sein können. Leider lagen nur 4 Stücke vor, die ich dem Messer nicht opfern mochte.

5) Neben diesen finden sich (Fig. 7) noch drei Individuen 6 7 Millim. lang, die die Körperform der vorigen (no. 4) mit merkwürdig vergröfserten und auseinandergesperrten Muncl- theilen vereinen. Die gleichmäfsige Vergröfserung aller Mundtheile (nicht der Mandibeln allein wie bei den Soldaten), die weifse Farbe der Thiere, verbunden mit ihrer grofsen Durchsichtig- keit und der deutlichen Ablösung der Oberhaut an allen Organen, läfst mich sie nur für grade in der Metamorphose begriffene Stücke der vorigen (no. 4) halten. Hinterleib und Mittelspitzen bieten keine Verschiedenheit dar. Allerdings ist ihr Aussehen durch die Formveränderung des Kopfes so verschieden, dafs nur die Unmöglichkeit andere Unterschiede zu entdecken sie hieher stellen läfst.

Miles (Fig. 8). Die bekannten grofsköpfigen Thiere mit grofsen Mandibeln, bis 15 Millim. lang. Die starken schwarzen Mandibeln (2 Mill. lang) sind säbelförmig nach aufsen und oben gebogen; die übrigen Frefswerkzeuge verkümmert und kleiner als bei der Larve. Der grofse über 4 Mill. lange Kopf ist rothgelb viereckig, etwa noch halb Mal so lang als breit, die Seiten

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und Ecken abgerundet, unten flach, in der Mitte mit einer scharf begränzten länglichen Platte, über welche die umgeschlagenen Ränder des Kopfes etwas übergreifen. Der Kopf ist oben gegen die Frefs.werkzeuge hin plötzlich abgeflacht, mit zwei vertieften kleinen Rinnen, die gegen einen kleinen Mittelhöcker laufen, der Clypeus flach; Augen und Nebenangen fehlen. Dicht über den Mandibeln inseriren sich die Fühler; sie sind von der Form der Imago, aber nur 4 7gliedrig. Thorax wenig schmäler als der Kopf, rothbraun, in der Mitte gelblich; sein Bau mit geringen Unterschieden nach dem Typus der Larve gebaut. Prothorax sich mehr dem der Imago nähernd; der vordere aufgebogene Theil ist kürzer, mehr abgerundet, die herabgebogenen Lappen gröfser als bei der Larve; Vorder- und Hinterrand stärker ausgeschnitten. Mesothorax von gleicher Gröfse und fast gleicher Form, Metathorax schmäler als bei der Larve. Der Leib ist eiförmig, wie bei der Imago die Schilder hornig, gelbroth mit hellerer Basis; stets 8 Bauchschilder, das letzte mit den beiden Hinterleibsspitzen, die hier jedoch recht klein sind. Appendices anales, Beine wie bei der Imago, letztere den Hinterleib etwas überragend, gelblich, die Schienen und Tarsen dunkler, die Klauen braun. An der Spitze der Schienen unten 2 kurze dunkle End- dornen, und an der der Vorderfüfse aufsen ein dritter, wie bei Larve und Imago. Unter einer beträchtlichen Anzahl grofser Soldaten fand ich keinen einzigen, dessen Oberhaut durchsichtig und abgelöst war. Dies verbunden mit der hornigen Beschaffenheit der Hinterleibsschilder berechtigt zu dem Schlufs, dafs sie keine weitere Verwandlung eingehen. Nach Latreille sind die Soldaten im Leben milchweifs.

Eine Anzahl kleinerer 6 8 Millim. langer Soldaten zeigen dieselben Formen, nur sind die Kiefer weniger gebogen, der Kopf vorn etwas verschmälert, die Färbung heller, die Hinter- leibsschilder häutig. Da sich überdiefs die durchsichtige Oberhaut ähnlich den Larven von der darunter liegenden neugebildeten Haut deutlich gelöst hat, und ein Individuum von gleicher Bildung aber schneeweifser Farbe vorliegt, so ist man sicher zu dem Schlüsse berechtigt, dafs diese Soldaten eine frühere Bildungsstufe darstellen.

Vaterland. Mossambique, Tette; Senegal; Guinea; Sierra Leona.

Die Sendung des Herrn Peters enthielt \) getrocknete geflügelte Thiere und Soldaten. 2) Eine Spiritusflasche aus Tette mit 2 Männchen, einer Anzahl grofser Soldaten, zwei kleineren, der jungen Larve no. 1, und einer grofsköpfigen no. 3. 3) Ein anderes Glas mit einer träch- tigen Königin, den Larven no. 2, 3, 4, 5, grofsen Soldaten, einer Anzahl kleinerer nebst dem in Verwandlung begriffenen und Nymphen mit hellen Augen. 4) Ein Glas, signirt Tette, mit trächtiger Königin, einer Larve no. \. einer no. 3, Nymphen mit schwarzen Augen.

Über die Lebensweise und die kunstvollen Bauten dieser Art sind wir durch Smeathmans treffliche Abhandlung besser unterrichtet als über die der übrigen Termiten -Arten. Auch sind seine Abbildungen im Ganzen gelungen zu nennen. Neuere Beobachtungen über T. bellicosus verdanken wir dem Missionar Savage, doch sind mir dieselben nur durch Schaum (Be- richt etc. für 1850 p. 114) bekannt geworden. Das Wichtigste darin ist die Beobachtung zweier Formen von Arbeitern, kleinere und gröfsere. Die ersten, zahlreicher, halten sich mehr in der

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 9

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Nähe der Hügel auf und scheinen den Bau auszuführen, während die gröfseren auf Raub aus- gehen. Aufserdem will Savage in den inneren Zellen der Hügel Soldaten mit rudimentären Flügeln, also Soldaten-Nymphen, gefunden haben. Es findet sich meines Wissens in der ganzen reichen Termiten-Litteratur nur bei Lacordaire Introd. etc. II. p. 522 eine ähnliche Behauptung. Lacordaire versichert, dafs seiner Beobachtung zufolge sich bei den brasilianischen Termiten auch die Soldaten weiter verwandeln, und im Augenblicke der letzten Metamorphose Flügel besäfsen, selbige jedoch gleich verlören, und zwar so, dafs sie nie Flügel besessen zu haben schienen. Der letztere Zusatz verdächtigt einigermafsen die Beobachtung, da der Analogie zu Folge die Flügelschuppen wie bei den trächtigen Weibchen vorhanden sein müfsten. Herr Lacordaire besitzt übrigens nicht derartige Individuen. Es bleibt allerdings immer ge- wagt, einer direkten Beobachtung aus theoretischen Gründen zu widersprechen; in diesem Falle halte ich mich jedoch für berechtigt, vorläufig an dem Vorkommen von Soldaten-Nymphen und Imago durchaus zu zweifeln. Abgesehen davon, dafs unter den mir sehr zahlreich vorliegenden Beobachtungen sonst nirgends derselben Erwähnung geschieht, ja sogar glaubwürdige Beobachter in Mehrzahl das Gegentheil behaupten abgesehen davon, dafs unter den vielen hundert von mir untersuchten Stücken von T. lucifugus, welche in den verschiedensten Jahreszeiten gesammelt alle Stände und namentlich Nymphen in grofser Anzahl enthalten, niemals eine Soldaten-Nymphe von mir aufgefunden wurde, scheinen mir noch die in gröfserer Anzahl von Peters mitge- brachten Soldaten den Beweis meiner Behauptung zu liefern. Während bei allen Arbeitern und Nymphen die Hinterleibsschilder häutig und weich sind, und meistentheils durch die leicht lös- bare Hülle den Leib der nächsten Verwandlungsstufe erkennen lassen, ist der Hinterleib der grofsen Soldaten hornig wie bei der Imago, während die jüngeren Soldaten ganz den Bau der Larven und Nymphen zeigen. Was die Soldaten sind, vermag ich leider nicht zu enträthseln, da es mir nicht gelang Geschlechtswerkzeuge oder deren Rudimente durch die Section nach- zuweisen. Die von Savage erwähnten gröfseren und kleineren Arbeiter entsprechen wahr- scheinlich den von mir unter no. 3 und 4 beschriebenen Formen.

Versuchen wir die von mir beschriebenen in demselben Neste gefundenen Formen zu deuten, so stofsen wir dabei auf mannichfache nicht zu lösende Schwierigkeiten. Erhöht werden dieselben noch durch die Behauptung von Dr. Schaum und Dr. Peters, dafs wenigstens mit- unter zwei differente Arten und deren frühere Stufen in demselben Neste beisammen wohnen. Schaum fand bei Termiten, welche hohle Bäume in Louisiana bewohnen, ein Nest von Individuen nur £ so grofs, und den Arbeitern sehr ähnlich. Lassen wir nun derartige Individuen auch ohne Zwang als junge Brut derselben Art gelten, da nach BobeMoreau und anderen die Ter- miten wahrscheinlich eine zweijährige Entwicklungsperiode besitzen, so ist Peters Beobachtung für das Zusammenleben zweier Arten beweisend. Er fand nämlich in demselben Neste zwei Köni- ginnen, welche sich sehr auffällig und nicht allein in der Gröfse des Leibes unterscheiden. Es ist diese Beobachtung ohne Zweifel entscheidend, da jede trächtige Termiten-Königin derselben Art, auch bei noch so differenter Gröfse des Hinterleibes, in Kopf, Thorax und den Extremitäten

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genau dieselbe Gröfse und Bildung zeigt. Auch stimmen alle Beobachter darin überein, dafs diese Theile niemals am VVachsthum des Hinterleibes theilnehmen. Peters Sendung enthält aufser den grofsen und unzweifelhaft zu T. bellicosus gehörigen Königinnen, auch die kleine Königin einer andern Art, zu welcher die Larven seiner Sendung bestimmt nicht gehören, cf. T. incertus. Müssen wir also das Zusammenleben zweier Arten in demselben Neste als entschieden an- erkennen, so bleibt doch die Deutung der vorgefundenen Formen bei einer Art übrig. Es lassen sich die bis jetzt aufgestellten Hypothesen über die Anordnung des Termiten -Staates unter drei Kategorien bringen.

I. Jeder Bau enthält 4 verschiedene Stufen: Larven (Arbeiter), Nymphen, Imago und Soldaten (Neutra). Es findet diese Eintheilung, welche die Mehrzahl der Schriftsteller annimmt, ihre Bestätigung in den neueren Beobachtungen Kollars, Rosenschioelds, Lacordaires. Nach denselben führen allerdings die Larven den Bau aus und arbeiten für die Gesellschaft, nach Lacordaires Angaben betheiligen sich sogar die Nymphen bei den Arbeiten.

II. Jeder Bau enthält 5 verschiedene Stufen: Larven, Nymphen, Imago, Arbeiter, Soldaten. Die beiden letzteren sirnd Neutra, gehen keine weitere Verwandlung ein; die Arbeiter unter- scheiden sich nur durch einen gröfseren Kopf vor den Larven. Bur meist e-r ist der Begründer dieser Eintheilung, und motivirt sie vorzugsweise durch die Behauptung, dafs es anomal und undenkbar wäre, dafs die Larven die Arbeiten der Sozietät verrichten. Nach einer Angabe (im Handatlas d. Zool.) sollen wenigstens bei T. flavipes die Arbeiter Augen besitzen, die Larven blind sein, doch enthält eine mir von Kollar gütigst mitgetheilte Reihe dieser Thiere nur blinde Larven. Thwaites (Trans. Ent soc. Proceed. p. 129 New series T. I.) scheint dieselbe Ein- theilung wie Burmeister anzunehmen, wenigstens kann ich sein Jwo kinds of workers did not undergo any subseqaent change" nicht anders verstehen.

III. Jeder Bau enthält 12 verschiedene Stufen, nemlich Larven, Nymphen, Imago und zwar von jedem 4 verschiedene Formen Männchen, Weibchen, verkümmerte Männchen und Weibchen. Es ist diese Eintheilung von Newman (Zoologist fasc. 124 p. 11) aufgestellt und dabei bemerkt, dafs es ihm allerdings noch nicht gelungen sei, alle diese Stufen zu erkennen. Er hält es für wahrscheinlich, dafs dieselben aus verschiedenen Eiern entspringen; was die Soldaten seien, läfst er un erörtert.

Ich habe bis jetzt nur todte Termiten untersuchen können, und nur von wenigen Arten die sämmtlichen Verwandlungsstufen gesehen, nemlich von T. lucifugus, flavipes, bellicosus, dar- unter nur die erste in bedeutender Anzahl. Die zu verschiedenen Zeiten aus denselben Nestern genommenen Thiere zeigten folgende Verhältnisse (sie stammen aus Arrabentäo in Madeira 3500 Fufs über dem Meere):

1) 20. October. Larven in grofser Zahl und Altersverschiedenheit, Nymphen wenig, dar- unter ganz junge mit noch weifsen Augen, Soldaten wenig, Imago keine.

2) 1 8. April. Larven vollständig erwachsen, Nymphen in überwiegender Zahl, Soldaten wenig, Imago keine.

9*

68 ZOOLOGIE. INSECTEN. *

3) 25. April. Larven wenig, Nymphe» wenig, Soldaten wenig, Imago massenhaft, aus- gefärbt und auch ganz frisch entwickelt.

Scheint nun diese Reihenfolge zu bestätigen, dafs beim Auftreten der Nymphen sich die Zahl der Larven und beim Auftreten der Imago sich die Zahl der Nymphen vermindert (also I. Kategorie), so trübt sich dies Resultat durch eine den 9. Mai in Palheiro Madeira 2000 Fufs über dem Meere gemachte Sammlung. Hier fanden sich Imago in massenhafter ,Zahl und voll- ständig ausgefärbt, Nymphen und Soldaten wenig, dagegen in bedeutender Menge sehr grofse erwachsene Larven. Eine besondere Sorte grofsköpfiger Larven habe ich unter der bedeutenden Anzahl, die ich untersuchte, nicht nachweisen können, auch BobeMoreau erwähnt ihrer nicht, Differenzen in der Kopfform finden allerdings statt, doch sind sie nicht durchgreifend um die Larven danach in zwei bestimmte Reihen zu zerlegen. Die Section hat bis jetzt in Betreff ihrer Geschlechtsverschiedenheit kein Resultat liefern wollen. Soldaten waren von verschiedenen Gröfsen vorhanden und bestätigen BobeMoreaus Behauptung, dafs sie gleich aus dem Ei als Soldaten geboren werden, und nicht erst die weitere Entwicklungsstufe besonderer Larven sind.

Suchen wir die von Peters aus den Nestern von T. bellicosus mitgebrachten Formen zu ordnen, so würden dieselben genau in die Kategorie I. gehören, wenn nachgewiesen werden könnte, dafs^die Larven-Formen no. 4 und 5 einer von T. bellicosus verschiedenen Art zufallen. Ich kann hier nur die negative Antwort liefern, dafs selbe wenigstens den andern von Peters mitgebrachten Arten bestimmt nicht angehören. Im übrigen ist es nicht unmöglich, dafs bei einigen Untergattungen von Termes schon die Larven sexuelle Formverschiedenheiten darbieten, und die Larven no. 4 und 5 auf die von Newman angedeutete Weise zu erklären sind. Jeden- falls bleibt hier eine Lücke, die ich leider nicht füllen kann. In der von Burmeister ange- gebenen Weise jene Larven zu erklären, ist hier unthunlich, da beide sicher noch eine weitere Verwandlung zu erleiden haben. Auch die weitere Entwicklung der Larven no. 5, deren Kopf zwischen den no. 3 und 4 die Mitte zu halten scheint, bedarf noch der Aufklärung.

Verwand schaft. T. bellicosus gehört zu der Gruppe, für welche ich den Namen Termes {sensu strictiori) beizubehalten wünsche. Ihre Hauptmerkmale sind: Füfse ohne Haftlappen, die drei ersten sehr kurzen Tarsusglieder genau von gleicher Länge; Kopf mit grofsen Nebenaugen, etwas vor und höher als die zusammengesetzten Augen stehend; Prothorax herzförmig; Flügel mit ungetheilter Subcostalis, die Mediana bogenförmig, gegen das Ende hin gegabelt; Larven und Soldaten blind. Von fossilen Arten gehört hieher nur T.pristinus Gharp. aus Radoboj, von lebenden T.dirus und molestus aus Brasilien, T. decumanus Erichs (T. grandis Rbr.) aus Guyana, T.angustatus Rbr. vom Gap, T. fatale Koenig aus Indien und zwei noch unbeschrie- bene Arten, alle ziemlich von der Gröfse des T. bellicosus. Einige kleinere T.capensis De Geer, T.atrox und mordax Smeath. werden wahrscheinlich hier auch untergebracht werden müssen. Von den T. bellicosus nahestehenden Arten ist T. dirus durch die scharfen Vorderwinkel des Prothorax, T. molestus und fatale Koenig durch beträchtlich geringere Gröfse leicht zu unter- scheiden. T. angustatus hat schmälere, gleichbreite, dunkel gefärbte Flügel, den kurzen Prothorax

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hinten auffällig verengt, schlankere Füfse, die Unterseite des Leibes schwarzbraun. T. grandis hat anders gefärbte Flügel, einen vorn fast grade abgeschnittenen Prothorax, die Vorderecken rechtwinklig, nach hinten wenig verengt. Eine noch unbeschriebene Art aus Java steht in der Färbung T. bellicosus sehr nahe, ist jedoch nur fast halb so grofs, mit an der Spitze breitern mehr abgerundeten Flügeln. In Betreff der bei T. bellicosus selbst vorkommenden Farben- differenzen an Kopf, Thorax und Leib bilden die vorliegenden Stücke eine vollständige Reihe verschiedener Ausfärbung. Die dunkelsten fast ganz schwarzen sind von Sierra Leona, obwohl einige Stücke aus Mossambique denselben sehr nahe kommen. Die vom Senegal stehen in der Mitte.

Anatomie von T. bellicosus. Über den inneren Bau der Termiten liegen bis jetzt nur sehr ungenügende Mittheilungen vor. Nach einer Mittheilung Smeathmans 1. c. p. 172 hat der berühmte Hunt er T. bellicosus anatomirt und beschrieben „the resultat of these dis- sections, with some further particulars, will be related in another paper'\ doch habe ich mich fruchtlos bemüht, seine Arbeit zu finden. Sonst ist mir nur Leon Dufours kurze Mittheilung über den Darmkanal und die Speicheldrüsen von der Nymphe der T. lucifugus (Recherches ana- tom. etc. 1841) und Burmeisters Schilderung des Darmkanals, Speicheldrüsen, Eierstock, Bauch- mark bei der Imago von T7. dirus bekannt geworden. Eine kurze Nachricht über den Eierstock der trächtigen Königin hat schon früher Koenig gegeben. Wo das Material zur Sektion nicht ausreichte, habe ich die Lücken durch den sehr nahe stehenden T. dirus, für die Königin durch T. trinervius zu füllen versucht.

Verdauungswerkzeuge. Frefswerkzeuge. Imago c?$ (Fig. 1 1, 18). Oberlippe länglich viereckig, wenig länger als breit, mit abgerundeten Vorderwinkeln und häutigem Rande. Ich erlaube mir darauf aufmerksam zu machen, dafs die sehr dünnhäutige Oberlippe stark zu- sammentrocknet, und obwohl den Arten nach in der Form verschieden, nur mit Vorsicht als Artcharakter zu benutzen ist. Oberkiefer kräftig, dreieckig, die Oberlippe nicht überragend, innen gerade, mit 4 stumpfen Zähnen. Unterkiefer mit hornigem Kaustück, die Innenseile mit etwa 1 2 feinen Zahnstacheln, und zwei kräftigen Zähnen an der Spitze nach einem tiefen Aus- schnitt. Auf der Basis desselben oben und aufsen entspringt der häutige, säbelförmige, gegen die ovale Spitze hin etwas erweiterte innere Taster (Helm). Er überragt das Kaustück, dessen ganze Aufsenhälfte er von oben her bedeckt. Etwas weiter nach aufsen und gegen die Basis hin inserirt sich gleichfalls auf der Oberseite des Kiefers der ögliedrige Taster. Die beiden Grund- glieder sind kurz und cylindrisch, die beiden folgenden länger, gegen die stumpf abgeschnittene Spitze hin etwas erweitert, das letzte noch etwas länger zugespitzt. Der Helm hat, wie schon Latreille bemerkt, ein kurzes Basalglied. Unterlippe häutig, von unten die Mundtheile be- deckend, etwas ausgehöhlt, mit zwei inneren säbelförmigen spitzen Lappen und zwei fast gleich- breiten äufseren. Taster 3gliedrig, das Grundglied kurz, die beiden andern länger, wie die Spitzenglieder der Kiefertaster gebaut. Die Verschmelzung der Unterlippe aus zwei den Unter- kiefern analogen nur an der Basis etwras verbundenen Theilen ist wohl nirgends so deutlich als bei den Termiten (cf. Erichson Monogr. Mantispa), auch zeigt das seitlich an die Basis

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gewachsene Grundstück der Lippentaster die Vorbildung der beiden Grundglieder der Kiefertaster. Zunge grofs, häutig, wenig kürzer als die Unterlippe, mit welcher sie durch eine hornige Stütze an der Basis eng verbunden ist; oben rund, gewulstet, unten platt, scharf abgeschnitten, mit hornigen Platten als Stütze. Eine Art von Vförmigem Zungenbein verbindet ihre Basis mit dem Oesophagus.

Nympha tf 9. Genau wie bei der Imago, nur der Helm ist kürzer und überragt das Kaustück der Unterkiefer nicht; die Oberlippe etwas kürzer und breiter.

Larva. No. 3. Die Oberlippe kürzer, vorne erweitert und mehr abgerundet. Oberkiefer von der Form der Imago, jedoch statt der zwei der Basis zunächst stehenden Zähne eine gerade, kräftige, quergerifte Kaufläche. Der Helm schmäler, das Kaustück nicht überragend. Unterlippe von gleichem Bau, doch etwas kleiner, von den Tastern weit überragt. Zunge dicker und kürzer. Die Larven no. 1 und 2 zeigen schon denselben Bau, doch sind hier besonders bei no. 1 die Taster relativ noch länger. Die Larven no. 4 und 5 unterscheiden sich bei sonst gleichen Verhältnissen nur durch die etwas schmälere Unterlippe, bei no. 5 sind alle Theile merkwürdig stark auseinander gesperrt, und lassen im Innern deutlich die künftigen Frefswerkzeuge unterscheiden.

Miles. (Fig. 20) Oberlippe von der Form der Imago, aber kleiner; der häutige Saum an der Spitze breiter. Oberkiefer sehr stark vergrößert, säbelförmig nach aufsen und oben geschwungen, dicht hinter der Basis ein stumpfer Innenzahn. Unterkiefer sehr klein, Kaustück wie bei der Imago, der etwas längere Helm eine dünne rundliche Platte; Taster von der Form und Gröfse der Imago. Unterlippe sehr klein und kurz, dreieckig, die Basis stark erweitert; die beiden dreieckigen Lappen sehr klein, vor der Spitze etwas eingeschnürt, abstehend; die äufseren Lappen noch schmäler, säbelförmig; Taster grofs, die Lippe weit überragend, von der Form und Gröfse der Imago; ihr kurzes Grundglied ist so breit und lang als der innere Lappen der Lippe. Zunge sehr klein, kurz, schmal, gleich breit, unten kahnförmig hohl, oben dach- förmig, vorn abgestutzt, die Seitenränder hornig. Es ist auffällig genug, dafs dieser merk- würdigen Verkümmerung der Frefswerkzeuge auf Kosten der Oberkiefer nirgends gedacht ist, und doch scheint mir dieselbe ein Beweis mehr, dafs eine weitere Entwicklung der Soldaten nicht stattfindet.

Verdauungskanal. Imago. (Fig. 11) Der Bau desselben ist dem von T. dirus durchaus ähnlich und von Burmeister 1. c. p. 762 beschrieben. Vermöge einer doppelten Schlinge übertrifft er den Körper um mehr als die halbe Länge. Der dünne lange Oesophagus reicht bis in den Leib hinein; sein kaum etwas erweitertes Mundende ist mit der Oberlippe und der Zungenwurzel verbunden und durch Hornleisten gestützt; sein Ende mündet in den plötzlich erweiterten kurzen Kropf. Es hat derselbe eine birnförmige Gestalt; die Mündung des Oesophagus steht nicht in der Mitte, sondern mehr dem Rande zu. An den Kropf fügt sich der kurze Kaumagen; er ist gleichfalls birnförmig, in der Mitte etwas eingeschnürt, innen mit den von Burmeister abgebildeten 12 erhabenen Hornstreifen und mündet mit kurzem dünnen Halse in den stark erweiterten Magen. Es ist derselbe wurstförmig, der dickste Theil des Verdauungskanals, nimmt mehr als £ der ganzen Länge desselben ein und bildet eine Schlinge.

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In denselben münden an einer kaum etwas erweiterten Stelle und etwas vor seinem Ende die Harngefäfse. Es sind dieselben sehr lang und dünn und wenigstens zwei am Ende des Darms befestigt. Wie Burmeister fand auch ich nur vier. Der Magen mündet mit stark abgeschnürtem kurzen Halse in den wenigsten in der ersten Hälfte stark erweiterten Darm. Er bildet eine zum Theil unter dem Magen liegende Schlinge, und verjüngt sich in dem geraden Mastdarm. Kurz vor dem After ist derselbe blasig aufgetrieben, dickwandig, stark muskulös und mit Rectaldrüsen versehen.

Nympha. (Fig. 16) In den Längenverhältnissen dem Verdauungskanal der Imago sehr ähnlich. Der dünne Oesophagus von gleicher Länge und schräge an den sehr kleinen napf- förmigen Kropf angesetzt. Der Kaumagen citronenförmig, beträchtlich länger als bei der Imaeo- kurz vor seinem dünnen Ende sind die Hornplatten in einem zonenartigen Gürtel gelagert. Der lange wurstförmige Magen bildet eine Schlinge und ist beträchtlich dünner als der Darm; sehr nahe vor seinem gleichmäfsig verjüngten Ende inseriren sich vier Harngefäfse. Der lange Darm bildet in seiner ersten Hälfte eine grofse, aufgetriebene Blase, und verjüngt sich dann zum Mastdarm, der kurz vor seinem Ende sich wie bei der Imago erweitert. Die Schlinge des Darms (in der Abbildung ist sie freiliegend dargestellt) steckt ganz in der Schlinge des Magens. Der aufgetriebene Theil des Darms ist sehr dünnhäutig. Es stimmen die Verhältnisse des Verdauungs- kanals mit jenen der Nymphe von T. lucifugus L. Dufour Recherches etc. pl. 13. fig. 196 überein.

Larva. Grofsköpfige Form no. 3. (Fig. 17). Der Oesophagus ist merklich kürzer, in der vordem Hälfte etwas spindelförmig erweitert, der Kropf ein wenig stärker; der kurze Kau- magen bildet einen breiten kräftigen Ring, in welchem ringsherum die Hornplatten lagern; das freie Ende des Magens unter jenem Ringe ist gröfser als bei der Nymphe und wie der Kropf trichterförmig. Der lange Magen dicker und im letzten Drittel nach einer eingeschnürten Stelle wieder etwas erweitert; hart an seinem Ende inseriren sich vier Harngefäfse. Der in der ersten Hälfte stark, jedoch weniger als bei der Nymphe erweiterte Darm bildet eine doppelte Schlinge, welche in jener des Magens liegt, verjüngt sich im Mastdarm und ist kurz vor dem After er- weitert, kräftig und dickhäutig.

Miles. (Fig. 19) Der dünne lange Oesophagus erweitert sich in seiner vorderen Hälfte spindelförmig; an ihn ist der kolbige ziemlich grofse Kropf sehr schräge angesetzt; der kleinere Kaumagen hat die Form einer halben Citrone. Der sehr lange (über £ der ganzen Länge des Verdauungskanals) Magen ist wenig dicker, wurstförmig, sein Ende verjüngt, und vor dem- selben die vier Harngefäfse inserirt. Der Darm ist der dickste Theil, seine erste Hälfte bildet eine doppelt eingeschnürte Blase, der Mastdarm ist sehr dünn, vor dem After plötzlich in Form einer halben Citrone erweitert und sehr muskulös. Die Schlinge des Darms liegt in der des Magens.

Übersehen wir die Veränderungnn, welche der Verdauungskanal in Larve, Nymphe und Imago erleidet, so finden wir den Oesophagus stets an Länge zunehmen, den Kaumagen, der in der Larve prävalirt, stehen bleiben und selbst etwas zurückgehen (während sein vorderer häutiger Theil sich auf seine Kosten vergröfsert), in der Nymphe eine citronenförmige Gestalt

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annehmen, welche bei der Image- durch Einstülpung in eine birnförmige umgewandelt wird. Der Magen ist in der Larve am längsten und ausgebildetsten, da hier eine Abschnürung im letzten Drittel ihn in zwei Mägen sondert. Wenn er bei der Imago dadurch mehr hervortritt, dafs sein vorderes Ende den Kaumagen an Gröfse übertrifft, so ist dies nur scheinbar, weil der Kaumagen der Imago in der Entwicklung zurückgeblieben ist. Die Insertionsstelle der Harngefäfse entfernt sich immer mehr vom Darme, der seine gröfste Weite bei der Nymphe erhält. Der üarmkanal des Soldaten steht in allen Theilen und Verhältnissen jenem der Nymphe näher, als dem der Larve und Imago. Eine ansehnliche Erweiterung der Speiseröhre, wie sie Siebold (vgl. Anat. p. 596) den Termiten zuschreibt, ist bei den von mir untersuchten Imago und Nymphe nicht vorhanden. Von allen bekannten Insecten steht den Termiten im Bau des Darmkanals Blattei am nächsten, nur ist dort der Kropf bedeutender und der Magen mit Blind- därmen versehen. DieContenta des Darmkanals zeigten kleine Fragmente von vegetabilischer Natur.

Königin. Ich habe bis jetzt nur ein Stück einer nicht zu T. bellicosas gehörigen Art untersuchen können, bei welchem der Darm theilweisc zerrissen war. Der kurze aber etwas kräftigere (als bei der Imago fem) Oesophagus überragt nur wenig den Thorax. Der darauf folgende gleich bedeutend erweiterte Theil war abgerissen. Der sehr breite (etwa 5 Millim.) Darm ist lang, dünnhäutig und bildet eine im oberen Ende des Hinterleibes liegende Schlinge, Der Darm scheint überall von gleicher Breite, und verjüngt sich nur wenig an der Insertions- stelle der Harngefäfse, und kurz vor dem After.

Absonderungsorgane. Speichelgefäfse. Ihr Bau scheint je nach den Arten (Gattungen?) mannichfachen Verschiedenheiten unterworfen zu sein. Es ist dies um so weniger auffällig, als auch Loew bei einander sehr nahestehenden Chrysopa-Arten ihren Bau merklich verschieden fand.

Larva. Ich kann über ihre Speichelgefäfse nicht mit Sicherheit urtheilen. Das einzige derselben Analoge ist eine Umhüllungshaut des Oesophagus, welche ich gemäfs dem bei der Imago zu beschreibenden Bau hierher rechnen mufs.

Nympha #. (Fig. \\bm3 \Q>s, \%bm) Eine zweilappige conglomerirte Drüse um- gibt jederseits das untere Ende des Oesophagus und den oberen Theil des Kaumagens. Ihre Ausführungsgänge vereinigen sich unter dem oberen Zipfel der Drüse zu einem Kanal, der nur wenig dünner ist als der Oesophagus. Beide Kanäle vereinigen sich zu einem sehr kurzen gemeinschaftlichen Ausführungsgange, der unter dem Oesophagus liegt und an der Basis der Zunge mündet, Die von L. Dufour 1. c. p. 608 bei der Nymphe von T.lucifugus beschriebenen Reservoirs salivaires (welche auch ich bei T. lucifugus genau, wie Dufour angibt, vorfinde) fehlten der von mir secirten Nymphe bestimmt.

Imago J. (Fig. 11*) Ich konnte bei dem einzigen von mir secirten Stück die von Burmeister 1. c. p. 762 für T. dirus angegebene Form, welche mit der von mir bei der Nymphe beschriebenen genau übereinkommt, nicht entdecken. Dagegen fand ich den ganzen Oesophagus in einem häutigen, gefalteten, dem Magen an Stärke gleichen Sack eingeschlossen. Im Kopfe

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verengt sich derselbe, und geht bis zum Munde. Da ich bei T. dirus fem. die Speicheldrüsen in der von Burmeister angegebenen Form auffand, ist es nicht unmöglich, dafs ich sie bei der einzigen von mir secirten Imago übersehen habe.

Miles. (Fig. 19^ r) Sogleich bei der Öffnung des Leibes fallen die auffällig grofsen und weifsen Schläuche (Reservoirs) in die Augen. Sie reichen bis zur Mitte des Hinterleibes und sind so grofs, dafs sie nicht nebeneinander Platz haben; der linke liegt auf, der rechte unter dem Verdauungskanal. Sie sind blendend milchweifs, und bilden einen etwas platten, gegen das abgerundete Ende hin erweiterten, dünnhäutigen Schlauch. Der dünnere scharf ab- gesetzte Ausführungsgang vereinigt sich mit dem der andern Seite auf dem Boden des Kopfes unter dem Oesophagus. Beide gehen dann in einen dünnhäutigen Sack über, der vom Oesophagus von oben her durchbohrt wird und sein vorderes Ende umhüllt. Ich bemerke, dafs die Dar- stellung des letzteren Verhältnisses noch der Bestätigung bedarf, doch gelang es mir die beiden dicht nebeneinanderliegenden Ausführungsgänge und den überliegenden Oesophagus gut dar- zustellen, während zur gänzlichen Isolirung des letztern der dünnhäutige Sack erst getrennt werden mufste. Dicht über dem Kropf liegt ein kleines drüsenartiges Schild, über dessen Natur ich nicht sichere Auskunft zu geben vermag. Möglicherweise ist es nur Fettkör-per, und ein Ausführungsgang nicht zu finden. Allerdings ist seine Lage ähnlich den Drüsen der Nymphe. Den Zweck der bedeutenden Entwicklung dieser Organe bei den Soldaten vermag ich nicht anzugeben. Die äufsere Haut der Schläuche zeigt bei starker Vergröfserung eine zirkeiförmig sie umgebende regelmäfsige Streifung; ihr Inhalt ist gleichartig und sehr feinkörnig (selbst bei einer Vergröfserung von 600).

Harngefäfse. Die Ermittelung ihrer Zahl ist durch den dichten von Tracheen durch- wobenen Fettkörper erschwert, doch glaube ich in allen Ständen deutlich vier gesehen zu haben, welche Zahl auch Burmeister bei T. dirus (und Nitzsch bei dem verwandten Atropos pul- satorius) auffand. Bei T. lucifugus fand ich dagegen deutlich sechs Gefäfse, wie Dufour, und eine gleiche Zahl bei der später zu beschreibenden Königin. Die Harngefäfse sind sehr lang und dünn, und liegen stark gewunden im ganzen Leibe. Ihre Insertionsstelle entfernt sich mit der fortlaufenden Entwicklung des Thieres immer weiter vom Darm; zwei derselben (wenigstens bei der Imago) fand ich mit ihrem untern Ende am Mastdarm angeheftet. Die Harngefäfse zeigen deutlich einen inneren gleichbreiten Kanal und einen äufsern fein drüsigen Bau. Eine wesentliche Veränderung erleiden sie in der trächtigen Königin. Auch hier ist ihr Anfang gleich breit, wie bei allen übrigen Zuständen, dann erweitern sie sich allmählig, und nehmen die Form gekrösiger Därme an, so dafs sie mitunter die Breite eines halben Millimeters erreichen. Dies Gekröse besteht nicht aus Fettkörper, sondern ist deutlich Product der stark entwickelten drüsigen Umhüllungshaut. Zahlreiche Tracheen und Nerven begleiten hier die Harngefäfse. Aus dem abgerissenen Ende der Harngefäfse traten zahlreiche münzenförmige einfache Zellen vor, deren Gröfse relativ beträchtlich ist.

Absonderung der Termiten-Säure. Alle Beobachter stimmen darin überein, dafs

Peters. Reise nach Mossambique. Jnsecten. * "

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die Termiten und besonders die Larven und Nymphen einen sehr penetrirenden sauren Geruch verbreiten. Über die Eigenschaften dieser Säure, namentlich ihre wahrscheinliche Identität mit der Ameisen-Säure ist noch nichts bekannt, obwohl es sich an Ort und Stelle leicht ermitteln liefse. Spiritus, in welchem ich Mengen frisch gesammelter Termiten erhielt, färbte Lackmus- papier mit einem kaum merklichen Rosa. Nur die corrodirende Eigenschaft der Säure ist un- bezweifelt. BobeMoreau (Memoire sur les Termites observes ä Rochefort etc. Saintes 1843) gibt an p. 71, dafs Larven von T. lucifugus bei ihm in einer Glasflasche Gallerien gebaut und dabei die Oberfläche des Glases sich angegriffen erwies. Versuche, diese zuerst für Verunreini- gung gehaltene Gorrosion durch Acidum nitricum zu beseitigen, mifslangen. Ich bemerke dabei, dafs diese Eigenschaft animalischer Säuren, von welchen die Chemie noch keine Kunde zu haben scheint, durch ein zweites Beispiel mir bestätigt ist. Eine in Spiritus eingesandte Mygale avicularia, die ich auf einer Glasplatte in der Ofenröhre trocken stellte, hinterliefs das Glas deutlich angegriffen und zwar zeigte es sich unter dem Mikroskop mit einer Menge kurzer gleichförmiger kleiner Risse versehen, ähnlich denen, die mitunter bei freiwilliger Zersetzung der Oberfläche von ge- schliffenen Vergröfserungsgläsern entstehen. Übrigens stimmen neuere englische Beobachter mit Bobe Moreau darin überein, dafs die Termiten, bevor sie Holz anfressen, dasselbe befeuchten. Zu diesem Zwecke sah Bobe Moreau eine dichte Arbeiter-Golonne über den anzugreifenden Platz marschiren, wobei jeder Arbeiter, wenn er an die betreffende Stelle gelangt war, durch eine stark vibrirende Bewegung des Leibes ein Paar Schläge auf jene Stelle gab. Nach einiger Zeit erschien dieselbe feucht. Er überzeugte sich dabei, dafs jene Bewegungen keine Aus- sonderung von Excrementen zur Folge hatten. Es liegt nahe, die Aussonderung jenes Secrets aus dem After zu vermuthen, da sonst weder der Hinterleib, noch auch andere Theile Organe enthalten, welche einem Absonderungsorgane verglichen werden können. Die eigenthümliche und kräftige, durch die parallelen Wülste fast dem Kaumagen ähnliche Structur des kurz vor dem After plötzlich erweiterten Mastdarms, macht dies nicht ganz unglaublich. Bei der Larve ist dieser Theii überreich mit parallel laufenden Tracheen (?), deren Ringfaden eine mehr schild- förmige Structur (ähnlich den erst in der Bildung begriffenen Tracheen) zeigt, bedeckt. Ob dieses nicht Tracheen, sondern eigenthümliche Drüsenschläuche sind, vermag ich nicht zu ent- scheiden. Dafs die beiden Hinterleibsspitzen (Fig. 7. b) nicht mit einem solchen Apparat in Verbindung stehen, glaube ich mich überzeugt zu haben. Auch sind sie bei den meisten Arten häutig und zu weich, um sie als Hülfsmittel oder Werkzeug zu einer mechanischen Operation betrachten zu können.

Fettkörper. Imago, Nymphen und Larven zeigen einen ungemein reichen Fettkörper, der bald als dichtes Polster, bald in traubenartigen Lappen den Leib erfüllt und die Organe umgibt, und reich mit Tracheen durchwachsen ist. Während dieser Fettkörper nur aus ein- fachen Fettzellen besteht, fand ich bei den Soldaten eine differente Bildung. In der Spitze des Hinterleibes um den Mastdarm herum (also gerade da, wo die von mir vergeblich gesuchten innern Geschlechtstheile liegen müfsten) finden sich los und nur durch Tracheen befestigt eine

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bedeutende Zahl kurzer (schon unter starker Loupe) körniger Schläuche oder vielmehr rund- licher Ballen. Unter dem Mikroskop zeigt sich ihre äufsere wöifse Schicht aus einfachen Fett- zellen, ihr Inneres aus einer bedeutenden Zahl etwas gröfserer schwarzbrauner Kügelchen gebildet. Da diese Ballen nur an der erwähnten Stelle liegen, die übrige Leibeshöhle den gewöhnlichen Fettkörper führt, so sind sie wahrscheinlich die Vertreter eines anderen Organs. Ob rudimentaire Genitalien? wage ich nicht zu entscheiden. Einigermafsen sehen sie den reifen Eiern ähnlich. Die einzige von mir secirte trächtige Königin enthielt sehr wenig Fettkörper, doch war sie zerrissen, und das Fett vielleicht zum Theil ausgewaschen.

Circulationssystem. (Taf. IV. Fig. 1—5) Das Rückengefäfs markirt sich schon deut- lich in der Mittellinie des durchsichtigen Leibes der Larven und Nymphen. Es gelang mir seine Darstellung bei der trächtigen Königin und- der Imago von T. dirus. Bei der Königin ist es 1 Mili. breit, recht fest und endet dicht über dem After. Da ich hier die übrigen Theile zur Darstellung der Genitalien schonen mufste, gelang es mir nicht, den stark unten gebogenen Anfang unverletzt zu erhalten. Jede Kammer steckt mit einer spritzenartigen Spitze in dem Anfang der folgenden, welche hier zum seitlichen Eintritt des Blutes jederseits zwei seitliche Öffnungen hat. Die Fig. 2 stellt die Seitenansicht einer solchen Verbindungsstelle dar. Die Kammer no. 2 steckt mit ihrer Spitzel in der Kammer no. 1. Letztere sendet jederseits einen breiten Lappen b aus, der in die Seitenwände der vorhergehenden Kammer übergeht. Zu . >eder Seite von ihm befindet sich eine Öffnung, in einer eingestülpten Falte vertieft, (also 4 an jeder Kammerbasis) zum Eintritte des Blutes. Es ist leicht ersichtlich, dafs bei jeder Längs- contraction, welche das Blut durch die Spitzen 2. 2. 2. treibt, jene Öffnungen durch die ausge- dehnte Spitze verschlossen werden müssen und erst beim Nachlafs der Contraction Blut durch sie einströmen kann. Es ist mir übrigens gelungen Wasser durch jene Spitzen 2. 2. 2. zu treiben. In der vorderen Hälfte des Hinterleibes verjüngt sich das Rückengefäfs, und die Spitzen sind dann länger ausgezogen. Jederseits an den Seitenöffnungen sind die sogenannten Herzmuskeln angeheftet, ein dichtes Gewebe von Fasern, Fett und Tracheen, Es sind dieselben schwer ohne Zerreifsung zu sondern, ich habe jedoch in ihrer Mitte einen helleren durchsichtigen Streif er- kannt, und halte es nach dem, was ich wenigstens an einer Herzkammer durch einen glück- lichen Zufall sehen konnte, nicht für absolut unmöglich, dafs in ihrer Mitte ein zuführendes Gefäfs verläuft, so dafs die Seitenöffnungen nicht unmittelbar aus dem Leibe das Blut empfangen. Allerdings bedarf dieser subtile Gegenstand sehr einer weiteren Bestätigung. Die Haut des Herzens besteht aus zwei schrägen sich durchsetzenden Schichten von Muskelfasern. Es ge- hören dieselben übrigens den quergestreiften Fasern an. Im Innern des Herzens, besonders in der Basis der Kammern, entdeckte ich vereinzelt kleine rundliche Platten, welche ich für Blutkörperchen halte. Der hintere Theil des Rückengefäfses enthält bei der Königin Nerven- zweige vom letzten Bauch -Ganglion.

Zur Ermittelung eines etwaigen Zusammenhanges des Ovarium mit dem Rückengefäfs wurden bei einem geflügelten Weibchen von T. dirus die Rückenplatten der ersten Hinterleibs-

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segmente, des Meta- und Mesothorax von hinten her zurückgeschlagen. Das Rückengefäfs läuft hier dicht unter diesen Platten mit einer Art von Ligamentum Suspensorium befestigt und zwar so nahe, dafs ungeachtet grofser Vorsicht die Ansätze des Ovarium getrennt wurden. Fehlt nun auch gerade hiefür der sichere Nachweis, so war ich um so mehr überrascht im Aorten- Theil des Rückengefäfses, der sonst stets als einfache Röhre beschrieben wird, mit positiver Sicherheit Seitengefäfse und Klappen vorzufinden. Bei der Wichtigkeit der erlangten Resultate bemerke ich ausdrücklich, dafs, um jede Täuschung zu vermeiden, die anatomische Darstellung unter der einfachen Loupe vorgenommen wurde (Objectiv-Linsen 4. 5. 6.) und erst später unter dem Compositum geprüft und bestätigt wurde. Bis zum Mesothorax läuft die Aorta dicht unter den Rückenplatten, dann biegt sie sich stark nach unten, verjüngt sich und geht seitlich zusammengedrückt zwischen den Muskeln hindurch zum Prothorax. Im ersten Hinterleibssegment, im Meta- und Mesothorax geht von ihr jederseits ein ziemlich breiter Strang im rechten Winkel ab. Er ist mit einer Fettlage, feinen Tracheen und einer kleinen platten Partie von durchsichtigen Fasern bedeckt. Nach Entfernung dieser Theile gelang es mir die Aorta mit den Seitenge fäfsen vollständig isolirt und unverletzt darzustellen. Die Structur des Rückengefäfses unterscheidet sich von dem im Hinterleibe liegenden Theile durch den Mangel der sich schräge durchsetzenden Muskelfasern. Seine äufsere Haut, die ich Umhüllungshaut nennen will, hat sich hier von der inneren Muskelhaut mehr losgelöst, so das letztere in dem zwischen Meta- und Mesothorax liegenden Theile ein freies nach einer Verengung spindelförmig erweitertes Rohr bildet (Fig. 3 b, #'), im Mesothorax selbst aber nicht mehr unterschieden wird. Bie ganze Aorta ist sehr durchsichtig und die darin befindlichen Klappen defshalb schwierig zu beobachten. Von der Gegenwart zweier, nämlich im ersten Hi-nterleibssegment und im Metathorax konnte ich mich durch das Gesicht und überdiefs durch eine eingeführte Sonde deutlich vergewissern. Sie sind hier jedoch stumpf abgerundet (Fig. 3 unter d u. dJ angedeutet) ohne jene lange Spitze, wie sie in den Hinterleibskammern getroffen wird. Im Mesothorax konnte ich eine Klappe nicht entdecken, vielleicht vertritt hier die Verengung des Muskelrohrs b' ihre Stelle. Etwas oberhalb der Kammern vereinigen sich unter sehr stumpfem Winkel die beiden seitlichen Gefäfse (1.2.), ihre umkleidende Haut geht oben direct in die Umhüllungshaut der Aorta über, welche hier eine trichterförmige Erweiterung erleidet. Hinten sind die so über die Aorta fortlaufenden und, wie es scheint, einen continuirlichen Kanal bildenden Gefäfse schärfer abgegränzt, und werden unten durch eine kleine, häutige Platte c, & in den beiden Thorax-Abschnitten gestützt. Es liefs sich dieselbe ohne Verletzung der Gefäfse entfernen ihr hinteres sicher freies Ende bildet einen Rand von etwas horniger Beschaffenheit, seitlich scheint sie Muskelfasern zur Insertion zu dienen. Die beiden Seitengefäfse im ersten Hinterleibssegmente und Metathorax münden je durch eine gemeinschaftliche halbmondförmige Spalte d, d' in die Aorta und zwar, wie es scheint, bis in die Höhle des hier eng anliegenden Muskelrohrs. Die etwas wulstige halbrunde die Spalte von obenher schliefsende Lippe wird durch eine kleine H Platte gestützt. Es ist dieselbe gelblich gefärbt und vielleicht von horniger Beschaffenheit. Fig. 5.

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Die Mündung der Seitengefäfse liegt in der äufsersten Basis jeder Kammer dicht über der Klappe des vorhergehenden Abschnittes. Ich vermag mit positiver Sicherheit zu behaupten, dafs hier nur eine nicht seitlich sondern oben gelegene Spaltöffnung vorhanden ist. Im Mesothorax er- weitert sich die Aorta, oder vielmehr die hier nur allein erkennbare Umhüllungshaut zu einem viereckigen auf die Spitze gestellten Sinus, in welchen die Seitengefäfse (3) sofort übergehen. Es fehlt hier eine Klappe und bestimmt auch eine halbmondförmige Spaltöffnung. Den weiteren Verlauf der Aorta im Prothorax und Kopf konnte ich noch nicht verfolgen. Die Seitengefäfse haben, ein beträchtliches Lumen, etwa f der Aorta, sie laufen gerade gegen die Seitenwandungen des Körpers, schlagen sich nach unten, und spalten sich in 2 bis 3 Äste, deren weiteren Ver- lauf ich nicht ermitteln konnte. Auch sie zeigen gestreifte Muskelfasern, jedoch in geringerer Anzahl und mehr dem Längendurchmesser des Gefäfses folgend. Ihre Oberhaut wird, je weiter es sich von der Aorta entfernt, etwas gerunzelt. Ich wiederhole nochmals, dafs gröfsere und kleinere daneben liegende Tracheen, Fett und Muskelfasern gerade durch ihre Gegenwart vor Verwechselung mit einem dieser Gebilde schützten, und dafs es mir gelungen ist, die sämmt- lichen Gefäfse isolirt darzustellen, wobei der directe Übergang der Fasern der Seiten- gefäfse in die Umhüllungshaut der Aorta deutlich sichtbar wurde. Auf der Aorta sah ich einen Nervenstrang mit danebenliegenden kleinen tafelförmigen Krystallen. Im Innern der Aorta und in den Seit enge fäfsen fanden sich die früher schon erwähnten für Blut- körperchen angesprochenen Kügelchen. Ihre willkührlich zu verändernde Lage (durch den Druck einer Nadel) beweist, dafs sie in einer Röhre (Gefäfs) liegen. Im ersten Hinterleibs- segmente und im Metathorax inserirt sich jederseits, wo die Seitengefäfse über die Aorta laufen, ein plattes fächerförmig erweitertes Faserband, Fig. 3 g3 g'. Die Structur dieser Fasern stimmt mit dem oberen Ende des Ovariums (Taf. IV. Fig. 6 u. 7 g aus demselben Thier) genau überein, so dafs ich dies als Insertionstelle des Ovariums bezeichnen möchte. Allerdings sind hier wieder- holte Untersuchungen nöthig. Es ist mir nicht möglich die sämmtliche Zahl der Kammern des ganzen Rückengefäfses anzugeben. Mit den in der Aorta liegenden sind 6 von mir gesehen. Bei der Königin enthält der über dem Mastdarm liegende (nicht verschmälerte) Theil in einer Länge von 15 Millim. keine Klappe. Die allgemeine Angabe stellt die Seitenöffnungen des Rückengefäfses dar, als seien sie bestimmt rückkehrendes Blut zuzuführen also die Stellen von Venen zu vertreten. Ich möchte als Venen auch die von mir entdeckten Seitengefäfse ansprechen. Es spricht hiefür ihre Weite (in den Thorax -Abschnitten erhalten sie wohl die bedeutende Zufuhr aus Flügeln und Füfsen, im Hinterleibe erschien ihr Lumen etwas kleiner), ihr gegen die Aorta hin senkrechter Verlauf, der einer Zurückführung von Blut in das Rückengefäfs durchaus angemessen ist, und einer Ausführung von Blut gegen die Organe hin höchst ungünstig scheint, und endlich ihre Mündung im untersten Ende der Kammer mit einer die Öffnung von obenher verschliefsenden Klappe, die sich bei einem aus dem Rücken- gefäfs gegen sie andrängenden Strom von selbst schliefsen mufs. Auch ist schon früher erwähnt, dafs die Klappen der Kammern etwas die Spaltöffnungen überragen, und schon defshalb ein

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Eintreten von Blut in die Seitengefäfse undenkbar ist, oder nur durch Refluxus möglich wäre, dem sich aber dann jene lippenartigen Klappen widersetzen würden. Allerdings setzen die langen spitzenartigen Fortsätze der Klappen im Hinterleibe Fig. 1 einem Austritt von Blut aus dem Riickengefäfs in die Seitengefäfse bedeutendere Hindernisse entgegen als die stumpfen Aorta-Klappen, obwohl hier wieder der lippenartige Verschlufs sicherer gebaut erscheint. Die Entdeckung eines so complicirten Gefäfssystems bei Hexapoden, welche in Verein mit den schönen Entdeckungen Newports diesen Gegendstand als noch bei weitem nicht abgeschlossen erscheinen läfst, veranlafste mich die reichhaltige Litteratur über diesen Gegenstand genau durchzusehen. Ich habe nur zwei Beobachtungen getroffen, die mich schliefsen lassen, dafs dort etwas ähnliches gesehen sei. Owen (Lectures etc. 1843 II. p. 222) spricht von einer Um- hüllungshaut, die einen venösen Sack bilde, in dessen Mitte das eigentliche arterielle Rücken- gefäfs verlaufe. Es stimmt dies mit der von mir im Metathorax beschriebenen Bildung überein. Jedenfalls habe ich das innere muskulöse Rohr nur bis zum Mesothorax b* verfolgen können. Ein auf dem viereckigen Sinus verlaufender sehr schmaler Streif (Fig. 3 p) schien mir nur eine Längsfalte der dort nach unten gebogenen Umhüllungshaut zu sein, und liefs sich auf der röhrenförmigen Fortsetzung der Aorta nicht verfolgen. Ferner halte ich nach Verlorens genauer Beschreibung und Abbildung {Hollaend. Beitr. I. p. 323 u. Preisschrift tab. VII) die erwähnte Scheide um das Riickengefäfs von Vespa Crabro mit meiner Umhüllungshaut für iden- tisch. Seitengefäfse werden von Owen und Verloren nicht erwähnt, in wiefern die untern zum Ovarium rücklaufenden Gefäfse von Duges (Ann. du sc. nat. 1828. XV) mit den von mir beschriebenen identisch sind, weifs ich nicht, da ich jene Abhandlung nicht vergleichen konnte.

Respirationssystem. (Taf.IV. Fig. 9, 40, 17) Es liegen an den drei Thoraxabschnitten in der Verbindungshaut, und an dem Hinterwinkel der sieben ersten Rückenschilder des Hinter- leibes je ein Stigma, also im Ganzen jederseits zehn. Sie bilden kleine Längsspalten, und sind besonders die letzten nicht leicht zu entdecken; vielleicht sind in den früheren Zuständen nicht alle vollständig entwickelt. Von jedem Stigma entspringt ein einfacher Tracheenstamm an der in der Tiefe der Spalte befindlichen Öffnung. Eine auffällige Umwandlung erfahren die Hinter- leibsstigmen bei der Königin. Die Thoraxstigmen und das erste am Hinterleibe gelegene sind von derselben Gröfse und dem Bau der Imago, die sechs übrigen bilden eine 2 Millim. lange gerade Spalte; zwischen zwei schmalen hornigen Leisten liegt eine kahnförmig vertiefte Grube, deren Boden von sehnigen Fasern gebildet über ein Dutzend gröfserer und kleinerer Öffnungen zum Ansatz von Tracheen enthält. Die untere Seite eines solchen Stigma zeigt ein dicht ver- wobenes Büschel von Tracheen-Anfängen mit Fett umlagert. Bei dem beträchtlichen Bedarf von Sauerstoff für die Entwicklung des Hinterleibes und der Eier ist eine solche Bildung sehr natürlich.

Die Termiten überhaupt und namentlich die Königin führen sehr zahlreiche Tracheen von gewöhnlichem Bau und weifser Farbe. Blasige Anschwellungen fehlen, ebenso verbindende gröfsere Seiten- Tracheen. Es laufen die einzelnen stark verzweigten Äste direkt zu den Or- ganen. Bei der Königin fand ich ein stark entwickeltes System von Respirations-Nerven.

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Fortpflanzungsorgane. Männliche. (Taf. III. Fig. 1 1 1 5, 1 7 a) Es war die Ermitte- lung derselben von ganz besonderem Interesse, und gelang mir ihre Darstellung wenigstens bei der Imago vollständig. Der Hode ist verhältnifsmäfsig klein und liegt jederseits etwa auf der fünften Bauchplatte. Eine Zahl von etwa dreifsig birnförmigen kleinen Schläuchen sind enge an einander gelagert und bilden eine äufserlich etwas gerunzelte in zarter Haut eingekapselte Kugel, welche sich gegen das Vas deferens hin zuspitzt. Jeder Schlauch einzeln betrachtet Fig. 15 zeigt im dickeren Ende einen bohnenförmigen festeren Körper, dessen eines Ende in einen eng anliegenden aber getrennten spitzen Zipfel ausläuft. Ihre primitive Gestalt ist offenbar spindelförmig gewesen Fig. 15 6 und erst später durch Umlegen des freien Endes in die birn- förmige umgewandelt. Der übrige Theil jedes Schlauches wird durch eine dünnhäutige deut- lich quergefaserte und sich verjüngende Röhre gebildet. Alle Schläuche münden vereint in einen kurzen Mittelkanal (Fig. 14 der Hode von unten), der beim Austritt aus den Hoden in das dickhäutige kurze Vas deferens übergeht. Es liegt dasselbe an der Seite des Leibes und macht auf der achten Bauchplatte eine Krümmung, um in die Samenblase zu treten. Die Samenblasen Fig. 1 2 b bilden zwei kurze unter rechtem Winkel gebogene Schläuche. Ihre unteren eiförmigen Enden liegen dicht beisammen und auf einem rundlichen kleinen Samen- leiter, in welchen sie münden. Das andere mehr cylindrische Ende der Samenblasen ist wenig stärker als das Vas deferens. Der kuglige Samenleiter Fig. 12 d mündet durch einen sehr kurzen Ductus ejacuiatorius hinter der achten Bauchplatte zwischen eine dort nach aufsen vor- tretende, auf einer halbmondförmigen Platte Fig. 12 p sitzende, fleischige bohnenartige Wulst. Fig. 1 3. Der letztere Apparat scheint den Penis zu vertreten. Die Hodenschläuche enthalten eine weifsliche grumöse Masse, doch konnte ich selbst nach Behandlung mit Ammoniak Sper- matophoren oder deren Überreste nicht erkennen.

Die Darstellung der im Verhältnifs sehr kleinen Genitalien ist nicht leicht; die sehr dichte Fettmasse, in welche sowohl Hoden als auch Vas deferens gelagert sind, die Ähnlichkeit der Hodenschläuche mit den einzelnen Ballen des Fettkörpers und die leichte Verletzlichkeit aller Theile haben sie wohl bis jetzt übersehen lassen. Die Samenblasen liegen dicht vor dem letzten Ganglion und empfangen von ihm zwei feine Nerven. Die ungemeine Kleinheit aller Theile im Vergleich zu der Masse der zu befruchtenden Eier läfst an den Einwurf denken: ich hätte hier nur ein verkümmertes Männchen, von denen ohne weitere anatomische Begründung mehrere Schriftsteller sprechen, vor mir gehabt. Abgesehen davon, dafs ich bei T. dirns die männlichen Genitalien in gleicher Kleinheit und Form antraf (nur sind hier die Samenblasen noch kleiner), ist ihr Bau denen von Blattei (Burm. II. p. 475) durchaus analog, und bestätigt die von mir auf- gestellte Behauptung, dafs Blattei und Termes sich sehr nahe stehen. Die einzige Differenz der auch bei Blatta sehr kleinen Organe besteht in den blinden Anhängen des Ausführungs- ganges und in der Gegenwart eines Penis. Bei männlichen Nymphen gelang mir die Darstellung der Genitalien nur sehr unvollkommen, doch glaube ich die Andeutung der Samenblasen und des Vas deferens erkannt zu haben. Bei einer grofsköpfigen Larve no. 3 glaube ich an der

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betreffenden Stelle zwei Körperchen Fig. 1 7 a als Andeutung der Samenblasen zu sehen. Doch bin ich hier noch mehr unsicher. Bei Soldaten habe ich vergebens nach ähnlichen Theilen gesucht. Die zweifelhaften vielleicht zu rudimentären Genitalien gehörenden Schläuche sind früher erwähnt. Weibliche. 1. Königin. (Taf. IV. Fig. 11 16) Bei der später zu beschreibenden Königin gelang die Darstellung der weiblichen Genitalien, doch war das Individuum sehr lädirt, und die Eierstöcke theilweise zerrissen. Der ganze grofse Leib wird von den Ovarien, die bis dicht an den Thorax reichen, erfüllt. Das Ovarium ist ein dicker Cylinder mit stumpfer abgerundeter (freier?) Spitze und mündet unten in den kurzen Eileiter, welcher eigentlich als breiterer oben geschlossener Kanal (in den die ährenförmig gestellten Eiröhren münden) den ganzen Eierstock gerade durchsetzte. Die Zahl der dicht an einander gelagerten und schräge gegen die Spitze des Eierstockes (woselbst sie mit ihren feinen Enden eine büschelförmige Spitze bilden, die dem Scheitel eines Menschenschädels ähnlich sieht) verlaufenden Eiröhren ist unzählbar und eine nur annährende Angabe unmöglich. An Theilen des Eierstockes, wo nur die letzten entwickelten Eier übrig geblieben waren, sieht er ähnlich dem Ovarium bac- catum der Coleopteren (Burm. I. tab. 14. fig. 4) und dokumentirt schon dadurch die immense Anzahl der Eiröhren. Die Eiröhren selbst sind wenig länger als der Eierstock, laufen etwas schräge und dicht nebeneinander liegend zu seiner Spitze. Ob daselbst eine Verbindung mit dem Rückengefäfse stattfindet, kann ich nicht entscheiden, doch ist dies sehr wahrscheinlich. Die Eiröhren selbst bilden eine gleichmäfsig verjüngte offene Röhre. Im obersten Ende sind die Eiröhren dünnhäutig, durchsichtig und leer (?), dann treten rundliche Keimbläschen mit dem Keimfleck bunt durch einander gelagert auf. In den darauf folgenden Partien finden wir um die zu vier oder drei nebeneinander gelagerten Eier Dotterkerne abgelagert, und bald darauf zeigt sich nur eine einfache Reihe fast quadratischer Eier mit deutlicher Umhüllungshaut und sehr grofsem runden Keimbläschen und Keimfleck. Dann verlängern sich allmählig die Eier, die Eiröhre schnürt sich an ihren Enden etwas ein, die Dotterkerne werden zahlreicher, grofser und dunkler, Keimbläschen und Keimfleck kleiner und undeutlicher, bis sie in den zur Absetzung reifen Eiern vollständig verschwinden. Es sind dieselben etwa f Millim. lang, cylindrisch, etwas gebogen, mit stumpfer abgerundeten Enden. In der helleren Umhüllungshaut liegen grofse gelbe Dotterkugeln, an einigen Stellen zu dunkleren Ballen vereinigt, Die Zahl der Eier in einer Eiröhre beträgt viele hunderte; gegen die Spitze hin liegen sie in unzählbarer Menge dicht beisammen gedrängt. Nach einigen Querdurchschnitten zu urtheilen stehen dem Eileiter zunächst etwa 1 0, später bis 1 6 Eiröhren rund um die innere Höhlung des Eierstockes. Ziehen wir in Betracht, dafs jeder Eierstock in grofsen Thieren über ein Decimeter lang ist und auf -je einen Millimeter Länge etwa zwei Eiröhren kommen, so erhalten wir etwa 2 bis 3 tausend Eiröhren. Ich halte diese Zahl eher für zu gering als zu grofs. Da jede dieser Röhren wieder eine unzählbare Menge von Eiern erhält, so ist es erklärlich, wie die Nachkommenschaft einer Königin viele Millionen beträgt, Die Eiröhren verkürzen sich natürlich je mehr Eier aus ihnen entfernt und gelegt werden. Sind sämmtliche Eier einer Eiröhre gelegt, so bildet die leere

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Haut ein kurzes flaches Näpfchen, in dessen Mitte die Haut sich eingestülpt hat. In der von mir untersuchten Königin waren die Eierstöcke um den Eileiter herum und bis gegen die Mitte schon mit einer grofsen Zahl solcher Näpfchen besetzt. Fig. 15. 16. Die kurzen geraden Eileiter verbinden sich bald zu einem weiteren Kanal. Sie fassen nur ein Ei. Der Kanal selbst mündet nach aufsen durch eine weitere Öffnung. Auf demselben liegt eine blattförmig in der Mitte getheilte kleine Drüse, jederseits mit einem geraden Schlauch, der nur in der auf der Zeich- nung angegebenen Länge erhalten war. Hinter der Mündung des Kanals, wie es scheint, mit gesonderter Öffnung (also wie bei Phasma), mündet die Samenblase. Sie stellt einen kleinen Baum dar. Der Stamm, ein einfacher Kanal, ist kurz und eng, die Krone bilden zahlreiche, kurze, gekrümmte, einfache Schläuche von etwas geringerem Lumen. Ob ein etwas stärkerer Schlauch einen besonderen Anhang bildet, kann ich nicht entscheiden. Ihr Inhalt besteht aus einer weifsen feinkörnigen Masse. Die Samenblase bedeckt den Ausführungskanal der Eileiter fast ganz. Die Nerven der Eierstöcke kommen vom letzten Bauchknoten.

% Geflügeltes Weibchen von T. dirus. (Taf. IV. Fig. 6, 7) Sie unterscheiden sich wesentlich von denen der Königin. Gleich nach der Entfernung der Rückenplatten findet man sie jederseits vom Darmkanal liegen, gegen die Enden convergirend, so dafs sie einen Raum von rhombischer Gestalt zwischen sich lassen. Sie bestehen aus einem rundlichen Bündel sehr feiner nebeneinander liegender Eiröhren, in deren Mitte ich einen offenen Kanal noch nicht nachweisen konnte. Sie sind dicht mit Fett umhüllt; von ihrer äufseren Seite gehen fünf zipfelförmige Fortsätze schräg ab, welche aus ungemein feinen Tracheen -Büscheln gebildet wer- den. Die Fasern derselben verweben sich innig mit den Eiröhren; trennt man sie mit Gewalt, so bleiben die Eiröhren übrig; doch geht ein Faserbündel, dessen Bildung von den Eiröhren durchaus nicht zu unterscheiden war, in jede Tracheen -Quaste. Die Eileiter und Samenblase sind wie bei der Königin gebaut, aber feiner. Der Inhalt der Samenblase bestand aus kleinen weifsen Kügelchen. Diese Theile sind so in Fett eingehüllt, dafs sie sich schwer darstellen lassen, namentlich gelang es mir nicht, jene Drüse (Taf. IV. Fig. 12) hier darzustellen. Die Eiröhren zeigten noch nirgends eine Entwicklung der Eier; ihre innere Röhre enthielt wenig oder nichts und sah den Spitzen der Eiröhren der Königin sehr ähnlich, unter gewisser Beleuchtung fast etwas quergestreift. Dafs die beschriebenen Organe Eierstöcke sind, ist zweifellos, dafs sie ferner nicht einem sterilen Weibchen angehören können, beweist, wie ich glaube, der auf- fällige Reichthum von Tracheen. Es müssen sich hier also die Eier erst später entwickeln.

Ein Umstand, auf welchen ich besonders gespannt war, ist der Zusammenhang der Ovarien mit dem Rückengefäfs. Es liegen jedoch die Spitzen der Ovarien dem Rücken so nahe, dafs ich sie beiderseits getrennt hatte. Dafs sich die Spitzen weiter gegen den Thorax hin fort- setzen, bewies die vergröfserte abgerissene Spitze (Taf. IV. Fig. 6 g). Nun fand ich an dem aus demselben Thiere gefertigten Gefäfsapparat (Taf. IV. Fig. 3) Faserbündel, welche mit jenen Eiröhren durchaus identisch scheinen, so dafs wahrscheinlich an jenen Seitengefäfsen die Insertion der Eierstöcke stattfindet. Ich gestehe, dafs ich hier noch nicht zu sicherer Überzeugung gelangen

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 1 1

82 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

konnte. Sind jene Faserbündel wirklich die Enden der Ovarien, so treten die Eileiter bald nach jener Spitze wieder auseinander und inseriren sich seitlich unter den beschriebenen Seiten- gefäfsen in der Gegend der ersten Rückenplatte und im Metathorax.

Nervensystem. (Taf. III. Fig. 4L Taf. IV. Fig. 17) Das Bauchmark besteht aus dem grofsen und kleinen Gehirn, drei Brustknoten und sieben Bauchknoten. Das grofse Gehirn be- steht aus zwei nebeneinander liegenden kugligen Massen, welche die Augen, Fühler und Neben- augen versehen. Bei der Nymphe (Taf. III. Fig. 1 6 a) sind die Sehnerven dicht vor dem Auge einge- schnürt; bei den Larven und Soldaten fehlen die Sehnerven. (Taf. III. Fig. 7 a.) Das kleine Gehirn bildet einen kleinen dreieckigen Lappen, der die Mundtheile versorgt; von ihm entspringen die beiden die Knoten verbindenden Stränge. Sie liegen dicht nebeneinander, und sind nur im Mesothorax durch einen dort befindlichen Fortsatz, an welchen sich Skelettheile heften, getrennt. Die drei grofsen Brustknoten liegen fast am Ende des Segmentes, sind eckig und geben jeder- seits drei Nervenpaare ab. Die fünf ersten Bauchknoten liegen in den fünf ersten Segmenten, sind klein und geben jederseits zwei Nervenpaare ab. Die beiden letzten Knoten sind im sechsten Segmente zu einem grofseren ovalen Knoten vereinigt; von denselben gehen wenigstens drei Nervenpaare zu den Geschlechtstheilen und After. Bei den Larven, Nymphen und jüngeren Soldaten läfst sich Gehirn und Bauchmark sehr deutlich durch die Hautdecken beobachten. Bei der Königin ist der im Hinterleibe liegende Theil des Bauchmarkes sehr stark entwickelt, so dafs die Bauchknoten das Gehirn und die Brustknoten an Grofse bedeutend übertreffen. Zwischen je zwei Bauchknoten gehen von den Verbindungssträngen einzelne feinere Fäden ab. Die beiden letzten Bauchknoten sind so verschmolzen, dafs sie eigentlich nur einen grofseren (sechsten) Knoten bilden, von dem etwa sechs Paar sich bald verzweigender Äste zu den Ge- schlechtstheilen, Darm und Rückengefäfs gehen. Das erste Paar verbindet sich mit einem sehr entwickelten respiratorischen Nervensystem, das einen längs den Stigmen laufenden Sträng bildet. An der Verbindungsstelle liegt ein dreieckiger Knoten. (Taf. IV. Fig. 1 7 b) Den Eingeweidenerven habe ich am Darme gesehen. Auf dem Rückengefäfs konnte ich einen feinen Nervenfaden ver- folgen; daneben lagen kleine tafelförmige Krystalle.

Gesichtsorgan. Die Netzaugen sind relativ klein und sehr fein fazettirt, schwarz. Die beiden seitlichen Nebenaugen sind sehr grofs, etwa £ der Netzaugen, mit stark gewölbter Horn- haut und weifslichem Grunde, zwei stark aufgetriebenen Blasen ähnlich. Die Larven sind blind. Bei den Soldaten bildet das „punctum <prominulum" offenbar ein rudimentäres Nebenauge, das vielleicht (bei T.dirus, wie schon Burmeister und Erichson vermutheten, wohl sicher) zum Sehen dient. Ich konnte einen zu ihm vom Gehirne gehenden Nervenfaden verfolgen. Bei den Larven gehen sehr deutlich drei Fäden vom Gehirn nach vorn und verlieren sich gegen die Oberlippe hin, doch habe ich hier keine Spuren verkümmerter Nebenaugen entdecken können.

Muskelgewebe. Flügel, Füfse und Frefswerkzeuge haben sehr starke Muskeln; die letzteren besonders starke bei den Soldaten, deren ganzen Kopf sie erfüllen. Die Muskeln sind fächerförmig ohne tellerförmige Sehnen. Die Faser ist deutlich quergestreift. Eine besondere

NEUROPTERA. TERMITINA. 83

Entwicklung erfahren die Muskeln des Hinterleibes bei der Königin. Es umgibt den ganzen Leib ringförmig eine dicht unter der Haut gelegene Muskelmembran, welche sich leicht darstellen läfst. Aufserdem verläuft oben und unten in der Mittellinie ein breites Längsmuskelband. Durch die vereinte Wirkung jener Quer- und dieser Längsmuskeln werden die steten peristaltischen Bewegungen des Hinterleibes erzeugt, welche nach der Beschreibung der Beobachter der Hinter- leib der Königin unausgesetzt ausführt. In den Schenkeln finden sich kräftige Muskeln und durch die Schienen läuft eine lange einfache Sehne zum Tarsus.

Termes dirus, Klug.

Taf. IV. Fig. 1 8.

Termes dirus. Klug, Burmeister, II. p. 766 no. 8. alati et miles.*

Termes flavicollis. Perty, üelectus anim. p. 128 tab. 25. fig. 11 (alat.) fig. 13 (miles).

Termes costatus. Rambur, Neuropt. p. 305 no. 9.*

Termes dirus. Rambur, Neuropt. p. 307 no. 13.*

Termes obscurum. Blanchard, Hist. Ins. tab. 47. fig. 1.

Termes spinosus, Latreille

Termes dubius. Rambur

Pertys Name durfte nicht bleiben, da der von Fabricius benannte T. flavicollis eine durchaus verschiedene Art bezeichnet. Perty ist der erste Beschreiber dieses Thiers, wenn nicht Sloane (Jamaica. Tom. II. p. 221 no. 1) unter seiner Formica maocima nigra alata diese Art verstanden hat. Die Typen von T. dirus Burm. und T. costatus Rbr. sind von mir ver- glichen. Ramburs sind übrigens als T. costalis von ihm signirt, unter welchem Namen er sie auch bei T. angustatus und subhyalinus anführt. Da seine Typen genau mit der Beschreibung des T. costatus übereinkommen, so ist über die Identität um so weniger Zweifel, als derartige Schreibefehler sich oft bei ihm finden. Die Type seines T. dirus gehört auch hieher, er hat also dieselbe Art doppelt beschrieben. Ich mag jedoch nicht unerwähnt lassen, dafs sich aufser dem bekannten Soldaten von T: dirus Klug noch zwei ähnliche aber verschiedene Arten von Soldaten in Brasilien finden, deren Imago unbekannt ist. Einer derselben mag zu T.grandis Rbr. (decumanus Erichs. Rambur gibt fälschlich als Vaterland Senegal an, während die von ihm bezettelten Typen richtig mit Cayenne bezeichnet sind) gehören, der andere jedoch zu einer neuen als Imago unbekannten Art, die dann vielleicht Ramburs T. dirus sein könnte. Da in dem anatomischen Theil bei T. bellicosus T. dirus mit zu Hülfe gezogen ist, habe ich diese america- nische Art hier genau beschrieben.

Imago JQ; corpore fusco, ore, puncto front ali, antennis, pedibus, pectore fer- rugineis ; ocellis parvis, ab oculis paulo remotis, puncto centrali non prominulo; pro- thorace lato, cordiformi, angulis anticis acutis, deflexis, impressis, margine antico recto, medio elevato ; alis fuscis, margine costali obscuriorL

Long, c. alis 36 42 millim.; Long. corp. 20 millim.; Expans. alar. 64 72 millim.

Grofs, dunkel kaffeebraun, nackt; Kopf klein, auf dem Scheitel ein flacher Eindruck mit

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84 ZOOLOGIE. INSECTEN.

einem runden rothen Fleck in der Mitte; Augen sehr klein, zwischen denselben, jedoch mehr entfernt, zwei kleine Nebenaugen; Clypeus wulstig aufgetrieben; Oberlippe kurz, so lang als breit, fast halbkreisförmig abgerundet (bei getrockneten Stücken zeigt der eingetrocknete häutige Saum sie meist dreieckig, die Spitze nach vorn); Frefswerkzeuge wie bei T. bellicosus gebildet, gelbroth. Fühler 20 (mitunter 21) gliedrig, das dritte etwas länger als die folgenden, gelbroth, die Basis der Glieder etwas dunkler. Prothorax breiter als der Kopf mit den Augen, fast halb- kreisförmig; Vorderrand fast gerade abgeschnitten, in der Mitte sattelförmig erhoben, die Vorder- •winkel herabgebogen, scharf und spitz, etwas concav mit zwei kleinen Eindrücken; die Mitte des Hinterrandes etwas ausgeschnitten und niedergedrückt, Die Farbe ist gelbroth, polirt, nur am Rande mit einzelnen kleinen Härchen. Leib grofs, eiförmig, dick, dunkel kaffeebraun, unten in der Mitte gelbroth; Appendices anales kurz, dick, zweigliedrig, gelbroth.. Füfse wie bei T. bellicosus, aber dünner und länger. Flügel lang und schmal, mehr als doppelt so lang als der Hinterleib, Vorder- und Hinterrand parallel, die Spitze durch den herabgebogenen Vorder- rand gebildet, und schräg abgerundet. Die Subcostalis ist hornig, einfach und verläuft parallel und nahe der Gostalis; die Mediana läuft dicht hinter dem vorderen Drittel des Flügels in sanfter Krümmung zum Hinterrande und gibt in der Spitzenhälfte etwa fünf schräge Zweige, deren einige sich oft mit der Submediana verbinden; die Submediana läuft der Mediana sehr genähert in flachem Bogen zum Hinterrande, endet vor dessen letztem Drittel, und sendet etwa 8 meist gegabelte (aufser den ersten) schräge Zweige aus. Die Flügelmembran fein geädert, zwischen der Subcostalis und Mediana werden diese unregelmäfsigen Adern mitunter deutlicher und stärker. Die Flügel sind braun, der Vorderrand, die Basis des Hinterrandes dunkler, die beiden kräftigen Randadern schwarzbraun. Flügelschuppe lang, mit gebogenem etwas behaarten Aufsenrande. Geschlechtsunterschied wie bei T. bellicosus, doch ist beim Männchen das letzte Bauchschild in der Mitte nur etwas eingedrückt, und beim Weibchen vorn stärker verschmälert.

Vaterland. Perty erhielt T.flavicollis aus dem nördlichen Brasilien, Klug aus Brasilien, von Olfers also wohl aus Rio, Ramburs T. costatus ist nach den Typen aus Brasilien und nicht aus Cayenne, wie in seinem Werke irrthümlich bemerkt ist (das Vaterland Cayenne gehört zur folgenden Art T. grandis), Ramburs T. dirus ist aus Brasilien. Leider ist über die Bauten und die Lebensweise nichts bekannt. Ich habe gegen 30 Individuen getrocknet und in Wein- geist untersuchen können. Es fanden sich nur Gröfsen- Differenzen, die jedoch nicht sexuell sind, und Farbennüanzen. Bei einigen ist Kopf und Thorax etwas dunkler.

Verwand schaft. T. dirus gehört genau in die Gruppe von T. bellicosus, dessen Unterschiede früher angegeben wurden. Die Form des Halsschildes und besonders die spitzen Vorderwinkel unterscheiden ihn leicht von allen verwandten Arten. Am nächsten steht ihm T. grandis Rbr., doch sind auch hier die Vorderwinkel abgestumpft und nicht spitz, der Thorax schwarz, die Flügel weifsgrau, mit mattem schmutzigbraunen Vorderrande. T. dirus ist fast

die gröfste bekannte Termiten -Art.

NEUROPTERA. TERMITINA. 85

Miles. Long. 16 millim.

Termes spinosum. Latreille, Hist. nat. XIII. p. 70 n. 8* (coli. Selys-Longchamps). Termes dubius. Rambur, Neur. p. 309 no. 17.* Termes flavicollis. Perty, Delectus. tab. 25. fig. 13. Termes dirus. Burmeister, 1. c.

Ramburs T. dubius ist mit Latreilles T. spinosus identisch und wohl nach der mir vorliegenden (nicht bezettelten) Type aus Latreilles Sammlang beschrieben. Rambur citirt fälschlich Perty Fig. 14, deren Thorax als muticus angegeben ist. Mit Latreilles Art ist ein Stück aas Brasilien von Sellow (Mus.Berol.) und zwei aus Brasilien aus Winthems Sammlung identisch. Drei andere (Mus. Berol.) führen etwas kürzere Seitenspitzen am Thorax, sind jedoch sonst wohl nicht verschieden. Die Beschreibung bei Perty, Burmeister, Latreille, Rambur sind genügend. Der grofse quadratische Kopf und die langen geraden Seitenspitzen unterscheiden diese Art von den verwandten. Eine verwandte Art mit noch gröfserm Kopf, von dunkler Farbe, der Zahn der Mandibeln näher der Basis, erhielt Perty vom Flusse Solimoes. Eine dritte mit nach vorn stark verengtem Kopfe liegt aus Selys Sammlung vor. Von beiden ist die Imago nicht bekannt.

Larva. 10 millim. Aus Brasilien von Sellow (Mus. Berol.) Mit Ausnahme des ge- rundeten, kleinen Kopfes dem Soldaten sehr ähnlich, nur schlanker und heller. Wie der Soldat blind, auf dem Scheitel ein scharf begränzter runder gelber Fleck, wohl ein rudimentäres Neben- auge. Es steht an der Stelle beim Soldaten ein kleiner Kegel mit häutiger Spitze. Fühler bei Larve und Soldat 20gliedrig, mehr in die Länge gezogen. Mittelspitzen der letzten Bauch- schiene kann ich bei den mir vorliegenden (trocknen) Soldaten und Larven nicht entdecken. Der innere Bau ist wie bei T. bellicosus. Die Speicheldrüsen sind grofs, die Samenblasen der Männchen kleiner, rundlich.

Termes trinervius, Rambur??

Tafel IV. Fig. 9—17. T. corpore testaceo, ore, pedibus, pectore pallide flavis; oculis majoribus ; ocellis magnis, subsuperis y appropinquatis , puncto medio parvo prorninulo; prothorace capitis lati- tuäine, cordiformi, margine antico paulo exciso, medio elevato ; angulis anticis fere rectiSy paulo obtusis, deflexis, biimpressis ; postice paulo angustato, fere rotundato, medio paululum exciso; pedibus gracilibus, flavis; alis? squama basilari trian- gulari, obscuriore, extus rotundata.

Der Kopf hat den Bau von T. bellicosus, jedoch nur \ seiner Gröfse. Der Prothorax ist breiter und länger, die Vorderwinkel weniger stumpf; nach hinten ist* er weniger ver- schmälert. Die Füfse zeigen den Bau von T. bellicosus.

Drei kleine jedoch vollständig ausgebildete Königinnen von 50 bis 55 Mill. Länge be- fanden sich mit den geflügelten Stücken von T. dirus in einem Glase. Von T. bellicosus unter-

86 ZOOLOGIE. INSECTEN.

, scheidet sie die Gröfse und der Prothorax, von T. dirus gleichfalls, von T. Mossambicus die drei ersten gleich langen Fufsglieder. Ein Stück ist von mir secirt und theilweise Fig. 9 17

abgebildet.

Unter allen mir bekannten Arten stimmt mit dieser Königin T. trinervius Rbr. vom Cap der guten Hoffnung von Dr. Kr aufs gesammelt. Es gehört diese Art in die Nähe von T. morio Fabr. und T. lividiis Burm., für welche eine Absonderung als eigene Gattung (oder nur Unter- gattung) Eutermes Heer sich rechtfertigen lassen wird. Ramburs Exemplar ist vom Senegal. Da die secirte Königin aus Brasilien stammen soll, ist ihre Identität mit T. trinervius sehr zweifelhaft.

Hodotermes , Hagen.

Termes Mossambicus, Hagen.

Tafel IV. Fig. 18 21. T. corpore rufo-fusco, ore, subtus, tibiis tarsisque flavicantibus ; ocellis nullis ; pro- thorace brevi, lato, antice et postice rotundato, angulis anticis angustis, obtusis, deflexis ; sulco transversali, semilunari impresso, margine postico depresso, medio vix exciso; alis hyalinis, valde venosis, margine costali venis corneis fuscis. Long. c. alis 28 millim.; Long. corp. 15 millim.; Expans. alar. 52 millim.

Termes Mossambicus, Hagen, Bericht der Königl. Preufs. Akad. der Wissensch. zu Berlin 1853. p. 480.

Mittelgrofs, braunroth, fast nackt. Kopf grofs, kreisrund, Scheitel abgeflacht, Hinterkopf mit feiner Mittelnaht, die zu den Augen einen Zweig sendet; Augen rund, sehr klein; Neben- augen fehlen, doch deutet ein etwas nach vorn und innen von den Augen liegender kleiner gelblicher Fleck die Stelle an, wo sie hätten liegen müssen. Oberlippe klein, abgerundet, breiter als lang, gelblich; Basis der Kiefer gelbroth; Taster kürzer und kräftiger als bei den übrigen Arten, braun, die Gelenke heller. Fühler so lang als Kopf und Prothorax, dünn, bräunlich, die Basis heller, 27? gliedrig (es sind nur 25 erhalten), das erste Glied grofs und cylindrisch, die fünf folgenden sehr kurz und klein, ringförmig, die übrigen kuglig, nahe an einander gerückt, Prothorax kurz und breit, der Vorderrand leicht abgerundet; Seiten- und Hinterrand bilden eine halbmondförmige Curve; die herabgebogenen Vorderwinkel sind schmal, an der Spitze abgerundet. Eine halbmondförmige tief eingedrückte Furche, welche sich bjs in die Vorder- winkel fortsetzt, scheidet den Prothorax in zwei ungleiche Theile; der vordere (etwa £) ist sattelförmig aufgebogen, der hintere etwas niedergedrückt und in der Mitte wenig ausgerandet. Hinterleib breit und kurz, mit stumpfer Spitze, unten heller gelblich. Appendices anales sehr kurz, zweigliedrig. Füfse kürzer und kräftiger, als bei den vorigen Arten, gelbroth, die Schenkel braun, die Knie gelbroth. An der Spitze der Schienen steht ein Kranz (bis 5) kurzer Dornen und 2 bis 3 aufsen längs den Hinterschienen. Das erste Tarsusglied so lang als die beiden folgenden sehr kurzen zusammengenommen; Haftlappen fehlt. Flügel etwas mehr als noch

NEUROPTERA. TERMITINA. 87

einmal so lang als der Leib, schmal mit zungenförmiger Spitze; Vorder- und Hinterrand gleich- mäfsig aber schwach gebogen. Die Subcostalis läuft vor dem ersten Drittel, der Costaiis ziem- lich parallel und sendet sieben hornige sehr schräge gerade Zweige zu ihr; die beiden ersten entspringen noch auf der Schuppe, die letzteren geben kleine Anastomosen; die Subcostalis versorgt das ganze Feld zwischen ihr und der Mediana mit zahlreichen unregelmäfsigen im Anfange hornigen Adern. Die Mediana verläuft im schwachen Bogen zum Spitzendrittel des Hinterrandes; ihr Anfang liegt in der Mitte der Flügelbreite, ihre Spitze bildet eine schräge Gabel. Die Submediana verläuft im letzten Drittel der Flügelbreite kaum gebogen zum Hinter- rande, und gibt etwa 12 sehr schräge Zweige, die ersten einfach, die andern gegabelt. Zahl- reiches unregelmäfsiges Geäder durchzieht die ganze Flügelmembran. Die Flügel sind wasser- hell, der Vorderrand und die daselbst laufenden hornigen Adern bräunlich.

Vaterland. Mossambique. Es lagen nur zwei trockne nicht vollständige Stücke vor. Es steht diese Art dem T.viarum Smeathman (T. viator Latr., Hist. nat; T. viator Burm* und wohl auch T. quadricollis Rambur) sehr nahe, ist aber sicher verschieden. Letztere Art ist kleiner, die Fühler ganz gelb, die Knie und die erste Hälfte der Schienen braun, die Form des Prothorax sehr deutlich verschieden; er ist vorn mehr gerundet, die Seiten fast gerade, so clafs er eine mehr oblonge Gestalt annimmt, die Vorderwinkel etwas vorgeschoben. Die Beschreibung Ramburs von T. quadricollis stimmt genau mit den Stücken vom Cap der guten Hoffnung aus dem Berliner Museum. T. ochraceus Burm. Rbr. aus Egypten ist mir im geflügelten Zustande nicht bekannt. Nach der Beschreibung scheint er T. Mossambicus sehr nahe zu stehen, be- sonders in der Form des Prothorax, doch ist er kleiner und ganz hellgelb. Der von Burmeister zu T. viator gezogene T. capensis De Geers ist different, und bildet eine eigene dem T. an- gustatus näher stehende Art, die zu Termes {sensu strictiori) gehört. T.viarum Koenig aus Tranquebar ist mir nicht bekannt, ich vermuthe dafs T. obesus Rbr. dazu gehört als geflügeltes Insect. Der Beschreibung nach mufs er dem T. Mossambicus sehr nahe stehen, ist jedoch dunkler gefärbt und wohl verschieden. Als letzte hier zu berücksichtigende Art ist der T. convulsionarius Koenig aus Tanschaur zu erwähnen. Auch sie ist mir nicht näher bekannt.

Larva. Eine Anzahl getrockneter Larven gehört wohl sicher hieher, doch finde ich keinen näheren Nachweis dafür. Da sie zu den übrigen Arten nicht gehören kann (von T. bellicosus und dirus sind dieselben bekannt, und T. trinervius ist zu klein), überdiefs die Larven von T viator einen durchaus analogen Bau zeigen, scheint mir ihre Bestimmung zweifellos.

Länge (der erwachsenen getrockneten Larve) 7 Millim.; frisch ist sie sicher länger. Dunkelbraun, der Mund, Fühler, Füfse und Unterseite weifslichgelb. Der sehr grofse schwarz- braune polirte Kopf fast wie bei der Imago, jedoch noch gröfser. Wie dort finden sich zwei kleine zusammengesetzte Augen, und zwei gelbe Flecke als Andeutung der Nebenaugen. Fühler von gleichem Bau aber länger, 31 gliedrig, fast etwas braun geringelt. Die kleine gelbe Ober- lippe ist breit, vorn abgerundet, mit schmälerer Basis; die Mandibeln gröfser, breiter, 2 Zähne an der Spitze. Prothorax ähnlich der Imago, aber der vordere sattelförmig aufgebogene

88 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Theil mehr elliptisch, die Seiten mehr gerade, Hinterwinkel abgerundet. Mesothorax platt mit etwas aufgebogenem Rande, quer oblong, nach vorn etwas schmäler, die Winkel abgerundet, Hinterrand in der Mitte ausgeschnitten. Metathorax von ähnlicher Form, etwas breiter, der Hinterrand jederseits schräge abgeschnitten und etwas geschweift. Der aufgebogene Rand weifslich. Leib breit, platt (?), unten gelbweifs, oben braun, der Spitzenrand der Segmente heller. Appendices* anales kurz, kegelförmig. An dem Rande des letzten Bauchsegmentes stehen zwei lange, cylindrische, starke Mittelspitzen. Füfse sehr lang und dünn, Schenkel braun, Knie und Schienen nebst Fufs gelblich, letzterer wie bei der Imago gebaut. Die Larve von T. viator ist kleiner, durchaus ähnlich gebaut, aber ganz rothgelb, der Kopf etwas dunkler, die Vorderwinkel des Prothorax wie bei der Imago mehr vorgeschoben. Die Larve von T. ochraceus ist noch kleiner als die von T. viator, ganz strohgelb, und so weit einige schlecht erhaltene Stücke schliefsen lassen, ähnlich gebaut. Letztere sind von Dr. Schaum bei Cairo im Grase geschöpft, also aufserhalb des Baues gefangen.

Neben den vollständig ausgewachsenen Larven von T. Mossambicus fand sich noch eine von halber Gröfse, aber in Form und Farbe den erwachsenen ähnlich, und eine ganz junge (3 Mill. lang) weifs mit schwarzen Augen. So weit das schlechte Stück eine Beurtheilung erlaubt, ist sie wie die erwachsenen Larven gebaut, die Fühler sind (wie stets bei jungen)

dicker und kürzer.

Der Soldat von T. Mossambicus ist nicht in der Sammlung. Bei dem von T. viator ist der Kopf wenig gröfser als bei der Larve, mit deutlichen Netzaugen, und gelben Punkten an Stelle der Nebenaugen. Die Form des Kopfes ist nicht verschieden, doch sind die Mandibeln länger und säbelförmig gekrümmt, jedoch nicht aufgebogen. Die übrige Körperform ist wie bei der Larve. Es ist sehr wahrscheinlich, dafs der Soldat von T. Mossambicus dieselben Kennzeichen darbietet. Vielleicht ist es Gattungsmerkmal von Hodotermes, dafs die Mandibeln der Soldaten nicht in die Höhe gebogen sind.

Termes incertus, Hagen.

Tafel IV. Fig. 22.

T. parvus, fuscus, capite nigro fusco, pedibus et subtus, ore, antennis pallidis, ocellis oculis approximativ, prothorace lato, margine antico fere recto, medio vix emar- ginato, angulis anticis obtusis, paulo deflexis ; lateribus rotundatis ; postice an- gustiori, medio emarginato. QRegina^) Longit. 22 millim. Termes inccrlus. Hagen, Bericht der Königl. Preufs. Äkad. d. Wissensch. zu Berlin 1853. p. 481.

Es lag nur eine trächtige und vollkommen ausgebildete Königin vor, die mit T. bellicosus in einem Neste lebte. Die übrigen Zustände sind leider verloren gegangen. Die Bestimmung einer Termiten -Art nur nach der Königin hat beträchtliche Schwierigkeiten. Unter den von

NEÜROPTERA. TERMITINA. 89

Smeathman beschriebenen Termiten, an welche zuerst gedacht werden mufste, da sie die- selben Gegenden wie T. bellicosus bewohnen, kommen nur T. mordax und T. arborum in Betracht; beide sind mir nicht sicher bekannt. T. arborum, auf Bäumen lebend, möchte schon defshalb nicht mit T. incertus identisch sein. T. mordaoo unterscheidet sich gleichfalls durch seinen Bau, nach Smeathman Säulen mit pilzähnlichem Hute. Die ungenügende Beschreibung und die Gröfsenangabe jener Arten bilden leider keinen sichern Anhalt. Unter allen übrigen bekannten Termiten kommen hier nur zwei in Betracht, nämlich T.pallidus und Mauricianus Rbr., beide aus Isle de France. Ersterer fehlt unter den Ramburschen Typen. Die Beschrei- bung des Prothorax (wie bei T. flavicollis) bezeichnet sichtlich eine dififerente Art. Da der Costalraum Queradern führt, gehört T. pallidus wohl zu Kalotermes, und mufs dann einen Haftlappen zwischen den Fufsklauen zeigen. Letzterer fehlt bei T. incertus. T. Mauricianus, von dem ich unter den Ramburschen Typen ein zerstörtes Stück zu erkennen glaube, stimmt mehr mit T. incertus überein, erscheint jedoch gröfser. Überdiefs ist das einzige getrocknete Stück so ruinirt, dafs eine annähernd sichere Vergleichung unmöglich wird. Es ist jedoch nicht absolut unmöglich, dafs T. incertus zu ihm gehöre.

Das sehr kleine Thier ist braun, der eiförmige Kopf dunkler; Mund und Taster heller; dicht neben den ziemlich kleinen Netzaugen (bei T. Mauricianus sind sie sichtlich gröfser) liegen die grofsen Nebenaugen. Von den hellbraunen Fühlern sind nur 12 Glieder erhalten, das erste lang, cylindrisch, die beiden nächsten sehr kurz, ringförmig, die folgenden allmählig dicker und gröfser, mehr kuglig. Der Kopf ist vorn wulstförmig aufgetrieben. Der Prothorax etwas breiter als der Kopf, nach hinten verengt, seitlich abgerundet; die stumpfen Vorderecken etwas herabgebogen, der Vorderrand fast gerade, in der Mitte leicht aufgebogen und kaum merklich ausgeschnitten. Der Hinterrand ausgeschnitten. Kopf und Thorax dicht aber kurz behaart. Füfse blafsgelb, behaart, kurz, ziemlich kräftig, die Schienen mit zwei Endsporen, Tarsus mit drei kurzen Gliedern und langem Klauengliede; Haftlappen fehlt. Flügelschuppe braun, klein, mit abgerundetem Aufsenrande. Leib 18 Millim. lang, 4 Millim. breit, von der Form eines schwachen Federkieles, die Schilder braun, unten heller. Appendices sehr kurz und klein, die Legeklappe oblong, vorn etwas abgerundet.

Vaterland. Mossambique, Tette.

Es bleibt der Umstand, dafs das trächtige und vollständig legereife Weibchen von T. incertus in demselben Bau gefunden wurde, in welchem T. bellicosus in allen Ständen nebst der reifen trächtigen Königin wohnte, von gröfser Wichtigkeit, insofern bei den aus einem Neste genommenen Individuen von jetzt ab stets darauf Rücksicht zu nehmen ist, dafs sie möglicher Weise verschiedenen Arten angehören können. T. incertus scheint in dieselbe Gruppe mit T. trinervius, Rippertii etc. zu gehören.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. ' *

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90 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Hemerobioidae.

ChrySOpa, Leach.

Chrysopa venusta, Hagen.

Tafel V. Fig. 1.

C lactea, albo pilosa, capite, prothorace immaculatis , mesothorace fusco, antennis alis brevioribus?, alis hyalinis, albo fimbriatis, fuscomaculatis, anticis latioribus. Eccp. alar. antic. 20 millim.; long, ant. 7 millim. Chrysopa venusta. Hagen, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1853. p. 481.

Milchweifs, weifs behaart. Kopf ungefleckt, Lippe eiförmig; Taster ungefleckt, das letzte Glied länger als das vorhergehende, spindelförmig, mit langer scharfer Spitze. Fühler dünn, kürzer als die Flügel, behaart, Spitze fehlt, (42 gliedrig), das erste Glied lang, grofs, flaschen- förmig, ungefleckt (zwei dunkle Flecke auf der Innenseite sind undeutlich und wohl zufällig, da ich sie nur am rechten Fühler finde), das zweite Glied kürzer und kleiner, die übrigen länger, cylindrisch. Prothorax so breit als der Scheitel, viereckig, vorn abgerundet, ungefleckt. Mesothorax mit Ausnahme des vorderen Mitteldreiecks kastanienbraun, Metathorax ungefleckt, der Leib fehlt. Füfse schwach, Schenkel dünn rundlich, Schienen länger, dicker, spindelförmig, das erste Fufsglied lang, die drei folgenden sehr kurz, das letzte erweitert, etwas kürzer als das erste, bräunlich. Zwei kurze einfache Klauen, dazwischen ein Haftlappen mit längerer Spitze in der Mitte. Flügel wasserhell, weifs behaart, der Rand dichter gefranzt. Vorderflügel breit, das Randfeld gleich an der Basis stark erweitert, Spitze wenig scharf. Der Radius ist der Subcosta sehr genähert, verläuft im letzten Drittel dicht daneben, und trennt sich an der Spitze, um zwei kleine Zweige zum Vorderrande zu geben. An der Basis sind beide durch eine Querader verbunden. Es sind 6 Queradern des zweiten Sector (Schneider) vorhanden, dann fehlt eine Ader. Area cubitalis mit 5 Zellen, die dritte mit einer Venula divisoria wie bei Chrysopa vittata; der untere Ast des Cubitus am Anfange erweitert. Zwei Reihen Venulae gradatae, parallel, mit 5 und 6 Adern. Die Venulae subcostales an beiden Enden mit einem braunen Punkt, dicht hinter dem Radius vier braune Flecke, die beiden letzten rund, ein gröfserer an der Basis des Hinterrandes. Der Hinterrand mit braunen Punkten oder Schatten um die Insertion der Adern. Hinterflügel schmal, gegen die Spitze erweitert, das Randfeld an der Basis schmal, mit 3 und 2 Venulae gradatae. Färbung wie bei den Oberflügeln, jedoch hinter dem Radius nur ein brauner Fleck gegen die Spitze hin. Hier und dort sind um die Kreuzung der Adern leichte braune Schalten.

Vaterland. Es lag ein Stück aus Mossambique vor. Es ist dies äufserst zarte und elegante kleine Thier um so interessanter, als es eine Mittelstufe zwischen Chrysopa und Hemerobius bildet. Die Flügel sind die von Chrysopa in Betreff der Stellung der Queradern des zweiten

NEUROPTER A. HEMEROBIOID AE. 9 1

Sector, der Bildung der Area cubitalis, der Venula divisoria der dritten Zelle und Erweiterung des untern Astes des Cubitus, Charaktere, die bis jetzt Hemerobius constant nicht zeigt. Dagegen ist die an der Basis plötzliche Erweiterung des Randfeldes (wie bei H. hirtus), das sehr nahe Verlaufen von Subcosta und Radius vor der Spitze, und das markirte Fehlen der Querader des zweiten Sector im Spitzentheil bei Chrysopa ganz ungewöhnlich. Letzterer Charakter beweist deutlich, dafs die Queradern des zweiten Sector bei Chrysopa nur mehr senkrecht gestellte Sectoren sind, analog jenen von Hemerobius, Kopf und Mundtheile, namentlich die Fühler, sind die von Chrysopa, während die spiefsartige Mittelspitze des Haftlappen Chrysopa fehlt, und Drepanopteryx ähnlich ist. Da die exotischen Hemerobiden uns noch ganz unbekannt sind, habe ich keine neue Gattung auf dies einzelne Stück begründen mögen, jedenfalls steht es Chrysopa näher. Von den beschriebenen Arten mit ähnlich gefleckten Flügeln kommt hier nur C. elegans Guerin, Schneider und H. candidus Fabr. in Betracht. C elegans ist gröfser, mit nicht so plötzlich erweitertem Randfelde und verschieden gefleckten Flügeln; Basis, ein grofser runder Fleck in der Spitze und einer im Randfelde bräunlich. H. candidus Fabr. (Suppl p. 202) ist mir unbekannt. Die Beschreibung pafst so genau auf C venusta, dafs nur die Verschiedenheit des Vaterlandes (Ostindien) mich verhindert, diese Art hieherzuziehen.

MicrOmUS , Rambur.

Micromus timidus, Hagen. Tafel V. Fig. 2. M. fuscus, antennis flavescentibus \, articulis duobus basalibus et apice fuscis, pedibus pallidis; alis anticis subcinereo hyalinis, basi et margine postico cinerea variegatis, acta sectoribus, seriebus venarum gradatarum (11; 7) parallelis fuscis. Long. c. alis 8 millim.; exp. alar. ant. 15 millim.; long, antennae 5 millim.

Micromus timidus. Hagen, Bericht der König!. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1853. p. 481.

Von der Gröfse des Hern, humuli; Form der Fühler, Taster, Füfse, Flügel durchaus wie bei der Gattung Micromus Ramburs, besonders wie bei M. intricatus Wesm

Braun, weifs behaart; Gesicht glänzend, Scheitel geballt. Taster bräunlich, das letzte lang, zugespitzt. Fühler etwa bis zur Mitte der Oberflügel reichend, blafsgelb, die beiden Grundglieder und die Spitze (10 Glieder) braun. Füfse blafsgelb, genau von der Form und den Verhältnissen, die Rambur für die Gattung angiebt. Leib sehr zerstört. Die Form und das Geäder der Flügel zeigt die Abbildung genau. Das Randfeld ist an der Basis eingebuchtet, der Vorderflügel zeigt 8 Sectoren, in der ersten Reihe 7, in der zweiten 1 1 Stufenadern. Sie sind leicht aschfarbig, die Basis und die Hinterhälfte etwas marmorirt. Die Adern und ihre dünne Behaarung sind blafsgelb, die Sectoren sind an ihrem Ursprünge, an ihren Verbindungen und im ganzen Ver- lauf braun gefleckt; die Stufenadern und ihre Verbindungen sind ganz dunkelbraun. Die glas-

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92 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

hellen Hinterflügel führen in der ersten Reihe 6, in der zweiten 9 Stufenadern, die letzteren sind nebst ihren Verbindungen dunkelbraun.

Vaterland. Ein Stück aus Mossambique. Es gehört diese Art unbezweifelt zu Micromus, da sie in keiner Hinsicht Abweichungen zeigt. Sie unterscheidet sich leicht von den drei bis jetzt bekannten Arten durch die beträchtliche Zahl der Sectoren, und steht M. intricatus näher als M. paganus und variegatus durch den genäherten und parallelen Verlauf der Stufenadern.

Myrmecoleontidae.

AscalaphllS, Fabricius.

Ascalaphus laceratus, Hagen.

Tafel V. Fig. 3. A. castaneus, villosus, supra einer eo maculatus; antennis aus longioribus, filiformibus , oculis indivisis, fronte albo pilosa; alis hast valde angustatis , petiolatis 9 anticis margine postico dente longo, recto, angusto , tunc dilatato ovatis, fusco hyalinis, fascia late serrata fusca marginalis ; pedibus validis, brevibus, pilosis; ubdomine brevi, angusto, supra cinereo maculato.

Long. corp. 21 millim.; exp. alar. antic. 61 millim.; long, antennae 35 millim.

Ascalaphus laceratus. Hagen, Bericht der König]. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1853. p. 481.

Kopf grofs, breit, braun behaart, auf der Stirn zwischen den Fühlern ein dicker Büschel weifsgrauer Haare; Scheitel quadratisch, eine vertiefte Längsrinne in der Mitte. Augen grofs, halbkuglig, ungetheilt, doch verläuft auf ihrer Mitte vom Prothorax anfangend eine flache Rinne. Es ist diese Bildung von der Nahttheilung bei den eigentlichen Ascalaphen durchaus verschieden, da die Facetten unverändert diese flache Rinne durchsetzen. Fühler sehr lang, etwas länger als die Flügel, fadenförmig, dünn, die Spitzenglieder kaum merklich stärker. Von einer kolbigen Erweiterung ist hier keine Spur vorhanden, die Verdickung der Spitze ist sogar viel geringer als bei den meisten Myrmeleon-Arten. Die Fühler sind braun, die äufserste Spitze gelblich, etwa 40 gliedrig, fein behaart, um die Basis stehen längere einzelne Haare. Die Glieder sind cylindrisch, das kurze Basalglied kolbig, gegen die Mitte des Fühlers nehmen die Glieder an Länge zu und sind dann etwa 8 Mal so lang als breit; von dort nimmt ihre Länge allmählig ab, so dafs das vorletzte Glied so lang als breit ist; das letzte ist kegelförmig und spitz. Oberlippe klein, abgerundet; Unterlippe quadratisch, in der Mitte des Vorderrandes ein Eindruck. Taster kurz, cylindrisch, dünn braunroth, das Spitzenglied etwas gekrümmt, an der Spitze ge- stutzt, dunkelbraun. Bei den Kiefertastern ist das letzte Glied etwas länger als das vorletzte. Lippentaster so lang als die Kiefertaster, die beiden Spitzenglieder lang. Prothorax oben aschgrau, in der Mitte und seitlich dunkelbraun. Der Vorderrand ist halbmondförmig, slark

NEÜROPTERA. MYRMECOLEONTIDAE. 93

gewulstet und scharf abgesetzt, etwas breiter als das eigentliche Mittelstück; der Hinterrand ist weniger aufgetrieben und gerade; Vorder- und Hinterrand sind in der Mitte durch eine ein- gedrückte Rinne getheilt. Mesothorax dick, fast quadratisch, oben aschgrau mit zwei dunkel- braunen unterbrochenen Längsbinden; die Seiten und unten braun (mit undeutlichen grauen Flecken). Metathorax kurz, stumpf conisch, braun, oben mit grauer Mittelbinde. Thorax braun behaart. Flügel noch einmal so lang als der Leib, die Basis sehr verengt zu einem schmalen (1 Millim. breiten) Stiele, gegen das erste Drittel hin stark erweitert (8 Mill. breit), dann eiförmig; der gerade Vorderrand biegt sich an der Spitze plötzlich nach unten, und trifft hier fast im rechten Winkel den Hinterrand. Letzterer ist an der Basis sehr stark ausgeschnitten, später leicht gebogen. Die Hinterflügel sind von gleicher Form, doch etwas schmäler. Die Vorder- flügel zeigen am Innenrande dicht am Grunde einen schmalen geraden (1 Mill. langen) Zahn mit erweiterter dreieckiger brauner Basis. Er fehlt den Hinterflügeln, doch zeigen sie die dreieckige Basis desselben. Die Färbung der Flügel ist sehr eigenthümlich, man könnte sie als braun mit einem grofsen mehrfach verengten fensterartigen Fleck bezeichnen. Das Basaldrittel ist braun, dann umzieht eine breite innen vier Mal ausgezackte Binde den Vorderrand. Am Hinterrand ist die Binde unterbrochen, so dafs nur zwei braune dreieckige Flecke übrig sind. Längs dem Vorderrande ist die Binde unterbrochen, es sind dort die Mitte der Zellen, ein Fleck hinter dem Pterostigma und zwei längliche Flecke neben der Spitze ungefärbt oder heller. Längs dem ausgeschweiften Innenrande und im Basaltheii stehen einige meist rundliche helle Flecke. Der grofse, von der braunen Randbinde umzogene Theil ist leicht angeraucht. Die Basis der Flügel zerstreut behaart. Geäder fein, braun, in den dunklen Flecken gelblich. Die Anordnung des Geäders ist die den Ascalaphen (insbesondere A. costatus Burm. mit Ausnahme des schmalen Basaltheiles) eigenthümliche. Die fünfte Ader (postcosta) schickt in den Vorder- und Hinterflügeln einen kurzen Gabelzweig zum Hinterrande. Das Pterostigma ist im Geäder durchaus nicht markirt. Füfse kurz, kräftig, dicht behaart, braun, die Schienen aufsen heller, gelblich, an der Spitze mit zwei langen an der Spitze leicht gebogenen Spornen, welche bis zum Ende des dritten Tarsus- Gliedes reichen. Tarsus etwas kürzer als die Schiene, mit vier kurzen Gliedern von gleicher Länge und einem grofsen Klauengliede. Zwei lange wenig gekrümmte Klauen an der Spitze. Leib kurz, klein, seitlich zusammengedrückt, bald nach der Basis verengt, hinter der Mitte er- weitert; aschgrau, an der Spitze der Glieder jederseits ein dreieckiger, scharf gezeichneter kastanienbrauner Fleck. Die Zeichnung des nicht gut erhaltenen Hinterleibes ist nicht durchweg deutlich, an der Basis steht jederseits eine braune Längsbinde. Die scharf abgeschnittene Spitze ist mit kurzen schwarzen Stacheln umgeben, aus denen nach unten zwei kleine Erhabenheiten vortreten. Der Zahn der Vorderflügel bezeichnet das Stück als Männchen. Die Längen- verhältnisse der Hinterleibsglieder sind wie bei A. versicolor Burm.

Vaterland: Mossambique, Tette. Das einzige vorliegende Stück dieser schönen Art zeigt so abweichende Charaktere, dafs es die Begründung einer neuen Gattung rechtfertigt. Wir be- sitzen jedoch in der Familie der Myrmeleon und Ascalaphus schon eine solche Anzahl oft schlecht

94 ZOOLOGIE. INSECTEN.

motivirter Gattungen (Ascalaphus über 20), dafs ich ohne eine durchgreifende Classification der oanzen Familie keine neue Gattung aufstellen mag. Cberdiefs pafst A. laceratus durchaus nicht in das gegenwärtig angenommene Schema. Seinem ganzen Habitus zufolge ein wahrer Asca- laphus, fehlt ihm das einzige die Ascalaphen bisher sicher von Myrmeleon trennende Merkmal, die kolbige Fühlerspitze. Es ist dieselbe durchweg cylindrisch, wenig stärker als der Fühler und nähert sich hierin einigen Gruppen von Myrmeleon (longicaudus Burm., leucostictus mihi) obwohl auch hier die Fühlerspitze wenigstens unten noch immer etwas eingedrückt ist. Es entfernt sich .also A. laceratus durch die Form der Fühler von allen Ascalaphen und Myrmeleonen und wird ein passendes Übergangsglied zu Nemoptera bilden, worauf auch die sehr verschmälerte Flügelbasis hindeutet. Die ungeteilten Augen stellen ihn in die Gruppe der Olophthalmi, eine eingedrückte Querrinne derselben findet sich in ähnlicher Weise bei einer neuen (A. costatus verwandten) Art aus Venezuela. Da alle bekannten Olophthalmi die Fühler beträchtlich kürzer als die Flügel zeigen, pafst er nicht in diese Gruppe. Die allgemeine Form der Flügel, Fühler und Füfse stellt ihn zunächst A.macrocerus und versicolor Burm., die aber getrennte Augen besitzen. Rambur und Lefebure haben übrigens die Arten Burmeisters oft so verkannt, dafs ich eine weitere Durchführung der Analogien ohne durchgreifende Säuberung der Synonymie für un- nütz halte. Jedenfalls ist A. laceratus eine der schönsten und merkwürdigsten mir bekannten Arten, Mundtheile und Flügel durchweg wie bei Ascalaphus und bei den letzteren nur die Abweichung, dafs sonst das Pterostigma stets durch einige verstärkte Adern, welche hier ganz fehlen, angedeutet wird.

PalpareS , Rambur.

Palpares citrinus, Hagen.

Tafel VI. Fig. 1.

P. flavus, antennis nigris, brevibus, clavatis; capite thoraceque nigra punctatis ; alis anticis citrinis, lituris ocellatis costalibus, lineis radiatis ocellatis posticis et margine apicali nigris; alis posticis pallidioribus , fascia postice bifida subapicali, margine et fasciis daabus apicalibas nigris; pedibus nigris, antice flavo notatis; ab domine pallido, subtus et postice obscuriori, forcipe flava, brevi.

Long. c. alis 42 millim.; exp. alar. 76 millim.; long, antennae 4% millim.

Palpares citrmus. Hagen, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1853. p. 481.

An Myrm. clavicome. Latreille? Cuvier, Regne animal. ed. II. tom. III. p. 438. no. 5. pl. 19. Tig. 6; Rambur, Neuropt. p. 410. no. 43.

Männchen. Gelb, schwarz gefleckt. Kopf klein, breiter als lang; die etwas eingedrückte Stirn schwarz, die Seitenränder, Clypeus und ein schmaler Ring um die Fühlerbasis nebst einem Fleck zwischen den Fühlern gelb; Scheitel stark geballt, oben jederseits ein seichter Eindruck, in der Mitte eine etwas vertiefte Längslinie, citronenfarbig, jederseits neben den Aueen zwei

NEÜROPTERA. MYRMECOLEONTIDAE. 95

viereckige schwarze Flecke, drei kleinere in der Mitte längs der eingedrückten Linie, die beiden vorderen verbunden zu einem umgekehrt stehenden T, Hinterhaupt aufgetrieben, hellgelb, seitlich dunkler mit einem grofsen eckigen schwarzen Fleck neben den Augen. Augen halbkuglig, klein. Fühler schwarz, etwas kürzer als Kopf und Prothorax, 22gliedrig, cylindriscb, die acht letzten Glieder bilden einen runden oben ausgehöhlten breiten Löffel (im Leben eine platte Keule). Oberlippe kurz, etwas ausgeschnitten, die Unterlippe viereckig, in der Mitte des Vorderrandes eingedrückt. Der innere Kiefertaster kurz, zweigliedrig, sein letztes Glied lang, schwertförmig. Äufserer Kiefertaster länger, die beiden Grundglieder kurz, cylindrisch, die beiden folgenden mit erweiterter Spitze, das dritte länger als das vierte und gekrümmt, das fünfte Glied so lang als das dritte, cylindrisch, stumpf gestutzt; Lippentaster so lang als die Kiefertaster, das Grund- glied sehr kurz, die beiden andern länger, das zweite gekrümmt mit verdickter Spitze, das dritte gerade in der Mitte spindelförmig verdickt, oben vor der Spitze schräge ausgeschnitten. Lippen und innere Kiefertaster gelb, die andern braunschwarz. Prothorax so breit als der Kopf, nach hinten erweitert, kurz, seitlich herabgebogen, Vorder- und Hinterrand wulstig abgesetzt, hellgelb, zerstreut schwarz behaart, oben mit drei grofsen schwarzen Flecken. Mesothorax etwas breiter, oben gelb, jederseits eine schwarze Längsbinde mit einem citronfarbigen Fleck neben den Flügeln. Mesonotum und Scutellum citronfarbig mit schwarzer Spitze; vorn schwarz, hinten greifs behaart; die Seiten schwarz, ein gröfserer gelber Fleck vor der Basis der Füfse. Meta- thorax von derselben Form und Farbe, aber kleiner. Füfse lang, kräftig, die Hinterfüfse bis zum Ende des vierten Hinterleibs-Segments reichend, schwarz, vorn an der Basis der Schenkel eine kurze gelbe Längsbinde, aufsen greifs kurz behaart, dazwischen längere schwarze abstehende Haare; die Schienen etwas kürzer als die Schenkel, die Spornen so lang als das erste Fufsglied, an der Spitze leicht gekrümmt. Tarsus so lang als die Schiene, die vier ersten Glieder kurz, gleich lang, das letzte so lang als jene zusammen, Klauen lang, an der Spitze leicht gekrümmt. Flügel eiförmig, etwa drei Mal so lang als breit, mit elliptischer Spitze, der Hinterrand etwas mehr bogenförmig als der Vorderrand, citronenfarbig, schwarz gefleckt. Im Randfelde ist das erste Drittel ungefleckt (oder mit einem runden Punkt in der Mitte), der folgende Theil bis zum Pterostigma zeigt eine Anzahl meist an den Enden verbundener Linien, mit Augenflecken; die Spitze bis zum Hinterrande mit einem schmalen Saum umzogen. Von der Mediana aus gehen bogenförmig geschwungen gegen den Hinterrand etwa 7 oder 8 Binden, zum Theil augenartig gefleckt oder selbst gegabelt; der Basaltheil des Flügels zeigt nur 2 oder 3 runde Punkte dicht hinter der Postcosta. Längs der Mediana und Postcosta ist die gelbe Färbung dunkler, fast orange. Der etwas kürzere und schmälere Hinterflügel ist blasser; die Spitze schwarz gesäumt mit einer vom Hinterrande gegen das Pterostigma aufsteigenden Binde, mitunter einen Augen- fleck bildend; eine breite, gegen den Hinterrand weit gespaltene Querbinde steht im Spitzendrittel und zwischen ihr und der Flügelspitze noch ein länglicher Fleck an Hinterrande; der ganze übrige Theil ist ungefleckt. Das Geäder ist zart und von der Färbung der Flügelmembran, von der bei Palpares gewöhnlichen Anordnung, die Zellen der Mittelfelder meist viereckig, im

96 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Costalfelde nur eine Zellenreihe. An der Basis der Hinterflügel steht eine kleine orangefarbig behaarte Pelotte. Die Flügel sind ohne Glanz, mehr matt. Leib kürzer als die Flügel, dick, herabgebogen, hinter der Basis bald verdickt, dann seitlich zusammengedrückt, an der Basis weife, sonst schwarz behaart, gelbgrau, die beiden ersten Glieder oben, die nächsten an der Spitze, die letzten seitlich fast ganz mit verwaschenen braunen Flecken; unten schwarzbraun. Zwischen dem letzten oben in der Mitte gespaltenen Gliede ragen die gelben Afterzangen hervor. Sie sind von der Länge der beiden letzten Glieder, cylindrisch, bogenförmig nach unten und etwas nach aufsen gekrümmt, die geraden, etwas dickeren, stumpf abgerundeten Spitzen dicht nebeneinander liegend. Die Zangen sind mit kurzen schwarzen Borsten dicht besetzt. Zwischen der Basis der Zangen liegt unten ein kleiner gelber löfTelartiger Fortsatz.

Vaterland. Ein Männchen aus Tette. Wahlberg hat diese Art mehrfach in Port Natal gesammelt ich konnte vier Männchen vergleichen. Das AVeibchen ist nicht bekannt. Ich habe lange gezweifelt ob P. citrinus mit M. clavicorne Latreille identisch sei. Ich kenne letztere Art nur aus der Abbildung und Beschreibung, nach welchen auch Rambur seine Angaben geliefert hat. Die Verschiedenheit des Vaterlandes würde weniger in das Gewicht fallen, da sich auch andere Insecten von Mossambique am Senegal wiederfinden. Die Hauptdifferenz besteht in dem grofsen Mittelfleck der Hinterflügel, den ich bei P. citrinus nirgends angedeutet finde. Allerdings ist M. clavicorne nach einem Weibchen aufgestellt, und die Abbildung der Oberflügel in Betreff der Anordnung der Fleckenbinden verschieden. Jedenfalls stehen sich beide Arten sehr nahe und gehören in eine eigene Abtheilung (vielleicht Gattung) Burmeisters II. A., aus welcher bis jetzt P.pardalinus, conspurcatus B u r m , luteus Thunberg (venosus Burm.) beschrieben sind. Sämmtliche Arten leben in Südafrica und führen kurze Lippentaster. Da mir stets nur ein Ge- schlecht vorliegt, weifs ich nicht, ob Männchen und Weibchen in den Flügelflecken verschieden sind,

Palpares moestus, Hagen,

Tafel VI. Fig. 2. P.fuscus, grisea-villasus , capite flava, basi antennar um palpisaue fuscis ; alis hyalinis, lutea nervasis, anticis fasciis quatuar latis fuscis, prima et tertia abbreviata, pasticis fasciis tribus, media pastice dilatata fuscis; pedibus nigris, antice brunneis, calca- ribus brevibus; abdamine fusca.

Long. c. alis 72 millim.; exp. alar. 132 millim.

Palpares moestus. Hagen, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1853. p. 482.

Das einzige vorliegende Stück ist nicht gut erhalten. Der grofse Kopf ist lederfarbig, zwischen den Augen, wo die Fühler stehen, bräunlich. Das erste Glied der Fühler wulstig, das zweite gerade, beide braun; der Rest fehlt. Oberlippe gelb, kurz, breit, seitlich abgerundet, in der Mitte etwas ausgerandet, mit 5 kurzen braunen Borsten. Kiefertaster kurz, dunkelbraun, cylindrisch, die beiden ersten Glieder kurz, das dritte lang, gekrümmt, mit dickerer Spitze, das

NEUROPTERA. MYRMECOLEONTIDAE. 97

vierte kurz, das fünfte etwas länger als das vierte, abgeplattet, die Spitze gerade gestutzt. Lippentaster länger als die Kiefertaster, hellbraun, zweizeilig schwarz behaart; das erste Glied kurz, das zweite sehr lang, gebogen, die plötzlich erweiterte Spitze nach innen schräg abge- schnitten; das letzte Glied kürzer gerade, die Spitze keulenförmig etwas erweitert, oben etwas eingedrückt, vorn ein kurzes Knöpfchen. Thorax braun, oben greis unten braun behaart; oben verläuft in der Mitte eine bräunliche verwaschene Längsbinde; der Vorderrand des Prothorax ist abgesetzt und aufgebogen. Leib schwarzbraun, kurz greis behaart, die Basis zottig. Der Leib ist sehr zerstört und nur die ersten 5 Glieder theilweise vorhanden, das dritte ist ver- längert und hat jederseits in der Mitte und vor der Spitze eine eingedrückte glatte Querbinde. Füfse kurz und verhältnifsmäfsig schlank, innen schwarz, aufsen gelbbraun, schwarz behaart; die wenig gekrümmten Spornen überragen kaum das erste Tarsusglied. Die ersten vier Glieder des Tarsus kurz, gleich lang, das letzte so lang als jene zusammen, die schwarzen Klauen lang und wenig gebogen. Flügel grofs, dreimal so lang als breit, die Basalhälfte stark ver- engt, die Mitte stark erweitert, die Spitze unter rechtem Winkel etwas abgerundet; der Vor- derrand ist fast gerade, beim Pterostigma sogar etwas (bei den Hinterflügeln mehr) eingebogen, von dort gegen die Spitze gekrümmt; der Hinterrand in der Basalhälfte eingebogen, erweitert sich plötzlich stark und ist im Spitzentheil doppelt aber leicht ausgeschnitten, so dafs die Flügel etwas sichelförmig erscheinen. Die Flügel sind durchsichtig, etwas schmutzig beraucht, die Vorderflügel mit vier breiten braunen Querbinden. Die erste hört an der Postcosta auf und geht daselbst etwas weiter gegen die Basis des Flügels, ihr gegenüber um das Ende des Gabelastes der Postcosta ein unregelmäfsiger Fleck am Hinterrande. Die zweite verläuft bis zum Hinterrande und ist an der Postcosta etwas verengt. Die dritte breitere endet abgerundet an der Postcosta, ihr gegenüber am Hinterrande mehr nach der Spitze ein brauner Schatten. Die vierte beginnt unter dem Pterostigma, läfst den Vorderrand frei. Der Zwischenraum von Subcosta und Mediana nur bei der dritten Binde gefleckt. Um die Anfänge der Adern im Randfelde nahe der Subcosta, an den Gabelstellen der feinen schrägen Adern des Pterostigma, in der Spitze des Flügels stehen kleine braune Flecke; einzelne Adern an der Postcosta und ihrer Gabel sind braun gesäumt, die Spitzenhälfte des Hinterrandes bräunlich. Das Geäder ist gelblich hin und wieder braun gefleckt, in den Binden meist braun. Die Basis der Hinterflügel, mit Ausnahme eines kleinen Flecken hinter der Mediana und einer Umsäumung des Gabelastes der Postcosta, unbefleckt. Die Binden des übrigen Theiles so grofs und genähert, dafs hier der Flügel besser braun mit hellen Flecken genannt werden mufs. In der Mitte steht eine bogenförmige am Hinterrande verengte braune Binde. Dann folgt eine sehr breite sich gegen den Hinterrand um das Doppelte erweiternde Binde mit zwei hellen Augenflecken. Die ganze Spitze braun, am Vorderrande ein heller Fleck darin. Der Hinterrand fast ganz mit der breiten Mittelbinde vereinigt. In den Augenflecken und den hellen Zwischenräumen stehen einzelne braune Punkte. Die hellen Räume der Spitzenhälfte milchweifs und besonders die Queradern breit weifs gesäumt. Ich mochte bei dem zerstörten Stück ein Aufweichen nicht wagen, doch

Peters. Reise nach Mossambique. Insecten. ^ <->

98 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

scheint, so weit es sich so beobachten läfst, eine Pelotte zu fehlen. Es ist also wohl ein Weibchen. Geäder wie bei Palpares, im Gostalraum eine Zellenreihe.

Vaterland: Tette. Die etwas sichelförmige Flügelspitze, die starke Färbung der Ober- flügel und die kurzen Spornen unterscheiden P. moestus leicht von allen beschriebenen Arten. Er scheint in eine eigenthümliche Gruppe zu gehören, die in der Form der Taster P. cephalotes und speciosus zunächst stehen würde.

Palpares tristis, Hagen.

Tafel VI. Fig. 3. P. subvillosus, fuscus, capite thoraceque snpra flavidis, fronte fusciaque occipitali et thoracica nigris, antennis nigris basi flavidis, pedibus flavidis, femoribus basi, tibiis apice et annulo medio, tarsisque nigris; abdomine fusco, maris appendicibus longis, cylindricis, incurvis, apice paulo incrassatis, nigris; alis magnis, basi angustioribus, hyalinis, fasciis tribus marginem posticum non attingentibus, apicali divisa, punctis numerosis parvis in anticis, paucis sed majoribus in posticis fuscis.

Long. c. alis 66 millim.; eccpans. alar. 118 millim.; long, append. maris 7 millim. Palpares trisüs. Hagen, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1853. p. 482.

Kopf gelblich, die Stirn, vorn und ringsum die Fühler und eine breite, auf dem ge- ballten in der Mitte eingedrückten Scheitel sich erweiternde Binde, schwarz; Fühler so lang als Kopf und Thorax, cylindrisch, gegen die Spitze hin etwas dicker, schwarz, die beiden Grund- glieder gelb, schwarz behaart. Kiefertaster schwarzbraun, die Basis etwas heller; das dritte Glied breit, platt, das vierte kürzer, das letzte cylindrisch, gestutzt, so lang als das dritte. Lippentaster beträchtlich länger, das zweite Glied heller, sehr lang, gekrümmt, die Spitze stark erweitert, das letzte kürzer, gerade, die Spitze spindelförmig erweitert, mit einem kleinen Köpf- chen. Prothorax kurz, hinten erweitert, der Vorderrand flach und halbmondförmig abgesetzt. Der ganze Thorax ist greis behaart, braun, oben gelb mit einer breiten braunen Längsbinde und jederseits einer etwas undeutlichen Seitenbinde. Füfse kurz, aber ziemlich kräftig, schwarz behaart, die Schienen der Vorderfüfse innen mit einer dichten Bürste gelber Haare; Füfse gelb, die Basalhälfte der Schenkel (etwas weniger bei den Vorderfüfsen), die Spitze der Schienen, ein schwarzer Ring aufsen in ihrer Mitte und die Tarsen schwarz; die langen geraden Spornen reichen fast bis zum Ende des dritten Tarsusgliedes. Leib einfarbig, schmutzig hellbraun, die Spitze etwas dunkler, die Basis greis behaart. Der Leib hat etwa f der Flügellänge, ist seitlich zusammengedrückt, gegen die Spitze langsam erweitert und nach unten gekrümmt. Beim Männ- chen sind die Afterzangen so lang als die drei letzten Hinterleibsglieder, cylindrisch, zuerst nach unten gekrümmt, dann mehr gerade, dünn, die Spitze etwas knopfförmig dicker, schwarz, mit kurzen Haaren und Borsten ziemlich weitläuftig besetzt. Zwischen und etwas über den Afterzangen liegt eine kurze, trichterförmig gebogene, in der Mitte stark ausgeschnittene, schwarze

NEÜROPTERA. MYRMECOLEONTIDAE. 99

Hornplatte. Unter den Zangen ein gelber löffelartiger kurzer Fortsatz mit geradem breiten etwas nach oben gebogenen Spitzenrande. Beim Weibchen ist das Hinterleibsende stumpf, mit einem dichten Kranz schwarzer Borsten. Flügel wasserhell, braun gefleckt, grofs, von der Form von P. libelluloides , jedoch länger und der Basaltheil sichtlich schmäler. Die Vorder- flügel mit einem viereckigen Fleck zwischen Mediana und Submediana gegenüber der Gabel der Postcosta gelegen, eine breite eiförmige Querbinde in der Mitte des Flügels und eine etwas gröfsere im letzten Drittel, beide beginnen von der Mediana und reichen bis etwas über die Mitte des Flügels, die letzte ist aufsen gekerbt. Vor der Spitze des Flügels eine aus gröfseren runden Flecken gebildete Querbinde, in der Mitte unterbrochen. Im Randfelde steht eine Reihe kleiner Querbinden. In der Basis des Flügels am Anfange der Queradern besonders der Submediana und Postcostaiis und längs dem Hinterrande steht eine grofse An- zahl kleiner Flecke, gegen die Spitze hin werden sie gröfser und rundlicher. Die Hinterflügel ähnlich gezeichnet, doch fehlt hier der viereckige Basalfleck und die kleinen Flecke um die Queradern. Am Hinterrande steht eine Reihe gröfserer länglicher Flecke, mit denen sich mit- unter die zweite gröfsere Binde vereinigt. Die Adern sind gelblichweifs, einige braun gefleckt, die sämmtlichen Flecke der Hinterflügel dunkler und schärfer begränzt. Das Pterostigma weifs- lich. Form des Geäders nicht vom Gattungstypus abweichend.

Vaterland. Mossambique. Beide Geschlechter sind sich in Gröfse, Form und Färbung durchaus ähnlich. Es steht diese Art unter den bis jetzt bekannten nur dem M. papilionoides Klug nahe, ist jedoch (nach der Abbildung) gröfser, die Flügel länger und schlanker. Dem Hinter- leibe fehlen die beiden gelben Seitenbinden, die Hinterleibszangen sind länger und dunkel gefärbt.

Palpares latipennis, Eambur.

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P. magnus, subvillosus, luridus, capite thoraceque fascia lata nigra, ore flava, fronte fusca, antennis nigris, pedibus luridis, tarsis nigris, abdomine lurido, apice et subtus fusco, alis magnis apice obtusis, superioribus fusco-hyalinis, crebre fusco punctatis, margine postico dimidio apicali fusco-marginato, inferioribus hyalinis fasciis quatuor magnis angulosis saepe conjunctis , margine postico punctis nonnullis majoribus nigro-fnscis. Mas forcipe brevi vix incurva nigra.

Long. c. alis 69 74 millim.; exp. alar. cT HS 136 y $ 144 mill.; long. app. maris 3 mill.

Eine der gröfsten bekannten Arten, schmutziggelb, fast thonfarbig, schwach greis be- haart, Kopf grofs, Scheitel stark geballt, vorn eine scharf begränzte vertiefte Mittellinie, jeder- seits ein leichter Längseindruck und einige platte Flecke. Die auf dem Scheitel beginnende breite schwarze Binde geht über den Thorax und ist noch auf den beiden ersten Hinterleibs- gliedern sichtbar. Stirn dunkelbraun; Fühler kürzer als der Thorax, gegen die Spitze dicker, schwarz. Mund gelb; Kiefertaster braun mit schwarzer Spitze, kurz, cylindrisch, das letzte Glied am längsten und gerade gestutzt, etwas platt. Lippentaster noch einmal so lang, leicht

43*

100 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

behaart, dünn, das zweite Glied gebogen mit erweiterter Spitze, das letzte von gleicher Lange, gerade, die Spitze keulenförmig, schwarz, ohne Knöpfchen, aufsen mit einer helleren (häutigen) eingedrückten Linie. Prothorax kurz, breit, Vorder- und Hinterrand wulstig aufgeworfen, schwarz behaart, seitlich eine dunkle Binde. Thorax greis behaart, neben der breiten dunklen Mittelbinde jederseits ein schmales undeutliches braunes Band. Füfse kurz aber kräftig, gelb oder hellbraun, sehr dicht mit kurzen greisen Haaren besetzt, dazwischen abstehend längere schwarze Haare und Borsten. Tarsen länger als die Schienen, schwarz. Die Spornen so lang als die beiden ersten Tarsalglieder und gerade, an den Vorderfüfsen bis zur Hälfte des dritten reichend. Leib seitlich zusammengedrückt, dünn und kurz behaart, die Basis etwas dichter und wollig, jedoch viel weniger als bei P. cephalotes; schmutziggelb, die Spitze und Unterseite braun. Beim Männchen reicht der lange Leib bis zur Flügelspitze und ist gegen das Ende verjüngt, die Afterzangen sehr kurz, kaum etwas nach Innen gekrümmt, fast gerade, die stumpf abgerundete Spitze etwas dicker, schwarz mit kurzen etwas gekrümmten Borsten dicht besetzt. Darunter liegt ein kleiner, kolbiger Löffel. Der Leib des Weibchens ist kürzer, dicker, die gestutzte Spitze etwas breiter und mit einem dichten Borstenkranz umgeben. Flügel grofs von der Form von P. gigas Burm, dreimal so lang als breit, Vorderrand fast gerade, Hinter- rand stark gekrümmt und etwas ausgeschweift, Spitze ziemlich stumpf. Die Vorderflügel an- geraucht, sehr dicht mit kleinen braunen Flecken besetzt; im Randfelde haben im Basaldrittel die Queradern an beiden Enden einen Punkt, dann folgen kurze breite Binden, hinter dem gelblichweifsen Pterostigma eine Anzahl mehr zusammengeflossener Flecke. Unterhalb der Postcosta, ihres Gabelastes und in dem davon begränzten Theil der Flügelbasis sind die An- fänge und die Verbindungsstellen der einzelnen Adern mit kleinen aber scharfen Flecken ver- sehen; im Mittelfelde des Flügels und längs dem Hinterrande stehen in grofser Anzahl ver- waschene Flecken, die sich längs dem Hinterrande fast in Reihen ordnen; die Spitzenhälfte des Hinterrandes selbst umzieht eine schmale Binde, die aus zusammengeflossenen Flecken gebildet wird. Im Mittelfelde selbst stehen gröfsere Flecke, mitunter getheilt, von hellem Geäder durch- zogen, ein länglicher im ersten Drittel, ein gröfserer, innen tief ausgeschnitten im zweiten Drittel und zwei in der Spitze. Das Geäder ist gelb, zum Theil weifs. Die Hinterflügel wasserhell, mit vier srofsen gekrümmten Binden, die drei ersten untereinander und mehr oder weniger mit am Hinterrande stehenden länglichen Flecken verbunden, die letzte erfüllt die Spitze, und hat einen hellen Fleck nahe dem Vorderrande. Nur die beiden letzten erreichen die Costa, die beiden ersten nur die Mediana, die zweite selbst diese nicht immer. Im Randfelcle haben die Queradern des Basaldrittels einen Punkt an den Enden. Die Flecke der Hinterflügel sind schwarzbraun, dunkler und schärfer begränzt als im Vorderflügel, mitunter augenarfig heller in einzelnen Zellen- reihen. Geäder weifs, in den Flecken braun, die Mediana und das erste Drittel der Postcosta, ihre Gabel und einige Adern des Hinterrandes nahe der Basis schwarzbraun. Bei mehr aus- gefärbten Thieren sind die dunklen Binden mit violettem Schimmer versehen, und die hellen Stellen wie weifs bereift. Mitunter liegt vor der Gabel der Postcosta noch ein brauner Fleck.

NEUROPTERA. MYRMECOLEONTIDAE. 101

Vaterland. Ein etwas kleineres von Peters aus Loanda (Angola) mitgebrachtes Männchen stimmt mit zweien meiner Sammlung aus Angola und einem noch gröfseren Weib- chen aus Winthems Sammlung genau überein. Letzteres stammt von Sierra Leona oder dem Senegal, woher auch Rambur seine Art erhielt.

Von den bekannten Palpares - Arten stehen dem P. latipennis besonders nahe P. gigas Br. (gröfser, der Hinterrand der Vorderflügel ohne braunen Saum), P. Tigris Dalm. (vielleicht identisch mit P. manicatus Rbr., bei dem der Hinlerrand aller Flügel braun gesäumt ist), P. cephalotes Klug (der Hinterrand aller Flügel ohne Saum), P. radiatus Rbr. (die Flügel kaum gefleckt, der Hinterleib mit dunkler Mittelbinde), P. speciosus L. und P.caffer Burm. (mit gelben Oberflügeln und kürzeren Lippentastern.)

Die Gattung Palpares bedarf wie die ganze Familie der Myrmeleoniden noch sehr einer gründlichen Revision. Ich kenne von den 25 beschriebenen Arten 4 4 und beschränke mich daher auf folgende Andeutung. Rambur hat ihren Umfang richtig begränzt, nur scheidet P.Hyaena Dalm. nach Vergleichung der Type als eine Acanthaclisis nahe stehende Gattung aus und Myrm. clavicorne L a t r. tritt hinzu. Sechs Arten : P. luteus T h b g. (venosus B r.), pardalinus B r., conspurcatus B r., clavi- eornis Latr., citrinns Hag. und eine neue Art vom Gap der guten Hoffnung bilden wohl eine eigene Gattung, ausgezeichnet durch kurze Fühler mit Ascalaphns ähnlich erweiterter Keule, kurze Lippen- taster und breite kürzere Flügel. Der Rest scheidet sich in zwei Gruppen. Die erste mit kurzem Hinterleibe und eigenthümlicher Flügelzeichnung vereint: P. libelluloides L., Aeschnoides Illiger, Percheronii G u e r., Nordmanni K o 1 e n a t i , papilionoides K 1 g., spectrum R b r., Pardus R b r., tessel- latus Rbr., furfuraceus Rbr., cognatus Rbr., zebratus Rbr., tristis Hag., moestus Hag. Die zweite mit langem Hinterleibe und kürzeren Afterzangen vereint die bei P. latipennis erwähnten Arten.

So weit bis jetzt bekannt gehört Palpares durchweg der alten Welt (tropische und ge- mäfsigte Zone) an. Drurys Angabe bei P. gigas (Jamaica) ist offenbar ein Irrthum.

Myrmeleon., Linne.

Myrmeleon leucospilus, Hagen.

Tafel V. Fig. 4.

M. flavus supra, fasciis duabus nigris, capite, meso - et metathorace fascia intermedia,

thoracis lateribus bifasciatis ; antennis thorace longioribus nigris ; pedibus flavis

nigra sparsis; alis hyalinis, pterostigmate flavido intus infuscato, anticarum venis

basalibus et prope marginem posticum leviter fusco umbratis, punctoque fusco ante

apicem, posticis hyalinis, acutis, paulo longioribus.

Long. c. alis 55 millim.; eocp. alai\ postic. 88 94 millim.; long, antennae 13 millim.

M. leucospilus M. B. Drege, Preisverzeichnifs in Südafrica gesammelter Insecten. Liefer. 4. 1841. no. 1539. Myrmeleon leucospilus. Hagen, Bericht der Königl. Preufs. Akad. der Wissensch. zu Berlin 1853. p. 482.

Gelb mit schwarzen Binden. Kopf klein, Stirn gelb, oben, rings um die Fühler schwarz;

102 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Scheitel geballt mit drei Längsbinden, welche durch zwei feine Querlinien fensterartig ver- bunden werden. Mundtheile gelb, die Oberlippe sehr kurz und breit, die äufseren Kiefertaster mit drittem längeren etwas gebogenen Gliede; das fünfte kürzer, aber länger als das vierte, gerade, abgeplattet, scharf gestutzt; der innere Kiefertaster dicker, kurz, gerade, die Spitze innen mit einem dichten Haarbüschel. Lippentaster fast so lang als die äufseren Kiefertaster, das letzte Glied spindelförmig mit brauner Spitze. Fühler ein Drittel länger als Kopf und Thorax, schwarz, cylindrisch, gegen die Spitze kaum erweitert. Prothorax lang, so breit als der Kopf ohne die Augen, der breite Vorderrand durch eine flache Querrinne abgesetzt, vorn abgerundet und in der Mitte leicht ausgeschnitten. Vom Kopf anfangend laufen über Pro-, Meso- und Metathorax zwei gerade schwarze Binden, auf Meso- und Metathorax vereinigen sie sich mit einer noch weiter nach aufsen dicht über den Flügeln laufenden Linie und bilden so zwei längliche Augenflecke. Auf denselben beiden Abschnitten läuft noch in der Mitte eine dritte Längsbinde vorn am Mesothorax durch eine Gomissur mit den seitlichen verbun- den. Unter den Flügeln laufen längs des ganzen Thorax zwei gerade, genäherte, etwas unterbrochene Linien. Der Rest ist einfarbig gelb. Füfse kurz und schwach gelb, aufsen schwarz gesprenkelt, mit einzelnen längeren schwarzen Haaren besetzt. Tarsus gelb, das erste Glied etwas länger als jedes der drei folgenden, aber kürzer als das fünfte; die scharfen wenig gekrümmten Spornen so lang als die ersten vier Glieder, braun mit schwarzer Spitze; Klauen von der Form und Farbe der Spornen. Flügel grofs, wasserhell mit deutlichem gelb- weifsen Pterostigma, an dessen innerer Seite ein bräunlicher Schatten; die Längsadern fast sämmtlich abwechselnd braun und weifs gefleckt; im Vorderflügel an der Basis und der hin- teren Hälfte die Queradern mit einem schmalen braunen Schatten eingefafst; ein brauner Punkt vor der Flügelspitze als Verbindung von Submedia und Postcosta macht sich deutlicher bemerkbar. Die Flügel sind schmal, langsam aber stark erweitert, vor der Spitze der Hinterrand ausgeschweift; die Hinterflügel schmaler und etwas länger als die vorderen mit beträchtlich schärferer lancettförmiger Spitze. Geäder ähnlich der Gruppe des M. tetragrammicus. Leib lang, aber kürzer als die Flügel, stumpf abgeschnitten, seitlich zusammengedrückt, gelb mit zwei seitlichen breiten braunen Binden.

Vaterland. Mossambique. Es wurden mit dem einzigen Stücke vier vom Gap der guten Hoffnung von Drege und Kr aufs verglichen. Es würde diese Art nach dem von Rambar aufgestellten Schema zwischen M. anomalus und annulatus gehören, doch pafst sie auch hier nicht vollständig her, da in den Unterflügeln die Postcosta nicht gegabelt ist. Ihre auffällige Gröfse, schlanke Form, Länge der Fühler, die feinen Schatten um die Queradern der Vorderflügel nebst dem dunklen Punkt vor der Spitze verleihen ihr ein eben so zartes als elegantes Aussehen und unterscheiden sie sicher von allen bekannten Arten.

NEUROPTERA. MYRMECOLEONTIDAE. 103

Myrmeleon quinquemaculatus, Hagen.

Taf. V. Fig. 5. M. flavidus, labro, palporum apice, fronte, maculis verticis antennisque nigris; pro- thorace supra maculis quinque quadrangularibus nigrocinctis flavis, meso- et meta- thorace fuscis, pedibus nigrolineatis , abdomine basi angustiori luteo, segmentorum apice fusco; alis magnis, hyalinis, pterostigmate albo, anticorum intus fusco notato, venis fuscis, subcosta flavosticta; margine costali posticarum ante basin perangustam subito dilatato.

Long. c. alis 51 millim.; exp. alar. 91 millim.; long, antennae 8 millim. Myrmeleon quinquemaculatus. Hagen, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1853. p.482. Gelb, oben schwarz und braun gefleckt. Kopf grofs und breit, gelb ; Gesicht unterhalb der Augen gelb, mit zwei viereckigen schräg stehenden schwarzen Punkten; Stirn schwarz mit einem länglichen gelben Fleck in der Mitte und einem halbmondförmigen unter jedem Fühler. Scheitel stark geballt rothgelb, in der Mittellinie eine aus sechs platten schwarzen Flecken gebildete Binde (zwei längliche viereckige vorn, zwei kürzere hinten, zwei kleinere mehr nach aufsen in der Mitte), welche zwei Querbinden durchsetzt; die erste läuft vorn längs dem Scheitel, die andere breitere auf seiner Hinterseite; beide schwarz, vereinigen sich fast neben den Augen. Auf dem Hinterhaupt stehen noch zwei zum Theil vom Prothorax bedeckte schwarze Flecke. Fühler kurz, etwa bis zum Ende des Mesothorax reichend, schwarz, cylin- drisch, dünn, die Spitze nicht erweitert. Oberlippe schwarz, glänzend, kurz, der Vorderrand in der Mitte ausgeschnitten, die Vorderwinkel abgerundet, etwas coneav. Unterlippe hellgelb, quadratisch, vorn abgerundet. Mandibeln kräftig gelb, die Spitze schwarz. Kiefertaster kurz, die beiden Grundglieder sehr klein gelb, die andern braun, am Anfang und Ende gelblich; das dritte lang, gebogen, das vierte kurz, das letzte so lang als das dritte, gerade, gestutzt, etwas platt und in der Mitte ein wenig erweitert. Die inneren Kiefertaster hellgelb, säbelförmig, die Kiefer überragend, mit einem kurzen und dünnen cylindrischen Spitzengliede. Lippentaster etwas länger als die Kiefertaster, die beiden Grundglieder gelb, das zweite lang, wenig ge- krümmt, mit verdickter Spitze; das dritte so lang als das zweite, gerade, spindelförmig ver- dickt, mit langer Spitze, glänzend schwarz, an der Spitze gelblich. Prothorax etwas schmäler als der Kopf, fast quadratisch, vorn abgerundet, hinten ausgeschnitten. Ein seichter Querein- druck in der Mitte theilt ihn in zwei gleiche Hälften, die vordere (eigentlich der Vorderrand des Prothorax) mit zwei viereckigen, die hintere mit drei gelben fensterartig mit schwarz ein- gefafsten Flecken. Den Hinterrand bildet ein kleiner halbmondförmiger abgesetzter Wulst. Meso- und Metathorax braun, unter den Flügeln mit gelb gemischt. Füfse ziemlich lang und dünn, gelb, zerstreut schwarz behaart; Schenkel und Schienen aufsen und innen mit schwarzer Längs- linie ; bei den Schenkeln der vier Hinterfüfse die Aufsenlinie gespalten. Tarsus gelb, kürzer als die Schiene, dünn, das erste Glied lang, die drei folgenden kurz und zwar abnehmend kürzer,

104 ZOOLOGIE. INSECTEN.

das fünfte i länger als das erste. Die geraden schwarzen Spornen überragen wenig die Hälfte des ersten Gliedes, die kurzen schwarzen Klauen stark gebogen, die Basis unten etwas ver- dickt. Flügel grofs, beinahe fünfmal so lang als breit, die Spitze ziemlich stumpf, wie bei M. formicalynoc Br., die Hinterflügel nicht länger als die vorderen; wasserklar, mit halbkreis- förmigem weifsgelben Pterostigma, dessen Innenwinkel in den Vorderflügeln einen braunen Fleck zeigt. Die Adern einfarbig braun, die Subcosta abwechselnd gelb und braun gefleckt, Geäder wie bei M. formicalynx Br., auf den Vorderflügeln noch eine geschwungene längs dem Hinterrande laufende Ader, die aus der Spitze des Gabelastes der Postcosta entspringt. Einen ähnlichen Bau finde ich unter den Myrmeleoniden nur bei Acanthaclisis wieder. Das Gostalfeld ist an der Basis stark verengt, bei den Hinterflügeln bald darauf plötzlich erweitert und dann wieder etwas eingezogen. Der dünne Hinterleib erweitert sich im vierten und fünften Segmente stark (der Rest fehlt), hellbraun, die Spitze schwarz; es verlängert sich die schwarze Färbung seitlich gegen die Basis der Segmente bei dem dritten bis fünften.

Vaterland: Mossambique. Es gehört diese Art in die Gruppe des M. notatus Rbr. und steht unter allen bekannten nur dem M. lanceolatus Rbr. nahe; letzterer ist jedoch durch die stark erweiterten anders gefärbten Fühler und Lippentaster verschieden. Sie ist beträchtlich gröfser als die übrigen Arten dieser Gruppe.

Myrmeleon inconspicuus , Rambur.

M. fuscus, fronte nigra, vertice flava nigroque maculata, anlennis fuscis, brevibus, apice dilatatis, nigris; thorace fusco flava -maculato, alis hyalinis, venis amnibus flava fuscaque maculatis, pterastigmate alba; pedibus flavis, nigra lineatis.

Long. c. alis 25millim.; eocp. alar. 44 millim.

Das einzige vorliegende nicht ganz ausgefärbte Stück ist nur theilweise erhalten, nament- lich fehlt die Unterlippe mit den Tastern und der Leib. Die Bestimmung ist daher nicht sicher. Den Hinterflügeln fehlt die Pelotte, welche Ramburs Art führt, doch könnte das vorliegende Stück ein Weibchen, sein. Ein etwas mehr ausgefärbtes Stück meiner Sammlung aus Angola scheint mir mit ihm identisch. Ramburs Beschreibung enthält nichts, was der Annahme wider- spräche, zumal da die Angabe des Vaterlandes (Südfrankreich) zweifelhaft war. Um Mifsgriffe zu meiden, unterlasse ich eine nähere Beschreibung.

Vaterland: Mossambique.

NEÜROPTERA. LIBELLULINA. 105

Libellulina s. Odonata.

Libellula^ Linne.

Libellula basilaris, Palisot de Beauvois, tf.

Das einzige mir vorliegende Männchen ist von Selys Longchamps mit der Type Beauvois, nach der auch Rambur seine Beschreibung geliefert hat, verglichen und für identisch erklärt. Ramburs Beschreibung ist genügend und seine Abart aus Madagascar von der Stammart wohl nicht verschieden. Bis jetzt liegen aus Africa nur Männchen vor. Als Weibchen betrachte ich Lib. Thibetana Selys, die mit zwei Stücken aus Tranquebar iden- tisch ist. Gehört hierher, wie ich vermuthe, als altes ganz ausgefärbtes Thier die L. Chinensis De Geer, welcher Artname dann als der erste bleiben müfste, so ist die Synonymie folgende: *L. basilaris Beauvois, Ins. Afr. Neur. pl. 2. fig. 1. *L. basilaris Rambur, Neur. p. 35 no. 5. L. Chinensis De Geer (ed. Göetze), III. p. 359 tab. 26 fig. \ ; Retzius p. 58 no. 188. L. Chinensis Burme ister, II. p. 852 no. 27.

Vaterland. Mossambique, Peters; Oware, Beauvois; Senegal und Madagascar, Rambur; Thibet, Selys; Tranquebar, Hagen; China, De Geer, Burmeister, Hagen. Es hat der weite Verbreitungskreis dieser Art um so weniger etwas Auffälliges, als die nah ver- wandte L. flavescens Fabr. (L. viridula Beauvois) genau dieselben Länder bewohnt.

Libellula albipuncta, Eambur; j%.

Selys hat mir die Typen Ramburs Neuropt. p. 93 no. 89 zur Vergleichung gesendet. Es sind dieselben unbedeutend kleiner, das Weibchen etwas mehr, und dem Männchen fehlt die Vereinigung der Seitenflecke der Stirn zu einer Binde. Da die Mossambiquer Thiere jung, die Ramburs alt und sehr ausgefärbt sind, so scheint mir die Identität zweifellos1. Ramburs Beschreibung ist genügend. Seine Lib. affinis ist nach seinen Typen spezifisch verschieden.

Vaterland. Mossambique, Peters; Senegal, Rambur; Cap der guten Hoffnung, Dr. Kr aufs.

Libellula flavistyla, Rambur, <?$.

Von dieser weit verbreiteten Art findet sich die Synonymie und genaue Beschreibung in der Revue des Odonates d'Europe par Selys Longchamps et Hagen, 4850 p. 312.

Vaterland. Mossambique, Peters; Isle de France, Marchai; Senegal, Rambur; Algier, Lucas; Egypten, Lefebure; Klein-Asien, Loew. Ich habe Ramburs Typen verglichen.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 1 4

106 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Agrion, Fabricius. 4

Agrion glabrum, Burmeister, <?.

Meine Stücke von A. glabrum Burm., II. p. 821 no. 18 erhielt ich wie Burmeister von Drege. Die Bestimmung ist daher sicher. Selys hat das aus Mossambique eingesandte Stück mit den Typen Ramburs verglichen und mit A. ferrugineum Ramb. Neur. p. 280 no. 29 identisch gefunden. Ramburs Beschreibung genügt,

Vaterland. Mossambique, Peters; Madagascar, Rambur; Gap der guten Hoffnung, Drege, Burm eist er; ich besitze es auch aus Benguela. Im Drege sehen Catalog ist es unter no. 1518 als A. rubens M. B. aufgeführt.

ORTHOPTERA. GERADFLÜGLER.

Bearbeitet

von

Dr. HERMANN SCHAUM.

Forficulariae.

Forfictlla, Linne.

Forficula gigantea.

Forficala gigantea. Fabricius, Ent.'Syst. II. 1. 2. Forficula gigantea. Burmeister, Handb. d. Ent. IL 751. 4. Forficesila gigantea. Audinet Serville, Hist. nat. d. Ins. Orthopt. 23. 3. Forficula gigantea. L. H. Fischer, Orthopt. europ. 65. 1.

' Die geographische Verbreitung dieser Art reicht von Mitteleuropa, wo Berlin der nörd- lichste mir bekannte Ort ihres Vorkommens ist, über Vorderasien und Nordafrica bis nach Mossambique. Aus dem letztern Lande liegen mir vier mit den europäischen völlig überein- stimmende Exemplare vor.

Blattariae.

HeterOgamia , Burmeister.

I

Heterogamia aegyptiaca.

Blattei aegyptiaca. Linne, Mus. Ludov. Ulr. 107. 2. mas. Blatt a aegyptiaca. Serville, Hist. nat. d. ins. Orthopt. 94. 16. mas. Heterogamia aegyptiaca. Burmeister, Handb. d. Ent. II. 489. 2. mas et fem. Heterogamia aegyptiaca. L. H. Fischer, Orthopt. europ. 97. 1. mas et fem.

Es ist nur ein einzelnes Weibchen dieser vornehmlich in den Küstenländern des mittel- ländischen Meeres einheimischen Art gesammelt worden.

14*

108 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Periplaneta^ Burmeister.

Periplaneta americana.

Blattet, americana, Linne, Syst. hat. 687. 4. Periplaneta americana* Burmeister, Handb. d. Ent. II. Kalterlah americana* Serville, Hist. nat. d. Ins. Orthopt. 68. 2. Periplaneta americana. L. H. Fischer, Orthopt. eur. 116. 2.

Blatta, Linne.

Blatta StrigOSa, nova spec.

Bl testacea, oculis nigris, abdomine trunneo, prothorace antice angustato, rotundato, elytrorum campo anali venis longitudinalibus strigoso , campo discoidali ramulis verme externomediae longitudinalibus confertissimis repleto , alis elytrorum longi- tudine, lamina supra-anali maris valde producta*

Diese Art gehört in die Abtheilung, welche Fischer Orth. eur. p. 112 für Blatta ger- manica errichtet hat, und die besonders durch das kaum sichtbare Schildchen und die zahl- reichen der Längsaxe des Körpers parallelen Äste der Yena externo - media charakterisirt ist.

Von langgestreckter Gestalt und mit Ausnahme der schwarzen Augen und des bräun- lichen Hinterleibes von ganz blafsgelber Farbe. Der Kopf ist nicht ganz vom Prothorax bedeckt, die Fühlhörner sind beträchtlich länger als der Körper, der Prothorax breiter als lang, nach vorn stark verschmälert, der Vorder- und Hinterrand abgerundet, der letztere ohne Ausbuchtung, das Schildchen kaum sichtbar. Die Flügeldecken schmal, beim Männchen weit länger als der Hinterleib, das Randfeld (Campus marginalis) mit zahlreichen starken, von der Vena scapularis ausgehenden, schief gegen den Rand gerichteten Adern, das Discoidalfeld von den sehr zahlreichen, namentlich an der Spitze starken, der Körperaxe parallelen Ästen der mit der Vena scapularis fast verschmol- zenen Vena externo-media ausgefüllt, welche durch kaum bemerkbare Queradern mit einander verbunden sind, die Vena analis mündet etwas vor der Mitte an der Naht aus, das von ihr ein- geschlossene Analfeld ist ebenfalls von 7 8, besonders an der Basis recht deutlichen Längs- adern durchzogen. Die Unterflügel grofs, beim Männchen so lang wie die Flügeldecken, farblos. Die Beine ohne Auszeichnung. Der Hinterleib lichtbraun, mit blassem Rande, die letzte Rücken- platte desselben (Lamina supra-analis) beim Männchen, wie bei Bl. germanica, sehr dünn, halb- durchsichtig und entschieden länger als die derbere, die männlichen Griffel (Styli) tragende Lamina subgenitalis. Die Raife (Gerci) viel länger als die Lamina supra-analis, vielgliedrig und behaart, von lichtbrauner Farbe. Ich habe nur ein einzelnes Männchen vor mir, welches vom Kopf bis zur Hinterleibsspitze 5£, vom Kopf bis zur Spitze der Flügeldecken 7 Linien mifst.

ORTHOPTERA. - BLATTARIAE. 109

Panchlora, Barmeister.

Panchlora maculipennis, nova spec.

Tafel VIT. Fig. 4.

P. supra livido-, subtus fusco-testacea, prothorace postice valde producta et angulato, disco fusco-irrorato, elytris macula media fusca.

. Diese neue Art ist ebenso sehr durch die Gestalt des nach hinten stark verlängerten Prothorax als durch den bräunlichschwarzen mittleren Fleck der Flügeldecken ausgezeichnet. Der Kopf oben gelblichgrau, mit schwärzlichem Hinterrande, Stirn und Kopfschild braunschwarz, die Oberlippe gelblich. Die Fühlhörner sind so lang als Kopf und Prothorax zusammenge- nommen. Der Prothorax ist am Vorderrande durch einen Kreisbogen begrenzt, hinten weiter als in irgend einer mir bekannten Art verlängert, so dafs der Hinterrand fast einen rechten Winkel mit abgerundeter Spitze bildet und die Basis der Flügeldecken in gröfserer Ausdeh- nung als bei anderen Arten bedeckt; die Oberfläche eben, glatt, glänzend, das hintere Drittel mifsfarbig, der vordere Theil gelblichgrau, das Mittelfeld mit einem grofsen unregelmäfsigen braunschwarzen Flecke, welcher durch zusammenfliefsende kleinere Flecke und Punkte gebildet wird und daher kleinere unregelmäfsige Stellen von der Farbe des Grundes einschliefst. Die Flügeldecken länglich oval, etwa um ein Drittheil länger als der Hinterleib, mifsfarbig, mit einem schwärzlichem Flecke in der Mitte, die Basis des Aufsenrandes mehr ins Gelbe fallend und punktirt, der von der bogenförmigen Vena analis eingeschlossene Raum von zahlreichen Längs- adern durchzogen, deren Zwischenräume punktirt sind; der übrige Theil der Flügeldecken ebenfalls mit Längsadern versehen, deren Zwischenräume an der Basis punktirt, gegen die Spitze hin netzartig gegittert sind. Die Unterflügel so lang als die Flügeldecken, der Aderverlauf derselben ganz wie bei P. indica Fabr. und surinamensis Fabr., der Aufsenrand namentlich gegen die Spitze zu bräunlichschwarz. Die Schenkel unbewehrt, die kurzen Schienen mit langen zahlreichen Dornen besetzt. Der breite Hinterleib bräunlich, gegen die Spitze zu schwarz, das letzte Rückensegment (Lamina supra-analis) beim Weibchen ausgerandet, zweilappig, das letzte Bauchsegment jederseits am Ende eingedrückt, die Afterraife ragen vor und sind deutlich ge- gliedert. Die Unterseite des ganzen Körpers braungelb. Die Länge beträgt vom Kopf zum Hinterleibsende 1(H, zur Flügelspitze 13 Linien.

Ich habe drei Exemplare vor mir, welche alle weiblichen Geschlechtes sind.

Panchlora poecila, nova spec.

Tafel VII. Fig. %

P. rufb-testacea , antennis , thoracis disco et coxis posterioribus nigris , elytris hast cyaneo-nigris , margine apiceque fusco-ferrugineis , vitta arcuata maculaque mar- ginale pallide flava.

Der Kopf ist mit Ausnahme der schwarzen Augen rothgelb, glatt und glänzend; die

HO ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Fühlhörner von mehr als halber Körperlänge, völlig schwarz. Der Prothorax in der Mitte am breitesten, gleichmäfsig nach vorn und hinten verschmälert, mit gerundeten Seiten, vorn fast gerade abgeschnitten, hinten in der Mitte etwas vorgezogen, schwarz, etwas ins Blaue schillernd, ringsum von einem rothgelben Rande eingefafst, der vorn schmal, hinten merklich breiter, an den Seiten am breitesten ist. Die Flügeldecken sind länger als der Hinterleib, die Basalhälfte derselben blauschwarz, mit rothgelbem Vorderrande und rothgelber Naht und mit einer hell- gelben Binde, welche an der Wurzel der verschmolzenen Vena scapularis und externo-media beginnt, den äufsern Theil des Discoidalfeldes einnimmt und nach hinten sich verbreiternd in der Mitte der Flügeldecken aufhört, der nach der Naht gerichtete Rand dieser Binde bildet einen der Vena analis parallelen Bogen; die Apicalhälfte der Flügeldecken röthlichbraun , von zahlreichen starken Längsadern durchzogen, welche durch kleine, weit getrennte Queradern verbunden sind; ein wenig hinter der Mitte steht am Vorderrande ein hellgelber Fleck. Die Unterflügel glasartig mit schwärzlichem Saume, das Geäder des Vorderfeldes weicht etwas von dem der P. surinamensis und der verwandten Arten ab, das derbere, fast lederartige Randfeld (Campus marginalis) ist nämlich von dicht gestellten, parallelen, schief gegen den Vorderrand gerichteten Adern ausgefüllt und die mittlere Hauptlängsader des Vorderfeldes liegt etwas weiter nach hinten, so dafs die von derselben nach hinten ausgehenden Äste etwas kürzer sind als sonst. Die Beine wie bei den andern Arten von Panchlora gebildet. Der Hinterleib rothgelb, die letzte Rückenplatte (Lamina supra-analis) von einem Längskiele durchzogen. Die Unterseite gelbroth, nur die Seiten des Prosternum, die Mittel- und Hinterhüften schwarz. Die Afterraife spitz und deutlich gegliedert. Ein einzelnes Weibchen, welches vom Kopf bis zur Hinterleibs- spitze 6 Linien mifst.

Corydia, Burmeister.

Corydia pacifica.

Blatta pacifica. Coquebert, Illustr. p. III. 91. tb. 21. f. 1. Blatta pacifica. Serville, Hist. nat. d. Ins. Orthopt. 103. 29. Corydia biyuttata. Burmeister, Handb. d. Ent. IL 491. 2.

Ein in Mossambique gesammeltes Exemplar stimmt auf das Genaueste mit den Original- stücken von Corydia biguttata Burm. in der Königlichen Sammlung überein. Die Angabe „cyaneo- nigra" in der Burm eist er sehen Diagnose ist nicht besonders zutreffend, indem die Grundfarbe richtiger als pechschwarz zu bezeichnen ist; die ferneren Worte „elytrorum guttis duabus luteis" sind einigermafsen zweideutig, da sie die Vermuthung erwecken können, dafs zwei gelbe Flecken auf jeder Flügeldecke vorhanden sind, es findet sich aber nur einer hinter der Mitte. Coquebert's Abbildung und Serville's Beschreibung von BL pacifica passen so gut, dafs die Identität derselben keinem Zweifel unterliegt. Die geographische Verbreitung dieser kleinen, hübsch gezeichneten Art scheint, wie bei andern Arten dieser Gattung, eine

ORTHOPTERA. BLATTARIAE. 111

sehr weite zu sein. Die Originalexemplare der Cor. biguttata sind aus Brasilien eingesandt, Serville gibt die Inseln des stillen Oceans als Vaterland an, hat aber ebenfalls ein aus Bra- silien stammendes Stück vor sich gehabt.

Hormetica , Burmeister.

Brachycola, Serville. Hormetica portentosa, nova spec.

Tafel VII. Fig. 3.

H. fusco-ferruginea, abdominis segmentis lateribus et postice dilutioribus , pronoto scabro, disco profunde excavato et fortiter bicornuto.

Das colossale hier zu beschreibende Insect mifst über 3 Zoll in der Län^e und 44 Zoll in der Breite und ist dem Volumen nach wohl eins der gröfsten bis jetzt bekannt gewordenen Or- thoptera. Es unterliegt kaum einem Bedenken, dafs es der Gattung Hormetica Burm. {Brachycola Serv.) angehört, obwohl an dem vorliegenden Exemplare die letzten Glieder aller Füfse abge- brochen sind, so dafs ein wichtiges Gattungsmerkmal, die Anwesenheit eines breiten Haftlappens zwischen den Klauen, nicht festgestellt werden kann. Dagegen bin ich in Zweifel darüber, ob ich eine vollwüchsige Larve unmittelbar vor dem Übergang in den Nymphenzustand oder ein ausgebildetes Weibchen vor mir habe. Die erstere Annahme scheint mir die wahrscheinliche; wäre die zweite richtig, so würde der Gattungscharakter, dafs beide Geschlechter mit Flügeln, wenigstens mit rudimentären, versehen sind, seine allgemeine Gültigkeit verlieren, denn das vor- liegende Exemplar ist vollkommen ungeflügelt.

Der Körper ist länglich oval, mäfsig gewölbt. Der Kopf dunkel rothbraun, die Fühl- hörner kaum von halber Körperlänge, perlschnurförmig, röthlich braun, die beiden ersten Glieder oben dunkler. Der dunkel rothbraune Prothorax an den Seiten und namentlich vorn sehr stark, am Hinterrande dagegen gar nicht aufgebogen, die ganze Mittelfläche tief und unregel- mäfsig ausgehöhlt, neben der Vertiefung mit einem gewaltigen konischen Höcker an jeder Seite, welcher unten noch mit einem kleineren stumpfen Vorsprung versehen ist; die Ober- fläche rauh, fast reibeisenartig, in der Mitte der Vertiefung und namentlich an der Aufsenseite der Höcker glatter; eine mittlere Längslinie geht vom Vorder- zum Hinterrande. Der Meso- thorax vorn von der Breite des Prothorax, hinten etwas breiter, mit geradem Hinterrande, die Oberfläche mit zerstreuten Punkten, sehr schwachen unregelmäfsigen Erhabenheiten und mit flachen Körnchen am Hinterrande. Der Metathorax dunkel rothbraun, hinten heller, oben mit sehr zerstreuten Punkten, am ausgeschweiften Hinterrande mit Körnchen besetzt. Die mittlere Längslinie des Prothorax setzt sich auch durch den Meso- und Metathorax fort. Die Beine aufserordentlich stark und plump, die Schenkel zusammengedrückt, breit, hinten an der Spitze mit ein paar Stacheln versehen, die Schienen sehr stark, mit zahlreichen dicken Stacheln besetzt.

112 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Die Füfse sind an allen Beinen des vorliegenden Exemplars beschädigt, die vier ersten Glieder mit grofser Sohle. Die einzelnen Hinterleibsringe vorn dunkel rothbraun, hinten und an den Seiten gelbroth, namentlich auf dem lichteren Theile mit kleinen Körnchen besetzt, das achte Rücksegment viel kürzer als die vorhergehenden, hinten ausgerandet, das neunte (die Lamina supra-analis) breit, an den Seiten und hinten gerundet, von einer eingedrückten .Längslinie durchsetzt. Die beiden Reife sehr klein, von oben kaum sichtbar.

Ist das beschriebene Exemplar, wie ich glaube, eine Larve, so sind vermuthlich die Höcker des Prothorax bei dem ausgebildeten Thiere weniger entwickelt.

Vaterland: Madagascar, St. Augustins Bay.

Mantidae.

Mailtis, Linne.

i

Mantis fenestrata.

Mantis fenestrata. Fabricius, Entom. syst. II. 22. 38. mas. Mantis fenestrata. Burmeister, Handb. d. Entom. II. 531. 5. mas. Mantis vitrata. Olivier, Encycl. meth. VII. 639. 1. mas. Mantis vitrata. Serville, Hist. nat. d. ins. Orthopt. 196. 28. mas. Mantis prasina. Burmeister, Handb. d. Ent. II. 543. 55. femina. Stoll, Spectr. et Mant. pl. 1. f. 2. (Mantis forficata) mas. Stoll, Spectr. et Mant. pl. 22. f. 84. (Mantis nana) femina. Description de l'Egypte Orthopt. pl. 1. f. 15. A. mas.

Ein einzelnes Weibchen, welches mit den Originalexemplaren der Mantis prasina Burm. in der Königlichen Sammlung übereinstimmt. M. fenestrata Fabr. Burm. [vitrata Oliv. Serv.) ist das Männchen derselben Art. Burm eist er hat selbst später angegeben (Germars Zeitschr. f. Entom. IL S. 32), dafs daß Weibchen der M. fenestrata kurze, breite Flügel besitzt und der M. nana Stoll f. 84 (=prasina Burm., s. Burm. Handb. d. Ent. II. S. 543) sehr ähnelt, dafs die letztere sich aber durch ganz abgerundete Augen, welche bei M. fenestrata etwas zuge- spitzt sind, unterscheidet. Vermuthlich hat er indessen diesen Unterschied nur aus der Stoll- sehen Abbildung entnommen, denn die Augen sind bei den Originalexemplaren der M. prasina ebenso gebildet, wie bei M. fenestrata. Es ist auch sonst öfters vorgekommen und bei der grofsen Verschiedenheit der beiden Geschlechter nichts weniger als auffallend, dafs Männchen und Weibchen in dieser Gattung als besondere Arten aufgestellt worden sind. Charpentier hat in Germars Zeitschrift f. Entomol. III. S. 287 ff. mehrere derartige Fälle zur Sprache ge- bracht, er ist indessen in einen Irrthum verfallen, wenn er das Weibchen von Mantis vitrea Burm. für M. gymnopyga Burm. gehalten hat. Den Originalexemplaren der Königlichen Samm- lung zufolge hat Burmeister jenes Geschlecht unter dem Namen M. reticulata, als M. gym- nopyga dagegen ein anderes Weibchen, dessen Männchen noch unbekannt ist, beschrieben.

ORTHOPTERA. MANTIDAE. 113

Den bereits durch Charpentier bekannt gemachten Fällen ist noch hinzuzufügen, dafs Mantis latipennis Burm. als Weibchen zu M. cellularis Burra. gehört. Mit derselben Art ist auch noch M. viridimargo Burm. zu verbinden, indem Burmeisters Beschreibung von einer Farbenabänderung des Männchens (M. cellularis) entnommen ist.

Mantis superstitiosa.

Mantis superstitiosa. Fabricius, Ent. Syst. II. 19. 17.

Mantis superstitiosa. Serville, Hist. natur. d. Ins. Orthopt. 176. 2.

Mantis attenuata. Stoll, Spectr. et Mant. pl. V. f. 16.

Mantis fasciata. Olivier, Encycl. meth. VII. 640. 6.

Mantis fasciata. Burmeister, Handb. d. Ent. II. 534. 23.

Ein Männchen von Mossambique stimmt auf das genaueste mit den in der Königlichen und in der Charpentier sehen Sammlung befindlichen, aus Ostindien und Java stammenden Exemplaren überein und gehört unbedenklich zu dieser Art.

Mantis altieeps, nova spec.

Tafel VII. Fig. 4.

M. vertice convexo, prothorace supra coxas angulatim dilatato, coxis anticis utrinque dentatis , elytris rotundatis campo marginali latissimo , viridibus , macula nigra notatis , alis extus rotundatis , interstitiis venarum fasciolis flavis et purpureis alternantibus repletis. Femina.

Die hier mitgetheilte Beschreibung ist nach einem einzekien Weibchen entworfen, welches durch den quergewölbten Scheitel, den über den Vorderhüften sehr stark erweiterten, eckigen Pro- thorax, sowie durch die Gröfse des Vorderfeldes und den schwarzen Fleck der Flügeldecken sehr ausgezeichnet ist. Die Analogie läfst aber vermuthen, dafs diese Auszeichnungen dem noch unbe- kannten Männchen entweder ganz fehlen, oder doch in geringerem Mafse zukommen. Wenigstens gehören zu zwei nahe verwandten Weibchen Mantis sablobata Serv. (== braehyptera Burm.) und M. latipennis Burm. ganz anders gebildete Männchen, zu der ersten Mantis pilipes Serv. (cf. Charpentier Orth. dep. tb. 37), zu der zweiten M. cellularis und viridimargo Burm. (s. oben).

Mantis altieeps gehört in die Gruppe der Arten, welche Burmeister mit dem Namen Stagmatoptera belegt hat; in der Serville sehen Anordnung würde sie hinter Mantis sublobata p. 180 (= M. braehyptera Burm.) zu stehen kommen. Die Grundfarbe des Körpers ist wenig- stens im getrockneten Zustande graugelblich. Der Kopf hat einen breiten, hohen, quergewölbten Scheitel ohne alle Vertiefung, die Augen sind nur mäfsig gewölbt, die Stirn flach; die Fühl- hörner kürzer als Kopf und Prothorax zusammengenommen. Der Prothorax ist Linien lang, über den Hüften sehr stark eckig erweitert und fast blattartig verdünnt, der vor der eckigen Erweiterung liegende Theil seitlich schwach ausgerandet, der hinter derselben befindliche ge-

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. \ 5

114 ZOOLOGIE. INSECTEN.

rundet, die Seiten des hinteren Drittheils parallel; die ganzen Seitenränder mit Zähnchen besetzt; oben ist der vor der gewöhnlichen Querlinie liegende Theil polsterartig gewölbt. Die Flügel- decken sind beträchtlich kürzer als der Hinterleib und nur etwa doppelt so lang als breit, aufsen und an der Spitze breit abgerundet, grün, das vor der Hauptlängsader liegende Randfeld ist sehr grofs, nimmt fast die Hälfte der ganzen Breite der Flügeldecken ein und hat ziemlich grofse unregelmäfsige Maschen und einige kleine unbestimmte dunkle Flecken; hinter der Haupt- längsader steht ziemlich in der Mitte der Flügeldecken ein rundlicher schwarzer Fleck. Die Unterflügel sind etwas kürzer als die Flügeldecken, gerundet, ohne äufsere Einbuchtung, sehr hübsch gefärbt, indem die Zwischenräume der einzelnen Längsadern abwechselnd mit zahl- reichen kleinen purpurfarbigen und gelben Querbinden ausgefüllt sind. Die Vorderbeine ver- hältnifsmäfsig kurz und kräftig, alle drei Kiele der dreikantigen Vorderhüften scharf und mit Zähnchen besetzt. Der Hinterleib hinter der Mitte sehr stark erweitert, von bräunlicher Farbe, die Lamina subgenitalis zugespitzt. Die Länge des Körpers beträgt 20 Linien.

HarpaX, Serville.

Harpax ocellata.

Empusa ocellata. Palisot-Beauvois, Ins. d'Afr. et d'Amer. 110. Orthopt. pl. 13. f. 2. Harpax ocellata. Burmeister, Handb. d. Ent. II. 550. 2. Harpax ocellata. Serville, Hist. nat. d. Ins. Orthopt. 158. I.

S p e c t r a.

Bacillus j Latreille.

Bacillus gracilis.

Bacillus gracilis. Burmeister, Handb. d. Ent. II. 561. 2.

Ich habe ein in Mossambique gesammeltes Weibchen vor mir, welches etwas länger ist als die Originalexemplare des Weibchens von B. gracilis Burm., sonst aber mit den letztern in den wesentlichen Charakteren übereinstimmt. Die weifsen Punkte auf dem Rücken des Thorax zeichnen dieses Geschlecht sehr aus. Die Originalexemplare des B. gracilis stammen von Ambukohl in Nubien (nicht Abyssinien, wie Burmeister sagt) und aus dem glücklichen Arabien.

Bacillus capensis.

Tafel VII. Fig. 5.

Bacillus capensis. Serville, Hist. nat. d. Ins. Orthopt. 257. 2. Bacillus brevis. Burmeister, Handb. d. Entom. IL 562. 4.

Die Identität von Bac. capensis Serv. mit Bac. brevis Burm. ist von Burmeister selbst

in Germars Zeitschrift f. Entom. II. p. 39 ausgesprochen worden. Ein 3f Zoll messendes

ORTHOPTERA. SPECTRA. , 115

Männchen aus Mossambique weicht aufser durch seine Gröfse nicht in erheblicher Weise von dem nur 2 Zoll langen Männchen des B. brems ab. Auch pafst die Servillesche wenn schon von einem Weibchen entnommene Beschreibung des B. capensis, abgesehen von der ebenfalls auf 2 Zoll angegebenen Länge, recht wohl auf das vorliegende Stück. Da sich aber bekanntlich in der flügellosen Gattung Bacillus die Larven nur durch geringere Gröfse und weichere Körperbedeckung von den ausgebildeten Individuen unterscheiden, so ist es mir im höchsten Grade wahrscheinlich, dafs sowohl Bur meist er als Ser ville nur unausgewachsene Stücke vor sich gehabt haben. Eine neue, nach dem vorliegenden Männchen entworfene Beschreibung wird daher nicht überflüssig sein. Der Kopf bildet ein längliches Viereck, ist hinten ebenso breit als vorn, oben eben und hat jederseits auf den Schläfen eine vom Auge zum Hinterrande reichende sehr deutlich schwarze Linie (dem B. brevis Burm. fehlt dieselbe, bei B. capensis Serv. ist sie der Be- schreibung nach vorhanden, aber von dunkelgrüner Farbe). Die Fühlhörner sind an der Spitze abgebrochen, so dafs ich über die Gliederzahl Nichts anzugeben vermag, jedenfalls sind mehr als 16 Glieder vorhanden, das erste ist das gröfste und breiteste, das zweite ist kurz, das dritte etwas länger als das vierte, cylindrisch, die folgenden ziemlich von gleicher Länge und von cylindrischer Gestalt, Der Prothorax ist ziemlich ebenso lang und so breit als der Kopf, durch eine schwache mittlere Querlinie in zwei gleiche Theile getheilt, der vordere Theil von einer schwachen Längslinie durchsetzt, welche auf dem hintern fast ganz erloschen ist. Der Mesothorax hat eine Länge von 6 Linien, ist ziemlich drehrund, hinten etwas erweitert, oben, vielleicht in Folge des Trocknens, von gelblicher, unten von grüner Farbe, an den Seiten zieht sich eine scharf begrenzte grüne Längsbinde vom Vorder- zum Hinterrande. Der Metathorax ist von der Länge des Mesothorax und so breit als der hintere Theil desselben, die grüne Seitenlinie des letztern setzt sich auf die Seiten des Metathorax fort. Die Beine sind ohne besondere Auszeichnung, die vorderen sind die längsten, die Schenkel derselben unbewehrt (Burmeister sagt von B. brevis „femoribus omnibus subtus quadridentatis", modificirt dies indessen selbst, indem er weiter vom Männchen sagt „femoribus mediis subinermibus", es kann jene Angabe aber auch auf die Vorderschenkel des Männchens keine Anwendung finden, denn diese fehlen dem von Burmeister beschriebenen Exemplare der Königlichen Sammlung); die mittleren Beine sind etwas kürzer als die hinteren, die Schenkel unten vor dem Ende mit vier kleinen schwärzlichen, in zwei Reihen gestellten Zähnchen versehen, die Hinterschenkel haben dagegen unten vor der Spitze nur zwei kleine schwärzliche Zähnchen, wenigstens bei dem von Mossambique stammenden Exemplare, während sich an dem von Burmeister be- schriebenen Männchen allerdings vier erkennen lassen; das erste Fufsglied an allen Beinen fast so lang als die drei folgenden zusammen. Der Hinterleib ist bis zum siebenten Ringe von gleicher Breite, der siebente und namentlich der achte Ring des Männchens ist breiter, die am letzten Rückensegmente dieses Geschlechts sitzenden Raife sind grofs, rund und hakig gebogen, zwischen denselben entspringen dicht neben einander zwei kurze, etwas konische, innen schwach gekrümmte Anhänge, welche nicht halb die Länge der gebogenen Reife erreichen.

15*

H6 * ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Dafs die kleinen Zähnchen an der Unterseite der Schenkel den Larven ganz fehlen oder doch bei ihnen schwächer entwickelt sind, hat L.H.Fischer in seinem ausgezeichneten Werke Orthoptera europaea p. 141 bei Bac. Rossii bemerkt; es findet diese Beobachtung auch auf die vorliegende Art ihre Anwendung. Serville beschreibt die Schenkel seines B. capensis, den ich für eine weibliche Larve halte, als unbewehrt; Burmeister gibt zwar an, dafs bei dem ihm vorliegenden Weibchen des B. brems, welches nur 2^ Zoll mifst und daher, meiner Meinung nach, ebenfalls unausgewachsen ist, alle Schenkel vier Zähne besitzen, ich kann dieselben indessen weder an den Vorder- noch an den Mittelschenkeln des in der Königlichen Sammlung befindlichen Originalexemplars erkennen und finde sie nur an den Hinterschenkeln.

A c h e t a e.

Giyllotalpa, Latreffle. Gryllotalpa africana.

Gryllotalpa africana. Palisot Beauyois, Ins. d'Afriq. et d'Ameriq. p. 229. Orthopt. pl. IL c. fig. 6. Gryllotalpa africana. Serville, Hist. nat. d. Ins. Orthopt. p. 307. Gryllotalpa Orient alis. Burmeister, Handb. d. Entom. II. 739. 3. ex parte.

Sowohl Burmeister als Serville verbinden mit dieser in Africa weit verbreite- ten Art die in Ostindien und auf Java vorkommende Maulwurfsgrille; es zeigen aber die in der Königlichen Sammlung aus diesen Gegenden vorhandenen Exemplare eine kleine Ab- weichung in dem Aderverlauf der Oberflügel und sind defshalb unter dem Namen Gr. inda M. B. von der africanischen Form [Gr. capensis M. B.) getrennt worden. Bei der vollkommenen Übereinstimmung in den Körperverhältnissen und in der Bildung der einzelnen Theile wage ich es indessen nicht, ohne mich an einer gröfsern Reihe von Exemplaren von der Beständig- keit des Unterschiedes überzeugt zu haben, die specifische Verschiedenheit zu behaupten.

(xiyllllSj Olivier, Latreille.

Acheta, Fabricius.

Gryllus membranaceus.

Gryllus membranaceus, Drury, Illustr. of exot. entom. II. tb. 43. f. 2. (1774.) Acheta vastatrix. Afzelius, Ach et. guineens. p. 15. 1. (Ups. 1804.) Gryllus vastator. Burmeister, Handb. d. Ent. IL 735. 18.

Über die Lebensweise dieser riesigen in der Sierra Leona und in Mossambique nicht seltenen Art hat Afzelius 1. c. nähere Mittheilungen gemacht. Peters fing sie in grofser Anzahl.

ORTHOPTERA. ACHETAE. 117

Gryllus membranaceus Serville gehört nicht zu dieser Art, sondern zu dem ostindischen Gr. achatinus Burm., wie dies bereits Burmeister in Germars Zeitschrift für Entomologie Bd. II. p. 74 bemerkt hat.

Gryllus bimaculatus.

Gryllus bimaculatus. De Geer, Mem. Ins. HL 521. 4. Acheta bimaculata. Afzelius, Achet. guineens. p. 18. 2. Acheta capensis. Fabricius, Ent. Syst. IL 31. 9. Gryllus capensis. Burmeister, Handb. d. Entom. IL 734. 14. Gryllus capensis. Serville, Hist. nat. d. ins. Orthopt. 337. 7.

Gryllus conspersus, nova spec.

G. fusco-griseus, subtomentosus , fronte nigra, nitida, glabra, linea transversa flava, pro- thorace nigro-consperso, elytris abdominis, ovipositore corporis longitudine. Femina.

Ich habe nur ein einzelnes Weibchen dieser Art vor mir, welches dem Weibchen von Gryllus arvensis Rambur (= geminus Serville) sehr nahe steht, sich aber sogleich durch die Länge des Ovipositor, welche der Länge des ganzen Körpers gleichkommt, unterscheidet. Der Körper ist licht graubraun, mit einem sehr feinen Tomente bekleidet und aufserdem mit einzelnen abstehenden schwarzen Haaren, namentlich auf dem Thorax und an den Beinen, besetzt. Der Kopf ist schwarz, kahl, glatt und glänzend, zwischen den Augen oberhalb der Einlenkung der Fühler befindet sich eine quere schmale gelbliche Linie, Mund, Unterseite des Kopfes, Wangen und ein kleiner Fleck auf der Stirn sind von derselben Farbe, das Hinterhaupt matt, gelblichgrau mit zahlreichen schwärzlichen Flecken und Punkten. Die Fühler von der Länge des Körpers und von graubrauner Farbe. Der Prothorax viereckig, breiter als lang, mit feinem Filze bedeckt und an den Rändern mit schwarzen Haaren gewimpert, oben von einer mittleren Längsfurche durchzogen, licht graubraun, mit zahlreichen schwarzen Punkten und kleinen Flecken, welche vielfach zusammenfliefsen; die Seitenflächen in ihrem obern Theile mit einer breiten schwarzen Längsbinde, in ihrem untern graugelb, der Rand selbst wieder schwarz. Die Flügeldecken kaum kürzer als der Hinterleib, graubraun, mit einer schwärz- lichen Längslinie von der Schulter bis fast zur Spitze; die umgeschlagenen Seiten licht graugelb. Die Unterflügel scheinen wenigstens dem weiblichen Geschlecht ganz zu fehlen. Die Beine bräunlich, die Vorderschienen mit deutlichem Tympanum, die vier vorderen Schenkel mit ein- zelnen schwärzlichen Flecken, die Hinterschenkel aufsen mit zahlreichen schwachen Längsstrichen versehen, die Hinterschienen sind zu beiden Seiten mit 6 Dornen besetzt, das erste Glied der Hinterfüfse oben mit einer sehr schwachen Furche, welche zu beiden Seiten von vielen sehr feinen schwärzlichen Zähnchen eingefafst wird. Der Hinterleib bräunlich, schwarz gesprenkelt und mit dunklerem Hinterrande der einzelnen Segmente, die Reife des vorliegenden Exemplares an der Spitze beschädigt, aber wahrscheinlich so lang wie der Hinterleib, der Ovipositor ist

118 ZOOLOGIE. INSECTEN.

so lang als der Körper und wird an der Spitze etwas breiter. Die Länge des Körpers be- trägt 5^ Linien.

Gryllus teres, nova spec.

Taf. VII. Fig. 6.

G. cylindricus, antice testaceus, postice badius, subtus pallidior, prothoracis limbo toto, metathoracis abdominisque segmentornm postico albido, elytris exiguis, lateralibus, alis nullis, cercis abdominis longitudine.

Es gehört diese sehr eigentümlich gebildete Art in die von Fischer Orth.eur. p. 173 aufgestellte Abtheilung, welche durch das oben gefurchte, seitlich gedornte letzte Fufsglied und durch den Mangel der Flügel charakterisirt ist; sie weicht aber durch ihre cylindrische Gestalt und ihre hohe Wölbung erheblich von den beiden dort beschriebenen Arten (Gr. squamiger und Gr. apterus) ab. Die ganze Oberfläche ist mit einer feinen anliegenden silberfarbigen Pubescenz bekleidet. Der braungelbe, vorn lichtere Kopf ist sehr groß, kuglig gewölbt, namentlich gilt dies vom Hinterkopfe, während dagegen die Stirn nur mäfsig gewölbt ist. Die Augen sind o-rofs und schwarz. Die letzten Glieder der Maxillartaster haben eine gleiche Länge, das letzte ist beilförmig abgestutzt und behaart. Die Fühlhörner sind dünn und länger als der Körper. Der Prothorax ist cylindrisch, vorn nicht erweitert, so breit als der Kopf, kürzer als breit und etwas länger als Mesothorax und Metathorax zusammengenommen, vorn und hinten gerade abgestutzt mit einem schwachen Eindrucke an den rechtwinkligen Vorder- und Hinterecken, und mit einer sehr schwachen mittleren Längslinie, er ist gelblichbraun von Farbe, der ganze Rand weifs, an den Seiten breiter als vorn und hinten, Vorder- und Hinterrand gewimpert. Der Mesothorax ragt nur in der Mitte ein wenig hinter dem Prothorax vor, der Metathorax ist von gleicher Länge mit dem ersten Abdominalsegmente, braun, hinten weifs gerandet. Am Mesothorax sitzt an jeder Seite ein ganz kleines halbmondförmiges Flügeldeckenrudiment, die Unterflügel fehlen gänzlich. Die vier Vorderbeine sind hellgelb, mit einzelnen abstehenden dunkleren Borsten besetzt; die Hinterschenkel sind breit, mäfsig verdickt, die Hinterschienen erst in der untern Hälfte mit Stacheln und zwar mit sechs an jeder Seite versehen, welche an der Spitze schwarz sind. Die Fufsglieder der Hinterbeine fehlen mit Ausnahme des ersten. Der Hinterleib dunkelbraun, der erste Ring des Hinterleibes ist so lang als die beiden folgenden zusammen, die übrigen von gleicher Länge, alle am Hinterrande weifs; die letzte Rückenplatte (Lamina supra-analis) länglich viereckig, mit undeutlichen Eindrücken. Die Afterreife so lang als der Hinterleib, fein filzig und aufserdem mit langen abstehenden Haaren besetzt. Die Lege- scheide ist fast gerade, sie ist in dem einzigen mir vorliegenden Exemplare an der Spitze abgebrochen, hat aber selbst verstümmelt wie sie ist die Länge der Reife; die Lamina sub- genitalis ist ausgerandet. Die Länge des einzelnen mir vorliegenden weiblichen Exemplars beträgt ohne die Legescheide 9 Linien.

119

Locustariae.

HetrodeS, Fischer v. W.

Hetrodes Petersii, nova spec.

Tafel VII. Fig. 7. H. fusco-testaceus , fronte mucronata, prothorace cicatricoso, apice subtruncato, utrinque antice spinis duabus, medio una, lateribus postice quinque instructo, abdomine glabro.

Von der Gröfse und dem Körperbau des H. horridus Barm., de Haan {spinulosus Charp.), aber durch den langen Stirnstachel und die Gestalt und Bewaffnung des Prothorax sogleich unterschieden.

Die Hauptfärbung ist ein lichtes Braun, mit dunkleren Seiten und Zeichnungen des Pro- thorax. Beide Geschlechter sind bis auf die Genitalien einander sehr ähnlich, nur hat der Prothorax des gewöhnlich etwas kleineren Männchens eine gröbere Sculptur, ist hinten stärker gewölbt und hat etwas kräftigere seitliche Stacheln. Der grofse Kopf ragt bei der Betrachtung von oben nur wenig hervor, ist auf dem Scheitel und an den Seiten grob runzlig punktirt und trägt auf der Stirn zwischen den Fühlhörnern einen scharfen an der Basis breiteren Stachel, welcher die Länge der drei ersten Fühlerglieder erreicht. Augen und Fühlhörner sind wie bei H. horridus gebildet. Der sehr grofse Prothorax ist oben ziemlich flach, grobrunzlig punktirt und mit schwachen unregelmäfsigen Erhabenheiten und Vertiefungen versehen, aber ohne die rinnenartigen Quervertiefungen des H. horridus, er verbreitert sich nach hinten stark und erhebt sich beim Männchen schon in dem hinteren Drittheile, beim Weibchen erst am Hinterrande selbst über die vordere Fläche und über das Abdomen; der Vorderrand ist fast gerade abgestutzt, beim Männchen sogar schwach ausgeschweift, ohne Zähnchen, und trägt an den Vorderecken jederseits zwei grofse scharfe Stacheln, von denen der vordere nach vorn, der hintere gröfsere gerade nach aufsen gerichtet ist; der mittlere Theil des Prothorax hat jederseits einen starken nach aufsen gerichteten Dorn; die gerade abfallenden Seiten sind wie der Rücken grobnarbig; der erhabene Hinterrand des Prothorax bildet einen nach oben aufsteigenden, aber in der Mitte der Basis schwach ausgerandeten Halbkreis und trägt jederseits fünf gewaltige Dorn- stacheln, vier derselben sind nach aufsen, der hinterste, welcher die mittlere Ausrandung der Basis seitlich begrenzt, ist mehr nach hinten gerichtet und etwas kleiner als die seitlichen; in der Mitte der Basal- Ausrandung befindet sich noch ein kleiner nur wenig bemerkbarer Zahn. Die Farbe des Prothorax ist wie die des ganzen Körpers ein lichtes Braun, die abfallenden Seiten desselben und einige unregelmäfsige Zeichnungen auf dem Rücken sind gewöhnlich von schwärzlicher Farbe. Unter dem Prothorax liegen beim Männchen zwei kaum sichtbare kurze runde dicke Flügelrudimente, welche dem Weibchen ganz fehlen. Die Beine sehr ähnlich wie bei H. horridus, die Schenkel nicht viel dicker als die Schienen, die Coxen der Vorderbeine hinten mit einem scharfen Stachel versehen; die Schienen haben sämmtlich auf der innern Seite,

120 ZOOLOGIE. INSECTEN.

nach den Füfsen zu, zwei kurze Reiheu von 4—6 Stacheln, die Schienen der Vorderbeine sind aufserdem mit der gewöhnlichen Längsspalte nahe am Knie versehen; die Füfse haben nichts Ausgezeichnetes. Der Hinterleib ist oben kuglig, glänzend, die letzten Ringe desselben beim Männchen kürzer als die vorhergehenden und ganz anders gebildet als bei H. horridus; der vorletzte Ring ist der kürzeste von allen und wird nur an den Seiten etwas breiter; das letzte Rückensegment (die Lamina supra-analis) ist in der Mitte in ein durch eine Querfurche abge- setztes stumpfwinkliges Dreieck verlängert, welches mit einer Längslinie und vorn mit einer kleinen tiefen Grube versehen ist; die zu beiden Seiten befindlichen Reife (Cerci) sind klein, kurz, liegen dicht am Körper an und stofsen vor dem Dreieck zusammen, jeder derselben trägt aufsen einen kleinen stumpfen Höcker; die Subgenitalplatte bildet einen nach hinten convexen Bogen und ist mit einem Quereindrucke versehen. Beim Weibchen nehmen die letzten Segmente an Länge ab, die Lamina supra-analis ist kurz, gerundet, oben der Quere nach eingedrückt, zu beiden Seiten liegen die ähnlich wie beim Männchen gebildeten Reife; unter denselben ist die kaum drei Linien lange, an der Wurzel fast ebenso hohe und nicht viel schmälere Lege- scheide befindlich; sie besteht aus zwei oberen und zwei unteren Theilen, die oberen sind wie bei H. horridus gebildet, an der Basis dick, sehr hoch und zirkeiförmig an der hohen Kante nach der Spitze ausgeschweift, die Spitze selbst stark aufwärts gekrümmt; die unteren sind etwas länger als die oberen und länger als bei H. horridus, schmal, spitz; alle vier Stücke sind narbig und ohne Dornen. Die Länge des Thieres beträgt etwa 1£, die Breite ^ Zoll.

Von beiden Geschlechtern sind mehrere Exemplare gesammelt worden.

Einen Stirnstachel, wie H. Petersii, besitzt auch eine zweite südafricanische Art, der von de Haan in den Verhandl. over de natuurl. Geschied, der Nederlandsche overzeesche Besittingen. Zool. Orthopt. p. 183 beschriebene H. cervinus Klug; bei diesem hat aber der Prothorax zwei Zähne in der Mitte des Vorderrandes und drei gewaltige Dornstacheln an den Vorderecken, hinter den letztern ist er stark ausgeschweift; der Bogen des Hintertheils ist an der Basis nicht ausgerandet und trägt jederseits drei gröfsere und an der ganzen Basis eine Reihe kleinerer Stacheln ; ferner ist jeder Hinterleibsring oben an seinem Hinterrande mit drei spitzen Höckern versehen, welche in drei Längsreihen hinter einander stehen. Aufser den hier genannten drei Arten der Gattung Hetrodes {H. horridus, Petersii und cervinus) sind noch folgende be- schrieben: H. pupa omn, H. spinulosus Linne (nach de Haan a.a.O. eigne, von H. horridus Burm., spinulosus Charp. verschiedene Art), H. abortivus Serv., H. Guyoni Serv., Lucas {Expl. de VAlyerie Atl. Orthopt. pl. 2. f. 1, Bull. d. I. soc. entom. d. Franc. 1 851. p.IV.), H. longipes G h a r p. {Orthop. descr. et del. tb. 45) und H. Servillii Reicheet Fairmaire (Ferret et Gali- ni er Voyage en Abyssinie pl. 28 f. 1), der letztere scheint mir indessen mit H. horridus Burm. {spinulosus Charp.) identisch zu sein. Mit Ausnahme von H. pupa und H. cervinus gehören alle Arten zur Unterabtheilung Eugaster Serv., welche durch glatten und unbewehrten Hinter- leib charakterisirt ist. H. cervinus, mit seinen drei Reihen spitzer Höcker auf dem Hinterleibe, bildet den Übergang zu dem typischen H. pupa mit stachligem Abdomen.

ORTHOPTERA. LOCUSTARIAE. 121

Phaneroptera 9 Servüie.

Phaneroptera amplectens, nova spec.

Tafel VII. Fig. 8. Ph. prothorace supra subconcavo , media longitudinaliter subcarinato , lobis deflexis postice altioribus quam antice , elytris viridibus , campo anali instructis. Mas lamina subgenitali biloba, supra- anali valde producta, dependente, apice altiori.

Eine durch die höchst eigenthümliche Bildung der letzten Rückenplatte des Männchens sehr ausgezeichnete Art. Sie gehört in die Abtheilung, welche durch abgerundete Kanten des Prothorax charakterisirt ist, weicht aber von allen bisher beschriebenen Arten durch die An- wesenheit einer erhabenen mittleren Längslinie des Prothorax ab.

Die Körperfarbe ist, wenigstens im getrockneten Zustande, 'bräunlichgelb, Kopf und Prothorax haben einige sehr unbestimmte, fast erloschene, dunklere Zeichnungen, die Flügel- decken und die Spitze der Flügel sind lebhaft grün. Der Kopf ist glatt, der Scheitelgipfei dreieckig und gefurcht, die Augen kuglig und sehr vorgequollen. Die Fühlhörner sind abge- brochen. Der Prothorax glatt, oben in der Mitte kaum vertieft, hinten erhaben, von einem mittleren Längskiele durchzogen, welcher wenigstens in der vordem Hälfte sehr deutlich, hinten aber unterbrochen ist; von seitlichen Kanten ist keine Spur zu bemerken, der Rücken geht schon von der erhabenen Mittellinie an ganz sanft in die Seitenflächen über; die letzteren sind hinten viel höher als vorn. Das Mesosternum ist ausgerandet, ob das Metasternum blos aus- gerandet oder tief zweilappig ist, vermag ich nicht mit Sicherheit zu bestimmen, indem an dem einzigen mir vorliegenden Exemplare die Nadel gerade durch diesen Theil des Körpers ge- drungen ist. Die Flügeldecken sind, wenigstens beim Manne, noch einmal so lang, als der Leib, ziemlich gleich breit, mit abgerundeter Spitze; die dicht neben einander liegenden Vena scapu- laris und externo -media sind sehr stark, die Vena interno-media zwar schwächer, aber deutlich wahrnehmbar, die Vena analis hört nicht an der Spitze des Stimmorgans auf, sondern verläuft bis fast zur Spitze der Flügeldecke, so dafs ein zwar schmales aber deutliches Analfeld längs des ganzen Hinterrandes sichtbar ist, welches ziemlich steil nach unten abfällt und eine Reihe sehr dicht gestellter, nur durch kleine Queradern getrennter, brauner Punkte enthält; das Stimm- organ verhältnifsmäfsig grofs, dreieckig, die derbe Trommelhaut der linken Flügeldecke röthlich- braun, mit starken Adern und einem mittleren Querwulste, die Trommelhaut der rechten Flügel- decke aufsen an der Basis, wo sie nicht von der linken Flügeldecke bedeckt wird, ebenfalls sehr derb und röthlich braun; die Queradern der Flügeldecken, namentlich die des Randfeldes, deutlich und maschig. Die Unterflügel länger als die Flügeldecken, wenigstens beim Männchen. Die vorderen und mittleren Schenkel und Schienen innen mit feinen Dornen, namentlich gegen die Spitze hin, besetzt; die Hinterbeine fehlen. An dem Hinterleibe des Männchens ist die letzte Bauchplatte (Lamina subgenitalis) in der Mitte schwach gekielt, nach hinten verschmälert, an der Spitze zweilappig, mit abgerundeten Lappen; die letzte Rückenplatte (Lamina supra-

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten.

122 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

analis) läuft in einen sehr langen, nach unten umgebogenen, weit unter die letzte Bauchplatte herabreichenden und merkwürdig gebildeten Anhang aus, die Form dieses Anhanges läfst sich mit einem herzförmigen Blatte vergleichen, dessen beide Seiten an der nach oben gerichteten Spitze des Blattes umgerollt, an der nach unten gekehrten Basis dicht zusammengelegt sind, so dafs der Anhang gegen das Ende hin bedeutend höhere Seitenflächen hat als an seinem Ursprünge, die Seitenflächen sind aufsen längs des Randes vertieft, der nach hinten convexe mittlere Theil ist an seinem untern Ende etwas eingedrückt und mit einem kleinen Höckerchen vor dem Eindrucke versehen. Die am Grunde dieses Anhangs liegenden Reife sind grofs, hakig nach innen gebogen und behaart. Die Körperlänge des einzigen mir vorliegenden Männchens beträgt 10 Linien, das Weibchen ist mir unbekannt.

Cymatomera , nov. gen.

Femora membrana undata instructa. Tibiae extus muticae, intus vix spinulosae, anticae basi crassiores, lineola profunda utrinque impresso,. Verticis fastigium breve, trigonum, supra sulcatum. Prostemum muticum. Mesoslernum et metasternum Ion- gitudine latius.

Diese Gattung, welche namentlich durch die blattartige unten wellenförmig gerandete Erweiterung der Schenkel ausgezeichnet ist, wurde bereits von de Haan in den VerhandL over de natuurl. Geschied, der Nederlandsche overzeesche Besittingen S. 201 als besondere (20ste) Gruppe der Gattung Locusta aufgestellt, aber nicht benannt. Von vier Arten, welche dieser Schriftsteller aufführt, sind mir nur die zwei ersten Gryllus rugosus Linne (Acanthodis rugosa Serv.) und Locusta femorata Fabr. (Pseudophyllus femoratus Burm.) bekannt. Abge- sehen von der eigenthümlichen Schenkelbildung weichen diese beiden in Ostindischen ein- heimischen und die hier zu beschreibende neue Art aus Mossambique von Acanthodis durch unbewehrtes Prosternum, von Pseudophyllus durch die aufsen ganz unbedornten, innen nur mit kaum bemerkbaren Dornen besetzten Schienen ab. Der Scheitel ist kurz, dreieckig, von einer Längsfurche durchzogen, seine Spitze erreicht nicht die Spitze des ersten Fühlergliedes; das Gesicht ist sehr abschüssig, fast horizontal; die Augen kuglig hervorgequollen, von mäfsiger Gröfse. Die Fühlhörner viel länger als der Körper, innen an der Basis von einer kleinen Falte gestützt, das erste Glied kurz, dick, fast cylindrisch, aufsen mit einer deutlichen Spitze versehen. Das letzte Glied der Maxillartaster zweimal so lang als das vorletzte, am Ende mäfsig angeschwollen und abgestutzt; die beiden letzten Glieder der Lippentaster fast von gleicher Länge, das letzte an der Spitze angeschwollen. Der Prothorax mit zwei Querfurchen, von denen die hintere auf dem Rücken etwas nach hinten geschwungen ist, der zwischen beiden Furchen liegende Theil kürzer als der vor und hinter ihnen gelegene, der Vorderrand über den Kopf verlängert, der Hinterrand in der Mitte kreisförmig vorgezogen, die Seitenflächen mit unebener Oberfläche und aufgebogenem, in der Mitte stark ausgeschweiftem Unterrande. Die Brust breit, das Metasternum

ORTHOPTERA. LOCUSTARIAE. 123

hinten ausgerandet. Die Flügeldecken länger als der Ovipositor, oval, an der Spitze gerundet, die Unterflügel grofs, in der Ruhe etwas unter den Flügeldecken vortretend. Die Vorder- hüften gedornt; die Vorderschenkel mit blattartig ausgebreiteter Unterkante, der Rand wellen- förmig gebuchtet, die Wellen gewimpert; die Vorderschienen an der Basis und Spitze verdickt, vierkantig, mit halboffenem Tympanum und kaum bemerkbaren Dornen am Innenrande; die Mittelschenkel kürzer als die vordem, mit oben und unten flach ausgebreiteter Kante, die untere Kante wellenförmig gezahnt, die Wellen gewimpert; die Mittelschienen innen tief und breit ge- furcht, mit kaum bemerkbaren Dornen am Innenrande; an den Hinterschenkeln ist wie an den vordem nur die untere Kante erweitert, wellenförmig gezahnt und gewimpert; die Hinterschienen sind aufsen und innen breit und tief gefurcht und nur an der Spitze des Innenrandes mit kaum bemerkbaren Dornen besetzt; die Füfse an allen Beinen breit. Der Hinterleib oben gekielt, am Ende breiter als an der Basis. Die Legeröbre grofs, oben etwas gekrümmt, die Klappen der- selben nehmen an Höhe von der Basis bis zum Ende ab und endigen in einer scharfen Spitze.

Cymatomera denticollis, nova spec. Tafel VII. Fig. 9.

A. cinerea, nigro-signata, prothoracis lateribus bituberculatis , angulis hiimeralibus spino- sis, elytris cinereis, nigro-irroratis , aus pellucidis, venis transversis fusco-circumdatis.

Es stimmt diese neue Art mit dem ostindischen Pseudophyllus femoratus Burm. [Locusta femorata Fabr.) im Körperbau und in der Färbung auffallend überein und unterscheidet sich von demselben hauptsächlich durch die Dornen an den Seiten und den Schulterecken des Prothorax.

Der Körper ist aschgrau mit schwarzen Zeichnungen und Flecken auf Kopf und Pro- thorax. Der Kopf ganz wie bei C. rugosa gebildet, oben flach und mehr oder weniger schwarz, die Längsfurche, welche den Scheitel vor den Augen durchzieht, ist in der Mitte zu einer kleinen Grube erweitert; die Wangen etwas aufgetrieben, die Stirn plattgedrückt. Oberlippe und Oberkiefer bräunlich. Die Fühlhörner abwechselnd schwarz und grau, doch so, dafs die schwarze Farbe die vorherrschende ist. Der Prothorax oben in der Mitte ziemlich flach, vorn über den Kopf verlängert, mit drei spitzen Höckerchen am Vorderrande, die Hinterecken des Rückens deutlich zahnformig nach aufsen vortretend, die Mitte der Basis mit einem kurzen Längskielchen versehen; von den äufsern spitzen Höckern des Vorderrandes läuft jederseits eine schmale schwarze Längsbinde nach hinten und begrenzt die ebene Mitte des Rückens; nach auswärts und etwas nach unten von derselben stehen jederseits zwei zahnförmige Höcker, der vordere ziemlich spitze vor der ersten, der hintere stumpfere hinter der zweiten Querfurche; eine schwarze Linie zieht sich von der Seite des Vorderrandes nahe den Vorderecken zum ersten dieser Höcker und von diesem unter einem Winkel über den zweiten Höcker zu den untern Hinterecken. Die Flügeldecken grau, mit zahlreichen schwärzlichen Flecken von unregelmäfsiger Gestalt. Die Unterflügel transparent, die Queradern derselben dunkel, von einem bräunlichen Schatten umgeben.

16*

124: ZOOLOGIE. . INSECTEN.

Die Farbe aller Schenkel aufsen aschgrau mit schwarzer Wurzel und Spitze, die blattartige erweiterte Kante ebenfalls aschgrau, die Innenseite schwarz und zwar die der vordersten matt, die der vier hintern glänzend schwarz. Die vier Vorderschienen aufsen abwechselnd schwarz und grau, innen schwarz, die vordersten matt, die mittleren glänzend, die Hinterschienen ganz schwarz, aufsen matt, innen glänzend, die Füfse schwärzlichgrau. Der Hinterleib und die Legeröhre ganz wie bei C.femorata gestaltet, die letztere 4 Linien lang, bräunlich, am obern Rande vor der Spitze gezähnelt. Ich habe drei Weibchen vor mir, deren Körperlänge mit Einschlufs des Ovipositor 4 7 Linien beträgt.

Horatosphaga, nov. gen.

Caput exsertum, dependens, gula libera, verticis fastigio brevi, trigono, supra sulcato. Prothorax elongatus, dorso planus, prosterno mutico, oblique adscendente. Mesosternum et metasternum postice excisa, angulis productis. Elytra abdomine multo longiora, alae abortivae (in femina saltern). Pedes longi, graciles, femora omnia subtus bispinosa, tibiae quadrilaterae, angulis omnibus spinosis, anticae utrinque lineola pro- funda impressa.

Die tiefe schmale Längsspalte an den beiden vorderen Kanten der am Grunde verdickten Vorderschienen und der kurze dreieckige, oben gefurchte Kopfgipfel weisen dieser ausge- zeichneten neuen Gattung in der Burm ei st er sehen Gruppirung der Laubheuschrecken eine Stelle in der Abtheilung der Pseudophyllidae an. Sie unterscheidet sich aber erheblich von den übrigen dahin gehörigen Gattungen durch den tief unter den Prothorax herabhängenden, freien Kopf, das hinten tief ausgeschnittene Meso- und Metasternum und durch die wenigstens im weiblichen Geschlechte ganz rudimentären Unterflügel. In dem Servill eschen System der Locustinen scheint die mir in natura nicht bekannte Gattung Eococephala Serv. die meiste Über- einstimmung mit Horatosphaga zu haben, sie besitzt ebenfalls einen freien, nicht vom Prothorax aufgenommenen Kopf, ein tief ausgerandetes Meso- und Metasternum und ähnliche bedornte Beine; die Hauptunterschiede derselben liegen der Beschreibung zufolge in dem mit zwei tiefen Querfurchen versehenen Prothorax und in den vollständig entwickelten, den Flügeldecken an Länge gleichen Unterflügeln des Weibchens.

Der Kopf ist ziemlich schmal, perpendiculär gestellt und reicht tief unter den Prothorax herab, so dafs die Kehle bis zum Grunde freiliegt. Der spitze, dreieckige, oben gefurchte Scheitelgipfel ist sehr kurz und wird von der an der Basis der Fühler befindlichen Falte nicht allein seitlich eingefafst, sondern auch vorn überragt. Das Gesicht hat einen kleinen spitzen Höcker oben zwischen den Fühlhörnern, das Kopfschild ist von der Stirn durch eine einge- drückte sehr stumpfwinklige Linie getrennt, deren abgerundeter Winkel nach oben sieht. Die Ober- lippe erreicht die Spitze der kräftigen Mandibeln, ist am Ende etwas abgerundet und erweitert. Die Maxillartaster zart, das letzte Glied etwas länger als das vorletzte, ohne merkliche Verdickung

ORTHOPTERA. LOCUSTARIAE. 125

an der Spitze. Die Lippentaster kaum stärker als die Maxillartaster, das letzte Glied ebenfalls ohne Verdickung an der abgerundeten Spitze. Die Augen klein, kuglig. Die Fühlhörner sind an dem einzigen mir vorliegenden Exemplare beschädigt, aber wahrscheinlich länger als der Leib, sie sind vom dritten Gliede an fadenförmig. Der Prothorax doppelt so lang als breit, der Rücken eben, ohne Querfurchen und Seitenkiele, die perpendiculär abfallenden Seitenflächen sind vorn viel niedriger als hinten. Das unbewehrte Prosternum bildet eine glatte, nach oben und vorn aufsteigende, hinten dreieckige Fläche, eine eingedrückte Linie trennt dieses Dreieck, dessen abgerundete Spitze nach hinten gerichtet ist, von den erhabenen Rändern der die Vor- derhüften aufnehmenden Gelenkpfannen. Das Mesosternum ist schmal, hat in der Mitte einen tiefen dreieckigen Eindruck mit nach hinten gerichteter Spitze und ist hinten tief dreieckig aus- geschnitten. Das Metasternum breiter als das Mesosternum, vorn gerade, so dafs der hintere Ausschnitt des Mesosternum eine Öffnung vor dem Metasternum bildet, hinten hat das letztere einen breiten und tiefen Ausschnitt, dessen seitliche Ecken spitz und nach hinten verlängert sind und wieder eine Öffnung einschliefsen. Die Flügeldecken sind länger als die Legescheide, mit drei Hauptlängsadern versehen, von denen indessen die beiden vorderen (Vena scapularis und externo-media) dicht neben einander verlaufen und erst am äufseren Drittheile sich von einander trennen, etwas vor der Trennung gibt die Vena externo-media einen Längsast nach hinten ab, welcher sich noch einmal theilt, so dafs an der abgerundeten Spitze der Flügeldecken fünf Längsadern ausmünden; unregelmäfsige und mehrfach unter einander anastomosirende Queradern bilden zwischen denselben ein namentlich in der äufseren Hälfte ziemlich grofsmaschiges Netz. Die Unterflügel sind wenigstens beim Weibchen ganz rudimentär, sie bestehen nur in schmalen Stummeln von der Länge einer Linie; vielleicht sind sie aber wie in der Gattung Acripeza Guer., wo sie den Weibchen ebenfalls fehlen, beim Männchen völlig ausgebildet. Die Beine, namentlich die hinteren, sehr lang und schlank, alle Schenkel unten gefurcht und mit zwei Reihen zahlreicher feiner Stacheln versehen, die Schienen vierkantig, an allen Kanten mit feinen Stacheln besetzt. Die Legescheide so lang wie der Hinterleib, schwach sichelförmig gebogen. Das Männchen ist mir unbekannt.

Horatosphaga serrifera, nova spec.

Tafel VII. Fig. 10.

H. viridis, prothoracis linea longitudinali antice obsolet a , pone medium utrinque ramulum obliquum emittente. Femina ovipositore apice supra et subtus acute serrulato.

Von grüner Körperfarbe. Der Vorderrand des Prothorax ist ausgerandet, mit scharfen Vorderecken, die Seitenränder sind aufgebogen, die Hinterecken abgerundet, der Hinterrand des Rückens tritt nur wenig nach hinten vor, daher ist auch der Hinterrand der Seitenflächen nur mäfsig ausgeschweift ; der Rücken von einer feinen Längslinie durchzogen, welche in der vordem Hälfte fast erloschen ist und etwas hinter der Mitte unter einem stumpfen Winkel jederseits

126 ZOOLOGIE. INSECTEN.

einen kurzen Ast aussendet; die Seitenflächen sind in der Mitte mit einer eingedrückten Quer- furche versehen, welche weder den Rücken noch den Seitenrand erreicht, vielmehr unten sich bogenförmig nach vorn umbiegt und wieder nach oben emporsteigt. Die Klappen der Lege- scheide sind gegen die Spitze hin am obern und untern Rande mit feinen Kerbzähnen besetzt. Der Körper ist 1 Zoll lang, dazu kommt noch der 6 Linien lange Ovipositor.

ConOCephalllS, Thunberg.

Conocephalus hastifer, nova spec.

Tafel VII. Fig. 11. C capitis fastigio longissimo, subhorizontali, apice obtuso, prothoracis sinu humerali profunda, elytris apice acuminatis, transverse venosis. Feminae ovipositor rectus, abdomine longior.

Der lange zugespitzte Kopffortsatz, welcher unten am Grunde einen tiefen Ausschnitt hat und vor diesem Ausschnitte einen zahnartigen Vorsprung bildet, weist dieser neuen Art einen Platz in der ersten von Burmeister aufgestellten Abtheilung von Conocephalus an. Serville scheint keine dahin gehörige Art gekannt zu haben, denn seine Gattung Pseudo- rhynchus hat der Beschreibung nach zwar eine sehr übereinstimmende Kopfbildung, besitzt jedoch ein unbewehrtes Prosternum; dieser Theil ist aber hier wie bei allen andern Arten von Conocephalus mit zwei langen feinen Spitzen bewaffnet.

Das ganze Thier ist von graugelber, im frischen Zustande vielleicht von grüner Farbe. Der grofse Kopf ist, mit Ausnahme des sehr schief geneigten, zerstreut punktirten Gesicht, überall runzlig punktirt, die Augen sind länglich und treten fast gar nicht vor, der Kopfgipfel ist reichlich 4 Linien lang, kegelförmig, fast horizontal vorgestreckt, nur in dem vordem Theile sehr schwach aufsteigend, mit abgerundeter Spitze; die Mandibeln innen und an der Spitze schwarz; die Fühlhörner so lang wie der Körper mit Einschlufs des Ovipositor, fein borsten- förmig. Der Prothorax runzlig punktirt, vorn über den Kopf vorgezogen und abgerundet, der von schwachen, ganz parallelen Seitenkanten begrenzte Rücken lang, ganz flach, hinten abge- rundet, die gerade nach unten abfallenden Seitenflächen sind hinten höher als vorn und be- sitzen am Hinterrande unter den Schulterwinkeln eine tiefe Ausbuchtung, die unteren Hinterecken sind kreisförmig abgerundet. Die Flügeldecken ragen noch etwas über die Spitze des Ovipositor hinaus, sind schmal, am Ende zugespitzt, fein netzadrig, mit einzelnen deutlicheren Queradern. Die Unterflügel nur wenig kürzer als die Flügeldecken. Die vier vorderen Schenkel unbewehrt, die hintersten unterhalb mit 2 Reihen feiner Stacheln, die vier vorderen Schienen unten mit 2 Stachelreihen versehen, die hintersten vierkantig, an allen Kanten feinstachelig. Der Ovi- positor hat fast die Länge eines Zolles, ist ganz gerade, überall fast gleich hoch, mit scharfer Spitze, die Klappen desselben sind aufsen gefurcht. Länge des Körpers ohne Legestachel 21 Linien. Das Männchen ist mir unbekannt,

ORTHOPTERA. LOCUSTARIAE. 127

Conocephalus pungens, nova spec.

Tafel VII. Fig. \%

C capitis fastigio longissimo, horizontall, subtus basi tuberculato-dentato, apice acuto, prothoracis sinu humerali partim profundo, elytris apice rotundatis. Feminae ovipositor subrectas, abdomine brevior.

Diese Art hat in der Länge und Bildung des Kopffortsatzes viel Übereinstimmendes mit der vorhergehenden, doch ist der Kopfgipfel ganz horizontal nach vorn gerichtet, hat am Ende eine sehr scharfe Spitze und unten am Grunde vor dem tiefen Ausschnitte einen spitzen nach unten gerichteten Höcker, die Augen sind rundlicher und treten etwas mehr vor, die Ausrandung am Hinterrande des Prothorax unter den Schulterecken ist viel weniger tief, die Flügeldecken sind ohne deutliche Queradern, am Ende abgerundet, der Ovipositor nur halb so lang.

Die Farbe des Thieres ist ein lichtes Grasgrün, bei einem Exemplare ist die Spitze der Mandibeln, ein Punkt auf jeder Seite des Gesichtes vor der Basis der Mandibeln und die ganze untere Fläche des Kopffortsatzes intensiv schwarz; bei einem zweiten, welches freilich lange in Spiritus gelegen hat, ist nur die Spitze der Mandibeln, der scharfe Höcker vor dem Aus- schnitte an der Basis des Kopfgipfels und die Spitze des letztern selbst schwärzlich. Der Kopf ist überall fein runzlig punktirt; der 4 Linien lange, kegelförmige Fortsatz desselben endet vorn in einer scharfen Spitze; vor dem Ausschnitte am unteren Grunde desselben tritt ein spitzer Höcker zahnartig nach unten vor; die Augen sind kreisförmig, etwas vorgequollen. Die Fühlhörner sind bei beiden Exemplaren beschädigt, sie sind borstenförmig , aber etwas stärker und deutlicher gegliedert als bei der vorigen Art. Der Prothorax vorn vorgezogen und abgerundet, der Rücken ziemlich flach, hinten abgerundet, die Seitenkanten desselben sehr schwach; die gerade nach unten abfallenden Seitenflächen sind hinten kaum höher als vorn, der Hinterrand der letzteren unter den Schulterecken mäfsig ausgerandet, oder richtiger mit dem kreisförmig vorgezogenen Hinterrande der Rückenfläche unter einem stumpfen Winkel zusammentreffend, die unteren Hinterecken abgerundet; die ganze Oberfläche des Prothorax dicht punktirt. Die Flügeldecken ragen etwas über den Ovipositor hinaus, sind schmal, am Ende abgerundet und zeigen keine deutlichen Queradern. Die Unterflügel transparent, ebenso lang als die Flügeldecken. Die Beine wie bei der vorigen Art gebildet. Der Ovipositor kürzer als der Hinterleib, 5 Linien lang, ziemlich gerade, hinten spitz, seitlich breit ausgehöhlt. Der Körper mifst von der Kopfspitze bis zum Ende des Hinterleibes (ohne den Ovipositor) 19 Linien.

Auch von dieser Art habe ich nur das Weibchen vor mir.

128 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

►Saga 7 Charpentier.

Saga macrocephala, nova spec.

Tafel VII. Fig. 13.

S. capite valde elongato, obtuse conico, margine postico excavato, wtrinque ante oculos linea longitudinali impresso,, prothorace oblong o 9 impressione angulata obsoleta, elytris alisque abbreviatis, Ulis acuminatis , viridibus, area postica fusca, oviposilore apice subtilissime denticiilato.

Der sehr lange und eigentümlich gebildete Kopf unterscheidet diese Species in auffallen- der Weise von den bisher bekannt gewordenen Arten von Saga, bei der vollkommnen Über- einstimmung aller übrigen Charaktere ist aber eine generische Trennung nicht zulässig.

Der Körper hat im getrockneten Zustande eine blafsgelbe Farbe. Der Kopf ist 6 Linien lang, im Ganzen ziemlich von der Gestalt eines sehr stumpfen Kegels, das sehr lange Hinter- haupt ist nur wenig gewölbt, glatt, mit einer tiefen Einsenkung am Hinterrande versehen, welche vorn von einer eingedrückten Bogenlinie umgeben wird; die Augen sind sehr weit vom Hinterrande entfernt, von mafsiger Gröfse und fast gar nicht vorgequollen; der ebenfalls sehr lange Scheitel ragt mit einer schmalen Spitze zwischen die Basis der Fühlhörner hinein, eine* eingedrückte Linie, welche diese Spitze jederseits einfafst, ist nach hinten bis zu den Augen verlängert; auf diese Weise wird der Scheitel vor den Augen in drei Theile getheilt, einen breiteren mittleren und zwei schmalere seitliche, welche vorn etwas breiter werden und an ihrem vorderen Ende die Gelenkgruben zur Aufnahme der Fühlhörner besitzen. Das Gesicht bildet bei der grofsen Länge des Kopfes eine sehr schief geneigte Ebene, ist glatt und hat an der Spitze eine tief eingedrückte mittlere Längslinie. Die Fühlhörner sind kürzer als der Körper, die Basalglieder grofs, dick und cylindrisch. Der Prothorax ist ebenso lang als der Kopf und stellt ein langgezogenes Viereck dar, vor dem Hinterrande befindet sich eine tiefe Querfurche und parallel den geraden Seitenrändern jederseits eine ebenfalls tiefe Längs- furche, der Rücken ist mit einer bogenförmigen schwach eingedrückten Linie, welche fast die Gestalt eines abgerundeten V hat, versehen und hat vor derselben einen kurzen eingedrückten Längsstrich. Die Flügeldecken sind kürzer als der Prothorax, hinten sehr zugespitzt, fein ge- gittert, das Randfeld und das Discoidalfeld grün, das Analfeld und der an dasselbe grenzende Theil des Discoidalfeldes graubraun. Die Unterflügel sind an dem einzigen mir vorliegenden Weibchen verstümmelt, sie scheinen aber nicht länger als die Flügeldecken und theils schwarz und von derber Consistenz, theils häutig und durchsichtig zu sein. Die Beine wie bei Saga serrata gebildet, nur sind die Stacheln der vier vorderen Schienen kräftiger und weiter von einander entfernt. Die Zähne an der Spitze des Ovipositor sind sehr fein. Das letzte Rücken- segment (Lamina supra-analis) an der Basis dreieckig ausgeschnitten, aber unter diesem Aus- schnitte mit einer länglich- dreieckigen Platte versehen, welche mit ihrer Spitze zwischen die

ORTHOPTERA. LOCUSTARIAE. ACRIDII. 129

platten, spitzen Cerci tritt; die Lamina subgenitalis dreieckig, an der Spitze ausgerandet, fast der ganzen Länge nach tief und breit gefurcht. Der Körper ist 3 Zoll lang, dazu kommt noch der Ovipositor mit 9 Linien. Das Männchen ist unbekannt.

A c r i d i i.

MeSOpS, Serville.

Mesops abbreviatus.

Truxalis abbreviatus, Palisot-JBeauvois, Ins. d'Afrique etc. p. 17. Orthopt. tb. II. fig. 4. Mesops abbreviatus, Serville, Hist. nat. Orthopt. p. 586. 1.

Eine in Mossambiqne gesammelte Nymphe stimmt in der Kopfbildung mit einem in der Königlichen Sammlung befindlichen und vom Senegal stammenden Exemplare des Mesops abbreviatus überein und gehört wohl unbedenklich zu dieser Art. Der in Südafrica einheimische Mesops gracilis, Burmeister Handb. d. Entom. IL p. 610 hat einen weit längeren und spitzeren Kopf, welcher ebenso wie der Prothorax mit mehreren Längskielen versehen ist, und ist mit einem scharfen Dorne am Ende der Schenkel bewaffnet.

TrUXallS , Fabricius.

Truxalis nasuta.

Gryllus nasutus, Linne, Mus. Ludov. Ulr. 118. 9. mas.

Truxalis nasuta, Charpentier, Hör. entom. 126.

Truxulis pellucida. Klug, Symb. phys. Dec. II. tb. 18. f. 5 9. mas et larva.

Truxalis nasuta, Burmeister, Handb. d. Ent. II. 606. 1.

Truxalis nasuta, Serville, Hist. nat. d. Orthopt. 580. 1.

Truxalis nasuta, L. H. Fischer, Orthopt. europ. 299. 1 .

Von dieser weit verbreiteten Art liegen mir beide Geschlechter in mehreren Exem- plaren vor.

Truxalis constricta, nova spec.

Tafel VII. A. Fig. 1.

T. capite valde erecto, apice angusto et profunde excavato, prothorace antice constricto, postice subelevato et longitudinaliter ruguloso, margine postico medio valde acumi- nato, carina dorsi taterali flexuosa, carina lobt deflexi obliqua.

Ich habe ein einzelnes Weibchen dieser neuen Art vor mir, welches namentlich in der Bildung des Prothorax viel Ähnlichkeit mit dem als Truooalis scalaris von Klug [Symb, phys. Dec. II. n. 5. tb. 15. f. 2. 3.) beschriebenen Weibchen der Tr. variabilis Klug (unguicidata Ramb.)

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 1 7

130 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

zeigt. Indessen ist die Gestalt des Vorderkopfes eine andere, der Verlauf der Kiele auf dem Prothorax abweichend und die hintere Mittelspitze des letzteren viel länger und schärfer.

Der vor den Augen gelegene Theil des sehr stark nach oben ansteigenden Kopfes ist etwa eine Linie lang, im Vergleich mit den übrigen Arten sehr schmal, vorn zugespitzt, oben rinnenförmig ausgehöhlt, mit stark erhabenen Seitenrändern, der Raum zwischen den grofsen länglichen Augen ebenfalls schmal, der Innenrand der letztern etwas erhaben. Die Fühlhörner fast ebenso lang wie Kopf und Prothorax zusammengenommen. Der Prothorax ist m der vordem Hälfte eingeschnürt und etwas sattelförmig ausgehöhlt, die hintere Hälfte des Rückens, welche von der vordem durch eine eingedrückte Linie getrennt wird, liegt daher etwas höher, sie hat oben zu beiden Seiten des den ganzen Prothorax durchziehenden Mittelkiels vier bis fünf parallele Längsrunzeln, welche als kleine Kielchen erscheinen, hinten ist sie in eine sehr lange scharfe Spitze ausgezogen; die den Rücken begrenzenden Seitenkiele sind in der vordem Hälfte des Prothorax etwas buchtig und innen mit einer schwarzen Linie gesäumt, in der hintern Hälfte hoch und bogenförmig nach aufsen geschwungen, die Seitenflächen haben scharfe Hinterecken und der durchgehende Kiel derselben verläuft von der Mitte des Vorderrandes schief nach oben zum Hinterrande. Die Flügeldecken sind länger als der Hinterleib und endigen in einer stumpfen Spitze, sie zeigen in dem vorliegenden Exemplare eine dunkle, aufsen viel- fach wellenförmig erweiterte Längsbinde, in den Zwischenräumen der Wellen steht eine Reihe weifslicher Längsstriche. Über die Farbe der Flügeldecken vermag ich Nichts zu sagen, da das Exemplar lange Zeit in Spiritus gelegen hat. Farbe und Zeichnung sind übrigens in dieser Gattung so vielfachen Abänderungen unterworfen, dafs sie ohnehin zur Charakteristik der Arten nicht benutzt werden können. Beine und Hinterleib ohne Auszeichnung, die Klauen wie bei Tr. Scolaris, Die Körperlänge des mir vorliegenden Weibchens beträgt zwei Zoll.

PoecilocerilS 9 Serville.

Poecilocerus callipareus.

Tafel VII. A. Fig. 2. P. capite acuminato, prothorace antice spinoso-tuberculato, postice favoso, viridis, an- tennis, genis, ore, geniculis tarsisque violaceis, tibiis sulfareis, alarum disco miniaceo.

Poecilocera cincia. Burmeister, Handb. d. Ent. II. 623. 7. excl. synon.

Dafs diese Art mit Poecilocera cincta Burm. identisch ist, hat mir die Ansicht des Originalexemplars in der Hallischen Universitätssammlung bestätigt. Burmeister hält dieselbe fraglich für Gryllus cinctus Fabr., unbedenklich für Gr. thaelephorus Stoll pl. XVI. b. f. 59; beide Bestimmungen sind aber irrig. Von Gryllus cinctus Fabr. hat Goquebert Illustr. Ins. tab. I. f. 4 eine Abbildung nach dem Originalexemplare gegeben, aus welcher hervorgeht, dafs der Kopf desselben nicht zugespitzt ist und die Unterflügel schwarze Flecke haben. Gryllus

ORTHOPTERA. ACRIDII. 131

thaelephorus Stoll ist mit Gr. ferrugineus Fabr. identisch und steht zu P. callipareus zwar in nächster Verwandtschaft, ist aber eine bestimmt verschiedene Art. Eine genauere Beschreibung des Poec. callipareus wird daher nicht überflüssig sein.

Der Kopf ist vorn zugespitzt und von einer tiefen Längsfurche durchzogen, wodurch die äufserste Spitze selbst fast ein wenig gespalten erscheint; auch steigt der Scheitel etwas über das Niveau des Hinterhauptes auf; der Stirnkiel (Costa frontalis) ist sehr kurz und hört schon innerhalb der Fühler auf; das Gesicht ist ganz schief abschüssig bis zum Munde; die Augen sind schief gestellt und stehen ziemlich nahe am Hinterrande des Kopfes; die Wangen und die Mundtheile sind schön violett, sonst ist der Kopf von grüner Farbe. Die Fühlhörner bestehen aus fünfzehn ziemlich cylindrischen Gliedern und sind violet, nur das letzte Glied, welches an Länge den drei vorhergehenden zusammengenommen fast gleich ist, ist häufig schwefelgelb. Der Prothorax hat eine vorn mit Warzen und Höckern besetzte, hinten gru- bige Rückenfläche, deren hintere Hälfte in der Mitte von einem Längskiel durchzogen wird, und fast senkrechte sehr grob punktirte Seitenflächen, hinten ist er stumpf gerundet, er ist von zwei ziemlich deutlichen Querfurchen durchzogen; die Färbung ist nicht beständig, . bis- weilen ist er grün, mit weifsen Seiten, bisweilen ist die vordere Hälfte grün, die hintere roth- gelb. Das Prosternum besitzt einen kleinen Zapfen. Die grünen Flügeldecken haben zahlreiche feine Längsadern, welche durch sehr viele noch feinere Queräderchen verbunden sind, das Randfeld derselben (Campus marginalis) ist breit. Die Flügel sind schön mennigroth mit grünem Saume. Die Schenkel grün, die hintern innen und unten oft schwefelgelb, unten mit blau- schwarzen Flecken; die Schienen schön schwefelgelb, die Knie und Füfse violett. Der Hinter- leib gelb, der Vorderrand der einzelnen Segmente dunkler.

Ich habe beide Geschlechter in mehreren Exemplaren vor mir, das kleinste Männchen mifst von der Scheitel- zur Hinterleibsspitze 14, das gröfste Weibchen 20 Linien.

Gryllus ferrugineus Fabr., Eni. Syst. II. 56. 39, aus Westafrica, welcher mit Gryllus thaelephorus Stoll, f. 59 einerlei ist, kommt, wie schon erwähnt wurde, dieser Art sehr nahe, ist aber anders gefärbt und hat einen anders gebildeten Prothorax. Der Kopf desselben ist oben schwarz, nur das Hinterhaupt ist unbestimmt dunkelgelb, das Gesicht grünlich gelb; die Fühlhörner sind an der Basis roth, nachher abwechselnd schwarz und gelb, und zwar in der Weise, dafs das vierte bis siebente Glied schwarz, das achte und neunte gelb, das zehnte und elfte schwarz, das zwölfte bis vierzehnte gelb und das letzte wieder schwarz ist; der Prothorax ist oben in der Mitte sattelförmig ausgehöhlt, in der Aushöhlung und an den Seiten dunkelgelb, die Höcker sind stumpfer und weniger zahlreich als bei P. callipareus. Der Hinterleib rothgelb, mit schwarzem Vorderrande der einzelnen Segmente; die Innen- und Unterseite der Hinter- schenkel, alle Schienen und Füfse blutroth.

Beide Arten [callipareus und ferrugineus) gehören unbedenklich in die Gattung Poecilocerus 3 wie sie Serville in seiner Hist. nat. d. Orth. begrenzt und charakterisirt hat, obwohl der Prothorax bei den andern Arten eben, bei ihnen mit Höckern versehen ist. Burmeisters

17*

132 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Gattung Poecilocera hat einen weitern Umfang als Poecilocerus Serville, und Burmeister hat seine P. cincta mit derjenigen Gruppe derselben verbunden, welche von Serville mit Recht als besondere Gattung Phymateus abgesondert ist. Mit Phymateus hat aber P. calli- pareus nur den höckrigen Prothorax gemein, weicht dagegen durch den zugespitzten Scheitel, die ganz schiefe Gesichtsfläche und die zahlreichen Längsadern der Flügeldecken in sehr auf- fälliger Weise davon ab.

Poecilocerus roseipennis.

Poecilocerus roseipennis. Serville, Hist. nat. d. Orthopt. 599. 4. Poecilocera roseipennis. Burmeister, Handb. d. Entom. IL 623. 11.

Poecilocerus cylindricollis, nova spec. Tafel VII. A. Fig. 3. P. oculis globosis approximativ , verticis fastigio brevi impresso, prothorace cylindrico, citrinus, verticis macula trigona, prothoracis maculis tribus femorumque posticorum vittis nigro-cyanescentibus, elytris fulvescentibus, alis roseis, antennis apice nigris.

Ich verbinde diese sehr hübsch gefärbte Art mit der Gattung Poecilocerus, obwohl sie, namentlich in der Bildung des Kopfes, manche Eigenthümlichkeiten besitzt. Es greifen nämlich die stark hervorgequollenen, halbkugeligen Augen weit in den Scheitel hinein und nähern sich einander so sehr, dafs nur ein schmaler Raum von dem hintern breiten Theile des Scheitels zu dem kurzen Kopfgibel hinüber führt. Der Kopfgibel selbst ist ein wenig nach abwärts ge- neigt, oben deutlich vertieft und vorn gerundet; das Gesicht endlich ist nicht blofs in dem obern Theile, sondern bis zum Munde schief geneigt. In der Gestalt und Länge der Fühlhörner und in der Bildung des Prothorax stimmt die Art aber mit einigen Arten von Poecilocerus so gut überein, dafs ich es nicht für gerechtfertigt halte, eine besondere Gattung auf dieselbe zu errichten.

Der Kopf ist citronengelb, mit einem dreieckigen Flecke von schwärzlich blauer Farbe auf dem Hinterhaupte, die Augen sind sehr grofs, kuglig und stofsen auf dem Scheitel fast zusammen, der Scheitelgipfel ist etwas abwärts geneigt, kurz, deutlich vertieft und vorn ge- rundet, das Gesicht geneigt, mit vier scharfen Kielen versehen, in der Mitte zwischen den Wangenkielen schwärzlich, die Stirnschwiele (Costa frontalis) lang, schmal, schon über dem mittleren Nebenauge vertieft, die Kiele derselben gelb. Die Fühler ein und ein halb mal so lang als Kopf und Prothorax zusammen, breitgedrückt, 21 gliedrig, an der Basis gelb, am Ende schwarz, die beiden Basalglieder auch vorwiegend schwärzlich. Der Prothorax ganz cylindrisch, ohne Mittel- und Seitenkiele, mit drei eingedrückten Querlinien, von denen die hinterste hinter der Mitte liegt und die tiefste ist, die vorderste nur über den Rücken geht; die ganze Ober- fläche stark punktirt, der Vorderrand gerade abgeschnitten, der Hinterrand schwach winklig; die Seitenflächen höher als lang; die Farbe des Prothorax ist ein schönes Citronengelb, ein

ORTHOPTERA. ACRIDII. 133

langer dreieckiger Dorsalfleck und ein rhombischer Fleck auf jeder Seitenfläche sind schwärzlich blau. Die Flügeldecken und Unterflügel länger als der Leib, erstere gelblich roth, das Marginal- feld gelb und dicht geädert; die letzteren schön rosenroth. Die Beine gelb, die Hinterschenkel mit schwarzblauer innerer und äufserer Längsbinde, die Hinterschienen ohne Längsfurche, livide, mit schwärzlichen an der Basis helleren Dornen. Der Hinterleib an dem einzigen weiblichen Exemplare, welches ich vor mir habe, beschädigt, von gelblicher, oben mehr livider Farbe, die Incisuren der Dorsalsegmente schwärzlich. Länge des Körpers 1 Linien.

ChiySOehraOil , Fischer Frib.

CInysochraon stenopterus, nova spec.

Tafel VII. A. Fig. 4.

Chr. fusco-griseus, vertice producto subconcavo, prothoracis carinis tribus parallelis, lateralibus postice minus distinctis, elytris angustis alisque abdämme longioribus.

Diese Art schliefst sich sehr gut an die beiden europäischen Species an, auf welche L.H.Fischer die Gattung Chrysochraon gegründet hat [dispar Germ. u. brachypterus Ocskay); nur die Augen sind bei Chr. stenopterus etwas gröfser und daher der Scheitel zwischen den- selben etwas schmäler. Auch scheint es hier der normale Fall zu sein, dafs die Flügeldecken und Flügel länger als der Hinterleib sind, während dies bei Chr. dispar und brachypterus nur ausnahmsweise vorkommt.

Der Körper ist im getrockneten Zustande von graubrauner, unten ins Grünlichgelbe fallender Farbe. Die Augen verhältnifsmäfsig grofs, schief gestellt, der vortretende Theil des Scheitels kürzer als das Hinterhaupt, durch eine tiefe, zwischen dem Vorderrande der Augen liegende, nach vorn etwas convexe Querfurche abgesetzt, an der Spitze abgerundet, oben ver- tieft, ohne Mittelkielchen, die bogigen etwas erhabenen Seitenränder beginnen schon zwischen den Augen und haben vorn einige eingestochene Punkte; das Gesicht stark geneigt, die Stirn- schwiele (wenigstens beim Weibchen) bis zur Einlenkung der Fühler eben, hernach breit ge- furcht, mit nach hinten etwas divergirenden und flacher werdenden Kielen, die Wangenkiele ziemlich scharf und ebenfalls etwas divergirend. Die Fühlhörner sind kürzer als Kopf und Prothorax, etwas plattgedrückt. Der Prothorax beträchtlich länger als breit, der Vorderrand gerade abgeschnitten, der Hinterrand schwach gerundet, die Oberfläche mit einer etwas hinter der Mitte liegenden Querlinie und mit drei ganz parallelen Längskielen, von denen die beiden seitlichen hinten etwas verwischt sind, der hinter der eingedrückten Querlinie liegende Theil des Rückens punklirt; die Seitenflächen sind fast quadratisch und mit zwei schwarzen Linien versehen, von denen die obere unten dem Seitenkiele anliegt, die untere nur die hintere Hälfte der Seitenfläche in der Mitte durchzieht. Die Flügeldecken länger als der Hinterleib, schmal, viermal so lang als breit, von graubrauner Farbe. Die Unterflügel ebenfalls länger als der

134 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Hinterleib, glasartig mit schwärzlichen Adern. Die Hinterschenkel an der Basis stark verdickt, plötzlich verschmälert. Der Hinterleib oben gekielt, der Kiel auf dem hintern Theile des fünften und sechsten Rückensegmentes höher; die Klappen des Ovipositor kurz und geschwungen, mit gekerbten Seitenrändern. Ein einzelnes Weibchen von 10|- Linien Länge.

CatantopS , nov. gen.

Facies valde declivis. Oculi obliqui approximativ Vertex ante oculos fere horizontalis subconcavus. Antennae filiformes. Pronotum medio subtiliter carinatum; prosternum tuberculo subcylindrico instructum. Elytra alaeqae explicata.

Die neue hier errichtete Gattung ist sehr wenig ausgezeichnet und einige zu derselben gehörige Arten sind von Burmeister [Handb. d. Entom. II. p. 633) als Gruppe B. a. ß. mit der Gattung Acridium verbunden worden, aber das stark abschüssige Gesicht macht eine Tren- nung derselben nothwendig. Wollte man auf diesen Charakter ein einseitiges Gewicht legen, so müfste man die Gattung, der Servilleschen Anordnung folgend, in die Abtheilung der Truxaliden einreihen. Dagegen spricht indessen die ganze übrige Körperbildung, welche ent- schieden auf eine nähere Verwandtschaft mit den eigentlichen Acridiern hinweist. Von den Gattungen, welche L. H. Fischer in seinem so eben erschienenen ausgezeichneten Werke „Or- thoptera europaea" angenommen hat, zeigt Pezotettix die meiste Übereinstimmung mit Catantops. Indessen selbst abgesehen davon, dafs die Flügeldecken und Flügel bei den Arten von Pezotettix in der Regel abgekürzt sind und nur ausnahmsweise bei einzelnen Individuen das Abdomen bedecken, bei Catantops dagegen völlig entwickelt sind, weicht Catantops durch das in weit höherem Grade abschüssige Gesicht, durch schief gestellte, auf dem Scheitel fast zusammen- stofsende Augen und durch die fast horizontale Scheitelfläche nicht unwesentlich von Pezotettix ab. Ich habe zur Zeit drei Arten verglichen, welche die hier erwähnten Charaktere besitzen, Acridium saucium Burm., das von Burmeister 1. c. p. 633 erwähnte, aber noch nicht be- schriebene Acr. frenatum Klug aus Java und die neue, hier zu charakterisirende Species von Mossambique und vom Cap. Serville scheint keine verwandte Art gekannt zu haben; wohl aber könnten die beiden in der Bescription de VEgypte Orthopt. pl. VII. F. 5 u. F. 6 abgebildeten Arten hierher gehören.

Catantops melanostictus, nova spec.

Tafel VII. A. Fig. 5. C. griseo-testaceus, capite postice carinalato, pone oculos nigro-trivittato, prothoracis lobis deflexis nigro-maculatis , elytris fusco-griseis, femoribus posticis vittis duabus obliquis nigris, tibiis rufescentibas.

Der Körper ist im Allgemeinen von lehmgelber, bald mehr bald weniger grauer Farbe. Das stark abschüssige Gesicht ist in seinem vordem Theile mit einzelnen langen Haaren besetzt,

ORTHOPTERA. ACRIDII. 135

die Stirnschwiele (Costa frontalis) fein und zerstreut punktirt, in der Mitte mit einer seichten Längsvertiefung versehen, in welcher sich das mittlere Nebenauge befindet; die Seitenkiele des Gesichts sind scharf, gerade und reichen bis zum Kopfschilde; der Scheitel horizontal, vor den Augen etwas wulstig, mit einer mittleren fast dreieckigen Vertiefung, hinter dieser Vertiefung, gerade zwischen den Augen, beginnt ein mittleres Längskielchen, welches bis zum Hinterrande des Kopfes reicht; hinter und unter den Augen finden sich jederseits drei schwarze Längs- binden, die beiden obern sind schmal, die untere unregelmäfsig und breit. Die Fühlhörner so lang als Kopf und Prothorax zusammen, gegen die Spitze hin dunkler. Der Prothorax ist vorn gerade abgestutzt, hinten schwach winklig, von drei feinen Querfurchen durchsetzt, die hinterste derselben liegt gerade in der Mitte, ist vollständig und oben etwas nach vorn ge- schweift, die mittlere ist in der ganzen Breite ziemlich gerade, die vorderste ist nur auf dem Rücken quer und schliefst sich nach den Seiten hin unter einem Winkel an diejenige Furche an, welche regelmäfsig hinter dem Vorderrande der Seitenfläche liegt; die Oberfläche ist schwach punktirt, hinten etwas deutlicher und hat einen schwachen, aber vollständigen mittleren Längs- kiel; die Seitenflächen sind fast trapezoidal und haben einen grofsen rhombischen schwarzen Fleck. Das Prosternum ist mit einem kurzen dicken Zapfen versehen; die Brust, namentlich hinten, entschieden breiter als der Kopf. Die Flügeldecken und Unterflügel länger als der Hinterleib, die ersteren schmal, graubraun, hinter der dunkleren Hauptader bisweilen mit einem schwarzen, der Ader parallelen Strich, bisweilen mit mehreren schwärzlichen Flecken; die Unterflügel etwas rauchig. Die Hinterschenkel mit zwei schiefen Längsbinden auf den Seiten, welche auch oben noch sichtbar sind, die Hinterschienen röthlichgelb, die Spitzen der Dornen schwarz. Der Hinterleib oben der Länge nach scharf gekielt, mit einer schwarzen Längsbinde auf dem Rücken der drei ersten Segmente, die Spitze hat wenig Ausgezeichnetes, die Lamina subgenitalis ist ziemlich spitz und hinten eingedrückt. Die Länge des Körpers beträgt 1 2 Linien.

Ich habe drei Weibchen aus Mossambique vor mir. In der Gharpentier sehen Samm- lung finden sich zwei Exemplare dieser Art, welche vom Cap stammen und bei denen die Hinterschienen und die Innenseite der Hinterschenkel lackroth sind.

Acr. saucium Burm. ist gröfser und plumper als die hier beschriebene Art und hat namentlich dickere Schenkel, denen die schwarzen Binden auf «der Aufsenseite fehlen; des- gleichen fehlt ihm der rhombische Fleck auf den Seitenflächen des Prothorax und die Binde auf den Wangen.

Acridium, Geoffroy. Acridium citrinum.

Acridium citrinum. Serville, Hist. nat. d. Orthopt. 644. 3.

Steht dem Acridium succinetum Serv. (ruficorne Burm.) sehr nahe, aber die Hinter- schienen sind gelblich (nicht bläulich wie bei der genannten Art), die Seiten des Prothorax

136 ZOOLOGIE. INSECTEN.

sind ebenfalls gelblich, ohne Schwarz, der Mittelkiel desselben ist noch etwas höher und noch deutlicher durch die Querlinien eingeschnitten. Burmeister hat diese Art nicht gekannt.

Acridium aeruginosum.

Gryllus aeruginosus. Stoll, Sauter. pl. XIV. b. f. 52.

Acridium aeruginosum*. Burmeister, Handb. d. Entom. IL 630. 8.

Acridium ruficorne. Serville, Hist. nat. d. Orthopt. 643. 2.

Der vorigen Art sehr ähnlich, aber namentlich durch den weit flacheren Rückenkiel, welcher nur eben als feine erhabene Leiste angedeutet ist, unterschieden. Aufserdem hat A. aeruginosum einen scharf umschriebenen gelben Fleck auf dunklem Grunde an den herab- hängenden Seiten des Prothorax, wo A. citrinum ganz gelblich ist, die obere äufsere Kante der Hinterschenkel ist bei A. aeruginosum schwarz, der helle Vorderrand der Flügeldecken hat braune Flecken, welche dem A. citrinum fehlen, und der Zapfen des Prosternums ist länger,

dünner und spitzer.

Ob Gryllus ruficornis Fabr., welcher aus Guinea stammt, wirklich zu dieser Art gehört, wird ohne Ansicht des Originalexemplars wohl kaum zu entscheiden sein, unwahrscheinlich ist es eben nicht. Burm eiste r hat denselben in der von Serville unter dem Namen A. suc- cinctum Linne beschriebenen Art zu erkennen geglaubt; gegen die Richtigkeit dieser Ansicht spricht aber die Angabe von Fabricius, dafs die Schienen gelb sind, indem an den Hinter- schienen des Acr. succinctum Serv. (ruficorne Burm.) die blauschwarze Färbung sehr in die

Augen fällt.

Acr. aeruginosum findet sich auch in Ostindien. Burmeister hat zwar die von dort stammenden Exemplare als Acr. ranaceum (l. c. 630. 7; Gryllus ranaceus Stoll pl. XIV. b. f. 53) abgesondert, ich vermag aber ebensowenig als Serville einen genügenden Unterschied an

denselben aufzufinden

Acridium rubellum.

Acridium rubellum. Serville, Hist. nat. d. Orthopt. 645. 4.

Mehrere Exemplare aus Mossambique stimmen sehr gut mit Servilles Beschreibung und mit einem capensischen in der Gharpenti er sehen Sammlung befindlichen Stücke des A. rubellum überein, nur sind der Unterflügel ohne rosenrothe Basis; vielleicht ist diese Farbe aber durch den Spiritus, in welchem die Exemplare längere Zeit gelegen haben, ausgezogen. Übrigens erwähnt auch Serville selbst, dafs er ein Exemplar mit einfarbigen Unterflügeln vor sich gehabt habe. Von den vorhergehenden Arten unterscheidet sich A. rubellum sogleich durch den auf der ganzen Fläche punktirten Prothorax.

ORTHOPTERA. ACRIDII. 137

Paracinema^ Fischer Fr.

Paracinema bisignatum.

Gryllus bisignatus. Charpentier, Hör. entom. 133.

Öedipoda bisignata. Serville, Hist. nat. Orthopt. p. 738. 23.

Öedipoda bisignata, Charpentier, Orthopt. descr. et dep. tab. 53 tf £.

Öedipoda virescens. Lucas, Explor. de l'Alger. III. 37. 62. Atlas Orthopt. pl. 4. f. 4.

Öedipoda bisignata, Lucas, ibid. Gorrigend.

Paracinema bisignatum.. L. H. Fischer, Orthopt. europ. 313. 1.

Ein Pärchen aus Mossambique stimmt völlig mit den Originalexemplaren der Char- pentier sehen Sammlang überein. Die Art kommt auch am Cap, in Benguela, am Senegal und in den Küstenländern des mittelländisches Meeres vor.

PachytylllS, Fieber, Fischer Fr.

Pachytylus nigrofasciatus.

Acridium nigro-fasciatum\ Latreille, Hist. nat. d. Crust. et Ins. XII. 157. 16.

Gryllus nigrofasciatus. Charpentier, Hör. entom. 140.

Öedipoda nigrofasciata. Burmeister, Handb. d. Entom. II. 645. 19.

Gryllus flavus. Stoll, Sauterell. pl. XII. b. f. 44.

Öedipoda flava. Serville, Hist. natur. d. Orthopt. 721. 2. (excl. synon. Linne.)

Pachytylus nigrofasciatus. L. H. Fischer, Orthopt. europ. 397. 3.

Diese Art ist sehr weit verbreitet, indem sie ebensowohl am Cap als im südlichen Europa einheimisch ist. Ein einzelnes in Mossambique gesammeltes Exemplar weicht durch etwas geringere Breite des Kopfes zwischen den Augen, durch etwas mehr horizontalen Scheitelfortsatz und ein wenig auch in der Zeichnung des Prothorax ab, an der Stelle der hinteren schiefen gelben Querlinie, welche man sonst auf letzterem wahrnimmt, findet sich nämlich ein breiterer schiefer gelber Fleck. Diese kleinen Unterschiede haben aber gewifs nur eine individuelle Bedeutung.

Öedipoda flava Linne, Burm. Handb. p. 643 ist eine verwandte Art, welche am Cap vorkommt und gelbe Unterflügel besitzt. Serville hat dieselbe gar nicht gekannt und den Gryllus flavus Linne irrig auf P. nigrofasciatus bezogen.

Pachytylus tenuicornis, nova spec.

Tafel VII. A. Fig. 6.

P. fuscus , vertice convexo, oculis magnis , antennis tenuissimis , prothoracis crista altissima, fere laminata, tibiis posticis rufescentibus.

Diese neue in der Färbung und Körperbildung dem P. stridulus Linne einigermafsen ähnliche Art ist an den feinen Fühlhörnern, dem verhältnifsmäfsig schmalen Scheitel und an dem fast blattförmigen Kiele des Prothorax leicht kenntlich.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 1 8

138 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Die Farbe ist ein etwas ins Graue fallendes Braun. Der Scheitel hochgewölbt, die Augen orofs und daher der zwischen denselben gelegene Theil des Scheitels verhältnifsmäfsig schmal. Die Kiele der Stirnschwiele (Costa frontalis) sind parallel (bei P. stridulus convergirend) und erlöschen vor der Spitze des runzlig punktirten Gesichtes. Die Fühlhörner sehr fein und fadenförmig, ihre Länge vermag ich nicht zu bestimmen, indem sie vorn abgebrochen sind. Der Vorderrand des Prothorax ist jederseits deutlich gebuchtet, in der Mitte etwas über das Hinterhaupt vorgezogen, der Hinterrand bildet in der Mitte einen spitzen scharf vortretenden Winkel, der Mittelkiei ist sehr hoch, scharf und fast blattförmig, die Seiten des Prothorax neben dem Mittelkiel fallen regelmäfsig ab und haben weder die Grube noch den dahinter liegenden Wulst des P. stridulus; eine geschwungene Querlinie, deren Concavität nach vorn sieht, läuft quer über den Rücken und den Mittelkiel nach der Mitte der Seitenflächen; der hintere Fortsatz des Prothorax ist undeutlich runzlig; die Seitenflächen sind schmal, nur schwach vertieft. Die Flügeldecken, von der Farbe des Körpers, länger als der Hinterleib, feiner geädert als bei P. strididus, das Geäder zwischen den Hauptvenen sehr fein; die Vertheilung desselben wie bei stridulus. Die Hinterschienen röthlich mit schwärzlichen Dornen. Der Zustand des einzigen mir vorliegenden Weibchens gestattet nicht, die Flügel auszubreiten, ich vermag daher über die Farbe der Unterflügel Nichts zu sagen, habe aber die Art nicht übergehen wollen, da sie so scharfe und sichere Structurcharaktere darbietet. Die Länge des «Körpers beträgt 1 Zoll.

CalopteilUS, Burmeister. CalliptamUS, Serville.

Caloptenus pulchripes, nova spec.

Tafel VII. A. Fig. 7.

C. virescens, capitis prothoracisque vitta media nigra, laterali utrinque flava, elytris fuscescentibus, campo anali viridi, alis roseis , apice fuscescentibus , femoribus posticis tibiarumque basi alternatim viridi- et flava - fasciatis , tibiarum dimidio inferiori tarsisque corallinis.

Eine durch das grüne Analfeld der Flügeldecken und durch die schöne Färbung der Hinterbeine sehr ausgezeichnete Art, von der ich nur ein einzelnes Weibchen vor mir habe.

Der grofse Kopf ist oben gelb, mit breiter schwärzlicher Mittelbinde, die Augen grofs, einander ziemlich genähert, das Gesicht und die Schläfen grünlich, die Wangen gelb, die Stirn- schwiele eben, glänzend, mit einzelnen eingestochnen Punkten, die Wangenkiele fast ganz er- loschen, die Oberlippe in der Mitte grünlich, an den Seiten und vorn gelb. Die Fühlhörner länger als Kopf und Prothorax zusammen, schlank, grünlich, gegen die Spitze hin schwärzlich. Der Prothorax oben eben, mit deutlichem Mittel- und erloschenen Seilenkielen, von drei ein-

ORTHOPTERA/ ACRIDII. 139

gedruckten parallelen Querlinien durchzogen, von denen die hinterste ein wenig hinter der Mitte liegt, der Vorderrand gerade abgeschnitten, der Hinterrand schwach gerundet; eine breite schwarze, die mittlere Binde des Kopfes fortsetzende Längsbinde nimmt die Mitte des Rückens ein, zu jeder Seite derselben verläuft eine halb so breite gelbe Längsbinde; die gerade ab- fallenden Seitenflächen sind grünlich und grubig punktirt. Der Zapfen des Prosternums breit, stumpf und senkrecht, die flache Mittel- und Hinterbrust von bedeutender Breite. Die Flügel- decken etwas länger als der Hinterleib, licht graubraun mit dunklerem Geäder, das Analfeld schön grün, der innere Rand desselben dunkler. Die Unterflügel namentlich an der Basis blafs rosa gefärbt, am Vorderrande und an der Spitze sind die Längs- und Queradern schwärzlich. Die vier Vorderbeine grünlich und wenigstens beim Weibchen ohne Auszeichnung (möglicherweise sind aber die Vorderschenkel des Männchens wie die des nahe verwandten Cal. femoralus Barm, verdickt), die Hinterschenkel abwechselnd grün und gelb, die verdickte Basalhälfte nämlich grünlich, dann folgt eine lebhafte breite gelbe, dann eine breite dunkelgrüne, dann wieder eine gelbe Querbinde, die verdickte Spitze oben grünlich, an den Seiten schwärz- lich; noch bunter sind die Hinterschienen, das obere nicht mit Dornen besetzte Viertel ist in der obern Hälfte grünlichschwarz, in der untern schön gelb, die seitlich mit Dornen besetzten unter drei Viertheile der Schienen sind anfangs, al^r nur in geringer Ausdehnung, schwärzlich, hernach schön corallroth, etwas ins Violette fallend, und zwar nimmt die corallrothe Farbe reichlich die untere Hälfte des ganzen Schienbeins ein, die Dornen innen corallroth, aufsen gelb, an der Spitza schwärzlich; die Füfse corallroth mit schwärzlichen Klauen. Der Hinterleib grünlich gelb. Länge des Körpers 18£ Linien.

PhjmateUS, Thunberg, Serville.

Phymateus morbillosus.

Gryllus morbillosus, Linne, Mus. Lud. Ulr. 141. 32.

Gryllus morbillosus. Fabricius, Syst. Ent. IL 50. 16.

Poecilocera morbillosa, Burmeister, Handb. d. Ent. IL 622. 4.

Phymateus morbillosus. Serville, Hist. nat. Orthopt. 625. 1.

Stoll, Sauter. pl. IL b. fig. 3, fig. 4 {Gryllus morbillosus)', fig. 6 (Gnjllus verrucosus).

Von dieser bekanntlich vielfachen Abänderungen unterworfenen Art liegen mir zwei Formen aus Mossambique vor, eine gröfsere mit stark entwickelten Dornen und Höckern des Prothorax in einem einzelnen durch langes Verbleiben in Alkohol gänzlich entfärbten Exemplare, und eine kleinere in fünf Stücken gesammelte, mit grünem Kopf und Prothorax und corallrothen schwächer entwickelten Höckern und Dornen des letztern, welche dem Gryllus verrucosus Stoll (pl. IL b. f. 6) nahe kommt, aber durch gelblich grüne Grundfarbe und bläulich schwarze Flecken der Flügeldecken abweicht; die Unterflügel sind roth, an der Spitze gelbgrün. Es ist diese

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140 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Abänderung übrigens keineswegs auf Mossambique beschränkt, denn die Charpentiersche Sammlung besitzt ein völlig übereinstimmendes Exemplar aus dem Caplancle.

Petasia 9 Serville.

Petasia spumans.

Dictyophorus spumans, Thunberg, Mem. de l'Acad. imper. de St. Petersb. V. 258. Poecilocera spumans. Burmeister, Handb. d. Entom. II. 621. 1. Petasia cruentata. Serville, Hist. nat. Orthopt. 630. 1. Stoll, Sauter. pl. VI. b. fig. 20.

PamphagllS, Thunberg, Burmeister.

Porthetis et Äkicera, Serville.

Pamphagus euryscelis, nova spec. Tafel VIT. A. Fig. 8. 9.

P. vertice declivi, antennarum articulis a tertio deplanatis, concretis, ultimis sex di- stinctis , prothoracis crista valde elevata postice declivi, femoribus posticis latis, margine superiori recto et aequaliter dentato, inferiori obsolete 9denticulato , ante apicem sinuato. Mas alatus ; femina aptera.

In der Fühlerbildung steht diese und die folgenden Arten gewissermafsen in der Mitte zwischen Porthetis dentata Serv. (= Pamphagus serripes Burm. == Gryllus carinatus Linne) und zwischen Äkicera carinata Serv. (= Pamphagus cucidlatus Burm.); es zerfallen nämlich bei ihnen die Fühlhörner in einen flachen undeutlich gegliederten und einen schnurförmigen deutlich gegliederten Theil, wie bei AMcera carinata, aber der undeutlich gegliederte Theil ist schmäler als bei dieser Art, bei Pamphagus euryscelis und loboscelis nur wenig breiter als das entsprechende Stück bei Porthetis dentata, deren Fühlhörner in ihrer ganzen Länge deutlich gegliedert sind. Da der Hauptunterschied der Gattungen Äkicera und Porthetis von Serville gerade in diese verschiedene Bildung der Fühler gesetzt wird, so erscheint es mir angemessen, beide wieder unter dem Namen Pamphagus Thunberg mit einander zu vereinigen.

Die Exemplare des Pamphagus euryscelis, welche ich zur Beschreibung vor mir habe, sind mehrere Jahre in Weingeist aufbewahrt worden, es läfst sich daher Nichts über die natür- liche Färbung des Insectes bemerken; die Eigenthümlichkeiten in der Structur werden die Art aber nicht verkennen lassen. Das vollständige geflügelte Männchen hat fast dieselbe Gröfse wie Pamphagus serripes Fabr. J. Der Scheitel ist zwischen den Augen schmäler als bei dem letztern und stark nach abwärts geneigt, der Gipfel ist nicht gespalten. Die Fühlhörner haben zwei deutliche Basalglieder, dann folgt eine Reihe platter undeutlich abgesetzter Glieder, deren

ORTHOPTERÄ. ACRIDII. 141

Zahl 8 zu sein scheint, und die am Vorderrande gefurcht sind, die sechs Endglieder sind deutlich getrennt, das fünfte und sechste, von der Spitze ab gezählt, sind noch etwas breiter und platter als die vier äufsersten. Die hohe Kante des Prothorax bildet vorn eine scharfe über das Hinterhaupt vorgezogene Spitze, der vordere Theil derselben steigt in einer fast geraden Linie zum höchsten Punkte an, der hintere fällt sehr allmählig ab und endigt ebenfalls in einer ziemlich scharfen und etwas stärker als bei P. serripes ausgezogenen Spitze, die Seiten der Kante sind ohne die starken Eindrücke des P. serripes; die Hinterecken der Seitenflächen abgerundet. Die Hinterbeine weit kürzer als bei P. serripes, die Hinterschenkel vor der Spitze nur wenig schmäler als an der Spitze selbst und am Grunde, indem der obere Rand nur schwach ausgeschweift ist, sie sind am obern Rande zwar gezähnt, aber die Zähne sind viel kleiner als bei P. serripes und von gleicher Gröfse, die äufsere Kante der unteren Schenkel- furche ist im Vergleich mit P. serripes fast unbewehrt, nur an der Spitze mit einigen kleinen Zähnchen besetzt.

Das ganz ungeflügelte Weibchen, welches meiner Meinung nach zu dieser Art gehört, indem es in der Bildung der Fühler, in dem Neigungswinkel des Scheitels und in der Gestalt der Hinterbeine, die hier von besonderer Bedeutung ist, übereiustimmt, hat einen etwas brei- teren aber sonst ebenso geformten Scheitel als das Männchen; der Hinterwinkel des Prothorax ist weniger vorgezogen, der nach hinten abschüssige Theil der Kante des Prothorax schwach gezähnelt, die Aufsenfläche der Hinterschenkel fast vierseitig, indem die obere gezähnte Kante wie beim Manne ganz gerade, die untere undeutlich gezähnte aber vor der Spitze nur schwach ausgeschweift ist. Dieses Weibchen hat eine schwach gekörnte Oberfläche wie das Männchen, ich habe aber noch ein zweites Weibchen vor mir, welches in der Bildung der einzelnen Theile fast vollkommen mit dem ersten übereinstimmt, dessen Körper aber durch viele Körnchen und Höckerchen sehr rauh ist. Ich halte diese Abweichung um so weniger für eine Artver- schiedenheit, als L.H.Fischer auch unter den Weibchen von Porthetis canonicus, einer andern Art dieser Gattung, ähnliche Unterschiede beobachtet hat (s. Orthopt. europ, p. 387).

Die Körperlänge des Männchens beträgt 20 Linien, die des Weibchens 2 Zoll.

Pamphagus loboscelis

nova spec.

Tafel VII. A. Fig. 10.

P. vertice declivi, antennarum articulis a tertio deplanatis, concretis, ultimis sex di- stinctis, prothoracis er isla altissima, postice admodum declivi, femoribus posticis latissimis , margine superiori et inferiori valde dilatatis , itlo recto , aeqnaliter dentalo, hoc rotundato-lobato, ante apicem profunde sinuato, mutico. Femina aptera ; mas tatet.

Ich habe von dieser Art nur zwei flügellose Weibchen vor mir, welche sich durch ihre FühlerbilduDS den Weibchen der vorigen Art nähern, aber durch die abweichende Wölbung

142 ZOOLOGIE. INSECTEN.

des Kieles auf dem Prothorax und besonders durch die in einen abgerundeten Lappen er- weiterte untere Kante der Hinterschenkel sich auf den ersten Blick unterscheiden lassen.

Der Scheitel ist wie bei der vorigen Art stark nach abwärts geneigt, die scharfen Seitenränder sind ein wenig mehr gerundet. Die Fühlerglieder vom dritten ab erweitert, ganz plattgedrückt und verschmolzen, nur die sechs, besonders aber die vier, letzten Glieder sind deutlich abgesetzt, das fünfte und sechste von der Spitze ab nehmen noch etwas an der Er- weiterung Theil und sind auch noch plattgedrückt. Die Kante des Prothorax steigt von der vordem über den Hinterkopf vorgezogenen Spitze in gerundeter Wölbung höher als bei der vorigen Art empor und fällt von dem höchsten weit nach hinten gelegenen Punkte ziemlich jäh nach hinten ab, der nach hinten abfallende Theil ist ohne Zähnchen. An den Hinter- schenkeln ist die obere Kante und die äufsere Kante der untern Schenkelfurche stark erweitert, die obere gerade und mit gleichgrofsen Zähnen besetzt, die erweiterte untere Kante stellt einen fast kreisförmigen gerundeten Lappen dar und ist nur vor der Spitze stark ausgeschweift, so dafs sie die Hinterschienen, wenn sie eingeschlagen sind, mit Ausnahme der kleinen in der Ausrandung, sichtbaren Stelle von aufsen völlig bedeckt. Die Lamina supra-analis ist nur un- deutlich gefurcht. Die ganze Oberfläche des Körpers ist schwach granulirt. Länge 26 Linien.

Das Männchen ist höchst wahrscheinlich vollständig geflügelt.

Pamphagus haploscelis, nova spec.

Tafel VII. A. Fig. \\. j

P. vertice horizontal^ antennarum articulis a terfio valde dilatatis, concretis, ultimis distmctis, prothoracis crista elevata, subrotundata, margine antico et postico valde producto , femoribus posticis margine superiori recto et inferiori parum sinuato, aequaliter denticulatis. Femina aptera; mas tatet.

Auch von dieser Art kenne ich nur das flügellose Weibchen, es unterscheidet sich von dem entsprechenden Geschlecht "des Pamph. euryscelis und loboscelis durch den horizontalen, seitlich viel freieren Scheitel, die viel gröfsere Breite des undeutlich gegliederten Fühlertheils, die weit niedrigere anders verlaufende Kante des Prothorax, die kurzen, einfach gebildeten Hinterschenkel u. s. w.

Der Scheitel ist ganz horizontal, die erhabenen Seitenränder sind gerundet, auch die Spitze ist etwas abgerundet. Die Augen etwas kleiner und weniger knglig als bei den vorigen Arten.- Der undeutlich gegliederte Theil der Fühlhörner ist viel breiter, die Zahl der deutlich getrennten Endglieder vermag ich nicht anzugeben, da die Fühlhörner an der Spitze ver- stümmelt sind, doch sind die vorhandenen Endglieder sehr viel schmäler als der verschmolzene Theil. Die Kante des Prothorax steigt viel weniger empor als bei den vorigen Arten, fällt daher hinten auch weniger ab, der hintere Theil ist stumpf gezähnelt, der Vorderrand und in noch höherem Grade der Hinterrand ist stärker als bei den andern Arten vorgezogen. Die Schenkel

ORTHOPTERA. ACRIDII. 143

sind kurz, vor der Spitze nur wenig verschmälert, die gerade obere Kante derselben und die äufsere Kante der untern Schenkelfurche sind in der ganzen Länge mit gleichmäfsigen Zähnchen besetzt, die Hinterschienen kurz, mit kurzen Dornen. , Diese Kürze der Beine würde indessen ihre Bedeutung verlieren, wenn das einzige Exemplar, welches ich vor mir habe, noch nicht völlig ausgewachsen sein sollte, indem möglicherweise die Beine mit der letzten Häutung an Länge zunehmen. Der Körper des vorliegenden Exemplares mifst 21^ Linien.

ChrotogOIlUS, Serville.

Chrotogonus hemipterus, nova spec. Tafer VII. A. Fig. \%

Chr. oculis valde globosis, verticis fastigio linea impresso, frontali diviso, elytris vix basin abdominis attingentibus , mesonoto et metanoto media non obtectis.

Chr. hemipterus weicht durch kleine kurze Flügeldecken vor allen bisher bekannt ge- wordenen Arten der Gattung Chrotogonus ab. Es ist um so wenig zu zweifeln, dafs die hier beschriebenen Exemplare ausgebildet sind, als ich unter denselben ein in Copula gefangenes Pärchen vor mir habe.

Der Körper ist einfarbig lehmgelb. Das Hinterhaupt eben, die Augen sehr grofs, kuglig und weit stärker hervorgequollen als bei Chr. liigabris, der zwischen denselben gelegene Theil des Scheitels etwas ausgehöhlt, mit etwas erhabenem, hinten in einem kleinen Höcker endigenden Innenrande der Augen; der vor den Augen liegende Theil in der Mitte concav, vorn zugespitzt, die sehr schmale und scharfe Stirnschwiele (Costa frontalis) von einer tiefen eingedrückten Längslinie durchzogen, welche schon oben auf dem Scheitel beginnt und die Scheitelspitze theilt; auf dem Gesichte hört die Stirnschwiele schon an dem mittleren Nebenauge auf; die Wangen- kiele sind vorhanden, aber nicht sehr deutlich. Die Fühlhörner mit schwarzer Spitze. Der Prothorax ist fast ganz wie bei Chr. lugubris gebildet, uneben, beim Weibchen mit zwei glatten schwarzen runden Höckerchen in der Mitte des Vorderrandes und mit 3 glatten Höckerchen jederseits am Hinterrande, dem einzigen mir vorliegenden Männchen fehlen diese Höcker, über- haupt ist der Prothorax desselben viel weniger uneben. Die Brust lichtgelb, mit acht schwarzen Punkten, von denen vier am Vorderrande, vier am Hinterrande stehen. Die Flügeldecken kurz und schmal, an den Seiten gerundet, hinten zugespitzt, berühren sich nicht in einer Naht und lassen daher nicht blofs die Seiten, sondern auch die Mitte des Meso- und Metanotum unbedeckt; die Unterflügel ganz rudimentär. Beine ohne Auszeichnung, Schienenspitze und Füfse dunkler. Hinterleib unten gelblich, jeder Bauchring in der Mitte mit zwei schwarzen Punkten; die Lamina subgenitalis des Männchens stark eingezogen, sehr kurz, stumpf keglig, die oberen Valvulae des Weibchens fast nur am Ende aufgebogen. Die Länge des einzelnen Männchens beträgt 6, die der mir vorliegenden Weibchen 10 Linien. Die Exemplare stammen aus Inhambane.

144 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Da von den gewöhnlich kurzflügligen Arten der Gattungen Pezotetlix und Chrysochraon ausnahmsweise auch Exemplare mit völlig ausgebildeten Flügeln angetroffen werden, so halte ich es nicht für unmöglich, dafs es auch von dieser Art Individuen mit längeren Flügeldecken gibt; in diesem Falle wird dieselbe besonders an der getheilten Scheitelspitze und an den stark vorgequollenen Augen zu erkennen sein.

Die Gattung Chrotogonus Serv. vertritt in der alten Welt die südamerikanische Gattung Ommexecha Serv. und es scheint mir die Trennung beider durch die von Serville, Hist nat. d. Orth. p. 698, hervorgehobenen Unterschiede hinreichend motivirt. Durch eigne An- schauung kenne ich übrigens von den Arten der erstem nur den über Ägypten, Nubien und Abyssinien verbreiteten Chr. lugubris Serv. und den hier beschriebenen Chr. hemipterus.

COLEOPTERA. KÄFER.

Bearbeitet

von

Dr. F. KLUG.

Carabici.

Mailticora, Fabricius.

Die Entdeckung von zwei neuen Arten der Gattung Manticora durch Hrn. Peters machte es zur Feststellung der Artunterschiede nöthig, dafs mit diesen auch die andern Arten von Manticora verglichen würden. Es fanden sich deren überhaupt fünf in der hiesigen Sammlung. Sie wurden von mir ausführlich beschrieben und so entstand der kleine Aufsatz über Manticora, der in dem vierten Bande der Linnaea entomologica vom Jahre 1849 erschienen ist. Sämmt- liche vorhandene Arten sind dort nicht allein beschrieben, sondern auch abgebildet worden, so dafs eine nochmalige Abbildung der in Mossambique neu aufgefundenen, wenn nicht ganz überflüssig, wenigstens entbehrlich erscheinen könnte. Von überwiegender Geltung blieb den- noch die Ansicht, dafs in einem Werke, welches ausdrücklich dazu bestimmt ist, dafs darin die von Hrn. Peters gesammelten Insecten, gleich den andern Thieren, verzeichnet, die neuen Arten beschrieben und die bemerkenswerthesten abgebildet werden sollen, die beiden Manticoren am wenigsten fehlen dürften. Die Abbildungen sind übrigens nach der Natur neu angefertigt und illuminirt. In Hinsicht der Beschreibungen beziehe ich mich auf den schon erwähnten Aufsatz.

Manticora herculeana.

Tafel VIII. Fig. 1. Manticora herculeana» Klug, Linnaea entomologica IV. p. 423. n. 5. tab. II. fig. 7. Kam nur einzeln im Innern vor.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 1 9

146 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Manticora scabra.

Tafel VIII. Fig. 2 und 3. Manticora scabra» Klug, Linnaea entomologica IV. p. 420. n. 3. tab. I. fig. 3. 4.

Von Inhambane, wo sie nach der Zahl der uns zugekommenen Exemplare zu urtheilen, häufig sein mufs, daher es nicht unwahrscheinlich ist, dafs sie von Bertoloni in der im Jahre 1 849 erschienenen Blustratio verum naturalium MozambicL Diss. I. p. 5. \ (Novi commentarii academiae Scientiarum Instituti Bononiensis tom. X. p. 383) für M. latipennis Waterh., die ihm vermuthlich damals noch unbekannt war, gehalten und unter diesem Namen aufgeführt worden ist.

Megacephala, Latreille, Dejean.

Megacephala (Aptema Serville) regalis.

Megacephala (Aptema) regalis. Boheman, Insecta caffraria I. 1. p. 2. n. 4.

Einige Exemplare dieser schönen Art erhielt die Sammlung von Tette.

ClCindelci} Fabricius, Dejean.

Wie zahlreich an Arten die Gattung Cicindela in Mossambique sein mag, läfst sich aus dem, was bis jetzt dorther eingesandt oder mitgebracht worden ist, nicht beurtheilen. Bertoloni illustratio etc. Diss. II. de coleopteris gibt nur zwei, überdiefs schon bekannte, Arten von In- hambane an. Die Sendung dorther, welche kurz vor der Rückkehr des Hrn. Peters aus Mossambique, beinahe ganz zu Grunde gerichtet, hier eintraf, enthielt fast nur noch Deckschilde von Gicindelen, die zwei verschiedenen Arten angehört haben müssen. Der Zustand, in dem sie sich befanden, liefs eben so wenig eine Beschreibung als Abbildung mehr zu. Früher waren gut erhalten vier Arten, sämmtlich von Tette hier eingetroffen, von welchen drei, obgleich schon beschriebenen Arten nahe verwandt, doch für neue anzuerkennen sein möchten. Es sind:

Cicindela intermedia, nova spec. Tafel IX. Fig. 4. C. viridi-cuprea, lateribus albo-pilosa, capite thoraceque confertim subtiliter punctatis, elytris impresso-punctatis , margine, lunula humer all apicalique, fascia flexuosa ob- lique transversa media vittaque suturali abbreviata, basi uncinata, media sinuata apice sensim attenuata luteo-albidis laevibus. Mas. long. lin. 5.

Den Senegalschen Arten, C. senegalensis, besonders aber der C.neglecta Dej., in Gröfse und Gestalt sehr ähnlich. Kopf und Halsschild ebenfalls kupferroth, nur oben nicht durch kleine Körnchen und Querrunzeln uneben, sondern fein und dicht punktirt. Nur am Kopf finden sich aufserdem vor den Augen und bis zur Stirn hin Reihen gebogener Linien. Der aufge-

COLEOPTERA. CARABICI. 147

worfene Rand vor den Augen glänzt schön kupferroth. Das Kopfschild ist vorgestreckt, deutlich dreigezahnt, gelblich weifs, ebenso gefärbt auch die Basis der glänzend schwarzen Mandibeln, die Fühler fehlen. Die Brustseiten sind kupferroth, Bauch und Beine grünerzfarben. Überall sind die Seiten des Körpers mit weifsen Haaren dicht besetzt. Die Deckschilde sind, wenn man die durch den Saum und das Eindringen der verschiedenen Binden und Bogenlinien ge- bildete vielfach gezackte und geschlungene die Mitte durchlaufende Binde, wie bei den ähnlichen Arten, als Grundfarbe der Deckschilde annimmt, grünlich kupferfarben. Die eingedrückten Punkte werden durch eine dunkle Färbung noch deutlicher. In derselben Weise ist die erwähnte Mittelbinde überall begrenzt, wodurch die weifsgelben Zeichnungen auf glatter Fläche um so deutlicher erscheinen. Dieselben bestehen 1) in einem Saume, welcher ebenso wie bei der C.ne- glecta von der Schulter an den ganzen Aufsenrand bis zur Spitze hin einnimmt, aus welchem die halbmondförmigen Flecken der Schulter und Spitze in kaum zu unterscheidender Weise hervortreten. Nur die geschwungene Mittelbinde ist etwas feiner und nähert sich mit dem verdickten Ende mehr der Spitze; 2) einem Saume an der Naht, der, wie bei der C. sene- galensis, bis zur Hälfte der Deckschilde reicht und ebenfalls da wo er an das Halsschild grenzt, zu einem Haken sich umbiegt, Nur ist dieser Saum in der Mitte mehr ausgebuchtet, jedoch nicht unterbrochen, wie bei der C.neglecta. So steht diese Art, von Tette, in der Mitte zwischen den schon genannten Arten, C. senegalensis und neglecta, hat jedoch gröfsere Ähnlichkeit mit letzterer darin, dafs Saum und Zeichnungen der Deckschilde nicht so breit sind und, indem sie den Grund weniger beschränken, freier hervortreten.

Cicindela microsticta, nova spec.

C. subcylindrica, fusco-subaenea, capite thoraceque subtiliter punctulatis, elytris sub- tilissime elevato-piinctatis , margine interrupto, lunula humerali, fascia media trans- versa, macula laterali infera, lunula uncinata apicali punctisque disci duobus albis. Mas. long. lin. 4l/2.

Der C. aegyptiaca sehr ähnlich. Der hauptsächlichste Unterschied besteht aufser der dunkleren Färbung darin, dafs die Deckschilde statt mit eingedrückten, mit kleinen erhöheten Punkten bedeckt sind. Die weifsen Zeichnungen sind fast dieselben, wie bei der C. aegyptiaca, nemlich ein Mondfleck an Schulter und Spitze, letzterer mit einem aufwärts gerichteten seit- wärts gekrümmten Zweige, dazwischen eine vom Rande aus in gerader Richtung bis zur Mitte der Deckschilde gehende, an ihrem Ende etwas verdickte Querlinie und unter derselben mit ihr in Verbindung ein kleiner, ziemlich dreieckiger Randfleck. Die beiden Punkte oder kleinen runden Flecke, die sich auf jeder Decke zwischen Naht und Randsaum, der eine eben so viel über, als der andere unter der Mitte befinden, sind so gestellt, dafs der erste als dem Schulter- fleck angehörend, der andere als das getrennte Ende der Querbinde betrachtet werden kann. Die Zeichnungen der Deckschilde stellen sich hiernach kaum anders als bei der C. aegyptiaca

19*

148 ZOOLOGIE. INSECTEN.

dar. Die nur wenig gerundete ungezahnte Oberlippe, die Basis der Mandibeln, das erste und zweite Glied der Maxillar-, so wie das erste der Labialpalpen sind gelblich weifs, die Hüftstücke rothbraun; die Weibchen haben wie die der C. aegyptiaca eine schwach dreigezahnte Ober- lippe und etwas über der Mitte der Deckschilde dicht unter dem vorderen weifsen Punkt einen Spiegelfleck.

Diese Art war für die Sammlung nicht mehr neu, sondern bereits von Angola vor- handen. Sie befand sich bezeichnet als C. dorsostriata von Benguela in einer kleinen Sendung des Herrn Ghevrolat.

Cicindela coDgrua, nova spec.

Tafel IX. Fig. % C. fusco-aenea, capite thoraceque subtilissime punctatis, elytris confertim panctatis, lunula humerali, apicali altera, fascia ad marginem decurrente transversa media maculisque duabus disci albis. Fem. long. lin. 5.

Auch diese Art ist der C. aegyptiaca sehr ähnlich, jedoch schon breiter, demgemäfs auch die weifsen Zeichnungen auf den Deckschilden stärker und deutlicher sind. Der Mond- fleck an der Spitze hat namentlich eine andere Form und ist der heraufsteigende Ast nur kurz, dabei fast gleichmäfsig stark, in der Mitte kaum etwas verengt, das Ende nur wenig verdickt. Die von der Mitte des Aufsenrandes ausgehende Querbinde setzt sich an diesem nach oben in eine Spitze allmählig auslaufend, nach unten in bogenförmiger Krümmung deutlicher als bei der C. aegyptiaca fort und sind die runden Mittelflecke gröfser. Der Spiegelfleck auf den Deck- schilden ist vorhanden. Was endlich die Punktirung betrifft, so ist diese auf Kopf und Hals- schild viel feiner als bei der C. aegyptiaca. Noch ähnlicher fast, als die oben erwähnte Art ist die gegenwärtige der C. trilunaris Klug von Madagascar {Bericht über Insecten von Ma- dagascar in den Abhandlungen der Akademie zu Berlin a. d. Jahre 1832. \. Theil p. 120. n. 1. tab. I. fig. L). Sie unterscheidet sich von ihr aufser der geringeren Gröfse nur durch die hellere fast rein weifse Färbung der Zeichnungen auf den Deckschilden, gröfsern Flecken und deutlicher namentlich in ihren Zweigen und deren Endigungen ausgedrückten Mondflecken. Ein einzelnes weibliches Exemplar von Tette.

Cicindela regalis.

Cicindela regalis. Dejean, Species gen. des Coleopteres. tom. V. p. 251. n. 179.

Ebenfalls von Tette; sie ist, die ansehnlichere Gröfse einiger Exemplare abgerechnet, sonst in keiner Hinsicht von denen, die vom Senegal stammen, verschieden.

COLEOPTERA. CARABICI. 149

BrachinUS, Fabricius, Dejean. Brachinus venator , nova spec.

Tafel X. Fig. 1.

B. rufo-testaceus , thorace postice angustato, elytris subcostalis subpubescentibus fusco- nigris, margine externo, macula humerali et apicali cum margine cohaerentibus maculaque discoidali postica rufo-testaceis, pectore abdomineque testaceis, fusco- marginatis. hang. lin. 4%.

Nur einmal von Tette. Sehr ähnlich dem B. armiger Dej., Spec. gen. V. p. 418. n. 55. und von diesem nur unterschieden dadurch, dafs das Halsschild hinter dem Nacken etwas schmaler wird und die Ecken etwas mehr hervortreten. Die erhöheten Linien auf den Deck- schilden sind überall deutlicher; der Schulterfleck reicht kaum weiter als bis zu der von der Naht an gezählten vierten erhöheten Längslinie, welche bei dem B. armiger überschritten wird. Der freie Fleck hinter der Mitte ist nicht rund, sondern mehr quer gezogen und mit den er- höheten Längslinien, besonders der dritten, tritt am hintern Rande auch die dunkle Färbung der Deckschilde, wenn auch nicht tief, in denselben ein. Der Aufsenfleck am hintern Rande ist etwas gröfser und fast viereckig, der Aufsenrand wie beim B. armiger gesäumt. Brust und Bauch# sind nicht schwarz mit rothem Mittelfleck, wie es beim B. armiger der Fall ist, sondern blafs röthlich gelb. Nur allein der Seitenrand ist schwärzlich. Die Beine haben die Färbung der Bauchseiten.

GraphipterUS 9 Latreille, Dejean.

Graphipterus tristis, nova spec.

Tafel XII. Fig. 1. G. ater, thorace albo - mar ginato, elytris nigro-setosis, margine tenui vittaque longi- tudinali, pone medium ad marginem externum transversim flexa, albis. Long. lin. 6.

Durch ihre nach der Spitze hin allmählig breiter werdenden und zusammengedrückten Fühler nähert sich diese Art der Gattung Piezia Brülle, kömmt jedoch in ihrer Gestalt ganz mit Graphipterus überein. Auch ist das Mentum breit ausgerandet und zeigt in der Mitte keine Spur einer zahnförmigen Hervorragung, wie bei Piezia. Die Grundfarbe ist tiefschwarz, der ganze Körper, besonders Halsschild und Deckschild, sind mit eingedrückten Punkten dicht bedeckt, Der Kopf ist zerstreut punktirt, vor den Augen eine Furche mit eingestreuten gelblichen Härchen. Die Oberlippe ist glatt und flach. Fünf eingedrückte Punkte sind dicht am vorderen Rande in eine Reihe gestellt. Palpen und Fühler sind glänzend schwarz. Das schmale nach hinten ver- engte Halsschild hat in der Mitte eine deutlich wahrnehmbare eingedrückte Längslinie, ist hier hin und wieder gelblich, an den Seiten dicht weifs behaart. Die Deckschilde haben aufser

150 ZOOLOGIE. INSECTEN.

einem weifsen Saum, der jedoch die Spitze frei läfst, auch in der Mitte eine weifse Zeichnung, eine Binde nemlich, die an der Basis mit dem weifsen Saume zusammen trifft, abwärts zwei Drittheile der Deckschilde in gerader Richtung durchläuft, dann nach aufsen in einen Winkel o-ebogen einen Zweig ausschickt, dessen Ende dicht an den Saum tritt. Diese Zeichnung wird durch dicht anliegende Härchen gebildet, der übrige Raum ist mit einer schwarzen Be- haarung ziemlich dicht bedeckt. Die untere Seite und die Beine sind schwarz. Nur einmal von Inhambane.

Anthia, Weber, Fabricius.

Die Sendungen von Tette und Inhambane enthielten mehrere Arten dieser Gattung. Nicht wenige Exemplare seltener Arten waren mit der Sendung von Inhambane, wie deren ganzer Inhalt im Zustande völliger Auflösung hier eingetroffen, ohne dafs jedoch, nach den Überbleibseln zu urtheilen, eine neue Art dabei verloren gegangen wäre. Die Gattung, wie sie früher auf- gestellt gewesen läfst sich, meines Erachtens, weiter, als schon von Dejean geschehen ist, nicht theilen. Unter den Vorschlägen hierzu verdienen jedoch die von Chaudoir im Bulletin de la Societe des naturalistes de Muscou Annee 1850 p. 41 u. f. gegebenen Aufklärungen be- sonders berücksichtigt zu werden. Zunächst ganz damit einverstanden, dafs die von Hope im Coleopterisf s Manual Part. II. p. 50 gelieferte Eintheilung ebenso verfehlt als unzureichend ist, möchte ich doch auch die von Chaudoir a. a. 0. aufgestellten Gattungen, jedoch nur als solche, nicht gelten lassen, selbst nicht Boeoglossa, der sonst wohl beachtungswerthen ver- kümmerten Ligula ungeachtet, weil die hierher gehörigen wenigen Arten mit den unmittelbar vorangehenden Anthien, welche Hop es Thermophila bilden, namentlich der A. 10 - guttata und ihren Abänderungen überall im Äufsern, die mannigfachen Veränderungen unterworfene Bildung des Prothorax nicht ausgenommen, so ganz übereinstimmen. Übrigens sind von der genannten Untergattung so wenig als von Cycloloba (a. a. 0. p. 43) und Microlestia (p. 45), letztere früher schon im Bulletin vom Jahre 1844 unter der Benennung Gonogenia aufgestellt, Arten von Mossambique hieher gekommen, so dafs deren genauere Ermittelung und Würdigung hier füglich übergangen werden kann. Anders verhält es sich mit Cypholoha und Polyhirma (p. 43 u. 44), da zu jeder derselben die Sendungen von Mossambique, wenn auch seitdem bekannt gewordene, doch immer bemerkenswerthe Beiträge geliefert haben. Die geringe Einschnürung des Kopfes an seiner Verbindungsstelle mit dem Vorderrücken hat mir bei der übrigens so grofsen Über- einstimmung der Arten beider in Vorschlag gebrachten Gattungen, sowohl in Hinsicht auf Körperform als eigenthümliche Sculptur der Deckschilde, zu einer ferneren Theilung derselben nicht hinreichend erscheinen wollen. Ihre gemeinschaftliche Aufstellung als Untergattung unter der Benennung Cypholoba hielt ich dagegen zulässig und ist hierauf auch im Nachfolgen- den von mir Rücksicht genommen worden.

COLEOPTERA. CARABIGI. 151

Anthia thoracica.

Anthia thoracica. Fabricius, Syst. Eleuth. I. p. 221. n. 2. Dejean, Spec. gen. des Coleopteres. I. p. 340. n. 2. Carabus thoracicus et fimbriatus. Thunberg, Nov. ins. sp. III. p.69u.70. Olivier, Ins. III. 35. p.34. n.2u.3.

Nur ein einzelnes sehr beschädigtes, nicht vollständig entwickeltes männliches Exemplar fand sich in der letzten Sendung von Inhambane.

Anthia circumscripta, nova spec.

A. nigra, capite thoraceque sparsim punctatis, coleoptris punctata- striatis in inter- stitiis vage punctatis, margine albo-piloso. Fern. long. lin. 19 21.

Ähnlich der A. cinctipennis Lequien und bis auf verhältnifsmäfsig etwas längere Deck- schilde eben so gestaltet. Kopf und Halsschild namentlich sind kaum verschieden nur dafs ersterer hinten nicht glatt sondern deutlich punktirt, letzteres vorn etwas breiter und dichter und gröber punktirt ist. Bei dem einen Exemplar finden sich weifse Härchen vorn an den Seiten des Thorax, die dem andern fehlen. Die Deckschilde sind wie bei der A. cinctipennis, nur in den Zwischenräumen etwas häufiger punktirt, auch sind letztere besonders nach der Basis hin merklich erhöht; Härchen, die aus den Punkten entspringen, habe ich dagegen nicht wahrnehmen können. Die weifse Einfassung der Deckschilde besteht, wie bei den übrigen verwandten Arten aus dicht anliegenden Härchen.

In zwei Exemplaren von Tette.

Anthia Burchellii, Hope.

Anthia Burchellii. Griffith, The animal kingdom XIV. p. 270. pl. 13. fig. 1. Bertoloni, lllustratio Diss. I. p. 7. n. 3 (in N. Gomm. Acad. Bonon. X. p. 385).

Einige sehr beschädigte Exemplare befanden sich in der letzten Sendung von Inhambane. Sie stimmen ganz mit denen von Port Natal überein.

Anthia Petersii, nova spec.

Tafel VIII. Fig. 4. A. elongata, ätra, capite thoraceque impresso -punctatis , elytris costatis, costis alter- natim basi abbreviatis, interstitiis griseo-pilosis, thorace lateribus griseo. Mas. long. lin. IS, lat. lin. 6l/2.

Sehr ähnlich der A. Burchelli und mit derselben leicht zu verwechseln. Aufser der kaum merklich schlankeren Gestalt und dem nach hinten etwas mehr verengten Halsschilde unterscheidet diese Art sich dennoch schon durch die viel schmaleren und mehr Binden ähn- lichen, auch in der Mitte ausgerandeten Seitenflecken des Halsschildes. Zugleich sind die glatten Leisten der in den Zwischenräumen mit einem dichten gelblich grauen Filz überzogenen

152 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Deckschilde abwechselnd kürzer. Deutlich abgekürzt, so dafs sie die Basis der Deckschilde nicht erreichen, sind namentlich von der Naht an gerechnet die zweite, vierte und sechste er- höhte Längslinie. Sonst findet sich zwischen dieser Art und der A. Burchellii kein Unterschied. Nur in einem Exemplar von Tette vorhanden.

Anthia Fornasinii, Bertoloni. Tafel VIII. Fig. 5.

Anthia Fornasiniu Bertoloni, Illustratio rerum naturalium Mozambici Diss. I. p. 7. tab. I. fig. 1. (Comm. Acad. Bon. X. p. 385. tab. VIII.)

Einige Ähnlichkeit, wie Bertoloni angiebt, mag diese Art mit der A. Burchellii wohl haben, doch ist es nicht möglich, beide zu verwechseln. Der ganze Körper der A. Fornasinii ist nicht so wohl kleiner als vielmehr verhältnifsmäfsig weniger schlank, das Halsschild in der Mitte breiter, hinten mehr verengt, überdiefs gewölbter, genarbt durch grob eingedrückte ver- schiedentlich zusammenlaufende Punkte und es fehlen die Seitenflecken. Neben den Punktreihen in den Furchen der Deckschilde stehen einzeln noch eingedrückte Punkte, aus deren jedem ein schwarzes Härchen hervortritt. Nahe dem Aufsenrande sind diese Punkte gröfser. Schon hier finden sich, doch nur einzeln, röthliche Härchen, die unmittelbar an dem Rande dichter gestellt, den rothgelben, doch nicht eigentlich rostfarbenen Saum der Deckschilde bilden.

Ein Exemplar ist vorhanden von Tette, Bruchstücke von mehreren befanden sich in der zu Grunde gerichteten Sendung von Inhambane.

Anthia aequilatera, nova spec.

Tafel VIII. Fig. 6. A. elongata, subdepressa, lateribus parallela, atra, capite vage punctato, sparsim fulvo- griseo-piloso, thorace rugoso-punctato, impressione longitudinali media fulvo-grisea, coleoptris sulcatis, lituris juxta scutellum maculaque elongata pone medium fulvo- griseis, margine tenui albo. Long, lin.il 14V2, tat. lin. 3 4.

Am nächsten steht diese Art der A. limbata Dej. Sie hat jedoch einen von dieser und allen bekannten Arten abweichenden Körperbau, indem namentlich die Deckschilde, die überall fast gleich breit sind, zusammen genommen die Breite des Halsschildes nur weni^ übersteigen. Der Kopf ist grofs und in der Gegend der Augen wohl so breit, als das Hals- schild in der Mitte, zu jeder Seite vertieft mit einzelnen eingedrückten Punkten, die auch die Scheitelgegend einnehmen, aus welchen rothgelbe Härchen hervortreten. Glatt sind nur die Leisten vor den Augen und eine mittlere von der Stirn zum Kopfschild verlaufende Erhöhung. Letzteres ist vorn schwach ausgerandet, seitwärts schräg gefurcht, die Lefze vorgezogen, ge- wölbt und glatt. Die Mandibeln, so wie das Mentum sind seicht gefurcht, die Glieder der Maxillartaster von fast gleicher Länge. An den Seiten unter den Augen sind weifse Härchen

COLEOPTERA. CARABICI. 153

zu einem länglichen Fleck vereinigt. Die Fühler sind matt schwarz, mit Ausnahme der vier ersten Glieder, welche glänzend und mit zerstreuten weifsen Härchen bedeckt sind. An den Endgliedern dagegen ist auf der untern Seite ein röthlicher Anflug zu bemerken. Das Halsschild ist etwa so lang als der Kopf, in der Mitte am breitesten, nach hinten nur wenig verengt mit wenig hervortretenden Ecken, an den Seiten aber deutlich und ziemlich scharf gerandet. Oben finden sich, mehr zerstreut in dem mittleren, tieferen, mit rothgelben Härchen gefüllten und der ge- wöhnlichen Längsfurche bezeichneten Theile, eingedrückte, dem Rande näher zu Runzeln ver- einigte Punkte. Die untere Fläche ist in der Mitte noch einzeln punktirt, an den Seiten glatt und glänzend, mit einer aus weifsen Härchen gebildeten Binde oberhalb der Hüftstücke der vordersten Beine. Der die Deckschilde mit dem Halsschild verbindende Theil ist mit weifsen Härchen, die sich in der Mitte zu einem Fleck vereinigen, besetzt. Die Deckschilde sind etwas länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, überall fast gleich breit, nach hinten all- mählig gemeinschaftlich gerundet. Jedes hat eine die ganze Länge durchlaufende, mit einer doppelten Reihe eingedrückter Punkte, aus welchen sowohl schwarze als röthliche Härchen ihren Ursprung nehmen, versehene Furche. Die Zwischenräume sind nur wenig erhöht, ziemlich breit und glatt. Auch neben der Naht findet sich jederseits eine Reihe von Punkten. Eine abgekürzte Binde neben der Naht, nur wenig tiefer, eine zweite etwas längere in dem ersten Zwischenraum und ein länglicher Fleck etwas über der Mitte der Deckschilde, der durch den fünften Zwischenraum nach innen und nach aufsen durch den siebenten begränzt wird, sind ebenfalls durch röthlichgelbe Härchen gebildet. Der Rand der Deckschilde ist von einem schmalen aus weifsen Härchen entstandenen Saume begrenzt. Die untere Fläche ist hin und wieder runzlich glänzend schwarz. Doch fehlt es nicht an einzeln stehenden weifsen Härchen. Die Beine sind verhältnifsmäfsig kurz, stark, zerstreut punktirt und grau behaart. Die Schienen, besonders die mittleren, haben an der Spitze fast rothbraune Haare.

Diese Art fand sich, obgleich in mehreren Exemplaren, doch nur in der Sendung von Tette.

Anthia (Cypholoba) Ranzanii.

Tafel VIII. Fig. 7.

Thermophila Ranzanii. Bertoloni, Illustratio etc. Diss. I. p. 8. tab. I. fig. 2 (in n. comm. Acad. Bonon. X. p. 386. tab. VIIL).

Bertoloni hat in der Beschreibung so wenig des kurzen filzähnlichen Überzuges ge- dacht, der die Mitte des Halsschildes, die Spitze der Deckschilde und an der Basis derselben den Raum zwischen dem Schildchen und der ersten erhöhten Linie einnimmt, noch ist solche in der Abbildung angedeutet, dennoch trifft übrigens die gegebene Beschreibung so zu, dafs die Art, welche ich vor mir habe, keine andere als A. Ranzanii sein kann. Er hat mit Unrecht in der Anmerkung 1 dieselbe für gleich mit der Ä. alveolata de Breme (Annales de la Societe entomologique de France, % serie, tom. IL p. 293, pl. VII. fig. 5) erklärt, die in Gestalt, Sculptur der Deckschilde und Farbenvertheilung von ihr hinreichend verschieden ist. A, Ranzanii ist

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 20

154 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

überhaupt, namentlich im Halsschild, schmaler als A. alveolata, hat dagegen eine gröfsere Zahl von Leisten auf den Deckschilden. Bei A. alveolata sind deren nicht mehr als sechs auf jedem Deckschilde, die abgekürzte mit gerechnet, vorhanden, daher dieses Rudiment auch schon zwischen der dritten und vierten erhöhten Linie oder Leiste, nicht zwischen der sechsten und siebenten, wie Bertoloni von der A. Ranzanii richtig angegeben hat, sich findet.

Diese Art kam in grofser Zahl von Inhambane, doch nur wenige waren gut erhalten.

Anthia (Cypholoba) leucospelota.

Tafel VIII. Fig. 8.

Thermophila leucospelota. Bertolonii, Illustr. etc. Diss. II. p. 10. tab. I. fig. 3 (in n. comm. Acad. Bon. X. p. 388. tab. VIIL).

Sehr ähnlich ist diese Art der A. graphipteroides Guerin, Bohem. (suturalis Perroud), dennoch ist sie sowohl durch die schlankere Gestalt als die Sculptur der Deckschilde von ihr hinreichend verschieden.

Nur zwei in der Gröfse abweichende Exemplare erhielt unsere Sammlung mit der Sendung von Inhambane.

SiagOna, Latreille, Dejean.

Cucujus et Galerita, Fabricius.

Siagona melanaria, nova spec.

8. alata nigra, elytris planis, subparallelis , sparsim obsolete punctatis, tarsis ferru- gineis. Mas. Fem. long. lin. 9.

Der S. fuscipes Dej. ähnlich, doch tiefer und fast glänzend schwarz, dabei flacher und viel weniger punktirt. Der Kopf ist fast glatt, nur hin und wieder ein Punkt, die Leisten vor den Augen sind jedoch merklich erhöht. Die Mandibeln, auch der Männchen, sind nur in der Mitte gezahnt, die Spitze oben ist einfach und nicht, wie bei der S. fuscipes gabelförmig ge- theilt. Die Fühler sind, wie bei der S. fuscipes, einzeln rostfarben behaart, die Glieder vom fünften an mit einem grau röthlichen Filz leicht überzogen. Auch das Halsschild ist fast glatt. Einzelne Punkte finden sich besonders am vorderen Rande, in der Mitte eine flache Vertiefung mit fast durchgehender Längsrinne, die Seitenfurchen stärker ausgedrückt. Die überall fast gleich breiten Deckschilde sind sehr zerstreut punktirt, die Punkte mit eingesetzten kurzen röthlichen Härchen. Am Rande, der etwas aufgeworfen ist, stehen die Punkte dichter und finden sich hier, wie an der Spitze einzelne längere Haare. Die Beine sind wie bei der S. fuscipes, die Fufsglieder rostbraun und wie die Schienen braun behaart.

Diese Art kam in beiden Geschlechtern und mehreren Exemplaren von Tette.

COLEOPTERA. CARABICI. 155

ScariteS, Fabricius.

Abweichender unter sich dürften nicht leicht die Formen in irgend einer andern, als der bis jetzt noch immer zusammen gehaltenen Gattung Scarites sein. Auffallende Beispiele hiervon Hefern die grofsen Scariten von Madagascar, die gerundeten von Neuholland verglichen mit den Europäischen und ihnen verwandten Amerikanischen und übrigen Arten, die selbst wieder Verschiedenheiten genug darbieten. Unterscheidungen zu schaffen, welche die ähnlichen Arten in genügender Weise vereinigten, hat jedoch bisher nicht gelingen wollen und so wenig auch die Hoffnung dazu aufzugeben ist, so bleibt für jetzt doch nichts übrig, als der Dejeanschen Eintheilung, so unbefriedigend sie auch sein mag, zu folgen und auf Grund der Zahl der dornenähnlichen Fortsätze, welche sich über dem Zahn der mittleren Schienen an deren Aufsen- seite befinden, zwei Hauptabtheilungen, je nachdem zwei Dornen vorhanden sind oder nur einer sich findet, anzunehmen. Dies wird auch hier um so eher geschehen können, als es nur auf Auseinandersetzung solcher Arten ankömmt, die nicht so bedeutende Eigentümlichkeiten und Abweichungen der Form, wie sie wohl bei andern Africanischen, selbst unter den Europäi- schen Arten vorkommen, zeigen. Es sind überhaupt sechs Arten, welche die verschiedenen Sendungen von Mossambique enthielten, wovon nur eine, der Sc. bis-4-punctatus Kollar von Kordofan, schon bekannt war.

a. Zwei Dornen an den mittleren Schienen:

Scarites MoloSSUS, nova spec. Tafel VIII. Fig. 9. Sc. niger, tibiis anticis tridentatis, postice obsolete crenatis, elytris oblong o-ov atis , con- vexis, profunde striatis, interstitlis elevatis, capite utrinque obsolete longitudinaliter rugoso. Long. lin. IS.

Am ähnlichsten ist diese neue Art dem Sc. tenebricosus Dej. vom Senegal, jedoch nicht allein bei weitem gröfser, sondern auch überall verhältnifsmäfsig breiter, gewölbter und seitwärts mehr gerundet. Die Farbe ist mattschwarz. Am Kopf sind der hintere, so wie der mittlere niedrige Theil und die Schwielen vor den Augen glatt, die Seiten der Länge nach gerunzelt. Die Mandibeln sind, mit Ausnahme der Spitzen tief gefurcht, die Fühler einfarbig schwarz. Das Halsschild ist ansehnlich breiter als der Kopf, so breit als in der Mitte die Deckschilde zusammen genommen, gewölbt, glatt, mit seichter Längsfurche und wenigen undeutlichen Streifen am vordem Rande, nach hinten allmählig verengt. Die vorderen Ecken sind hervortretend, die Seiten gerundet mit etwas aufgeworfenem Rande, der hinter der Mitte von einem stumpfen Zähnchen unterbrochen wird. Der vordere Rand ist fast gerade, der hintere in der Mitte schwach ausgerandet, Der vordere Theil des Rückenschildchen ist gerunzelt, der hintere herz- förmige fast glatt. Die Deckschilde sind gewölbt, nach hinten gemeinschaftlich gerundet, tief

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156 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

oestreift die Streifen und erhöhten Zwischenräume glatt. An der Basis vor den Streifen sind die Deckschilde an den Seiten gekörnt, feinere Körnchen befinden sich in dem Zwischenraum unmittelbar vor dem Rande, an den Schultern ist ein Zähnchen deutlich sichtbar. Die Beine bieten nichts bemerkenswerthes aufser dem was schon -in der Diagnose angegeben ist dar. Nur ein Exemplar erhielt die Sammlung mit einer Sendung von Tette.

Scarites superciliosus, nova spec.

Tafel VIII. Fig. 10. Sc. subdepressus, niger, tibiis anticis tridentatis postice tridenticulatis , elytris oblongo- ovatis striatis, striis utrinque subtilissime granulatis, interioribus obsoletioribus , apice puncto singulo impresso: capitis lateribus ante et pone oculus promimdis. Long. lin. IS.

In Hinsicht der Gestalt liefse diese Art sich wohl mit dem, obwohl gröfseren, Sc. pro- cerus Kl. Dej. von Ambukohl vergleichen. Der Kopf ist grofs und besonders breit unmittel- bar hinter den Augen, vorn dagegen schmaler, zu jeder Seite in schräger Richtung nach den Augen hin verlaufend und vor denselben als Höcker hervortretend. Ein ähnlicher Höcker be- findet sich hinter jedem Auge; beide und die Stirn sind glatt, die Kopfseiten dagegen und die Gegend vor den Augen, mehrfach unterbrochen, der Länge nach gerunzelt. Die Mandibeln, von zwei erhöhten Leisten durchzogen, sind, mit Ausnahme der Spitzen, welche glatt sind, schräg rissig gestreift, die Fühler von mäfsiger Länge und deren Endglieder mit einem bräun- lichen Filz überzogen. Das Halsschild ist nicht viel länger als der Kopf, die Mandibeln nicht mitgerechnet, so breit, als in der Mitte die Deckschilde zusammen genommen, fast viereckig und an den Seiten wenig gerundet, mit schwach aufgeworfenem Rande, hinter der Mitte mit einem Zähnchen und von dafczum Hinterrande, welcher nur wenig bogenförmig ausgeschnitten ist, allmählig verengt. Oben ist das Halsschild wenig gewölbt mit deutlicher Längslinie in der Mitte und sehr schwachen kaum angedeuteten Querrunzeln. Zwischen dem vorderen Rande und der hier gewöhnlichen Querlinie befindet sich eine Reihe ebenfalls nur schwach ange- deuteter kurzer Längsstriche. Der vordere Theil des Rückenschildchen ist durch erhöhte in einander laufende Striche und Punkte uneben und rauh, der hintere fast glatt. Die Deckschilde, so lang als Kopf und Halsschild zusammen genommen, sind mäfsig gewölbt, überall gleich breit, nur nach der Spitze hin allmählig verengt und gemeinschaftlich gerundet. Sie haben glatte Streifen, die auf beiden Seiten, die inneren kaum merklich fein gekörnt sind. Die Zwischen- räume sind kaum erhöht, der äufserste unmittelbar vor dem Rande, so wie die Basis vor dem Beginnen der Streifen mit Körnchen besetzt. An den Schultern ein Zähnchen und an der Spitze der Deckschilde in dem dritten Zwischenraum ein eingedrückter Punkt. Schienen und Fufsglieder sind mit rostbraunen Härchen besetzt.

In zwei Exemplaren von Tette.

COLEOPTERA. CARABICI. 157

Scarites morosus, nova spec.

Sc. niger, tibiis anticis tridentatis, postice bidenticulatis . elytris elongatis subparallelis , subdepressis, striatis, striis utrinque subtilissime granulatis, apice puncto singulo impresso; capitis lateribus ante et pone oculos prominulis. Long. lin. 16.

Diese Art ist der vorhergehenden so ähnlich und stimmt mit ihr in so vielen Punkten überein, dafs ich wohl Bedenken tragen könnte, sie von jener zu trennen und als eigne Art aufzuführen; dennoch ist dies geschehen, hauptsächlich in Rücksicht auf die längere Gestalt, den verhältnifsmäfsig nicht so breiten Kopf und die vor und hinter den Augen weniger her- vorstehenden Höcker. Hierzu kommt, dafs die vorderen Schienen nur zwei Zähnchen hinter den eigentlichen Zähnen haben, welches wohl zu beachten ist als ein, wenn auch nicht ganz sicheres, doch nur selten einer Abänderung unterworfenes Kennzeichen. Nach diesen Andeu- tungen und mit Hülfe der von der vorigen Art gegebenen Beschreibung dürfte die gegenwärtige, wenn sie vorkommen sollte, wohl zu erkennen sein, zur Vervollständigung mag jedoch noch folgendes dienen. Der Kopf ist verhältnifsmäfsig nicht gröfser als bei anderen verwandten Arten, namentlich dem Sc. senegalensis Dej. und die Höcker vor und hinter den Augen treten nur wenig vor. Das Halsschild ist ganz wie bei der vorigen Art, die Deckschilde dagegen sind verhältnifsmäfsig etwas länger, dabei gestreift, die Körnchen welche die Streifen begleiten, deutlicher, einzelne auch an der Spitze der Deckschilde in den Zwischenräumen zerstreut.

Nur einmal von Tette.

Scarites aestuans, nova spec.

Tafel VIII. Fig. 11.

Sc. niger, nitidus, tibiis anticis tridentatis postice quadridenticulatis , elytris elongatis, subparallelis , striatis 9 striis utrinque subtiliter granulatis , interstitiis subplanis, obsolete scabris. Long. lin. 12V2 ad lSl/%.

Eine dem Sc. senegalensis Dej. ähnliche Art, doch hinreichend verschieden schon durch die bei weitem weniger verlängerte Körperform. Kopf und Halsschild sind noch gleich breit, auch ziemlich eben so lang, die Deckschilde dagegen bei gleicher Breite bedeutend kürzer. Die Mandibeln sind wie bei den vorhergehenden Arten gestreift. Die Kopfhöcker vor und hinter den Augen treten nur wenig hervor. Die Runzeln neben der platten Stirn haben nur eine geringe Ausdehnung. Die vier ersten Glieder der Fühler sind glatt, die folgenden mit einem röthlichen Filz bedeckt. Das Halsschild ist fast viereckig, mäfsig gewölbt und gerandet. Die eingedrückten Linien an dem Vorderrande und die gewöhnliche Mittellinie sind deutlich. Die Mitte des Hinterrandes ist schwach bogenförmig ausgeschnitten und am Seitenrande hinter der Mitte ein Zähnchen. Der hintere allein sichtbare Theil des Rückenschildchen ist glatt. Die Deckschilde sind so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, bis zur abgerundeten

158 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Spitze hin überall von gleicher Breite. Sie sind gestreift, neben den Streifen zu beiden Seiten deutlich gekörnt, der Zwischenraum durch sehr kleine Häckerchen und zwischenlaufende Runzeln, besonders mehr nach der Spitze hin matter. Zwischen dem zweiten und dritten Streif steht einzeln ein eingedrückter Punkt. Die Basis dicht vor dem Anfang der Streifen und der Zwischenraum vor dem Aufsenrande sind stärker gekörnt. Schienen und Fufsglieder sind rothbraun behaart, *

Diese Art befand sich in mehreren Exemplaren von verschiedener Gröfse in einer Sendung von Tette.

b. Ein Dorn an den mittleren Schienen:

Scarites bis 4-punctatus.

Sc. elongatus, niger, tibiis anticis bidentatis postice tridenticulatis, capite rugoso, tho- race postice utrinque granulato, elytris sulcatis, in sulcis obsolete punctatis, punctis impressis quatuor. Long. lin. 6.

Dem Sc. octopunctatus Dej. wohl ähnlich, doch von demselben hinreichend verschieden. Der Kopf ist, mit Ausnahme des vor den Augen befindlichen Höckers überall dicht gerunzelt, das Kopfschildchen vorn bogenförmig ausgerandet mit vier kleinen Zähnchen. Die Fühler sind dunkelbraun, das erste Glied rothbraun, die Endglieder mit kurzen feinen Härchen bedeckt. Das Halsschild ist deutlich gerandet, an den Seiten gerade, hinter der Mitte verengt. Die vorderen sowohl als die hinteren Ecken treten nur wenig hervor. Auf dem Rücken finden sich, aufser einigen feinen Querrissen und hinten zu jeder Seite einem Häufchen kleiner erhöhter Punkte oder Körnchen nur die gewöhnliche eingedrückte Längslinie in der Mitte und vor dem Vorderrande eine Querlinie. Die Deckschilde sind noch einmal so lang, doch nicht breiter als das Halsschild. Sie sind deutlich gestreift und die Zwischenräume merklich erhöht. Im Grunde der Streifen finden sich Reihen kleiner und auf dem dritten Streifen aufserdem vier gröfsere eingedrückte Punkte, vor dem Seitenrande dicht gestreute Körnchen, dazwischen dicht am Rande eine Reihe eingedrückter Punkte. Die Basis der Deckschilde ist gekörnt, die Schultern mit einem kleinen spitzen Zahn versehen.

Diese Art, welche die Sammlung bereits von Hrn. Kollar in Wien, unter dem Namen Scarites bisquadripunctatus als von Kordofan stammend erhalten hatte, kam nur einmal von Tette.

Scarites nitidulus, nova spec.

Sc. elongatus, subdepressus, nitidus, niger, tibiis anticis bidentatis, postice tridenticu- latis, elytris subtililer striatis, postice punctis duobus impressis. Long. lin. &V2.

Diese Art ist dem Sc. gagatinus Dej. [Spec. gen. V. p. 492. n. 48) sehr ähnlich, aufser der geringeren Gröfse dennoch in folgender Hinsicht verschieden. Der Kopf ist verhältnifs-

COLEOPTERA. C ARABICI. 159

mäfsig kleiner, das Halsschild schmaler, weniger gewölbt, mit etwas mehr hervortretenden vorderen Ecken. Auf den Deckschilden sind die Streifen noch weniger tief. Hinter dem dritten hier sehr kleinen Zahn der Vorderschienen ist ein Zähnchen mehr als bei Sc. gagatinus. Diese Art fand sich in zwei Exemplaren in einer Sendung von Tette.

Clivina, Baoelli , Dejean. Scarites, Fabricius.

Clivina grandis.

Clivina grandis. Dejean, Spec. gen. des Coleopteres II. p. 478. n. 22. Putzeys, Monographie des Clivina Memoires de la societe royale des Sciences de Liege, tom. II. p. 583. n. 1.

Clivina grandis. Boheman, lnsecta caffraria I. p. 122. n. 128.

Nur einmal von Sena. Etwas kleiner als mehrentheils die Exemplare von Port Natal und vom Senegal, sonst in keiner Hinsicht von ihnen verschieden.

Clivina anthracina, nova spec.

C. nigra, nitida, antennis rufescentibus, basi nigris, thorace subquadrato, convexo, marginato, linea media longitudinali impressa, elytris parallelis, profunde striatis, striis punctatis, interstitiis laevibus, vix elevatis, tibiis rufo-ciliatis. Long. lin. 43/4.

Ähnlich der Cl. grandis, nur etwas kleiner und verhältnifsmäfsig kürzer, dabei ganz schwarz, mit Ausnahme jedoch der Seiten der Fühler vom vierten Gliede an und der Haare der Schienen, welche röthlich sind. Der Kopf hat dieselben Eindrücke wie bei Cl. grandis. Die Mandibeln sind deutlich gestreift. Das Halsschild ist etwas kürzer und gewölbter, der Seitenrand mehr aufgeworfen, die Mittellinie in ihrer ganzen Länge mehr ausgedrückt. Die Deckschilde sind gestreift, die Streifen dicht punktirt. An den dritten lehnt sich etwas über der Mitte sowohl als nicht weit vom Ende entfernt ein eingedrückter Punkt. Ein dritter Punkt beschliefst sowohl den dritten als vierten Streifen, welche beide nicht die Spitze der Deck- schilde erreichen. Die untere Seite nebst den Beinen ist glänzend schwarz.

Ebenfalls nur einmal von Sena.

Clivina rugiceps.

Clivina rugiceps. Klug, in Hemprich u. Ehrenberg Symbolae physicae. Dec. III. col. IX. tab. XXIII. fig. 6. Putzeys Monographie des Clivina Mem. de Liege tom. II. p. 595. n. 18.

Einmal von Tette. Aufser der etwas geringeren Gröfse in Allem mit den Ägyptischen

Exemplaren übereinstimmend.

160 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

TefflllS, Leach, Dejean.

Die Bereicherung der Gattung Tefflus durch drei neue Arten, den, wie es scheint, dort häufiger vorkommenden, früher schon bekannt gewordenen T. Delegorguei nicht mitgezählt, gehört wohl zu den wichtigsten entomologischen Ergebnissen der Reise. Die neuen Arten zeigen bis auf eine, grofse Übereinstimmung mit dem Tefflus Megerlei {Carabus rugosus Fabr. Suppig Megerlei Syst. El.) von Guinea, unterscheiden sich aber von jenem zunächst schon dadurch, dafs das Halsschild ein bei weitem weniger gerunzeltes und genarbtes Ansehen hat, Verschieden von dem T. Megerlei und unter sich sind sie aufserdem durch die Form und Skulptur des Halsschildes, in geringerem Grade auch der Deckschilde, besonders aber durch die Maafs- und Gröfsenverhältnisse der einzelnen Abtheilungen des Körpers. Die Farbe ist bei zwei Arten dieselbe wie beim T. Megerlei, die dritte Art zeigt hierin eine Abweichung.

Tefflus Delegorguei.

Tafel IX. Fig. 4. 5.

Tefflus Delegorguei. Guerin, Revue zoologique 1845. p.285. n. 1. Boheman, Insecta caffraria P. I. fasc 1 p. 123. n. 131.

Von Inhambane. Die letzte Sendung dorther enthielt diese Art in grofser Anzahl nur leider in einem Zustande, der eine Herstellung und Aufbewahrung nicht gestattete. Sehr wahr- scheinlich ist es daher auch diese Art, die Bertoloni in seiner Illustratio rerum naturalium Mozambici Diss. I. (N. Comm. Acad. Bonn. X. p.389) für den T. Megerlei der in Mossambique nicht vorzukommen scheint, gehalten und als solchen aufgeführt hat. Die Männchen unter- scheiden sich von den Weibchen dadurch, dafs sie überhaupt kleiner, namentlich aber schmaler sind. Die Länge eines wohl erhaltenen Weibchen betrug, wie die des T. Megerlei 1 9 Linien die Breite in der Mitte der Deckschilde 8j- Linien. Das Männchen hatte nur eine Länge von 16 1 und eine Breite von ßi Linien.

Tefflus prOCeniS, nova spec, Tafel IX. Fig. 6. T. ater, thorace elongato, medio vix dilatato, rugoso-punctato, canaliculato, lateribus marginato, elytris costatis, costis alternatim brevioribus, laevibus, interstitiis puncto- rum acute elevatorum serie ornatis. Long. lin. 1SV2.

Nur ein männliches Exemplar von Sena. Sehr ähnlich dem T. Delegorguei und fast von gleicher Gröfse, doch gestreckter und fast auch mehr gewölbt, auffallender verschieden durch die Gestalt des in der Mitte nicht erweiterten und seitwärts vortretenden Halsschildes. Dieses ist so breit als lang, nemlich 4| Linien, wogegen es bei dem T. Delegorguei verhältnifs-

COLEOPTERA. CARABIGI. 161

mäfsig kürzer ist. Die Skulptur ist übrigens dieselbe und nur die Mittellinie etwas mehr aus- gedrückt, Die Deckschilde sind verhältnifsmäfsig wohl etwas länger wie bei dem T. Delegorguei. Auf ihnen treten die abwechselnd bis zur Basis reichenden erhöhten Linien kaum schärfer hervor, dennoch scheinen die Zwischenräume etwas breiter zu sein und erheben sich aus den Quereindrücken, in welche sie regelmäfsig getheilt sind, in gerader Reihe eben so viele kleine in eine niedergedrückte Spitze auslaufende glatte und glänzende Höcker. Untere Seite und Beine zeigen keine andere Abweichung, als dafs der Filz, welcher die untere Fläche der beiden ersten Glieder des vordersten Tarsenpaares bedeckt, dunkel schwärzlich wie bei dem T. Me- gerlei und nicht so hell rostfarben, wie bei dem Männchen des T. Delegorguei ist.

Tefllus carinatus, nova spec.

Tafel IX. Fig. 7.

T. ater, thorace cicatricoso subhexagono, elytris costatis, costis altematim brevioribus, interstitiis punctorum elevatorum serie ornatis. Fem. long. lin. 16.

Gleich der vorhergehenden Art nur in einem einzelnen Exemplar von Sena vorhanden. Von derselben jedoch schon in der Gestalt des Halses, welche sich mehr der des T. Delegor- guei nähert und durch die verhältnifsmäfsig kürzeren, gewölbteren, an der Spitze gemeinschaftlich mehr gerundeten Deckschilde verschieden. Das Halsschild ist nur 4 Linien lang und in der in Ecken seitwärts vortretenden Mitte eben so breit. Es ist aufserdem fast stärker noch als bei dem T. Delegorguei, wenn gleich nicht so, wie bei dem T. Megerlei gerunzelt, Die Länge der Deckschilde beträgt bei einer Breite von Linien nur 10, bei dem T. Delegorguei 13 Linien. Auffallender wie bei den übrigen Arten ist die abwechselnde Verkürzung der erhöhten Linien oder Leisten der Deckschilde, von denen namentlich die erste neben der Naht die Basis bei weitem nicht erreicht und mehr als eine Linie vor derselben schon endigt. Die Kanten der Leisten mögen wohl etwas schärfer und in demselben Verhältnifs die Zwischenräume breiter sein, doch sind diese Abweichungen jedenfalls nur unerheblich, dagegen die geringere Länge, stärkere Wölbung und Rundung der Deckschilde verbunden mit der Gestalt des Hals- schildes diese Art von der vorhergehenden hinreichend unterscheidet.

Tefflus violaceilS, nova spec.

Tafel IX. Fig. 8.

T. thorace cicatricoso , hexagono, ater, elytris violaceis, costatis, costis altematim sub- brevioribus nigris, interstitiis transversim impressis, punctorum elevatorum serie ornatis. Fem. long. lin. 15V2.

Nur ein Exemplar dieser Art erhielt die Sammlung mit einer Sendung von Tette. Die- selbe ist nur etwas kleiner als die vorhergehende und steht in Hinsicht der Gestalt und Körper-

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 21

162 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Verhältnisse ihr am nächsten. Am Kopf ist, wie es auch bei den vorhergehenden Arten der Fall war, wenig zu bemerken, nur dafs die Stirn zwischen den Augen stärker gerunzelt ist. Er ist schwarz und ohne Spur einer bläulichen Einmischung. Das Halsschild ist verhältnifs- mäfsig gröfser, nemlich volle vier Linien lang, in der Mitte etwas breiter, indem hier die Seiten schärfer hervortreten. Es ist durch unregelmäfsig auseinander laufende Gruben oder Vertiefun- gen genarbt. Dieselben sind zum Theil grob punktirt und dunkelblau, wodurch das ganze Halsschild einen bläulichen Schein erhält. Die Deckschilde sind bei fast gleicher Breite kürzer als bei der vorhergehenden Art und 9^ Linien lang. Auffallend ist ihre schön violetblaue Färbung, die eigentlich nur in den Zwischenräumen, deren Sculptur übrigens dieselbe, wie bei den vorhergehenden Arten ist, statt findet. Die Leisten dagegen sind schwarz, jedoch weder so breit noch ganz so hervorragend, wie bei den schon angeführten Arten, auch wechseln sie hinsichtlich der Länge weniger als bei dem T. carinatus ab. Die untere Seite des Körpers und die Beine sind einfarbig schwarz.

CaloSOma, Fabricius, Dejean.

Calosoma mossambicense, nova spec.

C. obscure nigrum, thorace cordato, rugoso-punctato, elytris costatis, costis transversim imbricatis, interstitiis tuberculatis, alternatim punctis distantibus parvis impressis cupreo-aeneis not aus, Mas. Fem. long. lin. 10l/2 12.

In beiden Geschlechtern von Tette.

Verhältnifsmäfsig in allen Theilen etwas weniger breit unterscheidet sich diese Art von dem sehr nahe verwandten C. senegalense D e j. beim ersten Anblick noch durch seine dunkel- schwarze, kaum einen Metallschein verrathende Färbung und die sehr kleinen, kaum wahr- nehmbaren glänzenden Punkte auf den Deckschilden, die auch in geringerer Zahl vorhanden sind. Der hauptsächlichste Unterschied liegt, näher betrachtet, jedoch in der Bildung und einiger- mafsen auch Sculptur des Halsschildes. Dasselbe ist nicht länger wie beim C. senegalense, da- gegen schon in der Mitte und mehr noch nach hinten schmaler, dabei weniger gewölbt und etwas stärker uno1 dichter punktirt. Auf den Deckschilden treten die in Form aneinander ge- legter Dachziegel quer gerunzelten Rippen wohl etwas weniger hervor und zerschmelzen fast mit den ähnlich gebildeten Zwischenräumen, in welchen abwechselnd, doch sehr von einander entfernt, die wie Kupfer glänzenden Pünktchen stehen. Wie beim C. senegalense, befinden sie sich im zweiten, vierten und sechsten Zwischenraum, wogegen die übrigen Zwischenräume von ihnen frei sind. Die untere Seite ist nebst den Beinen dunkelschwarz.

COLEOPTERA. CARABICI.

163

Omophron, Latreille, Dejean.

S C 0 1 y t U S , Fabricius.

Omophron depressum, nova spec.

Tafel IX. Fig. 9.

O. rufo-testaceum, thorace maculis postice duabus lineaque dorsali media, elytris sutura lineisque longitudinalibus interruptis viridi-aeneis. Mas. long. lin. 4.

Diese Art, die nur in einem Exemplar von Tette vorhanden ist, steht in Gröfse und Gestalt am nächsten dem O. variegatum Dej. Sie ist selbst noch etwas gröfser, dabei flacher, verhaltnifsmäfsig kaum breiter und die Grundfarbe hell bräunlich roth. Der Kopf ist glatt, un- gefleckt, das Kopfschild, wie bei den andern Arten, deutlich abgesetzt. Die vier ersten Fühler sind wie der Kopf gefärbt, die folgenden heller, die Spitzen der Mandibeln schwarz. Der Vorderrücken ist am vordem Rande zerstreut punktirt, vor dem hintern Rande quer eingedrückt und tiefer punktirt. Die eingedrückte Mittellinie und ein Fleck nach hinten zu jeder Seite der- selben sind in derselben Ausdehnung, wie beim O. variegatum grünlich erzfarben. Die Deckschilde sind deutlich punktirt gestreift. Die Zeichnungen auf ihnen bestehen in grünlich erzfarbenen mit Ausnahme des ersten an der Naht unterbrochenen Streifen, welche die Zwischenräume ein- nehmen. Der zweite Streif reicht bis zur Hälfte der Deckschilde. Der dritte, vierte und fünfte sind bald nach ihrem Anfange unterbrochen und werden in der Mitte der Deckschilde wieder sichtbar, der sechste zeigt nur eine Spur des Anfangs, wird aber deutlich schon über der Mitte und reicht bis beinah zur Spitze. Eben so verhält es sich mit dem zehnten, nur dafs dieser in seinem Ursprung ganz verschwunden ist. Der siebente, achte und neunte und eben so der eilfte und dreizehnte Streif nehmen das erste Drittheil ihrer Zwischenräume fast ganz ein, kommen aber dann nicht wieder zum Vorschein. Der zwölfte Streif ist nur in der Mitte und dann an der Spitze noch sichtbar. Die letzten Zwischenräume am Rande sind ohne Streifen. Die untere Seite des Körpers ist einfarbig. Die Beine sind etwas heller gefärbt.

ChlaenillS, Bonnell, Dejean.

Chlaenius apiatus, nova spec.

Tafel IX. Fig. 10. C. niger, capite thoracequey lateribus leviter rotundato, tenuiter rufo-marginato , punc- tatis, aeruginosis, elytris striatis, confertim punctatis, macula hamata infrahumerali, punctis duobus pone medium apiceque testaceis, palpis, labro antennarum basi pedi- busque pallide flavis. Mas. long. lin. 4V2.

Diese einzige Art von Mossambique, die nur in einem Exemplar von Tette der Sammlung zugekommen ist, schliefst sich an einige kleinere Senegalsche Chlänien in Gestalt und Zeichnung

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164 ZOOLOGIE. INSECTEN.

der Deckschilde an, nur dafs letztere im Verhältnifs zum Halsschilde betrachtet, wohl breiter sind, als dies bei fast allen verwandten Arten der Fall ist. Kopf und Halsschild sind ziemlich dunkel erzfarben mit theils grünem theils kupferrothem Schiller. Der Kopf ist dicht aber nur seicht punktirt. Die Fühler sind schwarz, die beiden ersten Glieder derselben, Palpen und Lefze gelb, die Mandibeln braun. Das Halsschild ist hinten und vorn gleich breit, fast vier- eckig. Die mäfsig gerundeten Seiten sind von einem röthlichen Saume eingefafst, die hinteren Ecken stumpf. Es ist nur wenig gewölbt, dicht punktirt und findet sich nahe dem Hinterrande zu jeder Seite neben der abgekürzten Mittellinie eine mäfsige längliche Vertiefung. Das Schildchen ist seicht punktirt, von der Farbe der Deckschilde. Diese, einzeln so breit als das Halsschild, sind gestreift, in den Zwischenräumen dicht punktirt, mattschwarz, mit bräunlich gelben Zeich- nungen, nemlich einem Längsstreif, der den achten Zwischenraum, den zweiten vom Seitenrande, von nahe der Schulter an bis zur Mitte der Deckschilde hin einnimmt, an dessen Ende im siebenten und sechsten Raum kleine viereckige Flecke sich anlehnen. Ein kleiner Fleck befindet sich hinter der Mitte im fünften und ein anderer noch kleinerer tiefer gestellter im dritten Zwischenraum. Auch die Spitzen sind gelb. Die untere Körperseite ist dunkel pechbraun, fast schwarz. Die Beine sind hellgelb mit braunen Hüftstücken.

OodeS, Bonneil, Dejean.

Oodes palpalis, nova spec.

ö. oblongus, niger, nitidus, elytris punctato-strialis , palpis testaceis, antennarum basi pedibusque rufo-piceis. Mas. long. lin. 4.

Ausgezeichnet schon durch seine längliche Gestalt. Glänzend schwarz. Kopf und Hals- schild glatt, die hinteren Ecken des letztern stumpf, fast gerundet; die Mandibeln an der Spitze braun. Sämmtliche Palpen hellbräunlich. Die drei ersten Glieder der Fühler rothbraun, die übrigen schwärzlich. Die Deckschilde von der Breite des Halsschildes, punktirt gestreift. Die Beine rothbraun mit Ausnahme der Fufsglieder, welche heller und röthlich sind.

Ein Exemplar von Tette.

Oodes ValidllS, nova spec.

Tafel IX. Fig. 14.

O. obovatus niger, nitidus, elytris pone medium latioribus, striatis, interstitiis laevibus, octavo carinato. Fem. long. lin. &74.

Verhältnifsmäfsig gröfser, namentlich breiter als die übrigen bekannten Arten, dunkel- schwarz glänzend, überall glatt. Am Kopf befinden sich zwischen den Augen zu jeder Seite eine längliche, hinten offene, vorn spitz auslaufende Vertiefung und vor derselben ein kleiner

COLEOPTERA. CARABIGI. 165

eingedrückter Punkt. Die drei ersten Glieder der Fühler sind dunkel pechbraun, die folgenden etwas heller und mit einem dünnen Filz bedeckt. Das Halsschild ist etwas gewölbt, bald hinter der Spitze erweitert, von der Mitte aus nach hinten in fast gerader Linie verlaufend. Die Seiten sind gerandet, die vordem Ecken rund, die hintern geradwinklich. Die Längslinie in der Mitte ist deutlich ausgedrückt und daneben eine seichte Grube unweit des Hinterrandes bemerkbar. Die Deckschilde sind gestreift, die Streifen leicht punktirt, die Zwischenräume wenig erhöht, den achten ausgenommen, welchen eine in der Schultergegend stärker ausge- prägte keilartig erhöhte Leiste einnimmt. Hüftstücke, Wurzel der Schenkel und die untere Seite der Fufsglieder sind pechbraun.

Ebenfalls nur in einem einzelnen Exemplar von Tette vorhanden.

Angionychus, nov. gen.

So unscheinbar und geringfügig auch die Charaktere dieser schon von dem verstorbenen Erichson für neu gehaltenen Gattung auch sein mögen, so dürfte doch schon die eigenthüm- liche Klauenbildung, welche der Gattung den Namen gegeben hat, hinreichen, um nicht zu ge- statten, dafs die einzige bisher bekannte Art zu einer der schon aufgestellten, am nächsten verwandten Gattungen: Anchomenns oder Agonum gebracht werde. Der Mund, noch so genau untersucht, läfst allerdings keinen erheblichen Unterschied erkennen, Fühler und Mandibeln stimmen fast ganz überein, nur dafs letztere an der Spitze etwas mehr gekrümmt sein mögen. Auch die Oberlippe tritt wohl etwas mehr und gerundeter hervor. Das Mentum ist wie bei Agonum und mit einem eben so gestalteten Mittelzahn versehen. Nur die Ligula ist verhältnifs- mäfsig etwas länger und zu jeder Seite von einer Nebenzunge überragt. Bei den Palpen da- gegen ist keine merkliche Verschiedenheit wahrzunehmen. Das Halsschild weicht von dem bei Agonum und noch mehr bei Anchomenus darin ab, dafs es nicht herzförmig, sondern hinten so breit als vorn und sowohl an den Seiten als Ecken gerundet ist. Die Deckschiide bieten in Hinsicht der Form nichts bemerkenswerthes dar. Der hauptsächlichste, wenn nicht alleinige Unterschied der neuen Gattung besteht in der eigenthümlichen Beschaffenheit der Fufsglieder, namentlich des Klauengliedes und der Klauen. Die vier ersten Glieder sind an den vorderen Beinen fast gleichmäfsig sehr kurz und nur an den hintersten Beinen sind die beiden ersten Glieder länger als jedes der folgenden, die wieder von gleicher Länge sind. Die Klauenglieder sind an allen Beinen etwas länger, als die beiden vorhergehenden Glieder zusammen genommen und .wie gewöhnlich an der Spitze etwas verdickt. Die daran befindlichen einfachen und un- gezahnten Klauen sind nicht, wie bei Agonum, gekrümmt, sondern gerade und fein zugespitzt. Sie liegen dabei so dicht nebeneinander, dafs es den Anschein hat, als ob beide zusammen nur eine an der Spitze gespaltene wären. Diese Eigentümlichkeit der Klauen ist es auch, auf welche bei der für die Gattung gewählten Benennung hat hingewiesen werden sollen.

166 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Angionychus lividus, nova spec. Tafel IX. Fig. \%

A. lividus, capite nigro, elytris profunde striatis, striis apicem versus convergentibus. Mas. long. lin. 8.

Nur in zwei Exemplaren von Tette. Ich vermuthe, dafs beide Männchen sind, da die vier ersten Fufsglieder an den vordersten, weniger an den mittleren Beinen, wenn auch nicht stark, doch merklich und gleichmäfsig erweitert sind. Die Grundfarbe ist blafs bräunlich gelb, der übrigens glatte Kopf dagegen braunschwarz mit Ausnahme der Fühler und Frefsspitzen, welche gelb sind. Das Halsschild ist mäfsig gewölbt, Seiten und Ecken sind gerundet, der vordere und hintere Rand gerade. Die Querfurchen vor den beiden Rändern, so wie zwischen ihnen die Längslinie in der Mitte sind nur schwach angedeutet. Das Rückenschildchen ist drei- eckig, aber sehr klein. Die Deckschilde sind wohl noch einmal so lang und jedes für sich so breit als das Halsschild. Sie sind einfach gestreift. Die mittleren Streifen reichen nicht bis zur Spitze und nähern sich im Verlauf der dritte und vierte, so wie der fünfte und sechste, so dafs sie noch vor der Spitze sich gegenseitig verbinden. Die Färbung der unteren Seite und der Beine ist die der obern, nur dafs Hals und Hinterleib an den Seiten dunkler sind.

AbacetllS, Dejean.

Abacetus angustatus, nova spec.

Tafel IX. Fig. 13.

A. elongatus, niger, thorace subcordato, elytris striatis puncto nnico impresso. Mas. long. lin. 5.

Kleiner, besonders aber in allen Theilen schmaler und gestreckter, als der ihm wohl zunächst stehende A. cordatus Dej. Glänzend schwarz. Der Kopf glatt, nur die vier ersten Fühlerglieder und die Palpen sind braun. Etwa noch einmal so breit als der Kopf ist der länglich herzförmige ebenfalls glatte Vorderrücken. Ecken und Seiten sind gerundet, die auf- geworfenen Seitenränder begrenzt eine deutlich ausgeprägte Furche, eine schmalere, doch hinreichend angedeutete den Hinterrand. Von letzterem aus setzt sich zu jeder Seite eine nicht ganz bis zur Mitte reichende eingedrückte Linie oder Furche und zwischen beiden die gewöhnliche Mittellinie bis zum Vorderrande hin fort. Quer laufende Wellenlinien sind nur am hintern Theile des Thorax zu bemerken. "Die Deckschilde sind überall gleich breit, vor der Spitze seitwärts ausgerandet, gestreift, Streifen und Zwischenräume glatt. An den dritten Streifen lehnt sich in der Mitte der Deckschilde ein einzeln stehender eingedrückter Punkt. Den Aufsenrand entlang findet sich aufserdem eine Reihe gröfserer eingedrückter Punkte. Die Beine haben rothbraune Tarsen. Nur einmal von Sena.

COLEOPTERA. CARABICI. 167

FerOIlia, Latreille, Dejean. (Arglltor, Megerlei.)

Feronia CArgutor) parvula, nova spec.

Tafel X. Fig. 4. F. thorace subquadrato, postice vix angustato, basi utrinque abrupte et oblique sul- cato; elytris oblongo-ovatis, striatis, striis confertim punctatis, interstitiis parum elevatis, castanea, antennis pedibusque testaceis. Long, lin. 2.

Es gehört dieser Argutor zu den kleineren Arten, dergleichen einige noch unbeschriebene aus Ägypten und Hinterindien sich in der Sammlung befinden. In der Gestalt, so verschieden auch die Färbung ist, ist diese Art wohl dem A. amoenus Dej. zu vergleichen. Das Halsschild ist jedoch nach hinten noch weniger verengt und hier fast eben so breit wie vorn. Die hinteren Ecken treten ziemlich scharf hervor. Die Oberfläche des Halsschildes ist glatt und wellen- förmige Querlinien sind nur sehr schwach angedeutet. Die Längslinie in der Mitte erreicht so wenig den vorderen als den hinteren Rand. Dagegen ist die abgekürzte neben gedachter Linie von der Basis schräg nach innen aufsteigende Furche sehr deutlich wahrzunehmen. Die Deckschilde sind tief gestreift, die Streifen dicht punktirt, die Zwischenräume etwas erhöht, glatt und ohne Punkte, eine Reihe derselben am Seitenrande ausgenommen. Der ganze Käfer ist kastanienbraun mit hell gelblich braunen Fühlern und Beinen.

Nur einmal von Tette.

RhatymilS, Dejean.

Rathymus melanarius, nova spec.

Tafel IX. Fig. 14. jR. subdepressus, niger, nitidus, thorace transverso, basi lateribusque punctato, elytris striatis, striis subtiliter punctatis, interstitiis sublaevibus, antennis tarsisque piceis. Mas. Fem. long. lin. 7.

Von der Gattung Rathymus Dej. war bisher nur eine Art vom Senegal (R. carbonarius Dej. Spec. gen, V. p. 784. n. 1) bekannt. Diese neue Art von Mossambique ist etwas gröfser, namentlich überall auch breiter, weniger gewölbt, dagegen tiefer und glänzender schwarz. Am sehr fein gerunzelten Kopf treten die gestreiften Mandibeln in der der Gattung eigenen Weise hervor. Unterlippe und Palpen sind rothbraun, die Lefze aber schwarz mit kaum merklich rothen Ecken. Die vier ersten Glieder der Fühler sind dunkel pechbraun und nur an der Spitze roth, die übrigen bis zur Spitze hell röthlich braun. Das Halsschild ist breiter als der Kopf, vorn kaum ausgerandet, an den Seiten gerundet, nach hinten gerade auslaufend, so dafs dessen Ecken mit dem hintern Rande in einen rechten Winkel zusammenstofsen. Auf der Rückenseite ist das Halsschild sehr fein quer gerunzelt, hinten und an den Seiten dicht unregel- mäfsig punktirt. Die gewöhnliche Mittellinie ist sehr deutlich und bis an den Hinterrand, wo

168 ZOOLOGIE. INSECTEN.

sie noch stärker ausgedrückt ist, fortgesetzt. Auf dem dreieckigen Schildchen ist eine den Rand begleitende eingedrückte Linie wahrzunehmen. Die Deckschilde, obwohl verhältnifsmäfsig sowohl länger als breiter, sind demnach ganz in derselben Weise gestreift und die Streifen eben so punktirt wie bei dem R. carbonarius. Auch scheinen die Zwischenräume nicht ganz glatt, sondern mit sehr feinen kaum wahrnehmbaren Pünktchen dicht bedeckt zu sein. Die untere Körperseite ist dunkel pechbraun, beinahe schwarz, fein punktirt und gerunzelt. Eben so sind die Beine gefärbt, nur die Hüftstücke und Wurzel der Schenkel sind dunkel rothbraun, die Schiendornen und Fufsglieder hell rothbraun. Männchen und Weibchen von Tette.

PlatymetopilS 9 Dejean.

Platymetopus picipes, nova spec.

P. nigro-subaeneus , capite thoraceque profunde confertim punctatis, elytris punctulatis , striatis, in intersticiis obsolete alternatim seriatim punctatis, pedibus nigro-piceis. Long. lin. 3%.

Sehr nahe verwandt ist diese Art dem Platymetopus interpunctatus Dej., doch etwas kleiner und hinreichend von ihm verschieden durch das viel stärker punktirte Halsschild, die weniger deutlich sichtbaren Punktreihen abwechselnd in den Zwischenräumen der Deckschilde und den Mangel des gemeinschaftlichen Nahtfleckes unweit der Spitze derselben. Die Grundfarbe ist schwarz. Ein schwacher grünlicher Erzglanz ist fast nur auf Kopf und Halsschild sichtbar. Der zwischen den Augen zu jeder Seite flache Kopf ist zusammenhängend unregelmäfsig, ziem- lich grofs, doch nicht tief punktirt. An den Fühlern sind das erste und zweite Glied ganz, das dritte nur an der Basis rothgelb. Das Halsschild ist nur wenig breiter als lang, hinten nicht breiter als vorn, an den Seiten gerundet. Es ist mit eingedrückten Punkten oder Grübchen überall dicht bedeckt. Die Mittellinie so wie die Eindrücke zu jeder Seite derselben unmittelbar vor dem Hinterrande sind nur schwach angedeutet. Das Schildchen ist klein und glatt. Die Deckschilde sind deutlich aber nur fein punktirt, die Streifen auf ihnen stark ausgedrückt, die Zwischenräume flach. Im dritten und fünften von der Naht an gerechnet sind noch besonders Reihen eingedrückter Punkte leicht wahrzunehmen. Die untere Seite ist glänzend schwarz. Die Beine sind durchaus dunkel pechbraun. Nur ein Exemplar von Inhambane.

SeleilOphorUS , Dejean Selenophorus ochropus.

Selenophorus ochropus. Dejean, Spec. gen. IV. p. 122. n. 36.

Ein Männchen von Sena, die Weibchen von Tette.

COLEOPTERA. CARABICI. 169

Selenophorus atratus, nova spec.

Tafel X. Fig. 2. S. niger, nitidus, thorace lateribus rotundato, postice partim angustato, obtuse angulato, basi vage punctato; elytris striatis, interstitiis vix elevatis, tertio punctis quatuor parvis impressis, antennis rufis, articulis secundo tertioque basi nigris. Mas. long, lin.o.

Diese Art, von welcher nur ein männliches Exemplar mit einer Sendung von Tette hier eingetroffen ist, hat hinsichtlich auf Gröfse und Gestalt wohl einige Ähnlichkeit mit dem S. lugubris Dej., hat auch und in vielleicht geringerem Grade, die Erweiterung und Bildung der vorderen Fufsglieder der Männchen, die zur Aufstellung einer besondern Gattung: Aniso- dactylus die kaum hinreichende Veranlassung gegeben hat. Der S. atratus ist nur wenig ge- wölbt, tief und glänzend schwarz. Der glatte Kopf hat vor der Stirn zu jeder Seite einen Eindruck. Der vordere Rand des Kopfschildes, Fühler und Palpen sind bräunlich gelb, das zweite und dritte Fühlerglied an ihrem Ursprünge oben dunkelschwärzlich. Das Halsschild ist fast viereckig, nach hinten etwas schmaler. Die Seiten sind gerundet, die hinteren Ecken, ohne hervorzutreten, gerade. Oben vor dem hintern Rande sind schwach punktirte gerunzelte Gruben kaum wahrzunehmen, deutlicher dagegen ist die gewöhnliche Längslinie in der Mitte. Die vor der Spitze etwas ausgerandeten Deckschilde sind glatt, eben so die Längsstreifen, die jedoch stärker, wie bei dem S. lugubris ausgedrückt sind. Die Zwischenräume sind kaum merklich erhöht, in dem dritten von der Naht befinden sich dicht angelehnt an die zweite Längslinie, vier kleine eingedrückte Punkte und zwar hinter der Mitte in fast gleichen Zwischenräumen, der letzte nur wenig von der Spitze entfernt; aufserdem eine Reihe gröfserer eingedrückter Punkte dicht vor dem Rande. Die Beine sind schwarz mit Ausnahme der Fufsglieder, welche braun sind.

Selenophorus corvinus, nova spec.

>S. oblongus, subdepressus, niger, nitidus, thorace subquadrato, lateribus rotundato, angulis posticis obtusis, basi punctulato, utrinque obsolete foveolato; elytris pro- funde striatis, striis confertim punctatis; antennis fuscis , arttculo primo rufb. Mas. Fem. long. lin. 6.

Dem S. senegalensis Dej. in der Gestalt wohl ähnlich, doch kleiner und noch weniger gewölbt, auch durch die nicht glatten, sondern dicht punktirten Streifen auf den Deckschilden leicht zu unterscheiden. Tief schwarz. Der Kopf glatt. Die Fühler dunkel bräunlich, mit Aus- nahme des ersten Gliedes und der Spitze des zweiten, welche, wie die Palpen rothgelb sind. Das Halsschild ist beinahe viereckig mit gerundeten Seiten und Hinterecken. Auf demselben sind die Mittellinie und die Gruben vor dem Hinterrande nur schwach angedeutet; die Gegend vor dem hinteren Rande ist mit ziemlich deutlich eingedrückten, oft zusammenfliefsenden kleinen Punkten dicht besetzt. Die Deckschilde sind noch einmal so lang als das Halsschild, vor der

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. J<Z

170 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Spitze ausgerandet und gestreift. Die mäfsig eingedrückten Streifen sind dicht punktirt, die

Zwischenräume flach und glatt. Die untere Seite nebst den Beinen ist dunkel pechbraun.

Ein weibliches Exemplar, ebenfalls von Tette, zeichnet sich durch einige Abweichungen in der Färbung aus. Die Seiten des Halsschildes haben einen röthlich-gelben Saum und eben so gefärbt ist das Rückenschildchen. Die Deckschilde haben einen grünlich-erzfarbenen Schein. Auch hier ist der Seitenrand gelbbräunlich gesäumt. Eben so gefärbt sind Schienen und Fufsglieder.

Selenophorus dilatatus, nova spec.

Tafel X. Fig. 3. & depressus, niger, thorace subquadrato basi crebre punctata, lateribus rotundato, angulis posterioribus obtusis; elytris subtiliter punctulatis, punctato-striatis, striis secunda quintaque punctorum majorum serie notatis , margine laterali piano, ad apicem dilatato. Fem. long. lin. 8.

Diese nur in einem Exemplar von Sena vorhandene Art unterscheidet sich von allen übrigen schon beim ersten Anblick durch die flache Gestalt und den nach hinten erweiterten Rand der Deckschilde. Tiefschwarz wie die andern africanischen Arten. Der Kopf kaum merk- lich, doch nach hinten etwas deutlicher fein punktirt. Die Fühler nach der Spitze hin bräunlich. Das Halsschild ziemlich viereckig an den Seiten gerundet mit etwas aufgeworfenem Rande, die Hinterecken stumpf und gerundet. Der Rücken des Halsschildes ist schwach quer gerunzelt, dazwischen zerstreut punktirt, der hintere Theil dicht punktirt. Die Mittellinie ist deutlich, wenig sichtbar dagegen sind die Seitengruben der Basis. Die Deckschilde sind wie der ganze Körper flach, nach der Spitze hin allmählig wegen des vortretenden Seitenrandes erweitert, die Spitze selbst schräg nach innen' abgestutzt. Die ganze obere Fläche ist fein, doch deutlich dicht punktirt. Die Streifen sind ziemlich tief und punktirt, die Zwischenräume etwas erhöht. Dicht anschliefsend an den zweiten und fünften Streif sind in ziemlicher Entfernung zusammen etwa fünf eingedrückte Punkte bei genauer Untersuchung zu entdecken. Eine Reihe gröfserer Punkte befindet sich dicht an dem flachen Saum der Deckschilde. Die Beine sind schwarz mit dunkel pechbraunen Fnfsgliedern. Diese und die Schienen sind roth behaart.

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Bradybaenus, Dejean.

Bradybaenus pseudo - scalaris.

Tafel XII. Fig. %

Bradybaenus pseudo -scalaris. Bertoloni, Illustratio etc. Diss. IL p. 33. n. 8. tab. II. fig. 1. (n comm Acad. Bonon. X. p. 411. tab. IX.)

So passend auch die von Bertoloni gegebene Beschreibung ist, so ist dagegen die Abbildung so schlecht, dafs in ihr der Käfer nicht wieder zu erkennen ist. Dies ist der Grund,

COLEOPTERA. CARABICI. 1 7 1

warum ich mich entschlossen habe, die schöne und, wie ich vermuthen darf, auch seltene Art von Neuem abbilden zu lassen.

Nur einmal fand er sich in einer Sendung von Inhambane.

HjpolithllS, Dejean. Hypolithus tomentosus.

Hypolithus tomentosus, Dejean, Species gen. des Coleopteres. tom. IV. p. 168. n. 1.

Zwei Exemplare von Sena, die in keiner Hinsicht von dem am Senegal so häufigen H. tomentosus verschieden sind.

Hypolithus holosericeus.

Hypolithus holosericeus. Dejean, 1. c. p. 171. n. 3.

Ein Exemplar von Tette. Nur etwas kleiner als gewöhnlich der H. holosericeus vom Senegal. Sonst kein Unterschied. Nur beiläufig bemerke ich, dafs sowohl diese als die vor- hergehende Art auch von Madagascar vorhanden sind.

Hypolithus aciculatus.

Hypolithus aciculatus. Dejean, 1. c. p. 173. n. 5.

Mehrere von Tette, die gröfsern ohne bläulichen Schein auf den Deckschilden, wo- durch die kleineren, die auch in Hinsicht der Gröfse mehr mit der von Dejean gegebenen Beschreibung der Art übereinstimmen, sich leicht bemerklich machen.

Hypolithus congener.

Hypolithus congener. Dejean, 1. c. p. 176. n. 7.

Mehrere von Tette, nicht verschieden von denen vom Senegal.

HarpalllS, Latreille, Dejean.

Harpalus dorsiger, nova spec.

Tafel X. Fig. 5.

H. oblong o-ov atus , testaceus, thorace lateribus leviter rotundato, angulis posticis rectls, hast subtilissime punctulato; elytris striatis , disco communi fusco. Mas. Fem. long. lin. 4V^.

Eine durch die dunkle Mitte der Deckschilde ausgezeichnete Art, die sich, was be- sonders die Färbung betrifft, kleineren Exemplaren des H. ferrugineus F. anschliefst. Die Grundfarbe ist ochergelb, nur die Deckschilde sind in dem ganzen Raum von der Naht an bis

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172 ZOOLOGIE. INSECTEN.

zum fünften Streifen, nur allein die Spitze ausgenommen, dunkel schwarzbraun. Der Körper ist fast eirund, der Kopf glatt mit gleich gefärbten Fühlern und Frefsspitzen. Nur die Mandibeln sind an der Spitze braun. Das Halsschild ist gewölbt mit nur wenig gerundetem Seitenrande, der im geraden Winkel zu beiden Seiten auf dem hintern Rande aufsteht. Die Mittellinie ist braun angedeutet, die hintere Gegend nahe dem Hinterrande sehr fein punktirt. Zuweilen ist die Mitte des Halsschildes ähnlich der der Deckschilde, bräunlich. Letztere sind an ihrem Ur- sprünge nur wenig breiter als das Halsschild, erweitern sich etwas hinter den Schultern und sind in der Mitte am breitesten, von wo sie nach der Spitze hin eben so allmählig wieder abnehmen. Hier findet sich eine kaum merkliche Ausrandung. Die Streifen auf den Deck- schilden sind deutlich punktirt, die Zwischenräume eben und glatt, der Raum zwischen der Naht und dem fünften Streifen ist, wie schon angegeben, schwarzbraun. Die untere Seite und die Beine sind einfarbig gelb.

Diese Art erhielt die Sammlung in mehreren männlichen und weiblichen Exemplaren von Tette.

StenolophllS , Latreille, Dejean.

Stenolophus fulvipes.

Stenolophus fulvipes. Erichson, in Wiegmanns Archiv. IX. p. 216. n. 17. Nur einmal von Tette.

Stenolophus promptUS, nova spec. Tafel X. Fig. 6. S. oblongus, subdepressus, rufo-testaceus, capite, ore excepto, elytrisque piceis, his strialis, macula humer all elongata rufo-testacea; thorace basin versus angustato, basi utrinque crebre punctato, angulis rotundatis, dorso late rufo-piceo, antenna- rum basi pedibusque pallidis. Mas. long. lin. 2V2.

Diesem, nur einmal mit einer Sendung von Tette hier eingetroffenen kleinen Garabieiden fehlt es nicht an Eigentümlichkeiten, die es zweifelhaft erscheinen lassen, ob er wirklich der an sich schon vielleicht nicht hinreichend begründeten Gattung Stenolophus angehöre. Der ganze Körper ist schon ungewöhnlich flach, das vierte Glied der vorderen Füfse wohl ausge- randet, aber nicht, wie sonst bei Stenolophus, stark zweilappig. Dabei ist das erste Glied an den vordersten verglichen mit dem zweiten und dritten kurz. Das Mentum hat übrigens in der Mitte keinen Zahn und an den Palpen ist das letzte Glied, ohne pfriemförmig auszulaufen, verlängert und an seinem Ursprung sowohl als Ende verhältnifsmäfsig dünn. Nach dem an- gegebenen Mafse ist die gegenwärtige Art schon eine der gröfseren, sie ist länglich, fast eirund uad eher flach als gewölbt. Unten ist der Körper hell kastanienbraun mit einem bläulichen

COLEOPTERA. CARABICI. 173

Schiller. Die Beine sind hell röthlich gelb. Der Kopf ist glatt and glänzend pechbraun, mit hellbräunlicher Lefze und eben so gefärbten Palpen und Fühlern. Das Halsschild ist mäfsig gewölbt, fast viereckig, vorn sowohl als hinten, wo es allmählig schmaler wird, gerade abge- schnitten. Die Seiten sind gerundet, mit aufwärts gebogenem Rande, die Ecken, namentlich die hinteren, ebenfalls gerundet. Die Längslinie in der Mitte und vordem Querfurche sind nur schwach angedeutet, vor der Basis befindet sich zu jeder Seite eine dicht mit Punkten besetzte Grube. Der mittlere Theil des Halsschildes ist kastanienbraun, die Seiten sind gelb- röthlich. Das Schildchen hat die Farbe des mittleren Theils des Halsschildes. Die Deckschilde sind überall gleich breit, an der Spitze kaum ausgerandet, deutlich gestreift, dunkel pechbraun, mit länglichem, gelbröthlichem Schulterflecke, welcher dort den Raum von dem fünften bis zum siebenten Streifen einnimmt. Der umgeschlagene Rand der Deckschilde ist bis zur Spitze hin ebenfalls röthlich und setzt sich diese Färbung noch etwas zur Naht herauf fort. Eingedrückte Punkte sind unmittelbar vor dem Rande, sonst nirgend und auch hier nur undeutlich und in geringer nicht zu bestimmender Zahl wahrzunehmen.

AciipalpUS, Latreille, Dejean.

Acupalpus quadripustulatus.

Tafel X. Fig. 7. Acupalpus quadripustulatus. Dejean, Spec. gen. tom. IV. p. 477. n. 32.

Die von Dejean (a. a. 0.) gegebene Beschreibung pafst sehr gut auf die gegenwärtige nur in einem einzelnen Exemplar unter andern Insecten von Tette uns zugekommenen Art. Gestalt, Färbung und Zeichnung der Deckschilde sind ganz dieselben. Nur das Halsschild ist, wenn auch in der Mitte wie der Kopf gefärbt, an den Seiten heller und mehr gelblich.

AcupalpUS Vittiger, nova spec.

Tafel X. Fig. 9.

A. oblongo-ovatus , rufo-testaceus, subtus piceus, capite elytrisque nigris, his subtilüer

striatis, margine vittaque longitudinali media basi latiori flavis. Long. lin. 2.

Fast eben so gestaltet wie die vorige Art. Der Kopf ist glatt und glänzend schwarz mit röthlicher Lefze und Mandibeln und etwas helleren Palpen. Die Fühler dagegen sind dunkel schwärzlich und nur die beiden ersten Glieder röthlich gelb. Das Halsschild ist röthlich gelb, nach hinten und vorn fein punktirt, mit einer nur schwach angedeuteten Mittellinie. Seiten und Ecken sind gerundet. Die Deckschilde sind fein gestreift, schwarz, mit einer gelben Längs- binde, die sich dem vierten Streifen von der Naht an gerechnet, anlehnt, an den Schultern breiter ist, von da an aber nur zwei Zwischenräume einnimmt und vor der Spitze aufhört,

174 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Auch die Naht und der äufserste Saum sind von dieser Farbe. Die untere Seite ist braun. Die Beine sind hell gelblich.

Nur in einem Exemplar von Tette.

Acupalpus plagifer, nova spec.

Tafel X. Fig. 8.

A. ovatus, subdepressus, niger, thorace postice parum angustato, basi punctata, elytris striatis, vitta lata longitudinali media, margine omni, antennis pedibusque flavis. Long. lin. 2.

Gestalt und Gröfse der vorhergehenden Art und ihr überhaupt sehr ähnlich. Kopf, Halsschild und untere Seite des Körpers sind dunkel pechbraun, fast schwarz, Palpen und Fühler gelblich, Lefze und Mandibeln röthlich braun, letztere an der Spitze schwarz. Das Hals- schild ist nach hinten etwas schmaler, mit gerundeten Ecken, die Basis punktirt, die Mittellinie schwach ausgedrückt. Der Rand des Halsschildes ist überall heller, fast gelblich. Die Deck- schilde sind glänzend schwarz und deutlich gestreift. Eine lebhaft gelbe Längsbinde nimmt bis nahe der Spitze den Raum vom dritten bis zum sechsten Streifen ein und reicht in der Schultergegend selbst bis zum siebenten. Die Naht und ein sehr schmaler Rand sind eben- falls gelb. Die Beine sind gelblich.

Nur zweimal von Tette.

LaSlOCera, Dejean.

Lasiocera tessellata, nova spec.

Tafel IX. Fig. 3.

L. aeneo-fusca, capite tlwraceque confertim punctatis, elytris punctato-striatis, aereis,

pallido-maculatis, antennis pedibusque testaceis, tibiis pallidis. Long. lin. 2%.

Ähnlich, doch nur in Hinsicht auf Gröfse und Gestalt, der L. nitidula Dej. (spec. gen. V. p. 284. n. \) vom Senegal. Kopf und Halsschild sind dunkler, fast schwarz, dicht punktirt, wie bei der L. nitidula. Das Halsschild ist verhältnifsmäfsig nicht so breit, in der Mitte und zu jeder Seite von einer etwas erhöhten Linie der Länge nach durchzogen. Die Spitze der Ober- lippe, Fühler und Palpen sind röthlich gelb. Die punktirt gestreiften Deckschilde haben drei aus länglichen Flecken zusammengesetzte gelbliche, bogenförmige Querbinden, von welchen die erste im dritten Zwischenraum anfängt und sich bis zum sechsten erstreckt, die zweite mittlere in den Zwischenräumen zwei, drei und vier sich befindet und die letzte vom dritten bis zum siebenten Zwischenraum einen Bogen bildet, dessen letzter Fleck etwas gesondert und nicht mehr länglich, sondern rund ist. Unter diesen im siebenten Zwischenraum zuweilen

COLEOPTERA. CARABIGI. DYTISGIDAE. 175

auch noch daneben dicht vor der Spitze der Deckschilde befindet sich aufserdem noch ein einzeln stehender kleiner Fleck. Die untere Seite ist dunkelpechbraun. Die Beine sind blafs- gelb mit gelbbräunlichen Schenkeln. Von Tette.

Dytiscidae. Cybister, Curtis, Aube.

Cybister lateralis.

Dytiscus lateralis. Fabricius, Supplementum Ent syst. p. 64. n. 6 7. Syst. Eleuth. I. p. 260. n. 10.

Dytiscus tripunctatus. Olivier, Ent. III. p. 40. n. 14. pl. 3. fig. 24.

Cybister tripunctatus, Aube, Species gen. des Hydrocanthares p. 76. n. 20.

Cybister africanus. Laporte, Etudes ent.p.99. Aube (I.e.) p. 71. n. 17. Boheman, Ins. caffr. I. p.233.n.245.

Bei einer hinreichenden Anzahl von Exemplaren beiderlei Geschlechts hat es mir doch nicht gelingen wollen, Kennzeichen aufzufinden, wodurch, nach Aubes Vorgange, die beiden angeblichen Arten, C. lateralis (tripunctatus Oliv., Aube) und africanus Aube bestimmt und sicher unterschieden werden könnten. Die als Unterscheidungszeichen von Aube angeführten unregelmäfsigen linienförmigen Eindrücke in der Mitte der Deckschilde der Weibchen des C. lateralis habe ich nirgend auch nur in einer Spur oder Andeutung entdecken können. Nur bei einem Weibchen traf ich in fast gleichmäfsiger Ausdehnung bis hin zu dem gelben Saume der Deckschilde diese mit dicht gestellten feinen, nicht glänzenden Körnchen bedeckt. Die Fläche der Deckschilde ist aber bei den Dytisciden und namentlich auch Cybister, so manchen Abwechselungen unterworfen, dafs auf ein so vereinzeltes Vorkommen kein besonderer Werth zu legen sein dürfte. C. africanus erscheint beim ersten Anblick nur darum verschieden, weil er fast immer gröfser ist. Aubes Beschreibungen beider stimmen aber auch, wenn man sie vergleicht, fast wörtlich überein.

Die sehr weite Verbreitung der Art ist schon von Aube bemerkt. Nach dem, was davon unsere Sammlung enthält, ist das Vorkommen kleinerer von Dejean als Trochalus similis (scapularis Eschsch.) in dem Katalog seiner Sammlung aufgeführten Exemplare mehr auf Ostindien, China, Manila beschränkt. Von den gröfseren dagegen, dem C. africanus (Trochalus lateralis Fabr., Dej., Catal.) besitzt die hiesige Sammlung aufser europäischen Exemplaren von Sicilien und Sardinien noch asiatische aus Arabien, vom Sinai, von Gaschmir, hauptsächlich aber africanische aus Ägypten, vom Kap, vom Senegal, von Isle de france, Madagascar, Angola und von Mossambique zwei, die beide Weibchen sind.

176 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Cybister immarginatus.

Dytiscus immarginatus. Fabricius, Entom. syst. IV. App. p. 444. n. 4—5. Systema Eleuth. I. p. 359. n. 6. Cybister immarginatus. Aube (1. c.) p. 82. n. 24. Boheman, Ins. caffr. I. p. 233. n. 247.

Nur ein männliches Exemplar von Tette mit sehr lebhaft rostfarbenem Fleck an der Spitze der Deckschilde. Auch etwas kleiner, namentlich kürzer und dem Anschein nach ge- wölbter, als die Exemplare vom Senegal und hierin näher stehend denen von Guinea. Eine Trennung als besondere Art scheint dennoch so wenig hiernach als durch die etwas geringere Breite des hinteren Theiles des Halsschildes, bei dem auch sonst beobachteten Wechsel der Durchmesser bei den verschiedenen Exemplaren dieser Art, gerechtfertigt.

Noter US , Clairville, Aube.

Noterus imbricatus, nova spec.

Tafel X. Fig. 10. lt.

N. pallide testaceus, elytris brunneo-testaceis transversim undato exasperatis. Mas* Fem. long. lin. tV%»

Ganz eben so gestaltet und fast eben so gefärbt, wie der hier gewöhnliche N. crassicornis. Die untere Seite nebst den Beinen, so wie Kopf und Halsschild sind einfarbig hell röthlich gelb, Kopf und Halsschild ganz glatt, die Augen schwarz. Die Deckschilde sind besonders bei dem Weibchen mit dicht an einander gereiheten, in Querlinien geordneten, beinahe wie Dachziegel aufliegenden erhöhten Punkten durchzogen, wie sich dies bei keiner andern hier bekannten Art der Gattung findet.

Männchen und Weibchen von Tette.

HyphydrilS, Illiger (Mag. I. p. 299), Latreille. HyphidrUS, Dejean, Aube.

Hyphydms circumflexus , nova spec. Tafel X. Fig. 12. H. rufo-testaceus, sapra convexiusculus , confertim punctatus, thorace antice posticeque nigra, elytris basi, sutura, vittis duabus maculisque nigris. Long. lin. 2.

Dieser noch unbeschriebene Hyphydrus ist, wenn gleich den anderen africanischen Arten, zunächst dem H. scriptus Aube, sehr nahe verwandt, von letzterem schon dadurch leicht zu unterscheiden, dafs die ganze obere Seite mit kleinen eingedrückten Punkten eleichmäfsi^ be- deckt ist, nirgend gröfsere Punkte eingestreut sind und von den abgekürzten Punktstreifen in der Mitte der Deckschilde sich kaum eine Andeutung findet. Die Grundfarbe ist übrigen

COLEOPTERA. DYTISGIDAE. GYRINITES. STAPHYLINII. 177

dieselbe, wie bei dem H. scriptus und den ähnlichen Arten, nemlich ziemlich lebhaft braungelb. Kopf, Beine und untere Seite sind ebenfalls, wie bei dem H. scriptus. Das Halsschild ist vor seinem vorderen und hinteren Rande in nur geringer Ausdehnung schwarz. An den Deckschilden sind die Basis mit Ausnahme der Schultern, von dort bis zur Spitze hin die Naht zu beiden Seiten in Gestalt vollständiger Binden, hierauf eine mit der Nahtbinde gleichlaufende, ihr an- fänglich sehr genäherte, aber weder Basis noch Spitze erreichende zweite Binde, in der Mitte zwischen dieser und dem Aufsenrande eine vorn nach den Schultern umgebogene, nach hinten noch mehr abgekürzte dritte Binde, ein fast dreieckiger Fleck unter dieser und noch aufser- dem zwei längliche Flecke dicht am Rande schwarz. In einem einzelnen Exemplare von Tette.

Gyrinites.

OrectOchÜUS , Eschsch., Lacordaire.

Orectochilus sericeus.

Orectochilus sericeus. Aube, Species gen. des Hydrocanthares p. 739. n. 9. Gyrinus sericeus* Klug, Symb. phys. tab. 34. f. 12.

Mehrere mit den ägyptischen vollkommen übereinstimmende Exemplare kamen von Tette.

Staphylinii.

PhilontllUS, Leach, Erichson.

(Thorax seriebus dorsalibus 5-punctatis.)

Philonthus nitidicollis , nova spec.

Tafel X. Fig. 15. Ph. niger, thorace subaeneo-micante, elytris punctatis, fusco-subpilosis, antennarum articulo primo subtus, femoribus supra testaceis. Long. lin. 3,

Obgleich von gewöhnlichem Ansehen, zeigt diese Art doch Eigenthümlichkeiten, die hinreichend sind, um sie von ähnlichen zu unterscheiden. Die Farbe ist, wie mehrentheils, tief schwarz. Der Kopf mit dem deutlich abgesetzten Halse ist besonders glänzend. Palpen und Fühler sind dunkel schwärzlich, letztere wegen Kürze der Glieder vom ersten an, von geringer Länge und kaum länger als das Halsschild. Das erste verhältnifsmäfsig längere Glied ist röthlich gelb, oben in der Mitte schwarz. Das Halsschild ist dunkel erzfarben und schillert an den Seiten in manchen Richtungen olivengrün. Die Punktlinien neben der Mitte stimmen bei dem vorliegenden Exemplare nicht ganz in Hinsicht der Zahl der Punkte überein. Die Linie auf der rechten Seite besteht aus fünf, die auf der linken aus nur vier Punkten, wahrscheinlich eine

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 23

178 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Abänderung, wie sie Erichs on schon bei dem Ph.umbrinus {gen. et sp. Staphylinorum p. 464 n. 59) bemerkt hat. Einzelne eingedrückte Punkte befinden sich noch zwischen den Punktlinien und dem Rande. Die Deckschilde sind dicht mit Punkten bedeckt, matt sowohl hierdurch als aufserdem durch aufliegende schwärzliche Härchen. Auch der Hinterleib ist punktirt, seitwärts schwarz behaart. Die Beine sind ebenfalls schwarz behaart, die Hüftglieder einander wenig genähert, die Schenkel ziemlich breit, etwas zusammengedrückt, die untere Seite gelblichbraun, die vorderen Fufsglieder mäfsig erweitert. Nur einmal von Sena.

PaederilS, Grav., Erichson.

Paederus sabaeus.

Paederus sabaeus. Erichson, Genera et species Staphylinorum p. 655. n. 11. In mehreren Exemplaren von Tette.

9

PaederUS lllCtUOSUS, nova spec. Tafel X. Fig. 16. P. ater, antennarum articulo primo et palporum maxillarium secundo subtus testaceis, elytris subtilissime punctatis, einer eo-sericeis. Long. lin. 2V2.

Am nächsten steht diese Art dem P. memnonim E. aus Ägypten. Die Färbung ist jedoch ein tieferes Schwarz, ohne Glanz. Die Fühlerglieder sind vom zweiten an fast gleichmäfsig kürzer, daher auch die Fühler eine verhältnifsmäfsig geringere Länge haben. Das Halsschild ist weniger wie beim P. memnonim gewölbt, die Deckschilde länger, durch aufliegende Härchen seidenähnlich schillernd, sehr fein punktirt, wogegen die Punkte beim P. memnonius gröfser und tiefer eingedrückt sind. Der Hinterleib ist kaum merklich punktirt und ohne Härchen. Das erste Glied der Fühler und das zweite der Maxillartaster sind unten röthlich selb. . In mehreren Exemplaren von Tette.

Buprestides. Sternocera, Eschsch.

Sternocera Orissa.

Stemocera Orissa. Buquet, Annales de la Societe entomol. de France tome VI. Bulletin entomologique p. LXXVI. Laporte et Gory, Histoire natur. et leonogr. Suppl. t. IV. p. 5. pl. 1. fig. 3. Boheman, Ins. caffraria t. I. p. 299. n. 327. Bertoloni, Illustr. Diss. II. p.34. n. 10. (n. comm. Acad. Bon. X. p. 412.)

Keine von allen Arten der Gattung Sternocera ist nach dem Orte, wo sie sich findet, so vielen und zum Theil bedeutenden Abänderungen unterworfen, wie die gegenwärtige. Die

COLEOPTERA. BÜPRESTIDES. 179

in unsrer Sammlung schon seit langer Zeit mit der Bezeichnung B. interpunctata vorhandenen Exemplare waren von meinem verehrten Kollegen Lichtenstein auf seinen Reisen in Süd- africa am Orangeriver angetroffen und der damaligen Hoffmannseggschen Sammlung ein- verleibt worden. Sie sind schön dunkel veilchenblau mit sehr bestimmten scharf begrenzten weifsen Flecken. Das Halsschild ist bedeckt mit tiefen, doch nur wenig zusammenfliefsenden Gruben. Die Deckschilde sind dicht quer gerunzelt mit kleinen Grübchen dazwischen, die be- sonders an der Basis derselben sichtbar sind. Diesen ähnlich, doch von mehr ins Grünliche spielender Färbung ist ein von Hrn. Ghevrolat als Sternocera Orissa Buq. vom Kap erhaltenes Stück. In der von Hrn. Prof. Dr. Popp ig in Leipzig angekauften Sammlung von Port Natal fand sich St Orissa in grofser Anzahl. Alle Exemplare stimmen darin überein, dafs sie eine von denen vom Kap sehr verschiedene Färbung haben, wenn gleich sie in der Sculptur von Hals- und Deckschilden nicht erheblich von ihnen abweichen. Sie sind sämmtlich grünlich erzfarben und die durch eine filzähnliche Bekleidung zu den Seiten des Halsschildes so wie auf den Deckschilden gebildeten gröfsern Flecken sind eben so wie die kleineren der Bauch- seite nicht rein weifs, wie bei den Exemplaren vom Kap, sondern schwefelgelb, seidenartig glänzend. Noch anders verhält es sich mit den Exemplaren von Inhambane. Sie sind zum Theil bedeutend gröfser und wenn das gröfste vom Kap eine Länge von 16 Linien erreicht, so sind die gröfseren von Mossambique \ 9 Linien lang. Die Färbung ist nicht bei allen dieselbe, entweder, und dies sind mehrentheils die gröfsern, grünlich erzfarben wie die Stücke von Port Natal oder blaugrün. Die Sculptur ist, besonders bei den grünlich erzfarbigen, in nicht un- erheblicher Weise anders. Die Gruben auf dem Halsschilde sind nicht rund, sondern linienförmig lang gezogen, wodurch zwischen ihnen glatte Erhöhungen oder Leisten entstehen die von dem vorderen schmaleren Theile des Halsschildes in der Richtung nach hinten Strahlen gleich ver- laufen. Das Halsschild erhält hierdurch bei schönerer Sculptur einen höheren Glanz. Die Deckschilde sind mit im Grunde punktirten Grübchen dicht bedeckt und deutlicher treten da- selbst zwei Längslinien hervor, welche die Mitte der Deckschilde durchziehen und von welchen selbst bei den Exemplaren von Port Natal sich nur eine Andeutung findet. Die filzähnlichen Flecke auf Hals- und Deckschilden sind von hellerer, mehr weifser Färbung und stimmen hierin mehr mit den Exemplaren vom Kap überein, sind aber, obgleich sie dieselben Stellen ein- nehmen, mannigfachen Abänderungen, sowohl der Gestalt als Ausdehnung nach, unterworfen. Bei dein allen scheint dennoch eine Trennung der Sternocera Orissa von Mossambique von denen von Port Natal und vom Kap als eigene Art nicht zulässig zu sein, man müfste denn die von Port Natal ebenfalls so betrachten wollen. Zu bemerken ist noch, dafs bei grünlich erzfarbenen Exemplaren die Seitenflecke der Deckschilde gewöhnlich zusammenfliefsen, wo- gegen sie bei den blaugrünen sich in mehrere kleinere Flecke bis zur Zahl von fünf auf jedem Deckschild trennen.

Diese Art kam in grofser Anzahl von Inhambane.

23

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180 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Sternocera luctifera, nova spec.

Tafel XL Fig. 1.

St nigra, nitida, thorace foveolato-reticulato, macula laterali albido-villosa, elytris ob- solete striato-punctatis, transversim rugosis, immaculatis. Long. Im. IS ±9.

Diese Art kömmt, mit Ausnahme der unmittelbar darauf folgenden St. lanifica Er. von Angola, der St. Orissa am nächsten, sowohl in Hinsicht der Gestalt und Gröfse, als der Sculptur des Halsschildes und der Deckschilde. Die Gruben auf dem Halsschilde sind nur deutlicher und gröfser, zugleich in geringerer Zahl vorhanden, wodurch die dazwischen gebliebenen Er- höhungen mehr hervortreten. Dieselben sind mit einer weifslichen Behaarung leicht ausgefüllt. Zu jeder Seite des Halsschildes befindet sich eine grofse, in geringer Entfernung vom Vorder- rande bis in die Nahe der Schultern sich erstreckende mit feinem weifsem, wie Seide glän- zendem Wollhaar ausgefüllte eiförmige Vertiefung. Eine ähnliche weifse Behaarung ist sowohl vorn zwischen den Augen als in Gestalt eines Saumes am hintern Rande des ebenfalls gruben- ähnlich punktirten Kopfes bemerklich. Die Deckschilde sind in ähnlicher Weise, wie bei der St. Orissa punktirt und gerunzelt. Die Punkte sind jedoch weniger dicht gedrängt und regel- mäfsiger in Reihen gestellt. Zwei aus doppelten Punktreihen gebildete Linien, die eine nur etwas entfernt von der Naht die andere in der Mitte lassen sich leicht unterscheiden. Sie durchziehen die Deckschilde von der Basis bis zur Spitze. An der Basis stehen die Reihen weiter auseinander. Mit einer filzähnlichen Bekleidung ausgefüllte Vertiefungen sind nicht vor- handen. Die Deckschilde sind vielmehr ganz ungefleckt, einfarbig tief und glänzend schwarz. Die untere Seite ist wie die obere schwarz, zerstreut grubig punktirt, einzeln weifs behaart. Neben dem Brusthöcker findet sich zu jeder Seite eine mit weifsem seidenartig glänzendem und längerem Haar dicht bedeckte Stelle. Auch die vier letzten Abschnitte des Hinterleib-es haben zu jeder Seite am vordem Rande einen aus ähnlich gefärbten Haaren bestehenden, fast bis zum hintern Rande reichenden Fleck. Endlich begrenzt ein dichter weifser Haarsaum seit- wärts den Hinterleib vom ersten bis zum fünften Segmente. Die Beine sind schwarz, zer- streut punktirt, die Schenkel und Schienen einzeln, die Fufsglieder dichter behaart.

Mehrere Exemplare dieser schönen Art enthielt eine Sendung von Tette.

Sternocera monacha, nova spec

Tafel XI. Fig. 2.

St. nigra, nitida, thorace cicatricoso, macula magna laterali, elytris rugoso-subimbri- catis elongata humerali testaceo-villosis. Long. lin. 18%,

Diese, der vorhergehenden sonst sehr ähnliche Art unterscheidet sich von derselben hinreichend durch die Färbung und gröfsere Ausdehnung des Fleckes zu jeder Seite des Hals- schildes, den Fleck an den Schultern und die sehr verschiedene Farbenvertheilung auf der

COLEOPTERA. BUPRESTIDES. 181

Bauchseite. Sie erreicht etwa die Gröfse der gröfseren Exemplare der St. luctifera und hat eben dieselbe tief schwarze Färbung mit einer geringen Andeutung einer violetblauen der Deckschilde. Die Sculptur am Kopf und Halsschild ist ganz dieselbe. Vorn ist der Kopf bis zu den Mandibeln hin mit gelblichen' wie Seide glänzenden Haaren dicht bedeckt. Den Hinter- kopf begrenzt ein Saum von eben so gefärbten Haaren. Die Vertiefung an den Seiten des Halsschildes lehnt sich an den vordem Rand desselben in ihrer ganzen Breite an, tritt mit ihrer Spitze bis dicht an den hintern Rand und nimmt so die Seiten des Halsschildes fast ganz ein. Sie ist mit einem aus hell gelb-röthlichen seidenartig glänzenden Haaren gebildeten Filz ausgefüllt. Die Sculptur der Deckschilde ist fast dieselbe wie bei der vorigen Art. Nur sind die Punkte weder so grofs und deutlich noch auch in Reihen gestellt wie bei dieser, dagegen die Querrunzeln schärfer hervorgehoben. Ein in hell röthlich gelber Haarbekleidung bestehender Fleck nimmt von der Schulter an gerechnet beinah den vierten Theil des Seitenrandes ein. Die mit zerstreuten Gruben bedeckte untere Seite ist von der Mittelbrust an bis zur Spitze des Hinterleibes lebhaft violet-blau, zerstreut weifslich behaart. Zu den Seiten des Brusthöckers ist die Behaarung dichter und hellröthlich gelb. Die letzte Bauchschuppe hat zu jeder Seite eine breite, gelb-röthliche Binde. Die Beine sind, mit Ausnahme der violetblauen Schenkel, schwarz, diese weifslich, die Schienen und Füfse, letztere dichter, gelb -röthlich behaart. Diese schöne Art befand sich nur einmal in einer Sendung von Sena.

Jlllodis, Eschsch.

Julodis splendens, nova spec.

Tafel XL Fig. 3. J. elongata, supra obscure chalybea, capite confertim rugoso-punctato postice, thorace sparsim punctato dorso violaceis, hoc sulco longitudinali medio foveaque utrinque albido-villosis ; elytris striato-punctatis, quadricarinatis , obsolete sulcatis, punctis sulcisque pilis brevibus albidis adspersis ; corpore subtus cum pedibus viridi-coeruleo , confertim punctato, helvolo-piloso, pectore utrinque plaga magna subquadrata, ab- dominis segmentis quatuor prioribus utrinque macula rotundata minori denudata viridi-coerulea ornatis. Long. lin. 12.

In der von den übrigen Arten der Gattung Julodis abweichenden, langgestreckten Form, wodurch sie der G. Sternocera sich nähert, stimmt diese Art mit der von Boheman (Ins. ca ffr. I. p. 299. n. 328) beschriebenen J. natalensis so sehr überein, dafs sie bei nicht genauer Untersuchung leicht für eine nur durch eine schönere Färbung ausgezeichnete Abart gehalten werden könnte. Dennoch gibt es aufserdem noch wesentliche Verschiedenheiten genug, welche die von mir Anfangs beabsichtigte Vereinigung mit der J. natalensis nicht gestatten. Diese Unterschiede sind weniger an Kopf und Halsschild, als in der Sculptur der Deckschilde und

182 ZOOLOGIE. INSECTEN.

der Bezeichnung der unteren Seite zu finden. Die Deckschilde sind zwar ebenfalls punktirt gestreift, es sind aber die Punkte schon von der Mitte der Deckschilde an gröfser und laufen zum Theil in Furchen zusammen. Die schon bei der J. natalensis sichtbaren erhöhten Linien treten stärker und schärfer hervor. Es sind deren aufser der Leiste an der Naht noch vier vorhanden, von denen jedoch nur die beiden äufsern die Basis der Deckschilde erreichen, die erste und zweite dagegen, welche letztere sich bald hinter der Mitte mit der dritten ver- bindet, ehe sie bis zur Basis gelangen, ganz verschwinden. Zwei durch die Leisten gebildete, mit weifsen Härchen ausgefüllte Furchen, die eine neben der Naht, die andere zwischen den beiden äufsern Leisten machen sich besonders bemerklich. Zwischen beiden befinden sich noch zwei durch einen ähnlichen, doch nicht so dichten haarichten Überzug gebildete Streifen von nur geringer Ausdehnung. Die Deckschilde haben, besonders von der Mitte an eine schön violetblaue Färbung, in ähnlicher Weise, doch lebhafter noch, wie der Hinterkopf und der vordere Theil des Halsschildes. Aber auch die untere Körperseite ist in Beziehung auf Färbung nicht allein, sondern auch in Hinsicht der Gröfse und Zahl der glänzenden nicht behaarten Flecke wesentlich von der der J. natalensis verschieden. Brust und Bauch sind glänzend blaugrün, dicht punktirt, gelbröthlich behaart. Unbehaart sind in beträchtlicher Ausdehnung die Brustseiten, die Basis des ersten Bauchsegments zu jeder Seite und die vordem Ränder der darauf folgenden drei Segmente. Die vier ersten Abschnitte haben zu jeder Seite noch einen ganz glatten und glänzenden grünblauen runden Fleck, das letzte Segment ist ungefleckt. Bei der J. natalensis, wo die ganze untere Seite schwarz ist, finden sich die glatten Flecke ebenfalls vor, sie sind aber gröfser, undeutlich am ersten Segment, wogegen das fünfte oder letzte gleich den andern gefleckt ist. Die Beine sind einzeln, aber tief punktirt, blaugrün, dünn behaart, die Fufsglieder schwärzlich mit stark verlängerten Sohlenfortsätzen, die Klauen gelblich. Nur ein Exemplar aus einer Sendung von Tette.

Julodis vittipennis.

Julodis vittipennis, Boheman, Insecta caffraria I. p. 300. n. 329.

Die Exemplare von Tette, deren mehrere in verschiedener Gröfse von 5| bis Linien vorhanden, stimmen mit denen von Port Natal fast vollkommen überein und können mit Sicher- heit als die von Boheman beschriebene J. vittipennis angesehen werden. Bei einigen ist die Binde der Deckschilde nicht so ununterbrochen, sondern aus mehreren in einander ver- laufenden Flecken zusammengesetzt.

COLEOPTERA. BÜPRESTIDES. 183

Acmaeodera, Eschsch.

Acmaeodera excellens, nova spec.

A.subtus cum pedibus nigra, supra viridi-aurata, capite thoraceque confertim punctatis; thorace medio sulcato, ad latera sulci piano, sparsim punctato, coeruleo, nitido, ad marginem posticum utrinque foveola impressa; elytris punctato-striatis , punctis impressis baseos majoribus, transversis , interstitiis subelevatis, primo, secundo tertio- que vix sparsim punctatis, reliquis sat confertim impresso-punctatis. Long. lin. 73/i.

Die gröfste unter den hier bekannten Arten, fast noch einmal so grofs als A. polita, welcher sie in Hinsicht der Gestalt und des Farbenglanzes zunächst steht. Der Kopf ist stark und dicht punktirt, mit einer eingedrückten Längslinie zwischen den Augen. Mund und Fühler sind schwarz. Das Halsschild ist hinten so breit als die Deckschilde zusammen genommen, an den Seiten gerundet, nach vorn verschmälert. Der vordere Rand ist zu jeder Seite etwas nach innen, der hintere sanft nach vorn gebogen. Der Rücken ist mäfsig gewölbt, grubig punktirt, mit Ausnahme einer flachen Stelle in der Mitte, die von bläulichem Schein und sehr fein punktirt ist. Die in derselben befindliche Längsfurche dagegen ist wieder mit eingedrückten Punkten gefüllt. Die Deckschilde sind wohl viermal so lang als das Halsschild, an der Basis nicht breiter als das Halsschild, dahinter eingeschnürt und werden von da an erst breiter, dann allmählig nach der Spitze hin schmaler. Der Seitenrand ist, je näher der Spitze, immer deutlicher gesägt. Die Fläche der Deckschilde ist, wie das Halsschild, etwas gewölbt, von eingedrückten Punkt- streifen durchzogen. Besonders auffallend sind die mittleren paarweis verlaufenden Streifen dadurch, dafs die Punkte, aus denen sie gebildet sind, sehr dicht stehen und mit Ausnahme derer, die sich der Spitze nähern, breiter als lang oder quer gezogen sind. Auch die etwas erhöhten Zwischenräume sind mit einzelnen, kleinen eingedrückten Punkten besetzt, die in den ersten Zwischenräumen kaum zu bemerken sind und hier, namentlich in der Nähe der sehr 'glatten und glänzenden Basis fast ganz fehlen. Die untere Seite nebst den Beinen ist schwarz.

Nur in einem Exemplar von Tette.

Acmaeodera consobrina, nova spec

A. viridi-coerulea, nitida, capite thoraceque punctatis, elytris punctato-striatis apice sulcatis. Long. lin. 4.

Der A.polita Kl., Lap., Gory sehr ähnlich und leicht mit ihr zu verwechseln. Kopf und Halsschild sind eben so gestaltet und punktirt, nur der mittlere Theil des letztern ist deut- licher unterschieden von den stärker punktirten Seiten, die Längsfurche breiter und wie die Seiten punktirt und die Umgegend bläulich und glänzend. An den Deckschiiden tritt die Schulter- gegend mehr hervor. Die Streifen auf denselben sind dicht punktirt, wie bei der A. polita,

184 ZOOLOGIE. INSECTEN.

nur da, wo die Deckschilde sich abwärts neigen, vertiefen sich die Streifen, wodurch die Kanten schärfer hervortreten. Der Seitenrand ist in dieser Gegend scharf gesägt. Nur einmal von Tette.

ChrySOchroa, Dejean. Chrysochroa lepida.

Chrysochroa lepida. De Laporte et Gory, Hist. nat. et Iconogr. p. 10. pl. 3. fig. 9. Chrysochroa dives. Dejean, Gatalogue des Coleopteres. 3. ed. p. 25.

Nur ein Exemplar von Tette, welches mit den Exemplaren vom Senegal im Wesent- lichen übereinstimmt. Nur die Deckschilde sind etwas stärker punktirt, namentlich deutlicher und mehr geordnet im gelben Mittelfeld.

SteraSpiS, Solier, Dejean. ',

Steraspis aeruginosa, Wa spec.

St. subdepressa, aeneo-fusca, thorace subquadrato, punctato-rugoso, utrinque obsolete cupreo-reticulato, elytris pone basin partim dilatatis, foveolato-striatis , rugosis, in foveolis lateribusque cupreo-punctatis , margine cupreo. Long. lin. 20.

Die Arten der Gattung Steraspis, so grofs sie auch fast ohne Ausnahme sind, sind bei der Übereinstimmung der mehrsten Arten in der Form und den nur geringen Abweichungen der Sculptur nicht leicht zu unterscheiden, besonders da auch die Färbung manchen Abän- derungen unterworfen ist. Die gegenwärtige Art kann dennoch mit Sicherheit als neu und noch unbeschrieben angenommen werden. Bertoloni erwähnt in seiner Illustratio rerum naturalium (diss. IL p. 34) nur einer Steraspis von Inhambane, welche aber die unsrige nicht sein kann. Er betrachtet sie als St. squamosa Kl. Leicht möglich jedoch und fast wahrschein- lich ist es, dafs er eine ähnliche in Port Natal häufig vorkommende, von Boheman in den Ins. caffr. P. I. fasc. II. p. 312. n. 343 beschriebene und Chr. ambigua genannte Art dafür gehalten hat. Dieser kömmt die St. aeruginosa in der Sculptur, in Hinsicht der Färbuno- da- gegen der Chrysochroa amplipennis Boheman (a, a. 0. p. 31 1. n. 342) am nächsten, nur dafs sie dunkler, selbst dunkler noch wie gewisse Abänderungen der St. scabra und speciosa, beinahe schwarz und überall gleichmäfsig gefärbt ist. Der Kopf mit einigen breiten Vertiefungen zwi- schen den Augen ist hier grubig und in einander laufend, der Hinterkopf einzeln und grob punktirt. Eine eingedrückte Linie durchzieht die Vertiefung. Der Wurzeltheil der Mandibeln ist durch eingedrückte Punkte ungleich, das Endtheil glatt und ohne Punkte, Die Fühler sind glatt und einfarbig schwarz. Das Halsschild ist flach, vorn ausgerandet, hinten etwas breiter als vorn, der Rand fast gerade, vom Schildchen zu den sehr wenig hervortretenden Ecken hin sehr schwach gebogen, an den Seiten etwas gerundet, mit deutlich aufgeworfenem glatten

COLEOPTERA. BUPRESTIDES. 185

Rande. Die ganze obere Fläche ist voll eingedrückter mäfsig grofser Punkte und dazwischen unregelmäßig verlaufender wenig erhöhter Runzeln. Bei der St. ambigua sind diese Runzeln besonders in der Mitte stärker und netzartig entwickelt, bei der St. amplipennis hat das Halsschild aufserdem ein glattes, anders gefärbtes Mittelfeld. Eine eingedrückte Längslinie in der Mitte ist nur angedeutet. An den Seiten ist das Halsschild dunkel kupferfarbig und scheint dicht vor dem fast stahlblauen Rande dunkel bläulich grün. Die Deckschilde sind da, wo sie sich dem Hals- schilde anschliefsen , zusammen nur wenig breiter als dieses, dagegen wohl viermal so lang. Sie erweitern sich etwas noch vor der Mitte, indem sie seitwärts hervortreten, werden dann bis zur Spitze hin wieder schmaler, sind bis kurz vor der Spitze an den Seiten glatt, dann deutlich gesägt mit etwas verlängertem letzten Zahn. Sie sind mit dicht gestellten Reihen ein- gedrückter Punkte oder Grübchen bedeckt, deren Grund kupferroth punktirt ist. Die zwischen ihnen sich bildenden Erhöhungen sind glatt, die Seiten lebhafter kupferfarben punktirt. Die untere Fläche des Körpers ist dunkel stahlblau, grauweifslich ziemlich dicht, aber nur kurz behaart. Eben so gefärbt sind die Beine, lebhafter jedoch und glänzender, weil sie der haarigen Bekleidung entbehren, die Fufsglieder. Nur einmal von Inhambane.

Chrysodema, Laporte, Gory.

Chrysodema pubiventris.

Chrysodema pubiventris. Laporte et Gory, Monogr. d. Bupr. p. 11. pl. 3. fig. 14. Boheman, Ins. caffr.

P. I. fasc. 2. p. 314. n. 345. Evides strigosa. Dejean, Gat. des Gol. 3. ed. p. 77.

Diese Art befand sich in einigen Exemplaren in der Sendung von Inhambane. Eine wesentliche Verschiedenheit von den schon vorhandenen vom Senegal, von Port Natal und Guinea war nicht zu entdecken. Nur allein die Fühler zeigen nach dem Ort woher die Ex- emplare stammen eine bestimmt verschiedene Färbung. Sie sind kupferroth bei denen vom Senegal, stahlblau bei den Exemplaren von Inhambane, die aufserdem etwas kleiner sind und dunkelschwarz bei denen von Guinea.

Chrysodema limbata, nova spec.

Tafel XL Fig. 4. Ch. $ übt us cuprea, supra aeneo-fusca, thorace sparsim punctata, lateribus rugoso, ad apicem utrinque tuberculato, tuberculis parum elevatis laevibus, linea dorsali media impressa; elgtris rüde panctato-striatis, vitta ad marginem externum longitudinali viridi-aenea griseo-pubescente subimpressa. Long. lin. 10V2.

Diese Art nähert sich in der Gestalt den Arten Chr. aurolineata und purpurea Gory. Sie hat aber, wenigstens oben, nicht die gewöhnliche goldgrüne, sondern eine mehr dunkel schwärzliche Färbung mit nur schwachem Metallglanz. Bemerklich macht sie sich besonders

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. *'*

186 ZOOLOGIE. INSECTEN.

durch eine mit dem Seitenrande der Deckschilde gleich laufende ziemlich breite fein punktirte goldgrüne Vertiefung, deren Glanz durch die aufgesetzten feinen grauen Härchen gemindert wird. Die ganze untere Seite dagegen ist kupferfarben, fein punktirt und leicht behaart. Der Kopf ist dunkler kupferfarben, die Stirn in gröfserer Ausdehnung vertieft, die Grube grob punktirt und mit ziemlich dicht stehenden grauen Härchen bedeckt. Die fünf ersten Glieder der Fühler sind stahlblau, die folgenden schwärzlich. In Hinsicht auf die Form und Sculptur des Halsschildes und der Deckschilde ist noch zu bemerken, dafs ersteres beinahe viereckig, nach vorn nur wenig schmaler, oben mit ziemlich tief eingedrückten, einzeln stehenden Punkten bedeckt ist, die sich nach den Seiten hin in Runzeln vereinigen, wo auch die Färbung anders und beinahe goldgrün ist. Die Mitte durchläuft die gewöhnliche eingedrückte Längslinie. Unweit des Vorderrandes befinden sich in geringer Entfernung zu jeder Seite zwei mäfsig erhöhte glatte und glänzende Flecke, der eine gerundet nahe dem Aufsenrande, der andere mehr quer gezogen zwischen diesem und der Mittellinie. Weniger ausgezeichnet ist ein ähnlicher kleiner und dreieckiger Fleck zu jeder Seite am Hinterrande. Das Schildchen ist sehr klein, viereckig, nach vorn verengt, mit einem Eindruck in der Mitte. Die Deckschilde, an der Basis ein wenig breiter als das Halsschild, erweitern sich allmählig nach der Mitte hin, von wo sie eben so bis zur Spitze wieder abnehmen. Der Aufsenrand ist von der Mitte bis zur Spitze hin gesägt. Auf den Deckschilden scheidet die schon erwähnte vertiefte grüne Längsbinde die Seiten von dem Mittelfelde. Die Sculptur ist hier wie dort dieselbe. Unregelmäfsige Vertiefungen werden durch wenig erhöhte und stumpfe Linien getrennt, wodurch Punktreihen gebildet werden, ohne dafs deren Übergang zu Runzeln, namentlich nach der Spitze hin, gehindert wäre. Der äufsere Rand ist etwas aufgeworfen und grün. An den Beinen sind die Schenkel auf der oberen Seite fast kupferfarben, unten nebst Schienen und Fufsgliedern grünlich erzfarben. In nur einem Exemplar von Tette.

Bliprestis, Dejean, Boheman.

Buprestis perspicillata, nova spec. Tafel XI. Fig. 5. B. obscure sub-aeneo-fusca, capite cicatricoso, sparsim aeneo, thorace vage aeneo-punc- tato , plaga longitudinali media, macula dorsali suhocellata rotundata majori et altera minori ad angulum anticum utrinque, lituris? denique irregularibus lateralibus laevibus nigris ; elytris pone medium vix angustioribus , aeneo-panctato-striatis, interstitiis vix elevatis, alternatim punctis minoribus sparsis 7naculisque e punctis coacervatis aequaliter fere distantibus mnatis, sulco intramarginali laete purpureo- cupreo. Long. lin. 12.

Unter den von Herrn Peters entdeckten Buprestiden befinden sich verhältnifsmäfsig viele Arten derjenigen Untergattung, welche Dejean in seinem Katalog zu Lampetis gezählt, So Her

COLEOPTERA. BUPRESTIDES. 187

in seinem Essai sur les Buprestides [Ann. d. I. soc. entom. de Fr. IL) als Gattung Latipalpis auf- gestellt und für welche später Boheman in den Insecta caffraria nach dem Vorgange von La- porte, Gory die ältere Gattungsbezeichnung: Buprestis besonders in Anspruch genommen hat. Namentlich sind es solche, die andern bekannten africanischen Arten, der B. umbrosa F. von Guinea, bioculata Ol. vom Senegal, der oculicollis Laporte, Gory (Perotis coeca Chaud.) vom Cap, besonders aber der B. quadriareolata Bohem. von Port Natal sehr nahe stehen, so dafs es hinreichend sein wird, mit letzterer die gegenwärtige neue Art zu vergleichen und auf die vorhandenen Unterschiede hinzuweisen. Gestalt, Grundfärbung, Sculptur des Kopfes, Einfassung der Deckschilde sind durchaus dieselben. Am Halsschild ist dagegen schon der gröfsere glatte Fleck zu jeder Seite der geglätteten Mittellinie etwas kleiner und gilt dasselbe auch von dem Fleck am vorderen Winkel. Dabei sind die umgebenden Runzeln nicht so zahlreich und die vorhandenen nicht so lebhaft kupferfarben. Die rothgelbe Behaarung der untern Seite, die sich aufwärts nach dem vorderen Winkel fortsetzt, fehlt fast ganz, so clafs überall die glatten Stellen weniger hervortreten. Der hauptsächlichste Unterschied liegt in der Sculptur der Deck- schilde. Dieselben sind zwar ebenfalls punktirt gestreift, die Zwischenräume aber nicht sämmt- lich, sondern vom dritten an nur abwechselnd mit zerstreuten eingedrückten Punkten besetzt. Auf dem genannten dritten, dem fünften und siebenten finden sich in ganz regelmäfsig unter- brochenen Reihen aus kleinen eingedrückten Punkten gebildete fast runde Flecke von gleich den Punktreihen und den in den übrigen Zwischenräumen zerstreuten Punkten lebhaftem Metallglanz. Die untere Seite bietet keinen weiteren Unterschied, als dafs die drei schwarzen Flecke an den behaarten Seiten des Bauches kleiner und gerundeter sind und das letzte Segment mit nur einer spitz auslaufenden glatten Binde in der Mitte bezeichnet ist, wogegen bei B. quadri- areolata aufserdem noch eine zu jeder Seite sich findet. In den Beinen kein Unterschied. Nur einmal von Tette.

Buprestis amaurotica, nova spec.

Tafel XI. Fig. 6. B. fusco-nigra, capite rugoso, aeneo-variegato, thorace rugoso-punctato, sparsim aeneo, maculis utrinque duabus magnis laevibus nigris ; elytris pone medium sensim an- gustioribus, apice truncatis, cupreo- aeneo - punctata -striatis, interstitiis alternatim vage punctatis maculisque impressis aeneis ornatis , sulco intramarginali aeneo, albido-villoso. Long. lin. 13*

Eine ebenfalls der B. quadriareolata Boh. verwandte, aber schon in der Form der Deckschilde verschiedene Art, Dieselben dehnen sich nemlich sehr bald hinter den Schultern zu einem kleinen Höcker aus, erscheinen dann wie zusammengeschnürt und die Spitze, in welche sie allmählig verlaufen ist nicht, wie bei der B. quadriareolata und der vorher be- schriebenen Art gerundet, sondern gerade abgeschnitten mit deutlich hervortretenden Ecken.

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188 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Die Grundfärbung ist ein tiefes, kaum bräunliches, Schwarz mit nur schwachem Metallglanz. Der Kopf ist sehr gerunzelt, in den Vertiefungen erzfarben. Ein Saum von gelblichen Haaren umgibt die Augen. Das Halsschild ist mit eingedrückten Punkten einzeln und dichter nur in der Umgebung der glatten Flecke besetzt, wo sie auch durch eine lebhaftere, erzgriine Fär- bung sich bemerklich machen. Die Flecke sind, wie bei der B. quadriareolata gestaltet, nehmen auch dieselben Stellen ein, nur die Mittellinie ist nicht so deutlich sichtbar. Das Schildchen ist dreieckig, der hintere breitere Theil mit einem linienförmigen Eindrucke bezeichnet, die Deckschilde, zusammen an der Basis kaum breiter als das Halsschild, erweitern sich demnächst und bilden seitwärts einen kleinen stumpfen Höcker, hinter welchem sie etwas enger werden und nach einer zweiten kaum merklichen Hervorragung in der Breite allmählig abnehmend bis zur Spitze hin verlaufen. Eine Andeutung dieser Hervorragungen findet sich schon bei der vorhergehenden Art. Die Spitze selbst aber ist nicht gerundet oder einfach, sondern gerade abgeschnitten mit zu jeder Seite etwas hervortretenden Ecken. Aufser in der Form, so ist auch in der Sculptur der Deckschilde die gegenwärtige Art von der B. quadriareolata sehr verschieden und nähert sich hierin mehr der schon beschriebenen L. perspicillata. Die Streifen sind aus dicht gedrängten kupferfarbenen eingedrückten Punkten gebildet, die Zwischen- räume nur wenig erhöht, vom ersten an und dann abwechselnd bis zum siebenten durch ver- tiefte erzfarbene Flecke bezeichnet, die auch hier aus sehr kleinen eingedrückten Punkten zusammengesetzt und von einander abstehend in Reihen geordnet sind. Die andern Zwischen- räume sind sehr vereinzelt punktirt und in den dem Aufsenrande zunächst stehenden nur hin und wieder noch tiefere Gruben, die in der Schultergegend zusammenlaufen, zu finden. Die Basis der Deckschilde zeigt einen Anflug kupferrother Färbung, die Furche vor dem aufge- worfenen, glänzend schwarzen Rande ist mit einer dichten weifsen filzähnlichen Behaarung ausgefüllt, die näher der Spitze eine grün-erzfarbene Punktirung durchscheinen läfst. Die untere Fläche ist nebst den Beinen violett kupferfarben, eine Färbung, die sich auch auf die Basis der Mandibeln erstreckt. Die Seitentheile der Brust und des Bauches sind stärker, zum Theil in einander laufend punktirt und ziemlich dicht gelblich weifs behaart. Von den entblöfsten Stellen der Bauchsegmente, wie sie an der vorherigen Art bemerkt wurden, ist nur eine geringe Spur vorhanden. Einmal von Tette.

Buprestis proxima, nova spec. Tafel XL Fig. 7. B. nigro-subaenea, thorace sparsim punctata, macula utrinque magna oblique transversa medio subinterrupta notato ; elytris pone medium angustioribus, apice Iruncatis, supra aeneo-punctato-striatis , interstitiis alternatim punctis rugulisque transversis maculisque distantibus majoribus aeneis ornatis , sulco intramarginali confertim subtiliter punctulato aeneo, subtilissime albido-piloso. Long. lin. IS.

In Hinsicht auf Gestalt, Färbung und Sculptur der vorher beschriebenen Art sehr ähnlich.

COLEOPTERA. BUPRESTIDES. 189

Dennoch fehlt es nicht an sicheren Unterscheidungszeichen. Dahin gehören das nach vorn wenig verengte, fast überall gleich breite Halsschild, dessen glatte Stellen auch etwas andere Form und Ausdehnung haben. Beide in den vorher beschriebenen Arten getrennte Flecke laufen hier in einen zusammen und sind durch eine Brücke, die von dem Winkelfleck ausgeht, vereinigt. Die Deckschilde treten, wie bei der B. amaurotica, bald hinter der Schulter in eine, jedoch stumpfere und nicht weit davon in eine zweite Ecke hervor, von wo an sie allmählig bis zu der auch hier abgestutzten Spitze hin schmaler werden. Sie sind punktirt gestreift, die Zwischenräume abwechselnd punktirt und gefleckt. Die Punkte sind, wenn gleich unregelmäfsig, doch dichter gestellt wie bei der B. amaurotica, so dafs sie zum Theil sich verbinden; der erste, dritte, fünfte und siebente Zwischenraum sind mit einzeln stehenden, gröfseren, durch dicht gedrängte eingedrückte Pünktchen gebildeten rundlichen Flecken besetzt. Flecken und Punkte sind erzfarben ohne besondern Glanz. Eben so gefärbt, mit weifslichen Härchen nur leicht bedeckt, ist die Furche vor dem aufgeworfenen Seitenrande. Die untere Seite ist nebst den Beinen, die Mitte entlang, bläulich schwarz und stark gerunzelt, seitwärts mehr erzfarben, fein gerunzelt und mit grau weifslichen Haaren leicht bedeckt. Die glatten Flecke an den Seiten des Bauches sind nur schwach angedeutet. Ebenfalls nur einmal von Tette.

Buprestis ophthalmica, nova spec.

Tafel XL Fig. 8.

B. fusco-subaenea, thorace medio sparsim, lateribus rugoso-punctato, utrinque violaceo- bimaculato; elytris apicem versus angustioribus, apice truncatis, aeneo - punctata- striatis, interstitiis subelevatis, nigro-violaceis, alternatim sparsim aeneo-punctatis et maculatis, sulco intramarginali vir idi- aeneo, albido-villoso. Long. lin. 12.

In der Gestalt stimmt diese Art mit den beiden vorhergehenden überein, nur dafs die Schulterhöcker weniger bemerklich sind. Auch die Grundfarbe ist dieselbe mit nur etwas lebhafterem Metallglanz. Am Kopf ist nichts zu bemerken. Er ist gerunzelt und in den Ver- tiefungen weifslich bestaubt, Das Halsschild ist wie bei der B. proocima, nach vorn nur wenig schmäler, in der Mitte etwas vertieft, mit eingedrückten metallglänzenden Punkten, die hier nur einzeln, um die Augenflecke herum aber gedrängter stehen und an den Seiten in Runzeln zusammenfliefsen , bedeckt. Die Vertiefungen sind wie am Kopf, mit einem weifsgelblichen Staube gefüllt. Die glatten Flecke nehmen dieselben Stellen ein, wie bei den vorigen Arten, sind nur etwas kleiner, gerundet und von lebhaft violetblauer Färbung. Die Deckschilde haben die gewöhnlichen erzfarbenen Punktlinien und etwas erhöhten Zwischenräume, deren Färbung je mehr nach dem Rande hin lebhaft violetblau wird. Die Zwischenräume sind abwechselnd erzfarben punktirt und gefleckt. Die eingedrückten Punkte sind weniger regelmäßig, selbst mit Flecken untermischt. Die aus kleinen Pünktchen gebildeten Flecke nehmen mit denselben

190 ZOOLOGIE. INSECTEN. .+

Unterbrechungen, wie bei den vorigen Arten, besonders den ersten, dritten und fünften Zwi- schenraum ein, von wo an die Vermischung der Punkte mit den Flecken ihren Anfang nimmt. Die Furche vor dem aufgeworfenen Aufsenrande ist grünlich erzfarben, dicht fein punktirt, mit mäfsig dichter weifslicher Behaarung. Die untere Seite ist nebst den Beinen lebhaft erzfarben, grubig und zerstreut weifslich behaart mit erhöhten glatten bläulich schillernden Flecken. Die runden glatten Flecke zu jeder Seite der drei letzten Bauchsegmente sind besonders deutlich und von violetblauer Färbung.

Ein einzelnes Exemplar von S e n a.

Buprestis consobrina, nova spec.

Tafel XI. Fig. 9. B. fusco- nigra, thorace media sparsim aeneo - impresso - punctato , lateribus rugoso, utrinque laevi-bimaculato , elytris versus apicem angustioribus , apice truncatis, supra punctato-striatis , punctis cupreis, interstitiis transversim rugosis, interrupte costatis, sulco intramarginali aeneo, albido-villoso. Long. Im. 10.

Von der vorhergehenden Art, aufser der minderen Gröfse, hauptsächlich durch die Sculptur der Deckschilde verschieden. Die Farbe ist beinahe schwarz. Metallglanz findet sich fast nur in den Vertiefungen, welche durch die Runzeln des Kopfes gebildet werden. Das Halsschild ist tief schwarz. Eine Spur der Mittellinie, einzelne eingedrückte Punkte daneben und die gröfseren oft in einander laufenden Punkte und Gruben an den Seiten sind erzfarben. Die runden glatten Flecke sind von mittlerer Gröfse, etwas erhöht und nicht anders, wie übrigens das Halsschild gefärbt. Die Deckschilde haben kaum hin und wieder einen wenig lebhaften Kupferschein. Die eingedrückten Punkte, welche die Reihen bilden, sind nicht genau begrenzt, vielfach durch die von den erhöhten Zwischenräumen auslaufenden Querrunzeln ge- trennt. Die Zwischenräume selbst sind unregelmäfsig punktirt, abwechselnd in der bei den vorhergehenden Arten bemerkten Weise, doch ebenfalls weniger deutlich, gefleckt. Die Furche vor dem aufgeworfenen Seitenrande ist sehr fein punktirt, grünlich erzfarben und weifslich behaart. Die untere Seite ist, nebst den Beinen metallglänzend, vielfach gerunzelt, stahlblau gefleckt. Unter ihnen treten die runden Flecke der Bauchseiten deutlicher hervor.

Nur einmal von Sena. Ob diese oder irgend eine der im Vorhergehenden be- schriebenen Arten als Buprestis umbrosa F. von Guinea zu betrachten sei, hat sich bei der Unvollständigkeit der von Fabricius (entom. syst. t. I. P. 2. p. 189. n. 47) und Laporte, Gory (Bupr. p. 29) gegebenen Beschreibungen nicht ermitteln lassen. Auch die dem letzteren Werke (pl. 7. f. 30) beigefügte Abbildung drückt die Kennzeichen der Art nicht so deutlich aus, dafs dadurch die Zweifei beseitigt werden könnten.

COLEOPTERA. BUPRESTIDES. 191

Buprestis pupillata, nova spec.

Tafel XL Fig. 10.

B. fusco-aenea, thorace sparsim punctato, linea dorsali longitudinali media maculaque utrinque parva rotundata laevibus; elytris obsolete punctato- st riatis, interstitiis elevatis, nigro-violaceis 9 interrupte aeneo-maculatis. Long, hin* 13V2.

Gröfse und Gestalt der B. quadriareolata Bohem. Dunkel erzfarben. Der Kopf ge- runzelt, überall, dichter im Umkreise der Augen, röthlich behaart. Das Halsschild, nach vorn nur wenig verengt, überall, besonders an den Seiten, mit eingedrückten Punkten besetzt, welche glatte Stellen zwischen sich lassen. Dahin gehören die an beiden Enden abgekürzte Mittellinie und ein kleiner runder Fleck zu jeder Seite neben derselben. Die Deckschilde treten in der Schultergegend weniger als bei den vorbeschriebenen Arten hervor, sind vor der Mitte etwas eingebogen und werden allmählig bis zur Spitze, die auch hier abgeschnitten und mit einem Aufsenzähnchen versehen ist, schmaler. Sie sind punktirt gestreift, doch laufen die Punkte in einander. Die Zwischenräume sind etwas erhöht, dunkel stahlblau, doch sind ihre Linien durch Flecke eingedrückter Punkte unterbrochen. Punkte und Flecke sind erz- farben, von einer fein punktirten Furche vor dem aufgeworfenen Seitenrande nur zwischen der Schultergegend und der Mitte eine Spur vorhanden. Die untere Seite nebst den Beinen ist erzfarben, schwach gerunzelt, leicht weifslich behaart. Die runden Seitenflecke sind nur angedeutet.

Nur einmal von Tette.

Buprestis pyritosa, nova spec.

Tafel XI. Fig. 11.

B. capite thoraceque rugoso-foveolatis , elytris excavato - punctato - striatis , apice oblique truncatis et unispinosis, supra aurato -viridis, subtus cum pedibus cuprea. Long, lin. 10.

Die gegenwärtige Art ist in Hinsicht auf Färbung und Sculptur der B. limbalis Illig. (Lampetis l. Dej.) so ähnlich, dafs sie leicht für dieselbe gehalten werden könnte. Sie unter- scheidet sich hauptsächlich durch eine andere Körperform, ist etwas gewölbter und von einer geringeren, fast überall gleichen Breite. Das Halsschild ist namentlich nach hinten bei der B. limbalis flacher und mehr erweitert. In demselben Mafse sind es die Deckschilde an der Basis. Von der Mitte bis zur Spitze nehmen sie in fast gerader Richtung ziemlich schnell ab. Auch haben sie vor dem Aufsenrande deutlich eine Furche, von welcher bei unsrer Art nur eine geringe Spur vorhanden ist. Ob übrigens die als B. limbalis Illig. bezeichnete Art der hiesigen Sammlung eins ist mit der unter demselben Namen von Laporte und Gory (Bwpr. p. 78) aufgestellten Art, wage ich mit Sicherheit nicht zu entscheiden. Die Beschreibung ist nicht vollständig genug, die Abbildung allerdings sehr ähnlich. Es kömmt hinzu, dafs Brasilien als

192 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Vaterland angegeben, B. Umbaus unsrer Sammlung dagegen als aus Africa und von Dufresne mitgetheilt bemerkt ist, wie auch Dejean {Catalogue des CoUopteres p. 86) dasselbe Vaterland genannt hat. Möglich ist, dafs Laporte und Gory in der Angabe des Vaterlandes sich geirrt haben. Fast noch ähnlicher als der B. limbalis ist unsere Art auch in Hinsicht der Form der B. suspecta Boheman von Port Natal (Ins.caffr. I. % p. 319. n. 351). Sie unterscheidet sich durch eine geringere Breite und andere Sculptur, namentlich der Deckschilde, so wie die kupferrothe untere Seite und den Mangel der beiden schwarzen Punkte der mittleren Segmente des Bauches. Kopf und Halsschild sind mit grofsen grubenähnlich eingedrückten Punkten und Runzeln bedeckt, goldgrün mit untermischtem Kupferroth. Dazwischen einige Schwielen von blaugrüner Farbe. Die Deckschilde sind glänzend goldgrün, mit Linien tief eingedrückter grofser Punkte. Die Zwischenräume sind wenig erhöht, einzeln punktirt. Nur von dem dritten an abwechselnd bis zum siebenten finden sich unregelmäfsig unterbrochen die schon bei einigen der vorher beschriebenen Arten bemerkten aus kleineren eingedrückten Punkten bestehenden runden Flecke. Eine Seitenfurche ist nur in einer schwachen Andeutung vorhanden. Sie berührt auch nicht, wie bei den schon beschriebenen Arten, unmittelbar den Aufsenrand, sondern tritt wie auch bei B. suspecta an die Stelle des neunten Zwischenraums. Sie ist wenig vertieft, sehr fein und nicht ohne Unterbrechung punktirt und ganz ohne Be- haarung. — Von C ab in da (Angola).

Buprestis aliena, nova spec.

Tafel XI. Fig. 12.

B. subtus punctata cum pedibus capreo-aenea, supra nigra -fusca, capite thoraceque variolosis, elytris transversim rugosis, apicem versus attenuatis, margine serratis, sulco intramarginali aeneo, albido-farinoso. Long. litt. 10.

Diese Art, obgleich in der Form den vorangegangenen dunkel gefärbten Arten nahe verwandt, ist von ihnen doch dadurch leicht zu unterscheiden, dafs die Deckschilde statt an der Spitze abgestutzt oder ausgerandet zu sein, bis dahin am Rande von der Mitte an gesägt sind. Die obere Seite ist dunkel schwarz, kaum mit einem Anflug von Metallschein, mit Aus- nahme des stark gerunzelten Kopfes und des Vorderrandes des Halsschildes. Dasselbe ist übrigens fast viereckig, hinten kaum breiter als vorn, an den Seiten wenig gerundet. Einzelne, zum Theil in Runzeln verlaufende eingedrückte Punkte so wie eine ziemlich dicht punktirte Mittellinie werden durch einen eingestreuten weifslichen Staub leicht sichtbar. Auf den Deck- schilden ist nur in der Nähe der Naht der Anfang eingedrückter Punktreihen und erhöhter Zwischenräume noch wahrzunehmen. Sonst sind dieselben lederähnlich genarbt und quer ge- runzelt. Dem Aufsenrande entlang läuft eine durch fein eingedrückte Punkte und eine weifse mehlartige Bekleidung ausgezeichnete seichte Furche. Die untere Seite nebst den Beinen ist hell kupferfarben, weifslich punktirt, Nur einmal von Sena.

COLEOPTERA. BÜPRESTIDES. 193

Belionota, Eschsch.

Belionota reticulata, nova spec.

Tafel XL Fig. 13. B. supra nigro-aenea, cupreo-micans , subtus cum pedibus cuprea, albo-pilosa, abdomine medio canaliculato , thorace sparsim impresso-punctato, pone medium utrinque fovea brevi oblique transversa parce albido-pilosa notato, scutello laevi, cupreo, elytris sparsim punctatis, longitudinaliter elevato-lineatis et transversim contorto-rugosis. Long. lin. 13.

Diese Art gehört zu den einfarbig dunkeln der Gattung und tritt hierdurch sowohl als durch die dem Bauch entlang laufende flache, aber doch deutlich abgesetzte Rinne in die Nähe der B. canaliculata F. Der Kopf ist vorn voll in einander laufender Gruben, die mit einem weifslichen Filz ausgefüllt sind. Nur zwischen den Augen sind zwei unregelmäfsige glatte Stellen und höher hinauf, wo der Kopf nur fein punktirt ist, findet sich eine die Stirn durch- ziehende scharf eingeschnittene Mittellinie. Die letzten Glieder der Fühler sind stahlblau. Das Halsschild ist fast viereckig, nach vorn wenig verengt, mit etwas vortretenden hinteren Ecken. Es ist nur wenig gewölbt, dunkel erzfarben, mit zahlreich eingedrückten kupferglänzenden Punkten bedeckt, mit Ausnahme einer kleinen Stelle in der Mitte nicht weit von dem vordem Rande entfernt, welche glatt ist. An den Seiten vereinigen sich die eingedrückten Punkte zu Quer- runzeln. Hinter der Mitte befindet sich zu jeder Seite ein schräg quer laufender mit weifsen Härchen besetzter Eindruck. Das Schildchen ist glatt, lebhaft kupferfarben und glänzend. Die Deckschilde sind etwa viermal so lang als das Halsschild und werden nur allmählig nach der Spitze hin schmaler. Sie sind überall, wo nicht die erhöhten Längslinien und Querrunzeln die Punkte bedecken, ziemlich dicht kupfrig fein punktirt. Erhöhte Linien sind zwischen der Naht und dem Rande sechs zu unterscheiden, von welchen jedoch nur die dicht vor dem Aufsenrande die Spitze der Deckschilde erreicht. Fast von gleicher Länge ist die ihr zunächst liegende fünfte. Über die Mitte der Deckschilde verlängert ist die zweite, welche in gerader Richtung von der Basis der Deckschilde an verläuft. Dicht neben ihr zieht sich die erste schräm zur Naht hin, in welche sie noch vor der Mitte der Deckschilde übergeht. Die dritte Linie wendet sich bald nach ihrem Ursprünge bogenförmig nach aufsen, hört aber schon vor der Mitte auf, die vierte nimmt aus der fünften ihren Ursprung und hört bald auf, deutlich zu sein. Diese Linien sind sämmtlich durch vielfach gewundene Querrunzeln vereinigt, Linien und Runzeln glatt, dunkel schwarz mit einem schwachen Stahlglanz. Die untere Seite nebst den Beinen hat eine Färbung zwischen Kupfer und Messing, ist glänzend und mit eingedrückten Punkten bedeckt. Die Seiten sind ziemlich dicht weifslich behaart. Den Hinterleib durchläuft in seiner ganzen Länge eine breite, mäfsig tiefe Rinne. Die Ränder der Segmente und die Klauen°lieder der Füfse sind stahlblau. Nur einmal von Sena.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. #Q

194 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Belionota nervosa, nova spec.

Tafel XL Fig. 44.

B. supra nigro-aenea, thorace sparsim punctata, utrinque oblique impresso, elytris er ehre punetatis , longitudinaliter litte atis , obsolete transversim rugosis ; subtus punctata, cupreo-aenea, abdominis segmentis intermediis tribus area quadrata im- pressa scabra elevato-marginata notatis. Long, lin, 10,

Diese, ebenfalls nur in einem einzelnen Exemplar vorhandene Art ist der vorhergehen- den sehr nahe verwandt. Kopf und Halsschild zeigen so wenig auf der obern als untern Seite eine irgend auffallende oder bemerkenswerthe Verschiedenheit. Das Schildchen dagegen ist nicht kupferfarben sondern schwarz mit schwachem Metallglanz. Die Sculptur der Deck- schilde ist fast dieselbe, nur sind die Längslinien weniger stark ausgedrückt und die Quer- runzeln nicht so zahlreich. Sie verschwinden vielmehr von der Mitte an fast ganz, wodurch die eingedruckten Punkte mehr hervortreten. Die hauptsächlichsten Unterschiede linden sich an der wie Metall glänzenden unteren Körper-, besonders der Bauchseite. Der Bauch ist in der Mitte der Länge nach flach, wie bei der vorigen Art, auch hat das erste Segment eine ziemlich tiefe Rinne in der Form eines Dreiecks, dessen Spitze nach vorn gerichtet ist, die dann folgenden drei Segmente aber zeichnen sich aus durch einen die ganze Mitte einneh- menden Eindruck von fast viereckiger Form mit aufgeworfenem Rande und einer Menge scharf eingegrabener, ziemlich grofser, eckiger, Haar tragender Punkte in der Tiefe. An den Seiten ist der Bauch sammt den Beinen schuppig quer gestreift, leicht gelblich behaart. Die Ränder der Segmente und die Fufsglieder sind stahlblau. Von Tette.

Elaterides.

TetralobllS, Serville, Latreille.

Tetralobus flabellicornis.

Tetralobus flabellicornis, Lepelletier de St. Fargeau et Serville, Encycl. meth. X. p. 594. Latreille, Annales de la Societe entom. de France, t. III. p. 147. Germar, Zeitschrift f. d. Entomologie I. p. 211. n. 1. Boheman, Insecta caffraria P. 1. fasc. II. p. 377. n. 425.

Etat er flabellicornis, LiNxNE, S. N. IL p. 651. n. 1. Fabricius, entom. syst. II. p. 216. n. 1. Syst. El. II.

p. 221. n. 2. Olivier, entom. 31. p. 8. n. 1. tab. III. fig. 28. Drury, Ins. III. p. 68. tab. 47. fig. L

Herbst, Käfer X. p. 320. n. 1. tab. 157. fig. 1. Tetralobus einer eus* Gory, Annales de la Societe entom. de Fr. I. p. 220. PI. IV. fig. 1. Tetralobus subsulcatus, Guerin, in Lefebure voyage en Abyssinie. VI. p. 278. PI. II. fig. 3.

Nur ein weibliches Exemplar von Tette. Dasselbe gehört unbedenklich, sowohl in Betracht der rostbraunen Färbung des staubähnlichen Überzugs als der mehr körnigen Sculptur des Halsschildes zu dem von Herbst (a.a.O.) nach dem in unsere Sammlung übergegangenen

COLEOPTERA. ELATERIDES. 195

Exemplar der ehemaligen Salingreschen Sammlung beschriebenen und abgebildeten Männchen. Dem am nächsten steht der T. flabellicornis von Port Natal, wie ihn Boheman beschrieben hat, entfernter der vom Senegal, der T. cinereus Gory, so wie der T. subsulcatus Guerin von Abyssinien. Dennoch habe ich Anstand genommen, den verschiedenen Lokalitäten ent- sprechende Trennungen eintreten zu lassen oder anzuregen, da die Verschiedenheiten immer nur auf etwas abweichender Färbung der Bekleidungen sich würden zurückführen lassen, wo- gegen es an hinreichenden Artunterschieden ganz zu fehlen scheint.

Tetralobus rotundifrons.

Tetralobus rotundifrons* Guerin, in Lefebure voyage en Abyssinie VI. p. 282. PI. IL fig. 5. Tetralobus heros. Boheman, Insecta caffraria P. 1. fasc. IL p. 377. n. 426.

Eine genaue Vergleichung der Exemplare, deren mehrere eine Sendung von Tette enthielt, liefs zwischen ihnen und den Exemplaren der T. rotundifrons Guerin aus Abyssinien und denen von Port Natal (T. heros Bohem.) keine so wesentlichen Verschiedenheiten finden, dafs eine Trennung zulässig gewesen wäre. Die Streifen auf den Deckschilden sind nur noch schwächer fast angedeutet und von der Pubescenz auf ihnen, welche den Seidenglanz be- wirkt, ist nur hin und wieder eine Spur vorhanden. Dagegen ist das Schildchen mit einer silbergrauen Behaarung dichter bedeckt. Ob vielleicht Tetralobus Goryi Hope (Proceedings of the zoological society of London. Part X. 1842. p. 73) hierher zu rechnen ist, mufs bei der Unvollständigkeit der gegebenen Beschreibung unentschieden bleiben.

Dicrepidius , Eschsch.

Dicrepidius nubilus, nova spec.

D. confertim punctatus , fuscus, griseo-pilosus , elytris obsolete striatis, antennis pedi- busque rufescenlibus. Long. lin. 6.

Eben so wenig in Gestalt als Färbung, höchstens dadurch ausgezeichnet, dafs der Körper fast überall gleich breit ist und die Deckschilde nach der Spitze hin kaum merklich schmaler werden. Die ganze obere Seite ist dunkel röthlich - braun, matt durch eine dichte Punktirung und darauf ruhende leichte Bekleidung von grau -gelblichen Härchen. Die Stirn ist flach mit einer breiten Vertiefung in der Mitte. Die Fühlet- sind noch einmal so lang als das Hals- schild, von hell braun -röthlicher Färbung. Das Halsschild ist wenig gewölbt, verlängert, fast überall gleich breit. Die Punkte auf demselben sind zu Gruben, mit einem kleinen erhöhten Punkt in der Mitte einer jeden, umgestaltet. Die Deckschilde sind stärker, als der übrige Körper, punktirt und von Linien, die zusammenhängend punktirt sind, durchzogen. Die Brust tritt zwischen den vordersten Beinen höckerähnlich hervor, ist hier grob punktirt und geht durch eine knieförmige Beugung in einen Bruststachel von nur mäfsiger Länge über. Der übrige

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196 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Theil der unteren Seite ist schwächer punktirt und heller röthlich-braun, die Spitze des letzten Bauchsegments mit goldgelben Haaren bedeckt. Die Beine sind röthlich. Nur einmal von Tette.

Dicrepidius adspersulus, nova spec.

D. elongatus, sat confertim punctatus, fuscüs, sparsim griseo-pilosus > thoracis angulis posticis, antennis pedibusque rufescentibus. Long. lin. 3.

Eine nach den angegebenen Kennzeichen hierher gehörende Art von Tette, die beim ersten Anblick ganz das Ansehen eines kleinen schmalen Agrypnus hat. Die Farbe der oberen Seite ist dunkel, die der unteren heller röthlich-braun. Kopf und Halsschild sind ziemlich dicht punktirt, an ersterem ein aufgeworfener Rand vor den Augen, der in dem Rande des Kopfschildes sich fortsetzt und eine ziemlich deutliche Stirngrube zu bemerken, letzteres ist gewölbt und verhältnifsmäfsig lang gezogen. Die hinteren Ecken treten wenig hervor, sind etwas flach gedrückt und von rother Färbung. Die Deckschilde sind etwa noch einmal so lang als das Halsschild, dicht punktirt, kaum merklich gestreift. Die Punkte fliefsen an der Basis der Deckschilde in Querreihen zusammen, die Schultern haben einen röthlichen Schein. Die Fühler sind kürzer als das Halsschild, etwas gesägt, mit fast gleich langen Gliedern. Sie "sind, wie die Theile des Mundes, hellroth. Von derselben Farbe sind auch die Beine, nur dafs Schenkel und Schienen etwas dunkler sind. Die Bekleidung besteht in silbergrauen Härchen, die auf der oberen Seite umher zerstreut, unten dichter gestellt, kürzer und kleinen Punkten ähnlich sind. Auf dem Halsschilde finden sich vor der Mitte zwei aus dergleichen Härchen gebildete runde Flecke.

PhySOrhimiS , Eschsch., Germar.

Physorhinus dubius, nova spec.

Ph. fusco-brunneus, helvolo-pubescens , subtus rufo-ferrugineus, antennis pedibusque rufis. Long. lin. SV2.

Diese nur in einem Exemplar von Tette vorhandene Art hat ganz die Gestalt des unter den von mir beschriebenen Insecten der Ermanschen Reise (p. 31. n. 47) aufgeführten El. rutilus. Auch noch einige andere africanische Arten gehören dahin und stimmen sämmtlich darin überein, dafs die Stirn weniger über die Lefze hervorragt, als dieses bei den america- nischen Arten der Gattung Physorhinus der Fall ist, Wenn gleich auf diese eigenthümliche Bildung die für die Gattung gewählte Benennung hinweist, habe ich doch bei der Überein- stimmung der übrigen Kennzeichen die wenigen bis jetzt vorhandenen africanischen Arten davon nicht trennen mögen, besonders da die Zahl der Gattungen, in welche die früheren

COLEOPTERA. ELATERIDES. 197

Elateren zerspalten worden sind, bereits so bedeutend angewachsen ist. An der gegenwärtigen kleinen Art ist nichts Auffallendes zu bemerken. Ihre Färbung ist oben dunkel schwärzlich, unten rothbraun. Fühler und Beine sind röthlich. Die ganze obere Seite ist mit einer gelb- röthlichen, beinahe goldglänzenden feinen Behaarung bedeckt. Kopf und Halsschild sind dicht fein punktirt, letzteres hat an seinem hintern Rande, neben einer mittleren Erhöhung, zu jeder Seite eine ziemlich grofse quer gezogene Vertiefung oder Grube. Die Deckschilde sind ziem- lich dicht fein punktirt mit deutlich wahrnehmbaren Punktreihen. Das Schildchen hat eine braunrothe Färbung.

AgrypnuSj Eschsch.

Agrypnus infuscatus, nova spec.

A. capite thoraceque confertim punctatis, elytris punctulatis, basi lateribusque punctata- striatis, fusco-nigery antennis pedibusque fusco-ferrugineis. Long. lin. 8V2 9%.

Diese neue Art gehört zu der Abtheilung derjenigen, wo die Furche der untern Seite des Prothorax zur Aufnahme der Fühler bis zur Einlenkung der vordersten Beine reicht. Sie ist daher nahe verwandt dem A. notodonta Latr. Dej., der von Hrn. Ehrenberg bei Ambu- kohl im Juli an den Wurzeln der Acacien, ferner im wüsten Arabien, Syrien, Abyssinien ge- funden worden ist, wohin auch der A. senegalensis Dej. gehört, nur dafs die gegenwärtige Art sowohl kleiner, als besonders noch schmaler und fast überall gleich breit ist. Dieselbe dunkle braunschwarze Färbung, ebenso auch der Zapfen am hinteren Rande des Halsschildes, der mit Einschlufs einiger ostindischen Arten dieser Gruppe eigenthümlich zu sein scheint, findet sich auch hier. Mit dem A. notodonta verglichen, sind zunächst auf dem Halsschild die eingedrückten Punkte und Grübchen eben so vorhanden, auch eben so dicht gestellt, nur etwas schärfer gesondert. Einzelne feine Härchen treten aus ihnen hier, wie bei jenem hervor. Die Hauptverschiedenheit zeigen die Deckschilde. Sie sind ebenfalls, doch feiner, punktirt, besonders aber bis fast zum Rande hin ohne Reihen eingedrückter Punkte, welche die Deck- schilde des A. notodonta und aller verwandten Arten durchziehen. Es sind deren bis zum aufgeworfenen Rande nicht mehr als fünf vorhanden, die andern bis zur Naht hin dagegen erloschen. Nur eine Andeutung derselben tritt wieder an der Spitze der Deckschilde hervor und in derselben Weise finden sich auch an der Basis vier, sehr bald abgebrochene ziemlich tiefe Furchen. Die untere Seite ist etwas heller, wie die obere, gefärbt, Fühler und Beine sind rothbraun.

Einigemal aus Tette.

198 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Cardiophorus , Eschsch.

Cardiophorus taeniatus, nova spec.

C. fuscus, cinerea - pubescens , elytris punctata - striatis , vitta laterali sanguinea, an- tennis pedibusque rufescentibus. Lang. lin. 4V2.

Diese nur einmal mit einer Sendung von Tette gekommene Art gehört zu Erichs ons erster Abtheilung der Cardiophoren (Germar Zeitschrift 2. Bd. p. 283 u. f.) und zeigt grofse Übereinstimmung mit andern ebenfalls africanischen Arten, namentlich dem C. fastidiosus Dej. vom Senegal (Erichson a.a.O. p. 301. n. 39). Der Körper ist matt dunkelbraun, fein gelblich behaart, das Halsschild gewölbt, nach hinten allmahlig etwas verengt, kaum sichtbar punktirt. Die Deckschilde sind deutlich dicht punktirt gestreift. Ein dunkelrother Schulterfleck setzt sich bis zur Spitze hin fort und nimmt von der Naht an gerechnet den siebenten Zwischenraum ein. Mund und Fühler sind röthlich-gelb, die Beine eben so gefärbt und nur die Schenkel und Schienen auf der unteren Seite dunkler.

Cardiophorus vestitus, nova spec.

C. fuscus, cinerea -pubescens, elytris absalete punctata - striatis , antennis pedibusque testaceis. Lang. lin. 3%,

Diese ebenfalls nur einmal von Tette vorhandene Art zeigt in Hinsicht auf Gröfse und Gestalt nichts Auffallendes, wohl aber zeichnet sie sich durch eine gelblichgraue, seidenähnliche dichte und feine Behaarung des ganzen Körpers aus. Die Grundfarbe ist dunkel röthlichbraun. Das Halsschild ist gewölbt, kaum merklich punktirt. Die Deckschilde sind ziemlich dicht punktirt gestreift, doch sind mehrentheils die Streifen, besonders nach der Spitze hin, durch die Be- haarung verdeckt. Auch die untere Seite ist in ähnlicher Weise, wie die obere, nur noch feiner punktirt. Fühler und Beine sind hell röthlich-gelb.

Cardiophorus lateritius, nova spec,

Cm tharace canfertim punctata, elytris punctata - striatis , rufa-castaneus, elytrarum basi antennis pedibusque pallidis. Lang. lin. 3.

Einmal von Tette. Einfarbig lebhaft braunroth. Kopf und Halsschild deutlich dicht punktirt, Die Deckschilde punktirt gestreift, auf ihnen gelbliche Härchen, besonders am Rande, hin und wieder zerstreut. An der Basis geht die rothe Färbung in eine gelbliche über. Auch die untere Seite ist punktirt, der Bauch zum Theil fein gelblich behaart. Fühler und Beine sind röthlich-gelb.

COLEOPTERA. ELATERIDES. LYCIDES. 199

Cardiophorus rufescens, nova spec.

C. fuscus, thorace antice rufo, elytris punctata -striatis, cinerea -pubescentibus, an- tennis pedibusque rufa-testaceis. Lang. lin. 3.

Ein einzelnes Exemplar von Tette. Nicht ganz so grofs als der C. testaceus , sonst ihm sehr ähnlich. Kopf, Halsschild und untere Körperseite sind dunkelbraun. Eine leichte weifsliche Behaarung ist überall bemerklich. Der Kopf ist sehr fein punktirt mit röthlichen Mund und Fühlern. Das Halsschild ist gewölbt, kaum sichtbar punktirt. Der vordere Saum und die hinteren Ecken sind röthiich. Die Deckschilde sind deutlich punktirt gestreift, blafs roth, an den Seiten schwärzlich. Auf ihnen ist die weifsliche Behaarung dichter. Auch Brust und Bauch sind leicht und seidenähnlich behaart. Die Färbung der Vorderbrust stimmt mit der der obern Seite überein. Die Beine sind blafsröthlich.

Ly cides,

liVCUSj Fabricius, Guerin.

Die Arten, welche die Sendungen von Mossambique enthielten, gehören sämmtlich, wie die andern Africa eigenthümlichen , in Form und Färbung sehr übereinstimmenden Arten zu Guerins erster Abtheilung, für welche er die Benennung Lycm beibehalten hat (Duperrey Voyage p. 71). Von den drei vorhandenen Arten ist nur eine, so viel mir bekannt, noch unbeschrieben, die zweite ist eine Abänderung des X. latissimus L. und die dritte der, aufser- dem am Kap und am Senegal vorkommende, nach einigen wenig erheblichen Abänderungen unter verschiedenen Namen aufgeführte

Lycus trabeatus.

Lycus trabeatus. Guerin, Iconographie du regne animal. Insectes p. 45. PI. XIV. fig. 1. Lefebure, voyage

en Abyssinie tom. VII. p. 287. PL III. fig. 1—4. Lycus flavicans. Laporte, Hist. nat. des Insectes I. p. 262. n. 1. Lycus africanus. Laporte, das. p. 262. n. 2. Lycus appendiculaius. Sturm, Gatalog der Käfersammlung p. 74. tab. 1. fig. 6.

In mehreren sowohl männlichen als weiblichen Exemplaren von Tette, in der Färbung übereinstimmend mit dem L. flavicans Laporte, von welchem der L. africanus gewifs nur eine Abänderung ist. Auch stammen beide vom Senegal. Ob hieher auch der Lycus trabeatus Boheman von Port Natal {Ins* caffr. I. fasc. II. p. 431. n. 4) zu zählen sei, mufs ich nach den in hiesiger Sammlung vorhandenen eilf Exemplare noch bezweifeln, besonders da auch die gröfsten bei weitem nicht die Gröfse der gewöhnlichen vom Senegal und von Mossambique (26Millim. Länge und 20 Mill. Breite) erreichen. In Hinsicht der Form und Färbung stimmen

200 ; ZOOLOGIE. INSECTEN.

sie sämmtlich überein und möchten, mit Einschlufs der kleinen von Boheman als Varietät bezeichneten Exemplare, von dem L. trabeatus zu trennen sein.

Lycus latissimus.

Lampyris latissima. Linne, Syst. nat. Tom. I. P. 2. p. 646. n. 14.

Lyons latissimus. Olivier, Ins. Tom. II. N. 29. PI. 1. fig. 2.

Lycus latissimus. Guerin, in Duperrey voyage en Abyssinie Tom. VI. Insectes p. 296. n. 1. PI. 3. fig. 5. 6.

In Hinsicht der Synonymie beziehe ich mich auf Guerin a. a. 0. und die dort wohl begründete Verschiedenheit des Lycus latissimus Fabr., Schönh. von der Li nn eischen Art, Nur ein einzelnes Exemplar enthielt die Sendung von Inhambane, welches eine geringe- Abweichung von denen von Port Natal darin zeigt, dafs der grofse Fleck an der Spitze der Deckschilde in der Mitte tiefer eingeschnitten ist und an den Seiten weniger hoch heraufgeht.

LyCUS CUSpidatUS, nova spec. Tafel XII. Fig. 3.

L. luteus, thorace vitta longitudinali media scutelloque nigris, elytris hast ad humeros deute compresso armatis, pone humeros ampliatis, reticulatis, elevato-trilineatis ■, apice singulatim subtruncatis , late, praesertim ad latera nigris. Mas. long. lin. 6—8.

Am nächsten steht unter den bekannten Arten die gegenwärtige dem Lycus praemorsus Schönh., Guerin. Dazwischen tritt nur eine, wie ich vermuthe, noch unbeschriebene Art von Loanda, welche mit ihr in dem Mangel des Flecks am Anfsenrande der Deckschilde übereinstimmt. Die Grundfarbe der gegenwärtigen Art ist ein lebhaftes Rothgelb, wobei die ganze obere Seite mit feinen aufliegenden gelben Härchen, die ihr einen Seidenglanz ertheilen, dicht bedeckt ist. Der Kopf ist sammt den Fühlern schwarz. Das Halsschild ist vorn stumpfrund zugespitzt, mit einer kurzen kielförmigen Erhöhung in der Mitte, nach hinten allmählig erweitert, an -den Seiten aufgeworfen und gebuchtet. Die hinteren Ecken treten etwas zugespitzt hervor, der Rand dazwischen ist gerade. Der durch eine schwach erhöhte Leiste von den Seiten geschiedene mittlere Theil hat eine etwas hellere Färbung und ist mit einer hinter der kielförmigen Erhö- hung des vordem Randes bis zum Hinterrande fortgesetzten allmählig breiteren schwarzen Längs- binde bezeichnet. Das längliche, beinahe linienförmige Schildchen ist schwarz. Die Deckschilde erweitern sich bald hinter ihrer Anheftung, sind in der Mitte am breitesten und nehmen hinter derselben eben so nur allmählig wieder ab. Die Spitze ist gerade abgeschnitten und an der Naht ein Zähnchen. Die Schultern, unter welchen die Erweiterung schon besinnt, sind für sich etwas eingezogen und mit einem zusammengedrückten, etwas nach hinten gekrümmten und zugespitzten Dorn bewaffnet. Von hier an verläuft die äufserste, zuerst merklich, dann weniger erhöhte Längslinie in schräger Richtung nach der Spitze der Deckschilde, die an den Seiten, da, wo sie am breitesten, wie flache Blasen aufgetrieben sind. Zwischen jener

COLEOPTERA. LYCIDES. LAMPYRIDES. 201

Linie und der Naht durchziehen noch zwei stärker erhöhte Längslinien die Deckschilde bis zur Spitze. Wie bei den andern verwandten Arten sind auch hier die Deckschilde auf ihrer Oberfläche mit einem Netz überzogen. Die Spitze derselben ist schwarz, so zwar, dafs die schwarze Färbung an den Seiten aufwärts sich fast bis zur Mitte hin erstreckt. Der ganze Thorax unten ist sammt den Beinen schwarz, ausgenommen die Basis und untere Seite der Schenke], welche gelb sind. Der Hinterleib ist gelb, an der Spitze schwarz.

Männchen sind vorhanden von Tette und Inhambane. Ein Weibchen hat sich nicht vorgefunden.

Lampyrides.

IiUCiola, Laporte. Luciola* Laporte, Annales de la societe entom. de France IL p. 146.

Luciola obscuripennis , nova spec.

L< lutea, abdomine subtas fasciis tribus capiteque nigris, elytris confertim punctatis, obsolete costatis nigricantibus , margine externo tenui suturaque luteis, pedum tibiis tarsisque fuscis. Fem* long. lin. 6.

In der Gestalt zeigt diese Art viel Übereinstimmung mit der gewöhnlichen L. italica, nur, dafs sie gröfser ist. Die hell röthlich-gelbe Grundfarbe erhält einen seidenähnlichen Schein durch die überall dicht aufliegenden eine sehr feine filzähnliche Bedeckung bildenden Härchen, wie dies besonders deutlich am Halsschild ist, welches gewölbt, noch einmal so breit als lang und durch einen etwas aufgeworfenen Rand an allen Seiten begrenzt ist. Nach vorn ist das- selbe niedriger, verschmälert, die Spitze gerundet, der hintere Rand fast gerade mit einer Spur einer Ausrandung in der Mitte und etwas über die Basis der Deckschilde vorgezogen Ecken. Oben und mehr nach hinten befindet sich zu jeder Seite der sehr feinen und nur schwach angedeuteten Mittellinie eine quer gezogene nur geringe Erhöhung. Das Schildchen ist läng- lich mit abgerundeter Spitze. Es tritt ziemlich tief zwischen die Deckschilde herein. Diese sind zusammen bis nahe der Spitze nicht breiter als das Halsschild an seinem hinteren Theile, aber wohl dreimal so lang. Sie sind dicht punktirt, von einer erhöhten Längslinie durch- zogen, von einer dunklen schwärzlichen Färbung. Der äufsere Rand ist von einer feinen röthlich- gelben Linie begrenzt, die Naht in weiterer Ausdehnung röthlich-gelb. Die Bauchseite des Hinterleibes zeichnet sich durch schwarze Querbinden aus, die vielleicht nur dem weib- lichen Geschlecht eigen sind und bei den Männchen fehlen können. Dergleichen Binden be- finden sich und zwar an den Seiten abgekürzt auf dem dritten und in noch geringerer Aus- dehnung auf dem zweiten Segment, sind dagegen vollständig und nehmen die ganze Breite ein auf dem vierten und sechsten Segment. Das fünfte ist ungefleckt und röthlich-gelb. An den Beinen sind Schienen und Fufsglieder von der schwärzlichen Farbe der Deckschilde.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. AKJ

202 ZOOLOGIE. INSEGTEN.;

Aach die vorderen Schenkel haben auf der Aufsenseite an der Spitze einen dunklen Fleck. Der Kopf ist sammt Fühlern und Palpen schwarz.

Ein einzelnes weibliches Exemplar von Sena.

Luciola cisteloides, nova spec.

L. pallide lutea, thorace globoso brevi, elytris confertim punctatis, fuscescenti-cervinis, lateribus pallidis, antennis tarsisque fuscis. Long. lin. S Sl/2.

Der vorigen Art in der Gestalt sehr ähnlich, doch aufser der ganz andern Färbung noch dadurch verschieden, dafs so wenig Erhöhungen auf dem Halsschild als erhöhte Linien auf den Deckschiiden deutlich wahrzunehmen sind. Der Körper hat auch hier eine feine filz- ähnliche Bedeckung über der Grundfarbe, welche hell röthlich-gelb ist. Der Kopf ist etwas lebhafter gelb. Die Augen sind schwarz, Fühler und Palpen schwärzlich. Das Halsschild ist kurz gewölbt, vorn etwas schmaler als hinten, der vordere Rand weit eingebogen mit etwas vorspringenden Ecken. Der hintere Rand ist gerade, mit einer schwachen Einbiegung zu jeder Seite. Die etwas vorgezogenen Ecken überragen nur wenig die Basis der Deckschilde. Die obere Seite ist schwach fein punktirt, eine eingedrückte Mittellinie deutlich sichtbar, der Rand kaum merklich aufgeworfen. Das Rückenschildchen ist fast dreieckig mit stumpfer gerundeter Spitze. Die Deckschilde sind mehr als dreimal so lang als das Halsschild, hinter der Basis etwas erweitert, dann überall gleich breit. Sie sind im Vergleich mit dem übrigen Körper dunkler, bräunlich -gelb, an den Seiten in ziemlicher Ausdehnung hell röthlich-gelb. Sie sind dicht mit eingedrückten Punkten besetzt und die erhöhten Längslinien, wenn auch nicht ganz fehlend, doch nur schwach angedeutet. Sie sind mit feinen hellgelben Härchen überall leicht bedeckt. Der Hinterleib ist ungefleckt, ohne eine wahrnehmbare Spur von leuchtenden Organen. An den Beinen sind die vordere Seite der vordersten Schienen und sämmtliche Fufsglieder schwärzlich. Einige Exemplare von Sena.

Luciola bimaculata, nova spec.

L. pallide lutea, thorace fusco-bimaculato, elytris confertim punctatis, fuscescenti-cer- vinis, pallide bicostatis; abdomine subtus fascia transversa media tarsisque fuscis. Mas. long. lin. 3l/2.

Der vorhergehenden Art in der Gestalt und Färbung sehr ähnlich. Hinterkopf und Augen sind schwarz, Fühler und Palpen dunkel bräunlich. Das Halsschild ist gewölbt, an den Seiten gerundet, in der Mitte am breitesten, hinten schmaler. Die Vereinigung des Seiten- randes mit dem hinteren geschieht in einem stumpfen Winkel. Oben ist das Halsschild sehr fein punktirt. Zu jeder Seite der eingedrückten Mittellinie befindet sich auf demselben, doch mehr genähert dem hintern Rande, ein grofser dunkel bräunlicher, fast runder, nicht überall

COLEOPTERA. LAMPYRIDES. 203

genau begrenzter Fleck. Die Deckschilde sind wohl dreimal so lang als das Halsschild, überall gleich breit, dicht punktirt, hell bräunlich gelb. Die Naht und vier in gleicher Entfernung die Deckschilde ihrer Länge nach durchlaufende erhöhte hellgelbe Linien, von welchen die beiden äufsern kürzer und nur angedeutet sind, sind glatt, der Seitenrand ist schmal, wenig aufge- worfen und hellgelb. Die Fufsglieder sind schwärzlich. Eben so gefärbt ist unten auch das vierte Segment des Hinterleibes, die folgenden wahrscheinlich leuchtenden Segmente sirf gelblich -weifs. Einige Exemplare von Sena.

LllCiola Cincticollis, nova spec. L. fusca, thoracis elytrorumque marginibus luteis. Mas. long. lin. 3.

Wie die Gestalt fast bei allen Arten dieselbe ist, so ist dies auch hier der Fall. Der Kopf ist einfarbig schwarz, heller und fast bräunlich sind nur die Fühler und Palpen. Das Halsschild ist fast viereckig, fast überall gleich breit, der hintere Rand gerade, mit wenig her- vortretenden Ecken. Es ist in der Mitte erhöht, dicht punktirt und schwarz, der Rand ist flach, etwas aufgeworfen, schwächer punktirt, hell rothgelb. Die untere Seite ist hell röthlich- gelb. Von gleicher Färbung ist das Rückenschildchen. Die Deckschilde sind etwas mehr als noch einmal so lang als das Halsschild, an den Seiten gerade, dicht, aber weder so stark noch so deutlich gesondert punktirt, als in der Mitte das Halsschild. Eine erhöhte Linie ist in der Mitte der Deckschilde nur schwach angedeutet. Sie sind leicht behaart, schwärzlich mit gelb- rothlicher Naht und eben solchem Aufsenrande. Die untere Seite ist nebst den Beinen hell röthlich-gelb, die Brust in der Mitte nebst dem Bauche schwärzlich, das vierte Segment schwarz, die letzten (leuchtenden) Segmente sind hell gelblich-weifs. An den Beinen sind die Spitzen der Schenkel, die Schienen und Fufsglieder schwärzlich.

Zwei Exemplare von Quellimane sind von einem dritten von Port Natal in der Sammlung vorhandenen in keiner Hinsicht verschieden.

Luciola exigua, nova spec.

L. fusca, cinerea -s er icea, thorace subquadrato, supra confertim punctata, media ob- solete sulcato, margine tenui pedibusque testaceis. Mas. long. lin. 2.

Von der L. pumila Bohem. (Insecta caffraria Pars 1. fasc. II. p. 449. n. 490) kaum zu unterscheiden. Sie ist nur etwas heller gefärbt. Das Halsschild ist etwas weniger gewölbt, nach hinten nicht verengt und an die Stelle der erhöhten Linie in der Mitte tritt ein nach hinten deutlicher furchenähnlicher Eindruck. Die Deckschilde und Bauchseite, so wie die Beine sind wie bei der L. pumila.

In mehreren Exemplaren von Tette.

26

*

204 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

M e 1 y r i d e s.

MalachhlSj Fabricius.

Malachius pulchellus, nova spec.

m Tafel XII. Fig. 4.

M. luteusy thorace margine postico albo, elytris albidis, macula oblique transversa baseos et semiannulari ante apicem nigro-violaceis. Long. lin. il/2.

Zu welcher der von Erichs on (Entomographien p. 44 u. f.) aus Malachius gebildeten Gattungen diese schöne kleine Art zu rechnen ist, läfst sich bei dem einen vorhandenen Exemplar hauptsächlich deshalb mit Sicherheit nicht entscheiden, weil die Palpen nicht sichtbar sind. Eine grofse Annäherung findet jedoch in Hinsicht der Bildung der übrigen Körperlheile an Attalus statt, so abweichend auch die Färbung von der aller schon bekannten Arten ist. Die dicht am Vorderrande des Kopfes eingelenkten Fühler sind nemlich deutlich eilf-gliedrig, das Schildchen ist quer gezogen und die Lefze an der Spitze leicht gerundet. Sämmtliche Füfse haben fünf Glieder, von welchen das erste das längste, das vierte das kleinste ist. Das eben- falls gröfsere Klauenglied trägt zwei gekrümmte Klauen, die ziemlich kurz und nicht länger, als die zwischen ihnen befindlichen Hautläppchen sind. Was die Farbenvertheilung betrifft, so sind Kopf und Halsschild hell röthlich gelb, glatt und glänzend. Die Fühler sind schwach gesägt, fast weifs, die letzten drei Glieder schwarz. Ein weifser Saum, der an den Seiten nach vorn gebogen ist, nimmt den hinteren Rand des Halsschildes ein. Das kleine Rücken- schildchen ist blafsgelb, mit zwei schwärzlichen Punkten. Die Deckschilde sind nach hinten kaum erweitert, ebenfalls hellgelb, fast weifs und kaum merklich punktirt. Jedes von ihnen ist mit zwei dunkel violetblauen Flecken geziert, von welchen der eine von dem Aufsenrande an, dicht vor welchem er entspringt, schräg aufwärts steigt und aufser den Schultern, die er frei läfst, die ganze Basis einnimmt, der andere unweit der Spitze einen nach aufsen nicht geschlossenen Ring bildet, indem er etwas unter der Mitte, ebenfalls von dem Seitenrande ausgehend, zuerst als Querbinde zur Naht geht, sich aber, ehe er dieselbe erreicht, zu einem Zweige umbiegt, der vor der Spitze endigt. Untere Seite und Beine sind hell röthlich gelb, der Hinterleib fast weifs, die Brustseiten schwärzlich.

205

Lymexylone s._

AtractoCerUS , Palisot Beauvois, Latr. Necydalis, Linnd Lymexylon, Fabricius.

Atractocerus frontalis, nova spec

Tafel XII. Fig. 5. 6.

A. fuscns, capite postice fere toto, thorace vüta longitudinali media flavis. Long, litt. 16%*

In der aas überhaupt nur wenigen Arten bestehenden Gattung Atractocerus sind deutlich zwei Formen unterschieden, die Amerikanische in dem A.brasüiensis Dej. und die Africanische. Letzterer gehört die von Linne als Necydalis brevicornis , von Fabricius als Lymexylon abbreviatum aufgeführte Art an und es ist dieselbe, welche auch Palisot Beauvois bei Auf- stellung seiner Gattung Atractocerus vor Augen gehabt hat. Über den Ort und die Zeit der Bekanntmachung von Palisot Beauvois Untersuchungen finden sich in den Schriften, wo die Gattung genannt ist, mehr Andeutungen als bestimmte Nachweise. Latreille nennt in seiner Hist. not. tom. IX. p. 137 und den Gen. insect. I. p. 268 in dieser Beziehung, doch ohne nähere Bezeichnung, das Magasin encyclopedique. Diese Lücke möchte zunächst auszufüllen sein. Eine Bekanntmachung, doch nicht von Palisot Beauvois selbst, findet sich allerdings in Mi 11 in Magasin encyclopedique in dem 1801 (An. IX.) erschienenen Jahrgang VII. tom. III. p. 41 1 unter den nouveües Utteraires. Palisot hat jedoch früher in einem „Memoire sur un nouveau genre d'Insectes, trouve en Afrique. Lu ä V Institut national dans sa seance du 10 thermidor; et ä la Societe philomatique le 23 du meme mois" die Kennzeichen der Gattung genannt, den Atractocerus necydaloides deutlich beschrieben und zur Erläuterung eine Tafel beigegeben, auf welcher, aufser den Beinen, Kopf und Mundtheilen, auch der ganze Käfer treffend genug dargestellt ist. Linnes Necydalis brevicornis war Palisot nicht unbekannt und er nimmt keinen Anstand, ihn als eins mit seinem Atractocerus zu betrachten. Der A. ne- cydaloides oder wie er danach eigentlich heifsen müfste brevicornis, kömmt aber aufser Guinea am Cap und Port Natal, mit geringen Abweichungen auch auf Madagascar, doch immer nur in Africa vor und es ist kein Zweifel, dafs dahin auch der A. africanus Boheman (Ins. caffr. P. I. fasc. II. p. 519. n. 562) gehört. Nach der von ihm gegebenen vergleichenden Be- schreibung seiner vermeintlich neuen Art ist es selbst nicht unwahrscheinlich, dafs ihm der wirk- liche A. necydaloides unbekannt gewesen und von ihm der amerikanische (A.brasüiensis Dej., Cat. des Coleopteres 3. ed. p. 128), der aufser in Brasilien auch in Surinam, Mexico, Columbien, auf Cuba u. s. w. einheimisch ist, dafür angesehen worden ist. Schon Schönherr (Synonymia Insectorum Bd. I. Th. 3. p. 47. n. 147. 1) mufs beide Arten verwechselt oder vermengt haben, wenn er bei Erwähnung des Vaterlandes angibt: „Specimina nostra e Sierra Leona et Brasilia."

Der Atractocerus, von welchem zwei Exemplare von Sena unsrer Sammlung zuge-

206 ZOOLOGIE. INSECTEN.

kommen sind, ist allerdings dem A. necydaloides sehr ähnlich, dennoch halte ich ihn für eine andere und neue Art, deren Hanptunterschied darin besteht, dafs der Kopf, im Ganzen wie im Einzelnen anders geformt ist. Derselbe ist nemlich in der Mitte nicht schmaler, sondern wenigstens eben so breit, als das Halsschild, welches nicht allein in dem Hervortreten und der gröfsern Rundung der Augen, die bei dem A. necydaloides länglich eirund sind, seinen Grund hat. Der ganze Kopf ist vielmehr weniger verlängert und besonders die Gegend hinter und zwischen den Augen viel weniger als bei dem A. necydaloides verengt, die Stirngegend unverkennbar breiter, freier, flach, nur mit einer einigemal unterbrochenen eingedrückten Längs- linie in der Mitte bezeichnet und es tritt nicht von der Stirn aus eine erhöhte Linie zwischen die Augen, wie es bei dem A. necydaloides der Fall ist. Übrigens scheint die Punktirung etwas schwächer zu sein und in Hinsicht der Farbenvertheilung ist zu bemerken, dafs die bleich gelbliche Färbung, die sich bis zum Scheitel hinzieht, auch weiter, namentlich nach den Seiten hin, sich erstreckt, wo in derselben dicht hinter den Augen ein mehr gesonderter brauner Fleck sich befindet. Die Fühler sind hell röthlich gelb. Das Halsschild ist etwas abweichend von dem des A. necydaloides geformt, nemlich von mehr gleichmäfsiger Breite, der «vordere Rand gerade, ohne sich nach den Seiten hin abwärts zu neigen. Sculptur und Färbung stimmen dagegen überein. Der Mittelleib mit dem Rückenschildchen, den Decken, Flügeln und Beinen zeigt so wenig als der Hinterleib weitere Unterschiede. Ich habe mich daher begnügt, nur die Eigenthümlichkeit der vorderen Seite des Kopfes der beiden nahe stehenden Arten durch beigegebene Abbildungen zu erläutern.

H i s t e r o i d e s.

Histei*^ Linne, Fabricius etc. Hister validus.

Hister validus. Erichson, Übersicht der Histeroides in Klug Jahrbücher der Insectenkunde. I. p. 130. n. 2.

Boheman, Insecta catfraria Pars. 1. fasc. II. p. 529. n. 572.

Nur in einem, mit denen vom Cap und Port Natal ganz übereinstimmenden Exemplar von Tette.

Hister plebejus, nova spec. Tafel XII. Fig. 7. H. subovalis ater, nitidus, mandibulis subdentatis, thorace utrinque bistriato, elytris striis dorsalibas duabus primis abbreviatis, lineola ad marginem externum brevi impresso,. Long. lin. 3 3V2-

In mehreren Exemplaren von Sena und Tette. Diese Art weicht in der Gestalt und Färbung von den übrigen kleineren africanischen Arten, dem H. tropicus , hottentotta u. s. w.

COLEOPTERA. HISTEROIDES. NITIDULARIAE. 207

nur sehr wenig ab und stimmt in Hinsicht der Sculptur mit einer für neu gehaltenen Art von Chartum fast ganz überein. Die Form ist nach Verschiedenheit des Geschlechts etwas mehr oder weniger länglich, die Farbe wie bei den verwandten Arten überall tief und glänzend schwarz. Dennoch fehlt es der gegenwärtigen Art nicht an Eigentümlichkeiten, die sie von andern unterscheiden. Dahin gehört, dafs der Stirnstreif statt, wie mehrentheils, gerade und kaum merklich gebogen zu sein, ähnlich, nur weiter, wie beim H. cadaverinus, von Anfang an eine halbkreisförmige Form annimmt und in solcher nach den Seiten hin aufwärts steigt. Es sind ferner von den auf den Deckschilden tief eingedrückten dicht punktirten Streifen, von der Naht an gerechnet nur vier, nemlich der dritte, vierte, fünfte und sechste vollständig, der erste überragt nur wenig die Mitte, der zweite ist kürzer als der erste und statt des siebenten findet sich zwischen ihm und dem Aufsenrande in der Mitte nur ein kurzer, schwach punktirter, linien- förmiger Eindruck. Die die Deckschilde überragenden Abschnitte des Hinterleibes sind mit ziemlich grofsen, grubenförmig eingedrückten Punkten bedeckt. Am Kopf ist die Lefze kegel- förmig zwischen die Mandibeln eingeschoben, letztere sind von mäfsiger Länge und inwendig zweigezahnt. Das Halsschild hat am Vorderrande eine, zu jeder Seite zwei tief eingedrückte Linien. Die Vorderschienen sind dreigezahnt. Unten sind die Brustseiten zerstreut tief punktirt, ziemlich dicht punktirt auch die Hinterleibssegmente an den Seiten, an den Rändern der- selben finden sich nur einzelne Punkte.

Nitidulariae.

IiOrditeS, Erichson.

Lordites grammicus, nova spec.

Tafel X. Fig. 14. L. brunneus, rufescente-marginatus, capite thoraceque subtiliter confertim punctatis, elytris obsolete luteo-maculatis, tenerrime elevato-lineatis, lineis subpilosis, inter- stitiis subseriatim punctatis. Long. lin. 2V2.

Prof. Erichson gab im vierten Bande von Germars Zeitschrift für Entomologie S. 225 u. f. eine Eintheilung der Nitidulariae. Eine grofse Zahl neuer Gattungen wurde von ihm gebildet, namentlich Lordites (p. 316. gen. 30), welche damals aus vier Arten bestand, darunter zwei von Madagascar. Noch vier Arten sind seitdem hinzugekommen, zwei von Guinea, eine von Tenasserim und die gegenwärtige von Mossambique. Die beiden Arten von Madagascar wurden zwar genannt, blieben aber in Rücksicht auf die von mir beabsichtigte Zusammenstellung aller Käfer von Madagascar von Erichson unbeschrieben. Der einen dieser Arten, dem L. testudinarius ist die von Hrn. Peters neu entdeckte nahe verwandt. Von den Kennzeichen der Gattung und deren Körperform, in welcher alle Arten ziemlich genau über-

208 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

einstimmen, gilt, was Erichs on (a. a. 0.) darüber gesagt hat. Unsere Art bietet hierin keine wesentliche Abweichungen, nur ist das Halsschild verhältnifsmäfsig breiter und die Deckschilde nehmen nach der Spitze hin schneller an Breite ab. Der ganze Käfer ist, die untere Seite etwas dunkler, gelblich braun und Kopf mit Mandibeln und Fühlern nicht anders gefärbt. Das Halsschild ist dicht fein punktirt, sehr fein behaart, in der Mitte etwas dunkler. Die Deck- schilde haben die Farbe des mittlem Theils des Halsschildes und sind nur an den Schultern, den Seiten und nach der Spitze etwas heller. Sie sind dicht, jedoch schwächer als beim L. testudinarius von Madagascar punktirt, sehr fein einzeln behaart und von zehn hellgelblichen, mit sehr feinen Härchen besetzten Linien, welche nach den Seiten hin undeutlicher werden, durchzogen. Aufserdem finden sich daselbst, doch weniger deutlich wie bei der Art von Madagascar, zerstreut röthlich gelbe Flecke. Die Beine sind hell bräunlich gelb.

CarpOphÜUS , Leach, Erichson.

Carpophilus biguttatus.

Tafel XII. Fig. 8. C. subdepressus, subtiliter confertim punctatus, niger, elytris macula rotundata magna

pone medium testacea. Long. lin. 1V2. Carpophilus biguttatus. K^ug, Erichson, Germars Zeitschrift. 4. p. 258. n. 7.

Diese auch von Madagascar vorhandene Art ist aus derselben schon bei Lordites be- merkten Rücksicht von Hrn. Prof. Erichson in der systematischen Eintheilung der Nitidularien nur namentlich aufgeführt und nicht beschrieben worden. Hr. Prof. Peters hat ein ganz mit denen von Madagascar übereinstimmendes Exemplar in Mossambique gefunden. Es ist daher der C. biguttatus als eine noch unbeschriebene Art zu betrachten, deren Unterschiede von andern ähnlichen und verwandten Arten näher anzugeben sind. Dem C. bipustulatus auf der einen und dem ebenfalls noch unbeschriebenen C. notatus auf der andern Seite sehr nahe stehend, unterscheidet er sich von beiden durch die geringere Gröfse, andere Färbung der Beine und Fühler und die Stellung der Flecke auf den Deckschilden. Der C. notatus ist aufser- dem länger gestreckt und weit deutlicher und stärker punktirt. In Hinsicht der Punktirung steht der C. biguttatus zwischen diesem und dem C. bipustulatus. Er ist ziemlich flach, dabei sind die Deckschilde kurz. Der gelbbräunliche Fleck auf denselben ist rund, steht fast in der Mitte, nur etwas näher der Spitze und der Naht. Die Beine sind wie der übrige Körper schwarz.

COLEOPTERA. N1TIDULARIAE. DERMESTINI. 209

Carpophilus ochropterus, nova spec.

Tafel XII. Fig. 9. C. elongatus , confertim subtiliter punctatus , pubescens , niger , elytris pedibusque

testaceis. Long. lin. 1%. Carpophilus ochropterus. Klug, Erichson a. a. 0. p. 259. n. 12.

Eine, wie die vorhergehende noch unbeschriebene Art von Madagascar , die in einem Exemplar auch in einer Sendung des Hrn. Peters enthalten war. Der C. ochropterus ist der Gestalt nach dem C. bipustulatus , mehr noch dem C. notatus verwandt; die Grundfarbe ist schwarz, der Kopf verhältnifsmäfsig grofs, fein punktirt, Mund und Scheitelgegend sind dunkel roth, die Fühler röthlich mit schwarzer Keule. Das Halsschild ist gewölbt, fast viereckig, dicht fein punktirt, fein behaart, dunkel braunschwarz. Die Deckschilde sind so lang als das Hals- schild, kaum sichtbar punktirt, sehr fein behaart und wie die Beine, röthlich gelb.

Carpophilus mutilatus.

Carpophilus mutilalus. Erichson, a. a. 0. p. 258. n. 9.

Nitidula hemiptera. Fabricius, Entom. syst. I. 1. p. 261. n. 26. Syst. Eleuth. I. p. 353. n. 60.

Eine durch den Verkehr weit verbreitete Art, von welcher ein Exemplar sich auch in einer Sendung von Mossambique befand.

Dermestini.

DermesteS9 Latreille, Fabricius.

Dermestes vulpinus.

Dermesies vulpinus Fabricius, Sp. ins. I. p. 64. no. 9. Entom. syst. I. p. 229. n. 11.

Dermestes vulpinus. Erichson, Insecten Deutschlands. III. p. 426. n. 1. Wiegmann Archiv 1843. p. 206»

Diese Art ist mit einer andern nahe verwandten, im Freien hier gewöhnlichen, dem D. vulpinus Ol., Dej., Frischii Kugelan, Er. häufig verwechselt worden. Die unterscheidenden Kennzeichen sind jedoch leicht aufzufassen und von Erichson (a. a. 0.) deutlich genug an- gegeben worden. Zu den Eigentümlichkeiten dieser Art gehört noch, wie auch die hiesige Sammlung ergiebt, ihre weite Verbreitung fast über alle Erdtheile, wohin sie durch Waaren- verkehr gebracht worden ist. Sie findet sich nicht allein überall in Amerika, sondern eben so in Asien, Africa und Neuholland.

Auch die Sendungen von Tette enthielten davon mehrere Exemplare.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. * /

210 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

s

Dermestes cadaverinus.

Dermestes cadaverinus. Fabricius, Syst. ent. p. 55. n. 3. Species insect. I. p. 63. n. 3. Entom. syst. I. p. 228. n. 3. Syst. Eleutheratorum. I. p. 312. no. 3. Olivier, EntomoL II. n. 9. p. 7. n. 3. PI. 2. fig. 9.

In Hinsicht ihrer Verbreitung gilt von dieser Art fast dasselbe was von der vorher- gehenden gesagt worden ist. Die Exemplare der Sammlung sind theils aus Brasilien, einige auch von Mexico und Columbien, theils aus Ostindien (Manila, Ceylon). Ehrenberg brachte dieselben aus Arabien vom Sinai. Eine Abänderung (D. domesticus Gebier) findet sich in Sibirien. Von Tette erhielt die Sammlung zwei Exemplare.

AttageiMS, Latreille. AnthrenUS, Fabricius.

Attagenus gloriosae.

Anthrenus gloriosae. Fabricius, Supp. entom. syst. p. 76. n. 4—5. Syst. Eleuth. I. p. 107. ü. 6.

Ein Exemplar von Tette, genau eben so, wie das aus der Lundschen Sammlung erhaltene Ostindische, womit auch die aus Ägypten, von Isle de France und Mexico der Sammlung zugekommenen Exemplare übereinstimmen.

Attagenus vestitus.

Tafel X. Fig. 13. . ,

A. fuscus, pube densa, flavo-grisea vestitus, thorace fusco-variegato, etytris macula ro- tundata baseos fasciisque duabus transversis angulatis denudatis fuscis. Long. lin. 1%.

Diese neue, in zwei Exemplaren von Tette vorhandene Art ist mit keiner der be- schriebenen Arten, ausgenommen etwa dem A. bifasciatus Rossi, Ol. zu vergleichen, welchem sie in Hinsicht der Körperform, Farbe und Bekleidung wohl zunächst steht. Der A. vestitus ist jedoch kleiner, etwas weniger gestreckt, namentlich aber das Halsschild breiter und nach vorn nur wenig verengert. Die Grundfarbe ist dunkel braun. Gelbgraue dicht aufliegende Härchen nehmen mit Einschlufs des Kopfes besonders die vordere Körperhälfte ein. Jedoch erscheint schon das Halsschild durch mehrere von der Bedeckung entblöfste Stellen theilweise gefleckt. Eine dichte Bekleidung überzieht die vordere Hälfte der Deckschilde, in deren Mitte sich ein entblöfster runder Fleck befindet. In dem übrigen braunen und nicht so behaarten Theil bilden in der Mitte desselben graue Härchen eine gezackte Querbinde und dicht vor der Spitze einen rundlichen Fleck. Die untere Seite ist nebst den Beinen mit gelblich grauem Filz dicht bedeckt. Die Fühler sind braun.

211

Hydrophilii.

AcidocerilS, nov. gen.

I

Die erste Gruppe der Hydrophilen, die der Spercheidae, begriff in sich bisher nur die eine Gattung Spercheus, eine Gattung von geringem Umfange, indem von ihr nur wenige Arten bekannt sind, welche sämmtlich aufser den Kennzeichen der Gattung auch in der sonst nicht gewöhnlichen Körperbildung übereinstimmen. Die neue Gattung schliefst sich Spercheus an, weniger in Rücksicht der Körperform, die eher flach und länglich als kurz und hoch gewölbt ist oder der Bildung des Mundes und der Fühler, worin so weit die neue Gattung hat unter- sucht werden können, nicht unerhebliche Abweichungen zu bemerken sind, als vielmehr und, wenn nicht fast allein, doch hauptsächlich durch eine eigenthümliche, beiden gemeinschaftliche Bildung der Fufsglieder, indem die vier ersten Fufsglieder schon bei Spercheus sehr kurz sind, wogegen das letzte Glied verhältnifsmäfsig lang ist. Bei der neuen Gattung sind ebenso die vier ersten Fufsglieder sehr kurz, das erste Glied an den vorderen Beinen selbst versteckt, so versteckt, dafs hier überhaupt nur vier Fufsglieder sichtbar sind. Die inneren Theile des Mundes haben nicht so genau untersucht werden können, um nicht das eine vorhandene vollständige Exemplar einer Beschädigung auszusetzen. Die äufsere Form des Kopfes und Mundes ist jedoch ganz wie bei Spercheus, nur sind die drei sichtbaren Glie- der der Maxillarpalpen, ähnlich wie bei Hydraena, verlängert. Die Fühler haben besonders eine ausgezeichnete Bildung, von welcher auch der Name der Gattung ent- lehnt worden ist. Deutlich läfst sich an ihnen die aus drei zusammengedrückten, fast dreieckigen Gliedern, von welchen das letzte das gröfste ist, bestehende Keule unterscheiden. Derselben voran gehen vier cylindrische Glieder, die beiden ersten von fast gleicher Länge, die folgenden kürzer; das vierte en- digt in einen nach innen hervortretenden geraden und spitzen Zahn.

Acidocerus aphodioides, nova spec.

Tafel X. Fig. 10.

A. fusciis, capite thoraceque supra obscure ferrugineis, subtilissime rugoso-punctulatis, elytris pallidioribus , subcostatis, costis altern atim abbreviatis, interstitiis subtiliter transversim striatis, abdominis apice pallido. Long. Im* i1/*.

Dieser kleine unansehnliche, in der Form einem Elophorus nicht unähnliche Käfer ist nur in zwei Exemplaren, von welchen nur eins vollständig ist, von Tette vorhanden. Er ist von länglich eiförmiger Gestalt, matt dunkelbräunlicher Färbung, dunkler noch und fast schwarz auf der untern Seite. Kopf und Halsschild sind fast rostbraun, sehr fein und kaum sichtbar punktirt Der Kopf ist flach, vorn abgeschnitten. Die Palpen und die Glieder der Fühler-

27*

212 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

geifsel sind hellgelb, die der Keule dunkler, die runden Seitenaugen fast schwarz. Das Hals- schild ist fast viereckig, nach vom schmaler mit überall geraden Rändern. Das Schildchen ist sehr klein und dreieckig. Die Deckschilde sind wohl noch einmal so lang, aber zusammen nicht breiter als das Halsschild, vor der gemeinschaftlich gerundeten Spitze ein wenig breiter. Sie sind gerandet und von erhöheten Linien der Länge nach durchzogen, welche theils die Spitze erreichen, theils vorher abgekürzt sind. Ersteres ist der Fall aufser der Nahtlinie mit der dritten, fünften und siebenten, letzteres mit den übrigen Linien. Die Zwischenräume sind sehr fein quer gestreift, Schienen und Fufsglieder sind hellbräunlich. Das letzte Segment des Hinterleibes ist gelb.

Sphaeridilim, Fabriciüs, Olivier. Sphaeridium apicale.

Sphaeridium. apicale. Boheman, Insecta caffraria Pars. I. fasc. 2. p. 606. n. 664.

In verschiedenen Abänderungen von Sena, die jedoch von denen am Gap einheimi- schen im Wesentlichen nicht verschieden sind.

Coprides.

AteilchllS, Weber, Fabricius.

Ateuchus aeruginosus, nova spec. A. convexus, aeneus, capite, vertice exceplo, confertim cicatricoso, inter oculos carina oblique transversa media interrupta laevi, thorace dense granulato, plaga lanceolata baseos media nitida, elytris striatis, inter strias subtilissime granulatis, impresso- punctatis, tibiis anticis extus subquadridentatis, intus crenatis. Long. lin. 14— IS. Erichson hat im dritten Bande seiner Naturgeschichte der Insecten Deutschlands p. 751 Unterabtheilungen der Gattung Ateuchus geschaffen, die sich auf die Art der Anheftung des Enddorns der hinteren Schienen und das vom Halsschild entweder bedeckte oder unbedeckte und dadurch sichtbar gewordene Rückenschildchen beziehen. Ich will gern zugeben, dafs diese Eintheilung nicht in allen Punkten befriedigt, indem eine Einkeilung oder Einlenkung des End- dorns der Hinterschienen an trocknen Exemplaren oft nur schwer zu unterscheiden und das kleine Rückenschild nicht immer leicht zu erkennen ist und dafs namentlich nach dieser Einthei- lung in der Körperform sonst ähnliche Arten weit öfter getrennt als vereinigt werden, dennoch kann ihre Brauchbarkeit zur Unterbringung der Arten nicht in Abrede gestellt werden und ist sie daher in Ermangelung einer natürlicheren Eintheilung von mir hier beibehalten worden. Der A. aeruginosus gehört in Erich sons erste Familie mit feststehendem Enddorn der Hinter- schienen und ganz verstecktem Schildchen, daher mit dem A. sacer, so unähnlich er ihm auch

COLEOPTERA. COPRIDES. 213

ist, in dieselbe Familie. Er hat überhaupt mit keiner anderen Art dieser Familie Ähnlichkeit, als nur mit dem A. lophocnemus Kollar, der vielleicht eins ist mit A.Isidis de Castelnau [Histoire naturelle des Insectes Coleopteres II. p. 64 n. 4). Was beide letztgenannten Arten auszeichnet, ist die in der Gattung nicht gewöhnliche Wölbung des Körpers. Sie stehen sich aber auch in andern Eigenthümlichkeiten der Bildung, namentlich darin nahe, dafs von den vier Zähnen der vorderen Schienen der erste sehr klein ist, die mittleren sowohl als die hinteren Schienen an der Aufsenseite zwei, wenn auch nur kurze, doch deutliche Dornen haben und die Be- haarung, wo sie sich zeigt, namentlich auf der unteren Seite nicht, wie mehrentheils, schwarz sondern roth ist. Die Färbung der oberen Seite ist dagegen bei dem A. aeruginosus , wie auch der Name schon andeuten soll , nicht schwarz mit , dunklem Metallglanz wie bei dem A. lophocnemus , sondern entweder dunkel kupferroth oder wie grün angelaufenes Erz. Der Kopf, dessen Stirn bei dem A, lophocnemus mit drei kleinen Höckern versehen ist, hat bei dem A. aeruginosus zu jeder Seite nur eine kaum merklich erhöhte Leiste. Die Körnchen ragen auf dem Halsschilde stärker hervor, die Streifen auf den Deckschilden sind viel deutlicher und die dicht und fein gekörnten Zwischenräume derselben mit zahlreichen, zum Theil reihenweis gestellten, eingedrückten Punkten besetzt. Das die Deckschilde überragende Segment des Hinter- leibes zeigt bei beiden Arten, besonders seitwärts vereinzelte eingedrückte Punkte. Die untere Seite nebst den Beinen ist tief und glänzend schwarz.

Dieser schöne Ateuchus fand sich in ziemlicher Zahl in einer Sendung von Tette und wurde zur Zeit als er noch mehrfach vorhanden war, anderen Sammlungen unter dem Namen A. rutilans mitgetheilt.

Ateuchus Lamarckii.

Ateuchus Lamarckii. Mac Leay, Horae entomologicae Vol. I. Part. II. p. 499. n. 7. de Castelnau, Hist.

nat. II. p. 65. n. 11. Ateuchus guineensis, Dejean, Catalogue des Coleopteres 3. ed. p. 150.

Diese, aufser von Tette und Sena, noch aus Guinea und vom Senegal vorhandene Art

gehört zu denjenigen, wo ein kleines Rückenschildchen sichtbar ist oder zu Erichsons zweiter

Abtheilung. Die Exemplare von Mossambique zeichnen sich durch eine ansehnlichere Grofse

aus, sind aber sonst nicht verschieden.

Ateuchus infernalis, nova spec.

A. ater, capite confertim reticulato, fro?ite tuberculo frontali longitudinali brevi, thorace confertim granulato, plaga dorsali trifida laevi, elytris obsolete elevato -punctatis , punctis in interstitiis majoribus subimpressis. Long. lin. 18 18%.

Diese, auch von Port Natal, jedoch in kleineren Exemplaren, vorhandene noch unbe- schriebene Art unterscheidet sich vom A. Lamarckii, dem sie ähnlich ist, schon beim ersten Anblick durch eine etwas flachere Gestalt und eine dunkle mattschwarze Farbe. Der Kopf ist

214 ZOOLOGIE. INSECTEN.

auch hier durch scharf eingestochene Gruben und sich dazwischen durchziehende erhöhete « Leisten gegittert. Das Halsschild ist vorn in der Mitte ziemlich tief ausgebuchtet und tritt zu jeder Seite der Vorderrand, wie beim A. Lamarckii in einem kleinen Zahn hervor, von welchem an der Seitenrand dicht gekerbt ist. Auf dem sonst ziemlich dicht und scharf gekörnten Rücken zeichnet sich eine freie fast glatte Stelle aus, in Form von drei Strahlen, die durch einen kurzen Stiel mit der breiteren Basis verbunden sind. Die Deckschilde sind mit kleinen, wenig er- höheten, matt glänzenden Pünktchen dicht besetzt, von nur seichten, kaum sichtbaren Streifen durchzogen, in den Zwischenräumen schwach quer gerunzelt und vereinzelt grubig. Die sicht- baren Abschnitte des Hinterleibes sind nur rissig, nicht deutlich, punktirt. An den vordersten Schienen ist, wie bei dem A. Lamarckii der oberste Zahn viel kürzer und kleiner als die folgenden.

Ateuchus femoralis.

Scarabaeas femoralis. Kirby, Zoolog. Journal Tom. 111. p. 520. PL XIV. fig. 1.

Pachylomerus (Kirby) femoralis. Bertoloni, lllustr. rer. in novi comment. acad. sc. instit. Bonon. X. p. 390. n. 9.

Eine generische Trennung (s. auch Pachylomera Erichson Ins. Deutschlands III. p. 751)

nach den von Kirby a.a.O. angegebenen Unterscheidungszeichen halte ich, so auffallend auch

die Körperform des A. femoralis ist, nicht für hinreichend begründet. Wo aber die Gattung von

Kirbv aufgestellt und genauer charakterisirt worden ist, hat sich hier nicht ermitteln lassen.

Einige Exemplare von Tette.

Ateuchus ebenus, nova spec. A. niger, nitidus, capitis clypeo acute dentato, impresso-punctato, vertice glaberrimo, thorace conveoco, vage punctata, dorso laevi, elytris apice angustioribus , planis, subtiliter striatis, int er strias sparsim punctatis. Long. lin. S.

Diese in zwei Exemplaren von Inhambane vorhandene Art unterscheidet sich, obgleich die Ähnlichkeit nicht zu verkennen ist, doch hinreichend von dem A. puncticollis Latr., Dej., wohin auch der in den Symbolae physicae von mir aufgeführte A. parumpunctatus gehört, weniger durch die Färbung, welche vielleicht ein noch tieferes und glänzenderes Schwarz ist, als in Hinsicht der Bildung der einzelnen Theile und der Skulptur, besonders der Deckschilde. Am Kopf ist kein Unterschied zu bemerken, aufser dafs die glatte Fläche des Scheitels sich noch etwas mehr nach vorn verlängert. Das Halsschild ist sowohl etwas breiter als auch gewölbter, der vordere Rand in der Mitte tiefer ausgebogen und seitwärts höher aufgeworfen. Die Deckschilde, deren Seitenrand zugleich mehr hervortritt, sind der Gestalt des Halsschildes entsprechend, an der Basis breiter, indem hier die Breite fünf Linien beträgt und werden nach der Spitze hin sehr bald schmaler, wo sie nur noch vier Linien breit sind. Oben sind sie nicht gewölbt, sondern nach allen Seiten hin flach, sehr fein punktirt gestreift und finden sich in den Zwischenräumen sehr deutlich einzeln stehende eingestochene kleine Punkte. Auf den von oben sichtbaren Segmenten des Hinterleibes stehen ziemlich dicht kleine Gruben, von welchen bei dem A. puncticollis sich kaum eine Spur findet.

CO LEOPIER A. COPR1DES. 215

Es gehört diese Art, wie der A. puncticollis, zu der Abtheilung der Ateuchen mit ein- gelenktem Enddorn der Hinterschienen und verdecktem Schiklchen.

ChalconotllS, Dejean. AteilchllS, Fabricius. ScarabaeUS, Olivier. Circelliuill, Cte. de Castelnau.

Chalconotus cupreus.

Scarabaeus cupreus. Fabricius, Syst. entom. p. 29. n. 115. Spec. ins. I. p. 32. n. 146. Mant. ins. I. p. 17.

n. 167. Entomol. syst. I. p. 66. n. 218. Olivier, Ins. I. n. 3. p. 156. n. 190. PI. 7. fig. 8. Ateuchus cupreus. Fabricius, Systema Eleuth. I. p. 59. n. 21. Circellium cupreum. Cte. de Castelnau, Hist. nat. II. p. 66. n. 2.

Einige Exemplare von Tette, die mit denen vom Senegal, vom Gap und Port Natal ganz übereinstimmen.

Gymnopleurus , uiiger.

A t e U C h U S , ^Fabricius.

Gymnopleurus splendidus.

Gymnopleurus splendidus. Dejean, Gatal. 3. ed. p. 150. Bertoloni, Illustr. in novi commentärii acad. sc. inst. Bonon. T. X. p. 397. n. 10.

Gymnopleurus profanus. Latreille, Cailliaud voyage ä Meroe T. IV. p. 281. n. 12.

Eine in Africa ziemlich weit verbreitete Art, die nicht allein häutig in Mossambique, namentlich Inhambane und Sena, sondern ebenso auch in Port Natal gefunden wird. Exem- plare von letzterem Ort erhielt die Sammlung unter dem Namen G. Wahlbergii von Herrn Boheman. Sonst sind auch solche von Loanda und Benguela vorhanden. Latreille a. a. 0. hat dieselbe Art irrthümlich als den von ihr verschiedenen G. profanus Fabr. von Guinea auf- geführt, Die Zahl der Zähne des Kopfs childchen ändert bei den Gymnopleuren verschiedentlich ab und könnte hiernach zu Unterabtheilungen wohl benutzt werden. Der G. splendidus gehört zu denen mit deutlich viergezahntem Kopfschild.

Gymnopleurus chloris, nova spec.

G. purum convexus, aeneo- viridis, pedibus nigro-cyuneis, cupite thoraceque confertim grunulutis, elytris striutis, in interstitiis seriutim elevuto-punctutis, clypeo quudri- dentuto. Long. lin. 7.

Diese in mehreren Exemplaren von Sena vorhandene Art ist wegen ihrer gleichen Färbung mit der vorhergehenden beim ersten Anblick leicht zu verwechseln. Dennoch sind beide, sowohl der Gestalt als Skulptur nach hinreichend verschieden. Die gegenwärtige Art

216 ZOOLOGIE. INSECTEN.

ist weniger gewölbt, nicht so überall gleichmäfsig breit, vielmehr nehmen die Deckschilde je näher der Spitze, um so mehr an Breite ab. Sie sind, wo sie das erste Hinterleibssegment unbedeckt lassen, tiefer gebuchtet. Auch sind hier die Leisten stärker. Was die Skulptur betrifft, so stehen auf dem Kopf und dem Halsschild die Körnchen weniger gedrängt, wogegen sie schärfer hervortreten. Die sehr fein punktirten Deckschilde sind zugleich gestreift, die Zwi- schenräume mit einzelnen erhöheten zum Theil reihenweis gestellten Punkten besetzt. Die untere Seite nebst den Beinen ist dunkel schwarzblau, wie bei der vorigen Art. Die Färbung ändert übrigens nicht selten ab, namentlich dunkel olivengrün mit kupferrothem Kopf und Halsschild.

Gymnopleurus thalassinus, nova spec.

G. atro-virens, capite thoraceque confertim granulatis, elytris striatis, in interstitiis sparsim granulatis, clypeo quadridentato. Long. lin. 6.

Nur halb so grofs als G.capicola Laporte, sonst dieser und mehr noch einigen ver- wandten unbeschriebenen Arten von Port Natal, namentlich dem G. obscums der Sammlung ähnlich. Was als Unterschied zunächst auffällt, ist eine eigenthümliche matt dunkel oliven oder schwarz -grüne Färbung. Der Kopf ist mit zugespitzten Körnchen ziemlich dicht besetzt, das Kopfschild mit vier mehr oder weniger zugespitzten Zähnchen bewaffnet. Die zu jeder Seite schräg aufwärts steigende Leiste ist an der Stirn umgebogen. Das Halsschild ist gerandet, dicht gekörnt, mit einer glatten Linie in der Mitte und einer Grube an jeder Seite. Auch die Deckschilde sind dicht gekörnt, kaum merklich der Länge nach gestreift. Die untere Seite nebst den Beinen ist dunkel blauschwarz, das oben sichtbare letzte Hinterleibssegment nur leicht punktirt, die Mitte mit einer erhöheten noch vor der Spitze erloschenen Leiste bezeichnet.

Einige Exemplare von Tette.

Gymnopleurus humeralis, nova spec.

Tafel XII. Fig. 11.

G. fuscus , supra obscure cupreus , confertim subtiliter punctatus , elytris striatis, humeris abrupte sinuatis, acute angulatis. Long, lin. 5l/2.

Eine nur in zwei Exemplaren von Tette vorhandene Art, welche sich durch die sehr feine und dichte Punktirung, stärkere Wölbung des Halsschildes, besonders aber durch eine eigenthümliche Form der Deckschilde von allen ähnlichen Arten hinreichend unterscheidet. Die Zähnchen des Kopfschildes sind, bis auf die mittleren, fast verschwunden und auch diese nur angedeutet. Auch von den erhöheten Leisten ist nur eine schwache Spur vorhanden. Das Halsschild ist an den Seiten deutlich, nach hinten stärker, gerandet, aufwärts gebogen, da- her auch die hinteren Ecken mehr als gewöhnlich hervortreten. Die Deckschilde sind an den Seiten ziemlich tief ausgeschnitten, über dem Ausschnitt gerade, wodurch eine scharf

COLEOPTERA. COPRIDES. 217

hervortretende Ecke entsteht. Die obere Seite ist sehr dunkel kupferfarben, die untere tief braunschwarz.

Gymnopleurus ignitus, nova spec.

6?. clypeo bidentato, aeneus , supra purpureo - cupreus , capite thoraceque confertim striolalo- punctatis, fronte media carinata, thorace litura longitudinali media ma- culisque duabus lateralibus utrinqne laevibus, elytris subtilissime punctulatis, ob- solete li?ieatis, ad suturam transversim plicatis. Long. lin. 4V2.

Von der Gestalt des G. fulgidus Oliv., ihm auch sonst sehr ähnlich, namentlich durch fast dieselbe Färbung der unteren sowohl als der oberen Seite, nur dafs letztere vielleicht etwas tiefer kupferroth ist. Sehr verschieden ist dagegen die Punktirung von Kopf und Halsschild. Die Punkte sind nicht, wie mehrentheils, rund, sondern länglich, fein rissig. Das Kopfschild hat zwei stärker aufgeworfene an den Spitzen bläuliche Zähne. Die Stirn entlang läuft eine glatte, wenig erhabene Leiste. Auf dem Halsschilde, welches zugleich etwas ge- wölbter ist, finden sich die glatten Stellen in andrer Weise vertheilt. Sie sind auch nicht, wie bei dem G. fulgidus, erhöhet. Ein ziemlich breiter bandförmiger Streif durchläuft die Mitte vom vorderen bis nahe dem hinteren Rande. Daneben finden sich zu jeder Seite in einiger Entfernung vom hinteren Rande zwei einigermafsen gerundete Stellen, welche glatt und ohne Punktirung sind und über ihnen zwei ähnliche quer gezogene oft nur angedeutete von unregelmäfsiger Form. Die Deckschilde sind sehr fein gleichmäfsig punktirt. Auf dem nur seitwärts punktirten sonst glatten zweiten Zwischenräume finden sich, wie bei dem G. ful- gidus, etwa drei quer darüber hinlaufende Gruben. Brust und Hinterleib sind grünlich erz- farben, Schienen und Fufsglieder glänzend blauschwarz. Das letzte Segment des Hinterleibes ist oben mit einzelnen eingedrückten Punkten und einer erhöheten Mittellinie bezeichnet. Die beiden ersten seitwärts sichtbaren den Ausschnitt füllenden Segmente erhalten durch dicht aufliegende Härchen einen Silberglanz.

Diese Art kam in mehreren Exemplaren von Inhambane und Sena, eine lebhaft grün gefärbte, doch in keiner andern Hinsicht verschiedene Abänderung von Tette.

SisjphuS, Latreille.

ScarabaeilS, Lhme'; Olivier. AteUChllS, Fabricius.

SisypllUS infllSCatUS, nova spec.

$. fuscas, capite thoraceque antice, elytris lateribus, pedibus externe luteo-testaceis,

femoribus posticis spinosis, tibiis intermediis basi excisis et tuberculo brevi conico

instructis. Mas. Fem. long. lin. 3%.

In der Form zeigt diese Art wenig Eigenthümliches und nähert sich, was die Färbung betrifft, sehr dem S.Hessii Illig., Gory vom Kap. Die Grundfarbe ist wie bei diesem dunkel

Peters, Reise nach Mossambique. Insccten. * 9>8

218 ZOOLOGIE. INSECTEN.

braun. Eine gelbbräunliche Färbung nimmt den ganzen vorderen und Seitenrand des Kopfes, den vorderen Rand des Halsschildes mit Einschlufs der Ecken und den Aufsenrand der Deck- schilde ein. Ebenso gefärbt sind die Schenkel, Schienen und Fufsglieder an ihrer Aufsen- seite; bei dem S. Hessii ist diefs nur in geringerer Ausdehnung der Fall. In der Gestalt ist kein anderer Unterschied wahrzunehmen, als dafs bei dem 8. infuscatus die Deckschilde verhältnifsmäfsig etwas länger und nach der Spitze hin schmaler sind. Die Streifen auf ihnen sind deutlicher und dunkler. Auch sind sie mit dicht aneinander gedrängten Quereindrücken bezeichnet. In der Punktirung vom Kopf- und Haisschild findet sich dagegen kein Unterschied. Die ganze Oberfläche ist hier wie dort mit kurzen hellbraunen Härchen zerstreut besetzt, Die untere Seite bietet nichts bemerkenswerthes. Die Beine sind dunkelbraun, an der Aufsen- seite gelbbräunlich, länger und dünner als beim S. Hessii. Die Bewaffnung, wenigstens der hintersten Beine, ist verschieden. Am Unterrande der Schenkel sind zwei Zähne, einer un- weit der Basis, der andere, der etwas kleiner ist, in der Mitte. Bei S. Hessii findet sich an der Basis nur ein, aber bei weitem stärkerer und gekrümmter Zahn und von dem zweiten ist keine Spur vorhanden, der kleine Zahn an der Spitze der mittleren Schenkel und Ausrandung und Höcker an der Basis der mittleren Schienen sind dagegen bei beiden Arten gleich. Die Weibchen unterscheiden sich von denen des S. Hessii kaum anders, als durch die dünneren und dunkleren Beine.

In einigen Exemplaren von Sena.

Sisyphus atratus, nova spec.

Tafel XII. Fig. \%

S. ater, elytris margine externo branneo, pedibus antice testaceis, femoribus posticis (in mare) basi dente acuto, media tuberculo armatis. Mas. Fem, long. lin. 4.

Eine der vorhergehenden, was Gestalt und Sculptur betrifft sehr nahe stehende, nur immer etwas gröfsere, hauptsächlich durch die tief matt schwarze Färbung verschiedene Art. Die Seiten des Kopfes und der vordere Rand des Halsschildes sind gelbbräunlich. Die Deck- schilde haben einen dunkelbraunen Aufsenrand, nur leicht angedeutete Streifen und zwischen ihnen zerstreut Körnchen, auch sind die Haare kürzer und stehen noch mehr vereinzelt wie bei der vorigen Art. An den Beinen dagegen sind die Farben in derselben Weise vertheilt und haben bei den Männchen die mittleren Schenkel an der Spitze, die Schienen an der Basis, einen Höcker. An den hintersten Beinen sind die Schenkel unweit der Basis mit einem scharfen Zahn bewaffnet, vor welchem sich ein kleinerer zugespitzter Höcker befindet. Bei den Weibchen fehlen an den Hinterschenkeln Zahn und Höcker.

Einige Exemplare von Tette.

COLEOPTERA. COPRIDES. 219

Sisyphus calcaratus, nova spec.

Tafel XII. Fig. 43.

& aterrimus, sparsim nigra-pilosus , tharace subgibboso, elytris striatis, femoribus pasti- cis basi spina langiare apice recurva, media dente acuta armatis. Mas. lang. lin. 3.

Einige Exemplare von Sena. Kleiner als die vorher beschriebenen Arten. Verhältnifs- mäfsig schmal, das Halsschild stärker gewölbt, an den Seiten flach. Farbe überall tiefschwarz. Einzeln stehende kurze schwarze Härchen. Das Kopfschild in gewöhnlicher Weise ausgerandet. Die Deckschilde gestreift, in den Zwischenräumen, vom ersten an, die schwarzen Härchen in Reihen gestellt. Untere Seite zerstreut punktirt. Die vorderen Beine unbewaffnet, Von den Hüftstücken der hintersten Beine entspringt ein Anfangs breiter, bald gebogener, an der Spitze aufwärts gekrümmter griffeiförmiger Fortsatz. Die Mitte der hintersten Schenkel ist mit einem kurzen spitzen Zahn bewaffnet. Die hintersten Schienen sind verlängert und etwas gebogen. Die Fühler sind braun, mit schwärzlicher Keule. Weibchen sind nicht vorhanden, wahrschein- lich jedoch nur durch die unbewaffneten hintersten Schenkel von den Männchen verschieden.

Sisyphus pygmaeus.

Sisyphus pygmaeus. Dejean, Catal. des Coleopteres. 3. ed. p. 151.

Sisyphus hirtas. Gory, Monographie du Genre Sisyphe p. 14. fig. 10. Cte. de Castelnau, hist. nat. des Insectes II. p. 75. n. 5.

Die von Gory gegebene Benennung hat dieser in Africa weit verbreiteten Art nicht gelassen werden können, weil ein Sisyphus hirtus aus Ostindien bereits von Wiedemann im zoologischen Magazin Band II. St. 1. p. 24, n. 29 beschrieben worden ist Beide sind sich zum Verwechseln ähnlich und sind auch verwechselt worden. Wriedemann's Beschreibung ist ausführlich und genau, welches von der Gory'schen nicht gerühmt werden kann. Letztere Art, der S. pygmaeus, unterscheidet sich von dem Indischen S. hirtus vornehmlich durch ein nicht einzeln punktirtes, wie bei diesem, sondern dicht gekörntes Kopfschild, überall, nament- lich unten, am Rande und auf den Linien der Deckschilde dichtere und längere Behaarung und mehrentheils geringere Gröfse. Ob auch Ateuchus minutus Fabr. (Syst. El. I. p. 75. n. 11, Sc. longipes OL, Ins. I. 3. p. 1 64. n. 202. tab. 19. f. 177) wie mitunter angenommen wird, hier- her zu rechnen ist, möchte, da der Behaarung nicht erwähnt wird, schwer zu ermitteln, eine Vereinigung des S. minutus mit dem S. Helwigii (Ateuchus H. Fabr., Syst. El. I. p. 60. n. 25) von Tranquebar, der ausdrücklich als glatt bezeichnet wird, noch weniger zulässig sein.

Aufser mehreren Exemplaren von Sena sind dergleichen ganz übereinstimmende vom Kap, aus Guinea und von Angola hier vorhanden.

28

220 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

TragisCUS, nov. gen.

Aus der letzten Sendung von Inhambane waren nur einige Coleopteren der sonst allgemeinen Zerstörung entgangen. Unter denen, die noch eine Herstellung zuliefsen, befand sich nach beiden Geschlechtern die gegenwärtige zu den Copriden gehörende, durch ihre Körperform ausgezeichnete und der Gattung Eurysternus Dalm. nahe stehende Art. Dafs die- selbe eine eigene und neue Gattung bildet, verrälh schon der Anblick. Eine nähere Betrach- tung und genauere Untersuchung bestätigte hinreichend diese Vermuthung. Mit Eurysternus verglichen ist der Körper weit weniger verlängert. Es ist auch die obere Seite, namentlich sind die Deckschilde, gleichmäfsig flach und nur der Vorderrücken noch etwas gewölbt, da- bei vorn und hinten gleich breit und an den Seiten gerundet. Was die einzelnen Körper- teile betrifft, so hat der Kopf etwa dieselbe Gröfse und Form wie bei der verwandten Gat- tung, nur ist das Kopfschild in der Mitte oben ziemlich tief eingebogen mit aufgeworfenem Rande und die dreieckige Spitze nach unten umgeschlagen, wovon bei Eurysternus sich keine Andeutung findet, Bemerkenswerth ist, dafs der Scheitel mit Hörnern und zwar bei dem vermuthlichen Männchen mit einem, beim Weibchen mit zweien, welche kurz und nach hinten gekrümmt sind, bewaffnet ist. Die Augen sind, wie bei Eurysternus und andern Copriden, getheilt, oben klein und rund, unten von gröfserem Umfange. Die Form des Halsschildes ist bereits angegebenen worden. Das Rückenschildchen ist klein und linienförmig. Die Deckschilde sind, wie schon erwähnt, flach, zusammen so breit als das Halsschild, an den Seiten gerade, an der Spitze gemeinschaftlich gerundet. Die untere Seite ist fast gleichmäfsig gewölbt, ohne Aushöhlung in der Mitte der Brust und der ersten Bauchsegmente, wie sie sich bei Eurysternus findet. Die Insertion der mittleren und hintersten Beine ist, wenn auch ähnlich der bei Eurysternus , doch nicht ganz ebenso. Schon bei den mittleren Beinen ist die Entfernung geringer, die hintersten Beine aber sind so genähert, dafs kaum ein Zwischenraum übrig ist. An den vordersten verhältnifsmäfsig kürzeren Beinen sind, wie bei Eurysternus, die Schenkel verdickt, die Schienen auswendig vierzähnig, über den Zähnen nicht gekerbt. Der Schiendorn ist griffeiförmig und gleicht einem eingelenkten geraden etwas zugespitzten Zahn. Es sind deutlich fünf Fufsglieder vorhanden, von welchen nur das letzte länger und mit zwei etwas gekrümmten einfachen Klauen bewaffnet ist. Die hinteren Beine haben, nur nicht in dem Maafse wie die vorderen, verdickte, dabei etwas zusammengedrückte Schenkel, starke, zu- sammengedrückte, beinahe dreieckige, am Aufsenrande gezahnte Schienen. An den mittleren Schienen finden sich zwei Enddornen von ungleicher Länge, die hintersten haben nur einen langen zugespitzten Enddorn. Die Füfse sind flach gedrückt, die Glieder von ungleicher Länge, und das erste Fufsglied länger, als die übrigen zusammen genommen. Es ist fast überall gleich breit, wogegen die folgenden vier Glieder dreieckig sind und bis zum letzten hin an Gröfse abnehmen (Taf. XIII. Fig. d). Von den dem Kopf eingelenkten Gliedern und den Theilen des Mundes gedenke ich zuerst der Fühler. Das erste Glied ist

COLEOPTERA. COPRIDES. 221

cylindrisch so lang als die folgenden Glieder zusammen genommen, das zweite dagegen sehr kurz, fast kreiseiförmig. Beide Glieder sind glatt, wogegen die übrigen mit Einschlufs der Keule dicht fein gefilzt sind. Das dritte, vierte und fünfte sind fast von gleicher Länge, das dritte um etwas länger als das fünfte und kürzer als das vierte. Die fast viereckige Fühler- keule besteht wie gewöhnlich aus drei Gliedern, die hier dicht an einander gedrängt und fast verschmolzen sind und von welchen das erste gröfste zur Aufnahme der folgenden dient (Taf.XIII. Fig. e). Ähnlich sind die Fühler bei Eurysternus bis auf die Keule, die aus drei deutlich getrennten Blättern besteht. Die Mandibeln sind breit lanzettförmig, membranös mit hornähnlicher Basis und schwach gewimpertem Saum, die Maxillen hornhart, mit scheibenähnlicher membranöser Lade. Die Taster der Maxillen bestehen aus vier Gliedern, von welchen das erste verhältnifs- mäfsig sehr klein, das zweite gröfser und fast dreieckig, das dritte nicht länger als das zweite und cylindrisch, das vierte verlängert, stumpf zugespitzt und so lang als beide vorhergehenden ist (Fig. b). Das Kinn ist mit der Ligula verwachsen, hornhart, fast viereckig, nach vorn ein wenig schmaler, deutlich ausgerandet. Dagegen sind membranöse, sichelförmig gekrümmte, gewimperte Nebenzungen deutlich sichtbar. Die Lippöntaster sind kurz, aus drei Gliedern zu- sammengesetzt, von welchen das erste sehr klein und versteckt, das zweite ebenfalls nur klein und dreieckig, das dritte bei weitem das gröfste ist und ein längliches ziemlich stark behaartes Köpfchen bildet (Fig. c). Die dem Kopfschildchen dicht anliegende Lefze ist hautähnlich, am Rande gewimpert, in der Mitte tief und scharf ausgerandet.

Tragiscus dimidiatus, nova spec.

Tafel XIII. Fig. 1. 2.

T. ater, elytris basi late tectaceis. Long. lin. 7 8.

Dunkelschwarz. Kopf und Halsschild dicht fein punktirt, mit kurzem bräunlichem Haar- filz. Das Rückenschildchen klein und linienförmig. Die Deckschilde fein punktirt, leicht gestreift, von der Basis bis nahe der Mitte bräunlichgelb. Die untere Seite fast glänzend schwarz, die Brust schwach genetzt, sonst glatt. Beim Männchen (Fig. 1) befindet sich vorn und nicht weit vom Rande des Kopfschildes ein nach hinten gekrümmtes Hörnchen. Das Weibchen (Fig. 2) hat dergleichen zwei etwas kürzere in der Scheitelgegend.

Onitis , Fabricius. ScarabaeilS, Fabricius, Olivier.

Onitis tridens.

Onitis tridens. Cte. de Castelnau, Hist. nat. des Insectes II. p. 88. n. 1. PI. 5. fig. 8.

In einem Exemplar von Tette. Die Sammlung erhielt früher von Hrn. Buquet in Paris dieselbe Art, als vom Senegal stammend, unter dem Namen O. Neptunus.

222 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Onitis Inuus.

Scarabaeus Inuus. Fabricius, Entom. syst. I. p.22. n. 68. Olivier, Ins. I, 3. p. 138. n. 165. tab. 14. fig. 135. Onitis Inuus. Fabricius, Syst. entom. I. p. 26. n. 1. Dejean, Catal. des Col. 3. ed. p. 159. Var. Onitis Alexis. Dejean, Catalogue des Coleopteres 3. ed. p. 159. Cte. de Castelnau, Hist. nat. des Insectes IL p. 89. n. 9.

Diese in Africa weit verbreitete Art ist sowohl von der gewöhnlichen dunklen Erzfarbe, wie sie fast immer in Egypten vorkömmt, als auch in der dem O. Alexis Dej. vom Senegal eigenen Färbung, namentlich der Deckschilde, in mehreren Exemplaren ebenso von Inhambane als früher von Tette und Sena durch Herrn Peters mitgetheilt worden. Erstere stimmen mit den vom Kap, von Port Natal und Angola vorhandenen fast ganz überein, letztere, obgleich es auch hier an Übergängen nicht fehlt, sind ähnlicher dem O. Alexis. Sichere und andere als auf der Färbung der Deckschilde beruhende Kennzeichen habe ich selbst bei wiederholter Untersuchung nicht auffinden können. Die Streifen der Deckschilde scheinen bei einigen Ex- emplaren kettenähnlich durch Querlinien unterbrochen zu sein, doch fehlt es auch hier an Zwischenstufen nicht, So ist auch das Halsschild bald tiefer und grubenähnlich, bald weniger dicht und tief punktirt, ohne dafs sonst Abweichungen zu bemerken wären. Ich habe daher, wie ich bei dieser Gelegenheit vorläufig bemerke, keinen Anstand genommen, auch andere in unserer Sammlung mehrentheils auf Grund der verschiedenen Färbung bisher aufgestellt ge- wesene Arten, wie namentlich den dunkelgrünen 0. thalassinus von Tette und Sena, den tiefschwarzen O. natalensis und den ihm sehr ähnlichen O. capenis mit dem O. Inuus wieder zu vereinigen und nur als Abänderungen noch aufzuführen.

Von allen bemerkten Abänderungen sind beide Geschlechter vorhanden.

Onitis Lycopliron, nova spec.

Tafel XII. Fig. 14.

0. oblongo-üuadratus , ater, capite Linea arcuata transversa int er oculos, vertice tuber- culo brevi, thorace excavato - punctata , elytris punctata- striatis , in interstitiis sparsim punctatis. Long. lin. 8.

Von dem O. Inuus ist diese nur in wenigen Exemplaren von Tette vorhandene Art hinreichend verschieden. Sie ist bei gleicher Länge überall weniger breit. Am Kopfe findet sich aufser einem kleinen Höcker am hintern Rande nur eine erhöhete etwas gebogene Quer- linie zwischen den Augen. Das Halsschild ist grubenförmig punktirt, an der Basis zwischen den beiden hier befindlichen gewöhnlichen Vertiefungen dicht erhaben punktirt. Die Deckschilde sind nicht flacher wie beim O. Inuus, haben aber sehr deutliche, zum Theil doppelt punktirte Streifen, und zwischen diesen zerstreut eine Menge eingedrückte Punkte. Die Brustseiten, so wie das erste Bauchsegment und die Basis des zweiten sind punktirt, Auch hat das letzte oben sicht- bare Segment einzelne schwache Gruben, so wenigstens, dafs es nicht glatt wie bei 0. Inuus ist.

GOLEOTERA. COPRIDES. 223

Onitis uncinatus, nova spec.

O. niger, capite transversim bicarinata, thorace elevato - punctata , elytris punctata- striatis; tibiis anticis (in mare) intus planis, acute carinatis, utrinque denticulatis, femaribus pasticis dente campressa valida armatis, Mas, Fem, lang, lin, 9.

Eine grofse Übereinstimmung zeigt diese Art mit dem O, unguiculatus Fabr. vom Se- negal. Dennoch fehlt es nicht an Eigentümlichkeiten der Form, namentlich in der Bewaffnung der Beine der Männchen, welche eine Vereinigung hindern. Bei den Weibchen ist dagegen fast kein Unterschied zu finden. In grösserer Zahl neben einander betrachtet, verräth schon der über den ganzen Körper verbreitete Glanz, zufolge der glatten Fläche, den O. unguiculatus. Die neue Art hat dagegen eine rein mattschwarze Färbung. Die erhöheten Linien am Kopf sind, wie beim O, unguiculatus, übereinstimmend in beiden Geschlechtern. Beim Weibchen hat jedoch das Kopfschild einen aufgeworfenen Rand, der bei dem des O, unguiculatus nicht vorhanden ist. Das Halsschild ist bei beiden Arten gleich geformt und in gleicher Weise punktirt. Die Deckschilde sind beim O, uncinatus wohl etwas deutlicher punktirt gestreift, die Zwischenräume flach und nirgend erhöht, unmerklich hin und wieder punktirt. Der Haupt- unterschied beruht auf der Bewaffnung der Beine der Männchen. Von dem langen starken und zugespitzten Höcker an der innern Seite der stark gekrümmten vordersten Schienen des O, unguiculatus ist bei dem O, uncinatus ein die darauf folgenden Zähnchen kaum über- ragender Dorn und von dem Zahn vor der Spitze der Schenkel nur ein mehr nach der Mitte gerückter kleiner Höcker übrig. Die mittleren Schienen des O. uncinatus sind weniger ee- krümmt und die Schenkel ohne Zahn an der Spitze. Der Zahn an der innern Seite der hintersten Schenkel endlich ist bei beiden Arten ganz verschieden gestaltet, ein bis zur Spitze hin fast gleich breiter, in eine nach oben gekrümmte Spitze auslaufender Fortsatz beim O, un- guiculatus, beim O, uncinatus dagegen ein zwar ebenfalls zusammengedrückter, aber sogleich hakenförmig gekrümmter scharf zugespitzter Zahn. Die nach innen hervortretende Platte an den hintersten Schienen ist, was ihre Länge betrifft, bei dem O. uncinatus von einer gerin- gern Ausdehnung.

In mehreren Exemplaren von Sena.

Onitis ftllgidus, nova spcc.

0. cuprea-aeneus, capite tharaceque canfertim granulatis, linea int er aculas elevata,

vertice tuber cula brevi, elytris striatis, striis aeneo-viridibus, in interstitiis im-

pressa-punctatis, pedibus aeneis, tibiis anticis (in mare) elangatis, apice arcuatis,

acuminatis, femaribus pasticis subtus bidentatis, Mas, Fem, lang, lin.8—8l/2.

Von Sena und Tette. Ein einzelnes weibliches Exemplar von Port Natal hatte Herr

Prof. Boheman unter dem Namen O. Poles schon früher mitgetheilt. Gröfse und Gestalt des

O, falcatus, Dunkel erzfarben, oben jedoch nicht ohne Einmischung kupferrother Färbung,

224 ZOOLOGIE. INSECTEN.

namentlich in der Mitte des Halsschildes und den Zwischenräumen der Deckschilde. Der Kopf ist vorn mehr quer gestreift, hinten körnig punktirt. Zwischen den Augen eine erhöhete etwas gebogene Leiste, auf dem Scheitel ein Höcker, das Kopfschild mit etwas aufgeworfenem Rande. Die Fühler schwärzlich. Das Halsschild ist verhältnifsmäfsig breit und ziemlich gewölbt, mit länglichen Körnchen dicht bedeckt und aufgeworfenem grünlich erzfarbenem Rande. Nach hinten finden sich die gewöhnlichen länglichen Vertiefungen nur schwach angedeutet, zu jeder Seite eine eingedrückte Grube. Die Deckschilde sind nur wenig länger als das Halsschild, mehr gewölbt als flach. Der aufgeworfene Rand so wie die Streifen auf ihnen sind grünlich erzfarben, die Zwischenräume mit eingedrückten Punkten, die äufseren aufserdem unweit der Spitze mit einzelnen kleinen Höckern besetzt. Auf der unteren Seite sind die Mitte der Brust und die Schenkel kupferfarben und zerstreut punktirt, das letzte von oben sichtbare Seg- ment des Hinterleibes ist schwach gerunzelt. Beim Männchen sind die Schienen der vordersten Beine lang gestreckt, in der Mitte nur wenig, am Ende stark nach innen gebogen und einfach zugespitzt. Die innere Seite ist ziemlich dicht mit rostfarbenen Wimpern versehen, sonst glatt, die äufsere fünfgezahnt. Die Schenkel der mittleren und der hintersten Beine sind unten mit zwei dicht neben einander stehenden Zähnen bewaffnet, von welchen der innere zugespitzt, der äufsere stumpf ist. Bei den Weibchen sind die Schenkel ungezahnt, die Schienen der vordersten Beine nicht verlängert und die Höcker an der Spitze der Deckschilde weniger bemerklich.

Onitis aeruginosus, nova spec.

0. fusco - aeruginosus , capite rugoso- punctata, transversim bicarinato, thorace co?i- fertim granulato, elytris striatis, impresso -pwictatis. Fem. long. lin. 8V2.

Eine in einem einzelnen weiblichen Exemplar von Sena vorhandene, der vorhergehen- den sehr ähnliche Art. Bei verhältnifsmäfsig geringerer Breite, namentlich des Halsschildes, ist auch die Wölbung nicht so stark. Die Farbe ist tief schwarz mit einem gegossenem Erz ähnlichen, aber nicht kupferrothem Glanz. Die Sculptur des Kopfes und Halsschildes ist bei beiden Arten dieselbe. Nur ist am Kopfe die Stirnleiste näher der Spitze und nicht zwischen den Augen, wogegen sich hier zu jeder Seite eine abgekürzte erhöhete Linie und zwischen diesen ein zusammengedrückter Höcker finden. Scheitel und Kopfschild sind aufgeworfen ge- randet. Die Deckschilde des 0. aeruginosus sind nicht länger als das Halsschild, einfarbig, leicht gestreift, die Zwischenräume mit eingedrückten Punkten ziemlich dicht besetzt. Die untere Seite ist zerstreut grob punktirt, mit Einschlufs der unteren Seite der Schenkel. Die vorder- sten Schienen sind verhältnifsmäfsig länger, als bei den Weibchen der vorhergehenden Art, an dem Aufsenrande viergezahnt, am innern Rande, dichter an der Spitze, mit rothen Härchen besetzt. Der untere Rand der Schenkel ist an den vordersten Beinen glatt, an den hinteren dagegen dicht gekerbt,

Sämmtliche hier aufgeführte Arten gehören zur Abtheilung von Onitis, wo bei beiden Geschlechtern an den vordersten Beinen die Fufsglieder fehlen.

COLEOPTERÄ. COPRIDES. 225

OniticellllS, Ziegler.

OniticellllS, Lepelletier et Serville (Encycl. meUod, Vol. X.).

ScarabaeUS, Linne\ AteUChuS, Fabricius. OnthophagUS, Latreille.

Oniticellus nasicornis.

Oniticellus nasicornis. Reiche, in Ferret et Galinier Voyage en Abyssinie III. p. 399. n. 3. pl. 20. fig. 7. In beiden Geschlechtern von Sena. Eine weit verbreitete, auch am Cap, Port Natal, am Senegal, in Angola und Guinea nicht selten vorkommende Art.

Oniticellus militaris, iiiiger.

Oniticellus militaris. Cte. de Castelnau, Hist. nat. des Insectes Coleopteres. T. II. p. 9t. n. 4.

In mehreren, mit denen vom Cap und Port Natal ganz übereinstimmenden Exemplaren von Tette.

Oniticellus planatus, iiiiger.

Oniticellus planatus. Cte. de Castelnau, 1. c. p. 91. n. 3.

In verschiedenen Exemplaren von Sena und Tette, die in keiner Hinsicht von denen vom Cap und Port Natal verschieden sind.

Oniticellus egregius, nov. spec.

Tafel XII. Fig. 15.

0. subtus cum pedibus pallide flavus, thorace supra nigra -vialacea, utrinque flava; elytris punctata- st riatis nigris, lateribus apiceque laete flavis. hang. lin. 7.

Diese nur einmal von Tette vorhandene Art nähert sich in der Zeichnung dem Oni- ticellus cinctus (Ateuchus c. F.) von China und noch mehr dem O. diadema Wie dem. von Java, kömmt auch, wie diese, in der Gestalt mit dem O. planatus Iiiiger vom Cap über- ein. Ungeachtet dieser Übereinstimmung fällt dennoch die gegenwärtige Art sowohl durch ihre ansehnliche Gröfse, als durch die Färbung und den Glanz der oberen Seite sogleich auf. Der hintere Theil des Kopfes und das Halsschild sind tief indigoblau, ersterer ist dicht punktirt, das Kopfschild dunkel schwärzlich, vorn wenig ausgerandet, durch Quer- und Seitenleisten geschieden, die Stirn zwischen den Augen in der Mitte eingedrückt. Die Fühler sind schwarz, mit hell gelbem Wurzelgliede. Das Halsschild ist grofs, so lang als die Deckschilde und breiter als dieselben zusammengenommen, in der Mitte am breitesten. Es ist mäfsig gewölbt, kaum merklich punktirt, deutlich gerandet, mit einer kleinen Grube vor dem Seitenrande. Den Rücken durchläuft eine feine Längslinie, die in einiger Entfernung von dem vordem Rande beginnt und in einer Vertiefung am hintern Rande endigt. Die Seiten des Halsschildes sind hell goldgelb und setzt sich der gelbe Saum in geringerer Ausdehnung nach dem hintern

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 29

226 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Rande hin fort. Derselbe ist mit einem abwärts verlängerten blaugrünen Fleck, in welchem auch die Seitengrube befindlich, ungefähr in der Mitte bezeichnet. Die Deckschilde, von der Länge des Halsschildes, werden allmählig nach der zusammen gerade abgeschnittenen Spitze hin schmaler. Sie sind flach und, wie das kleine dreieckige Rückenschildchen tief und glän- zend schwarz, doch ohne bläulichen Schein, punktirt- gestreift und in den Zwischenräumen sehr fein und kaum wahrnehmbar dicht punktirt. Der goldgelbe Saum derselben nimmt dicht hinter der Schulter im achten Zwischenraum seinen Anfang und wird nach der ebenfalls gelben Spitze hin allmählig breiter, so dafs er schon den fünften Zwischenraum fast ganz einnimmt. Die untere Körperseite ist grob und flach punktirt, blafsgelb mit glatten metallglänzenden Flecken, von welchen zwei gerundete auf der Unterbrust und zwei dergleichen quer gezogene an jedem Segment des Hinterleibes sich befinden. Die Beine sind ebenfalls hellgelb, die vordersten aufsen, die Schienen der mittleren Beine am Hinterrande, die der hintersten samt den Fufsgliedern fast ganz schwarz. Oben haben die mittleren Schenkel einen kleinen, die hintersten einen gröfsern länglichen dunklen Fleck.

OnthophagUS , Latreille. Copris, Fabricius. ScarabaeUS, L., Fabr., Ol.

Onthophagus pyramidalis, nova spec.

Tafel XIII. Fig. 11. O. ater, capite thoraceque confertim elevato-punctatis, fronte bicorni, cornubus magnis arcuatis acutis, spinula parva media, thorace antice profunde excavato medio in cornu validum compressum producto (in femina trituberculato), elytris subtilius punctatis, obsolete striatis. Mas. Fem. long. lin. 6 8%.

Diese ansehnliche Art könnte mit wenigen andern, darunter eine aus Bengalen, zu- sammen eine eigene Unterabtheilung bilden, welche sich schon äufserlich und ohne nähere Untersuchung durch den zusammengedrückten hornähnlichen Vorsprung des Halsschildes und dadurch, dafs auch die Weibchen gehörnt sind, auszeichnen würde, wobei ferner in Betracht kommen könnte, dafs das Kinn, wenn auch nicht, wie bei Erichsons Monapus [Naturge- schichte der Insecten Deutschlands III. p. 763) bis auf die Wurzel gespalten, doch tief aus- gerandet und das dritte Glied der Labialpalpen deutlich sichtbar ist, die Augen endlich durch den Kopfrand vollständig getrennt sind. Da jedoch die Gattung Onthophagus an Arten ver- schiedener Bildung, die mehrentheils noch nicht genau genug untersucht sind, reich ist und sich an die ebenfalls noch nicht gehörig gewürdigte Gattung Oniticellus so nahe anschliefst, dafs es selbst bei den grofsen Arten von Madagascar, deren Erichson (a. a. 0. p. 782) er- wähnt und nach der Zahl der Fühlerglieder und dem Vorhandensein des Rückenschildchen, ihrer grofsen Ähnlichkeit mit den Onthophagen ungeachtet, zu Oniticellus zählt, noch

COLEOPTERA. COPRIDES. 227

immer zweifelhaft ist, welcher Gattung sie angehören, so habe ich wohl Bedenken tragen müssen, mit der Aufstellung eigner von Onthophagus zu trennender Gattungen den Anfang zu machen, ohne zur Zeit im Stande zu sein, die nöthigen umfassenderen Untersuchungen vor- zunehmen und zu beendigen. Ich habe mich daher hier, wie überall begnügen müssen, die bei Beschreibung der Arten von mir bemerkten Verschiedenheiten mit wenigen Worten anzu- deuten. — Die gegenwärtige Art gehört, ohne in der Gestalt auffallend abzuweichen, zu den gröfsten der Gattung. Ihre Färbung ist tief schwarz. Kopf und Halsschild sind dicht mit er- höheten Punkten besetzt, die vordere Aushöhlung des letzteren ausgenommen, welche glatt und glänzend ist. Das Kopfschildchen tritt gerundet hervor. Dicht hinter einer erhöheten Linie zwischen den Augen erhebt sich von der Stirn aus eine, in der Mitte mit einem Zähnchen, zu jeder Seite mit einem starken und gekrümmten, spitz auslaufenden Hörn bewaffnete Platte. Das Halsschild hat vorn die schon erwähnte tiefe Aushöhlung welche von einem gleich hinter derselben in der Mitte des Halsschildes entspringenden stark zusammenge- drückten an der Spitze gerade abgeschnittenen Hörn überragt wird. Der hintere etwas auf- geworfene Rand verläuft von den Seiten an in schräger Richtung zur Mitte. Die Deck- schilde, weniger dicht und viel feiner, als Kopf und Halsschild, punktirt, sind von zarten Kettenlinien durchzogen. Weitläuftiger punktirt und röthlich behaart ist die untere Seite. Die Beine sind fast glatt, die hinteren Schienen aufsen dicht, die vordersten nur bis zur Mitte hin gekerbt, dann viergezahnt, die Fufsglieder braun. Das Kopfschild ist mit kurzen, gelbbraunen Härchen dicht bedeckt. Die Fühler sind braun mit gelbröthlicher Keule. Die Weibchen unterscheiden sich von den Männchen dadurch, dafs auf der Stirn der mittlere Zahn stärker ist, die Seitenhörner dagegen kürzer und nicht gekrümmt sind, die Bewaffnung des Halsschildes aber dahin sich umändert, dafs, indem die vordere Aushöhlung weder so tief noch so glatt ist, das Hörn in der Mitte fast verschwindet und nur ein zusammengedrückter dreieckiger Höcker übrig bleibt, neben welchem zu jeder Seite noch eine kleine gerundete Erhöhung sich befindet.

Nur wenige Exemplare enthielten die Sendungen von Sena und Tette. Ein kleineres heller gefärbtes weibliches Exemplar von Port Natai hatte früher Herr Prof. Boheman unter der Benennung Onthophagus cornigerus mitgetheilt.

Onthophagus rarus.

Onthophagus rarus, Guerin, Iconographie du regne animal p. 77. PL 21. fig. 6.

Nur ein weibliches Exemplar von Sena. Diese in beiden Geschlechtern auch von Guinea vorhandene Art zeigt grofse Übereinstimmung mit dem folgenden O. rangifer und gehört mit ihm in eine von der vorhergehenden verschiedene Abtheilung. Die Augen sind fast voll- ständig getheilt. Das Kinn ist ausgerandet, aber nicht gespalten und das dritte Glied der Labialpalpen kaum sichtbar. Die langen, gekrümmten, unter der Spitze dickern, an der innern Seite noch vor der Mitte ästigen Hörner der Männchen scheinen dieser Abtheilung eigen zu sein.

29*

228 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Onthophagus rangifer, nova spec. Tafel XIII. Fig. 48.

0. auralo - cupreus , capite (in mare) cornubus duobus arcuatis infra medium intus ramo lineari instructis ad apicem incrassatis compressis nigris ornato (vertice in femina trituberculato); thorace antice acute bituberculato (in femina confertim gra- nulato, transversim tuberculato) ; elytris sparsim punctatis, humeris (in mare) in clavam apice compressam arcuatam elevatis. Mas. Fem. long. lin. 4% 6.

Diese ausgezeichnet schöne Art ist zuerst nur in wenigen Exemplaren, später in grofser Anzahl der hiesigen Sammlung zugekommen. Herr Peters fand sie in den Ebenen von Sena und in Caya vorzüglich in menschlichen Excrementen.

Die Färbung ist überall lebhaft kupferroth. Ein ins grünliche spielender Goldglanz nimmt besonders die Seiten des Halsschildes und das mit erhöheten Punkten ziemlich dicht besetzte, durch aufliegende Härchen silberweifs schillernde, schwarz gerandete Kopfschild ein. Von dem verhällnifsmäfsig wenig nach oben und mehr seitwärts sich erweiternden Scheitel aus entspringt zu jeder Seite das Kopfhorn. Dasselbe ist nur vor der Spitze verdickt, bis dahin, wie bei dem O. rarus, dünn und fast fadenförmig, dabei lang, so dafs es mit seinem Ende den hinteren Rand des Halsschildes überragt. Noch vor der Mitte tritt auf der innern Seite in gerader Richtung ein linienförmiger Ast hervor, der etwa so lang ist, wie bis dahin das Hörn. Die Aushöhlung am Scheitel, neben welcher die beiden glänzend schwarzen Hörner ihren Ursprung nehmen, füllt ein kleiner zugespitzter Höcker. Die Fühler sind dunkelbraun und glatt, bis zu der mit einem grauen Haarfilz bedeckten Keule. Das Halsschild ist glatt und glänzend, mit aufgeworfenem Rande, an den Seiten nur sehr sparsam, nach hinten etwas dichter, am stärksten in der Furche, die die Mitte des Halsschildes durchzieht, punktirt. Nach hinten tritt das Halsschild durch eine kleine dreieckige glatte Platte zwischen die Deckschilde ein. Nicht weit von dem vorderen Rande erheben sich dicht neben einander zwei kurze zugespitzte, gleich den Kopfhörnern glänzend schwarze Höcker und hinter ihnen zwei kleinere gerundete, von der Färbung des Halsschildes und des übrigen Körpers. Die Deckschilde sind nur so lang, als zwei Drittheile des Halsschildes, an der Basis zusammen genommen eben so breit als dieses, nach der gerundeten Spitze hin bald verschmälert. Die Schultern zeichnen sich durch einen erst breiten, bald aber zusammengedrückten, an der Spitze halbmondförmig nach innen gekrümmten Fortsatz aus. Sonst sind die Deckschilde, mit Ausnahme des ersten Zwischen- raumes neben der Nath, welcher glatt und glänzend ist, zerstreut punktirt und Längsstreifen nur an der Spitze angedeutet. Die untere Seite nebst den Beinen ist, die Mittelbrust und hinteren Schenkel und den letzten Abschnitt des Hinterleibes ausgenommen, dunkel erzgrün gefärbt, der erwähnte Hinterleibsabschnitt, so weit er oben sichtbar, ist mit weifsen Haaren dicht bedeckt. Das Weibchen ist wie das Männchen gefärbt. Es unterscheidet sich durch den Mangel der Hörner. Der Scheitel erhebt sich nur wenig zu einer in der Mitte dreigezahnten

COLEOPTERA. COPRIDES. 229

Querleiste, eine zweite einfache Leiste findet sich zwischen den Augen. Das Halsschild ist dicht gekörnt, mit einem gerundeten glatten schwarzen Höcker nahe dem vorderen Rande und einer kleinen glatten Aushöhlung dicht hinter demselben. Auch treten an den Deckschilden die Schultern kaum merklich hervor, wogegen die Längslinien auf ihnen etwas deutlicher werden. Diese Art ist, die Verschiedenheit der Gröfse abgerechnet, noch vielfachen Ab- stufungen der Bildung des Kopfhorns der Männchen unterworfen, wo die Äste immer mehr sich verlieren und das Hörn so einfach wird, wie bei vielen anderen hinlänglich bekannten Arten der Gattung.

Onthophagus Ardea, nova spec.

0. aeneus, supra cupreus, capitis cornu incumbente, longitudinaliter subdiviso, apice recurvo, clypeo reflexo truncato. Mas. Fem. long. lin. 5 6.

Herr Prof. Dr. Erichson hat in seinem Buch: Naturgeschichte der Insecten Deutsch- lands Abth. I. Bd. 3. p. 763 u. f. die Notwendigkeit einer Trennung von Onthophagus in mehrere Gattungen ausgesprochen, dergleichen einige auch aufgestellt, andere angedeutet. Der von ihm in Vorschlag gebrachten drei ersten Gattungen ist, da keine Art von Mossambique darunter, nicht weiter Erwähnung geschehen, wogegen die vierte: Phalops in Betracht kommt, weil da- hin drei von Hrn. Peters in Tette und Sena gesammelte Arten, unter denen zwei vermuthhch neu sind, gehören. Die Gattung als solche gelten zu lassen, trage ich dennoch Bedenken, weil die, allerdings auffallende, Körperform nur dem männlichen Geschlecht eigen ist, die von Erichson angegebenen Kennzeichen zur Bildung einer Gattung nicht hinreichend zu sein scheinen, endlich aber die von mir untersuchten Mundtheile sich im Wesentlichen nicht anders als bei 0. Bonasus, Gazella und der Mehrzahl der jetzigen Onthophagen verhalten. Immer aber zeigt die Gruppe in ihrer Gesammtheit so viel Eigentümliches und darin Übereinstimmendes, dafs, unter welchem Namen sie auch künftig betrachtet werden möge, an der Notwendigkeit, sie auch ferner zusammen zu halten, nicht zu zweifeln ist. Die gegenwärtige dahin gehörende und als neu unter der Benennung O. Ardea von mir aufgeführte Art zeigt in ihrer Gestalt, Sculptur, Färbung und den verschiedenen Abänderungen derselben eine so grofse Überein- stimmung mit dem Onthophagus Ciconia (Copris C. Fabr. Syst. El. I. p. 51. n. 94) von Guinea und vom Senegal und der dunkelblauen Abänderung [Scarabaeus Iphis Ol. Ent. I. 3. p. 190. n.241. PI. 27. fig.232), dafs eigentlich der Unterschied, aufser der abweichenden Form des Kopf- schildes, nur in einer, nicht einmal beständigen, ansehnlicheren Körpergrofse besteht. Ob jene geringe Abweichung für hinreichend zur Unterscheiduug der Art zu erachten ist, wage ich kaum zu entscheiden. Sie ist jedoch nicht zu übersehen und schien mir wenigstens die sofortige Vereinigung beider Arten, die vielleicht später noch stattfinden kann, zu hindern. Besonders ist zu beachten, dafs bei den Männchen, weniger merklich bei den Weibchen, das Kopfschild, welches bei dem O. Ciconia von der Erweiterung vor den Augen an in eine stumpfe Spitze verläuft, hier nicht zugespitzt, sondern breiter, stark abgestutzt und der Rand scharf aufgeworfen

230 ZOOLOGIE. INSECTEN.

ist. Das Kopfhorn ruht, wie bei dem O. Ciconia, in der Aushöhlung des Halsschildes. Nur ist es, der Körpergröfse angemessen, länger, die Spitze etwas aufwärts gekrümmt, mehrentheils grün gefärbt. An der weit vorgezogenen vorderen Ecke des Halsschildes findet sich ein, bei dem O. Ciconia nicht vorhandener Höcker. Die Weibchen sind von denen des O. Ciconia kaum anders als durch zwei kleine, in der Mitte nahe dem vorderen Rande des Halsschildes dicht neben einander stehende Höcker zu unterscheiden. In der Sculptur findet sich keine er- hebliche Verschiedenheit so wenig wie in der Färbung, die mehrentheils auf der untern Seite grünlich erzfarben, oben lebhaft kupferroth ist. Die Abänderungen in grün und dunkelblau sind dieselben wie bei dem 0. Ciconia. Es fehlte nur die tiefschwarze Abänderung vom Senegal und eben so wenig war eine gelbe Einmischung auf den Deckschilden, wie sie ein- zelne Exemplare vom Senegal zeigen, zu bemerken.

Diese Art ist in mehreren Exemplaren von Tette und Sena vorhanden.

Onthophagus flavocinctus, noya spec.

0. nigra -aeneus, supra cupreus, capitis clypeo acuminato reflexo, cornu brevi incum- bente subbifido, thorace confertim granulato, elytris striatis, in interstitiis sparsim granulatis, flavo-limbatis. Mas. Fem. long. lin. 5.

Unter dem Namen O. flavocinctus war diese Art auch schon früher, als von Port Natal stammend, der hiesigen Sammlung zugekommen. Mit jenen Exemplaren ganz übereinstimmend sind die, welche in einer Sendung von Sena enthalten waren. Die Form ist die des O. divisus Wied., die Farbe oben kupferroth, doch eben so oft grün erzfarben und dunkelblau. Die Seiten und die Spitze der Deckschilde nimmt ein breiler gelber Saum ein. Aufserdem sind Kopf und Halsschild, besonders letzteres, dicht mit erhöheten Punkten besetzt. Das Kopf- schild ist vorgezogen, die Spitze aufgeworfen, das Kopfhorn kurz, am Ende der Länge nach getheilt, ruhend in der Bucht am vorderen Rande des Halsschildes. Die Deckschilde sind zerstreut fein gekörnt, die Streifen auf denselben nur schwach angedeutet, wie gegliedert. Die Weibchen sind ungehörnt. Der gelbe Saum der Deckschilde verschwindet nicht selten bei beiden Geschlechtern.

Onthophagus Boschas, nova spec 0. nigra -aeneus, capite inermi, basi utrinque latiori, clypea apice acuminato reflexo, thorace granulato, antice tuberculo quadrato bicorni armato ; elytris striatis, inter- stitiis subtiliter granulatis. Mas. Fem. long. lin. 5.

Diese wohl unstreitig neue, in einigen Exemplaren von Sena vorhandene Art ist leicht dadurch zu unterscheiden, dafs das bei allen andern Arten anzutreffende Kopfhorn hier gänzlich fehlt, dessen Stelle durch einen doppelt zugespitzten Höcker vorn am Halsschilde vertreten wird. Eine Abänderung der Färbung findet hier nicht statt. Dieselbe ist überall gleichmäfsig dunkel erzgrün, beinahe schwarz. Kopf und Halsschild sind dicht gekörnt, ersterer vor den

COLEOPTERA. COPRIDES. 231

Augen seitwärts erweitert, darauf verengt, so dafs sich ein Einschnitt bildet von welchem das gerandete an der Spitze aufgeworfene Kopfschildchen seinen Ursprung nimmt. Die Stirn durch- zieht unmittelbar vor den Augen eine glatte wenig erhöhete Querleiste. Das vorn tief aus- gerandete Halsschild ist hier nur an den Seiten und nicht, wie bei den andern Arten, in der Mitte gebuchtet, welche dagegen ein fast viereckiger zu jeder Seite mit einem kurzen zu- sammengedrückten aufwärts gerichteten Hörnchen bewaffneter Höcker einnimmt. Zu jeder Seite in der Mitte ist ein grubenförmiger Eindruck. Die Seiten sind, besonders vor der Mitte, scharf gerandet. Die Deckschilde sind eben so lang, zusammen jedoch nicht ganz so breit, als das Halsschild in der Mitte. Sie sind leicht gekörnt, von ziemlich tief eingedrückten Längslinien durchzogen. Die untere Fläche ist fast glatt. Nur hin und wieder an den Seiten und auf den Schenkeln finden sich eingedrückte Punkte. Die Weibchen unterscheiden sich durch das gerundete Kopfschild und eine erhöhete gebogene Querleiste an der Stelle des Halsschildes, wo sich bei den Männchen der Höcker befindet.

Onthophagus loricatus, nova spec.

0. viridi-auratus , thorace ubique confertim punctato, bidenticulato , flavo-limbato, capitis cornu elongato, antice punctato, apice recurvo, subbifido, elytris testaceis. Mas. Fem. Ion ff. lin. 4V2 &V%*

Diese in ziemlicher Anzahl durch Hrn. Peters uns zugekommene Art ist dem Ontho- phagus Harpax (Copris H Fabr. Syst. El. I. p. 32. n. 11) so ähnlich, dafs sie leicht mit ihm verwechselt, oder wie auch früher geschehen, als Abänderung desselben betrachtet werden kann. Sie gehört daher zu der von Hrn. Prof. Erichson in der Naturgeschichte der Insecten Deutschlands I. 3. p. 764 unter dem Buchstaben b in Vorschlag gebrachten Abtheilung der Onthophagen. Mir hat es nicht gelingen wollen, wesentliche Gattungskennzeichen aufzufinden und, was die Mundtheile betrifft, so stimmen diese mit denen von Onthophagus Bonasus und Gazella bis darin ganz überein, dafs nur die Labialpalpen verhältnifsmäfsig weniger verlängert sind, worauf allein ein so besonderer Werth nicht zu legen sein dürfte. Unterschiede der gegenwärtigen Art von O. Harpax sind, der auffallenden Übereinstimmung in Gröfse, Gestalt und Färbung ungeachtet, hinreichend vorhanden. Am Kopfe ist das Hörn, welches bei dem männlichen O. Harpax eine glatte und polirte Fläche hat, bei beiden Geschlechtern besonders an seinem Ursprünge, sehr deutlich und ziemlich dicht punktirt. Das Halsschild ist überall dicht und stärker, wie bei dem O. Harpax, punktirt und es fehlt der glatte Mittelfleck an der Basis. Die beiden Höcker nahe dem vordem Rande sind kleiner und stehen dichter. Der gelbe Saum des Halsschildes ist auch hier vorhanden, aus der Mitte des Seitensaumes aber verläuft eine ziemlich breite gelbe Binde nach dem Hinterrande, ohne dafs jedoch eine Vereinigung beider stattfindet. Die Deckschilde sind etwas stärker punktirt, dagegen ist die untere Körperseite wie bei dem 0. Harpax. Die Schienen und Fufsglieder sind nicht zum gröfseren Theil, gleich den Schenkeln, gelb, sondern dunkel erzfarben. Die Weibchen unter-

232 ZOOLOGIE. INSECTEN.

scheiden sich durch, ein gerades Hörn mit abgerundeter Spitze, dessen vordere Seite, wie bei den Männchen, punktirt ist.

Onthophagus bicallosus, nova spec.

0. viridi-aeneas, supra cupreus, confertim granulatus, thorace magno, medio longitu- äinaliter subdepresso, bicalloso. Mas. Fem. long. lin.Sy2-—6l/2.

In zwei Exemplaren von Sena, von welchen das eine ganz mit denen übereinstimmt, weiche Boheman als von Port Natal stammend, unter der Benennung O. metallicus mit- geteilt hat, das zweite, vielleicht das andere Geschlecht, sich allein dadurch unterscheidet, dafs die glatten Schwielen des Halsschildes nicht nach vorn zusammenstofsen, sondern etwas auseinanderweichen und ehe sie noch den vorderen Rand erreichen, mit einer stärkeren An- schwellung abbrechen. Der ganze Körper ist dicht fein gekörnt, das Kopfschild gerundet, eine gebogene Leiste befindet sich zwischen den Augen. Die Streifen auf den Deckschilden sind nur schwach angedeutet. Die untere Seite ist nicht, wie die obere, kupfer-, sondern nebst den Beinen dunkelgrün- erzfarben. Nach Erichsons Einteilung der Onthophagen in der Naturgeschichte der Insecten Deutschlands (III. S. 764) würde diese Art, zusammen mit dem O. auratus F. (lancifer Gomte de Gast ein au Bist. nat. des Insectes II. p. 84. no. 4) und dem von mir in Ermans Reise p. 33 aufgeführten O.laticollis {dilaticollis Chev. Dej.) eine eigene, von ihm mit a. bezeichnete Abtheilung bilden. Zur Aufstellung derselben als Gattung ist, da auch im Munde keine erhebliche Verschiedenheiten zwischen jener und den übrigen On- thophagusarten, besonders denen der verwandten Abtheilungen b. u. c. anzutreffen sind, kein hinreichender Grund vorhanden.

Onthophagus Gazella.

Mas. Scarabaeus Gazella. Fabricius, Entom. syst. I. p. 56. n. 183.

Copris Gazella. Fabricius, Systema Eleuth. I. p. 47. n. 76.

Copris Antilope. Fabricius, Syst. Eleuth. I. p. 48. n. 81. Fem. Scarabaeus Calta. Fabricius, Entom. syst. I. p. 44. n. 145. Oliv. Ins. I. 3. p. 125. n. 147. PI. 23. fig. 201.

Copris Catta. Fabricius, Syst. Eleuth. I. p. 35. n. 23.

Scarabaeus Dorcas. Olivier, Ins. I. 3. p. 121. n. 141. PI. 4. fig. 29.

Copris metallica. Fabricius, Entom. syst. Suppl. I. p. 28. n. 42 43. Syst. Eleuth. I. p. 34. n. 17.

Diese sehr gewöhnliche dem O. Bonasus F. zunächst stehende Art, ist, wie jene, doch nicht so ausschliefslich, in Ostindien zu Hause. Von Herrn Professor Dr. Ehren berg wurde O. Gazella auch in Arabien gefunden, viel weiter verbreitet ist jedoch sein Vorkommen in Africa. Er ist sehr gemein am Cap und Port Natal, findet sich ferner am Senegal, in Guinea, Madagascar, den Comoren und Angola. Die von Tette und Sena vorhandenen Exemplare zeigen sich von den andern erwähnten nicht im Geringsten verschieden.

COLEOPTERA. COPRIDES. 233

Onthophagus plebejus, nova spec.

0. fusco-aeneus, capite thoraceque punctatis inermibus, elytris testaceo-variegatis , elevato- punctatis. Fem. long. lin. 5.

Nur zwei weibliche Exemplare von Sena. Bei dem ersten Anblick dem weiblichen Onthophagus Gazella sehr ähnlich, unterscheidet sich diese Art von ihm doch sogleich durch den Mangel jeglicher Bewaffnung, namentlich der Leisten am Köpf und der Höcker des Halsschildes. Kopf und Halsschild sind dunkel erzfarben, mit eingedrückten Punkten ziemlich dicht besetzt. Die Deckschilde sind von der Farbe des Halsschildes, ohne weitere Ein- mischung jedoch nur im ersten glatten Zwischenraum, aufserdem gelbbraun unregelmäfsig gefleckt. Die Längslinien auf ihnen sind dicht punktirt, in den Zwischenräumen, den ersten ausgenommen, stehen zerstreut kleine erhöhete Punkte oder zugespitzte Körnchen. Die untere Seite ist nebst den Beinen dunkel erzfarben, braun sind die Schenkel der hinteren Beine und die Abschnitte des Hinterleibes. Eben so gefärbt ist auch der oben sichtbare glatte Theil des letzten Segments.

Onthophagus Alcyon, nova spec.

0. subdepressus, obscure violaceus, nitidus, capite cornu erecto simplici, thorace antice retuso, elytris panctato-striatis. Mas. Fem. long. lin. 4l/2.

Mehrere Exemplare von Tette und Sena. Eine, bei den Onthophagen nicht gewöhn- liche flache etw7as verlängerte Gestalt bringt diese Art in die Nähe einiger africanischen Arten von Oniticellus. Kopf und Halsschild sind glatt und glänzend, letzteres vorn schräg abge- schnitten, das Kopfschild unregelmäfsig dicht punktirt, die Spitze gerundet, der Scheitel mit einem an der Wurzel breiteren, zu jeder Seite mit einem kleinen Höcker versehenen, gerade in die Höhe stehenden, das Halsschild nur wenig überragenden Hörn bewaffnet. Die Fühler sind dunkelbraun mit dicht behaarter Keule. Von einem dritten Glied der Labialpalpen ist kaum eine Spur sichtbar. Die Deckschilde sind allein an den Seiten und auch hier nur fast unmerklich punktirt, von Punktlinien durchzogen. Die Farbe der oberen Seite ist überall ein tiefes in gewissen Richtungen grünlich schillerndes violettblau. Die untere Seite nebst den Beinen ist dunkler. Auf dem letzten Hinterleibssegment, so weit es von oben sichtbar ist> finden sich, besonders den Deckschilden näher, einzelne eingedrückte Punkte oder Grübchen. Die Weibchen sind unbewaffnet. Am Kopfe vor und zwischen den Augen eine erhöhete Querleiste. Der Raum zwischen beiden ist etwas vertieft und elatt.

Onthophagus carbonarius, nova spec. O. ubique confertim punctatus, ater, capite int er oculos carinato, clypeo marginato, thorace antice utrinque obsolete tuberculato, elytris striatis. Long. lin. 4V2.

Eine neue Art von Sena mit unbewaffnetem Kopf und Halsschild, von überall dunkel-

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 30

234 ZOOLOGIE. INSECTEN.

schwarzer Färbung. In der Form liegt so wenig Abweichendes oder überhaupt Eigentümliches, dafs selbst die Geschlechter kaum mit Sicherheit zu unterscheiden sind, indem auch die Seiten- höcker des Halsschildes mehrentheils verschwinden. Die ganze obere Seite ist mit einge- drückten Punkten dicht bedeckt, am Kopf die Scheitelgegend hinter der Querleiste zwischen den Augen etwas ausgehöhlt, das Kopfschild gerandet. Das Halsschild ist bei denen, die für Männchen gehalten werden könnten, vorn, jedoch nur wenig, schräg abgeschnitten, der höhere Mitteltheil geht zu jeder Seite in einen fast glatten Höcker von nur geringer Höhe und Aus- breitung über. Die dicht punktirten Deckschilde sind von punktirten Linien durchzogen. Die untere Seite ist nebst den Beinen, deren Schenkel rothbraun behaart sind, glatt. Der von oben sichtbare Theil des letzten Hinterleibssegments ist hin und wieder schwach tief punktirt. Die Fühler sind braun mit durch aufliegende Filzbekleidung heller gefärbter Keule.

OntllOphagUS disCOlor, nova spec. 0. fusco-niger, elytris aciculatis, punctato-striatis; capite antice marginato reflexo, postice in tuber culum elevato thoraceque , dorso oblique bicarinato , impresso- punctatis, cupreo-fuscis. Long. lin. 4.

Ein einzelnes, vermutlich männliches, Exemplar von Tette, von gewöhnlicher Form und Gröfse. Kopf und Halsschild sind dunkel kupferfarben, mit ziemlich grofsen eingedrückten Punkten gleichmäfsig dicht bedeckt. Das Kopfschild ist an der Spitze aufgeworfen, der Scheitel von eingedrückten Punkten frei und mit einem kurzen flach gedrückten, hinten glatten und ausgehöhlten, an der Spitze stumpfen und gerundeten Höcker bewaffnet. Das Halsschiicl ist vorn an den Seiten schwach ausgehöhlt und die Aushöhlung zu jeder Seite durch eine vom mittleren erhöheten Theil in schräger Richtung nach aufsen verlaufende kurze Leiste begrenzt. Die Deckschilde sind dunkelschwarz, fast ohne Metallglanz, ziemlich dicht rissig und von nur schwach ausgedrückten Linien der Länge nach durchzogen. Die untere Seite ist zerstreut punktirt, schwarz, dunkel kupferglänzend, mit leichter rothbrauner Behaarung. Die Fühler sind wie bei der vorigen Art.

Onthophagus auriculatus, nova spec. Tafel XIV. Fig. 1. O. vertice inter oculos transversim elevato, trituberculato, niger, capite thoraceque confertim punctatis, elytris aciculatis, punctato-striatis* Long, lin, S%„

In einigen Exemplaren von Tette. Glänzend schwarz. Kopf und Halsschild mit ein- gedrückten Punkten bedeckt, letzteres unbewaffnet. Das Kopfschild ist gerandet. Von den beiden Querleisten ist die vordere schmal, durchgehend und vor dem Seitenrande abwärts gebogen, die hintere stärkere zu jeder Seite abgebrochen. Der Scheitel erhebt sich zwischen den Augen zu einer, zu jeder Seite mit einem stärkern stumpf zugespitzten, in der Mitte mit einem kleinern Zahn versehenen Platte. Die Deckschilde sind ziemlich dicht fein rissig und

COLEOPTERA. COPRIDES. 235

von punktirten Linien durchzogen. Die untere Seite und das letzte Hinterleibssegment sind nur sehwach punktirt, die Schenkel glatt, die Fufsglieder und Fühler braun.

Onthophagus anomalus, nova spec.

Tafel XIV. Fig. 2. O. subovatus , subdepressus , nitidus, niger , sparsim subtiliter punctatus , elytris striatis, tibiis anticis apice dilatatis, subtrigonis. Long. lin. 3Y2.

Eine durch ihre verlängerte, flache Gestalt, glatte Oberfläche und eigentümliche Form der vordersten Schienen ausgezeichnete Art von Sena. Der ganze Körper ist glänzend schwarz und überall zerstreut fein punktirt. Kopf und Halsschild sind gänzlich unbewaffnet, die Deck- schilde fein gestreift und in den Zwischenräumen kurze hellbräunliche Härchen in Reihen gestellt. Die Beine sind glatt, an den hintersten Schienen der Dorn von mehr als gewöhn- licher Länge. Die Schienen der vordersten Beine sind kurz, dreieckig, an der Spitze schräg abgeschnitten und dicht vor derselben in einen flach gedrückten einfach zugespitzten Zahn übergehend, erweitert. Bei dem einen der drei vorhandenen Exemplare dieser Art, wahr- scheinlich dem andern Geschlecht, sind die vordersten Schienen nicht in der angegebenen Art erweitert, sondern nur auswärts viermal scharf gezähnt,

Onthophagus cruentatus, nova spec. 0. fusco-aeneus, thorace antice utrinque subimpresso , dorso bituberculato , elytris punctata- striatis, in interstitiis sparsim punctatis, sanguineo-maculalis. Mas. Fem. long. lin. 3l/2.

Von gewöhnlicher Form und Gröfse. Dunkel grünlich erzfarben, Kopf und Halsschild zerstreut punktirt. Die Mitte des letzteren ist fast glatt, mäfsig erhöhet, mit einem Höcker zu jeder Seite, vor welchem sich eine etwas stärker punktirte Aushöhlung befindet. Am Kopfe ist zwischen den Augen eine gebogene Querleiste. Die Deckschilde sind punktirt- gestreift, die Zwischenräume nur leicht punktirt, sowohl am Ursprünge als mehr noch au der Spitze in gröfserer oder geringerer Ausdehnung dunkelroth. Die untere Seite nebst den Beinen ist von der Grundfarbe des Körpers. Bei den Weibchen ist das Halsschild ohne Erhöhung und überall gleichmäfsig punktirt. Einige Exemplare von Sena.

OnthophagUS SUgillatUS, nova spec.

0. capite (in mare cornubus duobus apice recurvatis , obtusis, basi tuberculatis verticis armato) thoraceque confertim elevato - punctatis , fusco - aeneis ; elytris sparsim punctatis, obsolete striatis nigris, macula humerali apiceque late sanguineis. Mas. Fem. long. lin. 2.

Von Inhambane. Gröfse und Gestalt des O. furcatus. Kopf und Halsschild sind dunkel erzfarben, ziemlich dicht erhöhet punktirt, fein weifslich behaart. Das Kopfschild ist

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236 ZOOLOGIE. 1NSECTEN.

etwas aufgeworfen, vorn in der Mitte ausgerandet. Bei den Männchen ist der Scheitel mit zwei kurzen, an der Spitze zurückgebogenen, stumpfen, an ihrem Ursprung inwendig mit einem Höcker bezeichneten Hörnern bewaffnet. Ein dritter Höcker befindet sich vor diesen in der Mitte der Stirn. Bei den Weibchen bemerkt man dagegen eine gebogene Scheitelleiste und vor derselben eine gleich laufende an beiden Enden abgekürzte erhöhete Linie. Das Hals- schild durchläuft in der Mitte eine deutliche, ziemlich breite, doch nicht sehr tiefe Längsfurche. Die Deckschilde sind schwarz, leicht gestreift, in den Zwischenräumen zerstreut punktirt. Ein Schulterfleck und die Spitze in ihrer ganzen Breite sind dunkelroth. Die untere Seite ist schwarz und nur die Mitte der Brust punktirt. Die Hinterleibssegmente, namentlich dessen letzter oben sichtbarer, bei dem nur einmal vorhandenen Weibchen braunrother Abschnitt sind einzeln weifslich behaart. Die Beine sind pechbraun.

Der eben beschriebenen Art reihen sich noch zwei sehr ähnliche ebenfalls von In- fi amb an e an, von denen jedoch von der einen nur ein einziges, von der andern wenige und allein weibliche Exemplare vorhanden sind. Unterscheidende Kennzeichen könnten nur von den unstreitig mehr ausgebildeten Männchen entnommen werden und es würde, ohne die- selben zu kennen, eine ausführliche Beschreibung mangelhaft und zwecklos bleiben. Es mag daher genügen, ihrer mit wenigen Worten zu erwähnen. Die erste, vorläufig mit dem Namen O. mactatus belegte Art ist ganz eben so gestaltet, auch punktirt und gefleckt, wie das Weibchen des O. sugillatus, nur noch einmal so grofs, das Kopfschild weniger tief ausge- randet und die Scheitelleiste nicht gebogen sondern gerade, überall gleich hoch und an den Seiten vor den Augen scharf abgeschnitten. Die zweite, in drei Exemplaren vorhandene, vorläufig O. suffusus genannte Art stimmt mit der ersten in Hinsicht der GrÖfse und auch sonst überein, das Kopfschild ist jedoch eben so wie bei dem O. sugillatus ausgerandet. Dabei bildet die Scheitelleiste eine mehr einem stumpfen Höcker ähnliche Erhöhung und die Deckschilde sind nicht allein an der Spitze und den Schultern, sondern fast überall in den Zwischenräumen dunkel blutroth.

Onthophagus tenuicornis, nova spec.

Tafel XIV. Fig. 3. 0. fusca-aeneus, capitis vertice (in rnare) carnubus duobus filiformibus erectis armato, tharace confertim punctata, elytris punctis lineolisque canfluentibus subrugasis, nigra- subaeneis. Mas. Fem* lang. Im. 3.

Von Sena. Form, Gröfse und Gestalt des O. furcatus. Kopf und Halsschild sind dicht tief punktirt, dunkel erzfarben mit einem leichten Anflug weifslicher Härchen. Das Kopfschild ist gerundet. Die am Kopfe der Männchen befindlichen zwei Hörner sind von mäfsiger Länge, stehen, zwei dünnen Griffeln ähnlich, in überall gleich weiter Entfernung neben einander am Scheitel aufrecht. Die Weibchen haben an der nemlichen Stelle eine starke Querleiste und vor derselben eine gebogene erhöhete Linie. Das Halsschild ist bei den Männchen unbe-

COLEOPTERA. COPRIDES. 237

waffnet, bei den Weibchen sind am Vorderrande zwei dicht neben einander stehende kleine Höcker zu bemerken. Die schwarzen Deckschilde haben einen nur in gewissen Richtungen wahrnehmbaren schwachen Metallglanz. Sie sind mit eingedrückten durch Linien verschlun- genen Punkten dicht besetzt und die gewöhnlichen Längsstreifen dazwischen nur angedeutet. Die untere Seite und die Beine sind wie oben die Deckschilde gefärbt, die Segmente des Hinterleibes und besonders der oben sichtbare letzte Abschnitt ziemlich dicht weifs behaart, die Fufsglieder braun.

Onthophagus crucifer, nova spec.

Tafel XIV. Fig. 4.

O. punctatus, albido-pubescens, ater, vertice (in mare) cornu valido compresso apice

furcato armato, elytris obsolete sanguineo-maculatis. Mas. Fem. long. lin. 2.

In beiden Geschlechtern von Sena. Ähnlich dem O. furcatus, überall matt schwarz, mit kurzen weifslichen Härchen ziemlich dicht gleichmäfsig bedeckt. Kopf und Halsschild sind gekörnt, letzteres unbewaffnet. Vom Scheitel erhebt sich ein ziemlich breites, von vorn nach hinten flach gedrücktes, atf der Spitze gespaltenes Hörn mit kurzen abweichenden Ästen. Die Deckschilde sind schwach gestreift, in den Zwischenräumen zerstreut gekörnt, hin und wieder, besonders in der Mitte und an der Spitze, dunkel blutroth. Die Weibchen unterscheiden sich von den Männchen durch den Mangel des Kopfhorns, dessen Stelle von einer kurzen Querleiste eingenommen wird.

Onthophagus nigritulus, nova spec.

0. niger , capite 9 clypeo apice rotundato integro, thoraceque subtilissime punctatis, elytris striatis, in interstitiis obsolete punctulatis. Long. lin. 2.

In einigen Exemplaren von Sena. Sehr ähnlich ist, die geringere Gröfse abgerechnet, diese überall schwarze Art beim ersten Anblick dem gewöhnlichen Europäischen O. ovatus. Sie unterscheidet sich aber dadurch, dafs Kopf und Halsschild sehr fein punktirt und nicht dicht gekörnt sind, das Kopfschild keinen aufgeworfenen Rand hat, auch an der Spitze keine Spur einer Ausrandung zeigt, die Deckschilde endlich einfach gestreift und in den Zwischenräumen sehr fein und kaum wahrnehmbar punktirt sind. Die untere Seite ist zerstreut fein punktirt. Geschlechtsunterschiede finden sich nicht. Nur bei einem Exemplar, einem vielleicht männ- lichen, fehlt die bei den drei andern vorhandene etwas gebogene, nur wenig erhöhete Linie zwischen den Augen.

Onthophagus flavo-limbatus, nova spec.

Tafel XIV. Fig. 5. 0. niger, nitidus, capitis vertice tricorniculato , thorace subgloboso, sparsim punctato, elytris punctato- striatis , flavo-limbatis. Mas. Fem. long. lin. 2.

Drei Exemplare von Sena. Glänzend schwarz, von gewöhnlicher und nicht, wie

238 ZOOLOGIE. INSECTEN.

die beiden folgenden Arten, verlängerter Gestalt. Der Kopf ist fast glatt, das Kopfschild etwas vorgezogen mit abgestutzter kaum ausgerandeter Spitze. Am Scheitel finden sich zwei kleine, überall gleich weit von einander entfernte Hörnchen. Das Halsschild ist gewölbt mit einzelnen eingedrückten Punkten. Die Deckschilde sind punktirt gestreift mit, nach der Spitze hin brei- terem, gelbem Saum. Die Zwischenräume sind glatt. Bei einem Exemplar sind, aufser dem Saume, der vierte, sechste und siebente Zwischenraum mit einem rothgelben Fleck an der Basis bezeichnet, Die untere Seite nebst den Beinen ist schwarz.

Onthophagus castaneus, nova spec.

Tafel XIV. Fig. 6. 0. fusco-brunneus, nitidus, elytrorum lateribus late rufo-castaneis. Long. lin. 2V2.

Eine nur einmal von Sena vorhandene Art, die sich durch eine etwas verlängerte Gestalt, eine eigentümliche Färbung und glatte nicht punktirte Oberfläche, worin sie mit der gleich folgenden übereinstimmt, auszeichnet. Der Kopf ist dunkelbraun, fast schwarz, das Kopfschild mit zerstreuten kleinen Körnchen besetzt, die Spitze etwas aufgeworfen, in der Mitte ausgerandet. Zwischen den Augen findet sich eine gebogene erhöhete Linie und am Scheitel eine vollständige Querleiste. Der Raum zwischen beiden ist vertieft. Das Halsschild ist gewölbt, glatt und glänzend, in der Mitte dunkel, an den Seiten heller braun. Auch die Deckschilde sind glatt mit sehr feinen Längslinien. Sie sind hell kastanienbraun mit einem gemeinschaftlichen dunkelbraunen Mittelfleck. Die untere Seite ist glatt, dunkelbraun. Nur die Brustseiten und Spitzen der Schenkel sind kastanienbraun.

Onthophagus nitidulus, nova spec. Tafel XIV. Fig. 7. O. capite (in mare) postice bituberculato , thorace antice excavato, nigro - virescens , nitidus, elytris nigris, lateribus luteis. Mas. Fem. long. lin. 2V2.

Einige Exemplare von Sena. In Hinsicht der Gestalt und des Glanzes der Oberfläche der vorhergehenden Art ähnlich. Die Grundfarbe ist schwarz mit blaugrünem Schein. Der Kopf ist seicht, das Schildchen nur an den Seiten punktirt, dessen Spitze aufgeworfen. Die Stirn ist von einer gebogenen erhöheten Querlinie durchzogen und die Scheitelleiste von einem zugespitzten Höcker an jeder Seite vertreten. Auf dem gewölbten Halsschild sind ein- zelne eingedrückte Punkte sichtbar. Die Deckschilde sind punktirt -gestreift, glänzend schwarz, die Seiten von den Schultern an in immer weiterer Ausdehnung bis zur Spitze hin dunkel- gelb. Die untere Seite ist glatt und nebst den Beinen von der Grundfarbe des Körpers. Bei den Weibchen fehlen die Höcker am Scheitel sowohl, als die Aushöhlung am vordem Theile des Halsschildes.

COLEOPTERA. COPRIDES. 239

Onthophagus seminulum , nova spec.

O. capitis clypeo bidenticulato , thorace faveolato - punctata , nigra - aeneus , elytris striatis nigris, vix apice sanguineis. Long. lin. 1%.

Nur ein Exemplar von Sena. Dunkel erzfarben, mit Ausnahme der Deckschilde, welche schwarz sind. Der Kopf ist einzeln punktirt, das Schildchen vorgezogen, an der Spitze aus- gerandet. Das Halsschild ist mit eingedrückten Punkten dicht besetzt. Die Deckschilde sind glatt und gestreift, schwarz, an der äufsersten Spitze dunkelroth. An der unteren Seite, welche sonst nichts Bemerkenswerthes darbietet, finden sich einzelne eingedrückte Punkte.

Copris, Geoffroy, Fabricius.

CopriS JapetUS, nova spec.

Tafel XIII. Fig. 3. 4.

C. nigra, thorace elevato, antice truncata, utrinque dentata, capitis comu late emar- ginata. Mas. Fem. long. lin. 20 24.

Diese neue, der Untergattung Heliocopris Hope angehörende Art von Sena ist dem C. Anterior F. vom Senegal sehr nahe verwandt. An den Deckschilden ist kein Unterschied wahrzunehmen und die dem Männchen des C. Anterior sonst eigentümliche Beulen finden sich auch hier. Punktirung und Streifen sind in derselben Weise vorhanden. Die untere Seite und Beine stimmen bei beiden Arten völlig überein. Es sind daher die Unterschiede allein in der Bildung des Halsschildes und des Kopfes zu finden. Letzterer ist bei der neuen Art von Anfang an breiter und nicht so vorgestreckt, wie bei dem Männchen des C. Antenor. Dagegen ist das breite Hörn mehr nach hinten gerückt, nicht drei^ezahnt, sondern einfach und breit ausgerandet, in der Mitte ein kaum merklicher Zahn. Das etwas ausgehöhlte und aufgeworfene Kopfschild ist schärfer gerandet. Die Punktirung des Halsschildes ist so ziemlich dieselbe, nur dafs die Körnchen, welche es fast überall bedecken, etwas dichter stehen, wie bei dem C. An- tenor, am dichtesten in der Mitte, die zugleich flacher ist. Der Höcker des Halsschildes ragt weniger nach vorn, ist auch an der Spitze nicht ausgerandet mit seitwärts bemerkbaren Ecken. Es ist vielmehr ein breiter Höcker mit ganzem, einen Bogen bildenden Vorderrande, die Seitenzähne aber sind länger und schärfer. Die Weibchen sind von denen des C. Antenor kaum anders, als durch den etwas breitern Kopf und das gröfsere, schärfer gerandete Kopfschild zu unterscheiden.

Copris Rhinoceros, nova spec. Tafel XIII. Fig. 5. ö. C. atra, capite comu erecto valido armato, thorace media elevato, lateribus oblique truncato, dorsa piano, basi utrinque bidentato, elytris subtiliter lineatis. Mas. Fem. long. lin. IS J6V2.

In einigen Exemplaren von Tette. Tiefschwarz, ohne Glanz. Der Kopf ist hervor-

240 ZOOLOGIE. INSECTEN.

gestreckt, die Körnchen auf demselben sind mit Querrunzeln vermischt. Eine erhöhete Linie findet sich zu jeder Seite vor und eine abgekürzte zwischen den Augen. Das Kopfschild ist gerandet. Fast unmittelbar vor der Spitze desselben erhebt sich ein breites, das Halsschild überragendes gerades, stumpf endigendes, mit Körnchen und Grübchen besetztes Hörn. Das Halsschild ist gleichmäfsig dicht gekörnt, vorn und an den Seiten ziemlich steil abschüfsig, der vordere Rand gerade, zu jeder Seite in eine scharfe Ecke vorgezogen. Die gleichmäfsig gewölbte Erhöhung des Halsschildes nimmt die Stelle von der Mitte bis zum hinteren Rande und hier die ganze Breite des Halsschildes ein. Sie ist überall von einer Leiste begrenzt, welche seitwärts mehr- fach gekerbt ist und hinter der Mitte zu jeder Seite als ein kleiner spitzer Höcker, dicht vor der Basis aber als ein starker Zahn hervortritt. Die Deckschilde sind überall fein und dicht gekörnt, von feinen eingedrückten Linien, die in der Mitte fast ganz verschwinden, durchzogen. Die untere Seite und die Beine sind mit schwarzen Härchen ziemlich dicht besetzt. Die Weibchen haben dicht vor den Augen eine durch eine Querleiste bezeichnete Erhöhung und eine zu beiden Seilen abgekürzte erhöhete Linie nahe dem vordem Rande des Halsschildes. Diese Art, so wie die folgende, gehören zur Untergattung Catharsius Hope.

Copris platycera, nova spec. Tafel XIII. Fig. 7. C. nigra nitida, capitis clypeo cornu incumbente apice emarginato armato, thorace piano, media transversim carinato, antice oblique truncato, elytris striatis. Mas. long. lin. 15l/2*

Nur einmal von Sena. Mit der Ostindischen Copris sagax Schönh. in Gröfse und Gestalt übereinstimmend, eben so in Hinsicht der Sculptur des Kopfes und Halsschildes. Auch ist das Kopfhorn nach vorn aufliegend und flach gedrückt. Es läuft aber bei der C. platycera nicht in eine den Rand des Kopfschildes überragende Spitze aus, sondern ist abgestutzt und ausgerandet. Der vordere Theil des Halsschildes läuft mehr allmählk als bei der C. sagax dem vorderen Rande zu, weil der hintere Theil desselben deutlich kür- zer, kaum mehr als halb so lang wie der vordere ist. Die, beide Theile trennende, Leiste dehnt sich dagegen bei der C. platycera mehr seitwärts aus und nimmt fast die ganze Breite des Halsschildes ein, daher auch die Ecken entfernter stehen. An den vorderen Winkeln ist übrigens bei beiden Arten das Halsschild flach und sind die Winkel selbst gerundet. Die Deckschilde sind bei der C. platycera glatt und glänzend, deutlich gestreift mit etwas er- höheten Zwischenräumen, wodurch an sich schon die gegenwärtige Art von der C. sagax hinreichend unterschieden sein würde. Unten sind die Brustseiten und das erste Hinterleibs- segment rothbraun behaart. An den Beinen ist nichts zu bemerken.

COLEOPTERA. COPRIDES. 241

Copris Elphenor, nova spec. Tafel XIII. Fig. 8. 9.

C. nigra, capite cornu erecto (in femina brevi truncato), thorace confertim granulato, antice oblique truncato, lateribus excavato, unispinoso, dorso gibbere magno frans- verso, apice late emarginato et utrinque bituberculato (in femina angustiori, incum- bente, medio porrecto, obtuso), elytris striatis laevibus. Mas. Fem. long, lin.9 10V2.

Einige mal von Sena. Ein eigentlicher Copris, mit keinem andern als dem C. Anceus Ol. zu vergleichen. Mit diesem stimmt er in der Gröfse, Gestalt und Sculptur, namentlich in der Bildung des Kopfes und Kopfhornes überein. Auch an den Deckschilden, der unteren Körperseite und den Beinen findet sich kein Unterschied. Am Halsschilde dagegen ist die vordere abschiifsige Seite viel schärfer und dichter gekörnt. Eine einzelne Spitze ragt in der Mitte nicht weit von dem vorderen Rande hervor, wovon sich bei dem C. Anceus keine Spur findet, bei welchem dagegen die Seitenzähne stärker sind. Der Höcker, zu welchem der Rücken des Halsschildes sich erhebt, ist bei dem C. Elphenor mehr hervorgehoben und etwas breiter wie bei dem Anceus. Er ist in der Mitte fast glatt und nur mit zerstreuten einge- drückten Punkten besetzt. Der vordere Theil des Höckers ist abwärts gebogen, stark gekörnt, mit einer kurzen Furche in der Mitte, an der Spitze weit ausgerandet, zu jeder Seite schräg abgeschnitten mit zwei hervortretenden Ecken. Die Deckschilde sind gestreift, glatt, in den Zwischenräumen ziemlich dicht, doch nicht tief, punktirt. Bei dem C. Anceus finden sich der- gleichen Punkte nicht. Bei den kleineren Männchen ist die Form des Halsschildes weniger

deutlich. Die Weibchen unterscheiden sich durch ein kurzes, breites, an der Spitze abge-

stutztes, tief ausgerandetes Hörn am Kopf und ein flacheres, in der Mitte zu einem stumpfen

abgerundeten Höcker hervortretendes Halsschild.

Copris Bootes, nova spec. Tafel XIII. Fig. 10. C. atra, capite cornu erecto, thorace medio profunde excavato, utrinque in laminam compressam apice intus flexam, antice denticulo instructam elevato, elytris punctato- striatis. Mas. long. lin. 9.

Zwei männliche Exemplare von Inhambane. Diese Art zeigt in der Form des Hais- schildes wohl einige Annäherung an C. Fidius Ol., hat aber sonst eine andere der Mehrzahl der Co]ms -Arten entsprechende Gestalt und namentlich keine verlängerten Deckschilde. Die Farbe ist tiefschwarz, glänzender am Kopf und Halsschild. Der Kopf ist schwach gekörnt, das Kopfschild breit ausgerandet. Das vom Scheitel aus entspringende Hörn ist zusammen- gedrückt, am hinteren Rande gekerbt, vorn schwach punktirt, Die etwas gekrümmte Spitze überragt beim Männchen das Halsschild. Dieses ist in der Mitte tief ausgehöhlt, zerstreut ge- körnt. Die einzeln punktirten Seiten erheben sich zu breiten zusammengedrückten Hörnern

Peters, Reise nach Mossambique. Jnsecten. 3 1

242 ZOOLOGIE. INSECTEN.

mit scharfen Kanten und nach innen geneigter Spitze. In der Mitte des vorderen Randes befindet sich ein ebenfalls zusammengedrückter zahnförmiger Höcker. Der schmale Streifen des Halsschildes hinter der Vertiefung der Mitte ist schwach gekörnt. Die Deckschilde sind von punktirten Linien durchzogen, die Zwischenräume flach, fein gerunzelt, mattschwarz, untere Seite und Beine braun behaart.

Copris excavata, novca spec.

C. nigra, capitis cornu basi incrassato, brevi, thorace medio late et profunde excavato, elytris striatis, interstitiis obsolete punctatis. Mas. long. lin. 9.

Zugleich mit den unverkennbar männlichen Exemplaren der vorhergehenden Art enthielt dieselbe Sendung von Inhambane noch zwei eben so, wie jene, unter sich vollkommen über- einstimmende Exemplare, die ich, ungeachtet die Bildung des Kopfes und des Halsschildes im Wesentlichen dieselbe und nur dem Grade nach verschieden ist, davon getrennt und als besondere Art aufgeführt habe. Eine blofse Abänderung der vorhergehenden Art konnte ich in der gegenwärtigen nicht erkennen, da von den vorhandenen vier Exemplaren keins eine Neigung, von der einen in die andere Art überzugehen zeigt. Für Weibchen konnte ich sie eben so wenig halten, weil die Eigentümlichkeiten der Kopf- und Thoraxbildung, welche sonst die Copris- Weibchen so leicht unterscheiden lassen, hier gänzlich mangeln. Ob und nach welcher Seite hier ein Irrthum obwaltet, dies zu entscheiden, dürfte erst nach Untersuchung und Ver- gleichung einer gröfsern Anzahl von Exemplaren dieser oder der vorhergehenden oder einer sonst nahe verwandten Art, als mir jetzt zu Gebote stehen, möglich sein.

Die Färbung ist ein tiefes, mehr wie bei dem C. Bootes, glänzendes schwarz, der Kopf mit theils eingedrückten, theils erhöheten Punkten besetzt, das Kopfschild eher weit als tief ausgerandet. Das Hörn, welches vom Scheitel aus aufwärts steigt, ist kurz, an der Basis sehr verdickt und hier, wie der Kopf an sich, grubig und gerunzelt, die etwas nach innen gekrümmte Spitze dagegen glatt. Das Halsschild ist, bis auf die mangelnde Wölbung und Erhöhung der Seiten- theile so wie bei C, Bootes, nur dafs die mittlere Aushöhlung nicht so breit ist und sich nach hinten früher ebnet. Die Deckschilde sind gestreift, nur die Punkte in den Streifen nicht so deutlich, wie bei der vorigen Art. Die Zwischenräume sind mäfsig erhöhet, mit schwach eingedrückten Punkten ziemlich dicht besetzt. Die Behaarung der unteren Seite und der Randsaum sind rothbraun.

Copris Amyntor, nova spec.

C. nigra, capite transversim rugoso, cornuta, cornu (in mare) erecto acuta, postice infra medium bidenticulato (in femina brevi emarginato), thorace ubique impresso- punctata, dorso medio elevato, antice truncato, ulrinque excavato, dentato (in fe- mina mutico, antice transversim carinato), elytris punctata -striatis, in interstitiis vage obsolete punctatis. Mas. Fem. long. lin. 7.

Die Zahl der beim ersten Anblick nur durch ihre geringe Gröfse von der bekannten hier

COLEOPTERA. COPR1DES. 243

so gewöhnlichen C. lunaris L. F. sich auszeichnenden, sonst ihr in der Körperbildung so nahe stehenden africanischen Arten, ist durch eine von Sena vermehrt worden. Am ähnlich- sten ist diese der C. caffra, deren v. Winthem in einem Verzeichnifs caffrischer Insecten erwähnt. Sie bildet den Übergang zu der um eine Linie kleineren C. Orion Dej. vom Senegal. Von beiden Arten ist sie unterschieden durch den oben nicht glatten, sondern durch Punkte und Runzeln unebenen Kopf mit dem darauf sitzenden, an der hinteren Seite flachen, höckeri- gen , vor der Mitte deutlich zweigezahnten Hörn und dem in beiden Geschlechtern starken und dichten fast überall punktirten Halsschild. Dabei ist bei den Männchen der Rückenhöcker nicht so breit, wie namentlich bei der C. caffra. Die Seitenzähne ragen dagegen in derselben Weise, bei gröfseren Exemplaren vielleicht etwas stärker, hervor. Die Deckschilde sind glatt, punktirt gestreift, die Zwischenräume kaum merklich erhöhet, ziemlich dicht, doch kaum deut- licher, wie bei der C. caffra punktirt, Die untere Seite ist wie die obere liefschwarz und nicht, wie mehrentheils bei den verwandten Arten, kastanienbraun. Die Weibchen unter- scheiden sich von denen der C. caffra durch den eben so, wie bei den Männchen gerunzelten Kopf und das überall dicht mit eingedrückten Punkten oder Grübchen besetzte Halsschild.

Copris evanida, nova spec.

C nigra, capite clypeo emarginato, cornu frontis erecto (in femina brevi emarginato), thorace impresso -punctata, dar so parum elevato, anlice truncato, medio trituber- culato, lateribus sinuato, obsolete unituberculato (in femina inermi) elytris striatis. Mas. Fem. long. lin. 5.

Einige Exemplare beiderlei Geschlechts von Sena, die zu der C. Orion Dej. und einer kleineren Art von Port Natal eine grofse Annäherung zeigen, dennoch aber für ver- schieden zu erachten sind. Die Farbe ist tief schwarz, wogegen die verwandten Arten mehren- theils braun sind. Der Kopf ist fein gerunzelt punktirt, das Kopfschild ausgerandet, das Hörnchen aufrecht und gerade, doch nicht höher als das Halsschild. Dieses ist überall mit eingedrückten Punkten oder Grübchen dicht besetzt, der Rücken nur mäfsig erhöhet. In der Mitte tritt die Erhöhung sehr wenig hervor und wird der Vorderrand derselben durch drei deutlich wahr- nehmbare Höckerchen begrenzt. Daneben seitwärts findet sich eine flache Vertiefung, an welche ein fast erloschener stumpfer Höcker sich anschliefst. Die Deckschilde sind gestreift, die Streifen mit Querstrichen leicht bezeichnet, die Zwischenräume sehr wenig erhöhet, undeutlich zerstreut punktirt, Die Fühler, so wie die Wimpern und Haare auf der Unterseite sind braun. Die Weibchen unterscheiden sich von den Männchen durch das sehr kurze, einem Querhöcker ähnliche Kopfhorn und das ganz unbewaffnete Halsschild.

31

*

244 ZOOLOGIE. INSECTEN.

AphodÜdae, Mac Leay. AphodillS, Illiger, Fabricius.

Aphodius marginicollis.

Aphodius marginicollis. Dejean, Catalogue des Coleopteres 3. eU p. 162.

Eine unter dem angegebenen Namen hinreichend bekannte Art vom Senegal, welche nicht weniger selten in Port Natal und am Cap anzutreffen ist, auch in einigen mit den andern ganz übereinstimmenden Exemplaren in einer Sendung von Tette enthalten war. Dieselbe ist dem A. erraticus L. nahe verwandt, ihm auch in Hinsicht der Gröfse und Gestalt sehr ähn- lich. Sie gehört daher, wie diese, zur ersten Abtheilung der Aphodien oder der Gattung Colobopterus Mulsant (Coleopteres de France I. p. 165). Kopf und Halsschild sind schwarz, dicht punktirt, das Kopfschild in der Mitte kaum merklich erhöhet, das Halsschild an den Seiten gelb gesäumt. Die Deckschilde sind verhällnifsmäfsig kurz, kaum länger als der vordere Körpertheil oder Kopf und Halsschild zusammen, an der Spitze gerade abgestutzt. Sie sind sehr fein punktirt, seicht gestreift, matt bräunlich gelb mit helleren Seiten und Spitze. Die untere Seite ist dunkel braunschwarz. Die Beine sind heller braun, die Schenkel der hinteren gelb.

Aphodius picipes, nova spec.

A. piceus , supra niger , capite clypea emarginata , meäio tuber culo frontaU conico, utrinque transversa minima armato, thorace vage punctata, elytris punctata -sul- catis. Lang. lin. 3.

Eine auch in Port Natal und am Cap nicht seltene Art, von welcher die Exemplare von Mossambique nur durch eine weniger dichte Punktirung des Halsschildes und sonst in keiner Weise verschieden sind. Die Art ist auch nach Mulsant ein Aphodius und gehört zu Erichsons Abtheilung K. (Naturgeschichte der Insecten Deutschlands I. 3. p. 832). Sie hat ungefähr die Gestalt des ostindischen A. elongatulus Fabr., ist aber auf der oberen Seite glänzend schwarz. Der Kopf ist schwach gerunzelt punktirt, das Kopfschild ausgerandet. Auf der Stirn findet sich in der Mitte ein zugespitzter Höcker, neben diesem zu jeder Seite die Spur eines kleineren. Das Halsschild ist mit eingedrückten Punkten zerstreut besetzt. Die Deckschilde sind glatt, von ziemlich tiefen Furchen, die im Grunde punktirt sind, durchzogen. Die untere Seite nebst den Beinen ist dunkel pechbraun. Fühler, Palpen und Fufsglieder sind heller und eher gelblich.

Aphodius adustUS, nova spec.

A. capite tharaceque canferlim punctatis, niger, elytris striatis apice pedibusqae fer- rugineis. Lang. lin. 2.

Eine in einigen Exemplaren von Tette vorhandene Art, welche in der Gestalt eine Annäherung an den einheimischen A. plagiatus F. zeigt, nur verhältnifsmäfsig weniger breit

COLEOPTERA. APHODIIDAE. 245

ist. Die obere Seite ist glänzend schwarz. Kopf und Halsschild sind dicht pnnktirt, die Deckschilde glatt und gestreift, an der Spitze in ziemlicher Ausdehnung rothbraun. Die untere Seite ist dunkel pechbraun, gelblich behaart. Die Beine sind rothbraun. Das Kopfschildchen ist nicht ausgerandet. Stirnhöcker sind nicht wahrzunehmen.

Aphodius dorsalis, nova spec.

Tafel XIY. Fig. 8.

A. luteus, nitidus, capite, thoracis dorso elytrorumque sutura brunneis. Long. lin.ll/2.

Ähnlich, jedoch kleiner und verhältnifsmäfsig kurzer, ist diese Art von Tette dem A. merdarius F., mit welchem zusammen sie zu Erichsons Familie O gehört. Die untere Seite nebst den Beinen ist, wie die obere, gelb, nur dafs letztere lebhafter gefärbt und glänzender ist. Der Kopf mit in der Mitte nur wenig erhöheter Stirn und gerandetem Schildchen ist vereinzelt schwach punktirt, fast braun, nur vorn etwas heller. Das Halsschild ist ziemlich dicht punktirt, an den Seiten gelb. Die Deckschilde sind gestreift, die Streifen sehr fein punktirt, die Zwischenräume glatt. Ihre Farbe ist die des übrigen Körpers, mit Ausnahme des ersten Zwischenraumes, welcher braun ist.

Aphodius connexus, nova spec.

Tafel XIV. Fig. 9. A. elongatus, fuscus, thoracis lateribus, elytrorum vittis duabus abbreviatis fascia un- data oblique transversa ante apicem conjunctis femoribusque luteis. Long. Im. 1% .

Eine kleine Art von Tette, die dem A. consputus Er. nicht unähnlich, mit diesem zur Abtheilung P (Erichson a. a. 0. p. 870) gehört. Die Färbung ist überall dunkel-, auf den Deckschilden etwas gelblicher braun. Kopf und Halsschild sind sehr fein punktirt, glatt. Das Kopfschild ist gerundet, die Stirn ohne Höcker. Die Seiten des Halsschildes sind röthlich gelb, die Deckschilde wie gewöhnlich gestreift, die Zwischenräume wenig erhöhet. Sie sind an ihrer ganzen Basis schon von der Schulter an mit kurzen gelben Strichen bezeichnet, die nach der Naht hin länger werden, so dafs der zweite Zwischenraum fast bis zur Spitze hin gelb ist. Eine zweite gelbe Längslinie oder Binde füllt den siebenten Zwischenraum aus. Beide sind durch eine nach aufsen schräg verlaufende Querbinde nicht weit von der Spitze der Deckschilde vereinigt. Die untere Körperseite nebst den Beinen ist, mit Ausnahme der Schenkel, welche röthlich gelb sind, dunkelbraun.

Aphodius cruentus, nova spec.

Tafel XIV. Fig. 10. A.fusco-nigery nitidus, capite thoraceque laevibus, elytris striatis, basi apiceque rufo- sanguineis. Long. lin. 2.

Der vorhergehenden Art ähnlich, doch etwas gröfser und verhältnifsmäfsig breiter.

246 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Dunkelbraun, die Deckschilde fast schwarz. Kopf und Halsschild sind glatt und unbewaffnet, die Seiten des letztern bräunlich. Die Deckschilde sind fein gestreift, in den Zwischenräumen kaum wahrnehmbar punktirt, an der Basis rothbraun. Von derselben Farbe ist ein grofser Fleck an der Spitze. Die untere Seite ist bräunlichgelb. Die Beine sind schwarz mit gelben Schenkeln. Ein einzelnes Exemplar von Tette.

Aphodius cinerascens, nova spec. A. elongatus, fuscus, capite thoraceque laevibus, hujus lateribus luteis, elytris sub-

tüissime punctulatis, obsolete striatis, testaceis, pube tenui cinerascente vestitis.

Long. lin. 2V2.

Einige Exemplare von Tette. Ähnlich dem A. prodromus 111. (consputus F.) und mit ihm der Familie P Erichson (a. a. 0. p. 870) angehörend. Der Kopf ist dunkelbraun, glatt und ohne Höcker, das Schildchen gerandet. Eben so braun ist das Halsschild, in der Mitte glatt, an den Seiten zerstreut punktirt mit gelb-röthlichem Saum. Die Deckschilde sind ein- farbig bräunlichgelb, nur an der Naht etwas dunkler. Sie sind seicht gestreift, in den Zwischen- räumen sehr fein punktirt, mit kurzen grauweifslichen Härchen ziemlich dicht besetzt. Die untere Seite nebst den Beinen ist bräunlichgelb, nur die Schenkel sind heller gelb.

Aphodius circumdatus, nova spec. Tafel XIV. Fig. 11. A. oblongus , testaceus > thorace elytrisque supra castaneis , lateribus leite fulvis. Long. lin. 5.

Nur wenige Exemplare von Sena. Wie A. rufipes gestaltet, aus Erichsons Familie S (a. a. 0. p. 892). Die untere Seite ist blafs bräunlichgelb, die obere dunkler und glänzender. Der Kopf ist schwach punktirt, vorn und hinten bräunlich, das Schildchen schwach ausgerandet, die Stirn in der Mitte etwas erhöhet, zwischen den Augen eine feine, kaum erhöhete braune (Juerlinie. Das Halsschild ist sehr schwach punktirt, fast glatt, braun, zu jeder Seite mit einem breiten dunkelgelben Saum. Die Deckschilde sind gestreift, die Streifen punktirt, die Zwischen- räume glatt. Sie sind braun, doch setzt sich der gelbe Saum des Halsschildes auf sie weiter bis zur Spitze hin in nicht immer gleicher Ausdehnung fort. Er reicht in der Mitte, wo er am schmälsten ist, vom siebenten Streifen bis zum Aufsenrande der Deckschilde. Die Beine sind braun mit gelben Schenkeln.

Aphodius opatroides, nova spec.

Tafel XIV. Fig. 12.

ii. subovatus, valde depressus, lateribus deplanatus9 marginatus , fuscus, thorace im- presso -punetato, elytris punetato- striatis. Long. lin. S.

Von allen Aphodien zeichnet sich diese in mehreren Exemplaren von Sena vorhandene

COLEOPTERA. APHODIIDAE. ORPHNIDAE. 247

Art durch einen flach gedrückten, seitwärts erweiterten und gerandeten Körper aus. Sie ge- hört daher zu keiner der bestehenden Abtheilungen, nähert sich jedoch derjenigen, zu welcher die vorhergehende Art gezählt worden ist. Kopf und Halsschild sind ziemlich dicht, aber nicht tief punktirt, an den Seiten gewimpert. Die Deckschilde sind in den Zwischenräumen glatt ohne glänzend zu sein. Die Linien auf ihnen bestehen aus dicht aneinander gereiheten kleinen Punkten. Die Färbung der oberen Seite ist matt dunkelbraun, die der unteren heller und mehr gelblich. Die Beine sind braun, mit gelben Schenkeln.

Chiron , Mac Leay, Latreille.

Diasomus, Daiman. Scapanates, niiger. Sinodendron, Fabricius.

Chiron VOlvulllS, nova spec.

C capite tharaceque canfertim punctatis, elytris crenato - slriatis. Long. lin. 3l/3.

Ein einzelnes Exemplar von Tette, ausgezeichnet durch eine hell kastanienbraune Färbung, sonst aber von dem bekannten C. cylindrus (ßinodendron digitatum Fabr.) aus Ben- galen, der auch am Senegal sich findet, so wenig verschieden, dafs ich lange zweifelhaft gewesen bin, ob eine Trennung als Art zu rechtfertigen sei. Was mich dazu geneigt gemacht und endlich bestimmt hat, ist, dafs Kopf und Halsschild vielleicht etwas feiner, besonders aber dichter und überall gleichmäfsig punktirt sind, so dafs keine glatten Stellen wie mehrentheils bei dem C. cylindrus der Fall ist, übrig bleiben. Daneben scheinen auf den Deckschilden die Punkte, aus welchen die Streifen bestehen, etwas gröfser und in Übereinstimmung damit die Zwischenräume weniger breit zu sein. Doch ist dies alles kaum merklich und möchte über das Bestehen der Art erst dann, wenn sich zur Untersuchung mehrerer Exemplare Gelegen- heit gefunden, mit Sicherheit entschieden werden können.

O r p h II i d a e 5 Erichson (Wiegmann Archiv Jahrg. 4 3. S. 111).

OrphllUS, Mac Leay.

Geotmpes, Fabricius.

OrphmiS bilobllS, nova spec.

0. capite (in mare) carnu erecto armato, thorace media late excavata, lateribus elevato, supra ?iiger, nitidus, elytris striata -punctatis. Mas. Fem. lang. lin. S.

Beide Geschlechter von Tette. Eine, mehr durch ihre ansehnlichere Gröfse, weniger durch ihre Gestalt, worin sie bis auf die näher anzugebenden Abweichungen mit dem O. bi- color F. übereinstimmt, ausgezeichnete Art. Oben überall glänzend schwarz. Nur einzelne Härchen auf dem ausgerandeten Kopfschild, an den Seiten des Kopfs und Halsschildes, so wie den Schienen sind hellbräunlich, mehrentheils mit dunkelbraunen Haaren untermischt. Der Kopf

248 ZOOLOGIE. INSECTEN.

ist glatt. Von der Stirn erhebt sich bis zur Höhe des Halsschildes ein starkes fast grades, an der Spitze nur wenig nach hinten gekrümmtes, vorn flaches, sehr einzeln punktirtes Hörn. Das Halsschild ist an den Seiten erhöhet, in der Mitte der Länge nach bis nahe dem hintern Rande breit und tief ausgehöhlt, in der Tiefe glatt und glänzend. Die Seitentheile laufen aber nicht in eine Spitze oder einfache Rundung aus. Sie sind hier abgestutzt oder vielmehr zweimal bogenförmig ausgeschnitten, nach vorn etwas zusammengedrückt, die Seiten zerstreut grob punktirt. Die Deckschilde sind noch einmal so lang als das Halsschild, unregelmäfsig grob punktirt gestreift. Die untere Körperseite nebst den Beinen ist dunkelbraun, die Fühler- keule heller braun. Kopf und Halsschild der Weibchen sind unbewaffnet, sonst ist zwischen ihnen und den Männchen kein Unterschied.

Hjbosoridae.

HjboSOrUS, Mac Leay. Hybosorus arator.

Scarabaeus arator. Illiger, Mag. IT. p. 210. n. 7.

Hybosorus arator. Mac Leay, Horae entomol. I. p. 121. Guerin-Meneville, Iconographie du regne

animal p. 85. PL 22. fig. 10. Cuvier, Regne animal ed. Crochard p. 304. PI. 40. fig. 6. Hybosorus llligeri. Reiche, Annales de la Societe entomologique de France 3. Se>ie. Tom. I. p. 88.

Eine zunächst dem südlichen Europa angehörende, in weiterer Ausdehnung durch Africa, namentlich Nubien, Port Natal, Senegal, Angola, Madagascar u. s.w., ferner in Egypten und Arabien, endlich auch in Nord -America angetroffene Art. Eine Verschiedenheit zwischen diesen und mehreren Exemplaren von Tette ist in keiner Hinsicht vorhanden. Herbsts Scara- baeus stercorator (früher arator, Ins. II. p. 282 Tab. XIX. Fig. 2) ist eine wohl der Gattung Hybosorus angehörende, vom H. arator, der sich nicht in Bengalen findet, dennoch verschie- dene Art. Deshalb, weil Fabricius Sc. arator vom Cap nicht zur Gattung Hybosorus sondern zu Heteronychus gehört, wie von Burmeister [Handbuch d. Entomologie V. p. 95) sanz richtig bemerkt worden ist, den Namen der Art in H.Eligeri, nach Reiches (a.a.O.) Vorschlag zu ändern, scheint mir nicht erforderlich.

HyboSOrUS CraSSUS, nova spec.

H. niger, nitidus , capite thoraceque confertim impresso - punctatis , elytris striata- punctatis. Long. lin. 43/4.

In mehreren Exemplaren von Tette. Eine durch ihre Gröfse ausgezeichnete, in Hin- sicht der Gestalt dem gewöhnlichen H. arator nahe verwandte Art. Der ganze Körper ist schwarz. Nur die Fühler sind, wie auch bei dem H. arator, braungelb. Stirn und Kopf- schild sind mit eingedrückten Punkten, die zum Theil in einander laufen und Runzeln bilden, bedeckt. EbeYi so dicht punktirt ist auch das gerandete Halsschild, dessen Ecken ziemlich

COLEOPTERA. HYBOSORIDAE. TROGIDAE. 249

scharf hervortreten, nicht minder der sichtbare Theil des Bückenschildchen. Die Deckschilde sind noch einmal so lang als das Halsschild, an den Seiten gerandet, reihenweis regelmäfsig dicht und grob punktirt. Die untere Seite ist dunkel pechbraun, fast schwarz, einzeln braun behaart. Eben so gefärbt sind die Beine und nur die Hüftstücke und Schenkel der vordersten rothbraun.

Trogidae, Mac Leay.

OmorgUS , Erichson.

TrOX, Fabricius.

Omorgus tuberosus, nova spec.

Ö. thorace inaequali, punctata, lateribus dilatato, obsolete crenato, elytris inaequaliter seriatim tuberculatis. Long. lin. 5.

In mehreren Exemplaren von Tette und Sena. Diese Art, die zur Abtheilung scu- tello hastato gehört, unterscheidet sich von dem Trox radula Er. {Beitrag zur lnsecten- Fauna von Angola im Archiv für Naturgeschichte IX. Jahrg. h Bd. p. 235 n. 62), dem sie sonst sehr ähnlich ist, hauptsächlich durch die weniger regelmäfsig geordneten, auch in der Gröfse ver- schiedenen Höcker der Deckschilde. Dies gilt namentlich von den Zwischenräumen und ver- mifst man zunächst in dem ersten neben der Naht die dicht gedrängte Reihe von kleinen Höckern oder Körnchen, welche dem Trox radula eigen ist. Die Farbe ist, wie fast immer bei Trox, dunkel mattschwarz. Kopf und Halsschild sind mit vielen oberflächlichen und gruben- ähnlichen Punkten bedeckt. Das Kopfschild ist dreieckig mit vorgezogener Spitze, die Stirn punktirt mit einem stumpfen Doppelhöcker in der Mitte. Auf dem Rücken des Halsschildes finden sich neben einander zwei Schwielen von ungleicher Breite, die jedoch den hinteren Rand nicht erreichen, daneben zu jeder Seite, dem hinteren Rande nahe, ein kleiner gerun- deter und neben diesem, dem Seitenrande näher, ein gröfserer lang gezogener Höcker, der aus dreien, die ineinander fliefsen, zusammengesetzt ist. Zwischen diesen Erhöhungen ist das Halsschild mehr oder weniger vertieft. Die Seiten sind flach, etwas erweitert, deutlicher punktirt, der Rand gekerbt. Die Höcker der Deckschilde sind mehrentheils grofs und glatt. Nur nahe der Naht sind sie noch reihenweis geordnet, nach den Seiten hin immer mehr un- regelmäfsig angehäuft bis zum Rande hin, der dicht gekerbt ist. Haare oder Borsten sind nirgend wahrzunehmen. Die vordersten Schienen sind in der Mitte stumpf gezahnt, die hin- teren am Rande weitläuftig gesägt.

Peters, Reise nach Mossambique. lnsecten. 32

250 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Geotrupini, Latreilte. BolboceraS, Kirby.

Scarabaeus, Fabricius. Bolboceras pallens.

Odontaeus pallens. Klug, in Erman Reise p. 35. n. 79.

Bolboceras pallens. Klug, die Gattungen Athyreus und Bolboceras i. d. Abhandlungen der K. Akademie der Wissenschaften zu Berlin a. d. J. 1843 p. 50. n. 17.

Ein einzelnes Exemplar von Tette. Zwischen diesem und dem der Ermanschen Reise findet sich kein Unterschied, der nicht als auf den dem Geschlecht eigenthiimlichen Verschiedenheiten begründet angesehen werden könnte. Beide sind zunächst von gleicher Gestalt und Gröfse. Bei beiden findet sich die sonst wohl seltnere schöne lebhaft rothgelbe Färbung und die dunkelbraune des Randes des Halsschildes und des Rückenschildchen, so wie der Naht der Deckschilde. Die Punktstreifen der Deckschilde stimmen überein, nur dafs sie bei dem Exemplar von Tette auf einem etwas dunkleren rothbraunen Grunde verlaufen und dadurch mehr auffallen, als bei dem aus der Sammlung des Hrn. Erman. Die Unterschiede, welche ich als allein auf der Verschiedenheit des Geschlechts beruhend betrachte, finden sich am Kopf und am Halsschild. Bei dem B. pallens der Ermanschen Reise ist der Kopf nach vorn verlängert, das Kopfschild bis zu den Augen hin dicht quer gerunzelt und in der Mitte der Stirn noch vor den Augen findet sich ein kleines schwarzes einem Hörnchen ähnliches Korn. Das Halsschild ist ausgezeichnet durch einen anfänglich breiten, nach hinten allmählig enger werdenden, zuletzt verschwindenden, in der Tiefe punktirten Eindruck. Auch an den Seiten des Halsschildes finden sich zerstreut eingedrückte Punkte. Bei dein Exemplar von Tette ist der Kopf nur hin und wieder punktirt. Kopfschild und Lefze sind durch aufge- worfene Ränder geschieden. Auf eine ebenfalls erhöhete gebogene Querlinie vor den Augen folgt ein etwas vertiefter glatter Zwischenraum, welcher durch eine erhöhete gerade Linie zwischen den Augen begränzt wird. Dem Halsschild fehlen Eindruck und Punkte. Hiernach ist zu vermulhen dafs der Bolboceras von Tette keine eigne Art, sondern das Weibchen des B. pallens ist.

Ol'yctidae, Burmeister.

Oryctes, niiger.

ScarabaeilS, Linn6, Olivier. Geotriipes, Fabricius.

Oryctes Monoceros.

Scarabaeus Monoceros. Olivier, I. 3. p. 37. n. 40. PL 13 fig. 122.

Oryctes Monoceros. Burmeister, Handbuch der Entomologie. V. p. 202. n. 19.

xMehrere Exemplare von Inhambane. Oliviers auf dem einfachen Höcker des Hals-

COLEOPTERA. GEOTRUP1NI. ORYCTIDAE. 251

Schildes begründete Diagnose und Beschreibung passen nicht allgemein. Der Rücken ist mehrentheils, nur nicht so deutlich wie bei dem ostindischen Oryctes Rhinoceros, mit zwei mehr oder weniger von einander abstehenden Höckerchen versehen und nur selten ganz einfach. Dies findet sich vielmehr nur bei einigen grösseren Exemplaren, die wegen gleich- zeitiger geringerer Gröfse des Kopfhorns, wie dies schon Burmeister unterschieden, für Weibchen zu halten sein möchten. Hierin stimmen die Exemplare von Mossambique mit denen vom Senegal, aus Guinea, Angola und Port Natal überein.

Oryctes Boas.

Scarabaeus Boas» Olivier, Ent. I. 3. p. 35. PL 4. f. 24. Fabricius, Entom. syst. I. p. 8. n. 21. Geotrupes Boas. Fabricius, Ent. syst, suppl. p. 12. n. 21. Syst. El. 1. p. 8. n. 23. Oryctes Boas, Burmeister, Handbuch der Entomologie V. p. 199. n. 15. Cte. de Castelnau, Hist. nat. II. p. 114. n. 2.

Mehrere mit denen vom Cap und von Guinea übereinstimmende Exemplare von Tette.

TemnorhjnchuS , Hope, Burmeister. Geotrupes, Fabricius.

Temnorhynchus clypeatus, nova spec.

Tafel XIV. Fig. 13. 44.

T. nigro-fuscus, clypeo subtetragono, margine infero utrinque nodoso, supero emar- ginato, lateribus rotundatis , thorace rugoso, antice excavato laevi. Mas. Fem. long. Im. 9 10.

Beide Geschlechter von Tette. Ähnlich dem T. Diana, doch überall dunkler gefärbt, von ihm deutlich unterschieden zunächst durch Form und Sculptur des Kopfschildes. Das- selbe ist weder nach unten verengt, noch geht es nach oben allmählig in Hörnchen über, die vielmehr gar nicht vorhanden sind. Es ist oben und unten gleich breit und nur wegen der gerundeten Seiten in der Mitte etwas breiter. Daher stehen auch die Randkörnchen weiter als bei T. Diana von einander entfernt und die Spitze ist scharf ausgerandet mit abstehenden Ecken. Dabei ist die vordere Fläche nicht gerunzelt, sondern fein punktirt, einzeln schwärzlich behaart. Das dicht mit Runzeln bedeckte Halsschild ist vorn nur in einer geringen Ausdehnung glatt und ausgehöhlt und ist das Hörnchen am Rande der Aushöhlung nur klein. Auf den Deckschilden läuft dicht neben der Naht eine eingedrückte Linie bis zur Spitze, doch finden auch aufserdem auf ihnen sich Spuren von Punktreihen, die dem T. Diana fehlen. Die unlere Seite ist heller braun, rothbraun behaart. Die Weibchen unterscheiden sich durch gröber punktirtes Kopfschild und gerundete Ecken des oberen Randes, ein gleich- mäfsig grob punktirtes und gerunzeltes Halsschild und überall mit, zum Theil in Reihen ge- stellten, grofsen Punkten bedeckte Deckschilde.

32*

252 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Strategidae, Burmeister.

HeteronjchuS , Dejean, Barmeister.

GeotrupeS, Fabricius.

Heteronychus niger, nova spec.

H. niger, antennis piceis , capite antice ruguloso, clypeo marginato reflexo , apice truncato, vix bidentato, fronte impressa büuberculata, thorace subgloboso lateribus marginato, laevi, elgtris striato-punctatis, in interstitiis sparsim punctatis. Mas. Fem. long. lin. 9.

Männchen und Weibchen von Tette. Ein nur durch geringere Gröfse und hellere fast braune Färbung unterschiedenes männliches Exemplar enthielt eine Sendung von Inham- bane. Gröfse, Gestalt und Färbung des H. Licas Dej., Burm. vom Senegal. Der Kopf ist aber stärker gerunzelt und an der Stelle der Querleiste stehen auf der Stirn zwei einzelne Höcker. Das Halsschild ist gewölbt, wie bei H. Licas, am Vorderrande in der Mitte kaum merklich erhöhet, dahinter schwach eingedrückt, am Hinterrand zu jeder Seite kaum wahr- nehmbar flacher. Die eingedrückten Punkte auf den Deckschilden sind in Reihen gestellt, von welchen die beiden ersten jedoch die Basis der Deckschilde nicht erreichen. Von der dritten an bis zum Rande finden sich in den Zwischenräumen einzelne eingedrückte Punkte. Die untere Seite, besonders des Kopfes und Mittelleibes, ist braun behaart. Die Schienen der vordersten Beine sind dreigezahnt, über dem ersten Zahn mehrfach, zwischen dem ersten und zweiten einmal gekerbt. Die Fufsglieder der genannten Beine sind bei den Männchen ansehnlich verdickt. Die Afterdecke ist fein chagrinirt.

Heteronychus corvinus, nova spec.

H. nitidus, niger, antennis tarsisque castaneis, clypeo ruguloso, apice reflexo, sub- bidentato, fronte transversim carinata, thorace subgloboso laevi, elytris striato- punctatis, in interstitiis ad suturam et marginem externum sparsim punctatis. Mas. Fem. long. lin.7l/2 8.

Mehrere Exemplare von Tette. Von dem H. rusticus vom Senegal und von Mada- gascar in der Form nur wenig, in der Färbung noch weniger verschieden. Das Kopfschild ist stark quer gerunzelt mit aufgeworfenem in der Mitte unterbrochenem Vorderrande. Die Stirnleiste ist kaum unterbrochen. Das Halsschild ist gewölbt, glatt, an den Seiten gerandet, hinten fast gerade mit gerundeten Ecken. Auf den Deckschilden finden sich von der Basis an Reihen stark eingedrückter Punkte, einige zerstreute, vornemlich dem Rande näher, in den Zwischenräumen, dichter gedrängt an der Spitze. Die Afterdecke ist fein gerunzelt. Unten sind Kopf und Brust braun behaart, Die Fühler und letzten Fufsglieder sind braun,

COLEOPTERA. STRATEGIDAE. PHILEÜRIDAE. 253

die Schienen der vordersten Beine, ohne gekerbt zu sein, dreigezähnt. Bei den Männchen sind die vordersten Fufsglieder stark verdickt.

Heteronychus atratus, nova spec. H. ater, antennis tarsisque ferrugineis , capite rugasa, clypeo marginato abtusa, linea frontali media sabinterrupta, thorace laevi subglabasa, elytris striata-, apice can- fertim punctatis, striis intermediis abbreviatis. Fem. lang. lin. 6l/2.

Ein einzelnes Weibchen von Tette. Tiefschwarz, ohne Glanz, von der Gröfse und Gestalt des H. arator. Fühler und Fufsglieder sind braun. Der Kopf ist nur schwach gerunzelt, das Kopfschild gerandet mit stumpf aufgeworfener Spitze. Zwischen den Augen eine gebogene, in der Mitte kaum unterbrochene Leiste. Das Halsschild ist glatt. Auf den Deckschilden befinden sich Reihen eingedrückter Punkte, von welchen die fünfte und sechste abgekürzt sind und die Mitte der Deckschilde nicht weit überreichen. An der Spitze sind die Deckschilde dicht punktirt. Die Zwischenräume sind glatt, im zweiten und achten zerstreut einige undeutlich eingedrückte Punkte. Die Afterdecke ist gerandet und mit Ausnahme der Spitze, welche glatt ist, gerunzelt.

Phile Uridae, Burmeister. TrionycllUS, Dejean, Burmeister.

Trionychus bituberculatus, nova spec.

Tr. niger nitidus, tharace marginata, darsa excavata , lateribus elevata, sparsim punctata (in femina absalete bituberculata , canfertim punctata) elytris rugasa- punctatis. Mas. Fem. lang. lin. IS IS.

Einige Exemplare von Inhambane. Ein mit denen von Mossambique ganz über- einstimmendes Männchen von Guinea fand sich bereits in der Sammlung vor. Ähnlich dem Tr. macronatus, nur etwas weniger flach, immer gröfser und glänzend schwarz. Am Kopf steigt ein ziemlich langes, an seinem Ende gerundetes, an der Basis durch eine erhöhete Linie mit dem in eine Spitze vortretenden Kopfschild verbundenes Hörn, welches von der Stirn seinen Ursprung nimmt, aufwärts. Das Halsschild ist etwa um die Hälfte breiter als lang, deutlich gerandet, zerstreut punktirt, nur in der Mitte glatt und hier bis nahe dem hintern Rande breit und tief ausgehöhlt. Dasselbe erhebt sich zu jeder Seite zu einem aus breiter Basis entspringenden, an der Spitze stumpfen und gerundeten Höcker. Das dreieckige Rücken- schildchen ist einzeln punktirt. Die Deckschilde sind grob punktirt und zwischen den Punkten schwach gerunzelt. Mit rothbraunen Haaren besetzt sind der Raum zwischen Hals- und Deck- schilden, zum Theil auch die Brust und die Brustseiten da, wo sie von den Deckschilden nicht bedeckt sind. Bei den Weibchen ist das Halsschild dichter punktirt und sind die Höcker auf demselben, so wie das Kopfhorn, nur leicht angedeutet.

254 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Meloloilthidae, Mac Leay.

Clitopa^ Erichson, Burmeister.

Clitopa Erichsoni, nova spec.

Tafel XV. Fig. 1.

Cl. fusca, cinereo-villosa, abdomine testaceo. Mas. long. lin. 7.

Die Kennzeichen der merkwürdigen zur Familie AMoidae Burm. gezählten Gattung sind von Erichson im 3. Bande der Insecten Deutschlands (S. 653) zwar nur kurz, doch deutlich genug angegeben. Nur ein einzelnes männliches Exemplar der Art, die ich nach ihm benannt habe, war in einer Sendung des Herrn Peters, wahrscheinlich von Inhambane, enthalten. Ähnlich einem Rhizotrogus mittler Gröfse, ist dennoch schon die Färbung eigen- thümlich. Die obere Seite ist dunkelbraun, mit Ausnahme des Kopfschildes dicht punktirt. Die Stirn ist ausgehöhlt, vorn durch eine gerade hervorragende Querleiste scharf begränzt, durch eine weniger erhöhete Leiste vom Scheitel getrennt, Das Kopfschild ist glatt, in ab- steigender Richtung hervortretend, aufgeworfen gerandet. Die Fühler sind röthlich. Aufserdem sind Kopf sowohl wie Halsschild gerunzelt, dicht grau behaart. Leichter gerunzelt und behaart sind die Deckschilde, die zugleich eine mehr röthliche Färbung haben. Brust und Beine sind, wie Kopf und Halsschild dunkelbraun und ebenso behaart, Der Hinterleib dagegen ist bräunlich gelb, leicht gerunzelt und behaart,

Cyclomera, nov. gen.

Eine neue von der vorhergehenden Clitopa nur wenig verschiedene Gattung, welche von ihr hauptsächlich in folgenden Punkten abweicht. Die Stirn ist nicht flach und noch viel weniger ausgehöhlt, auch nirgend scharf begränzt, oder vom Kopfschild, das bei Clitopa sich schnell senkt, weit hervortritt und glatt ist, durch eine Querleiste getrennt. Das mit erhöheten Punkten und Haaren bedeckte Kopfschild ist vielmehr nur wenig vorgestreckt, an der Spitze aber gerundet, Palpen und Fühler zeigen keine erhebliche Verschiedenheit, jedoch sind die Lamellen, welche den Fühlerfächer bilden, verhältnifsmäfsig nicht so lang. Das Halsschild hat insofern eine andre Form, als die hinteren Ecken, die bei Clitopa stumpf und gerundet, hier rechtwinklig sind. Schenkel und Schienen sind in beiden Gattungen stark, doch verhältnifs- mäfsig stärker bei der neuen Gattung, besonders dem muthmafslichen Weibchen, wodurch, wenn zugleich die anderen später noch zu erwähnenden Eigenthümlichkeiten berücksichtigt werden, eine Annäherung an Pachypus sich ergiebt, Die vordersten Schienen haben übrigens nicht zwei lange und gekrümmte, sondern drei Zähne, die hinstersten flach gedrückte, nicht zugespitzte Dornen und die Klauen unten in der Mitte einen Zahn.

COLEOPTERA. MELOLONTHIDAE. 255

Cyclomera dispar, nova spec.

Tafel XV. Fig. 2. 3.

C. elongata, capite thoraceque imbricato-, elytris rugoso-punctatis, fusco- nigra, fasco- pilosa, antennis ferrugineis, clava testacea. Mas. long. lin. IS.

Von Inhambane. Dunkel braunschwarz, Kopf und Halsschild schwärzlich, Brust und Beine rostfarben und länger behaart. Auf den Deckschilden einzeln zerstreute schwarze Härchen. Der Kopf ist mit erhöheten Punkten dicht besetzt, das Halsschild mit dachziegel- ähnlich aufliegenden kleinen Plättchen bedeckt. Ähnlich, doch in Runzeln sich verlierend, ist die Sculptur der Deckschilde. Die Beine sind, wie der übrige Körper gefärbt, dicht dunkelbraun behaart, besonders die Schienen, die Dornen der hintersten Schienen an der Spitze röthlich gelb.

Das Weibchen (Taf.XV. Fig. 3) welches nur in einem Exemplar, ebenfalls von Inhambane, vorhanden ist, weicht von dem vorerwähnten, wahrscheinlich dazu gehörenden Männchen aufser der Fühlerbildung auch in manchen Einzelnheiten der Körperform, in Färbung und Bekleidung, besonders aber in dem Bau der Beine ab. Die Verschiedenheit der Fühler beschränkt sich darauf, dafs der Fächer, wie gewöhnlich, verhältnifsmäfsig nur klein ist. In der verlängerten Gestalt stimmen die Weichen mit den Männchen wohl überein, doch ist schon der Körper der erstem im Allgemeinen gewölbter, die Färbung ist nicht schwarz, sondern hell kastanien- braun, die Punktirung schwächer, die Behaarung rothgelb und oben weniger als unten und an den Seiten sichtbar. Was die einzelnen Theile betrifft, so ist zunächst am Kopf die Kante, welche die Scheitelgegend von der Stirn scheidet, schärfer bei dem Weibchen wie bei dem Männchen ausgedrückt, die Fühlerkeule dunkel, nicht gelb. Das Halsschild ist stark gewölbt, in der Mitte fast noch einmal so breit als lang, an den Ecken ^gerundet, durch ziemlich lange, doch nur sparsam aufgesetzte rothgelbe Härchen schillernd. Das Rückenschildchen ist mit eingedrückten Punkten ziemlich dicht besetzt. Die Deckschilde sind mehr gerunzelt als punktirt, nicht ohne Andeutung der Anfänge einiger unvollständig gebliebener seichter Furchen. Unten ist die Brust sehr dicht, der Hinterleib nur leicht behaart. Die Schenkel sind sämmtlich, die der hintersten Beine in dem Mafse verkürzt und verdickt, dafs sie runden Scheiben ähnlich werden. Sie sind kaum noch einmal so lang als breit. In demselben Verhältnifs kürzer und stärker sind auch die Schienen, besonders der hintersten Beine. Sie sind selbst noch kürzer als die Schenkel, ziemlich dreieckig, nach der Spitze hin schnell verdickt und hier fast so breit als sie lang sind, abgestutzt und mit kurzen Borsten besetzt. Die Schiendornen sind stark, kurz und stumpf zugespitzt, an der Spitze wie bei dem muthmafslichen Männchen ge- färbt. Schenkel und Schienen sind mit eingedrückten Punkten besetzt und leicht behaart. Die Fufsglieder sind vom ersten an verkümmert und nehmen, je näher dem Klauengliede, immer mehr an Gröfse ab. So sind auch die Klauen sehr klein, doch nicht ohne Zähnchen.

256 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Cyclomera castanea, nova spec.

Tafel XV. Fig. 4. C. fusca, fulvo-villosa, elytris castaneis, sparsim pilosis. Mas. long. lin. 8V2.

Ein einzelnes Männchen von Inhambane, im Bau sowohl als in der Färbung der Clitopa Erichsoni ähnlich. Bräunlich schwarz, nicht ohne Metallglanz und so weit diese Fär- bung reicht, mit rothgelben langen Haaren bedeckt. Nur die Deckschilde sind anders ge- färbt, braun nemlich, dabei nicht dicht, sondern nur zerstreut und wenig behaart. Der Kopf ist vorn abgestutzt, bis zum Scheitel hin von Haaren entblöfst, das Kopfschild am Rande auf- geworfen und grob punktirt, von der Stirn nur durch eine eingedrückte Linie getrennt. Der hintere Rand der letztern ist wulstig erhöhet und der Scheitel mit längeren rothgelben Haaren besetzt. Die weit vorgestreckten Palpen und die Fühler sind braun bis auf den Fächer, welcher schwarz ist. Das Halsschild ist dicht fein geschuppt, das Rückenschildchen punktirt. Die Deck- schilde sind punktirt, dazwischen gerunzelt, die Seiten mit gelbem Haarsaum. Die Beine sind bis auf die Schenkel, welche heller und rothbraun sind, dunkel, die Fufsglieder glänzend braun, die Schienen rostbraun behaart.

LeilCOpholis , Dejean.

Leucopholis lepidota, nova spec.

Tafel XV. Fig. 5. L. clypeo retuso, medio late emarginato, thorace lateribus crenato brevi, oblonga, confertim punctata, fusco- nigra, subtiliter griseo-squamosa , elytris impresso- punctatis, squamis majoribus niveis sparsis, tuberculo apicali macula oblique trans- versa punctoque imposito fulvo-villosis ornato. Mas. long. lin. 13%.

Nur einmal von Tette. Abweichend von den anderen mehrentheils ostindischen Arten und einer gewöhnlichen Melolontha in der Gestalt ähnlich. Überall sehr dunkel braun, fast schwarz und mit grau -gelblichen kleinen Schüppchen, die jedoch zum Theil, namentlich in der Mitte des Halsschildes und den Zwischenräumen der Deckschilde fehlen, leicht bedeckt. Die Stirn ist von dem Kopfschilde durch eine erhöhete Querlinie geschieden, das Kopfschild selbst in der Mitte scharf ausgerandet. Das dicht punktirte Halsschild erweitert sich in der Mitte, die Seitenränder desselben sind deutlich gekerbt. Das Rückenschildchen und die Deck- schilde sind gleichfalls punktirt und haben letztere aufserdem noch von der Naht an bis etwa zur Mitte Reihen gröfserer eingedrückter Punkte. Einzelne weifse Schuppen sind auf ihnen zerstreut. Dicht vor dem Höcker vor der Spitze befindet sich in schräger Richtung nach unten ein aus gelben Haaren bestehender Fleck und über diesem noch ein eben solcher kleiner Punkt. Die untere Seite und die von oben sichtbaren Segmente des Hinterleibes

COLEOPTERA. MELOLONTHIDAE. 257

sind dichter und gleichmäfsiger, wie Halsschild und Deckschilde mit kleinen grau -gelblichen Schüppchen bedeckt. Die vordersten Schienen haben zwei Zähne.

Schizonycha, Dejean, Burmeister. Schizonycha africana.

Amphimallion africanum. Cte. de Castelnau, Ins. II. p. 134. n. 7. Schizonycha senegalensis. Dejean, Catal. des Col. 3. ed. p. 179 (excl. syn.).

Die Exemplare von Mossambique stimmen vollkommen mit denen vom Senegal überein und unterscheiden sich von einer ähnlichen Art von Dongala, die früher von mir unter der Benennung Seh. flavicornis vertheilt und von Burmeister {Handbuch IV. 2. p. 269 n. 7) als Seh. africana aufgeführt und beschrieben worden ist, schon dadurch, dafs die gelbe Behaarung der Brust gänzlich fehlt. Die Brust ist nur mit einzelnen weifsen Schüppchen besetzt.

Schizonycha livida, nova spec.

Sek. elongata, obscure livida, confertim punctata, albido- subsquamosa, tarsis, anticis praesertim, gracilibus elongatis. Mas. Fem. long. lin. 6.

Mehrere Exemplare von Tette. Gestaltet wie Seh. vicina Burm. und zu derselben Abtheilung gehörend. Gelblich braun, überall ziemlich dicht punktirt, mit kurzen weifsen Härchen in den Punkten. Kopfschild gerandet und aufgeworfen, Stirnleiste deutlich, Fühler gelblich. Das Halsschild hinten zu jeder Seite etwas flach, am Seitenrande kaum gekerbt, sehr einzeln röthlich behaart. Einzelne solche Härchen am Rande der Deckschilde. Die untere Seite leicht geschuppt, kaum merklich behaart. Das letzte Hinterleibssegment oben zerstreut punktirt. Die Schienen dunkelbraun, die vordersten dreigezahnt, die Füfse, be- sonders die vorderen, dünn und gestreckt.

Schizonycha consobrina, nova spec.

Seh. subeylindrica, confertim punctata, fusco-brunnea, subtus fulvo-pilosa, clypeo emarginato. Fem. long. lin. 6V2.

Einige Exemplare von Tette. Etwas gröfser wie die vorhergehende Art, auch ver- hältnifsmäfsig breiter, sonst ihr sehr ähnlich. Dunkelbraun bis auf die etwas heller gefärbten Deckschilde. Überall mit eingedrückten Punkten bedeckt, in welchen jedoch Härchen oder Schüppchen nicht zu bemerken sind. Das aufgeworfene Kopfschild an der Spitze ausgerandet. Die Stirnleiste wenig erhöhet, zu den Seiten fast erloschen. Die Fühlerkeule rothgelb. Die Seiten des Halsschildes und der Deckschilde röthlich gewimpert. Die untere Seite nebst den Schenkeln roth behaart. Die Schienen, wie bei den vorigen Arten, dunkler, fast schwarz.

Peters. Reise nach Mossambique. Insecten. 33

258 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

TrOchaluS , Laporte.

TrOClialuS pidpes, nova spec. IV. globosus fuscus, pectore pedibusque piceis. Long. lin. 4.

Nur einmal von Tette. Gestalt und Gröfse eines Byrrhus pilula. Zu Burmeisters erster Abtheilung mit zwei genäherten Zähnen an den vordersten Schienen gehörend. Die obere Seite tief dunkelbraun, fast schwarz und ohne Glanz. Kopf und Halsschild ziemlich dicht, die Deckschilde kaum sichtbar punktirt, letztere zugleich undeutlich gestreift. Die untere Seite nebst den Beinen dunkel pechbraun.

Phaenomeris , Hope.

E U p y g a , Mannerheim.

Phaenomeris Besckii.

Phaenomeris BesclüL Burmeister, Handbuch der Entomologie. 4. Bd. 1. Abth. p. 335. n. 1. Eupyga Besclüu Mannerheim, Bulletin de la societe des Naturalistes de Moscou. 1839. I. 34.

Diese zuerst von Hrn. Bescke auf der Insel St. Johanna gesammelte Art war in grofser Anzahl in Sendungen des Hrn. Peters enthalten. Zwei Abänderungen von Tette scheinen deshalb der Erwähnung werth, weil sie den Übergang zu einer von Hrn. Boheman unter dem Namen Phaenomeris natalensis mitgetheilten angeblich neuen Art von Port Natal bilden, die ich ebenfalls nur für eine Abänderung der PL Besckii halten möchte. Die erste Abänderung zeichnet sich durch eine dunkle, fast olivengrüne Färbung der Deckschilde, die dadurch des Glanzes entbehren, aus. Eben so gefärbt ist das Rückenschildchen. Kopf und Halsschild gehen schon mehr ins Bläuliche über. Die untere Seile nebst dem Brusthöcker ist ziemlich lebhaft blau, die Hinterleibsabschnitte sind mit Ausnahme des letzten nur zur Hälfte blau, die hintere Hälfte ist grün. Die Beine sind blau mit einem purpurrothen Schein. Die andere Abänderung hat oben eine schön violettblaue Färbung, die nur auf dem letzten Abschnitt und an den Beinen in das Purpurfarbene übergeht. Ph. natalensis ist lebhaft violettblau. Nur das erste Fühler- glied, so wie Schenkel und Schienen sind roth, letztere jedoch nicht ohne violettblauen Schein.

AüOmala, Burmeister. Melolontha, Fabricius.

Anomala lutea , nova spec. A. ovalis, luteo-testacea, capite, thoracis margine, elytrorum sutura tarsisque ferru- gineis. Long, lin* 9.

Sehr ähnlich der A. pallida F., nur etwas gröfser. Die gelbe Färbung erstreckt sich fast über den ganzen Körper. Nur der Kopf, die Fühler nicht mit einbegriffen, der Rücken

COLEOPTERA. MELOLONTH1DAE. 259

des Halsschildes, die Naht der Deckschilde, der Rand derselben an der Spitze und die Fufs- glieder sind braun. Der Raum zwischen den Augen ist etwas tiefer eingedrückt und das Halsschild stärker punktirt, wie bei A. pallida. Die Deckschilde sind, besonders in den Zwischenräumen, häufiger und unregelmäfsiger punktirt, die braune Färbung der Naht nur schwach angedeutet und die des Randes auf die Spitzen der Deckschilde beschränkt. Die vordersten Schienen sind zweigezahnt. Diese Art gehört zur Untergattung Heteroplia Burm. und ist in einigen Exemplaren von Tette vorhanden.

Anomala brunnea, nova spec.

A. rufo-brunnea, capüe thoraceque aeneo-micantibus, subtiliter vage punctatis, elytris striato- punctatis. Long. lin. 5.

Ein einzelnes Exemplar von Tette. Ähnlich der A. vetula Wiedemann [nitens Burm.) vom Cap, nur kleiner und verhältnifsmäfsig weniger breit. Die Farbe ist ziemlich lebhaft braunroth, an Kopf und Halsschild, die fein zerstreut punktirt sind, nicht ohne Metallglanz. Der Kopf ist gerandet, der Rand nicht aufgeworfen. Die Deckschilde sind von Punktreihen durchzogen, die Zwischenräume flach, mit hin und wieder, doch immer nur sparsam, eingedrückten Punkten. Die untere Seite nebst den Beinen ist, wie die obere, braunroth, nur etwas dunkler. Die Schienen der vordersten Beine sind zweigezahnt, die äufsere breitere Klaue ist gespalten.

Anomala lucida, nova spec

A. obscure ferruginea, supra aeneo-micans , capite, thorace scutelloque impresso-, elytris striato -punctatis. Long. lin. 4%.

Ein einzelnes Exemplar von Sena. Etwas kleiner als die vorige Art, sonst eben so gestaltet. Dunkelbraun, oben metallglänzend. Kopf, Halsschild und Rückenschildchen sind stärker und dichter punktirt, die Deckschilde von Punktstreifen durchzogen, die Zwischenräume kaum erhöhet und glatt. Die vordersten Schienen sind zweigezahnt. Mit den Klauen verhält es sich wie bei der vorigen Art.

Anomala nitidicollis, nova spec.

Tafel XV. Fig. 6.

A.viridi-aenea, nitida, elytris punctato-sulcatis, rufis, ab domine nigro. Mas. long. lin. 4.

Gehört zur Untergattung Phyllopertha Kirby. Diese neue, nur einmal von Sena vor- handene Art ist der gewöhnlichen A. horticola in Hinsicht auf Gröfse und Färbung ähnlich. Die untere Seite ist dunkel erzfarben, mit Ausnahme des Hinterleibes, welcher schwarz ist. Oben sind Kopf und Halsschild lebhaft erzfarben, fast goldgrün. Der Kopf ist nach vorn flach eingedrückt, dicht punktirt, das Kopfschild gerundet mit aufgeworfenem Rande. Das Halsschild ist zerstreut schwach punktirt, das Rückenschildchen an der Spitze eingedrückt. Die Deck- schilde sind braunroth, gefurcht, die Furchen mit eingedrückten Punkten besetzt, die Zwischen-

33*

260 ZOOLOGIE. INSECTEN.

räume glatt und erhöhet. Die Naht ist erzfarben, die Afterdecke dicht grob punktirt, dunkel bläulich erzfarben, an der Basis dunkel roth. An den Seiten, so wie an den Rändern der Hinterleibssegmente und den Beinen finden sich einzelne röthliche Härchen. Die Fühler sind bis zur Keule hin, welche schwarz ist, roth. Ein Sternalfortsatz ist nicht vorhanden. Die Klauen sind so ziemlich von gleicher Länge, die innere ist nur wenig kürzer, als die äufsere stärkere, letztere nur an der Spitze gespalten.

Popilia, Leach. TrichillS, Fabricius. Melolontha, Olivier.

Popilia bipimctata.

Melolontha bipunctata. Olivier, Entom. I. 5. p. 37 n. 44. PI. VI. f. 69.

Trichius UpunctaUts, Fabricius, Entom. syst. I. Pars 2. p. 120. n. 7. Syst. Eleuth. II. p. 132 n. 7. Popilia bipunctata. Cte. de Castelnau, Insectes II. p. 138. n. 2. Burmeister, Handbuch IV. 1. Abth. p. 306. n. 25.

Mehrere mit denen vom Cap und von Port Natal übereinstimmende Exemplare von I n h a m b a n e.

AdoretllSj Eschscholz, Burmeister. TrigOIlOStoma, Dejean.

Adoretus tarsatus, nova spec

A. elongatus, fuscus, albido-pubescens , thoracis lateribus, pectore, abdomine pedibusque pallidis, tarsis ferrugineis. Long. lin. 4.

Einige Exemplare von Tette. Länglich eiförmig, der Kopf mittlerer Gröfse. Oben über- all dicht, theilweise gerunzelt punktirt, auf den Deckschilden drei erhöhete Längsstreifen. Farbe blafs gelblich braun. Heller gelb sind Kopfschild, Palpen und Fühler, so wie die Seiten des Halsschildes. Die untere Seite nebst den Beinen ist blafsgelb, braun sind allein ein Fleck zu jeder Seite der Brust vor der Einlenkung der hintersten Schenkel und die Füfse sämmtlicher Beine.

Adoretus sellatus, nova spec.

A. elongatus, pallide testaceus , capite postice, thoracis dorso elytrorumque sutura brunneis. Long. lin. 4V2.

Ebenfalls von Tette. Ähnlich dem A. nigrifrons Burm. Überall blafs röthlich gelb, oben dicht und stark punktirt, ohne deutliche Behaarung. Das aufgeworfene und gerandete Kopfschild ist durch eine erhöhete Linie von dem übrigen Kopfe, welcher dunkelbraun ist, scharf getrennt. Eben so braun ist die Mitte des Halsschildes, heller und fast erloschen die Naht der Deckschilde. Die Beine sind verlängert, von der Farbe des Körpers. Nur die Spitzen der Schenkel, der Schienen und der einzelnen Fufsglieder sind bräunlich.

COLEOPTER A. MELOLONTHID AE. CETONIAD AE. 261

Adoretus atricapiüus, nova spec.

A. elongatusy pallide testaceus, capite nigro, clypeo brevi ferrugineo. Long* lin. 4.

Ein Exemplar von Sena. Ähnlich dem A. nigrifrons, doch verhältnifsmäfsig etwas schmaler, stärker pnnktirt und fast ohne Behaarung. Das Kopfschild ist, statt gerundet vor- gezogen zu sein, kurz und gerade abgeschnitten, mit nur wenig aufgeworfenem Rande. Auch tritt die Linie, welche die Stirn von dem Kopfschilde scheidet, schärfer hervor, ist auch nicht gerade, sondern nach innen gebogen. Der Kopf allein ist dunkelbraun, fast schwarz, mit rostfarbenem Schildchen, der übrige Körper nebst den Beinen blafsgelblich. Die Spitzen der Schenkel, Schienen und Fufsglieder sind braun.

AdoretUS SUbCOStatUS, nova spec.

A. elongatus, pallide testaceus, capite brunneo, elytris rugoso-punctatis > subcostatis. Long. lin. 4%.

Ein einzelnes Exemplar von Tette. In Hinsicht der Form und Färbung gilt von dieser Art, was von der vorhergehenden gesagt ist, nur dafs der Kopf einfach braun ist. Was die Sculptur betrifft, so sind besonders auf dem Halsschild und den Deckschilden die Punkte tiefer, auf letzteren durch Querrunzeln verbunden. Aufserdem sind die Deckschilde von drei nur wenig erhöheten Linien, von welchen sich Spuren auch beim A. nigrifrons finden, ihrer ganzen Länge nach durchzogen. Die Füfse sind braun.

Cetoniadae.

Dicranorrhina, Hope, Burmeister.

Dicranorrhina Derbyana.

Dicranorrlüna Derby ana. Westwood, Arcana entomologica I. p. 173. PL 42.

Ceratorrhina Derby ana. Bertoloni, in novi comment. acad. sc. inst. Bonon. X. p. 394. n. 13.

In beiden Geschlechtern von Inhambane. Die von dort erhaltenen Exemplare stimmen mit denen von Port Natal vollkommen überein.

Rhamphorrhina , nov. gen.

Eine Vergleichung mit Dicranorrhina wird hinreichen, die Form dieser ausgezeichneten Gattung deutlich zu machen. Die allein von äufserlich leicht sichtbaren Theilen zu entnehmen- den Unterscheidungszeichen sind dennoch von solcher Bedeutung, dafs eine anfänglich mit ge- nannter Gattung beabsichtigte Vereinigung sich nicht würde rechtfertigen lassen. Kinn, Palpen, Fühler, selbst Beine, namentlich die vordersten, sind bei beiden Gattungen fast übereinstimmend gebildet, nur dafs die vordersten Schienen bei der neuen Gattung inwendig nicht so vielfach,

262 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

dagegen an der Spitze stärker gezahnt sind. Ganz anders gebildet sind aber Kopf und Thorax. Der Vorderrücken ist verhältnifsmäfsig kürzer und gewölbter wie bei Dicranorrhina. Der Brusthöcker weicht in der Form darin ab, dafs er überall gleich breit, länglich viereckig und an der Spitze gerade abgeschnitten ist und nicht gerundet, wie bei Dicranorrhina, sich endigt. Sehr eigenthümlich ist die Form des Kopfes, die zunächst und hauptsächlich zur Aufstellung der neuen Gattung geführt hat. Der Kopf ist ohne deutliche Trennungen ungewöhnlich nach vorn verlängert und entspricht diese Verlängerung der Länge des ganzen Vorderrücken. Er ist oben flach, in der Mitte ausgehöhlt, unten dagegen dicht vor dem Munde erhöhet, auf- wärts gerichtet. Er erweitert sich allmählig nach vorn und es geht der Seitenrand in einen zahnförmigen Fortsatz über. Die Spitze ist gerandet, in der Mitte ausgebogen. Der Hinterkopf ist zu jeder Seite mit einem kurzen, hakenförmig nach vorn gekrümmten Hörn bewaffnet. Ein kleiner Zahn tritt zu jeder Seite am Rande da, wo die Vereinigungsstelle von Stirn und Kopf- schild sich annehmen läfst, hervor. Eine grofse Ähnlichkeit erhält hierdurch der Kopf mit dem einer männlichen Bothrorrhina , namentlich der B. reflexa Burm. (Cetonia reflexa Gory et Percheron, Westwood arcana entomologica I. Tab. 32. fig. 1) von Madagascar. Das Weibchen ist noch unbekannt.

Rhamphorrhina Petersiana, nova spec.

Tafel XV. Fig. 7.

Rh. laele viridis, elytris plaga longitudinali media vittaque laterali apice coeuntibus albis; abdomine rafo. Mas. long. lin. i5l/2*

Ein einzelnes Exemplar von Tette. Lebhaft grün. Besonders glänzend ist das oben gewölbte, an den Seiten gerundete, nach hinten etwas verengte und rechtwinklige Halsschild. Seine Ränder sind aufgeworfen und in den Winkeln mit einem weifslichen Anflug bezeichnet. Nicht weniger glänzend sind Rückenschildchen und Deckschilde. Ersteres ist auch ungefleckt, die Deckschilde sind dagegen gröfstentheils in ähnlicher Art, wie bei den grofsen Arten von Goliathus3 weifs. Frei von der weifsen Decke und lebhaft grün ist nur die Basis der Deck- schilde zunächst dem Rückenschilde in weiterer Verbreitung zur Spitze hin. Bald hinter dem Rückenschilde tritt die grüne Färbung scharf zahnförmig in die weifse Decke ein, dann zur Naht zurück, welche entlang dieselbe bis nahe der Spitze, wo jede Spur von ihr verschwin- det, verläuft, Eben so wenig erreicht die in schräger Richtung von der Schulter ausgehende Seitenbinde die Spitze der Deckschilde. Der Kopf ist mit Ausnahme des Hinterkopfs, welcher grün ist, schwarz mit weifser Decke, unten dagegen rothbraun. Brust und Beine sind grün, der Hinterleib ist roth. Die Afterdecke fehlte bei dem sonst gut erhaltenen Exemplare.

COLEOPTERA. CETONIADAE. 263

Amaurodes, westwood.

Amaurodes Passerinii.

Amaurodes Passerinii. Westwood, Arcana entom. IL p. 71. PL 67. fig. 1. Mas.

Ceratorhina Passerinii, Schaum, Annales de la Societe entom. de France. 2. Serie. IL p.401. PL 11. fig. 1. Fem.

Ceratorhina Passerinii, Bertoloni, in novi com. acad. sc. inst. Bon. X. p. 395. n. 14. Tab. VIII. fig. 4. Mas.

Mehrere Exemplare in beiden Geschlechtern enthielt die letzte Sendung von Inhambane. Zwischen ihnen und denen von Port Natal findet sich der allerdings bemerkungswerthe Unter- schied, dafs die hintersten Schienen, die bei letztern gleich den Fufsgliedern gelb, hier, wie die Schienen der andern Beine, jederzeit schwarz sind.

Heterorflina 5 Westwood, Schaum.

Heterorhina alternata, nova spec.

Tafel XV. Fig. 8.

H. viridis, capite inermi thoraceque marginatis punctatis, elytris punctato-striatis, striis per paria approximativ, interstitiis elevatis laevibus, Mas, long, lin, 8l/2,

Nur einmal von Tette. Sie verbindet sich näher mit keiner der Untergattungen, welche Bur meist er gebildet hat, am ehesten noch mit Coryphocera und würde dann zu den wenigen gehören, deren Kopf ganz unbewaffnet ist, so dafs selbst die Schwiele fehlt, welche sonst das flach aufliegende Hörnchen ersetzt. Schaum hat in den Transactions of the entomolo- gical Society of London. Vol. V. p. 65 eine H. bicostata von Guinea beschrieben, die der vorliegenden Art sehr ähnlich sein mufs, nur ist sie gröfser und pafst auch die Bezeichnung „elytris elongatis" wenig, da unsere Art, wie überhaupt, so namentlich, was die Deckschilde betrifft, viel eher noch kürzer ist, als die anderen africanischen Arten. Die Färbung ist überall, so unten wie oben, dunkel smaragdgrün. Der Kopf ist flach, tief punktirt, das Schildchen vorgezogen, stumpf an der Spitze, aufgeworfen gerandet. Die Fühlerfächer sind von ansehnlicher Länge und schwarz. Das Halsschild ist zerstreut punktirt, die Seitenränder sind aufgeworfen, die hinteren Ecken gerundet, das Rückenschildchen ist glatt. Die Deckschilde sind nicht ganz so lang, als Kopf und Halsschild zusammen, an den Seiten fast gerade, punktirt gestreift. Die sechs ersten Punktstreifen sind paarweis genähert, die Zwischenräume glatt und erhöht. Die Brust und untere Seite der Schenkel sind, wie die Afterdecke, bogig quer gestreift, die Abschnitte des Hinterleibes einzeln punktirt. Die Schienen sind ungezahnt, die Füfse schwarz.

264 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Plaesiorrflina, Burmeister. C e t 0 n i a , Wiedemann.

Plaesiorrhina plana.

Cetonia plana* Wiedemann, in Germar Mag. IV. p. 145. n. 52. Zool. Mag. IL p. 163. Corypha Her schein. Mac Leay, Illustr. of the Zool. of S. A. N. III. p. 31. Plaesiorrhina plana, Burmeister, Handb. III. p. 213. n. 3.

Mehrere Exemplare von Inhambane. Zwischen ihnen und denen von Port Natal kein andrer Unterschied, als dafs die gelbe Binde auf den Deckschilden breiter als gewöhnlich bei letzteren, auch die Afterdecke nicht schwarz, sondern braunroth ist.

GeHJ0d0nta9 Burmeister. CetOIlia, Fabricius, Olivier. ScarabaeilS, Degeer.

Genyodonta bimaculata.

Scarabaens bimacttlatus. Degeer, Mem. VII. p. 639. n. 37. PI. 47. fig. 16.

Cetonia bimaculata. Olivier, I. 6. p. 14. n. 9. PI. 2. fig. 6. PI. 7. fig. 52.

Cetonia flavomaculata. Fabricius, Ent. syst, suppl. p. 129. n. 44 45. Syst. Eleuth. IL p. 146. n. 56.

Gnathocera flavo-maculata. Gory et Percheron, Monogr. des Cetoines p. 139. PI. 21. fig. 3.

Genyodonta flavo-maculata. Burmeister, Handb. III. p. 235. n. 1.

Einige mit denen vom Cap und Port Natal übereinstimmende Exemplare von Inhambane.

DisCOpeltlS, Burmeister.

DisCOpeltis Vidlia, nova spee.

Tafel XV. Fig. 9.

D. atra, thorace utrinque macula punctoque ad marginem poslicum media, scutello elytrorumqae maculis marginalibus tribus albis, pygidio albo-bimaculato. Long. lin. 5.

Ein einzelnes Exemplar von Sena. In der Bekleidung wie in der Gestalt hat diese Art Ähnlichkeit mit den kleinen Arten der Gattung Glycyphaena Burm., denn die schwarze Fläche hat noch einen sammtahnlichen Überzug, der jedoch leicht zu entfernen ist, wo dann die Punkte auf Kopf und Halsschild und die Punktlinien auf den Deckschilden sichtbar wer- den. Der Kopf ist ungefleckt, das Halsschild dagegen mit einem grofsen weifsen Fleck zu jeder Seite und einem weifsen Punkte in der Mitte des gegen das Schildchen vortretenden hinteren Randes bezeichnet. Das Schildchen selbst ist schmal und weifs. Die Deckschilde haben drei grofse weifse Randflecke, von welchen der in der Mitte der gröfste ist, der letztere halbmondförmige die Spitze einnimmt. Auf der Brust ist zu jeder Seite ein grofser, fast viereckiger weifser Fleck, die Afterdecke hat zwei dergleichen gerundete Flecke.

COLEOPTERA. CETONIDAE. 265

PhoXOmela , Schaum.

Phoxomela abrupta.

Phoxomela abrupta. Schaum, Annales de la Societe entomologique de France. 2. Serie. Tome II. p. 402. n. 7. Cetonia Älessandrinu Bertoloni, in novi comm. acad. sc. inst. Bonon. T. X. p. 356. n. 15. Tab. VIII. fig. 5.

Von Tette und Sena ganz übereinstimmend mit Exemplaren von Port Natal.

Oxythyrea, Muisant.

LeUCOCeÜS, Burmeister. Cetonia, Fabrieius, Olivier.

Oxythyrea haemorrhoidalis.

Cetonia haemorrhoidalis. Fabricius, Syst. entom. Appendix p. 819. n. 34. 35. Entom. syst. T. I. Pars IL

p. 148. n. 79. Syst. Eleuth. II. p. 154. n. 97. Olivier, Ent. I. 6. p. 55. n. 66. PL 11. fig. 24b. Leucocelis haemorrhoidalis. Burmeister, Handb. III. p. 423. n. 3.

Von dieser am Cap in vielen Abänderungen sehr gewöhnlichen Art enthielten Sendungen von Tette nur Exemplare mit ganz rothem Halsschild, die hierin und dafs auch auf den Deck- schilden nirgend sich weifse Punkte fanden, mit andern von Port Natal ganz übereinstimmten.

Oxythyrea amabilis.

Oxythyrea amabilis. Schaum, Annales de la Societe entom. de France. 2. Serie. Tom. IL p. 408. n. 8.

Die Exemplare von Sena weichen eben so wie mehrere, die von Port Natal stammen, von der 0. amabilis, wie sie von Schaum beschrieben und auch früher von Hrn. Melly mit der Bezeichnung „Africa meridionalis inferior" geschickt worden ist, bei sonst völliger Übereinstimmung darin ab, dafs der einer Binde ähnliche Fleck zu jeder Seite des Halsschildes in der Mitte getheilt ist, wodurch hier zwei länglich runde Flecke gebildet werden.

Oxythyrea luctifera, nova spec.

Tafel XV. Fig. 10. A. atra, nitida, thorace punctis qaaluor, elytris maculis marginalibus duabus puncto- que apicali albis. Long. lin. 5l/2»

In der Färbung ist diese Art der vorigen ähnlich, doch verhältnifsmäfsig, namentlich in den Schultern, breiter. Kopf und Halsschild sind eben so punktirt, die vier weifsen Punkte am hinteren Rande des letztern bogenförmig vertheilt. Am Rückenschildchen ist kein Unter- schied und die Sculptur der Deckschilde dieselbe. Die weifsen Zeichnungen bestehen in zwei gröfseren Flecke am Rande, von welchen der erste mehr gerundete in der Ausbiegung hin- ter den Schultern, der zweite etwas quer gezogene in der Mitte zwischen jenem und dem Punkt an der Spitze sich findet. Ein sehr kleiner weifser Punkt ist in der Mitte der Deck- schilde, wo er auch nicht selten bei der O. amabilis vorkömmt, sichtbar. Die stark gerunzelte

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. ok

266 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Afterdecke hat zwei weifse Flecke von weniger regelmäfsiger Form. Zu jeder Seite der Brust befinden sich, wie bei der O. amabilis ein grofser fast viereckiger weifser Fleck und ein weifser Punkt an den Seiten der drei letzten Hinterleibssegmente. Noch ist zu bemerken, dafs die Hinterhüften oben nicht, wie bei der O. amabilis schräg nadelrissig gestreift, sondern glatt sind.

Pachnoda7 Burmeister.

Pachnoda cincta.

Scarabaeus cinctus. De Geer, Mem. VII. p. 641. n. 41. PI. 38. fig. 3.

Cetonia BurcheliL Fischer, Mem. de la Societe des natur. de Moscov. VI. p. 256. n. 3. tab. 22. fig. 3.

Cetonia brachypinica. Gory et Percheron, Mon. p. 237. n. 98. PI. 45. fig. 1.

Pachnoda cincta* Burmeister, Handb. III. p. 512. n. 1.

Ein in der mattern Färbung der oberen Seite und den auf der unteren breiteren weifsen

Binden mit einem andern von Port Natal übereinstimmendes Exemplar von Sena. Sonst kein

Unterschied zwischen diesen und den in gröfserer Zahl vom Cap vorhandenen Exemplaren.

Pachnoda cuneata, nova spec.

P. nigra, thorace elytrisque fusco-sanguineis , lutea - limbatis , mesosterno in clavam

magnam subquadratam apice incrassatam truncatam producto. Long. lin. 10V2.

Ein einzelnes Exemplar von Inhambane. Tiefschwarz, der Kopf ist schwach ge- randet und zerstreut punktirt. In der Sculptur und Färbung der oberen Seite zwischen dieser Art und der P. marginata sonst kein Unterschied. Nur die Afterdecke hat zwei roth- braune Flecke, die bei der P. marginata, wo sie nicht selten ganz roth ist, fehlen, die untere Seite ist glänzender schwarz. Eine doppelte Reihe weifser Flecke findet sich zu jeder Seite der Brust und der Hinterleibssegmente. Das auffallendste ist der Brusthöcker, der stärker, als bei irgend einer schon bekannten verwandten Art, etwas zusammengedrückt, an der Spitze verdickt und gerade abgestutzt, nach unten geneigt ist.

Pachnoda flaviventris.

Cetonia flaviventris. Gory et Percheron, Mon. p. 178. n. 18. PI. 31. fig. 6. Pachnoda flaviventris. Burmeister, Handb. III. p. 523. n. 12.

Einige in keiner Weise ausgezeichnete Exemplare von Tette.

Pachnoda cordata.

Scarabaeus cor dolus. Drury, 111. Vol. II. p. 59. n. 5. PL 32. fig. 5.

Cetonia olivacea. Fabricius, Syst. entom. p. 47. n. 20. Syst. Eleuth. II. p. 147. n. 50.

Pachnoda olivacea. Burmeister, Handb. III. p. 521. n. 10.

Ein einzelnes in den Zeichnungen wenig abweichendes Exemplar von Tette.

COLEOPTERA. CETONIDAE. 267

Pachnoda impressa.

Cetonia impressa. Goldf., enum. Ins. p.42. fig. 6. Gory et Percheron, Monogr. p. 178. n. 17. PI. 3. fig. 5. Pachnoda impressa. Burmeister, Handb. III. p. 524. n. 13.

Nur einmal von Tette, übereinstimmend mit den Exemplaren von Port Natal.

Pachnoda virginea, nova spec.

Tafel XV. Fig. 11. P. olivacea, albo-maculata, thorace albo-quinquelineato, linea media tenuissima, ely- trorum hast bilineata. Long. lin. 8%.

Mehrere unter sich übereinstimmende Exemplare von Tette. Gestalt, Färbung und Zeichnung unterscheiden diese von den andern ihr ähnlichen Arten, namentlich der P, sobrina und picta. Sie ist mehr verlängert, dunkel olivengrün und besonders sind die Linien des Halsschildes, von welchen die mittlere sich über das Rückenschildchen fortsetzt, feiner. Die Spitze und die Seiten der Deckschilde sind dichter wie bei der P, sobrina und in ähnlicher Weise wie bei der P, picta gefleckt, der innere Raum ist aber, wie bei der ersteren, frei. Auch sind die Binden an den Seiten der Deckschilde, wenn sie auch nicht, wie bei der P, so- brina die Mitte vollständig erreichen, doch deutlich vorhanden. Die Afterdecke, wie bei P, sobrina. Die Flecke und Binden der unteren Seite sind nicht so rein weifs, wie bei den genannten Arten, zeigen vielmehr eine Neigung ins Graue oder Gelbliche.

Diplognatha 5 Gory et Percheron, Burmeister. CetOIlia, Fabricius, Olivier.

Diplognatha silicea.

Diplognatha silicea* Burmeister, Handb. III. p. 621. n. 1.

Einige mit denen vom Cap und Port Natal übereinstimmende Exemplare von Tette.

Diplognatha hebraea.

Cetonia hebraea, Olivier, Entom. I. 6. p. 89. n. 116. PI. 12. fig. 115.

Diplognatha hebraea. Gory et Percheron, Mon. p. 125. n. 5. PL 18. fig. 3. Burmeister, Handb. III. p. 621. n. 3.

Mehrere Exemplare von Tette, von denen vom Cap nur durch dunklere Zeichnungen unterschieden. Sie nähern sich hierin einer Abänderung von Port Natal.

34

268 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Fortsetzung bearbeitet

von

Dr. ADOLPH GERSTAECKER.

Paussida e.

PaUSSUS, Linne, Westwood.

PaUSSUS HlimboldtÜ, Westwood. Paussus Hamboldtii. Westwood, Transactions of the entomological society of London, new ser. Vol. IL p. 90. Ein Exemplar dieser Art, welches mit denen von Port Natal vollkommen übereinstimmt, wiirde in Sena aufgefunden.

Paussus inermis

; nova spec.

Tafel XV. Fig. 12. P. castaneus, parce setulosus, subnitidus, antennarum clava subtrigona, haud excavata, prope basin marginis posterioris profunde sulcata et in dentem piligerum producta; vertice inermi, thorace deplanato, media subconstricto, elytris nitidioribus, sub- tilissime canfertim punctulatis, setulis brevis flavis parce absitis. Lang. lin. 3. Paussus inermis. Gerstaecker, Monatsbericht der K. Preufs. Akad. der Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 268. Diese Art ist dem Paussus verticalis Reiche in der allgemeinen Körperform nahe ver- wandt, unterscheidet sich von diesem aber leicht durch die Bildung der Fühlerkeule. Der Körper ist hell kastanienbraun, mit kurzen gelben Haaren sparsam besetzt, etwas glänzend, Mittel- und Hinterbrust gelblich braun, die Spitze des Abdomen dunkler, fast pechbraun. Der Kopf ist äufserst fein und ziemlich gedrängt punktirt, die Stirn vollkommen flach, der Scheitel leicht gewölbt, ohne Höcker. An den Labialpalpen ist das letzte Glied um die Hälfte länger als die beiden ersten zusammengenommen und nach der Spitze hin verdünnt; an den Maxillar- palpen sind das dritte und vierte Glied von gleicher Länge. Das erste Glied der Fühler ist länglich viereckig, mehr als um die Hälfte länger denn breit; die Keule ist verlängert drei- eckig, mit abgerundeter Spitze, auf der Ober- und Unterseite convex, mit scharfer Kante am Vorderrande, welche sich um die Spitze herum noch auf einen Theil des Hinterrandes er- streckt: diese an der Basis in einen stumpfen Zahn ausgezogen, welcher, an der Spitze einen Büschel gelber Haare trägt und durch eine tiefe Furche von der Basis abgesetzt erscheint. Die ganze Oberfläche der Fühlerkeule ist fein sammtartig behaart. Das Halsschild ist unge- teilt, von der Basis bis zur Mitte fast gleich breit, von da gegen die Spitze beträchtlich erweitert und an den Seiten leicht gerundet, die Vorderwinkel stumpf; auf der Oberseite sehr fein und ziemlich dicht punktirt, mit einer eingedrückten Querlinie hinter der Mitte und einer

COLEOPTERA. PAUSSIDAE. PTINIORES. 269

gleichen, aber viel undeutlicheren vor dem Hinterrande. Die Flügeldecken sind glänzender als der übrige Körper, an der Basis mit einer tief eingedrückten, runden Grube, die Oberfläche sehr fein und gedrängt punktirt und mit kurzen gelben Borsten sparsam besetzt. Die Beine sind von der Farbe des Körpers, die Tarsen dunkler braun; Schenkel und Schienen sind nicht flach gedrückt, die letzteren nur sehr schwach gegen die Spitze erweitert. Tette.

Ptiniores. Ligniperda, Pallas.

Ligniperda. Pallas, Spicilegia Zoologica 1774.

Apate* Fabricius, Syst. Entom. 1775.

Apate, Guerin, Ann. d. 1. Soc. entom. de France 1845.

Bostrichus. Olivier, Entom. no. 77.

Dermestes. Linne, Syst. Natur, pag. 562.

Die erste Art dieser Gattung wurde von Linne im Systema naturae pag. 562 No. 6 unter dem Namen Dermestes muricatus beschrieben. Pallas errichtete auf diese in den Spicilegia Zoologica Fase. 9. pag. 6 die Gattung Ligniperda mit zwei Arten, von denen jedoch nur die erste, L. terebrans wirklich hierhin gehört, die zweite hingegen, L. cornuta, zur Gattung Apate sens. strict. zu ziehen ist. Guerin liefs {Bulletin de la soc. entom. de France, annee 1845, pag. XYI) die ältere Pallassche Benennung unbeachtet und verwandte für unsere Gattung den Fabriciusschen Gattungsnamen Apate; für Apate capucina und die ihr verwandten Arten stellte er hingegen die alte Geoffroysche Benennung Bostrichus wieder her. Allerdings hat Geoffroy seine Gattung Bostrichus auf Apate capucina auet. gegründet; da jedoch dieser Name durch langjährigen Gebrauch einer anderen Gattung anheimgefallen ist, so würde seine Wiedereinführung vielfach auf Widerspruch stofsen und die Verwirrung nur noch vermehren. Es erscheint daher am geratensten für Bostrichus Geoffr. [Dermestes capucinus Lin.) den Namen Apate Fabr. beizubehalten, dagegen für Demi, muricatus Lin., Lign. terebrans Pall. etc. den schon durch die Priorität sich empfehlenden Pall asschen Namen Ligniperda anzunehmen.

Aufser der von Guerin angegebenen Verschiedenheit in der Bildung der Fühler unter- scheiden sich die Gattungen Ligniperda und Apate noch in folgender Hinsicht: Bei der ersten sind die Laden der Maxillaren kurz und breit, die äufsere fast viereckig, die innere dreieckig; das letzte Glied der Maxillartaster ist von gleicher Länge mit dem zweiten und nicht schmaler als die übrigen. Die Zunge ist seitlich stark zusammengedrückt und mit dichten, starren Haaren besetzt. Bei Apate hingegen sind beide Maxillarladen länglich und gegen die Spitze hin allmählig verbreitert; das Endglied der Maxillartaster ist nur so lang als das vorhergehende, hingegen merklich kürzer als das zweite und viel schmaler als beide. Die Zunge ist der Quere nach herzförmig, mit zwei auseinander stehenden, abgerundeten Seitenlappen, wrelche auf der Unterseite kaum behaart erscheinen.

270 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Ligniperda congener, nova spec.

L. niger, fasco-pubescens, elytris pedibusque piceis ; thorace retrorsum fortiter atte- nuato, antice muricato, lateribus denticulato ; elytris dorso tricostatis, ante apicem bispinosis. Long. lin. 6l/%*

Ligniperda congener. Gerstaecker, Monatsbericht der K. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 268.

Mit Lign. Francisco, Fabr. (Apate) zunächst verwandt, doch durch das nach hinten stark verengte Halsschild, so wie durch die schmaleren, auf dem Rücken mit drei erhabenen Längsrippen versehenen Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Der Kopf ist dicht gekörnt, die Stirn in der Mitte fast glatt. Die Fühler sind hell rostroth, die Keule gelblich. Das Halsschild ist an der Basis kaum von der Breite der Flügeldecken, nach vorn beträchtlich erweitert, am Vorderrand sanft gerundet, stark bucklig gewölbt, auf der vorderen Hälfte dicht und grob gekörnt, an den Vorderecken mit einem starken, nach aufsen gebogenen Doppelhaken, auf welchen noch zwei bis drei schwächere am Seitenrande folgen. Das Schildchen ist dicht geringelt. Die Flügeldecken sind 2^ mal so lang als das Halsschild, nach hinten allmählig breiter werdend, pechbraun, glänzend, mit drei erhabenen, glatten Längsrippen, von denen die äufsere an der Basis abgekürzt erscheint; die Zwischenräume sind mit grofsen, netzartig zusammenfliefsenden Punkten bedeckt. Die Spitze ist schräg abgestutzt; die zwei inneren Längsrippen endigen in derselben mit einem stumpfen Zahn, und zwar ist die zweite von diesen nach einwärts gebogen; die dritte mit einem glatten Höcker. Die Beine sind pech- braun. — Tette.

Ligniperda cylindrus, nova spec.

Tafel XV. Fig. 13. L. elongatus, nigra, piceus, fusco-pubescens, antennarum clava ferruginea; thorace antice muricato, elytris dorso tricostatis, apice vix truncatis, tricallosis. Long* lin. 9 10.

Ligniperda cylindrus. Gerstaecker, Monatsbericht der K. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 268.

Von sehr langgestreckter, vollkommen cylindrischer Gestalt, glänzend pechbraun, auf der Unterseite mit gelbbrauner Behaarung dicht bekleidet. Der Kopf ist dicht und ziemlich fein gekörnt, die Stirn mit gelbbraunem Filz bedeckt. Die Fühler sind rothbraun, mit gelblicher Keule. Das Halsschild ist an den Seiten gleich breit, mit abgerundeten Vorder- und Hinter- ecken, auf der vorderen Hälfte mit abgeflachten, schuppenartigen Tuberkeln dicht bedeckt, von denen einige nahe den Vorderecken besonders grofs und senkrecht aufgerichtet erscheinen. Das Schildchen ist fein gerunzelt. Die Flügeldecken sind fast 3| mal so lang als das Hals- schild, an den Seiten fast gleich breit, mit tief eingestochenen Punkten, welche auf dem Rücken fast in Reihen gestellt sind, bedeckt; die drei glatten Längslinien, von denen die äufsere an der Basis abgekürzt ist, endigen an der Spitze in Schwielen, von denen besonders die mittlere

COLEOPTERA. PTINIORES. MELASOMA. 271

stark hervortritt, Die Spitze der Flügeldecken ist kaum abgestutzt, sondern fast regelmäfsig abgerundet, viel feiner und etwas runzlig punktirt. Ein Exemplar aus Inhambane; über- einstimmende liegen von Port Natal vor.

SillOXylon, Duftschmidt.

Sinoxylon conigerum, nova spec.

Tafel XV. Fig. 14. $. nigro-piceum, subtus sericeum, nitidum, antennis pedibusque rufis; thorace antice muricato, lateribus tridentato, elytris br evius cutis , fortiter truncatis, dente conico pone suturam armatis. Long, lin. 2.

Sinoxylon conigerum,. Gerstaecker, Monatsbericht der K. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 268.

Von der Gröfse des Sin. ddentatum Oliv., doch von gedrungenerem Bau und ver- hältnifsmäfsig kürzeren Flügeldecken; dunkelpechbraun, auf der Unterseite mit dichter, greiser seidenglänzender Behaarung bekleidet. Der Kopf ist gleichmäfsig dicht und fein gekörnt, die Stirn am Vorderrande mit 4 zapfenartigen Zähnchen. Die Palpen und Fühler sind rostgelb, die Glieder der Keule stark erweitert. Das Halsschild ist auf der vorderen Hälfte grob, auf der hinteren feiner und dichter gekörnt, vor dem Schildchen mit einer glatten Stelle; an den weit abgerundeten Vorderecken treten drei nach oben und aufsen gerichtete Zähnchen, welche von vorn nach hinten an Gröfse abnehmen, besonders hervor, und nach innen schliefst sich diesen eine Anzahl grofser warzenartiger Erhabenheiten an. Das Schildchen ist dicht leder- artig gerunzelt. Die Flügeldecken sind um die Hälfte länger als das Halsschild, nach hinten kaum merklich erweitert, mit groben und tief eingestochenen, zu Runzeln zusammenfliefsenden Punkten dicht besetzt, nach hinten steil abfallend und nahe der Naht mit einem kegelförmigen, wagerechten, kurzen Zahn bewaffnet. Die Beine sind rothbraun, die Tarsen heller. Ein Exemplar von Tette.

Melasoma.

ZopllO$is, Latreille

Zophosis agaboides, nova spec.

Z. oblongo-ovata, subdepressa, phimbeo- nigra, subnitida, coxis femoribusque anticis rufo-piceis; capite thoraceque crebre punctulatis, hoc angulis posticis acutissimis; elytris alutaceis, oblolete tricostatis; processu prosterni obtuse lanceolato. Long. lin. 3V2 4%.

Zophosis agaboides. Gerstaecker, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p.530. Fast von der Gestalt eines Agabus, länglich eiförmig, flach gewölbt, nach hinten mehr

272 ZOOLOGIE. INSECTEN.

als nach vorn zugespitzt, schwarz, mit schwachem Bleiglanz. Der Kopf ist leicht gewölbt, dicht und ziemlich fein punktirt, mattglänzend; die Fühler sind schwarz, die Mundtheile pech- braun. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, nach vorn stark verengt, an den Seiten leicht gerundet, am Vorderrande tief ausgeschnitten, mit abgestumpften Vorder- und scharf zugespitzten, weit ausgezogenen Hinterecken, an der Basis zu jeder Seite leicht ausgebuchtet, flach gewölbt, dicht und fein punktirt. Die Flügeldecken sind etwa dreimal so lang als das Halsschild, an der Basis Von dessen Breite, an den Seiten schwach gerundet, nach hinten allmählig verengt und an der Spitze gemeinsam abgerundet; leicht gewölbt, gegen die Spitze hin etwas flachgedrückt, gleichmäfsig und ziemlich dicht punktirt, zwischen den Punkten fein lederartig gerunzelt, mit drei meist sehr schwachen, selten deutlicher hervortretenden Längs- rippen. Der umgeschlagene Rand der Flügeldecken ist deutlich der Länge nach nadelrissig. Die Unterseite glänzend schwarz, zerstreut punktirt, der Fortsatz der Vorderbrust stumpf lanzett- lich. Beine schwarz, Vorderfüfse und Schenkel röthlich braun. Tette und Sena.

Zophosis COnvexitlSCUla, nova spec.

Z. ovata, convexa, nigra, subnitida, coxis femoribusque anticis rufo-piceis; thorace leviter biimpresso , angulis posticis acutis ; elytris obsolete bicarinatis , apicem versus deplanatis; processu prosterni acute lanceolato. Long. lin.3l/2 4.

Zophosis convexiuscula. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 530.

Bei gleicher Breite beträchtlich kürzer und höher gewölbt als die vorige, und nach hinten stumpfer zugespitzt. Die Oberfläche schwarz, matt glänzend. Der Kopf ist flach, dicht und fein punktirt, mit zwei undeutlichen Eindrücken nahe am Vorderrande. Mundtheile und Fühler sind schwarz. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, nach vorn stark verengt, der Vorderrand tief und scharfwinklig ausgeschnitten, die Seiten sanft gerundet, der Hinter- rand leicht zweibuchtig, mit stumpfen Vorderecken und scharf zugespitzten Hinterecken, ziemlich stark gewölbt, dicht und fein punktirt, zu beiden Seiten der Scheibe mit einem schwachen Schrägeindruck. Die Flügel sind an der Basis so breit als das Halsschild, um die Hälfte länger als zusammen breit, an den Seiten leicht gerundet, nach hinten allmählig verengt und gemeinsam stumpf zugespitzt; vorn ziemlich gewölbt, nach hinten flachgedrückt und schräg abfallend, fein lederartig gerunzelt und undeutlich punktirt, nach der Seite hin mit zwei sehr schwachen, nur bei seitlicher Ansicht bemerkbaren Längsrippen. Der umgeschlagene Rand ist der Länge nach nadelrissig. Die Unterseite ist glänzend schwarz, zerstreut punktirt, der Fortsatz der Vorderbrust länglich und scharf lanzettlich. Die Beine sind schwarz, die Vorder- Hüften und Schenkel rothbraun; Mittelschenkel mit grofsen, eingestochenen Punkten. Sena und Inhambane.

COLEOPTERA. MELASOMA. 273

Hyperops, Eschschoitz.

. Hyperops picipes, nova spec.

H. angustus, niger, subnitidus, antennis pedibitsque rufo-piceis; thorace retrorsum forfiter angustato, elytris punctorum seriebus partim distinctis. Long. lin. S.

Hyperops piclpes. Gerstaecker, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 530.

Dem Hi/p. tagenioides So Her nahe verwandt, doch bei gleicher Länge beträchtlich breiter und durch das nach hinten stark verengte Halsschild unterschieden. Der Körper ist schwarz, etwas glänzend. Der Kopf ist mit grofsen, länglichen Punkten dicht besetzt, nahe am Vorderrande beiderseits der Länge nach eingedrückt; die Mundtheile und Fühler sind röthlichbraun, die letzteren mit hellerer Spitze. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, an den Seiten leicht gerundet, nach hinten stark verengt, mit rechtwinkligen Vorder- und etwas zugespitzten Hinterecken, flach gewölbt, dicht gedrängt punktirt. Das Schildchen ist punktförmig. Die Flügeldecken sind an der Basis merklich breiter als das Halsschild, länglich oval, ziemlich dicht und fast ohne Ordnung punktirt, so dafs nur hin und wieder schwache Spuren von Längs- reihen zu bemerken sind. Die Unterseite ist grob punktirt, die Beine rothbraun. Tette.

Macropoda, Soiier.

Macropoda reticulata, nova spec.

Tafel XVI. Fig. 4.

M, oblongo-ovata, nigra, opaca, capite thoraceque rüde punctatis, hoc supra bifoveolato, medioque obsolete sulcato; elytris longitudinaliter bicostalis, interstitiis transverse rugosis. Long. lin. 6%

Macropoda reticulata. Gerstaecker, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 530.

Der Macr. variolaris Sol. an Gröfse und Form sehr ähnlich, doch durch das nach hinten deutlich verengte Halsschild, so wie durch die Textur der Flügeldecken unterschieden. Der Kopf ist äufserst grob runzlig punktirt, mit drei in einer Querreihe liegenden tiefen Gruben, von denen die mittlere nach hinten in eine undeutliche Längsfurche ausläuft. Die Oberlippe und Palpen sind pechbraun. Die Fühler sind schwarz, mit kurzen gelblichen Härchen sparsam besetzt; das dritte Glied mal länger als das zweite. Der Thorax ist nicht ganz doppelt so breit als lang, am Vorderrande seicht ausgebuchtet, mit hervorspringenden, jedoch abge- rundeten Vorderecken; an den Seiten vor der Mitte gerundet erweitert, nach hinten deutlich verengt, der Hinterrand fast gerade abgeschnitten; die Oberseite abgeflacht, grob runzlig punktirt, mit einer seichten Mittellinie und zwei zu deren Seiten liegenden rundlichen Gruben. Die Flügeldecken sind an der Basis so breit als das Halsschild, um mehr als das Dreifache

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 35

274 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

länger als dieses, an den Seiten gerundet erweitert, nach hinten stumpf zugerundet, die Spitze etwas nach hinten ausgezogen; oben flachgedrückt, mit zwei schwach erhabenen Längsrippen, welche durch die Querrunzeln der Zwischenräume vielfach unterbrochen werden und vor- züglich nach der Spitze zu sich in einzelne Höcker auflösen; der umgeschlagene Rand der Flügeldecken ist grob runzlig punktirt. Die Unterseite ist matt schwarz, grubenartig punktirt; die Beine schwarz, die Schenkel zerstreut punktirt, die Schienen höckerig. Der Käfer ist meist mit einem erdigen Überzuge bedeckt. Tette.

Metriopus, Solier.

Metriopus platynotus, nova spec.

Tafel XVI. Fig. 2.

M. oblongo-ovatus, niger, opacus, thorace lateribus rotundato-ampliato, supra rüde punctato; elytris dar so deplanatis, fortiter transverse rugosis, costa longitudinali arcuata suturaque elevatis, sublaevibus. Long. lin. &l/%.

Metriopus platynotus. Gerstaecker, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 530.

Von der Gröfse des Metriopus nassatus Erichson, doch verhältnifsmäfsig schlanker und durch die erhabene Längsrippe der Flügeldecken unterschieden. Der Kopf ist grob runzlig punktirt, in den Punkten mit kurzen gelben Börstchen besetzt, zwischen den Fühlern mit zwei stärker hervortretenden, glatten Längsschwielen. Die Mundtheile und Fühler sind schwarz, die letzteren mit gelben Börstchen bekleidet. Der Thorax ist fast doppelt so breit als lang, am Vorderrand in der Mitte gerade abgeschnitten, zu beiden Seiten tief aus- gerandet, mit stark hervortretenden und nach unten herabgezogenen Vorderecken, an den Seiten stark gerundet erweitert, nach hinten verengt, an der Basis zweibuchtig; oben mäfsi^ gewölbt, grob runzlig punktirt, in den Punkten mit gelben Börstchen besetzt. Der eanze Vorderrand des Halsschildes ist von einem dichten Saum seidenglänzender gelber Haare eingefafst. Die Flügeldecken sind an der Basis so breit wie das Halsschild, mehr denn drei- mal so lang als dieses, an den Seiten gegen die Mitte hin stark gerundet erweitert, nach hinten allmählig verengt und stumpf zugespitzt; obenher flachgedrückt, grob netzartig gerunzelt, die Naht und eine geschwungene Längsleiste nahe dem Seitenrande erhaben und glatt; der umgeschlagene Rand der Flügeidecken grob runzlig punktirt. Die Unterseite ist schwarz, matt glänzend, mit grofsen, grübchenartigen Punkten bedeckt. Beine schwarz, Schenkel punktirt, in den Punkten mit kurzen Börstchen besetzt; Schienen höckerig. Der Käfer ist mit einem erdigen Überzuge bedeckt, welcher auf den Flügeldecken nur die Naht, die seitliche Längs- leiste und die stärker erhabenen Querrunzeln nackt hervortreten läfst. Tette.

COLEOPTERA. MELASOMA. 275

Stenocara, Soiier.

Stenocara arachnoides, nova spec.

Tafel XVI. Fig. 3. & subglobosa, nigra, terrulenta, thorace brevissimo, inaequali, tuberculato, elytris alte elevatis, dorso äeplanatis, longitudinaliter bicarinatis, interstitiis reticulato- tuberculosis. Long. lin. 3V2 4V2 .

Stenocara arachnoides. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs.Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p.531.

Der Sten. serrata Dej. in Gröfse und Form am nächsten verwandt, doch durch viel kürzeres Halsschild und die Textur der Flügeldecken unterschieden. Der Kopf ist uneben, runzlig punktirt, nach hinten mit drei erhabenen Längsleisten und zwischen den Augen mit einem erhabenen granulirten Querwulst. Die Augen sind braun, die Mundtheile und Fühler schwarz; das drille Glied des letztern so lang wie die drei folgenden zusammengenommen. Das Halsschild ist äufserst kurz, am Vorderrand in der Mitte leicht, zu beiden Seiten tief aus- gebuchtet, mit hervortretenden Vorderecken, an den Seiten gerundet erweitert, mit scharfem Rande, nach hinten mehr als nach vorn verengt; oben ziemlich stark gewölbt, uneben, mit zwei rundlichen gekörnten Erhabenheiten in der Mitte und zwei erhabenen Längswulsten zu deren Seite. Die Flügeldecken sind fast kuglig, nach hinten in eine stumpfe Spitze ausgezogen, in der Mitte des Rückens etwas flachgedrückt, nach der Spitze hin stark abschüssig; der Seiten- rand und eine Längsleiste in der Mitte jeder Flügeldecke scharf erhaben; die Zwischenräume mit starken, netzartig verzweigten Querrunzeln, welche wie die Naht und die Längsrippen mit dicht gedrängten Tuberkeln besetzt sind. Die Unterseite ist matt schwarz, die Hinterleibsringe mit verwischten Längsrunzeln bedeckt. Die Beine sind lang und dünn, schwarz, die Schenkel fein gekörnt, die Schienen stachlig. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch beträcht- lichere Gröfse, durch stärker gerundete und in eine längere Spitze ausgezogene Flügeldecken.

Der Käfer ist stets mit einem erdigen Überzuge dicht bedeckt. Tette.

Heteroscelis , soiier.

Heteroscelis lineata, nova spec.

Tafel XVI. Fig. 4. H. nigra, opaca, terrulenta, thorace lateribus rotandato-ampliato, retrorsum attenuato, elytris subquadratis, lineis sex parallelis elevatis, sublaevibus, interstitiis disperse granulatis. Long, lin. 10 IL

Heteroscelis Uneata. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 531.

Der Kopf ist uneben, grob runzlig punktirt, matt schwarz; Mundtheile und Fühler schwarz,

mit gelbbraunen Borstenhaaren sparsam besetzt. Der Thorax ist breiter als lang, am Vorder-

35*

276 ZOOLOGIE. INSECTEN.

rande in tiefem Bogen ausgeschnitten, mit hervortretenden, abgestumpften Vorderecken, an den Seiten stark gerundet erweitert, so dafs seine gröfste Breite die der Flügeldecken bei weitem übertrifft, nach vorn stärker als nach hinten verengt, der Hinterrand fast gerade ab- geschnitten, mit zugespitzten, etwas ausgezogenen Hinterecken; oben kissenartig gewölbt mit deutlich abgesetzten, flachen Rändern, dicht und ziemlich gleichmäfsig grubig- punktirt. Die Flügeldecken sind länglich viereckig mit abgerundeten Ecken, an den Seiten gleich breit, scharf gerandet, nach hinten senkrecht abfallend und stumpf zugerundet, leicht gewölbt, die Naht und sechs parallele Längslinien, welche das äufsere Drittheil freilassen und von denen die beiden äufseren zuweilen abgekürzt sind, erhaben und glatt, die Zwischenräume und die Seiten mit zerstreuten Körnchen besetzt; der umgeschlagene Rand glatt. Die Unterseite ist matt schwarz, längsrunzlig, die beiden letzten Hinterleibssegmente glänzend und zerstreut punktirt. Die Beine sind grob runzlig punktirt, schwarz, die Schienen an der Innenseite rostroth behaart. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch etwas breitere Flügeldecken und schwächer gerundetes Halsschild; der Käfer erscheint durch erdigen Überzug bräunlich. Tette.

Euiychora, Thunberg.

Eurychora trichoptera, nova spec. Tafel XVI. Fig. 5.

JE. nigra, fulvo-ciliata, elytris disco convexiusculis , lateribus deplanatis, triseriatim fulvo-pilosis; abdomine profunde puncto to. Long. lin. ol/2 7.

Eurychora trichoptera. Gerstaecker, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 531.

Der E. ciliata Fabr. Sol. an Gestalt äufserst ähnlich, doch durch höher gewölbte, reihenweis behaarte Flügeldecken, so wie durch die tiefe Punktirung des Abdomens gut unter- schieden. Der Kopf ist uneben, äufserst fein gerunzelt, mit aufgerichteten, spitzigen Höckerchen und gelben Härchen sparsam besetzt, matt schwarz, der Vorderrand röthlich durchscheinend. Der Thorax ist im Mittelfelde glatt und glänzend, von einer tiefen Querfurche durchzogen, von deren Mitte eine kurze Längsfurche nach hinten geht, so dafs drei schwielenartige Er- habenheiten entstehen, eine quere vordere und zwei seitliche hintere; die Seitenflügel sind narbig punktirt, matt. Die Flügeldecken sind so breit als lang, nach hinten stumpf zugespitzt, in der Mitte der Scheibe ziemlich stark gewölbt, an den Seiten abgeflacht, die Ränder nur schwach aufgebogen, fein und zerstreut punktirt, schwarz, matt glänzend, mit drei regelmäfsigen Längsreihen längerer rostrother Haare, von denen die innerste nahe an der Naht verläuft. Halsschild und Flügeldecken sind mit einem Saum rostrother Haare besetzt; die Unterseite und der umgebogene Rand der Flügeldecken ist matt, schwarz. Das Abdomen ist mit tiefen, schräg eingestochenen Punkten und mit anliegenden rostrothen Borstenhaaren ziemlich dicht besetzt. Die Beine dicht granulirt, rostroth behaart. Tette.

COLEOPTERA. MELASOMA. 277

PogOÜObasis , Solier.

Pogonobasis laevigata, nova spec.

Tafel XVI. Fig. 6. P. nigra, fulvo-pilosa, thoracis disco elytrisque nitidis , his disperse punctulatis, margine laterali subacuto. Long. lin. 6.

Pogonobasis laevigata. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 531. Von länglich viereckigem Umrifs, an den Seiten gleich breit, schwarz, sparsam rost- braun behaart. Der Kopf ist uneben, an den Seiten dichter, in der Mitte einzelner körnig punktirt, matt schwarz, sparsam rostroth behaart. Die Palpen sind hell rostroth. Die Fühler sind schwärzlich, dicht gekörnt. Der Thorax ist von gleicher Breite mit den Flügeldecken, in der Mitte glatt und glänzend, die Seitenflügel matt, verwischt punktirt, mit etwas aufge- bogenen, gezähnelten Rändern; ringsherum mit rostrothen Haaren gesäumt. Die Flügeldecken sind fast um die Hälfte länger als zusammen breit, mit abgerundeten Schultern, an den Seiten kaum erweitert, nach hinten stumpf zugespitzt, mäfsig gewölbt, mit zugeschärften Seitenrändern, fein und zerstreut punktirt, glänzend schwrarz. Der Vorderrand bis zu den Schultern dicht, die Seitenränder so wie die Oberfläche sparsam rothbraun behaart. Der umgeschlagene Rand der Flügeldecken glänzend, mit tiefen grubenartigen Punkten zerstreut besetzt. Die Unterseite matt glänzend, fein punktirt und sparsam behaart. Die Beine dicht und fein gekörnt, gelblich behaart, schwärzlich, Spitzen der Schienen und Tarsen pechbraun. Tette.

Pogonobasis cribrata, nova spec.

Tafel XVI. Fig. 7. P. deplanata, nigra, fulvo-pilosa, elytris subnitidis , profunde punctatis , margine

laterali acuto. Long. lin. 6V2. Pogonobasis cribrata. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 531. Etwas länglicher als die vorige und besonders auf den Flügeldecken mehr abgeflacht. Der Kopf ist uneben, vorn stärker, hinten schwächer runzlig punktirt, dünn rostroth behaart, matt schwarz. Der Thorax ist in der Mitte fein und einzeln, auf den Seitenfeldern grubig punktirt, sparsam behaart, matt schwarz, mit glänzender Mittellinie; der Vorder- und Hinter- rand dicht rostroth gewimpert, die Seitenränder aufgebogen und deutlich gezähnelt. Die Flügeldecken sind um mehr als die Hälfte länger als breit, an den Seiten sehr leicht gerundet, nach hinten stumpf zugespitzt; flachgewölbt, tief siebartig punktirt, etwas glänzend, am Vorder- rand bis zu den Schultern dicht rostroth gewimpert, auf der Oberfläche vereinzelt behaart. Der umgeschlagene Rand der Flügel ist matt, tief grubig punktirt; die Unterseite schwach glänzend, ziemlich fein punktirt; die Beine dicht und fein gekörnt, dicht rostroth behaart, schwarz, die Tarsen pechbraun. Tette.

278 ZOOLOGIE. INSECTEN.

HerpischlS, Dejean, Solier.

Herpiscius gracilis, novaspec.

Tafel XVI. Fig. 8. H. nigro-piceas, glaber, op actis, antennis pedibusque ferrugineis; thorace confertim rugoso, elytris punctato- sulcalis, interstitiis costatis. Long. lin. 3.

Herpiscius gracüis. Gerstaecker, Bericht der Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 531. Fast nur von der halben Gröfse des Herp. Sommeri So!., dunkel pechbraun, matt, unbehaart. Der Kopf ist dicht und ziemlich grob runzlig punktirt, pechbraun, die Mundtheile und Fühler rostfarben. Das Halsschild ist fast kuglig gewölbt, am Vorder- und Hinterrande gerade abgeschnitten, nach hinten viel stärker als nach vorn verengt, mit scharfen Seiten- rändern; seine Oberfläche mit dichten Längsrunzeln bedeckt, welche ihm einen matten Fett- glanz verleihen. Die Flügeldecken sind von länglicher Eiform, nach hinten stumpf zugespitzt, breit gefurcht, in den Furchen mit grofsen, ziemlich weit von einander entfernten Punkten besetzt, die Zwischenräume schmal und wie die Naht scharf leistenartig erhaben. Die Unter- seite ist heller pechbraun, äufserst dicht runzlig punktirt, die beiden letzten Hinterleibssegmente sehr fein und zerstreut punktirt, glänzend. Die Beine sind fein runzlig punktirt, rostroth, die Hinterschenkel in der Mitte der Unterseite mit einigen stumpfen Kerbzähnchen. Tette.

C ryptO Chile , Latreille.

Cryptochile elegans, nova spec.

Tafel XVI. Fig. 9. C. breviter ovata, nigra, indumento cinerea dense tecta, thorace obsolete tuberculato, elytris longitudinaliler bicostatis, macula basali subquadrata fasca. Long* lin. 32/3.

Cryptochile elegans. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 531. Von kurz eiförmigem Umrifs, mit erdfarbigem oder aschgrauem Überzuge dicht bedeckt. Der Kopf ist eben, fein granulirt, mit schuppenförmigen gelben Börstchen sparsam besetzt. Lippe und Taster sind rostfarben, die Fühler schwarz mit rothbrauner Spitze. Das Halsschild ist nicht ganz doppelt so breit als lang, nach vorn verengt, der Vorderrand ausgebuchtet, mit hervortretenden Vorderecken, die Seiten fast geradlinig, der Hinterrand leicht zweibuchtig; die Oberfläche fast flachgedrückt mit leicht aufgeworfenen Seitenrändern, mit zerstreuten Tuberkeln, welche ein schuppenartiges Börstchen tragen, bedeckt. Die Flügeldecken sind an der Basis von der Breite des Halsschildes, viermal so lang als dieses, an den Seiten gerundet erweitert, nach hinten stumpf zugespitzt; leicht gewölbt, mit zwei glatten, scharf erhabenen, nach hinten verschwindenden Längsrippen zunächst der Naht, welche ebenfalls, obwohl schwächer, auf- geworfen erscheint, und mit zerstreuten borstentragenden Tuberkeln in den Zwischenräumen;

COLEOPTERA. MELASOMA. 279

dicht grau beschuppt, ein gröfserer viereckiger Fleck an der Basis jeder Flügeldecke, so wie einige kleinere im Verlauf der Rippen tief schwarzbraun. Die Unterseite und Beine sind dicht grau beschuppt, die letzteren mit zerstreuten Körnchen besetzt; die Vorderschenkel in der Mitte der Unterseite mit einem stumpfen Höcker. Inhambane.

Ciyptochile sordida, nova spec.

Tafel XVI. Fig. 10. C. oblong o-ov ata, nigra, indumento cinereo dense tecta, capite thoraceque tuberculatis, elytris ovatis, longitudinaliter tricarinatis , interstitiis granulis setiferis parce ob- sitis. Long. lin. 6.

Cryptochile sordida. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 531. Doppelt so grofs als die vorige, von länglicher Eiform, einfarbig grau beschuppt. Der Kopf ist der Quere nach eingedrückt, mit zerstreuten hervorspringenden Körnchen unregel- mäfsig besetzt. Die Lippe ist schwarz, die Taster pechbraun, die Fühler schwarz, mit pech- brauner Spitze. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, nach vorn verengt, an der Spitze ausgerandet, mit stumpf vortretenden Vorderecken, die Seiten fast geradlinig, an der Basis fast gerade abgeschnitten; oben leicht gewölbt, mit- aufgeworfenen Seitenrändern, dicht und besonders nach hinten grob gekörnt, die einzelnen Körner eine lange braune Borste tragend. Die Flügeldecken sind an der Basis so breit als das Halsschild und von der drei- fachen Länge desselben, an den Seiten gerundet erweitert, nach hinten allmählig und stumpf zugespitzt; mäfsig gewölbt, mit glatten Körnchen, welche eine lange Borste tragen, sparsam besetzt; von den drei glatten Längsrippen jeder Flügeldecke endigt die erste schon nahe an der Basis, die zweite gegen das Ende des zweiten Drittheils, die äufserste reicht fast bis zur Spitze. Die Unterseite und die Beine sind dicht grau beschuppt und mit zerstreuten borsten- tragenden Körnchen besetzt. Mossambique.

TrachynotllS , Latreille.

Trachynotus sordidus, nova spec.

Tafel XVI. Fig. 14.

T. oblongo-ovatus, niger, opacus, irregulariter fulvo- squamosus, thorace inaequali,

lateribus angulato , elytris sutura costaque dorsali postice abbreviata elevatis.

Long. lin. 6V2 7.

Trachynotus sordidus. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p.532.

Dem Trachynotus carinatus Sol. an Gröfse und Gestalt am nächsten verwandt; matt

schwarz, auf der ganzen Oberfläche mit borstenartigen rostgelben Schuppen besetzt. Der Kopf

ist matt schwarz, grob und dicht punktirt, das Kopfschild durch eine tiefe, bogenförmige

Furche abgesetzt. Mundtheile und Fühler sind schwarz, letztere an der Basis mit gelbgrauen,

280 ZOOLOGIE. INSECTEN.

nach der Spitze hin mit schwarzen Borstenhaaren bekleidet. Das Halsschild ist mehr als um die Hälfte breiter als lang, sechseckig, mit lappenförmig hervortretenden Hinterecken, mäfsig gewölbt, auf der Scheibe mit drei neben einander liegenden Eindrücken, grob runzlig punktirt. Das Schildchen ist feiner und dichter gerunzelt als das Halsschild. Die Flügeldecken sind eiförmig, an der Basis so breit wie die Mitte des Halsschildes, gegen die Mitte hin leicht erweitert, ziemlich flach gewölbt, uneben, äufserst fein und nicht dicht gekörnt, die Naht und eine mit dieser parallel laufende Leiste auf der Scheibe, welche am Ende des zweiten Drittheils in eine Schwiele endigt, scharf erhaben. Die Schüppchen sind auf den Flügeldecken feiner und kürzer als auf dem Halsschild und zu unregelmäfsigen Flecken zusammengedrängt. Unter- seite und Beine matt schwarz, runzlig punktirt, an Brust und Hüften dichter, am Abdomen sparsam mit Borsten besetzt. Tette.

Cryptogenius, soiier.

Cryptogenius inflatus, nova spec.

Tafel XVI. Fig. 12. C. niger, opticus, antennis pedibusque dense fiilvo-tomentosis ; thorace gibbo, fortiter rugoso - punctata , elytris dilatatis , rufo - einer eis , obsolete nigro-lineatis. Long, lin. 9 11.

Cryptogenius inflatus. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preuf. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 532. Der Kopf ist grob runzlig punktirt, matt schwarz, das Kopfschild durch eine undeut- liche Querfurche abgesetzt; die Lippe und Mandibeln sind schwarz, die Palpen pechbraun. Die Fühler sind schwarz, mit dichtem gelbbraunen Filze bekleidet, die zwei ersten Glieder nackt, rothbraun. Das Halsschild ist halb eiförmig, am Vorderrande tief ausgeschnitten, mit spitz hervortretenden Vorderecken, die Seitenränder gekerbt, die Oberfläche nach hinten bucklig gewölbt, grob runzlig punktirt, matt schwarz, durch erdige Ablagerung in den Punkten mehr oder weniger grau erscheinend. Das Schildchen ist auf dem vorderen, erhabenen Theile dicht und ziemlich fein punktirt. Die Flügeldecken sind zusammen doppelt so breit als das Hals- schild, von oben gesehen fast quadratisch mit abgerundeten Ecken, seitlich durch eine scharfe, etwas aufgebogene und unregelmäfsig gefaltete Leiste begränzt, welche vor der Spitze gegen die Naht hin verschwindet. Die Oberfläche ist mäfsig gewölbt, matt röthlich grau, mit sechs oft undeutlichen, paarweise genäherten schwarzen Längsstreifen. Bei stärkerer Vergröfserung bemerkt man auf derselben sehr feine und zerstreute Pünktchen; die seitlichen Flächen dagegen, welche von der scharfen Kante begränzt, senkrecht herabsteigen, sind mit deutlichen, zerstreuten Punkten besetzt. Die Unterseite ist schwarz, mit geringem Glänze, die vorderen Hinterleibsringe sehr fein der Länge nach gerunzelt, die hinteren einzeln punktirt. Die Beine sind mit kurzem, gelbbraunem Filze dicht besetzt. Tette.

COLEOPTERA. MELASOMA. 281

Moluris«, Latreille. Moluris Pierreti.

Moluris Pierreiu Solier, Essai sur les Collapterides. Mem. della reale academia di Torino. Ser. 2. t. 6. p.288. Die bei Tette gesammelten Exemplare dieser Art unterscheiden sieh von den Capen- sischen dadurch, dafs die Reihen der Tuberkeln auf den Flügeldecken sich etwas weiter nach oben erstrecken, wodurch das glatte Mittelfeld des Rückens kleiner und schärfer begränzt erscheint. Da sich weder in der Form noch der Zahl der Tuberkeln, noch im Übrigen con- stante Unterschiede darbieten, so stehe ich nicht an, die Mossambiquer Exemplare nur als Lokalvarietät zu der oben genannten Art zu ziehen.

Phanerotoma, solier.

Phanerotoma Bertolonii.

Moluris Bert olonu Guerin-Meneville, Magasin de Zoologie 1844. Ins. pl. 148. Bertoloni, Novi Gommentarii academiae scientiarum instituti Boniensis, Tom. X. p. 397. Tab. VIII. fig. 6.

Inhambane.

Phanerotoma turtum.

Tafel XVI. Fig, 13. Ph. elongatum, nigrum, subtus nilidum, superficie pedibusque fulvo - pilosis ; capite thoraceque fortiter rugoso-punctatis , elytris sat dense granulatis. Long. lin. IS.

Moluris hirtus. Bertoloni, loc. cit. p. 399. Tab. VIII. fig. 7.

Eine durch die langgestreckte Körperform und besonders durch die eigenthümliche Bekleidung der Oberseite sehr ausgezeichnete Art, welche durch die Berto Ionische Beschrei- bung nur sehr unvollkommen kenntlich gemacht worden ist. Der Kopf ist sehr grob runzlig punktirt, die Runzeln besonders in der Mitte der Stirn stark ausgeprägt und gleichsam von einem Punkte ausstrahlend; die Oberseite so wie die Fühler und Mundtheile mit fuchsrothen Haaren sparsam besetzt. Das Halsschild ist um ein Drittheil breiter als lang, an den Seiten gerundet erweitert, nach vorn etwas stärker als nach hinten verengt, mit rechtwinkligen Vorder- und abgerundeten Hinterecken; obenher leicht gewölbt, mit schmal abgesetzten Seiten- rändern, grob runzlig punktirt, die Runzeln der Länge nach verlaufend, mit langen, fuchsrothen, ziemlich starken Haaren besetzt. Das Schildchen ist runzlig punktirt. Die Flügeldecken sind verlängert eiförmig, stärker gewölbt als das Halsschild, mit abgesetztem und nach vorn hin deutlich aufgebogenem, schwach gekerbtem Seitenrande, mit gröfseren und kleineren Körnchen ziemlich dicht und ohne Ordnung bedeckt, auf gleiche Art wie das Halsschild behaart. Die Unter- seite ist glänzend schwarz, die Brust querrunzlig, der Hinterleib mit zerstreuten, groben Punkten besetzt. Die Beine sind grob punktirt, rostroth behaart. Beim Männchen ist die Mitte des Hinterleibes äufserst dicht punktirt und mit kurzem, rostrothem Filze besetzt. Inhambane.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 36

282 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Phanerotoma coriaceum, nova spec.

Tafel XVI. Fig. U.

Ph. oblongum, nigrum, purum nitidum, thorace marginibus crebre fortiterque punctata, elytris ovatis, longitudinaliter undulato-rugosis. Long. lin. 14 16.

Phanerotoma coriaceum* Gerstaecker, Bericht der Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 532.

Von der länglichen Gestalt des Phanerotoma grande Solier, jedoch weniger hoch gewölbt, schwarz, fast matt. Der Kopf ist leicht gewölbt, zerstreut und grob punktirt; die Palpen sind pechbraun, die Fühler schwarz mit bräunlicher, rostgelb behaarter Spitze. Das Halsschild ist an den Seiten stark gerundet, vor der Mitte am breitesten, nach vorn stärker als nach hinten verengt, mit hervorspringenden aber abgestumpften Vorder- und stark abge- rundeten Hinterecken; in der Mitte des Rückens stark gewölbt, die Seitenränder flach abgesetzt, an der Basis und vorzüglich an den Seiten sehr grob und dicht, auf der Scheibe und nach vorn dagegen viel sparsamer und feiner punktirt. Das Schildchen ist dicht und grob gekörnt. Die Flügeldecken sind etwas verlängert eiförmig, stark gewölbt, mit wellenförmig gewundenen, hin und wieder unterbrochenen, breiten aber abgeflachten Längsrunzeln bedeckt, welche einige vertiefte Längsfurchen zwischen sich lassen. Die letzteren sind nach der Spitze zu, so wie auch der ganze Seitenrand der Flügeldecken mit feinen, haarförmigen, gelblichen Schüppchen bedeckt. Die ganze Oberfläche ist aufserdem mit zerstreuten, schief eingestochenen Punkten sparsam besetzt, in denen ebenfalls je ein feines Schüppchen haftet. Die Unterseite ist matt glänzend, auf der Brust mit einzelnen, tief eingestochenen Punkten besetzt, auf dem Hinterleib dicht und fein gekörnt. Die Vorderhüften sind dicht rostbraun behaart, die Schenkel grob punktirt, die Schienen dicht gekörnt und mit feinen rostrothen Börstchen besetzt; die hinteren Tarsen sind um ein Drittheil länger als die vorderen. Tette.

Phanerotoma scabricolle, nova spec.

Tafel XVII. Fig. 1. Ph. oblongo-ovatum, nigrum, subnitidum, thorace confertim gramdato-rugoso, elytris admodum convexis, sublaevibus. Long. lin. 10.

Phanerotoma scabricolle. Gerstaecker, Bericht der Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 532. Dem Phanerotoma elongatum Solier an Gestalt sehr ähnlich, durch das dicht gekörnte Halsschild jedoch leicht zu unterscheiden. Der Kopf ist flach gewölbt, dicht und grob runzlig punktirt; die Palpen und Fühler sind pechbraun, mit rostrothen Börstchen besetzt. Der Thorax ist etwas breiter als lang, an den Seiten gerundet, am Ende des ersten Drittheils am breitesten, nach vorn fast ebenso stark als nach hinten verengt, mit spitz hervortretenden Vorder- und weit abgerundeten Hinterecken; gleichmäfsig gewölbt, mit tief herabgezogenen Seitenrändern, dicht und grob runzlig gekörnt, seidenartig glänzend. Das Schildchen ist dicht und ziemlich fein gekörnt. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, sehr hoch gewölbt, tief schwarz, matt glän-

COLEOPTERA. MELASOMA. 283

zend, fast glatt; bei stärkerer Vergröfserung bemerkt man auf der Oberfläche sehr feine und zerstreute, schief eingestochene Pünktchen. Die Unterseile ist glänzend schwarz, die Brust grob runzlig gekörnt, der Hinterleib mit Ausnahme der zwei letzten Segmente, welche körnig punktirt erscheinen, fein längsrunzlig. Die Vorderschenkel sind gegen die Spitze hin keulenförmig ver- dickt, die Vorderschienen an der Aufsenseite nahe der Basis erweitert, der Zahn an der Spitze grofs und stark nach aufsen gekrümmt; die Tarsen sind rothbraun, die hinteren ebenso lang als die vorderen. Tette.

Phanerotoma carbonarium, nova spec.

Tafel XVII. Fig. % Ph. oblongo-ovatum, nigram, opacum, capüe thoraceque confertissime punctatis, elytris purum convexis, obsolete costatis, subtilissime granulutis. Long. lin. 9 11.

Phanerotoma carbonarium,. Gerstaecker, Bericht der Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 532. Etwas kürzer und besonders viel flacher als die vorige Art, matt schwarz, auf dem Halsschilde und zuweilen auch in der Mitte der Flügeldecken mit rostfarbenem Schein. Der Kopf ist grob und dicht runzlig punktirt, matt schwarz, die Oberlippe, Palpen und Fühler roth- braun. Das Halsschild ist fast um die Hälfte breiter als lang (beim Männchen etwas schmaler), an den Seiten stark gerundet, vor der Mitte am breitesten, mit etwas hervortretenden, spitzen Vorder- und abwärts gebogenen, gerundeten Hinterecken; leicht gewölbt, mit dicht gedrängten grofsen, grubenartigen Punkten bedeckt, deren Zwischenräume hin und wieder zu Runzeln zu- sammenfliefsen. Das Schildchen ist fein und dicht gekörnt. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, die Schultern nach vorn hervortretend, die Seitenränder schmal abgesetzt und aufgebogen; die Oberfläche mäfsig gewölbt, in der Mitte des Rückens etwas flachgedrückt, mit schwachen Spuren einiger erhabener Längsrippen; bei starker Vergröfserung zeigen sich überall feine, schräg eingestochene Pünktchen. Die Unterseite ist matt glänzend, die Brust tief punktirt, der Hinterleib fein gekörnt. Die Beine sind glänzend schwarz, grob punktirt, die Tarsen roth- braun, die hinteren um ein Drittheil länger als die vorderen. Beim Männchen ist die Mitte der vorderen Hinterleibsringe rothbraun behaart. Inhambane.

Micrantereus, Soiier.

Micrantereus costatus, nova spec.

Tafel XVII. Fig. 3. M. oblong o -ovat us y niger, subtus nitidus, antennis tarsisque piceis; elytris longz-

tudinaliter bicostutis, lateribus granulatis. Long. lin. 7V2. Micrantereus costatus. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 532. Von länglicher Eiform, oben matt, unten glänzend schwarz, unbehaart. Der Kopf ist zwischen den Augen mit einem flachen Quereindruck versehen, sehr fein und zerstreut punktirt,

36*

284 ZOOLOGIE. INSECTEN.

matt schwarz. Die Mundtheile und Fühler sind pechbraun, mit gelblichen Börstchen besetzt. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, am Vorderrand tief gerundet ausgeschnitten, mit hervortretenden spitzen Vorderecken, an den Seiten gerundet erweitert, nach vorn ein wenig mehr als nach hinten verengt, an der Basis gerade abgeschnitten mit abgerundeten Hinterecken, mäfsig gewölbt, aufseist fein und zerstreut punktirt, matt schwarz. Das Schildchen ist schwielig erhaben, fein punktirt. Die Flugeidecken sind oval, an der Basis von der Breite des Hals- schildes, gegen die Mitte leicht gerundet erweitert, nach hinten stumpf zugespitzt; oben höher gewölbt als das Halsschild, matt kirschbraun, die Naht, der Seitenrand und zwei Längsrippen auf jeder schwielig erhaben, glatt, glänzend schwarz; beide Rippen verschwinden gegen die Basis zu, die äufsere endigt auch schon weit vor der Spitze; die Scheibe fast glatt, die Seiten unregelmäfsig gekörnt. Der umgeschlagene Rand der Flügeldecken glänzend schwarz, leicht gerunzelt und fein punktirt. Unterseite flach gerunzelt, glänzend schwarz. Beine schwarz, grob punktirt, mit gelblichen Borsten besetzt, schwarz, Tarsen pechbraun. Tette.

JElHyOn^ nov. gen.

Corpus oblongo-ovatum. Antennae capitis thoracisque longitudine , articulo tertio secundo triplo longiore, sequentibus obconicis, sensim brevioribus , ultimis subcompressis. Clypeus leviter emarginatus. Palpi maxillares articulis duobus primis oblongis, arcua- tis, tertio intus dilatato, ultimo securiformL Mentum basi fortiter attenuatum, ligula subcordata; palpi labiales articulo ultimo lanceolato» Pedes simplices, tibiis posticis leviter arcuatis.

Eine neue Gattung aus der Gruppe der Blapiden, welche mit Drosochrus Erichson zunächst verwandt, sich von dieser auf den ersten Blick schon durch die Bildung der Fühler unterscheidet. Diese sind nicht länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ziemlich dick, das dritte Glied dreimal so lang als das zweite, die folgenden kegelförmig, allmählig kürzer werdend, die letzten fast knopfförmig und ein wenig zusammengedrückt. Der Kopf ist breiter als lang, flachgedrückt, das Kopfschild durch eine starke Querfurche abgesetzt und vorn leicht ausgerandet. Die Oberlippe ist deutlich ausgebuchtet. Die Man- dibeln sind kurz und kräftig, auf der Aufsenfläche gegen die Basis hin tief ausgehöhlt. Die Maxillartaster sind grofs, die beiden ersten Glieder länglich, gebogen, das dritte etwas kürzer als das zweite, nach innen erweitert, das letzte stark beilformig. Das Kinn ist an der Basis stark verengt, die Zunge vorn tief ausgebuchtet, fast herzförmig, die Lippentaster klein, das letzte Glied viel breiter als die beiden vorhergehenden und lanzettlich zugespitzt, Das Halsschild schliefst sich mit seinem Hinterrand genau der Basis der Flügeldecken an; das Schildchen ist in die Quere gezogen, sehr kurz. Die Beine sind schlank, die Schenkel un- bewaffnet, die Hinterschienen leicht gebogen.

COLEOPTERA. MELASOMA. 285

Emyon caelatus, nova spec.

Tafel XVII. Fig. 4. JE. oblongo-ovatus , niger > subnitiäus , antennis tarsisque piceis; thorace confertim

rugoso, elytris costatis, interstitiis biseriatim foveolatis. Long. lin. 4l/2. Emyon caelatus. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 532.

Der Kopf ist dicht und grob runzlig punktirt, zwischen den Augen der Quere nach leicht eingedrückt, am Hinterrand äufserst fein gelblich behaart. Die Palpen und Fühlhörner sind pechbraun, goldgelb behaart. Das Halsschild ist etwa um ein Drittheil breiter als lang, am Vorderrand leicht ausgebuchtet, an den Seiten schwach gerundet und nach vorn stärker als nach hinten verengt, mäfsig gewölbt, sehr gedrängt runzlig punktirt, mit schwachem Fett- glanz. Das Schildchen ist schwielig erhaben, einzeln punktirt. Die Flügeldecken sind eiförmig, an der Basis um ein Geringes breiter als das Halsschild, 2^ mal so lang als dieses, gegen die Mitte schwach gerundet erweitert, nach hinten stumpf zugespitzt und gemeinsam abgerundet; mäfsig gewölbt, auf dem Rücken etwas flachgedrückt, schwach glänzend, mit Doppelreihen kettenartig zusammenhängender, viereckiger Grübchen, welche durch scharfe Längsrippen ge- schieden werden. Von diesen ist die erste schon weit vor der Spitze abgekürzt und die zweite vereinigt sich mit der sechsten nahe der Spitze unter einem spitzen Winkel, zwischen dessen Schenkeln die dritte bis fünfte einzeln endigen. Die Unterseite ist dicht und zum Theil runzlig punktirt, schwarz oder pechbraun. Die Beine sind grob punktirt, in den Punkten mit kurzen gelben Börstchen besetzt, glänzend schwarz, die Tarsen pechbraun. Tette.

GonopilS, Latreille.

Gonopus exaratus, nova spec. G. ovatus, niger, subopacus, ore antennisque piceis; capite thoraceque subtiliter pun- ctatis, elytris subsulcatis et in sulcis disperse punctulatis , interstitiis externis crenulatis; tibiis posticis teretibus, vix arcuatis. Long. lin. 7 9.

Gonopus exaratus. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 533.

Dem Gon. tibialis So Her sehr ähnlich, doch durch verhältnifsmäfsig kürzere Flügel- decken und dünne, kaum gebogene Hinterschienen unterschieden. Der Kopf ist matt schwarz, fein punktirt, die Mundtheile und Fühler pechbraun, letztere gegen die Spitze mit einzelnen rostgelben Haaren besetzt. Das Halsschild ist an den Seiten stärker gerundet als bei G. tibialis, mindestens um die Hälfte breiter als lang, mit kurzen, zipfelartig hervortretenden Vorderecken, flach gewölbt, fein und ziemlich zerstreut punktirt, matt schwarz. Das kaum sichtbare Schildchen ist schwach gerunzelt. Die Flügeldecken sind kaum länger als breit, an den Seiten unmittelbar hinter den Schultern beträchtlich erweitert, wenig gewölbt, matt glänzend, seicht gefurcht, in den Furchen fein und zerstreut punktirt, die Zwischenräume gewölbt, die äufseren ihrer ganzen

286 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Län°e nach und stark, die inneren nur vorn und hinten, und gegen die Naht hin allmählig schwächer gekerbt. Die Unterseite ist schwach glänzend, längsrunzlig. Die Hinterschienen schlank und dünn, kaum gebogen. Tette.

StizOpUS, Erichson.

StlZOpilS SUlcatUS, nova spec. & oblongus, nigro-piceus, antennis pedibusque rufo- brunneis; capite thoraceque con-

fertim rugoso-punctatis, elgtris profunde sulcatis, interstitiis convexis, subiliter

granulatis. Long. lin. 2V2 S. Stizopus Silicat us. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 533.

Der Körper ist pechschwarz, wenig glänzend. Der Kopf ist äufserst dicht längsrunzlig punktirt, uneben, beiderseits vor den Augen mit einer schwieligen Erhabenheit. Die Mundtheile und Fühler sind rothbraun. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten stark gerundet erweitert, mit fast rechtwinkligen Vorder- und stumpfwinkligen Hinterecken, in der Mitte der Basis tief ausgerandet, besonders nach vorn hin stark gewölbt, dicht gedrängt und deutlich längsrunzlig punktirt. Das Schildchen ist gedrängt punktirt. Die Flügeldecken sind beträchtlich schmaler als das Halsschild, mit spitz nach vorn hervortretenden Schulter- ecken, an den Seiten leicht gerundet, um die Hälfte länger als zusammen breit, gewölbt, tief und breit gefurcht, die Zwischenräume gewölbt und mit feinen, besonders nach hinten deutlich bemerkbaren Körnchen besetzt. Die Unterseite ist dicht runzlig, der hintere Theil des Abdomen einzelner punktirt, pechbraun. Die Beine sind rothbraun, grob punktirt, mit rostfarbigen Borstenhaaren besetzt. Tette.

EurynottlS, Kirby.

Eurynotus punctatostriatus, nova spec.

JE. niger, sabopacus, thorace antrorsum minus attenuato, disco subtilius punctulato,

elgtris punctato-striatis, interstitiis punctulatis. Long. lin. 6V2 7. Eurynotus punctutostriatus. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 533.

Dem Eur. muricatus Kirby in Gröfse und Form nahe verwandt, doch durch die Textur der Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Der Körper ist schwarz, matt glänzend. Der Kopf ist ziemlich dicht und deutlich punktirt, die Fühler gegen die Spitze hin fein greis behaart. Das Halsschild ist fast doppelt so breit als lang, von der Basis bis zur Mitte gleich breit, dann nach vorn schnell verengt, am Hinterrand tief zweibuchtig, wodurch die Hinterecken stark nach hinten hervortreten; die Oberfläche leicht gewölbt, auf der Scheibe viel weitläufiger und feiner als an den Rändern punktirt. Das Schildchen ist deutlich punktirt. Die Flügeldecken sind bis zum letzten Drittheil gleich breit, nach hinten stumpf zugespitzt, mäfsig gewölbt, fein punktirt

COLEOPTERA. MELASOMA. 287

gestreift, die Punkte in den Streifen deutlich von einander getrennt, die Zwischenräume auf der Scheibe feiner und weitläufiger, nach den Seiten hin dichter und stärker punktirt. Die Unterseite ist runzlig punktirt und wie die Beine etwas glänzend. -— Loanda.

Eurynotus infernalis, nova spec. E. depressus, niger, opacus , capite thoraceque er ehre punetatis 9 elytris punetato- sulcatis, interstitiis convexis, subtiliter punetulatis. Long. lin. 6.

Eurynotus infemalis. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 533. Der Körper ist flachgedrückt, matt schwarz. Der Kopf ist dicht, an den Seiten sogar runzlig punktirt, die Querlinie, wodurch das Kopfschild abgesetzt wird, sehr undeutlich. Die Palpen und Fühler sind fein greis behaart, die der letzteren mit stark erweiterten Endgliedern. Halsschild um die Hälfte breiter als lang, nach vorn mäfsig verengt, mit stark hervortretenden Vorder- und Hinterecken, sehr flachgedrückt, nach den Seiten dichter und stärker, auf der Scheibe feiner und etwas weitläufiger punktirt. Schildchen einzeln punktirt. Flügeldecken an der Basis merklich breiter als das Halsschild, bis zur Mitte ihrer Länge gleich breit, dann allmählig verengt und an der Spitze gemeinsam abgerundet; sehr flach gewölbt, deutlich gefurcht, in den Furchen mit ziemlich tiefen, querstehenden, deutlich von einander getrennten Punkten besetzt; Zwischenräume stark gewölbt, fein punktulirt. Unterseite seicht punktirt, matt glänzend, Beine fein greis behaart. Tette.

Anchophthalmus , nov. gen.

Corpus oblongum, subparallelum, depressum. Oculi non divisi. Antennae ar- ticulis quinque ultimis dilatatis. Labrum leviter emarginatum. Palpi maxillares articulo ultimo fortiter securiformi, longitudine fere triplo latiore. Mentum trifidum, ligula brevissima; palpi labiales articulo ultimo subtruncato. Thorax basi apiceque profunde excisus. Elytra connata.

Diese neue Gattung, der Gruppe der Pediniten zugehörig, zeigt in der allgemeinen Form des Körpers eine grofse Ähnlichkeit mit Selenepistoma Dej., nähert sich jedoch auf der andern Seite durch die Bildung der Mundtheile mehr der Gattung Opatrinus. Der Körper ist länglich, fast parallel, flach gedrückt. Der Kopf ist fast quadratisch, mit schwach ab- gesetztem, vorn leicht ausgebuchtetem Kopfschilde. Die Augen zerfallen in eine obere und untere Hälfte, die durch den Seitenrand des Kopfes zwar nicht völlig getrennt aber stark eingeschnürt werden. Die Fühler sind kürzer als Kopf und Halsschild zusammengenommen, die 5 letzten Glieder etwas verdickt, breiter als lang, das letzte an der Spitze schräg ab- gestutzt. Die Oberlippe ist leicht ausgerandet. Die Mandibeln sind kurz und kräftig. Die Maxillen mit rundlichem Basaltheil, die äufsere Lade scharf zugespitzt; an den Palpen das zweite Glied langgestreckt, gegen die Spitze keulenartig verdickt, das letzte stark beilförmig,

288 ZOOLOGIE. INSECTEN.

fast dreimal so breit als lang. Das Kinn ist herzförmig, am Vorderrande dreitheilig, der mittlere breite, abgestumpfte Theil stärker entwickelt als die seitlichen. Die Zunge ist sehr kurz und breit, am Vorderrande kaum eingebuchtet, die Lippentaster klein, das letzte Glied oval, schwach abgestutzt. Das Halsschild ist vorn und hinten tief ausgeschnitten, an den Seiten gerandet. Das Schildchen ist klein, dreieckig. Die Flügeldecken sind von der Breite des Halsschildes, sehr flach gewölbt, an der Naht verwachsen. Die Vorder- und Mittelschienen sind schwach gebogen, die hinteren gerade.

Anchophthalmus silphoides, nova spec. A. niger , opacus , ore, antennarum basi tarsisque piceis; capite thoraceque ru- goso-punctatis, elytris fort it er punctata -striatis, interstitiis convexis, punctulatis.

Long, lin. 6\

Anchophthalmus silphoides. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p.533. Die Oberfläche des Körpers ist matt schwarz, flach gedrückt. Der Kopf ist dicht runzlig punktirt. Die Mundtheile so wie die zwei ersten Fühlerglieder sind pechbraun, die Fühler gegen die Spitze dünn greis behaart. Der Thorax ist breiter als lang, vorn und hinten tief ausgeschnitten, die Hinterecken etwas nach aufsen gebogen, an den Seiten regelmäfsig gerundet und nach vorn stärker als nach hinten verengt, abgeflacht, jederseits innerhalb des Seitenrandes mit einem Längseindruck, dicht runzlig punktirt, mit schmaler glatter, nach vorn abgekürzter Mittellinie. Schildchen dicht punktirt. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als zusammen breit, hinter der Mitte allmählig verengt, sehr flach gewölbt, mit Reihen tiefer und grofser, quergestellter Punkte, welche zu beiden Seiten in Fältchen ausgezogen sind; die Zwischen- räume gewölbt, mit zerstreuten Pünktchen besetzt. Die Unterseite ist matt glänzend, auf der Brust stärker, auf dem Abdomen schwächer runzlig punktirt. Die Beine sind schwarz, mit pechbraunen Tarsen. Inhambane.

Anchophthalmus dentipes, nova spec.

Tafel XVII. Fig. 5. A. niger, opacus, ore, antennis tarsisque piceis; elytris punctata -sulcatis, interstitiis

convexis, punctulatis; tibiis mediis intus subdentatis. Lang. lin. 8. Anchophthalmus denüpes. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p.533. Dem Vorigen sehr ähnlich, doch grofser und durch die Bildung der mittleren Schienen ausgezeichnet. Der Kopf ist dicht und zum Theil runzlig punktirt, wie die ganze Oberseite matt schwarz. Die Mundtheile und Fühler sind pechbraun, mit dünner greiser Pubescenz be- kleidet. Das Halsschild ist auf der Scheibe etwas gewölbter als beim vorigen und der Ein- druck zu beiden Seiten mehr in die Breite gezogen, der Seitenrand stärker aufgebogen und gewulstet, die Hinterecken kürzer und stumpfer; die Punktirung ist fast dieselbe, nur ist von einer glatten Mittellinie keine Spur vorhanden. Das Schildchen ist dicht punktirt. Die Flügel-

COLEOPTERA. MELASOMA. 289

decken sind mehr als um die Hälfte länger als breit, an den Seiten hinter den Schaltern ein wenig eingebuchtet, dann leicht gerundet und nach hinten allmählig verengt; flach gewölbt, punktirt gefurcht, die Punkte deutlich von einander getrennt und etwas in die Quere gezogen, die Zwischenräume gewölbt und mit zerstreuten Pünktchen besetzt. Die Unterseite ist matt glänzend, leicht gerunzelt. Die Vorderschenkel sind an der Unterseite mit dichten goldgelben Haaren besetzt, die Mittelschienen gegen die Mitte des Innenrandes zahnförmig erweitert, die Hinterschienen innen lang behaart. Sena.

Opatnim , Fabricius.

Opatrum aequale.

Opatrum aequale. Erichson, Beitrag zur Insecten - Fauna von Angola. Wiegmanns Archiv für Natur- geschichte IX. 1. p. 247.

Die Exemplare von Tette stimmen mit denen von Angola, vom Cap und Isle de France in jeder Beziehung überein.

Opatrum prolixum.

Opatrum prolixum. Erichson, ibidem, p. 248. Ebenfalls von Tette.

Opatrum angusticolle, nova spec.

0. oblongum, nigrum, dense griseo-pubescens, thorace elytrorum hast multo angustiore, apicem versus angustato, angulis posterioribus acutis, elytris evidenter punctata- striatis, interstitiis interioribus planis, exterioribus leviter convexis. hang. lin. 3l/3.

Den kleineren Exemplaren des Opatr. proliwum Er. an Gröfse gleich, auch mit diesem in der Farbe und Behaarung übereinstimmend, doch durch das schmale und nach vorn ver- engte Halsschild leicht zu unterscheiden. Der Kopf ist dicht körnig punktirt, mit einer tiefen Querfurche zwischen den Augen. Die Fühler sind pechbraun, mit gelblicher Spitze. Das Hals- schild ist um die Hälfte breiter als lang, ziemlich flach, die Seitenränder kaum merklich ab- gesetzt und aufgebogen; der Vorderrand tief halbmondförmig ausgeschnitten, die Vorderecken spitz und weit hervortretend, die Seiten bis zur Mitte fast gerade, dann nach vorn deutlich verengt, die Hinterwinkel spitz, nach hinten und aufsen deutlich ausgezogen; die Oberfläche ist auf gleiche Weise wie der Kopf punktirt und behaart, Das Schildchen ist fein punktirt, fast nackt. Die Flügeldecken sind dreimal so lang als das Halsschild, an der Basis merklich breiter als dieses, mit hervortretenden, aber stumpfen Schulterecken, an den Seiten bis zum letzten Drittheil gleich breit, grob aber nicht tief punktirt gestreift; die inneren Zwischenräume flach, die äufseren leicht gewölbt, je mit drei Reihen kurzer greiser Börstchen besetzt. Die Beine sind schwarz, die Tarsen pechbraun. Tette.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 37

290 ZOOLOGIE. INSECTEN.

CoSSyphllS, Fabricius.

Cossyphus grandicollis, nova spec. Tafel XVII. Fig. 6. C. oblongo-ovatus , pallide brunneus, opacus, thorace magno, apicem versus subdilatato, elytris obsolete bicostatis. Long. lin. 7.

Von der Gröfse des Cossyph. senegalensis Dej., diesem überhaupt sehr nahe verwandt, doch in der Form des Halsschildes, welches im Verhältnifs länger ist und sich von der Basis aus nach vorn verbreitert, verschieden. Der Körper ist auf der Oberfläche blafs braun, von der Farbe eines abgestorbenen Blattes, dicht und fein granulirt, matt. Das Halsschild ist fast so lang als breit, am Hinterrand tief dreibuchtig, die Seitenränder bis über die Mitte hinaus gerade nach vorn verlaufend, so dafs die gröfste Breite zwischen dem Vorderrand und der Mitte zu liegen kommt; die Ränder alle ziemlich stark aufgebogen, das Mittelfeld nach vorn mit einem scharfen Längskiel. Die Flügeldecken sind um ein Drittheil länger als das Halsschild, seitlich hinter den Schulterecken schwach, aber doch merklich ausgebuchtet, bis über die Mitte hinaus gleich breit, dann allmählig verengt und zugerundet; die Seitenränder vorn stark, hinten schwächer aufgebogen, das Mittelfeld jederseits der Naht mit zwei undeutlichen Längsrippen und etwas gröberer Granulation als auf den Seitentheilen. Brust, Hinterleib und Beine sind rothbraun, die Fühler schwärzlich. Tette.

iov. gen.

Dinoscelis ? n<

Corpus elongatum. Antennae monili forme s , articulo ultimo intus truncato. Labrum emarginatum. Palpi maxillares articulo ultimo obconico, oblique truncato* Mentum trapezoideum , angulis anticis rolundatis ; ligula antice sinuata. Femora antica clavata, dentibus validis armata; tibiae anticue curvatae, basin versus dentalae, mediae simplices, posticae intus serratae.

Dinoscelis, Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 533.

Der Körper ist langgestreckt, gleich breit, mäfsig gewölbt; der Thorax etwas breiter als die Flügeldecken, abgerundet viereckig. Der Kopf ist viereckig, flachgedrückt, zu jeder Seite über der Insertion der Fühler aufgevvulstet. Die Augen sind langgestreckt und schmal, am Vorderrande ausgebuchtet. Die Fühler sind dick, schnurförmig, die drei letzten Glieder allmählig breiter werdend und flachgedrückt, das Endglied von der Form eines Quadranten. Die Oberlippe ist seitlich abgerundet und in der Mitte des Vorderrandes merklich ausgebuchtet. Die Mandibeln sind wie bei den verwandten Gattungen sehr kräftig, mit breit abgestutzter Spitze. Die Maxillen sind hornig, mit beilförmiger Aufsen-, und ovaler, am Vorderrande mit einem scharfen Haken versehener Innenlade. Die Maxillarlaster bestehen aus drei kleineren, nach der Spitze zu knopfartig erweiterten Basal- und einem gröfseren, kegelförmigen, schief

COLEOPTERA. MELASOMÄ. 291

abgestutzten Endgliede. Das Kinn ist trapezoidal, an den Vorderecken gerundet erweitert; die Zunge hornig, auf der Aufsenfläche zur Aufnahme der Taster beiderseits tief ausgehöhlt, am Vorderrand leicht gebuchtet und mit einem Saum langer Haare besetzt. Die Lippentaster be- stehen aus zwei kleinen Basal- und einem grösseren, birnförmigen Endgliede. Die Beine sind sehr kräftig entwickelt und vorzüglich die Bildung des vorderen Paares sehr ausgezeichnet. Die Vorderschenkel sind nämlich stark keulenförmig verdickt und an der Unterseite mit starken, auswärts gekrümmten Zähnen bewaffnet; von diesen sitzt der erste, welcher stumpf zweispitzig ist, vor der Mitte, die beiden anderen einander gegenüber vor der Spitze; der Raum zwischen diesen Zähnen ist furchenartig vertieft. Die Vorderschienen sind stark gekrümmt und am Innenrande nahe der Basis mit einem stumpfen, dreieckigen Zahne, ein wenig weiter abwärts mit einem Höckerchen versehen. Die Mittel- und Hinterschenkel sind langgestreckter und nur mäfsig verdickt, mit zwei kurzen, sich gegenüberstehenden Zähnen vor der Spitze; die Mittel- schienen sind einfach, die Hinterschienen etwas gekrümmt und innen gesägt.

Diese Gattung ist zunächst mit Iphicerus Dejean [Pachylocerus Hope) verwandt; sie unterscheidet sich von derselben, die Bildung der Beine abgerechnet, auch durch die Mund- theile. Bei Iphicerus ist nämlich das Endglied der Maxillartaster eiförmig und nicht am Ende, sondern nach innen breit abgestutzt und die innere Maxillarlade mit kurzen Stacheln, jedoch nicht mit Haaren besetzt. Das Kinn ist herzförmig, die Lippe am Vorderrande zugespitzt und nicht der ganzen Länge nach behaart, sondern nur zu jeder Seile mit einigen kurzen Borsten besetzt.

Die einzige dieser Gattung angehörende Art ist schon von Bertoloni unter dem Namen Odontopus Passerinii beschrieben worden, mit welcher Gattung sie nichts gemein hat. Da sowohl Beschreibung als Abbildung bei Bertoloni vieles zu wünschen übrig lassen, geben wir beides von Neuem.

Dinoscelis Passerinii.

Tafel XVII. Fig. 7. D. elongata, subparallela, obscure viridi-aenea, antennis pedibusque coerulescentibus ; thorace disperse panctulato, anterius bifoveolato ; elytris punctata -sulcatis, inter- stitiis convexis, sublaevibus. Long. lin. 1.4 15.

Odontopus Passerinii. Bertoloni, Novi Gomment. acad. Scientiar. instit. Boniensis Tom. X. p. 418. Tai'. 9. fig. 7. Der Kopf ist am Vorderrande dichter, nach hinten weitläufig und zerstreut punktirt mit einem deutlichen hufeisenförmigen Eindruck zwischen den Augen, von Farbe dunkel erzgrün. Die Lippe und Mandibeln sind schwarz, die Palpen pechbraun. Die Fühler sind bläulich schwarz, glänzend, fein punktirt. Das Halsschild ist beim Weibchen von der Breite der Flügeldecken, beim Männchen merklich breiter; ringsum fein gerandet, mit gerade abgeschnittenem Vorder- und in der Mitte leicht ausgebuchtetem Hinterrande, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn allmählig verschmälert, mit stumpfen Vorder- und weit abgerundeten Hinterecken; die Ober- fläche ziemlich gewölbt, fein und zerstreut punktirt, vor der Mitte der Scheibe mit zwei rund-

37*

292 ZOOLOGIE. INSECTEN.

liehen Gruben, schwarz, fast matt, mit grünlichem Erzschimmer. Das Schildchen ist abgerundet dreieckig, schwarz, matt, sehr fein lederartig gerunzelt, Die Flügeldecken sind fast dreimal so lang als das Halsschild, an den Seiten gleich breit, nach hinten allmählig verengt und gemein- sam abgerundet; ziemlich gewölbt, dunkelgrün, metallisch glänzend, punktirt-gestreift, die Zwi- schenräume convex, glatt. Die Unterseite ist glänzend erzgrün, überall mit flachen Runzeln bedeckt. Die Beine sind bläulich-grün, zerstreut punktirt, die Tarsen unten rostgelb behaart. Von Tette.

HimatismilS, Erichson. Himatismus buprestoides, nova spec.

Tafel XVII. Fig. 8. H. niger, cervino-pilosus, antennis palpisque pieeis ; capite linea media laevi, nitida;

thorace transverso, lineis tribus dorsalibus media interruptis nudis; elytris inter-

stitiis alternis pallide nigroque tessulatis. Long. lin. 7. Himatismus buprestoiefes. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 534. Der Körper ist schwarz, grob gelbbraun behaart. Der Kopf ist tief runzlig punktirt, grob aber nicht dicht gelbbraun behaart, die breite Mittellinie nackt, glatt und glänzend, etwas erhaben. Die Fühler und Palpen sind pechbraun. Das Halsschild ist um ein Drittheil breiter als lang, mit leicht ausgebuchtetem Vorder- und zweibuchtigem, in der Mitte aufgebogenem Hinterrande, an den Seiten schwach gerundet, nach vorn mehr als nach hinten verengt, sehr flach gewölbt, grob und tief punklirt, die Punkte jedoch nirgends zusammenfliefsend ; die Be- haarung läfst drei in der Mitte unterbrochene Längslinien und einen Fleck nahe am Seitenrande frei. Das Schildchen ist viereckig, hinten abgerundet, nackt. Die Flügeldecken sind an der Basis um die Hälfte breiter als das Halsschild, 2^ mal so lang als zusammen breit, mit abge- rundeten Schultern, an den Seiten allmählig verschmälert und nach hinten zugespitzt, leicht gewölbt, tief punktirt-gestreift, die abwechselnden Zwischenräume weifs behaart und mit rhom- bischen nackten Flecken, welche eine viel gröbere Punktirung als die übrige Oberfläche zeigen, gescheckt; die dazwischen liegenden zeigen die gelbbraune Behaarung des übrigen Körpers. Die Unterseite ist glänzend schwarz, stark punktirt, gelbbraun behaart; die Hinterleibsringe sind pechbraun gerandet mit dicht weifslich behaarten Hinterecken. Die Beine sind pechschwarz, dicht punktirt, gelbbraun behaart. Von Tette und Sena.

Himatismus tessulatus, nova spec.

H. piceus, cervino-pilosus, thorace subquadrato, profunde punetato, medio obsolete carinato; elytris punctata- striatis, interstitiis alternis pallide nigroque tessulatis. Long. lin. 6l/2*

Himatismus tessulatus. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p.534. Kleiner als der vorige, pechbraun, durch das schmalere Halsschild leicht zu unterschei-

COLEOPTERA. MELASOMA. 293

den. Der Kopf ist dicht punktirt, gelbbraun behaart, mit schmaler, erhabener Mittellinie, welche jedoch weder nackt, noch ganz glatt ist. Die Fühler und Palpen sind heller pechbraun. Das Halsschild ist so lang als breit, am Vorderrand leicht ausgebuchtet, an den Seiten äufserst schwach gerundet, an der Basis zweibuchtig, in der Mitte derselben etwas aufgebogen; leicht gewölbt, grob und dicht, jedoch nicht runzlig punktirt, mit schwach erhabener Mittellinie, un- gleichmäfsig behaart, ohne bestimmte nackte Flecken. Das Schildchen ist viereckig, hinten abgerundet, nackt. Die Flügeldecken sind an der Basis fast doppelt so breit als das Hals- schild, 2£ mal so lang als zusammen breit, an den Seiten bis über die Mitte hinaus gleich breit, dann allmählig verengt und nach hinten zugespitzt; leicht gewölbt, punktirt- gestreift, die abwechselnden Zwischenräume gelbbraun, die dazwischenliegenden blafsgelb behaart und mit kleinen länglichen, nackten Makeln gescheckt, welche viel zahlreicher als bei der vorigen Art sind, aber weniger deutlich hervortreten. Die Unterseite und Beine sind glänzend pechbraun, stark punktirt, gelbbraun behaart, die Hinterleibsringe mit dichter behaarten Aufsenwinkeln. Von Loanda, an der Westküste von Africa.

Diese Art ist dem Hirn, variegatus Fabr. Oliv, vom Cap äufserst ähnlich; bei letzterem ist jedoch das Halsschild stark runzlig punktirt und die Flügeldecken zeichnen sich durch feinere Punktstreifen und dichtere, scheckigere Behaarung aus.

PraOgena^ Castelnau, Agassiz.

Praogena festiva, nova spec.

P. viridi-cyanea, nitida, ore, antennis tarsisque nigris; thorace fortiter punctata, elytris subparallelis , laete purpureis. Long. lin. 6.

Praogena festiva. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 534.

Von der Gröfse und Gestalt der Praogena (Helops) marginata Fabr., Oliv., übrigens eine durch ihre Färbung leicht kenntliche Art. Der Kopf ist unregelmäfsig grob punktirt, glänzend blaugrün, in der Mitte der Stirn schwärzlich; die Mundtheile und Fühler schwarz. Das Halsschild ist um die Hälfte schmaler als die Flügeldecken, nach der Spitze zu etwas verengt, mit scharf erhabenem und zu beiden Seiten leicht ausgebuchtetem Hinterrande, dicht und grob punktirt, glänzend blaugrün. Das Schildchen ist glatt, grün. Die Flügeldecken sind 2^ mal länger als zusammen breit, an den Seiten fast gleich breit und erst nahe der Spitze verengt, ziemlich hoch gewölbt, tief punktirt gestreift, die Punkte in den Streifen grofs und dicht aneinander gedrängt, die Zwischenräume gewölbt und mit äufserst feinen, sehr zer- streuten Pünktchen besetzt; glänzend purpurfarben, an der Basis der Naht mit schwachem Messingscheine. Unterseite und Beine blaugrün, dicht punktirt; vordere und mittlere Hüften röthlich, Tarsen schwarz. Tette.

294 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Praogena viridescens, nova spec.

P. sublus nigra, supra nigro-aenea, nitida, femoribus obscure rufis; thorace disperse subtilissimeque panctulato, polito, elytris viridi-aeneis. Long. lin. 7.

Praogena viridescens. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p.534.

Von viel breiterer und gedrungenerer Gestalt als die vorige. Der Kopf ist fein und zerstreut punktirt, dunkel erzfarben, glänzend; die Mundtheile und Fühler schwarz, das Basal- glied der letzteren dunkel rothbraun. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, nahe der Spitze ein wenig verengt, jederseits vor dem Hinterrande mit einem kurzen, schrägen Eindruck, flach gewölbt, sehr fein und zerstreut punktirt, spiegelglatt, dunkel erzfarben. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind beträchtlich breiter als das Halsschild, an den Seiten bis über die Mitte hinaus fast gleich breit, ziemlich stark gewölbt, grün erzfarben, tief punktirt ge- streift, die Punkte der Streifen durch deutliche Zwischenräume getrennt, nach hinten feiner werdend aber zugleich furchenartig vertieft. Die Zwischenräume fast flach, mit feinen und zerstreuten Pünktchen besetzt. Unterseite glänzend schwarz. Beine schwarz, mit dunkel- rothen Schenkeln. Tette.

Lagriaria e.

Lagria, Fabricius.

Lagria aeruginea, nova spec.

Tafel XVII. Fig. 9. L. violacea, rüde punctata, glabra, elytris viridibus. Long. lin. 7 9.

Noch beträchtlich gröfser als Lagria tuberculata Fabr. Der Körper zeigt mit Einschlufs der Fühler und Beine eine schön röthlich violette Farbe, welche auf dem Rücken des Thorax zuweilen ins Grünliche überspielt. Die Fühler sind kurz und dick, das dritte Glied so lang als die beiden folgenden zusammengenommen, die übrigen bis auf das letzte breiter als lang, flachgedrückt. Der Kopf ist grob und zum Theil runzlig punktirt, die Stirn mit einem weiten Quereindruck. Das Halsschild ist beim Männchen um die Hälfte, beim Weibchen fast doppelt so breit als lang, vorn und hinten erhaben gerandet, seitlich gerundet, nach hinten stärker als nach vorn verengt, grob und unregelmäfsig punktirt. Das Schildchen ist glatt oder nur mit einigen Runzeln an der Spitze. Die Flügeldecken sind lebhaft grün, nach hinten mehr oder weniger stark erweitert, dicht und grob punktirt, die Naht in geringer Ausdehnung glatt. Die Unterseite und Beine sind glänzend violett, leicht gerunzelt, die Ränder der Hinter- leibssegmente oft grün angelaufen; seltner ist der ganze Hinterleib mit Einschlufs der Brust dunkelgrün gefärbt. Tette.

295

Vesicantia.

Lytta, Linne.

Lytta strangulata, nova spec. L. viridi-aenea, griseo pilosa, capite, antennis, tibiis tarsisque nigris; thorace aurantiaco,

elongato, pone apicem transverse impresso, postice foveolato. Long. lin. 7 7%. Lytta strangulata. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p.695.

Der Lyt. melanocephala Fabr. sehr nahe verwandt, doch durch die dichte Punktirung des Kopfes sowohl wie durch den Quereindruck und die Form des Halsschildes leicht zu unterscheiden. Der Kopf ist dicht und grob punktirt, dünn greis behaart, schwarz, leicht glän- zend; Fühler und Mundtheile schwarz. Das Halsschild ist um die Hälfte länger als breit, von der Basis bis zur Mitte gleich breit, dann gegen die Spitze hin stark verengt, auf diesem vorderen verengten Theile mit einem breiten und tiefen Quereindruck versehen, in welchem die auf der übrigen Oberfläche sich zerstreut findenden Punkte fehlen; in der Mitte der Basis mit einer rundlichen Grube, von welcher eine feine, vertiefte Längslinie nach vorn verläuft; rothgelb, fast glatt, glänzend. Das Schildchen ist grünlich erzfarben, dicht greis behaart. Die Flügeldecken sind 3| mal so lang als zusammen breit, dicht runzlig gekörnt, blaugrün, durch dichte graue Behaarung matt. Die Unterseite ist grünlich erzfarben, dicht gerunzelt, weniger dicht als die Flügeldecken behaart. Die Beine sind schwarz, die Schenkel mit grünlichem Erzglanze, greis behaart. Tette.

Die Art ist auch mit C. rubricollis Reiche verwandt, von dieser jedoch ebenfalls durch den einen vorderen Eindruck des Thorax verschieden.

Lytta lorigera, nova spec. Tafel XVII. Fig. 10. L. nigra, cano pilosa, ore antennisque ferrugineis ; capite thoraceque maculis duabus magnis denudatis, elytris saturale brunneis, sittura, margine externo vittaque ante apicem abbreviata albido pilosis. Long. lin. 10% 12. Lytta lorigera. Gerstaecker, Bericht der Königl. Prenfs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p.695.

Eine durch ihre Färbung sehr ausgezeichnete neue Art, welche sich einer Gruppe gröfserer africanischer Arten, wie L. flavicornis Dej., ruficornis Dej. etc. zunächst anschliefst. Der Kopf ist gedrängt punktirt, dicht graugelb behaart, mit zwei grofsen, ovalen, nackten Flecken von schwarzbrauner Farbe. Die Fühler und Mundtheile sind rostfarben. Das Halsschild ist so lang als breit, fast quadratisch, erst nahe der Spitze schnell verengt, dicht runzlig punktirt, schwarzbraun, dicht graugelb behaart, auf dem Rücken mit zwei nach vorn zugespitzten, läng- lichen nackten Flecken. Das Schildchen ist dicht graugelb behaart. Die Flügeldecken sind 3^- mal so lang als an der Basis breit, nach hinten merklich verbreitert, am Ende breit ab-

296 ZOOLOGIE. INSECTEN.

gerundet, dicht und fein runzlig gekörnt, chocolatenbraun, mit gleichfarbiger anliegender Be- haarung bedeckt; ein schmaler Saum an Naht und Aufsenrand, so wie eine Längsbinde über die Mitte jeder Flügeldecke, welche vor der Spitze abgekürzt ist, dicht gelblichweifs behaart. Die Unterseite nebst den Beinen ist glänzend schwarz, dicht gerunzelt und mit graugelber Behaarung bekleidet. Tette.

Lytta velata, nova spec.

JL. nigra, opaca, dense albido-pilosa, antennarum basi ferruginea. Long. lin. 4l/2—7.

Lytta velata. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 695.

Der Lytta tomentosa Dej. äufserst ähnlich, doch aufser der Färbung der Fühler auch durch etwas gröbere Behaarung und langgestreckteren Körper unterschieden. Der ganze Körper ist matt schwarz, dicht weifslich behaart. Der Kopf ist dicht punktirt, zuweilen mit einer schma- len, vertieften Längslinie auf der Mitte des Scheitels. Die Fühler sind schwarz, die ersten vier Glieder lebhaft rostgelb. Das Halsschild ist dicht runzlig punktirt, mit feiner glatter Mittellinie, welche je nach den Individuen mehr oder weniger vertieft erscheint. Das Schildchen ist ganz dicht weifs behaart. Die Flügeldecken sind etwa 3 mal so lang als an der Basis breit, nach hinten deutlich erweitert, auf der Oberfläche dicht und fein gerunzelt. Die Unterseite und Beine sind gröber und zottiger behaart als die Oberseite, vorzüglich markiren sich die Ringe des Hinterleibes durch dichter befranzte Ränder. Tette.

Lytta pectoralis, nova spec.

L. viridi-cyanea, subopaca, macula pectorali rufa; capite thoraceque confertim pun- ctatis , hoc basin versus canaliculato ; elytris confertissime rugoso - granulatis , costis quatuor longitudinalibus parurn distinctis. Long. lin. 9 11.

Lytta pectoralis. Boheman, i. lit.

Lytta pectoralis. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 695.

Der Lytta granulipennis Casteln. (vom Senegal) nahe verwandt, doch durch etwas längere Gestalt, die fast matte Oberseite und die feinere Sculptur der Flügeldecken unter- schieden. Die ganze Oberseite des Käfers ist dunkel grünlichblau, glanzlos. Der Kopf ist dicht und grob punktirt, mit einer äufserst feinen, vertieften Mittellinie. Fühler und Mundtheile sind schwarz. Der Thorax ist etwas länger als breit, gegen die Spitze hin verengt, etwas weniger dicht als der Kopf punktirt, mit einer nach vorn abgekürzten und nach der Basis zu ziemlich tiefen Mittelfurche. Das Schildchen ist dicht und fein punktirt. Die Flügeldecken sind mindestens 3 mal so lang als zusammen breit, nach hinten mäfsig erweitert, sehr dicht und verworren runzlig gekörnt, mit vier schwachen, gegen die Spitze ganz verschwindenden, er- habenen Längslinien. Der Seitenrand der Flügeldecken so wie die Unterseite und Beine sind glänzend stahlblau, letztere beide dicht gerunzelt; der grofse rostrothe Fleck auf der Hinter- brust ist einzeln punktirt. Tette und Sena. Übereinstimmende Exemplare von Port Natal.

COLEOPTERA. VESICANTIA. 297

Einige bei Tetle gefundene kleinere Individuen von nur 7 Linien Länge zeigen von der oben beschriebenen Stammart keine spezifischen Unterschiede.

Mjlabris , Fabricius.

a) Fühler llgliedrig.

Mylabris tricolor, nova spec. Tafel XVII. Fig. 11. M. nigra, hirta, subnitida, antennis basi excepta ferrugineis ; elytris maculis duabus basalibus fasciaque pone medium latissima flavis, altera utrinque abbreviata ante apicem rubra* hang. lin. 11 IS.

Var. a macula basali interna cum fasern anteriore confluente. Var* b. fascia posteriore rubra obsoleta. Mylabris tricolor, Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 694.

Der Myl. bifasciata in einzelnen Exemplaren an Gröfse fast gleich. Der Körper ist schwarz, leicht glänzend, mit aufrechter, starrer Behaarung sparsam bekleidet. Der Kopf ist gegen die Seiten hin dichter, auf dem Scheitel zerstreuter punktirt, die Stirn in der Mitte zwischen den Augen mit einer fast glatten Stelle. Die Mundtheile sind schwarz; die Fühler hell rostroth, die ersten beiden Glieder schwarz. Das Halsschild ist uneben, mit einem tiefen und breiten Eindruck zu jeder Seite des Vorderrandes, längs der Mitte des Rückens abgeflacht und fast in gleicher Entfernung vom Vorder- und Hinterrande mit einer deutlichen Grube ver- sehen, grob runzlig punktirt, mehr glänzend als der Kopf. Das Schildchen ist dicht und ziemlich fein runzlig punktirt. Die Flügeldecken sind nahe der Basis mit vereinzelten auf- rechten, im Übrigen mit viel feineren, anliegenden Haaren bekleidet und je nach der ver- schiedenen Grundfarbe verschiedenartig punktirt. Zwei rundliche gelbe Flecke nahe der Basis, von denen der eine zwischen dem Aufsenrand und der Schulterbeule, der andere zwischen dieser und der Naht liegt, so wie eine sehr breite mittlere Querbinde sind strohgelb, eine jederseits abgekürzte und viel schmalere Binde vor der Spitze braunroth; auf diesen sind die Punkte weniger gedrängt und feiner. Die schwarze Grundfarbe hingegen zeigt überall eine viel gröbere, dichte, runzlige Punktirung. Vier gegen die Basis und Spitze hin verschwindende Längsrippen, von denen die äufserste nahe dem Seitenrande verläuft, zeigen sich auf allen Grundfarben gleich deutlich.

Von Farbenvarietäten sind besonders zwei erwähnenswerth:

In der Var. a. vergröfsert sich der innere gelbe Basalfleck dergestalt, dafs er die schwarze Binde, welche ihn einschliefst, nach hinten durchbricht und sich auf diese Art mit der breiten gelben Querbinde vereinigt.

Die Var. b. zeichnet sich durch den theilweisen oder gänzlichen Mangel der hinteren rothen Binde aus. Tette.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 38

298 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Mylabris Tettensis, nova spec.

Tafel XVII. Fig. \% M. nigra, hirta, subnitiäa, antennarum apice elytrisque ferrugineis ; his fasciis tribus, altera basali, altera pone medium retrorsum sinuata, tertia apicis nigris. Long, lin.lt.

Mylabris Teltensis. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 694. Diese Art unterscheidet sich von der vorigen und den meisten verwandten schon da- durch, dafs die Flügeldecken nach hinten nicht verbreitert, sondern bis gegen die Spitze parallel erscheinen. Der Körper ist schwarz, leicht glänzend, mit aufstehenden schwarzen Haaren be- kleidet. Der Kopf ist stark, jedoch nicht gedrängt punktirt, auf der Stirn mit glattem Mittel- felde, glänzend schwarz. Die Mundtheile von gleicher Färbung. Die Fühler sind an der Basis schwarz, vom fünften Gliede an hell rostfarben, dieses selbst auf der Oberseite mit einem bräunlichen Anfluge. Das Halsschild ist an den Seiten runzlig, auf der Scheibe dagegen durch- aus gesondert punktirt, ziemlich lebhaft glänzend, vor der Spitze jederseits eingeschnürt, in der Mitte des Hinterrandes niedergedrückt, mit einer leicht vertieften, beiderseits abgekürzten Mittellinie. Das Schildchen ist runzlig punktirt. Die Flügeldecken sind auf der schwarzen Grundfarbe gedrängter, übrigens auf den hell gefärbten Theilen ebenfalls querrunzlig punktirt und mit anliegender, greiser Behaarung bekleidet; sie sind lebhaft rostroth, mit drei schwarzen Binden, von denen die beiden vorderen sehr schmal sind, so dafs die rostrothe Farbe den bei weitem gröfsten Theil einnimmt. Die erste an der Basis der Flügeldecken gelegene Binde tritt an den Seiten und in der Mitte längs der Naht (bei letzterer in Form einer Spitze) weiter nach hinten hervor und erscheint somit am Hinterrand tief zweibuchtig; die zweite etwas hinler der Mitte gelegene erweitert sich beträchtlich gegen den Seitenrand hin und ist nach hinten doppelt ausgezackt; die letzte nimmt einen bedeutenden Theil der Spitze ein und ist vorn nur sehr leicht ausgebuchtet. Nur ein Exemplar von Tette.

Mylabris bizonata, nova spec.

Tafel XVII. Fig. 13. M. nigra, hirta, subnitida, antennis basi excepta fasciisque duabus elytrorum, anteriore integra , posteriore extus attenuata forliterque sinuata, ferrugineis. Long, lin. 10 13.

Mylabris bizonata. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 694.

Der Myl. bifasciata Oliv, in Gröfse, Gestalt, Punktirung und Färbung so ähnlich, dafs man versucht werden könnte, sie mit dieser für identisch zu halten. Es zeigt jedoch bei der vorliegenden Reihe von Exemplaren die hintere rostfarbene Binde der Flügeldecken eine con- stant verschiedene Form. Während nämlich bei der Oli vi ersehen Art die hintere Binde breiter als die vordere und wie diese überall fast gleich breit erscheint, auch an ihren Rän- dern nur geringfügige Ausbuchtungen zeigt, ist bei der vorliegenden die hintere Binde erstens

COLEOPTERA. VESICANTIA. 299

schmaler als die vordere, und zweitens vorn und hinten tief ausgezackt, nach dem Aufsen- rande zu aber beträchtlich verschmälert. In der Punktirung der Flügeldecken und der übrigen Körpertheile sind keine wesentlichen Unterschiede von M. bifasciata aufzufinden. Mossambique.

Mylabris tripartita, nova spec. Tafel XVII. Fig. 14. M. nigra, hirta, subnitida, antennis basi excepta elytrisque flavis; his regione scutellari fasciisque tribus (anterioribus duabus angustis , apicali latiore) nigris. Long. lin. 9.

Mylabris tripartita. Gerstaecker, Bericht d. KÖnigl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 694.

Der MyL trifasciata Fabr. nahe verwandt. Der Körper ist schwarz, etwas glänzend, durch aufrecht stehende schwarze Behaarung rauh. Der Kopf ist grob und dicht punktirt, die Stirn zwischen den Augen mit einem kleinen glatten Mittelfelde. Die Fühler sind lebhaft gelb, die beiden ersten Glieder schwarz. Das Halsschild ist durch einen breiten Eindruck jederseits nahe der Spitze nach vorn stark eingeschnürt, und zeigt eine rundliche Grube in der Mitte der Scheibe und einen fast dreieckigen Eindruck in der Mitte der Basis; es ist auf der Oberfläche dicht und grob, nach vorn deutlich runzlig punktirt. Das Schildchen ist etwas feiner aber noch dichter punktirt als das Halsschild. Die Flügeldecken sind nach hinten schwach erweitert, grob und auf dem schwarzen Grunde dichter runzlig punktirt, mit feiner, anliegender, greiser Behaarung bekleidet, gelb, die Schildchengegend, der vordere Theil der Naht, zwei schmale Querbinden, von denen die erste nahe der Basis, die zweite ein wenig hinter der Mitte ver- läuft, und die Spitze in weiter Ausdehnung schwarz. Die vordere Binde erscheint in der Mitte jeder Flügeldecke deutlich verengt, indem sie daselbst am Vorder- und Hinterrande ausgebuchtet ist; die zweite zeigt eine Einschnürung mehr nach aufsen und erweitert sich von dieser aus gegen den Seitenrand. Die Unterseite und Beine sind schwarz. Nur ein Exemplar von Mossambique.

Mylabris tristigma, nova spec.

Tafel XVII. Fig. 15. M. nigra, hirta, subnitida, antennis basi excepta elytrorumque dimidio anteriore

testaceis; hoc punctis tribus transverse dispositis nigris. Long. lin. 7%. Mylabris trisügma. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 694.

Schwarz, leicht glänzend, mit aufrecht stehenden, schwarzen Haaren ziemlich sparsam besetzt. Der Kopf ist grob punktirt, die Stirn mit einem fast glatten rundlichen Mittelfelde zwischen den Augen. Die Fühler sind mit Ausnahme der beiden ersten Glieder rothgelb. Das Halsschild ist nach vorn nur schwach eingeschnürt, mit einer länglichen Grube in der Mitte der Scheibe, von der sich eine fast glatte Mittellinie nach vorn erstreckt; in der Mitte der

38*

300 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Basis der Quere nach eingedrückt, grob und besonders an den Seiten dicht punktirt. Das Schildchen ist dicht runzlig punktirt. Die Flügeldecken sind nach hinten deutlich erweitert, auf der hinteren Hälfte dicht runzlig, auf der vorderen weniger gedrängt und unregelmäfsiger punktirt, mit feiner, anliegender greiser Behaarung bekleidet. Die vordere Hälfte ist gelb und zeigt in ihrer Mitte drei in eine Querreihe gestellte schwarze Punkte, von denen der zunächst der Naht gelegene kleiner ist; der mittlere ist etwas weiter nach hinten gerückt als der am Aufsenrand befindliche. Die hintere Hälfte der Flügeldecken ist schwarz und wird nach vorn durch eine wellenförmige Linie abgegränzt. Unterseite und Beine sind schwarz. Ebenfalls nur in einem Exemplare von Mossambique vorhanden.

Mylabris serricornis, nova spec.

Tafel XVIII. Fig. L

M. nigra, griseo-pilosa, elytris testaceis; his sutura, margine apicali, macula humer alz

cuneiformi fasciisque tribus flexuosis (anteriore prope suturam abbreviata) nigris.

Long. lin. 7V2 81/,. Mylabris serricomis. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 694.

In der Zeichnung der Flügeldecken kommt diese Art der Myl. holosericea Dej. nahe, ist aber fast doppelt so grofs als diese; durch die besonders beim Männchen stark gesägten Fühler ist sie zunächst mit Myl. Gyllenhali, 4fasciata Billb. u. a. verwandt. Der Körper ist mit gelbgreiser Behaarung bekleidet, welche auf der Oberseite mit schwarzer untermischt erscheint. Der Kopf ist grob und möglichst dicht punktirt, mit einer schmalen, glatten, hin und wieder verschwindenden Mittellinie, schwarz behaart. Die Fühler sind ganz schwarz, die einzelnen Glieder vom dritten an* nach innen spitzig erweitert und zwar beim Männchen bei weitem stärker als beim Weibchen; sie erscheinen daher tief gesägt. Das Halsschild ist nach vorn jederseits nur sehr schwach eingedrückt, auf der Scheibe hinter der Mitte mit einer tief eingedrückten, länglichen Grube, sehr dicht mit an Gröfse ungleichen Punkten be- setzt, mit anliegender gelbgreiser und aufserdem mit aufstehender schwarzer Behaarung be- kleidet. Das Schildchen ist äufserst dicht körnig punktirt. Die Flügeldecken sind an den Seiten gleich breit, auf dem Rücken merklich abgeflacht, dicht gedrängt punktirt, gegen den Aufsenrand hin schwach behaart, gelb; die Naht und der Spitzenrand, ein grofser keilförmiger Schulterfleck, dessen Spitze nach vorn gewandt ist, und drei Querbinden, von denen die erste schon nahe der Naht abgekürzt erscheint, schwarz. Die zweite Binde erweitert sich nach aufsen und erreicht entweder den Seitenrand gar nicht oder nur mit ihrem hinteren Theile, verbindet sich dagegen zuweilen nach vorn mit dem Keilfleck. Die dritte dagegen verbreitert sich an der Naht und ist besonders an ihrem Vorderrande mehrfach ausgezackt. Unterseite und Beine schwarz. Mossambique.

GOLEOPTERA. VESICANTIA. 301

Mylabris trifurca, nova spec.

M. nigra, holosericea , elytris vittis duabus basalibus, altera dorsali, altera laterali maculisque tribus apicis subrotundis flavis. Long. lin. 4.

Mylabris trifurca. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 694.

Eine der kleinsten Arten; schwarz, mit seidenartiger, greiser Behaarung dicht bedeckt. Der Kopf ist sehr dicht, theilweise runzlig punktirt, die Stirn mit glatter, nach oben hin leisten- artig erhabener Mittellinie. Die Fühler sind schwarz, vom fünften Gliede an leicht gesägt. Das Halsschild ist bis zur Mitte gleich breit, von da nach vorn stark verengt, der vordere Theil durch einen Quereindruck über die Scheibe deutlich abgesetzt, die Mittellinie schwach erhaben, dicht und mäfsig stark punktirt, mit seidenartiger Pubescenz bedeckt. Das Schildchen ist dicht runzlig punktirt. Die Flügeldecken sind nach hinten wenig erweitert, dicht körnig punktirt, seiden- artig behaart, schwarz; zwei nach hinten zugespitzte, gleich lange Längsbinden, welche von der Basis bis zur Mitte reichen und von denen die eine nahe der Naht, die andere am Seitenrand verläuft, so wie drei rundliche Flecke hinter diesen gelb. Von diesen liegen die zwei vorderen nebeneinander und correspondiren in der Längsrichtung mit den beiden vor ihnen endigenden Binden, der hintere liegt an der äufsersten Spitze der Flügeldecken. Unterseite und Beine sind schwarz; die Basis des ersten Gliedes der Hintertarsen rothbraun. Bei einem Exemplare fliefsen die beiden neben einander liegenden Flecke zu einer Querbinde zusammen. Tette und Sena.

Mylabris ruficrus, nova spec.

M. nigra, holosericea, elytris vittis duabus basalibus (dorsali apice rotundatä) macu- lisque tribus apicis flavis; femoribus basi laete rufis. Long. lin. o.

Mylabris ruficrus. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 695.

Der vorigen in der Zeichnung der Flügeldecken äufserst ähnlich, durch. etwas längere Gestalt und die Färbung der Schenkel unterschieden. Der Kopf ist sehr grob, doch nirgends zusammenfliefsend punktirt, mit einem fast glatten Felde zwischen den Augen. Die Fühler sind ganz schwarz, vom fünften Gliede an deutlich gesägt. Das Halsschild ist nach vorn stark ver- engt, vor der Mitte mit einem breiten Querdruck über die Scheibe, in gleicher Weise wie der Kopf punktirt und wie dieser mit seidenglänzender, weifslicher Behaarung bekleidet. Das Schildchen ist mit einigen groben Punkten bedeckt. Die Flügeldecken sind schmaler und lang- gestreckter als bei der vorigen Art und bieten in der Zeichnung folgende Unterschiede dar: die obere Längsbinde ist länger als die seitliche und erscheint am hinteren Ende nicht zu- gespitzt, sondern breit abgerundet; von den drei Flecken an der Spitze ist der am Seiten- rand gelegene weiter nach vorn gerückt als der zunächst der Naht befindliche, überhaupt sind alle drei verhältnifsmäfsig kleiner. Die Unterseite ist dicht seidenartig greis behaart; die Beine sind schwarz, die Basis der Schenkel an den hinteren in gröfserer Ausdehnung rostroth. Ein Exemplar von Sena.

302 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Mylabris pruinosa, nova spec.

Tafel XVIII. Fig. 2. M. nigra , dense griseo-pilosa, antennis basi excepta elytrorumque maculis duabus basalibas nee non faseiis duabus transversis, altera ante, altera post medium aurantiacis. Long. lin. 6.

Mylabris pruinosa. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 694.

Der ganze Körper ist mit seidenglänzenden, greisen Haaren dicht bekleidet, welche auf dem Kopf und Halsschilde noch mit aufrechtstehenden, schwarzen untermischt sind. Der Kopf ist dicht runzlig punktirt, die Stirn mit einer deutlich erhabenen, durchgehenden Mittel- linie. Die Fühler sind lebhaft orangeroth, das erste Glied schwarz, das zweite bräunlich. Das Halsschild ist nach vorn nur schwach verengt, vorn jederseits leicht eingedrückt, möglichst dicht punktirt, mit einer tiefen, länglichen Grube in der Mitte der Scheibe. Das Schildchen ist ebenso dicht wie das Halsschild behaart. Die Flügeldecken sind grob punktirt, auf schwar- zem Grunde aufserdem zwischen den Punkten noch dicht gerunzelt und mit kurzen, weifsen, seidenglänzenden Härchen fleckig besetzt, so dafs sie wie bereift erscheinen; zwei Flecke an der Basis, von denen der obere fast kreisrund, der seitliche, welcher den Aufsenrand berührt, keilförmig erscheint und zwei wellige Querbinden, welche durch die Naht unterbrochen wer- den, lebhaft orangefarben. Die Beine sind wie die Unterseite dicht grau behaart. Tette.

b) Fühler lOgliedrig. (Decatoma Dej.)

Mylabris catenata, nova spec.

Tafel XVIII. Fig. 3. M. nigra, holosericea, antennis apice ferrugineis; elytris flavis, regime scutellari faseiis- que tribus semicircularibus , catenatim inter se eonjunetis nigris. Long. lin. 5 6l/2.

Mylabris catenaia. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 695.

Der Körper ist schwarz, mit gelbgrauer, seidenglänzender, anliegender Behaarung sehr dicht bekleidet. Der Kopf ist dicht körnig punktirt, feiner und spärlicher als der übrige Körper behaart, die Stirn überdem noch mit aufgerichteten schwarzen Haaren besetzt; ein kleiner glänzender, glatter Wulst zwischen den Augen setzt sich nach oben und unten in eine schwache Längsleiste fort. An den Fühlern sind die fünf ersten Glieder schwarz, die übrigen rothgelb. Das Halsschild ist länglich, an den Seiten bis zur Mitte gleich breit, dann gegen die Spitze zu verengt, am Vorderrand gerade abgeschnitten, auf der Oberfläche dicht runzlig punktirt, an den Seiten und vor dem Schildchen besonders dicht und glänzend behaart, mit einer nach vorn abgekürzten, ziemlich tiefen Mittelfurche. Das Schildchen ist dicht punktirt und behaart. Die Flügeldecken sind wie gewöhnlich auf schwarzem Grunde dichter als auf gelbem punktirt, in der Gegend des Schildchens mit einigen aufrecht stehenden, schwarzen, im Übrigen mit greisen anliegenden Haaren, die nach hinten an Dichtigkeit zunehmen, besetzt; die Grundfarbe ist hell-

COLEOPTERA. VESICANTIA. CURCULIONIDES. 303

gelb; die Gegend des Schildchens und drei halbkreisförmige Binden, welche sich wie die Ringe einer Kette aneinander schliefsen, schwarz. Die Beine sind schwarz, dicht greis behaart. Zu- weilen nimmt die schwarze Farbe der Flügeldecken dermafsen zu, dafs sie als Grundfarbe erscheint; alsdann zeigen sich auf jeder Flügeldecke sechs hellgelbe Flecke, die in zwei Längs- reihen stehen, nämlich drei schmale am Seitenrand, von denen die beiden hinteren einen kurzen Ast nach innen schicken und drei nahe der Naht, von denen der vorderste lang und schmal ist, die beiden hinteren hingegen quer stehen. Von Tette.

c) Fühler 9gliedrig. (Dices Latr.)

Mylabris lanuginosa, nova spec.

Tafel XVIII. Fig. 4. M. nigra, holosericea , antennis apice ferrugineis ; elytris vitta laterali postice ab- breviata maculisque quattuor (1, 1. 2.) testaceis. Long. lin. 6V2.

Mylabris lanuginosa. Gerstaecker, Bericht d. Königl. Preufs. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 695.

Der Körper ist schwarz, dicht aber ziemlich kurz gelbgrau behaart, so dafs die Grund- farbe überall deutlich durchscheint. Der Kopf ist breit und kurz, dicht runzlig punktirt, die Stirn mit einer deutlich erhabenen mittleren Längsleiste. An den Fühlern sind die zwei ersten Glieder schwarz, die drei folgenden pechbraun, die übrigen rothgelb. Das Halsschild ist so lang als breit, an den Seiten gerundet erweitert, nach vorn deutlich verengt, an der Basis in einem regelmäfsigen Bogen gerundet, dicht und fein gekörnt, an der Basis und den Seiten reicher als auf der Scheibe behaart, hier mit einer beiderseits abgekürzten Längsfurche ver- sehen. Das Schildchen ist dicht gelblich behaart. Die Flügeldecken sind reichlich dreimal so lang als das Halsschild, auf der schwarzen Grundfarbe sehr dicht körnig punktirt; diese erscheint durch die greise Behaarung schiefergrau. Nahe der Naht zeigt jede Flügeldecke drei gröfsere gelbe Flecke, von denen der vorderste länglich, die beiden andern in die Quere gezogen sind; von gleicher Farbe ist der Seitenrand von der Basis bis zur Mitte und ein dreieckiger Fleck an demselben in gleicher Höhe mit dem hintersten Rückenfleck. Die Beine sind schwarz, greis behaart. Mossambique.

Curculionides.

ApodeniS, Olivier, Schönherr.

Apoderus nigripes, nova spec.

Tafel XVIII. Fig. 5. ferrugineus, glaber, nitidus, antennis, ore, genubus, tibiis tarsisque nigris; elytris oblongius cutis, punctata -striatis, interstitiis sublaevibus. Long. lin. 4. Var. a. Fronte macula semilunari nigra.

Apoderus nigripes. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 83.

304 ' ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Durch die kurze Form des Kopfes und Halsschildes zunächst mit Ap. avellanae Lin. verwandt, von diesem jedoch, abgesehen von der Färbung, durch mehr verlängerte Flügel- decken unterschieden. Der Körper ist heller oder dunkler rostfarben, glatt, glänzend. Der Kopf ist vor den Augen sehr fein punktirt, auf dem Scheitel glatt, mit vertiefter Mittellinie, welche nach vorn durch einen tiefer eingestochenen Punkt begrenzt wird. Der Mund, die Fühler und Augen sind schwarz. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, oben fast abge- flacht, mit feiner vertiefter Mittellinie, nicht punktirt. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind um die Hälfte länger als zusammen breit, die Seitenränder fast parallel, die Schulterecken etwas heraustretend, mit regelmäfsigen Reihen tief eingestochener, aber durch beträchtliche Zwischenräume getrennter Punkte; die Zwischenräume sind äufserst fein und undeutlich punktirt, so dafs sie fast glatt erscheinen. Die Unterseite, besonders die der Brust, ist grob punktirt. An den Beinen sind die Kniee, Schienen und Tarsen tief schwarz. Bei einem Exemplar findet sich ein halbmondförmiger schwarzer Stirnfleck zwischen den Augen. Tette.

CeOCephaluS, Schönherr.

Ceocephalus latirostris, nova spec.

C. niger, opacus, rostri apice, antennis pedibusque rufo-piceis; thorace profunde ca- nallculato, elytris sulcatis et in sulcis externis punctatis; rostro crasso, depresso, apicem versus dilatato. Long. lin. 6l/2* Ceocephalus latirostris. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 83. Den mittleren Exemplaren des C. picipes Ol. an Gröfse gleich, doch im Verhältnifs schmaler. Der Körper ist matt schwarz. Der Kopf ist mit flachen Punkten ziemlich weitläufig besetzt und fast etwas länger als breit. Der Rüssel ist bei der Insertion der Fühler halb so breit als der Kopf, vor diesem gegen die Spitze stark erweitert; seine Länge übertrifft die des Kopfes etwa um die Hälfte; auf seiner Oberfläche verläuft eine breite, aber ziemlich flache Furche, welche in ihrem Grunde dichter und gröber als der übrige Theil des Rüssels punktirt ist. Der vordere Theil des Rüssels so wie die Fühler sind pechbraun. Das Halsschild ist etwas kürzer als Kopf und Rüssel zusammengenommen, nach vorn mehr als nach hinten ver- engt, am Vorderrande mit einigen zarten Querrunzeln bedeckt, in der Mitte des Rückens mit tiefer Längsfurche, sehr fein und zerstreut punktirt. Die Flügeldecken sind nicht ganz von der mittleren Breite des Halsschildes und etwas weniger als doppelt so lang, sehr tief ge- furcht, die Furchen nach aufsen hin deutlich punktirt, die Zwischenräume rippenartig erhaben und mit einer weitläufigen Reihe feiner Pünktchen besetzt. Vor der Spitze findet sich ein tiefer seitlicher Eindruck, hinter welchem sich die Flügeldecken verengen und abrunden. Die Unterseite ist mit vereinzelten, groben Punkten besetzt. Die Beine sind röthlich pechbraun. Nur ein Exemplar von Tette.

COLEOPTERA. CURCULIONIDES. 305

BrachjCerUS^ Fabricius, Schönherr.

Brachycerus apterus.

Brachycerus apterus, Fabricius, Syst. Eleuth. II. p. 412. no. 1. Ent. syst. IL p. 379. no. 1. Oli-

vier, Ent. V. 82. p. 44. no. 1. Taf. I. fig. 3. Curculio apterus. Linne, Syst. nat. II. p. 619. no. 45.

Brachycerus granosus. Schönherr, Gen. et spec. Curcul. I. 1. p. 387; V. 2. p. 607. Brachycerus sacer? Bertoloni, Novi Gomment. acad. scient. inst. Boniens. X. p. 401.

Drei bei Tette aufgefundene Exemplare dieses Käfers zeigen zwar einige constante Abweichungen von den am Cap vorkommenden typischen Individuen, scheinen aber dennoch nicht so wesentlich verschieden zu sein, um eine selbstständige Art zu bilden. Die rothen Binden des Thorax sind bedeutend schmaler und nach hinten sowohl wie nach vorn beträcht- lich abgekürzt, so dafs nur ein länglicher Fleck zu beiden Seiten der Scheibe übrig bleibt. Die Flügeldecken sind viel deutlicher gekörnt und die glätten Stellen in den Fleckenreihen mehr markirt; die rothen Flecke selbst fehlen in der fünften Reihe (von der Naht an gezählt) entweder ganz oder es sind nur einzelne schwache Spuren davon vorhanden. Im Übrigen lassen sich keine wesentlichen Unterschiede entdecken. Ob Bertolonis Brachycerus sacer zu dieser Art gehört, läfst sich aus der kurzen Diagnose nicht mit Bestimmtheit ersehen; jeden- falls ist sie aber von der Latr eil leschen Art gleiches Namens verschieden.

Brachycerus annulatus, nova spec.

Tafel XVIII. Fig. 6. B. oblongo-ovatus, niger, fulvo- squamulosus , thorace transverso, lateribus mucronato, supra verrucosa, antrorsum canaliculato , elytris irregulariter granulatis , tuber- culorum magnorum seriebus duabus ornatis ; femoribus apicem versus fulvo-an- nulatis. Long* lin. 11 12. Brachycerus annulatus. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 83. Dem Br. globiferus Thunb. nahe verwandt und den gröfsten Exemplaren desselben deich, doch durch den stark hervortretenden Dorn an der Seite des Halsschildes, die warzen- artig granulirte Oberfläche desselben und den gelben Ring um die Schenkel gut unterschieden. Der Rüssel ist vom Kopf durch eine tiefe Einschnürung geschieden und verbreitert sich nach der Spitze hin fast um das Doppelte; die innerhalb der wulstig erhabenen Seitenränder etwas vertiefte Oberfläche ist grob runzlig punktirt. Der Kopf ist am Hinterrande fein runzlig punktirt, nach vorn fast glatt und nur mit einzelnen lief eingestochenen Punkten versehen; der Augen- höhlenrand ist nicht aufgeworfen. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, seitlich in einen stark hervortretenden, gerade nach aufsen gerichteten Dorn erweitert, auf der Ober- seite mäfsig gewölbt und mit warzenartigen Tuberkeln von verschiedener Gröfse dicht bedeckt; eine nahe am Vorderrande beginnende Mittelfurche endigt schon vor der Mitte. Die Flügel- decken sind eiförmig, unregelmäfsig gekörnt, mit zwei Reihen grofser, runder, warzenartiger,

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 39

306 ZOOLOGIE. INSECTEN.

glatter Höcker, von denen die äufsere den Seitenrand einnimmt, die andere zwischen diesem und der Naht in der Mitte liegt. Die ganze Oberseite ist mit gelbbraunen Schüppchen be- deckt. Die Seiten des Hinterleibes sind gelb gefleckt, die Schenkel vor der Spitze mit einem Ringe aus gleich gefärbten Schuppen umgeben. Tette.

Brachycerus congestus, nova spec.

Tafel XVIII. Fig. 7. B. ovatus , niger , opacus , thorace inaequali, lateribus mucronato , maculis duabus basalibus ochraceo-squamosis ; elytris subglobosis , confertim granulatis ; corpore subtus pedibusque ochraceo-maculatis. Long» lin. 6V2 9.

Brachycerus congestus. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 83. Dem Br. uva Fabr. an Gestalt zunächst verwandt, matt schwarz. Der Kopf ist zwi- schen den Augen grob punktirt, der Rüssel nach vorn stark erweitert, an den Seiten von einem stumpfen, wulstig erhabenen Rande eingefafst, in der Mitte fast eben, grob runzlig punktirt. Die Fühler sind an der Spitze mit feinem, gelblichem Toment bekleidet. Das Hals- schild bildet ein queres Sechseck, ist in der Mitte der Scheibe nahe dem Vorderrand mit einem tiefen Längseindruck versehen, aufserst grob und runzlig punktirt, an der Basis jeder- seits mit einer schrägen, länglichen Makel, welche von lebhaft ochergelben Schuppen gebildet wird; zuweilen findet sich noch eine gleiche punktförmige Makel in der Mitte des Hinterrandes. Die Flügeldecken sind fast kreisrund, kuglig gewölbt, dicht geperlt; die einzelnen Erhöhungen glatt, nach hinten mit einem kleinen, einen erhöhten Mittelpunkt führenden Grübchen. Die Unterseite ist mit grofsen, grubenartigen Punkten besetzt, mit einem grofsen, gelbbeschuppten Fleck zu jeder Seite der Vorder- und Hinterbrust, so wie mit einigen kleinen an den Seiten der Hinterleibsringe. Ein breiter Ring um Schenkel und Schienen, welcher sich an der Unter- seite der ersteren bis zu den Hüften erstreckt, dicht ochergelb beschuppt, Mossambique.

Brachycerus erosus, nova spec.

B. ovatus, niger, fusco- squamosus , thorace transverso, acute angulato, supra integro;

elytris subglobosis, subseriatim foveolatis, interstitiis tuberculis alternantibus, re-

trorsum fulvo-setosis obsitis. Long. lin. 5 SV2* Brachycerus erosus. Gerstaecker, Monatsberichte d. König!. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 83.

Dem vorigen an Gestalt sehr ähnlich, doch den kleinsten Exemplaren desselben an Gröfse noch nachstehend. Der Körper ist matt schwarz, dicht graubraun beschuppt. Der Rüssel ist auf der Oberfläche fast eben und wie der Kopf mit grofsen aber seichten Gruben dicht besetzt; der obere Augenhöhlenrand ist in Form einer breiten, aber wenig erhabenen Schwiele aufgetrieben. Der Thorax ist fast doppelt so breit als lang, die Mitte des Seiten- randes in einen spitzen Winkel hervortretend, Vorder- und Hinterrand fast gleich breit, die Oberfläche ohne Eindrücke, mit runden, durch die braune Beschuppung undeutlichen Gruben

COLEOPTERA. CÜRCULIONIDES. 307

bedeckt. Die Flügeldecken sind zusammen fast kreisrund, mit tiefen, unregelmafsig viereckigen Gruben reihenweise besetzt; auf den Zwischenräumen finden sich kuglig erhabene Tuberkeln, welche mit einander alterniren, an der Spitze blank erscheinen und nach hinten in einer Ver- tiefung einige gelbbraune Borsten tragen. Da die viereckigen Gruben sehr gedrängt stehen, scheinen die Zwischenräume derselben ein unregelmäfsiges Netz von erhabenen Runzeln zu bilden. Die Beine sind wie die Unterseite dicht graubraun beschuppt. Mossambique.

MicrOCerUS, Gyllenhal, Schönherr.

Microcerus spiniger, nova spec. Tafel XML Fig. 8. M. niger, dense griseo- squamosus, rostro elongato, longitudinaliter impresso, thorace fortiter tuberculato, spina laterali media instructo; elytris fortiter punctato-striatis et in interstitiis tuber culatis, macula ante medium fusca notatis. Long* lin. 9V2. Microcerus spiniger. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 83. Den M. retusus Schh. an Gröfse noch übertreffend, im Verhältnifs schlanker und von allen bekannten Arten durch den seitlichen Dorn des Halsschildes unterschieden. Der Rüssel ist fast doppelt so lang als der Kopf, auf der Oberfläche mit einem undeutlichen Längsein- druck und zwei schräg herabsteigenden Wülsten jederseits vor dem Auge. Der Kopf zeigt eine kurze aber tiefe Stirnfurche, welche jederseits von einer stark hervortretenden, knopf- förmigen Erhöhung, die nach innen und hinten vor der Augenhöhle liegt, begränzt wird; einen gleichen Knopf zeigt auch der obere Rand der Augenhöhle. Das Halsschild ist mindestens um \ länger als breit, gegen die Mitte erweitert und daselbst jederseits mit einem stumpfen, kegelförmigen Dorn bewaffnet; auf der Oberfläche mit wenigen grofsen Tuberkeln bedeckt und vor der Spitze, wie gewöhnlich, stark eingeschnürt. Die Flügeldecken sind an der Basis von der Breite des Halsschildes, gegen den Seitenrand hin schnell erweitert, dann bis gegen die Spitze hin fast gleich breit, hinten plötzlich verengt und beim Weibchen tiefer herabgezogen als beim Männchen; die Oberfläche ziemlich flach gedrückt, tief und grob punktirt gestreift, die Zwischenräume mit unregelmäfsigen gröfseren und kleineren Tuberkeln besetzt, von welchen 6 hinter der Mitte (3 auf jeder Flügeldecke), in Form eines Dreiecks gestellt, besonders hervor- treten. Die Höcker des Seitenrandes nehmen nach hinten an Gröfse zu, der letzte ist zwei- spitzig. Auf der Scheibe der Flügeldecken zeigt sich jederseits der Naht ein dreieckiger schwarzbrauner Fleck, welcher übrigens von der ziemlich dunkeln Beschuppung der Oberseite nicht sehr deutlich absticht. Die Spitze der Flügeldecken zeigt drei hervortretende Knöpfchen, welche beim Männchen stärker als beim Weibchen ausgeprägt sind. Die Unterseite nebst den Beinen ist dicht graubraun beschuppt. Tette.

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308 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Microcerus Besckei.

Microceras Besehet. Schönherr, Genera et Spec. Cure. V. p. 729. no. 7.

Von den beiden bei Tette aufgefundenen Exemplaren mifst das eine 7, das andere 6Linien.

Microcerus subcaudatus,

nova spec.

Tafel XVIII. Fig. 9. M. niger, indumento griseo dense vestitus, capite rostroque canaliculatis , thorace in- aequaliter rugoso, pone medium subampliato, elytris punctata -striatis, crista obli- qua posteriore trituberculata instruetis, apice mucronatis. Long. lin. 7.

Microceras subcaudatus. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1854. p. 84. Fast von gleicher Gröfse mit dem vorigen, doch in den Flügeldecken beträchtlich schmaler, aufserdem durch die in einen Dorn endigende Spitze derselben leicht zu unterschei- den. Der Rüssel ist um die Hälfte länger als der Kopf und mit einer nach vorn allmählig verflachten, mittleren Längsfurche versehen. Der Kopf ist hinter den Augen leicht eingeschnürt und trägt auf seiner Oberseite daselbst zwei rundliche Höcker. Das Halsschild ist kaum länger als in der Mitte breit, nach vorn mehr als nach hinten verengt, vor der Spitze eingeschnürt, auf der Oberfläche mit verschlungenen Wülsten bedeckt, welche durch eine wenig markirte Mittelfurche getrennt werden. Die Flügeldecken sind fast dreimal so lang als der Thorax gleich hinter der Basis schräg gegen den Seitenrand erweitert, dieser etwas ausgebuchtet, indem er hinter der Mitte wieder mehr nach aufsen tritt; nach der Spitze hin plötzlich ver- engt und herabsteigend, diese selbst an jeder Flügeldecke in einen kurzen Dorn ausgezogen. Die Oberfläche ist fast eben, punktirt gestreift, die Zwischenräume auf der Scheibe nur mit wenigen und sehr schwachen Tuberkeln bedeckt, der Seitenrand hingegen durch eine Reihe grofser Tuberkeln deutlich markirt. Die Scheibe wird nach hinten durch eine stark aus^-e- prägte schiefe Längsleiste, die mit der der andern Seite an der Naht unter einem rechten Winkel zusammenstöfst und durch das Zusammenfliefsen dreier Höcker jederseits gebildet wird, begrenzt; in ihrer Mitte zeigen sich jederseits von der Naht drei feine schwarzbraune Strichel. Der ganze Körper ist mit Einschlufs der Beine und Fühler mit einem dichten braungrauen Überzuge bedeckt. Tette.

Microcerus albiventer, nova spec.

M. niger, subtus niveo-, supra griseo -squamosus, elytris macula discoidali alter aque in parte declivi fusca; capite rostroque canaliculatis, thorace fovea basali oblonga impressa. Long. lin. 5l/2.

Microcerus albiventer. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 84. Von langgestreckter, schmaler Gestalt, oben graubraun, unten schneeweifs beschuppt.

Der Rüssel ist um die Hälfte länger als der Kopf und von gleicher Dicke mit demselben, in

COLEOPTERA. CURCüLIONIDES. 309

der Mitte mit tiefer Längsfurche. Der Kopf ist hinter den hervortretenden Augen leicht ein- geschnürt, die Stirn mit einer länglichen Grube und zu jeder Seite derselben mit einem mäfsig erhabenen Höcker. Das Halsschild ist so lang als breit, nach vorn und hinten gleichmäfsig verengt, vor der Spitze stark eingeschnürt, uneben, mit einer ziemlich tiefen länglichen Grube vor dem Hinterrande und drei schwächeren auf der vorderen Einschnürung. Die Flügeldecken sind 3|mal so lang als das Halsschild, seitlich nur wenig hinter der Basis erweitert, die Seitenränder fast parallel, mit 6 grofsen, spitzen Höckern, von denen der hinterste gespalten ist, versehen; an der Spitze gemeinsam abgerundet, jede einzelne nahe der Naht mit einem nur wenig bemerkbaren Vorsprung. Die Oberseite ist punktirt gestreift, drei Zwischenräume an der Basis leistenartig erhaben und mit Tuberkeln besetzt; nach hinten treten 6 in Form eines Dreiecks gestellte Höcker besonders hervor und bilden jederseits eine scharfe Leiste, von welcher der hintere Theil der Flügeldecken steil abfällt; ein Fleck hinter diesen Leisten so wie ein dreieckiger auf der Scheibe nahe der Naht ist schwarzbraun gefärbt. Die Beine sind wie die ganze Unterseite schneeweifs beschuppt und zwar erstreckt sich diese Färbung auch auf die Unterseite des Kopfes, des Thorax und den senkrecht abfallenden Theil der Flügel- decken. — Mossambique.

SparteceniS , Schönherr.

Spartecerus quadratus, nova spec.

Tafel XVIII. Fig. 10. Sp. subdepressus , niger , dense pallide squamosus , capite profunde quadrifoveolato ; thorace inaequali, ante apicem constricto, lateribus non tuberculato; elytris sub- quadratis, profunde punctato-striatis, sutura cristisque duabus longitudinalibus fulvo- squamosis. Long. lin. 4 4l/2.

Spartecerus quadratus. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 84. Dem Sp. angulatus Schönh. ähnlich, doch von plumperem Bau und sogleich durch den Mangel der beiden vertieften Querbinden auf den Flügeldecken zu unterscheiden. Der Körper ist schwarz, mit dichter knochenfarbiger Beschuppung bekleidet. Der Rüssel ist etwas länger als der Kopf, gewölbt, mit einer erhabenen Längsleiste an der Basis, die nach vorn in einen Querwulst endigt. Die Fühler sind bis auf die Keule hell beschuppt, diese schwarz, länglich eiförmig. Der Kopf ist auf seiner Oberfläche durch einen kreuzförmigen Wulst in 4 tiefe Gruben getheilt; von den beiden mittleren liegt die vordere auf der Stirn, die hintere auf dem Scheitel; die beiden seitlichen sind nach aufsen durch die stark aufgeworfenen Ränder der Augenhöhle begränzt. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, nahe der Spitze stark eingeschnürt, vor der Mitte am breitesten, nach hinten allmählig verengt, die Mittellappen des Vorderrandes hoch aufgeworfen und nach hinten durch zwei viereckige Gruben begränzt; die Oberseite durch unregelmäfsige, stumpfe Höcker uneben; ein nach hinten zugespitztes, drei-

310 ZOOLOGIE. INSECTEN.

eckiges Mittelfeld, welches an der Basis schwach gefurcht erscheint, heller als der übrige Theil beschuppt, Die Flügeldecken sind fast quadratisch, flachgedrückt, gegen die Spitze hin steil abfallend, bei den Schultern doppelt so breit als das Halsschild, tief punktirt gestreift, die Naht und zwei erhabene Längsleisten, von denen die innere öfter unterbrochen und nach hinten abgekürzt erscheint, gelbbraun beschuppt, während der übrige Theil die weifsliche Farbe des Körpers zeigt. Die Beine sind dicht weifslich beschuppt, mit zwei bräunlichen Ringen und in den tief eingestochenen Punkten mit langen, weifsen Borsten besetzt. Tette.

Spartecerus capucinus, nova spec.

Sp. oblong o-ovat us , niger > dense fusco-squamulosus , thorace inaequali, antrorsum constricto, apice bilobo, lateribus mucronato, elytris reticulato-rugosis, tubercu- lorum conicorum seriebus tribus ornatis. Long. lin. 5.

Spartecerus copucinus. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 84. Etwas länger und zugleich merklich schmaler als der vorige, schwarz, mit sehr feinen braunen Schüppchen dicht besetzt. Die Fühler sind schwarzbraun, die Keule kurz eiförmig, zugespitzt. Der Rüssel ist kurz, nicht länger als der Kopf, auf der Oberseite gewölbt und mit einzelnen groben Punkten besetzt. Eine gleiche Punktirung zeigt der Kopf, welcher mit einer mittleren Längsleiste, die nach vorn in einen dreieckigen Wulst ausläuft, versehen ist; der obere Augenrand erscheint hoch aufgeworfen. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, seitlich in der Mitte in einen stumpfen Dorn erweitert, vor der Spitze stark einge- schnürt, der Mittellappen des Vorderrandes zweilappig, die beiden seitlichen abgerundet. Die Oberfläche sehr uneben, durch die Einschnürung in eine kleine vordere und eine gröfsere hintere Hälfte gelheilt, mit unregelmäfsigen Eindrücken und Erhöhungen bedeckt. Die Flügel- decken sind doppelt so lang als das Halsschild, kurz eiförmig, grob netzartig gerunzelt, mit drei Reihen kegelförmiger Zapfen, von denen die der äufsersten Reihe am stärksten entwickelt sind, besetzt. Die Zapfen der zunächst der Naht liegenden Reihe verschwinden allmählig nach vorn und statt ihrer findet sich an der Basis jeder Flügeldecke ein erhabener Längswulst, welcher dunkler schwarzbraun beschuppt ist. Die Beine sind aufser der braunen Beschuppung noch mit gelben Borsten besetzt. Mossambique.

CleomiS, Schönherr.

Cleonus hieroglyphicus.

Cleonus hieroglyphicus. Schönherr, Gen. et Spec. Gurcui. II. p. 174. no. 6. Lixus hieroglyphicus. Olivier, Ent. V. 83. p. 258. no. 267. Tab. 20. fig. 258. Cleonus moliior. Schönherr, Gen. et Spec. Gurcui. IL p. 174. no. 7.

Zwei bei Tette gefangene Exemplare dieses Käfers zeichnen sich vor den Ägyptischen durch auffallende Kleinheit aus; sie messen nur 5 Linien.

COLEOPTERA. CURCULIONIDES. 311

LixUS , Fabricius.

Lixus aethiops.

Lixus aethiops. Schönherr, Gen. et Spec. Curcul. III. p. 55. no. 71. Curculio aethiops, Herbst, Col. VI. p. 48. no. 7. Tab. 62. fig. 7.

Herbst und Schönherr geben irrthümlicher Weise Surinam als Vaterland des Käfers an. Hauptsächlich scheint er in Bengalen einheimisch zu sein, doch besitzt das Berliner Museum auch Exemplare aus Ägypten. Ein bei Tette gefundenes Stück zeigt keine Abweichung von den Ostindischen.

Siderodactylus, Schönherr.

Siderodactylus flavescens, nova spec.

Tafel XVIII. Fig. \\.

S. oblongus, niger, squamulis albidis dense tectus, rostro, corporis lateribus vittisque duabus thoracis dorsalibus sulphureo-pulverulentis ; femoribus anticis modice in- crassatis. Long. lin. 3%.

Siderodactylus flavescens. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.84. Von etwas kürzerer Körperform als Sid. sagittarius Oliv., Schönh.; schwarz, mit rund- lichen, weifsen Schüppchen dicht bedeckt. Der Kopf ist flach, die Mittelfurche der Oberseite stark abgekürzt, indem sie sich nur ein wenig über den Vorderrand der Augen hinaus erstreckt. Die Fühler sind schwarz, die Keule dicht w7eifs behaart. Das Halsschild ist kaum breiter als lang, an den Seiten schwach erweitert, vor der Spitze und hinter der Mitte leicht eingeschnürt, mit einer von der Basis bis zur Mitte reichenden mittleren Längsfurche; drei Längsbinden auf seiner Oberfläche sind viel sparsamer beschuppt als der übrige Theil und erscheinen daher grau, während die dichter beschuppten Stellen mit schwefelgelbem Staube, nach Art der Lixus, bedeckt sind. Eine solche Bestäubung zeigt sich aufserdem auf der Oberfläche des Rüssels, an der Basis und dem Seitenrand der Flügeldecken und an der Unterseite. Die Flügeldecken sind fein punktirt gefurcht, die Zwischenräume fast eben; in das hintere Ende der dritten Punktreihe münden die vierte bis achte. Die Beine sind schwarz, silbergrau beschuppt, die Tarsen bräunlich; die Vorderschenkel sind nur mäfsie verdickt. Tette.

MitophorUS, nov. gen.

Rostrum capitis fere longitudine. Scrobiculus antennalis oculum versus ad- modum düatatus. Antennae tenuissimae, valde elongatae, scapo thoracis basin fere attingente, apice clavato ; funiculi articulis ad sextum usque sensim brevioribus, septimo sexto paullo longiore, clava angusta, gracili, triarticulata. Frons sulco transverso a

312 ZOOLOGIE. INSECTEN.

rostro distincta. Thorax subcylindricus , latitudine vix longior. Elytra in mare ob- longo -ovata, in femina ovata. Femora antica sat fortiter clavata; tibiae curvatae. Mas a femina differt femoribus posticis elongatis.

Eine neue zu der Gruppe der Brachyderiden gehörige Gattung, welche, mit Eusomus nahe verwandt, sich durch die Länge und Feinheit der Fühler sehr auszeichnet. Dieselben sind fast von der Länge des Körpers, indem der Schaft beinahe den Hinterrand des Halsschildes erreicht und die Geifsel den Schaft noch merklich an Länge übertrifft. Der Schaft ist gerade, fadenförmig, erst an der äufsersten Spitze keulenförmig verdickt; die Glieder der Geifsel sind lang und dünn, nach der Spitze etwas verdickt, vom ersten bis zum sechsten Gliede allmählig an Länge abnehmend und zwar so, dafs das sechste Glied den dritten Theil der Länge des ersten mifst; das siebente Glied ist ein wenig länger als das vorhergehende und zugleich gegen die Spitze hin stärker erweitert; die dreigliedrige Keule ist schmal, dem ersten Glied der Geifsel an Länge gleich, allmählig zugespitzt. Der Rüssel ist kaum länger als der Kopf, um die Hälfte länger als breit, vierkantig; die Fühlergrube beginnt zu jeder Seite der Spitze des- selben schmal, erweitert sich aber bald sehr stark, indem sie, von der Breite des Auges, gerade gegen dieses aufsteigt; sie ist nach oben durch eine scharfe, am oberen Augenhöhlenrande endigende Leiste begrenzt. Durch diese Leiste jederseits wird die obere Fläche des Rüssels scharf begrenzt; in ihrer Mitte verläuft eine dritte erhabene Längsleiste. Die Augen sind ge- wölbt, aber kaum die Breite des Kopfes überragend. Das Halsschild ist fast cylindrisch, an den Seiten nur sehr schwach gerundet, vorn und hinten gerade abgeschnitten. Die Flügel- decken sind beim Weibchen eiförmig, beim Männchen beträchtlich schmaler. Die Vorderschenkel sind ziemlich stark, die mittleren nur schwach keulenarlig verdickt; die hinteren beim Männchen verlängert, so dafs sie fast die Spitze der Flügeldecken erreichen. Die Schienen sind be- sonders an den Vorder- und Hinterbeinen stark gekrümmt, lang behaart. An den Tarsen sind die beiden ersten Glieder verlängert, das dritte zweilappig, alle drei auf der Unterseite mit dichtem, gelbem Filz bedeckt; das vierte linear, stark gekrümmt, die Klauen einfach, schwach.

MltOphorUS pruillOSUS, nova spec.

Tafel XVIII. Fig. 12. M. niger, opacus, subtus densius, supra parcius albido- pubescens ; thorace linea media albida; elytris punctato- striatis , interstitiis subtiliter alutaceis ; femoribus posticis pone medium apiceque denudatis. Long. lin. 3 3%.

Mitophorus prainosiis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 84. Der Körper ist matt schwarz, unten dichter, oben sparsamer mit feiner, weifslicher Be- haarung bekleidet, die ganze Oberfläche fein lederartig gerunzelt. Die Fühler sind schwarz, die einzelnen Glieder an der Wurzel und die Keule bräunlich durchscheinend, mit weifslicher Behaarung ziemlich dicht bekleidet. Kopf und Bussel sind gleichmäfsig weifs behaart. Das Halsschild ist an den Seiten, der Basis, dem Vorderrand und auf der Mittellinie weifs, im

COLEOPTERA. CURCULIONIDES. 313

Übrigen schwärzlich behaart. Die Flügeldecken zeigen neun Reihen ziemlich tiefer und dicht gedrängter Punkte; die Zwischenräume sind eben und fein lederartig gerunzelt; der Rücken ist schwärzlich-, die Seiten und die Basis weifslich behaart. Die Unterseite und Beine sind mit längerer und dichter weifser Behaarung bekleidet; die Hinterschenkel zeigen nahe der Mitte und an der Spitze einen Ring, welcher von der Behaarung frei ist und daher tief schwarz erscheint. Tette.

AlcideS , Schönherr.

Aleides exilis.

Aleides exilis, Schönherr, Gen. et Spec. Gurcul. III. p. 613. no. 8.

Drei bei Tette gesammelte Exemplare zeigen von den Gapensischen keine weiteren Unterschiede, als dafs der Rüssel bis auf die äufserste Spitze rothbraun erscheint, während bei jenen in der Regel die ganze vordere Hälfte desselben schwarz gefärbt ist.

Aleides haemopterus.

Aleides haemopterus. Schönherr, Gen. et Spec. Curcul. III. p. 624. no. 22. Ein bei Sena gefangenes Exemplar.

Aleides olivaceus, nova spec.

Tafel XVIII. Fi*. 13. A. oblongo-ovatus, gibbus, dense olivaceo- squamulosus , rostro, capite, thoracis late- ribus lineaque media, ab domine flavescentibus ; elytris pone Immeros in unguium acutum produetis, macula laterali nee non signatura communi dorsi X aemulante fuscis* Long lin. 6V2 6. Aleides olivaeeus. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 85.

Von gedrungener, hochgewölbter Form, schwarz, mit grünlich -grauen Schuppen dicht bedeckt. Der Rüssel ist ungefähr so lang wie das Halsschild, drehrund, gegen die Spitze hin etwas herabgebogen, dicht runzlig punktirt, sparsam goldgelb beschuppt. Die Fühler sind schwarz, die Glieder der Geifsel gelb beschuppt und behaart, die Keule bräunlich schwarz. Der Kopf zeigt eine tief eingestochene Grube zwischen den Augen. Das Halsschild ist stumpf kegelförmig, vor der Spitze seitlich leicht eingeschnürt, an der Basis sehr tief dreilappig, der mittlere Lappen scharf zugespitzt; die Oberfläche ist mit glatten schwarzen, etwas abgeflachten Tuberkeln besetzt, deren Zwischenräume an den Seiten und in der Mittellinie lebhaft gelb, im Übrigen graugrün beschuppt sind. Das Schildchen ist abgerundet viereckig, nach hinten er- weitert. Die Flügeldecken treten bei den Schultern in einem scharfen Winkel hervor, ver- engen sich hinter diesen keilförmig und sind an der Spitze gemeinsam abgerundet; die Ober- fläche hoch bucklig gew7ölbt, tief punktirt gestreift, die Zwischenräume gewölbt, fein lederartig gerunzelt, dicht olivengrün beschuppt; ein halbmondförmiger Fleck hinter dem hervortretenden

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 40

314 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Schulterwinkel, so wie eine gemeinsame Chi- förmige Zeichnung auf dem Rücken schwarzbraun. Die Unterseite und Beine sind schwarz, mit gelben Schuppen fleckig besetzt. Schenkel und Schienen sind nahe am Knie ausgebuchtet und hinter der Ausbuchtung mit einem stumpfen Zahne bewaffnet; an den Hinterschienen ist derselbe nur undeutlich. Zwei Exemplare von Tette.

Leptobaris, nov. gen.

Corpus elongatum, subcylindricum , parallelum. Rostrum capitis thoracisque longitudine, arcuatum , cylindricum. Antennae ante medium rostri insertae , scapo oculos non attingente, funiculo 7 articutato ; articulo 1. breviter obconico, 2. hoc duplo fere longiore, sequentibus brevissimis, transversis, apicem versus sensim latioribus, clava breviter ovata. Oculi inferiores. Thorax lateribus rotundatus, basi apiceque truncatus. Scutellum aper tum, minutum. Elytra thorace plus duplo longiora, apice conjunctim rotundata. Femora antica subclavata. Abdomen annulis 1. et 2. inter se connatis.

Diese zur Gruppe der Baridier gehörige Gattung erinnert durch ihre schmale, lang- gestreckte Körperform auf den ersten Blick an Cossonus, von dem sie jedoch durch die Bildung des Rüssels und der Fühlerkeule ganz abweicht. Der Rüssel ist kräftig gebogen, cylindrisch, fast von der Länge des Kopfes und Halsschildes; die Fühlerfurche beginnt seit- lich vor der Mitte der Rüssellänge und nähert sich bald der der anderen Seite, so dafs beide an der Unterseite nur durch eine schmale Scheidewand getrennt sind. Der Fühlerschaft ist gegen die Spitze leicht verdickt und erreicht nicht die Augen; die Geifsel ist 7 gliedrig, von der Länge des Schaftes; das erste Glied kurz kegelförmig, das zweite fast doppelt so lang als jenes und an der Basis beträchtlich dünner, die folgenden kurz, quer, unter einander fast gleich lang, doch nach der Keule zu allmählig breiter werdend; diese kurz eiförmig, undeutlich dreigliedrig. Die Augen liegen, wie bei Baridius, nahe der Unterseite des Kopfes. Das Halsschild ist gerundet viereckig, vorn stark eingeschnürt, auf der Oberseite etwas flach- gedrückt, der Vorderrand an der Unterseite nicht ausgebuchtet. Das Schildchen ist klein, dreieckig. Die Flügeldecken sind von der Breite der Halsschild -Basis, doch schmaler als dessen Seiten, bis gegen die Spitze fast gleich breit, hinten verengt und gemeinsam abge- rundet. Die Vorderhüften sind dem Hinterrand des Prothorax genähert und in der Mittel- linie nahe aneinander gerückt; die Vorderschenkel etwas länger und merklicher gegen die Spitze verdickt als die hinteren; die Schienen sind sämmtlich an der Innenseite fein gezähnt und mit einzelnen Borstenhaaren besetzt, ihre Spitze mit zwei kurzen, gekrümmten Haken bewaffnet. Das erste Tarsenglied ist um die Hälfte länger als das zweite, beide von gleicher Breite; das dritte erweitert, zweilappig; das Klauenglied schmal, die Klauen einfach, schwach. Die beiden ersten Hinterleibssegmente sind sehr breit und miteinander verwachsen.

COLEOPTERA. CÜRCÜLIONIDES. 315

Leptobaris castaneus, nova spec.

Tafel XVIII. Fig. 14. L. rufo-brunneus, glaber, suh nitidus, restro supra disperse subtiliterque punctulato; thorace lateribus rotundato, evidenter et sat crebre punctata; elytris fortius striata^ punctatis, interstitiis serie punctorum minor um obsitis. Long. lin. 2 2l/3.

Der ganze Körper ist rothbraun, unbehaart, leicht glänzend. Der Rüssel ist kräftig, gebogen, an den Seiten dichter und stärker, auf der Oberseite fein und zerstreut punktirt. Die Fühlerkeule sowie die letzten Glieder der Geifsel sind greis behaart. Der Thorax ist etwas länger als breit, an den Seiten leicht gerundet und nach vorn kaum stärker als nach hinten verschmälert, doch nahe der Spitze stark eingeschnürt; deutlich und ziemlich gleichmäfsig punktirt, die Zwischenräume gröfser als die Punkte. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind streifig punktirt, die Punkte gröber als die des Halsschildes, die Zwischenräume flach, schwach querrunzlig und mit einer Reihe kleinerer, ziemlich weitläufiger Punkte besetzt. Die Unterseite ist viel weitläufiger punktirt als die Oberseite und stärker glänzend. Die Spitze des Rüssels und der Schenkel ist bräunlich. Mossambique.

Tetragonops, n

ov. gen.

Rostrum thoracis fere longitudine, deplanatum. Oculi frontales, subquadrati, plant, prope basin rostri fere contiguL Antennae inter medium et basin rostri insertae, scapo breviusculo, caput non attingente, funiculo elongato, 7-articulato ; articulis 6pri- mis oblongis (primo ceteris multo latiore), 6. et 7. brevibus, clava ovata, subacuminata. Thorax transversus, antrorsum attenuatus. Scutellum distinctum. Elytra subtrigona. Pectus ad rostrum recipiendum distincte canaliculatum. Tibiae basi subdentatae.

Diese zur Gruppe der Cryptorhynchiden gehörige Gattung steht in nächster Verwandt- schaft mit Zygops und Sphadasmus, welche beiden zwar von Schönherr in verschiedenen Abtheilungen untergebracht werden, sich aber naturgemäfs nicht trennen lassen; sie sind nicht nur durch den Habitus, sondern auch durch Übereinstimmung aller wesentlichen Charaktere miteinander eng verschwistert. Die Gattung Tetragonops unterscheidet sich von jenen beiden durch mehr gedrungene Gestalt und durch die tiefe, scharf begrenzte Brustrinne zum Einlegen des Rüssels, aufserdem durch die viel langgestrecktere Geifsel der Fühler. Der Rüssel ist etwa von der Länge des Halsschildes, flachgedrückt, an der Spitze fast zugeschärft. Die Fühler- furche beginnt seitlich etwas hinter der Mitte des Rüssels und verläuft in gerader Linie nach der Unterseite derselben, wo sie an der Basis endigt. Der Schaft der Fühler ist kurz, nach der Spitze zu verdickt und erreicht nicht ganz die Basis des Rüssels; die Geifsel ist langge- streckt, das erste Glied verdickt, umgekehrt kegelförmig, die folgenden schmal, allmählig an Länge abnehmend, das sechste und siebente kuglig, die Keule oval, zugespitzt, dreigliedrig,

40*

816 ZOOLOGIE. INSECTEN.

das erste Glied doppelt so lang als die beiden übrigen zusammengenommen. Der Kopf ist kaffliV die Ausen liegen auf der vorderen Seite, sind viereckig, flach und stofsen oberhalb der Basis des Rüssels mit ihrem Innenwinkel aneinander. Das Halsschild ist breiter als lang, vorn eingeschnürt, an den Seiten gerundet, die Mitte des Vorderrandes zipfelartig hervortretend. Die Flügeldecken sind an der Basis kaum breiter als das Halsschild, nach hinten schnell verengt, so dafs sie zusammen fast dreieckig erscheinen, auf dem Rücken bucklig gewölbt, Die Beine sind wie bei Sphadasmus gebildet, nur dafs die Schienen nahe an ihrer Einlenkung nach aufsen in einen zahnartigen Vorsprung erweitert sind und der Zahn an der Innenseite der Schenkel stärker hervortritt. Die Rüsselrinne der Brust ist scharf begrenzt und endigt zwischen den Mittelhüften.

Tetragonops fascicularis, nova spec.

Tafel XVIII. Fig. 15. T. ovatus, niger, dense squamosus, rostro punctata, glabra, nitida, capite tharaceque fulva albidoque variegatis, hoc fasciculis duabus dorsalibus (altera apicali, altera medio) fuscis vittaque basali media testacea; elytris dar so fulvo-squamosis, fascia posteriore obliqua punctoque apicali testaceis , nee nan fasciculis duobus prope scutellum fuscis. Long. lin. i2/3. Tetragonops fascicularis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.85. Der Rüssel ist glatt, schwarz, glänzend, an der Basis dicht runzlig, im Übrigen fein und zerstreut punktirt. Die Fühler sind gelbbraun. Der Kopf ist schwarz, mit einer zackigen, aus weifsen und gelbbraunen Schuppen bestehenden Querbinde hinter den Augen. Das Hals- schild ist nahe der Spitze stark eingeschnürt, an den Seiten leicht gerundet, dicht beschuppt, auf schwarzem Grunde mit gelbbraunen und weifs gemischten Zeichnungen gescheckt, in der Mittellinie mit zwei aufrechtstehenden Büscheln schwarzer und gelbbrauner Borstenhaare, von denen der kleinere die Spitze des Vorderrandes, der gröfsere die Mitte der Scheibe einnimmt; von dem letzteren verläuft eine breite gelb beschuppte Längsbinde bis zur Basis. Das Schildchen ist gelb beschuppt. Die Flügeldecken sind punktirt gestreift, an den Seiten schwarz, auf dem Rücken gelbbraun beschuppt, mit einer schief nach rückwärts verlaufenden Querbinde und einem Punkt nahe der Spitze von hellerer Farbe; von zwei Büscheln schwarzbrauner Haare auf dem vorderen Theil jeder Flügeldecke steht der vordere auf dem dritten Zwischenraum der Punki- streifen, der hintere dicht an der Naht. Die Unterseite der Hinterbrust und des Abdomens, so wie die Beine sind gelblichweifs beschuppt; die Hinterschenkel zeigen einen schwarzen Ring in der Mitte. Tette.

HeteropilS, Schönherr.

Heteropus africanus.

Heteropus africanus. Schönherr, Gen. et Spec. Curcul. VIII. p. 3. no. 1.

Diese Art scheint über einen grofsen Theil von Africa verbreitet zu sein. Schönherrs

COLEOPTERA. CURCULIONIDES. 317

Exemplare stammen vom Senegal, das Berliner Museum besitzt solche aufser von Mossam- bique auch von Port Natal. Die Punktstreifen der Flügeldecken scheinen in Betreff der Stärke etwas zu variiren, ohne dafs sich darauf mit Sicherheit verschiedene Arten begründen liefsen.

Eihilia, Lalreille, Schönherr. Li XUS, Fabricius.

Rhina ainplicolüs, nova spec.

Rh. minus elongata, nigra, rostro medio utrinque dentato, apice tuberculato ; thorace

amplo, subdepresso, confertim varioloso; elytris hoc vix duplo longioribus , excavato-

punctatü-striatis , interstitiis subelevatis, sparsim punctatis. Long, (rostr. excl.) lin. 14.

Rhinu amplicollis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 85. Rhina barblrostris? Bertoloni, Novi Comment. acad. scientiar. instit. Boniensis X. p.427.

Ein einzelnes männliches Exemplar von Tette erscheint mit Rh. Afzelii Schönh. zu- nächst verwandt, unterscheidet sich aber schon auf den ersten Blick durch gedrungenere Körperform und kürzere Flügeldecken. Die zwischen den Augen verlaufende Stirnleiste ist in der Mitte nicht kammartig erhöht. Der Rüssel ist gerade von der Länge des Halsschildes und wie gewöhnlich auf der Oberseite bis zur Einlenkung der Fühler rinnenartig ausgehöhlt; von den diese Rinne begrenzenden Zähnen tritt der hinterste am deutlichsten seitlich hervor. Zwi- schen den beiden vor der Einlenkung der Fühler befindlichen Zähnen verläuft eine glänzende, erhabene Längsleiste; eine gleiche findet sich auch nahe der Spitze. Das Halsschild ist in der Mitte am breitesten, daselbst ebenso breit als lang, seitlich stark gerundet, dicht runzlig punktirt, mit einer flachen mittleren Längsfurche. Die Flügeldecken sind höchstens um zwei Drittheile länger als das Halsschild und etwa von dessen Breite, fast bis zur Spitze gleich breit, hinten gemeinsam abgerundet; die Skulptur ist fast dieselbe wie bei Rh. Afzelii, doch erscheinen die der Naht zunächst gelegenen Zwischenräume stärker leistenartig erhaben. Die Vorderbeine sind verhältnifsmäfsig weniger verlängert als bei den übrigen Arten; die Schienen mit fünf bis sechs Dornen bewaffnet.

Bertoloni bringt einige aus Inhambane stammende Exemplare von Rhina, weiche möglicherweise der vorbeschriebenen Art angehören könnten, zu Rh. barbirostris Oliv. Es scheinen ihm daher die von Schönherr unterschiedenen africanischen Arten gänzlich unbekannt geblieben zu sein.

Rhy nchophorilS , Herbst, Schönherr. Calandra, Fabricius, Olivier, Latreille.

Rhynchophorus phoenicis.

Rhynchophorus phoenicis. Schönherr, Gen. et Spec. Gurcul. IV. p. 825. no. 8. Calandra phoenicis. Fabricius, Syst. Eleuth. IL p. 430. no. 4.

318 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Calandra ferruginea? Bertoloni, Ioc. cit. p. 427.

Zwei Exemplare von Tette. Auch hier ist die Berte-Ionische Bestimmung seiner aus Inhambane erhaltenen Exemplare jedenfalls unrichtig, da die Calandra ferruginea Fabr. wohl nur über Ostindien und die Sunda- Inseln verbreitet ist. Übrigens spricht auch die Be- zeichnung „obscure purpurescens" schon für die hier angeführte C. phoenicis.

HylesillllS, Fabricius.

HylesillUS pUSÜlus, nova spec.

H. oblong o-ovatus, rufns, pallide setulosus, thorace brevissimo, transverso, muricato, elytris subtiliter punctata- striatis , interstitiis $ er tat im tuberculatis* Long, lin. 2/3.

Von der kurzen Form des Hyl. oleiperda Fabr., rostroth, schwach glänzend, mit gelb- lichen Börstchen sparsam besetzt. Der Kopf ist nach unten durch scharfe Höckerchen rauh und daselbst dicht behaart, gegen den Scheitel hin fein nadelrissig und unbehaart; die Augen sind sehr grofs und treten auf der Stirn nahe aneinander. Die Fühler sind rostfarben, mit gelblicher Keule. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet und nach vorn so stark verengt, dafs sein Vorderrand fast nur der Hälfte des Hinterrandes gleich kommt; vor der Spitze deutlich eingeschnürt, flach gewölbt, kurz behaart und besonders auf dem vorderen Theil mit zahlreichen spitzen Höckerchen bedeckt. Die Flügeldecken sind min- destens doppelt so lang als das Halsschild, ihr scharfer Basalrand stark aufgebogen, die Ober- fläche fein punktirt gestreift, die Zwischenräume je mit einer Reihe runder Höckerchen und gelber Börstchen besetzt; die ersteren werden nach hinten allmählig länger und schärfer so dafs sie an der Spitze der Flügeldecken fast kegelförmig erscheinen. Die Unterseite des

Körpers ist durch dichte Punktirung matt und in gleicher Weise wie die obere behaart.

Ein einzelnes mir vorliegendes Exemplar dieser winzigen Art stammt von Tette.

Longicornia. Acanthophorus , Serviiie

PrionilS, Fabricius, Olivier.

Acanthophorus maculatus.

Acanthophorus maculatus. Serville, Nouv. Classif. des Longicornes. Annales de la soc. entom. de France I. p. 153. no. 2.

Prionus maculatus. Fabricius, Entom. syst. IL p. 245. no. 11. Syst. Eleuth. II. p. 259. no. 11.

Olivier, Entom. IV. 66. p. 27. no. 29. Tab. IV.'fig. 14. Acanthophorus confinis.. Dejean, Cat. 1833. p. 316. Acanthophorus confinis. Castelnau, Hist. nat. des Ins. Coleopt. II. p. 395.

Zwei in Tette aufgefundene Exemplare dieser Art weichen von denen vom Senegal in keiner Weise ab. Übrigens scheint diese Art über den gröfsten Theil von Africa verbreitet

COLEOPTERA. LONGICORNIA. 319

zu sein, indem das Berliner Museum aufser vom Senegal und Mossambique auch Exemplare von Sennär, Kordofan und Port Natal besitzt. Bei Vergleich einer grösseren Reihe von Ex- emplaren läfst sich Ac. confinis Dej., Gast ein. schwerlich spezifisch davon trennen.

Cerambyx, Fabricius.

Hammaticherus, Serville.

Cerambyx incultus, nova spec.

Tafel XIX. Fig. 1.

C. fuscus , pube sericea dense vestitus , antennis pedibusque dilute piceis ; thorace

lateribus vix ampliato, bituberculato, elytris subtiliter punctulatis, obsolete uni-

costatis. luong. Im. 9l/2. Cerambyx incultus, Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 265.

Zu den kleineren Arten der Gattung gehörend und unter diesen zunächst dem C. he- terocerus Dej. verwandt, mit welchem er durch das an den Seiten kaum erweiterte Halsschild übereinstimmt. Der Körper ist schwarzbraun, mit dichtem gelbgrauen, seidenartigen Haarüber- zuge bekleidet, die Fühler und Beine hell pechbraun. Die Taster sind rostgelb. Die Stirn ist durch eine schmale, aber tiefe Mittelfurche getheilt, welche sich zwischen den Augen zu einer länglichen Grube erweitert und gegen den Scheitel hin allmählig verschwindet. Der Thorax ist so lang als breit, zeigt die gewöhnlichen Einschnürungen an der Spitze und an der Basis und die wellenförmigen Runzeln auf der Oberfläche, welche jedoch in der Mitte durch eine fast glatte Längslinie unterbrochen sind; an den Seilen ragen zwei stumpfe, fast gleich grofse Höcker nur wenig hervor. Das Schildchen ist fein runzlig punktirt. Die Flügeldecken sind 2^- mal so lang als zusammen breit, an den Seiten bis nahe zur Spitze fast gleich breit, an der Spitze kurz abgestutzt und ohne Enddorn an der Naht; etwas flachgedrückt, sehr fein und ziemlich dicht punktirt, mit einer stumpfen Längsrippe, welche sich von der Schulter schräg nach der Scheibe hinauf zieht und vor der Spitze verschwindet; die Oberfläche ist mit einem dichten, gleichmäfsigen Haarüberzuge bekleidet. Die Unterseite ist fein und dicht punktirt, seidenartig be- haart, die Hinterleibssegmente rölhlich durchscheinend. Ein weibliches Exemplar von Sena.

Callichroma, Latreille. Cerambyx, Fabricius, Olivier.

Callichroma albitarsa.

Callichroma albitarsa. Serville, Annales de la soc. entom. de France II. p. 557. Cerambyx albitarsus, Fabricius, Syst. Eleuth. IL p. 267. no. 4. Cerambyx femoralis. Olivier, Ent. IV. no. 67. p. 29. PL 7. fig. 45. Cerambyx albotarsus. Weber, Observ. entom. p. 86. n. 1.

Zwei Exemplare von Mossambique und Tette.

320 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Callichroma heterocneinis , nova spec.

Tafel XIX. Fig. 3.

C. laete viridis, nitidissima , elytris cyanescentibus , femoribus anterioribus rubris ; thorace apicem versus profunde constricto, lateribus obtuse bituberculato, supra disperse punctata; elytris basi disperse, apicem versus sensim crebrius punctatis. Long. lin. 9.

Callichroma heterocnemis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.265. Ober- und Unterseite sind lebhaft grün, die erste stark glänzend, wie polirt, die letztere durch feine und dichte Piinktirung matt. Der Kopf ist grob und unregelmäfsig punktirt, die tiefe Stirnfurche endigt in gleicher Linie mit dem Hinterrand der Augen. Die Mundtheile und die Fühler sind schwarz. Das Halsschild ist von der Breite der Flügeldeckenbasis, nahe der Spitze stark eingeschnürt, an den Seiten mit zwei abgerundeten Höckern, von denen der zweite die Mitte einnimmt, versehen, auf der Scheibe mit zerstreuten, ziemlich grofsen Punkten, im Übrigen spiegelglatt und blank, lebhaft grün, gegen die Ränder hin blau angelaufen. Das Schildchen ist an der Spitze mit einigen groben Punkten versehen. Die Flügeldecken sind nicht ganz 3 mal so lang als zusammen breit, nach hinten sehr allmählig und schwach verengt, an der Basis weitläufig und ziemlich grob, nach hinten allmählig dichter und feiner punktirt, blaugrün, lebhaft glänzend. Die Unterseite ist fein chagrinartig punktirt und dadurch malt, aufserdem noch mit vereinzelten gröfseren Punkten versehen, sehr fein seidenartig behaart, die Ränder der Hinterleibssegmente kurz schwärzlich gefranzt. Die Beine sind schwarz; die Schenkel mit einem deutlichen, wenn auch kurzen Zahne versehen, die vorderen und mittleren stark verdickt und mit Ausnahme der Basis roth. Die Hinterschienen sind nicht erweitert, leicht gekrümmt, flachgedrückt; die vorderen und mittleren so wie alle Tarsen silbergrau be- haart. — Ein Exemplar von Tette.

Callichroma leucorhaphis, nova spec.

Tafel XIX. Fig. 4. C. rufo-ferruginea, viridi-rnicans, dense argenteo - pubescens, capite, thorace medio

elytrorumque lateribus laete viridibus ; his vitta suturali nivea, extus fusco-limbata

ornatis. Long. lin. 8V2. Callichroma leucorhaphis, Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.265. Der Körper ist unten rostroth mit grünlichem Schimmer, mit dichter silberglänzender Behaarung bekleidet. Der Kopf ist glänzend grün, dicht und grob punktirt, mit tiefer Stirn- furche, welche dicht hinter der Insertionsstelle der Fühler endigt. Diese sind wie die Palpen hell rostroth. Das Halsschild ist seillich in der Mitte in einen kurzen Dorn erweitert, in den vertieften Stellen nahe der Spitze und der Basis glatt, im Übrigen mit scharfen Querfurchen durchzogen, welche besonders nach der Seite hin wellenförmig gebogen erscheinen; lebhaft

/

COLEOPTERA. LONGICORNIA. 321

rothbraun, mit violettem Glänze, eine breite Querbinde über die Mitte, welche sich seitlich bis über den Dorn hinabzieht, glänzend grün. Das Schildchen ist violett glänzend, in der Mitte schwach gefurcht. Die Flügeldecken sind fast 3 mal so lang als zusammen breit, fein chagrin- artig gerunzelt und dadurch matt, nur die Schulterbeulen glänzend und glatt, grün, mit einer weifsen, silberglänzend behaarten Binde längs der Naht, welche nach aufsen von einem schwarz- braunen Streifen, der sich gegen die Basis hin stark erweitert, begrenzt wird. Die Beine sind hell rostroth, die Tarsen silberweifs behaart.

Diese Art steht an Gröfse, Gestalt und Zeichnung der Flügeldecken in der nächsten Verwandtschaft mit Call, vittata Fabr. und einigen dieser nahe verwandten Arten aus Süd- America; von derselben unterscheidet sie sich jedoch gleich auf den ersten Blick durch die ganz rothen Fühler und den Mangel der Längsbinden auf dem Halsschilde. Tette.

Callichroma ruficrus, nova spec.

Tafel XIX. Fig. 5. C. aeneo -viridis, partim nitida, femoribus apice excepto laete rufis ; antennis brevibus, elytris subparallelis, confertim rugulosis. Long. lin, 12,

Callichroma ruficrus, Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.265. Durch die kurzen, dicken Fühler und die nach hinten kaum verschmälerten Flügeldecken steht diese Art in nächster Verwandtschaft mit Call, latipes Fabr. und Gueinzii White, mit welchen sie eine besondere Gruppe bildet. Die Oberseite ist metallisch grün, fast matt. Der Kopf ist dicht runzlig punktirt, in der Mitte des Scheitels unmittelbar hinter den Augen mit einer etwas glatteren Stelle. Die Fühler erreichen kaum die Mitte der Flügeldecken und zeigen die Farbe des Körpers. Das Halsschild ist fast um die Hälfte breiter als lang und an der Seite nur mit einem Höcker bewaffnet, welcher etwa die Mitte einnimmt und nur in Form eines stumpfen Domes heraustritt; vor dem Hinterrand zeigt sich jederseits ein Querwulst; die Oberseite ist mit groben und gedrängten, jedoch nur hin und wieder zusammenfliefsenden Punkten bedeckt; in der Mitte der Scheibe zeigt sich eine abgekürzte Mittelfurche. Das Schildchen ist sparsam punktirt. Die Flügeldecken sind etwa 3 mal so lang als zusammen breit, ihre Aufsen- ränder fast parallel, sehr dicht und von vorn nach hinten allmählig feiner gerunzelt, mit zwei schwachen Spuren von Längsrippen. Brust und Hinterleib sind einzeln punktirt, glänzend metall- grün. Die Beine sind metallgrün, die Schenkel mit Ausnahme der Spitze lebhaft roth, mit violettem Schimmer; eine gleiche Färbung zeigt auch die äufserste Spitze der Schienen; von diesen sind die hinteren gegen die Spitze mäfsig erweitert und flachgedrückt. Ein Exemplar von Tette.

ClosteromerUS , Dejean, White.

Closteromerus insignis, nova spec.

Tafel XIX. Fig. 6.

C, niger, opacus, elytris cyaneis, femoribus anterioribus laete rufis; corpore siibtus

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 41

322 ZOOLOGIE. INSECTEN.

thoraceque lateribus maculis arg 'enteo-s ericeis ornato; antennarum articulis 5 ultimis

triangulariter dilatatis. Long. lin. 5l/2. Closteromerus insignis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.265. Diese Art ist dem Cl. cyanipennis Dej. äufserst ähnlich und möglicherweise nur sexuell davon verschieden. Gestalt und Gröfse stimmen mit jenem durchaus überein, ebenso die eigen- thümliche, gitterartige Punktirung des Halsschildes. Die Flügeldecken unterscheiden sich nur darin, dafs ihre Spitze schärfer und ganz gerade abgestutzt ist und dafs Aufsen- und Innenwinkel derselben scharf, fast zahnartig hervortreten. Die Hauptunterschiede der vorliegenden Art sind folgende: die fünf letzten Fühlerglieder sind stark dreieckig erweitert, mit Ausnahme des ersten so breit als lang, verdickt und auf der Vorderfläche mit erhabener Längsleiste. Die Vorder- und Mittelschenkel sind hell mennigroth, verhältnifsmäfsig kürzer als bei Cl. cyanipennis und stärker gekeult; die Hinterschenkel sind wie bei jenem schwarz, aber viel länger gestreckt, so dafs der Anfang ihrer Keule erst hinter die Spitze der Flügeldecken fällt; endlich sind auch die Hinterschienen an der Spitze stärker erweitert und flach gedrückt. Ein Exemplar von Tette.

Compsomera, white.

Compsomera speciosissima, nova spec. Tafel XIX. Fig. 7. C. nigra, holosericea, capite, antennis, tibiis tarsisque ferrugineis ; thorace fascia antica callisque duobus semilunaribus disci purpureis, maculis tribus marginum lateralium unaque baseos media aureo-pilosis ; elytris nigro-cyaneis, maculis quattuor obliquis crucem formantibus aurantiacis, nigro circumdatis. Long. lin. 9%. Compsomera speciosissima* Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. z. Berlin. 1855. p.265. Diese zweite Art der von White neuerdings aufgestellten Gattung Compsomera kommt der C. elegantissima an Gestalt und Gröfse sehr nahe, unterscheidet sich aber durch die sehr abweichende Zeichnung der Flügeidecken. Kopf, Fühler und Halsschild sind ganz wie bei C. elegantissima; das letzte zeichnet sich jedoch durch eine gröfsere Anzahl der gelben seiden- haarigen Flecke aus. Während bei C. elegantissima sich jederseits am Rande zwei solche finden, zeigen sich bei unserer Art drei, einer vorn, einer in der Mitte und einer hinten, und aufser- dem ein grofser auf der Oberfläche in der Mitte der Basis. Das Schildchen ist dicht gelb- seidig behaart. Die Flügeldecken sind dunkel meerblau, mit einer gemeinsamen tief sammt- schwarzen kreuzartigen Zeichnung, welcher sich vier orangegelbe längliche, ebenfalls schief gestellte Flecke anlegen; die beiden vorderen liegen an der Aufsenseite der Vorderäste des Kreuzes, die beiden hinteren an der Innen- und Hinterseite der Hinteräste; die vorderen sind aufserdem noch nach aufsen von einem schwarzen Wische begrenzt. Der Körper ist unten dicht seidenartig grau behaart. Die Beine sind rostfarben, die Schenkel mit Ausnahme der Spitze schwarz. Ein Exemplar von Mossambique.

COLEOPTERA. LONGICORNIA. 323

Stromatium, serviiie.

Callidilim, Fabricius, Olivier.

Stromatium barbatum.

Stromatium barbatum* Serville, Annales de la soc. entom. de France III. p. 80.

c? Callidium barbatum. Fabricius, Syst. Eleuth. II. p. 339. no. 35. Ent. syst. II. p. 324. no. 29.

Olivier, Ent. IV. no. 70. 9. PL 4. fig. 41. $ Callidium variolosum. Fabricius, Syst. Eleuth. II. p. 338. no. 23. Ent. syst, suppl. p. 149. no. 18.

Drei Exemplare dieser Art von Sena zeigen keine Abweichung von den Ostindisehen.

Obrilim, Latreille.

Obrium murinum, nova spec.

Tafel XIX. Fig. % O. elongatum, fuscum, dense griseo-pubescens , antennis femoribusque dilute rufis ; oculis amplissimis , in vertice approximatis ; elytris subtiliter striato-punctatis, sutura maculaque laterali pone medium pallidis. Long. lin. 4% ö%. Obrium murinum. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 265.

Von der Gestalt des Ohr. fuscatum Dej., doch in der Regel etwas gröfser, durch die Gröfse der Augen so wie durch die Färbung der Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Der Körper ist schwärzlich braun, mit kurzer, dicht anliegender, grauer Pubescenz bekleidet. Die Fühler sind um die Hälfte länger als der Körper, hell rothbraun. Der Kopf ist bedeutend breiter als das Halsschild, fein körnig punktirt, die Stirn mit einer deutlichen, zwischen den Augen endigenden Mittelfurche; diese sind sehr breit und treten auf dem Scheitel so nahe aneinander, dafs nur eine schmale Brücke zwischen ihnen zurückbleibt, welche jederseits von einer Reihe grofser, kettenartig aneinander gereihter Punkte begrenzt wird. Der Thorax ist um die Hälfte länger als breit, fast cylindrisch, seitlich mit zwrei schwachen Höckern ver- sehen, von denen einer dicht am Vorderrande, der zweite (etwas gröfsere) nahe der Mitte gelegen ist; die Oberfläche zeigt ebenfalls zwei Paare flacher Wulste, von denen das eine vor, das andere hinter der Mitte liegt. Diese Wulste so wie die Seiten des Halsschildes sind merklich dichter behaart als der übrige Theil, die Mittellinie ist glatt und glänzend; die Punktirung der Oberfläche wird durch die dicht anliegende Behaarung etwas undeutlich. Das Schildchen ist dicht grau behaart. Die Flügeldecken sind 3 mal so lang als das Halsschild, nach hinten wenig verschmälert, fein und weitläufig reihenweise punktirt, gleichmäfsig dicht grau behaart, schwarzbraun, etwas glänzend, die Naht und ein länglicher Flecken nahe der Mitte des Aufsenrandes gelblich weifs. Auf der Unterseite ist die Brust äufserst dicht, der Hinterleib sparsam behaart. Die Beine sind schwärzlich braun, die Schenkel hell röthlich.

Vier Exemplare von Tette.

41 *

324 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Ceroplesis, Serville, Castelnau.

Ceroplesis militaris, nova spec.

Tafel XIX. Fig. 8.

C. nigro-aenea, opaca, elytrorum fasciis duabus transversis, altera ante, altera post

medium, margine laterali posteriore, maculaque ante apicem obliqua miniaceis.

Long. lin. 14. Ceroplesis militaris. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 266.

Der Cer. capensis Lin., Fabr. an Gröfse gleich, doch von etwas gedrungenerer Form. Die Farbe des Körpers ist ein mattes Schwarz mit geringem Erzschimmer. Der Kopf ist dicht und fein gerunzelt, mit kurzem schwärzlichen Filz bedeckt. Das Halsschild ist auf der Scheibe mit einigen schwachen Querrunzeln versehen; die Seiten zeigen die gewöhnlichen Einschnürun- gen und Wulste, von denen nur der zweite mit einem kurzen, stumpfen Dorn bewaffnet, der erste dagegen abgerundet ist. Die Flügeldecken sind um die Hälfte breiter als das Halsschild, nach hinten kaum verschmälert, auf dem vorderen Drittheil grob, im Übrigen feiner punktirt, schwach metallisch schimmernd; zwei schmale, etwas geschwungene Querbinden, von denen die eine vor, die andere hinter der Mitte verläuft, der Seitenrand von der letzten Binde bis zur Spitze und ein schiefer Fleck auf dem so kreisförmig umschlossenen, hinteren Theil der Flügeldecken nahe der Naht mennigroth beschuppt. Die Mittelschienen zeigen unter der Mitte des Aufsenrandes eine knotenförmige Anschwellung. Tette.

Cymatura, nov. gen.

Corpus elongatum, cylindricum, tomentosum, Frons inter antennas profunde excisa, tuberculo antennifero admodum elevato. Palpi articulo ultimo subulato. An- tennae corpore breviores, articulis ex tertio ad decimum usque longitudine decrescen- tibus. Thorax angustus, basi apiceque evidenter constrictus, spina laterali post medium sita instructus. Elgtra latitudine communi triplo fere longiora, lateribus subparallela, apice subtruncata, angulo externo producto, fimbriato. Mesosternum lineare. Pedes breviusculi, fibiae mediae extus profunde excisae.

Diese den ächten Lamien beizuzählende neue Gattung schliefst sich durch die Bildung der Mittelschienen zunächst an Pachystola und Leprodera Dej. an, weicht aber von allen be- kannten Gattungen dieser Gruppe durch ihre schmale, langgestreckte Körperform und die nach hinten hervortretenden Aufsenwinkel der Flügeldeckenspitze ab. In Betreff des letzten Charakters zeigt sich einige habituelle Ähnlichkeit mit der Gattung Sthenias Dej., von der sie sich jedoch gleich auf den ersten Blick durch das bewehrte Halsschild unterscheidet. Der Kopf ist etwas breiter als der Vorderrand des Halsschildes, die Stirn zwischen den Fühlern tief ausgeschnitten, mit deutlicher Längsfurche, die beiden Fühlerhöcker durch die sie bekleidende, aufrechtstehende

COLEOPTERA. LONGICORNIA. 325

Behaarung stark hervortretend. Die Oberlippe ist kurz, an der Spitze sanft gerundet, auf ihrer vorderen Hälfte mit einem tiefen, halbmondförmigen Eindrucke. Die Mandibeln sind kurz und kräftig, ihre Spitze gespalten. Die Endglieder der Palpen sind spindelförmig, an Gröfse unter einander gleich. Die Augen sind besonders in ihrem vorderen Theile ziemlich stark gewölbt und verhältnifsmäfsig grob granulirt. Die Fühler erreichen zurückgeschlagen etwa das letzte Viertheil der Flügeldecken; das erste Glied keilförmig, dicker als die übrigen, mit dichtem Toment bekleidet, das zweite kurz, knopfförmig, die übrigen nach der Spitze hin allmählig an Länge abnehmend, mit Ausnahme des letzten, welches das vorletzte an Länge übertrifft; das fünfte bis zehnte Glied sind an der Spitze innen leicht zahnartig erweitert. Das Halsschild ist länger als an der Basis breit, weit hinter der Spitze und vor der Basis deutlich eingeschnürt, jederseits mit einem Dorn hinter der Mitte. Das Schildchen ist quer, abgerundet. Die Flügel- decken sind fast 3 mal so lang als zusammen breit, an den Seiten gleich breit, auf dem Rücken etwas niedergedrückt, an der Spitze abgestutzt, der Innen- und Aufsenwinkel jeder einzeln abgerundet, der letzte besonders deutlich nach hinten hervortretend. Die Mittelbrust ist zwi- schen den entsprechenden Hüften linear. Die Beine sind kurz und gedrungen, die Schienen gegen die Spitze hin dreieckig erweitert und etwas flach gedrückt; die Mittelschienen sind an der Aufsenseite dicht unter der Mitte tief ausgeschnitten; die Tarsen sind verhältnifsmäfsig derbe, die drei ersten Glieder von gleicher Breite. Der ganze Körper ist mit dichtem, an- liegendem Haarüberzuge bekleidet.

Cymatura bifasciata, nova spec.

Tafel XIX. Fig. 9. C. nigra, dense tomentosa, capite, thorace, abdomine, macula pectorali magna fasciis-

que duabus elytrorum irregularibus, altera ante, altera post medium, aurantiacis.

Long. lin. iiV2* Cymatura bifasciata. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 266. Der Körper ist schwarz, mit dichtem Toment bekleidet; dasselbe ist auf Kopf und Hals- schild rostroth, sehr kurz und ziemlich dünn, so dafs die schwarze Grundfarbe nicht ganz verdeckt wird; die Mittellinie des letzteren ist zwischen der vorderen und hinteren Einschnü- rung nackt, schwarz; die Seitendornen stumpf, an der Spitze ebenfalls nackt. Die Fühler und Beine sind mit sammtschwarzem Toment dicht bedeckt. Von gleicher Farbe sind die Flügel- decken, welche jedoch zwei orangefarbene Querbinden zeigen, von denen die vordere mehrfach stark ausgezackt ist, die hintere hingegen nur an den Rändern etwas gewellt erscheint. Das Schildchen ist schwarz mit röthlicher Spitze. Die Brust ist schwarz mit einem grofsen drei- eckigen, orangefarbenen Fleck; der Hinterleib fast ganz von der letzteren Farbe, nur die Basis des ersten und die Spitze des letzten Ringes, so wie einige Punkte in der Mittellinie schwarz. Ein Exemplar von Tette.

326 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Rhaphidopsis , nov. gen.

Corpus parallelum, subcylindricum, tomento brevi dense vestitum. Caput magnum, thoracis latitudine, sutura media longitudinaliter divisum; fronte a vertice sutura trans- versa separata. Antennae distantes, in fem. corpore vix, in mare tertia fere longiora; articulo primo ceteris crassiore, 2. brevissimo, 3. dimidio fere longiore quam 1., se- quentibus ad 10. usque sensim brevioribus, ultimo praecedente dimidio longiore, apice acutissimo. Thorax longitudine non latior, subcylindricus, basi sat late constrictus, lateribus pone medium in spinam brevissimam, tuberculiformem dilatatus. Elytra tho- race paullo latiora, latitudine communi plus duplo longiora. Pedes breviusculi. Pro- sternum simplen, medio angustatum, mesosternum tuberculo purum elevato instructum.

Die Gattung steht in der Mitte zwischen Diastocera und Tragocephala Dej. Von der ersteren unterscheidet sie sich, die Bildung des Thorax abgerechnet, durch die sehr kurzen Beine, indem z. B. die Hinterschenkel zurückgeschlagen kaum den Hinterrand des zweiten Ab- dominalsegments erreichen, während sie bei Diastocera fast die Spitze des dritten überragen. Von Tragocephala, mit der sie in der Bildung der Beine übereinkommt, weicht sie durch das einfache Pro- und Mesosternum, aufserdem auch durch schmaleren, mehr cylindrischen Körper ab. - Der Körper ist fast gleich breit, mit kurzem Filze dicht bedeckt. Der Kopf ist von der Breite des Halsschildes, die Stirn durch eine feine Naht in zwei seitliche Hälften und durch eine Quernaht zwischen der Basis der Fühler vom Scheitel getrennt, seitlich wird sie durch eine jederseits vom Innenrand des Auges gerade herabsteigende Leiste von der Backe ge- trennt. Die Oberlippe ist quer, vorn gerundet und auf der vorderen Hälfte mit einigen langen, abstehenden Borsten besetzt. Das letzte Glied der Lippen- und Kiefertaster ist kurz spindel- förmig, zugespitzt, die äufserste Spitze fein abgestutzt. Die Fühler stehen ziemlich weit von einander entfernt und sind beim Weibchen nicht viel länger als der Körper, beim Männchen übertreffen sie ihn um ein Driltheil seiner Länge; das erste Glied ist dicker, das dritte länger als die übrigen, das letztere an der Aufsenseite leicht gebuchtet; die Glieder vom vierten bis zum zehnten nehmen allmählig an Länge ab, das eilfte ist wenigstens um die Hälfte länger als das vorhergehende (beim Männchen fast doppelt so lang) und scharf zugespitzt, scheinbar aus 2 Gliedern bestehend. Der Thorax ist so lang als breit, fast cylindrisch, an der Basis breit eingeschnürt, vor dieser Einschnürung jederseits mit einem schiefen Wulst, welcher in der Mitte des Seitenrandes mit einem kurzen, höckerartigen Dorn endigt. Das Schildchen ist gerundet dreieckig. Die Flügeldecken sind etwas breiter als der Thorax, an der Basis ge- meinsam ausgebuchtet, so dafs die Schultern deutlich nach vorn treten, etwas mehr als 2 mal so lang als zusammen breit, an den Seiten gleich breit. Die Beine sind wie bei der Gattung Tragocephala Dej.; das Prosternum ist einfach, nicht hervortretend, in der Mitte stark ver- schmälert; das Mesosternum zeigt nur eine schwache, höckerartige Erhabenheit.

Aufser einer neuen in Mossambique aufgefundenen Art gehört dieser Gattung Ceroplesis

COLEOPTERA. LONGICORNIA. 327

Klugii Dej., Cat. [C. ornata Klug i. lit.) an, welche mit den übrigen Ceroplesis- Arten weiter nichts als die nur scheinbar analoge Zeichnung der Flügeldecken gemein hat.

Rhaphidopsis melaleuca, nova spec.

Tafel XIX. Fig. 10. Rh. nigra, dense cretaceo-tomentosa, verticis maculis duabus oblongis, thoracis plaga magna dorsali punctisque duobus lateralibus, elytrorum fasciis duabus transversis, valde flexuosis maculisque tribus ante apicem (suturali transversa, lateralibus sub- triquetris) atris, holosericeis; antennarum articulis singulis basi einer eis. Long, lin.lt. Rhaphidopsis melaleuca. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.267. Der Körper ist schwarz, oben und unten mit dichtem, gelblichweifsen, kreideartigen Filz bekleidet. Zwei längliche, nach hinten zugespitzte, zwischen den Augen beginnende Flecke des Scheitels, eine grofse runde Makel auf der Scheibe des Halsschildes so wie zwei Punkte an dessen Seiten, welche gerade die Stelle der Seitenhöcker einnehmen, sind tief sammet- schwarz. Von gleicher Farbe sind die Zeichnungen der Flügeldecken, welche aus zwei ge- meinsamen Querbinden und drei einzelnen Flecken nahe der Spitze bestehen. Die vordere Binde verläuft jederseits in schiefer Richtung von der Schulter gegen die Naht, ist an beiden Enden schmal, in der Mitte dagegen stark erweitert und sendet einen hakenförmig gekrümmten Ast gegen das Schildchen hin aus; sie erreicht nicht den Seitenrand; dieser zeigt dicht hinter ihrem Ende einen schwarzen Punkt. Die zweite Binde verläuft etwas hinter der Mitte, erreicht den Seitenrand, ist vorn und hinten stark ausgezackt und nach hinten längs der Naht in eine Spitze ausgezogen. Von den drei Flecken vor der Spitze ist der mittlere, auf der Naht liegende queroval, die beiden an den Seitenrand grenzenden unregelmäfsig dreieckig. Die Schenkel zeigen an der Spitze einen schwarzen Fleck, die Hinterleibsringe jederseits einen solchen Punkt. Die Fühlerglieder sind an der Basis mit dichter und feiner, aschgrauer Pubescenz bekleidet. Ein Exemplar von Mossambique.

Tragocephala , casteinau.

Tragocephala variegata.

Tafel XIX. Fig. 11 u. 12. Tragocephala variegata. Bertoloni, Novi Gomment. acad. scient. inst. Boniens. X. p. 403. Tab. VIII. fig. 9. Diese Art scheint nach den sechs vorliegenden Exemplaren in mehrfacher Beziehung zu variiren. Die Grundfarbe des Körpers und der Flügeldecken ist seltner citrongelb, öfter orangefarben, zuweilen auch ins Rostgelbe überspielend. Die schwarzen Zeichnungen des Thorax und der Flügeldecken breiten sich bald mehr aus, bald reduciren sie sich auf ver- einzelte Punkte, was besonders von der kreuzförmigen Zeichnung auf der vorderen Hälfte der Flügeldecken gilt. Die beiden Längsbinden auf der Scheibe des Halsschildes werden zuweilen

328 ZOOLOGIE. INSECTEN.

auf der vorderen Hälfte durch eine Querbrücke verbunden. In der Regel ist das Schwarz der Oberseite von einem schmalen weifslichen Saume eingefafst, welcher bei zwei Exemplaren zum Theil, bei einem ganz verschwunden ist. Die Gröfse variirt von 8 11^ Linien. Tette und Mossambique.

Tragocephala frenata, nova spec.

Tafel XIX. Fig. 13. T. nigra, tomentosa, fronte, verticis maculis duabus lateralibus, thoracis lateribus, elytrorum maculis quinque (duabus baseos oblongis, media transversa, posterioribus subrotundis) punctoque pone suturam laete aurantiacis. Long. lin. 8.

Tragocephala frenata. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.267. Den kleinsten Exemplaren der vorigen an Gröfse und Gestalt gleich. Der Kopf ist mit Ausnahme einer sammetschwarzen Querbinde, welche unten an den Seiten der Backen beginnt und über die Augen hin gegen den Scheitel aufsteigt und einer mittleren Längsbinde des Scheitels lebhaft orangegelb beschuppt. Dieselbe Farbe zeigt der gröfste Theil des Halsschildes; nur eine breite mittlere Längsbinde, die sich an der Basis schräg erweitert und ein Streif an der Unterseite zwischen den Hüften und Seitenhöckern sind ebenfalls sammetschwarz. Die Grundfarbe der Flügeldecken ist mit Einschlufs des Schildchens schwarz; jede derselben zeigt fünf orangegelbe Flecke, nämlich: an der Basis zwei, von denen der innere oval, der äufsere am Seitenrande gelegene langgestreckt und in der Mitte tief ausgeschnitten ist; in der Mitte einen bindenartigen, quergestellten, welcher am Seitenrand schmaler, auf der Scheibe gerundet erweitert erscheint; vor der Spitze einen fast kreisrunden gröfseren und vor diesem, dem Seitenrande genähert, einen kleineren, ebenfalls rundlichen. Ein Punkt von gleicher Farbe und ebenso wie die Flecke weifs gerandet zeigt sich nahe der Naht auf dem hinteren Drittheil der Flügeldecken. Die Unterseite ist schwarz, greis behaart; eine gröfse viereckige Makel der Hinterbrust, zwei Flecke auf jedem Hinterleibsring und die Unterseite der Schenkel dicht orange- gelb beschuppt. Von Tette,

ZographllS 5 Castelnan. Zographus aulicus.

Tafel XX. Fig. 1. Zographus aulicus. Bertoloni, loc. cit. p. 428. Taf. X. fig. 4.

Da die Bertolonische Beschreibung dieser Art im höchsten Grade mangelhaft und aufserdem ohne Zweifel nach einem abgeschupptem Exemplare gemacht worden ist, so diene folgendes zur Ergänzung: Die Länge des Männchens beträgt 15, die des Weibchens 14 Linien; die Fühler des ersteren sind 3 Zoll 2 Linien, die des letzteren 1 Zoll 5 Linien lang. Der Körper ist schwarz, mit feiner und sehr kurzer weifslicher Behaarung bekleidet, welche ihm ein ge-

COLEOPTERA. LONGICORNIA. 329

pudertes Ansehn giebt. Der Kopf ist fein gekörnt, gegen den Scheitel hin gerunzelt; der Hinterrand der Augen so wie eine Makel an ihrem unteren Ende dicht weifsgelb beschuppt, Der Vorderrand des Halsschildes ist mit dichten kreideweifsen Wimpern besetzt; die beiden gewöhnlichen Einschnürungen hinter der Spitze und vor der Basis, besonders an der Seite und unten dicht gelblichweifs beschuppt; die Oberfläche körnig punktirt, die Punkte auf der Scheibe zu Querrunzeln zusammenfliefsend. Das Schildchen zeigt in der Mitte der Basis eine ochergelbe Makel. Eine solche haben auch die Flügeldecken innerhalb der Schulterbeule; aufserdem sind sie mit zahlreichen Tupfen von weifsgelber Farbe und einer ebensolchen Quer- binde vor der Mitte, welche nach aufsen sowohl an Breite als an Intensität zunimmt, gezeichnet; die Oberfläche ist grob netzartig punktirt und nahe der Naht von 6 bis 7 erhabenen Längs- riefen durchzogen. Die Unterseite des Körpers ist mit dichtem weifsen Toment bedeckt; nur die Mitte des Hinterleibes ist davon frei und erscheint glänzend und glatt. Das Schulterblatt ist dicht ochergelb beschuppt. Tette.

Zographus hieroglyphicus, nova spec. Tafel XX. Fig. % Z. niger, subtus dense albido et aurantiaco-tomentosus ; capite vittis tribus facialibus fasciaque verticis posteriore aurantiacis; thorace annulis quatluor flavis atque aurantiacis alternantibus ; elytris fasciis duabus, altera basali, altera submedia maculaque inter Utas laterali aurantiacis, lineisque numerosis albidis flavoque va- riegatis. Long, lin* 9. Zographus hieroglyphicus. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.267. Der Körper ist schwarz, unten mit dichtem weifsen und rothgelben Toment bekleidet, oben glatt und etwas glänzend. Die Fühler des Männchens sind fast um die Hälfte länger als der Leib und mit feiner grauer Behaarung bekleidet. Der Kopf ist zwischen den Augen gekörnt, im Übrigen glatt; das Gesicht ist von drei hochgelben Längsbinden durchzogen, von denen die beiden seitlichen am Innenrand der Augen bis zum Munde verlaufen, die mittlere jedoch, welche zwischen den Fühlern beginnt, nach unten abgekürzt erscheint; der Raum zwi- schen diesen Binden ist weifslich behaart. Über den Scheitel verläuft ebenfalls eine schmale rothgelbe Querbinde parallel mit dem Vorderrand des Halsschildes. Dieses ist auf der Ober- seite glänzend schwarz, fein und zerstreut punktirt und gegen die Seiten hin leicht gerunzelt, mit vier schmalen Querbinden versehen, von denen die erste und dritte weifsgelb, die zweite und vierte rothgelb beschuppt sind; die zweite Binde erweitert sich an den Seiten zu einem dreieckigen rothgelben Fleck. Der Vorderrand des Halsschildes ist aufserdem noch mit einer Reihe dichter, röthlichweifser Franzen besetzt. Das Schildchen ist weifslich behaart. Die Flügel- decken sind fast 3 mal so lang als das Halsschild, mit einzelnen, groben Punkten besetzt und mit vier erhabenen, glatten Längsrippen zunächst der Naht. Ihre Zeichnung ist äufserst zierlich: eine schief nach vorn und aufsen verlaufende Binde zunächst der Basis, eine zweite in um-

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 42

330 ZOOLOGIE. INSECTEN.

gekehrter Richtung verlaufende in der Mitte und ein Augenfleck zwischen beiden nahe dem Seitenrand orangegelb. Der letztere so wie die zweite Binde sind von einem rein weifsen Ringe umgeben, doch so, dafs beide noch durch die schwarze Grundfarbe getrennt werden. Der Raum vor und zwischen den beiden Augenflecken ist noch von drei zum Theil in Punkte aufgelösten, gelblichweifsen Querbinden durchzogen; das hinter der zweiten Binde gelegene Feld zeigt eine Zeichnung, welche einem spitzwinkligen Dreieck gleicht, dessen hintere Spitze noch von den Schenkeln eines Winkels umfafst wird; die letztere Zeichnung ist zum gröfseren Theil gelb. Die Mitte der Unterseite so wie die Beine sind weifslich, die Seiten lebhaft rothgelb behaart; nur die Mitte des Hinterleibes ist glatt und glänzend schwarz. Nur ein männliches Exemplar von Tette.

*

SternotODlis , Percheron.

Sternotomis Bohemani.

Sternotomis Bohemani. Westwood, Arcana Ent. II. p. 154. PI. 85. fig. 3.

Sternotomis Ferreti. Westwood, ibid. II. p. 153. PI. 85. fig. 1.

Stemodonta Ferreti. Reiche, Ferret et Galinier, Voyage en Abyssinie III. p. 396. PL 24. fig. 7.

Ein Exemplar dieser von Port Natal bis nach Abyssinien sich erstreckenden Art wurde in Mossambique aufgefunden.

CrOSSOtllS, Serville.

Crossotus plumicornis.

Crossotus plumicornis. Dejean, Gatal. 3. edit. p. 370. Serville, Annales de la soc. ent. de France IV. p. 53. Castelnau, Hist. nat. d. Ins. Goleopt. II. p. 467.

Ein Exemplar von Tette.

Niphona, Mulsant. Laülia, Fabricius.

Niphona obscurator.

Niphona obscurator. Dejean, Cat. 3. edit. p. 370.

Lamia obscurator. Fabricius, Syst. Eleuth. II. p. 291. no. 54.

Zwei Exemplare dieser Art von Tette übertreffen die von Guinea etwas an Gröise und zeichnen sich aufserdem durch dunklere, mehr schwärzliche Körperfarbe aus; die Textur des Halsschildes sowohl wie der Flügeldecken stimmen jedoch genau überein.

COLEOPTERA. LONGICORNIA. 331

PhrisSOma, Castelnau. Lamia, Fabricius, Ollvier.

Phrissoma giganteum.

Tafel XX. Fig. 3. Phrissoma giganteum, Guerin, Iconographie du regne animal, Texte, p. 241.

Diese ausgezeichnete Art wurde zu drei Exemplaren in Tette gesammelt. Das eine derselben, ein Männchen, mifst 11, die beiden weiblichen 13 Linien. Bei ersterem sind die Höcker der drei erhabenen Längsrippen auf den Flügeldecken bei weitem stärker ausgeprägt und von zapfenförmiger Gestalt; bei letzteren sind sie nur schwach entwickelt und mehr knopfförmig. Das Halsschild zeigt nach den Geschlechtern keine Verschiedenheiten.

Oberea, Muisant.

S aper da, Fabricius, Olivier. Cerambyx, Linne*. Oberea scutellaris, nova spec.

Tafel XX. Fig. 4. 0. rufo-ferruginea, parce pubescens , oculis antennisque nigris; elytris deplanatis,

apice dilatatis, fuscis, macula basali retrorsum acuminata marginisque lateralis

basi testaceis. Long. lin. 6%. Oberea scutellaris, Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.267.

Der Kopf ist merklich breiter als das Halsschild, auf dem Scheitel weitläufiger und gröber, auf der Stirn und den Seilen dichter und feiner punktirt, rostroth, schwach glänzend, fein behaart. Die Fühler und Augen sind schwarz. Das Halsschild ist etwas länger als breit, vorn und hinten stark eingeschnürt, grob punktirt, in der Mitte des Rückens fast glatt, von der Farbe des Kopfes. Das Schildchen ist nicht punktirt, ochergelb. Die Flügeldecken sind viermal so lang als das Halsschild, von der Basis gegen die Mitte hin allmählig verschmälert, hinten wieder gerundet erweitert, die Spitze etwas schräg abgestutzt; flachgedrückt, tief punktirt gestreift, die Punktreihen zunächst der Naht unregelmäfsig, die Naht und der dritte Zwischen- raum etwas erhaben; schwarzbraun, ein dreieckiger, nach hinten zugespitzter Fleck auf jeder Flügeldecke so wie die Basis des Seitenrandes ochergelb. Brust, Hinterleib und Beine sind ochergelb, die Hinterschienen schwärzlich. Inhambane.

Oberea pallidula, nova spec.

Tafel XX. Fig. 5. O. testacea, antennis, ano elytrorumque stria laterali ex apice ultra mediumque usque pertinente nigricantibus ; elytris regulariter seriatim punetatis, apicem versus se- rieeis. Long. lin. #3/4.

42 *

332 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Oberea pallidula. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.267.

Zu den kleinsten Arten der Gattung gehörend, blafs ochergelb, mit spärlicher, greiser Behaarung bekleidet. Der Kopf ist ziemlich fein punktirt, zwischen den Augen mit einem deut- lichen Quereindruck. Die Augen sind schwarz, die Fühler blafs bräunlich. Das Halsschild ist etwas länger als breit, vorn und hinten schwach eingeschnürt, fein und ziemlich zerstreut punktirt. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind hinter den Schultern etwas ver- schmälert, dann bis zur Spitze fast gleich breit, wenigstens auf dem vorderen Theile regel- mäfsig gestreift punktirt, an der Basis mit einzelnen aufstehenden, nach hinten mit dichten, anliegenden seidenartigen Haaren bekleidet; blafsgelb. der Seitenrand von der Spitze bis über die Mitte hinaus geschwärzt, Die Unterseite ist mit Einschlufs der Beine blafs gelb, die Spitze des Hinterleibes schwärzlich. Ein Exemplar von Tette.

Chrysomelinae.

SäiTr«!'} Fabricius, Lacordaire.

Lacordaire theilt [Monographie des Coleopteres subpentameres de la famille des Phy- tophages Tom. I. p. 25 sqq.) die Arten der Gattung Sagra in zwei Gruppen, welche durch die Körperform sich sehr scharf von einander absondern. Die erste derselben, welche in Asien bei weitem stärker als in Africa vertreten ist, zeichnet sich durch kurzen, gedrungenen Körper- bau und starke Eindrücke auf dem vorderen Drittheil der Flügeldecken aus. Die ihr ange- hörenden Arten zerfallen wiederum in solche, bei denen die Hinterschenkel der Männchen auf ihrer ganzen Innenseite glatt sind und in solche, welche an der Basis derselben einen mit dichtem gelben Filze besetzten Fleck zeigen. Eine gleiche Eintheilung hat Lacordaire auch für die zweite nur auf Africa beschränkte Gruppe angegeben, deren Arten durch längeren, schlankeren Körper und matte, nicht eingedrückte Flügeldecken sich von jener ersten leicht unterscheiden. Ein solcher Unterschied existirt indessen bei den Arten dieser spezifisch africa- nischen Gruppe in Wirklichkeit nicht, vielmehr zeigen die Männchen aller bisher bekannten stets einen mit Filz besetzten Fleck an der Innenseite der Hinterschenkel, nur dafs derselbe zuweilen (nur bei einer bis jetzt bekannten Art) weniger in die Augen fällt. Diese eine Art, Sagra amethystina Dej., Guer., repräsentirt übrigens allein die von Lacordaire aufgestellte Gruppe, während die zweite von ihm dort untergebrachte, von welcher ihm nur das Weibchen bekannt war, durch die sehr grofsen mit Filz bedeckten Schenkelflecke im männlichen Geschlecht mit den übrigen langgestreckten Arten übereinstimmt. Dieser Gruppe gehört auch die hier beschriebene neue Art an.

Sagra festiva, nova spec.

Tafel XX. Fig. 6. S. oblong a, nigro-cyanea, opaca, elytris purpureis, aeneo-micantibus, evidenter punc-

COLEOPTERA. CHRYSOMELINAE. 333

tato-striatis, striis haud gemellatis, retrorsum evanescentibus. Long. mar. lin. 10, fem. lin. S.

Var. fem. Minor, elytris obscure cyaneis vel nigricantibus. Sagra festiva. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 636.

So nahe diese Art auch in Färbung und Gestalt der Sagra bicolor Lacord. steht, mufs sie doch wegen der bei einer Reihe von Exemplaren constant verschiedenen Punktirung der Flügeldecken von ihr getrennt werden. In der Färbung und Form der einzelnen Körpertheile sind kaum nennenswerthe Unterschiede anzuführen, vielleicht dafs das Halsschild um ein Ge- ringes schmäler und die Flügeldecken ein wenig kürzer und gedrungener sind; indessen scheinen diese Merkmale nach den Individuen etwas zu schwanken. Die Farbe der Flügel- decken ist tiefer purpurroth als bei S. bicolor und der Messingschimmer nur in gewissen Richtungen deutlich bemerkbar. Deutlich verschieden ist aber die Punktirung der Flügeldecken, indem die Punktstreifen nicht paarweise genähert und die einzelnen Punkte wenigstens auf der vorderen Hälfte tief und schon mit unbewaffnetem Auge deutlich zu erkennen sind; auf der hinteren Hälfte werden sie allmählig feiner und verschwinden vor der Spitze gänzlich. Der Zahn an den Hinterschenkeln des Männchens ist im Verhältnifs stumpfer, die scharfe Leiste an denen des Weibchens zuweilen mit einem, zuweilen auch mit zwei zahnartigen Hervorragungen versehen. Eine kleinere Varietät des Weibchens von nur 6| Linien Länge zeichnet sich durch dunkelblaue oder schwärzliche Flügeldecken aus, stimmt aber in der Punktirung der- selben durchaus mit den gröfseren Individuen überein. Tette.

lyl^thra/^ Laicharting, Fabricius.

Clythra (Diapromorpha) Tettensis, nova spec.

Tafel XX. Fig. 7. C. conico-cylindrica, nigra, subtus sericea, prothoracis margine antico et laterali,

elytrorum fasciis duabus obliquis, extus coeuntibus , maculisque tribus apicis flavis.

Long. lin. 4. Clythra (Diaprom.) Tettensis. Gerstaecker, Monatsberichte d.Kgl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 636. Den kleineren Exemplaren der Clythra (Diapromorpha) concinna Lacord. an Gröfse gleichkommend, schwarz, auf der Unterseite mit blaugrünem Schimmer und mit dichter, seiden- glänzender, weifser Behaarung bedeckt. Der Kopf ist dicht und fein gerunzelt, äufserst schwach greis behaart, die Stirn mit einem tiefen Quereindruck. Die Fühler sind, mit Ausnahme des zweiten und dritten Gliedes, welche rothgelb sind, schwarz, greis behaart. Der Thorax ist seitlich weit gerundet, fast doppelt so breit als lang, an den Seiten und der Basis grob und unregelmäfsig punktirt, auf der Scheibe und am Vorderrande glatt und glänzend; die Farbe ist schwarz, mit breitem hellgelbem Vorder- und Seitenrand, doch ist der aufgeworfene Saum des Vorderrandes selbst wieder schwarz gefärbt. Das Schildchen ist schwarz, glatt, glänzend.

334 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Die Flügeldecken sind von vorn allmählig nach hinten verengt, nicht ganz doppelt so lang als zusammen breit, vorn grob und tief, nach hinten allmählig schwächer punktirt, schwarz; zwei Binden, welche schräg nach vorn und aufsen verlaufen (die eine an der Basis, die andere in der Mitte jeder Flügeldecke) und sich am Aufsenrande vereinigen, und aufserdem drei kleinere Flecke vor der Spitze gelb. Die Beine sind schwarz, dicht greis behaart. Tette.

Clythra (Melitonoma) litigiosa.

Clythra (Melitonoma) litigiosa. Lacordaire, Monogr. des Coleopt. subpentam. Tom. IL p. 378.

Drei bei Tette aufgefundene Exemplare dieser Art gehören Lacordaires Varietäten A. und B. an; bei allen sind die beiden hintersten Flecke der Flügeldecken zu einer beider- seits abgekürzten Querbinde zusammengeflossen; von den vorderen Flecken fehlt bei zwei Exemplaren der äufsere, bei dem dritten ist derselbe nur in schwacher Andeutung vorhanden.

AcolastllS , nov.

gen.

Caput latum, crassum. Oculi permagni, intus leviter tantum emarginati. An- tennae breviusculae, thoracis marginem posticum parum superantes. Thorax amplus, transversus, apicem versus vix angustior. Scutellum magnum, fere planum, triangu- läre, apice acuta. Elytra basi apiceque calloso-elevata.

Diese neue Cryptocephalen-Form steht in der nächsten Verwandtschaft mit Pachybrachys Suffr., von welcher Gattung sie sich auf den ersten Blick durch etwas länglicheren fast gleich breiten Körper und die Form des Scutellum unterscheidet. Dieses ist nämlich weder ausge- höhlt, noch an der Spitze breit abgestutzt, sondern flach ausgebreitet, verhältnifsmäfsig grofs, dreieckig und scharf zugespitzt. Auffallend ist aufserdem noch die Gröfse des Kopfes und der Augen; ersterer ist fast so breit als das Halsschild und tritt aus demselben merklich hervor, so dafs er von oben her deutlich sichtbar ist; die letzteren sind stark gewölbt, so dafs sie sowohl nach vorn als auch seitlich hervorragen und an der Innenseite nur sehr schwach ausgerandet. Die Fühler sind beträchtlich kürzer als bei Pachybrachys , so dafs sie zurück- geschlagen den Hinterrand des Halsschildes nicht weit überragen; die ersten beiden Glieder sind dicker als die übrigen, besonders als die drei folgenden, welche sehr schlank sind und an Länge allmählig zunehmen. Der Thorax ist verhältnifsmäfsig grofs, nach vorn kaum verengt, an der Basis tief zweibuchtig; die Flügeldecken mit schwielig aufgeworfenem Basalrand und einer erhabenen glatten Beule vor der Spitze. Die Unterseite des Körpers ist dicht filzig behaart,

AcolastllS Call0SUS? nova spec.

Tafel XX. Fig. 8. A. oblongus, subparallelus, niger, subtus dense cinerea - pilasus , ore, antennarum basi,

COLEOPTERA. GHRYSOMEL1NAE. 335

frontis maculis duabus, prothorace, elytris, genubus, tibiis tarsisque testaceis; prothoracis maculis tribus elytrorumque callo humerali fuscescentibus. Long. lin. 2.

Acolastus callosus. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 636.

Von der Gröfse des Pachybrachys viduatus Fabr., Ol. und demselben durch die läng- liche, walzenförmige Gestall nicht unähnlich. Der Kopf ist dicht körnig punktirt, die Stirn zwischen den Augen weifs behaart, schwarz, zwei dreieckige Flecke nahe am Scheitel, ein halbmondförmiger zwischen den Fühlern und der Mund lebhaft gelb gefärbt. An den Fühlern sind das zweite bis fünfte Glied gelblich, die übrigen schwarzbraun. Der Thorax ist um die Hälfte breiter als lang, nach vorn schwach verengt, am Hinterrand tief zweibuchtig, an der Basis und den Seiten weifslich behaart, dicht und deutlich punktirt, gelb, ein grofser, länglicher, schiefgestellter Fleck zu jeder Seite und ein kleiner, rundlicher in der Mitte der Basis braun. Das Schildchen ist dicht runzlig punktirt, mit einem Querwulst vor der Spitze, schwarz, matt, unbehaart. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, an der Basis breiter als dieses, hinter den Schultern deutlich verschmälert, der Vorderrand zu beiden Seiten des Schildchens hoch aufgebogen und glatt, die Oberfläche tief und grob, dicht gedrängt punktirt, mit einigen schwach ausgeprägten, erst gegen die Spitze deutlicher hervortretenden Längs- rippen, von denen die drei inneren sich vor der Spitze zu einer schiefen, glatten Beule ver- einigen. In gleicher Weise ist der Hinterrand und der hintere Theil der Naht aufgetrieben. Die Farbe ist matt gelb, ein kleiner länglicher Schulterfleck dunkelbraun. Die Unterseite ist dicht und fein punktirt, matt schwarz, weifslich behaart. Die Schenkel sind schwarz, die Knie, Schienen und Tarsen gelb. Nur ein Exemplar von Tette.

Corynodes, Hope.

Platycorynus, Chevrolat.

Antennae articulis quinque ultimis dilatatis, deplanatis. Frons medio admodum convexa, lateribus supra oculos profunde excavata. Thorax subconicus. Prosternum tat um, trapezoideum.

Hope hat zwar {Coleopterisf s Manual 1H. p. 162) den von Chevrolat in Dejeans Catalog aufgestellten Gattungsnamen Platycorynus unbeachtet gelassen und dafür einen neuen, Corynodes, eingeführt, aber keineswegs die diese Gattung begründenden Charaktere auch nur einigermafsen kenntlich hervorgehoben. Es scheint daher eine kurze Darstellung derselben nicht überflüssig zu sein. Von den übrigen Eumolpiden unterscheidet sich Corynodes auf den ersten Blick auffällig durch die eigentümliche Bildung der Fühler, deren fünf letzte Glieder zu einer flachgedrückten Keule umgestaltet sind. Schon das sechste Glied ist in der Regel ein wenig kürzer und gegen die Spitze hin etwas mehr verbreitert als die drei vorhergehenden, auffällig erweitert sind jedoch erst die folgenden vom siebenten an. Dieses selbst ist läng- lich dreieckig, das achte, neunte und zehnte viereckig, allmählig an Breite zunehmend, das

336 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

elfte stumpf eiförmig, nach hinten mit gerade abgestutzten Seitenrändern; alle fünf plattgedrückt und durch kurze Behaarung matt. Nicht minder bemerkenswerth ist die Bildung der Stirn; sie ist in der Mitte mehr oder weniger stark, zuweilen kuglig gewölbt und jederseits über dem Au^e tief ausgehöhlt. Am besten läfst sich ' diese Aushöhlung in ihrer Form mit der Fühlerfurche der Curculionen vergleichen, nur dafs sie am Hinterrand des Kopfes am tiefsten ist und sich gegen das Kopfschild hin mehr abflacht. Ein habituelles Merkmal, welches die meisten Arten dieser über Africa und Asien verbreiteten Gattung leicht erkennen läfst, ist die conische Form des Prothorax. Interessant ist das übereinstimmende Verhalten der Arten mit denen der Gattung Sagra; auch hier sind die africanischen Arten verhältnifsmäfsig schlanker und gestreckter, die asiatischen dagegen kürzer und gedrungener; bei den ersteren tritt die Kegelform des Thorax besonders deutlich hervor, während sie bei den letzteren hin und wieder verschwindet. Die in der Diagnose angegebene Form des Prosternum ist besonders im Vergleich mit der nahestehenden Gattung Chrysuchus Redt, hervorzuheben, bei welcher dieser Theil schmal und lang und fast bis zum Hinterrande gleich breit ist.

Corynodes Dejeanii.

C. oblongus, punctatus, nitidus, laete purpureum, prothorace supra capiteque viridibus,

igneo-micantibus ; antennis nigris, hast coeruleis. Long. lin. 4V2 S1/^, Platycoryniis Dejeanii, Drege, i. lit. Dejean, Gat. 3. edit. p. 437.

Eine durch ihre schöne Färbung ebenso ausgezeichnete, als in der Form und den Verhältnissen der einzelnen Körpertheile schwankende Art. Der Körper ist bald länglich ei- förmig, bald ziemlich lang gestreckt, glänzend, mit Ausnahme des Kopfes und der Oberseite des Halsschildes, welche eine lebhafte grüne, zuweilen ins Goldige spielende Farbe zeigen, schön purpurroth. Der Kopf ist einzeln, aber ziemlich tief punktirt, die Stirn mit einer mehr oder weniger tiefen, mittleren Längsrinne; die seitlichen Furchen derselben glatt, spiegelblank. Die Fühler sind schwarzblau. Der Thorax ist bald kürzer, bald länger als an der Basis breit, nach vorn kegelförmig verengt, an den Seiten kaum, oder wenigstens nur sehr leicht gerundet, mit sparsamen grofsen und vielen dazwischen liegenden sehr kleinen Punkten unregelmäfsig besetzt, Die Farbe des Schildchens richtet sich nach der des Thorax, d. h. sie ist bald rein grün, bald goldglänzend. Die Flügeldecken sind nach den Individuen ebenfalls beträchtlichen Differenzen in der Länge unterworfen; die Punktirung ist hier dichter und tiefer als auf dem Halsschilde, die grofsen Punkte sind verhältnifsmäfsig häufiger und oft durch Querrunzeln mit einander verbunden; die Purpurfarbe nimmt zuweilen einen grünlichen, selten einen Messing- schein an. Die Unterseite und Beine sind tief violettroth, die Tarsen schwarzblau. Aufser bei Tette findet sich diese Art auch bei Port Natal und am Cap.

COLEOPTERA. CHRYSOMELTNAE. 337

PachnephorUS , Redtenbacher. Eumolpus et Cryptocephalus, Fabricius.

Pachnephorus flavipes, nova spec.

P. niger, opacus, squamulis cinereis sat dense tectus, antennis, ore pedibusque testaceis; elytris evidenter punctata -striatis, interstitiis subtiliter granulatis. Long, lin.1%.

Pachnephorus flavipes. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 637. Von den bis jetzt bekannten Arten dieser Gattung weicht die vorliegende durch ihre matt schwarze, nicht metallisch schimmernde Oberfläche ab; sie hat etwa die Gröfse d§s Pachneph. arenarius Fabr., ist jedoch verhältnifsmäfsig schmaler. Der Kopf ist dicht und fein granulirt, mit grauen Schuppen sparsam besetzt, die Stirn mit einer seichten, mittleren Längs- furche. Die Mundtheile und Fühler sind rostgelb. Der Thorax ist so lang als breit, an den Seiten leicht gerundet, nach vorn stärker als nach hinten verengt, ziemlich flach gedrückt, fein granulirt, unterhalb und an den Seiten sehr dicht, auf der Scheibe viel sparsamer mit gelb- grauen Schuppen bedeckt. Das Schildchen ist quer viereckig, dicht weifslich beschuppt. Die Flügeldecken sind mehr denn um die Hälfte breiter als das Halsschild, halb so lang als zu- sammen breit, deutlich punktirt- gestreift, die Zwischenräume fein und dicht gekörnt, mit gelb- grauen Schuppen ziemlich dicht besetzt. Auf der Unterseite sind die Seiten der Brust sehr dicht, der Hinterleib bei weitem sparsamer und feiner beschuppt. Die Beine sind rothgelb, mit feinen weifslichen Börstchen besetzt. Tette.

ColaspOSOma , Laporte. AciSj Chevrolat, Dejean.

Colasposoma crenulatum, nova spec. C. oblongum, subparallelum, laete viridi-metallicum, femorum antennarumque basi,

tibiis tarsisque ferrugineis ; thorace subgloboso , lateribus rotundato - ampliato ,

elytris fortiter transverse rugosis. Long. lin. i3/4 2. Colasposoma crenulatum» Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 637. Obwohl sich diese Art von den bisher bekannten durch mehr länglichen Körperbau, das kuglig gewölbte Halsschild und die verlängerten Vorderbeine habituell entfernt, glaube ich sie doch nicht als eigene Gattung abtrennen zu dürfen, indem alle wesentlichen Charaktere mit denen von Laporte angegebenen übereinstimmen. Der Kopf ist ziemlich dicht punktirt, weifslich behaart, die Stirn mit einer rundlichen Grube zwischen den Augen. Die Fühler sind von I der Körperlänge, die fünf ersten Glieder rothgelb, die übrigen schwärzlich. Das Hals- schild ist kuglig gewölbt, an den Seiten stark gerundet erweitert, so dafs es in der Mitte merklich breiter als die Flügeldecken ist, die Hinterecken scharf und ein wenig nach aufsen

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 43

338 ZOOLOGIE. INSECTEN.

gekehrt, die Oberfläche dicht punktirt, weifslich behaart. Das Schildchen ist deutlich punktirt. Die Flügeldecken sind doppelt so lang als das Halsschild, an den Seiten bis zum hinteren Drittheil gleich breit, an der Basis grob und dicht punktirt, im Übrigen von stark erhabenen, scharfen Querrunzeln durchzogen, in deren Zwischenräumen ebenfalls grobe Punkte zu erkennen sind. Die Unterseite ist dicht chagrinartig punktirt, leicht behaart. Die Beine sind mit Aus- nahme der unteren Hälfte der Schenkel hell rostroth. Die Farbe des Körpers ist metallisch grün, auf dem Halsschilde gewöhnlich, seltner auch auf den Flügeldecken mit Messingglanz. Tette.

Pseildocolaspis, Laporte. Eubradiys, Dejean.

Pseudocolaspis inetallica.

Pseadocolaspis metallica. Laporte, Revue entomologique. Tom. I. p. 24. Eubrachys curculionoides, Dejean, Cat. 3. edit. p. 438.

Einige bei Tette aufgefundene Exemplare dieser Art stimmen mit denen vom Senegal

vollkommen überein.

Ceralces , nov. gen.

Antennae apicem versus sensim dilatatae, articulis ultimis subquadratis , com- pressis. Palpi maxillares articulo ultimo brevi, cylindrico. Thorax gibbus, elytrorum basi multo angustior. Scutellum magnum, rotundato-triquetrum. Tarsi articulo tertio integro, unguiculis simplicibus.

Diese neue Chrysomelen-Form würde man nach ihrer aufseren Erscheinung unbedingt den Eumolpiden einreihen, mit welchen sie, besonders mit der Gattung Chrysuchus Redt., durch das nach vorn gewölbte, schmale Halsschild und die gegen die Spitze allmählig ver- dickten Fühler eine täuschende Ähnlichkeit hat. Durch die Bildung der Füfse gehört sie jedoch unzweifelhaft der Chrysomelen-Gruppe an, indem sowohl das dritte Glied der Tarsen unge- spalten als auch die Klauen einfach erscheinen. Die Form der Fühler ist von der bei den bis jetzt bekannten Gattungen dieser Gruppe beobachteten sehr abweichend, denn nur die vier Basalglieder sind einfach, die übrigen gegen die Spitze hin allmählig mehr und mehr verbreitert und dabei etwas abgeflacht. Das erste Glied ist kurz und gegen die Spitze verdickt, etwa um die Hälfte länger als breit; das zweite knopfförmig, die beiden folgenden etwas länger, unter einander gleich. Die folgenden Glieder sind nun bis auf das letzte breiter als lang, viereckig und nehmen gegen die Spitze hin in gleichem Verhältnifs sowohl an Länge als an Breite zu; das letzte ist länger als breit, eiförmig, stumpf zugespitzt. Der Kopf ist breit, der Glypeus durch eine geradlinige, mit seinem Vorderrande parallel verlaufende Furche von der Stirn abgegrenzt. Das Endglied der Maxillartaster ist kurz, cylindrisch, gerade abgestutzt. Der Thorax ist nach vorn beträchtlich gewölbt, die Vorderwinkel tief herabgezogen, ohne sich

COLEOPTERA. CHRYSOMELINAE. 339

jedoch so eng um den Kopf zu legen, wie dies bei Eumolpus der Fall ist. Das Schildchen ist grofs, abgerundet dreieckig. Die Flügeldecken sind an der Basis viel breiter als das Hals- schild, oval, ohne Ordnung und ziemlich dicht punktirt. Das Prosternum ist schmal und rinnen- artig ausgehöhlt. Die Schienen sind an ihrer Vorder- und Aufsenfläche durch scharfe, er- habene Kanten begrenzt,

Über die nähere Verwandtschaft dieser neuen Gattung zu einer der bisher bekannten läfst sich schwer etwas angeben; an Cyrtonus Latr. würde sie vielleicht durch die Wölbung des Thorax, der jedoch andererseits wieder beträchtlich schmäler ist, heranrücken und mit Entomoscelis Redt, wohl am meisten in der Art der Punktirung und der Behaarung der Schienen übereinstimmen.

Ceralces ferrugineus, nova spec.

Tafel XX. Fig. 9. C. ferrugineus, punctatus, glaber, subnitidus, antennis pedibusque nigris. Long. lin>3l/2. Ceralces ferrugineus, Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 637.

Ganz von der Form des Chrysuchns pretiosus Fabr., doch ein wenig kleiner. Der Körper ist mit Ausnahme der Fühler und Beine rostroth, unbehaart, leicht glänzend. Kopf und Halsschild sind zerstreut und gleich stark punktirt; das erstere zeigt eine schwache, zuweilen kaum bemerkbare, mittlere Längsfurche; das letztere ist vor der Mitte am breitesten und dort gleichsam einen stumpfen Winkel am Seitenrande bildend, nach hinten verengt, an der Basis gleichmäfsig gerundet, mit ziemlich scharfen Hinterwinkeln. Das Schildchen ist an der Basis mit wenigen, äufserst feinen Pünktchen besetzt, im Übrigen glatt, Die Flügeldecken sind etwa 2^ mal so lang als das Halsschild, mit abgerundeten und etwas wulstig aufgeworfenen Schulter- ecken, seitlich hinter der Mitte merklich verbreitert, im Ganzen nicht gröber aber bei weitem dichter punktirt als das Halsschild. Die Beine, Fühler und Mundtheile sind schwarz, die Schienen an der Spitze und die Tarsen unterhalb gelb behaart. Tette.

Polysticta, Hope. Atechlia, Chevrolat, Dejean.

Polysticta confluens, nova spec. Tafel XX. Fig. 10. P. breviter ovata, convexa, rufa, antennarum clava pedibusque fuscescentibus ; thorace subopaco, disco subtilissime punctata, punctis quattuor transverse dispositis nigris; elytris regulariter punctato - striatis , maculis numerosis in dorso confluentibus splendide cyaneis* Long. lin. 4. Polysticta cotifluens. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 637. Etwas gröfser als Atechna 20pustulata Dej., sonst von gleichem ümrifs. Der Körper

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340 ZOOLOGIE. INSECTEN.

ist rostroth, auf der Unterseite glänzend und mit bläulichem Schimmer. Der Kopf ist fein und nicht dicht punktirt, in der Mitte mit einem rundlichen Eindruck. An den Fühlern sind die ersten fünf Glieder rostroth, die übrigen schwarzbraun. Der Thorax ist matt, auf der Scheibe fast noch feiner punktirt als der Kopf, längs der Seitenränder jedoch mit sehr groben, tief eingestochenen Punkten bedeckt; von den vier in einen Halbkreis gestellten schwarzen Punkten sind die beiden hinteren und zugleich inneren doppelt so grofs als die äufseren. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind deutlich punktirt -gestreift, die Punkte in den beiden der Naht zunächst liegenden Streifen merklich schwächer als in den übrigen; überhaupt nimmt ihre Stärke nach den Seiten hin zu, gegen die Spitze jedoch ab; die Zwischenräume sind mit feinen Punkten unregelmäfsig bedeckt. Die Farbe ist rostroth, mit zahlreichen, glänzend dunkel- blauen runden Makeln, die in der Mitte des Rückens zu einem grofsen gemeinschaftlichen Fleck, in welchem hin und wieder noch die Grundfarbe zu erkennen ist, zusammenfliefsen. Die Beine sind glänzend pechbraun. Tette.

Nach den übrigen, in der Färbung grofsentheils sehr variirenden Arten dieser Gattung zu schliefsen ist es nicht unwahrscheinlich, dafs das einzige vorhandene Exemplar dieser Art, nach welchem obige Beschreibung entworfen ist, einer grofseren Varietäten -Reihe angehört, in welcher sich vielleicht die verschiedensten Abstufungen in Betreff des Zusammenfliefsens der blauen Flecke auf den Flügeldecken nachweisen lassen würden.

Plagiodera, Redtenbacher.

Plagiodera egregia, nova spec.

Tafel XX. Fig. 11. P. suborbicularis , rufa, subtus nitida, elytris, sutura margineque laterali exceptis,

splendide viridi-cyaneis. Long. lin. 4 42/3. Plagiodera egregla. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 637.

Von der Grofse der Plagiodera thoracica Fabr., sich jedoch fast noch mehr der Kreis- form nähernd als diese. Der Körper ist lebhaft rostroth, besonders auf der Unterseite glän- zend. Der Kopf ist an den Seiten dichter, in der Mitte einzelner punktirt, mit einer feinen, aber deutlichen mittleren Längsfurche. Die Fühler sind bis zum fünften Gliede rothgelb, von da ab schwärzlich. Der Thorax ist auf der Scheibe seicht und zerstreut, gegen die Seiten hin allmählig dichter und deutlicher punktirt; besonders markiren sich längs des Seitenrandes mehrere sehr grofse fast in eine Reihe gestellte Punkte. Das Schildchen ist spiegelglatt. Die Flügeldecken sind grob und gedrängt, nach aufsen sogar hin und wieder leicht runzlig punktirt, glänzend blaugrün; ein breiter Streif an der Naht so wie der ganze Aufsenrand und der um- geschlagene Rand lebhaft rostroth und zwar von hellerer Farbe als der Kopf und Thorax. Die Beine sind von der Farbe des Körpers. Tette.

COLEOPTERA. CHRYSOMELINAE. 341

Cerochroa, nov. gen.

Corpus obovatum, glabrum. Clypeus truncatus. Mandibulae validae, porrectae. Palpi maxillares articulo ultimo brevi acuminato. Antennae brevissimae, articulo basali elongato, tertio secundo dimidio longiore, ceteris brevissimis, arcte connexis, tomen- tosis. Thorax trapezoideus. Scutellum rotundatum. Elytra retrorsum dilatata. Metasternum cuneato-productum. Unguiculi apice bifidi.

Eine eigentümliche Gallerucen-Form von starkgewölbtem, verkehrt eiförmigem, glattem Körper, die sich vor allen bekannten Gattungen durch die auffallende Kürze der Fühler aus- zeichnet, Das Kopfschild ist nicht wie bei Adimonia am Vorderrande dreieckig ausgeschnitten, sondern gerade abgestutzt, die Oberlippe stark hervorragend, vorn leicht abgerundet. Die Mandibeln sind äufserst kräftig, weit hervortretend, fast rechtwinklig gebogen, an der Spitze mit drei stumpfen Zähnen bewaffnet, deren Zwischenräumen auf der unteren Fläche zwei ziem- lich tiefe Furchen entsprechen. Die Palpen zeigen von denen bei Adimonia keine wesentlichen Unterschiede;' das letzte Glied beider Paare ist wie dort zugespitzt, an den Maxillarpalpen jedoch kaum von der Länge des vorhergehenden. Die Fühler sind weniger weit vor den Augen eingelenkt, als bei Adimonia, auch treten sie der Mittellinie des Kopfes nicht so nahe; eine wulstig erhabene Leiste beiderseits begrenzt ihre Einfügungsstelle nach hinten. Das erste Glied ist so lang als die beiden folgenden zusammengenommen, schlank, gegen die Spitze allmählig und schwach erweitert; das zweite kurz, kaum länger als breit, das dritte verkehrt kegelförmig, um die Hälfte länger als das vorhergehende, die folgenden sehr kurz, quadratisch, eng aneinander schliefsend, mit Toment bekleidet, nach der Spitze hin allmählig breiter wer- dend. Das Halsschild ist verhältnifsmäfsig klein, trapezoidal, in der Mitte der Basis fast gerade abgeschnitten, zu jeder Seite stark ausgebuchtet und den vortretenden Schultern der Flügel- decken eng angepafst. Das Schildchen ist quer, abgerundet viereckig. Die Flügeldecken sind verkehrt eiförmig, gleich von den Schultern ab nach hinten stark erweitert, stumpf abgerundet. Das Prosternum endet zwischen den Vorderhüften in einen rundlichen, knopfartigen Vorsprung. Das Metasternum tritt in Form eines dicken, aufgerichteten Zapfens zwischen den Mittelhüften nach vorn; am Hinterrande ist es zwischen den Hinterhüften halbkreisförmig ausgehöhlt, um eine ebenfalls weit hervortretende zungenförmige Verlängerung des ersten Hinterleibsringes aufzunehmen. Die Beine sind in allen Theilen sehr kurz und gedrungen, so dafs die Hinter- schenkel kaum den Rand der Flügeldecken erreichen; die beiden ersten Tarsalglieder sind fast von gleicher Länge, dreieckig, die Klauen an der Spitze zweizähnig.

Cerochroa ruficeps, nova spec.

Tafel XX. Fig. 12. nigra, glabra, subnitida, capite rufo-ferrugineo, macula front alt nigra; thorace elytrisque crebre punctatis, pallide testaceis. Long. lin. 5 S1^

342 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Cerochroa ruficeps. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 637.

Der Körper ist mit Einschlufs der Beine, der Fühler und des Schildchens glänzend schwarz, unbehaart. Der Kopf ist unregelmäfsig und nach vorn stärker punktirt, rostroth, fast matt, ein dreieckiger Stirnfleck zwischen den Augen schwarz. Die Oberlippe und die Basis der Mandibeln ist rostroth, die übrigen Mundtheile schwarz. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, nach vorn verengt, die Seitenränder stark gerundet, doch so tief herabgezogen, dafs sie von oben gesehen geradlinig erscheinen, die Vorderecken spitzig hervortretend, die Hinterecken schwielig verdickt; die Oberfläche mattglänzend, an den Seiten dicht und tief, gegen die Scheibe hin allmählig feiner und weitläufiger punktirt. Das Schildchen ist glänzend schwarz, spiegelblank. Die Flügeldecken sind wie das Halsschild blafsgelb, zuweilen mit einem leichten Stich ins Grüne, gleichmäfsig dicht punktirt. Die Unterseite ist der Quere nach fein nadelrissig, die Schenkel glatt, die Schienen grob runzlig punktirt. Sena und Tette.

GallerUCa, Fabricius, Olivier.

Galleruca abdominalis.

Gallernca abdominalis. Fabricius, Syst. Eleuth. I. p. 483. no. 26. Entom. syst. II. p. 23. no. 47. -—

Olivier, Entom. VI. no. 93. 14. PI. 2. fig. 22. Chrysomela abdominalis. Fabricius, Mant. Ins. I. p. 87. no. 8. Crioceris testacea. Fabricius, Entom. syst. II. p. 4. no. 9. Gallernca nigriveniris. Redtenbacher, Insecten- Fauna von Südpersien, p. 9. no. 32. (Denkschriften der

Kais. Akad. d. Wissensch. I. Band.) Rhaphidopalpa abdominalis. Dejean, Catal. 3. edit. p. 402. Rhaphidopalpa flavicans» Dejean, ibid. Rkaphidopalpa foveicollis. Dejean, ibid. Küster, Käfer Europa's XXII. no. 100.

Diese vielfach benannte und beschriebene Art hat eine aufsergewöhnliche Verbreitung, indem sie fast allen wärmeren Gegenden des alten Continents eigen ist. Die hiesige Königl. Sammlung besitzt Exemplare aus Dalmatien, Sicilien, Spanien, Griechenland, Syrien, Mesopota- mien, Persien, Ostindien, Ceylon, Java, Manila, China, Ägypten, vom Senegal und Mossambique.

Als Gattungsnamen glaube ich sowohl für diese als die folgenden Arten die alte Fa- bricius sehe Benennung vorläufig festhalten zu müssen, weil die meisten von Dejean in seinem Catalogue des Coleopteres aufgestellten Gattungen einerseits noch nicht charakterisirt sind, andrer- seits aber auf so unwesentlichen Charakteren begründet erscheinen, dafs zuvörderst eine ge- naue Sichtung, die jedoch nur bei einer monographischen Bearbeitung der ganzen Gruppe vorgenommen werden kann, nöthig ist. Jedenfalls kann der für die vorliegende Art aufgestellte Name Rhaphidopalpa Chevr. schon als vox hybrida nicht beibehalten werden und die Gattung Diacantha, welche, wie es scheint, kaum generell verschiedene Arten in sich begreift, neben Biacanthus (unter den Elateren) ebenfalls nicht bestehen.

COLEOPTERA. CHRYSOMELINAE. 343

Galleruca festiva.

Tafel XX. Fig. 13. G. oblongo-ovata, supra glabra, nitida, ferruginea, capitis puncto frontali media, thora- cis maculis tribus transverse dispositis, scutello, elytrorum fasern duabus obliquis utrinque abbreviatis, pectore, abdominis dimidio anteriore pedibusque nigris. Long, lin. 3.

Diacantha festiva. Dalman, Dejean Catal. 3. edit. p. 402.

Länglich eiförmig, unten fein seidenartig behaart, auf der Oberseite glatt und glänzend. Der Kopf ist nicht punklirt, glänzend rothgelb, mit einem schwarzen Punkt von verschiedener Gröfse zwischen und etwas hinter den Augen. Die Oberlippe ist schwarz, die Spitze der Mandibeln bräunlich. Die Fühler sind von der Farbe des Kopfes, die einzelnen Glieder an der Spitze gebräunt, ihr drittes Glied mindestens doppelt so lang als das zweite und dem vierten fast an Länge gleichkommend. Das Halsschild ist etwa um die Hälfte breiter als lang, nach hinten verengt, die Vorderecken lappenförmig hervortretend, die Seitenränder zweimal ausgebuchtet, die Oberfläche durch eine Querfurche in eine gröfsere vordere und eine kleinere hintere Hälfte getheilt, stellenweis fein und undeutlich punktirt, zum gröfsten Theile aber glatt; rothgelb, mit drei runden schwarzen Flecken, von denen die beiden seitlichen nahe dem Vorderrande, der mittlere gerade auf der Querfurche liegt. Das Schildchen ist schwarz, glatt. Die Flügeldecken sind etwas dunkler als Kopf und Halsschild gefärbt, dicht und deutlich punktirt, mit zwei beiderseits abgekürzten und etwas schräg nach hinten verlaufenden schwarzen Quer- binden, welche in ihrer Breite und Form mannigfach variiren und von denen sich die vordere zuweilen in zwei Flecke auflöst. Die Hinterbrust, die Seiten der Mittelbrust, die vier ersten Ringe des Hinterleibes und die Beine sind schwarz; die vorderen mehr oder weniger gelb- lich durchscheinend. Die Klauen sind tief zweispaltig.

Diese Art wurde dem Berliner Museum von Buquet mit der Bezeichnung Diacantha festiva Dalman überschickt, welcher Name auch in Dejeans Catalog aufgeführt ist; bei der Durchsicht sämmtlicher mir bekannter Dalman scher Arbeiten habe ich sie jedoch nirgends beschrieben gefunden. Aufser bei Sena findet sie sich auch am Cap und am Senegal.

Galleruca divisa, nova spec.

Tafel XX. Fig. U. 6r. nigra, subnitida, antennarum basi9 capite, thorace, elytrorum dimidio anteriore abdomineque laete croeeis ; tarsorum articulo primo elongato-triquetro, unguiculis fissis. Long, lin* 4% Galleruca divisa. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 637.

Schwarz, leicht glänzend, auf der Unterseite sparsam greis behaart. Der Kopf ist roth- gelb, glatt und glänzend, der Scheitel mit einer tief eingedrückten, dreieckigen Grube. Die

344 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Oberlippe und Mandibeln sind von der Farbe des Kopfes, die Palpen, Augen und Fühler schwarz, letztere jedoch mit zwei gelben Basalgliedern; ihr drittes Glied ist den folgenden an Länge gleich, das zweite sehr kurz, knopfförmig und merklich schmäler als die beiden zunächst ge- legenen. Der Thorax ist um die Hälfte breiter als lang, in der Mitte am breitesten, nach hinten bedeutend mehr als nach vorn verengt, und daher fast herzförmig, die Oberfläche glatt und glänzend, rothgelb, mit zwei tiefen runden Gruben hinter der Mitte, zwischen welchen die Scheibe merklich flachgedrückt ist. Das Schildchen ist glänzend schwarz, mit einzelnen Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind etwa um die Hälfte länger als zusammen breit, dicht und deutlich punktirt, schwach glänzend, mit zwei schwachen Beulen am Grunde, von denen die eine an der Schulter, die zweite zwischen dieser und der Naht liegt; die vordere kleinere Hälfte ist rothgelb, die gröfsere hintere tief schwarz; letztere Farbe tritt auf jeder Flügeldecke mit zwei Spitzen in den gelben Grund vor, einmal nahe der Naht und dann wieder in der Mitte der Breite. Die Mittel- und Hinterbrust nebst den Beinen sind schwarz, der Hinterleib rothgelb. An den Tarsen ist das erste Glied verlängert, das zweite gleichseitig- dreieckig, beide, wie überhaupt die ganzen Beine, ziemlich kräftig; die Klauen sind tief zweispaltig. Ein Exemplar von Tette.

Monolepta, Chevrolat, Reiche.

Monolepta flaveola, nova spec.

M. oblongo-ovala, subtus pubescens, testacea, subnitida, labro oculisque nigris ; thorace angulis anterioribus in lobulum rotundatum productis, elytris crebre punctatis, basin versus leviter biimpressis. Long. lin. S.

Monolepta flaveola. Boheman, i. lit.

Monolepta flaveola. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.638.

Der Körper ist bald blasser, bald gesättigter gelb, auf der Unterseite greis behaart, oben glatt, leicht glänzend. Der Kopf ist glänzend und glatt, mit dem gewöhnlichen Quer- eindruck oberhalb der Insertion der Fühler versehen; mit Ausnahme der glänzend schwarzen Oberlippe und der Augen von der Farbe des Körpers. Das Halsschild ist fast doppelt so breit als lang, sein Vorderrand fast gerade abgeschnitten, die Vorderecken in Form eines abgerundeten und etwas aufgebogenen Lappens hervortretend, die Seiten sehr schwach, der Hinterrand dagegen stark gerundet und vor dem Schildchen ausgebuchtet; die Oberfläche mit äufserst feiner, kaum bemerkbarer Punktirung bedeckt. Das Schildchen ist glatt, spiegelblank. Die Flügeldecken sind länglich eiförmig, bis gegen die Spitze hin fast gleich breit, deutlich und gedrängt punktirt, an der Basis zwischen Schulter und Schildchen leicht zweimal der Länge nach eingedrückt. Die Hinterbrust und der Hinterleib sind leicht runzlig punktirt, erstere so wie die Schenkel in der Regel mehr rothgelb gefärbt als der übrige Körper. Von Tette. Etwas kleinere und matter gefärbte Exemplare liegen auch von Port Natal vor.

COLEOPTERA. CHRYSOMELINAE. 345

Monolepta discoidea, nova spec.

Tafel XX. Fig. 15.

M. rufo-ferruginea, supra glabra, subnitida, antennarum apice elytrisaue nigris ; his fascia communi latissima pone medium pallida. Long. lin. 1%.

Monolepta discoidea. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 638. Der Mon. quadrinotata Fabr. in Zeichnung und Färbung verwandt, bei gleicher Länge verhältnifsmäfsig schmaler. Der Körper ist lebhaft rostroth, oben glatt und glänzend, unten fein greis behaart. Der Kopf ist sehr fein und zerstreut punktirt, von der Farbe des Körpers; die Mundtheile leicht gebräunt, die drei letzten Fühlerglieder schwärzlich. Das Halsschild ist etwa um die Hälfte breiter als lang, trapezoidal, die Seiten fast geradlinig, der Hinterrand leicht gerundet und in der Mitte vor dem Schildchen nicht merklich ausgebuchtet, die Vorder- ecken in stumpfe Zipfel ausgezogen ; die Oberfläche in der Mitte äufserst fein und weitläufig, gegen die Seiten hin aber gedrängt punktirt, glänzend rostroth. Das Schildchen ist glänzend, glatt, gelblich. Die Flügeldecken sind fast gleich breit, seitlich kaum gerundet erweitert, fein lederartig gerunzelt, leicht glänzend, an der Basis und Spitze schwarz; eine breite gemein- same Querbinde, welche gerade die Mitte einnimmt, blafs strohgelb. Die Beine sind hell rostroth, der Hinterleib von hellerer Farbe als die Brust. Tette.

Monolepta trivialis, nova spec. M. oblongo-ovata, ferruginea, subtus parce pilosa, supra glabra, subnitida, thorace parvo, longiludine vix dimidio latiore, elytris confertim rugoso-punctatis, antennis apice fuscescentibus. Long, lin. 2.

Monolepta trivialts. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p-638. Einfarbig rostgelb, unten greis behaart, oben glatt, leicht glänzend. Der Kopf ist nicht punktirt, spiegelblank; die Fühler lang und dünn, dicht behaart, an der äufsersten Spitze schwärzlich angeflogen; ihr zweites und drittes Glied sind länglich, beide zusammengenommen etwas länger als das vierte. Das Halsschild ist kaum um die Hälfte breiter als lang, nach hinten leicht verengt, an der Basis in regelmäfsigem Bogen gerundet, fein und zerstreut punktirt, glänzend. Das Schildchen ist glatt, Die Flügeldecken sind eiförmig, mit dicht gedrängten, grofsen , obwohl nicht tiefen, hier und da zu Runzeln zusammenfliefsenden Punkten besetzt. Die Unterseite ist zerstreut und schwach punktirt. Nur ein Exemplar von Sena.

Diamphidia , nov. gen.

Corpus oblong o-ovat um. Labrum leviter sinuatum. Palpi maxillares articulo ultimo subulato, praecedentis fere longitudine. Antennae validae, articulis 4. 8. intus subdilatatis. Oculi ovati, convexL Pedes subsaltatorii, robusti, tibiis apicem versus

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 44

346 ZOOLOGIE. INSECTEN.

dilatatis, oblique truncatis, excisis. Tarsorum anteriorum articulus primus cordatus, posticorum elongato-triqueter. Unguiculi basi acute dentatL

Diese Gattung steht durch die Bildung der Beine in nächster Verwandtschaft mit Cla- docera Hope {Coleopterisf s Manual III. p. 169), Polyclada Dejean Cat., von welcher sie sich durch kürzeren, gedrungeneren, mehr eiförmigen Körper und die nicht gekämmten Fühler auf den ersten Blick unterscheidet. Der letzte Charakter gilt wenigstens für das Weibchen, von dem allein mir zwei Exemplare vorliegen; ob die Form der Fühler im männlichen Ge- schlechte von der hier beschriebenen abweicht, mufs fürs Erste dahingestellt bleiben. Dieselben sind mäfsig lang und ziemlich derb, das erste Glied länglich, gegen die Spitze verdickt, das zweite knopfförmig, schmal, das dritte um die Hälfte länger als das vorhergehende, das dritte länger als die übrigen und wie die folgenden vier nach innen leicht dreieckig erweitert; die Länge der Glieder nimmt vom fünften an allmählig ab, nur das letzte ist wieder mehr ver- längert und scharf zugespitzt. Die Stirn zeigt oberhalb der Insertion jedes Fühlers einen glatten, erhabenen Wulst. Das Kopfschild ist in leichtem Bogen ausgeschnitten, die Oberlippe vorn ausgebuchtet und dadurch undeutlich zweilappig. An den Maxiilarpalpen ist das letzte Glied spindelförmig und fast von der Länge des vorhergehenden, an den Labialpalpen lang- gestreckt, fast dreimal so lang als das zweite, stumpf zugespitzt, Die Augen sind stark ge- wölbt, oval, fein facettirt. Der Thorax ist länger als bei Cladocera, sonst ähnlich gebildet. Das Schildchen ist trapezoidal, hinten abgerundet. Die Flügeldecken sind eiförmig, nach hinten nicht erweitert. Die Beine sind im Wesentlichen sehr übereinstimmend mit denen von Cla- docera gebaut, unterscheiden sich jedoch in folgenden Punkten: Die Schenkel sind bedeu- tend kräftiger, sowohl breiter als dicker, die hinteren aufserdem auch noch beträchtlich länger; die Vorderschienen zeigen an ihrer hinteren Seite eine deutliche, scharf ausgeprägte Kante, die des zweiten und dritten Paares eine durch zwei Kanten gebildete tiefe Längsfurche, welche allmählig gegen das Knie hin verschwindet; der Ausschnitt an der Spitze der Hinter- schienen ist auch verhältnifsmäfsig länger. An den vier vorderen Tarsen ist das erste Glied breit, fast herzförmig, an den hinteren schmaler, länglich dreieckig. Die Klauen sind nahe der Basis scharf gezähnt.

Dianiphidia feinoralis, nova spec.

Tafel XX. Fig. 16.

1>. oblongo-ovata, ferruginea, subtus sericea, antennis basi excepta, genubus, tibiis

tarsisque nigris; thorace subtilius, elytris fortius punctatis, apicem versus rugu-

losis. Long* lin. 4V2 5.

Diamphidia femoralls. Gerstaecker, Monatsberichte d. KÖnigl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 638.

Der Körper ist rostfarben, unten kurz seidenartig behaart, oben glatt und glänzend.

Der Kopf ist mit einzelnen, feinen Punkten besetzt. An den Fühlern sind die drei ersten

Glieder und die Spitze des letzten rostroth, das erste auf der Oberseite mit einem dunklen

COLEOPTERA. CHRYSOMELINAE. COCCINELLINAE. 347

Wisch; die übrigen schwarz. Die Mundtheile sind gelb, nur die Spitze der Mandibeln schwärz- lich. Der Thorax ist mehr denn um das Doppelte breiter als lang, mit tief herabgezogenen Vorderecken, an den Seiten und der Basis leicht gerundet, jederseits vom Schildchen aus- gebuchtet, ziemlich stark gewölbt, nahe den Hinterwinkeln mit zwei flachen Eindrücken, ziemlich fein und zerstreut punktirt, lebhaft glänzend. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind bedeutend stärker als das Halsschild, gegen die Seiten und die Spitze hin auch dichter und leicht runzlig punktirt und zeigen auf dem Rücken schwache Spuren einiger glatten Längs- streifen. Die Schenkel sind dunkler und gesättigter rostroth als der übrige Körper, die Knie in weiter Ausdehnung so wie die Schienen und Tarsen tief schwarz, mit greisen Härchen dicht besetzt. Von den zwei mir vorliegenden Exemplaren stammt das eine aus Sena, das andere von Port Natal.

AspidoillOrpha , Hope, Boheman. lyclSSlda, Linne", Fabricms, Olivier.

Aspidomorpha quadrimaculata.

Aspidomorpha quadrimaculata, Boheman, Monographia Cassididarum IL p. 263. Cassida quadrimaculata» Olivier, Ent. VI. p. 945. no. 36. Taf. IV. fig. 68.

Ein Exemplar von Tette, welches mit denen vom Senegal übereinstimmt.

ly&SSld&j Linne, Boheman.

Cassida tenera.

Cassida tenera. Boheman, Monographia Cassididarum II. p. 483. Von Tette; übereinstimmende Exemplare vom Gap.

Coccinellinae.

Alesia, Mulsant.

C 0 C C i n e 1 1 a, Fabricius, Olivier.

Alesia Olivieri.

Coccinclla striata. Olivier, Ent. VI. p. 993. no. 8. Taf. V. fig. 59.

Oliviers Coccinella striata ist von der F ab ricius sehen Art gleiches Namens ver- schieden und mufs daher einen anderen Namen erhalten. Mulsant zieht sie (Species des Coleopteres trimeres securipalpes pag. 354) fälschlich zu C. hamata Schönh., von der sie sich durch die schwarze Färbung der Unterseite (Olivier sagt ausdrücklich: „le corps est noir"), durch die ganz gerade verlaufende, vorn nicht hakenförmig umgebogene Mittelbinde der Flügel-

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348 ZOOLOGIE. INSECTEN.

decken und durch das Vaterland (Cap) unterscheidet. Den Unterschied beider Arten hat übrigens schon Klug (Ermans Reise, S. 50) bei Aufstellung seiner Cocc. gemina, welche mit C. hamata Schönh. identisch ist, hervorgehoben. Ein Exemplar dieser Art, welche am besten nach dem ersten Beschreiber zu nennen ist, wurde bei Sena aufgefunden und stimmt mit denen vom Gap und Port Natal durchaus überein.

Epilachna, Muisant.

CoCCinella, Fabricius, Olivier.

Epilachna Paykulli.

Epilachna Payhulli. Mulsant, Species des Coleopt. trim. securipalpes, p. 833.

Mehrere Exemplare von Sena und Tette, welche mit der Mulsant sehen Beschrei- bung vollkommen übereinstimmen.

Epilachna chrysomelina.

Epilachna chrysomelina. Mulsant, Hist. nat. des Coleopteres de France, Securipalpes, p. 195. Species

des Gol. trim. securip. p. 793. Coccinella chrysomelina. Fabricius, Syst. Eleuth. I. p. 368. no. 70. Ent. syst. I. p. 278. no. 57. Coccinella capensis. Thunberg, Nov. Insect. spec. I. 16. Tab. I. fig. 21.

Mehrere in Tette und Sena aufgefundene Exemplare dieser Art zeigen eine einfarbig

rothe Unterseite des Körpers, ohne im Übrigen von der Normalform abzuweichen.

LEPIDOPTERA. SCHMETTERLINGE.

Bearbeitet

von

C ARL HO P FFER,

Custos der K. entomologischen Sammlung.

Rhopalocera.

Pontia, Boisdaval.

Pontia Alcesta.

Papilio Alcesta* Cramer, Uitlandsche Kapellen IV. p. 175. PI. 379. A. Papilio Narica. Fabricius, Ent. syst. III. 1. p. 187. n. 578. Pieris Narica. Godart, Enc. IX. p. 163. n. 149. Pontia Narica, Boisduval, Spec. gen. I. p. 432. n. 3.

Cramer, Fabricius und Godart haben nur das Männchen gekannt. Boisduval erwähnt zuerst beider Geschlechter, verwechselt dieselben aber, indem er die ganz weifsen Stücke für eine seltenere Abweichung des Männchens hält, während dieselben sicher die Weibchen sind. Der schwarze runde Fleck vor der Spitze der Oberflügel des Männchens ist bald gröfser, bald kleiner und zeigt sich auf der Unterseite mehr oder weniger deutlich, ver- schwindet auch wohl auf der letzteren ganz. Die Art scheint sehr häufig zu sein und findet sich an der Ost- und Westküste Africas. Die männlichen Stücke von Querimba zeichnen sich durch reichlichere Schwärzung der Flügelspitze, ansehnlicheren schwarzen Fleck unter letzterer und durch beträchtlichere Gröfse des ganzen Thieres vor den Exemplaren von der Westküste aus.

Pieris, Boisduval.

Pieris Thysa, nova spec.

Tafel XXL Fig. 7 10.

P. alis rotundatis, denticulatis, maris albis, feminae stramineis, vel dilute ochraceis, anticis apice, maculis triangularibus marginalibus punctisque 3 4 siibapicalibus

350 ZOOLOGIE. INSECTEN.

nigris, subtus albis basi miniata, apice aurantiaco; posticis maculis marginalibus subrotundis nigris, subtus aurantiacis serie punctorum intramarginali nigrorum. Mas. Fem. Expans. alar. ant. lin. 24 27.

Pieris Thysa. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 639.

Eine sehr schöne, der Calypso ürury und Agathina Cr. einigermafsen verwandte Art, welche zwischen diesen beiden ihre passendste Stellung einnimmt. Fühler und Palpen schwarz, letztere auf der Schneide mit weifsen und untermischten schwarzen Härchen besetzt. Thorax und Abdomen ebenfalls schwarz, oberhalb mit reichlichen, langen, grau- oder bläulich weifsen, unten mit rein weifsen Haaren bekleidet. Beine gleichfalls schwarz, die Schenkel unten mit langen weifsen Haaren, die Schienen und Füfse mit dichtliegenden weifsen Schüppchen ver- sehen. Das Männchen ist oben rein weifs, die Vorderflügel haben einen fein schwarz gesäumten Vorderrand und eine schwarze Spitze, an welche sich längs des Aufsenrandes, auf der Aus- mündung der Adern, 5 6 schwarze, ziemlich grofse, nach dem Innenwinkel zu etwas kleiner werdende, dreieckige Flecke reihen, welche theilweis in die sonst bei beiden Geschlechtern weifsen Franzen überfliefsen und dieselben weifs und schwarz gescheckt erscheinen lassen. Das sechste und letzte dieser Dreiecke besteht, wenn es vorhanden, gewöhnlich nur aus einem blofsen Punkt, welcher den Innenwinkel einnimmt. Unmittelbar vor der Flügelspitze bemerkt man in einem dem Aufsenrande einigermafsen gleichlaufenden Bogen vier schwarze Punkte, von denen der vorderste sich an den Vorderrand anlehnt und zuweilen in dem Schwarz der Flügelspitze verschwindet, die zwei folgenden stehen genähert, der vierte aber tiefer, in dem Zwischenraum zwischen dem oberen und mittleren Ast der Medianader. Die einfach weifsen Hinterflügel führen auf der Saumlinie eine Reihe von sechs länglich runden, schwarzen Flecken, von denen der vorderste auf dem Ende des mittleren Astes der Subcostalader, der letzte, zuweilen nur in einem kaum sichtbaren Punkt bestehend, im Afterwinkel liegt. Die Unterseite der Vorderflügel ist weifs mit schwarzgrauer Costa, unter welcher die Basis der Flügel schön mennigroth gefärbt ist, welche Färbung beim Männchen meist ein klein wenig, beim Weibchen, wo sie jederzeit eine gröfsere Ausdehnung hat, ziemlich stark auf der Oberseite durchscheint. Die ganze Flügelspitze bis zur Mitte des Aufsenrandes herab ist orangefarben und von den dreieckigen Randflecken der Oberseite sieht man entweder nichts, oder nur eine Spur der beiden untersten; dagegen sind die 4 schwarzen Punkte, von denen die 3 obersten die orange- farbene Spitze nach innen begrenzen, hier deutlicher als auf der Oberseite. Die Unterseite der Hinterflügel ist schön orangefarben mit mennigrothem Anfluge der Costa bis zur Ausmün- dung der Vena costalis. Von den ovalen Randflecken der Oberseite bemerkt man hier nichts, oder nur eine Andeutung auf den zwei unteren Ästen der Mediana und im Afterwinkel auf der Ausmündung der Submediana; dagegen zeigt sich in geringem Abstände vor dem Aufsenrande und parallel mit diesem, in den Zwischenräumen der Adern, eine Reihe von sechs deutlichen schwarzen Punkten, von denen der vorderste sich an die Costa lehnt, die zwei folgenden in der Gabelung der Subcostalis, die drei letzten unter den drei Ästen der Mediana liefen. In der Mitte

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 351

zwischen diesen 6 Punkten bemerkt man auf der Cellularfalte die Spur eines weit kleineren, zuweilen kaum sichtbaren, siebenten Punktes. Die erwähnte Punktreihe ist beim Männchen auf der Oberseite gewöhnlich gar nicht sichtbar, beim Weibchen jedoch jederzeit und zwar sieht man meist 5 Punkte, indem der mittelste und der letzte ausbleiben. Das Weibchen unter- scheidet sich von dem Männchen, aufser in den schon angedeuteten Verschiedenheiten, haupt- sächlich durch seine Oberseite, welche statt rein weifs: weifslich gelb oder blafs ochergelb gefärbt ist. Die zarten Oberfliigel sind gewöhnlich heller, enthalten mehr Weifs, besonders im Discus und lassen die orangefarbene Spitze und die mennigrothe Basis der Unterseite deut- lich durchscheinen. Auch die blafs gelben oder blafs ochergelben Hinterflügel pflegen an der Basis intensiver gefärbt zu sein. Beide Geschlechter in wenig Exemplaren von Querimba.

Pieris Agathina. Tafel XXI. Fig. 41. \% P. alis rotundatis, denticulatis , maris albis, posticis anticarumque apice subtas ochra- ceis, feminae utrimque ochraceis, singulis maculis marginalibus subtriangularibus anticarumque apice nigris. Mas. Fem.

Papilio Agathina. Cramer, III. p. 70. pl. 237. D. E.

Pieris Agathina. Godart, Enc. IX. p. 139. n. 69. Boisduval, Spec. gen. I. p. 511. n. 106.

Cramer und nach ihm Godart führen irrthümlich Batavia auf der Insel Java als Vater- land dieser Species an. Sie kannten nur das Männchen, so wie auch Boisduval, der es in seinem Species gen. ausführlich beschreibt, aber auch später, 1847, in Delegorgue Voyage dans VAfr. austr. des andern Geschlechts nicht erwähnt. Die sehr schwach sezähnelten in der Gestalt und Gröfse ganz mit denen des Männchens übereinstimmenden weiblichen Flügel sind auf beiden Seiten ochergelb. Auf der Oberseite verbreitet sich von der Basis aller Flügel ein orangefarbener Anflug, welcher in die Grundfarbe verläuft. Der Vorderrand der Ober- flügel ist bis zur Costalader schwarz und mit zarten weifsen Schüppchen bedeckt, so dafs er, bei oberflächlicher Betrachtung, aschgrau erscheint; diese Färbung geht nach der Spitze zu in reines Schwarz über, womit die letztere in ziemlicher Breite angelegt ist. An diese reihen sich, ganz am Aufsenrande, 4 schwarze, dreieckige Fleckchen auf der Ausmündung der Adern und im Innenwinkel ein kleiner schwarzer Punkt. Auf der Unterseite ist der Vorderrand bis zur Vena costalis mit dichten weifsen Schüppchen bekleidet und darunter die Basis schön mennigroth angeflogen, welche Färbung sich etwa über das ganze Basalviertel der Flügellänge verbreitet und endlich in die Grundfarbe verläuft, welche in der Mitte des Flügels etwas heller, gegen den Aufsenrand aber und gegen die Spitze, die hier nicht schwarz, wie oben, sondern ochergelb ist, wieder etwas intensiver wird. Dagegen sieht man, statt der 4 schwarzen Rand- fleckchen der Oberseite, hier deren 7, welche weit kleiner, beinahe punktförmig sind und von denen das oberste auf dem Ende des zweiten Astes der Subcostalis sitzt. Außerdem zei>t sich im Innenwinkel wieder das ganz kleine Pünktchen, wie auf der Oberseite. Die Unter-

352 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

üiigel führen am Aufsenrande 6 schwarze, ziemlich runde Fleckchen, von denen das vorderste den zweiten Ast der Subcostalis, das letzte, im Afterwinkel, die Submediana einnimmt, gerade wie dies beim Männchen auch der Fall zu sein pflegt, nur sind sie meist gröfser und nicht, wie bei jenem, dreieckig, sondern kreisrund. Die Unterseite weicht von der oberen nur da- durch ab, dafs der orangefarbene Anflug fehlt, dafs die Randfleckchen ein wenig kleiner sind und dafs der Vorderrand bis zur Vena costalis schön mennigroth ausgefüllt ist. Die Franzen aller Flügel sind heller als die Grundfarbe, fast weifslich und werden an den Stellen, wo die Randfleckchen sitzen, durch Überfliefsen derselben, schwarz gefärbt. Die Art findet sich, nach Doubleday, an der Westküste Afrikas, nach Boisduval um Port Natal und auf Zanzibar. Unsere Exemplare sind von Querimba.

Pieris Severina.

Papilio Severina. Cramer, IV. p. 95. pl. 338. G. H.

Pieris Severina, Godart, Enc. IX. p. 131. no. 36. Boisduval, Sp. gen. I. p. 507. no. 101.

Beide Geschlechter in vielen Exemplaren von Querimba. Cramer und Godart kannten nur das Weibchen, Boisduval beschrieb zuerst beide Geschlechter. Die Querimba- Exemplare weichen von den Gapensern etwas ab. Bei den Männchen ist auf der Unterseite der Hinterflügel die ganze Fläche bis zum schwarzen Aufsenrande schwefelgelb gefärbt, der Vorderrand ist an der Basis des Flügels orange angeflogen und man bemerkt aufserdem 2 Striemen derselben Farbe: die eine im Zwischenraum zwischen der Vena mediana und sub- mediana, die andere dicht am Innenrande des Flügels. Die Adern sind hier bei der Mehrzahl der Exemplare, in ihrem ganzen Verlauf, breit schwarz gefärbt und die hellen Randflecken in der schwarzen Einfassung theilen oft nicht die Färbung mit der Grundfarbe, sondern sind weifs. Die Weibchen von Querimba sind nicht weifs auf der Unterseite der Hinterflügel, wie die Ca- penser, sondern ebenfalls schwefelgelb mit helleren und dunkleren Schattirungen. Ein Exemplar zeichnet sich dadurch vor allen übrigen aus, dafs die Adern gar nicht schwarz anseflosen sind.

Pieris Mesentina.

Papilio Mesentina, Cramer, III. p. 140. pl. 270. A. B.

Papilio Aurota. Fabricius, Ent. syst. III. 1. p. 197. no. 614.

Pieris Mesentina. Godart, Enc. IX. p. 130. no. 34. Boisduval, Sp. gen. I. p. 501. no. 95.

Die ostindischen Männchen dieser über einen grofsen Theil Asiens und Africas ver- breiteten Art scheinen vorzugsweise mit der ochergelben Unterseite der Hinterflügel begabt zu sein. Die von Cramer, Fabricius und Godart beschriebenen Exemplare hatten die erwähnte Färbung und stammten von Bengalen und Coromandel. Die africanischen Männchen dagegen scheinen diese Flügelfläche weifs zu haben, wenigstens stellt sich dies Verhältnifs bei den Exemplaren unserer Sammlung heraus. Zwei Männchen von Tette und Querimba zeichnen sich vor den übrigen africanischen Exemplaren dadurch aus, dafs die Unterseite der

LEPIDOPTERA. RHOPALOCKRA. 353

Hinlerflügel auf weifsen» Grunde 3 dunkel ochergelbe Striemen zeigt und zwar eine an der Basis des Vorderrandes, die zweite in der Zelle zwischen Vena mediana und submediana und die dritte längs des Innenrandes. Bei unseren ostindischen Exemplaren sieht man dieselben 3 Striemen auf dem ochergelben Grunde, doch sind sie hier mehr orangefarben.

Pieris Saba.

2 Papilio Saba. Fabricius, Spec. Ins. IL p. 46. no. 199. Entom. syst. III. 1. p. 201. no. 627.

£ Pieris Saba. Godart, Enc. IX. p. 134. n. 46.

$ Papilio Epaphia. Cramer, III. p. 26. pl. 207. D. E.

9 Papilio Hypatia. Drury, III. p. 43. pl. 32. fig. 5. 6.

2 Pieris Higinia. Godart, Enc. IX. p. 133. n. 45.

2 Pieris Malatha. Boisduval, Faune d. Madagasc. p. 18. pl. 1. fig. 4. 5.

tf Pieris Orbona. Boisduval, F. d. Madag. p. 18. pl. 1. fig. 3.

tf 2 Pieris Orbona. Boisduval, Spec. gen. I. p. 497. n. 89.

tf $ Pieris Saba. Doubleday-Westwood, Genera of Diurnal Lepidoptera Vol. I. p. 46. n. 39.

Die grofse Verschiedenheit beider Geschlechter zu einander und die auffallenden Va- riationen, denen die Weibchen dieser Art unterworfen sind, haben dieselbe lange Zeit in eine ganze Reihe von Species unter verschiedenen Namen, wie die obige Synonymie zeigt, zerlegt, bis endlich Boisduval in seinem Species general die beiden Geschlechter glücklich zusammen- fand und unter dem Namen Orbona vereinigte. Ich habe, den Gesetzen der Priorität getreu, mit Doubleday, der Art ihren ältesten Namen: Saba Fabr. erhalten. Sie findet sich am Senegal, in Guinea, so wie an der Ostküste Africas und auf Madagascar. Ein Männchen von Querimba mit ganz weifsen Unterflügeln, welche auf der Unterseite sehr blafs ochergelb gefärbt sind, zeigt auf beiden Seiten keine Spur von Schwarz am Aufsenrande dieser Flügel.

Pieris Eunonia, nova spec.

Tafel XXIII. Fig. 1. %

P. alis albis, anticis puncto discoidali apiceque nigris, lituris duabus subapicalibus

purpureis, posticis subcrenatis infra flavis. Mas. Expans. alar. ant. lin. 26.

Pieris Eunoma. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 640.

Obgleich dem einzigen männlichen Exemplare, welches wir von dieser ausgezeichneten Art besitzen, Kopf und Fühler fehlen, so lassen doch alle übrigen Charaktere keinen Zweifel übrig, dafs wir es mit einer echten Pieris zu thun haben. In Gröfse und Gestalt kommt sie vollkommen mit Monuste Lin. und Margarita Hüb. überein. Brust und Hinterleib sind schwarz, erstere auf dem Rücken mit langen, schmutzig weifsen, unten mit reichlichen gelben Haaren, der Hinterleib mit weifsen Schuppen bekleidet. Die ganze Oberseite aller Flügel ist weifs mit einer ganz leichten gelblichen oder vielmehr röthlichen Beimischung, welche diese Grundfarbe als schmutzig weifs erscheinen läfst. An der Basis aller Flügel sind einzelne feine schwarze Atome ausgestreut, Der Vorderrand der Oberflügel hat einen sehr feinen schwarzen Saum,

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 45

354 ZOOLOGIE. INSECTEN.

*

der an der Spitze breiter wird und, sich dann wieder verschmälernd, bis zur Mitte des Aufsen- randes reicht, wo er in eine feine Spitze ausläuft. Dieser schwarze Saum ist an der Innen- seite, der Flügelspitze gegenüber, mit 3 Zähnen versehen, in deren % dazwischen befindlichen Ausbuchtungen 2 länglich ovale, purpurrothe Längsflecke oder Wische mit etwas verwaschenen Rändern eingreifen, welche jedoch den schwarzen Saum nicht ganz erreichen, sondern in den Buchten einen ganz schmalen Zwischenraum der Grundfarbe freilassen. In der Gröfse sind beide Wische verschieden, indem der obere ungefähr doppelt so grofs als der darunter lie- gende ist. Auf dem Aufsenrande der Mittelzelle steht ein feines schwarzes Möndchen. Die einfarbigen Hinterflügel, ohne alle Zeichnung, sind kaum merklich gekerbt. Auf der Unterseite sind die Oberflügel mehr rein weifs mit schwarzem Möndchen an der Grenze der Mittelzelle. Der Vorderrand, die Spitze und der gröfste Theil des Aufsenrandes sind verwaschen gelb an- geflogen. Die ziemlich gesättigt rein gelben Unterflügel zeigen ein feines schwarzes Pünktchen auf der Vena disco-cellularis und einen orangefarbenen Vorderrand. Die Franzen aller Flügel sind auf der Oberseite weifs, auf der untern gelb, mit Ausnahme jedoch des Innenwinkels der Oberflügel, wo sie sich, wie oben, weifs zeigen. Vaterland Inhambane.

Pieris Simana, nova spec.

Tafel XXIII. Fig. 3 6. P. alis utrimque albis, anticis macula disci maris subtus, feminae utrimque, costa apiceque nigris, posticis subtus serie punctorum marginalium alteraque intramar- ginalium fuscorum. Mas, Fem. Expans. alar. ant. lin* 19 21.

Pieris Simana* Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 640.

Die Art ist der Charina Boisd. nahe verwandt, aber hinreichend von derselben ver- schieden. Die Fühler oben schwarz, unten bis ans Ende der Kolbe weifs, an den Seiten ist jedes Glied oben schwarz, unten weifs gefärbt. Die Spitze der Kolbe weifs oder gelblich. Die Palpen sind weifs mit vielen untermischten schwarzen Härchen, welche besonders den Rücken des Endgliedes einnehmen. Thorax und Abdomen schwarz, oberhalb mit grauweifsen, unten mit rein weifsen Haaren bekleidet. Beine schwarz, an den Schenkeln mit weifsen Här- chen, an den Schienen und Füfsen mit weifsen Schuppen bedeckt, Das Männchen hat die Oberseite aller Flügel rein weifs. Der Vorderrand der oberen ist bis zur Vena subcostalis tief schwarz, aber mit reichlichen weifsen Schüppchen überdeckt, durch welche die schwarze Farbe durchschimmert, so dafs der ganze Rand bei nicht genauer Betrachtung grau erscheint. Einzelne schwarze, sehr feine Pünktchen ziehen sich, nach innen, an der Basis aller Flügel herab; dagegen tritt das Schwarz, nach aufsen, gegen die Spitze der Flügel, greller hervor und säumt dieselbe in einer Breite von \ Linie, erstreckt sich auch wohl, schmaler werdend, bis zur Mitte des Aufsenrandes herab. Die Adern aller Flügel, besonders der oberen, treten in feinen schwarzen Linien durch die Grundfarbe hervor. Die Unterseite der Oberflügel ist ganz weifs, die Adern sind deutlich, hier aber weifs bestäubt und am Aufsenrande befindet

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 355

sich auf jeder ein ganz kleiner, schwarzer Punkt; ein desgleichen, kaum grösserer nimmt die Mitte der Vena disco-cellularis ein, während sich ein gröfserer, ovaler Fleck von derselben Farbe und mit verwaschenen Rändern zwischen dem oberen und mittleren Ast der Mediana, gerade in der Mitte zwischen Aufsenrand und Ursprung der Gabel befindet. Die Unterseite der Hinterflügel ist entweder rein weifs oder mit ganz blassem, gelblichen Ton überzogen, in welchem Fall auch die Spitze der Oberflügel diese Färbung theilt. Der Vorderrand ist zu- nächst der Basis orange gesäumt und am Aufsenrande befindet sich auf jeder Ader ein schwarz- brauner oder schwarzer Punkt. Mehr nach innen und in gleichem Abstände von der Mittel- zelle und dem Aufsenrande, erblickt man eine zweite Reihe schwarzbrauner, verwaschener Punkte, welche aber die Zwischenräume der Adern einnehmen und nicht immer gleich deutlich sind, indem einzelne zuweilen ganz fehlen, andere so klein werden, dafs sie nur mit Hülfe der Loupe zu sehen sind. In seltenen Fällen ist auch hier die Disco-cellularis mit einem solchen Punkt versehen. Die Franzen aller Flügel sind beiderseits weifs, nur oberhalb, an der Spitze der oberen, mit schwarzen Schüppchen gemischt. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch etwas convexeren Aufsenrand der Oberflügel und durch weniger rein weifse Oberseite aller Flügel. Der ovale oder nierenförmige schwarze Fleck in der oberen Gabelung der Mediana ist hier auf beiden Seiten gleich sichtbar und die Spitze, so wie der ganze Aufsenrand der Oberflügel ist mit einer weit breiteren, innen gezähnten, schwärz- lichen Einfassung versehen. Kurz vor der Spitze und parallel mit dem Aufsenrande, erstreckt sich von der Costa noch eine kurze, gleichgefärbte Binde herab, welche gewöhnlich aus 3 Fleckchen besteht, vor denen das oberste mit dem Schwarz der Spitze vermengt ist, die beiden unteren aber frei in der Grundfarbe liegen Auf der Schlufsader der Mittelzelle be- merkt man einen schwarzen Punkt. Die Unterflügel sind wie die des Männchens, zeigen aber zuweilen, am Aufsenrande, eine Reihe ganz kleiner schwarzer Punkte. Die Grenze der Mittel- zelle ist durch keinen Punkt bezeichnet, Unten sind die Oberflügel wie oben gefärbt. Aufser dem Nierenfleck und dem Punkt auf dem Aufsenrande der Mittelzelle zeigt sich gewöhnlich noch unter dem ersteren, in der Zelle zwischen Mediana und Submediana, ein kleiner schwarzer Schatten. Dagegen ist der Vorderrand, die Spitze und der Aufsenrand blafsgelblich gefärbt und derselbe Ton überzieht die ganzen Unterflügel, welche dieselben 2 Punktreihen am Aufsen- rande, so wie jederzeit den Punkt an der Mittelzelle zeigen, aufserdem aber noch auf der ganzen Fläche mit einer Anzahl bräunlicher, verwaschener Punkte oder Fleckchen übersäet sind, welche sich stellenweise anhäufen und Gruppen bilden. Die Franzen aller Flügel sind weifs, nehmen aber an der Färbung der angrenzenden Partien Theil, sind daher schwarz gemischt auf der Oberseite, mehr oder weniger gelblich auf der Unterseite des Aufsenrandes der Oberflügel. Von Charina Boisd. unterscheidet sich die Art im männlichen Geschlecht durch den breit schwarzen oder grauen Vorderrand der Oberflügel, durch den ovalen schwarzen Fleck auf der Unterseite derselben Flügel, durch die orangefarbene Costa, so wie durch den Mangel der 3 Fleckenbinden auf der Unterseite der Hinterflügel, von denen nur die äufserste durch

45 *

356 * ZOOLOGIE. INSEGTEN.

eine Reihe kleiner, verwaschener Punkte angedeutet ist, im weiblichen Geschlecht: durch den ziemlich breiten, zusammenhängenden schwarzen Aufsenrand der Oberflügel (während bei Charina nur grofse nicht zusammenhängende, runde Punkte vorhanden sind), durch den Mangel der abgebrochenen Spitzenbinde auf der Unterseite derselben Flügel, welche bei Charina jeder- zeit gleich deutlich oben und unten, bei unserer Simana aber nur oben vorhanden ist. Beim Weibchen von Charina treten die erwähnten 3 Fleckenbinden der Hinterflügel und hauptsäch- lich die äufsere, besonders deutlich hervor und sind ganz in schwärzliche Atome, welche die Fläche überziehen, eingehüllt. Bei unserer Art wird nur die äufsere Reihe durch einige Punkte repräsentirt und die bräunlichen Atome sind viel spärlicher über die Fläche ausgegossen. Simana ist aufserdem bedeutend gröfser als Charina. Vaterland: Querimba.

Anthocharis , Boisduvai.

Anthocharis Tritogenia.

Ponüa Tritogenia. Klug, Symb. phys. Decas I. no. 18. Tab. 8. fig. 17. 18. Mas. Pieris Tritogenia. Boisduval, Spec. gen. I. p. 513. Mas. Fem.

Die Exemplare von Mossambique sind besonders durch ihre Grofse und durch reich- liche schwarze Bestäubung der Oberseite ausgezeichnet; in der Grundfarbe variiren sie wie die Stücke aus Nubien und vom Senegal und sind bald gelblich weifs oder weifslich gelb, bald sogar gelblich grün und bei einem Exemplar der letztern Färbung sind auf der Unter- seite die Spitzen der Oberflügel und die ganzen Unterflügel sehr dunkel braun marmorirt und die braunen Binden der letzlern sowohl, wie die schwarzen Flecke der ersteren sind be- deutend zusammenhängender und nicht so vielfältig durch die Grundfarbe unterbrochen, wie dies sonst immer der Fall ist. Die erwähnten Stücke sind von Tette und Querimba.

Anthocharis Eris.

Ponüa Eris. Klug, Symb. phys. tab. 6. fig. 15. 16. Mas. Pieris Eris. Boisduval, Spec. gen. I. p. 514. Mas. Fem. Anthocharis Eris. Reiche, in Ferret et Galinier Voy. en Abyss. III. p. 460. Atlas pl. 31. fig. 1 3. Mas. Fem.

Diese sehr verbreitete Art findet sich in Arabien, Nubien, Abyssinien, um Port Natal, im Caplande und am Senegal. Exemplare von Tette und Querimba unterscheiden sich nicht wesentlich von denen ans den angeführten Ländern. Die Abweichungen betreffen nur die gröfsere oder geringere Ausdehnung der schwarzen Färbung über die weifsen Oberflügel. Bei einem capensischen Exemplare unserer Sammlung ist an der Stelle, wo am Aufsenrande der Oberflügel die schwarze Binde in die braune Spitzenhäifte übergeht, ein ziemlich grofser, ovaler, weifser Fleck ausgespart, bei anderen Exemplaren schrumpft derselbe in einen kleinen weifsen Punkt zusammen, bei noch anderen verschwindet er ganz. In dem Innenwinkel der Oberflügel bleibt zuweilen, beim Männchen, ein schmaler, länglicher Fleck der weifsen Grund-

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 357

färbe stehen, in anderen Fällen rückt die schwarze Einfassang bis an den Rand und läfst nur die weifsen Franzen übrig. Bei den männlichen mossambiquer Exemplaren nimmt das Schwarz der Vorderflügel den ganzen Innenrand in beträchtlicher Breite ein, geht dann, noch breiter werdend, am Aufsenrande in die Höhe und erstreckt sich, indem es die braunen Spitzenflecke einschliefst, bis zum Vorderrande. Die Weibchen sind bald weifs, bald blafs schwefelgelb in der Grundfarbe, haben jederzeit im Innenwinkel der Vorderflügel einen ziemlich grofsen, rund- lichen Fleck der Grundfarbe und zeigen die schwarze Innenrandbinde fast immer verwischt und undeutlich. Bei einem mossambiquer Exemplar erstreckt sie sich jedoch von der Basis bis zum erwähnten hellen Fleck und ist, abweichend von unseren übrigen Stücken, eben so tief schwarz als beim Männchen.

Anthocharis Jone.

Tafel XXL Fig. 1—6.

Vieris Jone. Godart, Enc. IX. p. 140. no. 74. Mas. Boisduval, Sp. gen. I. p. 515. Mas. Boisduval,

in Delegorgue Voy. d. l'Afr. austr. T. II. p. 587. Mas. Fem. Anthocharis Jone. Reiche, in Ferret et Galinier Voy. en Abyss. III. p. 457. Atlas pl. 30. fig. 1 4. Mas.

5. 6. Fem. 7. 8. Fem. Var.

Diese schönste aller Pieriden gehört nach den Palpen, Fühlern und dem Geäder mit Recht zur Gattung Anthocharis, wohin sie Reiche versetzt hat. Die Männchen mit dem schönen, metallisch glänzenden, violetten Spiegel, wie ihn keine andere der bis jetzt bekannten Pieriden aufzuweisen hat, zeigen theils dreieckige schwarze Fleckchen am Rande der Unterflügel auf den Adern, theils sind dieselben nur schwach angedeutet oder gar nicht vorhanden. Auf der Unterseite sind die Flügel entweder weifs oder schmutzig weifs mit schwefelgelber Costa, oder sie sind ganz blafs gelblich roth mit gesättigt gelbrother Costa und ebenso, wie die Unter- flügel, pflegt auch die ganze Oberflügelspitze bis zur Innern Grenze des von oben durch- schimmernden Spitzenflecks gefärbt zu sein. Unsere weiblichen Exemplare (Taf. XXI. fig. 3. 4) weichen von dem im Ferret-Galini ersehen Atlas (fig. 5. 6) dargestellten insofern ab, als die schwarze Oberflügelspitze durch eine breite rothgelbe Binde durchschnitten wird, in der sich eine Reihe von 5 einzelnen, rundlichen, schwarzen Fleckchen befindet, während man dort 2 schmale, durch einen schwarzen Mittelstreifen getheilte rothe Fleckenbinden bemerkt. Eine schöne weibliche Varietät unserer Sammlung (üg. 5. 6) unterscheidet sich ebenfalls von der im angef. Werke (fig. 7. 8) abgebildeten Spielart. Sie ist nicht, wie jene, grünlich weifs, son- dern schneeweifs mit staubgrauer Basis der Flügel. Die Fleckenbinde in der schwarzen Flügelspitze ist nicht, wie dort, schwefelgelb, sondern ebenfalls ganz weifs. Die zuletzt be- schriebene Form des Weibchens mit der weifsen oder gelblichen Spitzenbinde scheint um Port Natal die typische zu sein, da nach Boisduval (Vot/. de Delegorgue II. p. 587) die so gefärbten Weibchen in der genannten Localität sehr viel häufiger waren, als die roth gefärbten. In Mossam- bique fand das umgekehrte Verhältnifs statt. Die Art findet sich am Senegal, um Port Natal nach Boisduval häufig und in Abyssinien. Unsere Exemplare sind von Tette und Querimba.

358 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Anthocharis Exole.

Anthocharis Exole. Reiche, in Ferret et Galinier Voy. en Abyss. III. p. 460. Atlas pl. 31. fig. 4 6.

Unsere männlichen mossambiquer Exemplare, weiche bestimmt zur obigen, von Reiche ausführlich beschriebenen Art gehören, weichen insofern von den abyssinischen ab, als die schwarze Längsbinde, welche den Innenrand der Vorderflügel und den Vorderrand der Hinter- flügel bedeckt, so wie die zweite, dieser parallele schwarze Binde, welche den Hinterflügel etwas unter seiner Mitte durchzieht, nicht so breit sind und die letztere weniger intensiv schwarz gefärbt ist, als dies bei dem abgebildeten abyssinischen Exemplar der Fall ist. Auch hört bei unseren Stücken die erwähnte vordere Längsbinde, nachdem sie von der Basis aus l der Flügellänge durchlaufen hat, plötzlich auf und verbindet sich nicht, im Innenwinkel, durch einen Verbindungsast mit der schwarzen Einfassung des Aufsenrandes. Aus unseren drei weiblichen Exemplaren ersieht man, dafs auch diese Art, wie alle verwandten aus dieser wunderbar schönen Gruppe des Genus Anthocharis, sehr dem Variiren unterworfen ist. Das eine derselben hat ein ziemlich unreines Weifs zur Grundfarbe, wie das von Reiche (fig. 5. 6) abgebildete, das zweite ist angenehm hellgelb, das dritte fast rein weifs mit gelbem Anfluge an einzelnen Stellen.

Anthocharis Pallene , nova spec.

Tafel XXIII. Fig. 7. 8. A. alis albis, supra anticis fascia apicis arcuata fulva, fusco cincta vittaque marginis interioris abrupla fusca; posticis maculis marginis subtriangularibus fuscis ; subtus omnibus puncto discoidali nigro, anticarum apice virescenti, aurantiaco suffuso lituraque in margine interiore fusca; posticis costa aurantiaca, margine exteriore virescenti suffuso. Mas. Long. al. exp. lin. 14. Anthocharis Pallene. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 640.

Ich habe zwar nur ein einziges männliches Exemplar vor mir, nach welchem ich diese neue Art aufstelle, doch unterscheidet sie sich von allen verwandten hinlänglich durch speci- rische Merkmale. Der Kopf ist schwarz, im Gesicht mit weifsen Haaren besetzt, die Palpen mit ziemlich langen weifsen und einzelnen untermischten schwarzen Härchen bekleidet. Fühler oberhalb schwärzlich, unterhalb weifslich mit oben und aufsen schwarzer, unten, innen und an der Spitze gelbgefärbter Kolbe. Thorax schwarz, greisgrau behaart. Hinterleib und Schenkel mit dichten weifsen Schuppen und Härchen bedeckt, Schienen und Füfse beingelb. Die ganz- randigen Flügel sind weifs. Die zugespitzten oberen haben in der Spitze eine aus 6 gelb- rothen, aufsen zugespitzten schmalen Flecken bestehende, gekrümmte, ringsumher mit Braun- schwarz gesäumte Binde. Die braunschwarze Einfassung zieht sich am Vorderrande, in einem ganz schmalen Saume, bis zur Flügelbasis und am Aufsenrande nach dem Innenwinkel herab, ohne diesen jedoch ganz zu erreichen. Auf der Querader der Mittelzelle schimmert der

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 359

schwarze Punkt der Unterseite ein wenig durch und auf dem Innenrande ruht eine ziemlich breite, braunschwarze, mit vielen weifsen Schüppchen übergossene und daher grauschwarz erscheinende Längsbinde, welche jedoch den Innenwinkel nicht erreicht, dagegen auf den Vorderrand der Hinterflügel etwas übergreift. Die weifsen Hinterflügel, ohne Mittelpunkt, sind am Aufsenrande, auf jeder Art, mit einem braunschwarzen, dreieckigen Fleckchen bezeichnet. Die Unterseite aller Flügel ist weifs und auf der Querader mit einem kleinen, aber deutlichen schwarzen Punkt versehen, woran, auf den hinteren, noch ein gelbröthliches Fleckchen hängt. Die vorderen haben die Spitze mit einer ziemlich breiten, gelbgrünen Binde ausgefüllt, welche in der Mitte gelbroth gehöht ist. Auf dem Innenrande zeigt sich ein schwärzliches, rundes Fleckchen, von welchem sich eine blasse Schattenstrieme, bestehend aus einzelnen Schüppchen, längs des Innenrandes, nach der Flügelbasis zu, verbreitet und vereint mit dem erwähnten Fleck eine schwache Reproduction der oberen Längsbinde darstellt. Die Hinterflügel sind weifs, der Basaltheil des Vorderrandes ist schmal orange gesäumt, der übrige Theil des Vorder- randes nebst dem ganzen Aufsenrande grünlich angeflogen und dieser Anflug, welcher nach innen verwaschen ist, verläuft in die Grundfarbe. Die Franzen aller Flügel sind weifs, die der vorderen, am oberen Theil des Aufsenrandes, mit braunschwarzen und an der entsprechen- den Stelle auf der Unterseite, mit grünlichen Schüppchen gemischt.

Die Art gleicht am meisten der Delphine und Phlegetonia Boisd., unterscheidet sich aber von beiden durch die viel spitzeren Oberflügel und den gelbrothen Spiegel derselben, welcher hier auch an der Innenseite braunschwarz gesäumt ist; von der ersteren, der sie in der Gröfse gleichkommt, aufserdem durch die weifse Unterseite der Hinterflügel und durch den Mangel der den meisten Arten eigenthümlichen dunkeln Winkelstrieme; von Phlegetonia durch viel geringere Gröfse, durch den Mangel der Fleckenreihe, welche bei jener den rothen Spiegel durchzieht und durch die unbedeutende Flecken -Einfassung der Hinterflügel, welche bei jener sehr breit und von weifsen Längsstrichelchen abgetheilt ist. Vaterland: Tette.

Anthocharis Achine.

Papilio Achine. Cramer, IV. p. 94. pl. 338. E. F.

Die Weibchen sind auf der Unterseite an der Spitze der Oberflügel und auf den ganzen Unterflügeln bald hell graulich gelb, bald blafs weinroth, in der Art, wie dies an den genannten Stellen bei Delphine Boisd. und den Weibchen von Exole Reiche der Fall zu sein pflegt und zeigen auf dieser Seite, bei deutlich gezeichneten Exemplaren, eine dunklere Strieme, welche am Vorderrande der Oberflügel beginnt und am Innenrande der Hinterflügel ausläuft, nachdem sie auf jedem Flügel ein Knie gebildet hat. Ein Weibchen mit rother Unterseite von Tette.

Anthocharis Theogone.

Anthocharis Theogone. Boisduval, Sp. gen. I. p. 575. no. 23.

Drei Männchen von Querimba, von denen eins zu der von Boisduval angenomme-

360 ZOOLOGIE. INSECTEN.

nen Normalform, die beiden anderen zu seiner Varietas B gehören und die Flügel -Commissur auf der Oberseite mit einer schwarzen, von der Basis ausgehenden Binde bezeichnet haben. In der Gröfse weichen diese sämmtlichen Stücke von Evippe nicht ab, haben vielmehr das Ausmafs der gröfsten Exemplare dieser Art,

Anthocharis Antevippe.

Anthocharis Antevippe, Boisduval, Sp. gen. I. p. 572. no. 18.

Ein Männchen von Tette, mit Boisduvals Beschreibung auf der Oberseite vollkommen übereinstimmend. Auf der Unterseite weicht dasselbe aber darin ab, dafs die Adern aller Flügel, dicht vor den Franzen, keine schwarzen Punkte zeigen, sondern eine ziemliche Strecke weit nach innen schwarzbraun angeflogen und auf den Unterflügeln, an der Ausmündung der- selben, mit gelben, verwaschenen Fleckchen bezeichnet sind. Bei einem Weibchen von Angola findet dasselbe Verhältnifs statt, bei einem anderen, vom Senegal, nur an den Ober- flügeln, während die unteren am Aufsenrande die schwarzen Punkte zeigen.

Anthocharis Phlegetonia.

Anthocharis Phlegetonia. Boisduval, Sp. gen. I. p. 576. no. 25. Anthocharis Eione, Boisduval, Sp. gen. I. p. 578. no. 29.

Diese beiden von Boisduval getrennten Arten glaube ich sicher vereinigen zu können. Phlegetonia, welche derselbe wahrscheinlich von einem einzelnen Exemplar in der Roger- schen Sammlung aufgestellt hat, unterscheidet sich von seiner Eione nur durch den Mangel des Discoidalpunktes auf der Oberseite der Vorderflügel auf der Unterseite ist er vor- handen — und durch die schwarze Strieme im orangen Spitzenfleck, welche nur bis zum dritten Zahn aufsteigen soll, während sie bei Eione den ganzen Fleck durchschneidet und am Vorderrande endigt, Beide Unterscheidungsmerkmale sind wohl, bei so abändernden Arten, wie es die uns gegenwärtig beschäftigenden notorisch sind, nicht hinreichend, um als speci- fisch betrachtet werden zu können; ich habe ein Männchen von Phlegetonia vor mir, bei dem der Discoidalpunkt schon ziemlich deutlich durchscheint, während bei einem Weibchen von Eione die schwarze Strieme im orangefarbenen Spitzenfleck bis zum dritten Zahn stark und deutlich emporsteigt, dann sich aber als ein ganz schwacher, kaum sichtbarer Schatten zum Vorderrande fortsetzt und also auch sicher in anderen Fällen ganz verlöschen kann und wird. Es scheint mir überhaupt keinem Zweifel zu unterliegen, dafs die Zahl der aufgeführten Arten dieser schönen Anthocharis- Abtheilung in der Folge, bei reicherem Material und sorgsamerer Prüfung der Species wird reducirt werden können. Manche Arten variiren so aufserordent- lich, dafs es oft schwer hält, zu sagen, wo die eine aufhört und die andere anfängt. Andere werden später sicher als das andere Geschlecht bekannter Species erkannt werden. So ist Cebrene Boisd. (Arethusa Cr. 210 E. F.) nichts anderes, als eine unbedeutende Abänderung des Weibchens von Evippe, bei welchem die rothgelben Flecken in der schwarzen Ober-

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 361

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flügelspitze ganz verschwunden sind, während sie bei den gewöhnlichen Evippe- Weibchen sich noch theilsweis bemerkbar machen. Godart hat dies schon im Supplement zur Ency- clopedie berichtigt, doch dabei den Fehler begangen, in welchen auch Doubleday in den Diurnal Lepidoptera verfallen ist, auch Arethusa Drury dazu zu rechnen, welche aber wohl sicher eine besondere Art ausmacht. So ist ferner: Acaste Klug (Polycaste Boisd.) nichts weiter als ein abgeflogenes Weibchen von Eupompe. Ein Männchen von Tette mit sehr breiter, tief braunschwarzer Innenrandbinde der Vorderflügel, welche sogar einen schwachen Verbindungsast in die abgebrochene Fleckenstrieme der Flügelspitze hineinsendet. Auf der Unterseite fehlen demselben die Randpunkte auf allen Flügeln.

Idmais, Boisduval.

Idmais Dynamene.

Pontia Dijnamene. Klug, Symb. phys. Dec. I. no. 6. Tab. 6. fig. 17. 18. Idmais Dynamene. Boisduval, Spec. gen. I. p. 588. no. 5.

Der mit dem Vorderrande in Verbindung stehende, die Mittelzelle der Oberflügel nach aufsen begrenzende schwarze Fleck ist nicht immer, wie Boisduval meint, gröfser als bei Calais und viereckig, sondern ist zuweilen, wie bei dieser Art, auf ein einfaches, schwarzes Möndchen reducirt. Die grüngelbe Unterseite zeigt, in einigem Abstände vom Aufsenrande, eine schwärzlich graue, meist nur schwach vortretende Fleckenbinde, welche an der Costa der Oberflügel beginnt, nahe am Innenwinkel derselben sich durch zwei intensiv schwarze, viereckige Fleckchen bemerkbar macht und dann wieder in demselben blassen Ton die Unter- flügel durchzieht und am Innenrande endigt. An der Grenze der Discoidalzellen sieht man auf allen Flügeln zwei schwärze Punkte oder Strichelchen, von denen die der oberen sich in einem Winkel vereinigen. Die Basis der Oberflügel ist bald, wie die ganze Fläche, grün- gelb, bald zeigt sie sich orangefarben angeflogen. Das Weibchen, von welchem Boisduval richtig vermuthet, dafs es sich dem von Calais analog verhalten werde, hat schon Klug in den Symbolae physicae nach einem arabischen Exemplar beschrieben. Es ist auf der Oberseite heller gefärbt als das Männchen, gelblich oder schmutzig weifs mit dunklerer gelber oder gelbröthlicher Basalhälfte der Oberflügel. Auf der Unterseite treten die Discoidalpunkte und die gemeinschaftliche, geschwungene Fleckenbinde viel deutlicher, als beim männlichen Ge- schlecht, hervor und besteht die letztere aus röthlich braunen, mehr oder weniger viereckigen Flecken, von denen die beiden dem Innenwinkel der Oberflügel zunächst gelegenen auch hier meist schwarz sind. Oberflügelbasis und Costa der unteren sind dunkelgelb oder orange gefärbt. Zwei Männchen und ein Weibchen von Tette und Querimba.

Idmais Yesta.

Idmais Vesta. Reiche, in Ferret et Galinier Voy. en Abyss. III. p. 463. Atlas pl. 31. fig. 7. 8.

Unsere Sammlung enthält mehrere Exemplare dieser schönen Art von Tette und

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 46

362 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Querimba. Alle haben das Wurzeldrittel der Oberflügel und die innere Hälfte der Hinter- flügel weifs gefärbt, welche Färbung auf den ersteren auch die Mittelzelle ausfüllt, während dieselbe auf dem Reicheschen Bilde, so, wie die Flügelmitte, d.h. ochergelb gefärbt ist. Diese weifse Wurzelfärbung der Oberflügel geht nun nach aufsen in eine andere über, welche die Flügelmitte einnimmt und bei dem abyssinischen Exemplar ochergelb, bei unseren Stücken anders beschaffen ist. Bei zwei Männchen sind nämlich die Mitte der Vorderflügel und die beiden Fleckenreihen am Aufsenrande aller Flügel zart röthlich beinfarben und zwar ohne dafs die oberen Flecke in der Flügelspitze, wie dort, schwefelgelb wären. Das eine unserer weib- lichen Exemplare ist, ähnlich dem abyssinischen, auf den Oberflügeln dunkel ochergelb, auch die Randpunkte oder Strichelchen der Unterflügel sind von dieser Farbe, aber die innere Fleckenbinde ist, wie die Basis, weifs und nur hin und wieder etwas gelblich übergössen. Ein anderes Weibchen ist gänzlich grünlich weifs und zwar theilen sich diese beiden Farben den Raum dergestalt, dafs die weifse nach der Basis zu, die grüne nach aufsen hin vorherr- schend wird. Auf der Unterseite stimmen unsere Stücke mit dem abyssinischen im Allge- meinen überein, nur das eine Männchen ist auf den Hinterflügeln statt schwefelgelb, röthlich gelbgrau mit drei braunen Querbinden, welche an den Adern entlang und in die Grundfarbe verlaufen und dem ganzen Flügel ein eigenthümliches, zartes, gelbbraun marmorirtes Ansehn verleihen. Dieselben Flügel haben aufserdem bei allen unseren Exemplaren drei oder vier von der Basis ausgehende und die Mitte der Aderzwischenräume verfolgende, schmale, orange- farbene Striemen und die Basis der Costa ist ebenso gefärbt.

Boisduval zieht in Delegorgue Voy. d. VAfr. austr. II. p. 588 die in Doubleday- Westwood Diurnal Lepidoptera pl. 7. flg. 5 abgebildete und Chrysonome Klug in der Unter- schrift benannte Art als Weibchen zu Vesta Reiche, wohin sie sicher nicht gehört. Sie macht vielmehr bestimmt eine eigene Species aus, welche von Vesta in folgenden Punkten abweicht: \) durch die bedeutende Einschränkung des weifsen Anflugs der Oberflügel, welcher nur einen kleinen Theil der Basis einnimmt und sehr schwach angedeutet ist; 2) durch den gänzlichen Mangel dieser weifsen Färbung auf den Unterflügeln, wo dieselbe, bei Vesta, jeder- zeit den Raum von der Basis bis zur inneren Strieme der breiten schwarzen Randeinfassung einnimmt; 3) durch den Mangel dieser eben erwähnten, breiten, die ganze äufsere Flügelhälfte einnehmenden, schwarzen Randbinde, welche dicht am Aufsenrande durch eine Reihe gelber Punkte, mehr nach innen durch die breite helle Fleckenbinde durchzogen wird. Statt dessen sieht man auf der Do ubleday sehen Figur nichts als eine schmale, am Aufsenrande von gelben Punkten' unterbrochene, schwarze Einfassungsstrieme; 4) durch die sehr auffallend und breit schwarz überzogenen Adern, welche diese Eigenschaft in ihrem ganzen Verlaufe, von der Basis bis zu den Rändern zeigen, während bei Vesta die Basalhälfte aller Flügel keine Spur davon aufzuweisen hat. Die Unterseite, welche bei den Bildern des vortrefflichen Doubleday-Westwoodschen Werkes leider immer vermifst wird, wird sicher noch ander- weitige Unterscheidungsmerkmale darbieten. Dafs das Doubl edaysche Bild zu Chrysonome

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 363

Klug weder als Männchen noch als Weibchen gehören könne, wozu es Doubleday in der Unterschrift (im Text ist es nicht erwähnt) ziehen will, zeigt augenblicklich die Vergleichung dieser Figur mit den Abbildungen beider Geschlechter in Klugs Symholae und die ebenda gegebene Beschreibung hebt sicher jeden Zweifel. Ich möchte daher in Anerkennung der grofsen Verdienste des leider der Wissenschaft zu früh entrissenen Begründers des angeführten grofsartigen Werkes für diese neue Art der Gattung Idmais den Namen Doubledayi vorschlagen.

ErOilia, Doubleday.

Eronia Cleodora.

Eronia Cleodora, Hübner, Exot. Schmett. Bd. IL Boisduval, Sp. gen. I. p. 605.

Die Exemplare von Querimba unterscheiden sich von unsern Capensern und Natalesen durch eine grünliche Beimischung der weifsen Grundfarbe und durch eine fast doppelt so breite schwarze Einfassungsbinde aller Flügel.

Eronia Buquetii.

Tafel XXIII. Fig. 9. JE. alis integris supra glaucescenti- albis, limbo anticarum nigro; subtus niveis sub- violaceo-nitentibus, puncto discoidali ocellari posticarum ferrugineo niveo pupillato.

Gallidryas Buquetii. Boisduval, Sp. gen. I. p. 607. no. 1.

Var. ß. arabica; alis supra glaucescenti- albis , apice fusco; posticis subtus pallide ochraceis nitentibus, atomis fuscescentibus numerosis,

Var. y. capensis ; alis supra totis albis ; posticis subtus albo- ochraceis vio- laceo nitentibus, atomis fuscescentibus numerosis simis.

Var. d. mossambicensis ; alis supra albis, limbo anticarum nigro; posticis subtus anticarumque apice pallide ochraceis violaceo-nitentibus , fuscescenti-marmoratis.

Eine von der Südspilze über die Ost- und Westküste Africas verbreitete und im wüsten Arabien nicht selten vorkommende Art, welche mancherlei Abänderungen unterworfen ist, deren sämmtliche Formen sich aber leicht auf die von Boisduval zuerst beschriebene Stammform zurückführen lassen. Die Oberseite ist bald graugrünlich- oder graugelblich -weifs, wie bei den Stücken vom Senegal und aus Arabien, bald rein weifs bei den Exemplaren vom Cap und von Querimba. Die Oberflügel haben am Aufsenrande eine schwarze Einfassung, welche in der Spitze am breitesten ist und ein langgezogenes Dreieck vorstellt, dessen oberer Schenkel sich an der Costa fortsetzt und hier bei den Senegal- und Querimba -Exemplaren bis zur Flügelbasis, obgleich an Intensität abnehmend, zu verfolgen ist, während der untere Schenkel bei den Stücken aus den genannten Localitäten sich bis zum Innenwinkel fortsetzt. Die arabi- schen Exemplare zeigen nur die Spitze der Oberflügel und zwar viel weniger intensiv, schwarz angelegt, Costa und Innenwinkel bleiben weifs. Bei den Capensern endlich verschwindet die

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364 ZOOLOGIE. INSECTEN.

dunkle Einfassung völlig und die sämmtlichen Flügel zeigen sich auf der Oberseite ganz weifs oder haben nur eine sehr feine schwarze Saumlinie in der Spitze der oberen. Die Unterflügel sind immer einfarbig, nur bei einem Exemplar von Querimba bemerkt man am Aufsenrande einige schwarze Atome, welche sich spärlich zu einer Saumlinie vereinigen und hauptsächlich an den Adern angehäuft sind. Auf der Unterseite sind die Oberflügel jederzeit schneeweifs mit einem violetlichen Schimmer, der sich besonders in der Spitze und am Aufsenrande be- merklich macht. Die Unterseite der Hinterflügel ist entweder rein weifs, bei der Stammart, oder gelblich weifs, oder blafs ochergelb und hat jederzeit den violetlichen Glanz, der bei den Mossarnbiquern vorzugsweise hervortritt; ihre ganze Fläche ist aufserdem mit zahlreichen, graubraunen Atomen übersäet, welche theils einzeln stehen, theils in Gruppen und Adern zu- sammentreten, was wiederum besonders bei den Mossarnbiquern stattfindet, wo die ganze Fläche und auch die Oberflügelspitze mit diesen zu Adern zusammengetretenen Atomen mar- morirt erscheint. Aber auch bei der Stammart vom Senegal finden sich diese dunkleren Atome, obgleich Boisduval nichts davon anmerkt, im Unterflügel wieder, sind aber hier in so geringer Anzahl und so blafs, dafs sie nur vermittelst der Lupe erkannt werden. Die Querader der Discoidalzelle zeigt bei den Senegal -Exemplaren einen kleinen rostbraunen Punkt mit sehr kleinem weifsen Kern; bei den übrigen Abänderungen, besonders bei den Capensern und Mossarnbiquern, erweitert sich derselbe bedeutend und nimmt eine ziemlich grofse, schneeweifse, fast silberglänzende Pupille in sich auf.

Eronia Leda.

Dryas Leda. Boisduval, in Delegorgue Voy. d. l'Afr. austr. II. p. 588. Guerin, in Voy. en Abyss. execute pend. 1. annees 1839 1843 par wie Commiss. scient. etc. VI. p. 367. pl. IX. fig. 1.2.

Zwei männliche Stücke von Querimba, welche sich, wie dies Boisduval auch von den Natal- Exemplaren anmerkt, durch viel bedeutendere Gröfse von den Abyssiniern unter- scheiden. Das eine derselben zeigt auf der Unterseite der Hinterflügel, aufser dem von Bois- duval bezeichneten, kleinen braunen Analfleckchen mit silberner Pupille, am Vorderrande derselben Flügel, kurz vor der Ausmündungsstelle der Vena costalis, ein gleiches gröfseres Fleckchen, ebenfalls in der Mitte mit silbernen Schüppchen gehöht; bei dem zweiten Exemplar jedoch sind beide Fleckchen blind. In der Spitze der Oberflügel führen unsere beiden Stücke, statt eines Augenpunktes, deren zwei mit silberner Pupille.

Eronia Argia.

Papilio Argia» Fabricius, Syst. Ent. p. 470. no. 118. Ent. syst. III. 1. p. 190. no. 587. Papilio Cassiopea* Cramer, III. p. 14. pl. 201. A.

Ein Männchen von Querimba, welches von unseren Exemplaren von Guinea nicht abweicht und sich nur in der Gröfse etwas unter denselben verhält.

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 365

Callidryas, Boisduvai. .

Callidryas Florella.

Papilio Florella. Fabricius, Syst. Ent. p. 479. no. 159. Ent. syst. III. 1. p. 213. no. 666.

Diese sehr verbreitete Art, welche sich am Senegal, in Guinea, am Cap, in Mossam- bique, Nubien und selbst im wüsten Arabien vorfindet, ändert sehr in der Gröfse ab; unsere kleinsten Exemplare messen 21 Linien, während die gröfsten ein Ausmafs von mehr denn Zoll haben. Beim Männchen ist der Discoidalpunkt der Oberflügel gewöhnlich klein, aber deutlich, in seltenen Fällen jedoch auf beiden Seiten verschwunden; ebenso verhält sich die schmale braunschwarze Einfassung der Oberflügel, welche meist nur die Spitze einnimmt, zu- weilen aber den ganzen Aufsenrand bis zum Innenwinkel säumt, sich mitunter am Vorderrande fortsetzt und die Costa bis zur Basis einfafst, und in einzelnen Fällen ebenfalls ganz ausbleibt. Auch der Discoidalpunkt auf der Unterseite der Hinterflügel fehlt bei einem nubischen Exemplar unserer Sammlung durchaus und von der von Boisduvai erwähnten, geschwungenen Reihe rostfarbener Punkte zwischen Discoidalzelle und Aufsenrand ist bei 14 männlichen Stücken keine Spur vorhanden. Bei allen unseren zahlreichen weiblichen Exemplaren ist die Einfassung der Oberflügel und, wenn sie vorhanden, auch der Unterflügel, nicht schwärzlich, wie Bois- duvai schreibt, sondern rothbraun und die kurze, gleichfarbige, geschwungene Spitzenstrieme fehlt allen diesen Stücken und schimmert höchstens bei zweien von unten blafs durch. Die Farbe des Weibchens, welche Boisduvai in seiner Beschreibung ganz übergeht, ist von der des Männchens völlig verschieden, sie ist auf der Oberseite bald blafsgelb, bald schön gummi- guttgelb, auf der Unterseite jederzeit ochergelb. Beide Geschlechter von Querimba und Tette.

TeriaS, Swainson.

Terias Hecabe.

Papilio Hecabe. Linne, Syst. Nat. I. 2. p. 763. no. 96. Mus. Lud. Ulr. p. 249. Fabricius, Syst. Ent. p. 472. no. 125. Ent. syst. III. 1. p. 192. no. 598. Cramer, II. p. 40. pl. 124. B. C.

Var. Sari. Terias Sari. Horsfield, Ins. of East Ind. Comp. II. p. 136. n.61. Boisduval, Sp. gen. p.670.

Var. Suava. Terias Suava. Boisduval, 1. c. p. 670. no. 28.

Var. Blanda. Terias Blanda. Boisduval, 1. c. p. 672. no. 32.

Var. Senegalensis. Terias Senegalensis. Boisduval, 1. c. p. 672. no. 31.

Var. Floricola. Terias Floricola. Boisduval, 1. c. p. 671. no. 29.

Der weitläufige Verbreitungsbezirk dieser Art umfafst Ostindien, Java, China, Japan, Arabien, Nubien und die Ost- und Westküste Africas. Nach den sehr zahlreichen Exemplaren, welche unsere Sammlung von derselben aus allen genannten Localitäten besitzt, scheint es mir keinem Zweifel zu unterliegen, dafs die sämmtlichen obigen Citate als Synonyme zu Linnes

366 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Hecabe gehören. Sie ist in der Gröfse, Gestalt, Zeichnung und Färbung höchst veränderlich. Der Aufsenwinkel der Oberflügel ist bald mehr abgerundet, wie bei der gewöhnlichen Hecabe, bald mehr zugespitzt mit geradem Aufsenrande, so dafs dieselben eine mehr viereckige Gestalt erhalten (Suava Boisd.). Die schwarze Einfassung der Oberflügel ist gewöhnlich breit mit einem tiefen, viereckigen Sinus an der inneren Seite; bei anderen Exemplaren ist sie weniger breit und der Sinus flacher (Floricola Boisd.), oder die erstere ist sehr schmal und gleich- mäfsig breit, so dafs der letztere ganz verschwindet (Blanda Boisd.). Die Unterflügel haben bald eine breite, bald eine schmale schwarze Einfassung; zuweilen sind sie ganz einfarbig <>elb und nur mit kaum sichtbaren, schwarzen Pünktchen auf der Ausmündung der Adern ver- sehen. Die Zeichnung auf der Unterseite ist gewöhnlich fein, aber deutlich, in anderen Fällen wird sie undeutlich (Suava) oder sie verschwindet ganz (Senegalensis Boisd.). Die Ringflecke am Rande der Mittelzellen bestehen bald aus feinen Ellipsen oder Möndchen, die mit der gelben Grundfarbe ausgefüllt sind, bald sind sie nageiförmig oder wohl gar gedoppelt und weifs ausgefüllt (Floricola). Der rostbraune Querfleck auf der Unterseite, an der Spitze der Oberflügel, den Boisduval als Kennzeichen des Weibchens aufführt, fehlt diesem oft, ist dagegen nicht selten auch beim Männchen vorhanden.

Wir besitzen sechs Männchen von Querimba und ein Weibchen von Tette. Fünf von den ersteren sind kleiner und gedrungener, als die gewöhnlichen Hecabe- Exemplare und messen nur 16—17 Linien, während unsere gröfsten Stücke 2 Zoll Flügelspannung haben; die schwarze Einfassung der Oberflügel ist viel schmaler, verschmälert sich gegen den Innenwinkel immer mehr und erreicht denselben bei einem Exemplar gar nicht, bei drei anderen mit einer dünnen Spitze, bei den beiden letzten jedoch, so wie bei einem Guinea- Exemplare, läuft die- selbe im Innenwinkel breit aus, wenn sie sich auch nicht so weit nach innen erstreckt, wie bei den gewöhnlichen oslindischen Stücken. Die Folge davon ist, dafs die viereckige Aus- buchtung entweder ganz verschwindet oder wenigstens viel flacher wird: ein Fall, der sich jedoch auch bei einem ostindischen und einem arabischen Exemplar unserer Sammlung, ganz wie bei den eben beschriebenen mossambiquer Stücken, wiederholt. Die Hinterflügel sind vor den Franzen, bei drei Exemplaren, mit einer höchst feinen, schwarzen Linie eingefafst, bei den drei anderen mit kleinen Pünktchen auf den Adern versehen. Die Ringflecke am Ende der Mittelzellen der Unterseite sind commaförmig auf den Oberflügeln, haben die Gestalt eines Nagels mit krummgebogener Spitze auf den Unterflügeln und sind im Innern bei zwei Stücken gelb, bei den anderen weifs ausgefüllt. Diese Männchen entsprechen also im Allgemeinen der Boisduval sehen Floricola und weichen nur dadurch ab, dafs sie sämmtlich, auf der Unterseite der Oberflügel, den sonst den Weibchen eigenen, rolhbraunen Querfleck haben, der dagegen dem Weibchen von Tette fehlt, welches also zur Senegalensis Boisd. zu rechnen sein würde.

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 367

Terias Desjardinsii.

Terms Desjardinsii. Boisduval, Spec. gen. I. p. 671. no. 31.

Xanthidia Desjardinsii. Boisduval, F. d. Madagasc. p. 22. no. 3. pl. 2. fig. 6.

Diese Art, von der Boisduval die Möglichkeit zugiebt, dafs sie ebenfalls als Abän- derung zu Hecabe gehören könne, möchte ich so lange als besondere Species bestehen lassen, bis durch eine gröfsere Anzahl von Exemplaren und die Entdeckung des Weibchens entschie- den wird, ob die ihr zugetheilten Charaktere constant sind oder nicht. Wir besitzen nur ein Exemplar von Querimba, ebenfalls, wie das von Boisduval beschriebene und abgebildete, ein Männchen. Die Grundfarbe ist ein tieferes Gelb, mehr goldgelb, während alle unsere übrigen mossambiquer Exemplare der Hecabe theils ein helleres, theils ein mehr grünliches Gelb haben. Der schwarze Aufsenrand geht vom Innenwinkel zuerst in gleicher Breite in die Höhe, verbreitert sich gegen den oberen Winkel, der wie ein schwarzes Dreieck abgeschnitten wird, wendet sich dann nach innen und läuft, sich allmählig wieder verschmälernd, am Vor- derrande bis zur Basis hin. Der concave Innenrand dieser Einfassung ist regelmäfsig gezähnt, ohne Spur einer Ausbuchtung. Die Hinterflügel sind ebenfalls am Aufsenrande mit einer schmalen, schwarzen, innen, auf den Adern, auch gezähnten Einfassung versehen, welche schon, ehe sie den Analwinkel erreicht, zu einer ganz feinen Linie verschmälert ist. Was an Bois- duval s oben citirter Abbildung und auch an unserem Exemplar sogleich in die Augen fällt und mir daher von Wichtigkeit zu sein scheint, da ich es bei keinem der zahlreichen, männ- lichen Hecabe- Exemplare unserer Sammlung in dem Grade wiederfinde, ist der am Anfang des unteren Dritteis des Aufsenrandes geeckte Unterflügel. Von dieser Ecke läuft der Rand nicht, wie gewöhnlich, in concavem Bogen, sondern in ganz gerader Linie bis zum Analwinkel, was in der Boisduvalschen Abbildung ebenfalls richtig angegeben ist. Die Unterseite ist da- durch ausgezeichnet, dafs von den beiden Punkten, Strichelchen oder Zickzacklinien, an der Basis der Oberflügel der Hecabe, keine Spur vorhanden ist und dafs die Querstrieme der Hinterflügel weniger unterbrochen zickzackförmig, sondern mehr zusammenhängend geradlinig ist. Unser Querimba -Exemplar scheint etwas gröfser als die von Madagascar zu sein, es hat 17 Linien Flügelspannung.

Terias Brenda.

Terias Brenda. Doubleday- Westwood, Diurnal Lep. I. p. 79. pl. 9. fig. 6.

Diese von Doubleday aufgestellte und auf der Oberseite abgebildete Art gehört möglicherweise ebenfalls als Varietät zur Linne sehen Hecabe, doch möchte ich, nach einem einzelnen, männlichen Exemplar unserer Sammlung, darüber nicht absprechen. Fühler und Leib wie bei Hecabe, nur die Bekleidung des letzteren nach der Flügelfärbung modificirt. Alle Flügel sind kürzer und breiter als bei der Linne sehen Art, ihre Grundfarbe besteht in einem schönen, reinen, gesättigten Schwefelgelb. Die Oberflügel haben eine tiefschwarze Ein- fassung, welche vom Vorderrande ausgeht, in der Spitze am breitesten ist und einwärts zwei

368 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Buchten, die eine der Spitze gegenüber, die andere unterhalb der Mitte, bildet und dann im Innenwinkel schmal ausläuft. Die Basis der Costa ist mit einzelnen schwärzlichen Atomen bestreut. Die Hinterflügel zeigen am Aufsenrande kleine, dreieckige Fleckchen dicht vor den Franzen und dies wiederholt sich auf der blasser gelb gefärbten Unterseite an allen Adern der vier Flügel mit alleiniger Ausnahme der Costaiis der oberen. Die Queradern der Mittel- zellen sind mit den mondförmigen Ringflecken, wie bei Hecabe, versehen und die oberen zeigen, zunächst der Basis, eine kleine Querlinie und ein winkelförmiges Strichelchen und vor der Spitze einen vom Vorderrande herabkommenden, rostbraunen, verloschenen Querwisch. Auf den Hinterflügeln erblickt man an der Basis einen schwarzen Punkt und drei kreisrunde Ringfleckchen und zwischen Mittelzelle und Aufsenrand Spuren der Zickzacklinie, angedeutet durch einige verwaschene braunschwarze Fleckchen. Ein Männchen von Querimba von 21 Linien Flügelspannung.

Terias Rahel.

Papilio Rahel Fabricius, Mant. Ins. IL p. 22. no. 235. Ent. syst. III. 1. p. 204. no. 637.

Pieris Rahel. Godart, Enc. IX. p. 136. n. 55.

Terias Rahel. Boisduval, Spec. gen. I. p. 673. n. 34.

Terias Drona. Horsfield, Lep. Ins. of East-Ind. Comp. II. p. 137. 64. pl. 1. fig. 13. Boisduval, Sp.

gen. I. p. 675. no. 37. Papilio Brigitta. Cramer, IV. p. 82. pl. 331. B. G. (Fem.) Terias Brigitta. Boisduval, Sp. gen. I. p. 676. no. 38. (Mas. Fem.) ? Terias pulchella. Boisduval, 1. c. p. 677. no. 39.

Das Räthsel, was unter der Fabricius sehen Rahel zu verstehen sei, welche Bois- duval (Sp. gen. p. 673) auf Candida Cram. deuten möchte, bei der ihm jedoch der breite schwarze Saum der Unterseite aller Flügel mit Fabricius AVorten: „subtus immaculatis'' nicht vereinbar scheint, wird leicht durch unsere Sammlung gelöst, in der sich zwei ältere, aus der berühmten, von Fabricius so vielfach benutzten Lund sehen Sammlung herstammende Ex- emplare unter diesem Namen befinden, welche auf der Unterseite, wie es bei dieser, mancherlei Abänderungen unterworfenen Species öfter vorkommt, ganz zeichnungslos sind. Auf diese Exemplare, welche durch viele Übergänge mit den auf der Unterseile scharf gezeichneten verbunden sind, pafst die Fabricius sehe Beschreibung auf das Vollkommenste, auch läfst sich dieselbe auf keine andere der bekannten Terias- Arten deuten. Es gehören hieher aber auch: Drona Boisd., welche sich durch nichts als die schärfer gezeichnete Unterseite von Rahel unterscheidet, ferner: Brigitta Boisd., welche sich nur durch unwesentliche Merkmale von der vorigen trennt, als da sind: etwas geringere Gröfse, etwas breitere schwarze Einfassung der Vorderflügel, schmalerer Saum der Hinterflügel, welcher den Analwinkel nicht ganz erreicht, die beiden Punkte am Ende der Mittelzellen zu einem Möndchen zusammengeflossen. Endlich gehört vielleicht noch die madagassische Pulchella Boisd. hieher, welche sich nur durch ge- ringere Gröfse und breitere schwarze Einfassung von den gewöhnlichen Exemplaren unter- scheidet. Unsere mossambiquer Stücke sind theils Drona Boisd., theils seine Brigitta, d.h. sie

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 369

variiren in der Gröfse (das kleinste hat 15, das gröfste 20 Ein.), in der Breite der schwarzen Einfassung der Flügel, welche an der Costa der oberen bald gleich breit, bald sich ver- schmälernd zur Basis läuft und auf den unteren entweder den Analwinkel erreicht oder vor demselben verschwindet. Am Ende der Mittelzellen zeigen sich entweder nur zwei Punkte oder dieselben sind in ein kleines Möndchen verwandelt. Die Hinterflügel des Weibchens sind bald einfach gelb ohne weitere Auszeichnung, als kaum erkennbare Pünktchen vor den Franzen, bald mit gröfseren, schwarzen, auf der Saumlinie ruhenden Dreiecken versehen, von denen sich die zwei vordersten zuweilen besonders bemerklich machen. Die Unterseite der weiblichen Hinterflügel ist gewöhnlich graugelbröthlich, zuweilen graulich gelbgrün, stets aber mit dunkleren Atomen bestreut. Rakel Fabr. ist eine sehr verbreitete Art. Unsere Exemplare stammen von Ostindien, China, Nubien, Guinea, vom Senegal, dem Cap und von Mossambique.

Terias Zoe, nova spec.

Tafel XXIII. Fig. 10. 11. T. alis integerrimis rotundatis, supra sordide, infra laetius viridi-flavis, atomis in- numeris fuscis densissime utrimque aäspersis, singularum limbo supra fusco lato intus dentato. Fem. Long. alar. exp. Im. lSl/2—16.

Terias Zoe. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 640.

Eine neue Art, die ich nach sechs weiblichen Exemplaren von Querimba aufstelle, zu denen ich das Männchen nicht kenne. Die Fühler sind oben schwarz, unten weifs, an den Seiten schwarz und weifs gescheckt, die Kolbe an der Spitze und innen braunroth; die Palpen gelblich weifs mit schwarzem Rücken des letzten Gliedes; Thorax schwarz, oben mit grüngelben, unten mit weifsen Härchen bedeckt; Hinterleib oben schwärzlich, an den Seiten gelb, unten weifs beschuppt; die Schenkel mit weifsen Härchen, die Schienen und Füfse mit gelblich weifsen Schuppen bekleidet. Die ganzrandigen Flügel haben die Gestalt und Gröfse derer einer männlichen Rahel Fabr. (Drona Boisd.), nur sind die vorderen mehr abgerundet, wodurch sie sich sogleich von denen der Rahel- (Drona- und Brigitla-) Weibchen unter- scheiden. Ihre Grundfarbe ist ein schmutziges graugrünes Gelb, welches durch unzählige, äufserst dicht stehende, schwarzbraune Atome verdunkelt wird, die sich besonders an der Basis der Oberflügel und auch der Unterflügel stark anhäufen. Der Limbus aller Flügel ist mit einer breiten, braunschwarzen, innen stark gezähnten Einfassung versehen; die der Ober- flügel beginnt in der Mitte des Vorderrandes, indem sie einen schmalen Saum nach innen bis zur Basis der Flügel sendet, ist in der Spitze am breitesten und endigt, geradlinig abgestutzt, in der Höhe des unteren Astes der Mediana, indem der Innenwinkel bei einem Exemplar ganz frei bleibt, bei vier anderen ein ebenso gefärbtes Längsfleckchen zeigt, welches die Ausmün- dung der Submediana umhüllt, während bei dem sechsten auch der Innenwinkel braunschwarz ausgefüllt ist. Die nach innen meist etwas mehr verwaschene Einfassung der Hinterflügel be- ginnt am Anfange des Aufsenrandes derselben, verbreitert sich sogleich, verschmälert sich

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. J^

370 ZOOLOGIE. 1NSECTEN.

dann wieder unterhalb der Mitte und läuft endlich spitz aus, ohne den Analwinkel zu er- reichen. Diese Aufsenrandzeichnung findet bei fünf der genannten Exemplare statt, bei dem sechsten erblickt man im Unterflügel nur vier von oben nach unten an Gröfse abnehmende, verwaschene, pyramidenförmige Fleckchen, welche mit der Basis auf dem Saum ruhen und die Adern umschliefsen. Die Unterseite aller Flügel zeigt ein reineres, grünliches Gelb, welches im Discus der oberen intensiver gefärbt, gegen den Innenrand derselben Flügel stark mit Weifs gemischt auftritt. Die ganze Unterseite ist ebenfalls mit den schwarzbraunen Atomen übersäet, welche vor dem Aufsenrande der Hinterflügel sich anhäufen, um die gebuchtete Querstrieme oder, wenn man lieber will, drei abgebrochene Querstriemchen zu bilden: das eine zwischen Vena costalis und dem oberen Ast der Subcostalis, das zweite von diesem bis zum oberen Ast der Mediana, das äufserste von letzterem bis zu ihrem unteren Ast, so wie dies bei der verwandten Brona Boisd., nur deutlicher ausgeprägt, stattfindet. Dieselbe An- häufung der dunkeln Atome zeigt sich auf den Queradern aller Mittelzellen, wo sie entweder zu einem feinen Querstrichelchen oder zu einem ganz schmalen Möndchen zusammentreten und auf der Ausmündung der Adern aller Flügel findet sich, dicht vor den Franzen, ein ganz kleines schwärzliches Pünktchen. Bei dem am deutlichsten gezeichneten Exemplare erblickt man auch zwei schwarze Pünktchen an der Basis der Unterflügel: das eine zwischen Vena costalis und subcostalis, das andere zwischen mediana und submediana. Die Franzen aller Flügel sind schmutzig weifslich gelb und auch der Vorderrand innerhalb der schwarzen Ein- fassung zeigt eine weifsliche Kante, von der zwei grünlich gelbe Häkchen in die schwarze Saumbinde eingreifen, so wie dies auch bei Brigitta Gram, der Fall ist. Am Aufsenrand der Oberflügel färben sich die Franzen dunkler, sind mehr mit braunen Schüppchen gemischt, auf der Unterseite aller Flügel verhalten sie sich weifslich gelb.

Danais , Godart, Boisduval.

Danais Chrysippus.

Papilio Chrysippus. Linne, Syst. Nat. 1.2. p. 767. no. 119.

Var. Alcippus, Papilio Alcippus. Cramer, II. p. 45. pl. 127. E. F.

Mehrere Exemplare von Querimba, welche sich, wie alle unsere africanischen Stücke, durch eine dunklere, mehr kastanienbraune, zuweilen sogar schwärzlich überräucherte, Ober- fläche von den Asiaten, welche mehr gelbroth sind, unterscheiden. Die Abänderungen bei dieser Art beziehen sich, aufser der Grundfarbe, auf die gröfsere oder geringere Anzahl schneeweifser Punkte auf der Oberseite der Oberflügel, deren die Spitze 1, 2 oder 3, der Aufsenrand bald eine ununterbrochene Reihe, bald deren nur einzelne in seiner Mute zeigt, auf die bald schmale, bald sehr breite, subapicale, weifse Schrägbinde derselben Flügel, auf die in der schwarzen Randeinfassung der Hinterflügel theils in gröfserer Anzahl, theils gar nicht vorhandenen weifsen Punkte, auf die Verwandlung des gelbrothen Unterflügel-

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 371

discus in einen weifsen (Var. Alcippus), welche letztere Abänderung vorzugsweise bei den africanischen Exemplaren vorzukommen scheint, da auf etwa 4 5 Stücke dieser Varietät in unserer Sammlung nur ein ostindisches kommt. Die Männchen, die Cramer für das andere Geschlecht hält, haben bekanntlich unterhalb und unfern vom Ursprünge des unteren Astes der Mediana eine blasige, rauh sammetartig beschuppte, schwarze, rundliche Erhabenheit. Die Art ist über China, Ostindien, die ostindischen Inseln, Arabien, Syrien, Egypten etc. verbreitet, findet sich auch am Cap und auf der West- und Ostküste Africas, so wie, nach Boisduval, auf den griechischen Inseln und selbst, vor 1808, einige Jahre hindurch, in der Nähe Neapels.

Danais Dorippus.

Euploea Dorippus. Klug, Symb. phys. Dec. V. t. 48. fig. 1 5. (Varr.)

Dorippus, welcher unter allen verwandten Arten dem Ckrysippus am nächsten steht, unterscheidet sich von demselben eigentlich nur durch den Mangel der schrägen, weifsen Querbinde vor der Spitze der Oberflügel, von welcher nur der doppelte, durch den zweiten Subcostaladerast in zwei ungleiche Theile geschiedene Costalfleck stehen geblieben ist, Aufser- dem ist Dorippus sehr selten so dunkel rothbraun, wie sein Verwandter gefärbt, sondern hat gewöhnlich eine blassere, auf beiden Flügeln mehr gleichförmige, röthlich gelbe Färbung, die ungefähr mit der der Unterflügel von Ckrysippus übereinkommt, während die Oberflügel der letzteren Art meist eine dunklere, kastanienbraune Farbe zeigen, die bei Dorippus höchstens die obere Hälfte der Mittelzelle genannter Flügel einnimmt.

Unsere Exemplare sind aus Nubien und von Querimba, welche letztere sich durch vorzügliche Gröfse (bis über 3 Zoll Flügelspannung) hervorthun. Ein Pärchen aus dem wüsten Arabien, welches Klug a. a. 0. fig. 1 4 abgebildet hat, gehört einer dem Alcippus analogen Varietät an mit fast weifsen Unterflügeln; die andere fig. 5 vorgestellte Abänderung zeichnet sich durch ihre schmutzig grünlich gelbe Oberseite aller Flügel aus und stammt aus Nubien.

ACF&6&} Fabricius, Latreille, Godart etc.

Acraea natalica.

Tafel XXIII. Fig. 12. 13. A. alis oblongis, integerrimis, fulvo-lateritiis, fusco-nebulosis , punctis plurimis, posti- carum subbiseriatis, omnium basi, anticarumque apice, posticarum limbo, subtus luteo-maculato, nigris. Mas. Exp. alar. ant. lin. 26 SO.

? Acraea natalica. Boisduval, in Delegorgue Voy. d. l'Afr. austr. II. p. 590.

Diese in vier männlichen Exemplaren von Tette und einem von Port Natal vorhandene Art ist höchst wahrscheinlich Boisduvals Natalica, obgleich die kurze und oberflächliche, a. a. 0. gegebene Beschreibung die Möglichkeit, darüber zur vollkommenen Gewifsheit zu ge- langen, gänzlich ausschliefst, Sie steht der Hypatia Drury sehr nahe, ist aber völlig und

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372 ZOOLOGIE. INSECTEN.

sicher von derselben verschieden durch die bedeutendere Gröfse, durch die dunklere, röthere Grundfarbe und hauptsächlich durch die ganz verschiedene Stellung der Punkte in der äufseren Reihe der Hinterflügel. Die Fühler sind einfarbig schwarz mit gelbrother äufserster Spitze der Kolbe; Palpen röthlich gelb mit Ausnahme des Endgliedes, welches schwarz ist; Kopf und Thorax schwarz mit einer weifsen Linie zu jeder Seite dicht hinter den Augen und fünf weifsen Punkten, von denen einer am Hinterkopf, hinter den Fühlern, zwei auf dem Halskragen und zwei am Hinterrande des Mesothorax, der nach vorn zwei gleichgefärbte Längslinien zeigt, aufgestellt sind; die Brustfläche ist ebenfalls mit mehreren solchen Punkten bestreut. Der Hinterleib, welcher unten weifslich gelb ist, zeigt die Oberseite der vier ersten Segmente schwarz mit röthlichen, die folgenden gelbroth mit weifslichen, wenig sichtbaren, runden Fleckchen in den Seiten. Das Weibchen, welches ich nicht kenne, wird, wie bei Hypatia und allen verwandten Arten aus dieser Abtheilung, den Hinterleib bis zu Ende dunkel gefärbt und die beiden seitlichen Punktreihen deutlich gezeichnet haben. Die Beine sind oberhalb schwärzlich, seitlich und unterwärts gelbroth. Die Oberseite der ganzrandigen Flügel hat eine gelbrothe, einem blassen Ziegelrolh nahe kommende Färbung, welche nicht gleichmäfsig ver- theilt ist, sondern sich gegen die Spitze der Oberflügel und in der Mitte der unteren matter verhält. Die Basis aller Flügel, die Spitze der oberen und der Aufsenrand der unteren sind in beträchtlicher Breite schwarz gefärbt. Die langgezogenen Oberflügel zeigen aufserdem eine schmale Einfassung am Aufsenrande und mehrere Punkte im Discus von gleicher Farbe. Die letzteren, welche gewöhnlich beträchtlich grofser sind als die des Unterflügels, haben ziemlich dieselbe Zahl und Anordnung wie bei Hypatia, nur ist die zwischen Mittelzelle und Spitze des Flügels gelegene, am Vorderrande herabkommende, aus vier zusammenhängenden Punkten gebildete Fleckenstrieme weit breiter, ansehnlicher und dicht an die Querader der Mittelzelle gerückt, so dafs der sich anschliefsende, in der oberen Gabel der Mediana befindliche, fünfte Punkt das oberste Glied der aus drei Punkten bestehenden, mittleren Punktreihe bildet, wäh- rend bei Hypatia die genannte Fleckenstrieme die Mitte zwischen der Mittelzelle und dem Schwarz der Flügelspitze einnimmt und der erwähnte, sich anschliefsende, fünfte Punkt zur äufseren Punktreihe gehört. Aufserdem erblickt man gewöhnlich auf der äufseren Flügelhälfte einen dunkelen Schatten, welcher sich vom Vorderrande in gekrümmter Richtung nach dem Innenwinkel zieht, zirweilen aber auch ganz ausbleibt. Die Unterflügel zeigen zwischen der schwarz angelegten Flügelbasis und dem gleichfarbigen, breiten, innen meist stark gezähnten Saum, ebenfalls mehrere schwarze Punkte, welche kleiner als die im Oberflügel und in zwei Querreihen vertheilt sind, von denen die innere aus drei bis fünf, die äufsere, welche dadurch etwas unregelmäfsig wird, dafs der an der Querader der Mittelzelle gelegene Punkt zu weit nach innen rückt, aus sechs bis sieben Punkten besteht. Die Differenz in der Anzahl der Punkte rührt daher, dafs einige derselben bald von der Unterseite, wo deren mehr sind, durchscheinen, bald ausbleiben. Die Unterseite der Oberflügel gleicht der oberen, nur ist sie blasser und glänzend und in der Flügelspitze zeigt sich nur ein schmaler schwarzer Saum,

LEPIDOPTERA. RHOPALOGERA. 373

der sich in einer noch feinern Saumlinie bis zum Innenrand zieht. Von einem dunkleren Schatten oder Nebel ist hier nichts zu bemerken. Die Unterseite der Hinterflügel ist ganz blafs röthlich gelb und hat, wie bemerkt, mehr schwarze Punkte, welche auch gröfser sind, als oben. Man kann sich dieselben hier in drei Querreihen vertheilt denken, was bei Hypatia, wie ein Blick auf die richtige Abbildung bei Drury lehrt, unmöglich ist. In der ersten, inner- sten Reihe, ganz dicht am Körper, stehen vier Punkte, dann folgt die mittlere, gebildet aus sechs Punkten, von denen zwei neben einander in der Mittelzelle, die andern in gerader Linie unter einander gereiht sind und endlich die äufsere, mehr geschwungene Reihe, welche aus sieben Punkten gebildet ist. Zwischen der äufseren und mittleren Reihe bemerkt man aufser- dem noch zwei Punkte an der Querader der Mittelzelle, den einen dicht an der Gabelung der Subcostalis, den andern unter dem Ursprung der Discoidalis. Der schwarze Aufsenrand, welcher hier innen gekerbt ist, ist auf der Unterseite nicht, wie oben, einfarbig, sondern mit einer Reihe von sieben gröfseren, rundlichen, gelblichen Flecken versehen. An diesen Saum lehnt sich, nach innen, eine Reihe rostfarbener, meist viereckiger, an der inneren und äufseren Seite ausgerandeter Flecke, welche den Raum zwischen Saum und äufserer Punktreihe aus- füllen, gewöhnlich am Innenrande des Flügels in die Höhe steigen und sich zwischen der inneren und mittleren Punktreihe bis zum Vorderrande erstrecken. Die Franzen aller Flügel sind im Allgemeinen braunschwarz, auf der Unterseite gewöhnlich etwas heller, besonders am Unterflügel, wo sie am Innenrand sogar meist röthlich gelb sind.

Acraea Petraea.

Tafel XXIV. Fig. 1—4. A. alis oblongis , integerrimis , maris lateritiis , anticis fascia maculari transversa

maculisque 7 9> posticis punctis numerosis, omnibus hast, limbo nervisque nigris;

feminae nigro-fuscis, fascia anticarum transversa, subapicali, alba. Mas. Fem.

Long. alar. expans. Im. 22 24. Acraea Petraea. Boisduval, in Delegorgue Voy. d. l'Afr. austr. II. p. 589.

Die mir in einem Pärchen von Querimba und einem Männchen von Port Natal vor- liegende Art ist wohl zweifelsohne dieselbe, welche Boisduval in Delegorgues Reise kurz charakterisirt hat, obgleich seine Bemerkung über das Weibchen, welches er blofs: „plus ferne que le male" nennt, während das unsrige schwarzbraun mit einem ganz geringen Stich ins Gelbe ist, diese Überzeugung einigermafsen wieder wankend macht. Die Fühler sind ganz schwarz, die Palpen ochergelb, an der Schneide mit einzelnen, am Rücken und an der Spitze mit reichlichen schwarzen Härchen besetzt. Die Brust ist schwarz, oben und unten mit einigen weifsen Punkten versehen; den Halskragen bildet ein gelbrother, bei dem Weibchen gelb- weifser Ring, welcher oben nicht zusammenschliefst. Der Hinterleib ist bis zum dritten oder vierten Segment schwarz mit rothgelben Seitenpunkten, die nachfolgenden Segmente sind ganz rothgelb. Beim Weibchen ist der ganze Hinterleib oberhalb schwarz mit einem gelbweifsen,

374 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

runden Fleckchen zu beiden Seiten jedes Segments, unterhalb gelb mit zwei schwarzen, durch eine gelbe Mittellinie getrennten Fleckchen auf jedem Gliede. Die Beine sind röthlich gelb, oberhalb, an der Basis der Schenkel und an den Knieen schwärzlich. An den Hüften finden sich lange, gelbe Haarbüschel. Die Oberseite der länglichen, ganzrandigen, männlichen Flügel ist bei dem Natal -Exemplar gelbroth, bei dem von Querimba mehr blafs ziegelroth, die Basis aller Flügel ist schwarz angelegt; die vorderen haben ringsumher einen schmalen, schwarzen Saum, auf welchem, am Aufsenrande, pyramidenförmige Flecke von gleicher Farbe stehen, deren Spitzen in die Adern verlaufen und dieselben in ihrem ganzen Verlauf schwarz färben. Aufserhalb der Mittelzelle zeigt sich eine vom Vorderrande herabkommende, nach der Mitte des Aufsenrandes gerichtete Fleckenstrieme, welche etwas gekrümmt ist, einen concaven Aufsen- und einen convexen Innenrand hat und unter deren Spitze sich zwei runde, schwarze, dem Aufsenrande nahe stehende Flecke anreihen, die eine äufsere, dem Rande parallele Flecken- oder Punktstrieme bilden, die sich zuweilen, wie bei dem Natal- Exemplar, nach oben bis in die Spitze des Flügels verlängert. Innerhalb der erwähnten schwarzen Zeichnungen erblickt man, auf der Basalhälfte des Flügels, bei dem Querimba-Exemplar noch fünf, bei dem Natalesen, wo die Basis weniger breit schwarz gefärbt ist, noch sieben gröfsere, unregelmäfsige, gleichfarbige Fleckchen und zwar: eins zwischen Costaiis und Subcostalis, eins an der Querader der Mittelzelle, eins oder zwei innerhalb derselben, eins in der unteren Gabel der Mediana und eins oder zwei zwischen dieser und der Submediana. Die Unterflügel haben eine breitere, schwarze Randeinfassung, welche ebenfalls strahlig in die Adern übergeht, dieselben aber nur bis zur Mitte des Flügels schwarz färbt, jenseit welcher sich eine Anzahl von ungefähr sechs- sehn gröfseren und kleineren, unordentlich gestellten Punkten bemerklich macht. Die Unter- seite gleicht der oberen, nur ist sie blasser und mehr rosenroth gefärbt, in der Mitte der Unterflügel mit einem weifslichen Schimmer. Den Oberflügeln fehlt die schwarze Basis und die Zwischenräume der Adern längs des Aufsenrandes sind mit rostrothen, unten viereckigen, in der Spitze pyramidenförmigen, in eine lange, feine Spitze auslaufenden Fleckchen bezeichnet. Die Unterseite der Hinterflügel ist ebenfalls ohne Basalanflug, dafür haben sich die schwarzen Punkte vermehrt, so dafs man deren 19 bis 20 zählt. Der schwarze Aufsenrand ist hier durch eine Strieme von sieben länglich runden, grauweifslichen, kleinen Fleckchen abgetheilt und an seine gekerbte Innenseite lehnt sich eine Reihe rostrother, pfeilförmiger Flecke, mit den Spitzen nach innen gerichtet. Gleichgefärbte, verschieden gestaltete Fleckchen zeigen sich zwischen den Punkten an der Basis des Flügels. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch eine braunschwarze, ziemlich dunkele Grundfarbe mit einem gelblichen Stich auf den Unter- flügeln, durch eine geringere Anzahl von Punkten auf beiden Seiten aller Flügel und durch eine schmalere und kürzere, gebogene Fleckenstrieme der Oberflügel, an welche sich, nach aufsen, ein grofser, breiter, ovaler, von den Adern durchschnittener, bindenförmiger, quer und schräg vom Vorderrande nach der Mitte des Aufsenrandes gerichteter Fleck anlehnt. Die Unterseite der Hinterflügel ist einfarbig grünlich graugelb mit einer schwarzen Kappenlinie kurz

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 375

vor dem Aufsenrande, welche in Verbindung mit der äufsersten, feinen, gleichfarbigen Saum- linie eine Reihe ovaler Fleckchen von der Farbe des Grundes isolirt. Die Franzen aller Flügel sind bei beiden Geschlechtern auf beiden Seiten schwarz oder schwärzlich, am Innenrande der Hinterflügel graugelblich.

Die Art steht dem Linn6ischen Cepheus aufserordentlich nahe, was freilich nicht aus der kurzen Beschreibung im Mus. Lud. Ulr. 252. 71. und der noch ungenügenderen Diagnose im Syst. Not. I. 2. 755. 54., wo er ihn als Var. zu Horta zieht, zu eruiren, wohl aber aus der Abbildung in Clercks Icones Tab. 43 (unterste Figuren) zu ersehen, welche eine grofse Über- einstimmung, besonders mit unserem Natal -Exemplare, zeigt und von demselben nur abweicht: durch den breit schwarzen Aufsenrand der Oberflügel, welcher gegen die Spitze noch breiter wird und dieselbe ganz ausfüllt, durch die gelblich weifse Unterseite der Hinterflügel, in welcher die Punkte in grofse schwarze Flecke verwandelt sind und durch die breite, schwarze Randeinfassung derselben Flügelfläche, in welcher die grauweifslichen Fleckchen in der Mitte und sogar noch etwas nach innen vorgerückt stehen, während bei unserer Art diese Rand- einfassung sehr schmal ist, die darin eingeschlossenen Fleckchen nach aufsen auf einer feinen, schwarzen Saumlinie ruhen und nach innen von einer nicht viel stärkeren, gleichfarbigen Kappenlinie begrenzt sind. Es ergiebt sich hieraus, dafs, wenn die obige Clercksche Ab- bildung treu nach der Natur angefertigt ist, was bei den gröfseren, exotischen Arten dieses Werkes im Allgemeinen vollkommen zu bejahen ist, die Rechte der vorstehenden Boisduval- schen Art als gesichert zu betrachten sind; im entgegengesetzten Fall würde sie dem Linn eischen Cepheus als Synonym unterzuordnen sein.

Acraea Oncaea, nova spec.

Tafel XXIV. Fig. 5—8. A. alis ablangis, integerrimis -, nigra - punctatis , maris fulvis, anticarum apice lineolis- que subapicalibus, pasticarum limbo angusto, fulvo-punctato nigris; feminae nigra- fuscis, anticis fascia lata, abliqua, alba, harum apice, posticarumque limbo subtus lutea -maculato nigris. Mas. Fem. Exp. alar. ant. lin. 21 25, Acraea Oncaea. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 640.

Diese neue Art, welche wir in beiden Geschlechtern besitzen, gehört, wie die vorher- gehende, zur nächsten Verwandtschaft der Hypatia, mit der sie den Flügelschnitt gemein hat, doch ist sie etwas kleiner und stimmt im Ausmafs am besten mit Boisduvals Ranavalona. Die Fühler sind schwarz, an der äufsersten Spitze und der Unterseite der Kolbe gelb oder braun; die Palpen rothgelb mit schwarzem Endgliede und einzelnen gleichfarbigen Härchen an den unteren Gliedern. Der Kopf ist schwarz, zwischen den Fühlern und hinter denselben mit Büscheln, beim Männchen gelbrother, beim Weibchen röthlich gelber Haare besetzt; eine gleichfarbige Strieme begrenzt den Hinterrand der Augen und ein eben solcher Halskragen, der oben in der Mitte nicht zusammenschliefst, scheidet den Kopf von dem übrigen Theil der

376 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Brust; dieser ist schwarz, beim Männchen mit gelbrother Haarbekleidung, beim Weibchen, wo letztere abgerieben ist, wird sie wahrscheinlich eine mehr gelbe Färbung zeigen. Die Schenkel oben und aufsen schwärzlich, innen und unten, so wie die Schienen und Füfse röthlich gelb. Der Hinterleib des Männchens ist an den drei ersten Segmenten schwarz, unten mit zwei seit- lichen, gelbrothen und einer mittleren weifslichen Längslinie bezeichnet; das dritte Segment hat zu jeder Seite ein gelbrothes, rundes Fleckchen und von derselben Farbe ist der übrige Theil des Hinterleibes. Beim Weibchen ist das Abdomen schwarz mit weifsgelben, runden Seitenfleckchen auf allen Segmenten und mit drei eben solchen Längslinien auf der unteren Fläche. Die länglichen, ganzrandigen, männlichen Flügel sind auf beiden Flächen rothgelb, auf der unteren, wo die Beschuppung spärlicher ist, zeigen sie einen matten Glanz. Die Vorder- flügel sind auf der Oberseite mit einer etwa linienbreiten, schwarzen Spitze versehen, welche am Aufsenrande in einem ganz schmalen, gleichfarbigen Saum bis zum Innenwinkel herabgeht. Der Vorderrand hat die Farbe des Grundes, aber die Basis, so wie auch die der unteren Flügel, ist mit schwarzen Atomen bestreut. Im Discus zählt man etwa eilf schwarze Punkte, die ungefähr in drei Längsreihen verlheilt sind: in der vordersten, der Costa ziemlich parallelen, stehen fünf: ein gröfserer, möndchenförmiger in der Mitte der Mittelzelle, zwei an einander gedrängte auf der Querader derselben, die zwei letzten aufserhalb derselben, über und unter der unteren Discoidalis, die mittlere Reihe enthält drei, welche unter den drei Ästen der Mediana ihren Platz haben, die äufsere, dem Aufsenrande parallele Reihe besteht nur aus zwei Punkten, einem in der untern Gabel der Mediana, dem anderen in der Zelle zwischen dieser und der Submediana, der eilfte accessorische Punkt hat seinen Platz in derselben Zelle, zwischen dem zuletzt erwähnten und dem unteren der Mittelreihe. Als Fortsetzung der äufseren Punktreihe bemerkt man in den oberen Aderzwischenräumen, nahe dem Aufsenrande bis zur Spitze hinauf vier schwärze, feine Längsstriche. Die Unterseite hat blassere Punkte und die Spitze ist nicht schwarz, sondern gelblich angelegt und, wie der Aufsenrand, nur ganz fein schwarz gesäumt. Die Längsstrichelchen der Oberseite sind auch hier, obgleich schwächer, vorhanden, stehen aber auf rostfarbenen Linien, welche dem Laufe der Zellenfalten folgen. Die Unterflügel haben einen schmalen, nach innen gekerbten, schwarzen Saum, der einige längliche Pünktchen oder ganz kleine Möndchen von der Farbe des Grundes zeigt, die aber lange vor dem Analwinkel schon aufhören, den die Einfassung nur als einfache, feine Saum- linie erreicht. Im Discus zählt man ungefähr 4 3 schwarze Punkte, welche etwas gröfser sind, als im Oberflügel und deren Zahl sich leicht noch vermehren kann, da einzelne durch die Wurzelbestäubung dem Auge entzogen werden. Die Unterseite der Hinterflügel zeigt die Punkte in vermehrter Anzahl, da die Wurzel der Flügel, vom schwarzen Anfluge befreit, nur mit einigen blafsrothen Fleckchen bezeichnet ist. Man zählt hier deutlich 19 gröfsere und kleinere Punkte, von denen vier in eine gerade Linie, dicht am Körper entlang, gereiht sind. Vor dem Aufsenrande zieht eine schwarze, auf der gleichfarbigen Saumlinie ruhende Kappen- linie her, welche im Verein mit letzterer eine Reihe von sieben gröfseren, grünlich gelben,

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 377

ovalen Fleckchen einschliefst. Die Franzen aller Flügel sind rothgelb, an den oberen mit vielen schwarzen Schüppchen untermischt, Das Weibchen ist auf der Oberseite ziemlich dunkel braunschwärzlich mit noch dunklerer Spitze der Oberflügel, in welcher sich auch hier die schwarzen Längsstrichelchen auf den Zellenfalten, obgleich weniger deutlich als beim Männchen, zeigen und einer breiten, lief schwarzen, innen gekerbten und etwas verlaufenen Einfassung der unteren. Die Punkte im Discus stehen wie beim anderen Geschlecht, aber im Oberflügel schliefst sich an dieselben eine ziemlich breite, weifse, schräg laufende Querbinde an, welche von den drei obersten Punkten nach innen begrenzt wird und vom Vorderrande nach der Mitte des Aufsenrandes, ohne denselben zu erreichen, ihren Lauf nimmt. Die Unterseite der Vorderflügel ist blafs röthlich gelbgrau mit geringem Glänze, die weifse Binde ist weniger deutlich als oberhalb, Spitze und Aufsenrand sind schmal schwarz gesäumt, die Zellenfalten von der Mitte des Aufsenrandes bis zur Spitze rostgelb bezeichnet und mit schwarzen Strichel- chen gehöht. Die Hinterflügel sind unten grau grünlichgelb mit einer schwarzen Kappenlinie, welche eine Reihe von sieben ovalen Fleckchen von der Farbe des Grundes isolirt. Die Franzen aller Flügel sind braunschwärzlich, auf der Unterseite mit schmutzig weifslichen Schuppen gemischt. Ein Männchen und zwei Weibchen von Tette.

Die Art steht der Act. Violarum Boisd. (Vot/. de Delegorgue II. p. 591) sehr nahe und ich war anfänglich geneigt, sie für dieselbe zu halten, doch fanden sich bei näherer Prüfung mehrere Unterschiede, wie: die schwarzen Längsstrichelchen in den oberen Aufsenrandzellen, welche, da sie sich auch bei unseren beiden Weibchen zeigen, gewifs zur Charakteristik der Art gehören und ein constantes Kennzeichen abgeben, welches Boisduval nicht übersehen haben würde; den Saum der Unterflügel vergleicht Boisduval mit dem der ostindischen Violae, die Flecke in demselben nennt er gelblich weifs, bei Oncaea ist derselbe, wie oben bemerkt, sehr schmal und die nicht bis zum Analwinkel reichenden, sehr kleinen Fleckchen sind rothgelb, auf der Unterseite grünlich gelb, bei seiner Art weifs; die Anzahl der Punkte im Unterflügel ist bei Oncaea gröfser; von den zwei bis drei Spitzenflecken auf der Unter- seite der Oberflügel ist bei unserer Art keine Spur vorhanden.

Acraea Serena.

Papilio Serena, Fabricius, Syst. Ent. p. 461. no. 76. Spec. Ins. II. p. 28. no. 114. Mant. Ins. II.

p. 14. no. 133. Entom. syst. III. 1. p. 164. no. 507. Papilio Eponina $. Cramer, III. p. 138. pl. 268. C. D. ? Papilio Eponina tf. Cramer, 1. c. fig. A. B. Acraea Serena $. Godart, Enc. IX. p. 232. n. 7.

Der Vorderrand der oberen und der Aufsenrand aller gelbroth gefärbten Flügel sind bei dieser Art ziemlich breit schwarz gesäumt. Der Aufsenrandsaum enthält gewöhnlich eine Reihe Punkte, Längsstrichelchen oder ovaler Fleckchen von der Farbe des Grundes, welche

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 48

378 ZOOLOGIE. INSECTEN.

beim Männchen zuweilen auf den unteren oder auch auf allen Flügeln ausbleiben, beim blasseren Weibchen sich durch ansehnlichere Gröfse auszeichnen. Am Vorderrande der Oberflügel hängt an der Querader der Mittelzelle ein verschoben viereckiger Fleck, welcher sich öfter bis zur Mitte des Aufsenrandes fortsetzt und dann unterhalb der Spitze einen grofsen ovalen Fleck von der Farbe des Grundes isolirt. In der Mitte der Mittelzelle zeigt sich oft noch ein schwar- zer Punkt, der entweder mit dem Vorderrande verbunden ist, oder frei steht und oft auch ganz verschwindet. Von einer schwarzen Längsbinde, welche von der Basis beider Flügel entspringt und bis in die Mitte der Oberflügel hineinreicht und von Cr am er und Godart als dem Männchen eigenthümlich bezeichnet wird, finde ich bei keinem der zahlreichen Männchen unserer Sammlung die allergeringste Spur und möchte ich in diesem Cr am er sehen Eponina- und Godartschen Serewa -Männchen eine besondere Art, der der Name Eponina verbleiben müfste, vermuthen. Die ganz abweichende Zeichnung dieser Cr am ersehen Figur, besonders die Unterseite mit den grofsen, spitzen, grauweifsen, pyramidenförmigen Flecken im Aufsen- rande aller Flügel, der ebenso gefärbten, subapicalen Querbinde auf schwarzem Grunde in den Oberflügeln, dem gleichfarbigen Discus der Hinterflügel, in welchem die Punkte, ganz nach der Basis zu, an den Körper gedrängt sind und endlich den zwei grofsen schwarzen Punkten unterhalb der Mittelzelle der Oberflügel, scheinen mir diese Vermuthung zur Gewifsheit zu erheben. Zahlreiche Exemplare von Querimba.

Acraea Cabira, nova spec.

Tafel XX11I. Fig. 14. 15. A. alis integerrimis , fuscis, supra anticis maculis duabus stramineis, altera disci irre- gulari, altera ad apicem avali, posticis basi utrimque nigra -punetatis, fascia lata, sinuata straminea; subtus omnibus basi rubra- ferragineis, strialis marginalibus fuscis albidisque inter maculas pallidas positis. Mas. Long. alar. exp. lin. 17.

Acraea Cabira. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 640.

Eine der Acraea Cynthius Drury (III. pl. 37. fig. 5. 6) und noch mehr der Bonasia Fabr. (Eni. syst. III. 1. p. 177. no. 551) verwandte, aber sicher verschiedene Art. Die Fühler sind schwarz, die Kolbe an der äufsersten Spitze ein wenig gelb. Füfse und Palpen hell gelbbraun, letztere mit schwarzem Endgliede und einzelnen solchen Härchen an der Schneide. Brust und Hinterleib schwarz, dieser an den Seiten, auf jedem Segment, mit einem kleinen, runden, gelblichen Fleckchen bezeichnet und am Bauche gelb gefärbt. Die Oberseite aller Flügel ist braunschwarz. Die länglichen, ganzrandigen Oberflügel, welche an der Basis zwi- schen V. costalis und subcostalis mit einer feinen, rothen Strieme bezeichnet sind, zeigen nahe vor der Spitze einen länglich ovalen, schräg gelegenen, strohgelben Querfleck, dessen äufsere, der Spitze zugekehrte Seite etwas gezähnelt ist. Ein ebenso gefärbter, gröfserer, unregelmäfsig rundlicher Fleck ruht mit seiner äufseren, breiteren Hälfte auf dem Innenrande des Flügels,

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 379

zeigt an seinem Aufsenrande zwei kleine Buchten, welche durch einen Zahn, mit dem die Grundfarbe in denselben eingreift, gebildet werden, erstreckt sich nach oben bis in die Mittel- zelle hinein und verschmälert sich nach innen, indem er in eine langgezogene Spitze ausläuft, welche zwischen V. mediana und submediana gelegen ist, jedoch die Flügelbasis nicht erreicht und auch den Innenrand des Flügels nicht berührt. Die Unterflügel sind in ihrer Mitte von einer breiten, ebenfalls strohgelben Binde quer durchschnitten, deren Innenrand in ziemlich gerader Linie von dem grundfarbigen Wurzelfeld des Flügels, in welchem sich mehrere (etwa 6 bis 7) noch schwärzere Punkte nur schwach bemerklich machen, abgeschnitten wird, wäh- rend der äufsere, mehr geschwungene Rand deutlich gezähnt ist und aufserdem, nach oben zwischen Subcostalis und Mediana einen noch weiter nach aufsen vorspringenden Sinus' bildet. Der Aufsenrand des Flügels hat die Farbe des Grundes und zeigt nicht die Reihe gelbrother Punkte oder Strichelchen, welche Cynihius und Bonasia eigen sind. Die Unterseite der Flügel ist etwas blasser als die obere, hat aber dieselben Flecke und Binden. Die Basis der oberen ist zimmtroth, die der unteren mit sieben bis neun schwarzen Punkten bezeichnet, von denen sechs in zwei parallelen Querreihen stehen und je zwei durch ein zimmtbraunes, breit linien- förmiges Striemchen verbunden sind. Der Aufsenrand aller Flügel hat schwarzbraun gefärbte Adern, die zu jeder Seite mit einer feinen, grauweifslichen Linie gesäumt sind, an deren jede sich, nach aufsen, wiederum eine schwarzbraune, feine Linie anlehnt, so dafs jede Ader mit drei schwärzlichen und zwei eingeschlossenen weifslichen, kurzen Längslinien strahlenförmig bezeichnet wird, während der übrige Theil der Aderzwischenräume mit pyramidenförmigen Fleckchen ausgefüllt ist, die immer zwischen je zwei der beschriebenen Strahlenbündel ein- geschoben und aufsen, an der Basis, blafsgelb, an der inneren Spitze aber rostbraun gefärbt sind, welche letztere Färbung bei den Pyramiden des Oberflügels die Oberhand über die blafsgelbe erhält. Die Franzen aller Flügel sind auf beiden Seiten einfarbig schwarzbraun. Ein einzelnes Männchen von Inhambane.

Atella, Doubleday.

Atella Phalantha.

Papilio Phalantha. Drury, I. pl. 21. fig. 2.

Papilio Phalanta, Fabricius, Ent. syst. III. 1. p. 149. no. 455.

Papilio Columbina. Gramer, 238 A. B. Fem. 337 D. E. Mas.

Godart hat beide Geschlechter dieser Art, welche Gramer verwechselt, richtig ge- schieden und die Exemplare, welche, wie Cramers Figur 337 D.E., den Purpurschimmer am Aufsenrande der Flügel auf der Unterseite zeigen, für die Männchen erkannt, während Doubleday in den Diurnal Lep. Lp. 167 eine Varietät daraus macht. Die Art ist in Ostindien, China, Java und an der Ost- und Westküste Africas zu Hause. Ein Männchen von Querimba.

48*

380 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Jlinonia, Doubleday.

Junonia Orithya.

Papilio Orithya. Linne, Syst. Nat. 1. 2. p. 770. no. 137.

Diese über Ostindien, China, Arabien etc. verbreitete Art kommt auch an der Ostküste Africas vor. Die Exemplare von Quer im ba unterscheiden sich durchaus nicht von den asiatischen.

Junonia Clelia.

Papilio Clelia. Cramer, pl. 21. E. F.

Eine bis jetzt nur in Africa beobachtete Art, welche die südlicheren Theile der Ost- und Westküste bewohnt. Die Exemplare von Querimba, Inhambane und Port Natal sind denen von Guinea ganz gleich.

Junonia Oenone.

Papilio Oenone. Linne, Syst. Nat. I. 2. p. 770. no. 135. Var. Hierta. Fabricius, Ent. syst. Suppl. p. 424.

Diese vielfältig abändernde Art, welche im männlichen Geschlecht bald gar keine Augen- flecke, bald deren einen bis vier auf der Oberseite der Flügel zeigt, kommt in Ostindien, China, Arabien, Nubien, am Senegal, am Cap und in Mossambique vor. Die Fabriciussche Hierta unterscheidet sich nur durch das Ausbleiben des schön violetten Spiegels auf der schwarzen Basis der Unterflügel, wovon einzelne Exemplare der Stammart jedoch schon deutliche Spuren zeigen und durch die gröfsere Übereinstimmung des Männchens mit dem Weibchen, von denen ersteres ebenfalls mit vier Augen auf der Oberseile der Flügel, mit den dunkelen Querlinien an der Costa der oberen und mit den Kappenlinien mit den hellen Mondfleckchen am Aufsen- rande der unteren versehen ist.

Junonia Rhadaina.

Vanessa Rhadama. Boisduval, Faune de Madagascar p. 44. pl. 7. fig. 2. Guerin-Meneville, Iconogr. du Regne an. Insectes p. 475.

Von dieser nach Guerins Bericht a.a.O. vielfachen Modificationen unterworfenen Art besitzen wir ein männliches Exemplar von Querimba, welches mit dem Boisduvalschen übereinstimmt, nur ist das Auge im Analwinkel der Hinterflügel auf beiden Seiten nicht veilchen- bläulich, sondern an seiner oberen Hälfte schön zimmtroth, an der unteren tiefschvvarz mit einer violetten Pupille und gelben Iris, die noch aufserdem mit einem tiefblauen Ring um- zogen ist. Die bei dem Boisduvalschen Exemplar fehlenden Fühler sind gelblich braun mit weifsem Anfluge auf der Unterseite der ersten Glieder bis beinahe zur Mitte hinauf. Die Kolbe ist schwarzbraun.

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 381

Junonia Chorimene.

Vanessa Chorimene, Guerin-Meneville, Iconogr. du Regne an. Insectes p. 476. Var. Orthosia. Vanessa Orthosia. Klug, Symb. phys. Dec. V. t. 48. fig. 8. 9.

Chorimene kommt am Senegal, in Guinea, so wie an der africanischen Ostküsle, in Querimba und im wüsten Arabien vor. Orthosia KL, die als Varietät zur Stammart gehört, unterscheidet sich von derselben durch hellere Grundfarbe auf der Oberseite, welche mehr gesättigt gelbe Querbinden und Augenflecke zeigt und durch eine gelblich graue Unterseite mit dunkleren, mehr schwärzlich braunen Querbinden und kaum hervortretenden Augenflecken. Bei der Stammart ist diese Unterseite auf der inneren Flügelhälfte nebst dem Aufsenrande weinröthlich grau und die Augenflecke treten als rostbraune Fleckchen mit bläulicher Pupille und gelblicher Iris deutlich hervor. Die dunkele Querbinde des Unterflügels auf eben der- selben Seite ist an ihrem inneren Rande bei Orthosia durch eine deutliche gelbe Querlinie von dem Wurzelfeld geschieden und das gelbe Fleckchen, oder auch w7ohl die zwei gelben Fleckchen am Vorderrande, welche den Anfang dieser Linie bezeichnen, fehlen ihr gänzlich.

Das meines Wissens bisher unbeschriebene Weibchen ist gröfser, hat eine schwärzlich graubraune Grundfarbe auf der Oberseite, in welcher die beiden Vorderrandstriemen der Ober- flügel, das ovale Fleckchen an der Miltelzelle der unteren und die mittlere Querbinde nebst den Augenflecken aller Flügel angenehm rothbraun gefärbt sind. Das gröfsere Auge am Anal- winkel ist schwarz mit glänzend blauer Pupille und gelber Iris. Dicht vor der Spitze der Oberflügel erblickt man das auch dem Männchen eigene, weifse Fleckchen, dem hier noch ein darunter stehender Punkt von derselben Farbe beigegeben ist. Aufserdem zeigen sich, mehr nach innen, drei gröfsere, schneeweifse Fleckchen in einer bogenförmigen Linie, welche den drei gelben Fleckchen des Männchens, die den Anfang der mittleren Fleckenbinde der Ober- flügel bilden, entsprechen. Die Unterseite unseres einzigen Exemplares von Querimba ist durchaus ebenso, wie die des Orthosia-Mmnchens, d.h. gelblich grau mit dunkleren, bräunlichen Querbinden, ohne gelbe Flecke an der Costa der Unterflügel, nur mit ein wenig deutlicheren, aber ebenfalls graubraunen, schwarz gekernten Augenflecken. Dies Weibchen würde also zur Varietas Orthosia gehören. Andere werden sicher auf ihrer Unterseite der Stammart ent- sprechen. — Sehr wahrscheinlich gehört auch Junonia Ethyra Feisth. (Ann. de la Soc. ent. de Fr. 1850. p.250) hieher, die wohl nichts weiter, als eine der verschiedenen Formen der Art ausmacht und sich durchaus nicht wesentlich unterscheidet.

Elinica, Hübner.

Eunica natalensis.

Crenis natalensis. Boisduval, in Delegorgue Voy. de l'Afr. austr. IL p. 592.

Boisduval hat in seiner Faune de Madagascar für eine der obigen nahe verwandte

382 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Art zuerst den Gattungsnamen Crenis vorgeschlagen und auf die Analogie mit der Gattung Satyrus aufmerksam gemacht, indem in beiden die Vena costalis und mediana der Oberflügel stark angeschwollen sind. Dieses Merkmal, so wie die übrigen von Boisduval zur Cha- rakteristik der Gattung angegebenen Kennzeichen, sind aber nicht ausschliefsliches Eigenthum der africanischen Arten der grofsen Doubledayschen Gattung Myscelia, deren seine reiche Sammlung, aufser der obigen, noch drei von Madagascar enthalten soll, sondern kommen auch vielen americanischen Arten zu, denen Hübner schon früher den Gattungsnamen Eunica beigelegt hat und mit denen sie auf das Vollständigste übereinstimmen.

Unser einziges Exemplar von Querimba ist ein Weibchen und ich gebe, da Bois- duval desselben nur ganz oberflächlich mit wenigen Worten erwähnt, davon eine ausführ- liche Beschreibung: Die Oberseite der Flügel hat ein unreines, bräunliches Gelb zur Grund- farbe. Ziemlich dicht vor dem Aufsenrande zieht sich eine Reihe schwarzer Möndchen oder dreieckiger Fleckchen von der Spitze der Oberflügel bis zum Analwinkel der unteren herab, jenseit welcher, bis zum Aufsenrande, der Grund sich dunkler, mehr schwärzlich färbt. Etwas mehr nach innen zeigt sich eine zweite, der ersten parallele, Reihe schwarzer Punkte, wrelche auf den Unterflügeln ununterbrochen ist und aus sechs Punkten besteht, während die Ober- flügel deren nur einen gröfseren im hinteren Winkel und vier obere, mehr undeutliche und in der dunkelen Grundfarbe der Spitze verschwindende aufzuweisen haben. Den Oberflügel kann man sich nämlich in zwei Hälften getheilt vorstellen, von denen die untere bis zur Schlufsader der Mittelzelle und dem mittleren Ast der Mediana bräunlich gelb, die oberhalb dieser Grenze gelegene Hälfte aber schwarzbraun gefärbt ist. Diese letztere wird von zwei schrägen, unterbrochenen, aus gelben Flecken gebildeten Querbinden durchschnitten, deren innere aus zwei gröfseren, länglich viereckigen Flecken, die äufsere aus drei bis vier kleineren solchen Fleckchen besteht. Die Unterseite der Oberflügel ist wie oben abgetheilt, doch ist die gelbe Hälfte heller gefärbt und die schwarze erstreckt sich nicht bis zur Spitze, sondern läfst diese hellgrau hervortreten, von welcher Farbe auch der Saum am Aufsenrande, hinter den schwarzen, hier sehr deutlichen Möndchen ist. Der untere Punkt der inneren Reihe zeigt sich als ein verwaschenes Fleckchen und die vier oberen haben sich in kleine hellgraue Augen mit schwarzen Pupillen und bräunlich gelber Iris umgestaltet. Die Unterseite der Hinterflügel ist hell röthlich grau mit zwei gezackten, schwarzen, innen gelbbraun gesäumten Querstreifen, von denen der innere, zunächst der Wurzel, stark unterbrochen ist, der äufsere, fast in der Mitte des Flügels gelegene, eine zusammenhängende, gezackte und gebuchtete Linie bildet. Vor dem Aufsenrande zieht eine schwarze, geschwungene Linie her, welche den oberen Möndchen entspricht und zwischen dieser und der äufseren Zackenlinie zeigt sich eine Reihe von sieben, dicht an einander gedrängten, grauen Augenflecken mit schwarzen Pupillen und gelbbraunen Umkreisen.

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 383

CjrestlS, Boisduval. Cyrestis elegans.

Cyrestis elegans. Boisduval, Faune de Madagascar p. 42. pl. 7. fig. 4.

Ein Männchen von Querimba von schönen Farben und deutlicherer Zeichnung als das von Boisduval abgebildete Exemplar. Die röthlich gelbe Strieme, welche alle Flügel jenseit der Mitte durchzieht, bildet eine schmale, ununterbrochene Binde, welche den ganzen Analwinkel der Hinterflügel nebst seiner spateiförmigen Erweiterung vollständig ausfüllt und dann noch am Innenrande der Flügel in beträchtlicher Breite emporsteigt. Von den drei bräunlich gelben Vorderrandstriemen der Oberflügel ist die innerste an den Rändern blau eingefafst und aufserdem noch schwarz gesäumt und diese sowohl, wie die folgende Strieme, setzt sich über die Hinterflügel fort.

jNiCptlS} Fabricius, Horsfield, Doubleday.

Neptis Agatha.

Papilio Agatha. Cramer, pl. 327. A. B.

Papilio Melicerta. Fabricius, Ent. syst. III. 1. p. 244. no. 762. (ex parte.)

Fabricius hat bestimmt die Cra m ersehe Agatha bei seiner Beschreibung vor Augen gehabt, wie aus seinen Worten: „al. ant nigrae, basi apiceque albo punetatae, in medio fascia lata, alba, versus marginem tenuiorem interrupta" hervorgeht, die auf keine andere der an- gezogenen Arten zu deuten ist. In seiner Synonymie vermengt er aber damit noch zwei andere Species, auf welche die angeführten Worte nicht zutreffen, nämlich: die africanische Melicerta Drury [Blandina Cram.) und die ostindische Leucothoe Gram. Mehrere Exemplare von Querimba, welche sich durch deutlicher gezeichneten Aufsenrand und die in demselben grell hervortretenden, feinen, weifsen Einfassungslinien vor den Guinea -Stücken auszeichnen.

Neptis Marpessa, nova spec.

Tafel XXIV. Fig. 9. 10. N. alis denticulatis utrimque fuscis, anticis maculis quatuor punetisque ad costam sex, posticis fascia diseoidea, omnibus ante marginem exteriorem lunulis triseriatis albis. Mas. Long. alar. exp. lin. 17 19.

Neptis Marpessa. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 640.

Diese neue Art, von der wir zwei männliche Exemplare, eins von Tette, das andere vom Gap der guten Hoffnung besitzen, stimmt in der blasseren, schwärzlich bräunlichen Grund- farbe beider Seiten mit Eurytela Ophione Gr. überein und hat auch sonst in der Zeichnung viel Ähnlichkeit mit derselben, ist aber keine Eurytela, sondern gehört zur Gattung Neptis. Die Fühler sind oberhalb schwarz, unten von der Basis bis zur Mitte weifs, an der oberen Hälfte gelbbraun; die Palpen weifs mit bräunlichen Härchen gemischt; Kopf und Leib schwarz,

384 ZOOLOGIE. INSECTEN.

unten weifs behaart; Schenkel weifs behaart, Schienen und Füfse bräunlich weifs beschuppt. Die Oberflügel sind unterhalb des Vorderrandes mit sechs weifsen, sehr kleinen Pünktchen bezeichnet, von denen drei in der Mittelzelle, die drei anderen aufserhalb derselben, zwischen Subcostalis und dem oberen Ast der Mediana vertheilt sind und in deren Mitte man ein paar Querstriemchen von dunkleren Atomen bemerkt. Mehr nach aufsen, der Spitze gegenüber, zeigen sich zwei weifse Fleckchen, ein grösserer, oberer, unregelmäfsig viereckiger, durch die Subcostalis in zwei ungleiche Hälften getheilter und ein kleinerer, keilförmiger, darunter ge- legener. Ein gleichfarbiger, noch grösserer, länglich rundlicher Fleck liegt etwas tiefer, zwi- schen den drei Ästen der Mediana und wird durch ihren mittleren Ast in zwei Hälften getheilt. Der vierte, kleinere, oben abgerundete, weifse Fleck endlich ruht auf dem Innenrande und kann als Fortsetzung der gleichfarbigen, ziemlich breiten Querbinde, in der Mitte der Unter- flügel, betrachtet werden. Letztere ist nach innen geradlinig abgeschnitten, an ihrem Aufsen- rande gekerbt. Nahe dem Aufsenrande der Flügel zieht sich von der Costa der oberen bis zum Analwinkel der unteren eine ununterbrochene Reihe dunklerer, fast schwarzer, viereckiger Fleckchen herab, welche nach innen mit einer einfachen, nach aufsen mit einer doppelten Reihe weifser Möndchen, oder mit drei, von den Adern unterbrochenen, weifsen Querlinien eingefafst sind. Letztere zeigen sich auf den Oberflügeln rein weifs und sehr deutlich, auf den Unterflügeln hingegen mehr schmutzig weifs und verloschen und die innerste derselben ist auf den Oberflügeln zweimal gebuchtet: sie steigt vom Innenrande in die Höhe, biegt sich um den grofsen weifsen Fleck nach innen, schwingt sich dann wieder zurück und krümmt sich abermals um die beiden Spitzenflecke herum und läuft am Vorderrande aus. Die Unter- seite ist ähnlich gezeichnet wie die obere und in der Grundfarbe kaum etwas heller gefärbt als diese, aber die Randstriemen weifser Möndchen oder Strichelchen treten auf den Unter- flügeln viel deutlicher hervor und sind auf allen Flügeln noch durch eine vierte, den Franzen zunächst gelegene, vermehrt. Die Mittelzelle der oberen umfafst vier gröfsere, eckige Punkte oder Fleckchen, ist durch drei weifse Querstriemchen geschlossen und nach aufsen von den drei Punkten, wie oben, begrenzt. Die Basis der Unterflügel enthält auf dem bräunlichen Grunde mehrere gröfsere, unregelmäfsige, zum Theil bindenartig vereinigte, weifse Flecke. Die Franzen aller Flügel sind auf beiden Seiten weifs und braunschwarz gescheckt. Die Art steht der Saclava Boisd. (Faune de Madagascar p. 49) sehr nahe. Sie unterscheidet sich von der- selben: 1) durch die sechs weifsen Punkte am Vorderrande der Oberflügel, von denen drei in der Mittelzelle, drei aufserhalb derselben liegen, jene hat nur drei bis vier solcher Punkte an der Basis der Flügel aufzuweisen und 2) durch die von drei weifsen Einfassungslinien begrenzte Reihe viereckiger, schwarzer Randfleckchen, jene hat statt dessen zwei bis drei Randstriemen schwarzer Möndchen, welche nur auf den Oberflügeln durch eine feine, weifse Linie geschieden sind.

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 385

Diadema, Boisduvai.

Diadema Misippus.

c? Bolina, Drury, pl. 14. fig. 1. 2. Cram., pl. 65. E. F. Fab., Ent. syst. III. 1. p. 126. no. 384. God., Enc. IX. p. 396. n. 157. Zinck., Act. Ac. Nat. Cur. Vol. XV. prs. 1. p. 194. Boisd., F. d. Madag. p. 39.

$ Misippus. Linne, Mus. Lud. Ulr. p. 264. no. 83. Syst. Nat. I. 2. p. 767. no. 118. Godart, Enc. IX. p. 188. no. 40 et p. 394. no. 153.

$ Diocippus. Cramer, pl. 28. B. G. Fabricius, Ent. syst. III. 1. p. 51. no. 158.

2 Var. Inaria, Gramer, pl. 214. A. B.

Sämmtliche Autoren nach Linne haben in seiner Bolina (Mus. L. Ulr. 295. 4 13. Syst. Nat. 781. 188. Clerck, Ic, LSI) die vorstehende Art zu erkennen geglaubt, obgleich er ganz zuverlässig darunter die Cram ersehe Lisianassa (205. A. 13.) verstanden hat. Die kurze Diagnose im Syst. Nat. läfst sich auf beide Arten anwenden, aber die Beschreibung im Museum hebt jeden Zweifel. Er nennt die Unterseite der Flügel graubraun („grisescente fuscae"), sagt von der weifsen Binde auf der Unterseite der Oberflügel, dafs sie unterbrochen sei („fascia alba e 5 maculis interrupta") und beschreibt die weifse Binde auf der Unterseite der Hinter- flügel als oben und unten durch einen weifseren Fleck unterbrochen („fascia albida basi et apice interrupta macula albidiore"), was Alles nur auf die Cram ersehe Lisianassa und durch- aus nicht auf unsere Art Anwendung finden kann; auch stellt die sehr gute Abbildung in Clercks Icones ein vollkommen treues Bild der Lisianassa Cr. und nicht der Bolina Dr. dar, was jedenfalls von grofsem Gewicht für die Entscheidung der Frage sein würde, wenn die- selbe irgendwie noch einem Zweifel unterworfen sein könnte. Da der Name Bolina also der Lisianassa Cr. verbleiben mufs, so habe ich für unsere Art den von Linne dem Weibchen gegebenen gewählt. Dafs die beiden so sehr verschiedenen Geschlechter dieser Art von allen Autoren bis auf Boisduvai als zwei diverse Species angesehen wurden, scheint mir kein Hindernifs zu sein, den dem Weibchen verliehenen Namen auch für das Männchen in Anwen- dung zu bringen. Die aufserordentlich verbreitete Art findet sich an der Ost- und West- küste Africas, in China, Java, Bengalen, Arabien (Mus. Berol), in Neuholland (Doubl.) und sogar in America, in Guiana (Boisd.), Parä (Mus. Berol.) und Surinam (Cramer). Die Exemplare von Tette unterscheiden sich durchaus nicht von den asiatischen und americanischen.

Diadema dubia.

Papilio dubia. Pal. d. Beauv., Ins. rec. en Afr. et en Amer. pl. 6. fig. 2. Diadema dubia, Boisduval, F. d. Madagasc. p. 40.

Das Weibchen unterscheidet sich von dem von Boisduvai a. a. 0. ausführlich be- schriebenen Männchen ziemlich auffällig: es ist bedeutend gröfser, die beiden schrägen, weifsen Fleckenbinden, besonders die untere, sind viel ansehnlicher und besteht die letztere aus drei oder selbst vier durch die Adern getrennten Flecken; die vier bis fünf kleineren Fleckchen in der Spitze der Oberflügel des Männchens reduciren sich hier meist auf ein einziges, dem

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 49

386 ZOOLOGIE. INSECTEN.

nur zuweilen oben und unten noch ein weifser Punkt beigegeben ist; eben so fehlt die Reihe vveifser Punkte längs des Aufsenrandes aller Flügel auf beiden Seiten entweder ganz, oder es zeigen sich ein gröfserer im unleren Winkel der Oberflügel und zwei bis drei am oberen Winkel der Unterflügel; dicht am Saum der letzteren tritt eine doppelte Reihe feiner, weifser Möndchen hervor, von denen man auf den Oberflügeln nur hin und wieder Spuren bemerkt; der weifse Discus auf der Unterseite der Hinterflügel ist gröfser als beim Männchen und durch- bricht die mehr schattenartige, graubraune Randeinfassung an zwei Stellen, nämlich: am oberen Winkel und in der Mitte, folgend dem Laufe der offenen Mittelzelle, wo derselbe sich, mehr oder weniger deutlich, bis zum Aufsenrande hinzieht; die äufserste Einfassung vor dem Saume, auf der Unterseite aller Flügel, gleicht vollkommen der von Misippus Lin., d. h. sie, besteht aus einer zusammenhängenden Reihe dreieckiger, weifser Fleckchen, auf die eine von zwei schwarzen Linien eingefafste, weifse Kappenlinie folgt. Die Art findet sich an der Ost- und Westküste Africas. Die beschriebenen Weibchen von Querimba könnten möglicher Weise einer neuen, der Dubia Pal. sehr nahe verwandten Art zugehören, doch wage ich darüber nicht zu entscheiden, da wir zu den ersteren kein Männchen und von der letzteren kein Wreibchen besitzen.

Godartia, Lucas.

Godartia Eurinome.

Papilio Eurinome, Cramer, I. p. 109. pl. 70. A.

Godartia Eurinome, Doubleday -Westwood, Diurnal Lep. I. p. 283. pl. 38. fig. 1.

Ein weibliches Exemplar von Querimba, welchem die vier runden, weifsen Flecke, die bei der Cr am ersehen Abbildung die Spitze der Oberflügel einnehmen, auf der Oberseite ganz fehlen, unten dagegen durch bläulich weifse Punkte dargestellt sind. Auf der Unterseile ist, bei unserem Exemplar, nicht blofs die Basis der Flügel rothbraun, sondern die sämmtlichen Ränder mit alleiniger Ausnahme des Innenrandes zeigen diese Färbung.

RomaleOSOma 1 Blanchard.

Roinaleosoma Neophron, nova spec. Tafel XXII. Fig. 4. 2. R. alis dentatis, anticis dimidio apicali nigris, fascia lata apiceque luteis, dimidio basali posticisque coerulescenti-aeruginosis micantibus ; omnibus subtus fuscescen- tibus, varicoloribus, fascia media punetisque marginalibus biseriatis obsoletis albidis. Mas. Fem. Exp. alar. ant. lin. 30 35, Romaleosoma Neophron. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 640. Diese schöne, neue Art hat die Gröfse und Gestalt von Medon Lin. und hat auch sonst in der Zeichnung manche Ähnlichkeit mit demselben. Fühler schwarz mit bräunlich gelber

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 387

Kolbe. Palpen dunkel gelb. Kopf braun. Thorax und Abdomen auf der Oberseite grünlich bläulich, unten mit weifslichen und ochergelben Härchen besetzt. Schenkel oberhalb bräunlich gelb, auf der Unterseite weifs. Schienen und Füfse gelb. Die Oberseite der Vorderflügel ist in zwei Hälften geheilt, von denen die etwas gröfsere Spitzenhälfte schwarz ist und ein wenig jenseit der Mitte eine breite, dunkel gelbe Binde zeigt, die in schräger Richtung vom Vorder- rande zum Aufsenrande läuft und an der inneren Seite mehrere Buchten von verschiedener Gestalt und Tiefe aufzuweisen hat. Ein ziemlich grofser Fleck von derselben Farbe nimmt die äufserste Spitze des Flügels ein. Die kleinere Basalhälfte des Flügels schillert schwärzlich grünlich -blau, in gewissem Lichte mehr bläulich-grün und in der Mittelzelle sieht man zwei schwarze Punkte schräg über einander. Von derselben Farbe wie diese Basalhälfte ist auch der ganze Unterflügel, nur gegen die Ränder hin wird der Grund etwas dunkler und zeigt, genau betrachtet, einen schönen bräunlichen Purpurschiller. Die Unterseite aller Flügel ist graugrün bräunlich oder graubraun grünlich, taubenhalsfarbig, d. h. mit schwachem Schiller aus Roth, Veilchenblau und Grün und mit schwach vortretenden, schmutzig weifslichen Zeichnungen, bestehend: aus einem Spitzenfleck, ferner der Reproduction der oberen Querbinde, welche hier röthlich braun übergössen ist und aus deren Mitte eine unregelmäfsig gezackte Binde hervorgeht, welche quer über alle Flügel läuft und, nachdem sie sich in der Mitte der unteren in einem Winkel gebrochen, am Innenrande endigt, bestehend ferner: aus einer doppelten Reihe kappen- oder pfeilförmiger Fleckchen nahe dem Aufsenrande aller Flügel, und endlich: aus einem viereckigen, quer durch die Mittelzelle der Oberflügel ziehenden Fleck, der jedoch dem Männchen, welches übrigens dem Weibchen in Gestalt und Zeichnung ganz gleich ist und sich höchstens durch etwas geringere Gröfse unterscheidet, entweder fehlt oder nur schwächer angedeutet ist. Die Mittelzelle der Oberflügel zeigt dieselben zwei Punkte wie oben, die der Unterflügel nur einen. Die Franzen aller Flügel sind auf der Oberseite graubraun, hin und wieder mit gelben und weifslichen Härchen gemischt, auf der Unterseite schmutzig weifslich. Vaterland: Querimba.

Aterica, Boisduvai.

Aterica Theophane, nova spec.

Tafel XXII. Fig. 7—40. A. alis integris nigris, anticis utrimque fasciis duabus macularibus maris flavis, fe- minae niveis, posticis maris disco flavo, aurantiaco citicto, feminae aurantiaco toto, subtus maris murinis, feminae cervinis, fusco marmoratis, disco dilutiore punctisque duobus nigris. Exp. alar. ant. Mar. lin. 25—26. Fem. lin. 31. Aterica Theophane. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissenseh. zu Berlin. 1855. p. 641.

Fühler gelbbraun, beim Weibchen rothbraun, die Kolbe auf der Oberseite dunkelbraun; Palpen grauaelb, beim Weibchen rehgrau, an der Spitze schwarzbraun; Körper oben schwarz

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388 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

mit weifsem Halskragen, unten hell ochergelb, beim Weibchen rebgrau behaart. An der Fär- bung der Unterseite des Körpers nehmen auch die Beine Theil, deren Oberseite jedoch jeder- zeit etwas dunkler als die untere ist. Die ganzrandigen Flügel des Männchens sind auf der Oberseite schwarz. Die oberen haben zwei schräg vom Vorder- nach dem Aufsenrande ge- richtete, gelbe Fleckenbinden, von denen die untere, in der Mitte des Flügels, aus vier gröfse- ren, die obere, in der Flügelspitze, aus vier, durch die Adern getrennten, kleineren Fleckchen besteht. Nach der Basis zu, in der Mittelzelle, zeigen sich aufserdem noch ein kleines, gleich- gefärbtes Fleckchen, dicht unter der Subcoslalis und einige, zuweilen undeutliche Querstrich ei- chen, gebildet aus weifslichen Schüppchen, die auch die eben genannte Ader, nicht weit von ihrem Ursprung, mit einem solchen kurzen Strichelchen bezeichnen. Die Unterseite gleicht der oberen, ist aber blasser und matter und in der Spitze und an der Basis braungelb gefärbt. Die Unterflügel führen in der Mitte einen ziemlich grofsen, ovalen, schön gelben Fleck, der nach unten orange oder rostgelb eingefafst ist. Der Aufsenrand ist aufserdem mit einer doppelten Reihe grauweifslicher Möndchen versehen, die jedoch nur die untere Hälfte desselben ein- nehmen und den oberen Winkel nicht erreichen. Die Unterseite ist mäusegrau mit einem unregelmäfsigen, ovalen, blafsgelben Mittelfleck, über welchem zwei gröfse, tief schwarze Punkte, in der Mittelzelle, dicht neben einander stehen. Die übrige Fläche ist mit wellenförmigen, schwärzlich grauen Schattirungen bedeckt, die bei deutlich gezeichneten Exemplaren, in der äufseren Flügelhälfte, mehrere Kappenlinien bilden, welche eine Reihe gröfserer, runder Flecke einfassen. In der Mitte des Aufsenrandes zeigt sich gewöhnlich ein rostbrauner Schatten in Form einer Pyramide, deren Spitze den ovalen Mittelfleck berührt, während ihre Basis auf dem Franzenrande ruht. Die Franzen aller Flügel sind dunkel braun und weifs gescheckt, nur die der Unterseite der Hinterflügel sind mäusegrau wie die Grundfarbe. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen: durch bedeutendere Gröfse, durch die beiden Flecken- binden, welche hier schneeweifs sind und wozu sich noch ein Fleckchen in der Flügelspitze und ein Punkt unter der Mittelbinde, von gleicher Farbe, gesellen, durch den nicht hellgelben, sondern orangefarbenen Discus der Unterflügel, welcher hier bedeutender ist, den gröfseren Theil des Flügels einnimmt und unten strahlenförmig in die Grundfarbe verläuft, endlich durch die mehr rehgraue Unterseite der Hinterflügel, in der der Mittelfleck weinröthlich hervortritt.

Die Art steht der Cr am ersehen Cupavia nahe, unterscheidet sich jedoch von der- selben: 1) durch bedeutendere Gröfse, 2) durch die schön gelben Fleckenbinden der Ober- flügel, welche dort weifs oder gelblich weifs sind, 3) durch die Vereinigung der beiden unteren Flecken der mittleren Fleckenbinde, welche nur durch den mittleren Ast der Mediana Getrennt sind, während sie bei Cupavia jederzeit zwei gesonderte Flecke darstellen, 4) durch den gröfseren, anders gefärbten und anders gestellten Discoidalfleck der Hinterflügel, welcher hier mit der Körperaxe einen spitzen, bei jener einen rechten Winkel bildet, 5) endlich durch den Mangel der zwei weifsen Fleckchen, welche Cupavia am oberen Theil des Hinterleibes zeigt. Vaterland: Querimba.

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 389

Aterica Meleagris.

Papilio Meleagris. Cramer, I. p. 102. pl. 66. A. B.

Die dunkel graubraune Oberseite ist bei allen Exemplaren höchst übereinstimmend ge- zeichnet, nur in der Spitze der Oberflügel werden die sonst schwarz und weifs gescheckten Franzen öfter ganz weifs und ergiefsen ihre weifse Färbung bis über die gegenüberstehenden, weifsen Punkte der äufsersten Punktreihe, wodurch die Spitze wie mit einer weifsen, rund- lichen Makel bezeichnet erscheint. Die Färbung der Unterseite aller Flügel ist gewöhnlich hell bräunlich gelb, in seltenen Fällen grauröthlich dunkelbraun mit fast ganz verschwindenden weifsen Punkten, wie dies bei einer abyssinischen Abänderung öfter vorkommt, welche Reiche im Voy. en Abyss. p. 468 beschrieben und im Atlas pl. 32. fig. 3. 4. abgebildet hat. Eine ähnliche Abänderung mit brauner Unterseite und verschwundenen weifsen Punkten, von denen nur die dunkelen Kerne der Mittelreihe in der Spitze der Oberflügel zurückgeblieben sind, hat Fabricius (Ent. syst. III. 4. p. 128. n. 394) unter dem Namen Melantha charakterisirt. Unsere Exemplare sind vom Senegal, von Guinea, Abyssinien und Querimba.

Hamm ? Doubleday - Westwood.

Harma Theobene.

Tafel XXIV. Fig. 11 44. H. alis subcaudatis, crenatis, fnaris vitellinis, fusco maculatis strigatisque, fascia communi media straminea; feminae fuscis fascia commieni latissima alba bifariam extra fusco -lunulata. Exp. alar. ant. Mar. lin. 25 26, Fem. 28 30.

Harma Theobene. Doubleday- Westwood, Diurn. Lepidopt. pl. 40. fig. 3. Mas.

Von dieser unbeschriebenen, schönen Art hat Doubleday das Männchen abgebildet, welches mit unseren Exemplaren im Ganzen übereinstimmt und sich von denselben nur durch weniger lang ausgezogenen Analvvinkel der Hinterflügel unterscheidet. Von dem Weibchen dürfte bis jetzt weder Abbildung noch Beschreibung vorhanden sein. Die Fühler sind auf der Oberseite braunschwarz mit gelbbrauner Spitze, auf der Unterseite weifs mit hellgelber Kolbe; die Palpen weifslich gelb mit oberhalb geschwärztem Endgliede; Brust und Hinterleib oben olivenbraun, unten graugelb behaart; von letzterer Färbung sind auch die Beine. Alle Flügel, welche am Aufsenrande gekerbt sind, zeigen einen lang ausgezogenen Hinterwinkel und haben, beim Männchen, eine nicht ganz reine, dottergelbe Grundfarbe, die in der Mitte durch eine gemeinschaftliche, auf beiden Seiten gezähnte, strohgelbe Querbinde getheilt wird und sich auf der Wurzelhälfte, wo sie mit reichlichen, schwarzen Atomen bestreut ist, etwas dunkler verhält. Die Mittelzelle der Oberflügel ist quer von mehreren braunschwarzen Zickzacklinien durchzogen und die Mittelbinde von zwei gleichfarbigen Striemen eingefafst, von denen die innere, gezähnte, feinere die Wurzelhälfte der Grundfarbe begrenzt und zuweilen in dieser aufgeht; die äufsere dagegen stellt sich auf den Unlerflügeln als eine gezackte Binde dar, die

390 ZOOLOGIE. 1NSECTEN.

sich auf den oberen in einzelne, kleine, längliche Fleckchen auflöst, von denen nur die beiden obersten, am Vorderrande, gröfser sind und zusammenfliefsen. Weiter nach aufsen, dicht vor dem etwas dunkler gesäumten Aiifsenrande, zieht eine zweite, feinere, gleichfarbige Zickzack- oder Kappenlinie von der Spitze der oberen bis in den Analwinkel der unteren Flügel herab, zwischen welcher und der Mittelbinde, im Oberflügel mehrere hellere Fleckchen von der Farbe der Mittelbinde zum Vorschein kommen. Die Unterseite der männlichen Flügel hat einen stumpfen, unreinen, braungelben Ton, der durch zahlreiche, dicht gehäufte, braune und schwärzliche Atome getrübt wird. Quer durch die Mitte aller Flügel zieht eine feine, braun- schwarze Linie, welche sich zuweilen, nach aufsen, schattenartig verbreitert und vor dem Aufsenrande aller Flügel zeigt sich eine ununterbrochene, meist nicht sehr deutliche Reihe dunkler Punkte. Die gleichgestalteten Flügel des grösseren Weibchens haben oben eine dunkel olivenbraune Grundfarbe, welche, in der Flügelmitte, mit einem gezähnten und winkligen Rande begrenzt ist und nun einer breiten, ziemlich rein weifsen Binde Platz macht, die sich meist bis in die Nähe des Aufsenrandes ausdehnt und nur in der oberen Hälfte der Oberflügel schmaler ist, wo sie durch die breit grundfarbig angelegte Spitze in der jedoch einzelne weifse Fleckchen zum Vorschein kommen, beschränkt wird. Die äufsere Hälfte der weifsen Binde ist, parallel dem dunkel gesäumten Aufsenrande, von einer doppelten Reihe braun- schwarzer Mondchen durchzogen, zwischen denen, in seltenen Fällen, so viele braunschwarze Atome angehäuft sind, dafs die Binde dadurch bedeutend verschmälert erscheint. Ein oder zwei weifse Fleckchen sind aufserdem an der äufsern Grenze der Mittelzelle in den Oberflügeln bemerkbar. Die Färbung der Unterseite des Weibchens ist stumpf, schmutzig grauweifslich mit unzähligen, gehäuften, dunkleren Atomen bestreut und von einer schwärzlichen, feinen Mittellinie quer durchzogen, an deren Innenseite sich meist eine Reihe weifslicher Fleckchen anlehnt, während die übrige Basalhälfte der Flügel von verschiedenen, unregelmäfsigen Zick- zacklinien durchstreift ist. Dicht vor dem Aufsenrande tritt eine undeutliche Reihe schwarzer Punkte oder eine dünne Kappenlinie auf. Vaterland: Querimba.

Harma Achlys

5 no va spec.

Tafel XXII. Fig. 5. 6. H. alis integris chalybeis, supra strigis communibus lunulatis quatuor nigris, anticis striga dimidiata punctoram alter aque angulorum alborum; omnibus subtus rubenti- brunneis, anticarum strigis duabus, posticarum unica panctorum alborum. Fem. Exp. alar. ant. lin. 27. Harma Achlys. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 641.

Diese ausgezeichnete Art, von der wir nur ein weibliches Exemplar besitzen, hat voll- kommen die Gröfse und Gestalt von Caenis Drury, deren Oberflügelspitze ebenfalls einiger- mafsen sichelförmig vorgezogen ist. Die Fühler sind oberhalb rothbraun, unten und an der Spitze schön gelbbraun; Palpen ochergelb, am Rücken schwarzbraun; Leib schwarz, oben

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 391

schwarzgrau, unten ochergelb behaart; Schenkel weifslich gelb, Schienen und Füfse ochergelb. Die ganzrandigen Flügel sind auf der Oberseite dunkel stahlblau, mit vier gemeinschaftlichen, am Yorderrande der Oberflügel beginnenden, am Innenrande der Hinterflügel auslaufenden Querstriemen kleiner, schwarzer, durch die Adern getrennter Fleckchen, deren zwei äufsere Reihen mehr mond- oder winkelförmige, die zwei inneren Striemen mehr viereckige, im Ober- flügel sogar einigermafsen pfleilförmige Fleckchen enthalten. Im Oberflügel krümmt sich die innerste Strieme ein wenig um die Mittelzelle herum und ihre pfeilförmigen Fleckchen um- fassen eine Reihe von kleineren, gleichfalls pfeilförmigen aber weifsen Fleckchen, welche jedoch nicht bis zum Innenrande herabreichen. Die zwei mittleren Striemen, welche im Unter- flügel parallel laufen, neigen sich, auf den Oberflügeln, in ihrem Laufe von unten nach oben, immer mehr zusammen und umfassen eine Reihe von sechs weifsen Punkten, deren letzter in der unteren Gabel der Mediana steht. Die Mittelzelle der Oberflügel zeigt aufserdem mehrere schwarze Querstriemchen und zwei unregelmäfsige Ringflecke, so wie diejenige der Unterflügel ein verzogenes Oval und einen kleinen Ringfleck von gleicher Farbe. Die Unter- seite aller Flügel ist zimmtroth, in verschiedenen Tönen dieser Farbe gewässert und, an der Basis besonders, durch bläulich weifslichen Anflug nebelig. Die auf der Oberseite der Vorder- flügel abgebrochene weifse Punktreihe zieht hier, in der Nähe des Aufsenrandes, durch beide Flügel, obgleich in den unteren weniger deutlich, und die innere Reihe weifser Pfeilchen oder Winkelchen, welche auf der Oberseite gleichfalls abgebrochen ist, reicht hier bis zum Innen- rande der Oberflügel, setzt sich jedoch auf den unteren nicht fort. Die Franzen aller Flügel sind zimmtfarben, jedoch auf der Oberseite ein wenig dunkler als unten. Vaterland: Querimba.

Harma Concordia, nova spec.

Tafel XXII. Fig. 3. 4. H. aus subcrenatis , supra lilacinis, strigis macularibus tribus nigris fasciaque abrupta apicali obliqua albida; subtus flavis, strigis limbi duabus, interna punctorum, ex- terna lunularum nigris, posticis maculis limbi spathulatis septem cinereo-coeruleis. Fem. Exp. alar. ant. lin. 30. Harma Concordia. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 641.

Die Fühler sind schwarz mit oberhalb schwarzbrauner, unterhalb hell gelbbrauner Kolbe; die Palpen an den Seiten weifs, an der Schneide und am Rücken schwarzbraun behaart mit einzelnen weifsen Härchen untermischt; Kopf, Brust und Hinterleib schwarz, oberhalb mit asch- grauen oder blaugrauen Haaren besetzt, unten weifs behaart; Beine weifs beschuppt, Schienen und Füfse durch braune Schuppen verdunkelt. Die, besonders an den Hinterflügeln, etwas gekerbten Flügel haben die Gröfse und Gestalt einer weiblichen Argynnis Laodice und eine schöne, helle, schillernde, röthlich blaue Farbe. Über dieselben laufen, in der äufseren Flügel- hälfte, drei Striemen schwarzer, rundlicher oder dreieckiger Flecke, von denen die äufserste, vor dem Saume, auf den Unterflügeln, mondförmige Fleckchen enthält und die innerste um

392 ZOOLOGIE. INSECTEN.

die Mittelzelle der Oberflügel einen Winkel bildet und auf den Unterflügeln nur schwach an- gedeutet ist. Zwischen den zwei inneren Striemen zeigen sich, am Vorderrande der Ober- flügel, zwei gelblich weifse, zu einer abgebrochenen Schrägbinde vereinigte Fleckchen und in der Mittelzelle derselben Flügel erblickt man einige zu zwei unregelmäfsigen Ringflecken ver- einigte, schwarze Querlinien. Die Zelle zwischen Vena costalis und subcostalis der Unterflügel ist gelb ausgefüllt und dicht vor den Franzen zieht über sämmtliche Flügel ein dunkler, schwarz- brauner Schatten. Die Unterseite aller Flügel ist gesättigt gelb, fast ochergelb mit einer grau- blauen Randeinfassung, auf welcher eine Reihe schwarzer Möndchen aufsitzt, während, mehr nach innen, sich eine Reihe schwarzer, rundlicher Fleckchen herabzieht, welche, auf den Ober- flügeln, an ihrer inneren Seite, mit einem graublauen Halbkreise umgeben, auf den Hinterflügeln jedoch von gleichfarbigen, gröfseren, vollkommenen Kreisen eingeschlossen sind, deren jeder sich als kurze, schmale Längsbinde bis zu den äufseren Möndchen fortsetzt, so dafs dadurch, am Rande des Flügels, eine Reihe von sieben spateiförmigen, graublauen Flecken gebildet wird. Im Discus desselben Flügels zeigt sich ein eben so gefärbter, gröfserer, unregelmäfsiger Fleck mit drei verzogenen, schwarzen Ringflecken. Auch der Vorderrand und der Lauf der Submediana sind graublau angeflogen. Die Franzen aller Flügel sind auf beiden Seiten weifs mit bräunlichen Schüppchen untermischt. Das Vaterland dieser schönen und ausgezeichneten Art, von der wir nur ein weibliches Exemplar besitzen, ist Querimba.

Cyllo, Boisduval.

Cyllo Banksia.

Papilla Banksia. Fabricius, Syst. Ent. 499. no. 243. Pa/rilio Ismene. Cramer, 26. A. B. Papilio Mycena. Cramer, 291. F. Papilio Phedima. Cramer, 292. B. Papilio Arcensia. Cramer, 292. G.

Diese sehr weit verbreitete und vielfach abändernde Art findet sich auf Java, Manilla, in Neuholland, Senegambien, Guinea, Querimba, Isle de France. Ein Weibchen von Que- rimba, welches auf der Unterseite den mehr gleichförmigen, graulich rothbraunen Ton und fast keine Spur von Querlinien zeigt.

ErCDia ^ Dalman , Boisduval.

Erebia Panda.

Tafel XXV. Fig. 1. 2. E. alis integerrimis fuscis, serie marginali continua ocellorum julvorum supra nigro-, infra argenteo-pupillatorum; alis sabtus lutescentibus nigro undatis et reticulatis. Exp. alar. ant. Im. 17.

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 393

Satyr u$ Panda, Boisduval, in Delegorgue Voy. dans l'Afr. austr. II. p. 594. Ercbia Panda, Doubleday- Westwood, Diurn. Lep. Vol. II.

Wir haben von dieser eben so ausgezeichneten, wie schönen Art nur ein einziges, beschädigtes Exemplar von Inhambane. Die Oberseite aller ganzrandigen Flügel ist schwarz- braun mit drei feinen, schwarzen Einfassungslinien am Aufsenrande und, innerhalb derselben, einer ununterbrochenen Reihe gelbrother Augen mit schwarzen Pupillen, deren jeder Flügel fünf enthält und von denen das unterste, im Analwinkel der Hinterflügel, eine doppelte Pupille hat. Die Unterseite ist blafs weifslich gelb und dicht mit einem Gewebe feiner, wellen- und netzförmiger, schwarzer Linien überzogen. Vor dem Aufsenrande ziehen dieselben drei feinen, schwarzen Linien her und innerhalb derselben, wie oben, die Reihe von Augenflecken, welche hier aber schön rothgelb sind und silberne Pupillen haben; ihre Zahl beträgt im Oberflügel, wo dieselben dichter gedrängt, als im Unterflügel, stehen, ebenfalls fünf, im Unterflügel aber sechs (Boisduval sagt zehn, was vielleicht auf einem Druckfehler beruht), indem an der Stelle, wo der Vorderrand mit dem Aufsenrand zusammenstöfst, noch ein sechstes Auge das gröfste von allen auftritt, welches auf der Oberseite fehlt. Das Analwinkelauge ist auch hier gedoppelt.

Mycalesis, Hübner.

Mycalesis Eusirus, nova spec.

Tafel XXV. Fig. 3. 4. M. alis nigra -fuscis, anticis area apicali snbquadrata dilutiore, utrimque biocellatis ; omnibus subtus cancalaribns striga media duabusque marginalibus cano-violaceis, posticis ocellis septem violaceo cinctis. Mas. Exp. alar. ant. lin. 19.

Mycalesis Eusirus. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 641.

Kopf, Brust und Hinterleib braun; Fühler braun, heller geringelt; Palpen und Beine hellbraun. Die Flügel sind auf beiden Seiten dunkel schwarzbraun, die gekerbten unteren einfarbig und augenlos, die ganzrandigen oberen mit einem unregelmäfsig viereckigen, ver- waschenen, gelblich braunen Spitzenfleck, in welchem ein kleines, schwarzes, weifs gekerntes Au°-e zwischen den beiden Discoidal-Adern, steht. Ein eben solches, doch bedeutend gröfseres Auge befindet sich in der unteren Gabel der Mediana, fehlt aber bei einem unserer vier Ex- emplare ganz. Vor dem Aufsenrande ziehen sich zwei sehr feine, kaum sichtbare, dunklere Linien herab. Auf der Unterseite zeigt sich zuerst, in der Mitte, eine über beide Flügel laufende, sehr wenig geschwungene, violetlich graue Querlinie und eine eben so gefärbte, schmale, innen kappenförmige Einfassung vor dem Aufsenrande, durch welche zwei feine, schwarze Linien ziehen. Zwischen dieser Einfassung und der Mittellinie erblickt man, im Oberflügel, zwei schwarze Augen mit weifser Pupille und gelbbrauner Iris; das untere, weit ^röfsere, ist mit einem grauviolelten Ringe umzogen, der nach oben über die Grundfarbe

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 5v

394 ZOOLOGIE. INSECTEN.

ausfliefst und das kleinere, obere Auge umfafst. Im Unterflügel zeigen sich sieben, den oberen ganz gleich gefärbte Augen, von denen das fünfte das gröfste, das erste und vierte etwas kleiner, die übrigen vier die kleinsten sind. Diese sieben Augen sind zu beiden Seiten von einer geschwungenen, violetlichen Linie eingefafst, deren äufserer Theil sich mit dem inneren unter dem zweiten und unter dem fünften Auge verbindet und auf diese Weise drei Schlingen bildet, in deren oberster und unterster zwei, in deren mittlerer drei Augen befindlich sind. Die Kränzen aller Flügel sind auf beiden Seiten hellgrau. Die Stücke unserer Sammlung sind von Guinea und Querimba.

Mycalesis Evenus,

nova spec.

Tafel XXV. Fig. 5. 6. M. alis subcrenatis nigro-fuscis, anticis macula apicali angulata testacea oceltisque duobus ; omnibus subtus basi fuscis, limbo murinis fusco -nebulosis , striga media lutea, anticis ocelto magno punctoque ocellari, posticis ocellis quinque panctisque ocellaribus duobus. Mas. Fem. Exp. alar. ant. lin. 20 23. Mycalesis Evenus. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 641.

Kopf und Leib oben dunkelbraun, Unterseite derselben nebst den Palpen und Beinen graubraun. Fühler dunkelbraun, weifslich geringelt, die Kolbe unterhalb gelbbraun mit schwarzer Spitze. Die Oberseite der etwas gekerbten Flügel ist dunkel schwarzbraun mit zwei sehr feinen, schwarzen Einfassungslinien dicht vor den Franzen. Die Unterflügel sind einfarbig und augenlos, die oberen haben zwei schwarze Augen, ein oberes, kleines, mit weifser Pupille und gelbbrauner Iris, zwischen den beiden Venae discoidales und ein unteres, gröfseres, in der unteren Gabel der Mediana, dem der gelbbraune Ring fehlt und welches zuweilen in einen einfachen, weifsen Augenpunkt ohne schwarze Umgebung verwandelt ist. Innerhalb des oberen Auges kommt vom Vorderrande eine helle, bräunlich gelbe, verwaschene Querstrieme herab, welche sich mit einem gleichfarbigen, nach dem Aufsenrande gerichteten, verwaschenen Längs- wisch verbindet und mit demselben entweder einen winkelmafsförmigen oder, wenn seine Ausdehnung gröfser ist, einen rautenförmigen Fleck bildet, der sich schräg vom Vorderrande nach dem Aufsenrande zieht und das obere von dem unleren Auge scheidet. Die Färbung der Unterseite der Flügel besteht aus zwei Hälften, einer inneren, dunkelbraunen, in der durch eine schwarze Zickzacklinie, im Unterflügel, gewöhnlich ein helleres Wurzelfeld abge- schnitten wird, und einer äufseren, gelbgrauen oder bläulichgrauen, dunkler genebelten Hälfte, welche von der ersteren durch eine über beide Flügel laufende, ziemlich gerade, hell- gelbe Querlinie geschieden ist, die ihre gelbe Färbung zuweilen über die graue Flügelhälfte mehr oder weniger ausgiefst und dieselbe dann graugelb erscheinen läfst. In letzterer zeigt sich, auf den Oberflügeln, das untere Auge sehr schön und grofs, schwarz mit schneeweifser Pupille und gelbbrauner Iris, um welche sich noch ein violetter Ring zieht. Das obere Auge ist meist äufserst klein oder selbst in einen blofsen, weifsen Augenpunkt verwandelt. Die

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LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 395

Unterflügel enthalten sieben, meist sehr kleine, schwarze Augen mit weifser Pupille und gelb- brauner Iris, von denen das zweite und dritte meist so klein sind, dafs sie dem unbewaffneten Auge als blofse weifse Punkte erscheinen. Dicht vor den Franzen ziehen zwei äufserst feine, schwärzliche Linien herab und vor letzteren zeigt sich noch eine dritte, oft noch weniger deutliche Zickzacklinie. Die Franzen aller Flügel sind braungrau, auf der Unterseite etwas heller als oben gefärbt. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen nur durch den Mangel der Haarbüschel in und an der Mittelzelle der Hinterflügel. Vaterland: Querimba.

Ypthima, Hübner.

Ypthima Asterope.

Hipparchia Asterope. Klug, Symb. phys. t. 29. fig. 11. 12.

Satyrus Asterope, Lederer, in Verh. des zool.-bot. Vereins in Wien 1855. T. I. fig. 6. Fem.

Diese syrische Art findet sich auch in Guinea und in Querimba. Die Guinea-Exemplare weichen kaum von den syrischen ab, die mossambiqner dagegen bilden eine interessante Varietät, die sich durch ihre bedeutendere Gröfse auszeichnet. Das kleinste Männchen hat 15 Linien, das gröfste Weibchen 17. Die Oberseite ist besonders dadurch auffällig, dafs die' äufsere Hälfte des Oberflügels, in welcher das Doppelauge steht, eben so aschgrau gefärbt und mit denselben feinen, schwarzbraunen Strichelchen übersäet ist, wie die Unterseite. Auf diesem helleren Grunde tritt dann der dunklere, ovale Ring, welcher auch bei den syrischen Exemplaren, obgleich weniger deutlich, das Doppelauge umzieht, sehr grell hervor. Auch im Analwinkel der Unterflügel, in der Umgebung des Auges, zeigt sich öfter, besonders beim Weibchen, diese helle, gestrichelte Färbung. Die Unterflügel haben auf der Oberseite meist nur ein Auge in der Nähe des Analwinkels; zuweilen tritt innerhalb desselben, zuweilen an seiner Aufsenseite, noch ein zweites, kleineres Auge auf. Bei einem männlichen Querimba- Exemplar zeigt sich, längs des Aufsenrandes, sogar eine Reihe von fünf Augen, von denen das unterste, im Analwinkel, doppelt ist. Auf der Unterseite hat dies Stück sogar sechs Augen. Andere haben deren drei, vier oder fünf. Mehrere Exemplare beiderlei Geschlechts von Querimba.

Euiytela, Boisduvai.

Eurytela Dryope.

Papilio Dryope. Fabricius, Ent. syst. III. 1. p. 256. no. 793. -— Cramer, pl. 78. E. F.

Die Unterseite der Flügel ist bei den Guinea-Exemplaren auf der inneren Hälfte grün- lich oder grünlich braun, auf der äufseren mit einer weifslichen oder weifslich gelben Binde durchzogen, welche mit einem hellbraunen Aufsenrande und einer weifsen Zickzacklinie ein- gefafst ist. Die Querimba -Exemplare, deren Aufsenrand etwas stärker gezähnt ist und welche unterhalb der Spitze der Oberflügel eine stärkere und spitzere Aufsenrandecke hervortreten

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396 ZOOLOGIE. INSECTEN.

lassen, sind auf der Unterseite aller Flügel graulich weinroth mit rostrothen und schwarzbraunen Flecken und Querbinden, welche zum Theil weifs, zum Theil schwarz eingefafst sind. Nur an der Stelle, wo auf der Oberseite die rothgelbe Binde über die Flügel läuft, nimmt der Grund eine etwas hellere, gewässerte Farbe an und zeigt auf den Unterflügeln, am Vorderrande, zwei herzförmige, kleine, gelbe Fleckchen, an die sich eine Reihe von fünf, ziemlich undeut- lichen, gelblich grauen, schwärzlich gekernten Augenfleckchen anreiht. Der Aufsenrand der- selben Flügel ist an seiner, dem Analwinkel zunächst gelegenen Hälfte, der der Oberflügel an zwei Stellen rostbraun gefärbt. Dieser Abweichungen ungeachtet glaube ich doch nichts weiter, als eine Varietät der ziemlich verbreiteten Stammart vor mir zu haben.

Hypanis , Boisduvai.

Hypanis Hithyia.

Papilio Hithyia, Drury, IL pl. 17. fig. 1. 2. Fabricius, Ent. syst. III. 1. p. 131. no. 403. Cramer, pl. 213. A. B. 214. C. D. Herbst, t. 258. fig. 5. 6. Godart, Enc. IX. p. 327. no. 7. (Biblis J.) Hübner, Verz. no. 228. (Byblia J.) Doubleday-Westwood, Diurn. Lep. p. 411. pl. 68. fig. 1. (Hypanis J.)

Papilio Polinice. Cramer, pl. 375. G. H. Boisduval, Sp. gen. I. pl. 9. fig. 6. (Hypanis P.)

Papilio Goetzius. Herbst, t. 258. fig. 1 4.

Hypanis Anvaiara. Boisduval, Faune de Madagascar p. 56. pl. 7. fig. 5.

Hypanis Cora> Feisthamel, Ann. Soc. ent. de Fr. II. Serie T. VIII. p. 249.

Gegen die Ansicht der gewichtigsten Autoritäten wage ich hier eine Zusammenziehung mehrerer von den Autoren aufgestellter Arten und finde mich dazu veranlafst durch eine zahlreiche Reihe der verschiedenartigsten Formen, welche alle Übergänge von der Stammart zu den vermeintlichen Arten vermitteln und mir jeden Zweifel nehmen, dafs ich fehlgegriffen haben könnte. Die rothgelbe, zuweilen braungelbe Oberseite dieser höchst veränderlichen Art zeigt schon manche Verschiedenheiten, welche einerseits durch die gröfsere Ausdehnung der schwarzen Binden und Flecke, andererseits durch Überhandnehmen der Grundfarbe auf Kosten der ersteren hervorgebracht werden. Ihre Zeichnung ist in der Kürze folgende: ein breiter, schwarzer Vorderrand der Oberflügel, aus welchem drei quer durch die Mittelzelle laufende, kurze Striemchen hervorgehen; hinter der Mittelzelle eine gleichfarbige, abgebrochene, von der Costa bis zum oberen Ast der Mediana reichende Binde, welche gewöhnlich mit einer von der Basis der Hinterflügel nach oben und aufsen gerichteten Schrägbinde anastomosirt; kurz vor dem Aufsenrande eine mehr oder weniger breite Intramarginalbinde, welche vom Afterwinkel der Hinterflügel bis über den oberen Ast der Mediana, seltener bis zum Vorder- rande der oberen reicht; endlich dicht am Saum eine schmale, öfter, besonders auf den Unterflügeln, breiter werdende Marginalbinde, zwischen welcher und der Inlramarginalbinde eine helle Zwischenbinde von der Farbe des Grundes ausgespart ist, die durch die schwarz gefärbten Adern in eine Fleckenbinde verwandelt wird, deren Flecke bald rundlich, bald eiförmig, bald kegelförmig mit abgerundeter Spitze auftreten, je nachdem die trennenden Adern mehr

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 397

oder weniger breit geschwärzt sind. Die hauptsächlichsten Abweichungen der Oberseite sind folgende: 1) die Marginalbinde ist entweder einfarbig schwarz oder sie wird bei den Weibchen gewöhnlich von einer weifsen, durch die Adern unterbrochenen Linien durch- zogen (Goetzius c? Herbst [sicher ein Weibchen!] Polinice Gram.). 2) Die Intramarginal" binde erreicht entweder unverzweigt den Vorderrand der Oberflügel {Polinice Gr.), oder sie entsendet, in der Mitte des Flügels, einen Verbindungsast zu der unterbrochenen Binde, wo- durch zwei längliche Flecke der Grundfarbe isolirt werden {Anvatara Boisd. Ilithyia Cr. 313 A. B. Cora Feisth.). 3) Die von der Basis der Unterflügel ausgehende Schrägbinde verschwindet auf den Unterflügeln bei einzelnen Stücken fast ganz und wird dann durch eine oder zwei schwarze Linien ersetzt {Polinice Cr. Ilithyia Dr.). Die Unterseite der Hinter- flügel bietet die gröfsten Mannigfaltigkeiten dar, aus denen die verschiedenen Species her- geleitet worden sind. Die am häufigsten vorkommende Zeichnung ist folgende: 1) an der Basis eine schmale, nach aufsen mit groben, schwarzen Punkten eingefafste, ochergelbe Quer- binde; darauf folgt: 2) eine gleich breite, weifse oder weifsliche; dann: 3) eine etwas breitere, ochergelbe Querbinde, welche innen und aufsen mit dicken, schwarzen Punkten und Linien, die alle weifs umzogen sind, gesäumt ist; daran schliefst sich in der Flügelmitte: 4) die zweite weifse Binde; 5) die nun folgende fünfte Querbinde ist wiederum eine ochergelbe, welche durch eine schwarze Linie von der vorhergehenden getrennt wird und aus runden, ovalen oder keilförmigen Flecken besteht, da die Flügeladern von der genannten schwarzen Linie ab, bis zum Aufsenrande jederzeit schwarz gefärbt sind; 6) die sechste, gewöhnlich auf beiden Seiten, bestimmt aber auf der äufseren, scharf gezähnte Querbinde ist schwarz und die durch- ziehenden Adern werden jede durch ein Paar weifser, oder bläulich -weifser Strichelchen, oder keilförmiger Fleckchen gesäumt; 7) die nun folgende siebente, etwas breitere Binde wird durch die schwarzen Adern in eine Fleckenbinde verwandelt, deren Flecke nach innen abgerundet, nach aufsen abgestutzt und zwiefach gefärbt sind: die innere Hälfte ist weifs, wie die Binden 2 und 4, die äufsere ist ochergelb, wie die Binden 1, 3 und 5; 8) endlich beschliefst den Flügel ein schmaler, schwarzer Saum, welcher von einer weifsen Bogenlinie durchzogen ist und worauf die braun und weifs gescheckten Franzen folgen. Diese gewöhnlichste Form hat Herbst als Goetzius <? t.258. flg. 1. 2. abgebildet, nur hat der Colorist die weifsen Binden aus Versehen gummiguttgelb gefärbt. Die Abweichungen beziehen sich auf die differente Färbung der einen, oder der anderen Querbinde und auf ihre Verbreiterung, oder Einschränkung zum Nachtheil oder Vortheil der anliegenden. Bei der F ab ricius sehen Ilithyia war die siebente oder zweifarbige Fleckenbinde so beschaffen, dafs der äufsere oder ochergelbe Antheil den inneren weifsen ganz verdrängt hatte, denn er spricht nur von zwei weifsen Basalbinden, beschreibt die schwarze, weifs punktirte Binde und rechnet alles Übrige zur rothgelben Grund- farbe. Ein ähnliches Exemplar hat Cramer 214 CD. abgebildet, wo die ochergelben Oval- flecken jedoch noch in der Spitze ein kleines, weifses Tupfchen haben. Bei den Weibchen verbreitert sich häufig die fünfte (dritte ochergelbe) Binde bedeutend auf Kosten der sechsten,

398 ZOOLOGIE. INSECTEN.

schwarzen, welche auf eine schmale Strieme weifs punktirter Dreiecke reducirl wird {Polinice Gr.) und bei dieser so erweiterten Querbinde tritt dann häufig der Fall ein, dafs die durch- ziehenden schwarzen Adern nebst der innern schwarzen Begrenzungslinie fein weifs gesäumt erscheinen {Ilithyia Dr. Herbst). In anderen Fällen vergröfsert sich die sechste, schwarze Binde auf Kosten der beiden anliegenden und zeigt dann die bläulich -weifsen Strichelchen sehr verlängert und zu ansehnlichen Keilflecken vergröfsert {Ilithyia God.), in seltenen Fällen verschwinden dieselben auch wohl ganz {Ilithyia C ramer 213 Goetzius 2 Herbst). Zuweilen ist der Grund der Hinterflügel von der Basis bis zur Mitte, d. h. bis zur fünften Querbinde einfarbig, schmutzig gelblich und die ganz fehlenden zwei ochergelben Binden wer- den nur durch die sie begrenzenden schwarzen Punkte angedeutet {Ilithyia Cr. 213). In seltenen Ausnahmen (wie bei einem Weibchen aus Abyssinien in unserer Sammlung) zeigt der ganze Unterflügel eine sehr blafs ochergelbe, einförmige Grundfarbe, auf der sich nur die sechste, schwarze Querbinde und die schwarzen Begrenzungspunkte der übrigen Binden ab- setzen. In entgegengesetzten Fällen verdunkeln sich die ochergelben Querbinden sehr be- deutend und nehmen eine dunkel rostbraune Färbung an, an der auch die sonst schwarze, sechste Binde Theil nimmt und die drei weifsen Binden, von denen die äufserste auf eine Reihe schmaler Monde reducirt ist, treten alle als weifse Fleckenbinden auf, da sämmtliche Adern von der Basis bis zum Aufsenrande rostgelb gefärbt sind {Cora Feisth.). Diese letztere Varietät hat allerdings viel Eigenthümliches und kann, wenn man keine Zwischenformen zu vergleichen Gelegenheit hat, leicht in Versuchung führen, sie als eigene Art anzusehen. Als solche Übergangsformen betrachte ich: Zwei weibliche Exemplare unserer Sammlung, die übrigens mit Polinice Cr. übereinstimmen und bei welchen die sonst ochergelben Binden 1, 3, 5 und der äufsere Antheil von 7 schon eine dunkel gelbbraune Färbung angenommen haben; die hellen Ovale (oder der innere Antheil von Binde 7) sind sehr verkleinert und die schwarze Querbinde ist bedeutend verschmälert, zeigt aber noch die weifsen Strichelchen. Den besten Übergang zu der Feisth am eischen Cora vermittelt die Boisduva Ische Anvatara, bei der die erste, dritte, fünfte und die äufsere Hälfte der siebenten Querbinde, wie gewöhnlich, ocher- gelb gefärbt sind, aber die sechste, sonst schwarze, in eine dunkel rostrothe verwandelt ist, in welcher die weifsen Strichelchen, wie dies bei sehr dunkelen Unterseiten fast immer der Fall ist, verschwunden sind. Nur bei einem einzigen Exemplar von Tette, welches sonst eine vollkommene Cora darstellt, sind noch Spuren dieser weifsen Strichelchen vorhanden. Bei anderen Cöra-Exem- plaren ist die sechste Querbinde und der Aufsenrand tief schwarzbraun, fast schwarz, die übrigen dunkelen Querbinden aber, w7ie gewöhnlich, rostroth. Die weifse Saumlinie ist bei Cora sonst nicht vorhanden, doch habe ich auch hiervon eine Ausnahme vor mir. Die sehr verbreitete Art findet sich in Ostindien auf der Küste Coromandel, im wüsten Arabien, in Africa am grünen Vorgebirge, am Senegal, in Guinea, Nubien, Abyssinien, Mossambique, um Port Natal und auf Madagascar. Unsere Exemplare von Tette gehören theils zur Ilithyia Dr., theils zu Cramers Ilithyia 213, theils zu seiner Polinice, theils endlich und vorzugsweise zu Feisthamels Cora»

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 399

Amblypodia, Horsfieid.

Amblypodia natalensis.

A. alis bicaudatis, disco coeruleo, costa, margine exteriore fasciisque anticarum tribus,

posticarum duabus, fuscis, his angulo anali producta, Ulis apice ochraceis ; omnibus

subtus sulphureis punctis basalibus fasciisque tribus purpureis argenteo impletis.

Long, alae ant. lin. 6% S.

Aphnaeus natalensis, Doubleday, List Lep. Ins. Br. Mus. IL p. 26. Doubleday- Westwood, Diurn. Lep. Vol. IL pl. 75. fig. 4.

Westwood hat a.a.O. von dieser schönen, unbeschriebenen Art nur die Oberseite abge- bildet, eine ausführliche Beschreibung wird daher nicht überflüssig sein. Kopf mit schwefelgelben, schwarz eingefafsten Schuppen und Härchen besetzt; Palpen am Rücken schwarz, unterhalb schwe- felgelb; die kurzen, von der Basis bis zur Spitze allmählig dicker werdenden Fühler schwarz, an der Spitze ein wenig gebräunt; Thorax auf dem Rücken schwarz, blaugrau behaart, an der Brust schwefelgelb behaart mit zwei feinen, blutrothen, schrägen Querlinien, von denen die obere von der Oberflügel -Costa zu den Hüften der Mittelbeine, die untere vom Ursprung der Vena costalis der Hinterflügel zu den Hüften der Hinterbeine läuft; Beine schön braunroth, bei unbeschädigten Exemplaren jedoch ganz mit schwefelgelben Schuppen bedeckt; Hinterleib schwarz, gelblich- weifs geringelt, am Bauche schwefelgelb. Alle vier Flügel haben auf der Oberseite einen himmelblauen, lila schimmernden Discus, der an mehreren Stellen stark mit Weifs gemischt ist; Vorder- und Aufsenrand sind schwarzbraun, der letztere, an den Unterflügeln von einer weifsen Linie durchzogen, zeigt auf allen Flügeln eine tief schwarze, äufsere Einfassungslinie dicht vor den Franzen. Vom Vorderrande der Oberflügel laufen drei schwärzliche, mehr oder weniger deutliche Querbinden herab, von denen die beiden inneren sich auf den Unterflügeln fortsetzen. Die mittlere Binde der Oberflügel zieht sich von der Mitte der Costa schräg nach dem Innen- winkel herab und krümmt sich, ohne denselben zu erreichen, nach unten, um sich mit der äufseren Unterflügelbinde zu vereinigen. Der dreieckige Raum, welcher dadurch in der Spitze der Oberflügel abgesondert wird, ist ochergelb gefärbt und darin befindet sich die dritte oder äufserste Binde, welche bis etwas über den oberen Ast der Mediana herabreicht. Der Anal- winkel der Unterflügel, der nach innen und unten rundlich erweitert ist, ist ebenfalls ocher- gelb mit zwei tief schwarzen, innen versilberten Punkten und zwei ziemlich langen, schwarzen, an der Basis ochergelben, an der Spitze weifsen Schwänzen, in welche sich der untere Ast der Mediana und die Submediana fortsetzen. Die Unterseite aller Flügel ist hell schwefelgelb mit weifslichem Innenrand der oberen. Sie zeigt dieselben Binden, wie oben, nur sind sie hier purpurfarben mit schwarzer, äufserer Einfassung und silberner, innerer Ausfüllung. An der Costa der Oberflügel tritt, zwischen den beiden äufseren Binden, noch der Anfang einer vierten auf, die sich aber auf ein längliches Fleckchen beschränkt. Im Unterflügel lassen sich ebenfalls drei Binden annehmen, indem die innere in der Nähe des Analwinkels gebrochen

400 ZOOLOGIE. INSECTEN.

ist und einen wiederum aufsteigenden Ast, den man als dritte Binde betrachten kann, nach der Basis des Flügels hinaufsendet. Letztere ist, so wie auch die des Oberflügels, mit einigen, eröfseren, purpurnen, schwarz gesäumten Punkten geziert. Am Aufsenrande aller Flügel ziehen drei Linien herab, von denen die innere und meist auch die mittlere purpurfarben, die äufsere aber jederzeit schwarz ist. Die ersteren beiden brechen auf den Unterflügeln plötzlich ab und verwandeln sich in eine ochergelbe, mit einigen Silberpunkten verzierte Strieme, welche den Analwinkel ausfüllt, der auch hier mit zwei tief schwarzen Punkten, worauf einige Silber- schüppchen, versehen ist. Die Franzen der Oberflügel sind hellbraun mit weifsen, die der unteren weifs mit bräunlichen Schuppen gemischt Vaterland: Port Natal und Mossambique. Unsere Exemplare sind von Querimba.

Sithon, Hübner.

Sithon AntalllS, nova spec. Tafel XXV. Fig. 7 9. S. alis purpurascenti-fuscis, violaceo-micantibus , appendicula anali, coeruleo- argenteo notata, caudula albo-terminata maculaque adjacente nigris; subtus laete canis striga duplici undulata pone medium strigulaque gemina abbreviata discoidea fuscis alba marginatis , posticarum punctis tribus basalibus nigris. Mas. Fem. Long, alae ant. lin. 6% 8. Dlpsas Antalus. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 641.

Fühler schwarz und weifs geringelt mit gelbbrauner Kolbenspitze; Kopf oberhalb schwärz- lich, das Gesicht, der Aufsenrand der Augen und die Palpen schneeweifs, letztere mit schwärz- lichem Endgliede; Brust und Hinterleib oben schwarz, graublau behaart, unten, so wie auch die Füfse schneeweifs. Die Oberseite der Flügel ist rothbraun mit Purpurschimmer, beim Weibchen im Discus oft etwas heller, selbst weifslich mit violettem Schimmer. Vor den Franzen aller Flügel zieht eine feine, schwarze Saumlinie her, welche an den Unterflügeln des Weibchens innen mit einer eben so feinen, weifsen Linie eingefafst ist, die jedoch selten bis zum Vordervvinkel hinaufreicht. Auf dieser Saumlinie ruht, in der unteren Gabel der Mediana ein tief schwarzes Fleckchen und der patellenförmig erweiterte Analwinkel enthält ein zweites solches schwarzes Fleckchen, welches mit gelblichen und grün -goldenen, oder blau- silbernen Schüppchen umgeben ist und zwischen beiden Fleckchen zeigt sich gewöhnlich noch ein un- deutlicher, schwärzlicher Schatten, der zuweilen mit einigen wenigen silbernen Schuppen gehöht ist. Der untere Ast der Mediana läuft in ein feines, schwarzes Schwänzchen mit weifser Spitze aus. Die Unterseite beider Geschlechter ist perlgrau; jenseit der Mitte ziehen zwei wellig gezackte, schwarzbraune, weifs gesäumte Striemen, zwischen denen der Grund sich etwas dunkler färbt, in geringem Abstände von einander, über alle Flügel; die der Unterflügel be- ginnen am Vorderrande mehr nach innen, correspondiren daher nicht mit den beiden Ober-

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 401

flügelstriemen, brechen sich, kurz vor dem Analwinkel, nach innen und laufen am Innenrande aus. Zwei eben solche, aber ganz kurze, parallele Striemchen bezeichnen die äufsere Grenze der Mittelzelle auf jedem Flügel und an der Basis der unteren zeigen sich drei deutliche, schwarze Punkte. Der Aufsenrand aller Flügel ist mit einer doppelten Reihe schwärzlich- bräunlicher Möndchen besetzt, zwischen denen sich der Grund ein wenig heller färbt. Die Analwinkelerweiterung ist tief schwarz ausgefüllt und mit silbernen und grün-goldenen Schüpp- chen gekrönt; daneben zeigt sich ein kleineres schwarzes Fleckchen, welches ganz mit blauen, metallisch glänzenden Schuppen überdeckt ist und neben diesem der schwarze Fleck der unteren Mediana- Gabel, welcher hier mit einem schön rothgelben Halbmonde gekrönt ist. Die Franzen aller Flügel sind auf beiden Seiten schmutzig weifs. Unsere Exemplare sind vom Senegal, aus dem Caffernlande und von Querimba.

Die Art unterscheidet sich von der nahe stehenden Lyc. Batikeli Boisd., die wohl hierher und nicht ins Genus Lycaena gehört, wohin sie Westwood versetzt hat, durch die drei schwarzen Punkte an der Basis der Unterseite der Hinterflügel; jene hat statt dessen drei rothe Augenfleckchen an dieser Stelle und von lsocrates God. (Pann et Isocrates Fabr.) dem sie ebenfalls nahe steht, durch dieselben drei schwarzen Punkte, welche dort fehlen, ferner durch den Purpurschiller, der hier besonders den Discus, bei Isocrates vorzugsweise den Saum einnimmt, endlich durch den Mangel des rothgelben Mittelflecks auf den Oberflügeln des Weibchens.

JolailS , Westwood.

JolaUS OrejllS, nova'spec. Tafel XXV. Fig. 10. 11. J. alis supra f'uscis , posticis bicaudatis strigis rnaryinalibus duabus albis , extima maculis tribus analibus, quarum tertia fulvo-lunulata, aterrimis ; omnibus subtus albis, Linea abbreviata gemimt discoidea, strigis prope marginem duabus punctoque ad basim costae posticarum flavis. Fem. Long, alae ant. lin. 7V2. Jolans Orejus. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 641.

Ein einzelnes, ausgezeichnetes Weibchen von Tette, welches bei keiner der beschrie- benen Arten unterzubringen ist und, obgleich es nur zwei Schwänzchen hat, nach allen übrigen Charakteren sicher zur Westwoodschen Gattung Jolaus gehört. Die Fühler sind schwarz, weifs geringelt mit schwarzer, an der Spitze gelbrother Kolbe; Palpen weifs, am Rücken schwarz; Kopf und Leib schwarz, oberhalb braun, unten weifs behaart; Beine weifs. Die Oberseite der Flügel ist schwarzbraun, die oberen einförmig, die unteren, am Aufsenrande, mit zwei schmalen, schneeweifsen Binden, welche jedoch den Vorderrand nicht erreichen. In der äufsersten derselben zeigen sich, am Analwinkel, drei tief schwarze Fleckchen, von denen das innerste, im Winkel selbst, mit grünlich gelben und bläulich silbernen Schüppchen geziert, das äufserste mit einem gelbrothen Halbmonde gekrönt ist. Letzterem zur Seite tritt noch

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 51

402 ZOOLOGIE. INSECTEN.

ein schwarzes Pünktchen auf, das oberhalb auch mit einer halben gelbrothen Kappe überzogen ist. Eine feine, schwarze Linie zieht dicht vor den Franzen der Hinterflügel herab und der untere Ast der Mediana und die Submediana laufen in zwei dünne, schwarze, weifs gesäumte Schwänzchen aus, von denen das letztere ziemlich lang ist. Die Unterseite der Flügel ist weifs, am Aufsenrande der Discoidalzellen aller Flügel erblickt man ein kurzes, dunkel gelbes Doppelstriemchen und aufserhalb desselben laufen über beide Flügel zwei gleichfarbige, ge- schlängelte Linien herab, deren äufsere, welche fein schwarz gesäumt ist, oberhalb des Anal- winkels endigt, während die innere, kurz vor ihrem Ende in einen Winkel gebrochen, am Innenrande ausläuft, Ein ebenso gefärbter Punkt befindet sich dicht unter der Vena costalis der Unterflügel, nicht weit von ihrem Ursprünge. Im Analwinkel sind hier nur zwei Augen- flecke, der innere und der äufsere, ganz wie oben gezeichnet, vorhanden; der mittlere fehlt und ist durch einen schwärzlichen Schatten, mit silbernen Atomen gehöht, ersetzt. Vor den Franzen aller Flügel zeigt sich eine feine, im Oberflügel gelbe, im unteren schwarze Saum- linie. Die Franzen selbst sind auf beiden Seiten weifs.

JolaUS CaeClllllS, nova spec. Tafel XXV. Fig. 12—14. J. alte supra cyaneis violaceo micaniibus, apice nigris, posticis bicaudatis maculis analibus supra tribus aterrimis, subtus duabus viridi-aureo et argenteo-cyaneo cinctis; omnibus subtus laete canis , singulis linea abbreviata discoidea strigisque quatuor fulvis. Mas. Fem. Long, alae ant. lin. 7 8. Jolaus Caecuius. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 642.

Fühler schwarz, weifs geringelt, die Kolbe mit gelbrother Spitze; Palpen grauweifs, das Mittelglied an der Schneide und am Ende mit einigen gelbrothen Härchen besetzt, das End- glied oberhalb schwarz, unten grauweifs, aufsen und innen gelbroth; Kopf im Gesicht und an der Stirn gelbroth beschuppt, Hinterkopf und Leib oberhalb schwarzbraun, unten grauweifs behaart; von letzterer Färbung sind auch die Beine, die aber an der Oberseite der Schenkel und Schienen gelbroth gefleckt sind. Die Oberseite der männlichen Flügel ist schön cyanblau mit geringem violetten Schiller, die Spitze der Oberflügel ist bis zur Hälfte des Vorderrandes und der ganze Aufsenrand in ansehnlicher Breite schwarz gefärbt; aufserdem bemerkt man am Innenrande derselben Flügel, dicht an der Basis, eine rundliche, über die Unterflügel vor- springende, braunschwarz beschuppte und graubraun behaarte Erweiterung. Die Unterflügel sind nur am Vorderrande breit schwarz gesäumt und am Analwinkel mit drei tief schwarzen Fleckchen bezeichnet, von denen das im erweiterten Winkel selbst gelegene fast ganz mit gelbrothen und grüngelben Härchen und metallisch blauen Schuppen überdeckt ist. Der untere Ast der Mediana und die Submediana laufen in zwei dünne Schwänzchen aus, von denen das letztere eine ansehnliche Länge hat. Der Aufsenrand der Flügel ist von einer feinen, schwarzen Linie eingefafst, welche sich bei einem unserer beiden männlichen Exemplare in

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 403

die Schwänzchen hineinzieht, die an ihrer Aufsenseite weifs gefranzt, an ihrer Innenseile weife gesäumt und schwarz gefranzt sind; bei dem andern männlichen Exemplar jedoch sind die Schwänzchen schön braunroth ausgefüllt und von der Saumlinie zu beiden Seiten mit einer schwarzen Einfassung versehen, durch welche, an der Innenseite des Schwänzchens, noch eine feine weifse Linie bis zur weifsen Spitze herabläuft, Die Oberseite der weiblichen Flügel unterscheidet sich durch blasseres Blau, durch weniger intensive schwarze Einfassung, welche auf den Oberflügeln bis zur Basis der Costa reicht und an den Unterflügeln den Vorderrand und in einem schmalen Streifen auch den Aufsenrand bis zu den drei Analflecken einnimmt, welche hier gröfser sind. Die Schwänzchen haben bald die eine, bald die andere der bei- den oben bezeichneten Färbungen. Der patellenartige Vorsprung fehlt hier am Innenrande der Oberflügel, welcher ganz gerade verläuft. Die Unterseite ist in beiden Geschlechtern gleich gezeichnet, nur ist die Grundfarbe beim Männchen etwas dunkler, mehr bräunlich weifs- grau, beim Weibchen mehr graulich weifs. Über die Oberflügel ziehen fünf gelbrothe Quer- streifen, von denen der erste, nicht weit von der Basis, nur bis zur Mediana herabreicht, der zweite eine abgekürzte Linie darstellt, welche die Mittelzelle nach aufsen schliefst, der dritte eine etwas schräge Richtung, nach dem Innenwinkel zu, verfolgt, aber nur bis zum unteren Ast der Mediana reicht, der vierte und fünfte letzterer dicht vor den Franzen parallel bis zum Innenrande laufen. Der Unterflügel hat auch fünf Querstreifen, von denen der erste stellenweise abgebrochen ist, der zweite, abgekürzte, die Mittelzelle schliefst, der dritte eine W-ähnliche Zeichnung beschreibt, der vierte schwarz gesäumt und der fünfte vor den Franzen herabläuft und in die Schwänzchen eindringt, indem er die braunrothe Ausfüllung derselben umsäumt. Am Analwinkel zeigen sich nur zwei tief schwarze Flecke, welche von goldigen und metallisch grünen und blauen Schuppen umgeben sind. Der mittlere Fleck fehlt, ist aber durch einen schwärzlichen Schatten ersetzt, der mit einigen metallisch glänzenden Schuppen gehöht ist. Die Franzen aller Flügel sind auf beiden Seiten bräunlich weifs. Zwei Männchen und drei Weibchen von Tette und Querimba.

ChiySOphaiMS , Hübner

Chrysophanus Perion.

Tafel XXVI. Fig. 1—3. Ch. alis caudatis, maris coccineis limbo anticarum late nigra, feminae fulvis, margine strigisque macularibus duabus fuscis; alis subtus brunneis punctis numerosis argenteis. Mas. Fem. Long, alae ant. lin.6 7.

Papilio Perlon. Cramer, IV. p. 176. pl. 379. B. C. Fem. Fabricius, Mant. Ins. II. p. 68. Amblypodia Perion, Doubleday- Westwood, Diurn. Lep. Vol. II.

Diese schöne Art scheint in den Sammlungen wenig verbreitet zu sein, daher ihre Kenntnifs noch mangelhaft und mancher Irrthum noch unberichtigt ist. Westwood versetzt

51*

404 ZOOLOGIE. INSECTEN.

sie in seine Gattung Amblt/podia, wohin sie nach den für dieselbe gegebenen Kennzeichen nicht gehört. Gramer and Fabricins geben als Vaterland Surinam an, während sie dem südlichen Theil der Ost- und Westküste Africas angehört; dieselben Autoren beschreiben die silbernen Augenfleckchen auf der Unterseite als goldene Punkte, Gramer bildet sie auch als solche ab und, in der That, machen sie auf dem braunrothen Grunde vollkommen diesen Ein- druck, nur bei genauer Besichtigung, oder unter der Loupe, schwindet diese Illusion. Fühler schwarz, weifs geringelt, die Kolbe oberhalb und aufsen schwarz, unterhalb, an der Innenseite und Spitze röthlichbraun, unten befindet sich an der Basis der Kolbe ein weifses Fleckchen; Palpen schmutzig gelblichweifs mit geschwärztem Endgliede; Kopf und Rückenschild schwarz, beim Männchen mit gelbröthlichen, beim Weibchen mit gelblichen Haaren besetzt, die Brust bei beiden Geschlechtern schmutzig gelb behaart und der Hinterleib röthlichbraun beschuppt. Die Oberflügel des Männchens treten am Aufsenrande ein wenig stumpfwinkelig hervor und sind unter diesem Winkel etwas ausgebuchtet, die des Weibchens haben eine scharfe Oberecke und einen convexen Aufsenrand. Die Unterflügel sind bei beiden Geschlechtern, besonders aber beim Männchen, dadurch in die Länge gezogen, dafs der Analwinkel nach innen und unten als runder, geschwänzter Lappen vortritt und der Innenrand ausgebuchtet ist. Die Oberseite des Männchens zeigt ein ziemlich brennendes Roth, welches bei einem capenser und den mossambiquer Exemplaren, auf den Vorderflügeln, so eingeschränkt ist, clafs sich die rothe Färbung der Unterflügel nur eine Strecke weit über den Innenrand in die vorderen zu ergiefsen scheint und einen auf dem Innenrande ruhenden, oben abgerundeten Fleck darstellt. Der ganze übrige Theil des Flügels ist schwarz und von diesem treten von oben herab noch einige tiefer schwarze Punkte in den rothen Discus hinein. Die Unterflügel sind roth mit schmaler schwarzer Einfassung und geschwärzter Basis, die sich zuweilen über den Vorder- rand verbreitet. Ihre Fläche ist entweder einfarbig, wie bei einem Natal-, einem Guinea- und den meisten mossambiquer Exemplaren, oder vor dem Aufsenrande zieht eine Reihe schwarzer Punkte bis in den Analwinkel herab, welcher ein wenig geschwärzt und mit einem kurzen, braunrothen Schwänzchen mit weifser Spitze versehen ist. Die Oberseite des Weibchens ist rothgelb mit ziemlich breiter schwarzbrauner Einfassung am Vorder- und Aufsenrande der Oberflügel, mit schmalem, gleichfarbigen Saum der Unterflügel. Die Basis aller Flügel ist mit schwärzlichen Atomen verfinstert und quer über die Flügel laufen zwei Striemen schwarzer Punkte, von denen die innere, im Oberflügel, in der Mitte abgebrochen und mehr oder weniger mit der Basalschwärzung vermischt ist; nur im Unterflügel bildet die äufsere Strieme eine vollkommen regelmäfsige Reihe, die anderen sind mehr unregelmäfsig und unordentlich. Anal- winkel und Schwänzchen verhallen sich wie beim Männchen, nur ist der erstere mit einem oder zwei Silberfleckchen geziert. Die Unterseite ist, in beiden Geschlechtern übereinstimmend, dunkel braunroth, auf den Oberflügeln jedoch etwas heller, im Discus derselben sogar gelb- roth und an der Basis der Costa gelb gesäumt. Die s;anze Fläche ist mit zahlreichen <>rell hervortretenden, silbernen Punkten und Strichelchen angefüllt, welche mit Schwarz gesäumt

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA.^ 405

und dann noch mit Purpurringen umgeben sind, durch die die düstere braunrothe Grundfarbe aufgefrischt wird. Diese Fleckchen sind im Oberflügel etwas gröfser, als im Unterflügel und folgen im Allgemeinen dem Laufe der schwarzen Zeichnungen der Oberseite des Weibchens, d. h. sie zeigen sich am Vorder- und eben so am Aufsenrande der Oberflügel als eine Strieme kleiner Fleckchen, in der Mittelzelle stehen zwei Fleckchen, an der Querader derselben bilden sie die abgebrochene Strieme und, mehr nach aufsen, die unregelmäfsige Querreihe. Im Unterflügel kann man etwa fünf Querreihen annehmen: eine an der Basis, bestehend aus vier Punkten, dann zwei mittlere, welche unterbrochen gezackt und geschweift sind und am Innen- rande auslaufen, endlich zwei Randstreifen, welche dem Aufsenrande parallel sind und von denen die äufsere meist nur durch einige sehr kleine Punkte angedeutet ist; aufserdem ent- hält die Mittelzelle noch einen Punkt und die Ausbuchtung des Innenrandes und der Analwinkel sind mit einem Striemchen bezeichnet. Die Franzen sind an den Oberflügeln oben weifslich grau, unten graubraun mit helleren Spitzen, die der Unterflügel oben und unten rothbraun. Unsere Exemplare sind vom Cap, von Port Natal, Querimba und Guinea. Die Capenser über- treffen die Mossambiquer an Gröfse, haben brennenderes Roth, welches im Oberflügel einen gröfseren Raum einnimmt und zeigen im Unterflügel eine schwarze Fleckenstrieme, welche den letzteren fehlt, dafür sind bei ihnen die Silberpunkte, besonders auf den Unterflügeln, viel schwächer als bei den Mossambiquern und verschwinden auch zum Theil.

I/ycaena, Fabncius.

Lycaena Calice, nova spec.

Tafel XXVI. Fig. 4. 5. L. alis caudatis supra nigris, disco anticarumque macula apicali albis, subtus albis strigis punctisque nigris, posticis punctis marginalibus quatuor aterrimis coeruleo- argenteo notatis. Mas. Long, alae ant. lin. 5 6.

Lycaena Calice. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 642.

Eine zur Verwandtschaft der Lycaena Rosimon Fabr. gehörige Art, von der wir fünf männliche Exemplare besitzen, die nur in der gröfseren oder geringeren Ausdehnung des weifsen Discus der Oberseite der Flügel unter einander verschieden sind. Fühler schwarz mit weifsen Ringen ; Palpen tief schwarz, auf der Unterseite am Endgliede mit weifsen Schuppen, an den beiden anderen Gliedern mit langen gleichfarbigen Härchen bekleidet; Kopf schwarz mit weifsem Gesicht und weifsem Hinterrand der Augen; Rückenschild und Hinterleib schwarz, letzterer weifs geringelt; Brust, Bauch, Schenkel und Schienen weifs, Füfse schwarz und weifs ^eringelt. Die Oberseite der Flügel ist schwarz, die oberen haben einen weifsen, binden- artigen Fleck, welcher vom Innenrande ausgeht, schräg nach der Spitze zu aufsteigt und un- regelmäfsige, gezackte Ränder hat, die sich zuweilen, in der Mitte, so einschnüren, dafs derselbe wie aus zwei zusammenhängenden Fleckchen gebildet erscheint; in anderen Fällen berührt

406 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

derselbe den Innenrand nicht, sondern ist ringsumher von Schwarz umgeben. Zwischen dem oberen Ende dieses Fleckes und der Spitze des Flügels liegt noch ein ebenfalls weifses, rundliches oder viereckiges Fleckchen. Die schwarzen Unterflügel zeigen in ihrer Mitte auch einen grofsen, w7eifsen Fleck mit unregelmäfsigen Rändern, welcher zuweilen bindenartig vom Innenrande nach der Spitze verläuft, in anderen Fällen den gröfsten Theil des Flügels ein- nimmt und nur am Aufsenrande durch eine schwarze Einfassung und an der Basis durch einige solche Punkte verdrängt wird. Nicht selten zeigen sich in dem unteren Theile des Fleckes einige schwarze Punkte, welche mehr oder weniger mit dem schwarzen Aufsenrande in Verbindung treten. Der untere Ast der Mediana läuft in ein feines, schwarzes, weifs ge- spitztes Schwänzchen aus. Die Unterseite aller Flügel ist weifs mit schwarzen Punkten und Querlinien bedeckt. Auf den Oberflügeln laufen drei solcher Querstriemen vom Innenrande nach oben, von denen jedoch nur die innere den Vorderrand erreicht; zwei andere ähnliche, auf deren äufserer sich, in der Mitte, ein kurzes Striemchen vertikal erhebt, kommen vom Vorderrande bis zur Mitte herab und bilden mit den beiden äufseren Innenrandstriemen stumpfe Winkel, ohne sich jedoch gewöhnlich mit denselben ganz zu vereinigen. Die Unterflügel sind, besonders an der Basis, mit grösseren schwarzen Punkten besetzt, w7elche sich oft striemen- artig vereinigen. Vor dem Aufsenrande aller Flügel ziehen zwei schwarze Linien her, welche in ihre Mitte eine Reihe schwarzer Punkte aufnehmen, von denen die vier dem Analwinkel der Hinterflügel zunächst gelegenen tief schwarz und mit blausilbernen Schüppchen umgeben oder bedeckt sind. Die Franzen aller Flügel sind auf beiden Seiten graubraun. Unsere Exemplare sind von Querimba, vom Cap und vom Senegal

Lycaena Telicanus.

Papilio Telicanus. Hübner, Eur. Schm. f. 371. 2. Mas. 553. 4. Fem. Papilio Boeticus. Esper, Eur. Schm. Tab. 91. fig. 2. Mas. Lycaena Hoffmannseggii. Zeller, Entom. Zeit. 1850. p. 312. Fem. ? Papilio Numerius. Stoll, pl. 38. fig. 7. 7. G. Mas.

Zellers Lycaena Hoffmannseggii ist nichts weiter, als eine von den vielen Abweichun- gen des weit verbreiteten und vielfach abändernden Telicanus. Die sämmtlichen von ihm aufgezeichneten Unterscheidungsmerkmale sind nicht stichhaltig, sondern vielfachen Modifica- tionen unterworfen, was bei einer Art, die, wie diese und ihre nächste verwandte, Lycaena baetica, über das südliche Europa, ganz Africa und einen Theil Asiens verbreitet ist, wohl nicht auffallen kann. Die weifslichen, linienförmigen Zwischenräume zwischen der braunen Randlinie und den schwarzen Analflecken auf der Oberseite der Hinterflügel fehlen bei Hoff- mannseggii noch seltener, als beim echten Telicanus und sind sogar oft bei den africanischen Männchen vorhanden. Die Unterseite ist auf den ersten Blick bei vielen Stücken, und so auch bei Hoffmannseggii, sehr abweichend, bei genauerer Betrachtung und bei Vergleichung einer gröfseren Anzahl von Exemplaren aus den verschiedensten Ländern, zeigen sich jedoch alle

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 407

möglichen Zwischenformen, welche eine Trennung durchaus unmöglich machen. Die Grund- farbe der Unterseite, welche bei den europäischen Exemplaren oft düsterer, mehr mit Grau gemischt ist, zeigt sich bei den sämmtlichen aufsereuropäischen Stücken mehr weifs, oft rein weifs und wird um so auffälliger, je mehr die Zeichnungen sich verfeinern und je mehr die- selben bestimmte und nicht wie bei vielen europäischen Exemplaren verschwimmende Umrisse haben. Diese in Querlinien bestehenden Zeichnungen sind bald graubraun, bald gelbbraun, bald braungelb, bald dunkel, bald heller, bald äufserst blafs, bald scharf, bald verschwimmend. Der Abstand der äufsersten Querwelle vom Aufsenrande ist bald gröfser, bald geringer, je nachdem sie sich selbst verbreitert und den Zwischenraum schmaler erscheinen läfst oder umgekehrt. Die Analflecke erweisen sich als ebenso veränderlich, sie sind bald gröfser, bald kleiner, der umgebende, metallische Ring ist entweder grünsilbern oder azurblau, berührt die Ränder der schwarzen Flecke nicht oder tritt über dieselben hinaus, ist bald schmaler, bald breiter, bald gleichförmig in seiner Breite, bald nicht, immer aber im höchsten Glänze strahlend und wenn dem Zell ersehen Exemplare dieser Glanz abgeht, so kann dies nur seinem Alter zugeschrieben werden. Die gelbe Einfassung der Analfleckchen ist hellgelb oder dunkelgelb, schmal oder breit, umfafst die Fleckchen mit einem gleichmafsigen , vollständigen Kreis oder verschwindet nach unten fast ganz und umfafst das Auge an dieser Stelle nur mit einer feinen Linie, während der obere Bogen breit ist. Hoffmannseggii unterscheidet sich also durch keinen einzigen constanten Unterschied von der Stammart und mufs dieser als africanische Varietät zugezählt werden; denn dafs das Zell ersehe Exemplar portugisisch sein sollte, scheint mir um deshalb zweifelhaft, weil die übrigen portugisischen Stücke unserer Sammlung (aus der das Zell ersehe auch herrührt) zur Stammart, unsere nubischen und capenser Exemplare jedoch zur Var. Hoffmannseggii gehören. Höchst wahrscheinlich ist auch Numerius Stoll hieher zu rechnen, welcher sich kaum von Telicanus Mas unterscheidet. Die in der Abbildung ge~ wifs outrirte helle Aufsenrandlinie auf der Oberseite der Hinterflügel ist bei capenser und mossambiquer Exemplaren, obgleich in weit geringerer Ausdehnung vorhanden. Jedenfalls hat Stoll seiner Abbildung zwei überzählige Schwänzchen hinzugefügt, da er seiner Art deren vier zuertheilt, während die echten Lycaenen, wozu sein Thier doch ohne Zweifel gehört, deren nie mehr als zwei haben. Stoll hat sich desselben Fehlers noch einmal auf derselben 38sten Tafel in der Abbildung seines Alexis (Aelianus Fabr.) und auch anderwärts schuldig gemacht. Ebenso ist die Vaterlandsangabe: Surinam bei Numerius höchst wahrscheinlich falsch und mufs: Africa heifsen. Es giebt zwar eine, dem Telicanus zum Verwechseln ähnliche, südamericanische, wie ich glaube, noch unbenannle Art, diese hat aber, wie der ebenfalls zur nächsten Verwandtschaft des Telicanus gehörige, americanische Cassius Fabr. keine Schwänz- chen. — Telicanus ist in der Gröfse ziemlich veränderlich: die ägyptischen und arabischen Exemplare sind die Kleinsten, die europäischen halten die Mitte, die Cap-, Mossambique- und Guinea-Stücke sind die gröfsten und bei diesen letztern zeichnen sich die Weibchen gewöhnlich durch eine schöne, bunte, braun und weifs gescheckte und himmelblau übergossene Oberseite aus.

408 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Lycaena Sybaris, nova spec.

Tafel XXVI. Fig. 6 8. £,. aus caudatis, maris supra caeruleis puncto discoidali margineque fuscis, feminae fuscis basi caerulea, maculis disci lunulisque marginalibus bifariis albis; subtus albis punctis numerosis, analibus tribus caerulea- argenteo notatis, nigris. Mas. Fem. Lang, alae ant. lin. 5 &%* Lycaena Sybaris. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.642.

Diese schöne, neue Art von Querimba steht der vorhergehenden in Gröfse, Gestalt und Zeichnung nahe, ist aber bestimmt von ihr verschieden. Kopf schwarz, im Gesicht weifs; Palpen auf dem Rücken schwarz, Basal- und Mittelglied derselben an der SchrTeide lang weifs behaart, Endglied schwarz mit weifsen Schüppchen an der Unterseite und Spitze; Fühler schwarz, weifs geringelt; Thorax oben schwarz mit graublauen Haaren, an der Brustseite weifs behaart; Abdomen oben schwarz, an den Seiten weifs geringelt, unten, so wie auch die Beine, weifs. Die Oberseite der männlichen Flügel ist dunkel himmelblau mit geringem, violetten Glänze; die Mittelzellen sind nach aufsen von einem braunschwarzen Punkte begrenzt, der auf den Oberflügeln länglich und ziemlich grofs, auf den unteren klein und verloschen ist; eine schmale Einfassung von derselben Farbe reicht von der Basis der oberen bis zum Analwinkel der Unterflügel, wo auf derselben drei verwaschene, gleichfarbige Punkte ruhen, die durch eine haarförmige, weifse Linie davon getrennt sind. Die feinen Schwänzchen sind schwarz mit weifser Spitze. Die Oberseite des Weibchens ist braunschwarz. Durch den Discus der Oberflügel laufen zwei, durch den der Unterflügel eine Querbinde weifser, durch die Adern getrennter Fleckchen und längs des Aufsenrandes zieht sich eine doppelte Reihe weifser Möndchen herab, die auf den Unterflügeln deutlicher als auf den oberen sind. An der Basis aller Flügel zeigen sich einige glänzende, blaue Schuppen. Die Unterseite ist in beiden Ge- schlechtern weifs. An der Basis der Oberflügel läuft eine schwarze Querstrieme schräg nach dem Vorderrande hinauf und eine zweite, dicht daneben, geht vom Innenrande in die Höhe ohne die Costa zu erreichen, ganz eben so, wie dies bei Telicanus auch der Fall ist. Der übrige Theil des Flügels und der ganze Unterflügel ist mit ziemlich grofsen schwarzen Punkten angefüllt, welche in Querreihen stehen, von denen aber nur die beiden äufsersten regelmäfsig sind. Die drei bis vier dem Analwinkel der Unterflügel zunächst gelegenen Punkte der äufser- sten Reihe, von denen der innerste doppelt ist, sind mit metallisch glänzenden, cyanblauen, bei einem Exemplar mit grün- silbernen Schüppchen gehöht. Die Franzen aller Flügel sind auf beiden Seiten an der Wurzelhälfte schwarzbraun, an der äufseren Hälfte unrein weifs.

Lycaena Jobates, nova spec.

Tafel XXVI. Fig. 9. 4 0. L. alis caudatis supra fuscis disca violaceo; posticis utrimque punctis marginalibus

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 409

paenultimo majore nigra fuscis fasciae fulvae sabjectis ; omnibus subtus laete canis, lunulis discoideis fuscis punctisque numerosis nigris albo cinctis. Mas. Long, alae ant. lin. 5 6.

Lycaena Jobales. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 642.

Fühler schwarz, weifs geringelt mit schwarzbrauner Kolbenspitze; Palpen am Rücken schwarz, an der Schneide weifs behaart und beschuppt; Rückenschild und Rücken des Hinter- leibes schwarz, Brust, Bauch und Beine weifs. Die Oberseite der Flügel ist glänzend violet, an den vorderen mit breitem, an den hinteren mit schmalerem, braunschwarzen Saume, welcher auf diesen letzteren nur den Vorderrand und das obere Drittel des Aufsenrandes einnimmt, an den zwei hinteren Dritteln aber durch eine Reihe von vier Randpunkten ersetzt ist, über welchen eine verhältnifsmäfsig ziemlich breite, gelbrothe Binde herzieht. Drei von diesen Punkten sind schwarzbraun, der zweite, neben dem etwas länglichen Analwinkelpunkt gelegene, ist etwas gröfser und tief schwarz. Alle Flügel sind aufserdem vor den Franzen mit einer feinen schwarzen Linie umzogen, welche an der Stelle der genannten Punkte nach innen schmal weifs gesäumt ist. Der untere Ast der Mediana läuft in ein feines, schwarzes Schwänzchen aus, welches weifs gespitzt und innen weifs gesäumt ist, Die Unterseite aller Flügel, welche wie oben fein schwarz umzogen sind, ist weifsgrau. Auf der Querader der Mittelzellen steht ein blasses, braunes, linienförmiges, weifs umzogenes Möndchen. Zwischen letzterem und dem Aufsenrande in der Mitte zeigen die Oberflügel eine Querreihe von 6 bis 7 schwarzen, weifs gerandeten Punkten und dicht vor dem Aufsenrande' eine Doppelreihe schwärzlicher, ebenfalls weifs umzogener Möndchen. Die Unterflügel haben am Rande eine Reihe blasser, bräunlicher Punkte, welche mit weifsen Kappen gekrönt und durch eine weifse Zwischenlinie von der oben erwähnten, schwarzen Saumlinie getrennt sind. Der zweite dieser Punkte, vom Anal- winkel ab gezählt, ist, wie oben, gröfser als die übrigen, tief schwarz und mit einigen grün- silbernen Schüppchen gehöht. Innerhalb der Punktreihe zeigt sich auch hier die gelbrothe Querbinde, welche aber vom Analwinkel fast bis zum Vorderrande hinaufreicht und in den zwei von der Mediana gebildeten Zellen breiter, als in den übrigen ist. In der Umgebung des Discoidalpunktes erblickt man zwölf schwarze, weifs umzogene Punkte, von denen neun, nach aufsen, einen unregelmäfsigen Halbkreis bilden, während die drei übrigen längs der Basis des Flügels in einer nach aufsen geschwungenen Querreihe stehen. Die Franzen sind auf der Oberseite hellbraun, an den Unterflügeln in der Umgebung der Schwänzchen und auf der ganzen Unterseite weifs, auf beiden Seiten aber von einer dunkelbraunen Querlinie in der Mitte durchzogen. Drei männliche Exemplare von Querimba.

Lycaena Osiris, nova spec.

Tafel XXVI. Fig. 11. \% L. aus caudatis supra violaceis purpureo micantibus, posticis utrimque punctis duo- bus analibus aterrimis fulvo-lunulatis subtus coeruleo- urgent eo cinctis; omnibus

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 52

410 ZOOLOGIE. INSECTEN.

subtus griseis, lunula discoidea strigaque pone medium catenulata albidis fusco impletis ; posticis puncto costae tribusque baseos aterrimis alba cinctis. Mas. Long* alae mit. lin. 7%. Lycaena Osirls. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 642.

Fühler weifs geringelt, an der unteren Hälfte schwarz, an der oberen nebst der Kolbe gelbbraun; Kopf braun, rings um die Augen zieht sich ein Saum schneeweifser Schuppen; Palpen rein weifs, am Rücken schwarz; Rückenschild schwarz, graubraun behaart; Brust mit schneeweifsen Haaren bekleidet; Beine weifs; Hinterleib oberhalb schwarzbraun, unten weifs beschuppt. Die Oberseite aller Flügel ist violet mit Purpurschimmer. Vor den Franzen zieht eine schwarzbraune, feine Saumlinie her und ein gleiches Strichelchen begrenzt die Mittelzelle der Oberflügel nach aufsen. Am Analwinkel der Hinterflügel zeigen sich zwei grofse tief- schwarze Punkte, welche oberwärts mit gelbrothen Möndchen, an ihrer unteren Hälfte mit feinen weifsen Halbkreisen umgeben sind. Der untere Ast der Mediana läuft in ein feines, schwarzes, weifs gespitztes Schwänzchen aus. Die Unterseite aller Flügel ist aschgrau mit graubraunen, weifs gesäumten Discoidal-Möndchen. Hinter der Mitte zieht durch alle Flügel eine weifse Kettenstrieme, welche im Oberflügel eine gerade, im unteren dagegen eine doppelt geschweifte Querlinie bildet und deren einzelne Glieder innen graubraun ausgefüllt sind. Vor den Franzen der Oberflügel ziehen drei feine, weifse Linien herab, zwischen denen der Grund ebenfalls graubraun gefärbt ist und im Unterflügel zeigt sich an gleicher Stelle eine Doppel- reihe graubrauner, weifs gesäumter Möndchen, von denen die beiden untersten der inneren Reihe mit weifsen Pfeilpfleckchen gekrönt sind. Die beiden Analflecke sind wie oben gefärbt und gestallet, nur sind die beiden schwarzen Punkte hier noch mit einem nicht geschlossenen Ringe bläulich-silberner Schuppen umzogen. Aufserdem zeigen die Unterflügel noch vier tief schwarze, weifs umgebene Punkte, von denen drei unter einander an der Basis des Flügels, der vierte mehr nach aufsen, an der Costa, steht. Die Franzen aller Flügel sind auf beiden Seiten weifs mit einer durchziehenden bräunlichen Mittellinie. Ein einzelnes männliches Exemplar von Querimba.

Lycaena Asopus, nova spec.

Tafel XXVI. Fig. 13 15. L. alis supra fuscis, feminae disco coeruleo-micante, posticis macula subanali ater- rima fulvo- lunulata maculisque marginalibus sagittatis bifariis albidis; omnibus subtus griseis annulo centrali, striga catenulata lunulisque marginalibus bifariis albidis; posticis punctis ad costam duobus ocellaribus nigris. Mas. Fem. Long, alae ant. lin. 6 7Y2. Lycaena Asopus. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 642.

Fühler schwarz, weifs geringelt mit oberhalb schwarzer, unterhalb brauner Kolbe; Palpen weifs, am Rücken schwarz; Kopf, Brustschild und Oberseite des Hinterleibes schwarz-

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 411

braun, Brust und Bauch bräunlich weifs. Die Oberseite aller Flügel ist beim Männchen hell schwarzbraun mit etwas graulicher Beimischung, beim Weibchen braunschwarz, im Discus, besonders der Oberflügel, mit , dunkel himmelblauem Schiller. Die Oberflügel haben einen dunkleren Discoidalpunkt, die unteren längs des Aufsenrandes eine feine, weifse Saumlinie und eine Doppelreihe weifser Pfeilfleckchen, deren Spitzen nach innen gerichtet und welche beim Weibchen gröfser und deutlicher sind, als beim Männchen, wo sie fast nur weifse Möndchen genannt werden können. Neben dem Analwinkel, in der unteren Gabel der Mediana, zeigt sich auf beiden Flügelflächen ein rundes, tief schwarzes, unten weifs umzogenes, oben mit einem gelbrothen Monde gekröntes Fleckchen, welches auf der Unterseite noch aufserdem mit einem grün- oder blausilbernen Ringe umzogen ist. Bei einem Weibchen unserer Sammlung, vom Senegal, hat auch der Analwinkel noch ein solches, zweites, gleich gefärbtes Fleckchen, während die sämmtlichen Querimba- Exemplare im Analwinkel nur einen schwarzbräunlichen, weifslich umzogenen Doppelpunkt haben. Die Unterseile aller Flügel ist aschgrau mit etwas dunkleren, weifs gesäumten Discoidalmöndchen, einer weifsen, dunkel ausgefüllten, im Oberflügel geraden, im Unterflügel geschwungenen Ketten -Querstrieme, einer feinen, weifsen Saumlinie und, innerhalb derselben, einer Doppelreihe weifser Möndchen, zwischen denen sich der Grund dunkler färbt und deren innere Reihe, im Unterflügel, theilweis aus Pfeilfleckchen besteht. Am Vorderrande der Hinterflü°el zeigen sich zwei tiefschwarze, weifs umzogene Punkte und unter dem inneren derselben eine Reihe von drei längs der Basis des Flügels unter einander stehen- den, bräunlichen, ebenfalls weifs gerandeten Punkten. Die Franzen aller Flügel sind auf beiden Seiten hell gelblichbraun mit weifslichen Spitzen. Mehrere Exemplare von Querimba und vom Senegal.

Lycaena Lysimon.

Papilio Lysimon* Hübner, Europ. Schm. t. 105. fig. 534. 535.

Diese kleine, aber aufserordentlich weit verbreitete Art findet sich in Spanien und Portugal, Egypten, am Gap, an der Ostküste Africas, so wie auf Madagascar, den mascareni- schen Inseln und selbst in Ostindien. Ein Männchen von Querimba, welches mit sehr deutlichen Augenpunkten auf der Rückseite versehen ist, sonst- aber in nichts von den europäi- schen Exemplaren abweicht.

liUCia, Westwood.

Lucia Delegorguei. L. alis supra maris piceis, feminae fuscis disco alba violaceo micante, subtus maris griseo-fuscis, feminae albo-griseis, punctis marginalibus aterrimis argenteo-notatis fasciaque posticarum hepatica argenteo-cincta. Mas. Fem. Exp. alar. ant. lin.10-12.

Nov. gen. Delegorguei. Boisduval, in Delegorgue Voy. dans l'Afr. austr. II. p. 588.

52*

412 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Diese schöne und höchst ausgezeichnete Art, die nach Boisduvals Meinung eine neue Gattung bilden soll und welche West wo od in den Dinrnal Lepidoptera mit einem Frage- zeichen in die Galtung Lycaena versetzt, gehört allen Kennzeichen nach zu Westwoods kleiner Gattung Lucia, in welcher sie die dritte bekannte Species bilden würde. Die kurzen, von der Basis bis zur Spitze allmählig an Stärke zunehmenden Fühler sind oberhalb schwarz- braun, unten gelbbraun, an den Seiten auf jedem Gliede mit einem weifsen Punkte bezeichnet. Die Palpen sind schwarzbraun, an allen Gliedern, selbst dem Endgliede mit verhältnifsmäfsig langen, dicht stehenden, schwarzbraunen Härchen, denen einige weifse beigemischt sind, be- kleidet. Kopf und Oberseite des Abdomen sind ebenfalls schwarzbraun, der erstere mit langen, braunen Härchen besetzt, welche auf der Stirn, zwischen den Fühlern, bei unbeschädigten Exemplaren einen breiten, flachen Haarschopf bilden; Rückenschild schwarz, beim Männchen braunschwarz, beim Weibchen braungrau behaart; Brust und Bauch weifslich und die gelb- braunen Beine mit langen, beim Männchen braungelben, beim Weibchen gelblich weifsen, dicht stehenden Haaren bedeckt. Die Oberseite der männlichen Flügel ist einfarbig dunkel braun- schwarz, die Unterseite ein wenig heller, schwarzbraun und man bemerkt im Discus der Oberflügel zwei etwas dunklere Fleckchen, von denen das eine an der Querader der Mittel- zelle, das andere mehr nach aufsen befindlich ist. Längs des Vorderrandes und vor dem Aufsenrande zieht sich eine Reihe kleiner schwarzer Fleckchen herum, welche fast eanz mit blausilbernen Schüppchen überdeckt sind und die feine, schwarze Saumlinie dicht vor den Franzen ist mit eben solchen glänzenden Schüppchen geziert. Die Unterseite der Hinterflügel ist gleichfalls schwarzbraun; dicht an der Basis des Flügels treten am Vorderrande desselben zwei röthlich braune Fleckchen auf und darunter, in der Mittelzelle, zeigt sich noch ein drittes, gleichfarbiges, etwas kleineres, welche alle drei mit silbernen Schüppchen eingefafst sind. Quer durch die Flügel zieht vom äufseren Ende der Costa nach der Mitte des Innenrandes eine gleichfalls röthlich braune Querbinde, welche auch mit blausilbernen Schüppchen eingefafst und selbst in ihrer Mitte mit einigen dergleichen verziert ist. Aufserhalb dieser Binde zeigt sich noch eine weniger deutliche, geschwungene Querreihe blafs leberfarbener runder Augen- fleckchen mit silbernen Pupillen und am Aufsenrande, der mit einer feinen, schwarzen Saum- linie eingefafst ist, treten dieselben schwarzen Fleckchen, wie im Oberflügel, auf, sind aber hier nicht ganz von silbernen Schüppchen überdeckt. Der Raum zwischen diesen letzteren und den Augenfleckchen ist mit dicht stehenden, weifslich braungrauen, ein wenig glänzenden Schuppen besäet. Die Franzen der Flügel sind graubraun, an mehreren Stellen weifslich ge- mischt. Die Flügel des Weibchens sind auf der Oberseite ringsumher breit schwarzbraun eingefafst, der eingeschlossene Discus ist braun weifslich, zuweilen fast weifs, jederzeit aber mit einem schwachen violetten Schimmer übergössen. Im Oberflügel bezeichnet ein ziemlich grofser, dreieckiger, schwarzer Fleck die äufsere Grenze der Mittelzelle und die Basis aller aller Flügel ist gewöhnlich mit dunkleren Atomen bestreut. Die Unterseite des Weibchens stimmt in der Zeichnung mit der des Männchens überein, nur ist sie viel heller, graulich

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 413

weifs, im Discus der Oberflügel zuweilen ganz weifs. Die Franzen sind beim Weibchen etwas heller gefärbt und, auf den Unterflügeln besonders, so sehr mit hellen Schuppen gemischt, dafs sie schmutzig weifs erscheinen. Unsere Exemplare sind vom Cap und von Querimba.

Pentila, Westwood.

Pentila tropicalis,

P. alis integer rimis rotundatis utrimque ochraceis nigra punctatis et marginatis. Mas, Exp. alar. ant. lin. IS.

Tinyra tropicalis, Boisduval, in Delegorgue Voy. dans l'Afr. austr. II. p. 589.

Diese zierliche und sehr eigentümliche Lycaenide, welche, wie Boisduval richtig bemerkt, die gröfste Ähnlichkeit in Gestalt und Zeichnung mit seiner Acraea punctatissima hat, gehört zu der von Boisduval vorgeschlagenen, von West wo od in den Diurnal Lepi- doptera ausführlich charakterisirten Gattung Pentila, welche bis jetzt nur einige wenige süd- africanische Species umfafst. Wir besitzen davon nur drei Männchen, Boisduval beschreibt ein Weibchen, welches in der Zeichnung gar nicht, wohl aber in der Grofse abzuweichen scheint, da er auch diese mit der von Acraea punctatissima vergleicht, während unsere Ex- emplare beträchtlich kleiner sind. Der sehr schlanke Körper hat die Farbe der Flügel; die kurzen, feinen Fühler sind braunschwarz mit deutlicher, verlängert eiförmiger Kolbe; die ochergelben Palpen sind sehr unbedeutend und treten kaum aus den Gesichtshärchen hervor, das ganz kurze, zugespitzte Endglied ist schwärzlich; der Hinterleib ist sehr schlank, so lang als die Hinterflügel und an seinem Ende verdickt und nach unten gekrümmt. Die ganzrandi- gen, länglichen, abgerundeten , Flügel sind auf beiden Seiten ochergelb, auf der Oberseite mit einer mäfsig breiten, schwarzen Randeinfassung versehen, welche innen tief gekerbt ist, so dafs sie wie aus an einander gereihten Fleckchen gebildet erscheint. An der Spitze der Ober- flügel wird diese Einfassung breiter und erstreckt sich in einem feinen Saume an der Costa entlang bis zur Basis der Flügel. Der Discus aller Flügel ist mit mehreren schwarzen Punkten bezeichnet, von denen einer, gewöhnlich der ansehnlichste, die Querader der Mittelzelle, ein zweiter, kaum kleinerer, darunter befindlicher die untere Gabel der Mediana auf jedem Flügel einnimmt. Mehrere andere kleinere Punkte füllen die Basalhälfte der Flügel aus und sind auf den oberen, wo man deren etwa sechs bis acht von denen drei bis vier in der Mittel- zelle — zählt, deutlicher, als auf den unteren, wo nur schwache Andeutungen von drei bis vier derselben hervortreten. Auf der Unterseite zeigen sich diese Punkte deutlicher und in sröfserer Anzahl, auch wird die hier nicht vorhandene schwarze Einfassung durch eine Doppel- reihe solcher Punkte am Rande der Flügel ersetzt. Die Franzen sind auf beiden Seiten ochergelb, nur auf der oberen greift die schwarze Einfassung stellenweise etwas über den Rand hinaus. Unsere Exemplare sind von Querimba.

414 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Ismene^ Swainson, Westwood.

Ismene Florestan.

Papilio Florestan. Cramer, pl. 391. E. F.

Thymele Florestan. Boisduval, Faune de Madagascar p. 61.

Diese schöne Art steht dem Fabricius sehen Pisistratus sehr nahe und ist auf der Oberseite von demselben nicht zu unterscheiden, unten jedoch fehlen ihr die drei grofsen schwarzen Punkte an der schneeweifsen Querbinde der Unterflügel und die Palpen, mit Aus- nahme des Endgliedes und der äufseren Kante des Mittelgliedes, welche tief schwarz sind, zeigen sich schön rothgelb gefärbt, während sie bei Pisistratus gelblich weifs sind. Die Art findet sich auf Madagascar, so wie an der Ost- und Westküste Africas. Unsere Exemplare sind aus Nubien, von Querimba und vom Senegel.

AbantlS, nov. gen.

Kopf nicht ganz von der Breite des Thorax. Fühler einfarbig, nicht weifs geringelt, kurz, £ der Vorderflügellänge betragend; die vollständig cylindrische, an der Spitze stumpf ab- gerundete, mit keinem Häkchen versehene, dicht über ihrer Basis zurückgebogene Kolbe ist nicht gekrümmt, sondern gerade. Palpen dicht und lang beschuppt, besonders am Mittelgliede, aus welchem das kegelförmige Endglied, von ^ Länge des mittleren, horizontal vorgestreckt ist. Hinterleib (des Weibchens) von der Länge der Hinterflügel, robust, cylindrisch, am Ende nicht zugespitzt, sondern breit abgerundet, am Rücken in seiner ganzen Länge mit einer scharfen Crista versehen. Vorderflügel verhältnifsmäfsig sehr lang und sehr schmal mit hervortretender stumpfer, runder Spitze, unter welcher der Aufsenrand gegen den Innenwinkel wieder ein wenig eingezogen ist. Die Mittelzelle beträgt f der Flügellänge und die beiden Disco -cellulares schliefsen dieselbe mit einer feinen, geraden Querlinie, welche sich mit dem dritten Ast der Mediana dicht hinter seinem Ursprünge verbindet. Der erste Mediana -Ast entspringt nicht weit von der Basis des Flügels. Hinter flu gel subtriangular, abgerundet, mit kaum vorgezogenem Analwinkel. Die Subcostalis schickt ihren Ast gerade in der Mitte des Flügels ab, die Mediana ihren ersten Ast ebenfalls in der Mitte des Flügels, den zweiten aber eine ziemliche Strecke weiter nach aufsen und die sehr feinen Disco -cellulares schliefsen die Mittelzelle, welche eine Ausdehnung von f der Flügellänge hat in einer feinen, fast geraden Querlinie, welche sich mit der Mediana am Ursprünge ihres dritten Astes verbindet. Beine an den Vorderschienen ohne Mittelsporn, an den hinteren mit zwei Paaren ziemlich langer Spornen. Der Fufs anderthalbmal so lang als die Schiene.

Die Gattung steht dem Genus Thanaos Boisd. am nächsten, bei diesem sind aber die Fühler weifs geringelt und haben eine krumm gebogene, etwas seitlich zusammengedrückte und löffelförmig ausgehöhlte Kolbe; der Leib hat nicht vollkommen die Länge der Hinterflügel,

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 415

ist zugespitzt, nicht robust und ohne Crista; die Vorderflügel sind viel breiter und besonders viel kürzer mit convexem Aufsenrande; die Hinterflügel, welche in der Gestalt mit denen bei Abantis übereinstimmen, weichen im Geäder ab: die Subcostalis sendet ihren Ast schon weit vor der Flügelmitte ab, die Mediana ihren ersten Ast am Ende des ersten Drittels der Flügel- lange, den zweiten in der Mitte des Flügels; die Füfse sind bei Thanaos doppelt so lang als die Schienen und die Mittelspornen der Hinterschienen sehr klein.

Abantis Tettensis, nova spec.

Tafel XXVI. Fig. 46. 4 7. A. alis integris, anticis supra nigris vitta basali, fasciis duabus macularibus strigaque punctorum marginali albis ; subtus luteis alba fuscoque maculatis ; posticis disco supra alba inf'ra lutea utrimque nigra -punctata, limbo nigra alba -punctata. Fem. Exp. alar. ant. lin. 16. Abantis Tettensis. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 643.

Die Gattung Abantis ist zwar nur nach einem einzelnen, weiblichen Exemplare auf- gestellt, dasselbe hat aber so viel Eigenthümliches in Färbung, Gestalt und Geäder, dafs die Art sich in keiner der von Westwood aufgeführten Gattungen unterbringen liefs. Fühler einfarbig schwarz; Kopf mit langen, dicht stehenden, schwarzen Borstenhaaren bekleidet, in denen sich auf der Stirn einige schneeweifse Haarbüschel bemerkbar machen; Palpen an den beiden unteren Gliedern röthlich gelb, das conische, horizontal abstehende Endglied tiefschwarz; Rückenschild schwarzbraun mit langen weifslichen Haaren besetzt; Schulterdecken schwarz mit weifsem Saume ringsumher; der deutlich abgesetzte Halskragen besteht aus schwarzbraunen, weifsen und gelben Haaren, welche nach den Farben büschelweise zusammentreten; die Brust ist mit schneeweifsen, schmutzig weifsen, gelblichen und schwarzen Haarbüscheln geziert; die Beine sind röthlich gelb und der Hinterleib ist weifs mit schwärzlicher Basalhälfte der einzelnen Segmente, das breit abgerundete Aftersegment ist mit langen, röthlich gelben Haaren besetzt und längs des Rückens läuft eine stark vortretende, scharfe, schwärzliche Crista herab. Die langen, schmalen, dreieckigen, ganzrandigen Vorderflügel, welche an der vortretenden Spitze abgerundet und unterhalb derselben wieder ein wenig eingezogen sind, sind braunschwarz mit schmalen, langgezogenen, weifsen Längsfleckchen, welche zum Theil bindenartig zusammen- treten. Solcher Fleckchen sieht man zwei, über einander, zwischen der Mediana und dem Innenrande des Flügels liegen und eine Längsbinde bilden, welche sich von der Basis bis fast zur Mitte des Flügels erstreckt; dann folgt in der Mitte des Flügels eine Querbinde, be- stehend aus drei langen, schmalen, oberen, nur durch die Adern getrennten Fleckchen und zwei kleineren, davon etwas abgesonderten, unteren Fleckchen und in der äufseren Flügelhälfte eine kurze, nach innen gekrümmte Querbinde, welche aus sieben bis acht feinen, linienförmigen Fleckchen gebildet ist, von denen der oberste an der Costa, der unterste in der oberen Gabel der Mediana liegt. Dicht am Aufsenrande des Flügels tritt noch eine Reihe weifser Punkte

416 ZOOLOGIE. INSECTEN.

zwischen den Adern auf, welche ebenfalls ein wenig in die Länge gezogen sind. Die Unter- seite der Oberflügel ist hellgelb, an der Basis und der Costa rothgelb angeflogen. Die Flecken- binden sind sichtbar, doch viel weniger deutlich, als auf der Oberseite und zwischen denselben treten einige schattenartige, schwarze Flecke auf. Die Adern sind schwärzlich und der Aufsen- rand fein tiefschvvarz gesäumt. Der Discus der Hinterflügel ist auf der Oberseite weifs und man bemerkt darin vier schwarze Punkte zwei in der Mittelzelle, zwei zwischen V. costalis und subcostalis, und ein gleichfarbiges, dreieckiges, mit der Spitze nach innen gerichtetes Keilfleckchen zwischen V. mediana und submediana. Der Vorder- und Innenrand sind hell gelblichbraun angeflogen und der äufsere mit einer tiefschwarzen Randbinde versehen, welche sich an ihrer inneren Hälfte etwas verbreitert und eine Reihe kleiner, weifser Randpunkte einschliefst. Auf der Unterseite ist der Discus hellgelb, die schwarzen Punkte sind gröfser und schwärzer und man zählt hier deren fünf, da der Keilfleck auch in einen Punkt verwandelt ist. Der Aufsenrand zeigt dieselbe schwarze Saumbinde, welche aber hier durchweg von gleicher Breite ist und ein wenig gröfsere, schneeweifse Randpunkte einschliefst. Die Franzen aller Flügel sind schwarzbraun, die der unteren stellenweise durch weifse Büschel unterbrochen; im Analwinkel werden sie ganz weifs. Ein Weibchen von Tette.

Pamphila, Fabricius, Westwood.

Pamphila Philander, nova spec.

Tafel XXVII. Fig. 1. % P. alis integris nigris, anticis utrimque macidis acta inferiore nivea vitreis, posticis supra fascia abbreviata, media fenestrata fimbriaque anali niveis, subtus niveis, cösta, margine exteriore maculaque ad unguium ani fuscis. Mas, Exp. alar. ant. lin. IS. Pamphila Philander. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 643.

Die Fühler oberhalb schwarz, unterhalb schwarz und weifs geringelt, die Kolbe mit weifser Spitze; Palpen schneeweifs, das Mittelglied am breit auslaufenden Ende gelbgrün ge- färbt, das kleine, kurze, dünne, kegelförmige Endglied schwarzbraun; der Kopf oberhalb mit dichtstehenden, starken, gelbgrünen Schuppen bedeckt; das Rückenschild schwarzbraun, mit bräunlich grünen Härchen besetzt; der Hinterleib oberhalb schwarzbraun, unterhalb schnee- weifs und diese letztere Färbung verbreitet sich an den mittleren Segmenten nach oben und nimmt die Seitentheile derselben ein, ohne sich jedoch auf dem Rücken zu vereinigen; die Brust schneeweifs; die Beine hellbräunlich, mit feinen, leicht verschwindenden, weifsen Schüpp- chen bekleidet. Die Oberseite aller Flügel ist schwarz; in den oberen bemerkt man sieben Glasflecke von verschiedener Gestalt und Gröfse, von denen die drei kleinsten, rundlichen in einem Halbkreise der Flügelspitze gegenüber aufgestellt sind, drei andere, gröfsere in einer Querreihe, in der Flügelmilte, unter einander stehen und der siebente, etwas mehr nach aufsen,

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 417

die obere Gabel der Mediana einnimmt. Außerdem zeigt sich noch ein achter, dreieckiger Fleck unter der erwähnten Querreihe und auf der Submediana ruhend; dieser ist aber schnee- weifs und undurchsichtig. Die Unterflügel haben eine kurze, die Costa nicht erreichende, am Innenrande des Flügels striemenartig nach dem Analwinkel zu auslaufende, etwas gebogene, nach innen convexe, nach aufsen concave, schneeweifse Querbinde, welche gegen ihr oberes Ende einen dreieckigen Glasfleck einschliefst, der in der Mittelzelle zu liegen kommt. Die Unterseite der Oberflügel gleicht der oberen, nur ist der achte oder schneeweifse, untere Fleck hier bedeutend vergröfsert. Die Unterseite der Hinterflügel ist glänzend schneeweifs; die vorderen zwei Drittel des Aufsenrandes sind mit einer mäfsig breiten Saumbinde schwarz- braun eingefafst; dasselbe gilt von der Costa, welche jedoch weniger breit angelegt ist und ein grofser, unregelmäfsiger, winkeliger, gleichgefärbter Fleck lehnt sich an den Innenrand, erstreckt sich bis zur Mittelzelle hinauf, geht aber nicht bis zum Analwinkel herab, welcher schneeweifs bleibt, Der mittlere Glasfleck ist hier deutlicher sichtbar, da er nicht, wie oben, von langen, feinen Härchen verdeckt ist und in seiner Umgebung bemerkt man noch einige ganz kleine, dunkelbraune Punkte. Die Franzen der Flügel sind hellbraun, im unteren Winkel der oberen weifslich, im Analwinkel der unteren schneeweifs. Zwei männliche Exemplare von Querimba.

Pamphila Fatuellus

j nova spec.

Tafel XXVIL Fig. 3. 4. P. alis integris supra nigricantibus infra virescenli-fuscis, anticis striga media arcuata punctorum sex vitreorum, posticis infra punctis tribus albidis. Mas. Exp. alar. ant. lin. 15 15%.

Pamphila Fatuellus. Hopffer, Monatsberichte d. König!. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 643.

Fühler auf der Oberseite einfarbig schwarz, unterhalb weifs geringelt, die Spitze der Kolbe gelblich braun; Palpen graulich gelbbraun mit sehr kurzem, kegelförmigen, schwärz- lichen Endgliede; Kopf, Thorax und Abdomen schwarzbraun, der erstere mit gelblich braunen Schuppen bekleidet, die Bauchseile des letzteren braungelb behaart; Beine schwarzbraun. Die Oberseite aller Flügel ist einfarbig bräunlich schwarz, nur die oberen sind in ihrer Mitte mit einer geknieten Querreihe von sechs sehr kleinen Glasflecken bezeichnet, von denen drei dicht neben einander und nur durch die Äste der Subcostalis getrennt, am Vorderrande eine etwas gebogene Linie bilden, die drei anderen, von denen der oberste der kleinste, der unterste der gröfste ist, in der Flügelmitte unter einander stehen und mit den oberen ein Knie bilden. Die Unterseite der Flügel ist braunschwarz mit einem ganz geringen Stich ins Grünliche; die Unterflügel sind an dem äufseren Rande der Mittelzelle und zum Theil auch innerhalb derselben mit einem aus groben, leicht zerstörbaren, grauweifslichen Schuppen gebildeten, verwaschenen Fleck bezeichnet, an dessen Aufsenrande drei ganz kleine, weifsliche Punkte stehen. Die Franzen der Flügel sind auf beiden Seiten an ihrer Basalhälfte bräunlich, an der äufseren Hälfte schmutzig weifs. Drei Männchen von Querimba.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 53

418 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Pamphila lugens, nova spec.

Tafel XXVII. Fig. 5. 6. JP. alis integris utrimque nigricantibus , anticis subtus punctis quinque vix dilutioribus.

Mas. Exp. alar. ant. lin. 12 42lA* Pamphila lugens. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p.643.

Fühler auf der Oberseite einfarbig schwarz, unterwärts schwarz und gelblichweifs ge- ringelt, doch so, dafs die letztere Färbung die erstere fast ganz verdrängt hat; die haken- förmige Kolbenspitze röthlich braun; Palpen, so wie die Haarbüschel des Oberkopfes braun mit gelblichen Härchen gemischt; das kurze, breit kegelförmige Endglied der Palpen schwarz; Thorax und Abdomen schwarzbraun mit vermengten gelblich braunen Haaren; Beine ebenfalls schwarzbraun. Die Flügel sind auf beiden Seiten einfarbig dunkel bräunlich schwarz ohne weitere Auszeichnung, als dafs man, bei unbeschädigten Exemplaren, auf der Unterseite der Oberflügel fünf kleine, kaum sichtbare, verwaschene Punkte, welche etwas heller sind als die Grundfarbe, bemerkt. Von diesen befinden sich drei aufserhalb der Mittelzelle zwischen den Ästen der Subcostalis, die beiden anderen in den beiden Gabeln der Mediana. Die Franzen sind bräunlich, an den Spitzen hell gelblich braun. Drei Männchen von Querimba.

Pamphila inconspicua.

P. alis integris supra virescenti-fuscis, infra dilutioribus; anticis utrimque maculis

octo vitreis, posticis infra punctis octo albidis in circulum dispositis. Mas. Exp.

alar. ant. lin. i4l/2*

?Hesperia inconspicua. Bertolonii, Illustratio rerum natur. Mozambici in: Novi Commentarii Ac. Sc. Instituti Bononiensis Tom. XI. p. 15.

Unser einziges, nicht ganz unbeschädigtes Exemplar stimmt mit Bertolonis Beschrei- bung a. a. 0. im Allgemeinen überein, nur hatte sein Exemplar nur fünf weifse Punkte auf der Unterseite der Hinterflügel, während das unserige deutlich deren acht aufzuweisen hat. Es ist möglich, dafs die Zahl derselben bei den verschiedenen Stücken variiren mag, so wie auch, dafs sie auf der Oberseite bald sichtbar werden, bald verschwinden. Es kann aber auch sein, dafs bei näherer Prüfung, besonders einer gröfseren Anzahl von Exemplaren, sich Merkmale herausstellen, welche eine specifische Trennung der Bertolonischen Art von der unsrigen nöthig machen. Ich habe daher das obige Citat nur mit einem Fragezeichen auf- geführt. Die Fühler schwarzbraun, auf der Oberseite einfarbig, unterwärts weifs geringelt, das Kolbenhäkchen hell rothbraun; die Palpen weifslich grau; die Haarschöpfe auf dem Kopf, der Halskragen und die Bekleidung des schwarzen Rückenschildes und Hinterleibes graubraun; Brust und Bauch hell bräunlich grau behaart und beschuppt; Beine graubraun. Die Oberseite aller Flügel ist schwarzbraun mit einem geringen Stich ins Olivenbraune. Die unteren zeigen oberwärts kaum eine Spur der auf der Unterseite befindlichen Punkte, die oberen dagegen

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 419

i

haben auf beiden Seiten acht kleine, verschieden gestaltete Glasfleckchen, von denen drei, der Flügelspitze gegenüber, unter dem Vorderrande in einer etwas geschwungenen, nach unten und aufsen gerichteten Linie zwischen den Ästen der Subcostalis stehen; drei andere, welche mit den ersteren einen Winkel bilden, befinden sich in der Flügelmitte, in einer schräg nach innen und unten gerichteten Querreihe unter einander und endlich zeigen sich noch zwei über einander stehende in der Mittelzelle, so dafs alle acht einen nach oben nicht vollkommen ge- schlossenen Kreis bilden. Die Unterseite aller Flügel hat die Farbe der Oberseite, nur ist sie etwas heller als diese. Die Unterflügel dieser Seite haben auch acht sehr kleine, weifse Punkte aufzuweisen, welche in einem nach dem Leibe zu offenen Zirkel in folgender Reihenfolge aufgestellt sind: einer zwischen Mediana und Submediana, zwei in den Gabeln der Mediana, zwei unter und über der mittleren Flügelfalte, zwei unter und über der Subcostalis, der achte endlich in der Mittelzelle. Franzen an der Basalhälfte hell bräunlich, an der Anfsenhälfte grauweifslich. Ein Männchen von Tette.

Pamphila Herilus, nova spec.

Tafel XXVII. Fig. 7. 8. P. alis integris supra fuscis, anticis macula discoidali, altera ante apicem fasciaque pone medium abbreviata fulvis , infra fulvo-virescenti-fuscoque variis ; posticis supra puncto discoideo, fascia abbreviata fimbriaque fulvis, subtus virescentibus vel rubescentibus nigra punctatis. Mas. Exp. alar. ant. lin. //%• Pamphila Herilus, Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1 855. p. 643.

Diese neue Art steht dem Cramerschen Edipus (366 E. F.) sehr nahe, unterscheidet sich aber von demselben durch den gänzlichen Mangel der weifsen durchsichtigen Fleckchen in den rothgelben Zeichnungen des Oberflügels, durch die schmale, gleichmäfsig breite, roth- gelbe Binde der Unterflügel, welche bei Edipus durch einen grofsen, dreieckigen Fleck repräsentirt wird, so wie endlich durch die viel kleineren und anders gruppirten schwarzen Punkte auf der Unterseite der Hinterflügel. Fühler auf der Oberseite schwarz, auf der unteren gelblich weifs mit schwarzen Ringeln der unteren Glieder; Palpen aus grünlich gelben, weifslich gelben und schwärzlichen Schuppen gebildet, aus denen das unbedeutende, bräunliche End- glied als ein feines Spitzchen hervorsieht; Kopf und Rückenschild mit braunen, grünlich gelben und weifslichen Härchen und Schuppen bekleidet; Brust schmutzig weifs behaart mit unter- mischten rechlichen oder grünlichen Härchen, je nach der Färbung der Unterseite der Hinter- flügel ; Hinterleib auf der Rückenseite dunkel schwarzbraun, an den Hinterrändern der Segmente hell braun- oder grünlich -gelb beschuppt; die Bauchseite gelblich weifs oder weifslich gelb; Beine hell röthlich braun. Die Grundfarbe der Oberseite aller Flügel ist braunschwarz; in derselben zeigen sich, unter dem Vorderrande der Oberflügel, zwei längliche, hell rothgelbe Fleckchen: das innere in der Mittelzelle, an der äufseren Grenze derselben, das äufsere, mehr nach aufsen, dicht unter der Costa; eine gleichfarbige, mäfsig breite, an der Innenseite etwas

53*

420 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

gezackte Querbinde zieht sich in einiger Entfernung vom Aufsenrande in die Höhe, berührt den Innenrand nicht und endigt mit einem etwas mehr nach aufsen greifenden, viereckigen Fleckchen, welches sich auf den oberen Ast der Mediana auflehnt. Die Unterflügel haben ein hell rothgelbes, punktförmiges Fleckchen in der Mittelzelle, nicht weit von der Basis des Flügels und eine gleichfarbige, dem Aufsenrande parallele, kurze Querbinde, welche weder den Vorder- noch den Innenrand erreicht. Aufserdem bezeichnet eine eben so gefärbte Strieme den ganzen Verlauf der V. submediana. Die Unterseite der Oberflügel hat dieselbe Zeichnung, wie die obere, doch ist die Grundfarbe verschieden: die untere Hälfte des Flügels ist nämlich, wie oben, braunschwarz, die obere dagegen hell rothgelb, nach der Spitze zu bei einem Exemplar braunroth, bei dem anderen grünlich gelb und dieselben zwei Färbungen bilden dann auch die Grundfarbe der Hinterflügel, welche also bei dem ersten braunroth, bei dem letzten grünlich gelb ist, jedoch auch hier einige braunrothe Wölkchen zeigt; die ganze Unterflügelfläche ist aufserdem bei beiden Stücken mit vielen verschwimmenden, schwärzlichen Punkten bedeckt, welche sich zu undeutlichen Querstriemen vereinigen. Der Innenrand bis zur V. submediana ist einfarbig gelb und trägt keine Punkte. Die Franzen der Oberflügel sind auf beiden Seiten graubraun, die der unteren auf der Oberseite an ihrer Wurzelhälfte hell rothgelb, an der Spitze mehr einfach gelb; auf der Unterseite nehmen sie die Färbung der jedesmaligen Grund- farbe an, sind also bei dem einen Exemplar grünlich gelb, bei dem anderen braunroth. Zwei Männchen von Querimba.

PjrgUS, Hübner.

PyrgUS DioOlUS, nova spec.

Tafel XXVII. Fig. 9. 10.

P. alis supra nigris, anticis maculis plurimis sparsis, posticis puncto basali fasciaque

media incurva, omnibus punctorum serie marginall albis ; posticis sabtus albidis

fasciis duabus sejunctis virescenti-fuscis. Mas. Fem. Exp. alar. ant. lin. 11.

Pyrgus Diomus. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 643.

Fühler auf der Oberseite schwarz, unterhalb schmutzig weifs, an den Seiten schwarz und weifs geringelt, die Kolbenspitze gelbbraun; Palpen weifs mit schwarzbraunem Endgliede; Kopf und Rückenschild mit schwärzlichen oder schwarzbraunen und untermischten weifslichen Härchen bekleidet; Hinterleib oberwärts schwarz mit weifsen Hinterrändern der Segmente, Bauchseite und Brust weifs; Beine auf der Lichtseite gelbbräunlich, unterwärts weifs. Die Grundfarbe aller Flügel ist schwarz, die oberen haben im Discus eine Anzahl rundlicher, läng- licher und eckiger, weifser Punkte, welche ungefähr so vertheilt sind: drei unter einander dicht an der Basis des Flügels; dann zwei etwas schräg unter einander gestellte, von denen der obere unter der Costa, der untere über dem Innenrande befindlich ist; ferner eine Querreihe von vier Punkten, von denen der obere auf der Querader, der zweite auf, der dritte unter

LEPIDOPTERA. RHOPALOCERA. 421

dem unteren Ast der Mediana steht und der vierte auf der Submediana ruht: die drei letzteren sind kaum von einander getrennt und bilden bei oberflächlicher Betrachtung nur ein einziges Fleckchen; den Schlufs machen am Vorderrande drei kleine, nur durch die Äste der Sub- costatis getrennte Punkte und darunter: ein viereckiges Fleckchen in der obern Gabel der Mediana. Aufserdem zieht in geringer Entfernung vom Aufsenrande eine zusammenhängende Reihe von acht kleinen Punkten herab. Die Unterflügel zeigen einen weifsen Punkt in der Mittelzelle dicht an der Flügelwurzel, eine weifse, nach innen gekrümmte Querbinde in der Mitte des Flügels, gebildet aus viereckigen und länglichen, nur durch die Adern getrennten Fleckchen und endlich eine gleichfarbige Punktreihe vor dem Aufsenrande, in welcher sich die beiden an der Mittelzellenfalte gelegenen durch etwas bedeutendere Gröfse auszeichnen. Die Unterseite der Oberflügel gleicht der oberen, nur ist die Grundfarbe weniger dunkel und der Vorderrand so wie die Spitze sind schmutzig weifs, oder grünlich weifs angelegt. Die weifsen Fleckchen sind dieselben wrie oben. Durch die Unterflügel ziehen zwei bräunlich grüne Querbinden mit gezackten Rändern, welche vollkommen von einander getrennt sind; die innere derselben beginnt an der Costa, nicht weit von der Wurzel des Flügels, und richtet sich nach dem Analwinkel hin, ohne denselben jedoch zu erreichen, da sie an der Submediana schon aufhört. Die äufsere Querbinde verläuft mit dem Aufsenrande parallel, ist also etwas nach innen gekrümmt und hört ebenfalls an der Submediana auf. Die übrige Flügelfläche ist schmutzig weifs, nur der Aufsenrand hinter der äufseren Querbinde zeigt einen blassen, binden- artigen, bräunlich -grünlichen Schatten; auch die Submediana ist zuweilen grünlich gefärbt. Die Franzen sind auf der Oberseite schwarz und weifs gescheckt, auf der Unterseite grau- weifslich mit bräunlich -grünlichen Schuppenbüscheln an der Ausmündung der Adern. Un- sere Exemplare sind von Guinea, vom Cap und von Querimba.

Die Art steht dem Pyrgus Vindex Cram. nahe, gleicht ihm vollkommen auf der Ober- seite unterscheidet sich aber sogleich durch die Unterseite der Hinterflügel, auf welcher die beiden dunkeln Querbinden eine mehr grünlich -braune Farbe haben und vollkommen von einander getrennt verlaufen.

PyrgUS Vindex, Cramer. Papilio Vmdex* Cramer, IV. p. 122. pl. 353. G. H.

Dem vorhergehenden auf der Oberseite zum Verwechseln ähnlich, nur ist die weifse Querbinde in der Mitte der Unterflügel weniger nach innen gekrümmt und gewöhnlich etwas kürzer. Die beiden Querbinden auf der Unterseite derselben Flügel sind röthlich braun, die innere hat eine andere Richtung als bei Diomus, indem ihr oberer Theil nicht nahe bei der Wurzel sondern noch jenseit der Mitte des Vorderrandes ausläuft und beide sind oberhalb der Flügelmitte durch einen Verbindungsast vereinigt. Auch bemerkt man dicht an der Wurzel des Flügels noch einen braunen Schatten. Vindeoc der Encyclopedie gehört wahrscheinlich zu einer besonderen Art, da die innere Querbinde der Unterseite der Hinterflügel als anasto-

422 ZOOLOGIE. 1NSECTEN.

mosirend mit dem braunen Wurzelschatten, der als dritte Querbinde erwähnt ist, beschrieben wird, von einer Verbindung mit der äufseren aber kein Wort gesagt ist.

Heterocera. Deilephila, Ochsenh.

Deilepliila Megaera, Linn<$.

D. alis anticis viridibus, basi, macula ad angulum posticum duabusque ad costam fuscis; posticis ochraceis, basi, fascia lata abrupt a media margineque exteriore sinuato nigra fuscis. Long. alar. exp. 4" 3"'. Sphinx Megaera. Linne, Mus. Lud. Ulr. p. 358. Syst. Nat. p. 802. n. 21. Clerck Ic t. 47. f. 2.

Ein sehr beschädigtes Exemplar von Inhambane. Linne führt Indien als Vaterland an. Ein zweites Exemplar unserer Sammlung ist von Guinea. Linne sagt nichts von den weifsen silberglänzenden Schuppenbüscheln, welche sich zu jeder Seite des Hinterleibes am Hinterrande der Segmente befinden. Boisduval erwähnt ihrer bei einer dem Linneschen Schwärmer höchst nahe stehenden Art, welche er Lacordairei genannt und in der Faune de Madagascar beschrieben und abgebildet hat. Letztere unterscheidet sich nur dadurch, dafs auf den Hinterflügeln die abgebrochene schwarzbraune Querbinde schmaler ist und dafs die gleichfarbige äufsere Einfassungsbinde derselben Flügel im Analwinkel schmal beginut und nach dem vorderen Winkel hin allmählig an Breite zunimmt, während dieselbe Einfassung bei Megaera aus dem von Boisduval beschriebenen, in der Abbildung aber nicht angedeuteten, graugelben Analfleck schmal hervortritt, in der Mitte ihres Innenrandes tief ausgehöhlt ist, dann plötzlich sehr breit wird und sich endlich an dem oberen Winkel wieder verschmälert.

Nephele, Hübner.

Nephele Peneus, Cramer.

Tafel XXVII. Fig. 11.

N. alis fuscis, obscurius nebulosis et marginatis, anticis strigis sex arcuatis obsoletis fusco-nigris punctisque disci tribus argenteis. Exp. alar. ant. 2" 9 10'".

Sphinx Peneus. Cramer, I. p. 139. pl. 88. D.

? Sphinx didyma. Fabricius, Ent. syst. III. 1. p. 371. n. 48.

Die Arten der beiden Hübn ersehen Gattungen: Nephele und Hemeroplanes bilden die Plusien unter den Schwärmern, und während die zur ersteren gehörigen Arten der Gamma- Gruppe entsprechen, können die der letzteren, wozu Licastus, Pluto, Oiclus Cr am. gehören, füglich mit Bractea und Verwandten verglichen werden. Die Nephele - Arten sind zum Theil schwer zu unterscheiden, da fast allen düstere Farben, undeutliche Zeichnungen und grofse

LEPIDOPTERA. HETEROCERA. 423

Übereinstimmung unter einander eigen sind und die Silberzeichen der Oberflügel oft abändern, zuweilen sogar ganz ausbleiben, so dafs eine Feststellung und Begrenzung mancher Arten nur durch Vergleichung einer grösseren Anzahl von Exemplaren ermöglicht wird. Alle diese ge- rügten Mängel treffen bei Peneus zusammen. Die Cr am ersehe Abbildung ist aufserdem schlecht, die Oberflügel nicht spitz genug, der Hinterleib zu lang und die dunkelen Querstriemen, der Oberflügel, welche bei einigermafsen erhaltenen Stücken deutlich als geschwungene Linien zu erkennen sind, als breite, durch einander laufende Binden aufgetragen; demnach sind 2 be- schädigte Stücke, welche Prof. Peters von Inhambane eingesandt hat, ganz sicher nur hier unterzubringen. Die Fabriciussche Sph. didyma, bei welcher Peneus Cr am. als Synonym citirt ist, bleibt zweifelhaft, da ihm Morpheus Cr am. 149 D und Bubastus Cram. 149 E, von denen der letztere sogar einer besonderen Gattung, Hemeroplanes Hüb. angehört, kaum ver- schieden zu sein scheinen und aus dem Vaterlande, das er irrthümlich nach America versetzt, kein Schlufs auf die Art, welche er vor sich hatte, gezogen werden kann.

Peneus Cram. führt auf den dunkelbraunen, zuweilen mit Olivengrün gemischten Ober- flügeln sechs ziemlich deutliche, etwas geschwungene, braunschwarze Querstriemen, von denen drei in der Basalhälfte, vor den Silberzeichen, drei in der äufseren Hälfte und hinter den letzteren liegen; die äufserste derselben ist aufsen deutlich gezähnt, innen gekerbt und von der Mitte des Vorderrandes zieht ein dunkler Schatten nach dem hinteren Winkel herab. Bei der nahe stehenden Accentifera Pal. de Beauv. (Tridyma V. d. Hoev., Ranzani Bertoloni) sind die deutlicheren, in spitzeren Winkel gebrochenen Querstriemen, deren Zahl sieben be- trägt, fast alle deutlich und scharf gezähnt und der Raum zwischen der drittletzten und vor- letzten Strieme ist weifsgrau ausgefüllt, was bei Peneus nie der Fall ist. Die drei Silberpunkte in der Mitte des Flügels sind bei Peneus am gewöhnlichsten so gestellt: unmittelbar unter der Subcostalis ein kleiner runder Punkt; unter diesem, in einigem Abstände, der zweite, etwas langgezogene und dem Laufe der Mediana folgende Punkt; endlich zwischen beiden, jedoch etwas nach innen zurückweichend, der dritte, ebenfalls langgezogene, jedoch quer gestellte Punkt. Bei Accentifera sind der erste und zweite Punkt quer gestellt und verlängert und bilden zusammen eine kurze, unterbrochene Querlinie, an deren Mitte innerseits sich der dritte Punkt als kurze Längslinie anschliefst. Andere Exemplare von Peneus haben statt drei Punkte deren nur zwei und zwar verschwindet entweder der obere Punkt, oder ver- kleinert sich wenigstens sehr bedeutend, in welchem Fall auch die beiden anderen gewöhn- lich weniger deutlich und silberstrahlend sind, oder der obere Punkt ist vorhanden, aber die beiden anderen sind in einen vereinigt. Hieher gehört der Cram er sehe Peneus und würde die Fabriciussche Sph. didyma zu rechnen sein, wenn die Art nicht, wie oben bemerkt, zweifelhaft wäre. Die angegebene Vereinigung der beiden Punkte geschieht entweder auf die Weise, dafs dieselben sich vergröfsern und einen silbernen Keil bilden, dessen Spitze nach aufsen gerichtet ist, wie bei dem Cr amer sehen Exemplar, oder sie vereinigen sich nur an ihren Berührungspunkten und stellen einen Winkel dar. Bei dem einen unserer In-

424 ZOOLOGIE. INSECTEN.

hambane- Exemplare schlägt sich der obere Schenkel des Winkels ein wenig nach innen um und bildet im Verein mit dem oberen Punkt ein deutliches, auf den Kopf gestelltes Fragezeichen.

Nephele comma, nova spec.

Tafel XXVII. Fig. \%

N. alis olivaceis obsolete fusco strigatis; anticis dilutius marginatis, medio commate signo inverso argenteo notatis. Exp. alar. ant. 2" 7 9"'.

Fühler oberhalb graubraun, unten gelbbraun; die dichtbehaarten, schnauzenförmigen Palpen oben graubraun, unten, nebst der langen und dichten Brustbehaarung, grauweifs; Beine und Bauch gelblich grau, der letztere sogar etwas röthlich gelbgrau; Kopf und Brustrücken olivengrün; Hinterleibssegmente auf dem Rücken olivengrüh, an den Seiten mit schwarzen und weifsgraaen abgebrochenen Querbinden bezeichnet. Die Oberseite aller Flügel ist angenehm olivengrün, zuweilen, wie bei einem mossambiquer Exemplar, durch schwarzbraune Schatten nebeiförmig verdunkelt. Quer über die Flügel ziehen mehrere, meist nicht sehr deutliche, schwärzliche, gezackte Querlinien, von denen die äufserste, welche bogenförmig von der Flügel- spitze in den Hinterwinkel läuft, ein helleres, grünes etwas grau gemischtes Randfeld ab- schneidet. In dem oberen Theil der Flügelmitte zeigt sich ein ziemlich grofses, silbernes, auf den Kopf gestelltes Commazeichen, welches in seltenen Fällen verschwindet, so dafs bei einem unserer Guinea-Exemplare auch keine Spur davon übrig geblieben ist. Die Unterflügel haben einen vom Vorderwinkel nach dem Analwinkel an Breite abnehmenden, verwaschenen, schwärz- lichen Aufsenrand. Die Unterseite aller Flügel ist grüngrau mit derselben röthlichen Bei- mischung, welche die Bauchseite des Hinterleibes auszeichnet. Zwei ziemlich deutliche, parallele, dunklere Querlinien, in deren Mitte zuweilen eine dritte angedeutet ist, ziehen von oben nach unten über beide Flügel herab. Vaterland: Mossambique und Guinea.

Acherontia , Hübner.

Acherontia Atropos.

Sphinx Atropos. Linne, Syst. Nat. I. 2. p. 799. n. 9. *

Dieser mit Ausnahme des höheren Nordens in ganz Europa vorkommende Schwärmer scheint auch über den gröfsten Theil Africa's verbreitet zu sein. Unsere Sammlung besitzt Exemplare von Ägypten, vom Cap und von Guinea, Prof. Peters fand ihn in Inhambane BoisduvaT führt aufserdem die ostafricanischen Inseln: Madagascar, Bourbon und Mauritius als Vaterland an. Wie weit sein Verbreitungsbezirk in America reicht ist unbekannt, unsere Sammlung besitzt ein nicht abweichendes Exemplar von La Guayra, Cramer bildet eins aus Surinam ab. Von Asien scheint er nur den Europa zunächst gelegenen Westen zu bewohnen im Innern dieses Welttheils aber seinen beiden Verwandten: Lachesis Fabr. {Satanas Bsdvl.,

LEPIDOPTERA. HETEROCERA. 425

Lethe Westw, Atropos Cr am. 237 A.) und Styoe Westw. das Feld zu räumen, obgleich Bois- duval auch Ostindien als Vaterland der Atropos anführt, was aber wahrscheinlich auf einer Verwechselung mit der sehr ähnlichen Styw Wstw. beruht, die auch in Nordchina die Atropos vertritt, In Neuholland scheint Atropos zu fehlen, wenigstens erwähnt Boisduval ihrer in der Faune de VOceanie nicht,

Arniocera,

nov. gen.

Kopf kurz und sehr breit, auf dem Scheitel mit langen, anliegenden, über das Gesicht gekämmten Haaren bekleidet, unten und seitwärts mit langen, abstehenden Borsten versehen, welche besonders unter den Palpen einen langen Bart bilden, in welchem diese ruhen. Palpen ziemlich lang, langbeha,art, niedergebogen, unten mit sehr langen abwärts gerichteten Borsten bekleidet. Saugrüssel kräftig, von der Länge des Thorax. Augen grofs, stark kugelig hervorstehend. Fühler vollkommen wie bei den Zygänen gestaltet, aber an ihrer Wurzel weit von einander entfernt und eine sehr breite Stirn einschliefsend. Beine kräftig, die vorderen ein wenig kürzer als die übrigen, bei allen der Fufs etwas länger als Schenkel oder Schiene. Schenkel oberwärts mit anliegenden Schuppen, unten mit abstehenden Borsten versehen, die Schienen mit langen anliegenden Haaren bedeckt, welche an den Hinterbeinen in einen langen Pinsel verlängert sind, der über die Fufswurzel übergreift. Die Hinterschienen mit vier ziemlich langen Dornen bewaffnet. Leib kräftig und breit, Brustrücken und Hinter- leib sind sowohl von einer Seite zur anderen, als von vorn nach hinten hoch gewölbt; der letztere fällt stark nach hinten ab, bildet längs der Mitte einen Kamm und läuft bei dem Weib- chen (Männchen unbekannt) in eine Spitze aus, die mit einem kurzen Haarbüschelchen ver- sehen ist. Flügel lanzettförmig, zugespitzt, in der Zeichnung denen der Zygänen ähnlich, aber im Geäder ganz abweichend: die Oberflügel haben nicht drei, wie bei den Zygänen, sondern nur zwei Subcostaläste, von denen der letzte, wie bei jenen, in der Flügelspitze ge- gabelt ist, dafür treten aus dem Aufsenrande der Mittelzelle drei Discoidales hervor, von denen die oberste und mittlere aus gemeinschaftlichem Punkt, die unterste ein klein wenig davon entfernt entspringen. Bei Zygaena sind nur zwei Discoidales vorhanden, welche in ungefähr gleichen Entfernungen von einander sowohl, als von der Subcostalis und der Mediana ent- springen. Die Mediana hat, wie bei den Zygänen vier Äste, von denen die beiden oberen aber aus gemeinschaftlichem Punkt entstehen. Den Hauptunterschied von Zygaena bildet jedoch das Vorhandensein nur einer Innenrandsrippe, während dort sich jederzeit deren zwei vor- finden — rjas Geäder der Hinterflügel weicht kaum von dem der Zygänen ab und glaube ich auch hier drei Innenrandsrippen zu sehen, ohne es jedoch vollkommen behaupten zu können, da bei dem hohen Glanz und der sehr dichten Beschuppung des Thieres die Be^ stätigung ohne eine Beschädigung unseres einzigen Exemplars unmöglich scheint.

Peters, Reise nach Mossambique. Tnsecten. 54

426 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Arniocera auriguttata, nova spec.

Tafel XXVII. Fig. 13. A. alis lanceolatis acuminatis virescenti-cyaneis micantibus, anticis guttis septem aureis.

Fem. Expans. alar. ant. lin. 11V2* Arniocera auriguttata. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1857. p. 421.

Fühler schwarz, an der Kolbenspitze braun; Palpen niedergebogen, oberhalb mit langen gelbrothen, unten mit sehr langen, schwarzen Haaren besetzt; Saugrüssel schwarzbraun; Kopf mit einem Kranze langer rother Haare umgeben, welche vom Scheitel auf das schwarzbehaarte Gesicht niedergekämmt sind und unterwärts einen langen Bart bilden, in welchem die Palpen theilweise eingehüllt sind; Schenkel auf der Oberseite mit kurzen gelben, auf der unteren mit langen schwarzen Härchen besetzt, Schienen mit langen anliegenden, rothen Haaren bekleidet, welche am Ende der Hinterschienen pinselartig über der Fufswurzel verlängert sind, Füfse gelbbraun. Der Leib ist blauschwarz und auf dem Brustrücken und ersten Hinterleibssegmenten mit zahlreichen grüngoldenen, glänzenden Schuppen bedeckt. Die lanzettförmigen, zugespitzten Flügel sind auf beiden Seiten schön cyanblau mit starkem Glänze. Die oberen, welche zum Theil mit grüngoldenen Schuppen übergössen sind, führen sieben rundliche, goldgelbe Flecken von verschiedener Gröfse in folgender Anordnung: zuerst ein gröfserer, runder Fleck nahe der Basis und noch näher dem Innenrande; dann zwei kleinere über einander, der obere in der Mittelzelle, der untere auf dem Innenrande ruhend; der vierte und fünfte Fleck stehen ebenfalls über einander, der obere, kleinere in der Mittelzelle, der untere, gröfsere in der untern Mediana -Gabel; der sechste wiederum kleinere Fleck befindet sich in der mittlem Mediana-Gabel und der siebente, ovale und gröfste aller Flecke, der Flügelspitze gegenüber. Ein weibliches Exemplar von Tette.

Syntomis, Ochsenh. ,

Syntomis bifasciata, nova spec.

Tafel XXVII. Fig. 14. S. alis ornnibus rubescenti-violaceis nitidis, anticis guttis quatuor, posticis una hyali-

nis, ab domine fasciis duabus aureis. Exp. alar. ant. lin. 10 11V2. Syntomis bifasciata. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1857. p. 422.

Diese neue Art hat viel Übereinstimmung mit der europäischen Phegea, hat wie diese zwei Hinterleibsringe, ist aber bedeutend kleiner, mehr roth, als blau und führt auf den Ober- flügeln zwei Glasflecke weniger als diese Art, indem ihr der Wurzelfleck und der mittlere äufsere fehlen, und auf den Unterflügeln nur einen durchsichtigen Punkt.

Fühler schwarz mit weifser Spitze, Palpen, Kopf und Brust schwarz behaart, Hinterleib blauschwarz mit zwei goldgelben, unten nicht zusammenschliefsenden Ringen auf dem ersten

LEPIDOPTERA. HETEROCERA. 427

und fünften Segmente; Beine auf der Oberseite weifsgrau mit schneeweifsem ersten Fufsgliede. Alle Flügel sind auf beiden Seiten röthlich violet. Die oberen führen vier weifse, durchsichtige Punkte oder Fleckchen, einen zwischen Mediana und Submediana, in der Mitte zwischen Basis und Aufsenrand, einen dicht an der äufseren Grenze der Mittelzelle, den dritten, gröfsten in der mittleren Mediana -Gabel und den letzten unterhalb und ein wenig vor der Gabelung der Subcostalis. Der zweite und vierte dieser Punkte fehlen in seltenen Fällen. Die Unterflügel zeigen nur einen solchen Punkt nahe der Flügelbasis, unterhalb der Mediana. Mehrere Exemplare von Querimba.

CrOCOta, Hübner.

CrOCOta Uliicolor, nova spec. Tafel XXVIII. Fig. f. C corpore alisque ochraceis. Exp. alar. ant. lin. 9l/2. Crocota unicolor. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1857. p. 422.

Die vorliegende kleine Lithosie würde ich unter dem Namen Ochrota generisch von Crocota getrennt haben, wenn ich wüfste, dafs die Palpen abweichend von denen der Crocota- Arten gebildet wären; da diese jedoch dem einzigen vorhandenen, sonst vollkommen erhalte- nen Exemplare fehlen und die Abweichungen im Flügelgeäder zwar vorhanden, aber doch nicht von so grofsem Belang sind, dafs sie sich nicht auf das typische Geäder der echten Crocoten zurückführen liefsen, so lasse ich einstweilen diese africanische Species in der Hübn ersehen, bis jetzt nur aus americanischen Arten zusammengesetzten Gattung, und dies um so lieber, als unsere Art manchen Exemplaren von Crocota rubieundaria Hüb. (Zutr. f. 511. 12.), welche nicht rothe, sondern ochergelbe Hinterflügel mit röthlichem Anfluge haben, zum Verwechseln ähnlich ist und sich von den letzteren bei oberflächlicher Betrachtung nur durch den Mangel dieses rothen Anfluges unterscheidet. Bei genauerer Besichtigung aber zeigen sich im Geäder folgende Unterschiede: Die Subcostalis der Unterflügel trennt sich erst zu An- fang des letzten Drittels der Flügellänge von der Costaiis und theilt sich nicht früher als jenseit des letzten Fünftels, also sehr nahe dem Flügelrande, in zwei Äste. Bei den echten Crocoten entspringt die Subcostalis aus der Costaiis ziemlich nahe an der Flügelbasis und gabelt sich schon zu Anfang des letzten Drittels der Flügellänge. Bei Unicolor entspringen die drei Mediana-Äste in gleichen Abständen von einander aus dem Hauptstamm, bei Rubieundaria Hüb., Brevicornis Walk. etc. ist der zweite mit dem dritten Ast vereinigt. Die Oberflügel von Unicolor sind durchaus wie die der eben genannten Arten gebildet. Der Kopf mit den Fühlern, Thorax, Beine, Hinterleib und Flügel sind einfarbig ochergelb, die Unterflügel ein wenig dunkler als die übrigen Theile gefärbt. Vaterland: Tette.

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428 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

EgyboÜS, Boisduval.

Egybolis Vaillantina, stoil.

Phal. Bomb* Vaillantina. Stoll, p. 142. t. 31. f. 3.

Egybolis Natalii* Boisduval, in Delegorgue Voy. Afr. austr. IL p. 595.

Egybolia Vaillantina. Walker, List Heteroc. Part III. p. 755.

Die sehr ungenaue Stolische Beschreibung und seine schlechte Abbildung haben Boisduval veranlafst, aus den Natal -Exemplaren eine neue Art unter dem Namen Natalii zu machen. Die im St oll sehen Bilde bestimmt nur aus Versehn schwarzgrün statt orange gefärbten Fühler und die in der Beschreibung von der Unterseite gemachte Bemerkung, dafs dieselbe nämlich sehr wenig von der oberen abweichen soll, haben Boisduval zu dieser Änderung Veranlassung gegeben. Mit den Worten: „les alles y (en dessous) different tres peu de la surface superieure" ist aber durchaus nicht gesagt, dafs die orangefarbene Binde und desgleichen Flecke auch auf der Unterseite sichtbar sein müssen und ihr Nichtvorhandensein scheint Stoll gerade als geringe Abweichung von der Oberseite betrachtet zu haben, da sonst keine Verschiedenheiten aufzufinden sind. Was Boisduval aufserdem noch von der Farbe des Thieres anführt, dafs nämlich die Stoll sehe Art glänzend dunkelgrün, die seinige schön stahlblau sei, hat kein Gewicht, da wir viele Exemplare vom Cap und von Querimba in beiden Färbungen vor uns haben.

CalÜmorpha, Boisduval.

Callimorpha bellatrix, Dalman.

C* lutea, corporis maculis alarum maculis faseiisque flexuosis nigro-eyaneis. Exp. alar. ant. lin. 26 26.

Callimorpha bellatrix* Dalman, Anal, entomol. p. 50. n. 26. Euchelia pardalina. Boisduval, HSch. Lep. ex. f. 117.

Fühler schwarz, Kopf lehmgelb mit schwarzer Stirn, Palpen lehmgelb mit schwarzer Spitze, Körper lehmgelb: der Thorax mit sechs schwarzblauen Flecken, von denen zwei auf dem Prothorax, zwei auf den Schulterdecken, einer im Discus und der sechste auf dem Scutellum befindlich, die Brust schwarzgefleckt, der Hinterleib mit blauschwarzen Querbinden auf den sechs hinteren Segmenten des Männchens und mit einer Mittelreihe solcher Punkte beim Weib- chen. — Die lehmgelben Flügel sind mit schwarzblauen Binden und Flecken bezeichnet. Über die Vorderflügel laufen sechs solcher Querbinden: die erste an der Wurzel ist abgebrochen, die übrigen erreichen den Innenrand und zwar ist die zweite fast gerade, die dritte bildet einen Winkel nach aufsen, die vierte ist zweimal, nach aufsen und nach innen gekniet; dann folgen zwei längliche Flecke, welche die fünfte, in der Mitte unterbrochene Binde darstellen und endlich am Aufsenrande eine bindenartige Reihe fast zusammenhängender Flecke. Die

LEPIDOPTERA. HETEROCERA. 429

Hinterflügel zeigen eine schmale Querbinde vor der Mitte, einen mondförmigen oder länglich viereckigen Fleck in der Mitte, eine in der Mitte unterbrochene Binde dicht vor dem Aufsen- rande und einige kleine Punkte auf dem Rande selbst. Die Unterseite aller Flügel gleicht vollkommen der oberen. Zwei Exemplare von Inhambane.

Aletis , Hübner.

Aletis Libyssa, nova spec. Tafel XXVIII. Fig. 2. A. aus fulvis, margine late nigro anticarum albo - quadrimaculato macula apicali magna ovata posticarum sexpunctato. Exp. alar. ant. lin. 22 25,

Aletis Libyssa. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1857. p. 422.

Die Hübnersche Gattung Aletis, welche bisher nur eine einzige, seit Linnes Zeiten bekannte Art: Helcita enthielt, wird hiemit durch eine zweite vermehrt, welche der ersten zwar aufserordentlich ähnlich ist, aber dennoch sicher von derselben getrennt werden mufs. Fühler schwarz, Gesicht, Palpen und Unterseite des Kopfes ochergelb behaart, Saugrüssel gelb- braun, Oberseite des Kopfes, die Brust und der Hinterleib oberwärts schwarz, letzterer mit drei Längsreihen grofser, weifser Punkte besetzt, Bauchseite ochergelb, Beine braunschwarz, Hüften und Schenkel weifs beschuppt. Alle diese Theile verhalten sich genau so wie bei Helcita. Die männlichen Fühler sind bei beiden Arten gekämmt, doch sind die Kammzähne bei Helcita nur 2. mal so lang als der Schaft in seiner Mitte dick ist, während dieselben bei Libyssa wenigstens 6 mal so lang sind als die Stärke des Schaftes beträgt. Im brittischen Museum scheinen unter den sieben darin enthaltenen Helcita- Exemplaren keine Männchen vorhanden zu sein, denn Walker {Heterocera II. p. 353) nennt die Fühler irrthümlich in bei- den Geschlechtern einfach und nur unterwärts mit ganz kleinen Borsten besetzt. Der Discus aller Flügel ist auf beiden Seiten bei Libyssa matt rothgelb, bei Helcita brennend gelbroth, der der oberen nimmt bei der ersteren Art nur die Hälfte des Flügels ein, während er sich bei letzterer über zwei Drittel desselben erstreckt, Der breite schwarze Aufsenrand aller Flügel ist wie bei Helcita weifs gefleckt, doch sind die vier oberen Flecke der Vorderflügel, welche bei der Lin n eschen Art eine schmale Fleckenbinde darstellen, hier in einen grofsen, ovalen, an seiner äufseren Seite abgestutzten, weifsen Fleck verwandelt. Die schwarze Ein- fassung der Hinterflügel hat die Breite wie bei Helcita und enthält dieselben sechs, jedoch kleineren weifsen Punkte, ist aber an ihrer inneren Seite nicht gewellt, sondern gerade ver- laufend. — Mehrere Exemplare beider Geschlechter von Querimba.

430 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Nyctemera, Hübner.

Nyctemera Leuconoe, nova spec.

Tafel XXVIII. Fig. 3. N. alis anticis nigris, basi albido-venosis, fascia lata obliqua alba, posticis albis nigro late marginatis, ciliis ex parte albis, pedibus nigro maculatis, coxis luteis, femori- bus albis. Exp. alar. ant. Im. 19.

Nyctemera Leuconoe. Hopffer, Monatsberichte d. König!. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1857. p. 422.

Zwei beschädigte Exemplare ohne Kopf und Hinterleib von Inhambane, welche aber selbst in dieser Verstümmelung die Charaktere einer besonderen, unbeschriebenen Art an sich tragen. Der schwarze Thorax ist mit vier gelbweifsen Längsstriemen verziert, der Prothorax ochergelb eingefafst; die ochergelben Hüften und weifsen Schenkel sind schwarzgefleckt, die Schienen einfach weifs. Die schwarzen Oberflügel sind an der Wurzel mit feinen, weifsen Längslinien auf den Adern und in deren Zwischenräumen versehen und zeigen ein wenig jenseit der Mitte eine breite, schräge, weifse Querbinde, welche sich von der Costa nach dem unteren Winkel erstreckt ohne denselben jedoch zu erreichen. Der Innenrand dieser Binde verläuft gerade, der äufsere convex, aber ungekerbt und der untere ist schräg abgestutzt und läuft dem Innenrande des Flügels parallel. Die Unterseite gleicht der oberen, nur zeigt sich an der Basis statt der weifsen Adern, unterhalb der Mediana, eine weifse Längsstrieme, welche von der Wurzel bis zum Ursprünge des ersten Mediana- Astes, wo sie ihr Ende erreicht, an Breite zunimmt. Die Unterflügel sind auf beiden Seiten weifs, halbdurchsichtig wie die Ober- flügelbinde und mit breitem, schwarzen Aufsenrande eingefafst, welcher an seiner Innenseite gezähnt ist. Die schwarzen Franzen sind wie bei einigen verwandten Arten unterhalb der Flügelspitze und am Innenwinkel durch weifse unterbrochen. Die Art ist nahe verwandt mit Nyct. apicalis Walk., unterscheidet sich aber von derselben durch die weifsen Adern der Oberflügelbasis, durch die ungekerbten Ränder der weifsen Oberflügelbinde und durch die schwarzgefleckten weifsen Beine, deren Hüften ochergelb sind.

Nyctemera apicalis, Walker.

Nyctemera apicalis. Walker, List Lep. Heteroc. Brit. Mus. IL p. 395. Mehrere beschädigte Exemplare von Inhambane.

Lacipa, Walker.

Lacipa gracilis, nova spec.

Tafel XXVIII. Fig. 4. 5. L. alis anticis albis strigis duabus disci guttaque basali aurantiacis, puncto meäio, alt er o prope basin nigris serieque punctorum submarginali nigrorum; posticis ochra- ceis. Mas. Fem. Exp. alar. ant. lin. 9 12.

LEPIDOPTERA. HETEROGERA. 431

Lacipa gracilis. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1857. p. 422.

Kopf und Palpen und die verhältnifsmäfsig kurzen Fühler ochergelb, letztere beim Männ- chen mit langen, beim Weibchen mit kurzen Kammzähnen besetzt; Oberseite des Thorax weifs, die Schulterdecken und der Halskragen stark mit orangefarbenen Härchen gemischt; Hinterleib ochergelb mit schwarzbraunen Querbinden, beim Männchen die Hinterflügellänge nicht erreichend, schlank, mit einem Haarbüschel an der Spitze, beim Weibchen mit einem breiten, hellbraunen, filzartigen Wulst, ähnlich wie bei Chrysorrhoea und Verwandten endigend. Unterseite des ganzen Körpers nebst den Beinen ochergelb, letztere an der Innenseite der Schienen mit lan- gen weifsen Haaren bekleidet. Die Vorderflügel, beim Männchen 9, beim Weibchen \2 Linien Ausmaafs haltend, sind oben weifs; über ihre Mitte ziehen zwei schmale, orangefarbene, dem Aufsenrande parallele Querbinden herab, von denen die innere in der Mittelzelle nach innen gebrochen ist. Ein gleichfarbiger Fleck an der Basis der Costa bildet den Anfang einer drit- ten Querbinde. Kurz vor den Franzen zeigt sich eine Reihe von acht bis neun schwarzen Punkten, ein zehnter steht in der Mitte auf der Querader der Mittelzelle und ein elfter inner- halb der gebrochenen Querbinde. Die Unterseite der Vorderflügel ist gelblich weifs und im ganzen Discus mit groben braunen Schuppen dicht besetzt; die schwarzen Randpunkte zeigen sich auch hier deutlich genug. Die Unterflügel sind einfarbig hell ochergelb, vor dem Aufsen- rande ebenfalls mit schwarzen Punkten besetzt, von denen beim Männchen jedoch nur einige im oberen Winkel sichtbar sind. Die Unterseite gleicht der oberen und zeichnet sich nur durch einen schwarzen Fleck auf der Querader der Mittelzelle von der oberen aus. Die Franzen aller Flügel sind beim Männchen hell ochergelb, beim Weibchen gelblich weifs. Ein Pärchen von Tette.

Diaphone, Hübner.

Diaphone Sylviana, Stoll.

Tafel XXVIII. Fig. 6. 7.

Phalaena Noctaa Sylviana, Stoll, p. 174. t. 40. f. 4. (Fem.)

Chelonia Sylviana. Boisduval, Voy. Delegorg. II. p. 598. (Fem.)

Ovios Sylviana (Sylvinä). Walker, List Lep. Heteroc. III. p. 754. (Fem.)

Bombyx elegans. Fabricius, Ent. syst. III. 1. p. 443. n. 109. (Fem.)

Diaphone elegans. Hübner, Verz. p. 188. n. 1936. (Fem.)

Chelonia evidens. Boisduval, Guerin, Icon. Regne an. Insectes p. 513. pl. 88. f. 1. (Mas.)

Bizone evidens. Walker, List Heteroc. III. p. 551. (Mas.)

Var. ß. mossambicensis. Alae anticae strigis disci no?i aut vix undatis, fimbria ochracea maris unicolori, feminae nigra punctata.

Diese prachtvolle südafricanische, schon von Stoll bekannt gemachte Art ist vielfach verkannt worden, wie aus der obigen Synonymie hervorgeht. Sie gehört ohne Zweifel zu den Notodontiden und zwar in die Nähe von Phalera bucephala Lin. und Sericaria

432 ZOOLOGIE. INSECTEN.

ministra Drury. Stoll macht eine Noctua daraus, Boisduval und Guerin setzen sie zu den Chelonien, doch spricht ersterer in Delegorgues Reise die Vermuthung aus, dafs sie vielleicht auch zu den Notodontiden gehören könne, ohne jedoch anzuführen, dafs seine Chelonia evidens als Männchen dazu gehöre. Walker versetzt sie in zwei Genera, das Männchen in seine Gattung Bizone, das Weibchen in Ovios, wo er irrthümlich die Exemplare mit stark sichtbarer dunkler Querbinde auf der graubraunen Oberseite der Hinterflügel für die Männchen, diejenigen aber, wo dieselbe oberwärts nicht sichtbar ist, für die Weibchen ausgießt. Letztere sind nämlich nur eine öfter vorkommende, weibliche Abänderung, denn die Hinterflügel des Männchens sind schneeweifs mit Perlglanz, auf der Oberseite einfarbig, auf der unteren am Vorderrande mit einem kleinen schwarzen Fleckchen bezeichnet. In diese kleine Gattung Diaphone, der der Hübn ersehe Name verbleiben mag, da die beiden nicht dazu gehörigen europäischen Arten: Crataegi und Populi von Stephens in seine Gattungen Trichiura und Poecilo- campa versetzt worden sind, gehört als zweite sehr nahe verwandle capensische ArtCramers Eumela, die auf der Unterseite des Körpers, der Füfse und der Flügel ganz weifs sein soll. Ein schönes Pärchen von Mossambique weicht von unseren übrigen Exemplaren aus dem Caffernlande mehrfach ab: die beiden mittleren schwarzen Querstriemen der Oberflügel verlaufen mehr parallel, d. h. der obere Winkel der äufseren Querstrieme tritt viel weniger nach aufsen vor und am Innenrande des Flügels nähern sich beide Striemen nicht so stark, als dies bei den gewöhnlichen Exemplaren der Fall ist, auch sind beide Striemen gerade, oder fast gerade, während sie sich bei den Gaffern sehr gewellt und gezähnt zeigen. Der purpurrothe, nierenförmige Mittelfleck ist gröfser, beim Männchen ganz, beim Weibchen fast ganz in den Winkel der Aufsenstrieme hineingeschoben; bei den gewöhnlichen Exemplaren liegt er ziemlich weit davon entfernt. Endlich sind die Franzen der Oberflügel beim Männchen einfarbig ochergelb, beim Weibchen dicht an ihrer Wurzel in den Zwischenräumen der Adern mit sehr kleinen schwarzen Punkten besetzt, welche also nicht, wie bei den Caffern, die Franzen ganz durchziehen und dieselben gelb und schwarz gescheckt erscheinen lassen.

Aganais , Boisduval.

Aganais Aphidas, nova speg.

Tafel XXVIII. Fig. 8. A. alis anticis flavescenti- einer eis albo venosis, basi alarumque dimidio costali basali luteis nigra - punetatis ; posticis luleis. Exp. alar. ant. lin. 27.

Aganais Aphidas. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1857. p. 422.

Die Art gleicht sehr dem ostindischen Alciphron Cram. (262 A.B.), welcher sich je- doch durch die schwarzen Flecke der Unterflügel, den verschieden gefärbten und gezeichneten Basalfleck der Vorderflügel und den Mangel der schwarzen Längslinien an den Beinen, welche nur solche Punkte am Ende der Schenkel und Schienen haben, unterscheidet. Fühler schwarz,

LEPIDOPTERA. HETEROCERA. 433

Basalglied der Palpen gelblich weifs, Mittelglied ochergelb, beide mit schwarzer Spitze, das lange Endglied schwarz mit weifser Innen- und Aufsenseite; Brustrücken und Oberseite des Hinterleibes ochergelb mit schwarzen Punkten auf jeder Schulterdecke und einer Reihe solcher Punkte auf der Mitte des letzteren; Bauch heller, auf den ersten Segmenten fast weifs mit einer Reihe schwarzer Punkte an jeder Seite desselben; Beine weifs mit breiten schwarzen Längsstrichen, welche das ganze Bein bezeichnen, an den Tarsen aber feiner sind. Die Vorder- flügel sind auf der Oberseite gelblich aschgrau mit weifsem Geäder. An der Flügelwurzel ist ein ziemlich breites, hell ochergelbes, weifslich gesäumtes Feld abgeschnitten, welches ziemlich die Hälfte der Costa und die ganze Breite der Mittelzelle, jedoch nicht deren ganze Länge einnimmt und dann an der Basis des Flügels bis zum Innenrande herabläuft, so dafs das Feld einigermafsen die Gestalt eines Winkelmaafses hat, in welchem sich acht bis zehn schwarze Punkte befinden, von denen vier den Vorderrand des Flügels bezeichnen. Auf der Unterseite haben die Flügel eine gelbe Basis mit zwei kleinen schwarzen Punkten, einem nahe am Leibe dicht unter der Costa, dem zweiten in der Mittelzelle; der Mittelraum der Flügel ist weifs mit einer oder zwei schwarzen Striemen an der Querader der Mittelzelle, der Aufsenrand ist schwarzbraun gefärbt. Die Hinterflügel sind auf beiden Seiten einfarbig blafs ochergelb. Vaterland: Tette; ein zweites kleineres Exemplar unserer Sammlung stammt von Guinea.

Axjlia, Hübner. Axylia tabida, Guene'e.

Axylia tabida. Guenee, Noctuelites I. p. 135. pl. 6. f. 5.

Guenee beschreibt die Unterflügel des einzigen von ihm gesehenen Exemplars aus der Feisth ameischen Sammlung als weifs und giebt dasselbe für ein Weibchen aus. Ein Exemplar von Tette stimmt sonst vollkommen mit Guenees Beschreibung und Abbildung überein, hat aber hellbräunliche Unterflügel und ist sicher ein Weibchen. Vielleicht hat sich Guenee in der Geschlechtsangabe versehen, wofür auch die Abbildung spricht, welche, nach dem Hinterleibe zu urtheilen, weit eher ein männliches, als weibliches Stück vorzustellen scheint.

AcOütia , Ochsenheimer.

Acontia discoidea, nova spec.

Tafel XXVIII. Fig. 9. A. alis anticis niveis olivaceo strigatis et maculatis, limbo flexuoso fusco violaceo et olivaceo marmorato; posticis fascescentibus fusco marginatis. Mas. Exp. alar. ant. lin. 14.

Acontia discoidea. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1857. p. 422.

Diese schöne neue Art hat ungefähr die Gröfse der europäischen Ac.Caloris Hüb. und

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 00

434 ZOOLOGIE. INSECTEN.

gleicht ihr auch in der Zeichnung, steht aber Guenees Ac. secta noch viel näher, von der sie, aufser anderen geringfügigeren Unterschieden, hauptsächlich nur dadurch abweicht, dafs der weifse, dreieckige Fleck gegen die Spitze des Vorderrandes hier fehlt und mit der weifsen Flügelhälfte vereinigt ist. Kopf schwarzbraun mit weifsen Palpen, an denen das kleine End- glied und das mittlere, so weit es, von oben betrachtet, sichtbar ist, schwarzbraun gefärbt sind; Fühler hellbraun, Thorax schneeweifs, Hinterleib gelbgrau, Beine weifs mit schwarzbraun geringelten Schienen und Füfsen! Die Vorderflügel sind in zwei Hälften getheilt, von denen die gröfsere Basalhälfte weifs ist, am Vorderrande wenigstens drei Viertel, am Innenrande etwas mehr als die Hälfte der Flügellänge einnimmt und an der Wurzel mit mehreren, blafs olivengrünen, gewellten Querlinien, am Vorderrande zu jeder Seite der Nierenmakel mit einem ebenso gefärbten Schrägfleck bezeichnet ist. Die Ringmakel zeigt sich ziemlich deutlich als feiner, schwärzlicher, tief schwarz punktirter Ring. Die Nierenmakel wird durch einen unten offenen, aufserhalb olivengrün schatteten Ring vorgestellt. Die äufsere, etwas kleinere Flügel- hälfte ist dunkelbraun, grau und violett marmorirt und an ihrem geschwungenen Innenrande olivengrün gesäumt. Vor den graubraunen Franzen zieht eine schwarzbraune Randlinie her. Die Unterseite ist graubraun mit glänzender, gelblicher Basalhälfte und einigen hellen Fleckchen und Punkten am Vorderrande. Die irisirenden, glasartigen Hinterflügel sind mit hellbraunen Schuppen bedeckt, welche gegen den Aufsenrand dichter werden und denselben dunkelbraun erscheinen lassen. Die Franzen sind grauweifs. Die Unterseite gleicht der oberen, zeigt aber am Vorderrande noch zwrei braune Fleckchen, welche der letzteren fehlen, Ein männliches Exemplar von Querimba.

Cyligramma, Boisduvai.

Cyligramma acutior, Guende,

Cyligramma acutior* Guenee, Noctuelites III. p. 187. ?P/ialaena Noctua fluctuosa. Gramer, IL p. 118. pl. 174. G.

Diese Art ist vielleicht identisch mit der Cr am er sehen Fluctuosa, würde aber auch in diesem Fall den Guenee sehen Namen behalten müssen, da sie von der sehr nahe stehen- den Druryschen Fluctuosa, mit welcher Guenee die Cramersche vereinigt, verschieden ist. Die sehr mittelmäfsige Cramersche Abbildung giebt hierüber keinen genügenden Aufschlufs, da sie nur die Oberseite vorstellt, welche jedoch viel dunkler gehalten ist, als es bei der Druryschen Fluctuosa gewöhnlich zu sein pflegt; dies würde also für die Vereinigung mit der Guene eschen Acutior sprechen. Die Aufschlufs gebende Unterseite ist leider nicht dar- gestellt, doch heifst es in der kurzen Beschreibung, dafs die Grundfarbe der Unterseite wenig von der der oberen verschieden sei und dafs die Querbinde der Oberseite hier nicht sicht- bar, dagegen durch ungefähr 30 kleine, w7eifsgelbe, unregelmäfsig vertheilte Fleckchen ersetzt sei, was ebenfalls besser auf die Gueneesche Art, als auf die Drurysche Fluctuosa zu passen

LEPIDOPTERA. HETEROGERA. 435

scheint, da bei letzterer % Reihen gelber Flecke auf jedem Flügel vorhanden sind, von denen die innere genau dem Laufe der schmalen gelben Strieme folgt, welche auf der Oberseite die dunkle Flügelhälfte begrenzt, während die äufsere den Ausbuchtungen der Zackenlinie ent- spricht. Da nun die innere Fleckenreihe bei Fluctuosa Dr. eine zusammenhängende gerade Linie bildet, so würde der Ausdruck „unregelmäfsige Flecken -Vertheilung", den Gramer ge- braucht, für die Drurysche Art nicht ganz passend sein, wohl aber für die Gueneesche Acutior, welche nur die äufsere geschwungene Fleckenreihe besitzt. Bei letzterer Annahme müfsten, um die Zahl 30 herauszubringen, die Flecke aller vier Flügel, bei ersterer nur die von zwei Flügeln gezählt werden. Wenn es also auch aus mehreren Gründen wahrschein- lich ist, dafs die Drurysche und Cramersche Fluctuosa zwei verschiedene Arten darstellen, von denen die letztere mit Guenee s Acutior synonym ist, so ist die Sache doch nicht als abgemacht zu betrachten und Guenee sagt ganz richtig von der Drury sehen Fluctuosa, was auch auf die Cramersche volle Anwendung findet, dafs es schwer mit Sicherheit zu entscheiden sei, ob seine Fluctuosa wirklich die echte Drurysche sei, da Beschreibung so- wohl wie Abbildung dieses Autors auf keine einzige Art recht passen, wenn man kritisch verfährt und auf alle, wenn man die Sache weniger genau nimmt. Unsere Acutior- Exem- plare sind von Querimba, Sierra Leone und Guinea.

Cyligramma Latona, Cramer.

Phalaena Noctua Latona, Cramer, I. p. 20. pl. 13. ß. Cyligramma Latona. Boisduval, Faun. Madag. p. 110. Noctua Troglodyta. Fabricius, Ent. syst. III. 2. n. 18.

Die von Guenee bei dieser Art angeführten Geschlechtsunterschiede, dafs nämlich das Weibchen heller gefärbt und mehr grau und die Pfeilflecke der Unterseite der Hinterflügel von der gelben Mittelbinde abstehen sollen, sind nicht constant, da unsere Weibchen sich in der Grundfarbe gar nicht von den Männchen unterscheiden und das Abstehen oder Verbundensein der Pfeilflecke von deren gröfserer oder geringerer Längenausdehnung abhängig ist, so dafs unsere Sammlung mehrere Männchen, besonders aus Syrien, mit abstehenden und ein Weibchen von Guinea mit anliegenden Pfeilflecken aufzuweisen hat; doch pflegt die Breite der Mittel- binde bei den Weibchen unten constant gröfser zu sein. Unsere Exemplare stammen von Tette, vom Cap, von Guinea und von Syrien.

Spirama, Guenee. Spirama Pyrula, nova spec.

Tafel XXVIII. Fig. 10. 11.

S. alis lutescentibus violaceo fuscoque nebulosis, anticis linea spirali convoluta minime

55*

436 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

cum linea transversa sequente conjuncta; omnibus post medium fascia pallida striga duplici dentata nigra notata. Exp. alar. ant. lin. 19.

Spirama Pyrula. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1857. p. 422.

Fühler und Palpen braun, Kopf, Halskragen und Wurzel der Schulterdecken braun- schwarz, Brustrücken und Grundfarbe aller Flügel hell weifslich gelb, braun marmorirt und mit einem violetten Anfluge übergössen. Die erste ganze Querlinie der Vorderflügel ist sehr lang, denn sie erstreckt sich vom Innenrande, wo sie ziemlich nahe dem Körper entspringt, bis zur Mitte des Vorderrandes, wo sie sich, dicht beim Halse des retortenförmigen Mitlelzeichens, mit einem von der Costa abgehenden Häkchen verbindet und mit demselben ein Knie bildet. Das Retorten-Zeichen schwebt frei im Mittelraum des Flügels und ist nicht, wie bei den übrigen Arten, mit der folgenden, zweiten, hier gezähnten Querlinie verbunden, an welche sich innen- wärts und unterhalb des Zeichens ein grofser, breiter, viereckiger, röthlich brauner Schatten- fleck anlehnt. Hinter der zweiten Querlinie folgt eine beinfarbige Querbinde, welche auch den Unterflügel durchläuft und von einer doppelten, schwarzen, wellenförmigen oder gezähnten Linie durchzogen ist. Hinter dieser Binde färbt sich der Grund auf beiden Flügeln dunkler, wird schwarzbraun und ist mit einer doppelten, schwarzen Guirlanden-Linie eingefafst, auf deren Spitzen, in den Aderzwischenräumen, schwarze Längslinien stehen, weiche bis zur hellen Binde reichen. Das Retorten -Zeichen ist schwarz, im unteren Theil mit rothbraunen, im Halse mit metallisch glänzenden, blauen Schuppen überdeckt und hat eine schmale, grünlich goldige Einfassung, die mit einer tief schwarzen Linie und zuäufserst mit einer hellgelben umzogen ist. Die Unterflügel zeigen innerhalb der beinfarbenen Mittelbinde eine breite violettlich braune Querbinde und eine helle Basis. Die Franzen haben die Farbe des Flügelgrundes. Die Unterseite aller Flügel ist bräunlich gelb mit schwarzbraunem Aufsenrande und solchen Punkten vor den Franzen. Im Mittelraum der oberen zeigt sich das Retorten -Zeichen und ein daran gelehnter Querstreif, im Mittelraum der unteren ein Discoidalpunkt und eine ge- zackte Querlinie von schwarzbrauner Farbe. Ein sonst wohl erhaltenes Exemplar von Tette, dem aber der Hinterleib fehlt.

OphiodeS, Guenee.

Ophiodes tettensis, nova spec.

Tafel XXVIII. Fig. \% 0. alis anticis fusco- brunneis limbo fusco -griseo strigis tribus angustis lutescentibus , prima perobliqua recta, secunda sinuata cum prima conjuncta, tertia submarginali anguloso-sinuata ; posticis basi fusco -albidis limbo lato nigro; omnibus subtus albidis limbo lato lunulisque mediis nigris. Fem. Exp. alar. ant. lin. 19. Ophiodes tettensis. Hopffer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1857. p. 422.

Eine neue Art, welche der Oph. Hop ei Boisd. sehr nahe verwandt ist und sich von

LEPIDOPTERA. HETEROCERA. 437

derselben durch viel geringere Gröfse und durch die Gestalt der Zackenlinie unterscheidet: bei Hopei bildet dieselbe einen Zahn oder Winkel der Mittelzelle gegenüber und zwei Aus- buchtungen, eine kleinere oberhalb und eine grofse unterhalb des Zahns; bei Tettensis besteht sie aus drei Zähnen, von denen der mittlere nach innen, der obere und untere nach aufsen gerichtet sind und aus zwei Buchten, einer am oberen, der anderen am Analwinkel des Flügels. Kopf, Fühler, Palpen und Brustrücken hellbraun, Hinterleib graubraun, Brust und Bauch schmutzig weifs, Beine hell bräunlichgelb. Die Oberflügel zeigen deutlich die drei ganzen Querlinien, welche fein und gelblich gefärbt sind. Ihr Grund ist bis zur zweiten ganzen Querlinie hell graulich braun, von dieser bis zur Zackenlinie, welche innen sogar braunschwarz gesäumt ist, dunkelbraun und hinter der letztern bis zu den Franzen hell bräun- lichgrau mit mehreren haufenweise zusammengereihten tief braunschwarzen Punkten in diesem letzten Felde zwischen den Ästen der Mediana. Vor der Saumlinie, welche, wie die Franzen, hell gelblich braun ist, zieht sich eine festonirte, braune Randlinie herab. Die erste ganze Querlinie läuft sehr schräg, aber in gerader Richtung von oben und innen nach unten und aufsen, wo sie sich mit der zweiten, um- die dunklere Nierenmakel geschwungenen Querlinie verbindet. Die Unterflügel sind schmutzig bräunlich weifs mit sehr breiter schwarzer Rand- binde. Die Franzen sind weifs mit einer Unterbrechung unterhalb der Mitte des Aufsenrandes, wo sie braun gefärbt sind. Die Unterseite aller Flügel ist schmutzig weifs mit schwarzen Mittelmöndchen und eben solcher sehr breiter Saumbinde. Ein Weibchen von Tette.

GrammodeS, Guenee.

Grammodes stolida, Fabricius.

Noctua stolida. Fabricius, Ent. syst. III. 2. p. 41. n. 109.

Noctua angularis. Hübner, Noct. f. 352. 512.

Ophhisa cingularis. Treitschke, Schm. v. Eur. V. 3. p. 312.

Ein Exemplar von Tette, dieser über den Süden Europas, Ostindien, Syrien, Nubien, die südliche Ost- und Westküste Africas bis zum Cap verbreiteten Art, welche in allen diesen verschiedenen Ländern von der europäischen Form durchaus nicht abweichend gefunden wird.

TrigOIlodeS, Guenee.

Trigonodes Hyppasia, Cramer.

Phal. Noct. Hyppasia. Cramer, III. p. 99. pl. 250. E. Trigonodes Hyppasia. Guenee, Noctuelites III. p. 283. Noctua Hypatia. Fabricius, Ent. syst. III. 2. p. 38. n. 98. Var. ß. Trigonodes exportata. Guenee, Noct. III. p. 284.

Guenees Exportata unterscheidet sich von der ostindischen Stammart durch nichts,

als durch etwas bedeutendere Gröfse und durch dunklere, violettlich aschgraue Grundfarbe. Alle

438 ZOOLOGIE. INSECTEN.

übrigen von Guenee angeführten Charaktere passen genau auf die Cr am er sehe Hyppasia. Ein schönes Exemplar von Querimba, welches zur Var, eooportata gehören würde.

Remigia, Guenee.

Remigia Archesia, Cramer.

Phal. Noct. Archesia. Crambr, III. p. 145. pl. 273. F. G. Remigia Archesia» Guenee, Noctuelites III. p. 318.

Wie die meisten der zum Genus Remigia gehörigen Arten, hat auch die vorstehende einen sehr grofsen Verbreitungsbezirk. Cramer giebt die Küste von Coromandel als Vater- land an, Guenee führt aufserdem Java auf. Unsere Exemplare sind von denselben zwei Localitäten und aufserdem von Ceylon, ferner besitzen wir Exemplare von Guinea und von Querimba, so wie endlich ein unzweifelhaftes von St, Thomas, so dafs die Art dreien Welttheilen angehört.

HYMENOPTERA. HAUTFLÜGLER.

Bearbeitet

von

Dr. A. GERSTAECKER.

A p i a r i a e.

Apis, auct.

Apis mellifica.

Apis mellifica. Linne, Faun. Suec. p. 421. n. 1697. Syst. nat. ed. XIII. p. 955. n. 22. auct. recent.

Operar. var. a. Minor, abdominis basi scutelloque plus minusve rufo-testaceis.

Apis caffra. Lepelletier, Hist. nat. d. Hym. I. p. 402. n. 2.

Apis fulvocincta. Degeer, Memoires VII. p. 607. n. 4. pl. XLV. fig. 4. Encycl. meth. I. p. 78. n. 101.

Apis cerana. Fabricius, Ent. syst. II. p. 327. n. 59. Syst. Piezat. p. 370. n. 3.

Apis ligustica. Spinola, Insect. Ligur. I. 1. p. 35. n. 15. Latreille, Recueil d'observat. (Voyage de

Humboldt), p. 331. n. 2. pl. XIX. fig. 4 6. Apis fasciata. Latreille, Recueil d'observ. p. 332. n. 6. pl. XIX. fig. 7. Annales du mus. d'hist. nat.

V. p. 171. n. 5. pl. XIII. fig. 9. Lepelletier, Hist. nat. d. Hym. I. p. 406. n. 11. Apis JSigritarum. Lepelletier, Hist. nat. d. Hym. I. p. 406. n. 12.

var. b. Scutello abdominisque basi rufo- brunneis.

Apis AdansoniL Latreille, Annales du mus. d'hist. nat. V. p. 172. n. 6. Recueil d'observ. p. 332. n. 7. Apis scutellata. Lepelletier, Hist. nat. d. Hym. I. p. 404. n. 7.

var. c. Tota nigra, abdomine fere nudo.

Apis unicolor. Latreille, Annales du mus. d'hist. nat. V. p. 168. n. 2. pl. XIII. fig. 4. Recueil d'observ. p. 331. n. 3. pl. XIX. fig. 8. Lepelletier, Hist. nat. d. Hym. I. p. 403. n. 4.

Die in Mossambique einheimische Honigbiene, von welcher einige dem Arbeiterstande angehörende Individuen eingesandt wurden, gehört derjenigen Varietät der europäischen Apis mellifica an, bei welcher das Schildchen und der gröfste Theil der drei ersten Abdominalseg- mente rothgelb gefärbt erscheinen und welche je nach der größeren oder geringeren Ausdeh- nung dieser Farbe gegenwärtig bereits unter sechs verschiedenen Namen beschrieben worden ist.

440 ZOOLOGIE. 1NSECTEN.

Man braucht ein nicht gar bedeutendes Material von Exemplaren der Honigbiene aus verschiedenen Ländern zu vergleichen, um bald zu der Überzeugung zu gelangen, dafs die Kennzeichen, welche von den verschiedenen Autoren zur Unterscheidung von Arten gebraucht worden sind, nichts weniger als stichhaltig erscheinen. In erster Reihe steht hier die Färbung des Schildchens, auf welche sogar Latreille {Annales du mus. d'hist. nat. V. p. 167 ff.) und nach seinem Beispiel auch Lepelletier (Hist. nat d. Hymenopt. I. p. 401 ff.) zwei Abtheilungen gründete, je nachdem das Schildchen nämlich mit dem Thorax gleich (d.h. dunkel) oder ver- schieden (d. h. gelb oder röthlich) gefärbt ist. Schon unter den Arbeitern der italienischen Biene, welche Spinola (a. a. 0.) als eigne Art unter dem Namen A. ligustica beschrieben hat, kommen einzelne Individuen mit gelblichem Schildchen vor; ein derartiges Exemplar, welches die hiesige Sammlung aus Sicilien besitzt, stimmt mit den Nord-Italienischen, welche ein durch- aus schwarzes Schildchen haben, in allen übrigen Merkmalen (Gröfse, Behaarung, Färbung des Hinterleibs) genau überein. Einen noch viel schlagenderen Beweis von der Unhaltbarkeit dieses Merkmals liefert aber eine Reihe von Arbeitsbienen, welche das Museum vom Cap der guten Hoffnung (durch Krebs) besitzt, indem diese alle Übergänge in der Färbung von der gewöhnlichen einfarbigen europäischen Form bis zur ganz hell gefärbten (A. cerana Fabr., fasciata Latr.) in sich schliefst. Alle diese südafricanischen Exemplare sind von gleicher Gröfse (merklich kleiner als die europäische Form), gleicher Färbung und Behaarung des Kopfes und Thorax. Die am dunkelsten gefärbten, welche die Reihe beginnen, sind in der Färbung des Schildchen und Hinterleibes den nord-europäischen Individuen ganz analog, indem nämlich nur die Basis des zweiten Hinterleibssegments zu jeder Seite rothbraun durchscheint. Es dehnt sich nun zuerst diese Farbe in gröfserer Intensität über den ganzen Vorderrand des zweiten Segments aus [A, caffra Lepell.) und indem dieser Saum bei den nächstfolgenden Exemplaren immer breiter wird, nimmt zu gleicher Zeit auch das Schildchen eine immer mehr gelbbraune Farbe an. Wo der gelbe Vordersaum des zweiten Hinterleibssegments schon dessen halbe Länge einnimmt, zeigen auch schon der vertiefte Theil des ersten Segments und das Schildchen diese Farbe durchaus deutlich. Die Exemplare, welche den Schlufs der Reihe bilden, stimmen in der Färbung ganz mit den ägyptischen (A. fasciata Latr.) überein, indem die beiden ersten Segmente des Hinterleibes bis auf den Hinterrand ganz gelb geworden sind und auch die Basis des dritten Segments diese Farbe annimmt; einige Exemplare (Mossambique, Senegal, Ägypten) haben auch dieses dritte Segment bis auf den Hinterrand hell gefärbt. Die meisten dieser auf dem Hinterleib in weiterer Ausdehnung gelb gefärbten africanischen Exemplare haben ein entsprechend hell gefärbtes Schildchen (A. nigritarum Lepell), einige jedoch ein braunes oder selbst schwärzliches, so dafs sie sich von den italienischen Individuen [A. ligustica Spin.) gar nicht mehr unterscheiden lassen. Mit der Überhandnähme der gelben Färbung auf dem Hinterleib ist meist zugleich eine lichtere Färbung der Beine verbunden, wie es in ge- ringerem Mafse auch schon bei der italienischen Biene der Fall ist, Wenn nach der eben gegebenen Darstellung ein Zweifel an der Identität der europäischen mit der südafricanischen

HYMENOPTERA. APIARIAE. 441

Biene nicht mehr bestehen kann, indem zwischen den extremsten Formen die allmähligslen Über- gänge nachgewiesen worden sind, so wird die Annahme, dafs die nord- europäische Form von der italienischen verschieden sei, noch viel weniger haltbar erscheinen. Abgesehen davon, dafs die neuerlich überall geglückte Vermischung beider Formen auf das Entschiedenste da- gegen spricht, läfst sich der Nachweis auch aus einzelnen Übergängen in der Färbung, wie sie das hiesige Museum besitzt, liefern. Bei einem nord -deutschen Exemplare zeigt sich die Basis des zweiten Hinterleibssegments breit rothgelb gefärbt; in Südfrankreich kommen neben ganz dunkel gefärbten Individuen auch solche vor, die in der Färbung mit der A. ligustica übereinstimmen und dalmatinische Exemplare stehen zwischen beiden Formen in der Mitte.

Dafs Latreilles A. Adansonii vom Senegal, im hiesigen Museum von Guinea, nach Lepelletier (A. scutellata) auch in Süd-Africa, ebenfalls nur eine Farben -Abänderung der Hausbiene ist, bei der das Schildchen und die Basalhälfte des Hinterleibes rothbraun gefärbt sind, ist mir bei völliger Übereinstimmung aller übrigen Merkmale nicht zweifelhaft; ebenso wenig kann ich für Abtrennung der einfarbig schwarz gefärbten und sich nur durch schwächer behaarten Hinterleib auszeichnenden A. unicolor Latr. einen Grund auffinden.

Es dürfte noch von Interesse sein, auf die geographische Verbreitung der verschiedenen Abänderungen der Hausbiene einen Blick zu werfen. Sieht man von den beiden zuletzt an- geführten dunkelen Varietäten ab, so ergiebt sich das Resultat, dafs die einfarbige Form, welche unsrer nordischen Hausbiene entspricht, mehr den gemäfsigten, die hell gefärbte mehr den heifseren Regionen zukommt. Letztere beginnt mit der A. ligustica in Italien und erstreckt sich als A. fasciata Latr. über den gröfsten Theil Africas, ferner über Syrien, Arabien, durch das mittlere Asien bis nach China (A. cerana Fabr.). Das Zusammentreffen und Ineinander- übergehen beider Formen in der gemäfsigteren Zone des Caps ist von besonderem Interesse. Neben der Färbung ist der Umstand hervorzuheben, dafs in der alten Welt die Individuen der wärmeren Zone beträchtlich kleiner als die der gemäfsigten sind; die americanischen Exemplare der hiesigen Sammlung (Pensylvanien, Cuba, Portorico, Mexico) stehen den nord- europäischen an Gröfse kaum nach und sind auch in Färbung und Behaarung mit ihnen fast übereinstimmend.

Bei der beträchtlichen Verwirrung, in welcher sich bis auf den heutigen Tag die Syn- onymie der Honigbienen des alten Continents befindet, wird es nicht ungerechtfertigt er- scheinen, hier anhangsweise dieselbe zu erörtern. Nachdem von den 15 im Catalogue of Hymenopterous Insects in the collect, of the British Museum, Pt. IL Apidae (by F. Smith, London 1 854) angeführten Arten der Gattung Apis in der vorangegangenen Darstellung 8 als Varietäten der Apis mellifica dargelegt worden sind, bleiben noch 7 übrig, welche sich bei näherer Untersuchung ebenfalls auf 3 Arten reduciren; alle drei sind sämmtlich Ostindien und den benachbarten Inseln eigenthümlich und durch scharfe Charaktere sowohl von der euro- päischen Art als untereinander verschieden. Es sind folgende:

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 5u

442 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Apis dorsata.

Apis dorsata. *Fabricius, Ent. syst. II. p. 328. n. 64. (1793). Syst. Piezat. p. 370. n. 7. (nee Ä.

dorsata Lepell.) Apis nigripennis. Latreille, Ann. d. mus. d'hist. nat. V. p. 170. n. 4. pl. XIII. fig. 7. (1804). Recueil

d'observ. p. 331. n. 5. pl. XIX. fig. 11. Lepelletier, Hist. nat. d. Hym. I. p. 403. n. 6. Apis bicolor. *Klug, D. Gesellsch. naturf. Freunde zu Berlin. Magazin I. p. 264. Tab. VII. fig. 3. (1807). Apis zonata. Guerin, Bellanger, Voyage aux Indes orientales, Insectes, p. 504. pl. IV. fig. 6. Iconogr. d.

regne animal, p. 462.

Diese durch die beträchtliche Gröfse und die Färbung der Flügel leicht kenntliche Art ist bis jetzt nur im Arbeiterstande bekannt geworden und zeigt ganz ähnliche Schwankungen in der Farbe wie die Hausbiene. Das Abdomen ist nämlich entweder in seiner ganzen Ausdeh- nung oder nur auf den beiden ersten Segmenten lehmgelb gefärbt; im letzteren Falle sind die hinteren Segmente schwarzbraun, das dritte zuweilen noch mit gelblichem Dreieck über die Mitte.

Alle angeführten Autoren beschreiben diese Art so kenntlich, dafs die oben gegebene Synonymie ganz sicher ist; das typische Exemplar aus Fabricius Sammlung hat bei der Be- stimmung der Art im hiesigen Museum zum Vergleich vorgelegen, nachdem sie von Klug zuvor unter dem Namen A. bicolor beschrieben worden war. Lepelletiers Apis dorsata (a. a. O. pag. 405. n. 9) kann dieser Art nicht angehören, da das Schildchen als hell gefärbt und die Flügel als „transparentes, nervures päles" angegeben werden. Das Citat derselben bei Smith (Catalogue p. 415) ist daher zu streichen.

Apis indica.

„A. cinerea -villosa, abdomine testaceo, ano nigro" Fabricius.

Apis indica. * Fabricius, Ent. syst, suppl. p. 274. n. 59 60. Syst. Piezat. p. 370. n. 4.

Apis socialis. Latreille, Ann. d. mus. d'hist. nat. V. p. 172. n. 7. pl. XIII. fig. 10. Recueil d'observ.

p. 332. n. 8. pl. XIX. fig. 9. Lepelletier, Hist. nat. d. Hym. I. p. 404. n. 8. Apis dorsata. Lepelletier, Hist. nat. d. Hym. I. p. 405. n. 9. Apis Delesserti. Guerin, Iconogr. d. regne animal, p. 461. var. a. abdomine retrarsum nigra -fas dato. Apis Peronii. Latreille, Ann. d. mus. d'hist. nat. V. p. 173. n. 8. pl. XIII. fig. 11. Recueil d'observ.

p. 332. n. 9. pl. XIX. fig. 12. Lepelletier, Hist. nat. d. Hym. I. p. 405. n. 10. Apis Perrotteiii. Guerin, Iconogr. d. regne animal, p. 461. var. b. scutella nigra- fusca. Apis Perr ott etii var. Guerin, 1. c. p. 460.

Diese Art ist nur halb so grofs als Apis mellifica und in ihren zahlreichen Farben- Varietäten, wie es scheint, constant durch die helle, rothgelb gefärbte Oberlippe zu erkennen. Bei der gewöhnlichen Form, wie sie Fabricius bei seiner Beschreibung vorgelegen, ist der Thorax grau, das Schildchen und der ganze Hinterleib bis auf die äufserste (schwärzliche) Spitze hell rothgelb. Zwischen dieser Form, mit der Latreilles A. socialis zusammenfällt, und dessen A. Peronii finden sich die direktesten Übergänge in der Färbung, so dafs eine Trennung beider durchaus unzulässig ist.

HYMENOPTERA. APIARIAE. 443

Nach Vergleich des typischen Exemplars aus Fabricius Sammlung mit den Exemplaren des hiesigen Museum ist die vorliegende Art die wirkliche A.indica, welche demnach alle Autoren von Latreille bis Smith verkannt haben; die Art, welche Latreille für die Fabriciussche A.indica hielt und als solche abbildete, ist die folgende und von Fabricius als Anthophora florea beschrieben worden. Dafs Lepelletiers Apis dorsata eine Varietät der vorliegen- den Art bezeichnet, ist nach der Beschreibung sehr wahrscheinlich; mit der Fabriciusschen A. dorsata hat sie dagegen garnichts gemein. Die Beschreibungen, welche Guerin von seiner A. Delesserti und Perrottetii giebt, passen in jeder Beziehung auf die beiden gewöhn- lichsten Formen der vorliegenden Art. Exemplare mit schwärzlichem Schildchen, wie sie Guerin anführt, finden sich auch im hiesigen Museum.

Aufser auf dem indischen Continent findet sich diese Art auf den Sunda-Inseln und auf Ceylon; bis jetzt sind von derselben ebenfalls nur Arbeiter bekannt geworden.

Apis florea.

Operar. „A. cinerea -villosa, abdomine glabro, rufo, apice nigra" Fabricius. Apis florea. * Fabricius, Ent. syst. II. p. 341. n. 118. Anthophora florea. * Fabricius, Syst. Piezat. p. 381. n. 37.

Apis indica. Latreille, Ann. d. mus. d'hist. nat. V. p. 169. n. 3. pl. XIII. fig. 5. Recueil d'observ. p. 331. n. 4. pl. XIX. fig. 10. Lepelletier, Hist. nat. d. Hym. I. p. 403. n. 5.

Mas. Niger, anicolor, thorace abdominisque basi einer eo-villosis, tarsorum posticorum

articulo primo intus appendiculato. Apis lobata. Smith, Catalogue of Hymenopt. Insects. Pt. II. Apidae, p. 416. n. 10.

Die Arbeiter dieser Art sind abermals nur halb so grofs als die der A. indica und unterscheiden sich von diesen leicht durch die tief schwarze Farbe des Kopfes (mit Einschlufs der Oberlippe), des Thorax und Schildchen, ferner durch den fast glatten Hinterleib, dessen vordere Hälfte hoch rostroth, die hintere tief schwarz ist. Dafs die Fabriciussche Antho- phora florea mit der Latreille sehen A.indica identisch ist, hat sich aus dem Vergleich des Exemplars seiner Sammlung mit denen des hiesigen Museum ergeben.

Aus Ceylon wurden dem hiesigen Museum von Nietner zusammen mit den Arbeitern dieser Art auch Drohnen übersandt, welche sich durch einen merkwürdigen lappenartigen Fortsatz am ersten Gliede der Hintertarsen, wie er von Smith (a. a. 0.) beschrieben wird, auszeichnen; obwohl der Hinterleib derselben durchaus schwarz gefärbt ist, kann bei dem gemeinsamen Vorkommen ihre speeifische Identität nicht zweifelhaft erscheinen, und es wäre demnach die Apis lobata Smith das Männchen der A. florea.

56

*

444 ZOOLOGIE. INSECTEN.

XyloCOpa, Latreille. Apis, Linn£; Degeer. Xylocopa, BombllS, Ceiltris, Fabricius.

Xylocopa flavorufa.

Xylocopa flavorufa* Lepelletier, Hist. nat. d. Hym. IL p. 177. n. 5,

Apis flavorufa. Degeer, Memoires VII. p. 605. n. 1. pl. 45. fig. 1. Encycl. meth., Insectes I. p. 63. n. 3.

Xylocopa trepida. Fabricius, Syst. Piezat. p. 340. n. 10.

Es liegen zwei weibliche Exemplare von Mossambique vor, welche mit den Capensi- schen in jeder Beziehung übereinstimmen; Fabricius Vaterlandsangabe „Brasilien" ist irrthümlich.

Xylocopa lateritia.

Tafel XXIX. Fig. 1. % Xylocopa lateritia. Smith, Catal. of Hymenopt. Ins. Pt. IL Apidae, p. 346. n. 8. ($) Mas. Capite, thoracis dorso, pectoris lateribus, tibiis anticis abdominisque basi dense fulvo-villosis , hoc supra virescenti- piloso, apice nigro-ciliato.

Mehrere Exemplare beider Geschlechter von Mossambique. Das Weibchen, welches von Smith allein beschrieben worden ist, steht in der Vertheilung der Farben der Xylocopa antiguensis {Apis et Bombus antiguensis Fabric, Xylocopa flavithorax II liger, Xylocopa api- calis Smith) am nächsten, indem wie dort die ganze Oberseite des Thorax und das erste Hinterleibssegment hell behaart sind. Bei der Xyl, lateritia 'sind diese Theile aber nicht gold- gelb, sondern brennend ziegelroth behaart, und dieselben Haare setzen sich nicht, wie bei X. antiguensis auf die Seiten der Brust fort, sondern hören bei der Flügelschuppe auf. Aufser- dem ist die sehr schwache Behaarung des Hinterleibes und die tiefer braune Färbung der Flügel, die zugleich einen stärkeren stahlblauen Schiller zeigen, für die Art charakteristisch. Das Männchen weicht, wie bei mehreren verwandten Arten, in der Färbung sehr ab. Die Fühler sind noch heller gefärbt als beim Weibchen, nämlich auf der ganzen Vorderseite licht gelbbraun. Der Kopf und Thorax, ein Fleck an den Seiten der Brust unter und vor der Flügelschuppe, der erste Ring des Hinterleibes, die Unterseite der Vorderschienen, endlich auch die Basis der beiden hinteren Schienen sind dicht und zottig goldgelb behaart. Die Bekleidung des übrigen Theiles des Hinterleibes ist sparsamer, kürzer und anliegend, fast von derselben Farbe wie auf dem Thorax, doch da die schwarze Grundfarbe deutlich durchscheint, von mehr olivengrünem Ansehn; an der Spitze stehen zahlreiche, lange, rufsschwarze Wimper- haare. Die Unterseite ist mit Einschlufs aller Tarsen und des oberen Endes der hinteren Schienen schwarz behaart. Die Flügel sind licht braun mit lebhaft violettem Schimmer.

Xylocopa caffra.

Tafel XXIX. Fig. 3. Xylocopa caffra. *Klug, Illigers Magazin VI. p. 209. Lepelletier, Hist. nat. d. Hym. IL p. 197. n. 141.

HYMENOPTERA. APIARIAE. 445

Apis caffra. Linne, Syst. nat. ed. XIII. p. 959. n. 39. Fabricius, Ent. syst. II. p. 319. n. 19. Bombus caffrus. Fabricius, Syst. Piezat. p. 346. n. 17. var. Thoracis abdominisque hast niveo-villosa.

Fünf weibliche Exemplare von Tette. Drei derselben stimmen in der Färbung mit der gewöhnlichen Form, wie sie am Gap vorkommt, durchaus überein. Bei zwei anderen ist die Haarbinde, welche über die Basis des Thorax und Hinterleibes verläuft, nicht goldgelb, sondern schneeweifs; da sich im Übrigen keine Unterschiede zeigen, lassen sich auf diese Abweichung keine Artrechte begründen.

XyloCOpa lugllbris, nova spec.

Tafel XXIX. Fig. 4.

X. alis fuscis, violaceo-micantibus , nigra, thorace supra abdominisque lateribus griseo-

pilosis, tarsis fuscis, posticis basi albidis. Long. lin. 6. Fem. Xylocopa lugubris. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Zu den kleineren Arten von schlankerem Körperbau gehörend und der Xyl. rufitarsis Lepell. zunächst verwandt. Der Körper ist schwarz, überall deutlich punktirt, auf dem Hinter- leib mit bläulichem Schimmer. Die fast abgeriebene Behaarung des Kopfes scheint weifslich gewesen zu sein; eine kurze erhabene Längsleiste der Stirn zwischen den Fühlern verschwindet schon vor dem mittleren Punktauge. An den Fühlern ist die Spitze des Schaftes bräunlich, das Ende der Geifsel an der Vorderseite gelblich braun, alles Übrige schwarz. Der Thorax ist auf seiner Oberfläche dicht und zottig aschgrau, an den Brustseiten schwarzbraun behaart; die Flügelschuppen sind glänzend schwarz. Die Behaarung des Hinterleibes ist dünn und kurz, auf der Oberseite schwärzlich, an den Seiten der Basis und längs der Seitenränder silbergrau, fast weifslich; auch erstrecken sich Wimpern von dieser Farbe am Hinterrand der einzelnen Segmente bis auf die Oberfläche; nur das Endsegment zeigt lange rufsschwarze Behaarung. Die Behaarung der Beine mit Einschlufs der Tarsen ist schwarzbraun; nur an der Aufsenseite der hintersten Tarsen zeigt sich von der Basis bis über die Mitte hinaus eine dicht gelblich weifs behaarte Stelle. Die Flügel sind sattbraun, längs des Aufsenrandes etwas dunkler, überall mit lebhaftem violetten Schimmer. Ein weibliches Exemplar von Tette.

Anthophora, Latreille. Apis, Linne*. Megilla, Fabricius, Klug.

Anthophora flavicollis, nova spec. Tafel XXIX. Fig. 5. A. alis infuscatis, nigra, capite niveo-piloso, clypeo labroque triangulo albido notatis, thorace dense aureo-, retrorsum albido -villoso. Long. lin. S. Fem.

Anthophora flavicollis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

446 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Die Art steht der Anth. bipartita Smith (Catal of Hym. Ins. II. p. 333. n. 81) am nächsten, stimmt mit derselben in Gröfse und Gestalt, so wie durch den einförmig schwarzen, fast glatten Hinterleib überein, unterscheidet sich aber auf den ersten Blick durch den bis zum Vorderrande gleichmäfsig goldgelb behaarten Thorax. Der Kopf ist mit dichter runzliger Punktirung bedeckt, fast matt, schwarz; ein nach hinten trichterförmig ausgezogenes Dreieck längs der Mitte des Kopfschildes und ein dagegenstofsendes auf der Oberlippe gelblich weifs; längs der Seitenränder bis zu den Fühlern und ebenso auf dem hinteren Augenrand ist die Behaarung rein kreideweifs, auf dem Scheitel dagegen und am Halskragen mit schwärzlichen Haaren untermischt. Die ganze Oberfläche des Thorax vom Kopf bis zum Schildchen ist mit dichter goldgelber Behaarung bekleidet, welche sich auch noch über die Flügelschuppen hin- aus ein wenig auf die Seiten erstreckt; ein Fleck zwischen der Einlenkung der Vorder- und Hinterflügel so wie die lang abstehenden Haare des Metathorax gehen allmählig mehr ins Weifsliche über. Der ganze untere Theil der Brustseiten ist tief schwarzbraun behaart. Der Hinterleib ist einfarbig schwarz, etwas glänzend, fein punktirt, auf der Oberfläche so dünn behaart, dafs er fast nackt erscheint; die Ränder der einzelnen Segmente schimmern rothbraun durch. Das erste Segment zeigt jederseits einen Büschel schwarzbrauner, das letzte rothbraune und greise Haare untermischt. An den Beinen sind Schenkel und Schienen glänzend roth- braun; die Behaarung der Vorderschenkel ist fast greis, die der hinteren mehr schwärzlich; an den Vordertarsen rothbraun, an den Schienen und Tarsen der hinteren Beine tiefschwarz; letztere Farbe haben auch die Sporen der Hinterschienen. Die Flügel sind in derselben Weise wie bei A. bipartita gebräunt und wie dort an der Basis mehr wasserhell; die Flügelschuppen sind licht rostroth. Ein weibliches Exemplar von Mossambique.

LipotricheS, nov. gen.

Ocelli in tuberculo verticis positi. Alae anticae cellulis submarginalibus tribus, tertia elongata. Fe?nora postica deniata. Palpi maxillares 6-, labiales 4-articulati. Ligida et paraglossae lanceolatae, hirsutae.

Die hier zu charakterisirende neue Gattung gehört der Epeolus- Gruppe an und würde sich nach Form und Färbung zu urtheilen, zunächst an Ammobates und Phileremus anschliefsen, von denen sie sich aber u. a. sogleich durch das Flügelgeäder unterscheidet. Die Vorderflügel haben nämlich drei Submarginalzellen wie bei Epeolus Fab., Liogastra Perty und einer bis jetzt noch nicht charakterisirten Gattung, welche auf die europäische Centris coecutiens Fabr. zu errichten wär*e. Während jedoch bei allen diesen Gattungen die beiden letzten Submarginal- zellen fast gleich grofs und unregelmäfsig quadratisch sind, ist bei Lipotriches die letzte doppelt so lang als die zweite und der ersten an Länge fast gleich; sie nimmt den rücklaufenden Nerv erst jenseits der Mitte ihres Hinterrandes auf, wodurch die dritte Discoidalzelle eine beträchtlichere Breite erhält. Was die neue Gattung am auffallendsten charakterisirt, ist dafs

HYMENOPTERA. APIARIAE. 447

die Ocellen auf einer wulstigen Erhabenheit des Scheitels, deren abschüssige Flächen sie ein- nehmen, gelegen sind; es ist dadurch die vordere Ocelle schräg nach vorn, die seitlichen nach aufsen gewandt. An den deutlich nach aufsen gekrümmten Hinterschenkeln ist die untere, äufsere Kante vor der Spitze in einen kurzen dreieckigen Zahn erweitert; die Hinterschienen sind innen leicht ausgehöhlt und nicht wie bei den nächst verwandten Gattungen mit dicht seidenartiger, sondern mit dünner, längerer Behaarung bekleidet; ihre beiden Enddornen sind dünn und äufserst fein zugespitzt. Die Untersuchung der Mundtheile hat ergeben, dafs auch diese mehrfache Eigenthümlichkeiten darbieten: An den Maxillen ist die Endlade dreimal so kurz als der Stamm, blattartig und vorn zugespitzt; die Taster deutlich sechsgliedrig, das End- glied um die Hälfte länger und zugleich beträchtlich dünner als das vorhergehende. Die Zunge ist kaum halb so lang als das Kinn, ihr Endtheil dünnhäutig, lanzettlich zugespitzt, dicht behaart; die Paraglossen linear, ebenfalls rauhhaarig und die Hälfte der Zungenlänge erreichend; die Palpen viergliedrig, die drei ersten Glieder dicker, an Länge abnehmend; das letzte wie- der länger und dabei sehr dünn.

Lipotriches abdominalis, nova spec.

Tafel XXIX. Fig. 6. L. alis leviter infnscatis, nigra, opaca, confertim punctata, abdomine rufo; facie dense flava- pilosa, thoracis margine antico albido-squamoso. Long. Im. 4. Mas.

Lipotriches abdominalis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857. Der Kopf ist dicht gedrängt, grubig punktirt, der Scheitel fast kahl, das ganze Gesicht bis über die Fühler hinauf mit dichter, gelblicher, seidenglänzender Behaarung bedeckt. Die Fühler sind schwarzbraun. Der Thorax ist auf der Oberseite dicht und grob runzlig punktirt, der ganze Vorderrand so wie das Postscutellum mit kurzem gelblich -weifsen Toment bekleidet; die Seiten der Mittel- und Hinterbrust mit kurzen, seidenartig schimmernden, weifsen Härchen bedeckt; die Tegulae rostgelb, an der Innenseite schwarzbraun. Der Hinterleib ist einfarbig, licht mennigroth, die einzelnen Segmente mit einer erhabenen, etwas ausgezackten Querleiste hinter der Mitte, welche den vorderen dicht körnig punktirten Theil von dem hinteren, glatten trennt. Nach hinten sind die Segmente am Rande mit vereinzelten rothgelben Haaren besetzt, nur das letzte ist mit weifslich gelben vollständig bedeckt. Die Beine sind pechbraun, weifslich behaart; die Spitze aller Schienen und die Tarsen rostgelb. Die Flügel sind sehr leicht bräun- lich getrübt, längs des Aufsenrandes deutlicher; Stigma und Adern sind hellbraun. Von Tette.

CoelioXJS, Latreille.

Apis, Linne*. Aüthophora, Fabricius.

CoeÜOXyS pUSilla, nova spec.

C. nigra, opaca, pedibus rufis, facie dense niveo-tomentosa, carina front alt denudata;

448 ZOOLOGIE. INSECTEN.

abdominis segmentis squamis pallide testaceis cingulatis, ultimo obtuse triquetro

apice rufo. Long. lin. 3V3. Fem. Coelioxys pusilla. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Eine der kleinsten Arten der Gattung, in Gröfse und Gestalt mit der europäischen C.notata Nees übereinstimmend, schwarz, durch dichte und besonders auf dem Thorax grobe Punktirung matt. Am Kopf ist das ganze Gesicht, vom Vorderrande des Clypeus bis über die Fühler hinauf mit ganz kurzem, dicht anliegenden, seidenartigen Filz von silberweifser Farbe bekleidet; nur eine erhabene Stirnleiste, die dicht über dem Kopfschilde beginnt und sich oberhalb der Fühlerinsertion in zwei seitliche Äste spaltet, erscheint nackt; besonders auf dem unteren Theile des Gesichtes ragen aus dem weifsen Toment noch vereinzelte, borstenartige Haare von hellerer weifser Farbe hervor. Der Scheitel ist in seinen grofsen, grubenartigen Punkten mit rundlichen, weifsen Schuppen, der hintere Augenrand mit dichten, kreideweifsen Filzhaaren bedeckt. Die Fühler sind durchaus schwarz. Auf dem sehr grob und gedrängt punktirten Thorax zeigen sich am Vorderrande die Anfänge dreier aus gelblichweifsen Schuppen gebildeter Längsbinden und eine schmale weifse Linie zieht sich am Seitenrande innerhalb der Flügelschuppen bis zum Schildchen hin. Dieses ist am Hinterrande leicht gerundet und beider- seits in einen mäfsig langen, an der Spitze etwas abgestumpften Zahn ausgezogen; der hintere, abschüssige Theil des Schildchen ist dicht weifslich beschuppt. Die Punktirung des Hinter- leibes ist auf dem ersten Segment, welches fast pechbraun erscheint, dichter und gröber als auf den folgenden, wo sie allmählig feiner und sparsamer wird; deutlich eingedrückte Linien über die Mitte der einzelnen Segmente sind nicht vorhanden, nur auf dem dritten zeigt sich die Spur einer ziemlich flachen, übrigens in der Mitte nicht unterbrochenen Querfurche. Der Hinterrand der einzelnen Segmente ist auf der Oberseite mit einer einzigen Reihe gelblicher Schuppen von länglicher Form besetzt; an den Seiten dagegen bilden sich breite weifse Bin- den, die sich auf die Bauchfläche fortsetzen und hier gegen die Mittellinie hin sich wieder verschmälern; der Bauch erscheint daher weifs mit einem queren Dreieck von rolhbrauner Farbe auf jedem Ringe. Am letzten Hinterleibssegment ist die obere Platte stumpf dreieckig, bis nahe zur Spitze gewölbt, diese beiderseits niedergedrückt und in der Mitte mit einer er- habenen Leiste versehen; die untere Platte überragt die obere nur wenig und ist ebenfalls abgestumpft. Die Beine sind hell rostroth, die Unterseite der Schenkel, die Aufsenseite der Schienen und Tarsen mit dichtem kreideweifsen Filze besetzt; eine gleichfarbige, aber mehr aus Schuppen gebildete Bekleidung zeigen die Brustseiten. Die Flügel sind besonders am Aufsenrande braun getrübt, das Geäder ist schwarzbraun. Ein einzelnes Weibchen von Tette.

Allodape, Lepelletier.

Allodape variegata.

Allodape variegata. Smith, Gatal. of Hym. Ins. in the collect, of the British Museum, Pt. IL Apidae, p. 229. n.5.

HYMENOPTERA. APIARIAE. 449

Mehrere Exemplare von Mossambique, mit der Smith sehen Beschreibung genau übereinstimmend.

Allodape facialis, nova spec.

A. alis hyalinis, nigra, nitida, clypeo toto flavo; pedibus posticis albido-hirtis. Long.

lin.2V3 22/3. Fem. Allodape facialis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Noch kleiner als die vorige Art, einfarbig schwarz. Der Kopf ist äufserst fein und dicht punktirt, sparsam weifslich behaart, der Clypeus in seiner ganzen Ausdehnung goldgelb; die erhabene mittlere Stirnleiste, welche von seinem oberen Rande bis zum mittleren Punkt- auge reicht, sehr fein. An den Fühlern ist die Basis und Spitze des Schaftes rostgelb, alles Übrige pechbraun. Der Mesothorax ist glänzend, ohne sichtbare Punktirung, ganz am Vorder- rand mit schwacher Spur einer vertieften Mittellinie; Schildchen und Metathorax etwas matt, sehr fein nadelrissig, ersteres überdem mit feinen, zahlreichen Pünktchen besetzt. Am Hinter- leib scheinen die Ränder der einzelnen Segmente gelbbraun durch; die drei ersten Ringe sind glatt und glänzend, nur am Spitzenrande sehr fein und undeutlich punktirt, die folgenden körnig, rauh, mit kurzen greisen Borstenhaaren dicht besetzt. Die Schenkel und Schienen sind pechschwarz, die Tarsen rostgelb; die Hinterbeine sind an den Schenkeln kürzer, an den Schienen sehr lang und dicht weifslich behaart. Die Flügel durchaus wasserhell, in lebhaften Regenbogenfarben spielend; das Stigma und die Adern braun; die Tegulae sind blafs rost- gelb. Zwei weibliche Exemplare von Mossambique.

Heriades, Spinoia.

Apis. Linne7 Kirby. Hylaeus et Anthophora, Fabricius. Megachile et

ChelostOHia, Latreille.

Heriades argentata, nova spec. H. nigra, nitida, fortiter punctata, facie pilis argenteis dense tecta, pectoris lateribus abdominisque cingulis quinque niveo-pilosis. Long. lin. 3—3V2. Mas et Fem. Mas. Antennis elongatis , abdominis segmento sexto ante apicem transverse

impresso. Heriades argentata. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Kaum gröfser aber etwas kräftiger gebaut als Her. truncorum Lin., im männlichen Ge- schlecht durch die sehr verlängerten Fühler besonders ausgezeichnet. Der Kopf ist mit groben, dicht gedrängten Punkten besetzt, das Gesicht beim Männchen bis über die Fühler hinaus mit silberweifser Behaarung, die nur zwischen den Fühlern etwas ins Gelbliche spielt, bekleidet; beim Weibchen ist dagegen der Clypeus und die Mitte der Stirn nackt, und die Behaarung also nur auf die Wangen und einen Fleck oberhalb der Fühler beschränkt. An den Fühlern

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. « *

450 ZOOLOGIE. INSECTEN.

ist der Schaft schwarz, die Geifsel pechbraun, letztere beim Männchen von halber Körperlänge. Während das Schildchen dieselbe grobe, grubenartige Punktirung wie der Hinterkopf zeigt, steht diejenige des Mesothorax sowohl an Gröfse als an Tiefe merklich zurück, ist aber trotz- dem noch als grob und gedrängt zu bezeichnen; der Vorder- und Hinterrand sind mit schnee- weifsen Härchen schmal gesäumt, ein gleichfarbiger Fleck steht vor und unter der Flügel- schuppe auf der Brustseite. Der Hinterleib ist nicht, wie bei der europäischen Art, nach vorn verengt, sondern ziemlich gleich breit, am Vorderrand tief ausgeschnitten; die einzelnen Se- gmente sind vorn und hinten leicht eingeschnürt, der Hinterrand schmal blafsgelb, im übrigen glänzend schwarz, gleichmäfsig punktirt, nackt; über die Mitte des ersten und die Basis des zweiten Segments verläuft eine erhabene Querleiste. Am ersten Segment ist der ganze Vorder- und die Seiten des Hinterrandes, am zweiten bis vierten der Hinterrand mit schneeweifsen, haarförmigen Schuppen besetzt, welche schmale Querbinden bilden, die sich an den Seiten des ersten Segmentes stärker, an den folgenden nur schwach verbreitern. Die drei letzten Hinterleibsringe sind beim Männchen beträchtlich gedrängter, das letzte auch zugleich feiner punktirt, dicht vor der Spitze mit einem tiefen, quer dreieckigen Eindruck; der Spitzenrand scheint rothbraun durch. Beim Weibchen erscheint es spitz zugerundet, die Spitze selbst ab- gesetzt und leicht aufgebogen. Die Beine sind schwarz, weifslich behaart, die Tarsen röthlich pechbraun, gelbfilzig. Die Flügel wasserhell, mit braunem Stigma und Adern, nur ein schmaler Aufsenrand sehr leicht bräunlich getrübt. In Mehrzahl bei Tette gefangen.

Heriades phthisica, nova spec.

ff. angusta, atra, aequaliter confertim punctata, fere opaca, genis, thoracis lateribus abdominisque cingulis quinque niveis. Long, Im. 3. Fem.

Heriades phthisica. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Bei fast gleicher Länge um die Hälfte schmaler als die vorige Art, durch die viel feinere und auf allen Körperteilen fast gleichmäfsige Punktirung unterschieden und durch diese fast matt erscheinend. Der Kopf des allein vorliegenden Weibchens ist dicht gedrängt, runzlig punktirt, der Clypeus am Rande und die Mandibeln mit einzelnen gelblichen, die Backen und die Mitte der Stirn zwischen den Fühlern mit dichten schneeweifsen Haaren besetzt. Von der vorderen Ocelle verläuft zur Stirn eine seichte Mittelfurche. An den Fühlern ist die Geifsel hell pechbraun. Der Thorax ist gleichmäfsig und dicht, aber nirgends zusammenfliefsend punktirt und auf der Mitte des Schildchens nehmen die Zwischenräume der Punkte noch an Gröfse zu; der Halskragen, die Seiten der Brust und der Hinterrand des Schildchens tragen kurze weifse, schuppenförmige Haare. Auf den beiden ersten Hinterleibssegmenten sind keine erhabenen Querleisten sichtbar; die Punktirung der Oberseite ist kaum schwächer, wohl aber ein wenig gedrängter als auf dem Thorax und nimmt gegen den After hin in demselben Maafse an Dichtigkeit zu, als sie an Gröfse und Tiefe abnimmt. Der Vorderrand des ersten und der Spitzenrand der vier ersten Segmente ist mit schneeweifsen linearen Schüppchen besetzt, die

HYMENOPTERA. APJARIAE. 451

sich am ersten und zweiten Segmente seitlich dichter anhäufen, in der Mitte des Rückens da- gegen nur eine einzige Reihe bilden. Der Endring ist an der Spitze regelmäfsig abgerundet, die Spitze selbst nicht aufgebogen. Die Farbe und Behaarung der Beine ist wie bei der vorigen Art; ebenso sind die Flügel wie dort glashell, jedoch nicht der Aufsenrand, sondern hier die Spitze des Vorderrandes leicht gebräunt. Ein einzelnes Weibchen, ebenfalls von Tette.

Anthidilim, Fabricius. Apis, Linne, Panzer, Kirby. Megachile, Latreille, Spinola. Trachlisa, Jurine.

Anthidium niveocinctum, nova spec. A. alis infuscatis, nigrum, nitidum, facie, pectoris lateribus, abdominis margine pedi-

busque niveo-pilosis; clypei macula trifida genisque pallidis, abdomine 4 seriatim

testaceo-maculato. Long, lin. 6. Mas. Anthidium niveocinctum. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857. Von ziemlich kurzer, gedrungener Körperform, schwarz, auf der Oberseite fast nackt. Das ganze Gesicht ist bis zu den Ocellen mit dichter, kreideweifser, nur nahe am Scheitel etwas ins Gelbliche spielender Behaarung bedeckt; der untere Theil der Wangen und das Kopfschild weifslich gelb, letzteres mit einem vierspitzigen schwarzen Fleck an der Basis, welcher am Grunde drei kleine gelbe Punkte freiläfst, und ebenfalls schwarzem, goldgelb ge- wimperten Vorderrand. Die Fühler sind einfarbig schwarz. Der Scheitel ist nackt, dicht ge- drängt und tief punktirt, mit zwei kleinen Punkten von gelblichem Toment; die Seiten des Hinterkopfes dicht kreideweifs behaart. Der Thorax ist auf der Oberfläche nur sehr dünn greis behaart, so dafs er fast nackt erscheint, mit zahlreichen, tiefen aber nicht gedrängten Punkten besetzt, welche auf dem Schildchen etwas feiner werden; an diesem ist der Hinter- rand sehr scharf, deutlich aufgebogen, in der Mitte tief unterbrochen. Die Brustseiten sind dicht weifs behaart und besonders macht sich vor und hinter der Flügelschuppe ein dichter Büschel kreideweifser Haare bemerkbar. Eine gleiche Bekleidung zeigt der scharfe Seitenrand des Hinterleibes von der Basis bis zum Anfang des letzten Segmentes; die Punktirung der Oberseite ist hier in der Mitte und besonders auf der hinteren Hälfte der einzelnen Ringe viel feiner als auf der vorderen und nahe am Seitenrande; die Mitte der hinteren Hälfte des ersten Ringes ist sogar glatt und spielt wie auch der entsprechende Theil der folgenden in Regenbogenfarben. Die gelbe Zeichnung ist folgendermafsen vertheilt: auf dem ersten Ringe steht jederseits nahe am Seitenrande ein Längsfleck, auf den vier folgenden ebenda ein mehr quadratischer und zwischen diesem und der Mittellinie ein querer, in Form einer abgekürzten Binde; diese beiden Flecke stehen jedesmal auf der vorderen Hälfte der Ringe und werden nach hinten von einem Querwulst, der nach der Mittellinie zu verschwindet, begrenzt; der Endring zeigt jederseits am Seitenrande nur einen Querfleck. Was die Zahnung dieses letzten Segmentes betrifft, so ist es jederseits zwischen Basis und Spitze in einen kurzen, stumpfen

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452 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Zahn ausgezogen, die Spitze selbst abgestutzt und leicht eingeschnitten; seine Oberfläche ist mit anliegenden, weifsen, sein Hinterrand mit dichten, schwarzen Borstenhaaren bekleidet. Auf der Unterseite des Abdomens geht die Behaarung von den Seiten gegen die Mitte zu allmählig aus dem Weifslichen ins Graubraune über. Die Beine sind schwarz, ihre Behaarung weifs; der dichte Filz an der Aufsenseite des Metalarsus fällt ins Gelbliche. Ein männliches Exemplar aus Mossambique.

EliaSpis, nov. gen.

Thymi US (pars), Fabricius.

Clypeus convexus, 9 rotundatus, cT truncatus. Palpi maxillares exigui, bi- articulati. Ligula nuäa, labio terminall lenticulari. Palpi labiales ligula longiores, articulo primo admodum elongato, basi incrassato, tertio quartoque brevissimis. Scu- tellum c? truncatum, 9 bilobum. Corpus fere nudum, <? breve, 9 elongatum. Tegulae 9 dilatatae, alae elongatae.

Diese in ihren wesentlichen Charakteren mit Anthidium nahe verwandte Gattung zeigt besonders im weiblichen Geschlecht eioe so auffallende Körperform, dafs Fabricius eine aus Guinea stammende Art derselben unter Thynnus beschrieben hat, womit sie freilich noch weniger Ähnlichkeit als mit einer Biene darbietet; näher liegt wohl eine Analogie in der Form mit gewissen Scolia- Weibchen. Nicht nur diese auffallende Gestalt des Weibchens, sondern auch die bei Anthidium wenigstens in gleichem Grade nicht weiter vorkommende Differenz der beiden Geschlechter, welche bei dem Thynnus abdominalis Fabr. und einer sehr analog gebildeten neuen Art aus Mossambique in gleich auffälliger Weise vorhanden war, veranlafste mich die Mundtheile der ersteren einer genaueren Prüfung und einem Vergleich mit denen der einheimischen Anthidien zu unterwerfen. Die zwischen beiden obwaltenden Differenzen sind nicht unbeträchtlich. Bei der vorliegenden Gattung ist das Kopfschild des Weibchens stark gewölbt und vorn in regelmäfsigem Bogen abgerundet; die Oberlippe länglich, halb cylindrisch, vorn ausgerandet; die Maxillen bedeutend länger und feiner als bei Anthidium, obwohl ebenfalls sichelförmig; die Maxillartaster äufserst klein, deutlich zweigliedrig, das erste Glied versteckt und nur wenig beweglich, das zweite schmal lanzettlich. Das Kinn lang ge- streckt, halb cylindrisch, nach vorn allmählig etwas breiter werdend, am Ende nicht in der Mitte zugespitzt, sondern tief ausgeschnitten; die Zunge etwas kürzer als die sehr langgezo- genen Lippentaster, nackt, nur an der äufsersten Spitze schwach behaart, mit deutlicher linsen- förmiger, flach aufliegender Endlippe; an den Lippentastern das erste Glied mindestens viermal so lang als das zweite, an der Basis knollenartig verdickt, das zweite im Verhältnifs ebenso lang wie bei Anthidium, die beiden letzten sehr klein, unmittelbar vor der Spitze des zweiten eingelenkt und nur von einigen Endborsten desselben überragt.

Die Geschlechtsdifferenzen in der Form der einzelnen Körpertheile sind sehr in die

HYMENOPTERA. APIARIAE. 453

Augen fallend: Beim Weibchen ist der Körper langgestreckt, schlank, der Kopf schmal und dick, die Tegulae stark in die Breite gezogen und überhaupt sehr grofs, das Schildchen schmal, tief zweilappig, mit schneidend scharfem, die Basis des Hinterleibs bedeckenden Rande; dieser langgestreckt, gleich breit, etwas flachgedrückt, bedeutend länger als Kopf und Thorax zu- sammengenommen. — Beim Männchen ist der Körper sehr kurz und gedrungen, der Kopf sehr kurz und breit, mit scharfem Hinterhauptsrand, der sich über die Thoraxbasis hinauflegt, die Tegulae schmal, das Schildchen sehr breit und kurz, hinten fast gerade abgeschnitten, der Hinterleib gegen die Spitze kegelförmig verengt, nicht länger als die vordere Körperhälfte. Als Unterschied im Flügelgeäder von Anthidium ist hervorzuheben, dafs die zweite Submarginal- zelle viel mehr in die Länge gezogen und an ihrem äufseren Ende beträchtlich mehr ver- schmälert ist, an Länge aber dennoch hinter der dritten Diskoidalzelle zurückbleibt: während bei Anthidium beide gleich weit nach aufsen reichen, indem der Tücklaufende Nerv hier gerade auf das Ende der zweiten Submarginalzelle stöfst.

Als typische Art dieser Gattung ist, wie schon erwähnt, der Thynnus abdominalis Fabr. (Entom. syst. II. p. 245. no. 3) anzusehen, zu dem als das bis jetzt noch unbeschriebene Männ- chen die von Illiger [Magazin für Insektenkunde V. p. 118. no. 51) unter dem Namen Anthophora gastrica bezeichnete Art gehört; eine zweite, neue ist:

Euaspis rufiventris, nova spec.

Tafel XXIX. Fig. 7. 8. JE. nigra, fere glabra, nitida, punctata, ah domine laete rufo, alis apicem versus fuscis, cyaneo-micantibus. Lo?ig. li?i. 7% (Fem.), 5 (Mas.J.

Mas. Clypeo, mandibulis extus, genis, scutelli margine postico flavis, pedibus pro parte rufis; ano fortiter tridentato. Euaspis rufiventris. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Von der Fabriciusschen Art unterscheidet sich die vorliegende sogleich durch die nur auf der Aufsenhälfte gebräunten, an der Basis dagegen fast wasserhellen Flügel, im weib- lichen Geschlecht aufserdem durch das ganz schwarze Schildchen, im männlichen durch die Zahnung des letzten Hinterleibssegments.

Beim Weibchen ist der Kopf sehr grob und dicht runzlig punktirt, auf dem Scheitel mit aufgerichteten schwarzen, auf dem Clypeus mit niederliegenden braunen Haaren bekleidet; über letzteren verläuft eine erhabene, glatte Längslinie, die sich als scharfe Leiste auch auf die Stirn fortsetzt und nahe an der mittleren Ocelle endigt; zu jeder Seite eine kürzere, welche die Fühlergrube nach innen begrenzt. Die Fühler sind schwarz. Die Punktirung des Mesothorax und Schildchens ist seitlich sehr grob und gedrängt, wird aber nach der Mitte hin immer feiner und sparsamer; dasselbe hat mit der kurzen, tiefschwarzen, aufrechten Be- haarung Statt. Die beiden Lappen des Schildchens sind ganz wie bei E. abdominalis geformt, jedoch einfarbig schwarz, ebenso der Aufsenrand der Tegulae. Der Hinterleib ist lebhaft mennig-

454 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

roth mit helleren, mehr gelblichen Einschnitten, mit hochrother, kupferglänzender Behaarung bekleidet, die einzelnen Segmente von der Basis gegen die Spitze hin allmählig feiner punktirt. Zu jeder Seite der Basis des ersten Ringes steht ein länglicher, nach hinten verbreiterter schwarzer Fleck. Am letzten Segment ist die Dorsalplatte sehr grob und dicht punktirt, von einem feinen Längskiel durchzogen und an der Spitze leicht ausgeschnitten; von den Ventral- platten ist die obere scharf dreieckig zugespitzt, die untere halbkreisförmig, letztere mit bräun- lichem Rand, sehr glatt und glänzend. Die Beine sind tief und glänzend schwarzbraun, die Schenkel mit schwarzer, die Schienen aufsen mit rothbrauner, innen wie auch die Tarsen mit goldgelber Behaarung bekleidet; die Schiendornen sind hellgelb, die letzten Glieder der hinteren Tarsen rothbraun. Die Flügel sind auf ihrer äufseren Hälfte und besonders längs des Vorder- randes gebräunt und stark stahlblau schimmernd; die Basalhälfte ist dagegen fast durch- scheinend und hier nur die schwarzen Adern braun gesäumt.

Beim Männchen ist der Clypeus, die Wangen und die Aufsenseite der Mandibeln blafsgelb und mit ebenso gefärbten Haaren besetzt; am Schildchen zeigt der fast gerade ab- geschnittene Hinterrand dieselbe Farbe. Der sechste Hinterleibsring ist etwas stärker punktirt als die vorhergehenden und an der Spitze stumpf dreilappig; alle drei Lappen sanft gerundet, mit gekerbtem Rande, der mittlere doppelt so breit und weiter nach hinten heraustretend als die seitlichen. Der siebente Ring ist mit drei starken Zähnen bewaffnet, von denen der mitt- lere an der Spitze abgestutzt, doppelt so breit und um die Hälfte länger als die seitlichen, diese hakenförmig nach innen gebogen sind. An den Vorderflügeln ist nur der Aufsen- und die Spitze des Vörderrandes gebräunt, der übrige Theil fast ungefärbt, wasserhell. An den vorderen Beinen ist die Innenseite der Schenkel und Schienen, ein Längswisch auf der Aufsen- seite der Schenkel und die ganzen Tarsen rostroth; am hintersten Paar zeigen auch die Schienen auf der Aufsenseite noch einen rothen Fleck. Beide Geschlechter von Mossambique.

MegaChile, Latreille. Apis, Linn£; Kirby. Centris, Anthidium, Anthophora, Fabricius.

Trachusa, Jurine.

Megachile felina, nova spec.

Tafel XXIX. Fig. 9. M. alis fere hyalinis, nigra, griseo-villosa, abdomine cyanescente, fasciis quinque dor-

salibus niveis, subtus rufo-piloso. Long. Im. 9V2. Fem. Megachile felina* Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Eine der gröfsesten Arten der Gattung, von mäusegrauer Färbung, mit schneeweifsen Hinterleibsringeln. Der Kopf ist sehr dicht und fein körnig punktirt, das Gesicht am Innen- rande der Augen mit einem schmalen Saume weifslicher, daneben jederseits mit einer breiten Strieme schwarzbrauner Haare bekleidet; die Mittellinie des Clypeus nackt, glatt. Die Mandibeln

HYMENOPTERA. APIARIAE. 455

mit starken Längsrunzeln auf der Oberfläche, an der Spitze zweizähnig, die Zähne breit ab- gestutzt. Die Fühler sind einfarbig schwarzbraun. Der Rücken des Thorax und Schildchens sind ebenfalls sehr dicht körnig punktirt, graubraun behaart; über die Brustseiten verläuft in durchaus senkrechter Richtung ein breiter Streif schwarzbrauner Behaarung, welcher nach vorn von einer feinen weifslichen Linie, nach hinten von einem weifslichen Haarfelde begrenzt wird; letztere Färbung zeigt auch die Behaarung des Metathorax. An der Basis des ersten Hinterleibssegments steht jederseits ein querer tief braunschwarzer Haarfleck, der nach allen Seiten hin von schneeweifsen Haaren eingefafst ist; die übrigen Segmente sind auf der Ober- fläche nur sparsam behaart, so dafs die dunkle Grundfarbe, welche deutlich blau metallisch schimmert, überall erkennbar ist; nur der Hinterrand eines jeden ist mit schneeweifsen, an- liegenden Haaren dicht gefranzt. Auch auf der Unterseite lassen sich diese weifsen Ringe in gewisser Richtung deutlich verfolgen; sie sind aber hier viel schmaler, fast linear und durch die dichte fuchsrothe Behaarung der Bauchfläche mehr verdeckt; die Abdominalplatte des letzten Segments ist jedoch schwarz behaart. Die Beine sind schwärzlich pechbraun, Schenkel und Schienen grauweife,- die Tarsen mehr rothbraun behaart. Einige weibliche Exemplare von Tette; die Art kommt auch am Cap vor, wo sie jedoch zu den seltneren zu gehören scheint.

Megachile bombiformis, nova spec.

Tafel XXIX. Fig. 10. M. alis apice infuscatis, nigra, fusco pilosa, facie pilis argenteis, abdomine laete

aurantiacis tecto, metatarsis anticis pallide testaceis. Long. lin. 9V2. Mas, Megachile bombiformis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857. Von der Gröfse der M. combusta Smith und derselben in der Färbung nahe stehend. Das Gesicht ist beim Männchen mit dichter und langer, silberweifser Behaarung bekleidet, aus welcher auf dem Clypeus und auf der Stirn unterhalb der Fühler noch vereinzelte schwarz- braune Borstenhaare hervorragen; der ganze Hinterkopf und der Scheitel sind dicht körnig punktirt und sparsam schwarzbraun behaart. Die Fühler sind ganz schwarz, die Geifsel gegen die Spitze hin allmählig verdickt. Die ganze Oberfläche des Thorax ist dicht und fein gekörnt matt schwarz, mit schwarzbrauner Behaarung, die besonders am Hinterrande des Schildchens lang und dicht erscheint, bekleidet. Am Hinterleib ist dagegen die Grundfläche glänzend, etwas metallisch schimmernd und zerstreut punktirt, wie dies an den nackten Einschnitten deutlich zu erkennen ist; sonst ist die ganze Oberfläche von der Basis bis zur Spitze mit dichter hoch orangerother Behaarung bekleidet; nur an der äufsersten Spitze stehen zwischen den kürzeren gelben auch längere schwarze Haare, welche die Zahnung des Hinterrandes von obenher fast verbergen. Derselbe ist beim Männchen mit vier Zähnen bewaffnet, von denen die beiden mittleren kurz und ziemlich scharf zugespitzt, die äufseren lang und etwas abge- stumpft sind. Auf der Unterseite sind das zweite und dritte Segment am Hinterrand breit goldgelb gesäumt und das vierte zeigt, so weit es freiliegt, ganz diese Farbe. Die Beine sind

456 ZOOLOGIE. INSECTEN.

wie der Mittelleib schwarzbraun und gleichfarbig kurz behaart; an dem vorderen Paar ist jedoch der Metatarsus licht ochergelb gefärbt, auf der Aufsenseite silberweifs behaart und an der unteren Kante mit langen Franzen besetzt, welche an der Basis weifslich, im Übrigen lebhaft orangegelb gefärbt sind. Die Vorderhüften sind mit einem langen, scharfen Zahn be- waffnet. Die Flügel sind bis auf den gebräunten Hinterrand wasserhell, die Adern schwarz- braun; über die Marginalzelle verläuft längs des Aufsenrandes ein hell gelbbrauner Wisch. Ein männliches Exemplar von Inhambane.

Megachile larvata , nova spec.

Tafel XXIX* Fig. 14. M. aus fuscis, apice dilutioribus, nigra, opaca, clypeo antico maculaque frontali media

argenteo-pilosis, abdomine fulvo, segmenti primi nee non metathoracis lateribus

pilis niveis vestitis. Long. lin. 5V2. Mas. Megachile larvata. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Von der schlankeren Form der M. disjuneta Fabr., in der Färbung sich jedoch der M. mystacea Fabr. und ihren Verwandten anschliefsend. Der Hinterkopf und Scheitel ist matt schwarz, dicht gekörnt, kurz schwarzbraun behaart, der Backenbart weifslich; das Kopf- schild beim Männchen auf seiner hinteren Hälfte nackt, fein und dicht runzlig punktirt, der ganze Vordersaum dicht silberweifs behaart; auf der Stirn stehen unten zwischen den Fühlern ebenfalls zwei weifse Haarflecke, die nur durch eine feine Linie von einander getrennt sind und der innere Augenrand schimmert in gewisser Richtung silberweifs. Die Fühler sind ganz schwarz, die Geifsel fadenförmig. Der Thorax und das Schildchen sind matt schwarz, dicht körnig punktirt, schwarzbraun behaart; die Brust schimmert durch dünne weifsliche Haare silbergrau, an den Seiten des Metathorax steht ein dichter Büschel gelblich weifser, nach oben allmählig bräunlich werdender Haare. Am Hinterleib sind nur die Seiten des ersten Segmentes weifs, die ganze übrige Oberfläche rolhgelb behaart; die fast schuppenförmigen Haare sind längs des Hinterrandes der einzelnen Segmente länger und dichter gestellt, auf dem vorderen Theile derselben sehr kurz und aus dicht gedrängten Punkten entspringend; auf den hinteren Segmenten werden sie durch zahlreiche runde, nackte Punkte unterbrochen. Das Endsegment ist beim Männchen an der Spitze leicht ausgebuchtet und vor derselben mit einer tiefen mittleren Grube versehen. Die Unterseite ist pechbraun, etwas glänzend, dicht gedrängt punktirt, kurz weifslich behaart; die Spitzenränder der Segmente blafs rostgelb und eine aufgeworfene Schwiele vor denselben rothbraun. Die Beine sind pechbraun, gelbgrau behaart; an den Vorderschienen ist die Spitzenhälfte, an den hinteren nur die äufserste Spitze gelbbraun, und eine gleiche Färbung zeigt auch der Metatarsus des ersten Fufspaares. Die Vorderhüften führen - einen mäfsig langen und an der Spitze ziemlich stumpfen Zahnfortsatz. Die Flügel sind stark gebräunt mit lebhaft violettem Schiller, der Spitzenrand merklich lichter; die Adern schwärzlich -braun. Zwei Männchen von Inhambane.

HYMENOPTERA. APIARIAE. 457

Megachile chrysorrhoea, nova spec.

Tafel XXIX. Fig. \%

M. alis fuscis, apice dilutioribus , nigra, opaca, metathorace abdominisque segmentis

duobus primis lateribus niveo-pilosis, ano rufo-ferrugineo. hang. lin. 6V3. Fem. Megachile chrysorrhoea. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857. Der Kopf ist mit Einschlufs der Fühler einfarbig schwarz, dicht runzlig punktirt, die Stirn mit kurzer, aufgerichteter, schwärzlicher Behaarung bekleidet; die Mandibeln sind stumpf dreizähnig, der hinterste Zahn nur angedeutet. Der Thorax ist dicht punktirt, die Punkte zu Querrunzeln zusammenfliefsend, am Vorderrand und den Seiten sparsam greis behaart, die Brustseiten und der Metathorax mit schneeweifsen Zottenhaaren besetzt. Auf dem Hinterleib sind die Seiten des ersten Segments in ihrer ganzen Länge, die des zweiten nur am Hinter- rande mit anliegenden, kreideweifsen Haaren bedeckt; an den beiden folgenden sind die Spitzenränder, die beiden letzten dagegen auf ihrer ganzen Oberfläche dunkel ziegelroth be- haart. Eine gleiche Farbe zeigt die dichte Behaarung der Unterseite, obwohl etwas matter und nach der Basis allmählig mehr ins Gelbe übergehend. Die Scheibe der vier ersten Hinter- leibssegmenle auf der Oberseite ist nackt, glänzend schwarz; über die Mitte verläuft je eine eingedrückte Querlinie, welche die gröbere und dichtere Punktirung der hinteren Hälfte von der feineren und sparsameren der vorderen abscheidet. Die Beine sind einfarbig schwarz- braun, die Behaarung der Schenkel und Schienen greis, die der Tarsen an der Innenseite fuchsroth. Die Flügel sind sattbraun mit violettem Schimmer, der Spitzenrand lichter, die Adern schwarzbraun. Es wäre nicht unmöglich, dafs diese Art als das andere Geschlecht zu der vorigen gehörte. Ein weibliches Exemplar von Tette.

Megachile xanthopus, nova spec.

Tafel XXIX. Fig. 13. M. alis subhyalinis, pedibus laete ferrugineis , niveo-hirsatis, nigra, opaca, facie pilis albido-flavis dense vestita, thorace griseo-hirto, abdomine albo-cingulato. Long.

lin.4l/2 6. Mas.

Meqachüe xanthopus. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857. Beim Männchen, welches allein vorliegt, ist das Gesicht in seiner ganzen Ausdehnung mit dichter, gelblichweifser, seidenglänzender Behaarung bekleidet; fast rein weifs ist die kurze Behaarung der Backen, gelbgrau die dünne und zottige des Hinterhauptes, dessen schwarze Grundfarbe deutlich durchscheint. Die Mandibeln sind goldgelb mit schwarzer Spitze, ihr Innenrand mit drei scharfen Zähnen bewaffnet; die Fühler einfarbig schwarz. Der Thorax ist dicht körnig punktirt, auf der Oberseite mit gelblich grauem, an den Brustseiten und dem Hinterrande des Metathorax mit weifslichem Wollhaar bekleidet. Auch der erste Hinterleibs- ring ist noch lang und zottig behaart, während die folgenden in der Mitte nackt, rein schwarz,

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 5o

458 ZOOLOGIE. INSECTEN.

an der Basis und Spitze dagegen anliegend weifslich behaart erscheinen. Es entstehen da- durch drei Haarringe, nämlich an der Spitze des zweiten, dritten und vierten Segmentes, von denen die beiden ersten sich auch auf die Unterseite fortsetzen, wo sie jederseits noch einen aufgerichteten Büschel langer weifser Haare aussenden. Das sechste Segment ist dicht vveifs behaart, in der Mitte mit einem nackten, schwarzen Dreieck, welches leistenartig erhaben und am Rande mit stumpfen Zähnchen besetzt ist. Die Beine sind hell rostgelb, mit sehr langen und dichten schneeweifsen Haaren bekleidet; am ersten Paar sind die mit einem langen, stumpfen Dorn bewaffneten Hüften, die Trochanteren, die untere Kante der Schenkel bis zur Mitte und ein Fleck an der Spitze des Metatarsus schwarzbraun; an den mittleren nur die Schenkelbasis, an den hinteren fast die ganzen Schenkel und die Basis der Schienen. Aufser- dem ist auch die Spitze aller Fufsklauen schwarz, diese selbst sehr tief gespalten und der innere Zahn fast von der Länge des äufseren. Die Flügel sind ziemlich wasserhell mit einem leichten Stich ins Gelbliche, nur der Aufsenrand schwach bräunlich getrübt, das Geäder schwarz- braun. — Zwei männliche Exemplare von Tette.

Megachile curtula, nova spec.

Tafel XXIX. Fig. 44. M. alis subinfuscatis , nigra, opaca, facie lateribus pallide pilosa, thorace griseo- villoso, abdomine ferrugineo- cingulato. Long. lin. 5. Fem.

Megachile curtala. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissenseh. zu Berlin. Octbr. 1857.

Aus der Verwandtschaft der M. centuncularis Lin., Fab., jedoch noch beträchtlich kürzer und gedrungener als das Weibchen dieser Art. Das Gesicht ist längs der Augenränder weifslich gelb, im Übrigen mehr bräunlich greis behaart, der Scheitel fast nackt, nur mit spar- samen schwarzbraunen, aufrechtstehenden Haaren besetzt. Die Mandibeln sind breit und kräftig, dicht runzlig punktirt, mit starken Längsleisten, schwarz; von den Zähnen an der Innenseite ist der vorderste lang, zugespitzt, herabgebogen, die beiden folgenden kurz und breit. Die Fühler sind schwärzlich. Der Thorax ist dicht und fein körnig punktirt, auf der Oberseite graugelb, unten mehr mäusegrau behaart; am Hinterrande des Metathorax und des Schildchens stehen lange gelbliche und schwarze Haare untermischt. Der Hinterleib ist noch viel feiner und dichter als der Thorax punktirt, auf dem vorderen Theil der einzelnen Ringe mit roth- braunen Schuppenhaaren sparsam, am Hinterrand mit gleichen von goldgelber Färbung dicht besetzt; das Endsegment ist aufrecht schwarzbraun behaart. Die dichten Sammelhaare der Unterseite des Hinterleibes sind rostgelb. Die Beine sind pechbraun, Schenkel und Schienen dicht greis, die Tarsen fuchsroth behaart; die Schiendornen und die Basis der Fufsklauen sind rostgelb. Die Flügel sind leicht bräunlich getrübt, am Aufsenrande deutlicher; das Geäder ist schwarzbraun. Ein Weibchen von Inhambane.

HYMENOPTERA. APIARIAE. 459

Megachile gratiosa, nova spec.

Tafel XXIX. Fig. 15. M. alis hyalinis, nigra, albo-hirta, facie lateribus argenteo-pilosa, abdomine cingulis qua- tuor niveis, venire basin versus albo-, apice ferrugineo-hirto. Long. lin. 4 4%, Fem. Megachile gratiosa. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Derselben Gruppe wie die vorige Art angehörend und wie es nach der Beschreibung scheint, der M. venusta Smith (Catal of Hymenopt Ins. p. 159. n. 46) sehr nahe verwandt. Das Gesicht ist längs der Seitenränder bis zur Spitze des Clypeus mit dichten silberweifsen, in der Mitte der Stirn mit hellgrauen Haaren bekleidet; unter letztere mischen sich auch schon einzelne schwarzbraune Haare, wie sie sich besonders am Hinterrande des Kopfes finden. Die Fühler sind schwärzlich pechbraun. Der Thorax ist dicht körnig punktirt, auf der Ober- seite mit weifslichen und dazwischenstehenden bräunlichen Haaren sparsam bekleidet, unten und an den Seiten mit rein weifsem Wollhaar bedeckt. Der Hinterleib ist auf der Rücken- seite fast nackt, tief schwarz, mit leichtem bläulichen Schimmer; an den Seiten des ersten Segmentes steht ein Büschel langer, weifser Haare, und der Hinterrand der vier folgenden ist mit kürzeren von derselben Farbe gefranzt; auch der ganze Seitenrand ist mit schnee- weifsen, der des Endsegments jedoch mit rostrothen Haaren besetzt. Auf der Unterseite sind die Sammelhaare an der Basalhälfte weifs, nach hinten hoch goldgelb. Die Beine sind pech- braun, Schenkel und Schienen dicht weifs, die Innenseite der Tarsen so wie auch die innere Kante der Vorderschienen rothgelb behaart. Die Flügel sind glashell, nur der Aufsenrand kaum merklich getrübt; das Geäder schwarzbraun. Mehrere weibliche Exemplare von Tette.

Nomia, Latreille.

Lasius, Panzer. Andrena, Eucera, Megilla, Fabricius.

Nomia vulpina, nova spec.

Tafel XXIX. Fig. 16. N. alis apice infuscatis, nigra, capite, thorace abdominisque basi dense fulvo-pilosis, hoc cingulis tribus posterioribus cinereis, basalibus duobus flavescentibus; antennis subtus laete ferrrugineis , femoribus posticis valde incrassatis. Long. lin. 6. Mas.

Nomia vulpina. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Gröfser und besonders auch schlanker gebaut als N. difformis Latr., übrigens eine durch die Färbung ausgezeichnete und leicht kenntliche Art. Der Kopf ist vom Scheitel bis zum Clypeus dicht goldgelb behaart, die Spitze des letzteren glänzend schwarz, mit zahlreichen kurzen gelblichen Börstchen besetzt; die Behaarung der Backen ist mehr gelblichweifs. An den Fühlern sind die beiden ersten Glieder und die Oberseite der Geifsel schwarz, ihre untere Seite hell rostgelb. Der Thorax ist ebenso lebhaft goldgelb behaart wie der Kopf, am Meta-

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460 ZOOLOGIE. INSECTEN.

thorax und den Brustseiten ist jedoch die Farbe etwas blasser; die Flügelschuppen sind hell rostroth. Von den Hinterleibsringen ist der erste in gleicher Weise wie der Thorax lang und zottig, der zweite kurz sammetartig goldgelb behaart, beide am Hinterrande mit einem Kranz gelber Wimperhaare; auch auf die Basalhälfte des dritten Segments setzt sich noch die kurze rothgelbe Behaarung der Basis fort, während der übrige Theil des Hinterleibes nur mit spar- samen schwärzlichen Haaren, die ihn nackt erscheinen lassen, besetzt ist; über den Hinterrand der drei vorletzten Ringe verläuft eine, breite bläulichweifse Haarbinde, welche sich am Seiten- rand in einem Büschel weifsgelber Haare endigt. Das Endsegment hat die Form eines an der Spitze abgestumpften Dreiecks, ist dicht und grob punktirt, mit glatter Längsleiste vor der Spitze, diese selbst rostroth gerandet. Auf der Bauchfläche erweitert sich der Hinterrand des vierten Segments in der Mitte in eine kleine halbkreisförmige Scheibe von gelber Farbe, welche aber nicht wie bei N. difformis von zwei seitlichen Zähnen eingeschlossen wird. Das Basalstück des fünften Segments setzt sich in einen langen scharfen mittleren Fortsatz fort, welcher vier fast gleich grofse, dicht rostgelb behaarte Lamellen in der Mittellinie von ein- ander trennt. Die Mittelbrust und die vorderen Hüften sind ohne Dornfortsätze; die Hinter- hüften verlängern sich an der Innenseile in einen kurzen dreieckigen Zahn. Die Hinterschenkel sind sehr stark verdickt, nur um die Hälfte länger als breit; ihre hintere Kante vor der Spitze mit einem kurzen aber scharfen Zahn, dem eine kleine Ausbuchtung folgt, bewaffnet; auf der unteren Fläche stehen aufserdem zwei kurze, kegelförmige Zapfen, beide vor der Mitte, der eine dem Vorder-, der andere dem Hinterrande genähert. Die Hinterschienen sind jenseits der Insertion der Tarsen stark ^förmig gekrümmt und endigen in einen schneidend scharfen, in der Form mit einem Vogelschnabel zu vergleichenden Fortsatz; ihr Hinterrand erhebt sich zu einem dicken und scharf zugespitzten Zahn; auf ihrer Innenseite sind zwei schräge, er- habene Leisten und am Ende der zweiten eine kegelförmige Erhöhung sichtbar. Von Farbe sind alle drei Fufspaare pechbraun und gelbgreis behaart. Die Flügel sind wasserhell, der Aufsenrand leicht gebräunt, die Adern gelbbraun. Nur das Männchen von Inhambane.

Nomia anthidioides, nova spec. JV. alis subhyalinis, nigra, er ehre siibtiliterque punctata, thoracis margine antico, postscatello abdominisque faseiis sex (prima interrupta) albido-flavis , tegulis, tibiis posticis tarsisque posterioribus laete ferrugineis. Long. Im. 3% . Fem. Nomia anthidioides. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

In Gröfse und Form mit der weiblichen N. diversipes Latr. übereinstimmend, von der sie sich leicht durch die feine Punktirung des Thorax und die Bindenzeichnung des Hinter- leibes unterscheidet. Der Kopf ist dicht und ziemlich fein körnig punktirt, die Seiten und der ganze untere Theil des Gesichtes mit Einschlufs des Clypeus kreideweifs behaart; die Be- haarung des Scheitels ist dünn, aufrecht, gelblichgrau, die des hinteren Augenrandes dagegen ebenfalls weifs. Die Fühler sind rölhlich pechbraun. Der Thorax ist auf der Oberseite fein

HYMENOPTERA. APIARIAE. 461

punktirt, die Punkte durch deutliche Zwischenräume getrennt und nirgends zu Runzeln zu- sammenfliefsend; auf dem Schildchen stehen sie dichter gedrängt und sind hier noch feiner. Der ganze Vorderrand des Thorax und das Postscutellum sind dicht hellgelb beschuppt, die Seiten der Mittelbrust schneeweifs, die des Metathorax gelblich behaart. Der Hinterleib ist glänzend schwarz, an den Seiten und der Basis der einzelnen Segmente dicht punktirt, an der Basis des ersten Ringes mit aufrechten gelbgreisen Haaren dicht bekleidet. Die weifsgelben Haarbinden sind folgendermafsen vertheilt: auf dem ersten Segment nahe dem Hinterrande eine schmale, in der Mitte breit unterbrochene Binde und davor jederseits ein dreieckiger weifslicher Haarfleck; auf dem zweiten und dritten Segment eine breitere Binde an der Basis und eine halb so schmale vor der Spitze, auf dem vierten eine breite am Hinterrande; die beiden letzten Ringe sind mit abstehenden rothgelben Haaren besetzt. Die Beine sind pech- braun, die Hinterschienen und die mittleren und hinteren Tarsen rothgelb; die Behaarung ist weifslich, an der Innenseite der Hinterschienen und der Tarsen goldgelb. Die Flügel sind fast wasserhell, nur der Aufsenrand sehr leicht gebräunt; das Stigma und die Adern braungelb; die Flügelschuppen blafsgelb, nahe der Einlenkung in grösserer Ausdehnung schwarzbraun. Ein Weibchen von Inhambane.

Nomia hylaeoides, nova spec.

N. alis apice infuscatis , nigra, facie anreo-pilosa, antennis subtus testaceis, abdomine annulis quinque albidis, anterioribus tribus interruptis ; pedibus posticis simplici- bus. Long. lin. 3%. Mas. Nomia hylaeoides. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Eine kleine und schlanke Art, fast vom Ansehn eines Hylaeus. Der Kopf ist dicht chagrinartig punktirt, der Scheitel mit sparsamer graubrauner, das ganze Gesicht mit dichter gold- oder messinggelber, seidenartig schimmernder Behaarung bekleidet; am hinteren Augen- rand ist dieselbe sehr kurz, silbergrau. Die Fühler sind schwarz, die Geifsel auf der Unter- seite hell lehmgelb. Der Thorax ist dicht gedrängt, aber nur mäfsig stark punktirt, der Meso- thorax dünn gelbgreis, der Metathorax an den Seiten weifslich behaart; der Vorderrand des Thorax in seiner ganzen Ausdehnung, jedoch in der Mitte nur schmal gelblichweifs be- schuppt, das Postscutellum dicht weifsfilzig behaart. Der Hinterleib ist an der Basis stark verdünnt, der erste Ring glänzend, zahlreich punktirt, die übrigen durchaus matt, sehr fein und dicht chagrinartig gerunzelt, der Hinlerrand aller Ringe pechbraun durchscheinend und mit einer schmalen Querbinde von weifslichen Haaren besetzt; dieselbe ist auf den drei ersten Ringen in der Mitte breit unterbrochen, auf dem vierten und fünften durchgehend. Vereinzelte kurze weifsliche Haare finden sich aufserdem auf der ganzen Oberfläche des Hinterleibes und werden besonders gegen den Seitenrand hin zahlreicher; der Endring ist mit längeren gelb- lichweifsen und um den rothen After herum mit goldgelben Haaren besetzt. Die Beine sind rölhlich pechbraun, die Tarsen gelblich, die Behaarung überall weifslich gelb; die Hinterschenkel

462 ZOOLOGIE. INSECTEN.

und Hinterschienen sind einfach, erstere kaum verdickt, letztere gegen die Spitze hin etwas erweitert. An den Flügeln ist die Spitze deutlich gebräunt, das Stigma und die Adern blafs gelbbraun. Nur das Männchen von Tette.

Vespariae. Eumenes., Fabricius.

Vespa, ZethllS, Eumenes, Fabricius. Vespa, Linne^ Panzer, Olivier.

SplieX, Christ.

Eumenes tinctor.

Eumenes tinctor. de Saussure, Monogr. des guepes solitaires, p. 49. n. 30. Sphex tinctor. Christ, Hymenopt. p. 311. Tab. XXXI. fig. 1. Vespa Guineensis. Fabricius, Entom. syst. II. p. 277. n. 85. Zethus Guineensis. Fabricius, Syst. Piezat. p. 283. n. 2. Eumenes Savignyl Guerin, Iconogr. d. regne animal, pl. 72. fig. 4.

Von dieser in Africa weit verbreiteten Art liegen mehrere Exemplare beider Ge- schlechter von Tette und Mossambique vor.

Eumenes longirostris, nova spec.

Tafel XXX. Fig. 1. JE. mandibulis admodum elongatis, clypeo obtuso, abdominis petiolo elongato, supra sulcato, rufet, opaca, capite et mesonoto totis, pectore abdomineque pro parte nigris, clypeo maculisque duabus metathoracis et petioli flavis. Long, lin* 7l/2. Mas.

Eumenes longirostris. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Der Körper ist fein und verloschen punktirt, durchaus matt, mit feinem greisgelben Haarüberzuge bedeckt. Der Kopf ist schwarz, der obere Theil des hinteren Augenrandes, ein Fleck zwischen den Fühlern und der ganze Clypeus hell strohgelb; letzterer ist langgezogen, von der Mitte an nach vorn in gerader Richtung verengt, an der Spitze stumpf abgerundet. Die Mandibeln sind sehr langgestreckt, den Clypeus um seine eigne Länge nach vorn über- ragend, ohne irgend welche Zahnung am Innenrande, von Farbe rostroth. Die Fühler sind rostroth, der Schaft mit schwarzem Fleck an der Spitze, die Geifsei auf der vorderen Hälfte gebräunt, Der Thorax ist satt rostroth, das Mesonotum, ein Fleck zu jeder Seite des Pro- thorax vor den Flügelschuppen, ein oberer und ein unterer Fleck auf den Seiten der Mittel- brust, ein dreieckiger am Grunde des Metathorax unmittelbar hinter dem Postscutellum und ein länglicher Wisch an der Basis der Hinterbrustseiten schwarz; der Hinterrand des Pronotum heller rostgelb, ein länglicher Fleck zu jeder Seite des Metanotum goldgelb. Am Hinterleib ist der Petiolus etwas länger als der Thorax, nach hinten allmählig breiter werdend, an der Basis und längs der Mitte des Rückens schwarz, im Übrigen von der Körperfarbe; seine Ober-

HYMENOPTERA. VESPARIAE. 463

fläche ist gewölbt und mit einer schmalen aber ziemlich tiefen Furche versehen, welche vor der Basis verschwindet; ein länglicher Fleck jederseits hinter der Mitte und der Spitzenrand sind goldgelb. Auf dem zweiten Hinterleibssegment zeigt sich ein grofser kreuzförmiger schwar- zer Fleck, auf den folgenden ist nur die Spitze in ziemlicher Ausdehnung rostroth, das Übrige schwarz; eine gelbe Querlinie jederseits am Hinterrande des zweiten Segments fehlt auf den übrigen. Die Beine sind von der Körperfarbe, die Basis der Schenkel obenauf gebräunt. Die Flügel sind leicht gebräunt, auf der Basalhälfte längs des Vorderrandes lebhaft gelb, das Stigma und die Adern schwarzbraun. Ein männliches Exemplar von Mossambique.

Durch die Form der Mandibeln und des Clypeus so wie durch den gefurchten Hinter- leibsstiel scheint diese Art in naher Verwandtschaft mit Eum. distinctus de Saussure (Etudes sur la famille des Vespides III. p. 143. n. 29) zu stehen, von der sie sich aber durch die Färbung hinreichend unterscheidet.

Eumenes phthisica, nova spec.

Tafel XXX. Fig. % JB. clypeo emarginato, abdominis petiolo elongato, media utrinque subdentato, nigra,

opaca, pruinosa, rufo-variegata, abdominis segmento secundo albido - limbato , alis

apice infuscatis. Long* lin. 8. Mas. Eumenes phthisica. Gerstaecrer, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Oetbr. 1857.

Der Körper ist schwarz, mit dünnem weifslichen Haarüberzuge bedeckt, wie bereift, der Thorax dicht gedrängt, körnig punktirt, der Hinterleib fast glatt, mehr glänzend. Am Kopf sind die Augenränder dicht silberweifs behaart, der Clypeus rothbraun mit schwarzem Mittel- fleck, gewölbt, der Länge nach doppelt stumpf gekielt, vorn tief ausgeschnitten und zweispitzig. Die Mandibeln sind mäfsig lang, am Innenrand mehrmals eingekerbt, rothbraun; an den Maxillar- tastern die drei letzten Glieder kurz. Die Fühler sind schwarz, die Unterseite des Schaftes blutroth, das Endglied an der Basis rostgelb. Der Prothorax ist dunkel blutroth, jederseits mit einem grofsen schwarzen Fleck vor den Flügelschuppen; das Mesonotum ganz schwarz, das Scutellum am Hinterrand, das Postscutellum zu beiden Seiten roth; der Metathorax eben- falls schwarz, nur an den beiden Spitzen röthlich durchscheinend, die Brustseiten unterhalb der Fitigel- Insertion mit einem rothen Fleck. Der Petiolus des Hinterleibes ist fast um die Hälfte länger als der Thorax, oben schwarz, unten blutroth, in der Mitte jederseits sehr schwach zahnartig erweitert und von da an bis zur Spitze merklich breiter als im vorderen Theil; sein Hinterrand beiderseits mit gelblichweifsem Saum. Das zweite Hinterleibssegment ist an der Basis halsförmig verengt, länglich, obenauf ganz schwarz, unten beiderseits blutroth gesäumt, am Hinterrand mit durchgehender, fast linearer gelblich weifser Querbinde; an den folgenden Segmenten ist nur der Hinterrand schmal röthlich durchscheinend. Die Beine sind dunkelroth, die Vorder- und Mittelschenkel nur obenauf, die Hinterschenkel ganz schwarz. Die Flügel fast wasserhell mit schwarzbraunem Geäder und Stigma; die Spitze besonders längs des

464 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Vorderrandes stark gebräunt und violett schillernd; die Tegulae rostroth mit schwärzlicher Aufsenseite. Ein einzelnes Männchen aus Mossambique.

Eumenes sanguinolenta, nova spec.

Tafel XXX. Fig. 3. JE. clypeo emarginato, abdominis petiolo elongato, medio utrinque dentato, rubra, opaca, vertice, mesonoto, scutelli margine postico, pectoris lateribus abdomineque pro parte niqris: clypeo maculaque frontali albidis, alis apice infuscatis. Long. lin. 8. Mas. Eumenes sanguinolenta. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857. Der Körper ist matt, auf dem vorderen Theile dicht gedrängt und theilweise runzlig punktirt, dünn greis behaart. Der Kopf ist schwarz, der hintere Augenrand, ein Fleck zwi- schen den Fühlern, eine Querbinde in der Ausrandung der Augen und der Clypeus blafsgelb; letzterer am Ende leicht ausgerandet und beiderseits stumpf zugespitzt. Die Mandibeln sind braunroth, mäfsig lang, am Innenrand mit einigen Einkerbungen, vorn scharf zugespitzt; die drei Endglieder der Kiefertaster verkürzt. Die Fühler sind rostroth, der Schaft auf der Ober- seite mit schwarzer Längslinie, die Geifsel gegen das Ende hin oben gebräunt, das Endglied jedoch überall hell gefärbt, Am Halsschilde ist der Prothorax mit Ausnahme der Hinterecken, ein srofser Fleck auf den Seiten der Mittelbrust unter der Flügelschuppe, das Schildchen in der Mitte, das Postscutellum auf seiner hinteren Hälfte und die hintere Fläche des Metathorax blutroth, das Mesonotum, der Vorder- und Hinterrand des Schildchen, die Basis des Post- scutellum und der gröfste Theil der Brustseiten schwarz; der Hinterrand des Pronotum ist in der Mitte der Halsschildbasis hellgelb gefärbt. Der Petiolus des Hinterleibes ist ein wenig länger als der Thorax, in der Mitte der Länge jederseits zahnartig erweitert, nach hinten sehr allmählig und schwach verbreitert, gewölbt, dunkelroth, eine durchgehende Längsbinde auf der Unterseite und eine gleiche, von der Mitte bis zur Spitze reichende auf der Oberseite schwarz. Auch die Grundfarbe der übrigen Hinterleibsringe ist düster roth, durch feines greises Toment verschleiert; ein breites Kreuz auf dem zweiten und eine am Hinterrand buchtige Basalbinde auf den folgenden schwarz, so dafs auf der Oberseite fast nur die hinteren Ränder für die Grundfarbe verbleiben. Die Beine sind rostroth, die Hinterschenkel geschwärzt; die Flügel längs des Vorderrandes lebhaft gelb gefärbt, ihre Spitze stark gebräunt und lebhaft violett schillernd; die Tegulae rostroth mit schwarzem Vorderwinkel. Nur das Männchen, von Mossambique.

Synagris, Fabricius. Vesp&j Degeer, Linne, Fabricius, Olivier.

Synagris xanthura.

Synagris jcanthura. de Saussure, Etudes sur la famille des Vespides III. p. 155. n. 44.

Ein weibliches Exemplar, 11 Linien lang, von Loanda. Die Charaktere, welche

HYMENOPTERA. VESPARIAE. 465

de Saussure für diese Art hervorhebt, nämlich dreigliedrige Maxillartaster , schwarze Man- dibeln, rostrother Clypeus und die Färbung des Hinterleibes, an dem nur die beiden ersten Segmente schwarz, die vier übrigen oben orangeroth erscheinen, passen auf das vorliegende Exemplar genau. Der Clypeus ist jedoch kaum als Jermine en pointe arrondie" zu bezeichnen, sondern zeigt sich an der Spitze zwar nicht breit, aber deutlich quer abgestutzt. Das vierte orangerothe Segment des Hinterleibes ist auf der Oberseite in der Mitte der Basis mit einem kleinen dreieckigen schwarzen Fleck bezeichnet, während seine Unterseite mit Ausnahme eines dreieckigen Fleckes zu jeder Seite ganz schwarz gefärbt erscheint.

Rhynchium , Spinoia.

Vespa, Eossi, Fabricius, Olivier. OdynerilS, Guenn.

Rhynchium histrionicum , nova spec.

Tafel XXX. Fig. 4. Rh. alis violaceis, basi flavescentibus , thorace abique confertim et profunde punctata, nigrum, opacum, prothorace, postscutello , metathorace , tegulis pedibusque ru- fis: abdomine pruinoso, basi disperse subtiliterque, apice grosse punctato. Long.

lin. 7. Fem. Rhynchium histrionicum. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Oetbr. 1857. Eine neue Art aus der Gruppe des Rh.africanum Fabr., cyanopteram de Sauss. u. s.w., von diesen aufser der Färbung auch durch die sehr dichte und tiefe Punktirung des Thorax abweichend. Der Kopf fehlt und ist an dem einzigen Exemplar durch einen anderen er- setzt, der vielleicht dem Männchen derselben Art angehört; (rostroth mit bräunlichem Scheitel und Fühlern, weifslich- gelbem Clypeus und Stirnfleck). Der Thorax ist oben und seitlich überall dicht gedrängt und tief punktirt, matt, die Punkte nur durch enge, linienartige Zwischen- räume getrennt; das Mesonotum, das Schildchen mit Ausnahme zweier Seitenflecken und der "anze untere Theil der Brustseiten ist schwarz, alles Übrige dunkel rostroth. Die Seiten der Hinlerbrust sind mit tiefen und breiten Längsfurchen versehen, deren Zwischenräume leisten- arlig erhaben erscheinen; ihre untere Kante in vier kurze, stumpf dreieckige Zähne ausgezackt. Der Hinterleib ist tief schwarz, mit äufserst feinem bleigrauen Toment dicht bedeckt, daher wie bereift und seidenartig schillernd; das erste Segment und die vordere Hälfte des zweiten ist mit sehr zerstreuten und feinen, der übrige Theil mit äufserst grofsen und zahlreichen, schräg eingestochenen Punkten besetzt; letztere erscheinen fast halbkreisförmig, indem nur die vordere Hälfte tief eingegraben ist, die hintere dagegen durch allmählige Abflachung in die Oberfläche übergeht, Die Beine in ihrer ganzen Ausdehnung und die Tegulae sind rostroth; die Flügel an der Basis wasserhell, dann lebhaft gelb, die gröfsere Spitzenhälfte dunkelbraun mit starkem violetten Schimmer. Ein einzelnes Weibchen aus Mossambique.

KG

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten.

466 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Rhynchium rubens.

Rhynchium rubens. de Saussure, Etudes sur la famille des Vespides III. p. 181. n. 75.

Ein weibliches Exemplar von Tette, welches sich von den Capensischen, die übrigens in der Färbung ebenfalls vielfachen Abänderungen unterworfen sind, durch sehr dunkelen Thorax und dagegen fast einfarbig braungelben Hinterleib unterscheidet. Die rothen Theile des Thorax sind hier sehr düster, fast kirschbraun, die beiden Längslinien von dieser Farbe auf dem Mesonotum nur wenig bemerkbar; am Abdomen nur die vordere Fläche des Basal- segments leicht geschwärzt, alle übrigen einfarbig. Da die Art durch die Randung des Prothorax, das dreihöckerige Postscutellum und die Punktirung des Hinterleibes sehr scharf charakterisirt ist, ist sie auch bei besonders abweichender Färbung, wie sie hier vorliegt, leicht wieder zu erkennen.

Rhynchium pulchellum, nova spec.

Tafel XXX. Fig. 5.

Rh. alis flavescentibus, apice infuscatis, punctatissimum, ruf um, flavo-nigroque varie- gatum, metathoracis margine rotundato , crenulato , libiis omnibus femorumque anteriorum apice stramineis. Long. Im. 3V2. Mas. Rhynchium pulchellum. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857. Durch den verkürzten und vorn gerundeten Hinterleib so wie auch durch die geringe Gröfse von der Mehrzahl der bekannten Arten habituell abweichend, doch in allen wesentlichen Charakteren mit denselben übereinstimmend. Der Kopf ist dicht und grob, körnig punktirt, goldgelb, eine Querbinde auf dem Scheitel rostroth, zwei grofse, ovale und in der Mittellinie fast zusammenstofsende Flecke zwischen den Augen (auf den Ocellen) und zwei nach oben divergirende Striche bei der Insertion der Fühler schwarz. Der strohgelbe Clypeus ist herz- förmig, vorn dreieckig ausgeschnitten und stumpf zweispitzig. Die Fühler sind rostfarben, die Geifsel obenauf im mittleren Theile gebräunt. Der Thorax ist dicht gedrängt, tief grubig punktirt, besonders grob auf dem Mesonotum, welches auf seiner vorderen Hälfte mit einem feinen Mittelkiel versehen ist; nur am Metathorax ist die Mitte der hinteren Fläche und die Pleuren feiner und seichter punktirt und zugleich mit einem dünnen, seidenartigen Haarüberzuge be- deckt; sein scharfer Rand ist gerundet, undeutlich eingekerbt, von den beiden Enddornen der obere spitz, der untere stumpf und abgeflacht. Die Grundfarbe ist lebhaft rostroth, der vor- dere Theil des Pronotum, der Innenrand der Flügelschuppen, die beiden Schildchen und ein Fleck auf den Seiten der Brust vor der Flügelwurzel goldgelb, der ganze vordere Bogenrand des Mesonotum und die Vorder- und Hinterränder der beiden Schildchen tief schwarz. Das erste Segment des Hinterleibes ist kürzer als breit, glockenförmig, das zweite seitlich gerundet und nicht länger als die folgenden zusammengenommen; beide sind matt rostroth, mit breitem gelben Hinterrand, an der äufsersten Basis schwärzlich, an der Spitze viel grober punktirt als

HYMENOPTERA. VESPARIAE. 467

im Übrigen. Von den folgenden Segmenten ist das dritte wie die beiden ersten gefärbt, das vierte bis sechste blafsgelb, das letzte an der Spitze schwarz. Die Beine sind rostroth, alle Schienen und der Spitzentheil der vorderen Schenkel strohgelb. Die Flügel sind hier und da gelblich gefärbt, die Spitze längs des Vorderrandes gebräunt. Ein männliches Exemplar von Inhambane.

Rhynchium luctuosum, nova spec.

Tafel XXX. Fig. 6.

Rh. alis saturate fuscis, laete violaceo-micantibus , nigrum, unicolor, thorace confertim punctata, velutino, metathorace lateribus rotundato, acute denticulato, medio sub- tiliter strigoso, abdomine apicem versus fortiter punctato, nitidulo. Long. lin. 7 8. Mas et fem. Rhynchium luctuosum. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857. In der Form und der Sculptur der Oberfläche dem Rhynch. auromaculatum de Sauss. äufserst ähnlich, der Hinterleib aber wie der übrige Körper einfarbig schwarz. Der Kopf ist dicht und ziemlich tief punktirt, mit kurzen schwarzen Haaren besetzt, der Clypeus mit feiner und seichterer Punktirung, greis schillernd, beim Weibchen etwas mehr zugespitzt als beim Männchen, in beiden Geschlechtern von der Körperfarbe, vorn zweispitzig. An den Fühlern ist der Schaft röthlich pechbraun, die Geifsel obenauf schwärzlich, unten rostroth. Der Pro- und Mesothorax ist dicht und tief punktirt, das Mesonotum vorn mit glatter Mittellinie, die sich nach dem Vorderrande hin dreieckig erweitert; am Metathorax sind die Brustseiten fein ge- rieft und mit einzelnen grofsen, aber sehr oberflächlichen Punkten besetzt, die Seitentheile der hinteren Fläche sehr rauh, grobkörnig, der mittlere Theil ebenfalls und zwar stärker als die Seiten gerieft, der Hinterrand in der Regel mit sechs tief eingeschnittenen, an der Spitze ziemlich stumpfen Zähnen besetzt, von denen besonders die vier hinteren, welche von den übrigen abgesondert sind, deutlich hervortreten. Die ganze Oberseite des Thorax ist mit kurzem sammetartigen , schwarzen Toment bekleidet, das besonders auf dem Postscutellum durch seine Dichtigkeit auffällt. Auf dem Hinterleib ist dieser Überzug sehr viel feiner, fast hauchartig, so dafs der Oberfläche ein leichter Seidenglanz verbleibt; die beiden ersten Seg- mente sind fein und zerstreut, der Hinterrand des zweiten und die folgenden zum gröfsten Theil dicht und grob punktirt, die Punkte hier schräg von hinten nach vorn eingestochen. Die Beine sind schwarz, beim Weibchen nur die Spitzen der Tarsen rothbraun durchschei- nend, beim Männchen die Innenseite der Vorderschienen und das Endglied aller Tarsen roth- braun. Die Flügel sind gesättigt schwarzbraun mit lebhaft violettem Schimmer, die Tegulae rein schwarz, matt, äufserst fein und dicht punktirt. Beide Geschlechter von Tette.

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468 ZOOLOGIE. INSECTEN.

BeloilOgaster, de Saussure.

Rhaphigaster, de Saussure (ante.a). . Vespa et ZethllS, Fabricius.

Sphex, de Geer, Christ.

Belonogaster junceus.

Rhaphigasler junccus. de Saussure, Monogr. des Guepes sociales, p. 14. n. 1.

Vespa juncea. Fabricius, Species Insect. p. 468. n. 60. Encyclop. method. VI. p. 673. n. 14.

Vespa cinerea. Fabricius, Entom. syst. II. p. 279. n. 92.

Zethus cinercus* Fabricius, Syst. Piezat. p. 283. n. 3.

Unter einer Reihe von Exemplaren, welche aus Mossambiqne stammen, zeigen sich mehrfache Verschiedenheiten in der Färbung der Flügel, Fühler und Beine. Erstere gehen vom tiefen Schwarzbraun allmählig bis in ein lichtes Gelbbraun über und der ganze Vorder- rand ist bis zum Ende des Stigma nicht selten lebhaft rostgelb gefärbt; die Spitze und der Aufsenrand ist bei schwarzbrauner Färbung mit dem übrigen Flügel übereinstimmend, bei hel- lerer, mehr gelblicher merklich dunkler, zuweilen aber auch gerade im Gegentheil blasser ge- färbt. Die Fühler sind bei der Mehrzahl schwärzlich, die Geifsel auf der Unterseite nahe der Spitze blafs röthlich- braun, seltener ganz rothbraun mit lichterer Spitze. Die Beine sind in der Regel schwarz, nur die Hüften, die untere Seite der Vorderschenkel und das letzte Tarsen- glied der Vorderfüfse rothbraun; vereinzelte Individuen zeigen alle Schenkel lichter, die Schienen düsterer rothbraun. Ein weifslicher Fleck zu jeder Seite des zweiten Hinterleibssegments findet sich nur bei einem Exemplar und es ist überhaupt nach den Stücken des hiesigen Museum die ungefleckte Form, wie sie von Fabricius beschrieben wird, bei weitem die häufigere.

Belonogaster lateritius, nova spec.

Tafel XXX. Fig. 7.

B. alis flavescenti-fuscis, corpore cum antennis pedibusque dilute rufo, sericeo, facie

pone oculos abäominisque segmenti secundi maculis duabus flavis , posterioribus

infuscatis, flavo-marginatis. Long. lin.9V2 10. Operar. Belonogaster lateritius. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857. Diese Art steht der unter Belonogaster einzureihenden Vespa petiolata de Geer {Vespa linearis Olivier, Encycl meth. VI. p. 673. n.16) sehr nahe, unterscheidet sich aber von der- selben durch den mit Einschlufs der Fühler und Beine licht rostroth gefärbten Körper, an dem nur die letzten Hinterleibssegmente schwärzlichbraun erscheinen und durch die von der Wurzel bis zur Spitze gleichmäfsig gebräunten Flügel. Ein charakteristisches Merkmal ist aufserdem ein länglicher blafsgelber Fleck zu jeder Seite des Gesichtes am inneren Augenrande, welcher sich bis in die Ausrandung der Augen hineinerstreckt; der Clypeus ist in der Mitte des Vorder- randes kürzer zugespitzt, auf der vorderen Hälfte rothgelb, welche Farbe nach hinten in das Rostroth des Kopfes übergeht. Der Petiolus des Hinterleibes ist im Verhältnifs ebenso lang

HYMENOPTERA. VESPARIAE. 469

wie bei B. petiolatus, jedoch merklich dünner und beiderseits in der Mitte deutlicher gezähnt; das zweite Hinterleibssegment ist bis auf den Hinterrand von der hellen Farbe des Vorder- körpers und jederseits mit einem grofsen goldgelben Fleck von der Form eines sphärischen Dreiecks geziert. Die übrigen Segmente sind leicht geschwärzt, am Hinterrande schmal gelb- lich gesäumt, auf der Unterseite übrigens merklich lichter als oben gefärbt. Die Flügel sind gleichmäfsig lichtbraun, etwas ins Gelbliche fallend, an der Spitze kaum dunkler, die Costa und der Vorderrand bis zum Stigma rostfarben. Eine Reihe ganz übereinstimmender Ex- emplare von Mossambique.

Belonogaster elegans, nova spec.

Tafel XXX. Fig. 8. B. alis flavescentibus, apice infuscatis, corpore cum antennis pedibusque rufo, sericeo,

vertice, meso- et metathorace, abdomine postico, pectore coxisque nigricantibus ;

abdominls segmento secundo maculis duabus albidis triangularibus , basi intus

fasciatim dilatatis. Long. lin. 10V2. Operar. Belonogaster elegans. Gerstaecker, Monatsberichte d. Rönigl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Oetbr. 1857. Etwas schlanker als der vorige, mit längerem und dünnerem Hinterleibsstiel, durch die Form der Flecke auf dem zweiten Abdominalringe und die helleren, mehr gelblichen Flügel unterschieden. Der Kopf ist wie der gröfsere Theil des Körpers rostroth, mit feiner gelblicher seidenglänzender Behaarung dicht bekleidet; sowohl der innere Augenrand als der Clypeus sind gleichfarbig, letzterer nur an der äufsersten Spitze etwas rostgelb; auf seiner vorderen Hälfte wie auch auf der Aufsenfläche der Mandibeln zeigen sich einzelne grofse und tief ein- gestochene Punkte. Die Fühler sind von der Farbe des Kopfes; von ihrem Ursprung zieht sich nach dem Scheitel hin ein breiter schwärzlicher Fleck, der auch die Ocellen mit einschliefst. Am Mittelleib ist das Mesonotum leicht gebräunt, der ganze Metathorax und die Brustseiten schwärzlich, durch die dichte Behaarung erscheinen diese Theile aber mehr schiefergrau; da- gegen ist der Prothorax, die Tegulae und die beiden Schildchen licht rostroth. Letztere Farbe zeigt auch der Petiolus und der gröfste Theil des zweiten Hinterleibsringes, auf welchem jederseits ein stumpf dreieckiger weifsgelber Fleck steht, dessen Basis nach der Mittellinie zu in Form einer schmalen Binde erweitert ist; sowohl der Jnnenrand dieser beiden Flecke als der zwischen ihnen frei bleibende Theil des Hinterrandes sind schwärzlich gesäumt. Die fol- genden Ringe sind leicht geschwärzt, in der Mitte des Rückens jedoch noch röthlich durch- scheinend, aufser der feinen gleichmäfsigen Behaarung der Oberfläche noch mit einzelnen stärkeren Börstchen von mehr gelber Farbe besetzt. An allen Beinen sind die Hüften und Trochanteren schwärzlich, die Schenkel, Schienen und Tarsen licht rostroth. Die Flügel sind satt rostgelb, die Spitze gebräunt und bläulich schillernd. Ein einzelnes Exemplar von Inhambane.

470 ZOOLOGIE. INSECTEN.

PolisteS, Fabricius. Vespa, Linne', Olivier.

Polistes Smithii.

Polist es Smithii. de Saussure, Monogr. des guepes sociales, p. 60. n. 17. pl. VII. fig. 3.

Eine Anzahl Arbeiter von Inhambane und Mossambique, welche in der Färbung mehrfach variiren. Der gelbe Saum des ersten Hinterleibssegments, welcher bei der Mehrzahl deutlich vorhanden ist, verschwindet bei einigen; die gelben Längsstreifen des Metathorax und der gleichfarbige Vorderrand des Postscutellum sind nur bei wenigen deutlich ausgedrückt. Der Scheitel zeigt in der Regel einen schwärzlichen hufeisenförmigen Fleck, der jedoch zu- weilen sehr fein ist, bei einigen auch ganz fehlt.

Polistes fastidiosus.

Polistes fastidiosus. de Saussure, Monogr. des guepes sociales, p. 60. n. 18. Ein einzelnes Exemplar von Tette.

Icaria, de Saussure. Vespa et Polistes, Fabricius. Epipona, Lepelletier, Smith.

Icaria nobilis, nova spec.

Tafel XXX. Fig. 9. /. nigra, opaca, albido-pruinosa, prothorace supra, pectoris macula laterali scutellique

guttis duabus magnis aureo-flavis: abdominis petiolo fascia apicali testacea, alis

costa maculaque apicis fusca. Long. lin. 7 71/,. Operar. Icaria nobilis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Eine durch Gröfse und Schönheit der Färbung ausgezeichnete neue Art. Der Körper ist matt schwarz, auf Kopf und Thorax mehr oder weniger rothbraun durchscheinend, überall mit sehr feiner und kurzer weifslicher Behaarung bedeckt, welche ihm ein pflaumenartig be- reiftes Ansehn verleiht. Am dichtesten ist diese Behaarung auf dem Gesicht, welches in seiner ganzen Ausdehnung hell silbergrau erscheint, von einer feinen Mittel furche durchzogen und mit grofsen, dicht aneinander gereihten Punkten besetzt ist; der Clypeus ist an der Spitze gold- gelb gesäumt, die Mandibeln nahe der Basis mit einem Fleck von gleicher Farbe gezeichnet. Die Fühler sind unten rostroth, oben geschwärzt. Auf der Oberfläche des Prothorax steht jederseits von der Mittellinie ein dreieckiger goldgelber Fleck, der den Vorderrand berührt, auf dem Schildchen zwei grofse kreisrunde Flecke von gleicher Farbe neben einander und nur durch einen schmalen Raum geschieden, endlich jederseits auf den Brustseiten, gleich unterhalb der Flügelschuppe ein länglich viereckiger. Die Punktirung des Thorax ist überall dicht, mäfsig grofs und tief, am seichtesten auf der Hinterbrust; der abschüssige Theil des

HYMENOPTERA. VESPARIAE. 471

Postscutellum ist fast glatt. Am Hinterleib ist nur der Hinterrand des ersten Segmentes breit gelb gefärbt, alles Übrige schwarz; die Punktirnng von dem verdickten Theil des ersten Segmentes an bis zur Spitze überall gleich grob und dicht, die Punkte durchweg schräg eingestochen und jeder mit einer weifsen Borste versehen. Die Beine sind rothbraun, die Schenkel und die Spitze der Schienen schwärzlich, erstere wie die Brust dicht silberweifs behaart; die Vorderhüften sind auf ihrer ganzen Vorderseite, die mittleren am Aufsenrande schmal goldgelb gefärbt. Die Flügel sind wasserhell, die Costa, das Stigma und die Radial- zelle stark gebräunt; die Tegulae rothbraun, nicht selten an der Basis goldgelb gefleckt. Mehrere Exemplare aus Mossambique.

Icaria distigma, nova spec. /. obscure rufa, dense cano tomentosa, facie subnuda, oculis intus, clypeo ubique flavo-marginato : prothoracis margine antico abdominisque segmenti secundi postico anguste ferrugineis , alis costa maculaque apicali fuscis, stigmate testaceo. Long, lin. &% 6. Operar. Icaria distigma. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Von der Gröfse der Icaria cincta LepelL, dunkel rostroth, auf der Oberseite mit gelblich greiser Behaarung so dicht bekleidet, dafs darunter die Grundfarbe kaum zu erkennen ist, an den Seiten der Brust und dem Kopfe viel dünner behaart. Der Kopf ist dicht punktirt, von der Farbe des Körpers, der Clypeus lichter; sein Vorderrand ist breiter, seine Seiten- ränder schmaler goldgelb gesäumt; ein Fleck an der Basis der Mandibeln, der ganze Innen- rand der Augen bis zu der Ausbuchtung und öfters ein Fleck zwischen den Fühlern von derselben Farbe. Die Fühler sind dunkelroth, die Oberseite der Geifsel nach der Spitze hin geschwärzt. Der ganze Vorderrand des Prothorax bis zu den Hüften herab ist in geringer Breite gold- oder rostgelb gefärbt; von der dichten gelblich greisen Behaarung des Thorax sind die Seiten und die Mitlelfläche des Metathorax ausgenommen, welche silberweifs schillern. Der Hinterleib ist dagegen mit jenem Toment von dem verdickten Theil des ersten Segmentes an bis zur Spitze überall dicht bedeckt und nur der Saum des zweiten Ringes schmal rostgelb gefärbt; die Punktirung ist überall dicht gedrängt und tief. Die Beine sind einfarbig roth- braun, weifslich behaart; die Vorderhüften mit Ausnahme der Basis vorn goldgelb. Die Flügel sind wasserhell, die Costa und ein Fleck vor der Spitze längs des Vorderrandes, welcher jedoch die kleinere Basalhälfte der Radialzelle freiläfst, schwarzbraun; das Stigma rothgelb: die Tegulae rostroth. Eine Anzahl Arbeiter von lnhambane.

Icaria tomentosa, nova spec.

Tafel XXX. Fig. 10. L fusca, ubique dense olivaceo-tomentosa, scapo antennali tegulisque rufo-brunneis, alis fere hy aUnis, costa, stigmate maculaque ante apicem fuscis. Long, lin.6%* Operar.

472 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Icaria tomeniosa. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Octbr. 1857.

Etwas gröfser und kräftiger gebaut als die vorige, schwärzlich braun, überall mit gelb- brauner Behaarung dicht bekleidet, wodurch die Oberfläche ein olivenfarbenes Ansehn erhält. Auf dem Kopf ist diese Behaarung sehr kurz und anliegend und erstreckt sich hier über die <*anze Stirn bis zum Clypeus, der nur am Vorderrande röthlich durchscheint; die Mandibeln sind wie der untere Theil der Wangen rothbraun, erstere nackt, letztere nur dünn behaart. An den Fühlern ist der Schaft rothbraun, in gleicher Weise wie der Kopf, aber feiner behaart, die Geifsel rein schwarz. Der Thorax ist mäfsig grob, aber dicht querrunzlig punktirt, die Mitte des Metathorax fein der Quere nach gerieft; unter der dichten filzigen Behaarung scheinen der Hinterrand des Scutellum, das ganze Postscutellum, die Hinterecken des Mesothorax und die Seiten des Prothorax rothbraun durch; die Tegulae, welche ebenfalls von letzterer Farbe sind, erscheinen besonders nach anfsen fast nackt. Am Hinterleib ist der Stiel des ersten Ringes mäfsig dünn und lang, der glockenförmige hintere Theil in die Länge gezogen und nach der Spitze hin deutlich verengt; der zweite Ring an der Basis kuglig erweitert, nach hinten ebenfalls etwas verengt und merklich länger als breit; die Behaarung ist hier sehr dicht und lang, die Grundfarbe fast ganz verhüllend, lebhafter gelbbraun als auf dem Thorax. Dagegen ist auf der Unterseite die dunkle Grundfarbe überall deutlich hervortretend, da die Behaarung hier beträchtlich dünner und sparsamer erscheint als oben; die letzten Hinterleibs- ringe sind unten hell rolhbraun gefärbt. Die Beine sind etwas lichter gefärbt als der Körper, röthlich durchscheinend, ebenfalls dicht behaart, die Tarsen aber tief schwarz. Die Flügel sind fast glashell, die Costa, das Stigma und ein länglicher Fleck am Vorderrand vor der Spitze schwarzbraun. Ein einzelnes Exemplar von Tette.

Crabronites.

PhilanthuS, Fabricius.

Philanthus et Anthophilus, Dahlbom. Simblephilus, Jurine. Crabro, RossL

Philanthus stygius, nova spec. Tafel XXX. Fig. \\. Ph. niger, abdomine basi excepta laete rufo, facie infra antennas, punctis nonnullis frontalibus, prothoracis margine superiore, scutelli et postscutelli macula trans- versa tegulisque flavis: alis fusco-nigris, cyaneo-micantibus. Long. li?h5V2—6. Mas. Philanthus stygius. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Nov. 1857.

Die Art nähert sich durch die dunkle Färbung der Flügel zumeist dem Ph. fuscipennis Guerin (Iconogr. du regne animal, p. 443), von dem sie aber in der gelben Fleckung des Kopfes und Körpers mehrfach abweicht. Kopf und Thorax sind tief schwarz, an ersterem die Stirn dicht gedrängt und körnig, das Hinterhaupt tiefer und loser punktirt, daher auch

HYMENOPTERA. CRABRONITES. 473

mehr glänzend; die ganze untere Hälfte des Gesichts ist bis zu den Fühlern weifslich gelb, nur ein kleiner rundlicher Fleck auf dem Clypeus in der Mitte seines Vorderrandes schwarz- braun; auf der Stirn stehen zwei kleine gelbe Punkte zwischen und zwei schräge Strichelchen von gleicher Farbe oberhalb der Fühler. Diese sind überall tief schwarz, vor der Spitze ziemlich verdickt. Die Punktirung des Thorax ist auf dem Mesonotum sehr grob und tief, ringsherum dicht gedrängt, in der Mitte der Scheibe weitläufiger, ebenso auf den beiden Schildchen; der Metathorax ist fein granulirt, auf dem abschüssigen Theil mit einer mittleren glatten Stelle, vor welcher wie gewöhnlich auf dem vorderen Theil eine tiefe Grube liegt; die sparsame und kurze Behaarung ist auf dem Rücken wie auch auf dem Kopfe schwarz, unten dagegen bräunlich greis. Von goldgelber Färbung erscheint auf dem Thorax der obere Rand des Pronotum, die Tegulae, ein quer eiförmiger Fleck auf der Mitte des Schildchens und eine mittlere Querbinde auf dem Postscutellum längs dessen Vorderrand. Der Hinterleib ist licht mennigroth mit schwarzer Basalhälfte des ersten Segmentes; eine deutliche Punktirung zeigt sich auf demselben nur am Hinterrand der einzelnen Ringe, die übrige Oberfläche ist äufserst fein ciselirt; die Unterseile ist dicht und lang blafsgelb behaart. Die Beine sind glänzend schwarz oder schwärzlichbraun, die Vorderkante der Schienen an den beiden ersten Paaren strohgelb. Die Flügel sind schwarzbraun, bei weitem dunkler als bei PL fuscipennis Guer. gefärbt und lebhaft violett schimmernd. Bei einer Abänderung sind nur die Vorderschienen an der Kante gelb gesäumt und die gelben Pünktchen der Stirn zwischen den Fühlern ver- schwunden. — Von Inhambane.

Philanthus frontalis, nova spec.

Ph. alis flavescentibus, niger, facie inferiore, macula frontali bifida, altera utrinque in sinn oculorum, fascia occipitali, prothoracis margine superiore, scutellorum media, tegulis , abdomine (prirni segmenti basi excepta) pedibusque rufis , coxis femorumque basi infuscatis. Long, lin.5%. Fem.

Philanthus frontalis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Die Art ist mit einer am Cap vorkommenden, welche im hiesigen Museum Ph. facialis genannt ist, nahe verwandt und kommt mit ihr darin überein, dafs das Hinterhaupt wie bei Phil, pictus Fabr. von einer in der Mitte unterbrochenen rostrothen Querbinde durchzogen wird und dafs der Stirnfleck des Weibchens, welcher zwischen den Fühlern liegt und sich dem hellgefärbten Untergesicht anschliefst, zweitheilig erscheint. Unterschiede von jener capen- sischen Art bestehen in dem einfarbigen, hell rostrothen Hinterleib, an dem nur die Basal- hälfte des ersten Segmentes schwarz erscheint und in einem rostrothen Fleck zu beiden Seiten der Stirn in der Ausbuchtung der Augen. An den Fühlern scheint die Basis und Spitze der Geifsel röthlich durch, im Übrigen ist die Färbung schwarz. Am Kopf ist der untere Theil des Gesichts bis zu den Fühlern und die oben erwähnten Flecke der Stirn und des Hinter- hauptes licht rostroth; die Stirn vorn sehr dicht und fein körnig, gegen das Hinterhaupt hin

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. Du

474 ZOOLOGIE. INSECTEN.

tiefer und loser punktirt. Auf dem Thorax ist die Punktirung tief und ziemlich grob, aber nicht gedrängt, in der Mitte des Mittelrückens sogar durch glatte Stellen unterbrochen; nur auf dem Metathorax ist sie besonders im vorderen Theil feiner und dichter, und die hier sehr in die Länge gezogene mittlere Grube, welche eine Art Längsfurche darstellt, wird von keinem glatten Mittelfelde gefolgt; der Oberrand des Prothorax, die Tegulae und die Mitte der beiden Schildchen sind rostroth, alles Übrige tief schwarz. Am Hinterleib ist nur auf dem ersten Segmente eine deutliche Punktirung, die aber auch hier in der Mittellinie sparsam und schwach wird, bemerkbar; auf den übrigen zeigt sich nur die gewöhnliche Punktreihe vor dem Hinter- rande. Die Beine sind hell rostroth, die Hüften und Basis der Schenkel pechbraun. Die Flügel sind gelblich mit gleich gefärbten Adern, röthlich brauner Costa und rostfarbenem Stigma. Ein einzelnes Weibchen von Mossambique.

Cerceris, Latreille.

PhilanthllS, Fabricius, Jurine, Panzer. CrabrO et BembeX, Kossi. Sphex, Linne, Christ. Vespa, Geoffroy, Olivier.

Cerceris pictiventris, nova spec.

Tafel XXX. Fig. 12. C. alis apice infuscatis, nigra, rüde punctata, areola metathoracis triangulari pro- funde sulcata, abdominis segmento primo lato, subquadrato ; facie, prothoracis guttis duabus, tegulis apice abdominisque segmentorum 2. 6. maculis lateralibus aureo-flavis; antennis subtus pedibusque pro parte rufis. Long. lin. 5. Mas. Cerceris pictiventris. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Der Körper ist tief schwarz, sparsam und dünn greis behaart. An den Fühlern ist der Schaft, die Basis, Spitze und Unterseite der Geifsel rostroth, die Oberseite pechbraun, nach hinten aber ebenfalls röthlich. Das Gesicht ist bis zu den Fühlern und beiderseits noch über die Insertion derselben hinauf röthlich gelb, zu beiden Seiten feiner, auf dem gewölbten Clypeus dagegen grob punktirt; von gleicher Farbe ist die gröfsere Hälfte der Mandibeln, deren Spitze in weiterer Ausdehnung rothbraun erscheint. Die Behaarung des Gesichtes sowohl wie der Seiten des Hinterhauptes ist silberweifs und dicht; im Übrigen erscheint der sehr grob und runzlig punktirte Kopf fast nackt. Auf dem Thorax ist die Punktirung überall sehr tief und grubenartig, dicht gedrängt besonders auf der Hinterfläche des Metathorax, dessen mittleres dreieckiges Basalfeld hinten spitz ausgezogen und mit sehr tiefen, vorn schräg gegeneinander laufenden Furchen besetzt ist; die Brustseiten zeigen besonders nach unten eine dichtere, silberweifse Behaarung. Eine gelbe Färbung haben auf dem Thorax nur zwei kleine, quere, seitliche Flecke des Pronotum und die vordere Hälfte der Tegulae. Das erste Segment des Hinterleibes ist im Verhältnifs grofs, ziemlich so breit als lang, nach hinten etwas erweitert und breit abgerundet, seine Oberfläche wie auch die der übrigen Ringe mit grofsen, gruben-

HYMENOPTERA. CRABRONITES. 475

artigen, ziemlich weitläufig gestellten Punkten besetzt, glatt und glänzend. Der Hinlerrand sämmtlicher Ringe so wie der letzte in seiner ganzen Ausdehnung ist rothbraun gefärbt; auf letzterem verlaufen die gewöhnlichen scharfen Längsleisten fast parallel und endigen am Hinter- rand, der sonst gerade abgeschnitten ist, jederseits in einen kurzen Dorn. Der zweite bis sechste Ring ist beiderseits am Aufsenrande mit einem goldgelben queren Fleck geziert, welcher auf dem vorderen fast die ganze Länge einnimmt, auf dem hinteren allmählig kürzer wird. Die Beine sind rostroth, ein breiter Ring auf den Vorder- und Mittelschenkeln, die Basis der entsprechenden Hüften, die ganzen Hinterschenkel bis auf die Spitze und ein Längswisch auf der Aufsenseite der Hinterschienen pechbraun; die Tarsen sind lichter rostfarben, das erste Glied sogar fast strohgelb. Die Flügel sind in ihrer ganzen Ausdehnung leicht bräunlich ge- trübt, der Vorder- und Aufsenrand dunkler, das Stigma und die Adern dunkelbraun. Ein einzelnes Männchen von Inhambane.

Cerceris trivialis, nova spec.

C. alis apice fuscis, nigra, grannlosa, areola metathoracis triangulari subsulcata, abdominis segmento prima angustato; facie argenteo-sericea, prothoracis guttis duabus, tegulis, postscatello, abdominis segmenti secundi macula basali, tertii et quinti fascia apicali nee non tibiis tarsisque flavis, antennis subtus ferrugineis. Long. lin. 5. Fem. Cerceris Irivialis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Der Körper ist schwarz, dicht körnig punktirt und dadurch matt. Am Kopf ist das Gesicht bis zu den Fühlern dicht silberweifs behaart, der vordere Theil des Clypeus in seiner ganzen Breite und der innere Augenrand weifslich gelb gefärbt; die Mandibeln licht rostgelb mit schwarzer Spitze und braunrother Schneide; die Fühler an der Spitze des Schaftes, an der Basis der Geifsel so wie auf deren ganzer Unterseite rostfarben. Der Clypeus ist flach gewölbt, ohne aufgerichtete Platte, die Leiste zwischen den Fühlern mit feiner Längsfurche, gelb gefärbt, Auf dem Thorax ist ein kleiner Tupfen zu jeder Seite des Pronotum, die Tegulae und das Postscutellum in ihrer ganzen Ausdehnung hellgelb; das dreieckige Feld des Meta- thorax wird von einer tiefen Längsfurche durchzogen, die schrägen Querfurchen sind nur hinten deutlich, vorn dagegen verloschen; die Brustseiten sind etwas deutlicher greis behaart als der übrige Körper. Das erste Abdominalsegment ist mindestens um die Hälfte länger als breit, nach hinten leicht verengt, höchstens von einem Drittheil der Breite der folgenden Ringe; die Oberfläche überall mit tiefen und grofsen Punkten dicht besetzt und dadurch rauh er- scheinend; ein querer Fleck auf der Basis des zweiten Segmentes, eine Querbinde am Hinter- rande des dritten und fünften und aufserdem auch noch die Hinterecken des zweiten blafsgelb gefärbt. Die Querbinde des dritten Ringes setzt sich auf die Unterseite fort und nimmt hier eine gröfsere Ausdehnung an. Die Beine sind hellgelb mit schwarzen Schenkeln und einem braunen Wisch an der Innenseite der Schienen. Die Flügel sind leicht bräunlich getrübt, die

60*

476 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Spitze und der daranstofsende Theil des Vorderrandes heller braun; die Costa, das Stigma und die Adern auf der Basalhälfte des Flügels sind schwarzbraun. Nur das Weibchen von Inhambane.

Cerceris rufocincta, nova spec.

C. alis apice fuscis, nigra, opaca, metathoracis areola vix strigosa, abdominis segmento primo angusto, subquadrato ; pronoto, tegulis abdominisque segmentorum margini- bus rufis, tertii margine postico flava; pedibus nigris, rufo-flavoque variegatis. Long. lin. 4l/2. Fem. Cerceris rufocincta* Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857. Der Körper ist matt schwarz, dicht punktirt, durch weifsliche Behaarung etwas grau er- scheinend. Das Gesicht ist bis nahe an die Fühler heran gelblich weifs und tritt hier mit drei Spitzen in die schwarze Grundfarbe des Kopfes hervor; seine Behaarung ist glänzend silber- weifs. Der Clypeus ist durchaus eben, die Leiste zwischen den Fühlern, welche von gleicher Farbe wie das Gesicht ist, mit einer feinen Furche versehen; die Mandibeln sind hellgelb mit schwarzbrauner Spitze, die Fühler am Schaft und auf der Unterseite der Geifsel rostroth, oben schwärzlich. Auf der Ober- und Hinterseite des Kopfes ist die Punktirung dicht gedrängt, zu Runzeln zusammenfliefsend, die weifse Behaarung am Hinterrande der Augen besonders dicht. Der Thorax zeigt je nach den Theilen eine verschiedene Skulptur, nämlich sehr grofse und einzeln stehende Punkte auf dem Pro- und Mesonolum, viel feinere auf den beiden Schiklchen und dem dreieckigen Mittelfelde des Metathorax, dicht gedrängte und zugleich wieder sehr grobe zu beiden Seiten des letzteren; überall wo die Punkte einzeln stehen, erscheinen ihre Zwischenräume sehr fein ciselirt und dadurch matt; das Pronotum, die Schultern und die Tegulae sind dunkel rostroth gefärbt. Die Oberfläche des Hinterleibes läfst einen leichten Glanz erkennen, obwohl die grofsen grubenartigen Punkte sehr gedrängt stehen und fast überall nur schmale, netzartig verbundene Zwischenräume übrig lassen; das erste Segment ist schmal, noch nicht halb so breit als die folgenden, abgerundet quadratisch. Alle Segmente sind am Hinter- rande, die beiden ersten aufserdem auch zu beiden Seiten, das erste zugleich noch am Vorder- rande, das letzte in seiner ganzen Ausdehnung rostroth gefärbt; auf dem dritten Segmente ist der rothe Saum nach vorn noch durch einen goldgelben Querstreifen begränzt und ein Fleck von gleicher Farbe zeigt sich auf dem vorletzten in der Mitte des Spitzenrandes. Die Beine sind rostroth, die Basis der Hüften, ein Fleck nahe der Spitze der Vorderschenkel, eine Längsbinde auf der Hinterseite der Mittel- und Hinterschenkel und die hintere Seite aller Schienen schwarzbraun, die Basis der Tarsen strohgelb. Die Flügel sind kaum merklich ge- trübt, nur die Spitze längs des Vorderrandes braun, die Costa und das Stigma tief schwarz, die Adern schwärzlich braun. Ebenfalls von Inhambane.

HYMENOPTERA. CRABRONITES, 477

IiiriS, Fabricius.

LyTOpS (pars), Latreille, Spinola, Guenn. Sphex et PompÜUS, Fabricius.

Tachytes, Lepelletier.

Liris haemorrhoidalis.

Pompilus haemorrhoidalis, Fabricius, Syst. Piezat. p. 198. n. 55.

Lyrops haemorrhoidalis, Guerin, Iconogr. d. regne animal, Texte p. 439.

Lyrops auriventris. Guerin, ibidem pl. 70. fig. 9.

Liris orichalcea. Dahlbom, Hymenopt. Europ. I. p. 135.

Lyrops Savignyi. Spinola, Annales de la soc. entomol. de France VII. p. 476. n. XXVI. Savigny, Explor.

d'Egypte, pl. 13. fig. 21. Tachytes illudens. Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. III. p. 249. n. 12.

Ein weibliches Exemplar dieser schönen und in Africa weit verbreiteten Art liegt von Tette vor; es übertrifft die aus Ägypten, Guinea und vom Senegal stammenden der hiesigen Sammlung beträchtlich an Gröfse, indem es fast 10 Linien mifst. Wie bei der Mehrzahl der Individuen sind auch an dem vorliegenden Stück nur die vier ersten Glieder der Fühler hell rostroth, die übrigen tief schwarz gefärbt; diese Färbung ändert jedoch nicht selten dahin ab, dafs die ganzen Fühler rostroth erscheinen, wie dies einige aus Ägypten und Guinea stammende Exemplare erkennen lassen.

LyrOpS , llliger, Latreille.

Tachytes, Panzer, Lepelletier. Tachytes et Larra, Dahlbom. Lyrops et

Larra, Latreille. Apis et Andrena, Rossi.

Lyrops quadricolor, nova spec.

Tafel XXX. Fig. 13. h. alis flavis, apice lote fuscis, nigra, sericea, clypeo, mandibulis, antennarum basi,

tegulis, abdomine pedibusque laete rufis. Long. lin. 6%. Fem. Lyrops quadricolor. Gerstaecker, Monatsberichte d. KÖnigl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Von der Gestalt und Gröfse der Lyrops rufiventris Spinola {Annales de la soc. entom. de France VII. p. 479), mit welcher Art die vorliegende auch in dem deutlich vorhandenen Appendix der Radialzelle der Vorderflügel übereinstimmt. Der Kopf ist matt schwarz, das Gesicht bis über die Fühler hinauf und der Hinterrand der Augen dicht silberweifs behaart, der Clypeus, die Mandibeln mit Ausnahme der schwärzlichen Spitze und die vier ersten Fühler- glieder hell rostroth. Die Ocellen liegen auf einer herzförmigen Auftreibung der Stirn; die beiden hinteren, welche wie gewöhnlich die Form einer flachen Schwiele angenommen haben, sind länglich eiförmig und in der Mitte nicht eingeschnürt. Der Thorax ist ebenfalls matt schwarz, sehr fein chagrinartig punklirt, sehr dünn und kurz greis behaart, nur die Seiten des Metathorax von etwas dichteren Härchen mehr schiefergrau schillernd; die Tegulae hell rost-

478 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

rotb. Von letzterer Farbe ist zugleich der ganze Hinterleib, dessen vordere Segmente von einer stumpfen Querleiste durchzogen werden, die auf den beiden ersten hinter, auf dem dritten gerade in der Mitte der Länge liegt; der Endring des Weibchens ist lang und spitz ausgezogen, pyramidal, die beiden seitlichen Kiele der Oberseite fein, die Fläche zwischen ihnen mit zerstreuten und ziemlich deutlichen Punkten besetzt. An den Beinen sind nur die Hüften und Trochanteren schwarz, alles Übrige hell rostroth; die Schienen schlank mit ab- gestumpften Kanten und feinen, borstenartigen Dornen. Die Flügel sind licht gelb, ihr letztes Drittheil bis zur Spitze braun und violett schimmernd; die Adern auf gelbem Grunde rost- farben, an der Spitze braun. Ein weibliches Exemplar von Mossambique.

LyropS flllCtuata, nova spec. Tafel XXX. Fig. 14. L. alis hyalinis, nigra, opaca, antennarum articulo basali, tegulis pedibusque rufis, facie abdominisque segmentorum 1.—4. fasciis lateralibus argenteo- serieeis. Long.

lin. 6V2. Fem. Lyrops fluetuata. Klug, in Mus. Berol. Gerstaecker, Monatsberichte etc. Novbr. 1857.

Die Art ist, wie es nach der Spinola sehen Beschreibung scheint, dessen Lyrops ery- thropus {Annales de la soc. entoni. de France VII. p. 479) nahe verwandt, unterscheidet sich aber von derselben abgesehen von der beträchtlicheren Gröfse durch die Zahl und Form der silberhaarigen Hinterleibsbinden. Der Körper ist matt schwarz, mit kurzer greiser Behaarung bekleidet, die auf der Unterseite des Thorax dichter und mehr silbergrau, im Umkreis der Oberseite desselben dagegen mehr bräunlich greis erscheint. Der Clypeus, das Gesicht bis über die Fühler hinauf und der hintere Augenrand sind dicht silberweifs behaart, stark seiden- artig schimmernd; eine gleiche Behaarung zeigt sich auch auf der Basalhälfte der Mandibeln, welche wie das erste Glied der Fühler hell rostroth gefärbt ist. Die beiden hinteren in Schwielen verwandelte Ocellen sind länglich nierenförmig, an der Innenseite leicht ausgebuchtet, hinten etwas stumpfer als vorn abgerundet. Der Thorax ist auf dem Mesonotum dicht und fein, auf dem Schildchen fast verloschen punktirt; der horizontale Theil des Metathorax ist dicht gekörnt, der verticale mit zahlreichen feinen Querriefen bedeckt. Der Hinterleib ist mit äufserst feiner bleigrauer Pubescenz bedeckt und erscheint durch dieselbe wie bereift; die vier ersten Segmente zeigen aufserdem noch jederseits am Hinterrande eine silberweifs schil- lernde Binde, welche sich auf der Mitte des Rückens mehr nach vorn wendet und in der Mittellinie mit der entgegengesetzten unter einem stumpfen Winkel zusammenstöfst; der zwischen diesen Binden und dem Hinterrand der Segmente liegende Theil ist nackt, röthlich pechbraun und von der Form eines kurzen gleichschenkligen Dreiecks. Das Endsegment ist beim Weibchen mit zerstreuten, deutlichen Punkten besetzt, an der äufsersten Spitze rothbraun gefärbt und ohne alle Behaarung; die beiden scharfen Längsleisten verschwinden vor der Basis, sind über- haupt fein und deutlich geschwungen. Die Beine sind hell rostroth, die Hüften und Trochanteren

HYMENOPTERA. CRABRONITES. 479

bis auf die Spitze schwärzlich; die Schienen fast drehrund, mit feinen, borstenartigen Dornen bewaffnet. Die Tegulae sind hell rostroth, die Flügel durchaus wasserhell mit rothbrauner Costa und Adern und schwarzbraunem Stigma; der Appendix der Radialzelle ist undeutlich und schmal. Nur das Weibchen von Tette.

Die Art hat in Africa eine weite Verbreitung, wie Exemplare der hiesigen Sammlung, welche aus Ägypten und vom Cap stammen, zeigen; aufserdem kommt sie auch in Portugal vor, wo sie vom Grafen von Hoffmannsegg aufgefunden wurde. Das Männchen ist im Durchschnitt kleiner als das Weibchen (die hiesigen Exemplare desselben variiren zwischen 3f und 6 Linien) und unterscheidet sich von demselben durch goldig behaartes Gesicht und bis nahe zur Spitze schwarz gefärbte Schenkel. Bei zwei aus Portugal stammenden Weibchen (5| bis 6 Linien lang) erscheint übrigens ebenfalls die Basis der Schenkel leicht schwärzlich angeflogen.

Lyrops sepulchralis, nova spec. L. alis leviter infuscatis, margine externa obscuriore, nigra, opaca, pruinosa, facie abdominisque segmentorum l.—S.fascia posteriore schistazea. Long. lin.5V2> Fem.

Lyrops sepulchralis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Nach der Gestalt, der Form der hinteren Ocellen, dem deutlich vorhandenen Appendix der Radialzelle, so wie nach der Färbung zur Gruppe der L. nigra v. d. Linden, Lepelletier gehörig und mit dieser Art durchschnittlich von gleicher Gröfse. Der Körper ist einfarbig, matt schwarz, schiefergrau bereift, nur der Hinterrand der Tegulae und die Unterseite der letzten Tarsenglieder an allen Füfsen röthlich braun durchscheinend. Am Kopf ist das Gesicht und die Seiten des Hinterhauptes dichter weifslich behaart und daher stärker bleigrau schillernd; die vordere Ocelle liegt in einer länglichen flachen Grube, die sich nach vorn in eine kurze und breite Furche fortsetzt; die in Schwielen verwandelten hinteren sind äufserst schmal, linear, nebeneinander in eine Querlinie gestellt und der hinter ihnen liegende Raum in Form eines Dreiecks verlieft. Auf dem Mesothorax, dessen Oberfläche äufserst fein und dicht ge- körnt erscheint, sind nahe dem Vorderrand drei schwache Spuren von eingedrückten Längs- linien bemerkbar, die jedoch schon beim ersten Drittheil wieder verschwinden. Über den horizontalen Theil des Metathorax verlaufen schwache Längsriefen, die sich hinter der Mitte unter einem rechten Winkel zu queren und stärker erhabenen umbiegen und in dieser Rich- tung sich auch auf die Brustseiten fortsetzen; die scharfen Riefen des verticalen Theiles sind weitläufiger gestellt und in der Mittellinie durch eine tief eingegrabene Furche unterbrochen. Die drei ersten Hinterleibsringe zeigen an ihrem Hinterrande schiefergraue Schillerbinden, in gewisser Richtung mit einigem Silberglanz; die des ersten ist beträchtlich schmaler als die beiden folgenden. Der vierte und fünfte Ring sind matt schwarzbraun, einfarbig, der sechste beim Weibchen glänzend schwarz, mit zerstreuten und ziemlich groben Punkten etwas unregel- mäfsig besetzt; die seitlichen Längsleisten sind scharf, durchgehend, nach hinten in leichtem Bösen convergirend. Die Schienen sind kantig und wie die Tarsen mit kräftigen Dornen be-

480 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

waffnet. Die Flügel licht gebräunt mit dunklerem Aufsenrand und bläulichem Schiller; die Adern, die Costa und das Stigma schwärzlich braun. Von Mossambique; eine Reihe übereinstimmender Exemplare besitzt die hiesige Sammlung vom Cap.

Sphegides.

SpheXj Linne, Latreille, Lepelletier. Sphex et PepsiS, Fabricius.

Sphex albifrons.

Sphex albifrons. Fabricius, Entom. syst. IL p. 207. n. 36. Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. III.

p. 337. n. 6. Pepsis albifrons. Fabricius, Syst. Piezat. p. 212. n. 25.

Einige Exemplare von Tette,

AmmOphila, Kirby, Latreille. Sphex, Linne". Spliex et Pepsis, Fabricius.

Ammophila lugubris, nova spec.

Tafel XXX. Fig. 15. A. aus fuscis, violaceo-micantibus, nigra, opaca, supra nigra-, subtus einer eo-pitosa, antennarum basi pedibusque anticis rufis; thorace fortiter transversim strigoso, abdomine nigro-eyaneo, glauco-prainoso.

Mas. Capite et prothorace tiigris, fronte dense argenteo-sericea. Long, lin.8—13. Fem. Capite et prothorace sanguineis, fronte fere nuda. Long. lin. 14. Ammophila lagubris. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Sowohl diese als die folgende Art gehören derjenigen Abiheilung an, in welcher der Stiel des Abdomen durch die beiden ersten Hinterleibsringe gebildet wird; unter den süd- africanischen Arten dieser Abtheilung ist die vorliegende eine der ansehnlichsten, indem sie die Am. rubiginosa Lepell. noch beträchtlich an Gröfse übertrifft.

Bei dem schlankeren und etwas kleineren Männchen sind Kopf und Thorax einfarbig schwarz, auf der Oberseite mit gleichfarbigen aufrechtstehenden Haaren bekleidet. Die ganze Stirn ist bis über die Einfügung der Antennen hinauf dicht silberweifs seidenhaarig, die Mandibeln ganz und das erste Glied der Fühler zum Theil blutroth. Am Hinterkopf wie an den Brust- seiten ist die Behaarung licht aschgrau, an letzteren mit einigem Silberschimmer, was durch sehr dichte und kurze Grundhärchen, die unter der langen Behaarung versteckt liegen, her- vorgerufen wird. Der Vorder- und Mittelrücken sind von starken und scharfen Querriefen durchzogen, das Scutellum dagegen ist längsriefig, und der Hinterrücken ohne Ordnung runzlig

HYMENOPTERA. SPHEGIDES. 481

gekörnt. Ein Fleck zu jeder Seite des Vorderrückens sowie der Rand der Tegulae ist blut- roth. Am Hinterleib sind die beiden ersten stielförmigen Segmente rein schwarz, das erste glänzend und glatt; die übrigen lebhaft stahlblau, mit äufserst feiner und dichter silberweifser Behaarung bekleidet, wodurch sie ein pflaumenartig bereiftes Ansehn erhalten. An den vor- deren Beinen sind Schenkel und Schienen rostroth oder wenigstens röthlich durchscheinend, die Tarsen dagegen sowie die ganzen Hinterbeine schwarz, grau bereift, Die Flügel sind sattbraun mit lebhaftem blauen Metallschimmer.

Das gröfsere und kräftiger gebaute Weibchen unterscheidet sich vom Männchen vor- züglich durch die abweichende Färbung des Kopfes und des Prothorax. Beide sind nämlich hell rothbraun, der Scheitel mit drei zuweilen in einander fliefsenden schwarzen Flecken, von denen einer sich über die Ocellen erstreckt, die beiden anderen jederseits etwas mehr nach vorn gelegen sind. Die Stirn erscheint hier, von den aufrechtstehenden Haaren abgesehen, fast nackt, indem die seidenartige Behaarung so fein ist, dafs man sie nur bei starker Ver- gröfserung wahrnimmt. An den Fühlern ist entweder nur das erste, oder wie es an einem zweiten Exemplar der Fall ist, die vier ersten Glieder roth. Aufser dem ganzen Prothorax mit F]inschlufs der Vorderhüften ist auch ein Seitenfleck des Mittelrückens sowie die Tegulae lebhaft rothbraun oder blutroth. Dieselbe Farbe zeigen auch die Beine, an denen nur die Basis der Schenkel und zuweilen auch die Tarsen in gröfserer oder geringerer Ausdehnung geschwärzt erscheinen. Exemplare beider Geschlechter von Mossambique.

Ammophila ferrugineipes.

Ammophila ferrugineipes. Lepelletier, Hist. nat. des Hymenopt. III. p. 383. n. 24.

Lepelletier kannte von dieser Art nur das Weibchen, welches sich durch die von ihm angegebene Färbung der Beine, wie es scheint, regelmäfsig auszeichnet. Beim Männchen, welches sowohl von Mossambique als vom Cap vorliegt, ist die Stirn sehr dicht gelbfilzig behaart und der Hinterleib mit Ausnahme der beiden ersten roth durchscheinenden Segmente in der Regel ganz schwarz, fein grau bereift. Die Beine zeigen hier stets folgende Färbung: die vorderen sind roth mit schwarzem Schenkelstrich auf der Oberseite; an den mittleren ist die Ober- und Unterseite des Schenkels, die Mitte der Schienen und die Tarsen schwärzlich; die hinteren sind schwarz mit rothen Flecken auf den Hüften und rothen Knieen. Beide Geschlechter von Tette und Inhambane.

PelODOeUSj Lalreille, Fabricius, Lepelletier.

Sphex, Linne\

Pelopoeus spirifex.

Päopoeus spirifex. Latreille, Genera Crustaceorum et Insectorum IV. p. 60. n. 1. Fabricius, Syst. Piezat. p. 202. n. 1. Cuvier, Regne animal (ed. Masson). Insectes. Atlas, pl. 120 bis, fig. 7. Le- pelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. III. p. 305. n. 1. Dahlbom, Hymenopt. Europ. I. p. 22. n. 1.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. Ol

482 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Sphex spirifex. Linne, Syst. Nat. p. 942. n. 9. Fabricius, Entom. syst. IL p. 204. n. 24. Sphex aegyptia. Linne, Syst. Nat. p. 942. n. 10.

Ein Exemplar dieser über Süd -Europa, ganz Africa, Arabien und Klein -Asien verbrei- teten Art wurde in Tette erbeutet.

Chlorion , Fabricius. Chlorion et PronaeUS, Latreille, Lepelletier.

Chlorioil flllvipes, nova spec.

Tafel XXXI. Fig. 1. Chi. alis salurate fuscis, violaceo-micantibus, nigrum, holosericeum, clypeo, mandibulis, antennis, tegulis pedibusque fulvis ; abdomine cyaneo, pruinoso. Long.lin.il. Mas.

Chlorion fulvipes. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Der Körper ist tief schwarz, sammetartig. Der Kopf ist zu jeder Seite des Hinterhauptes mit einigen langen, schwarzbraunen Haaren besetzt, am Hinterrand der Augen und auf der Stirn weifs seidenhaarig; aufserdem stehen auf der Stirn sowohl wie auf dem Kopfschilde noch aufgerichtete rostrothe Haare. Letzteres ist wie auch die Mandibeln mit Ausnahme der schwarzen Spitze und die Fühler hell rothgelb. Der Thorax ist mit Ausnahme der rostgelben Tegulae tief sammetschwarz, aufser dem dicht aufliegenden Toment, noch mit rauchschwarzen, übrigens nicht sehr langen Haaren bekleidet; der Metathorax zeigt die gewöhnliche Quer- streifung, welche trotz der Tomentbedeckung deutlich wahrnehmbar ist. Am Hinterleib ist der Stiel schwarz, behaart, der übrige Theil dunkel violett, mit grauem Reife dicht überzogen, voll- kommen glatt, nur an der Spitze der letzten Ringe einzeln punktirt. Die Beine sind von der Farbe der Fühler, nur die Hüften der beiden hinteren Paare unten schwärzlich. Die Flügel sind gesättigt rauchbraun mit lebhaftem, blauen Metallschimmer. Ein einzelnes Männchen von Z a n z i b a r.

Chlorion subcyaneum, nova spec.

Tafel XXXI. Fig. % Chi. alis fusco-violaceis, nigrum, holosericeum, metathorace abdomineque cyanescenti- bus ; antennis fulvis, apice nigricantibus, mandibulis tibiis tarsisque rufo-piceis. Long. lin. 16. Fem.

Chlorion sabcyaneum. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857. Pronaeus affinist Smith, Gatal. of Hymenopt. Ins. in the collect, of the British Museum IV. p. 240. n. 5.

Nach den sehr lang gestreckten, dicht gewimperten Mandibeln mit einfachem, kurzen Zahn am Innenrande würde diese Art zu Lepelletiers Gattung Pronaeus zu rechnen sein, wenn man diese überhaupt von Chlorion absondern will, wofür bei sonst vollkommener Über- einstimmung gewifs kein Grund vorliegt. Sie ist der vorhergehenden in Färbung und Körper- bekleidung sehr ähnlich, aber doppelt so grofs, und durch die dunkel gefärbten Tegulae und

HYMENOPTERA. POMPILIDAE. 483

Beine unterschieden. Der Kopf ist sammetschwarz, die Stirn mit kupferbraunem Schimmer, der Hinterrand der Augen so wie ein Fleck zu jeder Seite des Gesichts weifs seidenhaarig; vereinzelte aufrechtstehende Haare am Hinterkopf und auf der Stirn in der Nähe der Ocellen sind schwarz, die langen Wimperhaare des Clypeus und der Mandibeln dagegen rothbraun. Pro- und Mesothorax sind sammetschwarz, der Metathorax dunkel violett, auf dem Rücken sehr fein und dicht, auf den Seitenstücken dagegen stark und viel weitläufiger quergefurcht. Der Hinterleib ist blauschwarz, leicht grau bereift, auf dem vorderen Theil vollkommen glatt, am Hinterrande der beiden vorletzten Segmente fein, auf dem Analsegment hingegen dicht und stark punktirt; letzteres entbehrt zugleich des blauen Schimmers, sondern ist mattschwarz mit rechlicher Spitze. An den Beinen sind Hüften, Trochanteren und die Schenkel bis auf die Spitze schwarz, diese sowie Schienen und Tarsen röthlich pechbraun. Die Flügel sind dunkel rauchbraun mit lebhaftem blauen Metallschimmer. Ein Weibchen von Zanzibar. Ein gleiches, welches die hiesige Sammlung von Port Natal besitzt, zeichnet sich durch hellere, mehr braungelbe Schienen und Tarsen sowie durch blutrothen Endring des Hinterleibes aus.

Pompilidae.

PompÜUS, Fabricius.

Sphex, Lirm£. Sphex et Ceropales, Fabricius. Priocnemis, Agenia etc., Schiödte. Calicurgus, Anoplius etc., Lepelletier. Mygnimia, Smith.

Pompilus Tamisieri.

Pompilus TamisierL Guerin in Lefebvre, Voyage en Abyssinie VI. p. 355. Atlas, Insectes pl. 8. fig. 4.

Ein Männchen und zwei Weibchen von Tette. Ersteres ist gegen die Weibchen, welche eine Länge von 8 und 10 Linien haben, auffallend klein, nämlich kaum 5 Linien lang; es ist ganz in derselben Weise wie jene gefärbt, nur dafs die rothe Färbung des Afters minder grell und nicht so scharf abgesetzt erscheint. Dafs der Pomp. Cambesii Guerin (a; a. 0. Fig. 3) als Varietät zu der vorstehenden Art gehören soll, wie dies von Smith [Catalogue of Hymenopterous Insects, Part III. p. 143) angenommen wird, ist nach der ver- schiedenen Färbung des Prothorax und der hinteren Schenkel kaum glaublich.

Pompilus morosus.

Pompilus morosus. Smith, Catalogue of Hymenopt. Ins. in the collect, of the British Museum III. p. 140. n. 112. Beide Geschlechter in Mehrzahl von Inhambane; die Männchen messen 5f 6£, die Weibchen 8^ Linien. Die Smithsche Beschreibung bezieht sich nur auf letzteres und stimmt auf die vorliegenden weiblichen Exemplare in allen Punkten. Das viel schlankere Männ- chen unterscheidet sich am auffallendsten dadurch, dafs der Hinterrand des Pronotum mit einem goldgelben Querbande geziert ist; aufserdem ist die schwarzbraune Binde an der Spitze der

61*

484 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Vorderflügel beträchtlich breiter, indem sie fast die ganze dritte Submarginalzelle und mehr als die Hälfte der Marginalzelle mit einnimmt, und die Spitze nebst dem Hinterrande der Hinterflügel, welche beim Weibchen in der Regel nur leicht getrübt erscheinen, sind ebenfalls, wenn auch beträchtlich lichter, schwärzlich braun gefärbt.

Pompilus vespertilio, nova spec.

P. alis saturate fuscis, laete cyaneo-micantibus, medio ocellatis, cellula submarginali tertia oblongo-quadrata, apice vix attenuata , nnguiculis medio denlalis , ater, unicolor, velutinus, clypeo tantum et ore piceis. Long. lin. 6% 8. Mas. Pompilus vespertilio. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857. Die Art gehört zur Gruppe des Pompilus ruflpennis [Sphex ruftpennis de Geer), welche sich dadurch auszeichnet, dafs die Klauen in beiden Geschlechtern mit einem feinen mittleren Zahn bewaffnet sind und dafs die zweite Discoidalzelle der Vorderflügel nicht gestielt er- scheint, indem der erste Nervus recurrens gerade auf den mittleren queren Cubilalnerv stöfst. (Auf einen Theil dieser Arten ist von Smith, Catalogue of Hymenopt. Insects III. p. 181 eine eigne Gattung Mygnimia errichtet worden, welche ebenso wenig wie die zahlreichen von Lepelletier, Dahlbom u. a. auf Kosten der Gattung Pompilus errichteten Gattungen beizu- behalten ist.) Der Körper ist mit Einschlufs der Fühler und Beine einfarbig und tief schwarz, auf Kopf und Thorax mit dichtem, sammetartigen Toment bekleidet und aufserdem mit auf- gerichteten, aber feinen schwarzen Haaren besetzt; der Hinterleib entbehrt mit Ausnahme der Basis dieser Behaarung und erscheint aufserdem mit einem viel dünneren, leicht bläulich schillernden, mehr hauchartigen Überzuge bedeckt. Lichter gefärbt sind allein die Mundtheile und der Clypeus, welche pechbraun durchscheinen, zuweilen auch die Spitze der vorderen Schienen und Tarsen. Die beiden Schildchen sind längs der Mitte stumpf carinirt, das Post- scutellum aufserdem beiderseits mit einer tiefen runden Grube bezeichnet; das Metanotum nur fein und undeutlich der Quere nach gerieft. Die Dornen der Schienen sind kurz und fein, borstenartig. Die Flügel sind gegen die Spitze hin stark erweitert, tief schwarzbraun, mit lebhaftem stahlblauen Glanz; die zweite Discoidalzelle nahe der Basis mit einem dunklen Augen- punkte versehen, dessen Umkreis durchsichtiger erscheint; die dritte Submarginalzelle quer vier- eckig, an der Spitze kaum verschmälert. Zwei männliche Exemplare von Mossambique.

PompÜUS fataÜS, nova spec.

P. alis saturate fuscis, laete cyaneo-micantibus, cellula discoidali secunda petiolata, unguiculis bifidis, ater, unicolor, velutinus, scutello utroque tuberculatim elevato, tibiis posticis serratis. Long. lin. 8V2 10V2. Mas.

Pompilus faialis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

In der Färbung dem Vorigen durchaus gleichend, durch das Flügelgeäder und die

Bildung der Klauen aber auffällig unterschieden: die zweite Discoidalzelle der Vorderflügel

HYMENOPTERA. POMPILIDAE. 485

ist ziemlich lang gestielt, indem der erste Nervus recurrens im Bereich der zweiten Sub- marginalzelle in den Cubitalnerven mündet; die Klauen des Männchens sind an allen drei Fufspaaren mit einem langen Zahn bewaffnet, der sie zweitheilig erscheinen läfst. Aufserdem fehlt auch an der Basis der zweiten Discoidalzelle der dunkle Augenpunkt, welcher die vorige Art charakterisirte. Das Toment des Körpers ist auf dem Kopf, dem Pro- und Mesothorax besonders dicht und tief sammelschwarz, auf dem Metathorax und Hinterleib dagegen dünner, auf letzterem zugleich mit leichtem bläulichen Schimmer. Der Prothorax ist oben beiderseits deutlich aufgewulstet, noch stärker aber die Mitte der beiden Schildchen, welche auf dem Scutellum eine stumpfe Schneide, auf dem Postscutellum einen rundlichen Höcker bildet; die Seiten des ersteren sind steil abfallend und deutlich ausgehöhlt, die des letzteren abgeflacht und wie die ganze Hinterseite des Metathorax querrietig. Die Schiendornen sind von mäfsiger Länge und Stärke; an den Hinterschienen stehen sie längs der Aufsenkante auf Sägezähnen, deren Zwischenräume mit kurzen Haaren gefranzt erscheinen. Eine gleiche Franzung, wie- wohl aus dichteren und längeren Haaren bestehend, zeigt der ganze Innenrand der vier ersten Tarsenglieder der Hinterbeine und zugleich der äufsere der beiden Enddornen der Schienen bis zu seiner Mitte; dagegen sind die zahlreichen, langen und scharfen Dornen, welche die vorderen Tarsen auszeichnen, an den hinteren nicht zu bemerken; nur das letzte Glied ist damit sparsam besetzt. Die saltbraunen Flügel schillern rein stahlblau; die dritte Submarginal- zelle ist um die Hälfte länger als breit, an der Spitze etwas schräg verengt. Einige männ- liche Exemplare von Mossambique.

Diese Art gehört in dieselbe Gruppe mit Pomp, nigrita Fabric. (Spkex nigrita Entom. syst. II. p. 216. n. 75), einer Art, die nicht nur in Ostindien, sondern auch in Ägypten und Abyssinien vorkommt. Von dieser unterscheidet sie sich durch rein stahlblau, nicht violett schillernde Flügel, durch stärker erhabenes Scutellum und Postscutellum und durch den gerad- linigen (nicht gekrümmten) Metatarsus der Hinterbeine beim Männchen; aufserdem ist auch der Stiel der zweiten Discoidalzelle der Vorderflügel bei der vorliegenden Art durchweg länger als bei der Fabriciusschen.

Pompilus Brentonii.

Pompilus BrentmiL Guerin, Magas. de Zoologie, 2. ser. V. (Armee 1843.) pl. 115. fig. 2.

Von Tette. Die Art ist über einen grofsen Theil Africas verbreitet und findet sich zugleich auf Sicilien; die hiesige Sammlung besitzt aufser von letzterem Fundort Exemplare aus Algier, Ägypten, Abyssinien, vom Senegal und Sierra Leona.

Pompilus pulcher.

Pompilus pulcher. Fabriciüs, Entom. syst, suppl. p. 249. n. 19. - Syst. Piezat. p. 193. n. 29. - Dahlbom, Hymenopt. Europ. I. p. 43. n. 22.

Ein weibliches Exemplar von Mossambique, welches mit den ägyptischen in Gröfse

486 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

und Färbung übereinstimmt. Der Pomp, plumbeus Fabric, welcher von Lepelletier, Shuckard und Smith mit dieser Art als synonym vereinigt wird, ist gewifs davon verschie- den; das graue Toment, welches den Körper bedeckt, ist durchweg viel dünner und von dunklerer Färbung und auf den Hinterleib des Weibchens bis auf den schmalen Rand der Segmente, fast ganz verschwunden.

PompiluS irpex, nova spec.

Tafel XXXI. Fig. 3. P. alis flavis, apice fuscis, totus albido-tomentosus , abdominis segmentis tribus ultimis

tantum atris; tarsis anticis longissime pectinatis. Long, lin. 8. Fem. Pompilus irpex. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Mit der vorigen Art durch die Be dornung der Schienen nahe verwandt, aber mehr denn doppelt so grofs, mit Ausnahme der letzten Ringe des Hinterleibes, welche tief schwarz sind, mit dichtem mehlweifsen Toment bekleidet. An den Fühlern erstreckt sich dasselbe nur auf die beiden ersten und die Unterseite des dritten Gliedes, die übrigen dagegen sind schwärz- lich braun. Am Kopf ist es besonders dicht und rein kreideweifs auf dem Clypeus und der Oberlippe, ins Gelbliche fallend längs des inneren und oberen Augenrandes, weniger dicht auf der Mitte der Stirn und dem Hinterhaupt, wo die schwärzliche Grundfarbe etwas durchscheint. An den Mandibeln ist es auf die Basalhälfte der Aufsenfläche beschränkt, während die lange und scharfe Spitze glänzend rothbraun erscheint. Der Thorax ist damit überall dicht bedeckt, am dichtesten am Hinterrande und auf einer Querbinde des Pronotum, wo das Toment gelb- lich erscheint; ein Gleiches zeigt sich an den Hinterrändern der drei ersten Abdominalringe. Dagegen ist hier eine schmale Querbinde längs der Basis des zweiten und dritten Segmentes, so wie die drei letzten in ihrer ganzen Ausdehnung tief und rein schwarz und diese mit Ausnahme des letzten, welches auf der Oberfläche nackt und äufserst dicht gekörnt ist, eben- falls aber mit schwarzem Toment bekleidet. Die ganzen Beine sind dicht bläulich weifs be- schuppt, die Tarsen und besonders deutlich die vorderen rothgelb durchscheinend; die äufseren, stabartigen Dornen der Vordertarsen sind äufserst lang, durchschnittlich von der Länge des Metatarsus; es sitzen deren drei an diesem, je zwei am zweiten und dritten Tarsengliede, und mit ihnen gleich geformt ist auch der Enddorn der Vorderschienen. Die Flügel sind gelb mit schwärzlicher, blau schillernder Spitze und brauner Costa. Ein Weibchen von Telte.

Heterogyna.

Mlltilla, Linne, Fabricius.

Mutilla Guineensis.

Tafel XXXI. Fig. 4. 5. Fem. Mutilla Guineensis. Fabricius, Entom. syst. II. p. 367. n. 3. Syst. Piezat. p. 429. n. 4.

HYMENOPTERA. HETEROGYNA. 487

Olivier, Encycl. meth. VIII. p. 56. n. 7. Lepelletier, Hist. nat. d. Hym. III. p. 640. n. 69. Smith, Catal. of Hymenopt. Ins. Pt. III. p. 20. n. 126.

Mas. Thorace rufo, scutello tuberculato, abdominis maculis duabus rotundis fascia- que posteriore medio interrupta albo - pilosis ; alis fuscis, basi apiceque hyalinis* Long* lin* 5%.

Aufser drei Weibchen von Inhambane and Tette hat Hr. Peters auch das bisher noch unbekannte, oder wenigstens unbeschriebene Männchen dieser durch die Seitenhöcker des Thorax ausgezeichneten Art in Mossambique aufgefunden. Das vorliegende Exemplar ist nur* halb so klein als sämmtliche in der hiesigen Sammlung befindliche Weibchen, stimmt aber in der Flecken- und Binden -Zeichnung des Hinterleibes so genau mit denselben überein, dafs das Zusammengehören beider wohl keinem Zweifel unterliegen kann. Der Hinterleib ist glänzend schwarz, mit grofsen, grubenartigen Punkten besetzt, der Hinterrand des ersten und zweiten Segmentes, ferner zwei kreisrunde Flecke des zweiten und eine in die Mitte unter- brochene Binde des dritten sind schneeweifs behaart. Auf dem Kopf und Pronotum ist die Skulptur der Oberfläche zwar etwas weniger grob, doch sonst nicht von der beim Weibchen verschieden; auf dem Mesonotum bilden sich sehr deutliche Längsrunzeln und das Schildchen zeigt einen hoch erhabenen, glänzend glatten Mittelwulst. Die Runzeln des Hinterrückens bringen eine sehr regelmäfsige Gitterung hervor und vereinigen sich in der Mittellinie zu einem scharfen Längskiel. Über die Flügel verläuft eine breite satt rauchbraun gefärbte Binde, so dafs an den vorderen nur die Basis und Spitze, an den hinteren nur die Basis glashell erscheint.

Mutilla aestuans, nova spec. Tafel XXXI. Fig. 6. M. nigra, thorace obscure sanguineo, parallelo, abdomine atro, holosericeo, segmenti secundi maculis duabus rotundis, tertii quartique fascia interrupta albido-flavis.

Long. lin. 6. Fem.

Mutilla aestuans. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Sowohl in der Gröfse als in der Zeichnung des Hinterleibes steht diese Art in der nächsten Verwandtschaft mit Mut. intercepta Klug aus Ägypten. Während der Kopf bei bei- den vollkommen gleich gestaltet und punktirt ist und sich in der Behaarung auch nur darin unterscheidet, dafs die Backen bei der vorliegenden Art rein weifs, bei M. intercepta dagegen gelblich greis behaart sind, zeigt die Form des Thorax viel wesentlichere Unterschiede. Bei M. intercepta sind nämlich die Seitenränder deutlich concav, d. h. der Thorax erweitert sich vorn und hinten und verschmälert sich gegen die Mitte; bei M. aestuans dagegen ist er überall vollkommen gleich breit und bildet daher ein regelmäfsiges Parallelogramm, nur mit abge- stumpften Ecken. Die beiden gelbweifsen Flecke des zweiten Hinterleibssegmentes sind ein wenig länglich und etwas kleiner als bei M. intercepta, wo sie zugleich vollkommen kreisrund erscheinen; die Querbinden des dritten und vierten Segmentes sind breiter und in der Mittel-

488 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

linie durch einen grösseren Zwischenraum getrennt. Auf der Bauchseite sind alle Segmente schmal hellgelb gerandet und weifslich behaart, das zweite ohne erhabene Längsleiste, an den Seiten und vorn sehr dicht, in der Mitte dagegen vor dem Hinterrand spärlich punktirt. Die Beine sind dicht greis behaart, die Schienen der beiden letzten Paare an der Aufsenseite mit fünf Paar Dornen besetzt, die gegen die Spitze hin allmählig an Länge zunehmen. Ein Weibchen von Inhambane.

Mutilla Tettensis, nova spec,

Tafel XXXI. Fig. 7. 31. nigra, thorace oblongo , rufo- picea, abdomine atro , holosericeo , segmenti primi

macula apicali, secundi tribus transverse dispositis, tertii fascia interrupta atbido-

flavis Long. (in. 6l/2. Fem. Mutilla Tettensis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Die Flecken- und Bindenzeichnungen des Hinterleibes unterscheiden diese Art leicht von allen übrigen bis jetzt aus Süd-Africa bekannt gewordenen. Der Kopf ist tief und grob runzlig punktirt, auf der Stirn mit vereinzelten, langen aufrechten schwarzen und aufserdem noch mit kurzen, niederliegenden greisen Haaren besetzt. Die Backen und das erste Fühler- glied sind auch hier rein silberweifs behaart. Der Thorax ist beinahe doppelt so lang als breit, bis zum Ende des ersten Drittheils etwas verbreitert, dort unter scharfem Winkel plötzlich verengt, dann bis zur Spitze mit parallelen Rändern; seine Oberfläche sehr grob runzlig punktirt. die Runzeln mit deutlicher Längsrichtung, in gleicher Weise wie die Stirn behaart, von Farbe rothbraun. Der Hinterleib ist tief schwarz, sammetartig, das erste Segment glänzend, zerstreut punktirt, die übrigen matt, das zweite mit zahlreichen, scharfen Längsriefen; die Behaarung ist auf dem ersten Segmente, der Spitze und Unterseite des Hinterleibes greis, auf dem Rücken der übrigen Segmente dagegen schwarz. Die weifsen Zeichnungen sind hier folgendermafsen vertheilt: ein kleiner dreieckiger Fleck steht an der Spitze des ersten Segmentes und erstreckt sich zugleich noch ein wenig auf die Basis des zweiten; drei kreisrunde ziemlich gleich grofse Flecke stehen in einer Querlinie auf der Mitte des zweiten Segmentes und über das dritte verläuft eine in der Mitte unterbrochene Querbinde. Die Beine sind greis behaart, die hinteren Schienen ebenso wie bei der vorigen Art bedornt. Ein einzelnes Weibchen von Teile.

Mutilla bilunata, nova spec.

Tafel XXXI. Fig. 8. M. nigra, thorace rufo, abdomine atro, holosericeo, segmenti primi lunulis duabus, secundi maculis duabus apicalibus, tertii fascia interrupta albido-flavis. Long. lin. 5 6. Fem.

Mutilla bilunuta. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Von den zwei weiblichen Exemplaren, welche mir aus Telte vorliegen, hat das eine

HYMENOPTERA. HETEROGYNA. 489

den Thorax rostroth, das andre schwarz gefärbt. Kopf und Thorax sind wie bei der vorigen Art grob runzlig punktirt, mit schwarzen aufrechtstehenden und dazwischen mit niederliegen- den greisen Haaren bekleidet; die Fühler sind pechbraun, mit schwarzem, weifslich behaarten Basalgliede. Der Thorax ist hier nicht ganz doppelt so lang als breit, und an den Seiten von vorn nach hinten allmahlig verschmälert; die seitliche Abgrenzung des Prothorax ist nur durch eine schwache Einkerbung bezeichnet. Der tief sammetschwarze Hinterleib ist auf dunklem Grunde mit schwarzen, auf hellem mit weifslichen, langen und aufgerichteten Haaren besetzt; nur hin und wieder finden sich letztere auch auf schwarzem Grunde. Das erste Segment ist oben sehr dicht nadelrissig, das zweite mit grofsen länglichen, durch scharfe Runzeln getrennten Gruben besetzt, an seiner Basis dagegen glatt und nur mit vereinzelten groben Punkten versehen. Auf dem ersten Segmente findet sich jederseits längs des Seiten- und Hinterrandes ein gelbweifs behaarter Mondfleck, zwei rundliche auf dem Rücken des zweiten Segmentes unmittelbar vor seinem Hinterrande; eine in der Mitte breit unterbrochene Querbinde von gleicher Farbe nimmt das dritte Segment ein. Auf der Bauchseite erstreckt sich über die Basalhälfte des zweiten Segmentes eine scharfe mittlere Längsleiste; im übrigen ist seine Oberfläche gleichmäfsig und dicht grob punktirt. Die folgenden Segmente sind hier fein punktirt und haben schmale gelbe Spitzenränder mit weifslichen Franzen. Die Beine sind greis behaart, die Hinterschienen an der Aufsenseite mit sechs kurzen Dornenpaaren.

Meria, Illiger, Latreille. Tipllia, Rossi. Bethylus et Larra, Fabricius. TachllS, Jurine, Spinola.

Meria semirufa, nova spec.

Tafel XXXi. Fig. 9. M. alis saturate fuscis, cyaneo-micantibus , cellula submarginali secunda obsoleta,

nigra, nitida, antennarum basi, capite, prothorace pedibnsqae laete rufis, abdomine

subparaUelo. Long. lin. 7. Fem. Meria semirufa. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Westwoocl hat in den Proceedings of the zoological society of London. 1835. p. 53. n. \. unter dem Namen Meria Klugii eine Art dieser Gattung beschrieben, an welcher er als Unterschied von den übrigen bereits bekannten das Fehlen der kleinen gestielten dreieckigen zweiten Submarginalzelle der Vorderflügel hervorhebt. Diese Art ist neuerdings von Smith im Catalogue of Hymenopterous Insects in the collection of the British Museum. Pt. III. pl. III. 8g. 4 abgebildet worden und der von Westwood angegebene Unterschied im Flügelgeäder in^ dieser Figur deutlich zu erkennen. Eine zweite hierher gehörige Art ist die vorliegende neue von Tette, von M. Klugii nicht nur durch die Färbung, sondern auch ganz besonders durch die Form des Körpers auffallend verschieden. Beim Vergleich dieser Art mit den im hiesigen Museum befindlichen zwölf übrigen Mma- Species stellten sich an derselben einige

62

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten.

490 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Unterschiede heraus, die um so mehr von generischer Bedeutung zu sein schienen, als die- jenigen Körpertheile, an welchen sie sich zeigten, bei jenen zwölf Arten in ganz analoger Weise gebildet waren. Am auffallendsten erwies sich eine Abweichung in der Form des Abdomen, welches, während es bei den eigentlichen Merien gewölbt, seitlich gerundet und nach hinten allmählig zugespitzt erschien, sich bei der Mossambiquer Art als niedergedrückt, stärker verlängert und bis nahe zur Spitze gleich breit darstellte. Das Fehlen der zweiten Submarginalzelle und die dadurch bewirkte Verlängerung der dritten, welche beide Nervi recurrentes in ihrem Hinterrande aufnimmt, war eine zweite Abweichung von den übrigen Arten, bei welchen jene Zelle überall in gleicher Weise vorhanden war. Ein drittes Merkmal zeigte sich endlich in den Fühlern, welche merklich kürzer und derber erschienen und an denen besonders die drei ersten auf den Schaft folgenden Glieder kurz, an der Spitze nicht verdickt und daher auch nicht so deutlich von einander abgesetzt waren, als es bei Meria der Fall ist. In Betracht dieser Abweichungen drängte sich die Frage auf: Sind dieselben geeignet, für die neue Art eine eigne Gattung aufzustellen oder nicht? Beim Vergleich mit der von Smith gegebenen Abbildung der Meria Klugii West wo od stellte es sich heraus, dafs letztere zwar in der Aderung der Vorderflügel, wie schon erwähnt, eine vollkommene Analogie erkennen liefs und dafs auch die Bildung der Fühler, wenn man auf die Treue der Abbildung rechnen darf, mit derjenigen, wie sie bei der Mossambiquer Art hervorgehoben wurde, übereinstimmte; der Hinterleib dagegen zeigte in der Smith'schen Figur eher die Form derjenigen Arten, bei welchen die zweite Submarginalzelle vorhanden ist, wiewohl andrerseits Westwood (a.a.O.) denselben bei dieser Art ausdrücklich als „verlängert'1 bezeichnet. Es wäre demnach mindestens zweifelhaft, ob die charakteristische Form des Hinterleibes, wie sie die vorliegende neue Art zeigt, mit den übrigen von Meria abweichenden Charakteren durch- weg Hand in Hand geht und die Aufstellung einer neuen Gattung könnte vielleicht gewagt erscheinen; jedoch das abweichende Flügelgeäder und die Bildung der Fühler würden jeden- falls schon allein genügen, um Meria Klugii Westw. und semirufa vorläufig als eigne Unter- gattung abzutrennen, für welche ich den Namen Pseudomeria vorschlage.

Der Körper der M. semirufa ist flachgedrückt, gleichbreit, glänzend schwarz, die Basis der Fühler, der Kopf, der Prothorax und die ganzen Beine licht rostroth. An den Mandibeln ist der Aufsen- und Innenrand geschwärzt, die Fühler vom vierten Gliede an gebräunt und nach der Spitze zu immer dunkler werdend. An den sechsgliedrigen Maxillartastern ist das erste Glied nur um die Hälfte länger als das zweite, das dritte am kürzesten, das letzte merk- lich dünner und länger als das vorhergehende; von den vier Gliedern der Lippentaster ist das letzte fast so lang als das erste, die beiden mittleren beträchtlich kürzer. Der Kopf ist deutlich länger und schmaler als bei M. rufifrons (Larra rufifrons Fabr., Meria Spinolae Westw.), flacher gewölbt, mit einigen tief eingestochenen Punkten zwischen dem Innenrand der Augen und den Ocellen und mit zwei vereinzelten hinter den Ocellen besetzt; der Hinter- rand des Kopfes ist mit starren gelben Haaren dicht gefranzt. Der vordere durch eine Quer-

HYMENOPTERA. HETEROGYNA. 491

furche abgesetzte Theil des Prothorax ist dicht und fein gerunzelt, matt, der hintere glatt und glänzend, flachgedrückt, nur mit einigen groben Punkten auf der Mitte der Scheibe besetzt. Die vier eingedrückten Längsfurchen des Mesonotum, welches schon schwarz gefärbt ist, sind gleich lang, die mittleren nur wenig breiter als die seitlichen, das Sculellum und Postscutellum vollkommen glatt, letzteres quer, gleichbreit, hinten gerade abgeschnitten. Das Mesonotum ist nirgends querriefig, sondern durchweg punktirt, längs der etwas erhöhten Mittellinie jedoch sparsamer, so dafs diese glatt erscheint; ebenso längs der Seitenränder. Der Hinterleib ist verlängert, oberhalb flachgedrückt, vom ersten bis vierten Ringe gleich breit, diese an ihrer Basis und Spitze deutlich eingeschnürt; die gewöhnliche Querfurche der Oberfläche des zweiten Ringes verläuft etwa über das erste Drittheil der Länge und nähert sich beiderseits mehr dem Vorderrande, die des dritten Ringes gerade in der Mitte und ist seitlich stark abgekürzt. Die Punktirung bildet auf allen Segmenten eine Querreihe vor dem Hinterrande, ist auf dem ersten aufserdem überall zerstreut und vereinzelt, auf den drei folgenden nur auf die hintere Hälfte beschränkt; das sechste Segment ist in der Mitte des Hinterrandes stumpf abgerundet, beider- seits ausgeschnitten, an der Spitze äufserst dicht und feinkörnig punktirt, rothbraun durch- scheinend. Die Brust ist wie der Hinterleib und der hintere Theil des Thorax schwarz und zwar auch die Vorderbrust vor den Hüften; letztere sind wie die ganzen Beine hell rostroth. Letztere Färbung zeigen auch die Tegulae; die Flügel sind hell rauchbraun mit stahlblauem Schimmer. Ein einzelnes Weibchen von Tette.

Myzine, Latreille, Smith. $COlia, EllS et Tipllia, Fabricius. Plesia? Jurine, Lepelletier.

Myzine cingulata, nova spec. Tafel XXXI. Fig. 10. M. aus levüer infuscatia, nigra, albido-pilosa, pronoto postice flavo-timbato, medio subcarinato; abdominis annulis flavis integrü , retrorsum sensim angustioribus. Long. Im. 7. Mas.

Myzine cingulata. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Von Gestalt und Gröfse der M. sexfasciata aus Italien, auch dieser in der Bingelung des Hinterleibes ähnlich, doch durch die braun gefärbten Flügel sogleich zu unterscheiden. Kopf und Thorax sind mattschwarz, dicht und grob punktirt, weifslich behaart, der Clypeus und die Mandibeln hellgelb, letztere mit brauner Spitze. Die vor dem vorderen Scheitelauge gelegene Grube ist tief und klein, die hinter den seitlichen dagegen grofs, flach und spiegel- blank. Der Prolhorax zeigt eine glatte erhabene Mittellinie, welche auf dem gelben Hinter- rande verschwindet; die beiden gewöhnlichen gelben Flecke des Vorderrandes sind hier von geringer Ausdehnung und zwar hinten (d. h. gegen die Mittellinie des Thorax hin) breiter als vorn. Das Schildchen ist wie der übrige Thorax ganz schwarz. Der Hinterleib ist auf der

62*

492 ZOOLOGIE. INSECTEN.

vorderen (schwarzen) Hälfte der einzelnen Ringe fein und weitläufig punktirt, auf der hinteren, gelben dagegen ganz glatt. Die schwarze Grundfarbe iridescirt lebhaft in blauen und kupfer- rothen Reflexen; die gelben Ringe, sechs an der Zahl, nehmen von vorn nach hinten all- mählig an Breite ab und sind mit Ausnahme des ersten, dessen Vorderrand wellig geschwun- gen ist, ganzrandig und an den Seiten nicht breiter als in der Mitte. Auf der Unterseite sind sie viel schmaler und in der Mitte mit Rothbraun gemischt. Die Beine sind goldgelb, die Hüften pechbraun mit gelbem Mittelfleck; aufserdem noch pechbraun: zwei Drittheile der Ober- seite der Schenkel und die hintere Kante der Mittel- und Hinterschienen. Die Flügel sind gelbbraun gefärbt, die Spitze dunkler braun mit Metallglanz; die Aderung ist schwärzlich, das Stigma kupferroth. Ein einzelnes Männchen von Tette#).

Tiphia, Fabricius. BethylllS, Panzer.

Tiphia pedestris, nova spec.

T. aus subhyalinis, nigra, nitida, tegulis pedibusqae totis rufis, antennis et prothora- cis margine postico rufo-brunneis ; capite thoraceijue profunde, abdomine obsoletius disperse punctata, metathoracis carina media completa. Long. lin. 4%. Fem. Tiphia pedestris. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissenseh. zu Berlin. Novbr. 1857.

Den kleineren Individuen der Tiphia femorata Fabr. an Gröfse gleich und von diesen durch rostrothe Vorderbeine und Tegulae abweichend. Der Körper ist wie bei jener Art glänzend schwarz, mit abstehenden gelbgreisen Haaren sparsam besetzt. An den Fühlern ist das erste Glied bis auf die Spitze pechbraun, alle übrigen braunroth; von gleicher Farbe, ob- wohl merklich lichter sind auch die Mandibeln, an denen nur die Spitze schwarz erscheint. Der Kopf ist zwar ebenso grob, aber merklich sparsamer als bei T. femorata punktirt, das Mesonotum dagegen liefer und zahlreicher; auf dem Postscutellum ist die Punktirung sehr fein und undeutlich. Beide Schildchen sowohl als der Metathorax sind merklich kürzer als dort und daher die drei Längsleisten des letzteren scheinbar weiter von einander entfernt; die

*) Nachdem durch Perris {Annales de la societe Linneenne de Lyon. 1852. pag. 191) der Nachweis ge- liefert worden ist, dafs Myzine volvulns Latr. zu Merla tripünctata Latr., mit der sie in Begattung gefunden wurde, als Männchen gehört, hat der räthselhafte Umstand, dafs von den Myzine- Arten der alten Welt bisher ausschliefslich Männchen zur Kenntnifs gekommen waren, während man die der neuen Welt in beiden Geschlechtern kannte, seine vollständige Lösung gefunden; es sind nämlich die ebenfalls der alten Welt allein eigenthümlichen Meria- Arten, die ihrerseits wieder nur im weiblichen Geschlechte bekannt waren, die Weibchen der Myzinen. Ich habe im Vorstehenden die beiden Latreilleschen Gattungen absichtlich aufrecht erhalten, weil bisher der Nachweis über das Zusammengehören mehrerer Arten beider noch nicht geliefert ist; dafs die hier beschriebenen zwei Formen als Männchen und Weibchen einer Art angehören, ist nach der Analogie kaum anzunehmen, einerseits weil Meria semirufa im Verhältnifs zu Myzine cingulata viel zu grofs sein würde, andrerseits wegen ihrer oben erwähnten Abweichungen.

HYMENOPTERA. HETEROGYNA. 493

mittlere derselben erreicht den Hinterrand, die beiden seitlichen verlaufen leicht convergirend. Das Mittelfeld zwischen diesen drei Leisten ist lederartig gerunzelt, matt, die Seitentheile da- gegen nur äufserst fein ciselirt und speckartig glänzend. Der Hinterleib ist auf der vorderen Hälfte durchaus vereinzelt punktirt, die hintere Hälfte der beiden ersten Segmente fast glatt; vom dritten Segmente an wird die Punktirung etwas dichter und zwar besonders am Hinter- rande, wo zugleich ein Kranz von Borstenhaaren steht, welche nach der Spitze hin immer gelber werden und auf dem letzten rothbraunen Segmente fast rostroth erscheinen. Die Beine sind, mit Ausnahme der schwarzen Hüften, rostroth und zwar das vordere Paar ganz ebenso licht wie die hinteren; an ersteren sind sogar auch die Tarsen von dieser Farbe, während sie an den hinteren, mit Ausnahme der Spitze der einzelnen Glieder, pechbraun gefärbt sind. Die Vorderflügel sind sehr leicht bräunlich getrübt, die hinteren durchaus wasserhell; an ersteren ist die Marginalzelle offen, die Adern lichtbraun, das Stigma schwärzlich. Die Tegnlae sind licht rostroth. Eine einzelnes Weibchen von Tette.

Tiphia scabrosa, nova spec.

T. alis fuscis, violaceo-micantibus, nigra, cinereo-setosa, pedibas concoloribus , an- tennis basi rufo-piceis, capite thoraceque confertim cribrato-punctatis , meta- thoracis carina media abbreviata. Long. lin. 6. Fem,

Tiphia scabrosa. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1 857.

Von der Gröfse und Körperfärbung der Tiphia morio Fabr., durch die Skulptur der Oberfläche und die sattbraunen Flügel unterschieden. An den Fühlern ist das erste Glied bei der Spitze und die drei folgenden in ihrer ganzen Ausdehnung rothbraun, von gleicher Farbe die Mandibeln; der Unterrand der letzteren sowohl wie die Unterseite des Fühlerschaftes ist mit langen starren strohgelben Borstenhaaren besetzt. Der Kopf ist mit grofsen, runden, grubenartigen Punkten, die auf ihrem Grunde abermals eingestochen sind, ganz dicht bedeckt, nur in der nächsten Nähe der Ocellen glatt; eine gleiche Skulptur zeigt der Prothorax mit Ausnahme des glatten und an der Spitze gelblich durchscheinenden Hinterrandes und das Meso- notum mit Ausnahme des Vorderrandes. Das Schildchen ist nur längs der Ränder mit sehr tiefen und groben, in der Mitte mit vereinzelten kleineren Punkten besetzt, wie sie zugleich auch auf dem Postscutellum sichtbar sind. Von den drei Längsleisten des Metanotum ist die mittlere noch schwächer als die nach hinten convergirenden seitlichen und vor dem Hinler- rande abgekürzt, die Grundfläche zwischen ihnen lederartig gerunzelt. Der Hinterleib ist mit zahlreichen flachen, schräg eingestochenen Punkten besetzt, die auf den beiden ersten Segmenten seitlich sehr grofs und zusammenfliefsend, längs der Mittellinie kleiner und sparsamer sind; auf den folgenden nehmen die Punkte von vorn nach hinten an Gröfse und Dichtigkeit zu und sind hier zugleich deutlich tiefer eingestochen ; auf dem letzten Segment, welches an der Spitze rothbraun gefärbt ist, fliefsen sie zu Längsriefen zusammen. Die Borstenhaare, womit die ein- zelnen Segmente oben und unten am Hinterrande eingefafst sind, sind g eiblich weifs. Die Beine

494 ZOOLOGIE. INSECTEN.

sind einfarbig schwarz mit rostgelben Dornen an Schienen und Tarsen und silberweifser Be- haarung an den hinteren Schienen. Die Flügel sind satt rauchbraun mit violettem Schiller, die Submarginalzelle offen. Ein einzelnes Weibchen von Inhambane.

Scolia, Latreüle, Klug.

Scolia, Elis, Tiphia, Fabricius. Sphex, Linne'. Scolia, Colpa,

Campsomeris, Lepelletier. a) Vorderflügel mit zwei Submarginal- und zwei Discoidalzellen.

Scolia ruficornis.

Scolia ruficornis. Fabricius, Entom. syst. II. p.230. n. 9. Syst. Piezat. p. 241. n. 11. Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. III. p. 524. n.8W). Burmeister, Abhandl. d. naturf. Gesellsch. zu Halle. I. 4. p. 38. n. 62. Smith, Catal. of Hymenopt. Ins. III. p. 95. n. 45.

Scolia aureipennis. Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. III. p. 525. n. 9 ($).

Scolia castanea. Percheron, Genera des Insectes, Hymenopteres pl. 2.

Ein einzelnes Männchen dieser über einen grofsen Theil von Africa verbreiteten und auch nach Arabien hinübergehenden Art wurde bei Tette aufgefunden.

Scolia melanaria.

Scolia melanaria. Burmeister, Abhandl. d. naturforsch. Gesellsch. zu Halle. I. 4. pag. 38. n. 63 (<J). Smith, Catalog. of Hymenopt. Ins. III. p. 94. n. 40.

Bunneister hat von dieser Art nur das Männchen beschrieben, an welchem ich bei einer Reihe capensischer Exemplare die drei, zuweilen auch die vier Endglieder der Fühler sowohl auf der Ober- als Unterseite lebhaft roth gefärbt finde. Beim Weibchen, von dem die hiesige Sammlung ebenfalls zwei Exemplare besitzt, und welches 14 15 Linien mifst, sind nur die beiden ersten Fühlerglieder schwarz, die übrigen dagegen hell ziegelroth; über ihre obere Seite verläuft jedoch mit Ausnahme der drei letzten Glieder ein schwärzlicher schmaler Wisch. In Mossambique wurde von dieser Art ein männliches Exemplar aufge- funden und zwar stammt dasselbe von Inhambane.

Scolia cyanea.

Scolia cyanea. Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. III. p. 525. n. 10 (cT). Burmeister, Abhandl. d. naturf. Gesellsch. zu Halle. I. 4. p. 38. n. 64 (tf 9). Smith, Catalogue of Hymenopt. Ins. III. p. 94. n. 43.

Diese Art, welche aufser vom Cap auch in zwei Exemplaren von Tette vorliegt, zeigt sehr beträchtliche Gröfsen-Unterschiede; die kleinsten Männchen der hiesigen Sammlung messen nur 7, die gröfsten Weibchen dagegen 12 bis 13 Linien.

HYMENOPTERA. HETEROGYNA. 495

h) Vorderflügel mit drei Submarginal- und drei Discoidalzellen.

Scolia pardalina, nova spec. Tafel XXXI. Fig. 41. Sc alis leviter infuscatis, nigra, albido pilosa, clypeo, ore, thoracis margine anteriore, scutelli fasciis duabus , abdominis segmentorum 1.-—3. macula laterali, omnium margine posteriore pedibusque pro parte flavis. Long. lin. 7. Mas. Scolia pardalina. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Der süduropäischen Scolia interrupta Fabr. nahe stehend, deren kleineren Exemplaren sie auch an Gröfse gleichkommt; ihr Körperbau ist jedoch noch zierlicher und schlanker, so dafs sie lebhaft an Myzine erinnert. Kopf und Thorax sind matt schwarz, dicht punktirt, oben gelblich, an den Seiten dagegen und unten weifslich behaart. Die Stirn und der hell stroh- gelbe Clypeus sind mit langen aufrechtstehenden, gelben Haaren besetzt; die ebenso gefärbten Mandibeln sind an der Spitze schwarzbraun, die Fühler ganz schwarz. Am Thorax sind gelb: der Vorderrücken, das Schildchen an der Basis, eine Querbinde hinter demselben und eine feine Längslinie auf der Mitte des Hinterrückens; auf dem Hinterleib: erstens der Hinterrand aller Segmente sowohl auf der Rücken- als Bauchseite, und zwar nehmen diese gelben Quer- binden bis zum dritten Segment an Breite zu, dann aber allmählig wieder ab; zweitens ein Fleck zu jeder Seite der drei ersten Segmente, welcher auf dem ersten rund und isolirt, auf den beiden folgenden dagegen quer, mondartig und mit dem Hinterrand durch einen seit- lichen Längsstreifen verbunden erscheint; endlich ein dreieckiger Fleck jederseits vom zweiten und dritten Segment auf deren Bauchseite. Die Beine sind ebenfalls hell citronengelb , doch ist ein Längsstreif auf der Oberseite aller Schenkel, ferner die Innenseite der Mittel- und Hinterschienen und endlich die äufserste Spitze der einzelnen Glieder an den Hintertarsen schwarz gefärbt. Die Flügel sind leicht bräunlich getrübt mit schwachem Metallschimmer, die Adern schwarzbraun. Ein Männchen von Tette.

c) Vorderflügel mit zwei Submarginal- und drei Discoidalzellen.

Scolia thoracica.

Mas. Scolia eriopkora. Klug, Symbol, phys. n. 14. Tab. 27. fig. 5.

Scolia senilis. Burmeister, Abhandl. d. naturf. Gesellsch. zu Halle. I. 4. p. 24. n. 24. (exclusis synonymis Fabricii et Klugii.)

Colpa ferruginea. Lepelletier, Hist. nat. des Hymenopt. III. p. 542. n. 10.

Scolia collaris. Smith, Gatal. of Hymenopt. Ins. III. p. 103. n. 88. (exclus. synon. Fabricii.) Fem. Tiphia thoracica. Fabricius, Entom. syst, suppl. p. 254. n. 15. Syst. Piezat. p. 235 n. 19.

Campsomeris aureicollis. Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. III. p. 499. n. 6.

Vier männliche und ebenso viel weibliche Exemplare von Inhambane. Die mann- liehen entsprechen in Gröfse und Färbung genau den von Klug (a.a.O.) unter dem Namen Sc. eriophora beschriebenen und abgebildeten. Burmeister diagnosticirt seine Sc. senilis,

496 ZOOLOGIE. INSECTEN.

welche ich hierher ziehe, mit den Worten „segmentorum abdominis limbo postico lato rubra" und citirt dazu die Elis senilis Fabr. {Entom. syst II. p. 237. n. 35), welche von Fabricius als „corpore toto cinereo hirto, ano solo fusco" bezeichnet wird. Exemplare der hiesigen Sammlung mit ganz schwarzem Hinterleib aus der Berberei, welches Vaterland Fabricius ebenfalls angiebt, können allein auf dessen Sc. senilis bezogen werden, keineswegs aber die Burmeistersche Sc. senilis mit breit roth gesäumten Hinterleibssegmenten; oder es müfsten sich denn zwischen beiden Arten Übergänge auffinden lassen, wodurch sie in Eins zusammen- fielen. — Die Weibchen von Inhambane entsprechen den ostindischen und javanischen Ex- emplaren, welche Fabricius als Tiphia thoracica und Lepelletier als Campsomeris aurei- collis beschrieben haben. Des letzteren Campsomeris ruficollis kann dagegen nicht, wie Burmeister es thut, auf die vorliegende Art, sondern nach dem Terminus 3)alae hyalinae, apice nigro-violaceae" nur auf Fabricius Tiphia collaris bezogen werden.

Scolia fasciatella.

Mas. Scolia fasciatella. Klug, Symbol, phys n. 17. Tab. 27. fig. 8. Fem. Scolia aureola. Klug, Symbol, phys. n. 20. Tab. 27. fig. 11.

Exemplare beider Geschlechter von Inhambane, welche mit den ägyptischen über- einstimmen; nur sind die Weibchen von etwas grösserer Statur und haben durchaus schwärz- liche Schienen, was indessen bei einem mir vorliegenden ägyptischen Exemplare ebenfalls Statt

hat. Burmeister (Abhandlungen der naturf. Gesellsch. zu Halle. I. 4. p. 27) irrt sowohl

darin, dals er Scolia antennata Klug (Symbol phys. Taf. 27. fig. 10) nur für eine Abänderung des Männchens der vorliegenden Art hält, als auch darin, dafs er Scol. hyalina Klug (ebenda, Ho 9") als Weibchen zu derselben zieht. Letztere gehört vielmehr als Weibchen zu Sc. hirtella Klug, welche Art zugleich in Süd-Rufsland, Ägypten, am Senegal und in Ostindien vorkommt.

Scolia mansueta, nova spec.

Tafel XXXI. Fig. 12. 13. Mas. Sc. alis fere hyalinis, nigra, cinereo -hirta, clypei pronotique limbo, tegulis,

scutelli fasciis duabus, quinque abdominis, tibiisque anterioribus extus flavis.

Long. lin. 8 9V2. Fem. Sc. alis leviter infuscatis, orichalceo-micantibiis, nigra, capite thoraceque cano-

hirtis, abdomine fasciis tribus flavis. Long. lin. 11. Scolia mansucta. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. Novbr. 1857.

Das Männchen ist von der schlanken Form der vorigen Arten, auf Kopf und Thorax matt schwarz, dicht aschgrau behaart; ein breiter Rand um den Clypeus, der Hinterrand des Pronotum, die Tegulae und zwei kurze Querbinden auf der Schildchen -Gegend hellgelb. Die Fühler und der gröfsere Theil der Mandibeln sind schwarz, nur der letzteren Basis an der Aufsenseite gelblich. Der Hinterleib ist tief schwarz, blank, in rothen und blauen Reflexen

HYMENOPTERA. FORMICARIAE. 497

schillernd, mit gelbem Hinterrande der fünf vorderen Segmente. Die Ausdehnung des Gelben ist auf den einzelnen Hinterleibsringen eine verschiedene; auf dem ersten nimmt es die kleinere, auf dem zweiten die gröfsere hintere Hälfte, auf dem dritten fast zwei Drittheile der Länge ein; auf den beiden folgenden dagegen bildet es nur einen ziemlich schmalen Saum. Während bei zwei Exemplaren Gelb und Schwarz auf dem zweiten und dritten Segment durch eine gerade Linie von einander abgeschnitten sind, tritt bei einem dritten das Schwarze auf der Mittellinie und zu beiden Seiten zungenförmig in die gelbe Grundfarbe hinein, ohne dafs sich, bei sonstiger Übereinstimmung, hierauf eine Abtrennung begründen liefse. Das Analsegment ist rostroth mit drei scharfen Dornen. An den vorderen Schienen ist die Aufsenseite, an allen Schenkeln aufserdem die Spitze gelb; im Übrigen sind die Beine schwarz oder pechbraun. Die Flügel sind nur schwach gelb getrübt, mit braunen Adern.

Das Weibchen ist von viel kräftigerem Bau, in Gröfse und Gestalt der Scolia (Tiphia) grossa Fabr. und annulata Fabr. ähnelnd und vom Männchen in der Farbenzeichnung be- trächtlich abweichend. Kopf und Thorax sind hier einfarbig schwarz, dicht gelblich greis be- haart, nur die Tegulae rostroth; der Clypeus sehr grob längsriefig, schwarz, nackt, die Mandibeln pechbraun. Der Hinterleib ist tief schwarz, leicht glänzend, doch ohne Farbenschiller, fast nackt und glatt, nur auf der hinteren Hälfte der einzelnen Ringe mit einigen Querreihen ein- gestochener Punkte versehen, das Analsegment dagegen dicht und grob körnig pnnktirt. Die drei ersten Ringe sind am Hinterrande hellgelb gesäumt und zwar so, dafs der Saum des ersten am breitesten, der des dritten am schmälsten ist, Die Beine sind ganz schwarz, mit gelblichen Borsten dicht besetzt. Die Flügel sind satt gelbbraun, mit lebhaftem Metallschimmer.

Drei Männchen und drei Weibchen von Inhambane.

Formicariae.

DorylllS, Fabrieius, Shuckard.

Vespa, Linne. Mutilla, Linn<3; Christ.

Von Shuckard (Monograph ofthe Dorylidae, Annais of nat. hist. 1840) wurde be- kanntlich die Ansicht aufgestellt, dafs zu den Doryfas - Arien , welche bis dahin ausschliefst im männlichen Geschlechte bekannt waren, kleine ungeflügelte und im Körperbau den Ameisen nahe verwandte Hymenopteren als Weibchen gehören sollten, welche sich durch den Mangel von Augen auszeichnen. Die Weibchen der südamericanischen Doryliden (Gattung Labidus Jurine) wurden unter den ebenda einheimischen Arten von Typhlopone Westwood (Intro- duct. to the mod. classif. of Insects. II. p. 226. fig. 86), deren von Shuckard (a. a. 0. p. 22 und 40) im Ganzen fünf Arten beschrieben wurden, und die der africanischen (Dorylus Fabr. Shuck.) unter einer sehr analog gebildeten und unter dem Namen Anomma Shuckard (a. a. 0. p. 40) beschriebenen Form gemuthmafst. Dieser Ansicht trat unmittelbar nach dem

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten.

498 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Erscheinen der Shuckard sehen Arbeit Westwood (Annais of nat hist. VI. p. 82) entgegen, indem er die wahre Ameisennatur von Typhlopone sowohl als Anomma nachzuweisen suchte und hierin stimmte ihm auch Erichson (Wiegmanns ArcL f. Naturgesch. Jahrg. 1841. 11. p. 211) bei. Den hauptsächlichen Grund, weshalb die beiden genannten Gattungen nicht als Weibchen der Doryliden zu betrachten seien, fand West wo od in dem Umstand, dafs von Typhlopone sich zahlreiche Individuen in Zuckerladungen allein vorfanden, indem er hieraus schliefsen zu dürfte glaubte, dafs sie selbstständige Colonieen bildeten: denn da er später (Arcana entomol. I. p. 73) die geflügelten Doryliden-Männchen ebenfalls der Familie Formicariae unterordnete, welcher sie nach allen natürlichen und wesentlichen Charakteren auch wirklich angehören, so scheinen die beträchtlichen Abweichungen der beiden supponirten Geschlechter in Gröfse und Form ihn nicht zu jener Ansicht bewogen zu haben. Obwohl nun Erichson mehrmals in seinen Berichten über die ivissensch. Leist. in der Entomologie (z. B. vom Jahre 1846. p. 90, wo er sagt: „Haldeman beschrieb als Typhlopone pallida aus Nord-Amerika eine kleine blinde Ponerd) sich indirect gegen die Vereinigung der männlichen Dorylus und der weiblichen Typhlopone und Anomma ausspricht, so lassen sich doch einerseits die Ana- logieen zwischen diesen Formen, welche Shuckard (a. a. 0. p. 20 ff.) sehr scharfsinnig her- vorgehoben hat, garnicht in Abrede stellen und andrerseits machen es sowohl vereinzelte Beobachtungen über die Lebensweise dieser Insecten als auch das sich oft wiederholende Vorkommen der geflügelten und ungeflügelten Individuen an denselben Localitäten jedenfalls sehr wahrscheinlich, dafs hier eine nähere Beziehung zwischen beiden obwaltet. Die durch West wo od (Journal of proeeed. of the entom. soc. p. 127) mitgetheilte Beobachtung von Boys stellt es aufser allen Zweifel, dafs die Dorvliden in Colonien leben und zwar dafs in diesen die grofsen geflügelten Männchen mit den kleinen ungeflügelten Weibchen (oder wohl wahrschein- licher Arbeitern) vereint angetroffen werden; es fehlt hier also nur noch der Nachweis der That- sache, dafs diese ungeflügelten Individuen augenlos sind, um das Zusammengehören von Dorylus mit Anomma und von Labidus mit Typhlopone sicher festzustellen. Wenn in anderen Berichten über grofse Colonien von Anomma, z.B. von Savage in den Transactions of the entomol. soc. V. p. 1 ff., wo diese Ameisen mit dem Namen „Drivers" oder „Visiting-Ants" belegt werden, von den geflügelten Männchen nicht die Rede ist, so kann dies natürlich gar keinen Grund gegen das Zusammengehören abgeben, da bekanntlich die Entwickelung der männlichen In- dividuen bei allen Ameisen auf eine kurze Zeit beschränkt ist. Nach diesem Bericht wird es aber zugleich mehr als wahrscheinlich, dafs die von Shuckard als Weibchen angesehenen Formen Arbeiter sind, wie denn auch Westwood (ebenda p. 17) die Individuen der als Anomma arcens beschriebenen Art als solche ansieht. Das Vorkommen der beiden unge- flügelten, augenlosen Formen und der männlichen Doryliden in denselben Ländern spricht ebenfalls für ihr Zusammengehören, und in gleicher Weise das Fehlen der ersteren in den- jenigen Strichen, welchen keine Dorylus zukommen; in Africa entspricht der Gattung Dorylus die Gattung Anomma, in Süd-America der Gattung Labidus die Gattung Typhlopone und die

HYMENOPTERA. FORMIGARIAE. 499

beiden letzteren sind neuerdings von Haldeman, was besonders von Wichtigkeit erscheint, auch für Nord -America nachgewiesen worden (Proceed. of the acad. of not. scienc. of Phila- delphia. II. p. 54, wo eine Typhlophone, und Stansburys Report, Zoology , wo drei Labidus- Arten beschrieben werden), gerade wie nach Lucas (Exploration scientifique de VAlgerie, Anim. artic.) in Algier ein Dorylus mit einer Anomma (hier als Typhlopone aufgeführt) zugleich vorkommt. Auch in Mossambique ist neben zwei Dorylus- und einer Aenictus - Art , welche sämmtlich sich als neu erwiesen haben, eine Art der Gattung Anomma Shuck. in mehreren Exemplaren aufgefunden worden und zwar an derselben Localität (Tette), woher die eine der Dorylus-Avien stammt. Da Hr. Peters versichert, beide nicht gemeinsam angetroffen zu haben, so läfst sich auch freilich hier wiederum der Nachweis derselben als Geschlechter einer Art nicht führen, obwohl abermals die Wahrscheinlichkeit eines solchen Zusammengehörens sich aufdrängt.

Dorylus badius, nova spec.

Tafel XXXI. Fig. 14. D. pedunculo abdominis quadrato, mandibulis elongatis, acatis, dilute rufo-brunneus,

cano-tomentosus, abdomine sericeo-micante, segmento ultimo laevi, apice rufo-piloso ;

capite nigra, vertice alte elevato, alarum venis nigro-fuscis. Long. lin. 14 15% Mas. Dorylus badius. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

Die Art ist unter den bekannten eine der gröfsten und gehört Shuckards Div. 3. (Monograph of the Dorylidae, p. 28) an, bei welcher der Pedunculus des Hinterleibes quadra- tisch und die Mandibeln langgestreckt und scharf zugespitzt erscheinen; am nächsten scheint sie sowohl nach der Färbung des Kopfes als auch nach der Form des Scheitels mit Bor. glabratus Shuck. (a.a.O. p. 31) verwandt zu sein, von dem sie sich durch das dichte Toment des Thorax und den seidenartigen Schiller des Hinterleibes unterscheidet. Der Körper ist licht röthlich braun, der Kopf mit Ausnahme der Mandibeln und Fühler schwarz. Die Stirn ist mit dichtem graugelben Filze bedeckt, auf dem sich aufserdem noch längere gekräuselte Haare von mehr strohgelber Farbe erheben, wie sie sich auch an der Basis der Mandibeln oberhalb bemerkbar machen. Der Clypeus ist deutlich zweilappig und wie die langen, zu- gespitzten Mandibeln und die Fühler braunrolh; an letzleren kommt der leicht gekrümmte Schaft fast der Hälfte der Geifsel, welche sich nach der Spitze hin allmählig verdünnt, gleich. Der ganze übrige Kopf ist bis zum Hinterhaupte tief schwarz, nur in der Mitte des letzteren leicht rothbraun durchscheinend; der Scheitel stark gewölbt, fast vierlappig, die Stirn der Länge nach tief gefurcht. Der ganze Thorax ist mit Einschlufs des Schildchens mit dichtem braun- gelben Toment bedeckt, ohne irgend welche Spur von freistehenden, längeren Haaren; die beiden feinen Längsfurchen an der Basis des Mesonotum endigen vor dem ersten Drittheil der Länge, laufen durchaus parallel und trennen eine Querfurche, welche jederseits dicht hinter dem Vorderrande verläuft und von zwei leichten Wülsten begränzt wird; die hinteren Länesfurchen divergiren nach vorn und reichen bis über die Mitte hinaus. Auf dem Hinler-

500 ZOOLOGIE. INSECTEN.

leib ist das aufliegende Toment viel feiner, mehr grau, seidenartig schimmernd und läfst die Grundfarbe deutlich durchscheinen; der quer viereckige Pedunculus ist deutlich schmaler als das zweite Segment und am Hinterrande mit kurzen, goldgelben Haaren gefranzt. Während der ganze übrige Hinterleib matt erscheint, ist das letzte Segment nebst den hervorragenden Genitalien glänzend, wie geglättet und mit fuchsrother Behaarung besonders am Seiten- und Hinterrand dicht besetzt. Die Beine sind kastanienbraun, die Unterseite aller Hüften und der Unterschenkel gelb behaart; die Trochanteren überragen die Kante der Schenkel leicht nach unten, am merklichsten am hinteren Paar. Das Flügelgeäder ist sehr stark, schwarzbraun, die Ränder der Zellen leicht gelb gefärbt; der Hinterrand der ersten Gubitalzelle ist bis zur Mitte, in welche der Nervus recurrens einmündet, leicht geschwungen, von dort aus fast gerade. Zwei männliche Exemplare von Mossambique.

Dorylus diadeina, nova spec.

Tafel XXXI. Fig. 15. *

D. pedunculo abdominis quadrato, mandibulis triangülaribus , dilatatis, pallide ferrü- gineus, capite pedibusque rufis, fascia verticali nigra: thorace sapra nitido, sub- tiliter sericeo, abdomine opaco, albido-pruinoso. Long. Um 9l/2 10. Mas* Dorylus diadema. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

Zur vierten Shuckard sehen Gruppe, bei welcher der Pedunculus des Hinterleibes quadratisch und die Mandibeln breit, dreieckig sind, gehörend und sich von den beiden africa- nischen Arten D. attenuatus und atrieeps, denen die vorliegende nahe tritt, u. a. durch die Färbung des Kopfes unterscheidend. Der Körper ist licht rostgelb, die Oberfläche auf dem Mesonotum und Schildchen glänzend, dabei aber mit feiner anliegender, seidenartiger Behaa- rung bekleidet, der Hinterleib und die Brustseiten matt, mit weifsem reifartigen Schiller. Der Kopf ist hell und lebhaft rostroth, eine breite durchgehende Querbinde des Scheitels, die Seiten des Hinterhauptes und die Aufsenwinkel der Stirn dicht über den Mandibeln schwärz- lich; aufser einer feinen und äufserst kurzen, anliegenden Behaarung, welche fast die ganze Oberfläche bedeckt, finden sich nur einige vereinzelte aufrechte Haare zwischen den Ocellen und am Vorderrande des Clypeus, ein dichterer Büschel von eben solchen an der Basis der Mandibeln auf ihrer Oberseite. Scheitel und Stirn sind zwar stark gewölbt, ersterer aber beiderseits allmählig gegen die Augen hin sich abflachend, letztere von einer tiefen Mittel- furche durchzogen; die breit dreieckigen und vorn abgestumpften Mandibeln sind nur wenig länger als die Stirn und wie das Basalglied der Fühler glänzend rostroth; an letzteren die Geifsel reichlich viermal so lang als der Schaft. Auf dem Mesonotum verlaufen die beiden vorderen eingedrückten Längslinien parallel und nahe aneinander und erreichen das Ende des ersten Drittheils der Länge, die hinteren erstrecken sich ein wenig bis über die Mitte hinaus; Quereindrücke am Vorderrande des Mesothorax sind nicht bemerkbar. Am Hinterleib sind nur die Spitzenränder der einzelnen Segmente glatt und daher dunkler rostgelb als der übrige,

HYMENOPTERA. FORMICARIAE. 501

weifslich schillernde Theil derselben erscheinend; das letzte Segment ist jedoch in seiner ganzen Ausdehnung stark glänzend, wie geglättet und nur mit sparsamen, aufgerichteten Haaren besetzt. Eine dichtere mehr zottige Behaarung zeigt nur der Pedunculus des Hinterleibes, welcher quer viereckig mit abgerundeten Ecken und nicht schmaler als die Basis des docken- förmig nach vorn verengten zweiten Segmentes erscheint. Auch der Metathorax und die Hüften der hinteren Beine sind lang und dicht behaart, letztere glänzend rostroth, mit leicht ausge- buchteter Hinterkante der Schenkel, welche an Breite den Trochanteren kaum nachstehen. Das Geäder der Flügel ist lichtbraun, die vorderen längs der Spitze leicht bräunlich getrübt, im Übrigen fast glashell; die* Randzelle ist jedoch fast in ihrer ganzen Ausdehnung, nämlich bis auf den schmalen hinteren Saum, deutlich braun gefärbt. Zwei Männchen von Tette.

AenictllS, Shuckard.

Aenictus fuscovarius, nova spec.

Tafel XXXII. Fig. 1. A. pedunculo abdominis excavato, rufo-testaceus, griseo-pubescens, capite (antennis mandibulisque exceptis) nigro, thoracis lateribus, scutello abdominisque segmentis 2. 4. supra infuscatis : stigmale venisque testaceis. Long, lin* 3%. Mas.

Aenictus fuscovarhis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858. Zu den drei bisher beschriebenen Arten dieser Gattung: Aenictus ambiguus Shuckard (Monograph of the Dori/Udae, p. 24. n. 1), A. certus Westwood (Arcan. entom. I. p. 79. n. 2) und A, inconspicuus Westwood (Transact. of the entom. soc. IV. p. 238. pl. XIV. fig. 4) kommt hier eine vierte aus Mossambique, welche sich einer noch unbeschriebenen, die das hiesige Museum aus Ägypten besitzt, in Form und Gröfse nahe anschliefst. Der Kopf ist quer cylin- drisch mit etwas ausgehöhlter Stirn, glänzend pechschwarz, auf dem Scheitel fast nackt, über das ganze Gesicht hin aber mit dichter, aufrechter greiser Behaarung bekleidet, welche sich auch auf die Unterseite erstreckt; die drei grofsen Ocellen liegen jede auf einer eigenen Er- hebung des Scheitels, von denen jedoch die beiden hinteren zusammen eine Art queren Sattels bilden. Die sichelförmigen, schmalen und an der Spitze abgestumpften Mandibeln so wie die Fühler sind hell rostgelb; letztere derb, der Schaft fast von einem Vierttheil der Geifsellänge und mit viel längeren und mehr abstehenden greisen Haaren besetzt. Der Thorax und Hinter- leib zeigen ebenfalls eine dichte greise Behaarung, welche jedoch überall kurz und anliegend ist; ersterer ist mit Ausnahme der Nähte und einem mittleren Längsfleck auf der vorderen Hälfte des Mesonotum, welche rothgelb erscheinen, licht braun, auf dem Schildchen und den Seiten des Mesonotum sogar mit schwärzlichem Anfluge. Am Hinterleib ist nur der Rücken des zweiten bis vierten Segmentes auf der vorderen Hälfte deutlich gebräunt, alles Übrige mehr rostroth; der Pedunculus ist reichlich um die Hälfte breiter als lang, nach hinten leicht erweitert, durch die aufgebogenen Seitenränder oben ausgehöhlt erscheinend, aufserdem noch

502 ZOOLOGIE. INSECTEN.

in der Mittellinie seicht gefurcht; die übrigen Ringe nehmen an Breite allmählig zu, an Länge dagegen weicht nur der fünfte merklich gegen die drei vorhergehenden, welche einander gleich sind, ab, indem er fast um die Hälfte gröfser erscheint. Auf der Unterseite ist die Brust dichter und mehr zottig als oben behaart, ebenso die Beine rauhhaarig; ihre Farbe ist gleich den Fühlern hell rostgelb, die Schenkel wie bei den übrigen Arten der Gattung keulen- artig verdickt. Die Flügel sind farblos, fast ein wenig milchartig getrübt, das Stigma und die Adern hellgelb; der rücklaufende Nerv mündet am Ende des ersten Drittheils der ersten Cubitalzelle. Ein einzelnes Männchen von Tette.

Anomma, Shuckard, Westwood. Typhlopone, Lucas.

Anomma molesta, nova spec.

Tafel XXXII. Fig. 2. A. rufo-brunnea, glabra, nitida, capite abdomineque obscurioribus, mandibulis minus elongatis, apice obtusiuscalis, dente interna posteriore lato, valido, anteriore vix distincto, margine ititerstitiali leviter crenulato. Long. lin. 3. Operar. Anomma molesta, Gerstaecker, Monatsberichte d. KönigL Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

Diese Art ist als der muthmafsliche Arbeiter des mit ihr an gleicher Localität (Tette) aufgefundenen Dorylus diadema zu betrachten und zeigt eine grofse Übereinstimmung mit den beiden bisher bekannt gewordenen: A. Burmeisteri Shuck. (Monograph of the Dorylidae, p. 40. n. \) und A. arcens Westw. (Transact. of the entomol. soc. V. p. 17. pl. \. fig. 3). Von ersterer Art, welche mir allein in der Natur bekannt ist, unterscheidet sie sich durch die kürzeren, kräftigeren, in eine stumpfe Spitze endigenden Mandibeln, an denen sich aufserdem noch ein zweiter, vorderer, kleiner Innenrandszahn bemerkbar macht; in letzterer Beziehung mit der von Westwood (a.a.O.) gegebenen Abbildung seiner Anomma arcens übereinstimmend, ent- fernt sie sich von dieser ebenfalls durch die kürzere und stumpfere Spitze, aufserdem aber durch den viel kleineren Vorderzahn und die ihm vorangehende sehr schwache Einkerbung des Innenrandes. Charakteristisch ist ferner für die vorliegende Art die Form des Pednnculus, welcher länglich viereckig, nach hinten verbreitert ist und dessen Hinterwinkel lappenartig hervortreten. Der Körper ist glänzend rothbraun, unbehaart, die Fühler und Beine heller, fast rostroth, der Vordertheil des Kopfes mit den Mandibeln so wie besonders die Oberseite der Hinterleibsringe mit Ausnahme des Spitzenrandes dunkler, fast schwärzlich. Die Mandibeln sind um ein Drittheil kürzer als der Kopf, schwach sichelförmig gebogen, die Spitze nach innen und zugleich nach unten gekrümmt, abgestumpft; in der Mitte des Innenrandes entspringt ein breiter, dreieckiger, stumpfer Zahn, auf welchen bis zur Mitte der übrigbleibenden Spitzen- hälfte eine undeutliche Einkerbung des Randes folgt, die durch einen kleineren zahnartigen Vorsprung (fast nur von der Form eines Höckers) beendigt wird. An den Fühlern übertrifft

HYMENOPTERA. FORMICARIAE. 503

der langgestreckte und deutlich gekrümmte Schaft die Hälfte der Geifsellänge beträchtlich; letztere besteht aus zehn deutlichen Gliedern, von denen das erste verkürzt, das letzte doppelt so lang als das vorhergehende ist. Der grofse, gerundet-viereckige und nach hinten beträcht- lich verengte Kopf erreicht seine höchste Wölbung etwas hinter der Mitte der Länge und seine Oberfläche fällt daher nach hinten steiler als nach vorn ab; die Textur der letzteren besteht in einer äufserst feinen Ciselirung, auf der sich sehr zarte, eingestochene Punkte in ziemlich weiten und gleichen Abständen erkennen lassen. Ähnlich ist die Chraffirung des Thorax und des Hinterleibsstieles, obwohl die Punkte hier etwas deutlicher markirt und im Ganzen auch zahlreicher sind; auf den übrigen Hinterleibssegmenten, welche viel glänzender als der Thorax erscheinen, sind fast nur noch die sparsamen Pünktchen zu erkennen, während die Ciselirung fast ganz verschwindet. Die heller gefärbten Spitzenränder sind mit einem Kranze gelber Borstenhaare besetzt. An den schlanken, hell rothbraun gefärbten Beinen kommen die Vordertarsen den entsprechenden Schienen an Länge gleich und der Metatarsus ist hier an der Basis der Hinterseite (dem langen Enddorn der Schienen entsprechend) deutlich aus- geschnitten; die Tarsen der hinteren Beine übertreffen die Schienen fast um die Hälfte der Länge. Mehrere Arbeiter von Tette, in Gröfse und Form mit einander übereinstimmend.

OdontOIliachuS, Latreille. Myrmecia, Fabricius. Formica, Linne*, Fabricius.

Odontomachus haernatodes.

Mas. Odontomachus haernatodes. Latreille, Hist. nat. d. Crust. et d. Insect. XIII. p. 257. Gen.

Grust. et Insect. IV. p. 128. Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. I. p. 187. n. 2. Formica haematoda. Linne, Syst. Nat. p. 965. n. 17. Fabricius, Syst. Entomol. p. 395. n. 26.

Spec. Insect. I. p. 494. n. 36. Mant. Insect. I. p. 311. n. 45. Entom. syst. II. p. 364. n. 59.

Olivier, Encycl. meth. VI. p. 502. n. 58. Latreille, Hist. nat. d. Fourmis. p. 192. Mxjrmecia haematoda. Fabricius, Syst. Piezat. p. 425. n. 7. Formica maxillosa. de Geer, Memoires III. p. 601. n. 2. pl. 31. fig. 3 5. Operar. Odontomachus unispinosus. Latreille, Gen. Grust. et Insect. IV. p. 128. Lepelletier,

Hist. nat. d. Hymenopt. I. p. 187. n. 3. Formica unispinosa. Fabricius, Entom. syst. II. p. 359. n. 39. Latreille, Hist. nat. d.

Fourmis. p. 193. pl. VIII. fig. 53. Myrmecia unispinosa. Fabricius, Syst. Piezat. p. 423. n. 1.

Diese über die Tropengegenden beider Hemisphären allgemein verbreitete Art wurde

auch in Mossambique aufgefunden. Ihr eigentliches Vaterland scheint Westindien zu sein,

von wo sie sich in America bis nach Mexico, Columbien und Brasilien ausgedehnt hat; das

hiesige Museum besitzt aufserdem ostindische (Bintang) und australische (Radak) Exemplare,

welche wie die africanischen wohl nur durch Schiffe dorthin verschleppt worden sind.

504 ZOOLOGIE. INSECTEN.

Ponera, Latreille. Formica, Fabricius, Olivier.

Ponera foetens.

Formica foetens. Fabricius, Entom. syst. IL p. 354. n. 18. Syst. Piezat. p. 401. n. 22. Formica analis. Latreille, Hist. nat. d. Fourmis. p. 282.

Ein einzelner Arbeiter aus Mossambique, welcher in allen wesentlichen Merkmalen mit den aus Guinea und vom Senegal stammenden Exemplaren übereinstimmt und sich nur durch eine etwas abweichende Streifung des Schildchens auszeichnet: die feinen Riefen des» selben verlaufen nämlich nicht sämmtlich der Länge nach, sondern gehen auf der Mitte der Scheibe in eine quere Richtung über. Da die Charaktere der in Rede stehenden Art sonst sehr ausgeprägte sind und eine Verkennung derselben in so fern nicht gut zulassen, kann die erwähnte Abweichung nur als eine individuelle Eigentümlichkeit angesehen werden.

Ponera cribrinodis, nova spec.

Tafel XXXII. Fig. 3. P. pedunculo abdominis oblongo-quadrato, postice biapiculato, nigra, opaca, cinereo- tomentosa, perspicue et sab crebre, in pedunculo etiam for titer et fere cribroso-pun- ctata, abdominis segmentis posterioribus tantum sublaevibus. Long, lin.7 72/3. Operar. Ponera cribrinodis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

Diese Art scheint der Ponera abyssinica Guerin (Lefebure, Voyage en Abyssinie, Insectes pl. 7. fig. 6), von der mir nur die Abbildung zugänglich ist. sehr ähnlich zu sein, unter- scheidet sich aber schon durch beträchtlichere Gröfse und den in zwei kurze seitliche Spitzen ausgezogenen Hinterrand des Pedunculus. Der Körper ist von schlankem Bau, matt kohl- schwarz, mit feinem greisen Toment besonders am Hinterleib dicht bedeckt, vom Kopf bis zum zweiten Abdominalsegment überall deutlich punkürt. Der Kopf ist im Verhältnifs zu anderen Arten der Gattung schmal, d. h. nur um ein Drittheil breiter als der Prothorax, länglich vier- eckig, vorn und zu beiden Seiten leicht gerundet, hinten gerade abgeschnitten, durch feine Ciselirung, auf der ziemlich grofse und tiefe Punkte etwas unregelmäfsig vertheilt sind, matt; frei von Punkten ist nur die zwischen den Fühlern liegende Stirnplatte, in deren Mittellinie sich ein feiner, furchenartiger Eindruck bemerkbar macht. Die Mandibeln haben die Form eines niedrigen, gleichschenkligen Dreiecks, dessen einen Schenkel der Basal-, den anderen der Schneidenrand bildet; die geradlinigen Schneidenränder beider schliefsen in ihrer ganzen Länge (die äufserste Spitze, welche übergreift, ausgenommen) genau aneinander und sind stumpf gezähnt, die Oberfläche fein runzlig punktirt. An den Fühlern überragt der Schaft zurück- geschlagen den Hinlerrand des Kopfes beträchtlich und ist mit der Spitze leicht nach aufsen gekrümmt; er ist gleich der Geifsel verhältnifsmäfsig derb, an dieser das zweite Glied deutlich länger als das drille. Der Prothorax ist etwas breiter als lang, vorn stärker als an den Seiten

HYMENOPTERA. FORMIGARIAE. 505

gerundet, mit deutlich hervortretenden Vorderecken, etwas sparsamer und feiner als der Kopf punktirt. Die Grenze zwischen dem Meso- und Metanotum ist wie bei einigen anderen Arten der Gattung (P. villosa Fabr. und crassinoda Latr.) fast ganz verstrichen, beide fein und zerstreut, letzteres jedoch am Hinlerrande grober und dichter punktirt. Am tiefsten und gedrängtesten ist die Punktirung auf dem Pedunculus des Hinterleibes, welcher länglich vier- eckig und am Hinterrande zweimal ausgeschnitten ist, so dafs eine kürzere mittlere und zwei längere seitliche Spitzen an ihm hervortreten. Das zweite Hinlerleibssegment ist wieder feiner und sparsamer, die übrigen dagegen kaum bemerkbar punktirt; die Ciselirung, welche auch hier die Oberfläche durchaus matt erscheinen läfst, ist hier ebenfalls viel zarter als auf dem übrigen Körper und wird um so undeutlicher, als die feine tomentartige Behaarung dichter ist; die Spitze des letzten Segmentes ist mit einem Büschel kurzer rostrother Haare besetzt. An den schwarzen Beinen sind nur die Schiendornen und die beiden letzten Tarsenglieder rothbraun, die Spitze der Vorderschienen und die ganzen Vordertarsen auf der Rückseite goldgelb behaart. Mehrere Arbeiter von Mossambique.

Ponera laeviuscula, nova spec.

Tafel XXXII. Fig. 4. P. pedunculo abdominis abbreviato , elevato , retrorsum perpendiculariter truncato, nigra, nitidula, impunctata, griseo-subpubescens, ano rufo, mandibulis elongato- triquetris, apice recurvis. Long. Im. 6. Operar.

Ponera laev'nisada. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

Durch die kurze und schmale Form des Hinterleibsstieles zeigt die vorliegende Art eine gewisse Verwandtschaft mit P. foetens Fabr., von der sie sich durch geringere Gröfse, unge- riefte Oberfläche des Kopfes und Halsschildes, den gleichmäfsigen, speckartigen Glanz des ^anzen Körpers und besonders auch durch die Längsverhältnisse der einzelnen Glieder an den Vordertarsen unterscheidet, Der Körper ist schwarz, leicht glänzend, nicht punktirt, fein und anliegend greis behaart, die Geifsel der Fühler, die Mandibeln und die Spitze der Tarsen dunkel pechbraun, der After und die Schiendornen rostroth. Der Kopf ist länglich viereckig, mit abgerundeten Ecken, in der Gegend der Augen nicht ganz doppelt so breit als der Pro- thorax, nach hinten deutlich verengt, die Mitte des Scheitels ganz frei von der greisen Be- haarung und daher glänzender und reiner schwarz als die übrige Oberfläche, die Stirnplatte zwischen den Fühlern von einer tiefen Mittelfurche durchzogen. Die Mandibeln sind kaum kürzer als der Kopf, verlängert dreieckig, mit tief eingekerbtem Schneidenrand, an der Spitze über einander greifend und stark herabgebogen, auf der Oberfläche glänzend, fein und zer- streut punktirt. An den Fühlern ist der Schaft reichlich so lang als der Kopf und überragt zurückgeschlagen den Hinterrand desselben beträchtlich; er erscheint nur im ersten Drittheil seiner Länge leicht gekrümmt, sonst gerade und an der Spitze nicht verdickt. Der Prothorax ist ein wenig länger als breit, seitlich gerundet, ohne abgesetzte Vorderecken; das Mesonotum

64

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten.

506 ZOOLOGIE. INSECTEN.

nach hinten deutlich gegen das Metanotum abgegrenzt, quer pentagonal, der Vorderwinkel aber durchaus abgerundet; der Metathorax seitlich stark zusammengedrückt, mit sehr schmaler Rückenfläche, gegen welche die seitlichen stark abfallen, hinten schräg abgestutzt. Der Pedun- culus des Hinterleibes ist fast um die Hälfte schmaler als der Metathorax, fast doppelt so hoch als lang, hinten senkrecht abgestutzt, an seinem oberen Ende kürzer als bei seiner Einlenkung. Auf dem übrigen Theile des Hinterleibes ist die greise Behaarung etwas dichter als auf dem Vorderkörper, die Spitzenränder der beiden vorletzten Segmente und der After lebhaft rost- roth gefärbt; letzterer ist zugleich mit langen abstehenden Haaren von gleicher Farbe besetzt. Die Vordertarsen sind lang und schlank, der Metatarsus auf der Rückseite dicht rostroth be- haart und nicht länger als die folgenden Tarsenglieder zusammengenommen. (Bei P. foetens sind die vier letzten Tarsenglieder kurz und gedrungen und kommen zusammengenommen nur der Hälfte des Metatarsus an Länge gleich.) Eine Anzahl Arbeiter von Tette.

Ponera crassicornis

2 nova spec.

Tafel XXXII. Fig. 5. P. pedunculo abdominis cuboideo, nigra, nitida, impunctata, subtilissime pubescens, mandibulis, antennis pedibusque rufo-piceis, ano ferrugineo; antennarum scapo brevi, compresso, flagello apicem versus incrassato. Long. lin. 4Y3. Operar. Ponera crassicornis» Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

Um die Hälfte kleiner als die vorige, tiefer schwarz, mehr glänzend, besonders auf dem Metathorax und Hinterleib fein greis behaart. Der Kopf ist länglich viereckig, hinter den Augen am breitesten, gegen den Hinterrand in leichter Rundung verschmälert, vorn in stumpfem Winkel hervortretend; die Oberfläche glatt und glänzend, bei starker Vergrößerung äufserst fein ciselirt erscheinend, die Stirnplatte zwischen den Fühlern mit feiner, tiefer Längsfurche. Die Mandibeln sind länglich dreieckig, am Schneidenrande fest schliefsend, an der Spitze nur sehr schwach übergreifend und wenig abwärts gebogen; glänzend rothbraun, sehr fein und zerstreut punktirt. Die Fühler sind dunkler, mehr pechbraun, kurz und derb, der Schaft viel kürzer als der Kopf, dessen Hinlerrand er kaum erreicht, flachgedrückt, breit, unterhalb aus- gehöhlt; die Geifsel gegen die Spitze hin allmählig dicker werdend, ihre Basalglieder nicht länger als die übrigen, vom dritten an sogar etwas kürzer als breit. Der Prothorax ist fast kuglig, um die Hälfte enger als der Kopf, glänzend, auf der Oberseite unbehaart, äufserst fein ciselirt, Meso- und Metathorax schmaler, seitlich zusammengedrückt, durch die feine greise Behaarung minder blank. Der Pedunculus des Hinterleibes zeigt von oben gesehen fast die Form eines Würfels, erscheint aber bei seitlicher Ansicht merklich höher als lang und nach oben verjüngt; seine hintere Fläche fällt senkrecht, die vordere leicht schräg ab. An den übrigen Hinterleibsringen sind die Spitzenränder dunkler, der After dagegen heller und lebhaft rostroth gefärbt, letzterer aufserdem mit gleichfarbigen Borstenhaaren besetzt. Die Beine sind dunkel rothbraun, die Schiendornen hell rostroth; der Metatarsus der Vorderbeine ist stark

HYMENOPTERA. FORMICARIAE. 507

^förmig gekrümmt, unterhalb goldgelb befilzt, nicht ganz so lang als die folgenden Tarsen- glieder zusammengenommen. Ein einzelner Arbeiter von Tette.

Hoplomyrmus.

Polyrhachis, Smith. Formica, Drury, Fabricius, Olivier, Latreille.

Die von den früheren Autoren unter der Gattung Formica aufgeführten Arten, deren Thorax und Schuppe mit langen Stacheln versehen sind, wie z. B. Form, carinata und militaris Fabr., bihamata Drury, seocspinosa Latr. und zahlreiche andere, sämmtlich den Tropen- gegenden und zwar hauptsächlich der alten Welt angehörige sind neuerdings von Smith [Journal of the Proceedings of the Linnean society, Zoology, Vol. II. p. 58) mit Recht generisch abgetrennt, jedoch der bereits früher von Shuckard bei den Hymenopteren vergebene Name Polyrhachis dafür in Anwendung gebracht worden. Da derselbe nicht zweimal beibehalten werden kann, so schlage ich die Benennung Hoplomyrmus für die hier in Betracht kommen- den Arten vor. Abgesehen von der erwähnten Bewaffnung einzelner Körpertheile mit Stacheln oder Zähnen, welche meist den Pro- und Metathorax so wie die Schuppe zieren, zuweilen anstatt des Metathorax auch dem Mesolhorax [Form, bihamata Drury) angehören, andererseits auch nicht selten einem oder mehreren jener Theile fehlen [Form, relucens Latr.), so bieten die Arten der Gattung Hoplomyrmus , welche in besonders reicher Fülle den Sunda -Inseln zukommen, mehrere andere Merkmale dar, welche sie von Formica sensu strict. leicht unter- scheiden lassen. Hierzu gehört in erster Reihe die Form des Kopfes, welcher dick, fast würfel- förmig gestaltet und von den kleinen, runden und fast halbkugelig heraustretenden Augen mit zwei hoch aufgerichteten, scharfen Stirnleisten versehen ist, unter denen die Fühler ihren Ursprung nehmen. Während von den Mundtheilen die Mandibeln im Ganzen denen von Formica in ihrer Bildung entsprechen, weichen die Kiefer- wie die Lippentaster in den Längsverhält- nissen ihrer Glieder sehr ab. An ersteren ist das zweite Glied fast doppelt so lang als das erste, nach der Spitze hin stark dreieckig erweitert, das dritte doppelt so lang als das zweite und wie die folgenden dünn, fadenförmig; die Glieder vom dritten bis zum sechsten nehmen an Länge ab, so dafs das sechste nur von f der Länge des fünften und von -| derjenigen des dritten erscheint. An den Lippentastern dagegen sind die drei ersten Glieder wenig an Länge untereinander verschieden, flachgedrückt und gegen die Spitze hin dreieckig erweitert (das zweite etwas weniger als das erste und dritte), das letzte schlank, dünn und griffe 1 form ig, fast doppelt so lang als das vorhergehende. Der kurze, kugelige Hinterleib so wie die sehr verlängerten Fühler und Beine verleihen zugleich den Hoplomyrmus - Arten ein von Formica habituell sehr verschiedenes Ansehn. Übrigens ist diese Gattung in so fern noch unvollständig bekannt, als Männchen von derselben bisher nicht aufgefunden worden sind; die Arbeiter und Weibchen, welche von einer Reihe von Arten zugleich vorliegen, lassen, abgesehen von den allgemein zwischen diesen beiden Formen unter den Ameisen bestehenden Unterschieden in

64

*

508 ZOOLOGIE. INSECTEN.

et

der Bildung der Thoraxringe auch solche in der Form der ihnen eigenthümlichen Dornen er- kennen. Als allgemein gültiges Gesetz stellt sich hier heraus, dafs die Dornen bei den Arbeitern im Gegensatz zu der geringen Entwicklung des Thorax deutlich und zuweilen sogar sehr auffällig länger und schärfer sind als bei den Weibchen, und zwar gleichzeitig an allen damit versehenen Körpertheilen; ja es kommt sogar vor, dafs sie z. B. am Pro- und Meta- thorax bei den Arbeitern sehr entwickelt sind, während sie beim Weibchen derselben Art ganz fehlen (Form, heccacantha Er.). In der Flügelbildung stimmen endlich sämmtliche mir vorliegende Weibchen mit den Arten der Gruppe Form, herculeana Lin. darin überein, dafs eine geschlossene Diskoidalzelle der Vorderflügel fehlt.

Hoplomyrmus schistazeus, nova spec.

% Tafel XXXII. Fig. 6. H. niger, dense argenteo-sericeus, plumbeo-micans, thoracis lateribus acute carinatis, prothorace spinis düabus acutissimis armato, pedunculo quadrispinoso, spinis ex- terioribus brevissimis: capite abdomineque albido-setosis. Long. Um 3V2—4. Operar.

Hoplomyrmus schtstazeus. Gerstaecker, Monatsberichte d. Kgl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

Die Art ist dem Hoplomyrmus militaris (For?nica militaris Fabr., Latr.) von Guinea sehr nahe verwandt, weicht jedoch einerseits durch die dichte silbergraue Behaarung der Oberfläche, welche ihr ein bleifarbiges Ansehn verleiht, andrerseits durch bestimmte Form- Unterschiede in den Thorax-Stacheln ab. Die Behaarung, welche sich auf den ganzen Körper vom Kopf bis zur Spitze des Hinterleibes erstreckt, ist so dicht, dafs eine Textur der Ober- fläche darunter nicht zu erkennen ist; sie ist fest anliegend und seidenartig schimmernd, jedoch besonders auf dem Kopf und dem Hinterleibe mit aufgerichteten, weifslichen Borsten von mäfsiger Länge untermengt. Einen Unterschied in der Form von Hoplomyrmus militaris zeigt bei der vorliegenden Art zunächst der Prothorax, welcher mindestens ebenso lang als breit, von sechseckiger Form und in der Mitte seiner Länge jederseits mit einem viel feineren und kürzeren nadelartigen Stachel bewaffnet ist; derselbe ist schräg nach vorn und aufsen ge- richtet, fast wagerecht gestellt und erreicht nicht ganz die Querlinie, welche eine Verlängerung des Vorderrandes des Prothorax bilden würde. Wie bei Hopl militaris ist an allen drei Thoraxringen der Rücken von den Seilenflächen durch eine scharfe, seitlich überragende Kante abgeschieden, die Vorderecken des Mesonotum jedoch nicht wie dort scharf zugespitzt, son- dern abgestumpft, das Zähnchen an den Hinterecken des Metanotum nicht zugespitzt, sondern stumpf, fast höckerartig. Sowohl die beiden mittleren langen als die beiden äufseren kurzen Dornen der Schuppe sind schwächer entwickelt als bei der Fabriciusschen Art, erstere zugleich weniger divergirend, letztere mehr kegelförmig als von Grund aus dünn. Die Beine und Fühler sind nicht wie der übrige Körper silbergrau, sondern mehr fahlbraun und viel dünner, mehr hauchartig behaart, aufserdem mit feinen aufrechten, gelblichen Börstchen besetzt, die Schiendornen an allen drei Beinpaaren rostgelb. Der Metatarsus ist an den Vorder- und

HYMENOPTERA. FORMIGARIAE. 509

Mittelfüfsen beträchtlich, an den hinteren fast um die Hälfte länger als die folgenden Tarsen- glieder zusammengenommen. Einige Arbeiter von Mossambique.

Formica, Linne, Fabricius, Latreille.

Formica maculata.

Formica maculata. Fabricius, Spec. Insect. I. p. 491. n. 15. Mant. Insect. I. p. 308. n. 18. Entomol. syst. IL p. 356. n. 25. Syst. Piezat. p. 403. n. 29. Olivier, Encycl. method. VI. p. 495. n. 22. Latreille, Hist. nat. d. Fourm. p. 283. Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. I. p. 215. n. 19.

Fabricius Beschreibung dieser Art, welche in Africa weit verbreitet zu sein scheint, indem sie z. B. auch in Ägypten häufig ist, scheint nach einem Weibchen entworfen zu sein, enthält aber mehrere Ungenauigkeiten; die Fühler werden z. B. als „apice piceae" bezeichnet, während dies nur auf den Schaft zu beziehen ist und die Geifsel als rostgelb hätte angegeben werden müssen, die Beine als „nigri femoribus ferrugineis", während die Schienen meist eben- falls hell, selten braun gefärbt sind. Die Farbenvertheilung am Thorax und Hinterleib, wie sie Fabricius angiebt, läfst indessen eine Verkennung der Art nicht wohl zu. Aus Mossam- bique liegen zwei Formen von Arbeitern der Formica maculata vor, eine grofs- und eine kleinköpfige. Erstere stimmt mit dem Weibchen in der Färbung des Körpers fast durchweg überein, indem der sehr grofse und breite Kopf, der Fühlerschaft bis auf Wurzel und Spitze, der Rücken der Thoraxringe und der Hinterleib mit Ausnahme zweier Längsreihen gelber Flecke schwärzlich pechbraun erscheinen, die Fühlergeifsel, die Unterseite des Thorax, die Beine und der Petiolus lehmgelb sind. Bei den kleinköpfigen Arbeitern ist der Kopf kaum breiter als der Prothorax, lang eiförmig, reichlich doppelt so lang als breit und mit Einschlufs der Fühler ganz lehmgelb gefärbt; eine gleiche Farbe zeigen der ganze Thorax, die Beine, der Petiolus und die Unterseite des Hinterleibes; über den Rücken des letzteren verlaufen dagegen drei schwarzbraune Längsbinden, von denen die mittlere breiter und ununterbrochen, die seitlichen unregelmäfsiger und in Flecke aufgelöst erscheinen. Beide Arbeiterformen liegen in ganz entsprechender Weise auch aus Ägypten und zwar zugleich mit Weibchen vor.

Formica longipes, nova spec.

Tafel XXXII. Fig. 7. JF. elongata, gracülima, fusca, opaca, antennarum funiculo pedibusque longissimis brunneo-testaceis: capite oblongo-ovato , thorace elongato, lateraliter admodum compresso, pedunculo fere cuboideo. Long. lin. 6. Operar. Formica longipes. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

Von auffallend schlanker Körperform und mit entsprechend langgestreckten Fühlern und Beinen, matt schwärzlich braun, überall fein ciselirt, unbehaart, nur mit vereinzelten aufrechten Borsten besetzt. Der Kopf ist von langer und schmaler Eiform, von £ der Thoraxlänge, nach hinten stark verengt, der Clypeus gebuckelt, mit stumpfer, erhabener Mittelleisle und leicht

510 ZOOLOGIE. INSECTEN.

gerundetem, crenulirten Vorderrande, die Stirnplalte zwischen den Fühlern mit scharf aufge- bogenen Seitenrändern und fein erhabener mittlerer Längslinie, die Augen grofs, regelmäfsig eiförmig. Die dreieckigen, am Schneidenrande genau schliefsenden Mandibeln führen an letz- terem sechs scharfe und tief eingeschnittene Zähne, vor denen der letzte an der Spitze merk- lich gröfser ist; sie sind tief schwarz, mit rothbraunen Rändern. Sowohl die Palpen als die ganze Geifsei der Fühler sind hell rostgelb gefärbt; die Fühler sind von aufserordentlicher Länge und Dünnheit, der Schaft reichlich so lang wie der Thorax, die Geifsei noch um ein Viertheil länger. Die drei Thoraxsegmente sind ziemlich von gleicher Länge und an Breite nur wenig unter einander verschieden; der Prolhorax verengt sich nach vorn eiförmig, ist am Hinterrande am breitesten, niedriger und seitlich weniger zusammengedrückt als die beiden hinteren Ringe, deren Höhe ihre Breite merklich übertrifft; bei seitlicher Ansicht bildet die ganze obere Linie des Thorax einen sehr sanften, regelmäfsigen Bogen. Der Pedunculus des Hinterleibes ist fast würfelförmig, jedoch mit deutlicher Erhöhung der Oberfläche nach der Spitze zu; an den übrigen Segmenten ist der Hinterrand blafsbraun gefärbt und vor dem- selben steht eine Querreihe starrer gelber Borsten, wie sie sich auch auf Kopf und Thorax sehr vereinzelt vorfinden. Die sehr langen und schlanken Beine sind rostroth, die Spitze der Schenkel und die Basis der Schienen mehr bräunlich, die Hüften fast lehmgelb; der Meta- tarsus ist an den Vorderbeinen um die Hälfte, an den hinteren fast doppelt so lang als die vier folgenden Tarsenglieder und mit diesen zusammen die Schienenlänge merklich über- treffend. — Ein einzelner Arbeiter von Mossambique.

Formica cinctella, nova spec.

Operar. F. nigra, opaca, sericea, ?nandibnlis, antennarum funiculo, tilriis tarsisque rufo-brunneis: peduncalo lernt er compresso, supra rotundato, abdomine olivaceo-tomentoso, marginibus segmentorum albidis setisque pallidis ci- liatis. Long. lin. S 3V2. Fem. Major, antennis rufo-brunneis, tibiis piceis, pedunculo abdominis vix com- presso, supra obtuso. Long. lin. 6. Mas. Alis albidis, capitis lateribus antennisque dilute rufis , thorace confertim subtilissimeque granulato, nudo, opaco. Long. lin. 33/4. Formica einet ella. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

Der Körper der Arbeiter ist matt schwarz, auf Kopf und Thorax äufserst fein und dicht ciselirt, dünn seidenhaarig, der Hinterleib mit dichtem sammetarligen Toment bekleidet, welches nur die Spitzenränder der einzelnen Segmente freiläfst und eine oliven- (oder grau-) grüne Färbung zeigt. Der Kopf ist bei der einen Form der Arbeiter fast doppelt so breit als der Thorax, hinten viereckig abgeschnitten, nach vorn allmählig verengt und eiförmig zu- gerundet, bei der zweiten (den kleinköpfigen) kaum um die Hälfte breiter als das Pronotum und nach hinten ebenfalls, obwohl stumpfer als vorn abgerundet, Der Clypeus ist mit einem

HYMENOPTERA. FORMICARIAE. 511

feinen, etwas glänzenden mittleren Längskiel versehen, am Vorderrand gleich wie die Mandi- beln und die Fühlergeifsel rothbraun gefärbt; die Oberfläche der Mandibeln ist vor der Spitze stark punktirt, der Schneidenrand mit fünf Zähnen besetzt, von denen jedoch nur die beiden letzten tief eingeschnitten erscheinen. Die Stirnplatte ist fast ganz flach, die Seitenränder kaum merklich aufgebogen, die Mittellinie fein vertieft; der Hinterkopf sehr fein nadelrissig, speck- artig glänzend, fast nackt. Der Prothorax ist glockenförmig, seitlich fast im Kreisbogen ge- rundet, um ein Drittheil länger als der Mesothorax, welcher in seinem oberen Theile ebenfalls noch leicht aufgetrieben (obwohl viel enger als der Prothorax), unten dagegen seitlich stark zusammengedrückt ist; noch mehr ist dies mit dem Metathorax der Fall, dessen Rücken fast, eine stumpfe Kante darstellt. Am Hinterleib ist die Schuppe von vorn nach hinten deutlich zusammengedrückt, so dafs ihr oberer Rand zwar nicht schneidend scharf, aber doch dünn erscheint; sie ist nur doppelt so hoch als an der Basis dick, mit dem Thorax von gleicher Färbung. Das graugrüne Toment, welches die Oberfläche der übrigen Hinterleibsringe be- deckt, schillert in helleren und dunkleren Nuancen und fehlt nur an dem Spitzensaum der Segmente, welcher knochengelb oder weifslich erscheint und mit gleichgefärbten starren Borsten- haaren sparsam besetzt ist; ähnliche Borsten finden sich vereinzelt auch auf der Mitte der Ringe so wie auf dem Rücken des Thorax und dem Scheitel. Die Beine sind pechschwarz, die Schienen (besonders die vorderen) und die Tarsen rothbraun.

Beim Weibchen ist der Kopf nur wenig breiter als der Prothorax, fast quadratisch, nach vorn leicht verengt, der Clypeus nicht gekielt, dagegen dicht greis behaart, am Vorder- rande leicht eingeschnitten und von dessen Mitte aus mit einer feinen Längsfurche versehen. Die Mandibeln und die Fühler sind ganz rothbraun, an letzteren nur die Spitze des Schaftes ein wenig geschwärzt. Sowohl die Oberfläche des Kopfes als des vorderen Theiles des Thorax ist deutlicher chraffirt als bei den Arbeitern, letzterer sogar auf der Gränze des Pro- und Mesonotum etwas glänzend. Der Pedunculus des Hinterleibes ist kaum nach oben zu- sammengedrückt, seine Form daher von der Seite gesehen sehr stumpf kegelförmig, d. h. an der Basis nicht beträchtlich dicker als an der Spitze; die übrigen Hinterleibsringe mit gleicher Bekleidung wie bei den Arbeitern. Die Beine sind schwarz, nur die Spitze der Vorder- schienen, ihre Dornen und die Tarsen rothbraun.

Das Männchen weicht, wie gewöhnlich, in Färbung und Skulptur mehrfach ab; in ersterer Hinsicht ist am Kopf der hellrostrothe Umkreis der Augen und die noch blasseren Fühler zu erwähnen, an den Beinen die fast ebenso hellen Tarsen, während die Schienen und Schenkel wenigstens pechbraun sind. Der Thorax ist sehr fein und dicht gekörnt, matt, tief schwarz, fast nackt, das Mesonotum vorn jederseits mit gröfseren, tief eingestochenen Punkten, die zum Theil in die Quere gezogen sind, besetzt, sein vorderer abschüssiger Theil mit zwei dicht nebeneinander laufenden glänzenden Streifen längs der Mittellinie; aufser den gewöhnlichen seitlichen Längsfurchen der hinteren Hälfte findet sich in der Mitte vor dem Schildchen noch der Anfang einer dritten. Der Hinterleib ist dünner und mehr greis behaart

512 ZOOLOGIE. INSECTEN.

als bei den Arbeitern, die hellen Ränder der Segmente und die weifsliehen Borsten sind dieselben wie dort, letztere jedoch gegen die Spitze hin zahlreicher. Die Flügel sind gelb- lich weifs, das Geäder hell rostfarben; die Discoidalzelle ist nicht geschlossen. Die Art liegt in allen drei Formen von Tette und Mossambique vor.

«

Carebara, wesiwood.

Diese von Westwood (Annais and magaz. of nat. hist., Octbr. 1840. p. 86) aufgestellte Gattung war bisher ausschliefslich im weiblichen Geschlecht bekannt und besonders durch die sehr kurzen, nur aus zehn Gliedern bestehenden Fühler bemerkenswerth. Das im hiesigen Museum vorliegende Männchen der von Wesiwood (a.a.O.) beschriebenen Carebara lignata aus Java verdient hier nebenher um so mehr erwähnt zu werden, als es in der Anzahl der Fühlerglieder keine entsprechende Verminderung, wie sie bei einigen anderen Gattungen vor- kommt, erkennen läfst, sondern gleich der Mehrzahl der Myrmicinen-Formen dreizehn Glieder an den Fühlern zeigt. Die Bildung der letzteren ist derjenigen der Gattung Myrmicaria Saunders (Transact. of the entomol. soc. III. p. 57. pl. V. fig. 2), mit welcher Carebara auch im Flügel- geäder übereinstimmt, ziemlich analog, nur dafs das Basalglied merklich kürzer und dicker, das dritte weniger langgestreckt ist. Durch die wesentliche Übereinstimmung in der Körper- form und Färbung, welche das Männchen der Carebara lignata mit dem Weibchen zeigt, läfst sich übrigens das Zusammengehören beider Geschlechter leicht erkennen und zwar ist es be- sonders die Bildung der beiden ersten knotenförmigen Hinterleibssegmente so wie die sehr charakteristische der Beine, welche zuerst darauf hinführen mufs. Das an seiner Basis ver- dünnte, nach hinten schräg aufsteigende und knotenförmig verdickte erste so wie das kurze, quer viereckige zweite Glied des Pedunculus sind analog mit dem des Weibchens; die Kürze der Beine, besonders in den Schenkeln und Schienen so wie der Mangel des Enddornes an den Mittel- und Hinterschienen gleichfalls durchaus entsprechend, nur letztere in Verbindung mit den Tarsen deutlich zarter und schlanker. Die Form des eigentlichen Abdomen (vom dritten Segmente an) ist länglicher und schmaler eiförmig als beim Weibchen, die Genital - klappen wie gewöhnlich bei den männlichen Myrmicinen frei heraustretend. Aus Mossam- bique liegt eine zweite Art der Gattung, jedoch nur im weiblichen Geschlechte vor, durch Gröfse und Kräftigkeit im Bau die Javanische noch bedeutend überragend:

Carebara Colossus, nova spec.

Tafel XXXII. Fig. 8. C. robusta, nigra, nitida, crebre punctata, punctis plerumque pilis brevissimis obsitis, mandibulis , antennis, tibiis tarsisque rufo-br amieis, alis fuscis. Long. lin. iO. Fem»

Carebara Colossus. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858. Von viel kräftigerem und plumperen Bau als Carebara lignata Westw. und besonders

HYMENOPTERA. FORMICARIAE. 513

durch die sehr breite, kurz ovale Form des Hinterleibes habituell abweichend; tief pechschwarz, ziemlich glänzend, mit zahlreichen Punkten unregelmäfsig besetzt, welche besonders auf dem Kopf und Halsschilde deutliche greisgelbe Härchen führen. Der Kopf ist von vorn gesehen doppelt so breit als hoch, quer viereckig, mit abgeflachtem Scheitel, welcher unter stumpfer Rundung der Seitenecken in die senkrecht abfallenden Backen übergeht, nach unten gegen den Mund hin verschmälert, ziemlich grob und dicht runzlig punktirt, mit stark vertiefter Stirn- furche, die bis zu den Ocellen reicht und sich auch jenseits derselben noch auf den Scheitel, obwohl seichter fortsetzt. Der sehr kurze Clypeus fällt fast in verticaler Richtung von der Stirnplalte ab, ist längs der Basis in Form eines dicken Querwulstes aufgetrieben, unterhalb desselben durch zwei tiefe und breite Gruben, die nur in der Mittellinie durch einen erhabenen Kiel getrennt werden, ausgehöhlt und am Spitzenrande leicht dreieckig hervorgezogen. Die Mandibeln, welche gleich dem Clypeus rothbraun gefärbt sind, erweitern sich von der Basis aus gegen den Schneidenrand hin keilförmig und zwar so, dafs ihr Aufsenrand um die Hälfte länger als der Innenrand erscheint; ihre Oberfläche ist dicht längsrunzlig, ihr Schneidenrand mit fünf flachen, fast scharfrandigen Zähnen besetzt, von denen jedoch die drei obersten nur wenig eingeschnitten, der vierte stumpf kegelförmig, der letzte äufserst grofs und breit ist, Die ebenfalls rothbraunen Fühler entspringen weit von einander getrennt und sind sehr kurz, die neungliedrige Geifsel um ein Drittheil länger als der Schaft; die beiden vorletzten Glieder derselben sind fast quadratisch, nur wenig länger als breit, das letzte länglich eiförmig. Der Thorax ist von oben gesehen fast regelmäfsig oval, in der Mitte seiner Länge am breitesten und hier die Breite des Kopfes wohl um ein Vierttheil übertreffend; auf dem Mesonotum und Schildchen sind die Punkte kaum kleiner als auf dem Kopf, jedoch beträchtlich flacher, durch- aus weitläufig gestellt und gegen die Mittellinie hin sowohl feiner als sparsamer; die Mitte des Schildchens ist sogar in gröfserer Ausdehnung vollkommen glatt. Die Brustseiten sind theilsweise dicht gedrängt, zum gröfseren Theil aber garnicht punktirt, dagegen deutlich der Länge nach nadelrissig. Die beiden Knoten des Pedunculus sind beiderseits fein und dicht punktirt, in der Mitte fast glatt, ebenso der eigentliche Hinterleib, dessen erstes Segment nur längs der Mittellinie, das zweite dagegen über das ganze vordere Drittheil seiner Breite hin und aufserdem ebenfalls in der Mitte des hinteren Theiles glatt erscheint. Die Form dieses Theiles des Abdomen ist sehr stumpf und kurz eiförmig, vorn fast abgerundet viereckig, seine Mitte fast doppelt so breit als die des Thorax. Die Beine sind kurz und plump, pechbraun, die Kniee, der gröfsere Theil der Schienen und die Tarsen lichter rothbraun; mit Ausnahme der Schenkel sind alle Theile der Beine grob und dicht punktirt und mit kurzen starren, rostrothen Borsten, die sich an der Spitze der einzelnen Tarsenglieder zu Büscheln verdichten, besetzt; an den Mittel- und Hinterschienen fehlen die Enddornen. Ein einzelnes Weibchen von Tette.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. u"

514 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

Heptacondylus , Smith.

Heptacondylus eumenoides, nova spec.

Tafel XXXII. Fig. 9. //. obscure rufus, parce pilosus, nitidus, antennis, pedibus maculisque tribus meso- noti piceis: capite reticulato-, thorace longitudinaliter rugoso, abdomine laevi, lucide nigra, alis infuscatis. Long. lin. 6V3. Fem.

Heptacondylus ettmenoides. Gerstaecker, Monatsberichte d.Kgl.Akad. d.Wissensch. zu Berlin. April. 1858. In der buckligen Körperform, der merkwürdigen Bildung der Fühler, der Wölbung des Scbildchens und der Bewaffnung des Metathorax ganz mit den von Smith (Journal of the proceed. of the Lmnean society IL n. 6) beschriebenen und abgebildeten Arten von den Sunda- Inseln übereinstimmend; dunkel rostroth, auf Kopf und Thorax firnifsartig glänzend und mit dichten Längsriefen bedeckt, der Hinterleib glänzend schwarz, glatt. Der Kopf ist abgerundet viereckig, etwas breiter als lang, mäfsig stark gewölbt, mit ziemlich entfernt stehenden, scharf erhabenen Längsriefen versehen, die nur beiderseits vor den Augen regelmäfsig und parallel verlaufen, sich dagegen besonders auf dem Scheitel vielfach und unregelmäfsig netzartig ver- stricken; der Glypeus glatt, mit drei parallelen fein erhabenen Linien, einer mittleren und zwTei seitlichen, am Vorderrande sanft gerundet. Die Mandibeln sind ziemlich schmal, nach vorn leicht verbreitert, am Ende schräg abgeschnitten, mit fünf scharfen schwarzen Zähnen am Schneidenrande, von denen der unterste bei weitem am längsten; ihre Oberfläche mit scharfen und dichten Längsrippen. Die Augen sind eiförmig, fein facettirt, die Ocellen im Dreieck stehend, ziemlich weit von einander entfernt. Die Fühler sind pechbraun, ihr Schaft etwa von Kopflänge, borstig, die Geifsel etwa um \ länger, sechsgliedrig. Der Thorax ist wie der Kopf auf der Oberfläche mit sparsamen, aufrechten Borstenhaaren besetzt, die ihn bedeckenden Längsriefen ziemlich dicht und regelmäfsig, nur auf dem vorderen Theile des Mesonotum zu beiden Seiten der glatten Mittellinie nach hinten divergirend; sparsam und weit auseinander- gerückt sind sie auf dem mittleren Theile des Schildchens, sehr fein und dicht gedrängt an den Brustseiten. Die Dornen des Metathorax sind gerade nach hinten gerichtet, nur mäfsig lang, von der Form eines gleichschenkligen Dreiecks. Die Farbe des Thorax ist wie die des Kopfes dunkel rostroth, doch ist das Mesonotum mit drei pechschwarzen länglichen Flecken, einem vorderen mittleren und zwei seitlichen hinteren gezeichnet, An dem ebenfalls rostrolhen Pedunculus ist das erste längliche Glied oberhalb an der Basis ausgehöhlt und glatt, an dem verdickten Endknopfe fein querriefig, das zweite Glied quer, doppelt so breit als lang. Die folgenden Ringe des Hinterleibes sind glänzend schwarz und glatt, nur seitlich mit feinen und kurzen gelben Härchen besetzt; sie sind zusammen sehr kurz und stumpf oval, fast herzförmig, reichlich doppelt so breit als der Thorax, der erste von ihnen fast so lang als die folgenden zusammengenommen. Die Beine sind schlank, röthlich pechbraun, die Schenkel und Schienen mit sparsamen, die Tarsen mit dichten Borsten, die Sohle derselben zugleich mit seidenartigem,

HYMENOPTERA. FORMIGARIAE. 515

goldgelben Filze bedeckt; die Enddornen der Mittel- und Hinterschienen sind fein, haarartig, die der vorderen blattförmig dünn, lanzettlich zugespitzt. Die Flügel sind gebräunt, die Discoidal- zelle geschlossen, trapezoidal. Einige Weibchen von Tette.

Crematogaster, Lund.

Formica, Fabricius, Olivier. MymilCa, Gen£, Nylander. ACTOCOeHa, Mayr.

Crematogaster tricolor, nova spec.

Tafel XXXII. Fig. 10. Cr. laete rufus, fere opacus, abdomine nigro- picea, nitidulo, segmenti primi dimidio anteriore testaceo, antennis dilute fuscis: capite magno, rotundato-quadrato, meso- noto subtiliter carinato , retrorsum sulco profwido a metanoto separato , petioli articulo primo cordiformi. Long. lin. 2 4?74. Operar. Crematogaster trlcolor, Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858. Etwas gröfser und kräftiger gebaut als die Arbeiter des Crematogaster scutellaris Oliv., abgesehen von der verschiedenen Färbung durch dickeren Kopf und sehr flachgedrückten, zugespitzt herzförmigen Hinterleib auch habituell etwas abweichend. Der Kopf mit Einschlufs der Mandibeln, der Thorax nebst den Beinen und der Petiolus sind hell rostroth, durch dichte und feine Giselirung matt, mit äufserst zarten, staubartigen Härchen dünn besetzt; am Hinter- leib ist die vordere Hälfte des grofsen ersten Segmentes licht rostgelb, die übrigen schwärz- lich pechbraun mit heller durchscheinenden, fast gelblichen Spitzenrändern, die Oberfläche ziemlich glänzend, fein und sparsam behaart. Der Kopf ist von vorn gesehen abgerundet viereckig, ein wenig breiter als hoch, in der Mitte des Scheitels leicht niedergedrückt, die Stirn gewölbt, mit feiner glänzender Mittellinie längs der unteren Hälfte, der Glypeus nicht gekielt; die Giselirung der Oberfläche wird durch feine und dichte Längsriefen gebildet, welche besonders auf der Stirnplatte und dem vor den Augen gelegenen Theil der Wangen deutlich hervortreten. Besonders stark sind dieselben auch auf der Oberfläche der Mandibeln ausge- prägt, deren Schneidenrand mit vier bis fünf scharfen, schwarz gefärbten Zähnen bewaffnet ist, Die Fühler sind in der Regel mehr oder weniger gebräunt, am stärksten die zwei ersten Drittheile des Schaftes und die Endhälfte der Geifsel. Der Prothorax ist fast nur halb so breit als der Kopf, vorn halsartig verdünnt, nach hinten glockenförmig erweitert, seitlich gerundet- er ist vom Mesonotum nur durch einen schwachen Quereindruck getrennt, welches jedoch nur halb so breit, beiderseits durch geradlinige Kanten begrenzt und in der Mittellinie fein gekielt erscheint. Eine tief eingegrabene, feine Querfurche trennt das Mesonotum vom Metathorax, dessen Rücken sich nach hinten trapezoidal erweitert und in zwei divergirende scharfe Dornen, die fast seiner eigenen Länge gleichkommen, ausläuft. Am Petiolus ist das erste Segment breit herzförmig, vorn fast zweilappig, oben ausgehöhlt, hinten bei der Ein- lenkuni* des zweiten Segmentes knotenartig angeschwollen; dieses besteht aus zwei quer-

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516 ZOOLOGIE. INSECTEN.

gelegenen, in der Mitte durch eine tiefe Längsfnrche getrennten, halbkugligen Knötchen. Von den übrigen Ringen des Hinterleibes ist der erste grofse vorn gerade abgeschnitten, in der Mitte des vorderen Vierttheils zur Articulation mit dem Petiolus oberhalb leicht ausgehöhlt; die drei folgenden kurzen Ringe verjüngen sich sehr schnell nach hinten, so dafs der Hinter- leib, dessen Oberfläche nur sehr leicht gewölbt ist, eine spitze Herzform darbietet. An den Beinen sind die Hüften und Schenkel stets rostroth, die Schienen und Tarsen zuweilen leicht gebräunt. Eine Anzahl Arbeiter von Tette, sämmtlich von gleicher Färbung.

OeCOphtllOra, Heer. Myrmica, Nylander.

Oecophtliora perniciosa, nova spec.

0. picea, nitidissima, fere glabra, mandibulis, antennis, femorum tibiarumque basi et apice tarsisque testaceis, abdominis pedunculo rufescente: meso- et metathorace confertissime subtiliterque granulatis , hoc spinis duabus minutis acutissimis. Long, lin. 1. Operar.

Oecophtliora perniciosa. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858. Pechbraun, hell glänzend und fast glatt, nur auf dem Kopf und Hinterleib mit sehr feinen und vereinzelten weifslichen Härchen besetzt, der Hinterleibsstiel lichter, mehr röthlich- braun, die Mandibeln, Fühler und die Beine mit Ausnahme eines breiten mittleren Ringes um Schenkel und Schienen blafsgelb. Die Fühler sind fast von Körperlänge, die Geifsel fast um die Hälfte länger als der Schaft, die drei Endglieder derselben nicht ganz so lang als die acht vorhergehenden zusammengenommen, nach der Spitze hin an Länge sowohl wie an Stärke allmählig zunehmend. Die Mandibeln sind länglich dreieckig, an der Spitze übereinander grei- fend und daselbst scharf zweizähnig, der Schneidenrand fein sägeartig gekerbt, die Oberfläche mit ziemlich undeutlichen Längsriefen, ohne bemerkbare Punktirung. Der Kopf ist grofs, ge- rundet viereckig, reichlich 2| mal so breit als der Thorax, hell glänzend und glatt, das spitz dreieckige Stirnfeld, welches jederseits von einem Längswulst eingefafst wird, etwas malt, die Seiten bis über die Augen hinauf und zwar besonders zwischen diesen und der Insertion der Fühler der Länge nach nadelrissig. Der kleine, kuglige Prolhorax ist wie der Kopf glatt und glänzend, der Meso- und Metathorax dagegen durch dicht gedrängte und feine Granulation matt und rauh, wovon nur der kleine Rückentheil des Mesothorax, welcher ebenfalls glatt bleibt, ausgenommen ist; die beiden kurzen Dornen des Metathorax sind durchaus scharf, nadelartig zugespitzt, schräg nach oben und hinten gerichtet. Die beiden Glieder des Hinter- leibsstieles sind ziemlich gleich lang, das erste dünn, knotenarlig gewulstet und von der Seite gesehen konisch erhaben, das zweite birnförmig, beträchtlich breiter als das erste; der übrige Hinterleib eiförmig, glänzend und glatt, An den Vorderbeinen sind die Tarsen nur wenig länger als die Schienen, der Enddorn der letzteren bla'tartig dünn, lanzettlich zugespitzt, der

HYMENOPTERA. FORMICARIAE. &17

Metatarsus kräftig, leicht S förmig geschwungen; an den Hinterbeinen sind die Tarsen doppelt so lang als die Schienen, sehr dünn, fadenförmig, der Metatarsus länger als die folgenden Tarsenglieder zusammengenommen. Zwei einzelne Arbeiter von Tette.

Es ist ohne Vergleich von Original-Exemplaren die Verschiedenheit der vorliegenden Art von Oecophth. pusilla Heer aus Madeira und O.pallidula Nylander aus Süd-Europa allerdings nicht sicher festzustellen, besonders aus dem Grunde, weil die Hauptunterschiede der Arten in dieser Gattung im männlichen Geschlechte zu liegen scheinen, welches von 0. perniciosa nicht bekannt ist; es scheint jedoch schon die abweichende Färbung ihre Selbstständigkeit zu verbürgen.

MyrmiCa, Latreille. ForUlica, Linne", Fabricius.

Myrmica ominosa, nova spec.

M. antennis 12 articulatis, metathorace pedunculoque muticis, taete ferruginea, parce pilosa, pedibus stramineis, abdomine nigro-fusco, plaga magna basali testacea: capite prothoraceque nitidis, parce subtiliterque punctatis, meso- et metathorace transverse strigosis. Long. lin. lVi 1A- Operar. Myrmica ominosa. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

Diese und die folgende Art, welche durch ihr schaarenweises Eindringen in die mensch- lichen Wohnungen eine der Hauptplagen in Mossambique abgeben, sind der Formica Pha- raonis Linne [Syst. not. ed. XIII. p. 963. n. 8) in Form und Färbung zunächst verwandt und würden mit dieser eine eigne Gruppe bilden müssen, welche sich von Tetramorium und Lepto- thorax Mayr (Formicina austriaca, p. 121) durch das unbewehrte Metanotum unterscheiden liefse; aufserdem ist auch der ganze Bau des Körpers schlanker und die Beine und Fühler länger und dünner als es bei jenen beiden Formen der Fall ist, - Die vorliegende Art ist um die Hälfte gröfser als Form. Pharaonis Lin., hell rostgelb, glänzend, fast glatt, nur mit äufserst sparsamen und feinen weifslichen Härchen auf dem Kopf und etwas längeren, auf- rechten auf dem Thorax besetzt, der Hinterleib mit Ausnahme eines grofsen viereckigen Fleckes an der Basis und ferner dem Hinterrande des ersten Segmentes schwärzlich pechbraun. Der Kopf ist länglich viereckig, sehr fein und zerstreut punklirt, nach hinten sehr schwach verengt, bei der Einlenkung des Prothorax seicht ausgebuchtet; die Mandibeln sind schmal, fast gleich breit am Schneidenrande schräg von innen nach aufsen abgeschnitten und mit drei grofsen Zähnen besetzt, von denen der letzte am längsten und schärfsten ist. Die Augen smd klem, fast punktförmig, vor der Mitte des Seitenrandes gelegen; die Fühler heller gefärbt als der Kopf ihr Schaft dünn, gebogen, von Kopflänge, die Geifsel elfgliedrig; die drei Endglieder derselben bilden eine Keule, welche den acht vorhergehenden zusammengenommen an Lange gleichkommt und deren letztes Glied die beiden vorhergehenden an Länge e,n wemg über- ragt. Der Prolhorax ist kaum halb so breit als der Kopf, vorn zu einem ziemlich langen und

518 ZOOLOGIE. INSECTEN.

dünnen Halse ausgezogen, hinten seitlich gerundet, ebenso fein punktirt und glänzend wie der Kopf; der Meso- und Metathorax sind seitlich zusammengedrückt, sehr fein und dicht querriefig und daher nur leicht, speckartig glänzend, (letzterer auf der hinteren Hälfte der Oberseite mit einem Längseindruck. Von den beiden Knoten des Pedunculus ist der erste doppelt so lang als der zweite, spitzer kegelförmig und von der Seite gesehen in seinem hinteren Theile fast um die Hälfte höher; die folgenden Ringe des Hinterleibes sind zusammen von länglicher Eiform. Die Beine sind blafs strohgelb, die Vorderschienen gegen die Spitze hin erweitert, die Mittel- und Hinterschienen ohne Enddorn, dünn, fast cylindrisch. Nur Arbeiter von Quellimane.

Myrmica atomaria, nova spec.

M. antennis, 12 articulatis, metathorace pedwiculoque muticis, laete ferruginea, fere glabra, nitida, abdomine basi excepta nigro-fusco, meso- et metathorace lateribus confertim granuloso-punctatis. Long. lin. 2/3 3/4. Operar. Myrmica atomaria. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

Nur von der halben Körperlänge der vorigen und besonders durch die Granulation der Seitenfläche des Meso- und Metathorax auffallend verschieden; hell rostgelb, glänzend, sehr fein und zerstreut weifslich behaart, der Hinterleib mit Ausnahme des gröfsten Theiles des ersten Segmentes, welcher blafsgelb gefärbt ist, pechbraun. Der Kopf ist ganz so geformt wie bei der vorigen Art, jedoch noch glänzender, ebenfalls sehr fein und weitläufig punktirt, die Mandibeln dreizähnig, die Zähne selbst gebräunt. Die Fühler sind hellgelb, die Keule der zwölfeliedrieen Geiisel mit etwas verdicktem Endgliede, das den beiden vorhergehenden zu- sammengenommen kaum an Länge gleichkommt, Der Prothorax ist reichlich halb so breit als der Kopf, von der halsförmigen Verengung des vorderen Theiles, welche eine feine Quer- riefung erkennen läfst, abgesehen, fast kreisrund, hell glänzend, äufserst fein und zerstreut punktirt. Am Meso- und Metathorax ist der Rücken dicht und deutlich querriefig, die Seiten grob und dicht gedrängt körnig punktirt; der hintere Theil des Metanotum ist zwar hier eben- falls eingedrückt, doch ist die Vertiefung einerseits sehr flach, andrerseits von viel geringerer Ausdehnung als bei der vorigen Art, Die beiden Knoten des Pedunculus sind wieder glatt und glänzend, der erste fast 2J- mal so lang als der zweite, langgestielt und hinten stumpf kegelförmig aufgerichtet: die übrigen Hinterleibsringe zusammen von zugespitzter Eiform, sehr blank, pechbraun, die hellgelbe Färbung des vorderen Theiles auf Ober- und Unterseite in fast gleicher Ausdehnung bemerkbar. Die Beine sind blafs strohgelb, fast weifslich, die Bildung der Schienen wie bei der vorigen Art. Ebenfalls von Quellimane, Arbeiter.

HYMENOPTERA. CHRYSIDIDAE. 519

Chrysididae.

Stilbuill, Spinola, Latreille, Dahlbom. C h r y S i S , Fabricius.

Stilbum splendidum.

Stilbum splendidum. Brülle, in Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. IV. p. 15. n. 1. Dahlbom, Hymenopt.

Europ. II. p. 358. n. 199. Cuvier, Regne animal, edit. Masson, Insectes. PI. 116. fig. 8. Chrysis splendida. Fabricius, Entom. syst. II. p. 238. n. 1. Syst. Piezat. p. 170. n. 1.

var. Thorace densius punctato. Stilbum calens. Spinola, Insect. Ligur. I. p.9. Latreille, Genera Crust. et Insect. IV. p. 48. Brülle,

in Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. IV. p. 16. n. 2. Dahlbom, Hymenopt. Europ. II. p. 360. n. 201. Chrysis calens. Fabricius, Entom. syst. II. p. 239. n. 4. Syst. Piezat. p. 171. n. 4. Cyrilli, Entom.

Neapol. Tab. IV. fig. 2.

Einige von Tette stammende Exemplare dieser Art, welche derjenigen Varietät ange- hören, die Fabricius als Chrysis splendida beschrieb, kommen an Gröfse den Ostindischen gleich und variiren in der Farbe vom hellsten Metallgrün bis zum dunkelen Blaugrün; dagegen fehlen rein blaue Exemplare, wie sie in Ostindien häufig vorzukommen scheinen, bis jetzt gänzlich. Chrysis calens Fabr., welche Dahlbom neuerlich wieder als eigene Art autge- stellt hat, kann nur als geringfügige Varietät von Stilb, splendidum angesehen werden, von dem sie durch etwas gedrängtere und tiefere Punktirung des Mittelrückens und Abdomens ab- weicht; es lassen sich jedoch sowohl in der Färbung als in der Punktirung die allmähligsten Übergänge zwischen beiden Formen nachweisen.

Pyria, Encycl. meth., Spinola, Lepelletier. Chrysis, Fabricius.

Pyria lyncea.

Chrysis lyncea* Fabricius, Entom. syst. II. p.240. n. 6. Syst. Piezat. p. 172. n. 8. Dahlbom, Hyme-

noptera Europaea II. p. 339. n. 191. Pyria armata. Encycl. meth. X. p. 495. Brülle, in Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. IV. p. 21. n. 4. Pyria Reich ei. Spinola, Annales de la soc. entom. de France VII. p. 448.

Einige Exemplare von Tette und Mossambique. Die hiesige Sammlung besitzt diese ziemlich weit verbreitete Art aufsei dem vom Cap, Port Natal, vom Senegal, Isle de Prince und aus Arabien.

Pyria stilboides.

Pyria stilboides. Spinola, Annales de la soc. entom. de France VII. p. 446. n. 3.

Chrysis nobilis. Klug, Symbol, phys. Dec. V. n. 1. Tab. 45. fig. 2. - Dahlbom, Hymenopt. Europ. II. p. 347. n. 195.

Stilbum sexdentatum. Guerin, Revue zoolog. 1842. p. 145. n. 2.

Die vorliegenden Exemplare von Tette und Mossambique und übereinstimmende

520 ZOOLOGIE. INSECTEN.

-

vom Cap bleiben in der Gröfse etwas hinter den Ägyptischen zurück, indem sie nur 5 bis Linien messen. Wie dies bei vielen Arten dieser Familie der Fall ist, so zeigen auch hier die kleineren Individuen eine verhältnifsmäfsig dichtere Punktirung, was besonders auf dem Hinterleib bemerkbar ist.

Chalcididae.

DirhinilS, Dalman.

Chalcis, Kossi. Dirhinus excavatus.

Dirhinus excavatus. Dalman, Kongl. Vetensk. Akad. Handling. 1818. p. 76. Ä. 1. Tab. 2. fig. C, 1 6. Änalecta entomologica, p. 29. tab. II. fig. C, 1 6. Klug, Symbol, phys. Dec. IV. Tab. XXXVII. fig. 14. Lucas, Explorat. scientif. de l'Algerie, Animaux articules III. p. 318. n. 365.

Ein Exemplar von Mossambique, welches mit den Ägyptischen und Ostindischen der hiesigen Sammlung genau übereinstimmt.

Ichneumonides.

Pimplü} Fabricius, Gravenhorst.

Ichneumon, Linne\ Ichneumon et Cryptus, Fabricius.

Pimpla concolor.

Pimpla concolor. Brülle, in Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. IV. p. 97. n. 18. Zwei weibliche Exemplare von Mossambique.

Evaniales.

Evania^ Fabricius, Latreille. Sphex, Linnd. Ichneumon, de Geer.

Evania laevigata.

Evania laevigata, Olivier, Encycl. method. VI. p. 453. n. 2. Latreille, Gen. Crust. et Insect. III.

p. 251. n. 1. Westwood, Transact. of the entomol. soc. III. p. 241. n. 2. Nees ab Esenbeck,

Hymenopt. Ichneumon, affin, monograph. 1. p. 311. Evania appendigaster* Fabricius, Entom. syst. II. p. 192. n. 1. Syst. Piezat. p. 178. n. 1. (pro parte.) Ichneumon app endig ast er. de Geer, Memoires III. p. 594. n. 1. pl. 30. fig. 14. Sphex app endig ast er* Linne, Syst. nat. ed. XIII. p. 943. n. 12. (pro parte.)

Einige Exemplare aus Mossambique und von Tette. Die Art hat eine weite Ver- breitung über die wärmeren Striche aller Welttheile und ist von den älteren Autoren, wie Linne und Fabricius, mit der Europäischen E. appendigaster vermengt, durch Olivier aber

HYMENOPTERA. BRACONIDES. 521

zuerst von dieser unterschieden worden. Olivier giebt Süd-America, Brown und Linne Jamaica, Fabricius das Cap und Neuholland, Latreille America und Isle de France als Fundort an; die zahlreichen Exemplare der hiesigen Sammlung stammen aus Nord -America, Cuba, Brasilien, Golumbien, Manila, China, den Sandwichs -Inseln, vom Gap, Isle de France, Teneriffa und Ägypten.

Braconides.

BraCOIl, Fabricius, Spinola. Ichneumon, Panzer, de Geer; Illiger. Bracon et Vipio, Latreille, Brülle'.

Bracon fastidiator.

Bracon fastidiator» Fabricius, Entom. syst. IL p. 156. n. 95. Syst. Piezat. p. 105. n. 13. Bracon coccineus. Brülle, in Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. IV. p. 428. n. 114.

Zwei weibliche Exemplare von Inhambane und Mossambique, welche mit den vom Senegal und aus Guinea stammenden durchaus übereinstimmen. Dafs der Br. coccineus Brülle mit der Fabriciusschen Art identisch ist, ergiebt die Beschreibung mit genügender Sicherheit

Bracon flagrator, nova spec.

Tafel XXXII. Fig. \\. Br< coccineus, antennis, verticis macula magna, prothoracis margine superiore, meso- thoracis vittis tribus terebraeque valvis nigris: alis nigro-fascis, anticis stigmate costaque coccineis, strigis duabus, altera sub stigmate, altera in nervo recurrente hyalinis. Long. lin. 6 6l/2. Fem. Bracon flagrator. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

Durch Form, Skulptur und Färbung zur Gruppe des Bracon fastidiator Fabr., pictus Brülle, incisus Brülle und zahlreicher ähnlicher in Süd-Africa einheimischer Arten gehörend, die genannten an Gröfse übertreffend. Der Körper ist hoch scharlachroth, die Fühler, ein grofser viereckiger Scheitelfleck, ein länglicher zu jeder Seite der Vorderbrust, drei Längs- binden des Mesonotum und die Scheidenklappen der Legeröhre schwarz. Am Kopf ist das ganze Gesicht fein und dicht gedrängt punktirt, matt, unterhalb der Insertion der Fühler mit bald abgekürzter mittlerer Längs verliefung; die Stirn und der Scheitel sehr glatt und glänzend, nicht wahrnehmbar punktirt, erstere tief ausgehöhlt, vor den Ocellen in der Mittellinie tief und scharf gefurcht, letzterer regelmäfsig gewölbt. Der schwarze Scheitelfleck erstreckt sich nach hinten bis zur Einlenkung des Prothorax, nach vorn bis nahe an die Fühlerhöcker und bildet so eine breite Längsbinde, welche die halbe Breite der Stirn einnimmt und hinter den Ocellen jederseits in Form einer scharfen Spitze heraustritt. An den Seiten der Vorderbrust ist der schwarze Fleck ebenfalls bindenförmig, etwa doppelt so lang als breit. Von den drei Längs- binden des Mesonotum nimmt die mittlere die vordere Hälfte ein, erweitert sich nach vorn

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. t>0

522 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

keilförmig, setzt sich auch hier noch auf den Hinterrand des Prothorax fort und endigt hinten mit einer Einkerbung; die beiden seitlichen reichen vom Schildchen bis auf drei Vierttheile der Länge nach vorn. Die beiden Furchen zur Seite des Mittellappens des Mesonotum sind mäfsig tief, dieser selbst flach gewölbt und wenig über die Wölbung der seitlichen heraus- tretend; die Oberfläche des ganzen Thorax ist glatt und glänzend, wie gefirnifst. Auf dem ersten Hinterleibssegment ist der erhabene Mittelwulst sehr tief und etwas unregelmäfsig der Länge nach gefurcht, die Furchen durch erhabene Leisten geschieden, das ihn umgebende Quadrat und die dreieckigen Lappen an dessen Seiten glatt und glänzend. Die folgenden Segmente sind sehr grob runzlig punktirt und dadurch fast matt, die vertiefte Basis derselben wie gewöhnlich stark längsriefig und etwas glänzender; die faltenartigen Erhebungen an der Basis des zweiten und den Seitenrändern der folgenden Segmente sind undeutlich punktirt, ziemlich blank. Die schwarzen Scheidenklappen der braunrothen Legeröhre sind 2^ Linien lang und nach hinten löffelartig erweitert. Die Beine sind wie der Körper scharlachroth, die Tarsen mehr lehmgelb, die beiden letzten Glieder am dritten Fufspaare gebräunt. Die Flügel sind satt schwarzbraun, die Tegulae, die Costa und das ganze Stigma der Vorderflügel corallen- roth, das Geäder im Übrigen schwärzlich; ein feiner eckiger Längswisch hinter dem Stigma und ein schmaler Strich längs des Nervus recurrens, auf der Grenze zwischen der zweiten und dritten Cubitalzelle wasserhell. Von Tette.

Bracon flavoguttatus, nova spec.

Tafel XXXII. Fig. 12. Br. rufo-ferrugineus, antennis terebraeque valvis nigris, pedum posticorum tibiis (basi exceptä) tarsisque totis fuscis: abdominis segmentis 3. 7. laevigatis, primis duo- bus sculptis: alis nigro- fuscis, anticis maculis duabus, altera stigmatica, altera ovala in nervo recurrente aurantiacis. Long. lin. &. Fem. Bracon flavogiritatus. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858. Diese Art schliefst sich in der Körperform den beiden vorigen eng an, weicht aber durch den Mangel der jene charakterisirenden Skulptur der hinteren Abdominalringe, welche bei der vorliegenden ganz glatt und glänzend sind, auffallend ab; durch die Zeichnung der Flügel und die Färbung der Hinterbeine ist sie übrigens hinreichend bezeichnet und leicht kenntlich. Kopf, Thorax und Hinterleib sind einfarbig rostrolh, glänzend, fast glatt, nur mit dünnen und aufrechten Härchen sparsam besetzt. Die Fühler sind tief schwarz, ebenso die Spitze der Mandibeln, die Palpen von der Farbe des Kopfes. Das Gesicht ist fein lederartig gerunzelt, sehr uneben, jederseits innerhalb der Augen, oberhalb des Mundes und unterhalb der Fühler, also viermal tief eingedrückt. Am Thorax sind besonders das Mesonotum und Schildchen sehr glänzend und glatt, nur mit äufserst feinen und vereinzelten Pünktchen be- setzt, die beiden Längsfurchen des ersteren, welche den mittleren Lappen begrenzen, auf der hinteren Hälfte fast verschwindend; das Metanotum ist auffallend breit, trapezoidal, nach

HYMENOPTERA. BRACONIDE8. 523

hinten nur schwach verengt und hier noch merklich breiter als lang. Der mittlere Längs- wulst des ersten Hinterleibssegments ist birnförmig, glänzend und glatt, die Seitenränder des ihn umgebenden Vierecks stark aufgebogen und dieses daher jederseits vom Mittelwulst tief ausgehöhlt, ebenfalls glatt; die beiden dreieckigen Seitenanhänge sind sehr schmal und klein. Das zweite Segment ist ebenfalls durchweg glatt und glänzend, aber sehr uneben: der Vor- derrand ist wie gewöhnlich schmal, aufserdem aber der Seitenrand breit aufgewulstet, beide gegen die Scheibe hin durch eine tiefe bogenförmige Vertiefung jederseits abgegrenzt; in der Mittellinie entspringt am Vorderrande ein dreieckiger Längswulst, dessen Spitze in eine scharfe Leiste ausläuft, welche eine tiefe Grube der Scheibe in zwei Hälften theilt. Die Basis des dritten Segments ist zu einer tiefen Querfurche ausgehöhlt, in welcher scharfe erhabene Längsleisten wie die Zähne eines Kammes nebeneinander verlaufen, sein Seitenrand vorn in Form eines Dreiecks aufgewulstet; der übrige Theil des Hinterleibes ist durchaus glatt und eben. Die rothbraune Legeröhre mifst 2 Linien in der Länge; die schwarzen Scheidenklappen sind verhältnifsmäfsig derb, dicht behaart, an der Spitze leicht verdickt. Die Vorder- und Mittelbeine sind von Körperfarbe, nur die Spitze des Klauengliedes schwärzlich; an den Hinter- beinen sind die Schienen mit Ausnahme der Basis der Innenseite so wie die ganzen Tarsen schwarzbraun, die Schiendornen aber rostgelb. Die Flügel sind satt schwarzbraun, das Geäder schwarz, ein dreieckiger Fleck auf der vorderen Hälfte des Stigma und der Mitte der ersten Gubitalzelle so wie ein ovaler Fleck im Bereich des Nervus recurrens, der Vorderflügel rothgelb; eine kleine wasserhelle Makel zeigt sich aufserdem noch hinter dem gelben Stigma- Fleck. Aus Mossambique.

BraCOIl JOCOSUS, nova spec.

Tafel XXXII. Fig. 13.

Br. rufo-ferragineus, antennis, terebrae valvis, tibiarum posticarum apice tarsisque posticis nigris: alis nigro-fuscis, basi aurantiacis , mittels praeter ea tituris dua- bus, altera stigmatica antrorsum aurantiaca, retrorsam hyalina, altera in nervo rekurrente hyalina. Long. lin. 4. Fem. Bracon jocosus. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

In der Färbung und Bindenzeichnung der Flügel sich dem Bracon litura Brülle (Lepelletier, Bist. nat. d. Hymenojpt. IV. p. 415. n. 100) anschliefsend, durch die kürzere und breitere Form des Hinterleibes jedoch ebenfalls mit dem Bracon fastidiator Fabr. und den vorhergehenden Arten übereinstimmend. Der Körper ist mit Einschlufs des gröfsten Theiles der Beine rostrolh, glänzend, dünn und sparsam behaart. Am Kopf ist das Unter- gesicht dicht und undeutlich, fast verloschen punktirt und dadurch ziemlich matt, unterhalb der Einlenkung der Fühler mit einem viereckigen Eindrucke, in welchem gerade über der Mundöffnung sich ein rundlicher Wulst erhebt; der Scheitel und die Stirn sind glänzend und <*latt letztere tief ausgehöhlt, in der Mitte mit scharfer und tiefer Längsfurche. Die Spitze

66*

524 ZOOLOGIE. INSECTEN.

der Mandibeln, der Ocellenhöcker, die Augen und Fühler sind schwarz. Am Mesonotum ist der mittlere Lappen ziemlich weit hervorgezogen und besonders vorn durch tief eingedrückte Furchen von den Seitenlappen geschieden; das Metanotum zeigt eine seichte aber deutliche mittlere Längsfurche; der ganze Thorax ist sowohl oben als an den Seiten nur mit äufserst feinen und zerstreuten Pünktchen besetzt. Am eisten Hinterleibssegment zeigt der Mittelwulst die Form eines stumpfen gleichschenkligen Dreiecks, auf dessen hinterer Hälfte sich zwei tiefe und breite Längsfurchen, die in der Mittellinie durch eine scharfe Leiste geschieden sind, markiren; die Umgebung dieses Dreiecks ist zu beiden Seiten vertieft und dicht punktirt, ihre Seitenränder nur schwach aufgebogen. Das zweite Segment läfst in der Mitte seiner Basis einen kleinen dreieckigen, glänzenden und ganz abgeflachten Mittelwulst erkennen, von welchem aus nach hinten starke Längsrunzeln über die ganze Mitte hin ausstrahlen; zu jeder Seite findet sich eine tiefe, länglich eiförmige, fast glatte Grube. Die drei folgenden Segmente zeigen die gewöhnliche mit Längsriefen versehene Basalfurche, die sich an den Seitenecken dreieckig erweitert; der übrige Theil derselben ist auf der Oberseite längs der Mitte nur schwach narbig punktirt, beiderseits sogar fast glatt. Die Legeröhre ist Linien lang, also länger als der halbe Körper, braunroth, die Scheidenklappen fadenförmig, durchaus cylin- drisch, dicht behaart, tief schwarz. Die Vorder- und Mittelbeine sind mit Ausnahme des schwärzlichen Klauengliedes ganz rostgelb, an den hinteren das letzte Drittheil der Schienen und die ganzen Tarsen schwarzbraun. Die Flügel sind satt schwarzbraun, mit schwarzer Aderung, das erste Drittheil an der Basis beider so wie die vordere Hälfte des Stigma der Vorderflügel goldgelb; ein Wisch, welcher vom Stigma aus die erste Cubitalzelle durchkreuzt und sich hinter dieser zu einem runden Fleck erweitert, so wie eine schmale Makel auf dem Nervus recurrens glashell. Ein weibliches Exemplar von Inhambane.

Agathis, LatreiUe, Nees, Brülle. BraCOIl, Fabricius; Spinola. Ichneumon, Jurine.

Agathis lutea.

Agathis lutea» Brülle, in Lepelletier, Hist. nat. d. Hymenopt. IV. p. 506. n. 31.

Ein Exemplar dieser Art wurde in Tette aufgefunden; die Brülle sehe Beschreibung pafst auf dasselbe vollkommen.

Agathis tricolor, nova spec. Tafel XXXII. Fig. 14. A. laete rufa, abdomine strigoso, antennis, terebrae valvis tibiisque cum tarsis posticis nigris ; alis fuscis, anticis macula triangulari pone medium aurantiaca, posticis subquadrata albida. Long. lin. 4. Fem. Agathis tricolor. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

HYMENOPTERA. BRACONIDES. 525

Eine schöne und durch die Färbung leicht kenntliche Art. Der Körper ist lebhaft rostroth, glänzend, fast glatt, am Kopf nur die Augen und Fühler schwarz; das Untergesicht ist mit äufserst feinen und zerstreuten Pünktchen besetzt, dünn behaart, der Clypeus vorn stark aufgetrieben und von den Wangen durch eine tiefe Grube jederseits abgesetzt; der Scheitel von vorn nach hinten zusammengedrückt und seitlich vom Ocellenhöcker grubenartig vertieft. Der mittlere Lappen des Mesonotum ist von zwei breiten und tiefen, dicht neben- einander verlaufenden Längsfurchen durchzogen, die in der Mittellinie nur durch eine stumpfe Leiste getrennt und seitlich von zwei eben solchen begrenzt sind; die Furchen, welche den mittleren Lappen von den beiden seitlichen trennen, sind bis nahe zum Hinterrande des Meso- notum stark vertieft und gehen vor demselben bogenförmig ineinander. Das Schildchen ist auf seiner vorderen Hälfte in Form einer Querfurche sehr tief ausgehöhlt, sein hinterer Theil stark gewölbt, gerundet dreieckig. Das Metanotum ist etwa so lang als breit, hinten gerundet, ziemlich gewölbt, die Oberfläche mit einem schwachen mittleren Längskiel, dicht und stark punktirt, die Punkte zu erhabenen Querrunzeln zusammenfliefsend. Die ganze Oberseite des Hinterleibes ist mit starken und scharfen Längsriefen bedeckt, welche vorn grober und weit- läufiger, hinten allmählig feiner und dichter werden; auf dem sehr langgestreckten ersten Segment fehlen sie vorn zu beiden Seiten des Mittelkieles ganz, hinten sind zu jeder Seite derselben drei bis vier zu bemerken; auf dem vierten und fünften Segment steigt ihre Zahl zu jeder Seite der Mittellinie auf achtzehn bis zwanzig. Das sechste und siebente Segment sind glatt und heller gefärbt als der übrige Körper, fast rostgelb; die rothe Legeröhre ist 3^ Linien lang, also dem Körper an Länge wenig nachstehend, die Scheidenklappen faden- förmig, dicht behaart, lief schwarz. Die Beine sind von der Körperfarbe, an den vorderen und mittleren nur das Klauenglied schwärzlich, an den hinteren die Schienen mit Ausnahme der Basis und die ganzen Tarsen tief schwarzbraun. Die Flügel sind sattbraun, die vorderen mit einem grofsen goldgelben dreieckigen Fleck, welcher am Vorderrand beim Stigma breit beginnt und sich gegen den Hinterrand, den er nicht ganz erreicht, keilförmig zuspitzt; die hinteren mit einem viereckigen, mehr weifslichen Fleck am Vorderrand beim Beginn des letzten Drittheils ihrer Länge. Zwei weibliche Exemplare von Inhambane und Mossambique: das von letzterem Fundort stammende zeigt auf den Vorderflügeln noch einen kleinen glas- hellen Fleck vor der Spitze, dicht unterhalb der letzten Cubitalzelle.

CheloilllS, Jurine, Nees, Wesmael.

SigalphllS, Latreille, Gravenhorst. CryptUS et Ichneumon, Fabricius.

CynipS, Linne.

Chelonus Tettensis, nova spec.

Tafel XXXII. Fig. 15.

Ch. areola disci anteriore solitaria, niger, opacus, sericeus, abdomine utrinque ma-

526 ZOOLOGIE. INSEGTEN.

cula transversa lutea, pedibus flavis, coxis trochanteribusque Omnibus, femoribus anticis basi, posterioribus fere totis nee non tibiis posticis apice täte nigro-pieeis: alis totis hyalinis, stigmate nervisque fuscis. Lotig. lin. 2. Fem.

Chclonus Tettensis. Gerstaecker, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. April. 1858.

Diese Art gehört nach dem Flügelgeäder zur Sectio IV. von Nees v. Esenbecks Gattung Chelonus (Hymenopt. Ichneumon, affin, monogr. I. p. 288) oder zur Gattung gleiches Namens in dem Umfange, wie sie von Wesmael (Monographie des Braconides de Belgique I. p. 214) angenommen worden ist; sie hat in Form, Textur und Färbung durchaus das An- sehn der europäischen Arten und kommt an Gröfse sogar nur den mittelgrofsen, wie Ch. annulatus Nees (a.a.O. p. 288), gleich. Der Körper ist wie bei letzterer Art matt schwarz, durch dichte Punktirung rauh, mit kurzer filziger greiser Behaarung besonders unten und an den Seiten bekleidet. Am Kopf ist diese Behaarung besonders dicht beiderseits hinter den Augen und auf der ganzen unteren Hälfte des Gesichts; dieses führt in der Mittellinie einen durchgehenden schwachen Längskiel, zu dessen Seiten die ziemlich grobe Punktirung deut- liche Querrunzeln bildet. Auf dem Mesonotum markiren sich aufser zwei dicht nebeneinander verlaufenden Längsschwielen zunächst der Mittellinie noch jederseits zwei bis drei schräge und ziemlich stark erhabene Runzeln, welche ebenfalls durch den Zusammenflufs der sehr groben und dicht gedrängten Punkte der Oberfläche gebildet werden. Das Schildchen ist an der Basis mit einer tiefen Querrinne versehen, ebenso grob wie der Miltelrücken punktirt; das Metanotum ist sehr kurz, seitlich nach hinten zu erweitert, am Hinterrande ausgebuchtet und die Hinterwinkel daher deutlich hervortretend. Der Hinterleib zeigt die gewöhnliche gitterartige Textur auf der vorderen und eine mehr schuppenartige auf der hinteren Hälfte; die beiden rothgelben Flecke vor der Mitte sind quer viereckig, gegen die Mittellinie hin rechtwinklig abgeschnitten. Die Beine sind gelb mit schwarzbrauner Scheckung; letztere Farbe zeigen alle Hüften und Trochanteren, das Basaldrittheil der Vorderschenkel, fast die ganzen Mittel- und Hinterschenkel mit Ausnahme der Spitze und ein breiter Ring an der Spitze der Hinterschienen, welcher die kleinere Hälfte derselben einnimmt. Die Flügel sind durchaus, glashell, in Regenbogenfarben schillernd, die Adern mit Ausnahme der Basis, wo sie mehr gelblich erscheinen, und das Stigma dunkelbraun. Von Tette.

MYRIOPODA. TAUSEND FUSS ER.

CHILOPODA.

Scolopendridae.

Scolopendra, Linne, Newport.

Nach Newport beschränken wir diese Gattung auf diejenigen Arten, welche, wie Scolopendra morsitans, das Kopfsegment herzförmig über das folgende übergreifend, jederseits vier einfache Augen, schlanke achtzehn- bis zwanziggliedrige Fühler, 9 Paar klappenförmige Athemoffnungen und 21 Paar Beine haben.

Scolopendra mossambica, nova spec.

Tafel XXXIII. Fig. 1. Sc. antennis 20 - articulatis 9 protuberantiis dentiferis rectangulis dentibus labialibus parvis; pedum parvis ultimi articulo femorali et tibiali supra planis, margine ex- terna et interno incrassatis ; articulo femorali subtus convexo denticulis triseriali- bus, margine interno superiore denticulis 4 ad 6 biserialibus, apice nigris, postremo majori apice quadrifido.

Habit atio: Africa orientalis, 11 ad 23° hat. austr. Sc. mossambica. W. Peters, Monatsberichte der Königl. Akad. d. Wissenschaft, zu Berlin. 1855. p. 81.

Das Kopfsegment ist herzförmig, kaum länger als breit, und daher verhaltnifsmäfsig kürzer als der entsprechende Theil bei S. morsitans; der vordere lineare Eindruck ist tiefer als bei dieser letzten Art und erstreckt sich nach hinten bis zwischen die Augen. Das erste Körpersegment ist so breit wie das sechste, so lang wie das dritte. Die Körpersegmente sind sowohl oben wie unten mit zwei linienförmigen vertieften Längseindrücken versehen, mit Aus- nahme des letzten Segments, welches sowohl an der Rückseite wie an der Bauchseite nur einen einzigen minieren Eindruck zeigt; die Seitenränder der dorsalen Körpersegmenle zeigen einen wulstig verdickten Rand, der namentlich vom zehnten Segment an immer deutlicher abgesetzt erscheint. Die Zahnplatten sind quadratisch; ihr äufserer Rand ist fast eben so lang wie der innere, was sie von Sc. morsitans unterscheidet, bei der der äufsere Rand merklich kürzer ist; der vordere Rand ist mit vier oder fünf kleinen schwarzgefärbten Zähnen versehen, von denen

528 ZOOLOGIE. INSECTEN. MYRIOPODA.

die innern mehr oder weniger mit einander verwachsen sind. Die Oberkiefer sind mit fünf Zähnen bewaffnet, von denen die mittleren noch mehr oder minder deutliche Nebenzacken zeigen. Die Praeanalschuppe (der Ventraltheil des letzten Gliedes) ist viel breiter als lang, hinten abgerundet. Das Coxalglied (seitlicher Afteranhang Newport) des letzten Fufspaars endigt unten und hinten, wie gewöhnlich, mit einem vierspitzigen Dorn. Bemerkenswert!! ist die, übrigens auch anderen Scolopenderarten zukommende eigentümliche Beschaffenheit des Ventraltheiles dieses Gliedes, welches mit blofsem Auge gesehen nicht glatt erscheint und mit der Loupe betrachtet, dicht gedrängte punctförmige Vertiefungen zeigt. Das Femoralglied er- scheint im senkrechten Querdurchschnitt dreieckig mit unten abgerundetem Winkel; der äufsere Rand und meist, aber nicht immer, auch der innere Rand sind wulstig verdickt. Am inneren Rande liegen zwei Reihen kleiner Dornen, von denen immer der nahe dem hintern Gliedrande befindliche der gröfste und zwei-, drei- oder vierspitzig ist, die Zahl dieser Dörnchen variirt indefs sehr, selbst bei demselben Individuum an der einen und der andern Seite #); so fand ich aufser dem grofsen constanten Dorn 3, 4, meistens jedoch fünf, bei einem Exemplar aber auf der einen Seite mehr nach innen noch eine dritte Reihe von fünf ganz kleinen Dornen; unten sieht man an diesem Gliede drei Reihen von Dornen, von denen die mittlere Reihe auf der unteren abgerundeten Kante des Gliedes steht; auch die Zahl dieser Dornen variirt, indem sich zwar meistens neun, zuweilen aber auch sieben, acht oder zehn finden. Das Tibialglied zeigt ebenfalls, entweder nur aufsen oder auch innen einen verdickten Rand. Die Länge des Femoralgliedes ist gleich der Breite des letzten Körpersegmentes an der Basis; das Tibialglied ist um ein Dritlheil kürzer. Die Färbung bietet auch nach den Individuen und namentlich nach dem Alter Verschiedenheiten dar; der Kopf, das erste und letzte Körperglied, so wie das letzte Fufspaar sind rostroth mit einem grünlichen Anfluge oder röthlichgelb, die Antennen und die übrigen Fufspaare grünlich, hie und da mit roströthlichem Anfluge oder gelb; die mittleren Körpersegmente haben eine olivengrüne oder gelbgrüne Färbung und die hinteren Ränder der Dorsalsegmente zeigen namentlich bei jüngeren Thieren eine dunklere grüne Farbe. Das gröfste Exemplar zeigte eine Länge von 120 Millimeter.

Ich fand diese Art an verschiedenen Orten der Provinz Mossambique, von Mossimboa (im 1 4 ü S. Br.) bis Inhambane (im 23° S. Br.). In Tette heifsen die von den Eingebornen sehr gefürchteten Scolopender songororo.

Diese Art ist, nach der Beschreibung zu urtheilen, am nächsten mit Scolopendra angu- lipes Newport [Transactions of the Linnean soäety of London. XIX. pag. 378) aus Madagascar verwandt. Ein besonderer Dorn unten an der innern Seite des Basalgliedes (Femoralgliedes) des letzten Fufspaars, welcher als characteristisches Merkmal von Sc. angidipes hervorgehoben wird, ist aber an keinem der Exemplare bemerkbar und so dürften sich bei directer Ver- gleichung beider Arten auch noch andere Unterscheidungsmerkmale herausstellen.

*) Auch bei einer Scolopendra morsitans (Sc. platypus Brdt.) finde ich an der inneren Seite der rechten Extremität 5, an der linken dagegen nur 3 kleine Dörnchen.

CH1L0P0DA. SCOLOPENDRIDAE. 529

Scolopendra brachypoda, nova spec. Tafel XXXUI. Fig. % Sc praecedenti similis, dentibus labialibus utrinque ternis vel quaternis, pedibus pos- tremis brevioribus.

Diese Art stimmt so sehr mit der vorhergehenden überein, dafs ich sie anfangs mit derselben verwechselte. Sie unterscheidet sich aber von ihr, bei übrigens gleicher Gröfse, durch die auffallend kleineren Zahnplalten und die, wie aus der Abbildung zu ersehen ist, viel kürzeren Hinterbeine.

Trematoptycbus , nov. gen

Segment um cephalicum postice truncatum. Spiracula sigmoidea, utrinque decem. Pedum paria 21. Pedes postremi graciles, spinis minutis. Ptychotrema. W. Peters, Monatsberichte der Königl. Akad. d. Wissenschaft, zu Berlin. 1855. p. 82.

Diese Gattung hatte ich anfangs mit Newports Branchiostoma vereinigt und den Namen der Gattung in Ptychotrema verändert, weil Costa bereits lange vorher mit jenem Namen eine Fiscl^attune benannt hatte. Aber auch der Name Ptychotrema war, wie ich übersehen hatte, nicht lange vorher von Herrn Mörch für eine Molluskengattung verwandt. Ich bin indefs jetzt überzeugt, dafs die vorstehende Gattung nicht mit der Newportschen identisch ist, indem diese letztere kreisförmige, inwendig durch eine gefaltete kiemenförmige Membran verschlossene Athemöffnungen und aufserdem viel schlankere Gliedmafsen hat. Bei unserer Gattung sind die Gliedmafsen von demselben Verhältnifs wie bei Scolopendra, die letzten Glieder der Fühler nur etwas mehr verlängert und das letzte Fufspaar von schlankerem Bau. Die Öffnungen der

. , ^ . l i- L Oten Kten ^ten Qten lAten 4 5) ten 4Aten \ fiten

Stigmata, deren sich auf jeder Seite zehn, namhch im 3 ,5 ,7 ,8 ,1" ,*f ,-\* . . 18te" und 208le" Körpersegmente befinden, unterscheiden sich von denen aller anderer Gattungen durch ihre »förmige Gestalt, wobei der äufsere Umrifs des ersten groben Stigmas ebenfalls »för- mig ist, die übrigen dagegen ein mit der Spitze nach vorn gerichtetes Dreieck bilden. Das Kopf- segmeit ist klein wie bei den Heterostomina, mit denen diese Gattung auch in der Entwickelang der Labialzahne übereinkommt. Die Mandibularzahne bieten nichts Eigenlhümliches dar.

Trematoptychus afer, nova spec.

Tafel XXXIII. Fig. 3. T.viridi-aeneus; pedes postremi reliquis similes , pernio longiores , articulo femorali spinula interna umea, spinulis inferwribus basalibus duabus , squama analis in- ferior subquadrangularis, glabra, margine postico exciso. Antennae 18-arliculatae. Habitatio: Inhambane, 23V2" Lat.austr. Ptychotrema afrum. W. Peters, Monatsberichte der Königl. Akad. d. Wissenschaft, zu Berlin. 1855. p. 82. Das Kopfsegment ist herzförmig, hinten grade abgeschnitten, etwas breiter als lang,

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Peters, Reise nach Mossambique. Insecten.

530 ZOOLOGIE. 1NSEGTEN. MYRIOPODA.

der vordere lineare Eindruck nach hinten nicht über die Basis der Fühler hinausgehend. Die drei vorderen mehr rundlichen Augen stehen in einem fast gleichseitigen Dreieck zusammen, das hintere dagegen steht entfernter und ist sehr langgezogen oval in der Richtung von vorn und aufsen nach hinten und oben gelegen. Die Zahnplatten sind breiter als lang, nach aufsen abgerundet, mit vier spitzen Zähnen versehen, von denen die beiden inneren eine gemeinsame Basis haben, der dritte der stärkste, der vierte (äufsere) der kleinste ist. Die Oberkiefer haben ebenfalls vier Zähne, einen inneren kleinen einspitzigen und daneben drei mit einem grofsen Nebenzacken jederseits; der äufsere Theil des Kieferzahnrandes erscheint fein und lief kammförmig gezähnelt. Die dorsalen Körpersegmente erscheinen glatt, am Rande kaum verdickt, und nur das letzte zeigt einen scharfen vorspringenden Seitenrand. Den ven- tralen Körpersegmenten fehlen die bei den Scolopendra so deutlichen beiden linienförmigen Längseindrücke. Ebenso hat auch das fast viereckige hinten ausgerandete letzte Ventralsegment (Praeanalschuppe) nichts von einem mittleren Längseindruck. Die mittleren Beine sind unge- fähr um ein Fünftheil länger als die Breite des Körpers ebenda. Das Coxalglied des letzten schlankgebauten Fufspaares ist am hinteren Rande winklig ausgeschnitten, hat hier unter der Mitte einen kleinen Dorn und zwei kleine über einander liegende Dornen an seiner vorragen- den inneren Spitze; das Femoralglied ist ganz glatt und ohne wulstige Ränder; an der inneren Seite, etwas hinter dem ersten Drittel, befindet sich ein kleiner Dorn und zwei andere noch kleinere hinter einander liegende bemerkt man auf der Unterseite nahe hinter der Basis. Die beiden Exemplare, welche ich in der Nähe von Inhambane gefunden, sind von grün- lichgelber-Farbe, und das gröfste derselben ist 0m,055 lang.

Heterostoma, Newport.

Eine ausgezeichnete Gattung, welche nicht allein durch das Yerhältnifsmäfsig kleine Kopfsegment, das sich mit seinem hinteren Rande nicht über, sondern unter das folgende erste Körpersegment legt, durch die sehr grofsen Labialzähne und starken Fufsdornen, sondern be- sonders durch die siebförmigen Athemöffnungen, deren sich zehn an jeder Körperseite finden, von Scolopendra unterscheidet, mit der sie in der Zahl der Fufspaare übereinstimmt.

Heterostoma trigonopoda.

Scolopendra trigonopoda. Leach, Zoological miscellanea. III. p. 36.

Heterostoma trigonopoda. Newport, Transactions of the Linnean society. XIX. p. 413.

Von mir auf der Insel Mossambique, in Rios de Sena und in Tette gefundene

Exemplare stimmen zum Theil ganz mit der Newportschen Beschreibung überein, zum Theil

weichen sie ein wenig, z. B. durch einen kleinen Dorn mehr an der Unterseite des hinteren

Fufspaares, so wie durch eine mehr gelbliche, weniger grüne Färbung ab, was jedoch keinen

hinreichenden Grund zur Unterscheidung mehrerer Arten abgeben dürfte.

CHILOPODA. GEOPHILIDÄE. CHILOGNATHA. POLYDESMIDAE. 531

Geophilidae.

GreophÜUS, Leach, Newport.

Geophilus bilineatus, nova spec.

Tafel XXXIII. Fig. 4. G. anlennis sensim acuminatis , segmento cephalico cordi formt, latiore quam longiore, subbasilari basilari longiore ac latiore ; corpore glabro, antice et postice attenuato, pedibus utrinqae 83 ; supra rufo- ferrugineus , lineis punctatis medianis nigris dua- büs, subtus pallidior.

Habit atio: Inhambane , 2Sl/2° hat. austr. Geophilus bilineatus. W. Peters, Monatsberichte der Königl. Akad. d. Wissenschaft, zu Berlin. 1855. p. 83.

Die Antennen sind allmahlig zugespitzt, an Länge gleich der gröfsten Körperbreite. Kopfsegment herzförmig, etwas breiter als lang, am hinteren Rande gerade; die vordere Spitze abgerundet. Unterlippe vorn schwach ausgerandet, Das Basilarsegment ist so breit wie der Kopf, etwas kürzer und schmäler als das zweite. Die allgemeine Körperform ist, von oben betrachtet, langgezogen spindelförmig, in der Mitte am breitesten. Die dorsalen Segmente sind glatt ohne Längsfurchen, die ventralen jederseits mit einer tiefen Längsfurche versehen. Der Körper wird (das Kopfsegment mitgerechnet) aus 86 Segmenten gebildet und es sind 83 Fufspaare vorhanden, von denen das letzte ein wenig länger und ohne Kralle ist. Die Farbe der Rückenseite ist rothgelb und vom vierten Segmente an ist jedes Segment jeder- seits neben der Mittellinie mit zwei länglich schwarzen Fleckchen gezeichnet, welche zusammen zwei punctirte Längslinien bilden. Die Bauchseiten und Beine sind heller gefärbt. Das ein- zige von mir in der ebenen Gegend von Inhambane gefundene Exemplar hat eine Länge von 0,n,065; die Antennen sind 0,n,002 lang und die gröfste Köi perbreite beträgt ebensoviel. Unter den bisher beschriebenen Arten ist mir keine bekannt, welche der vorstehenden in der zierlichen Zeichnung gleicht. Dagegen ist mir kürzlich ein Exemplar aus China zu- gekommen, welches ich nicht von ihr zu trennen weifs, indem es im Bau, in der Zeichnung und in der Zahl der Segmente (84) und Beine (81 Paar) die gröfste Übereinstimmung zeigt.

CHILOGNATHA.

Polydesmidae.

PolydeSIlMS, Latreille.

Strongylosoma, Brandt.

Strongylosoma, Brandt, Bulletin de la soc. Imp. des natural, de Moscou. VI. p. 205.

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•rf *

532 ZOOLOGIE. INSECTEN. MYRIOPODA.

Strongylosoma aculeatum, nova spec.

Tafel XXXIII. Fig. o. St. capite, antennis notaeoque vinaceofuscis, pedibus, gastraeo carinarumque apicibus pallide flavis; carinis triangularibus , reflexis , apice posteriore acuto; antennis pedibusque elongatis, articulo tibiali dupto fere longiore quam primo cum secundo; segmento praeanali triangulari, angulo postico acuto. Habit atio: Terra Boror , 18° Lat. austr.

Strongylosoma aculeatmn. W. Peters, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 81. Die absondernden Poren befinden sich an dem 5ten, 7ten, 9ten, 10ten, 12ten, 13ten, 15ten,

|6t« |?t« |gteV 1 9*en Körpersegmenj; und feh[en dahep afi dem |st« £t« 3ten? ^ ßten^ gten^

Hten und 14ten; die Körperform ist cylindrisch, wurmförmig, knotig, der hintere Theil der Körpersegmente durch einen mittleren queren linienförmigen Eindruck ausgezeichnet und das praeanale Bauchsegment zugespitzt. Alles dieses stimmt mit dem Julus paüipes Olivier überein, auf welchen Herr Brandt bekanntlich seine Gattung Strongylosoma gegründet hat.

Das einzige Exemplar, welches ich gefunden, ist ein Weibchen, dessen Körper, wie gewöhnlich, aufser dem Kopf, aus zwanzig Gliedern besteht, von denen das 2te, 3te und 4te je ein Paar, das 5te bis 18te je zwei Paar Füfse tragen. Der Kopf ist etwas schmäler als das erste Dorsalsegment, die vorspringende Leiste, welche jederseits zwischen der Insertion der Fühler beginnt und über denselben sich nach aufsen und oben krümmt, ebenso wie der linien- förmige mittlere Längseindruck auf dem hinteren Theil des Kopfes sehr deutlich. Die Antennen sind doppelt so lang wie die Breite des Kopfes; die Glieder nehmen vom zweiten bis fünften an Länge ab, das zweite und dritte Glied sind die längsten, darauf das vierte und fünfte; das erste und sechste Glied sind, wie immer, äufserst kurz. Das erste Dorsalsegment hat einen vorderen convexen, und einen hinteren geraden, in der Mitte ein wenig ausgebuchteten Rand, welche durch einen abgerundeten Winkel in einander übergehen; die obere Fläche ist mit der Loupe betrachtet, durch eine feine unregelmäfsige Granulation ausgezeichnet, welche auf den folgenden Segmenten mehr und mehr abnimmt, so dafs der Körper fast ganz glatt erscheint; der seitliche Theil des vorderen Randes ist wulstig verdickt. Die hintere Abthei- lung des zweiten Segments ist doppelt so kurz wie das erste Segment, vorn und hinten gradrandig, der seitliche schmale Rand scharf nach oben gewandt, vorn und hinten mit einer abgerundeten Ecke vorspringend. Das dritte Segment ist ein wenig länger als das zweite, aber ein wenig kürzer als das ihm gleichgeformte vierte Segment, jederseits durch einen kleinen Kiel ausgezeichnet, welcher vorn mit einer breiten und flachen, nur oben scharf be- grenzten Basis beginnt, und etwas aufsteigend hinten in einen spitzen vorspringenden Dorn ausläuft. Das fünfte Segment ist nicht allein durch eine gröfsere Länge, sondern auch durch die mittlere linienförmige Querfurche ausgezeichnet, welche erst vom \ 8ten Segment an anfängt, undeutlich zu werden; die punctförmige Öffnung der eigenthümlichen Seitendrüsen liegt an

CHILOGNATHA. POLYDESMIDAE. 533

diesem, wie an den anderen Segmenten, welche damit versehen sind, ganz seitlich, hinten nahe vor der Spitze des Seitenkiels. Diese Seitenkiele gehen ungefähr aus dem oberen Drit- theil der Segmente hervor. Das letzte, kiellose Körpersegment verschmälert sich in seinem hinteren Theile von beiden Seilen plötzlich und erscheint zugespitzt. Die Praeanalschuppe erscheint einfach dreieckig, hinten zugespitzt; bei genauerer Betrachtung durch die Loupe be- merkt man aber noch jederseits hinter der Spitze ein kleines Knötchen. Die Beine nehmen von vorn nach hinten beträchtlich an Länge zu und das Tibialglied erscheint doppelt so lang, wie das erste und zweite Glied (Trochanter und Femur)*) zusammengenommen. Das zweite Fufsglied ist, wie bei den übrigen Strongylosomen, unbewehrt. Die Farbe des Kopfes, der Antennen und der Rückenseite ist dunkelweinroth, die Bauchseite, Füfse und die Spitzen der Seitenkiele blafsgelb.

Totallänge 0m,025; der Antenuen 0m,0045; der Hinterbeine 0m,0063; Breite des Kopfes 0m,0022; gröfste Körperbreite 0m,0027.

Von den bisher bekannten Arten ist die vorstehende schon leicht durch die eigen- thümliche Bildung der Seitenkiele zu unterscheiden.

ElirydesmUS, Saussure. Eurydesmus. H. de Saussure, Essai d'une Faune des Myriapodes de Mexique. 1860. p. 77.

Hr. von Saussure hat in einer sehr dankenswerten Monographie der Polydesmiden von Mexico diese neue Gattung aufgestellt, welche sich von den Polydesmus durch eine gröfsere Anzahl von Seitenporen ausgezeichnet, indem nur das 1ste, 2te, 3te, 4te, 6te und 8te Seg- ment derselben entbehrt, dagegen das 5te, 7te und vom 9ten bis 19ten sämmtliche Segmente damit versehen sind. Das Vaterland des einzigen Exemplars, auf welches er diese Gattung be- gründete, ist nicht bestimmt, der Vermuthang nach soll es Brasilien sein. In Mossambique fand ich zwei Arten, welche der Porenzahl nach zu Eurydesmus gehören, durch die verschie- dene Lage der Poren in der Mitte der Kiele und den Mangel hinterer Vorsprünge an den Kielen auffallend von Eurydesmus angulatus abweichen und so noch viel mehr gewissen Arten von Fontaria ähnlich sind.

Eurydesmus mossambicus, nova spee.

Tafel XXXIII. Fig. 6. E. corpore convexo glabro , (internus mediocribus ; cinyulo dorsali primo coarctato, angulo laterali rotundato, margine incrassato; carinis lateralibus descendentibus aliformibus, margine incrassato, angulo exteriore rotundato, posteriore acuto; poris lateralibus in margine carinarum medio positis ; cingulo ultimo triangulari, acuminato; segmento praeanali triangulari, apice tridentato.

*) Als Coxalglieder sind die mit dem Ventraltheil der Segmente verwachsenen Fortsätze zu betrachten.

534 ZOOLOGIE. INSECTEN. MYRIOPODA.

Habilatio: lnsula Mossambique , Cabaceira , Rias de Sena, Querimba; 10 ad 15() hat. austr.

Polydesmus mossambicus. W. Peters, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 81.

Der Körper ist breiter als hoch, convex. Die Seitenkiele steigen regelmässig als eine Fortsetzung der Rückenkrümmung herab und bilden im zusammengezogenen Zustande des Thieres eine zusammenhängende Reihe, indem sich der hintere zugespitzte etwas aufsteigende Winkel jedes Kiels über den vorderen abgerundeten Winkel des folgenden hinüberschiebt. Die Poren, welche in der Mitte der Randwülste der Kiele zum Vorschein kommen, sind, da diese Wülste schräg abwärts gerichtet sind, sowohl von oben als von der Seite deutlich zu sehen. Der Kopf ist hinten mit einem linienförmigen Längseindruck versehen. Die Antennen sind fein behaart, mäfsig lang, indem sie zurückgelegt bis zum dritten Dorsalsegment reichen; das Basalglied und das Endglied sind sehr kurz, die übrigen Glieder nehmen vom zweiten bis zum sechsten an Länge ab, jedoch so, dafs der Unterschied der Länge zwischen dem 3ten, iten und 5ten nur ein geringer ist. Das erste Dorsalsegment erscheint in der Mitte dadurch etwas verschmälert, dafs der hintere Rand hier flach ausgebuchtet ist; der vordere Rand ist gerade, der hintere im Allgemeinen convex, und beide gehen durch den abgerundeten Seiten- rand allmählig in einander über; auch die Wulst des Seitenrandes verliert sich allmählig im vorderen und hinteren Rande des Segments. Die Oberfläche dieses Segments, so wie der übrige Körper zeigen nur bei mikroskopischer Betrachtung eine äufserst feine Granulation. Das Caudalsegment ist am Ende dreieckig zugespitzt; auf der oberen Fläche desselben sieht man jederseits vier mehr oder weniger deutliche warzenförmige Erhabenheiten. Das Prae- analsegment ist breit dreieckig, hinten mit drei abgerundeten Spitzen versehen, von denen die mittlere die kleinste ist. Die Beine sind behaart, ziemlich stark gekörnt, aber das zweite Glied unbedornt,

Die Männchen unterscheiden sich von den Weibchen, mit denen sie in der allgemeinen Körpergestalt, abgesehen von der ein wenig geringeren Convexität des Rückens, überein- stimmen, durch ein wenig längere Fühler, durch den weniger abgerundeten äufseren Rand des ersten Dorsalsegments, vorzugsweise aber an der Bauchseite aufser den Ruthen und dem Mangel des vorderen Fufspaares am 7ten Segment durch einen ziemlich langen, dreilappigen Fortsatz zwischen dem ersten Fufspaar des 6ten Segments, durch einen spitzen nach vorn ge- richteten mittleren Fortsatz am 15ten Segment und eine diesem letzten Fortsatz entsprechende hintere Grube des 1 4len Segments. Die jungen Thiere unterscheiden sich von den erwachse- nen nur durch ihre mehr runde cylindrische Körperform, sonst stimmen sie in Allem mit den letzteren überein. Auch die eigentümlichen Bildungen des 6ten, 14ten und 15ten Bauchsegments der Männchen, welche bei den eigentlichen Polydesmus nicht vorhanden sind, findet man bei den jungen Männchen bereits wohl entwickelt vor. Die zu den Ruthen gehörigen Skelet- theile sind durch ihre besondere Gröfse ausgezeichnet. Die Farbe der Oberseite und der Fühler ist dunkelrothbraun, die der Kiele, der Bauchseite und der Beine bräunlich selb.

CHILOGNATHA. POLYDESMIDAE. JÜLIDAE. 535

Die gröfsten Exemplare sind 0m,085 lang und 0m,016 breit, die jungen haben eine Länge von 0m,025 und eine Breite von 0m,00i.

Ich fand diese Art in Schutthaufen auf der Insel Mossambique und auf der Halb- insel Cabaceira im Monat December, auf Querimba im Mai und auch bei Tette.

Eurydesmus oxygonus, nova spec. Tafel XXXIII. Fig. 7. E. praecedenti similis, sed dorso minus convexo; cinguli dorsalis prirni angulo ex- terna posteriore acuto; carinis aliformibus horizontalibus , angulo posteriore acutiore. Habitatio: Rios de Sena. Von dieser Art, welche ich früher nur als eine Varietät der vorhergehenden betrachtete, habe ich nur drei männliche Exemplare in der Provinz Rios de Sena, in der Nähe des Zam- beze erhalten. Sie stimmen mit der vorgehenden in den meisten Dingen überein. Die Bil- dung der Ruthen, der Fortsätze am Bauchtheile des 6ten und \ 5ten Segments ist ganz dieselbe. Die einzigen Unterschiede finden sich in der Bildung des ersten Dorsalsegments und der Seitenkiele. Jenes hat einen deutlichen, schräg von vorn nach hinten und aufsen verlaufen- den Seitenrand, welcher von dem hinteren flach convexen Rande durch einen spitzen Winkel abgesetzt erscheint. Die Seitenkiele stehen horizontal ab, so dafs der Rücken weniger convex erscheint, und endlich sind die Wülste der Kiele und der hintere dornförmig zugespitzte Winkel derselben stärker entwickelt. Auch die Färbung ist ähnlich wie bei der vorigen Art, Die Körperbreile beträgt 0m,0114 bei einer Länge von 0m,055.

J u 1 i d a e.

JulllS, Latreille, Leach et al. Die fufstragenden Lamellen sind mit ihren Ringen unbeweglich verwachsen und die Augen zahlreich.

SpirOStreptUS, Brandt. Spirostreptus et Spiro cyclistus. Brandt, Bull. nat. Moscou. VI. p. 203 et 204; Recueil de mem. relat. ä l'ordre des Insectes Myriapodes p. 90 et 112.

Obgleich mir die in den vortrefflichen Abhandlungen von Herrn Brandt abgesonderten Genera oder Subgenera Sjnrostreptus und Spirobolus meinen eigenen Untersuchungen nach wohlbeeründet zu sein scheinen, so dürfte doch die Abtrennung der Spiro cyclistus eben so wenig wie die Aufstellung der Untergattung Pelmatojulus (Saussure 1. c. pag. 93) sich für jetzt rechtfertigen lassen. Die Unterscheidung von Pelmatojulus beruht auf dem Vorhandensein von Tarsalpolstern, welche ausschliefslich und vielleicht nur in bestimmten Lebensperioden den Männchen zukommen und eben so wenig habe ich mich überzeugen können, dafs die Unter- schiede, nach welchen Hr. Brandt für ein männliches Exemplar die Gattung Spirocyclistus

536 ZOOLOGIE. INSECTEN. MYKIOPODA.

aufgestellt hat, beständige seien. Ich habe eine Anzahl eines, wie mir scheint, einer und der- selben Art angehörigen Julus [Spirostreptus gigas) gesammelt, welche ich haufenweise an demselben Fundorte zusammen antraf. Bei mehreren Männchen dieser Art finden sich die von Hrn. Brandt für Spiro cyclistus angegebenen Merkmale mit denen von Hrn. de Saussures Pelmatojulus vereinigt, während dagegen ein Männchen in dem Bau der Unterlippe, der Basal- glieder des ersten Fufspaars und der Tarsalgiieder mit den Weibchen übereinstimmt, welche sämmtlich die von Hrn. Brandt für die Gattung Spirostreptus aufgestellten Merkmale zeigen. Es würde nöthig sein, eine grofse Anzahl von Exemplaren derselben Art aus verschiedenen Jahreszeiten zu vergleichen, um darüber entscheiden zu können, bis zu welchem Grade und wann etwa Verwandlungen bei diesen Thieren nach den einzelnen Häutungen vor sich gehen. Bei der gröfsten Mühe, welche ich mir gegeben habe, die von mir als neu beschriebenen Arten auf bereits bekannte zurückzuführen, ist mir dieses doch nicht möglich gewesen, zumal da die von Hrn. Brandt versprochenen Abbildungen noch immer nicht erschienen sind.

SpirOStreptUS gigas, nova spec. Tafel XXIV. Fi?. 4. 2. Sp. crassus , cylindricus , collo attenuato , media subtumidus , postice subcompressus conicus ; antennis mediocribus, articulo primo brevi, septimo brevissimo, reliquis plus minusve pilosis a secundo ad sextum longitudine decrescentibus ; cingulo dorsali primo pracessu laterali rotundato tetragono, angulo anteriore plus minusve pro- trudente, plicis elevalis 3 ad 6 ; squamis analibus lateralibus margine posteriore in carinam arcuatam obtusam evolutis; segmento dorsali ultimo margine posteriore purum angulato vel rotundato, impressione lineari transversali plus minusve distincta; segmento abdominali praeanali brevi, angulis lateralibus acutis, margine posteriore arcuato, media plus minusve angulato. Habit atio; Tette, Rias de Sena. Spirostreptus gigas. W. Peters, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 75.

Die vorstehende Art gehört zu Hrn. Brandts Divisio 1. [Nodopygd), welche diejenigen Arten enthält, bei denen die den After seitlich begrenzenden Analsegmente nicht nach hinten in eine Spitze ausgehen, zu seiner Subdivisio 2., bei der das letzte dorsale Segment nicht in einen die Analschuppen überragenden Fortsatz ausgeht, und in die Nähe derjenigen, welche wie Spirostreptus Sebae, den seitlichen Fortsatz des ersten Dorsalsegments mehr oder weniger viereckig mit drei oder mehr faltenförmigen Wülsten versehen haben.

Der Körper ist verlängert, rund, am vorderen Ende beträchtlich dünner, hinten ab^e- rundet conisch, etwas zusammengedrückt. Der Kopf ist zwischen den Antennen flach convex unter ihrem Ansätze faltig eingedrückt, nach aufsen von ihnen, vor und unter den Au^en ver- tieft, der Mundtheil von dem Stirntheil durch einen wulstrandigen seitlichen Einschnitt abgesetzt; der unter dem ersten Dorsalring sich einschiebende Hinterhauptstheil ist längsgestreift, von

CHILOGNATHA. JULIDAE. 537

dem Stirntheil durch eine quere lineare Vertiefung abgegrenzt, welche letztere sich mit einer stärkeren mittleren Längsvertiefung der Stirn kreuzt. Der Kopf ist hinter den Augen, in der Schläfengegend, am breitesten und bildet hier eine die Basis der Kiefer zum Theil verdeckende Wölbung mit unterem convexen Rande. Der Lippenrand ist scharf, in der Mitte vertieft, winklig ausgerandet und mit drei zahnförmigen Vorsprüngen versehen, am Aufsenrande ausgebuchtet; über der mittleren bogenförmigen Vertiefung sieht man mit der Loupe zwei Reihen mehr oder weniger deutlicher punctförmiger Grübchen, von denen die hintere Reihe aus vier bis sechs solcher Grübchen besteht. Die breiten, nach innen lang zugespitzten Augenfelder haben einen oberen convexen, einen unteren graden oder flach concaven Rand und stehen um den Durch- messer eines derselben von einander entfernt; am convexen Rande zählt man 17 bis 19, am unteren graden 13 bis 15, und in der Mitte von vorn nach hinten 6 Augen. Die Antennen sind um ihren vierten Theil länger als der Kopf breit ist; das erste Glied derselben ist kugel- förmig, die fünf folgenden sind keulenförmig, etwas abgeplattet, sparsam behaart, und das äufserst kurze Endglied ragt wie ein abgerundeter Zapfen aus dem sechsten hervor; das zweite ist bei Weitem das längste, und vom 3ten bis 6ten nehmen die Glieder allmählig an Länge ab. Die ausgezeichnete Gröfse der vorstehenden Art läfst den zusammengesetzten Bau der Kiefer (Mandibulae Sav.) sehr deutlich erkennen, welcher nicht minder als die Lage der Copulations- organe die Chilognatha nicht allein von den Chilopoda, sondern auch von den Insecta heooapoda wesentlich unterscheidet. Die Basis besteht aus zwei durch eine Naht mit einander verbun- denen Stücken, von denen das erste sehr kurze nur nach Ablösung des Kopfes sichtbar wird, indem es den seitlichen unteren Theil des Hinterhaupts bildet. Das zweite Stück ist dagegen lang, indem es von der Basis der Unterlippe bis zum vordersten Drittheil derselben reicht; seine untere Fläche wird durch eine von dem hinteren inneren bis zum vorderen äufseren Winkel gehende diagonale Leiste in zwei Hälften getheilt, von denen die innere durch die Maxille (Sav.) bedeckt wird; seine äufsere Fläche ist länglich abgerundet und durch einen ringsum gehenden erhabenen Rand ausgezeichnet. Der eigentliche Kiefer (Mandibula Sav.) ist viel breiter als lang, oben convex, unten concav, an der inneren Seite mit einer flachen, nach hinten zugespitzten, vorn durch eine halbmondförmige Grube ausgezeichneten Kaufläche, an der äufseren Seite mit einem beweglich eingelenkten eingliedrigen zugespitzten, inwendig concaven Taster (?) ver- sehen; nach innen von diesem Taster befindet sich ein ebenfalls beweglich eingelenktes Stück (Schneidezahnplatte), welches eine convexe Fläche nach dem Taster hin, eine concave Fläche auf der entgegengesetzten Seite hat und am vorderen Rande in fünf Zähne ausgeht, welche von oben nach unten an Gröfse zunehmen. Zwischen dieser beweglichen äufseren und der inneren unbeweglichen Zahnplatte befindet sich noch ein dickes bewegliches polsterähnliches Stück, welches auf seiner breiten Kaufläche eine äufserst zierliche Streifung zeigt. Die Ma- xillen (Sav.) und Unterlippe bieten keine bemerkbaren Unterschiede von denen dar, welche von Hrn. Brandt abgebildet sind und zeigen, wie erwähnt, sämmtliche Weibchen und ein Männ- chen die Bildung, welche die Spirostreptus, die übrigen Männchen dagegen diejenige, welche

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Peters, Reise nach Mossambique. Insecten.

538 ZOOLOGIE. INSEGTEN. MYRIOPODA.

die Spirocyclistus kennzeichnen soll. Die Zahl der dorsalen Körperringe beträgt 64 bis 69, von denen auf den lsten, 2ten und 3ten (die Thoraxringe?) je ein (nicht mit den entsprechenden Seg- menten verwachsenes) Paar, auf die übrigen je zwei Fufspaare kommen, mit Ausnahme des 4ten des (ersten vollständig geschlossenen) und des letzten Ringes bei den Weibchen und des 4ten, 7ten und letzten Ringes bei den Männchen #). Die unausgewachsenen jungen Thiere sind an der gröfseren Anzahl fufsloser hinterster Ringe zu erkennen. Das erste Dorsalsegment ist vorn jederseits flach ausgerandet, sein Seitenfortsatz abgerundet viereckig, am Rande etwas verdickt, mit drei bis sechs dem vorderen Winkel fast parallellaufenden faltenförmigen linearen Erhabenheiten. Das 2te, 3te und 4te Dorsalsegment sind die kleinsten und ohne hervorragende ventrale Fortsätze. Die Ausführungsgänge der Seitendrüsen, welche den fünf ersten und dem letzten Dorsalsegment fehlen, liegen in der unteren Körperhälfte; genauer betrachtet ist ihre Lage so, dafs sie an jedem Ringe die Grenze zwischen den beiden unteren und den drei oberen Fünfteln derselben angeben. Die vordere Abtheilung eines jeden Ringes ist unten und oben gleich breit und ringsum durch feine erhabene meist parallele, am vorderen Rande des Ringes dichter gedrängte Linien ausgezeichnet; die hintere Abtheilung verschmälert sich allmählig jederseits von oben nach unten und ist seitlich, namentlich nach unten hin, durch parallele quere, mehr oder weniger gekrümmte erhabene Linien ausgezeichnet, während der dorsale Theil glatt erscheint. Das letzte Dorsalsegment ist am hinteren Rande abgerundet oder springt hier mit einem stumpfen Winkel ein wenig vor und dieser Vorsprung ist durch einen queren linearen Eindruck von dem übrigen Theile des Ringes abgesetzt. Der freie Rand der Analschuppen bildet einen vorspringenden wulstigen bogenförmigen Kamm. Das letzte abdominale oder präanale Segment ist in der Mitte des hinteren Randes bogenförmig abgerundet oder stumpfwinklig vorspringend. Die Beine sind mittellang (ihre Länge verhält sich in der Körpermitte zur Breite der Ringe wie 10:1 7), von vorn nach hinten comprimirt, unten sparsam behaart, die Tarsalglieder vom ersten bis dritten letzten allmählig an Länge zunehmend; auf das letzte Tarsalglied folgt eine einfache Kralle, über welcher zwei kleinere Dornen ste- hen, von denen die vordere doppelt so grofs wie die hintere ist. Bei den meisten Männchen ist die Basis des ersten Fufspaars mit zwei vorderen Dornen bewaffnet, welche sich in zwei entsprechende Vertiefungen vor dem Basaltheil der Unterlippe hineinlegen, und die Sohle der beiden vorletzten Tarsalglieder der Beine ist durch eine polsterartige chitine Hervorwucherung ausgezeichnet, welche an die bei einigen Decapoden so auffallenden Gelenkwucherungen erinnert. Übrigens ist die Gestalt der beiden Fufspaare, welche sich an den einzelnen Ringen befinden,

*) Die verschiedene Angabe in meinen früher veröffentlichten Diagnosen in Bezug auf die Segmente und Beinpaare rührt zum Theil davon her, dafs eine andere Art der Zählung stattfand und ich z.B. nach Duvernoy den Kopf als die ersten Segmente betrachtete. Hier dagegen wird das immer durch eine besondere Gestalt aus- gezeichnete auf den Kopf folgende Dorsalsegment als das erste und das über den Analklappen befindliche als das letzte Segment gezählt; auch habe ich mich in allen Fällen, wo es nöthig schien, von der richtigen Zählung durch die Zerlegung vergewissert.

CHILOGNATHA. JULIDAE. 539

wie man es auch bei den Polydesmiden noch auffallender sieht, keineswegs ganz gleich. So ist namentlich das erste bewegliche Glied jedes ersten Fufspaares platter und gröfser als das des zweiten. Die paarigen Copulationsorgane der Weibchen liegen bei dieser, wie bei den folgenden Arten, zwischen dem zweiten und dritten Fufspaar, also auch zwischen dem zweiten und dritten unvollständigen Körperringe; die männlichen Copulationsorgane kommen hinten unter dem sechsten Ringe hervor, und breiten sich dann auf der unteren Fläche des 7ten fufs- losen Ringes aus, welcher bei geringerer Entwickelung der Sexualorgane ganz, bei vollständi- gerer Entwickelung derselben, in der Mitte durchbrochen erscheint. Das 6te Segment erscheint daher bei reifen Männchen etwas angeschwollen, trägt aber bei allen Arten zwei Fufspaare.

Die Farbe des Kopfes und der Antennen ist dunkel rothbraun oder braungelb, der vordere Lippenrand und zuweilen auch das Ende der Fühlerglieder schwarz. Der hintere Theil der Körperringe ist schwarz, schwarzbraun oder dunkel olivenfarbig, mit einem hinteren schmalen rostfarbigen und einem breiteren vorderen olivengrünen Rande; der vordere Theil ist orangeroth, gelb oder gelbgrün mit einem mittleren mehr oder weniger schwarzen deut- lichen Querstreif, wodurch am ausgestreckten Thiere eine unterbrochene Rückenlinie gebildet wird. Die Beine sind rostbraun, rostroth, grünlichbraun oder dunkelgrün, in den Gelenken heller. Die gröfsten Exemplare haben eine Länge von 0m,260, und in der Körpermitte eine Dicke von 0m,019.

Ich fand diese Art nicht selten auf trocknen Hügeln unter und auf Sträuchern bei Tette und Sena in der Nähe des Zambezeflusses.

Spirostreptus flavifilis, nova spec.

Tafel XXXIV. Fig. 3. $p. gracilis, collo minus attenuato ; antennis mediocribus, margine labiali parum ex- ciso; cinguli dorsalis primi processu laterali tetragono, angulo anteriore acuta, posteriore obtuso9 margine incrassato, eminentiis linearibus 2 vel 3; poris latera- libus in superiore corporis parte apertis ; pedibus gracitioribus, longitudine lati- tudini corporis fere aequalibus.

Habitatio: Insula Mossambique; peninsula Cabaceira. Spirostreptus flamfilis. W. Peters, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 77.

Diese Art gehört zu derselben Abtheilung wie die vorhergehende. Der Körper ist schlanker als bei jener Art und verhältnifsmäfsig am Halse weniger verdünnt, das erste Dorsal- segment fast so breit oder sogar breiter als der Körper an irgend einer anderen Stelle. Der Kopf ist vor und zwischen den Antennen viel convexer und zeigt nichts von den faltigen Ein- drücken, welche bei der vorigen Art diesen Theil von dem hinteren abgrenzen, auch ragt sein hinterer seillicher Theil (Schläfe) nicht so weit nach unten herab, so dafs ein gröfserer Theil des Basalstücks der Mandibeln (Sav.) sichtbar ist. Die Mitte des vorderen Lippenrandes ist nur sehr wenis aussuchtet und man bemerkt eine Reihe von punctförmigen Eindrücken, welche ganz

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540 ZOOLOGIE. INSEGTEN. MYRIOPODA.

nahe dem Rande stehen und die ganze Breite desselben einnehmen; hinter der Mitte steht eine zweite Reihe von vier solchen Puncten, von denen die beiden innersten einander am näch- sten stehen. Die Augenfelder haben so ziemlich dieselbe Gestalt wie bei der vorhergehenden Art, jedoch erscheinen sie von vorn nach hinten ein wenig länger und aus zahlreicheren Augen zusammengesetzt, da man in der Mitte statt sechs, acht Querreihen und im Ganzen ungefähr 75 Augen zählt. Die Antennen haben dieselbe Bildung und bei dem reifen Männchen auch dieselbe Länge wie bei jener; bei dem unreifen Weibchen zeigen sie zwar dieselbe Bildung, sind aber ungleich kürzer. Die Kieferstücke haben im Allgemeinen zwar dieselbe Gestalt, aber die Schneidezahnplatte ist am Rande einfach zugeschärft oder nur in zwei Zähne und nicht in fünf, wie bei jener Art, getheilt. Seitentheile und Mitte der Unterlippe, so wie die Basis des ersten Fufspaares haben bei dem erwachsenen Männchen die für Spirocyclistus, bei dem noch nicht ganz reifen weiblichen Exemplar dagegen die für Spirostreptus angegebene Bildung. Die Zahl der Körperringe beträgt bei dem reifen Männchen 63 und die Zahl der Fufspaare 117, bei dem unreifen Weibchen die der Körperringe 60, und die der Fufspaare 113, da bei dem Männchen auf den 1sten, 2ten und 3ten je ein Paar, auf den 5ten, 6ten und 8ten bis 62sten je 2 Paare kommen und der 4te, 7te und 63ste Ring fufslos sind, bei dem Weibchen dagegen auf den 1sten, 2ten und 3ten je ein Paar, auf den 5ten bis 59sten je 2 Paare kommen und der 4te und 60ste Ring fufslos sind. Das erste Dorsalsegment ist vorn jederseits flach ausgerandet, sein seitlicher Fortsatz viereckig, mit vorderem spitzen und hinterem stumpfen abgerundeten Winkel, am Rande wulstig verdickt, mit 2 bis 3 nach dem Auge hin aufsteigenden erhabenen Linien; bei dem Männchen ist der vordere Winkel in eine längere und ein wenig nach aufsen ge- wandte Spitze ausgezogen. Die folgenden Ringe, ebenso die Analschuppen und das präanale Segment haben eine ganz ähnliche Gestalt und Streifung wie bei der vorhergehenden Art; nur ist der hintere Winkel des letzten Dorsalsegments bei dem Weibchen etwas spitzer und die Seitenporen liegen nicht wie bei Sp.gigas unter, sondern über der Mittellinie der Körperseiten. Die Beine sind viel schlanker, indem ihre Länge bei dem reifen Männchen eben so grofs, bei dem unreifen Weibchen sogar gröfser ist als die Breite des Körpers in der Mitte. Mit blofsem Auge sieht man bei dem Männchen unter den beiden vorletzten Tarsalgliedern keine Polster, aber bei genauerer Betrachtung sieht man unter den Gelenkenden dieser Glieder bereits die langen Spitzen der Polster hervorragen. Die Farbe des Kopfes und des ersten Dorsal- segmenls ist braunschwarz, der vordere Lippenrand dunkelrothbraun mit einem schmalen schwarzen Saum, welcher die Stelle einnimmt, wo die punctförmigen Eindrücke sich befinden. Die hintere Abtheilung der übrigen Dorsalsegmente ist braunschwarz, mit einem hinteren und vorderen sehr schmalen braunrothen Ringe und vor diesem letzteren einen vorderen dunkel- grünen Saum, welcher sich auch etwas auf die vorderen Segmenttheile, welche im übrigen gelb oder gelbbraun sind, ausdehnt. Die Beine und Fühler sind gelb.

Totallange | ^ Breite des Kopfes * ^^ Br. 1. begmts. ^Qm%Qm *. Korpermitte ° QmQm Lg. d. Änt. J Qm>Qm

CHILOGNATHA. JULIDAE. 541

Das Männchen fand ich auf einem Strauche auf der Halbinsel Cabaceira, das Weib- chen stammt von der Insel Mossambique, woselbst ich es während des Decembers 1843 aus einem Schutthaufen aufstöberte.

Spirostreptus semilunaris, nova spec.

Tafel XXXIV. Fig. 4. Sp. teres, collo tenuior, medio crassior, postice compresso-conicus ; facie convexa, fere glabra, impressione frontall longitudinali obsoleta; margine labiali partim exciso, punctis mediis quatuor, serie punctorum in ipso margine sita; antennis mediocri- bus, capitis latitudine paulo longioribus; cingulo dorsali primo semilunari, pro- cessu laterali triangulari, apice elongato tumido procurvo; segmenti dorsalis Ultimi angulo posteriore medio acuto ; squama praeanali parva, margine posteriore parum arcuato; poris lateralibus in superiore corporis parte positis; pedibus gracilioribus. Habit atio: Tette. Spirostreptus semilunaris. W. Peters, Monatsberichte der Königl. Akad. d. Wissenschaft, zu Berlin. 1855. p. 76. Die vorstehende Art hat in ihrer äufseren Erscheinung viel Ähnlichkeit mit der vor- hergehenden, schliefst sich aber durch die Bildung des ersten Dorsalsegments den Spiro- streptus trigonyger und rotundatus Brandt in seiner Subdivisio 2. d. an.

Bei dem einzigen männlichen Exemplar, welches ich von dieser Art erhalten habe, ist der Körper schlank, am Halse dünner, am Ende conisch und etwas zusammengedrückt. Der Kopf, die Fühler, der Lippenrand, die Kiefer und Augenfelder haben dieselbe Gestalt, wie bei der vorigen Art, nur sind die Augen etwas zahlreicher, da man längs der Mitte (von vorn nach hinten) 9 10 Reihen derselben zählt. Die Seitentheile der Unterlippe zeigen zwar die den Männchen der vorhergehenden Arten ebenfalls zukommende stärkere Hervorragung unter ihrem vorderen Ende, sonst ist aber die Basis der Unterlippe und das erste Fufspaar, obgleich die Gopulationsorgane bereits zwischen dem 6ten und 7ten Ringe entwickelt sind, in derselben Weise gebildet wie bei den Weibchen der vorhergehenden Arten; auch bemerkt man an den Tarsal- gliedern (noch?) keine Entwicklung von Polstern. Es sind 66 Körperringe vorhanden, von denen die drei ersten Paare den drei vordersten unvollständigen Dorsalsegmenten entspre- chen, der darauf folgende 4te (der erste geschlossene Ring), der T (Genitalring) und der letzte fufslos sind, die übrigen aber je % Paar Füfse, ganz wie bei den anderen Arten, tragen, so dafs im Ganzen 123 Paar Füfse vorhanden sind. Das erste Segment unterscheidet sich durch die dreieckige Gestalt seines Seitenfortsatzes, welcher nach vorn in eine wulstig ver- dickte vorgestreckte Spitze ausgeht, sehr auffallend von der vorhergehenden Art. Die übrigen Körperringe haben dagegen einen ganz ähnlichen Bau, wie bei der vorigen Art, nur sind die concentrischen Streifen der vorderen Abtheilung viel feiner und das letzte Dorsalsegment endigt hinten mit einem spitzen Winkel. Die Beine haben dieselben Proportionen, wie bei der vorhergehenden Art.

542 ZOOLOGIE. INSECTEN. MYRIOPODA.

Die Farbe des Kopfes und des ersten Segments ist braunschwarz, nach dem Lippen- rande hin wird sie dunkelrothbraun und der äufserste Rand selbst ist schwarz. Der vordere Theil der Ringe und die Spitze des seitlichen Fortsatzes vom ersten Segment sind dunkel- rothbraun, die hintere Abtheilung der Ringe dagegen ist schwarz. Die Antennen und Füfse sind ocherfarbig, die äufsersten Spitzen der letzteren schwarz.

Totallänge 0m,160; Länge der Antennen 0m,0075; Breite des 1sten Segments 0m,0084; der Körpermitte 0m,0085.

Das einzige Exemplar, welches ich von dieser Art eingesammelt habe, fand ich bei Tette.

Spirostreptus stylifer, nova spec. Tafel XXXIV. Fig. 5. Sp. teres, versus caput sensim incrassatus, postice attenuatus, compresso-conicus ; facie fere glabra, impressione frontali lineari longitudinali, fovea ovali utrinque sub interno oculi angulo; margine labiali partim exciso, punctis mediis duobus, serie punctorum in ipso margine posita; cinguli dorsalis primi processu lateral? trigono-rotmidato, margine subbiplicato, spina longa styliformi anfror sum directa; cingulorum reliquorum parte anteriore striis subtilissimis concentricis 9 parle poste- riore et inferiore transversim striata; cingulo ultimo inermi9 margine posteriore medio rotundato; poris lateralibus in inferiore corporis parte positis ; pedibus mediocribus, corporis latitudine paulo brevioribus. Habitatio : Matondo. Spirostreptus stylifer. W. Peters, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 78.

Von dieser ausgezeichneten und schönen Art ist mir nur ein entwickeltes Männchen vorgekommen, welches durch die Bildung der Unterlippe und des ersten Fufspaares zu den Spirocyclistus Brandt, nach den übrigen Characteren zu seinen Spirostreptus, Div. I. (Nodo- pyga) Subdiv. % d. gehört, mit denen ich sie aus den oben erwähnten Gründen vereinige *),

Der Körper ist rund, nach dem Kopfe hin allmählig breiter, am hintersten Ende dünner, conisch und etwas zusammengedrückt. Der Kopf ist convex, glatt, ohne faltige Eindrücke vor und unter den Antennen; der lineare Längseindruck der Stirn kreuzt sich mit einer ver- tieften, das Hinterhaupt abgrenzenden, Querlinie, welche den oberen Rand der Augenfelder nach aufsen berührt und setzt sich bis zwischen die Augen fort; unter dem inneren spitzen Ende der Augenfelder befindet sich eine querovale Vertiefung; die Augenfelder sind quer- oval, fast halbmondförmig, wie erwähnt, nach innen zugespitzt und nach aufsen stumpf- winklig abgerundet; sie sind einander verhältnifsmäfsig sehr genähert, indem ihre Entfernung

*) Während des Druckes dieses Bogens habe ich eine neue Bestätigung für meine Ansicht darin gefunden, dal's auch sonst durchaus übereinstimmende Männchen von dem sehr kenntlichen Spirostreptus javanicas Brandt, welche das zoologische Museum neuerdings durch Herrn F. Jagor aus Java erhalten hat, theils den Unterlippen- bau von Spiro cyclistus, theils den von Spirostreptus zeigen.

CHILOGNATHA. JÜLIDAE. 543

von einander kaum den halben Querdurchmesser eines derselben übertrifft; in ihrer Mitte von vorn bis hinten zählt man 6 Reihen Augen; hinter der wenig ausgeschnittenen Mitte des vorderen Mundrandes bemerkt man zwei punctförmige Eindrücke und auf dem Rande selbst eine Reihe solcher Puncte. Die Antennen haben denselben Bau, wie bei den an- deren Arten und übertreffen die Breite des Kopfes nahe um ihren vierten Theil. Die äufsere Fläche des vorderen Basalstücks der Kiefer ist wie bei den vorhergehenden mit einem erha- benen Rande versehen, und vorn, wo sich die diagonale Leiste der unleren Fläche mit diesem Rande vereinigt, geht ein dornartiger Vorsprung aus dieser Vereinigung hervor. Die Schneidezahnplatte des eigentlichen Kiefers ist am Rande einfach zugeschärft, ungezählt. Die Seitenstücke der Lippe sind in der gewöhnlichen Weise an ihrem vorderen Rande durch zwei zahnartige Vorsprünge ausgezeichnet und unter ihrem vorderen Ende bemerkt man eine knotige Erhabenheit, welche bei allen Männchen von Spirostreptus stärker als bei den Weibchen ist, hier aber besonders entwickelt zu sein scheint. Der Basaltheil der Lippe ist durch die vor- deren Vorsprünge der Basis des ersten Fufspaares nach hinten gedrängt und zeigt sich in der Mitte zwischen den durch die Vorsprünge ausgefüllten Gruben das von Brandt (bei Spirocyclistus) erwähnte Tuberculum. Die Zahl der Körperringe beträgt 62, und ganz wie bei den anderen Arten entsprechen den ersten drei unvollständigen Segmenten die drei ersten Fufspaare mit beweglichen Basalstücken; der 4te Ring trägt keine Füfse, der 5te und 6te je zwei Paare, der 7te Genitalring keine, der 8te bis 61ste je zwei Paare und der 62ste keine, so clafs im Ganzen 115 Fufspaare vorhanden sind. Das erste Dorsalsegment ist vorn gradlinig, um die Hälfte länger als breit (in der Mitte 0m,006); sein seitlicher Fortsatz ist abgerundet dreieckig, am Rande verdickt, mit zwei bogenförmigen Linien, welche die Seiten dieser Ver- dickung bilden und mit einem langen griffeiförmigen etwas zusammengedrückten, graden, nach vorn gerichteten Dorn versehen. Die übrigen Segmente bieten nichts Abweichendes in ihrem Bau dar, indem die vordere Abtheilung jedes Ringes concentrische feine, die hintere unten an der Seite quere oder etwas gekrümmte stärkere erhabene Linien zeigt. Das letzte Dorsal- segment ist nach hinten stumpfwinkelig abgerundet. Die Ränder der Analklappen bilden einen wulstigen Bogen und das abdominale Präanalsegment ist ganz glatt und am hinteren Rande flach bogenförmig. Die Poren öffnen sich unter der Mittellinie der Körperseiten. Die Beine sind von mäfsiger Länge, indem sie in der Mitte des Körpers ein wenig kürzer sind als die Breite desselben. Unter den beiden vorletzten Tarsalgliedern sind die, in Bezug auf ihre Function rätselhaften, weichen, nach aufsen zugespitzten Chitinpolster entwickelt.

Die Farbe des ganzen Kopfes oben und unten, mit Ausnahme der Augen, eines Streifens zwischen den Augen und des äufsersten Lippenrandes, welche schwarz sind, ist, so wie die der Antennen, der Dornen des ersten Dorsalringes und der Beine hellgelb. Der erste Dorsalring, so wie der hintere Abschnitt der übrigen Dorsalringe ist grünlichschwarz, der vordere Ab- schnitt der letzteren dunkel olivenfarbig und das letzte Dorsalsegment nebst den Analklappen sind olivenfarbig mit rostrothem Anfluge.

544 ZOOLOGIE. INSECTEN. MYRIOPODA.

Tolallänge 0,n,120; der Antennen 0m,0082; der Beine 0m,007; Breite des Kopfes 0,n,0064; des 1sten Dorsalsegments 0,n,009; der Körpermitte 0,n,008; des letzten Segments 0,n,0045.

Das Exemplar, welches dieser Beschreibung zu Grunde liegt, habe ich in Matondo, an dem nördlichen Ufer des Zambeze, Tette gegenüber, eingefangen.

Spirostreptus ornatus, nova spec.

Tafel XXXIII. Fig. 6. Sp. tereSf collo tenuior, postice compresso-conicus ; facie convexa glabra, margine labiali serie punctorum duplici distincto; oculis trigonosemilunaribus, angulo in- terno brevi acuto; antennis mediocribus ; cinguli dorsalis primi processu laterali tetragonOy angulo anteriore rotundato, margine biplicato; cingulo ultimo subcari- nato, angulo posteriore acuto apiculato; squamarum analium margine posteriore carinato, angulo posteriore apiculo brevi munito; squama abdominali praeanali semilunari; cingulorum parte anteriore subtilissime et concentrice, parte posteriore versus abdomen transversim striata; poris lateralibus infra lineam lateralem me- dium positis; pedibus mediocribus, corporis latiludme brevioribus. Habit atio: Insula Mossambique. Spirostreptus (Odontopyga) ornatus. W. Peters, Monatsberichte d. K. Akad. d. Wiss. zu Berlin. 1855. p. 78. Die folgenden beiden Arten gehören zu denjenigen, bei welchen die Analklappen am oberen Ende ihres freien Randes mit einem Dorn versehen sind, welche bei Brandt die Divisio % seiner Gattung Spirostreptus bilden, und für welche er später noch ein besonderes Subgenus Odontopyga vorgeschlagen hat, obgleich sie sonst, wenn nicht etwa durch eine ge- ringere Breite der Augenfelder, kaum von den vorhergehenden Arten abzuweichen scheinen. Sämmtliche Arten, welche man bisher von dieser Abtheilung kennt, erreichen nur eine ge- ringe Gröfse.

Der Körper ist cylindrisch rund, kaum von der Dicke eines Gänsefederkiels, hinten etwas zusammengedrückt conisch. Das Gesicht ist convex und glatt, die mittlere vertiefte Längslinie der Stirn und eine ähnliche Querlinie zwischen den Augen kaum erkennbar. Der Schläfentheil hinter und unter den Augen ist weniger gewölbt als bei den vorhergehenden Arten, so dafs die ganze äufsere Fläche der Basalstücke der Kiefer sichtbar ist. Die Augenfelder haben zwar im Allgemeinen dieselbe Gestalt wie bei den vorhergehenden Arten, jedoch ist ihr innerer spitzer Winkel nicht ausgezogen, ihr Querdurchmesser daher geringer, und die Entfernung zwischen ihnen merklich gröfser als der Querdurchmesser eines derselben; in ihrer Mitte zählt man 6 7 quere Bogenreihen von Augen. Der vordere Lippenrand ist in der Mitte ausgebuchtet, seiner ganzen Ausdehnung nach mit einer Reihe von punctförmigen Ein- drücken, oder genauer betrachtet von punctförmigen mit kreisförmigen Eindrücken umgebenen Erhabenheiten besetzt, hinter welchen man in der Mitte eine zweite aus sechs solcher Ein- drücke bestehende Reihe wahrnehmen kann. Die Fühler sind so lang oder kürzer als die

CHILOGNATHA. JULIDAE. 545

Körperbreite und haben dieselbe Gestalt, wie bei den vorhergehenden Arten; das 1ste Glied ist kurz und kugelförmig, das 2te, das längste, das 3te, 4te, 5te und 6te sind keulenförmig und nehmen der Reihe nach an Länge ab; genauer betrachtet ist, wie auch bei anderen Arten, das 6te dadurch von den anderen ausgezeichnet, dafs das dicke Ende der Keule verhältnifs- mäfsig länger und spindelförmig ist; das 7te allerkürzeste erscheint conisch, am Ende abge- stutzt. Die Unterlippentheile sind wie bei den vorhergehenden Arten gebildet und ein Männchen mit Tarsalpolstern unter den beiden vorletzten Tarsalgliedern zeigt auch die beiden Vertiefungen und das mittlere Tuberculum vor der Basis der Unterlippe, nur sind die Gruben, den kurzen Fortsätzen des ersten Fufsgürtels entsprechend, sehr flach und das mittlere Tuberculum sehr breit. Die äufsere Fläche des vorderen Basalstücks des Kiefers ist wie bei den vorigen Arten ringsum von einem erhabenen Rande umgeben, wie man hier schon ohne Präparation sehen kann, da diese Fläche wegen der geringeren seillichen Ausdehnung des hinteren Kopftheils ganz frei zum Vorschein kommt. Die Zahl der Körpersegmente variirt bei den vier Exemplaren zwischen 64 68. Zwei gröfsere Männchen haben 66 Dorsalringe und dem entsprechend 66 X 2 9 (da den drei ersten Segmenten je ein Fufspaar entspricht, das 4te, das 7te Genitalsegment und das letzte keine Füfse tragen) = 123 Fufspaare. Ein klei- neres Männchen hat 64 Dorsalringe und 119 Fufspaare und ein Weibchen mit 68 Dorsalringen 68 X 2- 7 (da hier das 7te Segment ebenfalls 2 Fufspaare trägt) 129 Fufspaare. Das erste Dorsalsegment ist jederseits am vorderen Rande flach bogenförmig ausgeschnitten; sein seitlicher Fortsatz ist schmäler, viereckig, am vorderen Winkel abgerundet, am Rande verdickt und oberhalb desselben mit einer dieser Randwulst parallelen nach dem Auge hin aufsteigen- den zweiten wulstigen Erhabenheit versehen; an einer Seite eines der Exemplare ist auf der Randwulst noch eine vorspringende Linie bemerklich. Die folgenden Körperringe erscheinen bei geringerer Vergröfserung ganz glatt und nur an dem unteren seitlichen Theile ihrer hin- teren Abtheiiung quergestreift; mit einer sehr starken Loupe betrachtet aber erscheinen sie auf ihrer vorderen Abtheilung concentrisch gestreift. Eben so wie bei den vorhergehenden Arten ist bei den Männchen das sechste und zuweilen auch das siebente fufslose Segment durch seine Auftreibung auffallend, so dafs man hieran oft allein schon bei oberflächlicher Betrachtung das Geschlecht des Thieres erkennen kann. Die Seitenporen öffnen sich unter der Mitte der Körperseiten. Das letzte Dorsalsegment zeigt einen mittleren schwachen Kiel, der stärker werdend auf dem spitzen Winkel verläuft, welcher von dem hinteren Rande dieses Segments gebildet wird. Die beiden spitzen Dörnchen, welche von dem hinteren Winkel der Analklappen ausgehen, überragen die hintere Spitze dieses letzten Dorsalsegments (oder dorsalen Präanale). Das abdominale Präanalsegment ist klein und bildet nach hinten einen einfachen flach con- vexen Rand. Die Füfse sind nur mäfsig lang, indem ihre Länge nicht einmal gleich £ der Breite der Körpermitte ist. Die polsterartige Entwickelung der beiden vorletzten Tarsalglieder fehlt auch hier den Weibchen ganz und gar.

Die Farbe des Kopfes, mit Ausnahme des vorderen Lippentheils, und der vorderen

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten.

546 ZOOLOGIE. INSECTEN. MYRIOPODA.

Körperringe des Körpers ist blauschwarz; von dem vorderen Lippentheil hat nur der äufser- ste Rand diese Farbe, während der übrige Lippentheil roströthlich ist. Die übrigen Körper- segmente sind graublau, am hinteren Rande rostfarbig. Mitten auf dem vorderen Theil der Ringe, von dem 2ten an, befindet sich ein länglich viereckiger Fleck von schön gelber Farbe, welcher bei einem jüngeren Exemplar weniger breit aber länger und nach hinten bis zum braunen Rande ausgedehnt ist. Die Antennen und Beine sind roströthlich. Totallänge (nach der gröfseren oder geringeren Ausdehnung verschieden) 0m,062 bis 0m,070; Breite in der Körpermitte 0m,004 bis 0,n,0045. Das kleinere Männchen hat bei einer Länge von 0,n,048 in der Mitte eine Breite von 0in,003. Fundort: Insel Mossambique.

Spirostreptus dimidiatus, nova spec.

Tafel XXXIV. Fig. 7. Sp. facie convexa, glabra, margine labiali serie punctorum duplici distincto; oculis trigono- semilunaribus , angulo interno acuta brevi; antennis mediocribus, corporis latitudine longioribus ; cinguli dorsalis primi processu laterali tetragono, triplicato, plica marginali arcuata et plicis duabus superioribus obliquis; cingulo dorsali ultimo obsolete carinato, angulo posteriore acutissimo; squamarum analium an- gulo posteriore mucronato ; poris infra lineam lateralem medium apertis; pedibus brevioribus.

Habitatio: Insula Mossambique ; Inhambane. Spirostreptus (Odontopyga) dimidiatus. W. Peters, Monatsberichte d. K. Akad. d. Wiss. zu Berlin. 1855. p. 79. Bei gleicher Körperlänge ist diese Art merklich dicker als die vorhergehende. Das Gesicht ist convex und glatt; die Augenfelder sind wie bei der vorigen Art quer halbmond- förmig, am oberen Rande convex, unten grade oder flach concav, nach aufsen abgerundet winkelig und nach innen spitzwinkelig; die Entfernung zwischen ihnen ist um die Hälfte gröfser als der Querdurchmesser eines derselben; am oberen convexen Rande zählt man 15 16, am unteren Rande 7 8, und in der Mitte von vorn nach hinten 6 Ocellen. Die Schläfen- gegend endigt wie bei der vorigen Art unten mit einem convexen Rande und läfst wie bei jener die ganze äufsere Fläche der Basalstücke des Oberkiefers frei. Der Lippenrand ist in der Mitte bogenförmig ausgeschnitten, längs seinem ganzen Rande mit einer Reihe punctför- miger Eindrücke versehen, welche aber viel kleiner sind, als bei der vorigen Art; hinter den- selben befindet sich in der Mitte eine zweite, aus 6 7 gröfseren Eindrücken derselben Art bestehende Reihe. Die Antennen sind von derselben Gestalt wie bei der vorigen Art, aber länger als die gröfste Körperbreite. Die Unterlippe ist von gewöhnlicher Bildung und bei den Männchen finden sich vor dem Basalstück der Unterlippe die von den Dornen des ersten Fufspaars herrührenden Eindrücke nebst dem zwischen ihnen liegenden Tuberkel. Das vordere Basalstück des Kiefers ist wie bei den vorhergehenden Arten an seiner äufseren Fläche er-

CHILOGNATHA. JÜLIDAE. 547

haben gerändert, und zeigt am vorderen unteren Winkel einen zahnförmigen Vorsprung, auf welchem die diagonale erhabene Leiste der unteren Fläche dieses Stückes sich fortsetzt. Die Zahl der Körperringe (gezählt vom ersten b.is letzten Dorsalsegment) ist bei zwei reifen Ex- emplaren 66 und die Zahl der Fufspaare bei dem Weibchen 125, bei dem Männchen 123; bei einem jungen unreifen Weibchen mit kürzeren Antennen sind 65 Ringe vorhanden, von denen die drei letzten fufslos sind, so dafs dasselbe nicht mehr als 119 Fufspaare hat. Ein viertes reifes Männchen ist leider nicht mehr vollständig. Das erste Dorsalsegment ist vorn jederseits flach ausgerandet, sein Seitenfortsatz viereckig, am vorderen Winkel abgerundet, am Rande, besonders nach vorn hin, wulstig verdickt und darüber mit zwei parallelen schräge nach dem Auge hin aufsteigenden geraden Wülsten versehen. Die folgenden Ringe haben denselben Bau, wie bei der vorhergehenden Art; der vordere Abschnitt derselben ist äufserst fein con- centrisch gestreift, der hintere seitlich unten deutlicher quergestreift. Das 6ste Segment fällt bei dem reifen Männchen, wie das auch die anderen Arten zeigen, durch seine gröfsere Breite auf. Das letzte Dorsalsegment ist schwach gekielt und bildet über den Analklappen einen spitzen Winkel, welcher die Basis der kleinen Dornen, die von dem hinteren Winkel dieser Klappen ausgehen, nicht überragt. Die Seitenporen liegen noch weiter unten, als bei der vorigen Art, sehr merklich unter der Mittellinie der Körperseite. Der hintere Rand des ventralen Präanal- segments ist abgerundet dreieckig. Die Beine sind ziemlich kurz, da ihre Länge in der Körper- mille nur J- der Körperdicke gleich kommt. Bei den Männchen finden sich an der Basis des ersten Fufspaars die beiden vorderen (Spiro cyclistus) Fortsätze und von dem vierten Fufspaare an unter den beiden vorletzten Tarsalgliedern mehr oder weniger deutlich entwickelte Tarsalpolster.

Die Farbe des Kopfes über und zwischen den Augen ist dunkelolivenbraun; der vor- dere Theil desselben ist grünlich rostbraun oder selbst rostgelb, mit Ausnahme des äufsersten schwarzbraunen Lippenrandes. Der Körper ist grünlich rostbraun mit schwarzbraunen, oben breiteren, an der Bauchseite offenen Ringen, indem jeder Körperring einen solchen braunen Streifen zeigt, welcher sich eben so weit über die vordere wie über die hintere Abtheilung desselben ausdehnt. Die Antennen sind rostgelb und schwarzbraun geringelt, indem das äufsere Ende jedes Gliedes diese dunkle Farbe zeigt. Die Beine sind blafs rostfarbig.

Totallänge 0m,060 bis 0,n,070; Breite der Körpermitte 0m,005; Länge der Anten- nen 0m,006.

Fundort: Insel Mossambique; Inhambane.

SpirobolllS, Brandt. Spirobolus. Brandt, Bulletin Natur. Moscou. VI. p.202; Recueil de mem. relat. ä l'ordre des Insectes Myriapodes p. 114.

Die Gattung Spirobolus ist eine in mehrfacher Beziehung ausgezeichnete und wohl- begründete wie es auch der treffliche Newport anerkannt hat. Eine Confusion der Brandt- schen Genera Jiäus, Spirostreptus und Spirobolus, wie sie von einigen Autoren neuerdings

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548 ZOOLOGIE. INSEGTEN. MYRIOPODA.

gemacht ist, kann nur als ein Rückschritt betrachtet werden, durch welchen die Unterscheidung und das Studium der Arten unnöthiger Weise erschwert wird *).

Spirobolus crassicollis , nova spec.

Tafel XXXIV. Fig. 8. Sp. crassior ; margine labiali quadripunctato , angulis externis rotundatis ; antennis brevioribus ; cinguli primi processu laterali triangulär i subacuta, margine anteriore impressione lineari distincto; ci?iguli dorsalis ultimi apice posteriore convexo acuto valvulas anales haud superante; poris supra lineam lateralem medium positis; facie, antennis pedibusque rubris, corpore nigro et aurantiaco annellato. Habitatio: Insula Mossarnbique. Spirobolus crassicollis. W. Peters, Monatsberichte der Königl. Akad. d. Wissenschaft, zu Berlin. 1855. p. 79. Eine ausgezeichnet schöne Art, von welcher ich leider nur zwei männliche Exemplare erhalten habe. Sie gehört zu denjenigen Arten dieser Gattung, welche sich sogleich durch ihre gleichmäfsig dicke Gestalt so auffallend von den meist schlankeren Spirostreptus unter- scheiden. Der Körper ist cylindrisch, rund, am Kopfende (bei den Männchen) spindelförmig

*) In der neuesten ZeitiOiabe ich Gelegenheit gehabt, eine grofse Anzahl von Jalidae aus Europa, Africa, Ostindien und America zu untersuchen, ohne jemals in der Unterscheidung der erwähnten Genera eine Schwierig- keit zu finden. Bei allen Arten, nicht allein der Julidae, sondern auch der Polydesmhlae ist bei den Männchen das Genitalsegment das 7te.

Spiro streptus Brandt. Die Seitentheile der Unterlippe bilden ungefähr die Hälfte derselben und sind in ihrer Basalhälfte verschmälert, das mittlere unpaare Stück nimmt die gröfsere Basalhälfte der Mitte ein, und die beiden vorderen paarigen Mittelstücke sind fast so lang wie dieses; von den beiden Basalstücken der Kiefer (Mandibulae Sav.) ist das erste sehr klein und verborgen. Die Schläfengegend des Kopfes ist verbreitert und ragt über die Basalstücke der Kiefer mehr oder weniger herab. Die drei ersten Dorsalsegmente sind unvollständig und mit je einem Paar Füfsen versehen, das vierte Segment ist stets fufslos, eben so das letzte und bei den Männchen aufserdem das siebente. Alle übrigen Segmente tragen im ausgewachsenen Zustande zwei Paar Füfse. Die Männchen sind meistens aus- gezeichnet durch Chitinpolster unter den beiden vorletzten Tarsalgliedern (Genus Pelmatojidus Saus- sure Div. 2.) und durch Fortsätze an der Basis des vorderen Fufspaars, welche sich hinter der Lippe einsenken (Gen. Spirocyclistas [et Spiropoeus?\ Brandt). 1. Sp. Javanicus Brdt. etc.

Julus Brandt. Die Seitentheile der Unterlippe bilden den gröfsten Theil der Lippe, indem sie mit ihrer Basalhäfte in der Mitte zusammentreten und so das ganz kleine unpaare und die paarigen mittleren Stücke nach vorn drängen (S. Taf. XXXIV. Fig. 10). Die beiden Basalstücke der Kiefer sind ungefähr gleich lang und die Schläfengegend des Kopfes ist winklig ausgeschnitten zur Aufnahme des hinteren Basalstücks. Die zwei ersten Dorsalsegmente unvollständig mit je einem Fufspaar, das dritte stets fufslos, eben so das letzte und bei den Männ- chen das siebente, das vierte mit einem Fufspaar, die folgenden mit je zwei Fufspaaren. 1. Julus sabulosus L. etc.

Spirohohis Brandt. Die Seitentheile der Unterlippe bilden kaum den vierten Theil der Unterlippe und sind nach ihrer Basis hin zugespitzt, das mittlere unpaare Stück nimmt den gröfsten Theil der ganzen Unterlippe ein und erstreckt sich mit seiner vorderen Spitze bis nahe hinter den vorderen Lippenrand, wo es von den beiden kleineren paarigen mittleren Stücken eingefafst wird. Das erste Basalstück der Kiefer ist wenigstens dreimal so grofs wie das zweite, und legt sich in einen tiefen Ausschnitt der Schläfengegend hinein. Das lste, 2te, 3,e, 4te und 5te Segment tragen je ein Paar Füfse, die folgenden je 2 Paare, mit Ausnahme des letzten Dorsalsegments bei den Weibchen, und des 7ten und des letzten Dorsalsegments bei den Männchen. Die letzteren sind im entwickelten Zustande oft mit einem Chitinpolster unter dem letzten Tarsalgliede versehen (Genus Pelmatojulus Saussure Div. 3.).

CHILOGNATHA. JULIDAE. 549

verbreitert, am Schwanzende dünner, conisch, etwas zusammengedrückt. Das Gesicht ist con- vex, glatt, durch einen mittleren linienförmigen von dem Hinterhaupt bis zum Mundrande ver- laufenden, zwischen den Augen unterbrochenen Längseindruck ausgezeichnet. Der Kopf ist am Hinterhaupt ganz glatt und nicht der Länge nach gestreift, jederseits in der Schläfengegend hinter und unter dem Auge tief winklig, zur Aufnahme des aufserordentlich entwickelten ersten Basalstücks der Kiefer, ausgeschnitten. In diesen Beziehungen stimmen daher die Spirobolus viel mehr mit den Julus als mit den Spirostreptus überein, wo die Schläfengegend so be- sonders entwickelt ist, Die Augenfelder haben eine dreieckige Gestalt und sind durch einen Zwischenraum von einander getrennt, welcher gleich dem doppelten Querdurchmesser eines derselben ist; ihr hinterer Rand ist bogenförmig convex und ihr innerer und äufserer grader Rand treffen in einem abgerundeten spitzen Winkel hinter der Fühlerbasis zusammen. Man zählt am hinteren Rande 9 Augen, und von dort bis zu der vorderen Spitze 6-— 7 Querreihen derselben; die einzelnen Augen stehen dicht an einander gedrängt und erscheinen daher sechs- seitig, während sie bei den vorher beschriebenen Spirostreptus stets durch gröfsere Zwischen- räume getrennt sind und ganz rund erscheinen. Der nicht zugeschärfte, sondern abgerundete Lippenrand wird durch einen mittleren dreieckigen Ausschnitt in zwei abgerundete Seitenlappen getheilt; hinter der Mitte des Lippenrandes sieht man jederseits einen gröfseren und w7eiter nach aufsen und mehr dem Rande genähert einen kleineren punctförmigen Eindruck; in dem Ausschnitte sieht man jederseits drei zahnartige Vorsprünge, von denen der innerste sehr grofs, der äufserste sehr klein ist, aber, was bemerkenswerth ist, keinen Mittelzahn ; nach aufsen vor den Antennen bemerkt man auf dem Lippenrande einen flachen länglichen Eindruck. Die Fühler sind kurz, indem ihre Länge nicht einmal f der Kopfbreite erreicht, etwas abgeplattet und, wie gewöhnlich, aus sieben Gliedern zusammengesetzt, welche, mit Ausnahme des letzten äufserst kurzen, eine trichterförmige Gestalt haben, und von denen das zweite das längste ist, das 3te, 4te und 5te dagegen gleich lang sind. Die Kiefer (Mandibulae Savigny) sind, wie bei allen anderen Arten dieser Gattung, besonders durch die Bildung ihrer Basalstücke aus- gezeichnet. Das erste Stück, welches bei den Spirostreptus so kurz ist, dafs es nur zum Vorschein kommt, wenn man den Kopf ganz lostrennt, und welches bei den Julus etwa halb so grofs ist, wie das zweite, ist hier etwa dreimal so grofs wie das zweite, bildet in der Schläfengegend eine convexe, durch eine mittlere erhabene Linie ausgezeichnete Auftreibung und reicht mit seinem vorderen Ende bis zu dem seitlichen Kopfeinschnitte, welcher die glatte Labialgegend von der concaven, etwas rauhen Backengegend abgrenzt. Das zweite kleine Basalglied hat eine untere dreieckige, vorn zugespitzte, und eine nach oben gewandte läng- lich abgerundete, vertiefte, mit einigen erhabenen Querlinien versehene äufsere Fläche. Der Kiefer selbst zeiet an der inneren Kaufläche fünf hervorragende quere parallele Leisten; seine Schneidezahnplatte ist am Rande vierzähnig und über dem Kaupolster befindet sich noch ein fünfter kleiner spitzer Zahn; der äufsere eingliedrige Taster (?) ist am Ende abgerundet und undeutlich zweispitzig. Das Gnalhochilarium, die Unterlippe, zeigt die von Hrn. Brandt

550 ZOOLOGIE. INSECTEN. MYRIOPODA.

angegebene characteristische Bildung; das unpaare mittlere Stück ist aufserordentlich ausgedehnt und bildet allein die Basis der Unterlippe, mit welcher sie sich an das schmale Halsstück an- schliefst; es hat die Form eines regelmäfsigen Dreiecks und ragt mit seiner Spitze fast bis an den vorderen Lippenrand hinan; die beiden paarigen Stücke dagegen, welche neben der Spitze dieses Dreiecks liegen und von denen jedes am vorderen Ende einen abgerundeten zahnartigen Fortsatz trägt, sind äufserst klein; eben so sind auch die Seitentheile, die sogenann- ten Unterkiefer (Maxillae), welche je zwei zahnförmige Vorsprünge wie bei allen Julidae tragen, kleiner als bei den Spirostreptus, indem sie von vorn und innen nach hinten und aufsen schräg abgeschnitten sind, so dafs ihr spitzes Basalende nicht bis zur Basis des Mittelstücks herabreicht. Die Zahl der dorsalen Segmente ist bei beiden Exemplaren 57, und da das 1ste, 2te, Hte, 4le und öte je ein Paar Füfse, die übrigen dagegen, mit Ausnahme des 7teu und 57sten, welche fufslos sind, je zwei Paar Füfse tragen, so sind im Ganzen 105 Paar Füfse vorhanden. Das erste Dorsalsegment ist in der Mitte kaum halb so breit wie lang;, sein seitlicher Fortsatz zugespitzt, vor der äufsersten abgerundeten Spitze von beiden Seiten fast unmerklich ausge- randet, mit einer linearen Vertiefung am vorderen Rande, welche nicht ganz bis zum mittleren Drittel des Segments hinaufsteigt. Das zweite Segment ragt mit seinem seitlich abgerundeten Fortsatze nur wenig weiter herab als das erste und ist so wie jenes unten offen, während das dritte bereits mit der Basis des dritten Fufspaars verwachsen ist. Die folgenden Ringe sind am dorsalen Theile ganz glatt, am seitlichen ventralen Theil mit feinen erhabenen Linien geziert, welche an dem hinteren Abschnitt stärker sind und eine quere Richtung haben, am vorderen Abschnitt dagegen viel feiner sind und schief verlaufen. Das letzte Dorsalsegment endigt mit einem spitzen Winkel, welcher vor dem kammförmig hervorragenden hinteren Rande der Analklappen endigt und vor seiner Spitze nicht eingedrückt ist. Die Poren öffnen sich ziemlich hoch über der Mitte der Mittellinie der Seiten und fehlen, wie bei anderen Arten, nur den fünf ersten , und dem letzten Dorsalsegmente. Der hintere Rand des abdominalen Präanal- segments ist bei dem einen Exemplar stumpfwinklig abgerundet, während bei dem anderen Exemplar in der Mitte desselben ein kleiner, wahrscheinlich abnormer, Einschnitt befindlich ist. Die Beine sind ziemlich kräftig, zusammengedrückt, in der Körpermitte an Länge gleich i der Körperbreite; ihr viertes Glied ist etwas kürzer als die beiden gleichlangen vorhergehenden, das fünfte dagegen auffallend klein und das letzte fast so lang wie die drei vorhergehenden zu- sammen. Dieses letzte Glied zeichnet sich aufserdem durch sehr entwickelte Chitinpolster an der Sohle aus, welche nur den ersten beiden freien Fufspaaren fehlen.

Die Farbe des Kopfes, mit Ausnahme der schwärzlichen Zwischenaugengegend, die der Antennen, des vorderen Randes des ersten Dorsalsegments, des hinteren Randes des letzten Dorsalsegments und der Analklappen ist prächtig roth; die hintere Abtheilung der Körperrin^e ist schwarz, die vordere rothgelb; die Füfse sind oben roth, unten orangefarbig.

Tolallänge 0m,130— 0m,U0; Breite der Körpermitte 0,n,0123; Länge der Antennen 0m,0058.

Fundort: Insel Mossambique.

CHILOGNATHA. JULIDAE. 551

Spirobolus lllCtUOSUS, nova spec. Tafel XXXIV. Fig. 9. Sp. gracilior; margine labiali quadripunctato , angulis externis rotundatis ; antennis mediocribus ; cinguli dorsalis primi processu laterali triangulari subacuto, margine impressione lineari distincto; cinguli ultimi angulo posteriore acuto valvulas anales haud super ante; poris supra lineam lateralem mediam positis; capite corporeque, excepto medio rufescente, nigris ; margine labiali rufofusco; antennis pedibusque nigrofuscis.

Habit atio: Inhambane. Spirobolus luctuosus. W. Peters, Monatsberichte d. Königl. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1855. p. 80.

Die Gestalt dieser Art ist viel schlanker, ungefähr 14 Mal so lang wie breit, was von der viel beträchtlicheren Breite der einzelnen Ringe herrührt. Das Gesicht ist convex glatt, auf der Stirn und dem Lippentheil durch eine mittlere lineare Längsvertiefung ausgezeichnet. Der Lippenrand ist in der Mitte flach bogenförmig ausgeschnitten, an dieser Stelle durch eine Randvertiefung zugeschärft und links mit zwei, rechts mit einem zahnartigen Seitenvorsprunge versehen. Hinter dem Lippenrande sieht man vier deutliche punctförmige Eindrücke, von denen die beiden mittleren etwas kleineren einander genähert sind. Die seitlichen Lappen des Lippen- randes sind abgerundet. Die Augenfelder sind abgerundet dreieckig, mit der abgerundeten vorderen Spitze ganz nahe hinter und nach innen von den Antennen; sie stehen fast um den doppelten Querdurchmesser eines derselben von einander entfernt; die Augen stehen dicht gedrängt und sind von sechsseitiger Gestalt; am hinteren Rande zählt man ihrer 9 und von diesem Rande bis zur Spitze 8 Reihen. Das Hinterhaupt ist ganz glatt, die Schläfengegend jederseits hinter und unter den Augen zur Aufnahme des ersten Basalgliedes der Kiefer tief ausgeschnitten. Dieses erste Basalglied ist glatt, am vorderen Rande wulstig verdickt mit einer sehr schwachen, von oben nach unten verlaufenden erhabenen Mittellinie versehen; die untere Fläche des zweiten Basalgliedes zeigt eine deutliche, von dem inneren hinteren nach dem äufseren vorderen Winkel verlaufende erhabene diagonale Linie; die äufsere obere Fläche ist nur innen, vorn und hinten mit einem erhabenen Rande versehen, während der äufsere Rand glatt und abgerundet ist. Der Kiefer selbst zeigt an seinem inneren Kaufortsatz die- selben queren Leisten, wie bei der vorhergehenden Art, auch zeigt die Schneidezahnplatte am Rande vier, aber etwas breitere Zähne und vor dem Kaupolster einen fünften isohrten spitzen Zahn; der äufsere bewegliche Taster (?) ist hier ebenfalls an der Spitze breit und un- deutlich zweilappig. Die Antennen sind an Länge der Kopfbreite gleich; ihr 4tes und 5tes Glied sind von gleicher Länge, das 3te merklich länger und das 2te wie gewöhnlich das längste von allen; das vorletzte 6te unterscheidet sich von den vorhergehenden keulenförmigen durch seinen längeren spindelförmigen verdickten Endtheil.

Die Zahl der dorsalen Segmente ist bei dem einzigen männlichen Exemplar 44, und

552 ZOOLOGIE. INSECTEN. MYRIOPODA.

dem entsprechend, da die ersten fünf Segmente je ein, die übrigen, mit Ausnahme des 7ten und letzten 4isten fufslosen, je zwei Paar Fufspaare tragen, die Zahl der Fufspaare 79. Das erste Dorsalsegment ist in der Mitte reichlich halb so breit wie lang; die Seitenfortsätze sind zugespitzt, die äufserste Spitze abgerundet, der Rand durch einen linienförmigen Eindruck, welcher am vorderen Rande bis zum Auge hinaufgeht, abgesetzt. Das zweite Dorsalsegment ist unten nicht verlängert, hat aber vorn und unten eine Vertiefung, in welche sich die Spitze des vorhergehenden Segments hineinlegen kann. Die folgenden Segmente, von denen die der Körpermitte 2f Mal länger als breit (von vorn nach hinten) sind, zeigen seitlich auf ihrer vor- deren breiteren Abtheilung feine schiefe, von vorn und oben nach hinten und unten gerichtete, auf ihrer hinteren mehr quere, etwas bogenförmige erhabene Linien. Das letzte Dorsalsegment ist hinten winklig zugespitzt, ohne Spur eines Eindrucks vor der Spitze, welche nicht über den wulstigen Rand der Analklappen hinausragt. Die Seitenporen liegen hoch über der Mittel- linie der Körperseite. Das abdominale Präanalsegment ist nach hinten abgerundet stumpf- winklig. Die Beine sind in der Körpermitte ungefähr um ^ kürzer als die Körperbreite, das 3te Glied ist länger als das 2te, dieses länger als das 4te, das 5te das kürzeste von allen, und das Endglied ist kaum ein wenig länger als das 3te, aber reichlich zweimal so lang wie das vorletzte 5te. Unter den Endgliedern sämmtlicher Füfse, mit Ausnahme der beiden ersten Paare, sind die hellgelben nach dem Ende hin zugespitzten Chitinpolster sehr deutlich.

Die Farbe des Kopfes und des vorderen und hinteren Körperviertels ist schwarz, der mittlere Theil des Körpers dagegen dunkel braun; der vordere Lippenrand ist rothbraun; die Antennen und Füfse sind schwarzbraun, letztere mit rothgelben Endspitzen.

Totallänge 0m,085; Körperbreite in der Mitte 0m,006; Länge der Antennen 0m,005.

Fundort: Inhambane.

Übersicht der Tafeln.

INSECTA. DIPTERA.

Taf. I. Fig. 1 Limnobia albonotata Fem. 2. Midas dispar Mas. 3. Fem. 4. Conops bipmic- tatus Fem. 5. Microstylum acutirostre Mas. 6. Fem. 7. Leptogaster stigmaticalis Fem. 8. Exoprosopa inaequalipes Fem. 9. Anthrax biflexa Mas. 10. Platystoma pectoralis Fem.

HEMIPTERA.

Taf. H. Fig. 1. Sphaerocoris pardalinus. 2. Agonoscelis brachyptera. 3. Strachia angularis. 4. Cimex cincticollis. 5. Midis mdua. 6. Alydus proletarius. 7. Gonocerus creni- collis. 8. Lestomerus aeneicollis. 9. Centraspis Petersii. 10. Appasus nepoides.

I I . Eutropistes callifer. 12. Cicada neurosticta.

NEUROPTERA.

Taf. III. Termes bellicosus, meist beträchtlich vergröfserl. Fig. 1. Image- Mas. 1 a. natürliche Gröfse. 2. Nympha Fem. 3. Junge Larve, 3 a. seitlich (no. 1). 4. Erwachsene Larve, 4 a. seitlich (no. 3.) 5. Soldat, 5 a. seitlich. 6. Larve (no. 4). 7. Kopf und Thorax von Larve (no 5). Die deutlich durch die Haut sichtbaren Kopfnerven sind 7a. vergröfsert; Ib. Hinterleibsende von unten, um die Mittelspitzen zu zeigen. 8. Kopf und Pro- thorax eines jüngeren Soldaten von oben. 9. Hinterleibsende von fmago Mas von unten. 10. Hinterleibsende von Imago Fern, von unten. 11. fmago Mas. Darmkanal, Speicheldrüsen (s), Bauchmark, Genitalien, Vas deferens (vd), Testikel (t), Frefswerkzeuge.

I I b. Frefswerkzeuge seitlich; Labrum (li), Labium {Ja), Zunge (/), Speicheldrüsen (s), Ausführungsgang derselben (m). 11c. Tarsus. 1 1 d. Klauen. 12. Genitalien stärker vergröfsert, Saamenblasen (&), Vas deferens (e), Ausführungsgang (o7), Penisplatte (p). 13. Penis (12.jp) von aufsen vorgestülpt gesehen. 14. Testikel von unten. 15. Ein gesonderter Hodenschlauch. 15 5. Seine wahrscheinliche primitive Form. 16. Darm- kanal der Nymphe; Speicheldrüsen (s). 16a. Grofses Gehirn der Nymphe. 17. Darm- kanal der Larve (no. 3. abgebildet Fig. 4). 17 a. Presumtive Saamenblasen. 18. Imago Unterlippe von unten. 18a. Maxilla von unten. 185. Zunge von unten; Speicheldrüsen (ä), Ausführungskanal (01), Zunge (l). 19. Darmkanal der Soldaten; Speicheldrüsen (r). Vielleicht auch dazu gehörig (s) 20. Unterlippe des Soldaten von unten. 20 a. Maxilla desselben von unten.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten. 1 0

554 ÜBERSICHT DER TAFELN.

Taf. IV. Termes dirus. Fig. 1. Rückengefäfs aus der Mitte des Hinterleibes; Spitzenmündung der Kammern (2. 2. 2), Seitenöffnung der Kammern [a, a, a3 a, a, a), presumtives Seiten- gefäfs (b,b)\ Ansicht von oben. 2. Dasselbe von der Seite, zugleich Andeutung der Muskellagen. 3. Dasselbe im vorderen Theil des Hinterleibes und Thorax, und zwar im ersten Hinterleibssegment (4.), im Metathorax (2.), im Mesothorax (3.), jederseits ein Seitengefäfs; Platten welche sie stützen (c,cJ); Spaltöffnung (d,dJ); Falte auf dem Sinus des Mesothorax (p); Verengerung des Muskelrohres (b,b'); presumtiver Ansatz des Ovarium {gygl)\ Muskeln (m,m,'m"). 4. Vorderer verengter Theil im Mesothorax seit- lich; a Verengerungsstelle. 5. Hornige H- Platte zur Stütze der Spaltöffnung. 6. Eier- stock aus der geflügelten Imago; Spitze desselben g\ Tracheen-Bündel (t,t,t,t,t). 7. Die Spitze desselben (6y) stark vergröfsert. 8. Imago Fem. natürliche Gröfse. Königin von T. trinermus?? 9. Stigma von aufsen, sehr vergröfsert. 10. Stigma von innen mit dem Ursprung der Tracheen, weniger stark vergröfsert als 9. 11. Ova- rium nebst Eileiter und Saamenblase; a das untere Ende; b ein gröfserer Schlauch der Saamenblase. 12. Der Eiergang nebst zurückgelegter Saamenblase mehr ver- gröfsert. — 13. 14. Eier zum Legen reif und fast reif. 15. Der Anfang des Eier- stockes (11a) vergröfsert.— 16. Der Napf, den eine völlig entleerte Eiröhre bildet. 17. Die letzten Knoten des Bauchmarks; Respirationsnerven (a,a); b ihr Knoten. Von T. Mossambicus. 18. Imago. 19. Larve. 20. Kopf der Larve. 21. Bauchspitzen. 22. Königin von Termes incertus.

Taf. V. Fig. 1. Chrysopa venusta. 2. Micromus timidus. 3. Ascalaphus laceratus. 4. Myr- meleon leucospilus. 5. M. quinquemaculatus.

Taf. VI. Fig. 1. Palpares citrinus. 2. P. moestus. 3 P. tristis.

ORTHOPTERA.

Taf. VJl. Fig. 1. Panchlora maculipennis. 2. P. poecila. 3. Hormetica portentosa. 4. Mantis alticeps. 5. Hinteres Körperende von Bacillus capensis Mas. 6. Gryllus teres. 7. Hetrodes Petersii. 8. Hinleres Körperende von Phaneroptera amplectens Mas. 9. Cymatomera denticollis. 10. Horatosphaga serrifera. 11. Conocephalus hastifer. 12. Vordertheil von C. pungens Fem. 13. Vordertheil von Saga macro- cephala Fem.

Taf. VII. A. Fig. 1. Vordertheil von Truxalis constricta Fem. 2. Poecilocerus callipareus. - 3. P. cylindricollis. 4. Chrysochraon stenopterus. 5. Catantops melanostictus. 6. Vordertheil von Pachytylus tenuicornis Fem. 7. Caloptenus pulchripes. 8. Vordertheil und 8 a. Hinterbein von Pamphagus euryscelis Mas 9. und 9 a. Fem. 1 0. P. lobo- scelis Fem. 11. P. haploscelis Fem. 12. Chrotogonus hemipterus.

COLEOPTERA.

Taf. VIII. Fig. 1. Manticora herculeana. 2. M. scabra Mas. 3. Fem. 4. Anthia Petersii. 5. A. Fornasinii. 6. A. aequilatera. 7. A. Ranzami. 8. A. leucospelota. 9. Scarites Molossus. 10. S. superciliosus. 11. S. aestuans.

Taf. IX. Fig. 1. Cicindela intermedia. 2. C. congrua. 3. Lasiocera tessellata. 4. Tefflus Beleg orguei Mas. 5. Fem. 6. T. procerus. 7. T. carinatus. 8. T. molaceus.

ÜBERSICHT DER TAFELN. 555

9. Omophron depressum. 10. Chlaenius apiatus. 11. Oodes validus. \% Angio- nychus Iwidus. 13. Abacetus angustatus. 14. Rathymus melanarius.

Taf. X. Fig. 1. Brachims venator. 2. Selenophorus atratus. 3. £. dilatatus. 4. Fcroma parmla. ^.Harpalus dorsiger. 6. Stenolophus promptus. I.Acupalpus quadri- pustulatus. 8. A plagifer. 9. A mttiger. 1 0. Noterus imbricatus Mas. 11. Fem.

12. Hyphydrus circumflexus. 13. Attagenus vestitus. 14. Lordites grammicus. 15. PUlonthus nitidicollis. 16. Paederus luctuosus.

Taf. XI. Fig. 1. Sternocera luctifera. 2 §; monacha. ~ 3. Jw/oä splendens. 4. Chrysodema limbata. 5. Buprestis perspicillata. 6. 5. amaurotica. 7. B.proxima. 8. #. o;?/*- thalmica. 9. £. consobrina. 1 0. 5. pupillata. 11.1?. pyritosa. 1 2. 5. aßerca.

13. Belionota reticulata. 14. I?. nervosa.

Taf. XII. Fig. 1. Graphipterus tristis. 2. Bradybaenus pseudoscalaris. 3. %c«s cuspidatus.

4. Malachius pulchellus. 5. Atractocerus frontalis. '6 a. Kopf. 6. Kopf von A rcc- cydaloides. 7. /fefer plebejus. 8. Carpophilus biguttatus. 9. 0. ochropterus.

10. Acidoeerus aphodioides. 10 a. Antenne. 11. Gymnoplerus humeralis. 12. &%- ;;te atratus. 13. S. calcaratus. 14. 0^?7is Lycophron. 15. Oniticellus egregius.

Taf. XIII. Fig. 1. Tragiscus dimidiatus Mas. 1a. Vordertheil von der Seite. 2. Fem. 2 a. Vorder- theil von der Seife; h. Maxilla, C.Unterlippe, d. Hinterfufs, e. Antenne. 3. Heliocopris Japetus Mas. 4. Fem. 5. Copris Rhinoceros Mas. 6. Fem. 7. C. platycera. 1 a. Vor- dertheil im Profil. 8. C. Elphenor Mas. 9. Fem. 10. C.Bootes. 10a. Vordertheil im Profil. 11. Onthophagus pyramidalis. 1 1 a. im Profil. 12. 0. rangifer Mas. 12 a. im Profil.

Taf. XIV. Fig. 1. Onthophagus auriculatus. 1 a. Kopf von vorn. 2 0. anomalus. 3. 0. te- nuicornis. 3 a. Kopf von vorn. 4. 0. crucifer. 4 a. Kopf von vorn. 5. O. flavolimba- tus. 5 a. Kopf von vorn. 6. O. castaneus. 7. O. nitidulus. 8. Aphodius dorsalis. 9. Aph. connexus. 10. Aph. cruentus. 11. Aph. circumdatus. 1:2. Aph. opatroides.

1 3. Temnorhynchus clypeatus Mas. 1 4. Fem.

Taf. XV. Fig. 1. Clitopa Erichsoni. 2. Cyclomera dispar Mas. 3. Fem. 4. C. castanea Mas.

5. Leucopholis lepidota. 6. Anomala (Phyllopertha) nitidicollis. 7. Rhamphorrhina Petersiana. 8. Heterorhina alternata. 9. Discopeltis vidua. 1 0. Oxythyrea hwti- fera. — 11. Pachnoda virginea. 12. Paussus inermis. 13. Ligniperda cylindrus.

14. Sinoxylon conig erum.

Taf. XVI. Fig. 1. Macropoda reticulata, 2. Metriopus platynotus. 3. Stetwcara arachnoides.

4. Heteroscelis lineata. 5. Eurychora trichoptera. 6. Pogonobasis laevigata. 7. P. cribrata. 8. Herpiscius gracilis. 9. Cryptochile elegans. 10. C. sordida.

1 1 . Trachynolus sordidus. 1 2. Cryptogenius inflatus. 1 3. Phanerotoma hirtum. 1 4. Phanerotoma coriaceum.

Taf. XVII. Fig. 1. Phanerotoma scabricolle. 2. Ph. carbonarium. 3. Micrantereus costatus.

4. Emyon caelatus. 4 b. Unterlippe. 5. Anchophthalmus dentipes. 5 a. Maxilla, ob. Unterlippe. 6. Cossyphus grandicollis. 1. Dinoscelis Passerinii. 7a. Maxilla, Ib. Unterlippe. 8. Himatismus buprestoides. 9. Lagria aeruginea. 10. Lytta

70*

556 ÜBERSICHT DER TAFELN.

lorigera. 11. Mylabris tricolor. 1 2. M. Tettensis. 1 3. M. bizonata. 1 4. M . tripartita. 15. M. tristigma.

Taf. XVIII. Fig. 1. Mylabris serricornis. 2. M. pruinosa. 3. M. catenata. 4. M. lanugi- nosa. 5. Apoderus nigripes. 6. Brachycerus annulatus. 7. B. congestus. 8. Mi- cro cerus spiniger. 9. M. subcaudatus. 10. Spartecerus quadratus. 11. Sidero- dactylus flavescens. 12. Mitophorus pruinosus. 13. Aleides olwaceus. 1 4. Lep- tobaris castaneus. 15. Tetragonops fascicularis.

Taf. XIX. Fig. 1. Cerambyx incultus. 2. Obrium murinum. 3. Callichroma heteroenemis. 4. C. leueorhaphis. 5. C. rußerus. 6. Closteromerus insignis. 7. Compsomera speciosissima. 8. Ceroplesis militaris. 9. Cymatura bifasciata. 10. Rhaphidiopsis melaleuca. 11.12. Tragoeephala variegata. 13. T. frenata.

Taf. XX. Fig. 1. Zographus aulicus. 2. Z. hieroglyphicus. 3. Phrissoma giganteum. 4. Oberea seutellaris. 5. 0. pallidula. 6. Sagra festwa. 7. Clythra (Diapromorpha) Tettensis. 8. Acolastus callosus. 9. Ceralces ferrugineus. 10. Polysticta confluens. 1 1 . Plagiodera egregia. 12. Cerochroa rußeeps. 12 a. Maxilla, 12 6. Unterlippe.

1 3. Galleruca festiva. 1 4. G. dwisa. 15. Monolepta diseoidea. 16. Diamphidia femoralis.

LEPIDOPTERA.

Taf. XXI. Fig. 1. 2. Anthocharis Jone Mas. 3. 4. Fem. 7. 8. Pieris Thysa Mas. 9. 10.

Fem. 1 1 . 1 2. P. Agathina Fem. Taf. XXII. Fig. 1. 2. Romaleosoma Neophron Fem. 3. 4. Harma Concordia. 5. 6. H.

Achlys. 7. 8. Aterica Theophane Mas. 9. 10. Fem. Taf. XXIII. Fig. 1. 2. Pieris Eunoma. 3-6. P. Simana. 7. 8. Anthocharis Pallene. 9. Ero-

nia Buquetii var. mossambicensis. 10.11. Terias Zoe. 12. 13. Acraea natalica.

14. 15. A. Cabira.

Taf. XXIV. Fig. 1-4. Acraea Petraea. 5-8. A. Oncaea. 9. 10. Neptis Marpessa. ! 1-14.

Harma Theobene. Taf. XXV. Fig. 1. 2. Erebia Panda. 3. 4. Mycalesis Eusirus. 5. 6. M. Evenus. 7-9. Sithon

Antalus. 10. 11. Jolaus Orejus. 12-14. /. Caecidus. Taf. XXVI. Fig. 1-3. Chrysophanus Perion. 4. 5. Lycaena Calice. 6-8. L. Sybaris. 9. 1 0.

L. Jobates. 11. 12. L. Osiris. 13-15. L. Asopus. 16. 17. Abantis Tettensis. Taf. XX VII. Fig. 1. 2. Pamphila Philander. 3.4. P. Fatuellus. '6.6. P. Ingens. 7. 8. P.

Herilus. 9. 1 0. Pyrgus Biomus. 11. Nephele Peneus. 1 2. JV. comma. 1 3. Ar-

niocera auriguttata. 1 4. Syntomis bifasciata. Taf. XXVIII. Fig. 1. Crocota unicolor. 2. Aletis Libyssa. 3. Nyctemera Leuconoe. 4.5.

Lacipa gracilis. 6. 7. Diaphone Syhiana var. mossambicensis. 8. Aganais Aphi-

das. 9. Aconita diseoidea. 10. 1 1. Spirama Pyrula. 12. Ophiodes tettensis.

HYMENOPTERA.

Taf. XXIX. Fig. 1. Xylocopa lateritia Mas. 2. Fem. 3. X. caffra Fem. var. 4. X. lagubris Fem. 5. Anthophora ßamcollis Fem. 6. Lipotriches abdominalis. 7. Euaspis rußventris Mas. 8. Fem. 9. Megachile felina Fem. SO. M. bombiformis Mas.

ÜBERSICHT DER TAFELN. 557

■11. M. larvata Mas. 12. M. chrysorrhoea Fem. 13. M. xanthopus Mas. 14. M. curtula Fem. 1 5. M. gratiosa Fem. 1 6. Nomia mlpina Mas. Taf. XXX. Fig. 1. Eumenes longirostris. 2. E. phthisica. 3. E. sanguinolenta. 4. Rhyn- chium histrionicum. 5. R. pulchellum. 6. R. luctuosum. 7. Belonogaster lateritius.

8. B.elegans. 9. Icaria nobilis. 10. /. tomentosa. 11. Philanthus stygius. 12. Cereeris pictwentris. 13. Lyrops quadricolor. 14. L. fluctuata. 15. Am- mophila lugubris.

Taf. XXXI. Fig. 1 . Chlorion fulvipes. 2. C. subcyaneum. 3. Pompilus irpex. 4. 5. Mutilla Guineensis. 6. M. aestuans. 7. M. Tettensis. 8. M. bilunata. 9. Meria semi- rufa. 10. Myzine cingulata. 11. Scolia pardalina. 12. S. mansueta Mas. 1 3. Fem.

14. Dorylus badius. 1 5. D. diadema.

Tat. XXXII. Fig 1. Aenictus fuscovarius. 2. Anomma molesta. 3. Ponera cribrinodis. 4. P. laemuscula. 5. P. crassicornis. 6. Hoplomyrmus schistazeus. 7. Formica longipes. 8. Carebara Colossus. 9. Heptacondylus eumenoides. 1 0. Cremato- gaster tricolor. 11. Bracon flagrator. 12. B. flavoguttatus. 13. B. jocosm. 14. Agathis tricolor. 15. Chelonus Tettensis.

MYRIOPODA. CHILOPODA.

Taf. XXXIII. Fig. 1. Scolopendra mossambica. \ a. Kopf, \b. hinteres Körperende von unten.— 2. Kopf von Sc. brachypoda. 2 a. Labialzähne, 2 b. hinteres Körperende von oben, 2 f. von unlen. 3. Trematoptychns afer. 3 a. Kopf von unten, 3 b. drei Körpersegmente von der Seile, mit den Stigmata, 3c. hinteres Körperende von unten, 3d. von oben.

4. Geophilus bilineatus. ka. vorderes Körperende von oben, kb. von unten, 4 c. hin- teres Körperende von oben, kd. von unten.

CHILOGNATHA.

5. Strongylosoma aculeatum Fem. ha. drei Segmente von der Seite, 5 6. hinteres Körperende von unlen, 5 c. ein Körpersegment von hinten. 6. Eurydesmus mossambicus Fem. üa. hinteres Körperende von unten, 66. Körpersegment von hinten. 7.E. oxy- gonus Mas. 1a. 6tes und 7tes (Genital-) Segment von unten, Ib. 15tes Segment von unten, 7 c. Körpersegment von hinten.

Taf. XXXIV. Fig. 1. Spirostreptus gigas Fem.; 2. idein. Verschieden gefärbt; 2a. Kopf von oben; 2b. Unterlippe; 2c. dieselbe vom Männchen; 2d. hinteres Körperende von oben, 2c. von unten; 2 f. ein Fufs des Männchens mit den Tarsalpolstern. 3. Vordertheil von Sp. flavi- filis. 4. Sp. semilunaris Mas.; 4a. Kopf; 46. hinteres Körperende von oben, 4c. von unten. 5. Sp. stylifer Mas.; 5«. Kopf von vorn; 56. hinteres Körperende von oben.

6. Sp. {Odontopyga) ornatus Mas.; ßa. Kopf; 6 6. erstes Dorsalsegment; 6c. hinteres Körperende von oben. 7. % (Od.) dimidiatus Mas.; 1a. Kopf; 76. erstes Dorsal- segment; 7c. hinteres Körperende von oben, Id. von unten. 8. Spirobolus crassi- collis Mas.; Ha. Kopf; 86. hinteres Körperende von oben, 8c. von unten, 8 d. Unter- lippe, 8 c. Fufs mit Tarsalpolbter. 9. Vordertheil von Sp. luctuosus; 96. Kopf. 10. Unterlippe von Julas sabulosus L. (aus Deutschland).

558 ERRATA ET ADDENDA.

Errata et Addenda.

F. 64. Anstatt „Miles (Fig. 8)" lies „Miles (Fig. 5)"

P. 65. „Eine Anzahl kleinerer 6 8 Millim. langer Soldaten" fuge hinzu „Fig. 8"

P. 70. lin. 13 von oben hinter „bei no. 5" füge hinzu „Fig. 7"

P. 87. lin. 9 von unten lies statt „T. trhnervius" T. incertus.

P. 87. lin. 14 von oben. T. quadricolUs Rbr. ist nicht mit T. viator synonym.

P. 96. zu Palp. citrinus. Ein Weibchen aus Port Natal, das mir jetzt vorliegt, zeigt genau die Zeichnung der

Männchen. Es wird dadurch wahrscheinlich, dafs P. citrinus und M. clavicornis verschiedene Arten sind. P. 114. Zusatz vor Bacillus.

Bacteria, Latreille.

Bacteria bituberculata, nova spec.

B. 9 glabra, fronte bituberculata, pedibus elongatis, femoribus anterioribus ante me- dium, omnibus pone genua spinosis, operculo vaginali magno, subtiliter carinalo, apice medio emarginato. Long» lin. 6V2.

Bacteria bituberculata. Schaum, Monatsberichte der König!. Akad. d. Wissenschaft, zu Berlin. 1857. p. 423.

Ein einzelnes Weibchen von Inhambane. Die Art sehört in die Abtheilun» I. B. welche Burmeister in der Gattung Bacteria errichtet hat, insofern der fast kugelige Kopf senkrecht gestellt und daher kürzer ist als der Prothorax und insofern der Scheidendeckel der Weibchen weit über die Spitze des Hinterleibes hinausreicht. Der Körper ist glatt, wie bei der mittelamericanischen B. hicornis, von der sie durch kleine Stirnhöcker, bedornte Vorder- schenkel und anders gebildeten Scheidendeckel auffallend abweicht. Die Stirn ist hinter den Fühlern zwischen den Augen mit zwei sehr kleinen Hörnern bewaffnet. Der Prothorax hat eine eingedrückte Querlinie hinter dem Vorderrande, zwei von den Ecken derselben ausge- hende, nach hinten gerichtete, abgekürzte Längseindrücke, einen fast hufeisenförmigen Eindruck in der Mitte. Der Mesothorax ist wenig länger als der Metathorax. Die Beine sind lang, besonders die vordersten; alle Schenkel haben vor den Knien zwei blattartige Dornen, die vier vorderen haben noch mehrere blattartige Dornen vor der Mitte, die Hinterschenkel zeigen nur an der Basis schwache Andeutungen von Dornen. Der Scheidendeckel, der weit über die Hinterleibsspitze hinausragt, ist unten schwach gekielt, am Ende fast abgestutzt, in der Mitte ziemlich breit ausgerandet. Das Exemplar hat auffallender Weise nur vier Glieder an den Hinterfüfsen. Obgleich dieselben an den beiden Beinen völlig gleich gebildet sind, halte ich dies doch nur für eine individuelle Anomalie, da alle Phasmen sonst fünf Glieder besitzen und da bei einem in der Königl. Sammlung befindlichen Exemplare der Bacteria muricata der eine Hinterfufs nur aus vier, der andere aus fünf Gliedern besteht.

Alphabetisches Verzeichnifs.

Abacetus 166.

anguslatus 166. Abantis 414.

Tettensis 415. Acanthophorus 318.

maculatus 318.

Acherontia 424.

Atropos 424. Achetae 116. Jddocerus 211.

aphodioides 211. Jcis 337.

yfcmaeodera 183.

consobrina 183. excellens 183.

JcoJastus 334.

callosus 334. JconJia 433.

eliscoidea 433. Acraea 371.

Cabim 378.

neetaliüei 371.

Oncaea 375.

Petraea 373. Seren« 377.

Acridii 129. ylcnelwm 135.

aeruginosiun 136.

difnmtm 135.

rubellmn 136. Acupalpus 173.

plagifer 174.

quadripustiilatus 173.

vittiger 173. .4doret»s 260.

atricapilliis 261.

sellatus 260.

subcostatus 261.

tcirsatus 260. ^enictns 501.

fuscovarius 501. Aethas 37.

Aganäis 432.

Aphidas 432. Agathis 524.

Jutea 524. tricolor 524.

Agonoscelis 37.

bracliyptera 37.

versicolor 37. Agrion 106.

glabrum 106. Agrypmis 197.

infuscatus 197. Akicera 140.

Aleides 313.

e#ilis 313.

haemopterus 313.

olivacens 313. JZesia 347.

Olimerl 347. .4?eJis 429.

Libyssa 429. AUodape 448.

facialis 449.

variegata 448. Alydus 42.

deiitipes 42.

jacidns 42.

proletarius 42. y4m«i(roc?es 263.

Passerin ii 263. Amblypodia 399.

. natalensis 399.

Jmmop7tiIa 480.

ferrugineipes 481.

higubris 480. Amphimallion 257. Anchophthalmus 287.

denüpes 288.

silphoides 288. Andrena 459. 477. Angionychus 165.

lividws 166. ^4msops 51.

produetus 51.

./4noniaZa 258.

brunnea 259.

lucida 259.

JnJea 258.

mtwücoWis 259.

^ijiormH« 502.

molesla 502. Anthia 150.

Anthia aequilatera 152.

BurchelUi 151.

circtrjiiscripttt 151.

Foniasiiiu 152.

leucospelota 154.

Petersii 151.

Ranzanii 153.

thoracica 151. Anthidium 451. 454.

niveocinetum 451. Anthocharis 356.

Aclüne 359.

Antevlppe 360.

Em 356. E#ote 358. Jone 357.

Pallene 358.

Phlegetonia 360.

Theogone 359.

Tritogenia 356. Anthomyinae 26. Anthophilus 472. Anthophora 445. 447. 449. 454.

flavicollis 445. Anthraciae 10.

Anthrax 12.

biftexa 12. Anthrenus 210. ^j)afe 269. Appasus 50.

nepoldes 50. Aphodüdae 244. Aphodiiis 244.

adustus 244.

cinerascens 246.

drcwrntlafns 246.

connexus 245.

cruentus 245.

dorsalls 245.

marginicolUs 244.

opatroides 246.

pieipes 244. Aphrophora 54.

grisescens 54.

Apiariae 439. J/ns 439. dorsata 442.

560

ALPHABETISCHES VERZEICHNIS.

Apis florea 443.

indica 442.

mellifica 439. Aplostema 40.

virescens 40. Apoderus 303.

nigripes 303. Aptema 146.

regalis 146. Argutor 167. v4r«iocera 425.

aurignltala 426. ^4scwl«p/ats 92.

?aceraiits 92. v4silici 5. ylspidomorp^a 347.

quadrimaculala 347. Aspongopus 40.

costalis 40. vidiiaitts 40.

Jtec/irca 339. ^tel/a 379.

Phalantha 379. ylteJoccra 37.

obsipata 37. ^ferica 387.

Meleagris 389.

Theophane 387. v4teuc7ws 212. 215. 217. 225.

aeruginosus 212. ebenies 214. femoralis 214.

infernalis 213. Lamarcfcü 213.

.^ractocents 205.

frontalis 205.

Attagenus 210.

gloriosae 210. vestitws 210.

Axylia 433.

tabida 433.

Bacillus 114.

capensis 114.

gracilis 114. Bacteria 558.

bititbercidaia 558. Basicryptus 40. Belionola 193.

nervosa 194. reden lata 193.

Belonogaster 468.

elegans 469.

junceus 468. lateritius 468.

Bembex 474. Bethylus 489. 492. m«üa 108.

strigosa 108. Blattariae 107. Bolboceras 250.

pallens 250. Bombus 444. Bombyliarii 12. Bombylius 12.

brunnipennis 13.

latieeps 14.

Bombylius nigribarbus 13.

ornatus 12. Bostrichus 269. Brachinus 149.

venator 149. Brachycerus 305.

annulatus 305. apterus 305.

congestus 306.

erosus 306. BrachyGola 111. Braconides 521. Bracon 521.

fastidiator 521.

flagrator 521.

flavoguttatus 522.

jocosus 523. Bradybaenus 170.

pseudoscalaris 170. Buprestides 178.

Buprestis 186.

aliena 192.

amcwroJica 187.

consobrina 190.

oplithalmica 189.

perspicillata 186.

proxima 188.

pupillata 191.

pyritosa 191.

Calandra 317. Callichroma 319.

albitarsa 318.

heteroenemis 320. leueorhaphis 320.

ruficrus 321. Callidea 35.

duodeeimpunetata 35. Callidktm 323. Callidryas 365.

Florella 365. Callimorpha 428.

bellatrix 428. Calliphora 22.

marginalis 22. Calliptamus 138. Caloptenus 138.

pidcliripes 138. Calosoma 162.

mossambicense 162. Campsomeris 494. Camptopus 42.

Carabici 145. Carebara 512.

Colossus 512. Cardiophorus 198.

lateritius 198.

rufescens 199. taeniatus 198. vestitws 198.

Carpophilus 208..

biguttalus 208.

mutilatus 209. oeliropterrs 209.

Cassida 347.

tenera 347. Catantops 134.

Catantops melanostictus 134. Centraspis 48.

PeJersii 49. Centns 444. 454. Ceocephalus 304.

latirostris 304. Ceralces 338.

ferrugineus 339. Cerambyx 319. 331.

inettifus 319. Ceratorrhina 261. 263. Cerbus 41.

Cercem 474.

pic£iueniris 474.

rufocineta 476.

triinalis 475. Cercopis 54.

areuta 54. Cerochroa 341.

rufieeps 341. Ceroplesis 324.

ȟMtaris 324. Cetonia 264. 267. Cetoniadae 261. Chalcididae 520. Chalconotus 215.

cupreus 215. Chelonus 525.

Tettensis 525. Chelostoma 449. Chilognatha 531. Clülopoda 527. Chiron 247.

voktthts 247. Chlaenius 163.

apiatus 163. Chlorion 482.

fulvipes 482.

subeyaneum 482. Chlor opinae 34. Chrotogonus 143.

hemipterus 143. Chrysididae 519. Chrysochraon 133.

stenopterus 133.

Chrysochroa 184.

Je/wla 184. Chrysodema 185.

limbata 185.

pubiventris 185. Chrysomelinae 332. Chrysophanus 403.

Perion 403.

Chrysopa 90.

vemtsittt 90. Cicada 55.

neurostieta 55. Cicadellae 54. CicMtdeJ« 146.

congrua 148.

intermedia 146. microstieta 147.

regalis 148. Omie# 40.

ciwcdcoMis 40. Cleonus 310.

hieroglyphicus 310.

ALPHABETISCHES VERZEICHNIS.

561

Clitopa 254.

Erichsoni 254. Clivina 159.

anthracina 159. grandis 159. rngiceps 159. (Jlosteromerus 320.

insignis 320.

<%^ra 333.

Utigiosa 334. Tettensis 333.

Coccinellinae 347. Coelioxys 447.

pusilla 447. Coenosia 27.

Immer alis 27.

laevigata 28.

tricliopyga 27. Colasposoma 337.

crennlaliim 337. Coleoptera 145.

Cotya 494. Compsomera 322.

speciosissima 322. Conoceplialus 126.

hasüfer 126.

pungens 127. Conops 15.

bipiinctatus 15. Copriäes 212.

Copns 226. 239.

v4rmj«£or 242. Books 241. Elplienor 241 . evanida 243 . excav ata 242. Japetas 239.

platycera 240. Rhinoceros 239.

Coreiths 41. Corydia 110.

pacifica 110. Cory nodos 335.

Dejeanü 336. Cossyplms 290.

grandicoUls 290. Crabro 472. 474. Crubroiütes 472. Crassiseta 34-

palputa 34. Crematogaster 515.

tricolor 515. Crocoto 427.

unicolor 427. Crossotus 330.

pilwncorms 330. Cryptocephalus 337. Cryptochile 278.

elegans 278. sordida 279. Cryptogenius 280.

infiatus 280. Cucujus 154. Citrculionides 303. Cybister 175.

imwanyinaius 176.

lateralis 175.

Cyclomera 254.

castanea 256.

dispar 255. Cydnus 37.

nigricans 37. Cyligramma 434. *

aciiüor 434.

Latona 435. (fyMo 392.

Banlisia 392. Cymatomera 122.

denücollis 123. Cymatura 324.

bifasciata 325. Cyplioloba 153. Cyresüs 383.

elegans 383.

Dacus 30.

bistrigatiis 30. Danais 370.

Chrysippus 370.

Dorippas 371. Dejeania 19.

bombylans 19. üelleplxlla 422.

Megaera 422. Dermis 209. 269.

cadaverimis 210.

vidpinus 209. Dermesfiiii 209. Diadema 385.

rlitbiie 385.

Misippus 385. Diamplüdia 345.

femoralis 346. Diaphone 431.

Sylviana var. mossam&ictffi-

sis 431. Diaprom orplia 333. Diasomus 247. Dlcliromyla 33.

caffra 33. Dicranorrhina 261.

Derby ana 261.

Dicrepidüfs 195.

adspersulus 196.

nubilus 195. Dinoscelis 290.

Passen« ü 291. Dlopsldes 31.

Dlopsis 31.

collaris 31. Diplognallia 267.

liebraea 267.

silicea 267. Diptera 1.

Dlrhlnus 520.

excavatus 520. Discopeltis 264.

vldua 264. Dolkliopodes 18. Dorylus 497.

badius 499.

diadema 500. Dysdercus 45. Dytiscidae 175.

Peters, Reise nach Mossambique. Insecten.

Egybolis 428.

Vaillantina 428. Elamoscelis 53.

cimicoirt'es 53.

Elaterides 194. Mis 491. 494. Emyon 284.

caelatus 285. Epilachna 348.

chrysomelina 348.

Paylnilli 348. Epipona 470.

EreMa 392.

Panda 392. Eristalis 16.

crassipes 16. Eronia 363.

^Ir^fia 364.

Buqueüi 363.

Cleodora 363.

Leäa 364. Euaspis 452.

rufiventris 453. Eiihracliys 338. Eucera 459. Eimiewes 462.

longirostns 462.

phthisica 463.

sanguinolenta 464.

tinctor 462. Eiimolpus 337. Ennica 381.

jiaiafensis 381. Eupyga 258. Eurycliora 276.

trichoptera 276. Eurydesmus 533.

wiossamMcüs 533.

oxygonus 535. Eurynotiis 286.

infernalis 287.

pimctatostriatns 286. Earytela 395.

Dryope 395. Eutermes 59. Eutropistes 52.

callifer 53. Evagoras 49.

fasciatus 49. Evania 520.

laevigata 520. Evaniales 520. Exoprosopa 10.

inaequalipes 11.

nigripennis 10.

Feronia 167.

parvula 167. Forficula 107.

gigantea 107. Forflculariae 107.

For niica 509.

cinctella 510.

longipes 509. Formicanae 497. Fulgorellae 51.

71

562

ALPHABETISCHES VERZEICHNIS.

Galerita 154. Galgulites 49. GaUeruca 342.

abdominalis 342.

divisa 343.

festiva 343. Genyodonta 264.

bimaculata 264. Geoplülidae 531. Geophilus 531.

bilineatus 531. Geotrupes 247. 250. 251. 252. Geotrupini 250.

Godartia 386.

Eurinome 386. Gonocerus 43.

crenicollis 43. Gonopus 285.

exaratus 285. Grammodes 437.

stolida 437. Grapliipterus 149.

tristis 149.

Gryllotalpa 116.

africana 116. Gryllus 116.

bimaculatiis 117.

conspersus 117.

membranaceus 116.

teres 118. Gymnopleurus 215.

clilorls 215. humeralis 216.

ignitus 217.

splendidus 215.

thalassinus 216. Gyrinites 177.

Hammalicherns 319. Harma 389.

^4c/%s 390.

Concordia 391. Theobene 389.

Earpactor 49.

segmentarius 49. Harpalus 171.

dorsiger 171. Harpax 114.

ocellata 114. Hemerobioidae 90. Hemiptera 35. Heptacondylus 514.

ewmenoMies 514. Heriades 449.

urgent ata 449.

phthisica 450. Herpiscius 278.

gracilis 278. Heterocera 422. Heterogamia 107.

aegypüaca 107. Heterogyna 486. Heteromyzides 33. Heteronychus 252.

atratus 253.

cormmes 252.

mg er 252.

Heteropas 316.

africanns 316. Heterorhina 263.

alternata 263. Heteroscelis 275.

lineata 275. Heterostoma 530.

trigonopoda 530. Hetrodes 119.

Peter sii 119. Himatismus 292.

buprestoides 292.

t es sulat us 292. Hktar 206.

plebejus 206.

validus 206. Histeroides 206. Hodotermes 59. 86.

incertifs 88.

Mossambicus 86. Hoplistomera 10.

serripes 10. Hoplomyrmus 507.

schistazeus 508. Horatosphaga 124.

serrifera 125. Hormetica 111.

portentosa 111. Hotea 36.

Gambiae 36. Hyalomyia 26.

nasuta 26. Hybosoridae 248. Hybosorus 248.

aralor 248.

crassus 248. Hydara 43.

tenuicornis 43. Hydromyzldes 33. Hydrophllü 211. Eylaeus 449. Hylemyla 26.

quaterna 26. Hylesinus 318.

pusillus 318. Hymenoptera 439. Hypanis 396.

Ilitliyla 396. Hyperops 273.

picipes 273. Hypliydriis 176.

circumflexus 176. Hypolitlius 171.

aclcidatus 171.

congener 171. liolosericeus 171.

tomentosus 171. Hypselonotus 43.

Icaria 470.

distigma 471.

nobilis 470.

tomentosa 471. Iclmeumonides 520. Jdict 23.

eupoda 24.

seriepunctala 23.

Jdia simulatrix 25. Idmals 361.

Dynamene 361.

Feskt 361. Ismene 414.

Florestan 414.

Jolaus 401.

Caeculus 402.

Orejus 401. Julldae 535. Julodis 181.

splendens 181.

vittipennis 182. Junonia 380.

Chorimene 381.

(Mm 380.

Oenone 380.

Onf,%tt 380.

Rhadama 380.

Kalotermes 58.

Lacipa 430.

gracilis 430. Lagria 294.

aeraglnea 294. Lagriariae 294. Lamia 331. Lampyrides 201. Lapliria 9.

albkincla 9. JLarra 477. 489. Lasioc er a 174.

tessellata 174. Lasius 459. Lauxania 32.

gagatina 32. Lauxanidae 32. Lepidoptera 349. Leptobaris 314.

castaneus 315. Leptocoris 44. Leptocorisa 43.

apicalis 43. Lepto gaster 5.

stigma licalis 5. Lestomerus 47.

aeneicollis 47. Leucopliolis 256.

lepidota 256. Libellula 105.

albipunctata 105.

basilaris 105.

flavistyla 105. Libellulina 105. Libyssa 35. Ligniperda 269.

congener 270.

cylindrns 270. Limnobia 1.

albonotata 1. Lipotriches 446.

abdoimnalis 447.

.Liris 477.

7t«emorWioidaJis 477. Lm<s 311. 317.

ALPHABETISCHES VERZEICHNIS.

563

Lixus aethiops 311. Locustariae 119. Longicomia 318. Lordites 207.

grammicus 207. Lucia 411.

Delegorguei 411. Lucilia 22.

guineensis 22.

varians 22. Luciola 201.

bimaculata 202. cincficoMis 203.

cjsiefoides 202. exigua 203. obscudpenms 201.

Lycaena 405.

Asopus 410.

Calice 405.

Johates 408.

Ly simon 411.

Osiris 409.

Sybaris 408.

Telicanus 406. Lycides 199.

Lycus 199.

cuspidatus 200.

latissimus 200.

trabeatus 199. Lygaeltes 4,4z. Lygaeus 44.

elegans 44.

mifitdtäft 44. Lymexylon 205. Lymexylones 205. Lyrops 477.

fluctuata 478. quadricolor 477.

sepulcliralis 479. Li/tto 295.

lorigera 295.

pectoralis 296.

stranguluta 295.

velata 296.

Mocropodtt 273.

reüculata 273. iVjfükc/tiits 204.

pirtcliellus 204. Manllcora 145.

lierculeana 145.

scubra 146. Mctntidae 112. Mcmtis 112.

alticeps 113.

fenestrata 112.

superstitiosa 113. Megacephala 146.

regalis 146.

Megachile 449. 451. 454.

bombiformis 455

chrysorrhoea 457.

curtula 458.

felina 4:b4t.

gratiosa 459.

larvata 456.

xanthopus 457.

Megilla 445. 459. Melasoma 271. Melitonoma 334. Melolontha 258. 260. Melolonthidae 254. Melyrides 204. Mena 489.

s emiruf a 489. Mesops 129.

abbreviatus 129. Metriopus 274.

platynotus 274. Micrantereus 283.

costatus 283. Micro cerits 307.

albiventer 308.

Bescfrei 308.

spiniger 307.

subcaudatus 308. Micrormts 91.

tmiidtts 91. Microstylum 7.

acutirostre 7.

simplicissbmmi 7. MicMs 41.

lieteropus 41.

mduct 41. Midcts 3.

dispar 3. Mid«sw 3. Mitoplwrus 311.

pmmosws 312. Mokris 281.

Pierreü 281. Mononyx 49.

grandicollis 49. Monolepta 344.

discoide« 345.

flaveola 344.

trhnaJis 345. MorrniJect 38.

termmalis 38. Musca 23. Muscanae 20. Mutilla 486.

aestuans 487.

bilunata 488.

Guineensis 486.

Tettensis 488. Mycalesis 393.

Eusirus 393.

Evenus 394. Myodochus 43. Mylabris 297.

bizonata 298.

catenata 302.

lannginosa 303.

pruinosu 302.

ruficrus 301.

serriconiis 300. _ Tettensis 298.

tricolor 297.

trifurca 301.

tripartita 299.

tristigma 299. Myriopoda 527. Myrmecoleontidae 92.

Mymeleon 101.

inconspicuHs 104.

leucospilus 101.

quinquemaculatus 103. Myrmica 517.

aiomaria 518.

omiwos« 517. Myzine 491.

- Gingulaia 491.

iVawcoris 50.

fusclpennis 50. Necydalis 205. JVep/iek 422.

comma 424.

Peneus 422. Ä^tis 383.

Agatha 383.

Marpessa 383. Neuroptera 57. Niplwna 330.

obscurator 330. Nitidula 209. JVUkJHlanae 207. A/omia 459.

ant7iidioi(Ies 460.

hylaeoides 461.

mfipma 459. Noterus 176.

imoricatws 176. Notiphila 33.

margaritata 33. IVöflonedkles 51. Nyctemera 430.

apicalis 430

Leuconoii 430.

Oberea 331.

pallidula 331.

scuteMaris 331. Obrium 323.

wwtrinwm 323. Ochromyia 20.

luteola 21.

Petersiana 20. Odonata 105. Odontomaclins 503.

haematodes 503.

Odontopus 44. 291.

sexpunctatus 44. Oecoplithora 516.

perniciosa 516. Omophron 163.

dejrressum 163. Omorgus 249.

tuberosus 249. Oniticellus 225.

egregius 225.

wiilitam 225.

nasicorms 225.

planatus 225. Omtis 221.

aeri«(/inosi«s 224.

fulgidus 223.

Im««* 222.

Lycophron 222

(ridens 221.

564

ALPHABETISCHES VERZEiCHNiSS.

Onitls uncinatus 223. Onthopliagus 226.

Alcyon 233.

anomalus 235. Ardea 229.

aurlculatus 234.

bicallosns 232.

Bosclias 230.

carbonarius 233.

castaneus 238. crucifer 237.

cruentattts 235.

discolor 234. flavocinctiis 230.

flavolimbatus 237. Gazella 232. loricatus 231.

nigritulus 237.

nitldulus 238.

plebejus 233. 'pyramidalis 226. rangifer 228.

raruä 227.

semimtlimi.239.

sugillatus 235.

t«?ttricornis 236. Öofa 164.

palpalis 164.

val'idus 164. Opafrinn 289.

aequale 289.

angusücolle 289.

prolixum 289. Ophiodes 436.

Tettensis 436. Orectochilus 177.

sencews 177. Orplinldae 247. Orplinus 247.

bilobns 247. Ortalides 29. Qrtlwptera 107. Oryctes 250.

Z>oces 251.

Monoceros 250. Oryctldae 250. Oxypleura 55. Oxylhyrea 265.

amabilis 265.

haemorrhoidalis 265. luctifcra 265.

Paclmoda 266.

ci»cta 266.

cordata 266. cuneata 266. flauiventris 266.

impressa 267.

virginea 267. Paclinephorus 337.

flavipes 337. Pachycoris 36. Pach'ylyliis 137.

nlgrofasciatiis 137. töHiücornis 137. Paedem s 178.

Ufetuosus 178.

Paederus sabaeus 178. Palpares 94.

citrinus 94.

laüpennis 99. moestus 96.

tristis 98. Pamphagus 140.

euryscells 140.

liaploscelis 142.

loboscelis 141. Pamplüla 416.

Fatuellus 417. Her Uns 419.

ittconspicim 418.

lugens 418. Phil ander 416.

Panclilora 109.

mwcifZipenms 109.

j)oeci?a 109. Paracinema 137.

bisignatum 137. Paussldae 268.

Paussus 268.

Humboldtii 268.

ifiermi« 268. Pelopoeus 481.

spirifex 481. Pentaiomides 35. Pentila 413.

tropicalis 413. Pepsis 480. Periplaneta 108.

americana 108. Petasia 140.

spinn ans 140. Phaenomeris 258.

tfcscfcii 258. Phaneroptera 121.

amplectens 121. Phamrotoma 281.

Bertolonn 281.

carbonarium 283: coHaceum 282.

furtum 281.

seabricolle 282. Phasiariae 26. Philanthus 472. 474.

frontalis 473.

stygius 472. Plüleuridae 253. Plülonthus 177.

- nitidicollis 177.

Phorocera 19.

eucalypta 19. Phoxomela 265.

abrupta 265. Plirlssoma 531.

giganteum 331. Phymateus 139.

morbillosus 139. Physopelta 45. Physorhimis 196.

(Inf; ms 196. Pliysorhyncliiis 46.

eryiliroderus 46. Kens 349.

Agalhina 351.

Pkm Eunoma 353.

Mesentina 352. 8a6a 353.

Severina 352. 8£mana 354.

T/wsa 349. Pimpla 520.

concolor 520. Pirates 47.

xaniliopus 47. Plaesiorrhina 264.

pta« 264.

Plagiodera 340.

egregia 340. Platycorynus 335. Platymetopus 168.

pieipes 168. Platystoma 30.

pectorale 30. PJesifl 491. Poecilocerns 130.

callipareus 130.

cylindricoüis 132.

roseipennis 132. Pogonobasis 277.

cribrata 277.

laevigata 277. Polistes 470.

fastidiosus 470.

Smjf/m 470. Polydesmidae 531. Polysticta 339.

confluens 339. Pompilidae 483. Pompilus 477. 483.

Brenton'ü 485.

faktHs 484.

irpetf 48^.

morosus 483.

pulclier 485.

TtoHisieri 483.

vespertilio 484. Ponera 504.

crassiconus 506.

crlbrinodis 504.

foetens 504.

laevhiscula 505. Pontia 349.

Alcesta 349. Popilia 260.

blpunclata 260. Porthetis 140. Praogena 293.

fisftoa 293.

viridescens 294. Prionus 318. Pronaeus 482. Pseudocolaspis 338.

metallica 338.

Psilopa 33.

tonso 33. Pthüores 269. Pyrellia 23.

ftifcüssima 23. Pyrgns 420.

Oiomifs 420. Fincto 421.

Dr. IV. Feters Naturw Heise riacli Mossambiqiie

Ins e eleu Taf. I.

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Fio.l Luiuiubia albonotata Loew? 2.3. Midas dispar.Loewcf? \ Cenops tupimctatus Loe\r?

5. 6!'Microstylnin acutirostre Loewcf? 7. Leptoj5aster stiomaticalis Loew? .Exoprosopainaequalipes Loews 9. Anthrax "biflexa Loew<f 10. Flatvstoma pectoralis Loew?

i 3cMeb er dei

DieW Peters Natur« Heise nacliMossamliiqiie.

JnsectenTaf.fi.

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l. Sphaeroconspardalmus Schaum. 2. Agoiioscelii? braelivptera Seh. j.Strarina angularis Seh.

4-.Cim.ex cmcticollis ScLöJltirtis vidua Sek. 6. Alydus proletarms Seh.

7. 5onocerus crenicollis Sch.8.Lestomerus aeneicollis Sdctl.Centraspis Petersn Seh.

lO.Appasus nepoid.es 11 Eutropistes callifer Seh. 12. Cicada neurostieta Seh.

Br.lf. Peteisläturw: Heise nach Mossambique.

JnsectenTaf.nl

Tenne S belliCOSUS, Smeathman

.Haien del.

' , Feters Naturw. leise tiaclMossambiq

JnsecteuTa1

l_8.Teimes dirus Kiuö. 9_17. T. trinervius ? 18_21. T. Mossambiciis Haöen.92.T.mcertus laden

H SaJen del.

"Wag .-

llr.W. Peters Natiirw. Heise nach Mossambiqne

Jnsecten Taf.l.

4

l.riirrsopaYemista.Haoeii.^.Microiiiiis timidus , Hagen. 5. Ascalaphus laceratus, Haien, l.llnmeleoii leucospüos, lagen. 5. M. quiiiqueniaculatus, Hagen.

; .

"Wagens c:

Dr.W Peters Natura Heise aadülüssambniii

nsecten 'IVil'. \l.

1. Palpares CltniUlS/Haoen. 2. P. moe'stUSlHagen.3. P. tlistiS, Haien.

Wag '

Ml7 Peters Naturw: Reise nach Mossambique,

Jnsecten Taf. \ll

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i$Ä-4x

1. Panchlora maculipennis, Schaum. 2. F. poecik, Seh, 5. lormetica portentosa, Sek i.Mantis altieeps, Sek 5.Bacüius capensis,Semiie.6.CnTlliis leres, Seh. 7. Hetrod.es Mersii,Sdi.8.Phaneroptera amplectens, Sek. a l vniatomera denticollis., Scb. lü. Horatosphaoa serrifera.Sch.li.Coiiocephakis hastifer.Sdi.ls.C.puiigens, Seh.

1.5. Saöa niacrocephala,Scli.

"Wadensclüeber del. et sc.

Dr.W. Ii'lei's Uaturw: Heise aacli Mossambiqiie

JnsectenTaOTA.

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(f^&fP?:-'-, ;■•■'.'•.. .

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n. -d i ^n^aroiKs q,* i P rvliiidrirollis 4 Clirvsochraon stenopterus.Sdi.

l.TriKalisconstricti,ScL2.Poeciloceruscallipareus,Sch.3.r.^iinunLuiüü t

S.Catantops melanostictus. Scl,6.Pachvtvlus teiuiicornis. Sci,7. Laloptenus palclmpes. C. B.PamiJhaöiis eiimcelis.Sch.d-. 9.? 10.P lotecelis.Scidl.P. haplosceHs.Sca.lo.lhroto^oims liemip^^.civ

, -..Schieber de Lex sc.

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i)r.\\r. Teters Murw. leise nach MossamMtpie.

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% l.Manticora hercnleana Kl. iE scabra Kl. mu 3. Fem™. 4. Antlna Mersii Kl

5. AJornasmii Bertoi, 6.1.aecpiilatera Kl. 7. A.Ranzami Bertoi. 8.A. leucospelota Bertoi 9. Sc. molossus Kl. lO.Sc.superciliosus Kl.ll.Sc.aestMiis Kl

"WaÄensdüsber 0

Dr.W. Feters -laturw: Reise nach MossamMpe

3. /

Jus cclen Taf. !.\.

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Ml CicMek intermedia Kl. 2. C. conto Kl. 3.Iasiocera tessellata Kl 4. Tefflus DeieooTdiiei (ker. mas. i femna liT.procerusKl. 7. T. caiinatiis KL T.violaceiisKl.O.Omopkon depTessimiKLlO.Ciilaenms apiatusKl. 11. 0 o des validus Kl. 12. Anöionvcliiis lmdus KL 13. Akceiiis anöiistatiis Kl. 14. Uathymus melanarius Kl.

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Waöerisc-hietier del.et

Dr^W; Peters Natiirw. Heise nach Mossambipe.

inserier Taf I

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Ra i Brachmns Yeuator Kl. 2. Selenophorus atratus Kl. 3. S. ditatatus Kl. 4. Feronia pamla Kl ° 5 Sarpahs dorsiöer Kl. B.Stenoloplius prompte Kl. 7. Acupalpus 4-pnshdatas Dgea*. 8 4plaeifpi:Ki 9 AvitticrH.iO.Xolerusin^ .asJLr^na.l^.Svphydrus circimflexasKi.

musKi.llLÖrdnesorammicusKU ilo Oms mtidicollis Kl 16.Paederus luctuosus Kl

"Waiensclueber del.et sc.

Dr. IV. Peters Natura Reise nach Mossanihipe.

Ins erteil Tat XI

1 . Steruncera luctifera.Kl. 2. Stjiiüitacha,Ki.5. Julodis splüitdtiis.lüJAlirysodeBialintbata.Rl.

5. Bupresüs perspifillata.Kl.6. B. amanrotica.Kl. 7. ii.prnxim.a,Kl.8.B. opMialraica,Kl.9. B.consobrina,Kl.

LO.B.pupilkta,Kl, lL.R.pvritosa,Ki. !2.B.aliena,W. llBelipitota reticulata.al. U.ß. nervo sa,M.

et sc.

Dr. W. Peters Murw. Heise nachMossambiqne

Jnspctpii TnF. XII.

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LGraphipteras trisüs. Hl. 2. Bradybaenus pseudo-scalaris, Bert. S.Lycus cuspidatus,m.4.Malachiu.s pulchellus.Ki 5.Atractocerus frontalis. Kl. 6.A.necydaloides, Palisot. 7. Bister plebejus.Ki. 8. Carpopliilus bifuttatiis, ] 9.C ochropterus.B. 10. Acidocerus apkodioides. Kl. JL.ÜTiimopleiirus lmmeralis.Hl. 12. Sisyptais atratus, Kl.

15. S. calcaratus. m.U.Onitis Lycophroii.Ki. 15. Omticellus eoreöius.Ki.

\)w\\T. Feters -laturw. Heise nach Mossanibicpie

3

Jnsecten Taf.XTJI.

l.TraglSCUS dimldiatuS, Kl.mas. 2: Femina.llmaxilla. C. mentum. d. pes posticns. e. antenna.

3.Miocopris Japetus,Kimas.4Jem.S.Copris Hluiioceros.m.mas. 6, rem. 7. C.platycera, Kl. 8. C. ElpMior.Kl aias. 9. Fem. 10. C. Bootes, KL 11 Uiitliopliaoiis pyramidal1s.il. 12. 0. ranoiler, Kl

mas.

Dr.U. Peters Natiirw. Reise nachMossambicpie.

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InsecteuTalL\l\ 4-

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1 (hitliopliaöus aiirieulatus.Kl. 2. 0. anomalus. RL 5. 0. teiuucorms, KU.O.cmcifer. Kl.

5 0 flavoliiiibatiis Kl 6 Ü. castaneus.Ki. 7. 0.mtidulus.M.a.i^liodms dorsalis.m.9.i.coimexus.Kl.

10 \ cruentiis Kl 11 1 cii-imnidalusJii.ie.AAipaüaiides.malJJemnorlmu^iischajeatiis.Ki.mas.liremma.

WaietiscMeber del.et sc

Il.W Peters Naturw. Heise nach Mossambi'que.

IiisecteiiTaf. IV.

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3

13

L.Clitopa Ericlisomi, KL 2. Cyclomera oispar,Kl.mas. 3. femina. 4. Cyclomera castauea.KL. 5IeucopMislepidota,m.6.MomalaiütidlcolÜs,ffi.7.mamplioiTMnaPetersiaiia,Il.

8 Eeterorhina altemata.KL.aDiscopeltis vidua,Hl.lO.O^thyrea luctifera.Kl.

ILPacImoda YiixjiiLea.lU.lS.Paiissus meimis.&erst. LÜapperda cvlindnis, &. 14. Smoxvlon comgerum.G.

DrAV. Peters Saturn Heise nach Alossainbique.

Insecten T;if. A\ !

4

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1 Macropoda reticulata,(rerst.2.Metriopus platynotus, G. 3. Slenocara arachioides, G.

4 Heteroscelis lmeata.fr. 5. Euirdiora trichoptera,&. (,IJo|onoliasis laeYigata.ü. 7. E cnbrata.C, 8. lerpiscius praeilis.fr 9. CiyptocMe eleoans.fr 10. C. sordula.fr ll.Trachynotus sordidus.G. 12. 1 Vvptoöenius inflatus, fr.' 15. Phanerotoma hirtumjert. 14 Ph. coriaceum, fr

Dr. W. Peters iYaturw. Reis e nach Mossaml) i q u e.

Ins e et en Taf . A \ 1 1

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7

73

j<umK

I. Pliaueroloma scabricolle, fest. 2. Fli. carboiianimi, &. 5. Micrantereus costatus, &. -LEnivon caelatus, 0. 5. Andioplithalmus dentipes. G. 6-Cossyphus orandicollis. &.

7. Diiioscelis Passerinii.8.1matismus buprestoides, &. 9.I,aona aeruomea,&. 10. Lytta lorigera,&.

II. IMabris tricolor.fr. i2.M.Tettensis.&. 15. M. bizüivnia,(h 14J[. tripartita,&. 15. AI. tristiQina.ix

lATieuker del.et sc

Ilr.W Peters iYatiu^w. Heise narli Mossamlilque.

Ins ectenTaf. XVIII.

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l.%lal)risseiTiconns,(}eitf.2^

SApoderus nipripes, &. e.Bradiyeeras aiinuktiis, 6.7. B.congestus, &.8.Microceras spilliger. &.

n Ali cro c ems^uli caudatiis. lt. 10. Sp artecenis qiiadraTiis, Q. PI. Sidero dacülus flaves cens, G.

12 Mitophomspmmosus.&.tf.Alcides olivaceus.&.liLeptobaris castaiieus.&.tS.Tetragoiiops fascicularis. &.

Wien]-",

Dr.lOeters laturw: Heise nach Mossantbique.

Insecteii Tal'. XIX.

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1. Cerambjx mellitus, Gerat. 2. Oknmi ]imriniun,Gerst. 5. Callichroina lieterocueiius, &erst.4. C leucorliaplus^erst.

5.C riificnis 6eret.6.Qösterai^

o. (Vniatura l)ifasciata.GTstiallliai)1üdopsis ]RelaleiLra,Crerst.lJJl2.Traüocepliala varieoata,Bertol. 1,3. 1. frenata, &erst.

MOeters Naturw. Heise nach Mossambique.

Insecten 'hi f. IL.

1. Zopraplms aiüicus, Bert 2. Z. Mero^lypMras.festJ.Ririssoma^antem,(keriii.4.01)erea scutellans, Geist 5. 0. pallidula,G 6. Sacra fesüva.Cr. 7." L'hthra Tettensis. &. callosus. fr.

9.Ceralces feiTUomeus. fr. lO.Polvsücta coniluens.frll.Plaoiodera e|regia,&. 12. Ceroctooaruficeps. G. 13 GaUeraca festtva.fr 14 &. diusafrlS. Monolepta discoidea.fr. 16.DiampMdia femoralis.fr.

iel. et sc.

Br.W. Peters Katurw. leise nacli lossamBiqne.

Insecten Tat'. XXI.

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..5.Aiitliocliaris JoneEsd.i 3.4.$ 5.6.$Var. 7.

8.PierisTlivsa,HPfr.5 9.10.? 11.12. P. Aoatliiua, d

Dr.W. Peters Natlirw: Reise nacli Moss amttque ,

InseetenTaf.A'XII

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1.2lomaleosomaIeoplironJpfr.^

Br.W Peters laturw. Reise nacliloasambique.

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L2-. Pieris EuiLoma,Hpir. 3_6. F. Simana,Hpfr. 7. 8. Antliocharis Fallene/Ipfr. 9. Eronia Biufiietii,Bsd.A^ar.]iiossanil)icensis. 10. ll.Terias Zoe,Bpfr. 12.13. Acraea na.talica.Bsd. 14. 15.A. Cabira, Hpfr.

"Wienker del. t

I)r.T\7 Peters I\ aturw Reise nach Mossambitpie.

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l_4.Aeraea Petraea.Bsdvi. 5_8. A.Üncaea.Hpfr. 9. 10. Neptis Marpessa,Ipfr lLU.Harma Theobena Doubl.

Wi eriker del.et sc.

Dr.Tf. Peters laturw; Reise nadi Mossambicpie.

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1 o EreMa Panda BscM. 3.4 Mjrcalesis Eusinis.Ipfr. 5. 6.1 taus.Hpfr. 7.9. Bipsas Antaks,Ipfc9 10,11 Jolaus Orejus,IPfr. IUI J.L'aeciüus.Hpfr.

Dr.l\. Peters Natura Heise nach Mossambicpie.

[nsecten Taf.300i I

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1.2. 3. CluTsoplianus Perion, Cram. 4. 5. Lycaena Calice,lpfe 6. 7. 8. L. Sybaris,ipfc

9. 10. L . Joiiates. Hpfr. 11. 12. L.Osiris, Hpfr. 15. 14. 15. L. Asopus,Hpfr. 16. 17. Alianlis leltensis.Hpfr.

Dr.W. Peters laturw; Heise nach Mossamlbique.

Inserlen Taf. \\\\\ .

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12. PampMla Philander, %fr. 5.4. JJ Fatuellus, Ifpfr. 5. 6. f. hgens.Hpfr. 7. 8. IJ Henlus. Hpii-. 9. lü.pyrgus Dtomusjpfr IlJephele Feneus, Gram. 12. X. commajpfr. 13.iriüocera auriöiittata,Hpfc 14. Syntaris bifasciatajpfr.

DlW Peters Naturw. Heise nach Mossamteque.

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l.Crocota unicolor, Hpfr. L2. Aletis Li"byssa,Hpfr.3.%ctemera Leiiconoe,HPfr.4.5.Lacipa gracilis.lpfr. 6. 7. Diaphüiie Sylnana, Stell Yar mossamtrieensis. 8. Aoanais Apludas,Ipfr. ä Acontia discoidea.Hpfr. lO.'U.SpiramaPpula.Hpfr. l'i.Oplnodes tetten.sis,npfr.

JkW Peters Batum fteis e nacli Moss ambique.

In s e et en Taf . XXDC .

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1. 2. XyloCOpa lateritia, Sm. mas. fem. 3.X. Caffra.L- fem.var. -i.X.ltlÖllhriS, &erst. fem.

5. Anthopliora flavlcollis, 0. fem.ß.Lipotruites abdominalis, &. 7. 8. Etiaspis nifiveittris.CT.mas.fem.

aMeöachilefelina^

15. M.xaittltoptis, &. mas. 14. M. ctirtnla, lt. fem. 15. M. oratiosa, &. fem. 16. Nomia vulpina, &.mas.

"Wienker del

JJr.WPeters Natiirw. Reise nach Mossambiqne.

InsectenTaf. XXX.

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lF,.mieneslaiiDu^süisArerst.5.E.plithisica.Cr.5.E.sanöiüiiolenta,Cr.4,m

S.R.pulclieJlnjiCa. G. R.luctuosimi,&. 7. Belouoöaster lateritius. a öJi eleöans, G. 9. lern i,i uobilis, Q.

lü. I.tomentosa.iT. li.Manthus Stroms, G. 12. Cerceris piethrentris, &.

13.Lyrops padricolor, R 14.L fluctuatä,R l5.immophila luguuris.R

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Dr.W. Peters latiirw Heise nacli MossamMpe.

hiserten Taf. XXXI.

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L Chlorion fiihipes, Oeist.^. C. subcyaneimi,(j. 5. Pompilus lrpcx, G. 4.j.]Iuti]la &imieeiisisJak.masiejiiii.Maestiiaiis,()7.M.Tetteiisis,CT. 8.M.l)iliHiata,&.9.Meria sejnlrufa,&.10< Myzine ciiididata,G. ll.Scolia pardalina, G.

12. 13. S. iiiaiisiieta.li.mas.femU.DoiTlus Mius, &.15.I). diadejna,&.

"Wag s

Er.T^ Peters ATatiirw. Reise lLacliilossambicpie.

InsecteiL Taf .X\A 1 1 .

i.Aeiüctiis fiiseovanus , tferst.LlAuonmia nioiesta.fr. 3. Ponera. cribrinodis. fr. 4.P. laenuscula, fr. 5. F. iTassiconüs.fr.fr.Hoplommms schistazeus,G.7.Formica lonpipes.G. 8.Carebara colossns,fr. 9.Heptacoiidylus eimieiioides.fr. 10. Crematogaster tricolor.fr llBracon iiaiirator, fr. J2.B. flavoöuttatus.lT. 13.B. jocosus.fr U.Aiialhis tricolor, fr 15. Clieloiius Tettensis, fr

Wagens chie"b er ic

Dr.!? Peters Niähirw: Reise nachMossaiübique.

Myriapoden l. [nsecten hil.'.WXIII

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LScolopentaMossafcto

5 Stronöylosoma aciüeatmii,M aEiuydesmiis MossambicmPet. 7. E. nxvgoims,Fet.

Di. VIT Peters latewMse aackEbssambimfe.

^fyriapoleiLl BisectenTaf. X.YXIV

1.2. Sjirostreptus oioaaPet 3. Sp.fla\ißUs,Pet. P. Sj. semilimaris.Pet. 5. Sp. steifer, Pet

6. Sp. oniatus, Pet. Z Sp. climidiatus, Pet. 8. SpiroMus crassicollis,Pet. 9. Spj. lucluosua Pet 10. JllIils saMosus, L

WaoeiLs chieb er <laL

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